Ginzelnummer 10 Pfennigs
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 241
Samstag, den 1. September 1934. 196. Jahrgang
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Der Eindruck der Schacht=Rede.
Die erſten Kommenkare der Auslandspreſſe zu den progtarmaliſchen Ausführungen Dr. Schachts.
Der deulſche Alarmruf an das Ausland zur Umkehr im Mitkelpunki der Bekrachkungen.
es müſſe mit großer Befriedigung begrüßt werden, vor allem,
weil eine Gleichberechtigung der Kreugeranleihe nicht den
Bisher geringes Verſtändnis.
Pfd. M,//Die programmatiſchen Erklärungen Dr. Schachts ſind von der
Unten internationalen Preſſe in großer Aufmachung wieder=
Etd. M,;3 ben worden. Teilweiſe iſt bereits eine kritiſche Stellungnahme
Inden, die namentlich bei den Engländern wiederum von dem
inken getragen iſt, die Stichhaltigkeit der deutſchen Argu=
*e nicht anzuerkennen und von neuem Deutſchland die Schuld
die Transferſchwierigkeiten und alle damit verbundenen
mniſſe der Abwicklung des internationalen Verkehrs
zuzu=
zen. Die erſten Betrachtungen der engliſchen Preſſe ſcheinen
Hu — doch mehr raſch hingeworfene Redaktionsarbeiten zu ſein, für
die Stichworte galten, die während der Verhandlungen
—chts mit den Gläubigern immer wieder ausgegeben wurden.
— Blätter haben jetzt auf ſie zurückgegriffen, um den Ernſt der
— egungen des Reichsbankpräſidenten zu verkleinern und erſt
— al abzuwarten, wie die City und die Londoner Regierung
eBonhals n.
Der Eindruck der Worte Schachts iſt jedoch unverkennbar.
Na=
m lich die Amerikaner haben ſofort begriffen, daß Schachts
Ste als ein Alarmruf in zwölfter Stunde zu bewerten ſind. Es
m jedoch falſch, ſich der Vermutung hinzugeben, daß die
pro=
matiſchen Erklärungen des Reichsbankpräſidenten nun endlich
mmer wieder geforderte Einſicht auf der Gegenſeite zutage
Frn und den Weg für die Entwicklung der Weltkonjunktur
Trachen würden. Wir müſſen uns darauf einſtellen, daß
Shts Offenſive einen ſehr ſtarken Widerſtand auslöſen wird.
en es bisher die Privatgläubiger, die uns zur Selbſthilfe
gen, ſo werden jetzt die Regierungen alle Minen ſpringen
r, um die von Schacht geforderte Vernunft nicht aufkommen.
ſſen. Dennoch wird die internationale Debatte klärend und
ärend wirken, wie auch in der Vergangenheit die unabläſſigen
inanderſetzungen doch hie und da Ueberlegungen
hervorgeru=
aben, wie ſie vor einiger Zeit noch abſolut unmöglich waren.
Schließlich ſteht ja nicht nur das Schickſal Deutſchlands,
ſyl rn aller Nationen auf dem Spiel, die wirtſchaft=
1e98 miteinander verbunden ſind. Die Rede Schachts iſt
müſtilw iger von nationaler, als von
internationa=
l! Bedeutung. Dr. Schacht hat nicht die Maßnahmen
un=
et ichen, die wir in der gegenwärtigen Situation ergreifen müſ=
Eiſ=er hat vielmehr die allgemeinen Verhältniſſe angedeutet, die
eeggysſi” erkehr der Nationen eingetreten ſind, und dargelegt, daß die
Svierigkeiten nur anwachſen, wenn noch mehr
It verloren wird, als dies ſchon der Fall war,
ir daß die Opfer, die auch die Gläubiger zu bringen haben, zu
Eſler ſpäteren Zeitpunkt ſchon erheblich größer ſein werden, als
man in der Welt alsbald Vernunft annimmt.
EſtändnisloſigkeikderengliſchenPreſſe
enüber Deutſchlands Deviſen= und Rohſtofflage.
EP. London, 31. Auguſt.
Die jüngſte Rede des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht in
Eilſen hat der engliſchen Preſſe bisher lediglich
Gelegen=
gegeben, erneut ihre Verſtändnisloſigkeit für die Lage
ſſchlands zu beweiſen. Mit Ausnahme der „Times” und der
ily Mail” widmen ſämtliche Blätter der Rede längere
Leit=
el, die ſich in einigen Fällen in eine hyſteriſch anmutende
dſeligkeit gegen Deutſchland ſteigern. So behauptet der
Finanzkapital naheſtehende „Daily Telegraph” unter der
rſchrift „Deutſchland deckt ſeine Karten auf‟., Dr. Schacht
in ſeiner neuen Rede Drohungen ausgeſtoßen. Das Blatt
rt dann in bewußter Verkennung der Lage, daß
Deutſch=
angeſichts ſeiner aktiven Handelsbilanz gegenüber
Eng=
ſeinen Verpflichtungen in England zum mindeſten
nach=
ien könne. (Daß Deutſchlands Handelsbilanz mit dem
ſchen Weltreich ſtark paſſiv iſt, wird gefliſſentlich über=
. D. Red.) Abſchließend wird in dem Leitartikel
aus=
yrt, daß der Ausfall Deutſchlands aus dem Welthandel
rlich keineswegs wünſchenswert ſei, daß aber die Gläubiger
ſthlands, ehe ſie ſich zu einem Moratorium bereiterklären,
nicht mit der Verſicherung Schachts, daß Deutſchlands
ungsfähigkeit erſchöpft ſei, begnügen würden.
Auch die „Morning Poſt” deren Leitartikel mit „Ein
iger Schuldner” überſchrieben iſt, iſt von der Ausſicht,
ſchland als Käufer engliſcher Rohſtoffe zu verlieren, etwas
ittert und erklärt, daß wenn ein Weg gefunden werden
te, um Deutſchlands Finanzen zu ſanieren, die übrigen
ten ſchon in ihrem eigenen Intereſſe gezwungen ſein
wür=
dieſen Weg zu beſchreiten. Auf dieſen Beginn zur
Ein=
folgt aber dann gleich die Behauptung, daß die Haltung
Schachts das Rettungswerk für Deutſchland immer ſchwieriger
Ukte
Von den übrigen Blättern ſpricht der „Daily Expreß” von
„Ultimatum” während „News=Chronicle” von
mangeln=
pſychologiſchen Verſtändnis und „Piſtole auf die Bruſt
redet. — Der ſozialiſtiſche „Daily Herald” benutzt den
6 zu neuen politiſchen Ausfällen gegen das national=
Liſtiſche Deutſchland.
der ſchevediſchen Preſſe
Zum Transſer=Abkommen mit deutſchland.
DNB. Stockholm, 31. Auguſt.
Das deutſch=ſchwediſche Transferabkommen wird von der
Eholmer Preſſe durchweg zuſtimmend begrüßt. „Social=
2kraten”, das Blatt der ſchwediſcher Regierungspartei, ſagt,
übrigen deutſchen Reichsanleihen vorgeſtellt worden ſei. Das
Blatt glaubt zwar, daß das ganze Verfahren, das durch das
neue Abkommen bedingt ſei etwas verwickelt ſei, und daß es
möglicher Weiſe die Geſchäftsverbindungen erſchweren werde,
aber das ſei leider nicht zu umgehen geweſen. Zum Schluß
ſeines Leitartikels nennt es die Löſung eine glückliche. Sie ſei
von größter Bedeutung ſowohl für das ſchwediſche
Wirtſchafts=
leben als auch für das Land in ſeiner Geſamtheit. Auch
„Stockholms Tidningen” ſagt, daß das Abkommen mit allgemeiner
Zufriedenheit zu begrüßen ſei. Die Möglichkeit, daß es mit
einer Friſt von zwei Wochen zum Jahresſchluß gekündigt werden
könne, nennt das Blatt nicht gefahrvoll, da die Vorausſetzungen
dafür feſtgelegt ſeien und in einer weſentlichen Veränderung
der grundlegenden Verhältniſſe des Abkommens lägen.
„Dagens Nyheter” äußert ſich am ſkeptiſchſten über das
ganze Abkommen. Vor allem ſieht es große Schwierigkeiten in
der Durchführung. Es befürchtet eine mögliche Verminderung
der Einfuhr aus Schweden nach Deutſchland, beſonders eine
Verminderung der Einfuhr von Eiſenerz. Grundſätzlich hat es
allerdings auch nichts gegen das Abkommen in ſeiner
Geſamt=
heit einzuwenden.
Deutſch=holländiſches Transſer=
Abkommen.
Berlin, 31. Auguſt.
Zwiſchen der deutſchen und niederländiſchen Regierung iſt
heute ein Abkommen unterzeichnet worden, das die Transferierung
von Zinſen auf die privaten deutſchen Anleihen und ſonſtigen
Schuldverpflichtungen nach Holland regelt. Die für die
Zins=
transferierung im Rahmen dieſes Abkommens erforderlichen
Deviſen werden in voller Höhe aus der Bezahlung zuſätzlicher
Warenlieferungen zur Verfügung geſtellt, die von der
niederlän=
diſchen Regierung nach Deutſchland vergeben werden. Die
hollän=
diſchen Gläubiger, die auf Grund des Abkommens befriedigt
wer=
den, verzichten auf einen erheblichen Teil ihrer Zinsanſprüche.
Die ſo freiwerdenden Beträge dienen teilweiſe der Amortiſation
der Schuldverhältniſſe und zum andern der Förderung der
deut=
ſchen Ausfuhr.
Uebergangsregelung im deutſch-finnländiſchen
Zahlungsverkehr.
Berlin, 31. Auguſt.
Da die deutſch=finnländiſchen Beſprechungen über die
Neu=
regelung des Zahlungsverkehrs erfolgverſprechend verlaufen,
haben ſich die beiden Regierungen, um den Zahlungsverkehr
wäh=
rend der Verhandlungen nicht einer Belaſtung zu unterwerfen,
darauf geeinigt, das bisherige vom Deutſchen Reich vorſorglich
zum 31. Auguſt 1934 gekündigte Zahlungsabkommen bis zum 15.
September 1934 in Kraft zu belaſſen. Den deutſchen Belangen
wurde durch Herausnahme des Tranſitverkehrs Rechnung getragen,
indem ſich Finnland verpflichtete, für die Bezahlung der
Tranſit=
lieferungen des deutſchen Handels rückwirkend bis zum 21. Auguſt
1934 freie Deviſen bereit zu ſtellen, ſo daß ſich die am 21. Auguſt
1934 von Deutſchland ausgeſprochene Kündigung des deutſch=
finn=
ländiſchen Zahlungsabkommens auf dieſes Geſchäft überhaupt nicht
auswirkt.
Der wild gewordene Fürſt Starhemberg
* Fürſt Starhemberg hat geſtern vor ſeiner Heimwehr
wieder einmal eine Rede gehalten. Das iſt nichts
Ungewöhn=
liches, das tut er faſt täglich, — und wenn er aus ſeinen
demagogiſchen Bedürfniſſen heraus den Mund etwas voll
nimmt, ſo wird ſich nach ſeinen Leiſtungen in der
Vergangen=
heit auch da niemand mehr ohne Weiteres aufregen.
Immer=
hin, er iſt der Vizekanzler in Oeſterreich, alſo der zweithöchſte
politiſche Beamte und darauf müßte er eigentlich gewiſſe
Rück=
ſicht nehmen.
Das hat er in ſeiner Wiener Rede nicht getan, und neben
mancherlei anderen Unfreundlichkeiten ſeinen Gefolgsleuten
aus=
einandergeſetzt, daß „der Nationalſozialismus ſeit dem erſten
Tag ſeines Beſtehens als deutſche Ausdrucksform des
Bolſche=
wismus” zu bezeichnen ſei; und hat ſich ſpäter ſelbſt zu
über=
bieten verſucht mit der Formulierung „das nationalſozialiſtiſche
Süſtem ſei nichts anderes, als der Sieg der Barbarei über das
Deutſchtum” worüber der edle Fürſt Starhemberg nun
natür=
lich wieder hundertprozentig ſiegen will.
Wie geſagt: Wenn der öſterreichiſche Vizekanzler derartig
maſſive Angriffe in die Welt ſchickt, dann kann man ſie nicht
gut überhören. Die deutſche Regierung bemüht ſich um die
Wiederanknüpfung der freundnachbarlichen Beziehungen — die
öſterreichiſche Regierung aber antwortet darauf mit Reden, die
ſchwere Beſchimpfungen Deutſchlands enthalten. Wir wollen
von uns aus nicht Gleiches mit Gleichem erwidern, obwohl
gerade über den Fürſten Starhemberg und ſeine italieniſchen
Subſidien wie auch über ſeine zufällige Abweſenheit während
der Revolutionstage mancherlei zu ſagen wäre. Wir begnügen
uns aber damit, dieſe Geſchmackloſigkeiten, die ſich Fürſt
Starhemberg geleiſtet hat, niedriger zu hängen und aus ihnen
den Schluß zu ziehen, daß von einer einheitlichen
Marſch=
richtung der öſterreichiſchen Politik nicht die Rede ſein kann,
daß vielmehr offenbar die Diadochenkämpfe um die Führung
und den Kurs der öſterreichiſchen Politik mit unverminderter
Schärfe fortgeführt werden.
* Der Weg zum ſozialen Bodenrechl.
Von
Dr. Brodmann.
Punkt 17 des grundlegenden Parteiprogrammes der NSDAP.
fordert „eine unſeren nationalen Bedürfniſſen angepaßte
Boden=
reform” und nennt als wichtigſte Mittel zu ihrer Durchführung
die „Schaffung eines Geſetzes zur Enteignung von Boden für
gemeinnützige Zwecke, Abſchaffung des Bodenzinſes und
Ver=
hinderung jeder Bodenſpekulation‟. Die Forderung nach
„unentgeltlicher” Enteignung iſt ſpäter auf „unrechtmäßig
er=
worbenen” und auf nicht ſozial richtig verwalteten, alſo
be=
ſonders zur Spekulation beſtimmten Grundbeſitz beſchränkt
worden.
Das Verlangen nach einer nationalen Bodenreform
iſt gewiß nicht weniger wichtig als irgend eine andere der
grundſätzlichen Programmforderungen. Denn das neue Volk
ſoll aus Blut und Boden erwachſen; aus der engen
Verbunden=
heit aller Volksgenoſſen mit der Heimaterde ſollen neue
Ge=
ſinnung und Geſundheit, Kraft und größere Kinderzahl
er=
ſtehen. Um das alles erreichen zu können, muß das neue Reich
über ſehr viel deutſchen Boden zu Siedlungszwecken verfügen,
muß es allen Deutſchen die Möglichkeit geben, auf heimatlicher
Erde zu wohnen und zu arbeiten.
Die Frage des künftigen Bodenrechtes iſt auch von der
Akademie für deutſches Recht bereits in Angriff genommen,
indem ein beſonderer Ausſchuß für Bodenrecht eingeſetzt iſt.
Aber dieſer Ausſchuß gehört zu den wenigen, die mit ihrer
Tätigkeit noch nicht praktiſch begonnen haben; ein Zeichen nicht
nur für die Schwere der im Worte „Bodenreform” begriffenen
Entſcheidungen; ſondern auch ein Zeichen dafür, wie mächtige
Wirtſchaftsgruppen ſich gegen eine ſolche Reform, offen und
heimlich, zur Wehr ſetzen. Die Bodenſpekulation iſt das größte
und war lange Zeit auch das lohnendſte „Geſchäft”. Mit ihm
hängen alle die großen Inſtitute zuſammen, die den Boden
beleihen. Die vom Parteiprogramm verlangte „Verhinderung
jeder Bodenſpekulation” wird auf die Geſtaltung der deutſchen
Wirtſchaft einen Einfluß üben, deſſen wohltätige Größe ſich
gar nicht abſehen läßt. Man muß nur klar bis auf den Grund
der Bodenfrage ſehen; man muß nur die Geſchichte kennen,
um zu wiſſen, daß die Behandlung des Bodens entſcheidend
für das ſoziale Schickſal eines Volkes und entſcheidend für den
Erfolg einer revolutionären Neugeſtaltung des Staates iſt.
Der Bund deutſcher Bodenreformer hat zu Beginn des
Jahres ſeiner Wochenſchrift „Bodenreform” den Entwurf von
„Richtlinien für neues Bodenrecht” veröffentlicht und ſie in noch
glücklicherer Faſſung als Eingabe an die Akademie für deutſches
Recht im 1. Heft, Band XXX des „Jahrbuches der
Boden=
reform” abgedruckt. Dieſe Richtlinien ſind höchſt beachtlich, weil
im Vorſtande des Bundes die beſten Kenner des deutſchen
Bodenrechts und des damit getriebenen Mißbrauches ſitzen. Ihre
Vorſchläge bauen ſich auf drei Grundgedanken auf:
1. Der Boden iſt keine „Ware” zum Handeln und
Geſchäfte=
machen, ſondern die unentbehrliche, unzerſtörbare und faſt
unver=
mehrbare Grundlage alles ſtaatlichen und völkiſchen Lebens.
Er muß daher unter anderes Recht geſtellt werden als die von
Menſchenhand geſchaffenen und jederzeit zu erſetzenden oder zu
vermehrenden beweglichen Güter. Die Unterſcheidung zwiſchen
Boden und „fahrender Habe” entſpricht germaniſchem Rechte.
Das deutſche Bodenrecht muß den Gebrauch des heimiſchen
Bodens als Wohn= und Werkſtätte fördern, den Mißbrauch zu
Spekulationszwecken hindern und den Wertzuwachs, der dem
Eigentümer ohne Aufwendung von Arbeit oder Kapital
zu=
wächſt, möglichſt vollſtändig der Allgemeinheit zuführen, die ihn
geſchaffen hat (Volksvermehrung, Verkehrswege, öffentliche
An=
lagen uſw.).
Das private Eigentum an Grundſtücken und Häuſern ſoll
nicht angetaſtet werden. Im Gegenteile will die Bodenreform
möglichſt vielen Familien ein Eigenheim und ein Stück Land
oder Garten verſchaffen. Aber dieſes Privateigentum unterſteht
der Aufſicht der Gemeinſchaft (ſtaatliches Obereigentum) und
muß zurücktreten, wenn die Gemeinſchaft den Boden für
ge=
meinnützige Zwecke braucht. Nicht nur für Eiſenbahnen Kanäle,
Autoſtraßen uſw., ſondern auch für Siedlungen u. dgl. können
benötigte Grundſtücke gegen angemeſſene Entſchädigung
ent=
eignet werden.
Ebenſo wie der Boden, ſind Naturſchätze und Naturkräfte
zu behandeln. Kohle, Salze, Metalle, Oele uſw., die im
deut=
ſchen Boden ruhen, ſtehen dem Staate zu. Er verleiht die
Be=
fugnis zur Gewinnung gegen angemeſſene Beteiligung der
Geſamtheit.
2. Der Grundſatz unſeres bürgerlichen Rechts, daß jedes
Bauwerk als weſentlicher Beſtandteil des Bauplatzes in das
Eigentum am Grundſtück fällt und für die Grundſtücksſchulden
haftet, iſt dahin abzuändern, daß Boden und Bauwerk rechtlich
getrennt werden können. Das hat praktiſche Bedeutung
haupt=
ſächlich für die Verſchuldung und für die Beſteuerung des
Bodens.
Bisher richtet ſich der Rang der Bodenſchulden nach der
zeitlichen Reihenfolge der Eintragung ins Grundbuch. Das
Kaufgeld für den Bauplatz wird durch das Haus mitgeſichert.
Das Baugeld für das Haus ſteht dahinter zurück. Wüſteſter
Bauſchwindel iſt oft die Folge dieſer Rechtsordnung geweſen.
Immer führt ſie zur Steigerung der Bodenpreiſe und zur
Ge=
fährdung der Bauhandwerker. Statt deſſen ſoll künftig die
Bodenhypothek auf den nackten Boden beſchränkt und für das
Baugeld eine Hypothek nur am Hauſe beſtellt werden können.
Notwendige Folge davon wird ſein, daß Boden und Bau
verſchiedene Eigentümer haben und getrennt zur Verſteigerung
gebracht werden können. Das iſt im Grunde nichts Neues,
ſondern hat im geltenden Erbbaurechte ſchon ſein gutes Vorbild.
In der Steuer ſollten Boden und Bauwerk völlig getrennt,
ja entgegengeſetzt behandelt werden. Der Wert des Hauſes wird
in erſter Linie durch die Herſtellungskoſten beſtimmt. Dieſe
werden durch Steuern geſteigert. Die Grundſteuer auf das
Haus verteuert alſo das Bauen und Wöhnen, iſt eine der
ſchlechteſten Steuern und ſollte beſeitigt werden. Das Haus iſt
möglichſt ganz ſteuerfrei zu laſſen.
Der Verkehrswert des nackten Bodens, des Raumes,
da=
gegen richtet ſich ausſchließlich nach der Grundrente, das heißt
nach dem Ertrage, der aus der Herrſchaft über den Raum
gezogen werden kann. Er tritt in Erſcheinung im Miet= und
Seite 2 — Nr. 241
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 1. September
Pachtzinſe oder, kapitaliſiert, im Verkaufspreiſe. Wenn alſo ein
Teil dieſer Grundrente, (die in Süddeutſchland und
Oeſter=
reich „Bodenzins” heißt) weggeſteuert wird, ſo muß der Boden
billiger werden. Billiger Boden aber liegt im Vorteile aller
derer, die auf ihm oder mit ihm arbeiten und leben wollen,
Intereſſe an hohen Bodenpreiſen hat nur, wer ihn verhandeln
oder verſchulden, alſo „Geſchäfte” mit ihm machen will.
Des=
halb ſollte als einzige Grundſteuer eine hohe Abgabe vom Werte
des nackten Bodens erhoben werden. Der Grundwert wäre durch
Selbſteinſchätzung feſtzuſtellen und offenzulegen. Durch die
Höhe dieſer Grundwertſteuer könne der Staat den Stand der
Grundſtückspreiſe beeinfluſſen.
3. Dieſer Steuerwert iſt dann der einzige Wert des nackten
Bodens in allen Rechtsbeziehungen. Er gilt für die
Mündel=
ſicherheit einer Hypothek und für eine etwaige
Verſchuldungs=
grenze. Er gilt auch bei etwaiger Enteignung, denn er iſt die
„angemeſſene” Entſchädigung dafür, daß der einzelne ſeinen
Naum der Allgemeinheit zur Verfügung ſtellt.
Der Satz, daß zum Steuerwerte enteignet wird, erſpart
faſt alle Prozeſſe um die Entſchädigung, denn jeder weiß im
voraus das Ergebnis des Rechtsſtreites. Der Satz ſollte jetzt
ſchon durchgeführt werden, obgleich noch keine allgemeine
Boden=
wertſteuer beſteht; wir haben als Grundlage den Wert nach dem
Reichsbewertungsgeſetze, der allerdings gewiſſer Ergänzungen
bedürfte. Denn die Enteignung zum Steuerwerte iſt das
wirk=
ſamſte Mittel gegen alle ungeſunde Bodenſpekulation. Wer
Boden zurückhalten will, muß entweder einen hohen Wert
ver=
ſteuern, bei dem die Abgabe den zu erwartenden Gewinn
weg=
frißt. Oder er läuft Gefahr, daß die Gemeinde ihm den
niedrig verſteuerten Boden zum Steuerwerte abnimmt, kurz ehe
das große Geſchäft der Umwandlung von Kartoffeläckern in
Bauplätze gemacht werden kann.
Dieſe drei Grundgedanken der bodenreformeriſchen
Richt=
linien entſprechen durchaus den Forderungen in Punkt 17 des
NSDAP.=Programmes. Ihre Durchführung iſt das ſicherſte
Mittel, um der Volksgemeinſchaft das viele, billige Land zu
beſchaffen, deſſen ſie für die Entwicklung eines geſunden,
wachſenden Volkes bedarf.
Das Erdöl in Marokko.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Die Entmutigung der kolonialen Kreiſe, die eine Folge der
Wirtſchaftskriſe iſt, aber auch politiſche Gründe hat, bringt es
mit ſich, daß man in Frankreich die Möglichkeiten, die Vor=
und Nachteile der Kolonialpolitik überdenkt. Und die Blicke
konzentrieren ſich vor allem auf die Beſitzungen in
Nord=
afrika, auf Algier, Tunis und Marokko. Es gab dort in der
jüngſten Vergangenheit ſo manch Unerfreuliches, was dazu
bei=
trug, die Aufmerkſamkeit auf ſich zu lenken. Die
Entwick=
lung des Islams und des panarabiſchen
Ge=
dankens entſpricht nicht den franzöſiſchen
Wünſchen und man befürchtet hier ſehr ſtark
daß der Einfluß der europäiſchen Mächte auf
die mohammedaniſche Welt in Zukunft nur
ab=
nehmen wird.
Die Beherrſchung Marokkos iſt für Frankreich — wie man
hier immer wieder hören kann — eine militäriſche und
poli=
tiſche Notwendigkeit. Neben der „Sicherheit und der
Pazi=
fizierung eines Unruheherdes” gibt es aber in Marokko
Mineral ſchätze, welche die großen militäriſchen und
poli=
tiſchen Anſtrengungen Frankreichs erklären. Phosphat, Metalle,
Kohle und — Petroleum. Ueber dies letztere ſchweigt man ſich
gerne aus. Trotzdem ſeit langem das Vorhandenſein der
Petroleumvorkommen bekannt iſt und ſeit 1919 Bohrungen
ſtati=
fanden. Die Ergebniſſe waren aber zuerſt kommerziell nicht
be=
friedigend, auch hat man ſich in Frankreich gehütet, großzügig
und ſchnell vorzugehen. Zuerſt galt es die Situation in Marokko
militäriſch zu ſtabiliſieren. Auch jetzt hält man es noch für
notwendig, Frankreichs Poſition politiſch weiter auszubauen.
Man weiß aus Erfahrung, daß ein Erdölgebiet leicht zu einem
politiſchen Intriguenneſt wird, man will alſo Unvorſichtigkeiten
vermeiden. Darauf iſt es auch wahrſcheinlich zurückzuführen,
daß bisher nichts Sicheres über die wahre Bedeutung der
Erd=
ölvorkommen im Djebel=Tſelfat zu erfahren iſt, trotzdem die
Phantaſien ungefähr ſeit einem Jahr nicht mehr zur Ruhe
kommen. Selbſt wenn die kühnen Erwartungen hitziger
Opti=
miſten, daß Frankreich ſich eines Tages in ſeiner
Petroleum=
verſorgung von den angelſächſiſchen Mächten freimachen könnte,
ſich nicht bewahrheiteten, könnte die Bedeutung des Erdöls in
Marokko im Kriegsfalle ungeheuer groß ſein. Auf alle Fälle
beſteht die Möglichkeit, daß die geopolitiſche Situation am
Mittel=
meer allein durch das Erdöl in Marokko eine Aenderung
er=
fährt. Denn Frankreichs Politik iſt ſowohl in Syrien wie auch
in dem Verhältnis zu Rußland und der Türkei — um nur
dieſe Beiſpiele zu erwähnen — durch Erdölintereſſen
mit=
beſtimmt. Selbſtverſtändlich fehlt es in Paris auch nicht an
Skeptikern und ſie berufen ſich auf Präzedenzfälle, denn in der
abwechſlungsreichen Geſchichte der franzöſiſchen
Petroleum=
politik fehlt es nicht an Enttäuſchungen.
* Auguſt Hinrichs.
Der Dichter des Feſtſpiels „De Stedinge” und
des „Krach um Jolanthe‟.
Von Fr. Fooken.
(akp) Die Reichshauptſtadt hat Auguſt Hinrichs erſt kennen
gelernt nach der Machtübernahme durch den
Nationalſozialis=
mus. Vorher erging es Auguſt Hinrichs, wie allen artechten
Dichtern deutſcher Erde, die ihre Fracht und Segelkraft aus
dem Boden ihrer Heimat und ihres Volkstums ſogen. Sie
wurden von dem „großen” Alfred Kerr mit geiſtreichelnden
Gedankenſpritzern abgetan, die dem Sinne nach beſagten: Für
die Kleinſtadt möchte das alles gehen, aber Berlin verlange
doch gottlob eine „geiſtigere” Koſt. Als dann aber die
„Jolanthe” auch ihren Einzug in Berlin hielt, zeigte ſich, daß der
Volksgenoſſe der Großſtadt in ſeinem Weſenskern doch noch ſo
erdhaft und mit dem Boden des Volkstums verwurzelt war,
daß er mit dem „Kleinſtädter” und „Ländler” jubeln und lachen
konnte über die Dinge, die aus dem Urquell unſeres Weſens
wachſen.
Dieſe Erkenntnis iſt uns Landmenſchen eine ſtolze
Genug=
tuung und eine große Hoffnung für unſer Geſamtvolk
ge=
worden, iſt ſie uns doch ein Zeichen dafür, daß die Kräfte und
Werte des Volkstums ſich nicht durch die großſtädtiſche Umwelt
abwaſchen laſſen, ſondern daß ſie tiefer und ſittlicher in Herz
und Sinn eingeprägt ſind, als der jüdiſche Kritikaſter uns
glauben machen wollte.
Es iſt nun wohl an der Zeit, daß der Berliner „unſeren”
Auguſt Hinrichs noch etwas näher kennenlernt.
Nun: Sein Lebensgang iſt ſchnell erzählt. Jetzt iſt er
56 Jahre alt. Er wurde in Oldenburg geboren, beſuchte dort
die Schule und kam mit 14 Jahren an die Hobelbank. Nachdem
er ausgelernt hatte, zog er als wandernder Tiſchlergeſelle
arbeitend und fechtend durch Deutſchland, die Schweiz,
Oeſter=
reich und Italien. Nach der Heimkehr heiratete er, und Herr
Meiſter und Frau Meiſterin wohnen ſeitdem in ihrer
Heimat=
ſtadt. Bis vor ein paar Jahren noch betrieb er ſein ehrbares
Handwerk. Hinter dem Hauſe auf dem langgeſtreckten Hofplatz
war ſeine Tiſchlerwerkſtatt. Dort ſtander, ſolange gearbeitet wurde.
maß, riß das Holz an, teilte den Geſellen die Arbeit zu und
fah zwiſchendurch den beiden Lehrjungen auf die Hände. Sein
Beruf iſt ihm gewiß oft läſtige Feſſel geweſen, aber trotzdem
war er einer der tüchtigſten Meiſter der Landeshauptſtadt, ſo
daß ihm ſeine Berufsgenoſſen in die
Geſellenprüfungs=
kommiſſion gewählt hatten. Als ich ihn vor Jahren beſuchte,
Vom Tage.
