nier 10 ennlgs
A
ter
D
*
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
Anzeigenpreis:
Bel wöchentlich 7maligem Erſcheinen vom 1. Seplember
bſs 30. September 2.— Reichsmark und 20 Pfennig
Ab=
fragegebühr, abgeholt 2.— Reichsmark, durch die
Agenturen 2.20 Reichsmark frei Haus. Poſtbezugspreis
im September ohne Beſſellgeld monatlich 2.40Reichsmark.
Nichterſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
Hewalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
Brugspreiſes. Beſſellungen und Abbeſiellungen durch
Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 260 Donnerstag, den 20. September 1934. 196. Jahrgang
Die 22 mm breite Zeile im Anzeigentell, 1 mm hoch,
7 pfennig. Die 92 mm breite Zeile im Texttell 1 mm
hoch 100 Pfennig. Platzaufſchlag (nach vorheriger
Ver=
einbarung) für Placierung unter Text oder an
be=
ſimmter Stelle 25% Rabatt nach Staffel C.Prlvatanzeigen
(einſpaltig) das feitgedruckte Leberſchriſtswort 20 Pfg.,
ſedes weitere Wort 8 Pfennig. Familſen= Anzeigen
die 22 mm breite Zeile 1 mm hoch 6 Pfennig.
poſiſcheckkonto: Frankfurt a. M. 1301. Bankkonio:
DD=Bank und Darmſtädter und Natonalbank.
jochd m
Mu
Gleichberechtigung und Saargebiet!
die deulſchen außenpolikiſchen Forderungen. — Reichsaußenminiſter Freiherr v. Neurakh ankworkek vor dem
Straßenbaukongreß auf Barkhous Saardenkſchrift und Nordoſtpakipläne.
Eintritt der Sowjetunion, einem ſicherlich höchſt inter=
Anverzichtbare Zorderungen
eſſanten Akt der politiſchen Entwicklung, zu deſſen Bewertung
wir allerdings nach unſerem Austritt aus dem Völkerbund kein
Recht mehr in Anſpruch nehmen, wenn wir es auch an ſich als
des ſelegllebenden Zeutſchen neiches. richtig anſehen, alle Staaten zur Mitarbeit an den inter=
tür, Kleid
Goldſpiel
mäle u. 1
ſeiſen abt
DNB. Berlin, 19. September.
7a Der Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath hielt
an=
kläßlich der Schlußſitzung des Internationalen Straßenkongreſſes
um Mittwoch nachmittag in der Krolloper eine große
außen=
koolitiſche Rede, in der er u. a. ausführte, die Reichsregierung
hat es lebhaft begrüßt, daß der VII. Internationale
Straßen=
kongreß in Deutſchland ſtattgefunden hat, und daß daran ſo
viel hervorragende Perſönlichkeiten aus den wichtigſten
euro=
päiſchen und außereuropäiſchen Ländern teilgenommen haben.
In der Lage, in der ſich Deutſchland heute befindet, haben
8fvir ein beſonderes Intereſſe daran, daß ſich urteilsfähige
Per=
ſönlichkeiten, die, wie ſie gewohnt und gewillt ſind, den Blick
Sextg auf Realitäten zu richten, zu uns kommen und ſich an Ort und
berregl= Stelle ein unmittelbares Bild von den allgemeinen politiſchen
nasium, und wirtſchaftlichen Zuſtänden in unſerem Lande machen. Wir
rosp. trei, glauben ein gutes Recht zu haben, zum Beweiſe der Richtigkeit
Lucſu der Politik unſerer Staatsführung auf die bisherigen Erfolge
der nationalſozialiſtiſchen Regierung hinzuweiſen. Niemand kaun
in der einfachen Tatſache drehen und deuteln, daß rund 4½
Mil=
fionen Arbeitsloſe nach jahrelanger Arbeitsloſigkeit wieder an
hre Arbeitsplätze gebracht worden ſind. Die deutſche Landwirt=
Aſchaft befindet ſich ganz offenſichtlich nach ſchwerer Kriſenzeit
auf dem Wege der wirtſchaftlichen Geſundung. Mit anderen
5 Free/Worten:
Telefon 49 Unſer Binnenmarkt, d. h. die deutſche Wirtfchaft, ſoweit
ſie von uns ſelbſt abhängt, iſt jetzt in Ordnung, nicht in
Ordnung iſt freilich unſer Außenmarkt, d. h. die deutſche
ggea9 Wirtſchaft, ſoweit ſie nicht von uns allein, ſondern mit
eich,
vom Ausland abhängt.
eifſatk Bi
Schreibtiſ Wir ſind überzeugt, wir werden auch die Schwierigkeiten auf
nen, 3 B3 dem Gebiete des Außenmarktes überwinden. Gefährlicher
könn=
arß. Au4 jen ſolche Schwierigkeiten nur werden, wenn man die Dinge
unde u. 6ü gehen und treiben ließe. Wir haben die Behandlung dieſer
Waſchkomm Fragen aber planmäßig in die Hand genommen.
oan, 2 Sol Wenn Volk und Regierung eines Landes ihre Kräfte in
le, gl. Bett ſolchem Maße für die innere Neugeſtaltung einſetzen, wie das
z Betſtell in Deutſchland der Fall iſt, dann wird dadurch
die Verfolgung aller Ziele imperialiſtiſcher Ark
nach außen von ſelbſt ausgeſchloſſen.
ien Das Fundament, auf dem die deutſche Regierung ruht, iſt
grator;) nicht ſo beſchaffen, daß ſie, um ihre Macht im Innern zu
ſtabili=
ſieren, zu den Mitteln einer Erfolgspolitik nach Außen hin
grei=
fen müßte. Bei einem Regime, das, wie das deutſche, die Wurzel
ſeines Beſtandes im tiefſten Grunde des Volkswillens hat und
haben muß, ſteht ein ſolcher Weg völlig außer Betracht.
Auf dieſem Programm ſtehen im Grunde nur zwei Punkie,
in denen wir mit poſitiven Forderungen an die anderen
Regie=
kungen herantreten und auf deren Erfüllung wir beſtehen
müffen. Jene beiden Punkte ſind:
Die Forderung, in der Frage der militäriſchen Rüſtungen
als gleichberechtigtes Land behandelt zu werden und
ſo=
dann die Forderung, die bevorſtehende Regelung der
Saar=
h. 1680-1 frage ſo durchgeführt zu ſehen, wie das dem Gebot
poli=
tiſcher Vernunft und den geltenden Vertragsbeſtimmungen
entſpricht.
Obe
Bwei Forderungen, die das gemeinſam haben, daß ſie nicht auf
euen äußeren Macht= und Beſitzerwerb, ſondern lediglich auf
die Schließung offener Wunden am deutſchen Staats= und Volts=
Nörper gerichtet ſind. Wenn dieſe oder jene Regierung die
Gleichberechtigung Deutſchlands noch glaubt in Zweifel zu
Witſſſtellen oder von beſonderen Vorleiſtungen und Garantien
ab=
hängig machen zu können, ſo iſt das für uns ein undiskutabler
Standpunkt. Er läuft darauf hinaus, daß man Deutſchland noch
partel Emmer als einen Staat minderen Rechts behandeln will, und
daß man ihm letzten Endes das Eingeſtändnis zumutet, durch
ſeinen bloßen Willen zur Gleichberechtigung ein Herd der Un=
10½ruhe und womöglich der Kriegsgefahr zu ſein. Genau
umge=
kehrt: Ein Staat, der ſeine Grenzen nicht verteidigen kann, iſt
ezBiſ micht nur kein ſelbſtändiger und unabhängiger Staat, ſondern
iſchen liſt, wenn er mit ringsum offenen Grenzen inmitten hochgerüſteter
weStl Staaten liegt, gerade dadurch ein Anreiz für eine gefährliche
„Politik der anderen Länder. Als die Reichsregierung vor einem
MPahre den Entſchluß zum
Auskrikk aus dem Völkerbunde
aglll ſaßte, hat ſie das, wie ich gerade heute vor Ihnen noch einmal
wiederholen möchte, nicht getan, weil ſie ſich größere politiſche
Bewegungsfreiheit hätte verſchaffen wollen, oder weil ſie an ſich
igel” der politiſchen Zuſammenarbeit mit anderen Staaten abgeneigt
wäre. Es iſt lediglich geſchehen, weil das unentbehrliche
—Fundament ſolcher Zuſammenarbeit, die Gleichberechtigung,
ſehlte. Deutſchland ſteht wohl nicht allein mit der Anſicht, daß
die Inſtitution des Völkerbundes durch ihr völliges
Ver=
ſagen in der Abrüſtungsfrage in ihren Grundpfeilern
er=
ſchüttert worden iſt.
Wir glauben, daß es einſchneidender Reformen bedürfen würde,
In den Völkerbund zu dem zu machen, was er nach ſeinem
Siatut ſein ſollte, zu einem wirklich brauchbaren Friedens=
Mrument. Durch die bloße Rückkehr früherer oder den bloßen
Oeitritt neuer Mitglieder werden ſich ſeine ſchweren Mängel
Niet heilen laſſen. Das gilt auch von dem jetzt vollzogenen
nationalen Aufgaben heranzuziehen.
Der grundlegende Geſichtspunkt der Gleichberechtigung hat
der Natur der Sache nach ſeinen Einfluß auch auf unſere
Stel=
lungnahme zu einem anderen Problem gehabt, das in der
letzten Zeit viel erörtert worden iſt. Das iſt
Las franzöſiſch=ſoniekruſſiſche Projekt des Oſtpaktes
oder, wie manche ihn zu nennen wünſchen, des Nordoſtpaktes.
Wenn auch in dieſem Falle unſere Auffaſſung, die wir kürzlich
mit ausführlicher Begründung den beteiligten Regierungen
mit=
geteilt und in den Hauptpunkten bereits der Oeffentlichkeit
be=
kannt gegeben haben, als Anlaß zu Angriffen gegen Deutſchland
und zu Verdächtigungen ſeines Friedenswillens benutzt worden
iſt, ſo wird es uns ſchwer, das noch auf einigermaßen
ſach=
liche, geſchweige denn objektive Erwägungen zurückzuführen. Man
ſchlägt uns die Beteiligung an einem Paktſyſtem vor, durch das
10 Staaten verpflichtet werden ſollen, ſich im Kriegsfall ſofort
mit allen militäriſchen Kräften zu unterſtützen. Gleichzeitig
er=
klärt man in aller Oeffentlichkeit mit Beſtimmtheit, daß unſer
Beitritt zu dieſem Paktſyſtem natürlich nicht etwa die
Aner=
kennung der Gleichberechtigung Deutſchlands auf dem
Rüſtungs=
gebiete in ſich ſchließe, ſondern daß man höchſtens nach
Inkraft=
treten des Syſtems überlegen könne, ob und in welcher Weiſe
es etwa möglich ſei, die internationale Behandlung der
Rüſtungs=
fragen wieder aufzunehmen. Man verlangt alſo von uns unter
Uebernahme weitgehender Verpflichtungen, in eine beſondere
politiſche Gemeinſchaft mit anderen Mächten einzutreten, während
man uns gleichzeitig in einer Frage, die mit dem Zweck dieſer
Gemeinſchaft aufs engſte zuſammenhängt, nämlich in der Frage
des militäriſchen Rüſtungsſtandes, den Anſpruch auf
Gleich=
berechtigung ausdrücklich beſtreitet. Konnten die beteiligten
Re=
gierungen wirklich im Ernſt annehmen, daß Deutſchland in der
Lage ſei, ſich auf eine ſolche Zumutung einzulaſſen?
Auch bei der internationalen Diskuſſion über
die Regelung der Saarfrage
ſcheint man vielfach den Urſprung und Kern des Problems aus
den Augen verloren zu haben. Man ſpricht darüber zuweilen ſo,
als ob jetzt unerwartet ein zweifelhaftes politiſches Problem
auf=
getaucht ſei, für das eine Löſung zu finden es recht komplizierter
und reiflicher Ueberlegung bedürfe. Als Frankreich 1919 mit ſeiner
Forderung nach Annexion des Saargebietes bei ſeinen
Verbünde=
ten nicht durchdrang, erreichte es doch, daß das Gebiet für 15 Jahre
von Deutſchland getrennt, und daß die Kohlengruben Frankreich
übereignet wurden. Man ſtellte hierfür in Verſailles die doppelte
Begründung auf, daß im Saargebiet eine gemiſchte Bevölkerung
wohne, und daß die Zerſtörung der nordfranzöſiſchen Gruben im
Kriege es notwendig mache, Frankreich Erſatz durch die Saarkohle
zu gewähren. Es iſt heute wohl nicht mehr nötig, über den Wert
dieſer Gründe noch viele Worte zu verlieren. Im Saargebiet
wohnt ſeit mehr als 1200 Jahrern eine rein deutſche Bevölkerung,
und was die Kohle betrifft, ſo genügt die Feſtſtellung, daß die
nordfranzöſiſchen Gruben ſchon im Jahre 1925 mehr als in der
Zeit vor dem Kriege fördern konnten, und daß Frankreich — ganz
abgeſehen von den über Reparationskonto laufenden deutſchen
Kohlenlieferungen, die ſchon allein einen mehr als vollen Erſatz
des ganzen Förderungsausfalls der nordfranzöſiſchen Gruben
dar=
ſtellten — aus den Saargruben von 1920 bis heute rund 180
Mil=
lionen Tonnen beziehen konnte, während ſein durch den Krieg
ver=
urſachter Förderungsausfall nur 70 Millionen Tonnen betrug.
Die Volksabſtimmung, die in wenigen Monaten ſtattfindet,
wird es ohne allen Zweifel für alle Welt offenkundig machen, wie
ungerecht und unnatürlich die Regelung von 1919 war. Der
ge=
ſunde Sinn der Bevölkerung hat von Anfang an erkannt, daß die
Wiedervereinigung mit dem deutſchen Mutterlande die einzig
mög=
liche Löſung iſt, und daß alles andere nur eine Wiederholung und
Verſchlimmerung der verhängnisvollen Fehler von 1919 ſein
würde. Im Zuſammenhang mit der Abſtimmung und der
Beendi=
gung des gegenwärtigen Regimes wird eine Reihe von
Einzel=
fragen zu regeln ſein, wie z. B. die Rückübertragung der
Kohlen=
gruben an Deutſchland, die Währungsfrage, die Wiedereinſetzung
der deutſchen Verwaljungen uſw. Das ſind rein techniſche Fragen,
die das politiſche Grundproblem und ſeine Löſung nicht berühren
und daher lediglich ſekundäre Bedeutung haben. Wenn man jetzt
verſucht, alle möglichen Schwierigkeiten in den Vordergrund zu
ſtellen, die mit der Rückgliederung des Gebietes an Deutſchland
verbunden ſeien, ſo ſollte man doch bedenken, daß dieſe
Schwierig=
keiten, ſoweit ſie überhaupt beſtehen, nur eine Folge des
unmög=
lichen, nicht von Deutſchland und nicht vom Saargebiet
verſchul=
deten bisherigen Zuſtandes und ſeiner endlichen Beſeitigung ſind.
Im übrigen ſind aber alle dieſe Schwierigkeiten ſchon deshalb
leicht zu überwinden, weil der Verſailler Vertrag ſelbſt die klaren
Richtlinien zu ihrer Löſung enthält. Angeſichts gewiſſer, in letzter
Zeit laut gewordener Anregungen möchte ich nur
auf einen Punkk mit allem Ernſt und Nachdruck
hinweiſen:
Man ſollte ſich nicht Regelungen dieſer oder jener Art in die
Gedanken kommen laſſen, die auf eine Beeinträchtigung der
deut=
ſchen Souveränität in der Zukunft hinauslaufen würden. Dafür
bietet der Verſailler Vertrag keinerlei Handhabe. Es würde
viel=
mehr dem Weſen und dem Sinn der Volksabſtimmung widerſpre=
(Fortſetzung auf Seite 2. erſte Spalte.)
* Der große Skreik in USA.
Von unſerem Berichterſtatter.
He. New York, im September.
Es läßt ſich nicht länger leugnen, daß die Maßnahmen der
Regierung und die unerwartet ſchlechte Ernte in den
Vereinig=
ten Staaten eine Teuerung hervorzurufen beginnen. Das
Ver=
hältnis zwiſchen Einkommen und Preiſen hat ſich ſtändig
ver=
ſchlechtert, ſo daß jeder tatſächlich bei gleichbleibendem Gehalt
zu der Feſtſtellung kommen muß, daß er ärmer geworden iſt
und ſich jedenfalls weniger leiſten kann als z. B. noch vor einem
Jahr. Von dieſer Erſcheinung werden die Bevölkerungsſchichten
immerhin ſehr verſchieden betroffen. Am wenigſten leider unter
der Teuerung die Reichen, am ſtärkſten der Mittelſtand. Da die
Induſtrie von der amerikaniſchen Regierung mehrfach
ge=
zwungen worden iſt, Lohnerhöhungen zu bewilligen, hinkt das
Durchſchnittseinkommen der Arbeiter nur wenig hinter den
Preiserhöhungen nach. Die Arbeiterſchaft war daher auch im
allgemeinen zufrieden; und man kann wohl behaupten, daß
Rooſevelt infolge ſeines Verhaltens in der Lohnfrage gerade in
der Arbeiterſchaft über ſichere Anhänger verfügen könnte.
Wenn es im Laufe der letzten drei Monate nun doch zu zwei
großen Streiks gekommen iſt, im Sommer in Kalifornien und
jetzt zu dem Rieſenſtreik in der Textilinduſtrie, ſo hat das
zweifellos auch andere Urſachen als nur die Frage der
Geſtal=
tung der abſoluten Höhe des Lohnes. Es liegen vielmehr zwei
Erſcheinungen vor, die beide mehr oder weniger wirtſchaftlich
bedingt ſind, aber doch faſt ausſchließlich politiſch in Erſcheinung
treten. Das ſind die Fragen der Arbeitszeitverkürzung
und die der Anerkennung der Gewerkſchaften.
Man muß wiſſen, daß die Arbeitsloſigkeit in den
Ver=
einigten Staaten ein Problem durchaus eigener Art iſt, das
nicht mit den üblichen europäiſchen Maßſtäben gemeſſen werden
kann. Bis zu Beginn der Regierung Rooſevelt gab es
bekannt=
lich in den Vereinigten Staaten ſo gut wie keine Geſetze, die
den Arbeiter ſchützten, wenn die Induſtrie Entlaſſungen
vor=
nahm. Ebenſo kannte man keinerlei Unterſtützung des
Arbeits=
loſen durch kommunale oder ſtaatliche Organe. Die Verforgung
der Arbeitsloſen erfolgte vielmehr ausſchließlich durch
wohl=
tätige Vereine, deren Beiträge freiwillig geſpendet wurden.
Dieſes Syſtem der charitativen Arbeitsloſenfürſorge hat
ſelbſt=
verſtändlich angeſichts der ſtändig zunehmenden Arbeitsloſigkeit
auch in USA. zunehmend verſagt. Der Staat konnte
ſchließ=
lich nicht länger untätig zuſehen, und fo hat denn Rooſevelt
entſprechende Maßnahmen ergriffen. Sie haben jedoch im
Win=
ter 1933/34 noch zu allerlei Mißſtänden geführt, die es
wünſchens=
wert erſcheinen ließen, die Betreuung und Unterſtützung der
Arbeitsloſen auf einem anderen Wege zu verſuchen.
Es liegt nahe, daß Rooſevelt zunächſt einmal an Maßnahmen
gedacht hat, die verhindern ſollen, in Arbeit befindliche Arbeiter
ſo ohne weiteres entlaſſen zu können (für die Arbeitsloſen
wer=
den im übrigen in dieſem Winter wohl in der Hauptſache die
Ge=
meinden und Bundesbehörden zu ſorgen haben, die dafür auch
entſprechende Mittel bereits erhielten). Rooſevelt hat ſich daher
entſchloſſen, einen Druck auf die Induſtrie auszuüben, damit dieſe
die vorhandene Arbeit ſtreckt, d. h. die Arbeitszeit verkürzt. Das
iſt auch ſchon in großem Umfange durchgeſetzt. Keine der größeren
amerikaniſchen Induſtrien hat ſich geweigert,
Arbeitszeitverkür=
zungen einzuführen, um eine möglichſt große Anzahl von
Arbei=
tern in Lohn und Brot zu halten. Obgleich alſo die Arbeitszeit
in ganz Amerika ſchon ſtark gekürzt worden iſt, wird aber doch
eine weitere Kürzung der ſogenannten Arbeitswoche auf etwa
30 Stunden erfolgen müſſen. Die Induſtrien, die von dem
Rück=
ſchlag der Saiſon am ſtärkſten betroffen wurden, d. h. vor allem
die verſchiedenen Sparten der Textilinduſtrie der Vereinigten
Staaten haben dem auch ſchon Rechnung getragen. Andere
In=
duſtrien, wie die Stahl= und Eiſeninduſtrie, werden folgen.
Vom Standpunkt des Arbeiters geſehen bedeutet dieſe
volks=
wirtſchaftlich ſicherlich nützliche und gemeinnützige Maßnahme
er=
klärlicherweiſe etwas ſehr Unangenehmes. Da der Arbeiter
nach Stunden bezahlt wird, bedeutet eine Verminderung der
wöchentlichen Arbeitsſtundenzahl auch eine Beſchneidung der
Verdienſtmöglichkeiten, d. h., es wird von ihm verlangt, daß er
auf 20 bis 25 Prozent ſeines Wocheneinkommens verzichien
ſoll — und das angeſichts der bereits ſpürbar werdenden
Teuerung. Man kann daher begreifen, daß die Arbeiterſchaft
in USA., die ja nicht in dem Umfange geſchützt iſt, wie das
z. B. in Deutſchland der Fall iſt, ſich zur Wehr ſetzt und nicht
ſo ohne weiteres in Lohnabſtriche einwilligen will. Die
Ver=
handlungen, die hierüber mit den Induſtrien geführt wurden,
waren ſelbſtverſtändlich ſehr ſchwierig, und ſie ſind denn auch,
wie das der große Textilarbeiterſtreik zeigt, zunächſt einmal
geſcheitert.
Das Problem iſt nämlich noch dadurch kompliziert worden,
daß das Geſetz in den USA. bisher keine Klarheit darüber
geſchaffen hat, wer denn im Namen der Arbeiterſchaft überhaup:
die Verhandlungen zu führen hat. Die Nira=Code=Geſetzgebung
hat die Frage offengelaſſen, ob die einzelnen Gewerkſchaften
oder die Betriebsgemeinſchaften als Verhandlungspartner gelten
ſollen oder nicht. Der Fortſchritt, den die Geſetzgebung gebracht
hat, beſteht lediglich darin, daß Gewerkſchaften zugelaſſen
wer=
den können. Das iſt von der Unternehmerſeite dazu benutzt
worden, um die Zuſtändigkeit der Gewerkſchaften zu beſtreiten
und um politiſche Schwierigkeiten zu machen, die mit der
Sach=
lage an ſich nicht notwendig verknüpft ſind. Daraus hat ſich
allmählich ein Kampf zwiſchen den Gewerkſchaften und den
Unternehmern entwickelt, den man inſofern als rein politiſch
bezeichnen muß, als es ſich dabei zwar auch um die Lohnfrage,
in erſter Linie aber um die Anerkennung von Marktpoſitionen
handelt. Das hat z. B. auch beim Textilſtreik zu einer
Ver=
ſchärfung der Gegenſätze beigetragen, die ſchließlich ein
Ein=
greifen der Regierung erforderlich gemacht hat, obwohl dieſe
wohl lieber neutral geblieben wäre. So arbeiterfreundlich
Rooſevelt an ſich iſt, ſo iſt eben doch nicht zu überſehen, daß
die reſtloſe Anerkennung des Gewerkſchaftsweſens in den
Ver=
einigten Staaten ein politiſcher Akt von ſo großer Tragweite
wäre, daß ſelbſt Rooſevelt ihn nicht ohne weiteres verfügen kann,
Wenn man in Europa das Schickſal des Rieſenſtreiks in
der Textilinduſtrie verfolgt und dabei auch Berichte über
Ge=
waltakte und Zuſammenſtöße vernimmt, ſo ſollte man ſich
dar=
über klar ſein, daß es ſich hier nicht nur um eine
wirtſchaft=
liche, ſondern auch um eine politiſche Aufgabe handelt, die zur
Seite 2 — Nr. 260
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 20. September 19
Wiederherſtellung des Arbeitsfriedens in den Vereinigten Staaten
gelöſt werden muß. Von dem Ausgang des Textilſtreikes wird
alſo in der Tat ſehr viel abhängen; das ganze Geſicht der
amerikaniſchen Arbeiter= und Lohnpolitik kann ſich durch ihn
ändern, wie möglicherweiſe dieſer Streik auch dazu führen wird,
daß die Nira=Geſetzgebung abgeändert wird. Im übrigen ſollte
man ſich aber hüten, in dem Streik eine wirtſchaftliche
Kata=
ſtrophe zu erblicken, oder gar ſenſationelle Ereigniſſe von ihm
zu erwarten. Bis jetzt hat es jedenfalls den Anſchein, daß es
Rooſevelt gelingen wird, auch dieſe Frage zu löſen und das
amerikaniſche Staatsſchiff ſicher an der Klippe vorbeizuſteuern.
Vor einer Berſchärfung des Texkilarbeiterſtreiks
in den Bereinigken Staaken.
Die Streikbewegung in der Textilinduſtrie droht einen neuen
gewaltigen Zuwachs von annähernd 300 000 Mann zu erhalten.
Der Führer der Streikbewegung hat die Arbeiter der mit der
Textilinduſtrie verwandten Induſtrien, insgeſamt 110 000 Mann,
aufgefordert, in den Ausſtand zu treten. Außerdem droht in den
baumwollverarbeitenden Induſtrien ein Ausſtand. Die Arbeiter
fordern eine Herabſetzung der Arbeitszeit von 40 auf 36 Stunden
ohne Kürzung des Wochenlohnes. 175 000 Arbeiter beſchäftigt
dieſe Induſtrie.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
chen, wenn man im Saargebiet ein anderes Regime aufrichten
wollte als das, für das ſich die Bevölkerung entſcheiden wird. Ich
hoffe, man wird auch bei den anderen beteiligten Stellen erkennen,
daß ſolche Pläne, denen wir niemals unſere Zuſtimmung geben
könnten, nicht nur dem Vertrag widerſprechen, ſondern daß ihre
Verwirklichung auch ein politiſcher Fehler wäre, der für die
künf=
tige Entwicklung der internationalen Beziehungen die
nachteilig=
ſten Folgen haben müßte. —
Die ſtellenweiſe mit ſtarker Betonung vorgetragene Rede des
Reichsaußenminiſters machte ſichtlich auf die Kongreßteilnehmer
einſchließlich der Diplomaten außerordentlichen Eindruck. Am
Schluß der Rede ſetzte lebhaftes Händeklatſchen ein, an dem ſich
auch alle ausländiſchen Mitglieder des Präſidiums, zum Teil
auch die Inſaſſen der Diplomatenloge, beteiligten. Die Rede
wurde in engliſcher und franzöſiſcher Sprache wiederholt und
ſchließlich gedruckt in deutſcher, engliſcher und franzöſiſcher Sprache
allen Teilnehmern überreicht.
Der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr.
Todt, wandte ſich ſodann mit einigen Worten an die
Verſamm=
lung. Er führte u. a. aus: In den 15 Tagen Ihres Aufenthaltes
in Deutſchland haben Sie Land und Leute kennengelernt und aus
dem Munde des Reichsaußenminiſters jetzt unſere politiſchen
Gedanken durch die höchſte Inſtanz der Politik gehört. Nehmen
Sie bitte dieſe Rede als unſer Beſtreben hin, mit unſeren Gäſten
in aller Oeffentlichkeit über die Dinge zu ſprechen, die das deutſche
Volk berühren. Worte des Dankes für die herzliche Aufnahme in
Deutſchland ſprachen dann die Vertreter von Argentinien,
Bo=
livien, Braſilien, China, Dänemark, Finnland, Frankreich,
Groß=
britannien, Holland, Griechenland, Irland, Südſlawien,
Ita=
lien, Marokko, Norwegen, Polen, Rumänien, Luxemburg,
Schwe=
den, Spanien und der Vereinigten Staaten. In dieſen Anſprachen
kam beſonders die Anerkennung für die vorbildliche Entwicklung
des deutſchen Straßenweſens, insbeſondere des Autoſtraßenbaues
und für das großzügige Arbeitsprogramm der Reichsregierung
zum Ausdruck.
* Der Reichsaußenminiſter hat die Gelegenheit des
Inter=
nationalen Straßenbaukongreſſes benutzt, um auf der Schlußſitzung
zu den Mitgliedern, die ja zum größten Teil aus dem Ausland
ſtammen, über die Lage Deutſchlands zu ſprechen. Er hat ihnen
gezeigt, daß wir wirtſchaftlich unſeren Binnenmarkt in Ordnung
gebracht haben, hat auch ganz offen die Schwierigkeiten auf dem
Außenmarkt behandelt, mit dem Hinzufügen, daß wir uns die
Kraft zutrauen, dieſe Hemmungen zu überwinden. Vor allem hat
er den Zuhörern klar gemacht, daß eine ſo auf dem Volksvertrauen
aufgebaute Regierung wie die deutſche es nicht nötig habe, eine
Erfolgspolitik nach außen zu führen, daß wir vielmehr eigentlich
nur zwei Forderungen — ſie müßten für jeden Unparteiiſchen eine
Selbſtverſtändlichkeit ſein — erheben: Wir wollen als
gleichberech=
tigtes Land behandelt werden und wir verlangen, daß die
Ab=
ſtimmung an der Saar frei nach dem Willen der Bevölkerung ſich
abwickeln kann.
Die Beweisführung des Außenminiſters war ſo geſchickt und
klar, daß er ſpontanen Beifall an vielen Stellen fand. Herr von
Neurath hat keinen Zweifel daran gelaſſen, daß wir niemals
un=
ſere Zuſtimmung geben können zu irgendwelchen Plänen, die den
Beſtimmungen des Verſailler Vertrages über die Saarrückgabe
widerſprechen und wir dürfen hoffen, daß nicht nur die Teilnehmer
dieſes Straßenbaukongreſſes, ſondern auch andere Ohren in Genf
und Paris verſtanden haben, was der Reichsaußenminiſter
ge=
ſagt hat."
* Vom Geiſt der Gemeinſchaft
im deutſchen Theater.
Geſpräche mit Berliner Intendanten.
Von Ernſt Wesner.
Wenn der Sommer dieſes Jahres mit ganz beſonderem
Nachdruck den Schwerpunkt des Theaterſpiels in die Natur
ver=
legte, wie das die große Reihe der feſtlichen Spiele in faſt
allen Gauen Deutſchlands bewies, ſo führt der Herbſt alle
Be=
teiligten wieder in das geſchloſſene Bühnenhaus zurück, um
dort den kunſtfreudigen, den begeiſterungswilligen, den
Zer=
ſtreuung ſuchenden Menſchen Stunden der feſtlichen Freude zu
bereiten. Stärker als in früheren Jahren ſpüren wir diesmal
die Möglichkeiten für Kunſt, Künſtler und Kunſtfreund, die ſich
aus der örtlichen Unterteilung der Geſamtheit deutſcher
Theaterſtätten bieten. Und anſpruchsvoll, wie der Menſch nun
einmal iſt, fordern wir auf Grund der durchaus zu bejahenden
Leiſtungen des Theaters im Sommer Steigerungen von der
geſchloſſenen Bühne.
Wird ſie dieſe Wünſche erfüllen können?
Weil die Reichshauptſtadt mit ihren zahlreichen Theatern
ihre einſt führende Stellung in den Nachkriegsjahren nicht mehr
halten konnte — Berlin war zum Tummelplatz der Experimente
geworden —, weil ſie aber auch den verſtändlichen und
durch=
aus begrüßenswerten Ehrgeiz hat, ihren einſtigen Platz
wieder=
zugewinnen, weil zu ihren Bühnen immer wieder neue Kräfte
ſtoßen, die für die rechte Aufgabe eingeſetzt werden wollen, iſt
ein Blick auf dieſe Arbeit zweifellos von beſonderem Intereſſe:
In welchem Geiſte werden die Theater der Reichshauptſtadt
ihre Aufgabe erfüllen?
Im Staatlichen Opernhaus=Berlin wirkt ſeit einer ganzen
Reihe von Jahren Heinz Tietjen als Generalintendant der
Preußiſchen Staatstheater. Wir wiſſen von ihm aus ſeiner
künſtleriſchen Entwicklung, daß er einen weſentlichen Teil ſeiner
Kräfte für die Oper freimacht. Die Verpflichtungen, die ihm die
künſtleriſche Leitung der Bayreuther Feſtſpiele auferlegen, wirken
ſich auch in Berlin aus: Mit der Inſzenierung der Opern
Richard Wagners, in der vollendeten Wiedergabe dieſer Werke
erblickt Generalintendant Heinz Tietjen — wie das aus einem
im Hauſe Wahnfried in Bayreuth geführten Geſpräch
hervor=
ging — den wichtigſten Auftrag für die Staatsoper. Die
Ueber=
ſicht über den für den Winter aufgeſtellten Spielplan erweitert
die Aufgabe. Durch Heranziehung der geeigneten — man
be=
hauptet, ein wenig knappen Sänger und Sängerinnen, die für
dieſe beſondere Aufgabe geeignet ſind, wird ein nennenswerter
Der Führer ſpricht zu 700 009 Bauern.
Die Durchführung des Skaaksakkes auf dem Bückeberg
Der große Staatsakt des Erntedankfeſtes am 30. September
auf dem Bückeberg wird, wie im Vorjahr, auch jetzt wieder unter
Beteiligung aller deutſchen Gaue ſtattfinden. In einer Tagung
ſämtlicher Leiter der Landesſtellen des Reichsminiſteriums für
Volksaufklärung und Propaganda und der Vertreter des
Reichs=
nährſtandes aus allen Landesbauernſchaften, die unter Vorſitz von
Miniſterialrat Haegert vom Propagandaminiſterium und in
An=
weſenheit des ſtellvertretenden Reichspropagandaleiters Fiſcher
in Hannover ſtattfand, wurden die Vorbereitungen für dieſe
ge=
waltige Kundgebung beſprochen. An der Tagung nahmen ferner
führende Perſönlichkeiten der Partei, des Reichsrundfunks, der
Arbeitsfront und der Reichsbahn teil.
