Einzelnummer 10 Pfennige
4
*
A
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Nummer 250
Montag, den 10. September 1934.
196. Jahrgang
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Tarmberder Threnad der Taund de
90 Zeugnis des Führers: Die SA. und SS. ſtehen als Garanten der nationalſozialiſtiſchen Revolution.
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Ehr
Der Appell
da 115 000 politiſchen Holdaten.
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DNB. Nürnberg, 9. September.
Luitpold=Arena in ihrer neuen Geſtalt iſt dem Appell
A und SS vorbehalten. Sie iſt die erſte Stätte, die
ndgültigen Ausbau nach den Plänen des Führers
ge=
hat. In leichtem Bogen zieht ſich der Steinbau der
ribüne die ganze Stirnſeite entlang. Von 30 Meter
Siſenkonſtruktionen hängen in drei gewaltigen Bahnen
enkreuzfahnen herab. Die beiden Enden der Tribünen
g gauf mächtigen Sockeln einen goldenen Adler, der ſeine
n den Lorbeer krallt, der das Hakenkreuz umrahmt. Auf
vorgebauten Terraſſe haben bereits die 201 Feldzeichen
luft iung genommen, die heute ihre Weihe durch den Führer
Drei breite Raſenterraſſen führen zum eigentlichen
nab. Weit vorſpringend bis an den Rand des Feldes
Rednerpodeſt gebaut, das ſich noch über der unteren
erhebt. Von ihm aus zum Ehrenmal iſt der mit
gro=
tadern belegte Steinweg, die „Straße des Führers”
ſen. Die in der Einfachheit ihrer Linien ſo erhaben
eEhrenhalle mit den neun Rundbögen, in denen ſchlichte
aus friſchem Eichenlaub hängen, iſt unverändert
geblie=
tr der Vorplatz mit dem Rieſenlorbeerkranz, den ein
des Hakenkreuzband ſchmückt, hat rechts und links
halb=
teinſäulen erhalten, die die Feuerſchalen tragen.
in einigem Abſtand ſchließen ſich dann die gewaltigen
dres der Zuſchauerränge an, ſo daß der wundervolle
ſtand den lieblichen Hintergrund des impoſanten
An=
ildet. Von den Wällen, die ſich an das Ehrenmal
au=
e chlik r, flattern die Fahnen aller Nationen, die ihre
Ver=
um Parteitag des deutſchen Volkes entſandt haben. Seit
ſtuur ſind ſie von Hunderttauſenden beſetzt, die das grandioſe
iel des Aufmarſches erlebten, der nun langſam
oſſen wird. Die Ehrentribüne iſt ebenfalls lange vor
gekündigten Beginn dicht gefüllt.
„der ſind die Spitzen des Reiches und der Länder, aller
liederungen, die Vertreter der Marine, die Generalität
ichswehr, die Generäle der Landespolizei, kurz, das
„ffizielle Deutſchland, dazu die zahlreichen Ehrengäſte,
ſten Parteigenoſſen, die Angehörigen der im Freiheits=
Fefallenen Nationalſozialiſten vertreten.
dem Felde aber ſtehen in unabſehbaren Reihen nach
n geordnet die Freiheitskämpfer Adolf Hitlers hinter
Stäben und Standarten, die blutgetränkten Blutfahnen
te, ein unabſehbares Feld in Braun und Schwarz und
Die großen Mittelfelder nehmen die SA=Gruppen ein.
nen ſtehen die Oberſte SA=Führung, die Reichsführer=
Das Feldjägerkorps. Auf den Flügeln ſchließen ſich die
erve und die Flieger an, während die Seiten von den
ulen in Schwarz eingefaßt werden.
* Führer erſcheint, und um ½9 Uhr ertönt das
ndo „Stillgeſtanden!‟ Der Chef des Stabes meldet dem
97 000 SA=Männer mit 7000 SA=Führern,
chsführer der SS Himmler 11 000 SS=Männer.
115 000 Soldaken Adolf Hillers
ſtel” wie die Bildſäulen ſchnurgerade ausgerichtef.
offe2
Führer im Braunhemd grüßt ſeine SA. „Heil SA!”, und
„Hei nein Führer!” donnert ihm die Antwort entgegen.
an kommt flutendes Leben in die Säulen. Die Feuer in
dens halen lodern empor, die Fahnen ziehen bei gedämpftem
Tre alwirbel durch ſchmale Gaſſen, die Standarten in
geſchloſ=
klei ſengl Flocks über den Mittelweg links und rechts neben das
Ehri al.
Heldenehrung und Fahnenaufmarſch.
erliche Muſik ertönt, langſam ſchreitet der Führer, den
Ches s Stabes zur Linken, den SS=Reichsführer zur Rechten,
übes m ſteinernen Weg die Stufen zum Ehrenmal empor, wo
er erhobener Rechten den Toten des Krieges und der
deut=
ſches reiheitsbewegung den Deutſchen Gruß entbietet. In
ſtum=
mer: chweigen verharrt der Führer vor dem Ehrenmal,
wäh=
renvurs Lied vom guten Kameraden getragen über den Platz
klirr. Die Weihe dieſes Augenblicks ergreift alle Herzen, das
Bill as ſich dem Auge bietet, iſt in ſeiner Größe nicht zu
er=
faſſ Die SA entblößt die Häupter; es iſt ſo ſtill, daß man das
3u ern der Vögel, daß man die Schritte des Führers aus
einrt Intfernung von vielen hundert Metern hört, als er durch
das bewegte braune und ſchwarze Friedensheer zur Tribüne
zur hrt.
m folgt die Blutfahne des 9. November 1923, dann 263
Ste4 rten und endlich die blutgetränkten Sturmfahnen der SA
un-0 urmbannfahnen der SS, die wie die Feldzeichen ſo
man=
che= amen tragen, der heute dem ganzen deutſchen Volk gehört.
Desl eſchluß bilden die mit friſchem Eichenlaub geſchmückten
Nes riegsflaggen des Stahlhelm. Der Fahnenwald füllt die
dre) r Tribüne führenden Raſenterraſſen und zaubert einen
ner2 FFarbton in das bunte Bild. Dann rückt die SS von den
FlNx mit klingendem Spiel, ſchnurgerade ausgerichtet, über
die traße des Führers”. Wie ein Schritt knallen die Stiefel
au us Pflaſter. Dann ſteht der ſchwarze Keil im braunen Feld
wr” re Mauer.
Der Führer ſprichk zur SA.
* Führer tritt auf den erhöhten Vorbau. Jubel rauſcht
rtgegen. Nun nimmt er das Wort,
SA.= und SS.=Männer! Zum vierten Male in der Geſchichte
der Partei iſt die SA. und SS. auf dieſem Platz angetreten. Vor
zwölf Monaten zum Zeichen der Eroberung der Macht im Staate!
Heute, um zu bekunden, daß dieſe Entwicklung ihren Fortgang
und ihre Vollendung gefunden hat!
In unſeren Händen liegt heute die Macht des Deutſchen
Rei=
ches. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung iſt heute die Herrin
Deutſchlands. In den zwölf hinter uns liegenden Monaten iſt eine
Poſition nach der anderen von uns in Beſitz genommen worden.
Niemand, der nicht blind ſein will, kann glauben, daß dieſes
Re=
giment beſeitigt werden könnte oder gar vielleicht von ſelbſt
ab=
treten wird.
Dieſe zwölf Monate waren aber auch eine Zeit ſchaffender
Arbeit in der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ſelbſt. Wenn ich
mich entſchloß, ſchon nach dieſer kurzen Zeit wieder einen
Partei=
tag anzuberaumen, um Sie, meine Kameraden, der SA. und SS.,
hierher zu rufen, dann geſchah es aber aus einem beſonderen
Grunde. Vor wenigen Monaten hat ſich über die Bewegung ein
ſchwarzer Schatten erhoben. Viele Gegner glaubten, die Zeit
kom=
men ſehen zu können, in der die Macht der Nationalſozialiſtiſchen
Partei vielleicht ihr Ende finden würde.
Ich habe Sie, meine Kameraden, hierherbefohlen, um
dreier=
lei zu dokumentieren:
1. Die SA. hat ebenſowenig wie irgendeine andere
Inſti=
tution der Partei mit dieſem Schatten etwas zu tun. (
Be=
geiſterte Heilrufe der SAl.).
2. Um allen zu zeigen, daß mein Verhältnis zu euch, meine
Kameraden, genau dasſelbe iſt, wie ſeit 14 Jahren, (
Lang=
anhaltende Heilrufe) und
3. um unſeren Feinden zu zeigen, daß die Partei ſteht, und
daß ihre SA. und ihre SS. ſtehen als Garanten der
natio=
nalſozialiſtiſchen Revolution. (Erneute ſtürmiſche
Beifalls=
kundgebungen.)
Sie täuſchen ſich alle, die da glauben, daß auch nur ein
Riß in das Gefüge unſerer einzigen Bewegung gekommen
ſei. Sie ſteht ſo feſt wie dieſer Block hier! Und ſie wird in
Deutſchland durch nichts zerbrochen! Wenn jemand ſich aber
an Geiſt und Sinn unſerer Bewegung verſündigt, wenn er
ſich verſündigt am Geiſt meiner SAl., dann trifft das
nicht dieſe SAl., ſondern nur denjenigen ſelbſt, der es wagt,
ſich an ihr zu verſündigen. (Donnernde Beifallsrufe.)
Wir ſind hier zu dieſem Appell angetreten, aber nicht nur,
um zu zeigen, wie unzerſtörbar feſt das Gefüge der Bewegung und
ihrer Organiſation iſt, ſondern um auch zu zeigen, wie ſie erfüllt
iſt nach wie vor vom Geiſt der Treue, der Diſziplin und des
Ge=
horſams, und um 126 Standarten der SA. und 57 Standarten der
SS. zu übergeben. Dieſe neuen Feldzeichen der Bewegung werden
nun einrücken in die große Kolonne unſerer alten Standarten.
Ihr werdet ſie vor euch tragen und werdet ihnen in Treue folgen
ſo wie den alten.
Ihr werdet angeſichts dieſer Zeichen euch erinnern an das,
was euch groß gemacht hat. Ihr werdet euch erinnern an die
jahrelange Zeit ſchwerer Kämpfe, der Opfer, da es faſt
ausſichts=
los erſchien, den Staat erobern zu können. Und ihr werdet euch
erinnern der großen Beharrlichkeit aus der Kampfzeit, mit der
dieſer Kaampf für Deutſchland geführt werden mußte. Ihr
wer=
det daraus die Lehre ziehen, daß das, was uns einſt ſiegen ließ,
uns nach dem Siege nicht verlaſſen darf, ſondern daß wir uns
heute mehr noch als früher zu den alten Tugenden bekennen
müſſen.
Der SA-Mann und der SA-Führer kann nichts
anderes ſein als kren, gehorſam, diſziplinierk.
beſcheiden, opferwillig — oder er iſt nicht
SA-Mann.
(Stürmiſche Zuſtimmung.)
Wenn wir uns aber zu dieſen alten Tugenden bekennen,
dann wird nicht nur unſere Macht unzerbrechlich ſein, ſondern
dann wird auch des deutſchen Volkes Auferſtehung ſich weiter
auswirken bis in die fernſten Zeiten. Denn wir ſind nicht eine
Erſcheinung von Monaten oder Jahren, ſondern das, was in
die=
ſen 15 Jahren wurde, ſoll bleiben für Jahrhunderte. (
Minuten=
langer Beifall und ſtürmiſche Heilrufe.)
Nur ein Wahnſiniger oder ein bewußter Lügner kann ſagen,
daß ich oder irgend jemand jemals die Abſicht hätte, das
aufzu=
löſen, was wir ſelbſt in langen Jahren aufgebaut haben. (
Begei=
ſterter Beifall.) Mein Kameraden, wir ſtehen feſt zuſammen für
unſer Deutſchland, und wir müſſen zuſammenſtehen für dieſes
Deutſchland. Wir wollen auch in den vor uns liegenden Jahren
die Bewegung ſtärken, indem wir die einzelnen Organiſationen
mehr noch als bisher zu einer einzigen Einheit zuſammenfaſſen
und miteinander verſchmelzen. Unter unſerer Fahne ſoll wirklich
eine einzige und einheitliche Bewegung ſtehen. Das iſt unſer Ziel.
Und wenn wir in dieſem Sinne arbeiten, kann niemand es wagen,
gegen dieſe gewaltige Organiſation der deutſchen Geſchichte
Wider=
ſtand zu leiſten oder ſich ihr entgegenzuſetzen.
Soübergebe ich euch denn die neuen
Feldzei=
chen in der Ueberzeugung, daß ich ſie in die
treueſten Hände übergebe, die es in Deutſchland
gibt.
In den Zeiten hinter uns, da habt ihr mir eure Treue
tauſendfältig bewieſen.
In der Zeit vor uns kann es nicht anders und wird es nicht
anders ſein. (Brauſender Jubel der Hunderttauſende.) So grüße
ich euch denn als meine alten treuen SA.= und SS.=Männer:
„Sieg=Heil!‟ (Die Hunderttauſende auf dem Rieſenfeld ſtimmten
begeiſtert in das Heil ein.
Minutenlange Heil!=Rufe, die ſich in Wellen über das
Rie=
ſenfeld fortpflanzen, ſich immer wieder erneuern und zum Führer
emporrollen, ſchwellen am Schluß ſeiner Anſprache abermals zu
einer Huldigung an, die nicht zu beſchreiben iſt. Es folgt das
Deutſchland=Lied.
Unter dem Dröhnen der Kanoen weiht der Führer dann
126 Standarten der SA. und 75 Standarten der
SS. durch Berühren mit der Blutfahne vom 9. November 1923.
Schlußanſprache des Chefs des Stabes.
Der Chef des Stabes gelobt darauf in kurzen, markigen
Wor=
ten dem Führer auch weiterhin die unwandelbare Treue ſeiner
SA. Er führte folgendes aus:
„Kameraden!
Wir haben hier an dieſem Platze im Jahre 1927, im Jahre
1929 und auch im vorigen Jahre geſtanden, um die von unſerem
Führer neu geweihten Feldzeichen zu empfangen. Wir haben
hier geſtanden, immer mit dem Willen, zu arbeiten und zu
kämpfen dort, wo uns der Führer hinſtellte. Und mit glühendem
Herzen für den Führer und für Deutſchland ſtehen wir auch heute
hier in demſelben Willen und im alten Geiſt. Wenn man
ver=
ſucht hat, in den letzten Jahren dieſen Geiſt zu verfälſchen oder
für andere egoiſtiſche Zwecke auszunutzen, ſo dürfen wir
Kamera=
den, die wir hier ſtehen, und dürfen all die Kameraden, die heute
innerlich teilnehmen im ganzen Deutſchen Reich, erklären: Wir
ſind von ſolchem Treiben unberührt geblieben und werden immer
unberührt bleiben, weil wir an die Spitze unſeres Handelns ein
Wort geſtellt haben, das uns der Führer ſelbſt vorlebt; die
Treue. Es liegt uns nicht, immer wieder erneut Treue zu
ge=
loben, da es nach meiner Auffaſſung Selbſtverſtändlichkeit iſt.
Aber ich darf an dieſer für die Partei und vor allen Dingen für
unſere Kameraden hiſtoriſchen Stätte ſagen:
Mein Führer! Genau wie wir in früheren Zeiten unſeren
Dienſt und unſere Pflicht getan haben, werden wir auch künftig
nur auf Ihre Befehle warten! (Stürmiſche Heill!=Rufe.)
Wir Kameraden können nichts anderes, als den Befehl
un=
ſeres Führers auszuführen, ohne zu fragen und ohne zu
zögern, um zu beweiſen, daß wir die Alten geblieben ſind,
immer bereit, alles und, wenn es ſein muß, auch das Letzte
einzuſetzen, mit unſerem alten Kampfruf auf den Lippen:
Unſer Führer Adolf Hitler Sieg=Heil!”
Dann ſchlägt erneut der Orkan der Liebe und Verehrung
über dem Führer zuſammen, der die menſchenbeſäten Straßen mit
einem Teil der Vertreter der Reichsregierung und des
Diploma=
tiſchen Korps zur Kaiſerburg durchfährt.
Die SA. und SS. aber zieht zum Vorbeimarſch ab.
Der Vorbeimarſch vor dem Führer.
Nach dem grandioſen Appell der braunen Kämpfer Adolf
Hitlers in der Luitpold=Arena ſtrömten die Maſſen in das
Stadt=
innere zurück.
Kurz vor 12 Uhr kommt der Führer von der Kaiſerburg zum
Adolf=Hitler=Platz und begrüßt die Gauleiter, die auf der rechten
Seite des Platzes ſtehen.
Wenige Minuten vor 12 Uhr kündet Muſik das Nahen der
braunen Armee Adolf Hitlers an. Eine Gruppe Feldjäger
mar=
ſchiert im Stechſchritt vorüber. Ihr folgt der Muſikzug der
Reichs=
führerſchule, der ſchneidig einſchwenkt.
Dann eröffnet der Chef des Stabes Lutze den Vorbeimarſch.
Ihm folgt die Blutfahne, die während des ganzen
Vorbei=
marſches ihren Platz lllir/)r dem Führer hat, und die geſamte
Oberſte SA.=Führung. Der Führer nimmt die Meldung
Lutzes enigegen. Dann ſchwenkt mit der Führerſchule auch
der Muſikzug wieder ab.
Als erſte Gruppe erſcheint die Heimatgruppe Franken. Als
ihre Feldzeichen und Fahnen vorüberziehen, läutet von Liebfrauen
das Glockenſpiel die Mittagsſtunde, die Männlein laufen um den
Turm, aber das zarte Getön wird von dem ehernen Schritt
der Kolonnen überdröhnt.
In Zwölferreihen marſchieren mit erhobener Rechten nun
115 000 SA.= und SS.=Männer an ihrem Führer vorbei. Stunde
um Stunde ziehen die Sturmkolonnen die fahnen= und
girlanden=
geſchmückte Straße hinauf, und das Volk wird nicht müde, ihnen
zuzujubeln. Viele tragen einen friſchen Eichenbruch an der Mütze
oder Blumen am Koppel. Den Beſchluß der Braunhemden macht
die Gruppe Niederrhein. Ein Feldjägertrupp leitet zu der
von Bruno Lörzer geführten Fliegergruppe über, die in
ihrem ſchmucken Blau=Grau mit einem Sonderapplaus bedacht
wird. Reichsminiſter Seldte marſchiert an der Spitze des
Na=
tionalſozialiſtiſchen Frontkämpferbundes(
Stahl=
helm), der die Reichskriegsflaggen mit Blumen geſchmückt hat.
Mit ſtürmiſchen Heilrufen empfangen, führt
Reichsfüh=
rer Himmler die Prachtgeſtalten ſeiner SS. heran.
Den Feldzeichen ſchließt ſich die Reichsführung mit dem
Obergrup=
penführer Daluege und der Stab der SS. vor den
Sturmfah=
nen des Oberabſchnittes Rhein an. Dann wiederholt ſich das
Schauſpiel in Schwarz, das man mehr als vier Stunden in Braun
erlebt hatte. Und wieder grüßt der Führer ohne Unterlaß jeden
ſeiner Getreuen im ſchwarzen Ehrenkleid. Den Schluß macht nach
den Bereitſchaften der Standarten 1—3 die SS.=Führerſchule Tölz
und mit unerhörtem Schneid die Leibſtandarte Adolf Hitlers, die
der SS.Obergruppenführer Dietrich führt, und die mit
Hände=
klatſchen begrüßt wird.
Der Jubel in der Bevölkerung.
Auf dem ganzrn langen Weg, der vom Luitpoldhain zum
Adolſ=Hitler=Platz führt, ſtehen ungezählte Maſſen von Fremden
und Einheimiſchen. Balkone und Fenſter, Dächer und Altane ſind
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 2 — Nr. 250
Montag, 10.
überfüllt mit Menſchen. Und hinter und über den Menſchen nichts
als Fahnen und Flaggen und Wimpel, Girlanden und
Tannen=
grün, ſo dicht, daß die Häuſerfronten förmlich zu verſchwinden
ſcheinen. Feſtſtunden ſind es, die uns alle, die wir mit dabei ſein
dürfen, mit Freude und Stolz erfüllen. Alle, die da ſtehen und
zubeln, ſind frohgeſtimmt, glücklich und hoffnungsvoll.
Seit Stunden marſchieren die Kolonnen, die Hunderttauſende,
die auf den Straßen ſtehen, werden nicht müde, zuzujubeln und
zuzuwinken. Unbeſchreiblich iſt der Jubel, der ſich an den Wänden
der Häuſer bricht und immer von neuem durch die Straßen rollt.
Unerhört iſt die Begeiſterung, mit der die Maſſen die
Vorüber=
ziehenden immer aufs neue anſpornen und anfachen; denn es iſt
keine Kleinigkeit, wenn man bedenkt, daß die Marſchierenden
ſchon länger als zwölf Stunden auf den Beinen ſind. Sengend
heiß knallt die Sonne von dem blauen Himmel nieder. Blumen,
Erfriſchungen aller Art fliegen von den Fenſtern auf die braune
Kolonne, deren wuchtiger Schritt dumpf auf dem Pflaſter dröhnt
und von den Wänden der Häuſer widerhallt; unerhört ſtramm und
wohldiſzipliniert iſt die Haltung der Vorüberziehenden.
Länger als fünf Stunden dauert der Vorbeimarſch. Aber
nie=
mand verſpürt eine Müdigkeit, es gibt kein Nachlaſſen des Jubels,
des Rufens, Grüßens und der Begeiſterung. Nürnberg und damit
ganz Deutſchland hat die nationalſozialiſtiſche Bewegung und mit
ihr das neue Deutſchland begrüßt.
DerFührer ehrk die deutſchenKriegsopfer
Die Fortſetzung des Parteikongreſſes ſtand im Zeichen der
Anweſenheit von 2500 Schwerkriegsbeſchädigter, die auf den
Ehrentribünen in den vorderen Reihen des Saales Platz
ge=
nommen hatten. In der erſten Reihe ſaßen 60 Kriegsblinde.
Als der Führer mit ſeinen Begleitern die Kongreßhalle betrat,
brauſte ein vielſtimmiges Heil durch die Reihen.
Der Führer ging ſofort auf die Reihen der
Kriegs=
blinden zu und es war ein ergreifender, unvergeßlicher
Anblick, wie er jedem einzelnen Blinden die zum Gruß
ausgeſtreckte Hand herunternahm und herzlich drückte und
jedem einige Worte des Mutes und der Anteilnahme
widmete.
