Einzelnummer 10 Pfennigs
9
Nt
Taf
Rr
A4
*
A
TT
*
K
N5
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
Anzeigenpreis:
gel m tlich 7maligem Erſcheinen vom 1. Sep ember
6i4 zac dtember 2.— Reichsmark und 20 Pfennig
Ab=
ragess abgeholt 2.— Reſchsmark. durch die
Agenrch 2.20 Reichemark frei Haus. Poſtbezugspreils
im Ses ver ohne Beſtellgeld monatlich 2.40Reichsmark.
Nchte-z ſen einzelner Nummern infolge höherer
Gewan echtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
Rauss es. Beſiellungen und Abbeſtellungen durch
nruf ohne Verbindlichkeſt für uns.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 251
Dienstag, den 11. September 1934. 196. Jahrgang
Die 22 mm breite Zeile im Anzeigentell. 1 mm hoch,
7 pfnnig. Die 92 mm breite Zeilie im Texttell 1 mm
hoch 100 Pfennig. Platzaufſchlag (nach vorheriger
Ver=
einbarung) für Placierung unter Text oder an
be=
ſtimmter Stelle 25% Rabatt nach Staffel C.Privatanzeigen
(einſpaltig) das feitgedruckte Ueberſchriſtswort 20 Pfg.,
ſedes weitere Wort 8 Pfennig. Famillen= Anzeigen
die 22 mm breiſte Zeſſe 1 mm hoch 6 Pfennig.
poſiſcheckonto: „Franffurt a. M. 1301. Bankkonio:
DD=Bank und Darmſtädter und Natſonalbank.
De Reichswehr vor ihrem Führer.
nial berg in Zeichen unſerer wehrmacht
DNB. Nürnberg, 10. September.
2 letzte Tag des Parteitages, der der erſtmalig
teil=
en Wehrmacht eingeräumt war, reihte ſich den
vorher=
hew. Tagen würdig an. Es waren mindeſtens eine Viertel=
Zuſchauer, die den Vorführungen beiwohnten, die am
wig vor dem
Reichswehr=
i Generaloberſt v.
Blom=
am Nachmittag, vor dem
ühra von ſtatten gingen. Auf
entribüne bemerkte, man
hs= und Staatsminiſter,
S tsſekretäre, faſt alle höhe=
—tei=, SA= und SS=Führer,
omatiſche Korps, darunter
ſchiedene Militärattaches,
ie Sir. Parteigenoſſen, die
An=
ehörir, der im Kampfe für
ſeut— nds Wiedergeburt
Gefal=
nenre Generalität der
Reichs=
un ehra d der Landespolizei, ſowie
uefL ie T iralität der Reichsmarine.
—Beginn machte eine
kriegs=
arke! kadron in drei Zügen mit
(aſc ngewehren und einem
icht Minenwerfer=Zug des 18.
neu eit. giments Stuttgart=Cann=
S Gefechtsübung
ne igt ie Eskadron einen Vor=
der fahrbar gemacht hatten. Die Gefechtslage hatte ſich jetzt
ſo=
weit zugunſten der Angreifer verändert, daß die Pioniere unter
dem Schutz eines Sperrfeuers der Artillerie und
ununterbroche=
ner Maſchinengewehrfeuerſalven eine Breſche in die Hinderniſſe
ſchlagen konnten. Drahthinderniſſe wurden zerſchnitten,
Keller=
minen zur Exploſion gebracht. Die Stoßtrupps gingen mit
Hand=
granaten vor, und endlich kam die feindliche Linie ins Wanken.
Das Gehöft aber wurde mit verwegener Zähigkeit verteidigt,
Der Vorbeimarſch.
„arſä rit Spähtrupps,
Sicherun=
ein Vorpoſtengefecht, in
as T eßlich auch die
Maſchinen=
ewes und der leichte
Minen=
ſerfef ug eingriffen, während
r Tte Zug der Eskadron den
egru von der Flanke aufrollte.
Tachrichtenabteilung baute
rkt, 20 hr Haulich das Nachrichtennetz
biſci dem Bataillons= und
Re=
mes ſefechtsſtand. Auch das 3.
Tatan des in Nürnberg
be=
äimmen 7. Artillerieregiments
I0 Mü igt* nien Vormarſch im
Abtei=
ung9 bande. Die Batterien gin=
KeiueElen Feuerſtellung und zeigten
gerweſſunter? r Annahme, daß die von
er llerie unterſtützte Infan=
warfen ſich aus voller Fahrt in die Infanterielinie
fneten ſofort das Feuer mit leichten Maſchinengewehren,
die Fahrzeuge ſich ſchnellſtens in Deckung begaben.
em Schutze einer Nebelwand brauſten ſie dann wieder
men die Schützen wieder auf und waren in wenigen
ipp Wirie 2. Boden gewann, den dau=
und ( Stellungswechſel der
ver=
hieder Batterien.
U ohrenbetäubendem
Mo=
brerz ratter brauſte dann ein
rafft itzenzug im mörderiſchen Tempo in das Feld. Die
Die Heldenehrung im Rahmen des SA= und SS=Appells in der Luitpold=Arena. — Der Führer vor dem Ehrenmal.
n verſchwunden. Ein MG.=Kraftwagen=Zug fuhr mit
1 chen Tempo auf; mit einem Sprung ſaßen die Fahcer
pütze, und auf einen Schlag knallten die Türen der
ge zu. Ein packendes Bild bot auch die Anlage von
ren und Keller=Minen, auf die die gegneriſchen
Kampf=
urch Anlage von Schnell=Hinderniſſen gelenkt wurden.
Schlager der Vorführung war das Gefecht verbundener
fü1 für das erſt einmal die Zeppelin=Wieſe in eine
dörf=
ſche ndſchaft verwandelt wurde. Unter ſchallender
Heiter=
eit. fen Pionierabteilungen im Handumdrehen eine baum=
MNoſ beſtas e Straße, ein Gehölz, ein großes mit Garben
beſtan=
denesl ornfeld, zwei das Gelände beherrſchende Hügel und
ſoga n mit Vorgarten verſehenes Gehöft, das im Laufe der
0 Kan rndlung heiß umſtritten werden ſollte. Die „Rote
g Par 4 hatte ſich in dieſem Gehöft verſchanzt und Vorpoſten
„iu 2— Feld und in das Gehölz gelegt, während die Artillerie
in E rückwärtigen Linien in Stellung gegangen war. Die
anguürde „Blaue Partei” hatte zunächſt unter beträchtlichen
Verkt 7 zu leiden. Der das Terrain ſondierende Kampfwagen
geriel ruf eine Kellermine, die ihn unter beträchtlicher
Flau m=, Rauch= und Knallentwicklung außer Gefecht ſetzte.
2Einel eiterpatrouille wurde mit wohlgezieltem Gewehrfeuer
4emp d en, ſie konnte aber im Gehölz Deckung finden und einen
Mel A iter zu den nachfolgenden Formationen ſchicken, die durch
kabteilungen ſofort das Artilleriefeuer auf die Stelle
lenkr) avo der Gegner erkannt war, Sturmtrupps der
Infan=
teriesl oben ſich in das Gefechtsfeld, aber ſie hatten bei ihrem
pru” eiſen Vorgehen beträchtliche Verluſte und auch die
nach=
geſch ren leichten und ſchweren MG.=Züge und Minenwerfer
bernü en es nicht, die Stellung ſturmreif zu machen. Die
Artä e des Gegners war inzwiſchen nicht untätig und
über=
all. gte ſie das ganze Vorfeld ausgiebig mit ſchwerem
Graul und Schrapnellfeuer.
er dem Signal „Das Ganze vorwärts” wurden immer
neue! rſtärkungen eingeſchoben. Ununterbrochen raſte das
Ge=
wehe ar, hämmerte das Teck=teck der Maſchinengewehre,
krach=
ſchweren Einſchläge der Artillerie. Sehr geſchickt nutzten
die gehenden Truppen die Deckung, die die beiden Hügel,
der Ikd und das Kornfeld boten, aus.
dem rechten Flügel gelang es der angreifenden Partei,
den A mer zu werfen, und nun wurde das Gehöft auch von der
Flau aus unter Feuer genommen. In ſauſender Fahrt raſten
oriſierten Maſchinengewehrzüge auf, nachdem Pioniere
Die Aphaft gewordene Auffahrtſtraße durch Bretterbohlen wie=
bis die „blaue” Artillerie ihre Batterien vorzog und die tapfer
verteidigte feindliche Stellung ſturmreif machte.
Wenn auch die räumilchen Ausmaße eine dem Ernſtfall
ent=
ſprechende Situation nicht zuließen, ſo erweckte das Kampfbild
doch einen plaſtiſchen Eindruck der Schlachtentwicklung vom
leich=
ten Scharmützel bis zum wirklichen Gros=Kampf. Dichte Pulver=
und Nebelſchwaden zogen über das ganze Feld und erſchwerten
ſo die Sicht für Freund und Feind. Die Sanitätswachen fuhren
hinter der Stellung auf, die erſten Verwundeten wurden noch auf
dem Schlachtfeld verbunden und mit Tragbahren in das
Feld=
lazarett geſchafft. Das ununterbrochene ſchwere Artilleriefeuer
hatte die Fernſprechverbindungen zerſtört. Es machte aber auch,
zumal das flache Vorgelände unter ſchwerem
Maſchinengewehr=
feuer lag, die Verwendung von Meldegängern unmöglich. Auf
beiden Seiten wurden jetzt Meldehunde eingeſetzt, die ſich mit
er=
ſtaunlichem Geſchick durchzuwinden und den Einſchlägen
auszu=
weichen wußten.
So war die feindliche Artillerie zum Schweigen gebracht. Der
Feind verließ fluchtartig das zerſchoſſene und brennende Gehöft.
Aber er wagte noch einen letzten Vorſtoß mit ſeinen
Kampf=
wagen, denen nun die eigenen Minen oder aber auch das
wohl=
gezielte Feuer der unmittelbar hinter der angegriffenen
Infan=
terie aufgefahrenen leichten Artillerie zum Verhängnis wurde.
Unter Hurra war die ſo heiß umſtrittene Stellung genommen.
Die Reichswehr vor ihrem oberſten Befehlshaber.
Nach der Generalprobe der Vorführungen wiederholte ſich
das großartige militäriſche Schauſpiel am Nachmittag vor dem
oberſten Befehlshaber der deutſchen Wehrmacht, Adolf Hitler, der,
mit dem nun ſchon alltäglichen Jubelſturm begrüßt, vom
Reichs=
wehrminiſter, dem Chef der Heeresleitung, General der
Artil=
lerie Freiherr von Fritſch und General Göring empfangen und
zum Befehlsſtand vor der Ehrentribüne geleitet wurde.
Kurz nach Beginn des Schauſpiels, das das gleiche wie am
Vormittag war, erſchien auch das diplomatiſche Korps.
Bei ihrem Ein= und Ausrücken durften die Formationen über
dankbaren Beifall quittieren, der auch während der
Vorführun=
gen oft aufrauſchte. Man merkte deutlich, daß die Truppen alles
daranſetzten, um mit den Uebungen vor ihrem oberſten
Befehls=
haber in Ehren zu beſtehen. Vor allem das abſchließende
Ge=
fechtsbild, an dem alle Waffengattungen teilnahmen, wirkte durch
den vervielfachten Einſatz der Artillerie, die ein wahres
Trom=
melfeuer auf die Stellungen legte, außerordentlich
wirklichkeits=
getreu. Es war ein ohrenbetäubendes Berſten und Krachen der
ſchweren Geſchoſſe und Minen und ein ununterbrochenes
Gehäm=
mer der Maſchinengewehre, ſo daß bald das ganze Feld in einen
dichten Rauch gehüllt war. Um ſo dankbarer wurde der endliche
Geſamtſieg der blauen Partei begrüßt. Die Verbände ſammelten
ſich dann zur Parade vor dem Führer
In wenigen Minuten iſt das Feld geräumt. Während noch
die Pioniere mit den auf dem Gelände künſtlich aufgebauten
Waldſtücken, Höhen, dem Kornfeld und dem Gehöft durch das
Südtor ziehen, marſchieren ſchon durch das Nordtor, geführt durch
den Kommandeur des Infanterie=Regiments 21, die beteiligten
Truppen zum Vorbeimarſch vor dem oberſten Befehlshaber, dem
Führer Adolf Hitler, mit
klingen=
dem Spiele auf. Der
Komman=
deur reitet zum Befehlsſtand und
erſtattet. Meldung. Hinter der
Regimentskapelle folgt in
Marſch=
ordnung die Fahnenkompagnie
mit den drei Fahnen des
Regi=
ments Liſt. dem der Führer wäh=”
rend des Krieges angehörte. Der
Muſikzug des zweiten Bataillons
des Infanterie=Regiments 19
ſchwenkt ein, und dann ziehen die
Kompagniefronten mit
aufge=
pflanztem Bajonett, das zweite
Bataillon. Infanterie=Regiments
19 und das zweite Bataillon
Infanterie=Regiments 21 mit dem
Maſchinengewehr= und dem
leich=
ten Minenwerferzug vorbei. Ein
Bataillon unſerer „blauen
Jun=
gen” in den ſchmucken weißen
Bluſen wird mit brauſendem
Händeklatſchen empfangen. Ihnen
ſchließt ſich das vierte
Pionier=
bataillon an, das für den Bau der
Straßenüberbrückungen in
Nürn=
berg ebenfalls einen
Sonder=
applaus erhält. Mit allgemeinem
Jubel aber wird das 18. Reiter=
Regiment empfangen; vor allem
der Keſſelpauker, der im
geſtreck=
ten Galopp in großem Bogen beim
Einſchwenken ſeine Stelle
ein=
nimmt, hat es den
Hunderttauſen=
den angetan. Dem dritten
Batail=
lon des Infanterieregiments Nr. 7
ſchließen ſich die motoriſierten
Truppen, darunter der Pontonzug
des 17. Pionier=Bataillons, an,
das nicht nur das Material zum
Bau einer ganzen Flußbrücke,
ſon=
dern auch ein Motorboot mit ſich
führte. Den Abſchluß bilden die
7 Nachrichten=Abteilung und der
Kraftrad=Schützenzug, der
ſchnur=
gerade ausgerichtet über das Feld
brauſt, und endlich der
Maſchinen=
gewehrkraftwagenzug der 7.
Kraft=
fahrabteilung. Damit hatte kurz nach 5 Uhr die Vorführung ihr
Ende gefunden.
Der Ausklang des Reichsparkeitages.
Noch einmal füllte ſich die langgeſtreckte Halle im
Luitpold=
hain. Kopf an Kopf drängen ſich 30 000 Menſchen, um die
Schluß=
worte des Führers zu hören. Auch der Rieſenraum reicht nicht,
um die Menſchenmaſſen aufzunehmen, und ſo ſind die Türen der
Halle weit geöffnet. Ein Lautſprecher überträgt draußen jedes
Wort, das in der Halle geſprochen wird. Die Spitzen des
Staa=
tes, der Partei, die Vertreter des geſamten öffentlichen Lebens,
das diplomatiſche Korps und die ausländiſchen und deutſchen
Preſſevertreter, beſonders ſtark aber die Angehörigen der
Wehr=
macht ſind erſchienen.
Gegen 6,30 Uhr künden Fanfarenſtöße die Ankunft des
Füh=
rers, der unter den Klängen des Badenweiler Marſches durch
den Wall der Menſchen ſchreitet, die in ihrer jubelnden
Begeiſte=
rung von den Abſperketten kaum in den Sitzreihen gehalten
wer=
den können. Sie drängen ſich, noch einmal an dieſer hiſtoriſchen
Stätte dem Führer ihre herzliche Verehrung zu bezeugen. Das
Reichs=Sinfonieorcheſter ſpielt feierlich die „Rienzi”=Ouvertüre
von Richard Wagner, und dann begrüßt Rudolf Heß die
Vertre=
ter der auswärtigen Staaten, die an der Schlußſitzung teilnehmen,
und übergibt dem Führer das Wort. Die Aufnahme der Rede
durch die Verſammlung iſt ſchwer zu beſchreiben. Faſt jeder der
ins Schwarze treffenden Sätze findet ein donnerndes Echo. Die
Heilrufe und die Begeiſterung am Schluß der Rede dauern faſt
eine Viertelſtunde und pflanzen ſich draußen fort. Dann erſt kann
Rudolf Heß erklären:
„Die Partei iſt Hitler, Hitler aber iſt Deutſchland, wie
Deutſchland Hitler iſt!“
Sieg=Heil!, worauf ſich der Jubel wiederholt.
Dann ſteigt wie ein Schwur das Deutſchland= und das heilige
Lied der Bewegung, der Kampfgeſang Horſt=Weſſels, auf und
wieder ſchließen ſich die Kundgebungen für den Führer an, bis
Rudolf Heß erklären kann: „Mit der Rede des Führers haben
die feſtlichen Tage von Nürnberg 1934 ihren Abſchluß gefunden.
Ich ſchließe den Kongreß.”
Mit erhobener Rechten ſchreitet der Führer durch die
Scha=
ren, die ihm mit heißem Herzen und oft tränennaſſen Augen
zu=
jubeln, um auf der Straße des Triumphes den Kongreß zu
ver=
laſſen.
Es iſt ſchon ſo, wie der Führer es ausdrückte: was ſich in
die=
ſen acht Tagen hier in Nürnberg an feſtlichem Geſchehen zutrug,
war nicht die Feier einer wurzelloſen Führungsſchicht, ſondern
das Feſt eines in ſeiner Weltanſchauung geeinten und ſeiner
Führung vertrauenden Volkes.
Seite 2 — Nr. 251
Zie enropatſchen Minderhenen käglen
A. E. Genf, Anfang September 1934.
Zum zehnten Male verſammelten ſich in dieſem Jahre die
Vertreter der europäiſchen Nationalitäten, welche ſeit der
Grün=
dung der Kongreſſe im Jahre 1925 jährlich zum Zeichen ihrer
Solidarität zuſammengekommen ſind und auf ihren
Verſammlun=
gen die Grundlagen der gemeinſamen Arbeit beraten haben.
Diesmal hatten ſich die Abgeordneten von etwa dreißig
Minder=
heiten, darunter die Hälfte von deutſchen Volksgruppen, im
Ber=
ner Ständeratsſaal zuſammengefunden. Der Präſident des
Kon=
greſſes, der Slowene Dr. Joſſip Wilfan, feierte in ſeiner zwar
dem Ernſt der Situation entſprechend gefärbten, aber gleichwohl
hoffnungsfreudig ausklingenden Begrüßungsanſprache dieſe
zehn=
jährige Zuſammenarbeit, die nur durch den Auszug der
polni=
ſchen und däniſchen Minderheiten aus Deutſchland im Jahre 1923
und die Diſtanzierung der jüdiſchen Minderheiten vom Kongreß
im vergangenen Jahre eine Trübung erfahren habe. Aber auch
jetzt beſtehe noch die Ausſicht, daß die jüdiſchen Volksgruppen zum
Kongreß zurückkehren würden.
Die wichtigſten Themen des Kongreſſes in dieſem Jahre
waren durch die bevorſtehenden Ereigniſſe auf der
Völkerbunds=
verſammlung gegeben, wie ja überhaupt der Minderheitenkongreß,
da nun einmal der Völkerbund als Garant der
Minderheiten=
ſchutzverträge eingeſetzt iſt, nicht zufällig jeweils vor dem Beginn
der Genfer Jahrestagung ſtattfindet. Im Mittelpunkt der
kom=
menden Völkerbundsberatungen ſteht der Eintritt
Sowjetruß=
lands und der polniſche Antrag, das Minderheitenſchutzſyſtem auf
alle Mitglieder des Genfer Bundes auszudehnen. Zu beiden
Fragen nahm der Minderheitenkongreß grundſätzlich Stellung. Es
liegt auf der Hand, daß die Minderheiten einen Antrag wie den
polniſchen begrüßen, denn ſie ſelbſt kämpfen ja dafür, daß das
Minderheitenſchutzverfahren nicht nur auf einige Staaten
be=
ſchränkt, ſondern von möglichſt vielen Ländern, in denen fremde
Nationalitäten leben, anerkannt wird. Aber bei der Struktur
der modernen Staaten müſſen alle dieſe Probleme auch politiſch
geſehen werden, und die in Bern verſammelten Abgeordneten der
Nationalitäten verhehlten es ſich nicht, daß bei einer Ablehnung
des polniſchen Antrages gewiſſe Gefahren auftreten könnten. Mit
einer Annahme des polniſchen Antrages iſt wegen der
grundſätz=
lichen Oppoſition Frankreichs und Italiens kaum zu rechnen.
Schon eine Verallgemeinerung des Minderheitenſchutzes für alle
europäiſchen Länder dürfte ſich deshalb wahrſcheinlich nicht
errei=
chen laſſen. Um ſo ſchwerer würde ſich eine Verallgemeinerung
für alle Mitglieder des Völkerbundes, einſchließlich der
über=
ſeeiſchen Staaten, geſtalten. Wird aber der polniſche Antrag
ab=
gelehnt, ſo beſteht die Gefahr, daß die wenigen Länder, welche
bisher Minderheitenverträge einzuhalten haben, nun auch
ihrer=
ſeits verſuchen, ſich von dieſer Verpflichtung zu befreien. Dieſer
Gefahr muß man auf jeden Fall begegnen, und die einſtimmig zu
dieſer Frage angenommene Entſchließung des Kongreſſes ſtellt
ausdrücklich feſt, daß an den beſtehenden Rechtsbeſtimmungen
keinesfalls gerüttelt werden dürfe.
Auch der Eintritt der Sowjetunion in den Völkerbund wirft
das Minderheitenproblem auf. In Rußland leben 50—60
Mil=
lionen nationaler Minderheiten, und es wäre recht und billig,
wenn der Völkerbund, wie eine ebenfalls vom Kongreß einſtimmig
gebilligte Entſchließung es verlangt, den Ruſſen vor ihrer
Auf=
nahme nahelegen würde, daß ſie auch ihrerſeits den Schutz der auf
ihrem Gebiet lebenden Minderheiten vertraglich oder durch eine
Erklärung garantieren. Zudem ſind Millionen von nationalen
Minderheiten in Rußland nicht nur in dem Sinne wie zahlreiche
andere Minderheiten in den übrigen europäiſchen Staaten
hin=
ſichtlich ihrer kulturellen Güter bedroht, ſondern leben in der
ſtän=
digen Gefahr, zu verhungern. Im vergangenen Jahre ſollen in
der Ukraine 6 Millionen Menſchen an Hunger geſtorben ſein, und
nach Aeußerungen wirklicher Kenner des Sowjetreiches ſollen
auch in dieſem Jahre viele Hunderttauſende der gleichen Gefahr
ausgeſetzt ſein. Deshalb hat der Kongreß auch in dieſem Jahre
ſeine Stimme erhoben und unter Hinweis auf ſo bedeutende
Männer wie den Erzbiſchof von Canterbury und den Wiener
Biſchof Kardinal Innitzer verlangt, daß beim Eintritt der
Sow=
jets in den Völkerbund die Vorausſetzungen für eine Hilfsaktion
zum Beſten der hungernden Ukrainer geſchaffen würden. Bisher
hat die ruſſiſche Regierung ſtets eine Unterſuchung der Lage in
der Ukraine abgelehnt und dadurch praktiſch ein Hilfswerk
un=
möglich gemacht.
Neben dieſen praktiſch=politiſchen Beratungen und
Forderun=
gen des Kongreſſes nahm die Stellung der Kongreßteilnehmer
zu grundſätzlichen Problemen des Minderheitenrechtes, die über
die Tagesfragen hinaus dauernde Gültigkeit haben, einen breiten
Raum bei den Beratungen ein. Das Problem der zweiſeitigen
Staatsverträge über Minderheitenfragen und der Beziehungen
zwiſchen Außenpolitik und Minderheitenſchutz wurden in
gedank=
lich intereſſanten Referaten geklärt. Der Kongreß begrüßt die
Initiative verſchiedener Staaten, zweiſeitige eBrträge über
Fra=
gen des Minderheitenſchutzes abzuſchließen, wenn er auch gleich=
Initiative verſchiedener Staaten, zweiſeitige Verträge über
Fra=
auf dem Gebiete der vertragſchließenden Staaten lebende
Minder=
heiten leiden dürfen. Mit vollem Recht wandte ſich der Kongreß
gegen eine einſeitige Abhängigkeit des Minderheitenſchutzes von
*
der ihte Aichter Bagdm..
Kleine Geſchichten um Peter Hille.
(Zu ſeinem 80. Geburtstag am 11. September.)
Vergeblich haben die Literarhiſtoriker die
Dichterperſönlich=
keit Peter Hille in eine Rubrik der Literaturgeſchichte
einzu=
ordnen verſucht. Dieſer Dichter, dem Heimat „Heimweh nach
allen Weiten” bedeutete, der abſeits alles Literatentums,
ge=
trieben von „Glut unbändigen Safts und feinfarbener
Begehr=
lichkeit nach aller Welt” ſeine ureigenſten Wege ging, läßt ſich
nicht einordnen in die Schematik der hiſtoriſchen Darſtellung.
50 Jahre alt war Peter Hille, als er im Mai 1904 ſtarb.
Und mindeſtens 25 Jahre ſeines Lebens verbrachte er „Ein
Stück Natur, wie die Natur ſelbſt” ſorgen= und bedürfnislos
auf Landſtraßen in Heide und Wald in
Elends=
vierteln europäiſcher Großſtädte. Nichts
beglei=
tete ihn auf ſeinen Wanderungen als ein paar rieſige
braune Säcke, in denen er ſeine Habe mit ſich trug: wirre
Bündel von Manuſkripten, Papierſchnitzel, Zigarrentüten,
Brief=
umſchläge, Zeitungen, auf denen das Gedruckte
überſchrieben, das Ueberſchriebene nochmals
überſchrieben war.. Immer ſchreibend, was der Tag
ihm geſchenkt, immer einen Fetzen Papier und einen Bleiſtift in
der Hand — ſo zog dieſer welttrunkene Wanderer durch die
Lande, beſtändig auf den Herzſchlag des Lebens lauſchend.
Von ſeinem Vater hatte er ein kleines Vermögen ererbt. Mit
ihm begann er ſeine Wanderfahrt. Im Londoner Chineſenviertel
lernte er Chineſiſch. Von London geriet er, niemand weiß, auf
welche Weiſe, nach Holland. Eines Abends traf er in einem Dorf
eine Wandertruppe holländiſcher Schauſpieler. Hille kommt mit
dem Schmierendirektor ins Geſpräch, wird gaſtfreundlich von
ihnen bewirtet und holt aus ſeinem Manuſkriptſack ein paar
Ge=
dichte vor, die er den Leuten vorlieſt. Im Augenblick hat er
alle Herzen gewonnen — und wird Kompagnon des Direktors.
Nicht lange freilich. In dem Verſuch, aus dieſer Schmiere ein
ideales Muſterinſtitut zu ſchaffen, führt er ſelbſt den Ruin
her=
bei: Kein Hund kommt ins Theater, ſolange hohe dramatiſche
Kunſt darin geboten wird, „Der Schnapsladen erweiſt ſich als
ſtärkerer Magnet.” In einer kleinen Stadt mach: die Schmiere
Bankrott und Hille verbringt viele einſame Tage in ſeinem
„Direktorzimmer”, in dem der Exekutor ihm nur noch eine
Bett=
ſtelle gelaſſen hat. Als einzige Geſellſchaft beſitzt er noch einen
Galgen aus Pappe, an dem Raubmörder hängen und mit weit
herausgeſtreckten Zungen auf ihn nieder glotzen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom Tage.
Amtlich wird mitgeteilt: Perſonen, die bei den
Zivilverwal=
tungen der während des Krieges beſetzten Gebiete beſchäftigt
waren, haben in dieſer Tätigkeit keine Kriegsdienſte im Sinne
der Verordnung des Reichspräſidenten vom 13. Juli 1934 geleiſtet.
Ihnen kann daher das Ehrenkreuz nicht bewilligt werden.
Der Vorſitzende der Balkankonferenz, Haſſan Bey, teilt mit,
daß die für Anfang Oktober beabſichtigte Tagung vorausſichtlich
ausfiele, da neben der albaniſchen und bulgariſchen Zuſage auch
die ſüdſlawiſche fehle.
Der Generalſtreik in Madrid wurde von den marxiſtiſchen
Gewerkſchaften angeſichts der auch ihnen nicht verborgen
gebliebe=
nen Abneigung eines großen Teiles der Arbeiterſchaft gegen ſolche
Experimente und in Anbetracht des energiſchen Vorgehens der
Regierung gegen die Störer der Ordnung am Sonntag morgen
abgeblaſen. Die Arbeit iſt in vollem Umfange wieder im Gange.
Der neue türkiſche Botſchafter in Moskau, Raſchid Bey, iſt
an Bord des ſowjetruſſiſchen Dampfers „Tſchitſcherin” in Odeſſa
eingetroffen. Er hat ſich ſofort nach Moskau begeben.
Nach einer Meldung, die im Vatikan eingegangen iſt, iſt in
Mexiko der Erzbiſchof Pasquale Diax verhaftet worden, weil er
außerhalb der Kirche einen Gottesdienſt abgehalten hatte. Er
konnte jedoch in Erwartung des Urteils ſeine proviſoriſche
Frei=
laſſung erwirken.
Wie aus Managua (Mexiko) gemeldet wird, iſt es den
Re=
gierungsſtreitkräften gelungen, den Aufſtand der Anhänger
San=
dinos reſtlos niederzuſchlagen. Die letzten Anführer der
Aufſtän=
diſchen, General Juan Colindres und Oberſt Ramon Rodicalles,
haben ſich dem Kommandanten der Regierungsſtreitkräfte
er=
geben.
In der kleinen Stadt Prinzeß (Maryland) kam es nach einem
Streit zwiſchen einem Neger und einem Weißen zu einem eine
ganze Nacht währenden Kampf der Bevölkerung der beiden
Raſſen gegeneinander. Es ſtanden 200 Weiße gegen 500 Neger.
Schließlich trugen die Weißen den Sieg über die Neger davon,
die die Stadt räumen mußten. Die Zahl der Toten und
Ver=
letzten iſt unbekannt.
der außenpolitiſchen Situation, d. h. mit anderen Worten, daß
nicht nur die Minderheiten, welche die Nationalität von Staaten
haben, zu denen das Gaſtland in guten Beziehungen ſteht, vom
Mehrheitsvolk geſchützt werden müſſen, ſondern auch
Minderhei=
ten anderer Nationalität. Wenn zwiſchen Polen und der
Tſche=
choſlowakei auch nicht die freundſchaftlichſten Beziehungen beſtehen
ſollten, ſo dürfen darunter, um ein Beiſpiel herauszugreifen, doch
nicht die Polen in der Tſchechoſlowakei oder die Tſchechen in Polen
zu leiden haben.
Obwohl der Kongreß nur verhältnismäßig kurze Zeit
dau=
erte, da anſtatt der drei nur zwei Verhandlungstage abgehalten
wurden, iſt bei dieſer Zuſammenkunft doch eine gedeihliche Arbeit
geleiſtet worden, von der man hoffen darf, daß ſie auch auf die
bevorſtehenden Tagungen des Völkerbundes nicht ohne Einfluß
bleibt.
Konkrollkarken für Verſammlungsbeſuch
unzutaffig.
Eine Anordnung des Stellverkrekets des Führers.
Der Stellvertreter des Führers wendet ſich in einem
Rund=
ſchreiben gegen die Erzwingung der Teilnahme an
Verſammlun=
gen durch Kontrollkarten. Er weiſt darauf hin, daß die NSDAP.
eine auf freiwilliger Mitarbeit, freiwilligem Gehorſam und
ver=
antwortungsvoller Führung aufgebaute weltanſchauliche
Organi=
ſation ſei, deren Mitglieder mehr zu opfern, zu arbeiten und zu
kämpfen bereit ſind, als andere Volksgenoſſen. Von einem
Natio=
nalſozialiſten müſſe er daher erwarten, daß er aus ſeiner
frei=
willig übernommenen Pflicht gegenüber Führer, Bewegung und
Volk ohne irgendwelchen Zwang die Folgerungen zieht und
freu=
dig und freiwillig ſeine Pflichten gegenüber dem Volksganzen
er=
füllt. Von den verantwortlichen politiſchen Leitern aber müſſe
er verlangen, daß ſie in ihrem Verhalten Vorbild und Führer
ſind und Veranſtaltungen ſo inhaltreich geſtalten, daß jeder
Par=
tei= und Volksgenoſſe gern ihrem Ruf zur Teilnahme an einer
Veranſtaltung folgt, und aus der Teilnahme neue Kraft für die
weitere Arbeit ſchöpft. Der Führer wolle das neue Deutſchland
nicht auf Zwang, ſondern auf Vertrauen und freiwilliger
Gefolg=
ſchaft aufbauen. Der Stellvertreter des Führers verbietet
da=
her die weitere Verwendung von Kontrollkarten. Er erwartet
von der Einſicht der verantwortlichen politiſchen Leiter, daß ſie
ganz allgemein die Elemente erkennen lernen, die aus Eigennutz
und ohne den Willen zu freiwilliger Mitarbeit zur Bewegung
gekommen ſind. Wie in dem Informationsorgan der NSBO.
feſt=
geſtellt wird, gilt dieſes Rundſchreiben auch für die Deutſche
Ar=
beitsfront in vollem Umfang.
Zu Fuß reiſt Peter Hille von Holland nach dem Rheinland.
In Köln geht er unerſchrocken in das Palais des Erzbiſchofs,
dringt bis zu dieſem vor und fordert in aller Seelenruhe einen
Ehrenſold für einen katholiſchen deutſchen Dichter. Der Biſchof
iſt erſtaunt und zugleich verwirrt über die ſeltſam verwilderte
Erſcheinung und drückt dem merkwürdigen Beſucher großmütig
einen Taler in die Hand . . .
1887 wird Hille von einem Schulfreund in Berlin
beher=
bergt. „Abgezehrt, blaß und hohläugig”, ſo erzählt dieſer,
„wankte Peter herein. Lächelnd aber überblickte er den gedeckten
Tiſch, und bei Grog und Butterbrot taute er raſch auf. Für die
Nacht mußte er mit einem Kanapee vorlieb nehmen. Als wir
ſpäter ins Zimmer traten, lag er ohne Decke da und war doch
ganz verhüllt wie in einen Sack. Mit uns hauſte ein Chemiker,
ein Rieſe von Geſtalt. Peter hatte ſich die Hoſe des Rieſen vom
Riegel gelangt, war in die eine Beinhälfte hineingekrochen und
harte die andere in breiten Windungen ſich um Rumpf und
Hals geſchlungen . . ."
