Kinzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 242
Sonntag, den 2. September 1934. 196. Jahrgang
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Tag der 100000.
Tſenkundgebung der Hiklerzugend in Frankfurk a. M. — Anſprache des Reichsjugendführers Baldur von
Schirach im Frankfurker Skadion. — Sportſeſt und Fackelzug der 50 000 Hiklexjungen.
gehen, die nicht nur in ihrer Jugend unbedingt zum Führer
Weeneagffaus Jügend in Frankfurk. ſtänden, ſondern für die auch im Alter Untreue oder gar Ver=
splakz
LPD. Frankfurt, 1. September.
Um 8 Uhr Samstag früh iſt der letzte Sonderzug mit Hitler=
Tend und Jungvolkpimpfen in Frankfurt eingetroffen. Schon
nden vorher hatte in den beiden Zeltlagern Trompetenklang
Anbruch des erſten Aufmarſchtages verkündet. Die beiden
ſenzeltſtädte, geſtern noch leer
öde, ſind zum Leben erwacht.
ji den Maſten grüßen die
nen der Jugend. Die
Lager=
zei verſieht den Dienſt. Von
Befehlstürmen erſchallen
nmandos. 100 000 fiebern vor
artung.
Mit dem Beginn des
Mor=
s hatte auch die Stadt
Fahnen=
uck angelegt.
Hegen zehn Uhr traf auf dem
gplatz Rebſtock der Reichs=
Tendführer in Begleitung
es Stabsführers Lauterbacher
Berlin kommend ein. Eine
engefolgſchaft der
Hitler=
ind und des Jungvolks
be=
zte ihren Führer, der vom
rer des Obergebietes Weſt,
Uler=Schäfer, Köln,
Gebiets=
er Kramer und
Gaupreſſe=
sleiter Woweries als
Ver=
er der Gauleitung
Heſſen=
ſau empfangen wurde. Nach
hreiten der Front der
Ehren=
nation begab ſich Baldur von
irach, begleitet von einer
orſchar der HJ., im Wagen
y dem Oſtpark=Lager, wo er
den 50 000 jubelnd begrüßt
de.
Pünktlich, wie es angekündigt
1 . um 12.30 Uhr, ſetzte ſich die
mnſchaft in Stärke von 50 000
erjungen in drei großen
rſchſäulen nach dem Stadion in Bewegung, wo nachmittags
große Maſſenſportfeſt ſtattfand. In allen Straßen, durch
der Marſch ging, hatten ſich Tauſende verſammelt, um den
rſchierenden ihren Willkommensgruß zu entbieten. Immer
ver neue Gruppen mit Fahnen und Kapellen zogen vorbei.
— immer wieder flogen die Hände zu freudigem Gruß empor.
Von der erſte Marſch durch die Stadt war ein Triumphzug,
nſte Verheißung auf die kommenden Veranſtaltungen des
ietsaufmarſches.
Gauleiter Sprenger bei der Jugend.
Geſtern, kurz vor 10 Uhr, erſchien Reichsſtatthalter Gauleiter
enger mit ſeinem Gefolge im Oſtpark bei den vielen tauſenden
Hitlerjungen, die ſich hier zu abendlicher Stunde
ver=
melt hatten und ihren Gauleiter und den Führer des
Ge=
ſes 13 der HJ., Kramer begeiſtert empfingen. Nachdem die
erſchweiſen einer HJ.=Kapelle verklungen waren, begrüßte
chsſtatthalter Sprenger in herzlichen Worten die Jungens:
einigen Jahren noch habe es nur hier und da einige
lige unerſchrockene junge Kämpfer gegeben, die in der
onalſozialiſtiſchen Jugendbewegung Seite an Seite mit
itei und SA. gekämpft hätten. Heute ſeien allein aus dem
liet Heſſen=Naſſau 100 000 Mann in dieſem herrlichen Lager
ammelt. So ſei die Saat, die Adolf Hitler einſt gelegt
e, in herrlicher Ernte aufgegangen. Es ſei die deutſche
gend, die hier in ihre Zukunft marſchiere. Sie ſei die
antin der Volksgemeinſchaft, die unſer Führer dem deutſchen
ke aufbauen und ſchenken wolle. In der HJ. dürfe niemand
—der abſeits ſtände. Die Bewegung dulde keine
Prozent=
nung. Niemand dürfe ſich in der HJ. vor einer Aufgabe
rken. Sie müſſe in ihrer Haltung ſo vorbildlich ſein, daß die
tſchen Eltern ihre Kinder gern zur Jugend Adolf Hitlers
Xten. Der Führer habe in der Partei das Fundament für
Staat der Zukunft gelegt, die HJ. müſſe in dem Geiſt
IIf Hitlers die Zukunft geſtalten. Dann habe ſie für ihre
uinft den Weg bereitet — zu Ehren des Dritten Reiches und
es Führers! Tauſendfach fielen die jungen Zuhörer in das
ein, das der Reichsſtatthalter auf den Führer ausbrachte.
Der Führer des Gebiefes 13, Kramer,
rdte ſich dann an ſeine Gebietsgefolgſchaft. Das Lager, zu
ſich hier die HJ. zuſammengefunden habe, ſei ein Ausdruck
jungen Generation, die kraftbewußt vorwärts ſtrebe. Die
igens ſeien hierher gekommen, um gerade in dieſem Gebiet,
früher durch drei Ländergrenzen zerriſſen geweſen ſei, ein
enntnis zum großen Deutſchland abzulegen. Es gebe keine
„ßiſche, bayriſche oder heſſiſche HJ., es gebe nur eine deutſche
Terjugend. Das Lager ſolle aber vor allem Kunde davon
en, daß die Hitlerjugend angefangen habe aufzubauen. Ihre
ere Daſeinsberechtigung erweiſe die HJ. durch ihre Leiſtungen.
gesbewußt marſchiere ſie in die ſchwere Winterarbeit, die
Ringen um die Jungens ſein werde, die noch abſeits
den. Es ſei zugleich ein Kampf um die Anerkennung bei
ni. Die HJ. müſſe von jedermann als ein großer und
wert=
er Erziehungsfaktor neben Elternhaus und Schule angeſehen
den. Dieſen Anſpruch leite ſie aus ihrem fanatiſchen
Be=
itnis zum Führer und zum nationalſozialiſtiſchen Staate
Fanatiſche Kämpfer ſollten alle Zeit aus der HJ. hervor=
rat eine Unmöglichkeit bedeuteten. Eine Jugend müſſe
er=
ſtehen, die nichts kenne als einen Führer, ein einiges Volk und
einen unverbrüchlichen Glauben.
Mit dem Bekenntnis zu Adolf Hitler eröffnete
Gebiets=
führer Kramer das Lager und übergab es dem Leiter der
Gebietsführerſchule Fritz Handwerk.
Mit der feierlichen Flaggenhiſſung und dem Lied der
Jugend fand die Kundgebung ihren Schluß.
Maſſenſportfeſt und Siegerehrung im Skadion.
Gegen 4 Uhr Mittag füllten über 50 000 junger Kämpfer das
weite Rund. Unzählige HJ=Fahnen, die rund um die Kampfbahn
aufgeſtellt waren, flatterten im Winde, als die Wettkämpfe bei
herrlichem Sonnenſchein ihren Anfang nahmen. Vor den Augen
des Reichsjugendführers zeigten nun die Jungens, daß ſie ihren
Körper zu meiſtern wiſſen und ihren Charakter im ſportlichen
Kampf zu führen verſtehen. Tauziehen wechſelte mit Boxen und
immer wieder erſchallten die begeiſterten Beifallsrufe der
Kame=
raden. Bei den leichtathletiſchen Wettkämpfen und beſonders bei
100 und 1500 Meter Läufen und beim Hochſprung erreichte die
Begeiſterung ihren Höhepunkt.
Dazwiſchen ertönten immer wieder die Sprechchöre „Wir
wol=
len unſeren Reichsjugendführer ſehen”. In den einzelnen
Sport=
arten wurden teilweiſe geradezu glänzende Leiſtungen vollbracht,
die klar bewieſen, daß hier eine geſunde Jugend heranwächſt, die
einmal in der Lage ſein wird, ein geſundes Deutſchland der
Zu=
kunft zu geſtalten. Als einige 100 Hitlerjungen dann auf dem
grünen Raſen ein „Heil Hitler” legten, brachen die Jugend und
die zahlreich erſchienenen Zuſchauermaſſen in ſpontanen Beifall aus.
Als die Wettkämpfe beendet waren, marſchierten die Sieger
vor dem Reichsjugendführer und den Ehrengäſten auf.
Reichs=
jugendführer Baldur v. Schirach von den Tauſenden mit
minutenlangem Beifall begrüßt, ergriff das Wort zu einer
kur=
zen Anſprache, in der er u. a. ſagte: Die Millionenbewegung der
nationalſozialiſtiſchen Jugend habe ſich ein Programm geſetzt, das
die Schulung von Körper und Geiſt fordere. So ſei die HJ., die
neben ihren ſonſtigen Aufgaben immer den Sport ſehr gepflegt
habe, zur bedeutendſten Sportorganiſation der Welt geworden.
Sie ſei eine Organiſation, in der jeder der Kameraden den
Kör=
per als eine Erbe betrachten müſſe. Nach langen Jahren des
Kampfes gebe es heute in Deutſchland eine Jugend in Einigkeit,
deren höchſtes Ziel die Gemeinſchaft ſei. Die HJ. ſei dieſem
Er=
lebnis verſchrieben. Aber bei allem dürfe die Jugend nicht
ver=
geſſen, daß die ältere Generation mit ihren Opfern die
Voraus=
ſetzung für ihr glücklicheres Daſein geſchaffen habe. Es ſei
ſelbſt=
verſtändlich, daß in der Jugend das Bewußtſein der Ehrfurcht vor
der Leiſtung der Vergangenheit wach bleibt. Mit einem brauſenden
„Sieg=Heil” auf den Führer ſchloß der Reichsjugendführer ſeine
Ausführungen.
Baldur von Schirach wurde mittags im Römer offiziell
empfangen und von Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger begrüßt.
Beſuch bei 50 000 Jungvolkpimpfen.
Und dann das Lager Ein Leben und Treiben herrſcht
hier, wie es nicht zu beſchreiben iſt. Iſt man durch die Straßen
der Zeltſtadt gegangen und ſteht vor der großen Spielwieſe, dann
bekommt man orgentlich Luſt, hier mitzumachen. Wie wibbelt und
kribbelt es hier unter=, über= und nebeneinander. Dort ſind die
einen beim Prellen auf einer Zeltbahn, andere ſitzen im Kreiſe
beim Ballſpiel und vor dem Kaſperltheater hat ſich eine andächtige
dankbare Zuſchauergemeinde verſammelt. In den Lagerſtraßen
treten gleichzeitig die einzelnen Gefolgſchaften zum Marſch durch
(Fortſetzung auf Seite 2, erſte Spalte.)
Die Woche.
Auf dem internationalen Kongreß für Agrarwiſſenſchaft hat
dieſer Tage der deutſche Reichsbankpräſident und kommiſſariſche
Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schacht ausführlich und mit der
ihm eigenen Klarheit über das internationale Schulden= und
Kreditproblem geſprochen. Mit erfreulicher Unverblümtheit hat
er die eigentlichen Urſachen der ſchweren wirtſchaftlichen
Kriſen=
erſcheinungen erörtert, welche die Welt nunmehr ſeit Jahren
nicht zur Ruhe kommen laſſen. Die Rede von Bad Eilſen war
ein letzter eindringlicher Appell an die Vernunft der Völker,
nicht nur im Intereſſe des Deutſchen Reiches ſondern mindeſtens
ebenſoſehr im Intereſſe der ganzen ziviliſierten Welt. Wir
kennen die Probleme aus tauſend Reden führender
Staats=
männer aller Länder, wir kennen ſie von den Verhandlungen
ungezählter Konferenzen her, und wenn trotzdem bisher draußen
in der Welt kaum irgend etwas geſchehen iſt, um das Uebel
an der Wurzel zu packen, ſo kommt das daher, daß man in
manchen Ländern in beiſpielloſem Unverſtand die Dinge einfach
nicht richtig ſehen will. Der kurzſichtige Wirtſchaftsegoismus,
der von den Siegermächten in Verſailles zum politiſchen
Grundſatz erhoben, zeitigt immer verheerendere Folgen für faſt
alle Völker des ziviliſierten Abendlandes. Es ſcheint ſo als
ob man im Ausland aus der Geſchichte der letzten ſechzehn
Jahre nicht das geringſte gelernt hätte. Zu Verſailles wollten
Haß und Verblendung ein großes Kulturvolk für alle Zeiten
wirtſchaftlich verſklaven, um es politiſch endgültig ausſchalten
zu können. Der Wahnſinn der Reparationen wurde im Laufe
der Jahre durch die rauhe Wirklichkeit ſo deutlich ad absurdum
geführt, daß ſelbſt unbedenklichſte Sturheit ſich den Tatſachen
nicht verſchließen konnte. Deutlicher und eindringlicher als die
Reden deutſcher Staatsmänner, als vereinzelte Stimmen der
Vernunft jenſeits unſerer Grenzen ſprachen die Millionen=
Armeen der Arbeitsloſen, die überall aus dem Boden wuchſen,
ſprach die Sorge, die immer vernehmlicher auch an die Tore
der ſogenannten Siegermächte pochte. Ueber Dawes= und Young=
Abkommen, die man uns abgepreßt, führte der Weg nach
Lauſanne. Aber die Folgen dieſes Irrſinns wirken weiter fort
bis auf den heutigen Tag.
Auf 25 Milliarden Reichsmark belief ſich die deutſche
Aus=
landsverſchuldung am Ende des Jahres 1930. 25 Milliarden,
von denen rund 15 Milliarden nur als kurzfriſtige Kredite
ge=
geben waren. Heute beträgt die deutſche Auslandsverſchuldung
nach den Ausführungen Dr. Schachts in Eilſen rund 13,9
Mil=
liarden. Deutſchland hat alſo im Laufe von drei Jahren
11 Milliarden, das iſt mehr als ſeine geſamte unpolitiſche
Ver=
ſchuldung, abgetragen. Einſchließlich allerdings einer
Ver=
minderung der Schuld um 4 Milliarden RM. durch Entwertung
ausländiſcher Währungen. „Die effektive Rückzahlung von
7 Milliarden wurde ermöglicht: 1. durch völlige Preisgabe der
Gold= und Deviſenreſerven der Reichsbank in Höhe von rund
3 Milliarden; 2. durch Liquidierung aller einigermaßen
realiſier=
barer Auslandsforderungen und ſonſtiger noch vorhandener oder
wieder aufgebauter ausländiſcher Vermögensſtücke deutſcher
Unternehmungen und Privatleute; 3. durch rigoroſe
Einfuhr=
beſchränkungen und gleichzeitig ſtärkſte Forcierung der Ausfuhr;
4. durch eine Deflations=Politik, die die Baſler Sachverſtändigen
als „beiſpiellos” anerkannt. Die Leiſtungen wurden vollbracht
1. obgleich infolge der Kapitalverluſte in und nach dem Kriege
die innerdeutſchen Zinsſätze international geſehen ſtets ſtark
überhöht waren; 2. obgleich ganze Produktionszweige, vor allem
die Landwirtſchaft hoffnungslos unrentabel wurden; 3.
trotz=
dem die Arbeitsloſigkeit bis auf ein Drittel der Arbeitsfähigen
anſchwoll, trotzdem ſich faſt das geſamte Ausland rückſichtslos
gegen die deutſche Ausfuhr abſperrte; 5. trotzdem die
Währungs=
entwertung von zwei Drittel der ganzen Welt und im Ausmaß
von 40—60 Prozent der urſprünglichen Parität die deutſchen
Waren in ihrer Konkurrenzfähigkeit ſtärkſtens beeinträchtigten;
6. trotzdem Boykottbewegungen die Ausfuhr weiter verringerten;
7 trotzdem die Laſt der Auslands=Verſchuldung infolge des
Preisfalles um weit mehr als dem Buchgewinn aus
Währungs=
entwertungen geſtiegen iſt. Heute iſt Deutſchlands
Transfer=
fähigkeit völlig erſchöpft. Deutſchland hat ſeine wirtſchaftlichen
Schulden unter ungeheuren Opfern reſtlos zurückgezahlt.”
Der deutſche Reichsbankpräſident hat in ſeinen beiden Reden
in Leipzig und Eilſen ſehr klar den Weg gezeigt, den
Deutſch=
land gehen muß, wenn man nicht in letzter Stunde draußen
Vernunft annehmen will. Der Ausfall eines der größten
Ab=
nehmer auf dem Weltmarkt wird mit Naturnotwendigkeit
ver=
heerende Folgen für die geſamte Weltwirtſchaft zeitigen, wird
alle Verſuche, das geſtörte Gleichgewicht wieder herzuſtellen, mehr
oder weniger illuſoriſch machen. Wir unterſchätzen die Wirkung
einer planmäßigen und folgerichtig durchgeführten Propaganda
gewiß nicht. Die Schuld an der möglichen Entwicklung der
Dinge dem deutſchen Volk zuzuſchieben, das in großartiger
Bereitwilligkeit jedes erdenkliche Opfer gebracht hat, wird keiner
Rabuliſtik gelingen! Ultra posse nemo obligatur. Ueber ſein
Vermögen hinaus iſt niemand verpflichtet. Die deutſche
Wirt=
ſchaft iſt nicht in der Lage, ihre Schulden, ihre Einfuhr in
fremder Währung zu begleichen, wenn das Ausland die
Ein=
fuhr deutſcher Waren mit allen erdenklichen Mitteln droſſelt,
und die deutſche Wirtſchaft dadurch verhindert, die Deviſen zu
verdienen, die ſie zur Bezahlung ihrer Einfuhr braucht.
Herr Dr. Schacht hat mit Recht auf die Notwendigkeit eines
internationalen Abkommens hingewieſen, daß die
Voraus=
ſetzungen für eine Wiederherſtellung der deutſchen
Zahlungs=
fähigkeit ſichern und eine Wiedereinſchaltung Deutſchlands in
den internationalen Warenaustauſch ermöglichen würde. Rein
wirtſchaftlich geſehen würde der Abſchluß und die Durchführung
eines ſolchen Abkommens gewiß nicht unüberwindliche
Schwierig=
keiten bieten. Ungleich bedenklicher ſind die Hinderniſſe, die
von der politiſchen Seite her einem ſolchen Abkommen
entgegen=
ſtehen. Man kann die Lage auf eine ganz kurze Formel bringen:
Eine wirtſchaftliche Wiedergeſundung der Welt
iſt nur möglich, wenn man ſich endgültig
ab=
kehrt von den verhängnisvollen Grundſätzen
und Phantaſien, die einſt die Friedensſchlüſſe
des Jahres 1919 diktiert haben. Der Führer des
deutſchen Volkes hat in ſeiner Rede auf dem Ehrenbreitſtein
noch einmal Frankreich die Hand zur Verſöhnung hingeſtreckt.
Das Problem der deutſch=franzöſiſchen Beziehungen ißt das
Seite 2 — Nr. 242
europäiſche Problem ſchlechthin, ein Problem von weltpolitiſcher
Bedeutung. Es eröffnet keine guten Ausſichten für ſeine Löſung,
wenn die franzöſiſche Preſſe auf dieſe leidenſchaftlich erklärte
Bereitſchaft zu gemeinſamer Wiederaufbauarbeit nur verlegen,
zum Teil mit mehr wie unfreundlichen Verdächtigungen zu
antworten weiß. Verſteht man das deutſche Volk, verſteht man
ſeine Regierung wirklich ſo wenig oder will man ſie nicht
verſtehen? Dann aber ergibt ſich nicht nur für uns, ſondern
für die ganze Welt die ſehr ernſte Frage, wohin letzten Endes
ein ſolches Nicht=Verſtehen=Wollen führen ſoll. Liegt eine
immer weitere Verſchlechterung der deutſch=franzöſiſchen
Be=
ziehungen wirklich im Intereſſe des franzöſiſchen Volkes? Liegt
es im Intereſſe des engliſchen Weltreiches, wenn die Londoner
Preſſe uns tagtäglich zum Sündenbock für alles Unerfreuliche,
das irgendwo in der Welt geſchieht, ſtempeln möchte? Worin
endlich liegt der Sinn des Hetzfeldzuges, den die italieniſche
Preſſe ſeit Wochen gegen uns führt? Das deutſche Volk will
nichts anderes als einen Frieden in Ehren. Es will den
wirt=
ſchaftlichen Wiederaufbau, für den der politiſche Aufbau, den
es unter Führung Adolf Hitlers mit beiſpielloſer Energie in
Angriff genommen hat, erſte Vorausſetzung iſt; den
wirtſchaft=
lichen Wiederaufbau, an dem alle Völker das gleiche Intereſſe
haben. Wir hoffen und wünſchen, daß die Reden des
Reichs=
bankpräſidenten die Erkenntnis dieſer nüchternen Tatſachen
jenſeits unſerer Grenzen fördern helfen wir hoffen und
wünſchen es im Intereſſe des deutſchen Volkes, im Intereſſe
Europas.
M.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
die Stadt an. Weiter oben, hinter dem großen Kommandoturm,
ſind in bunter Reihe die Fahnen und Wimpel der einzelnen Banne
im Halbkreis in den Boden gerammt. Vom Kommandoturm
er=
ſchallen Befehle. Und über dem Ganzen ein Summen und
Brum=
men von vieltauſend Stimmen, Fanfarenklänge und Trommelſchall.
Ueberall herrſcht Leben und Treiben.
Und fragt man einen der jungen Lagerbewohner, wie es ihm
in dieſem Lager der Jugend gefalle, dann ſtrahlen die Augen.
Was für eine Frage auch, wie ſoll es einem richtigen Jungen hier
nicht gefallen. Zu Hauſe zwar hat man die weichen Betten und
hier nur Stroh. Aber was ficht das an. Tauſendmal wird es
aufgewogen durch das große Erlebnis dieſer Lagergemeinſchaft.
Und eines iſt gnz ſicher: Jeder von dieſen 50 000 wird jetzt ſchon
als größten Wunſch nur eines kennen: Im nächſten Jahr wieder
am Gebietsaufmarſch teilnehmen zu können.
Als Loſungswort ſteht über dem Tag der 100 000:
Marſchie=
render Wille! Junge Kraft! Sozialiſtiſche Tat! Loſung iſt dieſes
Wort auch für die Zeltſtadt dort draußen mit ihrer fröhlichen
Lagergemeinſchaft. Aber es bleibt nicht bei der Loſung allein,
vielmehr noch iſt es Inhalt und Leben geworden.
Baldur von Schirach
Aaf der Aroßen Kundgebung.
Der große Aufmarſch der Hitlerjugend Heſſen=Naſſaus fand
am Samstag abend ſeinen Höhepunkt mit der Kundgebung der
50 000 im Stadion. Es war ein prachtvolles Bild: zu beiden
Seiten des Mittelweges ſtanden die Fahnengruppen des Gebietes
im Lichte der Scheinwerfer, ein Wall von flammendem Rot.
Rechts und links hatten die beiden Oberbanne Aufſtellung
ge=
nommen. Ein rieſiger Aufmarſch.
Als das Auto des Reichsjugendführers am Eingang zum
Aufmarſchfeld erſchien, riß ein ſcharfes Kommando die
Tauſen=
den zu einem einzigen Blick zuſammen. Langſam, von den
Heil=
rufen der Jugend begrüßt, ging Baldur von Schirach durch den
Mittelweg zur Rednertribüne zu. An ihrem Fuß wurde ihm
Meldung über die angetretenen Formationen erſtattet.
Dann begann der Auftakt der Kundgebung, das Sprechſpiel
„Das Reich muß werden”,
in Einzelſpruch und choriſcher Gegenrede, wirkungsvoll
muſika=
liſch umrahmt, eine packende, mitreißende Mahnung.
Nun ergriff, abermals ſtürmiſch begrüßt, der
Reichsjugend=
führer das Wort zu ſeiner Rede, in der er u. a. ausführte:
Meine Kameraden! Das deutſche Volk hat eine neue
Hoff=
nung bekommen, und Ihr ſeid dieſe Hoffnung. Ein anderes
Deutſchland iſt erſtanden, und Ihr ſeid dieſes andere Deutſchland.
Es iſt ein langer und ſchwerer Weg geweſen von jenem 9.
No=
vember 1923 bis heute. Ohne Euch und Eure Opfer, Eure
Pflichterfüllung und harte Zucht wäre heute nicht das, was
er=
reicht worden iſt. Dieſes Bewußtſein der Leiſtung durch Euren
Glauben an das Reich und Eure Treue zum Führer iſt
Verpflich=
tung für Euch zu einem Leben anders, als es das Leben
ande=
rer Generationen war. Auch dieſe Stunde iſt der Ausdruck einer
neuen Zeit. Ihr habt es alle miterlebt, daß unſere Sehnſucht
und unſer Wollen auch neue künſtleriſche Geſtalt gewonnen hat,
* Das Spruchbuch Hindenburgs.
Von Reinhold Braun.
Ein kleines, unſcheinbares Buch nur! Und doch nimmt es
unter den Erinnerungsſtücken an unſeren Hindenburg einen
hohen Rang ein: Sein Spruchbuch.
Immer lag’s neben ſeinem Bette. Immer hat’s ihn
be=
gleitet.
Bis in den letzten Tag ..
Es ergreift uns das Herz, wenn wir hören, daß der letzte
Spruch, den er las und mit wohl ſehr müder Hand angeſtrichen
hat, lautet: „Mit der einen Hand führt er das
Schwert, mit der anderen arbeitet er."
Iſt das nicht wie ein Siegel auf ſein Leben?
Kann es beſſer gekennzeichnet werden?
Feldherr des Volkes, Vater des Vaterlandes.
So lange es Deutſche gibt, werden ihnen aus dieſem Leben
Kräfte ſtrömen, die vorwärts weiſen und aufwärts führen. —
Wie aber alles Wunderbare ſeine Quellen in der höheren
Welt hat, ſo auch das Leben Hindenburgs.
Er wußte ſein Inwendiges zu bauen, daß es wie „ein
Haus mit tauſend Fenſtern war”
In der „Tiefe ſeines Weſens wußte er zu wohnen, wo er
nicht von Gott geſchieden werden konnte‟ — Nicht als Letztes
war ihm ſein kleines Spruchbuch ein Helfer zur inneren
Ein=
kehr, zum geſegneten Weilen an Gottes Quellen. — Das aber
will dies leuchtendbeiſpielhafte Tun für unſer eigenes Leben
uns künden: Wer ein Großes will, muß Heimat haben in Gott.
Alle Kraft zum Dienſte in der unruhigen Welt muß ein Menſch
ſchöpfen aus der Ruhe der ewigen Ufer. Wer Leid überwinden
will, muß um die Freude wiſſen, die das Unwandelbare bereitet.
Das iſt nicht das Erſte die Wahrheit zu ſuchen, ſondern
darnach zu ſtreben, die Wahrheit zu ſein durch Charakter und
Leben.
Wer Menſchen zu einem hohen Ziele ſammeln will, muß
vorerſt die Kunſt kennen und üben, ſich ſelber zu ſammeln.
Größe eines Herzens iſt nicht zu trennen vom
unermüd=
lichen Kampf um die innere Durchſichtigkeit ſeines Weſens. Die
weiteſte Schau haben die alſo Durchſichtigen.
Verantwortung fühlen heißt immer nach Gott fragen.
Die beſte Antwort ans Leben bleibt die Antwort aus dem
gott=bewußten Charakter.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 2. September
Ausdruck unſeres Weſens ſind ebenſo unſere Fahnen, unſere
Kolonnen, unſer Sozialismus, unſere Einſatzbereitſchaft,
unſere Entſchloſſenheit und unſere Liebe zu unſerem Führer
Adolf Hitler.
Ihr ſteht in gewaltiger Zahl. Dieſes Schulter=an=Schulter=
Stehen iſt das Symbol einer neuen, beſſeren Zeit, ein Symbol iſt
auch die Kameradſchaft des Blutes und Vertrauens. Das, was
hier geſtaltet worden iſt, iſt nicht von ungefähr gewachſen. Es
hat eines langen und harten Einſatzes bedurft. Immer noch
wer=
den wir angefeindet und verleumdet wie einſt in den Tagen des
harten Kampfes. Wie ihr wißt, bin auch ich von fremden
Zei=
tungen und Sendern verleumdet worden. Aber was bedeuten
dieſe Lügen gegenüber der wunderbaren und herrlichen Tatſache,
daß wir alle einig ſind, daß wir eine Jugend und ein Wille
ſind. Es mag die kleine erbärmliche Meute der Kläffer
ver=
ſuchen, unſere heilige Gemeinſchaft anzutaſten: ſie wird uns nicht
berühren können, denn wir ſind ſtark und unermüdlich durch das
Bewußtſein einer Kameradſchaft, die keine Klaſſen kennt. Es gab
eine Zeit, da ſolche Mittel etwas nützten. Dieſe Zeit iſt
abge=
ſchloſſen und vorüber.
Heute iſt das deutſche Volk und darin die deutſche Jugend
ein geſchloſſenes Ganze. Es gibt in dieſer Jugend weder
arm noch reich, weder gebildet noch ungebildet. Es gibt
nur deutſche Jugend. (Lebhafter Beifall.)
Mögen ſie von uns ſagen: ihr ſeid wahnwitzige Idealiſten,
was ihr wollt, kann man in dieſer Welt nicht verwirklichen.
Darauf geben wir nur eine Antwort und ſie wird vor der
Ge=
ſchichte beſtehen bleiben: Seht auf unſere Hitlerjugend — hier
iſt unſer Ideal verwirklicht worden. Nicht mit Verſprechungen
iſt dieſe Jugend zuſammengelockt worden. Wir ſind
aneinander=
gebunden durch gemeinſame Opfer, gemeinſames Entſagen und
gemeinſame Pflicht, weil wir es in uns fühlen:
Wenn wir nicht das Fundament der Treue ſind für das
Reich des nächſten Jahrtauſends, dann wird wieder
zu=
ſammenbrechen, was in hartem Kampf aufgebaut worden iſt.
An unſere Treue ſoll wachſen das ewige Reich. Der Mann aber,
der es geſchaffen hat, unſer Führer Adolf Hitler, ſoll wiſſen,
daß er keine treueren Anhänger beſitzt als dieſe Jüngſten des
deutſchen Volkes. Dieſe Behauptung iſt erhärtet durch das Blut,
das mehr als 21 von uns für dieſes Bekenntnis gegeben haben.
Einhämmern ins Herz möchte ich euch bei dieſer Abendſtunde
nur das eine:
21 von der Jugend fielen für Adolf Hitler — wenn die
Stunde käme, da es notwendig wäre für Deutſchland,
dann geht auch jeder von uns den letzten und ſchwerſten
Gang.
Das Leben iſt nichts, die Treue iſt alles und alles iſt die Liebe
zu Adolf Hitler, dem Führer des deutſchen Volkes.
Durch Sozialismus ſeid ihr zur Nation gekommen
Kameraden, grüßt mir die Fahnen des neuen Deutſchland.
Sieg=Heil!
Wie ein Schwur klingt das Lied der Jugend zum
nächt=
lichen Himmel empor. Dann formiert ſich die Jugend zu einem
Rieſenfackelzug durch Frankfurt nach dem Oſtpark, während der
Reichsjugendführer ſich in das Jungvolklager nach dem
Huth=
park begab.
Vom Tage.
Bekanntlich hat der Reichsarbeitsminiſter durch Erlaß vom
25. 8. 1934 den im vorigen Jahr an Direktor Brucker erteilten
Auftrag zur Führung des Reichsverbandes der Ortskrankenkaſſen,
e. V., Berlin, und ſonſtige Kaſſenvereinigungen und Geſellſchaften
widerrufen. Der Reichsarbeitsminiſter hat nunmehr dieſen
Auf=
trag dem Regierungsrat Martin im
Reichsarbeitsmini=
ſterium übertragen. Regierungsrat Martin wird ſeine
Dienſt=
geſchäfte im Reichsarbeitsminiſterium weiter verſehen.
Landarbeiter Helmut Reinke M. d. R., wurde zum
Reichskommiſſar für Landarbeiterfragen beſtellt.
Nach einer Mitteilung der „Reichspoſt” ſind im
Zuſammen=
hang mit dem Juliputſch Unterſuchungen gegen über 300 Angeſtellte
der öffentlichen Betriebe eingeleitet worden. Von den Beamten,
die im Hofe des Bundeskanzleramtes nach der Anſprache eines
Aufſtändiſchen „Heil Hitler” gerufen haben, ſind bereits fünf ihres
Amtes für verluſtig erklärt worden. Unter ihnen befindet ſich auch
der Archivar des Staatsarchivs im Bundeskanzleramt Dr. Robert
Lacrois. Gegen dieſe Beamten wird auch eine gerichtliche
Unter=
ſuchung geführt werden.
Die in Prag erſcheinende Zeitung „Bohemia” iſt wegen ihrer
deutſchfeindlichen Berichterſtattung von der Reichsregierung bis
zum 30. November d. J. für das Deutſche Reich verboten worden.
Nach monatelangen Bergungsverſuchen iſt es am Samstag
ge=
lungen, den bei Scapa Flow verſenkten deutſchen Panzerkreuzer
„Bayern” (28 000 Tonnen) zu heben und abzuſchleppen. Die
Bayern” dürfte vorausſichtlich das letzte Schiff der deutſchen
Flotte ſein, das noch gehoben werden konnte. Die übrigen
ver=
ſenkten Schiffe der ehemaligen deutſchen Kriegsflotte liegen ſo
tief, daß eine Hebung unmöglich iſt.
Mokor SA und NSKK als ſelbſtänd
Glleveraug.
DNB. Berlin, 1. Septen
Der „Kraftfahrt=Preſſedienſt” veröffentlicht folgenden
des Führers:
Führer=Befehl.
Das NSKK. zuſammen mit den Einheiten der Mot
werden von nun ab zu einer Einheit „Nationalſozialiſtiſches
fahr=Korps” zuſammengefaßt. Es iſt mir unmittelbar unt
Seine Führung übertrage ich dem Chef des Kraftfahrweſe
SA., Obergruppenführer Hühnlein.
Die Aufgabengebiete des Nationalſozialiſtiſchen Kr=
Korps und ſeine Zuſammenarbeit mit den verſchiedenen
rungen der Bewegung werden geſondert geregelt.
Adolf Hitler.
Tagesbefehl an Motor=SA. und NSKs
MSA., und NSKK.=Männer!
Mit Erlaß vom 23. Auguſt 1934 hat der Führer als e
die Weiterentwicklung ſich ergebende Notwendigkeit die Zu,
menfaſſung von Motor=SA. und NSKK.
geſchloſſenen Einheit verfügt und mich zu ihrem Reichsfü.
nannt.
Et.
Reichsführer NSKK. Hühnlein.
Mit Genehmigung des Verlags Joſ. C. Huber, Dieſſen v. gich
Dieſe neue Einheit — das Nationalſozialiſtiſche Kufhre
Korps” — iſt unmittelbar dem Führer unterſtellt und bi So
ſon=
mit gleich SA. und SS. von nun ab einen ſelbſtänſen
Beſtandteil der Bewegung.
Für mich und das geſamte Korps bedeutet dieſer Be Be=
Vertrauens unſeres Führers größte Anerkennung und Dt
Anſporn zugleich.
Wenn wir auch nunmehr aus dem Verbande der & kaus
ſcheiden um als ſelbſtändige Gliederung fortzubeſtehen, Sin
das NSKK. nicht neben ihr, ſondern wie bisher in Xſtelſche
Kameradſchaft ſtets mit ihr ſein. Eine Kameradſchaft, in rrnd die
Kampf gefeſtigt, vermag nichts zu ſcheiden.
Mögen SA. und NSKK. von nun ab auch auf ge xaitel
Wegen marſchieren, der gemeinſame Quell ihrer K
Geiſt, der ſie verbindet, wird ſtets der gleiche bleiben: d 11
ſtolze SA.=Geiſt!
Weitere Befehle über die im Rahmen der neuen Gl xun
zu treffenden organiſatoriſchen Maßnahmen folgen.
Der Reichsführer des Nationalſozialiſtiſchen Kraftfahr S9
(gez.) Hühnlein.
Garmiſch, den 2. September 1934.
Der Führer Schirmherr des Deutſchen Rolen 1BA
Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler hat au El
des Präſidenten des Deutſchen Roten Kreuzes, Her,
Eduard von Sachſen=Coburg und Gotha, die Schirm
über das Deutſche Rote Kreuz übernommen, die bishe
präſident und Generalfeldmarſchall von Hindenburg in
Die wache Seele weiß, daß ſich in manchem Spruch aus
Menſchenmund — Gott ſich ausſpricht.
Es gibt nicht nur ein Sich=heranbeten an Gott, ſondern
auch ein Sich=heranleſen. Zweierlei iſt dabei maßgebend: Die
Seele, die ſich an Gott heranlieſt, und die Seele, die hinter
dem Worte ſteht.
In der beſten Zeit=Einteilung eines Lebens finden wir
immer ein Zeithaben für die ſtillen und ewigen Dinge.
Wer ausſtrahlen möchte, muß auch aufnehmen können.
Den beſten Gedanken und dem größten Mut eines Menſchen
iſt oft die Andacht ſeines Herzens vorausgegangen.
Goekhe in Langen.
Von Dr. Hermann Bräuning=Oktavio.
Gelegentlich der 1100=Jahrfeier der Stadt Langen hat man
auch bedeutender Männer gedacht, die in ihren Mauern weilten,
Guſtav Adolfs und auch Napoleons. Aber den jungen
Goethe hat man anſcheinend vergeſſen. Und doch war es
Langen, wo ſich Goethe und Merck des öfteren trafen, wenn
fie Wichtiges zu bereden hatten. Wie oft kam Goethe auf ſeinen
Wanderungen zwiſchen Homburg, Frankfurt und Darmſtadt in
den Jahren 1772 bis 1775 durch dieſe Stadt! So weilte er hier
am 27. Auguſt 1774, am Tag vor ſeinem 25 Geburtstag; ein
paar Wochen, ehe die „Leiden des jungen Werther” erſchienen
und den Namen des Dichters in alle Welt trugen. An dieſem
Tag ſchrieb Goethe in Erwartung Mercks einen ſeiner
ſchönſten Briefe an Lotte Buff, ſeine Wetzlarer Liebe,
die zu Werthers Lotte Modell geſtanden hatte, und kündigte ihr
das neue Werk an. Er ſchreibt: „Ich habe geſtern den 26 einen
Brief an dich angefangen, hier ſiz ich nun in Langen zwiſchen
Frfurt und Darmſt., erwarte Mercken, den ich hierher beſchieden
habe, und mir iſt im Sinn an dich zu ſchreiben. Heut vor
zwey Jahren ſas ich bey dir faſt den ganzen Tag, da wurden
Bohnen geſchnitten biß um Mitternacht, und der 28te feyerlich
mit Thee u. freundlichen Geſichtern begonnen, o Lotte, u. du
verſicherſt mich mit all der Offenheit u. Leichtigkeit der Seele,
die mir ſo werth immer war an dir, daß ihr mich noch liebt,
denn ſieh es wäre gar traurig, wenn auch über uns der Zeiten
Lauf das Uebergewicht nehmen ſollte! Ich werde dir ehſtens
ein Gebetbuch, Schazkäſtgen oder wie du’s nennen magſt ſchicken,
um dich Morgends und Abends zu ſtärcken in g
innerungen der Freundſchaft u. Liebe. Morgen denckt
an mich. Morgen bin ich bey euch, und die liebe Me
verſprochen mir ihr Geiſtgen zu ſchicken mich abzuho
herrlicher Morgen iſts, der erſte langerſehnte Regen n.
Dürre über vier Wochen, der mich erquickt wie das Lſ
daß ich ihn auch eben auf dem Land genieße!”
Damals ſchickte er auch ſeinen Schattenriß
mit den Verſen:
So liebe Lotte heißts auch hier:
Ich ſchicke da mein Bildnis Dir!
Magſt wohl die lange Naſe ſehn,
Der Augen Blick, der Locken Wehn,
8 iſt ohngefähr das garſt ge Geſid
Aber meine Liebe ſiehſt Du nicht.
Ende März 1775 trafen ſich Goethe und Merck w.."
mal in Langen. Es war in der bewegteſten Zeit ſeine/e
als ſein Sinn nach dem Süden ſtand und der *
Jahres 1775 ihn für immer nach dem Norden nach .0c
entführte. Exſt 22 Jahre ſpäter kam Goethe, auf ſeine."
in die Schweiz, 1797, am 25. Auguſt, wieder A"
Stadt und gedenkt ihrer, in abgeklärter Ruhe, di de
jugendlichen Sturmes und Dranges mit dem 2..
gelaſſenen Forſchers betrachtend: „Auf der — de
von Sprendlingen bis Langen findet ſich viel 2
ſehr häufig in dieſer flach erhobenen Gegend bree
weiterhin flaches, ſandiges Land, viel Feldbau ab
Ich ſah ſeit Neapel zum erſten Mal wieder die Kind.
Straße die Pferde=Exkremente in Körbchen ſammeln.
Nachtluftverkehr in U. S.A. Nicht weniger als
des geſamten Luftverkehrs in den U.S.A. werden ½!
Nacht durchgeführt. In keinem anderen Lande der
dieſer Anteil erreicht, der bezeichnend iſt für den unger
ſchwung, den die Verkehrsluftfahrt trotz ſtändig Ne
Subventionen in den Vereinigten Staaten genommelt
dieſen Nachtluftverkehr in U. S.A berichtet an Hand I.
ſtatiſtiſchen Materials das neue Heft der „Deut!
illuſtrierten‟ Ein weiterer ausgezeichneter und reic!
Beitrag befaßt ſich mit der „Maltafrage”, die heute 9"
wichtigſten des Mittelmeeres geworden iſt. „Wiley 2I
rennen England—Auſtralien”, die angeſichts des be!
Europa=Rundfluges beſonders aktuellen neuen frand:
engliſchen Schnellflugzeuge und hervorragende Bilde.
Formationsflügen der berühmten italieniſchen Run
bilden den weiteren Inhalt des neueſten Heftes. De
Teilnehmern am Europa=Rundflug, an ihrer Spite V
iſt eine Seite gewidmet. Für die Jugend bringt de
den dritten Teil: „Wir bauen ein Modellflugzeug.:
in
[ ← ][ ][ → ]onntag, 2. September 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 242 — Seite 3
Unverſöhnlichkeit iſt Trumpf.
Die Terrorpolitik des Fürſten
Skarhemberg.
Die Militärgerichte in Oeſterreich ſind Tag für Tag an der
it. Die Liſte der Hingerichteten wird von Tag zu Tag
+. Unverſöhnlichkeit iſt Trumpf und es wird kein Verſuch
cht. den inneren Frieden, um deſſen Schaffung
Bundes=
ger Dollfuß kurz vor ſeinem Tode bat, wieder herzuſtellen.
der wildeſten Scharfmacher iſt der Fürſt Starhemberg,
Heimwehrſcharen im ganzen Lande wie die Hunnen
7. Starhemberg hat erſt jetzt wieder eine Rede gehalten,
— on A bis Z auf den Ton geſtimmt war, wie man ihn
„ort hört, wo jede Neigung, einen Ausgleich herbeizuführen,
ws geſchwunden iſt.