Von all den Kriegsopfern, die zur Zeit auf dem Parteitag in
Nürnberg weilen, leiden wohl die Kriegsblinden am meiſten
an den Folgen ihrer Kriegsverletzungen. Denn ſie können die
unvergeßlichen Bilder der Rieſenaufmärſche, der ungeheuren
Begeiſterung, des Fahnen= und Blumenrauſches nicht in ſich
auf=
nehmen, können nur aus den Berichten ihrer Freunde ahnen,
wie ſchön und wie überwältigend das Erlebnis von Nürnberg
iſt. Nun der Führer ſelbſt zu ihnen kam, wird ihnen eine
un=
vergeßliche Erinnerung und die ſchönſte Stunde ihres Lebens
bedeuten.
Nach dem Anmarſch der Standarten eröffnete das
Reichs=
ſymphonieorcheſter die Tagung mit der Freiſchützouvertüre.
Dann erteilte der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß dem
Führer des Deutſchen Arbeitsdienſtes Reichsleiter Hierl und
anſchließend Reichsjuſtizkommiſſar Dr. Frank das Wort zu
einem grundlegenden Vortrag über das Thema „Die
Einwir=
kungen des nationalſozialiſtiſchen Ideengutes auf das deutſche
Rechtsleben”. Sein großzügiger Ueberblick über die neue
natio=
nalſozialiſtiſche Rechtsgeſtaltung und Rechtsſchöpfung auf allen
Gebieten des deutſchen Rechtes wurde von dem Kongreß mit
großer Begeiſterung aufgenommen. Sein Appell an die
Partei=
genoſſen, Vertrauen zu den nationalſozialiſtiſchen Juriſten als
den Rechtsherren des Dritten Reiches zu haben, fand bei den
Kongreßteilnehmern ſtürmiſche Zuſtimmung. Auch ihm dankte
der Führer für ſeine Ausführungen und damit zugleich für
ſein Werk. Der Stellvertreter des Führers vertagte ſodann den
Kongreß auf Montag nachmittag 18 Uhr. Hier wird der Führer
ſprechen.
Heſſiſches Landeskheater.
Großes Haus. — Sonntag, den 9. September 1934
Feſtvorſtellung zum Beginn des 125. Jahres des Beſtehens.
„Die Meiſterſinger von Nürnberg”
Oper in 3 Akten von Richard Wagner.
Der feſtliche Abend des Beginns der 125. Spielzeit begann
tit einer Anſprache des Präſidenten der Reichstheaterkammer,
Niniſteriakrat Otto Laubinger, der im Namen des
Reichs=
ropagandaminiſters dem Landestheater Glückwünſche zum 125
jäh=
igen Beſtehen brachte. Der Redner ſchilderte in großen Zügen
ie Entwicklung des Darmſtädter Hoftheaters und fügte ſie in die
eſamtentwicklung des deutſchen Theaters überhaupt ein. Ein
eſonders intereſſantes Schlaglicht auf die Einſtellung vor
hun=
ert Jahren war das Zitat eines preußiſchen Erlaſſes, in dem das
heater als Anſtalt für die Bequemlichkeit und Erholung
bezeich=
iet war. In ſcharfer Beleuchtung erſchienen dann die Verſuche
r Nachkriegszeit, ein Volkstheater zu ſchaffen. Und ſelbſt die
Bemühungen des letzten Jahres wurden nur als ein kleiner Schritt
ezeichnet, da das Volk als Ganzes auch heute noch nicht den
Zu=
jang zum nationalen Theater gefunden habe. Mit dem
Goeb=
s=Wort: „Wir wollen die Kunſt zum Volk führen, um das Volk
r Kunſt zu führen” und einem Sieg=Heil auf den Führer ſchloß
ie Anſprache.
Wohl kein Werk iſt ſo geeignet, ſolchen Abſichten Geſtalt zu
erleihen, wie Wagners Meiſterſinger. Trotzdem ſehr viele Rollen
eu beſetzt waren, gelangten ſie doch zu einer abgerundeten und
dirkungsvollen Aufführung. Die neue Ausſtattung ſchuf im erſten
lkt ein räumlich und künſtleriſch prachtvolles Bild, im zweiten
örte uns das faſt kubiſtiſche, turmartige Bauwerk im
Hinter=
rund, das ſtiliſtiſch gar nicht zu den alten Häuſergruppen paßte. Hans
achſens Studierſtube war räumlich verkleinert, ſo daß man ſich
ieſen Raum beſſer mit dem vorher von außen geſehenen Haus
zu=
mmenreimen konnte als früher. Die Feſtwieſe bot der großen
ſolksſzene guten Raum und Hintergrund. Die Einſtudierung
ielt ſich im Ganzen getreu an Wagners Vorſchriften und vermied
de Originalitätsſucht, die man in früheren Jahren bei
Neueinſtu=
ierungen ſo oft befürchten mußte. Die muſikaliſche Leitung von
deneralmuſikdirektor Karl Friderich ſchien uns grundſätzlich
n den Teilen, die größere Menſchenmaſſen auf der Bühne ſehen,
ind ebenſo im Vorſpiel einen großzügigen al-Fresco=Stil zu
be=
przugen, während Teile der Abendſzene und der halbe dritte Akt
Hans Sachſens Stube mit wirklich kammermuſikaliſcher
Fein=
eit ausgeführt wurden, letzterer war unbedingt der künſtleriſche
höhepunkt der Aufführung. Dieſer Abſicht paßte ſich das
Landes=
heaterorcheſters völlig an, deſſen Streicherkörper ja nach wie vor
en Bläſern gegenüber eigentlich zu ſchwach iſt, das aber durch
die Beſetzung durch ausnahmslos vorzügliche Künſtler der
Darm=
tädter Oper viel von ihrer Bedeutung gibt. Kleine
Schönheits=
ehler taten der Geſamtwirkung keinen Abbruch. Sehr gut waren
ie Chorleiſtungen im 1. und 2. Akt. Der Geſamtklang war ſo
chön wie kaum je in früherer Zeit. In der letzten Szene allerdings
ſeigte die Verſtärkung des Theaterchors durch andere Kräfte beim
inzug der Zünfte Mängel, die beſonders im Rhythmiſchen
fühl=
ar wurden. Dagegen war die Wirkung des „Wach=auf”=Geſanges
gerade durch die Klangfülle überwältigend.
Unter den Soliſten waren uns die vortrefflichen Leiſtungen
von Joachim Sattler als Stolzing und Heinrich Kuhn als
Zeckmeſſer ſo vertraut und in ihrem Wert feſtliegend, daß wir
jur unſerer Freude daxüber Ausdruck geben wollen, daß uns beide
Künſtler erhalten blieben. Zum erſten Male hörten wir den
ſans Sachs von Heinrich Blaſel geſungen. So verwöhnt wir
ſeit 4 Jahrzehnten durch Georg Weber und Johannes Biſchoff in
Vom Tage.
In New York wurden weitere 154 Paſſagiere der „Morro
Caſtle” gelandet, darunter der deutſche Konſul Landmann und
Frau. An Bord des brennenden Schiffes befinden ſich noch der
ſtellvertretende Kapitän und einige Mann der Beſatzung.
Der marxiſtiſche Generalſtreik in Madrid forderte bisher drei
Tote und ſieben Schwerverletzte.
In Wien fand am Sonntag die Enthüllung des
Heldendenk=
mals ſtatt, wobei Bundeskanzler Schuſchnigg auch der deutſchen
Hcerführer, insbeſondere des verewigten Generalfeldmarſchalls
ge=
dachte. Unter Vorantritt der Bundesregierung und der drei
Erz=
herzöge Eugen, Joſef Ferdinand und Franz Salvador, legte eine
Abordnung in der Ehrenhalle einen Lorbeerkranz nieder. Die
Feldmeſſe hatte Kardinal=Erzbiſchof Dr. Innitzer ſelbſt zelebriert.
Bei der großen Kundgebung der Schwarzhemden in London
kam es zu zahlreichen Störungsverſuchen der Marxiſten, doch die
Londoner Polizei griff energiſch durch
Die Polizei erklärt zu dem „geheimnisvollen Vorfall” vor dem
Wohnhaus des Vizekanzlers Starhemberg, daß der Heimwehrmann,
der dort Wache gehalten habe, jetzt zugebe, ihm ſei zufällig ein
Schuß aus ſeinem Gewehr losgegangen. Er ſei dann durch das
raſche Auffahren der alarmierten Polizei ſo ſehr erſchreckt geweſen,
daß er den wahren Tatbeſtand zuerſt nicht habe zugeben wollen. Ih
der Mauer des Hauſes wurde tatſächlich das Geſchoß gefunden.
Vag
Verlegung des Völkerbundes nach Wien
beſchloſſen?
Eine Zweck= und Senſakionsmeldung der „Liberké”.
DNB. Paris, 9. September.
Der Genfer Berichterſtatter der Liberté überraſcht ſeine
Leſer mit einer geradezu unwahrſcheinlich klingenden Meldung.
Er behauptet nämlich, daß wegen der ablehnenden Haltung der
Schweiz gegenüber Sowjetrußland die Zuſtimmung der
öſter=
reichiſchen Regierung zu einer Verlegung des Völkerbundes nach
Wien eingeholt worden und bereits zugeſtanden ſei. Beinahe
noch bemerkenswerter iſt, wenn die Liberté weiter behauptet,
daß der Umzug ſchon nächſte Woche vonſtatten gehen dürfte.
Eine Beſtätigung dieſer Meldung aus
ande=
rer Quelle liegt nicht vor,
Wichtige Beſtimmungen bezüglich der Obſternke
und des Obſtverkaufes.
TPD. Vom Reichsnährſtand wird mitgeteilt: Vom
Reichs=
nährſtand, als Gebietsbeauftragter für den Gau Heſſen=Naſſau
für Regelung des Abſatzes von Gartenbauerzeugniſſen beſtimmt,
bringe ich hiermit folgende Anordnung zur Kenntnis:
Die Verbrauchermärkte ſind zurzeit noch derart mit leicht
ver=
derblichem, wohlſchmeckendem Herbſtobſt überfüllt, daß es
unver=
antwortlich erſcheint, jetzt ſchon haltbare Winteräpfel und Birnen
überhaupt zum Verkauf zu bringen. Dabei iſt der Begriff „
halt=
bar” ſo aufzufaſſen, daß darunter ſämtliche Aepfel und Birnen
fallen, die erſt nach Ablauf von früheſtens 3 bis 4 Wochen ihre
Genußreife erhalten. Daraus ergibt ſich, daß ſchon die Ernte ſelbſt
rfolgen darf, wenn das Obſt tatſächlich pflückreif iſt. Ich warne
daher, Winteräpfel und Birnen zu pflücken oder zu ſchütteln,
be=
vor die normale und natürliche Pflückreife eingetreten iſt.
Beſon=
ders beauftragte Vertrauensleute werden die Märkte und
Ver=
kaufsplätze daraufhin beobachten und insbeſondere bei gepflücktem
Tafelobſt ſich davon überzeugen, daß die Stiele der Früchte nicht
beſchädigt ſind, wie es beim Pflücken und Schütteln unreifer
Früchte die Regel iſt. Soll alſo das bei normaler Reife gepflückte
und geſchüttelte Obſt die Märkte jetzt nicht unnötig belaſten, ſo
hat dieſes zur Vorausſetzung, daß das Obſt nach erfolgter Ernte
dieſer hervorragenden Rolle waren, ſo ſehr gelang es Herrn
Bla=
ſel durch ſein ſympathiſches, tonſchönes Singen, durch ſein fein
durchdachtes Spiel, zu feſſeln. Sein Organ iſt nicht ſehr
durch=
dringend, und der Künſtler muß ſich in erſter Linie davor hüten,
an den Kraftſtellen durch allzu großen Atemaufwand Klangſtärke
zu erreichen, er könnte ſonſt gerade an ſolchen Stellen verſagen.
Seine große Geſangskunſt muß ihm den Weg weiſen, durch
Haus=
halten mit ſeinen Mitteln, durch reſonanzreiches Singen alles
zu beſeelen und konzentrieren. Die Studierſtubenſzene war
auch ſein Höhepunkt, ſie war herrlich und hochkünſtleriſch. Bei
Blaſel tritt Biſchoff gegenüber die Tragik in der Auffaſſung
zurück und überwiegt der durch Leben und Erfahrung geläuterte
Schalk. Weniger günſtig ſchnitt Karl Biſſuti ols Pogner ab.
Nach Stephani, Hölzlin und Herrmann ſcheint es nicht gelungen
zu ſein, einen vollwertigen Erſatz zu finden. Die Stimme hat
ſchöne Töne, wirkt aber noch zu ungleichmäßig und trägt nicht
ſehr gut. Vieles ging unter, was man ſonſt deutlich zu hören
gewohnt war. Da wir nicht beurteilen können, wie alt der
Künſtler iſt, welche Entwicklungsmöglichkeiten ſich ihm noch
bie=
ten, müſſen wir unſer Urteil einſtweilen verhältnismäßig negativ
faſſen, hoffen aber, es im Laufe der Zeit revidieren zu können.
Ausgezeichnet war der David von Hermann Schmid=
Beri=
koven. Eine ſehr angenehme, ausgezeichnet gebildete und
ausge=
glichene Stimme, vorzügliche Ausſprache, ſympathiſches Spiel, eine
Leiſtung aus einem Guß, wie wir es ſeither durch Vogt gewohnt
waren. Hoffentlich bleibt dieſer vorzügliche Sänger länger als
nur einen Winter bei. Die Eva ſang Thea Consbruch. Die
Stimme iſt ſchön und klangvoll, einige Temperamentsausbrüche
waren wohl einſtweilen noch übertrieben, wie wir überhaupt bei
der Darſtellung die Empfindung hatten, daß etwas weniger mehr
geweſen wäre. Die Eva iſt ja ſo ein bißchen der Typ Kätchen von
Heilbronn, ſie wirft ſich ihrem Walther etwas raſch an den Hals,
dies fiel uns aber bei anderen Darſtellerinnen nicht ſo auf wie
heute. Rein geſanglich war vieles ſehr ſchön, vor allem die
Füh=
rung in dem herrlich klingenden Taufquintett, in dem nur die
thematiſchen Linien der beiden Tenöre ein wenig mehr hätten
hervortreten dürfen. Die Magdalena von Johanna Blatter
war im erſten Akt am beſten, weil am ſicherſten, im zweiten Akt
ergaben ſich kleine Unſicherheiten und damit ſtimmlich geringere
Wirkung. Von den Meiſtern ſei hervorgehoben Karl Köther,
der den Kothner wirkungsvoll und ſtimmſicher verkörperte, die
anderen waren durchaus an ihrem Platze. Das Schmerzenskind,
der Nachtwächter, hatte diesmal bei ſeinem erſten Auftreten mehr
Angſt (Detonieren) als nach der Prügelſzene, nach der er tonrein
ſang, aber dann verſagte amüſanter Weiſe ſein Horn. — Ein
Werk wie die „Meiſterſinger” bei ſo vielen Neubeſetzungen ganz
einheitlich und vollkommen herauszubringen, iſt unmöglich. Daß
die Aufführung ſo gut war und ſolchen inneren und äußeren
Er=
folg erzielte, beweiſt, wie hervorragend bei ihrer Vorbereitung
gearbeitet worden iſt. Der Geſamteindruck bei den Hörern war
der, daß man ſich wohltuend beruhigt fühlte, nachdem das
Schei=
den ſo vieler beliebter und bedeutſamer Kräfte gewiſſe
Beſorg=
niſſe bezüglich der Neuverpflichtungen als berechtigt erſcheinen
ließ. Wir haben anſcheinend wieder ein Enſemble, mit dem ſich
künſtleriſch Wertvolles leiſten läßt.
Nachdem man ſechs volle Stunden im Theater zugebracht
hatte, bedauerte man es lebhaft, daß der erfolgreiche Verſuch
ge=
macht worden war, die Garderobenverhältniſſe noch ſchwieriger
und geduldbeanſpruchender als im Städt. Saalbau zu geſtalten.
F. N.
LPD Von der Univerſität Frankfurt. Die
Naturwiſſenſchaft=
liche Fakultät der Univerſität Frankfurt a. M. hat Herrn
Ge=
heimen Medizinalrat Prof. Dr. med. Wilhelm Kolle in
Frank=
furt a. M., dem hochverdienten Erforſcher von Tropenkrankheiten,
in dankbarer Anerkennung ſeiner beſonderen Verdienſte um das
Zuſtandekommen von Gemeinſchaftsarbeiten auf dem
mediziniſch=
naturwiſſenſchaftlichen Grenzgebiet in Frankfurt a. M. ehrenhalber
Titel und Würde eines Doktors der Naturwiſſenſchaften
ver=
liehen.
für kurze Zeit zweckmäßig gelagert wird. Schüttelobſt (m.
für Kelterzwecke, das noch feſt am Baume hängt, zu
zu ſchütteln, in der überhaupt noch kein Ueberblick über
vorliegt, muß dieſes Jahr beſonders vermieden werden
Obſt wird beſſer, wenn es ſeine volle Reife am Baum
vor der Kelterung noch einige Zeit ablagert. Obſt zun
genuß muß vor der Lagerung entſprechend ſortiert
werde=
nur vollwertige Früchte der beſonderen Behandlung unte
Dieſe beſteht darin, daß das Obſt in Grasgärten und
g=
ſtücken, beim Hauſe oder Hofe, auf Haufen geſchichtet wir
Grasflächen nicht vorhanden ſind, wird der Boden mit
Strohſchicht abgedeckt. Das Obſt kommt auf Haufen
34 bis 1 Meter Höhe, mit einem Fußpunkt von etwa 2.M.
daß der Haufen nach oben ſpitz ausläuft. Die Länge d.
kann beliebig ſein. Das Obſt gewinnt bei dieſer Lageru=
Wohlgeſchmack, Haltbarkeit und Ausſehen. Derartig
kann das Obſt ſelbſt mehrere Kältegrade überdauern und
übrigen vor leichten Fröſten durch leichte Strohdeckung
werden. Es wird vorausſichtlich nur wenige Wochen in
tember hinein dauern, bis die Ueberfüllung der Märkte
haltbarem Obſt aufhört, ſo daß dann mit dem Verkau
Haufen geſetzten Winterobſtes begonnen werden kann.
die Marktverhältniſſe dem einzelnen nach dieſen Wochen
genügend geklärt, ſo wird dieſes Obſt ſich vorzüglich dafür
in geeigneten, froſtgeſchützten Lagerräumen noch weitere
aufbewahrt zu werden. Die Verhältniſſe ſind für eine
Lagerung für die kommenden Monate weſentlich günſti
in anderen Jahren, weil die Aepfelernte in Ueberſe,
dentlich knapp ausfällt, Deutſchland alſo nicht, wie i
Jahren, mit der ſtarken Ueberſchwemmung von dieſer Se
zu rechnen braucht. Hierdurch ſchon dürfte ſich eine größere
ſchaftlichkeit der Obſteinlagerung ergeben.
Der Reichsnährſtand legt Wert darauf, daß der
Wag=
ſand unter Durchführung der eingeführten Kotrolle, ſoweit
möglich durchgeführt wird. Die Landesbauernſchaft iſt in der
die Kontrolleure für dieſe Kontrolle zu ſtellen und dem
und dem Erzeuger damit zu dienen. Mit Rückſicht auf
gleichen Auswirkungen des trockenen Sommers ſehe ich dar
für die einzelnen Obſtarten und Sorten Pflücktermine zu
men. Die Vertrauensleute ſind jedoch beauftragt, alle
erzeuger mir ſofort zu melden, welche vor Eintritt ne
Pflückreife das Winterobſt ernten.
gez. Trui.
Gebietsbeauftragter für die Regelung des Abſatzes
von Gartenbauerzeugniſſen.
Reichsaukobahnſtrecke Main-Reckar.
LPD. Bekanntlich ſoll die Autobahnſtrecke
Frankfurt-
tadt vorausſichtlich noch bis zum Spätherbſt eröffnet wer)
dem Abſchnitt zwiſchen dem ſüdlichen Mainufer und Da
iſt ſchon anfangs Juli mit der Erſtellung der Fahrbahnde
den Vorbereitungen dazu begonnen worden. Die nicht
Klm. lange Strecke iſt in vier Loſe von je vier bis
ſiebe=
meter aufgeteilt. Die drei nördlichen, an Frankfurt anſc
den Losteile, erhalten Betondecken, das ſüdliche Los bei
ſtadt erhält eine ſchwarze Decke. Die Betonloſe weiſen
größere Abſchnitte von Leiſtungen auf. Es wurde eine 9
ſtärke von 25 Zentimeter bei zweiſchichtiger Ausführung m
einfacher, teils doppelter Bewehrung gewählt. Die Decke
für jede der zwei Fahrbahnen ein nach außen verlaufen!
fälle von 1,5 Prozent, das in den Kurven bis auf 5 Proz
wächſt. Der Untergrund beſteht durchweg aus aufſtehende
aufgeſchüttetem Kiesſand. Eine Drainierung iſt infolgedeſſ
erforderlich, ebenſowenig ein beſonderer Unterbau; die De
unmittelbar auf den Erdboden aufgelegt. In jeder F
von 7,50 Meter Breite wird die Decke durch eine in de
verlaufende Längsfuge in zwei Streifen von je 3,75 M.
teilt. Dieſe Streifen ſelbſt werden durch Querfugen in n
den Abſtänden bis 17,50 Meter unterbrochen. Durch die 2
denartigkeit der Länge ſoll vermieden werden, daß ſich ſtet
bleibende Schwingungen auf die Wagen übertragen und
Ermüdungserſcheinungen an den Wagenkonſtruktionen un
Fahrer hervorrufen. Die Längs= und Querfugen gehen
den Boden durch und beſitzen eine Oeffnung von etwa
meter. Als Randbefeſtigungen der Fahrbahnen werden
Loſen Eiſenbetonſchwellen angeordnet. Es wird außerde
Armierung der Fahrbahndecken unter der Oberfläche durch
*
Slefan George
Ars Buresftädter Gchlanantan.
Im „Deutſchen Philologen=Blatt” veröffentlicht Obe
direktor i. R. H. Werner=Berlin einen Aufſatz
Gymnaſiaſtenzeit des Dichters Stefan George. Sie ſah,
an dem Bild der ſtolzen Zurückgezogenheit des älteren
ganz anders aus, als man erwartet. Mit 13 Jahren
Junge nach Darmſtadt auf das Ludwig=Georgs=
Gymna=
wurde übrigens nicht Stefan, ſondern Etienne geru
Name war im Rheinheſſiſchen, wo Georges Vater a.
habender Weinbauer anſäſſig war, ziemlich häufig.