Die Zeitſchrift „Kladderadatſch” iſt auf 14 Tage verboten
wor=
den, weil in der Nummer 33 vom 12. Auguſt 1934 eine
Verhöh=
nung eines ausländiſchen Staatsoberhauptes enthalten war.
Gemäß der Verordnung vom 4. Februar 1933 für das Land
Preußen wurden nach Mitteilung des Deutſchen
Kriminalpolizei=
blattes ſämtliche von Maxim Gorki verfaßten und in deutſcher
Sprache erſchienenen Druckſchriften beſchlagnahmt und eingezogen.
Generalmajor Hanno Königsbrunn iſt vom Bundeskanzler
Dr. Schuſchnigg auf Grund einer Ermächtigung des Miniſterrats
zum Generalinſpekteur des Schutzkorps und der Wehrverbände
er=
nannt worden. In dieſer Eigenſchaft habe er die theoretiſche und
praktiſche Ausbildung, ſowie die Ausrüſtung der Wehrverbände
und des aus ihnen gebildeten Schutzkorps zu überwachen.
Der Landeshauptmann von Steiermark hat zum Präſidenten
der Landwirtſchaftskammer Oekonomierat Kraft ernannt. An der
Spitze dieſes Inſtituts ſtand bisher der ehemalige Vizekanzler
Hartleb, einer der bekannteſten Landbundführer. Im
Zuſammen=
hang mit der Aktion gegen den Landbund wurde Hartleb. von
ſeinem Poſten entfernt.
Der Deutſche Club in Wien wurde polizeilich verſiegelt. Wie
verlautet, iſt faſt ein Drittel der Belegſchaft der öſterreichiſchen
Alpinnen Montangeſellſchaft von den „Säuberungsmaßnahmen”
der Wiener Regierung betroffen worden. Bisher wurden 326
Arbeiter und Angeſtellte entlaſſen.
Der Führer des amerikaniſchen Gewerkſchaftsbundes. William
Green, veröffentlichte eine Mitteilung, in der unterſtrichen wird,
daß die Arbeitsloſigkeit in den Vereinigten Staaten ſeit dem
Monat Mai ſich weſentlich verſchlimmert habe. Die Zahl der
Ar=
beitsloſen, die im Mai d. J. 10 248 000 betragen habe, ſei im
Juni auf 10 310 000 und im Juli auf 10 772 000 geſtiegen.
P9. deiner Jum Henveriteier
des Gduleiters ernannt.
GPA. Der im Rhein=Maingebiet allen Nationalſozialiſten als
ſelbſtloſer Kämpfer Adolf Hitlers ſeit Jahren bekannte Pg.
Hein=
rich Reiner wurde nunmehr offiziell zum Stellvertreter des
Gau=
leiters von Heſſen=Naſſau ernannt.
Den „NS=Briefen” Folge 26 entnehmen wir über das
arbeits=
reiche Leben des Pg. Reiner folgendes:
Heinrich Reiner iſt ein Mann von meiſt wenigen, aber um ſo
ſicherer entſcheidenden Worten. Als wir ihn um einige Daten ſeines
Lebenslaufes baten, entwickelte er klar und knapp ein
kämpfe=
riſches, unbeugſames Perſönlichkeitsbild, das ſich alle ſchmückenden
Beiworte ſparen kann und ſowohl dem Nationalſozialiſten als auch
dem Menſchenkenner ſagt, welcher Perſönlichkeit der Gauleiter ſein
Vertrauen unmittelbar zugewendet, um ſie in der politiſchen
Füh=
rung des Rhein=Main=Gebietes wirken zu laſſen.
Im Jahre 1892 zu Hof (Ofr.) geboren, trat Reiner nach
Be=
ſuch des Regensburger Gymnaſiums als Fahnenjunker in das
königl. bayr. 4. Pionierbataillon ein und erlebte den Weltkrieg
an allen Brennpunkten in vorderſter Linie. Im Herbſt 1914 wurde
er zum Leutnant befördert und zwei Jahre ſpäter zum Adjutanten
des Generals der Pioniere Nr. 6 ernannt. Wieder ein Jahr ſpäter
meldete ſich Reiner freiwillig zu den Fliegern und erlitt im
Februar 1918 einen Abſturz aus 100 Metern Höhe. Nach ſeiner
Wiederherſtellung und Beförderung zum Oberleutnant, nahm er
ſeine Ausbildung wieder auf und blieb auch nach der
November=
revolution bei den aktiven Formationen. Während eines
drei=
monatigen Urlaubs im Jahre 1919 trat Reiner dem Freikorps
Epp bei und betätigte ſich dort als Werbeoffizier. Im Verbande
dieſes Freikorps nahm er aktiven Anteil an der Befreiung
Mün=
chens von der Räteherrſchaft. Im Mai 1920 erfolgte auf eigenen
Antrag ſeine Verabſchiedung bei der Reichswehr.
Die berufliche Tätigkeit in München, Altjoch und Frankfurt
a. M. wurde durch die jederzeit offen zum Ausdruck gebrachte
natio=
nalſozialiſtiſche Einſtellung erſchwert und brachte immer wieder
Rückſchläge und Kündigungen. Dies war um ſo ſchlimmer, als erſt
in dieſer Zeit die Folgen der erlittenen Kriegsverletzungen ſich
bemerkbar machten.
Reiners aktive Tätigkeit in der Hitler=Bewegung geht bis
ins Jahr 1923 zurück. Seine alte Mitgliedsnummer iſt 28 795 vom
23. April 1923. Damals gründete er die Ortsgruppe Kochel am
See und Benedikt=Beuren und war am 9. November 1923 beim
„Hitlerputſche” in München beteiligt.
Nach ſeinem Wiedereintritt in die Partei wurde Reiner als
ſtellvertretender Ortsgruppenleiter eingeſetzt, übernahm 1930 den
Vorſitz des Kreis=Uſchla Frankfurt und 1931 den Vorſitz des Gau=
Uſchlag Heſſen=Naſſau=Süd. Hieran anſchließend übernahm er die
Gaugeſchäftsführung und ſpäter die Adjutantur der
Landesinſpek=
tion Süd=Weſt. Nach deren Auflöſung war Reiner perſönlicher
Adjutant und die rechte Hand des Gauleiters Sprenger. Mit der
Ernennung des Gauleiters zum Reichsſtatthalter in Heſſen
über=
nahm Pg. Reiner die Leitung des Büros des Reichsſtatthalters,
wurde im Juli 1933 zum heſſiſchen Regierungsrat ernannt und
ſpäter durch den Reichspräſidenten beſtätigt. Gleichzeitig erfolgte
die Beſtellung zum Gauinſpekteur und Leiter der Abteilung Land
Heſſen des Gaues Heſſen=Naſſau.
lagen in ſeinem Arbeitszimmer Möbelvorlagen, Zeichnungen
und Berechnungen auf Tiſch und Schreibtiſch verſtreut.
Wie? Sieht ſo das Heim eines deutſchen Dichters aus?
Ach, das Leben iſt immer noch bunter und reicher an
Möglich=
keiten als du glaubſt.
Schon in jungen Jahren ließ Auguſt Hinrichs ſein erſtes
Buch drucken, es enthielt Döntjes und Riemels. Als ich ihn
nach dem Titel, der mir entfallen war, fragte, gab er zur
Ant=
wort: „Es iſt gut, daß es vergriffen und vergeſſen iſt.” Bald
aber wagte er ſich an größere Dinge heran. Es entſtand ein
ſoziales Drama „Kinder der Sehnſucht‟. Dies Werk zeigte ſchon,
wvie es in ſeinem Innern gärte und tobte. Das damalige
Oldenburger Hoftheater führte es mehrmals auf, und der
Er=
folg gab dem jungen Dichter Antrieb zu neuem Schaffen. Und
ſchon nach kurzer Zeit brachte dasſelbe Theater ſein Drama
„Frithjof” eine Bearbeitung der Tegnerſchen „Frithjofs=Sage‟
heraus. Wohl zehnmal wurde es aufgeführt, und die
Be=
geiſterung der Oldenburger kannte keine Grenzen.
„Frithjof” wurde an vielen Orten, u. a. vierzehnmal im
Harzer Bergtheater unter der Leitung von Ernſt Wachler
geſpielt.
Dann kam der Krieg, den Auguſt Hinrichs von Anfang bis
zu Ende als Frontſoldat, zuletzt als Sanitätsvizefeldwebel,
mit=
machte. In dieſen vier Jahren fand er den Weg zu ſeinem
eigenen „Tun”" „Ik markte eers wo ſchew ick bet ſowiet ſtüert
harr, awer ik lerrde uk, wor ik hinhörde un wor mien Wuddel
ſeet. Dat ſchöne un grote Woort Heimat gung mi nu eers up.”
„Heimat”, ſo ſchreibt er ſpäter einmal — „das iſt das erſte
Wort nach Vater und Mutter.”
Nun begann er in Romanen und Novellen von heimiſcher
Eigenart von Religion und Glück und Arbeit zu ſingen.
1920 erſchien ſein erſter großer Roman mit dem bezeichnenden
Titel „Das Licht der Heimat” Es folgten „Der Wanderer ohne
Weg‟” „Das Neſt in der Heide‟. Im Jahre 1924 ſchrieb er ſein
ſtarkes Bauernbuch „Die Hartjes‟. Es iſt ein Bauernroman
voll prächtiger Figuren, voll Erdgeruch und Schollentreue, voll
Liebe und Leidenſchaft, wie ich ſonſt nur einen kenne: Löns=
„Wehrwolf” Sein letzter großer Roman ſchildert die
Bauern=
kämpfe gegen fremde Eindringlinge und gegen den blonken
Hans. Er heißt „Das Volk am Meer”. In den letzten Romanen
iſt nicht mehr nur Enge, hier ſchaut der weite Menſch und
Dichter Heimat und Welt im Einklang. Hinrichs Romane
er=
ſchienen im Verlage von Quelle und Meyer, Leipzig. Nebenher
ſchrieb Auguſt Hinrichs noch Novellen (u. a. „Der Moorhof”
„Gertraudts”). Kurzgeſchichten, lyriſche Gedichte und Balladen.
Für die niederdeutſche Bühne verfaßte er zunächſt zwei kleine
Einakter. De Auktion” een Kummedi, und „Marie”, een
ernſt=
haft Spill. Es folgten dann Jahr um Jahr „De Swiens=
der Seiorgang.
Die Preſſeſtelle des Reichsparteitages teilt mit:
unmöglich war, alle Hinterbliebenen der gefallenen Kar
zu dem diesjährigen Parteitag durch den Führer
ein=
haben nur die Hälfte der Hinterbliebenen Einladungen e
Die übrigen ſollen beim nächſten Reichsparteitag berü
werden.
Der „aag der Toevee Mat VegonA
LPD. Frankfurt, 31.
Der Gebietsaufmarſch der Hitlerjugend des Gebiete=
„Tag der 100 000” hat begonnen. In den beiden Rieſenze
im Oſt= und im Huthpark ſind über 100 000 Hitlerjun
Jungvolkpimpfe zum größten Jugendaufmarſch der Wel
mengekommen, um aufs neue in feierlichem Bekenntnis d
rer Treue zu geloben.
In 82 Sonderzügen ſind ſie aus allen Gegenden Heſſer FFo,
herangekommen. Rund 1500 Zelte, jedes mit einem
vermögen von 75 Mann, bedecken draußen in den beiden P
Bodenfläche von 116 000 Quadratmetern, 5000 Zentner St
ten angefahren werden, um als Lagerſtreu zu dienen.
von elektriſchen Lichtleitungen mußten gelegt
Telephone verbinden das Lager mit der Außenwe
eigene Poſt wurde errichtet. Sanitäts= und Verpflegung
werden allen in den nächsen beiden Tagen entſtehenden A
sr=
genügen. Beſondere Waſſerleitungen verſorgen die rieſig 7
anlagen. Vor den Toren der Großſtadt ſind zwei neue Ri
entſtanden.
Seit geſtern bereits ſind im Huthpark 1500 Jurf
pimpfe zu einem Muſterlager vereinigt.
Stämme wurden herangeholt, um hier im Lager den and
bild und Beiſpiel zu ſein.
Für die Tage des Aufmarſches wird ei
Lagerpolizei die Aufrechterhaltung der Ordnung und Di
Lager verbürgen. Am Eingang zum Lager ſchon mahnt
Tafel: „Oberſter Lagergrundſatz iſt Diſziplin und Gehor
den Straßen der Stadt werden ſtändig patrouillierende
dafür ſorgen, daß kein allzu kecker Pimpf aus dem Lager b
um ſich die Großſtadt auf eigene Fauſt zu betrachten. Mig
ordentlich, wie die beiden Lager mit ihren
Einrichtu=
wird ſich auch der ganze Aufmarſch abwickeln.
Wenn der Reichsjugendführer Bald
Schirach morgen auf dem Frankfurter Flughafen Rex
getroffen ſein wird, begibt er ſich ſofort in die beiden Itä
um ſeine Jungens zu begrüßen. Gegen mittag marſchi
50 000 Hitlerjungen in drei rieſigen Marſchſäulen durch 2
Für die Frankfurter das Signal: Das Feſt der heſſen=n riſth
Jugend hat begonnen. Am Nachmittag findet im Stm
Maſſenſportfeſt ſtatt, bei dem nicht Einzelleiſtung
xewe=
tet werden, ſondern das Abſchneiden des ganzen Banne —tſchei
det. Schönſter Siegerlohn: Der beſte Bann darf bei d. Taoſeuey
Vorbeimarſch am Sonntag vor dem Reichsjugendführe= = erſt
„Formation marſchieren. Der Höhepunkt der Frankfu
wird am Samstag abend die Kundgebung—
im Stadion ſein, bei der der Reichsjugendführer ſich an ge
folgſchaft wenden und etwa 1000 neue Fahnen weihen D.
Huthpark, dem Lager des Jungvolks wird gleichzeitig ei Aben
feier veranſtaltet werden. Beim Klang der Landsknech aimeſte,
wird um die Lagerfeuer mit Geſang und Spiel cich s
rechtes deutſches Jungenleben lebendig werden. Das E FsMrittt
Jungvolkpimpfe aber wird der Beſuch des Reichsjug hah
nach ſeiner großen Rede ſein. Den Beſchluß des Gebiets narſ:
bildet der Vorbeimarſch am Sonntag vormit
Stunden wird die Armee der Jugend marſchieren.
o=
ſorgt eine muſtergültige Organiſation dafür, daß
Jungen mehr als zwei Stunden in Marſch bleibt.
Und wenn ſie alle dann am Montag wieder zu.
die Schulbank drücken oder ihrer Arbeit nachgehen, „
dieſer Tag für ſie nicht nur als größter Aufmarſch 2tle
den die Welt je geſehen hat, ſondern vielmehr als Lichſit
Erlebnis, an dem ſie je teilnehmen durften.
Batihou überreicht dem Völkerbund eine ad
Denkſchrift.
Im Miniſterrat, der Freitag vormittag unter 10
des Präſidenten der Republik abgehalten wurde /ſih
Außenminiſter Barthou eingehenden Bericht über ſa
politiſche Lage. Er behandelte vor allem die öſterreich /7
die Volksabſtimmung im Saargebiet, die Verhandl fr
den Nordoſtpakt und den Eintritt Sowjetrußlan i
Völkerbund. Der Außenminiſter ließ von ſeinen Xn
kollegen eine Denkſchrift über das Saargebiet gut
er dem Völkerbundsrat zu überreichen gedenkt.
kummedi” und „Wenn de Hahn kreiht”. „De Swier
überſetzte er ins Hochdeutſche, und ſie macht heute
verſchiedenſten Titeln („Krach um Jolanthe‟, „Jo
„Das Schweinſchlachten”, „Wurſtbrühe‟, „Metzelſupp”
Siegeszug über alle deutſchen Bühnen. „Wenn de
erlebte dasſelbe Schickſal. Aufs große hochdeutſche Th
ſich Auguſt Hinrichs mit den beiden Dramen „Freie E.
Tüchtigen” und „Nur eine Mark”, die ebenfalls hiKd
in deutſchen Landen zu hunderten Malen aufgefüh
Ueber den Menſchen und Dichter Auguſt Hink
ſehr fein in der Monatszeitſchrift „Niederſachſen” 4 Si
niederdeutſche Schriftſteller Wilhelm Scharrelmann
„Wie ſein Handwerk, iſt ſein Charakter: rechth
in die letzte Ecke, ehrlich vor ſich und anderen, gewil
ſo feſt und wohlgefügt, wie das beſte Stück, das je
Werkſtatt kam. Sein Gemüt iſt ſo warm, wie der jun 2
tag, ſeine Kraft ſo erdhaft und erdgebunden, wie
einer jungen Eiche, und ſo animaliſch wie der CA"
jungen Rindes. Und zu alldem kommt zuweilet"
haltene Zartheit der Empfindung, wie der Gerut
über ſonnigen Wieſen. Friſchgebackenes Schwarzbro
Auguſt Hinrichs. So würzig im Geruch, ſo kräftig u
in ſeiner Farbe, ſo kernig im Geſchmack.
Das macht: es iſt Erdhaftes in ihm. Er ſteht wi
in ſeinem Gelände, die Wurzeln ſeines Weſens tie
der Heimat verankert, die ihn gebar.
So ſind auch ſeine Menſchen. Sie ſind ſinnenfrel
voll Energie, von animaliſchem Leben erfüllt. 4
Wille erfüllt ſie, Wille zur Freiheit, ſtreben zur 4
Helden wollen wirken und ſchaffen. Alle ſtehen
wollen ſich behaupten, ſo oder ſo. Erkämpfen ſich i.
Nägeln und Klauen. Können ſich feſtbeißen in erl
Idee, einen Gedanken. Sie kämpfen um ihre C
Scholle, den Boden der Heimat, kämpfen um eil
Haus und Herd. Sie ſind, als hätten ſie ſich im 1*
ihrer Seele einen Reſt vom Urmenſchen bewahrl.
herriſch ſein bis zur Gewalttat. Schon in der 791
ſie den Ernſt des Menſchen, der etwas will, dunkel
Ziele brütet. Aber ſie können auch heiter ſein, 9
gutmütig wie Kinder. Ihre Augen ſind blau, i*
meiſt hoch und voller Kraft in der Bewegung. O
am tiefſten, und ſo ſtattet er ſie aus. Hinrichs Me
ihre Wege wohl, ſtreiten und kämpfen, leiden unt
jauchzen und trauern wie wir alle, aber zuletzt iſt.
heimlich ſchaffende Wille des Dichters, der ſie bei=
Es gibt keinen treueren Freund, keinen
Menſchen, als ihn, der dieſe Geſtalten ſchuf. Er 90
keit des Menſchen, der ſein Werk tut mit der Sie
Samstag, 1. September 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 241 — Seite 3
Borbildliches Aufbauwerkim Ried
efſen der Landesbauernführer des Reiches. — Allgemeine Anerkennung für das vorbildliche
Arbeils=
ſchaffungs= und Siedlungsprogramm in Heſſen. — Landesbauernführer Dr. Wagner und Landeskulkurrak
Reich über die Meliorakionen und Bodenverbeſſerung. — Mit Reichsſtakthalter Sprenger im Ried.
Weiſen gefunden haben, aber die Praxis hat erwieſen, daß die
von Landeskulturrat Reich angewendete Methode bei
Zouhlderliges Hanartand entftegr.
der Melioration und die verbeſſerte Organiſation der Vermeſſung
1.
in
mi
Neif
7
* Geſtern fanden ſich im großen Sitzungsſaale des Alten
ais, Adolf=Hitler=Platz 5, die Landesbauernführer im Reich
die Referenten für Förderung landwirtſchaftlicher
Grund=
zuſammenlegungen ſämtlicher Länderminiſterien ein, um
Re=
te über die Durchführung des Meliorationsarbeits= und
Sied=
gsprogramms in Heſſen und über Organiſationsfragen zu
n und ſich über Siedlungsfragen auszuſprechen. Der
Sitzungs=
war an der Stirnſeite mit dem Bilde des Führers zwiſchen
Hakenkreuzfahnen und friſchem Grün geſchmückt, an den übri=
Seiten waren überſichtliche Karten über die Arbeitsvorgänge
Heſſiſchen Ried angeheftet — An den Verhandlungen des
mittags nahmen u. a. der Vertreter des Gauleiters und
hsſtatthalters Regierungsrat Reiner, der heſſiſche
Staats=
iſter Jung, Landesbauernführer Dr. Wagner,
Oberbürger=
ter Wamboldt, Verwaltungsdirektor Löwer und zahlreiche
liche und ſtädtiſche Vertreter teil.
Der heſſiſche Skaatsminiſter Jung
üßte die Anweſenden im Namen der heſſiſchen Regierung und
ke aus, er habe nicht die Abſicht, eine große Rede zu halten
das, was in Heſſen in bezug auf die Landesplanung, das
iorationsweſen und die Feldbereinigung getan wurde. Er
ite dann: Der Herr Landeskulturrat Reich hat zwar mir
ge=
ein großes Expoſé überreicht, in dem ſteht, was er geleiſtet
und was ich vortragen ſollte. Ich gehöre aber nicht zu den
en, die ſich mit fremden Federn ſchmücken, und das, was
ge=
t iſt, ſo darzuſtellen, als wäre es ihrem eigenen Gehirn
ent=
igen. Ich erkenne vielmehr neidlos die Leiſtungen und die
tigkeit meiner Mitarbeiter an, und das ſind auf dieſem
Ge=
der Landesbauernführer Dr. Wagner und in ganz beſonde=
Maße der Landeskulturrat Reich. Auf ihn ſind letzten Endes
die Dinge zurückzuführen, von denen Sie heute hören und
werden. Ich hoffe, daß Sie einen guten Eindruck
empfan=
werden
Ich hoffe auch, daß Sie ſich wohl fühlen in Heſſen, und daß
n, was ebenſo wichtig iſt, heute nachmittag auch der heſſiſche
r ſchmecken wird.
Darauf nahm
Landesbauernführer Dr. Wagner
Wort und unterſtrich, daß das Wort „Melioration” in näch=
5 Zeit ganz groß über Deutſchland ſtehen werde. Einmal
ge die außenpolitiſche Lage und insbeſondere unſere
iſenknappheit dazu, uns auf unſeren eigenen
en zu beſinnen und die Selbſtverſorgung
tſchlands mit allen Lebensnotwendigkeiten
* Volkes ſicherzuſtellen. Zweitens ſei er der Meinung,
ie einzig wertſchaffende Arbeit außer der Reichsautobahn auf
—ebiet derMeliorationen und der Kulturarbeitenliege. Voraus=
1:g für den Erfolg ſei allerdings, daß die
Umlegungsverfah=
nöglichſt auf eine ganze Provinz geplant und durchgeführt
en, damit ſpätere Flickarbeit ausſcheidet. „Wir haben daher
eſſen mit der Landesplanung angefangen und ſind dann
tweiſe weitergegangen. Dabei wurde die
Reichsauto=
n berückſichtigt, die durch die ſüddeutſchen und einen Teil
norddeutſchen Länder geht und für die Anwohner ebenſo
ig iſt wie für die eigentlichen Benutzer. Ich will nicht, daß
r einmal Gemeinden, die nicht an die Autobahn gekommen
ebenſo ſchimpfen wie heute die Gemeinden, deren kurzſichtiger
*ermeiſter ſeinerzeit den Anſchluß an die Eiſenbahn verwei=
Wir haben dafür geſorgt, daß jeder Bauer, durch deſſen
:t die Autobahn zieht, keinen Quadratmeter Boden verliert.”
weſentliches Moment bei der Melioration und Siedlung ſei
Zodenkartierung. Trotz aller Vorträge breiteten die Bauern
Dünger vielfach planlos aus, ohne den Kalkgehalt ihres
ns zu beachten. Wenn der Kalkzuſtand des Bodens nicht in
ung ſei, bleibe der Dünger jedoch wirkungslos. Darum habe
die Landwirtſchafliche Verſuchsanſtalt in
mſtadt mit dem Arbeitsdienſt, zuſammengetan, um
amäßig den Kalkgehalt der Aecker
feſtzu=
en. Tag für Tag werden Bodenproben an das
Labora=
mnach Bensheim geſchickt, wo entſprechende Karten und
er aufgeſtellt werden, die der Bauer dann in ſeiner
Bürger=
erei einſehen kann. Eine bisher in Deutſchland
igartige Leiſtung. Vorausſetzung für dieſe Arbeit
die vom Staat aufgewendeten Koſten iſt allerdings, daß die
endungen lohnen. Die Geſamtorganiſation des deutſchen
ar= und Vermeſſungsweſens iſt im großen und ganzen
ge=
noch nicht ſoweit gediehen, daß ſie ſchlagartig eine
Feldberei=
ig uſw. durchführen kann, und es bleibt noch viel zu tun
Wir in Heſſen behaupten nicht, daß wir den Stein der
nes, der weiß, was er anfäßt, gerät. Die tiefe ſeeliſche
des ſchöpferiſchen Menſchen, der allem was er ſchafft,
Ungenügen anmerkt, ſich ſelber und ſeinem Werke nie
g tun kann, und in tiefſter Seele gepeinigt, ſich ſelber und
m Werke zuſchaut, ſcheint er nicht zu kennen. Schaffen iſt
nur höchſte Luſt. Die Tragik, die damit verbunden iſt,
indet er kaum. Um ſo ungebrochener iſt ſein Inſtinkt. Darum
der geborene Dichter des Erfolges, der ihm gleich bei
m erſten größeren Roman wie eine ſelbſtverſtändliche
Er=
ag zuteil wurde. Und bei alledem iſt er noch in ſeinen
ngen. Das Schönſte und größte wird erſt noch kommen.
Sein Blick iſt hell, ſeine Kraft ungebrochen, ſein Sinn
ee, ſein Herz ehrlich und warm — ob er hochdeutſch ſchreibt
plattdeutſch geſtaltet — er vergreift ſich nicht leicht. Er
ernſt ſein und lächeln, heiter und kindhaft, es iſt Verlaß
hn, immer.”
Ver den „Krach um Jolanthe” in elf Tagen geſtaltet, der
noch kein Alter. Gottlob, er iſt friſch wie ein Vierziger
hat ſeinem Volke noch viel zu ſagen.
Die Zenkrale der deutſchen
Erdöl=
forſchung.
re Steigerung der deutſchen Erdölgewinnung zu erwarten?
ller, in denen das Schickſal lagert. — Deutſchland erhielt
ein neues wiſſenſchaftliches Inſtitut.
Jor kurzer Zeit iſt Deutſchland wieder um eine wiſſenſchaft=
Forſchungsſtätte bereichert worden. In der Preuß.
Geolo=
n Landesanſtalt in Berlin befindet ſich das Inſtitut der
Olforſchung. Es hat die ſchwierige Aufgabe, die
Bohr=
n, die in Deutſchland zutage gefördert werden, zu
kontrollie=
rnd die betreffenden Firmen ausſchlaggebend zu beraten, ob
If die Unterſuchung hin tiefer gehen oder aufhören müſſen.
guten Erfahrungen, das Anſteigen der Oelgewinnung aus
hem Boden während der letzten anderthalb Jahrzehnte haben
Legierung veranlaßt, 5 Millionen RM. zur Verfügung zu
7, ſo daß die Einrichtung einer Kontrollſtelle notwendig
Täglich kommen unzählige Eilſendungen an, in
Pappſchächtel=
verpackt zylinderförmige Brocken „Erde”, die ſie ſich nur
BSweiſe aus ihrem innerſten Schoß reißen ließ. Nun liegen
er in der Invalidenſtraße wieder im Licht des Tages, von
die vor Jahrmillionen Abſchied nahmen.
Samals lebten und ſtarben auf dem Grunde der Meere fett=
und Feldbereinigung nach meiner Anſicht richtig iſt. Zum Schluß
ſprach der Landesbauernführer dem Arbeitsdienſt ein
hohes Lob aus für die eifrige und gewiſſenhafte Arbeit im
Dienſte der Volksgemeinſchaft und gab die Verſicherung, daß
Heſ=
ſen mit heißem Herzen bemüht ſei, den Reichsgedanken auf allen
Gebieten durchzuführen.
Anſchließend hielt
Landeskulkurrak Reich
ein großangelegtes Referat über den Aufbau des
Melio=
rationsarbeits= und Siedlungsprogramms in
Heſſen und über Organiſationsfragen.
Einleitend richtete der Redner den Dank des heſſiſchen Volkes
an den Führer, der die Zukunft Deutſchlands geſichert habe, und
an Reichsſtatthalter Sprenger, Staatsminiſter Jung und
Landes=
bauernführer Dr. Wagner, für die Durchführung des
Arbeitsbe=
ſchaffungsprogramms im Ried.
Bei der Uebernahme der Macht durch die nationale Regierung
habe auf dieſem Gebiet eine traurige Bilanz vorgelegen. Von der
Unzulänglichkeit der ſeitherigen Methoden überzeugt, ſah ich
gleich=
zeitig in der Durchführung der Feldbereinigung ein
Tätigkeits=
feld, das zur Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit beitragen würde,
und daß es in einem Arbeitsbeſchaffungsprogramm die erſte
Stel=
lung einnehmen müßte. Dennnur im Rahmen der
Feld=
bereinigung konnten Meliorationsarbeiten und
Siedlungen durchgeführt werden. So kann die
unbe=
dingte Nährfreiheit des deutſchen Volkes gewährleiſtet werden.