(ls der deutſche außerordentliche Geſandte von Papen in
ſein Beglaubigungsſchreiben überreichte, ſchien es
wenig=
ſo, als würde man doch einen Kurs einſchlagen, der zu
allgemeinen Beruhigung führt. Vielleicht hat es auch
e gegeben, die ſich in der Zwiſchenzeit im Sinne des
espräſidenten Micklas betätigten, der in ſeiner Anſprache
apen auch für die Wiederherſtellung eines freundſchaftlichen
Aikters der Beziehungen zwiſchen Deutſchland und
Oeſter=
eintrat, jedoch Herr Starhemberg, der mit Hilfe ſeiner
zuſammengewürfelten Scharen einen hemmungsloſen
r im Lande ausübt, will von dieſen freundſchaftlichen
Be=
agen nichts wiſſen. Er hat das Wort vom „Siegfrieden”
von der „deutſchen Barbarei” geprägt und damit ganz
eifelhaft die Abſicht gehabt, die Fäden zu zerreißen, die
cht ſchon geknüpft worden ſind.
so die Barbaren hauſen, ergibt ſich aus den ſtündlich
äglich eingehenden Nachrichten aus Oeſterreich. Zwar
ver=
die amtlichen Stellen die Verhältniſſe in Oeſterreich zu
nigen, aber das gelingt ihnen nur ſchwach. Sie können
a— nicht verhindern, daß die immer wiederkehrenden Klage=
Füber die Landesgrenzen dringen. So liegt eine
Schil=
d— g über die Hinrichtung eines Mannes in Insbruck vor,
din geradezu grauenhaftes Bild von der Art
.wieman in Oeſterreich mit den Gefangenen
u eht. Der Gefangene wurde vor ſeinem Tode verprügelt,
d— innlade wurde ihm dabei zerſchmettert und lange mußte
Galgen hängen, bis ihn der Tod erlöſte.
us der Fülle des vorliegenden Materials ſei ein anderer
Oſterwähnt, der ſich auf Vorgänge in Seekirch bei Salz=
1b-Fabſpielte. Hier wurde einem Mann, weil er ein
Geſtänd=
n 15lehnte, der Mund rechts und links aufgeſchlitzt.
sie ſchlimm die Verhältniſſe in Oeſterreich ſind, geht wohl
ar; eſten daraus hervor, daß auch Ausländer über die
Aus=
ſc ungen mehr und mehr berichten, obwohl bisher
ſtill=
ſch gend verabredet war die Brutalitäten und Mißhandlungen
n:izu erwähnen. Ein Engländer hat ſoeben einen
erſchüttern=
de Zericht veröffentlicht über die Verfolgungen, denen die
Huber, Dieſſ B kerung ausgeſetzt iſt. Wer in den Verdacht gerät,
zr/ Oppoſition zu gehören, wird ſofort
ein=
ſhſg Irkert. Enteignungen ſind an der
Tages=
unterſtellt mo= ung und tagtäglich erfolgen neue
Gewalt=
den VlS ykeiten aller Art. Ganze Täler werden nur
von Frauen und Kindern bewohnt, weil die
zeutet dieſi l ner entweder flüchten mußten oder
nieder=
tzelt worden ſind.
tarhemberg ſcheint mit dieſen Tſcheka=Methoden ſeinen
frieden” erzwingen zu wollen. Nur wird er damit er=
., daß die öſterreichiſche Bevölkerung dezimiert wird, womit
Abſicht derjenigen ausführt, die es auf die Vernichtung
eutſchtums abgeſehen haben.
2 ſcharſer Arkikel der „Breme” gegen Italien.
EP. Belgrad, 1. September.
ie „Vreme” veröffentlicht heute über die ganze erſte Seite
Artikel unter der Ueberſchrift „Wer gefährdet die
öſterrei=
hr! Unabhängigkeit? Jugoſlawien oder Italien?‟ Der Artikel
beak ſich in außerordentlich heftigen Worten gegen Italien
eſchuldigt es der Inſpirierung der gegenwärtigen
öſterrei=
für Preſſekampagne gegen Jugoſlawien. Italien wird in
Irtikel beſchuldigt, daß es ſchon ſeit Jahren mit allen Mit=
12de Aktion unterſtütze, die die Exiſtenz Jugoſlawiens und
elcieden in Mitteleuropa gefährden könnte. Das Blatt wirft
An vor, daß es Jahre hindurch die Revolutionäre Mazedo=
Organiſation finanziell unterſtützt und die Attentate in
lawien inſzeniert, daß es die katholiſche Bevölkerung in
Albanien zum Aufruhr angeſtiftet und allen Emigranten aus
Jugoſlawien die Tür geöffnet habe, um ſie dann zu terroriſtiſchen
Attentaten gegen Jugoſlawien zu benützen.
Der italieniſche Geſandte Prezioſi überreichte heute dem
Bun=
desminiſter für ſoziale Verwaltung, Neuſtädter=Stürmer, die ihm
vom König von Italien verliehenen Inſignien des Großkreuzes
der Corona d’Italia.
Vor einer Auslandsreiſe des Königs von Ikalien?
DNB. Paris, 1. September.
Das Petit Journal veröffentlicht eine Nachricht aus Rom,
derzufolge Muſſolini nicht beabſichtige, italieniſchen
Boden zu verlaſſen, um den ausländiſchen
Staats=
männern einen Beſuch abzuſtatten, die ihn in
Italien aufgeſucht haben. Dagegen werde König Victor
Emanuel III. eine Reihe von Auslandsreiſen unternehmen.
In amtlichen italieniſchen Kreiſen ſpreche man bereits von
wechſelſeitigen Beſuchen des Königs und des Präſidenten der
franzöſiſchen Republik und von Reiſen des Königs nach
London, Brüſſel und vielleicht nach Wien.
Ein „ſozialiſtiſcher Flügel” in der Sasciſtiſchen Parkei?
DNB. London, 1. September.
Daily Telegraph bringt in großer Aufmachung einen
Be=
richt ſeines Mailänder Berichterſtatters, in dem es heißt, von
maßgebender ſozialiſtiſcher Seite verlaute, Muſſolini plane eine
der kühnſten Taten ſeiner Innenpolitik. Er ſei an mehrere
hervorragende Mitglieder der von ihm unterdrückten
ſoziali=
ſtiſchen Partei herangetreten mit dem Vorſchlag, ſie ſollten ſich
ihm anſchließen und einen neuen „ſozialiſtiſchen Flügel der
Fasciſtenpartei” bilden. Sie würden dafür hervorragende Poſten
in der Partei, beſonders in den Behörden erhalten, die die
Arbeiterfragen kontrollierten. Einer von den betreffenden
Sozialiſten ſei der ehemalige Bürgermeiſter von Mailand,
Caldara. Eine endgültige Antwort ſei noch nicht erfolgt.
Sondierung einer „inkerefſierken Machk”
bei der Schweizer Regierung in der Saarpolizeifrage?
DNB. Genf, 1. September.
Wie aus Bern gemeldet wird, hat Bundesrat Motta in der
Sitzung des Bundesrates am Freitag auch über den Beſuch der
Vertreter Frankreichs und Englands berichtet, die ſich über die
Haltung der Schweiz in der Frage eines etwaigen Eintritts
Sow=
jetrußlands in den Völkerbund unterrichtet hätten. Motta habe
dabei betont, daß keinerlei Beeinfluſſung ſtattgefunden, ſondern es
ſich nur um eine Auskunftserteilung gehandelt habe.
Wie die Genfer Zeitung „La Suiſſe” wiſſen will, ſoll bei der
Schweiz auch ſchon eine Sondierung wegen einer etwaigen
Einſtel=
lung von Schweizern in die Saarpolizei durch Regierungen
ſtatt=
gefunden haben, die an der Volksabſtimmung im Saargebiet
in=
tereſſiert ſeien. Man wolle offenbar vermeiden, daß der
Völker=
bundsrat im Sinne der Forderung von Knox ſeinen Antrag ſtellt,
ohne vorher über die Haltung der betreffenden Länder unterrichtet
zu ſein. Das Blatt beſtätigt, daß der Bundesrat in dieſer Frage
noch zu keinem Entſchluß gekommen ſei. Dieſe Frage ſolle bis
Ende der kommenden Woche noch weiter geprüft werden.
„La Suiſſe” beſchäftigt ſich dann nochmals mit der Frage, ob
die Rekrutierung von Saarpoliziſten in der Schweiz zu empfehlen
ſei. Sie ſtellt ſich auf den Standpunkt, daß eine ſolche Maßnahme
nur dann unbedenklich erſcheine, wenn ſowohl Deutſchland, als auch
Frankreich dieſe Schweizer Poliziſten wünſchten. Da aber eine
der beiden Mächte den ganzen Gedanken der Entſendung fremder
Poliziſten ſcharf ablehne und ſogar der Meinung ſei, daß zwiſchen
freiwilligen und einem ſtaatlich entſandten Korps kein
weſent=
licher Unterſchied beſtehe, ſo ſeien die Ausſichten dafür, daß der
Bundesrat dieſe Rekrutierung befürworte, ganz gering.
„Jounal de Geneve” betont, der Eindruck verſtärke ſich, daß
die Schweiz dem Eintritt Rußlands ein entſchiedenes „Nein”
ent=
gegenſetzen werde.
Vor einem Großreinemachen
im Quai d Orfay.
In Pariſer politiſchen Kreiſen wollen die Gerüchte nicht
verſtummen, wonach ein Großreinemachen im Quai dOrſah
be=
vorſtehe. Man erzählt ſich, daß der Miniſterpräſident Doumergue
mit dem hohen Perſonal des Außenminiſteriums nicht zufrieden
ſei, und daß Außenminiſter Barthou keine ſehr hohe Meinung
von den Fähigkeiten gewiſſer Diplomaten gewonnen habe. Man
könne ſich auf zahlreiche Abberufungen von Botſchaftern
gefaßt machen. Daß der franzöſiſche
Botſchaf=
ter in Warſchau Laroche in Ungnade gefallen
ſei und von ſeinem Poſten abberufen werden dürfte, iſt ja ſchon
ſeit einiger Zeit kein Geheimnis mehr; man wirft ihm vor,
daß er von der Politik des polniſchen Außenminiſters Beck, die
zu dem deutſch=polniſchen Abkommen geführt hat, erſt Wind
be=
kommen habe, als es zu ſpät war. Von dem Abkommen ſelbſt
ſei Laroche erſt durch die Preſſe unterrichtet worden, und dann
habe er ſich bemüht, den Quai d’Orſay von der völligen
Be=
deutungsloſigkeit des Abkommens zu überzeugen. — Der
gegenwärtige franzöſiſche Botſchafter in
Brüſ=
ſel, Paul Claudel, ſoll ebenfalls ſeinen Poſten
verlaſſen müſſen, auf dem er ſich mehr den Freuden
der Dichtkunſt als den unangenehmen Aufgaben der Politik
ge=
widmet hat. — Aus Madrid dürfte der Botſchafter
Jean Herbette zurückberufen werden, dem man in
Paris vorwirft, daß er überhaupt keine Fühlung mit ſpaniſchen
Kreiſen habe und ſich darauf beſchränke dem Quai d’Orſay
Preſſe=Auszüge an Stelle diplomatiſcher Berichte zu ſchicken. —
An dem römiſchen Botſchafter de Chambrun, der
ſeit ſeiner Tätigkeit in Ankara als ein geſchickter Diplomat gilt,
mißfällt ſeine allzu große Begeiſterung für
Muſſolini, und ſo wird wahrſcheinlich auch er irgendwohin
verſetzt werden, wo dieſe Leidenſchaft nicht ſo ſehr ins Gewicht
fällt. — Schließlich ſoll dem „Man ſagt” zufolge Barthou auch
die Abſicht haben, den Waſhingtoner Botſchafter de
Laboulaye abzubrufen, der mit einer Art
Inferioritäts=
komplexen behaftet ſei und ſich in der Rolle des Vertreter eines
Landes, das „ſeine Schulden nicht bezahlt habe”, nicht recht
wohl fühle.
In der inneren Verwaltung des
Außenmini=
ſteriums ſoll auf Verlangen Doumergues gleichfalls eine
ganze Reihe von Beamten „geopfert” werden,
an ihrer Spitze der Generalſekretär Léger, dem
der Miniſterpräſident ſeinen früheren „Briandismus” heute noch
nachtrage. Die beiden nächſten Mitarbeiter Légers, der politiſche
Direktor Bargeton und der Unterdirektor für Europa,
Char=
veriat, ſollen das Schickſal ihres Chefs teilen.
Der belgiſche Außenminiſter Jaſpar in Paris.
DNB. Paris, 1. September.
Der belgiſche Außenminiſter Jaſpar iſt Samstag mittag in
Paris eingetroffen.
An der belgiſchen Botſchaft wurde einem Mitarbeiter des
Intranſigeant erklärt, die Wirtſchaftslage Belgiens ſei
außer=
ordentlich ſchwierig. Es habe früher nach England ausgeführt,
heute ſei das unmöglich, da England die Einfuhrzölle um etwa
50 v. H. heraufgeſetzt habe. Belgien habe auch nach Deutſchland
verkauft; das ſei aber anders geworden. Zwiſchen Frankreich
und Belgien habe ſtets ein lebhafter Wirtſchaftsaustauſch
be=
ſtanden, aber das Kontingentierungsſyſtem habe dieſen
Aus=
tauſch faſt zunichte gemacht, ſo daß die belgiſche Ausfuhr nach
Frankreich ſtark nachgelaſſen habe.
Die Saarfrage im ftanzöſiſchen Miniſterrak.
Der „Excelſior” berichtet ausführlicher über die Behandlung
der Saarfrage durch den franzöſiſchen Miniſterrat. Das Blatt
leitet ſeinen Artikel mit dem Hinweis ein, daß Frankreich
zu=
gleich ſein eigenes Recht und das Selbſtbeſtimmungsrecht der
Saarbevölkerung wahren wolle. Er nennt als Fragen, die noch
zu regeln ſeien:
1. Das Schickſal der franzöſiſchen Staatsangehörigen und der
Schutz ihrer Perſon und ihres Eigentums.
2. Die künftige Stellung der Saargruben.
3. Die künftigen franzöſiſch=ſaarländiſchen
Handelsbeziehun=
gen. Dieſe ſeien eine wichtige Frage, wenn man bedenke, daß
die Saar der viertbeſte Abnehmer des franzöſiſchen
Außenhan=
dels ſei.
4. Eintreibung der 1200 bis 1500 Millionen Goldfrancs, die
im Falle einer Rückgliederung des Saargebietes an das Reich
in konvertierbare Papiermark nicht umgewandelt werden dürften.
Hoffentlich lenke die franzöſiſche Denkſchrift, lo ſagt das Blatt
Das neue Reich.
Schriftenreihe zur Politik, Kultur und Wirtſchaft des neuen
es. Herausgegeben von der Deutſchen Akademie in München.
(Verlag Georg D. W. Callwey.)
er Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt umreißt in der
t „Die Wirtſchaft im neuen Reich” (kart. 60 Pfg.) in ganz
Zügen das im neuen Reich zu bewältigende wirtſchaftliche
bengebiet. Klar werden die Ziele einer dem Wohle der
iemeinſchaft ſich verantwortlich fühlenden Wirtſchaftsführung
Neckt, wobei klug und ſachlich die Notwendigkeiten einer
fähigen Landwirtſchaft gegen die wirtſchaftlichen und
han=
litiſchen Bedürfniſſe einer hochentwickelten, mit der
Welt=
ſaft eng verflochtenen Induſtrie abgewogen werden. Der
or und Bevölkerungsreferent im Statiſtiſchen Reichsamt
riedrich Burgdörfer gibt in dem Bändchen „Sterben
ißen Völker?” weit ausgreifend in Raum und Zeit, einzig=
Aufſchlüſſe über die biologiſche Selbſtgefährdung der weißen
d. h. über die Gefahr des Volkstodes, in die jedes Volk
bſt gebracht hat. Es iſt ein weithin vernehmbarer
War=
ruf der an alle weißen Völker, in allererſter Linie aber
5 eigene Volk ergeht. Und in dem Bändchen „Die Baukunſt
uen Reich” zeigt Profeſſor Schmitthenner, ausgehend
em Gedanken, daß in der Baukunſt jeder Zeit der
zuver=
e Maßſtab für deren Geſamtkultur gegeben iſt, die Urſachen
n Niedergang der Baukunſt im Jahrhundert der Technik,
rber auch die Möglichkeiten für neuen Aufſtieg, die in der
ung einer neuen geiſtigen Haltung im neuen Reich und der
tarkung des Volksbewußtſeins gegeben ſind. Auch dieſe
wendet ſich an den deutſchen Menſchen ſchlechthin, um das
stſein zu wecken, daß nur aus den Wurzeln des Volkstums
Hroße und ſomit auch eine neue deutſche Baukultur wachſen
N=Worte. Ausſprüche aus „Mein Kampf” und aus den Reden
Führers. Herausgegeben von B. Welſer. (Verlag Hirt,
rlin.)
ſer Band enthält faſt 100 beſonders charakteriſtiſche
Aus=
des Führers. Die Auswahl der einzelnen Ausſprüche und
Zuſammenordnung erfolgte unter dem Geſichtswinkel der
ung. In ihrer Eigenart und in ihrem Umfange erfüllt die
Eene Auswahl die Aufgabe: in ſcharf ausgewählten Sätzen
em Lebenswerk des Führers und ſeinen Reden die
Grund=
ines Weſens, ſeiner Auffaſſung von den Pflichten des
Ein=
wie der Volksgemeinſchaft und der leitenden Ideen des
ralſozialismus zu begreifen.
— Mai 1934 in Wort und Bild. „Der 1. Mai 1934 — ein
Denkbuch für das ſchaffende Deutſchland.” Mit einem
Vor=
rt von Staatsrat Walter Schuhmann und einem Nach=
Ek von Hans Biallas. Herausgeber: Oskar Krüger
D Gerhard Starcke. Mit 117 Kupfertiefdruckbildern.
eimar Hobbing.)
Der Nationalſozialismus feiert, nicht Feſte um des Feierns
willen, ſondern für ihn ſind die Maſſenkundgebungen und
Auf=
märſche Ausdruck jener Volksgemeinſchaft, zu deren Verwirklichung
der Sieg der nationalſozialiſtiſchen Revolution erſt die
Voraus=
ſetzungen geſchaffen hat. An dieſem 1. Mai fanden ſich wiederum
Millionen ſchaffender Volksgenoſſen zuſammen, um aller Welt
eindeutig zu bekunden, daß die Männer und Frauen der
arbeiten=
den Bevölkerung geſchloſſen hinter dem Führer ſtehen. Der Tag
des 1. Mai 1934 wird in einem Gedenkbuch behandelt, das im
Verlag Reimar Hobbing erſchienen iſt. Der Preis von 2 RM. iſt
in anbetracht der Ausſtattung als äußerſt niedrig zu bezeichnen.
Friedrich Bülow: Der deutſche Ständeſtaat. Nationalſozialiſtiſche
Gemeinſchaftspolitik und Wirtſchaftsorganiſation. Kart. 1 Mk.
(Kröner=Verlag.)
Der Verfaſſer ſtellt ſich in dieſer Schrift die Aufgabe, einen
nationalſozialiſtiſchen Begriff „Stand” zu gewinnen. Darüber
hinaus gliedert die Schrift die Erneuerung des Ständeweſens in
den Geſamtrahmen nationalſozialiſtiſcher Gemeinſchaftspolitik ein
und arbeitet ſo die nationalen, ſozialen und ethiſchen
Geſichts=
punkte, die für die Erneuerung ſtändiſcher Ordnung maßgebend
ſind, ſcharf heraus.
Egelhaafs Hiſtoriſch=politiſche Jahresüberſicht für 1933.
Heraus=
gegeben von Friedr. Neubauer. (Carl Krabbe, Stuttgart.)
Der vorliegende, 26. Band der „Hiſtoriſch=politiſchen
Jahres=
überſicht” berichtet über den gewaltigen innenpolitiſchen
Um=
ſchwung, der ſich in Deutſchland ſeit der Uebertragung des
Reichs=
kanzleramts an Adolf Hitler und der Reichstagswahl vom 5. 3.
vollzogen hat; über die Ziele, die ſich die ſiegreiche
nationalſozia=
liſtiſche Bewegung geſteckt hat, die Niederſchlagung des
Marxis=
mus, die Ueberwindung des Parteiweſens, über die mit größter
Tatkraft durchgeführte Geſetzgebung, den Schutz des
Bauernſtan=
des und die Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit, den ſtändiſchen
Zu=
ſammenſchluß. Er berichtet, ferner über das klägliche Verſagen
der Abrüſtungskonferenz, die ſtarr ablehnende Hartnäckigkeit von
Frankreich, die kühle, ſchwankende Haltung Englands; den
Vier=
mächtevertrag Muſſolinis, den Kampf der Reichsregierung für
Deutſchlands Gleichberechtigung und gegen Diffamierung und
ihren Entſchluß, aus der Konferenz und aus dem Völkerbund
aus=
zutreten; über das vollkommene Scheitern der Londoner
Konfe=
renz; über den Konflikt des Deutſchen Reiches mit Oeſterreich;
über die wachſende Spannung am Stillen Ozean, den
Imperialis=
mus Japans, die Annäherung Rußlands und der Vereinigten
Staaten.
Geſchichte des Dritten Reiches. Bd. 1: 1933. Das Jahr der
Revo=
lution. Mit 27 Photos. RM. 3.—. Von Wilfried Bade.
(Charles Coleman).
Den Leſer erfaßt die ganze Wucht der Tage, die man ihm
ſchildert, aber es iſt mehr als nur ein Buch der Erbauung, es iſt
die erſte großangelegte Geſchichte des erſten Jahres deutſcher
Re=
volution. Und darum führt es auch den Untertitel „1933 — Das
Jahr der Revolution”, und darum iſt es auch „Band !” weil es
nicht für den Augenblick beſtimmt iſt, ſondern den Beginn darſtellt
einer Buchreihe, die in anſchaulicher und ungemein lebendiger
Weiſe Gegenwart und Zukunft ſchildern wird. Nicht ein
Lehr=
buch nach üblichem Schema, trotzdem es Randanmerkungen und
Inhaltsverzeichnis beſitzt, um das Nachſchlagen zu erleichtern,
nicht irgendeine trockene Gelehrſamkeit, nein, ein Buch, das zwar
Geſchichte gibt, das aber den Leſer von der erſten Seite an
ge=
fangen nimmt, weil es durchpulſt iſt von der ganzen
Kraftanſpan=
nung, die das Kennzeichen unſerer Zeit iſt.
Stimmt an! Lieder des Dritten Reiches. 4. Sammlung. Leinen
RM. 1,65. (Dürrſche Buchhandlung, Leipzig.)
Mit dieſer neuen Liederſammlung, die dem vielverbreiteten
und anerkannten Liederbuch „Stimmt an” als 4. Band
ange=
ſchloſſen wurde, iſt das neue Liederbuch der deutſchen Volksſchule
an die Oeffentlichkeit getreten. Die Herausgeber haben darin ihre
höchſte und vornehmſte Aufgabe geſehen, die ſchönſten und
bekann=
teſten Lieder des erwachten Deutſchlands zuſammenzuſtellen, um
damit Lehrern und Schülern eine feſte, einwandfreie Grundlage
für das Singen zu geben, damit nicht dieſe Lieder als
wunder=
volle Offenbarung der deutſchen Seele zerſungen werden. Die
Widmung wurde von dem Reichsführer des Nationalſozialiſtiſchen
Lehrerbundes und bayeriſchen Kultusminiſter Hans Schemm,
M. d. R., und dem Gauobmann des Nationalſozialiſtiſchen
Lehrer=
bundes Sachſen, Arthur Göpfert, M.d.R., angenommen.
Das Gemeinſchaftslager „Hans Kerrl”. Herausg. von
Staats=
ſekretär Dr. Roland Freisler. Miniſterialrat Siegmund
Kuniſch und Oberſtaatsanwalt Chriſtian Spieler. RM.
1,20. (Induſtrieverlag Spaeth u. Linde.)
Im „Gemeinſchaftslager Hans Kerrl” zu Jüterbog bei Berlin
führen junge deutſche Referendare, Regierungsbauführer und
Vermeſſungsingenieure ein erdverbundenes Gemeinſchaftsleben —
fern dem Wuſt der Paragraphen, der früher dem Kandidaten die
Wochen vor der Prüfung zur Qual machte. Da wird aller
Stan=
desdünkel abgeſtreift. Ein neues deutſches Juriſtengeſchlecht wächſt
heran. Mit ehrlicher Freude verfolgt man dieſen Weg in dem
Büchlein „Gemeinſchaftslager Hans Kerrl”. Und wenn man die
vielen Bilder junger froher Menſchen betrachtet, dann erſcheint es
ſelbſtverſtändlich, daß die Prüfungsergebniſſe dieſer Kandidaten
diejenigen aus früherer Zeit übertreffen.
„Ueber die drei Arten des rechtswiſſenſchaftlichen Denkens”. Von
Preuß. Staatsrat Prof. Dr. Carl Schmitt. 67 Seiten. Kart.
RM. 1,00. (Hanſeatiſche Verlagsanſtalt.)
Die Entwicklung der deutſchen Staatslehre und damit auch die
Form der rechtswiſſenſchaftlichen Denkweiſe iſt heute weitgehend
beſtimmt von den Werken und dem exiſtierenden politiſchen
Den=
ken des Berliner Staatsrechtslehrers Carl Schmitt. In einer
Reihe bedeutender Schriften hat er den Kampf gegen die
libera=
len Vorſtellungen in Staat und Volk aufgenommen und mit einer
ſelten ſcharfen und überzeugenden Logik die Entwicklung und die
verſchiedenen Theorien der Staatslehre geſchildert und kritiſiert.
Sein neues Werk „Ueber die drei Arten des
rechtswiſſenſchaft=
lichen Denkens”, das in der vom Reichsjuſtizkommiſſar Dr. Frank
herausgegebenen Schriftenreihe der Akademie für Deutſches Recht
erſchienen iſt, bedeutet einen entſcheidenden Schritt in der
Wei=
terführung ſeiner klaren und eindeutigen Lebensarbeit.
Seite 4 — Nr. 242
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 2. Septembe=
weiter, die Aufmerkſamkeit des Völkerbundsrats auch auf die
Be=
deutung der Eingliederung des Saargebietes in das Reich in
bezug auf das künftige Militärſtatut im Saargebiet, das
ſtrate=
giſch von höchſter Wichtigkeit ſei. Jede Nachläſſigkeit in dieſer
Hinſicht könnte ernſte Rückwirkungen haben auf die
Aufrechterhal=
tung des Friedens. Auch ſei Frankreich an der Polizeifrage
intereſſiert. Ebenſo ſei die Frage der Minderheiten (!) und der
Sicherheitsbürgſchaften, die für dieſe Minderheiten geſchaffen
werden müßten, zu behandeln. Denn ſonſt würde wohl die Gefahr
beſtehen, daß die andersdenkende Bevölkerung in die
Nachbar=
gebiete flute und dort das Elend der Flüchtlinge und der
Ar=
beitsloſigkeit teile.
Mnnrangen oonstädtsfertetärheinante
Die ganze amerikaniſche Texkilinduftrie
im Skreik.
EP. Waſhington, 1. September.
Die Arbeiter der Seidenwebereien und =ſpinnereien haben
heute beſchloſſen, ſich mit den ſtreikenden Arbeitern der
Baum=
wollinduſtrie ſolidariſch zu erklären und ebenfalls in den Streik
zu treten. Damit iſt die geſamte Textilinduſtrie der Vereinigten
Staaten vorläufig durch den Streik lahmgelegt.
200 000 Arbeiter der Wollinduſtrie haben von ihren
Gewerk=
ſchaften Anweiſung erhalten, ſich dem Streik in der Baumwoll=
Induſtrie anzuſchließen. Damit ſteigt die Zahl der Streikenden
auf über 600 000 an. Vorausſichtlich werden jedoch auch noch
150 000 Arbeiter der Seiden= und Kunſtſeiden=Induſtrie bis
zum Abend den Streikbefehl erhalten, ſo daß dann rund 800 000
Arbeiter in den Ausſtand treten würden. Die Streikleitung
ver=
fügt allerdings nur über einen Streikfonds von etwa 1
Mil=
lion Dollar, eine Summe, die knapp für eine Woche ausreichen
dürfte. Sie rechnet jedoch mit der Unterſtützung der
Streiken=
den durch die anderen Gewerkſchaften und mit der Auszahlung
der Arbeitsloſenunterſtützung durch die Behörden. Der Leiter
der Arbeitsloſenunterſtützung, Hopkins, erklärte jedoch, er werde
den Streikenden nur dann Arbeitsloſenunterſtützung zahlen,
wenn Schlichtungsausſchuß und Arbeitsminiſterium den Streik
als geſetzmäßig erklären.
Der Kern der chineſiſchen Luftwaffe
durch Brand vernichket.
DNB. Schanghai, 1. September.
Im Flughafen von Nantſchang, dem Zentrum der von
Dſchiang Kai=ſchek begründeten chineſiſchen Luftſtreitkräfte, hat
ein Brand zwölf große Bombenflugzeuge vernichtet, die erſt vor
kurzem aus Amerika eingeführt worden waren. Es wird
Brand=
ſtiftung vermutet. 70 Perſonen wurden verhaftet. Eine
ein=
gehende Unterfuchung iſt eingeleitet. Die Pläne zur Errichtung
einer chineſiſchen Luftſtreitmacht ſind damit zunächſt geſcheitert.
Die für den Herbſt vorgeſehenen Uebungen der Luftſtreitkräfte
mußten abgeſagt werden.
In Ranchi (Bezirk Nagpur) iſt es zu ſchweren Zuſammenſtößen
zwiſchen Polizei und einer großen Menſchenmenge gekommen, die
einen Bahndamm aufzureißen verſuchte. Die Beamten ſahen ſich
ſchließlich gezwungen, das Feuer zu eröffnen. Zwei Perſonen
wur=
den getötet, eine weitere trug ſchwere Verletzungen davon.
Staatsſekretär Reinhardt ſprach geſtern im Rundfunk im
Zuſammenhang mit der ſoeben abgeſchloſſenen Leipziger
Herbſt=
meſſe über die ſteuerpolitiſchen Maßnahmen, die für die kommende
Arbeitsſchlacht im Herbſt und Winter durchgeführt werden. Er
führte u. a. aus:
In wenigen Wochen wird das neue
Einkommen=
ſteuergeſetz erſcheinen. Es wird am 1. Januar 1935 in Kraft
treten und bereits auf diejenigen Einkommen Anwendung finden,
die im Frühjahr 1935 für das Jahr 1934 zu veranlagen ſein
wer=
den. Der Entwurf des neuen Einkommenſteuergeſetzes enthält
eine Beſtimmung, durch die das Geſetz über Steuerfreiheit
für Erſatzbeſchaffungen weſentlich erweitert
wird. Dieſe Beſtimmung erſtreckt ſich auf jegliche beweglichen
Gegenſtände des gewerblichen oder landwirtſchaftlichen
Anlage=
kapitals, deren betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer
erfahrungs=
gemäß zehn Jahre nicht überſteigt. Sie erſtreckt ſich nicht nur auf
Erſatzbeſchaffungen, ſondern auch auf Neuanſchaffungen, nicht nur
auf Erneuerungen, ſondern auch auf Erweiterungen des
gewerb=
lichen Anlagekapitals. Auf Erweiterungen inſoweit, als es ſich
um kurzlebige Gegenſtände handelt. Als kurzlebig gilt jeder
ge=
werbliche Gegenſtand des gewerblichen oder landwirtſchaftlichen
Anlagekapitals, deſſen betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer
erfah=
rungsgemäß zehn Jahre nicht überſteigt.
Die Aufwendungen für, alle dieſe Gegenſtände können vom
Gewinn des Jahres 1934 voll abgeſetzt werden, wenn die
Anſchaf=
fung oder Herſtellung bis zum Schluß des Wirtſchaftsjahres 1934,
in den meiſten Fällen alſo bis ſpäteſtens 31. Dezember 1934,
er=
folgt. Alle diejenigen Gewerbetreibenden und Landwirte, die die
Vergünſtigung für das Jahr 1934 erhalten wollen, müſſen die
Aufträge ſo rechtzeitig erteilen, daß die Lieferung noch vor Schluß
des Wirtſchaftsjahres 1934 erfolgt. In dem Fall können die
Auf=
wendungen für die betreffenden Gegenſtände vom Gewinn voll
abgeſetzt werden, ſo daß die Steuer, mit der der Gewerbetreibende
oder Landwirt für 1934 zu veranlagen ſein wird, ſich entſprechend
ermäßigt. Die Steuerermäßigung beträgt je nach der Lage des
einzelnen Falles 10—45 v. H. für den in Betracht kommenden
Ge=
genſtand.
Die nächſte Einkommenſteuererklärung iſt im
Februar 1935 für das Kalenderjahr 1934 abzugeben. Jeder
Ge=
werbetreibende und jeder Landwirt hat die Möglichkeit, ſein zu
verſteuerndes Einkommen nach Belieben niedrig erſcheinen zu
laſſen. Es kann ſich für das Jahr 1934 ſogar einkommen= oder
körperſchaftsſteuerfrei geſtalten. Er braucht nur entſprechend hohe
Summen für Anſchaffung oder Herſtellungen von kurzlebigen
An=
lagen, Gegenſtänden oder für die Erſatzbeſchaffung langlebiger
Gegenſtände für die Zwecke des zivilen Luftſchutzes oder
Sanitäts=
dienſtes oder Inſtandſetzungen und Ergänzungen für Gebäude
auf=
zuwenden. Die gleiche Möglichkeit hat jeder Gebäudeeigentümer,
auch wenn er nicht Gewerbetreibender iſt, hinſichtlich der
Auf=
wendungen zu Zwecken des zivilen Luftſchutzes und des zivilen
Sanitätsdienſtes und bei Inſtandſetzungen, an ſeinem Gebäude.
Eine weitere finanzpolitiſche Maßnahme iſt das Geſetz zur
Förderung der Eheſchließungen. Dieſe Tatſache wird
zu immer größerer Nachfrage nach Möbeln und Hausgerät und,
da die jungen Ehepaare Wohnungen brauchen, nach
Kleinwoh=
nungen führen.
Wir haben die Nachfrage nach Gütern ur
ſtungen bisher in erſter Linie durch Gewährung von
vergünſtigungen verſchiedener Art und durch Gewähr=
Eheſtandsdarlehen gefördert. Wir gehen jetzt dazu
durch allgemeine Steuerſenkungen die Nachf
Leiſtungen und Gütern zu fördern, ohne Bindungen
knüpfen. Bereits am 1. Januar 1935 wird das neue Eit
ſteuergeſetz in Kraft treten. Nach dieſem Geſetz wer
Familienväter eine weitere Entlaſtung
ren. Der Familienvater ſoll für ſeine Familie einen
Betrag als bisher für die Lebenshaltungskoſten zur 9
haben.
Durch die allgemeinen Steuerſenkungen ſoll insbeſe
Verbrauchsgüterinduſtrie belebt werden.
Ergänzung aller Maßnahmen auch notwendig, daß der
großhandel wieder zur Lagerhaltung übergeht. Zu de
wird im neuen Umſatzſteuergeſetz, das mit Wir
1. Januar 1935 in Kraft treten wird, die Umſatzſte
den Binnengroßhandel einheitlich auf
feſtgeſetzt werden. Bisher betrug die Umſatzſteue
lagerhaltenden Großhandel 2 v. H.
Angeſteine and Areeitsſton
Der Stabsleiter der PO. und Führer der Deutſcher
front, Dr. Robert Ley, hat mit dem Datum vom
1934 folgende Anordnung erlaſſen:
Unter Bezugnahme auf die Verfügung vom 31.
die der Stellvertreter des Führers, Pg. Rudolf Heß. .
Unterzeichnete herausgegeben haben und in der es heif aßde
Aufbau der Arbeitsfront allmählich zu geſchehen hat, 1
ordnet, daß die Reichsberufsgruppen der Angeſtellten
in die Ortsgruppen der Deutſchen Arbeitsfront eingeo t
den, wenn die Ortsgruppen der Arbeitsfront ſoweit ge et
durchorganiſiert ſind, daß die Uebernahme der Mitejer
Reichsberufsgruppen der Angeſtellten unter Gewährle rrg du
erworbenen Rechte und Sicherung der wirtſchaftlichen ( rch
gen reibungslos vor ſich gehen kann. Die Uebernahme Me
berufsgruppen der Angeſtellten erfolgt auf meine dn
über den Pg. Forſter. Bis zu dieſem Zeitpunkt iſt je veſ
miſchung in die Reichsberufsgruppen der Angeſtellten bot
Ich verlange, daß alle Stellen der Arbeitsfront in kan Dſch
licher. Weiſe hinſichtlich des Aufbaues zuſamm =bei
gez. Dr. Ley.
Auflöſung des Konzenkrakionslagers Oran bic.
DNB. Berlin, 1. S‟
Der preußiſche Miniſterpräſident Göring hat n.
vom Führer und Reichskanzler angeordnete Nachprü
Schutzhaftfälle zu Ende führen laſſen. Auf ſeine Anord
den zum 1. September 1934 weitere 7 42 Schutzhe
aus der Haft entlaſſen. Das ſind weit über
der in Preußen insgeſamt einſitzenden Schutzhäftlinge
delt ſich zumeiſt um ehemalige Angehörige der SPD.
Die Großzügigkeit, mit der die Amneſtie des F1
Reichskanzlers durchgeführt worden iſt, hat die Auf
Konzentrationslagers Oranienburg zur Folge, das fü
bringung von Schutzhäftlingen nicht mehr benötigt
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zonntag, 2. September 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 242 — Seite 5
Doerpngermehter Tnoolvt gewahn.
ikseinführung des Oberbürgermeiſters durch den Provinzialdirekkor. — Amtsbeſtäligung der
Bürger=
iſter Haug und Kopp. — Reichsſtakkhalter Sprenger ſpricht vor dem Stadkrak über die Zukunft Darmſtadls
ſetzt, die von dem nationalſozialiſtiſchen Gedankengut durchdrungen
Die Oberbürgermeiſterwahl.
ſind. Iſt werde auch darüber hinaus beſorgt ſein, daß die alt=
e* Der Darmſtädter Stadtrat war geſtern vormittag zu einer
rtlichen Sonderſitzung zuſammengetreten, um die geheime
I des Oberbürgermeiſters vorzunehmen. Den Vorſitz der
tratsſitzung führte Bürgermeiſter Haug. Der Sitzungsſaal
ſehr eindrucksvoll mit friſchem Grün, mit Blumen und den
aen des dritten Reiches geſchmückt. Die Stadträte gaben
ein=
ihre Stimme ab, die Stimmzettel wurden in die
bereit=
nde Wahlurne geworfen, es war jedem einzelnen
Stadtrats=
lied anheimgegeben, den Namen des kommiſſariſchen
Ober=
ermeiſters auf den St
I unterbrach
Bürgermeiſter Haug
die Sitzung, die er nach dem Erſcheinen des Reichsſtatthal=
Sprenger wieder eröffnete. Bürgermeiſter Haug richtete
liche Begrüßungsworte an den Herrn Reichsſtatthalter und
leiter und gab ſeiner Freude über deſſen Erſcheinen Ausdruck,
er darin eine Anerkennung und Würdigung der
Landes=
ſtſtadt Darmſtadt erblicke. Hierauf gab er das Ergebnis der
Oberbürgermeiſter Wamboldt
II bekannt und ſprach dem Oberbürgermeiſter Wamboldt
ens der Verwaltung die herzlichſten Glückwünſche aus,
zu=
h mit der Verſicherung, daß ſich ſeine Mitarbeiter dem neuen
rbürgermeiſter nicht nur als Parteigenoſſen verbunden
füh=
ſondern ebenſo wie auch den früheren Oberbürgermeiſtern
Barth und Dr. Müller treu zur Seite ſtehen werden.
Darm=
ſoll nicht nur nationalſozialiſtiſch ſein, es ſoll auch heißen,
ſeine Verwaltung nationalſozialiſtiſch iſt.
Hierauf führte
Provinzialdirekkor 2r. Jann
neugewählten Oberbürgermeiſter in ſein Amt ein und führte
aus: Wie Sie gehört haben, hat der Rat der Stadt Darm=
Ihre Wahl zum Oberbürgermeiſter vorgenommen. Damit
Sie nach Ihrer bisherigen kommiſſariſchen Amtstätigkeit
mehr endgültig als Oberbürgermeiſter beſtätigt worden. Als
treter der vorgeſetzten Dienſtbehörde habe ich, die ehrenvolle
gabe, den Neugewählten in ſein Amt einzuführen und in
cht zu nehmen. Mir perſönlich gereicht es zur beſonderen
ade, mich dem Stadtrat bei dieſer Gelegenheit dienſtlich vor=
Ilen. Stellung und Dienſt eines Oberbürgermeiſters ſind ſeit
Tagen des Aufbruchs nicht leichter geworden, die
Anfor=
ungen ſind im Gegenteil erheblich geſtiegen. Der
Oberbürger=
ter ſoll ſeinen Mitarbeitern mit ſeinem Beiſpiel vorangehen
ſeine ganze Tätigkeit auf dem Vertrauen ſeiner Mitbürger
ſauen. Unſere Geſetzgebung iſt den veränderten Verhältniſſen
nicht überall gefolgt. Vielfach gelten noch die alten
Beſtim=
igen die vom Geiſte des Nationalſozialismus teilweiſe
über=
ſind. Der Oberbürgermeiſter einer Stadt muß nach den
indſätzen der Einfachheit, Sparſamkeit und Pflichterfüllung
en Dienſt verſehen und ſtets ſein ganzes Augenmerk darauf
ken, daß die ihm anvertraute Stadt keinen Schaden nimmt.
ſelbe muß er im nationalſozialiſtiſchen Staat von ſeinen
Mit=
eitern verlangen. Zwei beſondere Vorausſetzungen machen
Neugewählten beſonders geeignet: Er iſt ein Kind der Stadt
mit den Verhältniſſen und Leuten viel inniger vertraut als
Fremder. Auf der anderen Seite iſt er ein alter Kämpfer,
ützt auf das Vertrauen ſeiner Mitkämpfer und Parteigenoſſen.
können wir gewiß ſein, daß hier der rechte Mann auf dem
ten Platz ſteht, was er in ſeiner bisherigen Tätigkeit ſchon
ügend bewieſen hat.
Provinzialdirektor Dr. Jann nahm dann Oberbürgermeiſter
mboldt in Amt und Pflicht und betonte, daß die geſetzlich
vor=
altene Beſtätigung nach Ablauf eines Jahres zu erfolgen habe.
Auftrag des Staatsminiſteriums gab er bekannt, daß
den Bürgermeiſtern Haug und Kopp nunmehr die förmliche
Beſtätigung für ihre Aemter erteilt
den ſei, nachdem ſie im Juli 1933 in ihr Amt eingeführt ſind
ſeitdem ein Jahr vergangen iſt. Anläßlich dieſes für die
Ge=
hte der Stadt bedeutungsvollen Ereigniſſes übermittle er die
ckwünſche des Kreisamtes und ſeine perſönlichen beſten
niſche. Unſere gemeinſame Arbeit ſoll dem Wohl unſerer
eren und weiteren Heimat dienen und zum Aufſtieg unſeres
erlandes beitragen, zum Aufſtieg aber auch unſerer ſchönen
dt Darmſtadt. Unſere Loſung ſei: Aufwärts und vorwärts!
Bürgermeiſter Haug vollzog anſchließend
die feierliche Ueberreichung der Amtskette des
Ober=
bürgermeiſters.
Reichsſtalthalter und Gauleiter Sprenger
kete herzliche Glückwünſche an Oberbürgermeiſter Wamboldt
führte dann u. a. aus:
Wir leben in einer Zeit, die vom Führer als Evolution”
richnet worden iſt. Wir wiſſen aber, daß die Evolution nicht
einem Grund herauskommt, der noch aufgebaut iſt auf dem
Her Gewordenen, ſondern die Fortſetzung iſt einer Revolution.