Vom Bückeberg aus wird der Führer zum deutſchen
Bauern=
tum und zum ganzen deutſchen Volke ſprechen. Zur gleichen Zeit
finden in allen deutſchen Gauen im Sinne des Erntedanktages
Feiern ſtatt, in deren Mittelpunkt der Gemeinſchaftsempfang der
Führerrede vom Bückeberg ſtehen wird.
Der Erntedanktag wurde zu einem geſetzlichen
Feiertag erklärt, den Staatsakt auf dem Bückeberg hat der
Führer ſelbſt feſtgelegt. Daraus ergeben ſich Folgerungen, die
u. a. die Freizeit der Arbeitnehmer aller Betriebe zur
Ermög=
lichung der Teilnahme, an den Feiern betreffen. Zweihundert
Sonderzüge werden aus allen Teilen des Reiches zum Bückeberg
fahren.
Die Quartierfrage wurde zur vollen Zufriedenheit der
Teilnehmer gelöſt. Es wird ſich in den meiſten Fällen um
koſten=
loſe Maſſenquartiere handeln. Dabei iſt in zweckmäßiger
Abände=
rung und Ergänzung des vorjährigen An= und Abmarſches
vor=
geſehen, daß die Sonderzugteilnehmer am jeweiligen
Auslade=
bahnhof in Quartier gelegt und der Abmarſch zum Bückeberg
ſelbſt zeitlich ſo beſtimmt werden ſoll, daß die Wartezeit vor dem
Beginn des Staatsaktes möglichſt abgekürzt wird.
Zur Durchführung des Erntedanktages im ganzen Reich iſt
zu bemerken, daß die einzelnen Feierlichkeiten möglichſt
dezentra=
liſiert werden ſollen. Im Vordergrund ſollen dabei
Erntedank=
feiern örtlichen Charakters ſtehen. Es bleibt den Veranſtaltern
überlaſſen, außer der Aufnahme der Uebertragung der
Führer=
rede die Feſtfolge den örtlichen Bedingungen anzupaſſen. In den
Städten werden die umliegenden Landgemeinden vertreten ſein.
Mehrere Dörfer werden ſich zur gemeinſamen Feier neben den
dörflichen Feiern in einer größeren Kundgebung zuſammenſchlie=
Dieſes Feſtabzeichen wurde zum Erntedanktag geſchaffen. Es iſt
ein Sträußchen, das aus einer Getreideähre, einer Kornblume,
einer Mohnblüte, einer Weintraube und einem Weinblatt beſteht.
Teil der Mozart=Opern endlich wieder die rechte Wiedergabe
finden. Leider iſt das Schaffen der Muſiker unſerer Zeit noch
nicht prägnant genug, um es von der repräſentativen Stelle der
Staatsoper her zu verkünden; nur Paul Graener wird
einſt=
weilen mit einer neuen Oper „Der Prinz von Homburg” zu
Gehör kommen.
Wenn ſo die Staatsoper in einem Wagner= und in einem
Mozart=Zyklus zunächſt die Höhepunkte ihrer Arbeit ſieht, iſt es
wichtig zu wiſſen, was die andere Berliner Oper, das Deutſche
Opernhaus, zu tun gedenkt. Hier gibt uns ihr neuer Intendant,
Kammerſänger Wilhelm Rode, die rechte Aufklärung:
„Ich bin ſeit vielen Jahren als Wagnerſänger in der Lage
geweſen, Wagnerſche Geſtalten zu verkörpern. Und Wagner ſoll
in dem von mir geleiteten Hauſe eine große Auferſtehung
feiern, denn ich bin mir bewußt, daß in Deutſchland mehr
Men=
ſchen leben, die Wagner als zu pathetiſch ablehnen, als man im
allgemeinen glauben mag. Nach meiner Ueberzeugung iſt aber
Wagner nicht pathetiſch. Wenn wir ihn mit tiefer deutſcher
Innerlichkeit ſpielen, dann wird er jeden Zuhörer gewinnen
und ergreifen. Deswegen will ich auch den geſamten „Ring des
Nibelungen” „Die Meiſterſinger von Nürnberg” „Lohengrin”
und „Triſtan und Jſolde” in einer Form zeigen, die dem echten
Wagnergeiſt entſpricht. Wagner wird von mir nicht „
moderni=
ſiert” werden, denn ſein Gedankengut, ſeine Muſik — das alles
bleibt immer zeitgemäß. Aber die ſonſt übliche,
theatraliſch=
bombaſtiſche Geſtik will ich beſeitigen.
Neue Opernwerke? Wenn ſie von hohem künſtleriſchen
Wert ſein ſollen, die über ihre Zeit hinaus erzieheriſch in die
Zukunft weiſen, dann können ſie von unſern Dichtern und
Komponiſten nicht erzwungen werden. Schenkt uns die neue
Zeit neue Meiſterſchöpfungen, ſo werde ich als einer der Erſten
bereit ſein, mich ihrer anzunehmen.”
Nun aber das Schauſpiel. Das Staatliche Schauſpielhaus
in Berlin leitet jetzt Guſtav Gründgens, der über ſeine
Spiel=
plangeſtaltung und Perſonalpolitik Intereſſantes zu ſagen hat:
Ich bin gegen das Starweſen. Es hat zwar nie in den
Staats=
theatern ſoviel Unheil angerichtet wie in den Privatbühnen.
Aber es darf auch jetzt nicht die Zeit kommen, in der die von
mir geleitete Bühne zum Tummelplatz anſpruchsvoller
Pro=
minenter würde. In dem von uns neueinſtudierten „König
Lear” wird Werner Krauß den Lear ſpielen. Auch Friedrich
Kayßler und Eugen Klöpfer wären hervorragende Lears geweſen.
Aber Kayßler ſpielt den Kent und Klöpfer den Gloſter. Neben
Her=
mine Körner als Goneril wird Maria Koppenhöfer als Regan
und Käthe Gold als Cordelia mitwirken. Jede dieſer
Perſön=
lichkeiten hat ihre ausgeprägten Wirkungen, jeder dieſer
Schau=
ſpieler könnte gut der Mittelpunkt des Spieles ſein. Aber ſie
alle, die geſtern noch als Stars von Bühne zu Bühne gingen,
wollen eine Arbeitsſtätte haben, von der aus ſſie in der
Geſamt=
heit und Gemeinſchaft wirken können. Es war für mich nicht
ßen, zu denen vorübergehend kleinere Abordnungen aus den 1
fern kommen können. Die Organiſation dieſer Einzelheiten I
bei den zuſtändigen Propagandaleitern in enger Zuſammenar
mit dem Reichsnährſtand. Weſentlich iſt vor allem, daß nur
Führerrede übertragen wird, nicht aber auch ein Bericht über
ſonſtigen Vorgänge auf dem Bückeberg.
Sonderveranſtaltungen irgend welcher Org i. dürfen an dieſem Tage nicht ſtattfinden. Eine Sperr ſt
vor dem 30. September, innerhalb der keine ſelbſtändigen df.
lichen Erntefeſte ſtattfinden dürfen, ſoll eine Beeinträchtig
dieſes Staatsaktes vermeiden
Das Feſtabzeichen für den Erntedanktag wird in F
eines ſchönen Straußes gehalten ſein, der ſymboliſch Wein
Brot, Liebe und Treue darſtellt. An der Feier auf dem B
berg werden neben den Trachtengruppen der verſchiedenen C1
vor allem die Landarbeiter einen bevorzugten Platz einnehr
Beſonders Mecklenburg, Oſtpreußen, Schleſien, Oſthannover id
Pommern werden mit ſtarken Abordnungen von Landarbei m
vertreten ſein. Die Vorbereitungen für dieſen gewaltigen Sta
s=
akt ſind im Gange. Man rechnet mit einer Beteiligung
5—700 000 Volksgenoſſen aus allen Teilen des Reiches.
Der Boykokk ſoll verſchwinden.
Erklärungen des Außenminiſters der Bereinigk
Skaaken.
DNB. Waſhington, 19. Septembe
Außenminiſter Hull hat geſtern ſehr bedeutſame Erläute
n=
gen zu ſeinen bisherigen Erklärungen" über die gegenwär ge
Handelspolitik der Vereinigten Staaten gegeben. Er betont in
einer Preſſekonferenz, daß er grundſätzlich für jede
Fr=
derung des Außenhandels mit Deutſchland o ir
irgendeinem anderen fremden Lande eintree
und daß man zu dieſem Zweck neben anderen Mitteln auch enſuls
Austauſch von Waren gegen Ware ſehr wohl benutzen könne. urſnd
dürfe ſich der Handel darauf nicht beſchränken, weil ein ausſch iß=ſſcht
zu vergrößern. Es könne ſich beim Warenaustauſch immer ur
um wenige, beſtimmte Erzeugniſſe und um eine Teillöſung
deln, der — wie die Vereinigten Staaten das auch in den
laufenden Handelsvertragsverhandlungen täten — ein fu
Warenverkehr bezüglich der übrigen Güter, und zwar unter
bau der Handelsſchranken, ſowie der Grundſatz der Meiſtbe in
ſtigung zur Seite treten müßten. Außenminiſter Hull macht in
dieſem Zuſammenhang ganz ſpontan die wichtige Feſtſt1, daß er als eine dieſer abzubauenden H n0
delsſchranken auch den Boykott anſehe. Er betite,
daß er den Boykott als unklug und ſchädlich verwerfe; denn ür
den Dollar Einfuhrware, die man aus irgendeinem Grunde
kottieren zu müſſen glaube, verliere der amerikaniſche Arbe er
auf Grund des Ausfallens, der eigenen Ausfuhr nach dem bor)t
tierten Lande 5 Dollars Arbeitsverdienſt.
Eine Erklärung der DAF.
DNB. Berlin, 19. Septemb=
Wie die Deutſche Arbeitsfront mitteilt, iſt die Amts it
hebung des Pg. Buſch weder auf ehrenrührige Machenſcha n
noch auf ein Verſagen in den Leiſtungen zurückzuführen. Es har
ſich hier vielmehr um einen Verſtoß gegen die Sel
diſziplin, die von einem nationalſozialiſtſchen Führer
wartet werden muß.
Auflöſung
der „Arbeitsgemeinſchaft kakholiſcher Deutſcher?
DNB. Berlin, 19. Septembe
Die Reichsparteileitung gibt bekannt: Nachdem die
Reſs=
parteileitung durch ihre Abteilung für den kulturellen Fri en,
ſämtliche kulturellen und das Verhältnis von Staat und Kir
enſt=
betreffende Fragen in zunehmendem Maße und unmittelbar
ſe=
arbeiten läßt, erſcheint es im Intereſſe einer noch ſtrafferen
ſu=
ſammenfaſſung dieſer Arbeitsgebiete nunmehr geboten, auch ſiel
zunächſt der Arbeitsgemeinſchaft katholiſcher Deutſcher über ie4
ſenen Aufgaben in diejenigen der Reichsparteileitung
eizu=
beziehen.
Die „Arbeitsgemeinſchaft katholiſcher Deutſcher” ſtellt dſey,
im Reichsgebiet mit dem heutigen Tage ihre Arbeit ein und
öſt=
ſich auf. Sie hat im Laufe ihrer Tätigkeit in dem ihr zuge
ie=
ſenen Bereiche wirkſam zu einer Verſöhnung beigetragen. ün
dieſe Arbeit wird der Reichsleitung und allen Beauftragten er=,
mit der Dank der Partei ausgeſprochen.
ſchwer, ſie zu bewegen, ihre Starwürde beiſeite zu legen nd‟
ganz in einem Enſemble aufzugehen, — jeder von ihnen ſat
ſelbſt ſchon die Sehnſucht gehabt, aus dieſer künſtleriſchen
ſo=
lierung herauszukommen. Denn Startum bedeutet künſtleiche
Iſolierung!"
Das bedeutendſte Privattheater Berlins, deſſen Arbeit die
ganze Welt mit regem Intereſſe beobachtete, das in mar ſen,
Zeiten richtunggebend für die künſtleriſche Entwicklung gen ſen”
iſt, iſt das Deutſche Theater. Es iſt heute gleichfalls zur
Rehs=
bühne geworden. Heinz Hilpert, ein „Mann vom Bau”, de die
künſtleriſche Leitung der Berliner Volksbühne bisher innel te
wird nunmehr hier neue Aufgaben erfüllen.
„Ich will in einem Studio jungen Dichtern und Darſte ſrn
Gelegenheiten geben. Sie ſollen hier zeigen, was ſie kön mi
ſie ſollen hier lernen, was ſie für ihre künſtleriſche Entwick mg
noch brauchen. Auf der Hauptbühne im Deutſchen Theater ird
dieſe Studioarbeit bemerkbar werden; ich hoffe ſogar, daf die
Jungen unſere Arbeit befruchten werden. Ich kann aus me end
Spielplan für die nächſten Monate noch nichts Hervorſteche ſes
nennen, weil ich davon überzeugt bin, daß erſt die Studioa ſein
das Charakteriſtiſche in der dramatiſchen Dichtung unſerer ſeit
aufzeigen wird. Iſt das, weſentliche Theaterſtück im Studir der
„Kammerſpiele” gefunden, ſo wird es ſeinen Weg ins Der ſche=
Theater finden und hier wohl auch die Beachtung der
Oefnt=
lichkeit erringen. Wir müſſen ein wenig abwarten. Langn lig
wird dieſe Wartezeit beſtimmt nicht werden, denn aus der ille
des Schaffens unſerer klaſſiſchen Dichter liegen mehr Aufg ſen
griffbereit, als wir erfüllen können. So wird das Wort ſes
Reichsminiſters Dr. Goebbels beſtätigt ſein: wir laſſen keſen
Diletranten zu Wort, wenn wir hervorragende Leiſtungen un rer
großen Meiſter aus der Vergangenheit verwirklichen könne
Zum jungen volkstümlichen Theater, zu der Geburt des
„neuen Stiles”, der nicht verkrampft ſein darf, bekennt ſich
Graf Solms, der neue Leiter der Volksbühne in Berlin. ſur
Verwirklichung hat er eine junge Schauſpielergemeinde fi
ſammengerufen, um in ihr in ſorgfältiger Vorarbeit da
leiſten, was als Sinngebung für die Volksbühne in
Berl=
dieſem Winter richtunggebend ſein ſoll. Die Volksbühne
frei ſein „von jedem aufgepluſterten Heroismus. Wir pre
nicht den Idealismus des Heldentums, aber wir wollen
unauffällig lehren. Dazu ſollen uns die Dichter Deutſchl
aller Zeiten helfen. Auch die unſerer Tage werden zu Ar
kommen, wenn ſie etwas zu ſagen haben. Unſere Zeit iſt E
ſchuld daran, daß das Theater im allgemeinen als abge F
ſchaftet gilt. Der Nationalſozialismus hat die Macht zu efin
Zeitpunkt übernommen, als ein weſentlicher Teil der Büen
an den mittelbaren und unmittelbaren Auswirkungen de
rüchtigten Rotter=Syſtems bereits zugrunde gegangen war.
werden unſere Theater im Geiſte de. Gemeinſchaft wieder
bauen!“
Donnerstag, 20. Sepkember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 260 — Seite 3
„Ratsherr Litwinow und Fürft Pleß
Septe
Erläutey
eſtſt
den 54
betof
nöt
en. Es hanl
Sell
Ri
n Frie
Kir
auch
über
Der Skreitfall Pleß vor dem
Botteroandstal.
DNB. Genf, 19. September.
Der Völkerbundsrat verſammelte ſich am Mittwoch um
11.15 Uhr zu einer öffentlichen Sitzung, an der auch Litwinow
teilnahm. Er hat ſeinen Platz rechts von Polen und links von
dem leeren Stuhl Japans erhalten.
Der Präſident Beneſch begrüßte Litwinow und die anderen
neuen Ratsmitglieder, den türkiſchen Außenminiſter Rüſchdy
Bey, den Chilenen Rivas Viougna und den Spanier Madariaga.
Litwinow dankte dem Präſidenten und dem Völkerbundsrat in
einer kurzen Rede, in der er es als ein günſtiges Vorzeichen
hinſtellte, daß Sowjetrußland gleichzeitig mit der Türkei in den
Völkerbundsrat eingetreten ſei. Auch Rüſchdy Bey gab ſeiner
Freude darüber Ausdruck, daß er gemeinſam „mit ſeinem Freunde
Litwinow” hier arbeiten könne. Nachdem auch die Vertreter
Chiles und Spaniens Dankesworte geſprochen hatten, trat der
Rat in die praktiſche Arbeit ein.
Zuerſt verlas Barthou als Berichterſtatter einen Bericht
über die Arbeit der Kommiſſion für internationale geiſtige
Zu=
ſammenarbeit, wobei er beſonders der verſtorbenen Frau Curie
gedachte.
Danach berichtete der Vertreter Spaniens Madariaga über
die Beſchwerden des Prinzen Pleß wegen der gegen ihn
durch=
geführten Zwangsmaßnahmen. Madariaga ſchlug dem
Völker=
bundsrat vor, einen Dreierausſchuß zur Unterſuchung des
Streit=
falles zu bilden, an dem außer ihm noch die Vertreter Auſtraliens
und Mexikos teilnehmen ſollten. Dieſer Ausſchuß müſſe das
Recht haben, ſich in techniſcher Beziehung jede Hilfe zu ſichern
und jede Auskunft einholen zu können. Es müſſe verſucht
werden, einen Ausgleich zu finden zwiſchen den ſouveränen
Rechten eines Staates und den Wünſchen der Minderheit, die
ſich über eine Diskriminierung beſchwere. Bei dieſer ſchwierigen
Frage könne er als Berichterſtatter nicht allein handeln. Er
habe deshalb zwei Kollegen gebeten, mit ihm die Petition des
Prinzen Pleß zu ſtudieren. Die Vorſchläge Madariagas wurden
ohne Ausſprache angenommen. Der Vertreter Polens gab keine
Erklärung ab.
Nun wird ſich alſo ein vom Rat eingeſetzter Ausſchuß mit
der Pleß=Frage beſchäftigen, allerdings erſt, nachdem die
Zwangs=
verwaltung ſchon in der Durchführung begriffen iſt. Durch die
Verſchiebung der Pleß=Frage, die ſchon vor zehn Tagen auf der
Tagesordnung des Völkerbundes ſtand, hat der Rat es
ver=
mieden, ſofort ein Urteil über die Zuläſſigkeit der
Zwangs=
verwaltung abzugeben und in die Vorgänge rechtzeitig
ein=
zugreifen.
Der Völkerbundsrat beſchäftigte ſich von neuem mit dem Krieg
zwiſchen Bolivien und Paraguay und vor allem mit der Frage
des Verbotes der Waffenlieferungen an dieſe Länder. Zu dieſen
Verhandlungen nahmen die Vertreter der beiden kriegführenden
Staaten am Ratstiſch Platz. Auf Aufforderung des Präſidenten
legten die Vertreter Paraguays und Boliviens wieder einmal
ihren entgegengeſetzten Standpunkt dar, ohne daß dieſe
Ausein=
anderſetzung irgendwie weiterführte.
Dagegen war es höchſt intereſſant, feſtzuſtellen, wie im
An=
ſchluß hieran gerade die Vertreter derjenigen Länder, die über
die größten Waffenfabriken der Welt verfügen, ſich zur Frage des
Waffenlieferungsverbotes ſtellten.
Der franzöſiſche Außenminiſter Barthou verlangte, daß
diejenigen Staaten, die zur Embargofrage noch keine Stellung
ge=
nommen hätten, ſich nun mit größter Beſchleunigung entſchieden.
Die franzöſiſche Regierung ſei gegenüber ihrer Induſtrie in eine
ſchwierige Lage gekommen dadurch, daß ſie ſelbſt die
Waffenaus=
fuhr verboten habe, während einige andere Staaten ſich nicht
da=
ran kehrten. In ähnlichem Sinne ſprach ſich der tſchechoſlowakiſche
Außenminiſter Beneſch und der engliſche Großſiegelbewahrer
Eden aus. Der italieniſche Delegierte, Baron Aloiſi äußerte
Zweifel, ob das Verbot der Waffenlieferungen an Paraguay und
Bolivien nach dem Völkerbundspakt überhaupt berechtigt ſei, da
es eine Art Sanktionen darſtelle, für die man erſt die Schuldfrage
klären müſſe. Der Spanier Madariaga äußerte demgegenüber,
daß der Völkerbundspakt für den vorliegenden Fall natürlich nicht
ausreiche, da man bei ſeiner Abfaſſung niemals einen Krieg dieſer
Art zwiſchen Mitgliedern des Völkerbundes habe vorausſehen
können.
Der Vertreter Boliviens verlangte dann noch eine ſchnelle
Entſcheidung über den Konflikt ſelbſt durch die
Völkerbundsver=
ſammlung, und auch der Vertreter Paraguays ſchloß ſich den Frie=
denswünſchen grundſätzlich an. Zum Schluß betonte der
Bericht=
erſtatter, der Mexikaner de Najera, daß die Streitfrage jetzt bei
der Verſammlung anhängig ſei, und daß man alle Dokumente
ihren Organen übergeben habe. Zunächſt wird ſich alſo
voraus=
ſichtlich die Politiſche Kommiſſion der Vollverſammlung weiter mit
der Frage befaſſen.
Der Völkerbund als Borſpann für den
Skalus guo im Saargebiek?
EP. Paris, 19. September.
Die Genfer Berichterſtatterin des „Oeuvre” meldet, daß bei
den Verhandlungen über die Saarfrage in der nächſten Woche
in Genf vor allem die Frage des Abſtimmungsmodus geklärt
werden müſſe. Der Friedensvertrag müſſe eine Auslegung
er=
fahren, damit die Saargemeinden, welche für den Status quo
ſtimmen, nicht nach Deutſchland zurückfallen. Niemand
verheim=
liche ſich den lebhaften Widerſtand, den eine ſolche Auslegung
der Verträge in Berlin hervorrufen werde. Am Völkerbund
liege es, dieſe Widerſtände zu beſeitigen. Die Anweſenheit
Ruß=
lands in Genf ſei hierfür nicht zu unterſchätzen. — Beiläufig
behauptet das Blatt, daß die Zahl der für den Status quo
Abſtimmenden gegenwärtig auf 40 Prozent geſchätzt werde. (Wie
das Blatt zu dieſer Feſtſtellung kommt, iſt allerdings
unerfind=
lich, angeſichts der Tatſache, daß über 90 Prozent der
Bevöl=
kerung ſich zu der Deutſchen Front im Saargebiet
be=
kannt. D. Red.)
Ein ſowiekrufſiſch=polniſcher Oſkpakk?
EP. London, 19. September.
Wie der über alle ruſſiſchen Angelegenheiten gewöhnlich gut
unterrichtete diplomatiſche Mitarbeiter des „Daily Herald” zu
melden weiß, ſoll geſtern in Genf zwiſchen Sowjetrußland und
Polen ein neues Abkommen abgeſchloſſen worden ſein, durch
das die Idee des Nordoſtpaktes praktiſch erledigt worden ſei.
Die beiden Mächte ſollen eine gemeinſame Erklärung vorbereiten,
in der ausgeführt wird, daß nach ihrer Auffaſſung zwiſchen
zwei Staaten abgeſchloſſene Verträge die beſte Friedensgarantie
für Oſteuropa bilden. — Da dieſe Meldung vorläufig nur von
dem der Arbeiterpartei naheſtehenden Blatt gebracht wird, muß
ihre Beſtätigung erſt noch abgewartet werden.
Unruhen in Tunis.
Die ſchweren Ausſchreitungen, die ſich in Tunis ſeit längerer
Zeit anhäufen, haben jetzt wieder einige Todesopfer gefordert.
In Suzza ſtürmten die aufſäſſigen Araber das Gebäude der
Steuerverwaltung, töteten drei franzöſiſche Beamte und zündeten
dann das Steuergebäude an. Inzwiſchen war Militär alarmiert
worden, das jedoch von den geflohenen Arabern nur zwei
feſt=
nehmen konnte. In Bertoni unternahmen 150 bewaffnete
Ein=
geborene einen Sturm auf das Rathaus, wobei drei Soldaten
der Wache ſchwer verletzt wurden. Eine ſofort herbeigerufene
Militärabteilung konnte den Verſuch, das Rathaus in Brand zu
ſetzen, unterbinden und die Angreifer feſtnehmen. Angeblich
vvollten die Araber die Freilaſſung der politiſchen Gefangenen
erzwingen, die bisher von der franzöſiſchen Behörde verweigert
worden war.
Prokeſt des Berbandes der in Sowjefrußland
geſchädigken Franzoſen.
DNB. Paris, 19. September.
Der Verband der in der Sowjetunion geſchädigten
Fran=
zoſen hat ſich an den Finanzminiſter mit einem Proteſtſchreiben
gewandt, in dem er darauf hinweiſt, daß der franzöſiſche Staat
den Staatsangehörigen der Sowjetunion ohne Rückſicht auf ihre
politiſche Einſtellung ihr Eigentum gelaſſen habe, während
Fran=
zoſen durch die Nationaliſierung in der Sowjetunion ruiniert
worden ſeien. Der Verband könne nicht glauben, daß die
Fran=
zoſen, die für die Achtung der Verträge und den Sieg von Recht
und Gerechtigkeit Krieg geführt hätten, eine ſolche Behandlung
ertragen müßten. Dieſer Lage müſſe ein Ende gemacht werden.
Denn das ſei um der Ehre willen und im Intereſſe Frankreichs
notwendig.
Hi
Skruwwelpeker
und Hanns Guck=in= die-Luft.
Vor 40 Jahren ſtarb der Vater des „Struwwelpeter” der
Ver=
faſſer des berühmteſten Bilderbuches der Welt.
Zum 20. September.
Sieh einmal, hier ſteht er,
pfui, der Struwwelpeter!
An den Händen beiden
ließ er ſich nicht ſchneiden
ſeine Nägel faſt ein Jahr,
kämmen ließ er nicht ſein Haar.
Pfui, ruft da ein jeder:
Garſtiger Struwwelpcter!
Wohl alle hatten wir uns einmal in unſerer Jugend dieſe
Verſe vom Struwwelpeter, dem über alles geliebien Bilderbuch,
eingeprägt. Stunden, ja Tage lang ſaßen wir hinter dem großen,
farbenreichen und mit den luſtigen Verſen verſehenen Buch,
einem der Erſten, das uns überhaupt jemals in die Hände
ge=
kommen iſt.
Tiefen Eindruck machte uns das Buch. Wir ließen uns die
Untaten und Strafen der auftretenden Jungen und Mädchen
wohl zur Warnung ſein, wollten nicht ſo garſtig und ungepflegt
umherlauſen wie der Struwwelpeter. Wir wollten nicht ſo
lieb=
los ſein wie der böſe Friedrich, der arge Wüterich, der alles
Getier und ſelbſt ſein fürſorgliches Gretchen ſchlug, dann aber
bei einem großen Hund an den Unrechten kam. Wir erinnern
uns noch genau der traurigen Geſchichte vom Feuerzeug, mit
dem Paulinchen ſpielte, und dieſes Spiel mußte ſie mit dem
Verbrennungstode bezahlen. Wir kennen noch die Geſchichte von
den ſchwarzen Buben, die zur Strafe in ein Tintenfaß geſteckt
wurden und noch ſchwärzer dann umherlaufen mußten als die
wirklichen Neger. Auch die Geſchichte vom wilden Jäger und
dem Daumenlutſcher iſt uns noch in lebhafter Erinnerung. De=
Suppenkaſpar und der Zappel=Philipp ſind uns heute noch
genau ſo gute Bekannte wie der Hanns Guck=in=die=Huft und
der fliegende Robert.
Weltbekannte Geſtalten ſind das heute und der Verfaſſer
und Zeichner dieſes Buches, der Frankfurter Arzt
Leinrich Hoffmann, der vor 125 Jahren, am 13. Juni
1809 geboren wurde und am 20. September des Jahres 1394
ſarb, hätte ſich nicht träumen laſſen, daß die Welt von ihm
nach ſo langen Jahren noch ſprechen ſollte. Dabei hatte er doch
leineswegs im Sinne gehabt, ein Bilderbuch für die breite
Oeffentlichkeit zu ſchaffen. Nur ſeinen Kinder ſollte dies Buch
gehören.
Und das war ſo geweſen:
Man ſchrieb das Jahr 1844. Die Weihnachtszeit war nahe.
Dr. Hoffmann, der als Arzt ſehr beliebt war und beſonders
wegen ſeiner Kinderfreundlichkeit gerne beigezogen wurde, wollie
ſeinem dreijährigen Jungen ein hübſches Bilderbuch unter den
Weihnachtsbaum legen. So zog er denn in der Stadt in den
Buchhandlungen und in den Spielwarenläden umher, ließ ſich
alle Bilderbücher vorlegen, große und kleine, dünne und dicke,
Dutzende, Hunderte Aber Hoffmann fand nicht das Richtige.
Die waren alle zu ſchwer für junge Menſchen, ſie behandelten
alle ſo wenig natürliche Dinge. Und das ſollte doch einer der
Hauptzwecke ſein, der Jugend durch das Bilderbuch Wertvolles,
das die Jugend auf andere Weiſe noch nicht begreifen kann,
zu übermitteln.
So kam denn Hoffmann eine eigene Idee. Er wollte ſich
ſelbſt ein Bilderbüchlein für ſeinen kleinen Karl anfertigen. Ihm
würde das beſtimmt nicht ſchwer fallen. Denn wie oft ſchon hatte
er an den Krankenbetten von Kindern zu zeichnen und Verſe
zu ſchreiben angefangen, um die kleinen Patienten etwas
auf=
zumuntern.
So kaufte er ſich denn ein Zeichenheft und fing zu Hauſe,
zur nicht geringen Ueberraſchung ſeiner jungen Gattin, au,
Zeichnungen und Verſe hineinzuzeichnen und zu ſchreiben. Er
nahm auch den Buntſtift und ſtattete das Hefichen mit prächtigen
farbigen Zeichnungen aus, primitiven, ungelenkigen Figuren, die
aber gerade dem kindlichen Sinn entſprachen.
Klein Karl hatte an dem Buch ſeine Freude, die nicht minder
groß war bei den Erwachſenen, denen das Büchlein im Hauſe
Dr. Hoffmanns unter die Finger gekommen war. Sie erkannten
daß hier endlich ein natürliches, zweckentſprechendes Bilderbuch
geſchaffen worden war. Sie wußten Dr. Hoffmann zu
beſtim=
men, das Büchlein öffentlich herauszugeben.
Es fand ſich raſcher als vermutet ein Verleger, der
Buch=
händler, Dr. Löning. Sorgſam überwachte Dr. Hoffmann die
Herſtellung der Ausgabe, damit ja nicht an den Zeichnungen
etwas geändert oder der Text verbeſſert bzw. verſchlechtert würde.
Das Büchlein ſollte in ſeiner ganzen kindlichen Naivität erhalten
bleiben.
Und Dr. Hoffmann hatte recht. Als das Büchlein vom
Stuwwelpeter, wie es heute allgemein heißt, unter dem Titel
„Luſtige Geſchichten und drollige Bilder mit 15 ſchön kolorierten
Tafeln für Kinder von 3—6 Jahren”, in einer Auflage von 1500
Stück unter dem Pſeudonym Reimerich Kinderlieb
er=
ſchien, da war es im Nu in aller Hände. Auflage auf Auflage
mußte gedruckt werden.
Das Buch wurde überſetzt und iſt heute in Millionen von
Exemplaren verbreitet ein Bilderbuch alsunſterbliches
G. S.
Buch, als ein Stück der Weltliteratur.
Der Leiter der Saarpolizei Anführer des
Ueberfalles auf den Bergmann Schulz.
DNB. Zweibrücken, 19. September.
Zu der Mißhandlung des Bergarbeiters Schulz bei
Münch=
wvies durch ſaarländiſche Polizeibeamte wird ergänzend
feſt=
geſtellt, daß die Aktion unter dem perſönlichen Kommando des
kürzlich vom Präſidenten Knox mit der Leitung der
Saar=
polizei betrauten Mr. Hemsley ſtand. Wie weiter feſtgeſtellt
wurde, befanden ſich der Führer ſowie ein Teil der
Mannſchaften in betrunkenem Zuſtande. Feruer
iſt ſachlich feſtzuſtellen, daß an dem Tatort die Straße breit und
überſichtlich iſt, ſo daß jeglicher Schmuggel, unter deſſen
Ver=
dacht Schulz geſtanden haben ſoll, nicht in Frage kommt, zumal
Zollbeamte Tag und Nacht dort eine ſcharfe Kontrolle ausüben.
Daß es ſich bei den Mißhandlungen des überdies alsbald
wieder freigelaſſenen Schulz nicht um eine „Brechung des
Widerſtandes” eines Einzelnen durch 9 Polizeibeamte handeln
konnte, ſondern daß tatſächlich ſchwere Mißhandlungen mit
Körperverletzungen vorliegen, geht aus dem ärztlichen Befund
des Dr. Hild=Saarbrücken hervor.
Für die Perſonalpolitik des Herrn Knox bei
Neuanwerbung von Polizeibeamten ſind ferner folgende Fälle
bezeichnend, über die bereits an die Regierungskommiſſion eine
öffentliche Anfrage gerichtet worden iſt.
Es wurden neu eingeſtellt in die Landespolizei:
1. Der beim Güdinger Ueberfall auf die Hitlerjugend
ver=
haftete und zu 2½ Jahren Gefängnis verurteilte Nikolaus
Conrad, der nach Verbüßung eines Teiles ſeiner Strafe auf
Grund der kürzlichen Amneſtieverordnung der
Regierungs=
kommiſſion freigelaſſen wurde.
2. Der früher in Deutſchland als Kommuniſtenführer tätige
Bitter.
3. Die bekannten Obervölklinger Antifasciſten Grün und
Bräuning.
Dieſe Fälle ſind um ſo ſchwerwiegender, als die
Regie=
rungskommiſſion ausdrücklich politiſche Neutralität als Voraus=.
ſetzung für Neueinſtellungen in die Polizei bezeichnet hatte.
Es iſt nicht verwunderlich, wenn nach ſolchem Vorfall das
Vertrauen der Saarbevölkerung in die Objektivität und
Neu=
tralität der Saarregierung auf ein Minimum geſunken iſt.
All=
gemein iſt man der Ueberzeugung, daß nach den früheren
be=
kannten Mißgriffen bei Einſtellung von Polizeibeamten durch
die neuen Zwiſchenfälle mit Recht die Unfähigkeit der
Saar=
regierung, in der Polizeifrage irgendwo objektiv mitzuwirken,
unter Beweis geſtellt iſt.
2as Pariſer Preſſe=Echo.
EP. Paris, 19. September.