ſchildert den jungen Stefan als einen hageren Bur)
wildem dunkelblondem Haar über der hohen Stirn, m
Unterkiefer und blitzenden Blauaugen. Er war ein
raufluſtiger Geſell und ein guter Turn
ſonſt fiel er in der Schule weniger auf, und ſeine
ſind nicht beſonders gut. Am meiſten feſſelten ihr
Sprachen und angeregt von der Weltſprache „Volabu
er eine eigene „Weltſprache” mit exakter Grammati
ſeinen drei Stubenkameraden, mit denen er die Stube
Volksſchullehrer Raab teilte, beibrachte. Werner beria
den Jüngling:
„Das in jungen Jahren überſchäumende Temt
Georges ſorgte dafür, daß Leben in die Pennälerhude
von Sekunda an wurden Skat= und Flaſge
ſchlachten geſchlagen, wie das bei den „forſchen‟
damals der Brauch war .Die geiſtigen Intereſſen der
ſchaft erſtreckten ſich auf Briefmarkenſammeln, nur 1P
dieh die Pflege der Muſik in ſonntäglichen Kammel
einigungen. Eine Anleitung zu guter häuslicher Lel
gar deren Ueberwachung kannte die Schule nicht. Daſt
das altberühmte Hoftheater, und deſſen Klaſſte
rungen zu beſuchen war Ehrenſache für alle „höhelſt
Gymnaſiaſten. Auch George hat keine verſäumt, und !.
der erwachenden Begeiſterung für Richard W94
alle Werke des Bayreuther Meiſters mit voller 9ie ſo
noſſen. Das war ein billiges Vergnügen, denn auf de
koſtete der Eintritt an Wochentagen 40 Pfennig, an *
freilich 50 Pfennige.”
Als der junge Stefan einmal eine Ibſen=A
ſah, war er davon ſo begeiſtert, daß er nicht nur au
des Nordländers mit ſeinen Freunden las, ſondern
Norwegiſch lernend, an Ueberſetzungen machte. Dama. ſ.
er auch Italieniſch zu lernen und ſchrieb 4un
Sonette in einer eigenwilligen Zierſchrift ab. In
ſchrift, die er mit der Stubengemeinſchaft herausgab,
den Titel „Roſen und Diſteln” — zeichnete er
bemerkenswerten erſten Gedichte mit dem Namen n
Delorme‟. Auch an dramatiſchen Stoffen verſne)
Jüngling. Bezeichnend für den Normalſchüler GeN.
im Philologen=Blatt wiedergegebene Abiturien"
ſatz, der dem Thema „Die dramatiſche Entwicklung
Braut von Meſſina” gewidmet war. Dieſen Schante
der durch keine Zeile hervorragt, könnte genau 19. 94
Meier oder Kunze geſchrieben und ſich damit De
ganzen gut” errungen haben.
Im Jahre 1888 ſchied Stefan George von SAlt
Studium hatte er die neueren Sprachen angegebe"
erwachender Geiſt führte ihn andere Wege. Eigel.
es daß die feſteſten Freundſchaftsbande im ſpäteren
mit ehemaligen Darmſtädter Gymnaſiaſten verbang..
er während der Schulzeit trotz gemeinſamer Neigung
lung hatte, mit Auguſt Klein dem Herausgebe.
ter für die Kunſt”, Karl Wolfskehl und mi
dings jüngeren, Friedrich Gundolſ.
ontag, 10. September 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 250
vie dieine Preisfrage
1ar Jupdäner
K
G
G
V
G
K
G
Sie danontt ergeenlffe.
Länderſpiel:
Varſchau: Polen — Deutſchland 2:5 (1:1),
Gauſpiel.
öln: Gau Mittelrhein—Gau Baden 2:6 (0:3)
Süddeutſche Gauliga.
Südweſt: Wormatia Worms — Saar
Saarbrücken 3:2. FSV. Frankfurt —
ickers Offenbach 3:2. Boruſſia Neunkirchen
Eintracht Frankfurt 1:1. Phönix
Lud=
igshafen — FK. Pirmaſens 3:1. 1. FC.
niſerslautern — Sportfr. Saarbrücken 1:1.
Baden: FC. Mannheim 08 — Karlsruher
V. 1:1. Germania Karlsdorf — Phönix
arlsruhe 0:5.
( Württemberg: V.f.B. Stuttgart —
Sport=
eunde Eßlingen 4:1. SV. Feuerbach
tuttgarter Kickers 5:2. SV. Göppingen —
SV. Ulm 0:5. Ulmer FV. 94 — Sportfr.
tuttgart 6 3. Union Böckingen — SC.
kuttgart 5:3.
Bayern: Wacker München — Jahn
Regens=
trg 3:2. FC. Schweinfurt — 1860
Mün=
en 0:3.
GE Nordheſſen: SpVgg. Langenſelbold —
Ha=
u 93 2:2. V.f.B. Friedberg — Sport Kaſ=
5:1. Boruſſia Fulda — Spielverein Kaſ=
4:0. Kurheſſen Kaſſel — Germania Fulda
2. Heſſen Hersfeld — Kaſſel 03 3:0.
Schleſien: Beuthen 09 — Vorwärts
Bres=
u 4:2, Ratibor 03 — Schleſien Haynau 6:1,
eichſel Hindenburg — V. Rſp. Gleiwitz 1:4,
rtha Breslau — Preußen Hindenburg 2:1,
reslauer FV. 06 — Breslauer SV. 02 3:0.
Sachſen: Fortuna Leipzig — S. u. BC.
auen 7:2, VfB. Leipzig —VfB. Glauchau 5:1,
cesdener SC. — Guts Muts Dresden 2:0,
olizei Chemnitz — Wacker Chemnitz 6:0,
anitzer SC. — Sportfr. 01 Dresden 2:2.
Mitte: Wacker Halle — 1. SV. Jena 1:2,
rick.=Vikt. Magdeburg — SC. Erfurt 2:4,
L. Bitterfeld — Sportfreunde Halle 1:0,
ovgg. Erfurt — Viktoria Magdeburg 0:2,
erſeburg 99 — Steinach 08 3:1.
Nordmark: Vikt. Hamburg — Bor. Kiel 9:1,
rion Hamburg — FC. Sankt Pauli 2:2,
alſtein Kiel — Altona 93 3:0, Pol. Lübeck
Hamburger SV. 3:1.
Niederſachſen: Arm. Hannover — Boruſſia
arburg 3:1, Werder Bremen — Eintracht
=aunſchweig 3:0, Algermiſſen 1911 —
Bre=
er SV 3:2, Hildesheim 06 — Hannover 96
2. Viktoria Wilhelmsburg — Komet
Bre=
en 2:1.
Weſtfalen: Weſtfalia Herne — Schalke 04
5. SV. Höntrop — DSC. Hagen 1:3,
iſten 09 — Viktoria Recklinghauſen 2:1,
seußen Münſter — Sppgg. Herten 2:0.
( Niederrhein: Bor. Gladbach — Pr.
Kre=
d 1:1, Rheydter SV. — Duisburg 99 1:2,
hwarz=Weiß Eſſen — Fort. Düſſeldorf 1:3.
Fußball im Reich.
G
A
Oſtpreußen: Preußen Danzig — Legja
arſchau 3:3.
Brandenburg: Hertha BSC. — Blau=Weiß
1. Viktoria 89 — Union Oberſchöneweide
1. Berliner SV. 92 — Tennis=Boruſſia,
D. Polizei — Spandauer SV. 5:2. 1. FC.
ben — Minerva 93 2:5.
7
O
O
ppe Groß=Frankfurt: SV. 07
Hed=
rnheim — Polizei Frankfurt 1:0. FC. 1910
ronberg — Sportfr. Frankfurt 3:6. V.f.L.
eu=Iſenburg — Viktoria Eckenheim 1:1.
oſt Frankfurt — Wacker Rödelheim 2: 1.
eichsbahn Frankfurt—Alemannia Nied 4:2.
SVgg. Griesheim — VfL. Germania Frank=
2t 1:1.
ppe Offenbach: SC. 06 Dietzenbach —
wVgg. 05 Oberrad 3:1. Teutonia Hauſen
Germania Bieber 2:2. SV. 02 Offenbach
FSV. 06 Heuſenſtamm 2:3. FC. 03
Lan=
n — SpVgg. 03 Fechenheim 4:1.
ppe Rheinheſſen: SpVgg. Weiſenau
SV. Wiesbaden 2:4. Germania Okriftel
FV. 08 Geiſenheim 4:1. SV. 09
Flörs=
im — Haſſia Bingen 4:1. SV. 1910
Gon=
aiheim — FSV. Mainz 05 1:4. FVgg. 03
Tombach — Opel Rüſſelsheim 1:0.
Der zweite Fußball=Länderkampf zwiſchen
Deutſchland und Polen wurde am Sonntag im
Warſchauer Militär=Stadion vor 35 000
Zu=
ſchauern ausgetragen, unter denen ſich gut 5000
deutſche Schlachtenbummler befanden. Die deutſche
Mannſchaft kam wieder zu einem Sieg, der mit
5:2 etwas deutlicher ausfiel, als das 1:0 im
De=
zember in Berlin, der aber auch erſt in der
letz=
ten Viertelſtunde des Kampfes ſichergeſtellt
wer=
den konnte.
Die Polen hatten für dieſen Kampf einen ſehr
ſtimmungsvollen Rahmen geſchaffen. Die
deur=
ſchen Gäſte wurden glänzend aufgenommen, und
am Nachmittag konnte man feſtſtellen, daß die
polniſchen Zuſchauer ſich ſehr objektiv verhielten
und ſowohl die guten Leiſtungen ihrer
Lands=
leute, als auch die der Gäſte mit Beifall
bedach=
ten. Eine ungeheure Begeiſterung hatte ſich der
Maſſen bemächtigt und hielt von Anfang bis
Spielende an. Die Polen zeigten ſich wieder als
beherzte Kämpfer, aber auch als gute Spieler
von techniſch großem Können.
Die beiden Mannſchaften.
traten in den gemeldeten Aufſtellungen an.
Polen brachte Fontowicz; Martyna,
Bula=
now; Kotlarczyk 2., Kotlarczyk 1.. Myſiak;
Ries=
ner, Pazurek. Nawrot (nach Halbzeit Ciſzewſki),
Willimowſki, Wlodarz.
Für Deutſchland ſpielten: Buchloh;
Janes, Buſch; Zielinſki, Münzenberg, Bender;
Lehner, Siffling, Hohmann, Szepan, Fath.
Als Schiedsrichter fungierte Olſſon,
Schweden, mit viel Geſchick.
1:1 bei der Pauſe.
Als der Kampf auf dem wunderbar
hergerich=
teten Platz begann, ſpielte die deutſche
Mann=
ſchaft zunächſt überlegen. Es lag aber in der
Ar=
beit der Deutſchen eine etwas überheblich
er=
ſcheinende Sicherheit, mit der anfangs bei den
guten Polen nichts zu erreichen war. In der
14. Minute fiel dann der erſte Treffer des
Ta=
ges. Der Augsburger Rechtsaußen Lehner
ſchoß unhaltbar zum 1:0 für Deutſchland ein.
Eine Minute vor der Pauſe fiel auf etwas
ori=
ginelle Art der Ausgleich Polens.
Willi=
mowſki ſchoß an den Pfoſten, von dort nahm
der Ball ſeinen Weg auf den Rücken des am
Bo=
den liegenden deutſchen Hüters und von dort aus
ins Netz.
Nach der Halbzeit wechſelten die Polen ihren
verletzten Mittelſtürmer Nawrot durch Ciſzewſki
aus, der bald noch beſſer ſpielte als ſein
Vor=
gänger.
Schon 10 Minuken nach dem Wechſel
führke Polen 2:1.
Durch den Halbrechten Pazurek fiel der
aller=
dings nicht unhaltbare Treffer. Die Polen
wur=
den nun ſehr ſtark, und die deutſche Deckung hatte
eine ſchwere Zeit zu beſtehen. Erſt 20 Minuten
vor Schluß konnte Hohmann=Benrath den
Ausgleich erzielen, und nun war der Bann
ge=
brochen. Der Reſt der Spielzeit gehörte meiſtens
den Deutſchen, die zunächſt 12 Minuten vor
Schluß durch den Mannheimer Siffling zum
Führungstreffer kamen. Ein von Polen
verſchul=
deter Handelfmeter wurde von Lehner, zum
vierten Treffer verwandelt, und ſechs Minuten
vor Schluß fiel durch den Schalker Szepan der
fünfte und letzte Treffer.
Nach dem Kampf.
Der deutſche Sieg verdient — aber zu hoch,
Die deutſche Mannſchaft erkämpfte auf
War=
ſchauer Boden einen ſchönen Erfolg, aber es darf
bei aller Freude dem tapferen Gegner nicht die
Anerkennung verſagt werden. Die polniſchen
Fuß=
ballſpieler zeigten ſchon wie vor Jahresfriſt in
Berlin, ſich als beherzte Kämpfer die techniſch
über ein ausgefeiltes Können verfügen und nur
der größeren Spielerfahrung der Deutſchen
un=
terlagen. Unſer Sieg war mehr als einmal in
Gefahr, denn die Deutſchen tändelten viel
zu viel und brachten nicht den kämpferiſchen
Ein=
ſatz für die ganzen 90 Minuten auf. Das beſte
Geſamtlob iſt den Außenläufern Cielinſki und
Bender zu erteilen, die unverdroſſen während des
ganzen Kampfes ſich voll einſetzten. Münzenberg
in der Mitte verwiſchte ſeine recht guten
Lei=
ſtungen durch einige Regelwidrigkeiten, die ein
Spieler der deutſchen Nationalelf nicht
anwen=
den ſoll. Von den Verteidigern überragte Janes,
wenn auch Buſch ſeine Aufgabe zufriedenſtellend
löſte. Buchloh fand nicht viel Gelegenheit, ſich
auszuzeichnen. Das zweite Tor hätte er vielleicht
vermeiden können. In der Angriffsreihe war
nur Siffling gleichmäßig gut. Sein rechter
Partner Lehner iſt in ſeiner Form
zurückge=
gangen und nicht mehr die alte Klaſſe wie früher.
Hohmann trat anfangs nicht ſtark in
Erſchei=
nung, ſetzte ſich aber zum Schluß mit ſeiner
gan=
zen Kraft ein. Szepan war in dieſem
tempe=
ramentvollen Kampf nicht ausdauernd und ſchnell
genug. Der zum erſten Male zu internationalen
Ehren kommende Linksaußen Fath verriet
Ver=
anlagung und Können, das jedoch erſt noch
aus=
reifen muß.
Die Polen hatten in ihren Verteidigern
Martyna und Bulanow ein ſchwer zu
überwin=
dendes Bollwerk. In der Deckung überragte der
Mittelläufer Kotlarczyk 1., während im Angriff
der blutjunge Halblinke Willimowſki und der
Rechtsaußen Riesner die treibenden Kräfte
wa=
ren. Bei etwas mehr Glück wäre dem tapferen
und beherzt kämpfenden Gegner eine knappe
Nie=
derlage beſchieden geweſen.
Wie ſchon im erſten Kampfe, ſo war auch
dies=
mal wieder Schiedsrichter Olſſon dem
Tref=
fen ein ganz ausgezeichneter Leiter. Bei größter
Unparteilichkeit entging ihm nichts, und ſo trug
auch er dazu bei, daß der zweite Fußball=
Länder=
kampf ein Werbeſpiel erſten Ranges wurde.
F5V. — Kickers Offenbach 3:2 (1:1).
In einem recht harten, aber auch überaus
ſchönen Spiel, in dem es in beiden Halbzeiten
an dramatiſchen Höhepunkten nicht fehlte,
er=
litten die Offenbacher Kickers die erſte
Nieder=
lage. Der FSV. präſentierte ſich in ſehr guter
Form aller Mannſchaftsteile und ſiegte zu recht.
Beſonders nach der Pauſe war die
Ueberlegen=
heit des Sportvereins unverkennbar. In der 26.
Minute fiel der Führungstreffer für den FSV.,
als Schuchardt eine Flanke Haderers einköpfte,
in der 34. Minute glich Grebe, der einen
Foul=
elfmeter verwandelte, aus. 18 Minuten nach
der Pauſe war es wieder Heldmann, der eine
Vorlage Sadtlers verwandelte, und ſchon 2
Mi=
nuten ſpäter erhöhte Schuchardt auf 3:1. Die
Schlagkraft des Offenbacher Sturms ließ jetzt
nach, da Matthes aus der Verteidigung verletzt
einen Flügelpoſten einnahm und ſchließlich noch
wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Platze
mußte. Trotzdem verwandelte in der 44.
Mi=
nute Grebe nach einem Hochwurf im Strafraum
zum 3:2. Beim FSV. war Heldmann der Beſte
im Sturm, während Schreiber W. May in der
Verteidigung tadellos erſetzte. Auch Wolf im
Tor zeigte ſich von der beſten Seite. Bei
Offen=
bach war Matthes bis zu ſeiner Verletzung ſehr
gut, Stein war durch Feſer nur ungenügend
be=
ſetzt. Im Sturm gefiel nur Grebe.
Boruſſia Neunkirchen — Einkracht
Frankfurk 1:1 (0:0).
Die Frankfurter Eintracht hatte etwa 4000
Zuſchauer angezogen, die jedoch nicht ganz auf
ihre Koſten kamen, denn nur in der erſten
Halbzeit lieferten die Frankfurter ein Spiel,
das wirklich gefallen konnte. Trotz größter
Ueberlegenheit gelang jedoch in dieſer
Spiel=
phaſe kein Tor, da die Stürmerreihe ſehr
ſchuß=
unſicher war. Die erfolgverſprechenden Angriffe
von Neunkirchen ſcheiterten regelmäßig an der
Verteidigung Stubb—Leis. Vor allem Stubb
befindet ſich zurzeit wieder in glänzender
Ver=
faſſung. Nach der Pauſe fiel in der 3. Min.
der erſte Treffer, und zwar für Frankfurt, als.
Möbs mit einem Nachſchuß verwandelte. Schon
hatte zur Eröffnung der Bezirksklaſſe recht
inter=
eſſante Vorausſagen zur Folge. Mit dem
deut=
ſchen Sieg gegen Polen hatte nur ein einziger
Einſender nicht gerechnet. Die Ergebniſſe in der
Gauliga kamen den Tips recht nahe, aber in der
Bezirksklaſſe wurden die meiſten Einſender
über=
raſcht. So kommt es, daß der beſte Einſender mit
8 Treffern durchs Ziel ging.
1. Preis (5.— RM. bar): Ludwig Schmelz,
Darmſtadt, Neckarſtraße 18.
2. Preis (Zweimonatiger Freibezug des „
Darm=
ſtädter Tagblatts” durch Los): Karl
Wagner, Wixhauſen, Arheilgerſtr. 34
(7 Treffer).
3, Preis (einmonatiger Freibezug des „
Darm=
ſtädter Tagblatts, durch Los): Hans
Schmidt, Darmſtadt, Feldbergſtr. 92
(7 Treffer).
Die nächſtbeſten Einſender mit ebenfalls ſieben
Treffern waren: Ludwig Fleck, Arheilgen, M.
Schmelz, Darmſtadt; Ludwig Fricker, Darmſtadt.
Wir danken allen Einſendern für ihre
Betei=
ligung; möge das Fußballglück das nächſte Mal
ihre Vorausſagen beſſer berückſichtigen.
2 Minuten ſpäter gelang durch Koch der
Aus=
gleich für Neunkirchen. Die Boruſſen, die bis
dahin mit ihrer erſatzgeſchwächten Stürmerreihe
keine große Rolle ſpielten, liefen jetzt zu einer
beachtlichen Form auf und geſtalteten das Spiel
überlegen, ſo daß die Eintracht ſtark verteidigen
mußte, um das Ergebnis zu halten. Auf
bei=
ſen Seiten wurden gegen Schluß noch einige
Chancen vergeben. Ecken 6:6. Schiedsrichter
Klöckner=Pirmaſens ausgezeichnet.
Wormakia Worms — Saar 05
Saar=
brücken 3:2 (2:1).
Vor 2000 Zuſchauern gab es in Worms in
letzter Minute einen an und für ſich
verdien=
ten, dennoch aber glücklich erungenen Sieg der
Einheimiſchen. Die Saarbrücker entpuppten ſich
als eine ziemlich gute, gleichwertige Mannſchaft,
die mit Recht in der erſten Klaſſe ſpielt.
Wor=
matia ging in der 15. Minute durch
Zimmer=
mann in Führung, die der Saarbrücker
Mittel=
ſtürmer Zache in der 20. Minute ausglich.
Durch einen Nachſchuß des Wormſer
Mittelläu=
fers kam das Halbzeitergebnis zuſtande. Nach
der Pauſe glich Saarbrücken abermals durch
Schmidt aus, und man glaubte bereits an ein
Unentſchieden, bis ſchließlich in letzter Minute
Ludwig Müller der ſiegbringende Treffer
ge=
lang. — Schiedsrichter Beſt=Höchſt leitete
ein=
wandfrei.
Phönir Ludwigshafen-BK. Pirmaſens
3:1 (0:0).
Etwa 3000 Zuſchauer hatten ſich auf dem
Phönix=Platz eingefunden, die ein recht
wechſel=
volles Spiel, und dies namentlich in der
zwei=
ten Halbzeit, zu ſehen bekamen. Wenn es
trotz=
dem bis zur Pauſe zu keinem Treffer kam, ſo
lag das an der Nervoſität, die beide
Stürmer=
reihen an den Tag legten. Der Spielverlauf
der erſten Halbzeit ſtand deutlich im Zeichen
von Pirmaſens, was in der Hauptſache auf das
tadelloſe Spiel von Hergert zurückzuführen iſt,
der ſeine Vorderleute hervorragend bediente.
Nach dem Wechſel wurde die Gangart ſchärfer,
das Spiel intereſſanter. Phönix bevorzugte jetzt
ausſchließlich das raumgreifende Flügelſpiel und
wurde wiederholt ſehr gefährlich. Nach 10
Mi=
nuten gelang es denn auch Mittelſtürmer Degen,
den erſten Treffer für Ludwigshafen zu erzielen.
Trotz einer neuerlichen Drangperiode der Gäſte,
die nur einige Ecken einbrachte, kam
Ludwigs=
hafen durch Müller bald zum zweiten Tor. Den
einzigen Erfolg für Pirmaſens buchte Brill, der
in der 55. Minute einköpfte. Degen ſorgte
jedoch nach einer guten Leiſtung für das dritte
Tor für Phönix.