Sehr ernſt nahm es Hille mit der Liebe. Verliebte er ſich
einmal, ſo dachte er ſogleich ans Heiraten. Einmal lud er ſeine
Freunde fröhlich zu ſeiner Verlobungsfeier ein und zeigte ihnen
ſtolz den bereits erſtandenen Verlobungsreif. Nichtsahnend folgten
ihm die Freunde. Und Peter führte ſie in einen Weinkeller, in dem
eine ſchwarzäugige Polin als Schankmädchen waltete. Das war
die Erwählte. Aber ſie wußte noch nichts von der Liebe, die ihr
der wunderliche Dichter entgegentrug. Und als Peter ihr kühn
entſchloſſen den Verlobungsring anbot, lehnte ſie dankend ab.
Peter, der in ſeinem ganzen Leben niemals die ruhige
Fröhlich=
keit ſeines Herzens verlor, nahm die Abſage ohne Mißvergnügen
und Bitterkeit auf ..
Hin und wieder verkaufte der Dichter einem Verleger einige
ſeiner Manuſkripte. Aber er ſchrieb und dichtete nicht, um
ge=
leſen und gekauft zu werden. Und erſt nach ſeinem Tode
konn=
ten die Freunde aus dem Wuſt meiſt unlesbarer Manuſkripte
einige ſeiner Werke zuſammenſtellen und veröffentlichen. Aber
dieſe ewige materielle Not empfand Hille nicht als drückend und
bitter. Und die ſpärlichen Honorare, die er ab und zu erhielt,
verwendete er, dem der Hunger nach Brot nichts, der Hunger
nach der Vielgeſtaltigkeit des Lebens alles bedeutete, für Reiſen,
Bücher und Papier, 20 Pfennig waren ſein ganzes Vermögen,
als er einmal durch den Tiergarten in Berlin ging. Seit Tagen
hatte er nichts Ordentliches mehr gegeſſen. Aber als er
unver=
ſehens an einen Bücherautomaten gelangt — da geht er hin
und erwirbt für ſeine letzten Pfennige ein Reclam=Buch .
Dienstag, 11. September
Tolenehrung der höheren 53=Zührer
im Luikpold=Hain.
Am Ehrenmal im Luitpold=Hain fand am Montag
eine Totenehrung des Reichsjugendführers Baldur von
und ſämtlicher Gebietsführer aus dem Deutſchen Reich ſtat
der Plattform des Ehrenmals nahm die Reichsjugendfüorz=
Führer aller Gebiete der HJ. und die Gebietskapellen u=
Ehrengefolgſchaft des Gebietes Franken Aufſtellung. Puuxt
erſchien der Reichsjugendführer, begleitet vom
Stabsfüh=
terbacher, und legte unter den Klängen des Liedes v=
Kameraden einen rieſigen Lorbeerkranz nieder.
Anſ=
ſchritt ein Gebietsführer nach dem anderen mit einen
Kranz aus dem Glied der Führer, um im Namen der
Jugend dieſen neben dem des Reichsjugendführers niede=
Während dieſer Totenehrung ſpielte die Kapelle d.
Weſſel=Lied.
Ein überflüſſiger Prokeſt.
Die katholiſche „Saarbrücker Landeszeitung” ſchreiht
Proteſt der Abſtimmungskommiſſion gegen die
Unter=
eines an den Reichspräſidenten von Hindenburg am 20
richteten Ergebenheitstelegramms der katholiſchen
durch die Biſchöfe von Trier und Speyer:
Hierzu iſt zunächſt grundſätzlich feſtzuſtellen, daß
Bornewaſſer in ſeiner Anſprache vor der katholiſchen
Jug=
drücklich erklärte: „Wenn Deutſchlands und
Frankreich=
rung ſich in Genf verpflichtet haben, keinerlei Druck und
auf die Abſtimmung ausüben zu wollen, ſo gilt das auch
als Biſchof. Der Hochwürdigſte Herr Biſchof von Spever
von Trier ſind Biſchöfe für alle katholiſchen Saarländer
auch unſere Prieſter im kleineren Kreiſe ſind und ſein
Aber auch praktiſch geſehen, beſteht nicht der gerin
laß, den beiden Biſchöfen eine Verletzung ihrer Neutralite
vorzuwerfen. Es iſt eine uralte Tradition, daß die
Katholiken auf ihren ganz unpolitiſchen, rein religiöſen
gen der geiſtlichen und weltlichen Souveräne, des Heilige
und des Oberhauptes des Reiches in treuer Ergebenhei
ken. Das iſt auch im Saargebiet immer wieder geſchef
niemand kam bisher auf den Gedanken, dieſer Handlur
politiſchen Charakter beizulegen. Zu allem Ueberfluf
wir auch darauf hinweiſen, daß gegenüber dem Saarg
dem ihm aufgezwungenen Völkerbundsregime das Re
heute noch der Träger der Souveränität iſt, auf die
ihm auch die Verwaltung und Regierung des Landes
gehend entzogen iſt, gemäß dem Verſailler Vertrag
Falle einer Volksentſcheidung gegen Deutſchland zu t
hätte. Wenn alſo die beiden Biſchöfe im Namen der kat
Saarjugend und als ihre Wortführer dem alten, ſt
Reichspräſidenten, dem die ganze Welt in ungewöhnlick
achtung gegenüberſtand, einen Treuegruß entboten h
kann man dies wahrhaftig nicht als eine Verletzung
tiſchen Neutralität bezeichnen. Die Erfüllung dieſe
verſtändlichen Ehrenpflicht war auch im Saargebie
Brauch, wo man ſonſt keine weltliche Autorität kennt,
einen Treuegruß bieten könnte. Die ſaarlän
Katholiken haben ſchließlich keine Ver
ſung, den Völkerbund oder die von i!
rufene Regierung, die uns immerhin al
landfremde Herrſchaft aufgezwungen
in dieſer Weiſe zu ehren. Sie achten gebi
die von ihr verkörperte Autorität, abe
über hinaus haben ſie ihr gegenüber
Empfindung, es ſei denn den ſachliche
keineswegs unfreundlichen Wunſch, da
Tätigkeit ſobald wie möglich beendetſei
Abſchaffung der Abonnenkenverſicherut
bei Zeikungen.
Der Präſident der Reichspreſſekammer hat eine A
betreffend Abſchaffung der Abonnentenverſicherung bei
erlaſſen. Aus der Anordnung ergibt ſich, daß mit Wir
1. Januar 1935 ab die Abonnentenverſicherung bei
gänzlich in Fortfall kommen wird. Lediglich für eine
Anzahl von Sonntags= und Wochenzeitungen, die r
haltenden Charakter tragen und die ausdrücklich jeweil
gemacht werden, wird die Abonnentenverſicherung beſtehe
Gleichzeitig mit der Anordnung iſt eine erſte Liſte ſolche
zeitungen veröffentlicht worden.
Mit dieſer Anordnung iſt ein im deutſchen Zeitt
ſeit langem angeſtrebtes Ziel erreicht worden, aus
bewerb der Zeitungen untereinander einen Fremdkör)
ſchalten, der mit der eigentlichen Aufgabe und pre
Leiſtung der Zeitungen nicht das geringſte zu tun he
Durch die Anordnung des Präſidenten der N
kammer werden gleichzeitig alle Gerüchte widerlegt,
ganz allgemein die Abonnentenverſicherung, insbeſo
bei Zeitſchriften, abgeſchafft werden würde.
Seine letzten Lebensjahre verbringt Hille, des
müde, in Berlin=Schlachtenſee. Die Tage werden mit
lichem Schreiben ausgefüllt. An den Abenden aber w.
Ruheloſe in die große Stadt, begierig nach dem 2
ſeiner Buntheit. Einmal kommen die Freunde an
ſchlagſäule vorbei, an der ein Plakat die Ermordung
Päpke in Moabit anzeigt. Für die Ergreifung des M.
ein Preis ausgeſetzt. Hille lieſt das Signalement: 2
ſtalt, Vollbart, fadenſcheiniges Jakett, grünliche Hoſe
an ſich herunter: Alles ſtimmt! Und plötzlich tanzl
Säule herum und ſchreit: „Ich bin der Mörder, Rin.
der Mörder!” In wilder Flucht jagt er davon,
Haus, noch atemlos, an den Tiſch und ſchreibt in *
die ergreifende Skizze „Ich bin der Mörder.”
Nichts iſt rührender als die berichtete Geſchichte:
will dem ſterbenden Hille Troſt zuſprechen. Aber 7
ab: „Warum tröſten Sie mich? Einmal im Leben L
Oskar G.
doch wohl ſchlecht gehen ..
Vorkrag über Kurzkonſchriff.
In der Fachſchaft Muſik des NS.=Lehrerbundes
Zimmer=Korſchus einen Vortrag über die Vei
dene und für den Schulunterricht wie für das vollstn.
zieren geeignete Kurztonſchrift. Sie ſchilderte den Bei
Zuſtand der öffentlichen Muſikunterweiſung, die du*
daß weitaus der größte Teil des Volkes aus muſialiſc.
beten beſteht. Hierfür machte ſie in erſter Linie die
keit des Notenlernens verantwortlich und den Uml.
unſerem Notenſyſtem die Unlogik enthalten iſt. Dab
Tonabſtände wie Ganztöne und Halbtöne mit gleice
innerhalb der Linien bezeichnet werden. Sie M*
Schwierigkeiten zu mindern, ein Syſtem erfundel.
Linien auskommt, und das, von der diatoniſchen.
gehend, jede Melodie nur in einer einzigen Wele
Tonart durch beſondere Weiſe außerhalb der eigelt
rung angibt. Die Unterrichtserfolge, die ſie mit
ſowohl im Privatunterricht als auch in Gießene”
klaſſen erzielt hat, werden als bedeutend bezeichl..
intereſſierte die anweſenden Fachleute ſtark, SS "
Für und Wider erwogen, die Erfindung ſelbſt als —e
vorgehoben, aber auch das Bedenken vorgebracht., Acod
lernen nötig ſei, daß jeder, der an der allgemeln."
ſich beteiligen wolle, außer der Tonkurzſchrift ans
Notenſyſtem erlernen müſſe. Hierin wurde die Liob.
keit für die Einführung geſehen, zugleich aber etches
vielleicht in Volksmuſikſchulen den Verſuch mäche
Unterricht auf dieſer Baſis zu verſuchen.
fenstag, 11. September 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 251 — Seite 3
Auffnang vei 1. Boneroanosoer fammang
V
D
z
E
G
2.
Z
m
2
2
T
2
mr
17
G
98
W:
eneſch bitkel die „verlorenen Söhne
Des Bolterdandes al RAdtrhr.
DNB. Genf, 10. September.
Die Völkerbundsverſammlung wurde Montag vormiſtag
1y den Präſidenten des Völkerbundes Beneſch eröffnet. Die
reter von mehr als 50 Staaten hatten ſich im großen Saal
Genfer Wahlgebäudes eingefunden. Unter dieſen befanden
dier Regierungschefs und 24 Außenminiſter, von denen die
en europäiſchen Ländern angehören. Man bemerkte u. I.
britiſchen Außenminiſter Simon, den kana=
Den Miniſterpräſidenten Bennett, den
norwe=
en und den iriſchen Miniſterpräſidenten;
Dgen war der öſterreichiſche Bundeskanzler
Sſchnigg bei der Eröffnung der Tagung noch
anweſend. Die Vertreter zahlreicher Staa=
Uſtehen unter Führung ihrer Vertreter im
Slerbundsrat.
er tſchechiſche Außenminiſter Beneſch hielt
Ratspräſident die einleitende Rede, die nur
Schluß den üblichen Beifall fand, während
Sanderen Teile, auch die Anſpielung auf den
ritt Sowjetrußlands, von der Verſamm=
II ſtumm angehört wurde. Beneſch
beſchäf=
ſich zunächſt mit dem, was man dem
Völ=
mind heute vorwerfe. Er erwähnte in dieſem
Immenhang die Stockung der
Abrüſtungs=
renz, den Austritt Deutſchlands und
Ja=
m. den Chaco=Krieg, den chineſiſch=japani=
5I und den ruſſiſch=japaniſchen Konflikt ſo=
— das Scheitern der Wirtſchaftskonferenz in
on. In allen dieſen Punkten ſuchte er aber
Doffenkundigen Fehlſchlag abzuſchwächen oder
itſchuldigen. So meinte er, der Austritt der
Een Großmächte habe den Völkerbund nicht
Sittern können. (2)
r gebe auch den Glauben nicht auf, daß die
orenen Söhne” wieder zurückkehren würden.
„Jenn es auch zweifellos nicht gelungen ſei,
m ewiſſen Teilen der Welt die Friedenspolitik
Völkerbundes zum Erfolg zu führen, ſo ſei
2 kein Zweifel daran erlaubt, daß in an=
Teilen der Welt, vor allem in Europa. Die zwei Köpfe
z, der an ähnlichen Ereigniſſen ſchuld ſein
(links)
rſe, entweder direkte Sanktionen von ſeiten
S: großen Anzahl anderer Mitglieder des
Derbundes auf ſich ziehen würde, oder aber eine furchtbare
— ntwortung für das völlige Verſchwinden des Völkerbundes
—r die Entfeſſelung einer allgemeinen Kataſtrophe, die
ihres=
den nie gehabt habe, einer Kataſtrophe, von der er ſelbſt
Ohlungen werden könnte. Dieſe Gewißheit ſei kein zu
ver=
undes Ergebnis. Man ſei heute gewarnt.
Dieſen Paſſiven der Völkerbundsarbeit ſtellte Beneſch das
S gen, was er als Aktivum wertet. Er ſpricht von der
u. eſtreitbaren Annäherung der Vereinigten
Saten von Nordamerika an die
Völkerbunds=
i3 itution und vor allem von dem in Ausſicht ſtehen=
Eintritt Sowjetrußlands, eines Landes, ohne
Mitarbeit die Verhältniſſe in Europa und in der Welt
als wieder normal werden könnten. Er achtet auch hier die
Zifel einiger Staaten, aber auf jeden Fall ſei dieſer Entſchluß
jetrußlands ein unzweifelhafter Beweis dafür, daß der
W erbund noch immer eine Kraft und ein außerordentlich wich=
Mittel für die politiſche Organiſation der Welt iſt.
Zu den Erfolgen rechnet Beneſch dann außer der
Bei=
tng des Letitia=Konfliktes zwiſchen Peru und
S mbien vor allem die Vorarbeiten für die
Saur=
a immung bei denen der Vertreter Italiens ſich große
Wienſte erworben habe. Es ſei ſo gelungen, die Verſchärfung
es, gefährlichen Lage zu verhindern. Schon bald werde nun
dri weite Etappe dieſer Verhandlungen beginnen. Wenn das
bnis ebenſo günſtig ſein wird, ſo habe der Völkerbund im
reſſe des Friedens Europas eine außerordentlich wichtige
be erfüllt.
Der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter rechnet dann auch
ut die Erfolge des „Völkerbund=Geiſtes”
ge=
mi ſe gemeinſame Schritte der drei großen
chte zu Gunſten der Unabhängigkeit
Oeſter=
rahs. Sie ſeien zweifellos ein Beweis für die internationale
parität und zeigten, daß gewiſſe europäiſche Fragen
unlös=
mit der Aufrechterhaltung des Friedens in Europa ver=
bunden ſind. Auch den in Ausſicht genommenen Oſtpakt der
im Einklang mit den Beſchlüſſen der Abrüſtungskonferenz ſtehe,
will Beneſch als einen Schritt anſehen, der den Frieden ſichern
und befeſtigen könne.
Ich weiß, ſo fuhr Beneſch dann fort, daß man in gewiſſen
Kreiſen von Zeit zu Zeit befürchtet, daß ein Krieg ausbrechen
könne: man glaubt ſogar, daß der Krieg ſchon in der ganzen
Atmoſphäre liegt unmittelbar über unſeren Häupsern. Trotz der
düſteren Schatten, die auf das Bild fallen, glaubt Beneſch aber
die Geſamtlage des Völkerbundes nicht als entmutigend
an=
ſehen zu müſſen. Auf jeden Fall müſſe man wiſſen, daß auch
das Schickſal dieſes Bundes in den Händen ſeiger Mitglieder
liegt, und daß es bei gutem und feſtem Willen möglich ſein
der Völkerbundsratstagung, der ruſſiſche Außenminiſter Litwinow
im Geſpräch mit ſeinem franzöſiſchen Kollegen Barthou.
müſſe, die gegenwärtige Kriſe zu überwinden. In dieſem Geiſte
erklärte er die 15. Verſammlung des Völkerbundes für eröffnet.
Der ſchwediſche Außenminiſter Handler
Präſidenk der Völkerbundsverſammlung.
Die Völkerbundsverſammlung wählte mit 49 Stimmen von
52 abgegebenen den ſchwediſchen Außenminiſter Sandler zum
Ver=
ſammlungspräſidenten. Sandler übernahm daraufhin mit einem
kurzen Dank den Vorſitz der Völkerbundsverſammlung.
Der Völkerbundsrat iſt am Montag nachmittag wieder zu
einer geheimen Sitzung zuſammengetreten, in der die Frage des
Eintritts der Sowjetunion behandelt wurde. Außerdem befaßte
ſich der Rat mit der Beſchwerde des Prinzen Pleß.
* Einſchalkung auf Umwegen.
Die Erklärung des franzöſiſchen Außenminiſters Bartbou
vor dem Völkerbundsrat iſt nichts weiter als ein unverhüllier
Verſuch, ſchon jetzt, alſo ſchon viele Monate vor der
Ab=
ſtimmung im Saargebiet dem Rat den Weg zu weiſen, den er
nach dem Willen und den Wünſchen Frankreichs bei der
Be=
wertung des Abſtimmungsergebniſſes gehen ſoll. Hinter den
ſalbungsvollen Worten, daß Frankreich jedes Ergebnis der
Ab=
ſtimmung annehmen werde, verbirgt ſich doch nichts anderes als
ein groß angelegtes Spiel, das im weſentlichen nur die eite
Möglichkeit: Aufrechterhaltung des derzeitigen Zuſtandes im
Saargebiet, kennt. Um den Status quo dreht ſich denn auch
alles. Er iſt das Kernſtück der Saardenkſchrift der Pariſer
Regierung an den Völkerbund. Herr Barthou hat ja auch
er=
reicht, daß das Dreierkomitee für die Saarabſtimmung
Voll=
macht vom Rat erhielt, die in der Denkſchrift aufgeworfenen
Probleme zu prüfen. Damit iſt in den Mittelpunkt des
poli=
tiſchen Tagesgeſprächs das gerückt, was Frankreich bis zum Ab=
ſtimmungstag in allen Variationen der Saarbevölterung
vor=
führen will. Wir haben ſchon einmal darauf hingewieſen, daß
Frankreich das Saarland für die Aufrechterhaltung des Status
quo durch die Inausſichtſtellung allermöglichen materiellen
Vor=
teile gewinnen will. Das iſt nicht mehr und nicht weniger als
ein reichlich aktives Eingreifen in den Abſtimmungskampf, wenn
auch dieſes Eingreifen aus der Ferne geſchieht und in die
Form der Ueberreichung einer Denkſchrift an den Völkerbund
und die Beauftragung der Dreierkommiſſion gekleidet worden iſt=
Wir im Deutſchen Reich haben die feſte Zuverſicht zu den
Brüdern und Schweſtern an der Saar, daß ſie Herrn Barthou
am Abſtimmungstag demonſtrativ vor Augen führen, wie ſehr
er ſich verſpekuliert hat. Auf die durchſchlagende Wucht dieſer
Demonſtration allein kommt es an. Sie iſt für die Zukunft des
Saarvolkes um ſo wertvöller, je näher das Bekenntnis zur
Rückkehr in das Reich bei der Grenze von 100 Prozent liegt.
Barthon hat jetzt den Startſchuß für die volle Entfaltung der
franzöſiſchen Saarpropaganda mit allen ihren materiellen und
ſeeliſchen Preſſionsmitteln abgegeben. Aber die Saarländer
haben in den hinter ihnen liegenden 15 Jahren tauſendfnche
Beweiſe dafür geliefert, daß ſie im entſcheidenden Augenblick
„Nerven zu behalten wiſſen. Anders ſieht es dagegen im
fran=
zöſiſchen Lager aus. Hier hat man ſich etwas Fanikar ig von
dem Glauben an einen franzöſiſchen Abſtimmungsſieg
abge=
wendet, um ſich nun einzureden, daß Frankreich mit dem Sti us
quo ſein Saargeſchäft zu einem erfolgreichen Abſchluß bringen
kann. Jedoch zu dieſem Geſchäft gehört der ſaarländiſche
Part=
ner, hinter dem ganz Deutſchland ſteht und zu dem auch der
letzte Deutſche hält. Mögen den Franzoſen ſehr bald die Augen
aufgehen, daß auch Barthous Winkelzüge zur Unfruchtbarkeit
verurteilt ſind.
Herr Knox verbieket den F99.
dsk. Saarbrücken, 10. September.
Die Regierungskommiſſion hat jetzt ihre
Ausnahmeverordnun=
gen gegen den Freiwilligen Arbeits=Dienſt in Kraft geſetzt.
Da=
nach iſt im Saargebiet jede Werbung für den FAD. unter ſtrenge
Strafe geſtellt. Außerdem müſſen ſich ſämtliche früheren
Arbeits=
dienſt=Freiwilligen, ſowie die früheren SA.= und SS.=Männer
innerhalb 14 Tagen bei der Polizei melden. Weiter iſt vorgeſehen,
daß dieſe Polizeiaufſicht noch erheblich verſchärft werden kann.
Wie ja auch kaum anders zu erwarten war, iſt das
Gut=
achten des ſaarländiſchen Landesrats in den Papierkorb geflogen.
Die Saarregierung betrachtet es auch für unter ihrer Würde, ſich
einmal an Ort und Stelle über den Freiwilligen Arbeitsdienſt
und ſeine Aufgaben zu unterrichten. Sie bleibt einfach bei ihren
ungeheuerlichen Behauptungen. Die Saarbevölkerung wird auch
dieſe neue — ja nur für kurze Zeit dauernde — Belaſtung zu
er=
tragen wiſſen in eiſerner Diſziplin, die die beſte Gewähr dafür
iſt, daß Recht und Wahrheit in Kürze doch ſiegen werden.
Pariſer Querſchnikk.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 10. September.
Der Eindruck des Nürnberger Parteitages war in
Frank=
reich ſehr ſtark. Alle franzöſiſchen Kommentare zeigen dies
deut=
lich. Die Proklamation Adolf Hilters wurde in Panis ſehr
eingehend analyſiert, aber was man dazu ſagt, drückt neben viel
Verlegenheit vor allem die Abſicht aus einer
grundſätz=
lichen Erörterung des deutſch=franzöſiſchen
Verhältniſſes im Augenblick aus dem Wege zu
gehen.
Die Reſerve in den außenpolitiſchen Fragen iſt überhaupt
auf einmal recht fühlbar. Das kommt auch in den
Kommen=
taren zur Genfer Tagung zum Ausdruck. Man will den
Ver=
handlungen in Genf übrigens recht viel Bedeutung geben; die
konſtante Sorge um das Preſtige des Völkerbundes iſt ſeit
dem Austritt Deutſchlands auffallend.
Man verſichert, daß die Verhandlungen der franzöſiſchen
Diplomatie über die Aufnahme der Sowjets in den
Völkerbund ſchon mehr Ergebniſſe gezeitigt haben als man
urſprünglich annahm und zeigt ſich hier in dieſer Beziehung
recht optimiſtiſch. Ueber die Opfer allerdings die
Frank=
reich bringen mußte, um gewiſſe Antipathien gegen die
Sowjets zu beſeitigen, ſpricht man nicht.
Die außenpolitiſchen Fragen vermögen aber die
Aufmerk=
ſamkeit von den Schwierigkeiten der Innenpolitik nicht ganz
abzulenken. Man verſucht krampfhaft dem Konflikt, welcher
zwiſchen der öffentlichen Meinung und der Juſtiz in der
Princeaffäre beſteht, den politiſchen Charakter zu
nehmen. Das gelingt aber nicht. Und ſelbſt wenn es gelingen
würde zwiſchen der parlamentariſchen Unterſuchungskommiſſion
und dem Juſtizminiſter Chéron einen ſcheinbaren Kompromiß
zu finden, man könnte noch immer von keiner Entſpannung
ſprechen. Der innenpolitiſche Burgfrieden iſt in
dieſem Punkte gebrochen. Das iſt um ſo gefährlicher,
Skreit um Lyrik.
Von Alfred Günther.
Dichter und Kritiker, Verleger und andere
Schrifttumsſach=
indige haben ſich — zumeiſt in Fachblättern — über die
der Lyrik in unſrer Zeit und über die Verpflichtungen
Zeit gegen die Lyrik geſtritten. Ein Dichter, Fritz Diettrich,
ein Lyriker, wagte den erſten Vorſtoß und klagte
nament=
die großen Verleger an, daß ſie das lyriſche Schaffen der
mwart vernachläſſigten. Der Dichter forderte Opfer von die=
Zerlegern und hätte ihnen gern die Verpflichtung abgelockt,
11ich eine beſtimmte Anzahl neuer Lyrikbände herauszugeben.
Mit der Frage, ob die heute veröffentlichten Lyrikbände auch
gend Käufer finden, fand ſich der Wortführer der Lyriker
Recht ſehr optimiſtiſch ab. Infolgedeſſen erhielt er die
2 yort der Angegriffenen, auf dieſe empfindliche Stelle zielend.
* Verleger erklärten, daß ſie ſich durchaus bewußt ſeien, mehr
tie Lyrik getan zu haben, als tragbar vom Standpunkt des
äfts ſei. Sie zählten die Bände auf, die erſchienen ſind, ſie
eilten die lyriſche Produktion der Gegenwart (und ihre
4 ren dürfen beanſpruchen, aufs beſte darüber unterrichtet zu
als nicht ſehr hoch, ſtellten feſt, daß das Mittelgut
über=
t2 nur ſehr ſelten wirklich Bedeutendes vorliege: Schließlich
tpten die Angriffenen die Waffe: Es werde noch viel zu viel
2. gedruckt, banale, mittelmäßige, dilettantiſche, aber auch ehr=
I gekonnte, gute — aber wo ſeien denn die Käufer dafür,
ie Liebhaber!
Der Streit wurde mit Leidenſchaft und mit Klugheit ge=
—Es wurden rund um das unerſchöpfliche Thema eine Fülle
raktiſchen Vorſchlägen gemacht, die alle vor allem eins bewie=
Die vielen Menſchen das Schickſal der Lyrik am Herzenliegi. Ob
dieſe ſchönen Vorſchläge, oder ſagen wir: Wünſche und
rungen der zur Förderung der Lyrik entſchloſſenen Fachleute
füllung gehen oder nicht: Ein Gutes hat dieſer Streit
ge=
die Lebensfrage der Lyrik wurde wieder einmal geſtellt.
WVen geht dieſe Frage an? Wo ſind die Menſchen, denen
Sand Lyrik ein Lebensbuch iſt, denen es Bedürfnis iſt und
, an jedem Tage ein paar Verſe zu leſen oder vor ſich
her=
gen? Wo ſind die Freunde der Lyrik, denen es ſelbſtver=
„lich iſt, zu ihrem Beſitz an klaſſiſcher und romantiſcher
zu ihrem Beſitz an den Bänden Dehmels und Liliencrons,
S und Stefan Georges auch die Lyrikbände der Jungen.
kannten zu ſtellen? Wo ſind die Kenner und Liebhaber, die
Drer Geſellſchaft diskutieren über Friedrich Schnacks ſüße
odie und Gottfried Benns hohen klaren Klang? Wer kennt
die Gedichtbücher des jungen Wolfram Brockmeier? Wer kauft
zu den Gelegenheiten, die ihm Büchergeſchenke abfordern, einen
Band neuer Lyrik, oder nur eine der ſchönen Lyrik=Anthologien
(Etwa die beiden prachtvollen Bände des Phaidon=Verlags „Die
ſchönſten deutſchen Gedichte” und „Die ſchönſten Gedichte der
Weltliteratur”)?
Den Zweiflern zum Trotz, die nie ein Gedicht geleſen
haben und richtig leſen werden — dieſe Freunde der Lyrik ſind
da. Sie ſind ihrer Liebe nie untreu geworden, ſie öffnen täglich
ihre Bände, ſie leſen jedes Gedicht, das ihnen eine Zeitung,
eine Zeitſchrift bringt (die beide nie aufgehört haben, Gedichie
zu drucken). Sie ſprechen darüber zu andern, ſie kaufen immer
wieder einen, zwei neue Gedichtbände.
Es ſind die Mädchen und Jünglinge, die Frauen und
Män=
ner, denen der Sinn für die Kriſtallform der dichteriſchen
Sprache gegeben iſt. In ihnen hat ſich das Kindheitserlebnis
immer fortgeſetzt, unter einem neuen Wortklang, Wortbild,
Wortſinn zu erbeben, ihnen hat ſich die Luſt an den
aller=
erſten Wortlauten immer erneuert. In ihnen erklingt Muſik des
Wortes, ihnen erſteht Magie der Sprache ſie genießen die
Harmonie des Reimes und das Atmen des Rhythmus im
Vers — ihnen löſt ſich eigene Freude, eigene Sorge, eigene Not
am reinſten in den Verſen derer, denen ein Gott zu ſagen gab,
was ſie leiden. Das Aufwachen zur Sprache wird ihnen immer
neu gefchenkt, ſie ſind es, die die Worte der Lyrik: Wald, Traum,
Geſtirn, Sehnſucht, Herz wahrhaft ſehen und hören, ſchmecken
und riechen, taſten und erkennen. Das, was den Kindern beim
erſten Vers, was den Vierzehnjährigen bei der Begegnung mit
den großen Gedichten geſchah, das wiederholt ſich in dieſen
Glücklichen immer wieder. Keine andere Form der Dich ung
kann ihnen das geben, was ihnen die Lyrik gibt. Nein ſie
künnen es nicht entbehren, am Abend oder in der Nacht, auf der
Reiſe im Zug, beim Spaziergang durch die Felder dieſe
magiſchen Zeilen zu zitieren, in denen innerſtes Bekenntnis eines
Menſchen im andern Menſchen Macht und Heimat gewinnt.
Viele Frauen ſind in dieſer Lyrikgemeinde. Als Mädchen
blieb ihnen das in der Schule gelernte Gedicht unvergeßlich,
ſpäter können ſie es noch ihren Kindern herſagen. Vielleicht
be=
wahren die Frauen ſich dauerhafter den Sinn für das Selige,
Schwingende, Erhabene, Reine und Zarte, vielleicht erfüllt ihre
Phantaſie leichter das Wort des Dichters. Aber auch viele
Männer ſind bis ans Ende dem Geheimnis des Gedichts
aus=
geliefert, ſelbſt diejenigen, die es ſchamhaft verſchweigen. Mag
es dem Dumpfen unſichtbar, dem Nüchternen verſchloſſen
blei=
ben, dem Raſtlos=Tätigen eine kindiſche Spielerei, — das
Cc=
dicht lebt für alle Gläubigen, Ehrfürchtigen, auch für alle
Geiſtigen.
Es mag ſein, das dieſe Gemeinde für die Neugierigen und
für die Statiſtik nicht zu faſſen iſt. Sie preiſt ſich nicht an,
ver=
anſtaltet keine Generalverſammlungen. Aber ſie lebt. Die
Mit=
glieder dieſer Gemeinde erkennen ſich mühelos. Und ſie geben
einander das Gut weiter, das ſie ſich erworben haben. Dieſe
Gemeinde iſt bald groß, bald klein, bald deutlich, ſichtbar, bald
ſcheint ſie verſchwunden. Aber für ſie dichten die Lyriker, für
ſie werden die Gedichte gedruckt. Dieſe Gemeinde ſtirbt nicht,
denn mit ihr würde die Lyrik ſterben. Das Gedicht aber bleibt
ewig.
Nur den einen ſtrengen Kreis ziehen dieſe wahren
Lieb=
haber: dor ihnen gilt nur der höchſte Anſpruch. Sie haſſen die
Dilettanten, die Reimkünſtler, die braven Verſeſchmiede, die
Ehrgeizigen, die mit ihrer Privat= und Familienlyrik in die
Literatur wollen. Dafür ſind aber unter der Gemeinde genug,
die ſelber die Literatur nicht kennen. Vielleicht tragen ſie nicht
einmal den Namen des Autors mit ſich. Zu ihnen gehören aber
auch die Kenner, gehören die Schöpferiſchen, die Geiſtigen, die
das Weltbild der Lyrik überſchauen, die das hohe lyriſche
Kunſtwerk zu beurteilen verſtehen. Sie alle lieben das Gedicht.
Für die andern iſt es nur Schmuck, Stoff, Bildungsgegenſtand
wie die ganze Kunſt.
Es iſt herrlich, daß einmal über Lyrik geredet und geſtritten
wurde. Streit klingt auch an die Ohren derer, die auf ieiſe
Dinge nicht hören. Mancher von ihnen hat die Lyrik vielleicht
nur im Drang der Geſchäfte, im Strudel der Sorgen vergeſſen.
Es geſchieht alle Tage, daß Menſchen die Lyrik entdecken und
durch Gedichte gläubig und ehrfürchtig werden.
Englands Richker leben lange.
)London. Hier kann auch die Statiſtik nicht lügen:
die engliſchen Richter haben das längſte Leben von allen
Rich=
tern der Erde und ſind länger im Beruf tätig als ſonſt
irgend=
welche Staatsbeamte. Da ſind nicht weniger als 18 ſehr hohe
Richter, die noch im Amt ſind, obwohl ſie das 70. Lebensjahr
längſt überſchritten haben. Richter Scrutton, der kürzlich ſtarb,
war 78 Jahre alt und bis zuletzt im Dienſt. Sir Horace Avory
iſt noch im Amt mit ſeinen 83 Jahren.
Man hat ſich lange vergeblich gefragt, wo das Geheimnis
dieſer Langlebigkeit zu ſuchen ſei. Ihr Tagewerk iſt nichr
leicht, — aber vielleicht haben jene recht, die darauf hinweiſen,
de., die Richter d.i Monate Ferien im Jahr haben und
außer=
dem gut bezahlt würden. Zweifellos — ſo etwas kann jung
erhalten!