ſich zur Aufgabe geſtellt hat, alles Morſche zu beſeitigen und
eres Neues an ſeine Stelle zu ſetzen. So ſtehen wir auch am
De einer alten und ſchönen Tradition. Das Reichs=Kom=
Enalgeſetz iſt in Ausſicht geſtellt und ſoll im Herbſt in
aft treten. Sonſt hätte ich dafür geſorgt, daß die veralteten
—men längſt beſeitigt worden wären. Aber ich konnte dies auch
eig zurückſtellen, denn die Tatſache, daß ein Oberbürgermeiſter
rützt wird von der Regierung, läßt keine Befürchtungen auf=
Imen, zumal der Stadtrat ſich nur aus Männern zuſammen=
bewährten Parteigenoſſen durch den Staat ſo raſch wie möglich
beſtätigt werden. Denn die Erfahrung hat gelehrt, daß, ſolange
noch die bloße Möglichkeit von Aenderungen beſteht, ſolche auch
betrieben werden.
Nachdem Sie nun zum Oberbürgermeiſter der
Landeshaupt=
ſtadt, wie vorhin geſagt wurde eingeſetzt ſind, beginnt zugleich
etwas Neues. Denn von den Ländern beſteht nicht mehr als der
Name und ſeine Geſchichte. Insbeſondere nehme ich das für Heſſen
in Anſpruch, das ja über ſeine Grenzen hinausgewachſen iſt. Das
Gedeihen und Wohl der Stadt Darmſtadt war früher zum guten
Teil begründet auf ihrer Eigenſchaft als Landeshauptſtadt.
Gar=
niſon und Sitz des Hofes. All das iſt weggefallen. Auch in
näch=
ſter Zeit wird es nicht möglich ſein, etwa eine Garniſon hierher
zu verlegen. Um ſo mehr beſteht die Verpflichtung, das Fehlende
auszugleichen. Sie wiſſen, wie vom erſten Tage an ein ſolcher
Ausgleich meine Sorge war. Manches iſt möglich geweſen und
auch in Zukunft wird manches möglich ſein. Ich habe dafür
ge=
ſorgt, daß manches hierher verlegt wurde für das, was
wegge=
nommen werden mußte. Erſt nach der Reichs=Verwaltungsreform
wird es möglich ſein, auch Darmſtadt die Unterlagen zu geben,
auf denen es dann auf lange Sicht aufbauen kann. Hierbei kommt
uns die Aufbauarbeit Adolf Hitlers entgegen, der nicht wünſcht,
daß an einem Ort alles zuſammengefaßt wird.
Im übrigen bin ich der Auffaſſung, daß, wenn eine Zentrale
da iſt, für die Entwicklung der übrigen Städte des Gebietes noch
genug Entfaltungsraum bleibt und auch Darmſtadt das bleiben
wird, was ihm als Kulturzentrum zukommt. Da es gilt, die
Kul=
tureinrichtungen dieſer Stadt möglichſt zu erhalten, muß im Auge
behalten werden, daß ein Volk in Not wie wir, dies nur unter
äußerſter Kraftanſtrengung ermöglichen kann. Ein gewiſſer
Wohl=
ſtand gehört eben zu einer kulturellen Entwicklung. Wenn aber
die friedliche Entwicklung und der Aufſtieg Deutſchlands
anhal=
ten, dann, glauben Sie mir, wird dies auch Ihre Aufgabe
erleich=
tern. Im nationalſozialiſtiſchen Staate ſind nicht mehr einzelne
Familien und Kreiſe, ſondern die breite Maſſe und das ganze
Volk Träger des kulturellen Lebens, wenn auch die Grundlagen
ſich verſchieben und mehr ideeller als materieller Natur ſind.
Darüber hinaus aber hat Darmſtadt eine hervorragende
nationalſozialiſtiſche Tradition. Es gehört zu dem älteſten Boden
der Bewegung ſchon ſeit dem Winter 1923/24, wo ſie von
Frank=
furt hierher getragen wurde. Im Mai 1924 gab es hier für mich
ſchöne Stunden, wenn es auch einige ſtürmiſche Zeiten waren. Als
Rheinpfälzer weiß ich: Je mehr der junge Wein gärt deſto beſſer
wird er. Wir durften dann Zeugen ſein der Durchbildung der
nationalſozialiſtiſchen Revolution, die ſo ſtark abſtach gegen
an=
dere Revolutionen. Der Reichsſtatthalter erinnerte hier an die
Worte, die er im März 1933 vom Balkon des Landtages ſprach.
Es ſei ein hervorragendes Zeichen für den Geiſt dieſer Stadt, daß
die revolutionären Kräfte ſeiner Aufforderung zur Diſziplin in
vollem Maße gefolgt ſeien. Darmſtadt hat auch darin einen
Vor=
zug, daß es als Hauptſtadt des Landes Heſſen vor den anderen
Ländern mit als erſte dieſe Revolution durchgeführt ſah. Dieſe
Tradition ſoll die Stadt allzeit wahren. Was an Ihnen liegt,
ſollen Sie die Bevölkerung immer weiter in den Bannkreis des
Nationalſozialismus ziehen. Es iſt eine leichtere Aufgabe, die
Verwaltung zu meiſtern, wenn an allen Stellen Männer ſtehen,
die ihrer Aufgabe gewachſen ſind. Die hervorragendere Aufgabe
iſt es, trotz allen Nörglern und Kritikaſtern, von denen es immer
einen gewiſſen Prozentſatz geben wird, die Bewegung der
Hun=
dertprozentigkeit immer näherzubringen.
So übernehmen Sie alſo Ihr Amt in ſchwerer Zeit, ſicher
nicht nur im Bewußtſein der Schwere Ihrer Aufgaben, ſondern
auch im Bewußtſein der Dankbarkeit der Aufgabe gerade in
ſol=
cher Zeit. Daß es Ihnen gelingen wird, ſie zu meiſtern darüber
habe ich keinen Zweifel. Dafür bürgt Ihre Mitarbeit in der
Partei von Anfang an. So begleiten Sie nicht nur meine Wünſche,
ſondern ich werde auch mit meinem Rat und meiner Tat hinter
Ihnen ſtehen, wie dies eine Selbſtverſtändlichkeit iſt in der
Füh=
rung des Staates und der Stadt Darmſtadt.
Oberbürgermeiſter Wamboldt
wichtigſte Amt der Stadt Darmſtadt entgegengebracht werde. Ich ſammelte, ſo hat er ſpäter mit unendlichem Fleiß alle
verfüg=
übernehme. Aber ich gelobe, daß ich mich voll dafür einſetzen durchſucht und Steinchen um Steinchen zum Bau ſeiner Werke
meine Pflicht tun als Nationalſozialiſt und als Oberhaupt der Bände ſeiner „Haſſia Sacra” die für Jahrhunderte der Aus=
Stadt Darmſtadt. Ich ſehe meinen Aufgabenkreis in folgendem: gangspunkt aller heſſiſchen Kirchen= Schul=, Volkstums= und
Fa=
dafür zu ſorgen, daß die Maßnahmen des Führers zur Hebung
der Not des Volkes, beſonders der Arbeitsloſigkeit, in meinem miliengeſchichtsforſchung ſein wird. Nicht nur die Kirchen=
Amtsbereich reſtlos durchgeführt werden, und daß an allen Stel= geſchichte, ſondern auch die Rechts= und Profangeſchichte
verdan=
len die Möglichkeiten zur Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit ergrif= ken ihm, dem Mitglied und Leiter mehrerer hiſtoriſcher
Geſell=
fen werden. Ferner werden wir Sorge tragen, daß die Finanzen ſchaften, Entſcheidendes.
unſerer Gemeindeverwaltung in Ordnung kommen und bleiben.
Darüber hinaus werden wir darauf ſehen, daß die Bevölkerung ſchriftſteller. Auch das kann in dieſem Rahmen nur einmal
reſtlos vom Geiſte des Nationalſozialismus erfüllt wird und ihre wieder feſtgeſtellt werden. Seine heſſiſchen Volksbücher haben
Aufgabe darin ſieht, ſich dem Willen des Führers unterzuordnen.
Es iſt mir eine Erleichterung, feſtſtellen zu können, daß die Volks= mit wohl 100000 Stück im ganzen Heſſenland in einzigartiger
abſtimmung vom 19. Auguſt mich vom guten Willen der Bevöl= Weiſe in Stadt und Land den Sinn für die heſſiſche Heimat
kerung, uns auf dieſem Wege zu folgen, überzeugt hat. Endlich und ihre Vergangenheit geweckt. Sein „Gefangener Pfarrer”
gilt es, die alte Stadt Darmſtadt in den neuen Staat ſo einzu= iſt das beſte Vorbild eines voltstümlichen hiſtoriſchen Romanes.
gliedern, wie es ihrer Bedeutung entſpricht, darauf hinzuwirken, Und insbeſondere Darmſtadt, dem ja Diehls Liebe gehört, die
daß wir im Rhein=Main=Gebiet an die Stelle kommen, an die Stadt, in der er als Pfarraſſiſtent, Lehrer, Stadtpfarrer Prälat
wir gehören. Alle Aufbauarbeit für die Zukunft wird nur
mög=
lich ſein, wenn die deutſchen Volksgenoſſen hinter, dem Führer ſeine reichſte Tätigkeit entfaltet hat, hat ihn ja auch ganz
be=
ſtehen und ihm dadurch die Möglichkeiten geben, uns an dem von ſonders nach der Seite ſeiner volkstümlichen Schriftſtellerei
ihm vorgezeichneten Aufſtieg teilnehmen zu laſſen. Deutſchland kennen gelernt. Sein „Alt Darmſtadt” mit ſeinen zahlreichen
ſetzten Gauleiter bekräftigen mit einem dreifachen Sieg=Heil!
Kinderfeſt im Orangeriegarken!
Heute, am Sonntag, dem 2. September 1934. nachmittags
3.30 Uhr, beginnt im Orangeriegarten das große Kinderfeſt des der kirchlichen Wirkſamkeit, der Leitung der heſſiſchen Landes=
Vereins der Freundinnen junger Mädchen, der unter Führung kirche. Unvergänglich wird Diehls Name verbunden ſein mit
Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Erbgroßherzogin Cäcilie in
Heſſen ſteht.
Der Verein hat ſich die denkbar größte Mühe gegeben, ſeinen Zeit des parlamentariſchen „Landes Heſſen” iſt vorüber. Die
genehme Stunden zu bereiten.
Karuſſell, Schießſtände, ein Eſelsfuhrwerk und vieles mehr vor. ſetzungen ſozialer und weltanſchaulicher Art. Daß die heſſiſche
Selbſtverſtändlich fehlt auch nicht der Märchengarten, in dem die evangeliſche Kirche leichter wie manche andere dieſer Nöte Herr
Geſtalten der deutſchen Märchen lebendig einherſchreiten.
Die Erwachſenen, die teils ihre Kinder zu dem Feſt führen, der in dieſer Zeit an ihrer Spitze ſtand, dem Prälaten Diehl.
hören, die Kinder lieb haben, ſind ſelbſtverſtändlich von dem ver= mals „neue” heſſiſche Kirchenverfaſſung im weſentlichen
ge=
anſtaltenden Verein auch nicht vergeſſen worden. Sie können ſich ſchaffen. Sie trug ganz den Stempel ſeines Geiſtes, und ſeit
an Speiſe und Trank erquicken, außerdem noch die ſchönſten Dinge ihrer Annahme im Jahre 1923 hat er dann als erſter und
in einer Tombola gewinnen, und bekommen obendrein noch die letzter Prälat bis zur Neuordnung der deutſchen kirchlichen
Ver=
tung viel Mühe koſtete, die durch einen außerordentlich regen Kirche geleitet. In ihrer Verwaltung, in Rechtsauseinander=
Beſuch gelohnt werden muß.
„Feſtes für Kinder und ſolche, die Kinder lieb haben”, auf.
Vergiß die NSD.-Blume nichk zu kaufen!
Sie zeugk davon, daß 2u bereit biſt,
Dein Scherflein beizukragen für das
hilfswerk „Mukker und Kind”.
Prälat 9. Dr. Dr. Wilhelm Diehl
im Ruheftand.
Am 1. September iſt Prälat D. Dr. Dr. Diehl in den
Ruhe=
ſtand getreten, nachdem er bereits ſeit einiger Zeit von der
Lei=
tung der Heſſiſchen Landeskirche zurückgetreten war. Damit tritt
ein Mann aus dem öffentlichen in das private Leben, von dem
man ruhig ſagen kann, daß es in Heſſen zu ſeiner Zeit keinen
zweiten gegeben hat, der in gleichem Maße volkstümlich geweſen
iſt, allgemein bekannt und allgemein beliebt. Und was das
Er=
ſtaunlichſte iſt, daß er mit dieſer Volkstümlichkeit eine
Gelehrſam=
keit verband, die auf ſeinem Gebiet, der heſſiſchen Geſchichte,
Volks= und Kirchenkunde nicht ihresgleichen hat
Es kann nicht die Aufgabe dieſer kurzen Skizze ſein,
irgend=
wie die literariſche und wiſſenſchaftliche Arbeit Wilhelm Diehls
darzuſtellen. Es erſcheint uns auch gerade der Umſtand ſeines
Uebergangs in den Ruheſtand um ſo weniger dazu Anlaß zu
geben, als angenommen werden darf, daß der 64=Jährige bei
ſei=
ner vollen geiſtigen und körperlichen Friſche nun erſt recht uns
noch manche Arbeit beſcheren wird. Der mit der Doktorwürde
der philoſophiſchen, der theologiſchen und der juriſtiſchen Fakultät
Geſchmückte hat eine ſo umfangreiche literariſche Tätigkeit
entfal=
tet, daß anläßlich ſeines 60jährigen Geburtstages feſtgeſtellt
wer=
den konnte, daß die Aufzählung aller ſeiner Arbeiten (über 40
Bücher, über 1000 Artikel und Aufſätze) ein eigenes Werk
dar=
ſtellt. Bereits mit 33 Jahren war auf Grund ſeiner
Veröffent=
lichungen zur Geſchichte der Konfirmation, zur Geſchichte des
Gottesdienſtes in Heſſen, zur Geſchichte des heſſiſchen Schul= und
Univerſitätsweſens ſeine wiſſenſchaftliche Bedeutung durch
Ver=
leihung des theologiſchen Ehrendoktors anerkannt. Wie er als
dante für das Vertrauen, das ihm durch die Berufung in das Schüler in ſeiner Heimat Groß=Gerau unermüdlich Altertümer
hin mir darüber klar, daß ich in ſchwere Notzeit ein ſchweres Amt baren heſſiſchen Archive nach Quellen zur heſſiſchen Geſchichte
werde, daß dieſes Vertrauen auch gerechtfertigt wird. Ich werde zuſammengetragen. Die Krönung ſeiner Lebensarbeit bilden die
Der Gelehrte war zugleich ein ſelten einflußreicher
Volks=
wird nationalſozialiſtiſch ſein, oder es wird nicht ſein. Wir wol= Bildern iſt eine unvergleichlich anſchauliche Verlebendigung
ver=
len unſer Treuegelöbnis zum Führer und zu dem von ihm einge= gangenen Darmſtädter Lebens. Auch das alles kann heute nur
flüchtig geſtreift werden. Vielleicht, daß wir auf allen dieſen
Gebieten hoffen dürfen, daß der Fleiß des reich Begabten und
unermüdlich Tätigen uns noch mancherlei Gaben ſchenken wird,
ſo daß es verfrüht wäre, ſein Leben nach dieſer Seite hin
zuſammenfaſſend zu würdigen.
Einen Abſchluß findet ſeine Tätigkeit nur nach der Seite
dem nun abgeſchloſſenen Stück heſſiſcher Kirchengeſchichte, das
vielleicht einmal zu den ſchwerſten Epochen zählen wird. Die
kleinen und hoffentlich ſehr zahlreichen großen Gäſten einige an= Lage der evangeliſchen Kirche in dieſem Zeitabſchnitt war die
denkbar ſchwierigſte. Zu den wirtſchaftlichen Nöten, die ſich
Für die Kinder iſt an alles gedacht worden. Sie finden ein, ſtändig mehrten, kamen die inneren Kämpfe und
Auseinander=
wurde, verdankt ſie der einzigartigen Perſönlichkeit des Mannes,
teils aber auch ohne „Begleitung” kommen, weil ſie zu denen ge= Als Synodalabgeordneter und Synodalpräſident hat er die da=
Erinnerung an ein Kinderfeſt mit nach Hauſe, deſſen Vorberei= hältniſſe zu Beginn dieſes Jahres unſere heſſiſche evangeliſche
ſetzungen zur Wahrung ihres Beſitzſtandes hat er ihr ebenſo
Deshalb rufen wir heute noch einmal zu einem Beſuch des einzigartige Dienſte geleiſtet, wie als geiſtlicher Führer. Als
Prediger, Redner Seelſorger, Erzieher, Dozent, hat er tief die
Spuren ſeines Geiſtes in allen Schichten der Bevölkerung
ein=
gegraben. Weit über das Heſſenland hinaus iſt er tätig und
bekannt geweſen.
Schon lange war es einer ſeiner Lieblingsgedanken, das
alt=
heſſiſche Gebiet kirchlich wieder vereinigt zu ſehen. Er hat
ange=
bahnt und äußerlich und innerlich auf Grund ſeiner genauen
Ge=
ſchichtskenntnis vorbereitet, was dann Wirklichkeit wurde. Die
Idee der neuen naſſau=heſſiſchen Kirche iſt zuerſt von ihm gedacht,
Ihre Verwirklichung iſt ein Stück ſeines Erbes.
Es erfüllt uns mit beſonderem Stolz, daß dieſer Mann, der
ſo einflußreich im Heſſenland wirkſam war, der volkserziehend wie
Seite 6 — Nr. 242
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
kaum einer gewirkt und der, wie geſagt, der populärſte Heſſe ſeiner
Zeit war, in der Zeit größter Kirchenfeindſchaft, der Prälat der
heſſiſchen Kirche geweſen iſt. Er iſt die lebendige Verkörperung
da=
für, daß die evangeliſche Kirche ſtets in beſonderem Maße
volks=
verbunden gewirkt, daß ſie ſtets Sozialismus nicht nur gelehrt,
ſondern betätigt, daß ſie in hervorragendem Maße zum Dienſt am
Volkstum und Staat willig iſt, daß ſie die beſten Kräfte zum
Auf=
bau zu liefern fähig und willens iſt. Möge es immer in der
heſſi=
ſchen Kirche Geiſtliche geben, die nach dieſem Vorbilde wirken.
Möge die Kirche immer ſo volkstümlich ſein. Dem aus ſeinem
Amte ſcheidenden Prälaten folgt die Verehrung des heſſiſchen
Vol=
kes. Seine größte Befriedigung jedoch wird die ſein, daß er mit
dem Pſalmiſten empfinden darf. . . „wenn es köſtlich geweſen iſt, iſt
es Mühe und Arbeit geweſen!“
6.
Sonntag, 2. September 19
Aus der NSDAB.
Anordnungen der Kanzlei des Führers
für den Reichsparkeikag.
NSK. Die Kanzlei des Führers teilt mit:
Anläßlich des Reichsparteitages ſei noch einmal ausdrücklich
darauf verwieſen, daß nachſtehende Anordnungen eingehalten
wer=
den müſſen:
1. Das Werfen von Blumen in den fahrenden Wagen
des Führers iſt verboten.
2. Das Erbitten von Autogrammen beim
Partei=
tag iſt zwecklos, da dem Führer die Zeit fehlt, den vielen
Wün=
ſchen um Autogramme nachzukommen.
3. Die Abſperrungslinien ſind unbedingt
ein=
zuhalten, da ſonſt Gefahr beſteht, daß Kinder durch das
ent=
ſtehende Gedränge verletzt werden oder gar unter die Wagen
kommen.
4. Vor dem Führerquartier muß unbedingt Ruhe
herrſchen, die der Führer notwendig bei Beſprechungen, beim
Arbeiten und auch nach ſeiner angeſtrengten Tätigkeit braucht.
Alle Sammler und Sammlerinnen
die am Samstag nachmittag im Dienſte der NSV. Blumen
verkauft haben, werden gebeten, ſich auch im Laufe des heutigen
Tages zum Verkauf inzwiſchen neu eingetroffener Blumen zur
Ver=
fügung zu ſtellen. Die Blumen werden am Sonntag vormittag, von
8 Uhr ab, bei den einzelnen Ortsgruppen abgegeben.
Der Gauleiter.
Vorſprachen in der Adjutantur des Gauleiters.
Im Intereſſe einer ordnungsgemäßen Abwicklung des
Ge=
ſchäftsbetriebes der Adjutantur muß ich wiederholt darum bitten,
ſich bei beabſichtigten Vorſprachen telephoniſch oder ſchriftlich
an=
zumelden. Vorſprachen ohne Anmeldung können bis auf weiteres
keine Berückſichtigung finden. Ferner iſt es notwendig, daß kurze
Angaben über den Inhalt der Rückſprache gegeben werden.
Sprechzeit: Dienstag bis Donnerstag von 8—9 Uhr
und 17—18 Uhr. Montag, Freitag und Samstag keine
Sprech=
ſtunden. Außerhalb dieſer Zeit können Rückſprachen nicht mehr
ſtattfinden.
NS. Frauenſchaft, Gauleitung Heſſen=Naſſau.
Alle Frauenſchaften werden hierdurch auf die Ausſtellung der
Hitler=Jugend in Frankfurt a. M., Haus der Moden, „Kampf
und Sieg der Hitler=Jugend”, aufmerkſam gemacht und
der Beſuch derſelben dringend empfohlen.
Bei gemeinſamem Beſuch einer Frauenſchaftsgruppe koſtet der
Eintritt pro Perſon 10 Pfg. Die Ausſtellung dauert nur noch bis
5. September 1934.
gez. Siebert.
Der Kreisleiter.
Ortsgruppe Rheintor.
Montag, den 3. September 1934, abends 20.30 Uhr, findet im
Rummelbräu, Rheinſtraße 101 die monatliche
Pflichtver=
ſammlung ſtatt. Das Erſcheinen ſämtlicher Parteimitglieder
wird erwartet.
Ortsgruppe Hahn.
Am Montag, den 3. September, punkt 8.30 Uhr, findet bei
Gaſtwirt Raab ein General=Mitglieder=Appell ſtatt. An
demſel=
ben nehmen außer den Parteigenoſſen die Mitglieder aller
Glie=
derungen der Partei teil. Eine perſönliche Einladung durch die
Blockleiter erfolgt nicht mehr.
Volksliedſtunde des Reichsbundes Volkstum und Heimat. Wir
verweiſen nochmals auf die heute abend 6 Uhr, im Kirchenhof des
Darmſtädter Schloſſes, ſtattfindende Volksliedſtunde, zu der alle
Volksgenoſſen herzlich eingeladen ſind. Der Eintritt iſt frei. Es
werden Programme mit den Worten der Lieder ausgegeben.
Wochendienſtplan der Techniſchen Nokhilfe.
Sonntag, den 2. September. 7.30 Uhr: Antreten der Abteilung
Techn. Dienſt zur Uebung.
Montag, den 3. September. 20.00 Uhr: Spielmannszug. 20.30
Uhr: Einzelprobe des Muſikzuges.
Dienstag, den 4. September. 19.30 Uhr: Techniſcher Dienſt.
19.45 Uhr: G. u. L., Zug 1—3.
Donnerstag, den 6. September. 18.30 Uhr: Führerbeſprechung.
19.30 Uhr: Techn. Dienſt. 19.45 Uhr: G. u. L, Zug 1—3.
20.00 Uhr: Spielmannszug. 20.30 Uhr: Muſikzug,
Geſamt=
probe.
Samstag, den 8. September. 16.00 Uhr: Inſtandſetzungsdienſt.
Kochhafen.
Großes Schadenfeuer in Arheilgen.
Dg. Arheilgen, 1. September.
Heute in den ſpäten Abendſtunden wurde die Feuerwehr durch
die Sirene alarmiert. Es brannte die Scheune des Thomas
Brücher an der Ecke der Darmſtädter Straße und der
Etteſter=
ſtraße. Der Geſchädigte betreibt ein Drogengeſchäft, in dem
zahl=
reiche leicht brennbare Stoffe lagern, und gleichzeitig den Vertrieb
von Autobetriebsſtoff durch Tankſtelle. Da ſich des weiteren eine
ganze Anzahl Scheunen an die brennende Scheune anſchließen,
mußte ſich die Feuerwehr, die ſofort am Brandplatze eintraf,
zu=
nächſt darauf einſtellen, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken
und die umliegenden Gebäude zu ſchützen. Aus dieſen Gründen
waren auch die Kreisfeuerwehr mit der Motorſpritze und die
Feuerwehr der Firma Merck am Brandplatze eingetroffen, die
aber glücklicherweiſe nicht mehr einzugreifen brauchten. Die
Scheune, die mit allerlei Vorräten gefüllt war, und ein Feuer
entwickelte, wie es ſchon lange nicht in unſerem Orte vorkam,
brannte bis auf die Grundmauern nieder. Ueber die
Brand=
urſache iſt man ſich zur Stunde noch im unklaren.
Vorläufig kein neues Geſangbuch. Der Landesbiſchof der
Evangeliſchen Landeskirche Naſſau=Heſſen gibt bekannt, daß die
Einführung eines neuen Geſangbuches in abſehbarer Zeit nicht zu
erwarten iſt.
„Kampf und Sieg der HJ.
Heraus zum Beſuch der großen Ausſtellung
der HJ. vom 19. 8. bis 5. 9. auf dem
Frank=
ſurter Meſſegelände!
Städt. Maſchinenbauſchulen Darmſtadt (Höhere
Maſchinen=
bauſchule, Maſchinenbauſchule). Beginn des Winterhalbjahres am
Montag, den 8. Okt. 1934. Anmeldungen und Auskünfte bei der
Direktion der Schule, Darmſtadt, Landgraf=Philipps=Anlage 6. (ſt8043
Aus der Werkſtatt der NS.=Polkswohlfahl
Berienfahrk zu dem Zeltlager
der Hikler=Jugend und dem 300.
In Darmſtadt und in den Ortſchaften des Kreiſes ſind
zur Zeit weit über dreihundert Kinder aus Oberheſſen, dem
Saarland und vom Rheine. Die NS. Volkswohlfahrt hat in
Verbindung mit der HJ. die Pflegeſtellen für ſie beſchafft, damit
die Kinder, die meiſt aus dürftigen Verhältniſſen kommen,
kör=
perlich und ſeeliſch geſtärkt werden und fern von der häuslichen
Not und Einſchränkung ſich erholen können. Das Amt für
Volks=
wohlfahrt ſieht aber mit mehr oder weniger glücklichen
Unter=
bringung der Kinder in geeignete Pflegeſtellen, ſowie deren An=
und Abtransport ſeine Aufgaben durchaus nicht als erfüllt an.
Es kommt ihm vielmehr darauf an, daß die ihm anvertrauten
Kinder durch Anſchauen der Landſchaft und Umgebung ihr
Blick=
feld erweitern und an eindrucksvollen Erlebniſſen bereichert in
die Heimat zurückkehren. Aus dieſem Grunde wurde am letzten
Donnerstag eine Fahrt nach Frankfurt unternommen, an der
außer den auswärtigen Kindergäſten noch die Kinder die zur
Zeit im Uebungslager der Walderholungsſtätte bei Roßdorf ſind,
teilnahmen.
Reges Leben herrſchte ſchon vor 8 Uhr auf dem Marienplatz,
wo ſich die großen Transportomnibuſſe der Heag, der Hanſa Lloyd
und der Autoverkehrszentrale Mendel nebeneinanderreihten.
Ueberall ſcharten ſich die Kinder in Grüppchen und Gruppen um
die Transportbegleiter, und man ſah den ſtaunenden Geſichtchen
die große Ungeduld an, mit der die Buben und Mädels auf das
Zeichen zum Einſteigen warteten. Der Muſikzug der NS.
Ar=
beits=Dienſt=Gruppe 25/254 ſpielte einige fröhliche Weiſen,
wäh=
rend die Kinder auf die verſchiedenen Wagen verteilt wurden.
Die geräumigen großen Omnibuſſe wurden zwar bis auf das
letzte Plätzchen beſetzt, aber die Unterbringung klappte
ausgezeich=
net, und fahrplanmäßig verließen die 9 Omnibuſſe gegen 9 Uhr
den Marienplatz
Bei den Klängen der ſchneidigen Marſchweiſen des erwähnten
Muſikzuges der Arbeitsdienſt=Gruppe, die in einem Laſtwagen
dem Zuge voranfuhr, wurde zunächſt eine kurze Rundfahrt durch
die Stadt unternommen. Die Menſchen blieben auf der Straße
ſtehen, die Angeſtellten liefen aus den Geſchäften vor die Türen,
die Fenſter der Häuſer füllten ſich mit Zuſchauern, und alles
winkte freudig und überraſcht der impoſanten und gewaltigen
Karawane der rieſigen Omnibuſſe mit ihrem fröhlich johlenden
und ſingenden Inhalte nach. Langſam und wuchtig wälzte ſich
der Zug durch die Straßen Darmſtadt — ein eindrucksvolles Bild!
Transparente an den Wagen verrieten in knappen Sätzen dem
ſtaunenden Betrachter den Zweck dieſes Aufmarſches der
rollen=
den Ungeheuer der Neuzeit, die mit dumpfem Poltern der
Mo=
toren ſcheinbar nur mühſam zu langſamer Fahrt gebändigt
wer=
den konnten.
Feriengäſte der NS. Volkswohlfahrt — Wir wollen die
deutſche Heimat ſehen — Geſunde Jugend, geſundes Volk.
ſo erklärten und mahnten die Transparente den Beſchauer, und
ein jubelndes Gezwitſcher aus dem Innern der Wagen heraus
mußte den Griesgrämigſten erheitern und begeiſtern zu einer
ent=
ſchloſſenen Bejahung deſſen, was hier an unſerer Jugend getan
wird
Aus Darmſtadt hinaus und auf der Fahrt durch die
Ortſchaf=
ten geſtaltete ſich dieſe zu einem wahren Triumphzug. Durch die
munteren Weiſen des voranfahrenden Muſikzuges angelockt,
wur=
den überall Tore und Fenſter aufgeriſſen und verblüfft der
ge=
waltige Zug der ſelten geſehenen rieſigen Omnibuſſe angeſtaunt.
Kaum waren aber die erſten Transparente geleſen, als auch
ſo=
gleich ein fröhliches Winken und Zurufen begann, und erſt wenn
der letzte Wagen das letzte Haus der Ortſchaft verlaſſen hatte.
zogen die Kinder die Taſchentücher wieder ein. Fröhliche Weiſen
ſingend (manchmal auch ſchreiend) ging dann die Fahrt weiter.
So erreichte man gleich nach 10 Uhr Frankfurt, und gegen 10.30
Uhr das erſte Ziel, den Zoo.
Dort teilte ſich der ganze Transport in zwei Teile. Der
eine marſchierte in den Oſtpark hinaus zur Beſichtigung des
Zelt=
lagers der HJ., die heute dort ihren Aufmarſch der 100 000 hat,
der andere beſuchte den Zoo. Durch die Sperre an der Kaſſe war
die Jugend noch leidlich zu bannen, als aber die erſten
Gitter=
ſtäbe auftauchten, war ſie nicht mehr zu halten, und wie ein
Sturmwind fegte die Schar vor den Löwenkäfig. Löwenkäfig,
wen von uns Erwachſenen kribbelt nicht ſchon beim bloßer
innern an ſeinen erſten Beſuch im Frankfurter Zoo ein
Erſchauern, wenn er ſich zurückverſetzt in die Zeit, als auch e
heimlicher Ehrfurcht vor das Gefängnis der Majeſtäten au
Wüſte trat. Die Majeſtäten zeigten ſich äußerſt ungehalten
ein ſchauerliches Brüllen an und ſahen höchſt verächtlich übe
Menſchengewimmel hinweg. Leoparden, Pumas und Tiger
eſſierten noch hinlänglich, an kleinerem Getier ging
vorüber. Dann kamen die Affen! Für Berichterſtatter
Aufenthalt vor dem Uffenkäfig eine faſt unerſchöpfliche
aber es iſt unmöglich, hiervon und von weiterem aus den
zu berichten, ſonſt reichte der Platz nicht. Zurufe der Bey
rung und des Erſtaunens gehen herüber und hinüber.
guck emol der ſucht ſich am Bauch die Leis!‟ Der Ausdruck
Ergriffenheit: „Eich ho ſowas noch neit gſäh” verrät den
heſſen.
Nur mit Widerwillen wurde gegen 1 Uhr der Zoo ver
Ein leider aufkommender Gewitterſchauer beflügelte die Sſt,
und durchnäßte die Kleider. Der Kummer darüber wurdein
Mittageſſen im Röderberg=Felſenkeller raſch wieder ver
Die Kreisamtsleitung des Amtes für Volkswohlfahrt
Groß=
furt hatte für Stärkung und durch Beteiligung eines
mannszuges der HJ. für Unterhaltung geſorgt.
Nach dem Eſſen wechſelten die beiden Gruppen, und
Morgen den Zoo beſichtigt hatten, fuhren am Nachmittag
ſichtigung des rieſigen Zeltlagers der HJ. im Oſtpark.
Zelte reihten ſich dort aneinander in imponierender
Führerzelte, Zelte für die Preſſe, für die Sanitätsſtellen,
Poſt, alles iſt vorhanden. Die Anlage wurde in ihren
heiten von dem ſtellvertretenden Lagerleiter erklärt. Na
Rundgang ſprach dieſer einige Worte zu den Kindern
klärte ihnen, daß dieſes Treffen ſichtbar zum Ausdruck
ſoll, daß ſich die deutſche Jugend über alle Grenzen, die ſo
Stände und Klaſſen unter uns Menſchen gezogen haben
hinwegſetzt und zueinander findet. Der Gauamtsleiter, P.
germeiſter Haug, der zur Beſichtigung des Zeltlagers
troffen war, ermahnte die Kinder, daran zu denken und
wußt zu werden, wem ſie dieſe Er olungszeit, während
ſo mancherlei Neues zu ſehen bekämen, zu verdanken hätte
Gründer des Dritten Reiches, unſerem Führer und Reich=
Adolf Hitler.
Eine Rundfahrt durch die Stadt machte die Kind
Frankfurts Sehenswürdigkeiten bekannt, und hiernach (
Frankfurter Kreisamtsleitung noch ein ſüßes Veſper
Müttererholung Oberſchweinſtiege gab es Gebäck mit Kako ,7
taten ſich die Kinder bis an die Grenzen des Aufnehmbar z5
lich, und die ſchwarzen Schokolodeſchnuten verrieten noch ven
der Heimfahrt, wie gut es war
Nachdem unſer Kreisamtsleiter, Pg. Hanſel. Wo Hes
Dankes an die Gaſtgeber und den Kreisamtsleiter von fo
Frankfurt, Pg. Höche, ſowie deſſen Mitarbeiterſtab
hatte und auch nicht vergaß, der beiden unermüdlich ſpi wen
Kapellen des Arbeitsdienſtes und der Standarte zu g 2.
nahmen die Kinder unter den Klängen „Muß i denn zum b.
hinaus” von Frankfurt Abſchied.
Auch die Rückfahrt durch die Ortſchaften und du
Schlageter= Dieburger= und Alexanderſtraße in Darmſt
zum Paradeplatz war wieder ein unvergleichlicher Feſt
Freude und Begeiſterung. Monumental und wuchtig wäl
die Wagen durch die Straßen und parkten dann auf dem
platz. Unbändig und lachend entſtiegen ihnen die Kind an
an manch herzlicher Umarmung konnte man doch auch wi
Freude der Kinder feſtſtellen, in die Arme ihrer Pfle ſern uſe
zurückgekehrt zu ſein.
Volksgenoſſe — beteilige dich an dem großen Hilfsn der
NS Volkswohlfahrt! Spende nicht nur, ſondern opfere, die
Kräftigung und Geſundung unſerer deutſchen Jugend. DDer ſter
Deutſche ſollte Mitglied der NSV ſein!
(Poſtſcheckkonto 8801 Frankfurt a M. und Konto Der
Städt. Sparkaſſe, Amt für Volkswohlfahrt der NSDAP eis der
Darmſtadt.)
Aus der Arbeit der NS. Volkswohl Hef=
Hierüber ſpricht am Montag, den 3. September ends
18,50 Uhr, Gauamtsleiter Pg. Bürgermeiſter Haug, 2 Fadt
im Südweſtdeutſchen Rundfunk.
Darmſtadts Reit= und Fahr=Turnier.
Der erſte Turnierkag.
* Die Darmſtädter Tage des Pferdes nahmen geſtern ihren
Anfang mit der Prämiierung der Zuchtpferde auf dem
Pferde=
marktplatz an der Holzhofallee und mit anſchließender
Zugleiſtungs=
prüfung. Weiter wurden einige Vorprüfungen für die
Dreſſur=
prüfung der Klaſſe 4 und der Jugend abgewickelt. Um 13.30 Uhr
begann der Start zum großen Geländeritt der SA=Reiter, der
über eine Hindernisſtrecke von 6 Kilometern querfeldein führte.
Auf dem Turnierplatz (dem früheren Exzerzierplatz hinter der
Feſthalle) wurde das Nachmittagsprogramm mit dem „
Saar=
landpreis” der Vorprüfung zur Dreſſurprüfung Klaſſe A
er=
öffnet. Hierbei war das beſte Pferdematerial Deutſchlands zu
ſehen, u. a. waren Namen vertreten wie Tantris, Lausbub und
Kavalier.
Auch das reiterliche Können bei der Dreſſurprüfung um den
„Preis vom Reichsverband” intereſſierte außerordentlich.
Hierbei trug Frl. Wienand auf Farbentreu den Sieg davon,
2. Major Nette, 3. Frl. Koch.
Hohe Anforderungen an Pferd und Reiter ſtellte die
Eig=
nungsprüfung für Jagdpferde um den „Preis des
Staatl. Turn= und Sportamtes”, bei dem den Sieg der zweifache
Deutſche Kampfſpielmeiſter Lange nach wundervollem Ritt auf
ſeinem prächtigen Schimmel Columbus davontrug. Gegen dieſes
Pferd iſt kaum ein Aufkommen, trotzdem konnte Pol.=Hauptmann
a. D. Rettig nach ausgezeichnetem Ritt auf Alwine den zweiten
Platz belegen. Auch die anderen Teilnehmer lagen ſehr gut.
Bei der Jugend=Reiterprüfung waren die ſehr
guten Anlagen und die reiterliche Durchbildung der jungen
Reiterinnen und Reiter zu bewundern. Den erſten Sieg konnte
H. Ehrke=Wiesbaden für einen ausgezeichneten Ritt auf
Gras=
mücke für ſich buchen. Es folgte als zweiter W. Schubert=
Darm=
ſtadt auf Udo, K. Kron=Wiesbaden auf Bella und Lotte Horlacher=
Frankfurt a. M. auf Sigrid. Die Leiſtungen aller Teilnehmer
an dieſer Reiterprüfung verdienen volle Anerkennung, ſie
berech=
tigen zu den ſchönſten Hoffnungen.
Die Schaunummern
des geſtrigen Tages brachten vor allem die Vorführung des
prachtvollen Viererzugs der Heſſ. Geſtütshengſte. Die
vier ſchwarzbraunen Oldenburger gefahren vorm Char=4Bancs von
Landſtallmeiſter Dr. Denker=Darmſtadt, gingen wundervoll ins
Geſchirr, ſie folgten jedem leichteſten Zug des Fahrers.
Sehr exakt und ſchön waren „Jung=Darmſtadts” Voltige am
lebenden Pferd, ausgeführt von Knaben und Mädchen aus
Darm=
ſtadt unter Leitung des Reitlehrers Schubert.
Lebhaften Beifall fand auch das Tandem=Reiten in Uniform
der ehem. Heſſ. Dragoner und der SA., ausgeführt vom Sturm 4
(Dieburg) und Sturm 8 (Groß=Bieberau), ſowie die Reit=
Vor=
führungen des Sturms 6 (Waldmichelbach).
Den Abſchluß des erſten Tages bildete das Jagdſpringen
der SA=Reiterſtürme, verbunden mit dieſem Jagdſpringen
war gleichzeitig eine Teilprüfung der großen
Vielſeitigkeits=
prüfung.
Schon der geſtrige Tag brachte alſo ein erſtklaſſiges
ab=
wechſlungsreiches Programm das mit beſtem Pferdematerial
erſt=
klaſſige reitſportliche Leiſtungen brachte, die am heutigen Haupttag
des Pferdes noch übertroffen werden dürften.
Nach Abwickelung verſchiedener Vorprüfungen fielen die
Er=
gebniſſe in 3 Wettbewerben, während das Jagdſpringen der SA=
Reiter zu Beginn des Sonntagsprogramms bis zur Entſcheidung
fortgeſetzt wird.
1. „Preis vom Reichsverband”.
Dreſſurprüfung (Kl. 4). Dem Sieger der Ehrenpreis des
Reichsverbandes für Zucht und Prüfung deutſchen Warmblutes,
Berlin 7 Nennungen. 1 Preis Dr. A. Wienand=Sprser!
5j. FSt. Fahnentreue, Reiter: Frl. T. Wienand,
G. m b. H. Frankfurt a M. a. FSt. Königin, R: Maj
3. Reitinſtitut Schott=Darmſtadt a. SchSt. Jura, R.: Frl 5
4. J. Ennulat=Frankfurt a. M. a. SchSt. Fürſtin, R.: 2
lacher. 5. Reitinſtitut Schott=Darmſtadt a. FW. Kobold,
ronin v. d. Recke, 6. J. Ennulat=Frankfurt a. M. a. Sd /Si0
rid, R.: Frl. L. Harlacher.
2. „Preis des Staatl. Turn= und Sportamtes”.
Eignungsprüfung für Jagdpferde. Ehrenpreis der
und 200 Mark. 7 Nennungen. 1. Preis Stall Lange
5j. SchW. Columbus (Oſtpr.), R.: G. Lange, 2. Pol
a. D. Rettig=Darmſtadt 8j. RSt. Alwine (Trak.).
Za Oberlt. v. Salviati 8j. FW. Kämpfer (Hann.), R.
4. Oberlt. Neckelmann 7j. FW. Langobarde (Hann.) 7
3b. C. A. Becker=Wiesbaden 5j. br. W Hatti (Oſtpr.), RRu
mann a. D. Rettig.
3. „Jugend=Reiterprüfung” für Jugendliche bis zu 15 Pel
1. Preis Tatterſall Weiß=Wiesbaden 8j. FSt. Grast
H. Ehrecke, 2. Reitinſtitut Schott=Darmſtadt a. RW.
Wilf. Schubert, 3. A. Kohn=Wiesbaden a dbr. St. Bell
Kron, 4. J. Ennulat=Frankfurt a. M. a. SchSt. Sigrid
Harlacher, 5. Tatterſall Weiß=Wiesbaden 8j. SchSt. E.
H. Begere, 6. San.=Rat. Dr. Nebelthau=Darmſtadt a.
Gilli, R.: Elsb. Barnſcheidt 7. Reitinſtitut Schott=Dar Si.
SchW. Pax, R.: A. Pöllot, 8. J. Ennulat=Frankfurt a. K.0
St. Fürſtin, R.: Hans Harlacher, 9. A. Weidmann=? P00
a br. W. Bobbi. R.: Hilde Weidmann.
4. SA.=Vielſeitigkeitsprüfung.
Beim Jagdſpringen waren die folgenden die drei B
ten: O. Schweitzer, Reiterſturm IV. Ludwigshafen,
0 Fehler, 86 Sek. Fritz Schornick, Reiterſturm IV Ludt
mit Gauner, 0 Fehler, 94 Sek. Phil, Höhl 2., Reiterſturt
ſtadt, mit Draufgänger, 0 Fehler, 95 Sek.
Vor Beginn der heutigen Nachmittagsveranſtaltu
dem Turnierplatz bewegt ſich der Umzug der Turniert
der SA.=Reiter und der vielen abwechſelungsreichen
nach einem Aufmarſch auf dem Meßplatz um 13.10 Uhr
Stiftsſtraße, Alexanderſtraße, Schloß, Rheinſtraße zum
platz.
