Darmstädter Tagblatt 1934


27. August 1934

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 236
Montag, den 27. Auguſt 1934.
196. Jahrgang

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Der Fühter an die Taadeafchen!
Aber 400 000 Deutſchen ſprach der Führer bei der Saar=Treuekundgebung auf dem Ehrenbreikſkein. Offene Bruder=
H fur ale Saardeutſchen am 13. Januar 1935. Wird der 14. Januar 1935 auch den Zrieden mit Frankreich einläuken?

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1a jog Saardeutſche am Deutſchen Eck.
Ein Appell an Frankreich und die Welk.
DNB. Koblenz, 26. Auguſt.
ſeiner vom Jubel der Hunderttauſende umbrandeten Rede
uK: Ehrenbreitſtein an die Deutſchen von der Saar erinnerte
hrer einleitend an die im vergangenen Jahr am Nieder=
enkmal
abgehaltene Kundgebung. Der Vergleich dieſer bei=
der
indgebungen ergebe vielleicht den beſten Maßſtab für das
at; des deutſchen Gedankens in unſerem Volk. Damals Zehn=
le
, heute Hunderttauſende. (Lebhafter Beifall.) Ein ſicht=
jußeres
Zeichen für all das, was unſer Volk in dieſem
44 Jahr erlebt hat.
Das ſchwerſte:
Reichspräſident Generalfeldmarſchall von Hindenburg iſt
s deutſche Volk iſt aufs tiefſte ergriffen im Gedanken an
ſchichtliche Erſcheinung. Ja ſelbſt die Welt hat etwas ver=
on
der Größe dieſes Mannes, und ich möchte all denen
Ib des Reiches, die Anteil genommen haben an dieſem
ichen Verluſte, von dieſer Stelle aus im Namen des deut=
olkes
danken. Dieſem Schmerz ſteht
etwas unendlich Erhebendes gegenüber:
r uns damals am Niederwald=Denkmal getroffen haben,
1 deutſche Volk ſich zu einer unerhörten Einheit zuſammen=
n
. (Jubelnder Beifall.) Seit wir jener Inſtitution den
kehrten, die uns gern belaſtet, aber nicht gleichberechtigt
ollte, hat das deutſche Volk in einer Reihe von einzig=
Kundgebungen vor der Welt das Bekenntnis abgelegt,
nunmehr eins ſein will, eins im Geiſt, eins im Willen
2h eins in der Tat. (Lebhafte Zuſtimmung.)
überwälkigender Weiſe bekennk ſich damit
Mſdn zu den Grndſicfen der Finenf 1ndf
Außenpolikik ihrer Führung,
ſe Grundſätze können nicht oft genug wiederholt werden:
Außenpolitiſch:
ng des Friedens, aber auch Sicherung der deutſchen Gleich=
zung
(brauſende Heil=Rufe), hierzu: Verteidigung der
und der Ehre unſeres Volkes.
r haben dieſe Programmpunkte vor der ganzen
verkünden. Sie ſind unveräußerlichund unver=
lich
. Die Welt muß es zur Kenntnis nehmen, daß mit
Programmpunkten die nationalſozialiſtiſche Bewegung
5 iſt Deutſchland ſteht und fällt. (Minutenlanger Bei=
Innenpolitiſch
wir für das Daſein des deutſchen Bauern und des deut=
ebeiters
, des deutſchen Mittelſtandes, des ganzen deutſchen
in ſeinen wirklich ſchaffenden Kräften und Kreiſen, und
kämpfen wir gegen den Fluch der Arbeitsloſigkeit, kämpfen
die Zuſammenfaſſung unſeres Volkes, für die Ueberwin=
on
Partei= und Klaſſengegenſätzen, Standesüberheblichkeit
aſſendünkel. (Bravo!)
Erfolge dieſer Politik ſind trotz aller Schwierigkeiten,
fen geſehen, ungeheuer. Nur wer bewußt voreingenommen
UI, kann beſtreiten, daß ſeit dem 30. Januar 1933 in
land ein unermeßlicher Wandel vor ſich gegangen iſt. (To=
Beifall.) Wenn man uns in der Welt angreift, wenn
tionale Kliquen, deren Einſtellung Deutſchland gegenüber
e kennen, uns Kampf anſagen, dann glauben Sie, meine
noſſen, nicht deshalb, weil wir etwa die deutſchen Inter=
lecht
wahrgenommen haben, ſondern weil wir ſie zu gut
nommen haben. (Toſende Zuſtimmung der Hunderttau=
Wir kennen ſie, dieſe Kräfte, die mitleidsvoll unſer Volk
Abedauern wegen des Regiments, das es zu ertragen hat.
ſage ich: 15 Jahre haben wir nicht regiert, da konnten ſie
empfinden mit dem deutſchen Volke hinreichend zum Aus=
ringen
. Hätten ſie es getan, dann ſtünde ich heute hier
r Ihnen. (Beifall.) Aber ſie haben in dieſen 15 Jahren
land bedrückt und unglücklich gemacht, und heute beklagen
Deutſchland nicht glücklich iſt. Ich glaube, dieſe durch=
Argumente richten ſich von ſelbſt. Sie werden erhoben
ter internationalen Klique, die nur das will, was uns
iſt und von denen wir daher annehmen können, daß das,
Zie nicht lieben, dem deutſchen Volk nützlich
rauſende Zuſtimmung.) Der Führer befaßte ſich dann in
cher Weiſe mit jenem kleinen Kreis von Menſchen in
and,
die nicht ſehen wollen.
ten beſtimmten Prozentſatz von Sehenden kommt ein ge=
Prozentſatz von Blinden. Das war früher ſo, das iſt heute
fürchte, es wird immer ſo ſein. Entſcheidend iſt, daß das
Volk in ſeiner überwältigenden Mehrheit nicht blind iſt
ſieht. (Heil=Rufe.) Es gebe Leute, die da ſagten: da
wir haben Schwierigkeiten. Ihnen antworte er: wir
Schwierigkeiten, weil unſer Volk Schwierigkeiten hat.
von uns hätte es nötig, das an Sorgen zu übernehmen,
auf ſich nimmt, dadurch, daß er das Schickſal eines ganzen
zu ſeinem Schickſal macht (Beifall) und
eſe Sorge und dieſes Leid ſind nicht durch uns dem
deutſchen Volk zugefügt worden.

Allein ich glaube ſagen zu können, daß wir in 1½ Jahren mehr
getan haben, um dieſes Leid zu überwinden, als andere in 15
Jahren vor uns. (Begeiſterter Beifall.) Unter immer ſich wie=
derholenden
Beifallsſtürmen verſichert der Führer denen, die da
glauben, durch Worte Eindruck auf uns zu machen:
Gar nichls wird uns jemals niederzwingen.
ufer eiten ufäiden verien uie fanfilen.
Um ſo größer die Not, um ſo größer wird unſer Trotz und unſere
Entſchloſſenheit. Die Sorge einer Führung ſoll nicht geringer
ſein als die Sorge, die Millionen Einzelner auch haben. Wir
ſchämen uns deſſen nicht, denn wir ſind nicht ſchuld daran, aber
wir wiſſen, daß wir dieſe Sorge am Ende doch überwinden wer=
den
. (Stürmiſche, begeiſterte Zuſtimmung der Maſſen.)
Der Führer wandte ſich ſodann den wirtſchaftlichen Fragen
zu. Wenn gewiſſe internationale Kliquen glaubten, uns vielleicht
durch wirtſchaftliche Terrormaßnahmen, Boykott uſw. mürbe
machen zu können, ſo ſagte er, dann kennen ſie uns ſchlecht.
(Stürmiſcher Beifall) Wenn man uns zwingt, dann werden wir
uns wirtſchaftlich ſo ſehr auf eigene Füße ſtellen, daß man die
Wirkungsloſigkeit ſolcher Verſuche bald erkennen wird. (Lebhafte
Zuſtimmung.) Wir haben in dieſen 1½ Jahren wirtſchaftlich ge=
arbeitet
. Denn hätten wir das nicht getan, dann würden nicht
heute wieder die Schornſteine unſerer Fabriken und Werkſtätten
rauchen (lebhaftes Bravo), und wie wir wirtſchaftlich uns müh=
ten
, ſo ſei auch kulturpolitiſch alles getan worden, was in 1½
Jahren getan werden konnte. Ich weiß, auch hier wird von ein=
zelnen
Stellen der Vorwurf erhoben: Ja, ihr entfernt euch vom
Chriſtentum. Nein, nicht wir, ſondern die vor uns haben ſich
davon entfernt. Wir haben bloß eine reinliche Trennung durch=
geführt
zwiſchen der Politik, die ſich mit irdiſchen Dingen zu be=
ſchäftigen
hat, und der Religion, die ſich mit überirdiſchen be=
ſchäftigen
muß. (Begeiſterte Heilrufe.) Kein Eingriff in die
Lehre und Bekenntnis=Freiheit der Konfeſſionen hat ſtattgefun=
den
oder wird jemals ſtattfinden. Im Gegenteil. Der Staat beſchützt
die Religion, allerdings immer unter der einen Vorausſetzung,
daß ſie nicht benutzt wird als Deckmantel für politiſche Zwecke.
(Minutenlange Beifallsſtürme.) Es hat einmal eine Zeit ge=
geben
, da auch kirchlich eingeſtellte Parteien notwendig waren, in
jener Zeit war der Liberalismus antikirchlich, der Marxismus
antireligiös. Dieſe Zeit iſt heute vorbei.
Der Nationalſozialismus iſt weder antikirchlich noch anti=
religiös
, ſondern im Gegenteil, er ſteht auf dem Boden
eines wirklichen Chriſtentums (brauſender Beifall), und wir
wollen nichts anderes als wirklich loyal ſein.
Ich glaube, daß es Tauſende und Zehntauſende von Prieſtern
gibt, die die Verſöhnung mit dem heutigen Staat nicht nur ge=
funden
haben, ſondern die freudig in ihm mitarbeiten (lebhafte
Zuſtimmung), und ich bin der Ueberzeugung, daß dieſe Zuſam=
menarbeit
eine immer engere und innigere werden wird. Denn:
wo können die Intereſſen mehr zuſammengehen als in unſerem
Kampf gegen die Verfallserſcheinungen einer heutigen Welt, in
unſerem Kampf gegen den Kulturbolſchewismus, gegen die Gott=
loſenbewegung
, gegen das Verbrechertum, für die ſoziale Ge=
meinſchaftsauffaſſung
, für die Ueberwindung, von Klaſſenkamr;
und Klaſſenhaß, von Bürgerkrieg und Unruhe, Streit und Hader.
Das ſind nicht antichriſtliche, ſondern chriſtliche Prinzipien. ( Ju=
belnde
Zuſtimmung.)
Und ich glaube, wenn wir dieſe Prinzipien nicht verfolgen
würden, dann hätten wir auch nicht die Erfolge für uns. Denn
das Ergebnis unſeres politiſchen Kampfes iſt doch ſichtlich kein
von Gott Ungeſegnetes. Als ich vor 15 Jahren mit 7 Mann an=
fing
, da ſtand niemand zu mir von dieſer irdiſchen Welt, ſondern
alle waren gegen mein Werk, und heute ſtehen hinter dieſen 7
Mann 38 Millionen. (Brauſender Beifall der Maſſen) Und
glaubt man etwa, daß dieſe Millionen ſich zu dieſem Staat und
damit zu dieſer Bewegung bekennen würden, wenn ſie nicht in=
nerlich
glücklich damit wären?
Und was beweiſen die von den anderen angezogenen 10 Pro=
zent
Widerſacher? Früher, meine Volksgenoſſen, hatten 5 Deutſche
10 verſchiedene Meinungen,
heute haben unker 10 Deutſchen 9 dieſelbe Meinung.
Ich bin dabei überzeugt, daß es uns gelingen wird, den 10. Mann
auch noch zu bekommen. (Stürmiſche Zuſtimmung.) Denn immer=
hin
kann man mir ſchon glauben, der Weg von den erſten 7 Mann
bis zu 38 Millionen war ſchwerer als der Weg von den 38 Mil=
lionen
zu 42 Millionen ſein wird. (Bravorufe.)
Was beweiſt das überhaupt, wenn einzelne meinen, einen
anderen Wege gehen zu müſſen. Was beweiſt es am Ende, wenn
der eine oder andere ſogar zum Volksverräter wird. Was be=
weiſt
es, wenn ſie im Saargebiet einzelne Deutſche leider
Deutſche beſitzen, die nicht würdig ſind, dieſen Namen zu
tragen? (Stürmiſche Rufe: Pfui!) Unter den 12 Apoſteln befand
ſich ein Judas. Wer will ſich wundern, wenn auch wir ſolche
Erſcheinungen beſitzen. Allein trotz dieſes Judas hat das Chri=
ſtentum
geſiegt und trotz unſerer Emigranten wird die Bewe=
gung
ſiegen (Langanhaltende Heilrufe der Hunderttauſende) und
wir ſind glücklich, nicht nur, daß wir zahlenmäßig als Bewegung
den größten Erfolg der Geſchichte zu verzeichnen haben. Nein,
wir ſind auch glücklich darüber, daß es uns gelang, durch dieſe
Bewegung in knapp 1½ Jahren 4 Millionen deut=
ſcher
Menſchen wieder Arbeitsplätze zu ſchaffen,

Wenn heute unſere Gegner ſo großzügig über dieſe Tatſache
hinweggehen möchten, dann kann ich ihnen nur das eine ſagen:
es ſcheint leichter geweſen zu ſein, die 4½ Millionen arbeitslos
zu machen als ſie von der Straße weg zu bringen (Lebhafter
Beifall), denn ſonſt müßte man die Frage erheben: wenn das
ſo gar nichts iſt, warum haben dann diejengen das nicht getan,
die vor uns regierten? (Lauter Beifall.) Nein wir ſehen es
aus tauſenden einzelnen Erſcheinungen; es iſt heute wieder
ſchön, im deutſchen Volk zu leben und ſchön für dieſes Volk zu
arbeiten (Lebhafter Beifall) und das ſchönſte an allem: die
deutſchen Menſchen beginnen ſich langſam wieder verſtehen zu
lernen, ſie finden langſam wieder zueinander. Was ihnen im
Laufe von Jahrzehnten allmählich abhanden gekommen war,
das haben ſie wieder gefunden: das Gehör und das Auge für
den Mitmenſchen (Stürmiſcher Beifall.) und wenn der eine oder
andere Gegner ſagt: ja, ſie haben doch noch nicht alles erreicht
nun Gott ſei Lob und Dank, wir wollen uns ja auch noch
nicht zur Ruhe ſetzen, ſondern wir wollen weiterarbeiten, und
was uns nicht gelingen ſollte, das wird den Kommenden ge=
lingen
. (Brauſender Beifall.)
Das Glücklichſte
aber, was wir in dieſem Jahr erlebten, das war die Feſtlegung
des Abſtimmungstermins für die Deutſchen an der Saar. ( Ju=
belnder
Beifall, der immer wieder anſchwillt.) Das Glücklichſte,
weil es einen Zuſtand beendete, unter dem nicht nur 800 000.
ſondern 67 Millionen Deutſcher gelitten hatten. Denn nicht nur
Sie, meine Volksgenoſſen von der Saar, leiden und litten unter
dem Getrenntſein vom Vaterland. Nein, Deutſchland hat genau
ſo darunter gelitten. Deutſchland ſieht Sie als einen unzertrenn=
lichen
Beſtandteil ſeines eigenen Ichs an. (Toſender Beifall.)
Wir haben Ihren Kampf in Deutſchland, im Reich mit heißeſter
Anteilnahme verfolgt. Wer Sie geſchlagen hat, hat uns geſchla=
gen
, wer Sie geſchmäht hat, hat uns geſchmäht, wer Sie vergewal=
tigt
, hat uns vergewaltigt. (Stürmiſche Zuſtimmung.) Ihnen iſt
nichts zugefügt worden, was man nicht ganz Deutſchland zuge=
fügt
hat.
Und noch etwas anderes, und damit wende ich mich beſonders
an Sie: Es gab 1½ Jahrzehnte in der deutſchen Geſchichte, da
glaubte man, das deutſche Volk könnte überhaupt nicht verteidigt
werden. Da war es traurig und troſtlos beſtellt um unſer Deutſch=
land
. Jeder Stand ging ſeinen Weg, jeder Beruf hatte ſeine
Intereſſen, jede Partei verfocht ihr Ziel. Das deutſche Volk hatte
jede Bindung verloren, und es gab anſcheinend nichts mehr, was
Deutſchland hätte zuſammenfügen und zuſammenfaſſen können.
Damals waren Sie uns doch in einem voraus und Vorbild: die
große Not hat Sie trotz der Parteiintereſſen, trotz wirtſchaftlicher
Spaltungen und Verknüpfungen in einem einig ſein laſſen:
im Bekenntnis zu Deutſchland!
(Lebhafte Bravorufe.) Während im übrigen Deutſchland die Par=
teien
ſich untereinander rauften, da haben Sie wenigſtens in
einer Frage wenn man von einzelnen Verrätern abſieht
eine gemeinſame Auffaſſung gehabt, die Auffaſſung: das Saar=
gebiet
, das Saarvolk, die Deutſchen an der Saar müſſen wieder
zurück zum Deutſchen Reich, und zum deutſchen Volk und zum
Vaterland (das Beifallbrauſen übertönt minutenlang den Führer).
Das Saargebiet war ein gutes Beiſpiel für die 67 Millionen
im übrigen Deutſchland.
Wenn aber nun die Stunde kommt, da Sie zurückkehren, werden
wir dafür auch in Ihnen nichts anderes ſehen als Deutſche, denen
wir die Hand reichen zum Eintritt in das deutſche Vaterhaus
(Hundertauſende ſtrecken dem Führer die Hand entgegen). So
wie Sie ſich ſelbſt in der großen Deutſchen Front gefunden haben,
ſo ſollen ſie am 14. Januar die deutſche Heimat wieder finden.
(Jubelnder Beifall.) Wir werden in Ihnen keine Parteien ſehen,
werden nichts ſehen, was in der Vergangenheit warſondern wer=
den
in Ihnen die 800 000 uns entriſſenen Deutſchen ſehen, die
zurückkehren zu uns (Brauſender Beifall) und denen wir dann die
Tore öffnen, auf daß Sie einziehen in das feſtlich geſchmückte
Haus, das Ihrer wartet. (Der Beifall ſchwillt erneut an.) Und
wir wiſſen, Sie haben alle den größten Anteil daran. Wir
wiſſen, daß an dieſem 13. Januar ganz Deutſchland bittet und
betet. Wir werden Sie an dieſem Tage mit unſeren heißeſten
Wünſchen in Ihren Kampf hineinbegleiten, und wir werden alles
tun, um ſpäter die Wunden, die die Vergangenheit ſchlug, wieder
zu heilen. Das iſt für uns nicht nur eine Ehrenpflicht, das iſt
für uns Herzensangelegenheit. (Die Beifallsſtürme wiederholen
ſich minutenlang.)
Zwei Aufgaben haben wir uns geſtellt: die erſte iſt, Aus=
ſöhnung
und Verſöhnung, ohne Rückſicht auf die frühere
Parteizugehörigkeit im heutigen Deutſchen Reich und in ſeiner Be=
wegung
. (Brauſender Beifall.) Jeder, der nur in dem einen
ſich als Sohn unſeres Volkes erweiſt, daß er bekennt: ich bin deutſch
und ich will Deutſcher ſein, der wird bei uns die offene Hand fin=
den
. (Lebhafte Heilrufe.) Wir werden ihn aufnehmen in unſere
innere Gemeinſchaft und er wird es nicht bereuen, wenn er ein=
zieht
in die ſtolzeſte Gemeinſchaft, die Deutſchland je gekannt hat.
(Jubelnde Zuſtimmung.) Aus dem Volke gewachſen, vom Volke
getragen, für das Volk kämpfend iſt dieſe Gemeinſchaft die beſte
Repräſentantin unſeres Volkes geworden und Sie, die Sie heute
hier ſtehen, Sie werden einmal glücklich ſein, in dieſe Gemeinſchaft
aufgehen und in ihr mitkämpfen zu können. (Nicht endenwollende
Beifallsſtürme.)
Und zweitens, wir wollen dann die wirtſchaftlichen Wunden
heilen und alles tun, was getan werden kann, um dieſes Gebiet