Seite 4 — Nr. 251.
da die Hoffnungen der Oppoſition — auch wenn das gerne
ber=
ſchwiegen wird — ſich gerade auf Chéron konzentrieren.
Die neueſten Maßnahmen der Regierung — ſowohl die
weiteren Pläne zur Bekämpfung der Teuerung als auch die
Maßnahmen zur Herabſetzung des Zinsſatzes — werden ſehr
ſkeptiſch beurteilt. Die Fachkreiſe weiſen darauf hin, daß bei
der jetzigen Organiſation des Kreditweſens in Frankreich die
Mittel, die der Regierung zur Verfügung ſtanden, ſchon
er=
ſchöpft ſind. Nur von einem pſychologiſch bedingten Umſchwung
wäre eine Aenderung zu hoffen. Solange das aber nicht
en=
trifft, wird Frankreich das Land der
brachliegen=
den Kapitalien weiter unter dem inneren
Kredit=
mangel und der Wucherzinſen leiden.
Agrefſive franzöſiſche Gedenkreden.
DNB. Paris, 10. September.
Der Sonntag ſtand in Frankreich unter dem Zeichen der
Gedenkfeier an die Marneſchlacht und an die Kämpfe in
Lothringen. Veranſtaltungen dieſer Art fanden ſtatt in Mequx,
Vitry=le=Francois und in Champenoux in der Gegend von
Naney. Zum Gedenken an die Marneſchlacht, ſprach u. a. der
franzöſiſche Kriegsminiſter Marſchall Pstain. In der Schlacht
an der Marne habe das franzöſiſche Volk, dem man mitunter
Leichtfertigkeit zum Vorwurf mache, den Beweis dafür erbracht,
was es an ſchlichtem Heldentum und körperlicher wie ſeeliſcher
Ausdauer leiſten könne. Nach einer Betrachtung über die
ein=
zelnen Phaſen der Marneſchlacht begab ſich dann zum Schluß
ſeiner Rede der Marſchall auf das Gebiet der Politik.
Deutſch=
land, ſo behauptete er, beſäße im innerſten Kern ſeines Weſens
nicht nur jene kriegeriſche Tugend, die auf den Schlachtfeldern
ſeinen Wert ausmache, ſondern es habe beſonderen Geſchmack an
der Macht, mit der es einen Kult treibe, und es ſei von dem
beſtändigen Hang getrieben, den Säbel zu ſchwingen, um auf
dieſe Weiſe ſeiner Politik Nachdruck zu geben.
Wie aus dieſen Worten des Marſchalls hervorzugehen
ſcheint, hat der Marſchall bis jetzt es noch nicht für notwendig
gefunden, von den vielen Reden hinreichende Kenntnis zu
nehmen, in denen der Führer Deutſchlands tieffriedfertige
Ein=
ſtellung mit aller wünſchenswerter Deutlichkeit umriſſen hat.
Nur ſo läßt es ſich auch erklären, wenn der Marſchall weiterhin
an Deutſchland die überflüſſige Mahnung richtet, es möge im
Gedenken an die gefallenen Deutſchen, die drüben neben ſo
vielen gefallenen Franzoſen ruhen, ſich daran erinnern, daß der
Krieg nicht ein Gut an ſich ſei, und daß die Menſchheit nach den
Prüfungen des Weltkrieges nur daran denke, ihre Wunden zu
verbinden und zu arbeiten, um wieder zu einem beſcheidenen
Wohlſtand zu gelangen. Das ſei das Ideal aller Franzoſen und
dieſes Ideal würden ſie, falls nötig, in demſelben Geiſt
ver=
teidigen, wie ſie es an der Marne getan hätten.
Beſonders maßlos in ihren Angriffen gegen Deutſchland
war jedoch eine Rede, die der Abgeordnete Deſire Ferry, der
Vorſitzende des Heeresausſchuſſes der Kammer, auf dem
Fried=
hof von Champenoux hielt. — So behauptete er u. a.,
Deutſch=
land ſei bereit, ſich auf ein Signal hin in jedes Abenteuer zu
ſtürzen. Woher Ferry die Berechtigung zu dieſem Ausfall
nimmt, iſt unerfindlich. Daß der Führer in Nürnberg die
Arbeitsdienſtpflicht angekündigt hat, verdrehte Ferry dahin, daß
Deutſchland damit die Rückkehr zu der durch den Verſailler
Ver=
trag verbotenen Militärdienſtpflicht verſuche. Ferry, deſſen
deutſchfeindliche Einſtellung ja nichts Neues mehr iſt, verſuchte
auch wieder mit Zitaten aus dem Buche „Mein Kampf” ſeinen
unhaltbaren Standpunkt zu belegen. Schließlich behauptete
Ferry, daß die lothringiſche Bevölkerung an der Saarfrage
be=
ſonders intereſſiert ſei, denn nach einer Rückgliederung der Saar
müſſe Lothringen wie vor 1914 in ſtändigem Alarmzuſtand unter
der Bedrohung eines neuen Einfalls leben. Die lothringiſche
Bevölkerung wünſche vor neuen Kriegsſchrecken geſchützt zu ſein.
Dieſer tiefe und eigentliche Zweck der agitatoriſchen
Aus=
führungen Ferrys verrät ſich darin, daß er zum Schluß
leiden=
ſchaftlich für eine Erhöhung der Militärdienſtzeit eintrat.
Franzöſiſche Manöver an der Schweizer Grenze.
EP. Paris, 10. September.
Zwiſchen Beſangon und der ſchweizeriſchen Grenze
be=
ginnen am Dienstag große Manöver, denen der Kriegsminiſter
Marſchall Pétain, der General Gamelin vom Großen
General=
ſtab und mehrere andere hohe Offiziere beiwohnen werden.
Auf=
gabe des Manövers iſt, einen angenommenen Angreifer, der von
der Schweizer Gegend her aus der Richtung Olten nach
Frank=
reich eindringt, zurückzuwerfen.
Scharfe Sprache der Belgrader „Breme‟
gegen Ikalien.
EP. Belgrad, 10. September.
Die italieniſch=jugoſlawiſche Preſſepolemik hat eine
außer=
gewöhnliche Schärfe angenommen. Die Preme” veröffentlicht
einen Leitartikel unter der Ueberſchrift „Antwort an die Helden
von Caporeto”, worin gegen einen Artikel der Zaraer
italieni=
ſchen Zeitung „San Marco” polemiſiert wird, in welchem der
kriegeriſche Mut der Serben in Zweifel gezogen worden war.
Die „Vreme” wirft in außerordentlich leidenſchaftlichen
Aus=
drücken den Italienern Mangel an militäriſchen Tugenden vor
und erklärt, die Italiener trieben ein allzu gefährliches Spiel
mit Jugoſlawien. Jugoſlawien ſei imſtande, nicht bloß mit
Worten, ſondern auch mit Taten zu antworten, denn die
jugo=
ſlawiſche Geſchichte und ihr Ruf ſeien mit Taten begründet
worden.
auch genannt
Aobaulbfänser Frlepäng
gibt grauen Haaren Jugendfarbe wieder, iſt waſſerhell.
Unſchädlich, Seit35 Jahren erprobt, vontauſenden
Pro=
feſſoren, Aerzten uſw. gebraucht und empfohlen. Durch
ſeine Güte Weltruf erlangt! Preis Mk. 5.70, ½ Fl.
Mk. 3.—. Für ſchwarze Haare u. ſolche, welche ſchwer
annehmen: „Extra ſtark” Mk. 9,70, ½ Fl. Mk. 5.—
Ueberall zu haben. Parfümeriefabrik Exlepäng,
(TV 7869
G. m. b. H., Verlin W62.
Radio=
Batterieempfän=
ger geſucht.
Preisang. unter
M. 145 Geſchſt.
Ca. 80 Hühner
zu verkauf. Näh.
Moosbergſtr. 84,
III., Krichbaum.
Gebrauchte (
Kohriäder
bill. abzugeben.
Gütting,
Schuchardſtr. 10.
Mtittltf UT.
500 ccm., in gu=
tem Zuſtand,
verkäufl. Huck,
Alexanderſtr. 3=Rad=
Lieferwagen,
ſteuer= u. führ., verkf.
Huck
Alexanderſtr. 6. Brillanten
Gold- und Silber-
Gegenstände
Perser-Teppiche
kauft
Kurtz
Rheinstraße 20.
Gebrauchter
Herd, ca. 80 X
120, Herren= u.
Damenrad zu
kaufen geſucht.
Frankenberger=
Mühle.
Darmſtadt II.
Kaufe.
alte und defekte
Fahrräder,
klei=
ne Spiralbohrer
u. Schraubſtock.
Ang. u. M. 148
a. d. Geſchäftsſt.
Oelbild —
etwa 90 X130 cm
und
Schreibma=
ſchinentiſchchen
zu kauf. geſucht.
Ang. M.140 Gſch.
R
A
Wer hilff?
Intell. jg. Mann,
35 J. alt, leiſtet
jede körp., geiſt.
u. ſchriftl. Arb.,
geg Koſt u. Wohn.
u. etw. Taſcheng.
Ang. M. 133 Gſch.
Suche
für meinen
jun=
gen Koch u. ält.
Küchenmädchen
wegen. Aufgabe
des Geſch.
Stel=
lung zum 1. 10.
od. ſpäter. Beide
ſehr zu empfehl.
Ang. M. 129 Gſch.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 11. September
1934
Deutſchland und der Oſtpakt.
Deukſchlands Skellungnahme
zum Plan eines Oſtpaktes.
DNB. Berlin, 10. September.
Die deutſche Reichsregierung hat nach ſorgfältiger Prüfung
des bekannten Planes eines ſogenannten Oſtpaktes die beteiligten
Regierungen nunmehr über ihre Stellungnahme unterrichtet.
Wie man weiß, handelt es ſich bei dem vorgeſchlagenen neuen
Sicherheitsſyſtem in Oſteuropa vor allem um die Verpflichtung
der acht Paktteilnehmer, nämlich Deutſchlands, der Sowjetunion,
Polens, Litauens, Lettlands, Eſtlands, Finnlands und der
Tſche=
choſlowakei, zur automatiſchen gegenſeitigen militäriſchen
Unter=
ſtützung im Kriegsfalle. Außerdem ſoll die Sowjetunion eine
Garantie für den Rheinpakt von Locarno und Frankreich eine
Garantie für den Oſtpakt übernehmen.
Dieſe Garantien ſollen ſich eventuell auch zugunſten
Deutſch=
lands auswirken. Das ganze Syſtem ſetzt die Zugehörigkeit der
Teilnehmerſtaaten zum Völkerbund voraus und will dieſe
Staa=
ten auch in gewiſſen grundlegenden Fragen der europäiſchen
Politik zu einer beſtimmten Haltung im Völkerbund verpflichten.
In ihren Bemerkungen über dieſes Projekt hat ſich die
deutſche Regierung zunächſt grundſätzlich dahin
ausgeſpro=
chen, daß ſie keine Möglichkeit ſieht, einem
der=
artigen internationalen Vertragsſyſtem
bei=
zutreten, ſolange ihre Gleichberechtigung auf
dem Gebiete der Rüſtungen noch von gewiſſen
Mächten in Zweifel gezogen wird. Der gleiche
Ge=
ſichtspunkt iſt auch für die Frage des künftigen Verhältniſſes
Deutſchlands zum Völkerbund maßgebend.
Was die vorgeſehene militäriſche Unterſtützungspflicht der
Paktteilnehmer anbelangt, ſo hat die deutſche Regierung
dar=
gelegt, daß ſich der Verwirklichung dieſes an die
Sanktionsbeſtim=
mungen des Völkerbundsſtatuts anknüpfenden Gedankens bisher
bei allen internationalen Verhandlungen unüberwindliche
Schwie=
rigkeiten entgegengeſtellt haben. Deutſchland, deſſen zentrale
Lage inmitten hochgerüſteter Staaten zu beſonderer Vorſicht
zwingt, kann keine Verpflichtung auf ſich nehmen,
die es in alle im Oſten mögliche Konfliktsfälle hineinziehen und
zum wahrſcheinlichen Kriegsſchauplatz machen
würde. Für die in dem Paktſyſtem vorgeſehenen
Sondergarantien Frankreichs und der
Sowjet=
union liegt kein reales politiſches Bedürfnis
vor. Deutſchland kann jedenfalls von ſolchen Garantien keinen
Vorteil für ſich erwarten.
Die deutſche Regierung glaubt, daß andere Methoden
der Friedensſicherung mehr Erfolg verſprechen.
Im allgemeinen würde ſie dabei zweiſeitigen Verträgen den
Vor=
zug geben. Sie lehnt aber auch mehrſeitige Verträge nicht ab.
Nur müßte der Schwerpunkt dabei nicht auf die automatiſche
militäriſche Unterſtützungspflicht im Kriegsfalle, ſondern auf die
Nichtangriffsverpflichtung und auf die Verpflichtung der an einem
Konflikt intereſſierten Mächte zur Konſultation gelegt werden.
Dieſe Verpflichtungen ließen ſich im Sinne friedlicher
Kriegsver=
hütungsmaßnahmen ſehr wohl zu realen Friedensgarantien
aus=
geſtalten, ohne daß damit die Gefahr von ernſten Kompliktionen
verbunden wäre, wie ſie der jetzt von den anderen vorgeſchlagene
Unterſtützungspakt ſicherlich zur Folge haben müßte.
Abrüfkungs=Konferenz
nicht vor November?
DNB. London, 10. September.
Reuter meldet aus Genf, bei einer Beſprechung zwiſchen
Barthou und Henderſon hätte Einigkeit darüber beſtanden, daß
es keinen Zweck haben würde, die Abrüſtungskonferenz vor
No=
vember einzuberufen.
Keine zivilen Luftſchuhübungen in England.
EP. London, 10. September.
Wie das Blatt „New Chronicle” meldet, hat die engliſche
Re=
gierung beſchloſſen, vorläufig keine Verhaltungsmaßregeln an die
Bevölkerung gegen Luftangriffe auszugeben und von den
geplan=
ten Tagen der „Luftangriffs=Bereitſchaft” Abſtand zu nehmen.
Die Regierung befürchte, daß eine ſolche Maßnahme bei der
Be=
völkerung den Glauben erwecken könnte, daß ein Krieg
bevor=
ſtehe. — Das Blatt fügt jedoch hinzu daß ein Teil des Kabinetts
dieſen Beſchluß mißbillige und nach Beendigung der Parlaments= ſterialidrektor Jäger, nahm aus beſonderem Anlaß eine
ferien verſuchen wolle, ihn rückgängig zu machen.
Gil Robles drängt in Spanien zur Macht.
EP. Madrid, 10. September.
Der Führer der Katholiken, Gil Robles, hat am Sonatag miſſar einzuſetzen, der unter Beſchränkung ſeiner Aufgae a
in einer großen Rede angekündigt, daß ſeine Partei nicht mehr
die Regierung Samper unterſtützen, ſondern im Gegenteil die Verwaltungsgebiet den Auftrag erhalten hat, eine vaſt.
Regierungsgewalt ſelbſt übernehmen wolle. Damit iſt der Regie= Klärung des in Frage ſtehenden Sachverhalts herbeizüſühle
rung Samper die für die Mehrheit notwendige parlamentariſche den Lauf der Verwaltung zu beaufſichtigen. Zum Konm.
Baſis genommen. Da gegenwärtig die Cortes in den Ferien ernannte der Rechtswalter den Konſiſtorialpräſi9!
ſind, bedeutet der Beſchluß des Katholikenführers für die Regie= Walzer, von der Verwaltung, der Den
rung keine unmittelbare Gefahr. Möglich iſt immerhin daß Evangeliſchen Kirche in Berlin. Die Oeſſen
Samper jetzt bereits die Folgerungen aus dieſem Beſchluß von wird über das Ergebnis der Unterſuchung weiter unté
Gil Robles ziehen und ſeinen Rücktritt erklären wird.
Weiblich.
mm
A
Geb., 21jähriges
Mädel ſucht
Auf=
nahme als
Haustochter
in nur gt. Hauſe
bei ält. Dame,
Ehepaar od. dgl.
Gute Koch= und
Nähkenntn,
vor=
handen. Ang. u.
M. 136 Geſchſt.
Mädchen,
ehrlich,
allein=
ſtehend, ſucht 2
3mal d. Woche
2—3 Std.
Haus=
hilfe. Mauerſtr.
Nr. 18, 3. St.
Ot
Servierfräulein
f. Nähe
Darm=
ſtadt geſucht. —
Näh. Geſchäftsſt.
Haushilfe,
jung, mit
Koch=
kenntniſſen bis
nach dem Spül.
geſucht. Vorſtell.
10—1 U.
Moſer=
ſtraße 14, pt.
Rekordhöhe des japaniſchen Wehrekar
EP. Tokio, 10. Septemb=
Der neue japaniſche Heeres=Etat zeigt gegenüber dem
jahr eine Erhöhung um 177 Millionen Yen
626 Millionen Yen. Damit wird ein neuer Rekord au
ſtellt und alle Erwartungen werden übertroffen. Der Etat
vom Kriegsminiſterium vornehmlich damit begründet, dae
geſpannte Lage im Oſten eine Einſchränkung der für die
teidigung der Mandſchurei notwendigen Ausgaben nicht zu
Nichtsdeſtoweniger wird damit gerechnet, daß das Fin
miniſterium verſuchen wird, den Etat weſentlich zu beſchnei
da der Marine=Etat ebenfalls eine weſentliche Erhöhung
bracht hat und eine Deckung des Budgets ohne ein weiteres
ziehen der Steuerſchraube, die die Regierung um jeden
vermeiden möchte unmöglich iſt. Demgegenüber ſoll das gri
miniſterium den Standpunkt vertreten, daß angeſichts der ga=
Lage eine Steuererhöhung ſich nicht vermeiden laſſen werde
Japan gegen Wekkrüſten zur See.
Von einem Vertreter des Auswärtigen Amts wurde
beſtätigt, daß Japan auf der Flottenkonferenz im nächſten
für die völlige Abſchaffung der Großkam
ſchiffe und Flugzeugmutterſchiffe eintre
werde ,Die japaniſche Regierung, ſo wurde betont, wolle
nicht an einem mit ſchweren Laſten verbundenen Wettrüſten
See beteiligen, ſondern plane den Bau einer kleinen Flotte
lediglich defenſiven und nicht offenſiven Zwecken diene.
Zuſpihung des Texkilarbeikerausftan
EP. New York, 10. Septemb
Die Weigerung der Textil=Induſtriellen, den von den 9
tern unterbreiteten Vorſchlag anzunehmen, wonach der Sck
ſpruch der vom Präſidenten Rooſevelt eingeſetzten Schlicht:
kommiſſion für beide Teile bindend ſein ſoll, hat in den
gebenden Kreiſen zwar nicht überaſcht, aber doch ſtarke Beun
gung hervorgerufen. Man befürchtet, daß blutige Unruhen
brechen können. Die Textil=Induſtriellen zeigen ſich entſchl.
die Pforten ihrer Fabriken den Arbeitswilligen zu öffnen.
von den Streikenden Streikpoſten aufgeſtellt worden ſind. 1
es ſchon deshalb zu Zwiſchenfällen kommen.
Ein neues Giftgas in den Vereinigken Staak
Auf der Jahresverſammlung der amerikaniſchen Chem
Geſellſchaft wurde von Dr. George Cady von der U.S. R
Co. ein Bericht über ein neuesphosgenartiges Kri
gas vorgelegt, das in konzentrierter Form auch als Exploſi
benutzt werden kann. Die Zuſammenſetzung ſoll ein Teil 9
gen, ein Teil Fluorin und drei Teile Sauerſtoff ſein.
Jialieniſches Unkerſtagksſekrekariak für Preſ
und Propaganda.
Auf Anordnung Muſſolinis wird in Italien ein dem 7
rungschef unmittelbar unterſtelltes Unterſtaatsſekretariat
Preſſe und Propaganda geſchaffen. Der bisherige Preſ
Graf Ciano, der Schwiegerſohn Muſſolinis, wurde zum 2
ſtaatsſekretär für dieſes Amt ernannt.
Die marriſtiſchen Ruheftörer der Hyde Patk
Kundgebung verurkeilk.
EP. London, 10. Septem
Von den geſtern wegen Widerſtands gegen die Poliz
Hyde=Park verhafteten marxiſtiſchen Ruheſtörern wurden he
dem Polizeirichter vorgeführt. Die Mehrzahl der Angek.
die faſt durchwegs in ſehr jugendlichem Alter ſtehen und 1
Namen tragen, kamen mit geringen Geldſtrafen dabon.
übrigen Fällen verhängte der Polizeirichter Gefängnisſtre
Einſehung eines Kommiſſars für die würte
bergiſche Landeskirche.
DNB. Stuttgart, 10. Septen
Der Rechtswalter der Deutſchen Evangeliſchen Kirche,
prüfung der Verwaltungsverhältniſſe der württembergiſchei
deskirche vor. Es handelte ſich insbeſondere um Klärung
zieller Vorgänge und zwar von Ueberweiſungen hoher Si
auf Stellen außerhalb der Landeskirche, ſo daß dieſe Beträg
durch der Verfügungsbefugnis der Landeskirche entzogen
Die vorläufige Unterſuchung ergab die Notwendigkeit, einen
werden.
Modiſtin,
jüngere, tüchtig,
ſofort geſucht. (e
Wenzel=
Rheinſtraße 33.
Mädchen,
ehrlich, fleißig,
nicht unt. 18 J.,
bis nach d.
Spü=
len zum 1. Okt.
geſucht. Ang. u.
M. 131 Geſchſt.
Tüchtiges,
zuverläſſ.
Haus=
mädch. baldigſt,
ſpäteſtens zum
1. Oktober
ge=
ſucht.
Witt=
mannſtr. 47, II.
Jüngeres
Mädchen
tags=
über für
Haus=
arbeit geſucht.
Bismarckſt. 125,p.
Mädchen
oder Frau,
ſau=
ber, fleißig,
täg=
lich vormittags
einige Stunden
geſucht. —
Lohn=
angeb. u. M. 135
Geſchäftsſtelle.
Haustochter,
gebildet, ſofort
geſucht.
Taſchen=
geld u. Famil.=
Anſchl. gewährt.
Frau Dr.
Hall=
wachs,Bensheim
a.d. B., Adolf=
Hitler=Str. 82.
kackvertré
zum Besuche der Malerk!
in Darmstadt, Odenwald
und Mannheim — Heidelk
biet von Lackfabrik gesul”
bei der dortigen Kundse.
gekührte Herren, die Umst
nnen, wollen sie
ustag, 11. September 1934
Sus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 11. September 1934.
eutſche Frau und deutſche Mukker!
inem unbekannten Bettler glaubſt du die Not meiſt
am in erſtes Wort. Glaubſt immer wieder an jeden, der
awine Türe pocht, auch wenn du ſchon oft die Lüge erkannt
he Muß dir das wahre Elend erſt in die Wohnung geſchleppt
w on, damit du ſie erkennſt und ihr dann hilfſt?
laubſt du, die Not ſei nur dort, wo deine Augen ſind? Du
hr ſt ſie nicht zu ſuchen und brauchſt dir nicht zu überlegen,
w52 gemildert wird. Dafür ſind andere da, denen du glauben
u— ertrauen kannſt. Es ſind alle die, die mitarbeiten wollen
im: NSV. Stelle dich mit deiner Hilfe zu ihnen, werde auch
drn utſche Frau und deutſche Mutter, Kämpfer in der NSV.
Tot verhindern, iſt klüger und leichter,
als ſie lindern!
Deshalb hinein in die NS.=Volkswohlfahrt!
Was ku’ ich bei den Fliegern?
Denken Sie, da kommt geſtern ein Flieger in blau=grauer
em zu mir und wirbt dafür, daß mein Mann und ich
Mit=
im Deutſchen Luftſport=Verband werden ſollen! Wir wollen
ne zehn, zwanzig Mark geben, aber Mitglied werden? Wo
och gar nicht fliegen wollen?!” So hört man es nicht nur
I!
ieber Volksgenoſſe! Die Fliegerei iſt dir dankbar, daß du
hr gegenüber ſchon öfters deine Opferbereitſchaft bewieſen
nd beweiſen willſt! Und doch ſucht ſie dich und braucht dich
itglied, ſelbſt wenn du nicht fliegſt! Denn in der praktiſchen
ung iſt die Fliegerei zahlenmäßig beſchränkt, war es, und
es bleiben!
ber du weißt doch, daß der Staat die Fliegerei nicht
unter=
darf! Und ſolange das durch Verſailles, Paris und London
all iſt, ſolange iſt deine Mitgliedſchaft im Deutſchen Luft=
Verband keine „Vereinsſache”, ſondern dein Bekenntnis zur
nſchaft aller derjenigen Volksgenoſſen, die begriffen haben,
leutſchlands Fliegerei noch große Aufgaben für Volk und
land zu erfüllen hat!
Willſt du Deutſchlands Wiederaufſtieg auch zur Luft.
dann bekenne dich zu dieſer Gemeinſchaft
und werde Mitglied im Deutſchen Luftſport=Verband!
nmeldung bei der Flieger=Ortsgruppe Darmſtadt,
tadt. Gutenbergſtraße 26. Fernruf 4321.
nartige!
M
O.4
no.
Odenwaldklub. Der 6½ſtündige eines Sportvereins würdige
Eh des Sonntags ſpannte über die Odenwaldhöhen einen
Bo=
om Mümlingtal zum Maintal, er war ausgezeichnet vorbe=
und durchgeführt von den Klubmitgliedern A Salomon
V. Straub. 120 Wanderer nahmen daran teil, alle beglückt
das prächtige Wetter, die Schönheit der Landſchaft, die
Viel=
eit der Bilder von Berg und Tal. Die Friſche des Waldes,
rchenden Obſtſegen, die Fülle der Kulturdenkmäler und den
hen Empfang, den die Ortsgruppen Vielbrunn, Klein=Heu=
Groß=Heubach, Rüdenau, Klingenberg und Miltenberg
armſtädter Wanderern bereiteten. Die Wanderung ging von
lſtadt über Weiten=Geſäß, Vielbrunn durch das wunderſame
bachtal nach Mainbullau, dann an den Hainſäulen vorbei
Zlein=Heubach. Die Grüße der genannten Ortsgruppen
ſtei=
noch in herzlicher Anſprache das Mitglied des
Hauptaus=
hs, Oberveterinärrat Lenz, aus Miltenberg. Profeſſor Dr.
r dankte den Führern der Wanderung und allen
Ortsgrup=
er pries den Odenwald=Klub als den Heimatbund und den
verein, der ſeit über 50 Jahren den arbeitenden
Volksgenoſ=
eliſche und körperliche Erfriſchung und den Geiſt echter
Ge=
haft und Vaterlandsliebe ſpende. Die Wanderung der
n. findet am 23. September ſtatt.
Seſſiſches Landestheater Darmſtadt.
Großes Haus
Ja
hei
Anfang 19.30, Ende 22,30 Uhr. A 1.
Cag,
Preiſe 0.50—4.50 Mk.
1. September /Egmont.
Dch,
2. September
Anfang 19.30 Ende gegen 22.30 Uhr.
Werbevorſtellung für die Deutſche Bühne
Das Land des Lächelns.
Heſſiſches Landestheater. Nachdem die Oper des Heſſiſchen
Le” stheaters mit der Aufführung der Meiſterſinger von Nürn=
did
gi!
v.o
tei
E
bei am Sonntag abend die 125 Spielzeit erfolgreich eröffnet
olgt heute abend das Schauſpiel. Es bringt zum Auftakt
de ubiläumsſpielzeit Goethes Trauerſpiel „Egmont” unter der
eitung von Generalintendant Franz Everth. Die
Auffüh=
wird von der Muſik, die Beethoven zur Goethes großer
ing komponiert hat, begleitet und auch dadurch beſonders
) ausgezeichnet. (Dirigent: Generalmuſikdirektor Karl Fride=
Die Hauptrollen ſpielen Käthe Gothe, Hedda Lembach, Ruth
pp. Hans Baumeiſter, Anton Gaugl, Ludwig Linkmann,
Lohkamp, Jochen Poelzig, Willy Steegen, Hannes Stelzer,
9. Verden und Karl Ziſtig. Neben Künſtlern, die dem Darm=
Publikum bereits bekannt und ans Herz gewachſen ſind,
Damit eine Reihe erſter neuengagierter Kräfte in
bedeuten=
lollen auf. Die Bühnenbilder dieſer neuen
Egmontinſzenie=
des Landestheaters ſtammen von Max Fritzſche.
Jir weiſen übrigens unſere Leſer noch einmal darauf hin,
rit Beginn der neuen Spielzeit im Heſſiſchen Landestheater
oſſene Kleiderablagen eingeführt ſind, die bei einer Gebühr
0 Pfennig die Gewähr für eine ſichere Aufbewahrung bie=
Die Beſeitigung der bisherigen Garderobeverhältniſſe iſt,
ins vom Landestheater mitgeteilt wird, erfolgt, um
zahl=
n Wünſchen aus den Kreiſen des Publikums nach beſſerer
wahrung Rechnung zu tragen. In den neueingeführten
roben können übrigens erfreulicherweiſe eine Reihe von
tskräften zuſätzlich beſchäftigt werden.
Ausländiſche Gäſte in Darmſtadt.
Teilnehmer am Inkernakionalen Sttaßenbaukongreß aus aller Welt beſuchen Deutſchland und unſere Stadk.
Begrüßungsabend im Saalbau.
* Im Anſchluß an den 7. Internationalen Straßenkongreß in
München, an dem etwa 1000 Ingenieure von etwa 31 Nationen
teilnahmen, fand eine Beſichtigungsreiſe durch ganz Deutſchland
ſtatt. Die ausländiſchen Gäſte waren in fünf Gruppen eingeteilt,
jeder Gruppe wurde ein beſtimmter Teil Deutſchlands zur
Beſich=
tigung zugewieſen. Die Gruppe 2, deren Führung Dipl.=Ing.
Lieſe=Aachen hatte und an der etwa 181 Damen und
Herren teilnahmen, beſuchte Darmſtadt, wo ſie übernachteten und
geſtern abend im Städtiſchen Saalbau von der Stadt Darmſtadt
begrüßt und bewirtet wurden. Der Saalbau war prächtig mit
Hunderten von Blumen und friſchem Grün geſchmückt. Neben
den Fahnen des neuen Deutſchland ſchmückten die Fahnen von
31 ausländiſchen Nationen, darunter Oeſterreichs, Ungarns.
Frank=
reichs Englands Polens, Italiens, Amerikas, Auſtraliens uſw.
den Saal. Die Brigadekapelle umrahmte den Abend mit
muſika=
liſchen Darbietungen. Mit ausgezeichneten Geſangsdarbietungen
erfreuten die Gäſte Schmid=Berikoven, begleitet am
Flü=
gel von Frau Schmid=Berikoven, Frau y. Georgii, und Frau
Pilti, begleitet von Kapellmeiſter ” hne
Zum erſten Male ſeit der national zialiſtiſchen Erhebung
be=
ſuchten Ausländer aller Nationen Deutſchland, um neben den
in=
tereſſanten Bauwerken und den Straßenverhältniſſen auch das
Dritte Reich aus eigener Anſchauung kennenzulernen. Alle Gäſte
äußerten ſich äußerſt anerkennend über ihr Erleben im ſchönen
Deutſchland.
In Vertretung des am Erſcheinen infolge ſeiner Teilnahme
am Nürnberger Parteitag leider verhinderten Herrn heſſiſchen
Staatsminiſters Jung begrüßte im Namen der heſſiſchen Staats=
regierung
Miniſterialrak Prof. Knapp
die Gäſte herzlich und führte u. a. aus:
Im 25. Jahre ſeines Beſtehens hat der „Internationale
Stän=
dige Verband der Straßenkongreſſe” auf Einladung der Deutſchen
Reichsregierung den — Internationalen Straßenkongreß nach
München einberufen. Bei der ungeheuren Entwicklung des
Kraft=
fahrweſens kommt den nach dem Weltkrieg abgehaltenen
Kon=
greſſen zweifellos beſondere Bedeutung zu. Deshalb haben ſich
auch die auf der Münchener Tagung behandelten Fragen
ein=
gehend mit den Fortſchritten befaßt, die ſeit dem letzten Kongreß
in Waſhington auf dem ganzen Gebiete des Straßenbaues
ſo=
wohl in techniſcher als auch in wirtſchaftlicher Hinſicht erzielt
worden ſind
Nach den die verſchiedenſten Gebiete behandelnden Vorträgen
ſind dann am Schluß des Kongreſſes Entſchließungen gefaßt
wor=
den, die zweifellos für alle Länder nützlich und fruchtbringend
ſein werden. Ganz beſonders darf dies auch für uns in
Deutſch=
land erwartet werden, denn wir ſind ja gerade dabei, ein
Kraft=
ſtraßennetz von einem Ausmaß zu ſchaffen, wie es ſeither noch von
keinem Land erſtellt worden iſt.
Wir in Heſſen werden vorausſichtlich die erſte dieſer Straßen
dem Verkehr übergeben können. Am 23. September
vori=
gen Jahres hat bekanntlich unſer Reichskanzler Adolf Hitler den
erſten Spatenſtich zur Kraftfahrbahn Frankfurt-Mannheim—
Heidelberg getan, und wenn Sie morgen bei der Weiterfahrt die
Strecke beſichtigen, ſo können Sie neben der Fertigſtellung faſt
aller Kunſtbauten bereits die Herſtellung der Fahrbahnen nach
den neueſten Methoden und mit den neueſten Maſchinen
be=
wundern.
Auch ſonſt dürfen wir in Heſſen uns wohl rühmen, auf dem
Gebiete des Straßenbaues Vorbildliches geſchaffen zu haben,
ins=
beſondere auch hinſichtlich der Organiſation des Straßenweſens,
denn in Heſſen ſind alle Straßen in einer Hand
zuſammen=
gefaßt, ſo daß damit größtmögliche Einheitlichkeit in der
Unter=
haltung und dem Ausbau der Straßen gewährleiſtet iſt.
Miniſterialrat Prof. Knapp wies weiter auf die Bedeutung
der Induſtrieen und auf die landſchaftlichen Schönheiten hin, die
die Gäſte noch ſehen werden. Er wünſcht allen noch einen guten
Fahrtverlauf.
