Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Auguſf 2.— Reichsmark und 20 Pfennig
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt=
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 237
Dienstag, den 28. Auguſt 1934.
196. Jahrgang
Erklärungen Dr. Schachts auf dem Preſſeabend der Leipziger Herbſtmeſſe.
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„Ankifascismus”
als kommuniſtiſche Propaganda.
Von
Der Weg zur Aufrechkerhalkung
der inneten RoMäntint.
DNB. Leipzig, 26. Auguſt.
Schacht ſprach am Sonntag auf dem Preſſeabend der
ger Herbſtmeſſe über die Notwendigkeiten der, deutſchen
zwirtſchaft. Er führte u. a. aus:
iſere derzeitigen Schwierigkeiten haben, wie ſo vieles
ihre Wurzel in dem unglückſeligen Syſtem des Ver=
Vertrages. Man kann nicht dem drittgrößten
Außen=
sland der Welt ſeine Lebensmöglichkeiten ſyſtematiſch
i, ohne den geſamten Welthandel auf das Empfindlichſte
fen. Nichts anderes aber hat man in Verſailles getan.
il die heutigen deutſchen Auslandsſchulden ihrem Weſen
lichts anderes ſind als privatiſierte Reparationen, hat
yland nie ſeine Unterſchrift unter dieſen privaten
Schuld=
tien geleugnet. Als ehrlicher Schuldner machte es im
eil verzweifelte Anſtrengungen, um ſeinen Verpflichtungen
lommen. Angeſichts unſerer notwendig gewordenen
ſilfemaßnahmen fanden die ausländiſchen
Gläubiger=
aber keinen anderen Weg, als Deutſchland immer aufs
nit Drohungen zu überſchütten.
iter ſolchen Drohungen nötigte man Deutſchland in
r Zeit Transferabkommen auf.
eſe Transferabkommen haben eine Entwicklung auf dem
= des internationalen Zahlungsweſens und Verrechnungs=
8 im Gefolge gehabt, die automatiſch zu einem abſoluten
ig führen muß. Dieſe Verrechnungs= und
Clearings=
hmen haben die unverkennbare Tendenz, den Reſt des
nden Welthandels vollends zu ruinieren.
iter dieſen Umſtänden iſt es unverſtändlich, wenn man
utigen deutſchen Regierung den Vorwurf macht, ſie habe
ihre Arbeitsbeſchaffungspolitik die Transferunfähigkeit
lands verſchuldet. Gewiß hat die nationalſozialiſtiſche
ung das Steuer energiſch herumgeriſſen. Dieſe Politik
Welt genutzt. Die ſteigende Kaufkraft eines 66=
Millionen=
könnte einen entſcheidenden Beitrag liefern, um den
itionalen Deflationsprozeß zu überwinden. Das Ausland
war weder gewillt, die zur Bezahlung der erhöhten
r notwendige Mehrausfuhr an induſtriellen Fertigwaren
hmen, noch hat es in der Schuldenfrage Entgegenkommen
s ſich im März dieſes Jahres die Entwicklung der
überſehen ließ, ſind wir dazu übergegangen, unſere
Roh=
fuhr ſyſtematiſch zu beſchränken. Dieſe Maßnahmen
noch keinen ausreichenden Erfolg gebracht. Das liegt
aran, daß bereits in früheren Monaten Einkaufskontrakte
loſſen waren, aus denen noch Waren abgenommen
wer=
ußten. Zu einem erheblichen Teik liegt es aber daran,
die unter den Zahlungsabkommen, den ſogenannten
edenklauſel=Abkommen”, bei der Reichsbank geführten
rkonten ausländiſcher Notenbanken dieſe Maßnahmen
hend illuſoriſch gemacht haben. Die in den Abkommen
ene Beſtimmung, daß die Ware von dem betreffenden
ſtammen bzw. in dem betreffenden Land eine
Ver=
ing erfahren haben muß, iſt häufig umgangen worden.
iinzahlungen auf dieſe Sonderkonten haben nicht nur
geführt, daß unſere gezwungenermaßen auf
Einfuhr=
nkung gerichtete Politik durchkreuzt wurde, ſondern ſie
auch inſofern ſchädliche Wirkungen gezeitigt, als
bei=
veiſe Rohſtoffe, die unter der Rohſtoffbewirtſchaftung
eingeführt werden konnten, in halb= oder viertelverarbei=
Zuſtand über dieſe Konten nach Deutſchland gelangten.
ſolche Entwicklung iſt weder mit dem Sinn der
Ab=
n noch mit ihrem Wortlaut zu vereinbaren, weil das
ehene Verhältnis zwiſchen Ein= und Ausfuhr auf dieſe
ſtark zu Ungunſten Deutſchlands geändert wird.
an werden uns, um aus unſeren augenblicklichen
Deviſen=
rigkeiten herauszukommen,
Bom Ausland zwei Rezepke vorgeſchlagen:
Deflalion oder devalvakion.
rfahrungen der letzten Jahre haben zur Genüge bewieſen,
ian im Wege der Deflation zwar den Welthandel
Zidern, aber nicht erhöhen kann. Wenn man daher jeues
rſpiel nicht wiederholen will, daß man auf der einen
Getreide ins Meer wirft und Kaffee verbrennt, während
er anderen Seite. Millionen von Menſchen hungern und
I, ſo ſollte man davon abſehen, neue
Deflations=
ihmen zu propagieren.
as die Devalvation betrifft, ſo haben wir nie einen
el darüber gelaſſen, daß wir nicht bereit ſind, den
Wett=
er Währungsabwertung mitzumachen. Eine Devalvation
gleichbedeutend mit einer Erhöhung unſerer
Auslands=
enlaſt, weil dieſe ganz auf fremde Währung lautet. Da es
jetzt nicht möglich iſt, den heutigen Schuldendienſt zu
erieren, würde durch eine Devalvation das Schulden=
—mnur noch erſchwert werden.
azu kommt, daß der deutſche Export zu einem erheblichen
auf der Veredelung ausländiſcher Rohſtoffe beruht, die
eine Abwertung unſerer Währung ſofort verteuert würden.
ir werden daher die uns empfohlenen Rezepte ebenſowenig
tiwendung bringen wie die auch in Deutſchland häufig
* Zierten Vorſchläge einer Belaſtung der Einfuhr zugunſten
De usfuhr, die nur zu einer Verteuerung und damit zu
Verminderung des Inlandskonſums führen müßten.
S gegenwärtige Devifenrepartierungsſyſtem kann nicht
(ger aufrecht erhalten werden. Es war, von vornherein
E als eine Uebergangsnotmaßnahme gedacht, an deren
Elle nunmehr eine dauerhafte Regelung treten muß. Ein
Eiches gilt für das Syſtem der Zahlungsabkommen
durch die Notenbanken.
Es bleibt uns nur
der einzige gerade Weg, daß wir unſere Einfuhr
in Uebereinſtimmung mit unſeren
Zahlungsmög=
lichkeiken bringen.
Nur derjenige Importeur, der im Beſitze einer entſprechenden
Deviſenbeſcheinigung iſt, kann künftighin darauf rechnen, die
zur Bezahlung notwendigen Deviſen zu erhalten. Wer ohne
eine ſolche Beſcheinigung importiert, tut es auf eigenes Riſiko.
Wir ſind dabei, die Methoden auszuarbeiten, um unſere
Einfuhr in Uebereinſtimmung mit unſeren
Zahlungsmöglich=
keiten zu bringen, und Sie dürfen mit ihrer baldigen
Bekannt=
gabe rechnen. Ich warne daher alle leichtfertigen Importeure
ſchon jetzt, ſich über das Maß der möglichen Auslandszahlungen
hinaus zu engagieren.
Ich möchte hier auch alle mehr oder minder durchſichtigen
Tendenzgerüchte dementieren, die uns die Abſicht von
Kredit=
verhandlungen im Auslande unterſtellen. Wir ſind uns völlig
klar darüber, daß das neue Verfahren zu einer empfindlichen
Einſchränkung unſerer Einfuhr führen muß, denn wir können
Deviſenbeſcheinigungen nur inſoweit ausſtellen, als Deviſen
verfügbar werden. Die neue Methode wird aber jede
Möglich=
keit von Vorwürfen des Auslandes gegen uns aus dem Wege
räumen. Soweit zweiſeitige Abkommen ſich mit den
uns aufgenötigten Maßnahmen nicht vertragen ſollten, müßten
ſie im Verhandlungswege der neuen Lage angepaßt oder
ge=
kündigt werden. Ich denke dabei an die zum größten Teil
be=
reits gekündigten Zahlungsabkommen. Was die zweiſeitigen
Verrechnungsabkommen betrifft, ſo haben diejenigen,
die wir mit den oſt= und ſüdoſteuropäiſchen Staaten abgeſchloſſen
haben, nicht zu ſolchen Unzuträglichkeiten geführt, wie wir ſie
mit den Zahlungsabkommen leider erleben mußten. Die mit
Frankreich und der Schweiz abgeſchloſſenen
Verrechnungs=
abkommen haben erſt zu arbeiten begonnen.
Wenn Sie mich fragen, wie wir angeſichts der zu
erwarten=
den Einſchränkung unſerer Einfuhr unſere innere Konjunktur
aufrecht erhälten wollen, ſo darf ich Ihnen antworten, daß wir
die Herſtellung inländiſcher Rohſtoffe mit allen
erdenk=
lichen Mitteln fördern werden.
Ob wir unſere Arbeitsloſen aus Mitteln der Allgemeinheit
unterſtützen, oder ob wir die Arbeitsloſen beſchäftigen um
mehr Inlandsrohſtoffe zu produzieren, läuft,
finanzwirtſchaft=
lich geſehen, auf das Gleiche hinaus. Müſſen wir notgedrungen
dieſe Maßnahmen im Innern treffen, ſo werden wir auf der
anderen Seite im Intereſſe unſerer Gläubiger und unſerer
Warenbelieferer nichts unterlaſſen, um unſeren Export zu
fördern. Wir hoffen dabei, daß es möglich ſein wird, mit den
rohſtoffliefernden Ländern zu Austauſch= und
Kompenſations=
geſchäften zu kommen, von denen wir gerade für die
Entwick=
lung der Rohſtoffländer entſcheidende Vorteile erwarten, die
wechſelſeitig auch uns zugute kommen werden. Ich hoffe, daß
ſich gerade hier für die Initiative und die Geſchicklichkeit der
deutſchen Außenhandelskreiſe ein neues und fruchtbares Feld
der Tätigkeit ergeben wird.
Die internationale Politik hat uns in eine wirtſchaftliche
Zwangslage hineingetrieben, der wir mit der ganzen
Nüchtern=
heit, die dem deutſchen Kaufmann von jeher eigen war,
gegen=
übertreten. Wo man uns Einſchränkungen auferlegt, werden
wir dieſe Einſchränkungen ertragen müſſen und zu ertragen
wiſſen.
* Die Ausführungen Dr. Schachts überraſchen niemand,
der die Entwicklung unſerer Deviſenlage in den letzten Wochen
verfolgt hat. Das mußte kommen, nachdem man leider im
Ausland jedes Verſtändnis für die wirtſchaftliche Zwangslage,
in die wir hinein gedrängt wurden, vermiſſen läßt.
Mit ſchonungsloſer Offenheit hat ſich Dr. Schacht über die
Schwierigkeiten ausgeſprochen, denen ſich Deutſchland
gegen=
überſieht, aber auch mit großer Bitterkeit über die
Kurzſichtig=
keit und mangelnde Objektivität der ausländiſchen Staaten.
Sie behandeln uns, als ob ſie unſere Konkursgläubiger wären,
obwohl ſie genau wiſſen, daß wir an ſich das Geld zur
Be=
zahlung unſerer Schulden haben und uns lediglich die
Mög=
lichkeit fehlt, unſere Mark in ausländiſche Währungen zu
traus=
ferieren. Jeder der Gläubiger verſucht, ſich ein Stück aus dem
deutſchen Kuchen herauszuſchneiden, obwohl ſie eigentlich
ein=
ſehen müßten, daß dieſes Clearing=Syſtem, das ſie uns
auf=
gezwungen haben, ſich in kurzer Zeit totlaufen wird. Auch
andere Rezepte, die uns aus dem Ausland empfohlen wurden,
haben ſich bei eingehender Prüfung nicht als vernünftige
Hilfsmittel ergeben.
Dr. Schacht hat nun den Weg gewieſen, den Deutſchland
weiter beſchreiten wird. Der Verſuch die Einfuhrüberwachung
und Deviſenzuteilung nebeneinander herlaufen zu laſſen, hat zu
Unträglichkeiten geführt, die praktiſch nicht durchzuhalten waren.
Beide Funktionen werden alſo künftighin miteinander
ver=
koppelt werden. Die Deutſche Reichsbank wird die Einfuhr nur
inſoweit geſtatten, als Deviſen vorhanden ſind. In welcher
Form das im einzelnen ſich abſpielen wird, hat Dr. Schacht
noch nicht geſagt, er hat die neuen Maßnahmen erſt angekündigt.
Daß aber dieſer Weg der Selbſthilfe ſehr ſcharfe Einſchränkungen
der deutſchen Einfuhr bringen muß, iſt eine
Selbſtverſtändlich=
keit, bringen muß vor allem auf Koſten derjenigen Staaten,
von denen wir bisher unſere Rohſtoffe bezogen mit dem
Ergeb=
nis, daß die Abſchließungsmauern der einzelnen Länder noch
ſtärker wachſen, ſolange, bis — das iſt von Deutſchland oft
genug geſagt worden — die Rohſtoffländer ſich davon
überzeugt haben, daß auch für ſie Rettung nicht in einer
Abſperrung von Deutſchland ſondern in einem
möglichſt engen wirtſchaftlichen
Zuſammen=
arbeiten mit uns liegt.
George Popoff.
New Yark, im Auguſt.
Als die Vereinigten Staaten im Januar dieſes Jahres
die Sowjet=Union formell anerkannten, da knüpften ſie an dieſen
Schritt die Bedingung eines völligen Verzichtes
Moskaus auf jegliche kommuniſtiſche
Propa=
ganda in den Vereinigten Staaten. Litwinow gab
dieſes Verſprechen willig und gern. Ein derartiges Verlangen
von bürgerlicher Seite war ihm nicht neu. Auch hatten er und
ſeine Moskauer Freunde ſich wohl bereits längſt zurechtgelegt,
wie ſpäter, nach erfolgter Anerkennung, in Amerika vorzugehen
ſei. Und ſo geſchah es. Den Sowjetruſſen iſt es gelungen, die
Schwierigkeiten, die ihrer Propaganda in den Vereinigten
Staaten durch das abgegebene Verſprechen entſtanden waren,
in einer geradezu genialen Weiſe zu umgehen: ſie ſetzten ſofort,
noch ehe die Tinte der Unterſchriften unter der
Anerkennungs=
urkunde getrocknet war, mit ihrer Propaganda in den
Ver=
einigten Staaten ein, aber ſie betrieben dieſe nicht als eine
Propaganda für den Kommunismus, ſondern als eine
Pro=
paganda gegen den „Fascismus” und die „Kriegsgefahr”!
Mit ſcharfem Blick erkannten ſie, daß für ſie in dieſem in
poli=
tiſchen Dingen naiv und primitiv urteilendem Lande nichts
ein=
facher war, als unter dem Titel „Anti=Fascismus”, „Anti=
Nationalſozialismus” und „Anti=Krieg” eine nach außen hin
etwas getarnte, aber in Wirklichkeit 100=prozentig reine
kommuniſtiſche Propaganda zu entwickeln. Sie machten ſich mit
unglaublichem Geſchick die in Amerika herrſchende Einſtellung —
„ein jeder kann tun und ſagen, was er will” — vor allem aber
auch die in den nicht kommuniſtiſchen Linkskreiſen vorhandene
kritiſche Stimmung gegenüber dem neuen Deutſchland zu Nutze,
um ſich mit Hilfe der Loſung „Kampf gegen den Fascismus”
und die von dieſem angeblich drohende „Gefahr eines neuen
Krieges” eine einzigartige Grundlage für die Theſe, daß
„Allein der Kommunismus die Völker der Welt vor Krieg und
Unterdrückung retten könne”, zu ſchaffen.
Mit dieſem Vorgehen hat Moskau in den
Vereinigten Staaten entſchieden großen
Er=
folg gehabt. Man muß der Dritten Internationale und
ihren Agenten in den Vereinigten Staaten das Kompliment
machen, daß ihre „Antifasciſtiſche” und „Antikriegs”=Propaganda
techniſch geradezu vorbildlich organiſiert iſt. Innerhalb der
verhältnismäßig kurzen Zeitſpanne von wenigen Monaten iſt
ein ganz gewaltiges Programm erledigt worden. In allen
Städten wurden die größten Räumlichkeiten gemietet. Unter
der entſprechenden Preſſereſonanz wurden überall zahlreich
be=
ſuchte Verſammlungen abgehalten. Im Handumdrehen waren
als Redner, neben den deutſchen Kommuniſten Münzenberg,
Roſenfeld uſw., auch die Vertreter der kommuniſtiſchen Parteien
anderer Länder erſchienen. Und es iſt erſtaunlich, bis zu welchem
Maße es den Vertretern Moskaus mit Hilfe ihrer Schlagworte
„Anti=Fascismus” und „Anti=Krieg” gelungen war, auch weite
Kreiſe der nichtkommuniſtiſchen bürgerlichen Oeffentlichkeit und
Preſſe dieſer ihrer Kampagne direkt oder indirekt dienſtbar zu
machen. Ja, man darf behaupten, daß die Letzteren in dieſer
Beziehung geradezu Opfer der Dritten Internationale geworden
ſind: man begeiſtert ſich auf den Meetings ehrlich und
ahnungs=
los für die Sache des Anti=Fascismus und des Friedens, um
erſt ſpäter, nachdem die Organiſatoren der
Maſſenverſamm=
lungen den betreffenden Ort bereits lange verlaſſen haben,
feſt=
zuſtellen, daß Zweck und Weſen all dieſer Kundgebungen im
Grunde weniger die Bekämpfung Muſſolinis, Hitlers und des
von dieſen angeblich drohenden Krieges, als vielmehr die
Propagierung des Moskauer Syſtems und Ideals geweſen war.
Ein jeder, der, wie der Schreiber dieſer Zeilen, Zeuge einiger
dieſer Kundgebungen war, wird beſtätigen können, daß auf
ihnen nach dem kurzen, nur wenige Minuten beanſpruchenden
„anti=fasciſtiſchen” Präludium unmittelbar eine eindeutige und
den ganzen Reſt der Zeit ausfüllende Propaganda der
Mos=
kauer Lehren folgte. In allen großen Städten des Landes
wurde auf dieſe Weiſe und unter Aſſiſtenz all jener
bürger=
lichen und liberalen Kreiſe, die heute gefühlsmäßig zu den
Gegnern des Fascismus bzw. Nationalſozialismus gehören,
die Grundlage zu einer wie die Kommuniſten hoffen, baldigen
Blüte der Moskauer Ideologie in den Vereinigten Staaten
gelegt. Und beſonders gilt das in bezug auf all jene Elemente,
die grundſätzlich den Pazifismus — die Bekämpfung der
Kriegsgefahr — als den weſentlichſten Teil ihrer
Welt=
anſchauung vertreten. Dieſer Teil der öffentlichen Meinung
wurde vor allem mit dem zweiten Schlagwort „Bekämpfung
der Kriegsgefahr” geködert. Denn nachdem dieſe Elemente
be=
harrlich und ſyſtematiſch in der geſchilderten Weiſe bearbeitet
worden ſind, ergibt ſich für ſie quaſi von ſelbſt die
Schluß=
folgerung, daß „die Sicherung des Friedens nur im Siege der
Moskauer Ideologie liegen könne.”
Nicht weniger deutlich, wie auf den Maſſenkundgebungen,
ſprechen ſich die Exponenten Moskaus in den zahlreichen
ganz= und halb=kommuniſtiſchen Blättern aus,
die jetzt in den Vereinigten Staaten in
buch=
ſtäblich allen Kulturſprachen erſcheinen und
außerordentlich weit verbreitet ſind. Die
Tätig=
keit dieſer kommuniſtiſchen Blätter iſt zweifellos ein beſonders
intereſſantes Kapitel, das weite Schlußfolgerungen über die
Methoden und die großen Mittel, mit denen Moskau heute in
den verſchiedenen, ihm wichtig erſcheinenden Ländern operiert,
erlaubt. Wobei beobachtet werden kann, daß die anfänglich
vorhandene Vorſicht — das Streben, die Tarnung der
kom=
muniſtiſchen Propaganda durch die anti=fasciſtiſche Zielſetzung
unter allen Umſtänden aufrecht zu erhalten — infolge der raſch
erzielten Erfolge von Tag zu Tag geringer wird. Die rein
kommuniſtiſchen Blätter vor allem legen ſich in ihren
Aeuße=
rungen nicht die geringſte Reſerve mehr auf. Und ſelbſt der in
Dingen der kommuniſtiſchen Propaganda gut geſchulte deutſche
Kommuniſt Willi Münzenberg ließ zuguterletzt eine jede
Rück=
ſicht auf ſeine „anti=fasciſtiſche” und „anti=militariſtiſche”
Tar=
nung fallen und legte (in der New Yorker Kommuniſten=
Zeit=
ſchrift „New Maſſes” vom 31. Juli 1934) ſchriftlich Eingeſtänd=
Seite 2 — Nr. 237
niſſe nieder, die deutlich offenbarten, um was es ſich für ihn
und ſeine Auftraggeber bei dieſer Kampagne, die ſie zur Zeit
mit ſolcher Energie in den Vereinigten Staaten entwickelu,
eigentlich handelt.
Derartige Unvorſichtigkeiten können den Sendlingen
Mos=
kaus in den Vereinigten Staaten natürlich leicht zum Nachteil
gereichen. Ein gewiſſes Erwachen bei einem Teil der
öffent=
lichen Meinung Amerikas zeigt ſich ſchon jetzt. Es iſt immerhin
Tatſache, daß jetzt, nachdem der erſte Teil dieſer Moskauer
Aktion beendet iſt und Herr Münzenberg, Herr Roſenfeld und
die anderen deutſchen Kommuniſten, nach gewaltigen
Abſchieds=
banketten, die gaſtlichen Geſtade der Vereinigten Staaten
ver=
laſſen haben, nun bei vielen maßgebenden Perſönlichkeiten der
amerikaniſchen Oeffentlichkeit und ſelbſt bei Kreiſen, die dem
Fascismus, bzw. dem Nationalſozialismus keineswegs
wohl=
wollend gegenüberſtehen, die Erkenntnis zu dämmern beginnt,
daß es ſich bei all dieſen, gegen den „Fascismus” und die
„Kriegsgefahr” gerichteten Kundgebungen im Grunde
ge=
nommen um nichts anderes als eine klug
an=
gelegte Aktion zur Vorbereitung eines
kom=
muniſtiſchen Umſchwunges in den Vereinigten
Staaten handelt. Vor allem ſind Anzeichen vorhanden,
daß dieſe Einſicht auch in Waſhington aufgegangen iſt und die
Einſtellung der maßgebenden Kreiſe, die für die Politik der
Vereinigten Staaten verantwortlich ſind, zu beeinfluſſen beginnt.
Dieſe Rückwirkung der allzu dreiſten kommuniſtiſchen
Propa=
ganda iſt um ſo ſtärker, als jetzt auch Meldungen vorliegen,
die eindeutig den Zuſammenhang der kürzlichen und
gegen=
wärtigen Streiks und Unruhen in den Vereinigten Staaten mit
der Moskauer Agitation beweiſen. Es genügt hier — um ein
Beiſpiel zu nennen — darauf hinzuweiſen, daß die
Kom=
muniſten außerhalb San Franciscos auf einem Hügel eine
rein kommuniſtiſche Siedlung angelegt hatten; dieſe Siedlung
hieß „Der Ruſſiſche Berg”; dieſer Ort war das Hauptquartier,
von dem aus der San=Franciscoer Hafenarbeiterſtreik geleitet
wurde; und beim Zuſammenbruch des San=Franciscoer Streiks
ſuchten ſämtliche Bewohner des „Ruſſiſchen Berges” das Weite.
Daß ſolche und ähnliche Dinge in Waſhington gebührend
„zur Kenntnis genommen” werden kann man ohne weiteres
annehmen. Jedenfalls werden all dieſe Tatſachen nicht wenig
dazu beigetragen haben, daß die Waſhingtoner Regierung zur
Zeit ein Geſetz vorbereitet, welches die ſofortige Deportierung
kommuniſtiſcher Agitatoren vorſieht. Wir haben Art und Weſen
dieſer Agitation hier möglichſt eingehend geſchildert, weil wir
glauben, daß die kommuniſtiſche Propaganda in den Vereinigten
Staaten, die ſich unter der Loſung „Anti=Fascismus”, „Anti=
Kriegsgefahr” und ähnlichen, dort zur Zeit populären
Schlag=
worten verbirgt, in Wirklichkeit aber ausgeſprochener Maſſen
eine Aktion zur Vorbereitung eines kommuniſtiſchen Umſturzes
in den Vereinigten Staaten entfaltet, ein Schulbeiſpiel deſſen
iſt, wie klug und geſchickt, ja wie genial die kommuniſtiſche
Propaganda heute in der Welt vorgeht, und weil dieſe
Feſt=
ſtellungen, unſeres Erachtens nach, dazu beitragen ſollten, daß
auch in den Ländern des europäiſchen Kontinents das wahre
Weſen der kommuniſtiſchen Propaganda und die neue Tarnung,
unter der ſie auftritt, klarer erkannt werde.
Was die Vereinigten Staaten anbelangt, ſo erſtrecken ſich
dieſe Erkenntniſſe — wie geſagt — vorläufig nur auf einen
kleinen Kreis der Führenden in Wirtſchaft und Politik.
Da=
gegen iſt, was die Geſinnung der weiten Volkskreiſe anbetrifft,
durch die konſequente Verherrlichung des Sowjet=Paradieſes
in der amerikaniſchen Preſſe, auf Volksverſammlungen und
nicht zuletzt auch durch den Erfolg der überaus geſchickten
Moskauer Radiopropaganda, bereits eine gewaltige Wirkung
auf die Maſſen und damit eine täglich größer werdende
Ge=
fährdung Amerikas erzielt worden. Dieſe Tatſache glauben wir
hier, im Gegenſatz zur landläufigen Auffaſſung, daß Amerika
ſeitens des Kommunismus keine Gefahr droht, feſtſtellen zu
müſſen. Das Gegenteil iſt der Fall: der Samen des
Kommunismus wird in Amerika mit großer
Umſicht und Beharrlichkeit ausgeworfen, und
man wartet ruhig, bis er aufgeht. Es iſt höchſtens
möglich zu ſagen, daß in Amerika vielleicht keine unmittelbare
Gefahr beſteht. Dafür aber beſteht zweifellos eine um ſo
größere für die nächſte Zukunft. Das beweiſen die
außer=
ordentlichen, ja erſchreckend großen Erfolge des kommuniſtiſchen
Gedankens in Amerika mit genügender Deutlichkeit. Wie iſt
ſolch ein Rieſenerfolg des Kommunismus in der Neuen Welt
faſt über Nacht möglich geweſen? Er iſt nur deshalb möglich
geweſen, weil die Großmächte und ihre Vaſallenſtaaten nur
ihre täglichen Zwiſtigkeiten im Auge haben und durch ihr
Stillſchweigen zu den Moskauer Aktionen und durch ihre
ge=
ſamte Haltung alles tun, um die kommuniſtiſche Propaganda
in der Welt direkt oder indirekt zu unterſtützen. Nur, weil ſie
ganz unter dem Eindruck ihrer Tagesintereſſen und Zwiſtigkeiten
ftehen und dazu noch über den wahren Stand der Dinge in
den Vereinigten Staaten zur Zeit ſehr ungenügend informiert
ſind, können ſie behaupten, daß in Amerika keine Gefährdung
ſeitens des Kommunismus gegeben ſei. Gegen dieſe Behaup=
Mulltee.
Zu Goethes Geburtstag am 28. Auguſt.
Von Ernſt v. Niebelſchütz.
Under den Frauengeſtalten Goethes iſt die Makarie der
„Wanderjahre” die am ſchwerſten zu beſchreibende, die am
wenig=
ſten aus dichteriſchem Fleiſch und Blut beſtehende und darum
wohl auch die am wenigſten bekannte. Als reiner Geiſt, als
freund=
lich und heiter blinkender Stern, körperlos und unperſönlich, ſteht
ſie über den irdiſchen Verflechtungen des Romans. Wird ihr Name
genannt, ſo nur mit der höchſten Ehrfurcht der Beteiligten, die
Handlung ſcheint für einen Augenblick ſtillzuſtehen, und immer
kündigt ſich durch das Eingreifen Makariens eine ſittliche
Wen=
dung an. Wer iſt dieſes ſeltſame Weſen, das ſo viele Knoten löſt
und aller Vertrauen genießt, ohne ſelbſt dieſes Vertrauens
be=
dürftig zu ſein?
In der eher nüchternen als überſchwänglichen Sinnesweiſe
der Wanderjahre, des großen Erziehungsromans mit dem
Unter=
titel „Die Entſagenden” wird auf viele Leſer die Makarienfigur
zuerſt als fremdes Element wirken. Heißt doch die allgemeine
Tendenz: ſtecke deine Ziele nicht zu hoch, lerne dich einſchränken
und deine nächſtliegenden Pflichten tun, um ein nützliches Glied
der Geſellſchaft zu ſein! Wilhelm Meiſter ſoll ſich dem Berufe des
Wundarztes widmen, Philine und Lydia, die ſchönen
Sünderin=
nen, ſollen — Schneiderinnen werden, und von ferne lockt
Ame=
rika als das geprieſene Land der praktiſchen Arbeit. Vom
Ver=
gangenen und Künftigen ſoll nicht mehr die Rede ſein, alle
An=
ſtrengung ſoll dem Gegenwärtigen gehören, das Gute gilt mehr
als das Schöne. Werde nützlich: das ſcheint in den Wanderjahren
der Goetheſchen Altersweisheit letzter Schluß zu ſein.
Aber es ſcheint eben doch nur ſo. Das beweiſt allein die
Geſtalt der Mabarie, die Goethe nicht in den Roman eingebaut
hätte, wenn es ihm nur darum zu tun geweſen wäre, die
Selbſt=
beſchränkung als die höchſte Lebensweisheit hinzuſtellen. Schon
die Art, wie ſie eingeführt wird, klingt hochgeheimnisvoll. Die
munteren Mädchen Herſilie und Julietta ſprechen da von einer
würdigen Tante, die, unfern in ihrem Schloſſe wohnend, als ein
Schutzgeiſt der Familie zu betrachten ſei. In krankem Verfall des
Körpers, in blühender Geſundheit des Geiſtes, ward ſie geſchildert,
als wenn der Stimme einer unſichtbar gewordenen Urſybille rein
göttliche Worte über die menſchlichen Dinge ganz einfach
auszu=
ſprechen vorbehalten wäre.