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Seite 2 Nr. 236

nur noch feſter in Deutſchland aufzunehmen, noch feſter an unſer
Deutſches Reich und Volk zu ketten. Die Welt wird erleben, daß,
wenn am 13. Januar 99 Prozent für Deutſchland ſtimmen, zehn
Jahre ſpäter 100 Prozent für Deutſchland eintreten werden. ( Leb=
hafte
, begeiſterte Zuſtimmungskundgebung.)

Aber auch aus einem anderen Grunde ſind wir glücklich über
dieſen 13. Januar. Immer noch iſt

und uns.

Wir wollen die Hoffnung nicht aufgeben, daß, wenn erſt dieſe
Frage gelöſt iſt, vielleicht doch auch auf der anderen Seite die Be=
reitwilligkeit
wach wird, die Probleme zu ſehen, wie ſie ſind, und
mit uns einen aufrichtigen Frieden zu ſchließen. (Stürmiſche Zu=
ſtimmungskundgebungen
.) Die Saarfrage iſt die einzige Territo=
rialfrage
, die uns heute noch von Frankreich trennt. Nach ihrer
Löſung beſteht kein ſichtbarer, vernünftiger Grund, daß zwei große
Nationen ſich ewig und in alle Zukunft weiter befehden. (Sehr
wahr.) Vielleicht wird dann doch immer mehr auch bei unſeren
früheren Gegnern die Einſicht wachſen, daß die Aufgaben, die uns
allen geſtellt ſind, ſo groß ſind, daß wir ſtatt uns zu bekriegen, ſie
gemeinſam löſen ſollten. (Lebhafte Zuſtimmung.) Und wenn auch
einzelne gewiſſenloſe internationale Hetzer, die wir kennen, und
die wir keinem Volke zurechnen möchten, ſich bemühen, dieſe beiden
großen Völker in eine dauernde Feindſchaft hineinzuhetzen, ſo ver=
traue
ich auf die geſunde Vernunft und auf den geſunden Men=

Der Anmarſch der Hunderkkauſende.
DNB. Ehrenbreitſtein b. Koblenz, 26. Auguſt.
Die Saarkundgebung auf dem Oberehrenbreitſtein hat be=
gonnen
. Alle Erwartungen, die man hinſichtlich der Beteiligungs=
ziffer
hatte hegen können, ſind bereits am frühen Vormittag
des Sonntags weit übertroffen. In ununterbrochener Folge
rollten während der Nacht zum Sonntag und am Sonntagvor=
mittag
ſelbſt die Sonderzüge von der Saar und aus allen
Gauen des deutſchen Vaterlandes an und brachten Tauſende
und aber Tauſende von Volksgenoſſen nach Koblenz und ſeinen
Vororten. Die fahrplanmäßigen Züge, die zum Teil verſtärkt
und doppelt gefahren werden mußten, brachten weitere,
zum Teil unvorhergeſehene Menſchenmaſſen. Die fünf Bahnhöfe
von Koblenz und ſeiner engeren Umgebung bieten ein Bild, wie
es verkehrsberühmte Gtoßſtadt=Bahnhöfe nicht oft aufzuweiſen
vermögen; denn unaufhörlich iſt der Strom der Ankommenden.
Ausgezeichnet klare Lautſprecher vermitteln die Anweiſungen
und Ratſchläge der Verkehrsordnung; Bahnpolizei und SS
unterſtützen die Ankommenden in jeder Hinſicht, greifen hier
und da ordnend ein, ſo daß der Abmarſch der Rieſenmaſſen von
Menſchen vollkommen reibungslos und ohne Stockung vor ſich
gehen kann.
Beſonders eindrucksvoll iſt immer wieder die Ankunft der
Saar=Sonderzüge,
Die Ankömmlinge vom Samstag abend marſchierten noch in
die Maſſen= und Privat=Quartiere und zur Verpflegungsſtelle
des Hilfszuges Bayern und beſichtigten die Stadt. Die Teil=
nehmer
, die am Sonntag vormittag in Koblenz eintrafen, wur=
den
gleich zum Kundgebungsplatz geleitet, wo ebenfalls aus=
reichende
Verpflegung ſichergeſtellt iſt. Noch auf dem Bahnhof=
vorgelände
aber ſchallt nach jeder Zugankunft, einem ernſten
Gebet und feierlichen Schwur gleich, das Deutſchlandlied zum
Himmel. Es iſt ergreifend zu ſehen, mit welcher Andacht die
deutſchen Brüder von der Saar unſere Hymne mitleben, die ſie
ſo frei und unbekümmert in ihrem Heimatgau ja noch nicht
ſingen können.
In der Stadt war die Nacht über Rieſenbetrieb. Schulter
an Schulter drängt und ſchiebt ſich die Menge durch die Stra=
ßen
. In den Lokalen der Stadt hält es ſchwer, ein Plätzchen
zu ergattern. Freundſchaften werden hier geſchloſſen. Die Saar=
länder
ſtehen überall im Mittelpunkt der allgemeinen Freude.
Ernſt werden die Mienen der Zuhörer nur dann, wenn die
Gäſte von ihren Leiden und Bedrückungen erzählen, wenn ſie
davon ſprechen, was ſich die art= und landfremden Peiniger bes
Saarlandes Tag für Tag zuſchulden kommen laſſen an
Quälereien. Denunziationen, heimtückiſchen Angriffen auf alles,
was im Saarland deutſch fühlt und deutſch iſt. Aber die
Freude, endlich einmal und ſei es auch nur für einen oder
zwei Tage aus all dem Kummer und Leid herausgenommen
worden zu ſein, überklingt doch immer wieder alle ſchweren
und ernſten Gedanken. Man freut ſich, unter den deutſchen
Brüdern und Schweſtern zu ſein, ohne Angſt und Sorge das
ſagen zu dürfen, was einem drückt und ſolange ſchon gepeinigt
hat. Und die Saarländer der einfache Mann wie der andere,
der vielleicht im eigenen Wagen gekommen iſt fiebern in
heißer Erwartung dem Augenblick entgegen, da ſie den Führer
Deutſchlands ſehen ſollen, Adolf Hitler, dem ſie alle in grenzen=
loſer
Liebe vertrauen.
Die Zugänge zur Feſte Ehrenbreitſtein
und zum Feſtplatz ſelbſt ſind ſchon in der Nacht faſt verſtopft.
Endloſe Kolonnen von Saarländern marſchieren die kurvenreiche
Vergſtraße empor, ſich Plätze zu ſichern und das erhabene Bild
des im Glanze der Uferlichter dahinfließenden deutſchen Stromes
tief da unten zu erleben. Zahllos grüßen die freundlich blinken=
den
Lichter von Koblenz, Ehrenbreitſtein und all den anderen
größeren und kleineren Orten herauf zur Feſte.
Der Regen hat ſchon am Frühabend des Samstag aufge=
hört
. Die Sicht iſt überraſchend und erfreulich klar. Auch der
leichte Frühnebel am Sonntag verſchwindet bald vor der Ge=
walt
der Sommerſonne, die ſieghaft zur Kundgebung durch=
bricht
. Zehntauſende ſind ſchon oben und immer neue Maſſen
ſtrömen hinzu. Gegen 10 Uhr vormittags ſcheint der Kund=
gebungsplatz
ſchon bis auf das letzte Plätzchen ausgefüllt, aber
ohne Unterbrechung hält der Zuſtrom an. Alle dieſe Maſſen
finden noch Platz. Die Volksgenoſſen aus dem Saarland, Män=
ner
und Frauen, deren Zahl mit nahezu 200000 wohl nicht
allzu tief gegriffen iſt. Ganze Regimenter von Sanitätsperſonal
tun auf dem weiten Gelände ihren Dienſt, reichen Erfriſchun=
gen
und verſorgen diejenigen, die der Hilfe bedürfen. Aber ſo
beſchwerlich auch der Aufſtieg iſt, die Stimmung der Maſſen
könnte nicht beſſer ſein. Ein hier und da auffliegendes Scherz=
wvort
läßt auf dem langen Weg Mühſale vergeſſen, die lange
Wanderung freudig ertragen. Der Hilfszug Bayern iſt oben
eingeſetzt und verſorgt ſchon am Vormittag hungrige Mägen.
Pünktlich um 10.30 Uhr ſammelten ſich die Kundgebungs=
teilnehmer
dann zum katholiſchen Feldgottesdienſt, den Dechaut
und Ehrendomherr Homſcheid zelebrierte.
Pfarrer Wolfrum=Koblenz hielt dann einen evangeliſchen
Feldgottesdienſt ab.
Gegen Mittag hatten ſich nahezu 400000 Menſchen auf dem
Kundgebungsplatz an der Feſte Oberehrenbreitſtein eingefunden.
Muſikkapellen ſpielten flotte Weiſen. Unten am Deutſchen Eck
haben ſich ebenfalls Tauſende von Menſchen verſammelt, um den
Lautſprechern zu lauſchen, die die Feier vom Berg übertragen.
Ueber alledem ſtrahlende Sonne. Die Rieſenlautſprecher
übertragen ſchneidige Weiſen einer 100 Mann ſtarken FAD=
Kadelle, Anweiſungen, Vermißten=Meldungen
Heilrufe brauſen plötzlich gegen 2½ Uhr an der Aufgang=
ſeite
des weiten Planes auf und künden den /Einmarſch der

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
ſchenverſtand. Ich hoffe, daß einmal die Vernunft ſiegreich hervor=
gehen
wird, und daß über dem Saargebiet und über dem 13. Januar
eine Verſtändigung auch auf dieſer größeren Ebene erfolgen kann
und erfolgen wird. (Erneute Bravo=Rufe.)
Und ſo haben Sie am 13. Januar noch eine beſondere große
und friedliche Miſſion zu erfüllen. Wir würden glücklich ſein, daß,
wenn am 14. Januar in ganz Deutſchland die Glocken läuten, ſie
nicht nur die Rückkehr unſeres verlorenen Gebietes und unſerer
verlorenen Deutſchen, ſondern die Einkehr des Friedens einläuten
würden. (Stürmiſche Bewegung in den Maſſen, minutenlanges
Beifallsklatſchen.)
So bitte ich Sie denn: Faſſen Sie aufs neue Mut und Kraft,
gehen Sie hinein in dieſen letzten Abſchnitt Ihres Kampfes als
aufrechte und wahrhaftige Deutſche, leben Sie der Ueberzeugung,
daß hinter Ihnen der Wille der ganzen Nation ſteht. Vergeſſen Sie
für dieſen Kampf alles, was Sie trennen könnte, weihen Sie ſich
dieſem Kampf ausſchließlich als Deutſche, dann wird dieſer Tag
zu einem großen Siege werden! (Toſende Zuſtimmung.) Ein Sieg,
der Sie zurückführt in die Nation und in das Deutſche Reich, und
dann das hoffe ich werden wir die nächſte, noch gewaltigere
Kundgebung bei Ihnen halten. (Stürmiſche, jubelnde Zuſtimmung
und Heilrufe der Maſſen.) Dann ſollen Sie uns Gaſtgeber ſein
und ganz Deutſchland wird bei Ihnen weilen; Hunderttauſende
und Aberhunderttauſende werden dann die Züge hinüberbringen
in das Saargebiet, und ich werde glücklich ſein, dann bei ihnen zu
ſprechen, als des deutſchen Volkes Kanzler, als Euer Führer.
Mit lebhaften Heilrufen umjubeln die Hunderttauſende, den
Führer und bereiten ihm einzigartige Ovationen.