Der „Excelſior” ſchreibt zu dem Eintritt Rußlands in den
Völkerbund, daß damit vor allem eine Entſpannung im Fernen
Oſten erreicht werden ſolle, wo ein neuer japaniſch=ruſſiſcher
Konflikt unmöglich lokaliſiert werden könnte. Unzweifelhaft
be=
günſtigten Paris, London und Rom mit beſten Kräften eine
Annäherung zwiſchen Rußland und Japan, indem ſie das
Preſtige und die Intereſſen der beiden Staaten gleichzeitig zu
ſchonen verſuchten. Moskau ſcheine bereit zu ſein, dieſes Spiel
mitzumachen. Das Blatt gibt der Anſicht Ausdruck, daß der
Friede zwiſchen Japan und Rußland die erſte Bedingung für
eine Entſpannung in Europa ſei.
Im übrigen benutzt die Preſſe die Gelegenheit, ihre
An=
ſichten über den Eintritt der Ruſſen nochmals darzulegen. Der
rußlandfeindliche „Matin” macht die geſtrige Zeremonie
lächer=
lich, wobei er die Rede Litwinows als unintereſſant und
inhalt=
lich leer bezeichnet und die Länge der Anſprache kritiſiert, die
im ganzen Haus Langeweile und Gähnen hervorgerufen habe,
Der Eintritt Rußlands habe lebhaft an eine
Szene Grocks erinnert. — Der offiziöſe „Petit Pariſien”
dagegen erklärt, daß die Rede Litwinows auf die Genfer Kreiſe
einen ſtarken Eindruck gemacht habe. Sie werde von vielen als
ein feierliches Verſprechen betrachtet, daß Rußland von nun en
alles ins Werk ſetzen werde, um mit anderen Nationen nützlich
am Frieden mitzuarbeiten. Das ſich ſtark für eine
Rußland=
politik einſetzende „Echo de Paris” äußert jedoch gerade in
dieſem Punkt Zweifel, ſtellt aber in der Ueberſchrift feſt, daß
Litwinow, eine ähnliche Sicherheitstheſe wie
Frankreich entwickelt habe. Der geſtrige Tag, ſo
unerfreulich er in vieler Beziehung ſei, ſei ein Teil der
fran=
zöſiſchen Vorbereitung gegen die „Bedrohung Frankreichs” durch
Deutſchland geweſen.
Deutſcher Verein für Kunſtwiſſenſchaft e. V.
Der Deutſche Verein für Kunſtwiſſenſchaft iſt im Jahre 1908
begründet worden mit der Aufgabe, für eine würdige
Veröffent=
lichung der Denkmäler deutſcher Kunſt zu ſorgen. Soweit die
Zeitverhältniſſe es geſtatteten, iſt die Löſung dieſer Aufgabe
ge=
fördert worden. Eine Reihe abgeſchloſſener Werke liegt vor, die
wegen der Sorgfalt der Bearbeitung und wegen der Güte ihrer
Abbildungen allgemeiner Anerkennung ſich erfreuen.
Inzwiſchen iſt die Teilnahme der Oeffentlichkeit an den
Ar=
beiten der Kunſtforſchung immer reger geworden: die Erkenntnis
hat ſich durchgeſetzt, daß der Deutſche die Kultur ſeines Volkes
nur mangelhaft kennt, wenn er nicht auch die Kunſt in den Kreis
ſeiner Bildung einbezieht und ſie zu verſtehen lernt. Für den
Deutſchen Verein für Kunſtwiſſenſchaft erwächſt daraus die
natio=
nale Pflicht, das, was die Wiſſenſchaft erforſcht, zum gemeinſamen
Gut aller zu machen. Der Unterſtützung dieſer Beſtrebungen durch
alle Freunde der deutſchen Kunſt darf der Verein ſicher ſein. Auch
an Sie ergeht deshalb heute der Ruf: Helfen Sie durch Ihren
Beitritt zum Deutſchen Verein für Kunſtwiſſenſchaft einer Arbeit,
die der deutſchen Kultur in ihrer feinſten Aeußerung, der
deut=
ſchen Kunſt, und damit dem deutſchen Volke und dem Anſehen
Deutſchlands in der Welt dient. Kein großes Opfer wird Ihnen
zugemutet denn Sie erhalten vom Verein als Gegenleiſtung für
den Mitgliedsbeitrag von 20 RM.; 1. Eine Jahresgabe, die
ſie aus drei wiſſenſchaftlichen, im beſten Sinne des Wortes
popu=
lären, mit reichem Bilderſchmuck verſehenen Werken auswählen
können. Die nicht gewählten Werke, die ſonſt nicht käuflich ſind,
können die Mitglieder für den niedrigen Preis von 10 RM.
be=
ziehen. 2. Die Zeitſchrift des Vereins, die vierteljährlich
er=
ſcheint, ebenfalls nicht käuflich iſt, ſondern nur an die Mitglieder
unentgeltlich verteilt wird. 3. Die Bibliographie des
Jah=
res=Schrifttums deutſcher Kunſt, die allen denen, die eigene
Stu=
dien treiben oder ſich auf unſerem Gebiete näher umſehen wollen,
von großem Wert ſein dürfte. Auch ſie wird nur an Mitglieder
ausgegeben. 4. Außer dieſen Gaben wird jedem Mitglied das
Recht eingeräumt, diejenigen Bücher des Vereins die im
Buchhandel erſcheinen mit 25 Prozent
Ermäßi=
gung vom Ladenpreis bei der Geſchäftsführung des
Ver=
eins zu beſtellen.
„Volksdeutſcher Durchbruch.‟ Der Volksbund für das
Deutſch=
tum im Ausland gibt die „Aufrufe und Bekenntniſſe zur
geſamt=
deutſchen Verbundenheit”, wie ſie von der Saarbrücker
Pfingſt=
tagung in Mainz und Trier 1934 vorliegen, als wertvolle
Son=
derſchrift heraus. Das kleine Heft (Verlag VDA. —
Wirtſchafts=
unternehmen GMDH. Berlin W. 30, Martin=Luther=Str. 97),
Preis 20 Pfennig, enthält die grundlegend wichtigen Reden und
Bekenntniſſe von Vizekanzler von Papen. Reichsminiſter Dr. Frick,
Staatsminiſter Schemm. Reichsſtatthalter und Gauleiter
Staats=
rat Sprenger, Oberpräſident Freiherr von Lüninck. Gauleiter
Staatsrat Simon, Dr. Hans Steinacher, ſowie Preſſeſtimmen und
andere Beiträge. Die Bedeutung dieſes Heftes geht weit über
den zeitlichen Anlaß der Tagung hinaus.
Seite 4 — Nr. 260
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 20. September 193
Guſtav Brandis
Alice Brandis
geb. Lingenfelder
geben ihre bexmählung bekannt
Darmſtadt
Voglerweg 5
20. September 1934.
Neuſtadt a. d. hdt.
„Rarlsberg‟
(9848
gute und milde
Am 14. September 1934 entſchlief nach ſchwerem Leiden
unſere liebe Mutter, Schweſter, Schwiegermutter und
Großmutter
Frau Eliſabeth Fuchs
geb. Weber.
Die Beerdigung fand am 18. Sept. in der Stille ſtatt.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme und
Blumen=
ſpenden aufrichtigen Dank.
In tiefer Trauer:
Maria Fuchs
Suſanna Weber
Familie Jakob Fuchs
9870)
Familie Ernſt Fuchs.
Darmſtadt (Jahnſtraße 45), Berlin, 19. Sept. 1934.
Joilette-Seilen
in Riesenauswahl
zu außergewöhnlich niedrigen Preisen.
Blumenseile
große, runde St.
von 150 gr nur 18 4—3 St. nur 50g
und noch viele
andere Sort. von 10g—3 St. nur 28g
Beachten Sie meine Sonder-Ausstellung in
preiswerten Haushalt-Toiletteseifen. (9871
PARFUMERIE
nur Elisabethenstr. 9 T M. FTanK
Kleines
Geſchäftshaus
Große Ochſeng.
zu verk. Ang. u.
L. 227 Geſch. (a
haben keine
Schaufenster
aber helle, freundliche Ver-
kaufsräume und vor allen
Dingen eine Auswahl in
Tapeten aller Fabrikate und
Preislagen, die
ihres-
gleichen sucht. Deshalb
zuerst zu
no, Zorn & Co.
Inkaſſo
Koch & Glenz,
Rheinſtraße 47,
Telefon 1784. (a
Gründl.
Nach=
hilfe u. ſorgfält.
Maturvorbereit.
in
Mathemakik,
Phyſik.
Chemie
übernimmt
Aka=
demikerin (Dr.
phil.). Ev. auch
Nachh. in
Fran=
zöſ. u. Engliſch,
Umſchulungen,
Beaufſichtigung
von Schulaufg.
uſw.
Nachweis=
bare, gute
Er=
folge. — Näh.:
Olbrichweg 6, II.
rechts. Tel. 3485.
A
Schleiermacherstraße 23. Kein Laden
Dankſagung.
Statt Karten.
Allen, die beim Heimgange unſeres lieben
Entſchlafenen
Herrn Direktor
Bilheim Ron
herzlichen Anteil genommen haben, ſagen
wir hiermit unſeren innigſten Dank.
Be=
ſonders danken wir dem Ev. Diakonen=
und Männerheim für die liebevolle und
aufopfernde Pflege, Herrn Pfarrer
Korn=
mann für die tröſtenden Worte am Grabe
und der Firma Cornelius Heil, Worms
am Rhein, für den ehrenden Nachruf und
die Kranzniederlegung.
(9872
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 18. September 1934.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
auf=
richtiger Teilnahme bei dem
Hinſcheiden meines lieben
Mannes u. unſeres Vaters, für
die Kranz=u. Blumenſpenden
ſowie für die Hilfe des
Volks=
wohlbundes meinen herz= WDarmstädter
lichſten Dank.
Roſa Schmidt und Kinder. MIZeitschriften, von
Dr. med.
Welcker
Rheinſtr. 20, (c
verreiſt
bis 7. Okt. 1934
Bill. Fahrrad Weißbinder Alcestraße 10
ſtreicht Oelfarbe Tel. 2512
Enen. (innen) f. Stun= /Weißbinderarb.
denlohn? Ang. vergibt gegen
BENE mit Preis unt. Möbel. Ang. u.
Grafenſtraße 20. N 138 Geſchſt. N 124 Geſchſt.
Lesezirkel
Lesemappen ill.
25 5 an. Pro=
Spekte kostenlos.
Welcher ValentinRoeder
Einträge in das Handelsregiſter, Abteilung A:
Am 7. September 1934 hinſichtlich der Firma:
Wilhelm Ehrhardt, Darmſtadt: Die Firma iſt
er=
loſchen. — Am 10. September 1934 hinſichtlich der
Firma: Hermann Drill & Co., Darmſtadt:
Her=
mann Drill; Albert Lüderitz und Bruno Maria
Graf ſind aus der Geſellſchaft ausgeſchieden.
Gleich=
zeitig ſind Kaufmann Otto Becker in Darmſtadt
und Chriſtina Anna Graf, geb. Nachtigall,
Ehe=
frau des Dentiſten Bruno Maria Graf daſelbſt,
als perſönlich haftende Geſellſchafter in die
Geſell=
ſchaft eingetreten. — Die Firma iſt geändert in:
Zahnhaus Becker & Co. — Neueinträge;
1) Am 7. September 1934: Firma: Philipp Naab
& Co., offene Handelsgeſellſchaft. — Sitz:
Pfung=
ſtadt. — Geſellſchafter: Philipp Raab, Fabrikant
in Pfungſtadt, Heinrich Albert Schmidt, Kaufmann
in Darmſtadt, Saalbauſtraße 8, I. Die beiden
Geſellſchafter ſind immer gemeinſchaftlich zur
Ver=
tretung der Geſellſchaft ermächtigt, ſie müſſen
im=
mer zuſammen handeln. — Die Geſellſchaft hat am
15. Mai 1934 begonnen. — 2) Am 11. September
1934: Dr. Hans Heymann, Darmſtadt. — Inhaber:
Ingenieur Dr.=Ing. Hans Heymann in Darmſtadt.
— 3) Am 13. Septbr. 1934: Firma: A. C. Fiſcher.
Zweigniederlaſſung in Darmſtadt,
Hauptnieder=
laſſung in Witten. — Inhaber: Kaufmann Paul
Fiſcher in Witten.
Abteilung B: Am 10. September 1934
hinſicht=
lich der Firma: Darmſtädter und Nationalbank
Darmſtadt, Filiale der Dresdner Bank,
Haupt=
niederlaſſung Dresden, Zweigniederlaſſung
Darm=
ſtadt: Die Geſamtprokuren für das
Geſamtunter=
nehmen des Arthur Schumacher und Alfred Hahn
ſowie diejenige für die Zweigniederlaſſung in
Darmſtadt des Heinrich Kredel ſind erloſchen.
Ge=
ſamtprokuren für das Geſamtunternehmen
wur=
den: 1) Bedo Panner, Bankbeamter, 2) Kurt
Claus, Abteilungsdirektor, 3) Erich Kuhne,
Ab=
teilungsdirektor, 4) Kurt Tiede, Bankbeamter,
5) Georg Butz, Bankbeamter, ſämtlich in Berlin,
derart erteilt, daß jeder von ihnen die Geſellſchaft
gemeinſam mit einem Vorſtandsmitgliede oder
einem anderen Prokuriſten zu vertreten berechtigt
iſt. — Am 11. September 1934 hinſichtlich der
Firma: Spitzen= und Modehaus Adolf Geiger,
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Darmſtadt:
Die Geſchäftsführer Siegfried Schneider und Dr.
Auguſt Kraetzer ſind ausgeſchieden, Frau Adolphine
Kraetzer iſt an Stelle des letzteren zur
Geſchäfts=
führerin beſtellt. — Der Auguſte Wagner, ledig,
in Darmſtadt iſt Prokura erteilt:
(9865
Darmſtadt, den 17. September 1934.
Amtsgericht Darmſtadt.
M. 110
War verhindert
Zitte nochmals
um Antwort. —
Sport-
Strümpfe
2) u. Pullover
Strickerel
8CHMIDT
Teichhausstr. 34
Telefon 2556.
Woog, 19. Sept.
Waſſerhöhe, am
Pegel 3,49 Mtr.,
Luftwärme 20
Celſius,
Waſſer=
wärme vormitt.
7 Uhr 202 Celſ.
NTA
aller Art werden
gereinigt, gefärbt
u. faſſoniert. (s
Neue Hike
preiswert!
9. Kiffel
39 Grafenſtr. 39,
gegenüber der
Stadtkaſſe.
R
A
Köchin,
die auch
Haus=
arbeit mit üb., ſucht z.
1. 10. od. ſpäter
b. älterem
Ehe=
paar oder
klei=
nerem Haushalt
Stellung. Ang.
u. N 125 Geſch.
Aelteres
ſelbſtänd.
Mäd=
chen ſucht
Stel=
lung in
Gute Zeugniſſe
vorhanden. Ang.
u. N 140 Geſchſt.
Qualitäts=
Zufermatt
vom
Reformhaus
Schlöſſer
Pfund nur
45 Pfg.
Pet.=Gemeinder=
Straße 13 (c
(frühere
Wilhel=
minenſtraße).
Fein gebildete
Hausdame
(Alter ungefähr
Mitte 40) zum
baldig. Eintritt
geſucht.
Gehaltsangabe
erforderl. Ang.
u. N 132 Gſchſt.
Fleiß. Mädchen
v. Lande, nicht
inter 20 Jahr.,
in Geſchäftshaus
zur Unterſtützg.
der Hausfrau zu
ſofort. Eintritt
geſucht. Famil.=
Anſchlß. zugeſich.
Näh. Geſchäftsſt.
Frau
oder Mädchen
vormittags 3—4
Stunden geſucht.
Liebigſtr. 7, II.
Die ganze Familie
freut ſich
wenn das gute
Vollkorn=
brot von Braunwarth auf
dem Tiſch ſteht. — Es
ſchmeckt ſo kernig und
duftig, und die Kinder
eſſen meiſt noch ein Stück ,
mehr wie ſonſt. — Der
2 Pfd.=Taib koſtet 38 Pfg.
und iſt täglich friſch. (9868
Reformhaus Braunwarth
Ernſt=Ludwigsſtraße 3
Junges Mädchen
Perſ.=Haushalt. für Lebensmittelgeſchäft per
ſo=
fort geſucht. — Angebote unter
N 137 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.
Auskömmliche
Existenz
Dauer:
durch Kauf der Alleinfabrikation für
Lebensmittel=Spezialartikel. Preis
ca. Mk. 2000.—. Off. an Schließfach 37
(I.9850
Stuttgart=Obertürkheim.
Kaufe
getragene
Adreßbuch 1934, Kleider. Schuhe
gebraucht. ge=ſſowie Boden= u.
ſucht. Ang. u. Kellerkram:
N 130 Geſchſt.
auch Flaſchen.
Kaufe
Speier
6 Zimmer
m. Zubeh.
Hoch=
part.,
Etagen=
hzg., z. 1. Okt.
od. ſpät. zu
ver=
mieten.
Mathil=
denſtr. 41. Näh.
daſ. im 2. St. (a
Moderne
6=Zimmer=
Wohnung
(einſchl.
Wohn=
diele 7. Räume)
Dampfheizung,
2 Kloſ., reichl.
Zubeh., in beſt.
Wohnlage
(Künſtlerkolon.)
zum 1. Oktober
zu vermiet. Zu
erfr.
Mackenſen=
ſtraße 49, Büro,
Tel. 662.
(b
Preußiſche Zentralſtadtſchaft
Oeffentlich rechtliche Pfandbriefanſtalt
Berlin W35, Viktoriaſtr. 19/20
Reichsmündelſichere
Reichsbanklombardfähige
Goldpfandbriefe
gedeckt durch
erſtſtellige Goldbhpotheken
auf Hausgrundſtücke
Hhbothekenbeſtand
1933:
.. GM. 266.000.000
Die Zentralſtadtſchaft ſteht unter Aufſicht
des Siaates und wird gemeinnätzig berwaltet
K
Ecke Grafen=
Eliſabethenſtr.
5 Zim., Küche,
Bad,
Fremden=
zimmer etc., II
Stock, auch
ge=
teilt in 3 und
Zimmer. Zu erf.
Eckladen.
Mackenſenſtr. 30
Neuzeitliche
5=Zim.-Whg.
mit Bad, groß.
Balkon uſw. per
1. Okt. ev.
frü=
her zu vermiet.
Auto=Garage
vorhanden.
Wegzugshalber
ſchöne 3=Zimm.=
Wohnung.
Hoch=
part., freie Lage,
gutes Haus 43
M. Miete. Ang
127 Geſchſt. (c
getrag. Kleider,
Schuhe ſow.
Bo=
den= u.
Keller=
kram. Flaſchen,
Papier.
Blum
Lauteſchlägerſtr
12, Laden: Kl.
Bachgaſſe 5.
Poſtkarte genügt
Kl. Ochſengaſſe 4.
Poſtkarte gen.
Bauplatz
obere
Heinrich=
ſtraße z.
verkau=
fen. Agent
ver=
beten. Näheres
Geſchäftsſtelle.
RABATT
Drei=Zimmer=
Wohnung
1. Oktob. Neue
Niederſtr. Näh.:
Riedeſelſtr. 23, I.
In ſehr
gutem Hauſe.
ſchöne leere
Zim=
mer m.
Küchen=
benutzung z.
ver=
mieten. Ang. u.
N 115 Geſchſt.
Zimmer,
ſchön eingericht.,
mit oder ohne
Penſion für jetzt
oder ſpäter zu
vermieten. Näh.
Geſchäftsſtelle.
Kirchſtraße 21,
III. r., möbliert.
Zimmer.
Eliſabethenſtr. 50
t., Eing.
Saal=
bauſtraße, ſchön
möbl. Wohn= u.
Schlafzimmer zu
vermieten.
vernichtet
Wanzen
Motten u.
Käfer
100 Progenüig.
Zeruchlos, keine
Beschädigung
Aeltest. Spezial-
Institut f. Schäd-
Iingsbekämpfung
am Platze.
Fachmännische
Vernichtung
lur durch amtlich
geprüft. Personal.
Elisabethenſtr. 31
Telefon 461,
Sofort
zu miet. geſud
Einfamilien=
Haus
5—6 Zim., B.
ehör, Bad, 7
Hicklerſtraße 2.
Schöne,
part.
ſucht. Ang.
N 128 Geſchſt.
Alleinſtehende
Dame
ſucht 2=Zimmer=
Wohnung (aud
Manſarde). Pkt.
Mietzahlerin.
beſchädigter mit
1 Kind ſucht
2—3=Zim.= Woh=
nung. Ang. unt.
N 136 Geſchſt. 1—2=Zimmer=
Wohnung
von einz. Dame
geſucht. Ang. u.
N 139 Geſchſt.
Zwei Zimmer
mit Küche zu
mieten geſucht.
Angeb. u. N 142
Geſchäftsſtelle. mit ungefährem
Preis u. N 135
Geſchäftsſt. (
Beamtenwitwe
(ältere) ſucht
größeres leere=
Zimmer mit
Küche od. Koch= raum in ruhig.
Hauſe. Ang. u.
N 121 Geſchſt.
Manſ.=Zimmer
gemütlich möbl.
im Tintenviert.,
Steinberg oder
Künſtlerkolonie 6 geſucht. Ang. u.
N 133 Geſchſt.
Welle 1571. für Siedler und Bauern. — 11.55: Wetter.
(Schallpl.). — Anſchl.: Wetter. — 13.45: Nachr. —
Kaſperleſpiel. — 15.40: Bücherſtunde: Deutſche Geſtalten.
Zimmer,
leer, groß,
mit Nebenr.
(Kochgelegen;
von alleinſte n
der Dame
Ang. N143
eile
Ae Guaditi
Aene
den
Gr
Deutſchlandſender
Winzik
Zheinstr. 28.
Deutſchlandſender: Donnerstag, 20. September
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr. — 6.00: Berlin:
En=
naſtik. — 6.15: Tagesſpruch. — 6.D: Berlin: Kapelle A ſy
Genßler. — In einer Pauſe gegen 7.00: Nachr. — 8.00:
Syr=
zeit. — 8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.00: Berufs= dI.
Fachſchulfunk: Das Geld in der Wirtſchaft. — 9.40: Dr. J
nack: Nahrungsmittelkunde: Fleiſch — oder fleiſchlos? — 1C0:
Nachr. — 10.10: Künder unſerer Zeit: Heinrich Lerſch d
Hans Baumann. — 10.50: Körperliche Erziehung. — 1
Seewetterbericht. — 11.30: Recht und Scholle. Praktiſche Afke
12.00: Leipzig: Funkorcheſter, Ltg.: Fritz Schroeder. — 12.55:
zeichen. — 13.00: Robert Gaden ſpielt, Walther Ludwig
Sperrzeit. — 14.45: Glückwünſche und Programmhinweiſe.
15.00: Wetter, Börſe. — 15.15: Die Wundermaſchine.
16.00: Frankfurt: Das Palmengarten=Orcheſter. Ltg.: Rich. ſe
pert. — 17.30: Für die Frau: Was lieſt die arbeitende Fr /?
17.50: „Im Zeichen des Papieres:” Ein Kapitel Rohſtoff u.
e=
darf. — 18.10: Von der Stehbierhalle zum Tanzlokal auf Sc
Il=
plarten. — 18,55: Das Gedicht; anſchl.: Wetter.
19.00: Friedrichs Vermächtnis, 2. Teil: Friedrich und das Deut ſe.
Hans Pfitzner dirigiert die Berliner Philharmoniker. — In er
Pauſe 20.55: Film bei der Arbeit. — 22.00: Wetter=, Ta
S=
u. Sportnachr.; anſchl.: Nachr. aus dem kulturellen Leben.
22.25: Ob.=Reg.=Rat Dr. Dalchow: Ueber das
Staatsbürſ=
ideal des Freiherrn vom Stein. — 22.45: Seewetterbericht. —
23.00: Frankfurt: Tanzkapelle Franz Renner.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Donnerstag, 20. September
5.45: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter. — 5.50 und 6.15:
naſtik. — 6.40: Zeit, Meldungen. — 6.50: Wetter.
Karlsruhe: Philharmon. Orcheſter. Ltg.: W. Zehn.
Waſſerſtand, Wetter. — 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. — 10
Nachr. — 10.15: Nur Kaſſel: Eigene Sendung. — 10.30:
Kaſſel: Werbekonzert. — 10.45: Praktiſche Ratſchläge für §
und Haus. — 11.00; Werbekonzert. — 11.30: Meldungen
11.45: Sozialdienſt.
12.00: Leipzig: Funkorcheſter. Ltg.: Hilmar Weber. — 13.0
Saardienſt, Nachr. — 13.10: Nachr. — 13.20: Schallp
Zeitgenöſſiſche engliſche Komponiſten. — 13.50: Zeit, Nachr
14.00: Schallplatten: 1. Luftikuſſe. — 2. Muſizierter Skat
14.30; Wirtſchaftsbericht. — 14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldur
14.55: Wetter. — 15.00: Nur Kaſſel: Nachr. — 15.10: Kri
ſtunde: Stilzerumpel. Ein Kaſperleſtück.
16.00: Palmengartenorcheſter. Ltg.: Rich. Limpert. — 17.30;
Tierliebe der Deutſchen. Zwiegeſpräch von Dr. Schwarz.
17.50: Aus Zeit und Leben. — 18.25: Stuttgart: Spani
Sprachunterricht. — 18.45: Meldungen.
18.50: Kaiſerslautern: Aus den Domgärten in Speyer. SA=M
zug der Standarte R 18. Ltg.: Muſikzugführer Michaelis.
nergeſangverein des Muſikvereins Speyer — 19.30:
Saar=
ſchau. — 19.45: Das Leben ſpricht. — 20.00: Zeit, Nachrie
Mitteilungen aus dem kulturellen Leben. — 20.10: Orcheſter
zert. Unbekannter Mozart. — 21.00: Der Herzog und die
derstochter. Geſchichte von der Liebe und dem Sterben der A
Bernauerin — 22.00: Freiburg: Luſtige Weiſen auf dem A
deon. — 22.20: Zeit. Nachr. — 22.35: Stuttgart: Du mußt
ſen. — 22.45: Nachr., Wetter, Sport. — 23.00: Tanzka
Franz Renner, — 24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.
00000
Zimmer, t
groß,
ſit Nebenrk
Kach
Dame
Donnerstag, 20. September 1934
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 20. September 1934
der heſſiſche Staaksminiſter:
Bekanntmachungen des Perſonalamtes.
Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an
der Volksſchule in Heppenheim a. d. B. Meldungen von
Anwär=
fern, die nicht ſeit mindeſtens 8 Jahren die Prüfung abgelegt und
nicht eine Anwärterdienſtzeit von mindeſtens 5 Jahren
zurückge=
ſegt haben, ſind zwecklos.
Ernannt wurde am 7. September 1934 der Kraftwagenführer
Albert Glemſer zu Darmſtadt zum Fernſprechgehilfen mit
Wir=
ung vom 1. April 1934 an.
Uebertragen wurde am 14. September 1934 dem Lehrer
Wil=
ſelm Albach zu Willofs, Kreis Lauterbach, eine Lehrerſtelle an
der Volksſchule zu Dauernheim, Kreis Büdingen. mit Wirkung
vom Tage des Dienſtantritts an.
In den Ruheſtand verſetzt wurde auf Nachſuchen: am 31. Aug.
934 die techniſche Lehrerin an der Volksſchule, zu Seligenſtadt
m Kreiſe Offenbach a. M., Franziska Schröder, unter
Aner=
ennung ihrer dem Staate geleiſteten Dienſte vom 16. September
934 an; am 14. September 1934 der Oberſtudienrat an dem
Kealgymnaſium in Mainz, Profeſſor Dr. Jakob Curſchmann,
vom 1. Oktober 1934 an.
Geſtorben ſind: am 23. Auguſt 1934 der Lehrer i. R. Heinrich
Weicker zu Mainz=Mombach; am 31. Auguſt 1934 der
Gefäng=
riswachtmeiſter i. R. Wilhelm Waldſchmidt zu Homberg
Oberheſſen).
Die Ruheſtandsverſetzung des Kriminalinſpektors Peter
Ma=
ſold, Gießen, geſchieht mit Wirkung vom 1. Januar 1935 (nicht,
vie es irrig hieß: 1934).
Neuerwerbungen der Stadtbücherei.
Erwin Böhme; Briefe eines deutſchen Kampfliegers an
in junges Mädchen. 1930. 5 L 665. H Schuhmacher:
Som=
ner= und Herbſtblumen. Zum raſchen Beſtimmen nach Farben und
standorten geordnet. 1 Db 331. H. Schuhmacher:
Frühlings=
lumen. Zum raſchen Beſtimmen nach Farben und Standorten
eordnet. 1 Db 330. Hilmer von Bülow: Geſchichte der
zuftwaffe. Die Entwicklung der fünften Waffe. Mit
Abbildun=
en. 1934 90 Bk 10. Gottfried Feder:
Wirtſchaftsfüh=
ung im Dritten Reich. 1934. 35 Fp 434. Geſetz zur
Ver=
ütung erbkranken Nachwuchſes vom 14 Juli 1934. 80 Fp 33.
Ludw. Ferdinand Clauß, Raſſenſeelenforſchung im täglichen
eben. 1934. 80 Dh 42. Franz Karl Ginzkey: Salzburg
ind das Salzkammergut. 1934. (Monographien zur Erdkunde.)
5 Cz 290. Wilhelm Grau; Antiſemitismus im ſpäten
Nittelalter. Das Ende der Regensburger Judengemeinde 1450
is 1519 1934. 20 B 255. Johannes Haller. Das Papſttum.
ſdee und Wirklichkeit. 1. Band: Die Grundlagen. 1934 10 Rc 138.
durt Heſſe: Im Banne des Soldatentums. Umriß der
Ge=
hichte des preußiſch=deutſchen Heeres ſeit 1653. 134. 1 Bk 86.
. G. Kolbenheyer: Der Lebensſtand der geiſtig
Schaffen=
en und das neue Deutſchland. 1934 35 Fp 194. Heinrich
Tange: Vom alten zum neuen Schuldrecht. 1934. 17 Fr 60.
Verner von Langsdorff: Flieger am Feind, 71 deutſche
Luftfahrer erzählen. 1934. 30 J 140. Jörg Lechler: Vom
dakenkreuz Geſchichte eines Symbols. 1934. 15 Bd 200.
Her=
nann Löns: Für Sippe und Sitte (Natur= und Heimatſchutz)
924. 40 Dl 201. Macht und Erde. Herausgegeben von Karl
daushofer, 3 Band: Raumüberwindende Mächte. 1934 10 Fp 271.
fulius Peterſen: Die Sehnſucht nach dem Dritten Reich
n deutſcher Sage und Dichtung. 1934. 1 Kl 276. Hermann
Köchling: Wir halten die Saar! 1934 100 Bd 1013.
Fried=
ich Schaffſtein; Politiſche Staatsrechtswiſſenſchaft. 1934.
0 Fr 490. Adolf Schinnerer: Aktzeichnungen aus 5
Jahr=
underten 1925. 10 Kg 343. Walter Schoenichen:
Natur=
chutz im Dritten Reich. Einführung in Weſen und Grundlagen
eitgemäßer Naturſchutzarbeit 1934. 40. Dl. 350. Hubert
Schrade: Das deutſche Nationaldenkmal, Idee, Geſchichte,
Auf=
abe 1934. 20 Kg 660. Karl=Friedrich Schrieber: Die
leichskulturkammer. Organiſation und Ziele der deutſchen
Kultur=
blitik. 1934. 50 Fp 170. Paul Schultze=Naumburg:
die Kunſt der Deutſchen. Ihr Weſen und ihre Werke. 1934.
Kg 478. Jürgen Siebert: Der Speſſart. Eine
landes=
undliche Studie. 1934 15 Cz 495 Will Veſper: Deutſche
ſugend. 30 Jahre Geſchichte einer Bewegung. 1934. Ib 475.
Reichsverband des gewetblichen Kraftverkehrs
und der Fuhrbekriebe Deutſchlands — Siß München.
Am 27. Februar 1934 hat der Herr Reichsverkehrsminiſter auf
brund des Geſetzes durch Verordnung vom 20. April 1934 über
ſen organiſchen Auſbau der Deutſchen Wirtſchaft den
Reichsver=
jand des gewerblichen Kraftverkehrs und der Fuhrbetriebe
Deutſch=
ands errichtet. Derſelbe umfaßt folgende Fachſchaften:
Güternah=
zerkehr, Güterfernverkehr, Kraftdroſchkenverkehr, Omnibusverkehr,
Mietautoverkehr, Perſonenfuhrgewerbe, Schwerfuhrwerk,
Rollfuhr=
ſewerbe und ſonſtige gewerbliche Fuhrunternehmungen. Alle
vor=
jenannten Unternehmer müſſen obengenanntem Reichsverband
an=
jehören, andere Verbände werden als Berufsvertretung nicht mehr
inerkannt. Zum Ortsgruppen= und Bezirksleiter des
Handelskam=
nerbezirks Darmſtadt wurde Pg. Peter Walther, Darmſtadt,
Müllerſtraße 15, Fernruf 3286, ernannt und iſt mit dem Aufbau
der Organiſation beauftragt. Es werden alle Unternehmer der
wben angeführten Fachſchaften aufgefordert, ihre Anmeldung bei
der Ortsgruppe Darmſtadt mit ſofortiger Wirkung zu tätigen.
Im Kreiſe Darmſtadt anſäſſige Unternehmer
verden auf Sonntag, den 23. September d. J., 4 Uhr
nachmittags, in das Lokal der Brauerei Fey,
Alexanderſtraße 23, eingeladen zwecks Gründung von
Stütz=
punkten und Ernennung von Vertrauensleuten.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.
furt
Großes Haus. Donnerstag,20. September Deutſche Bühne K 1
19.30—22.15 Uhr.
Pr. 0.50—4.50 Mk.
Ein Volksfeind. Freitag,
21. September Anfang 19.30, Ende 23 Uhr. D 1.
Pr. 0.50—4.50 Mk.
Egmont. Samstag,
22. September Es
Anfang 19.30, Ende nach 22 Uhr.
Pr. 0.50—4.50 Mk.
Ein Volksfeind.