Bei beiden Mannſchaften überragten die
Ver=
teidigungen, die ſich ihrer Aufgabe voll
gewach=
ſen zeigten. Bei Pirmaſens iſt vor allem
Her=
gert zu erwähnen. Nach ſeinem Nachlaſſen gegen
Mitte der zweiten Halbzeit war das Spiel
ver=
loren. Der Phönix=Sturm arbeitete erſt nach
der Pauſe befriedigend, Schiedsrichter Welſcher=
Frankfurt gut.
Nr. 250
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 10. September 1
Jatt der Tenttsttaffe Taoheffet.
FK. 03 Egelsbach — SV. 98 Darmſtadt 4:2 (2:2).
Germ. Pfungſtadt — Ol. Lorſch 3:1 (2:1) abgebr.
Sppgg. 04 Arheilgen — Al.=Ol. Worms 1:0 (0:0).
Norm. Pfiffligheim — Haſſia Dieburg 10:3 (3:0),
Vikt, Walldorf — VfR. Bürſtadt 2:2 (1:1),
Der erſte Spielſonntag nach der Spielſperre
brachte in der Bezirksklaſſe Südheſſen die
fälli=
gen Ueberraſchungen. Daß ſich die
Bezirksklaſſen=
neulinge ſchon bei ihrem erſten Antreten
ſodeut=
lich durchſetzen würden, hatte man eigentlich
nicht erwartet. Auffällt vor allen Dingen der
ſchußgewaltige Pfiffligheimer Sturm, der den
Dieburger Haſſiaten 10 Tore ſervierte und damit
den Torrekord des Sonntags auftellte. Nicht
minder klar iſt der Sieg der Egelsbacher, die
gegen die gewiß gute 98er Deckung 4 Tore
er=
zielten und noch 3 Elfmeter verkorkſten.
Der Arheilger Sieg über Worms kommt
er=
wartet, iſt aber recht dünn ausgefallen. Wie
er=
wartet, hatte Pfungſtadt wieder ſeine „alte
Garde” zur Stelle und kam zu einem 3:1 gegen
Olympia Lorſch bis buchſtäblich der Blitz
da=
zwiſchenfuhr und das Spiel unter= bzw. abgebro=
chen wurde. Die Bürſtädter Raſenſpieler mußten
ſich in Walldorf gewaltig ſtrecken und waren
froh, mit einem 2:2 Unentſchieden wenigſtens
einen Punkt gerettet zu haben,
Der erſte Spieltag verſpricht alſo für die
Runde noch allerlei ſchöne Dinge. Allerdings
hatten die Spiele am erſten Tag noch nicht die
von den Kaſſenwarten erhofften
Zuſchauermen=
gen auf die Beine gebracht, aber auch hier wird
mit dem Fortſchreiten der Spiele wohl eine
Beſ=
ſerung zu erwarten ſein. Angenehm zu hören war
auch, daß die Spiele ohne Platzverweiſe in
an=
ſtändigem Geiſte ausgetragen wurden.
Die Tabelle nach dem 9. September:
z 1 1 — 4:2 04 Arheilgen 1 1. — — 1:0 Viktoria Walldorf 2:2 VfR. Bürſtadt 2:2 Al.=Ol. Worms 0:1 Olympia Lorſch 1:3 0 SV. 98 Darmſtadt 2:4 9 Haſſia Dieburg 3:10 0
Oramatiſcher Auftakt in Egelsbach.
FC. 03 Egelsbach —Sb. 98 Darmſtadt 4:2 (2:2).
aus ſpitzem Winkel ſcharf an die Latte. Den ab=
4 Eiſimneter oyſe Grfolg! ſpringenden Ball ſchob Frey über die Linie.
Selten ſah man gleich zu Beginn der
Ver=
bandsrunde ein derart ſpannendes und
erbitter=
tes Ringen um den Enderfolg wie das geſtrige
in Egelsbach. Der Neuling wartete gleich im
er=
ſten Spiel mit einer Energieleiſtung auf und
ſiegte verdient, trotzdem ihm das Mißgeſchick
paſ=
ſierte, bei 3 Elfmtern knapp daneben zu treffen.
Auf der anderen Seite hätte den Darmſtädtern
in den letzten Minuten der erneute und vielleicht
auch endgültige Ausgleich glücken können, hätte
nicht Seifert beim Stande von 3:2 einen
Hand=
elfmeter ſo ſchwach geſchoſſen, daß der
Egels=
bacher Torhüter leicht zur Ecke abwehren konnte.
Erfreulich war bei dem Treffen, daß es in
ritter=
lich fairer Weiſe ausgetragen wurde, und da
ſich auch die zirka 700 Zuſchauer vollkommen
ein=
wandfrei benahmen, konnte man mit der
Einlei=
tung der neuen Serie zufrieden ſein.
Die Mannſchaften ſtellten ſich in kompletter
Beſetzung vor.
Egelsbach: Schuch; Anthes B., Volz Fr.; Haller,
Knöß, Vollhardt; Knöß Ph., Anthes. H.,
Lorenz, Volz, Ewald, Schlapp.
Darmſtadt: Müller 1., Geyer, Sänger, Müller 2.,
Schnägelberger Orlemann; Mahr, Eßlinger,
Seifert, Frey, Staigmiller.
Die Darmſtädter
begannen verheißungsvoll.
Bereits in der zweiten Minute verwandelte
Eßlinger eine Flanke Staigmillers mit
unhalt=
barem Schuß. Kaum ſpäter bot ſich den
Egels=
bachern eine Ausgleichschance, als Geyer einen
unnötigen Elfmeter fabrizierte, den jedoch
„Ewald” knapp daneben ſetzte. Gleich darauf
machte er die Sache aber wieder wett, indem er
einen Eckball blitzſauber hereingab, ſo daß der
Halbrechte nur den Kopf hinzuhalten brauchte.
Durch unſicheres Spiel der beiden Darmſtädter
Verteidiger verurſacht, erſpielen ſich die
Egels=
bacher eine leichte Ueberlegenheit und kommen
abermals im Anſchluß an einen von „Ewald”
getretenen Eckball durch prächtigen Kopfball des
Mittelläufers Knöß zur 2:1 Führung. Die
Darmſtädter finden ſich jetzt beſſer mit dem
klei=
nen Platz zurecht und dominieren für den Reſt
der Halbzeit, Staigmiller geht mit einer
Vor=
lage Schnägelbergers auf und davon, und ſchießt
Nach der Pauſe kommt Egelsbach auf.
Zunächſt verſuchten ſich die Gebr. Volz im
Elfmeterſchießen, die jedes Mal unnötig von der
Darmſtädter Hintermannſchaft verurſacht
wur=
den. Zum Glück für die „Blauen” landete aber
in beiden Fällen der Ball neben der Latte.
Trotzdem griffen die Egelsbacher weiter
unge=
ſtüm an, und erreichten auch durch „Ewald” zum
dritten Male im Anſchluß an eine Ecke den
Füh=
rungstreffer. Nachdem Seifert den erwähnten
Elfmeter ausgelaſſen hatte, kam der Halblinke in
der Schlußminute nochmals zu einem Treffer.
Zu=
vor hatte der Schütze jedoch einen Darmſtädter
Verteidiger unfair angegangen.
Kurze Kritik.
Der Neuling erwies ſich nach einigen
Mißerfolgen in den Privatſpielen wieder als die
ſchlagkräftige Elf vom vergangenen Jahr. Außer
dem linken Läufer iſt kaum ein ſchwacher Punkt
in der Mannſchaft. Die Ausgeglichenheit iſt auch
die Stärke der Elf, ſo daß man, falls alle Leute
bis zum Schluß durchhalten können, unbedingt
mit dem Neuling rechnen muß. Abzuwarten
bleibt nur, wie ſich die Mannſchaft auswärts auf
größeren Plätzen durchſetzt.
In der Gäſte=Elf
gab es manches zu tadeln. In der
Hintermann=
ſchaft ſtand nur ein Mann, der genügte, und dus
war Müller im Tor, der durch ſeine
Gewandt=
heit manches ſichere Tor des Gegners vereitelte.
Sänger war diesmal ſchwach und auch Geyer
hatte einen ſchwarzen Tag. Als Eßlinger
ſei=
nen Poſten einnahm, wurde es weſentlich beſter.
Die drei Läufer wieſen Normalform auf.
Der Sturm war wie in allen auswärtigen
Spielen harmlos. Lediglich Staigmiller
und Mahr kamen ab und zu durch überlegte
Flankenläufe zur Geltung. Der ſchwächſte des
Quintetts war jedenfalls Seifert, dem es
aus=
wärts an der Einſatzbereitſchaft fehlt.
Kratzenberg=Sprendlingen bot keine
überzeugende Leiſtung. Wenn das Spiel im
Rah=
men blieb, dann war das nicht ſein Verdienſt.
In den Spielen der 2. bzw. 3. Mannſchaften
blieben die Egelsbacher mit 4:1 bzw. 3:1 Sieger,
1. Schüler 98 — Egelsbach 1. Schüler 8:0. —
2. Schüler 98 — Egelsbach 2. Schüler 1:1. =re=
„Leiſe, leiſe..... am Arheilger Mühſchen
SpBag. Arheilgen
Bürns 1.01
Der geſtrige Auftakt am Arheilger Mühlchen
ſah nach dem 2:0=Sieg der Arheilger Schüler
— TSG. 46 Darmſtadt kaum 500. Zuſchauer,
von denen viele trotz der drückenden Schwüle
des Nachmittags aus Darmſtadt ans Mühlchen
gevilgert waren.
Arheilgen hatte wieder ſeine alte
Garni=
tur zur Stelle mit Körber; Barnewald, Traſer;
Weſp, Becker, Reitz; Treuſch, Schwerdt, Bauer,
Rückerich, Fleck, während Al,/Ol. Worms,
ſtark verjüngt, Schwindt; Steinbach, Kern;
Buſch, Holl, Schmitz; Oßwald, Herbert, Kohler,
Sander, Vogel aufmarſchieren ließ.
Der Mokor war noch kalt
bei der Plah=Elſ.
Nach dem Anſtoß der Gäſte zieht Arheilgen
zwar vor des Gegners Tor, aber Kern klärt mit
weitem Abſchlag. Die nächſten 40. Minuten
bringen dem Anhang der Platzelf eine
Ent=
täuſchung nach der anderen. Die jungen
leich=
ten Wormſer Spieler ſind mit lobenswertem
Eifer bei der Sache, ſetzen jedem Ball, nach,
ſind techniſch gar nicht ſchlecht und ihr Zuſpiel
iſt dem der Platzelf in dieſer Periode deutlich
überlegen. Holl als Mirtelläufer ſchafft
uner=
müdlich, ſein Innenſturm iſt lediglich nicht
ener=
giſch genug, um die ſtabile Arheilger Abwehr,
vor allem das maſſive Schlußdreieck, zu
durch=
brechen= das geſchickt mit der Abſeitsfalle
ar=
beitet. Die Schnelligkeit der Gäſteſtürmer
bringt es mit ſich, daß ſich Rückerich bei einer
langen Rückgabe plötzlich drei Angreifern
gegen=
überſieht, doch der Bombenſchuß des
Mittelſtür=
mers ſauſt knapp neben dem Gehäuſe ins Aus.
Auch ein Strafſtoß von Vogel, der fein geſetzt
wird, iſt eine Beute des Arheilger Hüters, und
anſchließend holt dieſer ſich zwiſchen zwei
Worm=
ſer Angreifern eine Flanke in ſicherer Manier
herunter. Arheilgens Sturm litt anſcheinend
unter dem niederdrückenden Barometerſtand und
verzettelte ſich zu ſehr in engem Innenſpiel. In
der 35. Minute kommt Arheilgen zur erſten
Ecke, die von Fleck direkt ins Aus geſchickt wird,
der auch ſeine Flanken reichlich abdreht.
We=
nige Minuten ſpäter führt die zweite Ecke
Ar=
heilgens nach einem Gedränge zum 3. Eckball,
den Treuſch ebenſo ſicher hinter die Kiſte ſetzt.
Allmählich wird Arheilgen im Feldſpiel
gleich=
wertig, der Sturm kommt in Schußſtellung, zu
irgendeinem Treffer reicht es jedoch bis zur
Pauſe auf keiner Seite.
Wie umgewandelt
ſind nach dem Wechſel die „Mühlches=
Leute”. Jetzt gehen ſie mit Eifer und
ge=
nauem Zuſpiel ins Gefecht. Die Flügel
wer=
den luftſchaffend eingeſetzt, und ſo konnte ein
Erfolg nicht ausbleiben. In der 2. Minute
ent=
wickelt Bauer einen geſchloſſenen Angriff:
nach=
dem der erſte Schuß vom Gäſteläufer Schmitz
abgewehrt war,
jagt Schwerdt den zurückprallenden Ball
über den ſich vergeblich werfenden
Worm=
ſer Hüter ins Netz.
Dieſer Erfolg eifert den Sturm noch ſtärker an,
ſchon wieder hat Bauer eine ſchöne Gelegenheit,
aber aus 4 Meter Entfernung hebt er den Ball
knapp über die Querlatte. Auch die
Läufer=
reihe der Weiß=Schwarzen verſucht ſich im
Tore=
machen. Einmal ſchießt Becker unverhofft, doch
der Wormſer Hüter iſt auf dem Sprung, dann
ſpritzt ein Lattentreffer von Reitz ins Aus.
Ar=
heilgen diktiert nun eindeutig das Spiel.
Worms kommt nicht mehr mit.
Unverſtänd=
licherweiſe haben die Gäſte ihren Mittelläufer
Holl auf Rechtsaußen poſtiert und überlaſſen ſo
dem Arheilger Mittelhalf die Herrſchaft im
Mittelfeld. Wieder einmal ſpielt ſich Bauer an
drei Leuten vorbei, jeder ſieht ſchon „Tor”,
aber Bauer heute klarer „Pechvogel” trotz
Auf=
opferung, ſchießt daneben. Arheilgen erzielt
eine vierte Ecke, ſie wird von der verſtärkten
Wormſer Deckung ins Feld befördert.
Inzwi=
ſchen iſt ein Gewitter am Himmel aufgezogen,
es donnert und blitzt, und die Wormſer
ſchei=
nen völlig „eingeſchüchtert”. In der letzten
Viertelſtunde kommen ſie nur noch ſelten zu
einem Zug, dabei zu ihrer 2. ungefährlichen
Ecke. Gerade als der Himmel ſeine Schleuſen
öffnet, kann Schiedsrichter
Schreib=
weiß=Flörsheim, mit deſſen Geſamtleiſtung
man recht zufrieden ſein konnte, das Spiel
be=
enden.
Arheilgens Sieg iſt verdient.
Er iſt ſo knapp als möglich ausgefallen. Der
beſte Mannſchaftsteil der Elf, die in den
kom=
menden Spielen im Sturm ſchneller ſtarten
muß, waren die Abwehrreihen. Körber war
nur ſchwach beſchäftigt, und die wenigen brenz=
lichen Situationen ſahen ihn auf dem D.
In der Verteidigung Barnewald-Trgſer
den die Gäſte kein Loch. In der
Läufe=
war Becker ganz der „alte Recke” und
von Reitz ſehr gut und Weſp anſprechend
ſtützt. Bauer als Mittelſtürmer war, wie
geſagt, heute vom Fußballglück als
Stiefki=
handelt, und neben dem „ewig aufgere
Treuſch die treibende Kraft. Die andere
waren noch nicht ganz auf Touren und
ten erſt nach der Pauſe berechtigte
tungen.
Die erſatzgeſpickten Wormſer
hatten mehrere Junioren um die Ueb
ihrer einſtigen Liga gruppiert, ſie werde
im Oktober und Dezember mit der Me
ihrer geſperrten Leute wieder antreten k
Schwindt im Tor war an dem Treffer u
dig, Steinbach bildete mit dem ſicheren
Kern ein recht ſchönes Verteidigerpaar.
Mittelläufer war Holl am Platz, neben ih
wickelte Schmitz eine beſſere Partie als
Im Sturm vermißte man den letzten
vor dem Tor und einen ſaftigen Schuß.
und Vogel als Außen waren ſchnell un
flankenſicher, doch wußte das Innentrio vk
Hereingaben wenig anzufangen. Beſonde,
der Hälfte hatte die Angriffsreihe ihr
verſchoſſen, zumal die Unterſtützung a.
Läuferreihe ſtark nachließ.
Das Spiel wurde von beiden Parteie
hart, aber anſtändig zum Austrag
Pei Blitz=und Donnerſchlag abgebrock
Torſchuß (Vertrauen zum Hüter Darmſ
doch er traf knapp neben den Pfoſten,
Germ. Pfungſtadt — Olympig
blieb etwas zurück, nahm viele Bälle von
j=
auf, doch ſeine Verteilung war recht 1
Meiſtens ſchoß er die Lorſcher Läufer an,
Lorſch 3:1 12:1) abgebr.
Wenn ſonſt ſtarke Optimiſten der
Pfungſtäd=
ter Germania wenig Chancen einräumten, ſo
mochte das in dem ſchlechten Abſchneiden der
letzten Privatſpiele begründet ſein. Doch mit den
alten Kämpen an Bord wurde der Beweis
er=
bracht, daß Germania in den Pflichtſpielen ſtark
zu beachten ſein wird.
Lorſch trat in derzeitig beſter Beſetzung an
mit: Gärtner; Degen, Schmidt 1.; Metz, Albert,
Adrian; Herd, Rothenheber, Schmidt 2., Angert,
Lorbacher.
Pfungſtadt ſtellte: Darmſtädter: Nickel,
Voß; Weber, Schmidt Gehrling; Haſſenzahl,
Kürten, Scheuermann, Spieß, Speckhardt.
Schiedsrichter: Leiß=Lampertheim.
Die Kirchweihe beeinträchtigte den Beſuch,
trotzdem waren es etwas mehr als 400
Zu=
ſchauer, die ſicherlich auf ihre Koſten gekommen
ſind. Man kann ruhig ſagen, daß es ein Spiel
der verpaßten Gelegenheiten war für die
Pfung=
ſtädter. Mehrere präciſe Flankenbälle wurden in
der Mitte nicht getroffen oder 2 Meter vorm
Tor hoch in die Luft gekickt.
Chancen, wie ſie die Lorſcher beſtimmt nicht
hatten.
Bereits kurz nach Anpfiff brachte Speckhardt
eine ſchöne Flanke vors Lorſcher Tor, die nicht
ausgenutzt wurde. Dieſe Momente wiederholten
ſich noch mehrmals; auch Kürten muß ſich noch
mehr auf dieſe ſchönen Flanken einſtellen.
Ger=
mania ging mit Rieſeneifer in das Spiel und
zwang dadurch die Lorſcher Abwehr zu größter
Aufmerkſamkeit. In der 9. Minute hatte Lorſch
ſeine erſte Gelegenheit. Flanke des Linksaußen
Herd auf den Kopf des Halbrechten Angert —
Tor 0:1. Lorſch machte Dampf auf und ſetzte
mehrmals ſeinen linken Flügel ein, der den
Läufer Weber überſpielte, jedoch das
Schlußboll=
werk, und hier vornehmlich Nickel nicht
über=
winden konnte. Dieſe 10 Minutn nur darf man
für Lorſch regiſtrieren. Wieder kam Germania
auf der linken Seite gefährlich durch, Schuß aufs
Tor, der Hüter wehrte im Fallen ab, zwei
Schüſſe trafen die das Tor deckenden Verteidiger,
den dritten fing der aufſpringende Hüter endlich
weg und klärte damit die ſpannendſte Lage des
Spieles. Dann gabs ein Protzen der Verteidiger,
hohe Bälle flogen über das Feld, hinüber und
herüber. Germania hatte aufgeholt und
ver=
paßte in der 23. Minute zwei ſichere
Gelegen=
heiten. Es dauerte ſchließlich noch 10 Min. bis
der Ausgleich reif
wurde. Speckhardt flankte flach vors Tor. Dort,
wo der Ball aufſpringen mußte, holte Schmidt 1.
zum Abwehrſchlag aus, zur Sicherheit ſtürzte ſich
der Hüter auch noch auf dieſen Punkt — aber
Scheuermann traf raſcher — die beiden Lorſcher
lagen am Boden und der Ball im Tor 1:1.
Ger=
mania war jetzt beſſer. Lorbacher, der Gäſte=
Rechtsaußen, wurde mehrmals eingeſetzt, doch an
dem kleinen Gehrling kam er einfach nicht vorbei.
Dem Druck des linken Germanenflügels hatte
Lorſch ſeine ganze Aufmerkſamkeit zu widmen
und entblößte dadurch die linke Seite ſeiner
Ab=
wehr. Dort ſpurte Haſſenzahl im Flankenlauf,
Ball ab zur Mitte und Scheuermann köpſte
direkt ein 2:1. Dann ſetzte ſich Speckhardt durch,
kam an Läufer und Verteidiger vorbei und noch
am herausſpringenden Hüter. Sein Schuß wurde
von Degen im Fallen zur Ecke gelenkt. Einige
wollten Handabwehr geſehen haben. Dieſer
Spiel=
weiſe im Felde hatte ſich Lorſch übrigens öfters
bedient. Doch der Schiri deutete zur Eckfahne.
Pauſe — Lorbacher tauſchte mit dem
Mittel=
läufer Albert den Platz. Aber beſſer wurde es
nicht. Die Platzelf gefiel durch die Spielweiſe
weit beſſer. Wieder ſah man gefährliche
Situa=
tionen vorm Lorſcher Tor; doch die beiden
gro=
ßen Verteidiger ſchafften die Bälle weg. Dann
gab es zwei 16 Meter Strafſtöße aufs
Germania=
tor, die ein ballſicherer Verteidiger trat. Der
Platzelf Abſeitstaktik zwang ihn jedesmal zum
die Bälle über dieſe zu heben. Aber
lenkte er nicht auf Außen, ſondern zur M
Scheuermann vor den Fuß: Tor 3:1, Jubel trotz anziehenden Gewitters
Vorboten Wind hatte Germania im Rü
blitzte bedenklich. Doch es ſchien vorbeiz
bis ein Blitzſchlag keine 20 Meter vom S
in eine Kiefer ſauſte, Aeſte krachten.
Zuſchauer und ein Spieler lagen am Bod
Schiri pfiff ab. Debatten. Ich habe die
tion ſo geſehen: Nach 10 Minuten Spie
Abpfiff. Der Schiri: „Ich unterbrei
Spiel.” Lorſch ſtößt ſich mit dem Schiri
her: „Wir ſpielen nicht weiter!” Lorſch 1.
Felde. Germania blieb. Starker Regen.