Bürgermeiſter Dipl. Ing. Kopp
hieß die Gäſte im Namen der Stadt herzlich willkommen. Er
unterſtrich die Schönheiten und Bedeutung Darmſtadts und führte
u. a. weiter aus: Sie haben auf Ihrer Fahrt Gelgenheit, unter
anderem auch die Straßenverhältniſſe Deutſchlands kennen zu
ler=
nen. Ebenſo unbeſtreitbar wie es iſt, daß andere, reichere
Län=
der in dieſer Hinſicht in der Vergangenheit mehr taten, als wir,
weil ſie es tun konnten, ebenſo ſicher iſt es aber auch, daß das
neue Deutſchland die allergrößten Anſtrengungen macht, und mit
Erfolg macht, eine Syntheſe aus Kraftfahrzeug und Straßenbau
herzuſtellen, die zweifellos von ſpäteren Generationen des In=
und Auslandes als bahnbrechend bezeichnet werden wird. Und
wenn Sie die bei Darmſtadt vorbeiziehende Autobahn beſichtigen,
die nur ein ganz kleiner Teil von dem iſt, was in abſehbarer Zeit
dem Verkehr einen außerordentlichen Auftrieb geben ſoll, dann
vergeſſen Sie bitte nicht, daß dieſe gewaltigen Taten von einem
Volk vollbracht werden, das wohl eines der ärmſten Völker
über=
haupt iſt. Zwar ſind es nicht unſere Fehler, daß aus einem Land
des Wohlſtandes und der raſtloſen Arbeit in wenigen Jahren ein
Land der Armut und erzwungenen Untätigkeit gworden iſt, aber
obwohl dies andere verſchuldeten, ſind wir doch gezwungen, dieſe
Schuld der anderen wieder gutzumachen und damit möchte ich zum
Schluß kurz noch das ſtreifen, was m. E. auch für Sie von
aller=
größter Wichtigkeit iſt und immer wieder geſagt werden muß,
nämlich: das Deutſchland von heute ſo kennen zu lernen, wie es
tatſächlich iſt. Nicht werden Sie ein Deutſchland finden, wie Sie
es ſich vielleicht aus der Lektüre gewiſſer ausländiſcher
Zeitun=
gen und Schriften vorgeſtellt haben, und da Sie alle guten
Willens ſind, wird Ihnen ſchon klar geworden ſein, daß wir den
Eindruck eines Volkes machen, das durch angeſpannteſte
Arbeits=
leiſtung und mit unbeugſamem Willen das wiedergutmachen will,
was ein materialiſtiſches Zeitalter in kurzſichtiger Verblendung
und aus egoiſtiſchen Motiven zum größten Teil ohne Zwang
zer=
ſtört hat. So wie wir ſelbſt aufrichtig wünſchen, daß Ihnen in
Ihren ſchönen Ländern die gleichen, bitteren Erfahrungen wie wir
ſie machen mußten, erſpart bleiben mögen, ebenſo herzlich und
dringend hoffen wir, daß Sie mit dazu beitragen werden, überall
dort die Wahrheit über Deutſchland zu verbreiten, wo heute die
Lüge in oft unglaublicher Form das Feld beherrſcht. Es iſt nicht
wahr, daß Deutſchland eine Nation ſei, die einen Krieg wünſcht!
Es iſt deshalb auch nicht wahr, daß Deutſchland ſich zu einem
ſolchen Krieg rüſte! Und es iſt erſt recht nicht wahr, daß
Deutſch=
land aus einem Krieg überhaupt Nutzen ziehen könnte. Wahr iſt
vielmehr, daß wir alle erdenklichen friedlichen Anſtrengungen
machen, um auf dieſem allein möglichen Weg des Friedens und
der Arbeit wieder den Platz an der Sonne zu erringen, der uns
auf Grund unſerer menſchlichen Qualitäten und von
Gerechtig=
keitswegen zuſteht. Helfen Sie aufrichtig mit das Bild
Deutſch=
lands im Ausland ſo zu ſehen, wie es tatſächlich iſt, dann wird
uns ſelbſt vor der Zukunft ebenſowenig Angſt ſein müſſen, wie es
Ihnen ſelbſt nur Nutzen, der Menſchheit aber einen dauernden
Frieden bringen kann
Für die ausländiſchen Gäſte dankte der Polizeidirektor
Lon=
dons, Tripp, herzlich, namentlich auch für die Gaſtfreundſchaft
in Darmſtadt. Die ausländiſchen Techniker hätten wertvolle
An=
regungen mit nach Hauſe genommen und ſtarke Eindrücke in
Deutſchland gehabt.
Bei lebhafter, anregender Unterhaltung blieben die Gäſte
noch einige Zeit im Saalbau, mit ihren Darmſtädter Gaſtgebern
verſammelt.
Heute wird die Reiſe nach Frankfurt, Mainz und Koblenz
fortgeſetzt werden.
Helſche Eerider.
Auszug aus dem Patentblatt vom 6. September 1934.
A) Patentanmeldungen. 12a 5. M. 125 204. Firma E. Merck,
Darmſtadt: Glocke für Kolonnenböden. 6. 10. 33. — 120. 21. R.
80 430. Röhm u. Haas Akt.=Geſ., Darmſtadt: Verfahren zur
Her=
ſtellung von Arylſäure und deren Eſtern. 16. 1. 31. — 12p, 7/01,
M. 124 241. Firma E. Merck, Darmſtadt: Verfahren zur
Darſtel=
lung von 5,5 — diſubſtituiertem 6 — Aminohydrouracil und
ſei=
nen Abkömmlingen. 24. 6 33. — 12p 14, B. 164 062. C. H.
Boeh=
ringer Sohn Akt.=Geſ. Nieder=Ingelheim a. Rh.: Verfahren zur
Darſtellung eines die Geſamtalkaloide des Opiums enthaltenden
Präparates. 27 1 34. — 42f 28, Sch 137, 30. Carl Schenck,
Eiſen=
gießerei und Maſchinenfabrik. Darmſtadt. G. m. b. H., und Ernſt
Wöbke, Darmſtadt: Selbſttätig ſich ſteuernde und regelnde
Doſier=
waage, 3. 7. 30. — 63C 20/01. O. 20 306. Adam Opel Akt.=Geſ.,
Rüſſelsheim a. M.: Schaltvorrichtung für
Zahnräderwechſel=
getriebe von Kraftfahrzeugen, 21 12. 32 — 79b 21/01. M.
124 663 Karl Ludwig Müller, Gießen: Zigarre oder Zigarillo
mit Filterpatrone. 8. 8. 33.
B) Erteilte Patente: 21d 67/01. 603 159. Schunk u. Ebe,
Gie=
ßen: Bürſtenhalter mit in einer Reihe unmittelbar
nebeneinan=
der angeordneten Bürſten für Kollektormaſchinen. 1 1. 33. —
5k, 2/01, 603 199 Jörg Mager, Darmſtadt: Lautſprecher zur
Er=
zielung beſtimmter Töne von eigenartiger und durchdringender
Klangfarbe als Beſtandteil eines elektriſchen Muſikinſtrumentes,
14. 8. 30. M. 26. 30.
C) Angemeldete Gebrauchsmuſter: 64b. 1310 825. Leonhard
Stellwag 2., Erbach i. Odenw.: Konſerven=Glas= und
Doſen=
öffner, 12. 6. 34. St. 8035.
*
Das Reichspatentamt Berlin erteilte Herrn
Oekono=
mierat Fritſch in Dilshofen einen Gebrauchsmuſterſchutz auf
eine Hohlkörpertrenſe. Oekonomierat Fritſch war langjähriger
Vorſitzender des Landes=Pferdezuchtverein; trotz ſeines hohen
Alters widmet er ſich noch eifrig der Pferdezucht und
Pferdehal=
tung und iſt immer beſtrebt, auch im Intereſſe des Tierſchutzes
tatkräftig mitzuarbeiten.
Stahlhelm ſucht Makerial aus der Bundesgeſchichke.
NdZ. Die Bundesleitung des NS. Deutſchen
Frontkämpfer=
bundes (Stahlhelm) weiſt darauf hin, daß die Nachforſchungen nach
den in den Jahren 1919 bis 1922 im Stahlhelmdienſt gefallenen
Kameraden bereits in vielen Fällen von Erfolg geweſen ſeien. Der
Stahlhelm war 1922 verboten und ſeine Akten waren
beſchlag=
nahmt worden. Als nach einem Dreivierteljahr das Verbot durch
ein Urteil des Reichsgerichtes wieder aufgehoben werden mußte,
habe ſich die Notwendigkeit einer Neugründung der Ortsgruppen
ergeben. Daher würden jetzt Nachforſchungen über dieſe für den
Stahlhelm beſonders verluſtreichen Jahre erforderlich. Die
Bundes=
leitung fordert laut NdZ. auf, um baldmöglichſt ein vollzähliges
Gedenkblatt veröffentlichen zu können, die Nachforſchungen aus
dieſen erſten Nachkriegsjahren fortzuſetzen. Die Dienſtſtellen des
Bundes werden erſucht, ſich bei den Ermittlungen der Hilfe der
amtlichen Stellen zu bedienen.
Der Polizeibericht.
I Schadenfeuer in Fürth i. O. Am Freitag, dem 7.
Sep=
tember 1934, gegen 15.30 Uhr, entſtand in dem Anweſen des
Eiſenbahnſchaffners Franz Eck in Fürth i. O. ein Schadenfeuer.
Der Dachſtock des Wohngebäudes brannte vollſtändig ab. Das
Feuer griff dann auf das Dach des Nachbarhauſes über und
äſcherte auch dieſen Dachſtock ein. Der entſtandene Schaden iſt
bedeutend. Die polizeilichen Ermittelungen über die
Brand=
urſache ſind eingeleitet.
Verkehrsunfall. Am Montag, dem 10. September 1934,
gegen 9.15 Uhr, iſt auf der Griesheimer Straße an der
Abzwei=
gung nach Mainz ein Perſonenkraftwagen mit einem
Motorrad=
fahrer zuſammengeſtoßen. Der Soziusfahrer wurde erheblich
ver=
letzt in das Stadtkrankenhaus eingeliefert. Es handelt ſich um
einen Wagen einer Firma aus Mainz und einem Motorradfahrer
aus dem Hunsrück. Die Ermittelungen über die Schuldfrage ſind
eingeleitet.
UM.
Leint mig aus
derwenden Sie einmal Franck Spezial, die neuartige feine
Kaffeewürze in Grießform. — Sie werden überraſcht ſein, welche
der=
feinerung Ihres Kaffeegetränkes Sie damit erreichen. — Durch die
Beigabe von Franck Spezial wird ſelbſt feinſter Bohnenkaffee
ſchmackhafter, aromatiſcher und ſchöner in der Karbe.
Man nehme auch Franck Spezial, wenn der Kaffee länger reichen ſoll. Sie können dann mit
einer Eleineren Menge einer guten Sorte Raffee ebenſoviel Caſſen Eräftigen und goldbraunen
Kaffee herſtellen wie mit der bisher verwendeten größeren Menge. — Billiger Bohnenkaffee,
Malzkaffee und anderer Getreidekaffee brauchen einen Zuſatz von Franck Spezial beſonders.
e,6.—. Nr. 251
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ans der Rsduu
Wieder kommen Kinder in Erholung!
Morgen Mittwoch fahren wieder über 250 Kinder mit der
NS.=Volkswohlfahrt aufs Land. 150 Kinder kommen in den
Kreis Main=Taunus und 50 Kinder in den Unterweſterwald.
Beide Gruppen treffen ſich um 9 Uhr vormittags auf dem Hofe
der Kreisamtsleitung des Amtes für Volkswohlfahrt,
Wilhelmi=
nenſtraße 34. 43 Kinder, die in den Kreis Biedenkopf kommen,
treffen ſich pünktlich 12.30 Uhr am Hauptbahnhof.
Kreisamtsleitung des Amtes für Volkswohlfahrt.
*
Der Kreisleiter.
NS.=Frauenſchaft, Ortsgruppe Beſſungen.
Der nächſte Frauenſchaftsabend findet am Dienstag, den
11. September 1934, abends 8 Uhr, in der Gaſtſtätte zum „
Emils=
garten” ſtatt.
Urlaubsreiſen der NS.-Gemeinſchaft
„Kraft durch Freude‟.
Zur Schwarzwaldfahrt vom 15. bis 23. 9. 1934 werden in der
Kreisgeſchäftsſtelle, Rheinſtr. 21, noch Teilnehmermeldungen
ent=
gegengenommen. Auch für die Oſtpreußenfahrt (Königsberg) vom
22. 9. bis 1. 10. 1934 wird der Anmeldetermin bis zum 15. Sept.
erſtreckt, ſo daß auch zu dieſer Fahrt Teilnehmer noch angenommen
werden können.
Letzte Seefahrt 1934. Vom 22. bis 30. 9. 1934 beginnt in
Bre=
merhaven mit dem Urlauberſchiff „Der Deutſche” eine
Dampfer=
fahrt nach Südengland. Die Fahrt geht über Helgoland,
Dover, Cowes. St. Peter Port, Cherbourg und endet in Emden.
Rückfahrt nach Stadtbeſichtigung in Emden. Ankunft in
Frank=
furt am 30. 9. vormittags. Dies iſt die letzte Seefahrt der NS.
Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” für dieſes Urlaubsjahr.
Ge=
kamtkoſten 51.— RM. Anmeldungen bis Samstag, 15. 9. 1934.
Vom 29. 9. bis 7. 10. Bayeriſcher Wald. Unterkunft in
Zwie=
ſel, am Fuße des hoher Arbers, Anfahrt Paſſau, Rückfahrt über
Regensburg, mit Gelegenheit zur Stadtbeſichtigung.
Anmelde=
ſchluß: 17. September. Geſamtkoſten 31.60 RM.
Heil Hitler!
Malcomes, Kreiswart „K. d. F.‟
NS. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Gaſtſpiel Guſtav Bertram. Für die kommenden Vorſtellungen
„Grigri, von Paul Linke, im Orpheum, ſind gleichfalls zum Preiſe
von755 Pfg. Karten auf der Kreisgeſchäftsſtelle, Rheinſtr. 21,
ſo=
wie durch die Ortgsruppenwarte „K. d. F. zu haben.
Voran=
meldungen werden ſchon jetzt entgegengenommen.
25 000 Hirnverletzte werden beitenk.
Amtswaltertagung der NSKOV., Gruppe Hirnverletzter Krieger.
In Frankfurt a. M. fand eine ſtark beſuchte Tagung der
Amtswalter der Gruppe Hirnverletzter Krieger, Abteilung Heſſen.
in der NS. Kriegsopferverſorgung e. V. ſtatt, die am Samstag
abend mit einem Kameradſchaftsabend eingeleitet wurde.
8 Uhr vormittags verſammelten ſich die Obmänner aus etwa
30 Ortsgruppen und Stützpunkten der Abteilung Heſſen zu der
erſten Amtswaltertagung zwecks Entgegennahme von Richtlinien
an;der Betreuung und Erfaſſung der hirnverletzten Kameraden,
die mit einem Schlußwort des Abteilungsleiters, Pg. Rohner
etwa um 10.30 Uhr beendet war. Nach einer halbſtündigen Pauſe
eröffnete um 11 Uhr Abteilungsleiter Pg. Rohner die
Haupt=
tagung mit einem kurzen Grußwort, worauf der Reichsführer der
Gruppe Hirnverletzter Krieger, Rudolf Schüßler=München,
därauf hinwies daß der Führer es als ſeine vornehmſte Aufgabe
betrachte, die Arbeitsloſen unterzubringen. Darum habe auch
bisher das neue Verſorgungsgeſetz noch nicht herausgebracht
wer=
den können. Der Redner ſchilderte die Gründung des Vereins
der Hirnverletzten und die Entwicklung des Bundes, deſſen
An=
fänge bis in das Jahr 1915 zurückreichen, wo auf Anordnung von
HHindenburg die Hirnverletzten zum erſten Male in beſonderen
Stationen in den Lazaretten untergebracht wurden. Der Bund
hätte mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfen. Trotzdem
ge=
lang ihm
die Schaffung von Heimen.
von denen es heute drei gibt, in Frankfurt a. M., Bonn und
München. In den Heimen erhalten die Betreuten kliniſche
Be=
händlung. Mit den Krankenkaſſen iſt ein Abkommen getroffen
worden, daß dieſe ihre Hirnverletzten zur Behandlung in
Zu=
kunft nur in die Heime einweiſen, ſo daß dieſe nicht mehr, wie
es häufig geſchehen iſt, in Irrenanſtalten untergebracht werden.
Von den 25 000 Hirnverletzten, die wir in Deutſchland haben, ſind
bereits 18 000 in der Organiſation erfaßt. Aufgabe der
Amts=
wälter wird es ſein, auch den Reſt zu erfaſſen. Die ſchweren
Aufgaben der Frauen der Hirnverletzten würdigte der Redner
beſönders herzlich und betonte, daß ſie genau wie die
Hirnver=
letzten ſelbſt dringend der Erholung bedürfen, weil ſie ja
beſon=
dere Schwierigkeiten bei der Betreuung und Pflege der
Hirnver=
letzten haben.
Einen kurzen, ſehr inſtruktiven Vortrag über das Thema:
„Der Arzt in der Hirnverletztenfürſorge‟
hielt der Chefarzt des Hirnverletztenheimes Frankfurt a. M.,
Dr. med. Fritz Kalberlah. Er ſchilderte, wie die Aerzte durch
den Weltkrieg mit ſeinen zahlreichen Kopfverletzungen vor ganz
neue Aufgaben geſtellt wurden. Während in den früheren
Krie=
gen faſt jede Kopfverletzung tödlich verlief, gelang es diesmal
der Kunſt der Aerzte, nicht weniger als 30000 Krieger zu retten.
Lagen im Kriege die Aufgaben der Aerzte in erſter Linie auf
chirurgiſchem Gebiet, galt es vornehmlich Operationen auch in
den tieferen Gehirnpartien vorzunehmen, ſo ſind heute die
Auf=
gaben der Aerzte ganz andere geworden; ſie beſtehen in erſter
Linie darin, die Defekte, die durch die Verletzung hervorgerufen
wurden, zu beſeitigen. Dann haben ſie dafür zu ſorgen, daß für
die Hirnverletzten eine entſprechende Arbeit gefunden wird. Sie
ermüden bekanntlich ſchneller als andere Arbeitskräfte altern
früher und bekommen leider oft Krämpfe. Die Behandlung in
den Heimen iſt unbedingt nötig. Zur
Feſtſetzung der Rente
gehört der Hirnverletzte in ſein Heim, denn nur hier wird er
ſich ſo geben, wie er iſt. Eine Unterbringung in Krankenhäuſern
oder Nervenheilanſtalten iſt unter allen Umſtänden zu vermeiden.
Den jungen Aerzten muß Gelegenheit gegeben werden, ſich in den
Heimen heranzubilden, weil ſie ſonſt nirgends Gelegenheit haben,
Erfahrungen auf dieſem Gebiete zu ſammeln.
Bezirksobmann Ziegler überbrachte die Grüße des
Gau=
amtes und betonte, daß das Band der Freundſchaft heute ſtärker
als je geknüpft ſei und daß in echt nationalſozialiſtiſchem Geiſte
die Zuſammenarbeit mit den Behörden erfolge.
Der Leiter des Verſorgungsamtes Frankfurt,
Oberregierungs=
rat Feldern, ſprach für das Verſorgungsamt Frankfurt und
das Hauptverſorgungsamt in Kaſſel. Die Eingliederung in die
Arbeit werde ſtets in engſtem Einvernehmen mit den Stellen
er=
folgen, die die Hirnverletzten betreuen. Landesinſpektor
Ar=
nold überbrachte die Grüße des Landeshauptmannes. Mit einem
kurzen Schlußwort und einem Sieg=Heil auf den Führer und
Reichskanzler ſchloß Pg. Rohner die Verſammlung, die
aus=
klang in dem Geſang des Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Liedes.
Aw. Das heſſiſche Sondergericht tagte am
Mon=
tag wieder einmal in Darmſtadt.
Verſchiedene wegen Verunglimpfung der Regierung
Ange=
klagte wurden amneſtiert.
Neun Monate Gefängnis erhält der 33jährige Jakob K. aus
Mülheim a. M. wegen unbefugten Waffenbeſitzes und wegen
Nicht=
ablieferung derſelben. K. war früher bei der Reichswehr
gewe=
ſen. Nach ſeinem Ausſcheiden war er in das Reichsbanner
ein=
getreten. Er beſtreitet zwar, daß ſeine Waffen — zwei Gewehre
und drei Revolver, die er in ſeinem Garten vergraben hatte —
etwas mit dem Reichsbanner zu tun hätten, doch kann das
Ge=
richt dieſer Verſicherung keinen rechten Glauben ſchenken, zumal
dem Angeklagten die wehrſportliche Ausbildung des
Reichsban=
ners in Mülheim oblag.
Bus deit ort drurſchen Suute.
Das Feſt der deutſchen Schule ſoll in dieſem Jahr als Tag des
deutſchen Volkstums im ganzen Reich begangen werden.
Dieſes Feſt iſt von ſymboliſcher Bedeutung.
Die Schule des Dritten Reiches kann als Ziel ihrer
vater=
ländiſchen Aufgabe der Willensformung und Wiſſensbildung nur
den deutſchen Menſchen in ſeiner Volksgemeinſchaft und
Volksver=
bundenheit vor Augen haben und im Herzen tragen. Die
Feier=
ſtunde, in der ſie das ihr anvertraute Wertgut unſeres Volkes,
unſere Jugend, zum Höhepunkt ſittlicher und ſeeliſcher Erfaſſung
ſeiner gottgewollten Beſtimmung hinführen will, wird ſo ganz
von ſelbſt zum Gelöbnis für das deutſche Volkstum.
Die uralte Quelle unſeres Volkstums, oft verſchüttet und
ver=
ſiegt, ſie bricht klar und hell wieder zu Tage, ſie liefert Kraft und
Antrieb für unſer Jungvolk, das ſich nach dieſer Quelle ſehnt, aus
ihr zehrt und zehren will, um dereinſt der Träger unſeres höchſten
Volksgutes in einem wieder jugendlich, jugendfriſch und jugendſtark
gewordenen Vaterland zu ſein.
Der Tag der deutſchen Schule ſoll für unſere Jugend von nun
an alljährlich ein erhebender, ein ſtets unvergeßlicher Tag ſein.
Gewaltigen Eindruck muß der Gedanke erwecken, daß zu gleicher
Stunde all die Millionen jugendlicher Altersgenoſſen im weiten
Vaterland in ernſter, würdiger Feier, aber auch in frohem
Jugend=
mut verſammelt ſind, um dem Volkstum, dem Deutſchtum mit
Herz und Hand Treue für das ganze Leben zu geloben. Im Banne
dieſer Stunde muß jedes deutſche Mädel, jeder deutſche Junge ſich
ganz dem ſtolzen Bewußtſein hingeben, ein Glied dieſer Einheit zu
ſein, ein Funke in dem vaterländiſchen Herdfeuer, das deutſche
Jugend durchglüht. Im Banne dieſer Stunde muß ſie aber auch
den Begriff des Volkstums in ſeiner ganzen Fülle erfaſſen. Sie
muß erkennen, daß Volkstum nicht an die ſtaatlichen Grenzen
ge=
bunden iſt, die oft nur von menſchlicher Unvernunft oder roher
Gewalt gezogen worden ſind. Deutſches Volkstum
er=
ſtreckt ſich über die ganze Welt und hat als ſolches
keine Grenze. Wo immer deutſche Menſchen deutſchen Blutes
und deutſcher Art ſich eine neue Heimat gegründet haben, wo
im=
mer Deutſche durch die Kraft des Geiſtes und der Arme ſich ein
Anrecht auf Erhaltung ihres Stammes, ihrer Sitte, ihrer Sprache
erworben haben, da iſt deutſche Seele, da iſt aber auch deutſche
Schule.
Und wenn wir dieſe Schulen jenſeits der
Reichs=
grenzen deutſche Auslandsſchulen nennen, ſo ſind
doch gerade ſie ſchon lange Gegenſtand
beſonde=
rer Liebe und Fürſorge der reichsdeutſchen
Schuljugend, die in ihren VDA.=Schulgemeinſchaften ſich in
geiſtiger Verbundenheit mit den volksdeutſchen Kameraden wußte,
die aber auch in edlem Wetteifer ſich bemühte, dieſen ſchwer
be=
drängten Schulen in ihren ſeeliſchen und wirtſchaftlichen Nöten
durch Wort und Tat, durch Bitten, Betteln und Sammeln zu
helfen.
Wenn wir das Feſt der deutſchen Schule, das wir in dieſem
Jahr zum erſten Male im ganzen Reich begehen, mit vollem Recht
als Feſt des deutſchen Volkstums bezeichnen, ſo müſſen wir es in
den kommenden Jahren ausdehnen auf unſere
deut=
ſchen Auslandsſchulen, die mit den deutſchen
In=
landsſchulen zuſammen die deutſche Schule des
Dritten Reiches bilden als einer Stätte
geiſti=
ger, kultureller Zuſammenarbeit des deutſchen
Volkstums der ganzen Welt zur Erhaltung
un=
ſeres Erbgutes, das uns die Vorſehung anvertraut hat als
Mitgift und zugleich als Beiſteuer zum Kulturgut der Welt, die
ohne den deutſchen Einſchlag ärmer wäre.
Wir begehen ſtolz und freudig in dieſem Jahre den erſten
deutſchen Reichsſchultag. Geſtalten wir ihn ſo, in Ernſt und
Froh=
ſinn, daß in den kommenden Jahren auch die deutſchen
Auslands=
ſchulen ſich zur gleichen Stunde in vaterländiſcher Feſtesfeier uns
angliedern und anſchließen. Es ſoll ein Weltfeiertag der
deutſchen Jugend — gemeinſam begangen mit ihren Eltern
und Lehrern — als Bekenntnis zum deutſchen Volkstum und als
Symbol einer glücklichen Zukunft unſeres Volkes erſtehen. Der
diesjährige „Tag des deutſchen Volkstums” möge den Grundſtein
Staatsrat Block.
hierzu legen.
Den Brüdern im bedrohten Land
— Evangeliſche Männervereinigung der Petrusgemeinde.
Der Beginn des neuen Arbeitsjahres der Männervereinigung
inſerer Petrusgemeinde geſtaltete ſich zu einem beſonderen Feſt.
Es iſt begreiflich, daß die herzlichen Worte der Begrüßung des
Herrn Vorſitzenden, Oberreallehrer Frank, einen reichen
Bei=
fall auslöſten. Der Vorſitzende umriß das Arbeitsprogramm des
kommenden Winters, das volksmiſſionariſch, zugleich aber auch
ſchuliſch, die Aufgaben des Männerwerkes in der Kirche
vertie=
fen ſoll, damit die Männer wieder ſtärker in den Weſensgehalt
evangeliſchen Glaubens und Wollens eingeführt und geiſtiges
Edelgut vertieft werde. Die Hoffnung ſei nicht unbegründet, daß
die Mitgliederzahl von 700 in dieſem Winter erreicht würde, da
den Austritten viele Neuanmeldungen gegenüberſtünden, ein
Be=
weis, wie das kirchliche Intereſſe in unſerer Gemeinde im Wachſen
begriffen ſei. Die „Vierhundert Jahre deutſcher Lutherbibel”, über
die Herr Pfarrer Weiß in einem Vortrag ſprach, bildeten ſo
recht einen geſegneten Auftakt für die Winterarbeit. Der
Vor=
tragende ſprach von dem Ringen um die deutſche Sprache in einem
ſo machtvollen Werke, wie es die Bibel darſtellt. Was uns Luther
gegeben hat, das kann nur einer ſchaffen, der in ſeiner Bibel
lebt und ihren Geiſt bis ins Letzte hinein verſteht, weil er dazu
geboren, und von Gott beſtimmt iſt. Gar manchem wäre die Feder
aus der Hand geſunken bei ſolcher Aufgabe: Luther aber hat mit
ſeinem Stabe von Getreuen durchgehalten und gearbeitet an
die=
ſem ſeinem Lebenswerk bis in ſeine letzten Stunden hinein. Weil
dazwiſchen liegt all das gewaltige Hin und Her ſeiner vielen
Reiſen durch deutſche Lande und ins Ausland, und das tiefe
Lauſchen auf den Weſenskern der Sprache, drum iſt dieſe
Ueber=
ſetzung ein Meiſterwerk geworden, mit dem er ſeine lieben
Deut=
ſchen nicht nur unſterblich gemacht hat, ſondern auch die Bibel
wirklich zum Sprachſchatz und unſterblichen Zeugnis des ewigen
Willens des höchſten Gottes an das Volk, das durch ſeine gan
Haltung das Bildungsland der Menſchheit im beſten Sinne
ge=
worden iſt. Das war eine Herkulesarbeit Luthers von ſeinem 20.
Jahre ab, aber auch eine Arbeit, die wir ihm nicht genug danken
können, die recht verſtanden und ausgewertet im Sinne des
Volks=
tums und der Sprachgeſtaltung einzig daſteht in der Literatur
der ganzen Welt. Drei Punkte deuten das Ziel dieſes Werkes
an: 1. Luther wollte ſeinem deutſchen Volke dienen mit allem,
was er hatte, und es erlöſen aus fremder Geiſtloſigkeit. 2. Jeder
ſoll die Bibel leſen können und ſo Sieger gegen das Gebäude
menſchlicher Irrlehre werden. 3. Jeder ſollte immer Gottes Ehre
im Auge haben, an deſſen Stelle man die menſchliche Inſtitution
des Papſttums geſetzt hat. So war Luther der Vorbereiter
deut=
ſcher Einheit. Die deutſche Bibel war die geiſtige Klammer, die
alle deutſchen Stämme einte und ſo auch zu einem Werk von
her=
vorragender nationaler Bedeutung wurde. — Aber ſolches Werk
verpflichtet uns auch heute und darf nicht zurückſinken in den
Staub der Vergangenheit. Das hieße Luthers Willen verkennen
und ſein Erbe ſchlecht verwalten. Was aus dem Geiſt und der
Seele des deutſchen Volkes und ſeinem Glauben geboren iſt, muß
wieder dem deutſchen Volke tiefſtes Geiſtesgut werden. Was dem
Führer des neuen Deutſchland die Kraft gab, muß auch uns
ſelbſt=
verſtändliche Pflicht ſein. Was die ödeſte Zeit des Materialismus
und Liberalismus zurückgedrängt hat, muß heute wieder auf den
Leuchter erhoben werden, daß er leuchte allen denen, die im Hauſe
ſind. Darum forſche und ſuche in der Schrift .. . und du wirſt nicht
nur ein koſtbares Erbe dir ſelbſt zu einem unermeßlichen
Reich=
tum geſtalten, ſondern auch deinem Volke einen unſchätzbaren
Dienſt tun.
Dienstag, 11. September
Unſere geſchichtliche Slunde in Nürnberg.
Eindrücke eines Arbeitsmannes auf dem Parteitag
Spannung und Freude fühlte ich bei der
Mitteilung=
nimmſt am Aufmarſch des Parteitages teil. Leider waren
Vorbereitungstage durch anſtrengenden Dienſt der
Appell=
der unerläßlichen Formübungen etwas getrübt. Doch dann
wieder beim Herannahen der Stunde zur Abfahrt alles verge‟
Torniſter auf dem Rücken. Spaten geſchultert, beſtiegen win
Nachtſtunde den Zug, der uns Nürnberg näher bringen fo
Wir ſtiegen ein und von den Lippen aller kom es: Endlic
weit! — Allmählich wurde es im Abteil ſtill, nur von vorne
nahm man durch die nächtliche Stille das taktfeſte Rattern
Lokomotive, die uns durch die Nacht immer näher zum Ziel=
Das Bild der Natur im ſilbernen „Sonnenlicht” der Nach
ſchön und feierlich. — Noch hält Dunkelheit das geſchäftige
ben der Menſchen in Bann, als wir in einem Vorſtädtchen 9
bergs ausſtiegen, und der neue Tag brach an, als wir uns
Zeltſtadt „Langwaſſer”, die uns beherbergen ſollte, näherten
endloſen Zeltreihen, die wuchtige Aufmachung des Einmarſch=
und nicht zu vergeſſen, der mit allen techniſchen Mitteln verſe
„Hilfszug Bayern”, der für das leibliche Wohl Sorge tru
machten auf uns großen Eindruck. Schnell war für die Nachtz
Ruheſtätte hergerichtet, und dann fanden wir uns alle in
radſchaftlicher Verbundenheit wieder.
Die größte Ueberraſchung des erſten Tages wurde uns
das Abbrennen eines groß angelegten Feuerwerks bei zr
Sternenhimmel. Immer wieder ſprühten Raketen in glitzer
und feurigen Farben und Formen auf, die das ganze Bild
faßten.
Dann endlich brachte die Sonne den Tag herauf, der für
alle das große Erlebnis ſein ſollte. In Achterreihen marſch
wir zur Zeppelin=Wieſe, nahmen Aufſtellung in dem von S
umfaßten Gelände und ſtanden wie ein erdbrauner Block
mengeſchloſſen und geſchmolzen — durch unſer Ehrenkleid un
einen Gedanken, alles für Deutſchland und ſeinen Führe
50 000 Arbeitsmänner!
Die geſchulterten Spaten blitzten in der die Wolken
brechenden Sonne und geſtalteten das Bild lebendig. Die jul
Menſchenmenge im Umkreiſe und die Ehrengäſte auf der
büne gaben ihrer Bewunderung durch toſenden Beifall Aue
Dann kam er — der Führer! Nach der Meldung des F
arbeitsführers und den Vorführungen der Lehrabteilungen
er zu uns: Den 50 000 und darüber hinaus durch die Aethe
len zu noch 180 000 Kameraden, ja er ſprach über uns zu
Deutſchland. „Niemand wird in Zukunft in die Gemeinſcha
Volkes aufgenommen werden können, der nicht durch eure
ging.” Wir waren ſtolz auf dieſes Wort; denn dann ware
ja die erſten. Wir alle wollten einmal an unſerem Führe
be marſchieren und ihn aus nächſter Nähe ſchauen, wozu un
dem Appell auf der Zeppelinwieſe Gelegenheit ward. In
Kolonne zogen wir in das alte Nürnberg ein, das uns n
geiſtertem Jubel empfing. Die Zuneigung und Bewunderur
Bevölkerung gab uns ein erhebendes Gefühl, das wir bis
eigentlich nie empfunden. — Dann ſchauten wir den Führe
alle ſuchten ſeinen Blick, der unſere Herzen höher ſchlagen 1
Ernſt und feſt ſahen wir ihn, der Deutſchland trägt und uns
Grundpfeiler des Staates genannt hatte. Nach dem Vorbei
waren wir alle ſtill und erſt die Ankunft in den Zelten 1ö
Bann des Erlebten. Es iſt ſchon ſo, wie ein Kamerad t
erwähnte. Es war die größte geſchichtliche Stunde des A
dienſtes und darum auch in unſerem Leben. Es iſt und wi
immer ſo ſein: Spaten und Aehren ſind die Symbole der
ſchen Jugend, und das gab uns der 6. September 17
Nürnberg.