Fahnen. 300 Mann tragen die Fahnen der SA, SS. PO, FAD,
NSFB, DLV, der HJ, des BdM und des Jungvolkes, flankiert
von weiteren 240 Mann Begleitung. Hoch recken ſich die Hände,
während die Fahnen durch die Sperrmauern des FAD. der
SA und SS marſchieren und auf der überhöhten Tribüne
hinter dem für den Führer beſtimmten Platz Aufſtellung
nehmen.
Ein großer Teil der Ehrengäſte, die inzwiſchen eingetrof=
fen
ſind, hat ſich zur Tribüne begeben. Der Beginn der Kund=
gebung
wird kurz nach 3 Uhr durch einen 2000 Mann ſtarken
Männerchor eingeleitet.
Fanfaren ſchmettern ſoeben über das weite Feld. Die
Kundgebung iſt eröffnet.
Der Führer ſprichk.
Während der Führer noch auf der Fahrt nach Koblenz war,
ergriff auf dem Ehrenbreitſtein nach dem Liede Freiheit, die ich
meine der Präſident der Saarvereine und Gauleiter des Gaues
Koblenz=Trier, Preußiſcher Staatsrat Simon, das Wort.
Deutſch iſt die Saar! In dieſe Worte klang die
Rede des Gauleiters Simon aus, und alle Strophen des Saarlie=
des
, geſungen von den Hunderttauſenden bei erhobenem Arm, be=
kräftigen
dieſen Schwur.
Brauſenden Jubel löſte die Mitteilung aus, daß der Führer
in den nächſten Minuten auf dem Kundgebungsgelände eintreffen
werde. Erwartungsvolle Begeiſterung lag über dem weiten Plan,
die ſich zu toſendem Jubel ſteigerte, als dann der Führer kam.
Der Führer iſt vor der Tribüne angekommen. Alle diejenigen,
die mit ihm die Fahrt im Motorboot nach Koblenz machten, befin=
den
ſich bei ihm. Nun tritt Gauleiter Simon vor ihn, um im
Namen des Gaues Koblenz=Trier und im Namen der Saarvereine
den Führer willkommen zu heißen. Der Führer ſchreitet die Front
der Ehrenformationen ab, die SA., SS., Polizei, Arbeitsdienſt,
Feldjäger und Flieger geſtellt haben.
Vor der Tribüne ſtehen, geführt von Reichsſportführer
Gruppenführer von Tſchammer und Oſten, die Endleute
der großen Saarlandtreueſtaffelläufe durch Deutſchland. Reichs=
ſportführer
v. Tſchammer und Oſten meldet dem Führer die Staf=
felläufer
. Dann treten ſie einzeln vor den Führer hin, melden
ihre Staffel und übergeben die Sendbotſchaft. Der Staffelläufer
aus dem Saargebiet trägt ein ergreifendes Gedicht vor, vom
Führer mit großem Ernſt angehört. Kräftig und mannhaft iſt
dann der Handſchlag des Führers, als er die Botſchaft der Saar
übernimmt.
Die Botſchaft des Gaues Baden der Deutſchen Turnerſchaft
überbringt als letzter Läufer der Bruder Albert Leo Schlageters,
der bei dieſer Gelegenheit dem Führer auch ein Album Familie
Schlageter überreichte.
Der Führer begrüßt nun die Ehrengäſte, unter denen der
Reichsminiſter v. Eltz=Rübenach, die Reichsſtatthalter von Epp aus
Bayern, Murr aus Stuttgart und Sprenger aus Darmſtadt zu
bemerken ſind, ferner Miniſterpräſident Siebert=München, Reichs=
arbeitsführer
Staatsſekretär, Hierl, Reichsjuſtizkommiſſar Frank
und dann der Führer der Deutſchen Front im Saargebiet, Pirro,
der den Führer ſchon am Vormittag in Köln begrüßte.
Der Saarkommiſſar Gauleiter Bürckel, ſchreitet
hinauf zur Rednertribüne und begrüßt den Führer auf dieſer hiſto=
riſchen
Saarkundgebung, die eine Kundgebung der Geſchloſſenheit
uind Einigkeit des Deutſchtums in aller Welt ſein ſoll.
Während der Saarkommiſſar Bürckel noch ſpricht, begrüßt der
Führer, immer wieder einzelne Saardeutſche, Schwerkriegsbeſchä=
digte
, Bergknappen, Bauern in Trachten und dann wohl die älte=
ſten
Teilnehmer an der Kundgebung, Frauen und Männer im Al=
ter
von mehr als 80 Jahren, die den weiten Weg vom Saargebiet
zum Ehrenbreitſtein nicht geſcheut haben, um zu zeigen, daß ſie
allezeit dem Reich treu ſind, und daß ob Jugend, ob Alter
die Saardeutſchen nur eine Parole für den 13. Januar kennen:
Deutſch die Saar!
Nun ſteht der Führer auf der Rednertribüne, minutenlang
umrauſcht ihn Freude und Jubel, dann kann er langſam be=
ginnen
und das Wort nehmen zu ſeiner packenden und leiden=
ſchaftlichen
Rede, die immer wieder unterbrochen wird von Zu=
ſtimmung
, Jubel und Begeiſterung.
Als der Führer ſeine Rede beendet hat, brauſen Horſt=Weſſel=
und Saarlied aus Hunderttauſenden von Kehlen empor. Jubelnde
Heilrufe begleiten des Führers Abfahrt von der Stätte des deut=
chen
Saarſchwures bei Ehrenbreitſtein, am deutſcheſten aller deut=
ſchen
Ströme. Die Fahnenformationen marſchieren ab. Grüßend
reckten ſich noch einmal die Arme empor, und dann begann der
Abmarſch der Hunderttauſende von Menſchen. In der gleichen
Ordnung, wie ſich am Vormittag der Anmarſch vollzogen hatte,
verlaſſen jetzt die Teilnehmer die Stätte dieſer erhebenden Kund=
gebung
. Schon am frühen Sonntag abend gehen dann die erſten
Sonderzüge wieder zurück in die Heimat nach der Saar und nach
allen deutſchen Gauen, die ihre Vertreter entſandt hatten.
Die große Saar=Ausſtellung in Köln
wurde am Sonntag vormittag 10 Uhr, in Anweſenheit des
Führers eröffnet, wobei Reichsminiſter Dr. Goebbels eine
große Rede hielt, in der er auf die in der Ausſtellung zu Tage tre=
tenden
Tatſachen über die tauſendjährige Ge=
ſchichte
desDeutſchtums an der Saar einging. In
Köln wurde der Führer, wie auf ſeiner anſchließenden Rheinfahrt
nach Koblenz, mit nicht endenwollendem Jubel begrüßt.

An alle Birkſchaftsführer und Bekriebsze

Das Geſetz zum Schutze der nationalen Arbeit ſieht
der Wirtſchaftsführer unter voller Verantwortung und
des Führerprinzips Führer der Wirtſchafts=Gefolgſchaft
nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung ſieht aber nicht nu
ſachlichen Betreuung der Gefolgſchaft eine vollkommen
lung; ſie will auch die Schaffung des Gemeinſchaftsge
der geiſtigen Betreuung der Menſchen an den Stätten
beit. Darum hat die Partei als Trägerin der NS. Wel
ung bis in das letzte Glied des deutſchen Lebens auf di
biete ihre Amtswalter eingebaut.
Der Betriebszellenobmann iſt als ſolcher der letz
anſchauliche Führer der Partei in dem Betrieb ſelbſt. 9
iſt er Führer der Betriebsgemeinſchaft. Wenn der Zellen=
ſoweit
er nicht dem Vertrauensrat angehört, nicht unte
gungsſchutz ſteht, ſo wird dies ausgeglichen dadurch, daß
ner Stellung als Zellen=Obmann und Führer der Betriel
ſchaft unter dem Schutze der Partei ſteht.
Ich wende mich an alle Wirtſchaftsführer des Gaue
Naſſau, den Zellen=Obmann und ſeine Stellung im Betri
dieſen klaren Geſichtspunkten anzuſehen, und bitte, daß
drei Gruppen, d. i. dem Betriebszellen=Obmann, dem W
führer und dem Vertrauensrat, ein harmoniſches Verhä
ſteht, ſo wie wir es in der Mehrzahl der B
bereits in vorbildlicher Weiſe zu verz
haben.
Dies alles verbürgt, daß eine blühende Wirtſchaft
meinſamer Geiſt und eine zufriedene Gefolgſchaft entſte
Darum vorwärts in dieſem Geiſte für unſer Wirtſch
Rhein=Main, deſſen wirtſchaftliche Aufgaben nicht nur
ter Bedeutung, ſondern deſſen Wollen und Entwicklung
lich ſein muß, ſowohl in der ſachlichen als auch in der
Betreuung der Menſchen!
Heil Hitler!
gez. Jacob Sprenger
Gauleiter und Reichsſtatthalter.
F. d. R.: gez. Willi Becker
Landesobmann der NSBO., Bezirkswalter der T
Eröffnung der Leipziger Herbſtmeſſe
DNB. Leipzig, 26.
Leipzig zeigt am Tage der Eröffnung ſeiner Herbſt
ſtets in den letzten Jahren, begünſtigt von ſtrahlender
das gewohnte lebhafte Bild. Auf den Straßen und in 1W
paläſten wogt die Menge. Selbſt auf dem Gelände d
ſchen Meſſe, die, wie ſtets im Herbſt, nur zu geringen n
Meſſezwecke herangezogen iſt, war ſchon am frühen n=
morgen
ein lebhaftes Treiben. Man hatte dieſes Je Dah
bgeſehen, eine beſondere Eröffnungsfeier zu veranſtal
erſte Tag erhält aber ſeine beſondere Note durch den H
mit der Führung des Reichswirtſchaftsrtiſ
iums beauftragten Reichsbankpräſidenn
Schacht, der am Abend in einer großangelegten Red ſer
Notwendigkeiten der deutſchen Außenwirtſchaft vor d /P
prach. Das Intereſſe für die Ausführungen Dr. Sch’s
ſo groß, daß ſeine Rede in den großen Rathausſaal iEx
wurde, wo ſie von weit über 1000 Menſchen angehört vſe,
Worte, die Dr. Schacht über das deutſche Außenhande Eodle
fand, und die Ankündigung, daß Deutſchland nun vo Sh cultur
ſelbſtändig dieſe Probleme mit ſtarker Hand anfaſſen w e.me

ten ſichtlichen Eindruck auf die anweſenden Vertreter
landspreſſe. In deutſchen Wirtſchaftskreiſen haben di Tuf
rungen Dr. Schachts ſtarke Zuverſicht ausgelöſt. Wenrd
Herbſtmeſſe für das Ausfuhrgeſchäft bekanntlich bei wer
die Rolle ſpielt wie die Frühjahrsmeſſe, ſo erhält doch
jährige Herbſtmeſſe eine beſondere Note dadurch, daß Hit
Jahre zum erſten Male eine Ausfuhrvermittlungsſtelles
ſeatiſchen Ausfuhrhandels eingerichtet worden iſt. Sie Be
Sonntag morgen feierlich durch den Regierenden fe
Hamburgs, Krogmann, eröffnet. Senator Bernha
wies darauf hin, daß ſich Fabrikanten, Ausfuhrfirmen
braucher gemeinſam für die Ueberwindung des derze
ſtandes im deutſchen Außenhandel einſetzen müßten.
germeiſter Dr. Gördeler=Leipzig betonte die innere 9

heit der beiden ruhmreichen Hanſeſtädte mit der Sta
Die Zahl der in Leipzig ausſtellenden Firmen bewe
der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus
gender Linie. Das Vertrauen, das manche früheren
in der Zeit des Niederganges und des politiſchen
Deutſchland verloren hatten, kehrt langſam zurück.
Jahre iſt die Zahl der Ausſteller um nahezu 10 v. H.
im Vorjahre. Bei den im Vorjahre veröffentlichten h
fern muß man berückſichtigen, daß damals die Ausſtell
Braunen Meſſe einbegriffen waren. Am ſtärkſten ver
wiederum die ſogenannten alten Meſſebranchen. An
marſchieren Haus= und Küchengeräte, ſowie Metallwal(
gen Spielwaren, Glas und Porzellan, Steingut= und
und Papierwaren mit Bürobedarf.
Dizekanzler a. 2. von Papen erkranl
DNB. Saarbrücken, 26
Der außerordentliche Geſandte Deutſchlands in
Vizekanzler a. D. v. Papen, der ſich zurzeit auf
Wallerfangen im Saargebiet aufhält und am Sonnt
Saarkundgebung auf dem Ehrenbreitſtein ebenfalls das
men wollte, iſt an ſeinem alten Leiden wiederum er
war am Sonntag am Erſcheinen verhindert.
Reſtloſer Ausbau der franzöſiſchen Oſtbefell RA
EP. Paris, 26 18/
Die Befeſtigungen an der franzöſiſchen Oſtgrenze r
der Matin berichtet, durch Feſtungsanlagen in der

Montmédy eine Ergänzung erfahren. Urſprünglich
tigt geweſen, in dieſer Gegend keine ſtändigen Befeſt *
errichten, ſondern erſt im Kriegsfall Sperrwerke anzu
Verlangen der Armee=Kommiſſion der Kammer habe
Generalſtab im Einvernehmen mit dem Oberſten KT.
ſchloſſen, das Loch von Montmédy durch betonierte
werke zu ſchließen, die auf den Raum zwiſchen Marg
ranci verteilt werden. Die Armee=Kommiſſion hal
Mitglieder beauftragt, den Bau dieſer Werke ſtändr
wachen.

England will ſeine Kriegsſchiffe mit Blug e
verſehen.
DNB. London, 25
Im Rahmen der engliſchen Luftaufrüſtung bea=
die
engliſche Admiralität wie der Flottenkorreſpl
Daily Telegraph meldet, ſämtliche Schlachtſe
modernen Kreuzer der engliſchen Flor1
zwei Flugzeugen auszuſtatten. Zurzeit ſin=
19 engliſche Kriegsſchiffe mit Flugzeugen verſehen.
Maßnahme wird, abgeſehen von der bereits feſtgeles.
kung der Flottenluftſtreitkräfte, eine zuſätzliche Bereil!
60 Kriegsflugzeugen erforderlich. Die neueſten amd
und japaniſchen Kreuzer führen bereits je vier, die
und franzöſiſchen je zwei oder drei Kriegsflugzenge.4

[ ][  ][ ]

Montag, 27. Auguſt 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Darmſtadt, den 27. Auguſt 1934
Eine neue Karke.
Darmſtadts Lage inmitten gvoßer Wälder iſt von unver=
ichbarer Schönheit. Rings umſchließt das Grün unſeres Waldes
Stadt und greift weit in das bebaute Gelände hinein. So iſt
glücklichſte Löſung für eine ideale Wohnſtadt gefunden. Der
rmſtädter iſt ſtolz auf dieſes unvergleichbare Gut und beſucht
nen Wald gerne. Es iſt daher doppelt zu begrüßen, daß das
(iſche Landesvermeſſungsamt eine neue Umgebungskarte in
ahrfarbendruck herausgebracht hat, die neben den allgemeinen
zügen noch ſolche beſonderer Art aufweiſt. Sie enthält z. B. die
Darmſtadt angrenzenden markierten Wege des Odenwaldklubs,
ßerdem Orte mit Jugendherbergen und als Neuerung, die auf
rnſch des Verkehrs= und Verſchönerungsvereins Darmſtadt und
gebung e. V. eingefügt wurde, eine Anzahl beſonders ſchöner
dfahrwege, von denen einige eine Verbindung mit einer Fuß=
nderung
zulaſſen, Außerdem ſind die Höhenſchichten eingezeich=
Bei einem Maßſtab von 1:25 000 iſt die Karte mit aller wün=
nswerten
Deutlichkeit ausgefallen, ſo daß ſie jedermann ein
uer Begleiter ſein wird. Der Preis beträgt 2 RM. bei Einzel=
rahme
. Die Ausdehnung erſtreckt ſich von Malchen bis Erz=
iſen
und von Griesheim bis Roßdorf.
Jöchenkliche Uebungsmärſche des Odenwaldklubs.
Um der Anordnung des Heſſiſchen Staatsminiſters vom 20.
ii bzw. 27. Juli über die ſportliche Betätigung der
amten und Angeſtellten in Heſſen nachzukommen, hat
Führer des Geſamtodenwaldklubs, der zugleich
ichswanderführer iſt, unter dem 17. Auguſt beſtimmt, daß die
tsgruppen wöchentliche Uebungsmärſche in die Umgebung
er Orte einrichten, die eine angemeſſene ſportliche Betätigung
Teilnehmer gewährleiſten.
Siraßenſperrung.
Wegen Vornahme von Kabelarbeiten wird für den Kraft=
rzeug
=, Fuhrwerks= und Radfahrverkehr vom 27. bis 31. Auguſt
4 die Schulſtraße vom Ludwigsplatz bis zur Karlsſtraße
verrt. Der Verkehr wird während der Zeit der Sperrung
folgt umgeleitet: vom Ludwigsplatz durch die Schützen=,
gel=, Karlsſtraße und zurück.