Kraftpoſt Darmſtadt—Oppenheim. Die Sperre 12
Griesheim—Wolfskehlen wird am 1: September wied
hoben. Die Kraftpoſt verkehrt von dieſem Tage ab wi
mäßig.
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die Volksseife u. C T
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[ ← ][ ][ → ]inntag, 2. September 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 242 — Seite 7
Oer Gartenbau als Wirtſchaftsfaktor.
Von H. Sommer.
eider iſt der breiten Volksmaſſe noch zu wenig bekannt, daß
eutſchen Gartenbau als Wirtſchaftsfaktor im Leben unſeres
s eine überragende Stellung zukommt. Der Gartenbau, ſeit
ationalſozialiſtiſchen Erhebung endgültig der Landwirtſchaft
liedert, ſchafft z. B. durch intenſive Bodenbewirtſchaftung mehr
t und Nahrungsmittel als im Verhältnis die Landwirtſchaft
. Es erfordert eine 1 Hektar große landwirtſchaftlich genutzte
61,3 Arbeitstage; eine obſtbaulich genutzte Fläche mit
Hoch=
zultur 71, eine ſolche mit Beerenobſtkultur 500 und eine
ge=
aulich genutzte Fläche 1654,3 Arbeitstage. Was dieſe Zahlen
e Volksernährung und für die Bekämpfung der
Arbeitsloſig=
edeuten, wird jeder ſelbſt errechnen können. So finden in
hland im Gartenbau nach der Berufszählung von 1925 über
0 Volksgenoſſen im Hauptberuf ihre Arbeit und ihr Brot.
en beſchäftigte die Braunkohleninduſtrie, um dieſe nur als
el anzuführen, 119 787 Arbeiter. Wenn auch in den letzten
sn dieſe Zahlen ſich geandert haben, im Verhältnis zu=
5der können ſie ſich nur zugunſten des Gartenbaues verſchoben
Fenige Volksgenoſſen werden wiſſen, daß nach der Reichs
k von 1927 der Wert der Produktion im deutſchen Garten=
und 2 Milliarden RM. betrug, während der der
Braun=
produktion nur 442 Millionen RM. ausmachte. Selbſt die
tigen Walz= und Stahlwerke zuſammengenommen erlangten
Milliarde Produktionswert mehr als der Gartenbau.
rotzdem, daß wir in Deutſchland an Gewicht faſt 3 Millionen
n Gemüſe und faſt 2 Millionen Tonnen Obſt erzeugen, die
e Ernährung des deutſchen Volkes ausreichen, werden noch
ige Mengen dieſer Erzeugniſſe vom Ausland eingeführt. Im
1930 wurden 603 Millionen RM. für ausländiſches Obſt
emüſe ins Ausland geſchickt. Dieſe unnötige Ausgabe machte
1 00 000 deutſche Volksgenoſſen für ein ganzes Jahr arbeitslos.
ollte durch Bevölkerungszunahme oder durch ſonſtige
Um=
r eine Bedarfsſteigerung eintreten, ſo läßt ſich durch eine er=
Produktion, die im Gartenbau zu jeder Zeit möglich iſt, die
rnährung ſicher ſtellen. In dieſer Beziehung können und
wir ſtets vom Ausland unabhängig bleiben.
anz ähnlich wie im obigen angedeutet, liegen die Verhältniſſe
im Blumen= und Pflanzenbau. Wir alle wiſſen, daß die Vorliebe
des deutſchen Menſchen für Blumen ganz gewaltig iſt. So iſt es
nicht verwunderlich, wenn die Ausgaben für Blumen und deren
Pflege ſelbſt in dieſer Notzeit ziemlich groß ſind. Leider iſt trotz
der Leiſtungsfähigkeit deutſcher Blumenzüchter die Einfuhr
aus=
ländiſcher Schnittblumen ſehr bedeutend. Ungeachtet der ſchweren
Wirtſchaftskriſe wurden im Jahre 1930 noch für 6 Millionen RM.
und 1931 ſogar für 9 Millionen RM. friſche Schnittblumen
einge=
führt. Im Jahre 1932 mußten wir für friſche Blumen wieder 6
Millionen RM.. für Blumenzwiebel und Knollen 6,4 Millionen
an das Ausland zahlen. Lediglich im Handel mit Blumenſamen
übertraf der Ausfuhrwert im Jahre 1932 den der Einfuhr um
ein beträchtliches. Für ausländiſchen Blumenſamen zahlten wir
336 000 RM., wohingegen für 811 000 RM. deutſches Saatgut
aus=
geführt wurde.
Aus handelspolitiſchen Gründen laſſen ſich ſtrenge Maßnahmen
gegen die übermäßige Einfuhr ausländiſcher Gartenbauerzeugniſſe
nicht ergreifen. Es muß vielmehr die Aufgabe eines jeden deutſchen
Volksgenoſſen ſein, ſich ſelbſt und ſeinen Mitmenſchen ſo zu
er=
ziehen, daß er bei allen Gelegenheiten deutſche Erzeugniſſe den
ausländiſchen vorzieht. Gehörte es einſt auch zum „guten Tone‟,
ausländiſche Waren zu kaufen, ſo iſt es jetzt eine nationale Pflicht,
in erſter Linie deutſche Erzeugniſſe, die mit den
Kennzeichnungs=
ſchildern und Etiketten verſehen ſind, zu verbrauchen. Wenn mit
Beginn des Winters naturgemäß die Arbeitsmöglichkeiten im
Freien geringer werden und mancher Arbeitsplatz geräumt werden
muß, dann iſt es dem Gartenbau möglich, in die Arbeitsſchlacht
einzugreifen und Tauſenden von Volksgenoſſen Arbeit und Brot
zu geben, wenn ſeine Erzeugniſſe Abſatz und Verwendung finden
können. Man bedenke immer, daß mit jeder Mark, die ins
Aus=
land rollt, ſich die Arbeitsloſigkeit und das Elend im eigenen
Land vermehren.
Um für einheitliche Erzeugniſſe zu werben und ſo gleichzeitig
auf zweierlei Wegen mitzukämpfen gegen Arbeitsloſigkeit, Hunger
und Kälte, veranſtalten alle Gärtner, Betriebsführer und
Ge=
folgſchaft, in der Zeit vom 15.—17. September die Darmſtädter
Blumen= und Gemüſeſchau im Orangeriegarten. Der eventuelle
Reinertrag der Veranſtaltung fließt der NS.=Volkswohlfahrt zu.
Mithilfe an Darmſtadts Enkwicklung.
Der Verkehrs= und Verſchönerungsverein Darmſtadt und
ung E. V. hat ſich vor 2 Monaten neu gebildet. Die
Füh=
übernahm nach einer Anordnung der heſſiſchen Regierung
mmiſſ. Oberbürgermeiſter der Landeshauptſtadt Darmſtadt,
oldt. In den vergangenen 8 Wochen hat der Verein vor allem
ege Mitgliederwerbung aufgenommen, ohne jedoch in dem
u bartenden Maße ſeitens der Oeffentlichkeit unterſtützt zu
Cr.
rsbeſondere entziehen ſich weite Kreiſe der an den wirt=
Schen Auswirkungen des Fremdenverkehrs direkt
Intereſſier=
m Erwerbe der Mitgliedſchaft,
er Verkehrsverein iſt in jeder Beziehung ein ſolcher mit
Ka
rnützigen Zielen. Die geſamte Arbeit iſt ſelbſtverſtändlich
dann auf
hrenamtliche, ſein Tun und Trachten iſt nur darauf
gerich=
ihn
r Darmſtadt Erfolge zu erzielen
Ie aber leben in Darmſtadt, und alle ſind an dem
Wohl=
tei Fr=yn dieſer Gemeinſchaft aus eigenem Lebensintereſſe inter=
1.
ſt daher für jeden Einwohner unſerer Stadt eine Selbſtver=
E chkeit, daß er in erſter Linie die Mitgliedſchaft da erwirbt,
Jug /a) weiß, daß ſeine eigenſten Wünſche am beſten vertreten
bel t.
er Verkehrsverein unterhält neben ſeinen Beſtrebungen,
t der NEDlieir Allgemeinheit dienen, noch ein Verkehrs= und ein
Reiſe=
beiden Einrichtungen werden den Darmſtädtern unent=
Reiſeauskünfte und ſonſtige Beratungen zuteil. Dieſe
NONHG EI zu unterhalten, koſtet ebenfalls=Geld. Wenn ſie aber der
reinheit dienen, dann muß ſich die Allgemeinheit auch ihrer
en 3. Septer 74 en.
er Verkehrsverein wird in den nächſten Tagen mit einer
neiſter 5710 c Ewerbung beginnen, und die Bevölkerung der Stadt
Darm=
au dird ſchon jetzt gebeten, die Vertreter des Verkehrsvereins
Eilich zu empfangen. Jeder dieſer Herren iſt mit einem
be=
yen Ausweis verſehen, und es handelt ſich hierbei nicht um
rer oder ähnliches, ſondern um Männer, die ſich dem
Ver=
erein zur Verfügung geſtellt haben, um ihm Mitglieder
Dren.
armſtädter! Unſere Stadt hat ſeit 1918 viel verloren. Es
uns allen, nunmehr die Grundlage für eine glückliche
Zu=
der Stadt neu zu ſchaffen. Werdet darum Mitglied des
Verkehrs= und Verſchönerungsvereins Darmſtadt und Um=
E. V. Der Beitrag koſtet vierteljährlich nur 1 RM.
Aus den Darmſtädter Lichtſpiel=Theakern.
Palaſt: „Der moderne Robinſon”.
ne fabelhafte Idee, die alte Geſchichte von dem
Schiffbrüchi=
af einſamer Inſel, die ſeit Defoes Buch in den Köpfen der
ſen ſpukt, einmal im Film lebendig werden zu laſſen! Aber
: ein ganz moderner Menſch, deſſen Schickſal uns hier
vor=
t wird — ein ſelbſtgewähltes Schickſal übrigens: Die Folge
Wette (woraus allein man ſchon auf den amerikaniſchen
Ur=
des Films ſchließen könnte). Dieſer moderne Robinſon
nicht nur ganz andere Anſprüche in die Wildnis mit,
ſon=
nich die nötigen Kenntniſſe und Erfahrungen, um ſie zu
be=
fen. Er denkt nicht daran, auf Annehmlichkeiten wie
edes Warmwaſſer, Liegeſtuhl und Rolljalouſien, Cocktail und
zu verzichten, und er weiß ſich zu helfen, das muß man ihm
Nichts fehlt in ſeiner Wildnis: Fangvorrichtungen für
ſind ebenſo vorhanden, wie ein großzügiger Anlageapparat
ſche, eine Seilſchwebebahn erleichtert den Verkehr durch den
d. und zur Entſpannung ſpielt, Fairbanks/Robinſon Golf.
lich ſchneit auch noch eine Frau in dies Idyll herein und
er=
überraſchend ſchnell die notwendigſten Vokabeln. Leider zieht
unkle Schöne noch unliebſamen Kannibalen=Beſuch nach ſich,
iche droht kritiſch zu werden, löſt ſich aber im richtigen
Mo=
in Wohlgefallen auf. Beim Schluß des Films wollen ſich
eiſe unſere Haare ſträuben, aber wir haben vorher ſchon ſo
9, über die vielen köſtlichen Regieeinfälle und Fairbanks
reude und Humor lachen können, daß wir dieſe letzten paar
-A-.
mit in Kauf nehmen.
Rückfahrkarten. In der Zeit vom 1. bis 4, September
indet in Mainz der bekannte „Mainzer Weinmarkt” ſtatt.
jeſem Anlaß werden von allen Bahnhöfen im Umkreis
15 Klm. um Mainz Sonntagrückfahrkarten mit der
tarif=
en Geltungsdauer vom Samstag, den 1. 9 12 Uhr, bis
g, den 3 9., 12 Uhr ausgegeben. Darüber hinaus werden
en Bahnhöfen im gleichen Umkreis am Montag, dem 3. 9.
m Dienstag, dem 4. 9., Sonntagrückfahrkarten mit ein=
Geltungsdauer von 0—24 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rück=
nach Mainz ausgegeben.
erztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkrankung
ge Hilfe erforderlich, ſo iſt zunächſt der Hausarzt zu rufen.
dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag, den
2tember, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit: Dr.
Erb. Wenckſtraße 23, Telephon 1208; Dr. med Gros,
chsſtraße 49, Tel. 201; Dr. med. Dörr=Aſal, Heinrichs=
G2, Telephon 3448.
onntagsdienſt und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
rſehen den Sonntagsdienſt und in der Woche vom 2. bis
Itember den Nachtdienſt die Löwenapotheke, Ballon=
1, und die Adlerapotheke, Wilhelminenplatz 17.
SüRſhs.
Geſtändnis einer Liebe.
Weil ich nach dem Grundſatz lebe: „Quäle nie ein Tier zum
Scherz”, ſo will ich die verſammelte Leſerſchaft nicht lang in
Un=
gewißheit laſſen, ſondern gleich geſtehen, daß es ſich nur um die
Liebe zum Pferd handelt, von der ich ſprechen will. Es iſt
eine Liebe zum Pferd an ſich, zum eguus bauricus ſo gut wie zum
equus reiterieus, jedenfalls alſo nicht zu einem einzelnen
Exem=
plar, und gerade deshalb iſt ſie ſo dauerhaft.
„Ich entdeckte dieſe Liebe ſchon vor langer Zeit, damals, als
ich im Laufſchritt durch die Straßen ſtob, um noch zum Krieg
zurecht zu kommen und mich beim Großh. Heſſ. Art.=Korps ſelig
zu melden. Der Liebe zum Pferd hat alſo eigentlich die heſſiſche
Artillerie meine Mitwirkung am Kriege zu verdanken. Man
muß mir dieſe Liebe übrigens gleich an den Augen angeſehen
haben, denn der Herr ausbildende Unteroffizier übergab mir
gleich in den erſten Tagen zwei ſchwere, feurige Edelroſſe mit
dem Befehl, die von Pungſcht nach Darmſtadt zu führen und mit
der Warnung: „Gewe Se acht, die beiße und ſchmeiße wie’s
Donnerwetter!” So zog ich teils mit Stolz und Liebe, noch mehr
aber mit Angſt und Vorſicht die endloſe Straße entlang, immer
darauf bedacht, mir die beiden Gegenſtände meiner Liebe mit
Maul und Hufen nicht zu nahe kommen zu laſſen. Ich hätte mich
gerne obendrauf geſetzt, aber da ich als womöglich zukünftiger
General die Marſchrichtung gern ſelbſt beſtimmen wollte, ſah ich
von meinem Vorhaben ab. Und alles glückte famos: Wir kamen
lange vor Kriegsende wohlbehalten in der Kaſerne an. Sie
hatten mir und ich hatte ihnen nichts getan, und ſo hielten wir’s
auch weiterhin, denn was der Herr Unteroffizier geſagt hatte,
war eitel Lug und Verleumdung geweſen: die beiden edlen
Tiere wußten weder, was beißen, noch was ſchmeißen iſt. Mich
aber hatte dieſer Scherz eine gute Portion Heldenſchweiß gekoſtet.
Aber Spaß beiſeite: Drei der ſchönſten Gaben des Lebens,
Schönheit, Kraft und Anmut, treffen ſich bei einem guten und
gepflegten Pferd in nahezu idealer Harmonie. Man muß dieſes
Tier nur beobachten, wie es ſeine Kraft einſetzt, wie ſie durch den
ganzen Körper hin ausgelöſt wird, von den Schultern her, die der
Angriffspunkt ſind, gewiſſermaßen den vermittelnden Tauen
ent=
lang, auf die Flanken übergreifend, man muß ſehen, wie ſich die
Schenkel ſpannen, wie ſie gleichſam einfallen, um den Muskeln
Raum zur Ausdehnung zu geben, wie die ausgelöſte Kraft
ſchließ=
lich durch die Sehnen der Hinterbeine geht bis hinunter in den
Huf, der ſich gegen die Straße ſtemmt, um dort dieſen äußerſten
Einſatz wirkſam werden zu laſſen; man muß dem Blick begegnet
ſein, der nach allem fragt, was da kommt und geht, man muß
die geſpannte Haltung des Kopfes beobachten, der immer auf
das Außergewöhnliche zu warten ſcheint, die Vibration in jeder
Faſer des Körpers — und man wird ſagen müſſen, daß ſich kaum
ein ſchöneres Bild denken läßt, als dieſes Urbild der wartenden
Kraft, die ſich auf den leiſeſten Wink hin in aller
Naturhaftig=
keit einſetzen wird.
Tatſächlich, wenn es das nicht gäbe, dieſes Pferd, man müßte
es zur Freude der guten und verſtändigen Menſchen erfinden.
Zum Beiſpiel zu meiner Freude (Ausrufezeichen, Gedankenſtrich).
Vereins- und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Reichsbund ehemal. Unteroffizier=Schüler.
Am kommenden Samstag, den 8. September, findet abends
8.00 Uhr, im Lokal Deutſcher Hof” zu Darmſtadt,
Macken=
ſenſtraße (frühere Waldſtraße) Nr. 23 eine
kameradſchaft=
liche Zuſammenkunft ſtatt. Hierzu ſind alle ehemaligen
Angehörigen der früheren Unteroffizierſchulen und =Vorſchulen,
ſo=
wie der Schiffsjungenabteilungen, die in Darmſtadt oder
Umge=
bung wohnen, herzlichſt eingeladen.
Hiſtoriſcher Verein. Samstag, den 15. September,
un=
ternimmt der Verein einen Ausflug nach Groß=Umſtadt.
Seit 1906 wurde das alte Städtchen mit ſeiner ereignisreichen
Ge=
ſchichte nicht mehr beſucht. Es gibt dort manche
Sehenswürdigkei=
ten, von denen der flüchtige Beſucher nichts ahnt. Auch ſollen die
Funde aus der frühen Eiszeit, die in der letzten Zeit dort zutage
gekommen ſind, beſichtigt werden. Der Ausflug wird wieder mit
Kraftwagen unternommen. Abfahrt am Landesmuſeum: 14 Uhr!
Fahrpreis 1.80 RM. Damit die nötigen Kraftwagen geſichert
werden können, iſt möglichſt ſofortige Anmeldung im Staatsarchiv
dringend erwünſcht. Es wird dringend gebeten, dieſe nicht bis zum
Schluß der Meldefriſt, Mittwoch, 12. September, 12 Uhr,
aufzu=
ſchieben.
Der Männerchor „Frohſinn=Harmonie”
veran=
ſtaltet am Samstag, den 8. September, abends 8 Uhr, in der
Turnhalle am Woogsplatz, unter Leitung ſeines Chormeiſters
Herrn Adam Simmermacher jun ſein erſtes Chorkonzert,
in dem namhafte Soliſten mitwirken.
Städtiſcher Saalbau. Heute abend 8.15 Uhr:
Rheiniſcher Abend bei Konzert und Tanz. Lt. W. Schlupp.
(Siehe Anzeige.)
Aus Heſſen.
*
Sepkember.
Wir ſcheuen uns ein wenig, das letzte Kalenderblatt des
Auguſt abzureißen. Schon September .. . . Aber dieſer Sommer,
der hinter uns liegt, war reich an Sonne und herrlichen Tagen,
auch die berühmten älteſten Leute können ſich nicht erinnern,
je=
mals einen ſo köſtlichen Sommer erlebt zu haben. Wie wird nun
der September werden? Gewiß müſſen wir es hinnehmen, wenn
er uns Regen und Kühle bringt, — wir haben das Gute ja
über=
reichlich vorweg bekommen, aber in uns allen iſt der Hunger nach
Sonne unerſättlich, wir möchten ſo gern noch ein wenig Wärme
und Schönheit in uns aufſpeichern, ehe das Jahr zur Neige geht,
ehe wir dem farbldſen, kahlen Herbſt gegenüberſtehen.
Viele Tage des Erntens bringt uns noch der September: das
leiche Obſt der Gärten bietet ſich uns dar, noch prangen die
Blumenrabatten in bunteſten Farben, und die Roſen blühen, als
wollten ſie es nicht wahr haben, daß es mit dem Sommer zu Ende
geht. Wundervoll ſind die Sternennächte des September. So tief
und dunkel iſt der Himmel, daß wir an den Geſtirnen wieder
un=
ſere Freude haben können.
Der Jäger kommt im September auch zu ſeinem Recht.
Schon=
zeiten ſind vorüber, das Jungtier iſt ſoweit herangewachſen, daß
es des Schutzes nicht mehr bedarf. Leichtfüßig ſauſen die jungen
Haſen über die Stoppelfelder, ducken ſich hinter die Ackerkrume
ſind ſchon feſt und rund. — wollte man ſie nicht abſchießen,
ſowür=
den ſie für den Landmann eine Plage werden, wie es die wilden
Kaninchen an vielen Orten ſind. Durch keinen Zaun ſind ſie von
den Feldfrüchten abzuhalten, und wo ſie nicht durch den Zaun
können, da buddeln ſie ſich ihren Tunnel, — ſie ſind von einer
er=
ſtaunlichen Hartnäckigkeit und Zielbewußtheit. Gefährliche Tiere
ſind ſie, und ſehen doch ſo zahm und lieb aus, daß der Tierfreu.id
ſie zärtlich auf den Arm nehmen und ſie vor der Verfolgung des
Jägers ſchützen möchte. Wie es aber ohne weidgerechte Jagd in
unſeren Wäldern und auf unſeren Feldern ausſehen würde, das
wollen wir lieber gar nicht ausmalen. Wir haben Beweiſe dafür
in Gegenden, wo irgend eine Tierart ſich ungehindert ausbreiten
konnte; ſie iſt zu einer Landplage geworden, deren man, wenn tns
Unglück geſchehen iſt, oft nur unter Aufbietung erheblicher Kräfte
und großey Geldmittel Herr werden kann.
Unſere neuen Schongeſetze ſind ſo eingerichtet, daß ſie dem
Fortbeſtand des Wildes voll Rechnung tragen, und ſelbſt ſo harte
Winter wie der vor nunmehr fünf Jahren, die zunächſt große
Ver=
heerungen unter dem Wildbeſtand anzurichten ſcheinen, vermögen
auf die Dauer nicht zu ſchaden. Die Reihen haben ſich wieder
auf=
gefüllt, wir haben in unſeren deutſchen Wäldern jetzt wieder Wild
in reichlicher Menge. Man ſieht es oft genug auf Wieſen und
Fel=
dern in den Zeiten, wenn es vor der Verfolgung des Jägers
ſicher iſt. Dann freuen wir uns an den zierlich gebauten
Jung=
tieren, bewundern die kräftigen Böcke, die inmitten ihres Rudels
äſen. Es iſt ein ſchönes Bild, an dem jeder Naturfreund ſeine
Freude hat.
September iſt die rechte Zeit des Wanderns. Wenn auf den
Rebenhügeln die Trauben zu reifen beginnen, dann wandert ſichs
gut durch die ſtillen Täler, Romantik und Poeſie ſcheinen hier noch
eine Heimſtätte zu haben nur ſelten einmal faucht ein Auto durch
die Stille und wirbelt Staub auf. Und Septemberfrieden liegt
wieder über dem Bergtal. Schwalben ſammeln ſich in den Lüften,
ihre Zeit iſt gekommen. Bald werden ſie uns verlaſſen, ſie und
die anderen geflügelten Scharen. Die leiſe Herbſtkühle der Nächte
gibt ihnen das Warnungszeichen, daß es Zeit wird für ſie. Wir
aber bleiben zurück und müſſen verſuchen, auch aus Herbſt= und
Wintertag noch Lebensfreude zu gewinnen.
Dg. Arheilgen, 1. Sept. Kanalarbeiten. Da die
un=
terirdiſchen Telephonkabel innerhalb des Ortes, des öfteren in
Waſſer liegen, iſt man, um dieſem Uebel abzuhelfen, gegenwärtig
damit beſchäftigt, einen Abflußkanal für dieſes Waſſer
herzu=
ſtellen. Der Kanal mündet bei den drei Brücken in den Bach.
Die Arbeiten, die durch das Baugeſchäft Philipp Rühl von hier
ausgeführt werden, wurden auf der Frankfurter Straße in
An=
griff genommen.
o. Erzhauſen, 1. Sept. Nächſten Montag, den 3. September,
ſcheidet Herr Pfarrer Werner aus unſerer Gemeinde nach
Viern=
heim. Ueber ſechs Jahre war Pfr. Werner hier als evangeliſcher
Pfarrer tätig. Segensreich war ſein Wirken, vor allem hat er
ſich ein Verdienſt erworben durch die Finanzierung der
Klein=
kinderſchule. Schwer belaſtet traf er das Gemeindehaus (
Klein=
kinderſchule) bei ſeinem Amtsantritt hier an, unermüdlich war
ſein Bemühen für Sammlung freiwilliger Gaben, und wie oft
mußte er bei der Kirchenbehörde, wo er immer ein gutes Ohr
fand, vorſtellig werden um Zuweiſung von Spenden, und ſo iſt es
gelungen, das ſegensreiche Inſtitut, welches ſein Vorgänger, Herr
Pfarrer Schilling (ein Darmſtädter) gegründet und mit gutem
Erfolge ausgebaut hatte, zu erhalten und auf die Höhe zu
brin=
gen. Eine Genugtuung war es Herrn W., als der
Nationalſozia=
lismus die Macht übernahm und viele, die bei der freireligiöſen
Bewegung den Austritt aus der Kirche erklärten und dann
wie=
der eintraten und ſich trauen und taufen ließen. Die beſten
Wünſche ſeiner Chriſtengemeinde begleiten Herrn Pfr. Werner
nach ſeinem neuen Wirkungskreis.
J Griesheim, 1. Sept. Vereidigung der
Lehrer=
ſchaft der hieſigen Volksſchule. Am Mittwoch fand in
der Adolf=Hitler=Schule die feierliche Vereidigung der
Lehrerin=
nen und Lehrer an der hieſigen Volksſchule auf den Führer und
Reichskanzler Adolf Hitler ſtatt. — Wildernde Hunde
drangen in der vorletzten Nacht auf dem Uebungsplatz in zwei
Hofreiten ein, erbrachen mehrere Haſenkaſten und haben etwa 20
junge Haſen totgebiſſen. Der hieſigen Gendarmerie wurde
hier=
von Meldung erſtattet, die mit der Aufklärung des Falles
be=
ſchäftigt iſt.
Ek. Pfungſtadt, 1. Sept. Hohes Alter. Am Sonntag, den
2. September, tritt der Schuhmachermeiſter Peter Nierbauer,
Heinrich=Kottmann=Straße 64, in den Kreis der 80=Jährigen. Er
iſt eines der älteſten Mitglieder des Krieger= und Militärvereins
dem er bereits ſeit 45 Jahren angehört. Geiſtig und körperlich
iſt er noch ſehr rüſtig
Ar. Eberſtadt, 1. Sept. Nächtliche Fahrraddiebe
hol=
ten in einer der letzten Nächte aus einem Hinterhaus in der
Pa=
liſadenſtraße ein faſt noch neues Fahrrad. — Der Obſt= und
Gar=
tenbauverein weilte am Sonntag in Geiſenheim a. Rh. zur
Be=
ſichtigung der dortigen Staatl. Lehr= und Fachanſtalt für Obſt=
und Gartenbau, wo unter fachmänniſcher Führung recht lehrreiche
und intereſſante Darbietungen geboten wurden. — Im weiteren
Verlauf der Straßenherſtellung iſt nun auch die
Wil=
helmſtraße fertiggeſtellt und dem öffentlichen Verkehr wieder
frei=
gegeben worden. Die oberhalb der Wilhelmſtraße nördliche
Ver=
bindungsſtraße zwiſchen Adolf=Hitler=Straße und Darmſtädter
Straße iſt ſoweit mit Randſteinen verſehen und eingeſtückt. — Die
Nachkirchweihe findet heute Sonntag ſtatt.
G. Ober=Ramſtadt, 1. Sept. NSV. Zu einem freudigen
Erlebnis ganz beſonderer Art wurde für die hier zur Erholung
weilenden 14 Kinder die Teilnahme an der am letzten
Donners=
tag ſeitens der Kreisamtsleitung der NSV. veranſtalteten
Beſich=
tigungsfahrt der Ferienkinder nach Frankfurt a. M. In
dan=
kenswerter Weiſe übernahm die Firma Neue Röhr=Werke A.=G
am Morgen die Verbringung der Kinder nach Darmſtadt. Auf
dem Marienplatz erfolgte die Zuſammenſtellung des Transports.
Einem offenen Wagen, auf dem eine Kapelle konzertierte, folgten
die geſchmückten Omnibuſſe mit den Kindern auf einer fröhlichen
Fahrt durch die Stadt. Mit Muſik ging es dann hinaus zur
Weiterfahrt nach Frankfurt, unterwegs überall von alt und jung
freudig begrüßt. In der Mainmetropole gut angekommen, wurde
der Zoologiſche Garten und das Zeltlager der Hitler=Jugend und
nach zwiſchenzeitlicher kräftiger Verpflegung die
Walderholungs=
ſtätte der NSV. Groß=Frankfurt bei Neu=Iſenburg beſichtigt.
Ueberall bot ſich den freudig glänzenden Kinderaugen Neues, und
allen gefiel es ſehr gut. Mit den beſten Eindrücken wurde in den
ſpäten Nachmittagsſtunden die Rückfahrt nach Darmſtadt
ange=
treten. Die Heimfahrt nach hier erfolgte wieder mit dem Röhr=
Auto. Die Beaufſichtigung und Führung der hieſigen Kinder lag
bei dem freiwilligen Helfer der NSV., Herrn Lehrer i. R.
Schaffnit, in guten Händen.
Seite 8 — Nr. 242
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 2. September
Ein Schildbürgerſtreich im Ried.
Die Gattung der Schildbürger ſcheint doch noch nicht, wie
man im allgemeinen annehmen ſollte, ganz ausgeſtorben zu ſein.
Jedenfalls kann man das, was ſich da kürzlich in einem kleinen
abgelegenen Dorf im Ried ereignete, nicht treffender als mit dem
Namen Schildbürgerſtreich bezeichnen.
Im Mittelpunkt dieſer Geſchichte ſteht nicht, wie bei dem
be=
rühmten „Krach um Jolanthe”, eine prämiierte Sau, ſondern ein
Eber, — der Gemeindeeber jenes Dorfes, deſſen Name
verſchwie=
gen bleiben ſoll. Beſagter Eber war untauglich geworden. Was
war da zu tun? Man hätte ihn ja verkaufen können, aber das
hätte der Gemeinde wenig eingebracht, und da der
hochwohllöb=
liche Gemeinderat auf den Nutzen des Gemeindeſäckels bedacht
war, beſchloß er, den Eber ſchneiden zu laſſen. Der Tierarzt wird
benachrichtigt, ein Termin feſtgeſetzt. Zur angeſagten Stunde
er=
ſcheinen pünktlich alle Beteiligten, — der Tierarzt, die
Mitglie=
der des Gemeinderats und endlich der Eber perſönlich. Nachdem
jedermann noch einmal genaue Inſtruktionen erhalten hat, geht
man an die Arbeit: der Eber wird geknebelt und geworfen. Kein
leichtes Stück Arbeit, bei dem ſchon mehr als ein Tröpflein
Schweiß fließt, denn der Eber iſt wütend und gebärdet ſich wie
toll. Die Knebelung allein reicht nicht aus und kurz entſchloſſen
ſetzen ſich ein paar beſonders heherzte Gemeindeväter auf das
Tier. Das hilft fabelhaft! Jetzt kann der Arzt ſeine Arbeit
be=
ginnen und erledigt ſie auch raſch.
Nun werden leiſe und behutſam die Feſſeln gelöſt, während
noch immer die biederen Gemeinderäte auf dem Eber thronen.
Dann, auf ein kurzes Kommando, ſpringen ſie auf und laufen
— was haſt du, was kannſt du — um ſich in Sicherheit zu
brin=
gen. Denn nach allgemeiner Berechnung muß jetzt der geſchnittene
Eber wutſchnaubend auffahren und losraſen. Allein es erfolgt
nichts dergleichen! Stumm und ohne ein Glied zu rühren, bleibt
der Eber, der ſich noch vor kurzem ſo temperamentvoll gebärdet
hat, liegen. Das geht nicht mit rechten Dingen zu! Eine neue
Tücke dieſes boshaften Tieres! Die Gemeindeväter jedenfalls
trauen dieſem Frieden nicht und bewaffnen ſich zur Vorſicht mit
allerlei landwirtſchaftlichen Geräten, ehe ſie ſich die Sache mal
näher anſehen. Aber das wäre gar nicht nötig geweſen, denn
auch jetzt regt ſich das Tier nicht, und nun wird es allen
ſchreck=
lich klar, daß hier etwas Furchtbares geſchehen iſt! — Dem
hin=
zutretenden Tierarzt aber blieb es vorbehalten, die erſchütternde
Tatſache, die keiner auszuſprechen wagte, feſtzuſtellen: „Der Eber
iſt tot. Ihr habt ihn totgeſeſſen!“
E. J.
r. Babenhauſen, 1. Sept. Grummeternte. Dieſer Tage
iſt das Grummetgras auf den ſtädtiſchen Wieſen meiſtbietend
ver=
ſteigert worden. Die Grummeternte hat allgemein ihren Anfang
genommen, etwa zwei bis drei Wochen früher als im Vorjahre.
Die Landwirte ſind mit dem Ertrag nicht zufrieden, denn die
Ernte läßt im allgemeinen viel zu wünſchen übrig. Der
Futter=
mangel wird ſich im kommenden Winter recht bemerkbar machen.
— Die Werkausſtellungdes hieſigen BDM. im
neu=
hergerichteten unteren Rathausſaale, war in der vergangenen
Woche das Ziel vieler Beſucher. Man hörte allgemein nur lobende
Urteile über die geſchmackvolle Einteilung, Vielſeitigkeit und die
reiche Fülle der zierlichen Handarbeiten, die dem lebendigen
Kulturwillen und dem jugendlich ſchöpferiſchen Geiſte unſerer
BDM.=Gruppe das beſte Zeugnis ausſtellen.
Reichelsheim, 28 Aug. Beim Jahresfeſt des Starkenburger
Hilfsvereins der Baſler Miſſion, das auf Sonntag, den 16.
Sep=
ſember, feſtgeſetzt iſt, wird u. a. der bisherige Präſes der Baſler
Miſſion in Kamerun, Herr Miſſionar Ittmann, ſprechen, der aus
Groß=Umſtadt ſtammt. Er kam erſt im Juni ds. Js. von Afrika
zurück.
* Steinbach, 31. Aug. Von dem Obſtbauverein
Stein=
bach b. Michelſtadt, der der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau
unſerer ehemaligen Heſſ. Landwirtſchaftskammer angeſchloſſen iſt,
wird uns ein Bericht zur Verfügung geſtellt, dem wir folgendes
entnehmen: Mit dem Beſchluß des Obſtbauvereins Steinbach am
29. und 30. September ds. Js. eine Obſtausſtellung abzuhalten,
haben wir eine Tat von großer Bedeutung vollführt. Was vor
30—40 Jahren mehr als Sport und Liebhaberei galt, iſt heute eine
zwingende Notwendigkeit von ganz großer Wichtigkeit geworden.
Das deutſche Volk führt ſeit Jahren große Mengen Obſt allerlei
Art ein. Unſer gutes Geld geht ins Ausland und iſt für uns
verloren. Das muß unbedingt aufhören. Wir können, wenn wir
ernſtlich wollen, dieſer Sache abhelfen. Es befinden ſich unter der
heutigen Generation Männer, die unermüdlich und in
uneigen=
nütziger Weiſe immer und immer wieder beſtrebt ſind, durch
Be=
lehrungen über Anbau der geeigneten Obſtſorten ſowie über Pflege
der Obſtbäume, die Obſtbaumbeſitzer aufklären. Ferner wird durch
dieſe Männer bei Rundgängen in den Gemarkungen an den
Obſt=
anlagen gzeigt, wie die Bäume zu behandeln ſind und ſtehen jedem
Obſtbaumbeſitzer mit Rat und Tat jederzeit zur Seite. Der Führer
will Taten ſehen und das mit Recht, denn Worte nützen heute nicht
viel, ſondern wir müſſen Werte ſchaffen. Für dieſe äußerſt
wich=
tige Angelegenheit muß und iſt auch Zeit vorhanden. Was kann
es ſchöneres geben, als im Frühling die Obſtbäume in voller
Blü=
tenpracht zu bewundern und dann zu ſehen wie ſich von Tag zu
Tag die Fruchtanſätze entwickeln. Im Herbſte erfreuen wir uns über
den guten Behang, der uns zur Aberntung einlädt und danken dem
Schöpfer herzlichſt dafür. Es gibt leider heute noch viele
Baum=
beſitzer, die nur ihre Freude daran finden, wenn ſie im Herbſte
mit der Leiter kommen können, um abzuernten, aber von der
Pflege ihrer Bäume wollen ſie nichts wiſſen, Heißt man das
ratio=
nell? Der Obſtbaum verlangt Pflege und hierfür ſind im Winter
mehr wie genug Tage vorhanden. Das Auslichten, Abkratzen,
Dün=
gen. Spritzen und noch viele andere Arbeiten können in den
Win=
termonaten vorgenommen werden. Da in Zukunft auch der
Ver=
kauf des Obſtes ſich ganz anders abſpielen wird als bisher, iſt
es unbedingt notwendig, daß ſich alle Obſtzüchter bei unſerem
Obſt=
bauvereine orientieren. Die Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau, der
wir angeſchloſſen ſind, wird auch für unſere Gegend die
Abſatz=
verhältniſſe ſo regeln, wie ſie bereits an der Bergſtraße (
Wein=
heim, Handſchuchsheim. Zwingenberg und dal. geübt wird. Unſere
Obſtausſtellung ſoll nicht nur einige ſchöne Früchte zeigen, ſondern
befonders ſolche, die in größeren Mengen und beſter Ware angeboten
werden können. Nicht nur allein der Verkäufer=Obſtzüchter, nein auch
der Käufer=Verbraucher ſoll reſtlos zufrieden geſtellt werden. Es
muß wieder ein reeller Verkehr zwiſchen Erzeuger und Verbraucher
angebahnt werden. Wer jetzt vor Enttäuſchungen bewahrt
blei=
ben will, beſchickt und beſucht unſere Obſtausſtellung, denn der
Obſthandel bringt ganz beſonders einſchneidende Aenderungen.
Eßt deutſches Obſt,
Das merke Dir;
Der Führer will’s
Ihm folgen wir!
Wir brauchen’s Geld
Zu beſſrem Zweck,
Drum laßt die
Aus=
landsfrüchte weg!
Das größte Weinfeſt am Rhein.
Der Mainzer Weinmarkk (1. bis 4. Sepkember).
Und wieder einmal ertönt der Schlachtruf: „Auf zum
Mainzer Weinmarkt!‟ Der Ruf bedeutet ſoviel als: Rüſte
dich zum Kampf gegen die kleinen und großen Alltagsſorgen,
öffne dein Herz dem Frohſinn und Humor und führe den
golde=
nen Wein ſeiner Beſtimmung zu.
Wer hat nicht ſchon von dem in der Zeit vom 1.—4.
Septem=
ber ſtattfindenden Mainzer Weinmarkt gehört, der weit über die
Grenzen der engeren Heimat hinaus ſich einen Namen von beſtem
Klang verſchafft hat! Gibt es einen Menſchen, der dieſes große
herbſtliche Mainzer Volksfeſt nicht unbedingt mitgemacht haben
muß! Und bürgt nicht der Name der gaſtgebenden Stadt für
immer neues Gelingen des Weinfeſtes für Stunden echt
rheini=
ſcher Stimmung, verbunden mit dem köſtlichen Mainzer Humor.
Auserleſene Tropfen des Rheingaues und Rheinheſſens
har=
ren ihrer Beſtimmung, die Sehnſucht des Weinkenners zu
er=
füllen, den Laien aber zu ſeinem ewigen Freund zu gewinnen.
Der Mainzer Weinmarkt 1934 gibt der Jugend wieder
Gelegen=
heit zu ausgiebigem Tanz, läßt das Alter bei ſtillem Genießen in
eigener Erinnerung ſchwelgen und mit der Jugend ſelbſt wieder
jung werden! Jugend und Alter aber wird die Dewiſe: „Komm.
trink und lach am Rhein!” zu einem großen, fröhlichen
Volksganzen vereinen.
Locken wieder eine große Zahl von Weinkojen, in denen eine
rieſige Auswahl von Weinen zum Ausſchank gelangen, ſo werden
die hiſtoriſchen Weinſchänken Küferzunftſtube anno
1530 und Favorite im Rokokoſtil, wieder ihre Anziehungskraft,
ausüben, beſonders der in dieſem Jahre neu erſtandene
Wein=
brunnen. Hoch zum Himmel ſtrebend. beſchirmt von einem auf
Ci. Erbach. 31. Aug. Volksfeſt der NS.=
Gemein=
ſchaft „Kraft durch Freude‟. Das auf dem Hainhaus
bei Vielbrunn abgehaltene Volksfeſt der NS=Gemeinſchaft „Kraft
durch Freude” des Kreiſes Erbach verlief in ſchönſter Weiſe. Die
einzelnen Betriebsgemeinſchaften trafen ſich nach einer
Stern=
wanderung auf dem ſo anmutig gelegenen Waldfeſtplatze, auf
dem die Erbacher Tanzgruppe in ihrer ſchmucken Odenwälder
Tracht den Reigen der Vorführung recht verheißungsvoll
eröff=
nete. In bunter Folge löſten ſich nun turneriſche Darbietungen
der einheimiſchen Kreisriege der Deutſchen Turnerſchaft, mit
Volkstänzen der Trachtengruppe, mitreißenden Märſchen der
wackeren Standartenkapelle 186 und mundartlichen Dichtungen
unſeres Odenpaldpoeten Schlabach ab. Der Jugend brachten
Kinderbeluſtigungen aller Art reiche Abwechſlung. So wurde das
Volksfeſt jedem Teilnehmer zu einem tiefen Erlebnis. und die ganze
Veranſtaltung zeigte, wie ſich einſt im ſchroffen politiſchen
Gegen=
ſatz ſtehende Volksgenoſſen wieder gefunden und ſich gegenſeitig
achten gelernt haben und wie jetzt wieder ausgegrabenes und
ge=
botenes deutſches Volksgut in Lied. Muſik oder Tanz viel mehr
innere Befriedigung bietet, wie ehedem aus dem Ausland
eingeführ=
ten, uns aber weſensfremd geweſenen ſeichten Vergnügungs= und
Unterhaltungsdarbietungen. — Feuerſchutz. Die hieſige
Orts=
gruppe der NS=Volkswohlfahrt hat ihre Aufklärungsarbeit über
den Feuerſchutz geſtern ſehr vielſeitig und eindrucksvoll eröffnet.
Am Vormittag wurden ſämtliche Schulen des
Ortsgruppenbe=
reiches durch Lichtbild und Vortrag über das Feuer und Licht
als Freund und Feind eingeführt. Am Abend ſammelten ſich die
Gliederungen der NSDAP. und die Freiwillige Feuerwehr im
Schützenhofſaale, um in einem Lichtbildervortrag über die dem
deutſchen Volksvermögen durch Feuer zugefügten Verluſte
aufge=
klärt zu werden. Die ſachlichen Ausführungen des Lehrers
Lam=
berth wurden noch wertvoll durch ſolche des
Kreisfeuerwehr=
inſpektors Müller ergänzt. Zu gleicher Zeit hatten ſich die
Frauen unter der Führung der NS=Frauenſchaft im Saale des
Kaffees Glenz eingefunden, um ebenſo aus berufenem Munde
Aufklärung über das ſo wichtige Gebiet der deutſchen Wirtſchaft
zu erhalten, Schädigung, Erhaltung und Stärkung des
Volks=
vermögens.