Der Lufiſchuß bringk es an den Tag.
Das Gerümpel, das im allgemeinen auf den Dachböd
ſerer Häuſer nutzlos herumſteht und verkommt, iſt nicht imm
kommen wertlos. Zur Linderung der Not unſerer ärmſten
genoſſen kann es häufig in hohem Maße beitragen. Auch
von Papier, Metall uſw. können in größeren Mengen d
noch beträchtliche Gewinne abwerfen. Auch wird mancher
eines Dachbodens unter ſeinem Gerümpel manch wertvolle S
entbehrtes oder vergebens geſuchtes Stück gefunden haben, Er
auf Veranlaſſung des RLB. an die Entrümpelung heranging ge
beſonders freudige Ueberraſchung jedoch erlebte bei dieſer „1T
Arbeit” ein Hausbeſitzer in Plauen, als er unter dem 775
vorhandenen Gerümpel ein Sparkaſſenbuch mit einer Einle /—
500 RM. fand. Allerdings war über das altersgraue Spa
buch die Inflation hinweggegangen, ohne daß der Beſitzer 1
ſem Reichtum wußte. Zur Ueberraſchung des Finders wi
Erſparnis jedoch noch mit 150 RM. aufgewertet. Dam —
genug! In einer alten Hoſe fand ſich noch ein Zehnmarkſch !
ein Völkerſchlachts=Jubiläums=Fünfmarkſtück das einen
höheren Sammlerwert hat. Die Freude über den unerr /=
Fund ſoll nicht gering geweſen ſein.
Es wäre zu hoffen, daß jeder Bodeninhaber die Le
dieſer Begebenheit ziehen würde, daß die Entrümpelung
der eigenen Sicherheit dient, ſondern auch verborgene W.
Tageslicht bringen kann.
* Fahrk ins Blane.
Das war eine richtige Fahrt ins Blaue, die die
Re=
direktion Mainz am Sonntag als letzte in dieſem Jah
ſtaltete. Vertrauend auf die bewährte Führung des au
ligen wohlgelungenen Fahrten bekannten „Reiſemarſcha
Herrn Oberinſpektors Beck, hatte ſich eine große luſtig
gemeinde — es mögen 1200 Menſchen geweſen ſein — zu
gefunden.
Und früh am Morgen ging es ins Blaue! Die Lo
trug blaue Wimpel und hübſches Gemälde von der Lorel
blauer Farbe, der Himmel war blau — und blau die 9o
und Erwartungen aller! Es ging in herrlicher Fahrt der
Häir
Rhein entlang, ein Quartett und ein Muſikkünſtler ſor
Stimmung, überall hörte man frohen Sang und Lachen.
43
Koblenz machte der Zug eine Wendung — an die Moſel. Ff in
das Moſeltag mit ſeinen lieblichen Weindörfern. Man
Winningen, der größten deutſchen Weinbaugemarl
an drei Millionen Weinſtöcken der köſtliche „Winningeſ,
Herzlich war der Empfang. Durch grüne Ehrenpforten 1
das alte Stadttor ging es mit Muſik zum Weinbrunnen, 1
Winzermädel einen guten Tropfen kredenzten. Der Burg m
Winningens hieß die Ankömmlinge herzlich willkommen.
rat Oberregierungsrat Dr. Thomas, der an der Fahrt
wünſchte einen ſchönen Nachmittag. Dann erging ma Imt
dem hübſchen alten Moſelſtädtchen und in deſſen naher
bung, fuhr nach dem benachbarten Weinort Kobern,
falls eine Muſikkapelle die Gäſte empfing und der Bur!
eine kurze Begrüßungsanſprache hielt. Man war aug
heimiſch und guter Dinge, leider harrte unſer aber auch
angenehme Ueberraſchung, woran die Reichsbahn alleroin
los war. Es fing an, heftig und immer heftiger zu le4z
mit war den Ausflügen in die Moſelberge ein Ende 9e
zog ſich zurück in trauliche Lokale, genoß edlen Traude
fuhr dann zurück nach Winningen, wo man ſich noch del=
Tanz bis zum Abgang des Zuges unterhielt. Nicht de
hier der eindrucksvolle, farbenreiche Feſtzug, der die Si
teilnehmer erfreute. — Wer offenen Blick für Naruk
hatte, konnte am Tage, und beſonders im werdenden 44
liche unvergeßliche Bilder von der eigenartig lieblich=he.”
landſchaft, die ſchon leiſe ans herbſtliche gemahnte, erlede
Tag war trotz Regens ſchön und voller unvorhergeſee"
raſchungen — eine echte Fahrt ins Blaue, leider die 1**
ſem Jahre!
Dan
Städt. Fürſorge= und Beratungsſtelle für Lul
Die Sprechſtunden fallen in der Zeit von Mittwoch, de
einſchließlich Montag, den 17. September d. J., aus=
Weiterbericht.
G
Zwiſchen die isländiſche und die Balkan=Störung. 4
Hochdruckkeil mit der Kurve über dem Kanal eingeſchoe Li
mit Aufheiterung die Temperatur tagsüber anſteigt."
1
ſchauer nur noch vereinzelt auftreten.
Ausſichten für Dienstag und Mittwoch: Dunſtig und Ia
bewölkt mit Aufheiterung, tagsüber etwas wa."
friſch.
stag, 11. September 1934
Aus Heſſen.
Wixhauſen, 9. Sept. Der dieſe Woche durch einen
Auto=
umru getötete Hitlerjunge Wilh. Seyffer wurde heute unter
Bes gung der MSDAP., aller Gliederungen der Partei und
zah hen Freunden zu Grabe getragen. An den von der
Hitler=
jug aufgeſtellten Fahnen hielt Herr Pfarrer Erkmann eine
tier= fundene Grabrede. Zahlreiche Kränze wurden niedergelegt
vo—, NSDAP. und ihrer ſämtlichen Gliederungen der
Frauen=
ſche BDM. Von dem Vertreter der Firma Merck. bei welcher
der urge beſchäftigt war, ebenſo von ſeinen Berufskollegen, dem
Vem ensrat, der Belegſchaft, der Jungſanitätskolonne der Fa.
Me der Arbeitsberufſchule Arheilgen, ſeinen Schulkameraden,
Fal rbeiterverband und dem FC. Union Wixhauſen.
Eberſtadt, 10. Sept. Den Tod auf den Schienen
ſuch= ind fand ein 24jähriger lediger Weißbinder, der ſich in
den „hſtunden des vergangenen Samstags in der Nähe des
Gürc auppens auf die Schienen legte und überfahren ließ. Der
Tolit auf der Stelle ein. — Der Turnverein 1876
be=
teil ’ ſich am Sonntag mit einer ſtattlichen Mitgliederzahl an
der iswanderung des 18. Turnkreiſes der DT. nach dem
Fran=
kenß! Die Wanderung ging nach dem Ehrenmal auf dem
Fra ſtein, wo der gefallenen Turnbrüder des ehemaligen
Rhes Naingaues durch Anſprachen, Kranzniederlegungen ehrend
gede wurde. Nach den verſchiedenen Turnſpielen auf der Wieſe
wum noch dem Turnverein Nieder=Beerbach ein Beſuch
abge=
ſtat=ᛋ der in ſeiner Turnhalle ſein 40jähriges Beſtehen feierte.
Nieder=Ramſtadt, 10. Sept. Kirchliches. Der
ge=
ſtris zonntagsvormittags=Gottesdienſt war dem
Reichsjugend=
ſonry gewidmet. Die Predigt des Ortsgeiſtlichen, Herrn
Pfar=
rer igel, war dementſprechend eingeſtellt und wies in
ſinn=
voll Veiſe auf die Bedeutung der Veranſtaltung derartiger,
der end gewidmete Tage hin. Umrahmt war der Gottesdienſt
von angsvorträgen einzelner Schulklaſſen ſowie von
Gedicht=
vorrch in der Schüler und Schülerinnen. — Im
Nachmittags=
gott— enſt wurden die diesjährigen Konfirmanden
aufgenom=
mem Die Eltern und Angehörigen der in Frage kommenden
Kiny waren bei dieſem Gottesdienſt recht zahlreich vertreten.
ichsbund der Kinderreichen. Der
Landesver=
ſſen und Naſſau des Reichsbundes der Kinderreichen hat
Wilhelm Jung dahier, Ober=Ramſtädter Straße 44,
mit I Organiſation einer Ortsgruppe am hieſigen Platze
be=
trad3 Angeſchloſſen können werden alle Familien, die 4 und
meh— inder haben. Im Hinblick darauf, daß die Belange der
uid kind— ichen Familien wirkſam nur durch die berufene
Organi=
denn ſu ſati—” ertreten werden können, empfiehlt es ſich, den Beitritt
Unſein a zu e ren.
Ober=Ramſtadt, 10. Sept. Kirchliches. Am geſtrigen
Son! fand ein feierlicher Eröffnungsgottesdienſt für den
dies=
ein urjähr Konfirmandenunterricht in unſerer Kirche ſtatt, an dem
nd Boru insb ddere die Eltern der künftigen Konfirmanden teilnahmen
mund 4 die älteſte Mädchenklaſſe unter der Stabführung ihres
n Leh-1 Adelberger mit dem Lied „So nimm denn meine Hände‟
höhr ſi, verſ 7ern half. Unter dem Leitwort aus dem Alten Teſtament:
n „Be e deinem Gott” richtete Pfarrer Nürnberger an die Kon=
Nac d lüirmnen ernſte Worte, der Ermahnung, ſich zum kommenden
dn )Komyrandenunterricht und der daran anſchließenden
Konfir=
m nat — recht zu rüſten. Am Abend fand dann in der Kirche eine
eich dufeierſtunde ſtatt, die in zwei Abſchnitten tiefe Eindrücke
frſomm ben und Wirken unſeres in die Ewigkeit eingegangenen
Reiei =äſidenten und Generalfeldmarſchalls von Hindenburg und
„iber n Staatsakt der feierlichen Beiſetzung im
Tannenberg=
ſat Idenkmal vermittelte. In den ſpäten Nachmittagsſtunden
ſes intags zog über unſere Gegend ein ſchweres
Gewit=
ers, das ſtarken Regen und damit eine angenehme Abküh=
A9 Ne Mungrich den faſt hochſommerlichen heißen Tagen, der letzten
Vog brachte. Den Landwirten, war dieſer Regen, der die
auf da Uher beiten, insbeſondere aber das Wachstum des
Herbſt=
dmmt, iſt ri uttet noch günſtig beeinflußt, beſonders erwünſcht. —
Obſt=
bt unſmere . Bei den an den Provinzialſtraßen im hieſigen Bezirk
e beitraz lieſef Jage ſtattgefundenen Obſtverſteigerungen wurden im
all=
jößeren Ae emm m Preiſe erzielt, die in Anbetracht des diesjährigen
Ernte=
ſuch wir rus”e s an Obſt als hoch bezeichnet werden müſſen. —
Kirch=
ſel manc roe .. Im benachbarten Rohrbach wurde letzten Sonntag das
* gefund Kirar ihfeſt gefeiert.
Ober=Ramſtadt 10. Sept. NS.=Volkswohlfahrt.
ſebte hen Nit zi er erhöhten Mitgliederwerbung tritt die NSV. in der
als er u Voc0 om 9. bis 15. September d. J. auf den Plan, 425
Mit=
ſch mit e=liels gählt jetzt die hieſige Ortsgruppe. Mag dieſe Zahl auch
teregin” a Augenblick hoch erſcheinen, ſo ſtellt ſie aber in Wirklich=
Feit 1. nur etwa ein Viertel der Haushaltungsvorſtände unſerer
„emu de dar und bleibt damit leider hinter den
Mitgliederzah=
en rchbarter Ortsgruppen im Verhältnis noch zurück. Die
ielel dieſer ſegensreichen Einrichtung bis jetzt noch fernſtehen=
„en Xsgenoſſen zu erfaſſen, ſoll die Aufgabe dieſer Werbewoche
in uie geradezu ungeheuren Leiſtungen der NS.=
Volkswohl=
ahrwaf allen ihren Gebieten, insbeſondere aber in dem
Hilfs=
derkr Tutter und Kind”, und ganz beſonders in der
Kinderland=
deninhahr erſeſ ing. ſollte alle bisher noch abſeits ſtehende Volksgenoſſen
ſe Entrum/ür jige davon überzeugen, daß alle geleiſtete und noch zu
lei=
uch verhoe endky Crbeit dem Volksganzen zugute kommt, und daß es
des=
albl renpflicht aller ſein muß, im Kampf um die
Volksgeſund=
eit ich den Erwerb der Mitgliedſchaft in der NSV. mit in
ordh er Linie zu ſtehen. Trage deshalb jeder zu einem vollen
frfaf dieſer Werbewoche zu ſeinem Teil bei!
Zabenhauſen, 10. Sept. Tag des Volkstums.
Un=
ere Aden Schulen, die Real= und Volksſchule, feierten am
Sonn=
ag / einſam mit den Eltern und Freunden der Anſtalten den
igi deutſchen Volkstums im Saalbau „Deutſcher Hof‟. Die
rhm dank der guten Vorbereitungen einen ſchönen Verlauf
dete ein eindrucksvolles Bekenntnis zum
Volkstumsgedan=
mter Mitwirkung des NS.=Flieger=Muſikzuges, der mit
geſpielten Märſchen und Volksweiſen aufwartete,
brach=
beiden Schulen u. a. 6 deutſche Tänze aus der Tſchecho=
und führten eine Szene aus Schillers „Wilhelm Tell”,
re Kinder ernteten mit all ihren Darbietungen reichen
Beerfelden, 10. Sept. Lichtbildvorträge über
rftverkehr in der Schule. Was menſchlicher Geiſt
r Gebiet der Luftfahrt bisher, erſann, das durften die
der Volks= und Realſchule am Samstag morgen in einem
Lichy pwortrag eines Vertreters der badiſchen Lufthanſa ſchauen
undd Ten. Der Luftballon von ſeinen primitivſten Anfängen
bis / die in ähnlicher Weiſe getragenen vollkommenen heutigen
Verx smittel, die Flugzeuge, noch bewegt von Menſchenkraft,
danm er heute imſtande, erſtaunliche Fernflüge zu vollbringen:
das 2 s boten Bild und Wort. Bewunderung erregte die
In=
neny ichtung der Flugzeuge und Luftſchiffe, die in ihrer
Be=
hagg =it und Vollkommenheit mit ähnlichen Einrichtungen der
Verk smittel zu Land und Waſſer wetteifern können. Die mit
regf! Anteilnahme folgende Jugend gab ihrem Intereſſe und
Ver onis an dem Gebotenen Ausdruck. Die Krönung dieſer
Stuur wird ſie erleben in etwa 14 Tagen, wenn ein Flugzeug
thanſa in unſerer Nähe landen wird und jung und alt
inrichtung aus nächſter Nähe ſchauen darf und erklärt be=
Außer einigen Freiflügen" für die Jugend wird den
Schülern Gelegenheit geboten ſein, ebenfalls an einem
flun eilzunehmen, und jeder Erwachſene kann das Vergnügen
hal) die Heimat einmal aus der Vogelſchau zu genießen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 251.— Seite 7
Herofttägang oes Beutisberdandes Bariftast oes Kafgauferbang
am 9. Sepkember 1934 in Griesheim.
J. Griesheim, 10. Sept. Am vergangenen Sonntag hielt der
Bezirksverband Darmſtadt des Kyffhäuſerbundes ſeine diesjährige
Herbſttagung im Rheingauer Hof zu Griesheim ab. Der Krieger=
und Soldatenverein Griesheim hatte in muſtergültiger Weiſe die
Vorbereitungen dazu getroffen. Der eigentlichen Tagung ging
ein offizieller Empfang des Bezirksvorſtandes ſowie der
auswär=
tigen Gäſte voraus. Ein ſtattlicher Zug ſämtlicher anweſenden
Kyffhäuſerkameraden mit den beiden Vereinsfahnen und dem
Spielmannszug hatte ſich um 2.10 Uhr nach Abſchreiten der Front
durch den Führer des Landesverbandes, Generalleutnant von
Oidtman. vom Heagbahnhof aus nach den beiden
Krieger=
denkmälern in Bewegung geſetzt, wo in kurzer feierlicher Weiſe
unter Niederlegung von Kränzen den gefallenen Kameraden von
1870/71, ſowie der im Weltkrieg 1914/18 Gefallenen gedacht wurde.
Nach einer Ehrenſalve der Schießabteilung des Griesheimer
Ver=
eins und dem Lied „Ich hatt’ einen Kameraden” gings im
ge=
ſchloſſenen Marſch nach dem Verſammlungslokal wo um 15 Uhr
die eigentliche Tagung begann. Nach einem ſchneidigen Marſch
des Spielmannszuges hieß der Führer des Griesheimer Vereins,
Kamerad Lachmann, die auswärtigen Gäſte und Delegierten
aufs herzlichſte willkommen. Insbeſondere begrüßte er den
Füh=
rer des Landsverbandes Kurpfalz. Generalleutnant von
Oidt=
man, ſowie den Bezirksführer, Kamerad Eidenmül er, nebſt
ſeinem geſamten Vorſtand. Er führte etwa aus, daß der
diesjäh=
rige Bezirkstag unter dem Zeichen der neuen Zeit ſtehe, dem
Zei=
chen der Volksverbundenheit. Zur gleichen Stunde, wo deutſche
Volksgenoſſen dem Führer in Nürnberg zujubelten, wollten auch
wir, die Garanten der alten Armee, ihm erneut unverbrüchliche
Treue ſchwören. Ihm allein hätten wir es zu verdanken, daß der
Kyffhäuſerbund ſeine richtige Marſchrichtung erhalten habe und
daß heute die SA.=Reſ. 2 ſteht. Zwar ſei uns eine große Aufgabe
hierdurch erwachſen, aber im Glauben an Deutſchlands Zukunft
ſei es für uns eine Ehrenpflicht, hier mitzuhelfen und das Werk
helfen aufzubauen. Mit geſamter Kraft wollten wir an die Arbeit
gehen und ſo geloben wir alten Soldaten und Krieger unſerem
oberſten Führer aufs neue treue Gefolgſchaft. Anſchließend
über=
reichte Kamerad Lachmann dem Bezirksführer Eidenmüle
ler zum Gedenken an die Weihe der Kyffhäuſerfahne des
Gries=
heimer Vereins ein Bild, auf dem die damalige Fahnenweihe
feſtgehalten war, mit dem Wunſch, daß er noch lange in
Geſund=
heit für dem Kyffhäuſerbund arbeiten möge. Der Bezirksführer,
Kamerad Eidenmüller, dankte in bewegten Worten für
Es. Fürth i. Odw., 8. Sept. Schadenfeuer. Geſtern
mit=
tag um 3.30 Uhr brach in dem Wohnhaus des Bahnſchaffners
Franz Eck in der Krumbacherſtraße ein Brand aus, der raſch um
ſich griff. Trotz aller Anſtrengung der Feuerwehr lief das Feuer
auf das angebaute Wohnhaus des Maurers David Kilian über.
Erſt nachdem die Motorſpritze der Gemeinde Rimbach
herbeige=
holt war, konnte das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt werden.
Obwohl es ſich um alte Fachwerkhäuſer handelt, ſind nur die
Dachſtühle abgebrannt. Dank dem ſofortigen Zugreifen von
Män=
nern und auch Frauen konnten faſt alle Möbeleinrichtungen
ge=
rettet werden. Ueber die Entſtehung des Brandes kann bis jetzt
nichts geſagt werden
Dk. Waldmichelbach, 10. Sept. Aus der NSV. Im
Rah=
men der Kinderlandverſchickung der NSV. waren in unſerer
Orts=
gruppe 36 Großſtadtkinder aus Frankfurt zur Erholung
unterge=
bracht, die im Auguſt wieder in ihre Heimat zurückkehrten. Am
Mittwoch, den 12. September, kommen nun abermals 10
Pflege=
kinder aus der Hanauer Gegend, in unſere Ortsgruppe zur
Er=
holung. Gleichzeitig finder in dieſen Tagen eine nochmalige
Wer=
bung von Pflegeſtellen für Saarkinder ſtatt, die im Laufe des
Oktober hier eintreffen. Anmeldungen werden zu jeder Zeit bei
den Amtswaltern, der NSV. entgegengenommen. Anfangs
No=
vember treffen hier ſieben Saardeutſche zur Erholung ein, für die
ſchon Pflegeſtellen vermittelt ſind. Weitere Anmeldungen werden
auch in dieſem Falle entgegengenommen. — Als Vorbereitung für
das Winterhilfswerk haben die NS.=Frauenſchaften
Waldmichel=
bach und Aſchbach ſchon größere Mengen Beeren und Gelee
einge=
kocht! u. a. 135 Pfund Heidelbeeren, 400 Pfund Brombeer= und
280 Pfund Vierfrucht=Gelee. In der kommenden Woche werden
größere Mengen Zwetſchenmarmelade eingekocht.
Dp. Bickenbach, 10. Sept. Unfälle. Ein hieſiger
Einwoh=
ner, welcher im Kriege ein Bein verlor, fiel unweit der
Halte=
ſtelle Hähnlein beim Apfelpflücken vom Baum und zog ſich mehrere
Rippenbrüche zu. Zwei bei derſelben Tätigkeit, vorgekommene
Unglücksfälle ſind in Zwingenberg und in Rodau zu verzeichnen.
Bei dem erſten zog ſich der Verunglückte Verletzungen im Rücken
zu. Der letztere, glimpflich verlaufene Unfall betraf einen 80 Mann.
Dp. Zwingenberg, 10. Sept. Welche Bedeutung dem hieſigen
Obſtbau zukommt, beweiſt ein Rundgang, den etwa 60
Fach=
leute auf dieſem Gebiet unter Führung des Herrn
Obſtbauinſpek=
tors Behne=Darmſtadt in der hieſigen Gemarkung unternahmen
und welcher ſehr viel Belehrendes brachte. Bei dieſer
Gelegen=
heit wurde auch unſere den höchſten Anſprüchen gerecht werdende
Großmarkthalle beſichtigt. — Bei der am Samstag abgehaltenen
Aepfelverſteigerung der Gemeinde Zwingenberg wurden
durchweg und wider Erwarten gute Preiſe, trotz der Fülle der
Loſe erzielt.
Dp. Hähnlein, 10. Sept. Geſtern wurde das 83.
Jahres=
feſt des Knaben=Erziehungsheims Hähnlein gefeiert.
Die Veranſtaltung begann mit einem Feſtgottesdienſt in der
Kirche, bei welchem der Direktor, Herr Pfarrer Röhricht,
Lan=
desführer der Inneren Miſſion, die Feſtpredigt hielt. Der
Nach=
mittag wurde ausgefüllt von Geſangs= und Muſikdarbietungen
unter Mitwirkung des Knaben= und Poſaunenchors und Spielen
der Knaben im Garten. Beſondere Erwähnung und herzlicher
Dank gebührt dem Hausvater Dacke und dem Hauslehrer Tröger,
welche ſeit einer langen Reihe von Jahren ihres
verantwortungs=
reichen Amtes walten.
D. Biblis, 8. Sept. Die
Grummetgrasverſteige=
rung darf gegenüber der Heuernte vor einigen Wochen als ſehr
gut bezeichnet werden. Die Krauternte wird keine
Hoch=
konjunktur bringen. — Die Schnakenplage iſt in den
letz=
ten kalten Nächten geradezu fürchterlich geworden.
Millionen=
haft ziehen dieſe Plagegeiſter nunmehr in die Ortſchaften des
Rieds, da ſie die kalten, nebligen Nächte im Freien ſchlecht
über=
ſtehen. In den Wohnungen aber werden ſie den Menſchen faſt
unerträglich.
Gernsheim, 10. Sept. Geſtern abend fand die
General=
verſammlung des FC. Concordia 1910 ſtatt. Aus
einem ausführlichen Jahresbericht war eine rege ſportliche
Tätig=
keit zu erſehen. Auch am Aufbau des neuen Reiches wurde
inner=
halb des Vereins vieles geleiſtet. Beſonders zu erwähnen iſt die
machtvolle Saarkundgebung an Pfingſten. Auch die
Kaſſen=
geſchäfte konnten trotz Mißgunſt der Zeit und der Teilung der
Spieleinnahmen einen erfreulichen Abſchluß erzielen. Leider
mußte der 1. Vorſitzende, SS.=Mann Willi Müller, aus
beruf=
lichen Gründen ſein Amt niederlegen. Sein Nachfolger wurde
der alte Kämpe der 1. Mannſchaft, SA.=Mann Köhler. —
dieſe Ehrung. Kamerad Eidenmüller begrüßte alle
Kame=
raden im Namen des Bezirksvorſtandes. Er gab ſeiner beſonderen
Freude Ausdruck, daß Exzellenz von Oidtman, der Führer
des Landesverbandes, bei der Tagung anweſend ſei. Bevor man
nun zu dem eigentlichen Geſchäftsteil kam, wurde der toten
Kameraden des Weltkrieges gedacht, ganz beſonders des im
Auguſt verſchiedenen hochverehrten Herrn Reichspräſidenten von
Hindenburg, des Schirmherrn, des Kyffhäuſerbundes. Die
An=
weſenden erhoben ſich von ihren Sitzen. In einem kurzen
Ueber=
blick über die Ereigniſſe des großen Weltkrieges vor 20 Jahren
gedachte Kamerad Eidenmüller der heldenhaften Taten
un=
ſerer Krieger und Soldaten. Auch der ruhmreichen Gefechte von
1870/71 wurde ehrend gedacht. Nach dem Untergang des damals
erſtandenen großen Kaiſerreiches ſei uns unſer Führer Adolf
Hitler von der Vorſehung gegeben worden, deſſen Werk zu fördern
für uns alte Soldaten eine Ehrenpflicht ſei. Unſere Loſung ſolle
ſein: unter unſerem oberſten Führer ein Volk, ein Vaterland.
Kamerad Meier erſtattete Bericht vom letzten Bezirkstag
in Nieder=Ramſtadt. Alsdann nahm der Landesführer Exzellenz
von Oidtman, das Wort, der noch ſeine hohe Befriedigung
zum Ausdruck brachte, daß die Vorbereitung der Tagung in ſo
muſtergültiger Art erfolgt wäre, Für ihn ſei es erhebend
ge=
weſen, daß die Griesheimer Kameraden ihn in Reih und Glied
heute empfangen hätten als Beweis, von welchem alten
Sol=
datengeiſt der Griesheimer Verein getragen ſei. Exzellenz von
Oidtman erläuterte kurz die Schwierigkeiten, in der der
Kyff=
häuſer Bund unter dem ſeitherigen Regime ſich durchzuarbeiten
gehabt hätte und erklärte ausdrücklich, daß heute der Bund feſtex
ſtehe wie je, insbeſondere ſei an der nach dem Wunſch des Führers
formierten SA.=Reſ. 2 nicht mehr zu rütteln. Auch hier hätte
jeder Kamerad zu zeigen, daß er von ganzem Herzen bereit ſei,
für die Aufgaben des Führers ſeinen Mann zu ſtellen. Exzellenz
von Oidtman ſchloß ſeine ausgezeichnete Rede mit dem Gruß an
unſeren oberſten Führer. Nach verſchiedenen Rückfragen und
Feſt=
ſetzung des nächſten Bezirkstages, ſchloß der Bezirksführer,
Kamerad Eidenmüller die Bezirkstagung mit einem begeiſtert
aufgenommenen Sieg=Heil für den Bund. Deutſchland= und Horſt=
Weſſel=Lied beſchloſſen die Tagung, die von neuem bewieſen hat.
daß der Kyffhäuſerbund auch in unſerem Dritten Reich marſchiert
und als feſtes Gefüge neben den übrigen Wehrverbänden ſeine
Marſchroute in Treue zu unſerem oberſten Führer bis zum letzten
Atemzug halten wird.
Autobahn. Die Ueberführungsbrücke im Gernsheimer Walde
kann erſt in 7 bis 8 Wochen fertiggeſtellt werden; anſchließend
werden die beiden Rampen angeſchüttet. Da bei letzterer Arbeit
die Straße geſperrt werden muß wird vorausſichtlich auch in
die=
ſer Zeit die Ausbeſſerung und Pflaſterung der Straße von
Gerns=
heim bis zum Walde erfolgen. — Zurzeit ſchweben
Verhand=
lungen mit der Verwaltung der hieſigen Zuckerfabrik wegen
Ueberlaſſung verſchiedener Räume zum Unterbringen des
Arbeits=
dienſtes. Vorausſichtlich ſollen die Arbeitsdienſtmänner am 1.
Oktober ihren neuen Standort Gernsheim beziehen. Sie ſollen
hauptſächlich für Kulturarbeiten Verwendung finden.
Aus Rheinheſſen.
— Mainz. 10. Sept. In der Nacht zum Sonntag ereignete
ſich auf dem Holzlagerplatz der Vereinigten Zellſtoff= und
Papier=
fabriken, Werk Koſtheim, ein ſchweres Unglück, dem ein
Menſchen=
leben zum Opfer fiel. Mehrere Arbeiter waren mit dem Abladen
von durch Laſtkahn angekommenem Holz beſchäftigt, um es
meh=
rere Meter hoch aufzuſtapeln. Plötzlich geriet ein großer Holzſtoß
ins Rutſchen und ehe die in der Nähe befindlichen fünf Arbeiter
ſich verſahen, waren ſie unter den herabſtürzenden Balken
begra=
ben. Durch die ſofort herbeigerufene Sanitätswache wurden fünf
Schwerverletzte in das ſtädtiſche Krankenhaus gebracht. Auf der
Fahrt dorthin iſt der 46jährige Ludwig Maag aus Mainz=
Koſt=
heim ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Bei den anderen
Ver=
letzten konnten verſchiedene Brüche feſtgeſtellt werden, jedoch
be=
ſteht bei ihnen kein Anlaß zu Beſorgnis. Um den Verſtorbenen
trauern neben ſeiner Witwe ſieben Kinder.
Ah. Bingen a. Rh., 10. Sept. Funde aus der
Römer=
zeit. Bei Ausſchachtungsarbeiten für eine neue Waſſerleitung
in Planig wurden unter fachkundiger Leitung mehrere
gut=
erhaltene Funde aus der Römerzeit ſichergeſtellt. Man fand
zu=
nächſt Urnen und Bruchſtücke von Urnen, dann ſtieß man auf eine
größere, gut erhaltene Tonurne und eine ſteinerne Kiſte. Nach
dem Urteil der Sachverſtändigen handelt es ſich bei den
gemach=
ten Funden um eine römiſche Aſchenkiſte, mehrere Glasgefäße,
Krüge und um eine Tonlampe. Ein großes Glasgefäß enthielt
Brandknochen. Das Grab — um ein ſolches handelt es ſich
näm=
lich bei dem gemachten Fund — ſtammt aus dem erſten
Jahr=
hundert nach Chriſti Geburt. Die gefundenen Gegenſtande ſollen
dem Muſeum in Alzey zugeführt werden.
Ah. Alzey (Rhh.), 10. Sept. Alzeys älteſte
Einwoh=
nerin 96 Jahre alt. Die älteſte Einwohnerin der Stadt
Alzey, Frau Katharina Moll, geb. Griebel, feierte ihren 96.
Ge=
burtstag. Trotz des hohen Alters iſt die greiſe Frau noch recht
geſund und ganz beſonders friſch ſcheint ihr Gedächtnis zu ſein.
Sie erzählt Selbſterlebtes aus den Kriegen 1866 und 1870/71 mit
einer Genauigkeit, die Bewunderung verdient.
LPD. Gießen, 7 Sept. Herrenloſes Auto im
Straßen=
graben. Auf der Landſtraße nach Wetzlar wurde geſtern früh
in der Gemarkung Heuchelheim zwiſchen dieſem Dorfe und Atzbach
ein herrenloſes Opelauto im Straßengraben aufgefunden. Es
trägt das Erkennungszeichen I T 88 014. Die behördlichen
Er=
mittlungen nach dem Beſitzer des Wagens ſind im Gange.
Gießen, 7. Sept. Perſonalien. Dem Kreiskaſſe=
Ober=
buchhalter Walter Mank in Gießen iſt mit Wirkung vom 1. 7.
1934 ab die Kreiskaſſerechnerſtelle übertragen worden.
Kreiskaſſe=
rechner Mank iſt damit an die Stelle des auf ſein Nachſuchen aus
Geſundheitsrückſichten in den Ruheſtand verſetzten
Kreiskaſſedirek=
tors Schäfer getreten. Die Dienſtbezeichnung „Kreiskaſſedirektor”
iſt durch die Dienſtbezeichnung „Kreiskaſſerechner” erſetzt worden.
Kreiskaſſedirektor i. R. Schäfer war ſeit Anfang März 1929 als
Nachfolger des verſtorbenen Kreiskaſſedirektors Kauß mit der
Verwaltung der Kreiskaſſe Gießen beauftragt.
LPD. Lich, 7. Sept. Arbeitsbeſchaffungsprojekt
des Ueberlandwerkes Oberheſſen. Im Rahmen der
Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen der Reichsregierung plant das
Ueberlandwerk Oberheſſen, das ſich im Beſitz der Provinz
Ober=
heſſen befindet, den Bau einer Höchſtſpannungsfreileitung von
20 000 Volt zwiſchen den Orten Leihgeſtern bei Gießen und Lich.
Das Projekt iſt bereits beim Heſſiſchen Staatsminiſterium
bean=
tragt worden. Die Pläne liegen zurzeit beim Kreisamt Gießen
auf.
Dienstag,
Septembe
Seite 8 — Nr. 251
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom Reichsparteitag.
Das Feuerwerk,
mit dem das im Stadion veranſtaltete Volksfeſt abſchloß.
Der Führer ſpricht zur braunen Armee.
Ein Bild von dem SA=Appell in der Luitpold=Arena.
Reich und Ausland.
Verheerendes Unwekter
in der Nordoſt=Schweiz.
