Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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o. September 2.— Reichsmark und 20 Pfennig
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 244
Dienstag, den 4. September 1934. 196. Jahrgang
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„internat. Straßen=Kongreß in München.
chsminiſter Rudolf Heß über die Bedeukung des deutſchen Skraßennehes: Sicherung des Reichsgedankens
und Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit. — Hunderkkauſende finden Brok und Arbeit.
Ausländiſche Anerkennung
für das deutſche Skraßenbauwerk.
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DNB. München, 3. September.
Der 7. Internationale Straßenkongreß begann am Montag
tittag in der Techniſchen Hochſchule in München mit einer
ing der ſtändigen Internationalen Kommiſſion.
Bräſident Mahieu=Paris leitete die Verhandlungen. Er
rte unter allgemeiner Zuſtimmung, man ſehe ſchon in der
en Art der Vorbereitung des Kongreſſes, daß man es
er einmal mit einer ſehr guten Organiſation zu tun habe.
ſanke Deutſchland dafür herzlich und freue ſich, feſtſtellen
können, daß in Deutſchland die Wichtigkeit der Straße,
ders auch der Autoſtraße, ſo klar erkannt ſei wie in keinem
cen Lande der Welt mehr, abgeſehen vielleicht von Italien.
Der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen,
Todt, dankte für die anerkennenden Worte des Präſidenten
begrüßte den Kongreß als Vertreter der Reichsregierung
ſchland wiſſe den Wert der Arbeit des Internationalen
andes der Straßenkongreſſe zu ſchätzen und habe den
ſch, dieſer Wertſchätzung auch ſichtbaren Ausdruck zu
ver=
r. Er habe die Ehre dem Verband eine Schöpfung deutſcher
* als Erinnerung überreichen zu dürfen.
Inter ſtärkſtem Beifall wurde dann die Hülle von dem
enk der Reichsregierung abgenommen. Es handelt ſich um
künſtleriſch und techniſch gleich wertvollen Roſſebändiger
Nymphenburger Porzellan. Das Werk wurde 1920 von
Alkademieprofeſſor Dr. Wackerle=München für die
Nymphen=
er Manufaktur geſchaffen.
Heneralinſpektor Dr. Todt gab dem Wunſche Ausdruck,
Geſchenk möge im Verwaltungsgebäude des Ständigen
nationalen Verbandes in Paris einen entſprechenden Platz
Sodann wurde in die Verhandlungen eingetreten. Die
cklung der Geſchäfte lag in den Händen des
General=
ärs des Verbandes le Gavrian. Als nächſtes
Kongreß=
wurde Holland beſtimmt.
Reichsminiſter Rudolf Heß
am Nachmittag eine Rede, die über alle deutſchen Sender
ragen wurde.
Der Reichsminiſter führte nach der Begrüßung der
Ver=
von faſt 50 großen Staaten u. a. aus:
Vir empfinden es dankbar, daß die Entſcheidung des in
Arbeit ſo überaus nutzbringenden Internationalen Stän=
Verbandes der Straßenkongreſſe in Paris vor drei
en auf der Tagung in Waſhington auf Wunſch der
da=
fen deutſchen Teilnehmer ſo gefallen iſt, daß dieſer
Internationale Straßenkongreß jetzt im Jahre 1934 in
chland ſtattfindet. Es iſt ein glücklicher Zufall für uns,
twir es begrüßen, daß ein Anlaß beſteht für eine ſo große
auf ihrem Fachgebiet bedeutender Männer, die gewohnt
klar und nüchtern zu ſehen, was iſt, nach Deutſchland zu
en und in Augenſchein zu nehmen, was dieſes neue
chland insbeſondere auf ihrem eigenen Arbeitsgebiet
te. Wir glauben aber auch, daß es andererſeits für die
Eeßteilnehmer wertvoll und anregend iſt, daß dieſer Kongreß
n Deutſchland ſtattfindet, weil Deutſchland, das als eines
rſten Länder der Technik und des techniſchen Fortſchrittes
Ihnen die Bauten Ihres eigenſten Arbeitsgebietes aus
ter Schöpfungsperiode zeigen kann, welche ſicherlich zum
rnſten gehören, was auf dieſem Gebiet augenblicklich
ge=
wird.
ehen Sie ſich unſere Arbeitsdienſtlager, die
Land=
winnungsmaßnahmen, die Flußregulierungs= und
Urbar=
achungsarbeiten, ſehen Sie ſich überhaupt alle ſichtbaren
weiſe unſerer Anſtrengungen zur Wirtſchaftsbelebung
und Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit an.
ichten Sie unvoreingenommen die Menſchen auf der Straße
den Ausdruck ihrer Geſichter. Beſonders diejenigen von
ii, welche bereits früher vor der Machtergreifung des
nalſozialismus Gelegenheit hatten in Deutſchland
Beob=
igen zu machen, werden feſtſtellen können, wie die frühere
enis und Verkrampfung auf den Geſichtern abgelöſt wurde
den Ausdruck ruhiger Zuverſicht und Hoffnungsfreudig=
Sie werden auch feſtſtellen können, daß alle
Klaſſengegen=
gewichen ſind dem Zuſammengehörigkeitsgefühl. Nicht
deswegen ſchlage ich Ihnen vor, den Rahmen Ihrer
Be=
uingen in Deutſchland weit zu ſpannen, damit Sie unſere
.t loben ſollen, ſondern weil wir glauben, auch
beiſpiel=
o wirken zu können für die übrige Welt, ſoweit ſie ſich
chaftlich in einer ähnlichen Lage befindet wie Deutſchland.
Die Welt mag dem nationalſozialiſtiſchen Syſtem ſympathiſch
üüberſtehen oder nicht, eines muß ſie anerkennen: Die
Ergeb=
dieſes Regierungsſyſtems ſind bei uns auf alle Fälle
t, daß es im Hinblick auf die große Kriſe, welche die Welt
iblicklich durchmacht, und im Hinblick auf die Gebote und
derniſſe in anderen Ländern für dieſe zumindeſt geboten
int, unſere Regierungsart und =form nicht ohne weiteres
ehnen, ſondern ſie auf alle Fälle zu ſtudieren.
Dank der Initiative Adolf Hitlers ſind die Autobahnen
Fchlands, die eigenſte Idee des Führers, in raſchem Tempo
in großem Stil in Angriff genommen worden. Vom
Opunkt national=imperialiſtiſcher Denkweiſe hätte
Deutſch=
kein Intereſſe daran, ſein Beiſpiel wirken zu laſſen und
nitſprechend die Beſichtigung der Arbeitsſtätten den
aus=
ſchen Fachleuten ſoweit als möglich zu erleichtern. Wir
betrachten die Welt — wirtſchaftlich geſehen — als ein Syſtem
von ſich gegenſeitig ergänzenden nationalen Einheiten, ſo daß
Kriſen bei einem Teil derſelben auch den anderen Teil treffen,
d. h. Arbeitsloſigkeit und Armut als deren Folge in einzelnen
Staaten nicht ohne Rückwirkung auf die übrigen bleiben.
Der deutſche Skraßenbau
erfolgt im Großen unter zwei Geſichtspunkten. Einmal iſt es
ein Erfordernis des modernen Verkehrsweſens, die Straßen in
jenen beſtmöglichen Zuſtand zu verſetzen, den der Stand der
Technik ermöglicht, und zum anderen iſt es der Gedanke der
Arbeitsbeſchaffung zur Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit der
im deutſchen Straßenbauprogramm ſeinen Niederſchlag findet.
Die Planungen für unſeren modernen deutſchen
Straßen=
bau ſind eng verbunden mit dem Streben nach Jahrhunderte
überdauernder Feſtigung der vom Nationalſozialismus
er=
rungenen politiſchen Einheit des Reiches. Das im Aufbau
be=
griffene Verkehrsnetz, welches in Deutſchland entſtehen wird,
erfüllt die Forderung nach Reichseinheit auch auf
verkehrs=
techniſchem Gebiete.
Die Arbeit an der Verwirklichung des Straßenbauprogramms
des Führers gab bisher bereits etwa 150 000 Arbeitern auf den
Bauſtellen und über 200000 in den Lieferwerken Arbeit, Lohn
und Brot. Dabei iſt ſeit dem 23. September 1933, dem Tag
der Inangriffnahme des großen Werkes der Reichsautobahnen
durch den Führer noch kein volles Jahr verfloſſen. Bis Ende
1934 wird die Geſamtzahl der direkt und indirekt Beſchäftigten
allein bei den Reichsautobahnen 250 000 erreichen.
Etwa 150 000 finden Arbeit in dem ergänzenden Aufbau der
Reichs= und Landſtraßen. Die Beſchäftigung wird nach
fachmänni=
ſcher Schätzung ſechs bis ſieben Jahre in gleichem Maße anhalten.
Der deutſchen Wirtſchaft fließen aus der Arbeit für die
Reichsauto=
bahnen und für das vorhandene Straßennetz jährlich Aufträge in
Höhe von 7 bis 800 Millionen RM. zu. Das Ausmaß der
techni=
ſchen Leiſtung iſt an folgenden Ziffern zu ermeſſen:
Es werden für den Bau der Reichsautobahnen 260 Millionen
Kubikmeter Erde bewegt, 4,5 Millionen Kubikmeter Beton werden
hergeſtellt und 500 000 Tonnen Stahl für Brückenbauwerke müſſen
geliefert werden.
Es iſt uns vom Auslande der Vorwurf gemacht worden, wir
legten unſer Geld in großen innerdeutſchen Projekten an, anſtatt
unſeren Schuldverpflichtungen nachzukommen.
Nach meiner Anſchauung kann das
Problem der deutſchen Arbeitsbeſchaffung nicht mit
dem der Schuldverpflichkungen in Zuſammenhang
gebracht werden. Denn mobiliſieren wir die Millionen
Arbeits=
loſen nicht zu praktiſcher Arbeit, geben wir ihnen nicht Lohn und
Brot, ſo liegen die Arbeitskräfte brach. So wenig wie ein anderes
Volk der Erde könnten und wollten wir die arbeitsloſen
Volksge=
noſſen zugrunde gehen laſſen, wir müßten ſie erhalten. Millionen
Menſchen ſahen wir, als wir an die Macht kamen, zur Untätigkeit
verdammt. Wir ſahen auf der anderen Seite, daß alle Materialien,
die wir zum Straßenbau benötigen, innerhalb unſerer Grenzen
er=
reichbar ſind.
Was war näherliegend, als daß wir die Frage der
Mobiliſie=
rung von Menſchenkraft und Materialien löſten? Damit
verwan=
delten wir vorhandene Arbeitskräfte und vorhandenes Material in
Werte, die weiterhin geeignet ſind, im Laufe der Zeit neue Werte
hervorzubringen. Es iſt ein grundlegender Irrtum, zu glauben,
man könnte etwa ebenſogut mittels dieſer Arbeitskräfte und dem
im Inland vorhandenen Material Schulden bezahlen. Schulden
be=
zahlen, heißt exportieren: ſei es direkt in Form von Geld, ſei es
in Form von Waren. Geld ausführen können wir wur in Form
eines Geldes, das zwiſchenſtaatlich Geltung hat, und das ſind:
De=
viſen! Dieſe erhalten wir nur auf dem Wege des Warenabſatzes
im Ausland. Bekanntlich iſt jedoch die Möglichkeit des deutſchen
Warenabſatzes im Ausland erheblich eingeſchränkt worden. Nicht
durch unſere Schuld, ſondern ſogar gegen unſeren Willen.
Poli=
tiſche Geſichtspunkte, Antipathien gegen unſer Regierungsſyſtem
haben teilweiſe — wir hoffen nur vorübergehend — den Sieg
da=
vongetragen über wirtſchaftliche Vernunft. Die Zahlung von Schul,
den in Form von Waren direkt haben die Gläubigerländer
ohne=
hin ſeit längerem abgelehnt, um nicht ein weiteres Anſteigen der
Arbeitsloſigkeit bei ihnen hervorzurufen. Den größten Teil unſeres
überhaupt ins Ausland übertragbaren Volksvermögens haben wir
bereits ausgeliefert. Die übrige Welt hat den Güteraustauſch mit
uns eingeſchränkt und damit uns die Möglichkeit des
Schulden=
zahlens genommen. Sie kann nicht erwarten, daß wir deshalb etwa
darauf verzichten, die vorhandenen Arbeitskräfte und Materialien
im eigenen Lande nutzbringend zu verwerten. Unſere Waren will
man vielerorts in der Welt nicht haben; die Menſchenkraft, die
früher zu ihrer Herſtellung verwandt wurde, müſſen wir alſo
anderswo anſetzen. Zu bedenken iſt ferner, daß nur ein Bruchteil
der für den Bau der Autobahnen benötigten Mittel dem Staat
über die an ſich für eine entſprechende Zahl Arbeitsloſer
notwen=
digen Aufwendungen zur Laſt fällt. Tatſächlich ſind ſeitens des
Staates nur etwa 35—40 v. H. der Baukoſten für den Bau über
das hinaus aufzuwenden, was an ſich der Staat aufzubringen hat,
wenn die Bahnen nicht gebaut würden. Mit dem Einſatz von
hunderttauſenden ſchaffender Hände für die Straße erkennen wir
zugleich deren wieder wachſende Bedeutung an, nachdem bis in
unſere Tage hinein der Glaube herrſchte, die Straße verlöre
gegen=
über der Schiene weiter an Bedeutung.
(Fortſetzung auf Seite 2, erſte Spalte.)
*
Franzöſiſche Probleme.
Staviſky und Getreidepreis. — Barthou, der Jongleur mit den
ſieben Kugeln.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 3. September.
Die Ferien ſind zu Ende, die Regierung geht wieder an
die Arbeit. Präſident Doumerque wurde, wie immer bei ſeiner
Ankunft in Paris von der Menge mit Jubel begrüßt. Nun
werden auch einige nähere Angaben bekannt über die Probleme,
deren Löſung jetzt an die Reihe kommen ſoll. Das
Arbeits=
programm der Regierung entſpricht aber nicht ganz den
ofſi=
ziöſen Vorausſagen; die Ereigniſſe haben die offiziöſen Pläne
an vielen Punkten geſtört.
Das Wiederaufleben der Staviſkyaffäre, oder richtiger der
Prince=Affäre, zwingt die Regierung, ſich mit Schwierigkeiten
auseinanderzuſetzen, die man ſchon überwunden glaubte. Die
Ermordung des Richters Prince bleibt für die öffentliche
Meinung in Frankreich die Fortſetzung der Staviſkyaffäre und
die Ueberzeugung hat ſich nun einmal feſtgeſetzt, daß die
Ver=
antwortlichen des Staviſkyſkandals den Richter, der zu viel
über ſie wußte beſeitigt hatten. Das Mißtrauen gegen die
Unter=
ſuchung iſt vollkommen und man begegnet überall der
Behaup=
tung, daß die Behörden alles vertuſchen und die Wahrheit
nicht aufdecken wollen. Der Juſtizminiſter Chéron wird auf
das heftigſte angegriffen, beſonders von rechts.
Es iſt nicht leicht, in dieſer Angelegenheit die
Trennungs=
linie zwiſchen der Forderung nach Gerechtigkeit und
innen=
politiſchen Intriguen zu ziehen. Jedenfalls wird die Lage der
radikalen Partei durch das Wiederaufleben dieſer Streitigkeiten
geſchwächt. Das bedeutet aber nicht unbedingt eine Stärkung
des Burgfriedens, wie viele denken. Auf jeden Fall muß
feſt=
geſtellt werden, daß es der Regierung Doumergue nicht gelang,
die Staviſky=Angelegenheit zu liquidieren oder auch nur zu
erreichen, daß ſie in einer leidenſchaftsloſen Atmoſphäre
be=
handelt werde.
Das dringlichſte Problem des Augenblicks iſt für die
Regie=
rung die Frage der Getreidepolitik. Sie iſt außerordentlich
kompliziert und im Grunde genommen unlösbar, da jede
Ueber=
legung darauf zurückführt, daß Frankreich ſich der Lage auf
dem Weltmarkte anpaſſen müſſe, dies aber nicht tun kann. Aber
wenn Bauernaufſtände drohen, muß die Regierung dringend
handeln, ganz unabhängig davon, wie ſich ihre Maßnahmen
vom prinzipiellen Standpunkt aus geſehen ausnehmen.
Zu den dringenden Problemen rechnet man aber heute in
Paris auch die Außenpolitik. Offiziös verlautet nach
wie vor, daß ſie unverändert bleibt. Dieſe Behauptung klingt
aber ganz eigentümlich hohl. Die Außenpolitik Barthous nämlich
hat bisher in jedem Punkte ſtändig zu Aenderungen geführt;
wenn ſie alſo unverändert bleibt, dann kann man ſich ruhig
auf weitere Umſtellungen gefaßt machen. Die polniſche
Freund=
ſchaft wurde mit der ruſſiſchen vertauſcht, das läßt ſich nicht
mehr ableugnen. Und die Frage des Augenblicks iſt, ob die
Freundſchaft mit Belgrad durch die Annäherung an Rom
er=
ſetzt werden ſoll. Gewiß haben — wie man das in allen
offiziöſen Erklärungen finden kann — die Gefühle Frankreichs
für ſeine alten Verbündeten keine Aenderung erfahren. Aber
das Unglück iſt, daß es ſich jetzt nicht um Gefühle handelt,
ſondern um politiſche Realitäten, und die Frage iſt geſtellt:
Will man die Annäherung an Italien fallen laſſen oder die
Auflockerung der Kleinen Entente als unvermeidlich hinnehmen?
Denn die franzöſiſch=italieniſche Freundſchaft macht nicht nur die
Lage Jugoſlawiens, ſondern auch die der Tſchechoſlowakei
prekär, und in Rumänien iſt man ſchon beſorgt um politiſchen
Anſchluß für den Fall, daß die Kleine Entente ihre Bedeutung
einbüßen ſollte. Nicht unbedeutende Kreiſe ſollen in Bukareſt
an eine polniſche Orientierung denken, und trotzdem es ſich
dabei nur um Zukunftserwägungen handelt, iſt man in Paris
bereits nervös geworden.
Die Annäherung an Italien wird hier zum
erſten Mal in ihren letzten Konſequenzen
über=
dacht. Und die auftauchenden Bedenken unterſcheiden ſich ganz
merkwürdig von den begeiſterten Stimmen, die früher jeden
Annäherungsverſuch begrüßten. Ja man fragt ſich ganz ernſtlich,
ob das franzöſiſch=italieniſche Problem überhaupt eine allgemeine
Löſung erfahren kann. Die Kenner der Situation glauben
eher, daß es ſich nur um politiſche Tauſchgeſchäfte von Fall zu
Fall handeln kann. Auch Muſſolini wahrt ja eiferſüchtig die
Bewegungsfreiheit der italieniſchen Außenpolitik, da er keine
allgemeinen Formeln und feſten Bindungen liebt.
Nichtsdeſtoweniger bedeutet jeder Annäherungsverſuch zwiſchen
Frankreich und Italien die Aufrollung des geſamten
Mittelmeerproblems. Darum erörtert man in Paris
auch jetzt die Frage der Befeſtigung der Dardanellen durch die
Türkei mit beſonderem Intereſſe. Die Türkei beſitzt
formal=
juriſtiſch die Handhabe, um die Abſchaffung der Klauſeln des
Lauſanner Vertrages zu fordern, welche ihr die Befeſtigung der
Meerengen verbieten. Ueberdies behauptet man hier, daß de
Türkei in Wirklichkeit ſchon jetzt wieder militäriſch Herr der
Dardanellen wäre. In Ankara zeigt man ſich aber doch unruhig
über die italieniſchen Stützpunkte in Rhodes, Stampalia und
Leros, die fieberhaft ausgebaut werden. Jedenfalls ſind die
ſranzöſiſchen und italieniſchen Intereſſen in dieſer Frage nicht
die gleichen.
Die Kriſe der franzöſiſchen Kolonien hat,
wenn ſie auch eine Auswirkung der Weltwirtſchaftskriſe iſt,
jetzt zu politiſchen Sorgen Anlaß gegeben, die man gar nicht
mehr verbirgt. Bei den Schwierigkeiten in Algier und Marokko,
mit denen man ſich jetzt auseinanderſetzen muß, geht es um
das Verhältnis Frankreichs zum Iſlam. Die fortgeſchrittenen
Elemente der einheimiſchen Bevölkerung in Algier und Marokko,
am meiſten diejenigen, die in Frankreich ſtudierten, ſind unter
dem Einfluß der paniſlamitiſchen Benegung
in Kairo hat, geraten. Ganz ebenſo wie die konſervativſten
religiöſen Kreiſe, mit denen ſie ſich in der Oppoſition gegen
Frankreich vorzüglich verſtehen. Man fühlt hier die Gefahr.
Und die günſtigen Nachrichten über die Petroleumfunde in
Marokko verſtärken hier das Gefühl für die Wichtigkeit der
nordafrikaniſchen Poſition Frankreichs ſelbſt bei den Skeptikern.
Die Petroleumfunde in Marokko! Ueber ein Jahr ſpricht man
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 2 — Nr. 244
davon, aber möglichſt nur vertraulich. Ueber ihre wahre
Be=
deutung laufen die widerſprechendſten Gerüchte umher, aber es
ſieht faſt ſo aus, als ob in der Zukunft das Erdöl in Marokko
zu einem politiſchen Faktor — und nicht zu einem Ruhefaktor
am Mittelmeer werden könnte.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
Das Problem der Straße oder Schiene beſtehl
prakkiſch für uns nicht mehr.
Auch von einer Konkurrenz beider Verkehrswege kann in
Deutſch=
land nicht geſprochen werden, da beide in das Verhältnis
organi=
ſcher Ergänzung zueinander gebracht worden ſind.
Wir Deutſchen hoffen, daß auf den großen Reichsautobahnen
ausländiſche Gäſte jeder Nationalität fahren werden, um die
Kenntnis unſeres Landes, ſeiner Menſchen und ihres Wollens
mit in die Heimatländer zu tragen. Auf der Baſis gegenſeitiger
Achtung der Völker wird dann eheſtens eine Konſolidierung der
politiſchen und wirtſchaftlichen Beziehungen eintreten. Auch in
dieſem Gedanken ließ der Führer die deutſchen Reichsautobahnen
Geſtalt werden. Erkennen Sie, meine Herren Delegierten des
Auslandes, auch darin ſeinen Willen zum Frieden und zu
fried=
licher, ſchaffender Arbeit, den er und ſeine Mitarbeiter öfter als
einmal zum Ausdruck brachten.
Nach Reichsminiſter Heß, deſſen Rede lebhaften Beifall weckte,
nahm Generalinſpektor Dr. Todt das Wort. Dann ſprach,
leb=
haft begrüßt, der Präſident des Internationalen Ständigen
Ver=
bandes der Straßenkongreſſe,
Senator Mahieu=Paris.
Er dankte der deutſchen Regierung und ſeinen deutſchen
Kol=
legen für die freundliche Einladung nach München. Wir haben
hier, ſo erklärte er, eine Atmoſphäre freundſchaftlichen Vertrauens
und echten Zuſammenarbeitens gefunden. Der Redner ſagte auch
der Reichsregierung beſten Dank für das wunderbare Geſchenk,
das im Verwaltungsgebäude in Paris aufgeſtellt werden wird
als ſtändige Erinnerung an den Kongreß. Die wertvolle
Zu=
ſammenarbeit der Straßenbautechniker aller Länder hat ſich von
Kongreß zu Kongreß verſtärkt. Heute ſind wir verſammelt in
einem Lande, welches auf dem Gebiete des Straßenbaues
außer=
ordentliche Fortſchritte gemacht hat. Wir haben das vollſte
Ver=
trauen zu dem Talent und der Schaffensfreude der deutſchen
In=
genieure und wiſſen, daß, wenn ſie etwas in Angriff nehmen, ſie
auch ſicherlich Fortſchritte erzielen. Anſchließend übermittelten
die Führer von 22 ausländiſchen Abordnungen dem Kongreß die
herzlichſten Glückwünſche, nämlich die Vertreter von Argentinien,
Braſilien, China, Dänemark. Finnland, England, Frankreich,
Griechenland, Holland, Italien. Japan, Irland, Luxemburg,
Südſlawien, Polen Rumänien, Schweden, Schweiz, Spanien,
Ungarn, Bolivien ſowie der Vereinigten Staaten.
Für die bayeriſche Staatsregierung begrüßte
Miniſterprä=
ſident Siebert den Kongreß.
Präſident Dr. Todt ſchloß hierauf die eindrucksvolle
Kund=
gebung, an der neben den eingangs erwähnten Perſönlichkeiten
auch der Reichsſtatthalter in Heſſen, Sprenger, teilnahm. Die
meiſten Teilnehmer begaben ſich dann zur Eröffnung der
Stra=
ßenbauausſtellung auf der Thereſienhöhe.
Feierlicher Empfang des diplomakiſchen
Korps durch den Führer.
Nachdem das Amt des Reichspräſidenten mit dem des
Reichs=
kanzlers vereinigt und der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler
in der Volksabſtimmung vom 19. Auguſt mit neun Zehntel
Mehr=
heit als Staatsoberhaupt beſtätig worden iſt, werden die in
Ber=
lin akkreditierten Botſchafter, Geſandten und Geſchäftsträger der
fremden Mächte vom Führer und Reichskanzler zur Entgegennahme
ihrer offiziellen Antrittsbeſuche und der Glückwünſche der fremden
Staatsoberhäupter und Regierungen am Mittwoch, den 12.
Sep=
tember im Reichspräſidentenpalais feierlich empfangen werden.
Schuſchnigg bei der Andreas=Hofer=Gedenkfeier.
EP. Wien, 3. September.
Eine Gedenkfeier zur Erinnerung an die Freiheitskämpfe
von 1809 und den Freiheitshelden Andreas Hofer fand am
Sonn=
tag auf dem Berge Iſel bei Innsbruck ſtatt.
Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg hielt die Feſtrede, in der er
u. a. ausführte, Oeſterreich ſei lebensfähig, wenn man es in Ruhe
leben laſſe. Schuſchnigg wandte ſich ſehr ſcharf gegen alle
Ver=
ſuche auswärtiger Mächte, ſich in die innere Politik Oeſterreichs
einzumiſchen. Er betonte, daß es keinen Frieden mit jenen
Leu=
ten geben könne, die geheime Waffenlager unterhielten, oder die
den Grundſatz „Oeſterreich den Oeſterreichern” nicht anerkennen
wollten. Die Regierung wolle den Frieden, aber ſie lehne jede
Art von Emigrantenpolitik entſchieden ab.
„uteiet ein dautet Zum neuen Heich.
Von Karl Sohm.
(afp) An den Rebenhängen der Lahn, auf der Burg Naſſau,
blühte das reichsunmittelbare Geſchlecht der Freiherrn von und
zum Stein. Es erkannte keinen anderen Herrn über ſich als den
Kaiſer in Wien und Gott im Himmel.
Die Politik Friedrichs des Großen war von ſeinem Geiſte
er=
füllt geweſen, neben ihm hatte kein großer Staatsmann Platz
ge=
habt, da er ſein eigener Miniſter, ſein eigener Staatsrat geweſen
war. Er hatte das „Létat e’st moi” in einem höheren Sinne
ver=
wirklicht.
Als Friedrich II. ſeine Augen ſchloß, ſtand Preußen ratlos an
ſeinem Sarge. Friedrich Wilhelms II. Hang zum Wunderbaren,
ſeine Sinnlichkeit und Schwäche brachten ihn unter den Einfluß
Unwürdiger. Auch als Friedrich Wilhelm III. ſeinem Vater folgte,
änderte ſich nichts in Preußens Politik. Haugwitz, ein
charakter=
loſer, eitler Wüſtling, und Conrad, ein ſchlaffer, genußſüchtiger
Schöngeiſt, wurden ſeine Ratgeber. Kein großer Staatsmann
ſtand dem jungen König zur Seite.
Preußen war auf den Lorbeeren Friedrichs des Großen
ein=
geſchlafen.
Stein war bis zum Jahre 1804 Oberpräſident in Weſtfalen
geweſen. Hier hatte er ſchon ſeine Gedanken — die in ſeinem
ſpäteren Reformwerk Wirklichkeit werden ſollten — in der Praxis
erprobt. Als er 1804 zum Miniſter berufen wurde, bezeichnet er
als Grundſatz ſeiner Tätigkeit, daß die freie Benutzung des
Bo=
dens und die möglichſt geringe Beſchränkung des menſchlichen
Fleißes die Maxime einer geſunden Gewerbepolitik ſein müſſe.
Seine Tätigkeit gewann eine noch höhere Bedeutung, als
Frankreichs Uebermut Preußen zum Kriege zwang. Stein wollte
„durch alle Mittel einer beſonnenen, gründlichen, nachhaltigen
Finanzkunſt dem König den freien Gebrauch ſeiner Macht möglich
machen”. Aber noch ſtand der König unter dem Einfluß der
ehr=
loſen Unterwerfung eines Haugwitz und Lombard, er wagte nicht,
Frankreich den Krieg zu erklären. Der Unwille des Volkes über
die ſchmachvolle Abhängigkeit von Frankreich wurde immer lauter.
Da entſchloß ſich Stein, dem König eine Denkſchrift zu überreichen.
Er verlangte freie gemeinſame Beratung des Geſamtminiſteriums,
Entfernung aller hemmenden Mittelsperſonen zwiſchen König
und Miniſtern. die Kabinettsräte bezeichnete er als Verräter. Der
König empfand dieſen Schritt als eine unberechtigte Einmiſchung
und war darüber ſehr empört.
Auf den Feldern von Jena brach Preußens Größe zuſammen.
Die Feſtungen fielen ohne Widerſtand, es gab nur wenige
rühm=
usnahmen. Berlin begrüßte den Korſen mit „Vive
lem=
lid
Vom Tage.
Nürnberg ſteht ſchon ganz im Zeichen des Reichsparteitages,
der heute mit dem Empfang der in= und ausländiſchen Preſſe
er=
öffnet wird. Ueberall wird die letzte Hand angelegt werden, die
letzten Vorbereitungen für den Empfang der Hunderttauſende
aus dem Reich und Ausland getroffen. Nürnberg iſt gerüſtet und
will ſeinem Namen als Kongreßſtadt des neuen Reiches Ehre
machen.
In Homburg (Saar) ſollte am Sonntag ein großes
anti=
fasciſtiſches Grenzlandtreffen ſtattfinden. Auch dieſe
Veranſtal=
tung war wieder eine aufgelegte Pleite. Aus dem ganzen
Saar=
gebiet hatte man einſchließlich Frauen und Kindern insgeſamt
vielleicht 800 Perſonen zuſammengetrieben, die ſich in der
Haupt=
ſache durch wüſtes Randalieren bemerkbar machten.
In dem Prozeß gegen den Kriegsblinden Rathke, der wegen
angeblicher Spionage von der Metzer Strafkammer zu 1½
Jah=
ren Gefängnis verurteilt worden war, iſt jetzt ſowohl von dem
Staatsanwalt als auch von dem Angeklagten Berufung eingelegt
worden. Man wird geſpannt ſein müſſen, ob der
Appellations=
hof in Metz es fertigbringen wird, dieſes ungeheuerliche Urteil
zu beſtätigen.
Die Verhaftung des Generaldirektors der Berndorfer
Metall=
warenfabrik Arthur Krupp A.G., Fritz Hamburger, wird von der
öſterreichiſchen Preſſe veröffentlicht. Gegen Hamburger wird die
Beſchuldigung erhoben, den Aufſtändiſchen des 25. Juli Waffen,
und vor allem Maſchinenpiſtolen geliefert zu haben.
Der ungariſche Handelsminiſter Fabinyi iſt am Montag
nach=
mittag mit dem in Ungarn konſtruierten Schienenautobus „
Ar=
pad” der ungariſchen Staatsbahn, der die Strecke Wien-
Buda=
peſt in 2½ Stunden zurücklegt, in Wien eingetroffen, wo er mit
dem öſterreichiſchen Handelsminiſter Stockinger Beſprechungen,
insbeſondere über Fremdenverkehrsfragen, führt.
Henntends Suur bentſcheinn.
Die franzöſiſche Regierung hat dem Saarausſchuß des
Völker=
bundes eine Denkſchrift überreicht, die ſie erſt in den nächſten
Tagen veröffentlichen will. Inzwiſchen trägt ſie aber durch
An=
deutungen in der Preſſe dafür Sorge, daß die Tendenz dieſer
Denkſchrift ſo gedreht wird, wie ſie Frankreich haben möchte, ohne
daß der Gegenſeite die Möglichkeit der Nachprüfung gegeben
wird.
Eine Berliner Zeitung glaubt ſogar zu wiſſen, daß
Frank=
reich den Wunſch nach einer unmittelbaren deutſch=franzöſiſchen
Ausſprache geäußert habe. Eine Beſtätigung dieſer Auffaſſung
haben wir bisher aber nirgends erhalten können. Sie würde ja
auch eine überraſchende Schwenkung bedeuten, da Frankreich
bis=
her allen Einladungen von deutſechr Seite ſich verſagt hat.