Em. Heppenheim a. d. B., 30. Aug. Radfahrender
Junge von Auto totgefahren. Der achtjährige Sohn
des Bankbeamten Karl Panther von hier, der geſtern früh mit
ſeinem Rad in die Landgrafenſchule fahren wollte, ſtieß in der
Lorſcher Straße mit einem entgegenkommenden Perſonenauto aus
Rheinheſſen zuſammen und zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu,
daß er alsbald in einem anliegenden Haus, wohin er gebracht
worden war, verſchied. — Entgleiſte Güterwagen. Am
Stellwerk 2 (Lorſcher Uebergang) entgleiſten geſtern morgen
gegen 5.30 Uhr beim Rangieren drei Güterwagen. Der Verkehr
wurde einige Stunden lang eingleiſig aufrecht erhalten, bis die
Arbeiter des Hilfszuges Darmſtadt das öſtliche Hauptgleis wieder
freigemacht hatten. — Senkung der
Krankenkaſſenbei=
trage. Der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe für den Kreis
Hep=
penheim, die bei der Machtübernahme durch den
Nationalſozialis=
mus dem Zuſammenbruch nahe war, iſt es unter der neuen
Lei=
tung gelungen, mit Wirkung vom 1 September ab, unter
gleich=
zeitiger Erhöhung der Leiſtungen, die Beiträge wiederum zu
ſen=
ken. Die Kaſſenbeiträge Verſicherungspflichtiger wurden auf 6½
(6½) Prozent und diejenigen für freiwillig Verſicherte ohne
Bar=
leiſtungen auf 434 (5) Prozent herabgeſetzt. Für Lehrlinge ohne
Entgelt betragen die Beitrage nach der neuen Satzung 5½ (5½)
Prozent. Bei allgemeiner pünktlicher Beitragszahlung ſteht eine
weitere Senkung der Beitrage zu erwarten.
Ex. Bürſtadt, 1. Sept. Freitag abend fuhren 78 Bürſtädter
Hitler=
jungen nach Frankfurt a. M. zum Tag der 100 000, die anläßlich
des Gebietsaufmarſches ihre Führer ſehen und hören wollen. Am
Bahnhof fand aus dieſem Grunde eine Feier in kleinerem
Rah=
men ſtatt. — Der Aufruf des SS.=Sturmes (SS.=Standarte
11/33), daß junge Männer von 18 bis 23 Jahren, wie Kameraden
aus der Hitlerjugend, Kameraden aus dem Freiwilligen
Arbeits=
dienſt, welche im Beſitze eines Arbeitspaſſes ſind, ehemalige
Reichswehrangehörige, bei denen das Alter und die Größe keine
Rolle ſpielt, ſowie auch Nichtparteigenoſſen, die eine Beſcheinigung
der zuſtändigen Ortsgruppe vorlegen konnten, daß ſie evtl. bei
Aufhebung der Aufnahmeſperre in die NSDAP. aufgenommen
werden können, eine Mindeſtgröße von 1,72 Meter aufweiſen und
geſundheitlich vollkommen einwandfrei ſind, fiel auf fruchtbaren
Boden, da zahlreiche Bewerber am Freitag abend im Gaſthaus
„Zur Krone” anweſend waren.
— Hirſchhorn, 1. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 31. Auguſt 1,48 Meter, am 1. September 1,52 Meter.
Gernsheim, 31. Aug. Waſſerſtand des Rheins am
30. Auguſt: — 0.10 Meter, am 31. Auguſt: + 0,10 Meter.
hoher Säule thronenden, wehrhaften Ritter, lagern die n
Fäſſer, gefüllt mit köſtlichem Trank, gereift in einer d.
wohlgeſinnten Sonne. Golden, wie dieſe, entſtrömt den
das goldene Naß, gewillt und bereit. Sonne zu ſpenden
es koſtet.
Aber nicht genug mit der Beſtimmung, den Frohſ
Tage lang zum Alleinherrſcher zu machen, ſoll auch de
etwas Beſonderes dargeboten werden. Der große.
Weinfeſtzug unter dem Motto „Der Rhein und
ſei=
der ſich am Sonntag, dem 2. September, um 14 Uhr.
Straßen der Stadt bewegen wird, wird als Höhepunkt z
marktes wieder ungezählte Tauſende aus nah und
Mainz ziehen. In ihm wird der Rhein mit ſeinem 9
Oppenheim bis Bingen in ſinnvoller und auf das Leber .
Nöte des Winzers hinweiſender Weiſe vertreten ſein.
die hiſtoriſchen, trinkfeſten Geſtalten werden in ihm nie „Hlet
Weiteres ſoll über den Feſtzug nicht verraten werden.
Kommt, ſeht ihn euch an und ſeid fröhlich un Fröſ
lichen!
Alle Hände ſind rührig, den Mainzer Weinmarkt 19
zu einer jener glanzvollen Veranſtaltungen zu geſtalte
das goldene Mainz ſchon ſo oft in vorbildlicher Weiſ
hat. Plakate rufen überall zur Teilnahme an dieſem
f=
auf, und bald wird herbſtlicher Sonnenſchein auf. frok /r
Menſchen herableuchten, werden die Lieder froher Zeche 5
einen mit der ehernen Stimme der Glocken des alten
Domes, die ihren Ruf weit hinaus in die Lande tragen 8
bonum, vinum bonum!”
D. Biblis, 1. Sept. Bauernverſammlung.
haus „Zur Krone” fand unter dem Vorſitz des Fa
Bürgermeiſter Dinges=Bobſtadt, und des Bibl
bauernführers Hch. Kiſſel 9, eine gutbeſuchte Bauer 5.
lung ſtatt. Zum evtl. Ankauf der Mannheimer Milchz nle=
gab ſich eine Mehrheit für die Belaſſung der Samme
ſeither, bei Ludwig Werr in der Hauptſtraße. Die Tch
der Getreidewirtſchaft wurde bekannt gegeben. Nach en
fachen Sieg=Heil auf Führer, Vaterland und Bauernſt
das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied geſungen.
e. Bad Wimpfen, 30. Aug. 30jähriges Jubil
Kriegervereins. In würdiger Weiſe feierte am
Auguſt der Kriegerverein unſerer Teilgemeinde Hohe
30jähriges Beſtehen, verbunden mit der Weihe der Ia
flagge. Fleißige Hände hatten überall zugegriffen un m0
ein feſtliches Gepräge zu geben. Das ganze Dörfcher rrd
Zeichen des Feſtes. Viele Vereine waren erſchienen, ara! t
dem heſſiſchen Odenwald. Mit dem Weckruf des SA.=S Tranns,
zuges wurde der Feſtſonntag eingeleitet. Um 8.30 Uhr „itta
fand unter Mitwirkung des Kirchenchors der Feſtgottes ſt
und anſchließend hieran die Gedächtnisfeier der gefalle: Kon
raden. Am Nachmittag kamen die auswärtigen Ver
ange=
rückt; von dem Vorſitzenden des feſtgebenden Vereins FFan
und begrüßt, nahmen ſie Aufſtellung zum Feſtzug.
grüßung durch den Vorſitzenden Hofacker ſprach der Ve ker
Landesführers, Adjutant v. Waencker; er brachte zun xsdruc Sſh
daß trotz aller Unterdrückung der ſoldatiſche Geiſt un fee
Kameradſchaftstreue auch in dem kleinen Dörfchen Hoh rdtM
ſchweren Stürmen der Nachkriegszeit ſtandgehalten re. In ſua.
Namen der Stadt und der NSDAP. ſprach Ortsgr mleite
Haſenmajer. Die markante Feſtrede hielt Stadtpfarr, einheie
mer. Kreisführer Kraft von Neckarſulm nahm die Be di-
Kyffhäuſerflagge vor. Durch Lautſprecher wurde anſ 2r
den Feſtakt, der durch die Weihe der Kyffhauſerflagge 2nhK
nenden Abſchluß gefunden hatte, die Saar=Treuekund rrg
Ehrenbreitſtein übertragen.
Be. Büttelborn, 28. Aug. Gemeinderatsſi
der auf dem Rathaus ſtattgefundenen Gemeinderatsſitz uch
folgende Beſchlüſſe gefaßt: Zum Schreibgehilfen für de Süro
Bürgermeiſterei wurde Karl Schmitt 3. in Ausſicht omn
Die Einſtellung erfolgt baldmöglichſt, und zwar im 4Sſtelll
verhältnis. — Die Submiſſion für die Inſtandſetzungs rten
öffentlichen Gebäude wird an die Baukommiſſion üb =ſen
Der Gemeinderat nimmt Kenntnis von einem Schreibe S
amts betr, rückſtändiger Forderung in Höhe von 887 EN.
Forderung wird anerkannt. Die Tilgung ſoll in Ra Don
RM. geſchehen. — Grummetgrasverſteigerung. Das -um
gras ſoll am 28. Auguſt an Bieter aus Büttelborn Eſte
werden. — Schreiben der Landeskommunal=Bank, be 5 ins
ſtände. Der Gemeinderat nimmt hiervon Kenntnis T /
zur Zeit keine Mittel der Gemeinde zur Verfügung ſtel Eanſt
Tilgung nicht geſchehen. Im Beitreibungsfalle müßt Ɨe
ger herangezogen werden. — Die Einſtellung eine A
mannes für die Gemeinde wird beſchloſſen. Der ſeith 2
mann Kraus dürfte infolge Krankheit dauernd dienſt Bit
Der einzuſtellende Schutzmann ſoll gleichzeitig als zw
meiſter verwendet werden. — Eine Friedhofsordnut ind
der Gemeinde herausgegeben. — Die Ortsſatzung d 5ei
ſteuer ſoll nach Ablauf des Rj. 1934 aufgegeben we—
Geſuche wurden zum Schluſſe teilweiſe abgelehnt, tei Fe
ren ſie Genehmigung. — Zum Beigeordneten wurde hi 1e
Neumann ernannt. — Am kommenden Sonntag find R.
derfeſt durch die Kleinkinderſchule ſtatt. Hinter
nehmen ſteht der Evgl. Frauenverein ſowie Pfarrer
Eb. Langen, 1. Sept. Verkraftung der
Das Pferdepoſtfuhrwerk, das jeden Vormittag die
vom Bahnhof nach dem Poſtamt brachte, iſt von he
eine Kraftgüterpoſt erſetzt, die künftig die Frühpoſt
von Frankfurt nach Langen befördert. Dies be
weſentliche Verbeſſerung der Zuſtellverhältniſſe. —
1100=Jahr=Feier fällt am Montag ſowohl in der V. E
auch in der Realſchule der Unterricht aus.
Dp. Sprendlingen, 31. Aug. Vortrag üben
wertung. Vorgeſtern abend fand im Gaſthaus zu
Vortrag über Obſtverwertung durch Herrn Ingen!
ſtatt, wozu eine große Anzahl unſerer Hausfrauen erſch
Redner ſtellte feſt, daß gerade in unſerer Gegend ſ.
vorhanden, aber es würde zu viel verkeltert zu Aer
kation, und die Konſervierung leide darunter für 1S
not. Es liegt aber viel daran, daß die Zuckerpreiſe
die nicht jede Haushaltung erſchwingen kann. Rech
Anregungen gab der Redner.
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(Frühere. Wilhe
mntag, 2. September 1934
ie Verlobung ihrer Tachter Gisela mit
errn Dipl.-Ing. Siegfried Seidel
be-
hren sich anzuzeigen
Dentist Albert Bosch
und Frau Friedel, geb. Ott
armstadt, Heldelbergerstraße 43, p.
aarlouis, Ludwigstraße 8.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Gisela Bosch
Siegfried Seidel
Dipl.-Ing.
Verlobte
Darmstadt, den 2. September 1934.
Kriegerverein
Darmſtadt
Geſtern verſchied unſer Kamerad und
lang=
jähriges treues Mitglied
serr Wilhelm Nungeſſer
Verſicherungsbeamter (9193
Die Einäſcherung findet am Montag, den
3. September ds. Js., vormitt. 10.30 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt. Beteiligung
Pflicht.
Der 1. Führer.
verlobung ihrer Cochter Luiſe
t herrn dr. Georg Benz geben
rmit bekannt.
dr. phil. heinrich Schott
Chemiker
Bertha Schott, geb. Weisel
Meine Verlobung mit Fräulein
Luife Schott gebe ich hiermit
bekannt.
dr. rer. pol. Georg Benz
irſtadt, Vill.=Rol.
Elfengrund 103.
2. September 1934.
9163
Darmſtadt,
Eſchollbrückerſraße 3.
dre Vermählung geben bekannt:
Hans Mansfeld
Nargarete Mansfeld, geb. Eymann
Darmſtadt, 1. September 1934
Riedlingerſtr. 35
inrichſtr. 78
evermählung beehren sich anzuzeigen
akob Wagenbach u. Frau
WDallh, geb. mair
Ge14
mstadt, Rarlstraße 93.
berhochzeit. Stadtbauinſpektor Friedel Hofmann
Frau, geb. Joß, Hügelſtr. 6, dürfen am
Diens=
den 4. d8. Mts., das Feſt der Silberhochzeit
feiern. — Glückauf zur Goldenen.
Es grüßen als Verlobte
Gretel Weigel
Heinrich Katzenbach
Ober=Ramſtadt Darmſtadt
2. September 1934. (9202
Statt Karten.
Heſtern abend verſchied plötzlich und un=
Twartet mein lieber Mann, unſer
treu=
orgender Vater und Großvater
Herr Wilhelm Nungeſſer
m Ater von 69 Jahren,
Für die Hinterbliebenen:
Frau Emilie Nungeſſer,
geb. Vogelsberger,
Darmſtadt, den 31. Auguſt 1934.
Dieburgerſtraße 10,
Die Einäſcherung findet am Montag, den
Sept., um 10.30 Uhr, auf dem
Wald=
friedhof ſtatt.
Dr. med. H. Hlthausse
verrelst bis 16. Sept.
Vertreter:
Dr. Grode, Hoftmannstr. 7
Dr. Holzmann, Schwanenstr. 73
Dr. Lewandowskl, Stiftstr. 7.
Zurück
Dr. F. Kallmeyer
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Bismarckstraße Nr. 18
Dankſagung.
Er die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
ahme bei dem Heimgange meiner lieben
rau ſagen wir auf dieſem Wege
herz=
chen Dank. Insbeſondere danken wir
errn Pfarrer Köhler (Johannesgemeinde)
tr die troſtreichen Worte, ſowie allen
enen die ſie zur letzten Ruhe geleitet haben.
Im Namen der trauernden
Hinterbliebenen:
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Für die uns beim Heimgang unſerer lieben
Entſchlafenen erwieſene Teilnahme ſowie für
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(9178
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Böhmann; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann
ſür „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
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D. A. VI1. 34. 22394, Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtabt, Rheinſtraße 23
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Seite 10 — Nr. 242
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am 4. September 1934.
Am 4. September 1934 findet wieder eine
Schweine=
zwiſchenzählung ſtatt, die mit einer Ermittelung
der nicht beſchaupflichtigen Hausſchlachtungen in der
Zeit vom 1. Juni bis 31. Auguſt 1934 und einer
Feſtſtellung der Kälbergeburten in den Monaten
Juni—Auguſt 1934 verbunden iſt.
Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er bei
dieſer Zählung durch beſondere Zähler aufgefordert
wird, nicht erſtattet oder wer wiſſentlich
un=
richtige oder unvollſtändige Angaben macht, wird
mit erheblichen Strafen bedroht. Auch kann Vieh,
deſſen Vorhandenſein verſchwiegen wurde, im Urteil
für dem Staate verfallen erklärt werden.
Darmſtadt, den 1. September 1934.
(st 2158
Bürgermeiſterei.
Obſt=Verſteigerung.
Das an den Provinzialſtraßen ſich ergebende Obſt ſoll an rmden
Tagen an Ort und Stelle öffentlich meiſtbietend gegen B Blung
verſteigert werden.
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Samstag, den 8. Sept. 1934, vorm. 8 Uhr, Straße Ober=R Eady Geg
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ginnend an der Eberbaubrücke in Reichelsheim.
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Brensbach—Ober=Gerſprenz, beginnend bei km 21,6 it / N0/zmit
der Halteſtelle Werſau.
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heim—Gernsheim, beginnend bei Goddelau.
Am gleichen Tag vorm. 8 Uhr, Straße Beſſunger Forſth —M
dorf—Spachbrücken—Reinheim,beginnend am Beſſunger Fhud
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Am gleichen Tag vorm. 8 Uhr, Straße Gundernhauſen— Vun
Ober=Ramſtadt, Ober=Ramſtadt—Tannenbaum—Zeil
zweig nach Georgenhauſen, beginnend in Gundernhau
Am gleichen Tag nachm. 2 Uhr, Straße Stockſtadt—Hahn, e
Straße nach Crumſtadr, beginnend bei Stockſtadt.
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Gernsheim, beginnend bei Pfungſtadt.
Donnerstag, den 13. Sept. 1934, vorm. 7 Uhr, Straße Nieder El
Ober=Ramſtadt, beginnend bei Nieder=Ramſtadt.
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ſchließend Abzweig nach Wixhauſen (Falltorchauſſee), iſ
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Ramſtadt—Waſchenbach, beginnend am Kurhaus Tri."
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Weiterſtadt, beginnend am Riedbahnübergang.
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ſchließend Bruchmnühle—Crumſtadt, beginnend bei
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ginnend bei Pfungſtadt.
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anſchließend Straße Ober=Beerbach=Seeheim.
Darmſtadt, den 1. September 1934.
Provinzialdirektion Star !
Liefbau.
Sonntag, 2. September 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 242 — Seite 11
Zeich und Ausland.
0 Jahre alter Goldſchmuck gefunden
Speyerdorf (Pfalz). Beim Sandgraben
einem Acker bemerkte der Landwirt Wilhelm
obald, wie vom Sieb, durch das der Sand
ge=
fen wurde, ein blinkendes Metallſtück
herun=
ollte. Beim näheren Zuſehen ergab ſich, daß
„in Schmuckſtück aus reinem Golde war. Es
be=
ſich neben einem anderen Schmuckſtück aus
em Gold und einer Bernſteinperle in einer
e, die allerdings nur zerbrochen geborgen
den konnte. Muſeumsdirektor Sprater=Speyer,
von dem Fund verſtändigt wurde, ſtellte feſt,
die noch völlig unverſehrten Gegenſtände
Jahre alt ſind. Die Bernſteinperle iſt die
ite in Süddeutſchland, die man bisher fand.
n vermutet noch weitere Perlen an der
Fund=
e und will in nächſter Zeit Nachgrabungen
ellen.
bſtmord durch Abſprung vom Magdeburger Dom
Nagdeburg. In den Vormittagsſtunden
Samstags ſtürzte ſich eine Frau im Alter
etwa 40 Jahren von der oberſten Galerie des
r 106 Meter hohen nördlichen Domturmes.
war ſofort tot.
Kindesmörder hingerichtet.
Berlin. Am Samstag iſt in Frankfurt a. d.
r der wegen Ermordung ſeines unehelichen
des zum Tode verurteilte Bruno Muſial
hin=
chtet worden. Der preußiſche
Miniſterpräſi=
hat von dem Begnadigungsrecht keinen
Ge=
ich gemacht, weil Muſial lediglich aus
Eigen=
um ſich ſeiner weiteren Unterhaltspflicht zu
iehen, gehandelt hat und die Art der
Aus=
ung des Mordes an dem Kinde von
unge=
nlicher Roheit und Gefühlskälte zeugte.
rfolg der ſchweizeriſchen Kaukaſusexpedition.
Zürich. Der ſchweizeriſchen Kaukaſusexpedi=
1934, unter Führung von Lorenz Saladin, iſt
tach über hundert Verſuchen früherer
Expedi=
en gelungen, die Erſtbeſteigung des Miſirgi
(4925 Meter) durchzuführen. Die als
ſchwie=
geltende Beſteigung hat in Rußland
allge=
re Bewunderung ausgelöſt. Die Expedition
ſich aus Mitgliedern des Schweizeriſchen
enklubs zuſammen.
gerung
amt
riedhoſ. —
ße Obeice
zende Oeft iat. — ſige Gewitkerkakaſtrophe in Ungarn.
Zudapeſt. Am Freitag abend zog über der
Tokayer Weingebiet gelegenen großen
Ge=
hr. Straße A., rde Tarcal in wenigen Minuten ein
unge=
es Hagel= und Sturmwetter auf. Die ganze
end war in tiefſtes Dunkel gehüllt. Es fielen
elkörner im Gewicht von 50 bis 60 Gramm.
Landſchaft zeigte in wenigen Sekunden ein
ig winterliches Bild. Die Weinernte iſt
ver=
tet. Zahlloſes Vieh iſt umgekommen. Ein
einem Pferdefuhrwerk unterwegs befindlicher
er wurde von dem Hagel mit ſeinem Pferde
lagen. Zahlreiche Dorfbewohner haben zum
ſehr ſchwere Verletzungen davongetragen.
Die durch den Ort ſchäumenden Waſſermaſſen
rgen u. a. auch in die Ziegelfabrik ein und
Hten die Keſſel zur Exploſion. Durch den Luft=
E wurden 18 Häuſer vollkommen zertrümmert.
tere hundert Häuſer wurden durch das
Un=
er zum Einſturz gebracht.
Die immer höher ſteigenden Waſſermaſſen
ngen die Bewohner, auf Bäumen und Dächern
rung zu ſuchen, wo ſie die ganze Nacht
ver=
hten. In den tiefer gelegenen Ortsteilen hat
ein rieſiger See gebildet. Neben verſchiedenen
Sexpeditionen iſt am Samstag auch das in
ry ſtationierte Pionierbataillon zur Hilfe her=
2zogen worden. Wie die letzten Meldungen
gen, muß der Ort als völlig vernichtet
ange=
n werden. Die ungariſche Regierung hat
Maß=
nen getroffen, um die Bevölkerung vor der
mmſten Not zu bewahren.
igsioier ite Sdden Gnriſtinsbain,
Turm des Königsſchloſſes Chriſtiansborg
Ropenhagen werden drei rieſige Reichsäpfel
orgewunden, die die neue Spitze des Turmes
ſchmücken ſollen.
Von den franzöſiſchen Lufkmanövern.
die jetzt bei und über Paris veranſtaltet wurden und mit ihrem erfolgreichen „Angriff” auf die
franzöſiſche Hauptſtadt den Beweis erbrachten, daß dieſe ungenügend geſchützt iſt.
Bombengeſchwader auf dem Flugplatz von Chartres vor ihrem Start zum Angriff auf Paris.
Ein neuer Entfernungsmeſſer, mit dem die Entfernung der angreifenden Flugzeuge feſtgeſtellt wird.
* Tödlicher Zweikampf zwiſchen Hecht
und Seeadler.
Auf dem Geſerichſee, einem der weiten
oſtpreu=
ßiſchen Seen, trug ſich in dieſen Tagen zwiſchen
einem Seeadler und einem Hecht ein einzigartiger
und höchſt ſeltener Zweikampf zu, der für beide
Teile tödlich verlief. Ein Augenzeuge beobachtete,
wie ein rieſiger Seeadler von vielleicht einem
Meter Spannweite über dem See kreuzte, um ſich
eine Beute zu erjagen. Plötzlich ſchoß der Vogel
ſenkrecht aus der Luft auf das Waſſer nieder Er
hatte es auf einen großen Hecht von etwa 10 Pfd.
abgeſehen. Mächtig hauten die Fänge des Vogels
in den weichen fleiſchreichen Rücken des Fiſches.
Wie wild ſchlug der Adler mit den Flügeln, um
das Gleichgewicht zu behalten. Aber er hatte ſeine
Rechnung ohne den Hecht gemacht. Zwiſchen beiden
Tieren entſtand ein heißer Kampf auf Leben und
Tod. Der Adler wollte mit ſeiner Beute
davon=
fliegen, der Hecht aber zog mit aller Gewalt in
die Tiefe. Etwa eine halbe Stunde währte der
mit ungeheurer und ſtummer Erbitterung geführte
Kampf. Schließlich erlahmten die Kräfte des
Raubvogels, der ſeine Krallen nicht mehr aus
dem Körper des Fiſches löſen konnte. Der
See=
adler geriet unter Waſſer Nach einiger Zeit
tauch=
ten dann die Kadaver beider Tiere wieder auf
noch ineinander verkrampft. Der Adler war
er=
trunken, der Hecht aber an den ſchweren Wunden,
die ihm die Fänge des Vogels geſchlagen hatten,
eingegangen. So endete ein tödlicher Kampf in
der Tierwelt, der in ſeiner Art ein wunderbares
Schauſpiel bot.
Eine deutſche Kanalſchwimmerin hat Pech.
London. Die deutſche Schwimmerin
Fräu=
lein Luiſe Koch, die am Samstag morgen um
1 Uhr bei Cap Gris Nez zur Durchſchwimmung
des Kanals geſtartet war, mußte ihren Verſuch
wegen widriger Strömungen um 15.30 Uhr
auf=
geben. Fräulein Koch war zu dieſer Zeit nur noch
eine halbe Meile vor Dover.
Flugzeug vom Blitz getroffen.
London. Wie „Daily Mail” meldet, wurde
geſtern ein Paſſagierflugzeug auf dem Wege von
Paris nach London, mitten über dem
Aermel=
kanal, während eines plötzlich ausgebrochenen
Gewitters vom Blitz getroffen. Das Geſicht des
Flugzeugführers, ſein linker Arm und die linke
Hälfte ſeiner Kleidung wurden verſengt, aber der
elektriſche Schlag war nicht ſtark genug, um ihn
dienſtunfähig zu machen. Er brachte das
Flug=
zeug glücklich bis an ſeinen Beſtimmungsort. Der
Funkapparat des Flugzeugs wurde zerſtört. Die
Urſache des merkwürdigen Unfalls wird darin
er=
blickt, daß die Plötzlichkeit des Gewitters dem
Fahrperſonal keine Zeit gelaſſen hatte,
den Regeln entſprechend den
Funkauf=
nahme=Apparat außer Betrieb zu
ſetzen.
Deutſcher Pizepräfidenk
des Welkpreſſekongreſſes 1935.
Dr. Karl Bömer,
der Leiter der Preſſeabteilung des
Außenpoliti=
ſchen Amtes der NSDAP., hat die Einladung
er=
halten, die Vizepräſidentſchaft des im März 1935
in Melbourne (Auſtralien) ſtattfindenden
Welt=
preſſekongreſſes zu übernehmen und eine deutſche
Abordnung zuſammenzuſtellen.
Ruhrepidemie
in Kremenez in Wolhynien.
250 Tote.
Warſchau. Im Bezirk von Kremenez, in
Wolhynien, iſt die Ruhr ausgebrochen. Die
Seuche breitet ſich trotz aller Gegenmaßnahmen
der polniſchen Behörden weiter aus. Bisher ſind
etwa 1400 Krankheitsfälle bekannt geworden,
wo=
von 250 mit dem Tode endeten. Um eine
Ver=
ſchleppung der Seuche möglichſt zu verhindern, iſt
die Abhaltung von Märkten und großen
Ver=
ſammlungen unterſagt worden.
Heftige Erdſtöße in Tokio und Yokohama
verurſachen Panik.
Tokio. Die Städte Tokio und Yokohama
wurden am Samstag abend von ſchweren
Erd=
ſtößen erſchüttert. Obgleich kein Schaden
ange=
richtet wurde, löſten die Erderſchütterungen doch
eine große Panik unter der Bevölkerung aus, da
in der Nacht zum Sonntag die großen
Luftmanö=
ver über beiden Städten ausgeführt wurden und
dieſe in völliger Dunkelheit lagen. Dazu kam,
daß der 1. September der Jahrestag der großen
Erdbebenkataſtrophe vom Jahre 1923 iſt.
Campana
dem Feuer überlaſſen.
Buenos Aires. Es beſtätigt ſich, daß die
ganze Stadt Campana jetzt, nach dem zweiten
großen Feuerausbruch innerhalb einer Woche, den
Flammen überlaſſen worden iſt. Nur noch einige
Poſtbeamte, Schutzleute und Matroſen ſind
vorläu=
fig zurückgeblieben. Als am Samstag noch
mehrere andere Petroleumreſervoire in die Luft
flogen, wurde die Hitze derart unerträglich, daß
ſelbſt die Feuerwehr ihre Bemühungen aufgab
und alle Verſuche zur Löſchung des Brandes
ein=
ſtellte. Jedes verfügbare Fahrzeug iſt
herangezo=
gen worden, um die 15 000 Seelen zählende
Ein=
wohnerſchaft in Sicherheit zu bringen. Außerhalb
der Stadt wartet ein großer Sonderzug, der die
Polizei= und anderen Beamten, die ſich bis zum
letzten Augenblick noch in der brennenden Stadt
aufhielten, abzubefördern. Der Schaden des
Rie=
ſenbrandes wird jetzt auf weit über 20 Millionen
Mark geſchätzt. Die Zahl der Toten iſt noch nicht
feſtgeſtellt. Sie wird auf mindeſtens 20 geſchätzt,
die Zahl der Verwundeten auf über 100.
Ein amerikaniſches Verkehrsflugzeug
vom Blitz getroffen.
Fünf Tote.
St. Joſeph (Miſſouri). Ein
Verkehrsflug=
zeug wurde während eines Nachtfluges in der
Nähe von St. Joſeph vom Blitz getroffen und
ſtürzte brennend ab. Vier Fahrgäſte und der
Flugzeugführer wurden getötet.
Ein gefahren= und koſtenreiches Luftrennen.
A. S. Von den für das im Oktober
ſtattfin=
dende Luftrennen London—Melbourne gemeldeten
64 Flugzeugen dürfte, nach von der engliſchen
Preſſe veröffentlichten Mitteilungen, kaum die
Hälfte zum Start erſcheinen. Die Unkoſten des
Rennens und die damit verbundenen Gefahren —
die Piloten müſſen Tag und Nacht fliegen, um
wenigſtens eine Ausſicht auf den Sieg zu haben,
und kommen dabei auf der indiſchen Strecke in
den gefährlichen Monſun — haben bewirkt, daß
die meiſten Flieger ſich im letzten Augenblick eines
Beſſeren beſonnen haben. Beſonders viele
Aus=
fälle dürfte es unter den amerikaniſchen
Nen=
nungen geben, da die amerikaniſchen Piloten, im
Gegenſatz zu den engliſchen, über wenig oder gar
keine Erfahrung auf der nahezu 20 000 Kilometer
langen Flugſtrecke verfügen. Die engliſchen
Flieger dagegen dürften zum größten Teil zum
Start erſcheinen. Die meiſten von ihnen haben
ſich für das Rennen neue Flugzeuge bauen laſſen.
Unter ihnen auch das Ehepaar Molliſon, das ſeine
Unkoſten für das Rennen auf 15 000 Pfund ſchätzt,
während der Preis im beſten Falle nur 10 000
Pfund beträgt. Die Molliſons ſind dafür jedoch
überzeugt davon, daß ſie Melbourne in drei
Ta=
gen erreichen werden.
„Mama” und „Papa” ſind verboten.
A. S. Durch einen Erlaß des japaniſchen
Un=
terrichtsminiſter Matſuda iſt in allen japaniſchen
Kindergärten und Volksſchulen der Gebrauch der
Wörter „Mama” und „Papa” verboten worden.
In der Begründung dieſes Verbots wird
ausge=
führt, daß die beiden aus dem Weſten
übernom=
menen Wörter die japaniſche Tradition ſchädigten
und unterminierten. Trotz dieſer Begründung hat
das Verbot jedoch in allen Schichten der
Bevöl=
kerung einen Entrüſtungsſturm ausgelöſt, und
zahlreiche führende Perſönlichkeiten treten in
öffentlichen Reden und Briefen an die Preſſe
für die Beibehaltung der den Japanern
liebge=
wordenen Bezeichnungen ein.
Der Chatbin=Erpreß
von Räubern überfallen.
Ein Lageplan des Tatortes,
an dem der ſüdmandſchuriſche Expreß 20 Kilometer
ſüdlich von Charbin durch Zerſtörung des
Bahn=
dammes zur Entgleiſung gebracht wurde. Die
chineſiſche Räuberbande plünderte ſodann die
Rei=
ſenden aus, metzelte 18 von ihnen nieder und
ſchleppte eine Reihe von Fahrgäſten als Geiſeln
fort. Im ganzen werden 100 Reiſende vermißt.
Die Eiſenbahn=Banditen von Charbin umzingelt.
Charbin. Die Banditen, die vor zwei
Ta=
gen den Charbin—Hſingking=Expreß zum
Entglei=
ſen brachten und neun Paſſagiere als Geiſeln
ent=
führten, ſind von japaniſchen und mandſchuriſchen
Truppen geſtellt und in einem ſumpfigen Gelände
am Sungarifluß umzingelt worden. Japaniſche
Flieger haben über dem Lager der Banditen
Flugblätter abgeworfen, in denen dieſe
aufgefor=
dert werden, ſofort die Geiſeln freizugeben und
ſich bedingungslos zu ergeben. — Zu dem
Ueber=
fall auf den Expreßzug ſelbſt melden die
japani=
ſchen Blätter noch, daß ein ruſſiſcher Paſſagier in
dem Expreß, deſſen Perſonalien bisher noch nicht
feſtgeſtellt worden ſeien, den Banditen von einem
Coupéfenſter aus ein Signal gegeben habe, und
daß die Banditen Armbinden mit der Aufſchrift
„Freunde Sowjetrußlands” getragen hätten.
Seite 12 — Nr. 242
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 2. September 193
Spoct, Splel und Burnen
Heute früh zwei Skunden Handball=
Enkſcheidungen.
Am 10,00 Uhr: Taſ. Offenbach — Haſſia Bingen.
Um 11.15 Uhr: T5G. 46 — 5B. Wiesbaden.
Wir erinnern nochmals an die heute früh ſtattfindenden
Handball=Großkämpfe auf dem Polizeiplatz. Die Spielbehörde
hat zu dieſer Großveranſtaltung geringe Eintrittspreiſe feſtgeſetzt,
Erwachſene 40 Pf., Jugend und Erwerbsloſe 20 Pf., die es jedem
Sportfreund ermöglichen werden, dem Treffen beizuwohnen. Da
dieſe Veranſtaltung auch in der weiteren Umgebung großes
Inter=
eſſe gefunden hat, wird ſich ein frühzeitiges Erſcheinen beſtimmt
lohnen, da ja auch die Spiele pünktlich beginnen müſſen.
Die Mannſchaftsaufſtellung von Wiesbaden,
der Gegner unſeres heimiſchen Vertreters TSG. 46, ſteht mit
Mund; Mondel, Hauſer; Bader, Krämer Maurer; Gäng,
Schle=
ſier, Kern, Kollenbuſch, Streib. Mund zählt zu den beſten Hütern
im Gau. Kern iſt koloſſal ſchnell und hat einen geſunden Schuß,
den er aus jeder Lage anbringt. Die beiden vorzüglichen Außen
Streib und Gäng ſind hier bekannt als Spezialiſten, Krämer, ein
junges Talent auf dem Mittelläuferpoſten, iſt ein Könner erſter
Klaſſe. Die Verteidigung iſt maſſiv, das bewieſen die knappen
Reſultate in ihren letzten Spielen. Dieſe junge und ſchnelle
Mannſchaft wird für 46 eine harte Probe bedeuten, auf die wir
geſpannt ſind.
TSG. 46, 3. Mſcht.—Tv. Groß=Gerau, 2 Uhr, Rheinallee.
Heute mittag um 2 Uhr kreuzt die 3. Mannſchaft der 46er
an der Rheinallee mit dem 1. Kreisklaſſenvertreter, Tv. Groß=
Gerau, die Klingen. Es ſind beſchäftigt: Schwöbel; W. Michel,
Harreus; Schäfer, Reinhardt, Kaiſer; Vonderſchmidt, K. Michel,
H. Krämer, Hotz, Alb. Bauer, Reinhardt.
Zum Entſcheidungsſpiel der Ligaelf erwarten
wir um ſpäteſtens 11 Uhr alle Aktiven auf dem Polizeiplatz.
Zußball im Bezirk Starkenburg.
Kurz vor den Punktſpielen hat die Bezirks= und Kreisklaſſe
zur Generalprobe noch einmal ein reichhaltiges Programm
zu=
ſammengeſtellt. Die Paarungen lauten:
Olymp. Lorſch—Starkb. Heppenheim; Vikt. Urberach-Opel
Rüſſelsheim; Germ. Pfungſtadt—FV. 1919 Biblis: VfR. Bürſtadt
—Tv. Lampertheim; Alem.=Ol. Worms—F. Geſ. 04 Oppau; Olymp.
Lampertheim—FV. Oppau; Blau=Weiß Worms—Norm.
Pfifflig=
heim; Bad=Kreuznach—Sv. 98 Darmſtadt; Spv. Münſter—TSG. 46
Darmſtadt; Chattia Wolfskehlen—SV. 98 Darmſtadt (Reſerve);
VfR. Nierſtein—T.u. Spv. Biebesheim; Spv. Gimbsheim—Alem.
Gr. Rohrheim; FV. Hofheim—Spv, Horchheim; FV. Biblis (Reſ.)
—VfR. Fehlheim; Bor. Dornheim—Spv Groß=Gerau und
Weiter=
ſtadt (Auswahlelf); Spv. Darmſtadt A.H.—Spv. Seeheim.
Es iſt bei dieſem Groß=Programm damit zu rechnen, daß
hauptſächlich die „Bezirksligiſten” ihren letzten freien Sonntag
H. H.
entſprechend nützen werden.
Bei der Veröffentlichung der amtl. Terminliſten iſt
wieder=
holt von Schiedsrichter „Engler” oder „Enzler=Alsdorf” die Rede;
es handelt ſich jedoch ſtets um unſeren Bergſträßer Enzler=
Alsbach, was wir gern richtigſtellen.
KK5.-Bezirksmeiſterſchaft.
Auf den Schießſtänden des Kreiſes Darmſtadt (Karlshof) des
Deutſchen Kartells für Jagd= und Sportſchießen, Abt. KKS. (
Fach=
gruppe 3), des Deutſchen Schießſportverbandes wurde am
Sonn=
tag die Gau= und Bezirksmeiſterſchaft des Untergaues Südheſſen=
Pfalz ausgetragen. Die Beteiligung ſowie die Reſultate, die zum
Teil als ſehr gut zu bezeichnen ſind, beweiſen, daß der
Klein=
kaliber=Schießſport weiter im Aufbau begriffen iſt. Es ſtarteten
30 Vierermannſchaften und über 100 Einzelſchützen. Es wurde in
4 Klaſſen geſchoſſen, jeder Schütze hatte 15 Schuß abzugeben (je
5 Schuß liegend, kniend und ſtehend freihändig).
Reſultate.
Mannſchaften offener Viſierung. A=Klaſſe: Gau=und
Be=
zirksmeiſter Flob.=Schützenverein Offenbach 1888, 598 Ringe;
2: Sieger Hubertus=Kleeblatt Darmſtadt, 591. Ringe; 3. Sieger
Reichsbahn=TSV. Darmſtadt, 586 Ringe. B=Klaſſe: Gau= und
Bezirksmeiſter Flob.=Schützenverein Offenbach 1888, 597 R.;
2. Sieger Hubertus=Kleeblatt. Darmſtadt, 585 R.; 3. Sieger
Schützenverein Groß=Gerau 574 R. C=Klaſſe: Gau= und
Be=
zirksmeiſter Polizei=SV. Darmſtadt, 570 R: 2. Sieger
Reichsbahn=Turn= u. Sportverein Darmſtadt, 566 R.; 3. Sieger
Hubertus=Kleeblatt Darmſt., 544 R. D=Klaſſe: Gau= und
Be=
zirksmeiſter Tell Darmſtadt, 521 R.; 2 Sieger Feurio
Darm=
ſtadt 510 R.; 3. Sieger Schützenverein Dietzenbach, 467 Ringe.
Mannſchaften beliebiger Viſierung. A=Klaſſe: Gau= und
Bezirksmeiſter Schützenverein Buchſchlag, 637 Ringe; 2.
Sie=
ger Hubertus=Kleeblatt Darmſtadt, 609 Ringe.
Einzelſchießen offener Viſierung. A=Klaſſe: Gau= und
Be=
zirksmeiſter Nagel (Flobert=Schützenverein Offenbach 1888),
163 Ringe; 2. Sieger Badendieck (Buchſchlag), 160 R.; 3. Sieger
Barth (Bieber=Offenbach), 156 R. B=Klaſſe: Gau= und
Be=
zirksmeiſter Hochmuth (Weidmannsheil Darmſtadt), 156 R.;
2. Sieger Schmitt (Groß=Gerau), 155 R.; 3. Sieger Schneider
(Groß=Gerau), 154 R. C=Klaſſe: Gau= und
Bezirksmei=
ſter Oberndörfer (Tell Mörfelden), 153 Ringe; 2. Sieger Dörr
(Reichsbahn=TSV. Darmſtadt) 148 R: 3. Sieger Rau (
Reichs=
bahn=TSV. Darmſtadt) 147 R. D=Klaſſe: Gau= und
Be=
zirksmeiſter Bertſch (Tell Darmſtadt) 154 Ringe: 2. Sieger
Nold (Groß=Gerau), 138 R.; 3. Sieger Müller (Tell Darmſtadt),
136 R.
Einzelſchießen beliebiger Viſierung. A=Klaſſe: Gau= und
Bezirksmeiſter Junk (Hubertus=Kleeblatt Darmſtadt) 162
Ringe; 2. Sieger Emmel (Schützengilde Kelſterbach), 160 R.;
3. Sieger Grimm (Hubertus Darmſtadt), 159 R. B=Klaſſe: Gau=
und Bezirksmeiſter Schmitt (Hubertus=Kleeblatt
Darm=
ſtadt), 157 Ringe; 2. Sieger Därnieder (Hubertus=Kleeblatt
Darmſtadt) 155 R.; 3. Sieger Schmitt (Groß=Gerau), 154 R.
C=Klaſſe: Gau= und Bezirksmeiſter Oberndörfer (
Mör=
felden), 149 Ringe; 2. Sieger Stein (Groß=Gerau), 145 R.;
3. Sieger H. Junk (Hubertus Kleeblatt Darmſtadt), 144 Ringe.
Tennis.
Tennis= und Eisklub Darmſtadt — Rotweiß Mainz.
Amh eutigen Sonntag trägt der Tennis= und Eisklub
Darm=
ſtadt einen Klubwettkampf gegen den Tennisklub 1893 Rot=Weiß
Mainz aus. Der Mainzer Klub, der aus der Vereinigung des
Tennisklubs Mainz mit dem Tennisklub Rot=Weiß Mainz
her=
vorgegangen iſt, verfügt über eine beträchtliche Spielſtärke und
tritt zu dieſem Klubwettſpiel in ſeiner ſtärkſten Aufſtellung an.
Leider kann der T.E.K.D, den Mainzern nicht ſeine beſte
Ver=
tretung entgegenſtellen, da er auf den größten Teil ſeiner erſten
Mannſchaft, der an dem allgemeinen Tennisturnier auf dem
Feldberg teilnimmt, verzichten muß. Immerhin, ſollte auch die
Mannſchaft in der Aufſtellung Werner, Sennewald, Steffan,
Teich=
mann. Voltz, Colin, v. Harnier, Samesreuther. G. A. Wittich
und Frl. Scriba, Frau Wittich. Frau Wißmann, Frl. v. Pfiſter,
Frau Sennewald, Frau Voltz, die Mainzer zu einem ausgeglichenen
Kampf zwingen.
Am heutigen Sonntag trägt der Tennis= und Eisklub
Darm=
nachmittags auf den Plätzen am Böllenfalltor ſtatt.
Am 18. oder 25. November wird Deutſchland einen
kurnländerkampf gegen Ungarn austragen. Stuttgart wird
wahr=
cheinlich der Schauplatz ſein.
Der Auſtakt der engliſchen Fußballſaiſon am Samstag war
länzend: Nicht weniger als 750 000 Zuſchauer wohnten den
Tref=
en der 1. und 2. Diviſion bei.