Als nun Wilhelm zu Makarien kommt, findet er alles
be=
ſtätigt. Die Selige — denn dies will der Name Makarie bedeuten
— lebt und webt in der anſchauenden Betrachtung der
Himmels=
körper und ihrer Bahnen im Weltenraum. Von früh auf hat ſie
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
tung ſteht das Zeugnis eines der größten Staatsmänner der
Neuen Welt, den wir zu ſprechen Gelegenheit hatten und der
uns direkt erklärt hat, „daß er für die Vereinigten Staaten durch
die letzte Entwicklung der kommuniſtiſchen Propaganda im
höchſten Maße beunruhigt ſei.‟ Der Mann hat durchaus recht
und auch recht, als er weiter fragte: ſoll es ſo bleiben? Soll,
während die Großmächte ſich gegenſeitig ſchwächen, ja auffreſſen,
Moskau langſam, aber ſicher, durch die hypnotiſche Irreführung
der Maſſen den Sieg des Kommunismus vorbereiten dürfen?
Wird man ſich nicht endlich beſinnen und einſehen, wo die
eigentliche Gefahr liegt und ihr ſolidariſch entgegentreten?
Vor dem Ausbruch des Rieſenſtreiks
in den USA.
Der Befehl für den größten Streik, den die Vereinigten
Staaten je erlebt haben, iſt vom Vollzugsausſchuß der
Textil=
arbeiter=Gewerkſchaften am Sonntag ausgegeben worden. Der
Beginn des Streiks iſt auf den 4. September, an welchem Tage
die Vereinigten Staaten das Feſt der Arbeit feiern, feſtgeſetzt
worden. Der Streikbefehl bezieht ſich zunächſt nur auf die
Baum=
wollinduſtrie, umfaßt alſo etwa 500 000 Arbeiter, doch iſt
be=
ſtimmt damit zu rechnen, daß weitere 300 000 Arbeiter der
Sei=
den=, Kunſtſeiden= und Wollinduſtrie ſich dem Ausſtand noch
an=
ſchließen werden.
Aeoertitſchungen in dee Mongolel.
Die japaniſche Front in Nordchina hat ſich langſam, aber
ſicher nach dem Weſten zu verlagert. Das Beſtreben der Japaner iſt
unverkennbar, mit den Ruſſen nicht in Auseinanderſetzungen zu
geraten, dafür aber ihrem mandſchuriſchen Reich ein Gebiet nach
dem anderen einzuverleiben oder die chineſiſchen Provinzen
lang=
ſam aus der Abhängigkeit Chinas herauszuſchälen und zu einem
unter japaniſcher Oberhoheit oder unter Japans Einfluß
ſtehen=
den Staatsgebilde zu machen.
Es iſt bekannt, daß japaniſche Agenten in Zentralaſien
inten=
ſiv arbeiten. Am ſtärkſten iſt die japaniſche Hand in der inneren
Mongolei zu ſpüren. Dieſes Gebiet gehört noch zum chineſiſchen
Reich, während die äußere Mongolei Einflußſphäre der Ruſſen
iſt. In der äußeren Mongolei herrſcht auch das ſowjetruſſiſche
Syſtem, d. h. es gelten auch die wirtſchaftlichen und ſozialen
Be=
dingungen. Dieſe Situation haben die japaniſchen Agenten wie=
derholt ausgenutzt, um die Stammesfürſten gegen die
Bolſche=
wiſten aufzuſtacheln. Es iſt wiederholt zu blutigen
Zuſammen=
ſtößen mit den ruſſiſchen Vorpoſten gekommen, denen es bisher
gelang, die mongoliſchen Freiheitsbeſtrebungen zu unterdrücken.
Anders dagegen in der inneren Mongolei. Hier haben die
Eingeborenen ſich allmählich von der Vormundſchaft der
chineſi=
ſchen Zentralregierung zu befreien gewußt. Sie haben ſich eine
eigene Verwaltung mit einer eigenen Polizei zugelegt und dabei
die Unterſtützung des Mandſchureiches, alſo Japans, erhalten.
Jetzt bringt die chineſiſche Preſſe in großer Aufmachung die
Mitteilung, daß die geſamte Polizei der inneren Mongolei der
ſich dort aufhaltenden japaniſchen Militärkommiſſion unterſtellt
worden iſt. Wenn das richtig iſt, dann kann es nicht mehr lange
dauern, bis die innere Mongolei zu Japan ein ähnliches
Ver=
hältnis wie die Mandſchurei einnimmt. Die chineſiſche Preſſe
be=
hauptet übrigens, daß die Japaner ſchon größere Truppenmaſſen
nach der inneren Mongolei geworfen hätten.
ſich zur Aſtronomie hingezogen gefühlt, aber nicht ſo wie andere
Menſchen, nicht aus bloßer wiſſenſchaftlicher Liebhaberei, ſondern
auf Grund eines ganz eigenartigen Verhältniſſes zu den
Geſtir=
nen. Aehnlich dem Dichter, der die Elemente der ſichtbaren Natur
in ſich verborgen hält und nur nach und nach aus ſich zu entwickeln
braucht, ſo ſind Makarien die Verhältniſſe unſeres Sonnenſyſtems
von Anfang an eingeboren. Ihr ärztlicher Berater weiß den „
in=
tereſſanten Fall” nicht ſogleich ſeinen eigenen praktiſchen
Erfahrun=
gen mit Somnambulen und ähnlichen Abweichungen und wohl
auch geneigt, mit der Familie, der das alles als Krankheit
gilt, die Sache auf die bequemſte Weiſe abzutun, wir würden
heute ſagen: als pſychopathiſche Bewußtſeinsſtörung zu erklären.
Da er aber zugleich Philoſoph und Seelenkenner iſt, nimmt er
den Fall ernſt und wird bald eines Beſſeren belehrt. „Er ſtellte
Berechnungen an und folgerte daraus, daß ſie nicht ſowohl das
ganze Sonnenſyſtem in ſich trage, ſondern daß ſie ſich vielmehr
geiſtig als integrierender Teil darin bewege‟. Die Methode, die
wir uns freilich von dem heute beliebten Ausfragen und
Herum=
wühlen in den Schichten des Unterbewußtſeins grundſätzlich
ver=
ſchieden vorzuſtellen haben, führt nämlich zu dem Ergebnis, daß
die ärztlichen Berechnungen durch die Ausſagen Makariens „auf
eine unglaubliche Weiſe” beſtätigt werden.
Das fünfzehnte Kapitel des letzten Buches, wo wir wohl das
Tiefſte finden, was je über okkulte Erſcheinungen geſagt worden iſt,
enthält ſozuſagen die geiſteswiſſenſchaftliche Diagnoſe dieſes
durch=
aus nicht pathologiſchen Falles. „Makarie befindet ſich zu
unſe=
rem Sonnenſyſtem in einem Verhältnis, welches man
auszuſpre=
chen kaum wagen darf. Im Geiſte, der Seele, der Einbildungskraft
hegt ſie, ſchaut ſie es nicht nur, ſondern ſie macht gleichſam einen
Teil desſelben; ſie ſieht ſich in jenen himmliſchen Kreiſen mit
fort=
gezogen, aber auf eine ganz eigene Art; ſie wandelt ſeit ihrer
Kindheit um die Sonne, und zwar, wie nun entdeckt iſt, in einer
Spirale, ſich immer mehr vom Mittelpunkte entfernend und nach
den äußeren Regionen hinkreiſend”. Und nun iſt weiter die Rede
von körperlichen Weſen, die nach dem Zentrum, und von geiſtigen,
die nach der Peripherie ſtreben. Makarie, als eines der geiſtigen,
fühlt von klein auf ihr inneres Selbſt als von leuchtenden Weſen
durchdrungen, ſie ſieht zwei Sonnen, eine innere in ſich und eine
äußere am Himmel, ſie bewegt ſich als ein geiſtiges Ganzes
zu=
gleich um die Weltſonne und nach dem Ueberweltlichen hin, ihr
Auge erſchaut die noch unentdeckten Planeten, ſie erlebt das Spiel
der Monde, kurz, ſie iſt in einer Weiſe in dem ungeheuren
Welten=
raum heimiſch und tätig, daß ihr vom Irdiſchen entbundener Geiſt
in den fernſten Regionen zu verweilen ſcheint.
Hier lenkt Goethe den kühnen Himmelsflug wieder in die
eigentliche Sphäre der Wanderjahre zurück, aber mit ganz neuen
Erwartungen und Anſprüchen. Makarie, die nur Schauende, nicht
Wirkende, die ſelige Seherin, wird durch ihre bloße Gegenwart
Dienstag, 28. Auguſt 1934
Ein Schacht=Inkerviem
in der amernänncer Preiſe.
DIIB. New York, 26. Auguf
Mehrere Blätter veröffentlichen ein Interview, das
Rei=
bankpräſident Dr. Schacht dem amerikaniſchen Journali=
William Kay Wallace gewährte. Dr. Schacht legte zunächſt.
hinſichtlich der Frage des Zinstransfers beſtehende Lage
Auf die Frage, ob etwas geſchehen werde, um die deut
Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten zu fördern, erwid
der Reichsbankpräſident, daß es nun an Amerika liege, zu ſe
was zur Förderung des Verkaufs deutſcher Waren geſche
könne. Wenn die Vereinigten Staaten Deutſchland nichts n
abkaufen würden, würden ſie auch weniger an Deutſchland
kaufen können. Auf die Frage, was Deutſchland im
einer weiteren Entwertung des Dollars tun werde, erke
Dr. Schacht: „Was auch immer in den Vereinigten Stagten
ſonſtwo mit der Währung geſchehen möge — eine Inflatio,
Deutſchland iſt undenkbar! Wir müſſen unſere Rohſtoffe
Auslande kaufen. Laſſen wir eine Inflation kommen, ſo
den uns dieſe Rohſtoffe mehr koſten, und weiter würde
eine Erhöhung der Preiſe, geringere Kaufkraft der Löhne
Zunahme der Schuldenlaſt bedeuten, ohne daß wir einen
V=
davon hätten. Wir haben andere Probleme, die uns heute
ſchäftigen und die unſere ganze Energie und Tätigkeit
langen. Wir vermindern die Arbeitsloſigkeit allmählich
wir haben ſchon zufriedenſtellende Ergebniſſe erzielt.”
ſchiedene Male während der Unterredung ſei Dr. Schacht
die deutſchen Anleihen in Amerika zurückgekommen. Dr. So
habe betont, daß er die Amerikaner ſeit 1924 gewarnt
Deutſchland Anleihen zu bewilligen. „Ich ſagte Ihrem 2
offiziell und inoffiziell Monate hindurch, daß es ein ar
Irrtum von Ihnen war, uns ſo viel Geld zu leihen,
Geld iſt bis zu 50 Prozent dazu benutzt worden,
Reparati=
an die Alliierten zu bezahlen. Mit Ihrem amerikaniſchen (
wurden die Zahlungen geleiſtet, die durch den unſinnigen
trag von Verſailles feſtgeſetzt worden waren.”
Das Geſpräch kam dann auf allgemeinere Betrachtu
über die deutſche Wirtſchaft unter dem neuen Regime. Dr. Sc
legte dar, daß jetzt in Deutſchland der Geſetzgebung eine
führlichere Ausſprache und ſorgfältigere Behandlung
werde, wenn ſie durch das Kabinett erfolge, als es früher
Fall geweſen ſei, wenn ſolche Angelegenheiten in öffent!
Sitzung im Reichstag beraten worden ſeien. — Als Ant
auſ eine Frage nach der möglichen wirtſchaftspolitiſchen O
tierung Deutſchlands in der Zukunft und auf den Hint
daß man im Auslande annehme, die deutſche Regierung
die Gewinne niedrig zu halten, habe Dr. Schacht ausger
„Das iſt närriſch oder dumm! Der Gewinn iſt die einzige O
induſtriellen Wohlſtandes. Wir werden unſer Aeußerſtes
um Gewinne zu erzielen, denn nur durch rentable Unternel
können Löhne gezahlt, Steuern aufgebracht und der ſoz
Not geſteuert werden. Die Induſtrie muß in der Lage
Gewinne zu erzielen. Wir brauchen Geld, und der Weg
iſt die privaten Unternehmungen gewinnbringend zu geſte
Es gibt keinen anderen geſunden Weg. Und dieſen Weg
Deutſchland verfolgen, täuſchen Sie ſich darüber nicht.”
Skunde der jungen Nakion.
Berlin, 27. Aug
Die Stunde der jungen Nation findet in dieſer Woch
Mittwoch von 20 Uhr bis 20,30 Uhr ſtatt, nicht wie urſp
lich vorgeſehen von 20,35 Uhr bis 21 Uhr. Im Rahmen
Sendung ſpricht der Reichsjugendführer Baldur von Sc
von 20 Uhr bis 20,10 Uhr zur deutſchen Elternſchaft. De
teilungsleiter Rundfunk der Reichsjugendführung ordnet
an: Für die am Mittwoch, dem 29. Auguſt, abends von
bis 20,30 Uhr ſtattfindende Sendung Stunde der jungen N
meit einer Rede des Reichsjungdführers an die deutſche E
ckaft ordne ich hiermit Gemeinſchaftsempfang
die geſamte Hitlerjugend an. Beſondere Anordnr
ergehen wegen der Kürze der Zeit nicht. Die Abteilungslei
ſowie die Formationsführer ſetzen ſich nach Möglichkeit mi
Funkwarten der PO. in Verbindung, um einen möglich
ſchloſſenen Empfang zu garantieren. Es darf keinen H
jungen und kein BDM.=Mädel geben, das am Mittwoch
den Reichsjugendführer hört. Abteilungsleiter R. (gez,
Cerff, Gebietsführer.
Rückkrikt der Jrak=Regierung.
EP. Bagdad, 27. Aug
Die Regierung des Irak iſt am Sonntag abend pl.
zurückgetreten. Die Gründe für den Rücktritt ſind bisher
nicht bekanntgegeben worden.
den Menſchen zum Segen. Die weiſeſte der Frauen iſt aue
gütigſte der Frauen. Indem ihr Geiſt, ihr Herz gaſd
Ueberſinnlichen hingegeben iſt, „bleibt doch ihr Tun und han
immerfort dem edelſten Sittlichen gemäß”. Sie lebt gleſchſan
ſeeliſchen Gezeiten, es ſcheint in ihr zu tagen und zu nachten
ſie denn, bei gedämpftem inneren Licht, äußere Pflichten au
treueſte zu erfüllen ſtrebte, bei friſch aufleuchtendem Inner
der ſeligſten Ruhe hingab. Ja, ſie will bemerkt haben, da
Art von Wolken ſie von Zeit zu Zeit umſchwebten und ih
Anblick der himmliſchen Genoſſen auf eine Zeitlang unda
ten, eine Epoche, die ſie ſtets zu Wohl und Freude ihrer Um
gen zu benutzen wußte.”
Dieſe Gabe, auf die zarteſte Weiſe wohlzutun, iſt alſo d
dere, der irdiſche Pol ihres Weſens, aber auch hier iſt es
ger ein Wirken, als vielmehr ein Erkennen und Ausſprech
verborgenſten Geheimniſſe. Wer zu ihr kommt, weiß, daß ſi
ſeine Maske hindurchſchaut bis auf den Kern. Eine von
heilte Weltdame bekennt, früher ſei es ihr immer geweſſ
wenn ſie ſich zu einem Maskenball herausputzte, bis ſie
Makariens Einfluß gewahr geworden ſei, daß man ſich von
ſelbſt ſchmücken könne. Makarie verurteilt nicht, ſie mor
nicht, und wenn ſie darauf vertraut, daß aus Selbſterkenntn
ſittliche Beſſerung entſtehen werde, ſo weiß ſie doch auch
Erziehungskunſt ihre Vorausſetzung in der Achtung der
lichen Freiheit hat. So wird ſie zum Beichtiger aller be!
Seelen, „aller derer, die ſich ſelbſt verloren haben, ſich wi
finden wünſchten und nicht wiſſen wo.”
In der Makarienfigur hat Goethe ſeine letzte Weishe
die Frau ausgeſprochen, und dies mit Worten, die 19
Faſſungsvermögen des „normalen” Menſchen weit hinan
weil ſie in einer Bilderwelt wurzeln, die uns mit der Kenn!
Myſterienſprache verloren gegangen iſt. Nicht ohne Gr”
gleicht er ſie mit einer Urſybille oder — ins Chriſtliche gewe
mit einem „Engel Gottes auf Erden”. Sie gehört in Me.
der uralten Seherinnen, Prieſterinnen und Prophetinnen. 2
und Legende, von denen ſie freilich jene „im hohen Grade 8
Einbildungskraft” unterſcheidet, die ſie unter allen Vorg”
ien Platos Diotima als zunächſt verwandt erſcheinen 1ab‟:
Manne hätte Goethe dieſe Miſſion nicht anvertrauen
zur Löſung einer ſolchen Aufgabe gehört mehr als ein.
Wollen, mehr als ein durchdringender Verſtand. Es gehe
eine Unzerlegbarkeit des natürlich=geiſtigen Seins, Eile
Verſöhntheit und Einheit mit ſich ſelbſt, die nur eine 9.
ſofern ſie in ihrer Bahn bleibt. Goethes Makarie iſt der
Gegenpol männlicher Weſensart; und eben weil ſie in 4
vollkommen iſt, wird ſie ihm zur Verkörperung der Ihee.
lichen Weisheit, die gleichzeitig in dem verklärten Gre.”
dem Ewig=Weiblichen, das uns hinanzieht, ihren ſinne
Ausdruck gefunden hat.
Vor nahezu ½ Millionen deutſcher Menſchen hat der Führer
v Reichskanzler Adolf Hitler am Sonntag zu den
Saur=
dern geſprochen, die in über 100 Extrazügen gekommen
ren, um am Deutſchen Eck dem Führer und Kanzler zu
ldigen.
Die Zahl allein ſchon ein Sieg, wenn man bedenkt, daß
Französlinge eine Gegendemonſtration bei Sulzbach
her=
ſialtet hatten, zu der mit Mühe und Not 10000
zuſammen=
rommelt werden konnten, die meiſten abkommandiert aus
thringen. Aus dem Saargebiet ſelbſt kamen ſo wenig
Men=
en, daß die etwas voreilig beſtellten Sonderzüge wieder
ab=
agt werden mußten. Zu Adolf Hitler dagegen ſtrömten ſie
hunderttauſenden, um vor ihm das Bekenntnis abzulegen,
ſie weiterhin ihre Pflicht tun wollen, bis am 13. Januar
5 der Sieg geſichert iſt.
Eigentlich iſt dieſe ganze Abſtimmung überflüſſig, weil jeder
nſch den Ausgang im Voraus kennt. Aber ſie muß
durch=
ührt werden, weil Clemengeau dem amerikaniſchen
Präſi=
iten Wilſon ſeinerzeit gefälſchte Unterſchriften der angeblichen
000 „Saar=Franzoſen” vorlegte. Um dieſer Fälſchung willen,
heute von keinem Staat mehr beſtritten wird, haben die
ardeutſchen 15 Jahre lang unter fremder Verwaltung ſtehen
ſſen. Erſt unter dem Druck der franzöſiſchen Gewehre, dann
er der Oberherrſchaft des Völkerbundes, die mit einer rein
nzöſiſchen Verwaltung eine verzweifelte Aehnlichkeit hat.
Schon vor einem Jahr hat der deutſche Reichskanzler den
inzoſen angeboten, daß beide Parteien auf dieſe Abſtimmung
zichten ſollten und das Saargebiet an Deutſchland
zurück=
eben werden ſollte. Die Franzoſen haben die Brücke nicht
reten, die ihnen gebaut wurde. Sie haben ſich vielmehr
ſinter verſchanzt, daß darüber nur der Völkerbund zu
be=
imen hätte, obwohl ſie genau wußten, daß in Genf ein
nzöſiſcher Antrag auf Rückgabe des Saargebietes einſtimmig
jenommen worden wäre. Aber die franzöſiſche Politik wollte
)t. Sie glaubt noch an ein Wunder, das ihr aus allen
legenheiten heraus helfen wird. Sie will ihre Saarpoli ik
ſt abſchreiben, obwohl ſie finanziell, politiſch und
wirtſchaft=
damit bisher nur Mißerfolge geerntet hat.
Die kommende Abſtimmung war für den Reichskanzler das
ge=
ene Stichwort ſeiner Rede — nach außen und nach innen hin.
hat den Saarländern gedankt für die Treue, die ſie bisher
be=
ſen haben, und auch dafür, daß ſie als erſte den Parteigeiſt
er dem Druck ausländiſcher Gewalt überwanden. Er hat ihnen
Ausſicht geſtellt, daß ſie alle ohne Rückſicht auf ihre frühere
keizugehörigkeit freudig in Deutſchland aufgenommen werden,
hat ihnen verſprochen, daß es Deutſchlands Ehren= und
Dan=
öflicht ſein wird, die wirtſchaftlichen Schäden einer
Raubbau=
waltung wieder gut zu machen. Sie ſollen ſich heimiſch fühlen
uns, ſollen nach dem 13. Januar im großen deutſchen
Vater=
de die Jahre der Fremdherrſchaft vergeſſen wie einen böſen
um.
Zum anderen hat der Kanzler den Franzoſen die Hand
hin=
reckt und noch einmal betont, daß die Saar die einzige
territo=
e Streitfrage zwiſchen Deutſchland und Frankreich iſt, daß
) dem Verſchwinden dieſes Zankapfels alle Vorausſetzungen
eine enge Zuſammenarbeit gegeben ſein müßten. Wir haben
einmal erlebt, daß ein ſo warmherziges Angebot jenſeits der
geſen mit kühler Zurückhaltung abgelehnt wurde. Der
Kanz=
hat trotzdem nicht davor zurückgeſchreckt, nochmals in
nach=
iger Form ein zweites Mal das Angebot zu wiederholen.
Es gibt auch jetzt wieder franzöſiſche Zeitungen, die aus der
e kriegeriſche Töne herausleſen wollen. Aber ſie ſind
vorläu=
in der Minderheit. Es gibt andere, die den Mut haben, den
ichen Willen Adolf Hitlers anzuerkennen und damit
wenig=
s die pſychologiſchen Vorausſetzungen für eine ernſthafte
Aus=
iche ſchaffen helfen. Der deutſch=franzöſiſche Gegenſatz hat wie
Alpdruck auf der europäiſchen Politik der letzten 15 Jahre
iſtet. Es iſt nicht unſere Schuld, wenn dieſer Gegenſatz nicht
beſeitigen war. Deutſchland hat es an Entgegenkommen nicht
en laſſen. Die Welt ſollte anerkennen, was es bedeutet, wenn
dieſer Zurückweiſung Adolf Hitler jetzt noch einmal die Hand
ſtreckt und den Verſuch eines Ausgleichs macht. Es wäre ſchon
gewonnen, wenn alle die Mächte, die ſonſt ſo gern ihre „ehr=
* Vermittlung” anpreiſen, die Zeit bis zum Tage der
Abſtim=
ig benutzen würden, damit wenigſtens nach der endgültigen
kkehr der Saar zum Reich die Möglichkeit für eine offene
ſprache zwiſchen Deutſchland und Frankreich gegeben iſt.
de. Führer verlaßt ods Aheimtand.
DNB. Bonn, 27 Auguſt.
Als der Führer heute morgen gegen 9.30 Uhr Godesberg
ver=
ließ, hatte ſich wieder eine rieſige Menſchenmenge in Godesberg
und auch in Bonn auf den Straßen angeſammelt. Man wußte
zwar nicht, nach welcher Richtung der Führer fahren würde, man
hatte auch keine Ahnung, für welche Zeit die Abreiſe feſtgeſetzt
war, und ſo ſtanden ſchon von den frühen Morgenſtunden an
Tau=
ſende, um ja den Führer nicht zu verpaſſen. Der Führer fuhr
dann zum Flugplatz Hangelar und verließ mit ſeinen Begleitern,
Reichsminiſter Dr. Goebbels, Reichspreſſechef Dr. Dietrich, ſowie
ſeinem Adjutanten, Gruppenführer Brückner, und Oberführer
Schaub im Flugzeug das Rheinland.
Engliſches Echo.
EP. London, 27. Auguſt.
Die engliſche Morgenpreſſe berichtet in großer Aufmachung
über die geſtrige Saarkundgebung in Koblenz und die Rede des
Führers, deren Bedeutung von den nach Koblenz entſandten
Son=
derberichterſtattern eingehend gewürdigt wird. Dabei werden
beſonders zwei Momente hervorgehoben: die Verſicherung des
Führers, daß Deutſchland nach der Rückkehr des Saargebiets in
allen Saarländern nur Deutſche ſehen wird, und das erneute
Friedensangebot des Führers an Frankreich, mit dem er, wie der
„Daily Telegraph” in einem Leitartikel betont, ſeine vor einem
Jahre bei der Niederwald=Kundgebung abgegebene Verſicherung
bekräftigt hat.
Von den übrigen Blättern verlangt die „Daily Mail”, in
einem der Saar gewidmeten Leitartikel Englands ſtrikteſte
Neu=
tralität, wobei das Blatt betont, daß jede weitere Einmiſchung
in die Saarfrage von ſeiten ausländiſcher Mächte von
unabſeh=
baren Folgen begleitet ſein könnte,
Pariſer Kommenkare zur Führerrede.
EP. Paris, 27. Auguſt.
Ueber die Saarkundgebungen in Köln und Koblenz
ver=
öffentlicht die Pariſer Morgenpreſſe außerordentlich umfangreiche
Berichte. Das „Echo de Paris” beiſpielsweiſe widmet ihnen ſieben
über die ganze Seite gehende Spalten. Die meiſten Zeitungen
ſchmücken ihre Berichte mit Abbildungen von Ehrenbreitſtein und
Bildern aus Koblenz. Das „Echo de Paris” zieht es vor, ein
Bild aus der Beſatzungszeit zu bringen: drei franzöſiſche
Schild=
wachen, die vom Ehrenbreitſtein auf das Deutſche Eck
hinunter=
ſchauen. In einem dieſem Bilde beigegebenen Text heißt es, zehn
Jahre lang hätten die franzöſiſchen Soldaten am Rhein und an
den Brückenköpfen des rechten Rheinufers die franzöſiſche
Sicher=
heit und den Weltfrieden bewahrt. Heute habe Adolf Hitler
vor Hundertauſenden von „fanatiſierten‟ Deutſchen eine
kriege=
riſche Rede gehalten. — Mit dieſer böswilligen Beurteilung der
Rede des Führers ſteht das Blatt allerdings ziemlich allein, ja
es ſetzt ſich damit in Widerſpruch zu dem Urteil ſeines eigenen
Berichterſtatters, der, wie übrigens die der meiſten anderen
Blät=
ter, gerade die Mäßigung unterſtreicht, die Hitler in ſeinen an
die Adreſſe Frankreichs gerichteten Schlußworten an den Tag
ge=
legt habe.
Die meiſten Blätter heben in den Ueberſchriften, die ſie über
die Berichte ihrer Korreſpondenten ſetzen, die Erklärung des
Füh=
rers hervor, daß nach Löſung der Saarfrage der Weg zur
Ver=
ſtändigung mit Frankreich freigemacht worden ſei. — Das „
Jour=
nal”, das ebenfalls die Mäßigung des „Kanzler=Präſidenten”
feſt=
ſtellt und als einen Beweis für die Entwicklung anſehen zu
dür=
fen glaubt, die er durchgemacht habe, erwartet, daß dieſe Worte
im Auslande leidenſchaftliche Kommentare hervorrufen würden.
Zwar habe dieſe abſchließende Erklärung keine neuen Abſichten
Hitlers enthüllt, aber ihr Intereſſe liege darin, daß er ſie in
Koblenz Auge in Auge mit Frankreich acht Tage nach ſeiner
Wahl zum Führer des Reiches abgegeben habe. Jetzt warte Hitler
darauf, wie das Ausland auf ſeine Rede reagieren und
beſon=
ders wie Frankreich ſein neues Friedens= und
Verſtändigungs=
angebot auslegen werde.
Chineſiſche Flugzeugaufträge an Ikalien.
EP. Schanghai, 27. Auguſt.
Nach einer Meldung aus Nanking hat die chineſiſche
Regie=
rung an italieniſche Firmen einen großen Auftrag für den Bau
von Flugzeugen vergeben. Die Meldung ſpricht von über 1000
Maſchinen.
Nr. 237 — Seite 3
Aufruf
zur Anmeldung für die Bolksabſtimmung
im Saargebief.
Die Regierungskommiſſion des Saargebietes hat am 8. Jult
1934 die Vorſchriften über die Aufſtellung der Stimmliſten für
die Volksabſtimmung im Saargebiet am 13. Januar 1935 erlaſſen.
Weiterhin hat die Volksabſtimmungskommiſſion des Völkerbundes
am 20. Juli 1934 eine Bekanntmachung veröffentlicht, die nähere
Vorſchriften über die Abſtimmungsberechtigung und über die
An=
meldung der Stimmberechtigten zur Aufnahme in die
Stimm=
liſten enthält.
Hiernach müſſen Stimmberechtigte, die außerhalb des
Saar=
gebiets wohnen, einen beſonderen Antrag auf Eintragung in die
Stimmliſten ſtellen. Wer nicht in die Stimmliſten eingetragen
iſt, kann ſein Stimmrecht nicht ausüben. Es liegt daher im
eige=
nen Intereſſe aller im Reich wohnenden Stimmberechtigten,
die=
ſen Antrag mit tunlichſter Beſchleunigung einzureichen.
Die Ankragsfriſt läuft mit dem 31. Auguft 1934 ab.
Der Antrag, der an den „Gemeindeausſchuß” des Bezirkes
gerichtet iſt, in dem der Abſtimmungsberechtigte am 28. Juni 1919
die Einwohnereigenſchaft hatte, muß folgende Angaben
enthalten:
1. Die Namen, Vornamen, das Geburtsdatum, den
Geburts=
ort und den Beruf des Antragſtellers (im Falle einer
Berufs=
änderung denjenigen, den er am 28. Juni 1919 ausübte), ſowie
die Vornamen ſeines Vaters und ferner, falls es ſich um eine
ver=
heiratete Frau handelt, die Namen und Vornamen ihres
Ehe=
mannes (im Falle einer Veränderung des Familienſtandes nach
dem 28. Juni 1919 den Familiennamen, den ſie an dieſem
Zeit=
punkt trug).
2. Die Gemeinde, in der er die Einwohnereigenſchaft am 28.
Juni 1919 hatte.
3. Den gewöhnlichen Aufenthalt zur Zeit des Antrages.
4. Die Anſchrift im Saargebiet, an die Mitteilungen zu
rich=
ten ſind.
Die vorhandenen Beweisſtücke für die Einwohnereigenſchaft
im Saargebiet ſind dem Antrag beizufügen. Befinden ſich ſolche
Beweisſtücke nicht in den Händen des Antragſtellers, ſo iſt in dem
Antrag anzugeben, bei welcher Stelle des Saargebietes dieſe
Un=
terlagen erhältlich ſind.