Für das heſſiſche Ried lag ein Generalkulturplan vor, der in
den Jahren 1925 bis 1929 in ſeinen techniſchen Grundzügen von
Regierungsbaumeiſter Berg unter Leitung des Miniſterialsrats
Heyl aufgeſtellt worden war. Darauf hingewieſen hatte der
ehe=
malige Landtagsabgeordnete Oekonomierat Dr. Dehlinger, der
„Vater der Riedentwäſſerung”, der aber ſpäter ſich zurückzog. Auf
dieſer Grundlage baute ich dann das Meliorations= und
Sied=
lungsprogramm auf und trat im Herbſt 1931 mit dem Projekt an
die Partei heran. Im Frühjahr 1932 wurde die Zuſammenarbeit
mit dem Gauarbeitsführer Faatz aufgenommen. Mittel aus Berlin
wurden durch Miniſterialrat Dr. Hillebrand bereitgeſtellt.
Landeskulturrat Reich erläuterte weiter die
Arbeits=
vorgänge in der Feldbereinigung. Allen
Schwierig=
keiten zum Trotz hat ſchließlich immer wieder die Einſicht geſiegt,
der Techniker hat ſich für die Arbeiter der Fauſt eingeſetzt, damit
dieſe wieder in Arbeit und Brot kommen. Alle Maßnahmen ſind
von hoher Verantwortlichkeit und Wirtſchaftlichkeit getragen und
dazu angetan, das Preſtige unſerer Bewegung zu wahren und zu
befeſtigen. Dazu kam die Angliederung der
Feldbe=
reinigungsbehörden an die Landwirtſchaftsabteilung des
Heſſiſchen Staatsminiſteriums. Auch weitere Vereinfachungen
und Neuordnungen, z. B. im Kataſtervermeſſungsweſen, geſellten
ſich hinzu.
Der Referent betonte dann den großen Anteil des
Arbeits=
dienſtes am Entwäſſerungswerk und verwies darauf, daß
gegen=
über früher 8 bis 12 Jahren heute ein Feldbereinigungsverfahren
höchſtens 2 bis 3 Jahre dauert und die Koſten — Drainage und
Pumpwerk ausgenommen — durch eine durchſchnittlich 7½proz.
Landabgabe der Bauern gedeckt werden. Aus der Landabgabe
werden gleichzeitig Siedlung, Anliegerſiedlung, Erhöhung des
Be=
ſitzes auf Erbhofgröße uſw. ermöglicht. Durch die Melioration
trete eine Wert= und Ertragsſteigerung um 25 Prozent ein. Am
8. Juli 1933 wurde das Meliorations= und Siedlungsprogramm
im Ried aufgenommen. Neun Arbeitsdienſtabteilungen — eine
arbeitstechniſche Abteilung iſt nur mit der Herſtellung der Pläne
und Karten beſchäftigt, die anderen ſind an den Bauſtellen tätig
— mit etwa 1400 Mann helfen mit. 120 Arbeitsloſe aus
Offen=
bach ſind in Oberheſſen mit beſtem Erfolg eingeſetzt. 330
Kilo=
meter Gräben und 1147 Kilometer neue Wege werden im Ried
allein angelegt werden müſſen. 1935 wird Arbeitsabſchnitt 1 mit
15 300 Hektar überwieſen werden, 1937 Abſchnitt 2 und 3 mit
26 000 Hektar, 1938 Abſchnitt 5 mit 12 000 Hektar und 1939
Ab=
ſchnitt 4 mit 14 000 Hektar. Bei dem Landausgleich werden auch
unwirtſchaftlich liegende Gemarkungsgrenzen überſchritten, der
Bauer muß wirtſchaftlich liegendes Gelände haben, wobei
natür=
lich auf Sonderpflanzungen Rückſicht genommen wird. Ziel aller
Arbeit, iſt es, die Nahrungsfreiheit des Reiches ſicherzuſtellen.
Kulturrat Reich fand lebhafte Anerkennung für ſeine
Aus=
führungen.
Die anſchließende, auch in Einzelheiten dringende und
an=
geregte Ausſprache eröffnete
Miniferiakrat 2r. Hilebrand.
der im Namen des Reichsernährungsminiſteriums und zugleich
der Tagungsteilnehmer für die Einladung nach Heſſen dankte. Er
betonte, das heſſiſche Arbeitsbeſchaffungs= und
Meliorationspro=
gramm habe weit über Heſſen hinaus beſondere Bedeutung
er=
langt. Nicht nur, weil die Erfolge durch Vermehrung der
Pro=
duktion, durch Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit direkt der
Volks=
gemeinſchaft zugute kommen, ſondern auch, da man hier geſehen
habe, was Tat und Energie, was Perſönlichkeiten zur Förderung
dieſes Werkes leiſten können. Der hier feſtzuſtellende Auftrieb
ſteht in anderen Ländern noch aus. Das heſſiſche Vorgehen von
der Landesplanung aus ſoll Vorbild, werden für die anderen,
Wenn in den anderen Ländern das bisherige Tempo der
Feld=
bereinigung beibehalten würde, brauchte man dort noch 60 bis
100 Jahre. Soviel Zeit haben wir nicht und daher wollen wir am
heſſiſchen Beiſpiel lernen.
In der weiteren Ausſprache nahmen noch Vertreter von
Bayern, Baden und Heſſen=Naſſau das Wort, worauf
die Beſichtigung des techniſchen Lehrkurſes für den
Feldbereini=
gungsdienſt und der Techniſchen Arbeitsdienſtabteilung ſich
an=
ſchloß
Nach der Ausſprache wurde der in der Dragonerkaſerne
untergebrachte techniſche Lehrkurſus für den
Feld=
bereinigungsdienſt und die techniſche
Arbeits=
dienſtabteilung beſichtigt. Hier werden in
Arbeitsdienſt=
zeichenräumen unter Leitung des Vermeſſungsoberinſpektors
Hahn und des Vermeſſungsinſpektors Schmitzer die
Vor=
arbeiten für die Planierungsarbeiten erledigt. Es werden
Aus=
züge aus den Grundbüchern hergeſtellt, Bonitierungskarten und
Wegenetzeinzeichungen angefertigt und die Wertberechnungen der
Grundſtücke genaueſtens vorgenommen, ſo daß die folgenden
prak=
tiſchen Arbeiten reibungslos abgewickelt werden können,
Bei dem gemeinſamen Mittageſſen im Motorhaus wurde
Reichsſtalthalter in Heſſen, Gauleiter Sprenger,
lebhaft begrüßt. Nachdem Landesbauernführer Dr. Wagner ein
Sieg=Heil auf den Reichsſtatthalter ausgebracht hatte, nahm dieſer
das Wort zu einer herzlich gehaltenen und oft von Beifall
unter=
brochenen Begrüßung der Gäſte aus dem ganzen Reich. Er hob
die Verdienſte von Landesbauernführer Dr. Wagner und
Landes=
kulturrat Reich um das große Meliorations= und
Siedlungspro=
gramm im Gau Heſſen=Naſſau hervor, die beide ſchon Jahre vor
der Machtergreifung ein gutes Stück der heutigen Tat geleiſtet
hatten, ſo daß im Vorjahre ſofort mit der Arbeit begonnen
wer=
den konnte. Wir wiſſen, betonte der Herr Reichsſtatthalter, daß
auch früher Vorſchläge zur Siedlung gemacht wurden. In
Frank=
furt können wir ein beſonderes Lied ſingen, wo der heutige
Bau=
berater der Sowjetunion May, ſein Unweſen getrieben hat.
In Heſſen lag ein klarer Plan vor: erſt Bodenherſtellung,
Melio=
ration, Flurbereinigung, Straßenbau und Siedlung. Organiſch
wurde vorgegangen, und das iſt ja das weſentliche am ganzen
Problem der Siedlung. Wir haben auch für den größeren
preußiſchen Teildes Gaues Heſſen=Naſſau die
Ar=
beiten ſchon ſoweit wie möglich vorwärts getrieben. Nachdem
frühere Widerſtände ausgeräumt wurden, ſind wir im Gau eine
Einheit. Auch im Weſterwald werden wir beweiſen, daß der
in Heſſen beſchrittene Weg praktiſch iſt und durchgeführt werden
kann.
Denn das Problem, das wir zu löſen haben, iſt einmal: die
Zur=Verfügung=Stellung von Boden, und zum anderen:
Boden ſo zu kultivieren, daß er den höchſten Ertrag abwirft.
Der Herr Reichsſtatthalter ſchloß mit der Verſicherung, daß die
heſſiſche Regierung, für die es ja keine Preſtige=Fragen gebe, da
das Beſte überall dem ganzen Volke vermittelt werden müſſe, ihre
Erfahrungen und Einrichtungen gern zur Verfügung ſtelle und
ebenſo dankbar ſei für Anregungen und Erfahrungen der
Tagungs=
teilnehmer. Möge vom heutigen Tage dem in gemeinſamer
An=
ſchauung verbundenen Siedlungsweſen ein neuer Auftrieb zuteil
werden im Sinne unſeres Führers Adolf Hitler, dem das Sieg=
Heil der Anweſenden galt.
Oberbürgermeiſter und Kreisleiter Wamboldt
hieß die Gäſte in Darmſtadt herzlich willkommen und gab ſeiner
beſonderen Freude darüber Ausdruck, daß es ihm möglich war,
durch Teilnahme an den Vormittagsverhandlungen einen
Ein=
blick in die Arbeiten zu gewinnen. Er wünſchte allen Teilnehmern
an dieſer Tagung, daß ſie reiche Anregungen mitnehmen möchten,
die wertvolle Wegweiſer ſeien. Zum Schluſſe ſprach er die
Hoff=
nung aus, daß den Gäſten aus dem Reich der Aufenthalt in
Darmſtadt in angenehmer Erinnerung bleiben möge.
Im Anſchluß an das Mittageſſen war den Gäſten
Gelegen=
heit gegeben, bei einer
Fahrk in das Arbeitsgebiek des Meliorakionsarbeiks=
und Siedlungsprogramms im heſſiſchen Ried.
an der auch Reichsſtatthalter Sprenger teilnahm, ſich über den
Stand der Arbeiten, über die Bodenbeſchaffenheit im Ried und
die geplante Siedlung zu informieren. Landesbauernführer Dr.
Wagner und Landeskulturrat Reich hatten die Führung
über=
nommen und gaben Aufklärungen über den Stand der Arbeiten.
Omnibuſſe brachten die Teilnehmer in das Riedgebiet zwiſchen
Kleinhauſen und Bürſtadt, wo der Bruch, das bereits gewonnene
und noch zu gewinnende Gelände zu Fuß aufgeſucht wurden. Wo
noch vor Jahren ertragsloſe Grasflächen lagen, deren Aberntung
ſich für die weit entfernt liegenden Gemeinden nicht mehr lohnte.
haltige Urtierchen, Algen und Schlammweſen. Die Meere ſind
heute verſchwunden und ihr Bett liegt kilometertief unter der
Oberfläche der Erde, von den nachfolgend ſich bildenden Schichten
bedeckt. Jene winzigen Urgeſchöpfe bildeten im Tode den
ſchwarz=
braunen Faulſchwamm, deſſen Fettgehalt ihre Formen bis auf den
heutigen Tag aufbewahrte. Zwiſchen den Faltengebirgen, die ſich
im Erdinnern durch Verſchiebungen oder Schrumpfungen formten,
türmten ſich da, wo ſalzige Meere geflutet hatten, die ſogenannten
Salzſtöcke. Befinden ſich nun dieſe Salzſtöcke in poröſen Schichten,
ſo preſſen Erdgewalten mit der Zeit den Faulſchlamm empor.
Dieſer durchdrängt ſo die poröſe Umrahmung des Salzſtockes und
gelangt als Erdöl an die Oberfläche.
Zeigen ſich in der zur Unterſuchung hergeſchickten Bohrprobe
mikroſkopiſche Verſteinerungen von einſtigen Lebensformen, die
auf das Zuſammentreffen der notwendigen Bedingungen — poröſe
Salzſtockumrahmung — ſchließen laſſen, erhält die betreffende
Firma den Rat, weiter zu bohren. Häufig jedoch fehlen die
Vorausſetzungen für ſo gute Nachricht und die Bohrung muß auf
Veranlaſſung der Kontrollſtelle eingeſtellt werden.
Die Bohrprobe gelangt zunächſt in den Keller des Inſtitutes.
Hier wird ſie unter einer Preſſe leicht zerdrückt, in Emailſchüſſeln
„eingeweicht”, in ſeltenen Fällen auch geſotten, damit ſie ſich in
ihre Einzelbeſtandteile auflöſe. Dann kommt ſie unter eine
Waſſer=
leitung, wo ſie auf einem Sieb, das ſo fein iſt, daß 2500 Maſchen
auf einen Quadratzentimeter kommen, mit der Hand abgeſpült
wird. Bei all dieſen Arbeiten muß äußerſte Sorgfalt darauf
ver=
wendet werden, daß man nicht die ſtaubfeinen Teilchen der
Pro=
ben, die leicht an den Händen oder Geräten haften bleiben können,
durcheinander bringt. Man würde dadurch ein falſches oder
min=
deſtens getrübtes Bild vom Fundort erhalten.
Liegen auf dem Sieb nach langem geduldigen Spülen nur noch
ein paar winzige Kügelchen, kommen ſie zum Trocknen in den
Heizapparat und werden, in Staubhäufchen zerfallen, in zierliche
Glasröhrchen getan. Das Präparat iſt nun fertig, gelangt nach
oben ins Laboratorium zur mikroſkopiſchen Unterſuchung und der
Vorgang nähert ſich ſeinem Endzweck: der Begutachtung, in welchen
Regionen des Erdinnern der Bohrer ſich befindet, ob Hoffnung
auf Oellager iſt oder nicht.
„Jetzt werden wir mal ſehen, ob was drin iſt”, ſagt Profeſſor
Potonié, und während er vergnügt eine kleine Melodie vor ſich
hinſummt, beginnt er das Mikroſkop auf ſeinem Arbeitstiſch
ein=
zuſtellen.
Er ſchiebt eine rechteckige, flache, ſchwarze kleine Schale, deren
Innenfläche in kleine weiße Vierecke eingeteilt iſt, unter die
wun=
derſamen künſtlichen Augen der menſchlichen Wiſſenſchaft. Eine
aufregende Sekunde verſtreicht, dann heißt es „ſo, da hätten wir
ja ſchon was”, und der Augenblick iſt da, in dem man voller Ehr=
furcht eines dieſer kleinſten und älteſten Kinder unſerer Mutter
Erde anſtaunt. Urtierchen, ein Staubkörnchen jedes einzelne, das,
flöge es Ihnen ins Auge, ſich kaum bemerkbar machen würde und
das hier unter dem Mikroſkop ſich als mehrere Millimeter großes,
ſchimmerndes Muſchelweſen darbietet, genial erſonnen in der
Ge=
ſtalt, wie nur die Natur es kann, vielfältig in ſeinen
Erſcheinungs=
formen, wie nur die Naur Phantaſie genug hat, ſie
hervorzu=
bringen und Liebe genug empfindet, ſie durch Jahrmillionen
hin=
durch aufzubewahren zum großen Nutzen für ihr edelſtes und
jüng=
ſtes Kind, den „aufrecht gehenden Menſchen.”
Ein nadelartiges langes Inſtrument wird mit der feinen
Spitze in Wachs getaucht, und die geübte Hand des Wiſſenſchaftlers
pickt das ſtaubkorngroße verſteinerte Müſchelchen unter dem
Mikro=
ſkop damit auf, das ſich an die eingewachſte Spitze heftet und von
hier gleich in ſeinen neuen Wohnort, den Objektträger, gebracht
wird. Dies ſind zwei übereinandergeklebte Glasplättchen, aus deren
gewölbt geſchliffener Mitte das mikroſkopiſche Gebilde von nun
ab wir aus Glasfenſtern in die Welt blickt und auf abſehbare Zeit
nicht mehr verloren gehen kann. Viele Käſten voll ſolcher
Objekt=
träger haben ſich ſchon angeſammelt und viele Zeichnungen der
zartwinzigen, ſchimmernden Objekte ſind angefertigt worden zur
leichteren Handhabung und Einordnung.
Man begegnet noch einem Wunder der Feinmechanik. Der
Spiegel=Rotator iſt ein blitzender kleiner Apparat, auf welchem
zwei kubiſche Spiegelchen ſo angeordnet ſind, daß ſie unter
An=
wendung beſtimmter Drehungen das mit ihm unter das Mikroſkop
geſchobene Körperchen von allen Seiten zeigen, ohne daß das
winzige Objekt berührt zu werden braucht.
Das Oel, das ſchwarzbraun aus dem tiefen Innern der Erde
quillt, gehört zu den lebenswichtigen Rohſtoffen. Der Beſitz ſolcher
Quellen macht mehr oder weniger von der Belieferung durch
fremde Länder unabhängig. Ob wir eines Tages ohne Einfuhr
auskommen können, iſt ſehr fraglich. Doch iſt allen Anzeichen nach
damit zu rechnen, daß die deutſche Erdölproduktion vorläufig noch
ſtark geſteigert werden kann.
R. Hubert.
In der Geländeſport=Bücherei der Franckſchen
Verlags=
buchhandlung, Stuttgart, erſchien als letztes der
vorge=
ſehenen Bändchen „Der Segelflug — was der
Flug=
ſchüler wiſſen muß” in welchem Otto Beckert das
ſchwierige Gebiet des Segelflugs erſchöpfend behandelt.
Aus der Ruckſackbücherei desſelben Verlags liegen
wie=
der drei neue Bändchen vor: Bd. Nr. 12 „Zeichen am Wege‟
zeigt in 125 Zeichnungen die Zeichen und Signale, die der
Wan=
derer zu Waſſer und zu Land beachten muß, während Band 16 die
„Zeichen an der Schienenſtraße” behandelt. Bd. Nr. 15
„Wer kann raten?” iſt ein vielſeitiges Rätſelbüchlein mit
mancherlei Denkübungen für jung und alt.
Seite 4 — Nr. 241
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
iſt heute bereits in raſtloſer Arbeit fruchtbares Ackerland
gewon=
nen worden. Entwäſſerungsgräben ſind zum Teil gezogen und
werden noch angebaut. Vor allem ſind zwei Hauptgräben, die
Vorfluter, angelegt, die das Grundwaſſer zum Rhein abführen.
Iſt die Steigung des Rheins größer als dieſe Gräben, ſo ſorgen
zwei Pumpwerke für Regulierung des Waſſerabfluſſes. 1400
Mor=
gen Landes ſind bereits ſeit Beginn der Arbeiten urbar gemacht.
weitere 400 Morgen folgen im Oktober. Schon die diesjahrigen
proviſoriſchen Anbauten beweiſen, daß hier b chwertiges
Kultur=
land gewonnen wurde. Nach Abzug des den Gemeinden
zuſtehen=
den Landes wird der Reſt als Bauernland verwandt. Nach
Ab=
ſchluß der Arbeiten werden hier 2500 Morgen neuen
Kulturlan=
des gewonnen ſein, deſſen Ernte man auf ½=Million
berech=
net hat. Das Land wird zunächſt durch das „
Arbeitsdienſt=
lager, Männern, die aus dem Arbeitsdienſt herangezogen ſind,
bewirtſchaftet und ſteht in Regiebetrieb; es wird hier dann eine
Bauernſiedlung entſtehen, wo jedem ſelbſtändigen Bauernbetrieb
zirka 20—30 Morgen Land zugeteilt werden.
Das Land, das in ſeinem unbebauten Teil noch
minderwerti=
ges niederes Gras trägt, wird zunächſt mit dem Motorpflug und
dann mit dem Scheibenpflug bearbeitet, nach dem Umbruch des
Bodens wird hochwertiges Kulturland gewonnen, das wie ſich
jeder Teilnehmer an der Beſichtigung überzeugen konnte, ſchon
ohne Kalkzuſatz und Düngung hervorragend fruchtbar iſt. An
dem Bruch nächſt dem Bahnwärterhaus bei Lorſch war eine
Kar=
toffelpflanzung angelegt, deren Stand ganz hervorragend war.
Im Verlaufe der Beſichtigung dieſer Arbeiten wies der
Ver=
treter des Stabes des Reichsbauernführers Referent für
Sied=
lungsfragen, in großen Zügen auf die Notwendigkeiten hin,
die bei Anlage neuen Siedlungslandes zu beachten ſind. Vor
allem müſſen die Belange der Bauern gewahrt werden. Das
ſchwierigſte Problem, das beſondere Aufmerkſamkeit verdiene, ſei
die Schaffung von Siedlungsgelände für kinderreiche, nicht
kapital=
kräftige Bauern. Der Reichsbauernführer lege Wert darauf, daß
die neuen Bauerndörfer ſich organiſch entwickeln. In Anbetracht
der finanziellen Lage des Reiches muß vor allem auf
Wirtſchaft=
lichkeit geachtet werden. Die Siedler ſollen gut wohnen, aber
das Baukapital dürfe nicht allein in Wohnungserſtellungen
in=
veſtiert werden, ſondern es müſſen hauptſächlich die
Wirtſchafts=
gebäude zweckmäßig eingerichtet werden. Eine Bauernſiedlung
müſſe auf jahrhundertealte Erfahrung geſtützt ſein. Der Siedler
muß ſtets vor einer Aufgabe ſtehen, die er ſelbſt erfüllen kann,
damit er auch mit Stolz mit ſeinen Kindern von ſeiner Arbeit
ſprechen kann und ſein Beſitz ihm heilig wird. So liegt es im
Sinne des Nationalſozialismus.
Nach Beendigung der Riedbeſichtigung führten die Omnibuſſe
die Gäſte zu den Rebmuttergärten in Heppenheim a. d. B., deren
Einrichtungen und Rebenſtand von Direktor Dr. Rupp erläutert
wurden. Als Abſchluß des Tages ſetzte ein reger
Gedankenaus=
tauſch über das Geſehene ein.
Beendigung der franzöſiſchen Lufkmanöver.
Die Lehren.
EP. Paris, 31. Auguſt.
Die viertägigen Luftmanöver über Oſtfrankreich ſind am
Freitag mittag zu Ende gegangen. Die für die vergangene Nacht
geplanten Angriffsübungen auf Paris mußten wegen der
ſchlechten Witterung ausfallen. Am Freitag früh fand noch ein
„Ueberfall” auf den Flugplatz Le Bourget ſtatt, bei dem der
Flugplatz erneut mit Bomben belegt wurde. Nach der Anſicht
der Manöverleitung wären im Ernſtfalle bei dieſem Angriff
auf beiden Seiten ſchwere Verluſte zu verzeichnen geweſen.
Die Preſſe beginnt bereits aus den Manövern gewiſſe
politiſche Lehren zu ziehen. Zumeiſt wird darauf hingewieſen,
die Uebungen hätten den Beweis erbracht, daß eine Abwehr
feindlicher Bombengeſchwader nahezu unmöglich ſei. Der
Luſt=
krieg der Zukunft werde alſo darin beſtehen, daß abwechſelnd
die Städte der beiden kriegführenden Parteien zerſtört würden,
wobei es weder Sieger noch Beſiegte, ſondern auf beiden Seiten
Opfer geben würde. — Der „Intranſigeant” fordert daher von
allen Mächten den Verzicht auf die Luftwaffe und die bindende
Verpflichtung, keine Handelsflugzeuge zu Kriegszwecken zu
ver=
wenden. Es verlaute, daß dieſe Frage in Genf aufgerollt
werden würde.
Samstag, 1. September 19
Hausecdene
Ihre Verlobung geben bekannt
Liesel Schnebele
Harl Steiger
Darmſtadt, 1. September 1934
Schuſtergasse 16
Orangeriestraße 16
Nach Gottes heiligem Willen entſchlief
geſtern abend 9 Uhr mein innigſtgeliebter
Gatte, unſer guter, treuer Vater,
Schwieger=
vater, Bruder, Schwager und Onkel
Herr
Hiieelich evrrien
Gefretär i. R.
unerwartet raſch infolge eines Schlag=
Friedrich Beringer
Fernſchreibmaat
Elſe Beringer, geb. A8mus
Vermählte
Reichsmarine=dienſtſtelle Darmſtadt
Schleiermacherſtr. 17
hamburg
Crauung: Sonntag, den 2. Sept. 15½ Uhr,
Martinskirche.
Ihre Vermählung geben bekannt:
Paul Weißenborn
Ella Weißenborn
geb. Velth
Dortmund
Darmstadt
Mallinkrotstraße 194.
Casinostraße 12.
Kirchliche Trauung: Samstag, 1. September
1934, 14.30 Uhr, in der Johanniskirche.
anfalles.
In tiefer Trauer
Im Namen aller Hinterbliebenen:
Frau Barbara Eberlein, geb. Kilian
und Kinder.
Darmſtadt, Stuttgart=Cannſtatt und
Hamburg, den 30. Auguſk 1934.
Beerdigung Montag, den 3. September,
15 Uhr, von der Kapelle des alten
Fried=
hofes, Nieder=Ramſtädterſtraße.
Seelenamt am Dienstag, 8.15 Uhr, in
St. Ludwig.
Beileidsbeſuche dankend verbeten,
Beerdigungs=
geſchäft Gg. Oesterling
Lauteſchlägerſtraße 10, Tel. 1286. 64052
Vermählte.
Paul Kloss
Babette Klöss
geb. Dambier
Darmstadt, den 1. September 1934
Elisabethenstraße 10.
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 2. September,
2.30 Uhr, Schloßkirche.
la Beſtebirnen
Pfd. 10—12 Pf.
8—105. Tel. 249.
Aliceſtr. 6. p. (e
Gute Eß= und
Einmachbirnen
Pfd. 8 Pfg. zu
verkaufen bei
Herche
Pan=
kratiusſtr. 30, I.I.
junge, Anfänge=
Haftige Molle= rin, ſucht
Be=
buſchbirnen Pfd. ſchäftigung.
An=
geb. L. 53 Geſch.
Einfache
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lung zum 15. 9.
Ang. L. 86 Gſch.
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1. Oktober
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Schillerplatz. (c) Wirtſchaft
Ein franzöſiſcher „Saar=Film”
mit „echtem” Hinkergrund und Statiſten.
dsk. Saarbrücken, 31. Aug=
Eine franzöſiſche Filmgeſellſchaft iſt z. Zt. damit beſchö
in Saarbrücken einen franzöſiſchen Saar=Propagandg=
Fil=
drehen. Man bedient ſich dabei allerdings nicht ganz alltäg
Methoden. So wurde dieſer Tage von dem Dach der Arb
Wohlfahrt in Saarbrücken die „Sulzbacher Kundgebung
ſilmt. Für dieſen Zweck hatte man in dem Garten
Statiſten aufgeſtellt. Die Redner dieſer Kundgebung m.
dann ebenfalls aufmarſchieren. Sodann hat man die
kehrer vom Ehrenbreitſtein gefilmt. Man wird mit Beſt
heit damit rechnen können, daß man daraus die „Rückkeh.
Sulzbach” machen wird. Von ganz beſonderem Wohlt
gegenüber den Kurbelleuten iſt allerdings die ſaarlät
Polizei. Für ſie wurde geſtern extra der Wagen des Ueb
kommandos eingeſpannt. Die Kurbeler nahmen auf
Wagen Platz. Vorneweg fuhr der berüchtigte Emigr
kommiſſar Machts. So ging es durch die ganze Stadt.
mußte ſchließlich die Polizei regelrechte Scheinübungen
führen. Auf Befehl von Machts mußte ſie ihre
Gummik=
ziehen und in Schwarmlinie vorgehen.
Man wird ſich gewiß nicht wundern dürfen, wenn
Film in Kürze in Frankreich geſpielt wird, um der We
zutäuſchen, daß es im Saargebiet dauernd Unruhen gel
die Polizei dazu nicht ausreiche. Es muß jedenfalls me
eigenartig berühren, daß die Saarregierung ihre
Poli=
einen ſolchen Propagandafeldzug zur Verfügung ſtellt.
wird die Regierungskommiſſion allen Ernſtes fragen
wie ein ſolches Vorgehen mit der von ihr ſtets ſo feierl
ſchworenen Neutralität in Einklang zu bringen iſt. Die
bevölkerung erwartet auf dieſe Frage eine baldige A=
Entzückend
ist das kleine Modell meine
Beilkederdnerndgengs-Madeall
das z. Zt. in meinem Schaufenster au
gestellt ist.
Sehen Sie sich’s an. Aber dann 1
sichtigen Sie auch die neue, im 1. Stc
meines Geschäftes aufgestellte neue
Maschine und lassen Sie sich über al
aufklären. Es geschieht bereitwillie
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Ludwigſtr. 18, II.
weil Sie plötzlich abgespannt
und müde wurden, dann hilkt
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Schlaflosig-
keif, Nervenschwäche,Mattigkeit
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1 stigen Schwächezustän-
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Darmstädterstraße 31. Eberstadt:
Hirsch-Drogerie Philipp Eysenbach
Griesheim: Central-Drogerie
Philipp Engel X. Pfungstadt:
Gustav Hess, Eberstädterstr. 32.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
und die zahlreichen Blumenſpenden bei dem
Heimgang unſeres lieben Entſchlafenen
Herrn Karl Daub
Oberrechnungsrat
ſagen wir allen auf dieſem Wege unſeren
innigſten Dank. Beſonderen Dank Herrn Pfarrer
Behringer für die troſtreichen Worte am Grabe,
ſowie den Schweſtern und Pflegern des ſtädt.
Krankenhauſes (Altbau II) für ihre liebevolle
Pflege.
Anna Daub, geb. Seip
Hildegard Daub.
Darmſtadt, 1. September 1934.
Taunusſtr. 10
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Armbanduhr,
Gold, verloren
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Am Anfang war die Aa
— und das heißt nicht ſchöne Worte machen und
reden, ſondern handeln, das heißt nicht, abwarten
ſondern ſich rühren und ſich bewegen, vorwärts
ſchreiten. Wer den Anfang ſcheut, wird es nie in
Leben zu etwas bringen.