Verkeilung der Uebungsſtunden
im Darmſtädter Hallenbad
für die Zeit vom 1. 10. 1934 bis 30. 4. 1935.
Die Schwimmſport treibenden Vereine Darmſtadts werden
hierdurch aufgefordert, bis Freitag, den 7. September, an
Verwal=
tungsdirektor Löwer (Turn= und Sportamt im Heſſ.
Staatsmini=
ſterium, Zimmer 147) die Zahl der von ihnen gewünſchten
Uebungsſtunden (getrennt nach Männern und Frauen) für das
Städt. Hallenbad mitzuteilen.
Hierbei ſind beſondere Wünſche, ſowie die etwaige Zahl der
an dieſen Uebungsſtunden im Durchſchnitt teilnehmenden
Mitglie=
der anzugeben, damit dies bei der Aufſtellung des Uebungsplans
Berückſichtigung finden kann.
Die neue Punkkwerkung im Boxen.
Wichtig für Aktive und Zuſchauer.
Die neuen Beſtimmungen der internationalen Punktwertung
im Boxen, nach denen auch bei den Olympiſchen Spielen gerichret
wird, treten in Deutſchland am 1. September in Kraft. Aktive
und auch das Publikum müſſen ſich umſtellen, denn in Zukunft
wird die Feinheit des Treffers gewertet. Der mit
vorſchrifts=
mäßigen Treffern verbundene Angriff gilt mehr, als die beſte
Verteidigung. Eine Verwarnung bringt dem Sünder mehr
Mi=
nuspunkte ein als ein Niederſchlag. Alle Kämpfe werden mit
20 Punkten nach jeder Runde gewertet, mag dieſe nun zwei oder
drei Minuten dauern. Unentſchieden darf bei Turnieren nicht
gegeben werden, bei internationalen Kämpfen ſind beſondere
Vereinbarungen zuläſſig. Bei Punktgleichheit nach drei Runden
muß feſtgeſtellt werden, wer mehr im Angriff war oder den
beſ=
ſeren Stil zeigte. Dem Gegner wird in dieſem Falle von der
Geſamtpunktzahl ein Punkt abgezogen.
Gewertet werden während ieder Runde: 1. jeder
vorſchriftsmäßige Treffer mit einem Hilfspunkt, 2. jeder
Härte=
treffer, falls der Gegner zu Boden geht oder ſichtlich Wirkung
zeigt, mit zwei Hilfspunkten; 3. für zwei reine Verteidigungen
ein Hilfspunkt; 4. für jeden in ſich abgeſchloſſenen Nahkampf ohne
Berückſichtigung der Treffer ein bis zwei Hilfspunkte; 5. für jede
Verwarnung erhält der Gegner des Verwarnten drei Hilfspunkte.
Nach Beendigung jeder Runde wird gewertet:
für Angriff und Taktik entſprechend dem Geſamteindruck ein bis
zwei Hilfspunkte. Die während der Runde zu notierenden
Hilfs=
punkte werden auf der Rückſeite der Tabelle durch Striche
feſt=
gehalten. Nach Schluß der Runde und der Wertung
für Angriff und Taktik wird die Differenz feſtgeſtellt, dieſe durch
drei geteilt, wobei drei Hilfspunkte gleich einem Wertungspunkt
ſind. Der Kämpfer mit der höheren Zahl erhält 20 Punkte, der
Gegner die errechnete Zahl weniger.
Für das Zählen bei Niederſchlägen gilt folgende
Uebergangsregel; der Ringrichter ſenkt, ſtatt zu zählen ſeine
Arme, während der Zeitnehmer nach der Stoppuhr durch Klopfen
die Sekunden anzeigt. Weiter ſei noch darauf hingewieſen, daß
nach den neuen Beſtimmungen die Sekundanten für ihren Mann
den Kampf nicht aufgeben dürfen.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 43. Preußiſch-Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf fede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar fe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
21. Ziehungstag
31. Auguſt 1934
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
4 Gewinne zu 10000 M. 23948 331372
2 Gewinne zu 5000 M. 334100
8 Gewinne zu 3000 M. 44986 174409 223735 344932
14 Gewinne zu 2000 M. 67907 200326 212388 224327 247111
335082 387768
44 Gewinne zu 1000 M. 9600 35012 38724 57390 99673 120322
140810 148634 159764 187685 187998 007724 234079 241896 287365
268197 292368 327072 337799 338646 345015 350908
98 Gewinne zu 800 M. 2126 6624 8198 11033 23790 25050 49801
61822 66462 63200 63846 77973 85180 90167 92701 94737 100380
106028 119479 138927 138955 145388 166012 166638 171894 187647
201333 202706 203601 212102 014788 225946 236708 237566 248195
262183 571544 273969 289032 315388 322272 331683 336139 341739
844518 366403 374049 378732 393646
354 Gewinne zu 300 M. 1353 1481 4249 6073 7472 7837 8619 9491
12769 15246 16297 19192 19715 19969 23181 24325 32489 41781
43431 46259 47326 47772 49842 60086 56456 65614 55882 56816
67082 57446 61309 62036 67715 68797 68888 71706 71778 72891
75184 76444 81699 84615 88884 92511 94612 94968 95350 99002
99201 100053 101781 103963 107005 108110 118111 116393 118576
126504 127082 128654 130817 133739 134608 187560 138456 140351
141289 143367 144931 146961 149688 150380 152630 164863 188289
162361 163224 171186 173474 178276 180409 181123 181205 185855
192763 194473 194814 198351 203257 203797 207289 208203 210938
510869 210789 212212 213700 214218 216800 217114 219974 220134
220368 221778 503868 225673 225938 226768 233024 234800 236542
635871 236780 237312 237422 240507 256432 269976 261181 560038
263846 268331 269698 269697 273067 274743 276694 279438 280261
584596 285845 286738 288810 289110 290786 294229 294314 296656
800698 304731 307285 307723 314768 322439 325396 327449 328681
328923 330846 333671 333850 336814 337647 339024 342694 344301
346748 349579 349866 350914 351616 352834 357384 364062 365257
365874 372397 377122 381702 383832 387759 388929 389806 391 137
396332 396817 397003
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
8 Gewinne zu 5000 M. 13071 43769 313117
4 Gewinne zu 3000 M. 264388 369146
8 Gewinne zu 2000 M. 36174 241609 270405 378121
30 Gewinne zu 1000 M. 64436 80716 118668 121862 137148 167475
168780 185238 2506 18 254458 281 132 328060 369569 382814 388817
72 Gewinne zu 600 M. 9689 14890 17264 17466 32737 61387
73593 75352 77399 82193 100876 102258 107817 111508 118288
150789 192218 232668 246491 246985 249160 273800 275581 291407
294471 322608 323039 328697 330057 334462 376357 3800 19 388226
896396 397642 397836
302 Gewinne zu 300 M. 3663 9091 14617 16547 18869 19149 26317
27299 27463 27826 28544 30654 34659 40271 48794 48830 61066
64247 56860 57379 69639 60774 63649 69696 73484 74148 76631
84666 87053 87656 93171 94879 98203 101868 1036 12 104936 106541
107501 112538 116381 116493 121103 123236 129774 132623 135600
135980 139166 140863 1428665 152881 156933 186876 163028 168111
187623 171868 172990 176214 178607 179142 184752 187121 206867
207168 208534 208777 211879 212164 214131 019762 223743 225300
235859 241289 241608 245188 246412 247466 247832 248016 248961
249068 249874 250069 5505 18 2658401 259363 264018 964274 265166
266198 270716 273622 274189 280177 280928 282696 283017 284817
286663 287420 289094 290576 294576 298172 299072 299240 304478
308143 314430 315862 316763 316889 317468 318234 323828 336926
337066 341507 342777 348302 35 1204 352639 365158 358785 358979
360370 360897 361404 362643 363107 364428 365802 366662 374222
381390 381505 381809 382403 382930 386985 369608 389789 391984
392191 393520 393883 393903 394111 399556
20 Tagesprämien.
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
155916 158301 162560 163710 200219 306828 316700 322817
333981 336699
Im Gewinnrade verblieben: 180 Tagesprämien zu 1000 M.
ferner 2 Gewinne zu 1000000, 2 zu 300000, 2 zu 30000, 4 zu
20000, 12 zu 10000, 58 zu 5000, 114 zu 3000, 264 zu 2000,
504 zu 1000, 1348 zu 500, 5350 m 200 M.
Bei der inkernakionalen Sechslagefahrt der Kraffrä
gewann Deutſchland zum zweiten Male die Internationale
Tro=
mit Stelzer und Henne (Solo=BMW.) und Mauermeyer (BM
Beiwagen) und iſt damit auch 1935 Ausrichter der Sechstagef=
Italien belegte, den 2. Platz, mit 10 Sekunden zurück, die
großen Hoffnungen gekommenen Engländer den 3. vor der Tſch
ſlowakei.
Nach dem 1. Tag des Leichkathletik=Länderkamr
führt Deutſchland mit 50:38 P. Ny ſtellte über 800 Meter
1:50,4 Min., einen neuen ſchwediſchen Rekord auf. Deutſche
resbeſtleiſtungen brachten die Siege von Metzner über 400 g
in 47,9 Sek. (vor Ramquiſt=Schw. in 48,2 Sek.), von Leichun
7.65 Meter Weitſprung (vor Long.=D. 7,49 Meter), von S.
über 5000 Meter in 14:54,4 Min., vor Jonsſon=Schw. 14:56.4
Ueber 200 Meter ſiegte Borchmeyer in 21,8. vor Schein 22.1
über 110 Meter Hürden Petterſon=Schw. vor Wegener=D..
14,9 Sek. Den Hochſprung holte ſich Weinkötz vor Martens.
1.91 Meter, und im Kugelſtoßen blieb Wöllke mit 15,26 Mete
Ramquiſt=Schw., 15,18 Meter, und Sievert. 15.15 Meter.
Reichsſender Frankfur=
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Sonntag, 2. September
6.15: Hamburg: Hafenkonzert. Glocken vom Gr. Michel, Ch.
Die Himmel rühmen. — 8.15: Zeit Nachr., Wetter.
Stuttgart: Gymnaſtik. — 8.45: Choralblaſen. — 9.00: Epo
Morgenfeier. — 9.45: Deutſches Schatzkäſtlein. — 10.15:
geſang. — 11.00: 100 000 Hitler=Jungens marſchieren.
berichk. — 11.30: Leipzig: Bachkantate.
12.00: Langen i. H.: Militärkonzert anläßl. der 1100=Jah
der Stadt Langen. — 13.00: Schallplatten: Zum 80. Gek
tag Engelbert Humperdincks. Aus: Hänſel und Gretel. —
Die Königskinder. — 14.00: Kaſperlſtunde: Kaſperl und
Schatzgräber. — 15.00: Stunde des Landes.
16 00: Königsberg: Orcheſter des Kbg. Opernhauſes. Ltg.: W3
18.00: A. Roſenberg: Kriſis und Neubau Europas. —
Fröhl. Zwiſchenſpiel. — 18.50: Die Welt fährt vorbei,
bericht aus einem Bahnwärterhaus.
19.20: Konto unvorhergeſehene Ausgaben RM 1.12. Eine
heitere wie ernſte Angelegenheit. — 19.50: Sport. —
Deutſches Opernkonzert. Das Funkorcheſter. Ltg.: Hans Ros
22.00: Stockholm: Leichtathletik=Länderkampf Deutſchland
Schweden. — 22.20: Frankfurt a. M.: Generalintendant
ner ſpricht für das deutſche Theater. — 22.25: Zeit Nach
22.30: Nachr. — 22.40: München: Das Tanzfunkorcheſter,
Bruno Aulich. — 24.00: Stuktgart: Nachtmuſik.
Frankfurt: Monkag, 3. Sepfember
6.45: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter. — 5.50 u. 6.15:
naſtik. — 6.40: Zeit, Meldungen. — 6.50: Wetter. —
Muſikzug der SA=Standarte 81. Ltg.: Muſikzugführer A1
8.10: Waſſerſtand, Wetter. — 8.15: Stuttgart: Gymnaſt
10.00: Nachr. — 10.30: Nur Trier: Eigene Sendung. —
Werbekonzert. — 11.30: Meldungen. — 11.45: Sozialdien
12.00: Bergmannskapelle Saarlouis=Schwarzenholz. — 13.00
Saardienſt. Nachr. — 13.10: Nachr. — 13.20: Burleske —
Rich. Strauß auf Schallpl. — 13.50: Zeit, Nachr. —
Kreuzfidel und puppenkuſtig auf Schallpl. — 14.30: Wirtſ —
bericht. — 14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 14.55: 9.
13.00: Nur Kaſſel: Nachr. — 15.10: Heinrich Anacker: Nür
Aus einem Gedichtzyklus. — 15.20: Drei Bücher zu Frag —
Zeit (Auguſt). — 15.35: Als Student im Arbeitsden —
15.50: Studentenführer Konrad: Das Lager als politiſch —
bensform.
16.00: München: Das kleine Funkorcheſter. Ltg.: Erich Klol —
17.30: Walther Gehl: Snorris Königsbuch: Die älteſte g ——
Geſchichtschronik. — 17.45: Lieder für eine Singſtimm m
Klavier — 18.00: Stunde der Jugend: Pimpfe bericht
ner Großfahrt. — 18.25: Stuttgart: Franzöſiſch. —
Meldungen. — 18.50: Zur Winterhilfe.
19.00; Horridoh, die Jagd geht auf! (Schallpl.) — 19.30: Er=
Umſchau. — 19.45: Das Leben ſpricht. Soziales Funkb —
20.00: Zeit, Nachr. — 20.10: Blumen und Liebe. Lie Bei
zwiſchen Ihr und Ihm. — 21.00: Altdorf (Schwerz): Tell 12
in Altdorf. — 22.00: Kaiſerslautern: Pfälziſche Bauer fk.
22.20: Zeit, Nachr. — 22.35: Ellen Daub und Robert Oe
vom Frankfurter Schauſpielhaus werben für das deutſche Afr.
22.45: Nachr. — 23.00: Nachtmuſik. Engelbert Humperdi En
Gedächtnis. — 24.00: Stmmen, die wir aus Bayreuth En
(auf Schallplatten).
Deutſchlandſender
Welle 1571.
Deutſchlandſender: Sonntag, 2. September
6.10: Tagesſpruch. — 6.15: Hamburger Hafenkonzert. —
vom Großen Michel. — Choral: Die Himmel rühn
Ewigen Ehre. — 8.00: Stunde der Scholle. — 8.55
Feierſtunde: Ueber das Erhabene. — 9.35: Funſſt
10.05: Berlin: Wetter. — 10.10: Funkſtille. — 10.20:
zeit. — 11.00: Das Antlitz des Bauern. Gedichte von
Luädorff. — 11.15: Seewetterbericht. — 11.3): Reichs
Leipzig: Bachkantate: Erforſche mich, Gott, und erfahre m
12.00: Glückwünſche — 12.10: Königsberg: Kleines Funl
Lkg.: Eugen Wilcken. — Dazw. 12.55: Zeitzeichen. —
Kinderfunkſpiele: Der Waldbub von Aggſtein. Nach ein
aus dem 13. Jahrhundert. — 14.45: Schachmeiſter
Als Schachlehrer in Finnland. — 15.00: Stunde des
Johann, nu ſpamn de Schimmels an. Eme Bauernho/ /
alten Lande. (Aufn.).
16.00: München: Nachmittagskonzert. — 17.30: L. Rozy EA
eigene Werke. — 18.00: Fumkbericht vom Makador
in Berlin=Mariendorf. (Aufn.). — 18.10: Funkbrett
19.15: Stunde der Auslandsdeutſchen: Altvaterland. Ein.
Hörfolge. — 19.45: Funkbericht vom Leichtathletik=Län
Deutſchland—Schweden. — 20.00: Heiteres aus deutſcher
Orcheſterkonzert mit Soliſten. — In der Pauſe 20.50:
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachr. — 22.45: S
bericht. — 23.00: München: Das Tanzfunkorcheſter. Ltg.
Deutſchlandſender: Monkag, 3. September
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr. — 6.00: Berli
naſtik. — 6.15: Tagesſpruch. — 6.20: Hamburg: Das V
ſächſiſche Kammerorcheſter. Ltg.: von Soſen. — In ein Pie.
jegen 7.00: Nachr. — B.00: Sperrzeik. — 8.45: Lei
für die Frau. — 9.00: Funkſtille. — 9.40: Hauswirtſ
Lehrgang: Vermeidet. Unfälle im Haus. — 10.00: 9
10.10: Breslau: Der Weezekranz. Ein Ernkefeſtſpiel. — 15
157
Körperliche Erziehung. Sommer= und Herbſtſptele.
Seewetterbericht. — 11.30: Funkſtille. — 11.55: W
12.00: Frankfurt: Kompoſitionen von Paul Lincke. Ltg.: A!
12.55: Zeitzeichen. — 13.00: Klingende Neuerſcheinungen Ele
platten). — Anſchl.: Wetter. — 13.45: Nachr — 14.02‟
zeit. — 14.45: Glückwünſche und Programmhmweiſe. T
„Wetter, Börſe. — 15.15: Von deutſcher Frauenkunf Si”
arbeiten: Volkstümliche Techniken und neuzeitliche Arb
15.40: Studnitz: Als Katapultflieger auf der „Weſtfale
16.00: Breslau; Schle), Gau=Sinfonieorcheſter. Lig.: Ka=
W. Mundry.” — 17.30: Werkſtunde für die Jugend:
modellbau. — 17.50: Deutſche Hausmuſik. — 18.35: 2
der Reichskheater in der Spielzeit 1934=35. Ein Geſt
18.50: Zeitfunk.
19.00: Aus der Flimmerkiſte. Hellmuth Krüger mit Sch
20,00: Kernſpruch. — Anſchl.: Wetter und Kurznachr
20.15: Perlen deutſcher Volkslieder. Der Kammerchor de
landſenders. Ltg.: H. G. Görner. — 21.00: Aus 1
ſpielhaus in Altdorf: Tellſpiele. — 22.00: Wekter=, Z
Sportnachr. — 22.30: R. Kißhauer: Wir und die E
22.45: Seewetterbericht. — 23.00: Königsberg: Kleß
orcheſter. Ltg.: Eugen Wilcken. — 1. Märchen. — 2. 3
haltung.
Wetterberichl.
Ausſichten für Sonntag: Fortdauer des wechſelhaft
teils ſtärker bewölkt, teils aufheiternd, ſtellenweiſe
rungen mit Niederſchlägen.
Ausſichten für Montag: Weiterhin
wechſelhaf=
charakter mit größeren Temperaturſchwankungen.
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M
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Pfälziſche k.
Dauc und Bi üir
für das deut je
a
uf den wochenlangen Märſchen über die
alten Karawanenſtraßen gewöhnt man ſich
an die Schrecken des tibetaniſchen Hoch=
5 — an nackten, roten Felſen, den glühend
Staubſand, an den erbarmungslos leuch=
Himmel, an das Bewußtſein, auf
un=
izte Seit von jeder menſchlichen
Anſied=
abgeſchnitten zu ſein, an die ſpärliche
kation, an die tödliche Cageshitze und die
U18. St erl ken Nächte
kan gewöhnt ſich ſelbſt an den Gedanken
ölligen Unſicherheit, weniger im Hinblick
je Cierwelt, als auf die geheimnisvollen
hner dieſes ſchweigenden Landes—
ſelch ein ſeltſomer Eindruck — plötzlich
elt am Wegrand, uniformierte Wachen.
perren den Weg, fordern die Papiere,
uchen langwierig Fahrzeuge und Gepäck
chwingen ſich auf die Crittbretter der
n. „Schutzwache für die Expedition
amen des Generals R. —
butzwache? Der Dolmetſcher und die
ein=
enen Begleiter zucken die Achſeln. Wider=
und Liek Oil zwecklos — abwarten! Von der
einge-
enen Noute fort geht die Fahrt bis zu
ſträtegiſch geſchickt hinter Felſen verbor=
Seltſtadt. Ein Militärlager, von buntem
erfüllt. Die Kolonne raſſelt bis zu einem
Platz. Warten
ann empfängt General R. ſeine „Gäſte‟.
weiſt ihnen alle Höflichkeiten, bietet ein
an und bedauert, einen Aufenthalt
ver=
k zu haben. Ader — bitte zu bedenken—
unſicheren Seiten .."
idurchſichtig iſt das liebenswürdige, gelbe
*, flink und forſchend huſchen die Augen
— Ohne ſeine Rede zu unterbrechen,
emp=
der General geflüſterte Botſchaften von
Adjutanten und öffnet Briefe.
id dann? Ja — es kann geſchehen, daß
Häſte” ohne jede Bedingung auf gleiche
wieder zur Straße zurückgeführt werden.
möglich, daß man leider gezwungen iſt,
ihrer Laſtwagen zurückzubehalten. Und
nicht ausgeſchloſſen, daß man die Gäſte
hlang aufhält, ihnen größtmögliche
Frei=
einräumt, nur nicht — die Freiheit! Im
en Falle glaubt der General ſicher zu ſein,
Unverwandten oder höheren Stellen
ent=
endes Löſegeld für ſeine Schatzhäftlinge
ichen zu können
5 gibt auch für dieſe „Gaſtfreundſchaft”,
ina keine feſten Geſetze und Nechte.
UNTER CHINESISCHEN RAUBERN, PIRATEN UND GENERALEN
Vor kurzem beunruhigte alle Kulturſtaaten das Schickſal des großen ſchwediſchen Forſchers Swen Hedin, der nördlich
von Urumtſchi von den Aufſtändiſchen des Generals Matſchungſying überfallen und mit ſämtlichen Expeditionskeilnehmern
gefangen genommen war. Swen Hedin befand ſich, wohlverſtanden, im Auftrag der chineſiſchen Regierung auf einer
wiſſenſchaftlichen Reiſe, die der Feſiſtellung dienen ſollke, inwieweit ſich die alten tibetaniſchen Karawanenſtraßen in moderne
Autowege verwandeln laſſen. Allerdings kann ein ſolcher Swiſchenfall den Kenner fernöſtlicher Berhältniſſe nicht allzuſehr
überraſchen — im Rieſenreich des Himmels wird von allzu vielen Seiten Krieg auf eigene Fauſt geſpielt. ..
Eine „maleriſche
Silhouette‟ ..
Die Bordwache
eines chineſiſchen
Piratenſchiffes
Etwas weniger „diplomatiſch” verhält ſich
in der Negel eine Begegnung mit den wilden
Bergſtämmen der Nandgebirge von Cibet und
Gobi, der Ausläufer des Himalaja und ſeiner
Parallelzüge. Dieſe
Berg=
völker, hundert verſchiedenen
Naſſen und Stämmen und
Religionen zugehörig,
be=
kriegen einander mit gleicher
Erbitterung, wie die
chine=
ſiſchen Generäle unter ſich.
Menſchenleben
ſpielen keine Rolle.
Die meiſten der
Berg=
völker „ſind ſtolz auf ihre
völ=
lige Freiheit und
Unabhän=
gigkeit. Unabhängigkeit ſelbſt
von Arbeit — denn
Acker=
bau und Viehzucht, ſoweit
davon bei den meiſt
nomaden=
haft lebenden Stämmen die
Rede ſein kann, überlaſſen
ſie geringſchätzig den Frauen.
Die Männer ſind Krieger und
— Näuber! Sie betrachten
es als ihr gutes Necht,
Handelszüge oder Expedi=
tionen, die ihnen in die Hände fallen, bis aufs
Letzte auszuplündern. Wieweit Menſchenleben
dabei geopfert werden, hängt von den Sitten
des jeweiligen Stammes ab. In der Regel
ſpie=
len Menſchenleben in dieſem Millionenreich
eine geringere Nolle als die kleinſten
Handels=
werte.
Aus den unwegſamen, ausgeſtorbenen
Felſen=
tälern, aus romantiſchen, hängenden
Berg=
neſtern brechen ſie hervor, überfallen die
Mit Ketten gefeſſelt, die
Schand=
tafel um den Hals
die Strafe für Ueberfall und Naub
in China.
Links: Romantiſche, nicht ganz
ungefährliche Begegnung
mit einem Bewohner der
Berg=
provinz Yünan.
Reiſenden, rauben und führen mit,
was ihnen wertvoll ſcheint — und
wie ein Spuk iſt ſchon kurz darauf
alles verſchwunden und die Sonne
Aſiens ſengt die einſame Straße.
Piratenzoll
am Jang=tſe=kiang.
Die Kapitäne, erfahren auf
chineſiſchen Gewäſſern, die mit
ihren Schiffen einen der mächtigen
Ströme des Reiches der Mitte
be=
fahren wollen, gehen an der
Mün=
dung vor Anker und ſuchen in
einem Küſtenort die Verbindung
mit einem „Agenten‟ Erſt wenn
ſie für einen Betrag, der einen
hohen Prozentſatz des Wertes ihrer
Schiffsladung und Fracht ausmacht,
erlegt haben, bekommen ſie einen
kleinen, grünen Wimpel, der
un=
ſcheinbar neben der Flagge gehißt
wird.
Piratenzoll
Es beſteht eine gewiſſe Wahrſcheinlichkeit, daß
Schiffe mit dem grünen Wimpel unangefochten
ſtrom-
auf- oder abwärts gelangen und ihren
Beſtimmungs=
ort erreichen. Sie können verhältnismäßig unbeſorgt
ſein, wenn ſie auf den vorübergleitenden, harmloſen
Siſcherdſchunken, auf denen träge, zerlumpte
Geſtal=
ten liegen, ebenſo merkwürdige bunte Lichter
auf=
blitzen ſehen wie an den unwegſamſten Stellen der
zer=
klüfteten Ufer. Dieſer „Signaldienſt” gilt vermutlich
dem „Fremden”, der ein paar Seemeilen hinterher
kommt und dem die Bedeutung des grünen Wimpels
nicht bekannt iſt.
Worauf ſehen es die chineſiſchen Flußpiraten ab?
Auf Waffen in erſter Linie, denn Militär und
Poli=
zei ſuchen ſtändig Händel mit ihnen, liefern ſich
regel=
rechte Schlachten. Dann auf die Ladung und ſchließlich
auf die Menſchen. Man darf nicht vergeſſen, daß
der zweifelhafte Nuhm, den „Menſchenraub”
aus erpreſſeriſchen Gründen „erfunden” zu
haben, China gebührt. Der eigentliche Ausdruck
dafür iſt ja auch „ſchanghaien” — und Amerika
li. fert mit ſeinem berüchtigten „kidnapping” im
Grunde nur ein ſchwaches Plagiat—
„Blau und Rok”.
Ja, die Regierung nimmt den Kampf mit dem
Verbrecherunweſen auf. Aber der Erfolg—
der Erfolg iſt ſchwach. Noch immer iſt das
Haupt der chineſiſchen Flußpiraten — man
mun=
kelt, daß es ſich um eine Frau handelt! — den
hohen Behörden unbekannt, geſchweige denn,
daß man daran denken könnte, es unſchädlich
zu machen.
Es ſcheint viel eher, als ob auch dieſer Sweig
des Verbrechertums der ungeheuren
Organi=
ſation angegliedert iſt, die unter dem Namen
„Blau und Not” bekannt iſt. Sie gilt als die
ſtärkſte Macht in China und ein Kampf gegen
ſie gleicht einer Danaidenarbeit, denn die
eigent=
ichen Drahtzieher und Nutznießer vermutet man
an hohen und verantwortlichen Stellen ...."
Krieg auf eigene Fauſt — Feldzüge der
Heneräle unter privater Flagge, Bergvölker
und Wüſtenbewohner, die von Naub und
Ueber=
fall leben, Piraten im Gelben Meer und auf
den mächtigen Strömen des Neiches der Mitte,
und ſchließlich das Verbrecherunweſen der
gro=
ßen Städte von Weltgeltung — — das alles
gehört untrennbar zu dem Gegenwartsbild des
Rieſenreiches und ſeines Dreihundertmillionen-
Volkes, das man einmal den „ſchlummernden
Koloß” nannte.
Aber auch dieſe Erſcheinungen ſind nur als
Sumptome der ſtändigen, unterirdiſchen Gärung
zu werten, die einen noch deutlicheren
Aus=
druck in den ſtändigen fernöſtlichen Konflikten
finden und als Vorboten des großen Sturmes
gelten, der den ſchlummernden Koloß erwecken
wird . . ."
Wie dieſes Erwachen ausſehen wird? Die
„gelbe Gefahr” wurde wieder und wieder
er=
wähnt. Europas Bemühen, als „überalteter”
Erdteil ſich zu verjüngen, ſteht ihr
gegen=
über ..
V. von Engelhardt.
Bild links:
Begehrte Beute für Räuber und Wegelagerer,
das typiſche Laſtfuhrwerk des tibetaniſchen Hochlandes.
Gekarnte Munikion
verſchwindet im Inneren des Piratenſchiffes.
Ein Blick
in eine der
gemütlichen
Bauernstuben,
in welchen
unsere
Vor-
fahren im
Odenwald
einst wohnten.
Neben dem
Spinnrad, als
Erbstück
vieler
Gene-
rationen, die
Kinderwiege
und das
hoch-
getürmte
Bauernbett.
Aufnalmen aus
dem Odenwald-
Museum in
Darmstadt
Jahrhundertelang war eine der
Hauptarbei=
ten aller deutſchen Frauen und Mädchen: das
Spinnen des Flachſes und der Wolle.
„Selbſt geſponnen, ſelbſt gemacht,
Iſt die beſte Bauerntracht!”
Dieſe alte Bauernregel galt für alle Stände,
nur daß die Spinnarbeit ſich in ſpäteren Seiten
auf dem Lande länger erhalten konnte; den
Stadtfrauen wurde es leicht gemacht, fertige
Waren zu beziehen, die Landfrau dagegen
ver=
fügte immer noch über das ſelbſterzeugte
Mate-
rial: Flachs und Schafwolle.
Am liebſten traf man ſich auf dem Lande in
den Spinnſtuben, die nach den Gegenden
Deutſchlands verſchieden benamſt wurden:
Spinn=, Kunkel=, Licht= und Hoſtuben oder auch
Heimgarten genannt wurden; bei der
gemein=
ſamen Arbeit entwickelte ſich ein edler
Wett=
ſtreit. Wer eine Spule nicht abgeſponnen hatte,
durfte an den Scherzen nicht teilnehmen.
Volks=
lieder, Märchen und Sagen wurden uns durch
die Spinnſtuben erhalten; denn in Geſellſchaft
erzählte es ſich beſſer, aber auch die Arbeit ging
flinker vonſtatten und dazu kam die
Licht=
erſparnis. Uebrigens in engſter Beziehung
ſtan=
den ſtets Spinnſtube und Fenſterln, denn die
Burſchen brachten die Mädchen mit den
Spinn-
rädern bis vor das Haustor, in dem man
Spinnſtube abhielt; erſt einige Stunden ſpäter
durften ſie zu Beſuch kommen und dann
be=
gannen allerlei Scherze, mitunter wurde ſogar
getanzt. Am Chomastag, den 21. Dezember,
war dann Schluß aller Spinnſtuben; da
trak=
tierten die Burſchen die Mädchen mit Bier
und Heringen und Würſten; im Badiſchen war
man ſehr üppig, da gab es mitunter ſogar
Gänſebraten. Und von dem Cag an bis zum
6. Januar mußte das Spinnrad ſtilleſtehen.
Das Spinnen gehört zu einer der älteſten
Arbeiten und iſt deshalb eng verknüpft mit
alt=
germaniſchen Sitten und Gebräuchen, das
zei=
gen allein die vielen Cage, an denen
Spinn=
arbeit nicht erlaubt war. So durfte man am
Donnerstag und Sonnabend, in den 12
Näch=
ten, an Faſtnacht, Johannis, Michgelis uſw.,
das Spinnrad nicht drehen. Wenn es aber
ab=
ſolut notwendig war, dann mußte man in
Oſt=
preußen eine Brotkruſte in den Mund nehmen,
dann wurde jeder Schaden vermieden.
Beſon=
ders zur Seit der zwölf Nächte, zwiſchen
Weih=
nachten und dem 6. Januar, mußten die
wich=
tigſten häuslichen Arbeiten ruhen; es durfte
Unten; Flachs,
gesponnener
Faden und
Garn,
Hechel-
kamm und was
sonst noch zur
Fachs-
verarbeitung
gebraucht
vurde.
nichts „umgehen, ſich kein Nad drehen”, denn
der wilde Jäger ging um. Aller Flachs mußte
abgeſponnen ſein,, ſonſt kam die Frigg oder Frau
Holle und zerzauſte das Garn und zerkr. jte die
Spinnerin. Dieſe Anſicht war allgemein über
ganz Deutſchland verbreitet.
Die germaniſchen Göttinnen wurden
ver=
trieben. Das Chriſtentum hielt ſeinen Einzug;
Maria, die Himmelskönigin, nimmt den Platz
der Frigg und Holle ein. Aber die heidniſchen
Vorſtellungen laſſen ſich nicht vertreiben.
Maria iſt in ſchneeweißes Linnen gekleidet mit
dem blauen Mantel, den auch die germaniſchen
Göttinnen trugen. Sagen, Märchen,
Kinder=
reime weiſen darauf hin. Während man heute
noch in Holſtein im Herbſt ſagt: „Die Metten
haben geſponnen”, wenn die Sommerfäden des
Herbſtes fliegen, nennt man ſie in
Süddeutſch=
land „Marienfäden”
Die drei Nornen, die Schickſalsfrauen:
Ver=
gangenheit, Gegenwart und Sukunft, ſaßen
unter der Welteſche und ſpannen; die
germani=
ſchen Gottheiten waren die Schutzherrinnen der
Spindel.
Wenn in Waldeck Kinder kränkelten,
brach=
ten die beſorgten Eltern Wolle und Brot
un=
er einen Wacholderſtrauch:
„Ihr Hollen und Hollinnen,
Hier bring’ ich euch was zu ſpinnen
Und was zu eſſen.
Ihr ſollt ſpinnen und eſſen
Und meines Kindes vergeſſen!”
Mit den Gaben verſuchte man die böſen
Geiſter zu beſänftigen und zu beſchäftigen; es
waren die Erinnerungen an die alten
Opfer=
gaben.
In den alten deutſchen Hochzeitsgebräuchen
waren Nocken und Spinnrad von
außerordent=
lich großer Wichtigkeit; war doch bei den alten
Germanen von altersher die Kunkel das
Sinn=
bild der Frau, der Spieß das des Mannes ge=
weſen. Eine Ehebrecherin wurde von Hau
Hof vertrieben, nichts von allem Eingehre
ſtand ihr zu, nur die Kunkel, das war ſolb
ſtändlich, die durfte man ihr nicht vorenth
In wieviel deutſchen Märchen ſpiel=
Spindel die Hauptrolle, nicht allein im 9
röschen, ſondern in manchen anderen, w mo
Schweſter oder Prinzeſſin durc, ihren
Bruder oder Geliebten erretten kann
Ein ungemein intereſſantes Kapitel a.
der Einfluß des Vhythmus der Bewegur
Spinnrades auf die deutſchen Muſiker des
gen Jahrhunderts: vor allem bei Nichard
ner in dem wundervoll bewegten Cho
Spinnerinnen im „Sliegenden Holländer
Schubert in ſeiner Vertonung des Gretol
des „Meine Nuh’ iſt hin” und bei Lortz,
„Waffenſchmied”.
E. Kerſt
Das ſchwwarze Eichhorn
on Gerhard U
Die Nacht iſt lau. Swiſchen den
Häuſer=
blöcken ſchwadet die ſteinwarme Sommerluft,
gefüllt mit dem honigſüßen, betäubenden Dufte
der blühenden Linden, und wogt mit leiſem
Wellenſchlag durch das weitgeöffnete Senſter.
Wer vermag die Augen zu ſchließen? Immer
erſcheinen die blühenden Linden auf der
Netz=
haut and wehren wie eine hohe Brüſtung das
Hinübergleiten ins Meer des Schlafes. Die
Linden im Crubel der Verkehrsſtraße,
licht=
überſchüttet von praller Sonne, flirrendes Laub
im ſtaubigen Wind und volle Blütenbüſchel mit
pergamentenen Segelblättern, beſucht von
em=
ſigen, ſummenden Bienen — ſo ſtehen ſie im
Cag.
Aber jetzt iſt doch Nacht, und du willſt
ſchlafen. Da entfacht ſich der Duft wie in ein
Labyrinth mit Gängen und Kammern.
Ver=
gangenheit haucht dich an in der Flucht der
vielen Flure. Wie unendlich mannigfaches
Ge=
ſchehen hann in einem Dufte gefangen ſein.
Ich war wohl neun Jahre alt. Wir
wohn=
ten damals in einem kleinen Gebirgsort, der ſich
mit ſeiner Bezeichnung Stodt zwergenhaft
komiſch ausnahm. Sur Seit der Lindenblüte
waren wir Schulbuben ebenſo eifrig wie die
Bienen, aber mit Crittleitern, Aſthaken und
linnenen Beuteln. Wir pflückten und brachten
ſie der Mutter, die ſie auf Kuchenblechen
aus=
breitete und in die Sonne ſtellte zum Crocknen.
Das wurde dann neben Brombeer= und
Wald=
erdbeerblättern der Ceevorrat für den Winter.
Es war ein Sonntag, und jegliche Arbeit
ruhte, auch das Lindenblütenpflücken. Der
weiße Anzug mit dem Matroſenkragen, der
ge=
haßt wurde wie kau ein Kleid, hätte ſolche
Beſchäftigung ohnehin verboten. Wir hatten
Mittag gegeſſen, meine Eltern legten ſich
ſchla=
fen, und ich entwiſchte zur Cür hinaus zu
mei=
nesgleichen. „Ein ſchwarzes Eichhörnchen”
hörte ich meine Kumpane rufen. Sie winkten
mir drüben vom Anger des Volkmann=
Bauern, wo die ſieben großen Lindenbäume
nebeneinanderſtanden. Ich rannte hinüber.
Wirklich, ein regelrecht ſchwarzes Eichhörnchen
ſaß auf einem Aſt inmitten der Lindenblüten.
Es mußte ſich von den Bergwäldern hierher
verirrt haben. Aber noch niemand von uns
hatte weder dort noch irgendwo anders ein
ſchwarzes Eichhörnchen geſehen.
Der breitſchultrige Seffe kam, der Knecht
des Volkmann=Bauern, bli kte hinauf in der
Nichtung unſerer deutenden Arme, warf den
Stummel ſeiner Sonntagszigarre weg, ſpuckte
aus, rieb ſich vergnügt die Hände und rannte
zurück zum Gehöft. Mit etlichen Holzſcheiten,
Reiſigbeſen und einer Miſtgabel war er bald
wieder da. Die Beſen verteilte er, die
Miſt=
gabel ſtach er in die Erde, und mit kräftigem
Schwung wuchtete er das erſte Scheit hinauf
gegen das Eichhörnchen. Noch ehe der
Knüp=
pel die Höhe erreicht hatte, war das Cierchen
flugs bis ans Ende ſeines Aſtes gelaufen und
faßte in behendem Sprung einen Sweig der
Nachbarlinde in dem Augenblick, als das Scheit
in die Blüten brach dort, wo es eben geſeſſen
hatte. Es wäre ſicher getroffen worden, denn
der Seffe hatte einen ſicheren Wurf. N1
wippte es für eine kurze Spanne mit der
nen Sweige durch, griff nach einem ſtä
nach einem Aſt und jagte von Aſt zu Aſt
in die Krone der Linde, bis es unſeren
entſchwunden war. Der Seffe hatte nock /o
zwei Holzſcheite nachgeworfen, die jetz ſen
weniger hatten treffen können. Eins fie ſi.
im Wirbel der abgeſchlagenen Blüt fro
Blätter, das andere hatte ſich querge
den Sweigen und blieb oben.
Mir klopfte das Herz in fiebernder Eo
gung. Auch mich hatte der Caumel dend.
ergriffen, doch meine Spannung war zw iſt
und meine Wünſche neigten zu dem Eich H0
hin. Sie werden es niemals erhaſchen
ich, denn es iſt flink. Aber neue 2X
waren hinzugekommen, ein paar Lehrli aun
noch ein Knecht, und der Seffe hatte /
Bil=
der erglüht. Für jede Linde beſtimte Faen
Mann. Noch mehr Knüppel wurden j. d.
geholt und auch noch Beſen. Erwachſe
zait=
ten ſich hinzugeſellt, angelockt von den I4
Geſchrei. Holzſcheite flogen, die Burſch Lei.
terten um ihre Ehre. Jedoch das Eichl7
kam jeder Liſt zuvor, es hielt ſich TOe
Außenzweigen, war plötzlich im Wir (Oe
einen, plötzlich in dem eines anderen rries
und blieb in ſtändiger Bewegung. De toße
buſchige Schweif flatterte hinter dem z Een
Körper her, wenn es für Augenblicke 1Bar
wurde.
Der Oluhlteg
Von Adolf Obée.
Auf dem Mühlſteg ſtehen zwei Männer,
Müller Loonhardt und Matthys, der
Schrei=
ner und Holzhändler. Beide halten die Hände
in den Caſchen, damit man die geballten Fäuſte
nicht ſieht; ſie ſprechen mit unterdrückten
Stim=
men zu einander, obwohl arch das laute Wort
nicht vernehmlich geweſen wäre, denn unter
dem Steg ſtürzt das Waſſer brauſend nieder
auf das ſchwere Eichenrad und ſtrudelt
weiß=
kochend den Mühlgraben hinab. Eine
durch=
ſichtige Nebelwand aus Waſſerſtaub weht vom
Mühlrad empor, ein zartfarbiger, luftiger
Regenbogen durchzieht ſie, tauſend winzige
Lichtfünkchen blitzen darin. Der Steg iſt feucht
und glatt, iſt ſchmal, ſchwankend und federnd;
nur ein ſchwaches Geländer ſäumt ihn. Kein
Unberufener durfte ihn betreten, und gerade
hier hatte Matthus den Müller erwartet, hier
auf dem wiegenden, ſchmalen Brett, wo
Leon=
hardt nicht an ihm vorbeikonnte, wo er
ſtill=
halten mußte, nicht einmal heftig werden durfte,
denn vom Wohnhaus und von der oben
vor=
beiführenden Landſtraße aus konnte man die
beiden ſtehen ſehen, und man würde, gefragt
haben, was denn zwiſchen ihm und Matthus
vorgefallen ſei.
Wohl fünfzehn Jahre waren vergangen ſeit
der Seit, wo Müller Leonhardt die Kriſe der
dritten Generation durchzukämpfen gehabt hatte
und in Gefahr geweſen war, den ererbten
Be=
ſitz im Stiche laſſen zu müſſen. Damals war
Matthys, der Schreiner, mit einem Vorſchlag
zu ihm gekommen, und der Müller, ein
red=
licher Mann, hatte ſich nach ruhelos
durchſorg=
ten Cagen und verzweifelten Nächten ſchließlich
bereit finden laſſen. Es war wehl kein
Verbre=
chen geweſen, kaum ein Vergehen nach den
An=
ſchauungen einer verwilderten Seit. Cauſende
hätten jeden verlacht, der au.h nur eine Minute
B=denkzeii gefordert hätte. Viel hatte der
Müller nicht gehabt vom Ertrag dieſes
Ge=
ſchäftes; zwei Drittel hatte Matthys für ſich
gefordert, aber was Leonhardt geblieben war,
hatte genügt, ihn die ſchlimmſte Seit überſtehen
zu laſſen. Dann hatte er ſich, zäh und langſam,
in die Höhe gearbeitet und war längſt ein
wohl=
verſorgter und angeſehener Mann, der
Ge=
meinde= und Ehrenämter verſah und von den
Regierungsſtellen in allen Fragen des ndlichen
Bezirks zu Nate gezogen wurde.