Sämtliche Abſtimmungsberechtigten im Reich werden hiermit
aufgefordert ihren Antrag auf Eintragung in die
Stimmliſten bis ſpäteſtens 30. Auguſt 1934 an
den zuſtändigen Gemeindeausſchuß im
Saarge=
biet gelangen zu laſſen. Zur Aufklärung über alle bei der
An=
meldung zu berückſichtigenden Geſichtspunkte ſtehen den
Stimm=
berechtigten die Saarmeldeſtellen ihres jetzigen Wohnorts (das
Einwohnermeldeamt, in den Städten die zuſtändigen
Polizei=
reviere) ſowie die Geſchäftsſtellen des Bundes der Saarvereine
— in Berlin befindet ſich dieſe SW. 11, Streſemann=Straße 42, —
zur Verfügung. Es wird jedem Abſtimmungsberechtigten
drin=
gend empfohlen, vor Abſendung ſeiner Anmeldung die
vorgenann=
ten Stellen zum Zwecke der Beratung in Anſpruch zu nehmen.
Urlaubsreiſende aus dem Saargebiet!
Die Saarländer, welche zur Zeit auf Reiſen ſind, und
deren jetziger Wohnſitz im Saargebiet ſich nicht mehr in der
gleichen Stadt oder derſelben Bürgermeiſterei befindet wie am
28. 6. 1919, dürfen nicht vergeſſen, zweckmäßigerweiſe für die
Volksabſtimmung im Saargebiet einen ſchriftlichen Antrag auf
Eintragung in die Liſte der Abſtimmungsberechtigten beim
Gemeindeausſchuß des Bezirkes im Saargebiet zu ſtellen, an
welchem ſie am 28. 6. 1919 ihren Wohnſitz hatten. Der Antrag
muß vor dem 1. 9. 1934 bei dem Gemeindeausſchuß eingegangen
ſein. Formulare zur Antragſtellung ſind bei den
Einwohner=
meldeämtern der Polizeiverwaltung und den Saarvereinen zu
erhalten.
Die Dienſtſtellen des Skellverkrekers des Führers
wegen des Reichsparkeitages geſchloſſen.
Die Dienſtſtellen des Stellvertreters des Führers in
Mün=
hen und Berlin werden wegen der mit dem Reichsparteitag
in Nürnberg verbundenen Arbeiten in der Zeit vom 31. Auguſt
bis einſchließlich 12. September geſperrt. — In dieſer Zeit
künnen perſönliche Beſuche daher nicht angenommen werden.
Da die Dienſtſtellen des Stellvertreters des Führers ohnehin
mit Arbeiten überlaſtet ſind, können in dieſen Tagen nur
Zu=
ſchriften von beſonderer Wichtigkeit bearbeitet werden. Dus
Stabsquartier des Stellvertreters des Führers befindet ſich bis
einſchließlich 12. September in Nürnberg, Hotel Deutſcher Hof,
Fernſprecher Nr. 26 551.
Woher kommt die bunke Farbe
der voger.
evielfarbigen exotiſchen Vögel ſind. farblos!
eſo erſcheinen uns die Vögel in metalliſch glänzenden blauen,
in, grünen und violetten Farben? Die Federn ſind farblos
und brechen das Licht. Sonſt ſind dieſe Vögel grau.
Die prächtig gefärbten — meiſt exotiſchen — Vögel bilden das
zücken aller Naturfreunde. Nur wenige aber wiſſen, wieſo dieſe
rlichen, metalliſch glänzenden Farbtöne wie Blau, Rot, Grün,
lett uſw. zuſtande kommen. Es wird darum für die meiſten
nſchen eine Ueberraſchung bedeuten zu erfahren, daß der größte
dieſer bunten Vögel in Wirklichkeit grau oder farblos iſt. Sie
heinen nur in ſo ſtrahlendem Bunt durch ein Meiſterſtück der
ur. Die verſchiedenen Farben ſind Eigenſchaften, die uns die
prechenden Beſtandteile des Lichts zeigen. Jede Farbe hat ihre
ne Wellenlänge, die ſie gewiſſermaßen zurückwerfen und in
rem Auge den Eindruck der entſprechenden Farbe hervorrufen.
t gibt es Farbſtoffe, die dieſe Wirkung haben. Vogelfedern,
3. B. einen gelben Farbſtoff beſitzen, erſcheinen uns gelb, denn
der ganzen Stufenleiter der Spektrumfarben des Lichtes zeigen
tur das Gelb. Einige Vögel haben tatſächlich gefärbte Federn.
iſt dann natürlich, daß wir die Federn in den entſprechenden
ben ſehen. Sehr viele aber, und gerade die buntfarbigſten, beſitzen
rünglich graue, farbloſe Federn, die mit einem farbloſen
erzug verſehen ſind. Und dieſer Ueberzug bewirkt das Wunder
größten Schönheit der Vögel. Er bricht nämlich das Licht und
egt es in ſeine verſchiedenen Farbenbeſtandteile von Rot mit
längſten Wellen bis zu violett mit den kürzeſten Wellen. So
deinen uns durch dieſe meiſterhafte Technik der Natur die
ern dieſer Vögel in den verſchiedenſten Farben ſchillernd, und
ſk eine beſondere Eigenſchaft des Ueberzuges, die Farben
außer=
noch in metalliſchen Tönen erſtrahlen zu laſſen. Dadurch iſt die
Onheit der Vögel gewiſſermaßen eine Täuſchung der Sinne. Wir
Ten uns aber damit tröſten, daß alle ſinnlichen
Wahrnehmun=
der Farben Täuſchungen ſind, denn ſie beruhen, wie bemerkt,
aun, daß unſer Auge die Fähigkeit beſitzt, beſtimmte Wellen=
Sen des Lichtes als beſtimmte Farben zu ſehen. Die Vögel aber,
n Federn wirklich bunt ſind, d. h. einen bunten Farbſtoff be=
U. beziehen dieſen aus dem Blut. In heißer, trockener Luſt wird
Farbſtoff reichlich gebildet, darum ſind die Vögel des Südens
bunt, in kalten Gegenden geht die Farbſtoffbildung nur
lang=
vor ſich. Darum ſind Polarvögel weiß. Sie paſſen ſich gut der
Neelandſchaft an. Die Farbigkeit der Vögel hat alſo verſchiedene
Pfihner erhälf den
Goefhe=Preis.
Der Komponiſt H. Pfitzner
dem am 28. Auguſt — den
185. Geburtstage Goethe:
— im Frankfurter Goethe=
Haus der Goethe=Preis der
Stadt Frankfurt überreicht
werden wird.
Gründe. Die Entſtehung dieſer Farben iſt aber für uns bei allen
Arten ein großes Geheimnis, wenn wir auch die Vorgänge ſelbſt
unterſcheiden können.
Der „Saar=Freund” zur Saarkundgebung in Koblenz.
Der von der Geſchäftsſtelle Saarverein”=Berlin
her=
ausgegebene „Saar=Freund” läßt zur 14. Tagung des
Bun=
des der Saarvereine in Koblenz und auf dem Ehrenbreitſtein am
26. Auguſt eine textlich und bildlich reich ausgeſtattete, 60 Seiten
ſtarke Sonderausgabe erſcheinen In ihrer Vielſeitigkeit
vermittelt ſie ein überaus eindrucksvolles Bild von der
Mannig=
faltigkeit der Saarfrage und ſtellt wenige Monate vor der
ent=
ſcheidenden Volksabſtimmung ein über die Koblenzer Tagung
hin=
ausreichendes zeitgeſchichtliches Dokument von großer
Bedeutung dar. Der Leitartikel gibt zunächſt der Trauer
der Saarländer um den verewigten Reichspräſidenten v.
Hin=
denburg warmherzigen Ausdruck. Er zeigt Hindenburgs
felſen=
feſten Glauben an Deutſchland und ſeine Wiedererſtarkung und die
Tragik, die darin liegt, daß der Feldmarſchall die Rückkehr des
Saargebietes, die er mit heißem Herzen erſehnte, nicht mehr
er=
leben durfte. Ueber Ehrenbreitſtein, die Stätte der
gro=
ßen Saarkundgebung und des gewaltigen Staatsaktes am
26. Auguſt und ſeine an Kämpfen und Ehren reiche Geſchichte
plaudert ein unterhaltſamer Artikel, ein anderer über Urſprung,
reiche Vergangenheit und beſchwingte Gegenwart des „
Deut=
ſchen Eck” am bedeutſamen Zuſammenfluß von Rhein und
Moſel. Die nächſten Aufſätze ſind dem in Verſailles künſtlich
ge=
ſchaffenen Saarproblem und ſeiner endlichen Löſung am 13.
Ja=
nuar gewidmet, 15 Jahre Kämpfe um die Saar ziehen
an unſerem Auge vorüber, zugleich auch 15 Jahre Abwehr=
und Aufklärungskämpfe der Geſchäftsſtelle
„Saarverein” und des Bundes der Saarvereine um
die Deutſcherhaltung der Saar in dem feſſelnd geſchriebenen
Ar=
tikel „Von Bielefeld bis Ehrenbreitſtein. Die
Fah=
nen der Freiheit und der Treue, das iſt der Inhalt des Aufſatzes,
werden am 26. Auguſt auf dem Ehrenbreitſtein aufgezogen. Von
„Deutſche Treue an der Saar” und ſeinen perſönlichen
Schickſalen mit Land und Leuten erzählt einer der älteſten
Kämp=
fer der Saarbewegung, Staatsrat und Oberpräſident i. R. Dr. v.
Halfern. Die Organiſation des
Saarabwehr=
kampfes im Reich von 1918 bis 1934 behandelt in
eingehen=
den und feſſelnden Ausführungen der Gründer und bewährte
Lei=
ter der Geſchäftsſtelle „Saarverein” Verwaltungsdirektor Th.
Vogel. Packend wird hier aus ſachverſtändiger Feder die
mühe=
volle und aufopfernde Arbeit der eigentlichen Saarorganiſation
und des Trägers des Abwehrkampfes vor das geiſtige Auge des
mit dieſen Dingen wenig vertrauten Zeitgenoſſen geſtellt. Die
treue vaterländiſche Arbeit des Saarkumpels um ſeine
Heimat würdigt Ernſt Debusmann, der ſtellv Leiter des
Bundes der Saarvereine. Daß es auch eine militäriſche
Seite des Saarproblems gibt, zeigt uns Oberſt a. D.
Ritter v. Xylander, der die vielfachen Beſtrebungen
Frank=
reichs nach militäriſcher Beherrſchung des Saargebietes
kenn=
zeichnet. Andere Aufſätze beſchäftigen ſich mit den Gefahren
des Status guo oder bringen perſönliche
Erinne=
rungen an die großen Saarkundgebungen der
letzten Jahre oder Erfahrungen mit dem landfremden
Regierungs=
ſyſtem an der Saar. — Eine wirkungsvolle Ergänzung der
Son=
dernummer bilden die Saarheimatbilder”, die regelmäßig
als illuſtrierte Monatsbeilage des Bundesorgans
er=
ſcheinen. Sie tragen aus Anlaß der 14. Bundestagung ein
beſon=
ders ſchönes und reichhaltiges Gewand und bringen auf 24 Seiten
eine Fülle von wertvollen, mit großen Koſten hergeſtellten
Bil=
dern, die unter der Sammelüberſchrift Die 15jährige
Tren=
nung des Sargebietes von Deutſchland”, in Form
eines Gedenkblattes zuſammengefaßt ſind. Beſonders gut
gelungen ſind die Bilder, die Saarbrücken während der
Beſatzungs=
zeit und die unnatürliche Zollabſchnürung, des Saarlandes zeigen.
weiterhin die von der Jahrtauſendfeier der Rheinlande, von der
deutſchen Kulturarbeit an der Saar und die Bilder von den
ver=
ſchiedenen Saar=Kundgebungen des Bundes der Saarvereine vor
allem von der Saar=Treue=Kundgebung am Niederwalddenkmal.
der zwiſchen die Bilder geſtreute Text iſt von Prof. Dr. Fritz
Kloevekorn, Saarbrücken, abgefaßt und kennzeichnet in
An=
griff und Abwehr eindrucksvoll und einprägſam das
Saarland=
ſchickſal.
Seite 4 — Nr. 237
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 28. Anguſt 1934
Statt Karten.
Edith-Elisabeth.
Die glückliche Geburt einer gesunden
Tochter zeigen hocherfreut an
Lutz Hugenschütz u. Frau
Gretel, geb. Schönberger.
Z. Zt. Privatklinik Hoffmann-Woliff
Darmstadt, den 27. August 1934,
Wir haben uns verlobt
Toni Fiſcher
Hans Schraner
Darmſtadt
Auguſf 1934.
Pratteln (Schweiz)
Unſere liebe, treuſorgende Mutter, Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Hrau Seu eien. Borſt
Witwe des Korrektors Hugo Borſt
iſt nach kurzem Leiden am 23. Auguſt zur ewigen Ruhe
eingegangen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Maria Feldmann, geb. Borſt
Heinr. Feldmann, Bauinſpektor
Wilhelm u. Helene Feldmann.
Darmſtadt, den 27. Auguſt 1934.
Wilhelm=Gläſſingſtr. 8.
Die Beerdigung fand auf Wunſch der Entſchlafenen in
der Stille ſtatt.
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Näh. Geſchäftsſt.
Todes=Anzeige.
Sonntag abend verſchied nach langem
qualvollen Leiden im 59. Lebensjahr mein
treuer Gatte, unſer guter Vater und
Großvater
Gendarmerie=Meiſter i. R.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Eliſabeth Hartmann
Darmſtadt, Mainz, 27, Auguſt 1934.
Jahnſtraße 98.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
29. Auguſt, nachmittags 3½ Uhr, auf dem
Friedhof an der Nied.=Ramſtädterſtr. ſtatt.
Heute verſchied nach langem, ſchweren Leiden im
vollendeten 56. Tebensjahr mein innigſigeliebter
Mann, mein treuſorgender Vater, unſer lieber
Bruder, Schwager und Onkel
Deit Kait Saue
Oberrechnungsrat.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Anna Daub, geb. Seip
Hildegard Daub.
Darmſiadt, den 26. Auguſt 1934.
Taunusſtr. 10
Die Beerdigung findet in aller Stille ſtatt.
Burack!
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Regiments 14. Ltg.: Muſikmeiſter Huſadel. — 8.10: Waſſerſtand,
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Frei=
burg: Werbekonzert. — 9.45: Nur Freiburg: Eigene
Sen=
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Küche und Haus. — 11.00: Werbekonzert. — 11.40:
Mele=
dungen. — 11.50: Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Schallplatten: O iſts Reiſen ſchön! — 18007
Zeit, Saardienſt, Nachr. — 13.10: Nachr. — 13.20: Orcheſit
Frankfurter Berufsmuſiker. Ltg.; Chr. Schmaltz. — Dazw. 13
Zeit, Nachr. — 14.30: Nur Freiburg: Nachr. — 14.40: Stünke
der Frau; Gäſte kommen; Drer Frauen um Goethe. — 5M
Wetter. — 15.35: Wirtſchaftsbericht. — 15.50: Zeit, Dſie
ſchaftsmeldungen.
16.00: Das Funkorcheſter. Ltg.: Dr. Merten. — 17.30: Der
Goethepreisträger des Jahres 1934. — 17.45: Lieder vonl
Hugo Wolf. — 18.00: Bericht von einer Reiſe durch Spanenl
Ein Geſpräch. — 18.15: Aus Wirtſchaft und Arbeit. — 18.8
Italieniſcher Sprachunterricht. — 18.45: Meldungen. — 1890
Griff ins Heute.
19.00: Gießen: Unterhaltungsmuſik. Städt. Orcheſter Gießen. Lig=
Fritz Cugé. — 20.00: Zeit, Nachr. — 20.10: Südweſtdeutſch
Schiffahrt. Wirtſchaft und Aufbau. Funkfolge. — 20.50: Bunk
Stunde. — 22.20: Zeit, Nachr. — 22.35: Nachr., Wetter, Spor!
22.45: Vom Deutſchlandſender: Funkbericht von der internationa
len Sechstagefahrt. — 23.00; Trier: Städtiſches Orcheſtel
— 24.00: Schallplatten
Trier. Ltg.: Rudolf Bachmann.
Orcheſterkonzert.
4
Jeutſchlandſender
Welle 1571.
Deutſchlandſender: Dienstag, 28. Auguſt
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr — 6.00: Berlin; Gym.
naſtik. — 6.15: Tagesſpruch. — 6.20: Leipzig: Funkorcheſte!
Ltg.: Fritz Schröder. — In einer Pauſe gegen 7.00: Nachk.
8.00: Sperrzeit. — 8.45: Leibesübung für die Frau. — 99
Sperrzeit. — 10.00: Nachr. — 10.10: Aus deutſcher Geſchichte.
Brandfackel über Oſtpreußen. Hörſpiel. (Aufn.) — 10.50: Fron
Kindergarten. — 11.15: Seewetterbericht. — 11.30: Funkſtit
11.55: Wetter.
12.00: Hamburg: Das Funkorcheſter. Ltg.: Generalmuſidireito
Eibenſchütz; anſchl.: Wetter. — Dazw. 12.55: Zeitzeichen.
13.45: Nachr. — 14.00: Sperrzeit. — 14.45: Glückwünſche An
Programmhinweiſe. — 15.00: Wetter, Börſe. — 15.15: Fur 2
Frau: Die Müllerin in Volkslied und Sage. — 15.40: Grzſehe.
fragen. Neue deutſche Wirtſchaftsführung und Wirtſchaftsſchulnn.
16.00: München: Das kleine Funkorcheſter. Ltg.: E. Kloß. — 11--
Jugendſportſtunde: Am Steuerrad zwiſchen Start und Zie
17.50: H. Gezork: Erlebte Welt. Ewiges Indien. — 18.14
Kunſt, die Spröden zu fangen. Unbekannte heitere Lieder In
Dichtungen Goethes.
19.00: R. Paulſen: Zu Goethes 185. Geburtstag. — 19.*
Hauptſchriftleiter Fritzſche: Politiſche Zeitungsſchau. — 12P
Zeitfunk. — 20.00: Kernſpruch; anſchl.: Wetter, Kurznaclt:
20.10: Wenn ich ſchon Opus höre. Der Intendant ſpricht.
21.15: Rom: Deutſch=Italieniſches Austauſchkonzert. Kammerlſt.
ſik. — 22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachr. — 22.30: ST
Tage mit dem Motorrad über Stock und Stein. Funkbericht. L
der Internationalen 6=Tagefahrt. — 22.45: Seewetterberſchlt
23.00: München: Das Tanzfunkorcheſter, Ltg.: B. Auſſche
2
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
G
ann
Ge
tD
Ka
(h
Aru
us der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 28. Auguſt 1934.
Aufruf!
(m Mittwoch, den 29. Auguſt, dem Todestag unſeres
un=
zlichen Peter Gemeinder, findet um 20.30 Uhr, im
hof des Waldfriedhofs eine Peter=
Gemeinder=
znkfeier ſtatt, bei der der Gauleiter, Pg. Sprenger,
end ſein und ſprechen wird.
je Bevölkerung Darmſtadts wird zur Teilnahme an dieſer
kſtunde eingeladen.
gez. Wamboldt, Kreisleiter.
Der heſſiſche Staatsminiſter:
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
enennungen: Ernannt wurde am 18. Juli 1934 durch
Ur=
des Herrn Staatsminiſters der Kanzleigehilfe Joſef
Roo=
ei dem Amtsgericht Darmſtadt unter Berufung in das
Be=
verhältnis mit Wirkung vom 1. März 1934 zum Kanzliſten.
n 20. Auguſt 1934 ſind ernannt worden zu Bürgermei=
Dr. Walter Köhler in Lampertheim. Kreis Bensheim,
Theodor Schnauber in Gernsheim. Kreis Gr.=Gerau,
an Phil. Müller in Götzenhain, Kreis Offenbach, Karl
s Rüttinger in Klein=Steinheim. Kreis Offenbach,
Fürſtenfeld in Pfaffen=Schwabenheim, Kreis Alzey,
Wenzel in Partenheim. Kreis Oppenheim. Adam
er 6. in Eich. Kreis Worms; zu Beigeordneten:
Zöller in Lampertheim, Kreis Bensheim, Phil.
Ben=
in Aſtheim, Kreis Groß=Gerau, Alexander Neumann
ttelborn, Kreis Groß=Gerau. Johannes Ludwig Nold 2.
elden, Kreis Groß=Gerau, Richard Ullmer in Parten=
Kreis Oppenheim, Theodor Dettweiler in Winters=
Kreis Oppenheim, Otto Streuber in Eich, Kr. Worms,
and Knauff in Monsheim, Kreis Worms;
* Kriegerverein Darmſtadk.
r altheſſiſche Feiertag, der Ludwigstag 1874, iſt der
Grün=
ag des vor nunmehr 60 Jahren in das Leben getretenen
rvereins Darmſtadt. Als man ſich damals zur Gedenkfeier
gab der Buchhalter Otto Roth die erſte Anregung zur
lung der Kriegskameraden des ruhmreichen Feldzugs 70/71.
iregung fand Gehör. Der vorbereitende Ausſchuß erließ am
guſt 1874 einen Aufruf, demzufolge 56 Kameraden den
Ver=
ündeten, deſſen Leitung Hauptmann Maurer übernahm.
das erſte Vereinsjahr erreichte eine Mitgliederzahl von 300
aden. Am 9. Juli 1876 fand die feierliche Uebergabe der
n Frauen geſtifteten Fahne auf dem feſtlich geſchmückten
tplatz unter Beteiligung des Großherzöglichen Hauſes, der
en, Einwohnerſchaft und auch auswärtiger Vereine ſtatt.
ich dieſer Fahnenweihe war dem Verein die hohe Ehre
daß Prinz Ludwig, der Führer der heſſiſchen Diviſion, im
mit Frankreich, das Protektorat des Vereins übernahm.
inem Tod trat Seine Königliche Hoheit Ernſt Ludwig auch
be ſeines Vaters zur Freude der alten Soldaten als
Pro=
in und iſt es bis zum heutigen Tage geblieben. In den ſechs
ynten wechſelten naturgemäß die Vorſitzenden. Unter ihnen
n in weiten Kreiſen der Einwohnerſchaft wegen ſeiner
Be=
ng für alles Edle hochgeachteter Bürger, bei ſeinen
Kame=
infolge ſeines mannhaften, unermüdlichen Eintretens für
danken der Kriegervereine allſeitig verehrte Führer hervor:
der ſchon im beſten Mannesalter von 42 Jahren verſtorbene
nwalt Dr. Reuling. Sein Bild wird neben dem
Gruppen=
r Gründer bei der Gedächtnisfeier am Sedanstag,
näch=
mntag, 2. September, abends 8 Uhr, den Fürſtenſaal in der
ſtraße zieren und damit die Erinnerung an eine Glanzzeit
iegervereins wachrufen. Sein Nachfolger war Hauptmann
ker. Der über 25 Jahre ſein Amt erfolgreich bekleidete. Der
wuchs. Allein ſchon das Jahr 1895 brachte an 400
Kame=
als neue Mitglieder. Heute zählt er noch 24 Altveteranen,
r befinden ſich der Ehrenvorſitzende, General von
Hart=
der trotz ſeines hohen Alters noch bis vor kurzem unter
ohlverdienten Dank der Mitglieder die Mühe der
Vereins=
in Soldatenpflichttreue auf ſich genommen hatte. In
ſchlich=
iſe will der Verein das 60jährige Beſtehen in einer
Zu=
tkunft begehen, bei der naturgemäß ein Rückblick auf die
ſſe der zurückgelegten Zeit vom derzeitigen Vereinsführer
werden ſoll. Ferner findet die Weihe der neuen
Kyff=
ahne und Verleihung der Ehrennadel für langjährige
Mit=
ſtatt. Natürlich dürfen bei einer derartigen Veranſtaltung
en, bei uns ſo beliebten Militärmärſche nicht fehlen. Bei
2längen wollen die Altveteranen, von denen Kamerad
Lud=
chler 6 Jahrzehnte dem Verein angehört, vereint mit den
rden aus der Friedenszeit und den Frontſoldaten des
Welt=
im Schmuck der vom Kyffhäuſerbund angeordneten
Klei=
nd der erworbenen Orden und Ehrenzeichen die Erinnerung
Zeit ihrer Zugehörigkeit zum ſtolzen Heer des deutſchen
eichs wieder aufſteigen laſſen und zugleich dankbar dem
Reich und ſeinem Führer Adolf Hitler huldigen. So iſt es
ich, daß der Kriegerverein Darmſtadt auch bei dieſer Feier
9 dem ſo überaus gut gelungenen heſſiſchen Soldatentag im
ur in einfachſter Form begangen werden kann, doch auf eine
he Beteiligung ſeiner Mitglieder und Freunde des
Krie=
insweſens rechnen darf.
Darmſtädter Künſtler auswärts. Das Gemälde „
Mütter=
der Darmſtädter Malerin Elſa Pfiſter=Kaufmann,
der Ausſtellung „Deutſches Volk — Deutſche Arbeit”
ſtärk=
eifall gefunden hat, wurde von der Reichsleitung der
P. für die Ausſtellung „Sommerblumen am Funkturm
n Berlin erneut gefordert.
Hohes Alter. Herr Wilhelm Geyer, Niederſtraße 18
it, feiert am Mittwoch, dem 29. Auguſt, im Kreiſe ſeiner
und Enkel ſeinen 80. Geburtstag in geiſtiger und
körper=
friſche.
Straßenſperrung. Wegen Vornahme von
Kanalbauarbei=
d der Traubenweg zwiſchen Rabenauſtraße und Wede=
und der Wedekindweg zwiſchen Dornheimer= und
nweg vom 27. Auguſt 1934 bis auf weiteres für Fahrzeuge
rt geſperrt.
Sonntagskarten nach Köln und Heidelberg. In der Zeit
Auguſt bis zum 3. September ds. Js. findet in Köln
iffentag der ehemaligen Feldartillerie ſtatt. Aus dieſem
werden von allen Bahnhöfen im Umkreis von 100 Tarifkm.
Un und außerdem von den Bahnhöfen Darmſtadt=Hbf.,
Hbf., Mainz=Süd, Mainz=Kaſtel und Wiesbaden=Hbf.
gsrückfahrkarten (auch Blanko) nach Köln ausgegeben. Die
haben folgende Geltungsdauer: zur Hinfahrt: vom
zuſt, 0 Uhr, bis zum 2. September, 24 Uhr (Beendigung
ifahrt); zur Rückfahrt: vom 1. September, 12 Uhr,
4. September, 10 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rückfahrt).
8., ſowie am 1. 9., vor 12 Uhr werden die
Sonntags=
nur an ſolche Perſonen (ehemalige Feldartilleriſten und
Angehörige) ausgegeben, die ſich durch Vorlage der
Feſt=
rls Beſucher des Waffentages ausweiſen. — Der 44.
Ba=
nd 9. Deutſche Pioniertag in Heidelberg findet nunmehr
Zeit vom 1. bis 3. September ds. Js. ſtatt. Aus dieſem
werden von allen Bahnhöfen im Umkreis von 100 Km.
delberg Sonntagsrückfahrkarten (auch
Blankoſonntagsrück=
ken) nach Heidelberg mit folgender Geltungsdauer
ausge=
zur Hinfahrt: von Freitag, den 31. Auguſt, 0 Uhr,
nntag, den 2. September, 24 Uhr; zur Rückfahrt:
amstag, den 1. September, 12 Uhr bis Dienstag, den
ember 24 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rückfahrt). Die
Kar=
den nur gegen Vorzeigen des Feſtabzeichens abgegeben.
*Segen der Sonnenblume.
Ein altes Hausmikkel. — Die Blume, die mit dem Licht wanderk. — Sie hilft bei Trockenlegungen.
Von Dr. Paul Bychelberg.
Als Hausmittel hat man die Sonnenblume ſeit altersher
hochgeſchätzt. Jede Mutter und jede Hausfrau weiß, daß ſie daraus
prächtige Mittel gegen Leibſchmerzen und auch gegen Fieber aufs
leichteſte herſtellen kann. Kinder haben ja manchmal ſolche
klei=
nen geſundheitlichen Beſchwerden, die mit einfachen Hausmitteln
eingedämmt oder gar behoben werden können, wenn der Arzt
nicht gleich zur Hand iſt.
Die ſegensvolle Sonnenblume, wer kennt ſo ganz ihre hohe
Bedeutung, die ſie für viele Kulturen der Menſchen hat? Wohl
weiß faſt jeder von ihr und ihrem Geheimnis; daß ſie ſchon vom
frühen Morgen an ihr „Geſicht”, das ſelber wie ein Abglanz der
Sonne ſtrahlt, dem ewigen Himmelslicht entgegenhält, daß ſie
dann im Laufe des Tages, wie von einem rieſigen Magneten
ge=
heimnisvoll angezogen, unabläſſig ihr großes Antlitz dem Antlitz
der Sonne zuwendet und ſich mit dem Lauf der Sonne vom Oſten
zum Weſten hin dreht, um, wie den erſten, ſo auch den letzten
Sonnenſtrahl voll zu erhaſchen. Sie heißt ja deshalb auch in
einigen romaniſchen Sprachen wörtlich ins Deutſche überſetzt, die
„Sonnendrehe oder Sonnenwende‟! Wir haben ihr den Namen
nach ihrer großen griechiſchen Bezeichnung „Helianthus annuus”
gegeben, die Sonnenblume, die Blume, die nicht nur die größte
Liebe zur Sonne hat, ſondern ihr ja auch ſo überaus ähnlich iſt
mit ihren gelb ſtrahlenden Blütenblättern.
Aber dieſe Sonnenliebe, die ſie zu einem rechten
Sonnen=
liebling macht und ihr ein ungeheuer raſches und gewaltiges
Wachstum verleiht, ſo daß Sonnenblumen nicht ſelten über zwei
Meter hoch emporſchießen, gibt ihr auch den Durſt, den
ſegens=
reichen Durſt, ſo daß ſie geradezu hektoliterweiſe Waſſer zu
trin=
ken vermag. Ein ſegensreicher Durſt?
Jawohl. Denn das
macht die Sonnenblume zu einem der vorzüglichſten Helferinnen
der Urbarmachung von Sümpfen und Moräſten. Weite Land=
Eröffnung von Ladengeſchäfken.
Bemerkungen zum Einzelhandelsſchuhgeſetz.
Durch das Geſetz zum Schutze des Einzelhandels iſt die
Er=
richtung neuer Ladengeſchäfte zunächſt bis zum 31. Dezember 1934
verboten worden. Gegenwärtig iſt alſo die Neueinrichtung von
Einzelhandelsgeſchäften nicht möglich. Eine Ausnahme hiervon
machen lediglich: 1. Verkaufsſtellen, die ausſchließlich dem Verkauf
an Wiederverkäufer dienen; 2. Hilfsbetriebe anderer, z. B.
hand=
werklicher oder landwirtſchaftlicher Betriebe, die dem Verkauf der
dort hergeſtellten Waren dienen und mit dem Hauptbetrieb
öf=
fentlich verbunden ſind; 3. Läden, bei denen die Vornahme
ge=
werblicher Leiſtungen Hauptſache und der Warenverkauf nur
Zubehör iſt, z. B. Friſeurgeſchäfte, Reparaturwerkſtätten; 4.