Dieb
Kurze Krikik.
Pfungſtadt: Voß gab Nickel nich 2
Gehrling als Läufer gebührt vornehml
Weber ſchwach. Kürten muß beſſer werd=
Spieß hat ſchon mehr gezeigt. Speckha
gefährlichſte Stürmer. Die übrigen gut.
Lorſch gefiel nicht ſo gut. Sichere 2
ger, aber ſchwache Außenläufer, die die
ſchen Flügel nicht halten konnten. Im
überragte nur der Linksaußen. Lorbae 1
von ſeinem Läufer (Gehrling) nicht frei
nach der Pauſe als Mittelläufer ſpielte,
um die Wucht des Angriffes ganz geſch
Spiel verträglich und Schiri gut.
Die 46er an der Bergſtech
SC. 07 Bensheim — TSG. 46 3:2
Zu einem letzten Probeſpiel vor
beginnenden Verbandsſpielen hatten ſich
der Bezirksklaſſe gekommenen Benshei
Mannſchaft, der Darmſtädter 46er vei
In beiden Mannſchaften hatte man verſ.
ſen oder jenen Poſten mit Neubeſetzun=
Ke
zuprobieren, was im großen Ganzen
lungen bezeichnet, werden kann. Das
war überaus ſpannend und bewegte ſch
Bensheim gewann das Spiel du
energiſchen Stürmerarbeit. Aber auch
termannſchaft mit dem talentierten M
fer zeigte eine zufriedenſtellende Leiſtun
dir ſch deſlelntich Ddher i ei.
zurückfindet. Das Schmerzenskind war a.
mal wiederum die zu zaghaft ſpielende
reihe, während Abwehr und Verbindu S
gefällig arbeitete.
Die 3 Tore
fielen ſchon in der erſten Hälfte des Sp
Bensheimer, gingen in der 10. Mint Did
ihren Linksaußen in Führung, die jed
kurze Zeit darauf durch den Darmſtädt”
außen wieder korrigiert wurde. Nachde
Abwehr der 46er gelang, dem folgen
ſturm der Bergſträßer ſtandzuhalten, für g
ſaubere Kombination des 46er Sturm.
25. Minute durch Beutel zum zweiten
Bensheim ſtürmt nun mit aller Macht
zielt in der 32. Minute durch einen 1
Strafſtoß den Ausgleich und kurz vor d
durch unhaltbaren Schuß des Halbre‟
Siegestreffer. Nach dem Wechſel hab z
Mannſchaften des öfteren Gelegenheit,
ſultat zu verbeſſern, doch mit Glück un
werden die beiden Häuſer reingehalte:
es bei dem Pauſenreſultat bleibt. de
mann Becker vom Platzverein hatte kein
beſten Tage.
TSV. Erzhauſen, 1. — TSG. 46 (
TSV. Erzhauſen, Jgd. — TSG. 46 (*
Sppg. Arheilgen (Schül.) — TSG.46 (24
Vikt. Griesheim (Schül.) — TSG. 46 (S4
FSV. Groß=Zimmern — Jahn 75 Da
ag, 10. September 1934
2Pfffligheim
2 Senſakion der Klaſſe:
Auannia Pfiffligheim — Hafſia
Dieburg 10:3 (3:0).
— Auftakt der Bezirksklaſſe in Starkenburg
begsy alljährlich mit einer Senſation. Nachdem
im jahre die Pfungſtädter Germanen mit
ᛋ:EN Bürſtadt überfahren wurden, kam
dies=
mal ieburg bei dem Bezirksklaſſenneuling
Pfim ſeim unter die Räder. Die Sache ſah zu
Beg: gar nicht darnach aus. Ueber eine halbe
Stu war der Kampf vollſtändig offen. Nur
ſer ehrten Taktik der Haſſia, die vorerſt mit
ſri 3 ogenen Halbſtürmern ſich gar nicht ent=
„alts innte, iſt es zuzuſchreiben, daß die Gäſte
nd/ Zeit den leicht möglichen Sieg vergaben.
die 1; torhungrig bekannten Pfiffligheimer
dar / roh, in der 33. Minute durch ihren
tecky ißen Gernsheimer endlich in Führung
ehei können. Es war dies um die gleiche
ſeit-ᛋ der rechte Dieburger Verteidiger Fach
vyit ausgeſchieden war, zudem erfolgte der
m, noch aus Abſeitsſtellung. In der 43.
ſim wurde der Pfiffligheimer Rechtsaußen
m Vorſtoß im Strafraum regelwidrig
t. Der verhängte Elfmeter wurde von
rwandelt. Vor der Pauſe erhöhte
Gerns=
im1 uf 3:0.
W der Pauſe ſchien es, als würde ſich
Die=
dlich beſſer zuſammenfinden. Es klappte
In aber das Allernormalſte einfach nicht,
ſäh-) die Platzbeſitzer mit viel Glück und
un=
ehe— Schußgewalt zu den ſchönſten Toren
imer Vorher erhöhte Gernsheimer auf 4:0,
s Dieburger Halbrechte Steinmetz einen
Cb= durch Kopfſtoß zum erſten Treffer der
Mäſt rwandeln konnte. Ein ſcharfer Schuß
Houllieks war vorher von der Latte abgeklatſcht.
msid erhöht Pfiffligheim auf 5:1, es nützt
in ih nichts, daß Dieburg durch Steinmetz
ſitd y 2. noch zwei Tore erzielen kann, denn
IId— ten die Wormſer Vorortleute wieder die
derid und ſchoſſen in regelmäßigen
Abſtän=
a Wucht 5 weitere Tore und ſtellten damit
rtionelle Endergebnis feſt.
DFl ieburger hatten diesmal einen
raben=
ſchwarzen Tag.
T2 Mannſchaft war nach anfänglichem guten
grin faſt nicht wieder zu erkennen. Man
rf ft glauben, die Dieburger ſeien nach
die=
iltat ſo gut wie erledigt; im Gegenteil,
überzeugt, daß die bisher im Mittelfeld
* lagen Ar 2 lle rangierende Mannſchaft ſich beſtimmt
Jch hr
jedd uf ihre Tradition beſinnt und bald wie=
dem Minus herauskommt.
T ſchußgewaltigen Pfiffligheimer ſind
na=
lF1 rach ſolchem Anfang das Geſpenſt, das
n noriten der Starkenburger Bezirksklaſſe
2 en ſitzt. In Wirklichkeit iſt das aber gar
chet chlimm, denn hinter dem ſchußgewaltigen
hlil. fur ſteht keine ſtarke Deckung und damit
rf* Die Normannen noch manchmal das
achhn haben, während ſie jetzt vielleicht zu
Dr.=(lanz und Glorie eingelullt ſind.
— Mannſchaften ſtanden wie folgt:
iftt eim: Loch; Barth, Keim; Wenzler,
Bre. Haarbauer, Gernsheimer, Buſch, Rath,
Ra) tt, Döhren.
eE: Gruber; Fach 3., Schmidt; Fach 1.,
1., Blank 2.; Steinmetz, Fach 2., Würz,
Sosrichter Spengler=Worms hatte leichtes
H. H.
ntt n. Zuſchauer 350—400.
Kadls Sturm
Eia Walldorf — V.ſ.R. Bürſtadt
2:2 11:1).
a Walldorf — VfR. Bürſtadt 2:2 (1:1).
Kleber iſt der Bürſtädter Sturm ein=
* ſchußgewaltig genug, ſonſt wären beide
nach Bürſtadt abgewandert. Auch
Wall=
te einige Spieler ausgewechſelt, ſo daß
„ientſchieden nicht als Erfolg der
Ried=
zuſprechen iſt. Die 200 Zuſchauer ſahen
sbeſitzer durch ihren Mittelſtürmer zuerſt
uing gehen. Noch vor der Pauſe gelang
rſtädter Rechtsaußen Gündling der
Aus=
nd eine Viertelſtunde nach der Pauſe
Führungstreffer. Die Bürſtädter
konn=
trotz verſtärkter Deckung den Vorſprung
lten; der Walldörfer Linksaußen Becker
ließlich den Ausgleich wieder herſtellen.
ößter Bemühungen um einen Erfolg
beide Mannſchaften keinen Treffer mehr
Die Bürſtädter ließen ſich verhältnis=
Eſſer an, als man erwartet hatte;
natür=
man auch berückſichtigen, daß die
Wall=
och nicht in Schwung waren.
9 Tore in Groß=Zimmern!
7:2 (3:0).
ſchwere Abfuhr holten ſich die 75er in
anmern. Aber trotz der hohen
Nieder=
dar die Leiſtung der Hieſigen nicht ſo
roie das Reſultat beſagt. Lediglich der
der 75er war ſehr miſerabel, und aus
=hwacher Leiſtung entſpringt das
Reſul=
geſamte Hintermannſchaft der „Heiner”
emſter, der jedoch durch eine Verlezung
Hand behindert war und 2 bis 3 Tore
alten können, war ſehr gut.
Das Spiel begann ſehr flott
— die ganze erſte Hälfte gleichmäßig ver=
WVährend die 75er nicht eine Chance
er=
konnten, waren die Platzſtürmer erfolg=
Denn eine Viertelſtunde vor der Pnuſe
* ſte in kurzen Abſtänden 3 Tore als
guter Zuſammenarbeit. Das 2. Tor war
glatt „abſeits”. Nach der Pauſe griffen
forſch an und erzielten durch den alten
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 250
glatt erſchoſſen”.
Kämpen Mühlbach als Mittelläufer das erſte
Tor. Weitere Ausſichten verdarb ſich der ganz
unfähige Sturm. Auf der anderen Seite erzielte
der Gaſtgeber durch ſchönes Zuſpiel und
ener=
giſche Durchbrüche vier weitere Tore. Hier
konn=
ten ſich die Darmſtädter in punkto
Zuſammen=
arbeit und Entſchloſſenheit etwas abſehen. Das
2. Tor für die 75er erzielte der in den Sturm
gegangene Verteidiger Lorenz. Das beſte
Zeug=
nis „für” den 75er Sturm: Die beiden Tore
ſchoſſen der Mittelläufer und ein Verteidiger.
Eine ſehr gute Spielweiſe muß
man Groß=Zimmern beſcheinigen.
Die Hauptſtärken ſind. Tormann, Mittelläufer
und der geſamte Sturm.
Die 2. Mannſchaften trennten ſich 3:3. Hier
half der Schiedsrichter den Darmſtädtern durch
einen billigen Elfer zum Ausgleich.
Beide Mannſchaften müſſen am Sonntag
be=
deutend mehr leiſten, um zu Erfolgen zu
kom=
men. In der Erſten ſtehen Hofmann und Lorenz
auf den Flügeln.
Spielerſitzung ab dieſe Woche
Frei=
tags.
A.H. SV. 98 — Polizei Darmſtadt 4:2.
Beide Mannſchaften traten nicht komplett an,
trotzdem entwickelte ſich ein lebhaftes Spiel, bei
dem die Polizei den erſten Treffer noch 10
Minuten buchen konnte. Die Grünen waren
in dieſer Zeit weſentlich beſſer, doch kommt
SV. langſam auf und erreicht durch 2 Tore
die Führung, während die Polizei bis zur
Halbzeit den Gleichſtand wieder herſtellen
kann.
Ein Elfmeter, durch Hand veranlaßt bringt
die 98er nach der Halbzeit wieder in Führung.
Der Kampf wird zufehends lebhafter und
härter, doch bleibt das Spiel im Rahmen des
Erlaubten. Bei einem gut durchdachten
Durch=
bruch kann Pfeil durch prächtigen Schuß das
Endergebnis herſtellen. Mit dem Schlußpfiff
fand ein ſchönes Freundſchaftsſpiel ſein Ende
1. FC. Kaiſerslaukern — Sporkfr.
Sgar=
brücken 1:1 (1:1).
In ihrem erſten Verbandsſpiel warteten die
Platzbeſitzer nur mit einer mäßigen Leiſtung
auf, hätten aber trotzdem einen knappen Sieg
verdient gehabt. Durch Markert ging
Kaiſers=
lautern vor der Pauſe in Führung, Saarbrücken
glich jedoch durch Decker aus. Bei dieſem Stande
erzielte Zängry ein zweites Tor für
Kaiſers=
lautern, das aber annulliert wurde. Der dafür
verhängte Elfmeter wurde verſchoſſen. Auch
Saarbrücken konnte keineswegs befriedigen,
zeichnete ſich aber durch koloſſalen Eifer aus,
gegen den die Platzbeſitzer nichts ausrichten
konn=
ten. Schiedsrichter Weingärtner=Offenbach
be=
ging einige Fehler.
Gauliga=Tabelle.
Gau XIII (Südweſt).
Hockey=Freundſchaftsſpiele.
SC. Frankfurt 1880 — Eintracht Frankfurt
(Sa.) 2:1. TV. 57 Sachſenhauſen — Poſt=SV.
Frankfurt 10:1. Damen: Frankfurter TV. 60 —
Allianz Frankfurt 3:1. Eintracht — Rot=Weiß
Frankfurt 4:1. Damen: Rot=Weiß — Eintracht
Frankfurt 0:2. Offenbacher RV. — FSV.
Frank=
furt 2:0. Hanauer HTC. — Weiß=Blau
Aſchaf=
fenburg 1:5. Offenbacher RV. — TV.
Fechen=
heim 3:1. Hanauer T.E. F.C. — Homburger HC.
3:0. Jahn — MSC. München 2:0. MTV.
Rot=Weiß München 1:1. Wacker — Eiſenbahn
München (Damen) 2:1. MSC. — Jahn
Mün=
chen (Damen) 6:0.
Einen neuen deutſchen Auto=Sieg
gab es beim „Großen Preis von Italien”, in
Monza. Mercedes=Benz gewann durch Fagioli
und Caracciola, die ſich gegenſeitig in der
Steue=
rung abwechſelten, vor Stuck=Leiningen auf Auto=
Union. Dritter wurde mit zwei Runden
Rück=
ſtand der Italiener Graf Troſſi auf Alfa Romeo.
Momberger=Sebaſtian (Auto=Union) endeten auf
dem 7. Platz.
Beim Feldberg=Rennen im Taunus,
das am Sonntag nach ſieben Jahren zum erſten
Male wieder ausgefahren wurde, ſtellten die
Fahrer in allen Klaſſen neue Rekorde auf. Die
beſte Zeit des Tages erzielte der Breslauer
BMW.=Motorradfahrer Mansfeld mit 4:18,6
Min. für die 8 Kilometer lange Strecke (
Durch=
ſchnitt 111,35 Std.=Km.). Beſter Wagenfahrer
war Pietſch=Neuſtadt.
Das Haupkereignis im deutſchen
Pſerdeſpork
war an dieſem Sonntag das Tepper=Laski=
Jagd=
rennenen, das in Karlshorſt gelaufen wurde.
Erſter wurde K. Beckers Nobel unter Oblt. von
Both vor Tell und Roſenkrieg. Das Rennen
führte über 5000 Meter und war mit 6000 Mark
ausgeſtattet.
Die bekannten Münchener
Fuß=
ballſpieler Lachner, Breindl, Haymann
und Harniſchmacher wurden vom Gauführer des
Gaues Niederſachſen geſperrt, bis die Vorfälle,
die zu ihrer Ueberſiedlung zu Eintracht
Braun=
ſchweig führten, geklärt ſind. Aus dem gleichen
Anlaß wurden auch die Spieler Hundt=Eſſen,
Frank und Müller=Fürth, die „
Neuerwerbun=
gen” von Werder Bremen darſtellen,
disquali=
fiziert.
TSG. hatte Pech in Schwanheim
Die Darmſtädter verlieren in der erſten Minuke ihren Torwark und ſpielen
mit 10 Mann 7:7 gegen Haſſig Bingen. — Wiesbaden revanchiert ſich 7:6
an Offenbach.
ſtadt nicht unterſchätzt wurden, brachte das
Spiel mit ſich. Das Pech ſollte doch noch den
Nächſten Sonnkag
Rothoſen von 46 anhängen. Schon in der erſten
Minute den Torer zu verlieren und das ganze
M Aiesoadell Spiel mit nur 10 Mann beſtreiten zu müſſen,
iſt keine leichte Aufgabe. Dieſe gelöſt zu haben,
Endſptel T5G. 46 — TG. Offenbach. iſt ihr Verdienſt, und wenn ſie noch das 777
erzwangen, — wobei ſelbſt der Sieg im Be=
Die zweite Runde der Entſcheidungsſpiele
zum Aufſtieg zur Gauklaſſe kam auf dem
V.f.R.=Platz in Schwanheim zum Austrag, der
einen ſchlechten Beſuch aufwies. Den größten
Teil der Beſucher ſtellten die beteiligten
Ver=
eine,, an der Spitze marſchierte auch hier die
TSG. 46 mit über 80 Schlachtenbummlern.
Das beweiſt wieder einmal, daß trotz größter
Bemühungen der Sportbehörde, den
Hand=
ballſport im Frankfurter Gebiet zu verbreitern,
er dort immer noch ein Stiefkind bei der
Be=
völkerung iſt.
Die Unterlegenen der erſten Runde drehten
geſtern den Spieß um und verwerteten die
gemachten Erfahrungen. Die Wiesbadener
hat=
ten das Glück, mit einem Tor Unterſchied die
Offenbacher aus ihrer ausſichtsreichen Poſition
zu werfen, aber nur dadurch, daß der
Mittel=
läufer der Lederſtädter, an der Hand verletzt,
unter den Zuſchauern ſtand. TSG. 46
Darm=
ſtadt ging ausſichtsreich ins Spiel, aber ſchon
in der erſten Minute verlor ſie ihren Torwart
Meher, der ſich beim Fallen den Arm
aus=
kugelte, ſo daß die Mannſchaft die reſtlichen
59 Minuten nur mit 10 Mann beſtreiten
mußte. Arnold im Tor machte ſeine Sache
ausgezeichnet, aber voll erſetzen konnte er ſeinen
Kameraden Meyer nicht. Es bleibt eine ſehr
gute Leiſtung, nur mit 10 Mann mit einem
Gegner wie Haſſia Bingen, die Saſſenroth
wie=
der zur Verfügung hatten und eine
ausgezeich=
nete Partie lieferten, unentſchieden die Klinge
zu kreuzen. Beide Spiele wurden mit aller
Verbiſſenheit durchgeführt, denn jede der
Par=
teien war ſich über den Ausgang der Spiele
im klaren und wußten, um was es geht.
Dem=
zufolge wurden die Spiele mit einem Elan
und auch Energie durchgeführt, die erſt mit
dem Schlußpfiff ihr Ende nahmen.
Im erſten Spiel trennten ſich
SV. Wiesbaden — Tſg. Offenbach
7:6 (3:3).
Die Leute aus der Kurſtadt kamen heute
mit Elan ins Spiel, wogegen Offenbach ſehr
verblaßte. Faſt 15 Minuten hatten die
Offen=
bacher wenig oder faſt gar nichts zu beſtellen
und erſt nach dem Stande von 3:1 kam der
Offenbacher blauweiße Sturm mehr in Fahrt.
Bis zur Pauſe konnte das 3:3 hergeſtellt
wer=
den. Der Wechſel zeigt dann beiderſeitig
Prachtleiſtungen, doch durch gutes
Zuſammen=
ſpiel der Kurſtädter werden immer wieder
Erfolge erzwungen. Gegen Schluß ſetzt
Offen=
bach nochmals alles auf eine Karte, nachdem
es erneut das 4:4) Xergeſtelltz hat, aber die
Wiesbadener laſſen ſich nicht aus der Ruhe
bringen. Alles Anfeuern der
Schlachtenbumm=
ler vom Main half da nichts, ja eher könnte
man das Gegenteil feſtſtellen. Fünf Minuten
vor Schluß holt ſich Wiesbaden mit 7:6
noch=
mals die Führung, an der die Offenbacher
nichts mehr ändern, obwohl die Möglichkeit da
war, aber dazwiſchen war die Latte.
T5G. 46 — Haſſig Bingen
7:7 (4:3).
Die zweite Begegnung brachte ebenfalls
große Leiſtungen, zu denen ohne Zweifel der
Vorſonntag beitrug. In der erſten Runde
konnte man mit Ruhe ſeinen Gegner unter die
Lupe nehmen. Daß die Bingener von Darm=
reiche der Möglichkeit lag, den ſie auch dank
ihres beſſeren Feldſpiels verdient hatten — ſo
zeigt das ihre Reife zur Gauliga, die ſie aber
in Wiesbaden am kommenden Sonntag, den
16. 9., auf Anordnung des Gauſpielwarts
nochmals beweiſen müſſen.
Das Spiel
begann mit dem ſchon geſtreiften Pech der
46er. Schon in der erſten Minute fiel Meyer
unglücklich, ſo daß er mit ausgekugeltem Arm
vom Platz getragen werden mußte. Arnold
ſprang für ſeinen Kameraden ein und das
bedingte eine völlige Umkrempelung der Elf.
Mit 4 Stürmern — Geduldig in der
Vertei=
digung — ſpielten die Darmſtädter trotzdem
ein ausgezeichnetes Spiel, das ſie bald mit 4:1
in Führung ſah. Es war vielleicht etwas zu
viel geweſen. Denn die letzte Viertelſtunde vor
Halbzeit, kam Bingen durch das Nachlaſſen
der „Heiner” beſſer auf, ſo daß mit noch zwei
Strafwürfen das 4:3 der Pauſe erreicht wurde.
Etwas benommen war auch 46 durch die
ſchlechte Auslegung der Vorteilsregeln durch
Müller=Poſt Frankfurt, der ſonſt ſicher und
gerecht war.
Nach dem Wechſel
ſah man abermals ganz große Leiſtungen der
beiden Mannſchaften, wobei die Halbſtürmer der
Darmſtädter mit Avemarie, der zwei
Pracht=
tore warf, beſonders anzuerkennende Arbeit
zeigten. Mit Geduldig in der Sturmreihe,
würde noch mancher Strafwurf ſeine
Verwer=
tung gefunden haben. Aufregende Minuten
brachte der Schluß des Kampfes: Bingen war
auf 4:4 herangekommen und ging ſogar 4:5
in Führung, als 46 mit einer
Gewaltanſtren=
gung den Gleichſtand und wieder die Führung
an ſich riß. Doch durch Strafwurf kommen die
Rheinheſſen erneut auf 6:6 heran. Eine
Glanz=
leiſtung, von den Darmſtädter
Schlachtenbumm=
lern gebührend gefeiert, war die neuerliche
Führung von 7:6, die Witzleb herausgearbeitet
hatte. Aber der Sieg war den Darmſtädtern
trotz ihrer Benachteiligung durch den Ausfall
ihres ausgezeichneten Hüters nicht gegönnt:
Zwei Minuten vor Abpfiff kommt Bingen zu
einem Strafwurf, der den Weg ins Tor findet.