Wir ſehen vorderhand den tieferen Sinn dieſer Denkſchrift
in einer ganz anderen Richtung. Frankreich verkennt nicht die
Uebergangsſchwierigkeiten, die bei der Rückgliederung des
Saar=
gebietes ſich ergeben müſſen, und es möchte deshalb ſeine
finan=
ziellen und wirtſchaftlichen Forderungen rechtzeitig und in
mög=
lichſt hohem Umfang anmelden, möchte dabei aber gleichzeitig
nicht als beteiligte Macht, ſondern mehr als wohlwollender
Schiedsrichter in eigener Sache auftreten. Das iſt eine nicht
un=
bedenkliche Verwiſchung der Zuſtändigkeit. Frankreich iſt und
bleibt Partei im Abſtimmungskampf. Wenn nicht die
Rücken=
deckung durch Frankreich vorhanden wäre, dann wäre das ganze
künſtliche Gebilde der ſeparatiſtiſchen Emigranten ſchon längſt
zerplatzt. Wenn Frankreich klug genug iſt, die Propaganda für
den Anſchluß des Saargebietes an Frankreich als hoffnungslos
abzublaſen, dann ſieht es doch ſeinen Vorteil in der Forderung
der Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Zuſtandes und ſetzt
da=
für alle ſeine Mittel ein. Frankreich iſt ja das einzige Land, das
an dem heutigen Zuſtand ein Intereſſe hat.
Der Arbeitsdienſt=Brief des Herrn Knoe
nac Genſ.
EP. Genf, 2. September.
Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht heute vormittag
gleichzeitig den letzten Vierteljahresbericht der
Saarregierungs=
kommiſſion für die Zeit vom 1. April bis 30. Juni d. J. ſowie
einen Bericht der Regierungskommiſſion des Saargebietes an
den Völkerbund über die in den Büros des FAD, der Deutſchen
Front beſchlagnahmten Dokumente,
Der Bericht über die Beſchlagnahme der Dokumente beſteht
aus einem ausführlichen Schreiben des Präſidenten der
Regie=
rungskommiſſion, Knox, an den Generalſekretär des
Völker=
bundes, ſowie drei Anhängen, in denen zum Teil die bereits
der Saarpreſſe als Auflagenachricht zugeſtellten Berichte wie
auch einige Briefe der Reichsleitung des Arbeitsdienſtes an die
NSDAP. des Saargebietes — ſie ſtammen noch aus den
Monaten Oktober und November 1933 — veröffentlicht werden.
In einem beſonderen Anhang, der die Form einer Denkſchrift
der Regierungskommiſſion hat, wird ſodann die Bedeutung der
pereur!” und „Ruhe iſt die erſte Bürgerpflicht!” lautete die
Pa=
role. Stein rettete die Staatskaſſe nach Königsberg. Der König
bot ihm proviſoriſch das Miniſterium des Auswärtigen an, er
wagte immer noch nicht, Haugwitz zu entlaſſen. Doch Stein machte
die Annahme von der Umgeſtaltung des Miniſteriums abhängig
und forderte die Entlaſſung Beymes und Lombards, der
Hand=
langer Haugwitz. Als er alle vermittelnden Vorſchläge
zurück=
wies, hielt der König es für Trotz und ſchrieb:
„Ich habe mit großem Leidweſen erſehen, daß Sie als ein
widerſpenſtiger, trotziger, hartnäckiger und ungehorſamer
Staats=
diener anzuſehen ſind, der, auf ſein Genie und ſeine Talente
pochend, weit entfernt, das Beſte des Staates vor Augen zu haben,
nur durch Capricen geleitet, aus Leidenſchaft, aus perſönlichem
Haß und aus Erbitterung handelt.”
Stein gab dem König eine entſprechende Antwort und
for=
derte ſeine ſofortige Entlaſſung. Ohne ein Wort der Anerkennung
wurde ſie gewährt.
Charakterloſe Kreaturen hatten über einen Mann geſiegt, der
Preußen aus ſeinem Unglück retten wollte und konnte. Stein
ging auf ſeine Stammburg Naſſau. Pläne für die Wiedergeburt
des Staates bewegten ihn, er hielt den ſittlichen Verfall und die
Teilnahmsloſigkeit des Volkes für die Urſachen des Unglücks.
Vaterlandsliebe und aufopfernde Hingebung für den Staat
muß=
ten im Volke neu entflammt werden.
Preußen war tief gefallen. Der Friede zu Tilſit hatte ſein
Schickſal beſiegelt. Alle Augen wandten ſich auf Stein, den Retter.
Der König mußte den Mann, den er fortgeſchickt hatte,
zurück=
rufen. Stein lag krank am Fieber, doch ohne zu überlegen folgte
er dem Ruf der Pflicht. Jetzt, in der Not, trat er ſein Amt
be=
dingungslos an.
Nun begann das geiſtige Wirken jener Männer, deren
Mit=
telpunkt Stein war. „Mit kühner Hand, hoch am Steuer, riß er
das halb zerſchellte Preußen in neue Bahnen.‟ Das alte dynaſtiſche
Preußen war untergegangen. Stein ſchuf das neue Preußen, das
nur mit deutſchem Geiſt ſiegen konnte. Sein prophetiſcher Genius
erkannte den hohen Beruf Preußens für Deutſchlands
Wieder=
geburt.
Stein machte Preußen durch ſeine Reformen erſt innerlich
ſtark, damit es ſpäter den Kampf gegen Eroberer erfolgreich
füh=
ren konnte. Es galt, das Wahre, den höheren ſittlichen Gehalt
aus der franzöſiſchen Revolution herauszuſchälen und ihre wirklich
heilſamen Lehren auf geſetzlichem Wege auf das Volk
anzuwen=
den. Dazu gehörten die ſtaatsbürgerliche Freiheit, die Aufhebung
der drückenden Standesverhältniſſe, die Befreiung des Gewerbes
vom Zunftzwang und die Löſung des Bodens vom Druck der
Feu=
dallaſten. „Es kommt darauf an, die Disharmonie welche im
Volk ſtattfindet, die Bande, welche nur einzelnen nützen und
da=
durch die Vaterlandsliebe lähmen, aufzuheben.”
genannten Dokumente im Sinne und nach Auffaff
Regierungskommiſſion unterſucht.
Der Brief des Präſidenten Knox iſt vom 17. Auguf „io=
und behauptet, durch die Hausſuchungen im Büro des
Deutſchen Front ſeien die Beſchwerden, die Herr Knoy greuiz
in einem früheren Schreiben an den Völkerbundsrat.
er ſeine Initiative zur Anwerbung ausländiſcher Polize
Pp
ankündigte, gegen die Deutſche Front und ihre Organt
gerichtet habe, erhärtet worden. Die beſchlagnahmter
bewieſen, daß Beamte der Regierungskommiſſion zu
laſſungen oder Handlungen durch Vorfälle veranlaßt .
ſeien, die nur als Korruption und Druck bezeichnet
könnten. Andere Dokumente bewieſen, daß die Deutſe
unerlaubte Beziehungen zu Behörden im Reich unterhe
beſonders ſchweres Vergehen will die Regierungsko
in dem in einem vom 6. Oktober 1933 datierten Dokur
haltenen Plan ſehen, etwa 10 000 Saardeutſche im
Reiches außerhalb der entmilitariſierten Zone des Rhernde
bis zum Abſtimmungstermin zu halten, um ſie, ſo,
Rückgliederung des Saargebietes vollzogen iſt, in ausg Te
Zuſtande ins Saargebiet entſenden zu können. Da.
Knox darauf hin, daß die Kredite für die Ausbildu Seieſ
10 000 Saardeutſchen für die Zeit von 1½ Jahren
lionen Mark betrügen. Knox will daraus ſchließen.
10 000 Saardeutſchen eine militäriſche Ausbildung 5a
ſollten, die den Artikeln 42 bis 43 des Verſailler Iſ,
widerſpreche. Die Zahl 10000, welche in dieſem Doku ft
gegeben ſei, ſei im übrigen in Wirklichkeit noch übem
worden; insgeſamt befänden ſich in dieſer Situation in seit
arbeitsdienſt, allerdings einſchließlich der entmilit ne=
Zone, rund 16 000 Saardeutſche. Zum Schluß teilt K
mit, daß er ſich zum Verbot des FAD, im Saarge
anlaßt geſehen habe und erſucht nochmals den Vk ſHun
angeſichts der durch die beſchlagnahmten Dokumente au gechk
Situation, ſich davon zu überzeugen, daß die Re nun
kommiſſion unbedingt die Unterſtützung des Völkerbund ſesſt
ihren Bemühungen, neutrale Polizeikräfte für das E gebie
anzuwerben, erwarten müßte.
Die Reichsleikung des Arbeitsdie
gegen die Behaupkungen des
Pranidenfen Rnox.
DNB. Berlin, 3. Sef Bei,
Die Reichsleitung des Arbeitsdienſtes teilt in
die Behauptungen des Präſidenten der Regierungsk =iſſt
des Saargebiets in ſeinem Schreiben an den Generalſe 7rd
Völkerbundes hinſichtlich des Arbeitsdienſtes mit:
1. Die Behauptung, daß eine militäriſche Ausbil g M
ſaardeutſchen Arbeitsmänner (Arbeitsfreiwillige) im „tſchen
Arbeitsdienſt ſtattfindet, entſpricht nicht den Tatſacher Shn
weder eine ſolche Ausbildung ſtattgefunden, noch 2t ſt
ſtatt, wie der Arbeitsdienſt überhaupt keinerlei m riſcht
Ausbildung betreibt.
2. Die Behauptung, daß die ſaardeutſchen Arbe Em
außerhalb der entmilitariſierten Zone Dienſt tun, iſt f.
Tu=
ſache iſt vielmehr, daß innerhalb der entmilitariſier Zon ſelt
2115 ſaardeutſche Arbeitsdienſtfreiwillige ihren Stand / aben, der
3. Die „beſondere Ausbildung für den Saarkam) eſtel
darin, daß den jungen Saardeutſchen im Arbeitsd einſ
beſondere Betreuung in Hinſicht ihrer Erziehung z Fcuß
deutſchen Menſchen zuteil wird.
4. Von dem Kredit von 12900 000 Mark für 1 Srief
haltung von 10 000 jungen Saardeutſchen weiß der Lauſchi
Arbeitsdienſt nichts. Er trägt die Koſten für die Saa ſche
in ſeinen Reihen aus eigenen Mitteln. Dieſe Koſten ihl
gis jetzt von keiner Stelle und in keiner Form erſtatte Hrdel
de Jongh Präſidenk der Abſtimmungskom 7!
im Sepkember und Okkober.
DNB. Saarbrücken, 3. Se S
Wie die Abſtimmüngskommiſſion mitteilt, wird na/ fr. u0
ihr bei ihrem Amtsantritt feſtgelegten Beſtimmungen
des Präſidenten von den drei Mitgliedern der Komn frW0
Altersreihe nach abwechſelnd übernommen.
Nachdem Rohde (Schweden) während der Monate
Auguſt den Vorſitz geführt hat, geht derſelbe nunmehr 9
tember und Oktober auf Herrn de Jongh (Niederlande/ 1
Tunisreiſe des franzöſiſchen Marinemini”.
Kriegsmarineminiſter Pietri iſt am Sonntag a
Tunis abgereiſt, wo er die Marineanlagen von Biz/ EE
tigen will. Er wird unterwegs in Korſika anlegen, um
militäriſchen Anlagen dieſer Inſel in Augenſchein zu
So befreite Stein am 9. 10. 1807 zunächſt den B
„Mit dem Martinitage 1810 hört alle Gutsuntertänig!
ſern ſämtlichen Staaten auf. Nach dem Martinitage 18
nur freie Leute,” hieß es in dem Geſetze. 1808 gab er dR0
zu der perſönlichen Freiheit auch das Eigentum. So ſchuf —"
aller Widerſtände einen kräftigen, ſelbſtändigen Bauern
freien Bauern, die in den Kampf zogen, wußten nun, *
kämpften und bluteten.
Durch die Städteordnung vom 19. 11. 1808, verb 2‟
Etung
auch das Bürgertum, das bisher nur Gegenſtand der 2 . für
geweſen war, lebendig mit der Heimat. Der Bürger
„mündig erklärt”, er durfte an der Verwaltung ſeiner ‟
teilnehmen. Aber nur, wer im Wirtſchafts= oder Staa /—
was geleiſtet hatte, ſollte zur Selbſtverwaltung zugelaſſ —
denr
So wurden Gemeinſinn, Opferfreudigkeit und Heimatli
B
Bürger geweckt. Ein einiges neues Deutſchland der fre!
und Bürger war Steins Ziel.
W
Nur ein Jahr hatte Stein für Preußens komme g
Arbei
wirken dürfen, als Napoleons Machtwort ihn aus ſel
riß. In ſeinem politiſchen Teſtament vom 24. 11. 18.
er den Weg, den ſeine Nachfolger zu gehen hätten. We!
berg auch nicht den ſchöpferiſchen Geiſt Steins, nicht ſei
ſame Charaktergröße beſaß, ſo hat er doch mit geſch
weitergebaut, wozu der große Baumeiſter den Grund
hatte. Alle Reformen, die 1807—1813 verwirklicht w.
in Steins Denkſchrift in Umriſſen gezeichnet. Schatnt
die allgemeine Wehrpflicht und Wilhelm von Humbo.
form der Bildungsanſtalten in ſeinem Sinne durch=
Nicht die engherzige Liebe für Preußen, ſondern.
zeugung, daß um dieſen Kern ein neues Deutſchland we.
erfüllte ihn. „Mein Wunſch, Preußen vergrößerk 2u
nicht aus einer blinden Anhänglichkeit an dieſen Sia
aus der Ueberzeugung, daß die Zerſtückelung Deutſchta.
um Nationalehre und Nationalgefühl bringt. Ich U.
für Preußen, ſondern für Deutſchland eine dichtere,
ſtalliſation und werde dieſe Meinung mit ins Grab Ne.
andern die Zerſplitterung der Nationalkraft gefallen.
Dem Grafen Münſter ſchreibt er: „Ich habe nur ein
das heißt Deutſchland! Mir ſind die Dynaſtien in de
blick großer Entwicklung vollkommen gleichgültig. E
Werkzeuge; mein Wunſch iſt, daß Deutſchland Areß
werde.”
So hat Stein ſeinem Volke ein heiliges Vermäch
laſſen, das weder von reaktionären Kräften noch
De=
loſigkeit des demokratiſch=ſozialiſtiſchen Syſtems verhle
konnte, und die Aufgabe des neuen Reiches witb. *
Erbe zu vollſtrecken.
B. Berlin
ſienſtes te
der Reg
an den 6
dienſtes
tilitäriſch
1Sfreiwilli
2.
E
Dienstag, 4. September 1934
„Wahrheiken unker Verbündeken”.
„Gczeka Polſka” über die polniſch=franzöſiſchen
Beziehungen.
DNB. Warſchau, 3. September.
Die halbamtliche „Gazeta Polska” veröffentlicht unter der
verſchrift „Wahrheiten unter Verbündeten” einen Aufſatz, in
n ſie ausführt, ſie breche nunmehr das Schweigen, das ſie
angeſichts der polenfeindlichen Angriffe der franzöſiſchen
eſſe in der Hoffnung auferlegt habe, daß dieſe Angriffe
auf=
en würden. Sie glaube gezwungen zu ſein, gegen einen
artigen Feldzug Einſpruch zu erheben, da er dem höchſten
t, nämlich dem Bündnis der beiden Nationen, ſchließlich
ruch tun könne. Der polenfeindliche Feldzug beruhe auf
ren. Unwiſſenheit und Unkenntnis des Kernes der
polniſch=
rzöſiſchen Beziehungen ſelbſt. Das Bündnis zwiſchen Polen
Frankreich entſpringe nicht nur der Sympathie der beiden
ionen füreinander, ſondern vor allem ihren tiefſten
Lebens=
reſſen. Das Bündnis ſchaffe die Grundlage für die
Gleich=
nung ihrer internationalen Politik, beſonders dort, wo
teinſame Intereſſen in Frage kämen. Aber gemeinſame
itik bedeute nicht ſo viel, wie die Politik nur eines der
tragspartner, wie es gewiſſe franzöſiſche Publiziſten
hin=
en möchten.
Das polniſch=franzöſiſche Bündnis, eines der Hauptpfeiler
europäiſchen Friedens, beſtehe in Gegenſeitigkeit. Eine auf
es Bündnis begründete Politik werde nur dann wirkſam
wenn ſie das Ergebnis gegenſeitiger Verſtändigung ſei.
einer ſolchen könne jedoch keine Rede ſein, wenn eine
tei verſuche, der anderen ihre Gedanken aufzuzwingen.
beſondere könne nichts Poſitives und Dauerhaftes in
Oſt=
pa außerhalb Polens oder ohne Polen getan werden.
Zelgiſche Befürchkungen wegen des Oſtpaktes?
EP. London, 3. September.
Zu der Reiſe des belgiſchen Außenminiſters Jaſpar nach
Pa=
meldet der „Star”, daß dieſe Reiſe im Zuſammenhang mit
belgiſchen Widerſtand gegen das Oſtpaktprojekt ſtehe.
Bel=
vertrete die Auffaſſung, daß eine etwaige Garantie
Frank=
s für die ruſſiſche Weſtgrenze ſeine eigene Sicherheit unter
Pakt benachteiligen könnte, da es damit in die Gefahr
ge=
in einen etwaigen Krieg zwiſchen der Sowjet=Republik und
Etſchland verwickelt zu werden. — In engliſchen diplomatiſchen
ſen, ſo fügt das Blatt hinzu, ſei man geſpannt darauf, wie
franzöſiſche Regierung dieſe Befürchtungen, die von England
ilt würden, zerſtreuen könnte.
Die Abwärksbewegung des Pfundes hälk an.
EP. London, 3. September.
Obwohl die Abwärtsbewegung des Pfundes heute nicht an=
und die Währung ſich ſoagr augenſcheinlich auf Eingreifen
Bank von England hin gegenüber der Goldwährung etwas
gte, wurde für Gold ein neuer Rekordpreis erzielt. Der Preis
ag 141 Schilling und 7 Pence für die Unze, was gegenüber
Samstag eine Preisſteigerung um 2 Pence bedeutet.
300 Marl
iſchen weiß k!e
ir die
ſe
nei Fom .
*
Bglückter Putſchverſuch griechiſcher Unkeroffiziere.
DNB. Athen, 3. September.
Eine Gruppe der Unteroffiziere der Flugabwehrbatterien
rnahm in der Nacht zum Sonntag einen Aufſtandsverſuch.
der Bewaffnung von Mannſchaften ſollten dieſe in
Panzer=
wagen untergebracht werden. Die Mannſchaften weigerten
redoch an dem Putſch teilzunehmen. Darauf erbrachen die
roffiziere die Kaſſenſchränke im Verwaltungsgebäude und
keten mit dem geraubten Geld. Die militäriſche und polizei=
Unterſuchung iſt noch im Gange.
Arbeitsdienſtpflicht
im Kampf gegen die Nil=Ueberſchwemmungen.
Wie aus Kairo berichtet wird, hat ſoeben die
Regie=
die Behörden durch Verordnung ermächtigt, alle
körper=
tauglichen Männer in Aegypten zu zwingen, ihre
Berufs=
keit zeitweiſe zu unterbrechen und bei den Erdarbeiten zum
tze gegen die Ueberſchwemmungen des Nils zu helfen. Da
.ts 200000 Mann an der Verſtärkung der Nildämme
iten, geht aus der Verordnung der Ernſt der Lage am Nil
Markin Opik ſtirbk.
Von Ludwig Bäte.
Ap. Er lag allein, keiner mochte des Peſtkranken Zimmer
ichen. Es var auch wohl einerlei, der Tod war gewiß, und
ſollte das Geſchwätz vor dem Antlitz des Ewigen!
Dänrtin Opitz ſann brütend über ſein Leben nach. Bunzlau,
hen, Frankfurt a. d. O., Holland, Siebenbürgen, Wien,
s. nun Danzig — der Ring, in dem ſeine Jahre abgelaufen
en, war weit und reich geweſen. Gehungert hatte er nie,
inands II. Gnade hatte ihn mit dem grünen Lorbeer des
Dich=
gekrünt und ihm das Adelspatent in die Taſche geſteckt, und
Widerklang ſeines Werkes hielt unverdroſſen an. Nur
ge waren den gleichen Weg gegangen, keiner zu ſeiner Zeit.
Das „Büchlein von der deutſchen Poeterei” wurde noch heute
all genannt, wo man mit rechtem Ernſt und edler Zucht
ches Weſen wollte, aus Verwahrloſung und welſchem Geiſt
Zentrum des eigenen Herzens vorzuſtoßen, ſeine Sonette und
iſprüche lagen auf den Tiſchen der Gelehrten und der Bou=
und es konnte ihm keiner nachſagen, daß er allezeit ſein
auf einer Saite geſtrichen. Es ſchallte darin von Weltliebe
Erlöſungsleid, von Vaterland und Menſchheit, Epikur und
ka; Schäferſpiele und Klagelieder hoben Tanz und
Betrach=
an, er hatte nichts verſäumt, ſich als ein echter Herr der
riſſance zu verſchwenden. Daß es ihm nun der Tod gleich=
— wer konnte es ihm verdenken und ihn ſchmähen! Er griff
los in die reife Frucht der Bäume und fragte nicht danach,
e voll Fleiſch oder wurmſtichig war.
r wiſchte das glühende Haar zur Seite. Für die knappen
Undvierzig Jahre, die ihm ein Höherer gegönnt, mochte das
gen, er hatte ſich in die Sinne der Verſtehenden deutlich
ſchrieben. Aber er ſpürte, wie das fehlte, nach dem ihn am
en gehungert, die Liebe der Einfachen, der Stillen und
chten, die jedes Werk treuer bewahren als Buch und Lehre,
von deren Mund es weiter geht auf Kind und Enkel, un=
Tich ſich fortpflanzt zu Gott. Es war ihm immer wohl bei
n geweſen und keineswegs aus der Sättigung von allzu
gen Gelagen der Höfe, ſondern aus einem frühen und ver=
2nsvollen Gefühl für jedes Warme, Herzliche und Unver=
Fſene.
Der Auguſtabend quälte in den Raum, die ſcharfen Eſſenzen
n ungut, er ſtieß das enge Fenſter auf. Der Arzt würde
riicht darum ſchelten!
Aber da war es doch, ſein Lied, das er einſtmals aus ſon=
— Sommerfreude geſungen. Eliſabeth Günther hatte ſie ge=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 244 — Seite 3
Der Kaiſerpalaſt Pujis in Flammen
Die Brandfackel im Fernen Oſten. — Brandſtifter im Palaſt des mandſchuriſchen Kaiſers.
Forkſehung der Atkenkate in Mandſchukno.
Der direkke Angeiff auf Puji.
DNB. Peiping, 3. September.
Nach einer Meldung aus Tſchangtſchun iſt im Palaſt des
mandſchuriſchen Kaiſers Puji Feuer ausgebrochen. Die
Privat=
gemächer des mandſchuriſchen Kaiſers und ſeiner Familie ſind
vom Brande noch verſchont geblieben; da das Feuer aber weiter
wütet, iſt zu befürchten, daß der ganze Palaſt abbrennt.
Freiwil=
lige Helfer und Truppen ſind angeſetzt, um die Arbeit der
Feuer=
wehr zu unterſtützen. Der Juſtizminiſter und höhere Beamte der
Geheimen Staatspolizei weilen am Brandherd, um die Urſache
des Feuers zu ermitteln.
Die Senſationen und Anſchläge im Fernen Oſten überſtürzen
ſich förmlich. In der letzten Woche zwei Attentate auf die
ſtrate=
giſch wichtigſten Bahnlinien der Mandſchurei; heute ſteht der
Kaiſerpalaſt Pujis in Flammen. — Bisher war es gelungen, die
Wohnräume des jungen Kaiſers der Mandſchurei noch zu ſchützen,
doch ſcheint wenig Hoffnung zu beſtehen, der Feuersbrunſt noch
Einhalt gebieten zu können.
Auch dieſe Kataſtrophe wird man in den Rahmen der
poli=
tiſchen Anſchläge der letzten Zeit rücken müſſen, denn die
Ver=
mutung liegt auf der Hand, daß Brandſtifter ihre Hand im Spiel
haben und daß die Brandſtiftung nicht das Werk gewöhnlicher
Verbrecher iſt. Kaiſer Puji hat eine große Anzahl Feinde. Gegen
ihn ſind faſt alle, die auch gegen die Japaner ſind. Bisher war
er von Anſchlägen auf ſein Leben verſchont geblieben. In der
Hauptſache wohl, weil die Japaner ihn mit einem ſtarken und
lückenloſen Schutz umgaben. Sie haben ihm eine ausgezeichnet
arbeitende Geheimpolizei gegeben. Außerdem ſteht eine
wohl=
bewaffnete Leibwache ſtändig zu ſeiner Verfügung.
Vielleicht glaubten ſeine Gegner, ihn auf dem Umweg über
eine Brandſtiftung ins Jenſeits befördern zu können, nachdem
man wohl erkannt hatte, daß ein Anſchlag auf ſein Leben ein
Ding der Unmöglichkeit ſein würde. Verräter laufen in der
Mandſchurei in großer Zahl herum. Warum ſollen nicht auch
unter dem Perſonal des Kaiſers Kreaturen ſein, die für ein
reichlich bemeſſenes Trinkgeld dunklen Plänen Vorſchub leiſten.
Puji wird die Niederbrennung ſeines Palaſtes mit Faſſung
zu tragen wiſſen. Große Schätze dürften kaum umgekommen ſein,
da er erſt vor kurzem ſeinen Einzug gehalten hat und die für ihn
errichteten Gebäude irgendeinen Vergleich mit den Prachtbauten
ſeiner Vorfahren nicht aushalten.
Neue ruſſiſche Prokeſtnoke an Japan.
EP. Moskau, 3. September.
In einer neuen, vom ſtellvertretenden Außenkommiſſar
Sto=
moniakow unterzeichneten und dem japaniſchen Botſchafter Ota
überreichten ſowjetruſſiſchen Proteſtnote gegen die Verhaftung
ruſſiſcher Beamten der chineſiſchen Oſtbahn wird die Behauptung
aufgeſtellt, daß die Verhafteten, darunter auch eine Frau,
ſyſte=
matiſch gefoltert worden ſeien, um von ihnen Geſtändniſſe zu
er=
preſſen. Die Sowjetregierung ſchließt die in ſehr ſcharfem Ton
gehaltene Note mit einem Proteſt gegen alle dieſe Maßnahmen
der japaniſchen Behörden. Sie gibt der Erwartung Ausdruck,
daß ſofort alles nötige getan wird, um dieſem unerträglichen
Zu=
ſtand, der die Beziehungen zwiſchen beiden Ländern ſchwer
be=
laſte, ein Ende zu bereiten.
Verſchärfung der Skreiklage
in den Bereinigken Skaaken.
800000 Mann im Ausſtand.
EP. Waſhington, 3. September.
Nach einer vorläufigen Zählung der Streikleitung haben am
Samstag 99 Prozent der Textilarbeiter der Streikparole Folge
geleiſtet, ſo daß die Zahl der in den Ausſtand getretenen
Ar=
beiter 800 000 überſteigt. Hie und da kam es am Sonntag zu
Reibungen zwiſchen Streikenden und Polizei, jedoch wurden keine
ernſteren Zwiſchenfälle gemeldet. Die Lage iſt aber ziemlich
ge=
ſpannt, da die ſtreikenden Arbeiter gegen die von den einzelnen
Werken angeworbenen Detektive, einen beſonderen Haß hegen.
Außerdem haben in einigen Südſtaaten, ſo beſonders in Neueng=
land, die Arbeitgeber die Abſicht angekündigt, am Dienstag in
den Betrieben die Arbeit mit Streikbrechern wieder
aufzuneh=
men; ſie haben von den Gouverneuren der betreffenden Staaten
zu dieſem Zweck die Entſendung von Truppen zum Schutze der
Arbeitswilligen gefordert.
Der Vollzugsausſchuß der amerikaniſchen Sozialiſtiſchen
Par=
tei hat der Textilarbeiter=Gewerkſchaft telegraphiſch mitgeteilt,
daß die Sozialiſten bereit ſeien, den Streikenden in ihrem „Kampf
gegen die fasciſtiſche Standardiſierung der ſchlecht bezahlten
Amerikaner” zu helfen.
Ueber 20 Millionen Hilfsbedürftige in den
Vereinigken Staaken.
DNB. Waſhington, 3. September.
Die Zahl der Unterſtützungsbedürftigen in den Vereinigten
Staaten dürfte nach einem Bericht des Sekretärs des
Nothilfe=
vollzugsausſchuſſes an Präſident Rooſevelt im Februar 20 bis 23
Millionen, alſo etwa ein Sechſtel der Bevölkerungszahl der
Ver=
einigten Staaten erreichen. Die bisherigen Geſamtausgaben für
die Nothilfe ſeit dem Jahre 1930 werden auf drei Milliarden
Dollar geſchätzt.
Aufkakk in Genſ.
Wer wird Präſidenk der Völkerbundsverſammlung?
EP. Genf, 3. September.
Der Finanzausſchuß des Völkerbundes verſammelte ſich heute
vormittag zu ſeiner 55. Sitzung, die von dem belgiſchen Vertreter
Janſſen geleitet wird. Auf der Tagesordnung dieſer Ausſchuß=
Sitzung ſtehen die Fragen der Finanzlage Oeſterreichs, Ungarns
und Bulgariens. Der öſterreichiſche Finanzminiſter Dr. Bureſch
und der Präſident der Oeſterreichiſchen Nationalbank, Dr.
Kien=
böck, nahmen an der Eröffnungsſitzung teil.
Im Zuſammenhang mit der Frage der Präſidentſchaft für die
am 10. September beginnende Völkerbundsverſammlung hört man
in unterrichteten Kreiſen des Völkerbundes, daß man jetzt an eine
Wahl des türkiſchen Außenminiſters Tewſik Rüſchdi Bey zum
Prä=
ſidenten der Völkerbundsverſammlung denkt, da nach Meldungen
aus Wien weder Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg noch der
öſter=
reichiſche Außenminiſter Berger=Waldenegg während der ganzen
Verſammlungsdauer in Genf bleiben.
Leſterreich wünſcht Konverkierung der
Völkerbunds=
anleihe von 1923.
DNB. Paris, 3. September.
Vor ſeiner Abreiſe zur Völkerbundsratstagung hat der
öſter=
reichiſche Finanzminiſter Dr. Bureſch dem Wiener Berichterſtatter
des Pariſer Blattes Le Jour beſtätigt, daß Oeſterreich zur
Er=
leichterung ſeiner Finanzlage die Konvertierung der
Völker=
bundsanleihe von 1923 beantragen werde. Die Verhandlungen
ſeien ſo weit fortgeſchritten, daß dieſe Frage, in der nächſten
Sitzung des Finanzausſchuſſes und des Anleihekontrollausſchuſſes
des Völkerbundes geregelt werden könne. Oeſterreich wünſche eine
Verlängerung dieſer bis zum Jahre 1934 zu tilgenden Anleihe.
Eine Herabſetzung der Jahreszahlungen würde die Finanzlage
Oeſterreichs und ſeines Staatshaushaltes fühlbar erleichtern, um
ſo mehr, als die Jahreszahlungen nach dem urſprünglichen Plan
von Jahr zu Jahr anſteigen.
Die Schweiz wird mit „Nein” ſkimmen.
EP. Bern, 3. September.
Heute vormittag ſind im Bundeshaus die drei Mitglieder
der bundesrätlichen Delegation für auswärtige Angelegenheiten
und der Völkerbundsdelegation zuſammengetreten zur
Beſpre=
chung der Frage, welche Haltung die Schweiz mit Bezug auf den
Eintritt Rußlands in den Völkerbund und die Zuweiſung eines
Sitzes im Völkerbundsrat einzunehmen hat. Das Ergebnis der
dreiſtündigen Ausſprache iſt, daß die Delegation des Bundesrats
einſtimmigen Antrag auf Nein ſtellen wird.
heißen, und der Tag war ſonnig und von unverſtelltem Blau
geweſen. Er war von ihr gegangen wie ſo oft in ſeiner
Unbe=
ſtändigkeit, und ſie mochte lange verheiratet ſein. Er hörte recht,
vom Grünen Tor ſangen die Kinder unbekümmert in alles Elend
der dumpfen Gaſſen hinein:
Kommt, laßt uns ausſpazieren,
Zu hören durch den Wald
Die Vögel muſizieren,
Daß Berg und Tal erſchallt!
Wohl dem, der frei kann ſingen,
Wie ihr, ihr Volk der Luft,
Mag ſeine Stimme ſchwingen
Zu der, auf die er hofft!