Zürich. Ueber einen Teil der Innenſchweiz,
ſo vor allem über dem Kanton Schwyz und
Tei=
len der benachbartn Kantone Zürich, Zug,
Appen=
zell und St. Gallen, ging am Sonntag abend
7 Uhr ein Unwetter von ſo unerhörter Heftigkeit
nieder, wie man es an vielen Orten ſeit
Men=
ſchengedenken nicht erlbt hat. Ueberall in den
betroffenen Gebieten traten die Bäche über die
Ufer, verwandelten die Straßen zahlreicher
Ort=
ſchaften in Wildbäche und drangen in die Keller,
die Stallungen und gelegentlich auch in die
Wohnungen der Häuſer ein. Verſchiedentlich
wur=
den ganze Mauern zerſtört, Dächer abgedeckt und
Hühnerſtallungen fortgeriſſen. Zur Hilfeleiſtung
mußten die Feuerwehren aufgeboten werden, doch
konnten dieſe nicht überall eingreifen, da
zahl=
reiche Brücken weggeſchwemmt worden ſind. In
den betroffenen Gebieten iſt der Eiſenbahn= und
Straßenverkehr zum Teil vollſtändig geſtört.
Be=
ſonders heftig hat das Unwetter in Aergeri, im
Kanton Zug gehauſt, wo die Bevölkerung den Ort
räumen und ihr Vieh in Sicherheit bringen
mußte da das Dorf faſt ganz unter Waſſer geſetzt
wurde. Durch das Unwetter wurden auch
zahl=
reiche Züge zum Halten auf der freien Strecke
ge=
zwungen ſo u. a. ein Pilgerzug nach Schaffhauſen
mit 350 Inſaſſen. Dutzende von Autos blieben
auf den verſchlammten oder ſonſtwie
unpaſſier=
bar gewordenen Straßen liegen. Einige Bäche
führen ganze Tannen mit ſich. Da die Bäche
überall über die Ufer getreten ſind, wurden auch
zahlreiche Sägewerke ſchwer beſchädigt. Einzelne
Ortſchaften ſind vollſtändig von der Außenwelt
abgeſchnitten, da die Straßen ringsum verſperrt
wurden. Auch einige Erdrutſche haben ſich
er=
eignet. Die Zufahrtsſtraßen zur Gotthardtbahn
wurden zwiſchen Luzern-Zürich und Goldau an
verſchiedenen Stellen durch Geröllmaſſen
ver=
ſchüttet. Ein Lokalzug Luzern—Goldau fuhr auf
niedergehendes Geröll auf, wobei die Lokomotive,
der Packwagen und ein Perſonenwagen
ent=
gleiſten. Einige Perſonen erlitten leichtere
Ver=
letzungen.
Das Auto in der Talſperre.
Siegen. Aus der Lennetalſperre bei
Me=
ſchede wurde ein Fordwagen herausgeholt,, den
man jetzt erſt infolge des niedrigen Waſſerſtandes
der Talſperre bemerkt hatte. Der Wagen, der
einem Arzt aus Köln gehört, war ſeit September
d. J. verſchwunden. Vermutlich haben Diebe den
Wagen in die Talſperre geſtürzt.
Die Herrſchaft über das Steuer verloren.
Oberſayn (Weſterwald). Am Freitag
nach=
mittag verlor ein Metzgermeiſter aus Köln, der
ſich auf der Fahrt nach Cadem im Weſterwald
be=
fand, wo er einen Lehrgang leiten ſollte, in der
Nähe von Oberſayn aus unbekannter Urſache die
Herrſchaft über ſeinen Perſonenkraftwagen. Er
fuhr mit dem Wagen, in dem ſich außer ihm noch
ſeine Frau, ſeine zwei Kinder und eine junge
Dame befanden, in voller Fahrtgeſchwindigkeit in
den Straßengraben, wo ſich der Wagen überſchlug.
Der Fahrer war auf der Stelle tot, ſeine Kinder
und der Fahrgaſt wurden leicht verletzt. Seine
Frau kam mit dem Schrecken davon.
Ein Doppelmörder verhaftet.
Wernigerode. Die Landeskriminalpolizei
nahm einen Mann feſt, der im dringenden
Ver=
dacht ſteht, am 21. Juni im Harz den Bankdirek= worden.
tor Schurig aus Osnabrück und am 1. Juli den
Dr. Auguſ Krauß aus Danzig ermordet zu
ha=
ben. In einem längeren Verhör hat der Ver= Feuer griff erſt im Laufe des Sonntags auf die
haftete nunmehr ein Geſtändnis abgelegt, die ihm Ladung über. Aus dem hinteren Schornſtein
zur Laſt gelegten Morde ausgeführt zu haben.
„Graf Zeppelin” auf der Rückfahrt.
Hamburg. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin”
fährt an der afrikaniſchen Küſte entlang nach
Friedrichshafen zurück. Es ſtand, wie die Deutſche
Seewarte berichtet, am Montag, um 7.25 Uhr
weſtlich von Caſablance gelegen iſt. Das Schiff
macht gute Fahrt.
Amerikani
er Paſſagierdampfer in Flammen.
Der 11 000=Tonnen=Dampfer „Morro Caſtle‟.
Noch immer Ungewißheik über die Zahl
New York. Der Dampfer „Morro Caſtle”,
der immer noch brennt, liegt nunmehr 60
Kilo=
meter von Aſhbury Park auf Grund. Die oberen
Verdecke ſind völlig ausgebrannt. Die
Bundes=
behörde begann am Montag mit der amtlichen
Unterſuchung der Brandkataſtrophe. Den
Offizie=
ren des Dampfers wurde ſtreng verboten, der
Preſſe Mitteilungen über den Brand zu machen.
Die Blätter drücken ihre Verwunderung aus, daß
zwiſchen dem Ausbruch des Brandes und der
Alar=
mierung der Fahrgäſte anſcheinend mindeſtens
eine Stunde verfloſſen iſt. Da das Betreten der werden, und auch die Frage unterſucht werden,
unteren Decks am Sonntag immer noch nicht mög= ob die Feuerlöſcheinrichtungen funktionierten.
lich war, herrſcht noch immer Ungewißheit über
die Zahl der Todesopfer, um ſo mehr, als viele
konnten.
VEREINIGTE
STAATEN
New-Vorke
TLANEISC
Atlantic City
N
Phikdelphia FBarnegaf
Eine Karte der Unglücksſtätte,
die durch das Kreuz gekennzeichnet iſt.
Wie verlautet, betrug die Verſicherung des in
Brand geratenen Dampfers „Morro Caſtle”
un=
gefähr 5½ Millionen Dollar, wovon 2½
Mil=
lionen Dollar in den Vereinigten Staaten
ge=
zeichnet worden waren und der Reſt auf dem
Lon=
doner Markt. Abgeſehen davon war eine
be=
trächtliche Verſicherung der Ladung vorgenommen
Am Sonntag abend waren die Feuerwehrleute
immer noch mit dem Löſchen beſchäftigt. Das
ſteigt dichter Rauch auf
Eine vollſtändige Liſte der Geretteten und der
Opfer lag am Sonntag abend noch immer nicht
vor. Die Ward Line, der das Fahrzeug gehört,
gab am Sonntag abend bekannt, daß 560
Per=
ſonen an Bord geweſen ſeien, 389 ſeien gerettet
nämlich 221 Fahrgäſte und 168 Mann der Be=
MEZ., über Cap Cantin, das 186 Kilometer ſüd= ſatzung. Die Zahl der Toten und Vermißten
be=
laufe ſich auf 171. Siebzehn tote Fahrgäſte ſeien
geborgen.
wegen des im Maſchinenraum herr
Rauches ihre Arbeitsplätze hätten verlaſſ
ſen, habe er die Anker geworfen. —
ſuchung dauert fort.
Schwere Anſchuldigungen in der Pr
Die „New York Daily News” verö
unter der Ueberſchrift „Mord” Berie
Augenzeugen, wonach dem Ausbruch des
zwei Exploſionen vorausgegangen ſeie
ſpäter, nachdem das Schiff von den Pe
und der Mannſchaft größtenteils verlaſſ
ſen ſei, hätten ſich zwei weitere Exploſi
eignet, die den Maſchinenraum ausein
riſſen hätten. Das Blatt erhebt beſonder
Anklage gegen die Mannſchaft, die
Feueralarms in ihren Kojen geblieben
ter die Paſſagiere ihrem Schickſal überle
und mit halbleeren Rettungsbooten ans
rudert ſei.
137 Opfer des Schiffsunglücks?
New York. Nach den neueſten Meldungen
der Todesopfer der „Morro Caſtle”. ſind 77 Tote der „Morro „Caſtle”, identifiziert
worden. Vermißt werden 60 Perſonen, und zwar
Vor Beginn der ſtaatlichen Unterſuchung. 29 Fahrgäſte und 31 Mitglieder der Beſatzung.
Die Unkerſuchung der Brandkataſtrophe
auf der „Morro Caftile‟.
New York. Im Beiſein von Vertretern
der Staatsanwaltſchaft begann geſtern vor dem
Seegericht die Unterſuchung der „Morro=Caſtle‟.
Kataſtrophe, von der man hofft, daß ſie eine reſt
loſe Aufklärung des Unglücks bringen wird. Vor
allem ſoll dabei der Urſprung des Feuers geklärt
Als erſter wurde der Erſte Offizier der
„Morro Caſtle”, Warms, vernommen. Warms
Tote bisher noch nicht identifiziert werden hatte nach dem plötzlichen Tod des Kapitäns, eine
Stunde vor dem Ausbruch des Feuers, das
Kom=
mando übernommen. Er gab an, daß er den
Kapitän tot in der Badewanne
auf=
gefunden habe, womit den Gerüchten, daß der
Kapitän vergiftet worden ſei, neue Nahrung
ge=
geben wird. Da jedoch der Schiffsarzt, der
den Kapitän unterſuchte, zu der
Opfern der Kataſtrophe gehört, dürfte
dieſer Punkt nie aufgeklärt werden. Weiter gab
Warms an, daß das Feuer in einer der
Schiffs=
kabinen ausgebrochen ſei. Die Verſuche, es zu
löſchen, ſeien erfolglos geblieben. Daraufhin
habe er die Beſatzung alarmiert und angeordnet,
daß alle Paſſagiere geweckt würden. Die
Be=
ſatzung ſei innerhalb von fünf Minuten
ange=
treten. Eine Viertelſtunde nach dem Alarm ſei
auch der erſte SOS.=Ruf ausgeſandt worden.
Warms beſtätigte ferner die Berichte, daß eine
Anzahl der Paſſagiere ſich
gewei=
gert hatte, die Kabinen zu verlaſ= ſchlag grundſätzlich zugeſtimmt, we
ſen, da ſie ſinnlos betrunken
ge=
weſen ſeien. Zu dieſen Paſſagieren hätten
auch ſechs junge Mädchen gezählt.
Ueber die Urſache des Feuers befragt
ließ der Erſte Offizier die Möglichkeit einer
Brandſtiftung zum mindeſten offen. Er enthüllte
dagegen, daß
bereits am 3. September ein Feuer an Bord. Der Bundesminiſter für Landwirtſe.
der „Morro Caſtle” entdeckt worden
ſei, aber von der Wache ſchnell hätte gelöſcht
wer=
den können. Dieſes Feuer ſei an einem Ort
aus=
gebrochen, der nur von jemandem, der das Schiff
genau kannte, hätte erreicht werden können.
Die=
ſes Feuer ſei ſo angelegt, geweſen, daß es ſich
hätte bei nicht rechtzeitiger Entdeckung ſchnell tag vormittag der ledige 22jährige
ausbreiten müſſen. Auch das letzte Feuer hätte
ſich ſo ungewöhnlich raſch ausgebreitet, daß die
Möglichkeit einer Brandſtiftung
durchaus beſtehe. Andererſeits ſei nicht
aus=
geſchloſſen, daß eine brennende Zigarette die
Ur=
ſache des Brandes geweſen ſei.
Warms beſtätigte auch, daß die
Feuerlöſch=
apparate verſagt hätten. Er konnte aber keinen an einem Seil befanden, am Galen
Grund dafür angeben. Im übrigen lobte er das
Verhalten der Mannſchaft, die ſich durchaus geſtürzt. Zwei waren ſofort tot, d
muſtergültig verhalten hätte und ſich ſeinen
Be=
fehlen gefügt habe. Als das brennende Schiff ſich
der Küſte genähert hatte und die Maſchiniſten
Cholera=Epidemie
in einem rumäniſchen Seel
Die Badegäſte verlaſſen das Bad Hals 1
Bukareſt. In einem Militärager
ſtanza am Schwarzen Meer iſt eine
Epidemie ausgebrochen. Die Nachricht
Auftreten der Seuche hat in ganz
größte Beſtürzung hervorgerufen. Wie
tag bekannt wurde, ſind bei zwei Flugz
Regimentern, die in Mamaia zur Di
militäriſcher Uebungen ſtationiert ſind,
rafälle vorgekommen. Von den
Erkr=
bereits acht geſtorben. Die aufs höck
ten Militärbehörden veranlaßten ſofo
naue Unterſuchung der Krankheitsfälle
daß es ſich tatſächlich um aſiatiſche C
delt. In Mamaia, das eines der belie
eleganteſten Strandbäder an der
Küſte des Schwarzen Meeres iſt, wurd
reichen Kurgäſte von einem paniſche
ergriffen. Sie verlaſſen fluchtartie
Kriegsminiſter Angelſei und der Ji
Sanitätsweſens der rumäniſchen
eiligſt nach Conſtanza abgereiſt. Alle
Schiffe, die dieſer Tage in Conſtanza
ſind, werden in dem nächſten Haf
Quarantäne unterziehen müſſen.
Folgen der Dürre in Ka1
125 000 Stück Vieh werden geſd
London. Wie aus Ottawa ge
hat die Bundesregierung einem von *
zen Manitoba und Saſkatchewan gei
Stück Vieh in den durch die Dürre.
Gebieten geſchlachtet werden ſollen.
Einigkeit darüber, daß es unrentab
Vieh den Winter hindurch am Leben
Die Provinzen und das Dominion
Transportkoſten nach den Schlachthl
men. Die Eiſenbahnen gewähren
nach Weſtkanada abgereiſt, um die
zelheiten zu regeln.
Zwei tödliche Abſtürze in den Alle
Kempten. Am Geiſelſtein ſit
Fegg und der ledige 21jährige Ge
aus Kaufbeuren tödlich abgeſtürzt.
Fünf Baſeler Bergſteiger ab=
Drei Tote.
Gletſch (Kanton Wallis).
vormittag ſind fünf Baſeler Touu
über dem Rhonegletſcher befindliche
vier Stunden nach ſeiner Bergung
wurde ſchwer verletzt, während d
leichtere Verletzungen davontrug.
Stag, 11. September 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Gerbault will nie wieder heimkehren.
Man ſah den Weltumſegler auf einer der Markiſen=Inſeln. — Zeſteſſen im Lendenkuch.
Fernab von aller Ziviliſakion ..."
Nr. 251 — Seite 9
beimn
der
nur
Ger 1
Snn
aufr.
Wer—
g-
gauh=
ſt
ſaſſ-F
a-
2
din-
cht
on faſt ein Jahr iſt vergangen, ſeit Europa zuletzt
Nach=
n dem Sonderling Alain Gerbault erhielt, der ſeinen
dareinſetzte, allein, in einem einfachen Segelboot, alle Meere
ren. Man dachte, er werde ſich eines Tages in Frankreich zur
ten und recht bequem ſeinen Lebensabend mit dem
Dik=
einer Memoiren ausfüllen. Aber er verſchwand immer
Auch im letzten Jahre aus Maiſeille. Und wenn man
sichten glauben ſoll, die aus Neu=Kaledonien eintreffen,
ird man ihn auch in Europa nie mehr wiederſehen.
Paſſagiere eines däniſchen Dampfers entdeckten nämlich
rſſieren der Markiſen bei der Inſel Hiva=Da einen Mann,
Gort vollkommen wie ein Eingeborener aufführte, auch
dieſe ein Lendentuch trug, ſonſt aber einwandſrei und
eins g ein Weißer war. Man rief ihn an. Er zögerte nicht,
zuzu n, daß er Alain Gerbault ſei.
n lud ihn zu einem großen Feſteſſen ein, ein Angebot, das
t mit Freuden annahm. Aber er legte dennoch keinen
an, ſondern kam in ſeinem Lendentuch zu Tiſch.
hielt er denn eine — für einen Europäer mindeſtens
ude — Anſprache. Er erklärte, daß das Leben nur noch
gelebt zu werden — fernab von allen Maſchinen, fernab
* Ziviliſation. Er habe nicht die Abſicht, jemals nach
zurückzukehren und werde — das ſei ſein Schwur — ſeine
f dieſen Inſeln beſchließen.
er friſch und geſund iſt und außerdem ja noch nicht zu den
uten zählt, hat es noch gute Weile mit den „Tagen”.
leicht packt ihn dennoch eines Tages wieder das Reiſe=
Sein Boöt hat er allen Eiden zum Trotz gut verſorgt in
ihle untergebracht. Vielleicht vertraut er ſich doch wieder
einem Winde an, der ihn, den ewig Einſamen, Europa
ngt.
leicht, vielleicht. Aber wenn man Alain Gerbault in
Frieden ſah, in ſeiner Loslöſung von allem Alltagskram,
rſtünde man, wenn er dort draußen bliebe — mit nackten
ſüß—ind Lendentuch auf der Hiva=Da=Inſel.
rigens erfährt man, daß die Zahl der Einſamen auf den
ſüd Inſeln immer größer wird. Die Flucht vor der Maſchine
nbar nicht nur Alain Gerbault ergriffen. Auch einige
re des däniſchen Dampfers ſollen ernſtlich mit ſich zu Rate
ſein, ob ſie nicht beſſer dort blieben, ſtatt ſich irgendwo
Velt mit ihren Geſchäften herumzuquälen.
) dem nächſten guten Geſchäft — haben ſie ſich geſchworen.
eſe Jäger (nach dem anderen Glück) werden vermutlich
en Lebensabend auf der Inſel Hiva=Da beſchließen.
Wo=
n Gerbault beſtimmt ſehr dankbar iſt.
Telephoniſtinnen lernen Japaniſch.
London. Es ſoll ſchon für die kleinen Kinder in Japan
hr ſein, Japaniſch zu lernen. Geſchweige denn für
erwach=
liſche Telephoniſtinnen. Aber eine Handvoll Damen im
Sdienſt paukt dennoch Tag für Tag 30 Worte Japaniſch.
Helchem Zweck? Nun, in dieſem Herbſt wird der Telephon=
Zwiſchen England und Japan eröffnet. Und da muß ſich
and verſtändigen können.
Tag für Tag finden bereits zwiſchen Rugby, der mächtigſten
engliſchen Station, und Tokio Verſuche ſtatt. Rugby iſt
vollkom=
men zufrieden mit den Ergebniſſen. Tokio muß noch dieſes und
jenes verbeſſern. Ehe es ſoweit iſt, werden die Londoner
Telepho=
niſtinnen wohl auch ſchon ganz nett japaniſch ſprechen".
Iſt dieſe Verbindung erſt hergeſtellt, dann kann man von
Eng=
land aus übrigens mit jedem Platz der Erde telephonieren —
aus=
genommen Albanien und China. Mit China geht es immerhin,
wenn z. B. der Dampfer „Belgenland” an der Küſte kreuzt. Dann
ſpricht man nämlich über dieſen.
Doch man ſoll nichts überſtürzen. Jetzt lernen die
Telephoni=
ſtinnen erſt Japaniſch. Albaniſch und Chineſiſch können ſpäter an
die Reihe kommen.
Der „Unſterbliche‟.
(th) New York. Für Hank Shafer in Eldorado (Jowa) iſt
das Leben bisher keine reine Freude geweſen. Und dennoch hat
der jetzt Dreiundachtzigjährige bei allem Unglück immerhin ſo viel
Glück entwickelt, daß ſeine Mitbürger ihm den Beinamen „der
Unſterbliche” verliehen. Nicht weniger als fünfzehnmal nämlich
hat Shafer Unfälle erlebt, bei denen ſein Leben an einem Härchen
hing:
Kaum acht Jahre alt, wurde er in letzter Sekunde vom Tode
des Ertrinkens gerettet. Dreimal insgeſamt iſt er vom Blitz
getroffen und ſchwer verbrannt worden. Bei einer
Kohlenſtaub=
exploſion in einem Bergwerk war er drei Tage von der
Außen=
welt abgeſchloſſen. Ein Jahr ſpäter ſtürzte er von einer Brücke
in einen Abgrund und mußte mit zerſchlagenen Gliedern ins
Krankenhaus gebracht werden. Auch von einer 8 Meter hohen
Felsklippe ſtürzte er ab und brach beide Beine. Als Soldat ſtand
er dicht hinter einem Geſchütz, das einen Rohrkrepierer hatte; er
verlor dabei ein Auge und einen Arm. Daraufhin wurde er bei
einem Bergrutſch unter 2500 Kilo Erde begraben und gerettet.
Er ſtürzte auch einmal von einem durchgehenden Pferde, das ihn
eine lange Strecke mitſchleifte, bis er an einem Stacheldrahtzaun
hängen blieb, ein anderes Mal, erhielt er wieder von einem
Pferde einen Huftritt, der ihm ein Schlüſſelbein und drei Rippen
zerſchmetterte. Trotz ſeiner böſen Erfahrungen beſtieg er einen
Bobſleigh, wurde umgefahren und erlitt einen ſchweren
Schädel=
bruch. Im achtzigſten Lebensjahre überſtand er eine ſchwere
Lun=
genentzündung, wurde ein halbes Jahr ſpäter von einem
durch=
gehenden Geſpann überfahren und machte zuletzt ſogar noch ein
Automobilunglück mit, bei dem er ernſtlich verletzt wurde. Etwas
viel, muß man ſchon ſagen, für ein einziges Menſchenleben.
Das größte Teleſkop der Welk kann gebaut werden.
(th) Corning (NY.) Mit einigem Herzklopfen haben die
Aſtronomen in Corning dabeigeſtanden, als man die 20 Tonnen
flüſſigen Glaſes in die Rieſenform goß, aus der dann eines Tages
— nach 10 Monaten — die größte Linſe der Welt hervorgehen
ſoll. Sie ſoll das größte je gebaute Teleſkop mit einer Sehſchärfe
ausſtatten, die bisher geradezu ſagenhaft erſchien. Da brachen
während des Guſſes von dem Rand des Gießbeckens einige Brocken
ab und fielen in die Glasflut. Man fiſchte aus dem brodelnden
Glasbad die Störenfriede heraus. Aber — hatte man ſie alle
er=
wiſcht? Hatten ſich nicht vielleicht auch Blaſen in dem reinen
Glasfluß gebildet? War damit alle Arbeit umſonſt geweſen?
In früheſtens 10 Monaten ſollte die Linſe ſoweit abgekühlt ſein,
daß dann eine Kontrolle möglich wäre. Aber bedeutete, wenn die
„Arbeit vergeblich war, dieſe Friſt von 10 Monaten nicht einen
ungeheuren Verluſt an Zeit?
So ſannen die Fachleute denn Tag und Nacht über eine
Kon=
trollmethode nach. Und jetzt hat man eine
Röntgenſtrahlen=
probe gemacht, die den Beweis geliefert haben ſoll, daß keinerlei
Schäden in der Linſe feſtzuſtellen ſind. Im Kaliforniſchen
In=
ſtitut für Technologie hat man mit Freuden dieſe Kunde
vernom=
men und ſofort mit dem Bau des großen Teleſkops begonnen, in
das die Linſe hinein ſoll, um das Weltall zu erweitern, mehr
Sternbilder in unſeren Beobachtungskreis zu ziehen und
Feſt=
ſtellungen zu geſtatten, die bisher unmöglich waren. Ein
Stein=
chen vom Rande des Gießbehälters hätte alle Hoffnung vorläufig
zeiſchlagen können. Aber man hat Glück gehabt, die große Linſe
wird zuſtandekommen — ohne Makel und ohne Fehler.
Sie wollen degradiert werden.
(im) Schanghai. Wie ein hier erſcheinendes engliſches
Blatt mitteilt, hat General Ho=Jing=Sching ſeine vorgeſetzte
Be=
hörde in Nanking gebeten, ihn in einen niedrigeren militäriſchen
Rang zurückzuverſetzen. General Ho=Jing=Sching, Vorſitzender der
„Abteilung Peking” der chineſiſchen Militärkommiſſion, iſt
näm=
lich darüber empört, daß in China ſoviele Generäle herumlaufen,
die niemals Oberſten geweſen ſeien. Mithin ſei die
Rangbezeich=
nung „General” völlig entwertet worden.
Er bat deswegen, zum Generalmajor degradiert zu werden.
Und ſeinem Beiſpiele ſchloß ſich Generalleutnant Tſchu=Tſchu=Hu
vom Oberſten militäriſchen Rat in Peking an, der ſogar noch
tie=
fer ſteigen und nur Oberſt werden will. Beide Geſuche ſind jedoch
von der oberſten Behörde in Nanking in ſehr freundlich
gehalte=
nen Telegrammen abgelehnt worden, in denen die Beweggründe
der beiden alten Offiziere lobend anerkannt wurden.
Tom ſuchke den Seehundfloh.
(uy) Sydney. Tom Bicker war trotz ſeiner
Sammelleiden=
ſchaft Zeit ſeines Lebens ein gutmütiger Mann. Aber von ſeiner
Sammlung darf heute niemand mehr ſprechen, ſeit er aus Dublin
zurück iſt.
Was er ſammelte? — — Flöhe! Er hatte die größte
Floh=
ſammlung der Welt: Menſchenflöhe, Hühnerflöhe, Hundeflöhe,
Tigerflöhe, Elefantenflöhe — alles hatte er ſchon. Da ſchrieb ihm
ein guter Freund — jedenfalls hielt er ihn bis dahin für einen
ſolchen — er habe aus der Arktis etwas ganz beſonders erhalten:
einen Seehundfloh nämlich. Rot, knallrot, ſelten und dick. Ein
Eskimo habe ihn mitgebracht, und er halte ihn jetzt für ſeinen
Freund Tom Bicker bereit.
Tom ſchnürte ſofort ſein Ränzlein und fuhr nach Dublin, wo
dieſer Freund mit dem Seehundfloh lebte. Auſtralien—Dublin,
das iſt eine lange Fahrt, — und dann noch wegen eines Flohs...
Immerhin — wenn es noch ein Seehundfloh geweſen wäre!
Aber als Bicker aufgeregt und nervös das Glas mit dem Floh
zur Hand nahm, ſtutzte er. Der Floh ſah aus wie ein Menſchenfloh.
Nur war er eben rot. Doch als er ihn unter das Mikroſkop
ſpannte, ſah er, daß die rote Farbe nur aufgemalt war. Ein
Tob=
ſuchtsanfall, Bruch der Freundſchaft mit dem ſich krummlachenden
Freund, und eine Schadenerſatzklage wegen der überflüſſigen
Reiſekoſten — — das ſind nun die Folgen. Und alles nur wegen
eines dummen Flohes, der allerdings ein Seehundfloh geweſen
wäre, — wenn es geſtimmt hätte
Statt beſonderer Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute früh. 5 Uhr
nach einem langen, arbeitsreichen Leben unſeren lieben
Vater, Onkel und Schwager
Heren DanielMaxeiner
Metzgermeiſter
im 83. Lebensjahr in die Ewigkeit abzurufen.
In tiefer Trauer:
Eduard Maxeiner und Frau.
Darmſiadt, den 9. September 1934.
Früher Algringen (Tothringen)
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 12. September, nachm. 3½ Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Heute früh hat Gott der Allmächtige meinen lieben, guten
Gatten, unſeren treuſorgenden Vater, Schwiegervater,
Groß=
vater, Schwager und Onkel
Dnhei Adelt kuge
Reichsbahnbauinſpekior i. R.
im Alter von 66 Jahren nach kurzem, ſchweren mit großer
Geduld ertragenen Leiden durch einen ſanften Tod erlöſt.
In tiefer Trauer:
Frau Katharina Ruge nebſt Angehörigen.
Arheilgen, den 10. September 1934.
Weiterſtädter Straße 69.
(9488
Die Einäſcherung findet Donnerstag, den 13. September 1934,
nachm. 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof in Darmſtadt ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man Abſtand zu nehmen.
Kommk zu
Schnell!
Nicht der Preis,
unden und Bekannten die traurige,
bricht, daß unſere liebe gute Mutter,
rviegermutter, Großmutter und Ur=
3mutter
geb. Wehel
Alter von 85 Jahren ſanft
ent=
afen iſt.
a. Namen der trauernden Hinterbliebenen:
fermeiſter Gg. Heim und Frau
E. Houetz und Frau.
rmſtadt, Marſeille, 10. Sept. 1934
Heilgerſtr. 53).
Wunſch der Entſchlafenen fand die
Tdigung in aller Stille ſtatt. 9475
Gebrauchter
weiß.
emaillier=
ter Herd (60/90),
ſehr gut erhalt.,
umzugshalb
ab=
zugeben. Anzuſ
vormitt.
Heidel=
bergerſtr. 124, pt.
Kartonnagen=
heftmaſchine
billig z. verkauf
Weinbergſtr. 37,
2. Stock.
Schuhe,
Doppelſohle (43)
Gasherd
6.—
6.—.
Bettum=
randung 6.—
Schleiermacher=
ſtraße 22, pt. r.
die Qualität der Ausbildung
iſt maßgebend. Wer alſo
richtig zuſchneiden
8262a)
lernen will, beſucht die
Priv. Zuſchneideſchule Marg. Becher, Eliſabethenſtraße 34
Echte
Münch.
Loden=
mäntel für 15
bis 27 Mark zu
verkaufen.
deinrichsſtr. 76,p.
Zu verkaufen:
1 Schreibtiſch
ſowie 2.
Lach=
tauben. Horn,
Eliſ.=Str. 30. (c
Kraft und
wieder aufgenommen
med. Scherer
Harzt für Lungenleiden
urichsſtraße 64.
Bwerwellen
Nallen.
Föhnwellen.
cmenkopfwaſchen.
drd en.
Manieuren.
Haararbeiten
Lusführung u. zeitgemäßen
Preiſen,
(9482a
Islzler & Sohn
ſui ie 12 Telephon 2215.
Billard,
faſt neu, mit all.
Zubehör, elektr.
Kühlſchrank, 220
Volt Wechſelſtr.,
billig abzugeben.
Alfr.=Meſſelweg
36, Tel. 4979. (c
Olympia=
Standard=
Schreibmaſchine,
faſt neu, zu
ver=
kaufen.
Grafen=
ſtraße 35, I. lks.
Kö/4rikzer
Behwarzbiet
Hertrieb: Georg Herth, Stiftſtr. 89, Fernſprecher 1244,
H. Oſtertag, Hügelſtr. 27, Fernſprecher 2468. (TV92
aber wie bringt man die vielen
Teile wieder richtig
zusam-
men? Gehen Sie mit Ihren
Reparaturen zum Fachmann,
1s0 bleibt Ihnen dieses
Rätsel-
raten erspart!
Rrte
Vertretung der
Kirchstraßſe 21
gesenuber klublit., Miele-Fahrräder
Welche von den
vielen Anoden=
Batterien?
Nur „Vika”
Warum?
In Qualität der
teuerſt. Batterie
ebenbürtig!
100
Volt 9.45 M.
* Die billigeAnode
100
Volt 4.50 M.
Radio-Rekord-
Röhren,
Radia-Alkus
5.—, 6.—, 9.—
10.—.
Vertrieb elektr.
Glühlampen.
Freiſchwinger=
Lautſprecher,
edle Gehäuſe,
fa=
belhafter Klang,
nur 15.—, 18.—
An= und Verkauf
gebr. Geräte. (a
Gr. Bachgaſſe 23,
Lad. (Inſel) am
Niebergall=Br.
Ewig Kuchen?!
Nein, Vollkornbrot iſt richtiger
und wichtiger.
Unſer Vollkornbrot
macht ſede Mahlzeit zur Freude —
iſt gut für die Zähne — behebt
Darmſtörungen — beſſert das
All=
gemeinbefinden! Ein herrliches —
kräftig. — würziges Brot, das
ver=
dient in ſederFamilie und in jedem
Haushalt eingeführt zu werden.
2=Pfund=Taib 38 Pfg.
Reformhaus Braunwarth
Ernſt=Ludwigsſtraße 3 (9483
Schlafzimmer
Eiche mit
Nuß=
baum, ſehr ſchöne
Mod., ſehr billig
zu verkaufen. a
Möbel u. Betten
Menger
Bleichſtraße 17.
Eheſtandsdarleh.
Zu verkaufen:
Chaiſelongue m.
Decke, Bett mit
Sprungmatratze.
Heinrichsſtr. 153.
Herrenrad
gebraucht, verkf.
Huck
Alexanderſtr. 6.
Achtung
Bessungen!
Sie haben es jetzt beque
mer, denn Sie können Ihre
Anzeigen für das
Darmstädter Tagblatt
in Bessungen bei der
Fa. Künzel,
Papierge-
schäft, Bessungerstr. 59,
aufgeben.
Gebrauchte
Schreib=
maſchinen
mit Garantie (a
billigſt zu verkf.
WINKEL
28 Rheinſtraße 28
Schreibmaſchine
billig zu verkfn.
Soderſtraße 59.
Tageslichtſchild
für Friſeure zu
verkaufen.
Ger=
vinusſtr. 43, pt.
Heute eingetroffen:
Frische Molkerei-
BUTTER
2 ptuna 789
Facod Becker
Ludwigstr. 1 • Fernruf 1886
Jugendschriften
für Knaben und Mädchen
Geschenkbücher
für Erwachsene (132a
in größter Auswahl bei billigst.
Preis. Buch- u. Kunsthandlung
WAGNER
Elisabethenstr, 7 Tel. 2439
Bitte genau auf Firma achten.
400 St. Weinlagerfäſſer
15 000 Hkl., oval und rund:
10, 12, 15. 20, 25, 30, 40 u.
50 hl. 8 Kelter, Elevator,
Pumpen, Schläuche,
ſowie Bottiche verkauft
ſehr preiswert
GKaſſel=B.
Fa. Gebr. Manbsetef.171
Lagerort: Frankfurt=M. —Süd,
Darmſtädterlandſtraße 168
(Beſichtigung ab Dienstag
den 11. 9.,tägl. v. 8—6 Uhr
Seite 10 — Nr. 251
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 11. September
Soort, Sptel und Jurnen
Die Termine der Kreisklaſſe 1.
Fortſetzung der Termine der Vorrunde.
Gruppe 3.