Auf den Anfang kommt es an — das iſt da
Entſcheidende nicht nur im Privatleben, ſonder:
erſt recht in geſchäftlichen Dingen. Der Kauf
mann, der geduldig zuſieht, wie viele Käufer
an ſeinem Geſchäft vorbeigehen, und der ſich
trotz aller ſonſtigen Schaffensfreude nicht daz
entſchließen kann, ſein Geſchäft und ſeine War
durch eine folgerichtige Werbung auch dener
zu empfehlen, die noch nicht bei ihm kaufen
wird nie recht vom Fleck kommen.
Kein Geſchäftsmann kann es ſich heute leiſter
auf die Käufer zu warten, kein fortſchrittliche
und vorwärtsſtrebender Kaufmann kann des
halb auf Werbung verzichten. Machen Sie darun
den Anfang! Je früher Sie den erſten Schri
tun, um ſo eher werden Sie neue Kunden 9
winnen; je öfter Sie durch die Zeitungsanzei!
für Ihre Waren werben, um ſo mehr wäck.
das Vertrauen der Käufer zu Ihrem Geſchäl
Im Anfang war die Tat! — Darun
Vorwärts durch Werbllg
im
Darmſtädter Cagblal
Samstag, 1. September 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 241 — Seite 5
Aber den
sich über:
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſiadt, den 1. September 1934
Für Mukker und Kind.
In ganz Deutſchland werden heute und morgen auf den
traßen gelbe Butterblumen verkauft. Der Extrag aus dieſem
erkauf ſoll dem Hilfswerk „Mutter und Kind” zugute kommen,
ſſen Durchführung der NS. Volkswohlfahrt vom Führer
über=
agen wurde. Immer wieder wurde in den Tageszeitungen dar=
F hingewieſen, welch vielſeitiges und ſegensreiches Wert mit
m Hilfswerk „Mutter und Kind” durch die NS. Volkswoylfahrt
ne Erfüllung finden muß. Darum ſoll jeder mindeſtens eine
lume kaufen.
Auch du!
Du weißt, daß es in Deutſchland noch viele
unterer=
ihrte Kinder gibt.
Du weißt, daß es in Deutſchland Mütter gibt, die in Sorge
r Geburt entgegenſehen, weil ſie nicht wiſſen, wie ſie ihr
nd ernähren ſollen.
Du weißt, daß es in Deutſchland fleißige und brave
Ar=
iter gibt, deren Einkommen kaum reicht, um
;en Kindern das tägliche Brot zu geben.
Du weißt, daß in Deutſchland noch viele Familien Jahr um
hr in Wohnungen hauſen müſſen, in denen du es
ſch keine Stunde aushalten würdeſt.
Du weißt es, doch was tuſt du zur Abhilfe?
Der Kauf der gelben Blumen iſt nur die Erfüllung einer
licht! Wenn du weißt, wie ſchwer ein Teil deiner Volksgenoſſen
Kampf ums Daſein zu ringen hat, dann tu auch noch ein
wei=
es und werde Mitglied der NS. Volkswohlfahrt, ſie hat im
inſten Dorfe ihre Amtsleiter und Helfer und kennt und
lin=
t die Not im einzelnen.
Kreisamtsleitung des Amtes für Volkswohlfahrt.
Schulungsabend der Darmſtädter
Beamkenſchaft.
Für Volksgemeinſchaft und Kameradſchaft.
An der traditionellen Stätte, im Städt. Saalbau der mit
lerie und Gartenſaal überaus gut beſetzt war verſammelten
nach der durch die Ferien bedingten Pauſe die Darmſtädter
rmten jeden Alters und jeden Ranges, um ihre von der
Kreis=
mtenabteilung der NSDAP. geleitete Schulungsarbeit, im
5ia1
Neie 0 1 en Weiſe der Einmarſch der zahlreichen Fahnenabteilungen
eStellte ſe3 den Fachſchaftsfahnen ſtatt.
Pg. Schmidt, der Leiter der Kreisbeamtenabteilung des
iſes Darmſtadt der NSDAP., gab nach kurzer Begrüßung dem
ner.
Kreisſchulungsleiter Pg. Borchert.
Wort, der erklärte, daß die Arbeit der politiſchen Schulung
einzelnen, d. h. die politiſche Kleinarbeit in den Zellen Blocks
vorzunehmen ſei, während es bei der heutigen Veranſtaltung
großen Rahmen nur darauf ankommen könne, die großen
Itlinien aufzuzeigen. Ausgehend von der bedauerlichen, aber
t wegzuleugnenden Tatſache, daß der Kameradſchaftsgeiſt im
tſchen Volke noch nicht Allgemeingut geworden ſei, ſtellte der
mer ſeine Ausführungen unter drei Hauptgeſichtspunkte:
Wa=
r müſſen wir eine Volksgemeinſchaft haben? Woran
die wahre Volksgemeinſchaft zu erkennen? Wie hat heute der
zelmenſch in Deutſchland ſein Leben und ſein Handeln zu
ge=
cen im Gegenſatz zu früheren Zeiten? — Mit ſcharfen Worten
urteilte Pg. Borchert den Klaſſenkampf, den Klaſſengeiſt und
Kaſtendünkel der früheren Zeit und betonte, daß mit der
onalſozialiſtiſchen Revolution, was ſo manche eben noch nicht
nnt hätten, eine neue Zeit, ein neuer
Lebens=
chnitt eine neue Geſchichte heraufgekommen ſei,
ßerlich habe ſich Weſentliches geändert, innerlich freilich
ie man nicht allen Menſchen ins Herz ſchauen. Aus der Fülle
er Schulungserfahrungen heraus gab der Redner
durch=
moth” zrgende Beiſpiele und wies auf die Tatſache hin, daß bald
ein=
die deutſche Jugend, die durch die Schule des
Jung=
s, der Hitler=Jugend und der SA. gegangen ſei und die
mor=
zu Hunderttauſend in Frankfurt aufmarſchiere, in die Füh=
1 g. einrücke, und das ſeien dann alles echte Nationalſozialiſten,
nur an Volk und Führer, an Blut und Boden und an die
re Kameradſchaft denken! Stürmiſcher Beifall folgte dem
Red=
als er allen heimlichen Beſtrebungen der Monarchiſten
gegen=
nur den einen Satz hinſtellte: „Was brauchen wir
en Kaiſer, wir haben ja Adolf Hitler!” Pg.
chert erklärte u. a. noch unter lebhafter Zuſtimmung, daß die
abe von 10 Prozent Nein=Stimmen keine Demonſtration
n den Führer bedeuten ſollte, ſondern eine Demonſtration
in diejenigen die den Geiſt des Nationalſozialismus noch
* begriffen hätten. Eindringlich appellierte der Redner daran,
dem „Ich”=Standpunkt der Vergangenheit ſich zu
wen=
zu dem „Wir”=Volk=Standpunkt, in der
Erkennt=
daß wir Deutſche ohne Freunde in
Mittel=
opa alleinſtehend, auf Gedeih und Verderb
einander verbunden ſind.
Die Maſſenverſammlung lauſchte den temperamentvollen und
üttelnden Ausführungen des Kreisſchulungsleiters voll
Auf=
kſamkeit und Intereſſe. Mit dem alten und dem neuen Lied
Deutſchen nahm der Schulungsabend, der ſich zu einer
ein=
igen Kundgebung für Volksgemeinſchaft und Kameradſchaft
altete, ſein Ende.
— Verein der Freundinnen junger Mädchen — Kinderfeſt!
ſei an dieſer Stelle, darauf hingewieſen, daß das Feſt bei
er Witterung ſtattfindet. Bei ungünſtigem Wetter bie=
Orangeriehaus und Gewächshäuſer die Gewähr, das Feſt in
ſützten Räumen zur Freude von groß und klein durchzuführen.
Vorſchau auf den erſten Turnierkag.
Samstag nachmittag 14.15 Uhr.
Der 1. und 2. September werden im Zeichen des Pferdes
ſtehen. Schon am Samstag früh um 8 Uhr wird auf dem
Pferde=
marktplatz an der Holzhofallee mit der Prämiierung der
Zuchtpferde begonnen werden, mit einer anſchließenden
Zug=
leiſtungsprüfung. Außerdem werden vormittags noch einige
Vor=
prüfungen für die Dreſſurprüfung der Klaſſe A und der
Jugend abgewickelt. Nachmittags 1.30 Uhr beginnt der Start zum
großen Geländeritt der SA.=Reiter, der über eine
Hinder=
nisſtrecke von 6 Kilometern querfeldein führt.
Das Nachmittagsprogramm auf dem Turnierplatz wird um
14.10 Uhr mit dem „Saarland=Preis” einer
Dreſſurprü=
fung Klaſſe A, eröffnet; um 15 Uhr folgt die Prüfung der
Jagdpferde. Gleich in dieſen Wettbewerben tritt das
erſt=
klaſſigſte Pferdematerial mit an, u. a. der deutſche Kampfſpielſieger
Lange=München mit ſeinem Schimmel Columbus. Nach der
REIT-UND FAHR-TURNIER
DARMSTAOT
1.72. SEPT. 1934
Schaunummer Jung=Darmſtadt folgt um 16 Uhr der
Preis vom Reichsverband, eine Dreſſurprüfung, und
an=
ſchließend die Schaunummer: Das Fahren der ſtädtiſchen
Fuhrhalter. 16.55 Uhr wird die Schaunummer der heſſiſchen
Ge=
ſtütshengſte gezeigt, 17.10 Uhr die Jugend=
Dreſſurprü=
fung 17.25 Uhr die große SA.=Reiter=Schaunummer
und abſchließend noch ein Jagdſpringen.
Es ſteht alſo ein erſtklaſſiges abwechſlungsreiches Programm
auf der Karte, das Anlaß genug ſein dürfte, einen zahlreichen
Be=
ſuch ſeitens der Darmſtädter Bevölkerung auszulöſen, um ſo mehr,
als bereits in 2 Wettbewerben die Reichswehroffiziere mit ihrem
hocherprobten Pferdematerial erſcheinen.
Der Samstagnachmittag iſt übrigens auch als Tag der
Ju=
gend aufgezogen, um allen Darmſtädter Schulen den Beſuch dieſer
großen reitſportlichen Veranſtaltung zu ermöglichen.
Die prächtigen Ehrenpreiſe, die im Sporthaus
Adelmann in der Rheinſtraße ausgeſtellt ſind, finden allſeitige
Bewunderung.
Die Anfahrt zum Turnierplatz hinter der Feſthalle
erfolgt von der Rheinſtraße aus. Vor dem Platzeingang iſt der
Parkplatz für Autos, Motorräder und Fahrräder eingerichtet.
Fuß=
gänger finden auch noch eine Zugangsmöglichkeit von der
Holzhof=
allee durch den Kaſernenhof.
Sicherk
Karten zur HJ.-Großkundgebung
im Stadion!
Die Großkundgebung im Stadion am Samstag abend,
anläß=
lich des erſten Gebietstreffens in Frankfurt a. M., wird ſich zu
einem machtvollen Bekenntnis zum kulturellen Schaffen der
Hit=
lerjugend, des neuen Deutſchlands geſtalten. 3000 Hitlerjungen
aus faſt 100 Standorten, haben in kürzeſter Zeit die Lied= und
Sprechchorfolge: „Das Reich muß werden” vorbereitet. Allein dies
iſt ſchon eine organiſatoxiſche Sonderleiſtung. Ueberall, wo bisher
die HJ. ihre Kundgebungen, in ſolcher Weiſe geſtaltete, war es
nicht nur für die Ausführenden, ſondern gerade für die Zuhörer
ein tiefes Erlebnis geworden.
Der Reichsjugendführer Baldur von Schirach wird an dieſer
Kundgebung ſprechen und die Weihe von 1000 HJ.=Fahnen
vor=
nehmen 50 000 Kameraden ſetzen ſich nach der Kundgebung mit
20 000 Fackeln nach dem Oſtpark in Marſch.
Die Hitlerjugend ruft die Bevölkerung auf, am Tage der
100 000 an der Großkundgebung im Frankfurter Stadion
teilzuneh=
men. In beſchränkter Anzahl ſind für dieſe Kundgebung noch
Tri=
bünenkarten zum Preiſe von 2.— RM. vorhanden. Aus allen
Tei=
len des Reiches kommen Volksgenoſſen, die gerade an dieſer
macht=
vollen Veranſtaltung teilnehmen werden, und bereits die
Vorbe=
ſtellungen der Karten vorgenommen haben. Für einen
Tribünen=
platz der Kundgebung und für den am Sonntag ſtattfindenden
Vorbeimarſch werden Karten in den Vorverkaufsſtellen
ausgege=
ben, die zuſammen 4— RM. koſten. Außerdem ſind Karten für
die Großkundgebung zum Preiſe von 0.30 RM. erhältlich.
Tribü=
nenkarten nur für den Vorbeimarſch am Eiſernen Steg gelangen
zum Preiſe von 3— RM. zum Verkauf. Es iſt ferner Gelegenheit
gegeben, von den auf dem Main liegenden fünf Dampfern aus den
Vorbeimarſch zu ſehen.
Es ſind folgende Vorverkaufsſtellen eingerichtet:
1. Gebietspreſſeſtelle, Frankfurt a. M., Wieſenhüttenplatz,
Fern=
ruf 31 880; 2 an den Kaſſenſchaltern der Ausſtellung Kampf und
Sieg, der HJ., auf dem Meſſegelände; 3. Vexkehrsverein,
Bahn=
hofsplatz; 4. Kaiſerſtraße 70. (Laden); 5. Frankfurter
Volks=
blatt, Bockenheimer Landſtraße. — Die Gebietsführung hat ſich
entſchloſſen, mit Rückſicht auf die ſtarke Nachfrage die Tribünen zu
erweitern, ſo daß eine weitere Anzahl Karten in den Verkauf
ge=
geben werden konnte. Die Städtiſche Straßenbahndirektion gibt
auf ihrer Linie nach dem Stadion gegen Vorzeigen der
Eintritts=
karte einen ermäßigten Fahrpreis ab 14 Uhr nachmittags.
Volksgenoſſen! Die Loſung für alle lautet am Samstag
abend: Auf zur Großkundgebung der Hitlerjugend
ins Stadion!
Gründung eines „Reichsgukachkerausſchuſſes
für Bauvergebung”.
Die bekannten Mängel bei der Vergebung öffentlicher
Auf=
träge haben den Reichshandwerkführer W. G. Schmidt
veranlaßt, dieſe in Zuſammenarbeit mit den beteiligten
Reichs=
reſſorts und den Wirtſchaftsgegenſtänden eingehend zu prüfen. Als
Ergebnis dieſer Prüfung hat der Reichshandwerksführer einen
Reichsgutachterausſchuß für Bauvergebung
gegründet, der einen Unterbau in Geſtalt von
Landesgutachter=
ausſchüſſen und Bauſachverſtändigen erhält. Die Aufgaben des
Reichsgutachterausſchuſſes ſind:
Klärung der großen und grundſätzlichen Fragen auf dem
Ge=
biete der Bauvergebung, insbeſondere beim Wohnungs= und
Sied=
lungsbau in Stadt und Land, in Gemeinſchaft mit allen beteiligten
Stellen; Schaffung einer vertrauensvollen nationalſozialiſtiſchen
Gemeinſchaftsarbeit zwiſchen Bauauftraggebern und
Bauauftrag=
nehmern; Behandlung wichtiger Einzelfälle von allgemeiner
Be=
deutung: Förderung von Unterſuchungen zur Schaffung
wiſſen=
ſchaftlich einwandfreier Unterlagen für die Feſtſtellung
einwand=
freier Bauleiſtungswerte, für die Klärung der Frage des
ange=
meſſenen Preiſes uſw.: Ausarbeiten von Richtlinien für die
Arbei=
ten der Landesgutachterausſchüſſe ſowie Bauſachverſtändigen,
Ueberwachung ihrer Arbeiten: Entſcheidung bei ſchwierigen, von
den Landesgutachterausſchüſſen an den Reichsgutachterausſchuß
herangetragenen Einzelfragen von Bedeutung auf dem Gebiete
der Bauvergebung.
Die Arbeiten des Reichsgutachterausſchuſſes ſollen ferner
da=
zu dienen auf dem Gebiete der Bauvergebung nach fachlicher und
grundſätzlicher Seite Unterlagen für die Maßnahmen der
Reichs=
regierung und der Wirtſchaftsgruppen zu ſchaffen, um gegen Störer
des nationalen Aufbaues einzugreifen, ohne die gutwilligen
Wirt=
ſchaftskreiſe zu treffen.
Der Reichsgutachterausſchuß ſetzt ſich zuſammen aus den
ſtän=
digen Vertretern der beteiligten Reichsreſſorts, der
Wirtſchafts=
ſtände, der Bauwiſſenſchaft, der Architektenſchaft und anderer
Stellen.
Auf Wunſch des Reichshandwerksführers und im
Einverneh=
men mit dem Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft
hat der Referent im
Reichsernähyungsminiſte=
rium Dr.=Ing. Kammler den Vorſitz des
Reichsgutachter=
ausſchuſſes übernommen.
Der Reichsgutachterausſchuß erhält ſeinen Unterbau durch
Landesgutachterausſchüſſe, deren Zahl 13 beträgt und
die ſich am Sitz eines jeden Landeshandwerksführers befinden.
Zum Aufgabenkreis des Landesgutachterausſchuſſes gehören:
Klä=
rung der in den Bezirken auftretenden Meinungsverſchiedenheiten
aus dem Vergebungsverfahren, ſoweit ſie nicht in Zuſammenarbeit
der beauftragenden Stelle mit dem Bauſachverſtändigen geklärt
werden können: Bearbeitung und Weiterleitung grundſätzlicher
Fälle an den Reichsgutachterausſchuß. Laufende Berichterſtattung
über ſeine Tätigkeit an den Reichsgutachterausſchuß. Feſtſtellung
der Art der Mitarbeit der von den Handwerks= und
Gewerbe=
kammern ernannten Bauſachverſtändigen bei dem
Vergebungs=
verfahren. Förderung und Sicherſtellung der Gemeinſchaftsarbeit
zwiſchen Bauauftraggebern und Bauauftragnehmern innerhalb
des Bezirks.
Der Landesgutachterausſchuß ſetzt ſich zuſammen aus Vertretern
der Baubehörden des Reiches, der Länder und Gemeinden, aus
Vertretern der Bauwirtſchaft und der Architektenſchaft.
Die dritte Stufe des Gutachterapparates umfaßt die
Bau=
ſachverſtändigen, die von den Handwerks= und
Gewerbe=
kammern aus dem Bauhaupt= und Baunebengewerbe ernannt
worden ſind. Ihre Aufgabe iſt die Mitwirkung im
Bauvergebungs=
verfahren und Klärung von Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen
Bauauftraggeber und Bauauftragnehmer.
Der Reichshandwerksführer fordert in einer
Kund=
gebung das deutſche Handwerk auf, an dieſem Werk in
national=
ſozialiſtiſcher Geſinnung und Diſziplin im Intereſſe des
Gemein=
wohls und zur Förderung der Gemeinſchaftsarbeit mitzuarbeiten
und die Arbeiten des Reichsgutachterausſchuſſes, der
Landesgut=
achterausſchüſſe und der Bauſachverſtändigen in jeder Weiſe zu
fördern.
Die Maßnahme des Reichshandwerksführers iſt für das
ge=
ſamte öffentliche Vergebungsweſen von größter Bedeutung. Es
iſt bekannt, daß das Handwerk ſich ſeit langem für die Schaffung
eines Reichsgutachterausſchuſſes für Bauvergebung eingeſetzt hat und
eine Gemeinſchaftsarbeit mit den bauauftragenden Stellen erſtrebt
hat. Dieſes Ziel iſt nunmehr verwirklicht und damit die
Mög=
lichkeit gegeben, die Mängel des
Vergebungs=
weſens zu beſeitigen; alle beteiligten Kreiſe der
Bauwirt=
ſchaft werden im Sinne des Reichshandwerksführers das Werk
fördern helfen und ſeine Arbeit unterſtützen, damit Wirtſchaft und
Staat und damit die deutſche Volksgemeinſchaft eine weſentliche
Förderung erfahren.
Ausfallende Sprechſtunden. Die Sprechſtunden des Herrn
Staatsminiſters fallen am Samstag, 1. September d. J., aus.
Vierzigjähriges Arbeitsjubiläum. Heute vor 40 Jahren kam
der jetzige Polier Ludwig Wenz, Darmſtadt, Karlsſtraße 56,
als junger G=hilfe in das bekannte Dachdeckergeſchäft des Herrn
Hch. Ph. Ludwig Keller, vorm. Jean Keller, Dachdeckermeiſter. Er
hat drei Geſchäftsinhabern der Firma Keller treu mitgeholfen am
Aufbau. Er hat ſelbſt in der Nachkriegszeit marxiſtiſcher und
kom=
muniſtiſcher Prägung den Verlockungen volksverderbender Hetzer
widerſtanden. Er verkörpert das Vorbild eines deutſchen
Quali=
täts= und Handarbeiters. In einer ſchlichten Anſprache gedachte
der Betriebsführer der menſchlichen Werte ſeines Mitarbeiters,
und er überreichte ihm im Namen der Handwerkskammer „die
Urkunde für 40jährige Dienſtleiſtung” und eine kleine Erinnerung
von der Familie Keller und deren Vorfahren, in Anerkennung der
dieſen geleiſteten wertvollen Arbeit.
Darmſtädter Künſtlerin auswärts. Opernſängerin
Hed=
wig Jungkurth hat anläßlich des Reichsverbandes Deutſcher
Rundfunkteilnehmer im Seeſchloß Pichelsberge und
Wilhelms=
höhe durch den Reichsſender Berlin mehrere Melodien im
Ram=
penlicht, Klänge aus der Welt der Oper, mit großem Erfolg
ge=
ſungen
MDrTagtlabbiesde!
nämlich: SALAMANDER-GUALITAT.
SALAMANDER-PASSFORM und alle
beson-
deren Hilfsmittel, die der schwache oder
empfindliche Fuß braucht. Dabei sieht er
elegant aus wie jeder andere Salamander.
AAMATO
OATAUA
K
uu
1a
Ludwigstraße 13
Darmstadt
Ludwigstraße 13
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 241
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 1. September 19
Zum Tag des Volkstums.
Aus Heſſen.
Auf den SchulbänkenjenſeitsderGrenzen
Von Erich Boyer.
Am 16. September 1934 veranſtaltet in ganz Heſſen der
VDA. das Feſt der deutſchen Schule als „Tag des
Volks=
tums”
Wir waren ſieben Jahre alt und traten ins zweite
Schul=
jahr: Kurze Sätze nach Diktat, etwas Leſebuch, Schönſchreiben,
Heimatkunde, die Herbſtzeitloſe, der Habicht, Zählen bis 100,
Einmaleins. Genug für die Aufnahmefähigkeit, die der Menſch
in dieſem Stadium allgemein bekundet.
Eines Tages trat ein dicker, ſchwärzlicher Mann ins
Klaſſen=
zimmer, ſchnob und ſchwitzte, ſetzte ſich pruſtend auf einen Stuhl,
den der Schuldiener herbeiſchleppte, ſchimpfte mit dem Lehrer
in unverſtändlichen Lauten, ſprang wieder auf, ſtellte ſich vor
einen hin, der in der vorderen Bank ſaß, und brüllte: „Tuz
matſcharul?
Der Junge tat, was er tun konnte, ſtierte den Mann an,
recht blöde vermutlich, dann auf den Lehrer, der nun nachhelfend
einſprang:
„Ob du ungariſch kannſt, fragt der Herr.”
Den Jungen hatte man ebenſo gut fragen können, ob er die
Quadratur des Zirkels auf chineſiſch zu erklären vermöge. Er
flennte laut und erregt; denn er konnte es nicht, weder die
Quadratur noch das Ungariſche.
Da erhob ſich hinten in der letzten Bank einer nebſt der nicht
ganz ſauberen Pfote und meinte herausfordernd, er könne wohl
ungariſch. Der Strahl, der über des ſchwärzlichen Mannes
Ant=
litz glitt, verſank ſehr ſchnell in einer verblüfften Fratze, als
die=
ſes „Ungariſch” als greuliches Schimpfwort ſich entpuppte,
das der Bengel irgendwo aufgeſchnappt hatte, unverſtehend, da
man es ins Deutſche gar nicht überſetzen kann.
Es explodierte ein neuer Wutausbruch, den Lehrer und ſeine
Schüler umfaſſend, worauf der Lehrer ſich mit Recht das Geſicht
abwiſchte.
Von dieſem Tage an aber wurde der Lehrplan durchgeführt,
der alſo beſtimmte, daß es taglich eine Stunde ungariſch gab,
eine Stunde von dreien. Wir waren ſieben Jahre alt,
und der Lehrplan verlangte, das Kind müſſe, wenn es aus der
Volksſchule komme — mit 10 Jahren alſo — ſeine Gedanken
un=
gariſch im Kopf bilden können. Das mit der Volksſchule haben
wir ſchließlich auch geſchafft haben uns auch Gedanken gebildet,
aber ungariſch waren ſie nicht.
Unſere Schule war eine deutſche Schule. Sie hat ein
Drittel ihrer Kraft darauf wenden müſſen, die Kinder „
unga=
riſch denken” zu lehren, weil ſie dazu gezwungen wurde. Aber
zwei Drittel blieben fürs deutſche Denken. Das
hat gereicht. Es ſind Jungens aus dieſer Schule hervorgegangen,
die ſchon mit 10 Jahren ſehr gut wußten, was es heißt, Deutſcher
zu ſein, und die ſchon geringe Neigung übrig hatten zu einem
Aus der NSDAP.
Der Gauleiter.
Der Gauperſonalamtsleiter.
Es wurden ernannt: Zum Stellvertreter des
Gaulei=
ters: Pg. Heinrich Reiner. Zur Leiterin der NS. Frauenſchaft:
Pgn. Ilka Brinkhoff: als Stellvertreterin Pgn. Berta
Brück=
mann. Als Abteilungsleiter der Gaufilmſtelle innerhalb der
Pro=
pägandabteilung: Pg. Alois Hildmann.
Der Kreisleiter.
Organiſationsamt. — Reichsparteitag.
Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß die
Meldung zwecks Teilnahme am Reichsparteitag 1934 nunmehr
end=
gültig abgeſchloſſen iſt und Nachmeldungen unter keinen Umſtänden
mehr entgegengenommen werden können. — Die Ortsgruppen=
und Stützpunktleiter haben dafür Sorge zu tragen, daß unter den
letztmalig angeführten Teilnehmerzahlen keinerlei Verſchiebung
mehr eintritt.
SS.=Sturm 4/33.
Zwecks Eintritt in die SS. können ſich junge Leute im Alter
von 18 bis 23 Jahren, die den Anforderungen des SS.=Dienſtes
entſprechen und eine Mindeſtgröße von 172 Zentimeter haben,
melden. Parteizugehörigkeit nicht erforderlich. — Meldung kann
auf der Dienſtſtelle des SS.=Sturmes 4/33. Neckarſtraße 4, während
der Dienſtſtunden von 9—13 und 16—19 Uhr erfolgen.
Generalmitgliederappell der Ortsgruppe Darmſtadt — Gervinus.
Am Montag, den 3. September 1934, findet um 8.30 Uhr im
Vereinshaus „Feierabend‟ Ecke Stifts= und Landgraf=Georg=Str.,
ein Generalmitgliederappell ſtatt, zu der ſämtliche Parteigenoſſen
und egenoſſinnen zu erſcheinen haben. Die Politiſchen Leiter der
Ortsgruppe ſtehen punkt 8 Uhr am Saaleingang. Entſchuldigungen
nur in dringenden Fällen ſchriftlich an den Ortsgruppenleiter.
Der Reichsbund Volkstum und Heimat
veranſtaltet wie bereits mitgeteilt, morgen, Sonntag, den 2.
Sep=
tember, nachmittags 6—7.30 Uhr im hieſigen Schloßhof eine
Volks=
ſingſtunde, zu der alle Volksgenoſſen herzlich eingeladen ſind. Der
Eintritt iſt frei. Der Geſangverein „Frohſinn” Eberſtadt 1842 und
der hieſige Singkreis des RVH. werden Volkslieder ſingen und
zu=
ſammen mit einigen Inſtrumentaliſten eine Abendkantate von
H. Frd. Micheelſen aufführen. Die Inſtrumente werden zwei
heſ=
ſiſche Volkstänze ſpielen, die noch in unſerer Landſchaft lebendig
ſind und noch getanzt werden. Außerdem ſollen aber auch von allen
Zuhörern gemeinſam Volkslieder geſungen werden.
Aus den Darmſtädter Lichtſpiel=Theakern.
U.=T.: Polarſtürme. — Ein neuer Luis=Trenker=Film.
Luis Trenkers markante Züge, diesmal einer ſehr ernſten
Aufgabe gewidmet, die ihn, der als Retter einer Polarexpedition
auftritt, ſelbſt in die ſchwerſten Gefahren bringt und in der er
ſein Leben für andere einſetzt, ſchließlich unter Mordverdacht vor
das Seegericht bringt, obwohl es ihm als einzigen
Ueberleben=
den der Hilfsaktion gelingt, die gefährdete Expedition zu retten.
Ein ernſtes Thema und eine ernſte Aufgabe, der Luis Trenker
ſich in jeder Beziehung gewachſen zeigt. Wenn die Handlung des
Films dem Zuſchauer auch nicht in allen ihren Phaſen klar wird,
was wahrſcheinlich auf Kurzungen zurückzuführen iſt, ſo gibt
die=
ſer Film doch einen ernſten und tiefen Einblick in die Gefahren,
der Porlarforſcher ſtändig ausgeſetzt ſind. Beginnend mit einem
in wundervollen Bildern gezeigten Skirennen, aus dem Trenker=
Helling als Sieger hervorgeht, und welcher Sieg Anlaß iſt,
Hel=
ling mit der Hilfsaktion zu betrauen, werden in kurzen,
präg=
nanten Bildern die Vorbereitungen zur Hilfsexpedition gezeigt,
die Ausrüſtung des Dampfers, Beſchaffung und Verladen der
Polarhunde uſw. Der Zuſchauer erlebt dann die ſtürmiſche
Ueber=
fahrt aus einem norwegiſchen Hafen in die Regionen des ewigen
Eiſes, in denen der Dampfer ſchließlich feſtliegt. Von ihm aus
wird dann die Schlittenexpedition in Marſch geſetzt.