Martin Opitz lächelte, die Ewigkeit hielt noch eine Minute
an, ehe ſie ihn aufnahm. Aber in dieſem Augenblick lag alles
beſchloſſen, was ein Leben Glück und Einſicht geben kann. Denn
aus den Türmen der Gelehrſamkeit und aus den Eiskammern des
Denkens fing eine Blume an zu blühen, fiel ein Apfel an, im
Bauerngarten zu prangen, atmete das Volk, das nach der
Weis=
heit der Bücher nichts, doch alles nach dem Brunnen der tiefen,
dunkeln und ſüßen Seele fragt, die auch der Mord des immer
noch währenden Glaubenskrieges nicht zuſchütten konnte.
Warum Bevölkerungspolitik? Von Dr. C. Thomalla.
Franckhſche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart.
In der Reihe der Schriften „Wir in unſerer Zeit”
(Franckhſche Verlagsbuchhandlung. Stuttgart) behandelt der
Re=
ferent für Bevölkerungspolitik im Reichsminiſterium für
Volks=
aufklärung und Propaganda, Dr. C. Thomalla, die Grundlinien
der Bevölkerungspolitik im Dritten Reich in der Form von
Fra=
gen und Antworten.
* Wilhelm Scharrelmann: Das Fährhaus. Carl Schünemann
Verlag, Bremen.
Einen Roman aus der Worpsweder Landſchaft nennt
Schar=
relmann ſein neues Buch, und dieſe Landſchaft von Moor, Heide
und Waſſer wirkt auch beſtimmend auf den Charakter des ganzen
Werkes. Es iſt eine Geſchichte von verhaltenen Leidenſchaften,
von mancherlei verworrenen Schickſalen, die ſich alle irgendwie in
dem „Fährhaus” kreuzen und ſich dort ineinander verhaken.
Scharrelmann hat eine leiſe und behutſame Art, davon zu
er=
zählen; trotzdem er in der Ichform ſpricht, drängt ſich ſeine
Per=
ſon nie in den Vordergrund. Man ſieht überall zwiſchen den
Ge=
ſtalten mit ihren ganz perſönlichen Kämpfen und Schickſalen
hin=
durch die Weite der niederdeutſchen Landſchaft. — Stiliſtiſch wird
man zu Anfang ſtark an Hausmann erinnert. Ob die gleiche
Landſchaft, in der beide Dichter leben, und die gleiche
Weltfröm=
migkeit, mit der ſie dieſer Landſchaft gegenübertreten, die
Aehn=
lichkeit ausmacht? Späterhin findet Scharrelmann dann ſeinen
ganz eigenen Ausdruck für das, was er erzählen will. — Es iſt
ein feines Buch, echt norddeutſch in ſeiner Miſchung von Herbheit,
Weiche und Leidenſchaftlichkeit.
* Eines heſſiſchen Demagogen Werdegang, Verurteilung und
Flucht aus ſeiner Babenhäuſer Feſtungshaft. Von Wilhelm
Schulz. Bearbeitet, eingeleitet und erläutert von Prof. Dr.
K. Eſſelborn. Herausgegeben vom Geſchichts= und
Ver=
kehrsverein Babenhauſen. Preis RM. 1.—
Babenhauſens Geſchichts= und Verkehrsverein hat
vielverſpre=
chend eine Sammlung von Abhandlungen „Aus Babenhauſens
Vergangenheit” mit dieſem ſchmucken, preiswerten Büchlein
er=
öffnet. Im geiſtvollen Stil mit viel Witz und Satire geſchrieben,
zeichnet er ein ungemein feſſelndes Lebensbild von Wilhelm
Schulz, der als heſſiſcher Offizier nach den Befreiungskriegen
eifriger Anhänger des Turnvaters Jahn wurde, ſich
ſchriftſtelle=
riſch um die Einführung eines Verfaſſungsſyſtems um Preſſe=
und Redefreiheit bemühte, ſchließlich wegen „politiſcher
Verbre=
chen” zu fünf Jahren ſtrenger Feſtungshaft verurteilt wurde, die
er in dem alten Hanauiſchen Grafenſchloß und Feſtungsgefängnis
zu Babenhauſen verbüßen ſollte. Die Vorgeſchichte ſeiner
Ver=
urteilung, das geiſtreiche Plänemachen und die kühne Ausführung
ſeiner abenteuerlichen Flucht, die er mit Hilfe ſeiner braven,
treuen Frau in der Neujahrsnacht 1834/35 glücklich bewerkſtelligte
— all dieſe Schickſale bilden in einer von Profeſſor Dr. Karl
Eſſelborn ausgezeichneten Bearbeitung den Hauptinhalt des
Werkchens.
W. Müller.
* Das Innere Reich. Zeitſchrift für Dichtung, Kunſt und
deut=
ſches Leben. Herausgeber: P. Alverdes und K. B. von
Mechow. Heft 6, September 1934., Verlag Albert Langen=
Georg Müller, München.
tungen und Abhandlungen dar. Gedichte von Blunck, Linke
Britting, und der bisher unbekannten Inge Seidel zeige
immer wieder das eifrige Bemühen der Herausgeber um weſens
echte Lyrik. An betrachtenden Beiträgen enthält das Heft Aus
führungen Rudolf Huchs über die Frage, was volkstümlich i
der Kunſt iſt, weiter einen beachtenswerten Aufſatz von Dr. R
Steinmetz über „Das nationale Deutſchland und die
Niede=
lande”, in dem ſich Anregungen für unſere kulturelle
Außenpoli=
tik finden laſſen. Den Beginn einer Reihe von Landſchafts= un
Heimatdarſtellungen deutſcher Dichter ſtellt Paula Gropper
„Steiriſche Landſchaft” dar. Ueber Beiträgen von Taube
Sander und Röſſing finden wir auch wieder ein Kapite
aus Emil Strauß' Roman „Das Rieſenſpielzeug”.
* Vererbung und Raſſe, von Studienrat Walter Lehmann.
Selbſtunterrichtsbriefe. Methode Ruſtin. Verlag von
Bonneß u. Hachfeld. Potsdam und Leipzig.
In dieſem erſten Brief zum Thema „Vererbung un
Raſſe” behandelt Studienrat W. Lehmann die wichtigſten
Tat=
ſachen der Vererbungslehre, die Ergebniſſe der Mendelſchen
For=
ſchungen, Bau und Tätigkeit der Zelle. Der Stoff wird ergänzt
durch anſchauliches Bildmaterial und vertieft durch
Wieder=
holungsfragen und Uebungsaufgaben.
Seite 4 — Nr. 244
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 4. September
wei mad den Areeltsplaß tänfcen!
Einzelheiken aus der Verordnung. — Bisher 40 v. H.
aller Beſchäftigken Jugendliche.
DNB. Berlin, 3. September.
Der „Angriff” hat ſich über einzelne Fragen der neuen
Verordnung über die Verteilung und den Austauſch von
Arbeits=
kräften mit dem zuſtändigen Referenten der Reichsanſtalt für
Arbeitsloſenverſicherung und Arbeitsloſenvermittlung in
Ver=
bindung geſetzt. Bei einer Unterhaltung mit Regierungsrat
Dr. Timm ergaben ſich u. a. folgende beſondere Geſichtspunkte:
Das Geſetz will die normale Gliederung wiederherſtellen.
Durch die unorganiſche Mißwirtſchaft in den vergangenen
Jahren ſind die Verhältniſſe völlig zerrüttet geweſen. Nach der
Berufszählung im Jahre 1925 gab es im Reich insgeſamt
14 Millionen Beſchäftigte. Davon waren 6 000 000 Jugendliche.
Alſo rund 40 v. H. ſämtlicher Beſchäftigten waren unter
25 Jahren — ein unglaublich großer Prozentſatz! — Dann iſt
die Dauer des Geſetzes alſo unbeſchränkt?
Jawohl. Das Geſetz gliedert ſich in zwei Teile, den
Aus=
tauſch von Arbeitsplätzen, der jetzt vorgenommen wird und
zeitlich begrenzt iſt; und die künftige Einſtellung des Arbeiters
oder Angeſtellten unter 25 Jahren, die durch das Geſetz
end=
gültig geregelt wird, um die normale Gliederung des
Arbeits=
marktes wiederherzuſtellen. — Mit wem verhandelt das
Arbeits=
amt über die Durchführung?
Mit den Betrieben direkt: Zur Erleichterung der
Durch=
führung werden zuerſt die großen Betriebe über 20
Arbeits=
kräfte erfaßt, während die kleineren Betriebe nur auf beſondere
Anforderung erfaßt werden. — Werden von der Aktion ſämtliche
Jugendliche erfaßt?
Es beſtehen beſtimmte Vorſchriften über die Jugendlichen,
die in die Sonderaktion einbegriffen ſind. Daneben werden
natürlich die ſozialpolitiſchen Vorausſetzungen geprüft. Daneben
gibt es außerdem noch eine Anzahl anderer Berufe, bei denen
ein Ausſcheiden aus dem Arbeitsprozeß der Vernichtung der
Exiſtenz gleichkommt. Ich denke an Künſtler, Theaterangeſtellte
uſw. In ſolchen Fällen muß der Betriebsführer die
Einzel=
heiten auf dem Meldeblatt vermerken. Es erfolgt dann eine
genaue Präfung. Und es treten dieſelben Vorſchriften wie ſie
für die Beſchäftigung Jugendlicher bei ſolchen Arbeiten, für
die ſie fachlich beſonders geeignet ſind, in Kraft. — Zu welchem
Termin erſolgt das Ausſcheiden der Jugendlichen? Beſteht nicht
die Gefahr einer unfreiwilligen Arbeitsloſigkeit einer beſtimmten
Zeitſpanne zwiſchen Ausſcheiden aus der Arbeit und
Wieder=
unterbringung?
Nein, die Gefahr beſteht nicht. Die Jugendlichen werden
zu dem Zeitpunkt entlaſſen, zu dem ſie vom Arbeitsdienſt
über=
nommen werden können. Natürlich hat der Betriebsführer die
Möglichkeit der vorſorglichen Kündigung, um den Jugendlichen
an dem Tage, an dem er angefordert wird, ſofort abgeben zu
können. — Was geſchieht, wenn unſoziale oder ſtaatsfeindliche
Betriebsführer verſuchen, die Durchführung der Verordnung
zu ſabotieren?
Mit dieſer Möglichkeit beſchäftigt ſich die Anordnung direlt
nicht. Es tritt hier aber § 6 des Geſetzes zur nationalen Arbeit
ein. Der Betriebsführer iſt danach verpflichtet, ſeine
ſozial=
politiſchen Maßnahmen im Vertrauensrat zu erörtern. Zu
dieſen ſozialpolitiſchen Maßnahmen gehört die Durchführung
der neuen Verordnung zweifelsohne. — Gibt es ſonſt eine
Kontrolle für den Betriebsführer bei Durchführung der
Maß=
nahme?
Abſchnitt II § 4 ſetzt eine derartige Möglichkeit, die noch
von den zuſtändigen Stellen zu regeln iſt, voraus. — Werden
von der Aktion auch die älteren Arbeitsloſen erfaßt?
Ja, gerade um dieſe Kräfte wieder einzuſchalten, iſt in der
Verordnung ein Leiſtungsausgleich eingeführt. Der Betrieb,
der männliche Angeſtellte über 40 Jahre einſtellt, die länger als
zwei Jahre Unterſtützung erhalten haben, erhält pro Mann bis
zu 50 RM. im Monat. Hat der neu Eingeſtellte Kinder, ſo
erhöht ſich der Satz um 5 RM. pro Kind. Der
Leiſtungs=
ausgleich wird ein halbe Jahr lang gezahlt. Wer Jugendliche
ohne Zuſtimmung des Arbeitsamtes einſtellt, wird automatiſch,
auf Meldung der Polizei hin, beſtraft. In allen anderen Fällen
erfolgt Anzeige vom Landesarbeitsamt.
Kommiſſariſche Beaufkragung der Führer
der deutſchen Studenkenſchaft.
DNB. Berlin, 3. September.
Der Führer der Reichsſchaft der Studierenden an den
deut=
ſchen Hoch= und Fachſchulen, Andreas Feickert, hatte Ende Auguſt
die Führer der Deutſchen Studentenſchaft in Rittmarshauſen bei
Göttingen einberufen. Im Mittelpunkt dieſes Lagers ſtande
wichtigen Fragen des Arbeitsdienſtes als Vorausleſe zum
ſchulzugang, der Kameradſchaftserziehung und des akadew —
Nachwuchſes, vor allem aber die wiſſenſchaftliche Zielſetzun
Deutſchen Studentenſchaft.
Nach der Ernennung der Hauptamtsleiter und Amte
der Reichsführung der Deutſchen Studentenſchaft und der —
führer der Deutſchen Studentenſchaft ſoll den Kreisführer
legenheit gegeben werden, für die zukünftige Arbeit der „7.
ſchen Studentenſchaft nach der Kenntnis der Arbeit in Ritt
hauſen die geeigneten Studentenſchaftsführer auszuwählen.
Reichsführer der Deutſchen Studentenſchaft, Andreas Feicker
aus dieſem Grunde die Führer der Einzelſtudentenſchaft
den Univerſitäten und Techniſchen Hochſchulen bis zur Et
dung durch die Kreisführer lediglich mit der kommiſſariſcher
terführung ihrere Aemter beauftragt.
Neufaſſung der Vorſcheiften
übet die Aroellsten.
DNB. Berlin, 3. Septen
Der Reichsarbeitsminiſter hat von der im Geſetz zur O.I„
der nationalen Arbeit vorgeſehenen Befugnis, die Arbeits= ſe
ordnung in der ſich aus dieſem Geſetz ergebenden neuen Faſſ
veröffentlichen, Gebrauch gemacht. Gleichzeitig ſind die bis
der Gewerbeordnung enthaltenen Vorſchriften über Lag (w
Dauer der Arbeitszeit, der Pauſen und der Ruhezeiten, in n
dere für Frauen und Jugendliche, mit den Beſtimmungen 1 Cr
beitszeitverordnung vereinigt worden. Eine ſachliche Aen
der Arbeitszeitvorſchriften iſt dadurch nicht eingetreten, a. vie
unter dem Namen Arbeitszeitordnung erfolgte Zuſammen
hat eine Reihe von Unſtimmigkeiten der bisherigen, aus d s
ſchiedenſten Zeitabſchnitten ſtammenden Beſtimmungen bim
und die bis jetzt verſtreuten Vorſchriften in einer einhe (en
Verordnung zuſammengefaßt zu dem Zweck, ihre Anwend
der Paxis zu vereinfachen und weeſntlich zu erleichtern.
Mit einem eindrucksvollen Weiheakt wurde am Mon die
Münchener Schlageter=Ausſtellung deutſcher Freikorps, arn
Reſidenzgebäude untergebracht iſt, der Oeffentlichkeit übe den,
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Hans=Werner Ebling.
Darmſtadt, Schlageterſtr. 38, den 3. Sept.
Beerdigung Dienstag, den 4. September,
vormittags 11.30 Uhr von der Kapelle
des alten Friedhofs Nieder=
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und die zahlreichen Blumenſpenden bei dem
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innigſt=
geliebten und unvergeßlichen
Günterchen
ſagen wir allen auf dieſem Wege unſeren
herzlichſten Dank. Beſonders danken wir
Herrn Pfarrer Irle für die troſtreichen Worte
am Grabe.
Die tranernden Hinterbliebenen:
Familie E. Kinkel.
Darmſtadt, Eſchollbrückerſtraße 14.
Dankſagung.
Für die zahlreichen und wohltuenden Beweiſe
herzlicher Anteilnahme, die uns bei der
Krank=
heit und dem Hinſcheiden unſerer lieben Mutter
Frau
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entgegengebracht wurden, ſagen wir auf dieſem
Wege unſern herzlichſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Heinrich Feldmann.
Darmſtadt, den 3. September 1934.
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Dio Welt
des Einzelhändlers!
Sie liegt nicht hinter Doppeltüren, ſie iſt nicht der
„grüne Tiſch”, an dem in langen Beſprechungen
über die Geſchicke des Unternehmens verhandelt
wird. In dem Verkaufsraum und im
Vorrats=
lager, da iſt ſein Arbeitsplatz. Da wird disponiert
und gerechnet, da iſt die Seele des Geſchäftes.
Doch unendlich viele Einzelhändler ſind durch
die vielſeitige Arbeit des Alltags ſo ſtark
ge=
bunden, daß ſie dabei oft eines ganz verſäumen;
nämlich den Kontakt mit allen denjenigen
her=
zuſtellen, die noch nicht zu ihrer Kundſchaft
ge=
hören, die Verbindung mit allen denjenigen
zu ſuchen, auf die es ihnen ebenſo ankommen
muß wie auf die Zufriedenſtellung ihrer alten
Kundſchaft.
Stellen Sie ſich um, meine Herren
Einzelhänd=
ler! Vergeſſen Sie bei Ihrem Streben nach
guter und preiswerter Leiſtung nicht die vielen
die Sie noch nicht für Ihr Geſchäft gewonnen
haben, die noch nicht die Güte Ihrer Ware
kennen. Werben Sie folgerichtig um dieſe
Käufer und nutzen Sie die erfolgerproble
Zeitungsanzeige, die zu Tauſenden und
Aber=
tauſenden ſpricht und die im Vergleich zu ihrer
großen Verbreitung und ihrem Erfolg billig iſt=
Vorwärts durch Werbun
im
Darmſtädter Cagblatt
Dienstag, 4. September 1934
Nr. 244 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Aus der Werkſtatt der Heinzelmännchen
Darmſiadt, den 4. September 1934.
Schrauk
hte (u
* Braune Handelsleuke in Darmſtadts Skraßen.
In den frühen Vormittagſtunden gab’s geſtern plötzlich vor
n Gebäude der Hauptpoſt ein Gedränge — Man ſchiebt ſich
jan, denkt ſchon unwillkürlich an einen Unglücksfall. Was iſt
los?
In der Mitte des raſch gebildeten Menſchenknäuels ſtehen ein
ir braune, abenteuerliche Geſtalten, Männer mit krauſen,
parzen Schnurrbärten, dunkeln Augen; eine Frau, ebenſo
ikeläugig und ſchwarzhaarig, in einem weiten, faltenreichen
* — Zigeuner. Zwiſchen ihnen liegen am Boden Stapel von
ligen, kleinen Teppichen in grellbunten, leuchtenden Farben.
ter der Männer hält ſo ein kleines buntes Viereck in der Hand,
ht und wendet es, nimmt ein anderes von dem Stapel, behält
ei immer aus einem Winkel ſeiner ſchlauen dunklen Augen
Frau im Auge, die Intereſſe für ſeine Ware gezeigt und ſich
n nach dem Preis erkundigt hat. In dem Moment, wo er eine
timmung auf ihrem Geſicht lieſt, drückt er ihr ſehr raſch den
nen Teppich in den Arm und ſtreckt ſchon die andere Hand aus,
das Geld in Empfang zu nehmen.
Aber das iſt auch das einzige Geſchäft, das hier zuſtande
mt. Als die braunen Handelsleute, ſehen, daß die übrigen
ſtehenden ſich trotz der leiſen, ermunternden Zurufe, die ſie ins
likum ſchicken, nicht zum Kaufen entſchließen wollen,
verſtän=
n ſie ſich untereinander raſch durch ein paar Blicke und knoten
Hüllen um die Teppiche wieder feſt. Mit einem Schwung
wer=
die Ballen auf den Rücken gehoben, auch die Frau hat ſich
z ſelbſtverſtändlich eine ſolche Laſt aufgeladen. Die braune
Ge=
chaft ſetzt ſich wieder in Bewegung, die ſchmächtigen und nicht
großen Geſtalten verſchwinden faſt unter den rieſigen Ballen
der Ecke der Grafenſtraße löſt ſich die Gruppe auf, einer nach
andern tritt in einen Laden, um dort ſein Glück zu verſuchen,
ſehr bald ſind die fremdartigen Geſtalten aus dem
Straßen=
verſchwunden.
Arbeitsdank-Geſchäftsſtellen.
STPA. Auf Grund einer Vereinbarung zwiſchen dem
Landes=
itsamt Heſſen und dem Arbeitsdank. Gau 25, Heſſen=Süd,
den bei ſämtlichen Arbeitsämtern des Gaues am 1. 9. 34
öeitsdankgeſchäftsſtellen eingerichtet. Dieſe
Ar=
zdankgeſchäftsſtellen unterſtützen die Arbeitsämter bei der
nittlung ehemaliger Arbeitsmänner. Um Verzögerungen zu
teiden, werden daher ſämtliche ehemalige Arbeitsmänner, falls
och keine Arbeit gefunden haben, angewieſen, ſich bei den
Ar=
dankgeſchäftsſtellen ihter zuſtändigen Arbeitsämter unter
age ihrer Papiere zu melden. Die Sprechſtunden der
Arbeits=
geſchäftsſtellen ſind auf vormitrags 7—1) Uhr jeſtgeſetzt. Eine
rſpruchnahme des Arbeitsdankes in Wiesbaden zwecks
Ar=
vermittlung kann in Zukunft nur in gruz beſonderen
Aus=
refällen geſtattet we den, damit eine ſachgemüße
Durchfüh=
durch die zuſtändigen Siellen nicht erſchwert wird.
— Hohes Alter. Am 5. September begeht Frau Chriſtine
k, Witwe, geb. Dächert, Schlageterſtraße 53, in körperlicher
geiſtiger Friſche ihren 87. Geburtstag.
* Frau Liſe Ramſpeck †. Vor einigen Tagen fand in aller
die Beiſetzung von Frau Liſe Ramſpeck, der Witwe des
vor ihr verſtorbenen Redakteurs Ramſpeck, ſtatt. Frau
ſpeck, die das ſchöne Alter von 78 Jahren erreichte und den
Darmſtädter Bürgern noch eine wohlbekannte
Perſönlich=
war, lebte während der letzten Jahre ſehr zurückgezogen in
r Damenheim in der Heinrichſtraße. Die wenigen, mit denen
) der letzten Zeit noch bekannt war, rühmen ihren nie
ver=
den liebenswurdigen Humor, ihre Herzensgüte und ihren
blick. Frau Ramſpeck, die über eine ſehr vielſeitige Bildung
gte, war eine geborene Märchenerzählerin und eine große
ndin der Kinder.
II. Konſularnachricht. Der an Stelle des Konſuls Friedrich
Melber zum Chileniſchen Wahlkonſul in Frankfurt a. M.
er=
ke Herr Emil Schnell iſt anerbannt und zur Vornahme
lariſcher Verrichtungen im Volksſtaat Heſſen zugelaſſen
en.
Neues Schmucktelegramm für den Reichsparteitag der
AP. Zum Reichsparteitag der NSDAP. in Nürnberg vom
5. 10. September hat die Deutſche Reichspoſt wieder ein
be=
res verbilligtes Telegramm eingeführt. Die
Reichspartei=
ſind eine Angelegenheit des geſamten deutſchen Volkes
ge=
en. Hunderttauſende von Partei= und Volksgenoſſen nehmen
in Nürnberg unmittelbar teil, der andere Teil des deut=
Volkes muß ſich damit begnügen, die Ereigniſſe in
Nürn=
aus der Ferne mitzuerleben. Das neue Telegramm ſoll die
ge zwiſchen den Beſuchern Nürnbergs und den
Daheimgeblie=
ſchlagen; es ſoll in feſtlichem Gewande den telegraphiſchen
ruſch von Grüßen und perſönlichen ſowie Familiennachrichten
den Minderbemittelten ermöglichen. Das neue Telegramm
deshalb nur 1 RM. Dafür kann man 10 Wörter
tele=
ieren, jedes weitere Wort für 5 Rpf. und das Telegramm
dem Empfänger auf einem eigens für den Reichsparteitag
sgegebenen Telegrammſchmuckblatt zugeſtellt. Das neue
ramm wird von Dienstag, den 4. September, bis
ein=
lich Samstag, den 15. September, bei allen
Telegramm=
meſtellen der Deutſchen Reichspoſt angenommen und kann in
rein geſchäftlichen Angelegenheiten an jeden beliebigen
Ɨnger im Deutſchen Reich gerichtet werden. Es erhält den
wenpflichtigen Dienſtvermerk — NSlX —. Vereinbarte
nſchriften und Fernſprechanſchriften ſind zugelaſſen; ebenſo
orausbezahlung des Botenlohns bei Telegrammen an Emp=
* im Landzuſtellbereich einer Telegraphenanſtalt (—XP—)
alle gebührenpflichtigen Dienſtvermerke über die
Vorausbe=
rg einer Antwort und auch die für Lagertelegramme
R— und — bahnlagernd —). Andere
gebühren=
ige Dienſtvermerke ſind nicht ſtatthaft. Das neue
Schmuck=
für den Reichsparteitag iſt nach einem Entwurf von Künſt=
Id durch die Reichsdruckerei in gewohnter Meiſterſchaft
aus=
t worden. Es zeigt auf der Vorderſeite in ſechsfarbigem
die Burg von Nürnberg, überſtrahlt von der aus Wolken
=brechenden Sonne des Hakenkreuzes, zu der ein großer,
oller Adler mutig emporſteigt. Die Vorderſeite trägt die
ſchrift: „Reichsparteitag der NSDAP. Nürnberg‟. Auf der
bigen Rückſeite iſt unter dem ſtrahlenden Hakenkreuz ein
in Abwehrſtellung mit emporgehobenen Schwingen
abge=
deſſen Fänge ein mächtiges Schwert umkrallen. Die ganze
ung umrahmen Roſen mit Dornen.
Alt=Darmſtadt=Verein. Am Donnerstag, den 6 Sept.,
5 8.15 Uhr, ſindet im Fürſtenſaal ein „
Philipp=
er=Gedächtnisabend” ſtatt, verbunden mit „Ein
rt der Tonſchule des Geheimrats Abt Vogler im leeren und
n Opernhaus, 1810”, unter der Leitung der Herren A. Nie=
T und Franz Harres. Gäſte können eingeführt werden.
Zum Tag des deutſchen Bolkskums am 16. Sepkember 1934.— Die gewallige Arbeitsleiſtlung der
Arbeils=
gemeinſchaft der Darmſtädker Frauengruppe des VSA.
Eigentlich müßte es in der Ueberſchrift ja „Heinzelfrauen”
heißen, denn es handelt ſich um eine Arbeit, die Frauen in
ſelbſtloſer, ſtiller, zäher Arbeit in den letzten Monaten
voll=
bracht haben.
Am Sonntag, den 16. September, findet bekanntlich auf dem
waldumrauſchten Hochſchulſtadion zu Darmſtadt der Tag
des deutſchen Volkstums (Feſt der deutſchen Schule)
ſtatt. Darmſtadts geſamte Schuljugend wird ſich dabei auf
grü=
nem Wieſenplan unter ſtrahlender Herbſtſonne mit der
Bevöl=
kerung aller Kreiſe unſerer Stadt vereinigen zu machtvollem
Bekenntnis für die Einheit deutſchen Volkstums in
aller Welt, für die Verbundenheit aller Deutſchen, wo immer
ſie auch wohnen. Im Mittelpunkt dieſer großen
Jugendveranſtal=
tung der letzten Zeit ſteht ein Bewegungsfeſtſpiel von
Walther Eckart „Volk will zu Volk”. Maſſen von
Jugend=
lichen werden die Fläche des Stadions in farbenbunter Kleidung
beleben. Zählt doch das Spiel an die 2000 Mitwirkende.
1400 Koſtüme waren anzufertigen. Die
Arbeitsgemein=
ſchaft der Frauengruppe Darmſtadt des V.D.A. hat
unter der zielbewußten ſtraffen Leitung von Frau Sabine
Koepke das Rieſenwerk vollbracht. Die 1400 Koſtüme ſind fix
und fertig und harren der jugendlichen Träger zu
eindrucksvol=
lem Spiel, 120 Grünkinder werden in Eckarts Spiel
Ober=
ſchleſien, Danzig und Sudetendeutſchland darſtellen, 100
Gelb=
kinder beſetzen die Grenzen von Elſaß=Lothringen, 170
Orangekinder halten Wacht an den Grenzen von Euven=
Malmedy, Nordſchleswig, an Memel, Saar, in Poſen und
Weſt=
preußen, 700 Kinder in Blau der Farbe des V.D.A.
be=
ſchirmen die Grenzen des ganzen Reiches, gegen die 220
Rot=
kinder als Vertreter fremden und feindlichen Volkstums
an=
ſtürmen werden. 46 Fahnen kennzeichnen noch beſonders die
abgetrennten und gefährdeten Gebiete. Wir werden ſo die
Far=
ben von Danzig ſehen, dazu die von Oberſchleſien, von der Saar,
von Eupen=Malmedy, von Nordſchleswig, von Memelland, Po=
Los von Verſailles!
Immer und immer wieder, warum die Deutſche Fliegerei
Dich braucht und deshalb ſucht! Der „Friedens”vertrag von
Ver=
ſailles, der, ſich aufbauend auf einer infamen Lüge, ein ganzes
Volk für alle Zeiten knebeln wollte, zerſchlug nicht nur auch die
Fliegerei als einen der ſtolzeſten Teile der deutſchen
Waffen=
rüſtung. Nein, die Furcht vor dem „Fliegergeiſt”, dem Geiſt eines
Richthofen, eines Boelcke ließ unſeren Feinden keine Ruhe, ſo daß
ſie in dem Verſailler Schanddiktat auch die Verpflichtung
feſtleg=
ten daß Deutſchland keine ſtaatlich getragene oder aus ſtaatlichen
Mitteln geförderte Fliegerei mehr unterhalten dürfe.
Und weil man fürchtete, daß deutſcher Fliegergeiſt doch einen
Ausweg aus dem unwürdigen Zuſtand der Verſklavung finden
könnte, mußten Zuſatzverträge von Paris und London herhalten,
um nicht allein Motorſtärke, ſondern auch beſtimmte Bauarten.
von Flugzeugen nach unten zu begrenzen. Die „Sieger” kannten
einem waffen= und wehrloſen Deutſchland gegenüber nichts
an=
deres als: „Sicherheit!”
Fliegergeiſt fand doch einen Ausweg: ging es nicht mit
Motoren dann mußte es eben ohne Motore gehen! So erſtand
die Segelfliegerei und eroberte ſich in der Welt eine
Spitzenſtel=
lung! Und in zahlreichen ſportlichen Flugkonkurrenzen der
Nach=
kriegszeit belegten deutſche Flieger mit ihren ſchwachen Maſchinen
oft genug die erſten Plätze. Fliegergeiſt ſiegte, der Geiſt, der
Mann für Mann beſeelt, die am Steuer ſitzen oder ſonſtwo in
der Fliegerei ihren Dienſt tun!
Die Weltgeltung eines Volkes iſt heute mitbeſtimmt
von der Größe ſeiner Luftfahrt! Solange Verſailles,
Paris und London dem Staat eine ſtaatliche
Flie=
gerei verbieten, mußt auch Du. Deutſcher
Volks=
genoſſe, ſie tragen helfen! Deine Mitarbeit iſt Dienſt
am Volke! Wann biſt Du Mitglied im Deutſchen
Luftſport=Verband?
Siedlungsanwärker, Vorſicht bein Grundftückskauf!
Die Not der Großſtadt hat in Tauſenden die Sehnſucht nach
eigener Scholle geweckt. Nach einem, wenn auch noch ſo kleinen
Stückchen Land geht die Sehnſucht des arbeitenden Menſchen.
Da=
mit dieſes geſunde Drängen zum Boden nicht von der Spekulation
ausgebeutet wird, ſondern zu Ergebniſſen führt, die den Siedlern
wirtſchaftlichen Aufſtieg ermöglichen. ſind die Heimſtättenämter
der NSDAP. geſchaffen worden; ſie beraten den Siedler und
för=
dern das Siedlungswerk.
Täglich kommen nun Volksgenoſſen zu den Heimſtättenämtern,
die bereits für teures Geld ein Grundſtück erworben haben, denen
aber zum Bauen das Geld fehlt; das Heimſtättenamt ſoll helfen.
Es iſt verſtändlich, wenn derjenige der zur Scholle zurück
will, erſt einmal ein Grundſtück kauft. Aber dieſer Weg iſt in den
ſeltenſten Fällen der günſtigſte. Dadurch, daß tauſende und
aber=
tauſend Volksgenoſſen verſuchen, ein möglichſt gut gelegenes
Grundſtück zu erwerben beſteht große Nachfrage. Die Preiſe
ſtei=
gen, der Bodenwucher blüht, der zukünftige Siedler wird
Eigen=
tümer eines viel zu hoch bezahlten Grundſtücks. Gerade deshalb
iſt er nicht mehr in der Lage, den Bau zu finanzieren Kredit iſt
für ihn ſchwer zu erhalten, weil ſich die großen Geldgeber mit
derartig kleinen Projekten nur ungern befaſſen. Das Grundſtück
bleibt liegen und nur im günſtigſten Falle iſt wenigſtens eine
kleingärtneriſche Nutzung möglich, ganz abgeſehen davon, daß er
meiſt nicht die Sachkenntnis hat, um die Bodeneignung für die
Gartenkultur zu beurteilen. Alles in allem: Das Eigenkapital iſt
verbraucht, das Grundſtück liegt brach, und nach wie vor muß
irgendwo in der Stadt Miete bezahlt werden.