Landesbibliokhel.
Neuerwerbungen der Landesbibliothek (Auswahl), vom 27.
guſt an auf 14 Tage zur Anſicht im Leſeſaal aufgeſtellt:
1. Ernſt Anrich; die engliſche Politik im Juli 1914, Stutt=
t
=Berlin 1934. 34/379. 2. Hermann Baltzer; Raſſe und Kul=
Weimar 1934. 34/127. 3. Karl Bartz: Die Deutſchen vor
ris (Die Marneſchlacht). Berlin 1934. 34/384. 4. Rudolf Bei=
rt
: Von Bismarck zu Hitler. Berlin 1934. 34/200. 5. Alfred
auchle: Handbuch der Naturheilkunde. Leipzig 1934. 34/393.
Sdith Ebers: Die Eiszeit im Landſchaftsbilde des bayeri=
n
Alpenvorlandes. München 1934. 34/495. 7. Feſtſchrift für
nrich Schrohe. Mainz 1934. 34/139. 8. Hans Gerber: Auf
Wege zum neuen Reiche. Stuttgart=Berlin 1934. 34/503.
Hans Luckey: Johann Gerhard Onken und die Anfänge
Baptismus. Kaſſel 1934. 34/520. 10. Spiridion Gopcevic
hichte von Montenegro und Alhanien, Gotha 1914. 34/552.
Adolf Grabowſky und Wilhelm Sante: Die Grund=
en
des Saarkampfes. Berlin 1934. 34/342. 12. Arnold Hirſch
gertum und Barock im deutſchen Roman. Frankfurt a. M.
4 33/2270. 13. Otto Hoetzſch: Oſteuropa und deutſcher Oſten.
tigsberg=Berlin 1934. 34/358 14. Alois Hudal:Die deutſche
turarbeit in Italien. Münſter i. W. 1934. 34/412. 15. Hans
nny: Kunſtführer der Schweiz. Düſſeldorf 1934. 34/554.
Oskar Krüger: 2 Mai 1933: Die Befreiung des deutſchen
eiters. München 1934. 34/464. 17. Hermann Kuckuck: Von
Wildpflanze zur Kulturpflanze. Berlin 1934. 34/560. 18. Hans

genheit und Gegenwart. Weimar 1934. 34/402. 20. Sigmund
inz: Eduard III. in Marienbad. Wien 1934. 34/288. 21.
edrich Wilhelm v. Oertzen: Alles oder Nichts. Polens
iheitskampf in 125 Jahren. Breslau 1934. 34/423. 22. Fried=
von
Oppeln=Bronikowſki: Der Baumeiſter des
ußiſchen Staates. Jena 1934 34/459. 23. Dimitri H. Po=
ff
: Germanismus und Ziviliſation, Berlin=Tempelhof 1934.
104. 24. Erich Preiſer; Geſtalt und Geſtaltung der Wirt=
ft
. Tübingen 1934. 34/445. 25. Max Pulver. Trieb und
brechen in der Handſchrift. Zürich und Leipzig 1934. 34/375.
Colin Roß: Zwiſchen USA und dem Pol. Leipzig 1934.
754. 27. Oskar Schmieder: Länderkunde Mittelamerikas,
ſtindien, Mexiko und Zentralamerika. 28. Carl Schuch=
rdt
: Vorgeſchichte von Deutſchland. München und Berlin
4. 34/509 29. Alexander Stollenwerk: 1923 in einer
iniſchen Kleinſtadt. Jülich 1934. 34/314. 30. Curt Theſing:
ule der Biologie. München 1934. 34/335.
Vormerkungen werden im Leſeſaal entgegengenommen. Ver=
bar
ab 10. September 1934.
Tagesordnung zur Sitzung des Stadtrats am Donnerstag,
30. Auguſt 1934, 17 Uhr. im Rathaus. 1. Auflöſung des Fonds
Beteiligung der Stadt an gewerblichen Unternehmungen.
Die Rechnung der Kaſſe der Maſchinenbau= und Gewerbeſchule
1931. 3. Rechnung der Kaſſe der Maſchinenbau= und Ge=
ebeſchule
für 1932. 4. Anſchaffung eines Rüſtwagens für die
dtiſche Feuerwehr. 5. Beſchaffung der in den Monaten
guſt und September benötigten Straßenbau=Materialien.
Die Errichtung einer neuen Wellblechgarage für zwei Laſtkraft=
gen
und Umſtellung von drei vorhandenen Perſonenwagen=
agen
bei den ſtädtiſchen Betrieben. 7. Errichtung einer An=
e
zur Herſtellung von Kraftſtoffgemiſchen bei den ſtädtiſchen
rieben. 8. Umbau der Dampfkeſſelanlage des Stadtkranken=
ſes
. 9. Herſtellung des Perſonenaufzugs im Neubau des
dtkrankenhauſes. 10. Herſtellung einer Entwäſſerung in der
inkfurterſtraße vor dem Fabrikanweſen der Firma Merck.
Herſtellung von Straßenkanälen im Alexandraweg, Ludwigs=
ſtraße
und Paul=Wagner=Straße ſowie Beſchaffung der erfor=
ichen
Materialien. 12. Uebereignung ſtädtiſchen Geländes
die Bahn bei Herſtellung einer Entwäſſerung des Bahnein=
itts
der Odenwaldbahn zwiſchen Kaſtanienallee und dem Weg
ter dem Karlshof. 13. Feſtſetzung der Straßenfluchtlinie in
Frankfurterſtraße auf der Weſtſeite der nördlichen Brücken=
tve
. 14. Freigabe der Freiligrathſtraße zum Anbau.
Bebauungsplan für das Gebiet zwiſchen Dieburgerſtraße, Sei=
weg
, Roſenhöheweg und Aeußere Ringſtraße
Philadelphia=Konferenz in der Stadtmiſſion. Am kommen=
Mittwoch, den 29. Auguſt 1934, wird im großen Stadtmiſ=
Slaal wiederum eine der alljährlich zweimal ſtattfindenden
ſtlichen Gemeinſchafts=Konferenzen abgehalten, die ſeit 40
ren den Namen Philadelphia=(Bruderliebe)Konferenz tra=
Dieſe Konferenzen ſind im Laufe der Jahre immer Sammel=
kte
der ernſt=chriſtlichen Kreiſe in Darmſtadt und der Propinz
rkenburg geweſen. Die diesmalige Konferenz ſteht unter dem
amtthema: Die Majeſtät Gottes. Hauptredner iſt der Leiter
bekannten Liebenzeller Miſſionshauſes, Herr Direktor Paſtor
odeberg. Die Konferenzvorträge beginnen vormittags 10 Uhr
nachmittags 3 Uhr. Am Abend des Konferenztages findet
großer öffentlicher Vortrag ſtatt, den Herr Pfarrer Köhler
der Martinsgemeinde über das zeitgemäße Thema: Der
eit ums alte Teſtament halten wird. Alle Freunde chriſt=
er
Gemeinſchaftsarbeit ſind zu dieſer Konferenz=Veranſtaltung
3lich eingeladen. Der Eintritt iſt, wie immer, frei.
Kinderfeſt im Orangeriegarten. Am kommenden Sonn=
dem
2. September, findet um 3 Uhr nachmittags im Beſſun=
Orangeriegarten ein Feſt für Kinder und ſolche, die Kinder
2 haben ſtatt. Der veranſtaltende Verein der Freundinnen
ger Mädchen, der unter der Führung Ihrer Königlichen Hoheit
Frau Erbgroßherzogin Cäcilie von Heſſen ſteht, hat für alle
renigen Dinge geſorgt, welche zum glücklichen Gelingen eines
derfeſtes notwendig ſind. Selbſtverſtändlich fehlt auch nicht ein
archengarten. Die Sorge des Vereins gilt auch den Erwach=
en
, denn Erfriſchungen ſtehen ebenfalls bereit. Die Preiſe für
Tombola ſind ab heute in den Schaufenſtern der Firma Jung=
nin
, Ecke Schulſtraße und Ludwigsplatz, zu ſehen.

Büranftder im Zeichen des Prerors.
Am kommenden Sonnkag erſtklaſſiger Pferdeſpork
in Ausſichk.
Am kommenden Samstag und Sonntag, 1. und 2. September,
wird Darmſtadt ganz im Zeichen des Pferdeſports ſtehen. Seit
dem Jubiläumsturnier 1930 hat Darmſtadt kein 2tägiges Turnier
mehr gehabt, 400 Nennungen iſt ein Ergebnis welches
das diesjährige große Reit= und Fahrturnier zum größten ſport=
lichen
Ereignis werden läßt, ſo daß es verſtändlich iſt, daß auch
die Stadtverwaltung ſich tatkräftig und fördernd hinter die ganze
Veranſtaltung geſtellt und die Tage des 1. und 2. September
ausſchließlich dem Pferdeſport reſerviert hat.
Glücklicherweiſe ſind im neuen Staat die Zeiten vorbei, daß ſich
zwei oder drei Sportzweige gegenſeitig Konkurrenz machen.
Durch das Erſtauftreten deutſcher Reichswehrrei=

REIT-UND FAHR-TURNIER
DARMSTADT

1.72. SEPT. 1934

ter in Darmſtadt durch das Erſcheinen international er=
probter
Reitergrößen, wie die Stallmeiſter Lange, München und
Eckhardt, durch ebenſo geprüftes, hervorragendes Pferdematerial
werden die Turniertage zu einer Senſation beſonderer Art. Schon
am Dienstag wird die Reichswehr mit einem Transport erwartet;
die Pferde werden bei der berittenen Bereitſchaft der Heſſiſchen
Landespolizei Stallung beziehen.
Samstag der Tag der Schulen.
Um beſonders der Jugend, insbeſondere aus allen Kreiſen
der Stadt. Gelegenheit zum Turnierbeſuch zu geben, hat ſich die
Turnierleitung entſchloſſen, wie das auch bei den großen Turnie=
ren
in Wiesbaden, Koblenz, Aachen und Krefeld der Fall war,
die geſamte Schuljugend unter Führung der Lehrer einzuladen.
(Entgelt 10 Pf., Kinder Arbeitsloſer frei.) An beiden Nach=
mittagen
wird ein volles Turnierprogramm abgewickelt mit Platz=
konzert
und Vorführung der drei Schaunummern.
Der Vorverkauf verbilligter Eintrittskarten wird ab Montag
eröffnet, und zwar bei folgenden Stellen; Zigarrenhäuſer Meder
und Hugo de Waal, Rheinſtraße, Gerber, Eliſabethenſtraße, Juwe=
lier
Macholdt, Schulſtraße, Handſchuh=Hauptmann, Ludwigsplatz,
Schmunk. Schloßgartenplatz 1. Reitſtall Schott, Hügelſtraße, und
Buchdruckerei Künzel. Beſſunger Straße.
Die Eintritspreiſe ſind wiederum äußerſt niedrig gehalten.
Da die Tribüne nur 500 Plätze hat, wird der Vorverkauf beſon=
ders
empfohlen.

Deutſche Volksgenoſſen!
Eure Söhne marſchieren, ſtellen aus, ſpielen, zelken
am 1./2. Sepkember in Frankfurk a. Main.
Bleibt Ihr fem?

Die Tal iſt alles; nichts der Ruhm!
Großes Wort eines unſterblichen Dichterfürſten des Deutſchen
Volkes. Wegweiſe für die Zukunft, ſeit der Kampf um Deutſch=
lands
Wiederauferſtehung das deutſche Volk wieder gelehrt hat, daß
eine Sache um ihrer ſelbſt willen getan werden muß! Die deutſche
Fliegerei war einſt die jüngſte und eine der ſtolzeſten Waffen der
deutſchen Wehr. Ihren Geiſt zu erhalten und fortzupflanzen, heißt
niemals, dem Ungeiſt der Vergeltung das Wort zu reden, ſondern
immer und immer nur, den Willen zur Tat mächtig bleiben zu
laſſen, die nur danach fragt, ob etwas für die Zukunft des Deut=
ſchen
Volkes von Vorteil iſt oder nicht. Fliegergeiſt ſchließt in
ſich Führergedanken und Führereigenſchaften, Mannesmut und
Tapferkeit, Kameradſchaft und Opferwillen, Treue und Einſatz=
bereitſchaft
. Nichts anderes bedeuten Hermann Görings Worte:
Das deutſche Volk muß ein Volk von Fliegern werden! Der
Führer der wiedererwachten Nation, Adolf Hitler, hat es der Welt
ſchon oft zugerufen, daß das Deutſche Volk nicht die Trommel
rühren will. Aber nichts wird es davon abhalten können, ſeine
Schwingen zu erheben, um ſich ſeinen Platz unter den Völ=
kern
zu ſichern, zum Segen des wahren Friedens auf der Welt!
Deutſcher Volksgenoſſe! Die deutſche Fliegerei braucht auch dich!
Lern: Fliegergeiſt verſtehen, und du dienſt deinem Volke!
Werde Mitglied des Deutſchen Luftſport=Verbandes!
Anmeldung bei der Flieger=Ortsgruppe Darmſtadt,
Darmſtadt, Gutenbergſtraße 36, Fernruf 4321.

Heife nac Beurfcland.
Neue Werbeſchrift der Reichsbahnzentrale für den Deutſchen
Reiſeverkehr.
Die Reichsbahnzentrale für den deutſchen Reiſeverkehr, die
Zentralſtelle der deutſchen Verkehrswerbung im Ausland, beginnt
mit derHerausgabe einer neuen Reihe von Werbeſchriften. Sehen
Sie nicht nur, erleben Sie Deutſchland! ruft das erſte
eben erſchienene Heft den Fremden zu, die es einladet, nach
Deutſchland zu kommen, in dieſes verjüngte Deutſchland, das ſo
vielen jenſeits der Grenzen ein Rätſel erſcheint!
Und ſo, wie man wünſchte, daß der Gaſt Deutſchland ſehe,
daß er die Menſchen, ihre Trachten und ihre Sitten erlebe, ſo
iſt dieſes neue Werbe=Werk geſchrieben und in Bildern geſtaltet:
friſch, unmittelbar und ganz lebendig. Nicht Sehenswürdigkeiten
werden aufgezählt und nüchtern beſchrieben nicht über
Deutſchland wird geredet, ſondern von den Städten und den
Landſchaften, von den Bewohnern und ihren Eigenarten wird
anſchaulich und eindrucksvoll berichtet. Bildniſſe deutſcher Gaue
ſind lebendig gezeichnet, man ſpürt die Liebe zur Heimat; faſt
kleine Dichtungen, ſind es, mit heißem Herzen empfunden. Und
mit dieſer Herzenswärme wird Vergangenheit und Gegenwart,
wird Geſchichtliches und Erdkundliches, wird Künſtleriſches und
Volkstümliches immer wieder zum ſpannenden Erlebnis zuſam=
mengeſchmolzen
.
Das erſte Heft in der Reihe der neuen Werbeſchriften der
RDV. iſt Süddeutſchland gewidmet. Zwiſchen Main und
Inn, zwiſchen Rhein und Donau wandert man wißbegierig und
ſtets aufs neue freudig überraſcht auf und ab, durch Wälder und
Gebirge, durch Großſtädte und einſame Dörfer, durch die Romantik
der kleinen Städte und durch die reichen Schatzkammern der Kir=
chen
, Klöſter und Muſeen. Und das Einzelne und Eigenartige,
jedes für ſich ein Erlebnis, klingt in dieſer reich=bebilderten und
glänzend ausgeſtatteten Schrift zuſammen zu einer einzigen, ein=
heitlichen
Melodie, dem heiter beſchwingten Begriff: Süddeutſch=
land
!
Wenn die folgenden und grundlegenden Schriften, die die
übrigen Teile Deutſchlands erfaſſen ſollen, vom gleichen Sinn
und Schwung erfüllt ſind wie dieſe erſte, dann wird ganz Deutſch=
land
dankbar ſein für dieſes liebevoll gezeichnete Bildnis; und
es wird hoffentlich recht viel Gäſte reizen, nun ſelbſt und mit
eigenen Augen zu erleben, was man ihnen hier als Erlebnis ſo
verlockend nahegebracht.

Nr. 236 Seite 3
Jahresieier der biederinfer Buriktaut
am 25. Auguſt 1934.
Im Gartenſaal des Städt. Saalbaus beging die Liedertafel
im Kreiſe ihrer Angehörigen und Freunde ihre Jahresfeier in
demſelben Stil, der im vorigen Jahre ſolchen Anklang ge=
funden
hatte. Sie knüpfte an an die Bräuche der erſten Lieder=
tafel
, die vor weit über 100 Jahren Zelter, Goethes Freund,
in Berlin gegründet hatte, und ſucht ſich einen feſten Rahmen
für ſolche Feiern zu ſchaffen, der geiſtige und ſeeliſche Inhalte
zu umſpannen vermag, und Gewähr dafür bietet, daß das
oft ſo niedere Niveau von Vereinsſtiftungsfeſten ausgeſchloſſen
bleibt. Wer ſich vergegenwärtigt, wie kitſchig ſonſt ſolche Feiern
vielfach begangen werden, wie zufällige Vortragsfolgen von oft
recht zweifelhaftem Wert aufgeſtellt werden und Theaterſtücke
zur Aufführung gelangen, die bald mehr ſentimental, bald mehr
pikant eingeſtellt ſind, der muß dieſe Neugeſtaltung einer
Jahresfeier als vorbildlich anſehen und zur freien Nachahmung
empfehlen. Zelter ſtellte für ſeine Liedertafel muſikaliſche und
geſellſchaftliche Ziele als gleichwertig nebeneinander, Mitglieder
konnten nur hochmuſikaliſche, ſtimmbegabte Vom=Blatt=Sänger
werden, die allmonatlichen Zuſammenkünfte begannen mit einem
ſchlichten, aber würdigen Abendeſſen, zu dem ein guter Tropfen
Wein getrunken wurde, und dann ſchloß ſich unter Leitung
des Meiſters der muſikaliſche Teil an, der dem mehrſtimmigen
Lied gewidmet wurde.
Auch die Darmſtädter Liedertafel, die durch Angliederung
des ftattlichen Frauenchors einer der größten Geſangvereine
unſerer Stadt geworden iſt, baute ihre Feier ähnlich auf. In
feſtlich geſchmücktem Raum verſammelte man ſich, ſchon begrüßt
durch Darbietungen der unermüdlichen Kapelle M. Weber an
erhöhtem Tiſch nahmen die Meiſter Platz, neben dem eigentlichen
Meiſter der Liedmeiſter, der Tafelmeiſter und der Schatzmeiſter,
und nach gemeinſamem Geſang des Bundesliedes, das Goethe
der Berliner Liedertafel gedichtet, Zelter vertont hat, beginnt
das Feſtmahl. Der zweite Teil dient der Belehrung und Er=
bauung
. Der Meiſter, Dr. Blank, ergreift das Wort, führt in
Zweck und Sinn dieſer Jahresfeiern ein, und würdigt dann in
ausführlichem in Form und Inhalt gleich meiſterlichem Vortrag
Leben und Schaffen des Heimat= und Volksdichters Hermann
Löns. Die Ausführungen waren ſo recht geeignet, die Perſön=
lichkeit
des Dichters denen näher zu bringen, die oft Lieder des
ſo eigenartigen und durch ungewöhnliche Lebensſchickſale inter=
eſſanten
Dichters ſingen. Daß Karl Grim 32 Lieder des Dichters
vertont hat, zeigt, wie ſtark er ſich durch deſſen ſchlichte volks=
tümliche
Art angezogen fühlt. Im Anſchluß an den Vortrag
ſang Klara Herbert drei Löns=Vertonungen von Grim, von
denen das düſtere Irrkraut und das friſche Der eine allein
ganz beſonderen Eindruck hinterließen. Zwei zur Klampfe ge=
ſungene
Löns=Lieder von Fritz Jöde, ſehr anſprechend von
einem Vereinsmitglied geſungen ließen die heitere Art des
Dichters anklingen. Dann ſang Chriſtian Liebig drei Bariton=
lieder
, am Klavier vom Komponiſten Grim begleitet, Küraſſiere‟
nur mit Klavierbegleitung, Dragoner mit obligater Trom=
dete
M. Weber, und Grenadiere mit Pikkoloflöte und
Trommel die Herren Brückner und Müller. Dem friſchen,
naturnahen Inhalt der Gedichte entſprechen die Grimſchen Kom=
poſitionen
trefflich. Als dann nach herzlichem Dank für den
Redner, den Tondichter und die Ausführenden der Teil der
Belehrung und Erbauung für beendet erklärt wurde, ſchloß ſich
als Teil der Freude der Tanz an, der die Anweſenden noch
lang vereinte.
N.