Schnee=
ſtürme bringen ſie in die größten Gefahren, unmenſchliche
Stra=
pazen ſind zu überſtehen. Schließlich wird durch Berſten einer
Eisſcholle die Hilfsexpedition vernichtet. Nur Helling und ſein
Freund Spenſon überleben dieſe Kataſtrophe. Immer aber bleibt
Hellings Ziel die Eufüllung ſeiner Aufgabe, die Rettung der
Ex=
pedition. Schließlich wird ihm auch der letzte Gefährte
genom=
men. Ihm ſind Hände und Füße erfroren, totkrank beſtürmt er
Helling, ihn zu erſchießen, weil er die Schmerzen nicht mehr
er=
tragen kann. Da Helling ſich weigert, begeht er Selbſtmord.
Dem Einzelnen gelingt dann, da er ſelbſt am Ende ſeiner Kräfte
iſt, die Zurückführung der Expedition zu dem rettenden Dampfer.
Als Mörder vor das Seegericht geſtellt, gelingt es ihm, ſeine
Unſchuld darzulegen. Um dieſe Handlung wird die ganze
gran=
dioſe Pracht der Polareisregionen ſzeniſch aufgebaut, wird der
Kampf von Menſch und Tier, mit= und gegeneinander, und gegen
tagelange Schneeſtürme gezeigt.
AK
Magyarentum, das mit hämiſcher Freude darauf ausging, kleine
Kinder zu quälen und ſie zu zermürben. Sie waren bereit, ihre
Heimat zu lieben und ihr Vaterland zu achten. Nicht bereit, ihr
Volk zu verleugnen.
Als ich 10 Jahre alt war, kam ich in eine k. und k. Anſtalt
mit „deutſchem” Lehrperſonal, „deutſcher” Unterrichtsſprache,
„deutſchem Lehrplan, in der das Ungariſche oder ſonſt eine Sprache
keine Rolle ſpielte. Dieſe Schule war die ärgſte
Magyariſie=
rungsmühle, die es geben konnte. Sie wurde von ungariſchen
Schülern beſucht, die gut die Hälfte der Schülerzahl ausmachten.
Sie kamen, erfüllt von der Ueberzeugung, daß die Magyaren die
größte, ſchöpferiſchſte Nation der Welt ſeien. Sie waren
groß=
zügig in der Bereitſchaft jeden in dieſe Nation aufzunehmen,
der an ſo viel Größe teilhaben wollte, mochte er Deutſcher,
Slo=
wake oder Jude ſein. Sie hatten großen Erfolg; denn nichts iſt
erfolgreicher als die Aktivität. Die „deutſche” Schule blieb
paſſiv. Sie kannte eine deutſche Sprache, aber kein deutſches
Volkstum. Sie vermittelte nichts in dieſer deutſchen Sprache,
was Liebe zum deutſchen Volkstum hätte erwecken, Kenntnis vom
Weſen der deutſchen Nation hätte verbreiten können. Sie wehrte
ſich gegen die Magyariſierung, die das Magyarentum ſehr geſchickt
von unten her, von Mund zu Mund, von Kind zu Kind. betrieb.
Sie verbot es ſchließlich ſogar den Kindern, ungariſch — vielen
die eigene Mutterſprache! — zu ſprechen. Ohne Erfolg. Es ſind
nur wenige deutſche Kinder aus dieſer Schule als Deutſche
wie=
der herausgekommen, die vor allen Dingen, die vorher eine
wirklich deutſche, im Volke wurzelnde Schule beſucht hatten.
Die Schule iſt dem Deutſchen im Auslande nicht nur
Ver=
mittler irgendeines mehr oder weniger umfangreichen Wiſſens
—das zeigt dieſer zweite Beiſpiel. Die Schule der
Deut=
ſchen im Ausland erweckt durch die Vermittlung deutſchen
Kultur=
gutes, und durch die Art, in der ſie das tur, die Liebe zum
Volkstum, zu den ſtarken Kräften des Blutes und der Raſſe,
die den Menſchen formen. Hätte das Deutſchtum im Ausland
nicht ſolche Schulen, wie ich ſie im erſten Beiſpiel dargeſtellt
habe, es wäre längſt verſunken und vergeſſen. Und
wenn in vergangenen Jahrzehnten da und dort große Stücke
deutſchen Volkstums abgebröckelt, untergegangen ſind im Meer
der anderen, dann deshalb, weil es nicht genügend ſolcher
Schu=
len gab, und weil das Reich, das Herz der größeren deutſchen
Nation, zu wenig Sinn hatte für die Notwendigkeit, ſolche
Schu=
len zu errichten.
Die Beziehung Schule=Volkstum iſt nirgendwo klarer zu
er=
kennen als im Auslandsdeutſchtum, vorhanden iſt ſie überall, auch
im Reich. Daß ſie mehr erkannt werde, daß man die praktiſchen
Folgerungen daraus zöge, iſt wohl eine der Aufgaben, die der
VDA. übernahm, als er den ſchönen Gedanken des Feſtes der
deutſchen Schule, des Tages des Volkstums, in die Wirklichkeit
umſetzte. Es möge jeder, der daran teilnimmt, ſich überlegen,
daß mit geringem Aufwand einem deutſchen Kinde die
Mutter=
ſprache, das Volkstum, alſo der Sinn ſeines Lebens zu erhalten iſt.
RVH. Katzenſchutz. Zieht von den Katzenwürfen nicht mehr
Tiere auf, als ihr ſicher unterbringen könnt! Tötet die übrigen
Jungtiere ſchon in den erſten Tagen. Durch Aufziehen zu vieler
Katzen vermehrt ihr die Katzennot und die — Katzenfeindſchaft.
Der Polizeibericht meldef:
Warum wird die Sache nicht zur Anzeige gebracht? In
der Nacht zum 27. Auguſt 1934, etwa gegen 1,15 Uhr, wurden in
dem Gelände der Maulbeerallee, in unmittelbarer Nähe des alten
Arheilger Wegs, mehrere Hilferufe wahrgenommen, die, wie es
ſich ſpäter herausſtellte, von einem jüngeren Mädchen herrührten.
Kurze Zeit ſpäter wurde das betreffende Mädchen von Zeugen
geſehen, wie es in Richtung der Frankfurter Straße zulief. Um
eine baldmögliche Klärung der Sache herbeizuführen, wird das in
Betracht ſtehende Mädchen erſucht, ſich alsbald bei der
Kriminal=
polizei, Hügelſtraße 31/33,. Zimmer 12, einzufinden.
Schaukaſteneinbrüche in Darmſtadt. Wie bereits mitgeteilt
wurde, erbrachen bis jetzt unbekannte Diebe einen Schaukaſten
eines Kleidergeſchäfts am Marktplatz, und in der Nacht zum
30. 8. 34 erneut einen ſolchen einer Wäſchefirma in der Peter=
Gemeinder=Straße. Hier wurden geſtohlen: 36 Stück Gläſertücher,
rot kariert, 24 Gläſertücher mit roter Borde, 24 Handtücher, grau
mit roter Kante, und 12 Handtücher weiß mit roter Kante. Wo
ſind die Sachen zum Kauf angeboten worden? Perſonen, die zur
Sache Angaben machen können, werden gebeten, bei der
Krimi=
nalpolizei, Hügelſtraße, Zimmer 27, vorzuſprechen.
Vorſicht, Manſardeneinbrecher. In den letzten Tagen
wur=
den in Darmſtadt mehrere Manſardeneinbrüche verübt. Es wird
vermutet, daß es ſich in allen Fällen um den gleichen Täter
han=
delt. In einem Falle wurde in der Nähe eines Tatortes und um
die Tatzeit ein Hauſierer beobachtet, der bis in die
Manſarden=
räume ging. Dieſer unbekannte Hauſierer wird wie folgt
be=
ſchrieben: Etwa 1,70 bis 1,72 Meter groß, 30—35 Jahre alt,
dunkelblondes, vielleicht auch braunes, zurückgekämmtes. Haar,
trug dunklen Anzug und lange Hoſe. Wer hat dieſen Hauſierer
beobachtet? Perſonen, die ſachdienliche Angaben machen können,
werden gebeten, alsbald bei der Kriminalpolizei. Hügelſtr. 31/33,
Zimmer 27. vorzuſprechen.
Wem gehören die Schmuckſtücke? Sichergeſtellt wurden 1
gol=
dene Damenarmbanduhr mit Krokodillederarmband, ferner 1
gol=
dener Damenring mit Brillanten und 1 goldene Vorſtecknadel mit
den gleichen Brillanten. Die beiden letzten Stücke gehören
zu=
ſammen zu einem Schmuck. Mit der größten Wahrſcheinlichkeit
ſind die Schmuckſtücke geſtohlen. Es ſind Anhaltspunkte dafür
vorhanden, daß ein junger Mann ſeine Mutter oder die
Schwe=
ſter ete beſtohlen und die Sachen zu Geld gemacht hat.
Geſchä=
digte Perſonen oder ſolche, die zur Sache Angaben machen
kön=
nen, werden gebeten, bei der Kriminalpolizei, Hügelſtr. 31/33,
Zimmer 27, vorzuſprechen.
Wem gehört die Geldbörſe? Am Sonntag, dem 19. Auguſt 1934,
wollen zwei Schülex auf dem Sportplatz an der Windmühle einem
Sportler die Geldbörſe mit etwa 20 RM. Inhalt geſtohlen haben.
Die Geldbörſe und ein Teil des Geldes konnten bei den Dieben
vorgefunden werden. Es handelt ſich um eine rotbraune, noch
ſehr gut erhaltene Geldbörſe mit einem Fach. Geſchädigte
kön=
nen die Börſe bei der Kriminalpolizei, Hügelſtraße 31/33.
Zim=
mer 27. einſehen.
Verkehrsunfälle. Am 31. 8. 1934, gegen 13 Uhr, wurde
in der Rheinſtraße vor der Hauptpoſt eine Fußgängerin von
einem Perſonenkraftwagen angefahren und verletzt, ſo daß ſie
nach dem Krankenhauſe gebracht werden mußte. Die
Ermittelun=
gen über die Schuldfrage ſind eingeleitet. — Am gleichen Tage,
gegen 15.30 Uhr, ſtieß an der Kreuzung der Mühl= und
Linden=
hofſtraße der Lieferwagen Kennzeichen VS 1404 mit dem
Motor=
rad Kennzeichen VS 10047 zuſammen. Der Motorradfahrer wurde
an der Hand verletzt. Die Schuldfrage bedarf noch der Klärung,
Baldur von Schirach
ſpricht heute abend beim „Tag der 100 000‟
im Frankfurker Skadion.
Vereins- und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
— Kriegerverein Darmſtadt. Der
Kameradſchafts=
abend findet nicht am Samstag, ſondern am Sonntag dem
2. September, abends 8 Uhr, im Reſtaurant Kaiſerſaal,
Gra=
fenſtraße, bei Kamerad Chriſt ſtatt.
— Verein ehem. 1.17er Darmſtadt. Heute abend
Mitgliederverſammlung. Für die Angehörigen der SA.=Reſ, II
iſt die Teilnahme an der Verſammlung unbedingte Pflicht. SA.=
Ausweiſe ſind in die Verſammlung mitzubringen. Da wichtige
Fragen, nämlich Anſchluß an den Kyffhauſerbund, Beitragsfrage
uſw., zur Beſprechung ſtehen, wird vollzähliges Erſcheinen
er=
wartet.
— Vereinigung früherer Leibgardiſten.
Sonn=
tag, den 2. September, Wanderung nach Lichtenberg. Abfahrt
Oſtbahnhof 7,59 Uhr mit Sonntagskarte Ober=Ramſtadt.
— Städt. Saalbau Sonntag abend 8.15 Uhr großer
Rheiniſcher Abend. Winzerfeſt bei Konzert und Tanz. Orcheſter=
Leitung: Muſikzugführer Willy Schlupp. Im Ausſchank Wein nur
aus deutſchen Gauen. (Siehe morgige/ Anzeige.)
Arheilgen, 30. Aug. Kommenden Sonntag, den 2. Se
ber, veranſtaltet die evangeliſche Gemeinde Arheilgen wie
jährlich einen evangeliſchen Volkstag. Das evangeliſche De
Darmſtadt verbindet hiermit ein Feſt für Innere Miſſion
Landesführer der Inneren Miſſion, in Naſſau=Heſſen. Di —
Pfarrer Röhricht=Darmſtadt, hält im Feſtgottesdienſt, der ve
tags 10 Uhr in der Kirche zu Arheilgen ſtattfindet, die Vr
Nachmittags 2 Uhr iſt im Pfarrwald in der Täubcheshob
Nachverſammlung. Neben anderen Rednern wird auch D
Pfarrer Röhricht eine Anſprache halten. Muſikaliſche Dark
gen und die Aufführung eines Feſtſpiels werden zur Unt
tung beitragen. Da die Veranſtaltung dem ganzen D.
Darmſtadt dienen ſoll, das hierzu freundlichſt eingeladen
darf man wohl mit zahlreicher Beteiligung aus Darmſtad
Umgebung rechnen.
J. Griesheim, 31. Aug. Vereidigung des Beige,
neten und der Gemeindebeamten. Die Vereid
des hieſigen Beigeordneten ſowie der Gemeindebeamten a.!
Führer und Reichskanzler, auf Grund des Geſetzes über die —
einigung der beiden höchſten Staatsämter in der Hand des
m=
rers, fand am Dienstag nachmittag auf der Bürgermeiſtere
Herrn Bürgermeiſter Feldmann ſtatt. — Seine Kamer
beſtohlen. Ein junger Mann, der als Landhelfer in
ſtadt in Stellung iſt, weilte am Sonntag mit einer We
mannſchaft eines Pfungſtädter Sportvereins in Wixhauſe
er nicht mitſpielte, war er beauftragt, auf die Kleider de
Wettſpiel angetretenen Mannſchaft aufzupaſſen. Bei dieſ
legenheit revidierte er die Kleider entwendete 36 Mk. und
ſich ſchleunigſt aus dem Staube. Gegen 11 Uhr abends kor
hier in Griesheim ausfindig gemacht und durch die hieſi
lizei feſtgenommen werden. In ſeinem Beſitz befanden ſi
14 Mk. Das übrige Geld hatte er auf der hieſigen Kire5
verjubelt.
Ar. Eberſtadt, 31. Aug. Gemeinderatsſitzungh;
für das Wirtſchaftsjahr 1934/35 vorgeſehenen Waldarbeite
den ihrer Notwendigkeit gemäß durchgeführt wie auch
2. Punkt der Tagesordnung von den diesbezüglichen Aus
vorberatenen Poſitionen en bloe genehmigt werden. Zwe
zeſſionsgeſuche, für das Gaſthaus „Zur Eiſenbahn und
ſtädter Hof” werden nach Bejahung der Bedürfnisfrage
migt. Der Hitlerjugend werden für ihre Aufbauarbeiten
aus der Gemeindekaſſe bewilligt. Die anläßlich des Tag
Arbeit am 1. Mai entſtandenen Unkoſtenrechnungen werde
miſſionell genau geprüft und ſeitens der Gemeinde entſr
beglichen. Ein für den Röderweg eingereichtes Baugeſu
gemäß Prüfung genehmigt. Ein weiteres Baugeſuch der S
burger Milchverſorgungs=Genoſſenſchaft um Errichtung ein
bäudes zu Zwecken unabhängiger Abſatzmöglichkeiten la
ſchaftlicher Produkte, hauptſächlich Milch, wird im Prinzip
migt. Der hierfür vorteilhaft erſcheinende und der Gemei
hörige Eckplatz Ober= und Adolf=Hitler=Straße ſoll unter 77
ziehung des landwirtſchaftlichen Fachberaters vom Bauco
auch hinſichtlich der für die Straßenfront zu berückſicht o
Bauweiſe geprüft werden, wozu ihm endgültiger Beſchluß
wird. Ein vom Kreisamt vorliegendes Schreiben enthä Kr
an alle Gemeindevertreter und =beamten ergehende Mx
ſich ihrer der Gemeinde gegenüber zu erledigenden fina Uen
Pflichten, wie Mieten, Steuer, Pachtſatze und dergleichen E
ſpornendes Beiſpiel pünktlich zu bedienen, um ſo der Ge
Se=
kaſſe vorweg die Möglichkeit zu geben, ihre ſo dringend i
digen ſozialen Pflichtbedürfniſſe zu erledigen. Ein von de d
Langen eingegangenes Einladungsſchreiben anläßlich de /(
Jahrfeier nebſt Programm wird zur Kenntnis genomme E
der Wilh. Chriſtine Wolf gehöriges Grundſtück wird ſeit Der
Gemeinde zum Preiſe von 1125 Mk. käuflich erworben
ut=
ratenweiſen Ausgleich getilgt. Das Ehrenmal im Fried Fol /0s
durch Bereinigung ſeiner Umgebung von umherliegenden (Een,
Unkraut und dergleichen wieder ein äſthetiſchen Eindrucke Fei
Stundungsgeſuche und Wohlfahrtsangelegenheiten beſchlie Edie Rie
Sitzung.
Ek. Pfungſtadt, 31. Aug. Dem ſicheren Tode er
nen. Nahe der Kirche ſpielten kleine Kinder am Modaubac —
ötz=
lich fiel der 2jähr. Junge des Konditors Eiermann ins W.
wurde zur Mühle getrieben. Am Reff des Mühlrades
Waſſer den Jungen in die Tiefe. Glücklicherweiſe waren d:
kameraden — wie es oft vorkommt — aus Angſt nicht fo
fen, ſondern ſie hatten den Müller geholt, der am Re
Kinderfuß erblickte und den Jungen barg. Nach länge
mühungen waren die Wiederbelebungsverſuche von Er
krönt.
ion
Ak. Nieder=Ramſtadt, 31. Aug. Kirchweihe. Arw
tag, den 2., und Montag, den 3. ds. Mts., findet nunmehr
Anlaß des Ablebens des Herrn Reichspräſidenten verleg /Ɨich
weihe ſtatt. Wenn es auch durch die Verlegung den ge miien
Kerbebetrieb nicht geben wird, ſo wird doch der Beſuch Ai9
wärts hinter dem der Vorjahre nicht allzuviel zurückſtek
die Nieder=Ramſtädter „Kerweportione” ſind in der gar Aln
gegend bekannt. — Schlachtvieh= und Fleiſchbe
Die Stelle eines Fleiſch= und Trichinenbeſchauers für die 2
den Nieder=Ramſtadt, Traiſa, Waſchenbach ſoll nunmehr. 5
werden. Die Gemeinde legt Wert darauf, daß der Poſt
hieſigen Bewerber zugeſprochen wird. Meldungen ſind !
kommender Woche bei der Bürgermeiſterei vorzubringet
G. Ober=Ramſtadt, 31 Aug. Hilfswerk „MuttF
Kind. Zugunſten des Hilfswerks „Mutter und Kind
Sonntag, den 2. September, ausnahmsweiſe eine Stra
lung (Blumenverkauf) genehmigt worden. Dieſe Samml
ſomit hier auf den Kirchweihſonntag. Gerade deshalb
eine ſelbſtverſtändliche Pflicht aller Volksgenoſſen ſein
der Sammlung, deren Ertrag einem der wichtigſten Ge
NSV. zugute kommt, nach beſten Kräften zu beteiligen.
feſtlichen Anläſſen muß die Gebefreudigkeit für ſolche Zu
m ſo größere ſein. In den Dienſt der Sammlung ſt
Mitglieder der NS.=Frauenſchaft, des Alice=Frauenver
des Evangeliſchen Frauenvereins, ſowie erwachſene Kind
C Ober=Ramſtadt. 31. Aug. Vereidigung der
ten. Donnerstag abend fand auf dem Rathaus die feier
eidigung der Gemeindebeamten auf den Führer des
Reiches und Volkes, Adolf Hitler, auf Grund des Geſ
20. Auguſt d. J. ſtatt, wobei Pg. Bürgermeiſter Jörgelin &
Bedeutung und den feierlichen Charakter dieſer Handl
wies. — Hohes Alter. Am 1. September vollen
Balthaſar Löwer Witwe, Schießbergſtraße 28, in guter C KM
und geiſtiger Friſche ihr 80. Lebensjahr. — Sch
zwiſchenzählung. Am Dienstag, den 4. Septemb TT
wieder eine Schweinezwiſchenzählung ſtatt.
* Meſſel, 31. Aug. Die Einweihung unſerer r 4
geſtellten Kirche findet am Sonntag, 2. September, ne Kue
2.15 Uhr, ſtatt. Alle Einwohner und alle auswärtigen "
unſerer Gemeinde ſind zu dieſer Feier herzlich eingelal
Jugenheim a. d. B., 31. Aug. Am kommenden Son
2. September, veranſtaltet der Reichsbund Volkstum un S
auf dem herrlich gelegenen Heiligenberg bei Jugenheim
treffen, zu dem alle Freunde der muſikaliſchen Erneu
wegung, wie ſie ſeither im Sinne der Finkenſteiner Sle
wurde, freundlich eingeladen ſind. Das Treffen beginnt
nteu
Uhr. Vorgeſehen ſind Volkslieder, Kanons, Choräle
Kampflieder. Ein Notenblatt wird beim Treffen
gegeben.
Fa. Alsbach a. d. B., 31. Aug. Geſtern wurden die i ei
Faſterel
Familien untergebrachten Pflegekinder auf der Bürg‟
einer amtsärztlichen Kontrolle unterzogen. Der Befund
Anlaß zu irgendwelchen Beanſtandungen. — Die Arbeite.‟
ſigen Waſſerrohrnetz gehen nunmehr ihrer Vollendung
Cs konnte dabei während einer längeren Zeitdauer ein —w
von freien Arbeitskräften Beſchäftigung und Brot ge9
den. Am geſtrigen Abend veranſtalteten die Amtswalter
teigenoſſen eine kleine Abſchiedsfeier für die von hier
Führerin der Frauenſchaft, Frau Walter. Hierbei kame
fühle der Wertſchätzung, deren ſich Frau Walter durc
eigennützige Tätigkeit innerhalb der Gemeinde erfren
zu beredtem Ausdruck. Gegenwärtig wird die Faſſade un
kirche friſch verputzt und bald wird unſer Kirchlein
neuen hellen Gewande wieder freundlich in die Lande
Em. Zotzenbach i. O., 29. Aug. Tierſchutzkur
der bekannten Lehranſtalt der Heſſiſchen Bauernta ſ.
Schweinezucht und =haltung „Weſchnitzmühle”, wurde
Kreisbauernſchaft gemeinſchaftlich mit dem zuſtandls
veterinäramt Heppenheim erſtmalig ein Tierſchutzkur)/
ſtaltet. Unter den zahlreichen Beſuchern befanden ſich
die Veterinärärzte und Bauernführer der Kreiſe Heppe.
Bensheim. Sämtliche Anweſende bekannten ſich mir Le.
friedigung zu den neuzeitlichen humanen Maßnahmen
ſchutzweſen.
rmstag, 1. September 1934
1100=Jahrfeier der Skadk Langen!
Bürgermeiſter H. Göckel.
Wenn ſich die Stadt Langen zum kommenden Sonntag, den
ptember, entſchloſſen hat, dieſen Tag feierlich zu begehen, ſo
Hen wir gerade heute in unſerem neuen Deutſchland hierzu
Berechtigung zu haben. Nichts liegt uns ferner, als Feſte
„jern. Jedoch mahnt uns die große, mehr als 1000jährige
angenheit des deutſchen Volkes immer wieder, in unſerer
chen Geſchichte zu ſchürfen. Es gab eine Zeit, und ſie liegt
gar nicht ſo weit zurück, da hatte man ein mitleidiges
La=
übrig für Vergangenes, mochte es noch ſo groß oder
ſchickſal=
weht ſein. Der nüchterne Alltagsgedanke eines liberaliſti=
Zeitalters ſchien alles Geſchichtliche zu verdrängen. Heute
iſt es jedem Volksgenoſſen klar, daß Geſchichte und
Ver=
enheit unſeres Volkes die Wurzeln unſerer Kraft und Stärke
Deshalb will die 1100=Jahrfeier der Stadt Langen mit
hiſtoriſchen Feſtzug, Feſtſpielen, geſchichtlichen Vortragen u.
aus der 1100jahrigen Vergangenheit die Bewohner unſerer
m Heimatſtadt, ſowie Gäſte aus nah und fern zurückführen
n die Quellen unſerer Langener Ortsgeſchichte. Dieſe zeigt,
inſer deutſches Volk immer wieder in Zeiten tiefſter Not
Kampf aus Niederbruch, durch Glauben an eine Zukunft
Aufſtieg und Freiheit ſich durchgerungen hat. Das ſoll
ge=
unſer hiſtoriſches Feſtſpiel: „1100 Jahre Langen”, welches
den Federn von Gerhard Schwarz=Frankfurt a. M. ſtammt,
zi. In dieſem Sinne begrüßen und erwarten wir unſere
zahl=
n Feſtgäſte in unſerer Heimatſtadt Langen.
b. Bensheim, 30. Aug. Auf Anordnung des
Reichsmini=
ms des Innern und des Heſſiſchen Staatsminiſteriums
wur=
uch hier die Beamten des Kreiſes Bensheim in einem feier=
Akt in der ſtädtiſchen Anlage vor der Turnhalle vereidigt.
enen waren etwa 700 Perſonen, ſämtliche Landes= und
Ge=
ebeamten, die Beamten der öffentlichen rechtlichen
Körper=
n. die Bürgermeiſter. Beigeordneten Amtsvorſtände die
imtsrichter, Forſtrate, ſowie alle Lehrer im Kreiſe Bens=
Von der Rednertribüne hielt zur Eröffnung der Feier
direktor Meiſel eine längere Anſprache, in der er auf die
ge Bedeutung der Vereidigung auf den Führer Adolf Hitler
es. Staat und Bewegung ſei nunmehr eins, wer ſich davon
ennen verſuche, handle verbrecherhaft. Pflichterfüllung,
ieifer und Gehorſam werde verlangt, wobei der Gehorſam
anſtehe. Die Anſprache endete mit einem dreifachen
Sieg=
iuf den Führer, dem Abſingen des Horſt=Weſſel= und
Deutſch=
ird
en, ſie wird am 5. September beendet ſein.
Obſtver=
erung. Die Verſteigerungen gemeinheitlichen Obſtes
er=
e bei ſehr reger Beteiligung befriedigende Reſultate. Die
e und Güte des Obſtes iſt durchwegs ſehr gut.
Gernsheim, 31. Aug. Im geſchmückten Bürgerſaal wurden
eamten von Klein=Rohrheim und Gernsheim auf den
r und Reichskanzler vereidigt. Bürgermeiſter
Schnau=
dielt einleitend eine Anſprache, in der er die Beamten auf
flichten gegenüber der Stadt und dem Staate hinwies und
und
fforderte, ihre Arbeit treu und gewiſſenhaft zum Wohle der
neinheit und des Staates auszuführen. Alsdann nahm der
rmeiſter in der vorgeſchriebenen Weiſe den Beamten den
b und brachte auf den Führer ein dreifaches Sieg=Heil aus.
ſem Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied ſchloß der feierliche
Durch Urkunde des heſſ. Staatsminiſters wurde
Bürger=
nur Schnauber in ſeinem Amt als Bürgermeiſter von
Gerns=
ſe beſtätigt. Bürgermeiſter Schnauber führt ſeit einem Jahr
95 die Geſchäfte der Gemeinde. — Gernſemer Kerb.
Esi ndelt ſich um eine Anzahl Entwäſſerungsgräben ſowie den
Ar)ru des Landgrabens, zwiſchen Gernsheim und Biblis. Im
eren
ſei kommen zirka 62 000 Kubikmeter Bodenbewegung in
r7
—. Die Arbeiten ſind bereits vom Kulturbauamt in
Darm=
ausgeſchrieben. — An dem Rieſenaufmarſch der HJ. in
furt a. M. beteiligen ſich von hier 37 Hitlerjungens.
Bad=Wimpfen 31. Aug. Hohes Alter. In geiſtiger
mirperlicher Rüſtigkeit feierte geſtern Herr Salinen=Inſpektor
Ganzenmüller ſeinen 80. Geburtstag.
. Sprendlingen, 31. Aug. Gemeinderatsſitzung.
geſuch des Fußballvereins um Erteilung der
Wirtſchaftskon=
in der erworbenen Sporthalle wurde befürwortet. — Seit
* Jahren hat man ſich einmal wieder mit der Verpachtung
edes, worauf der Kreisdirektor die anweſenden Beamten in
orgeſchriebenen Weiſe vereidigte. Die Vereidigunsprotokolle
in darauf in der hierfür vorgerichteten Turnhalle
unter=
ſen. — Weinleſe. Am Montag, den 3. September,
be=
hier bereits die Leſe der Portugieſer= und Müller=Turgau=
ommenden Sonntag und Montag, wird hier die altbekannte
ſemer Kerb” gefeiert — Größere Meliorationsarbeiten
inn ied ſollen in der nächſten Zeit zur Durchführung kommen.
r unter der Bedingung, daß die Pferchnutzung in die
Ge=
ekaſſe fließt. — Um der Fichte=Straße, die neu eröffnet und
20 Meter Breite hat, ein einheitliches Bild zu geben, ſoll
Sei den Häuſern liegende Straßengelände an die Anlieger
Sihtet werden, die es als Vorgarten benützen können. Die
edigungen ſind einheitlich nach Vorſchrift der Gemeinde
führen. — Um die Arbeiten an den Kleinſiedlungsbauten
ai rtstreiben zu können, weil noch einige bezogen werden ſol=
*leſchließt der Gemeinderat, noch weitere zehn Arbeiter ein=
en.
ad=Nauheim, 31. Aug. Durch einen
Motorradun=
die Sprache verloren. Ein hieſiger ſtädtiſcher
Ar=
der dieſer Tage von einem Motorrad angefahren wurde,
rrauf vor Schreck die Sprache verloren. Der gleiche Mann
vor einiger Zeit als Zeuge eines Verkehrsunfalls ſchon
ein=
te Sprache verloren, die er jedoch bald wiedererlangte.