Es iſt klar, daß dieſer Weg nicht der richtige iſt. Das
nun=
mehr für das nackte Grundſtück verausgabte Geld wäre bei
Eig=
nung des Siedlers und unter Zuhilfenahme von
Hypothekengel=
dern evtl. eine ausreichende Grundlage für den Aufbau einer
Siedlerſtelle mit Haus= und Wirtſchaftsräumen geweſen. Das
Eigengeld hätte zudem, richtig eingeſetzt, zuſammen mit den
er=
ſparten Mieten die Bauwirtſchaft, ſtatt der Bodenſpekulation
be=
fruchtet. Vor allem aber wäre der Siedler zu ſeinem Ziel
ge=
kommen.
Wer daher nicht über genügend Eigenkapital verfügt, der laſſe
ſeine Finger vom Ankauf eines Baugrundſtücks und begnüge ſich
mit einem Schrebergarten! Wer aber genügend Eigengeld hat,
der verausgabe dieſes nicht für das nackte Baugrundſtück, ſondern
hole zuvor Rat und Hilfe beim Heimſtättenamt ein.
Das Heimſtättenamt Heſſen=Naſſau, Frankfurt a M.
Bürger=
ſtraße 69/77, verſendet auf Anfordern das aufklärende
Merk=
blatt Nr. 6.
ſen, Weſtpreußen, vom Elſaß, von Lothringen und von
Sudeten=
deutſchland. 30 Bandläufer, den helfenden V.D.A.
darſtel=
lend, ſtellen die Verbindung von den bedrohten Grenzgebieten
zum Reiche her. Im Reiche ſelbſt aber kennzeichnen 52 Herolde
die Hauptſtädte Deutſchlands ſo Berlin, Hamburg, Bremen,
Darm=
ſtadt, Mainz, Stuttgart, Freiburg, München, Stettin, Königsberg.
Nürnberg, Aachen und Marienburg. Auch das Wappen
Brau=
naus, der Heimatſtadt des Führers, wird gezeigt werden. Die
kunſt=
vollen Entwürfe zu dieſen Heroldskoſtümen ſtammen von der
Malerin Fräulein Reichmann, die auch bei der Herſtellung
der Koſtüme ihre künſtleriſche Erfahrung bereirwilligſt in den
Dienſt der Sache ſtellte. Ein Sprechchor von 500 Jungen wird
außer einem Sprecher künden von der Not deutſchen Volkstums
und der unerſchütterlichen Entſchloſſenheit, deutſches Volkstum
zu ſchützen und zu ſchirmen. Mit der Herſtellung dieſer
Koſtüm=
maſſen hat die Arbeitsgemeinſchaft der Frauengruppe des V.D.A.
eine Leiſtung vollbracht, die ihresgleichen ſuchen dürfte. Einzelne
Namen der treuen Helferinnen dürfen nach dem Wunſche dieſer
ſelbſtloſen Damen nicht genannt werden. Die Sache gilt ihnen
alles, ein Maſſenbeſuch der Veranſtaltung wird
ihnen der liebſte Lohn für alle Mühe und Arbeit ſein. Deshalb
ergeht heute ſchon an Darmſtadts Bevölkerung die Aufforderung:
Am 16. September gehen wir zum Feſt der deutſchen
Schule und bekennen uns damit als volkstumsbewußte
Glieder des Volkes der hundert Millionen!
Eintrittskarten ſind im Vorverkauf zu haben bei:
Zigarrenhaus Heß, Ecke Nieder=Ramſtädter= und Hochſtr:
Drucke=
rei Künzel, Beſſunger Str. 59; Papierhandlung Leuthner am
Weißen Turm; Zigarren=Seibert, Frankfurter Straße.
Die Inhaber von Ladengeſchäften, aber werden
gebeten, die ihnen in dieſen Tagen zugehenden
Werbepla=
kate an gut ſichtbarer Stelle freundlichſt zum Aushang zu
Gz.
bringen.
4. Milchvieh=Aukkion in Darmſtadt.
* Zum vierten Male hielt am geſtrigen Montagnachmittag
die Nutzviehbeſchaffungsgenoſſenſchaft Frankfurt auf dem hieſigen
Pferdemarktplatz eine Milchviehauktion ab. Der Auftrieb war
mit rund 30 Kühen und Rindern doppelt ſo ſtark wie ſonſt. Es
waren etwas mehr Kühe und Rinder der Simmentaler
Fleckvieh=
raſſe aufgetrieben als ſchwarz=weiße Niederungskühe zum
Aus=
gebot kamen. Im Auftrag der Nutzviehbeſchaffungsgenoſſenſchaft
begrüßte Auktionsleiter Dr. Chriſtiani, alle Intereſſenten
und gab die Richtlinien der Auktion ſowie die Aufgaben der
Ge=
noſſenſchaft bekannt. Unter den vorhandenen Tieren befanden
ſich Herdbuchtiere, friſchmelkende oder hochtragende Kühe,
Fahr=
kühe und Weiderinder. Trotz der zahlreichen Beſucherſchar kamen
die Gebote nur langſam in Gang. Die Preiſe blieben hinter
denen der letzten Auktion zurück. Die Simmentaler Kühe kamen
auf 260 bis 360 RM., die Kühe des Tieflandſchlages ſtellten ſich
zwiſchen 305 und 455 RM. Rinder kamen zwiſchen 240 und
365 RM.
Prüfungsergebnis des Künſtler=Wektbewerbs
der „Reſckenuſſelſäaffe
„Vorwärts durch Leiſtung”.
Der Künſtler=Wettbewerb. Vorwärts durch Leiſtung”, den
der Führer der „Reichsmuſikerſchaft” Prof. Dr. h. c. Guſtav
Have=
mann, in Uebereinſtimmung mit der Reichsmuſikkammer
durch=
führte, um den Soliſtennachwuchs auf allen Gebieten der Muſik
zu fördern, und welcher ausgeſchrieben war für Pianiſten,
Gei=
ger, Celliſten, Kammermuſikvereinigungen und Sänger, hat jetzt
in Berlin zur Hauptprüfung geführt.
Die überaus große Zahl der Bewerber wurde zunächſt von
den Leitern der Landesmuſikerſchaften vorgeführt. Derart
aus=
erleſene 140 Bewerber wurden zur Hauptprüfung zugelaſſen. Aus
dieſen 140 Bewerbern gingen drei als Preisträger des
Wett=
bewerbs hervor:
1. Frau Ilſe Huhn=Irmſchler, Sopran, Hannover.
Ausbildung: Opernſänger Wilhelm Rabot.
2. Ferry Gerhardt, Klavier Altona,
Ausbildung: Prof. Edwin Fiſcher, Prof. Jolles.
3. Karl Delſeit, Klavier, Köln,
Ausbildung, Prof. Uzielli.
Außerdem wurden 35 lobende Anerkennungen ausgeſprochen.
Das Ziel dieſes Wettbewerbs war, höchſte künſtleriſche und
ſoli=
ſtiſche Anforderungen an die Leiſtungen der Prüflinge zu ſtellen;
aus dieſem Grunde ergibt ſich die geringe Zahl der Preisträger.
Es muß jedoch betont werden, daß unter den 140 Prüflingen recht
beachtenswerte Durchſchnittsleiſtungen vorhanden waren.
Zu dieſem Wettbewerb waren nur Deutſche zugelaſſen, jedoch
wäre es zu begrüßen, wenn den drei Preisträgern durch das
Ausland Gelegenheit gegeben würde, in ausländiſchen Konzerten
aufzutreten. Als Gegenleiſtung würde die gleiche Zahl des
künſt=
leriſchen ausländiſchen Nachwuchſes Gelegenheit haben, in
Deutſch=
land zu konzertieren.
Die Prüfungskommiſſion ſetzte ſich aus folgenden Herren
zu=
ſammen; Fred Driſſen (Konzert= und Oratorien=Sänger), Prof.
Albert Fiſcher Prof. Edwin Fiſcher, Prof. Paul Grümmer,
Kapellmeiſter Hermann Henrich. A. Harzer (Soliflötiſt des
Phil=
harmoniſchen Orcheſters), Kapellmeiſter Dr. Hans Hörner,
Bur=
chard Kaiſer (Konzert= und Oratorien=Sänger). Kapellmeiſter
Paul van Kempen, Prof Georg Kulenkampff, Prof. Arthur
Rother Adolf Steiner (Solocelliſt des Deutſchen Opernhauſes),
Prof. Max Strub. Kammerſänger Marcel Wittriſch, Prof.
Win=
fried Wolf; Die Reichsſendeleitung war durch Herrn Dr. Richartz
vertreten.
Die drei Preisträger werden unentgeltlich durch die
Konzert=
abteilung der „Reichsmuſikerſchaft”, Berlin=Charlottenburg,
Faſa=
nenſtraße 6, vermittelt, und die Reichsrundfunkgeſellſchaft hat ſich
verpflichtet, die Auserwählten durch den Rundfunk der
Oeffent=
lichkeit vorzuſtellen.
— Evangeliſcher Kirchengeſangverein der Stadtkirche. Der
Evangel. Kirchengeſangverein der Stadtkirche konnte im Auguſt
auf ſechzig Jahre erfolgreichen Wirkens zurückſchauen. Es iſt der
Chor, von dem aus die Kirchengeſangsbewegung nicht nur in das
ganze Heſſenland, ſondern in das ganze Deutſche Reich, ja über
die Grenzpfähle des Reiches hinaus, in die deutſchſprechenden
evangeliſchen Länder getragen worden iſt. Der Chor wird im
Herbſt ſeine Gedenkfeier in ſchlichter Weiſe begehen. Die Proben
beginnen am Freitag, den 7. September, im Gemeindehaus
Kies=
ſtraß 17, wieder, Muſikaliſche Gemeindeglieder ſind auch ohne
perſönliche Einführung herzlich willkommen.
Die appetitliche grießförmige Kaffeewürze dient zur
verfeinerung und derbilligung von jeder Art
Bohnen=
kaffee, Malzkaffee und anderem Getreidekaffee. — Bei
derwendung dieſes feinen Kaffeezuſatzes braucht
man weniger Kaffee als ſonſt und erzielt doch
einen vollen, kräftigen pikanten Geſchmack,
wunder=
volles Kroma und herrliche goldbraune Farbe.
Seite 6 — Nr. 244
Kriegerverein Darmſtadt.
Am Sonntag fand im Reſtaurant Kaiſerſaal. Grafenſtraße,
bei Kamerad Chriſt, ein ſehr gut beſuchter Kameradſchaftsabend
mit Damen des Kriegervereins Darmſtadt 1874 ſtatt. Eine
be=
ſondere Weihe erhielt der Abend dadurch, daß der Verein auf ein
60jähriges Beſtehen zurückblicken kann, was den Vorſtand des
Vereins veranlaßte, der ruhmreichen Vergangenheit zu gedenken,
indem er den Abend mit der früher üblichen Sedanfeier verband.
Um 8 Uhr brauſte ſchneidige Marſchmuſik durch den Saal und
entzündete ein heiliges Feuer der Begeiſterung in den Herzen
aller Anweſenden. Ein herrliches Bild bot die Spitze der
Tafel=
runde, die mit der Elite des Vereins, den ehrwürdigen
Altvete=
ranen beſetzt war 80= und 90jährige ließen es ſich nicht nehmen,
dem Kameradſchaftsabend und der Gründungsfeier beizuwohnen.
Als erſter Redner ergriff der wieder mit der Führung des
Ver=
eins berufene Führer Kamerad Kiſſinger das Wort,
Allſei=
tige Betriedigung löſte unter den Anweſenden die Mitteilung aus,
daß er es für ſeine ſelbſtverſtändliche Pflicht gehalten habe, daß er
dem hohen Protektor des Vereins Se. Königl. Hoheit Großherzog
Ernſt Ludwig, zu der Feier eingeladen habe; leider ſei aber eine
Antwort eingegangen, daß der Großherzog durch anderweitige
Verpflichtung verhindert ſei, wünſche aber dem Vereinsabend
einen guten Verlauf. — Nachdem der Redner noch den
Oberlan=
desführer Se. Exz. Generalleutnant von Oidtman und den
Be=
zirksführer auf das herzlichſte begrüßte und deutſchen Gruß allen
Anweſenden entbot, gab er in tiefſchürfender Gedankenarbeit einen
Ueberblick über die Entwicklungsgeſchichte des Vereins vom Tage
der Gründung bis zur Gegenwart. Beſonders den Altveteranen
wurden hierbei Namen von Männern ins Gedächtnis
zurückge=
rufen, Tage und Feiern in lebendige Erinnerung zurückgebracht,
bei deren Nennung manchem das Herz höher ſchlug.
Der einzige noch lebende Mitgründer des Vereins, Herr
Lud=
wig Kichler, mochte bei der Rückrufung der Vergangenheit in
die Gegenwart mit ſeinen noch lebenden Altveteranen manche
un=
genannte Begebenheit perſönlich aufgefriſcht haben. Nach all dem,
was uns Kamerad Prof. Kiſſinger aus der Geſchichte unſeres
Ver=
eins zu berichten wußte, ſangen die anweſenden Kameraden und
Kameradenfrauen das Deutſchlandlied.
Für die Altveteranen ſprach der Ehrenführer Herr General
v. Hartmann dem Landesführer ſowohl als auch dem
Ver=
einsführer Worte herzlichen Dankes für die hohe Anerkennung,
die den Altveteranen für ihre Treue und frühere Mitarbeit im
Verein zum Ausdruck gebracht wurde. Mit dem Bekenntnis, auch
weiterhin wie bisher dem Verein treu zu bleiben, ſchloß er ſeine
Ausführungen. Nun folgte eine ernſte Handlung, die dem Abend
Sinn und Gepräge gab. Der Oberlandesführer Se. Exz. v.
Oidt=
man weihte die neue Kyffhäuſerfahne des Vereins. Dieſem
Weihe=
akt ſetzte er die Worte: Gott — Ehre — Vaterland voran. Das
war die Deviſe des alten Heeres, denen der alte Soldat auch heute
noch treu in ſeinem Herzen bewahrt. Dieſer Wahlſpruch hat auch
heute noch Geltung. Der Sinn dieſes Wahlſpruchs iſt erfüllt von
Kyffhäuſergeiſt, Kyffhäuſergeiſt aber iſt nichts mehr und nichts
weniger als fleiſchgewordener Nationalſozialismus. Dieſer
fleiſch=
gewordene Nationalſozialismus iſt gegründet auf Kameradſchaft
und Volksgemeinſchaft. Dieſe Kameradſchaft und
Volksgemein=
ſchft wurde am ſtürkſten zum Ausdruck gebracht früher im
Ge=
meinſchaftsleben beim Militär, im Felde, im Schützengraben. Da
gab es nur eins: Einer für alle und alle für einen. Das iſt die
nationalſozialiſtiſche Grundeinſtellung des einzelnen zum ganzen.
Weil der alte Soldat, dem dieſer Geiſt eigen war, ſchon früher
in Nationalſozialiſtiſchem Sinne lebte, darum hatte er auch vor
1½ Jahren nichts umzulernen. Kyffhäuſergeiſt iſt
Nationalſozia=
lismus der Tat. Eine Mahnung des Landesführers, auch
weiter=
hin dieſen Geiſt zu bewahren, indem wir, jeder für ſich rückhaltlos
ſich dem Führer und Volkskanzler Adolf Hitler zur Verfügung zu
ſtellen, ſei es in guten und in böſen Tagen
Nach dieſen kernigen, echt ſoldatiſchen Worten weihte Se.
Exz. v. Oidtman die Kyffhäuſerflagge mit dem
Mahn=
wort an den Fahnenträger, die Fahne recht lange in Ehren dem
Verein voranzutragen. Mit dem Gelöbnis, es zu tun, ſchloß der
Weiheakt mit dem Geſang des Horſt=Weſſel=Liedes.
Nichtenden=
wollender Beifall ſeitens der Kameraden bezeugte das
Einver=
ſtändnis mit den Ausführungen des Oberlandesführers. Weiter
ſprach der Vereinsführer Kamerad Prof. Kiſſinger ſeine hohe
Anerkennung der Schützen=Abteilung des Vereins aus. Hatte doch
dieſelbe am Vormittag beim Provinzſchießen ſich den zweiten Platz
bei großer und ſcharfer Konkurrenz erringen können; außerdem
konnte der Vereinsführer den beiden Kameraden Hummel und
Hafner die überſandte Goldene Haſſianadel mit Worten der
An=
erkennung und zugleich der weiteren Anſpornung überreichen
Provinzſchießleiter Hummel dankte im Namen ſeines
Schützenbruders Hafner und in ſeinem Namen für die
Anerken=
nung ſeiner geleiſteten Arbeit im Schießſport und gelobte, auch
weiterhin als Provinzialſchießleiter ſeine Pflicht zu tun. Mit einem
Appell an die Kameraden, ſich ebenfalls an dem Schießſport
leb=
hafter zu beteiligen als bisher, ſchloß er ſeine mit großem Beifall
aufgenommenen Ausführungen. Mit einem Muſikſtück.
Weid=
mannsheil” gelangte der Abend zum Abſchluß Allen Anweſenden
wird der Kameradſchaftsabend in angenehmer Erinnerung bleiben.
Ein einkrägliches Geſchäft.
Die verſchiedenartigſten Wirtſchaftszweige in den
Induſtrie=
ländern der ganzen Welt befinden ſich in einer ſchweren Kriſe.
Am deutlichſten wird dieſe Tatſache erkennbar, wenn man die
Berichtsjahre der verſchiedenſten Induſtrie= und
Wirtſchaftsunter=
nehmen überprüft. Dementſprechend werden die Prozentſätze an
Dividende, die ausgeſchüttet werden können, immer weniger.
Nur ein einziger Wirtſchaftszweig der internationalen
In=
duſtrie, mit Ausnahme von Deutſchland, kann eine immer „
er=
freulichere” Bilanz ziehen, die Kriegsinduſtrie. So gibt zum
Beiſpiel das „Oeuvre” den Jahresbericht der franzöſiſchen
Geſell=
ſchaft zur Herſtellung von Exploſivſtoffen bekannt. Die Firma
hat ein Stammkapital von 1 600 000 Franken und konnte im
glei=
chen Jahre über 6 Millionen Franken Abſchreibungen
vorneh=
men; der Gewinn wird mit 1 800 000 Franken angegeben. Das
günſtige Geſchäftsjahr hat es möglich gemacht, daß hundert (!)
Prozent Dividende verteilt werden können!
Die Gefahr für den Weltfrieden, die in dieſer wirtſchaftlichen
Erſcheinung liegt, kann nicht ernſt genug genommen werden. Die
Rüſtungsinduſtrie blüht in dem gleichen Maße, wie der
Friedens=
wille in den rüſtungsfreien Staaten ſinkt. In kapitaliſtiſchen
Ländern wird zugunſten des Aktienbeſitzes von geſchäftstüchtigen
Spekulanten Kriegspſychoſe erzeugt, woraus ein allgemeiner
Weltenbrand entſtehen kann.
Witkſchaftskundliche Ferienfahrk.
Eine Gruppe von etwa 20 Lehrlingen der Opelwerke wird auf
die nutzbringendſte Weiſe ihren diesjährigen Werksurlaub
ver=
bringen. Es iſt ihr für eine 13tägige wirtſchaftskundliche Fahrt
durch Taunus, Weſterwald, Rothaargebirge, Sauerland,
Ruhr=
gebiet und Hunsrück von der Firma Opel, in Verbindung mit der
NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” ein ſchöner Omnibus
koſtenlos zur Verfügung geſtellt worden. Dazu kann aus dem Erlös
der vorjährigen Weihnachtsfeier ein größerer Betrag als Zuſchuß
zur Verpflegung gegeben werden. Die Leitung hat der Gewerbe=
Oberlehrer der Opel=Werkſchule P. Reuter Berufsreferent der HJ.
und Kreisjugendleiter der DAF — Die Fahrt erzielt: 1.
Förde=
rung der Berufsbildung durch Beſichtigung berufsnaher Betriebe
(Bergwerke, Hochöfen, Walz= und Hammerwerke, Kraftwerke,
Ko=
kereien u. a m.). Dieſe Aufgabe kann leicht gelöſt werden, denn
der Unterricht des letzten Jahres diente zum großen Teil der
Vor=
bereitung zum Verſtändnis des zu Sehenden. 2. Hineinführung
der Jugend in die beſonderen Stätten deutſcher Werksarbeit und
die Schönheiten unſeres Vaterlandes. 3. Pflege des
Kamerad=
ſchafts= und Gemeinſchaftsſinnes durch Gemeinſchaftserlebniſſe,
ins=
beſondere durch das Zuſammenkommen mit Jugendlichen gleichen
Berufes anderer Betriebe gelegentlich der jeweiligen Heimabende.
RIH Zeckenplage des Hundes. Bei der Zeckenplage, unter
welcher die Hunde auf dem Lande viel zu leiden haben, da ſich
die Hundezecke (Holzbock) an allen Körperteilen des Hundes
der=
maßen vollſaugt, daß dieſe Milbe das Volumen haſelnußgroßer
Blaſen erreicht, erweiſt ſich das Betupfen einer angeſogenen Zecke
mit Benzin oder Terpentin als das beſte Beſeitigungsmittel, da
die Zecke dieſe Gerüche nicht verträgt, losläßt und abfällt.
Aus=
reißen angeſogener Zecken iſt nicht zu empfehlen, da mitunter der
Rüſſel in der Saugwunde zurückbleibt und Eiterungen nach ſich
zieht.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Zum Tag des deukſchen Volkskums.
Ganz Heſſen feiert am 16. September 1934 den Tag des
deutſchen Volkstums zum Zeichen der geiſtigen und
ſee=
liſchen Verbundenheit mit den Millionen deutſcher Brüder und
Schweſtern im Ausland. Auch in unſerer Stadt ſind die
Vorbe=
reitungen für ein eindrucksvolles Bekenntnis der geſamten
Be=
völkerung zum Volkstumsgedanken im Gange und verheißen eine
machtvolle Kundgebung.
Ein Feſt der deutſchen Schule hat der V.D.A. in den
ver=
gangenen Jahren gefeiert. Nicht nur als Feſt der Schulen, nicht
nur im Rahmen der Gemeinſchaft von Kindern und Eltern und
Lehrern, ſondern als ein Feſt des Volkstums, das in allen
Her=
zen lebendig werden ſoll. Als ein Bekenntnisfeſt der Jugend
zu ihren Altersgenoſſen im Auslandsdeutſchtum, die nicht wie
die Schuljugend Reichsdeutſchlands die deutſche Schule als eine
ſelbſtverſtändliche Einrichtung beſitzt
Dieſes Feſt iſt nun über den ſchon weit geſteckten Rahmen
hinausgewachſen, in dem gleichen Maße, in dem das deutſche Volk
vom volksdeutſchen Gedanken durchdrungen wurde
und auch in dem Maße, in dem der Druck ſich verſtärkte, der
auf dem Auslandsdeutſchtum laſtet. Die Nur=Reichsdeutſchen ſind
längſt in eine Minderheit geraten, die nicht weiß oder nicht
wiſ=
ſen will, daß deutſches Volkstum nicht an den Grenzen aufhört,
und daß, wer deutſches Volkstum jenſeits der Grenzen aufgibt,
ſein eigenes Volkstum aufgibt oder nie erkannt hat.
Immer breitere Schichten treten verſtehend und mitkämpfend ins
Lager der volksdeutſchen Idee, das einſt nur das Lager eines
Vereins” war, ſpäter das Lager des Volksbundes wurde, heute
im neuen Reich Lager des Volkes werden ſoll.
So wurde aus dem Feſt der deutſchen Schule der Tag des
deutſchen Volkstums der im September ſtattfindet.
Die Jugend iſt vor allem Träger des Volkstumsgedanken und
wird es immer ſein. Aber es ſtoßen nun Generationen zur
Ju=
gend, die jung im Herzen ſind, nicht jung nach der Altersklaſſe.
Die Schule bleibt wohl Träger, Kern dieſer Veranſtaltung. Aber
es iſt Aufgabe der Schule geworden, das ganze Volk am Tag des
Volkstums zu vereinen
Die lebensnahen Beziehungen zwiſchen Schule
und Volkstum müſſen an dieſem Tage aufgedeckt werden. Es
gibt keinen beſſeren Weg, der die Schule fortführt aus ihrer
früheren umfriedeten Abgeſchloſſenheit hin zum Volke, dem ſie
gehört, dem ſie dienen muß. Es muß die Schickſalsverflechtung
hergeſtellt und bekundet werden zwiſchen der deutſchen Schule im
Reich, die ſo ſelbſtverſtändlich da iſt, wie deutſche Laute
ſelbſtver=
ſtändlich in ihr erklingen, und der deutſchen Schule im Ausland,
die im Kampf erſteht, im Kampf behauptet wird, die ein
Boll=
werk jeder Volksgruppe, eine Feſtung jedes einzelnen kleinen
Volksſplitters.
Im Auslanddeutſchtum beginnt nach dem Kampf des jungen
Menſchen in der Schule der Kampf des Volksgenoſſen um die
Schule, und die Fäden, die Volkstum und Schule miteinander
verknüpfen, ſind im Kampf hart und feſt und unzerreißbar
ge=
worden. Je mehr ſich das deutſche Volk im Reich aber mit dieſen
Dingen befaßt, um ſo mehr wird es an dieſem Beiſpiel die
Be=
deutung der eigenen Schule im pulſierenden Leben der Nation
erkennen.
Reichsinnenminiſter Dr. Frick hat in einem beſonderen
Er=
laß an die Landesregierungen auf die Bedeutung dieſes
wich=
tigen Feſtes und ſein Gelingen vor allem im vergangenen Jahre
hingewieſen und erſucht, die in Betracht kommenden Behörden
anzuweiſen, die geplante Kundgebung nach Kräften zu
för=
dern und dem V.D.A, ſchon bei der Durchführung der
Vor=
arbeiten jede Unterſtützung zu gewähren. Es heißt
in dieſem Erlaß:
„Der mit der Durchführung des Feſtes erſtrebte Zweck, die
Gedanken der reichsdeutſchen Bevölkerung auf die deutſche
Schule in aller Welt zu richten und den geiſtigen und ſeeliſchen
Zuſammenhang unſeres Hundertmillionenvolkes, öffentlich zu
bekunden, iſt in vollem Umfange erreicht worden
Der Volksbund für das Deutſchtum im Ausland
beabſich=
tigt, einen gleichen Feſttag der deutſchen Schule auch in dieſem
Jahre abzuhalten und ihn zu einem „Tag des deutſchen
Volks=
tums” auszubauen. Die Veranſtaltung iſt dazu beſtimmt, die
durch keine politiſchen Grenzen zu trennende geiſtige und
blut=
mäßige Einheit des Deutſchtums auf der Erde jedem
Volks=
genoſſen und beſonders der Jugend erneut zum Bewußtſein zu
bringen.”
Aus der NSDAP.
Wegen Angriff auf das Chriftenkum aus der H.J.
enkſeink.
NSK. Die Reichspreſſeſtelle der NSDAP. teilt mit:
In einer Zeitſchrift, „Nordland”, hat vor einiger Zeit in der
Folge 13 ein gewiſſer Auguſt Hoppe, der ſich als Preſſereferent
der Hitler=Jugend bezeichnete, einen Artikel veröffentlicht, der
nach Form und Inhalt einen ſchweren Angriff auf das
Chriſten=
tum darſtellt und von den zuſtändigen Stellen ſchärfſtens mißbilligt
wird. Die Zeitſchrift „Nordland” iſt daraufhin auf einen Monat
verboten worden. Der verantwortliche Schriftleiter wurde
gemaß=
regelt.
Eine Unterſuchung hat ergeben, daß der Verfaſſer des
betref=
fenden Artikels, Hoppe, bereits im Mai wegen eines ähnlichen
Vorkommniſſes ſeiner Dienſtſtellung als Preſſereferent eines
Unter=
bannes der Hitler=Jugend in einer kleinen Stadt Weſtfalens
ent=
hoben worden iſt. Er hat ſich alſo fälſchlich als Preſſereferent der
HJ. bezeichnet. Hoppe iſt wegen des genannten Artikels von der
Reichsjugendführung aus der Hitler=Jugend entfernt worden.
Der Stabsleiter der PO.
NSK. Der Stabsleiter der PO. und Führer der Deutſchen
Arbeitsfront hat die folgende Anordnung erlaſſen:
Die Bücher „Sozialpolitik im neuen Staat” Verlag für
So=
zialpolitik. Willi Rink und Bernhard Krauſe, Berlin=
Charlotten=
burg, ſowie. Die Befreiung des deutſchen Arbeiters” von Oskar
Krüger ſind Privatangelegenheiten der Verfaſſer. Die Arbeitsfront
hat als Organiſation mit dieſen Büchern nichts zu tun.
Das Werk „Sozialpolitik im neuen Staat” ſtellt keineswegs
die offizielle Meinung der Leitung der Deutſchen Arbeitsfront dar.
Es iſt auf das ſtrengſte unterſagt, durch die Einheiten der NSDAP.
oder der Deutſchen Arbeitsfront die Bücher zu vertreiben oder zu
empfehlen.
(gez) Dr Ley
Stabsleiter der Oberſten Leitung der PO.
Führer der Deutſchen Arbeitsfront.
Der Kreisleiter.
Abteilung Propaganda.
Die Blockleiter haben umgehend mit dem zuſtändigen
Zellen=
leiter das Propagandamaterial uſw. zu verrechnen. Die
Zellen=
leiter rechnen am Dienstag auf der Geſchäftsſtelle ab.
Vereins- und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Reichsbund ehem. Militärmuſiker e. V.,
Orts=
verein Darmſtadt. Heute abend 8 Uhr findet im
Vereins=
lokal, Bleichſtraße 41, eine wichtige Verſammlung ſtatt. Tages= 1842 weilte am Sonntag in Darmſtadt und wirkte mi
ordnung: Bericht vom Bundestag in München, Wechſel des
Ver=
einslokals u. a. Erſcheinen aller Mitglieder wird erwartet.
Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Beſſunger Lichtſpiele: „Abel mit der
Mundhar=
monika.”
Autstasttstthra
Ritagtngs
o
Dienstag, 4. September
Aus Heſſen.
Epangeliſcher Volkskag in Arheilgen.
De. Arheilgen, 2. Septeml
Zum fünften Male fand ſich heute die evangeliſche
Ger=
zuſammen, um ihren Volkstag zu begehen. Verbunden dam
aai
das Dekanatsfeſt des Dekanats Darmſtadt für Innere M—
Als Auftakt fand am Morgen in der Kirche ein Feſtgo
dienſt, ſtatt, den Poſaunenchor und Kirchengeſangverei,
kungsvoll ausgeſtalten halfen und zu dem ſich die Gemeind
zahlreich eingefunden hatte. Die Feſtpredigt hielt der 9
führer der Inneren Miſſion in Heſſen=Naſſau, Herr Direkte
Röhricht= Darmſtadt. Er ging in ſeiner Predigt v=
Worten aus: „Ich habe keinen Menſchen — — —” und 1
tete die Aufgaben der Inneren Miſſion: „Wir ſind auf der
um den Menſchen zu helfen, wie auch Chriſtus den hilfsbedü i
Menſchen geholfen hat.”
Die Nachfeier am Nachmittag ſollte in Form for
ſchönen Waldfeſtes im Pfarrwald in der Täubcheshöhle
den, an dem auch die Nachbargemeinden teilnehmen
mußte aber infolge der Ungunſt der Witterung im Gemein e,
ſtattfinden. Der geräumige Saal war bis zum letzten P.
ſetzt. Nach einem Choral des Poſaunenchors unter Stabf
ſeines Dirigenten, Herrn Breitrück=Darmſtadt, ſang der K
geſangverein den 150. Pſalm von Mendelsſohn unter B.
gleitung. In einer Anſprache gab Herr Pfarrer Grein
Freude über den ſtarken Beſuch der Feier Ausdruck und be
es, daß die benachbarten Gemeinden an dem Volkstag,
Jahren im Wald begangen wird, heute nicht teilnehmen k
Er ſprach dann über den Volkstag ſelbſt, der mahnen ſolle Ki
Einigkeit und den Auftakt für die kommende Winterarbei gy
Mit dem heutigen Volkstag, ſei das Dekanatsfeſt der
Miſſion verbunden, wie überhaupt die künftigen evangel.
tage einen beſtimmten Charakter tragen würden. Des y
überbrachte er die Grüße des Herrn Dekans, der am Er S
leider verhindert ſei, ebenſo der Bürgermeiſter unſerer Ge Hoe
Nach dem gemeinſam geſungenen Choral „Lobe den
ergriff Herr Pfarrer Röhricht, das Wort zur Feſtan
Redner ſprach u. a. über religiöſe Probleme der Zeit. 26
Menſchen von heute könnten nicht auskommen ohne den
Frieden. Es ſei nun einmal ſo, daß das Chriſtentum n /e
Chriſten beurteilt werde. Er ging dann in ſeinen Ausfül gen
des näheren auf den großen und vielſeitigen Aufgabenkr p=
Inneren Miſſion ein, auf die verſchiedenartigen Heime u Ey
ſtalten, in denen Blinde, Taubſtumme, Schwache und Kra E
viel chriſtlicher Liebe betreut, gelehrt und gepflegt werde A
dem Choral „Lobt Gott getroſt” durch den Kirchengeſangn
unter Leitung von Herrn Weber, ergriff Herr Pfarrer (
nochmals das Wort. In kurzen Zügen ſtreifte er das Hi.=
„Mutter und Kind”, das demnächſt wieder einſetzende
er=
hilfswerk, die alle weitgehendſte Unterſtützung verdienten
fm=
ſo bedürfe die Innere Miſſion zur Durchführung ihrer 1
tw=
reichen Aufgaben der Unterſtützung und Hilfe aller.