* Provinzialausſchuß.
p. Klage des Heſſiſchen Bezirksfürſorgeverbandes Stadt Mainz
gegen den Heſſiſchen Bezirksfürſorgeverband Kreis Heppenheim
wengen Erſtattung von Fürſorgeaufwendungen für Hermann
Schmitt.
Beide Fürſorgeverbände ſind vertreten. Das Zeugnis der
erſchienenen Zeugin Witwe Schmitt iſt für die Entſcheidung der
Sache weſentlich. Das Kind wurde, weil erkrankt, im Städtiſchen
Krankenhauſe Mainz behandelt, wodurch 1343 RM. Koſten er=
wuchſen
. Die Verbände ſtreiten darüber, ob die Eltern, die das
Kind in Pflege bei den Großeltern gegeben hatten, in der Zeit
der Verpflegung im Krankenhauſe Mainz den Aufenthalt in
Nieder=Saulheim oder in Nieder=Liebersbach hatten. Aus der
Ausſage der Zeugin geht hervor, daß die Wohnung in Nieder=
Liebersbach beim Weggang nach Nieder=Saulheim beibehalten
wurde; der Vater des Kindes war zur Zeit der Erkrankung des
Kindes erwerbslos und außerſtande, die Koſten des Mainzer
Krankenhauſes zu erſtatten.
Das Urteil gibt der Klage ſtatt.
2. Klage des Johannes Pob zu Heppenheim gegen den Polizei=
befehl
der Bürgermeiſterei Heppenheim vom 14. Mai 1934 wegen
Einweiſung von Mietern.
Die Bürgermeiſterei Heppenheim iſt nicht vertreten; es han=
delt
ſich um die Einweiſung einer wohnungsloſen Familie. Der
Kläger hatte die Aufnahme des Eingewieſenen als Mieter wegen
Bedenken gegen ſeine Zahlungsfähigkeit abgelehnt. Die Stadt
hat erklärt, daß ſie ſelbſteigene Wohnungen nicht zur Verfügung
gehabt habe. Der Eingewieſene iſt wieder ausgezogen, ſchuldet
aber noch Mietzins. Eigentlich iſt jetzt nur noch die Koſtenfrage
bezüglich des Polizeibefehls im Streit.
Die Hauptſache wird für erledigt erklärt und
die Stadt Heppenheim mit den Koſten belaſtet.
3. Klage des Franz Jäger zu Heuſenſtamm gegen die Ent=
ſcheidung
des Kreisamts Offenbach vom 21 Juli 1934 wegen
Nichterteilung der Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft
mit Branntweinausſchank im Hauſe Wilhelmſtraße 2 zu Heuſen=
ſtamm
.
Das Kreisamt hat ein Bedürfnis verneint und deshalb die
Konzeſſion verſagt. Bei 3300 Einwohnern beſtehen in Heuſen=
ſtamm
17 Wirtſchaften. Der Kläger betont dagegen den Aus=
flugsverkehr
und den Umſtand der Vorortsgemeinde Heuſen=
ſtamm
für Offenbach.
Das Urteil erteilt die Konzeſſion.
4. Antrag des Kreisamts Darmſtadt auf Unterſagung des
Gewerbes des Karl Sam jr. zu Darmſtadt als Trödelhändler.
Es handelt ſich um den Handel mit gebrauchten Fahrrädern
und eine Fahrradreparaturwerkſtätte. Sam erklärt, es handele
ſich für ihn um eine Exiſtenzfrage.
Dem Antrag wird ſtattgegeben.

Rückfahrkarten. In der Zeit vom 25. Auguſt bis 3. Sept.
findet in Weinheim (Bergſtraße) die 1. Braune Meſſe (Deutſche
Woche) ſtatt. Aus dieſem Anlaß können von allen Bahnhöfen im
Umkreis von 35 Km. um Weinheim Sonntagsrückfahrkarten (auch
Blanko) nach Weinheim mit eintägiger Geltungsdauer von
024 Uhr ausgegeben werden. Für die Rückfahrt in Richtung
Darmſtadt wird Pz. 973, Weinheim ab 0,05 Uhr, zugelaſſen.
Sommerfeſt in Eltville. Am 1. und 2. September d. J. findet
in Eltville am Rhein ein Sommerfeſt ſtatt. Aus dieſem Anlaß
werden von allen Bahnhöfen im Umkreis von 35 Klm. um Elt=
ville
Sonntagsrückfahrkarten mit der tarifmäßigen Geltungsdauer
nach Eltville ausgegeben.

Fwille
zum Heldentum
nel Süte tut not!

V

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 236

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Aus der NSDAP.

NSLB., Fachſchaft Volksſchule.

In der Zeit vom 16. bis 22. 9. d. J. findet in Kaulſtoß, Kreis
Schotten (Oberheſſen) eine Dorfſchulwoche ſtatt. Daran nimmt
aus jedem Kreis der Kreisfachſchaftsleiter, oder an deſſen Stelle
ein für Dorfſchulfragen beſonders intereſſierter Kollege teil. Die
Kollegen aus dem preußiſchen Teil des Gaues werden dringend
gebeten, die Teilnahme ebenfalls zu ermöglichen. Urlaub für dieſe
Zeit iſt bei dem zuſtändigen Schulamt zu erwirken. Die Teilneh=
mer
finden bei der Bevölkerung Unterkunft. Die Unkoſten, die ſich
zuſammenſetzen aus 10 RM. Verpflegung und dem Bahnpreis,
gehen zu Laſten des betreffenden Kreiſes. Kollegen, die Muſik=
inſtrumente
beſitzen werden gebeten, dieſe mitzubringen. Bis
ſpäteſtens 10. September ſind von den Kreisfachſchaftsleitern
Namen und Anſchrift der Teilnehmer dem Gaufachſchaftsleiter
Pg. Schäfer, Offenbach, Hindenburgring 55, zu melden. Fehlberichſt
(betr. nur den preuß, Teil) erforderlich! Kaulſtoß, am Fuß der
Herchenhainer Höhe, liegt etwa eineinhalb Stunden von der Bahn=
ſtation
Gedern an der Strecke Frankfurt-VilbelStockheim
Lauterbach entfernt.

Die Arbeit gliedert ſich folgendermaßen: An der konkreten
Situation eines kleinen Vogelsberg=Bauerndorfes mit einer ein=
klaſſigen
Schule ſollen die Fragen der Landſchulreform aufgerollt
werden. An den Nachmittagen wird der Verſuch einer Ge=
ſamtdarſtellung
des Dorfes Kaulſtoß gegeben. Die Vormit=
tage
gehören der Schule mit anſchließenden Beſprechungen. Be=
gonnen
wird morgens mit Frühſport. Die Abende vereinigen
die Teilnehmer z. T. mit der Bevölkerung, z. T. dienen ſie der
Pflege der Muſik und des Kameradſchaftsgeiſtes. Außer einem
Märchenabend iſt ein kleines Freilichtſpiel geplant. In einem
leerſtehenden Bauernhaus wird für die Dauer der Woche eine
Ausſtellung der einſchlägigen Literatur ſtattfinden; eingehende
Kenntnisnahme iſt dadurch geſichert.

(gez.) Ringshauſen, Gauobmann.

Der Polizeibericht.
Manſardendiebe am Werk. Am 25. Auguſt, während der Ta=
geszeit
, wurde in einem Geſchäft in der Karlsſtraße, das von zwei
Hausangeſtellten bewohnte Manſardenzimmer von unbekannten
Tätern mit Nachſchlüſſeln geöffnet und aus unverſchloſſenen Be=
hältniſſen
insgeſamt 13 RM. Bargeld ſowie eine Armbanduhr ge=
ſtohlen
. Es handelt ſich um eine goldene, mit ſchwarzem Rips=
band
und arabiſchen Ziffern verſehene Uhr im Werte von 25 RM.
Der oder die Diebe wurden den Umſtänden nach bei der Arbeit ge=
ſtört
, weil ſie einen weiteren Geldbetrag, der ebenfalls in einer
unverſchloſſenen Schublade lag, unbeachtet ließen. Sie konnten un=
bemerkt
das Haus verlaſſen.
Einmietebetrüger. Am 23. Auguſt mietete ſich in einem Hauſe
der Wienerſtraße ein junger Mann namens Ruaf ein, der angab,
Techniker und Sohn eines Fabrikbeſitzers in Bamberg zu ſein.
Ferner gab er an, in der Nieder=Ramſtädter Straße eine Auto=
garage
gemietet zu haben, ſeine Gepäckſtücke würden ihm durch
ſeinen Vater mittels Autos gebracht. Am 25. Auguſt iſt es dem
Täter gelungen, ſeiner Vermieterin 50 RM. abzuſchwindeln. Seit
dieſer Zeit iſt der angebliche Ruaf verſchwunden. Beſchrei=
bung
: Etwa 28 bis 29 Jahre alt, unterſetzte Statur, zirka 1,65
Meter groß, hat hellblondes, nach hinten gekämmtes Haar, geſun=
des
Ausſehen. Er war bekleidet mit dunkelblauem Anzug, ſchwar=
zem
Hut und ſchwarzen Lackhalbſchuhen. Beſondere Kennzeichen;
Der Täter hat über, dem linken Auge eine 2 Zentimeter lange
Narbe und zieht das linke Bein etwas nach. In beiden Fällen
werden ſachdienliche Mitteilungen bei dem Landeskriminalpoli=
zeiamt
Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33, entgegengenommen.
Die üblichen Verkehrsunfälle. Am 25. Auguſt, gegen 17 Uhr,
kam ein Motorradfahrer aus Worms, der in nördlicher Richtung
durch die Heidelberger Straße fuhr, in dem Augenblick, als er
einen Straßenbahnwagen überholen wollte, an der Kreuzung Hei=
delberger
Weinbergſtraße mit ſeiner Maſchine, Kennzeichen
VR 15 606, infolge des naſſen Straßenpflaſters zu Fall und zog
ſich erhebliche Verletzungen zu. Er wurde durch die Rettungswache
in bewußtloſem Zuſtand nach dem Herz=Jeſu=Hoſpital verbracht,
wo der Arzt einen Schädelbruch feſtſtellte. Am Sonntag, gegen
7.45 Uhr, ereignete ſich an der Straßenkreuzung der Nieder= Ram=
ſtädter
und Heinrichsſtraße ein Verkehrsunfall zwiſchen zwei Per=
ſonenkraftwagen
. Beide Fahrzeuge wurden ſtark beſchädigt und
mußten abgeſchleppt werden. Perſonen kamen nicht zu Schaden.
Am Sonntag, gegen 0.45 Uhr, wurde am Adolf=Hitler=Platz ein
die Straße überquerendes Pärchen von einem Auto angefahren
und verletzt. Beide mußten in das Stadtkrankenhaus eingeliefert
werden. Die Ermittlungen über die Schuldfragen ſind eingeleitet,

Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Mit einer Schlägerei und Schießerei aus Zwingenberg
hatte ſich am Freitag die Große Strafkammer zu beſchäf=
tigen
. Bei der Neueinſetzung des Bürgermeiſters in Zwingenberg
war ein bißchen zu viel Freibier verkonſumiert worden und
brachte die Hirne der ſonſt ſehr einigen Gemüter in Aufruhr, ſo
daß ſchließlich einer der Beteiligten (W. K.), der heutige Ange=
klagte
, mit dem Karabiner im Ort rumlief und verkündete, er
wolle den Bürgermeiſter erſchießen. Der fühlte ſich daraufhin be=
wogen
, mit vier anderen Kameraden in das Haus des Betrun=
kenen
zu gehen und ihm, um ſchweren Schaden zu verhüten, die
Waffe abzunehmen. Dabei kam es zu einer Rauferei, bei der es
einige kleine Verletzungen gab. Etwas ſpäter folgte dann noch=
mal
eine Schießerei, bei der W. K. ſelbſt verletzt wurde. Das Ver=
fahren
wird indeſſen nach ausführlicher Beweisaufnahme einge=
ſtellt
. Bei der erſten Sache im Haus des W. K. habe er in Not=
wehr
gehandelt, denn die anderen ſeien nicht berechtigt geweſen,
ſein Haus zu betreten, und bei dem zweiten Vorfall ſei niemand
verletzt worden. Die Drohung, die er dabei ausgeſprochen habe,
erheiſche eine ſo geringe Strafe, daß ſie unter die Amneſtie falle.
Es wird dann zum drittenmal gegen den früheren
Rechtsanwalt und Notar Sturmfels verhandelt.
Zweimal hat das Reichsgericht bereits, das Urteil der Großen
Strafkammer, das den Angeklagten zunächſt wegen Falſchbeurkun=
dung
zu einer Zuchthausſtrafe von einem Jahr, dann wegen ver=
ſuchter
Falſchbeurkundung zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt
hatte, neben einer Verurteilung wegen Unterſchlagung ihm
anvertrauter Gelder, zu einem Jahr Gefängnis aufgehoben.
Zum drittenmal nun ſpricht das hieſige Gericht den Angeklag=
ten
von der Anklage der Falſchbeurkundung frei,
während es bei der Strafe von einem Jahr Gefängnis bleibt.
Das Gericht erkennt dem Angeklagten abermals die bürgerlichen
Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren ab. Sechs Monate
der Unterſuchungshaft werden außerdem abgerechnet.
Das Bezirksſchöffengericht verhandelt gegen den
22jährigen Hans Egly von hier, gegen ſeine Frau
und gegen den 26jährigen Karl Kellermeyer aus
Griesheim, wegen gemeinſamen Diebſtahls. Hans
Egly hat ſich und ſeiner Frau die Ausſteuer verſchafft, indem er
in unverſchloſſenen Höfen und Gärten die Wäſche von den Leinen
abhängte. Auf der Reichsautobahn, wo er einen Monat lang ar=
beitete
, ſoll er etliche Male Kohlen mitgenommen haben, ein an=
der
Mal nahm er ſich einen Kaſtenwagen mit, aus einem Hof.
und aus einem Wirtſchaftsgarten klaute er die ſämtlichen Tiſch=
tücher
. Die Angeklagten ſind heute zum größten Teil geſtändig.
Hans Egly erhält wegen Diebſtahls in acht Fällen
eine Geſamtſtrafe von zwei Jahren Gefängnis,
abzüglich zwei Monate Unterſuchungshaft. Seine Frau erhält
wegen eines Diebſtahls und einer Hehlerei ſechs
Monate und eine Woche Gefängnis, abzüglich vier
Monate und drei Wochen Unterſuchungshaft, und der Dritte,
der nachweislich nur einmal mitmachte, fällt unter die
Amneſtie.
Es erhält dann der 26jährige Anton Göbel wegen
Betrugs und Unterſchlagung eine Gefängnisſtrafe
von drei Monaten, und einer Woche Gefängnis.
Göbel, der in einer Vulkaniſieranſtalt Gummimatten herſtellte,
hatte während der Abweſenheit des Beſitzers ohne deſſen Wiſſen
und mit deſſen Material Gummimatten fabriziert und auf eigene
Rechnung abgeſetzt. Göbel hatte es ferner unterlaſſen, dem Wohl=
fahrtsamt
Mitteilung von ſeinem, wenn auch geringen Verdienſt
zu machen, ſo daß er trotzdem dauernd die ganze Unterſtützung
bezog. Ein zweiter Angeklagter, der ihm bei ſeiner heimlichen
Arbeit geholfen haben ſoll, wird freigeſprochen, da das Gericht
ihm glaubt, daß er nicht wußte, daß der Beſitzer der Fabrik nicht
von dieſer Arbeit unterrichtet war,

Montag, 27. Auguſt 11

Segelflug=Werbetag in Babenhauſen.