Nachrichten des Skandesamts Darmſtadi.
eſtorbene. Am 25. Auguſt: Groß, Eliſabeth, Privatin ledig,
r=Ramſtädter Straße 30: Dintelmann, Eliſabetha, geb.
dt. Ehefrau des Schneiders, 55 Jahre, Pankratiusſtraße 37.
n 26. Auguſt: Diehl, Eliſabeth, geb. Stumm, Witwe des
enwarts i R., verw. 69 J. Gernsheim a. Rh., hier,
Stadt=
nhaus; Bajus Peter, Schul= und Kirchendiener, 63 J.,
Nauheim, hier, Eliſabethenſtift: „Daub, Karl,
Oberrech=
rat i. R., 56 J., verh., Taunusſtr 10: Hartmann,
Jo=
s Martin, Gendarmeriemeiſter i. R., 58 J., verh., Jahnſtr. 98;
Margarete 4 Stunden, Tochter des Handlungsgehilfen,
ausſtr. 12. — Am 27 Auguſt: Will Eliſabethe, geb.
Schna=
hefrau des ſtädt. Arbeiters, 39 J., Helfmannſtr 56; Sie=
Adolf, 5 Monate, Sohn des Maurers, Mörfelden, hier,
rankenhaus. — Am 28. Auguſt: Gerhold. Joſef Jakob,
karbeiter, 39 J., verh., Dieburg, hier, Eliſabethenſtift. — Am
tguſt: Karſch. Margarete, geb. Friedrich, Witwe des
Ger=
iſters, 78 J., Viktoriaſtr. 24; Ramſpeck, Eliſe Friederike,
Joppe, Witwe des Redakteurs, 78 J., Heinrichsſtraße 148;
parter, Albertine Bertha. 80 J., ledig, ohne Beruf, Moos=
63; Grün Seraphine, geb. Wolf, 76 J., Witwe des
ahnſekretärs, Nieder=Ramſtädter Str. 34. — Am 30. Auguſt:
elshauſen, Peter, 1., 67 J., Landwirt verh.,
Waller=
e, hier Alicehoſpital; Eberlein, Friedrich,
Verwaltungs=
r i. R., 67 J., verh., Kiesſtr. 1; Becker, Chriſtian,
Ober=
nſp. i. R., 71 J., verwitwet, Taunusſtr. 5: Melcher,
t, Fabrikant, 89 J., verw., Heidelberger Str. 21; Poth
Müller, 75 J., verw., Lauteſchlägerſtr. 48; Lang, Auguſt,
rbeiter, 54 J., verh. geweſen, Heinheimer Str. 20.
Kirchliche Nachrichten.
Epangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 1. September.
„Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Abends 8 Uhr: Chriſten=
D Wochenſchlußandacht. Pfarraſſiſtent Junker.
anger Kirche (Petrusgemeinde), Abends 7,30 Uhr: Chriſtenlehre für den Weſt=
Sfarrer Irle.
Bkirche, Abends 8 Uhr: Beichte.
14. Sonntag nach Trinitatis, 2. September.
Nordſeite
Tkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Dekan F. Müller. Vorm. 10 Uhr:
rtesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Heß. Vorm. 11,80 Uhr:
Srtesdienſt der Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß.
Sonntag, dem 2. September ab werden die Frühgottesdienſtei d. Stadt=
Dieder auf 10 Uhr vormitt. verlegt. Dafür wird, jeweils Sonntags um 8.30
der Kapelle eine kurze Morgenandacht gehalten. Die Abendgottesdienſte
Om nächſten Sonntag ab nachm. um 5 Uhr u. zw. in der Stadtkirche ſtatt.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 241 — Seite 7
*Germaniſches Recht.
In dem Leben Olafs des Heiligen ſchildert Snorri Sturluſon
die Begegnung zwiſchen Rögnvaldr und dem Geſetzesſprecher
Thorgnyr in Tiundaland, einer Landſchaft im ſchwediſchen Upland:
„Auf dem Hochſitz ſaß ein alter Mann, deſſengleichen an erhabenem
Wuchſe wir niemals geſehen. Sein Bart war ſo lang, daß er ihm
auf die Knie reichte und über die ganze Bruſt wallte.” Und, wie
Thorgnyr ſpricht, gewaltig, ja von einer erhabenen Würde: „Mich
dünkt es keine geringere Ehre zu ſein, zu den
Bauernverſamm=
lungen zu erſcheinen, um die Worte frei zu äußern, ſo wie ich will,
auch wenn der König zugegen iſt. Nun will ich auf das Upſaler
Thing mitkommen und dir beiſtehen, damit du dem König
furcht=
los ins Geſicht ſagen kannſt, was dir gefällt.” (Kap. 79.)
Nirgends deutlicher als in dem, was hier der alte
Geſetzes=
ſprecher nun ſagt über die Bereitwilligkeit zur Heerfolge, über
die Notwendigkeit des Geſetzes, finden wir ſo deutlich den Kern
des germaniſchen Staatsweſens enthalten. Ein tiefer Einblick auch
in die alten Rechte der altdeutſchen Stämme zeigt uns, wie
dar=
über hinaus die Freiheit der Perſon genau ſo unantaſtbar war,
wie im Norden, wo man ſie geradezu „Mannheiligkeit” nannte.
Das Admiralitätsgericht im Flußkahn.
Nach altgermaniſchem Rechtsherkommen tagt der
Fiſchergerichts=
hof auf dem engliſchen Fluſſe Medway noch heute auf dem Fluſſe.
Aber es war auch eine Bluts= und Abſtammungsgemeinſchaft von
Volksgenoſſen, die, wie Brunner in ſeiner „Deutſchen
Rechts=
geſchichte” ſagt, das Bewußtſein davon ſo lebendig in ſich hatten,
„daß die Volksgenoſſen ſich als Landmagen (Magen gleich
Bluts=
verwandte) fühlen durften” Und wer wollte zweifeln, wie das
Ranke einmal wundervoll ausgeführt hat, daß in ihrer
bewaffne=
ten Volksgemeinſchaft im gegebenen Augenblick wirklich alle Macht
des Volkes lag!
In der Beſchränkung auf Heeresmacht und Rechtsgewalt fand
der germaniſche Staat der älteſten Zeit ſeine Grenzen. Ja, in
England tat er das bekanntlich bis in die neueſte Zeit hinein. Es
iſt eigenartig, daß gerade die verſtärkte Staatsgewalt, die vom
römiſchen Recht ausging, erſt durch den fränkiſchen Staatsgedanken
auch den des Polizeiſtaates bei unſeren Vorfahren befeſtigte. Nun
wird der Graf (Gareffio—Sheriff) ein richterlicher und
militäri=
ſcher, aber obendrein polizeilicher Bezirksbeamter, wie Merk
dar=
getan hat. Dadurch gewann das Reich Karls des Großen eine
Ueberlegenheit über alle benachbarten germaniſchen Staatsweſen,
weil es obendrein durch die Königsboten den Zuſammenhang
die=
ſer Grafſchaftsorganiſation ſtraffte.
Wer dies ſtarke perſönliche Verhältnis der Volksgenoſſenſchaft
und Blutsgemeinſchaft im altgermaniſchen Rechtsleben ſo
hervor=
ragen ſieht, der begreift dann aber auch das Verhältnis
gegenſei=
iger Treue, die als ſittliches Band um die ganze Gemeinſchaft
ge=
ſchlungen iſt. Das Wort des Generalfeldmarſchalls und
Reichs=
präſidenten: „Die Treue iſt das Mark der Ehre” iſt ein
unmittel=
barer Ausdruck hierfür, ja dadurch erſt wird der Mann in dieſem
altnordiſchen Sinne „geheiligt”, weil dieſe Treue ein Ergebnis
ſeiner zuchtvollen Freiheit iſt.
Wir haben noch mancherlei von dem alten Rechtsgut lebendig
bewahren können. Oftmals ſind es freilich auch nur noch die
äußeren Formen. Geſchworenengericht und Rechtſprechung
über=
haupt können nur aus dem echten Geiſt der alten Volksgenoſſen
und Landmagen wieder zu germaniſchen Rechtsverhältniſſen
führen, die unſerem Weſen im Innerſten entſprechen.
Der „Zakir” und ſeine Schüler.
(bi) Mailand. Enrico Stradella, ein junger
Möbelſchrei=
ner aus Courmayeur, jenem maleriſchen Fleckchen im
nordweſt=
italieniſchen Alpengebiet, beſchäftigte ſich in ſeinen Freiſtunden
mit „Fakirismus‟. Die einſchlägige Literatur war ihm
wohlver=
traut, und das Bewußtſein von der Bedeutung ſeiner
übernatür=
lichen Fähigkeiten — obwohl er ſie nie erprobt hatte! — hatte
ſei=
nem Gang etwas Wichtiges gegeben und in ſeine Denkerſtirn tiefe
Furchen eingegraben. — So ſchritt er eines Abends würdevoll
durch die Straßen von Courmayeur, als er vor einem Gaſthaus
vier junge Männer entdeckte, deren ſeltſames Gebaren ſeine
Auf=
merkſamkeit erregte: minutenlang ſtarrten ſie einander an und
ſprachen kein Wort; dann wieder auf einmal diskutierten ſie
äußerſt lebhaft. — Als Enrico ſich die Sache einige Zeit angeſehen
hatte, war ihm klar, daß die vier hypnotiſche Experimente trieben,
ſich alſo auf ſein ureigenes Gebiet begeben hatten, von dem jene
„natürlich” — wie ſollten ſie auch? — nicht das geringſte
ver=
ſtänden. So trat er gönnerhaft näher und erbot ſich, jenen die
notwendige „Aufklärung” und „Belehrung” zu geben.
Nachdem er vorher gebührend auf ſeine aus theoretiſchem und
praktiſchem Studium herrührende Kompetenz auf dem heiklen
Ge=
biete des „Fakirismus” hingewieſen und eine entſprechende
philo=
ſophiſche Einleitung heruntergebetet hatte, ſchritt er zu den
„praktiſchen” Vorführungen. Am beſten, erklärte er, würde es
natürlich ſein, wenn man ihm ein Brett mit Nägeln zur
Ver=
fügung ſtellte, damit er ſich unbekleidet darauf legen könne. Oder
auch einen Haufen ſpitzer Scherben, auf denen er barfuß ſpäzieren
gehen wolle. Solche Experimente überzeugten natürlich am
ehe=
ſten. Aber er hoffe, daß man mit ihm auch zufrieden ſei, wenn er
unter den obwaltenden Umſtänden das Experiment vereinfache
und .. . . beiſpielsweiſe ſeine rechte Hand in Feuer lege.
Natürlich waren die vier einverſtanden. Man holte große
Wachsſtreichhölzer und entzündete ſie, Mutig, wie weiland
Mu=
tius Scaevola, legte Enrico ſeine Hand in die Flamme.
Was ſich aber nun ereignete, war von den bisher gläubigen
Fakirſchülern nicht vorausgeſehen. Kaum hatte die Hand nämlich
die Flammen berührt, als der Fakir in gellende Schmerzensſchreie
ausbrach, wild herumſprang, die verbrannte Hand drückte, ſich am
Boden wälzte und ſchließlich einer Ohnmacht nahe, zum nächſt
wohnenden Medicus transportiert werden mußte.
Daraufhin haben die vier nun beſchloſſen, von der Erlernung
der Schwarzen Kunſt ein für allemal Abſtand zu nehmen....
Das einſame Haus in der Arkkis.
(n) Moskau. Die Arktis iſt groß und weit. Und von ihren
Ueberraſchungen wiſſen wir kaum etwas, Langſam, ganz langſam
erſt treten ſie in unſeren Geſichtskreis. Da hat der ruſſiſche
Wal=
fänger „Lenſowjet” dem Arktis=Inſtitut einen Bericht eingereicht,
der von einem überraſchenden Fund ſpricht.
Als man auf Kap Forbs (Prinz Georgland) vorſtieß und auf
ganz und gar jungfräulichem Boden zu ſein glaubte, entdeckte man
plötzlich ein regelrechtes Haus. Auf keiner exiſtierenden Karte iſt
dieſe Gegend eingetragen, geſchweige denn das Haus. Ueber dem
Eingang war in das Holz ein norwegiſcher Spruch eingeritzt. In
der Hütte fand man ſehr alte Lebensmittel — an den Fenſtern
und am Kamin aber entdeckten die Ruſſen Spuren eines oder
vie=
ler Bären, die ſich vergebens bemüht hatten, dieſem Haus einen
räuberiſchen Beſuch abzuſtatten.
Noch weiß man nicht, zu welchem Zweck und Ziel dieſes
Lebensmitteldepot in dieſer völlig unbekannten Gegend angelegt.
wurde. Verſchollene waren vielleicht hier, die nicht mehr dazu
kamen, der Welt zu verkünden, wo ſie weilten
braucht und tief erſehnt,
das iſt ein Symbol der
nöolt Silte Kraft und Stärke
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wintermann. Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wintermann.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Nachm. 2,30 Uhr: Taubſtummengottesdienſt. Pfr. Heß.
Martinskirche. Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer Dr. Bergér. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Köhler, Anmeldung von
9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für die
Martinsge=
meinde Weſt. Pfarrer Dr. Bergér.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. Die Johanneskirche iſt wochentags
von 7,30 bis 7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Liebigſtr.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Heinrich Köhler. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Heinrich Köhler.
Beſfunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
des heiligen Abendmahls. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer Irle,
Vorm. 11,45 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Irle.
Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von 7 Uhr vorm, bis 7 Uhr abends zu ſtiller
Andacht geöffnet. Eingang Haupttüre in der Beſſunger Straße.
Pauluskirche. (Kollekte für den Frauenverein.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer A. Müller. (Feier des 30jährigen Beſtehens des Frauenvereins.) — Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wolf. — Die Pauluskirche iſt wochentags von
9—6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Haupttüre.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heil. Abendmahl. Pfarrer Waldeck.
— Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt in der Kinderſchule. — Donnerstag, 6. Sept.,
abends 8 Uhr: Betſtunde.
Lutheriſcher Gottesdienſt (ſelbſt, luth. Kirche) im „Feierabend”, Stiftsſtr. 51.
Nachmittags 5 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Müller, Erbach.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfr. Wintermann, Alexanderſtr. 1, Fernruf2168.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde. Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, 3. Sept., abends 8 Uhr:
Fungenabend der Stadtgemeinde. — Mittwoch, 5. Sept., abends 8 Uhr: Kirchenchor der
Stadtkapelle und Schloßkirche. — Freitag, 7. Sept., abends 8 Uhr: Mädchenabend der
Kaplaneigemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 3. Sept., abends
8 Uhr: Jungenabend Weſt. — Mittwoch, 5. Sept., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strickſchule, — Freitag, 7. Sept., abends 8 Uhr: Mädchenabend Weſt. — Samstag,
8. Sept., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Montag, 8. Sept., abends 8 Uhr: Jungenabend Oſt.
— Dienstag, 4. Sept., abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Freitag, 7. Sept., abends 8 Uhr:
Mädchenabend Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 6. Sept., abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Mittwoch, 5. Sept., nachm.
2 Uhr: Strickſchule, Freitag, 7. Sept., abends 8 Uhr: Ev. Mädchenkreis.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 3. Sept., abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 6. Sept., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 3. Sept., abends
8,15 Uhr: Evang. Jugendwerk, Mädchenkreis. — Dienstag, 4. Sept., abends 8,15 Uhr:
Monatsverſammlung der Männervereinigung mit Vortrag von Pfarrer Weiß über:
400 Jahre deutſche Lutherbibel”. — Mittwoch, 5. Sept., nachm. 8 Uhr: Sitzung im
Frauenarbeitskreis. — Donnerstag, 6. Sept., abends von 6—8 Uhr: Poſaunenchor. —
Freitag, 7. Sept., abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche, Montag, 3. Sept., abends
8 Uhr: Mädchenabend. — Dienstag, 4. Sept., vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung des
Frauenvereins. Abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 5. Sept., nachm. 1 Uhr ab
Pauluskirche: Autobusfahrt des Frauenvereins.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein; Sonntag, 2. Sept.,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden,
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Nachm. 1 Uhr:
Ausflug der Sonntagsſchule ab Böllenfalltor. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr
Menne. — Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr:
Frauenbibelſtunde. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuzbibelſtunde. Weiker=Benz. — Mittwoch,
abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde über
den Römerbrief. Herr Bringmann. — Freitag, abds. 8 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger
Mädchenſchule, Herr Bringmann. — Samstag abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 7 Uhr: Weiheſtunde. Abends
8,30 Uhr: Spielkreis für junge Mädchen. — Montag, nachm. 5 Uhr: E. C.=Jungſchar für
Knaben. Abends 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Männer. — Dienstag, abends
8,30 Uhr: Mädchenkreis und Gebetsſtunde für junge Mädchen. — Mittwoch, nachm.
3 Uhr: Kinderſtunde für Mädchen.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe.
Sprech=
ſtunden vorm. von 10 bis 12 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr.
Fern=
ſprecher 4584.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von 3 bis
5,30 Uhr, außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſpr. 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9 bis 12 Uhr.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Straße 21.
Fern=
ſprecher 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus,
Eich=
wieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245.
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche Traiſa. Sonntag, 9.30 Uhr: Gottesdienſt. 10.30 Uhr:
Kindergottes=
dienſt der Gr. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kl. — Donnerstag: Frauenabend.
Evgl. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 2. September (Kirchweihſonntag: 9,30 Uhr:
Gottesdienſt. 10,30 Uhr: Chriſtenlehre. — Montag: Poſaunenchor. — Dienstag: 6—7
Uhr: Bücherausgabe. Mittwoch: Bibelſtunde. — Donnerstag: Poſaunenchor.
Hel=
ferinnen im Pfarrhaus. — Freitag: Kirchenchor.
Evg. Kirche Roßdorf. Sonntag, vorm. 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Anſchließend:
Chriſtenlehre. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. 3 Uhr in der Kirche: Jahresfeſt der
Lan=
deskirchlichen Gemeinſchaft Roßdorf. — Mittwoch, abends 9 Uhr: Probe d.
Kirchen=
chors. — Freitagabend: Jungmädchenabend.
Schloßkapelle Kranichſtein. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Göbel.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, 2. Sept., vorm. 9,30 Uhr:
Predigt=
gottesdienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 10,45 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr:
Gottesdienſt. — Montag, abends 8,15 Uhr: Jugendabend. — Mittwoch, nachm. 2,30 Uhr:
Kat. Unterricht. Nachm. 3,30 Uhr: Frauenmiſſionskreis. Abends 8,30 Uhr: Singſtunde.
Donnerstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Evangel. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonn=
tag, 2. Sept., vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hähnel. Vorm, 10,30 Uhr:
Kindergottesdienſt. Abends 8,15 Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends 8,15 Uhr:
Jugendſingen. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8,30 Uhr:
Gebetsſtunde.
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, 2. Sept., vorm. 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hirtz. — Mittwoch, abends
8 Uhr: Bibelſtunde.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 2. Sept., vorm.
9.15 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Prediger
Kruſt. — Dienstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Die Ehriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14. Sonntag, 2. Sept., vorm. 10 Uhr:
Menſchenweihehandlung. — Dienstag, 4. Sept., abends 20,15 Uhr: Pfarrer H. Thierſch=
Roſtock ſpricht über. Michael in Ahnungen der Germanen” anſchließend Leſung aus den
Petrusbriefen. — Mittwoch, 5. Sept., vorm. 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung.
Don=
nerstag, 6. Sept., vorm. 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung.
Seite 8 — Nr. 241
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 1. September
Reich und Ausland.
„Die ſtolzen Söhne von Raguſa‟.
Jena. Vor dem Schöffengericht ſtand am.
Freitag ein Erpreſſerfall nach amerikaniſchem
Muſter zur Verhandlung. Der angeklagte,
zwan=
zig Jahre alte Rudolf Stickrath hatte einem jung
verheirateten Geſchäftsmann durch Drohungen
al=
ler Art einen Betrag von 5000 RM. für die „
ge=
meinnützige Geſellſchaft der ſtolzen Söhne von
Raguſa” abnötigen wollen. Zuerſt verſuchte es
der Burſche mit telephoniſchen Anrufen und
mel=
dete ſich jedesmal mit den Worten „Hier ſind die
ſtolzen Söhne von Raguſa‟. Dann ſchrieb der
Er=
preſſer ſeinem Opfer einen Drohbrief nach dem
anderen. Der Geſchäftsmann und ſeine Frau
wurden mit dem Tode bedroht, ihr zu erwartendes
Kind ſollte entführt werden. Er, der Bedrohte,
entgehe ſeinem Schickſal nur dann, wenn er eine
Anzeige erſcheinen laſſe mit den Worten „Ich bin
bereit‟. Der Burſche hatte auch noch die
Frech=
heit, ſich bei der Polizei unter dem Namen des
Geſchäftsmannes telephoniſch nach dem Stande
der Erpreſſungsſache zu erkundigen. Schließlich
ging er aber der Polizei doch ins Garn. Als er
Boten ausgeſandt hatte um das Geld abzuholen,
wurden dieſe verhaftet. Auf Grund ihrer
Anga=
ben gelang es dann auch, den Erpreſſer zu
ſchnap=
pen. Vor Gericht gab der Angeklagte an, daß er
durch das Treiben der amerikaniſchen Gangſter und
durch die Lektüre von Kriminalgeſchichten auf den
Gedanken gekommen ſei, auch in Jena einmal
einen Verſuch gleicher Art zu machen. Das Gericht
hatte aber dafür keinerlei Verſtändnis und
verur=
teilte den Angeklagten zu 1½ Jahren Zuchthaus
und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die
Dauer von 3 Jahren.
Reiſender Scheckbetrüger in Frankfurt a. M.
Frankfurt a. M. In den letzten Tagen
wurde hier bei mehreren Banken der Verſuch
ge=
macht, geſtohlene Schecks zur Einlöſung zu
bringen. In einem Falle fiel den Bankbeamten
auf, daß es ſich ſowohl bei den Schecks, als auch
bei dem vorgelegten Paß um Fälſchungen
han=
delte. Bevor zu einer Feſtnahme geſchritten
wer=
den konnte, ergriffen die Betrüger jedoch die
Flucht. Inzwiſchen iſt bekannt geworden, daß ſie
in Wiesbaden in drei Fällen Erfolg gehabt
hat=
ten. Hier haben ſie, anſcheinend durch ihre
Erfah=
rungen in Frankfurt gewitzigt, ihre Schecks nicht
bei Banken, ſondern bei Geſchäftsleuten in
Zah=
lung gegeben. Die Schecks ſind ausgeſtellt von der
Banca Commerziale, Italiana Filiale Novara,
zahlbar bei der Deutſchen Bank und Diskonto=
Geſellſchaft, Berlin, an Leonardi Pierro bzw. Eva
Cavallini Leonardi.
Flugzeughalle in Karlsruhe abgebrannt.
Karlsruhe. In der Nacht zum Freitag,
gegen 1 Uhr, brach in der dem Flugſportverband
gehörenden Flugzeughalle auf dem Karlsruher
Flughafen Feuer aus, dem die Halle zum Opfer
fiel. Die Brandurſache iſt noch nicht feſtgeſtellt.
Einbruch in eine Poſtagentur.
Augsburg. In der Nacht zum Donnerstag
wurde in die Poſtagentur Meitingen eingebrochen
und Bargeld im Werte von rund 4000 RM.
ge=
raubt. Die Beute beſtand aus 2500 RM.
Bar=
geld, im übrigen aus verſchiedenen
Markenwer=
ten. Um in den Raum zu gelangen,
zertrümmer=
ten die Täter eine Fenſterſcheibe, hoben die innen
angebrachten Schutzſtangen heraus und ſtiegen ein.
Den Kaſſenſchrank brachten ſie durch das Fenſter
ins Freie, transportierten ihn auf einem in einer
nähegelegenen Wirtſchaft geholten Bierkarren auf.
einen Kleeacker und öffneten ihn dort mit
Brech=
werkzeugen.
Großfeuer in Marisfeld.
Erfurt. Das im thüringiſchen Landkreis
Hildburghauſen gelegene Dorf Marisfeld iſt durch
eine verheerende Feuersbrunſt heimgeſucht
wor=
den. Während eines ſchweren Gewitters ſchlug
der Blitz in die Scheune eines Landwirtes und
zündete. Zu allem Unglück waren die
Fernſprech=
leitungen während des Gewitters zerſtört
wor=
den, ſo daß die Nachbarwehren nicht zu Hilfe
ge=
rufen werden konnten. Da die Ortswehr allein
zu ſchwach war, um des Feuers Herr zu werden,
fraßen ſich die Flammen mit unheimlicher
Schnel=
ligkeit weiter und erfaßten drei Wohnhäuſer,
fünf Scheunen und zehn Nebengebäude, die in
Schutt und Aſche gelegt wurden. Die geſamte
Ernte, landwirtſchaftliche Maſchinen und viele
Geräte ſowie Kleinvieh wurden ein Raub des
Brandes.
des Monats September,
das zum Abſchluß der Uebungen der deutſchen Flotte im Kieler Hafen veranſtaltet wurde:
Die 14riemigen Kutter der Linienſchiffe in ſcharfem Kampf.
Ein Faß als Beſtaurank.
Eine der teilnehmenden deutſchen Maſchinen wird vor der techniſchen Prüfung, mit der der
Europa=
flug begann, von ihrer Mannſchaft nochmals bis zur letzten Kleinigkeit kontrolliert.
Von den franzöſiſchen Lufktmanövern.
das an bevorzugter Stelle des Deutſchen
Mu=
ſeums zu Berlin ausgeſtellt wird, iſt die aus
Buchsbaumholz geſchnitzte „Büſte eines jungen
Mannes”. Ihr Schöpfer iſt der Hofbildhauer der
Margarete, von Oeſterreich, Konrad Meit aus
Worms, der um 1500 gelebt hat.
Ein unternehmungsluſtiger Küfer in Dürkheim in der bayeriſchen Rheinpfalz hat ein Faß erbaut,
das mit einer Höhe und Breite von je 13,5 Meter und einer Länge von 15 Meter das größte Faß
der Erde iſt. Es iſt aber nicht für die Aufnahme von Wein, ſondern für die Aufnahme von Gäſten
beſtimmt. Denn in ſeinen drei Stockwerken wird ein Reſtaurant eingerichtet, das Platz für
fünf=
hundert Perſonen bietet.
Lehle Vorbereikungen zum Europaflug.
Die Rückkehr der Nanga=parba
Expedikion.
London. Sieben Mitglieder der der
Nanga=Parbat=Expedition trafen — einer B
meldung zufolge — von Benares kommen”
ſ=
vier Trägern in Kalkutta ein. Der Führer
told erklärte, daß die Expedition aus G
heitsgründen beabſichtige, nach dem ann
2000 Meter hoch gelegenen Darjeeling.
Nähe des Evereſt zu reiſen. Von dort wer
Reiſe nach Bombay gehen. Die Abfahrt
Deutſchland zu Schiff ſei für den 6. Sep
geplant. Bechtold habe auch mitgeteilt, da
die Verhandlungen mit der indiſchen Ree
zum Abſchluß gelangen, die Expedition
derthalb Jahren nach Indien zurückkehren
um einen neuen Verſuch der Erſteigung des
Parbat zu unternehmen.
Schwerer Eiſenbahnanſchlag beict Hn
Schanghai. Ein ſchwerer
Eiſenbahn=
iſt etwa 40 Kilometer ſüdlich von Charb
übt worden. Die Verluſte an Menſchenle
ſen ſich noch nicht überſehen. Nach den
Meldungen ſollen 13 Japaner getötet ur
20 verletzt worden ſein. Die Banditen ha
Schienen aufgeriſſen und brachten einen
nenzug zur Entgleiſung. Darauf eröffn
ein wildes Gewehrfeuer auf die umge
Eiſenbahnwagen, wobei zahlreiche Perſo
tötet und verwundet wurden. Die Band
griffen darauf die Flucht und entführt
japaniſche Reiſende und, wie verlaute
Amerikaner und einen Dänen. Japaniſch
wachen lieferten den Banditen ein zweiſ
Geſecht, konnten jedoch nicht verhindern.
Räuber mit ihrer Beute entkamen. An
dF=
des Verbrechens iſt ein Lazarettzug entſa wu
den. Die Rettungsarbeiten und die Ber,
zum Teil entſtellten Leichen wurden du m
kenbruchartigen Regen ſtark beeinträchti
Verheerende Brände in der Türke
Ankara. Das Dorf Evlat, bei Adali au
von einer rieſigen Feuersbrunſt heimgeſu o uc
die 96 Häuſer, ſieben Speicher und zwe
fin=
häuſer vernichtet wurden. In der Stad Fer 10
(Wilajet Konia) fielen das Städtiſche Jate
fünf Speicher und ein Café einem Bref
Opfer.
Bullenjagd in den Straßen von Per, Eu.
Paris. In den Straßen von
Perpi=
ſie
es zu einem ſeltſamen Verkehrsunfall. 7 /
Ver=
botes ließ ein Viehhändler eine Vieh 2,
der auch mehrere Bullen waren, durch di Toßen
zum Schlachthof treiben. Durch den Lärn I den
Straßenverkehr wurden die Tiere ſcher Xnen)o fe
auf die Fußgänger los und verletzten me x vn
ihnen, meiſt Frauen. Ein Ochſe ſtieß zieinen
Hörnern eine große Schaufenſterſcheibe,
anderer ging gegen einen Kraftwagen
Gendarmerie blieb nichts anderes übri s
auit
gefährlichſten Tiere auf offener Stre
ſchießen.
Rooſevelts Enkelkinder ſollten entführ erd?