— Mit den heutigen Ergebniſſen iſt bedingt,
daß
am kommenden Sonntag in Wiesbaden
TSG 46 nochmals gegen TG. Offenbach
antreten muß,
was bei einem heutigen Sieg überflüſſig
ge=
weſen wäre. Hoffen wir, daß ſie am
kommen=
den Sonntag wieder komplett und mit gleichem
Kampfgeiſt in die Entſcheidung geht, dann iſt
ihr der „Platz an der Sonne” geſichert. A
TV. Gr.=Zimmern — Merck Darmſtadt 10:10.
TV. Gr.=Zimmern — TV. Oberroden 11:4.
Nach langer Pauſe hat man in Groß=
Zim=
mern wieder begonnen, Handball zu ſpielen,
um die Mannſchaft für die kommenden
Ver=
bandsſpiele „fit” zu machen. Bereits am
ver=
gangenen Sonntag hatte man den TV.
Mün=
ſter verpflichtet. Die einheimiſche Elf konnte
das Spiel nach anſprechenden Leiſtungen 17:3
für ſich entſcheiden. Das Spiel gegen Merck am
Samstag ſtand auf hoher Stufe und man
konnte mit den beiderſeitigen Leiſtungen
zu=
frieden ſein. Am Sonntag hatte man den TV.
Ober=Roden zu Gaſt und ſiegte hier leicht und
überlegen mit 11:4 Toren.
Waldhöfer Klaſſe=Handball gefiel
39. 96 ouut den daf.
SV. 98 Darmſtadt — V. ſ.R. Waldhof
9:14 (5:8).
Die Mannſchaften erſchienen in der
ange=
kündigten Aufſtellung, lediglich Kriter wurde
bei Waldhof erſetzt. Es entwickelte ſich ein
äußerſt ſcharfer Kampf von Beginn bis zum
Ende. Während die Lilienträger die 1.
Halb=
zeit mehr vom Spiel hatten, wechſelten die
Waldhöfer die Rolle in der 2. Halbzeit. Das
ganz große Können Spenglers brachte die
Mannheimer ſtets in Vorteil. Mit ihm ſteht
und fällt dieſe Mannſchaft. Sowohl im
Auf=
bau wie im Torwurf, und hier ganz beſonders
bei den Strafſtößen, war er ausgezeichnet. Die
98er hatten großes Pech mit ihren Würfen,
dauernd ging der Ball neben den Pfoſten. Die
äußerſt ſtabile und auch etwas zu harte
Hinter=
mannſchaft machte den blau=weißen Stürmern das
Spielen ſchwer. Gerade Feick hatte großes Pech
mit ſeinen Würfen.
Das Spiel der „Lilien” muß noch ſehr
abgeſchliffen werden.
Durch die Aufſtellung einiger jüngerer Spieler
iſt der Spielaufbau noch lange nicht ſo, wie er
ſein ſoll. Es wird bei äußerſtem Fleiß und
Training ſchon beſſer werden.
Wie die Tore fielen:
Nach 3 Minuten gibt Koch den Ball ſchön zu
Freund, und das erſte Tor iſt fertig. Spengler
erzielt im Alleingang 2 Minuten ſpäter den
Ausgleich. Herzog verwandelt einen Strafſtoß
zum 2:1, und Spengler erzielt durch eine
Ab=
gabe und einen erneuten Alleingang 2 weitere
Treffer f. M. Koch läuft wieder ſchön durch
eine haargenaue Abgabe von Freund, und der
2. Treffer ſitzt in den Maſchen. Herzog erzielt
nach ſchönem Zuſpiel das 5. Tor. Freunds
Strafſtoß muß Weigold aus den Maſchen holen.
Spengler arbeitet ſich wieder ſchön durch, und
das 6. Gäſtetor iſt erzielt. Wahl gibt einen
Strafſtoß an Freund zum 4., Koch eine Vorlage
an Eichhorn zum 5. Tor. Zwei Tore von
Speng=
ler ſtellen das Halbzeitreſultat auf 8:5 für
Waldhof.
Gleich bei Wiederanpfiff bringt Spengler
und dann Zimmermann Waldhof zur 10:5=
Füh=
rung. Eichhorn entwickelt ſich als „
Strafſtoß=
ſpezialiſt” durch die Erzielung von 2 Toren,
Spengler und wieder Eichhorn ſtellen das
Er=
gebnis auf 8:11. Spengler erzielt noch das 12.
und 13. Tor, Eichhorn das 9. und Engelter das
14. Tor.
Ein äußerſt ſpannende. Kampf nahm unter
der ſicheren Leitung von Geibel=Pfungſtadt ſein
Ende. Eine Spielerkritik der Lilienträger
wol=
len wir vorläufig noch zurückſtellen, da ſich die
Mannſchaft noch einſpielen muß. — Reſerve—
Jahn 75 11:1 (8:1), Jgd.—Sprendlingen 9:5
(C:2).
Am Sonntag flogen die Europa=Flieger in
vier Gruppen von Madrid nach Sidi=bel=
Abbes, Biscra und Tunis. 14 Piloten
liegen dicht beiſammen: Hirth, Junck, Francke,
Oſterkamp, ſieben Polen, darunter Bajan, zwei
Tſchechen und der für den Aero Club von Polen
ſtartende Engländer Mc. Pherſon.
Nr. 250
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 10. Septemb
A0ſchiaß der Enropäldeiſter Leider war es unſerem einzigen qualifizier=
Leichtathletik wurden am Sonntag in Turin
nach dreitägiger Dauer beendet. Für Deutſch= nen in Front, die bei ihren Meiſterſchaften vier
denn allein ſieben Europameiſter konnten wir
ſieg in der Länderwertung.
deſſen Gunſten umgeändert.
Deutſchland kann aber mit dem Erfolg in
auch, daß unſere Vertreter in einzelnen in 14:36,8 Minuten vor Kuſoczinſki und den
Diſziplinen, in denen ſie am Sonntag in Stock= beiden Finnen.
holm unterlegen waren, diesmal die Schweden
hinter ſich laſſen konnten. Beſonders erfreulich
iſt die Revanche in der 4 mal 400=Meter=Staffel,
die uns in Stockholm den Sieg gekoſtet hat, nicht mehr ſtark genug über 400 Meter iſt,
Von den 22 zur Vergebung gelangten
Eſtland, Lettland.
10 000 Zuſchauer anweſend.
Bei ſtarker Hitze hatten ſich am letzten Tage
der Europameiſterſchaften 10 000 Zuſchauer im
wurden die Marathonläufer auf ihre lange zurück endete Frankreich vor Schweden auf dem
Reiſe entlaſſen. Das 15 Mann ſtarke Feld lief
zuerſt zweieinhalb Runden auf der Bahn, dann Toivonen tritt das Erbe Kohlemainens an.
verließen die Teilnehmer unter Führung der
beiden Deutſchen Brauch und Gerhard das
Stadion.
Scheele gewinnt die 400 Meter Hürden.
Die Kämpfe auf der Aſchenbahn begannen
dann mit einem ſchönen deutſchen Sieg. Der
Hamburger Poliziſt Scheele beſtand ſeine
erſte große internationale Probe ganz glänzend
und beendete den 400=Meter=Hürdenlauf als
Sieger. Bis zur letzten Kurve lagen die ſechs
Teilnehmer faſt geſchloſſen zuſammen. Facelli,
Albrechtſen und Järvinen hatte ihre
Kurven=
vorgaben behauptet. Dann ſetzte aber Scheele
zu einem Endſpurt an, dem keiner ſeiner
Geg=
ner gewachſen war. Er ſiegte in der neuen
deutſchen Rekordzeit von 532 Sekunden mit
klarem Vorſprung vor dem Finnen A.
Jär=
vinen und dem Griechen Mandikas. Albrechtſen
und Leitner belegten die nächſten Plätze,
wäh=
rend Italiens Altmeiſter Facelli dem Tempo
nicht mehr gewachſen und verhalten als Letzter
durchlief.
Berger ſiegt auch über 200 Meter.
Schein Fünfter.
Der Endlauf über 200 Meter war vom
Start bis ins Ziel ein Kampf zwiſchen dem
Holländer Berger und dem Ungarn Sir. Nur
mit einem für das Zielgericht wahrnehmbaren
Vorſprung von Handbreite kam der Holländer
in 21,5 Sekunden vor Sir, für den die gleiche
Zeit genommen wurde, ins Ziel. Dritter
wurde der ausgezeichnete Landsmann Bergers,
Oſendarp, in 21,6. Schein lag ſtets im
Hin=
terfelde und konnte nur zum Schluß dem
Ita=
liener Gonelli noch den Fünften Platz
ab=
nehmen.
Sicherer deutſcher Staffelſieg.
Die 4 mal 100=Meter=Staffel war eine ſichere
Beute der Deutſchen Schein. Gillmeiſter,
Horn=
berger Borchmeher. Durch die Erfahrungen
von Stockholm gewarnt, hatten die Deutſchen reichend, um ihn zum beſten Athleten Europas
diesmal die Stabübergabe fleißig geübt und
ſämtliche Wechſel waren denn auch
einwand=
frei. Schein holte ſchon die Kurvenvorgaben
Deutſchland auf die gleiche Höhe, Durch einen wurde Sechſter mit 7153,655.
prächtigen Lauf ſchaffte Hornberger einen
Vor=
ſprung von drei Metern, den Borchmeher bis
ins Ziel verteidigte. In genau 41 Sekunden
kam die deutſche Staffel als Erſte ins Ziel,
während Ungarn in 41,4 vor Holland und
Ita=
lien Zweiter wurde.
Ungariſcher Sieg im 800=Meter=Laufen.
Deſſecker ſchlägt Ny.
die 800 Meter. Vom Start weg führte zuerſt
der Italiener Lanzi vor dem Schweden Wenn= Finnland war noch nie unſer Gegner geweſen.
berg und dem Stuttgarter Deſſecker. Auf halber
ſetzte ſich vor Wennberg, Lanzi und Deſſecker
an die Spitze. Auf der Geraden wurde
Deſſek=
machen und mußte in 1:52,2 mit dem dritten
Platze vorliebnehmen, während Szabo in 1:52
breite zurück folgte, den Sieg errang. Deſſecker und Italien mit je 51 Punkten.
war ſtark genug, den famoſen Schweden Ny
auf den vierten Platz zu verweiſen.
Wöllke verſagt im Kugelſtoßen.
Im Kugelſtoßen ruhten die ganzen Hoffnun= Mannſchaften der 15. Nationen, die in den 22
gen Deutſchlands auf den Schultern unſeres Wettbewerben einen Teilnehmer in den erſten
neuen Meiſters Wöllke, da Sievert ſich voll und Sechs hatten, marſchierten in der Mitte des
Sta=
aufbrachten: Viiding=Eſtland und Kunſtſi=Finn= meiſtern aushändigen, danon entfielen die ſiehen
land warfen die Kugel 15,19 Meter. Den Stich= deutſchen auf: Metzner, Scheele. Leichum.
Weg=
kempf gewann der Eſtländer.
Dreiſprung ohne Deutſche.
Der Dreiſprung iſt eine athletiſche Uebung,
wird. Peeters=Holland brachte es auf 14,89 Gelius bei einem Sportfeſt in München auf. Frl.
und Rajaſaari=Finnland (14,74 Meter).
Ueberraſchung über 5000 Meter.
ten Langſtreckler Syring nicht möglich, den
5000=Meter=Lauf zu beſtreiten, da er an einer
ſchaften der Zeichtniheien. Verletzung litt, die ihn ja auch ſchon zum
Die erſten Europameiſterſchaften in der Aufgeben beim 10 000=Meter=Lauf gezwungen
hatte. Allgemein erwartete man hier die
Fin=
land war dieſe Veranſtaltung recht erfolgreich, ganz große Langſtreckenläufer herausgebracht
hatten; allerdings neigten auch viele Anſichten
ſtellen und damit kamen wir auch zum Geſamt= einem Siege des polniſchen Olympioniken
Ka=
ſoczinſky zu. Der Verlauf des Rennens ſchien
dieſe Prognoſen zunächſt beſtätigen zu wollen.
Ernſt Borchmeher hatte am Samstag Die Finnen und der Pole führten. Aber ſo
noch den 100=Meter=Lauf gewonnen, doch wurde, ganz nebenbei hielt ein kleiner Franzoſe noch
dieſe Entſcheidung am Sonntag auf Ein= Schritt mit den Großen: Rochard. Man
ſpruch des Hölländers Berger zu mochte ihn nicht ernſt nehmen; da zog der
Franzoſe in der letzten Runde den Finnen
Salminen und Virtanen und dem Polen einfach
Turin durchaus zufrieden ſein. Erfreulich iſt, davon und ſiegte mit gut 20 Meter Vorſprung
4X400 Meter Erſter Deutſchland!
In Stockholm hatte es ſich gezeigt, daß Single
darum hatte man ihn durch den Hürdenläufer
Titeln fielen ſieben an Deutſchland, fünf an Scheele erſetzt, eine Maßnahme, die zum vollen
Finnland, drei an Holland, zwei an Ungarn Erfolg führte. Die Wechſel klappten ausgezeich=
und je einer an Schweden, Italien, Frankreich, net, da war uns der Erfolg ſicher. Nach 3:14,1
Minuten zerriß unſer Schlußmann das Zielband
in einer Zeit, wie ſie vordem nie in Europa
er=
zielt wurde. Die Grundlage für den großen
deutſchen Sieg ſchuf unſer erſter Läufer Haman,
der ſein Penſum in 47,8 erledigte, worin ihm
ſchönen Turiner Stadion eingefunden. Zuerſt keiner ſeiner Kameraden gleichkam. Um 1,5 Sek.
zweiten Platz.
Fürchterlich hatten die Teilnehmer des
Marathonlaufes unter der Hitze zu
lei=
den; ihr fiel über die Hälfte aller Konkurrenten
zum Opfer und mit ihr auch unſer deutſcher
Vertreter Gerhard. Aus dem zunächſt nahe
beieinander liegenden Feld löſte ſich der Finne
Toivonen nach 15 Kilometern los und zog allein
ſeines Weges. Immer größer wurde der
Zwi=
ſchenraum und als der Lauf in das entſcheidende
Stadium geriet, war der zweite deutſche Mann,
Brauch, auf den fünften Platz
zurückge=
fallen, über den er nicht mehr hinauskam.
Toi=
vonen ſiegte unangefochten in 2:52:29 Std. vor
dem Schweden Enockſſon und Genghini=Italien.
Zehnkampfmeiſter Sievert.
Noch fünf Konkurrenzen hatten die
Zehn=
kämpfer am Sonntag zu erledigen. Sie wurden
eröffnet mit den 110=Meter=Hürden, in denen ſich
der Schwede Dahlgren als Schnellſter (14,8)
ent=
puppte. Sievert bewältigte 16 Sek., Eberle ſtürzte
und holte nicht mehr als 19 Sek. heraus. Im
Diskuswerfen war unſerem Weltrekordmann
keiner über, 45.03 Meter maßen die
Kampfrich=
ter für den Wurf Sieverts. Eberle kam auf
38,74. Es folgte der Stabhochſprung. Dieſe
Ueb=
ung ſcheint Sieverts Unglückswettbewerb zu ſein,
wie ſchon in Los Angeles, zog er ſich eine
Knö=
chelverletzung zu, als er 3,30 Meter
über=
ſprungen hatte. Forcieren war zwecklos. Sievert
hörte ſofort auf, um ſein Bein nicht ganz zu
ver=
derben; ſtanden doch noch zwei Uebungen aus.
Am Nachmittag trat der Eimsbütteler mit ſtark
bandagiertem Knöchel zum Speerwurf an. Mit
letzter Energie brachte er das Gerät mit ſeinem
erſten Wurf 55,47 Meter weit. Das mußte
ge=
nügen. Den noch fehlenden 1500=Meter=Lauf
brauchte Sievert überhaupt nur durchzuſtehen,
um Zehnkampfſieger zu werden. Und Sievert
ſtand durch. Es ziemt uns nicht, an ſeiner Zeit
von 5:55,2 Min. herumzunörgeln. Sie war
aus=
zu ſtempeln und Deutſchland eine Meiſterſchaft
mehr einzubringen. Mit 8103,245 Punkten
ge=
wann Sievert ſogar überlegen vor dem Schwe= Meter, 3. Samper=D. 5,45 Meter, 4.
Huppert=
der übrigen Läufer auf und Gillmeiſter brachte den Dahlgren mit 7770,83 Punkten. Eberle F. 5,15 Meter. Kugelſtoßen: 1. Bender=F. 11.21
Deukſchland die beſte Leichkathletik-
Nakion.
Trotz der verſchiedenen Ausfälle und nicht=
Vorherrſchaft in der europäiſchen Leichtathletik
erneut unter Beweis ſtellen. Dieſe Feſtſtellung
Ein ſchönes und ſpannendes Rennen waren, war diesmal von beſonderem Wert, da es bisher Weidemann=D. 2:50,0 Min., 4. Stumpf=D. 2:56,0
an einem maßgeblichen Beweis fehlte, denn
Der Ausgang in der Länderwertung war denk=
Strecke ſtieß der Ungar Szabo nach vorn und bar knapp. Deutſchland und Finnland erzielten D. 1,56 Meter, 5. Ackermann=D. 1,53 Meter, 6.
je 75 Punkte. Die größere Siegeszahl von ſieben
ker eingeklemmt, er konnte ſich nicht mehr frei= erſten Plätzen gegen nur fünf der Finnen gab
daher den Ausſchlag. Ganz hervorragend hielten Naier=F. 39,80 Meter, 4. Hoſe=F. 36,98 Meter,
ſich auch die „Ungarn, die mit 54 Punkten den 5. Koob=D. 36,90 Meter, 6. von Stein=D. 33,50
vor dem Italiener Lanzi (1:52), der Bruſt= dritten Platz einnahmen, gefolgt von Schweden
Preisverteilung.
läufer fand ſofort die Preisverteilung ſtatt. Die
ganz auf den Zehnkampf konzentrieren ſollte, dions auf und brachten ihre Kampfrufe aus. Emmel=F. 13,0 Sek., 3. von Davidſon=D. 13,5
Aber Wöllke ſchied mit kaum über 14 Meter be= Dann nahmen die drei Erſten jedes Wettbewer= Sek., 4. Roßkopf=D. 14,0 Sek. 800 Meter: 1.
Sa=
reits im Vorkampf aus. Im Kampf um die bes Aufſtellung vor der Ehrentribüne, wo Präſi= lomon=F. 2:17,8 Min., 2. Lippert=D. 2:22,1
höchſte Ehre ereignete ſich der wirklich ſeltene, dent Edſtröm die Preisverteilung vornahm. Er Min. 3. Bengen=F. 2:25,2 Min 4. Grimm=D.
Fall, daß zwei Athleten die gleiche Leiſtung konnte 22 Goldmedaillen den neuen Eurova= Weitſprung: 1. Emmel=F. 4,92 Meter, 2.
Olden=
ner, Sievert und die beiden Staffelmannſchaften.
Einen neuen Weltrekord im
beid=
die in Deutſchland erſt ſeit kurzem gepflegt armigen Speerwerfen für Frauen ſtellte Frl. ſtaffel: 1. JG. 221 Min, 2. SV. 98 2.31,7 Min.
Meter vor Spenſſon=Schweden (14,83 Meter); Gelius warf rechts 37,56 Meter und links 24,87
Meter, zuſammen alſo 62,43 Meter.
Am 6. Okkober Box=Werbeabend in Darmſtadt.
Darmſtädter
Turn= und Sporkgemeinde 1846.
Am Samstag abend trat die von der
Box=
abteilung der TSG. 46 hier gegründete
Trai=
ningsgemeinſchaft zum erſten Male an die
Oef=
fentlichkeit. Sie folgte einer Einladung des
1. Mainzer Boxklubs 1921 zu einem
Freund=
ſchaftstreffen in Mainz. Vor gut beſuchtem
Hauſe (Ev. Vereinshaus) führte Ringrichter Held,
Wiesbaden, einleitend aus, daß die Kämpfe nach
den am 1. September 1934 eingeführten
Inter=
nationalen Wettkampfregeln durchgeführt
wur=
den. Die wichtigſten Aenderungen ſind:
Inter=
nationale Punktwertung, die neuen
Rundenzei=
ten, 3 Runden zu je 3 Minuten, oder 6 zu je
2 Minuten. Weſentlich iſt ferner die neue Art
des Auszählens.
Es trat nach einem Miſchgewichtskampf
Staudt=Darmſtadt gegen Eckert=Mainz im
Ju=
gendwelter an. Die 1. Runde endete mit einem
kleinen Plus für Staudt. Auch die 2. Runde
ſieht man St. mehr im Angriff. Die letzte Runde
geht St. wieder zum Angriff über, gegen Ende
holte ſein Gegner durch genaue Gerade auf und
gewinnt infolge ſchlechter Deckung des
Darmſtäd=
ters ſehr knapp nach Punkten.
Im Fliegengewicht zeigt Wembacher=Eberſtadt
in der 1. Runde ſtarke Wirkung auf einige genau
ſitzende Magenhaken und mußte die Waffen
ſtrecken. Er hatte das Pech, obwohl er erſt das
2. Mal im Ring ſtand, auf den kampferprobten
Bamberger=Mainz zu treffen.
Im Leichtgewicht ſprang Keil=Groß=Gerau für
den verhinderten Zickler=Eberſtadt gegen Scheer=
Mainz ein. Nach zwei ausgeglichenen Runden
gelingt es Sch. durch einen Endſpurt, in der
letz=
ten Runde Punktſieger zu werden.
Das Weltergewicht ſah Schmidt=Eberſtadt
ge=
gen den Gaumeiſter Ims=Mainz. Der Kampf
ſollte über 6 Runden zu je 2 Minuten gehen,
was nach den neuen Regeln ſtatthaft iſt. Ims
Janiaren- und Jugend=
Klubkampf
3G. Frankfurk — 5p. 1898 Darmſtadt
189,5:122,5 Pkl.
Die Junioren und Jung=Leichtathleten des
SV. 1898 Darmſtadt konnten beim Rückkampf
in Frankfurt erheblich beſſer abſchneiden als beim
Vorkampf im Frühjahr und allen bisher
aus=
getragenen Kämpfen. 67 Punkte betrug
dies=
mal nur der Vorſprung der ausgezeichneten
JG.ler. In den Wettbewerben der Junioren
und der B=Jugend mußte jeder Verein zwei
Teilnehmer ſtellen, in denen der 4= und C=
Jugend mußten jeweils drei Teilnehmer
antre=
ten. Die Staffeln der 4= und C=Klaſſe mußten
von jedem Verein doppelt beſetzt werden.