G
81
10
en
13004 1
zlbichk
aßf)
Sfat)
Ku
— Das Heſſiſche Landestheater teilt mit, daß heute abend
um 19.30 Uhr in Abänderung des vorgeſehenen Spielplans, das
Schauſpiel „Ein Volksfeind” von Henrik Ibſen zum
erſten=
nal in der Neueinſtudierung (Spielleitung Jochen Poelzig) in
6 Szene geht. In der Hauptrolle des Stückes ſtellt ſich
General=
intendant Franz Everth, nach ſeiner erfolgreichen
Inſzenie=
rung des „Egmont” dem Darmſtädter Publikum zum erſtenmal
A’s Darſteller vor. Die übrigen großen Rollen ſind mit Beatrice
Ooering, Käthe Gothe, Hans Baumeiſter, Anton Gaugl. Ludwig
Linkmann, Jochen Poelzig. Karl Raddatz und Ullrich Verden
be=
ſetzt. Bühnenbild von Werner Lergen. Die bereits gelöſten
Ta=
geskarten behalten trotz der Spielplanänderung Gültigkeit. Da
jedoch für den „Volksfeind” Schauſpielpreiſe gelten, wird der
zu=
diel bezahlte Betrag den Karteninhabern an der Abendkaſſe
zu=
kückvergütet. Das Heſiſche Landestheater hat Vorſorge ge=
Dug troffen, daß die Abwicklung raſch vor ſich gehen kann und durch
dieſe Maßnahme kein Zeitverluſt für die Beſucher der Vorſtellung
Futſteht. Im übrigen findet die Vorſtellung wie vorgeſehen als
1. Vorſtellung der Miete K der Deutſchen Bühne ſtatt.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 260 — Seite 5
Die Stellenvermittlung der O.A.
Die Vermerke der Karte geben dann Auskunft über die berufliche
Eignung und Einzelheiten der Kenntniſſe jedes Bewerbers, über=
Ein Ginona ikor Henenertiannangs” dies ſind die Karten noch mit verſchiedenen Farben verſehen und
zwar bedeutet braun „wenig fachliche Kenntniſſe” blau
Durch=
ſchnittskenntniſſe” und rot „qualifizierte Kräfte‟. An Hand dieſes
Aroeft der Bealſchen Angefteinenſchaft. Sichttiſchs” können alſo in Kürze jeder Firma die geeigneten
* Die Kaufmannsgehilfen=Stellenvermittlung der Deutſchen freien Kräfte nachgewieſen werden, ſo daß der richtige Mann ſtets
Angeſtelltenſchaft (Rheinſtraße 35), die unter der Leitung des Pg. an die richtige Stelle kommt. Die Einzelkarten tragen auch u. a.
Schött ſteht, gab geſtern vormittag Gelegenheit zur Beſichtigung Vermerke über Sprachkenntniſſe, ſtenographiſche Leiſtungen uſw. In
ihres vorzüglichen Stellenvermittlungsſyſtems. Vor allem wird, einer weiteren Kartei ſind Lebenslauf und Zeugniſſe der Bewerber
auf eine individuelle Stellenvermittlung geſehen, d. h. die Stellen= geordnet. Alle Angaben der Stellenſuchenden ſind vorher geprüft.
Intereſſant iſt, daß zurzeit nur in geringem Maße vorhanden
ſuchenden werden nach der Qualität ihres Könnens und als
Men=
ſchen, die einer fachmänniſchen Beratung bedürfen, behandelt, ſind oder ganz fehlen: die guten Stenotypiſten, die Kräfte, die im
Sie werden in jeder Hinſicht ſo betreut, wie ſie es wünſchen, und Qualitätsverkauf firm ſind und alle Kräfte, die im Baufach
benö=
es wird ihnen nach Möglichkeit eine Stelle nachgewieſen, die ihren tigt werden (hochwertige Kräfte für den Eiſenhandel fehlen z. B.
Hoffnungen und Wünſchen entſpricht. Andererſeits erhalten die ganz). Der Leiter der Stellenvermittlung Pg. Schött betonte
Firmen, die eine Stelle frei haben, Nachweis geeigneter Kräfte weiter, daß für alle Stellenſuchenden und ſolche die in Stellung
ſind in den Winterbildungskurſen Gelegenheit zur Aus= oder Wei=
und genaue Information über den Stellenbewerber.
Die Stellenvermittlung der Deutſchen Angeſtelltenſchaft will terbildung gegeben iſt. Für ſprachliche Weiterbildung beſtehen
mit dem Arbeitsamt in enger Zuſammenarbeit ſtehen, die beiden Auslandsſchulen in Paris, London und Barcelona,
Der Leiter der hieſigen Stellenvermittlung der D. A. verſieht.
Organe ſtehen alſo nicht miteinander in Konkurrenz. Deutſchland
iſt für die Stellenvermittlung der D. A. in ſechs Bezirke eingeteilt, gleichzeitig den Außendienſt d. h. er beſucht die einzelnen Firmen
und zwar in den Bezirk Nord, mit dem Sitz in Hamburg, hier be= und erklärt dieſen das Syſtem der Vermittlung, er betont, daß
findet ſich auch eine Vermittlungsſtelle für das Ausland; Mittel= häufig von einzelnen Betriebsführern an junge Kräfte
Anforde=
deutſchland mit dem Sitz Leipzig; Oſtdeutſchland, Sitz Berlin; rungen geſtellt werden, die von dieſen infolge mangelnder Praxis
Schleſien, Sitz Breslau; Süddeutſchland, Sitz Stuttgart und in noch nicht erfüllt werden können, während für ſolche beſondere Fälle
den Bezirk Weſtdeutſchland, Sitz Eſſen, zu dem Darmſtadt gehört, ältere Arbeiter über reichere Kenntniſſe verfügen. Er iſt dauernd
An allen größeren Plätzen Deutſchlands mit zirka 100 000 und mehr bemüht, allen Suchenden eine geeignete Stelle zu verſchaffen, bzw.
Einwohnern befindet ſich eine Platzvertretung, bei Geſchäftsſtellen, alle Firmen mit paſſenden und guten Arbeitskräften zu verſehen.
mit 1000 und mehr Mitgliedern eine Stelle mit berufsamtlichem Zu dieſem Zweck führt er einen „Muſterkoffer” bei ſich, aus dem
Leiter. Es werden Nachweiſe offener Stellen für das Vermittlungsverfahren genau erſichtlich iſt. Die
Stellenver=
fünf Berufsgruppen gegeben, und zwar für kaufmänniſche mittlung ſteht auch in enger Verbindung mit dem „Arbeitsdank”.
Bei der Beſichtigung konnte feſtgeſtellt werden, daß man er=
Angeſtellte, für Techniker, Werkmeiſter, Behördenangeſtellte und
weibliche Berufe. Jeder intereſſierte Bewerber bekommt einen folgreich bemüht iſt, alle durch Schulungskurſe in engem Kontakt
Sichtbogen und einen Bewerbungsbrief, die beide genau auszufül= mit ihrem Beruf zu halten oder weiterzubilden, wobei die
Ein=
len ſind. Die Sichtbogen ſind nach Berufsgruppen getrennt Stel= richtung der Scheinfirmenübungen beſonders wertvoll iſt darüber
len werden allen Mitgliedern und bevorrechteten Stellenſuchenden hinaus aber auch allen Arbeitsſuchenden die geeigneten Stellen zu
vermittelt. Die eingeſandten Sichtbogen werden in einen Sicht= vermitteln. Auch die Lehrſtellenvermittlung für
bogentiſch eingeordnet, und zwar ſo, daß ein numerierter, ſchmaler Jungen und Mädchen, von der alle — auch Nichtmitglieder — be=
Sichtrand freibleibt, auf den die Nummern der Leitkarten mit treut werden, arbeitet nach dem gleichen erprobten Syſtem. — Es
Berufsgattungen, Kenntniſſen uſw. genau paſſen. Man kann alſo iſt nach vorherigem Anruf namentlich jedem Betriebsführer
Gele=
nach Angabe einer Leitkarte in wenigen Minuten alle Bewerber, genheit gegeben, die Einrichtung, die ſich Tauſende deutſcher
Volks=
feſtſtellen, die gerade für eine freie Stelle zur Verfügung ſtehen. genoſſen zunutze machen, zu beſichtigen.
Der heſſiſche Skaaksminiſter.
Miniſterialabteilung Ih (Innern). (Abteilung für öffentliche
Geſundheitspflege
Vereinheitlichung im ärztlichen Unterſuchungsverfahren.
Für eine von der Reichsregierung geplante umfaſſende
Samm=
lung von Unterlagen für eine erbbiologiſche Beſtandsaufnahme der=
Bevölkerung ſind folgende Akten von beſonderer Bedeutung:
1. Die Krankenblätter der öffentlichen, freien gemeinnützigen und
privaten Heil= und Pflegeanſtalten für Geiſteskranke
Schwach=
ſinnige, Epileptiker, Trunkſüchtige, der Univerſitätskliniken für
Geiſteskrankheiten, der entſprechenden Abteilungen allgemeiner
Krankenhäuſer und die ſchulärztlichen Bogen der Blinden= und
Taubſtummenanſtalten (ſoweit Krankenblätter oder
ſchulärzt=
liche Bogen nicht geführt werden, kommen die allgemeinen
Per=
ſonalakten, die über die Inſaſſen in den Anſtalten geführt
wer=
den, in Betracht);
2. die Fürſorgeakten der Fürſorgeverbände über die wegen
ver=
erblicher körperlicher und geiſtiger Gebrechen hilfsbedürftigen
Perſonen;
3. die ſchulärztlichen oder allgemeinen Perſonalbogen der
Hilfs=
ſchulkinder und Fürſorgezöglinge:
4. a) die Gerichtsakten oder wenigſtens die Entſcheidungen nebſt
Begründungen und den zugrunde liegenden ärztlichen
Gut=
achten in allen Fällen von Entmündigung wegen
Geiſtes=
krankheit, Geiſtesſchwäche oder Trunkſucht (8 6 Abſatz 1 Nr.1
und 3 des BGB.) Pflegeſchaft aus 8 1910 BGB.
Eheſchei=
dung aus 8 1569 BGB. (Geiſteskrankheit) und in den
Straf=
verfahren, die mit Freiſpruch aus 8 51 oder 8 58 des
Straf=
geſetzbuches endeten bzw. wegen Geiſteskrankheit oder
Taub=
ſtummheit des Täters eingeſtellt wurden;
b) die Prozeßakten aller Rückfallverbrecher;
c) die Fürſorgeakten über Inſaſſen von Arbeitshäuſern.
Wir weiſen Sie an, dafür Vorſorge zu treffen, daß der
Be=
ſtand der danach in Frage kommenden, bei Ihnen vorhandenen
Schriftſtücke und Akten erhalten bleibt und, wenn möglich, für
ſchnelle Einſicht entſprechend geordnet aufbewahrt wird.
Großer Tag der NS=Volkswohlfahrk.
Kampf der Nok durch die KSB.
Eine Woche lang erging nochmal Tag für Tag an alle
Volks=
genoſſen der Ruf: „Kampf der Not durch die NSV. — Hinein in
die NS. Volkswohlfahrt!” und jeder, der ſich der Verantwortung
bewußt iſt, die er dem Vaterland und dem ganzen deutſchen Volke
ſchuldig iſt, ging hin zu den Ortsgruppen der NSV. und ließ ſich
als Mitglied aufnehmen. Es ſind nicht mehr viele, die ſich
aus=
geſchloſſen haben, und zahlenmäßig ſteht die NSV. im Gau Heſſen=
Naſſau und insbeſondere im Kreiſe Darmſtadt an führender
Stelle.
Bedarf es noch einer Frage, weshalb dies ſo iſt? Nein!Denn
jeder weiß in unſerem Kreiſe, was die NS. Volkswohlfahrt
lei=
ſtet, wie gewaltig ihre Anſtrengungen ſind, im Kampfe gegen die
Not, in welcher Weiſe ſie auch auftreten mag. In die Auslegung
„Vorbildlich für das ganze Reich” iſt nicht übertrieben.
Welcher Beliebtheit ſich auch beſonders die
Sonderveranſtal=
tungen zugunſten der NSV. und des Winterhilfswerkes erfreuen,
bewieſen in den letzten Tagen wieder der Beſuch des
Landes=
theaters, das vorgeſtern die Operette „Das Land des Lächelns”
als erſte Sonderveranſtaltung für das Winterhilfswerk aufführte
und ein ausverkauftes Haus aufzuweiſen hatte, und weiterhin die
große Blumenſchau der Darmſtädter Gärtnerſchaft im
Orangerie=
garten, aus der der Reinertrag ebenfalls der NSV. zugute kam.
Alles übertreffend war jedoch der Beſuch des Kinderfeſtes, das
die NS. Volkswohlfahrt im Orangeriegarten einerſeits als
Ab=
ſchluß ihrer Werbewoche und andererſeits der Ausſtellung der
Gärtnerſchaft der Darmſtädter Jugend bot, ein Beſuch, wie ihn
wohl ein Kinderfeſt in Darmſtadt noch ſelten aufzuweiſen hatte.
Beweis dafür, in welch weitgehendem Maße das Verſtändnis für
die Arbeit der NSV. zu einer wahren Verbundenheit der ganzen
Bevölkerung, mit der von unſerem Führer gegründeten
Organi=
ſation zur Verhütung von Not und Schaden, gereift iſt.
Geſchäftsſtelle: Darmſtadt, Kleines Haus des Heſſ. Landestheaters.
Schwere Skrafen gegen Schwarzarbeiter.
Eines der größten Uebel gegen die Beſeitigung der
Arbeits=
not iſt die Schwarzarbeit. Dies richtig erkannt zu haben, iſt ein
großes Verdienſt unſerer Regierung. Auf Grund der ergangenen
Weiſungen hat nunmehr der Kampf gegen die Schwarzarbeit mit
den allerſchärfſten Maßnahmen eingeſetzk. Auch das Breslauer
Arbeitsamt hat in Zuſammenarbeit mit dem Fürſorgeamt der
Stadt Breslau alles verſucht, um die Schwarzarbeit auszurotten.
Ein neues ſchlagkräftiges Verfahren gibt die Möglichkeit, jeden
Schwarzarbeiter und Volksbetrüger, ob früher oder ſpäter, zu
er=
faſſen. Die gemeinſame Zuſammenarbeit mit allen Behörden,
Or=
ganiſationen, Wirtſchaftsverbänden und der Arbeitsfront muß
den reſtloſen Erfolg ſichern. Auch die Urteile der Gerichte haben
ſich bedeutend verſchärft. Ein äußerſt abſchreckendes Urteil wegen
nur 32,50 RM. überhobener Unterſtützung wurde am 12. Mai
ge=
gen die zwei Betrüger Alfred L. und Franz Gr. gefällt. L.
er=
hielt wegen Betrugs und Urkundenfälſchung im Rückfall drei
Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrenverluſt. Gr. wegen
Be=
truges im Rückfall drei Jahre Gefängnis. Beide wurden ſofort
verhaftet. Der Staatsanwalt hatte für den Hehler L. ſogar fünf
Jahre Zuchthaus, ein Jahr Gefängnis und zehn Jahre
Ehrenver=
luſt bei ſofortiger Verhaftung beantragt.
Am 1. Juni wurde ein weiterer Volksſchädling, der erzielten
Verdienſt als Vertreter und Händler trotz Unterſtützungsbezug
nicht meldete wegen 145 RM. Unterſtützungsbetrug zu einem
Jahr Gefängnis bei ſofortiger Verhaftung und 50 RM. Geldſtrafe.
verurteilt. Sein Auftreten vor Gericht war derart, daß der
Ver=
teidiger die weitere Verteidigung niederlegte.
Der Unterſtützungsempfänger V. trieb Schwarzhandel im
großen mit Kartoffeln. Er wurde wegen Unterſtützungsbetrugs
zu einem Jahr Zuchthaus bei ſofortiger Verhaftung und 50 RM.
Geldſtrafe verurteilt. Der Staatsanwalt hatte ein Jahr ſechs
Monate Zuchthaus, 100 RM. Geldſtrafe und drei Jahre
Ehrver=
luſt beantragt.
Eine Firma im Thüringer Wald beſchäftigte fortgeſetzt
Per=
ſonen, die Arbeitsloſenunterſtützung bezogen. Der Unternehmer
konnte dadurch für ſeine Erzeugniſſe Schundpreiſe feſtſetzen mit
denen jeder vernünftige Wettbewerb unterboten wurde. Durch
eine verſchleierte Buchführung glaubte man auch im Falle einer
unerwarteten Kontrolle ſicher zu ſein. Die Beteiligten haben ſich
inzwiſchen von der Irrigkeit dieſer Annahme überzeugen müſſen.
Die volksſchädliche Schwarzarbeit wurde nämlich eines ſchönen
Tages aufgedeckt und alle Beteiligten hatten ſich vor Gericht zu
verantworten. 21 Unterſtützungsempfänger erhielten Geldſtrafen
bis zu 200 RM. oder im Nichtbeitreibungsfalle Haft bis zu 40
Tagen. Der Firmeninhaber und ſein Buchhalter, die für die
fal=
ſchen Angaben in den Arbeitsbeſcheinigungen zur Verantwortung
gezogen wurden, erhielten 500 RM. Geldſtrafe und zwei Monate
Gefängnis. Der Firmeninhaber muß außerdem den durch die
un=
rechtmäßigen Unterſtützungszahlungen entſtandenen Schaden
decken.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Ueber Theo
Herr=
mann ſchreiben die Hamburger Blätter anläßlich ſeines
Auf=
tretens als Ochs von Lerchenau im „Roſenkavalier” u a
folgen=
des: „Theo Herrmann präſentiert ſeinen Ochs wie Richard Mayr,
der berühmte Ochs der Wiener Staatsoper, in getreu
wieneri=
ſchem Dialekt, und dadurch erhält die etwas fragwürdige Figur
dieſes robuſten Epikuräers und derb bäuriſchen Caſanovas der
Liebe eine gemütlichere, anziehendere Färbung. Der virtuoſe
Konverſationsſtil der Strauß=Oper wurde in der
Wortbehand=
lung, in der Beleuchtung der muſikaliſchen textlichen Pointen
plaſtiſch beherrſcht.” — „Herrmann zeichnet dieſen Baron als
ungehobelten Landedelmann, ſein öſterreichiſcher Dialekt iſt der
Darſtellung nur förderlich. Stimmlich iſt Herrmann
ausgezeich=
net, er iſt ein guter Gewinn für unſere Opernbühne.” — „
Herr=
mann, der neue Mann, zeigt uns einen „diskreten” Ochs; er gibt
den verbauerten Baron als einen im Grunde harmlos=naiven
Genießer. Er macht die Figur dadurch ſympathiſch und zugleich,
vom Darſtellungsſtil aus geſehen, zur Luſtſpielfigur, während der
übliche Ochs mit der bewußten („lüſternen”) Pointierung der
Gutsherrenſexualität allzu leicht in die Poſſe abgleitet. Daß
Herrmann ſeine Partie muſikaliſch rhythmiſch namentlich,
aus=
gezeichnet beherrſcht, daß er ſie ſauber ſingt, das liefert die feſte
und geſunde Grundlage für ſeine feſſelnde Geſamtleiſtung. Seine
Verpflichtung iſt ein entſchiedener Gewinn.” — „Theo Herrmann
war die feſſelndſte Bühnenerſcheinung des Abends — ſtimmlich
und darſtelleriſch ein entſchiedener Treffer. Herrmanns Ochs
ent=
kleidet die Rolle von der Hergebrachtheit buffonesker Späße er
vertieft die Partie nach der kraftvollen und — tragiſchen Seite
hin, ſo daß man erſt ſo gewahr wurde, wie ſehr der Ochs zum
ideellen Gegenſpieler der Marſchallin wird. Da weht es nicht nur
ſcharf aus der windiſchen Ecke, mit Tiſchgeſtampfe, Handpfiff, mit
Seitenknuffe und Kiſſengedrücke, nein, bei Herrmanns Ochs ſpürt
man zum erſten Male etwas von jenem wehmütigen Schimmer,
der von dem phosphoreſzierenden Untergrund dieſer Straußſchen
Comédie larmoyante ausgeht. Stimmlich verfügt der Sänger
über einen warmtimbrierten, volltönenden Baß. Der Beifall,
war ſehr freundlich und zeichnete namentlich Theo Herrmann
aus.”
Analta
A
NA V
Auserlesene Rohstoffe. Wundervoller Geschmack. Unübertroffene Wirksamkeit.
Dabei kostet die große Tube nur
U
P
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 260
Aus der NSDAP.
Der Kreisleiter.
Redneranforderungen.
Es wird darauf hingewieſen, daß die
Kreispropagandalei=
tung nur bis ſpäteſtens 20. jeden Monats Redneranforderungen
für den folgenden Monat entgegennimmt. Nach dieſem Termin
kann eine Zuteilung grundſätzlich nicht mehr erfolgen. Spätere
Redneranforderungen von irgendwelcher Seite ſind daher
zweck=
los und müſſen abgelehnt werden.
Mitgliederverſammlungen.
Es beſteht Veranlaſſung, erneut daran zu erinnern daß zu
Mitgliederverſammlungen grundſätzlich nur Parteigenoſſen
Zu=
tritt haben.
NS. Frauenſchaft, Ortsgruppe Maintor.
Nächſte Zuſammenkunft am Freitag, dem 21. September,
abends 8 Uhr, in der Gaſtſtätte Gutenberg, Grafenſtraße. Der
für Donnerstag, den 20. September, angeſetzte Arbeitsabend
fällt aus.
NSLB. Darmſtadt=Stadt und =Land.
Heute abend 8 Uhr findet im Saalbau eine außerordentliche
Kreisverſammlung des NSLB ſtatt, Redner: Gaugeſchäftsführer
Schneider. In Anbetracht der Wichtigkeit des Tagesordnung wird
volles Erſcheinen der Mitglieder erwartet.
Jungbann 1/115, „Flandern”.
Der geſamte Jungbann „Flandern” hat am Freitag den
21. September, um 18.30 Uhr, vor der Feſthalle anzutreten. Dauer
des Dienſtes eine halbe Stunde. — Der Stamm III hat ſchon um
18 Uhr an der Feſthalle zu ſtehen.
Jungens für die Jungvolk=Reſerve können ſich zur Aufnahme
am Freitag, den 21. Sept., zwiſchen 16 und 18 Uhr, auf dem
Jung=
bann melden.
Johann=Strauß=Abend im Städt. Saalbau.
Unſere erſte Veranſtaltung am Samstag, den 22. September,
abends 8,15 Uhr, ſoll die Arbeitskameraden im Städt. Saalbau zu
einem Johann=Strauß=Abend vereinen. Eine reichhaltige
Vor=
tragsfolge iſt geboten. Frau Lea Piltti vom Heſſiſchen
Landes=
theater ſingt die Walzer: „G’ſchichten aus dem Wienerwald” und
„Frühlingsſtimmen”, von Kapellmeiſter Ernſt Gerhard Welcke
be=
gleitet. Dann tanzen die Damen Geis, Struck, Trauernicht und
Seibert mit dem Solotänzer Irmfried Wilimzig vom Heſſiſchen
Landestheater einen Walzer, weiter Aenne Schellhaas den
„Radetzki=Marſch” und Frl. Trauernicht die Pizzikatopolka.
Den orcheſtralen Teil der Vortragsfolge beſtreitet Willi
Mel=
chior, bekannt durch ſeine wiederholten Konzerte im Frankfurter
Sender. Ein geſelliger Tanz wird den Abend beſchließen. — Um
mit unſeren Veranſtaltungen alle Volksgenoſſen erfaſſen zu
kön=
nen, ſind die Eintrittspreiſe denkbar niedrig gehalten. Es zahlen:
Erwerbsloſe, Kleinrentner, Invaliden uſw. 30 Pfg. Alle anderen
Plätze 50 Pfg. Karten durch die Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 21,
ſowie durch die Ortsgruppen= und Betriebswarte „KdF.”,
tele=
phoniſche Beſtellungen unter 2395/96.
Ein Blick hinter die Kuliſſen.
Dieſe Veranſtaltung am Sonntag, den 23. September,
be=
gegnet, wie zu erwarten war, dem regen Intereſſe aller
Volksge=
noſſen, Maſchineriedirektor Richter hält einen intereſſanten
Vor=
trag über die techniſche Einrichtung unſerer Landesbühne, dem
dann die praktiſche Schauſtellung folgt. Es wird der Aufbau von
Rich. Wagners „Meiſterſinger” gezeigt werden. Karten zum Preiſe
von 25 Pfg. bei uns ſowie bei allen Ortsgruppen= und
Betriebs=
warten „KdF.‟. — Die Sprechſtunden der Geſchäftsſtelle liegen
zwiſchen 10 und 12 ſowie 3,30—5 Uhr.
Heil Hitler!
Malcomes, Kreiswart „KdF.”.
Welkmeiſter, Kampfſpielſieger und
Deutſche Meiſter in Darmſtadk.
Die Nalionalmannſchaft kurnk in der Feſthalle.
Am komm enden Sonntag, nachm. 3 Uhr, ſteht
Darmſtadt im Zeichen der „Meiſter des Turnens”. Selbſt
derjenige, der ſich noch niemals für Turnen und Sport intereſſierte,
was heute wirklich wohl nur noch eine Ausnahmeerſcheinung ſein
dürfte, wird ſich nicht die Gelegenheit entgehen laſſen, ſeinen Weg
in die Darmſtädter Feſthalle zu nehmen.
Darmſtadt ſelbſt iſt zurzeit nicht geſegnet mit erſtklaſſigen
Spitzenkönnern. Hoffen wir, daß aus der großen Maſſe der
Darm=
ſtädter Turn= und Sportjugend auch einmal wieder Deutſche
Mei=
ſter geboren werden. Um ſo erfreulicher iſt die Tatſache, daß es
gelingen konnte, hier gleich mehrere Deutſche Meiſter und ſogar
einen Weltmeiſter (Winter=Frankfurt) nach Darmſtadt zu
ver=
pflichten, um der Jugend ein Vorbild zu ſein.
Neben Weltmeiſter Winter werden noch folgende Meiſter
am Sonntag in Darmſtadt turnen: Konrad Frey (Aachen),
Franz Beckert (Neuſtadt im Schwarzwald), Fritz
Lim=
burg (Ruhla in Thüringen), Hans Friedrich (Aachen),
Franz Eſchwei (Weinheim) Richard Reuther (Oppau),
Willy Stadel (Heidelberg). Georg Göbig (Mainz=Mom=
bach) Albert Zellekens (Frankfurt).
Die erſten 5 der Obengenannten haben Deutſchland auf den
Weltmeiſterſchaften in Budapeſt vertreten. Die übrigen ſind
be=
kannte Deutſche Meiſter und Kampfſpielſieger.
Die Turner zeigen am Pferd, am Barren und am Reck ſowie
auf dem vielſeitigen Gebiete der Frejübungen ihre Kunſt.
Das Rahmenprogramm iſt dieſen Vorführungen würdig
an=
gepaßt. Wir werden darüber noch näheres berichten.
Aus den Darmſtädter Lichiſpiel=Theakern.
Palaſt=Lichtſpiele: „Hafengaſſe 4.”
Dieſer Film iſt eine leidenſchaftlich wilde, echt amerikaniſche
Angelegenheit aber es iſt ganz ausgezeichnet geſpielt. Man muß
es den Amerikanern laſſen: In der Milieuzeichnung, beſonders
der Filme, die in dunklen Großſtadtwinkeln und in Hafenkneipen
ſpielen, wie der vorliegende, ſind ſie Meiſter. Die Darſtellung iſt
ſo fabelhaft echt, die Typen ſo glänzend ausgeſucht, daß man
kei=
nen Augenblick den Eindruck hat, Schauſpieler vor ſich zu ſehen.—
Hafengaſſe 4” iſt, eine Hafenkneipe in San Franzisko übelſter
Art. Die Leidenſchaften toben. Mit den Leidenſchaften Liebe und
Eiferſucht. Aber nicht alle, die hier verkehren oder Unterſchlupf
ſuchen, ſind Verbrecher. Es ſind Kerle darunter, die irgendwie
geſcheitert ſind, deren guter Charakter ſie aber aus dieſem Milieu
wieder herausführt, und es ſind Dirnen darunter, die alle Laſten
auf ſich nehmen, um wieder ſauber, bürgerlich zu werden. Eine
von ihnen iſt der Anlaß, daß zwei Männer ſich in enger
Freund=
ſchaft verbinden, ſie wird auch der ſchuldige Anlaß dazu, daß der
eine von ihnen die Freundſchaft verrät. Er findet aber zurück zu
chriebenen Geſetz derer, die hier hauſen, und macht an
programm und die neue Wochenſchau ſind
intereſſant.
reichhaltig und
* Hohes Alter. Seinen 88 Geburtstag begeht heute Herr
Chriſtian Lulay, Darmſtadt, Frankenſteinſtraße, in körperlicher
und geiſtiger Friſche, 25 Jahre war er im Großh. Heſſ.
Orangerie=
garten als Gärtner tätig. Das Tagblatt lieſt er ſchon ſeit über
30 Jahren.
Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Pätzolt=Gedächtnisſchießen des Vereins der
Pio=
niere und Verkehrstruppen von Darmſtadt und Umgebung. Wie
jedes Jahr, findet am 23. September 1934, nachmittags 2 Uhr ab,
auf den Ständen der priv. Schützengeſellſchaft das Pätzolt=
Gedächt=
nisſchießen ſtatt. Die Vorbereitungen hierfür hat die Sportleitung
beſtens getroffen, ſo daß jedem Kameraden mit Familie Rechnung
getragen iſt. Wir bitten alle, ſich zu Ehren unſeres ehemaligen
Kameraden, Herrn Hauptmann Pätzolt, an dieſer Feierſtunde zu
beteiligen, damit wir dieſe in Würde begehen. Anſchließend hieran
Ehrenſcheiben= und Gabenſchießen. Preisverteilung findet abends
8 Uhr bei Kamerad Gander im Odeon ſtatt. Der Sportleiter.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 20. September 1934
Appell der Betriebsgemeinſchaften Handel und Handwer
Gauamksleiter der NS. Hago, Pg. Zeickerk, ſpricht über die Deutſche Arbeitsfronk,
ihren Aufbau und ihre Bedeukung.
** Geſtern abend war in der feſtlich geſchmückten
Woogs=
turnhalle ein General=Mitgliederappell der NS. Hago, Deutſche
Arbeitsfront, Kreisbetriebsgemeinſchaften „Handel” und „
Hand=
werk”, der ſehr ſtark beſucht war. Zwiſchen den Fahnen des neuen
Deutſchland zogen ſich Spruchbänder an den Galerien hin mit
Inſchriften wie „Ehret Eure deutſchen Meiſter, dann bannt Ihr
gute Geiſter” und „Schaffende aller Stände, reicht Euch in der
DAF. die Hände‟. — Die Bühne war mit friſchem Grün
ge=
ſchmückt. Das NS. Hago=Abzeichen, umrahmt von dem DAF.=
Zeichen, war vor dem Tiſch angebracht, an dem die Führung Platz
nahm. U. a. wohnte dem Appell Kreisbetriebszellenleiter Zachow
bei.
Die Kapelle des Muſikzuges der Standarte 115 unter
Lei=
tung des Muſikzugführers Schlupp umrahmte den Appell mit
flotten Märſchen und Muſikdarbietungen. Unter den Klängen des
Badenweiler Marſches erfolgte der Einzug der
Fahnenabord=
nungen, die auf der Bühne Aufſtellung nahmen.
Kreisamtsleiter der NS. Hago und Kreishandwerksführer
Schaefer begrüßte alle herzlichſt, dann hielt das Hauptreferat
des Abends. Gauamtsleiter der NS. Hago Pg. Karl Feickert=
Frankfurt a. M. der eingangs auf die Bedeutung des 30. Januar
1933 hinwies. Die Nationalſozialiſten haben nie um Stimmen
und um Mitglieder gekämpft, ſondern ſie haben verlangt, daß ein
neuer Weg eingeſchlagen werde und daß dieſe Notwendigkeit von
den deutſchen Menſchen erkannt wurde. Der Weg, den der
Natio=
nalſozialismus einſchlägt und eingeſchlagen hat iſt richtig. Die
Nationalſozialiſten ſind gekommen, um aus der
Weſensverbunden=
heit heraus der ganzen Staatsform neuen Inhalt zu geben. Aus
dem Geweſenen muß im Kampfe auf Grund der Leiſtungen ſich
alles ſo geſtalten, wie es dem Weſen des Volkes entſpricht.
Un=
ter den ſchwierigſten Verhältniſſen iſt der Kampfbund des
gewerb=
lichen Mittelſtandes 1932 gegründet worden, er wurde vom
Füh=
rer anerkannt und aus ihm entſtand 1933 nach der
Machtüber=
nahme die NS. Hago, die vom Führer anerkannt wurde. Die
NS. Hago hat die Aufgabe, genau wie die NSBO. alle deutſchen
der Bedeutung der Deutſchen Arbeitsfront. Die Deutſche
Arbeits=
in die Betriebsgemeinſchaft einzugliedern. Die Sachführung hat die
NS. Hago, die Menſchenführung hat die Deutſche Arbeitsfront.
Red=
ner gab dann in großen Zügen ein Bild von dem Weſen und von
der Bedeutung der Deutſchen Arbeitsfront. Die Beutſche
Arbeits=
front hat die Aufgabe, die deutſchen arbeitenden Menſchen zu
be=
treuen und menſchlich zu führen. Jedem ſchaffenden Menſchen ſoll
auf Grund ſeiner Leiſtungen der Lebensunterhalt geſichert ſein.
Die Mitglieder der Reichsbetriebsgemeinſchaften Handwerk und
Handel ſind Betriebsgruppen, die den ſelbſtändigen
Gewerbetrei=
benden, ebenſo wie den Lehrling, den Kaufmann wie den Ange=
10 Undaln gir Hanglkutessnile
4. Jag
Dnr Millt-Gie vo Uaswann mn Ocferrtwt auf
Ine Mhraſt zimen laltn.
Ur Hilft erien Urgeusänh aitunt i inmit
Mlbarer Näcr inr Unbuke lagnrn, fin
wuſigeenn zigängtis hin.
Uhn Mun zr Na/ft abne vor drm Prslaltn he
DOrsang lts mn Haustah Masen.
WA
Dn MiM/t Undrokrwsiegengs vnvm Hkann
ansFifrrn lolle tauft Lbensatake.
D Mittanſser Litengen siktsseasten.
zum Naskrrühn ir kritangen wiin"
Unifruwoslter mrsoromhen.
Dir Hillt bi Uönrrus kiee shan Fkaman
vig-
wuchn Orin ihde. Liuft sisstelten.
Aniunr slaMtr. Hindr mrurlaift eeplsüian.
Dit HiMfteni Unbausftsiung zunästHalte
iſt-
unn, Taan Haistfahu Mſtin.
Snt unasgänglichee Näumen hauf!
foch i8 Hauhs Muden.