Matthus, dem Schreiner, war es nicht ſo
wehl gelungen. Großmäulig und prahleriſch,
aber im Grunde träg und hohlköpfig, hatte er
ſich in den Wirren einer bedenkenloſen und
lie=
derlichen Seit wohl zu bewegen und zu
behaup=
ten gewußt. Damals hatte er ſich als
Holzhänd=
ler aufgetin, an große Geſten, le ites Neden,
gutes Leben gewöhnt und ſeiner Meinung nach
eine anſehnliche Nolle geſpielt. Mit der
wieder=
kehrenden Ordnung jedoch wußte er durch aus
nichts anzufangen. Wenige Jahre hatten
ge=
nügt, aus dem anſpruchsvollen Großſprecher
einen nutzloſen, ſchon halb verkommenen
Cage=
dieb und Crinker zu machen.
Als es ſo weit war, kam ihm der Gedanke,
daß es dem geachteten und angeſehenen Müller
nicht lieb ſein könnte, an jenes alte Geſchäft
er=
innert zu werden, und ſo war er denn, anfangs
ſelten, dann in immer kürzeren Abſtänden in der
Mühle erſchienen, hatte zuerſt beſcheiden um
kleine Darlehen gebeten, dann unbeſcheiden
größere verlangt und zuletzt unter der Drohung,
er werde alles bekannt machen, wenn der
Mül=
ler ihn abweiſe, eine beträchtliche Summe
ge=
fordert, mit der er wie er ſagte, auswandern
wolle. Erſt bei dieſer letzten Forderung hatte
Müller Leonhardt getan, was er bei der erſten
verſäumt hatte: der Schreiner war aus dem
Hauſe gewieſen worden, aber Leonhardt war
doch in Angſt und Aufregung zurückgeblieben.
Matthys hatte den Seitpunkt gut gewählt;
weniger als je konnte der Müller jetzt Aufſehen
und Gerede brauchen, denn in der Mühle wurde
eifrig zu einer Feſtlichkeit gerüſtet: ſeine
Coch=
ter ſtand vor der Hochzeit mit einem
Guts=
beſitzersſohn. Jene alte Geſchichte, wenn der
Schreiner ſie jetzt wirklich unter die Leute
brachte, würde ein völlig anderes Geſicht be=
ommen. Wenn es nicht eine ganz
Tagen
ſeweſen wäre, ſo würde man ſagen u.
arum hatte dann der Müller ſo lang /T.
umpen den Mund geſtopft?
Ka
Matthus ſelbſt dachte zwar nicht
aran, ſeine Drohung wahr zu macher
Serl
zuviel au= jener dunklen Seit auf
—
ſolz. Aber eben weil er gar kein
Druckmittel beſaß, war ſeine Wut
Mißlingen des ſorglich vorbereitet!
ſchlages groß. Vom Wohnhaus, au
hinausgewieſen woroen war, hatte e
Muhlſteg hinunterbegeben und de
dort erwartet. Auf einen Auftritt un
Himmel war der ſicherlich nicht 9
vürde ihn erſchrecken und vielleicht
u der Meinung, es ſei Matthys v!
und damit zum Nachgeben bringen.
So ſtanden ſie ſich jetzt auf dem
Steg gegenüber, und obſchon ſie ſich
tanden, ſah Matthus doch an der
Müllers, daß auch dieſe Halunken
ehlſchlagen werde. Als er daher ob
Straße ein Fuhrwerk herankommen
ſchloß er ſich zu einem letzten Einſchi
verſuch: er nahm die Fäüſte aus 9
und ſchüttelte ſie, halb in wirkliche
erkünſtelter Wut, dicht vor des 24
ſicht, ihn dabei gleichzeitig gegen 9e
deländer drängend, das ſich gefal
außen bauchte.
„Angſthaſe.”
„Dann komm du doch rauf.”
Das Eichkätzchen ſchien zu merken, daß es
jer oben vor ſeinen Verfolgern ſicher war. &s
aß ſchon geraume Seit an derſelben Stelle, die
olzſcheite konnten es in dieſer Höhe nicht
er=
eichen.
Der Seffe war hinaufgeklettert mit einem
Feſen. Er mußte zeigen, was Mut iſt. Es
„rhielt ſich ſo, ein großer Bienenſchwarm hing
m Hauptaſt auf dem Wege zum Wipfel. Er
ußte, wie tückiſch dieſe unſcheinbaren Bienen
erden konnten, wenn ſie geſtört wurden beim
chwärmen, und das mochte ihm zu denken geben.
Nun war ich ganz dem Eichhörnchen
er=
ben, dieſem poſſierlichen Cierchen. Sch jubelte
mich hinein und zählte die Verfolger: zwan=
Mann konnten dieſem kleinen Geſchöpf
chts anhaben. Aber o weh: Ein Luftgewehr
ar aufgetaucht. Der Seffe kam ſtracks
her=
iter, nahm die Waffe und kletterte wieder
nauf. Ein Schuß. Das Kätzchen purzelte, die
leute ſchrie in wilder Begeiſterung, aber noch
elt es ſich an einem unteren Aſt. Ein Beſen
1 7g, und mit ihm kam das Opfer nieder. Alles
irzte ſich darüber her, doch einer behinderte
n anderen, das Kätzchen entkam, wohl mit
zter Anſtrengung, und war ſchon wieder im
ndenbaum, während zwei Burſchen ſich rauf=
7, weil ſie ſich gegenſeitig die Schuld gaben,
einander die Beute nicht gegönnt zu haben.
Sie hatten Blut an ihren Händen, Blut von
dem ſchwarzen Eichhörnchen.
In dem allgemeinen Cumult war auf den
Schützen nicht mehr geachtet worden. „Hilfe,
Hilfe!‟ Der ſtarke Seffe ſchrie um Hilfe.
Brüllend und um ſich ſchlagend rutſche der
maſſige Körper am Stamm herunter.
Um=
ſchwirrt von Cauſenden von Bienen, ſchlug er
und trampelte, brüllte, wälzte ſich auf dem
An=
ger, ſprang auf und rannte zum Gehöft.
Alle waren ſo vor Schreck erſtarrt, daß
keiner daran dachte, dem Ueberfallenen zu
hel=
fen, und keiner wagte es mehr, dem
verwunde=
ten Eichkätzchen nachzuſtellen. Stimmen wurden
laut von Gottesfügung. Ich zweifelte nicht
daran, und als ich abends in meinem Kaſtenbett
lag, ſtellte ich mir Orakel. Die Sproſſen an den
durchſägten Bettwänden hatte ich noch nie
ge=
zählt. Gerade Sahl ſollte bedeuten, daß das
Sichhörnchen am Leben bleiben werde, und
un=
gerade, daß es ſterben müſſe. Gerade Zahl.
Wie ſchlief ich glücklich ein.
Am anderen Cage ſah ich den Seffe mit
dickverbundenem Kopf, nur die Augen blickten
aus der weißen Packung. Aber mein Orakel
hatte mich betrogen. Das ſchwarze Eichkätzchen
war verblutet. Man hatte es noch am
Sonn=
tagabend tot neben dem Stamm gefunden, an
dem es zuletzt emporgeklettert war.
es stürzte sich darüber her, einer behinderte den andern und das Kätzchen entkam, doch in der Hitze des
Fechtes hatte man nicht bemerkt, daß der Bienenschwarm den Seffe auf dem Baum überfallen hatte, der
wild um sich schlug und schrie.
Der Lotſe bom Pelorus Ford
Man iſt leicht geneigt, Geſchichten, die von
rhen handeln, in das Neich der Fabel zu
ver=
iſen. Vielleicht liegt es daran, daß ſchon die
beſten Siſch=Geſchichten der Menſchheit
Das happig waren. Ob man nun an Arion
d ſeinen Oelphin denkt, oder an Jonas und
Walfiſch .. . . ſie ſind immer etwas dick
fgetragen. Wenn ich ihnen nun alſo von
em Siſch erzählen will, der mehr als zwanzig
hre lang als Lotſe ſich betätigt hat und ſo
rühmt wurde, daß das Parlament eines
mo=
nen Staates einen beſonderen Erlaß zum
Hutze dieſes Siſches herausbrachte . . . . ſo
be=
ichte ich, daß ſie zunächſt auch ungläubig
Heln werden. Und doch iſt dies keine Fabel,
dern eine verbürgte Catſache. Ich habe vor
rzem in Neu=Seeland noch 2 Schiffs=
Kapi=
ne geſprochen, die ihn häufig geſehen haben
d deren Schiffe er durch gefährliche Klippen
rchgeſteuert hat.
Neu=Seeland beſteht ja bekanntlich aus zwei
Teln, die durch die ſogenannte Cook=Straße
rennt ſind. Der nördliche Ceil der Südinſel
iſt wild zerklüftet und durch Riffe und ſtarke
Strömungen für die Schiffahrt ſehr gefährlich.
Schon Kapitän Cooks Schiff, die „Endeavour”
geriet im Jahre 1770 in große Gefahr und
wäre beinahe an den Klippen zerſchellt. Fährt
man von Wellington nach Nelſon ſo muß man
durch eine Unzahl von Niffen, Inſeln und
Klip=
pen durch, das Ende des Pelorus Sounds oder
Pelorus Fſordes. Hier war die Heimat unſeres
Siſch=Lotſen, dieſer Sjord gab ihm auch ſeinen
Nanen: Pelorus Jack, — ungefähr in den 90 Jahren hörte man das erſte Mal von ihm,
ein Schiffskapitän kam von einer Neiſe durch
den Pelorus Fjord und den French Paß zurück
und berichtete, daß ein größer heller Siſch,
ent=
weder ein Delphin von beſonderen Ausmaßen,
oder ein weißer Wal, am Eingang des Fjords
aufgetaucht ſei. Seine Leute hätten ihn zuerſt
harpunieren wollen, da ſie ihn zunächſt für
einen jungen Wal hielten. Er habe aber einige
weibliche Paſſagiere an Bord gehabt, die ein
gutes Wort für den Beſucher eingelegt haben
und ſo habe man das Leben des Beſuchers ge=
Leonh rdt erſchrak, auch er hatte das
Fuhr=
rk kommen ſehen; er nahm gleichfalls die
nde hervor und ſtieß ſie em Schreiner,
hef=
er als er gewollt hatte, vor die Bruſt. Mat=
Is, des Stehens und Schreitens auf dem
chtglatten Holz nicht ſo gewohnt, wie es der
üiller war, rutſchte aus, brachte die erhobe=
1 und geballten Fäuſte nicht ſchnell genug
runter, um ſich anklammern zu können, und
Ek unter dem Geländer hindurch vom Steg.
onhardt ſah ihn hinunterſchießen durch die
Eſtäubende Nebelwand und mit dem Ober=
=per auf das Mühlrad aufprallen. Das
wvere Nad ſchien nichts von der plötzlichen
ſt zu ſpüren. Weiter drehte es ſich unter dem
ruſenden Waſſerſturz und nahm Matthys,
ſich mit Arm und Schulter zwiſchen zwei
rdſchaufeln feſtgeklemmt hatte, mit hinab.
2ich darauf kam der Körper, von der
Dreh=
g wieder emporgetragen, auf der anderen
rke herauf, um abermals niederzugleiten, em=
—zuſteigen, niederzugleiten ..
Das Entſetzen abſchüttelnd ſprang Leon=
Edt mit zwei ſo wuchtigen Sätzen, daß der
ernde Steg ihn förmlich abſchleuderte, ans
er und rannte zum Doppelwehr hinauf, das
* Mühlgraben ſperrte und das Umgehungs=
-* freigab. Die hellen Cropfen rannen ihm
er das Geſicht, und das Herz ſchlug ihm
Eupf im Hals, als endlich das Brauſen des
Tenden Waſſers erloſch. Die Mühlknappen
kamen gelaufen, um zu ſehen, as es gebe; vom
W hnhaus her, von der Landſtraße herab
rannten Menſchen herbei, ein Saum
aufgereg=
ter Gaffer ſtand den Mühlgraben entlang. Von
Matthus war nichts zu ſehen. War das Nad
zufällig in dieſer Stellung ſtehen geblieben oder
hatte der Körper ſelbſt es durch ſeine Schwere
noch einmal niedergezogen — die beiden
Schau=
feln, zwiſchen denen der Schreiner feſtgeklemmt
war, ſtanden waſſerbedeckt im tiefſten Punkt.
Man mußte es vom Mühlwerk her mühſam
drehen, und damit war wenig gewonnen, denn
an das Nad war nicht leicht heranzukommen;
es lag, um die Kraft des Waſſers durch die
Liefe des Falles zu erhöhen, wohl vier Meter
unterhalb des Steges, und das Mühlgebäude
ſelbſt kehrte dem Waſſer nur eine malſive, allein
von der Nadwelle durchbrochene Steinmauer
zu. Ein Mühlknappe, notdürftig angeſeilt,
wurde vom Steg auf das Nad hinuntergelaſſen
und mühte ſich vergebens, den Körper aus der
Verklammerung zu löſen. „Axt und Säge!”
ſchrie er zu den über ihm Stehenden hinauf, und
als die erſten dumpfen Schläge in das eiſenharte
Holz fielen, ſagte im Saume der Gaffer eine
Stimme:
„Schade um das gute Eichenholz!”
Das war der Nachruf für Matthys, den
Schreiner und Holzhändler.
Fortan aber erging es Leonhardt
ſonder=
bar. Es traf ihn keine Schuld an dem Unglück;
rettet. Sehr zu ihrer
Ueberraſchung wardas
Cier aber nicht bald
wieder verſchwunden,
ſondern habe das Schiff
auf der ganzen Reiſe
durch den Pelorus
Fjord begleitet. Ja, ſie
ſeien ſogar unter dem
Eindruck geweſen, daß
der Wal ihrem Schiff
habe den Weg weiſen
wollen. Das Cier ſei
erſt verſchwunden, als
ſie am Ende des
ge=
fährlichen Fjords
an=
gelangt ſeien. — Dieſe
Geſchichte wurde
na=
türlich zunächſt als ein
richtiges Seemanns-
Garn bewertet. Als
ſich dann aber die
Be=
richte mehrten, daß ein
ſolches Cier ſich
wie=
derholt im Pelorus
Sjord gezeigt habe,
wurde man
aufmerk=
ſom und eine ganze
Reihe von Beſuchern
machten ſich auf, ſich
dieſes Wundertier
ſelbſt anzuſehen. —
Und ſelten wurden die
Beſucher enttäuſcht.
Kam das Schiff in die
Nähe von Chetwode
Osland, ſo ſtand ſchon
alles an der Neeling
und wartete auf Jacks
Ankunft. Bald ſah
man dann auch ſchon
ſeine ſpitze
Nücken-
gleiten — manchmal
ſprang er auch ſpielend
aus dem Waſſer — und in direkter Linie kam
er auf das Schiff zu, ſchwamm um den Bug
herum, unten durch, und ſchien in jeder Weiſe
ſeiner Freude Ausdruck verleihen zu wollen,
daß er wieder ein Schiff gefunden habe. So
ſchwamm er für einige Seemeilen vor oder mit
dem Schiff, um dann an einer beſtimmten Stelle
ebenſo plötzlich zu verſchwinden, wie er
aufge=
taucht war. Jahraus — jahrein tat er das,
mehr als zwanzig Jahre lang, und es ſind nur
ganz wenige Fälle bekannt, daß er ein Schiff
verpaßt hat. Auch die Dunkelheit hielt unſeren
Delphin nicht von ſeiner Lotſentätigkeit ab.
Auf den Nacht=Dampfern, die auf dieſer
Strecke verkehrten, gaben die Paſſagiere
ge=
wöhnlich Anweiſung, daß die Stewards ſie
wek=
ken möchten, ſobald Pelorus Jack aufgetaucht
ſei. Manchmal wurden ſie dann auch noch nach
Mitternacht aus ihrem Schlummer geweckt,
eilten an Deck und ſahen dann Jacks ſibbern
glänzende Nückenfloſſen um den Bug ziehen. Es
ſoll ein wundervoller Anblick geweſen ſein, wenn
man ihn nachts ſpielend aus dem Waſſer
ſprin=
gen ſah, — der glitzernde Leib in einem Regen
von Phosphor=Lichtern. — Später wurde er
auch viel photographiert, doch hat man ſelten
gute Bilder von ihm geſehen, da er ſtändig in
ſchneller Bewegung war.
Für geraume Seit war man ſich gar nicht
im Klaren, mit was für einer Art Siſch man es
eigentlich zu tun hatte. Man vermutete zunächſt,
daß man es mit einem weißen Wal zu tun
hatte, dann glaubte man, es ſei ein großer
Hai=
fiſch, aber ſchließlich wurde wiſſenſchaftlich
ein=
wandfrei feſtgeſtellt, daß es ſich um einen
blau=
weißen Delphin von 3—4 Meter Länge handelt,
mit ſtumpfer Schnauze und hoher ſpitzer
Nückenfloſſe. Man weiß auch leider bis heute
nicht, ob es ein Männchen oder Weibchen
war. — Die eigenartigen Gewohnheiten dieſes
Fiſches ließen natürlich bald eine Anzahl
Ge=
ſchichten und Fabeln entſtehen, beſonders unter
den Maoris, den Eingeborenen von Neu=
See=
land. Es drängen ſich ja einem auch
unwillkür=
lich Fragen auf, die ſchwer zu beantworten ſind.
er hatte, in augenſcheinlicher Lebensgefahr,
ge=
handelt wie das jeder andere auch getan hätte,
aber es war ein Menſch, den der abwehrende
Stoß ſeiner Hände ausgelöſcht hatte, ein
Menſch, deſſen Cod ſein Herz insgeheim
erleich=
terte. Das war’s.
Gleich in der erſten Nacht erwachte er
plötzlich aus traumloſem Schlaf, taſtete in
unbe=
ſtimmtem Angſtgefühl nach dem Lichtſchalter
und ſah ganz deutlich in der plötzlich
aufflam=
menden Helligkeit einen Schatten ſich zögernd
zerlöſen. Und dieſer Schemen verließ ihn nicht
mehr. Wo er ging und ſtand, fühlte er ihn
hin=
ter ſich, auf der ſonnenbeſchienenen Mühlwieſe
und den dämmernden Lagerböden, in
abend=
licher Stille wie beim lärmenden Mahlwerk. Es
begann aufzufallen, daß Müller Leonhardt ſich
ſo oft plötzlich umdrehte und erbleichend hinter
ſich ſah. Den Mühlſteg betrat er nicht mehr;
ſtets ſchien im weißſchäumenden Sturz etwas
Dunkles vorüberzugleiten.
Der Feſtabend in der Mühle kam heran.
Ein Stuhl blieb frei an der geſchmückten Cafel;
der Oberförſter konnte erſt ſpät von einer
Dienſtfahrt zurückkehren. Crinkſpruchbereit,
das Glas in der Hand, erhob ſich Müller
Leon=
hardt. Da ſaß auf dem leeren Stuhl ihm
gegen=
über Matthys, der Holzhändler, nicht ſchrecklich
anzuſehen, ſondern rotgeſichtig, prahleriſch und
aufgeblaſen, wie er in ſeinen beſten Cagen
aus=
geſehen hatte. Nur einen Augenblick lang. Er=
Holſe durchs Waſſer Sie wurden nach Mitternacht aus ihrem Schlummer geweckt, eilten
an Deck und sahen dann Jacks silbern glänzende Fückenflossen
um den Bug ziehen.
Oelphine leben doch, ſonſt nur in Schwärmen
oder ſogenannten „Schulen”, warum war dieſer
ein Einzelgänger? Wie wußte er es im voraus,
wenn ein Schiff herankam? Er ſchwamm den
Dampfern ſtets entgegen, wenn ſie zum Eingang
des Fjordes kamen. Und warum begleitete er
ſie ſtets dieſelbe Strecke? Erſchien beinahe ſtets
an derſelben Stelle und verſchwand auch faſt
immer an demſelben Punkt. Einige ſehr
nüch=
tern veranlagte Leute behaupten zwar, daß
Pelorus Jack nur zu den Dampfern kam, um
ſich an den am Schiffsboden ängeſammelten
Seetieren, Cintenfiſchen uſw., gütlich zu tun,
aber das ſcheint mir dann doch eine nicht bloß
ſehr unromantiſche, ſondern auch ungenügende
Erklärung. — Die Maoris, die den weißen
Delphin für einen Gott halten, behaupten, daß
er bereits ſeit vielen Generationen ſich im
Pe=
lorus Fjord aufhalte und daß er in einer unter
dem Waſſer gelegenen Höhle hauſe.
Der Oelphin wurde ſchließlich ſo bekännt,
daß ſich ſogar die Negierung von Neu=Seeland
mit ihm befaßte und im Jahre 1904 eine
Pro=
klamation erließ, wonach das Jagen von
Del=
phinen in der Cook=Straße für die Dauer von
5 Jahren verboten wurde.
Die Karriere unſeres weißen Delphins
en=
det leider ſo plötzlich, wie ſie angefangen hat.
Ein bekannter engliſcher Lord beſuchte Neu=
Seeland im Jahre 1912 und machte eine
ſpe=
zielle Fahrt nach Nelſon, um den berühmten
„Pelorus Jack” zu ſehen. Dort wurde ihm leider
mitgeteilt, daß der weiße Delphin
verſchwun=
den ſei.
Bis zum April 1912 kam er regelmäßig an
den Eingang des Pelorus Sjord und holte die
Dampfer .b. Dann verſchwand er plötzlich und
man ſah ihn nie wieder. Man weiß bi; heute
nicht, ob er getötet wurde oder ob er eines
natürlichen Codes ſtarb.
Die Maoris behaupten, irgend jemand habe
ihm nicht genügend Höchachtung erwieſen, er
„nehme übel” und habe ſich in ſeine Höhle
zu=
rückgezogen. Wer weiß, vielleicht haben ſie
recht y..
Hans 5. Richter.
bleichend und ohne einen Laut hervorgebracht
zu haben, ſetzte ſich der Müller nieder.
Wenige Cage ſpäter fuhr er in die Stadt
zu einem Anwalt, der ihn ſchon öfter beraten
hatte. Lieber wollte er alles auf ſich nehmen,
al: dieſes Leben weiterführen.
Der Juriſt, ein alter, vielerfahrener Mann,
ließ ihn ſprechen, ohne die Beichte mit einem
Wort zu unterbrechen. Als der Müller
er=
ſchöpft ſchwieg, ſagte er: „Daß Sie ſich nichts
Wirkliches vorzuwerfen haben, wiſſen Sie ſelbſt.
Aber es gibt Dinge, für die eine
Menſchen=
bruſt zu eng iſt. Vertraut man ſie einer zweiten
an — und das haben Sie ja nun getan — ſo
ver=
lieren ſie ihre böſe Kraft. Fahren Sie ruhig nach
Hauſe; Sie werden ſehen, daß nichts Sie mehr
behelligt.”
Der Müller ſah ihn an. Ein Glücksgefühl,
warm und ſchwerelos, ſtrömte in ihm auf. Er
ſchied ſchweigend.
Drunten auf der Straße ſah er ſich plötzlich
um. Ein blondes Kind ſtand hinter ihm und
ſchaute mit einem kleinen, fragenden Lächeln zu
ihm auf. Sonſt war nichts zu ſehen geweſen."
Daheim ſtieg er über die Mühlwieſe hinauf,
betrat den Steg und ſchaute auf das Nad
nie=
der. Ruhigen Herzens ſah er das Waſſer
ſchneeweiß fallen und ſchäumen, wie es ſeit
Generationen brauſend ſtürzte und brauſend.
ſtürzen würde noch Geſchlechter hindurch.
Erziehung zur deutſchen Frau
Es finden auch Nähkurſe ſtatt, damit
An der Spitze des Frauenwerks ſteht eine
Führerin, Frau Gertrud Scholtz=Klink,
die durch ihre bisherige Arbeit dafür bürgt,
daß das Begonnene, die Einheit der deutſchen
Frauen, bis in ſeine letzten Konſequenzen
durch=
geführt wird. Die Notwendigkeit der weiblichen
Führung ergab ſich durch die dem
Frauen=
arbeitsdienſt geſtellten Aufgaben:
Die Mädel durch Erziehung zur großen
Aufgabe als Hausfrau und Mutter gemeinſam
mit einer Ertüchtigung des Körpers und der
Seele zu einem lebenskräftigen,
gemeinſchafts=
gebundenen Frauengeſchlecht heranzubilden.
Durch die Uebernahme der Führung des
Deutſchen Frauenwerkes, der NS.=
Frauen=
ſchaft und des Amtes für Frauenſachen in der
Arbeitsfront iſt erſtmalig in der deutſchen
Frauenarbeit eine Einheit geſchaffen, wie
ſie bisher nie beſtanden hat. Die NS.=
Frauen=
ſchaft als Crägerin der nationaſſozialiſtiſchen
Idee ſteht führend über den Frauenverbänden.
Ihre Aufgabe wird die kulturelle und politiſche
Betreuung dieſer Verbände ſein, während
dieſe ihren Fachgebieten entſprechende Arbeiten
leiſten.
Ein beſonders wichtiges Kapitel innerhalb
des Deutſchen Frauenwerks iſt der
Reichs=
mütterdienſt. Deutſchland braucht Mütter,
die überzeugt ſind von ihrer hohen Aufgabe,
und die ihren Kindern und der Allgemeinheit
VOM DEUTSCHEN FRAUENWERK
ein Leben vorleben, wie es einer deutſchen Frau
würdig iſt. Beſondere Bedeutung fält hier der
Mütterſchulung zu.
Cräger dieſer Mütterſch=lung ſind die NS.=
Frauenſchaft, der Evangeliſche Mütterdienſt im
Frauenwerk der Deutſchen Ki.che, die
Reichs=
gemeinſchaft Deutſcher Hausfrauen, die Deutſche
Vereinigung für Säuglinge und
Kleinkinder=
ſchutz und der Deutſche Fröbelverband. In der
Mütterſchule werden alle Fragen vom
prakti=
ſchen Leben beſprochen, alle Fragen der
Ge=
ſundheitslehre für Mütter und Familie, der
Kindererziehung und Haushaltsführung.
Welche Chemen werden denn in den
Mütter=
ſchulen behandelt? Grundlage für alles bildet
unſere nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung.
Frau Gertrud
Scholk=Klink
die Führerin des
Deutſchen
Frauen=
werks, der NS.=
Frauenſchaft u. des
Amtes für
Frauen=
ſachen in der
Deut=
ſchen Arbeitsfront
die Frau Ausbeſſerungen in Wäſche und
Klei=
dern vornehmen und für die Kinder Kleider
ſelbſt nähen kann.
In dem vielſeitigen Lehrplan wird die
Mut=
ter beſonders auf alles aufmerkſam gemacht,
was der ſeeliſchen und körperlichen
Ertüch=
tigung des Kindes dient. So werden über
Pflege, Ernährung und Lleidung, ebenſo über
die Erziehung Vorträge gehalten. Die junge
Alutter wird die Kinderſpiele lernen, die
Kinderlieder, man macht ſie auf den
Leſe=
ſtoff aufmerkſam und auf alles, was das Kind
intereſſiert.
Ebenſo wird nicht vergeſſen, die Mutter in
der Geſundheits= und Krankenpflege
auszubil=
den, denn die Mutter iſt auch die
Kranken=
pflegerin in der Jamilie. Man gibt ihr
Ratſchläge zur Geſunderhaltung, macht ſie auf
die Kinderkrankheiten aufmerklam, ſie lernt
auch die Krankenkoſt zubereiten.
So werden jetzt überall im Deutſchen Reich,
beſonders in den Großſtädten, Mütterſchulen
Vom Nährwert unſerer Lebensmittel . . .
Auch die Cheorie bleibt nicht grau, wenn ſie einmal ſpäter dazu dienen ſoll, der Hausfrau
dabei zu helfen, das Volksvermögen richtig zu verwalten.
Die vielgeliebten vierbeinigen Söglinge
Auch Stalldienſt gehört zum Arbeitsplan
der jungen Hausfrauen=Lehrlinge
Darum wird die Frau mit Erblehre und
Erbpflege vertraut gemacht, ſie muß das
deutſche Necht kennen lernen, ebenſo wie das
deutſche Brauchtum und die deutſchen Feſte.
Sehr wichtig iſt aber auch, daß die Mutter eine
vernünftige Haushaltsführung erlernt.
Dieſe iſt mit die Grundlage für das
Wohl=
ergehen der Familie. Sehr viele Frauen und
Mädchen ſtehen jahrelang im Beruf und haben
keine Gelegenheit zu praktiſcher Betätigung im
Haushalt. Deshalb werden in den Schulen
Kochkurſe eingeführt und den jungen
Mäd=
chen und Müttern eine vernünftige Subereitung
gezeigt. Auch über Nährwert werden praktiſche
Beſprechungen abgehalten. Nicht jede Frau
bringt das Catent mit ſich, eine Wohnung
be=
haglich und gemütlich zu geſtalten. In den
ein=
zelnen Kurſen werden Winke gegeben, wie man
mit den beſcheidenſten Mitteln ſein Heim
ge=
mütlich geſtalten kann. Auch über den Einkauf,
die zweckmäßige Einteilung des
Wirtſchafts=
geldes und eine kleine Buchführung wird
ge=
ſprochen werden, damit die Hausfrau in der
Lage iſt, Ein= und Ausgaben in ein
vernünf=
tiges Verhältnis zu bringen.
errichtet, auch auf dem Lande finden
vierzehn=
tägige Mütterſchulungskurſe ſtatt, ſogenannte
Wanderkurſe.
Selbſtwverſtändlich unterſtehen die Lehrkräfte
der Aufſicht der Reichsarbeitsgemeinſchaft, die
der Cräger der einzelnen Mütterſchulungskurſe
iſt. Jedenfalls wird der Mütterdienſt ſich zum
Segen für die Mütter und auch für das Volk
und Staat auswirken, denn er umfaßt alle
Maßnahmen, die für die Fürſorge und den
Schutz getroffen werden.
Die Müttererholung, die
Entſpan=
mung der Mutter vom Alltagsleben und der
Samilie, iſt Aufgabe der NS.=Volkswohlfahrt.
Annemarie Lancken.
Dar Morgan
Aus demFahrtberict einer
Darm=
ſtädter Obertertianerin.
Es war noch ganz früh, da bin ich im Selt
aufgewacht, weil ich fror. Die Decke war mir
weggerutſcht. Neben mir ſchlief Marianne. Sie
atmet ganz tief, ſo, wie wenn die Curnſe
„Cief atmen” ſagt. Ueber mir war das 3.
ſammengeknöpft, und ich konnte dure
Knopfloch einen blaſſen Stern ſchimmern
Da überkam mich plötzlich die Luſt, rau me
dem Selt zu gehen und in den Morgen z. —
ken. Leiſe, ganz leiſe kroch ich aus dem S
ſack, ſtieß aber an den Spirituskocher.
irgendwo heimtückiſch im Einſtern lauer: Fd
jetzt natirlich einen ganz gemeinen
machte. Sum Glück hat Marianne einen /
Schlaf; ja ich behaupte ſogar, daß er in
chen des Murmeltiers ſteht.
Endlich war ich draußen. Ach, das
ſchön. Der Morgen dämmerte fahl hint o=
Bäumen. Und ſcheue, matte Sterne bkon
auf dem grauen Himmel. Vor mir we.
Cal. Es dehnte ſich weit aus, und graus bol
drängten ſich und wogten darin. Das Do oge
da unten lag, und in dem wir geſtern end
Waſſer geholt hatten, konnte ich nicht ven
Ein ſchmaler Weg führte am W. mnd
entlang. Die tiefen Nadſpuren, waren mil,
überwachſen; es ſah aus wie eine ve
Wunde. Sch ging mit den Weg fort. V
taunaſſen Gras wurden meine Füße feut Bo
war wie ein Bad. Plötzlich machte de B
vor einem Anſtand halt, und weil ich mir Gi
dort oben den Cag zu erwarten, klett
hinauf. Da ſaß ich in lauter ernſten und
miſt=
len Sichtenhäuptern. Es roch nach Erfund
Cieren vom Walde herauf. Ab und zu ſchte
etwas im Gehölz. Manchmal erwachte de Bü
in den Bäumen und ſang ein kleines, v
Hlo=
fenes Lied. Dann verſtummte er wiel und
nur ein verträumtes. Wehen blieb ne ſeit
kurze Seit. Im Oſten rötete ſich lang! de
blaſſe Himmel. Es war ein freudiges 2/5ch
wußte, daß ein ſchöner Cag folgen ſol /Die
Wolken zerteilten ſich. Sie wurden Den,
orange, grünlich, grau mit lilbernen 2 Den
und braun mit gelben Nähten. Alle die be
klangen zuſammen in eine große, gIkige
Melodie. Dann kam die Sonne hinter de
Fol=
ken hervor. Sie gleißte und glühte 4 mir
war, als ginge ein Cor zum Himmel 4 un
lein Licht fiele auf die Erde. Doch ie nuſte
gleich die Augen zumachen. Soviel Glan, F2,
Die Nebel im Cal lichteten ſich. Sie Eden
dünn und weißlich. Bald ſchwebten ſie
ein
heller Rauch über den Feldern. Auch d Dor
hob ſich aus dem Nebel hervor. 21 den
Schornſteinen ſeiner Dächer wehtel lat
Nauchfahnen, und der Schiefer glänzte nriſt
der Sonne und die Siegelſteine lachten
do=
zwiſchen. Nun hatte die Sonne auch me
Ein=
ſamen Sitz erreicht. Warm lagen ihre Blen
um mich, und die Sichten dufteten 1 Toch
Honig. Zwei Eichhörnchen kamen dicht mich
heran und ſahen mich mit ſchwarzen, gl rdepf,
Augen an. Eichhörnchen haben Aus wil der
dicke, reife Wachholderbeeren. Dann ganfft”:
der Wald zu rauſchen. Leiſe erſt und drlaut kielſä
ter und mächtiger. Wie ein Meer. Und v Die
ein Singen und Klingen in ihm. Das nm de keir
Lieder all der Vögel. Swei Vögel ſt Ergel 10
ſich empor in den blauen Naum des Eneſßt
Die Spitzen ihrer Flügel leuchteten her M
Sonne. Es ſah frei und glücklich aus ſe!
fogen.
Die Luft war dünn und klar wie ei, Fl0
glocke über die Erde gedeckt.
Da klang ein Lied zu mir her. 2 aM
war aufgewacht. O. Cäler weit, o Höl Ta
lie. Und das paßte lo richtig zu al den f 00
kletterte von meinem Platz herunter Sl
zum Selt zurück.
Küchenzettel vom 3.—9. September:
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Gemüſeſuppe (Reſte), Gefüllte
To=
maten im Reisrand.
Dienstag: Reisſuppe, gebackene Kalbsfüßet),
Kartoffeln und Salat.
Mittwoch; Grünkernſuppe, Pilzgemüſe mit
Kartoffeln.
Donnerstag: Tomatenſuppe, Hammelfleiſch
grüne Bohnen, Kartoffeln.
Freitag; Kartoffelſuppe, gedämpften Fiſch,
Peterſilientunke, Kartoffeln und Salat.
Samstag: Grießſuppe, Kochfleiſch, grünes
Sößchen und Kartoffeln.
Sonntag: Fleiſchbrühe mit Eierſtich,
Kalbs=
nierenbraten, Blumenkohl, Kartofeln,
Pfir=
ſiche.
*) Gebackene Kalbsfüße. Kalbsfüße
werden weich gekocht, von den Knochen gelöſt,
zwiſchen zwei Brettern über Nacht gepreßt.
Dann werden ſie mit Ei und Weckmehl garniert
und in der Pfanne gebacken.
Gefüllte Tomaten zu dickem Reis.
Dazu werden große, feſte und möglichſt kernloſe
Tomaten abgerieben, ein rundes Deckelchen
ab=
geſchnitten und mit einem Teelöffel das
Frucht=
mark bis auf eine bleiſtiftſtarke Wand
ausge=
höhlt ſwird zu Suppe verkocht). Nun bereite man
von ½ Pfund gewiegtem Rind= und
Schweine=
fleiſch, walnußgroß geriebener Zwiebel, Salz und
Pfeffer nach Geſchmack und ½ Teelöffel Kümmel,
ſowie einer eingeweichten Semmel eine pikante
Fülle. Die gefüllten Tomaten werden dann in
Mehl gewendet und von allen Seiten in heißem
Fett angebraten. Mit knapp Salzwaſſer bedeckt
weichgedämpft, binde man die Soße mit etwas
Kartoffelmehl und reiche die Tomaten als Kranz
um dick ausgequollenen Reis gelegt und mit der
Soße übergoſſen und mit Peterſilie garniert.
Kaac
Schachnummer 587.
Aufgabe 787.
A. Chicco in Breſcia.
(1. Preis, Il Problema, 1933/II.)
h d t
Weiß zieht und ſetzt in zwei Zügen matt.
Prüfſtellung: Kh8 Db1 Td4, e5 Lf6 Sd1, e4,
Bg2, h3; Kf4 Ta4 Sd2, d6 Ba5, f7.
Aufgabe 788.
M. Havel in Prag.
(1. Preis, Iſſaeff Memorial, 1933.)
Weiß: Ka1 Da6 Tc5 Tg5 Lh4 Bf2 (6 Steine):
Schwarz: Ke1 La7 Le8 Bb4 Bd7 Be2 Be4
Bh2 (8 Steine).
Matt in drei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 783—786.
783. K. Laue. Weiß iſt ſtark genug, ſeine große Figuren zu
opfern, allerdings nicht mit 1. T432 wegen 1ig2l, aber mit
1. 7r3—141droht 2. D:e4F. 1. .. . l:g2 (.:14; B:f4)
2. Be4 (Da2, Dg8/X. Ein gefälliges Stücklein mit hübſchen
Damenwendungen.
784. 8. Nielſen. 1. T.e8—b6! Als Löſungszug geht nur
has Läuferopfer auf b6, wodurch die ſchwarze Pattſtellung
auf=
gehoben und dem ſchwarzen König zwei Fluchtfelder zugängig
werden. 1. . . . Ba74b6 2. B16! K14 3. Th4F; 1..
K142. Th4t 3. Ld8R: 1. .. . Kg5 2, L484 3. Th44.
3 Muſtermatte!
785. D. Nemo. 1. Dd5—d41 B11 Doder T) 2. Tg11-
1.... B111. oder 8 2. Dg11 ſauch 2, I.a 41 2 niedliche
Um=
wandlungsſpiele, 1. . . . K11 2. Dh4! (auch 2. Tf3!) Nk.:
t. e4z (e3)!
786. S. Boros, 1. Kh5—h6! S134 BdB4, B134)
2. I4. Einfache greuzſchachſpielel!
Löſerliſte: Leo Schott in Pfaffen=Beerfurth.
Hermann Schmidt in Darmſtadt, Oberleutnant
a. D. L. Ehrhardt in Darmſtadt (782—786 und
Partieſtellung 16).
Silbenrätſel.
Aus den Silben: a be bee bel ber bra
burg del den do dy e el eu ga ge gie
gicht hei kra kraut la le ment mu nei
nich o. pe pel pril ran ras re row ſa
ſchlan ſee ſta te ter tie up zent ſind 18
Wörter zu bilden, deren Anfangs= und dritte
Buchſtaben beide von oben nach unten geleſen,
ein Sprichwort ergeben. (ch ein Buchſtabe.) Die
Wörter bedeuten: 1 akademiſcher Lehrer, 2
auſtra=
liſcher Vogel, 3 Raufbold 4 Storchvogel. 5
Hand=
werkzeug, 6 ſchwediſche Univerſität, 7 Teil des
Hauſes, 8 Gewähr, Sicherheit, 9 deutſcher Strom,
10 Beerenobſt, 11 letzte Willenserklärung. 12
ſa=
genhaftes Meerungeheuer, 13. Nebenfluß der
Warthe, 14 Organ, 15 Monat. 16 Stadt in
Oſt=
preußen, 17 Heilpflanze, 18 Muſe.
Weſſen Heim?
Durch Umlegung von fünf Hölzchen erfährt
man den Namen des Heimbewohners.
Carl Deubel.
Auflöfung der Rätſel aus Nr. 34.
Rätſelaufgabe.
Waggerecht: 1 Alge 4 Huhn. 6 Leu,
7 Adel, 8 Salz 9 Eis 12 Rad. 15 Rebe, 16 Amme,
17. Dom, 18 Alle, 19 Eber
Senkrecht: 2 Lade, 3 Elle, 4 Huß. 5 Hals,
10 Idg 11 Seal 12 Rede, 13. Dame, 14 Imme.
Rückſichtslos.
„Nicht ein bißchen Rückſicht nimmt
im Hochſommer kommt man in Haft.
dann wegen beſonders guter Führung
Herbſt abgeſchoben!”
„Da kannſt Du Dich doch freuen!“
„Wieſo freuen? Ich verfüge doch
eine Sommerkluft!”
Kein Wunder. „Wenn ich rede.
ſtolz, „dann hören die Leute zu mit
Munde.” — Dann ſind Sie gewiß 2
bemerkte ſie gleichmütig.
Kalte Duſche. „Ach, wie ſüß Ihr K!
Er ſagte mir eben, ich ſei ſo hübſch.”
wir haben ſchon ſo lange Sorge um ſein
er muß unbedingt eine Brille bekomme
Das Wichtigſte. Der kleine Spiegel
iſt aber nicht richtig angebracht”, ſagt
gante junge Dame, die ihre erſte S
Führen eines Autos hatte. — „Ja. wa
nicht?” fragte der Lehrer erſtaunt. —
kann ja darin nur den Wagen hinter
und nicht mich!” erklärte ſie unzufried
rr ſ
S
E.
ſSekel
Druck Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389—2392. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr=
Diel
[ ← ][ ][ → ]onie führte.
Stickereien als Aufputz der neuen Kleider
emand iſt ſich darüber klar, warum
eigent=
eſe einſt im grellſten Lichtkegel geſtandene
ſo vollkommen in den Schatten geſtellt, ſo
n Vergeſſenheit geraten war.
e unrecht man daran tat, Stickereien zu
hen, beweiſt die „Verlegenheitsmode” der
Jahre, die (als teilweiſen Erſatz für
ei=Effekte) ihre Wirkungen lediglich aus
Naterial holen mußte, was
begreiflicher=
auf die Dauer zu einer ſehr ermüdenden
Man weiß allgemein, daß heuer Stoff zu
Beſuchskleidern verarbeitet, eine große Rolle
ſpielen ſoll, ſo daß wir uns in dieſem
Zuſammen=
hange auch mit der Möglichkeit der Anbringung
eigenartiger Stickereien in dieſem ganz
beſonde=
ren Falle befaſſen wollen.
Unſere erſte Skizze zeigt ein geſchmackvolles,
braunes Stoff=Modell, deſſen Oberteil und Aermel
in wird ſich unter dieſen Umſtänden gewiß
zundern, wenn ſowohl die Modeſchöpfer als
Sas Publikum den Gedanken einer Stickerei=
—nit heller Freude aufgriffen und im
Augen=
mJzuſagen „Hand=in=Hand=arbeiten”!
ckerei, iſt und war immer ein wichtiger
aktor, der der Frau ihren „perſönlichen
Sen” zu geben vermochte.
)e Stickerei erhebt ein Kleid über das All=
Se, gibt ihm etwas Charakteriſtiſches und
Dt jede Banalität aus, denn Stickerei iſt die
— aller Garnierungen, der künſtleriſcheſte
Aufputzeffekte, weil ſich hier hohe Zeichen=
„E6und feine Handarbeit vereinigen, ſo daß es
Erde.
Syerlich lohnt, auf dieſes Thema näher
ein=
hen. Sovi
Hn.
eten ſich,
ate kann es nicht dem geringſten Zweifel
10 ſchwedten ſE interliegen, daß die Herbſtmode im Zeichen
Feldern. Au9 kickerei ſtehen wird, weil ſich die großen
ausnahmslos entſchloſſen haben, dieſe
Rebel herver.
Dächer vell H2rung aufzugreifen.