Ver=
kaufsſtellen, die nur aus Kontorräumen beſtehen und nur der
Entgegennahme von Beſtellungen dienen (Kohlenkontor, Kontore
von Verſandgeſchäften); 4. Wiedereröffnungen von vorübergehend
geſchloſſenen Läden (z. B. wegen Krankheit, Konkurs, neuer
Her=
richtung). Dagegen dürfen ohne ausdrückliche Genehmigung nicht
neu zugelaſſen werden: 1. Betriebe der unter 3 genannten Arten,
in denen auch artfremde Waren verkauft werden (z. B.
Zigaret=
tenverkauf in Friſeurgeſchäften); 2. Bahnhofsverkaufsſtellen,
Kellerläden, Etagenläden, Hofgeſchäfte, Kioske, Tankſtellen;
3. Ausſtellungen auf Privatmärkten. Als Neuerrichtung” einer
Verkaufsſtelle gilt nicht, wenn eine Kaufſtelle unter Aufgabe der
bisherigen Verkaufsräume in andere Räume des gleichen
Ge=
meindebezirkes verlegt wird, wenn die Verkaufsſtelle in den
bis=
herigen Räumen von dem Inhaber mindeſtens ein Jahr betrieben
worden iſt und die neuen Verkaufsräume nicht, mehr als ein
Zehntel großer als die bisherigen ſind.
Wersonsssuersr
Bi.5
F
EMMdengs-u. Mcrnsiymeiften-
Geasheen Mrie t
— ddwrmnkadrer-Aulans
Tegeer Taurun=
Doftten e
Was lakeſt 2u für die deutſche Luftfahrk?
Verſailles zerſchlug die deutſche Fliegerei als Teil der
deut=
ſchen Waffenrüſtung, London und Paris verboten dem deutſchen
Staat und ſeinen Regierungen, eine Fliegerei zu betreiben und
aus ſtaatlichen Mitteln zu fördern! Wohl wurden 15 700
Flug=
zeuge und 27 757 Flugzeugmotore vernichtet, aber den Fliegergeiſt
konnte nichts beirren! Unter unſäglichen Mühen und Opfern,
ge=
tragen vom opferwilligſten Idealismus erſtand die deutſche
Segelfliegerei und — erobert ſich eine Weltſtellung!
Einſt wird man dich, deutſcher Volksgenoſſe, fragen, was du
denn tateſt für die deutſche Luftfahrt? Was bedeutet es dann,
ge=
meſſen an den großen nationalen und ſittlichen Aufgaben der
deut=
ſchen Fliegerei und den Opfern ihrer Träger in den Jahren nach
dem großen Kriege, wenn du ſagſt, du hätteſt dann und dann
ein=
mal ein Abzeichen gekauft, hätteſt auch geſpendet! Nein, die deutſche
Fliegerei will mehr von dir! Will, daß der Fliegergeiſt eiſerner
Beſtand auch deines Denkens und Fühlens wird, will, daß auch du
zum Träger dieſes Geiſtes wirſt, des Geiſtes, der heute mit ſeinem
Tatwillen auch deine und deiner Kinder Zukunft formt!
Deutſcher Volksgenoſſe! Dein Entſchluß, Mitglied im
Deut=
ſchen Luftſport=Verband zu werden, iſt nicht abhängig von
„Erwägungen”!!
Fahrplanentwurf für den Winterdienſt 1934/35. Der
Fahr=
planentwurf für den am 7. Oktober d. J. beginnenden
Winterab=
ſchnitt des Jahresfahrplans 1934/35 liegt ab 26. Auguſt auf den
Bahnhöfen des Bezirks der Reichsbahndirektion Mainz zur
Ein=
ſichtnahme auf.
ſtriche in Holland, aber auch in Kanada, und ebenſo die Sümpfe
bei Waſhington, der Reſidenzſtadt Amerikas, ſind mit Hilfe von
rieſigen Sonnenblumenplantagen völlig trocken gelegt worden.
Wie viel Geſundheit für den Boden und damit für das
menſch=
liche Leben davon ausgeht, kann jeder ohne weiteres ermeſſen.
Die Sonnenblume wird auf rieſigen Flächen in Rußland
an=
gebaut. Vor dem Kriege ſind nicht weniger als durchſchnittlich
acht Millionen Zentner Sonnenblumenkerne dort geerntet
wor=
den, um das vorzügliche Oel zu gewinnen. Der Oelkuchen aus
Sonnenblumenkernen — beſonders die Kernſchale iſt ſehr
öl=
haltig! — iſt ein wertvolles und ungemein nahrhaftes
Vieh=
futter. Aber was wird nicht ſonſt alles noch aus der
Sonnen=
blume gewonnen! Aus ihren Stengeln gewinnt man Alkohol und
aus den zerquetſchten Stielen ſo ſtarke Faſern, daß die
allerfeſte=
ſten Seile daraus hergeſtellt werden können. Wenn man 100
Gramm Alkohol mit 50 Gramm von den zerſchnittenen zarten
Stielen der Sonnenblume in einer zugekorkten Flaſche einen
Monat lang in die Sonne ſtellt, dies dann filtriert und in eine
kleine Hausapotheke ſtellt, ſo kann man jederzeit ein vorzügliches
Hausmittel zur Verfügung haben. Zwei Eßlöffel davon, mit
Weißwein vermiſcht, täglich helfen gegen Erkältungen, ſowie
gegen Magenſchmerzen. Und ein vortreffliches Mittel, um bei
Kindern Fieber niederzuſchlagen, wird aus den getrockneten und
zerriebenen Blättern gewonnen, indem man je ein Gramm davon
in zehn Gramm Alkohol aufweicht. Dieſes Mittel greift nämlich
in keiner Weiſe das Herz an.
Der Segen der Sonnenblume iſt, wie man ſieht,
außerordent=
lich groß. Und gerade der Arzt, der über die Volksgeſundheit
in weiteſtem Sinne zu wachen hat, wird nie müde werden, dieſen
Segen zu preiſen.
Warum Kunſtausſkellungen?
Zur Kunſtausſtellung auf der Mathildenhöhe wird uns
ge=
ſchrieben:
Man hört ſo oft, Kunſtausſtellungen ſeien überlebt. Sie
wären in den vergangenen Jahren gleich Kunſtmärkten geweſen.
Verkaufshallen — — nichts mehr. Dieſe Anſicht iſt von Grund
auf irrig! Denn da dem Künſtler im Dritten Reich eine
weſent=
lich kulturpolitiſch bedingte Erzieherarbeit zugewieſen iſt, ſofern
er überhaupt ſich die Gedankengänge des Nationalſozialismus zu
eigen machen kann, muß er in Ausſtellungen ſeine Wirkung unter
Beweis ſtellen. Denn es iſt ein Irrtum zu glauben, die Kunſt
ſei kein politiſcher Moment. Die wirtſchaftliche Seite ſoll und
darf nicht vergeſſen werden, aber iſt es nicht immer wieder
köſt=
lich, zu ſehen, wie der echte Künſtler ſeine Kunſt nicht um des
materiellen Vorteils willen ausübt, ſondern ge= und bezwungen
von Gewalten in und über ihm „Es iſt daher Pflicht aller
deut=
ſchen Volksgenoſſen, derartige Bekenntnis= und Erkenntnisſchauen
echt deutſchen Kunſtſchaffens zu beſuchen und auch Arbeiten
zu erwerben. Meiſtens ſchämt man ſich, nach dem Preis einer
Arbeit, die einem gefällt, zu fragen. Aber warum? Iſt es etwas
Schimpfliches, feſtzuſtellen, ob Geſchmack und Geldbeutel
überein=
ſtimmen? Es iſt nicht ſo, daß die Preiſe unerſchwinglich ſind,
ſondern auch der weniger Begüterte findet eine Skizze, eine
flotte Zeichnung, deren graziöſe Linien ihm beſonders gefallen.
Künſtler ſein heißt heute mehr als je eine ſchwere, aber ſchöne
Verantwortung tragen. Es iſt an den Beſuchern der
Kunſtaus=
ſtellung, die ſehr zahlreich ſind, aber noch zahlreicher ſein könnten,
ſich ſtets vor Augen zu halten:
1. Ich muß mir dieſe Ausſtellung anſehen, weil ſie ſeit
lan=
gen Jahren wieder einmal eine vernünftige und keine
verkrampfte Sache iſt!
2. In ihr liegt deutſches Kunſtempfinden offen
zu=
tage. Alſo muß ich, wenn ich dahin zurückfinden will, in die
Ausſtellung — ganz einfach um Vergleichsmaßſtäbe zu gewinnen!
3. Wenn mir einer etwas vorſchwefeln will von
Kunſt=
reaktion und Bedrohung des Kulturfortſchritts.
dann führe ich ihn vor einige der dort hängenden Gemälde —
die alles in ſich tragen, was „revolutionäre Kunſt” in ſich hat —
und die doch mein Anſtandsgefühl nicht beleidigen!
4. Es iſt für mich keine Schöntuerei, dort geweſen zu ſein,
ſondern ich ſtatte den Veranſtaltern meinen Dank ab für die
Ausſtellung, die Darmſtadt in die Rangordnung derjenigen
von Düſſeldorf und München ſtellt. Darmſtädter! Denkt an die
Tradition dieſer ſchönen Stadt. Spöttelt nicht über den
Ehren=
titel „Kunſtſtadt”, ſondern helft mit daran, daß er neuen Inhalt
und neues Leben erhält!
Skudenken helfen dem Luftſchuß.
Längſt hatte ſich für die Ortsgruppe Halle des RLB. das
dringende Bedürfnis nach einer zweiten Luftſchutzſchule in der
Saaleſtadt bemerkbar gemacht, aber die Raum= und Geldfrage
machte die Verwirklichung der Abſicht bisher unmöglich.
Nun=
mehr hat ein großzügiges, aus echter nationalſozialiſtiſcher
Hal=
tung geborenes Anerbieten des Vereins Deutſcher Studenten im
Kyffhäuſerbund die Ortsgruppe mit einem Schlage aller Sorgen
in dieſer Richtung enthoben. Der VDSt. Halle ſtellte die für die
Luftſchutzſchulung erforderlichen Räume in ſeinem Hauſe dem
ROB. ohne Miete zur Verfügung. Ohne weiteren Zeiwerluſt
konnte infolgedeſſen die Luftſchutzſchule II der Ortsgruppe Halle
in Betrieb genommen werden. In dem Saal, der bisher nur
frohe Zecher ſah, werden nunmehr Männer und Frauen im
Luftſchutz ausgebildet. Dieſe einzigartige Luftſchutzſchule iſt ein
ſchönes Zeichen für die Verbundenheit der Jugend an
Deutſch=
lands Hochſchulen mit der Volksbewegung des zivilen Luftſchutzes.
Deutſcher Volksgenofſe!
Deine Jugend erwarkek Dich am „Tag der
100 000” am 1.12. Sepk. in Frankfurk a.M.
Markkdienſt der Landesbauernſchaft
Heſſen=Naſſau.
Heute beſonders zu empfehlen:
Obſt: Tafel= und Wirtſchaftsäpfel,
Tafel= und Wirtſchaftsbirnen,
Pfirſiche, jetzt zum Einmachen beſonders geeignet,
ſüße Zwetſchen.
Gemüſe: Gemüſe= und Einmachbohnen,
Salat= und Einmachgurken,
Spinat,
Tomaten in hervorragender Güte u. Sortierung,
Wirſing,
Rotkraut,
Weißkraut,
Blumenkohl.
Eßt deutſches Obſt und deutſches Gemüſe!
Seite 6 — Nr. 237
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 28. Auguſt 197
Deutſchlands Fettverſorgung.
Aus der Erkenntnis heraus, daß die Nahrungsfreiheit
Eines Volkes allein ihm ſeine politiſche Unabhängigkeit von
fremden Mächten ſichert, hat die nationalſozialiſtiſche
Staats=
führung durch eine zielbewußte und tatkräftige Agrarpolitik
mit Hilfe einer weitgehenden Lenkung der
landwirtſchaft=
lichen. Produktion die Vorausſetzungen geſchaffen, um im
Laufe der kommenden Jahre die deutſche Nahrungsfreiheit
zu verwirklichen. Von beſonderer Schwierigkeit iſt dabei
die Beſeitigung der Fettlücke, wurde doch noch bis vor
kurzem der größte Teil des deutſchen Fettbedarfes nicht
im eigenen Lande erzeugt, ſondern vom Ausland gekauft.
Hier mußte unbedingt Abhilfe geſchaffen werden, um
dieſe empfindlichſte Lücke in der deutſchen
Nahrungsmittel=
verſorgung zu ſchließen. Der Weg zu dieſem Ziel wurde
durch den ſogenannten Fettplan geſchaffen, der ſich aus
folgenden Einzelmaßnahmen zuſammenſetzt:
4. Eine ſofortige Eindämmung des Auslandsfettſtroms
und langſame Verminderung auf ein erträgliches
Maß, um dadurch
2. anskömmliche Preiſe für die inländiſche Fetterzengung,
insbeſondere für Butter und damit des wichtigſten
deutſchen landwirtſchaftlichen Erzeugniſſes, die Milch,
ſicherzuſtellen. Das iſt inſofern von beſonderer
Be=
deutung, als gerade die deutſche Fetterzeugung unter
dem Druck der niedrigen ausländiſchen Fettpreiſe in
immer ſtärkerem Maße zurückgedrängt wurde.
3. Die Eigenverſorgung mit Futtermitteln.
4. Die Erſchließung der heimiſchen pflanzlichen
Fett=
quellen durch verſtärkten Anbau von Oel= und
Fett=
pflanzen.
5. Verlagerung der nicht ganz auszuſchaltenden Einfuhr
nach den Geſichtspunkten der neuen handelspolitiſchen
Linie, die auf zweiſeitige Handelsverträge unter
Ab=
lehnung der Meiſtbegünſtigung hinzielt.
Im Zuge dieſes Planes mußte vor allen Dingen darauf
hingewirkt werden, daß die Margarineproduktion ſtark
ein=
geſchränkt wurde, verarbeitete ſie doch zum größten Teil
billige ausländiſche Fettrohſtoffe, und verdrängte ſo die
deutſche Butter auf dem heimiſchen Markt.
Die Wargarigeinduſtrie Deutſchlands vor dem
Fekplag beiog von Jahr zu Jahr inuer größfene
Mengen ausländ. Behſtofſe
vor dem Kieg
mterzei
M4
260
1932
1933
360
Ziel.
inländische
Pflanzenoele
inländ,
mah
Jahresmilchleistung je unter Leistungskontrolle
befindtlicher Milchkuh
Nilch ka
Fett ko
2982
T
an Filch
in Nro
Liter
OB
2241028M
1931
Deutsche Gescmterzeugung
an Butter
in Tausend
Vonnen
1925
1928
1952
Unſer Schaubild zeichnet die Entwicklung der
Margarine=
broduktion und veranſchaulicht deutlich, daß ſie faſt
aus=
ſchließlich ausländiſche pflanzliche und tieriſche Rohſtoffe
ver=
wertete. Die nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik ſchuf hier
grundlegenden Wandel.
Durch Kontingentierung der Margarineherſtellung und
einen Beimiſchungszwang von 15% Schweineſchmalz
wurde der ausländiſche Fettſtrom erheblich abgeſchwächt.
Ziel iſt aber auch hier, die für die ärmeren Schichten der
Bevölkerung notwendigen Mengen an billiger Margarine
ſoweit wie nur möglich aus der eigenen Landwirtſchaft
zu decken.
Eine weitere Möglichkeit, die vorhandene Fettlücke
ein=
zudämmen. liegt in der
Steigerung des Milchertrags der Kühe
und in der Erhöhung des Fettgehalts der Milch durch beſſere
Ausnutzung des Futters. Daß nach dieſer Richtung hin
noch Fortſchritte gemacht werden können, beweiſt unſer
zwei=
tes Schaubild; gelang es doch in den letzten Jahren, nicht
nur die Milchleiſtung je Kuh erheblich zu ſteigern, ſondern
auch ihren Fettgehalt zu erhöhen. Der Anreiz, den „eine
günſtige Geſtaltung der Milchpreiſe
geben wird, wird die Milcherträge je Kuh zweifellos
er=
höhen, wird ſich doch kein Bauer dieſe Einnahmemöglichkeit,
entgehen kaſſen. Die ſelbſt unter ungünſtigen
Preisbedin=
gungen von Jahr zu Jahr ſtärker gewordene deutſche
Ge=
ſamterzeugung von Milch und Butter muß ſich
dement=
ſprechend mehr und mehr erhöhen und wird damit einew
weſentlichen Faktor zur Beſeitigung der Fettlücke bilden.
Daß der Fettplan die beabſichtigte Wirkung tatſächlich
zur Folge hat, konnte ſchon kurze Zeit nach dem
Inkraft=
treten der Moßnahmen des Reichsernährungse
miniſters und Reichsbauernführers R. Wals
ther Dorré feſtgeſtellt werden. Deutſchlands Einfuhren
an Oelen und Fetten und deren Rohſtoffe vom Auslande
wurde geringer.
Der Anteil der Auslandsrohſtoffe an der Fettverſors
gung fiel ſchon im erſten Jahre von 60 v. H. auf unter
50 v. H. und iſt in weiterem Abſinken begriffen. Der
dentſche Bauer erhielt wieder einen Preis für ſeine
Erzeugniſſe, der ihn vor weiterer Verelendung bewahrte
und der andererſeits entſprechend den
nationalſoziali=
ſtiſchen Grundſätzen für die Geſamtbevölkerung tragbar.
war.
Aus der NSDAP.
Reichsleitung.
Der Reichsſchatzmeiſter.
Der Reichsſchatzmeiſter gibt bekannt:
Für die Dauer des Reichsparteitages 1934 befindet ſich der
Stab des Unterzeichneten vom Mittwoch, den 5. September 1934,
bis Montag, den 10. September 1934, im Hotel „Reichshof” in
Nürnberg.
Ich bitte, während dieſer Zeit, mit Ausnahme dringender
Angelegenheiten, den geſamten Schriftwechſel zurückzuſtellen.
Schwarz.
München, den 22. Auguſt 1934.
Der Gauleiter.
Schulungskurſe in Heſſen.
Schulungskurſus für den Kreis Dieburg:
Dienstag, den 28. Aug. Lokalangabe erfolgt durch die
Kreis=
leitung.
Der Kreisleiter.
Ortsgruppe Darmſtadt=Schloßgarten.
Am Dienstag, dem 28. d. M., abends 8.30 Uhr pünktlich,
findet im Brauereiausſchank Karl Fay (Inhaber Michael
Fa=
bian), Alexanderſtraße, der Zellenabend für die Zellen IP, V und
II ſtatt. Erſcheinen iſt Pflicht.
Betrifft: Tätigkeitsberichte.
Die Gliederungen der Ortsgruppe werden an die
Abliefe=
rung des Tätigkeitsberichts für Monat Auguſt 1934 erinnert.
NS. Frauenſchaft, Ortsgruppe Beſſungen.
Der nächſte Frauenſchaftsabend findet am Dienstag, dem 28.
Auguſt, abends 8 Uhr. in der Gaſtſtätte zum „Emilsgarten” ſtatt.
Erſcheinen aller Frauenſchaftsmitglieder iſt Pflicht.
NS. Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Am Samstag, 1. September d. J., abends 8 Uhr, findet im
Fürſtenſaal, Grafenſtraße, ein Kameradſchaftsabend des
Stütz=
punktes III. Rheintor, ſtatt. Es iſt Pflicht jedes Kameraden
und jeder Kameradenfrau, an dieſem Abend zu erſcheinen.
Großkundgebung der HJ. im Frankfurker Stadion.
Die anläßlich des „Tages der 100 000”, dem großen Aufmarſch
der HJ des Gebietes Heſſen=Naſſau für Samstag abend, den 1. 9.
im Frankfurter Stadion vorgeſehenen HJ=Großkundgebung iſt in
einer ſolchen Größe, Wucht und Geſchloſſenheit noch nicht
da=
geweſen. 50 000 Hitlerjungen werden im Innern des Stadions
aufmarſchieren und der Rede des Reichsjugendführers Baldur von
Schirach, der gleichzeitig 1000 Fahnen weihen wird, zu hören. Die
Einleitung der feierlichen Abendſtunde bildet ein Sprech=, Sing=
und Bewegungsſpiel „Das Reich muß werden”, das von 3000
Hitlerjungen durchgeführt wird. Mit dieſem Spiel will die
Hitler=
jugend der Oeffentlichkeit ihr kulturelles Wollen ſichtbar zum
Aus=
druck bringen und den neuen Weg zeigen, den ſie in der Geſtaltung
der Feſte und Feiern zu gehen gewillt iſt. Der Abmarſch der 50 000
Hitlerjungen erfolgt im Scheine von 20 000 Fackeln.
Volksgenoſſen! Erſcheint in Maſſen! Die Jugend erwartet euch!
— Taubſtummengottesdienſt. Sonntag, den 2. September, wird
in Darmſtadt im Gemeindehaus der Kiesſtraße
Taubſtummengottes=
dienſt abgehalten. Anfang nachmittags 2,30 Uhr. Wegen
Fahrt=
ausweis wende man ſich an Pfarrer Heß, Hügelſtr. 6.
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsqulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
F. hier. Die Antwort iſt in Nr. 232 vom 23. Auguſt enthalten.
v. H. Wir bedauern, Ihre Anfrage leider nicht beantworten
zu können.
Nr. 500, Odenwald. Nach der Ausführungsverordnung zu dem
Reichsgeſetz über Schußwaffen vom 13. Juli 1928 unterliegen den
Vorſchriften des Reichsgeſetzes vom 12. April 1928 nicht:
Flobertwaffen (Teſchings) mit gezogenem Laufe, ſoweit es
ſich nicht um Mehrlader handelt, im Gewicht bis zu 2 Kg.
und mit einem Kaliber von 6 mm und darunter.
A. H. Die beantworteten Anfragen betrafen ländliche
Verhältniſſe, und dem Onkel iſt es wohl bekannt, daß die
Beſtim=
mungen der Art. 85 und 86 des Heſſiſchen Ausführungsgeſetzes zum
BGB. keine Anwendung auf Bäume und Sträucher in Gärten
finden, ſofern die Gärten mit einer feſten Umfriedigung
(Mauer, Lattenzaun, Bretterwand — aber nicht eine lebende
Hecke —) verſehen ſind und die Bäume oder Sträucher zu einer
Zeit angepflanzt wurden, zu welcher der Garten nicht an Aecker,
Wieſen und Weinberge grenzte. Es darf aber noch darauf
hin=
gewieſen werden, daß gerade der zuletzt beantwortete Fall nach
der gemachten Schilderung ſich als ein Mißbrauch des
Rechts darſtellte den § 226 BGB. (Schikaneverbot!) als
unzu=
läſſige Rechtsausübung charakteriſiert.
L. hier. Im Fragefall dürfte wohl die Drohung mit
Straf=
anzeige zum Ziele führen.
„Reichsbund der Deutſchen Kapital= und Kleinrentner‟. Da
die Ausführungs= und Durchführungsbeſtimmungen zu dem am
1. September I J. in Kraft tretenden Geſetze über
Kleinrentner=
hilfe noch nicht veröffentlicht ſind, empfiehlt es ſich, die
Anmel=
dung bezüglicher Anſprüche noch nicht zu bewirken, zumal ein
Zu=
warten keine Nachteile verurſachen kann, weil das Geſetz ſelbſt
keine Friſt für ſolche Anmeldung ſetzt und auch keine
Ausſchluß=
friſten enthält.
Der Onkel iſt bis 15. September einſchließlich in
Ferien, was er die Leſer zu berückſichtigen bittet.
Aranjuez.”
Aus Heſſen.
Vereins- und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Kam. Vereinigung ehem. Heſſ. Garde=Drag. 2 3,
Hauptgruppe Darmſtadt. Es wird nochmals auf die
Gedächt=
nisfeier am Mittwoch, den 29. Auguſt, aufmerkſam gemacht,
Antreten der Mitglieder um 20 Uhr, im Kaſernenhof, Eingang
Hügelſtraße, mit der Standarte.
Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Beſſunger Lichtſpiele: „Die ſchönen Tage von
Er. Wixhauſen, 27. Aug. Ehrung eines Altvetera=
Am heutigen Tage konnte unſer Mitbürger und einziger n
lebender Altveteran Herr Peter Dietz in körperlicher
geiſtiger Friſche ſeinen 85. Geburtstag begehen. Aus die
Anlaß brachte der hieſige Krieger= und Militärverein ſeinem A.
begründer und Ehrenvorſitzenden ein Muſikſtändchen dar. In h
lichen und kernigen Worten zeichnete der Vereinsführer
Ludwig Melk in kurzen Zügen ein Lebensbild des Jubilars
beglückwünſchte ihn dazu, daß er noch den Wiederaufſtieg unſe
lieben Vaterlandes unter der kraftvollen Führung Adolf Hie
erleben konnte und wünſchte ihm einen geſegneten Lebensab
Anſchließend überreichte er ihm ein kleines Angebinde. Auch
SA=Stürme- 3/390 und R. 2 gratulierten dem Altveteran
1870/71. Im Namen des Krieger= und Militärvereins Arbeil
brachte der Vereinsführer Herr Beigeordneter Zeidler ſeine h
lichſten Glückwünſche dar. Mit bewegten Worten dankte
Jubilar und ermahnte alle, in Treue zuſammenzuſtehen für u.
geliebtes Deutſchland. Die würdige Feier war von ſinnno
Muſikſtücken der Kapelle des hieſigen Muſikvereins umrahmt.
o. Erzhauſen, 24. Aug. Hohes Alter. Geſund und friſch
ging vorgeſtern der einzige hier noch lebende Kriegsveteran
1870/71. Joh. Phil. Berk, Ludwigſtr., ſeinen 87. Geburtstag.
beſten Wünſche zu ſeinem hohen Lebensabend wurden ihm zu
— Vorgeſtern unternahm der hieſige Frauenverein eine Auto
fahrt nach Lindenfels. 80 Mitglieder nahmen daran teil. Nach
ſichtigung der Sehenswürdigkeiten ging es in langſamer F
durch das Birkenauer Tal, wo dann im Gaſthaus „Zum
Bi=
auer Tal” i. B. das Mittageſſen eingenommen wurde,
wurde noch das Müttererholungsheim „Hirſchpark” beſucht.
ging es wieder zurück. In beſter Stimmung und wohlbehe
trafen die Ausflügler gegen 8 Uhr in Erzhauſen ein.
El. Pfungſtadt, 27. Auguſt. Hohes Alter. Heute. 4
tag, begeht der frühere Brauereifuhrmann Georg Drad
Bergſtraße 68, ſeinen 84. Geburtstag. Der Jubilar iſt noch
rüſtig.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 27. Aug. Plakate entferr
Kürzlich wurden auf entſprechende Anregung hin alle alten
kate, Anſchläge uſw. von den Häuſermauern. Hoftoren und
gleichen entfernt. Die auf die Volksabſtimmung bezugnehme
Plakate können nunmehr gleichfalls wieder entfernt werden
einem ſauberen Dorfe fällt es ſehr unangenehm auf und
das Straßenbild ganz beträchtlich, wenn veraltete Plakate
wochenlang an den Häuſern kleben und allmählich ſtückweiſe
der Witterung zerſtört werden. — NS. Volkswohlfa
Die in hieſiger Gemeinde untergebrachten 32 Stück Ferienki
nehmen am kommenden Donnerstag an dem von ſeiten der K
amtsleitung in Ausſicht genommenen Ausflug nach Fran
am Main teil. Sammelpunkt der Kinder um 7.30 Uhr
vo=
tags auf dem Marktplatz zu Nieder=Ramſtadt von wo aus
gemeinſame Abtransport nach Darmſtadt erfolgt. Die
gruppenleitung wird ihrerſeits ebenfalls noch einige Aus
in die nähere Umgebung machen, wie ſie überhaupt alles u
nehmen wird, um den Kindern den Ferienaufenthalt ſo
nehm wie nur möglich zu geſtalten.
EI. Nieder=Ramſtadt, 27. Aug. Am Sonntag ſtellte ſic
8 Perſonen nach Genuß eines Pilzgerichts ſchwere Ueb
ein. Die Erkrankten, die ſämtlich in einem Haus wohnen,
h=
von den gleichen Pilzen gegeſſen. Mit einer Pilzvergiftung
den ſie nach Darmſtadt ins Stadtkrankenhaus eingeliefert
licherweiſe waren die Erſcheinungen nicht ſchlimm ſo daſ
Erkrankten großenteils ſchon wieder entlaſſen werden kon
Bei den noch im Krankenhaus Verbleibenden, drei Kinder
der Zuſtand gleichfalls befriedigend.
G. Ober=Ramſtadt, 25. Auguſt. Vom Schwimmbad.
wohl die heißeſten Tage dieſes Jahres vorüber und damit
die Hauptbadeſaiſon, beſuchen auch jetzt noch viele Badegäſte
beſondere auch auswärtige, unſer ſchönes Volksbad und ſuch
ſeinem klaren Waſſer Stärkung und Erholung. In dieſem
mer war der Badebetrieb im allgemeinen, insbeſondere aber
ſichtlich der Jugend, ein recht guter zu nennen. Haben doch
über 10 000 Schulkinder klaſſenweiſe das Schwimmbad beſuch
neben ſuchten noch mehr als 6000 Schulkinder in der unter
freien Zeit das Bad gegen ein geringes Eintrittsgeld auf.
mals kamen auch auswärtige Schul= und Ferienklaſſen zum
hierher, und alle auswärtigen Gäſte, ob groß oder klein, k
immer gerne wieder. Auffallend geringer dagegen iſt leid
Beſuch des Bades durch die ſchulentlaſſene Jugend. Und doch
ſich aber gerade die in den Jahren des körperlichen Wach
ſtehenden jungen Menſchen die geſundheitlichen Vorteile de
dens und des Waſſerſports nicht entgehen laſſen, zudem ihner
gegen geringe Vergütung geboten werden. Die vorſtehender
len allein aber beweiſen ſchon die Notwendigkeit des Vorhe
ſeins einer guten Badegelegenheit, ſie beweiſen auch, daß
Schuljugend den Vorteil daraus zieht und die Forderung
Deutſcher ein Schwimmer, jeder Schwimmer ein Retter” ein
wirklichen wird.