New York. Ein Plan, die beid EEnth
kinder des Präſidenten Rooſevelt zu /Breſ
wurde mit der Verhaftung eines (TTion
Marineoffiziers namens Franklin Varr Th.)
New Yorker Polizei aufgedeckt. Var K u
etwa acht Tagen an die Gattin des A venie
einen Brief gerichtet haben, in dem e
lung von 168 000 Dollar forderte und
ihrer Nichtzahlung mit der Entführun E.
den Enkelkinder, die im Volksmunde Fr.M
Namen „Siſtie” und „Buzzi” bekannt ſi.
Varn, der 32 Jahre alt iſt, entſtammt 2
geſehenen und wohlhabenden Familie.
500 Millionen Dollar in Gol
wandern von San Francisco nach /Pe.
New York. Der erſte Goldtra 21
San Francisco nach Denver, im St
rado, iſt geſtern erfolgt. Bekanntlich S0.
San Francisco liegende Gold, im Ee
rund zwei Milliarden Dollar nach D
geführt werden, um, wie die offiziel *
dung lautet, das Gold aus der gefähr E
bebenzone herauszubringen. Der geſt:
port umfaßte ein Viertel der Goldvor
Francisco, alſo Goldbarren im Wer
Millionen Dollar und im Gewicht vo
nen. Zum Schutz des Transports 1
1000 Soldaten, Polizeibeamte und De
200 Maſchinengewehren aufgeboten w.
Geheimrat Kleine
krikt in den Ruheftanl?
Die Bombengeſchwader auf dem Militärflugplatz Chartres vor ihrem Start zum Angriff
auf die Hauptſtadt.
Der Präſident des Robert=Koch=J
Infektionskrankheiten in Berlin, Ge
feſſor Dr. Kleine, iſt auf ſeinen A.
Ruheſtand verſetzt worden. Gehei
war ein Aſſiſtent Robert Kochs, unt
tung er an der Schlafkrankheits=Ex
nahm. Anſchließend leitete er die
der Schlafkrankheit in Deutſch=O)t
langjähriger Tätigkeit als Abteilun
Robert=Koch=Inſtitut wurde er im
zu deſſen Präſidenten erne
Samstag, 1. September 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Spoct, Sptel und Jucnen
icht reilft
utkamen
Eplat,
zbru
Morgen Handball=Großkämpfe
auf dem Polizeiplaß.
Tgſ. Offenbach — Haſia Bingen 10,00 Uhr.
T5G. 4b — 30. Diesbaden 11.15 Uhr.
Ein ſeltenes Ereignis bietet ſich den Darmſtädter
Handball=
nden morgen früh auf dem Polizeiplatz. Die Gauſpielleitung
ſich gezwungen, wegen der ſchon Ende des Monats ſteigenden
chtſpiele der Gauhandballklaſſe dieſe Entſcheidungsſpiele ſo
ell als möglich zu beenden. Deshalb wurden dieſe beiden
Tref=
zuſammengelegt. Wir Darmſtädter ſind ſomit in der angeneh=
Lage, die Spielſtärke in der kommenden Serie zu ſtudieren.
Spiele gehen bis zur Entſcheidung, alſo evtl. mit
Ver=
ſerung.
Die Mannſchaftsaufſtellung der vier Bewerber konnten wir
von Bingen und T. S.G. 46 erfahren.
gen: Saſſenroth; Leber, Beſand; Jäger, Brill, Rebell; Schmidt,
Krei, Bernau, Riffel, Zink.
5. G. 46: Meyer; Engert, Hch., Schmidt, K. I.; Krämer.
Ave=
maria, Arnold; Geduldig, Schmitt, K. II., Roſenau, Witzleb,
Engert, K.
Zu dem Spiel unſerer Handballmannſchaft erwarten wir einen
zteil unſerer Mitgliedſchaft. Es iſt nötig, daß die Mannſchaft
unterſtützt vom Vertrauen der Vereinskameraden dieſes erſte
cheidungsſpiel beſtreitet.
SV. Merck — Tv. Groß=Bieberau.
Der Handballabteilung des SV. Merck iſt es gelungen, durch
rſive Arbeit unter Leitung ihres bewährten Trainers Koch,
ſpielkräftige Mannſchaften für die kommende Spielzeit auf=
4llen. Das ehrenvolle Abſchneiden in der vorigen Spielzeit
be=
tigt zu guten Ausſichten für die kommenden Wettkämpfe, zu
n die am 2. 9. nachm. 2 und 3 Uhr, ſtattfindenden Spiele gegen
ſpielſtarken Turnverein Groß=Bieberau den Auftakt bildet.
das Vorſpiel von Merck gewonnen wurde, iſt mit ebenſo
ſpan=
wde in di m em Kampf zu rechnen.
Fußball.
Die Fußballelf des SV. 98 weilt am Sonntag in Bad
Kreuz=
bei der Eintracht, die vor 2 Wochen in Bonn den VfR. 5:0
am Sonntag Heuſenſtamm 5:2 ſchlug. Hoffentlich liefern die
eine ebenſo gute Partie wie gegen Sparta Prag=Koſire. Dann
das Ergebnis beſſer ausfallen.
Am kommenden Sonntag beginnt die A. H.=Mannſchaft
er mit ihrer Spielſerie. Sie hat als erſten Gegner die
Mann=
des FSV. 23 Seeheim verpflichtet. Man darf geſpannt ſein,
— die Alten Herren nach der langen Spielpauſe gegen die guten
S eimer abſchneiden werden. Spielbeginn 10 Uhr, Stadion.
SC. Hota Darmſtadt.
Das für heute nachmittag angeſetzte Spiel gegen A.H.
Arheil=
fällt aus. Neuer Termin wird bekanntgegeben.
SC. Ober=Ramſtadt — Jahn 1875 Darmſtadt.
Die Spiele in Ober=Ramſtadt finden am Sonntag nachmittag
und zwar 2. Mannſchaften um 2.30 Uhr, und 1. Mannſchaften
Uhr. Die F5er fahren per Rad ab Böllenfalltor: 2. Mann=
1.15 Uhr, 1. Mannſchaft 2.30 Uhr. Dieſe Zeiten ſind
be=
at. Irrtümlicherweiſe waren die Abfahrtzeiten am Donnerstag
unde früher feſtgeſetzt.
Gäſte aus dem Odenwald am Frankenſtein.
Germania Eberſtadt — FSV. Groß=Zimmern.
Zum dritten Spiel der neuen Saiſon empfangen die
Germa=
den FSV. Groß=Zimmern. Von den Odenwäldern hat man
r neuen Spielſaiſon noch wenig gehört, man weiß auch nicht,
ſie ihre Verbandsſpiele beſtreiten, und iſt deshalb am
Fran=
ein ſehr auf ſie geſpannt. Die Vorſtädter dagegen konnten
etzt noch wenig überzeugen. Zwei ſaftige Niederlagen haben
ereits bezogen. Zwar erſcheint die Elf morgen etwas
ver=
aber man kann trotzdem nichts beſtimmtes vorausſagen.
richtige Aufſtellung für die Verbandsſpiele iſt noch nicht
ge=
en. Hoffen wir, daß ſich die Elf ihre beiden Niederlagen
erzen nimmt und ſich zu einer beſſeren Leiſtung aufrafft.
chtathlekiſcher Skädkekampf Griesheim-Dieburg.
Am Sonntag vormittag 8.30 Uhr, findet auf dem
Viktoria=
tplatz in Griesheim ein leichtathletiſcher Städtekampf gegen
urg ſtatt. Es werden hierbei die beſten Mehrkämpfer antreten.
Zt. die genannten Orte ſtellen können.
Die Griesheimer Mannſchaft (6 Mann Viktoria und 4 Mann
erſchaft) werden alles aufbieten müſſen, um gegen den Gegner
den zu können. Ausgetragen wird ein 11=Kampf mit folgenden
ngen:
00 Meter; 4 mal 100 Meter: 10 mal 100 Meter: Weitſprung:
prung; Kugelſtoßen: Steinſtoßen: Diskus=, Speer=: Schleuder=
und Keulenwerfen.
Jeder Teilnehmer hat ſämtliche Uebungen durchzuführen und
ird daher zu recht ſpannenden Kämpfen kommen. Da die
Aus=
ung eines Städtekampfes für Griesheim neu iſt, wird mit
n guten Beſuch der Veranſtaltung zu rechnen ſein. Von ſeiten
Ortsgruppenleitung und Gemeindeverwaltung wird dem
pf große Bedeutung beigemeſſen, und es findet eine
Be=
ung der Gäſte durch den Herrn Bürgermeiſter ſtatt.
eiladung
er Richtung
nnheim,
lsruhe.
sbaden.
helſtadt
it an
igler,
Lieb=
nſtraße 33.
el. 1011.
vat=Auto=
Eetg., 4= u.
bill. Auch
Cbſtf.
Auto=
n. Mühlſtr.
el. 2362. (a
Werkſtätte
Kraftanſchl.
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500 SA.=Männer der Brigade 50 Starkenburg,
die ſich um das SA.=Sportabzeichen bewerben, marſchieren heute
nachmittag 17 Uhr vom Polizeiſportplatz an der Feſthalle
durch die Rheinſtraße, Peter=Gemeinder= Eliſabethen=, Nieder=
Ramſtädter=, Roßdörfer Straße über Roßdorf, Ober=Ramſtadt,
Nieder=Ramſtadt, Traiſa, Böllenfalltor zurück nach dem Ziel am
Marktplatz in Darmſtadt. Die Kolonnen werden gegen 22 Uhr
am Böllenfalltor eintreffen.
Reichsbahn T5V. Darmſtadk.
Der Verein beteiligt ſich am kommenden Sonntag mit 170
Teilnehmern an dem Bezirks=Turn= und Sportfeſt der
Reichs=
bahndirektion Mainz in Wiesbaden. Abfahrt aller Teilnehmer
ab Darmſtadt Hbf. um 6.25 Uhr. Treffpunkt pünktlich um 6.10
Uhr vor dem Hauptbahnhof.
Die Hochſchulſportler tagten.
Der Internationale Verband der Hochſchulſportler, dem
Deutſchland bekanntlich nicht angehört, hielt in Nottingham ſeinen
fälligen Kongreß ab. Als wichtigſte Punkte der Tagesordnung
ſind die Termin=Feſtlegungen zu bezeichnen. Die Akademiſchen
Weltwinterſpiele 1935 wurden an die Schweiz vergeben und
wer=
den vom 4.—12. Februar in St. Moritz durchgeführt, während die
Akademiſchen Weltſpiele in den übrigen Sportarten in Budapeſt
vom 12.—19. Auguſt zur Abwicklung kommen.
Földeak kampfunfähig.
Der deutſche Europameiſter im Freiſtilringen J. Földeak=
Hamburg, zog ſich bei einem zehntägigen Freiſtil=Lehrgang, den
er eben in Ludwigshafen abhält, eine Schulterverletzung zu. Nach
ärztlicher Ausſage muß der Hamburger Meiſterringer mit einer
längeren Pauſe in ſeiner ſportlichen Betätigung rechnen. Leider
fällt in die Karenzzeit auch das Ausſcheidungsringen für die
Europa=Meiſterſchaft.
Unfreiwillige Flugruhe in Warſchau.
Heftige Gewitter ließen die Piloten des Deutſchland=
Rund=
flugs auf die Erlaubnis. zu Probeflügen aufzuſteigen, verzichten.
Die techniſchen Kommiſſionen ſetzten ihre Prüfungen fort.
In der Vereinsmeiſterſchaft der Leichathleten führt zurzeit der
TSV München von 1860 mit 8654,52 Punkten. Von den bisher
gemeldeten Leiſtungen haben insgeſamt elf bayeriſche Vereine über
6000 Punkte erreicht. Die endgültige Placierung kann allerdings
erſt bekanntgegeben werden, wenn ſämtliche Gaue gemeldet haben.
Weſtdeutſcher Meiſter im Mannſchaftsringen iſt der Kölner
C. f. K. 1893, da ſein Proteſt gegen die Schwergewichtsentſcheidung
im Kampf gegen den Mainzer KSC. 88 anerkannt wurde. In der
Vorſchlußrunde zur deutſchen Meiſterſchaft treffen die Kölner jetzt
auf den ſüddeutſchen Meiſter Siegfried=Ludwigshafen.
Einen deutſchen Reiterſieg gab es am vierten Tage des
Reit=
turmiers in Riga. Im Preis der lettländiſchen Armee teilten ſich
Axel Holſt auf Bianca, Major Lewiczki=Polen auf Dunkan und
Lt. Insberg=Lettland auf Kanger in den erſten Platz.
Einen überraſchenden Ausgang nahm am Freitag der Große
Preis von Baden=Baden über 2400 Meter, der mit 28 000 RM.
ausgeſtattet war. Der Sieg fiel an die Stute Agalire mit
Kopfvor=
ſprung vor Ehrenpreis, wodurch ſich Agalire für die Niederlage
im Fürſtenbergrennen revanchierte. Dritter wurde der Franzoſe
Negundo und erſt an vierter Stelle kam Travertin ins Ziel.
Welterberichl.
Ausläufer des allmählich aufgefüllten nördlichen Tiefs ziehen
über Deutſchland nach dem Balkan, ſo daß das wechſelhafte, kühle
Wetter noch anhält.
Ausſichten für Samstag und Sonntag: Fortdauer des
wechſel=
haften, aber nicht unfreundlichen Wetters.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Samstag, 1. September
5.45: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter. — 5.50 und 6.15:
Gym=
naſtik. — 6.40: Zeit, Meldungen. — 6.50: Wetter. — 6.55:
Mannheim; „Philharmon. Orcheſter. Ltg.: Ludw. Becker.
8.10: Waſſerſtand, Wetter. — 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. —
9.30: Nur Trier: Werbekonzert. — 10.00: Nachr. — 10.10:
Schulfunk: Vom Wunderbau des winzigen Atoms. — 11.00:
Werbekonzert. — 11.30: Meldungen. — 11.50: Soziäldrenſt.
12.00; Königsberg: Mittagskonzert. — 13.00: Zeit, Saardienſt,
Nachr. — 13.10: Nachr. — 13.20: Orch. Frankf. Berufsmuſiker.
Ltg: Rich. Hoffmann. — Dazw. 13.50: Zeit. Nachr.
14.30: Kaiſerslautern: Fröhliches Wochenend! — 15.10:
Stutt=
gart: Lernt morſen! — 15.30: Wetter. — 15.40: Quer durch
die Wirtſchaft, Berichte und Geſpräche.
16.00 Berlin: Kleines Funkorcheſter. Lta W. Steiner.
18.00: Stimme der Grenze. — 18.20: Wochenſchau. — 18.35:
Stegreifſendung. — 18.50: Zeit, Wetter.
19.00: Mainz: Militärkonzert aus unſeren Gauen. — 20 00: Zeit,
Nachr. — 20,05: Saarländiſche Umſchau. — 20.15: München:
Schlager, Schlager, nichts als Schlager. — 22.00: Kleine
Un=
terhaltung. Der Lappes” von A. Stoltze. — 22.20: Zeit, Nachr.
22.30: Nachr., Wetter, Sport. — 22.40: Hörbericht v. Aufmarſch
der 100 000 Hitleriungen in Frankfurt a. M. — 23.00: München:
Zwiſchen heute und morgen. Der Tanzfunk iſt los.
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Nr. 241 — Seite 9
Deutſchlandſender
Welle 1571.
Deutſchlandſender: Sonnabend, 1. September
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr. — 6.00: Berlin:
Gym=
naſtik. — 6.15: Tagesſpruch.
Königsberg: Muſikzug
der SA.=Standarte 43. Ltg.: MZF. Koſemund. — In einer
Pauſe gegen 7.00: Nachr. — 8.00: Sperrzeit. — 8.45:
Leibes=
übung für die Frau. — 9.00: Funkſtille. — 9.40: Sportfunk.
10.00: Nachr. — 10.10: Kinderfunkſpiele: König Droſſelbart.
(Aufn.). — 10.50: Fröhlicher Kindergarten. — 11.15:
See=
wetterbericht. — 11.30: Wilh. Hochgreve: Abenteuer eines
Kolkraben. — 11.45: Dr. Beyer: Die Chemie im Dienſte der
Arzneikunde. — 11.55: Wetter.
12.00: Breslau: Trompeterkorps des Reiter=Regts. Brieg. Ltg.:
Muſikmeiſter Spagl. — 12.55: Zeitzeichen. — 13.00:
Wochen=
endunterhaltung auf Schallpl. — Anſchl.: Wetter. — 13.45:
Nachr. — 14.00: Sperrzeit. — 14.45: Glückwünſche und
Pro=
grammhinweiſe. — 15.00: Wetter. — 15.15:
Kinderbaſtel=
ſtunde: Stadtheinz lernt vom Dorfſeppl. — 15.45: K. E. Weiß:
Wirtſchaftswochenſchau.
16.00: Leivzig: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Ltg: Luh
18.00: Sportwochenſchau. — 18.20: Arbeitskamerad Du biſt
gemeint! — 18.40: Der deutſche Rundfunk bringt. — 1850:
Carl Maria Holzapfel: Die NS.=Kulturgemeinde in der NS.=
Gemeinſchaft Kraft durch Freude.
19.00: Die Sieger der internationalen Sechstagefahrt. Funkbericht
vom Ziel in Partenkirchen. — 19.10: Reiſeandenken. Kleine
Erlebniſſe aus der Sommerfriſche. — 20.00: Kernſpruch. —
Anſchl.: Wetter und Kurznachr — 20.10: Altweiberſommer. —
22.00: Wetter= Tages= und Sportnachr. — 22.25: Sport und
Spiel im Auguſt. — 22.45: Seewetterbericht. — 23.00: Baden=
Baden: Tanzmuſik.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 43. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterſe.
Nachdruck verboten
Ohne Gewähr
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar fe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
20. Ziehungstag
30. Auguſt 1934
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 50000 M. 188054
2 Gewinne zu 10000 M. 308246
6 Gewinne zu 5000 M. 29879 258742 330817
6 Gewinne zu 3000 M. 96932 124682 258541
16 Gewinne zu 2000 M. 36296 73613 101955 141296 161155 180847
326321 369670‟
44 Gewinne zu 1000 M. 11448 17516 35434 42729 61855 103529
105215 126105 169198 197745 222802 231537 269072 273723 282757
280761 304284 305356 365404 369267 382808 395736
78 Gewinne zu 500 M. 4750 18068 50950 66396 68644 79952
106125 115278 124535 133004 157833 167233 188788 182563 196267
203776 210162 222554 226762 237509 243582 253362 256683 256638
276887 303803 304324 318630 318717 323407 329131 330451 334001
346973 348647 350457 359410 382624 388180
330 Gewinne zu 300 M. 2529 2686 6445 6514 8078 14781 15777
16531 21120 21903 21997 23144 24506 25098 26980 28470 28917
30969 35382 35829 38830 43145 46190 48793 60030 55253 67950
64892 76280 81605 82374 86034 88679 88024 81113 97687 98554
98667 98138 102474 115004 117862 118666 119806 122826 123654
128914 130589 132042 132907 134665 135492 136519 140981 125993
146857 152842 156145 165994 163798 164784 168264 174254 179954
181382 183735 184766 186738 188637 196887 200054 203218 204295
207033 207123 211307 213121 214471 016019 217240 217673 217838
222543 224687 326900 231172 231881 232182 535323 535408 337683
238835 240105 542108 242298 245585 246206 247674 251499 251920
269808 257353 262685 283148 267621 273314 273605 274609 276260
276066 278667 279057 279146 279391 280124 280 158 286963 286308
288818 293202 293821 596912 296481 301684 305295 316893 371886
314566 315222 319828 319910 323004 323266 323406 334932 336038
335129 336096 338815 339667 342846 347228 347970 351634 359718
359774 361762 363220 366566 366844 369952 371065 373212 374592
375693 377206 377477 380638 380883 381433 385890 386198 387883
398126 388471
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 5000 M. 102272
6 Gewinne zu 3000 M. 6196 149573 233168
20 Gewinne zu 2000 M. 6783 116469 148463 204935 214503
219893 261928 292131 325516 375298
38 Gewinne zu 1000 M. 21278 21881 38968 48192 62499 63000
93706 115777 221181 230642 244333 244576 250284 279626 302128
337066 353674 855808 357724
78 Gewinne zu 600 M. 321 4632 19309 26174 45439 50592 66212
65831 66771 68181 80946 88279 97750 104675 111865 112479 114507
127526 134451 140152 142440 161144 172200 194266 199645 2112
222589 249578 280619 286576 288017 299132 307338 327521 336771
369000 376396 382532 389686
294 Gewinne zu 300 M. 3885 9385 9668 10047 16198 1561F 17443
18043 18681 22176 26841 29668 81064 37567 38178 40581 43668
44548 44972 48521 53341 68801 63497 70638 70809 71533 71984
72284 76898 78078 78257 81116 82686 83952 87686 88427 101480
103297 105310 108830 109093 111290 112989 118520 116670 117606
121694 121157 123604 123930 125530 127169 128023 132429 136789
144887 145162 147881 150640 162424 166867 171275 154233 174888
178888 176582 181033 183281 183726 185836 181872 182973 194214
194619 197826 199312 308549 208072 211249 211672 212697 214334
217306 217668 223401 224515 225172 228046 228044 236693 240167
245338 248910 252102 257963 560404 266881 272269 272306 273670
675819 278685 278778 784461 585216 287268 287274 293181 398156
301882 803167 305776 806504 307950 309147 310031 311278 313776
322228 324057 324310 337346 337729 342394 342737 347493 356863
358870 350860 361261 361966 363734 366147 376238 370581 372515
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20 Tagesprämien.
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämfen zu ſe 1000 RM
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
80106 120003 167671 206531 231971 243433 253577 292517
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Nummer 241
latt
Samstag, 1. Septembe
Der Abſchluß der Leipziger Herbſtmeſſe.
unes eigeunis dee Meſſe.
Die Leipziger Herbſtmeſſe iſt Donnerstag abend geſchloſſen
worden. Auf der ganzen Linie haben die Ergebniſſe mit nur
wenigen Ausnahmen das gezeitigt, was vernüftige Menſchen von
dieſer Meſſe hoffen konnten.
Auf dem Gebiete der Bekleidung, des Hausrates und des
Wohnbedarfes war das Geſchäft gut. Dort ſind die urſprünglich
gehegten Erwartungen in der Tat übertroffen worden. Es iſt
dem bei den deutſchen Herſtellern eingezogenen Gemeinſchaftsgeiſt
auch gelungen, gewiſſen liberaliſtiſchen Rückfällen ſolcher Händler,
die mehr Spekulanten als Verſorger ſind, und den Verſuchen des
ſinnloſen Aufkaufens ſpekulativ günſtig erſcheinender Erzeugniſſe
entgegenzutreten. Will man überhaupt von einem Verdienſt der
Meſſe in der allgemeinen Regelung des Güteraustauſches ſprechen,
ſo iſt dies gerade in dieſem Punkte zu ſehen. Im übrigen ſind die
Einkäufe offenſichtlich nach gewiſſenhaft berechnetem Bedarf des
Handels getätigt worden
Im ganzen war die Meſſe ungefähr von 75 000 Perſonen,
dar=
unter 4000 Ausländern, beſucht. Die Ausländer kauften Uerdings
mäßig, aber auf den Auslandsabſatz konnte auch niemand große
Hoffnungen geſetzt haben. Immerhin ſind ſolche Gegenſtände, die
neu ſchienen und von denen man glaubt, daß ſie im Augenblick
nicht ohne weiteres nachgemacht werden könnten, auch von
Aus=
ländern gekauft worden. Das Inland hat ſeinen Bedarf
insbe=
ſondere bei Einrichtungsgegenſtänden für Wohnungen und Häuſer
gedeckt, die im weſentlichen bis zu mittleren Preislagen gern
ab=
genommen worden ſind. Zu ſolchen Einrichtungsgegenſtänden
ſind auch Porzellangeſchirr und die Erzeugniſſe des deutſchen
Kunſtgewerbes zu rechnen, die einen um die Hälfte höheren
Um=
ſatz hatten als zur Herbſtmeſſe des vergangenen Jahres.
Was das Ausland betrifft, ſo iſt noch feſtzuſtellen, daß
haupt=
ſächlich auch vom Balkan her großes Intereſſe gezeigt wurde.
Dorthin ſind auch verſchiedene immerhin bedeutſame Abſchlüſſe
getätigt worden.
Die Herbſtmeſſe wurde von zahlreichen in der deutſchen
Wirt=
ſchaft führenden Perſönlichkeiten, namentlich von Miniſtern,
be=
ſucht, die ſich ſelbſt ein Bild von der Lage der in ihren
Arbeits=
gebieten beheimateten Geſchäftszweige machen wollten und ſich
andererſeits eine gewiſſenhafte Skizze für die weitere
Befürwor=
tung der Beſchickung der Leipziger Meſſe, die ja nun eine
Reichs=
meſſe geworden iſt, durch eigene Erkenntnis der Meſſeverhältniſſe
ſchaffen wollten.
Ausſtellung von Übernahmeſcheinen für Schlachteieh
auf den Biehgroßmärkken.
Im Reichsanzeiger wird eine Bekanntmachung über die
Aus=
ſtellung von Uebernahmeſcheinen für Schlachtvieh auf den
Vieh=
großmärkten veröffentlicht. Mit Rückſicht darauf, daß mit dem
30. September 1934 die Friſt für die ſeinerzeit getroffene
Ueber=
gangsregelung abläuft, wird eine Neuregelung getroffen.
Hier=
nach gelten außer den bereits in der Durchführungsverordnung
vom 24. März 1934 genannten Märkten, auch Beuth (
Ober=
ſchleſien), Darmſtadt, Erfurt, Huſum, Kaſſel, Koblenz, München,
Gladbach, Osnabrück, Wiesbaden als Viehgroßmärkte. Die
dies=
bezüglichen Beſtimmungen ſind jedoch noch nicht in Kraft getreten.
Die zugelaſſenen Verkäufer und Verkaufsvermittler von Vieh, die
auf einem Viehgroßmarkt Schlachtvieh in den Verkehr bringen
wollen, haben die Ausſtellung eines Uebernahmeſcheins bei der
für ſie örtlich zuſtändigen Stelle zu beantragen. Die nicht
über=
tragbaren Uebernahmeſcheine werden im Auftrag der Reichsſtelle.
für Tiere und tieriſche Erzeugniſſe zu Berlin durch die
Vorſitzen=
den der Marktvereinigung für Schlachtviehverwertung ausgeſtellt.
Die Uebernahmeſcheine ſind jeweils für einen Nonat im voraus
zu beantragen und auszuſtellen. Die Anträge ſind der
zuſtändi=
gen Stelle bis zum 15, des vorhergehenden Monats, erſtmalig bis
zum 15. September 1934 vorzulegen. Der Unterſchiedspreis
zwi=
ſchen Uebernahme= und Abgabepreis beträgt wie bisher bei
Rin=
dern 0,50 RM., bei Kälbern 0,10 RM., bei Schweinen 0.20 RM.,
bei Schafen 0.10 RM. je Stück. Die Unterſchiedsbeträge haben die
zum Viehgroßmarkt zugelaſſenen Verkäufer und
Verkaufsvermitt=
ler an die örtlich zuſtändige Schlachtviehmarktsverwaltung
abzu=
führen. Die Schlachtviehmarktverwaltungen führen die
Unter=
ſchiedsbeträge wie bisher an die Reichsſtelle für Tiere und
tie=
riſche Erzeugniſſe zu Berlin nach deren näheren Anweiſung ab.
Der Verkäufer und Verkaufsvermittler haben am Schluß eines
jeden Markttages ihre Uebernahmeſcheine der Marktverwaltung
porzulegen zwecks Abſchreibung der in den Verkehr gebrachten
Mengen. Uebernahmeſcheine, die völlig ausgenützt ſind, werden
von der Marktverwaltung eingezogen. Uebernahmeſcheine, die
nicht ganz ausgenützt ſind, ſind vom Antragſteller am letzten Tag
des Monats, für den ſie ausgeſtellt waren, der Marktverwaltung
einzuliefern. Die Marktverwaltung liefert die Uebernahmeſcheine
an den Vorſitzenden der Marktvereinigung ab, der vor der
Rück=
gabe der alten Scheine keinen neuen ausſtellen darf.
Ueber=
nahmeſcheine ſind erſtmals für die Viehgroßmärkte im Oktober
1934 auszuſtellen.
Die Abwärksbenzegung des Pfendes dauerk fori.
Die ſenſationelle Abwärtsbewegung des Pfundes hat geſtern
weiter angedauert. Der Goldpreis erreichte mit 140 Schilling
11½ Pence für die Unze einen neuen Rekord=Tiefſtand.
Gleich=
zeitig iſt jedoch die vorgeſtern an der Börſe beobachtete ſtürmiſche
Aufwärtsbewegung der Kurſe der Goldbergwerksaktien etwas
zu=
rückgegangen. An der Metallbörſe wurde das Angebot an
Gold=
barren, das recht beträchtlich war, ſofort aufgenommen. — Die
Bank von England und das Schatzamt ſehen ſcheinbar weiter der
Flucht aus dem Pfund und der einen immer größeren Umfang
annehmenden Baiſſe=Spekulation gegen das Pfund mit
verſchränk=
ten Armen zu, ohne daß ein Grund für dieſe Untätigkeit
erſicht=
lich iſt. Einem Gerücht, daß der engliſche
Währungsausgleichs=
fonds erſchöpft ſei, wird allgemein kein Glauben beigemeſſen. Ein
Teil der Preſſe fordert geſtern die Beſchlagnahme der in
eng=
liſchen Banken aufgehäuften Goldvorräte, die zumeiſt in
auslän=
diſchem Beſitz ſind.
Wiriſchafkliche Rundſchau.