Di loiMmliherts Oasföfen mrsorehn. Hihn
Aokraussluß it isser als OMauskens-
Ginteang.
Dr Hiift brim doihen dorauk adte, saß ön
Famun kur Uhrskaisen nißt eräitft.
Our HildtAuste Uablsitangrshfert mi
Mas-
vorr? mnlinn.
„Sraudisladen it
Lausislaunn!!
ſtellten umfaßt. Dieſe Betriebsgemeinſchaften unterſtehen de
NS. Hago. Dr. Ley hat damit etwas ganz Neues an die Stel
des Geweſenen geſetzt. An Stelle der früheren Gewerkſchafte
trat Neues. Verloren gegangen iſt nichts. Niemand geht ſein
Rechtes verluſtig, die Deutſche Arbeitsfront ſichert beſſer als al
früheren Einrichtungen die Belange des arbeitenden deutſche
Menſchen. Es darf nicht vergeſſen werden, daß es in der ma
xiſtiſch=liberaliſtiſchen Zeit ſoweit war, daß der Nichtstuende b
lohnt, der Schaffende faſt beſtraft wurde. Für den Nationg
ſozialismus iſt Sozialismus gleich Gerechtigkeit. Wir Deutſche
brauchen nicht zwangsorganiſiert zu werden. Wenn wir Führ
haben, von denen das Volk weiß, daß ſie nur das Gute wolle
folgen wir von ſelbſt. Kein deutſcher Volksgenoſſe, der in d
Volksgemeinſchaft ſteht, darf und kann ſich auf Koſten ander
Volksgenoſſen bereichern. Dafür iſt die Führung zu geſund.
Was geleiſtet wird, geſchieht aus reinem Idealismus, u.
es bedarf und bedurfte harter Arbeit, die Menſchen aus d
Gedankengängen der marxiſtiſch=liberaliſtiſchen Zeit zu reiße
Grundſätzlich lehnen die Nationalſozialiſten alles ab, was früh
in der Wirtſchaftsführung war, denn im Sinne der Gemeinſche
ſoll eine neue wirtſchaftliche Ordnung erwachſen. Wenn öft
geklagt wird, die Beiträge zur DAF. ſeien zu hoch, dann
m=
darauf verwieſen werden, daß jeder mit einem geringeren Bo
trag die Volksgemeinſchaft beweiſen kann. — Es wird für d
deutſche Volk weiter gekämpft werden. Organiſation iſt Wack
tum, freiwillige Verpflichtung. Der Nationalſozialismus ken
keinen Zwang. Der Führer hat die Deutſche Arbeitsfront auf de
Nürnberger Parteitag öffentlich anerkannt und Dr. Ley für ſei
Arbeit gedankt.
Es iſt etwas ſchönes um die Volksgemeinſchaft, wenn Meiſt
und Geſellen ihre Sorgen gemeinſam tragen. Jeder einzelne Volt
genoſſe ſoll in der Gemeinſchaft erfaßt werden, ohne daß in 1
innere Struktur eines Betriebes eingegriffen werden ſoll.
Nationalſozialiſten wollen die Geſtaltung eines neuen Ziel
eines neuen Volkes, einer tauſendjährigen Geſchichte, an 4
unſere Generation mitarbeiten kann. Der Führer ließ das jal
hundertelange Sehnen, des deutſchen Menſchen lebendig werde
Die Maßnahmen, die getroffen werden, ſind alle notwendig. (
Volk kann nur mit einem geſunden Bauernſtand leben, aus deſſ
Geſundung geſundet dann die Wirtſchaft. — Im vorigen Jal
ſtanden wir vor einem Nichts, die Kaſſen waren leer; erſt eiſern
Tatkraft gelang die Einſtellung neuer Arbeitskräfte: Der Sta
hat die Aufgabe, für das Volk zu ſorgen, das Volk, muß de
Staat aber die Treue halten. Redner wies dann noch auf
Deutſche Arbeitsfront=Zugehörigkeit im Verhältnis zur Reig
betriebsgemeinſchaft hin. Die Deutſche Arbeitsfront iſt das
ſtrument, das allen ſchaffenden Menſchen eine neue Richtung gi
Der vom Herrn Gauleiter, kürzlich berufene Gauamtsleit;
gelobte am Schluſſe ſeiner Ausführungen, den von ihm betreut
Volksgenoſſen Treue und unermüdliche Sorge. Keiner ſoll ve
zagen. Der Nationalſozialismus ſchützt jeden Einzelnen, das m
telſtändiſche Gewerbe, Handwerk und Handel muß gerade in d
Deutſchen Arbeitsfront zuſammenſtehen. Der Nationalſozialism
hat erkannt, daß das mittelſtändiſche Gewerbe geſichert werd
muß. „Heil Hitler!”
Kreisamtsleiter der NS. Hago und Kreishandwerksführ
Schaefer dankte dem Gauamtsleiter für ſeine aufklärenden Wor
und mahnte alle Säumigen die den Weg noch nicht fanden z
Deutſchen Arbeitsfront, in dieſe zu kommen.
Auseanf gstcfale de deſſe rie eife.
führt werden kann. Auch die Fragebogen betr. Einkommen ſoll
ausgefüllt werden. Er ſprach weiter über die Beitragsleiſtung
pflicht zur DAF. und unterſtrich die Alters= und Invalidenv
ſorgung durch die DAF. Weiter hob er das Grundlegende t
Organiſation der Deutſchen Arbeitsfront hervor. Der Natione
ſozialismus lehnt die aus falſchem Geiſt entſtandenen früher
Organiſationen ab und hat in der Deutſchen Arbeitsfront
Menſchenführung übernommen. Volksgemeinſchaft iſt oberſt
Grundſatz, danach regelt ſich auch die Eingliederung des Einz
nen in die Reichsbetriebsgemeinſchaft. NSBO. und NS.Hago ſi
aus dem gleichen Willen entſtanden, ſie haben das gleiche Zi
„Heil Hitler!”
Nach einem kurzen Schlußwort des Gauamtsleiters, in dem
auf die „Rekofei” und den Reichsnährſtand zu ſprechen kam, wur
von dem Kreisamtsleiter der NS.=Hago, Schaefer, mit einem dr
fachen Sieg=Heil dem Führer und Reichskanzler der General=M.
glieder=Appell geſchloſſen. Nach dem Ausmarſch der
Fahnenabo=
nungen fand noch eine interne Beſprechung der Amtswalter r
dem Gauamtsleiter der NS.=Hago ſtatt.
Der Polizeiberichk meldel:
Vorgang geſucht. Am 27. Auguſt 1934 wurde der Schreit
K. K. wegen verſchiedenen von ihm begangenen Delikten in Kar
ruhe feſtgenommen. Unter anderem kommen auch verſchiede
Autodiebſtähle und Tankbetrügereien auf ſein Konto. Bei ſei=
Feſtnahme war er im Beſitz eines Wagens, an dem der vord
Kotflügel verbeult und die Motorhaube mit Blut beſpritzt w.
An einer Verbeulung des linken vorderen Kotflügels klebte
dunkelblondes Frauenhaar. Mit aller Beſtimmtheit iſt anzun
men, daß K. in der Zeit vom 25. bis 27. Auguſt 1934 irgend
eine Frauensperſon angefahren oder überfahren und dieſe vi
leicht hilflos zurückgelaſſen hat. Wo wurde eine weibliche
Per=
von einem PKW. überfahren und wo befindet ſich die Verletz
Um Nachricht erſucht das Landeskriminalpolizeiamt Darmſte
Hügelſtraße 31/33.
Wem gehört die Schinkenſchneidemaſchine. Am 18. Septem
1934 gegen 18.30 Uhr wurde im Haardtring, etwa 50 Meter v
Südbahnhof, von dem Inſaſſen eines PKW. (dunkelblaue Lim
ſine) eine Schinkenſchneidemaſchine aus dem Wagen genomn
und auf die Straße geſtellt. Er fuhr hierauf den Haardtring
ſüdlicher Richtung weiter — Es handelt ſich um ein gußeiſerr
etwa 20 Zentimeter hohes, weißgeſtrichenes Geſtell mit auf
ſchraubter weißer Emailleklatte, Bügel zur Führung des Meſſe
ein Meſſerführungsſtück mit Handgriff (letzterer aus Holz) ſor
eine verſtellbare Aluminiumplatte. Auf dem Bügel iſt die A
ſchrift „DRP. Prachtiga, IV DRGM. — Der Eigentümer
Maſchine oder Perſonen, welche aufklärende Angaben hierü
machen können, wollen bei der Polizeidirektion, Hügelſtraße 31
Zimmer 2, vorſprechen.
Zeugin geſucht. Am 7. September 1934 wurde bei den
Kle=
gärten hinter dem Sportplatz Rot=Weiß auf dem früheren
E=
zierplatz ein Herrenfahrrad. Marke und Fabriknummer unbekar
geſtohlen. Das Fahrrad ſoll von einer Frau, die eine rote St:
jacke anhatte und einen Kinderwagen drückte, geſtohlen wor!
ſein. Auf dem Weg nach dem Südbahnhof hat ſie eine and
Frau angeſprochen und dabei erzählt, ſie habe das Fahrrad
funden und wolle es bei der Polizei abliefern. — Letztgenan
Frau wird als Zeugin benötigt und daher erſucht, bei dem Land
kriminalpolizeiamt, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 34, vorzuſprech
Die Kontrolluhr geſtohlen. In der Zeit vom 16.—17. Sept.
wurde aus einem Fahrikanweſen an der Weiterſtädter Str. eine K
trolluhr geſtohlen. Es wird vermutet, daß Jungens, die am Sor
tag nachmittag auf dem Raſenplatz an der Weiterſtädter Stre
ſpielten, über die Umfaſſungsmauer geſtiegen ſind und die K.
trolluhr (Stechuhr) mitgenommen haben. Perſonen, die Wa
nehmungen in dieſer Hinſicht gemacht haben, werden gebet
dieſe alsbald der Kriminalpolizei mitzuteilen. Vor Ankauf
Kontrolluhr wird gewarnt.
Briefkaſſen.
Jedur Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen wirdes
nſcht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechieverbindſchkeit.
Reichsbund der deutſchen Kapital= und Kleinrentner”
in Nr. 237 mitgeteilte Bezeichnung, die der Bund ſeit 1
führt, iſt durchaus richtig. Der Sitz der Zentrale iſt B
lin. Gegebenenfalls Rückſprache werktags vorm. 8 Uhr bei
Schriftleitung.
„Bezieher ſeit 1901‟. Wir möchten unmaßgeblich empfehl
einen Spezialiſten zu konſultieren.
Donnerstag, 20. September 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 260 — Seite 7
Aus Heſſen.
A
Dg. Arheilgen, 19. Sept. Straßenherſtellungen.
Gegenwärtig iſt die Kirchſtraße geſperrt, die im Oberbau bis
über die Dreſchhalle hinaus einer Neuherſtellung unterzogen
wird. Mit dem Straßenpflug aufgeriſſen, wurde die Straße
friſch mit Schotterſteinen verſehen und mit der Dampfwalze
ein=
gewalzt. Als Deckmaterial wird Baſaltgruß verwendet. Zur
Beſchäftigung von Wohlfahrtserwerbsloſen wurden im Laufe
die=
ſes Jahres ſchon zahlreiche Straßen im Wege der Notſtandsarbeit
auf ähnliche Weiſe hergeſtellt, die nunmehr ein recht gefälliges
Bild abgeben. Es ſind dies die Ludwigſtraße, Wildſtraße,
See=
ſtraße, Georgenſtraße, Waldſtraße, ebenſo die Taunusſtraße und
die Heinrichſtraße, welch letztere auch mit erhöhten Fußſteigen
und Randſteinen verſehen wurde. An weiteren Arbeiten wurde
die Entwäſſerung der unteren Hirſchſtraße durchgeführt und die
Brücke bei der Leibchesmühle, wo nach dem Hochwaſſer vor zwei
Jahren eine Notbrücke aus Holz errichtet worden war, durch eine
ſtabile und feſtverankerte Eiſenbetonbrücke erſetzt. Je nach
Frei=
werden der erforderlichen Mittel will die Gemeinde in dieſem
Jahre noch die Entwäſſerung des übrigen Teils der Hirſchſtraße
durch Kanaliſierung vornehmen, außerdem iſt die Herſtellung der
Bornſtraße und die der Fußſteige zu beiden Seiten der
Darm=
ſtädter Straße vorgeſehen. — Arbeitsjubiläum. Auf
eine 25jährige Tätigkeit als Angeſtellter bei der Firma Gebr.
Roeder, Darmſtadt, konnte dieſer Tage Herr Siegfried Müller
von hier. Darmſtädter Straße, zurückblicken.
J. Griesheim, 18 Sept. Straßenſperrung. Wegen
Neuherrichtung der Pfungſtädter Straße, vom Café Sander bis
zur Schaafgaſſe und der Schaafgaſſe ſind beide Straßen bis auf
weiteres geſperrt. Beide Straßen erhalten jetzt einen
Aſphalt=
belag und werden mit Randſteinen verſehen; auch der Bürgerſteig
erhält eine Baſaltdecke. Die Arbeiten werden von der
Weſtdeut=
ſchen Wegebaugeſellſchaft ausgeführt, und zwar nach demſelben
Verfahren, wie es auf der Autobahn Verwendung findet. Die
Arbeiten wurden in der Schaafgaſſe begonnen und dürften in etwa
14 Tagen beendet ſein. — Gendarmerie=Hauptwachtmeiſter Hugo
Heinrich von der Gendarmerieſtation Gedern iſt mit ſofortiger
Wirkung an die hieſige Gendarmerieſtation verſetzt worden.
Einbruch. In einer der letzten Nächte wurde in einem Hauſe
der unteren Adolf=Hitler=Straße ein Einbruch verüb.t. Der Dieb,
der ſcheinbar mit den Verhältniſſen vertraut war, ſtieg durch die
Speiſekammer in die Küche ein und entwendete aus einem
Porte=
monnaie den Betrag von 14.— RM. Er entkam unerkannt. Die
hieſige Gendarmerie iſt mit der Aufklärung des Falles beſchäftigt.
G. Ober=Ramſtadt, 17. Sept. Herbſtwanderung. Die
Ortsgruppe Ober=Ramſtadt des Odenwaldklubs unternahm letzten
Sonntag ihre diesjährige 9. Wanderung nach dem Meſſeler Park
— Kranichſtein. — Feuerſchutzwoche. Im Rahmen der vom
17. bis 23. September überall durchzuführenden Feuerſchutzwoche
findet auch hier eine Kontrolle aller Keller und Hausböden nach
Hausunrat, Papier= und Lumpenreſten oder ſonſtigen
feuergefähr=
lichen Abfällen ſtatt. Außerdem wird eine Reviſion der elektriſchen
Leitungen, Sicherungen, Kontakte u. dgl. auf ihre ſachgemäße
Ausführung und Anbringung erfolgen. Weiterhin werden die
Auto=Garagen und die Schornſteine und Feuerſtätten einer
Be=
ſichtigung auf Feuerſicherheit unterzogen werden. Mit der
Durch=
führung dieſer Maßnahmen, die die Bevölkerung in erſter Linie
auf die Notwendigkeit aller Vorkehrungsmaßnahmen zur
Ver=
hütung von Bränden aufmerkſam machen ſoll, iſt der
Reichsluft=
ſchutzbund in Zuſammenarbeit mit den Inſtallateuren, der
Feuer=
wehr und den Schornſteinfegern, betraut. —
Kinderlandver=
ſchickung. Für eine weitere Herbſtverſchickung von Kindern
wur=
den hier 10 Pflegeſtellen ermittelt, weitere 21 Pflegeſtellen
wur=
den für erholungsbedürftige Saarkinder zur Verfügung geſtellt.
Br. Eppertshauſen, 19 Sept. Autounfall. Ein hier
durchkommender Autolaſtzug geriet an der gefährlichen Kurve an
der Kirche in den für die Waſſerleitung ausgeworfenen Graben.
Der ſchwerbeladene Laſtwagen mußte faſt vollſtändig entladen
werden und konnte erſt mit bedeutender Verſpätung ſeine Fahrt
fortſetzen. Glücklicherweiſe kam niemand zuſchaden, da an einer
anderen Stelle gearbeitet wurde.
Ey. Münſter, 19. Sept. Kirchweihe. Am vergangenen
Sonntag und Montag wurde hier in altgewohnter Weiſe das
Kirchweihfeſt begangen. Zahlreich fanden ſich die Gäſte aus der
Umgebung, beſonders aus dem benachbarten Eppertshauſen, in
Münſter ein. Die Säle konnten die vielen Kerwebeſucher kaum
faſſen. Auf dem Vergnügungsplatz ſtanden außer dem Karuſſell
zahlreiche Verkaufsbuden, hier entwickelte ſich der gewohnte
Kerwerummel.
r. Babenhauſen, 19 Sept. Feuerſchutzwoche. Als
Auf=
takt zur Feuerſchutzwoche veranſtaltete am Dienstag abend die
Freiwillige Feuerwehr gemeinſam mit den nationalſozialiſtiſchen
Verbänden einen Fackelzug, der durch die Hauptſtraßen unſeres
Städtchens führte, in denen die HJ. mit Sprechchören auf die
Wichtigkeit von Schutzmaßnahmen gegen Brand= und Feuersgefahr
aufmerkſam machte. Im Rahmen dieſer für alle Volksgenoſſen
bedeutungsvollen Woche plant die Freiwillige Feuerwehr eine
ganze Reihe von Uebungen, Veranſtaltungen und Kundgebungen
mit Anſprachen. — Die hieſige evang. Frauenhilfe
be=
teiligt ſich kommenden Sonntag an dem Kreisverbandstreffen in
Reinheim, wo als Redner Frl. Wahrendorf und Herr Dekan
Reichert mitwirken.
Ci. Erbach, 19 Sept. Feuerſchutzwoche. Der für die
Durchführung der Feuerſchutzwoche im hieſigen Städtchen
verant=
wortliche Ausſchuß ſtellte für die laufende Feuerſchutzwoche ein
reiches Arbeitsprogramm feſt. Die Arbeit wurde am Sonntag
mit einer Uebung der Freiwilligen und Pflichtfeuerwehr
ein=
geleitet; am Montag begann die Durchprüfung der Dachböden
nach Hausunrat durch die Blockwalter des Reichsluftſchutzbundes,
abends erfolgte ein Werbemarſch mit Fackelzug der Freiwilligen
Feuerwehr und der Sanitätskolonne durch ſämtliche Hauptſtraßen.
Der Mittwoch galt der Prüfung der Benzin= und Petroleumlager
ſowie der Lager ſonſtiger leicht brennbarer Stoffe durch die
Poli=
zei; am Abend machte die Freiwillige Feuerwehr in Sprechchören
auf die Bedeutung der Brandverhütungsmaßnahmen aufmerkſam.
Für Donnerstag iſt eine Nachtübung der vereinigten Freiwilligen
und Pflichtfeuerwehr mit der Sanitätskolonne angeſetzt. Der
Samstagabend ſieht nach einem neuen Werbemarſch eine größere
Kundgebung auf dem Adolf=Hitler=Platz vor. Am Sonntag
er=
folgt gemeinſamer Kirchgang und anſchließend eine
Gefallenen=
ehrung durch die Freiwillige Feuerwehr. Eine Hauptbrandübung
am Sonntag nachmittag ſchließt die Feuerſchutzwoche hier ab.
Winterhilfswerk 1934/35. Die hieſige Ortsgruppe des
Amtes der NS. Volkswohlfahrt fordert alle hilfsbedürftigen
Volksgenoſſen ihres Betreuungsbereiches, die auf eine
Unter=
ſtützung durch das Winterhilfswerk angewieſen ſind, auf,
unver=
züglich, ſpäteſtens aber bis zum 30. September, einen
Unter=
ſtützungsantrag bei ihrer zuſtändigen Bürgermeiſterei zu ſtellen.
Cd. Michelſtadt, 19. Sept. Aus dem Gemeinderat.
Vor Eintritt in die Tagesordnung ſtellte Bürgermeiſter Dr.
Leber zunächſt den Ratsmitgliedern die neuernannten ſtädtiſchen
Beamten vor; es waren Schutzmann E. Kiſſeberth ſowie die
bei=
den Feldſchutzheamten K. Rexroth und Hch. Wörle. Der
Bürger=
meiſter wies die Genannten darauf hin, daß ſie nunmehr in ein
neues Treueverhältnis zum Führer, zum Volk und zur Gemeinde
treten und ermahnte ſie, ſich des in ſie geſetzten Vertrauens
jeder=
zeit in und außer Dienſt würdig zu erweiſen. Auf der
Tages=
ordnung ſtand zunächſt Beteiligung der Gemeinde an den Koſten
für die Errichtung der Siedlung am Schliffergrundweg. Hierzu
gab Bürgermeiſter Dr. Leber bekannt, daß bei der zurzeit im
Entſtehen begriffenen Vorſtadtſiedlung bis jetzt 14
Siedlungs=
ſtellen vorgeſehen ſeien. Der Rat erteilte der Verwaltung
ein=
ſtimmig die Ermächtigung, erforderlichenfalls der Naſſauiſchen
Heimſtätte zum Zwecke der Errichtung von Siedlungen in
Michel=
ſtadt ein Darlehen zu gewähren. — Der nächſte Punkt betraf
Um=
ſchuldung von bis zum 31. 12. 1933 aufgelaufenen
Zinsrückſtän=
den aus langfriſtigen Darlehen ſowie eines Feingolddarlehens.
Der Rat ſtimmte der Umſchuldung einſtimmig zu. — Der
Reichs=
einheitsverband des deutſchen Gaſtſtättengewerbes hatte durch
ſeinen Kreiswalter einen Antrag auf Aufbebung der Gemeinde=
Letränkeſteuer eingebracht. Der Bürgermeiſter betonte hierzu, daß
er auch von ſich aus gerne einer ſteuerlichen Entlaſtung zuſtimmen
würde, aber andererſeits würde bei Nichterhebung der
Gemeinde=
getränkeſteuer ein Ausfall entſtehen, der auch ſonſt nicht
aufzu=
treiben ſei. Der Antrag der Gaſtwirte wurde einſtimmig
abge=
lehnt. — Einſtimmig wurde ein Nachtragskredit für Abſtattung
Des Ortsbürgernutzens bewilligt, der Ortsbürgernutzen war aus
Verſehen im Voranſchlag um dieſen Betrag zu wenig eingeſetzt
worden — Zur Abſtattung der rückſtändigen Beiträge zur Forſt=
Dartbeſoldung erteilt der Rot ſeine Genehmigung zu dem vor=
Relegten Vertrag, wonach der Betrag durch außerordentliche
Holz=
debe von je 200 Feſtmeter in den nächſten 7 Jahren von 1935 ab
Aufgebracht werden ſoll.
*Die Stadt, die Gas und Glat verwüſtete.
30 000 erſkickken — ein Neger enkkam.
Bilder aus einer Geſpenſterſtadt.
Von Erich K. Keilpflug.
St. Pierre (Weſtindien), im September.
Deutſche Touriſten fahren alljährlich in Menge auf deutſchen
Schiffen über das Mittelmeer nach dem Golf von Neapel. Aber
wenn ſie dann vor den Ruinen von Pompeji ſtehen, den Zeugen
jener gewaltigen Kataſtrophe im Jahre 79 n. Chr., denken wohl
nur wenige daran, daß ſie ſelbſt, und zumindeſt ihre Eltern, eine
noch viel entſetzlichere Kataſtrophe miterlebt haben: den
Unter=
gang der Stadt St. Pierre auf Martinique. So kurz die
Zeit=
ſpanne iſt, die uns von dem Ereignis trennt, — nur 32 Jahre, —
ſo vergeſſen iſt ſie heute.
Dieſes St. Pierre auf Martinique liegt ganz ähnlich wie
Pompeji: am Strande des weſtlichen, hier des Karibiſchen Meeres,
und links davon, die Abhänge faſt bis zum Meer vorſchiebend, der
Verderben ſpeiende Vulkan, in dieſem Falle der Mont Pelé, nur
wenig höher, aber maſſiger als der Veſuv. Aber ein bedeutſamer
Unterſchied iſt zwiſchen beiden Kataſtrophen; während die
Aſchen=
regen des Veſuvs ſich ſo langſam auf Pompeji ſenkten, daß der
größte Teil der Einwohnerſchaft ſich retten konnte, arbeitete der
Mont Pelé mit einer „moderneren” Methode, die dann auch von
den Menſchen nacherfunden worden iſt: ſtatt Aſche und Lava ſpie
er Gas.
An jenem wundervoll klaren Sonntagmorgen im Mai 1902
würgte das Ungeheuer plötzlich, mitten in ſeiner nur wenig über
das Normale geſteigerten Tätigkeit, eine Gaswolke aus ſeinem
Schlunde, an der zweierlei ſehr merkwürdig iſt. Einmal, daß ſie
ihren Weg nicht nach Weſten nahm, aufs Meer hinaus, zumal die
vorherrſchende Windrichtung dieſer Jahreszeit Oſt iſt, — ſondern
faſt nach Süden, geradewegs auf St. Pierre zu. Und ferner, daß
dieſe heiße Wolke nicht in der Höhe blieb, ſondern ſich auf dem
Boden entlangwälzte. So kam ſie, die vor Feuchtigkeit
ſchwimmen=
den Urwälder auf den Bergflanken im Nu verſengend und
nieder=
brechend, herab, und von 30 000 — in Worten dreißigtauſend —
Menſchen blieb nur ein einziger am Leben, ein Neger, den man
wegen irgendeiner Miſſetat in das tiefſte Kellerloch geſteckt hatte,
das vorhanden war!!!
Wir wüßten überhaupt nicht recht, was geſchah, denn alles
war im Nu in Qualm und ſchwärzeſte Nacht getaucht, wenn es
nicht einem von den 17 Schiffen auf der Rheede gelungen wäre,
zu entfliehen. Dieſer Dampfer „Rohdam”, hatte, ſicher ſehr zum
Aerger ſeines Kapitäns, unter Quarantäne gelegen und hatte
darum ganz weit draußen ankern müſſen. Die Leute die auf
ſei=
nem Deck ſtanden, brannten wie Fackeln auf, aber ſei es nun, daß
es gelang, die Ankerkette zu kappen oder daß ſie durch den Ruck
der Flutwelle zerriß: es glückte dem ſelber ſchwer verbrühten
Kapitän, das Schiff auf die hohe See zu führen.
Von der Temperatur der ſturmartig heranſauſenden Glut=
wolbe, der noch eine zweite von Schwefelgas folgte, zeugt eine
Flaſche, die an einer geſchützten Stelle im Freien ſtand und ſpäter
gefunden wurde. Das Glas des Halſes war, ſoweit es über die
Mauer ragte, geſchmolzen und durch den Winddruck ſeitwärts
ge=
bogen worden. So erklärt ſich die radikale Vernichtung alles
Lebens in Zeit von Minuten, wenn auch niemals erklärt werden
wird, wie der Vulkan imſtande war, eine derartige Menge von
Gas und Hitze zu produzieren.
Man hat ſeitdem noch nicht viel wieder aufgebaut von St.
Pierre, zwei oder drei Straßenzüge nur mit Steinhäuſern, die ſehr
eilig zurechtgemacht ausſehen. Was hier lebt an Menſchen, iſt
im=
mer bereit zur ſchleunigen Flucht; der Schrecken vor einer Tücke
der Natur, die ohne Beiſpiel iſt in der Geſchichte der Kataſtrophen,
laſtet noch zu ſehr auf dem Ort. Auch dem Beſucher teilt er ſich
ſo=
fort mit. Oder war es nur die Geſpenſterſtunde des tropiſchen
Mittags, die mich anrührte, wie ich da todeinſam durch die
Stra=
ßen der zerſtörten Stadt ſchritt in dem todeinſamen Mittagslicht?
Pompeji iſt ſo unterhaltend, daß man die Kataſtrophe einfach
ver=
gißt, trotz aller Bilder der Zerſtörung.Hier aber iſt alles bis zu
einem faſt unwahrſcheinlichen Grad wegraſiert worden, ohne ganz
vom Erdboden verſchwunden zu ſein, und vielleicht rührt daher
der unheimliche Eindruck: man bewegt ſich zwiſchen Ruinen im
letzten Stadium, auf Straßen zwiſchen total verbrannten, meiſt
nur kniehohen, ſeltener meterhohen Steinmauern, von einem
merkwürdig dunklen Eiſengrau, hinter denen die ehemaligen
Zim=
mer ausgefüllt ſind mit faſt unkenntlichen Schutthaufen.
Ein Weißer iſt, ſo geſpenſtiſch und unverſehens, wie alles hier
in dem wüſten Sonnenglaſt, neben mir aufgetaucht, und hat ſich
mir zum Führer angeboten, richtiger, ſich aufgedrängt. Er ſieht eim
wenig nach geſtrandeter Exiſtenz aus, erweiſt ſich jedoch als
harm=
los und beginnt, St. Pierres Lobljed zu ſingen. Er weiſt auf die
ganz ſtattlichen Toreinfahrten einiger Häuſer, er führt mich zu
einem Metallbrunnen mit etwa meterhohem Beckenrand, der
um=
buſcht daſteht wie der vergeſſene Fetzen eines glücklichen Idylls, er
zeigt mir die Stelle, an der das Theater ſtand, froh, jemandenr
ſagen zu können, daß St. Pierre ſogar ein Theater hatte, und
end=
lich, nach langen Wegen hügelaufwärts über Schutthaufen, den
unwahrſcheinlich engen und niederen Keller, in dem jener gerettete
Neger hockte. Auch erſparte er mir nicht das Haus der
Feuerwehr=
leute — und es war recht merkwürdig, von Feuerwehr zu hören
in einer verbrannten Stadt, — noch das Haus des Amerikaners,
außerhalb der Stadt, an deſſen Balkon etliche Meßinſtrumente
hängen, mit denen er ſeit Jahren unentwegt den Vulkan drüben
beobachtet wie eine Maus die Katze.
Vor jener kleinen Markthalle am Strande haben die
Franzo=
ſen ein Denkmal für die Opfer der Kataſtrophe errichtet in der
reklamehaften, auf Pathos bedachten Art, die ſie lieben, aber es
bleibt einem doch ein Eindruck zurück. Vier hohe doriſche
Marmor=
ſäulen tragen eine viereckige Steinplatte, auf der eine Frau liegt.
Auf das Geſicht hingeſchleudert, erhebt ſie gerade Haupt und
Oberkörper mühſam wieder mit einer kranken Geſte, wie nach
Atem ringend, nach dem Licht ſuchend. Einige behaupten, man
habe eines der Opfer in dieſer Stellung gefunden ..."
— Reichesheim, 18. Sept. Letzten Sonntag wurde hier in
Reichelsheim das Jahresfeſt des Starkenburger
Hilfsvereins für die Baſler Miſſion gefeiert. Als Redner
ſprachen Herr Miſſionar Ittmann von Darmſtadt, früher
Prä=
ſes der Baſler Miſſion in Kamerun, als Feſtprediger Herr
Pfar=
rer Glock von Roßdorf, dann Herr Pfarrer Sehrt von Ueberau,
Herr Pfarrer Beringer und Herr Pfarrer Munk. In allen
Vorträgen wurde der Gemeinde die Verpflichtung zur Miſſion
neu eingeſchärft. Der Kirchenchor, Poſaunenchor und die
Frauen=
hilfe hatten ſich gerne mit allen Kräften und Gaben in den Dienſt
des Feſtes geſtellt.
4g. Lindenfels, 15. Sept. Die Herſtellung der neuen
Straße nach dem Schwimmbad (die ſpäter noch nach Schlierbach
fortgeſetzt werden ſoll), geht infolge des ſchönen Herbſtwetters
ihrem Ende entgegen. Man nimmt an, daß in vier Wochen die
Stückarbeiten fertig ſind und die ſchöne Straße dann ſchon dem
Verkehr übergeben werden kann. — Natur=Seltenheiten.
In Schlafklingen ſtehen zum zweitenmal in dieſem Jahr Erdbeeren
mit Früchten da. Allerdings ſind die Früchte nicht ſo groß wie bei
erſter Ernte. In Neurod ſteht ein Apfelbaum in zweiter Blüte;
neben den Blüten hängen die Früchte dieſer Ernte. Sollte der
Altweiberſommer noch lange anhalten, ſind auch hier noch
Frucht=
anſätze zu erwarten. — Kurzeit. Mitten im September ſind
noch eine große Anzahl Kurgäſte anweſend. Die Konzerte, welche
jetzt noch gegeben werden, ſind immer noch gut beſucht. Die Beſitzer
von Hotels und Gaſthöfen ſind mit der Kurſaiſon 1934 recht
zu=
frieden. Gegen das Jahr 1933 iſt ein weit beſſerer Beſuch zu
ver=
zeichnen. — Die Obſternte iſt in vollem Gange, 14 Tage früher
als in anderen Jahren, und fällt gut aus. Die Nußernte iſt
eben=
falls gut.
Cf. Birkenau. 17. Sept. Theaterabend. Das
Oberbaye=
riſche Bauerntheater veranſtaltete mit großem Erfolg noch einen
zweiten Theaterabend. Wieder war der Saal „Zum Birkenauer
Tal” bis auf den letzten Platz beſetzt. Das ganz ausgezeichnete
Spiel fand ſtarken Beifall und die Theatertruppe ſicherte zu,
Mitte Oktober noch einen weiteren Theaterabend zu veranſtalten.
Auch dieſe zweite Vorſtellung wurde im Rahmen der
Veranſtal=
tungen der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” ausgeführt.
Feuerſchutzwoche. Zur Werbung für den erhöhten
Feuer=
ſchutz werden im Laufe der Woche auch hier verſchiedene
Veranſtal=
tungen durchgeführt. Auch die Entrümpelung der Speicher ſoll
planmäßig vorgenommen werden. Daß Birkenau in den Jahren
nach dem Kriege von Bränden verſchont blieb, dürfte zum großen
Teil darauf zurückzuführen ſein, daß heute verſchiedenen ſchon
be=
kannten Feuerſchutzmaßnahmen doch größere Beachtung geſchenkt
wird, als früher,
Em. Heppenheim a. d. B., 19. Sept
Bürgermeiſter=
verſammlung. Auf einer Verſammlung der Kreisabteilung
Heppenheim des Heſſiſchen Gemeindetages, die in Rimbach
ſtatt=
fand, hielt Geſchäftsführer Dr. Göb von der Landesdienſtſtelle
Heſſen=Heſſen=Naſſau im Deutſchen Gemeindetag, Frankfurt a. M.,
einen großangelegten Vortrag über den Stand der kommunalen
Geſetzgebung, die in Ausſicht geſtellte Reichsgemeindeordnung und
die geplante Reichsfinanz= und Steuerreform, die vor allem eine
weſentliche Vereinfachung in der Beſteuerung und
Steuerverwal=
tung vorſieht. — Hohes Alter. Am 18. September konnte
Frau Katharina Helfert, geb. Roß, auf ihr 80. Lebensjahr
zurückblicken. — Die Vertretung des bis zum 28. ds.