El. Ober=Ramſtadt, 27. Aug. Der ſeit Donnerstag
al=
mißt gemeldete 60jährige Regiſtrator Müller wurde am
tag in Friedberg ermittelt. Er hatte ſich zu Fuß nach Frie
begeben. wo er bei ſeiner Schweſter eintraf. — Beim
Obſtp=
fiel ein Schüler vom Baum und mußte mit einem Schäde
nach Darmſtadt ins Stadtkrankenhaus eingeliefert werden.
k. Dieburg, 27. Aug. Mitteldeutſcher Bankve
in Liquidation. Die Gläubiger vorgenannten In
waren am Sonntag nachmittag zu einer Verſammlung
„Ludwigshalle” eingeladen. Schon vor Eröffnung war die
mung der Verſammelten eine aufgeregte, ſo daß der Redner,
Direktor Lühring von der Landesgewerbebank Frankfurt,
zu Worte kommen konnte. Es war beabſichtigt, die geſamte
tiven und Paſſiven des Mitteldeutſchen Bankvereins in
dation dem neugegründeten Bankverein Dieburg zudl
außerdem ſollte der in Ausſicht geſtellte Reichszuſchuß im 9e
von 40 000 RM. dorthin fließen. Dieſer Punkt der Tagezurd
wurde einſtimmig abgelehnt. Vielmehr wurde ein Uebewach!
ausſchuß gewählt, dem die Herren Fabrikant Aug. Ganb,
Hoffahrt Maurermeiſter Jakob Enders. Handels
Heinr, Dotter und als Vorſitzender Herr Karl Blan
Arbeitsamt angehören. Weiter wurde beſchloſſen, den ſeith
Rechner Heinr. Schmitt zu entlaſſen und die Geſchäftsft
einer erfahrenen Perſönlichkeit zu übertragen. In Kuré
dann ein anſehnlicher Geldbetrag zur Verteilung komme!
hofft man. auf dieſe Weiſe noch 40—50 Prozent für die Gla
flüſſig machen zu können, während, der Bankverein Dieb=
Prozent bei der Uebernahme gutſchreiben wollte. Nach
weiteren Auskünften, die der Liquidator Martin Deute
(alle anderen hatten den Saal verlaſſen), wurde die einſt
Verſammlung geſchloſſen.
r. Babenhauſen, 27. Aug. BDM.= und JM.. Unſer altes Städtchen war zwei Tage behem
dem Treffen des Mädel=Ringes Babenhauſen und der IM
Dieburg und Babenhauſen, die reges muſik=, geſangs= und
erfülltes Leben hierher brachten. Der Samstagabend bild
ſeiner eindrucksreichen Kundgebung auf dem Exerzierplak
einen verheißungsvollen Auftakt. Draußen auf dem Galge
beleuchtet von zuckendem Fackelſchein, wird ein Feuerſpiel
ſein!” von der friſchfrohen Mädchenjugend aufgeführt 1I
einer zündenden Anſprache der Obergauführerin zuckte
Flammen des mächtigen Holzſtoßes eine Begeiſterung il.
Jugend auf, die noch lange nachklang. Eine ſtrahlende
merſonne übergoß am Sonntag mit ihrem Freudenſchein
pelweihe auf dem Exerzierplatz, wo die Gauführerin, Arl,
mine Jungblut aus Darmſtadt, in trefflichen Wd
ihren Mädels ſprach von der neuen Weſensart der we
Jugend, dem opferbereiten Willen, der Treue und der ſtet
ſatzbereitſchaft für den Führer und unſer großes ſchones
land. Sie weihte die neuen farbigen Wimpel der Madet
und das die Weihe beſchließende Hitler=Jugendlied war I.
beſte Ausdruck ihres Fühlens und ihres jungen Opfer
Werde Mitglist Im druffäen kuftſperteherhand
[ ← ][ ][ → ] Aufmarſch der Segelflieger im Odenwald.
— Als Auftakt der Werbewochen des Deutſchen Luftſport=
Handes wurde durch den Ortsgruppenführer Sommer Erbach,
Werbemarſch durch die größeren Plätze des
Mümling=
s angeſetzt. Es waren die Trupps von Erbach, König, Michel=
* und Höchſt angetreten. Der Marſch begann in Höchſt, führte
„ durch Konigs Hauptſtraße über Zell nach Michelſtadt. Durch
Straßen Michelſtadts und Steinbachs führte der Marſch dann
Erbach und endlich nach Beerfelden.
„leberall riefen die graublauen Gliederungen begeiſterte Volks=
„ſſen zu froher Begrüßung aus den Häuſern. Der
Spielmanns=
des SA.=Sturmes Erbach marſchierte den Segelfliegern vor=
und bewirkte eine Aufmerkſamkeit der geſamten Bevölkerung
von weither. Der Aufmarſch iſt zweifellos ein guter
Bei=
zu den Luftfahrtwerbewochen geweſen, hoffentlich haben die
sgenoſſen auch im Odenwald den Sinn der großen Sache für
iſchland bald erkannt.
Im Rahmen der Werbewochen werden durch die einzelnen
gerhorſte noch weitere örtliche Veranſtaltungen in die Wege
tet, die ebenfalls den Kreis der Förderer der Luftfahrt
er=
ern ſollen.
Bz. Reinheim, 24. Aug. In der letzten Gemeinderatsſitzung
de beſchloſſen, 18 Obſtbäume von dem Landwirt L. in das
ntum der Gemeinde zu übernehmen. Ein Geſuch einer
ört=
r Vereinigung um finanzielle Unterſtützung ſeitens der
Ge=
de, konnte nicht behandelt werden, da ſowohl von der Ober=
Leitung der PO. als auch von dem Heſſ. Staatsminiſterium
Gemeinden verboten iſt, an Vereine und Verbände Zuſchüſſe
iſten, durch deren Betätigung eine Entlaſtung des
Gemeinde=
halts nicht bewirkt wird. Anſchließend wurde noch über die
bſetzung der Pacht der Wembachfiſcherei verhandelt, weil
in=
der Inſtandſetzung des Bachlaufes der Fiſchbeſtand erheblich
kgegangen iſt. Zum Schluß wurden Steuer= und
Fürſorge=
legenheiten erledigt. Die Inſtandſetzungsarbeiten in einem
lſaal und in 4 Büroräumen des Amtsgerichts wurden den
igſtnehmenden übertragen.
Ay. König i. O. (Stahlbad), 27. Auguſt. Der
Kirchen=
ingverein König konnte in dieſen Tagen ſein 25jäh=
Jubiläum begehen. Sein Dirigent, Herr Rektor Heyl, iſt
25 Jahren als ſolcher in der Pflege des Kirchengeſangs am
ſen Platze tätig. Anläßlich der letzten Singſtunde wurden ihm
aus dem aktiven Chor ſchönſte Ehrungen zuteil, die ihn
überraſchten, aber ſichtlich erfreuten. In einer kurzen
An=
he widmete man dem bewährten Chordirigenten,
nimmer=
n Sangesfreund und angeſehenen Volksgenoſſen herzliche
te des Dankes, worauf Rektor Heyl dankte und verſicherte,
er auch fernerhin in gleichem Maß wie ſeither der
Kirchen=
kgsſache treu bleibe. Bei gemütlichem Beiſammenſein bei
ze und Kuchen verging ein ſchöner Abend, der in der Geſchichte
Vereins wiederum einen Markſtein bildet. — Die Gemein=
„Kraft durch Freude” hatte geſtern zu einer
Stern=
ſerung auf das idylliſche, aber auch hiſtoriſche Hainhaus einge=
Zur Veranſtaltung waren turneriſche Vorführungen,
stänze einer Odenwälder Trachtengruppe u. a. m. geſichert,
t eine echt volkstümliche Unterhaltung allen erſchienenen
sgenoſſen gewährt werden konnte. Die Standartenkapelle hatte.
reundlicherweiſe bereiterklärt, durch bekannte Weiſen
beizu=
n und tat dies auch in reger Mitwirkung. Leider waren die
zgenoſſen nicht in der Anzahl erſchienen, als die
Veranſtal=
ſelbſt erheiſchte. Die Kirchweihen in der ganzen Umgebung
n wohl ſchuld daran ſein.
i. Erbach, 27. Aug. Ringtreffen des BDM. Das
n und vorgeſtern hier ſtattgefundene Treffen vom Ring
Er=
im Bund Deutſcher Mädels verlief in ſchönſter Weiſe und
te Mitwirkenden und Zuſchauern Stunden ungetrübter
de und tiefer innerer Erbauung. Die Freilichtaufführung
Samstag abend, die von allen Freunden der NS.
Jugend=
gung ſehr ſtark beſucht war, gab der ganzen Veranſtaltung
wurdigen Auftakt. Muſikaliſche Darbietungen
verſchieden=
fUrt erganzten ſehr ſinnig das mit viel Sorgfalt eingeübte
mit viele Liebe und Verſtändnis dargeſtellte Märchenſpiel
nröschen” und die Anſprache der Gauführerin Hermine
gblut=Darmſtadt. Die Rednerin beleuchtete in recht
ge=
ter Art den Sinn und die Bedeutung der nationalſozialiſti=
Mädchenbewegung für die gegenwärtige Umbruchszeit der
hen Nation und erntete für ihre Ausführungen reichen Bei=
Die ſportlichen Wettkämpfe am geſtrigen Vormittag und
Naſſenfreiübungen und Volkstänze am Nachmittag zeugten
nur von beachtlichem ſportlichen und turneriſchen Können,
rn auch von treuer Pflege deutſchen Volkstums. Die mit
Jeranſtaltung verbundene Ausſtellung von Werkarbeiten im
ausſaale, die mit viel Fleiß und Verſtändnis zuſammen=
It und von allen an der Geſamtveranſtaltung teilnehmenden
gruppen beſchickt war, erfreute ſich eines beſonders regen
ruchs. Die Kleinſten zeigten vor allem Klebarbeiten,
ſelbſt=
tigte Spiele, Puppenmöbel uſw., während die Aelteren in
Linie Handarbeiten und Ziergegenſtände zur Schau geſtellt
n; man konnte dabei wahre Kunſt ſehen, beſonders
über=
e immer wieder die geſchmackvolle Zuſammenſtellung paſſen=
Farbentöne. Eine angegliederte Ausſtellung von
Preſſe=
gniſſen und Büchern gewährte einen kleinen Einblick in die
itur der NS. Bewegung. Die Mädchen brachten durch ihr
rhaftes Verhalten und ihre anſprechenden Leiſtungen bei
erem Spiel und ſchwererer Arbeit ihrer Sache unſtreitig neue
nde und Gönner. — Werbung fürden Flugſport.
geſamte Fliegerſturm der hieſigen Fliegerortsgruppe
unter=
geſtern unter Mitwirkung der PO.=Kapelle und des
Spiel=
iszuges der SA. einen Werbemarſch durch das Mümlingtal.
klingendem Spiele durchzogen ſie die größeren Plätze, um ſo
end dem Flugſport zu dienen.
2p. Zwingenberg, 27. Aug. Der allgemeine Weinbergſchluß
ie Gemarkung Zwingenberg hat mit dem heutigen Tage
be=
en. Wie üblich, ſind Dienstags und Freitags dringende
Ar=
a in den Weinbergen geſtattet.
zm. Heppenheim a. d. B., 27. Aug. Hohes Alter.
Heb=
e i. R. Frau Katharina Held beging am 26. Auguſt ihren 83.
rstag in geiſtiger und körperlicher Friſche. — Zu Ehren”
iſchützen der Stadt Heppenheim wurden Philipp Reif 1.,
n Köhler 1., Ludwig Grünhag und Wilhelm Ey verpflichtet.
Ferſetzung. Herr Kaplan Jaeger, der vier Jahre in der
ten katholiſchen Pfarrei wirkte, wurde nach Bensheim
ver=
um dort die Stelle eines Subrektors am Biſchöflichen
Kna=
envikt anzutreten. Sein Nachfolger hier iſt Herr Kaplan
erow vom Konvikt in Bensheim. — Rieſenpilz. Im
de bei Erbach fand ein Schüler einen Eierboviſt von 2½
d Schwere.
2x. Bürſtadt, 27. Aug. Mitgliederverſammlung
NS. Hago. Nach langer Pauſe fand im Gaſthaus „Zur
tania” wieder eine Mitgliederverſammlung der NS.
Hago=
ſche Arbeitsfront, Reichsbetriebsgemeinſchaft für Handel und
werk, Ortsgr. Bürſtadt, ſtatt, die ſich guten Beſuches erfreute.
eitend gedachte der Ortsamtsleiter Pg. Roos mit ſämtlichen
liedern des verſtorbenen Reichspräſidenten von Hindenburg,
ich man zur Tagesordnung überging und Pg. Roos Auskunft
den Zweck der kürzlich ausgegebenen Fragebogen zur
Mit=
ererfaſſung der Deutſchen Arbeitsfront gab. Ferner wurde
Mitgliedern eine Anzahl Rundſchreiben verleſen und im An=
Aufklärung über die Zugehörigkeit zum Reichsnährſtand
en. Betr. Zahlungen an den Reifer Verlag wurden die
rdigten Mitglieder benachrichtigt, daß dieſe Angelegenheit
Gericht übergeben wurde. Weiterhin ſollen die Unterrichts=
Mitte September ihren Fortgang nehmen. Nach einer kur=
Pauſe machte der Ortsgruppenführer des Handwerks, Pg.
bemerkenswerte Ausführungen über das Innungsweſen,
ich Pg. Roos zahlreichen Mitgliedern die Karten aushändigte
dieſelben feierlich auf den Führer verpflichtete. Nach einem
(Breferat über den Aufbau und die weiteren Aufgaben der
chen Arbeitsfront ſchloß man die Verſammlung mit einem
achen Sieg=Heil auf Führer und Vaterland. — Wande=
A des Odenwaldklubs. Bei ſchönſtem Sommerwetter
Enahm die hieſige Ortsgruppe des Odenwaldklubs am
Sonn=
rachmittag unter Begleitung ihres Kluborcheſters eine Wan=
719 mit folgender Marſchroute Lorſcher Wald. Groß=Hauſen,
Tsburger Wald, Biblis. — Taubenſport. Der
Preis=
der hieſigen Kreisgruppe am Sonntag ab Hanau nahm mit
Zungtieren einen guten Verlauf, und die Tiere erreichten nach
Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 600 Metern pro Minute
er den Heimatſchlag.
B3e. Geinsheim, 27 Aug. Geſtern wurde hier in altgewohn=
Weiſe das Kirchweihfeſt gehalten. Beſonders viele Gäſte von
dem Rhein konnte man ſehen.
Be. Raunheim, 27. Aug. Hohes Alter, Geſtern Sonntag
Ee die hieſige Einwohnerin Frau Katharina Kolb Witwe,
Schwarz, ihren 90. Geburtstag feiern.
Dem Geheimnis auf der Spur.
Kurz vorm Ziel geftorben.
Das vielumſtrittene indiſche Fakirwunder des „Seiltricks” wird
nun vermutlich, auf lange Zeit hin wenigſtens, ungelöſt bleiben.
Denn der Mann, der vielleicht imſtande geweſen wäre, hinter den
Trick zu kommen, der Artiſt Arnold de Biere, iſt kürzlich in
London geſtorben und hat das Geheimnis mit ins Grab
genom=
men, wie das Seilwunder, wenn auch vielleicht nicht „erklärt”, ſo
doch von einem geſchickten europäiſchen Gaukler nachgeahmt werden
kann. De Biere, einſtmals „Der König der Zauberer”, war zum
Schrecken aller europäiſchen Schwindler, falſchen Medien und
ſon=
ſtigen „myſtiſchen” Gauner geworden, die er auf Grund ſeiner
hervorvagenden Kenntnis aller möglichen Tricks und
Verwandlun=
gen und einer einzigartigen Beobachtungsgabe zu entlarven
ver=
mochte. Daß er gerade vor der Enthüllung des indiſchen
Fakir=
wunders ſtarb, wird von den abergläubiſchen Gemütern natürlich
auf ihre Weiſe ausgelegt: „Die Götter wollten es nicht, daß —
oder „die indiſchen Fakire haben ihn durch Gedankenübertragung
getötet —
Dagegen kann ſich der Geiſter= und Gaunerjäger de Biere ja
nun heute nicht mehr wehren, ebenſowenig, wie das ſein Kollege
der große Entfeſſelungskünſtler Houdini konnte. Houdini hatte es
ſich zur beſonderen Aufgabe gemacht, falſche Medien zu entlarven
und jede angebliche geiſterhafte Aeußerung, in Schrift, Geſtalt,
Handlung oder Wort, auf natürlichem Wege vorzuführen und den
Trick nachher zu erklären. Ja, er hatte in Amerika ein ganzes Haus
mit allerlei geheimnisvollen Einrichtungen, Verſenkungen,
ver=
ſchiebbaren Wänden, Apparaten und Maſchinen, einen reinen
Geiſterpalaſt, in dem er den ahnungsloſen Beſuchern die
haar=
ſträubendſten Spukerſcheinungen vorzauberte, um ſie nachher
lachend zu erklären: Kein Wunder, daß die eingeſchworenen
Spiri=
tiſten nicht gut auf den Artiſten zu ſprechen waren. Als Houdini
ſtarb, ging bald darauf in der Spiritiſtenwelt die Botſchaft um,
Houdini habe ſich in einer Sitzung „manifeſtiert” und ſeine
be=
dauerlichen Irrtümer in bezug auf Geiſter und Spiritismus
ein=
geſehen!
Was nun die Löſung und Erklärung des Seiltricks betrifft, ſo
zählt dieſes Wunder neben dem des „Mangobaums”, — — aus
einem mit Erde gefüllten Gefäß wächſt unter den Beſchwörungen
des Fakirs plötzlich ſichtbar ein Mangobaum hervor — zu den
älteſten, von Generation zu Generation vererbten Kunſtſtücken der
indiſchen Gaukler.
Der Vorgang iſt immer ungefähr derſelbe: Der Fakir erſcheint
mit einem Knaben als Begleiter. Er trägt ein Bündel mit ſich, das
oft aus einem alten Sack und einem Seil beſteht, mitunter iſt auch
ein Korb dabei. Nach einigen Beſchwörungen wirft der Gaukler
das Seil in die Luft, das dann plötzlich, ohne ſichtbaren Grund,
ſtarr und hochgerichtet wie eine Stange „irgendwo in der Luft”
hängen bleibt. Der Junge klettert daran empor und verſchwindet
vor den Augen der Zuſchauer. Was nun erfolgt, wird ſehr
ver=
ſchieden berichtet. Manchmal ſoll der Fakir mit einem Schwert in
für die Woche vom 26. 8. bis 1. 9. 1934.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club, Gau 15 „Weſtmark”,
Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinbeſſen:
Keine Sperren gemeldet.
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Groß=Bieberau — Brensbach (vom Abzweig nach Werſau bis
Brensbach) vom 12. 7. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Werſau.
Lampertheim-Mannheim vom 2. Auguſt bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Bürſtadt—Worms oder Lorſch-Viernheim.
Darmſtadt—Griesheim—Wolfskehlen (zwiſchen Griesheim und
Wolfskehlen) vom 27. 8. bis 1. 9. geſperrt. Umleitung: Groß=
Gerau.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Mörfelden-Langen vom 16. 10 1933 bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Gräfenhauſen—Wixhauſen oder Neu=Iſenburg.
Darmſtadt—Gräfenhauſen vom 13. 11. 1933 bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Arheilgen—Wixhauſen oder Weiterſtadt—
Schneppenhauſen.
Pfungſtadt — Eſchollbrücken und Pfungſtadt — Griesheim bis zur
Kreuzung mit der Straße Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 11. 1.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Eſchollbrücken—Hahn.
Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 28. 11. 33 bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Eberſtadt—Pfungſtadt.
Ortsdurchfahrt Egelsbach, im Zuge nach der Wolfsgartenſtraße,
vom 11. 6. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Langen.
Urberach—Ober=Roden vom 20. 6. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Eppertshauſen oder Offenthal—Dietzenbach.
Babenhauſen—Dudenhofen vom 25. 6. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Seligenſtadt.
Heuſenſtamm—Obertshauſen—D=Straße 13 vom 18. 6. bis auf
weiteres geſperrt, Umleitung: Rombrücken—Tannenmühle oder
Bieber.
Hofheim—Wehrzollhaus (Worms), Km. 3,8—6,0, vom 23. 7. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Bobſtadt-Bürſtadt.
Aſtheim—Bauſchheim, Klm. 17,843—20,667, vom 8. 8. bis auf
wei=
teres geſperrt. Umleitung: Hof Schönau.
Hepvenheim-Juhöhe—Mörlenbach (beim Bahnübergang
Mörlen=
bach) für ſchwere Fahrzeuge geſperrt. Leichtere Fahrzeuge
wer=
den über eine Notbrücke durch die Bahnſtraße umgeleitet.
Um=
leitung für den Durchgangsverkehr: Lörzenbach oder Weinheim.
Rappenau—Wimpfen vom 3. 8. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Bieberach oder Hohenſtadt.
Eſchborn—Steinbach—Weißkirchen i. T. (Ortsdurchfahrt
Stein=
bach) vom 15. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Nieder=
oder Oberhöchſtadt, Stierſtadt und Weißkirchen bzw. Oberurſel.
Geinsheim—Trebur bei Km. 15.2 vom 22. 8. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Groß=Gerau-Nauheim.
Be. Büttelborn, 27. Aug. Turntag des Turnvereins
1888. Am geſtrigen Sonntag hielt der Turnverein 1888 ſeinen
diesjährigen Turntag ab. Die Teilnahme an ſämtlichen
Veran=
ſtaltungen war ſehr gut. Eingeleitet wurde der Turntag mit
einem Weckruf des Spielmannszuges. Am Vormittag entwickelte
ſich dann auf dem Turnplatz hinter der Turnhalle reges
Trei=
ben. Die Vereinswettkämpfe wurden durchgeführt. Am
Nach=
mittag fand ein Fuß= und Handballſpiel ſtatt. In den Pauſen
zeigten die Kleinen Tänze und ſonſtige unterhaltende Spiele.
Am Abend fand ein großer Turnabend, verbunden mit
Sieger=
ehrung der Sieger des Kreisfeſtes, ſowie der Wettkampfſieger des
Morgens, ſtatt. Ausgefüllt war der Abend mit Darbietungen
der Schüler, Tänzen der Schülerinnen und Turnerinnen. Mit
einem Treuſchwur wurde der echte deutſche Turnabend, der einen
ſehr ſtarken Beſuch aufzuweiſen hatte, beſchloſſen.
Eb. Langen, 25. Aug. Der Gemeinderat genehmigte
den Waldwirtſchaftsplan für 1934/35 mit einem Geſamthiebſatz
von 5194 Feſtmetern. Anſtatt Kohlen ſoll der NSV. Brennholz
zur Verfügung geſtellt werden. Der 16 000 RM. betragende
Zu=
ſchuß der Gemeinde zum Voranſchlag der Realſchule für 1935
wurde ebenfalls genehmigt. Am Gaswerk ſoll ein Gewächshaus
errichtet werden. Der Ludwigsplatz wird in eine gärtneriſche
Grünanlage umgewandelt. Im Rahmen der Arbeitsbeſchaffung
ſollen ferner mehrere Straßen hergeſtellt werden. Der Hitlerjugend
wurde ein Beitrag von 50 RM. bewilligt. Emil Roller und
Her=
mann Müller wurden zu Hilfsfeldſchützen beſtellt.
der Hand dem Knaben nachklettern, bis auch er verſchwunden
iſt=
dann hört man Wehgeſchrei in der Luft und die zerſtückelten
Glied=
maßen des Jungen fallen auf die Erde herab. Der Fakir kommt
dann auch herab, deckt ein Tuch über die Ueberreſte, murmelt ein
paar Worte und der Knabe ſpringt munter und geſund unter dem
Tuche vor. Andere wollen auch geſehen haben, daß der grimms
Fakir ſeinem Schüler nicht nachklettere, ſondern daß deſſen
zer=
ſtückelter Körper von ſelber aus der Höhe herabfalle.
Sei es wie es ſei, es wäre ja ſchon Wunders genug. Die
ein=
fachſte Erklärung wäre Hypnoſe, rätſelhaft nur, wie eine ſolche
Maſſenſuggeſtion auf oft Hunderte von Zuſchauern, darunter
eine große Anzahl Europäer immer gelingen kann. Natürlich iſt
man nun auch auf den naheliegendſten Gedanken gekommen, ſich
zur Kontrolle des Tricks eines unbeſtechlichen Beobachters zu
be=
dienen, des Photoapparates. Eine photographiſche Platte läßt ſich
nicht mit Suggeſtion behandeln, iſt auch nicht zu hypnotiſieren.
Aufnahmen des Seiltricks ſind ſchon wiederholt verſucht worden,
nur hat die entwickelte Platte nachher nichts weiter gezeigt als
das Bild der mit erregten Augen in die Luft oder auf den
Gaukler ſtarrenden Zuſchauer, während dieſer mit beſchwörenden
Geſten vor ihnen hockt. Aber nichts war zu ſehen von einem Seil,
das in der Luft ſteht, von einem Knaben, der daran emporkletterte,
noch weniger von zerſtückelten Gliedern oder dergleichen.
Eines ſteht nur genau feſt — der Seiltrick iſt wirklich uralt,
denn der erſte Bericht davon, der nach Europa kam, ſtammt von
einem vielerfahrenen arabiſchen Weltreiſenden, der die
Vorfüh=
rung ſchon 1348, alſo vor bald ſechshundert Jahren, am Hofe
eines chineſiſchen Fürſten ſah und darüber ſehr erſtaunt war. Auch
in der mittelalterlichen Fauſtſage gibt es Spuren, die auf dieſes
indiſche Wunder hinweiſen.
In Europa iſt das Seilwunder ebenſo wie andere Original=
Fakir=Tricks noch nicht von indiſchen Gauklern gezeigt
wor=
den. Die echten Fakire behaupten, ſie verlören ihre Kraft, wenn
ſie den heimatlichen Boden verließen. Und die, die ſich in Europa
zeigen, ſind meiſt nicht ganz waſchecht, immerhin aber
bewunderns=
werte Artiſten, die verblüffende Leiſtungen vorführen. Das
Lebendigbegrabenwerden hat beiſpielsweiſe der Artiſt „Blacaman”
in einem Berliner Zirkus in geradezu aufſehenerregender Weiſe
gezeigt. Den Seiltrick, das Mangobaumwunder, konnte auch er
nicht zur Schau ſtellen.
All das muß einen eigentlich im wörtlichſten Sinne „Wunder
nehmen”. Wir, die wir gewohnt ſind, mit den allerſchärfſten
Kon=
trollapparaten und allen Mitteln der Optik, Chemie, kurz
jeg=
licher Methode von Wiſſenſchaft und Technik die verwickelten
Pro=
bleme zu löſen, die ſchwierigſten Forſchungen durchzuführen, wir
ſollten nicht imſtande ſein, der Arbeitsweiſe eines einfachen
lendengegürteten indiſchen Mannes auf die Spur zu kommen und
noch dazu bei dieſer ganz einfachen Handlung, wie ſie der Seiltrick
eigentlich darſtellt? Und das bei einem Forſchungsmaterial aus
ſechs Jahrhunderten! De Biere iſt tot. Aber vielleicht verſucht ſich
mal ein anderer in der Löſung dieſes Problems. Es ſollte ſich
loh=
nun, denn eine Londoner Geſellſchaft hat einen namhaften Preis
für den ausgeſetzt, der reſtlos das Geheimnis des Seiltricks löſt.
Rekordernke in den Weinbergen.
Altrheiniſche Winzerweisheit. — Weinſtadt Mainz rüſtet zum
Weinmarkt.
Es gibt einen alten rheiniſchen Winzerſpruch, der eine
untrüg=
liche Regel für den Weinliebhaber darſtellt. Bei einem
verreg=
neten Sommer mit viel Hochwaſſer heißt es:
Wenn die Schiffer triumphieren
Und die Gaſthofkellner frieren,
Die Winzerſtirn legt ſich in Falten—
Dann trinke „Alten”!
Bei Hitze und Niederwaſſer heißt es dagegen:
Wenn der Fiſch ſchwitzt und runzelt
Und der Weinbauer ſchmunzelt,
Die Schiffer machen lange Schnuten
Dann gibt’s „Guten”!
Nun — dieſes Jahr, angeſichts des heißen Sommers, gibt’s
wieder mal beſonders „Guten” Am Rhein iſt heuer eine
Rekordernte an Wein in Sicht, die alle Ernten der letzten
50 Jahre übertreffen ſoll. Die Leſe der Frühtrauben beginnt
be=
deutend früher als ſonſt, und gar bald wird auch der eigentliche
„Herbſt” in den Weinbergen ſteigen. Die Metropole des
rhein=
heſſiſchen Weinhandels, das „Goldene Mainz, rüſtet ſchon
eifrigſt zu ſeinem Tradition gewordenen
Weinmarkt,
der alljährlich den feſtlichen Auftakt des Herbſtes bildet und ſtets
viele, viele Gäſte aus nah und fern herbeizieht.
Dieſes echte, rechte Volksfeſt iſt aus dem Herzen des
fröh=
lichen „Mittelrheiners” erwachſen. Neben den Koſtproben ſeiner
Weinerzeugung, die z. T. aus einem eigens errichteten
künſtleri=
ſchen Weinbrunnen fließen, gibt es noch viele köſtliche Koſtproben
unverfälſchten rheiniſchen Humors bei Muſik, Geſang und Tanz
auf dem großen Feſtplatz oder in den hiſtoriſchen Weinſtuben der
Stadthalle oder den gemütlichen Kneipen der ganzen Stadt. Den
Höhepunkt des Feſtes, das vom 1. bis 4. September ſtattfindet,
wird der ſonntägliche
Weinfeſtzug
darſtellen, den man wohl den „Karnevalszug des Sommers”
nen=
nen darf. Wen lockt da nicht die Melodie des berühmten Mainzer
Stimmungsliedes (wer nicht mitſchunkelt, wird erſchoſſen):
„Komm, trink und lach’ am Rhein..."
El. Mainz, 27. Aug. Gedenktage in Mainz. Zwei
Gedenkfeiern dem Heer und der Marine gewidmet, wurden am
Sonntag in Mainz abgehalten. Am 28. Auguſt ſind 20 Jahre
ver=
gangen, daß der Kleine Kreuzer „Mainz in einem
Ge=
fecht bei Helgoland mit wehender Flagge unterging. Der
Marineverein beging den denkwürdigen Tag mit einer
Gedächt=
nisfeier auf dem Ehrenfriedhof und einer Akademiſchen Feier im
Kurfürſtlichen Schloß. Das zweite Ereignis war das 125
jäh=
rige Regimentsjubiläum des Infanterie=
Re=
giments 88, das mit einer Wiederſehensfeier verbunden war.
Zum erſten Male wieder kamen aus dem Portal des
Gouverne=
ments die alten Fahnen eines Mainzer Regiments. Es waren
die vier lorbeergeſchmückten Fahnen des Regiments 88, die in
Kaſſel aufbewahrt werden, zu Ehren der Regimentsfeier aber
nach Mainz verbracht worden waren.
LPD. Oppenheim, 25. Auguſt. Tragiſches Ende. Auf
tragiſche Weiſe hat der weit über Oppenheim hinaus bekannte
Schloſſermeiſter Jakob Solms ſein Leben eingebüßt. Er machte ſich
am Hafenufer zu ſchaffen und ſtürzte plötzlich ins Waſſer, wo er
ſofort verſchwand. Anſcheinend hat der alte Meiſter einen
Herz=
ſchlag erlitten und war ſofort tot. Seine Leiche konnte geländet
werden.