Nach einer kurzen Pauſe leitete der Poſaunenchor de —
i=
ten Teil mit einer geſchickt zuſammengeſtellten „Waldſym
ein, und unter Bläſerbegleitung brachte der Kirchengeſan
Wagners „Heil dir, du deutſches Land” zum Vortrag. D ſb.
ſchluß des Volkstages bildete die Aufführung des
a=
chenſpiels „Jutta von Weinsberg” von Heine ras
recht gefällige Spiel, das in einfacher Sprache die Sage ser Iin
Weinsberger Frauentreue behandelt und mit Hörner= und
i=
klängen recht wirkungsvoll untermalt iſt wurde von 30 A —
des evangeliſchen Jugendwerkes manierlich dargeſtellt u
ix=
fehlte nicht ſeinen Eindruck auf die aufmerkſamen und da —n
Zuſchauer. — So reihte ſich auch dieſer ſchlichte und ſchöne
es=
tag würdig den vorausgegangenen an.
Werde Mitglied im deutſchen Auftſport=berband!
Dg. Arheilgen, 2. Sept. Vereinsſchießen und K
radſchaftsabend. Am Samstag nachmittag fanden Fe
Schützen der Sportvereinigung und des Kriegervereins ( —n)
Schießſtand in den Fuchslochbergen zuſammen, um zum enßu
Male den von beiden Vereinen erworbenen Pokal auszuſ ”enereit
Zweimal ſchon konnten die Schützen= des Krieger= und A Sitzag
vereins über ihre friedlichen Gegner triumphieren, jed Pe
dritte Kampf wurde von den Sportvereinigungsſchützen ger
Inter
Die Sieger erreichten eine Ringzahl von 409, währe ſ
Kriegervereinsſchützen 385 Ringe „erzielten”. GleichzeiF” kaltb
deutet das Ergebnis der Sieger die höchſte Ringzahl, die Ver Auch
auf unſerem Schießſtand bei einem Mannſchaftsſchießen S
wurde. Eine zweite Schützenmannſchaft der Sportvereinigt 77
ebenfalls an dem Schießen teilnahm, erreichte 345 Ringe. E
Abend fanden ſich beide Vereine mit ihren Angehörigen in E
der Arbeit” (Löwen) zu einem Kameradſchaftsabend ein, 4
gut beſucht war und einen harmoniſchen Verlauf nahm. Ci
liebſame Störung erfuhr das Zuſammenſein allerdings di
in der Nachbarſchaft ausgebrochenen Brand. Nach kurzer
brechung konnte der Abend jedoch ſeinen programmäßige
gang nehmen. Einleitend ſpielte die Polizeikapelle, die d
kaliſche Umrahmung übernommen hatte, unter der Stab
des Herrn Muſikmeiſters Buslau einige ſchneidige Konze
Dann hielt der 2. Vereinsführer der Sportvereinigur
Hettinger, eine herzliche Begrüßungsanſprache, in
de=
ſonders das kameradſchaftliche Verhältnis beider Vereine
hob. Seinem Sieg=Heil folgte der gemeinſame Geſang de
ſchen Hymnen. Der Kreisführer des Fußballbundes, H
Grünewald, der ebenfalls erſchienen war, ergriff da
zu einer Anſprache und beleuchtete kurz die erfolgreiche
keit der Sportvereinigung 04 auf allen Gebieten des Spo
der Leibesübungen, zu der ſich auch der ſchöne Schießſpor
habe. Als äußeres Zeichen der Anerkennung überreichte
Sportvereinigung das ſchon bei dem 30jährigen Jubil
Ausſicht geſtellte ſchöne Diplom des Gaues 13 für 30jährig
Mitarbeit im Sport, das von Herrn Dr. Raßbach unter
iſt. Mit Worten des Dankes übernahm Vereinsführer Be
neter Zeidler, das Ehrengeſchenk und verſicherte, d Sß
Verein auch weiterhin den Sport im Sinne des Deutſche
ballbundes und der ganzen Sportbewegung überhaupt hee
pflegen werde. Die Damen der Sportvereinigung warte,
gymnaſtiſchen Uebungen und einem flotten Tanze auf u.
teten reichen Beifall. Unter anerkennenden Worten übe.
Vereinsführer Zeidler, den ſiegreichen Schützen vom Na/ K—it
den mit kühlem Trunke gefüllten Pokal. Weiterhin wur
ſehr gute Reſultate erzielt wurden, überreicht. Die Ve
der Hitler=Plaketten an die erfolgreichen Schützen bei den
ßen in Erzhauſen nahm der 2. Vereinsführer des Krieger
Herr Kunz. vor. Die bei dieſem Schießen zur Verteilung
genden 8 Hitler=Plaketten fielen ſämtlich nach Arheilgen
ein ſchöner Erfolg. — Ein anſchließendes Tänzchen hielt d
nehmer noch einige Stunden in gemütlicher Runde bei
Eb. Eberſtadt, 31. Aug. Vereidigung der Gem
beamten. Im Rathausſaal wurden die hieſigen Ge
beamten durch den Beigeordneten Dächert in feierliche.
auf den Führer vereidigt.
Ar. Eberſtadt, 3. Sept. Der Geſangverein 5k4
aktiven Sängerſchaft bei der vom Reichsbund Volkstum 1
mat im Schloßhof veranſtalteten Volksſingſtunde mit 24
tate von H. Frdr. Michaelſen durch einige Volkslicher
reich mit.
— Nieder=Ramſtadt, 3. Sept. Hohes Alter, Frau
Grünig Witwe feiert am 4. September in geiſtis
körperlicher Friſche ihren 82. Geburtstag.
k. Roßdorf, 3. Sept. Vereidigung der Beige!
ten und der Gemeindebeamten. Die Vereidiß
hieſigen Beigeordneten ſowie der Gemeindebeamten auf
rer des Deutſchen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, fand
Bürgermeiſterei durch Bürgermeiſter Nicolay ſtatt, wobei.
germeiſter auf die Bedeutung und den feierlichen Charakt
Handlung hinwies. — Aus der NSDAP. Die Ortsgrur
dorf entſendet insgeſamt 7 Parteigenoſſen zum Parteitag.
berg. Die Abfahrt erfolgt am kommenden Donnerstag (b
Feuerwehrinſpektion. Geſtern fand eine Inſpek
Freiwilligen und Pflichtfeuerwehr ſtatt. Dem Geräte, 1.
exerzieren ſchloß ſich ein Brandangriff an. Die Beſichtigun
durch Keisfeuerwehrinſpektor Karpfinger aus Darmſtadt 2.
der in ſeiner anſchließenden Kritik das gute Können und 2
der Wehr hervorhol.
[ ← ][ ][ → ]Dienstag, 4. September 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 244 — Seite 7
rür die Woche vom 2. bis 8. September 1934.
itgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club. Gau 15 „Weſtmark”,
Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
ne Sperren gemeldet.
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
rvertheim—Mannheim vom 2. Auguſt bis auf weiteres
ge=
verrt. Umleitung: Bürſtadt—Worms oder Lorſch—Viernheim,
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
efelden-Langen vom 16. 10. 1933 bis auf weiteres geſperrt.
Imleitung: Gräfenhauſen—Wixhauſen oder Neu=Iſenburg.
mſtadt—Gräfenhauſen vom 13. 11. 1933 bis auf weiteres
ge=
perrt. Umleitung: Arheilgen—Wixhauſen oder Weiterſtadt—
Schneppenhauſen.
ngſtadt — Eſchollbrücken und Pfungſtadt — Griesheim bis zur
Treuzung mit der Straße Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 11. 1.
is auf weiteres geſperrr. Umleitung: Eſchollbrücken— Hahn.
miſtadt—Eſchollbrücken vom 28. 11. 33 bis auf weiteres
ge=
derrt Umleitung: Eberſtadt—Pfungſtadt.
durchfahrt Egelsbach, im Zuge nach der Wolfsgartenſtraße,
om 11. 6. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Langen.
trach—Ober=Roden vom 20. 6. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
litung: Eppertshauſen oder Offenthal-Dietzenbach.
enhauſen—Dudenhofen vom 25. 6. bis auf weiteres geſperrt.
mleitung: Seligenſtadt.
enſtamm—Obertshauſen—D=Straße 13 vom 18. 6. bis auf
ſeiteres geſperrt, Umleitung: Rombrücken—Tannenmühle oder
ieber.
eim—Wehrzollhaus (Worms), Km. 3,8—6,0, vom 23. 7. bis
af weiteres geſperrt. Umleitung: Bobſtadt-Bürſtadt.
im—Bauſchheim, Klm. 17,843—20,667, vom 8. 8. bis auf
wei=
res geſperrt. Umleitung: Hof Schönau.
enheim-Juhöhe—Mörlenbach (beim Bahnübergang
Mörlen=
rch) für ſchwere Fahrzeuge geſperrt. Leichtere Fahrzeuge
wer=
n über eine Notbrücke durch die Bahnſtraße umgeleitet.
Um=
itung für den Durchgangsverkehr: Lörzenbach oder Weinheim.
enau—Wimpfen vom 3. 8, bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
ng: Bieberach oder Hohenſtadt.
ſorn—Steinbach-Weißkirchen i. T. (Ortsdurchfahrt Stein=
Arch) vom 15. 8, bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Nieder=
der Oberhöchſtadt, Stierſtadt und Weißkirchen bzw. Oberurſel.
1sheim-Trebur bei Km. 15.2 vom 22. 8. bis auf weiteres
„ſperrt. Umleitung: Groß=Gerau-Nauheim.
* Ober=Ramſtadt, 1. Sept. Reichsluftſchutzbund.
Gemeindegruppe Ober=Ramſtadt des Reichsluftſchutzbundes
e für den Monat Juli einen Mitgliederzuwachs von 105
ssgenoſſen buchen. Somit gehören, zur hieſigen
Gemeinde=
de jetzt 334 Einwohner. Dieſe Zahl ſcheint auf den erſten
2. hin recht hoch zu ſein; ſie iſt es aber keineswegs, denn nur
5rozent der Bevölkerung haben ſich damit dieſer äußerſt
not=
igen Organiſation im Dienſte der Volksgemeinſchaft ange=
Ten. Die Forderung, daß 10 Prozent der Einwohnerſchaft
eſtens zum Reichsluftſchutzbund gehören müſſen, iſt in dieſer
S mehr als berechtigt, und es wäre zu wünſchen, daß alle
die=
j 1en, die ſich zum Beitritt noch nicht entſchließen konnten, ſich
mi tals reiflich überlegen, daß ihr Zögern keineswegs ein Dienſt
a emeinen Nutzen iſt. Die hier ernannten Untergruppenfüh=
— ehmen jederzeit Anmeldungen entgegen. — In einer am
Sag ſtattgefundenen Gemeinderatsſitzung wurde nach
Sintgabe einer Eingabe der Gaſtwirtevereinigung Ober=
Ttadt hinſichtlich eines Wirtſchaftskonzeſſionsgeſuchs für das
Neuweg 6 (Bayeriſcher Hof) die Bedürfnisfrage verneint.
. Konzeſſionsgeſuch für die Wirtſchaft „Zur guten Quelle‟,
M ſtraße 17, bejahte der Rat die Bedürfnisfrage. — Die
Win=
tel afweide 1934135 wurde dem ſeitherigen Pächter, Herrn
Fer=
ſd: d Gruber, Groß=Umſtadt, für den Preis von 700.— RM.
luu r verpachtet. — Auf erneuten Antrag, der hieſigen
Gaſt=
cießenlſw vereinigung wird die Aufhebung der Gemeindegetränkeſteuer
achmittag ia ſak: September 1934 beſchloſſen.
Kriegervem! . Dieburg, 2 Sept Obſt= und Gartenbauverein.
B=4 nem Rundgang durch die hieſigen Obſtanlagen hatte der
Gokals=P n ſeine Mitglieder und Freunde des Obſtbaues am Sonn=
Kriegeruſſav rorgen eingeladen. Herr Diplom=Obſtbauinſpektor Heeſe
boi Verſuchsgut Groß=Umſtadt hatte die Führung übernommen.
=Alen verſchiedenen Obſtgrundſtücken, die einer Beſichtigung
urt zogen wurden, zeigte er die richtige und falſche Behandlung
de Zäume, gab Aufklärungen über Anpflanzung ertragreicher,
boirrer Sorten, die ſich für unſere Gegend beſonders eignen.
ngo A2 das richtige Brechen des reifen Obſtes und das
Aufbewah=
g res ab Anlaß zu längeren, belehrenden Aufklärungen. Ueber
da ichtige Verpacken des Verſandobſtes als Qualitätsware
ieS” fes es unſeren Obſtzüchtern noch an der nötigen Einſicht denn
dii ufgewandte Zeit macht ſich in jeder Hinſicht bezahlt. An die
erbſt in Groß=Umſtadt ſtattfindende Viehausſtellung ſoll eine
Ohau angegliedert werden, in der erſtmalig die badiſche
Ver=
pru gsart angewendet werden ſoll. Die hieſige Gegend ſoll ſich
agsweiſe recht zahlreich beteiligen, um Obſtgroßhändlern
Ge=
deit zu geben, ihren Bedarf auch bei unſeren Obſtzüchtern
cen und unſeren Anbau in Zukunft lohnend zu geſtalten.
etzte Beſichtigung galt der Gärtnerei Adam Coy, der den
ehmern eine Koſtprobe neuen „Hohenaſtheimers” verab=
Als Fortſetzung dieſes Rundgangs findet am Mittwoch
Beſichtigung des Verſuchsguts in Groß=Umſtadt ſtatt, zu der
2 Obſtbauinſpektor Heeſe alle Teilnehmer herzlich einlud.
Die=
onntagmorgen hat allen Intereſſenten viel Anregung und
rswertes gebracht, wofür dem Leiter auch hier herzlich
ge=
ſei.
Bei Gewikkern nicht unker Bäume ſtellen!
Ein Angler vom Blitz erſchlagen.
El. Guntersblum, 3. Sept. Am Sonntag mittag ging über der
Rheingegend ein Unwetter nieder, das teilweiſe mit Hagelſchlag
verbunden war. An der Guntersblumer Fähre ſuchten zwei
Main=
zer Angler unter einer Pappel Schutz vor dem Unwetter. Kaum
waren ſie darunter, als ein Blitz in den Baum ſchlug. Ein 44
jäh=
riger Mann wurde ſofort getötet, während der andere bewußtlos
neben ihm lag. Der herbeigeholte Arzt konnte nur noch den Tod
des einen feſtſtellen, während der andere bald ins Leben
zurück=
gerufen wurde. Die Pappel wurde von dem Blitzſchlag von oben bis
unten geſpalten.
Von einem Blitzſchlag gelähmt.
EI Bingen, 3 Sept. Bei einem Ausflug nach dem
Nieder=
walddenkmal am Sonntag wurden drei Mann von einem Gewitter
überraſcht und ſuchten Schutz unter einer großen Eiche. Ein Blitz
fuhr in die Eiche und warf ſie alle drei zu Boden. Der 24jährige
Hans Braun aus Büdesheim wurde durch den Blitzſchlag gelähmt
und hatte die Sprache verloren. Dieſer Zuſtand hielt mehrere
Stunden an, doch konnte er am Montag wieder aus dem
Kranken=
haus in ſeine Wohnung entlaſſen werden; die beiden anderen, zwei
Arbeiter aus dem Rheinland, die auf Urlaub in Bingen weilten,
hatten ſich von dem Schrecken bald wieder erholt.
* Meſſel, 3. Sept. Unter allgemeiner Teilnahme der
Bevölke=
rung fand geſtern nachmittag die Wiedereinweihung
un=
ſerer neuhergeſtellten Kirche ſtatt. Das ſeit zwanzig Jahren als
dringend notwendig erkannte Werk einer inneren Neugeſtaltung
unſerer Kirche konnte jetzt endlich, dank des
Arbeitsbeſchaffungs=
programms, in Angriff genommen werden. Von Hertn
Kirchen=
maler Velte wurde es mit viel Mühe und Liebe unter
Mitwir=
kung tüchtiger Handwerksmeiſter durchgeführt. Freudig bewegt
zogen wir in unſer erneuertes Gotteshaus ein, deſſen Weihe Herr
Dekan Müller mit Pſalm 46 vornahm. Glückwünſche waren
einge=
troffen vom Herrn Landesbiſchof, ſowie von den Herren Propſt
Dr. Müller, Pfarrer i. R. Weißgerber, dem früheren langjährigen
Seelſorger der Gemeinde, und Denkmalspfleger Profeſſor Dr.
Meißner. Das Kreisamt war durch Herrn Regierungsaſſeſſor
Reichhold bei der Feier vertreten.
Br. Seckmauern, 3. Sept. Der Truppführer Hch. Hotz=
Seck=
mauern vom Sturm 22/186, der mit ſeinem Motorrad am
Sams=
tag früh auf ſeine Arbeitsſtätte nach Aſchaffenhurg a. M. fuhr,
ſtieß unterhalb Obernburg a. M. auf der Straße Obernburg—
Stock=
ſtadt mit einem entgegenkommenden Motorradfahrer, der ein
Mädchen auf dem Sozius hatte, zuſammen. Der Anprall war ſo
heftig, daß Hotz noch 17 Meter über die Straßenböſchung
geſchleu=
dert wurde und mit ſchwerer Verletzung liegen blieb. Kurz nach
Einlieferung ins Krankenhaus Obernburg a. M. iſt Hotz ſeinen
Verletzungen erlegen der andere Motorradfahrer ſtarb am gleichen
Tage. Das Mädchen dürfte das eine Bein verlieren. Hotz gehörte
zu den erſten Mitgliedern der NSDAP. in Seckmauern. Die SA.
verliert in ihm einen treuen Kameraden. In blühendem Alter
mußte die Familie Poſthalter Hotz den hoffnungsvollen Sohn
da=
hingeben. Die ganze Gemeinde nimmt Anteil an dem Schmerz, der
die Familie traf. Die SA. und der evangeliſche Pfarrer Heldmann
begleiteten den Leichenwagen durch den Ort zum Trauerhauſe, wo
Pfarrer Heldmann im Kreiſe der Angehörigen eine
Trauer=
andacht hielt.
Ci. Erbach, 1. Sept. Neuer Pächter. Das weithin beſtens
hekannte Hotel „Odenwald” erhielt von heute ab in Herrn
Heinrich Doerner einen neuen Pächter. Der ſeitherige
Pacht=
inhaber, Herr Karl Stripp, übernahm einen Hotelbetrieb. in
Achern im Schwarzwald — Vertretung im
Kreis=
geſundheitsamt. Der Kreisarzt Medizinalrat Dr.
Hof=
mann iſt von heute ab bis einſchließlich 14. d. M. beurlaubt. Die
Vertretung erfolgt durch das Kreisgeſundheitsamt Dieburg.
Oeffentliche Belobigung. Dem Schüler Werner Heim
wurde eine von dem Herrn Heſſiſchen Staatsminiſter Jung
aus=
geſtellte Urkunde überreicht als Anerkennung für die mit Mut
und Entſchloſſenheit am 1. Februar d. J. durchgeführte Errettung
der Roſemarie Walther vor dem Tode des Ertrinkens.
Em. Heppenheim a. d. B., 2. Sept. Die Einſtellung
des Nebenbahnbetriebs Heppenheim-Lorſch
er=
folgte ab 1. September. Als Erſatz verkehrt ein Poſtauto mit
dem gleichen Fahrplan. Halteſtellen ſind wie bisher die
Bahn=
höfe Heppenheim und Lorſch. Eine Zwiſchenhalteſtelle auf dem
Marktplatz in Lorſch wurde eingelegt.
Ae. Gräfenhauſen. 3. Sept Gemeinderatsſitzung. Die
Herſtellung einer Warmwaſſerheizung im Rathaus. Nach
eingehen=
der Erörterung des Pg. Bürgermeiſter Mager über die einzelnen
Voranſchläge und Beſprechungen wurde die Herſtellung einer
Warmwaſſerheizung im Rathaus vom Gemeinderat genehmigt. Die
Arbeiten wurden einem Handwerksmeiſter aus Kelſterbach
über=
tragen. Weiterhin ſollen die Innenräume des Rathauſes neu
her=
geſtellt werden. Auch dieſer Punkt wurde vom Gemeinderat
ein=
ſtimmig genehmigt. Die Einweihung der Kleinkinderſchule wurde
auf den 23. September feſtgeſetzt. — Sängervereinigung
Einigkeit. Wir weiſen jetzt ſchon darauf hin, daß am 14.
Okto=
ber die Sängerſchaft von Gräfenhauſen ihr 50jähriges Beſtehen
feiert. Die Feier, zu der die umliegenden Brudervereine eingeladen
ſind, iſt mit einem Kritikſingen verbunden. —
Grummet=
ernte. Nachdem letzte Woche das Grummetgras auf den
Gemeinde=
wieſen verſteigert wurde, war aber immer noch kein ſchönes Wetter
dazu eingetroffen. Mit Beginn dieſer Woche iſt ſcheinbar das
rich=
tige Grummetwetter eingetreten. Auf den Wald= und Feldwieſen
herrſcht reges Treiben.
— Gernsheim, 3. Sept. Waſſerſtand des Rheins am
1. Spt.: +0,12 Meter, am 2. Sept.: —0,16 Meter.
Aunfſer Preisautsſchteiſen des Frauſiuter.
LPD. Frankfurt a. M., 2. September.
Anläßlich des 1. Mai ſtellte Reichsſtatthalter und Gauleiter
Sprenger der Künſtlerſchaft die Aufgabe, ihr Erleben des
1. Mai künſtleriſch zu geſtalten. Er gab ihr damit gleichzeitig die
Möglichkeit, ihre wirtſchaftliche Not durch Verkauf eines Werkes
zu ſteuern. Oberbürgermeiſter Staatsrat Dr. Krebs erläßt
nunmehr — an dieſe Maßnahme des Reichsſtatthalters
anknüp=
fend — ſeinerſeits eine ähnliche Ausſchreibung, um im Hinblick
auf den bevorſtehenden Winter jetzt ein gleiches Hilfswerk für die
Frankfurter Künſtler in die Wege zu leiten, dabei aber auch eine
wahrhaft künſtleriſche Geſtaltung des Eindrucks der einzigartigen
Römerberg=Feſtſpiele zu gewinnen. Im Einvernehmen mit dem
Leiter der Landesſtelle Heſſen=Naſſau der Reichskammer der
bil=
denden Künſte, Blattner, ergeht daher an alle in Frage
kommen=
den Künſtler die Aufforderung, eine Bilderdarſtellung des
Römer=
berges mit ſeinen Freilichtſpielen zu ſchaffen. Die näheren
Be=
dingungen des Aufrufs ſind folgende:
Zugelaſſen ſind alle in Frankfurt oder ſeiner näheren
Um=
gebung ſeit mindeſtens ſechs Monaten anſäſſigen Maler und
Graphiker, die Mitglied der anerkannten Berufskammer bzw. des
Fachverbandes ſind. Beamtete oder nebenberufliche Künſtler ſind
ausgeſchloſſen. Es werden Gemälde in Oel oder Aquarell,
Zeich=
nungen und auch Radierungen anerkannt. Die Ausſchreibung
ſchließt mit dem 15. November mittags. Sie iſt einzureichen bei
der Städtiſchen Handwerkerſchule, wobei die Arbeit ſelbſt und ein
verſchloſſener, undurchſichtiger Briefumſchlag eine gleiche Kennzahl
tragen und in dem Briefumſchlag Name und Anſchrift des
Ur=
hebers verzeichnet ſein muß.
Das Preisgericht beſteht aus den Mitgliedern des „
Vertei=
lungsausſchuſſes der Frankfurter Künſtlerförderung” und
Vertre=
tern der Reichskammer der bildenden Künſte. Mit der
Vorprü=
fung der Arbeiten iſt der Direktor der Städelſchen Kunſtgalerie,
Dr. Wolters, beauftragt.
Es werden nur Geldpreiſe gegeben, die ſich als zwölf
Preiſe nach folgender Zuſammenſetzung verteilen: ein 1. Preis
zu 350 RM., zwei 2. Preiſe zu je 250 RM., drei 3. Preiſe zu je
200 RM. ſechs 4. Preiſe zu je 150 RM.
Allerdings iſt vorbehalten, außer dem 1. Preis alle anderen
Preiſe zu ermäßigen und ſo die Zahl der Preisträger zu erhöhen.
Die ausgezeichneten Arbeiten gehen nach Auszahlung der Preiſe
in das Eigentum der Stadtgemeinde über. Nach der Prüfung
wird eine Ausſtellung aller eingereichten Arbeiten veranſtaltet
und auf zweckmäßige Weiſe für einen zahlreichen Beſuch der
Aus=
ſtellung in kaufkräftigen Kreiſen geworben, um zur Unterſtützung
des Hilfswerks weitere Verkaufsmöglichkeiten, zu ſchaffen,
gleich=
zeitig aber auch für das künſtleriſche Erlebnis der
Freilichtauffüh=
rungen zu werben.
Die Ausſchreibung erſcheint in ihrem Wortlaut in der
näch=
ſten Nummer des „Städtiſchen Anzeigeblattes” am Freitag, den
7. September. Sie kann aber auch ſchon vorher bei der
Städti=
ſchen Preſſe= und Werbeſtelle unentgeltlich in Empfang
genom=
men werden.
Be. Aus dem Ried, 30. Aug. Vereinzelt wird hier ſchon mit
der Grummeternte begonnen. Bei Verſteigerungen iſt das
Grum=
met ziemlich teuer, da das Heugras ſchlecht ausgefallen war.
Aus Rheinheſſen.
Mainz, 3. Sept. Weinmarkt in Mainz. Der berühmte
Mainzer Weinmarkt wurde dieſes Jahr in Ausmaßen abgehalten,
die alle bisher veranſtalteten Märkte übertrafen. In der
laubge=
ſchmückten Stadthalle herrſchte am Samstag abend ein geradezu
be=
ängſtigendes Gedränge der weinfröhlichen Mainzer. Der Höhepunkt
des Abends war der Weinzungen=Wettbewerb. zu dem ſich
zahl=
reiche Bewerber ſtellten. Am Sonntag fand dann der große
Wein=
feſtzug ſtatt. Ueberall in den Straßen wurden die einzelnen
Grup=
pen, dieſes maleriſchen Zuges jubelnd begrüßt.
UPD. Mainz, 29. Aug. Die Feier des 20. Jahrestages
des Unterganges der „Mainz”. Am 28. Auguſt 1914
ging nach heldenhaftem Kampf gegen engliſche Uebermacht der
Kreuzer „Mainz” bei Helgoland unter. Zur Erinnerung an
die=
ſen großen Tag feierte die Patenſtadt in ernſtem und würdigem
Gedenken die Heldentaten. Auf dem Ehrenfriedhof fand eine
Ge=
dächtnisfeier ſtatt, in deren Verlauf die Geiſtlichen beider
Kon=
feſſionen ergreifende Anſprachen hielten. Oberbürgermeiſter Dr.
Barth legte ebenſo wie zahlreiche Vertreter von Korporationen
Kranzſpenden nieder. In der nachfolgenden, in dem
Akademie=
ſaal des Kurfürſtlichen Schloſſes ſtattgefundenen Feier wurde
an den Chef der Marineleitung ein Telegramm gerichtet mit der
Bitte, daß der Kreuzer „Mainz” bald wieder in der Reichsmarine
Auferſtehung feiern möchte. Die Feſtrede hielt Oberleutnant zur
See a. D. Dr. Polixa. In großangelegter Rede ſchilderte Dr.
Polixa ergreifend die Heldentaten der kühnen Beſatzung und den
ruhmreichen Untergang des Schiffes.
Aus Oberheſſen.
EI. Nidda. 3. Sept. Senatspräſident a. D.
Dorn=
ſeiff ſchwer verunglückt. In Ranſtadt, wo er zum
Ferien=
aufenthalt weilte, verunglückte am Samstag der 79jährige heſſiſche
Senatspräſident a. D. Karl Dornſeiff durch einen Sturz auf der
Treppe. Mit ſchweren inneren Verletzungen wurde er in die
Gieße=
ner Klinik überführt.
El. Lich 3. Sept. Im Hofgut Kolnhauſen wollte der 58jährige
Andreas Möller von der Scheunentenne auf ein Fuhrwerk mit
Ge=
treide ſpringen, ſtürzte jedoch auf den Scheunenboden und brach
mehrere Riypen.
Werſtalfen.
Geländefahrt:
Saarlouis:
Moraka, San Nen.
Winterwetbewerb Von 13 gemeldeten Adlerwagen erreichten 12 preisgekrönt das Ziel und Inkern. Sternfahrt nach Adler Trumpf ſtrafpunttfrei, Beſchleunigungsprüfung am Ziel;
Beſter=
erhielten goldene, ſilberne und bronzene Medaillen.
Dreitage Harzfahrt: Adler Diplomat ſtrafpunktfrei=goldene Platette, ſowie einige Adler Int. öſter. Alpenfahrt:
Wagen ſtrafpunktfrei und mit dem Ehrenbecher ausgezeichnet.
Brandenburgiſche Adler Diplomat ſtrafpunktfrei — goldene Medaille. 6 weitere Adler ſond:
Wagen erhalten die ſilberne Medaille.
Tſchechoſlowakei: Internat. 1000 Meilen=Rennen, Adler Trumpf erringt den 3. Preis. Beloſen:
Adler Trumpf in der Sportklaſſe bis 2 Ltr. den I., II. und III. Preis. 6. Internotzionale
6000 km durch Italien: Adler Trumpf Team erhält den Mannſchaftspreis aller Klaſſen und Alpenfahrt 1934:
1
Nationen; ferner 3 goldene Medaillen und Sonderpreis für Schnelligkeit.
Schönheitswettbewerb
Brag Road Race Bublin Adler Trumpf Serienwagen 1. Preis gegen Spezialrennwagen.
*b
Skerries=Rennen Trumpf 1,7 Ltr. Serienwagen, Sieger im „Bray Rogd Racel er= Budopeſl:
hält vor Alfa Romeo den 1. Preis. Trumpf 17 Ltr. Sport den 1. Klub= in Poſen:
Seland:
preis, ferner 1. Teampreis, 2. Klub=Teampreis und 2 goldene Medaillen. Barcelona:
Adler Diplomat, der Bezwinger der Berge • Adler Teumpf und Teumpf Junior, die Meiſter
2000 hm durch Deutſch.
W
Großer Preis von
o
aller Wagen unter 2 Ltr., außerdem 4. Preis im Geſamttlaſſement.
Adler Trumpf gewinnt mit 6O km Geſamtdurchſchnitt in ſeiner Klaſſe.
Adler Trumpf=Junior,=Trumpf, =Primus und Diplomat erhalten 231
goldene, 3 ſilberne, 5 bronzene Medaillen, außerdem 3 Mannſchaftspreiſe:
Adler Trumpf Team geht als einziges Team geſchloſſen durchs Ziel und
erringt den Königspotal als höchſte Auszeichnung.
Diplomat Team erhält ſtrafpunttfrei den Internationalen Alpenpokai.
Trumpf Team erhält wieder den Internationalen Apenpokal- Trumpf=
Junior Team die Silberne Alpenplatette, als Einzelfahrer
Gletſcher=
pokal, ferner auf Trumpf 2 Gletſcherpokale, 1 goldene Gletſcherplatette.
Adler Trumpf erhält „Grand Prix” und 1. Preis.
Adler Diplomat erhält 155 Gutpuntte und die goldene Medaille.
Schönheitswettbewerbz Adler Trumpf=Sport gewinnt den 1. Preis.
der Kurve • Adler Primus, der vollkommene Siandard
Vertreter: Müller & Ober, Automobile, Rheinstraße 39, Telefon Nr 2498
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 244
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Reich und Ausland.
sberg” reift nach Rürnberg.
Kreuzer.
Das Ergebnis des großen
Rundfunk=
ſprecher=Weilbewersb der
Reichsſendeleikung.
Berlin. Seit Monaten iſt die
Reichsſende=
leitung gemeinſam mit dem ReichsverbandDeutſcher
Rundfunkhörer auf der Suche nach dem beſten
Rundfunkſprecher. In mehr als 1000
Veranſtaltun=
gen rangen über 15 000 Bewerber um den
Ehren=
titel des erſten Rundfunkſprechers. Aus dieſen
Kämpfen gingen zwölf Sieger hervor, die im
Rahmen der großen Schlußveranſtaltung der
deut=
ſchen Funkausſtellung 1934 zum Reichswettbewerb
antraten. Das Preisgericht hat entſchieden: Der
1. Preis in Höhe von 2000 RM. wird ungekürzt
dem Sprecher Nr. 6 von Chmielewſki, Fritz,
Preſſe=
wart in der HJ., Reichenbach, 19 Jahre alt,
zu=
geſprochen. Der 2. Preis in Höhe von 1000 RM.,
wie vorgeſehen, wird ungekürzt dem Sprecher Nr.