Die Leiſtungen waren zum Teil
ausgezeich=
net. Die nachſtehenden Ergebniſſe geben im
ein=
zelnen näheren Aufſchluß. Das Punktergebnis
der einzelnen Klaſſen lautet bei den Junioren
25:19, bei der A=Jugend 69,5:50,5, der B=Jug.
33:15 und bei den Jüngſten 62:38 Punkte.
Junioren.
100 Meter: 1. Schreiber=F. 11,8 Sek., 2.
Sam=
per=D. 12,0 Sek 3. Kreuder=D. 12,1 Sek., 4.
Bender=F. 12,3 Sek. 400 Meter: 1. Schreiber=F.
54,9 Sek., 2. Linke=F. 55,0 Sek., 3. Kreuder=D.
55,1 Sek., 4. Held=D. 61,8 Sek. Weitſprung:
1. Schreiber=F. 6,03 Meter, 2. Martin=D. 5,64
Meter, 2. Martin=D. 10,42 Meter, 3. Kreuder=
D. 9,73 Meter, 4. Huppert=F. 8,49 Meter.
Olym=
piſche Staffel: 1. JG. 4:02,6 Min., 2. SV. 98
4:06,8 Min. (Held, Samper, Martin, Schulze).
A=Jugend (1916/17).
100 Meter: 1. Seyfert=F. 12,0 Sek., 2. Maier=
F. 12,0 Sek., 3. Höber=F. 12,1 Sek., 4. Lupp=D.
beſetzten Wettbewerbe konnte Deutſchland ſeine 12,2 Sek., 5. Lommatzſch=D. 12,2 Sek., 6. Johl=
D. 12,4 Sek. 1000 Meter: 1. Kleinſchmidt=D.
2:48,0 Min. 2. Bangert=F. 2:49,2 Min., 3.
Min., 5. Rudi=F. 2:56,3 Min. Hochſprung: 1.
von Davidſon=D. 1,59 Meter, 2. Hellex=F. 1,56.
Meter, 3. Emmel=F. 1,56 Meter, 4. von Stein=
Barthel=F. 1,53 Meter, Speerwerfen: 1. Emmel=
F. 52,05 Meter, 2. Schlegel=D. 45,85 Meter, 3.
Meter. Kugelſtoßen: 1. Maier=F. 12,54 Meter,
2. Höber=F. 12,34 Meter, 3. Emmel=F. 11,92
Meter, 4. Koob=D. 10,72 Meter, 5. Weidemann=
D. 10,54 Meter 6. Schlegel=D. 10,35 Meter.
Olympiſche Staffel: 1. JG. I. 4:08 Min., 2. SV.
Nach dem Eintreffen der letzten Marathon= 98 I. 4:09,1 Min., 3. JG. II. 4:57,2 Min., 4. SV.
98 II. 4:58,0 Min.
B=Jugend (1918/1919).
100 Meter: 1. Oldenburg=F. 12,9 Sek., 2.
burg=F. 4,70 Meter, 3. Roßkopf=D. 4,52 Meter,
4. von Davidſon=D. 3,78 Meter. Kugelſtoßen:
1. Emmel=F. 10,34 Meter, 2. Baſting=F. 9,28
Meter, 3. Gerſtenmeyer=D. 9,16 Meter, 4. von
Davidſon=D. 8,56 Meter. 4 mal 100 Meter: 1.
JG. 50,2 Sek., 2. SV. 98 54,6 Sek. Schweden=
C=Jugend (1920 ff.).
100 Meter: 1. Heim=F. 13,0 Sek., 2. Hüner=
F. 13,9 Sek., 3. Gerſtenmeyer=D. 14,1. Sek., 4.
gegen Schluß der 2. Runde brach der 9
wegen zu großer Ueberlegenheit von
Kampf ab. Dieſe Maßnahme erſchien
unangebracht, da es der Eberſtädter ve
derzeit den Kampf offenzuhalten. Siege
durch techniſchen K. o.
Im Mittelgewicht kämpfte Bock=Dar
gen Eckert=Mainz. Nach zwei aus
Runden gelingt es Eckert in der letzte
durch ein geringeres Punktplus Siege
den. Bock zeigte eine erfreuliche V,
ſeines Stils. Es wird ihm bei eifrige
training nicht ſchwer fallen, ſeinem
folgreiche Revanche zu bieten.
Im Halbſchwergewicht mußte Kör
ſtadt, unſere ſtärkſte Waffe, durch 1
Kampfabend fernbleiben. Für ihn
Wiesbadener Krah ein und ſchlug ſein
Luch=Mainz durch techn. K. o.
Die Kämpfe verliefen ſportlich e
und das erſchienene Publikum konnt
gebotenen Sport zufrieden ſein.
Erwähnt ſei noch, daß ſich die
gemeinſchaft der Boxabt, der TSG.
genden Vereinen zuſammenſetzt, und
Leitung des Trainers der Boxabt.
1846, W. Weckbach, ſteht: Eberſti
club, Boxclub Groß=Gerau, Boxabt, d.
Das gemeinſchaftliche Training fi
wochs abends, von 8 bis 10 Uhr, in d
turnhalle ſtatt, und ſind Intereſſe
Freunde des Boxſports herzlich willke
mal eben ein eifriges Training betri
Der Sportlehrer an der Techn. Hochſ *
bert Krieg, hat ſich bereit erklärt,
bach bei den Trainingsabenden eifrie
ſtützen und hat dies ſeit einiger Zeit
Mitarbeit bewieſen.
Die Trainingsgemeinſchaft wirt
6. Oktober dem Publikum mit eine
Boxwerbeabend vorſtellen.
Emmel=F. 14,1 Sek., 5. Gleim=D. 14
Gebhardt=D. 15,0 Sek. 200 Meter: 1 —4
27,2 Sek., 2. Heim=F. 27,7 Sek.
meyer=D. 29,4 Sek., 4. Emmel=F. 29
Gebhardt=D. 31,0 Sek., 6. Michel=D. E
Weitſprung: 1. Hüner=F. 4,54 Mete: Sn
F. 4,46 Meter, 3. Gerſtenmeyer=D. 4 P-e,
4. Boßler=D. 4,26 Meter, 5. Gleim=D. Eu
6. Heimpel=F. 4,22 Meter. Kugelſtoß
ſtenmeyer=D. 9,70 Meter, 2. Heim=F.
3. Emmel=F. 7,45 Meter, 4. Hüners.
5. Gleim=D. 6,85 Meter, 6. BoßlerD.
4 mal 100 Meter: 1. JG. I. 56,0 Sek.
1 59,0 Sek 3. JG. II 61,1 Sek, 4.
61,2 Sek. 10 mal ½ Runde: 1. J6. 4
2. SV. 98 4:28 Min.
Kegler=Bereinigung Darm
Feldmann, Kegelclub „D. K
Sieger im 200=Kugelkampf für A
Schinnerl, Kegelclub „Zwi/
Sieger im 100=Kugelkampf für S
Frau Wilbert, Kegelclub „Rollen /
Siegerin im 100=Kugelkampf für 7
Auf den Bahnen des Kegelſporthe
bauſtraße wurden geſtern der 200=Kug
Männer, ſowie der 100=Kugelkampf fü
und Frauen zu Ende geführt. Auch
Geſtarteten haben überaus gute Reſul
und das Bild der Tabelle noch weſent
ben. Nach Abſchluß der einzelnen Kc
den die oben angegebenen Sieger erm
Reihenfolge in der Tabelle lautet wie
200=Kugelkampf für Männer: 1.
1109 Holz. 2. Mohr 1108, 3. Rößler 11
1096, 5. Pohl 1092, 6. Thümmel 1086,
1086, 8. Müller 1084, 9. Schäfer 107, 1
1067 Holz.
100=Kugelkampf für Senioren: 1
527 Holz, 2. Schembs 520 Holz, 3
519 Holz.
100=Kugelkampf für Frauen: 1. Fre
509 Holz, 2. Fräul. Bäumer 497 Holt
Welzbacher 488 Holz.
Fauſtball.
Germania Pfungſtadt — Tv. Pfu.
(Kreismeiſter 1934) 39:27.
Am Samstag nachmittag fanden
intereſſante Fauſtballwerbeſpiele auf
manaplatz ſtatt. Gaſt waren die er
ſchaft des TV. Pfungſtadt und deſ
Fünf. Nach dem Spiel der Reſerve.
TV.verdient mit 48:32 gewinnen k
treten die Meiſtermannſchaften des
eins und die 1. Germaniamannſchaf
ſtärkſter Aufſtellung, das Spielfeld.
Böttiger, Frankenberger, Kramer, .
nig. Germania mit: Nickel, Rein
Crößmann, Schmidt, Becker. Die za
ſchienenen Zuſchauer erlebten jetzt
wie man es wohl kaum jemals
in Pfungſtadt ſah. Nach 2 Mint
Germania 8:2, zwei Minuten ſpäte.
Partie 838. Dann führt Tv. 938 ur
damit zum erſten und letzten Mal
rung. Germania nimmt jetzt das O
Hand und erzielt in techniſch eint
Spiel bis zum Schluß einen klaren
von 12 Bällen. Mit dem Ergebnis
ein Spiel zu Ende, das von der erſte
ten Minute die Zuſchauer feſſelte, ur
beide Mannſchaften — äußerlich r1
innerlich nervös — bis zum Letzten
weil ſie wußten, worum es ging, ur
beide ihrem Verein Ehre machten.
kontag, 10. September 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 250 — Seite 7
kangsprobe der NS-Bolkswohlfahrt
us der Landeshauptſtadt
Darmſiadt, den 10 September 1
Totendrac niee Barmſtäge
und Angebung.
Die Wetterpropheten hatten es ja angekündigt, aber wie ſo
xalt der Prophet nichts in ſeinem Vaterlande . Bei drucken=
Schwüle und wechſelnd bedecktem Himmel machten ſich geſtern
scharen der Ausflügler auf den Weg. Viele kamen
pudel=
zerknittert und „erdfarben zurück.
Zereits nach Mittag ballte ſich über dem Ried ein nichts
z verſprechendes Gewölk auf. Nach längerem Grollen
zuck=
ie erſten Blitze nieder riſſen die Windſtöße an Baum und
und Haus Schwere Regenfronten rückten gegen die Berg=
Darmſtadt und weiter nördlich vor. Kurz nach 16 Uhr
dann das Unwetter plötzlich los. Unter krachenden
Donner=
en und grellen Blitzen entlud ſich ein Wolkenbruch über
r Gegend wie ſeit langem nicht mehr. Hühnereigroß ſchlug
agel hernieder, ein faſt viertelſtündiges Trommelfeuer raſte
die Fluren, die Bäume entlaubend. Aeſte brechend, die
Ge=
eete zerfetzend und in eine weiße Decke einhüllend, verſpä=
Vögel niederſchmetternd. Es wurde ſo dunkel, daß Autos
Bahnen die Scheinwerfer einſchalten mußten. Alles ſuchte
ſchlupf, mit Wucht ſauſten ja die Eisklumpen auf die
ſom=
hen Kleider und unbehüteten Häupter.
aſt eine Stunde lang rauſchte dann ein wolkenbruchartiger
hernieder, ſetzte die Felder und tiefer gelegenen Keller
Waſſer wuſch die Wege aus und verſperrte vielen, die keine
erſportler” ſind, den geraden Heimweg. Mehrfach mußten
uerwehren helfend eingreifen. Schlimm hauſte das
Wet=
der Arheilger Gegend, aber auch bei
Pfung=
wo der Blitz in einen wenige Meter vom
Germania=
platz ſtehenden Baum ſchlug und mehrere Zuſchauer und
r zu Boden ſchleuderte, denen — gottlob — kein ernſter
in entſtand. Die Felder lagen ſtreckenweiſe noch Stunden
wie unter einer Schneedecke da, den Weg des Unwetters
nd.
uch in Darmſtadt wurde die Berufsfeuerwehr
iert. Mit furchtbarem Schlag hatte ein Blitzſtrahl einen
ten Kaſtanienbäume am Ballonplatz getroffen. Dann mußte
Jehr an der Brückenunterführung in der Kranichſteiner
wo ſich die Waſſermaſſen geſtaut hatten, für Abfluß und
Paſſage für die Verkehrsmittel ſorgen.
m Abend und in der Nacht ſetzte dann der ſtarke Regen
ein, ohne daß er jedoch über ein erträgliches Maß hinaus=
vo o
Ris
ger.
der:
Aujorn
ger=
zuru
korz=
M5)
„hes
Mgund en
meiner Woche.
Sechs Tage der Arbeit ſind nur eine kurze Spanne Zeit.
Esrd deshalb intereſſant ſein, zu erfahren welche Aufgaben
r NS.=Volkswohlfahrt während dieſer Zeit gelöſt werden
mirt . Es befinden ſich zurzeit im Kreiſe Darmſtadt an die 400
Fe Einder aus Oberheſſen, 60 Buben aus Darmſtadt auf dem
Dim. 40 Mädchen im Uebungslager bei Roßdorf, 10 Mütter
imm ittererholungsheim zum Hirſchpark in Alsbach. Hierfür ſind
laufende Arbeiten zu bewältigen. Aerztliche Aufſicht und
erst riſche Leitung ſind Tag und Nacht auf dem Poſten.
Außer=
erden täglich allein durch die Kreisamtsleitung in
Darm=
tav50 Einzelportionen an Mittag= und Abendeſſen, teils völlig
loſR os, teils zu einem ermäßigten Preiſe ausgegeben. Das iſt
nuu s was neben den unendlich vielen Tagesaufgaben für
Müt=
ier: äuglings=, Kinder, und Familienbetreuung.
Wohnungsfür=
nd Wöchnerinnenhilfe, ſelbſtverſtändlich abgewickelt werden
mun Einen Ueberblick über die Sonderaufgaben in einer
Ar=
beif oche möge die nachfolgende Aufſtellung gewähren.
fang dieſer Woche gehen 27 Mütter zu einem
mehrwöchi=
fenthalt nach Bad Ems. Am Mittwoch werden 70 Kinder
holung in den Unterweſterwaldkreis geſchickt. 150 Kinder
a am gleichen Tage in den Kreis Main=Taunus und 40
Kix, in den Kreis Biedenkopf. Für Ende der Woche iſt eine
Ves ckung von 200 Kindern in den Taunus vorgeſehen und 45
en ſollen für einige Wochen nach Mainz. Etwa in den
glei=
agen werden 300 Kinder vom Kreiſe Darmſtadt aus wieder
Heimat gebracht.
s ſind Zahlen und Vorgänge, die den Außenſtehenden faſt
Een können, aber es ſind doch eben nur Zahlen und können
davon verraten, was an Vorarbeiten, organiſatoriſchen
gen und finanziellem Aufwande, ſowie an Opferbereitſchaft
rt und aufgebracht wird, damit das Betriebswerk der NS. ohne Aufenthalt arbeiten und wirken kann.
F dem Reichsparteitag in Nürnberg ſind die Leiſtungen der
olkswohlfahrt ganz beſonders und lobend erwähnt worden
iſt auch das Ziel der Kreisamtsleitung des Amtes für
ohlfahrt in Darmſtadt, die ganze Bevölkerung an dem
rie=
ilfswerk für die Bedürftigen unſeres Volkes zu beteiligen.
rd ſoll zurückſtehen, wenn er aufgefordert wird, durch ſeine
edſchaft in der NS.=Volkswohlfahrt zu beweiſen, daß es ihm
* mit den Worten von der Nächſtenliebe, dem Gemeinnutz
* Opferwilligkeit. Ein jeder muß ſeine Bereitwilligkeit
r Werke unſeres Führers zur Beſeitigung der Not unter
ſtellen. Wer nicht mittut, ſchließt ſich von ſelber aus aus
rneinſchaft eines Volkes, das den Willen gezeigt hat, Herr
ot und Elend zu werden!
Inn in dieſen Tagen danach gefragt wird, ob man Mitglied
.=Volkswohlfahrt ſei, dann darf es kein „Nein” mehr geben,
ur das „Ja” beweiſt die Treue zum Führer und die Treue
nizen Volke, auch zum Geringſten unter ihm!
Sommerabſchiedsfeſt des Hausfrauenbundes im Heylshof
September. Der in letzter ſommerliche Pracht prangende
des Heylshofs wird den ſchönen Rahmen bilden für das
Zuſammenſein, das der Hausfrauenbund am Mittwoch
tag ſeinen Mitgliedern und Gäſten bereitet. Es iſt alles
aim die gemeinſamen Stunden fröhlich und unterhaltend zu
n. Die Tanzſpiele, die Frl Vilma Hofmann mit ihren
Lppen aufführen wird, werden ſicherlich große Anziehung
er. Die Herren Geo Kaiſer (Violine) Heinz Kappes (Cello)
ſef Bauer (Klavier) werden mit einem fein ausgeſuchten
anm für gute Unterhaltungsmuſik ſorgen. Und das Konzer=
Des jugendlichen Trios Horn=Stoll wird für alt und jung
eine beſondere Freude bedeuten. Für die Unterhaltung
Mädels und Buben die herzlich willkommen ſind wird
geſorgt werden. Ein Roulette wird allerlei hübſche
Ge=
von Obſt, Blumen und Süßigkeiten verbürgen. Da das Feſt
rch einen Ueberſchuß einen Beitrag zur Erfüllung ernſter
Aufgaben liefern ſoll, ſind wir für Spenden aller Art
dankbar. Wir bitten noch einmal um Kuchen, und unſere
2der, die ſo glücklich ſind, Gärten zu beſitzen, um eine Gabe
rem ſommerlichen Reichtum von Obſt und Blumen. Wir
Die Spenden am Mittwoch vormittag bis 10 Uhr im Heyls=
Seben zu wollen. Dankbar wären wir für eine vorherige
dung auf der Geſchäftsſtelle (Ruf 1414). Unſer Willkomm
en unſeren Mitgliedern und natürlich auch Gäſten, die
ein=
werden können.
efſiſches Landestheater Darmſtadt.
Großes Haus
Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. A 1.
Preiſe 0.50—4.50 Mk.
eptember /Egmont.
Seotember
Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr.
Werbevorſtellung für die Deutſche Bühne
Das Land des Lächelns.
tes
inz
ge
Bergnügungsnokizen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
rei alte Schachteln”, die luſtige Operette von
Wal=
ollo mit Guſtav Bertram und Marga Peter
Hauptrollen, gelangt im Orpheum heute und mor=
2.15 Uhr zur Aufführung.
kreis Sanderris der Tarner.
Wenn draußen in der Natur die zur Erde fallenden,
vergilb=
ten Blätter im Waldesdome den herannahenden Herbſt verkünden
iſt Wandertag der Turner. Wandertag, zu dem ſich der ganze
Turnkreis trifft. So war es auch am geſtrigen Tage, Herrliches
Wanderwetter kündete der Himmel, und ſo haben es denn die
Turner und Turnerinnen des 18. Kreiſes für eine heilige Pflicht
gehalten, dem Rufe der Kreisleitung zu folgen, zum Wanderziel,
dem Frankenſtein bei Eberſtadt. Schon ſeit einer Reihe von
Jahren gilt es bei der Herbſtwanderung der Toten des Weltkriegs
zu gedenken, und ſo iſt denn die Stätte auf der Bergeshöhe, wo
man den gefallenen Turnbüdern ein Ehrenmal errichtete, gleichſam
zum Wallfahrtsort geworden.
Mehr denn 1500 Angehörige des einheimiſchen Turnkreiſes 18
verſammelten ſich an dieſer geweihten Stätte zur angeſetzten
Feierſtunde, die mit dem Liede: „Wir treten zum Beten”
eingeleitet wurde. Hierauf nahm der
D.T. =Kreisführer Roth=Darmſtadt
das Wort lind führte folgendes aus: „Toter Feldherr, zieh ein in
Walhall!” ſo rief der große Führer unſeres Volkes vor wenigen
Wochen dem genialen Führer des feldgrauen Heeres, dem
unver=
geßlichen Feldmarſchall bei deſſen Beiſetzung zu. Der Führer iſt
ein=
gegangen zu den zwei Millionen deutſcher Männer, die ihr
Herz=
blut gaben für Deutſchland. An dieſer Stätte, wo ſich deutſcher
Wald über dem Ehrenmal wölbt, das errichtet iſt den gefallenen
Turnern des Kreiſes, einem kleinen Bruchteil der Opfer, die
ge=
bracht wurden und gleichſam die Saat ſind für das neue
Deutſch=
land, verſammeln wir uns, ihrer zu gedenken. Sie ſind gefallen
für Deutſchlands Ehre und Größe, ſie haben durch die Hingabe
ihres Lebens die Treue beſiegt zu Volk und Vaterland. Nicht
zum Trauern und Klagen verſammeln wir Turner uns
alljähr=
lich an dieſer Stätte, ſondern wir wollen Kraft ſchöpfen und
gelo=
ben, daß die Saat, die ſie ſäten, Frucht bringen wird. Wie ſie im
Kampfe ſtanden, ſo ſteht heute wieder das deutſche Volk in einem
Ringen gegen eine Welt von Feinden, gegen Menſchen, die
Deutſchland nicht verſtehen wollen und den Aufbau unſeres
Vol=
kes zu ſtören ſuchen. Wir Turner ſind mit die Wegbereiter zum
neuen Deutſchland, entſtanden aus dem Herzblut derer, die für uns
fielen. Die Turnerſchaft, ſie gibt dem Menſchen die körperliche
Kraft, allen Gebilden zu trotzen, und es wurde erſt wieder vor
wenigen Tagen von höchſter Stelle anerkannt, daß die Turnerſchaft,
wie es ſchon früher war, den beſten ſoldatiſchen Erſatz ſtellt. So iſt
es heilige Pflicht, im Gedenken an die Toten des Weltkrieges
un=
beirrt den Weg weiterzugehen und dem Volke turneriſchen Geiſt
zu übermitteln. Herzlicher Dank ſei euch, die ihr den Boden
düngtet, auf dem die neue Saat erſteht, und aus der wir die Kraft
holen zum Aufſtieg.