Mts beurlaubten Kreisarztes erfolgt durch das
Kreis=
geſundheitsamt Bensheim, deſſen Amtstage Dienstags vormittags
in Bensheim ſtattfinden. — NSKOV. In einer
gutbeſuch=
ten Verſammlung der Kriegsopfer ſprach Kamerad Schmidt=
Auerbach über neue Wege in der Reichsverſorgung. Obmann
Falter gab die Mitgliedskarten aus und beſprach die gemeinſame
Fahrt der NSKOV. nach Bad Dürkheim am kommenden Sonntag,
an der eine rege Beteiligung erwartet wird.
— Hirſchhorn, 19 Sept. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 18. September 1,54, am 19. September 1,54 Meter.
hervorragend bewührt bel
Rheuma • Gicht
Kopfschmerzen
Ischias, Hexenschuß und
Erkältungskrank-
heiten. Stark harnsäurelösend,
bakterien-
tötendl Absolut unschädlichl Ein Versuch
überzeugtl Fragen Sie Ihren Arzt.
Geländerikk des SA-Reiterſturms 4150
des Kreiſes dieburg.
Er. Am Samstag und Sonntag kam der ſchon lange geplante
Geländeritt des SA.=R.=Sturms 4/50 zur Ausführung. Samstag
nachmittag gegen 4 Uhr trafen die fünf Trupps des Sturms auf
dem Marktplatz in Dieburg ein, wo die Kameraden Zinſel und
Zeſchky die Neiter begrüßten. Kurze Zeit darauf ſetzte ſich die
ſchmucke Reiterſchar unter ihrem Führer, Oberſcharführer Maul
von Groß=Ulmſtadt, in Bewegung. Lachender Spätſommerſchein
be=
günſtigte den Ritt, der durch die herrlichen Waldungen über
Tho=
mashütte, Meſſel, Schloß Kranichſtein nach dem Ziel Arheilgen
führte, wo man nach bereits eingetretener Dunkelheit gegen 8 Uhr
eintraf. Dort wurde die Reiterſchar von der Feuerwehrkapelle in
Empfang genommen und unter dem Jubel und den Heilrufen der
Bevölkerung durch die Straßen von Arheilgen geleitet. Nachdem
Roß und Reiter in den von der gaſtfreundlichen Bevölkerung zur
Verfügung geſtellten Quartieren, die Sturmzeugmeiſter Müth=
Dieburg muſtergültig eingeteilt hatte, untergebracht waren, traf
man ſich mit den Kameraden von Arheilgen und Darmſtadt zum
gemütlichen Beiſammenſein im „Arheilger Mühlchen”, woſelbſt
Scharführer Schell=Darmſtadt die Gäſte aus dem Kreiſe
Die=
burg aufs herzlichſte begrüßte. Nach einigen in echter
Reiter=
kameradſchaft verbrachten Stunden wurden die in liebevoller Weiſe
bereitgeſtellten Freiquartiere aufgeſucht. Am Sonntag morgen
er=
ſchallte bereits in aller Frühe der Weckruf und rief die
Reiters=
leute zu ihren Roſſen. Nach beendigter Fütterung wurde gegen
8 Uhr der Heimritt angetreten. In gleicher Weiſe wie am Tage
vorher umflutete gleißender Sonnenſchein die froh geſtimmte
Rei=
terſchar, die nach einem herrlichen Morgenritt gegen mittag in
ihren Heimatorten eintraf. Wo die braunen Reiter ſich zeigten,
wurden ſie auf das herzlichſte begrüßt, und brauſende Heilrufe
ſchallten ihnen überall entgegen.
Ex. Groß=Rohrheim. 19. Sept. Aus dem
Gemeinde=
rat. In einer kurzen Gemeinderatsſitzung unter dem Vorſitz des
komm. Bürgermeiſters Herrn Friedrich Olf 2. wurde der
Be=
ſchluß gefaßt, daß die Pachtrückſtände bis 31. Dezember ds. Js.
be=
zahlt ſein müſſen, andernfalls die betreffenden Grundſtücke in
andere Hände übergehen — Auszeichnung. Der
Zeug=
wart Johann Bode erhielt das Ehrenzeichen für 25jährige
treue Dienſte bei der Freiwilligen Feuerwehr. Durch den komm.
Bürgermeiſter Pg. Olf wurde deſſen Verdienſt entſprechend
ge=
würdigt.
Gernsheim, 18. September. Schulungsabend der
NSDAP. Der geſtrige Schulungsabend wies einen ſehr guten
Beſuch auf. Da der Redner infolge anderer Beanſpruchung nicht
erſchienen war, hielt der Ortsgruppenleiter Köſter einen
Vor=
trag, in dem er ſich mit örtlichen Fragen beſchäftigte, der
allge=
meinen Beifall fand. Mit einem Sieg=Heil auf den Führer und
dem Horſt=Weſſel=Lied ſchloß der Abend. — Brandſchutz iſt
Landſchutz. Wie im ganzen Reich, ſo hat auch hier die
Feuer=
ſchutzwoche begonnen. Mit einem großen Brandangriff auf das
Stadthaus wurde die Woche eröffnet. Am Freitag abend findet
eine große Luftſchutzübung ſtatt in Verbindung mit ſämtlichen
Formationen. Nach der Uebung Anſprache und Erklärung auf dem
Stadthausplatz. Am Samstag findet im Roſengartenpalaſt eine
große Werbeveranſtaltung ſtatt, wobei die Geſangvereine ſowie
der Turnverein mitwirken. Am Sonntag morgens: Wecken,
Totenehrung auf dem Friedhof. Mittags: Werbeumzug mit
Gerä=
ten, anſchließend großes Fuß= und Geräteexerzieren auf dem
Schöfferplatz, danach nochmals ein großer Brandangriff.
Be. Büttelborn, 19. Sept. Am vergangenen Sonntag fand
auf den Schießſtänden des Kriegervereins Haſſia das diesjährige
Bezirksſchießen des Haſſiabezirks Groß=Gerau ſtatt. Aus
allen Orten des Bezirks hatten ſich alte Kriegskameraden
einge=
funden, um im friedlichen Wettkampf um den Sieg zu ringen.
Etwas ganz beſonderes war das gemeinſame Mittageſſen aus
einer „Gulaſchkanone‟. Der Nachmittag war ausgefüllt mit
Konzert.
Be. Groß=Gerau, 18 Sept. Im Rahmen der Feuerſchutzwoche
wurden am vergangenen Samstag und Sonntag in Wallerſtädten
und Trebur vom Reichsluftſchutzbund ein Blindgängerſuchen
ver=
anſtaltet. Hieran beteiligten ſich die HJ. und das IV. Die
aus=
gelegten Attrappen mußten von dieſen geſucht und abgeliefert
wer=
den. Die Fundſtellen wurden abgeſperrt und die Ueberbringer
der Blindgänger ausgezeichnet.
Ae. Gräſenhauſen, 19. Sept. NS. Volkswohlfahrt. Am
vergangenen Montag haben die aus Oberheſſen hier weilenden
Ferienkinder Gräfenhauſen wieder verlaſſen. Die kleinen Gäſte
gingen ſchweren Herzens von ihren Pflegeeltern und freuen ſich
jetzt ſchon auf die nächſte Erholung. Ein guter Beweis dafür, daß
die Pflegeeltern es den Kindern an nichts fehlen ließen. —
Meiſterprüfung. Die vier Prüflinge, die an der
diesjäh=
rigen Meiſterprüfung teilgenommen haben, konnten dieſelbe mit
Erfolg beſtehen und können mit Stolz den Meiſtertitel tragen.
Seite 8 — Nr. 260
Darmſtädter Tagblatt / Heſſ
achrichten
Donnerstag, 20. September 193=
orr.
Salst Togttatt
Der Spork des Sonntags.
In Fußball
werden die Meiſterſchaftskämpfe von Sonntag zu Sonntag
ſpan=
nender. Beſonders in den ſüd= und ſüdweſtdeutſchen Gauen, wo
ſich alle Mannſchaften gleich von Anfang an mit dem größten
Ernſt auf die Punktejagd begeben haben. Die Ergebniſſe der erſten
drei Spieltage haben ſich in dieſer Saiſon dadurch ausgezeichnet,
daß ſehr wenig „Ueberraſchungen” darunter waren. Ganz im
Ge=
genſatz zu früheren Jahren, in denen ſich die Großen” zu Beginn
der Saiſon bekanntlich immer einige kleine Scherze leiſteten, die
aber nicht ſchwer ins Gewicht fielen, da ſie am Schluß jederzeit
wieder gut gemacht werden konnten. Am Sonntag ſpielen im Gau
Südweſt: Eintracht Frankfurt — Phönix Ludwigshafen, FK.
Pirmaſens — 1. FC. Kaiſerslautern, Saar 05 Saarbrücken
FSV. Frankfurt. Kickers Offenbach — Union Niederrad, Boruſſia
Neunkirchen — Wormatia Worms; Gau Baden: Mannheim 08
— VfR. Mannheim (Samstag). Germania Karlsdorf —
Frei=
burger FC. Phönix Karlsruhe — Karlsruher FV., VfL. Neckarau
VfB. Mühlburg: Gau Württemberg: SC. Stuttgart
VfB. Stuttgart, SV. Feuerbach — Sportfreunde Stuttgart. SV.
Göppingen — Stuttgarter Kickers, Union Böckingen — Ulm 94;
Gau Bayern: 1860 München — Sppgg. Fürth, Sppgg. Weiden
— Wacker München. 1. FC. Nürnberg — Schwaben Augsburg,
Schweinfurt 05 — Jahn Regensburg, BC. Augsburg — ASV.
Nürnberg.
Im Ausland intereſſieren die beiden Länderkämpfe Norwegen
Dänemark in Oslo und das zur mitteleuropäiſchen
Meiſter=
ſchaft zählende Treffen Oeſterreich — Tſchechoſlowakei in Wien.
In Prag treffen die Städtemannſchaften von Wien und Prag
aufeinander.
Handball.
Meiſterſchaftsſpiele gibt es in Württemberg und Baden,
wäh=
rend der Gau Südweſt auch an dieſem Sonntag mit ſeinen
Punkte=
kämpfen noch nicht beginnt. Der SV. Darmſtadt 98 gibt
beim VfR. Mannheim ein Gaſtſpiel.
Leichtathletik.
Deutſchlands Leichtathletik hat am Sonntag die letzte große
Kraftprobe zu beſtehen. Es geht in Magdeburg gegen
Frankreich, das von uns ſchon in acht Kämpfen Niederlagen
bezogen hat und das wohl auch den neunten Länderkampf nicht
ungeſchlagen überſtehen dürfte. Allerdings — unterſchätzt dürfen
die Franzoſen nicht werden. Der Kampf muß mit vollem Ernſt
aufgenommen und durchgeführt werden, dann wird der Sieg nicht
ausbleiben. Ungarn und die Tſchechoſlowakei begegnen ſich in
einem Länderkampf in Budapeſt.
Motorſport.
Die vorletzte große Automobil=Prüfung dieſes Jahres geht
in San Sebaſtian vor ſich. Der „Große Preis von Spanien”,
deſſen Durchführung lange Zeit in Frage ſtand, hat eine Be=
ſetzung erhalten, die hinter der der anderen „Großen Preiſe‟,
nicht zurückzuſtehen braucht. Alles iſt vertreten: Mercedes=Benz,
Auto=Union. Alfa Romeo. Maſerati und Bugatti. Die beſten
Fahrer treten an und es wird unſeren deutſchen Meiſterfahrern
Caracciola und Hans Stuck nicht leicht fallen, die Ueberlegenheit
der deutſchen Wagen erneut zu beweiſen. Die Senſation des
Ren=
nens wird der erſte Start der neuen Bugatti=Wagen ſein, die von
Brivio, Dreyfus und Wimille geſteuert werden.
Radſport.
Im Radſport tritt die Uebergangszeit” im Augenblick am
deutlichſten in Erſcheinung. Während teilweiſe noch auf der Straße
und auf den Bahnen gekämpft wird, öffnen die Winterbahnen
bereits ihre Tore. In Deutſchland wird die große SA.=
Fern=
fahrt Berlin—München-Berlin am meiſten beachtet. Am
Sonn=
tag wird die 6. Etappe gefihren, die von Frankfurt a M. über
187,1 Kilometer nach Ansbach führt.
Verſchiedenes.
Die Meiſterſchaften der deutſchen Tennislehrer finden
am Sonntag auf den Berliner Rotweiß=Plätzen ihren Abſchluß.
Pferderennen gibt es in Hamburg=Horn, Horſt=Emſcher,
Mannheim, Paris und Hoppegarten. In Hoppegarten wird das
Deutſche St. Leger gelaufen, das noch einmal die beſte deutſche
Klaſſe vereinigt. Deutſchlands ſchwerſtes Hindernisrennen, das
von der Goltz=Querfeldein”, gelangt in Trakehnen auf einem
Naturkurs von 6200 Meter Länge zur Entſcheidung. Gut beſetzt
iſt das Internationale Reitturnier in Eſſen. — Der Golf=
Länderkampf Deutſchland — Holland in Hamburg ſollte
einen Sieg für Deutſchland ergeben. — Die
Deutſchland=
riege der DT. turnt in Darmſtadt. — In Warſchau wird das
diesjährige Gordon=Bennet=Ballonwettfliegen geſtartet, an dem
auch drei deutſche Ballone teilnehmen. — 68 Boote nehmen auf
dem Müggelſee bei Berlin den Kampf um die Deutſche Segel=
Meiſterſchaft auf.
Gewandk und flink, mukig und kräflig, geſund und
froh. — ſo iſt jedes Mädel, das durch die
ſpork=
liche Schulung des B. 2.M. gegangen iſt.
Die zweite Etappe der SA.=Radfernfahrt Berlin=
Berlin
München—
führte am Mittwoch von Magdeburg über 157,5 Km. nach
Hanno=
ver. Sie wurde von der Standarte 168 Offenbach in 5:20:41 Std.
vor der Standarte 61 Buchſchlag=Heſſen in 5:31:31 und Berlin
10/2 gewonnen.
Bar
P
Du,
du
Ar
o ce
Auch
n9
R
Dil
KA.
R
und
dei
10
nnſt
fahrenl=
mit
ue
J W e
anſch
eine.
AA
muſeel.
AW e
A
1e
WeSe
D.
in
der
A.
Die Deutſchland=Riege
(Nationalmannſchaft)
kurnk am Sonnkag nachmittag 3 Uhr in der Feſtha!
Als im Januar d. J. aus Anlaß einer vaterländiſchen Kur
gebung im Saargebiet die erſte Riege der Deutſchen Turnerſch
die Maſſen begeiſterte, da wurde zum erſten Male der Begr
„Deutſchland=Riege” von dem Männerturnwart Schneider=Leip.
wie folgt feſtgelegt: „Die Deutſche Turnerſchaft” kann jederz
120 gleichwertige Spitzenkönner zu einer Nationalmannſchaft au
ſtellen. Dieſe Kunſtturner bilden aber zuſammen eine „Deutſ
land=Riege”, weil ſie das in Deutſchland gepflegte Turn
an den Geräten und beſonders das Kunſtturnen auf de
Gebiete der Leibesübungen vertritt.
Wenn ſich unter den 10 Turnern der Deutſchlandriege,
am kommenden Sonntag in der Darmſtädter Feſthalle ihre Gipf
leiſtungen vorführen. Weltmeiſter, Kampfſpielſieger, deutſche M,
ſter und 5 Teilnehmer an den Weltmeiſterſchaften in Budap
befinden, ſo kann man ſchon ſagen, daß dem Zuſchauer das Be
vom Beſten geboten wird.
4000 Zuſchauer haben bei Eintrittspreiſen von 1—2 RM.
vergangenen Samstag im Kurſaal zu Wiesbaden die Vorfi
rungen der Deutſchland=Riege mit Begeiſterung erlebt.
5000 Sitzplätze zu den volkstümlichen Preiſen von 30 Pfg.1
1.50 RM. ſtehen am kommenden Sonntag in der Feſthalle
Verfügung, um die Maſſen der Darmſtädter Turn= und Spo
intereſſenten zu erfaſſen.
Die Deutſchland=Riege turnt am Pferd, Barren und Reck u
zeigt außerdem Freiübungen. Auf das Programm und die Re/
menvorführungen kommen wir noch zurück
Im nachfolgenden bringen wir nähere Angaben über die ze
Meiſter des Turnens:
Ernſt Winter, Tg. Eintracht Frankfurt a. M. 27 Jahre a
Weltmeiſter am Reck (Nationalmannſchaft 1934 in Bud
peſt), 2. Zwölfkampfſieger 1933 in Stuttgart (Deutſches
Tun=
feſt), Teilnehmer der Deutſchlandriege in der Schweiz, mel
jähriger Sieger bei den Deutſchen Gerätemeiſterſchaften.
Konrad Frey, Männer=TV. 1877 Bad=Kreuznach, 25 Jahre a
Teilnehmer und Sieger bei der Nationalmannſchaft 1934
Budapeſt. Deutſcher Kunſtturnmeiſter 1930. Zehnkampfſiet;
beim Deutſchen Turnfeſt 1933 in Stuttgart.
Franz Beckert, Tv. Neuſtadt i. Schwarzwald, 27 Jahre a
Meiſterturner bei der Nationalmannſchaft 1934 in Budap
Mitglied der Deutſchlandriege im Ausland. Zwölfkampfſiet
beim Deutſchen Turnfeſt 1933 in Stuttgart.
Franz Eſchwei, Tv. Weinheim i Baden 28 Jahre alt:
Teilnehmer der Deutſchlandriege in der Schweiz, Zwölfkam.
ſieger 1933 in Stuttgart beim Deutſchen Turnfeſt, badiſch
Kunſtturnmeiſter
Richard Reuther. Tb. Germania Oppau a. Rh., 25 Jahre a
Zwölfkampfſieger bei den Deutſchen Kampfſpielen 1934
Nürnberg, Zwölfkampfſieger 1933 in Stuttgart beim Deutſch
Turnfeſt, 1. Kreisfeſtſieger 1932 im Zwölfkampf.
Fritz Limburg, Tv. 1848 Ruhla i. Thuringen, 26 Jahre a
beſter Geräteturner des Gaues 6 (Thüringen), Meiſterturr
in der Nationalmannſchaft 1934 in Budapeſt, 4. Sieger
Zwölfkampf bei den Deutſchen Kampfſpielen 1934 in Nürnbe=
Willi Stadel, Tg. Heidelberg 1878, 22 Jahre alt;
Sieger im Zwölfkampf bei den Deutſchen Kampfſpielen 19
in Nürnberg Sieger im Zwölfkampf bei den Ausſcheidung
kämpfen in Leipzig f. Budapeſt 1934, Sieger im Zwölfkam
1933 in Stuttgart beim Deutſchen Turnfeſt.
Hans Friedrich, Aachener Turngem., 22 Jahre alt:
Meiſterturner in der Nationalmannſchaft 1934 in Budape
2. Sieger im Zwölfkampf bei den Deutſchen Kampfſpielen 19
in Nürnberg.
Georg Göbig, Tv. Mainz=Mombach, 24 Jahre alt:
Sieger im Zwölfkampf bei dem Deutſchen Turnfeſt 1933
Stuttgart, 5. Sieger im Zwölfkampf bei den Deutſchen Kamt
ſpielen 1934 in Nürnberg.
Albert Zellekens Tg. Eintracht Frankfurt a. M.;
mehrjähriger Kreisfeſt= und Deutſcher Turnfeſt=Sieger
Zwölfkampf.
Leichkakhlekik=Klubkampf 5b. 98 — T5G. 46.
SV. 98 ſiegt mit 80 Punkten Vorſprung.
Die nach der deutſchen Vereinsmeiſterſchaft gewerteten Käm.
dieſes Klubkampfes am Dienstag und Mittwoch hatten zwar 1
ter dem Wetter etwas zu leiden, dennoch brachten ſie vor etwa ?.
Zuſchauern recht gute Leiſtungen. Am erſten Tag hatte TSG.
70 Punkten Vorſprung vorn gelegen, dank dem Pech, daß die
Mannſchaft des Platzvereins über 4mal 100 Meter das Staffelh
verlor und in der Geſamtwertung zirka 200 Punktminus mach
Der Mittwoch ſah dann bei der Jugend des SV. 98 über 4m
800 Meter eine neue ſüddeutſche Beſtleiſtung von 8:53,1 Min.
Die Ergebniſſe: 200 Meter: 1. TSG. in 23.7 Sek. n
775 P. — 678,25 P. für SV. 400 Meter: 1. Avemarie=46 in 5
Sek. — 731,16: 716,12 P 1500 Meter: 1. Creter=98 in 4:07,9 M
756,70 904,45 P. 5000 Meter: 1. Haag=98 in 15:46,5 Min.
695,477 786,202 P. Weitſprung: Avemarie=46 mit 6.26 Meter
598,2 582,275 P. Hochſprung: 1. Beck=98 mit 1,57 Meter
419:443,5 P. Kugelſtoßen: 1. Hubmann=98 mit 12,11 Meter
548:566,25 P. Hammerwerfen: 1. Knauf=46 mit 29,31 Metek
147,4 67,77 P. 4mal 100 Meter: TSG. in 45,8 Sek. — 7121
497,5 P. 4mal 800 Meter: 1. SV. in 8:34,4 Min. — 694,8:84
Punkte.
Paddelabkeilung der 2.5. C. „Jungdeutſchland”.
Bei der 5. Altrhein=Kurzſtrecken=Regatta in Erfelden am v.
gangenen Sonntag haben ſich unſere Rennpaddler — wie in
Montag=Ausgabe berichtet — hervorragend geſchlagen. Von 12
meldeten Rennen wurden 8 ſiegreich nach Hauſe gefahren.
Unſere Damen und Jugend, die zum erſten Male am St I
waren, müſſen ſich tröſten. Es iſt noch kein Meiſter vom Himr
gefallen, und ein Sieg im Rennboot kann nur durch eifriges Tr
ning gewonnen werden.
Nächſten Sonntag gemeinſame Fahrt nach Oppe
heim mit ſämtlichen Paddel=, Ruder=, Motor=Booten und d
10er Kanadier. Wahrſcheinlich fahren wir wieder mit ein
Omnibus nach Erfelden. Näheres bei Laurin Müller, P
fümerie, Rheinſtraße 33a (an der Georgenſtr.).
Deutſches Turn= und Sportabzeichen.
Am Sonntag, den 23 September, kann die Prüfung
Gruppe 5—10 000 Meter Paddeln am Altrhein abgelegt werd
Die Prüfungshefte müſſen bis Samstag bei L. Müller, Rhe
ſtraße 33a, abgeliefert werden.
Motorboot=Rekord. — 177 Kilometer.
Der Engländer Scott Paine hat am Lido von Venedig 1
ſeinem Motorboot „Miß Britain III” auf der Meilenſtrecke ein
neuen Weltrekord aufgeſtellt, wobei er eine Durchſchnittsgeſchw
digkeit von 177,185 Kilometer erreichte und ſo den Rekord He
Segraves um 30 Kilometer überbot. Bei ſeinen Verſuchsfahr
ereignete ſich ein Zwiſchenfall: es kam ihm plötzlich von der Se
ein Waſſerflugzeug in die Quere, ſo daß er bei voller Geſchw
digkeit den Motor abſtellen mußte. Durch den gewaltigen R
erlitt der Engländer eine leichte Verletzung.
Prof. Dr. Oskar Berger, der ehemalige langjähr
Vorſitzende der Deutſchen Turnerſchaft, iſt auf ſeinem Landſitz
Mülhauſen=Thüringen im Alter von 72 Jahren plötzlich verſtorb
In Frankfurt a. M. werden am 30. September du
„Kraft durch Freude” wieder Dauerrennen auf der Stadion=Be
veranſtaltet. Als Starter ſind bisher Erich Möller=Hannover 1
Lohmann=Bochum verpflichtet worden.
Feih
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Gasdat i Sinttenearg.
Hie Seiltlstlaffe
de 3d
ber die zel
en 1934
Deutſcht
iſterturt
Sieger 1/
eſt 1933
n Kamy
5.
verzeichiiet am kommenden Sonntag folgende Begegnungen:
Al.=Ol. Worms — SV. 98 Darmſtadt (Panzer=Ludwigsh.)
Walldorf — Pfiffligheim (Bernhard=Bad Homburg).
Arheilgen — Pfungſtadt (Wittemann=Frankfurt).
Lorſch — Urberach (Leis=Lampertheim).
Dieburg — Egelsbach (Wolf=Hauſen).
Die Fahrt ins Wormſer Stadtwäldchen werden die
Darmſtäd=
ter vorausſichtlich in kompletter Mannſchaft antreten können und
nach ihren Leiſtungen in Lorſch ſollte es ihnen möglich ſein,
min=
deſtens einen Punkt zu erringen; allerdings werden die jungen
Alemannen gerade im erſten Spiel auf heimiſchem Platz
beſon=
dere Anſtrengungen machen, um die erſten Trauben zu ernten.
Ein ſpannendes Treffen wird ſich aller Vorausſicht nach am
Arheilger Mühlchen entwickeln, denn die beiden alten Rivalen
kennen ſich ſehr genau. Wenn die Platzelf nicht Beſſeres zeigt, als
in den beiden bisherigen Spielen, dann werden die Gäſte wohl
zu=
frieden die Heimfahrt antreten können.
Recht intereſſant ſollte auch die Begegnung in Dieburg ſein,
wo der Gäſteſturm Bekanntſchaft mit der ſtarken Haſſia=Deckung
machen wird. Wir ſind gerade auf dieſes Ergebnis geſpannt.
Ebenſo erwartungsvoll wird man dem erſten Aufwärtsſpiel
der Pfiffligheimer Normannen in Walldorf entgegenſehen. Am
Vorſonntag hat Walldorf nur mit Pech verloren und wir möchten
den Ausgang hier offen laſſen.
Bei Urberach in Lorſch möchten wir der Platzelf eigentlich nur
leichte Chancen einräumen.
In der Kreisklaſſe 1
iſt wieder Hochbetrieb.
Gruppe 1.
Der Auftakt der Kreisklaſſen=Verbandsſpiele brachte
allge=
mein ſpannende Kämpfe, die auf manchen Plätzen recht beachtliche
Zuſchauerzahlen aufzuweiſen hatten. Ueberraſchungen
irgendwel=
cher Art waren nicht feſtzuſtellen und ſo ſehen wir mit Spannung
dem zweiten Spieltage entgegen, an dem ſich folgende
Mannſchaf=
ten gegenüberſtehen:
Chattia Wolfskehlen — SV. Weiterſtadt.
Beide Mannſchaften waren am erſten Sonntag ſpielfrei und
bedeutet dieſes Spiel für ſie deshalb den Auftakt. Wolfskehlen
4 als Neuling hat im erſten Heimſpiel Gelegenheit, Punkte zu holen
und wird ſich die Chance wohl nicht entgehen laſſen wollen, zumal
auch in dieſer Saiſon auf fremden Plätzen nur ſehr ſchwer etwas
zu holen ſein wird. Immerhin verſteht Weiterſtadt zu kämpfen
4 und will geſchlagen ſein. (Schader=Bürſtadt.)
Union Wixhauſen — Germania Eberſtadt.
Eberſtadt, das am Sonntag den 46ern einen wertvollen Punkt
abknöpfte, geht dieſen Sonntag nach Wixhauſen einen ſchweren
Gang. Wixhauſen auf eigenem Platze zu ſchlagen, wird ihnen
ſelbſt mit dem beſten Willen wohl ſchwerlich gelingen, und es wäre
die erſte Ueberraſchung in der Gruppe. (Kratzenberg=
Sprend=
lingen.)
SV. Groß=Gerau — TSG. 46 Darmſtadt.
Zum zweiten Heimſpiel empfängt Groß=Gerau die
Darmſtäd=
ter 46er, die am letzten Sonntag in Eberſtadt eine gute Partie
dme al lieferten. Die Platzmannſchaft, die ſich im erſten Spiele gegen
Mörfelden ebenfalls recht gut hielt, wird es nicht leicht haben,
die Darmſtädter umzulegen, zumal vielleicht es möglich iſt, daß
ey die 46er dieſes Spiel mit verſtärkter Mannſchaft beſtreiten.
(Lautz=Pfungſtadt.)
SV. Mörfelden — Jahn 75 Darmſtadt.
Mörfelden erwartet zu Hauſe die 75er Turner, die
vergange=
nen Sonntag die Griesheimer recht überzeugend ſchlagen konnten.
Es iſt jedoch ziemlich ausgeſchloſſen, daß dieſes Treffen einen neuen
EErfolg der 75er bringen könnte, zumal Mörfelden nach ſeinem
Sieg in Groß=Gerau, ſeinen Anhängern auf eigenem Platze ſicher
keine Enttäuſchung bereiten will. (Ihrig=Groß=Gerau.)
Viktoria Griesheim iſt ſpielfrei.
Gruppe 3.
verzeichnet den Beſuch der Höchſter Elf in Michelſtadt (Krämer=
Arheilgen). Höchſt hat am Vorſonntag in einem zum Teil
unſchö=
ven Treffen gegen FSV. Groß=Zimmern, das vielleicht noch ein
Nachſpiel für die Gäſte haben wird, 2:0 gewonnen und wird auch
in Michelſtadt ſicher eine gute Figur abgeben. Die Platzelf hat ja
am Vorſonntag auf dem ſchweren Boden in Ober=Ramſtadt
be=
reits einen Punkt erobert. Das Michelſtädter Stadion wird alſo
ein gewiß packendes Treffen erleben.
Groß=Zimmern hat Ober=Ramſtadt (Sattig=Dieburg) zu Gaſt
und man darf hier einen temperamentvollen Kampf ſicherlich
vor=
ausſagen, der hoffentlich in kameradſchaftlichem Rahmen verläuft
und deſſen Ergebnis wir offen laſſen wollen.
Roßdorf empfängt Schaafheim (Lerch=Eberſtadt) und ſollte im
Beſitz der Punkte bleiben.
In der Gruppe 4
iſt Meſſel ſpielfrei, während Dreieichenhain mit Eppertshauſen
einen ſchweren Gegner empfängt (Schmidt=Langen).
Im zweiten Treffen ſieht Dudenhofen die Elf von Münſter
(Knopf=Darmſtadt) bei ſich, die ſtark genug iſt, die Punkte zu
er=
gattern.
Auch die Kreisklaſſe 2
ſetzte am Sonntag langſam ein: Gruppe 1: Alsbach Seeheim
und Auerbach — Hähnlein. Gruppe 3: Hahn — SV. Erzhauſen,
TSG. Erzhauſen — Eſchollbrücken. Merck — Reichsbahn, Tgde.
Sprendlingen — Gräfenhauſen. Alles Treffen, in denen man den
erſten Aufgalopp der Mannſchaften ſtudieren kann.
SC. Hota — T.u. Sp. Gem. Stockſtadt.
Am heutigen Donnerstag, 17.30 Uhr, treffen ſich die beiden
Mannſchaften zu einem Freundſchaftsſpiel am Sportplatz 98,
Böllenfalltor. Anſchließend gemeinſames Beiſammenſein. Näheres
nach dem Spiel.
Geſunde Frauen durch Leibesübungen.
In der Zeit vom 7 bis 13. Oktober veranſtaltet der Deutſche
Reichsbund für Leibesübungen eine Werbewoche, die unter dem
Leitwort ſteht: „Geſunde Frau durch Leibesübungen”
Reichs=
ſportführer von Tſchammer und Oſten hat hierzu nachſtehenden
Aufruf an die deutſche Frau gerichtet:
„Nur ein in all ſeinen Teilen geſundes Volk kann mit feſter
Hand ſein Schickſal aus eigener Kraft geſtalten. Wir brauchen
mutige, kampfesfrohe Männer! Wir brauchen aber auch
auf=
rechte, widerſtandsfähige Frauen! Und an dieſe beſonders wende
ich mich mit dem Weckruf: Geſunde Frauen durch Leibesübungen!
Erhaltet euch widerſtandsfähig und froh für eure Kinder!
Sorgt dafür, daß Deutſchland geſunde Mütter hat, denn nur dann
wird die kommende Generation das notwendige Rüſtzeug haben,
um ſich als Deutſche zu bewähren und zu behaupten. Ein Weg zu
dieſem Ziel iſt die Leibesübung, die gerade in unſerem Volk in
hoher Blüte ſteht. Keine deutſche Frau, die es wirklich ernſt mit
der Aufartung und Entwicklung ihrer Raſſe meint, darf in
Zu=
kunft an der Leibesübung vorübergehen.
Vom 7. bis 13. Oktober wird der Reichsbund für
Leibes=
übungen durch Preſſe, Rundfunk, Film und Vorträge ſowie
prak=
tiſche Darbietungen der Oeffentlichkeit kund tun, wie er ſich die
Geſtaltung der Leibesübungen für die deutſche Frau denkt. Jeder
Volksgenoſſin, die aufbauwillig iſt, wird Gelegenheit gegeben, ſich
von dem Wert der Leibesübungen zu überzeugen.
Es iſt mein herzlicher Wunſch und meine Hoffnung, daß dieſe
Werbewoche viele bisher nach fernſtehenden Frauen in den
Reichsbund für Leibesübungen führen wird, ſich ſelbſt zur Freude,
unſerem Volke aber zum Segen.”
gez. v. Tſchammer und Oſten,
Reichsſportführer.
Mädel in Fronk.
69 B2M=Sporkveranſtalkungen am nächſten Sonnkag.
Im Herbſt vergangenen Jahres war es, als der
Reichsjugend=
führer eine Reichsſportwartin berief und ſie mit der Durchfüh=
rung der körperlichen Ertüchtigung im BDM. beauftragte. In
verhältnismäßig kurzer Zeit war die Organiſation ſo
durchge=
führt, daß jede Gruppe — gleich ob in der Stadt oder auf dem
Land — im Rahmen dieſer ſportlichen Ertüchtigungsarbeit erfaßt
wurde.