12. Kurt Böhme, Oberprimaner, Karlsruhe, 20
Jahre, zugeſprochen. Der 3. Preis, deſſen Höhe
ur=
ſprünglich auf 500 RM. feſtgeſetzt war, wird durch
eine Stiftung des Reichsverbandes Deutſcher
Rundfunkteilnehmer auf 1000 RM. erhöht und
dem Sprecher Nr. 1, Herbert Berk, kaufm.
Ange=
ſtellter, Kreuznach, 22 Jahre alt, zugeſprochen. Der
4. Preis in Höhe von 150 RM. wurde dem
Spre=
cher Nr. 3, Willy Krauſe, Schauſpieler, Erfurt, 33
Jahre alt, zugeſprochen. Der 5. Preis wird dem
Sprecher Nr. 2, Hermann Schmitz, Automechaniker,
Düſſeldorf, Reichsſender Köln, zugeſprochen.
Außerdem hat das Preisgericht 7 Preiſe zu je
20 RM. verteilt. — Die Preisträger 1, 2 und 5
werden zur Uebertragung des Reichsparteitages
eingeſetzt werden und die Preisträger 3 und 4 zur
Uebertragung de Reichsbauerntages am 30.
Sep=
tember in Bückeberg.
Schwere Schießerei
auf einer Geburkskagsfeier.
m. Berlin. Eine verhängnisvolle Schießerei
entſtand am Freitag abend in einer Wohnung in
der Tauroggener Straße in Berlin=
Charlotten=
burg auf einer Geburtstagsfeier. Das
Geburts=
tagskind, eine junge geſchiedene Frau, hatte eine
Anzahl von Gäſten eingeladen, und man ſaß
ver=
gnügt und zufrieden am Tiſch, als es plötzlich
heftig an der Haustür klingelte. Der Vater der
jungen Frau ging ſelbſt hinaus, um nach dem
Grund der Störung zu ſehen und ſah ſich draußen
ſeinem früheren Schwiegerſohn gegenüber, der
ge=
genüber wohnt und durch das Fenſter die Ankunft
der Geburtstagsgäſte mit angeſehen hatte. Der
Hausherr ließ den ſehr erregten jungen Mann
eintreten und führte ihn in ein Vorzimmer. Dort
kam es zu einer lebhaften Auseinanderſetzung
zwi=
ſchen den beiden Männern. Aber der
Schwieger=
vater hielt dem aufgeregten Mann ſehr viel zu
gut und verſprach ihm, auch ſeine Bitte zu
erfül=
len, daß der junge Mann ſeinen 5jährigen Sohn
ſehen könne. Damit wollte er aus den Zimmer
gehen, als der junge Mann ihm aber nachſtürzte
und in das Zimmer folgte, in dem die
Geburts=
tagsgeſellſchaft bei Tiſche ſaß. Der Hausherr wurde
von dem Tobenden in das Zimmer hineingeſtoßen.
Jetzt zog der ehemalige Schwiegerſohn plötzlich
einen Revolver, hielt damit die Gäſte in Schach
und ſuchte mit wildem Blick ſeine frühere Frau.
Die hatte ſich aber hinter einen Türflügel
ge=
flüchtet. Da ſchoß der junge Mann wild in die
Ge=
gend und traf zunächſt ſeinen früheren
Schwieger=
vater, der ſich ihm entgegenſtürzte. Er verletzte
weiter ſeinen ehemaligen Schwager und und ein
junges Mädchen, das zur Feier eingeladen war.
In der allgemeinen Panik, die nun entſtand, war
ein Gaſt ſchnell auf den Balkon des Zimmers
ge=
laufen und hatte laut um Hilfe gerufen. Durch
Paſſanten, die den Lärm hörten, wurde darauf
das Ueberfallkommando alarmiert. Einem anderen
Gaſt war es gelungen, dem Tobenden den
Re=
volver zu entreißen, ſo daß er daran verhindert
wurde, nun Selbſtmord zu begehen, wie er es wohl
vor hatte. Das Ueberfallkommando nahm den
Re=
volverhelden feſt. Die Verletzten wurden dann in
Privatkraftwagen auf ſchnellſtem Wege in das
nahe gelegene Weſtend=Krankenhaus gebracht.
Nach dem ärztlichen Befund beſteht bei den beiden
verletzten Männern Lebensgefahr.
Feuerwehr gegen Horniſſen.
Koblenz. Zu Ende voriger Woche mußte die
Koblenzer Berufsfeuerwehr in zwei Fällen von
Gefährdung durch Horniſſen helfend eingreifen und
mit Giftgaſen gegen dieſe gefährlichen
Plagegei=
ſter vorgehen. Im erſten Fall wurde die Wehr
benachrichtigt, daß auf der Karthauſe am Fort
Konſtantin ſich ein Horniſſenneſt befinde und
Tau=
ſende und Abertauſende dieſer gefährlichen
Inſek=
ten die ganze Gegend unſicher machten. Die
Feuer=
wehr konnte nach kurzer Zeit den größten Teil der
Horniſſen vernichten. Am gleichen Tag wurde ſie
nach Ehrenbreitſtein zur Hilfe gerufen. Hier war
die Sache jedoch nicht ſo einfach und vor allem
be=
ſtand keine zu unterſchätzende Gefahr für die
Feuerwehrleute, an den erregten Horniſſenſchwarm
heranzugehen. Endlich konnte das Neſt ausfindig
gemacht werden. Es befand ſich dicht unter dem
Dach eines Lagerſchuppens der dortigen
Weinberg=
anlagen. Der Angriff der Feuerwehr begann
da=
mit, daß ſie mit einem Spezialapparat Gift in das
Horniſſenneſt ſpritzte. Der Erfolg war, daß Tau
ſende von Horniſſin ſamt der Königin getötet
wurden. Als man ſicher war, daß keine weitere
Gefahr mehr drohte, wurde das Neſt weggeſchafft.
Es hatte eine Höhe von einem halben Meter und
beſaß nicht weniger als acht Etagen, die kunſtvoll
in gleichen Abſtänden angeordnet waren.
„Graf Zeppelin” vor den Kapverdiſchen Inſeln.
Hamburg. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin”
erreichte am Sonntag abend um 21 Uhr unſerer
Zeit die Kanariſchen Inſeln; es machte noch
wäh=
rend der Nachlſtunden ſehr gute Fahrt, ſo daß es
Montag mittag bereits die Kapverdiſchen Inſeln
erreichen wird. Nach Mitteilung der Deutſchen
Seewarte war das Wetter heiter; günſtige Winde
förderten die Fahrt des Luftſchiffes.
der den Höhepunkt der internationalen Rennwoche bildete und zur allgemeinen Ueberraſchung die
Stute „Agalire” (links) unter Staroſta vor „Ehrenpreis” unter Narr durchs Ziel gehen ſah.
Der Endkampf im „Großen Preis von Baden=Baden”.
Das Modell des Kreuzers „Königsberg”, das von der Schiffsmodell=Bauſchule Potsdam gebaut
wurde, wird zum Transport nach Nürnberg verladen, wo es während des Reichsparteitages vom
Stapel laufen wird. Das Modell, das jede Kleinigkeit des Kreuzers genaueſtens wiedergibt, iſt
8½ Meter lang und wiegt 750 Kilogramm.
Srrupendau kasſtenung Mancen 1901.
Die größte Straßenbaumaſchinen-Schau. — Wunderwerk deutſchen Aufbauwillens
Reichsbahn und Skraße.
München. Vom 3. bis 8. September findet
zum erſten Male auf deutſchem Boden der (VII.)
Internationale Straßenbaukongreß ſtatt, der am
19. September in Berlin ſeinen Abſchluß findet
Es entſpricht einer beſtehenden Uebung, daß die
am Straßenbau vor allem beteiligten
Induſtrie=
zweige des jeweiligen Kongreßlandes und
ein=
zelne ausländiſche Staaten den internationalen
Straßenbaukongreß zum Anlaß nehmen, den hohen
Stand ihrer Leiſtungsfähigkeit und die Güte ihrer
Erzeugniſſe den aus aller Welt kommenden
Be=
ſuchern des Kongreſſes und der Oeffentlichkeit vor
Augen zu führen.
In Fortſetzung dieſer Uebung haben ſich die
Vertretungen der Stein=, Zement=, Teer=,
Bi=
tumen= und Maſchineninduſtrie und der
Straßen=
bauunternehmungen Deutſchlands zuſammengetan,
und eine mit größter Sorgfalt vorbereitete
Aus=
ſtellung aller einſchlägigen Induſtrieleiſtungen
ge=
ſchaffen, die während der Kongreßdauer aller
Welt Zeugnis ablegen ſoll von der unbegrenzten
Leiſtungsmöglichkeit deutſcher Ingenieure und von
dem unerſchütterlichen Lebenswillen des deutſchen
Volkes.
Das wiſſenſchaftliche Rüſtzeug und der freudige
Wille zum Mitarbeiten waren gegeben, und ſo
kann der Erfolg nicht ausbleiben.
Ein ganz großer Beweis hierfür iſt der
gewal=
tige Maſchinen= und Gerätepark, der auf der
Straßenbauausſtellung auf dem
Ausſtellungsge=
lände auf der Thereſienhöhe eine zuſammenfaſſende
Darſtellung des deutſchen Schaffens in dieſen
In=
duſtriezweigen gibt. Rund 10 000 Quadratmeter
Ausſtellungsgelände ſind belegt, 80 deutſche
Bau=
maſchinenfabriken aller Zweige und 58
Organiſa=
tionen, Einzelbaufirmen und Bauſtofflieferanten
ſind vertreten. Etwa 200 Eiſenbahnwagen waren
benötigt, um die etwa 3000 Tonnen
Ausſtellungs=
gut anzufahren. In dem ſcheinbaren Durcheinander
von Maſchinen und Geräten herrſchte aber das
ſtrenge Geſetz von Ordnung, ſo daß die
Orientie=
rung recht leicht iſt. Da iſt ein „Roter Hof” mit
den bekannten aber außerordentlich verfeinerten
Maſchinen und Geräten zur Bodenlöſung und
Bodenbewegung, eine „Grüne Straße” mit den
modernſten Maſchinen der Starßenbefeſtigung.
Ganz neuartig ſind hier Bodenſtanzmaſchinen, die
bei ihren großen Formaten bei Vollbetrieb
eigent=
lich Erdbebenmaſchinen genannt werden müßten
Es. folgt der „Blaue Hof”, mit den Maſchinen zur
Herſtellung der Teer= und Aſphaltdecken, die
„Gelbe Straße” mit dem maſchinellen Rüſtzeug
zur Herſtellung von Betonſtraßendecken und
ſchließ=
lich der „Runde Hof”, um den die
Hilfsmaſchinen=
induſtrie ihre Erzeugniſſe aufgebaut hat, wie
Steinbrecher, Sieb= und Sortiermaſchinen,
Stra=
ßenreinigungsmaſchinen uſw.
Den Abſchluß bildet die Induſtriehalle. Sie iſt
das Mittelſtück, die Fachausſtellung des Deutſchen
Prüfmaſchinenverbandes. In dieſem Teil der
Aus=
ſtellung ſind auch mehrere Länder wie Spanien,
Italien, England und Ungarn teils direkt, teils
durch führende Straßenbau= und Rohſtoffirmen
vertreten.
Ein ſelbſt aus dieſen techniſchen Wunderwerken
noch hervorſtechender Beſtandteil der Ausſtellung
iſt der Stand der Deutſchen Reichsbahn. — Die
Straßenbauausſtellung wurde am Montag
feier=
lich eröffnet.
Lola Schröter zum Segel=Schleppflug
durch deutſchland geſtarkei.
Die erſte Tagesetappe wegen ſchlechten Wetters
nur bis Hirſchberg.
Breslau. Die Fallſchirmpilotin und
Segel=
fliegerin Frau Lola Schröter ſtartete am Montag
früh von Friedland in Schleſien zu einem Segel=
Schleppflug durch Deutſchland. Der Flug ſoll in
zehn Tagesetappen durchgeführt werden, wobei
eine Strecke von rund 4000 Kilometern
zurückge=
legt werden ſoll. Ihr Segelflugzeug „Sudetenland‟
wird an einem 95 Meter langen Seil von dem
Motorflugzeug „D. 2121” geſchleppt. deſſen Pilot
Ingenieur Wentorf aus Solingen iſt. Die erſte
Tagesetappe führt von Friedland über Görlitz,
Dresden und Chemnitz nach Zwickau.
Hirſchberg (Rieſengebirge). Der
Schlepp=
ſegelflug durch Deutſchland von Frau Lola
Schrö=
ter konnte am Montag nicht programmgemäß
durchgeführt werden, da dichter Nebel den Führer
des Motorflugzeuges zwang, bereits in Hirſchberg
niederzugehen. Um den ſportlichen Charakter des
Fluges zu betonen, war Frau Schröter am
Mon=
tag früh trotz des ſchlechten Wetters geſtartet. Als
jedoch über dem Rieſengebirge der Nebel immer
dichter wurde, waren die Flugzeuge zur Landung
gezwungen, um nicht die Durchführung des ganzen
Flus s zu gefährden. Der Flug ſoll am Dienstag
fortgeſetzt werden, da mit einer Beſſerung der
Wetterlage gerechnet wird.
Kattowitz. In einem Wald bei C.,
im Kreiſe Pleß wurde ein Geldtransport / s
amtes Pleß von zwei Banditen überfal
Räuber ſchoſſen den Geldbriefträger und
begleitenden Polizeibeamten nieder und
die Geldtaſche mit 7000 Zloty Inhalt
Flucht lief den Verbrechern ein Förſter
Weg, auf den ſie mehrere Schüſſe
abgab=
die er auf der Stelle getötet wurde.
einen Bauchſchuß ſchwerverletzte Geldhr
iſt nunmehr im Krankenhaus geſtorben, ſo
Verbrechen bisher zwei Todesopfer gefor
Der gleichfalls ſchwerverletzte Polizeibe
noch beſinnungslos und ſchwebt in Lebe
Trotz des Aufgebots von zahlreichen Pol
ten iſt es noch nicht gelungen, die Verb
ermitteln und feſtzunehmen. Die Grenzer
ſcharf überwacht.
Heftige Unwekker über Däner F.
Kopenhagen. Dänemark wurde
a=
tag und in der Nacht zum Sonntag von
Sturm und wolkenbruchartigem Regen
ſucht, über deren Ausmaße erſt jetzt Eit e
vorliegen. So fielen ſtellenweiſe bis zu
meter Regen. In Kopenhagen hatte 119
tungskorps mit der Beſeitigung von Waſ ſi
ſtark zu tun. Beſonders heftig wirkte
Sturm in der Schiffahrt aus. Zahlreiche an
erlitten erhebliche Verſpätungen. In ver
Häfen ſind zahlriche kleinere Fahrzeuge
Vertauungen losgeriſſen worden und mufen
Von See werden eine Reihe von Strand ir
meldet, wobei 40 Menſchenleben aus Gr
rettet werden mußten. Bei Bornholm,
Sturm am heftigſten tobte, wurden von f.n
ſchen Bark „Carmen”, die gekentert wa —
ſignale gegeben. Der Hamburger Dam)
ſula Siemers” eilte der Bark zur Hi/s
mehrſtündiger Arbeit konnte die zwölf M. tEa
Beſatzung der „Carmen” an Bord der mſ
Siemers” genommen werden.
Von einem norwegiſchen Fiſchdampfe
der Rönne geſtrandet war, mußte der TTtän
der ſein Schiff nicht verlaſſen wollte, mi xroo
an Land gebracht werden. Eine weiter
dung wurde auf Saltholm in der Nähe
penhagen gemeldet. Die drei Mann
ſatzung konnte erſt nach mehreren Stu
ſtrengender Arbeit in Sicherheit gebrach =
Ferner wurden zwei Inſaſſen eines
Kutters im Kattegat gerettet.
Sfürme und Wolkenbrüche in 9be Tien
Mailand. In den oberitalieniſche
gen iſt der erſte Schnee gefallen. Das St (od
hat 30 Zentimeter Neuſchnee. Im Triet
biet ſind die Berge ſchon ab 1800 M S
ſchneebedeckt.
In den tiefergelegenen Gebieten Ob (ien
herrſchten Stürme und Wolkenbrüche, d —oß/
Schaden anrichteten. Das ſtaatliche Wxu
ſtitut ſchätzt allein den in Monferrato,
Hauptzentren des piemonteſiſchen Weink
gerichteten Schaden auf 15 Millionen T Ficht
weniger als 200 000 Doppelzentner We L ihen
ind in den letzten Tagen in dieſem Gel Fll
vernichtet worden.
Laſtkraftwagen vom Zuge erfaß
Neun Verletzte.
Senftenberg. Am Sonntag abet
Annahütte bei Senftenberg ein Zug der
—Finſterwalder Eiſenbahn mit einem m
ſonen, meiſt Kindern und Jugendlichen
Laſtkraftwagen zuſammen. Der Laſt!
wurde mit großer Gewalt in den Chau
geſchleudert. Neun Perſonen wurden v
mußten dem Krankenhaus zugeführt w.
densgefahr beſteht bei den Verletzten n
Rennwagen in Zuſchkauermenge geſd
Paris. Nach hier vorliegenden 91
aus Liſſabon ſind bei einem Kraftwa
auf der Bahn von Eſpinho zwei Wag
mengeſtoßen, von denen einer in die
menge geſchleudert wurde. Drei Perſone /20
getötet und 12 ſchwer verletzt. Von der ee
führern kam der eine mit leichteren Ve. Viſ
davon, während der andere völlig unverſeſ.
Maſſenausbruchsverſuche im Gefän
auf Randall=Island.
New York. Im Gefänngis auf R
land verſuchten am Sonntag 365 jugend!
linge während eines Baſeball=Spieles Miet
chen. Einige von ihnen erkletterten die
hohe Umfaſſungsmauer, andere ſprang:
Eaſt=Fluß und wiederum andere bemäck
eines Schleppdampfers. Fünf Sträfling
es zu entkommen. Die anderen wurde.
Polizei eingefangen.
Wie Lury und Johanſen aus der
der Banditen befreit wurden.
Charbin. Wie zu der Befreiun!
chineſiſchen Banditen als Geiſeln verſch!
den Reiſenden däniſcher und am
Staatsangehörigkeit ergänzend mitge!
ſind die beiden Befreiten Angeſtellte e!
kaniſchen Filmgeſellſchaft. Beide ſind
der Amerikaner iſt aber völlig erſchop!
den haben berichtet, daß ſie bei dem
Ueberfall aus dem Zuge gezerrt und 4.
den gefeſſelt, wie Vieh davongetriebe
ſeien. Jedesmal, wenn ſie mit ihren
an japaniſchen Truppen vorbeigekoml
ſeien die Gefangenen von den Band
etwaige Schüſſe als Schutzſchild benut
Sie ſeien dann auf eine Inſel gebracht
ſie von einem japaniſchen Erkundungslt.
deckt worden ſeien. Daraufhin ſeien D
ſchen Kanonenbooten Mannſchaften Be‟
den. Dem Dänen Johanſen ſei es gelut
Feſſeln zu löſen und dann den
Ameri=
zu befreien. Beide ſeien dann zum Fluk
ſie an Bord eines der Kanonenbood:
worden ſeien.
ta 4. September 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 244 — Seite
*Aus dem deutſchen Oſten.
85 Metern überwunden; der reſtliche Waſſerſpiegel=Höhenunter=
Ein Wunder der Technik:
ſchied von 15 Metern wurde anfänglich durch 5 Schleuſen über=
99
on im Altertum waren die Menſchen beſtrebt, neben den
aßen auch die Waſſerſtraßen für den Verkehr
aus=
r und auch Kunſtwaſſerſtraßen zu bauen, die wir Kanäle
dieſe dienten oftmals auch zur Bewäſſerung des
Trbtz der weitgehendſten Verbeſſerungen der
Land=
dieſ durch Steinſchüttungen und Steinpflaſter befeſtigt
trotz des Baues der Eiſenbahnen und trotz der
Er=
ng des Luftverkehrs durch die Erfindung und den Bau
iftſchiffen und Flugmaſchinen iſt die Menſchheit noch
paxauf bedacht, durch weiteren Bau oder Ausbau von
aſſerſtraßen den Verkehr zu beleben, zu verbilligen und
r Wirtſchaft neue Gebiete zu erſchließen. Iſt ſchon an
Kunſtwaſſerſtraßenbau oder Kanalbau etwas höchſt
antes, ſo ſei hier ein Kanal — der „Oberländiſche
— betrachtet, der einzig in ſeiner Art in
vaiſt! Der Erbauer diefes „Oberländiſchen Kanals”—
Steenke — fand, als er ſich vor faſt einem Jahrhundert
eſchäftigte, den Gedanken dieſes Kanalbaues in die Tat
zen, weder in deutſchen Landen noch in Europa einen
iu, der ihm als Muſter oder Vorbild hätte dienen
der Morriskanal in den Vereinigten Staaten
Nord=
s, der aus dem Legigh, einem Nebenfluß des
Sus=
lah nach New York führt, war das, was er ſuchte; das
angewandte Syſtem, teilweiſe verbeſſert, wurde dem
8 „Oberländiſchen Kanals” zu Grunde gelegt.
or wir uns aber dieſen in Europa einzigartigen „
Ober=
en Kanal” betrachten, müſſen wir einen Blick auf das
d werſen, um Sinn, Zweck und Eigenart dieſes
Kanal=
vürdigen zu können.
Oberland umfaßt im Deutſchordens=Kernlande
Alt=
im Allgemeinen den Gau Pogeſanien, deſſen
Namens=
ung es völlig verdrängt hat; im Gegenſatz zur Niede=
Elbing kommt im Namen „Oberland” ein geographiſches
zum Ausdruck; ehedem wurde das heutige Oberland
here Pogeſanien auch Hocker= oder Hoggerland genannt:
in der Volksſprache des 16. Jahrhunderts die platt=
Bezeichnung für Höhe, ſomit bedeutet Hocker= oder
and dasſelbe wie Oberland, ſein Gebietsbereich erſtreckt
der Nordabdachung der Kernsdorfer Höhe in
nörd=
ichtung bis faſt zum Drauſen=See ſüdlich Elbing.
en Maſuren iſt das Oberland das ſchönſte Seengebiet
tzens; das Oberland iſt heiterer als Maſuren. Einem
b-n Garten gleich kann ſich das Oberland den ſchönſten
ay n der norddeutſchen Tiefebene ruhig an die Seite ſtellen.
Die dr
eis: grünen Ebene bei Elbing ſteigen die erſten ſtadt= und
rF önten Hügel auf, um dann den ganzen Süden zu
er=
le Das Oberland iſt das landſchaftlich abwechſelungsreichſte
b 4Oſtpreußens, deſſen Art ſchon in ſeinem an das deutſche
gerettet.
igh nd erinnernden Namen zum Ausdruck kommt.
Aus=
des: Laubwälder, unter denen ſich die öſtlichſten großen
ſnitEi enbeſtände Deutſchlands befinden, umkränzen die präch=
M Mer nſelgeſchmückten Seen. Dazwiſchen ziehen fruchtbare
z— von dem mannigfaltigen Charakter und von der Schön=
. Im
1 Oberlandes, daß er in einem großen Wandgemälde,
Schloß zu Verſailles hängt, die Eigenart des Land=
157 Ides des Oberlandes feſthalten ließ.
en Gebiet in wir uns nun dem „Oberländiſchen Kanal” zuwenden,
Wolkenba /1fy funächſt die Frage betrachtet und beantwortet: worin
as ſtaatlt /es denn nun eigentlich die Eigenart dieſes Kanals, der in
in Monfer r.r, der einzige ſeiner Art iſt? Während ſonſt jeder Kanal
henh= Fenunterſchiede der Waſſerſpiegel der zu verbindenden
15 Milli tEr — Flüſſe oder Seen — durch Schleuſen ausgleicht,
Doppelzenmirk: dieſe Waſſerſpiegel=Höhenunterſchiede beim „
Ober=
agen in dieſhie en Kanal” durch ſogenannte „ſchiefe Ebenen”
über=
uir:. Dieſe „ſchiefen Ebenen” ſind planierte Landſtrecken
ſißß! den Gewäſſern, auf denen eiſerne Schienen,
Eiſenbahn=
ſiesl gleich, liegen: auf dieſen Schienen werden die Schiffe
en vom Zug /
Ff ienenwagen von einem Kanalabſchnitt zum nächſt höher
en Verletzte.
le yn über Land gezogen. Zu dieſem Zweck laufen die
chfee im Waſſer noch eine Strecke weiter: das Dampfboot
ſchorſtrang der „ſchiefen Ebene” zu Lande bergan gefahren —
Srahtſeile ſind gleich einer Drahtſeilbahn die beiden
auf den zwei Schienenſträngen nebeneinander ver=
— um dann in den höher gelegenen Waſſerſpiegel zu
and ſeine Fahrt fortſetzen zu können: das iſt das „wahre
der Technik”!!
Erbauer des „Oberländiſchen Kanals” hat ſich aber
erwindung der Höhenunterſchiede nicht nur der „ſchiefen
ſondern daneben auch noch der „Schleuſen” bedient
Eiling=Sees, ſowie des Ewing= und Bärting=Sees auf
uſſif den im Waſſer auf den Schienen ſtehenden
Schienen=
gah der die Form einer Lowry hat, auf, wird nun auf dem
Zerdem haben Senkungen des Waſſerſpiegels, z. B. des
wunden, die aber, da das „Durchſchleuſen” zu lange Zeit
beanſpruchte, bei der Erweiterung des Kanalbaues in den
Jahren 1874 bis 1881 durch eine fünfte „ſchiefe Ebene” erſetzt
wurden.
Eine weitere Eigenart des „Oberländiſchen Kanals” beſteht
darin, daß der Erbauer desſelben, Baurat Steenke, auch noch ein
„Aquädukt durch einen See” gebaut hat! Dies ſei hier erläutert:
zwviſchen dem Geſerich=See, deſſen Niveau unverändert bleiben
mußte, aus deſſen Oſtzipfel aber durch den Duben=See eine
Kanalſtrecke zum Liebenmühler Teiche führen ſollte, und letzterem
liegt der noch 1,5 Meter tiefer gelegene Abiskar=See. Da dieſer
wegen ſeiner Niveaudifferenz nicht in das Kanalnetz
ein=
bezogen werden konnte, half Baurat Steenke dieſem Uebelſtande
dadurch ab, daß er an der ſchmalſten Stelle des Abiskar=Sees
einen Aquädukt durch den See baute; dieſer Aquädukt beſteht
aus einem in den See geſchütteten Erddamm, der eine Höhe
bis zu 19 Meter erreicht und eine obere Breite von 39 Metern
hat, und in dieſem Erddamm zieht ſich in dem entſprechenden
Niveau das Kanalbett in einer Länge von 484 Metern durch
den See hindurch, der nunmehr in zwei Teile zerlegt iſt, die
durch Durchläſſe die den Damm unterhalb des Kanalbettes
durchſetzen, miteinander in Verbindung ſtehen.
Der „Oberländiſche Kanal” überwindet den Waſſerſpiegel=
Höhenunterſchied des Geſerich=Sees bei Deutſch=Eylau, der rund
100 Meter höher liegt als der Drauſen=See bei Elbing. Der
„Oberländiſche Kanal” verbindet auf dem Waſſerwege die Städte
Deutſch=Eylau, Saalfeld, Liebemühl, Oſterode und Preußiſch
Holland mit Elbing und damit mit dem Friſchen Haff und mit
der Oſtſee.
Der Verlauf des „Oberländiſchen Kanals” iſt von Berg zu
Tal folgender: Der Schiffahrtsweg zieht von Deutſch=Eylau am
Südende des Geſerich=Sees durch dieſen See nach Norden bis
zu der Stelle zwiſchen den Inſeln Gerczack= und Heu=Werder;
hier vereinigt ſich mit ihm die Fahrſtraße, die aus nördlicher
Richtung von Saalfeld durch den Ewing=See und den
Weins=
dorfer Kanal nach Süden zwiſchen Linden= und Bukowitz=Werder
hindurchgeht; der weitere Weg geht dann durch den öſtlichen
Zipfel in den Duben=See, aus dieſem durch eine Kanalſtrecke
in den bereits erwähnten Aquädukt des Abiskar=Sees und
weiter im Kanalbett bis Liebemühl. Hier bei Liebemühl ver=
Das Ankragsformular für das Kriegsehrenkrenz.
Anträg
Frontkämpfer 2
auf Verleihung des Ehrenkreuzes für
Kriegsteilnehmer)
rizont des Geſerich=Sees ſtattgefunden; dieſe Senkung
on 20 Metern, die „ſchiefe Ebene Nr. 2” einen
Höhen=
ied von 19 Metern, die „ſchiefe Ebene Nr. 3” einen
niterſchied von 24 Metern und die „ſchiefe Ebene Nr. 4‟
öhenunterſchied von 22 Metern, mithin wird durch die
iefen Ebenen” insgeſamt ein Höhenunterſchied von
Gufene uitektreigend Geboren UM
m —
306n.
Beie. Beruf Wohnhaft in.
M
Bif.
Brhß. Staatsangehörigkeit Letzter mllitäriſcher Dienſtgrad Truppe (mit Kompagnie uſw.),
bei der im Welttkriege 1914/18
Front!)
dienſt geleiſtet wurde
Krieg=)” Art, Ort und Zeit des
Fron”Ldienſtes
Kriegs!) Mante
Front
griegsk)ienſte ſindbeigefügt:! Angabe, wann und bel weichem
Emppenteil
„Iverwundet,
An Gr dnnt wc 12 Beſitzt außerdem an Orden und
Ehrenzeichen
3ch verſichere, daß vorſtehende Angaben der Wahrbeit entſprechen, und beantrage, mir auf Grund
der Vererdnung des Herrn Reichspräſidenten vom 13. Zuli 1934
1) das Ehrenkreuz für Frontkämpfer
1) das Ebrenkreuz für Kriegsteilnehmer
zu verleihen.
Mie r
2 Nichtzutrelfendre it zu ftreidhem
2 Dem Antrage ſind die im Belitz bes Antragllellert befindlichen Veweloſtücke belzufüigen: Miltdrpak oder Krlegr-
Hammrollenauezug, Miltärklenſtbeſcheinlgung oder Beſcheinigung Ober Derwundungen und Kriegegelangenſcholt,
Renten=
beſcheiſde und dal. Der Anfraglieller konn ſich Beweloſtice dieſer Art, die ſich im Beſiz von Vehörden, Verbunden.
Verleben, Arbeieliellen, Verelnlgungen und anderen Stelilen beſinden, aushändlgen laſſen. Des Benrelnachweſſeame
dr Kriegerperluſte und Krlegergräber und das Reſchgarchle ſowie deren Bwelglellen bürſen von dim Antagltelle zus
Beſchafung von Unterlagen nicht in Anſonich genommen werden.
Beſit der Anfeglleller keint Beweloſtoce, io i0 Mlee zu vermerlen.
Die Formulare zur Beantragung des Ehrenkreuzes, das vom
Reichspräſidenten von Hindenburg für alle Kriegsteilnehmer
ſo=
wie für die Witwen und Eltern gefallener Kriegsteilnehmer
ge=
ſtiftet wurde, ſtehen vom 3. September ab bei den Polizeirevieren
unentgeltlich zur Verfügung.
Dieſes Plakat,
ein Sinnbild des heldiſchen Charakters der nationalſozialiſtiſchen
Bewegung, wurde zum Reichsparteitag geſchaffen.
einigt ſich mit der ſoeben beſchriebenen Kanalſtrecke der Kanal,
der aus ſüdlicher Richtung kommend den Schilling=See öſtlich
von Oſterode und die beiden unmittelbar nördlich und weſtlich
von Oſterode liegenden Seen, nämlich Pauſen=See und den
Drewenz=See, verbindet und dann durch die Liebemühler Forſt
nach Liebemühl zieht. Die Stadt Liebemühl iſt der
Ver=
einigungs= und Mittelpunkt des ganzen Kanalſyſtems des
„Oberländiſchen Kanals”. Von Liebemühl führt die Kanal=
Waſſerſtraße in nördlicher Richtung zum Großen Eiling=See,
durch den Zopf= und Krebs=See in den langgeſtreckten, 11
Kilo=
meter langen Röthlof=See, dem der Bärtling=See durch den
Dulzkanal angeſchloſſen iſt; bei Maldeuten führt die
Schiffahrts=
ſtraße weiter in nördlicher Richtung in den Samrodt=See und
dann in den Pinnau=See, an deſſen Nordecke die zirka 20
Kilo=
meter lange, zu Anfang beſchriebene Kanalſtrecke — der Abfall
der oberländiſchen Seenplatte zu dem etwa 100 Meter niedriger
liegenden Drauſen=See — mit den fünf „ſchiefen Ebenen”
be=
ginnt, die zum Drauſen=See führt. Aus dem Drauſen=See
ſüdlich Elbing führt die Waſſerſtraße an der Stadt Elbing
vor=
bei in dem kanaliſierten Waſſerlaufe des Elbing=Fluſſes in
das Friſche Haff.