Schiefer glank 2 Stickerei iſt natürlich auf die
nachmittäg=
lachtXind abendliche Mode beſchränkt, läßt aber
guch nE ige Möglichkeiten zu, da es ſowohl in der
„Fei=Technik, als auch in dem zur
Ver=
ing gelangenden Stick=Material größte
Hhſlung gibt.
rn wird nämlich heuer Woll= und
Garn=
ien, Metallfaden= und Pailletten=Arbeiten,
Hauptſache aber Perl=Stickereien ſehen,
erbeeren. Dr/imer vornehm und effektvoll und für die
Leiſe erſt u 1 chaftskleidung außerordentlich wichtig ſind.
2 Anbringung der Stickereimotive iſt heuer
ynerlei modiſche Vorſchriften gebunden, ſoll
Si er vor allen Dingen der Eigenart des be=
Siden Entwurfes richtig einfügen.
r zu zeigen, wie vielſeitig ſich dieſe Mode
rt und wie ſehr ſie dazu angetan zu ſein
= den Beifall der Frau von Geſchmack zu
en, wollen wir heute einige ganz neue
irfe beſprechen,
r ſind.
die als „Wegbahner” zu
eine ſchöne Stickerei in Form von verſtreutem
Herbſtlaub (das in vielfarbiger Wolle oder Garn
wiederzugeben wäre) ſehen laſſen.
Auch Kaſak=Effekte ſind für die Herbſtmode
ſehr bedeutungsvoll, werden aber nicht immer als
„geteilte Aufmachung”, das heißt als Rock und
Kaſak, aufgefaßt, ſondern derart behandelt, daß
die Kaſak ſozuſagen „im Schnitte des Kleides
auf=
geht‟. Der leichteren Verſtändlichkeit wegen
füh=
ren wir einen typiſchen Entwurf dieſer Art als
vorletzte Skizze vor Augen.
Oberteil, Ueberärmel und Tunik=Kaſak
wer=
den mit Stickerei verſehen, und zwar mit matten
Pailletten (die unter der Bezeichnung „
Seiden=
flitter” binnen weniger Wochen populär wurden
und für die neue Nachmittagsmode ſehr wichtig
ſind).
Die nun entſtandenen, einzelnen ſtiliſierten
Seidenflitter=Motive werden mit kurzen
Garn=
ſtichen derart überſtickt, daß ein eindrucksvolles
und nicht alltägliches Kunſtgewerbemuſter
ent=
ſteht.
Aus der Verbindung mit Metallfäden und
Perlen bildet man Stickereien von höchſter
Plaſti=
zität, die für eine gute Wirkung inſofern
ent=
ſcheidend iſt, als „flache”, alſo ausdrucksloſe
Stickereiornamente heuer grundſätzlich abgelehnt
werden.
Um die eben angedeutete „Relief=Wirkung”
noch zu ſteigern, werden ſolche Stickereien oft
ent=
ſprechend unterlegt und kommen dann als
„Kanten=Garnierung” vorzüglich zur Geltung und
ſind auf mantel=artig geſchnittenen Kleidern
ge=
radezu unwiderſtehlich.
Barocke Bogen= und Voluten=Zeichnungen
ent=
ſprechen dieſem Stil, der — wie dies unſere letzte
Figur erkennen läßt — ganz neue Möglichkeiten
andeutet und beweiſt, daß unſere Künſtler, in der
Abſicht, ſich von herkömmlichen Effekten
freizu=
machen, ſchönſten Eigenwillen bekunden.
Die Höchſtleiſtungen der Modell=Stickerei aber
werden ſicherlich bei den abendlichen Modellen zu
verzeichnen ſein, weil in dieſen Fällen ſchon das
wirkungsvolle Stickmaterial entſcheidend iſt.
Schimmernde Perlen, glitzernde Flitter,
effekt=
volle Metallfaden und Glas=Stiftchen und nicht
zuletzt: gut geſchliffene Straß=Steine, in denen
ſich das Licht tauſendfach bricht, werden ſich zu
einer Symphonie des Glanzes vereinigen.
Die geſtickte Sattelpartie eines abendlichen
Kleids, wie wir ſie im zweiten Bilde feſtgehalten
haben, iſt von unerreichter Wirkung und darf als
vorbildliche Feſtkleidung für die
Abendveranſtal=
tungen der nächſten Monate betrachtet werden.
Die ſo lange entbehrten Stickereien konnten
alſo Erfolge erringen, wie ſie auf modiſchem Ges
biete ſicherlich nicht allzu oft zu verzeichnen ſind.
Ein neuer Sieg des Kunſtgewerbes!
Willy Ungar.
je finden Sie
die Franſenmode?
n netter Gedanke, nicht wahr? Und endlich
I wieder etwas Neues, eine Idee, die die
mode würdig einleitet!
enn wir das Buch der Mode um viele
Sei=
trückblättern, werden wir finden, daß
Fran=
dann immer ſie auch auftauchten, erfolgreich
t, weil man ſich immer von Neuem von
bezaubernden, maleriſchen Effekt zu
über=
r vermochte.
Tatſache, daß ſie ſich trotzdem niemals
behaupten konnten, hat wohl ſeinen Grund
daß man glaubte, dieſe Mode übertreiben
äſſen, daß man — anſtatt ſich in gewiſſen
en zu bewegen, nach theatraliſchen Effekten
die aber — wie uns jahrelange Erfahrung
— das Ende jeder Mode ſind und jeden
Gedanken im Keim erſticken.
rs Publikum lehnt nämlich — trotz ſeiner
ucht nach Neuem — theatraliſche
Wirkun=
nſtinktiv ab, es will nur eine Mode, die
auffällt, die intereſſant, aber nicht „laut”
ne Mode, die ſich der heutigen Zeit anpaßt
ſen gegebenen Rahmen nicht ſprengt.
ienn alſo eine neue Franſenmode in Betracht
en wird, müßte man ſich von Anfang an
gewiſſe Zurückhaltung auferlegen und jede
treibung gefliſſentlich ausſchalten.
e Franſe läßt ſich bekanntlich auf jede
tierung einfärben, ſo daß die neuen
Herbſt=
mit Leichtigkeit zu berückſichtigen ſind.
ner der ſchlimmſten, aber nicht ſelten
be=
nen Fehler iſt die Wahl kontraſtierender
an für Franſe und Grundmaterial des
Klei=
weil daraus immer eine uneinheitliche,
Irnehme um nicht zu ſagen: „kitſchige”
Wir=
entſteht, während ſich Ton=in=Ton=Effekte
ie Dauer viel leichter im Modenbilde
er=
ei könnten.
In Wichtigkeit iſt auch die günſtige
Anbrin=
der Franſenbahnen; ſie ſollen nämlich nur
als Garnierung verwertet werden, wo ſie
Schlankheit der Erſcheinung begünſtigen und
Sigur nicht unnötig verbreitern, wo ſie ſich
nit dem Stil und Schnitt des betreffenden
2es zu einer harmoniſchen Einheit
verſchmel=
aſſen und nicht „Fremdkörper” ſind!
ke Franſe, die in Anbetracht ihrer Schwere
die Rockpartie nach unten zieht, wird
infolge=
deſſen das Kleid unbedingt ſchmal und ſchlank
erſcheinen laſſen.
Von dieſer Erkenntnis ausgehend, verwendet
man die Franſenbahnen im allgemeinen als un=
teren Rockbeſatz, und zwar entweder in einer
ein=
zigen Reihe oder in mehrere Stufen aufgelöſt.
Die Franſen ſollen aber nicht, (wie dies in
früheren Jahren geſchah) in einem
Börtchenſtrei=
fen eingewebt ſein, der einfach auf das betref=
fende Kleidungsſtück genäht wird, ſondern müſſen,
wenn ſie vornehm wirken ſollen, jede für ſich
„eingeknüpft” werden.
Die dadurch entſtehende „Knötchenbahn” wird
zu einem Teile der Garnierung und verrät auf
den erſten Blick geſchmackliche Kultur.
Natürlich gibt nicht nur die Rockpartie,
ſon=
dern auch der Aermel, der Schal, die Schärpe
uſf. die Möglichkeit günſtiger Franſenanbringung.
Und da die kommende Mode nicht kleinlich iſt
und jede Anregung aufgreift, darf man von den
Franſen=Beſätzen eine raſche, modekünſtleriſche
Entwicklung erwarten.
Schon die Vorläufer der neuen Mode, die wir
in unſerer Gruppe feſtgehalten haben, erbringen
den Beweis dafür, daß die herbſtliche
Geſell=
ſchaftskleidung vielfach im Zeichen dieſes
Effek=
tes ſtehen dürfte.
Selbſt das einfachſte „Hängerkleid” aus
mat=
ter Seide (nur matte Seide iſt als richtiger
„Hintergrund” für die glänzenden Franſen zu
betrachten) erhält durch einen Franſenaufputz
eine ungemein originelle Note. Eingeknüpfte
Franſen als Rockabſchluß und als angedeutetes
Cape werden ſich bei dieſem Kleide, deſſen
Ver=
ſchluß ſeitlich oder rückwärts vorzuſehen wäre,
wunderſchön ausnehmen. Braun, Flaſchengrün,
Schwarz und Pflaumenblau ſind die Farben, die
wir zur Ausführung eines ſolchen Entwurfes
empfehlen.
Es iſt allgemein bekannt, daß Schals und
Gürtel heuer ganz beſonderem Intereſſe
be=
gegnen, und man bemüht ſich erfolgreich, dieſe
Motive durch geſchmackvolle Franſenkantungen
wirkungsvoll herauszuarbeiten.
Wie dies geſchieht, zeigt unſere Mittelfigur,
deren einſeitiger Schal und loſe gebundener
Schärpengürtel mit Franſen beſchwert ſind.
Der Einheitlichkeit wegen könnte auch eine
Franſenbahn als Garnierung der Aermel
vorge=
ſehen werden.
In Stufen behandelte Franſenbahnen
wir=
ken immer günſtig.
Man merkt dies ſofort, wenn man unſer
letz=
tes Modell betrachtet, das übrigens auch ſeines
„Latzgürtels” und ſeiner geſchlitzten. Aermel
wegen Beachtung verdient.
Das Franſenkleid bietet den großen, nicht zu
unterſchätzenden Vorteil, als Nachmittags=
und Theater=Aufmachung brauchbar zu ſein,
was heutzutage in Anbetracht der notwendig
ge=
wordenen „modiſchen Sparmaßnahmen”, nicht
unterſchätzt werden darf. Willy Ungar.
Nummer 242
Sonntag, 2. Septen —
ueſte Nachrich
Die erſtmals wieder abgehaltene Berliner
Samstags=
börſe eröffnete entgegen der Erwartung in recht freundlicher
Haltung. Die Befürchtung, daß ſich das ungünſtige Auslandsecho
auf die Schacht=Rede nachteilig auf die Unternehmungsluſt
aus=
wirken werde, trat nicht ein oder war bereits in der vorgeſtrigen
Abſchwächung vorweggenommen. Dagegen ſtimulierten geſtern
die Ausführungen Staatsſekretärs Reinhardt über die
ſteuerpoli=
tiſchen Maßnahmen, die für die kommende Arbeitsſchlacht im
Herbſt und Winter durchgeführt werden. Auch die mit Holland
erzielte Transfer=Einigung, insbeſondere der Verzicht auf einen
erheblichen Teil der Zinsanſprüche, wurden mit Befriedigung
aufgenommen. Der Geſchäftsumfang blieb zwar weiter gering,
wobei zu berückſichtigen iſt, daß am Monatserſten die Limite
feh=
len. Kursmäßig ergaben ſich überwiegend Beſſerungen im
Aus=
maß bis zu 1 Prozent. Darüber hinaus waren Siemens mit plus
2 Prozent ſehr feſt, wobei auf die Ausführungen eines
Verwal=
tungsmitgliedes hingewieſen wird, in denen über Erfolge in der
Arbeitsſchlacht und ein gutgehaltenes Ausfuhrgeſchäft berichtet
wurde. Auch Kali Chemie hatten eine kräftige Steigerung von
3 Prozent zu verzeichnen. Von den bisherigen Favoriten kamen
Feldmühle 1 Prozent höher an, in AEG. fanden recht lebhafte
Umſätze bei einem bis 1 Prozent höheren Kurſe ſtatt. Schließlich
ſind noch Buderus mit 1½ Prozent und Aku mit 1½ Prozent
her=
vorzuheben. Der Rentenmarkt hatte nur geringe
Geſchäftstätig=
keit aufzuweiſen. Im Verlaufe ſetzten ſich die
Aufwärtsbewe=
gungen an faſt allen Aktienmärkten in zum Teil recht lebhaftem
Tempo fort. Meiſt bot das an den Vortagen ermäßigte
Kurs=
niveau einen Anreiz zu Rückkäufen der Kuliſſe, aber auch das
PPublikum hatte noch einige Aufträge an den Markt gelegt.
Die Frankfurter Wochenſchlußbörſe lag bemerkenswert
freundlich. Zwar ſind die Auslandsſtimmen zur Schachtſchen
For=
derung unfreundlich, doch gebe es auch ziemlich Stimmen, die einer
vernünftigen Rechnungtragung der deutſchen Lage das Wort
reden. Im weſentlichen waren wieder einige Sonderbewegungen
im Vordergrunde, vor allem Siemens um insgeſamt 4 Prozent
befeſtigt. Die Aeußerungen über das Exportgeſchäft und über
die übrige Bedeutung des Siemensgeſchäftes regten an.
Mitge=
zogen waren Schuckert mit 2½ Prozent Beſſerung, daneben Licht
u. Kraft 1½, Gesfürel um ½ Prozent, AEG. um 3 Prozent
höher. Auch Montanwerte erholten ſich von ihren letzten
Kurs=
rückgängen etwas, ſo Rheinſtahl um ¼. Phönix ½, Klöckner ½
Harpener ¼, Buderus 1 Prozent. Schiffahrtswerte behauptet
Zellſtoffwerte lagen uneinheitlich, Aſchaffenburger verloren 228,
aber Waldhof um ¼ höher. Sehr beachtet waren Aku, die 1
Prozent anzogen, dagegen anfangs Bemberg 78 Prozent
ſchwä=
cher. Verkehrsweſen wieder lebhaft und 2 Prozent feſter, auch
die übrigen Bahnaktien geſucht. Im weiteren Verlauf blieb die
Stimmung weiter freundlich. Das Hauptintereſſe fanden
Aus=
landsrenten, die durchweg höher lagen und noch gegen Schluß der
Börſe weitere Steigerungen erzielten. Schweizer Bundesbahn,
die vorübergehend bis 10 Prozent anzogen, ſchloſſen mit einem
Schlußgewinn von 8 Prozent. Auch Mexikaner und ungariſche
Werte blieben beachtet bei leichten Kursbeſſerungen. Eine
Son=
derbewegung hatte Schramm Lack auf die 40prozentige
Umſatzſtei=
gerung. Das Papier wurde bei einer Kursſteigerung von 3
Pro=
zent nur mit 70 Prozent zugeteilt. Von innerdeutſchen Werten
verzeichnete Schuckert eine lebhafte Umſatztätigkeit. Die Börſe
ſchloß feſt. Farben hörte man mit 148½, während Aku weiterhin
½ Prozent gewannen und mit 67 ſchloſſen. Tagesgeld 3½ Prozent.
Produkkenmärkke.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 1.
Sep=
kember. (Die Preiſe verſtehen ſich in Pfg. pro Pfund bzw. Stück.)
Gemüſe: Kohlrabi 5, Karotten (Bündel) 4—5, Gelbe Rüben
6—8, Rote Rüben 8—10, Spinat 10—15, Römiſchkohl 10
Rot=
graut 10—15, Weißkraut 8—10, Wirſing 8—12, Stangenbohnen
20, Buſchbohnen 12—15, Wachsbohnen 20, Zwiebeln 8—10,
Knob=
lauch 60, Tomaten 5—8, Endivienſalat 6—10, Kopfſalat 6—10,
Salatgurken 5—20, Einmachgurken 60—80, Rettich 5—10.
Kar=
toffeln: Frühkartoffeln 4½—5. Obſt: Pfirſiche 15—25,
Brom=
beeren 20, Preißelbeeren 30, Tafeläpfel 10—18, Wirtſchaftsäpfel
5—10, Falläpfel 3—5, Tafelbirnen 10—18, Wirtſchaftsbirnen 5
bis 10, Zwetſchen 6—9, Trauben 20—30, Nüſſe 40, Zitronen 5—7,
Bananen 35. Eßwaren: Süßrahmbutter 150—155, Landbutter
130—140, Weichkäſe 20—25, Handkäſe 4—12, friſche Eier 9—12.
Wild und Geflügel: Rebhühner 80—120, Gänſe 90—100,
Hühner 70—80, Rehe 50—120, Tauben 50 und 60, Hahnen 90 bis
100, Ziegenfleiſch 50. Fleiſchwaren: friſches Rindfleiſch 56,
Kalbfleiſch 70, Schweinefleiſch 80—85, Dörrfleiſch 100, Wurſt 80,
Hackfleiſch 64.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Der Frankfurter
Eier=
großhandelsmarkt zeigte gegenüber dem letzten Markt keine
Ver=
änderung. Die Holländer liefern vorläufig keine Eier mehr nach
Deutſchland. Auch Bulgaren und Jugoſlawen waren diesmal
nicht notiert. Es beſteht die Wahrſcheinlichkeit, daß die Preiſe
für deutſche Eier ab Montag etwas anziehen. Die offiziellen
Verkaufspreiſe des Großhandels an den Kleinhandel ſtellten ſich
in Pfg. pro Stück frei Frankfurt a. M wie folgt: Deutſche
Mar=
keneier Klaſſe S 11,00, Klaſſe A 10,25, Klaſſe B 9,50, Klaſſe C.
8,75, Klaſſe D 8,00.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Am Frankfurter
But=
tergroßmarkt war die Lage gegenüber dem letzten Markttag
un=
verändert, da die Preiſe für die nächſte Woche noch nicht feſtgeſetzt
wurden. Auch den Buttermarkt werden die großen holländiſchen
Butterverbände vorläufig nicht mehr beliefern.
1. Marktbericht des Obſt= und Gemüſegroßmarktes Weinheim
vom 31. Auguſt. Zwetſchen 4—5, Birnen 1. Sorte 6—10, 2 Sorte
2—5, Aepfel 1. Sorte 5—8, 2. Sorte 2—4, Pfirſiche 1. Sorte 9
bis 14, 2. Sorte 4—8, Brombeeren 10, Bohnen 8—11, Tomaten
1—3. Nüſſe 23—38. Anfuhr 1500 Zentner, Nachfrage mäßig.
Verſteigerungen jeden Werktag um 11 Uhr.
Berliner Getreidegroßmarkt vom 1. September. Während
die Effektenbörſe den amtlichen Verkehr wieder aufnahm, bleibt
der Getreidegroßmarkt auch im September auch an den
Sams=
tagen geſchloſſen. Das Geſchäft im Freiverkehr bewegte ſich
wei=
ter in ruhigen Bahnen, da die Mühlen auf Baſis der September=
Feſtpreiſe nur geringe Kaufluſt bekunden und vor allem die
Er=
wartungen bezüglich der erzielbaren Aufgelder für ſchwere
Quali=
täten für Brotgetreide ſich noch nicht verwirklicht haben. Das
Angebot erreicht im allgemeinen kein größeres Ausmaß,
Anregun=
gen von der Konſumſeite lagen aber auch nicht vor. Die
Witte=
rungsverhältniſſe finden im Hinblick auf die Möglichkeit einer
Beſſerung des Waſſerſtandes Beachtung. Weizenmehl hat kleines
Bedarfsgeſchäft, Roggenmehl liegt ſehr ruhig. In Hafer kommen
unter Zugrundelegung der neuen Beſtimmungen über die
Quali=
tätszuſchläge kleine Umſätze zuſtande. Futtergerſte bleibt gefragt,
Brau= und Induſtrieſorten haben ſchleppendes Geſchäft.
Induſtrie= und Handelsbörſe Stuttgart. Verkaufsbedingungen
für Garne: Ab Fabrik, zahlbar 60 Tage netto oder 30 Tage
Ab=
rechnungsdatum mit 2 Prozent Skonto, für Gewebe: Deutſche
Einheitsbedingungen vom 1. März 1934. Preiſe: Baumwollgarne
beſte ſüddeutſche Qualität Nr. 20 engl. Troſſels, Warbs und
Pincobs 157—161, Nr. 30 dito 192—196, Nr. 36 dito 202—206,
Nr. 42 Pincobs 215—219 RM. das Kilogramm; Baumwollgewebe
beſte ſüddeutſche Qualität: 86 Zentimeter Cretonnes 16/16 pr. ¼
frz.: Zoll aus 20/20er 31,7—32,7. 86 Zentimeter Renforces 18/18
pr. ¼ frz. Zoll aus 30/30er 31,2—32,2, 86 Zentimeter glatte
Kattune oder Croiſes 19/18 pr. ¼ frz. Zoll aus 36/42er 26.0—27,0
Reichspfennig das Meter. Nächſte Börſe am 12. September.
Die Konſerven=Induſkrie im Auguſt.
Die Gemüſeverwertungsinduſtrie iſt zurzeit hauptſächlich mit
der Verarbeitung von Bohnen beſchäftigt. Die Anlieferungen
auf Grund der abgeſchloſſenen Anbauverträge ſind gering, da die
Bohnenernte infolge der langen Dürre während der
Wachstums=
periode ſchwer beeinträchtigt worden iſt. Die Ausſaat für
Herbſt=
karotten hat ſich durch die Dürre erh blich verzögert. Dasſelbe
trifft für Herbſtgemüſe wie Kohlrabi, Grünkohl und Spinat zu.
Die Auspflanzung bzw. Ausdrillung konnte auch hier erſt ſpäter
erfolgen. Das Ernteergebnis läßt ſich heute noch nicht überſehen.
Für die Obſtverarbeitung hat ſich die diesjährige Trockenheit,
ver=
bunden mit teilweiſer großer Hitze, dahin ausgewirkt, daß bei
vielen Sorten die Reife erheblich früher als in normalen Jahren
eingetreten iſt. Im Berichtsmonat kamen hauptſächlich mit
Aus=
nahme von Mirabellen Birnen, Aepfel und Pflaumen zur
Anlie=
ferung. Mit Ausnahme von Mirabellen, worin man im
deut=
ſchen Gebiet nur von einer Mittelernte ſprechen kann, ſind die
Ernten befriedigend. Was den Abſatz an Fertigfabrikaten in
Obſt und Gemüſe anbelangt, ſo iſt von einer lebhaften Nachfrage
zu berichten. Die Nachfrage nach Obſtkonfitüren, Marmeladen,
Fruchtſäften uſw. iſt angeſichts der Jahreszeit gut. Die Preiſe
entſprechen den höheren Preiſen der Rohware, die Produktion an
Frühſauerkraut iſt nicht allzu ſtark, ſie entſpricht aber etwa dem
Normalumfang. Infolge der Trockenheit ſind die Weißkohlpreiſe
ziemlich hoch. Die Gurkenernte nähert ſich ihrem Ende, die
Ge=
ſamtproduktion an Doſen= und Faßgurken wird der normalen
Einlagemenge entſprechen. Der Abſatz an Gurkenkonſerven aller
Art iſt zufriedenſtellend.
Kennziffer der Großhandelspreiſe. Die Kennziffer der
Groß=
handelspreiſe (1913 — 100) ſtellt ſich für den 29. Auguſt wie in
der Vorwoche auf 100.1. Die Kennziffern der Hauptgruppen
lauten: Agrarſtoffe 99,8 (unverändert), induſtrielle Rohſtoffe und
Halbwaren 92,4 (minus 0,1 v. H.), induſtrielle Fertigwaren 115,7
(unverändert).
Die JG. Farbeninduſtrie als Rohſtofflieferant für
Sied=
lungsbauten. Die Werkszeitung der JG. Farbeninduſtrie A.=G.
für Juli/Auguſt beſchäftigt ſich mit der Wohnungsfürſorge, die
die größte deutſche chemiſche Gruppe für ihre Werksangehörigen
betreibt. Solche Werkswohnungen beſitzt die JG. insgeſamt
13 556. Ferner ſind mit den Mitteln der JG. erſtellte
Beleg=
ſchaftswohnungen in Höhe von 6857 vorhanden. Außerdem ſind
1192 Werkswohnungen als Nebenerwerbsſiedlungen erſtellt oder
in Angriff genommen. Für die Belegſchaft der JG. mit zurzeit
99 400 Köpfen ſind alſo insgeſamt 21 605 Wohnungen vorhanden.
Jeder fünfte Werksangehörige bewohnt mithin eine vom Werk
oder mit deſſen Hilfe geſchaffene Wohnung. Neben einer Reihe
alter und bewährter Bauſtoffe hat die JG. in den Dienſt der
Siedlung auch neue Fabrikate geſtellt, um dieſe möglichſt billig
herzuſtellen. In erſter Linie ſei der „Imporitbeton” genannt, der
als Ziegelerſatz beſonders geeignet iſt. Ein weiterer wertvoller
Bauſtoff iſt „Ariſtogen”, eine Aſphalt=Emulſion, die als Anſtrich
dient. „Baſilit” wird gegen Holzfäule angewandt. „Thanalit U‟
dient zur Erhaltung der Gartenpfähle. Als Flammenſchutzmittel
werden „Locron und „Intravan” verwendet. Zwiſchenwände
ſind mit dem Zuſatzmittel „Trotekt” verſehen. Sie eignen ſich für
die Verſchalung von Dachſtühlen zwecks Herſtellung von
Wohn=
räumen in Dachböden.
Süddeutſche Eiſengeſellſchaft A.=G., Nürnberg. Die
Geſell=
ſchaft erzielte im abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Reingewinn
von 109 338 (100 801) RM., der ſich um den Vortrag auf 113 000
RM. erhöht. Hieraus werden laut GV.=Beſchluß 5 Prozent
Divi=
dende verteilt. In der Bilanz erſcheinen Anlagen mit 0,32 (0,33),
Beteiligungen 0,02 (0,01). Vorräte 0,50 (0,81) Debitoren 2,01
(2,60), ſonſtiges Umlaufvermögen 0,48 (0,41) Mill. Andererſeits
neben 2,0 Aktienkapital, 0,3 geſetzlicher Reſerve und 0,02
Rück=
ſtellung Kreditoren und Akzepte 0,95 (0,83) Mill. GRR. a. D.
Ottmar Strauß=Köln iſt aus dem AR ausgeſchieden, neugewählt
wurden R. Siedersleben=Köln und Dr. C. Thierbach=Nürnberg.
Im laufenden Geſchäftsjahre kann bisher von einer günſtigen
Entwicklung geſprochen werden.
Schramm Lack= und Farbenfabriken A.=G., Offenbach a. M.
Wie der Fwd. hört, liegt bei der Geſellſchaft in dem bisherigen
Teil des Ende Oktober ablaufenden Geſchäftsjahres eine
Umſatz=
ſteigerung von rund 40 Prozent vor. Die Preiſe laſſen aber noch
zu wünſchen übrig. Trotzdem darf damit gerechnet werden, daß
ſich in dieſem Jahre nach Berückſichtigung der Abſchreibungen ein
Ueberſchuß ergibt, über deſſen Verwendung naturgemäß jetzt noch
keine Angaben gemacht werden können. Die weitere Entwicklung
hänge von der Rohſtoffrage ab.
Die Deutſche Golddiskontbank hat ſich an die mit de
ankauf betrauten ausländiſchen und inländiſchen Ba
einer Mitteilung gewandt, daß es ihr infolge der ang
deutſchen Deviſenlage zurzeit nicht möglich ſei, den Ar
Scrips in dem bisherigen Tempo fortzuſetzen. Die Go
bank empfiehlt den genannten Banken im Intereſſe
bungsloſen Abwickelns des Geſchäftsverkehrs, von nun a
weiteres wegen der Abgabe von Scrips jeweils vorher
Abteilung „Zuſatzausfuhr anzufragen. Sobald die
Reichsregierung zu treffenden Maßnahmen zwecks Ve
der deutſchen Handelsbilanz Erfolge zeitigen und zu e
ſerung der deutſchen Deviſenlage führen werden, hoffe chol
diskontbank, eine Wiederbeſchleunigung des
Scripsanke=
treten laſſen zu können. Die von der Golddiskontbank
Neuregelung betrifft nur die Scrips der Konverſion
unter pari, alſo zum Kurs von 67 bzw. 50 Prozent an di
Golddiskontbank verkauft werden. Die 100prozentige
auf Grund der mit den ſchweizeriſchen und holländiſe
bigern getroffenen Vereinbarungen wird von den ne
nahmen jedoch nicht berührt.
Vom pfälziſchen Tabakmarkt. Die Beſtände des J
Schneidegut iſt faſt nicht mehr vorhanden und, ſoweit
tien beſchaffbar ſind, iſt dieſe Ware nicht unter 25 RM.
ner zu haben. Für Einlagezwecke geeignetes Zigarren
in der Preislage etwa 115—120 RM. der Zentner ein ſan
Obwohl von Grumpen der größte Teil bis jetzt
verkau=
immer noch etwas Ware im Handel, die aber von der 9
fabrikation nur zu billigen Preiſen abgegeben wird S
Nachfrage erfreute ſich neben den Grumpen auch der Ri nma
an dem die Preisbewegung nunmehr ſchon ſeit 8 Wm
aufwärts zeigt. Angeſichts dieſer Feſtſtellung ſehen 73
pflanzer des Buhrains und Kraichgaues einer durchaus ied
ſtellenden Entwicklung des Geſchäftsganges und der ASge
tung entgegen.
Inlandszuckerkontingent zu 100 Prozent freigegeb
jetzt eine erneute Freigabe von 5 Prozent zum Verkau
n=
brauchszucker im Inlande erfolgt. Mit dieſer neuer Feie
ſind 100 Prozent des geſamten Inlandskontingentes f1 s ſ.
ſchäftsjahr 1933/34 erreichſt. Das Inlandskontingen ar
kanntlich mit 70 Prozent des Grundkontingents de Tutſche
Zuckerfabriken feſtgeſetzt worden und errechnete ſich auf Ja run
14,5 Mill. Doppelzentner.
In London ſteigt der Goldpreis weiter. Der Gol äs
geſtern an der Londoner Börſe um weitere 5½ Pen uf
Schilling 5 Pence für die Unze. Darüber hinaus ſolle Sch ſeh
erhebliche Ueberpreiſe erzielt worden ſein, denn es
alge=
mein angenommen, daß ſich die Abwärtsbewegung d 2funds
in der nächſten Woche fortſetzen wird. — Im Gegenſatz r. Ge
preis ging der Silberpreis, der in den letzten Tage enf
angezogen hatte, auf umfangreiche chineſiſche Angebote
zurück.
Nach Mitteilungen des Statiſtiſchen Reichsamtes
Auguſt 1934 durch den Reichsanzeiger 213 Konkurſe.
wegen Maſſemangels abgelehnten Anträge auf K
nung — und 65 eröffnete Vergleichsverfahren bekan
Die entſprechenden Zahlen für den Vormonat ſtellen
bzw. 58.
Ihr 175jähriges Beſtehen kann am 3.
Septembe=
ſehene Schmuckwarenfabrik Bury u. Leonhard in Han
Die Stadtverwaltung von Baden=Baden teilt m
Durchſchnittszins auf die Anleihe für die am 1. O
fälligen Zinsſcheine auf 0,90 RM. je Feſtmeter feſ.
Es wird noch mitgeteilt, daß die Tilgung für 1934 du
digen Rückkauf bereits erfolgt iſt.
Nach der Auguſtüberſicht des International Tin !
Development Council war der Weltzinnverbrauch r
erſten 6 Monate 1934 nur wenig höher als in der g
jahreszeit. Der Weltzinnverbrauch betrug im erſte
1934: 58 774 Tonnen gegen 58 394 Tonnen in der 2=
1933 und 53 492 Tonnen in 1932.
Am freien Londoner Goldmarkt wurden am 1
1934: 260 000 Pfund Sterling Gold zu einem Preiſe
pro Unze fein verkauft.
oen
Frie
Sel
Ait
uf
Berliner Kursbericht
vom 1. Sepiember 1934
Berl. Handels=Ge
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Bummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemart
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
Deviſen E
vom 1. Septer
Währur
100 Lire
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Krone
100 Schill
100 Escud
100 Krons
100 Fr
100 Pe
100 Tſ
türk.
00 Per
1 Gold
Dollar
12.745
Italien
0.677 Japan 58.65 Jugoſlawien 0.18 Lettland
3.05: Norwegen 2.53 Oeſterreich
Portugal 55.21 82.23 Schweden 12.365 Schweiz
68.82 Spanien
5.45: Tichechoſlwal. 16.54 Türkei
2.503 Ungarn
170,0, Uruguah 55.941 Ver. Staate
Frankfurter Kursbericht vom 1. Sepiember 1934.
Kee
„Gr. IIp. 1934
1935
193/
1937
1938
„Gruppel ...."
6% Dtſch. Reichsanl.
K
7 v. 27
5½%Intern., v.3/
6%Baden ... v.27
6%Bahern .. v. 27
6%Heſſen. . . . v. 2
6% Prenß. St. v. 2
6%Sachſen .. v.2
6% Thüringen v. 2
6% Dt. Reichsbahn
Schätze. .. . . . . . .
5% Dt. Reichspoſt
Schätze. . . . . . . . .
j. Auf dem Weinheimer Schweinemarkt am 1. September
waren zugeführt 500 Stück. Verkauft wurden, 222 Tiere. Bei
amtlichen Preisnotierungen koſteten Milchſchweme das Stück 5,00
bis 9,00 RM., Läufer das Stück 12,00—24,00 RM. Marktverlauf:
mäßig.
Dtſch. Anl. Ausl.
+½½ Ablöſung
„„ (Neubeſitz)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe . . . .
69Baden=Baden
6%Berlin .. . v.2
6%Darmſtadt . .
6¾Dresden .. v. 2
6%Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
„ v. 26
63Mainz. ...
6%Mannheim v. 27
6%München v. 29
6%Wiesbaden v. 28
6%Heff. Landesbk.
% „ Goldoblie
103.6
104
1021
99.5
97.8
101.4
95
93.5
98
94
92.5
107.5
93.5
91.75
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Dt. Komm.
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Nordd. Lio
Südd. Eiſe
4e5
[ ← ][ ][ → ]nntag, 2. September 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 242 — Seite 19
ARNUP0
SEPTEMBE
(4
4
weiter.
V
Nachdruck
m nächſten Vormittag unternahm Latimer einen
Spazier=
bis zum Alexanderplatz und blieb plötzlich wie verſteinert
iner Litfaßſäule ſtehen. Sein flimmernder Blick war auf
oßes Plakat gerichtet: Uraufführung 19. Septem=
.. Ich in den Jahrhunderten . . . Schauſpiel
nf Akten von Heinrich Imer.
einrich Imer. Er lächelte gebannt und hingeriſſen. Endlich
wie verſtört weiter. Was ging ihn dieſer Heinrich Imer
Er hieß Harry Altim, wohnhaft in der Trübenſtraße und
lich in einer Weinkellerei beſchäftigt — ein Mann namens
ich Imer war ihm unbekannt!
r kaufte Zeitungen. In allen Zeitungen tauchte der Name
ich Imer auf. Es wurde ihm wahrhaftig übel vor
Auf=
g und Glück.
uf dem Rückweg kam er an der Schlächterei Hanke vorüber,
inge Hüne mit den redlichen Augen trat vor die Tür, wiſchte
e Hände an ſeinem weißen Kittel ab, ſchlug ihm auf die
er, drückte ihm die Hand. „Wann fährſt du nach Marien=
Harry?‟
Dieſer Tage ..
n der näheren Umgebung des Alexanderplatzes lebte ein
der nichts anderes zu tun hatte, als auf den 19. September
rten, obwohl ihn dieſer Tag faſt gar nichts anging. Ein
von Heinrich Imer wurde aufgeführt — er aber hieß Harry
und mußte dieſer Tage nach Mariendorf, um eine Sache
kundſchaften.
onnabend, den 19. September.
ereits um halb acht Uhr war Latimer zur Stelle und
be=
ete von der anderen Straßenſeite aus die Auffahrt: unter
fläſernen Dach des Portals rückten die Automobile
ſchritt=
vor. Das buntfunkelnde Bild wühlte ihn ſeltſam auf und
ichtigten zugleich die Unruhe ſeines Herzſchlages. Die ganze
kam angerückt, um dieſen Abend zu erleben, die ganze Welt
den Atem an — dachte er und ſchaute aus geweiteten Augen
je goldgrün=gleißende Säulenfront des Theaters
ehn Minuten vor acht Uhr ſetzte er ſich mit einem Ruck in
gung und ſchob ſich durch das Gedränge der Automobile zum
Theater hin. Als er das Foyer betrat, überkam ihn ein 1
rper=
liches Unbehagen, eine Schwäche in den Knien und ein eiſiger
Druck in der Magengrube. Die von Frauenduft und leiſem
Stim=
mengeſchwirr erfüllte Atmoſphäre legte ſich ihm auf Herz und
Nieren, das in der Luft kniſternde Fieber ſickerte in ſein Blut.
Im Vorraum hing über der Hauptkaſſe ein Schild: „
Ausver=
kauft!“
Er wies ſein Billett vor, gab Hut und Mantel ab, erſtand
ein Programm, ging durch den Wandelgang und trat durch eine
der vielen Türen in den rieſigen lichtdurchfluteten
Zuſchauer=
raum, ſtärker umfiebert von den Wellen der Erregtheit. Wie er,
nach ſeinem Platz ſuchend, durch die elfte Parkettreihe glitt, ſtand
er plötzlich vor Juſtizrat Adelen, der ihn freudig geſtimmt
be=
grüßte und ihn bereits erwartet zu haben ſchien: „Da ſind Sie,
Altim! Ich dachte ſchon, daß Sie dieſen Abend ganz vergeſſen
hätten!"
Verwirrt ſah er den Juſtizrat an und konnte nicht lächeln.
Es paßte ihm nicht, daß er gerade neben dieſen Mann, der ihn
mit ſeinem Mißtrauen verfolgte, ſitzen mußte. Aber Lydia hatte
es ſo eingerichtet.
„Vielen Dank übrigens, Altim! Die Weinſendung iſt
pünkt=
lich eingetroffen! Ihr Chäteau Tilhot hat ſich als ein ganz
vor=
züglicher Tropfen entpuppt!“
„Nichts zu danken, Herr Juſtizrat”, entgegnete er noch
ver=
wirrter.
„Nun wollen wir einmal ſehen, was uns dieſer Heinrich
Imer zu bieten hat! Wenn ſein Stück gerade ſo gut wie Ihr
Wein iſt, wird’s gewiß Erfolg haben!"
„Ich bin ſehr geſpannt auf das Stück.”
„Und ich erſt” verſicherte der Juſtizrat und ſchlug ſich mit
dem Programmheft gegen das Knie. „Erinnern Sie ſich an unſere
Wette? Ich wettete, daß Heinrich Imer, nein”, verbeſſerte er ſich,
„daß Heinz Latimer an dieſem Abend im Theater ſein wird. Ob
wir ihn wohl finden werden?
Adelen war im Smoking, und ſein gerötetes Geſicht mit dem
weißen Haupthaar und dem buſchigen Bart ſchimmerte vor
Er=
wartung wie unter eine Glaſur. Um ſeine Augen und ſein
Na=
ſenflügel waren einige haarſcharfe Fältchen geſtrichelt. Alle Her=
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ren im Parkett waren im Smoking, in den Logen ſah man ſogar
einige Fräcke. Weiße Weſtenausſchnitte, kühn entblößte
Frauen=
ſchultern bewegten ſich, und ein leiſes Flimmern ging über die
Parkettreihen hinweg. In ſeinem grauen, lange nicht mehr
ge=
bügelten Anzug paßte Altim nicht in den feſtlichen Glanz dieſes
Bildes. Er hätte viel darum gegeben, wenn er unbeobachtet im
zweiten oder dritten Jlang hätte ſitzen können. Fortwährend
mußte er ſich zwingen, gelaſſen dreinzuſchauen, um ſeine
unge=
heure Aufregung nicht zu verraten.
Langſam ſtieg der eiſerne Vorhang in die Höhe, alle Lichter
des großen Kronleuchters flammten auf, eine noch ſtärkere Flut
von weißem Licht in das Parkett ſchüttend. Die ſchweren
pur=
purnen Falten des rieſigen ſamtenen Vorhangs zitterten ein
wenig, ein ſilbriger Lichtſtreif durchbrach den Saum. Von
Se=
kunde zu Sekunde erſchienen neue Geſichter. Auf einmal ſenkte er
den Kopf, verbarg das Geſicht hinter dem Programm, in dem er
eifrig zu leſen ſchien. Juſtizrat Adelen aber verneigte ſich zur
Proſzeniumsloge hin, in der ſoeben das Römerprofil des
Inten=
danten aufgetaucht war.
Punkt acht Uhr erloſch das Licht, der Raum war in ein
bläu=
liches Dunkel getaucht. Nur die blauen Lämpchen der
Notaus=
gänge ſchimmerten noch. Es war völlige Stille eingetreten.
La=
timer ſah und hörte nichts als das Flimmern vor ſeinen Augen
und das Klopfen in ſeinen Schläfen. Der Gong ertönte, rauſchend
hob ſich der Vorhang. Ein Schauer ging durch den rieſigen
Raum".
Fackeln lohten, zogen einen flackernden Schein über den
mit=
telalterlichen Ritterſaal, der auf der Bühne aufgebaut war. Eine
politiſche Verſckwörung: Männer in Helm und Harniſch, Soldaten
und Landsknechte mit Hellebarden und Schwertern, Bürger in
Pluderhoſen und Wämſen, die Bärte eckig geſchnitten, ſtanden
wartend. Nun geſchah nichts als dies: über die Treppe kam eine
Frau, herrlich wie eine Göttin, gegangen, und einer der Männer,
es war Cyril, löſte ſich aus der Menge. „Nein, ſeid Ihr ſchön”,
ſagte er ihr. — „Man wird Euch hängen”, erwiderte ſie. — „Ich
bin ſchon gehängt”, ſagte er. — „Schade um den Strick”,
er=
widerte ſie.
Latimer ſah nur Lydia; ſelbſt wenn er die Augen ſchloß, ſah
er ſie, eine ſonderbare Spiegelung von Lichtern und Farben.
Ohne zu atmen, lauſchte er ihrer Stimme, Sie lockte, verführte;
ſie flüſterte, lachte, ſchrie, und ihr Wunder begann zu wirken; es
war, als ſprühten Funken von Lydias Lippen. Ein unfaßbares
Element verband ihn mit der Frau auf der Bühne, ſie ſtand da,
bewegte ſich, kämpfte für ihn . . . Während der erſten Szene
währte ein kühles und unbarmherziges Schweigen. Er ſpürte
die=
ſes Schweigen und fror wie in größter Winterkälte. Nun ſprachen
andere Stimmen, andere Geſichter löſten ſich aus der Menge,
Dundas erhob ſich, und breit, ins Rieſenhafte geſteigert, fiel ſein
Schatten. Glocken läuteten, Fahnen entfalteten ſich, Dundas rief
das Volk auf. Es fielen gehämmerte, geſchmiedete Worte — Lydia
aber ſtand mit Cyril, heimlich flüſternd. „Wenn man Euch
ein=
mal hängen wird, reißt gewiß der Strick”, ſagte ſie. — „Ihr
wer=
der den Strick ſo knüpfen, mein Fräulein, daß er reißen muß”,
er=
widerte er. — „Ihr habt Pech, den Strick knüpft Dundas, mein
Mann”, ſagt ſie. — Als dann die Menge abzog, war Dundas mit
dem Händler Olaf zurückgeblieben; der kleine Händler mit dem
vielen Gold ſchloß einen Bund mit dem großen Ritter, der kein
Gold beſaß, und wurde ſogar zur Tafelrunde geladen".
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Seite 20 — Nr. 242
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