In mehreren richtunggebenden Lehrgängen, die von der
Reichsjugendführung für alle Gauverbands=. Obergau= und
Gau=
ſportwartinnen nach Berlin einberufen wurden, wurde die
ein=
heitliche Linie der Arbeit herausgeſtellt. Im Vordergrund allen
Schaffens ſtand immer wieder der nationalſozialiſtiſche
Grund=
ſatz: Nicht körperliche Ertüchtigung um des Körpers willen, nicht
Nr. 260 — Seite 9
die Einzel= und Rekordleiſtung, ſondern Leibesübung auf breiter
Baſis
Wir wußten, daß wir nur ſo zur körperlichen und ſeeliſchen
Geſundung unſerer Jugend und damit unſeres Volkes beitragen
konnten.
Durch eine zielbewußte Schulung in Sportlagern,
Kurzlehr=
gängen und in den 35 Führerinnenſchulen des BDM. ſowie durch
Schaffung des BDM.=Leiſtungsabzeichens wurde dieſe einheitliche
Ausrichtung der körperlichen Ertüchtigungsarbeit bis in die
kleinſte Gruppe hineingetragen.
Heute, nach kaum einjähriger Tätigkeit, ſind einzelne
Ober=
gaue des BDM. bereits ſoweit, daß ſie 90 bis 95 Prozent ihrer
Mädel ſtändig durch Fachkräfte, die aus dem BDM.
hervorgegan=
gen ſind, körperlich ertüchtigen. Wenn man die Schwierigkeiten,
vor allem in Landgegenden — um nur ein Beiſpiel zu nennen:
das faſt völlige Fehlen von Sportplätzen und Geräten — bedenkt,
gewiß ein beachtliches Ergebnis.
Am 23. September werden nun auch die vielen
Außenſtehen=
den, die bislang nichts von der bewußt in aller Stille
betrie=
benen körperlichen Ertüchtigung kannten, ſehen, welche Diſziplin
und klare Haltung durch die energiſche ſportliche Arbeit bereits
heute in den Reihen der weit über 2 Millionen BDM.=Mädel
erzielt worden iſt. Wir wiſſen, daß wir noch am Beginn
un=
ſerer körperlichen Ertüchtigungsarbeit ſtehen. Aber die 69 BDM.=
Sportveranſtaltungen, die jetzt am 23. September in allen Gauen
des Reiches ſtattfinden, werden bereits beweiſen, wie zäh und
hartnäckig der BDM. an der Erreichung ſeines Zieles arbeitet:
Durch äußere Diſziplin zu einer ganz beſtimmten inneren Zucht,
und damit zu einer bedingungslos nationalſozialiſtiſchen
Lebens=
haltung zu gelangen.
Die Handball= Termine im Gau Südweſt.
Vorrunde: 30. September: Tgſ. Offenbach — Pfalz
Ludwigs=
hafen: TV. Frieſenheim — SV. 98 Darmſtadt; VfR. Schwanheim
—TSV. Herrnsheim; VfR. Kaiſerslautern — TV. Haßloch.
Rück=
runde: 30. Dezember.
Vorrunde: 7. Oktober: Polizei Darmſtadt — SV. Wiesbaden;
14. Oktober: Polizei Darmſtadt — TV. Haßloch; Pfalz
Ludwigs=
hafen — SV. Wiesbaden; Tgſ. Offenbach — TV. Frieſenheim;
SV. 98 Darmſtadt — TSV. Herrnsheim; VfR. Schwanheim —
VfR. Kaiſerslautern. Rückrunde: 13. Januar.
Vorrunde: 21. Oktober: Pfalz Ludwigshafen — Polizei
Darm=
ſtadt: SV. Wiesbaden — Tgſ. Offenbach; TSV. Herrnsheim
TV. Frieſenheim; VfR. Kaiſerslautern — SV. 98 Darmſtadt; TV.
Haßloch — VfR. Schwanheim, Rückrunde: 20. Januar.
Vorrunde: 28. Oktober: Polizei Darmſtadt — Tgſ. Offenbach;
TV. Frieſenheim — SV. Wiesbaden; TV. Haßloch — Pfalz
Lud=
wigshafen; VfR. Schwanheim — SV. 98 Darmſtadt: „TSV.
Herrnsheim — VfR. Kaiſerslautern. Rückrunde: 27. Januar,
Vorrunde: 11. November: VfR. Kaiſerslautern — Polizei
Darmſtadt; SV. 98 Darmſtadt — Pfalz Ludwigshafen: SV.
Wies=
baden — TSV. Herrnsheim; Tgſ. Offenbach — VfR. Schwanheim;
TV. Frieſenheim — TV. Haßloch. Rückrunde: 10. Februar.
Vorrunde: 18. November: SV. 98 Darmſtadt — Polizei
Darm=
ſtadt; TSV. Herrnsheim — Pfalz Ludwigshafen: VfR.
Schwan=
heim — SV. Wiesbaden; TV. Haßloch — Tgſ. Offenbach; VfR.
Kaiſerslautern — TV. Frieſenheim. Rückrunde 17. Februar.
Vorrunde: 9. Dezember: Polizei Darmſtadt — VfR.
Schwan=
heim: TV. Frieſenheim — Pfalz Ludwigshafen; SV. Wiesbaden
— SV. 98 Darmſtadt; Tgſ. Offenbach — VfR. Kaiſerslautern;
TV. Haßloch — TSV. Herrnsheim. Rückrunde: 24. Februar.
Vorrunde: 16. Dezember: TV. Frieſenheim — Polizei
Darm=
ſtadt; VfR. Schwanheim — Pfalz Ludwigshafen; VfR.
Kaiſers=
lautern — SV. Wiesbaden; TSV. Herrnsheim — Tgſ. Offenbach;
TV. Haßloch — SV. 98 Darmſtadt. Rückrunde: 10. März.
Vorrunde: 23. Dezember: Polizei Darmſtadt — TSV.
Herrns=
heim; Pfalz Ludwigshafen — VfR. Kaiſerslautern: SV.
Wies=
baden — TV. Haßloch; Tgſ. Offenbach — SV. 98 Darmſtadt;
VfR. Schwanheim — TV. Frieſenheim. Rückrunde: 17. März.
Reichsbahn-TSB. Darmſtadk.
Auf die heute Donnerstag, abends 8 Uhr, auf dem Sportplatz
ſtattfindende Verſammlung der Handballabteilung wird hiermit
nochmals hingewieſen. Erſcheinen aller Aktiven iſt Pflicht! —
Jugend und Schüler verſammeln ſich bereits um 7 Uhr.
Wetkerbericht.
Die Tiefdruckſtörung wandelt weiter oſtwärts und hat in
un=
ſerem Gebiet feuchte und kühlere Ozeanluft herangebracht. Das
Wetter geſtaltet ſich daher wechſelhaft, bei ſchauerartigen
Nieder=
ſchlägen.
Ausſichten für Donnerstag und Freitag: Wechſelnd bewölkt,
küh=
ler, zeitweiſe ſchauerartige Niederſchläge.
ROMAN VON HANS RABL
Copyright 1934 by Auguſt Scherl G. m. b. H., Berlin.
(Nachdruck verboten.)
Sie winkte einem Auto, dann ließ ſie ſich in den Fond fallen.
Wie oft hatte ſie ſchon mit dem Gedanken geſpielt, einmal dem
Chauffeur nicht ihre Adreſſe zu geben, ſondern ſich in irgendein
hand
Hotel fahren zu laſſen, nicht mehr nach Hauſe zu gehen, nicht
mehr ſtillzuhalten, nicht mehr zu fühlen, wie ihr unter Seydells
fortwährender Nervenfolter nach und nach ihr Künſtlertum zu
entgleiten begann. Aber ſie konnte ja nicht, ſie mußte ja immer
wieder nach Hauſe. Sie liebte ihn ja.
20 Fräulein Schwarz und Fräulein Kunze, die beide gerade ihre
Kunden erledigt hatten, ſtanden ziemlich weit vorn im Laden.
ch Oppe! Die beiden anderen Damen waren beſchäftigt. Grete hielt ſich
in und 9 irgendwo im Hintergrund auf und kramte emſig in den neueſten
eie Plattenverzeichniſſen, um möglichſt ſchnell wieder vollkommen im
ler, /Bilde zu ſein. Plötzlich ſtieß die Schwarz die Kunze an. „Da
kommt der Ulrich!”
„Lieber Gott — der Ulrich!” echote die Kunze und ſah mit
Mißvergnügen einen großen, ſchlanken, nicht mehr jungen Herrn
dei lich der Glastür des Ladens nähern.
„Du biſt dran!“
„Nein — du biſt dran!“
„Ich — wieſo ich?‟
„Wie komm’ ich denn dazu!”
Die Antworten folgten einander blitzſchnell. Plötzlich griff
die Schwarz die Kunze beim Arm und zog ſie raſch weg. „Soll
Doch die Poſt ſich mit ihm ärgern — die kann doch alles viel
1 Deſſer als wir!” flüſterte ſie, und die beiden Mädchen machten ſich,
Slig aufräumend, an einem Regal zu ſchaffen, nicht ohne durch
i Belegentliche verſtohlene Blicke über die Schultern ſich der kom=
Menden Ereigniſſe zu verſichern.
Kammerſänger Paul Ulrich trat inzwiſchen ein. Räuſperte
9 vernehmlich, vermochte aber bei den beiden Aufräumenden
EEihen Erfolg zu erzielen. Noch einmal — ſonorer — tat er es.
Diete ſah auf. Ein Kunde, der nicht bedient wurde — reizend!
20 raſch ſie konnte, ging ſie durch den Laden nach vorn. Den
Eeden Damen würde ſie es nachher beſorgen, nahm ſie ſich vor,
Was ſollte denn das?
„Ich möchte —”, ſagte der Kammerſänger. Dann unterbrach
S lich, ſchob den Kopf vor, ſchaute Grete ſcharf an. „Sind Sie
* benn oder ſind Sie es nicht, Britting=Kind?” ſtrahlte er.
„Natürlich bin ich es, Herr Kammerſänger”, ſagte Grete und
lachte freundlich. Ausgerechnet am erſten Tage mußte ihr dieſe
Prüfung auferlegt werden! Sie begriff die beiden Deſerteure,
allerdings ohne ſie im geringſten zu entſchuldigen.
„Ja, das iſt ja fein — ja, das iſt ja glänzend. !” ſagte der
Kammerſänger. „Sind Sie jetzt immer da? Ja, das freut mich
ja aufrichtig, daß Sie wieder da ſind!“
„Immer? Nein — nur zur Aushilfe!” antwortete Grete
höf=
lich und ſteuerte den mit Recht unbeliebten Kunden nach einer
freien Kabine. Sie wußte noch von früher her Beſcheid. Der
Kammerſänger ſetzte ſich breit und vergnügt in den tiefen Seſſel,
der da ſtand, zog behaglich eine dicke Zigarre aus der Taſche,
be=
ſah ſie intenſiv, biß das Ende ab, ſpie es auf den hübſchen
blau=
grauen Veloursteppich, entzündete endlich die Zigarre und ſah
Grete erwartungsvoll an. „Was gibt’s denn Neues?
„Ach Gott, nicht viel, Herr Kammerſänger!” ſagte Grete
er=
geben.
„Alſo zeigen Sie halt einmal!”
Grete verließ den Raum, ging und holte die neueſten
Tenor=
aufnahmen. Auch eine Platte von Ulrich ſelbſt nahm ſie mit. Das
gehörte dazu. Dann begann ſie, die Platten ablaufen zu laſſen.
Nicht eine ohne Störung, ohne Unterbrechung. Der
Kammer=
ſänger lachte hinein, er fiſtelte bei Voix=mixte=Stellen mit, rief:
„Unſinn! Zu tief!” und zeigte auch ſonſt bei jeder nur immer
möglichen Gelegenheit, daß alles ſchlecht war. „Das iſt ja alles
nichts —” ſagte er einmal: Grete hätte den Satz fortſetzen
kön=
nen, ſo genau wußte ſie ihn noch. „Zu meiner Zeit, da lernte
man noch was, Britting=Kindchen, als ich noch bei Johann Reſz
in Wien ſtudierte — lieber Gott, ich, wenn in der Stund’ ſo
geſungen hätt wie der da auf der Platten — mein Jeſus und
Herr —
So ging es lange Zeit, eine Stunde hindurch ohne
Unter=
brechung. Endlich ſchien es Grete Zeit, das Vergnügen zu
be=
enden. Sie legte Ulrichs eigene Platte auf. „Das iſt ganz gut”,
ſagte Ulrich und tat, als erkenne er ſeine Aufnahme nicht. „Sehen
Sie, Kind, der kann doch noch was. Wer iſt denn —‟ Er hatte
es mit Liſt und Schläue ſo eingerichtet, daß ſeine Frage mit einem
hohen B zuſammentraf. Ulrichs Geſicht erhellte ſich. Er neigte
ſich vor und lauſchte angeſpannt. Dann ſagte er: „Jetzt weiß ich’s
— aber Sie ſollen doch nicht immer meine eigenen Platten
da=
zwiſchentun — ich mag das doch nicht — wie ſteh’ ich denn jetzt
da vor Ihnen, Kindchen!” Grete wußte ſo gut wie er, daß er
vorher, vor dieſem ſchönen und für ihn anſcheinend immer wieder
neuen Effekt, niemals den Laden verlaſſen hätte. „Ich hab’s
Ihnen doch ſchon ſo oft —‟ Seine Stimme war keineswegs
ärger=
lich, ſie drückte tiefſte Genugtuung aus. „Aber wo es nun mal
paſſiert iſt — nun ſagen Sie mir ehrlich, Kind: Iſt es nicht doch
ein kleiner Unterſchied?‟
„Ein kleiner? Aber, Herr Kammerſänger
„Na ja — ich mein’ halt — und ſo was kaufen die Leute
nicht — um ſo was reißen ſich die Intendanten nicht — um ſo
was laufen ſich die Agenten nicht die Füße blutig —‟ Er ſeufzte
ſchwer. „Verſtehen Sie das, Kind?‟
„Nein, natürlich — das verſteht niemand von uns, Herr
Kammerſänger.”
Der Fürſtlich Liechtenſteinſche Kammerſänger nickte trüb und
befriedigt. „Man hat eben ſeine Feinde” äußerte er mit
Grabes=
ſtimme. „Sie laſſen einen eben nicht hochkommen, ſie wiſſen, wie
bald ſie ſonſt ſelber unten wären —‟ Er griff nach ſeinem Hut
und ſtand auf. „Alſo ſchönſten Dank, Kindchen — heute möchte
ich nichts mitnehmen — nein — wiſſen Sie, das Zeug da, das
kann man nicht kaufen Und meine eigenen Platten —?‟ Er
lachte ſchelmiſch, Grete begleitete ihn diskret. „Alſo entſchuldigen
Sie, daß ich Sie ſo lange für nichts bemüht —
„Aber, Herr Kammerſänger, es iſt uns doch immer eine
Freude
Draußen war er. Er ſpielte alſo die alte Walze immer noch,
Er hatte es immer noch nicht ſatt, der geſunkene Stern, ſich von
Plattenverkäuferinnen ſein Genie beſcheinigen zu laſſen, da alle
anderen, alle, auf die es ankam, ſich ſchon ſeit Jahren weigerten,
den Mann mit der verbrüllten Stimme auch nur auf Probe
an=
zuhören. Scheußlich, ſo ein Leben ...
Grete wandte ſich um und ſah in den Laden hinein. Sie
ſuchte die Schwarz und die Kunze. Beide waren ſcheinbar emſig
mit Kundſchaft beſchäftigt, hatten keinen Blick für die
Filial=
leiterin. Sie zuckte die Achſeln. Es war ja zu verſtehen, wenn
die Mädels ſich drückten. Sie wußte ſelbſt, wie Ulrich
Verkäufe=
rinnen herumzuhunzen pflegte, die ihm nicht zuſagten, weil ſie
ihm nicht genügend Elogen machten. Trotzdem: Durchgehen laſſen
durfte man das nicht. Sie fing einen hilfeflehenden Blick des
kleinen Fräuleins Oſtermann auf — das war doch die, die die
meiſten Ausſichten von allen vieren gehabt hätte, die kranke
Werner zu vertreten? Und die wurde mit einem Kunden nicht
fertig? Grete trat näher. „Der Herr braucht exotiſche Platten”,
ſagte Fräulein Oſtermann, und ſah Grete erwartungsvoll an.
„Java, Indianer, Chineſen, Japaner — und ſo —
„Haben Sie ihm denn nichts vorgelegt? Wir haben das doch!”
„Gewiß, natürlich — der Herr hat ja ſeine Auswahl
ge=
troffen
„Aber ich verſuche dem Fräulein klarzumachen, daß ich die
Platten nur einmal brauche — nur ein einziges Mal, verſtehen
Sie? Da kann ich mir doch das Zeug nicht kaufen! Das iſt ja
viel zu teuer!“
„Ja, mein Herr”, ſagte Grete, „wir verleihen aber Platten
grundſätzlich nicht.”
„Aber hier ſpielen Sie mir doch auch vor?”
„Gewiß, mein Herr, ſo viele Sie wollen. Aber das iſt ja
auch nicht das gleiche.”
(Fortſetzung. folgt.)
Nr. 260
Seite 10
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 20. September 19
Ein Horſt=Weſſel=Denkmal für Berlin.
Der preisgekrönte Entwurf für das Berliner Horſt=Weſſel=Denkmal,
das auf dem Horſt=Weſſel=Platz zur Ehrung für den unvergeßlichen Vorkämpfer des
nationalſozia=
liſtiſchen Gedankens errichtet werden ſoll. Der Entwurf — ein Werk des Profeſſors Gruſon — ſieht
als Mittelpunkt des Denkmals eine Säule vor, auf der die ſymbolhafte Geſtalt eines
national=
ſozialiſtiſchen Fahnenträgers ſteht.
Londons Empfang für die Braut des Prinzen Georg.
Als Prinz Georg von England und ſeine Verlobte, die Prinzeſſin Marina von Griechenland, die 1tzt
zum Beſuch ihrer königlichen Schwiegereltern in London eingetroffen iſt, vom Victoria=Bahnhof uim
Buckingham=Palaſt fuhren, umſäumten dichte Menſchenmengen den Weg und begrüßten das
Brut=
paar mit großer Begeiſterung.
Reich und Ausland
Holzwollefabrik bei Regensburg
eingeäſchert.
Regensburg. Von einer ſchweren
Brand=
kataſtrophe wurde am Mittwoch nachmittag die
Holzwollefabrik Gebrüder Winterling in
Regen=
ſtauf bei Regensburg heimgeſucht. Den
aufopfern=
den Bemühungen der 13 am Brandplatz
erſchiene=
nen Wehren gelang es, das Feuer auf ſeinen Herd
zu beſchränken. Vernichtet wurden 2000
Kubik=
meter Wollholz, 600 Zentner Holzwollabfall, 400
Zentner Holzwolle, ein Schuppen, der
Fabrika=
tionsraum und die zahlreichen darin befindlichen
Maſchinen. Der Geſamtſchaden wird auf 55 000
RM. geſchätzt. An den Löſcharbeiten beteiligte ſich
in hervorragendem Maße auch das Arbeitslager
Ramſpau, das mit 75 Mann in vorderſter Linie
dem Brand zuleibe rückte. Bei den Löſcharbeiten
erlitten mehrere Feuerwehrleute leichtere
Ver=
letzungen. Die Bekämpfung des Feuers wurde
da=
durch erſchwert, daß das Waſſer zum größten Teil
aus dem etwa anderthalb Kilometer entfernten
Regen entnommen werden mußte.
Großfeuer in einer Mühle.
Ellar. In der Nacht zum Dienstag wurde die
Abelſche Mühle in Ellar von einem Großfeuer
heimgeſucht, das im Futterſpeicher ausbrach. Beim
Eintreffen des Kreisfeuerwehrführers, den der
Alarm erſt um 0.15 Uhr erreichte, ſtanden das
Mühlengebäude und der Dachſtuhl des
angrenzen=
den Wohngebäudes bereits in hellen Flammen.
Die Ortsfeuerwehr nahm mit Unterſtützung der
zur Brandhilfe herbeigeeilten Nachbarwehren von
Fußingen, Hauſen und Neunkirchen die
Bekämp=
fung des Großfeuers ſo umfaſſend in Angriff, daß
wenigſtens das Wohnhaus bis auf den Dachſtuhl
erhalten werden konnte. Das Mühlengebäude fiel
den Flammen zum Opfer und iſt ausgebrannt. Als
Brandurſache wurde zweifelsfrei Selbſtentzündung
von Grummet feſtgeſtellt.
Engliſcher Sieg im erſten Rennen
um den Amerika=Pokal.
Die engliſche Jacht „Endeavour”,
die die erſte der ſieben Segelregatten um den
„Amerika=Pokal” mit einem Vorſprung von
2 Minuten 9 Sekunden gewann.
Der Aero=Klub von Deutſchland veranſtaltete geſtern zu Ehren der deutſchen Teilnehmer am
Europa=
flug einen Begrüßungsabend, bei dem die nationalen Ehrenpreiſe verteilt wurden. An der
Veran=
ſtaltung nahmen u. a. teil (von links): Der neue Präſident des Aero=Klubs Wolfgang von Gronau;
Francke; Paſewaldt; der Führer der deutſchen Mannſchaft Oſterkamp: Hauptmann Seidemann, der
von den deutſchen Teilnehmern am beſten abſchnitt und den dritten Platz belegen konnte; Junck;
Bayer; Hübner.
Die Ueberlebenden der deutſchen
Himalaia-Expedikion in München.
München. Am Dienstag nachmittag ſind die
Ueberlebenden der deutſchen Himalaja=Erpedition
in München eingetroffen. Dem Ernſt des
Ereig=
niſſes entſprechend, hatten die
Expeditionsteilneh=
mer ausdrücklich gebeten, von einem feierlichen
Empfang abzuſehen. Neben den Angehörigen der
heimkehrenden Teilnehmer und den trauernden
Eltern Welzenbachs und Drexels hatten ſich nur
der Präſident der Reichsbahndirektion München
und ein Vertreter der Reichsbahndirektion Berlin
am Bahnſteig eingefunden, um die
Expeditionsteil=
nehmer Aſchenbrenner, Schneider, Bechtold. Dr
Finſterwalder, Hieronymus, Mühlritter, Dr.
Bern=
hard, Raechl und Dr. Miſch in ſchlichter Weiſe zu
begrüßen.
Einem Vertreter des BV. gegenüber berichteten
die Fahrtteilnehmer von den Schickſalen der
Expe=
dition ſeit den verhängnisvollen Julitagen. Sie
teilten mit, daß, als der Abmarſch begann, nicht
der geringſte Unfall mehr zu beklagen war. Sehr
anerkennend äußerten ſich die Teilnehmer über die
freundliche und tatkräftige Unterſtützung der
eng=
liſchen Behörden in Dardjeeling, die ſie übrigens
überall gefunden haben. Alle
Expeditionsmitglie=
der ſind voll des Lobes über die Teilnahme, die
ihnen von den Engländern in Indien allenthalben
entgegengebracht wurde. Andererſeits erklärten
auch die britiſchen Behörden, die Form und Art
der Abwicklung, wie ſie von der Expedition mit
den Trägern vorgenommen wurde, als
beiſpiel=
gebend. Nicht genug konnten ſich die Teilnehmer
der Expedition im Lob der wackeren
Dardjeeling=
leute tun. Die wiſſenſchaftlichen Ergebniſſe der
Ex=
pedition ſind unabhängig vom unglücklichen
Aus=
gang des Unternehmens bedeutend. Vor allem
waren wir, ſo erzählten die Leute, in der Lage,
nächzuweiſen, daß die photogrammetriſche Methode
der Geländeaufnahme, die wir verwendeten, eben
tatſächlich geeignet iſt, auch in dem
unüberſicht=
lichen und ſchwierigen Gebiet erſtklaſſiſche
Ergeb=
niſſe zu erzielen. Die Teilnehmer ſind überzeugt,
daß das Unternehmen vom wiſſenſchaftlichen
Standpunkte aus ein voller Erfolg war. — Der
VB. bemerkt abſchließend: Unbeugſamer Wille und
eherne Tatkraft, die auch durch das ſchreckliche Er=
leben der vergangenen Wochen nicht gebrochen
werden konnten, ſpricht aus allen Teilnehmern.
Das iſt keine geſchlagene Armee, deren Reſte nach
der Niederlage nun in der ſicheren Heimat
gelan=
det wären! Die kampfesfrohe Zuverſicht, die aus
allen Teilnehmern ſpricht, und die ſie ſchon an
neue Taten denken läßt, ehe ſie ſich von den
Stra=
pazen der eben vollbrachten erholten, iſt das
Unter=
pfand dafür, daß das gewaltige Unternehmen doch
gelingen wird.
Dachſtuhlbrand beim „Völkiſchen Beobachter”
Berlin.
Berlin. In dem Gebäude der ehemaligen
Ar=
beitsgerichts, Zimmerſtraße 90/91, entſtand
Mitt=
woch nachmittag gegen 16 Uhr ein Dachſtuhlbrand,
der ſehr raſch auf das Vorderhaus und die beiden
Quergebäude übergriff. Das Gebäude gehört dem
Franz=Eher=Verlag. Es ſind dort die Büroräume
des „Völkiſchen Beobachters”, des „Angriffs” und
der NSK. untergebracht. Das Feller fand an den
Aktenbeſtänden und dem Archivmaterial reiche
Nahrung. Dank dem tatkräftigen Vorgehen der
Feuerwehr war es gegen 18 Uhr bereits gelöſcht,
ſo daß mit den Aufräumungsarbeiten begonnen
werden konnte.
Handtaſchendiebe treiben ihr Unweſen.
Frankfurt a. M. In der letzten Zeit iſt ein
Handtaſchendieb aufgetreten, der hauptſächlich in
Weſtend ſein Unweſen treibt. Der Täter ſucht in
der Regel Wohnungen auf, die unverſchloſſen ſind,
und in die er ohne erſchwerende Umſtände
hinein=
gelangen kann. Er entwendet lediglich
Hand=
taſchen, die er gewöhnlich nach Entnahme des
In=
halts in irgendeinen in der Nähe befindlichen
Hausflur wirft.
Verlorenen Trauring nach 24 Jahren
wiedergefunden.
Marburg. Eine ſeltene Freude erlebte
vor=
geſtern eine hieſige Einwohnerin. Vor 24 Jahren
hatte ſie am oberen Lauf des Marbaches ihren
Trauring verloren. Bei Ausſchachtungsarbeiten in
der Nähe dieſer Stelle wurde nun jetzt der Ring
ganz zufällig in der Tiefe von rund einem
Meter gefunden und der Beſitzerin wieder
zu=
geſtellt.
Furchtbater Tod in den Alpen.
Garmiſch. Bei einer Klettertour auft
Südwand der Scharnitzſpitze im Wetterſteingelk
machte ein öſterreichiſches Geſchwiſterpaar
ſchaurige Entdeckung. Auf einem kaum ſitzflä
großen Plateau ſtand, zur Wand gekehrt,
Mann, der tot war. Seine mageren Hände kra
ten ſich um einen Mauerhaken, im Haken hin!
Seilſtück, das den Körper an die Wand gebu
hielt. Keine äußere Verletzung war an der
nicht entſtellten Leiche zu ſehen. Das eingefa
Geſicht ließ auf den Tod durch Erſchöpfung ſ
ßen. Die Geſchwiſter verſtändigten ſofort die
hörden, worauf der Tote geborgen wurde.
handelt ſich um einen Münchener Studenten.
Urſache des Todes iſt bis heute unbekannt.
Anſicht der Aerzte iſt der Mann verhungert
ſchließlich an Entkräftung geſtorben. Der
dürfte am Tage vor Auffindung der Leiche e
treten ſein, nachdem der Student etwa fünf
am Seil feſtgebunden und an die Wand gel
mert auf dem Felsvorſprung geſtanden hatte
Nome ein Trümmerhaufen.
New York. Der Ort Nome in Alaska
am Dienstag zum Teil durch Feuer zerſtört wi
bietet einen troſtloſen Anblick. Bisher ſind
den Trümmern der zerſtörten Häuſer zwei
kommen verkohlte Leichen gefunden worden.
befürchtet jedoch, daß noch mehr Menſchen, i
ſondere Kinder und Greiſe, ums Leben gekom
ſind. Militärpatrouillen durchziehen, die e
Trümmerfeld gleichende Stadt, um
Plünderu=
zu verhüten. Ein großer Teil der Bevölkerun
obdachlos.
ſet
de,
ſter
Sträfliche Selbſthilfe chineſiſcher Farmer
Tientſin. In dem Beſtreben, ihre e
Ernte zu ſchützen, haben die Farmer des La
zirkes Tientſin zur Ableitung des Hochwaſſer
unterhalb ihres Bezirkes gelegenen. Deiche
Yungtingho=Fluſſes durchſtochen. Durch dieſer
der Selbſthilfe wurden nicht nur weite St
fruchtbaren Landes unter Waſſer geſetzt, ſor
auch die mit dem Ausbaggern des Großen K.
bei Haiho verwendeten Boote und Maſchinen
ſtört. Der Geſamtſchaden beläuft ſich auf me
Millionen Dollars. Die Regierung der Pr
Hupei hat ſtrenge Beſtrafung der ſchuldigen
mer angeordnet.
be=
die
des
Akt
cen
Baer nimmt Rokhenburgs Angebot dt
ind
far
Der amerikaniſche Schwergewichtsweltme er
Max Baer,
deſſen Manager mitgeteilt hat, daß er mi dem
Angebot von Schmelings Manager einverſt iden
ſei. Hiernach würde er bereit ſein, gegen eine
Börſe von 150 000 Dollar (rund 300 000 ark
in Hamburg gegen Schmeling zu kämpf!
Nummer 260
Donnerstag, 20. September
Abſchluß der Frankfurter Meſſe.
gekehrt,
aken hing
der
a fünf 1
d gek
Farmer
Verkaufserwarkungen überkroffen.
Der neue Start der Frankfurter Meſſe hat einen vollen
Er=
folg gebracht, obwohl an den gleichen Tagen die Kölner Meſſe
ſtattfand und dadurch ein Teil der Ausſteller wegen früher
ein=
gegangener Verpflichtungen die Beſchickung abſagen mußte. Die
Geſamtzahl der Beſucher dürfte an etwa 15 000 Perſonen
heran=
reichen.
Schon die Zuſammenſtellung der Ausſteller bewies, daß man
in den beteiligten Kreiſen Frankfurt als das geeignete
Einfalls=
tor zum Südweſten Deutſchlands anſieht. Ueber 400 Ausſteller
haben insgeſamt über 12 000 Quadratmeter Fläche belege, und
zwar ſtammten die Ausſteller nur zu etwa 5 Prozent aus
Frank=
furt ſelbſt. Etwa 25 Prozent waren aus beiden Heſſen, je 14
12 Prozent aus Süddeutſchland, 10 Prozent aus Thüringen,
6 Prozent aus Nord= und Oſtdeutſchland und ſchließlich je 8
Pro=
zent aus Bayern und Sachſen.
Die Beſucherſchaft ſetzte ſich hauptſächlich aus dem ganzen
Südweſtdeutſchland zuſammen. In der Abteilung Möbel traf
Prozent aus der Rheinprovinz und Weſtfalen einſchließlich Lippe,
man Beſucher aus allen Teilen Deutſchlands und auch eine
beacht=
liche Zahl von ausländiſchen Einkäufern an.
Als ein beſonders erfreuliches Ergebnis darf der
verhältnis=
mäßig große Beſuch aus dem Saargebiet angeſehen werden. Es
zeigt ſich ſchon heute, wo die erſten Anzeichen freien
Warenaus=
tauſches zwiſchen dem Saargebiet und ſeinem Mutterland zu
ſehen ſind, daß im Saargebiet ein ſehr ſtarker Warenbedarf
herrſcht. Man darf aus den Erfahrungen der letzten Tage mit
Gewißheit darauf rechnen, daß Frankfurt bald wieder das
natür=
liche Verbindungsglied zwiſchen dem Saargebiet und dem übrigen
:Deutſchland bilden wird.
Den ſtärkſten Beſuch der Meſſe brachte, wie meiſtens, der
Sonntag, an dem zeitweiſe ein ſolches Gedränge an den Ständen
herrſchte, daß die Abſchlußtätigkeit darunter litt. Teilweiſe
konn=
ten an den Wochentagen die gleichen Umſätze wie am Sonntag
erzielt werden. Ein Vergleich mit dem Vorjahr iſt nur mit der
Abteilung Möbel möglich, wo die Ausſtellerzahl um etwa ein
Drittel zugenommen hat. Die Zahl der Beſucher dürfte
bedeu=
tend mehr geſtiegen ſein. Die Umſatzziffern liegen, ſoweit man
bis jetzt vergleichen kann, bedeutend höher als auf der vorjähri=
Hände krat gen Meſſe.
Wie groß die Umſätze in der Abteilung Möbel
d gehut geweſen ſind, geht, daraus hervor, daß die hereingenommenen
Aufträge eine Beſchäftigung ſichern, die
teil=
weiſe über 2 bis 3 Monate hinausgeht. Da
natür=
lich auch noch laufende Aufträge abzuwickeln ſind, dürften die
letz=
ten Lieferungen aus den Meſſeabſchlüſſen erſt zu Beginn des
nächſten Jahres erfolgen. Die Nachfrage verteilte ſich ziemlich
gleichmäßig auf alle Gruppen, wobei jedoch feſtgeſtellt werden
kann, daß die Einkäufe ſich immer mehr wieder auf gute
Quali=
tätsware zurückbewegen. Dies tritt wohl am deutlichſten bei
Polſterwaren hervor, in denen die Nachfrage in der niedrigen
Preisklaſſe gering geweſen iſt. Dagegen wurden in guten und
beſten Polſterwaren ſehr große Umſätze getätigt. Der alte
Klub=
ſeſſel findet nach langer Vernachläſſigung wieder mehr
Anerken=
nung. Kleinmöbel hatten außerordentlich lebhafte Umſätze. Im
Mittelpunkt des Geſchäfts ſtanden hier, „natürlich billige, aber
trotzdem qualitativ gute Zimmer und Küchen. Bei Küchen
fan=
den ſtärkſte Beachtung die vielen Neuerungen auf dem Gebiete
der Wohnküchen und die techniſchen Verbeſſerungen der
Küchen=
ſchränke. Umfangreiche Probekäufe ſtellte man auch in
Schlaf=
zimmern mit Stahlrohrbetten, die erſtmalig auf der Frankfurter
Meſſe gezeigt wurden, feſt. Auslandsabſchlüſſe wurden mit
Hol=
land. Frankreich, Luxemburg und der Schweiz getätigt.