LPD. Oſthofen, 25. Auguſt. Eine Seltenheit. Die
Trau=
ben haben zur Reife noch einmal erwünſcht warmes Wetter
be=
kommen und die Ernte rückt immer näher. In den hieſigen
Wein=
bergen ſchreitet auch die Ernte der Portugieſer Weintrauben ſo
raſch voran, daß in etwa acht bis zehn Tagen mit der Leſe in den
beſſeren Lagen begonnen werden kann. Traubenleſe anfangs
Sep=
tember — eine große Seltenheit.
Aus Oberheſſen.
TPD. Lauterbach, 25 Auguſt. Eine ganze
Zigeuner=
bande verhaftet. In der Gegend von Herbſtein verhaftete
die Gendarmerie am Mittwoch eine ganze Zigeunerbande, die aus
ſieben Männern und drei Frauen beſtand und ſich in der Gegend
von Herbſtein als Landplage ausgewirkt hatte. In Altenſchlirf
hatte man die unerwünſchte Geſellſchaft beim Diebſtahl von Wäſche
erwiſcht und verhaftet. Von Gendarmeriebeamten aus Herbſtein
und Grebenhain wurde die Spitzbubengeſellſchaft hierher in
Unter=
ſuchungshaft gebracht, um für ihre Diebſtähle die gerichtliche Sühne
zu erhalten.
Seite 8 — Nr. 237
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 28. Auguſt 1934
Von der großen Saarkundgebung auf dem Ehrenbreitſtein.
Adolf Hitler trifft mit ſeiner Begleitung auf dem Ehrenbreitſtein ein.
Der Führer und Kanzler bei ſeiner großen Rede.
Reich und Ausland. Aus der Zeit der Kämpfe in Oſtpreußen vor 20 Jahren.
Eine Million Volksempfänger.
Berlin. Noch vor Ablauf der großen
deut=
ſchen Funkausſtellung mußten weitere 100 000
Volksempfänger aufgelegt werden. Somit hat der
Volksempfänger in dem einen Jahr
nationalſozia=
liſtiſcher Rundfunkgeſtaltung zwiſchen den
Funk=
ausſtellungen 1933 und 1934 eine Geſamtauflage
von 1000 000 erreicht. Aus dieſem Anlaß hat der
Präſident der Reichsrundfunkkammer. Horſt
Dreß=
ler=Andreß, einen Aufruf an die Oeffentlichkeit
gerichtet, in dem es heißt: Das deutſche Volk hat
die Miſſion des Rundfunks für die Zukunft des
nationalſozialiſtiſchen Staates erkannt. 1000 000
Volksempfänger in einem nationalſozialiſtiſchen
Rundfunkjahr ſtellen die Richtigkeit der
Zielſet=
zungen der Führung des nationalſozialiſtiſchen
Rundfunks unter Beweis. Zur neuen Weltmacht
und dadurch zur friedlichen Wehr und Waffe der
Nation, wird der Rundfunk erſt dann, wenn
wirk=
lich jeder einzelne Volksgenoſſe im Rundfunk
ver=
bunden iſt. Wir wiſſen, daß ſich dieſe Einſicht in
einem ſtärkeren Maße noch in allen Volksſchichten
durchſetzen wird. Wir müſſen es dahin bringen,
daß in jedem deutſchen Haushalt in Stadt und
Land, in jedem Heim, in jeder Fabrik und auf
jedem Bauernhof ein Rundfunkempfänger
aufge=
ſtellt wird. Die nationalſozialiſtiſche
Rundfunk=
führung wird deshalb auch in den kommenden
Monaten unermüdlich tätig ſein, um die dem
Rundfunk noch fernſtehenden Volksgenoſſen für
den Rundfunk zu erobern.
Das Ziſchſterben im Main.
Aſchaffenburg. Bekanntlich ſetzte Mitte
Juli bei Miltenberg, Freudenberg und Heubach
ein großes Fiſchſterben ein, deſſen eigentliche
Ur=
ſache nunmehr durch eine biologiſche Unterſuchung
feſtgeſtellt wurde. Der mit dieſer Unterſuchung
betraute Prof. Dr. Scheuring, von der
Biologi=
ſchen Verſuchsanſtalt in München kommt in
ſei=
nem Gutachten zu dem Ergebnis, daß die Fiſche
einem Sauerſtoffmangel zum Opfer gefallen ſind.
Die Gründe für dieſen geringeren Sauerſtoffgehalt
ſind die für extreme Niederwaſſerführung zu
ſtarke Belaſtung des Maines mit Abwäſſern und
eine geringe Möglichkeit des Sauerſtofferſatzes in
dem geſtauten Main. Eine Seuche liege beſtimmt
nicht vor und eine Vergiftung ſei ebenfalls nach
den in dem Gutachten gemachten Ausführungen
nicht vorgekommen.
Gefährliches Spielen.
Berlin. Gelegentlich des Transportes eines
Geldſchrankes in Wanne=Eickel verkroch ſich ein
14jähriger Junge „im Spiel” in den Schrank, der
im nächſten Augenblick zuſchlug. Ein Schlüſſel war
nicht vorhanden, und ſo mußte man, um den
Er=
ſtickungstod des Knaben zu verhüten, zunächſt die
Rückwand anbohren, um ſo wenigſtens fürs erſte
ein Luftloch zu ſchaffen. Alsdann wurde der
Geld=
ſchrank kunſtgerecht „aufgeknabbert‟ Es war die
höchſte Zeit. Der Junge konnte nur bewußtlos
geborgen werden. Immerhin wurde aber ein
größeres Unglück noch rechtzeitig verhindert.
Bisher drei Todesopfer der Typhusſeuche
in Alt=Bairun.
Kattowitz. Die ſeit Wochen anhaltende
Typhusepidemie in Alt=Bairun, im Kreis Pleß,
von der über 300 Perſonen in Mitleidenſchaft
ge=
zogen worden ſind, iſt noch immer nicht
einge=
dämmt. Obwohl die Zahl der Leichtkranken, die
ſich in häuslicher Pflege befinden, zurückgegangen
iſt, iſt die Zahl der Schwerkranken auf 67
geſtie=
gen. Bisher hat die Seuche drei Todesopfer
ge=
fordert. Der Ort iſt nach wie vor von der
Außen=
welt ſtreng abgeſchloſſen.
Zwei Tote durch Pilzvergiftung.
München. Vor einigen Tagen waren der
Invalidenrentner Auguſt Späth, von Allach, mit
einer bei ihm wohnenden Frau und ihren zwei
Töchterchen nach dem Genuß von Pilzen ſchwer
erkrankt und mußten in das Paſinger
Kranken=
haus eingeliefert werden. Nach qualvollen
Lei=
den iſt das etwa vier Jahre alte Mädchen
Ger=
trud Hipp geſtorben, wenige Stunden ſpäter erlag
Späth der Pilzvergiftung. Das Leben der
eben=
falls ſchwer erkrankten Frau und des anderen
Mädchens iſt nach wie vor ernſtlich gefährdet.
Die Jahrestage der Schlachten in Oſtpreußen laſſen die Erinnerung an eine kleine Epiſode wieder
aufleben, die ſich damals innerhalb des großen Rahmens abgeſpielt hat. Der Dampfer „Ernſt”, der
Paſſagierdienſt auf den Maſuriſchen Seen tat, wurde bei Kriegsausbruch „eingezogen”, feldgrau
ge=
ſtrichen, auf den Namen der Schutzpatronin der Artillerie „Barbara” getauft und mit einer
Feld=
kanone beſtückt. Das Schiffchen griff in viele Gefechte ein, die ſich rings um die Seen abſpielten.
Heute tut die „Barbara”, deren Ehrenname beibehalten wurde, wieder friedliche Dienſte als
Paſſagierdampferchen.
Die älkeſte Frau Deutſchlands F.
Lenzkirch (Baden). Am Samstag verſchied
an Altersſchwäche im Alter von 106 Jahren Frau
Maria Schoepperle, die älteſte Frau
Deutſchlands. Sie war am 6. Juni 1828 geboren.
Von ihren Kindern leben noch drei. Sie ſtehen
im Alter von 77, 74 und 72 Jahren.
„Graf Zeppelin an der Küſte von Marokko.
Hamburg. „Graf Zeppelin” befand, ſich
nach der bei der Deutſchen Seewarte
eingegan=
genen Meldung bereits um 7.30 Uhr MEZ. bei
Mogador, an der marokkaniſchen Küſte. Das
Luftſchiff kehrte von ſeiner ſechſten diesjährigen
Südamerikafahrt zurück.
Abſturz in den Bergen.
Geiſtesgegenwart eines jungen Bergſteigers.
Oberſtdorf. Die als gute Alpiniſtin
be=
kannte Dr. phil. Hanna Schweikert aus Heidelberg
unternahm mit ihrem Neffen, dem 18 Jahre alten
Helmuth Bung aus St. Georgen, der trotz ſeiner
Jugend ebenfalls ein tüchtiger Bergſteiger iſt, eine
Ueberſchreitung der drei Schafalköpfe im Kleinen
Walſertal. Bei der Umgehung eines Zackens auf
einem ſchmalen Band wurde die Touriſtin plötzlich
von einem Schwindelanfall befallen. Ihr Begleiter
ſchlang augenblicklich das Seil um einen
Felſen=
vorſprung, wodurch die nach rückwärts ſtürzende
Schweikert mit dem Kopfe nach unten auf einem
Felsband liegen blieb. Dem jungen Bung gelang
es, die Touriſtin in eine Felsniſche zu ſchleppen,
wo er ſie gut anſeilte, dann auf den Gipfel ſtieg
und Notſignale gab. Nur der Geiſtesgegenwart
des jungen Touriſten iſt es zu verdanken, daß die
Bergſteigerin nicht weiter in die Tiefe ſtürzte und
dabei ihren Begleiter mitriß. Einer ſofort
aufge=
brochenen Rettungskolonne aus dem Walſertal
ge=
lang es, am nächſten Morgen die verunglückte
Bergſteigerin, die eine Gehirnerſchütterung
davon=
trug und das Bewußtſein verloren hatte, zu
ber=
gen und in das Krankenhaus nach Oberſtdorf zu
überführen.
Tödlicher Abſturz am Hochkalter.
Berchtesgaden. Ein 26 Jahre alter
Stu=
dent aus Bonn, deſſen Name noch nicht feſtgeſtellt
werden konnte, ſtürzte am Sonntagnachmittag
in=
folge ausbrechens eines Mauerhakens am
Blaueis=
nordgrad des Hochkalters tödlich ab. Seine am
gleichen Seil hängende Braut ſtürzte gleichfalls
ab, blieb aber zwiſchen Himmel und Erde hängen.
Sie konnte von Reichenhaller und Berchtesgadener
Bergſteigern gerettet werden.
Neues Lufthanſa-Abzeichen.
Berlin. Der Herr Reichsminiſter der
Luft=
fahrt hat für die Angehörigen der Deutſchen
Luft=
hanſa ein neues Abzeichen genehmigt, das der
Verbundenheit der deutſchen Verkehrsluftfahrt mit
der Reichsregierung und der
nationalſozialiſti=
ſchen Bewegung auch äußerlich Ausdruck geben
ſoll. Dieſes Abzeichen ſtellt eine glückliche
Verbin=
dung des Hoheitszeichens des neuen Reiches mit
dem bisherigen Lufthanſa=Abzeichen dar. Ein
Ad=
ler, der auf der Bruſt ein Hakenkreuzſchild zeigt,
hält den blauen Kreis mit dem goldenen
Luft=
hanſa=Greif in den Fängen.
Ungewöhnliche Folge eines Mordes.
Wien. Der Weinhändler Gottfried Amplatz
aus Klagenfurt fuhr am Samstag abend mit dem
Werkmeiſter Karl Lorenz auf eine Geſchäftsreiſe
In der Nähe von Krumpendorf, am Wörther See,
wurde er, offenbar von ſeinem Begleiter, der
ſeit=
her verſchwunden iſt, durch zwei Piſtolenſchüſſe in
die Wange und in den Hinterkopf getötet. Ein
des Weges kommender Kaufmann fand den
her=
renloſen Kraftwagen mit der Leiche. Der Täter
hat vermutlich 3000 Schilling geraubt. Es iſt auch
nicht ausgeſchloſſen, daß ein politiſcher Mord
vor=
liegt. — Der Mord hatte noch ein trauriges
Nach=
ſpiel. Die Erhebungen in dieſem Kriminalfall
führte der Gendarmeriepoſten=Kommandant von
Krumpendorf, Schlatti. Als er, mit ſeiner
Ar=
beit beſchäftigt, ſpät nachts noch nicht heimgekehrt
war, ging ſeine kranke Frau in einem Anfall von
Eiferſuchtswahn in den Keller des Hauſes,
über=
goß ſich mit Benzin und Petroleum und zündete
ſich an. Der Gendarmeriebeamte fand ſie bei
ſei=
ner Heimkehr als Leiche vor,
Landung zweier deutſcher Freiballons
in Frankreich.
Paris. Zwei deutſche Freiballons ſind am
Montag in Frankreich niedergegangen. Der erſte
Ballon landete etwa 400 Kilometer ſüdlich von
Paris auf den Fluren der Gemeinde Arrenes, bei
Guéret, im Departement Creuſe. Die Papiere der
drei Inſaſſen des Ballons wurden von den
Gen=
darmen geprüft und in Ordnung befunden. — Ein
zweiter Ballon landete noch etwas weiter ſüdlich,
im Departement Correze. — Die beiden Ballons
ſind am Samstag in Düſſeldorf aufgeſtiegen und
haben an einer internationalen Ballon=Wettfahrt
teilgenommen.
Die Ausſtellung
„Beutſct Juur Aom 1934
Köln. Den Preſſevertretern war am Sam
tagabend Gelegenheit gegeben, die große Ausſte
lung „Deutſche Saar Köln 1934” zu beſichtige
In ihrem ganzen Aufbau und in ihrer künſtler
ſchen Geſtaltung iſt eine Schau entſtanden, die i
den Beſucher vollkommen in ihren Bann ziek
Sie iſt in zwei große Teile gegliedert: „Die Deu
ſchen an der Saar im Kampf” und „Die Deutſche
an der Saar bei der Arbeit.”
In den drei neu errichteten erſten Haupthall
findet man nur die markanteſten und anſprechen
ſten Ausſtellungsſtücke. Zunächſt kommt man
die Unterabteilung „Landſchaft und Geſchichte
Eine Landkarte des Saargebietes auf der ein
Wand und auf der gegenüberliegenden ein groß
Gemälde, das einen Querſchnitt durch die verſch
denſten Landſchaftstypen des Saargebietes gi.
ziehen zunächſt die Aufmerkſamkeit des Beſuche
auf ſich. Großphotographien zeigen die überraſche
den Schönheiten des Landes. In der Abteilt
„Geſchichte” veranſchaulicht ein großes Wandb E
die ſtete Angriffspolitik Frankreichs in Verb A
dung mit den wirtſchaftlichen Zielen der fran. 5
ſiſchen Politik. Die Abteilungen „Volkstum u
Kultur” ſind in einer überaus feierlichen, kirche 4
förmigen Halle zuſammengefaßt. Hier ſpricht
der Gegenſtand für das Deutſchtum an der Sa
Das reichſte Material der Ausſtellung bietet
hier: Die Schätze der Kirchen an der Saar u .
des Saarbrücker Heimatmuſeums. Ein grof
Wandbild, das einen heimkehrenden Kumpel d
ſtellt, drückt ſymboliſch den Wunſch der Saarl
völkerung aus: „Heim zum Reich”. In der Si
halle iſt die „politiſche Abteilung” untergebraf
Ausgehend von der Lüge von Verſailles, die d
Saargebiet erſt ſchuf, endend bei dem machtvoll
Bekenntnis des Saarvolkes zum neuen Deutſchla
und der Forderung „Den Weg frei zur Verſtä
digung”. Im Ehrenhof ſind auf Gedenſtein
die Namen der zahlreichen Opfer des Saarkampi
feſtgehalten. Die dunkel behängten Wände, 1
den Bau quadratiſch umſchließen, ſtreben 9
hinan zu einem rieſigen goldenen Hakenſeu
Eine überlebensgroße Plaſtik im Mittelpun de
Raumes drückt das Bekenntnis der Lebenden
ut=
für die es keine paſſenderen Worte als den 1u
ſpruch Hindenburgs gibt: „Seid tapfer, ihr 50
länder!”
In der zweiten Hauptabteilung „Die Deutſch
an der Saar bei der Arbeit” werden die Gru,
lagen des ſaarländiſchen Wirtſchaftslebens,
Bergbau, die Landwirtſchaft, das Handwerk 1
die vielgeſtaltige Induſtrie dargeſtellt. Letztere
neben einer von über 100 Firmen beſchickten In
ſtrieausſtellung auch durch Kollektivausſtellun
vertreten. Das Hauptſtück dieſer Abteilung iſt
rieſige Rückgliederungskarte der Saarwiriſch
Eine 70 Quadratmeter umfaſſende Kartenf!
zeigt neben den Induſtrien des Saarlandes
gegenwärtigen und zukünftigen Verkehrs=
Abſatzbeziehungen.
Tödlicher Flugzeugunfall
des Bobſleigh=Weltmeiſters Hubert.
Bukareſt. Eine Flugveranſtaltung in K
ſtadt (Siebenbürgen) wurde durch einen tragi
Zwiſchenfall unterbrochen. Ein Flugzeug, das
Kapitän Hubert, dem Bobſleigh=Weltmeiſter
der Winterolympiade im Jahre 1933 in
Placid, geſteuert wurde, ſtürzte aus einer
von 50 Metern ab. Hubert war ſofort tot.
Konfutius=Feiertag in China.
Schanghai. Am Montag wurde erſti
der Geburtstag des Konfutius auf Anordnun!
Regierung als Landesfeiertag begangen. In
Städten fanden große Feſtlichkeiten ſtatt.
Höhepunkt der Veranſtaltungen bildete die
im Konfuitus=Tempel, in Küfu. Die Verech
des Konfutius, der im Jahre 551 v. Chy
Schantung geboren wurde und als Sittenleh?
ſeiner Heimat wirkte, begann ſchon im 2.
hundert vor Chriſti. Die Einrichtung eines N
nalfeiertages durch die Regierung kennzeichne
Bemühungen des neuen Chinas, dem eindrir
den Modernismus entgegenzuwirken.
ſten V.
rigung
A
Eng
das wert
ir Jungen und der konſervative Gedanke
de
ſtandn ehe
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ſugert
in
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liner”
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jeger?
Durry
chiedenſte Kreiſe und verſchiedenſte Gedankenrichtungen
sneuerdings für opportun, ſich auf den Begriff „
konſer=
urückzuziehen, wenn ſie über ihre Grundhaltung ehrlich
„d Antwort ſtehen ſollen. Und auch im Ausland glaubt
iſchen den Begriffen „konſervativ” und „
nationalſoziali=
nen Gegenſatz herausfinden zu können, etwa derart, daß
einen deutſchen Politiker als mehr konſervativ, den
an=
s mehr revolutionär bezeichnet. Die „Neue Zürcher Zei=
B. hat in derartigen Darſtellungen mehrfach Geſchick be=
In all dieſen Fällen aber wird der Begriff konſervativ”
Frage der politiſchen Praxis bewertet, und dieſe
Ueber=
eines Gedankens von grundſätzlicher Bedeutung in die
politiſchen Opportunismus bedeudet eine Entwertung
n Gedankengutes. Mag böswillige Abſicht, Unverſtehen
Furcht vor klarer Entſcheidung die Urſache ſolcher
Ver=
ſein, jedenfalls zwingt ſie gerade uns Junge in
Deutſch=
einer Antwort. Denn die junge deutſche Generation iſt
när wie die Zeit, in der ſie aufwuchs. Aber dieſe junge
Generation wurde revolutionär, um den Beſtand des
Rei=
vahren, um all dem Beſtand zu gewährleiſten, was wir
tennen.
großer Teil der jungen Generation hatte nicht das Glück,
Nationalſozialismus in den deutſchen Staat hineinzu=
Sie, die nicht mit der Revolution des Jahres 1933 ihr
näres Ziel verwirklicht ſahen, mußten ſich nochmals mit
(tung und ihrem Erleben auseinanderſetzen. Und wir wiſ=
. daß ſie es taten, ſofern ſie guten Willens waren, in
nd die Maxime ihres Handelns und ihrer Entſcheidung zu
id nur für dieſe, denen allein Deutſchland ſtändiges
Leit=
gab es eine Möglichkeit, auch nach der äußeren Entſchei=
* Dinge eine innere Entſcheidung in ſich ſelbſt zu vollziehen,
ſie ix efſten Grunde ehrlich war. Aber auch nur für ſolche kann
elten wie für die, die den Nationalſozialismus
empor=
tugey ſaß ein ſtets bleibender Gedanke ihren Weg beſtimmte,
., Deutſchland zu bewahren. Dieſer Wille, Deutſchland und
deut) m zu bewahren, hat die deutſche Jugend
zuſammenge=
r alle Schranken und Irrwege hinweg. Darum hat dieſe
nicht nur ein Recht, in dieſem Thema ein gewichtiges
ſprechen, ſondern ſie hat die Pflicht, ſich gegen die
Ver=
ines Gedankens zu wehren, der ſie in den ethiſchen
Fun=
ihres Seins maßgeblich beſtimmt.
Der konſervative Gedanke.
Er den konſervativen Gedanken ſprach einer ſeiner
be=
er Vertreter, v. Lindeiner=Wildau, 1929 in der deutſchen
ung für Staatswiſſenſchaftliche Fortbildung. Wenn wir
Enkengängen v. Lindeiner nicht folgen können, wenn er ſie
die nge ſeiner parteipolitiſchen Anſchauungen preßte, ſo iſt
wert, beachtet zu werden, was er vom philoſophiſchen
Ge=
ſtsm t her über den konſervativen Gedanken ſagte. Unter
an=
ſiem hrte er über die „Wurzeln des Konſervativismus” aus:
„O. in der Gemeinſchaft erlebt der Einzelne ſeine höchſte
ſoller ng, erſt in ihr wird das menſchliche Atom zur Perſönlich=
SGov rolerenöv. Es gilt der Satz, daß das Ganze mehr
e Summe ſeiner Teile. Gemeinſchaftsbildend iſt hier alſo,
dieſe Lehre auf politiſches Gebiet übertragen, nicht ein
er Vertrag der einzelnen, ſondern eben das urſprüngliche
haftserlebnis. Damit dreht ſich natürlich das Verhältnis
Hemeinſchaft und einzelnen um (im Gegenſatz zum Libe=
Anm. d. Sch.). Die Gemeinſchaft, politiſch geſehen der
nicht mehr unſer Werk, ſondern wir ſind ſeine Glieder,
haben vom Staat zu fordern, ſondern der Staat von
der Lehre von den Rechten der Staatsbürger wird die
7 ihren Pflichten gegenüber der Gemeinſchaft. Dieſe
Be=
menſchlichen organiſchen Zuſammenlebens kann nicht
unftmäßig bis ins letzte begründet, ſondern nur gläubig
gEid erlebt werden .. . . In der grundſätzlichen Höherſtellung
inſchaft über das Individuum berührt ſich der
Konſerva=
in gewiſſer Weiſe mit Auffaſſungen des Sozialismus. Auch
It ja — wenn auch aus anderen Gründen — die
Gemein=
er das Einzelweſen. Der Unterſchied ergibt ſich nur aus
ſche, daß er auf materialiſtiſcher Auffaſſung aufbauend,
erte ablehnt und deshalb nicht zur ideellen Gemeinſchaft
m, ſondern zur materiellen der Klaſſe kommt . . . . Als
ver Menſch muß ich dazu kommen, als meine
ſchickſals=
emeinſchaft mein Volk anzuerkennen. Mein Volk nach
enſionen: Einmal die heute lebende Generation als
Ge=
der Gegenwart, das zwingt mich zu ſozialer Pflicht=
Sodann aber die Gemeinſchaft nach rückwärts und vor=
* die Summe meiner Vorfahren und Enkel. So wird im
kiven die Nation, wenn ich dieſen Ausdruck gebrauchen
irdiſchen Unſterblichkeit. Indem wir dieſe Zuſammen=
Serkennen, entſteht die Pflicht, den Staat zu bewahren, zu
en. Konſervativ alſo nennen wir uns nicht, weil
kände, ſondern weil wir Zuſammenhänge,
and Werte bewahren wollen.”
haben nie aus dieſen Gedanken ein Programm politiſcher
geleitet, wie es etwa die Parteien „der Rechten” getan
Ais Jungen bedeutete das entweder Selbſtverſtändlichkeit
. Darum ſtieß auch die Jugend nicht zu den politiſchen
um v. Lindeiner=Wildau, die aus dem konſervativen
Ge=
tztlich ebenſo eine Klaſſenangelegenheit machten, wie es
Esſozialismus marxiſtiſcher Prägung auf der anderen
Denn entgegen der Forderung, daß konſervativ ſein
aß, Ideen und Werte, Zuſammenhänge, zu wahren, ſtell=
Hruppen ſich die Aufgabe, Zuſtände zu bewahren, ja
über=
ände wieder herzuſtellen. Sei gaben dem Wort „
konſer=
ten Beigeſchmack, der ſo oft dazu führte, es mit „
reak=
leichzuſetzen. Zweifellos iſt der Sinn des konſervativen
5, wenn man ihn auf ſeinen weſenhaften Grund
zurück=
t— Wahrung der Zuſammenhänge, der Ideen und Werte.
2 dieſen Grundgedanken wirkſam werden zu laſſen, war es
I, ebenſo den Gemeinſchaftsgedanken des Sozialismus
kerialiſtiſchen Schlacken zu entledigen, wie den
konſerva=
ſanken aus der Abhängigkeit von Standesintereſſen zu
Denn wenn auch Sozialismus und Konſervativismus keine
ſind, ſo mußten ſie im Zuſammenhang mit
klaſſen=
in Parteien, deren Exiſtenz ſich gegenſeitig bedingte, doch
ruck erwecken, als ob ſie ſich nur in gewiſſen Bezirken
Der Nationalſozialismus, der in ſich gleicherweiſe den
Gedanken ſozialiſtiſcher Gemeinſchaft trägt, wie den
unabänder=
lichen Willen, die Zuſammenhänge, Ideen und Werte der deutſchen
Geſchichte und des deutſchen Volkes zu bewahren, mußte daher in
prinzipielle Gegnerſchaft treten zu den Parteigebilden, die nur
einen Teil des Ganzen, Notwendigen vertraten, und den noch in
verzerrtem Gewand. Die Verſchüttung des konſervativen Gedankens
in ſeiner reinen Form und Berechtigung unter Klaſſenintereſſen
auf beiden Seiten zwang den Nationalſozialismus zu dem Kampf
gegen die Vertreter dieſer Intereſſen. Der Weg des
Nationalſozia=
lismus war revolutionär. Sein Wille war die Befreiung und
Be=
wahrung deutſchen Blutes und deutſchen Gutes vor dem Zerfall.
In dieſem Sinne iſt der Wille des Nationalſozialismus
konſerva=
tiv in des Wortes ureigenſter Bedeutung. Der jungen deutſchen
Generation war eine „konſervative Partei” ein Widerſinn, weil
ſie durch Inanſpruchnahme des Alleinbeſitzes konſervativen
Ge=
dankengutes Zuſammenhänge zerriß: Konſervative Grundhaltung
im Sinne deutſcher Arterhaltung war der jungen Generation
ſelbſtverſtändlicher deutſcher Weſenszug. Und weil ſich die
Inter=
eſſengruppen in den Weg ſtellten, darum wurde der Wille dieſer
Generation revolutionär. Weil ſie in Zuſammenhängen ſah, wurde
ſie politiſch. Und darum mußte ſie, — der einzelne früher oder
ſpäter, — zum Nationalſozialismus kommen.
Der repolutionäre Weg.
In der großen und bedeutſamen Reichstagsſitzung vom 13.
Juli hat der Führer die tiefen Gründe des revolutionären Weges
ebenſo umfaſſend aufgezeigt, wie er die moraliſchen und
natür=
lichen Grenzen der Revolution beſtimmte:
„Wir alle haben einſt unter der furchtbaren Tragik gelitten,
daß wir als gehorſame und pflichttreue Soldaten plötzlich einer
Revolte von Meuterern gegenüberſtanden, die es fertig brachten,
ſich in den Beſitz des Staates zu ſetzen. Jeder von uns war einſt
erzogen worden in der Achtung der Geſetze, im Reſpekt vor, der
Autorität, im Geborſam gegenüber den von ihr ausgehenden
Be=
fehlen und Anerdnungen, in der inneren Ergebung gegenüher der
Rerräſentanz des Staates. Nun zwang uns die Revolution der
Deſerteure und Meuterer die innere Loslöſung von dieſen
Be=
griffen auf. Wir konnten den neuen Uſurpatoren keine Achtung
ſchenken. Ehre und Gewiſſen zwangen uns, ihnen den Gehorſam
aufzuſagen Liebe zur Nation und zum Vaterland verpflichteten
uns, ſie zu bekriegen.
Die Anoral ihrer Geſetze löſchte in uns die Empfindung für
die Notwendigkeit ihrer Befolgung. Und ſo ſind wir
Revolutio=
näre geworden. Allein auch als Revolutionäre hätten wir uns
nicht losgelöſt von Ber Verpflichtung, die natürlichen Geſeie des
ſouveränen Rechtes unſeres Volkes auch auf uns zu leziehen und
ſie zu reſpektieren. Nicht den Willen und das
Selbſtbeſtimmungs=
recht des Volkes wollten wir vergewaltigen, ſondern nur die
Ver=
gewaltiger der Nation verjagen. Und als wir endlich, legitimiert
durch das Verrrauen dieſes Volkes, die Konſequenzen aus unſerem
14jährigen Kampf zogen, da geſchah es nicht, um in inem Chaos
zügelloſe Inſtinkte austoben zu laſſen, ſondern nur, um eine neue
und beſſere Ordnung zu begründen.
Für uns war die Revolution, die das zweite Deutſchland
zer=
trümmerte, nichts anderes, als der gewaltige Geburtsakt für das
Dritte Reich. Wir wollten wieder einen Staat ſchaffen, an dem
jeder Deutſche mit Liebe hängen kann, ein Regiment begründen,
zu dem jeder mit Achtung emporzuſehen vermag, Geſetze finden,
die der Moral unſeres Volkes entſprechen, eine Autorität
befeſti=
gen, der ſich jedermann in preußiſchem Gehorſam unterwirft.
Die Revolution iſt für uns kein vermanenter Zuſtand. Wenn
der natürlichen Entwicklung eines Volkes mit Gewalt eine
töd=
liche Hemmung auferlegt wird, dann mag die künſtlich
unterbro=
chene Evolution durch einen Gewaltakt ſich wieder die Freiheit
der natürlichen Entwicklung öffnen. Allein, es gibt keinen
Zu=
ſtand einer permanenten Revolution oder gar eine ſegensreiche
Entwicklung mittels periodiſch wiederkehrender Revolten.”