16. 9. 34: Ober=Ramſtadt—Michelſtadt Schiedsrichter Müller=
Griesheim bei Darmſtadt. — Höchſt i. O.—Groß=Zimmern,
Schieds=
richter Knopf=Darmſtadt. — Babenhauſen—Roßdorf,
Schiedsrich=
ter Melk=Wixhauſen. — Schafheim ſpielfrei
23. 9. 34: Michelſtadt—Höchſt i. O., Schiedsrichter Krämer=
Arheilgen — Groß=Zimmern—Ober=Ramſtadt, Schiedsrichter
Sat=
tig=Dieburg. — Roßdorf—Schaafheim. Schiedsrichter Lerch=
Eber=
ſtadt. — Babenhauſen ſpielfrei.
7. 10. 34: Michelſtadt—Groß=Zimmern. Schiedsrichter Lerch=
Eberſtadt. — Ober=Ramſtadt-—Höchſt i. O., Schiedsrichter
Klin=
ger=Groß=Gerau. — Babenhauſen—Schaafheim. Schiedsrichter
Hain=Seligenſtadt. — Roßdorf ſpielfrei
14. 10. 34: Groß=Zimmern-Babenhauſen, Schiedsrichter
Eber=
hardt=Pfungſtadt. — Höchſt i. O.—Roßdorf, Schiedsrichter Jung=
Dietesheim. — Schaafheim—Michelſtadt, Schiedsrichter Göckel=
Darmſtadt. — Ober=Ramſtadt ſpielfrei.
21. 10. 34: Roßdorf—Groß=Zimmern, Schiedsrichter Ihrig=
Groß=Gerau. — Babenhauſen—Höchſt i. O., Schiedsrichter Sattig=
Dieburg
Ober=Ramſtadt—Schaafheim, Schiedsrichter Melk=
Michelſtadt ſpielfrei.
Wixhauſen.
28. 10. 34: Ober=Ramſtadt-Babenhauſen. Schiedsrichter
Krä=
mer=Arheilgen.
Michelſtadt—Roßdorf, Schiedsrichter Jung=
Weiterſtadt. — Höchſt i. O.—Schaafheim, Schiedsrichter Hain=
Seligenſtadt — Groß=Zimmern ſpielfrei.
4. 11. 34: Roßdorf—Ober=Ramſtadt. Schiedsrichter Eberhardt=
Pfungſtadt. — Babenhauſen—Michelſtadt. Schiedsrichter Lerch=
Eberſtadt. — Schaafheim—Groß=Zimmern, Schiedsrichter Ihrig=
Groß=Gerau. — Höchſt i. O. ſpielfrei.
Spcl. Ober=Ramſtadt — FSpv. Seeheim 6:1.
Unter der guten Leitung von Wedel=TSG. 46 Darmſtadt
lie=
ferten ſich beide Mannſchaften einen recht ſpannenden Kampf der
mit einem verdienten Siege der Gaſtgeber endete. Bis zur Pauſe
leiſteten die Gäſte ſtarken Widerſtand, ſie wurden ſogar in dieſer
Zeit des öfteren recht gefährlich. Nach dem Wechſel fanden ſich die
Ober=Ramſtädter beſſer zuſammen, ſie wurden ſtark überlegen und
konnten noch fünfmal erfolgreich ſein. Beim Stande von 4:0
ge=
lang den Gäſten das verdiente Ehrentor. Seeheim hatte in ſeinen
beiden Verteidigern, Mittelläufer und den Innenſtürmern ſeine
beſten Kräfte. Ober=Ramſtadt mit zwei Mann Erſatz, kam vor
der Pauſe nicht richtig in Schwung, beſonders dem Sturm wollte
nichts gelingen. Nach dem Wechſel klappte die Zuſammenarbeit
beſſer, ſo daß der hohe Sieg der Einheimiſchen als verdient zu
be=
zeichnen iſt. Beſondere Erwähnung verdient bei den Ober=
Ram=
ſtädtern der Torwart linker Verteidiger, Mittelläufer und der
Innenſturm. Die Flügelſtürmer wurden viel zu wenig eingeſetzt.
Schüler — Seeheim 5:1; Merck, Schüler — Ober=Ramſtadt,
Schü=
ler, 1:4.
* Fußball im Ried.
Ol. Lampertheim—SpVg. Mundenheim 7:1. FV.
Franken=
thal—FGeſ 1914 Oppau 1:3. FV. 06 Speyer—FGeſ. 03
Ludwigs=
hafen 4:1. TV. Lampertheim—SV. Hochheim 5:0 (5:0). Beſonders
auffällig iſt der hohe Sieg der Lampertheimer Olympia über die
ſtarken Mundenheimer; aber auch der Sieg der Lampertheimer
Turner gegen Hochheim iſt recht deutlich ausgefallen.
Um jedermann Gelegenheit zu geben, ſich von den Vorzügen
des ſportlichen Kegelns zu überzeugen veranſtaltet der
Kegel=
ſportverband Darmſtadt E. V. eine große
Kegelſport=Werbe=Woche,
die auf den Bahnen des Kegelſporthauſes, Saalbauſtr. 67
(ehemals Bürger=Verein) zum Austrag gelangt. Dieſe Werbe=
Woche, die urſprünglich mit dem 17. September ihren Anfang
nehmen ſollte, beginnt bereits am 15. September und
dauert bis einſchließlich 22. September 1934. Es ſollte deshalb
lein Intereſſent des Kegelſportes — Arbeiter, Angeſtellter
Be=
amter und Frauen — verſäumen, dieſe Werbewoche zu beſuchen
und ſich ungehindert und ungezwungen an dieſem Werbekegeln
beteiligen. Die Beteiligung an dieſem
Werbe=
kegeln iſt für jedermann, der dem Kegelſportverband
Darm=
ſtadt bisher noch nicht angehörte unentgeltlich. Hoffen
wir auf eine recht zahlreiche Beteiligung, damit der Charakter
dieſer Veranſtaltung auch gewahrt bleibt. „Gut Holz!”
Jahn 1875 Darmſtadk.
Kegelſpork iſt Medizin!
Man ſchreibt uns:
Wenn wir Menſchen, junge und alte, Frauen und Männer,
am Tage unſerer Arbeit nachgehen, ſo ſehnen wir uns doch
wenigſtens an einem Tage der Woche nach dem uns ans Herz
ge=
wachſenen Sport und der Fröhlichkeit der Sportkameraden. Viele
Tauſende haben dieſes Gefühl, dieſe Sehnſucht nach etwas
Be=
freiendem, etwas Schönem in ihrem Innern, und noch mehr
hal=
ten ſie es für eine verſtändige, geſunde Lebenseinteilung. Wenn
der Drang nach körperlicher Bewegung den Sportler im Banne
hält und der Körper für Höchſuleiſtungen anderer Sportzweige
nicht gewachſen iſt, ſo bietet der Kegelſport noch ein reiches Feld
ſportlicher Betätigung. Den vielen, heute dem Kegelſport noch
Fernſtehenden ſcheint es noch nicht bewußt geworden zu ſein, daß
Kegeln ein überaus geſunder Sport iſt.
Der deutſche Kegelſport hat es verſtanden, ſich durch ein Meer
von Vorurteilen hindurchzuringen zu einer ſo beachtlichen
Stel=
lung im Geſamtbetriebe der deutſchen Leibesübungen, daß man
ihn infolge ſeiner geſundheitsfördernden Wirkung und in
Aner=
kennung ſeiner volkserzieheriſchen Beſtrebungen als völlig
gleich=
wertig neben anderen Sportarten zu betrachten gelernt hat.
Verſchiedene Mediziner von Ruf haben ſich eingehend mit
Unterſuchungen von Kegelſportlern befaßt, und alle hiben ihr
Urteil dahin zuſammengeſtellt, „daß der Kegelſport vor allen
an=
deren Sportarten eines weit voraus hat, weil er nicht nur von
beiden Geſchlechtern ganz gleichwertig betrieben werde; kann,
ſondern auch von alten Leuten, zu deren beſter Förderung ihrer
Geſundheit er auszuüben iſt, ohne eine Schädigung ihrer
vielleicht ſchon beſtehenden Leiden, ohne ſchädigende Belaſtung
eines oder des anderen defekten Organs”. Ein bekannter
Trort=
arzt, Generaloberarzt Dr. Leuner, fällte 1927 folgendes Urteil:
„Zuſammenfaſſend iſt zu ſagen: Das Kegeln iſt eine zwar m.ßig
anſtrengende, die Geſchicklichkeit aber außerordentlich fördernde,
beim ſportmäßigen Betrieb auch die Ausdauer ſtärkende
Leibes=
übung, die deshalb und auch wegen ihrer günſtigen ſeeliſchen
Ein=
flüſſe ſehr zu empfehlen iſt.”
Am Samstag, dem 15. September findet im großen
Saale des Turnhauſes ein Kameradſchafts=Abend des
Geſamtver=
eins ſtatt. Der Abend der als Abſchluß der turn= und ſportlichen
Veranſtaltungen gedacht iſt, verſpricht äußerſt unterhaltend zu
werden. Neben den Vorführungen der Turnabteilungen, den
Darbietungen der Singmannſchaft ſei beſonders die Kapelle
Matthias Weber erwähnt, der mit ſeinen Berufsmuſikern für den
muſikaliſchen Teil das Beſte geben wird; auch das Tanzbein wird
an dieſem Abend beſonders zu ſeinem Recht kommen — Es wird
erwartet, daß in Anbetracht des geringen Unkoſtenbeitrages ein
jedes Mitglied ſich dieſe Gelegenheit nicht entgehen läßt.
Männerturnen. Wir geben nochmals bekannt, daß die
Mitt=
wochs=Turnſtunde jetzt in der Turnhalle der Liebigs=
Oberrealſchule ſtattfindet. Die erſte Uebungsſtunde zeigte
einen beſſeren Beſuch, und es iſt zu hoffen, daß der morgige Abend
noch mehr Beſucher aufweiſt. Die Halle mit ihrer reichen Zahl
von Turngeräten bietet ſowohl für den Geräteturner als auch
für den Volksturner und Spieler Gelegenheit, Leibesübung nach
jeder Art zu betreiben. Beginn pünktlich 8.15 Uhr.
SSK. Windmühle Darmſtadk doppelter Pokalſieger
in Worms a. Rh.
Bei dem am Sonntag von der Schützengeſellſchaft. Worms
1493 durchgeführten Nibelungenſchießen errang die Windmühle=
Mannſchaft im Kleinkaliber den Pokal mit 771 Ringen (pro
Schütze 154 Ringe).
Das größte Intereſſe fand das Mannſchaftsſchießen mit dem
Wehrmanngewehr auf 175 Meter Entfernung. Außer Worms
waren angetreten: Frankufrt (2 Mannſchaften), Mainz. Raſtatt,
Saarbrücken Mannheim und aus Darmſtadt Priv.
Schützengeſell=
ſchaft und Windmühle. Die Windmühle=Mannſchaft in der
Be=
ſetzung Gräf. Rau Schneider ſchoß das ganz ausgezeichnete
Re=
ſultat von 693 Ringen und errang damit den von Freiherrn
Cornelius Heyl zu Herrnsheim geſtifteten Pokal. Dieſer Erfolg
iſt der Mannſchaft beſonders hoch anzurechnen, da der Verein
nicht über Schießſtände in dieſer Entfernung verfügt und ſomit
auf die Gaſtfreundſchaft der Schützengeſ. Langen angewieſen iſt.
— Der Wanderpokal iſt einige Tage in der Waffenhandlung
Georg Link. Grafenſtraße, ausgeſtellt.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Dienstag, 11. September
5.45: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter. — 5.50 und 6.15:
Gym=
naſtik. — 6.40: Zeit, Meldungen. — 6.50: Wetter, — 6.55:
Karlsruhe: Philharmon. Orcheſter. Ltg.: W. Zehn — 8.10:
Waſſerſtand, Wetter. — 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.25:
Nur Freiburg: Werbekonzert. — 9.45: Nur Freiburg: Eigene
Sendung. — 10.00: Nachr. — 10.45: Praktiſche Ratſchläge
für Küche und Haus. — 11.00: Werbekonzert. — 11.30:
Meldungen. — 11.45: Sozialdienſt.
12 00: Leipzig: Leipziger Inſtrumental=Quartett. — An der Kino=
Orgel: E. Neumann. — 13.00: Zeit Saardienſt, Nachr. —
13.10: Nachr. — 13.20: Stuttgart: Leicht und bekömmlich. (
Schall=
platten. — 13.50: Zeit, Nachr. — 14.00: Stuttgart:
Sep=
tember — Mai des Herbſtes. (Schallpl.). — 14.30:
Wirtſchafts=
bericht. — 14.45: Zeit Wirtſchaftsmeldungen. — 14.55: Wetter.
15.00: Nur Freiburg: Nachr. — 15.10: Für die Frau: 1. Kennſt
du deinen Körper? — Wachstum und Aufbau. — 15.25: 2.
Loheland, eine Lebensſchule i der Rhön. Funkbericht, — 15.50:
Kunſtbericht der Woche.
16.00: Bad Bertrich: Staatliches Kurorcheſter. Ltg.: Schulze. —
17.30: Die Marneſchlacht. K. Bartz lieſt aus ſeinem Buch: Die
Deutſchen vor Paris. — 18.00: Mit welchem Erfolg arbeiten die
deutſchen Betriebe? Bericht von Dr. Plum. — 18.15: Stuttgart:
Aus Wirtſchaft und Arbeit. — 18.25: Italieniſcher
Sprachunter=
richt. — 18.45: Meldungen. — 18.50; Arbeiter der Fauſt: Fritz
Woike ſpricht eigene Gedichte.
19.00: Kaſſel: Kammerorcheſter der Staatlichen Kapelle Kaſſel. Ltg.;
Schmitz. — 19.45: Tagesſpiegel. — 20.00: Zeit, Nachrichten —
20.10: Unterhaltungskonzert. Ltg.: Czernik. — Einlage, 21.00:
Sketſch. — 22.20: Zeit, Nachr.
22.35: Eine luſtige Werbung
für das deutſche Theater. — 22.45: Nachr., Wetter, Sport.
23.00: Tanzkapelle Franz Renner. Heitere Einlagen: Berthold
Ebbecke. — 24.00: Komponiſtenporträts. Edvard Elgar (Schallpl.).
Deutſchlandſender
Welle 1571.
Deutſchlandſender: Dienstag, 11. September
5.45: Hamburg: Wetter, — 5.50: Nachr. — 6,00; Berlint
naſtik. — 6.15: Tagesſpruch. — 6.20: Leipzig: Orcheſte
ſtehender Muſiker, Ltg.: Joh. Engelmann. — In ein
gegen 7.00: Nachr. — 8.00: Sperrzeit. — 8.45: Leibes
für die Frau. — 9.00: Sperrzeit. — 10.00: Nachr.
Aus deutſcher Geſchichte: Die endloſe „Straße Szenen au
Frontſtück von Siegm. Graff und C. E. Hintze. Aufn
10.50: Fröhlicher Kindergarten. — 11.15: Seewetterberi
11.30: Reg.=Rat Motz: Vorarbeiten zum deutſchen Ernted.
11.55: Wetter.
12.00: Leipzig: Inſtrumental=Quartett. An der Kino=Ora
Neumann. — 12.55: Zeitzeichen. — 13.00: Inſtrumental.
(Schallplatten). — 13.45: Nachrichten. — 14.00; Sper=
14.45: Glückwünſche und Programmhmweiſe. —
500
Börſe. — 15.15: Für die Frau: Deutſche Dichterinnen der
wart: Lulu von Strauß und Torney. — 15.40: Erzehe
Geſpräch zur Wirtſchaftsſchulung.
16.00: Königsberg: Kleines Funkorcheſter. Ltg.: Eugen Wil.
In der Pauſe 17.00: Der Deutſchlandſender erinnert. —
Jugendſportſtunde: Stürmiſche Tage auf dem märkiſchen
17.50: Dr. Auler: Letzte „Wunder” der Medrzin. Ru
durch ein Krebs=Forſchungs=Inſtitut. — 18.15: Vagant
18.40: Jungvolk, hör zu! Wie ich den Golfſtrom kennen
19.00: Klaſſiſche und zeitgenöſſiſche Kammermuſik. — 19.
den Mädels von Neubelz. Funkbild aus dem Landi
Neubelz bei Köslin. — 20.00: Kernſpruch anſchl.;
und Kurznachr — 20.10: Mareiken, dreh dich! Bauernn
Schallpl. — 20.45: Uraufführung: Hockewanzel. Volksſt
H. Chr. Kaergel. — 22.00: Wetter=, Tages= und Sportn
22.45: Seewetterbericht. — 23.00: Frankfurt: Tanzkapelle
Gewinnauszug
5. Klaſſe 43. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gen
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nur
in den beiden Abteilungen I und II
28. Ziehungstag
8. Septem!
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über
gezogen
8 Gewinne zu 5000 M. 6238 98046 234487 305741
8 Gewinne zu 3000 M. 19971 23889 113711 315975
12 Gewinne zu 2000 M. 14876 26432 143695 164611 38224
34 Gewinne zu 1000 M. 15081 49869 50801 79085 12944
176037 197900 211550 224794 231306 25 1080 255370 26029
343531 353538
118 Gewinne zu 500 M. 19794 30349 37084 44769 4640
60628 60837 72573 80250 89931 94016 94153 128210
131829 135284 135358 137024 137447 138393 147200 14888
159778 177566 178676 182602 193579 200234 200593 20485
209140 213484 214389 219076 233889 239528 342940 3515
266612 266678 272807 294571 299138 30 1892 312165 31557
343629 345750 363843 365196 367234 370351 370504 37491
344 Gewinne zu 300 M. 1156 7796 9030 12688 13444 209
23627 24140 26848 28960 33504 33528 34179 35122 3746
39773 39789 43935 44766 45178 45827 46399 52184 5231
64942 55592 69707 66564 66836 67844 69594 82109 859
89983 90631 909 10 91503 92541 93137 94428 94880 969
99800 100260 101314 105099 113336 113498 114026 121031
122584 129466 131177 132019 132094 134190 135311 1355*
141195 144358 145744 156969 157935 161087 162498 1706
173519 174575 179123 180881 181066 181844 185904 1886:
193887 198080 196937 20 1021 202 182 203068 203190 2088
214222 220558 223744 224086 230787 233705 237038 2372(
240853 240937 247219 247978 259218 260926 261 140 2660
270100 275145 279866 280811 282158 284551 287959 2971
301146 302063 303774 306445 308542 308740 309445 3109
312152 314357 314568 316975 319745 319758 322076 3233:
324162 326167 328884 329225 331791. 331922 331945 33804
342094 343398 343726 347538 349568 351910 353056 3619
367934 369101 369299 370709 375729 377019 377835 38024
382122 382683 3850 10 386512 387000 394368 397027 39727
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden. Gewinne über
gezogen
10 Gewinne zu 3000 M. 203785 221248 233958 309579 3‟
10 Gewinne zu 2000 M. 45231 95639 116825 173500 225
40 Gewinne zu 1000 M. 5068 35747 35878 60169 6i58
133155 138723 151524 166977 197731 211947 253375 2686
333068 370936 375801 385347 397679
54 Gewinne zu 500 M. 37281 37808 66372 71568 816
175627 191644 216532 2354 18 249479 265050 277954 2911
311425 314597 329400 349037 356258 365457 368509 3725
382889 382943 386931
322 Gewinne zu 300 M. 1137 8907 11021 16886 19034 24
29176 29406 35593 36127 38074 41318 42967 45688 47!
60998 51154 54181 54817 68195 63439 64603 65919 68
73004 73355 75796 75797 78475 81887 83995 85300 85‟
89815 92252 98350 99884 103743 105876 107665 1111
121816 122940 126189 126304 129185 130108 130835 1356
140943 144301 146515 146745 146793 147769 149323 152.
156732 157712 158241 158728 161086 167770 169757 1704
175836 176959 179256 180346 181203 189412 185811 1900
195303 199932 200203 200634 201279 206991 210834 2131
217271 223619 225512 226525 229519 232016 233796 2341
239883 241861 245572 246368 248766 248919 255852 25
261771 262827 265776 265812 266059 267648 271850 276
278901 282862 283578 288202 289772 290330 299564 294
298947 300131 303174 304343 308931 312421 314138 315
318786 320223 330 112 334056 334563 34 1098 348232 352
368360 369532 370161 371880 372875 372993 373626 382
386181 386219 386610 387027 389439 391448 391609
20 Tagesprämien.
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu ſe
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Numn
beiden Abteilungen I und II:
64939 122211 138294 164242 176789 252602 2677
303770 322119
Im Gewinnrade verblieben: 40 Tagesprämien zu
ferner 2 Gewinne zu 1000000, 4 zu 10000, 4 zu 50
3000, 24 zu 2000, 42 zu 1000, 144 zu 500, 538 zu
Beittedern-Reinigang
Entmotten 1. Polstermöbel
Beitfkedern. Daunen
AAfe
Barchente, Drelle
Polstermöbel, Matratzel
Neuankertigung, Reparaturen
ROTNN
Magdalenenstr. 11 • Tel. 1084
Was die
Funk-
Ausstellung
brachte
zeigt Ihnen
(8948a
SasLng
Ludwigsplatz 3.
V
Wohnungs=
Nachweis ”
Eliſabethenſtr. 30
H. 1.St., f.
Haus=
beſitzer, Vermiet.
u. Mieter günſt
Roßdörferſtr. 73,
I., ſchöne 5=Zim.=
Wohnung,
Frem=
denzimmer, Bad,
Veranda, ſofort
zu vermieten.
Näh. parterre.
Für
ruhige Mieter 4=
Zim.=Wohnung,
Zubehör, Bad,
Zentralheiz.,
Ga=
rage, Oſannſtraße 53
Manſarden=
Wohnung,
Zimmer, mit
Zubehör,
preis=
wert zu verm.
Bleichſtraße 31.
V
leer od. möbliert
zu vermiet.
Bark=
hausſtraße 62, pt.
Zwei große
leere Zimmer,
Gas, Elektr. u.
ſepar. Eingang,
ſofort zu
ver=
mieten
Roßdör=
ferſtraße 21.
Unmöbliertes
Zimmer,
volle Penſion,
ält. Herr
bevor=
zugt, i. Seeheim
zu verm. Ang.
u. M. 3 Geſch.*
Große 3=Zimmer=
Wohnung
Küche und Keller,
I. St., 50.— Miete,
ſofort od. 1. Oft.
zu vermieten.
An=
geb.M.138 Geſch.
ſehr ſchön möbl.,
zu vermieten.
Telefon. Peter=
Gemeinder=Str.
33, II. *
Mod. Wohn=u.
Schlafzimmer
Zentralheizung,
fließ. warm. Waſſ.
eigen.
Villenein=
gang mit
Vor=
u. Toilettenraum,
großer Garten, in
ſchönſter Lage am
Steinberg
preis=
vert zu vermiet.
Ab1. 10.ev. früher.
Angeb. u. M. 144
a. d. Geſchſt. d. Bl.
Schönes
Wohn= u.
Schlaf=
zimmer preisw.
zuvermieten,evtl.
m. Küchenbenutz.,
zum 1. Oktober.
Grüner Weg35,p.
Zimmer
möbliert, zu
ver=
mieten. Näh. Gſch.
Bismarckſtr. 61,I
ſchön möbliert.
Zimmer, Zentr.=
Heizung, fließ.
Waſſer, elektr.
Licht. Telefon,
1. Okt. zu ver=
Werintant
geſucht.
Ang. u. M. 130
Geſchäftsſtelle.
Geſucht helle,
ſaubere.
Werkſtakt
i. Johannes= od.
Martinsviertel
von
Buchbin=
derei. Erforderl.
Licht= u.
Kraft=
anſchluß. Ang. u.
M. 147 Geſch. (e
Schöne
4-5-Zimmer
Wohnung
in Bensheim od.
Auerbach für
Be=
amten geſucht.
Alter’s
Wohnungs=
nachweis,
Eliſabethenſtr. 34
1—2 Zimmer
mit Zubehör von
jungem Ehepaar
geſucht.
Ang. u. M. 124
Geſchäftsſtelle.
2-3-Zimmer
Wohnung
geſucht, ev. Miete
ein Jahr voraus.
Ang. u. M. 125
Geſchäftsſtelle. *
Wer beſchafft
gegen gute
Be=
lohng. bis 1. 10.
2—3=Zimmer=
Wohnung?
Ang. M. 134 Gſch.
2—3=Zimmer=
Wohnung
per 1. 10. geſucht.
Gas und elektriſch
Licht. Miete 35 bis
40.— Mk. Nähe
Hauptbahnh.
An=
geb. M. 137 Geſch.
Dauermieter,
Ehepaar ohn
Kinder, pünktl.
Zahler, ſucht
Zim.=Wohng.
per 1. 10. oder
ſpät. Preisang
u. M. 142 Geſch.
2 leere Zimmer
m. Küchenbenutz.
geſucht. Angeb. u.
M. 143 Geſchſt.
Möbliertes
heizbar. Zimmer
v. d. Glastüre, im
Martins= od.
Jo=
hannesviertel ſof.
geſucht. Angeb. m.
Pr.u M. 141Gſch.
Zimmer,
gut möbliert,
zum 1. 10.
ge=
ſucht. Ang. u.
M. 149 Geſch. (
Manſardenzim.,
möbl., v.
jünge=
rem Mann
ge=
ſucht. Ang. unt.
M. 132 Geſchſt.
Feine ruh. Frau,
ſehr ſauber, ganz
häusl. u.
zurück=
gezog. leb., ſucht
möb. Zimmer in
ſaub. Hauſe, wo
nur ruh. Leute
oh. Kinder
woh=
nen, mögl. ruh.
Gegend. Am lbſt.
im oberſt. Stock,
ev. geräum.
Man=
ſarde, flß. Waſſ.
m. nahe ſ., n. l.
. Z., viell. m. kl.
Gash. od.
Gele=
genh., ein. ſolch.
z. ſtell. Gfl. bald.
Ang. erbet. unt.
M. 127 Gſch. (b
Schönes Zimmer
mit
Unterſtell=
raum für
Klein=
wagen, bis 25 ℳ
geſucht. Ang. u
M. 146 Geſchſt.
Geſucht in Eber
ſtadt od. Darmſt.
Heeren
Raum
ſauber, trocken,
z.
Möbelunter=
ſtellen. Gefl.
An=
geb. mit Preis
erbeten an Frl.
H. Gonnermann,
Jugenheim.
a. d. B.,
Haupt=
ſtraße 53.
Wanzen
Motten u. Käfer
vernichket
100%ig
nur T.Gas
Geruchlos, keine
Beſchädigung.
perſönl. Arbeit!
R. Joedecke;
Mackenſenſtr. 16.
Staatl. gepr.
Des=
infektor, amtlich
gepr.
Schädlings=
bekämpfer. Tel.
Nr. 2598. (a
Lebensmittelverge
Der für das Stadtkrankenhaus und di
Wohlfahrtsanſtalten in der Zeit von
1934 bis Ende März 1935 erforderlich
Lebensmitteln jeder Art einſchließlich
ſoll im Wege der Verdingung vergeber
Angebote hierauf — getrennt von den —
ſind bis zum 22. September 1934,
9 Uhr, bei der Bürgermeiſterei, Stadthau
einzureichen.
Die in dem Angebot anzuerkennenden
bedingungen liegen daſelbſt zur Einſich.
es ſind dort auch die ungefähren M.)
liefernden Lebensmittel zu erfahren.
der Bedingungen nach auswärts erſo!
Darmſtadt, den 10. September 1934.
Bürgermeiſterei
i. V.: gez. Haug, Bürgermei)
Enkſchuldungsverfal
Uber den landwirtſchaftlichen Betrieb.
Merlau in Arheilgen und deſſen E
beihe, geb. Erzgräber, wird heute, 4.
1934, vormittags 9 Uhr, das Entſchuld: g
eröffnet. Zur Entſchuldungsſtelle wir
bauernkaſſe Rhein=Main=Neckar, eGmb
furt a. M. ernannt.
Alle Gläubiger werden zur Meidung
nachteilen aufgefordert, bis zum 1.
S
bei dem unterzeichneten G richt oder
ſchuldungsſtelle ihre Anſprüche aud
die in ihren Händen befindlichen S
einzureichen.
Amtsgericht 2
r
a
*
D
171 r.
Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten
Arbeits=
iſt nach dem Bericht der Reichsanſtalt für Arbeitsvermitt=
und Arbeitsloſenverſicherung im Auguſt erneut
zurück=
agen. Es wurden am 31. Auguſt rund 2 398 000 Arbeitsloſe
rund 28 000 weniger als am Ende des Vormonats gezählt.
* Rückgang iſt durch die anhaltende Aufnahmefähigkeit der
n Wirtſchaft ermöglicht worden und um ſo bedeutſamer, als
Zahl der Notſtandsarbeiter wieder um rund 23 000 gefallen
in der Landwirtſchaft nach Beendigung der Körnerernte eine
itsſtille eingetreten iſt. Die leichten ſaiſonmäßigen Zugänge
en Außenberufen wurden überdeckt durch Einſtellungen,
ins=
dere in den Produktionsgüterinduſtrien. Dementſprechend
die Entwicklung je nach der wirtſchaftlichen
uktur des einzelnen Bezirk’s in den 13
Landes=
tsamtsbezirken verſchieden. Die mehr agrariſchen
Be=
wie Oſtpreußen und Pommern hatten eine leichte, wohl
vor=
z gehende Zunahm,e während in den übrigen Bezirken die
itsloſigkeit weiter zurückging oder ſich nur unweſentlich än=
. Erheblich war die Abnahme wieder in Brandenburg und
ders in Berlin. Hier wirkt ſich die durch das Geſetz zur
lung des Arbeitseinſatzes in Groß=Berlin verfügte
Zuzugs=
e weiterhin günſtig aus.
Dem Rückgang der Arbeitsloſenzahl entſprach die Entlaſtung
Interſtützungseinrichtungen.
Die Zahl der von der Reichsanſtalt betreuten Arbeitsloſen
dar gegenüber dem Vormonat leicht, und zwar um insgeſamt
geſtiegen. Dieſer Steigerung ſteht aber eine Abnahme der
kannten arbeitsloſen Wohlfahrtserwerbsloſen um rund
O gegenüber. In der Arbeitsloſenverſicherung wurden am
*luguſt rund 310 000, in der Kriſenfürſorge 783 000
Unter=
ſuä ngsempfänger gezählt. Bei Notſtandsarbeiten, die mit
Mit=
der Reichsanſtalt gefördert, werden, waren rund 292 000
Dsgenoſſen beſchäftigt. Von den Wohlsfahrtsämtern wurden
a leichen Tage noch rund 728 000 arbeitloſe anerkannte
Wohl=
f.serwerbsloſe unterſtützt gegenüber 1 598 000 am 31. Auguſt
11. Während die Arbeitsloſigkeit in Jahresfriſt insgeſamt um
42 v. H. zurückgegangen iſt, hat ſich die Zahl der arbeits=
I.) anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen um rund 54 v. H.
er=
mn gt, ein Zeichen, daß die Einreihung gerade der langfriſtig
tsloſen Volksgenoſſen, denen die beſondere Sorge der
natio=
m zialiſtiſchen Regierung gilt, in die Armee der Schaffenden
uiehend gelungen iſt.
Poſtſendungen mit Waren nach Frankreich
und dem Saargebiet.
TTach der neuen Regelung der Zahlungen aus dem
deutſch=
öſiſchen Warenverkehr (Deutſches Handelsarchiv 1934, Seite
müſſen den Zollſtellen in Frankreich und beim Poſtamt 2 in
Sbrücken für jede Poſtſendung mit Waren nach Frankreich
dem Saargebiet zwei Ausfertigungen der Kaufrechnung
vor=
aot werden, auf denen die Nummer unter welcher der
Emp=
faf r beim Office Franco=Allemand (Ofa) eingetragen iſt, ſowie
dgälligkeitstag der Zahlung angegeben ſind. Der in der
Kauf=
rung angegebene Rechnungswert der Ware muß mit dem in
922 338 dd Zollinhaltserklärungen angegebenen Wert übereinſtimmen.
Die Abſender können die Rechnungen unmittelbar (brieflich)
as en Empfänger einſenden oder ſie der Paketkarte beifügen.
U Verzögerungen und Weiterungen zu vermeiden, iſt es aber
nx endig, daß die Rechnungen rechtzeitig zur Verzollung vor=
Sind die Empfänger nicht beim Ofa eingetragen, ſo müſſen
ei der Verzollung zwei von ihnen ausgefertigte
Verpflich=
zerklärungen (franzöſiſches Formblatvt) ſowie eine Abſchrift
Taufrechnung mit Angabe des Fälligkeitstages der Zahlung
gen.
Waren, für die der Abſender eine Bezahlung vom
Empfän=
richt beanſprucht, können in Frankreich oder in das Saar=
* allgemein nur dann eingeführt werden, wenn eine
Ein=
enehmgiung (für Frankreich des Office Franco=Allemand des
nents Commerciaux in Paris 8e, Rue Chateaubriand, für
Saargebiet der Commiſſion des Derogations in Saarbrücken,
rzerſtraße 134, Zimmer 65, erteilt iſt.
Karkoffelpreiſe ab 10. September 1934.
Der Gebietsbeauftragte für die Abſatzregelung von
Kartof=
keilt mit:
Der Mindeſtpreis für Kartoffeln innerhalb der
Landes=
nſchaft Heſſen=Naſſau beträgt ab. 10. September 1934: 2,50
je Zentner ab Hof bzw. frei Waggon ab Erzeugerſtation.
ch wird bezahlt für weißfleiſchige Speiſekartoffeln 2,50 RM.,
relbfleiſchige Speiſekartoffeln 2,70 RM., für Induſtrie und
che Sorten 2,90 RM.
Ich halte daher einen Kleinhandelspreis von 4—48 Pfg. je 10
O gelbfleiſchige Kartoffeln für angebracht.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Kohlenproduktion in Heſſen. Die monatliche Statiſtik der
enproduktion des Volksſtaates Heſſen weiſt für den Monat
ſt 1934 folgende Zahlen nach: An Rohbraunkohlen wurden
dert 85 102 Tonnen, davon wurden 80 358 Tonnen zu
Schwe=
produkten weiterverarbeitet. Aus den verſchwelten Kohlen
en gewonnen 4848,310 Tonnen Rohteer, 740,960 Tonnen
öl aus Schwelgaſen, 13 595 Tonnen Koks, ohne die
Schwel=
ande des Meſſeler Kohlenſchiefers.