Da die Abteilung Haus= und Küchengeräte erſtmalig
durch=
geführt wurde, muß an den Geſchäftsumfang ein anderer
Maß=
ſtab angelegt werden. Sie umfaßte rund 150 Ausſteller, ſo daß
ein reichhaltiger Markt an gängigen Waren vorhanden war. Das
Geſamtergebnis muß vollauf als befriedigend bezeichnet werden,
und die Ausſtellerſchaft ſieht die Hoffnung, auf der Frankfurter
„Meſſe ihr Abſatzgebiet nach Südweſtdeutſchland auszudehnen, in
vollem Umfange erfüllt. Wenngleich vielfach nur Probekäufe
ge=
tätigt wurden, waren die Geſamtumſatzziffern doch ſehr hoch, vor
allen Dingen haben die Wochentage noch recht gute
Durchſchnitts=
umſätze gebracht. Es fehlt in der Abteilung nicht an Stimmen,
die ſchon in den erſten Tagen das Ergebnis der Frankfurter Meſſe
als höher bezeichneten als dasjenige auf der letzten Leipziger
Meſſe
Befriedigende Umſätze erzielte, auch die Abteilung
Spiel=
waren. Jedoch wird ſeitens der Ausſtellerſchaft darüber geklagt,
daß der mittelſtändiſche Einzelhandel noch nicht den rechten Mut
zu großen Eindeckungen für das Weihnachsgeſchäft habe, weil er
befürchtet, daß infolge der vergleichsweiſe außerordentlich hohen
„Mengenrabattierung von der Spielwarenbranche noch kein
ge=
ſundes Wettbewerbsverhältnis mit dem Großbetrieb geſchaffen
ſworden iſt.
Sehr lebhaft war auch das Geſchäft in den meiſten Ständen
der Abteilung Textilien. Die bekannten Verhältniſſe ließen den
Umfang der Textilmeſſe geringer werden als urſprünglich
vor=
geſehen, während andererſeits die Nachfrage nach Textilien
außer=
ordentlich groß war. Daher konnten die Ausſteller auf der
Tex=
ſtilmeſſe durchweg große Aufträge verbuchen.
Zuſammenfaſſend darf geſagt werden, daß die Erwartungen
auf die Frankfurter Meſſe zumindeſt erfüllt, teilweiſe ſogar bei
weitem übertroffen ſind.
Die Kohlenförderung des Ruhrgebieks im Auguſt.
Im Auguſt 1934 wurden an insgeſamt 27 Arbeitstagen
7 741 295 Tonnen Kohle gefördert gegen 7 475 028 Tonnen an 26
Arbeitstagen im Juli 1934 und 6 605 526 Tonnen an 27
Arbeits=
tagen im Auguſt 1933. Arbeitstäglich betrug die
Kohlenförde=
rung im Auguſt 1934: 286 715 Tonnen gegen 287 501 Tonnen im
Juli 1934 und 244 649 Tonnen im Auguſt 1933.
Die Kokserzeugung des Ruhrgebietes ſtellte ſich im Auguſt
1934 auf 1672667 (täglich 53 957) Tonnen, im Juli 1934 auf
1 1674 667 (54 022) Tonnen und auf 1 451 982 (46 838) Tonnen im
Auguſt 1933 (Kokereien ſind auch Sonntags in Betrieb).
Die Brikettherſtellung hat im Auguſt 1934 insgeſamt 262 602
(arbeitstäglich 9726) Tonnen betragen gegen 236 112 (9081)
Ton=
nen im Juli 1934 und 226 423 (8386) Tonnen im Auguſt 1933.
Die Beſtände der Zechen an Kohle, Koks und Preßkohle (d. ſ.
heben den auf Halden, auch Zechenhäfen, liegenden Mengen noch
die in Türmen oder auf dem Löſchplatz befindlichen bzw. die
be=
keits in Eiſenbahnwagen oder Kähne verladenen, aber noch nicht
derſandten Brennſtoffe) einſchließlich Koks und Preßkohle (letztere
auf Kohle berechnet) ſtellten ſich Ende Auguſt 1934 auf rund 9,30
Mill. Tonnen gegen 9,31 Mill. Tonnen Ende Juli 1934. Hierzu
kommen noch die Syndikatsläger in Höhe von 892 000 Tonnen.
Die Geſamtzahl der angelegten Arbeiter ſtellte ſich Ende
Auguſt 1934 auf 226 505 gegen 225 862 Ende Juli 1934 und
210 080 Ende Auguſt 1933. Die Geſamtzahl, der Feierſchichten
begen Abſatzmangels belief ſich im Auguſt 1934 nach vorläufiger
ermittlung auf rund 591 000 Das entſpricht etwa 2,61
Feier=
ſcichten je Mann der Geſamtbelegſchaft (2,45 im Juli 1934).
w
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Seräntwortlich ſür Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
1ud Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: J. V.; Karl
2ymann; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann:
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
jeuteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
A. UIIr 34. 22415. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
e Unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
cchſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Beriiner and Krautfärter efferiensorfe.
Die ruhige, aber ſtetige Aufwärtsbewegung, die die
Aktien=
kurſe in den letzten Tagen erfahren haben, machte zwar geſtern
an der Berliner Börſe teilweiſe Fortſchritte; unzweifelhaft
hat aber die ſchon am Vortage einſetzende Intereſſenverlagerung
zum Rentenmarkt an Intenſität gewonnen. Zum Teil wird man
dies auf Erwägungen zurückführen können, wonach Rentenwerte
gegenüber den vielfach ſtark geſtiegenen Aktienkurſen als
zurück=
geblieben angeſehen werden; in der Hauptſache handel es ſich hier
aber um Anlagekäufe, die im Hinblick auf den bevorſtehenden
Koupontermin des 1. Oktober getätigt werden. Das
Haupt=
augenmerk der Kundſchaft richtet ſich dabei auf Papiere mit
kom=
munalem Charakter, insbeſondere die
Kommunalumſchuldungs=
anleihe, die zu einem Kurs von 80¼ nach vorgeſtern 79¾
um=
geſetzt wurde Auch Zinsvergütungsſcheine werden lebhafter
ge=
fragt und mit ca. 85½ Prozent bezahlt. Am Aktienmarkt waren
es meiſt wieder Spezialwerte, die lebhafteres Geſchäft
aufzuwei=
ſen hatten. Hierzu gehören in erſter Linie Chemiſche von
Hey=
den, die, angeregt durch die anhaltende Erholung der
Farben=
aktie, erneut 1½ Prozent gewannen. Aſchaffenburger Zellſtoff
ſetzten 1½ Prozent höher ein, wobei auf die Eigenſchaft als
Roh=
ſtoffproduzent für die Papierinduſtrie verwieſen wird.
Inter=
eſſenkäufe in Hamburg=Süd hatten eine Steigerung von 2¾
Pro=
zent zur Folge, ebenſo waren A.=G. für Verkehr nochmals um
2 Prozent feſter. Von Montanen führten Maxhütte mit einem
Gewinn von 3 Prozent. Aber auch an den übrigen Märkten
ſah man zum Teil beachtliche Steigerungen. Der anhaltend
freundliche Grundton erfuhr geſtern eine weitere Stütze durch die
Ausführungen des amerikaniſchen Staatsſekretärs des Aeußeren,
in denen er für eine Förderung des Außenhandels mit
Deutſch=
land und gegen jede Boykottmaßnahmen plädierte. Schwach lagen
wiederum Auslandswerte. Im Verlauf wurde es an den
Aktien=
märkten recht ſtill. Die Kurſe litten unter Gewinnmitnahmen
und Glattſtellungen, wobei die freiwerdenden Gelder dem
Ren=
tenmarkt zufließen. Sehr feſt verkehrten Renten.
Die Frankfurter Börſe lag zu Beginn lebhaft und war
bis auf wenige Gebiete feſter. Die Berichte aus der Wirtſchaft
und der bevorſtehende Zinstermin veranlaßten ſchon jetzt eine
breite Käuferſchicht zu Anlagen. Auf die beſſere Abſatzlage ſtand
vor allem der Montanmarkt im Vordergrund, nur Laurahütte
auf Hinweiſe in der Preſſe in Rückwirkung der letzttägigen
Stei=
gerung angeboten und zunächſt 2¾ Prozent ſchwächer. Feſt waren
Mannesmann mit 1¾ Prozent, Gelſenkirchen 1½ Prozent,
Rhein=
ſtahl 1, Mansfeld 2, Klöckner ¼, Buderus, Harpener und
Stahl=
verein mit je ½ Prozent. Chemiewerte zogen weiterhin an, ſo
Farbeninduſtrie 145¾ (145½), Deutſche Erdol plus ¼ Prozent
und Rütgerswerke plus ³ Prozent. Scheideanſtalt waren
da=
gegen angeboten und nach Minus=Ankündigung 3 Prozent
ſchwä=
cher. Elektroaktien lagen ebenfalls weiter befeſtigt, beſonders
Felten mit plus 1 Prozent und Licht u. Kraft mit plus ¼
Pro=
zent, daneben Bekula und Schuckert je ½ Prozent und Elektr.
Lieferungen ½ Prozent freundlicher. AEG. blieben nur knapp
gehalten, Siemens gaben ¼ Prozent nach. Am Kunſtſeidemarkt
lagen Aku wieder ſchwächer, und zwar um 1½ Prozent. Von
Zellſtoffaktien konnten ſich Aſchaffenburger nochmals leicht
er=
höhen, während Waldhof ſtill und knapp behauptet waren. Zement
Heidelberg ſetzten ihre Steigerung um 1 Prozent fort, ferner
ge=
wannen, Holzmann, ½ Prozent, und A.=G. für Verkehrsweſen
lagen 13 Prozent über dem ſchon feſten Abendbörſenkurs
Schiff=
fahrtswerte tendierten freundlich. Im Verlaufe wurde das
Ge=
ſchäft erheblich ruhiger, und infolgedeſſen bröckelten beſonders die
anfangs ſtärker geſtiegenen Kurſe etwas ab. Die
Geſamtſtim=
mung blieb aber freundlich. Auch Renten lagen im Verlaufe
recht ſtill, wobei aber die Kurſe gut behauptet blieben.
Stadt=
anleihen lagen meiſt von ¼ bis ¼ Prozent feſter, auch
Pfand=
briefe waren zum Teil feſt.
Die Abendbörſe nahm mangels größerer Anregungen zwar
einen ſtillen Verlauf, blieb aber auf der befeſtigten Baſis des
Mittagsverkehrs gut behauptet. Im Verlaufe konzentrierte ſich
das Intereſſe ausſchließlich auf Daimler, die beſonders im freien
Markt lebhaft umgeſetzt wurden. Adlerwerke Kleyer wurden
hiervon etwas mitgezogen und galten 39½—40 (39). Am
Kaſſa=
markt erhöhten ſich Gebr. Adt auf 55½. Der Rentenmarkt lag
ſehr ſtill bei ebenfalls gut behauvteten Kurſen, nur Kommunal=
Umſchuldung lagen eine Kleinigkeit leichter.
Deviſenbewiekſchaftung.
Unwiderrufliche Vollmachk zur Verfügung über
Sperrguthaben.
Ein Einzelfall gab Veranlaſſung, der Reichsſtelle für
Devi=
ſenbewirtſchaftung die Frage vorzulegen, ob eine
genehmigungs=
bedürftige Verfügung vorliegt, wenn der Inhaber eines
Wert=
papiererlosguthabens einem Dritten die unwiderrufliche
Voll=
macht zur Verfügung über das Speerguthaben erteilt. Die
Reichsſtelle vertritt im Schreiben vom 8. September 1934 die
Auf=
faſſung, daß die Einſchränkung der unwiderruflichen Vollmacht
eine genehmigungsbedürfte Verfügung über das Sperrguthaben
darſtellt.
Deutſche Bank und Disconko=Geſelſchaft.
Geſtiegene Umſätze. — Befriedigendes Bilanzbild.
Der Aufſichtsrat der Deutſchen Bank und Disconto=Geſellſchaft
nahm in der geſtrigen Sitzung von der Halbjahresbilanz
Kennt=
nis. Sie weiſt bei geſtiegenen Umſätzen ein befriedigendes
Ge=
ſamtbild auf. Es iſt noch nicht möglich, über das vorausſichtliche
Ergebnis des ganzen Jahres ein Urteil abzugeben.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Keine Zahlungen außerhalb des Verrechnungsabkommens
mit der Schweiz. Im „Schweizeriſchen Handelsblatt” vom 12.
September 1934 iſt folgende Mitteilung der Nationalbank
ver=
öffentlicht: Wie feſtgeſtellt werden mußte, verſuchen immer
wie=
der Vertreter deutſcher Firmen perſönlich von Schweizer
Geſchäf=
ten geſchuldete Beträge einzukaſſieren. Solche Direktzahlungen
ſtehen mit den Beſtimmungen des deutſch=ſchweizeriſchen
Verrech=
nungsabkommens in Widerſpruch und ſind gemaß Artikel 2 des
Bundesratsbeſchluſſes vom 26. Juli 1934 auch in der Schweiz
ſtrafbar.
Vom badiſchen Weinherbſt. An der Bergſtraße hat die
Vor=
leſe begonnen. In Schriesheim wurden hierbei 80 Prozent nach
Oechsle gemeſſen. In Weinheim wurde die Leſe der roten
Ge=
wächſe auf den 18., für weiße auf den 20. September angeſetzt.
In der Bruchſaler Gegend erwartet man einen Vollherbſt. Die
Vorleſe brachte über Erwarten gute Ergebniſſe, die Moſtgewichte,
die anfangs bei 70—80 Grad lagen, ſtiegen bei den letzten
Vor=
leſen bis 93,99 und 107 Grad. Am Kaiſerſtuhl hat Oberrotweil
die Leſe des Elbing auf den 18., der Edelſorten auf den 24.
Sep=
tember angeſetzt. In Feuerbach (Amt Müllheim) wurden die
durch Hagelſchlag ſtark betroffenen Rottrauben geherbſtet. Die
Moſtgewichte lagen zwiſchen 70—80 Grad. Bezahlt wurden für
den Hektoliter Traubenſaft einſchließlich Maiſche 40 RM. vom
Weinhandel des Markgräflerlandes.
Produkkenmärkke.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 19. September. Der
heutige Getreidegroßmarkt lag bei unveränderten Preiſen ſehr
ſtill. Am Weizenmarkt herrſcht weiterhin ſtarkes Angebot bei
fehlender Aufnahm,e Roggen iſt dagegen leichter unterzubringen.
Futtergerſte iſt kaum angeboten, auch für Hafer iſt das Angebot
für die gute Nachfrage viel zu knapp. Induſtrie= und Braugerſte
haben ſehr ruhiges Geſchäft. Der Mehlmarkt lag ohne Anregung.
Am Futtermittelmarkt blieben, ölhaltige Artikel geſucht, auch
Kleie findet weitere Beachtung. Es notierte (Getreide je Tonne,
alles übrige je 100 Kilogramm) in RM.: Weizen W 9 198,00,
W 13 202, W 16 206; Roggen R 9 158, R 13 162, R 15 166:
Futtergerſte G 9 160,00, G 11 163,00, G 12 165,00; Hafer H 13
158,00 H 14 160,00; Weizenmehl W 13 und W 14 26,90:
Roggen=
mehl R 9 23,00, R 13 23,35, R 15 23,75; Weizenkleie W 13 10,30,
W. 16 10,50; Roggenkleie R 13 9,48, R 15 9,72; Soyaſchrot 12,80;
Palmkuchen 13,10; Erdnußkuchen 14,30: Treber 17,2—17,35: Heu
11,00; Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebündelt
3,50. Tendenz: ruhig. In Handelsklaſſenware fanden Abſchlüſſe
nicht ſtatt. Die Mehlpreiſe verſtehen ſich plus 0,50 RM.
Fracht=
ausgleich.
Berliner Getreidegroßmarkt vom 19 September. Bei
gerin=
gem Beſuch ſetzte das Geſchäft im Berliner Getreideverkehr nur
ſchleppend ein und konnte ſich auch im Verlaufe nicht beleben,
Roggen findet von Brotgetreide nach wie vor das größere
Inter=
eſſe, während Weizen ziemlich vernachläſſigt bleibt. In Hafer
blieb das Angebot knapp, während ſich erneut Nachfrage zeigte.
Berliner Kursbericht
vom 19. Geptember 1934
Verl. Handels=Gef
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Vuche
73.75
76.—
26.75
29.50
28.875
133.75
135.50
17.75
110.25
130.50
125.25
115.625
Wee ee
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f. elektr. Untern.
Vereinigte Glanzſt.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Me
144.625
Aes4
111.75
147.—
103.75
78.375
83.—
127.—
81.875
101.625
75.—
56.125
Weeee
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerk
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Ber, Karlsr. Ind. 1129.—
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
Oeviſenmarkt
vom 19. Sepfember 1934
Währung GeldBrief
Strmſtäuter unu
Miee17.— Aegypten Währung
1 ägypt. 2 Geld
12.745 Brief
12.775 Italien 100 Lire * 42.75 Argentinien 11 Pap. Peſ. 0.656 0.660 Japan 1 Yen 159.— Belgien 100 Belga 58.541 58.665 Jugoſlawien 100 Dinar 30.75 Braſilien 1 Milreis 0.199 0.201 Lettland. 100 Lats 41.25
126.— 9 Bulgarien 100 Leva 3.047 3.053 Norwegen 100 Kronen Canada 1 canad. Doll. 2.546 2.552 Oeſterreich
Portugal 100 Schilling!“ nemarl 100 Kronen (5* 72.50 Danzig 100 Gulden 21.gs 21.98 Schweden 100 Kronen 15.— England 1 2=Stg. 12.365 12.,395 Schweiz 100 Franes Eſtland. 100 eſtl. Kr. 68.68 65,82 Spanien 100 Peſetas I= Af. Finnland 100 finn. Mk 5.485 5.465 Tſchechoſtwa 1. 100 Tſch. Kr.
1 türk. 2 106.— Frankreich 100 Franken 16.495 16.531 Türkei
103,75 Griechenland 100 Drachm 2.495 2.503 ungarn
Holland 100 Gulden 169,68 170.02 Uruguah Golbdpeſo 133.— Island
100 isl. Kr. 55.96 56.0g Ver. Staaten 1 Dollar
21.48
0.737
5.714
79.92
62.16
18.95
11.22
63.78
81.63
34.20
10.44
1.991
0.999
2.474
21.59
0.739
5.726
80.08
62.28
49.05
11.24
63.30
21.79
34.26
10.46
1.996
1.001
2.470
Karienalbanr Suricfraut, Bittate dr Btescher Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 19. September 1934.
Keee
„Gr. IIp. 1934 103.7
„ „ 1935 108
„ 1936 102.25
„ „ 1937 / 997ſ.
1938 9811,
„Gruppe1 .... 1101.75
4% Dtſch. Reichsanl.
b.27 95
5½2 %Intern.nb.30 94.75
69Baden ... v.271 93.25
69Bahern .b.27/ 94
6%Heſſen... .b.29 94
69 Preuß. St. v.28 107.5
6% Sachſen ..v.27/ 94
6%Thüringen v.27 92.25
6 % Dt. Reichsbahn
Schätze. . . . . . . . . 100.85
% Dt. Reichspoſt
Schätze. . .. . . . . 1100
Dtſch. Anl. Ausl.
*½ Ablöſung. / 98.25
„ „ (Neubeſitz)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe .... 9.2
69Baden=Baden. 80
69Berlin ...b.241 82
69Darmſtadt . . . .
6%Dresden.. v.26 77
6%Frankfurt a. M.
Schätze b. 29
v.26 80.5
8SMainz. ..
6%Mannheim v.27 84:,
6%München v. 29 87.5
6%Wiesbaden v. 28
6%Hefſ. Landesbk. 90.75
6% „ Goldoblig. / 86
Vaee
hyp.=Bk.=Liguid.
49% „
Komm. Obl.
69 Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6%. Goldoblig
60 Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
„ R.12
8%Kaſſ Landeskrd.
Goldpfbr. . ...
6%Naſſ. Landesbk.
5½% „ Lig.=Sbl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser.
+Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=Bk.
½%0 „ Lig.=Pfbr.
6%Frkf. Hyp.=Bk..
5½%0 „ Lig.=Pfbr.
6% Goldoblig.
6%Frkf. Pfbr.=Bk.
4%0 „ Lig.=Pfr.
6%Mein. Hyp.=Bk.
½2% Lig.=Pfr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
2%0 „ Lig.=Pfbr
6SRhein. Hhp.=Bk.
5½% Lig.-Pfr.
Goldoblig.
½ Südd. Boden=
Cred.=Bank
½2%0 „ Lig.=Pfbr.
52Württ. Hhyp.=B.
90
91
93
89
85.5
91
90.75
91:1,
ARf
118.5
181.
90
91
91
91.
86.25
91
917
90.75
91
94
93.25
91.35
917
89.75
91.25
93
93
Ma
69 Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v.2
2Mitteld. Stahl
„Salzmann ECo
2 Ver. Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds!.
5%Bosn. L. E.B.
00 „ L.Inveſt.
96Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze
48 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
14,
48Türk. Admin.
3 „ 1Bagdad
Zollanl. .
96 Ungarn 1913
% „ 1914
„ Goldr.
1910
4½Budp. Stadtanl.
2Liſſabon
42Stocholm
Aktien.
Accumulat. Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G. ....... .
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Bellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F.P...
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Eement Heidelberg
Karlſtadt
Ne
96
89.75
91.5
81.5
79
79
120,
11.
4.4
4.1
7.
100
63.75
28.75
68
149.25
88
121.5
131
Malete 9
Chem. Werke Alber=
Chade (A=C). ....
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz
Dt. Atl. Teleg:
Erdöl
Dt. Gold= u. Silber
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum .. ..
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ
Licht u. Kraf
Eſchwe. Bergwer!
Eßling. Maſchinen
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder”.
F. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof ..
Gelſenkirch. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th. .
Gritzner=Kayzſer..
Grün & Bilfinger
Hafenmühle, Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke. Füſſen
HarpenerBergbau.
Henninger, Kemt
HilbertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen....
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſel.
Vi
86.25
131
64.5
49‟.
125
1161,
216
57.25
85
100
90.5
1027),
120.25
280
Re
60.25
A44
57.3
62
112
96
29‟
23
104.25
111.
43
17.75
B2I.
170.25
129.5
Ku
KaliChemie .....
Aſchersleben.
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ....
Knorr C. H.......
Konſerven Braun.
Lahmeyer & Co.
Laurahütte
Lech, Augsbur
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höch
Mainz Akt.=B
Mannesm.=Röh
Mansfeld. Berg
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühler
Moenus
MotorenDarmſta
Neckarwer: Eßling
Oberbedar
Park=u. Bürgerbräu
Phönix Bergbau.
Rh. Braunkohlen.
„ Elektr. Stamm
„ Stahlwerke
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke ....
Salzbetfurth Ka
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.
Thür. Liefer.=Geſ..I
128.5
81.5
196
45
125
22.25
80.75
238
mn5
68.75
921,
n8
118
48
246.75
103.5
92*)
96.5
90
43
188
34.75
94.25
105
147.5
Me
Ver. Stahlwerke ..
Ver, Ultramarin ..!
Voigt & Haeffner
Weſtdte, Kaufhof".
Weſteregeln Kali
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Creditanſt
Badiſche Bank..
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher, Hyp. u. W
Berl. Handelsgeſ
Hypothekbk.
Comm. u. Privatbk.
Dt. Ban 1 u. Disc.
Dt. Eff. u. Wechſe
Dresdner Bank.
Frankf. Bank.
Hyp.=Ban!
Mein. Hhp.=Banl.
Pfälz. Hyp.=Ban1
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Württb. Notenbank
A.=G. j. Verlehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw),
7% Dt. Reichsb.
Hapag .......
Nordd, Llohzd...
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung ...!
Verein. Verſ.)
Frankona Rück=u. Ml
Mannh. Verſich. .
Otavi Minen
ſchantung Handelsl 53,5
Ne
41:ſ.
140"
30I,
51.25
52
114.,5
73.5
un
68.5
78
90.5
77.75
78.75
n6
104.75
60.25
100
131
112
26.75
30
58
203.5
218.75
110
40
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 20.=September 1934
Landestheaterl
Erstaufführung
dROSSES HAUS
Donnerstag, 20. Septbr. 1934
Deutſche Bühne K. 1. Vorſt.
19.30 bis 22.15
In neuer Einſtudierung und
Ausſtattung
Ein Volksfeind
Schauſpiel von Ibſen
Spielleitung: Poelzig
Bühnenbilder: Lergen
Hauptrollen: Doering, Gothe,
Baumeiſter, Everth, Gaugl,
Linkmann, Poelzig, Raddatz,
Verden.
Preiſe: 0.50—4.50
Ein packendes Filmwerk
Eines Jänzers Glück und Ende
We
Handlesen
der im In- und Ausland berahmten
Meister-Psvcho-Chirologin von
Weltruf. Frau Dir. Schaefer,
Baden-Baden—Stuttgart. 19 jährige
Praxis, 80 000 Hände gepruft.
Aus-
kunft in allen Lebensfragen für
Damen u. Herren, Sprechst. 2-7 Uhr.
Peter-Gemeinderstr. 6, I.,Vdh. (9736a
Interessante Einblicke in eine
Hafenkneipe.
Verrat zweier Freunde um
ein Mädel ....
dies schildert der Film in
lebensnahen Bildern.
jetzt Ernſt=Ludwigſtraße 20
Autovermietung
u. Verleih.
Hoch-
zeiten u.
Spazier-
fahrten Telef.
Beginn; 3.45, 6.00, 8.20 Uhr
Beginn: 3.45, 6.00 8.20 Uhr.
monatl.
In abwechslungsreichen Bildern, unter.
malt von herrlicher Musik, zieht die
Lebensgeschichte des berühmtesten
Tänzers der Vorkriegszeit an uns vorüber.
(T9849
Beginn: 3.45, 6.00 u. 8.20 Uhr
Frankfurt am Main
Heinrich Schmitz
In Eschenheimer Tor 4
Bruchſteine für Straßenbau,
Bach=
regulierungen, Böſchungspflaſter ab
Standort Mainz billig abzugeben.
Zu erfragen Abbruchunternehmer
Gallos, poſtlagernd Mainz.
Wegen des großen Anklangs
des letzten Vortrages
Wiederholungt
Die Fachſchaft
der Darmſtädter Fiſchhändle
empfiehlt für dieſe Woche in lebendfriſcher Wau
Fiſcheeſſen
Nicht vergeſſen!
Dazu wiederum herrllcher Obstkuchen!
Freitag, 21. September 1934, 20 Uhr, in der
(V9847
Lehrküche der
Morgen Freitag
die große Marlene Dietrich-Premiere!
Hess- Eisenbahn A.G., Darmstadt,
Lulsenstr. 12.
Ein grandioser, historischer
Ausstattungs-Film
der in packenden Bildern ein Kapitel längst vergangener russischer
Geschichte in ihrer ganzen barbarischenGroßartigkeit an uns
vorüber-
ziehen läßt: das Schicksal der kleinen deutschen Prinzessin, die als
Katharina die Große zur mächtigsten Herrscherin ihrer Zeit wird.
Feinſtes, tafelfertiges
Fiſchfilet Pfd. 70, 60, 50
Ia blütenw. Schellfiſch
im Schn. Pfd v. 60 H an
Ndſ.Kabliau Pfd. 60,50
Ndſ.=Seelachs Pfd. 45
Goldbarſch, kopfl. Pf. 40
Beſonders preiswert
Lebendfriſche Bodenſ
Blaufelchen Pfd. 1.
Leb. Karpfen Pfd. 1.
Leb. Schleien Pfd. 1.
Heilbutt i. ganzen Fi
Pfd. 0.
Heilbutt i. Schn. Pfd. 1.
Markt 4. Tel. 641. Ludwigst. 18
Neues, feingeschnittenes
(9868
mildes
Filderkraut
Jochfelne Oualität D
Pfund cZ.
Zündapp
Motorräder
zuverlässig und schnell
Müller &Ober
Rheinstr. 3 (o72sb
GroßeBreſem Pfd. 0.
Rheinbackfiſche
Pfd. 0 5
Salm im Ausſchr1
Rotzungen Pfd. 0
Ia Klippenſtör
zart w. Kalbfl. Pf.
BilligeKonſumſiſche:
Bratſchellfiſche Pfd.
Konſ.=Kablian Pfd.
Grüne Heringe Pfd. 25
Nähmas chine
Tafel=Beſtecke
RM. 115.- fabriknen RM. 115. an Private, 100 Gr. Silber=
Schuhmacher= Gelegenheitskäufe
Nähmaſchine,
Laden=Inventar in gebr. Motorräde n!
f. Lebensmittel= Miele=Sachsmotorr. 100 ccm 2:
geſchäft, Dezim. Triumph, 200 ccm . . . . . 41
Waage, Grude=/D. K. W., ſteuerfr., 350 com 6.4
herd zu verkauf. /Triumph, ſteuerfrei,
Schütz, Land=” mit Seitenwag., 750 com 91
wehrſtr. 13, II. (Fmperia=Sportm., 500 ccm 4.
Faſt alle Maſchinen ſind, ne eſte
Schöne
Quitten und Modelle und ganz wenig gefa en,
Pfirſiche
ab=
zugeben, preisw. Fahrzeug=Schneiler
Mühlſtraße 1.
Gärtn. Lauten=
arou
aufl., 36teilige
deutſche Weltmarke, auch auf
Teil=
zahl., Wochenrate 1.50, bei entſpr.
Aufſchl. 1. Ratenz. Nov. 34, koſtenl.
Nähunterr, Lief, fr. Haus ohne
An=
zahl. Altmaſch, in Bahl. Annahme
von Eheſtandsdarleh. Offerten unter
M. 52 an Geſchäftsſt. ds, Bl. (2575a
Senlichige Ghiſiche Deranit.
Ratenzahlung. Katalog koſtenlos.
E. Schmidthals, Solingen 2, Poſtf. 33.
Hochfeinpoliert.
Schlafzimmer
günſtig abzugeb.
Gg. Mederle
Schreinermſtr.,
Bleichſtr. 27.
Verloren
Sonntag, 9.
Sep=
temb. im
Auto=
bus. Jugenheim
Darmſtadt od.
Marienplatz bis
Hügelſtr.
hand=
geſtickte. Taſche
(Vogel u.
Blu=
men). Gute Be
lohng. Hickler
Hügelſtraße 55.
Photo=Apparat
9812 mit
Zube=
hör und
Vogel=
käfig billig zu
verkauf. Bönſel,
Holzſtraße 17.
Landmetzger
h. einige friſche
Schinken billig
abzugeben. Näh.
Geſchäftsſtelle.
Weißer
4flam. Roeder=
Gasherd m.
Back=
ofen, ſehr gut
erhalten, nur 25
M.
Rundeturm=
ſtraße 12. 1. S
Mur heute u. morgen
Ein Feuerwerk von Liebe
und Humor. Kurz u. gut:
Ein ganz reizender Film:
Keine Angst!
vor Liebe
Ljane Haid, Ralph Arthur
Roberts, Uessie Vihrog,
Adolf Wohlbrück, Hilde
Hildebrand, Theo Lingen
laesen Sie 2 Stunden nicht
aus dem Lachen kommen.
HEUTE LETZTER TA
Der
Zarewitsch
Im Beiprogramm sehen C/
die Beisetzungs-Feierlic!
keiten d. Reichspräsident
Generalfeldmarschall V
Hindenburg.
Als Kulturflm zeigen /
Atgermanische Bauernkul /
verbunden mit einem Pre!
ausschr. 1. Preis 1000 R11
2. Preis 750 RM. Die E
dingungen erhalten unse
Kunden a. d. Kasse koste
Besuchen Sie (98
d. Nachmiltagsvorstellung !
Preise 40, 60, 80, 1.—
Erwerbslose 50 H.
Anfang 5.50, 6.00, 8.20 U
Wellenſittich,
blau, entflogen.
Gegen Belohng.
abzugeben.
Ger=
vinusſtr. 59, II.
Ein faſt neues
Zündapp=Kard.
Motorrad
(ſteuer= u. führ.) (b
580.— Mk.
OttoDarmſtädter
Heinheimerſtr. 86
als Katharina die Große geht im Mittelpunkt einer bis ins kleinste
abgestimmten Besetzung den Weg einer ganz großen Frau, die
ihre weibliche Bestimmung auch als Herrscherin nicht vergaß und
unterdrückte, ein Weg über alle Enttäuschungen, Bitternisse und
Schrecken, deren eine Frau üherhaupt teilhaftig werden kann.
Schlafzimmer
Eiche mit Nuß
baum, ſehr ſchöne
Mod., ſehr billig
zu verkaufen.
Möbel u. Betten
Menger
Bleichſtraße 17.
Eheſtandsdarleh
Graugetigertes
junges Kätzchen
zugelaufen.
Ab=
zuholen: „
Ried=
eſelſtr. 19, pt. (e
D.K.W.
Reichsklaſſe,
we=
nig gebraucht,
von Privat zu
aufen geſ. Ang.
u. N 134 Geſchſt.
Die großen Erwartungen, die in der ganzen Welt an diesen
Film geknüpft wurden, sind noch weitaus übertroffen worden.
In Vorbereitung!
Ein heroischer Film im
Geist unserer Zeit
Wilhelm Tell
Gonrad Veidt, TheodorL.oos,
Han Marr. 9873
Jugendliche zugelassen.
Radio=
Netzanſchluß=
2=Röhren=
Appa=
rat, mit
Laut=
ſprecher, Mark.=
Fabrikat, 48.—
eN zu verkaufen.
Gimbel.
Arheilgen Kl.
Felchesgaſſe 8
Klavier,
Waſchmangel
billig zu verkfn.
Näh. Geſchäftsſt.
Dieses Filmwerk wurde als
(V9862
künstlerisch - werlvoll - reichszensiert!
Motorrad,
führerſcheinfrei,
für 180 Mark
zu verkaufen.
Mollerſtr. 9, III.,
ab 12 Uhr.
Größerer
Poſten
Papier=
ballen=Bretter
günſtig abzugeb.
Bismarckſtr. 5.
Die National=Mannſchaft turnt
Weltmeiſter, Kampfſpielſieger, Deutſche Meiſter / Pferd, Barren, Reck, Freiübungen
Sonntag, 23. September 1934, nachm. 3 Uhr in der
Eintrittspreiſe von Mark 0.30 bis 1.50. — Vorverkauf: Sporthaus Adelmann, Rheinſtraße, Zigarrenhaus Hartmann,
Feſthalle Grafenſtraße, Parfümerie Müller am Weißen Turm, Woogsplatzturnhalle, Woogswieſe.
(9855
Ot
K