Nach der Kranzniederlegung durch den D.T.=Kreisführer
folg=
ten noch einige Vereine, die auf der Wanderfahrt friſches
Eichen=
grün zu Kränzen gewunden und am Ehrenmal niederlegten. Der
Chor der Turnerſingmannſchaften „Wo gen Himmel Eichen ragen”
und einige Abſchnitte aus den Werken von Hermann Löns und
Walter Flex, vorgeleſen von Kreisjugendwart Keller
und Kreisdietwart E Gorr, gaben der Feier einen
wür=
digen Rahmen und mit der Weihe einzelner Turnerjugend=
Sturm=
fahnen einen weihevollen Abſchluß. Nach der erhebenden Feier
fand man ſich auf der dem Ehrenmal vorgelagerten Wieſe zur
Volkstumsarbeit noch einige Zeit zuſammen, und nur die
vorge=
rückte Zeit mahnte zum Aufbruch der einzelnen Wandergruppen
der Kreisvereine. Mit dem Gedenken, eine ſchöne, erhebende Feier
erlebt zu haben, ſind die Teilnehmer zurückgkehrt, getreu dem
Wort: „Wie ihr die Treue hieltet bis zum Tode, wollen wir, die
Lebenden, in Treue das überkommene Erbe wahren und hüten,
ar=
beiten und alles einſetzen für Deutſchland, dem euer Herzblut
galt.”
Volk lebt nicht in beengenden Grenzen,
Bolk iſt, wo Geiſt und Bluk ſich ergänzen.
das Feſt der deatſchen Schule
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Der nahezu 60jährige F. J. von hier hat, ſowie er nicht
mehr ganz nüchtern iſt, einen ſeltſamen Hang zum
Exhibitionis=
mus. Zweimal iſt er deswegen ſchon vorbeſtraft, und abermals
ließ er ſich auf einer Bank am alten Friedhof darauf ein. Ein
14jähriges Mädel, das neben ihm ſaß, meldete ihn einem
Polizei=
beamten, der den Alten feſtnahm. Der mediziniſche
Sachverſtän=
dige bekundet, daß der ſchwer kriegsverletzte J. geiſtig nicht voll
zurechnungsfähig iſt, und der Angeklagte und ſeine Umwelt am
beſten geſichert ſei, wenn man ihn in eine geſchloſſene Anſtalt
bringe. Das Gericht erkennt demgemäß wegen Erregung
öffentlichen Aergerniſſes auf fünf Monate
Ge=
fängnis und auf Unterbringung in einer Anſtalt.
Die Große Strafkammer verhandelt am ſelben Tag
gegen den Förſter J. K. aus Kleinhauſen wegen Untreue
und gegen die Brüder Johann und Anton G, wegen
Diebſtahls. K. war durch Krankheit in der Familie in
Schul=
den geraten und hatte den Brüdern G., die ihm Waren geliefert,
kurzerhand die Anweiſung gegeben, ſich dafür aus dem Wald Holz
zu holen. K. gibt das auch zu, behauptet allerdings, er habe
kei=
nerlei unredliche Abſicht gehabt, denn er habe das Holz ſpäter
mit ihnen verrechnen wollen. Die beiden Brüder haben die
Er=
laubnis zweifellos reichlicher ausgenutzt, als ſie von K. gemeint
war, und insgeſamt etwa 36 Bäume gehauen, im Wert von
nahe=
zu 400 Mark. Das Gericht verurteilt den ungetreuen Hüter des
Waldes zu einem Jahr Gefängnis und einer
Geld=
ſtrafe von 100 Mark, und die beiden Brüder zu je
acht Monaten Gefängnis.
Auswüchſe an Karkoffelknollen.
Auswüchſe an Kartoffelknollen kennzeichnen den gefürchteten
Kartoffelkrebs. Wo er ſich einmal richtig eingeniſtet hat, wird das
Land auf Jahre hinaus verſeucht. Es ſollte daher jeder, der ſolche
Kartoffeln bei der Ernte bemerkt oder nur Verdacht vermutet,
davon unverzüglich ſeiner Gemeindebehörde unter Einlieferung
einer Probe Mitteilung machen. Dieſe leitet dann eine
Unter=
ſuchung derſelben durch die Hauptſtelle für Pflanzenſchutz in
Gie=
ßen, Senckenbergſtraße 17, in die Wege.
Ankauf von volljährigen Truppendienſtpferden. Die mit
Be=
kanntmachung vom 23. Auguſt angekündigten Märkte finden wie
folgt ſtatt: am 17. September, vormittags 9 Uhr, in Alzey
auf dem Städt. Viehhof; am 18. September, vormittags 9 Uhr,
in Darmſtadt auf dem Pferdemarktplatz (Holzhofallee); am
20. September, vormittags 9 Uhr, in Friedberg, auf dem
ſtädtiſchen Lagerplatz, Bismarckſtraße 26; am 21. September,
vor=
nittags 9 Uhr, in Alsfeld auf dem Lindenplatz.
Cf. Birkenau, 7. Sept. Auf dem Spaziergang vom
Tode ereilt. Eine 71jährige Frau von hier machte am
Mitt=
woch mit ihrem Mann und einem Enkelkind nach dem Kallſtädter
einen Spaziergang. Die Frau, welche noch recht bei der Hand
war, wurde unterwegs von einem Unwohlſein befallen und blieb
mit dem Enkelkind zurück, während der Mann langſam
weiter=
ging. Die Frau ſetzte ſich mit dem Jungen an den Waldrand,
wo unmittelbar danach der Tod ſie ereilte. Vorübergehende
Leute wurden darauf aufmerkſam und verſtändigten die
Angehö=
rigen. Der Tod war durch einen Schlaganfall eingetreten.
Die älteſte Einwohnerin von Birkenau iſt die jetzt 92 Frau Barb. Treiber Witwe geb. Stalf. Die Greiſin iſt
noch ſo rüſtig, daß ſie anläßlich der Volksabſtimmung am 19. Aug,
zu Fuß den ziemlich weiten Weg nach dem Abſtimmungslokal
zu=
rücklegte, um dem Führer ihr Ja=Wort zu geben.
Ex. Lampertheim, 8. Sept. Rückkunft der
Ferienkin=
der. Die 17 Lampertheimer Kinder, die im Kreiſe Offenbach
zur Erholung weilten, kehrten wieder in ihre Heimat zurück. Die
Kinder, welche ſichtlich gut erholt ausſahen, wurden von ihren
Angehörigen auf dem Adolf=Hitlerplatz in Empfang genommen und
waren dieſelben voll des Lobes über die ihnen zuteil gewordene
Verpflegung und Behandlung.
An das geſamfe heffiſche Volk!
Aufrufe zum Tag des geniſchen Volkskums
(Beſt der deutſchen Schule) au 16. Sepkember 1934.
Miniſterialrat Ringshauſen, der Leiter des heſſiſchen Schulweſens:
Wenn einſt Ernſt M. Arndt die Größe des deutſchen
Vater=
landes nach der Reichweite der deutſchen Zunge ſpannte, dann hat
Adolf Hitler uns daran zurückerinnert, daß die Grenzen deutſchen
Volkstums umriſſen ſind von der Reinheit unſeres Blutes und von
der Klarheit der deutſchen Seele. Wie einſt das Los von Staaten
durch Dynaſtien und Wirtſchaft entſchieden wurde, ſo wird die
Zu=
kunft in Raſſen denken.
Darum wird auch unſer Schickſal entſchieden von der Stimme
unſeres lebendigen Blutes, von der Kraft unſerer wach
geworde=
nen Heimat und von dem unüberwindlichen Glauben an unſere
göttliche Sendung, der Wahrheit zu dienen.
Deutſchland wird groß und ſtark werden, wenn allen
Deut=
ſchen auf der Erde das Gefühlsmäßige zum Bewußtſein kommt,
daß wir eine große ſchickſalhaft verbundene Gemeinſchaft bilden.
Alſo laſſen wir rauſchen den gewaltigen Strom deutſchen
Blutes und ſchreien in alle Welt hinaus:
Deutſches Blut, wach auf!
Deutſcher, ſei deutſch!
Deutſchland iſt deine Heimat!
Oberſtudiendirektor Dr. Leip, Leiter des LV. Heſſen des VDA.:
Der diesjährige Tag des deutſchen Volkstums ſoll und wird
noch eindringlicher als es im Vorjahre geſchah, der deutſchen
Jugend klar zum Bewußtſein bringen, die Blutsverbundenheit
aller deutſchen Menſchen, wo auch immer ſie auf dem Erdball
woh=
nen mögen. Aller Stolz auf unſer Volkstum und auf das Erbe
völkiſcher Vergangenheit hat nur dann wirklichen Wert für die
völkiſche Zukunft, wenn es erlebt und ſo als lebendiges
Eigen=
beſitztum erworben worden iſt. Dieſes Erlebnis unſerer deutſchen
Jugend zu geben, iſt unſere Aufgabe am 16. September.
Der VDA. als Träger der Veranſtaltung iſt ſtolz darauf, mit
dieſer Aufgabe betraut worden zu ſein. Ich rufe daher alle Kräfte
des Landesverbandes Heſſen hiermit auf, mit letzter Hingabe im
Bewußtſein der großen Verantwortung alles daranzuſetzen, daß
der Gedanke der unlösbaren Verbundenheit der 100 Millionen
Deutſchen in der großen deutſchen Volksgemeinſchaft tief
eingegra=
ben werde in die Herzen der deutſchen Jugend.
Ex. Bürſtadt, 8. Septbr. Kriegsopferverſorgung=
Mitgliederverſammlung. Der Ortsgruppenleiter, Pg.
Kamerad Schneider, dankte für den guten Beſuch und warf einen
Rückblick auf die nationale Erhebung und gedachte dabei auch des
großen Deutſchen, des verſtorbenen Generalfeldmarſchalls v.
Hin=
denburg. Im weiteren referierte er über die Ziele und weiteren
Aufgaben innerhalb der Ortsgruppe, wonach er die
Blockeintei=
lung vornahm. Zum Schluß verlas Pg. Schneider noch eine
An=
erkennung der Reichsleitung über den vorbildlichen
Propaganda=
umzug beim letzten Wahltag. — Selten ſchöne Frucht. Ein
hieſiger Obſtbaumbeſitzer erntete auf ſeinem Obſtgrundſtück einen
Apfel mit dem ſtattlichen Gewicht von 470 Gr., alſo faſt einem
Pfund. Der Durchmeſſer iſt 14 Zentimeter. Bemerkenswert und
erfreulich jür den Beſitzer iſt zugleich, daß die auf einem Baum
geernteten Aepfel faſt durchſchnittlich 300 Gramm wiegen.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Montag, 10. September
5.45: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter. — 5.50 und 6.15:
Gym=
naſtik. — 6.40: Zeit Meldungen. — 6.50: Wetter. — 6.55:
Orcheſter Frankfurter Berufsmuſiker. Ltg.: A. Priedöhl. — 8.10:
Waſſerſtand, Wetter, — 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. — 10.00;
Nachr. — 10.30: Nur Trier: Eigene Sendung, — 11.00:
Werbekonzert. — 11.30: Meldungen. — 11.45: Sozialdienſt,
12.00: Breslau: Schleſ. Gau=Sinfonieorcheſter. Ltg.: W. Mundry.
13.00: Zeit, Saardienſt. Nachr. — 13.10: Nachr. — 13.20:
Stuttgart: Schallplatten: A paar ausm Ruckſack. — 13.50:
Zeit, Nachr. — 14.00: Stuttgart: Schallplatten: Konzert=Walzer.
14.30: Wirtſchaftsbericht. — 14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
14.50: Wetter. — 15.00: Nur Kaſſel: Nachr. — 15.15: Fritz
Michel lieſt aus ſeiner Gedichtfolge: „Im dritten Reich.” —
15.25: Drei Bücher zu Fragen der Zeit. (Auguſt). Zwiegeſpräch.
15.35: Hausarbeit kann die beſte Gymnaſtik ſei! Eine
Plau=
derei — und auch praktiſche Ratſchläge.
16.00: Stuttgart: Philharm. Orcheſter. Ltg.: Holtzwart. — 17.30:
Univ.=Prof. Dr. Naumann: Die alten Germanen bei Tacitus.
17.45: Deutſche Lieder. — 18.00: Nürnberg: Reichsſdg.:
Reichs=
parteitag 1934 in Nürnberg. Fortſetzung und Schluß des
Partei=
kongreſſes. Es ſpricht der Führer.
19.00: Heil Deutſchland! (Schallplatten). 19.30: Saar=Umſchau.
19.45: Das Leben ſpricht. Soziales Funkbild. — 20.00; Zeit,
Nachrichten. — 20.15: Alte Tanzmuſik. Ltg.: Caſpar. — 21.00:
Balladen von Carl Loewe. — 21.45: Ueber den Strömen.
Rhein=
mainiſche Brücken erzählen. Hörfolge. — 22.20: Zeit, Nachr.
22.35: Stuttgart: Du mußt wiſſen . . . — 22.45: Nachrichten,
Wetter, Sport. — 23.00; Königsberg; Tanzkapelle Boerſchel.
24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.
Deutſchlandſender
Welle 1571.
Deutſchlandſender: Montag, 10. September
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr. — 6.00: Berlin:
Gym=
naſtik. — 6.15: Tagesſpruch. — 6.20: Hamburg: Wallkonzert.
Blasorcheſter Fredo Niemann. — In einer Pauſe gegen 7.00:
Nachr. — 8.00: Sperrzeit. — 8.45: Leibesübung für die Frau.
9.00: Funkſtille. — 9.40: Dr. Schwörer: Erſte Hilfe bei
Un=
glücksfällen im Hauſe. — 10.00: Nachrichten. — 10.10: Peter
Roſegger, ein öſterreichiſcher Heimatdichter. — 10.50: Körperliche
Erziehung: Sommer= und Herbſtſpiele in der Volksſchule.
11.15: Seewetterbericht. — 11.30: Funkſtille. — 11.55: Wetter
für die Landwirtſchaft.
12.00: Breslau: Schleſ. Gau=Sinfonieorcheſter. Ltg.: Mundry. —
12.55: Zeitzeichen. — 13.00: Was jeder kennt. (Schallpl.). —
Anſchl.: Wetter. — 13.45: Nachr. — 14.00: Sperrzeit. —
14.45: Glückwünſche und Programmhinweiſe. — 15.00: Wetter
Börſe. — 15.15: Prof. Dr. Beſſau: Kindergeſundheit und
Volks=
geſundheik. — 15.40: Agathe Freytag: Leben die alten
Kräuter=
hexen noch?
16.00: Stuttgart: Philharmon. Orcheſter. Ltg.: F. Holtzwart. —
17.30: Bücherſtunde: Familienkunde und Ahnenforſchung. —
17.45: Sportarbeit im BDM. Geſpräch. — 18.00:
Reichsſen=
dung München: Reichsparteitag 1934 in Nürnberg. Fortſetzung
und Schluß des Parteikongreſſes. Es ſpricht der Führer.
19.00: Breslau: Abendkonzert des Funkorcheſters. Ltg.: Topitz. —
20.00: Kernſpruch. — Anſchl.: Wetter und Kurznachrichten. —
20.15: Muſikaliſche Kurzweil mit Herbert Jaeger und Willi Stech
an zwei Klavieren. — 21.00: Die Opernprobe, Komiſche Oper
in einem Akt von Lortzing. — 22.00: Wetter= Tages= und
Sportnachr. — 22.30: Enttäuſchte Hoffnungen, übertroffene
Er=
wartungen. Fred Angermayer ſpricht über die
Radweltmeiſter=
ſchaften. — 22.45: Seewetterbericht. — 23.00: Himmliſche Klänge
auf Schallplatten.
Beiterberichl.
Ausſichten für Dienstag: Fortdauer des herrſchenden
wechſel=
haften Witterungscharakters.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schluſdienſt: J. V.; Karl
Böhmann; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann:
für Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; ſür den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. V1)T. 34. 22415. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
für unverlangte Manuſkriyte wird Garantie der Nückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die hieutige Nummer hat 8 Geiten.
[ ← ][ ]Seite 8 — Nr
ſche Neueſte Nachrichten
Darmſtädter Tagl
Montag, 10. September 19
Se TesrR
36)
Nachdruck verboten.
„Du berteidigſt dich nicht ungeſchick! Es nützt dir bloß nichts,
mein Junge! Wir trauen dir nicht mehr. Du kannſt ſagen, was
du willſt, wir glauben dir nicht!”
„Warum nicht? Bitte, drücke dich etwas klarer aus!”
„Wir halten dich für einen Spitzel! Nein, wir wiſſen, daß
du ein Spitzel biſt! Du haſt dich hier eingeſchlichen, um zu
ſpionieren, und es iſt dir ja auch gelungen, gewiſſe Dinge die
ſich in Mariendorf ereignen ſollten, zu erfahren . . . Nun
über=
lege dir mal, was mit uns geſchehen würde, wenn wir dich
hier wieder rausließen? Du würdeſt zur Polizei laufen und
uns alle hochnehmen laſſen! Siehſt du ein, daß wir dich hier
keinesfalls wieder rauslaſſen können?“
Die Zigarette war zu Ende geraucht, Altim hielt den
glim=
menden Reſt zwiſchen den Fingerſpitzen, bis er ſich die Haut
verbrannte, doch er fühlte den Schmerz kaum. Ihr ſeid ja
verrückt!” rief er. „Ich habe mich hier nicht eingeſchlichen, ich
bin zu euch geflüchtet! Der Steckbrief beweiſt es! Habt ihr
denn vergeſſen, daß ich Grallas Komplice bin?” Wie ein
Er=
trinkender, der um ſich ſchlägt, griff er den Namen Gralla auf.
„Gralla kann bezeugen, daß ich kein Spitzel bin!“
„Gralla denkt ja gar nicht daran, das zu bezeugen!“
Es war Altim plötzlich, als wenn Gralla vor ihm ſtände,
dieſer feine alte Herr mit dem ſilbrigen Bärtchen und der
Narbe auf der Stirn. Er ſah aber einen abgeriſſenen und
heruntergekommenen Gralla vor ſich und erkannte in ihm Grallas
Bruder, den Leihbüchereibeſitzer Richard Kilian.
„Laß jetzt mal die Ausflüchte”, ſagte Kilian ſchroff. „Du
haſt Pech, gerade auf Gralla hätteſt du dich nicht berufen ſollen.
Ich habe hier einen Brief von Gralla, eine Mitteilung aus
dem Gefängnis Gralla behauptet, daß er verraten worden
ſei und daß nur du für dieſen Verrat in Frage kämeſt . .
Hier haſt du’s ſchwarz auf weiß! Da bleibt die dir Luſt weg,
was?"
Altim taumelte, als er mit aufgeriſſenen Augen die
Hand=
ſchrift Grallas überflog, und vernichtet ſtarrte er in die kalten
Geſichter, die ſich enger um ihn rotteten. „Das iſt nicht wahr!”
ſchrie er auf. „Das iſt Unſinn! Ich habe Gralla nicht verraten!“
Klimt beantwortete dieſen Ausbruch damit, daß er zur
Tür ging und ſie abriegelte, die ſchiefſtehenden, ſtechenden,
grünlichen Augen blendeten vor Haß und Brutalität. Und
Hanke drängte ſein Opfer Schritt um Schritt in eine Ecke. Dort
duckte Altim ſich wie zum Sprung, aber in dem Augenblick, als
er an das ſchmale niedrige Fenſter ſtürzen wollte, wurd
zurückgeriſſen. „Schuft!” brüllte der Schlachter, die Fauſt ſche
gend. Er hieb jedoch nicht zu, die Jahrmarkisgeſtalt des G
zahl war wieder vorgetreten.
„Du leugneſt” ſagte Martin mit der Miene eines Rich
„Nun, das Leugnen wird die wohl bald vergehen! Du biſt
ich dir ſchon vorhielt, mit einer Frau geſehen worden
zwar mit einer außerordentlich intereſſanten Frau, und ba
geweigert, mir ihren Namen zu nennen. Der Ordnun
will ich dich noch einmal fragen: wer iſt dieſe Frau
Junge?"
Hartnäckig ſchwieg Altim.
„Wenn du’s nicht weiß, will ich’s dir ſagen”, fuhr M
ſalbungsvoll fort, „dieſe Frau iſt Lydia Henſel, der auf
Lido eine Perlenkette entwendet wurde, und gerade dieſe
iſt, wie du zugegeben haſt, deine Freundin! Was
dazu?”
Altim ſchwieg abermals, denn jedes Wort wäre
n=
geweſen. Es wunderte ihn ſelbſt, daß er weder Angſt
Entſetzen empfand. Er fühlte ſich müde und wie ausa
und hätte ſich in dieſem Zuſtand gar nicht wehren können.
ihn nicht ſo lange zappeln”, rief Klimt und wog in der
fläche einen kleinen ſchwarzen Revolver. Im Lokal ſetzte
laut dröhnende und rollende Muſik ein. „Nun man los”
Klimt unangenehm grinſend. „Solange die Muſik ſpielt
man’s nicht. Haltet ihn feſt!“
In dieſem Augenblick zündete ſich Latimer eine neue
rette an; man ließ ihn drei, vier Züge rauchen. Schluße
er, der ſtampfenden Muſik zuhörend, und konnte ſich nich
ſtellen, daß es die letzte Sekunde des Weinkellereiangef
Harry Altim und des Dichters Heinrich Imer ſei. Mußte
in dieſer letzten Sekunde Hilfe kommen, und mußte dieſe
nicht von Lydia kommen? Er hatte es noch nicht zu
gedacht, als an die Tür gehämmert wurde. „Macht auf
eine röchelnde Stimme. Jemand warf und ſtemmte ſich geg
Tür, bis der Riegel abbrach. Im Türrahmen ſtand ſc
überſtrömt der Wirt. „Razzia!” röchelte er, fuchtelte wil
den Händen und ſtob davon.
(Fortſetzung folgt.)
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Heute entſchlief unerwartet meine lie
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im 14. Lebensjahr.
In tiefer Trauer:
Frau Anna Möſer Wu
Adam Engermann.
Darmſtadt, den 7. September 1934.
Kirſchen=Allee 110b.
Die Beerdigung findet Montag, 10. Se
nachm. 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſt.
Todes=Anzeige.
Unſer heißgeliebtes, treues Mütterchen
Frau Eliſabeth Veith
geb. Schad,
Witwe des Eiſenb.=Oberſekr. Wilhelm Belt9
iſt heute nach einem arbeitsreichen Leben, voller Aul
opferung für die Ihren, kurz vor Vollendung 19e=
78. Lebensjahres, in aller Ruhe heimgegangen.
In tiefem Schmerz:
Die trauernden Hinterbliebenenl
Darmſtadt, Kaſinoſtr. 12, Stuttgart, Nauheim un!
Dortmund, den 8. September 1934.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 11. Sept. 42
nachm. 2 Uhr, von der Friedhofskapelle des Friedhoſe
(946
an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus, ſtatt.