Die Geſamtlänge des „Oberländiſchen Kanals”
einſchließ=
lich der Waſſerſtraßen in den Seen beträgt 176 Kilometer,
da=
von betragen die eigentlichen Kanalſtrecken 45 Kilometer; der
Koſtenaufwand dieſes Kanalbaues hat ſ. Zt. zirka 5 Millionen
Mark betragen. Die Schleppdampfer haben das Triebrad am
Heck und einen Tiefgang von 0,9 Meter.
Der „Oberländiſche Kanal” wurde in den Jahren 1844 bis
1858 zu dem Zwecke gebaut, das von den großen
Verkehrs=
ſtraßen abgelegene Oberland dem Gütertransport aufzuſchließen;
in den Jahren 1872 bis 1876 und auch noch bis 1883 fand eine
Erweiterung ſtatt. Bei den Talfahrten, die ſoeben beſchrieben
worden ſind, bilden landwirtſchaftliche Produkte, hauptſächlich
Holz aus den großen Waldungen, Getreide und Spiritus die
Ladung der Kähne, während auf den Bergfahrten Steinkohlen,
künſtlicher Dünger, Salz, Gips und Eiſen befördert werden;
erſt durch den Bau des „Oberländiſchen Kanals” ſind ſ. Zt.
die großen Waldungen des Oberlandes, deren Holz bis dahin
kaum einen Wert beſaß, nutzbar gemacht worden.
Wenn auch durch den Ausbau des Eiſenbahnnetzes
Oſt=
preußens der „Oberländiſche Kanal” an Wert und an
Be=
deutung eingebüßt hat, ſo iſt demgegenüber doch zu
berück=
ſichtigen, daß durch das Intereſſe für den Kanalbau, das
niemals erlahmt iſt und das in neueſter Zeit einen weiteren
Auftrieb erfahren hat, eine allgemeine Vervollſtändigung des
geſamten deutſchen Kanalnetzes eintreten wird, durch die auch
der „Oberländiſche Kanal” an Bedeutung gewinnen wird. Die
Verwirklichung des Planes der Stadt Elbing: weiterer Ausbau
des „Oberländiſchen Kanals” bis Allenſtein als ſeewärtige
Waſſerverbindung mit weiteren großen Waldgebieten Süd=
Oſtpreußens als Erſatz für die an Polen abgetretene Weichſel
würde die wirtſchaftliche Bedeutng des „Oberländiſchen
Kanals” in hohem Maße heben.
Darüber hinaus bleibt der „Oberländiſche Kanal” eines der
intereſſanteſten Bauwerke und eine Sehenswürdigkeit des
Deutſchordenslandes öſtlich der Weichſel, und eine Dampfboot=
Fahrt auf dieſem auf dem europäiſchen Kontinent
einzigartigen Wunderwerke führt in ſo ungeahnt
lieblich=ſchöne Gebiete des deutſchen Oſtens, daß ſie jedem
Naturfreund warm empfohlen werden kann; auch finden alle,
die den Waſſerſport lieben, neben dem gewaltigen Seengebiet
Maſurens auf den durch den „Oberländiſchen Kanal”
ver=
bundenen Seen des Oberlandes reichlich Gelegenheit zur
Aus=
übung ihres ſchönen Sports.
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SA-Sporkabzeichen.
500 SA=Männer
beim 25=Kilometer=Gepäckmarſch.
Am Samstag abend wurde in
Fortſetzung der Prüfungen zum
Erwerb des SA=Sportabzeichens
der 25=Kilometer=Gepäckmarſch
durchgeführt. Mit klingendem
Spiel begaben ſich 500 SA=
Män=
ner der Brigade 50 Starkenburg
auf den Marſch, der ſich vom
Polizeiſportplatz durch die Rhein=,
Peter=Gemeinder=, Eliſabethen=,
Nieder=Ramſtädter=, Roßdörfer
Straße über Roßdorf, Ober=
Ram=
ſtadt. Nieder=Ramſtadt. Traiſa,
Böllenfalltor nach dem Marktplatz
erſtreckte. Unter Führung ihrer
Prüfer (Sturmführer
Ser=
vos, Obertruppführer Schmitt, Sturmmann Söllinger)
ging es in ausgezeichneter Stimmung, da auch das Wetter
inzwi=
ſchen mit von der Partie war, durch Darmſtadt und die
genann=
ten Vororte, überall von der Bevölkerung lebhaft begrüßt, wenn
die braunen Kolonnen mit friſchem Geſang anrückten. Unter
Vor=
antritt des Spielmannszuges der Standarte 115 führte die Strecke
vom Böllenfalltor nach dem Marktplatz, wo Sturmführer
Ser=
vos in einer kurzen Anſprache den erfreulichen
hundertprozen=
tigen Erfolg des Gepäckmarſches feſtſtellen konnte. Der Marſch
habe bewieſen, daß innerhalb der SA trotz des geringen
Trai=
nings auf ſportlichem Gebiete eine ſehr gute geſchloſſene Leiſtung
zuſtandekam. Auf dem eingeſchlagenen fruchtbaren Weg werde
die SA auch weiterhin ihre Pflicht erfüllen, da die Bedeutung
des SA=Sportabzeichens von niemand verkannt werde.
Kegeln -ein geſunder Spork.
Der Kegelſpork im Urkeil des Sporkarzkes.
Der Kegelſportverband Darmſtadt e V. veranſtaltet in der
Woche vom 16. bis 23. September einſchließlich ein Werbekegeln
auf den Bahnen des Kegelſporthauſes Saalbauſtraße 67 (früher
Bürgerverein). Ueber Geſchichtliches und Zeitgenöſſiſches des
Kegelſpieles wurde ja ſchon oft berichtet. Seine Entwicklung zum
Sport, d. h. zur Spielausübung mit dem Streben auf Dauer=und
Hochleiſtung verdankt das Kegelſpiel recht günſtigen ſportlichen
Grundlagen. Nun iſt ja das Kegelſpiel von alters her ſchon ein
gewiſſes Vorrecht von Männern, die über die erſte Jugend hinaus
waren. Es iſt daher nur natürlich, wenn ſich der Kegelſport
zu=
nächſt nur auf reifere Lebensalter erſtreckte. Unerwartet raſch
haben jedoch in den letzten Jahren auch jüngere Jahrgänge und
vor allem die Frauen ſich dem Kegelſport gewidmet. Es iſt nun
ſehr lehrreich, feſtzuſtellen, welche Vorzüge dem Kegelſport für
Männer und Frauen, nachgerühmt werden. — Dr. med. E. N.=
Mannheim urteilt: „Jungbleiben iſt eine moderne Parole, der
Wunſch ſo vieler, die ins Schwabenalter einrücken. Ein Weg zum
Ziele iſt der von Jugend ununterbrochen und in jedem Alter
fortgeſetzte Sport, ein Jungborn nicht nur für den Körper,
ſon=
dern vor allem der Seele, Sport für den Aelteren? Denken wir
an den Kegelſport, wie ihn der Deutſcher Keglerbund nach ſeinen
Geſetzen betreiben läßt. Wer ihn kennt, der weiß, daß eine
ſee=
liſche Entſpannung und Auffriſchung nichr ſo leicht irgendwo
an=
ders im Sport eintritt, als auf der Kegelbahn. Mit dem Rock
legt der Kegler den Alltag ab und befreit ſich — wie nach einem
erfriſchenden Bade — von der Hetze und den Verdrießlichkeiten
ſeines Berufes und des Lebens überhaurt. Für einige Stunden
atmet der Kegelſportler eine ſorgenreine heitere Luft ſich
er=
quickend an dem abwechſelungsreichen Betriebe. Kegelſport!
Möchten doch die Aerzte dieſe Medizin öfter verſchreiben, als ſie
es tun!”
Solche und ähnliche Urteile von Sportärzten könnten wir
noch viele anführen, um den Laien, von dem Kegelſpiel als
Sport zu überzeugen, und wer in der glücklichen Lage iſt, ein
ſchönes Kegelſporthaus, ſo wie es der Darmſtädter
Kegelſport=
verband beſitzt, vorzufinden, der ſoll erſt recht ſich dieſem ſchönen
deutſchen Sport hingeben. Ueberzeugen Sie ſich ſelbſt durch
eif=
rigen Beſuch unſeres Kegelſporthauſes während der oben
ange=
gebenen Werbewoche.
DK. 1911 Sieger im Kampf um den Konzelmann=Wanderpokal.
Auf der Bahn der Geſellſchaft „Eintracht”. Eliſabethenſtraße.
wurde am Sonntag, den 2. September, von allen beteiligten
Mannſchaften der Rückkampf um den „Konzelmann=Wanderpokal”
ausgetragen, der mit dem ſicheren Siege des die Tabelle des
Vor=
kampfes führenden Clubs D. K. 1911 endete. Durch dieſen Sieg hat
der D.K. 1911 den Pokal nunmehr zum dritten Male errungen und
wenn es dieſem Club gelingen ſollte, im Jahre 1935 aus dieſem
Kampfe ebenfalls als Sieger hervorzugehen, dann geht dieſe
wert=
volle Trophäe endgültig in den Beſitz dieſes Clubs über, denn
nach der Ausſchreibung iſt dieſer Pokal dreimal hintereinander
oder viermal im ganzen zu erringen, ehe er in endgültigen Beſitz
gelangt. Mit 53 Plusholz vor dem Zweiten — Kegelklub Haſſia —
beendete DK. 1911 den Kampf und man muß ſagen, daß alle
Man=
nen des Siegers voll und ganz auf der Höhe waren. Im Kampf
um den zweiten und dritten Platz ging es ſehr ſcharf zu, da hier
zwei ziemlich gleichſtarke Gegner die Klingen kreuzten und Haſſia
nur mit 4 Plusholz vor L.L. 08 den zweiten Platz eroberte. Die
übrigen Mannſchaften brachten einen guten Durchſchnitt, der
er=
kennen läßt, daß auch in den anderen Cluhs gute Kegler
vorhan=
den ſind. Das Endreſultat lautet: Sieger: DK. 1911 mit 3041 Holz.
2 Haſſia 2988 Holz, 3. LL. 08 2984 Holz, 4. Zwölfer 2909 Holz.
5. Kranz 2858 Holz. 6. DK. 1923 2833 Holz. 7. Sportkegler 2754
Holz. 8. Lokälchen 2749 Holz.
Auch der 200=Kugelkampf für Männer, ſowie der 100=
Kugel=
kampf für Senioren und Frauen, wurde auf den Bahnen des
Kegel=
ſporthauſes fortgeſetzt. Die große Ueberraſchung gab es beim 200=
Kugelkampf für Männer, da es Feldmann und Rößler gelang, den
ſeither führenden Berg (1096 Holz) mit 1109 bzw. 1106 Holz zu
überwerfen. Dieſe Leiſtung iſt um ſo höher einzuſchätzen, als das
Reſultat die für das Kegelſportabzeichen erforderliche Holzzahl
von 1100 noch überſteigt. Die einzelnen Reſultate aus dem 200=
Kugelkampf vom Samstag lauten: Feldmann 1109 Holz. Rößler
1106 Holz, Schäfer 1073 Holz= Schmidt 1061 Holz, Reichert 1050
Holz. Kloos 999 Holz. Der 100=Kugelkampf für Senioren und
Frauen ergab folgende Reſultate: Senioren: Schembs 520 Holz.
Frank 502 Holz. Frauen: Frau Wilbert 509 Holz und Frau Döll
475 Holz.
Trainingsgemeinſchaft Darmſtadt
des Deutſchen Leichtathletik=Verbandes (DSB.).
Die Uebungsſtunde am Mittwoch dem 5. d. M. beginnt
be=
reits um 18.45 Uhr. Pünktliches Erſcheinen iſt unbedingt
erfor=
derlich.
Sb. 1898 in Hanau erfolgreich.
Der SV. 1898 Darmſtadt hatte am vergangenen Sonntag
zwei Leichtathleten zu den „nationalen Wettkämpfen,
des Polizei=SV. Hanau entſandt, die für ihren Verein
zwei erſte Plätze erringen konnten. Den Dreikampf der Alten
Herren (100=Meter=Weitſprung. Handgranatenweitwurf) gewann
Hartmuth Pfeil, und Arthur Blind ſiegte über 1500 Meter der
Klaſſe 1 ſicher in 4:11,4 Minuten.
Im Preis der Nationen belegte beim Reitturnier in
Riga Polen den erſten Platz vor Lettland und Deutſchland. Der
deutſche Reiter Temme kam mit Sachſenwald ſchwer zu Fall und
zog ſich einen Schulter= und Schlüſſelbeinbruch zu. Am Schlußtage
des Turniers gewann Axel Holſt auf Egly das ſchwere
Jagdſprin=
gen unter 20 Bewerbern.
Fußball.
Spielverlegungen im Bezirk Südheſſen.
Da Polizei Darmſtadt im September aus dienſtlichen Gründen
nicht ſpielen kann, wird das Spiel am 16. September —
Pfung=
ſtadt — Pfiffligheim — abgeſetzt und dafür neu angeſetzt das Spiel
Egelsbach — Pfungſtadt. Schiedsrichter: Jung=Weiterſtadt. —
We=
gen des Spiels Pfungſtadt — Egelsbach am 18. November ergeht
noch Weiſung.
Am 23. September 1934 findet das Spiel Arheilgen —
Pfung=
ſtadt mit Schiedsrichter Wittermann=Frankfurt (Platzverlegung)
ſtatt.
Am 11. November 1934 findets das Spiel Uberach —
Pfung=
ſtadt mit Schirdsrichter Och=Neu=Iſenburg ſtatt. (Platzverlegung.)
(gez. Schindel.
Einkracht Kreuznach — SV. 98 Darmſtadt 5:2 (4:1).
Zu dieſem Spiel in Kreuznach hatte ſich eine zahlreiche
Zu=
ſchauermenge eingefunden, denn nach 25 Jahren erſchien SV. 98,
deſſen Sieg gegen den tſchechiſchen Amateurmeiſter zugkräftig
wirkte, zum erſten Male wieder an der Heidemauer. Das Spiel
ſelbſt ſah vor der Pauſe die Platzelf, in deren Reihen ſich u. a. die
alten Wormſer Kanonen Winkler und Debuſſy finden, im Vorteil,
obwohl SV. in der erſten Minute durch einen Schuß Seifferts aus
dem Hinterhalt in Führung ging. Kreuznach ſtellte durch ſeinen
Halblinken 4 Minuten ſpäter den Ausgleich her und kam bis zum
Seitenwechſel durch Winkler in der 10. Minute, in der 21. Minute
und im Anſchluß an einen Eckball zur 4:1 Führung. Nach der
Pauſe liegen die Darmſtädter beſſer im Angriff, nur der
Innen=
ſturm läßt in ſchönen Augenblicken den präziſen Torſchuß vermiſſen,
Kreuznach bucht nach der 5. Ecke auch das 5. Tor, während SV.
durch Elfmeter einen weiteren Treffer entgegenſetzt.
Der Kreuznacher Sieg war durch die gute Leiſtung vor dem
Wechſel verdient. Bei SV. 98 war die Hintermannſchaft mit dem
duten Hüter der beſte Mannſchaftsteil. Der Mittelläufer hatte
un=
ter dem am Vorabend durchgeführten Geväckmarſch zu leiden. Im
Sturm konnte die rechte Seite mehr gefallen. Schiedsrichter Zorn=
Kreuznach hielt einige Spieler vor Unbeſonnenheiten zurück, und
leitete das ſchöne Treffen großzügig.
SV.=Reſerve erzielte gegen Chattia Wolfskehlen ein 4:4, die
2a unterlag gegen eine aus Roßdorfs 1. und 2. kombinierten Elf
1:2, während die Junioren der 2h es fertig brachten, den
Kreis=
klaſſenmeiſter TSV. Meſſel auf deſſen Platz 5:0 zu ſchlagen.
Darmſtädter Turn= und Sporkgemeinde 1846.
Ab dieſer Woche findet das Training der Fußballer wieder
regelmäßig jeweils Mittwochs, abends ab 6 Uhr, auf dem Platze
an der Rheinallee, unter der Leitung von Herrn Hch. Bärenz ſtatt.
Teutonia Hähnlein — TSG. 46 (Reſ.) 2:2.
Teutonia Hähnlein 2. — TSG. 3. 2:4.
Die rührigen Hähnleiner hatten ſich am Sonntag zwei
Mann=
ſchaften der Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 46 verpflichtet,
und damit einen wirklich guten Griff getan. Das Spiel der erſten
Mannſchaft gegen die 46er Reſ. brachte durchweg gute Leiſtungen,
und endete nach vorbildlich fairem Verlauf mit einem gerechten
Unentſchieden. Das Spiel der zweiten Mannſchaft vorher gegen
die dritte der 46er brachte den beſſeren Gäſten einen knappen Sieg.
eba.
Jahn 1875 Darmſtadt — FV. Ober=Ramſtadt 1:4 (0:3).
Mit 3 Mann Erſatz, beſonders das Fehlen von Hofmann und
Lorenz machte ſich bemerkbar, fuhren die 75er nach Ober=Ramſtadt.
Sie mußten gegen die körperlich weit überlegenen Odenwälder eine
verdiente, wenn auch zahlenmäßig etwas hohe. Niederlage
hinneh=
men. Der ſchwache Sturm der Heiner konnte ſich gegen die Rieſen
der Ober=Ramſtädter Verteidigung nicht durchſetzen. In nicht zu
verſtehender Weiſe machten die letzteren von ihrer Körperkraft
reichlich Gebrauch (Freundſchaftsſpiel). So mußte der jugendliche
Mark ins Krankenhaus und Elſer verletzt vom Platze getragen
werden.
Das Spiel an ſich war flott und lebhaft und brachte Ober=
Ramſtadt kurz vor der Halbzeit in ganz kurzen Abſtänden eine
3:0 Führung. Zwei Tore hätten vermieden werden können. Nach
der Pauſe ſtellten die 75er Schäfer Etzert in die Verteidigung. Hier
ſtand dieſer am richtigen Platze und lieferte ein ganz großes Spiel.
Straub erzielte Mitte der zweiten Hälfte durch Elfmeter das
Ehrentor und Ober=Ramſtadt in der letzten Minute noch ein
vier=
tes Tor,
In der Kritik kommen Schäfer E. und Kahl am Beſten weg.
Lemſter war gut, hätte aber ein Tor verhindern müſſen. Kroll, der
als Mittelläufer erſtmalig auf dieſem Platze ſtand, war
anſpre=
chend. — Bei Ober=Ramſtadt konnte der Mittelläufer ſowie der
geſamte Sturm gefallen. Ebenſo der Torwart. Die Verteidigung
war ſehr rauhbeinig. — Schiri ſehr gut.
Union Wixhauſen — FC. Dreieichenhain 8:2 (2:1).
Unter der vorzüglichen Leitung von Heib=Arheilgen trafen ſich
beide Mannſchaften in Wixhauſen. Anfangs ſah es gar nicht nach
einem ſo klaren Sieg Unions aus. Das Zuſammenſpiel der Gäſte
war ganz annehmbar, nur fehlte die nötige Durchſchlagskraft. Die
Gäſte gaben ihr Beſtes und unterlagen in Ehren. Unions Erfolge
in letzter Zeit beſtätigten ſich auch bei dieſem Spiel. Die
Mann=
ſchaft iſt in guter Form und kann ſich ſehen laſſen. Anfangs war
das Spiel gut verteilt und man wartete geſpannt auf ein Tor.
Wixhauſen liegt im Angriff und ehe die Gäſteverteidigung
ein=
greifen konnte, ſchießt Arheilger mit Wucht ein, der zwei Minuten
ſpäter einen Eckball mit dem Kopf einlenkt. Gegen Ende der
Halb=
zeit hamen die Gäſte wieder zu Wort und erzielten ihren erſten
Treffer. Nach dem Wechſel kommt Union in Fahrt. Die
Ueberlegen=
heit der Blauweißen beſtand nicht in einer einzigen Linie, ſie war
insgeſamt vorhanden, bei jedem einzelnen Spieler. Dabei waren
auch die Sieger meiſt ſchneller und ſo mußten ſich die Gäſte in ganz
kurzen Abſtänden 5 weitere Tore durch Stork, Arheilger und Traſer
gefallen laſſen. Kurz vor Schluß gelang den Gäſten das 2. Tor,
worauf Stork durch Prachtſchuß den Torreigen beſchloß. Es muß
den Unterlegenen hoch angerechnet werden, daß ſie ſich ſtets
bemüh=
ten, das Spiel offen zu halten. — ſtatt ſich auf Abwehr zu
beſchrän=
ken, — und dadurch einen günſtigen Eindruck hinterließen.
Union 2. — Dreieichenhain 2. 6:3.
Handball.
Polizei Frankfurt — SV. 1898 komb. 10:9 (3:4).
Eine kombinierte Mannſchaft des SV. 1898 weilte am
Sonn=
tag in Frankfurt um ein fälliges Rückſpiel zum Austrag zu
brin=
gen. Von den Alten waren nur Förſter, Dittmar, Feick, Koch und
Wahl dabei, die anderen 6 Spieler waren der Reſerve entnommen
bzw. ſind Neuerwerbungen. Trotz mangelndem Spielſyſtem konnten
die 98er meiſt mit 2 Toren führen, ſie mußten ſich jedoch in den
letzten 5 Minuten geſchlagen bekennen.
Am kommenden Sonntag haben die 98er den Deutſchen Meiſter
von 1933 Sportverein Waldhof zu Gaſt. Die
Mannſchaftsaufſtellun=
gen bringen wir im Sportteil unſerer Zeitung im Laufe dieſer
Woche.
5. Klaſſe 43. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotteriel
Ohne Gewähr
Nachdrug
Welterbericht.
Eine Brücke hohen Drucks mit ihrem Kern über
Süddeutſch=
land erſtreckt ſich über Mitteleuropa und wird ſich vorerſt noch
aus=
wirken. Die Ausläufer der Störungstätigkeit werden noch Dunſt=
und Wolkenbildung, auch vereinzelt Niederſchlagsneigung bringen.
Ausſichten für Dienstag: Morgens neblig=dunſtig, tagsüber
auf=
heiternd, zeitweiſe wolkig, kühl, vorwiegend trocken.
Ausſichten für Mittwoch: Noch freundliches Wetter mit
vereinzel=
ter Niederſchlagsneigung.
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Ge),
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nut
in den beiden Ableilungen I und II
22. Ziehungstag
1. Septemk
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 336739
4 Gewinne zu 3000 M. 51738 302360
10 Gewinne zu 2000 M. 35043 106945 131140 137240 250
30 Gewinne zu 1000 M. 2544 38218 41164 57569 71503
133002 165115 182321 192049 255797 259233 259506 30434
120 Gewinne zu 500 M. 4208 13087 13252 26142 2976
43298 46396 67050 66418 75123 99850 110818 11410
116163 119080 131580 146884 155099 165690 171608 1744
201126 210487 222036 228482 233553 236954 238178 9474
255639 26 1952 264827 268790 274047 278545 291652 2938
302228 315238 316118 316466 322888 327383 329028 331
352013 352657 376021 376227 387655 388183 396053 3974
410 Gewinne zu 300 M. 1533 3601 6950 9420 10320 1
16569 18848 18886 22549 23951 24299 25487 28782 3
33861 34895 35128 35711 39146 41557 42415 42779 42
45817 64178 64867 66506 57837 69293 62765 62861
75771 77367 77900 80330 83309 86097 86337 88857
93451 94358 96368 96717 97805 98014 100949 104
108510 109432 112120 113131 114006 115987 116087 1
119559 119954 121092 123093 124899 126040 127415 12
139458 142240 143262 146639 149553 151714 152519 1
154944 155253 158263 158770 162852 166145 167607
173603 174283 174679 175548 177256 180676 180935
188333 190471 193594 198226 205427 206432 207908
223161 225022 225126 226665 231340 231841 231950
232478 233584 244278 245619 249775 262366 255818
260717 263736 270667 278136 278966 281027 285665 268300
595244 298013 301424 305449 306048 310139 311276 311781
313973 314898 316674 316844 318960 319681 324607 326324
327940 329626 330728 333194 334609 334701 335054 635220
335754 336082 338613 339459 341776 343130 344561 34536.
347655 349096 352600 357627 358220 358335 358441 86063c 5
368797 369173 370794 371369 372928 374610 375342 375680 0 15
376684 378196 379374 381014 383531 386178 387094 39010
396957 398574 398966 399487 399549
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über ER
gezogen
6 Gewinne zu 5000 M. 65080 340822 384451
10 Gewinne zu 3000 M. 86492 214701 237397 393862 39994
22 Gewinne zu 2000 M. 21026 34561 72997 79598 163930 —g
219939 234416 328219 334721 381861
42 Gewinne zu 1000 M. 92 14671 37477 45904 84015 99161 g5
163026 176448 182166 196616 200196 231977 236437 26367 fu8
304777 325054 348375 361331 385813
50 Gewinne zu 500 M. 7597 8447 33741 42028 112200
120508 123157 137180 166181 186467 187260 188700 20472e 3
236578 240237 258440 288080 289039 319395 320002 32316: S0
383083
304 Gewinne zu 300 M. 823 1482 6982 7600 7638 1164c S=
13294 15004 16196 16313 16985 18615 22041 23925 24541
29667 31008 37593 38678 41053 42598 43959 48013 49110
60016 54552 54739 55767 58855 69634 65858 68084 68350
70547 73650 78040 80092 80323 81128 82592 88012 89211 f
101980 103231 107781 108043 108350 110036 117807 118065
120913 123616 127263 132762 136253 186480 137302 137411
142330 144046 146041 148879 161950 152530 153268 169286
167371 174208 177746 179893 182154 183869 188888 190797
508947 09623 209 167 209688 210766 216283 217760 221219
236371 236824 239922 240867 247042 248322 253505 25465:
256620 259877 266376 268063 274714 276656 281703 38260
296208 296595 298624 303593 303932 310484 312701 314934 0
323297 326768 330396 331498 331667 331859 332623 336894 28
337690 344331 346611 347554 352278 353071 356974 356984 4.0
361200 363072 366254 367528 374507 374870 379792 379948 K921
384570 380770 396146 396998 397072 399264
20 Tagesprämien.
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 10I
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer E
beiden Abteilungen I und II:
879 39468 60682
282411 283299
111638 178899 181174 207932 E
Reichsſender Frankfu,
Kaſſel. Trier, Freiburg 251
Frankfurt: Dienstag, 4. September
5.45: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter. — 5.50 u.
naſtik. — 6.40: Zeit, Nachr. — 6.50: Wetter. — 6.5
ruhe: Philharm. Orcheſter. Ltg.: W. Zehn. — 8.10:
ſtand, Wetter. — 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.
Freiburg: Werbekonzert. — 9.45: Nur Freiburg: Eige
dung. — 10.00: Nachr. — 10.45: Praktiſche Ratſch
11.30:
Küche und Haus. — 11.00: Werbekonzert.
11.4: Sozialdienſt.
12.00: Nordiſche Muſik auf Schallplatten. — 13.00: Zeit
dienſt, Nachr. — 13.10: Nachr. — 13.20: Stuttgart:
hem Mut auf Schallpl. — 13.50: Zeit, Nachr. — 14.00
gart: Alle ſoll das Lied erheben! (Schallpl.) — 14.30
ſchaftsbericht. — 14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen
Wetter. — 15:00: Nur Freiburg: Nachr. — 15.10:
Frau: Schleier und Gürtel im Wandel der Zeiten.
Wir kommen von der Arbeit. Feieräbend der werktätger
15.50: Kunſtbericht der Woche.
16.00: Stuttgart: Philharm. Orcheſter. Ltg.: Martin Ha
17.30: Aus Wald u. Flur. — 17.40: Lieder. — 18.00; E
auf den höchſten Berg der Erde. Zwiegeſpräch über eil
nach dem Himalaja. — 18.15: Aus Wirkſchaft und Ar
18.25: Italieniſcher Sprachunterricht. — 18.45: Melduns
18.50; Trier: Unterhaltungskonzert. Städt. Orcheſter.
Bachmann. — 19.50: Nürnberg: Reichsparteitag 193
21.00: Kurorcheſter Wiesbaden. Ltg.: Dr. Thierfelder,
Unbekannte Lieder von Franz Schubert. — 22.20: Zeit
22.35: Stuttgart: Du mußt wiſſen. — 22.45: Na
23.00: Hamburg: Zwiſchen Abend und Morgen.
Deutſchlandſender
Welle 1571.
Deutſchlandſender: Dienstag, 4. September
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr. — 6.00: Berlt
naſtik. — 6.15: Tagesſpruch. — 6.20: Lerpäig: Mülſi m
SA.=Standarte 94, Weimar. Ltg.: MZF. Kühn.
Pauſe gegen 7.00: Nachr. — 8.00: Sperrzeit. — 8.4:
übung für die Frau. — 9.00: Sperrzeit — 10.00
10.10. Aus deutſcher Geſchichte: Die Weſerfeſtung. 2
15.50: Fröhl, Kindergarten. — 11.15: Seewetterbe
11.30: Fun ſtille. — 11.55: Wetter.
12.00: Leipzig: Dresdner Philharmonie. Ltg.: Scheſta.
Zeitzeichen. — 13.00: Kleinigkeiten (Schallpl.
Wetter. — 13.45: Nachr. — 14.00: Sperrzeit.
Glückwünſche und Programmhinweiſe. — 15.00: Wekte
15.15: Für die Frau: Patenſchaft zur Entlaſtung der E
15.40: A. Müller: Erzieherfragen.
16.00: Stuttgart: Nachnittagskonzert des Philharmoſ.
Lta.: M. Harn. — 17.39: Seeſchiffahrt im Baſſin.
ſchnitt von der Arbeit einer Schiffbauverſuchsanſtalt.
Jugendſportſtunde: Vom Wandern und Wanderrudern.
Zum Todestage Edpard Griegs, 1. Lieder; 2. Aus deß
Stücken” — 18.40: Stellvertr. Hauptſchriftleiter Manta
tiſche Zeitungsſchau.
1900: Breslau: Ein alter ſchleſiſcher Erbhof. Funkb=richt
Grafſchaft Glatz. — 19.39: Schallplattenkonzert.
Reichsſendung: Reichsparteitag 1931 i Nürnberg.
Wetter=, Tages= und Sportnacht. — 22.3): Wie wei
deutſche Schwimmſport? Geſpräch mit E. Rademachel,
Seewetterbericht. — B.00; Breslau: Unterhaltungskot
Funkquartetts.
B.
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[ ← ][ ][ → ] 4
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Der Ausweis der Reichsbank.
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ſer=
ſcha
Bo‟
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bat
der Mano zum Anemd.
die Anſprüche an die Reichsbank zum Ultimo Auguſt waren
20,4 Millionen RM. recht erheblich, betrugen ſie doch zum
en Tage des Vorjahres nur 327,8 Mill. RM. Einen ge=
Einfluß mag ausgeübt haben, daß der Ultimo auf einen
ag fiel, alſo mit dem Auszahlungstag für die Löhne
zu=
enfiel. Im einzelnen haben die Beſtände an Handelswech=
und Schecks um 356,6 auf 3539,6 Mill. RM., an
Lombard=
rungen um 61,4 Millionen auf 128,2 Mill. RM.
zugenom=
während die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 2,7 auf
lill. RM. abnahmen.
Beſtand an deckungsfähigen Wertpapieren iſt in dauern=
Steigen begriffen; er ſtieg um 5 Millionen auf 413 Mill.
zmark. Innerhalb des letzten Vierteljahres haben die
dek=
fähigen Wertpapiere um nahezu 100 Mill. RM. zugenom=
„Ihren Hauptbeſtandteil dürften Steuergutſcheine
aus=
n. Die Deckungsmittel blieben wiederum ziemlich
unver=
t. Der Goldbeſtand ſtieg um 29 000 RM. auf 74,9 Mill.
und der Beſtand an deckungsfähigen Deviſen um 230000
auf 3,43 Mill. RM. Der Notenumlauf ſtieg um 321,9
RM. auf 3823,9 Mill. RM. und der Umlauf an
Renten=
geinen um 1,4 auf 310,8 Mill. RM. Der Notenumlauf
iſt jetzt etwa 300 Mill. RM. höher als zur gleichen Zeit
orjahres.
ie Giroverbindlichkeiten ſtiegen um 15,1 auf 716,6 Mill.
Ihr dauerndes Anſteigen (ſie ſind jetzt ebenfalls um 300
inen RM. höher als zur gleichen Zeit des Vorjahres),
zuſammen mit den Einzahlungen auf die Konverſionskaſſe,
ſtellung für Mittel zur Deviſenrepartierung und den
5lungen auf die Sonderkonten. An Scheidemünzen floſſen
Nill. RM. in den Verkehr. Unter Berückſichtigung von 14,2
nen RM. neugeprägter und 5,7 Mill. RM. wieder
einge=
r Scheidemünzen beträgt der Beſtand bei der Reichsbank
je 12,9 Mill. RM. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf be=
5769 Mill. RM. gegen 5574 Mill. RM. zur gleichen Zeit
orjahres.