11

Wer den deutſchen Luftſpork förderk.
yaft Beatſcand!

Hindenburgs Worte ſind’s, die uns unvergeßlich bleiben ſollen.
Daß ſie in den Herzen, unſerer jungen Segelflieger ſchon ſtark
Wurzel gefaßt haben, zeigten am Sonntag die auf dem Exerzier=
platz
zu Babenhauſen vortrefflich gelungenen Segelflug= Veranſtal=
tungen
. Ein ſtrahlend ſchöner Spätſommertag überflutet das
farbenprächtige Bild am Trompeter=Wäldchen, wo ſich Hunderte
von Volksgenoſſen von hier und der ganzen Umgebung jung
und alt begeben hatten. Das Dunkelgrün der den weiten
Platz umſäumenden Kiefernwälder, das zarte Blaßrot der am
Waldrand und Fliegerſchuppen wachſenden Heidekrautbüſche, das
leuchtende Rot der Fahnen des neuen Reiches, das helle Weiß der
Hunderte von BDM.=Bluſen, das Braun der SA., vermiſcht mit
dem Graublau der ſchmucken Segelflieger aus den Stützpunkten
Babenhauſen, Dieburg, Reinheim, Groß=Umſtadt, Oberroden, Ur=
berach
und Groß=Zimmern das alles gab eine eindringlich und
unvergeßlich wirkende Farbenſymphonie. Für unſere Segelflieger
war der Werbetag ein ſchöner, ſonniger, aber auch ein ernſter
Feiertag, ein Tag, der uns Kunde gab von ihrem zähen
ſportlichen Schaffen in der Stille, von ihrem reſtloſen Einſatz für
eine hehre Idee, von ihrem praktiſchen Nationalſozia=
lismus
der Tat. Ihren leuchtenden Augen ſah man an, wie
ſtolz ſie auf ihr Werk der Hände ſind: auf die zur Taufe bereiten
Segelflugzeuge, die vor uns ſtehen. Vier Zöglinge und eine
Grunau 9. Mit kameradſchaftlichem Geiſt wurden die ſchmucken
Maſchinen gebaut als Produkt einer ſchöpferiſchen Geſamtleiſtung.
Sie alle, voran der rote Segelflieger den Babenhauſen baute
und der ſo hübſch mit dem Wappen des alten Städtchens geziert
iſt werden von der für den Flugſport begeiſterten Volksmenge
mit dem größten Intereſſe betrachtet und beſtaunt Es war
gegen 3 Uhr nachmittags, als vor einer immer mehr wachſenden
Menſchenmenge die Flaggenparade feierlich begann und der Lan=
desgruppenführer
Schädel mit ſeinem Stabe die lange blau=
graue
und braune Front der Segelflieger und SA. abſchritt, die
unter dem Kommando des O.Gr.= und Sturmführers Klein
aus Babenhauſen ſtramm ausgerichtet ſtehen. Bei hoch an den
Maſten wehenden Flaggen ertönen die beiden deutſchen Hymnen.
Bald darauf begrüßt OGr.=Führer Klein in markanten Worten
die Volksmenge und weiſt in ſeiner kurzen Anſprache auf die in
ſelbſtloſer, ſtiller Werkarbeit nach erſt einjährigem Schaffen ge=
bauten
Flugzeuge hin, die keine Nörgler und Kritikaſter, ſondern
von freudigem Idealismus beſeelte deutſche Volksgenoſſen ge=
baut
hätten. Die Taufrede, eindringlich und von tiefſter
Vaterlandsliebe getragen, hält der Landesgruppenführer Schä=

Aus Heſſen.

Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau.

Anordnung für die Eierpreiſe.
Auf Grund der 2. Verordnung über die Regelung des Eier=
marktes
vom 3. Mai 1934 ſetze ich die Erzeuger=Mindeſtpreiſe
für Eier mit Wirkung vom 23. Auguſt 1934 folgendermaßen feſt:
Für das Gebiet der Landesbauernſchaft Kurheſſen ſowie für
den Bezirk Oberheſſen auf RM. 1,15 je Kg.i
für die übrigen Gebiete des Wirtſchaftsbezirkes Heſſen auf
RM. 1,20 je Kg.
Der Bezirksbeauftragte des Reichskommiſſars für die Vieh=,

Milch= und Fettwirtſchaft:
gez. Patry.

Dg. Arheilgen, 26. Aug. Gründungsfeier. Wie in
den vergangenen Jahren, hatte der Geſangverein Frohſinn auch
geſtern abend wieder ſeine Mitglieder und Freunde zu einer
Gründungsfeier in den Löwenſaal eingeladen, und dieſe hatten
ſich recht zahlreich eingefunden. Die Kapelle Lücker, die die muſi=
kaliſche
Ausgeſtaltung der Feier übernommen hatte, leitete mit
einigen flotten Muſikſtücken den Abend ein. Dann gab Vereins=
führer
Völger einen kurzen Ruckblick auf die Geſchichte des
Vereins, der im Jahre 1936 ſein 60jähriges Beſtehen feiern kann.
Mit dem Vortrag des Sängergrußes leitete der Chor über zur
Ehrung der Jubilare, die der Vereinsführer vornahm. Dem
Mitgliede Georg Andres wurde mit ehrenden Worten der
Ehrenbriefdes Deutſchen Sängerbundes für 50 jäh=
rige
treue Mitgliedſchaft überreicht. Das Mitglied Philipp Bohl
erhielt für 40jährige treue Mitgliedſchaft ein Vereinsdiplom unter
gleichzeitiger Ernenung zum Ehrenmitglied. In origineller Weiſe
hatten ſich einige Sänger zu einer Frohſinn=Kapelle zuſammen=
geſchloſſen
, die für ihre ſchneidigen Darbietungen viel Beifall fan=
den
. Den Abſchluß des offiziellen Teils bildete die Aufführung
des heiteren Einakters Theaterprobe in der Kaſerne, Anſchlie=
ßend
blieb man bei froher Unterhaltung und Tanz noch einige
Stunden gemütlich beiſammen.
E. Wixhauſen, 27. Aug. Hohes Alter. Herr Peter Dietz,
Bäckermeiſter, begeht heute in körperlicher und geiſtiger Friſche
ſeinen 85 Geburtstag. Er iſt der einzige noch lebende Altveteran
von 1870/71 und Mitbegrunder des hieſigen Krieger= und Militär=
vereins
. Derſelbe wird ihm zu ſeinem Ehrentag vor Anfang der
Kirchweih ein Muſikſtändchen darbringen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 25. Aug. Wohlfahrtserwerbs=
loſe
. In der letzten Zeit iſt die Zahl der Wohlfahrtserwerbs=
loſen
ganz erheblich zurückgegangen. Die jüngeren Arbeitnehmer
ſind faſt alle in ein Arbeitsverhältnis untergebracht. Eine Reihe
im vorgerückten Lebensalter ſtehende Familienväter, iſt allerdings
noch zu vermitteln. Immerhin iſt die Entlaſtung für die Gemeinde
gegenüber dem Vorjahre eine ganz beträchtliche, betrug doch die
Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen im gleichen Zeitpunkt des Vor=
jahres
noch nahezu 100 gegen 42 zu Ende des abgelaufenen Mo=
nats
. Durch in Ausſicht genommene Arbeitsbeſchaffungsmaßnah=
men
der Gemeinde, die hoffentlich die Genehmigung der maß=
gebenden
Behördenſtellen finden, dürfte es gelingen, demnächſt
auch noch den Reſt der Wohlfahrtserwerbsloſen unterzubringen.
Evangeliſches Gemeindehaus. Nach längerer Pauſe
wurde letzthin mit der Fertigſtellung des bereits im Rohbau er=
ſtellt
geweſenen evangeliſchen Gemeindehauſes begonnen. Die Ar=
beiten
konnten ſo gefördert werden, daß in aller Kürze mit der
Fertigſtellung des Heimes gerechnet werden kann. Die Einweihung
ſoll bereits in den nächſten Wochen ſtattfinden.
G. Ober=Ramſtadt, 25 Aug. Feldfrevel. Wegen Ueber=
handnahme
der Feldfrevel iſt die Gemeindeverwaltung kürzlich
auf Beſchluß des Gemeinderats dazu übergegangen, die Namen der
Feldfrevler in der Zeitung zu veröffentlichen. Man ſollte alſo an=
nehmen
dürfen, daß dies allein ſchon abſchreckend genug wirkt und
die Feldfrevel und Entwendungen auf das allergeringſte Maß her=
untergedrückt
oder ganz beſeitiat. Dem iſt leider nicht ſo. Auch jetzt
noch glauben einzelne, ihre Mitmenſchen auf die verſchiedenſten
Arten beſtehlen zu dürfen. Immer wieder wird von Feldbeſitzern
über Diebſtähle von allen möglichen Feldgewächſen geklagt. Da=
durch
wird leider die Gemeindeverwaltung gezwungen, in Zukunft
noch ſchärfere Maßnahmen gegen diejenigen anzuwenden, die nicht
ſäen und doch ernten wollen. Es hat niemand Grund, auch bei
etwa vorliegender Hilfsbedürftigkeit nicht, ſich ſelbſt das Notwen=
dige
von anderer Leute Boden zu holen, denn wo wirklich Not
herrſcht, ſind die maßgebenden Stellen immer bereit, helfend ein=
zugreifen
. Keineswegs wird es geduldet werden, daß ſich die Feld=
entwendungen
weiter vermehren und jeder einzelne, der glaubt,
ſich auch künftig noch am Eigentum ſeiner Mitmenſchen vergreifen
zu dürfen, wird ohne Anſehen der Perſon, die Konſequenzen dar=
aus
zu ziehen haben.
Dieburg, 23. Aug. Am 8. und 9. September d J (Maria
Geburt) findet in Dieburg die althergebrachte Wallfahrt ſtatt.
Aus dieſem Anlaß werden von allen Bahnhöfen im Umkreis von
75 Km. um Dieburg Sonntagsrückfahrkarten (auch Blankoſonn=
tagsrückfahrkarten
) nach Dieburg mit folgender Geltungsdauer
ausgegeben: Zur Hinfahrt von Samstag, den 8. 9.. 0 Uhr,
bis Sonntag, den 9. 9.; zur Rückfahrt von Samstag, den
8. 9. 12 Uhr. bis Montag, den 10. 9., 12 Uhr (ſpäteſter Antritt
der Rückfahrt),

del. Auch er ſpricht von der harten Schule des Segelfluge.
beſeelt ſein ſoll von dem Geiſte Boelckes und Richthofens.

dem ſtolzen Gefühl, dem Führer Adolf Hitler, der heute das

Volk hinter ſich habe, im praktiſchen Segelflugdienſt diene
können, und von der ehrenvollen Aufgabe und der Pflich
fliegeriſche Tradition im Geiſte Adolf Hitlers zu wahren.
dieſem Sinne taufte er die Segelflugzeuge. Das von O‟
Roden auf den Namen Erſtling, Urberach auf Stad
berach, das von Groß=Umſtadt auf Stadt Groß=Umſ
von Dieburg auf Theo Fuchs, von Babenha=
auf
Stadt Babenhauſen. Mit dem Gelöbnis der Treue
Führer bis zum Tode und einem Sieg=Heil auf ihn und den
ſingen des von der NS.=Fliegerkapelle angeſtimmten Horſt=Mn
Liedes war der eigentliche Taufakt zu Ende.
Dann folgte, aufmerkſam und begeiſtert verfolgt vor
Zuſchauern, die lange Kette fliegeriſcher Darbietungen, beg Em
von den einfachſten Startarten bis zur Vollendung fliege
Höchſtleiſtungen, ausgeführt von Piloten, die das Anſehe
deutſchen Luftſports in die Welt trugen und förderten.
den gut vernehmbaren Lautſprecher in der hieſigen E
etwas ganz neues gewann die Bevölkerung einen tiefen
blick in das Weſen und Schaffen der Segelfliegerei, beginnen
den Flugetappen der Anfangsſchulung bis zu den wundervol
in den Lüften ausgeführten Kunſtflugen. Da zeigte der
flieger Dittmar, deſſen Flugzeug, vom Auto losgelöſt,
die Lüfte hob, alle Arten von Prüfungsflügen, dort komm
größter Spannung und Begeiſterung verfolgt, die kühne P
Hanna Reitſch mit ihrem Präſident, von einem A
flugzeug geſchleppt, von Süden her, geht vom wiegenden
flug zum Kunſtflug über, führt verwegene Sturzflüge und
pings aus, bis ſie lachenden Antlitzes, vom Tuſch der Muſi
der jubelnden Menge begrüßt, dicht bei den Zuſchauern
Bei recht günſtigen Windverhältniſſen werden von verſchie
Fliegern die einzelnen Bedingungsflüge für die B=Prüfur
zeigt, drei Klemmflugzeuge mit den Führern Bött
Fritſch und Stork führen Flüge in der ſogenannten
in muſterhafter Weiſe vor, die Kunſtflieger Wiegmeye
Maier beweiſen ihr hohes Können und dann hört di
ſchauermenge ſtillſchweigend ſich die Rede des Führers an,
bei der Saartreuekundgebung in Ehrenbreitſtein hält und d
dem Lautſprecher übertragen wird. Der Segelflug= We=
war
für die Ortsgruppe Dieburg nicht nur ein großer (
ſondern führte einem großen Teile unſerer Landbevölkerune yk=
bar
vor Augen, daß der deutſche Segelflugſport, aus kleinſte me
fängen geboren, ſich zu einer mächtigen und herrlichen Bew .
unſerer Jugend entwickelt hat, die trotz Verſailler Diktat
Opfermut, Tatkraft und glühender Vaterlandsliebe die hoen
Ziele im Geiſte der Rhön zum Segen unſeres Vaterland i
reichen wird.

Ck. Birkenau, 24. Auguſt. Dreiſter Einbruch. In I
Ladengeſchäft in der Adolf=Hitler=Straße wurde vergangene H1
ein dreiſter Einbruch verübt. Die Diebe oder der Dieb dren
durch den Garten in das Haus und in den Laden ein und ſ en
dort aus der Ladenkaſſe einen Geldbetrag von 26. RM., Ke
Waren, in der Hauptſache Wollſachen, im Werte von rund /
RM. Die Ermittlungen wurden von der Gendarmerie ſofor F.
genommen. Am Vormittag des gleichen Tages wurden er
alten Frau hier durch einen jugendlichen Hauſierer, aus m
Küchenſchrank ein Geldbeutel mit 7. RM. Inhalt geſtohle 7ie
Verfolgung des Täters wurde ſofort aufgenommen. Der 1. 5 Dieb wurde durch die Polizei Lampertheim feſtgeno m.
Das geſtohlene Geld hatte er noch im Beſitz.
D). Biblis, 25. Auguſt. Die Gurkenernte hat in Er
Zeit qualitativ ſtark nachgelaſſen, ſo daß zurzeit, trotz ſtarke ſa=
fuhr
, nur noch gut ausgeleſene Ware zum Preiſe von 2.Es
2.50 RM. pro Zentner angekauft wird.

Reichsſender Frankfur=

Kaſſel. Trier, Freiburg 251.

Frankfurt: Montag, TT. Auguſt
5.45: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter. 5.50 u. 6.15: (
naſtik. 6.40: Zeit, Meldungen. 6.50: Wetter.
Muſikzug der SA=Standarte R 63, Ltg.: Muſikreferent 8
von der Dovenmühle.
8.10: Waſſerſtand, Wetter
Stuttgart: Gymnaſtik. 10.00: Nachr. 10.30: Nur 2
Eigene Sendung. 11.00: Werbekonzert. 11.40: M
11.50: Sozialdienſt.
12.00; Orch. Frankf. Berufsmuſiker, Ltg.: R. Limpert. 13.00:
Saardienſt, Nachr. 13.10: Nachr' 13.20: Orcheſter F
furter Berufsmuſiker. Ltg.: Rich. Limpert. 13.50: Zeit
Nachr. 14.00: Stuttgart: Schallplatten. 14.30:
Meiſterlieder. Intermezo: Engliſche Suite in G=Moll v.
15.30: Wetter. 15.35: Wirtſchaftsbericht. 15.50:
Wirtſchaftsmeldungen.
16.00: Von Kaiſerslautern: Nachmittagskonzert. 17.30:
General zum Geopolitiker. Zwiegeſpräch über Prof. Haus
anläßlich ſeines 65. Geburtstages. 17.45: Bayriſche Scht
hüpferln. 18.00: Stunde der Jugend: Jung=Schiller.
Funkfolge. 18.25: Stuttgart: Franzöſiſcher Sprachunter
18.45: Meldungen. 18.50: Das Leben ſpricht! Soziales 9
bild.
19.00: Kaſſel: Volksmuſik. Dazw. 19.30: Saar=Umſchau
20,00; Zeit, Nachr. 20.10: Stuttgart: Das verrückte
lophon. Ein muſikal. Scherz. 20.45: Jungfrau voſt
leans, von Fr. v. Schiller. 22.35; Zeit, Nachr. 24
Nachr. Wetter, Sport. 23.00; Köln: Die Kunſt zu heile
die Medrzin am Mikrophon. Heitere Hörfolge. 24.00/S
gart: Nachtmuſik.