Nirgends kann ſich der Weg, ſein Sinn und ſein Ziel beſſer
ſpiegeln als in dieſen Worten Adolf Hitlers. Und das Ziel dieſes
Weges, jener Staat, der die beſte Tradition preußiſchen Geiſtes
wiederaufnimmt, von dem der Führer ſprach, hat Moeller van
den Bruck einmal ſo formuliert:
„Wir werden als das höchſte Ziel einer Nation die
Verbin=
dung von beidem ſuchen müſſen: des verſchwendenden
Schöpfer=
tums, das als das Genie, aber auch als die Tragik des
Deutſch=
tums von jeher in uns gelegen hat, mit jener bewußten,
voraus=
ſchauenden und zuſammenfaſſenden Staatlichkeit, von der uns erſt
durch Preußen der Begriff und der Beſitz gegeben worden iſt und
die das Rückgrat unſeres Volkstums in unſerer neueren
Ge=
ſchichte war.”
Wille und Weg.
Es iſt in dieſem Zuſammenhang nicht notwendig, die
Be=
griffsbeſtimmung von der Totalität der Weltanſchauung
herzu=
leiten. Die Tatſache, daß der Weg niemals das Ziel iſt, und daß
der Weg immer von dem Willen beſtimmt iſt, das Ziel zu
er=
reichen, beſtimmt das Verhältnis einer Revolution zur Idee
eben=
ſo, wie das Verhältnis der Revolution zu dem durch ſie
geſchaf=
fenen Staat. Die Jungen, die revolutionär mithalfen, den neuen
Staat zu ſchaffen, werden dieſen ihren Staat in gleicher Weiſe
be=
wahren, wie die, die in ehrlicher Ueberzeugung anerkennen, daß
dieſer Staat das iſt, was ſie auf dem falſchen Wege nicht erringen
konnten. Wir Jungen, die wir den Weg zu dieſem Stat in unſerer
Jugend erlebten, wollen dieſen Staat bewahren, weil er ein Staat
des deutſchen Volkes iſt. Wie ſich aus dem Erleben des Weges
dieſer Wille ergab, ſo erwächſt aus dieſem Willen auch unſer
zu=
künftiger Weg: Die Arbeit an und in der Wiedergeburt unſeres
Volkes.
Und weil es uns ernſt iſt mit dieſem Willen, werden wir
un=
ſeren Weg auch unbeirrbar gehen. Und weil es uns ernſt iſt um
dieſen Willen, verbitten wir uns, daß ſich Kreiſe hinter den
Be=
griff „konſervativ” verſchanzen, die nicht lebendige Zuſammenhänge
gewahrt ſehen wollen, die nicht den Beſtand des neuen Reiches
bewahrt ſehen wollen, ſondern Zuſtände der Vergangenheit
wah=
ren möchten, die ihnen Vorteile ſichern. Und aus dem gleichen
Grunde raten wir verſchiedenen ausländiſchen Blättern, in
Zu=
kunft nicht mehr von „gewiſſen konſervativen Kreiſen” zu
ſpre=
chen, ſondern das Kind ruhig beim Namen zu nennen und „
reak=
tionär” zu ſagen. Sollte man es aber wagen, deutſche
Staatsmän=
ner zu beleidigen, indem man ihren unbeugſamen Willen, das
Reich zu erhalten, auf eine Stufe ſtellt mit den Beſtrebungen
die=
ſer „konſervativen Kreiſe”, dann werden wir Jungen in
Deutſch=
land, die wir unter Führung dieſer Staatsmänner ein deutſches
Erbe zu wahren haben, uns dagegen verwahren, daß man dieſen
konſervativen Gedanken unſeres jungen Reiches auf eine Stuſe
ſtellt mit den Wünſchen der Partei=Konſervativen von geſtern.
Die Entwicklung des
PI. S. D.=Studentenbundes.
NSK. Der Stellvertreter des Führers und der Stabsleiter der
P.O. haben zwei Anordnungen erlaſſen, durch die dem
National=
ſozialiſtiſchen Deutſchen Studentenbund eine völlig neue
Organi=
ſationsform wird. Damit iſt in der Geſchichte der
nationalſoziali=
ſtiſchen Bewegung an den deutſchen Hochſchulen ein entſcheidender
Wandel eingetreten.
Bereits das erſte Auftreten von Studenten in der NSDAP.
iſt verbunden mit dem Namen des Stellvertreters des Führers.
1923 führte Rudolf Heß in den entſcheidenden Novembertagen
die ſtudentiſche SA. Nach der Aufhebung des Verbotes der
NSDAP. bildeten ſich automatiſch an den Hochſchulen wieder
loſe Zuſammenſchlüſſe der ſtudierenden
Natio=
nalſozialiſten. Aus der ſelbſtverſtändlichen Kameradſchaft
der SA., aus der gemeinſamen Abwehr gegen die liberale
Denk=
weiſe, die gerade auf den Univerſitäten die Jugend zu
beeinfluſ=
ſen ſuchte, entſtanden ſie. Die Kraft der Idee zog in immer
größe=
rem Maße gerade die Jugend an ſich. Die Hochſchule als ein Ort,
an dem täglich tauſende jugendlicher Menſchen zuſammengedrängt
werden, ſchien beſonders geeignet für die Propaganda der N.S.
D.A. P.
Wie in den Betrieben der Arbeiter, in den Büros der
An=
geſtellte, in den Behörden der kleine Beamte, ſo warben
hier die Studenten ihre Kameraden für den
National=
ſozialismus.
Alle Mittel, die die Hochſchule gab, wurden eingeſetzt: die
Hochſchulzeitungen, die Vortragsämter der örtlichen
Studenten=
ſchaft und ſchließlich die Wahlen zu den Studentenausſchüſſen. Es
war klar, daß dieſe Arbeit, die von 7 bis 8 Studenten unter den
Tauſenden jeder Hochſchule begonnen wurde, einer eigenen
Organiſation bedurfte. Von München, dem Sitz der
Be=
wegung, aus wurde unter der Leitung von Wilhelm Tempel
mit der Gründung der Hochſchulgruppen des N. S.D.St.B.
be=
gonnen.
Der Nationalſozialismus drang immer tiefer in die
Studen=
tenſchaft ein. Die Vergewaltigung der ſogenannten „Freiheit der
Hochſchulen und Wiſſenſchaft” durch den Marxismus, die einſeitige
politiſche Beſetzung von Lehrſtühlen und die damit verbundenen
Hochſchulſkandale förderten dieſe Entwicklung nur. Als
Baldur von Schirach 1928 die Führung des N.S.D.St.B.
übernahm, begann die Eroberung der Führung der
Studentenſchaft durch den
Nationalſozialis=
mus.
In Preußen war es zum offenen Kampf zwiſchen der
ſtudenti=
ſchen Geſamtorganiſation und dem Staat gekommen. Von Wahl
zu Wahl ſteigerte ſich der Einfluß des Nationalſozialismus unter
der ſtudentiſchen Jugend. Und jede dieſer Wahlen richtete durch
das gewaltige Anſteigen der nationalſozialiſtiſchen Stimmen
er=
neut die Aufmerkſamkeit der breiten Oeffentlichkeit auf die
Be=
wegung Adolf Hitlers. Die Studentenſchaft war für viele ein
politiſches Stimmungsbarometer. Das war der
propagandiſtiſche Erfolg der Arbeit Baldur von Schirachs und
ſei=
ner Mitkämpfer.
Zuerſt an der Univerſität Erlangen, dann an der
Univer=
ſität Greifswald, gelang es, eine abſolute Mehrheit
in der Studentenſchaft für den Nationalſozialismus zu gewinnen,
und damit zu dokumentieren, wo die Mehrheit der Jugend ſtand.
Bis ſchließlich im Juli 1931 die Führung der Deutſchen
Studentenſchaft, die damals im geſamten ganzen deutſchen
Sprachgebiet mehr als 140 000 Studenten umfaßte,
übernom=
men wurde. Die erſte große ſtändiſche Organiſation war
von der N.S.D.A.P. erobert worden.
Von dieſer Ebene der Deutſchen Studentenſchaft wurde der
hochſchulpolitiſche Kampf des Nationalſozialismus weitergetragen.
Die ſtudentiſche Selbſtverwaltungsorganiſation hatte
eine Unzahl von halbſtaatlichen
Arbeitsgebie=
ten in der Hand, die es gegen den Widerſtand der
Hoch=
ſchule und des Staates mit nationalſozialiſtiſchem Geiſt zu
erfüllen galt.
Von hier wurde auch der Verſuch des Generals Schleicher
abgewehrt, die Anſätze zu einer ſtaatlichen Jugendorganiſation
gegen den Nationalſozialismus zu ſchaffen.
Der Student der Kampfzeit ſtand in Oppoſition gegen
Staat und Hochſchule, ſtand im Kampf gegen die liberale
Wiſſenſchaft. Er formte in der Reihe der SA. einen neuen
Typ des politiſchen Studenten, ſchuf im
nationalſozia=
liſtiſchen Staat neue Ausdrucksformen ſtudentiſchen Lebens. Dieſe
Aufgabe iſt nunmehr abgeſchloſſen. Die Studentenſchaft wird
wie=
der in die Hochſchule hineingeſtellt, ihre Aufgabe iſt
es, die Wiſſenſchaft nationalſozialiſtiſch formen zu
helfen. Auch der NS.=Studentenbund hat in ſeiner neuen Aufgabe.
entſprechende Organiſationsform erhalten, er wird aufs engſte
organi ſatoriſch verbunden mit der
Geſamt=
bewegung.
G—
Wiedereinſchreibung nach
Ausland=
ſtudium.
In Ergänzung zu der Mitteilung über die Genehmigung des
Auslandſtudiums deutſcher Studenten durch die örtlichen
Aus=
landsämter der D. St. weiſen wir hiermit auf folgendes hin:
Jeder deutſche Student, der nach einem Studium im Ausland
ſich wieder in einer deutſchen Hochſchule einſchreibt, hat dabei als
Ausweis für die Genehmigung ſeines Auslandſtudiums durch die
Deutſche Studentenſchaft die Mitgliedskarte des Kreiſes Ausland der
D.St. vorzuweiſen. Diejenigen Studenten, die nach dem Studium
im Ausland noch nicht im Beſitz dieſer Karte ſind, wenden ſich
um=
gehend an die Auslandsämter der örtlichen Studentenſchaften,
denen ſie zuletzt in Deutſchland angehörten und füllen die dort
vorhandenen Urlaubsanträge aus. Erſt nach dieſer nachträglichen
Genehmigung ihres Auslandsſtudiums können dieſe Studenten
wieder Mitglieder der Deutſchen Studentenſchaft werden.
Der Kreis Ausland erfüllt bekanntlich die Aufgabe, die
deut=
ſchen Studenten im Ausland in wirtſchaftlicher und kullureller
Beziehung zuſammenzuſchließen, um eine Vertretung ihrer
Inter=
eſſen zu ermögliſfen.
Ha.
Verantwortlich: Karl Auguſt Weber, Darmſtadt.
[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 237
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 28. Auguſt 19
Bilder vom Sport des Sonntags. / 3 neue Meiſter.
Deutſche Strommeiſterin
wurde bei, den auf der Weſer bei
Bremen ausgetragenen Meiſterſchaften
Gerda Stegemann vom 1.
Magdebur=
ger Damen=SC.
Von dem Borkampf Schmeling-Reuſel.
der am Sonntag in Hamburg mit dem Siege Schmelings endete, da Neuſel nach der achten Runde
aufgab. Ein Augenblicksbild: Links Neuſel, rechts Schmeling.
Neuer Frauen-Welkrekord über 100
wurde von der Polin Stella Walaſiewicz aufg
die mit einer Zeit von 11,7 Sekunden ihre
Weltbeſtleiſtung um ſw Sekunde unterk
OAllsAü desAtt
Tennis= und Eisklub Darmſtadk
gewinnk die Medenmeiſterſchaft des Gaues II.
Am Sonntag fand die mit Spannung erwartete Schlußrunde
um die Bezirks=Medenmeiſterſchaft zwiſchen dem Tennis= und
Eisklub Darmſtadt und dem Tennisklub 1914 Frankfurt ſtatt.
Wider Erwarten hatte der Gauführer dem Tennisklub 1914 als
Austragungsort die eigene Platzanlage zugebilligt, und die
Darm=
ſtädter ſtanden wiederum vor der ſchweren Aufgabe, ihren Titel
gegen die in dieſem Jahre weſentlich verſtärkte Frankfurter
Mann=
ſchaft auf fremdem Platze zu verteidigen. Aber der vorbildliche
Kampfgeiſt und die Ausgeglichenheit der Mannſchaft verhalfen
dem Tennis= und Eisklub zu einem knappen, aber durchaus
ver=
dienten Siege.
Die Kämpfe wurden eröffnet durch die Begegnungen
Klein=
logel gegen Henke, Endriß gegen Biermann und Werner gegen
Dr. Heinz Müller. Kleinlogel ſtand gegen den ſtark verbeſſerten
Henke auf verlorenem Poſten und unterlag mit 3:6, 1:6. Endriß
ſtellte ſeine gute Form erneut unter Beweis und ließ ſeinem
Gegner Biermann keine Chance. Durch ſein überlegenes
An=
griffstennis brachte er den etwas einförmig ſpielenden
Frank=
furter mit 6:3, 6:1 zur Strecke. Aus dem Spiel Werner gegen
Dr. Müller buchten die Darmſtädter einen ſicheren Punkt für ſich.
Der Darmſtädter, der bereits zum ſiebenten Male in der
Schluß=
runde der Meiſterſchaft mitſpielte, fertigte ſeinen früheren
Klub=
kameraden glatt 6:1, 7:5 ab und brachte damit Darmſtadt mit
2:1 in Führung. Inzwiſchen hate Sigwart den erſten Satz gegen
Halberſtadt verloren und ſchien auch im zweiten Satz ſtark
gefähr=
det. Aber er behielt im entſcheidenden Augenblick die Nerven
und ſiegte im dritten Satz gegen den ermüdeten Frankfurter ſicher
mit 3:6, 6:6. 6:2. Im Spitzen=Einzel konnte der Frankfurter
Alt=
meiſter Goſewich überraſchend gegen den untrainierten Dr.
Land=
wann gewinnen. Nur im erſten Satz zeigte Dr. Landmann ſein
großes Können, mußte ſich dann aber der Sicherheit des
Frank=
furters mit 6:4, 0:6, 2:6 beugen. Das Spiel Claß gegen
Bäu=
mer brachte dem Tennisklub 1914 den dritten Einzelpunkt und
damit den Ausgleich, da dem Darmſtädter das überſchnittene
Spiel Bäumers ſehr wenig lag. Die Entſcheidung mußte alſo in
den Doppelſpielen fallen.
Das Spitzen=Doppel brachte für Darmſtadt inſofern eine
Ent=
täuſchung, als es der Kombination Dr. Landmann/Kleinlogel
nicht gelang, das in Ueberform ſpielende Paar Goſewich/Henke
zu bezwingen. Nach heroiſchem Kampfe mußten ſie ſich knapp im
dritten Satz mit 6:3, 6:8, 7:9 geſchlagen bekennen. Darmſtadt
mußte alſo die beiden reſtlichen Doppels gewinnen.
Claß/Wer=
ner entledigten ſich dieſer verantwortungsvollen Aufgabe durch
einen 3:6. 8:6 6:2=Sieg über Halberſtadt/Biermann. Wieder war
mit 4:4 Punktgleichheit erreicht! Obwohl Frankfurt alles daran
ſetzte, das letzte Doppel für ſich zu entſcheiden, gelang es dem gut
eingeſpielten Paar Sigwart/Endriß, unter dem frenetiſchen
Bei=
fall der zahlreich erſchienenen Darmſtädter Schlachtenbummler den
ſiegbringenden Punkt gegen Bäumer/Müller mit 10:8. 3:6, 6:2
zu erringen.
Mit dieſem Siege ſtellt der Tennis= und Eisklub Darmſtadt
zum ſechſten Male den Sieger in der Mannſchaftsmeiſterſchaft des
Gaues. Er beweiſt damit erneut ſeine führende Stellung im
ſüd=
deutſchen Tennis.
Fußball.
Sppgg. 1934 Ueberau—Spv. Rodorf 1:4 (0:3).
SV. Roßdorf war am Sonntag bei der Spielvereinigung
Ueberau zu Gaſt, um hier nach der angenehmen Seite zu
über=
raſchen. R. hat dieſes Spiel dank ſeiner guten Leiſtungen in
die=
ſer Höhe gewonnen. Ueberau, eine ſehr junge Mannſchaft dürfte
bei etwas mehr Erfahrung noch eine ſehr gute Rolle ſpielen.
Das Spiel ſah dieſes Mal bei der Platzelf, mit wenigen
Aus=
nahmen, nicht viel. Der Tormann konnte ſehr gefallen, ihm
allein iſt dieſes knappe Ergebnis zu verdanken: auch die linke
Seite ſei hervorzuheben. Roßdorf konnte mit allen Spielern
ge=
fallen.
Roßdorf beginnt mit ſehr gefährlichen Flanken. In der 11.
Mizute fällt die erſte Ecke für R., die von dem Halblinken ſchön
zum 1. Treffer verwertet wird. In regelmäßigen Abſtänden
fallen noch 2 weitere Tore. Nach dem Wechſel erwacht Ueberau
und wird auch etwas gefährlicher, doch planloſes Zuſpiel läßt
kei=
nen Treffer zu. R. kann noch einen groben Deckungsfehler zum
4. Treffer einſenden. Von nun an hat Ueberau das Blatt in
der Hand, doch nur 1 Treffer iſt die Ausbeute. Bei etwas mehr
Glück hätten mindeſtens 3 Tore fallen müſſen. Der Schluß
ge=
hörte den beiden Tormännern. Die beſtgemeinten Schüſſe
Roß=
dorfs waren ſichere Beute des Platzhüters. Der Pfeifenmann
W. S.
war etwas unſicher.
SpVgg. 04 Arheilgen — Union Wixhauſen 0:3 (0:0) Samstag.
Union Wixhauſen — Germania Pfungſtadt 3:2 (2:0) Sonntag.
Wixhauſen bewies durch dieſe beiden Siege, daß der Sieg am
Vorſonntag in Dietzenbach kein Zufallserfolg war, ſondern daß die
Mannſchaft tatſächlich im Kommen iſt. Wenn der Mittelläufer
Fiedler wieder in der Mannſchaft ſteht dürfte keine ſchwache Stelle
mehr vorhanden ſein. Ueber das Spiel in Arheilgen wurde
be=
reits berichtet, es wurde ſehr fair und anſtändig durchgeführt.
Schiedsrichter Keil Egelsbach machte ſeine Sache gut.
Im zweiten Spiel gegen Pfungſtadt, das trotz der Kirchweihe
gut beſucht war, konnte trotz des ſchweren Spieles am Vortage
wieder ein Sieg herausgeſpielt werden, wenn er auch etwas knapp
Die Woche: Darmſtädker Leibesübungen
Unſer Dank.
Die Woche der Darmſtädter Leibesübungen iſt beendet. Sie
hatte den Zweck
1. für die Sache der Turn= und Sportbewegung zu werben und
2. die vom Reichsſportführer geforderte Zuſammenarbeit der
Turner und Sportler hier in Darmſtadt in die Wege zu
leiten.
Wenn wir auf die Veranſtaltungen der Woche zurückblicken, ſo
können wir die erfreuliche Feſtſtellung machen, daß der Zweck dieſer
Woche voll und ganz erreicht wurde.
Die Vorführungen der einzelnen Tage haben nicht nur für alle
Gebiete der Leibesübungen in vortrefflicher Weiſe geworben,
ſon=
dern die Darmſtädter Bevölkerung hat durch ihren ſich von Tag
zu Tag ſtändig ſteigenden Beſuch bewieſen, daß die Werbung auf
einen guten und fruchtbaren Boden gefallen iſt.
Die Höhepunkte der ganzen Woche, das Sommernachtsſeſt und
die Darbietungen des Sonntags haben Tauſende neue
Volksge=
noſſen für die Turn= und Sportſache begeiſtert.
In erfreulicher Weiſe haben alle Darmſtädter. Turn= und
Sportvereine den Sinn der Veranſtaltung verſtanden und ſich
be=
reitwilligſt zur gemeinſamen Arbeit zuſammengefunden.
Alle trennenden Begriffe waren gefallen. Alle haben erkannt,
daß es heute nicht mehr um das Wohl der einzelnen Vereine
oder um den Beſtand der Verbände geht, ſondern um die Sache
der Deutſchen Leibesübungen und dieſe iſt keine
Vereins=
oder Verbandsfrage, ſondern eine nationale Angelegenheit des
ganzen Volkes.
Auf dieſer nunmehr gefundenen gemeinſamen Baſis wird das
zukünftige Lurn= und Sportleben Darmſtadts aufgebaut werden.
Bei all unſerer Freude über das wohlgelungene Werk haben
wir jedoch die Verpflichtung, all denen zu danken, die ſich in den
Dienſt der Sache ſtellten.
Es würde zu weit führen, jeden Einzelnen hier an dieſer
Stelle zu nennen. In Dankbarkeit erkennen, wir jede geleiſtete
Arbeit und Unterſtützung an. Wir werden die beſonderen
Leiſtun=
gen und Verdienſte um dieſe Sache in Erinnerung halten und bei
Gelegenheit im einzelnen darauf zurückkommen. Mögen alle Helfer
und Helferinnen, alle beteiligten Körperſchaften und
Organiſatio=
nen ihren größten Dank aber darin ſehen, daß ſie das Bewußtſein
in ſich tragen dürfen, für eine gute Sache erfolgreich gearbeitet zu
haben.
Mit der Pflege der Leibesübungen iſt die Volksgeſundheit der
deutſchen Nation untrennbar verbunden. Ihr zu dienen, heißt
des=
halb, ſeine nationale Pflicht zu erfüllen.
Heil Hitler!
gez. Löwer,
Unterbeauftragter des Reichsſportführers.
ausfiel. Es iſt jedoch zu beachten, daß das Spiel noch 5 Min. vor
Schluß 3:0 ſtand und erſt als ſich ſtarke Ermüdungserſcheinungen
bemerkbar machten, konnte Pfungſtadt durch zwei vermeidbare
Tore das Reſultat verbeſſern. Auch dieſes Spiel wurde ſehr fair
und kameradſchaftlich ausgetragen und hatte in Krämer=Arheilgen
einen guten Leiter.
In der erſten Hälfte war Wixhauſen klar im Vorteil und
ſchaffte ſchöne Erfolgmöglichkeiten heraus, und zwei Tore durch
Wenz und Traſer waren mehr als verdient. Als man in der
zwei=
ten Hälfte noch ein 3. Tor erzielt hatte, bauten der Sturm und
Läuferreihe merklich ab und beſonders das kopfloſe Spiel des
Mit=
telläufers brachte die ganze Mannſchaft außer Faſſung und dadurch
kam Pfungſt, ſtark auf und hätte nicht der rechte Verteidiger Bitter
ſo eiſern geſtanden, wären beſtimmt die Pfungſtädter zu Erfolgen
gekommen. Als man ſchon zum Abmarſch rüſtete, kam Pfungſtadt
überraſchend zu ſeinen zwei Erfolgen, die man ihnen ob ihrer
fairen und anſtändigen Spielweiſe gern gönnte.
Daß die Wixhäuſer Fußballer ihre „Kerb” feierten, iſt klar,
denn drei Bezirksklaſſevertreter einwandfrei hintereinander zu
ſchlagen, will was heißen.
Handball.
T5G. 46 — Einkracht Frankfurk.
am Mittwoch abend 6.15 Uhr an der Rheinallee.
Dieſes Spiel findet, nicht wie urſprünglich beabſichtigt auf
der Woogswieſe, ſondern am Mittwoch abend, 6.15 Uhr, auf dem
ehemaligen Rotweißplatz an der Rheinallee ſtatt. Nach dem
ſonn=
täglichen Spiel gegen den deutſchen Handballmeiſter hat TSG. 46
das Schmerzenskind, den Sturm. umgeſtellt. Die Mannſchaft ſpielt
daher in der Beſetzung: Meyer; Hch. Engert, K. Schmidt: Krämer,
Avemarie, Geduldig; Arnold, K. Schmitt, Roſenau, Witzleb, K.
Engert.
Die Elf der Eintracht Frankfurt kommt mit ihrer zurzeit
beſten Beſetzung, die in ihren letzten Treffen recht beachtliche
Reſul=
tate erzielt hat. Sie gibt damit die Gewähr, daß es am Mittwoch
abend zu einer ernſten Vorprobe zu dem am Sonntag nacht
auf dem Polizeiſportplatz ſteigenden erſten Aufſtiegſpiel ko
wird. Da die Eintrittspreiſe am Mittwoch abend äußerſt
tümlich gehalten ſind, ſollten die Handballfreunde ſich das
nicht entgehen laſſen.
Sportverein Darmſtadt 1898.
Schießen für die A.=H.=Abteilung morgen,
woch, den 29. Auguſt.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 43. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verl
We SGobh
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Numme
in den beiden Abteilungen I und II.
16. Ziehungstag
B. Auguſt
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 15(
gezogen
2 Gewinne zu 20000 M. 22055
12 Gewinne zu 6000 M. 28120 45183 77657 143784 354121 3
8 Gewinne zu 3000 M. 37769 77423 147481 318451
26 Gewinne zu 2000 M. 16344 55662 77600 115413 145130 2
206447 244960 25486 322805 326599 348804 391668
36 Gewinne zu 1000 M. 10991 18174 29727 47881 51045
102555 106429 206645 222060 224340 226378 270498 283999 21
318535 341612 394975
76 Gewinne zu 500 M. 13360 98562 32773 35581 35759
43115 60788 62018 62532 76544 77361 98256 121405 126250 1
142877 148020 156224 156573 177367 179941 303311 216750 2
258935 270651 279341 281399 297580 303517 321100 3321659 3:
34 1866 361282 389546 393586
392 Gewinne zu 300 M. 277 3771 4036 13123 21508 22158
29125 31325 43947 44187 45050 46720 47119 47207 47343
50704 53508 61126 61683 61961 62726 62748 67064 70263
72593 74 123 74960 76718 76789 78287 83796 83509 85758
93735 97345 98248 98898 101947 101984 103377 107688 1
111457 112422 114597 115908 117243 119712 118980 120531
122532 123039 132684 134803 139662 140230 144848 146301 1
149726 150553 151882 153625 155403 157284 159439 159689 1
167593 168185 169306 169350 173041 174107 178044 179030 1
180067 192721 194589 194641 196477 198704 199175 199279 11
20 1356 205 135 205571 205597 2094 10 209488 214441 2165282
219403 220453 021723 221844 225094 2256 13 227386 228651 2
331316 231770 932999 233206 234466 236638 238100 03845321
240431 24 1204 241219 241588 242076 242515 243932 251035 2
253688 055350 256139 267194 257256 259322 259565 262669 2
264843 265259 270645 271190 271303 272157 274141 276275 2
280069 282676 582880 289060 290552 291598 293758 285669
301518 301687 304038 306 161 307057 307526 308124 309286
309701 310321 312388 313324 319685 321969 323394 326928
327208 398138 335762 338043 340225 345064 348401 35369
339345 370248 375976 376864 377601 378422 378543 3730163
389328 389982 390892 395486 397075 399058
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über /
gezogen
4 Gewinne zu 10000 M. 72009 266919
2 Gewinne zu 5000 M. 165559
4 Gewinne zu 3000 M. 145673 273464
14 Gewinne zu 2000 M. 37416 111039 167363 214820 2
300841 361176
34 Gewinne zu 1000 M. 16073 26351 45857 117390 137292
185947 227896 234974 249647 264461 291956 294186 299333 2
376427 396971
84 Gewinne zu 600 M. 19617 20762 27441 49297 51560
70116 70900 77383 95879 111028 116240 129017 131480
142345 150993 161008 157101 167545 195208 205993 207272
215964 223772 246149 258868 2664 12 271732 280688 289677 *
393534 386873 313817 331905 351383 353480 355988 3910l
310 Gewinne zu 300 M. 3753 15383 19471 22435 23063
26733 29453 30706 32836 34943 37695 37697 39770 40261
47985 48327 51670 52288 55638 60776 61430 61465 64613
67148 73023 77807 79532 84500 88465 92097 94004 94964
105313 105914 106676 111467 112642 116099 123363 124196
128132 128464 130990 131988 134369 136061 138674 140/69
143748 145637 148380 149338 150048 153350 154971 155341
156803 163674 173161 174388 175990 176075 181935 182117
189600 189721 191353 191428 191878 192090 199443 210482
216542 216276 216809 217184 222740 223537 00 3764 22890
233607 234187 544008 244451 245149 245479 247961 24865
351488 255376 360519 36 1334 361755 269485 384475 27358
279616 279845 280518 288318 295123 298954 305251 30630
313284 313614 316751 370820 321256 333505 326491 333312
335948 34 1356 346582 348990 350465 355135 3561 11 356308
361524 365743 365825 367724 369615 371222 3731 77 375698
384094 385980 386466 386898 368397 389888 390876 3941
396287 398967
20 Tagesprämien.
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu ſe 100
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nunmer
beiden Abteilungen I und II:
29641 126837 127458 139644 185127 212227 228874
246908 287389
Im Gewinnrade verblieben: 280 Tagesprämien zu.
ferner 2 Gewinne zu 1000000, 2 zu 300000, 2 zu 5000 9
30000, 4 zu 20000, 18 zu 10000, 94 zu 5000, 180
410 zu 2000, 880 zu 1000, 2150 zu 500, 8590 zu 3000 2
Welterberichl.
Die Störung über Island verſucht im Vordringen
dinaviſche Hoch nach Oſten zu verdrängen, ſo daß ſich da
weiter wechſelhaft, aber nicht unfreundlich geſtaltet. D0.
auch einige Warmluftkerne über dem Feſtland bei.
Ausſichten für Dienstag: Frühnebel und
Dunſtbildung=
bewölkt mit Aufheiterung, feuchtwarm, vereinzelt
ſchauer.
Ausſichten für Mittwoch: Fortdauer des
wechſelhaften=
freundlichen Wetters.