*leiepreiſe für Heſſen=Naſſau. Mit Genehmigung des
Reichs=
ters für Ernährung und Landwirtſchaft und mit Zuſtimmung
Vorſitzenden der Hauptvereinigung der deutſchen
Getreide=
chaft hat der Getreidewirtſchaftsverband für Heſſen=Naſſau
Abſatz I der Anordnung über die Kleiepreiſe wie folgt
ge=
t: Der Grundpreis beträgt: Für Roggenkleie 60 Prozent
Roggenerzeugerfeſtpreiſes, für Weizenkleie 52 Prozent des
enerzeugerfeſtpreiſes. Entſprechend der oben erwähnten
An=
ang iſt maßgebend das Preisgebiet, in dem die Mühle liegt,
der Preis, der ſich für den Monat errechnet, in dem die
Lie=
g zu erfolgen hat. Der Grundpreis verſteht ſich für Zahlung
ieferung (netto Kaſſe) einſchließlich Sack (brutto für netto).
erſteht ſich ferner ab Mühle einſchließlich der Koſten des Ver=
S daſelbſt. Im übrigen gelten die weiteren Beſtimmungen
xwähnten Anordnung.
sriedberger Herbſtpferdemarkt. Der diesjährige
Herbſt=
emarkt mit Prämiierung findet am Dienstag, den 9.
Ok=
ſtatt. Die Prämiierung erfolgt unter Mitwirkung des
uchtamtes Gießen, des Landespferdezuchtvereins und des
andes der Warmblutzüchter Heſſens. In folgenden Klaſſen
n Pferde des Kalt= und Warmbluts zur Prämiierung
vor=
rt werden: zweijährige Fohlen, dreijährige Fohlen,
Jähr=
fohlen, Familienſtuten mit zwei und mehreren Nachkommen.
Frankfurter Viehmarkt vom 10. September. Auftrieb:
Groß=
insgeſamt 1203 (gegen 1517 am letzten Montagsmarkt) da=
436 Ochſen, 127 Bullen, 252 Kühe und 388 Färſen. Kälber
518), Hammel 53 (43), Schafe 37 (6), Schweine 4268 (4366).
rt wurde pro 1 Zentner Lebendgewicht in RM.: Ochſen al)
56, b) 32—34, c) 29—31, d) 25—28. Bullen a) 32, b) 30—31,
—29, d) 23—26. Kühe a) 30—32, b) 26—29, c) 21—25, d)
20. Färſen a) 36, b) 33—35, c) 29—32, d) 24—28. Kälber
erklaſſe —, andere a) 46—47, b) 39—45, c) 33—38, d) 25
Lämmer und Hammel b2) Weidemaſt 32—34, c) mittlere
Tämmer 28—30. Schafe f) mittlere 24—27, g) geringe 15
3. Schweine a) 52—53, b) 50—53, c) 48—53, d) 45—51, e)
E7, g1) 45—48, g2) 40—44.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die freundliche Grundſtimmung der letzten Woche übertrug
ſich auch auf die geſtrige Berliner Börſe, wenn ſich auch die
Umſätze in relativ kleinen Bahnen bewegten. Die Kuliſſe
ver=
hielt ſich mangels neuer Anregungen abwartend, lediglich vom
Publikum lagen wieder für eine Reihe von Spezialwerten
klei=
nere Kaufaufträge vor. Größeres Intereſſe beſtand wieder für
Bankaktien. Man bemerkte Tauſchoperationen von
Reichsbank=
anteilen, die 1½ Prozent einbüßten, gegen Großbankaktien.
Braubank und Bank Elektriſcher Werte waren bis ¼ Prozent
ge=
beſſert. Größeres Intereſſe beanſpruchten Muag, die bei
an=
nähernd 100 000 Reichsmark Umſatz erneut 1½ Prozent gewannen.
Auch die übrigen Werte der Inveſtitionsgüterinduſtrien waren
wieder gefragt. Im einzelnen waren Montanwerte überwiegend
¼ bis ½ Prozent höher. Harpener gewannen 1½, während
Stolberger Zink 2 Prozent einbüßten. Auch Braunkohlenwerte
lagen freundlicher. Kaliaktien waren bei kleinen Umſätzen
ſchwä=
cher, Farben büßten ¼ Prozent ein. Am Elektroaktienmarkt war
die Haltung freundlich. Akkumulatoren ſtiegen um 2½ und
Elek=
tro Schleſien um 1½. Maſchinenaktien waren ½ bis 1½ Prozent
befeſtigt. Auch für Metall=, Bau= und Kunſtſeidenwerte zeigte
ſich bei Befeſtigungen von ½ Prozent Intereſſe. Stöhr (minus
1½) waren angeboten. Freundlicher lagen auch Bier= und
Sprit=
aktien. Verkehrsaktien waren wenig verändert. Am
Renten=
markt war die Altbeſitzanleihe erneut 27½ Pfg. höher, anſcheinend
liegt auf die nächſte Ziehung hin Nachfrage vor.
Induſtrieobli=
gationen waren gut behauptet. Der Verlauf war ſehr ſtill.
Aſchaffenburger Zellſtoff waren in der zweiten Börſenſtunde 178
Prozent höher, während Feldmühle gegen den Vortag / Prozent
verloren. Deutſche Atlanten erhöhten ihren Verluſt auf 2¼,
Süddeutſche Zucker gewannen 5 Prozent. Am Montanaktienmarkt
waren Klöckner ¼ Prozent befeſtigt. Die übrigen Märkte
ver=
änderten ſich meiſt nur wenig.
Zum Wochenanfang zeigte die Frankfurter Börſe ein
ſehr ſtilles Ausſehen, zumal beſondere Anregungen aus der
Wirt=
ſchaft fehlten. Seitens der Kundſchaft lagen indeſſen eine ganze
Anzahl kleinerer Kaufaufträge vor, die ſich aber in der
Haupt=
ſache nur auf Spezialitäten erſtreckten. Kleines Angebot in
eini=
gen Papieren verurſachte andererſeits bei der Enge des
Ge=
ſchäftes auch kleine Verluſte, ſo daß die Kursbildung wiederum
eine einheitliche Haltung vermiſſen ließ Etwas Intereſſe zeigte
ſich erneut für Maſchinen=, Metall= und Teerwerte, daneben waren
die in der letzten Zeit in den Vordergrund gerückten
Großbank=
aktien weiter beachtet. Offenbar auf Tauſchoperationen gegen
dieſe Werte lagen Reichsbankanteile im Angebot und zum erſten
Kurs um 2½ Prozent ſchwächer. Die Grundſtimmung war für
den Aktienmarkt zwar weiter freundlich, obgleich eine weitere
Umſchichtung auf den Rentenmarkt unverkennbar iſt. Hier
ſtan=
den Altbeſitzanleihe wieder im Vordergrunde. Am Aktienmarkt
eröffneten Farbeninduſtrie infolge kleinen Angebots ³⁄ Prozent
leichter; die in Gemeinſchaft mit der Bemberg A.=G. gegründete
Cuprama=Spinnfaſer G. m. b. H. machte nur wenig Einfluß.
Rütgerswerke gewannen ¼ Prozent, Deutſche Erdöl ebenfalls ¼
Prozent, Metallgeſellſchaft ½ Prozent, Goldſchmidt aber nur
knapp gehalten. Der Montanmarkt brachte meiſt etwas feſtere
Kurſe. Im Verlaufe ſtagnierte das Geſchäft nahezu vollkommen.
Das Kursniveau zeigte gegen den Anfang nur wenig Aenderung.
Auch der Rentenmarkt lag ſehr ſtill, aber feſter.
Die Abendbörſe verkehrte wohl in ſehr ſtiller Haltung, wies
aber eine durchaus freundliche Grundſtimmung auf. Einige
An=
regung gab dabei die weitere Verminderung der
Arbeitsloſen=
ziffer. Andererſeits herrſchte im Hinblick auf die für heute
an=
gekündigten Ausführungen von Dr. Schacht ſtärkere
Zurückhal=
tung. Es lagen von der Kundſchaft nur kleinſte Aufträge vor,
und auch die Kuliſſe enthielt ſich faſt jeglicher Geſchäftstätigkeit.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: J. V.; Karl
Böhmann; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann:
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. V1IT. 34. 22415. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten
Berliner Kursbericht
vom 10. September 1934
für die erſte Hepkemberwoche.
In der erſten Septemberwoche haben ſich die Rückflüſſe an die
Reichsbank ziemlich normal geſtaltet. Sie betragen mit
ins=
geſamt 127,9 Millionen RM. 30,5 v. H. der Ultimo=
Inanſpruch=
nahme. Im einzelnen nahmen die Wechſelbeſtände um 104,9 auf
3434,7 Miu. RM., die Lombardforderungen um 32,1 auf 96,1
Mill. RM. ab, während der Beſtand an Reichsſchatzwechſeln um
6,5 auf 9,7 Mill. RM. anſtieg. Die Steigerung des Beſtandes
an deckungsfähigen Wertpapieren nahm mit 2,9 auf 416 Mill.
RM. ihren Fortgang. Zufolge von Abdeckungen von Krediten
an das Reich gingen die ſonſtigen Aktiven um 45,2 auf 604,3 Mill.
RM. zurück.
Der Notenumlauf ermäßigte ſich um 115 Mill. RM. auf
3708,9 Mill. RM. und der Umlauf an Rentenbankſcheinen um 5
Mill. auf 305,8 Mill. RM. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm
um 16,8 auf 1444,8 Mill. RM. ab. Unter Berückſichtigung von
5,5 Mill. RM. neu ausgeprägter und 15,6 Mill. RM. wieder
ein=
gezogener Scheidemünzen ſtieg der Beſtand auf 219,5 Mill. RM.
Die fremden Gelder erfuhren eine Abnahme um 49,1 Mill. auf
667,5 Mill. RM. Der Rückgang entfällt allein auf die privaten
Giroguthaben, während die öffentlichen noch eine kleine
Steige=
rung erfahren haben. Der Deckungsbeſtand iſt wieder ziemlich
ausgeglichen. Die Goldbeſtände erfuhren eine geringe Zunahme
um 30 000 RM.; ſie betrugen 74,9 Mill. RM. Die
deckungsfähr=
gen Deviſen ſtiegen um 147 000 auf 3,8 Mill. RM. Der geſamte
Zahlungsmittelumlauf beträgt jetzt 5629 Mill. RM. gegen 5771
Mill. RM. in der Vorwoche und 5442 Mill. RM. zur gleichen
Zeit des Vorjahres.
Kundgebung des Einzelhandels
Aus Anlaß der Eröffnung der Frankfurter Meſſe 1934 findet
am Sonntag, den 16. September, 10 Uhr, im Bachſaal des
Meſſe=
geländes zu Frankfurt a. M. eine Kundgebung des Rhein=
Maini=
ſchen Einzelhandels ſtatt. Der Führer des Geſamtverbandes des
Rhein=Mainiſchen Einzelhandels, Herr Carl Feickert, wird die
Begrüßungsanſprache halten. Der Präſident der
Hauptgemein=
ſchaft des Deutſchen Einzelhandels e. V., Berlin, Herr
Freude=
mann, und der ſtellvertretende Geſchäftsführer des Schutzvereins
für Handel und Gewerbe im Saargebiet, Saarbrücken, Herr Dr.
Hörnes, haben für dieſe Meſſekundgebung Vorträge übernommen.
Schließlich wird der Reichsführer des Handels und Präſident der
Induſtrie= und Handelskammer für das Rhein=Mainiſche
Wirt=
ſchaftsgebiet, Herr Prof. Dr. C. Lüer, zu den Vertretern des
Einzelhandels ſprechen. Die Kundgebung findet im Bachſaal des
Meſſegeländes ſtatt und dürfte für den Einzelhandel von
be=
ſonderer Bedeutung ſein.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 10. Sept. Infolge
ver=
minderten Beſuches lag der Frankfurter Getreidegroßmarkt ſtill.
Weizen war weiter ſtark angeboten, ohne daß hierfür ſeitens der
Mühlen die entſprechende Aufnahme (infolge Raummangels)
vor=
handen war. Das weniger umfangreiche Roggenangebot fand
da=
gegen gute Aufnahme. In Hafer und Futtergerſte liegt nur wenig
Material vor, wobei Futtergerſte ſtark gefragt wird. Brau= und
Induſtriegerſten ſind andererſeits ſchwer verkäuflich. Das
Mehl=
geſchäft zeigte bei unveränderten Preiſen keine Adsdehnung. Am
Kraftfuttermittelmarkt ſind ölhaltige Artikel ſeitens des Handels
nach der Ermäßigung der Preiſe weiter gut gefragt und die
Oel=
mühlen nehmen bereits wieder geringere Zuteilungen vor. Für
die Mühlennachfabrikate kamen heute erſtmals die feſtgeſetzten
Preiſe in Anwendung. Der Mühlenfeſtpreis verſteht ſich ab
Mühlenſtation, ſoweit ſie in den Bereich der Landesbauernſchaft
Heſſen=Naſſau fallen. Das Geſchäft hat ſich auf der neuen Baſis
noch nicht eingeſpielt. Es notierten: Weizen W 9: 198, W 13:
202. W 16: 206, Roggen R 9: 158, R 13: 162, R 15: 166,
Futter=
gerſte G 9: 160, G 11: 163, G 12: 165, Hafer H 13: 158 H 14:
160, Weizenmehl W 13 und W 16: je 26,90, Roggenmehl R 9: 23,
R 13: 23,35, R 65: 23,75, Weizenkleie fein W 13: 10.30, dito grob
W 16: 10,50, Roggenkleie R 13: 9.48, R 15: 9,72, Soyaſchrot
12,80, Palmkuchen 13.10, Erdnußkuchen 14,30, Treber 17, Heu 11,
Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebündelt 3,40—3,50
(zuletzt 3,10).
Oepiſenmarkt
vom 10. September 1934
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
96.25
75.—
77.50
26.125
28.625
27.125
135.—
140.50
17.—
111.875
130.125
127.75
16.37.
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerte
Geſ.f. elektr. Untern.
Vereinigte Glanzſt.
Harpener Bergbar
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
103.—
146.50
61.—
112.625
154.—
104.50
72.625
80.—
128.50
79.—
101.875
71.375
54.—
Orenſtein & Koppel
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch
Zaſalt Linz
Ber, Karlsr. Ind
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
r
14.50
42.625
160.50
28.375
40.625
127.50
73.50
14.—
128.25
35.75
98.50
102.50
128.—
Aeghpten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemarl
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
(Währung
1ägypt. 8
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1 canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2=Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Brief
12.76
0.654
58.545
0.184
3.047
2.551
55. 28
82.02
12.38
68.68
5.465
16.50
2.497
169.73
56.02
12.79
0.66.
58.665
0. 186
3.053
2.55
55.40
82.18
2.41
8.82
5.475
16.54
2.50,
170.07
56.14
Italien
Japan
Fugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlwa
Türkei
Ungarn
Uruguay
Ver. Staaten
Währung
100 Lire
Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schillin
100 Escudos
100 Kronen
100 Francs
100 Peſetas
100 Tſch. Kr.
1türk. 2
100 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar
HeldBrief
21.66
0.742
5.714
79.92
62.22
48.95
11.24
63.84
81.67
34.32
10.44
1.99
21.70
0.744
5. 726
30.08
12.34
49.05
1.26
34.96
81.83
34.38
10.46
1.985
Frankfurter Kursbericht vom 10. September 1934.
Kee
„Gr. IIp. 1934
„ „ 1935
„ „ 1936
„ „ 1937
1938
„Gruppel ..."
4% Dtſch. Reichsanl
6
„ v. 27
5½%Intern., v.30
69Baden ... v. 27
6%Bahern ..v.27
6%Heſſen. . . .v. 29
6% Preuß. St. v. 28
6½Sachſen .. v. 27
6%Thüringen v. 27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze. . . . . . . . .
5% Dt. Reichspoſt
Schätze. . . . . . . . .
Dtſch. Anl. Ausl.
*½ Ablöſung.
„ „ (Neubeſitz)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ... . 9.05
6%Baden=Baden 79.5
6%Berlin .. .b.24/ 81.5
6%Darmſtadt . . . . 80.5
6%Dresden.. v.26 76.5
69 Frankfurt a. M.
Schätze v. 29 78.6
v.26 81
83Mainz. : ....1 79
6%Mannheim v. 27
6%München b. 29 87.75
6%Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk. 90
6% „ Goldoblig./ 85.25
103.55
104.5
02.25
997,
97.
61),
95
94.75
93.25
931,
94.25
92.75
107.5
93.5
91.5
100.85
100
96
% Heſſ.
Landes=
hyp.=Bk.=Liquid.
43%
Komm. Obl. ...
6¾ Preuß, Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R. 11
6ON
„ R.1:
6%Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. . . ..
6%Naſſ. Landesbk
5½% „ Lig.=Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+Ansl. Ser. I
+Ausl. Ser, II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=Bk.
Lig.=Pfbr.
SGFrkf. Hyp.=Gk.
5½% „ Lig.=Pfbr.
Goldoblig
6GFrkf. Pfbr.=Bk
½%0 „ Lig.=Pfr.
6%Mein. Hyp.=Bk.
„ Lig.=Pfr.
82 Pfälz. Hhp.=Bk.
O Lig.=Pfbr
6%Rhein. Hyp.=Bk
5½% Lig.=Pfr
Goldoblig.
6% Südd. Boden=
Cred.=Bank ..
6½% Lig.=Pfbr.
5%Württ. Hyp.=B.
89.75
91
93
89
82
82
91
90.5
91
97.75
115.5
18.25
90
91.5
90.5
90.5
85.25
90.25
91:
90.75
90.75
93.25
91.25
91.5
88.75
93.25
93.5
92.75
Wae
6% Dt. Linol. Werke
6½Mainkrw. v. 26
6%Mitteld. Stahl
6½ Salzmann ECo
6% Ver. Stahlwerke
6% Voigt & Häffner
Kas
95.5
90
92
81
79.5
ma5
F. G. Farben Bonds 122:/,
5%Bosn. L. E. B
2. Inveſt.
Bulg. Tab. v.02 12
Sſt. Schätze 41.75
40 Oſt. Goldrente 31.5
5%vereinh. Rumän 4.25
4½% „
4% Türk. Admin.
„ 1.Bagdad
42
Bollanl.
4½%üngarn 1913
1914
4½%
Goldr.
*
1910
4½Budp.Stadtanl.
54
2Liſſabon
4½ Stockholm 100
Aktfen.
Accumulat. Fabrir 182
Alg. Kunſtzide Unie 66
27.3
A. E. G.
AndregeNoris Zahr
Aſchaffbg. Brauerei /105
Zellſtoff 65
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P. . . . / 721,
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen.. . . 88
Cement Heidelberg /108.75
Karlſtadt 1128
F.G.Chemie, Baſel
Chem. Werke Albert
Chade (A=C). .....
Contin. Gummiw. .
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr. ...
Erdöl
Dt. Gold= u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum".
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoff & Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ
Licht u. Kraft
Eſchwe. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof ..
Gelſenkirch. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner=Kayſer..
Grün & Bilfinger /238.5
Hafenmühle, Frkft.
Hanauer Hofbräuh
Hanfwerke. Füſſen/ 46.5
HarpenerBergbau
Henninger, Kempf
HilbertArmaturfrb. 44
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ....!
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamm
„ Genüſſe
136.25
88
130
64
220
57.75
85
99
93
103
116
49
60
114
146.25
61
112
93.5
104.5
110
111.75
131.5
Junghans".
Kali Chemie .....
„ Aſchersleben.
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ....
Knorr C. H.
Konſerven Brau=
Lahmeyer & Co. ..
Laurahütte
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch..
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz Akt.=Br
Mannesm.=Röhrer
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau
Moenus ......
Motoren Darmſtad
Neckarwer! Eßling
Oberbedarf
Park=u. Bürgerbri
Zhönix Bergb
Rh. Braunkohlen..
„ Elektr. Stamm
Stahlwerke
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke ....
Salzbetfurth Ka
Salzw. Heilbronn".
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr
Schuckert, Elektr
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske
„ Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.
Thür Liefer.=Geſ..
19
78.5
194
124.5
192,
Re
79.5
71.7s
78.25
88
47.25
246.5
103
89.25
78
43
210
36.75
97.25
102
184
103.5
Unterfranken .....
Ver. Stahlwerke ..
Ver. Ultramarin ..
Voigt & Haeffner
Weſtdte. Kaufhof
Weſteregeln Kali".
Zellſtoff Waldhof
Allg. Dt. Creditanſt
Badiſche Bank..
Bk. f. Brauinduſtr.
Bayer. Hyp. u. V
Berl. Handelsge
Hypothekbk
Comm. u. Privatbl
Dt. Ban 1 u. Disc.
Dt. Eff. u. Wechſe
Dresdner Bank..
Frankf. Bank..
Hyp.=Ban
Mein. Hyp.=Ban1.
Pfälz. Hyp.=Ban1.
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Württb. Notenbank
A.-G. ſ. Verlehrst,
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsb.
Hapag ..
Nordb, Llohzd.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
G
40.5
134
28
127
48
53
114.25
5
68,5
9.
76.5
80
152.5
60
100
117.5
112.75
26.25
28‟,
59
Allianz= u. Stuttg
Verſicherung .. . /206
Verein. Verſ. 219
Frankona Rück=u. MlZ2A
Mannh. Verſich
40
Otavi Minen ..
13.76
Schantung Handelsl 53
Erstaufführung
Auf vielseitigen Wunsch
zeigen wir
für einige Tage
Der bezaubernde Film mit
der glänzenden Darstellung.
Pat Patterson und John Boles
in dem neuen Fox-Film:
Wovon
mit Jarmila Marton und
Osker Marion.
nach dem Buch
ORSTWESSEI
on g.H. Ewerz
Jugendliche Zutritt.
MApCHEN
TRAUMIEN
Zeginn: 5.45, 6.00 u. 8.20 Uhr.
Dieser Fllm ist elne entzückende
Satlre auf dle Flimstadt
Holly-
wood in dem in reizender,
humorvoller Handlung drel
iebenswürdige dauner dem
Schicksal ein Schnlppchen
(V9478
schlagen.
Beginn: 5.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Seite 12 — Nr. 251
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 11. September 19
SEPTENBER
Eine Sekunde lang ſtanden die Männer erſtarrt, wie
Wachsfiguren in einem Panoptikum. In der nächſten Sekunde
begann die Flucht. Im Lokal war ein Tumult ausgebrochen,
die Muſik hatte jäh aufgehört, Kommandorufe und Schreie
er=
ſchollen. Altim war im Waſchraum zurückgeblieben, er riß das
Fenſter auf, kletterte in den Hof und rannte in den
Hinter=
eingang eines Hauſes. Einige Minuten ſpäter befand er ſich
auf der Straße. Von weitem ſah er, daß ein Scheinwerferwagen
des Ueberfallkommandos vor dem Tore ſtand.
Aus Kilians Laden kam Iſabelle gelaufen. Sie war in
Hut und Mantel und trug einen kleinen Koffer. „Ich wußte
mir keinen anderen Rat mehr, als die Polizei zu holen”, rief
ſie, ergriff Altims Hand und haſtete, ihn mit ſich ziehend,
weiter. Sie eilten durch das Dunkel einer Nebenſtraße. Iſabelle
lächelte ſanft: „Nun bin ich bei dir, Harry. Nun muß ich Lei dir
bleiben, ob du es willſt oder nicht.”
Altim erwachte nicht in der Trübenſtraße. Mit einem
taſtenden Blick ſah er ſich ringsum und verſuchte, das ſchwere
Schlafgefühl von ſich abzuſchütteln und ſich zu erinnern.
Er erinnerte ſich an den Wirt, der ſchweißüberſtrömt die
Tür geſprengt hatte, und an die eindringenden Poliziſten.
Fer=
ner erinnert er ſich, daß er mit Iſabelle geflohen war. Er
er=
innerte ſich auch an Klimt, der ihm eine Depeſche gezeigt hatte:
22 Uhr Bahnhof Friedrichſtraße
Sein Blick fiel auf ein Bild an der Wand, an dem er
erkannte, daß er in einem Zimmer des Florahotels erwacht
war. Hier hatte er vor drei Wochen einmal übernachtet.
Die Tür zum Nebenzimmer ſtand geöffnet. Er konnte
Iſabelle ſehen, die träumverſunken im Bett lag. Er beugte den
Kopf in die Waſchſchüſſel, das kalte Waſſer erfriſchte ihn ſehr.
Der Trübenſtraße entkommen, fühlte er ſich friſch wie ſeit
langem nicht und hatte klare Augen.
Grübelnd ging er im Zimmer umher, und es ſchien, als
dächte er ſich den letzten Akt eines Dramas aus. Dieſes Drama
war ein Stück Wirklichkeit, ein Drama mit ſchlecht verteilten
Rollen . . . Ihm hatte das Schickſal die Rolle eines Diebes
zugewieſen. Die Rolle lag ihm nicht. Aber er mußte ſie ſpielen.
Er ſteckte ſein Geld, das Iſabelle vor der Flucht aus dem
Geheimfach in ſeiner Kammer geholt und an ſich genommen
hatte, zu ſich und verließ das Hotel, um einige dringend
er=
forderliche Einkäufe zu tätigen. Mit Paketen beladen kehrte er
in das Hotel zurück.
Erweckte Iſabelle. Blinzelnd ſchlug ſie die Wimpern auf. „Ich
habe dir etwas mitgebracht”, ſagte er, auf die Pakete weiſend.
Da ſtieß ſie einen leiſen Ruf aus und ſprang ſofort aus dem
Bett.
Wieder ging er, während ſie ſich ankleidete, grübelnd in
ſeinem Zimmer umher.
Dann kam Iſabelle zu ihm herüber. Ihr Blick richtete ſich
auf ſein gehärtetes Geſicht, in dem ſich nichts regte. „Was haſt
du? Gefalle ich dir nicht?” fragte ſie ängſtlich.
„Du ſiehſt ausgezeichnet aus”, entgegnete er ſehr ſachlich und
war ein wenig verwundert weil nur ein paar Kleidungsſtücke
dazu gehörten, um das Mädchen aus der Trübenſtraße in eine
junge Dame zu verwandeln. Nach einer Weile ſagte er: „Höre
gut zu, Iſabelle. Heute abend kommt deine Mutter an.”
Sie hörte gut zu, während er ihr jetzt einen genau durchdach en
Plan auseinanderſetzte. Es handelte ſich um jene Perlenkette,
die er um jeden Preis der Frau, der die Perlen entwendet
worden waren, zurückbringen mußte.
Ich brauche dich, Iſabelle. Wenn du mich im Stich läßt,
bin ich verloren. Du haſt mir einmal verſprochen, mir zu helfen.
Willſt du mir helfen?”
Jſabelle ſetzte ſich hin und ſtreckte die Beine aus
Blick wurde ganz finſter. „Und dann. . . und dann. . Wag o.
dann aus uns, aus dir und mir?” fragte ſie, jedes Wort
tonend. „Ich kann es mir ſchon denken, Harry. Dann wir
mich ſitzen laſſen und zu dieſer Frau gehen.”
„Ich laſſe dich nicht ſitzen. Ich werde immer für dich ſor
Iſabelle.”
„Du haſt mich nicht verſtanden. Ich verlange etwas
anderes, Harry”
Was verlangſt du von mir?”
„Ich verlange, daß du mich liebſt”, ſagte Iſabelle
Er ging auf ſie zu, ſein Geſicht kam ihr näher, es
ſo aus, als wenn er ſie küſſen wollte. Iſabelle zitterte
wartung, aber ſein Geſicht entfernte ſich wieder, ohne
ſie geküßt hätte. „Und wenn ich dir alles, alles zu geben
bin, nur Liebe nicht?”
„Kannſt du mich nicht lieben?” fragte ſie tonlos.
„Nein, Jſabelle. Ich habe dich lieb, aber ich kann dich
lieben.”
„Du liebſt dieſe Frau, nicht wahr?”
„Ja, Iſabelle.”
Ihr Geſicht war häßlich geworden. „Du haſt ſchon gar
geſſen, was ich für dich getan habe, Harry”
Ich habe es nicht vergeſſen, werde es auch nie verg
widerſprach er.
Ein Schluchzen erſchütterte plötzlich ihren Körper
ihren Wimpern hingen Tränen, die ſich loslöſten und üb
Wangen tropften. „Und nun läßt du mich einfach ſitzen”.
ſie grenzenlos enttäuſcht.
Die Tränen rührten ihn, er zog ſie in die Arme.
du dir denkſt! Hälſt du mich für ſo ſchlecht, daß ich die
laſſen würde? Du wirdſt meine beſte Freundin ſein,
dein beſter Freund.”
„Aus Freundſchaft mach ich mir nichts”, wimmerte
riß ſich von ihm los.
„Willſt du mir nicht helfen, Iſabelle?” drang er n
in ſie.
Als Iſabelle ſich umwendete, hatte ſich der Ausdru
Geſichtes ſeltſam verändert. Es war bleich ſchmal, ſp
bösartig. „Gut” erklärte ſie, „ich werde dir helfen. Wir
uns bloß auf einer anderen Grundlage einigen. Was
du mir für meine Hilfe?"
„Ich biete dir nochmals an, für dich zu ſorgen,
Bruder will ich für dich ſorgen.”
„Was habe ich ſchon von deiner Brüderlichkeit?
mehr für reale Werte.”
„Sprich nicht ſo häßlich, Iſabelle.”
(Fortſetzung folgt.)
Pfirſiche
Wittmann=
Matut fr.30,I.
rot und weiß,
friſch v. Baum,
Pfund v. 6 Pfg.
an zu verkaufen.
Lochmann,
Dieburgerſtr. 212
Schuhe
weiten und
ſtrecken (a
bis zu 2 Numm.
Schuh=Hübner,
Liebfrauenſtr. 81
Reſte
in allen (a
Stoffarten
billig!
Reſte=Laden
Luiſenſtr. 36.
Inkaſſo
Koch & Glenz,
Rheinſtraße 47,
Telefon 1784. (a
Wir kommt
zu Ihnen
auch nach Hause, wenn
wünschen und führen Ihn
neuesten Modelle der Funkauss
vor. — Rufen Sie nur No. 5
RApOrI0
Mollerstraße Nr. 4.
C. &K. STEINMETZ
Erlseure der Dame
7241a
Dauerwellen
Ludwlastr. 8 • Tele
Wasserwe
Landestheater
GROSSES HAUS
Dienstag, den 11. Sept. 1934
Hptm. A 1. Vorſt. 19.30b.22.30
In neuer Einſtudierung und
Ausſtattung
Egmont
Ein Trauerſpiel von Goethe,
Muſik v. Ludwig v. Beethoven,
Spielleitung: Everth.
Muſikaliſche Leitung: Friderich
Bühnenbild: Fritzſche.
Hauptdarſteller: Hedda
Lembach, Jochen Poelzig, Emil
Lohkamp, Karl Ziſtig, Willy
Steegen, Hans Baumeiſter,
Ruth Trumpp, Käthe Gothe,
Hannes Stelzer, Ullrich Verden,
Ludwig Linkmann, K.
Weſter=
mann, Anton Gaugl.
Preiſe: 0 50—4.50
Kommt zu Schnell!
Radio-Röhren, Schirmgitter,
Doppelgitter, Penthoden,
Kraftverstärkerröhren,
La-
dekolben u. sämtl.
Batterie-
u. Netzgeräte zu bill. Preisen.
Röhrenprüfung gratis.
Große Bachgnsse 23
am Niebergallbrunr n. (2399a
Acker
zu pachten
ode=
zu kauf. geſucht.
Ang. u. M. 139
a. d. Geſchäftsſt.
Woog, 10. Sept.
Waſſerhöhe, am
Pegel 3,46 Mtr.,
Luftwärme 150
Celſius,
Waſſer=
wärme vormitt.
7 Uhr 210 Celſ.
Woogspolizei=
wache.
Gaststätte Eink
Eliſabethenſtraße 23
Vorzügl. Mittagstisch
von 0.80 an. (4289a
Im Abonnement 10% Ermäßigung.
Heute Dienstag, 20 ½ Uhr
Letztmalig d. gr. Lacherfolg
Drei alte Schachteln
Operette von Walter Kollo.
A Musikal. Leitg. Beppo Geiger !
Gustav Bertram
und Marga Peter als Gäste.
Preise: 60 Pfg. bis Mk. 1.50
Samstag Erstaufführung:
„GRIORIC
Karten: Verkehrs-Büro
1. deWaal. Tel. 389.
Morgen Mittwoch
Gesellschafts-Abend
Aax mit Tanz
Hnnt!
Seeheim
Neuer Wein, Seeheimer
Braune-
berg, eigenes Wachstum.
Rückfahrt Autobus. (V 4988
NEd UEIERs
URSULA GRABLEN
PAUL HEIDEMANN
TRUDE HESTERBERG
KURT VESPERMANN
ERlKA GLASSNER
HANS UNKERMANN
SPELIEITG.
GEORC
14C08)
SchulzeWüllner-Produkfion
der Terra
Mit woch, 10.45 abends, Wieder, olung der
Jacht-
Vorstellung InSel der Dämonen
Der einzige Original-Bali-Tonfilm
Vorverkauf an der Tageskasse./ (9471
An der verkehnsreichstt
Strasse der Stadt
haſten und eilen die Menſchen vom Morgen I
zum Abend, geben ſich tauſend und abertauſe
ein Stelldichein und in den zahlreichen C
ſchäften iſt ein ewiges Kommen und Gehe
„Die gute Lage” — meinen die vielen, die ni
dort wohnen, „der ausgezeichnete Ruf des C
ſchäftes” — ſagen die anderen. Doch iſt es wi
lich ſo? Kommen hier die Käufer von ſelb
Warum finden Sie aber gerade von die
Geſchäften ſtets in der Zeitung die meiſten ?
zeigen? Liegt es nicht vielleicht doch an
folgerichtigen Werbung dieſer Geſchäfte?
Ja, ſo iſt es! Gute oder ſchlechte Lage —
gibt niemals allein den Ausſchlag. Wo die A
bung fehlt, kann auch das beſtgelegenſte
ſchäft auf die Dauer nicht wachſen, und
gerade dieſe Geſchäfte ſtändig werben, iſt
beſte Beweis für die Notwendigkeit der A
bung, iſt das ganze Geheimnis ihres Erfol
Lernen Sie daraus! Machen Sie es ebei
Ob Ihr Geſchäft groß oder klein iſt, went
nicht in Vergeſſenheit geraten ſoll, bedarf es
Werbung. Darum bedienen Sie ſich der
tungsanzeige, die Zeitungsanzeige iſt für
das beſte und durch die große Verbreit:
immer zugleich billigſte Werbemittel.
Vorwärts durch Werbl 8