Deutſchlandſender

Welle 1571.

Deutſchlandſender: Montag, 27. Auguſt
5.45: Hamburg: Wetter. 5.50: Nachr 6.00: Berlin; C
naſtik. 6.15: Tagesſpruch. 6.20: Hamburg: Kieler
cheſtergemeinſchaft. Ltg.: Hans Döring. In einer Pauſe ?
7.00: Nachr. 8.00; Sperrzeit. 8.45: Leibesübung f. d.
9.00: Funkſtille. 9.40: Was uns Ausländerinnen von
hauswirtſchaftl. Schulen erzählen. 10.00: Nachr.
Wenn Steine reden! Sagengut aus der Vorzeit. 10.50:
turnen der Oberſtufe. 11.15: Seewetterbericht. 1
Funkſtille. 11.55: Wetter.
12.00: Frankfurt: Mittagskonzert. Anſchl.: Wetter.
12.55: Zeitzeichen. 13.45: Nachr. 14.00: Sperreit
14.45: Glückwünſche und Programmhinweiſe. 15.00: W.
Börſe. 15.15: Unſere Mädel gehören in den Frauenarb
dienſt. 15.40: K. Stanke: Mit der Kamera auf dem Me
grund
16.00: Aus dem Garten der Funkausſtellung: Orcheſter des Del
landſenders. Ltg.: W. Genßler In der Pauſe 16.30:
funk. 17.30: Deutſche Aufbaukräfte in der Entwicklung P9
das neue Buch von Dr. Kurt Lück. 17.45: Werkſtunde
Jugend: Winke für das Waſſerwandern mit Faltboot und
18,05: Lieder von Brahms und Strauß. 18.30; Miniſter!
Laubinger: Die Arbeit der Reichstheaterkammer im komme
Winter. 18.45: Zeitfunk. 18.65: Das Gedicht: all
Wetter.
19.00: Stuttgart: Operettenkonzert des Funkorcheſters. Li9:
Görlich. 20.00: Kernſpruch; anſchl.; Kurznachr.
Aus der Funkausſtellung: Zwiſchen Speſſart, Bayernwald
Zugſpitze. 22.00: Wetter= Tages= und Spoktnachr.
Die internationale Sechstagefahrt rollt. Funkbericht vom
in Partenkirchen. 22.30: Seewetterbericht. 22.4:
ſetzung der Uebertragung aus der Funkausſtellung.

Welierberichl.
Ausſichten für Dienstag, den 28. Auguſt: Im ganden.
liches und wärmeres, aber noch nicht ganz ſtörung:
Wetter.

[ ][  ][ ]

4

U
obepunkt der Sportwerbewoche.

hie Tag der Woche Darmſtädker Leibesübungen. Elwa 4000 Turner und Sporkler marſchieren gemeinſam im Feſktzug. 2200 Akkive Männer, Frauen
ugendliche auf der Woogswieſe. Ehrung des Deutſchen Meiſters Erich Siebert: Verleihung eines Skaatspreiſes und der broncenen Stadkplakette.
Der Deutſche Handballmeiſter Polizei Darmſtadk ſiegk 14:4 (6:1) über T5G. 46.

karker Puhlikumserfolg am Sonntag

Der Jugend

ſchon der Samstagnachmittag, an dem die Schüler mit
alichen Uebungen und Staffeln aufwarteten. Auch im
il und Fußball lieferten ſich die Jungen recht ſchöne Tref=
Fußball trennten ſich die 1. Schüler TSG. 46 SV. 98
2. Schüler 5:3. Die beiden Staffeln über 4X100 Meter
850 Meter holten ſich die kleinen Lilien nach ſchönen
7 mit ihren Kameraden von TSG., Polizei und TG.
in.
Sonntagvormittag brachte dann

die feierliche Einweihung des Plantſchbeckens

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Ia1 1

Woogswieſe wo ſich etwa 500 Kinder um das fahnen=
kte
Becken eingefunden hatten.
ektor Löwer dankte in ſeiner Weiherede vor allem Ober=
eiſter
Wamboldt für die tatkräftige Unterſtützung bei der
errichtung. Sein Dank galt allen Förderern, namentlich
nern Schwarz, Schäfer, Henß, Berger und Engel. Nach
igabe marſchierte das junge Volk fröhlich in die Flut.
Lied Ich hab mich ergeben hielt Kinderturnwart
r=Griesheim die Rede zur Morgenfeier.
bürgermeiſter Wamboldt forderte die Jugend auf, ſich
ig hier im Plantſchbecken an das Darmwaſſer zu gewöhnen,
päter als tüchtige Woogskinder zu Kraft, Geſundheit und
zu ſtählen. Nach den Spielen der Jugend erhielten ſie,
r ſportfreundlichen Haltung der Maggiwerke, ein wohl=
des
, warmes Mittageſſen, das Buben und Mädels treff=
idete
.
iktlich fanden ſich um 13 Uhr auf dem Meßplatz die Teil=
der
Verbände und Vereine

zum Feſtzug

ſt.4 4
isl

r impoſante Zug, der die Geſchloſſenheit der Darmſtädter
und Sportler aller Fachgruppen eindrucksvoll, dokumen=
nd
der von der Bevölkerung auf ſeinem Marſch recht leb=
rüßt
wurde, traf gegen 2.45 Uhr auf der Woogswieſe ein.
000 Volksgenoſſen hatten ſich auf dem im Fahnenſchmuck
den Platz verſammelt, um dem Höhepunkt der Werbewoche
hnen. Voran das Symbol der nationalſozialiſtiſchen Be=
betrat
der Feſtzug, an dem ſich zirka 4000 Perſonen be=
die
Woogswieſe. Den Radfahrervereinen folgte das
rps der Heſſiſchen Landespolizei mit Spielmannszug, Ab=
der
SS., Fechter, Vereinsfahnen, Vereinsvorſtände, Tur=
Sportler, Spielmannszug und Ehrenſturm der SA., die
urner und Sportler, Spielmannszug und Kapelle der ſtark
nen Hitlerjugend, Jungvolk mit Fahnen, männliche Turn=
brtjugend
; Kapelle Merck, die große Abordnung des B.d.M.,
ſe Turn= und Sportjugend, Turnerinnen und Sportle=
zum
Teil im weißen Feſttagskleid; Kapelle Schlupp, Wan=
ne
, Kapelle und Abordnung der Techniſchen Nothilfe, in=
Nitglieder der Turn= und Sportvereine in blauem Anzug
Arbeitsdienſt.

Aktive ſtanden auf dem Uebungsfeld hinter den Fahnen,
rturnwart Biſchof dem Leiter der Werbewoche, Direk=
der
, das Angetreten! meldete. Auf der Ehrentribüne
f. a. als Vertreter des Reichsſtatthalters Regierungsrat und
auleiter Reiner und Oberbürgermeiſter Kreisleiter Wam=
latz
genommen.

Verwalkungsdirekkor Löwer,

Sonntag auf einen vollen Erfolg ſeiner Arbeit in der
enführung der Darmſtädter Turner und Sportler, und der
e Initiative hin durchgeführten Werbewoche blicken konnte,
dann das Wort an die Anweſenden. Ich glaube, betonte
ſt nicht notwendig, am heutigen letzten Tage der Werbe=
inge
Worte zu machen. Sie haben ſelbſt augenfällig wahr=
en
, was wir hier in Darmſtadt in kürzeſter Zeit, trotz
lei Hemmungen und Bindungen, geleiſtet haben zur Ver=
g
. des Turn= und Sportgeiſtes. Nach dem Dank an die
iſte und Abordnungen der Verbände und Vereine, verwies
ner nochmals auf die Abſicht der Werbewoche, neben der
denartigkeit der Leibesübungen zu zeigen, daß es auf die=
Diet keine, vereinlichen Grenzen mehr gibt, ſondern alle
rſammenſtehen. Da ſich der Gemeinſchaftsgeiſt auf alle
noſſen im deutſchen Vaterland ausgedehnt hat, kann es in
in= und Sportwelt nicht anders ſein. In wenigen Wochen
* Ausſchuß zur Durchführung des großen Turn= und Sport=
gebildet
, werden, das hoffentlich bei der Einwohnerſchaft
großes Intereſſe finden wird, wie unſere Werbewoche. Auch
Arbeit des Winters werden die Vereine gemeinſchaftlich
enarbeiten. Direktor Löwer ſchloß mit dem Appell, die an=
rde
Uebertragung der Führerrede mit der notwendigen in=
Sammlung und Aufmerkſamkeit aufzunehmen.

beſondere Direktor Löwer, dafür, daß er Turner= und Sportler in
dieſer Weiſe zuſammengeführt habe, und ſei erfreut, daß Darm=
ſtadt
auf dem Gebiet der Leibesübungen vorangegangen iſt. Im
Dienſt an Volk und Vaterland ſollten Turner und Sportler auch
weiter einig zuſammenſtehen.

Die Ehrung für Erich Sieberk.

tan erhoben ſich beim Ende der Rede die aufmerkſam lauſchenden
Anweſenden und ſangen die deutſchen Weiſen mit.
Nun begann das

Handballſpiel Polizei Darmſtadt-TsG. 46 Darmſtadk

14:4 (6:1).

den Kampfſpielmeiſter, 2. Europameiſter und Polizeimeiſter im
Halbſchwer=Ringen, ſchloß ſich an. Direktor Löwer, als Leiter
des Staatlichen Turn= und Sportamtes, dankte dem Sieger in vie=
len
Kämpfen mit herzlichen Worten. Ich danke dir, Sportkame=
rad
Siebert, daß du mit ſoviel Schneid und Mut die deutſche
Sportſache vertreten haſt. Du biſt deutſcher Meiſter und 2. Europa=
meiſter
. Wir ſind ſtolz darauf, dich unter uns zu haben, Fahre ſo

fort, denn du biſt nicht nur durch körperliche Leiſtungen hervor=
getreten
, ſondern auch durch Vornehmheit und Zurückhaltung, trotz
deiner Leiſtungen. Das iſt etwas, was den deutſchen Sportsmann
in erſter Linie ehrt. Als Anerkennung für deine Leiſtungen über=
geben
wir dir das Bild unſeres Führers und Reichskanzlers, der
das Vorbild aller Deutſchen iſt. Möge er es auch dir auf deinem
ferneren Weg bleiben. Minutenlanger Beifall der Anweſenden
begleitete die Uebergabe der bronzenen Bildnistafel an Erich
Siebert.
Ebenſo herzlich war die Zuſtimmung, als Oberbürgermeiſter
Wamboldt mit kurzen, warmen Worten dem Sieger und tap=
feren
Vertreter ſeiner Heimatſtadt die Bronzene Plakette
der Landeshauptſtadt überreichte.
Sichtlich erfreut dankte unſer in Polizeiuniform angetretener
vielſeitiger Athlet, deſſen Ehrung auch auf ſeinen geliebten, ſchwer=
athletiſchen
Sport überſtrahlen wird.
Direktor Löwer brachte auf den deutſchen Meiſter im
Ringen ein kurzes Schlußwort aus, in dem er betonte,

Spitzenleiſtungen müſſe Turnen und Sport haben, um das
allgemeine Leiſtungsniveau der Körperausbildung zu heben
und die Veranlagten anzuſpornen, es den Meiſtern nach=
zutun
.

Er ſchloß mit einem dreifachen Sieg=Heil auf Erich Siebert.
Nach dem Sieg=Heil auf den Führer und den deutſchen Hym=
nen
erfolgte der Abmarſch der Uniformierten und Inaktiven,

und das

bunke Programm der Darbielungen

Oberbürgermeiſter Wamboldt

der Werbewoche den Beweis, was Einigkeit, Kraft und
chulung vermögen. Er danke den Veranſtaltern, und ins=

begann mit den allgemeinen Freiübungen, die einfach gehalten
waren, ſo daß die 2200 Männer, Frauen und Jugendlichen unvor=
bereitet
mitturnen konnten. Anſchließend zeigten 32 Kunſtrad=
fahrer
aus dem Darmſtädter Radſport=Club und dem Radfah=
rerverein
unter Leitung von Saalfahrwart Adam Rühl auf dem
grünen, Raſen eine Auffahrt, verſchiedene Reigen, endend im
Hakenkreuz und ſich drehenden Vierer=Stern. Die Fahrer ern=
teten
bei ihrer Abfahrt ebenfalls lebhafte Anerkennung.
Mit ihrem Abteilungswart Turner Arndt rollte dann die
Rhönrad=Sportabteilung des Reichsbahn=TSV. heran, wohl
die größte Gruppe in Darmſtadt, die Gymnaſtik im und mit dem
Rhönrad treibt.
Kaum haben die Turnerinnen mit ihrem Tanz begon=
nen
ſie zeigten den Tanz des Kreisturnfeſtes , da kündet der
Lautſprecher die Uebertragung der großen Rede, die
der Führer und Reichskanzler auf der Saarkundgebung hielt und
in der er nochmals den Friedenswillen der deutſchen Nation be=
tonte
und einen wahrhaften Frieden in Europa forderte. Spon=

Unter der lebhaften Anteilnahme der Zuſchauer begannen beide
Mannſchaften in der mitgeteilten Aufſtellung das Spiel. Zu=
nächſt
ſind beide Parteien recht nervös, namentlich die Stürmer=
reihen
finden ſich noch nicht zu geſchloſſenen Aktionen zuſammen.
Die Elf des Meiſters ſpielt bald ihr gewohnt ſchnelles, variiertes
Syſtem, nachdem 46 bereits in der 1. Minute durch einen Straf=
wurf
Krämers in Führung gegangen war, den kurz darauf Daſcher
durch Strafwurf ausglich, beginnt nach 10 Minuten ein von bei=
den
Seiten gefälliges mitteißendes Spiel. Eben haben Daſcher
und Spalt Lattentreffer gebucht, da ſpielt ſich der kaum zu hal=
tende
Spalt wieder durch, und die Partie ſteht 2:1. Nach einem
Zuſammenſtoß muß Stahl 5 Minuten verletzt ausſetzen. 46
ſucht dieſe Minuten durch vermehrten Einſatz im Angriff auszu=
werten
, aber die grüne Deckung hält dicht, zum anderen gibt das
zögernde Ballabſpielen der Rothoſen den ſtartſchnellen grünen
Verteidigern immer wieder die bewußte Sekunde, um ſtörend ein=
greifen
zu können. Die grüne Stürmerreihe arbeitet produktiver,
und in der letzten Viertelſtunde erhöhen Leonhardt, Spalt (2)
und Villhardt auf 6:1, wobei Meyer im 46er Tor zwei ganz aus=
gezeichnete
Paraden bot. Auch der neue Polizeihüter ließ ſich ſehr
gut an, tiefe Bälle wurden ſicher ſeine Beute, bei den hohen
Bällen ſchien er noch etwas unſicher. Das nutzten die roten Stür=
mer
nach dem Wechſel beſſer aus mit dem Erfolg, daß Geduldig
durch zwei Strafwürfe und ein feines Feldtor noch 3 Treffer für
ſeine Farben erringen konnte. In der zweiten Hälfte war das
Spiel überhaupt ſtärker ausgeglichen. Der 46er Sturm hatte
etwas umgeſtellt und griff nun energiſcher ins Spielgeſchehen ein,
immer wieder von Avemarie im Mittellauf nach vorn getrieben.
Ohne Stiefel zu ſpielen iſt auch in einem Freundſchaftstreffen
höchſt gefährlich und verſtößt zudem gegen die Spielregeln! Ob=
wohl
ſich die 46er Hintermannſchaft größte Mühe gab und Meyer
mehrfach lebhaften Beifall für ſeine hervorragende Arbeit in der
Abwehr quittieren konnte, mußte die Platzelf noch 8 Treffer
Spalt 4, Leonhardt 4 hinnehmen, während der eigene Sturm,
wie geſagt, 3 Treffer erzielen konnte, ſo daß die Partie 14:4
endete.
Die Elf des Deutſchen Meiſters hat in Stahlecker
einen vielverſprechenden Erſatz für Kiepfer im Tor ſtehen, Blank
arbeitete neben Pfeiffer, als ſtünde er ſeit Jahren auf dem Ver=
teidigerpoſten
. Die Läuferreihe war tadellos in Fahrt, und im
Sturm hatte nur Villhardt ſtarkes Pech in ſeinen Aktionen, wäh=
rend
die übrigen glücklicher waren.
TSG. 46 geht gerüſtet in die Aufſtiegsſpiele. Die Deckungs=
reihen
, von den Halbſtürmern noch raſcher unterſtützt, ſind durch=
aus
zuverläſſig, und die tatſächlich 1. Klaſſe repräſentierenden
Kanonen der Meiſterelf mußten ſich ſtets erſt durchſchaffen, ehe
ihnen ein Erfolg winkte. Der Sturm ſchien mir nach Halbzeit
günſtiger gruppiert zu ſein. Da wurde auch die Unterſtützung aus
der Läuferreihe beſſer. Allerdings eins muß noch verſchwinden,
da es ja dem Gegner die Abwehr erleichtert, nämlich mit lautem
Hallo zu ſtarten, um den balltragenden Kameraden aufmerkſam
zu machen.
Um in Schwung ür den nächſten Sonntag zu kommen,
empfängt TSG. am Mittwoch abend 6.15 Uhr auf der
Woogswieſe die ſpielſtarke Elf der Frankfurter Eintracht.
Den Mannſchaften wurde beim Abtreten für ihr faires Spiel,
das Mühling=Darmſtadt unauffällig leitete, verdienter Applaus
zuteil, und die Aktiven ſetzten ſich gemeinſam zum Abmarſch nach
dem Turnhaus am Woogsplatz in Marſch, wo die Werbewoche bei
Sang und Tanz ihren freudig=betonten Ausklang nahm.