Die Reichsrichtzahl für die Lebenshaltungskoſten im Auguſt
1934. Die Reichsrichtzahl für die Lebenshaltungskoſten (
Ernäh=
rung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und „ſonſtiger
Bedarf”) ſtellt ſich für den Durchſchnitt des Monats Auguſt 1934
auf 123,3 (1913/14 — 100) Sie iſt ſomit um 0,3 v. H. höher als
im Vormonat (122,9) Die Richtzahl für Ernährung iſt um 0,6
v. H. auf 118,5 die Richtzahl für Heizung und Beleuchtung um
0,2 v. H. auf 133,7 und die Richtzahl für Bekleidung um 0,5 v. H.
auf 116,3 geſtiegen, dagegen iſt die Richtzahl für den „ſonſtigen
Bedarf” um 0,1 v. H. auf 157,7 zurückgegangen. Die Richtzahl
für Wohnung iſt mit 121,3 unverändert geblieben. Die leichte
Erhöhung der Richtzahl für Ernährung hängt hauptſächlich mit
einem Anziehen der Preiſe für Fleiſch, Fleiſchwaren, Butter,
Erb=
ſen uſw. zuſammen. Die Preiſe für Gemüſe und Kartoffeln ſind
zurückgegangen.
Beſſerung der oberpfälziſchen Glasinduſtrie. Die Beſſerung
der Glasinduſtrie hat die in Neuſtadt a. d. Waldnaab befindlichen
Fabriken in die erfreuliche Lage verſetzt, ihre in den letzten
Mo=
naten ſtillgelegten Glasöfen wieder in Betrieb zu nehmen. Die
Firma Karl Hofbauer in Altenſtadt hat den großen Glasofen
bereits wieder unter Feuer geſetzt, ſo daß die erſte Arbeitsſchicht
in den nächſten Tagen beginnen kann. Die eingegangenen
Auf=
träge geben den Fabriken für längere Zeit Beſchäftigung.
Einkaufspreis für Limburger Käſe. Um eine weitere
Preis=
ſteigerung auf dem Limburger Markt zu verhindern, wurde vom
Vorſitzenden des Milchwirtſchaftsverbandes ein vorbindlicher
Ein=
kaufspreis für Limburger Käſe (Monatsware), von 26 RM. per
Zentner ab nächſter Sennereiſtation beſtimmt.
Berliner und Frankfurker Effektenbörſe.
Naturgemäß bildet die große Rede des Reichsbankpräſidenten
Dr. Schacht in Bad Eilſen das Tagesgeſpräch an der Berliner
Börſe. Man begrüßt allgemein die Offenheit, mit der der Leiter
der deutſchen Wirtſchaft die Probleme der Welthandelskriſe
kenn=
zeichnete. Man hofft, daß die Rede als ein letzter Appell an die
Vernunft der außerdeutſchen Finanz= und Kapitalwelt ihren
Ein=
druck nicht verfehlen wird. Da allerdings bisher Preſſeſtimmen
und Kommentare des Auslandes nur ſehr ſpärlich vorliegen,
wurde die Börſentendenz durch vorläufige Zurückhaltung
gekenn=
zeichnet. Ohnedies läßt das Geſchäft zum Wochenſchluß ſtets etwas
nach. Dazu kommt, daß die Kuliſſe vom Vortag noch etwas
Mate=
rial übrig behalten hatte und teilweiſe zu Glattſtellungen ſchritt.
Da andererſeits nennenswerte Orders von Publikumsſeite nicht
vorlagen, überwogen zum erſten Kurs meiſt Abſchwächungen auf
allen Marktgebieten. Von Montanen waren Harpener mit minus
1½ Prozent ſtärker gedrückt, von Maſchinenwerten büßten Berlin=
Karlsruher 1 Prozent, die übrigen Papiere ca. ¼ Prozent ein.
Stark abgeſchwächt waren Weſtdeutſche Kaufhof, die nach den
vorangegangenen Steigerungen 1½ Prozent einbüßten, wobei man
auf den bekannt gewordenen Verluſtabſchluß des Unternehmens
verweiſt. Von den Favoriten der letzten Tage ſind eigentlich nur
noch Feldmühle mit weiter anziehender Tendenz (plus 1¾
Pro=
zent) zu erwähnen. Stärker gedrückt waren auch Brauereipapiere,
vor allem Dortmunder Union mit minus 2 Prozent. Im
allge=
meinen gingen aber die Kursveränderungen kaum über ½
Pro=
zent hinaus. Nach den erſten Kurſen bröckelten die meiſten Werte
infolge der Geſchäftsloſigkeit weiter ab. Am Rentenmarkt blieb
es ebenfalls ſehr ruhig. Selbſt die in den letzten Tagen lebhafter
gefragten Zinsvergütungsſcheine konnten kaum Umſätze
verzeich=
nen, auch kursmäßig trat ein leichter Rückſchlag auf ca. 84½
Prozent ein. Altbeſitz wurden 15 Pfg. niedriger bewertet. Am
Geldmarkt trat wegen des Ultimos eine weitere Verſteifung der
Tagesgeldſätze auf 4½ bis 488 Prozent ein. Von Valuten
er=
rechnete ſich der Dollar mit 2,468, das Pfund mit etwa 12,37½.
Im weiteren Verlauf ſtagnierte das Geſchäft faſt vollkommen.
Privatdiskont unverändert 3¾ Prozent.
*
Die Frankfurter Börſe verzeichnete eine ſteigende
Ge=
ſchäftsſchrumpfung. Zum Monatsende hielten ſich die Großbanken
und die Kuliſſe ſtärker vom Geſchäft zurück, ſo daß die wenigen
Aufträge ſchon die Kurſe nach oben oder unten beeinflußten. Das
Hauptgeſprächsthema bleibt die friſche Rede Dr. Schachts,
worüber man noch den Widerhall im Auslande abwarten will.
Werte, die in letzter Zeit anſehnlich geſtiegen waren, gaben
wie=
der etwas mehr nach, ſo Weſtdeutſche Kaufhof erneut um 128
Prozent. Daimler zunächſt mit 50½ etwas über Vortag, dann mit
49½ abgeſchwächt. Gut gehalten blieben im Freiverkehr
Adler=
werke mit 41 Prozent. Chemiewerte widerſtandsfähig, vor allem
Farben, die bei 148½ gut gehalten waren. Auch
Metallgeſell=
ſchaft unverändert. Im Gegenſatz hierzu Montanwerte faſt alle
¼ Prozent ſchwächer, Buderus um ½ Prozent. Gut gehalten
waren wieder Schiffahrtswerte, während Bankaktien in Reaktion
auf die letzte Steigerung um den Bruchteil eines Prozentes
ver=
loren. Am Kunſtſeidemarkt zogen Aku und Bemberg um ¼
Pro=
zent an. Zellſtoffwerte kaum verändert. Am Elektromarkt
bröckelten infolge der Geſchäftsſtille die meiſten Werte leicht ab,
gut gehalten AEG. Felten und Rheag. Der Rentenmarkt lag
außerordentlich ruhig und infolgedeſſen nur knapp gehalten. Im
weiteren Verlaufe ſetzte das Geſchäft vollkommen aus, die
Stim=
mung war ſehr zurückhaltend und eher ſchwächer.
Kursverſchie=
bungen von Belang traten nicht mehr ein.
Die Abendbörſe war ohne Sonderbewegungen und zumeiſt
gegenüber den Berliner Schlußkurſen und auch der Frankfurter
Schlußbörſe behauptet. Im weiteren Verlaufe blieben die
Um=
ſätze gering. Renten blieben umſatzlos. Ausländer etwas
leb=
hafter.
Biehmärkke.
Schweinemarkt in Butzbach. Auf dem geſtrigen hieſigen
Schweinemarkt ſtanden 560 Ferkel zum Verkauf. Nach
ſchleppen=
dem Handelsverlauf verblieb Ueberſtand. Es koſteten bis zu 6
Wochen alte Ferkel bis zu 6,00 RM. bis 8 Wochen alte Ferkel
6 bis 10 RM., 8 Wochen alte und ältere Tiere 10 bis 14 RM.
pro Stück.
Berliner Kursbericht
vom 31. Auguff 1934
Aufgaben und Ziele der Markkvereinigung
Am 1. Auguſt trat in Frankfurt auf dem Städt. Schle
eine Neuordnung der Schlachtviehverwertung in Kraft. M
ſem Tage wurden alle Betriebe, die auf dem Schlachtviehme
Frankfurt Vieh einkaufen oder verkaufen, zu der Bezirksw.
gung für Viehverwertung zuſammengeſchloſſen. Bis zum 1 —
tember müſſen ſich alle Betriebe zu dieſer Marktvereinigun m.
gemeldet haben. Kommen ſie ihrer Meldepflicht nicht n 7 der Marktbeauftragte auf Grund der Satzung der
Ma=
einigung die Säumigen mit einer Ordnungsſtrafe bis zu 100
belegen.
In Frankfurt hat bereits vor dem Inkrafttreten dieſe
ordnung über die Schaffung der Marktvereinigungen ein
willige Regelung auf dem hieſigen Schlachtviehmarkt beſ.
die vornehmlich den Zweck hatte, ein weiteres Abgleite
Schweinepreiſe, die bis auf 32 RM., für den Zentner g
waren, zu verhüten. Das iſt auch gelungen. Durch das c
fen der Reichsfettſtelle konnte ſogar eine leichte Beſſerung e
Schweinemarkt erzielt werden, ſo daß die Preiſe heute zwiſ
und 52 RM. je Zentner liegen. Die Kontingentierung,
dem Markt vorgenommen wurde, iſt nur als eine Hilfsma
gedacht, die ſofort wieder gelockert wird, ſobald eine völl
ruhigung auf dem Markt eingetreten iſt.
Man kann damit rechnen, daß das geſchehen kann, ſol
Märkte in Mainz, Darmſtadt, Wiesbaden und Kaſſel e
nach einheitlichen Geſichtspunkten geregelt ſind.
Das Ziel der Marktvereinigung iſt, dem Erzeuger eine
zu geben, der in der Wirtſchaftlichkeit bedingt iſt. Auf
Fall dürfen die Maßnahmen auf dem Schlachtviehmarkt d
ren, daß eine Preiserhöhung vorgenommen wird. Die Ab
Bezirksvereinigung geht dahin, dem Erzeuger, Handel
braucher einen gerechten Preis zu garantieren, der den Ir
aller dieſer Gruppen entſpricht. Selbſtverſtändlich müſſen
ſer Gelegenheit Leerlaufbetriebe ausgeſchaltet werden.
Auf dem Großviehmarkt liegen die Verhältniſſe ſehr
Durch die außerordentliche Trockenheit war natürlich ein
Angebotsdruck auf dem Markt eingetreten. Durch das ree
Eingreifen der Marktvereinigung wurde aber jede Gefahr
Erzeuger abgewandt. Für den Verbraucher hat das den
mit ſich gebracht, daß er keine Verknappung des Angebo
dadurch keine Preisſteigerung zu befürchten hat. Wir ſe. F
alſo ſchon eine günſtige Wirkung der Neuordnung auf dem Te
viehmarkt, die ſich vorteilhaft für Erzeuger und Verbrauc xu
wirkt.
In Frankfurt ließen ſich alle neuen Maßnahmen leick !
führen, weil die Metzgerſchaft großes Verſtändnis geze
Es hat ſich bei den Verhandlungen erwieſen, daß die
Frax=
auch ſchon vor der geſetzlichen Regelung nicht nur ihre w
intereſſen vertraten, ſondern auch auf das Wohl der Ver
bedacht geweſen ſind.
Der Marktbeauftragte iſt auch Vorſitzender des 97
ſtellungsausſchuſſes. Hatte früher die Kommiſſion die
am Schluß des Marktes die Preiſe zu notieren, daher deS
Notierungskommiſſion, ſo hat heute die Preisfeſtſtellu
miſſion die Aufgabe der Einteilung des Viehes in Schl
klaſſen. Das Vieh iſt heute von den Händlern in ihren
nach Klaſſen geordnet aufzuſtellen, ſo daß jeder Käufer o
teres ſehen kann, welcher Klaſſe das von ihm begehr
Vieh angehört
Aufgabe der Marktvereinigung iſt es, die Märkte
ſtalten, wie ſie urſprünglich geweſen ſind, d. h. klare Ver
beim Abſatz zu ſchaffen. Das kann nur geſchehen, wenr
verläſſiger Agentenſtamm vorhanden iſt. Dann werden
vielen, zum Teil berechtigten Klagen der Erzeuger ver menl
zum Vorteil von Erzeugern, Handel, Metzgerſchaft und 5
chern.
Produkkenmärkke.
Mainzer Getreidegroßmarkt vom 31. Auguſt. Es
(Großhandels=Einſtandspreiſe je 100 Kilogramm loko A
RM.: Weizen 20,00—20,50, Roggen 16 00—16,50, Ha H
ab Station, Braugerſte 19,50—20,50, Induſtriegerſte 19,/ H70
keime 15,50—16,00, Weizenkleie fein 11,00—11,25, dito g 210
Roggenkleie 12,00—12,75, Biertreber 16,90—17,00, Cſc
15,00. Allgemeintendenz: abwartend.
1 Marktbericht des Obſt= und Gemüſegroßmarktes ! I
vom 30. Auguſt. Zwetſchen 4—5, Birnen 1. Sorte 6—
2—5 Aepfel 1. Sorte 5—12, 2. Sorte 2—4, Pfirſiche *
9—16, 2. Sorte 3—8, Brombeeren 10, Stangenbohn
Buſchbohnen 4—7, Tomaten 1—3, Nüſſe 25—35 Pfg. p.
Anfuhr 2000 Zentner. Verſteigerungen werktags 11 U.
Deviſenme
vom 31. Augu
Berl. Handels=6
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
„Nec
69.50
72.50
25.75
30.125
27.125
131.—
71.375
17.—
105.—
129.75
124.50
113.25
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f. elektr. untern.
Vereinigte Glanzſt.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Misch
148.—
60.75
108,75
104.50
71.50
73.25
126.75
75.
95.375
70.125
48.—
Orenſtein & Koppel
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Ber. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
jogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
„e
17.—
40.125
164.75
27.—
40.50
127.—
65.
14.375
130.75
30.
97.—
93.—
126.—
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemarl
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
*
Währung
1 ägypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1eanab. Doll.
100 Kronen
100 Gulden a
1 2.Stg.
100 eſtl. gr.
100 finn. M.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. gr.
Geld Brief
12.755
0.574
so,69
0.184
3.04)
2.531
55.26
82,07
12.375
66.93
5.46
18.50
2.497
169.73
55.99
12.785
0.e77
56.81
0.19c
3.05:
2.53
5.38
82.23
12.405
6M
5.47
16.54
2.503
170.07
s6.11
Italien
Japan
Jugoflawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlwal.
Türkei.
ungarn
Uruguah
Ver. Staaten
Surmſtidter und Marionalbant Bariftade, iillate ber Aresoher
Frankfurter Kursbericht vom 31. Auguſt 1934.
Kee
„Gr. IIp. 1934
„ 1935
„ „ 1930
„ „ 1937
1938
„Gruppe1 ...
6% Dtſch. Reichsanl.
6
„ v.27
5½%Intern. nb.30
6%Baden ... v.27
69Bahern .v.27
6½Heſſen. . . . b. 29
6% Preuß. St. v. 2‟
6½ Sachſen .. v.27
6%Thüringen v. 27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze
......
19 Dt. Reichspoſt
Schätze. . . .... . .
Dtſch. Anl. Ausl.
*½, Ablöſung
„ „ (Neubeſitz)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden
6%Berlin ...v.24
6%Darmſtadt . ..
6%Tresden. . v. 26
6%Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
Kic
62Mainz. .. .
62Mannheim v.27
69München b. 29
6%Wiesbaden v. 28
46 %Heſſ. Landesbk.
6% „ Goldoblig.
103.6
104‟
102.25
99.5
97.8
101,4
91.25
93.3
93.5
94
92.25
107.5
92.25
91.75
100,75
100.25
95*lg
9.05
79
82.25
79.5
76.5
794/,
78
Ar
84
Me
hyp.=Bk.=Liguid.
434 %
Komm. Obl. .
69Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G.Pf.
6%o „ Goldoblig
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f
Heſſ. Gldobl. R. 11
Z
„ R.12
6% Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr.
6SNaſſ. Landesbk.
5½% „ Lig.=Sbl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
„Ausl. Ser.
„Ausl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hhyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfbr.
6%Frkf. Hyp.=Bk.,
5½%0 „ Lig.=Pfbr.
„ Goldoblig
6%Frkf. Pfbr.=Bk.
5½%0 „ Lig.=Pfr.
6%Mein. Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pfr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½%0 „ Lig.=Pfbr
6Rhein. Hhp.=Bk.
5½% Lig.=Pfr
Goldoblig.
6% Südd, Boden=
(reb.=Bank .
½% Lig=Pfbr.
53Württ.Hyp. B.
90
91
93
89
81
83½),
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90.25
90½),
98.3
114.5
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90.4
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89.5
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96
90.25
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91
91
88.75
93.25
92,5
92.25
Wee
3%0 Dt. Linol. Werke
6SMainkrw. v.26
6%Mitteld. Stahl
6%SalzmanncCo.
6%Ver. Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
2.Inveſt.
52Bulg. Tab. v.02
4½% Oſt. Schätze
4%0 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%
42Türk. Admin.
48 „ 1Bagdad
42
Zollanl.
4½%üngarn 1918
1914
4½20
Goldr.
1910
4½Budp. Stadtanl.
42Liſſabon
4%Stocholm
Aßtten.
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88
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1221.
11.75
3911,
28
4.3
3.82
8
6.8
6.8
7.05
6.8
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„..n Ding, wie?” ſagte Hanke.
Da ſaß nun dieſer blonde Hüne, hielt ſein Mädchen umſchlun=
und ſah Latimer mit ſeinen redlich=blauen Augen treuherzig
wie einer, der keiner Fliege ein Leid zufügen kann. Latimer
ſterte des Schlachters große rohe Hand, die über Jſabelle
hin=
eichelte, dieſe Hand wollte rauben, dieſe Hand war ein
Werk=
g. ein Hammer. Er war auf einmal außerordentlich wach und
rlegte ſcharf: wenn er ſein Vorhaben, Madame de Tronje
auf=
inden, durchführen wollte, durfte er es ſich nicht mit dieſer
Ge=
ſchaft verderben. Er mußte bei Hanke, Jſabelle, Kilian und
mt bleiben, bis er Madame de Tronje gefunden hatte. Zuletzt
te ſie aus Paris geſchrieben, daß ſie, ſobald Gras über die
he gewachſen ſei, nach Berlin kommen würde, um die Perlen
veräußern. Wie lange mochte es noch dauern, bis Gras über
Sache gewachſen war:
Harry Altim entgegnete: „Warum willſt du das machen,
ike? Die Sache iſt gefährlich. Du haſt doch deinen Laden, dich
ngt doch nichts, dich auf ſolche Sachen einzulaſſen. Du haſt es
noch gar nicht nötig!”
„Menſch, du hätteſt Pfarrer werden ſollen!” Hanke lachte
gnügt, und auch Jſabelle, die in ſeiner Armbeuge lehnte, lachte
z auf. „Hör' mal zu, ich brauche Geld”, fuhr der
Schlachters=
zr fort. „Der Laden geht nicht. Die Leute in der Trübenſtraße
ſen bloß Rüben! Da kann ein Schlachter inmitten ſeiner Schin=
und Würſte verhungern. Ich will aber heiraten und in eine
ere Straße ziehen. Ein Ding muß ich noch drehen, dann laſſe
1mich auf nichts mehr ein.”
„Wegen Jſabelle machſt du das, Hanke?‟
„Ich will heiraten und in eine andere Straße ziehen”
wie=
holte Hanke verbiſſen, und ſeine Hand ſah plötzlich wie die
es Mörders aus. „Ich muß das machen.”
„Und was ſagſt du dazu, Jſabelle?‟
Iſabelle ſagte nichts dazu. Latimer ſah, daß ihre großen
ſarzen Kirſchenaugen ein wenig, aber nur ein wenig, ſchielten.
wühlte mit der Hand in ihrer tollen Mähne, die aus
unzähl=
vielen öligglänzenden Löckchen beſtand. „Nun gut, ich mache
, ſagte er, entſchloſſen, den Ueberfall auf den Geldtransport
verhindern.
verboten.
„Top!” ſchrie Hanke begeiſtert, und ſchüttelte ihm derb die
Hand. Er gröhlte nach Kognak. Sie tranken auf das Gelingen der
Sache. Hanke leerte ſein Glas mit einem wilden Schluck, aber
Jſabelle, die nicht mehr lächelte, ſondern bodenlos erſtaunt auf
Latimer blickte, ſchüttete den Kognak in ein Bierglas. Nun wurde
Latimer mit ſeiner Aufgabe betraut: er ſollte an einem der
näch=
ſten Renntage nach Mariendorf fahren, um die Einzelheiten
aus=
zukundſchaften.
Als er an den Spieltiſch zurückkehrte, hatte Kilian das ganze
Geld, das er vorhin gewonnen hatte, verloren. Jetzt gewann
Klimt fortgeſetzt. In ſeinem Mundwinkel hing eine dicke Zigarre,
und ſeine dürre Hand ſchien das Geld, das in Banknoten und
Silberſtücken vor ihm lag, zu ſtreicheln.
Um fünf Uhr morgens wurde das Troc geſchloſſen; Klimt,
Richard Kilian, der Nigger, der Rübezahl und der Dicke ſuchten
verdroſſen eine andere Spelunke auf, um das Spiel fortzuſetzen,
ſie pokerten bis in den hellen Tag hinein. In der fahlen
Dämme=
rung gingen Jſabelle und Latimer heim; der Schlachtersſohn hatte
ſich vor ſeiner Tür verabſchiedet.
Jſabelle ſchloß den Laden auf. Sie zündete eine Kerze an
und ging mit Latimer durch den Korridor; im Kerzenſchein hatte
ihr Geſicht etwas Flackerndes bekommen. „Du”, hauchte ſie. Aber
er ging ſofort weiter und betrat ſeine Kammer.
Im Dunkeln entkleidete er ſich; er warf ſich auf die
Feldbett=
ſtelle. Das Lager war hart und eng, daß man nur darauf liegen
konnte wenn man krank oder betrunken war. Nie konnte er
ſchla=
fen. Er dachte an den 19. September — was habe ich damit zu
tun? Er war hier in der Trübenſtraße begraben, begraben unter
Dreck und Finſternis, das Troc war ein Friedhof ehemaliger
Menſchen Da konnte man kaum noch heraus, vielleicht gab es
kein Zurück mehr in die Welt, in der Lydia Henſel lebte. Latimer
war tot, und Harry Altim nicht lebensfähig. Und dennoch dachte
er an den 19. September . . .
„Du”, wehte ihn plötzlich eine Stimme an, dicht vor ihm, und
in der Dunkelheit ſah er Jſabelles Augen glühen, deutlich ſah er,
daß dieſe Augen etwas ſchielten. Er hatte weder ein Geräuſch der
Tür noch ihre Schritte gehört, mit bloßen Füßen war ſie an ſein
Bett geſchlichen. Er ſetzte ſich mit einem Ruck aufrecht hin.
„Was willſt du?” fragte er grob.
„Du, ich muß dir etwas ſagen”, begann ſie, ſich auf ſein Bett
ſetzend.
Sofort unterbrach er ſie: „Kannſt du es mir nicht morgen
ſagen?
Sie rückte dicht zu ihm heran, ſo dicht, daß er ihre Zähne
glitzern und ihre Haut matt ſchimmern ſah; ihr billiger
Veilchen=
duft miſchte ſich in den dumpfen Geruch der Stube. Jſabelles Hand
tappte nach ihm: „Du, ich weiß, daß du bloß Theater ſpielſt! Du
denkſt gar nicht daran, die Sache, die Hanke dir vorgeſchlagen hat,
mitzumachen!"
„Laß mich in Ruhe”, rief er aufgebracht.
„Und ich weiß noch etwas: du gehörſt gar nicht ins Troc!
Du tuſt nur ſo! Du haſt dich hier nicht einquartiert, um dich zu
verbergen. Du haſt ja Geld; wenn du dich wirklich verbergen
müßteſt, wäreſt du ins Ausland geflüchtet. Alles iſt Theater! Biſt
du ein Spitzel?‟
Er erſchrak, wollte Licht machen, unterließ es. „Frage Kilian,
der weiß, daß ich kein Spitzel bin”, ſagte er und ſpürte, daß er
aſchfahl geworden war. „Ich kann’s beweiſen, daß ich ins Troc
gehöre, kann’s ſogar mit einem Dokument belegen! Soll ich dir
meinen Steckbrief zeigen?"
„Du wirſt alſo mitmachen?”, fragte Jſabelle höhniſch.
Er ſchwieg.
„Du denkſt ja gar nicht daran. Nur zum Schein biſt du auf die
Sache eingegangen!“
Es war ſinnlos, zu widerſprechen. Wiederum ſchwieg er. Was
will ſie? dachte er.
„Was willſt du?” fuhr Jſabelle raſch fort. „Was haſt du
vor? Du planſt etwas, ich weiß doch, daß du irgend etwas
vor=
haſt. Du haſt ein Geheimnis.”
„Ich warte auf deine Mutter”, ſagte er und war ſich ſofort
darüber klar, daß er ſich Jſabelle ausgeliefert hatte.
„Auf meine Mutter warteſt du?‟
„Jſabelle, du haſt dich nicht geirrt, ich gehöre nicht ins Troc,
Ich kann da aber nicht mehr heraus! Ich ſtecke mit Haut und
Haaren drin! Deine Mutter ..
„Was willſt du von meiner Mutter?‟
Seine Stimme war krank vor verhaltener Erregung: „Deine
Mutter iſt im Beſitz einer Perlenkette, die ich der, der ſie gehört,
zurückbringen muß.”
Es herrſchte Stille und Dunkelheit. Aber aus dem Dunkel
hörte er es leiſe wimmern. „Ich will dir helfen”, hauchte es aus
der Stille. Sie ſchluchzte ins Kiſſen hinein. Da nahm er ſie beim
Handgelenk und zog ſie vom Bett. „Marſch, hinaus”, ſagte er
lächelnd.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: J. V.; Kark
Böhmann; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. VII. 34. 22394. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
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min: Mittwoch, den 12. September 1934,
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ndſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 5 Band
XX Blatt 1331:
Flur 23 Nr. 83½ Grasgarten RM.
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daſelbſt, 1291 qm
Flur 23 Nr. 821/zo Hofreite Nr. 1
95 000.—
daſelbſt, 2290 qm ..
Sa.: 144 500.—
Einheitswert nach dem Stand vom 1. Jan.
1931: 139 986.— RM.
entümer: Julie von Alvensleben geb. von
Miller zu Aichholz. Witwe des Majors
Werner von Alvensleben in Darmſtadt.
ſrmſtadt, den 30. Juni 1934.
(911.
Heſſiſches Amtsgericht.
Bwangsverſteigerung.
min: Mittwoch, den 17. Oktober 1934,
vor=
mittags 9½ Uhr, auf der Bürgermeiſterei
Malchen.
Indſtücke: Gemarkung Malchen, Band I,
Blatt 32 und 128.
Bezeichnung der Grundſtücke:
rundbuch für Malchen, Band I, Blatt 32:
Schätzung
Flur INr. 103, Wieſe Haſenwedel, 969am, 150.—
lur INr. 104, Nadelholz daſelbſt, 3394 qm, 350.—
Tur II Nr. 57, Acker am Jungkern, 1938qm, 300.—
lur II Nr. 131, AckeramWolfsrain,1375 qm, 120.—
Tur II Nr. 132,Acker Wolfsrain, 1362qm, 120.—
Lur IINr. 109, Acker daſelbſt 350qm, 20.—
Tur IINr. 173, Acker Erisacker 1469qm, 250.—
undbuch für Malchen, Band I, Blatt 128:
rur II, Nr. 174, Acker Erisacker 1481 qm, 250.—
=undbuch für Malchen, Band I, Blatt 128:
LtrI. Nr. 375, Grabgarten Mittelteil 3579qm, 150.—
ur INr. 374//,Hofreite Mittelteil, 193qm, 9000.—
rundbuch für Malchen Band I, Blatt 32:
Flur I Nr. 369 Acker am Metzger, 898 qm, 300.—
Tur INr. 374 Grabgarten Mittelteil 145 qm, 100.—
DDer Einheitswert beträgt für das Mietwohn=
Toſtück 6600.— RM., für die Aecker und
Wald=
ellen 567.— RM.
entümer: ab Andreas Henne, b) deſſen
(hefrau Katharine, geb. Steinmetz, Ge=
Tamtgnt der Errungenſchaftsgemeinſchaft be=
Züglich der Grundſtücke in Blatt 128 bezüglich
der Grundſtücke in Blatt 32. Henne Katharine
geb. Steinmetz, Ehefrau des Andreas Henne.
(9134
—mſtadt, den 6. Auguſt 1934.
Heſſiſches Amtsgericht.
Dackel
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die hieſigen höheren Schulen, ſowie die ſtädtiſche
Maſchinenbau=, Gewerbe=, Handels= und
Haus=
haltungsſchulen iſt bei Meidung der Beitreibung
und Koſtenberechnung bis zum 10. September 1934
an die unterzeichnete Kaſſe zu zahlen.
Stadtkaſſe Darmſtadt.
st. 9143)
Aepfel=Verſteigerung
zu Guntershauſen
geſchätzt auf 3400 Ztr. Aepfel und 100 Ztr. Birnen.
Mittwoch, den 5. September 1934, der
Obſt=
ertrag von Rheindamm, Rheinwieſe, Kälberdeich
und Oppenheimer Stücker. Zuſammenkunft
vor=
mittags 8 Uhr im Gutshofe Guntershauſen.
Donnerstag, den 6. September 1934, der
Obſt=
ertrag vom alten Arm, Baumſtücker am Hof
und Hauptweg. Zuſammenkunft nachmittags
1 Uhr im Gutshofe Guntershauſen.
Guntershauſen b. Stockſtadt a. Rh., 1. Septbr. 1934.
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Seite 12 — Nr. 241
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 1. September 193
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Beginn: 5.45, 6.00 u. 8.20 Uhr
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