Dienstag, 28. Auguſt
die Beſchäftigung der Induſtrie im Tuli 4934,
Feſtſtellungen der Induſreberichkerſtakkung des Staliſtiſchen Reichsamkes.
je Arbeikerplakzkapazikät geſtiegen.
die Induſtrie hat auch im Juli Arbeiter neu eingeſtellt. Nach
Induſtrieberichterſtattung des Statiſtiſchen Reichsamtes iſt
Zahl der beſchäftigten Arbeiter von 59,6 Prozent im Juni
0.1 Prozent der Arbeiterplatzkapazität im Juli geſtiegen. Die
zntzahl der geleiſteten Stunden hat ſich jedoch leicht
vermin=
nämlich von 54,9 Prozent auf 54,4 Prozent der
Arbeiter=
enkapazität. Dieſer Rückgang iſt darauf zurückzuführen, daß
ner Reihe von Induſtriezweigen die Arbeit geſtreckt worden
Vielfach ſind auch noch Arbeitsſtunden infolge tariflicher
Be=
ferien ausgefallen. Die Produktionsgüterinduſtrien haben
uch im Juli günſtiger entwickelt, als die
Verbrauchsgüter=
rien. Die Arbeit wurde vor allem in den
Verbrauchsgüter=
rien geſtreckt. Hier iſt die Zahl der geleiſteten Stunden um
rozent der Kapazität zurückgegangen, in den
Produktions=
induſtrien dagegen iſt ſie um 0,4 Prozent der Kapazität
ge=
n. Innerhalb der Inveſtitionsgüterinduſtrien ohne
ausge=
e Saiſonbewegung hat ſich die Zahl der beſchäftigten Ar=
und der geleiſteten Stunden in der Großeiſeninduſtrie im
inenbau, im Dampfkeſſelbau, im Waggonbau, in den N.E.=
Awalzwerken und in Teilen der Elektroinduſtrie erhöht.
n den Eiſengießereien und im Schiffbau ſind noch Arbeiter
tellt worden; das Arbeitsvolumen hat ſich in dieſen
Indu=
veigen indes leicht vermindert. Innerhalb der
Bauwirt=
hat die Zahl der beſchäftigten Arbeiter und der geleiſteten
den im Baugewerbe, in der Pflaſterſtein= und
Schotterindu=
in der Zementinduſtrie und in der Herſtellung von
Boden=
n weiter zugenommen. Auch in der Herſtellung von
Iſolier=
i und von Kacheln wurden Arbeiter neu eingeſtellt. In
brigen Zweigen der Bauſtoffinduſtrien iſt die Beſchäftigung
en zurückgegangen. Im Fahrzeugbau iſt die Zahl der
be=
gten Arbeiter im ganzen leicht geſtiegen, in der
Fahrrad=
rie hat ſich der ſaiſonmäßige Rückgang fortgeſetzt. In einer
von Induſtriezweigen, die durch ihren Abſatz vielſeitig mit
Lirtſchaft verflochten ſind, hat ſich die Beſchäftigung weiter
ſo in der Papiererzeugung, in der Ledererzeugung, in der
iechanik und in einzelnen Teilen der Eiſen= und
Stahlwaren=
rie. Auch im Steinkohlen= und Braunkohlenbergbau iſt die
der angelegten Arbeiter leicht geſtiegen. In der
papierver=
enden Induſtrie und im Vervielfältigungsgewerbe hat ſich
iſonmäßige Rückgang noch im Juli fortgeſetzt. In der
Jute=
rie wurde die Beſchäftigung ebenfalls eingeſchränkt.
Inner=
der Textilinduſtrie hat ſich die Zahl der beſchäftigten Ar=
und der geleiſteten Stunden in den Seidenwebereien. in
ſigogneſpinnereien, in den Teppichwebereien, in den
Woll=
eien, in der Herſtellung von Kunſtſeide, von Strick= und
aſiewirkwaren und in den Möbelſtoffwebereien erhöht.
n den übrigen Zweigen der Textilinduſtrie mußte die
Tä=
eingeſchränkt werden, ſo vor allem in den Wollwäſchereien,
r Kammgarnſpinnereien, in der Baumwollinduſtrie, in den
„webereien und in der Strumpfinduſtrie. In der
Beklei=
induſtrie iſt die Beſchäftigung in der Hutinduſtrie, in der
llung von künſtlichen Blumen und von Lederhandſchuhen
ſen. Auch in der Herren= und Damenbekleidungsinduſtrie
ch die Zahl der beſchäftigten Arbeiter erhöht. Innerhalb
ruppe von Induſtriezweigen, die Hausrat und Gegenſtände
n Wohnbedarf herſtellen, iſt die Zahl der beſchäftigten Ar=
und der geleiſteten Stunden vor allem in der Möbelindu=
* Funkinduſtrie, in der Herſtellung von Möbelbeſchlä=
Metallkurzwaren und von Zierporzellan geſtiegen.
n der Nahrungs= und Genußmittelinduſtrie iſt die
Beſchäf=
im ganzen ſaiſonmäßig zurückgegangen. In den
Oelmüh=
der Herſtellung von Fiſchkonſerven, von Fleiſchwaren und
igarren hat ſie ſich jedoch erhöht. Auch in den Brauereien
den Brennereien wurden Arbeiter eingeſtellt.
Vom Holzmarkk.
on fachmänniſcher Seite wird uns berichtet: Nur am
Tiſch=
zmarkt, namentlich für Stammware oſtdeutſcher Herkunft,
7 Preisaufſtieg zu beobachten. Oſtpreußiſche Stammware
twa 60 v. H. erſter Klaſſe bringt im Großhandel ab
Ver=
ition 100—104 RM., d. h. etwa 5—6 RM. je Kubikmeter
als im Juni. Dabei liegen große Nachfragen aus allen
n des Platz= und Zwiſchenhandels in Weſt= und
Nord=
land, weniger Oſtdeutſchland, vor. Vielfach muß die man=
Auslandsware aus inländiſchen Erzeugungen erſetzt wer=
In Sägewerkerkreiſen wird für den Wintereinſchnitt eine
ſetzung des Sortierungsprozentſatzes von etwa 60 Prozent
aſſe auf etwa 50 Prozent geplant, wodurch man eine
ung des Ergebniſſes an gutem Tiſchlerholz erreichen wird.
Bauholzmarkt reichen die Angebote in allen Sorten aus,
ſeſchäftsgang iſt trotz beſtehender Feſtigkeit etwas ruhiger
den. Die Sägewerker können ſich wieder ſammeln, es fehlt
n zweiten Vierteljahr 1934 feſtgeſtellte Ueberſtürzung. In
kantholz und Schalware gibt es Vorräte. Liſtenkantholz iſt
h wegen ſtarker Beſchäftigung der Sägewerke mit der
Her=
ig von Werkſtättenholz für die Reichsbahn etwas ſchwerer
ſchaffen. Die Bauholzpreiſe ſind ſtabil. Ueber die
voraus=
che Weiterentwicklung der Preiſe für Stamm= und
Tiſchler=
wird man ſich erſt ein genaues Bild machen können, wenn
ſedarf der Sägewerke an hochwertiger Kiefer geſichert ſein
Im Ausland liegen die Holzmärkte wegen des fehlenden
ites nach Deutſchland ausgeſprochen ſchwach. Die Preiſe
ort rückgängig.
Produkkenmärkke.
rankfurter Getreidegroßmarkt vom 27. Auguſt. Der Frank=
Getreidegroßmarkt vom Montag lag ſehr ruhig, zumal der
tsſchluß bevorſteht. Ab 1. September erhöhen ſich
bekannt=
ie Preiſe für Weizen, Roggen, Hafer und Gerſte um je 10
ſo daß das Getreidegeſchäft ruhig war. Auch Mühlenabfälle
1: nicht ſehr großen Umſatz, da man hier die Feſtſetzung neuer
1reiſe in der nächſten Zeit erwartet. Oelhaltige
Futtermit=
ließlich wurden auch nur geringfügig umgeſetzt. Auch hier
ne Senkung des Monopolzuſchlages in Ausſicht genommen,
8 man erſt die neue Preisfeſtſetzung abwarten will. Die
enpreiſe ſchließlich und das Mühlengeſchäft blieben unver=
1 t. Es erzielten: Weizen W. 9 197,00, W. 13 201,00, W. 14
Roggen R. 9 157,00, R. 13 161,00, R. 15 165,00; Futter=
G. 9 159,00 G. 11 162,00, G. 12 164,00; Hafer H. 13 157.00,
159,00; Weizenmehl Type 790 W. 13 26,90 und 50 Pfg.
kausgleich. W. 16 26.90 und 50 Pfg. Frachtausgleich;
Rog=
ehl R. 9 23,00 und 50 Pfg. Frachtausgleich, R. 13 23,35 und
9. Frachtausgleich, R. 15 23,75 und 50 Pfg. Frachtausgleich;
nmehl 4b bis Roggenkleie nicht notiert; Soyaſchrot 15,80;
kuchen 15,70; Erdnußluchen 17,20; Treber getrocknet 17,00;
1,00; Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt 2,90—3,00, dito
delt 2,90—3,00 RM. Tendenz ruhig.
ſerliner Getreidegroßmarkt=Bericht vom 27. Auguſt.
Markt=
weiterhin wenig verändert, das Geſchäft in Brotgetreide
ſich in der Hauptſache an den Erzeugerſtationen ab, wo
Rog=
ür Septemberlieferung, Weizen für Septemberabruf
Unter=
findet. Roggen allerdings auch von den Mühlen
verſchie=
ch gefragt. Für Weizen beſteht am Rhein nur in einzelnen
gebieten beſſere Kaufluſt. Im allgemeinen verſorgen ſich
ortigen Mühlen aus den umliegenden Erzeugergegenden. Die
Fe zu einer leichten Belebung des Mehlgeſchäftes, die gegen
6 der Vorwoche zu beobachten waren, haben ſich nicht weiter
ckelt. Das Offertenmaterial in Hafer bleibt ziemlich gering.
uiſt beſteht in der Hauptſache für leichtere Sorten an
fracht=
gen Stationen. Futtergerſte bei knappem Angebot behaup=
Zrau= und Induſtrieſorten ruhiger.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die Berliner Börſe ſtand zum Wochenbeginn unter dem
ſtarken Eindruck, den die großen Reden des Sonntags ausgelöſt
haben. Die Ausführungen des Führers auf der großen
Saar=
treuekundgebung, insbeſondere der erneute Friedensappell an die
Adreſſe Frankreichs, wurden mit tiefer Befriedigung
aufgenom=
men, zumal die bexeits vorliegenden Auslandsſtimmen erkennen
laſſen, daß man ſich dieſer erneuten Kundgebung dem allgemeinen
euroväiſchen Intereſſe nicht mehr überall verſchließt. In
wirt=
ſchaftlicher Hinſicht war die Rede Dr. Schachts zur Eröffnung der
Leipziger Meſſe von Bedeutung, da in ihr eine Neugeſtaltung der
Deviſenpolitik in Ausſicht geſtellt wird. Konnten ſich dieſe
Mo=
mente in den erſten Kurſen noch nicht völlig auswirken, da noch
aus der Vorwoche einige Abgaben des Publikums die
Kursgeſtal=
tung beeinflußten, ſo trat nach deren Erledigung bei verſtärkten
Anſchaffungen der Kuliſſe bald eine feſte Tendenz zutage. Einen
Auftrieb gaben wiederum vorliegende günſtige Nachrichten aus
der Wirtſchaft, in erſter Linie der ſtarke Beſuch der Leipziger
Meſſe und der gegenüber dem Vorjahr höhere Prozentſatz der
aus=
ländiſchen Käufer, ſo daß einige verſtimmende Momente, wie
z B. der ſtarke Kreditorenrückgang bei den Berliner Großbanken.
nicht zur Geltung kamen. Zunächſt zeigt ſich bei der Betrachtung
der einzelnen Märke, daß wiederum, wie ſchon in der Vorwoche,
Spezialgebiete die Führung haben. Lebhafte Nachfrage beſtand
für Montane, vermutlich noch in Auswirkung der Ausführungen
in der Generalverſammlung der Ver. Stahlwerke.; Stahlverein
gewannen 88 Prozent, Gelſenkirchen den gleichen Prozentſatz,
Bu=
derus erneut 1½ Prozent. Nur Klöckner waren auf geringe
Ab=
gaben, um 2 Prozent abgeſchwächt. Stolberger Zink als
Roh=
ſtoffproduzent ſehr feſt, der Kurs wurde nach anfänglicher Plus=
Plus=Notiz bei zirka 65 (plus ca. 5½ Prozent) genannt. Beachtet
waren auch Metallpapiere, ſo Deutſche Einſenhandel die 1½
Pro=
zent gewannen. Rege Kaufbeteiligung ſowohl des Publikums als
auch der Kuliſſe hatten im Verlauf bei größeren Umſätzen
durch=
weg Kursbefeſtigungen auf faſt allen Aktienmärkten zur Folge
Farben und Siemens erholten ſich gegen den Anfang um je 1½
Prozent, Mannesmann um 1½ Prozent, Rheinſtahl um 3
Pro=
zent. Kokswerte waren ſogar 2½ Prozent feſter. Von der
all=
gemeinen Tendenz wurden auch bisher vernachläſſigte Papiere
günſtig beeinflußt.
Die Frankfurter Börſe lag am Wochenanfang zunächſt
ruhig. Aktien eröffneten uneinheitlich, Renten waren
freund=
licher. Im Verlaufe wurden die Umſätze lebhafter und die
Hal=
tung ausgeſprochen freundlich. Die Ereigniſſe vom Sonntag, vor
allem die Förderung des Weltfriedens durch die große Rede des
Führers und dann durch die auf wirtſchaftlichem Gebiete
wich=
tigen Ausführungen des Reichsbankpräſidenten, förderten die
Auf=
wärtsbewegung. Nur Farben zunächſt 146 (146½), dann 147½.
Gut gehalten waren Erdöl und Metallgeſellſchaft. Am
Elektro=
markt bröckelten anfangs Siemens um 1½, Gesfürel um 1. AEG.
8 Prozent ab. Etwas freundlicher lagen Elektr. Lieferungen
und Licht u. Kraft. Von Schiffahrtswerten verloren Hapag und
Nordlloyd je ½ Prozent. Montanwerte im Verlauf ebenfalls
feſter. Harpener 107½ (107½), dann 108. Geſucht waren Ilſe
Genüſſe und Ilſe Bergbau=Stamm. Buderus nach dem Rückgang
vom Samstag wieder um 1½ Prozent befeſtigt, Stahlverein und
Mannesmann bis ½ Prozent freundlicher. Klöckner anfangs 1
Prozent ſchwächer. Der Rentenmarkt hatte etwas mehr
Publi=
kumskäufe aufzuweiſen. Im Verlaufe traten Aktien nach der
Erhöhung des Farbenkurſes auf 147½ unter Hervorhebung des
MMontanmarktes in den Vordergrund. Dabei traten
Kursſteige=
ſungen von ½ bis ¼ Prozent nochmals ein.
Die Abendbörſe war für einige Spezialwerte beſonders
freundlich, aber allgemein in ſich feſt. Die Ausführungen des
Reichsbankpräſidenten in Leipzig über die deutſche Deviſen= und
Wirtſchaftslage, welche nunmehr der Induſtrie eine klare
Dispo=
ſitionsmöglichkeit geben, führten eine weitere Käuferſchicht den
Märkten zu. Auch gegenüber den erhöhten Berliner
Schlußkur=
ſen blieben die meiſten Werte gut behauptet, vielfach aber noch
½ bis ½ Prozent feſter. Im Verlaufe blieb die Börſe in ſich feſt.
Berliner Kursbericht
vom 27. Auguſt 1934
Piehmärkke.
Frankfurter Viehmarkt vom 27. Auguſt. Auftrieb: 1405
Rinder (am letzten Montagsmarkt 1398), davon Ochſen 437,
Bul=
len 110, Kühe 402, Färſen 449, Kälber 468 (584), Hammel 46
(48), Schafe 13 (11), Schweine 4115 (4116). Notiert wurde pro
1 Zentner Lebendgewicht in RM.: Ochſen a1) 34—35, b) 31—33,
c) 27—30 d) 23—26; Bullen a) 31, b) 29—30, c) 26—28, d) 22
bis 25; Kühe a) 30—31, b) 26—29, c) 21—25, d) 13—20;
Fär=
ſen a) 34, b) 31—33, c) 27—30, d) 22—26: Kälber a) 46, b) 38
bis 45, c) 32—37, d) 25—31; Lämmer und Hammel b2) 33—34,
c) mittlere Maſtlämmer 30—32; Schafe nicht notiert: Schweine
a1) 51—53, a2) 50—53, b) 47—52, c) 44—50, d), e), f) geſtrichen,
g1) 45—49, g2) 40—44. Marktverlauf: Rinder ruhig, geringer
Ueberſtand: Kälber ruhig, geräumt; Hammel und Schafe ruhig,
geringer Ueberſtand; Schweine mittelmäßig, ausverkauft.
Rundſchau des Frankfurter Schlachtviehmarktes. Der
Rin=
dermarkt war etwa gleichſtark wie in der Vorwoche beſchickt. Bei
ruhigem Geſchäft verblieb geringer Ueberſtand. Die Preiſe
be=
wegten ſich auf der Höhe der Vorwoche. Etwa 52 Prozent des
Auftriebes wurden wieder in die umliegenden Verſorgungsgebiete
ausgeführt Auch der Schweinemarkt war etwa gleichſtark wie
der letztwöchige Hauptmarkt beſchickt. Bei mittelmäßigem
Ge=
ſchäft wurde er ausverkauft. Die Preiſe bewegten ſich auf der
Höhe des letztwöchigen Hauptmarktes. Kälber wurden bei
ruhi=
gem Geſchäft geräumt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Zu den auſtraliſchen Wollkäufen. Einer Meldung aus Sidney
zufolge erklärte der Präſident der Deutſch=Auſtraliſchen
Handels=
kammer am Samstag in einer amtlichen Nachricht, daß
Deutſch=
land während der laufenden Saiſon keinerlei auſtraliſche Wolle
kaufen werde, falls nicht die Handelsbilanz zwiſchen den beiden
Ländern beträchtlich verbeſſert werde. Zurzeit iſt die
deutſch=
auſtraliſche Handelsbilanz für Auſtralien aktiv.
Preußens Erdölgewinnung im Juli 1934. Wie der Amtliche
Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, betrug die Erdölgewinnung
Preußens im Juli 1934 nach den vorläufigen Ergebniſſen der
amtlichen Statiſtik 28 735 Tonnen gegen 24 640 Tonnen im
Vor=
monat und 19 391 Tonnen im Monatsdurchſchnitt 1933. Auf das
Gebiet von Haenigſen, Obershagen, Nienhagen entfallen 22 793
Tonnen, auf Wietze Steinförde 4438 Tonnen und auf den Bezirk
Eddeſſe Oelheim=Oberg 1504 Tonnen. Die Zahl der angelegten
Arbeiter betrug Ende des Monats 2135 gegen 2130 am Ende des
Vormonats.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Der Ueberblick über den Meſſeverkehr und die
Verkaufs=
tätigkeit am Meſſeſonntag in Leipzig führt zu dem Schluß, daß in
allen Teilen eine beſondere Bedarfsdeckung, in erſter Linie
natür=
lich in Gebrauchsgegenſtänden, vorgenommen wird. Man kann
nicht von irgendwelchen Rekordabſchlüſſen berichten, das hat aber
auch kein vernünftiger Menſch von dieſer Meſſe erwartet. Die
erſten größeren Aufträge von Auslandskäufern, die am Montag
eintrafen, wurden geſtern getätigt.
Im Juli 1934 wurden bei den im Verbande öffentlicher
Lebensverſicherungsanſtalten in Deutſchland
zuſammengeſchloſſe=
nen Anſtalten 11 189 neue Kapitalverſicherungen mit 17,6
Millio=
nen RM. Verſicherungsſumme beantragt. Die durchſchnittliche
Verſicherungsſumme beträgt in der Großlebensverſicherung 3249
RM. und in der Sterbegeldverſicherung 442 RM.
Der Londoner Goldpreis betrug am 27. Auguſt 1934 für eine
Unze Feingold 139 sh 4 d — 87,3620 RM., für ein Gramm
Fein=
gold demnach 53,7560 Pence — 2,80875 RM.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; für den Schlußdienſt: J. V.; Karl
Böhmann; für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: J. V.: Paul Zie gler, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. V1I. 34. 22394, Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen,
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Deviſenmarkt
vom 27. Auguſf 1934
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemarl
Danzig.
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Bland.
Nationalbank Darmſtadt, suale der Oresdner Bank
Frankfurter Kursbericht vom 27. Auguſf 1934.
Kee
„Gr. IIp. 1934
„ 1935
„. 1936
„: 1937
1938
„
„Gruppel ....
6% Dtſch. Reichsanl.
„ v.25
6%
5½%Intern., v. 30
6%Baden ... v.27
69Bayern . .v.27
6%Heſſen... .b. 9
68Preuß. St. v. 28
6% Sachſen „.b.27
6RThüringen v.23
6% Dt. Reichsbahn
Schätze, .......
5% Dt. Reichspoſt
Schätze.
Dtſch. Anl. Ausl.
*2 Ablöſung
„ (Neubeſitz)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
69Baden=Baden.
6%Berlin ... b.24
6% Darmſtadt . . .
6% Dresden.. v. 26
6%Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
„ v.26
6%Mainz. . . ..
6%Mannheim v.27
62München v. 29
6%Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk.
6% „ Goldoblig.
103.7
104
1021,
99.5
97.8
101.4
95
93.25
93.75
92
107-,
93
92
100.9
95.5
9.1
81.75
80.75
76.5
79,75
80
78
82.75
83.5
89.25
84
15½8 beſ.
Landes=
hyp.=Bk.=Liquid.
4318.
Komm. Obl. . .
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf
6%0 „ Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
S
„ R.12
69 Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. . .
6%Naſſ. Landesbk.
5½% „ Lig.-Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ansl. Ser, I
FAusl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=Bk.
5½%0 „ Lig.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.,
5½%0 Lig.=Pfbr.
Golboblig
6%Frf. Pfbr. Bk.
5!
„ Lig.=Pfr.
62Mein. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfr
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½% n Lig.=Pfbr.
6%Rhein. Hyp.=Bk.
5½%0 „ Lig.=Pfr.
Goldoblig
2a Sübd. Boden=
Cred.,Bank
6½% „ Lig.=Pfbr.
5%Württ, Hyp.=B.
90.5
91
83
83,
90.75
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90
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114
89
89.75
89.75
83.5
89.25
91
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15.25
57
Seite 12 — Nr. 237
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
AANUTO
SEPTEMBER
Nachdruck verboten.
Jäh verflog dieſer Gedanke, als Adelen, eigens um ihn zu
begrüßen, in der Diele erſchien. Sein Geſicht war an dieſem Abend
beſonders ſtark gerötet, die ſtrengen energiſchen Augen lagen
um=
ſchattet unter den dichten weißen Brauen. Sein buſchiger Bart
verdeckte das flüchtige Lächeln des Mundes. Wieder war er ſo
altmodiſch wie ein Landarzt gekleidet — ſah ſo ein Mann aus,
der einer Schauſpielerin Perlen ſchenkte? Gerade ſo herzlich, wie
er ſich vor drei Tagen von ihm verabſchiedet hatte, begrüßte
Ade=
len den jungen Mann, mit einem überaus kräftigen Händedruck.
Dann führte er ihn in ein großes gotiſches Herrenzimmer. Viele
Jagdtrophäen hingen an den grünbeſpannten Wänden.
Sofort fiel Latimers Blick auf Lydia. Auch ſie ſah ihn an,
und die großen türkisblauen Augen mit dem hellen Glanz
be=
zeugten höchſte Gleichgültigkeit. Nur die Brauen zogen ſich hoch,
die rechte Braue etwas höher als die linke. Er verneigte ſich
ſchweigend. Der Ausdruck ſeines Geſichtes wechſelte in ſo ſeltſamer
Weiſe, wie wenn er eine Erſcheinung, von der er bisher nur
ge=
träumt hatte, begegnet ſei. „Ich habe mich gefreut —” begann
er, brach aber ſofort ab, denn Adelen ſtand groß und faſt drohend
neben ihm, wie ein Schatten ſeiner ſelbſt. Er wurde den anderen
Gäſten vorgeſtellt, unter ihnen waren Staatsanwalt Holder,
Landgerichtsdirektor von Mackenrod und einige Rechtsanwälte
mit ihren Damen. „Der ganze Gerichtshof iſt verſammelt” dachte
Latimer flüchtig und bedauerte angeſichts der ſteifen Mienen,
daß er ſeine Freunde aus dem Troc nicht mitgebracht hatte, etwa
den Boxer und den Mann mit dem roten Rübezahlbart, der
frü=
her einmal Advokat geweſen war. Auch der Regiſſeur Dr.
Per=
maneder war gekommen. Endlich ſtellte Adelen ihn einem ſehr
lebhaften und übernervöſen Männchen vor, dem wirres weißes
Haar in die Stirn hing. Dieſes Männchen, das ihn aus flinken
und geſcheiten Augen muſterte, geſtikulierte ſo ſonderbar, als
wenn er ihm ein Zeichen machen wolle. „Was bedeutet das?",
überlegte Latimer ſtark beunruhigt. „Herr Philipp Altim”, ſagte
Adelen.
Den Bruchteil einer Sekunde lang ſtand Latimer
überrum=
pelt und aſchfahl, aber gleich darauf riß er ſich zuſammen und
hatte für das Mannöver des Juſtizrates nur ein eiſiges Lächeln.
Er wehrte ſich nicht. Er wollte ſich nur beherrſchen, ſo gut es
ging. Das Männchen aber ſtreckte beide Hände nach ihm aus und
kicherte: „He, Harry! Da ſtaunſte wie? Hättſte nicht geglaubt,
mich hier zu finden?” rief er und ſchlug ihm auf die Schulter.
Latimer begriff, daß der Juſtizrat ihn nur darum eingeladen
hatte, um ihn Philipp Altim gegenüberzuſtellen, und abermals
riß er ſich aus dem erſchlaffenden Schwindelgefühl. In was für
eine Falle war er da geraten? Hatte ſich dieſes wunderliche
Männchen mit dem Juſtizrat verbündet, um ihn in die Falle zu
locken? Er gab ſich aber nicht geſchlagen und erwiderte ſcheinbar
läſſig: „So eine Ueberraſchung! Philipp Altim! Wie lange haben
wir uns nicht geſehen?”
„Nun, ſo lange iſt’s noch gar nicht her”, blinzelte der Alte
liſtig und brach in ein nervöſes Hüſteln aus. „Kommſte jetzt aus
dem Geſchäft, mein Junge?"
„Ja, bis jetzt hatte ich im Geſchäft zu tun”, entgegnete er
in=
ſtinktiv und ſetzte die Zähne hart aufeinander. Er hatte keine
Ahnung, von was für einem Geſchäft die Rede war, und fürchtete
ſich feſtzufahren. Auch ahnte er nicht, was der Alte, der ſich von
ſeinem Huſtenanfall kaum erholen konnte, eigentlich bezweckte.
„Du wirſt dich noch überarbeiten, mein Junge!” hüſtelte das
Männchen mit einer hohen Vogelſtimme. Noch immer ſtand
Ade=
len neben ihnen, aus ſeinem Geſicht war das markante Lächeln
verſchwunden. Ein verwunderter Zug kerbte ſich um ſeine
Naſen=
flügel, langſam und bedächtig entfernte er ſich von den Beiden.
In dieſem Augenblick flüſterte Philipp Altim aufgeregt, die
flatternden Hände beſchwörend erhoben: „Gehen Sie auf alles
Dienstag, 28. Auguſt 1934
ein, junger Mann! Ich reite Sie da ſchon heraus! Wer ſind Sie
denn? Warum nennen Sie ſich Altim? Merken Sie ſichs ich
bin Weinbergbeſitzer, habe eine große Weinkellerei.
Der Alte kicherte nervös, ließ ihn ſtehen, eilte hinter dem
Juſtizrat her. Einen Augenblick lang war Latimer in Verſuchung
ſich auf nichts einzulaſſen und zu verſchwinden. Er war noch
völ=
lig benommen, als er von Staatsanwalt Holder ins Geſpräch
ge=
zogen wurde. Der Staatsanwalt ſetzte ſich für die völlige
Aus=
rottung gewiſſer Lokale ein, wobei kein Auge zugedrückt werder
dürfe. Aber wenn man nun das Troc ausrottete, wohin ſollte en
dann gehen, um ſich mit Klimt und Jſabelle und dem Schlach,
tersſohn Robert Hanke zu treffen.? Der Staatsanwalt ritt ein=
Attacke nach der anderen, während Latimer abweſend zuhörte und
zuweilen nickte, als wenn er die Ausführungen begriffen hätte
Da hatte Adelen ihm ein Bein geſtellt, und faſt wäre er geſtol
pert, wenn ihm nicht plötzlich dieſer ſeltſame alte Kauz beige
ſprungen wäre, dieſer nekdotenhafte Philipp Altim, der einma
eine öffentliche Straße beſchlagnahmt und Radfahrer und Paf
ſanten mit Steinen beworfen hatte.
„Zu Tiſch!” rief der Hausherr.
Juſtizrat Adelen hatte zu einem Bierabend eingeladen un
führte die Gäſte in den großen Speiſeſaal. Unter der ſchwerer
bronzenen Lampe war der Tiſch ganz unfeierlich gedeckt, wie e
ſich für einen Bierabend gehörte. Für jeden Gaſt ſtand ein Seide
aus grauem Steingut dar. Große Platten mit Nürnberger Roſ
würſtchen wurden aufgetragen.
So oft Latimer Adelen anſchaute, ſah auch der Juſtizrat
ihm hin, und zwar in einer höflichen, wohlwollenden, herzliche
Art. Dieſer Blick, der ſich immer wieder auf ihn richtete, beun
ruhigte ihn ſo ſehr, daß ſein Geſicht etwas Abweiſendes beka
Der Juſtizrat hatte ihn gebeten, Fräulein Henſel zu Tiſch
führen. Er ſaß neben ihr. Das ſchwere Bier und der ſcharfe Hi
beerſchnaps, der angeboten wurde, ermöglichten es ihm, glatt
lächeln und ſich ſicher zu bewegen. Niemand griff ihn an. De
Juſtizrat proſtete lachend ſeinen Gäſten zu und ſtrich ſich,
nachde=
er ſein Seidel faſt in einem Zug geleert hatte, aufgeräumt de
Bart. Herr Dr. Permaneder lobte gerade ein Schauſpiel übe
ſchwenglich, das er zurzeit inſzenierte. Er lockte die Gäſte gleie
ſam is Theater. Latimer hielt den Blick gebannt auf Permaned
gerichtet, ſpürte aber plötzlich, wie eine Hand leicht die ſeine b.
rührte. Unter den fremden Fingerſpitzen bebte ſeine Hand e
wenig. Raſch drehte er den Kopf zur Seite.
„Warum ſind Sie ſo ſchweigſam?” fragte Lydia Henſel.
Altim ſah ſie an. Es wunderte ihn, daß er ihr Geſicht nie
deutlich ſah, ſondern wie durch einen leichten Schleier, und
ſtrich ſich über die Augen. „Ich ſpreche nie viel”, entſchuldigte
ſich. Er wäre gern mit ihr allein geweſen. Und flüſternd: „Wo
um iſt Philipp Altim hier? Hat man mir nicht geglaubt, daß
mit ihm verwandt bin?”
„Was für eine Idee!” ſagte ſie, die Lippen ein wenig ve
ziehend. „Ihnen zulieb wurde Philipp Altim eingeladen.” Fre
es Sie nicht?”
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