Wirkſchaftsgruppe Privakes Bankgewerbe:
Zührer Skaatsrat zriederich geinhart.
er Führer der Hauptgruppe 10 der Deutſchen Wirtſchaft
en und Kredit) Dr. Otto Chr. Fiſcher hat unter dem 30. 8.
hende Anordnung getroffen:
uf Grund eines gemäß 8 1 des Geſetzes zur Vorbereitung
ganiſchen Aufbaues der deutſchen Wirtſchaft vom 27. 2. 34
genen Erlaß des Herrn Reichswirtſchaftsminiſters vom
34 ordne ich an: 1. Die Wirtſchaftsgruppe Privates
Bank=
de (Zentralverband des deutſchen Bank= und Bankiergewer=
V.), Berlin NW. 7, Dorgtheenſtraße 4, wird im Sinne des
iffer 1 des Geſetzes zur Vorbereitung des organiſchen
Auf=
der deutſchen Wirtſchaft vom 27. 2. 34 als die zuſtändige
tung der in Form von Aktiengeſellſchaften oder Komman=
Uſchaften auf Aktien betriebenen Banken (Kreditbanken)
er in den gleichen Geſellſchaftsformen betriebenen
Hypothe=
rken, ſowie für alle von Einzelkaufleuten oder in Form
e Handelsgeſellſchaften, Kommanditgeſellſchaften oder Gm. Bankgeſchäfte (Privatbankiers) anerkannt.
regelnde Maßnahmen der Wirtſchaftsgruppe und ihrer
Un=
ppen ſind unzuläſſig. — 2. Alle natürlichen und juriſtiſchen
m APeiken der unter 1 bezeichneten Art werden gemäß 8 1 Ziff,5
ü. de: eſetzes zur Vorbereitung des organiſchn Aufbaus der deut=
Wirtſchaft vom 27. 2. 34 der Wirtſchaftsgruppe Privates
ewerbe angeſchloſſen. Sie haben ſich his zum 30. Sept. 34
r Geſchäftsſtelle dieſer Wirtſchaftsgruppe, Berlin NW. 7,
Dr/ Zeenſtraße 4, anzumelden. — 3. Als Führer der
Wirt=
ſchs gruppe Privates Bankgewerbe iſt beſtellt: Staatsrat
Fried=
rie3 einhart, Vorſitzender des AR. der Commerz= und Privat=
AG., Berlin W. 8.
Einfuhr von Gekreide.
er Leiter der Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung hat
rſchluß an die Runderlaſſe Nr. 56 und 70/33 mit Runderlaß
folgendes angeordnet: Mit Wirkung vom 1. Auguſt 34 hat
eichsſtelle für Getreide, Futtermittel und ſonſtige
landwirt=
iche Erzeugniſſe, Berlin, die Berechtigung erhalten,
Ge=
zollfrei einzuführen. Die durch die genannte Reichsſtelle
rommene Einfuhr erfolgt nicht mehr auf Grund von
Ein=
einen. Die Firmen, deren ſich die Reichsſtelle bei der
Ein=
von Getreide bedient, werden mit dem Antrag der
Ertei=
der Zahlungsgenehmigung eine Beſcheinigung nach
vorge=
enem Vordruck vorlegen. Ich ermächtige die Deviſenſtellen,
uf Grund dieſer von der Reichsſtelle für Getreide, Futter=
und ſonſtige landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe ausgeſtellten
inigungen Einzelgenehmigungen zu erteilen. Die
Vorſchrif=
r Runderlaſſe Nr. 56 und 70/33 in Verbindung mit 19/34
n daneben beſtehen.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
ie pfälziſche Schuhinduſtrie. Aus der pfälziſchen Schuhindu=
Dird über eine zunehmende Geſchäftsbelebung berichtet, die
iſe bereits zu Neueinſtellungen van Arbeitskräften in der
nduſtrie geführt hat. Die Werke ſind allgemein gut
be=
gt und dürften zur Erledigung der Herbſtaufträge, die in
ichſten Wochen im größeren Umfang erwartet werden,
wei=
eueinſtellungen vornehmen können. Namentlich in
Spezial=
n und orthopädiſchem Schuhwerk, das in den
Herbſtkollek=
ſtark vertreten iſt, erwartet man größere Aufträge. Die
ialbeſchaffung der Schuhinduſtrie in der Pfalz hat trotz der
Iffknappheit bisher keine Schwierigkeiten bereitet.
erlegung des 70. Deutſchen Genoſſenſchaftstages. Der
Deut=
enoſſenſchaftsverband Berlin teilt mit: Der auf den 16. 9.
berufene 70. Deutſche Genoſſenſchaftstag iſt auf Erſuchen
ührers der Wirtſchaft vorläufig verlegt worden, da bis zu
Termin eine endgültige Entſcheidung über die
Eingliede=
der gewerblichen Genoſſenſchaften in den organiſchen
Auf=
er Wirtſchaft nicht fallen könne. Nach Mitteilung des
Füh=
er Wirtſchaft müſſen vorweg andere Entſcheidungen
getrof=
erden, die grundſätzlicherer und grundlegenderer Natur ſind.
damit zu rechnen, daß Ende September auch in der
Ge=
ſchaftsfrage völlige Klarheit beſteht, ſo daß vorausſichtlich
=utſche Genoſſenſchaftstag im Oktober d. J. ſtattfinden kann.
Diehmärkke.
armſtädter Viehmarkt vom 3. Sept. Aufgetrieben waren
weine. Die Preiſe ſtellten ſich bei Kl. b) 50—53, c) 48—53
2 50—53 Pfg. pro Pfd. Spitzentiere über Notiz. Es wur=
2rkauft in der Klaſſe b) 58, c) 422, d) 55 Stück.
Markt=
f: Lebhaft, ausverkauft.
ankfurter Viehmarkt vom 3. September. Aufgetrieben:
ſchſen, 138 Bullen, 447 Kühe, 479 Färſen, 518 Kälber, 49
rel und Schafe 4366 Schweine Preiſe: Ochſen a) 1. 35—36,
—34, c) 28—31. d) 23—26; Bullen a) 32, b) 30—31, c) 27
T. d) 23—26; Kühe a) 30—33, b) 27—29, c) 22—26, d) 12
Färſen a) 35. b) 32—34, c) 28—31. d) 23—27; Kälber
b) 40—46, C) 34—39, d) 27—33: Schafe b) 2. 33—35,
32: Schweine a). 51—54, b) 50—53, c) 47—52 d) 45—51,
—46, g) 1. 46—49, 2. 40—45. Marktverlauf: Rinder rege,
Tkauft; „Kälber, Hammel und Schafe rege, ausverkauft;
ine rege, ausverkauft.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die Berliner Börſe war wieder durchweg befeſtigt und
teilweiſe recht lebhaft, nachdem geſtern auch vom Publikum in
größerem Maße Kaufaufträge eingetroffen waren. Die Kuliſſe
nahm weitere Rückkäufe vor, da die angekündigten Maßnahmen
für die Arbeitsſchlacht im Winter eine unverminderte Anregung
ausüben. Neben den Aktien der Inveſtitionsgüterinduſtrien
waren beſonders Elektrowerte begehrt. Auch für Aktien von
Geſellſchaften, die weniger auf den Abſatz ihrer Produkte, als
auf die Beſchäftigung ihrer Arbeiter angewieſen ſind, zeigte ſich,
da das Arbeiterproblem im Vordergrund bleiben wird, weiteres
Intereſſe. Hierzu zählen in erſter Linie Bauwerte, die teilweiſe
mit Plus=Pluszeichen erſchienen. Auch nach den erſten Kurſen
macht die Befeſtigung, wenn auch nicht überall, weitere
Fort=
ſchritte, ſo daß Gewinne von 1—2 Prozent gegen die Vorwoche
zu verzeichnen waren. Von Montanwerten hatten Maxhütte und
Klöckner, die 1 Prozent gewannen, die Führung. Am
Braun=
kohlenaktienmarkt fielen Rheinbraun (plus 3½) auf. Chemiſche
Werte waren unter Führung von Farben 1 Prozent höher. Am
Elektroaktienmarkt ergaben ſich kräftige Beſſerungen, teilweiſe in
Nachwirkung der zuverſichtlichen Mitteilungen über die Lage bei
Siemens. Siemens und Schuckert gewannen etwa 1, Lahmeyer
und Rheinelektra etwa 2 Proz. Chade 4—C waren 5 RM. und
D 3,5 RM. höher. Maſchinen=, Auto=, Kabel= und Metallwerte
gewannen 1—1½ Prozent. Von Bauaktien wurden Holzmann
mit 80 nach 74½ gerechnet, ohne daß anfangs ein Kurs zuſtande
kam. Eiſenbahnverkehrsmittel ſetzten 2½ Prozent höher ein. Am
Schiffahrtsaktienmarkt gingen Hapag mit 26½ nach 25½ Prozent
um. Bankaktien lagen ruhiger. Das gleiche gilt für den
Renten=
markt, der wenig verändert lag. Der Verlauf war gut gehalten.
Auch am Rentenmarkt war die Haltung freundlicher.
Die Frankfurter Börſe hatte einen ſehr freundlichen
Wochenbeginn. Größere Anregung ging von den Auswirkungen
der Arbeitsbeſchaffung und von günſtigen Brancheberichten aus.
Auch neue wirtſchaftliche Verſtändigungsmaßnahmen mit dem
Auslande förderten den weiteren Kursanſtieg. Es waren
dies=
mal neue Spezialwerte, die in den Vordergrund traten, vor allem
Bauaktien, einige Elektro= und Chemiewerte, ſowie der
Schiff=
fahrtsmarkt. Recht feſt waren erneut alle Valutenwerte, die z. T.
beachtliche neue Kursſteigerungen brachten. Am Chemiemarkt
zogen Farbeninduſtrie 88 Proz., Scheideanſtalt 1½ Proz., Theod.
Goldſchmidt 3 Proz. und Rütgerswerke 1½ Proz. an. Am
Elek=
tromarkt Lahmeyer um 3 Proz. Lechwerke 1½ Proz., Bekula und
Schuckert je 3 Proz., AEG. 12 Proz, höher, Siemens behauptet.
Von Kunſtſeideaktien traten Aku ſtärker hervor. Am Markt der
Bauunternehmungen wurden Holzmann nach Plus=Ankündigung
um zirka 4½ Proz, höher geſchätzt. Wayß u. Freytag im
Frei=
verkehr um 2 Proz. befeſtigt. Von Zellſtoffwerten erholten ſich
Aſchaffenburger von ihrem Samstagsrückgang wieder ganz,
wäh=
rend Waldhof nochmals ½ Proz, leichter waren. Montanwerte
lagen durchweg feſt. Die Börſe blieb auch im Verlaufe auf faſt
allen Marktgebieten feſt und das Geſchäft war beſonders für
Spe=
zialwerte weiterhin lebhaft. Im weiteren Verlauf ergaben ſich
hier und da geringfügige Schwankungen; das Gros der Papiere
hielt ſich aber auf dem Anfangsſtand voll behauptet.
An der Abendbörſe blieb die feſte Stimmung am
Aktien=
markte im Grunde erhalten, die Kursgeſtaltung war indes nicht
ganz einheitlich. Auch war das Geſchäft im Vergleich zum
Mit=
tagsverkehr erheblich kleiner, da die Kuliſſe ſich etwas zurückhielt.
Vom Publikum lagen größere Orders nicht vor, immerhin hielt
aber einige Nachfrage an. Der Rentenmarkt lag ſowohl für
deut=
ſche wie für ausländiſche Anleihen ſehr ſtill.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Nudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MarStreeſe; für den Schlußdienſt: J. V.; Karl
Böhmann; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport; Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. VII. 84, 22394, Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Nückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr,
Die heutige Nummer hat 12 Geiten
Deviſenbewirkſchaftung.
Einlöſung von Markwechſein und Schecks
aus dem Auslande.
Am 25. Auguſt hat der DHD. den Inhalt eines Schreibens
der Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung vom 21. Auguſt 1934
veröffentlicht. Dieſes Schreiben iſt jetzt als Runderlaß Nr. 97
den Deviſenbewirtſchaftsſtellen zugegangen. Im Nachtrag hierzu
wird feſtgeſtellt, daß die Ausnutzung der Freigrenze durch die
Runderlaſſe Nr. 50 und 80 nicht eingeſchränkt worden iſt. Auch
künftig iſt die Verſendung von Markwechſeln und Schecks in das
Ausland auf Grund der Freigrenze zuläſſig. Nach Ziffer 5 des
RE. 97 darf der Gegenwert ſolcher Markenwechſel und Schecks
dem im Zeitpunkt der Fälligkeit berechtigten Ausländer auf
freiem Konto gutgeſchrieben werden, ſofern a) das mit der
Ein=
ziehung des Wechſels oder Schecks vom Ausländer beauftragte
Kreditinſtitut das Papier mit dem Vermerk „Aus dem Ausland”
verſieht. b) Das Kreditinſtitut, welches das Papier
unmittel=
bar oder durch Vermittelung der Poſt oder einer anderen Stelle
zur Zahlung vorlegt, ſeiner zuſtändigen
Deviſenbewirtſchaftungs=
ſtelle binnen einer Woche nach der Einlöſung hiervon Mitteilung
macht. Die Mitteilung muß den Akzeptanten, bei Schecks den
Ausſteller angeben und zwar abweichend von Richtlinien 2 42
und 43, ohne Rückſicht auf die Höhe des Betrages, auf den das
Papier lautet.
Produkkenmärkke.
Mannheimer Großmarkt für Getreide und Futtermittel vom
3. Sept. Weizen inländ 76—77 Kilo, Erzeugerpreis per Sept.
W. 15: 20.—, W. 16: 20,20, W. 17: 20,50, plus 40 Pfg.
Aus=
gleich; Roggen Erzeugexpreis per September R. 15: 16,20, R. 16:
16,50, R. 13: 15,80; Induſtriegerſte 18—19,50, Braugerſte inl.
19,50—21, Wintergerſte 18—19,50, Futtergerſte 59—60 Kilogr.
Feſtpreis per Sept. G. 7: 15,20, G. 8: 15,50, G. 9: 15,70, G. 11:
16,00: Hafer 48—49 Kilo Feſtpreis H. 11: 15,20, H. 14: 15,70,
H. 17: 16,00; Mais mit Sack 21,50; Raps 31,00; Erdnußkuchen
prompt 14,30, Soyaſchrot prompt 13,40, Rapskuchen ausl. 11.95,
do, inl. 11,40, Palmkuchen 13,10, Kokoskuchen 15,10, Leinkuchen
15,15. Biertreber mit Sack 17,00, Malzkeime 14,50—15,50,
Roh=
melaſſe 9,; die übrigen Futtermittel unverändert.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 3. September. Die
all=
gemeine Geſchäftslage am Frankfurter Getreidegroßmarkt war
zum Wochenbeginn ruhig. Beſonders am Futtermittelmarkt
be=
ſtand für Mühlenabfälle weiterhin Zurückhaltung, da wegen der
noch feſtzuſetzenden Feſtpreiſe noch keine Bekanntgabe erfolgt iſt.
Dagegen machte ſich nach ölhaltigen Futtermitteln in
Auswir=
kung der um 50 Prozent gekürzten Monopolabgabe etwas beſſere
Nachfrage bemerkbar. Am Brotgetreidemarkt lag in Weizen
wei=
terhin umfangreiches Angebot vor, das jedoch kaum Aufnahme
fand, da die Mühlen infolge der großen Einlagerung derart im
Raum beengt ſein ſollen, daß ſie neue Ware in größerem
Um=
fange vorerſt nicht übernehmen können. Roggen war hingegen
weniger angeboten, und fand auch etwas Beachtung. Futtergerſte
und Hafer ſind immer noch recht knapp angeboten. Das
Mehl=
geſchäft zeigte kleine Bedarfsabſchlüſſe zu unveränderten Preiſen.
Es notierten: Weizen Feſtpreisgebiet W. 9: 198, W. 13: 202,
W. 14: 206; Roggen Feſtpreisgebiet R. 9: 158. R. 13: 162,
R. 15: 166; Futtergerſte Feſtpreisgebiet G. 9: 160, G 11: 163,
G. 12: 165: Hafer Feſtpreisgebiet H. 13: 158, H. 14: 160:
Wei=
zenmehl Type 790 Feſtpreisgebiet W. 13: 26,90, plus 0,50 RM.
Frachtausgleich, W. 14: 26,90 plus 0,50 RM. Frachtausgleich;
Roggenmehl. Type 997 Feſtpreisgebiet R. 9: 23,00, plus 0,50,
R 13: 23,35 plus 0,50, R 14: 23,75 plus 0,50; Soyaſchrot mit
Monopolzuſchlag 12,80, Palmkuchen m. M. 13,10, Erdnußkuchen
m. M. 14,30. Treber 16,75—17, Heu 11,00, Weizen= und
Roggen=
ſtroh drahtgepreßt oder gebündelt 3—3,10 RM. Kleie und
Nach=
mehle wurden mit Rückſicht auf bevorſtehende behördliche
Rege=
lung nicht notiert.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Wiederbelebung in der Wirtſchaft hat ſich auch in dem
Geſchäftsgang der Wieſentäler Kreppweberei günſtig ausgewirkt.
Nachdem die wöchentliche Arbeitszeit ſeit 10 Wochen 24 Stunden
betragen hat, wird jetzt pro Woche 36 Stunden gearbeitet.
Der Londoner Goldpreis betrug am 3. September für 1 Unze
Feingold 141 Schill. 7 Pence gleich 87,3569 RM., für ein Gramm
Feingold demnach 54,6241 Pence gleich 280 859 RM.
Berliner Kursbericht
vom 3. September 1934
Oepiſenmarkt
vom 3. September 1934
Berl. Handels=Geſ
Deutſche Banku.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag.
Norbd. Llohzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Nicke
70.50
73.—
26.50
30.50
28.125
131.875
71.50
17.125
107.75
130.125
126.50
113.75
Me
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ. f. elektr.untern.
Vereinigte Glanzſt.
Harpener Bergbaul
Hoeſch Eiſen und
göln=Neueſſen.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Kolsw.Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Vee
148.375
61.50
111.625
106.50
73.625
82.—
126.50
77.50
98.—
72.—
50.375
Weeue
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein, Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Ber. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr.,Draht
Wanderer=Werke
I
14.75
41.625
164.50
27.375
42..
127.—
66.—
15.25
130.
30.—
97.50
95.—
127.50
Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemarl
Danzig.
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Bland
D
1gaypt. 2
1 Pap. Peſol
100 Belga.
1 Milreis
100 Leva
1 canad. Doll
100 Kronen
100 Gulden
1 2.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm
100 Gulden
100 1s1. Kr.
Geld Brief
12.735
12.705
0.871
58. 445
0.183
3.047
2.594
55.04
82.,07
12.325
68.68
5.435
16.50
2.497
169.73
55.791
0.875
5o.865
0. 198
3.053
2.530
55.16
832,23
12.355
88.82
5.445
6.54
2.503l
70.07
55.91
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Sponien
Tſchechoſlwa1.
Türkei.
Ungarn
nruguah
Ver, Staaten
Währung
uod Lire n
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch. Kr
1 türk. 8
100 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar.
GeldBrief
auss
0.737
5.664
79.67
61.94
48,95
11.19
63.54
81.67
34.32
1b.44
1.991
21.67
0.739
5.676
79.83
62.06
49.,05
1121
63.66
81.83
54.58
10.38
1.295
Surmſtädter and Karionatbant Sarinftade, Fltiate ber Brescher Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 3. September 1934.
Kee
„Gr. IIp. 1994 1103.6
1938 104
1938 10211
1937 99.5
„Gruppe1 .... 1101.4
6%6 Dtſch. Reichsanl.
„ v.27 95
5½%Intern., b.80 93.25
6SBaden .„ b.27 927ſ.
6%Bayern „.v.27/ 94
6%Heſſen... .b.39 92
68 Preuß. St. b.28 107.5
6%Sachſen „.v.27 93
6%Thüringen v.27 91.75
6% Dt. Reichsbahn
Schätze. ....... /101
5% Dt. Reichspoſt
Schätze. . . . . . . . . 1100
Dtſch. Anl. Ausl.
* U Ablöſung: 95.1
„ „ (Neubeſitz)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden.
6Berlin „..b.24 82.25
68Darmſtadt . . ..
6%Dresden.. b.26 76.5
620Frankfurt a. M.
Schätze v.29
b.88 75.5
6%Mainz.. . .. . . . 78.5
6%Mannheim v.27 83
6München v. 9 87.75
6%Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk. 89.25
s% „ Goldoblig. 84:25
1938 97.8
B½% Heſſ. Landes.
hyp.=Bk.=Liguid.
3%
Komm. Obl. .
69 Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G.Pf.
6% „ Goldoblig
60 Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
6
„ R.12
62 Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. ...
62Naſſ. Landesbk.
5½% n Lig.=Cbl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*FAnsl. Ser.
kAusl. Ser.Ik
Ot. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=Bk.
Lia.=Pfbr.
G%Frkſi. Hyp.=Bk.
5½%0 n Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
8BFrkſ. Pfbr.=Bk.
5½% n Lig.=Pfr.
6%Mein, Hyp.=Bk.
Lig.=Pfr
88 Pfälz. Hyp.=Bl!
5½%0 n Lig.=Pfbr
6SRhein,Hhp.=Bk.
5½%0 „ Lig=Pfr.
Golboblig
69
6% Südd. Boden=
Cred.=Bank ...
6½% u Lig.=Pfbr.
5%Württ. Hhp.=B.
90
91
A
89
Aie
90.75
903),
90),
97.5
114.25
89.5
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90
80.5
84:)
89.5
91),
90
80.5
92.25
92.75
90P,
91.75
88.75
93.25
92
92.5
W
68 Dt. Linol. Werke
69Mainkrw. v. 26
82Mitteld. Stahl
6½Salzmann &Co.
6%Ver, Stahlwerke
6%Voigt& Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
L.Inveſt.
52
5%Bulg. Tab. v.02
4½% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5Bvereinh. Rumän
4½%
4%Türk. Abmin..
47 1Bagdad
49
Bollanl.
4½ %üngarn 1913
1914
4½%0
Goldr.
1910
42
4½Budp.Stadtanl.
4½Liſſabon
42oStockholm
Aßtien.
Accumulat., Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. 6.
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F.P.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen...
Eement Heidelbere
Karſta
aa5
95.5
91
92
81.5
77.5
122
12
41.5
28.75
4.25
3.9
52.5
160‟
176
69
28
109
102,5
65
147.25
88
106
128.5
„G.Chemie, Baſel
hem.Werke Albert
Chade (A.C.
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr
Erdöl
!=
Dt. Gold= u. Silbe
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Oyckerhoffs Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ
Licht u. Kraft
Eſchwe, Bergwerk.
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder
7.G.Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof .
Gelſenkirch. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kahſer..
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke. Füſſen
HarpenerBergbau.
Henninger, Kemp
HilbertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
Zlie Bergb. Stamm
Genüſſel.
Mef
204.75
129.5
48.75
114‟
114
223
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98.5
109
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56.5
112‟
148.5
48.5
75‟),
61.5
111.25
89.35
27"
75.5
46.25
105.55
109.75
43
1o8),
821,
133.5
Junghans z 7
Kali Chemie ...
Aſchersleben.
Alein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ...
Knorr C. H......
Konſerven Braun
Lahmeher & Co.
Laurahütte ...
Lech, Augsburg:
Löwenbr. Munch. /
Mainkr.=W. Höch
Mainz Akt.=Br.
Mannesm., Röhren
Mansfeld. Bergb.,
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau
Moenus
Motoren Darmſtadt
Neckarwert Eßling.
Oberbedarf
Parkeu. Bürgerbräu
Phönir Bergbau
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke. ..
Riebeck Montan,
Noeder, Gebr.
Rütgerswerke.
Salzbetfurth Kal”,
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halskel
Reinigerwerke
Südb. Bucker=A. G.
Thür. Liefer.=Geſ.
48.5
194
45
1121.5
19.25
90‟
246.75
79.5
69.5
71.75
88.5
57.75
97
48.5
244
104.5
91.25
41.5
1210
1891,
35.5
96.75
98
148.75
184.75
101.5
Mieee f
Ver, Stahlwerke ..
Ver, Ultramarim „I
Voigt & Haeffner
Weſtdte. Kaufhof . 27.75
ſteregeln Kali
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Creditanſt
Badiſche Bank. .
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher, Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
Hypothekbk
Comm. u. Privatbk
Dt. Ban1 u. Dise.,
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank..
Frankf. Bonk.
Hhp.=Ban
Mein, Hhp.=Banl.
Pfälz. Hyp.=Bank.
Reichsbank=Ant. .
Rhein. Hyp.=Ban!
Südd. Bob.=Cr. B!
Württb. Notenbar
A.-G. . Verlehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftwl=
7% Dt. Reichsb. Vzg
Hapag
Nordd, Lloyd.
Südd. Eiſenb.=Ge
Allianz= u. Stuttg,
Verſicherung ...
Verein. Ver
TrankonaRück=u.”
Mannh. Verſich.
Otavi Minen
14.5
jantung Handel
133
128
48
48.5
109.25
71.5
82.5
111n
75.s
73
755
158,5
1106
60.25
H10o-
116.5
91123,
30.75
59
208
220
38
46
Seite 12 — Nr. 244
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 4. September
SEPTENBER
30)
Nachdruck verboten.
Er ſah, es war ein altes Bild, kaum erkenntlich, Heinz
La=
timer hatte keine Aehnlichkeit mit Harry Altim. In ſeinem
Ge=
ſicht regte ſich nichts, als er das Bild zurückgab. Er bemerkte, daß
Adelen ſcharf in die vorüberwogenden Geſichter ſpähte, daß er
jedes einzelne Geſicht im Theatervorraum förmlich unter die Lupe
nahm. Dann lief er eilig die Treppe zum erſten Rang hinauf,
ging haſtig durch die Gänge, ſuchte im Theaterreſtaurant, ſtieg
weiter in den zweiten Rang, in den dritten Rang, ließ die
Ge=
ſichter der Galerie an ſich vorüberziehen. Niemand war zu ſehen,
den man für Latimer halten konnte, und Adelen wurde ſchon
un=
ruhig. Er hatte ja gewettet, und er tat gerade ſo, als käme es
ihm nur darauf an, ſeine Wette zu gewinnen. Sein Getue wurde
Latimer unerträglich, er hielt an und ſchüttelte den Kopf: „Ihr
Vorhaben iſt zwecklos, Herr Juſtizrat! Latimer iſt nicht da!‟
„Ich erkläre Ihnen, daß Latimer da iſt; ein wenig verſtehe
ich mich doch auf Pſychologie” behauptete Adelen eigenſinnig und
lächelte ihm ſchalkhaft in die Augen.
„Selbſt wenn er da iſt, ſelbſt wenn Sie ihn finden — was
wollen Sie von ihm?”
Sie ſtanden vor einem großen Spiegel; Adelen hatte ein
Bürſtchen aus ſeiner Weſtentaſche gezogen und bürſtete ſich die
Bartſpitzen von den Lippen weg. Dabei blickte er ſehr
verwun=
dert auf Latimers Spiegelbild, ohne dieſen ſelbſt zu beachten, er
muſterte ausſchließlich deſſen Spiegelbild. „Was ich von ihm
will?” ſagte er mit einem Ausdruck noch größerer Verwunderung.
„Vor allen Dingen will ich ihm aus ganzem Herzen gratulieren!
Es war ein ungeheurer Erfolg . . . Und dann will ich ihm meinen
Rat erteilen”, fuhr er mit erhobener Stimme fort, den Blick
ſchär=
fend. „Ich will ihm raten, ſich noch in dieſer Nacht zu ſtellen, bin
ſelbſt bereit, ihn zu begleiten. Man wird ihn mit Achtung
be=
handeln. Und was ſeine Zukunft anbelangt, für den Autor
Hein=
rich Imer iſt geſorgt! Das will ich ihm ſagen.”
„Falls Sie ihn finden.
„Ich finde ihn beſtimmt; wenn nicht heute, ſo morgen oder
übermorgen!” Adelen krümmte den Mund. Es ſprach eine
ge=
wiſſe Hinterliſt, aus ihm, die Latimer in Schrecken riß. Ohne
Zweifel hatte er ihn hinter dem Vorhang des falſchen Namens
ſchon gefunden und wollte ihm das zu verſtehen geben. „Auf die
Dauer wird es ihm nicht möglich ſein, mir auszuweichen. Er
weicht mir nämlich aus; er fühlt genau, daß ich ihm auf der Spur
bin, es macht ihn nervös — geben Sie zu, Altim, das iſt ein
Zu=
ſtand, den niemand ertragen kann. Bedenken Sie doch: morgen iſt
Latimer der Mann des Tages, über Nacht berühmt geworden,
und muß ſich irgendwo verſtecken! Lange hält er das beſtimmt
nicht aus, und am Ende kommt er ganz von ſelbſt zu mir! Sind
Sie nicht meiner Anſicht, Altim?
Schöne elegante Frauen, die beſchwingt lächelten und
ſtrah=
lende Augen hatten, glitten feſtlich geſchmückt im Spiegel an
La=
timer vorüber. Er ſchaute abweſend einzelnen Frauen nach. Es
ſah ſo ſchön aus, wie ſie in dem rotſamtenen Wandelgang
dahin=
gingen . . . Er zuckte die Achſeln und hütete ſich, den Juſtizrat
an=
zuſehen, deſſen ſtrenger Blick unabläſſig auf ihn gerichtet war. So
ſehr er ſich nach einer befreienden Ausſprache ſehnte, mit Adelen
oder Lydia oder mit einem völlig fremden Menſchen, der ihm ge=
rade in den Weg lief, es ging nicht, er mußte ſein Geheim
ſich behalten, bis Madame de Tronje nach Berlin kam
haben ſich etwas in den Kopf geſetzt, Herr Juſtizrat, un
nicht davon ab”, ſagte er und unternahm einen Ver
ächeln. „Ja, ich glaube, Sie verdächtigen mich noch immer
Adelen widerſprach mit großem Eifer: „Fällt mir ge
ein, Sie zu verdächtigen! Ich weiß ja doch, wer Sie ſin
mit großem Genuß Ihren Chäteau Tilhot getrunken, u
ſehen wirklich nicht wie ein Mann aus, der ſoeben eine
heuren Erfolg errungen hat! Nein, ich verſichere Ihnen
Ihnen einen ſolchen Erfolg niemals zutrauen würde! Si
einfach nicht das Format, das dieſer Heinrich Imer hat.
nur meine Abſicht, Sie zu überzeugen, daß ich hinter Lati
bin, um ihn in freundſchaftlicher Weiſe zu beraten, und
wohl berechtigt bin anzunehmen, daß er eines Tages g
ſelbſt zu mir kommen wird. Ganz von ſelbſt, ohne den ge
Anſtoß.”
„Ja, auf Pſychologie verſtehen Sie ſich”, erklärte
froſtig und kehrte neben Adelen in den Zuſchauerraum zu
Pauſe war beendet.
Gong ...
Eine ganz andere Stimmung als während der er
Akte waltete nun im Theater. Immer wieder unterbrach
blikum, Beifall klatſchend, den Fortgang des Schauſpie
vierte Akt ſpielte im Jahre 1895 — geſpenſterhaft nahe
plötzlich die Figuren, die, den Jahrhunderten zum Trotz.
in ihren Trachten wandelten. Da war Lydia im ſchlepper
jener Zeit, geſchnürt und üppig und gekauft von jenem
Olaf, aus dem zuerſt ein Kaufherr und dann ein Bankie
den war. Der kleine Händler mit dem vielen Geld hatte
den geſchlagen und ihnen die Frau weggenommen. . . Ale
beendet war und die Drehbühne noch rollte, erſcholl be
Radioſtimme des zwanzigſten Jahrhunderts. Die
Gegen=
im elektriſchen Licht. Im Arbeitsraum des Miniſters Cy f
trug der Radioſchrank eine politiſche Verſammlung aus d —
hallen: Dundas ſprach und verlangte Cyrils Rücktritt.
das Radio ab. Olaf, der Mann der Banken und der W5
er, wiegte den Kopf, und Lydia höhnte: „Cyril, dein Sti
geknüpft!“ — „Es iſt die Frage, wen man hängen wird, h
mich”, erwiderte er. — Olaf bewegte Daumen und Zei.
als zähle er Geld, und ſagte: „Das Volk verlangt Ihr 6
tritt, Exzellenz. Sie haben im Parlament keine Mehrhe —7
— Es war nun eine ſehr moderne Lydia: eine Frau,
wenig Politik und ſehr viel Sport trieb und ſich aus Lie n.ch
machte, lichtblond und helläugig . . . „Ich war ſein, 0
Augen wie ein Tier, ich kann ihn nicht vergeſſen”, ſag
(Fortſetzung folgt.)
Erstaufführung
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