Die Werbewoche Darmſtädter Leibesübungen, durch die zielbe=
wußte
Initiative des Leiters des Staatlichen Turn= u. Sportamtes,
Verw.=Dir. Löwer, erſtanden und dank der verſtändigen Mitwirkung
aller Vereine zu einem vollen Erfolg gebracht, wird ſich wohl in
Zukunft zu einer Einrichtung geſtalten, die aus dem Sportleben
unſerer Stadt nicht mehr wegzudenken iſt. Sie hat auch ergeben,
daß im Hinblick auf die Olympiſchen Spiele 1936 und die folgen=
den
Deutſchen Kampfſpiele in Darmſtadt ein fruchttragender
Boden vorhanden iſt: ihn pfleglich und ähnlich ſyſtematiſch wie in
den Trainingsgemeinſchaften der Leichtathleten und Schwimmer
zu beackern, wird gewiß reichen Segen tragen.

T5G. 46 Einkracht Frankfurk a. M.
Mittwoch abend, 6.15 Uhr, auf der Woogswieſe.

Zu einem Trainingsſpiel vor den für ſie jetzt noch einmal
angeſetzten Aufſtiegsſpielen empfangen am Mittwoch abend,
6.15 Uhr, die 46er auf der Woogswieſe die ſpielſtarke Elf der
Frankfurter Eintracht. Wir kommen auf das Spiel noch zurück.

Ein Sport=Referent für die Polizei.
Reichsinnenminiſter Dr. Frick hat den Major der Landes=
polizei
, Roſenfeld, zum Sachbearbeiter für den geſamten deut=

ſchen Polizeiſport beſtellt. Major Roſenfeld verdankt dieſe ehren=
volle
Berufung ſeinen ausgezeichneten und umfaſſenden Kennt=
niſſen
auf allen Gebieten der Leibesübungen.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 236

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Die Neuorganiſation im Handball.

Leiker des Amkes für Handball:
Obergruppenführer Hermann=München.

Gauamksleiker: A. Reiß-Frankfurk a. M.
Bezirksſpielwart Main/Rhein: Patt=Frankfurt.

In einer Mitteilung an die Vereine teilt der Handball= Gau=
amtsleiter
A. Reitz=Frankfurt a. M. u. a. mit:
Der Herr Reichsſportführer hat das Amt 4, Handball, im
Reichsbund für Leibesübungen errichtet. Damit iſt die lange und
dringend notwendige Zuſammenfaſſung aller Handballtreibenden
erfolgt.

Zum Leiter des Amtes für Handball wurde mit Schreiben
vom 10. Auguſt Obergruppenführer Hermann=München er=
nannt
.

Durch Verfügung des Leiters vom 20. Auguſt 1934 wurde ich
mit der vorläufigen Wahrnehmung der Handballgeſchäfte beauf=
tragt

Als aufgehoben gelten hiermit: 1. alle bis zum heutigen
Tage ergangenen Ausſchreibungen für die Spielzeit 1934/35;
2. alle Feſtlegungen für die Lehrtätigkeit in den Gauen (Spieler,
Schiedsrichter); 3. alle Ernennungen von Vertrauensleuten für
die Spieler=Ausbildung, Schiedsrichter=Ausbildung, Olympia= Vor=
bereitung
uſw.
Die Mitarbeiter in den Bezirken und Kreiſen werden neu
ernannt.
Meiſterſchaftsſpiele 1934/35.

Hiermit ſchreibe ich die Meiſterſchaftsſpiele 1934/35 für alle
Vereine des Gaues 13 Südweſt aus. Meldetermin: 25.
Auguſt 1934.
Die Meldungen gehen für die Mannſchaften der 1. Kreis=
und unteren Kreisklaſſe an die Kreisſpielwarte der Deutſchen
Turnerſchaft, für die Mannſchaften der Bezirksklaſſe an die Be=
zirksſpielwarte
der DT., für die Gauklaſſe an mich.
Die Gauklaſſe im Handball wird mit der Pflichtſpielrunde
1934/35 nur noch in einer Staffel mit 10 Mannſchaften durch=
geführt
. (Die Neueinteilung haben wir bereits veröffentlicht.
D. Schriftleitung.)
Die vier Bezirke Main=Rhein, Rheinheſſen, Pfalz. und Saar
bleiben beſtehen.
Im Bezirk Main=Rhein werden acht Bezirks=Staffeln geneh=
migt
, in Rheinheſſen vier, Pfalz 4 und Saargebiet 4 ( einſchließ=
lich
Saar=Staffel).
Die Leitung der Bezirksſpiele übernimmt im Bezirk Main=
Rhein: Bezirksſpielwart Patt=Frankfurt a. M.; Bezirk Rhein=
heſſen
: Bezirksſpielwart Beck=Mainz; Bezirk Pfalz: Bezirksſpiel=
wart
Schläfer=Ludwigshafen; Bezirk Saar: Bezirksſpielwart
W. Groß=Saarbrücken.
Für Frauen iſt die höchſte Leiſtungsklaſſe die Bezirksklaſſe. Die
Meldung der Frauenmannſchaften erfolgt direkt an die Bezirks=
ſpielwarte
. Meldeſchluß: 1. September.
Der Bezirksſpielwart teilt mit: Die zur Neueinteilung der
Gauklaſſe notwendigen Entſcheidungsſpiele wurden der
Spielleitung des Bezirks Rhein=Main übertragen. Die Spiele
werden in einfacher Spielrunde mit Punktwertung durchgeführt.

Spielplan.
Mittwoch, 29. Aug., Spiel 1: Wormatia WormsHaſſia Bingen.
2. 9. 34 Platz Polizeiſportverein Darmſtadt:
15.00: Tgſ. OffenbachSieger aus Spiel 1.
16.15: Tgde 46 DarmſtadtSV. Wiesbaden.
9. 9. 34 Platz V. f. R. Schwanheim:
15.00: Tgſ. OffenbachSV. Wiesbaden.
16.15: Tgde. 46 DarmſtadtSieger aus Spiel 1.
16. 9. 34 Platz Wiesbaden, Kleinfeldchen:
15.00: Sieger aus Spiel 1SV. Wiesbaden.
16.15: Tgſ. Offenbach-Darmſtadt 1846.
Die beiden Sieger dieſer Spielrunde werden in die Gauklaſſe
eingeſetzt. Die Kreisſpielleitungen Darmſtadt, Wiesbaden und
Frankfurt a. M. haben die Vorbereitungen zu dieſen Spielen zu
treffen.
25 Jahre Sporkverein Olympia Hahn.

* Bereits am Samstag abend hatte der feſtgebende Verein
zu einem Kommers eingeladen. In ſeiner Rede ging der Ver=
einsführer
Ludwig Michel auf die Entwicklung des Fußball=
ſportes
in Hahn näher ein. Vier Gründer und verdiente Mit=
glieder
wurden durch Ueberreichung von Urkunden geehrt.
Schließlich blieb man ein bißchen gemütlich beiſammen.
Das ſportliche Programm begann am Sonntag vormittag
mit einem Mannſchafts=Fünfkampf, ausgetragen zwi=
ſchen
dem Jubilar und dem Bruderverein Turnverein Hoffnung
Hahn, der vom Gaſtgeber knapp, aber verdient gewonnen wurde.
Allerdings hatten die Turner das Pech, daß ihr ausſichtsreicher
Vertreter Steinmetz beim 100=Meter=Lauf kurz vor dem Ziele
ſtürzte. Für Hahner Verhältniſſe wurden recht gute Leiſtungen
erzielt, wie z. B. 1,50 Meter Hochſprung, 9,20 Meter Kugelſtoß
und 55 Meter Keulenwurf. Anſchließend beſtritten die Aktiven
des Vereins einen internen Fünfkampf, wobei es ſich zeigte, daß
unter den Hahner Fußballern recht gute leichtathletiſche Kräfte
ſtecken. Manche Leiſtung aus dem vorausgegangenen Vereins=
wettkampf
wurde überboten. Erſter Sieger wurde Karl Hein=
rich
vor Peter Caſpari und Eduard Spiller.
Das Programm des Nachmittags wurde mit einer Ge=
fallenenehrung
eingeleitet, wobei der Vereinsführer zum
Gedenken der ſieben gebliebenen Mitglieder einen Kranz am
Ehrenmal niederlegte. Anſchließend ein Umzug durch die
Ortsſtraßen, an dem ſich die eingeladenen Vereine be=
teiligten
.
Zur Durchführung des ſportlichen Programms war SV. 29
Erzhauſen mit drei Mannſchaften verpflichtet worden. Ein
Zeichen guten Einvernehmens, da beide Vereine langjährige Mit=
bewerber
in der Spitzengruppe ihrer Klaſſe ſind. Das Jugend=
ſpiel
gewannen die Gäſte 6:1 (0:0) auf Grund beſſerer Leiſtun=
gen
. Umgekehrt ſiegten wieder die Hahner Reſerven 4:1 (2:1),
und das Treffen der erſten Garnituren wurde ebenfalls zugunſten
des Platzbeſitzers mit 2:0 (2:0) entſchieden. Für die Werbung
des Handballſpiels begegneten ſich der TV. Hahn und die
Tgſ. Ober=Ramſtadt, wobei die flinken Odenwälder ver=
dienter
Sieger mit 5:2 (4:2) wurden.
Es iſt erklärlich, daß ſich das Intereſſe bei der Durchführung
eines Sportprogramms von nahezu 5 Stunden mehr auf die Be=
gegnungen
der erſten Mannſchaften im Hand= und Fußball hin=
zog
, und ſo hatte ſich eine ganz anſprechende Zuſchauerzahl ein=
gefunden
, als zuerſt das Handballſpiel begann.
TV. HahnTgſ. Ober=Ramſtadt 2:5 (2:4).
Hahn trat in ſtärkſter Beſetzung an, während die Gäſte vier
Erſatzleute ſtellen mußten, die ſich aber überraſchend gut einfüg=
ten
. Geleitet wurde das Treffen von Geibel=TV. Pfungſtadt.
Hahn eröffnete ſelbſtbewußt die Angriffe, und Ober=Ramſtadt
hatte tüchtig abzuwehren, wobei die flinke Läuferreihe überragte.
Bald aber hatten die Gäſte das eigenſinnige Spiel des gegneri=
ſchen
Innentrios ſpitz bekommen und gingen ſelbſt zum Angriff
über. Ihr raumgreifendes Flügelſpiel brachte den Linksaußen
Fornoff in der 10. Minute zweimal in günſtige Schußſtellung, und
ſchon hieß es 0:2 für die Gäſte. Dann traf Hahn mehrmals den
Pfoſten. Beiderſeits waren jetzt die Abwehren ſehr auf der Hut,
und es ſchien ſo, als wollte man mit dieſem Ergebnis in die
Pauſe gehen. Doch es kam anders. In der 25. Min. erhöhte
Kehr für die Gäſte nacheinander auf 0:4. Schon machte ſich Un=
mut
unter den Zuſchauern bemerkbar. Nach abermaligen Pfoſten=
ſchüſſen
fand Hch. Darmſtädter endlich das Ziel und buchte mit
Feldtor und Strafwurf 2 Treffer zum 2:4. Wennjes dann nach
der Pauſe den Gäſten vorbehalten blieb, in der folgenden halben

Stunde nur noch einen Strafwurf einzuſenden, ſo zeigt dies deut=
lich
, wie aufmerkſam die Abwehren beiderſeits ſpielten. In der
Kritik kommt Ober=Ramſtadt beſſer weg. Zu loben iſt
die Lauftechnik. Flink wie die Wieſel war die Läuferreihe, die
den Hahner Sturm meiſtens vor dem Strafraum abſtoppte und
ſo der Verteidigung viel Arbeit wegnahm. Der Sturm ließ ſich
gut an. Beider Platzelf hatte die Abwehr das größte Pen=
ſum
zu erledigen, und es war bitter für ſie, zu ſehen, wie man
ſich hinten abmühte, während vorne zuerſt eigenſinnig in der
Mitte und ſpäter nur mit Unluſt geſpielt wurde, zumal man ge=
rade
vom Sturm an gute Leiſtungen gewöhnt war. Das Schuß=
pech
mit 5 Pfoſtentreffern und einmal gegen die Latte iſt kein
Entſchuldigungsgrund. Jetzt erſt recht, hätte die Parole lauten
müſſen! Der Schiedsrichter tat ſeine Schuldigkeit.
Germania Pfungſtadt TAV. Eppertshauſen 8:4 (4:1).
Reſerve Germania Eberſtadt 11:6.
Raſch haben ſich die Germanen die Sympathie der Pfung=
ſtädter
Handballanhänger erworben, woran das Treffen am
Vorſonntag gegen SV. 98 Darmſtadt großen Anteil hat. So
waren wiederum 300 Zuſchauer gekommen. Sie ſahen wohl
einen Germaniaſieg. Doch er mußte erkämpft werden. Denn eine
Partie, wie ſie der Gäſtehüter leiſtete, hat man in Pfungſtadt
noch ganz wenig geſehen. Und gerade hierin ſind die Pfung=
ſtädter
Gutes gewohnt durch den Hüter Grünig auf dem benach=
barten
Platze der Turner.
Die Gäſte ſetzten ſich ſofort tapfer zur Wehr und hielten
vorerſt das Tor ſauber. In der 10. Min. erzielte Lecker 1:0 und
5 Min. ſpäter 2:0. Dann kamen die Gäſte beſſer ins Spiel. Doch
blieben Erfolge noch aus. Nach 20 Minuten hieß es 3:0 durch
Maierhöfer. Jetzt kamen die Gäſte durch Eule zum erſten Gegen=
tor
. Faſt mit dem Pauſenpfiff ſtellte Maierhöfer die alte
Differenz mit 4:1 wieder her. In der zweiten Hälfte war der
Druck der Germanen unverkennbar. Doch ſpornte die Glanz=
leiſtung
des Gäſtehüters ſeine Leute vorn auch zur Hergabe des
Beſten an. Daher kam es, daß Germania wohl noch 4 Tore ſchoß
durch Lecker (13 Meter), Maierhöfer (2) und Stein (1). Aber
auch Eppertshauſen buchte drei Erfolge durch Kolb (2) und
Murmann (1). Der Ausgang war ein guter, zumal Schiri
Spiegel (SV. 98 Darmſtadt) auch gefallen konnte.
Olympia Hahn SV. 29 Erzhauſen 2:0 (2:0).
Die Parteien nahmen mit lebhaftem Tempo ſofort das
Spiel auf. Bereits in der 8. Min. kam der Hahner Linksaußen
Karl Heinrich durch Steilvorlage ſchön durch, überſpielte den
Verteidiger und ſchoß unhaltbar aus kurzer Entfernung ein.
Im weiteren Verlaufe ließen die Gäſte zwei gute Gelegenheiten
aus. Dann verpaßte ihr rechter Verteidiger einen Ball, Seiller
war zur Stelle und ſchoß das 2:0. Nach der Pauſe drückten
die Gäſte auf den Ehrentreffer, der jedoch verſagt blieb, weil
Hahns linker Verteidiger nicht nur ganz ſeinen Mann ſtellte,
ſondern auch die Abwehr überhaupt leitete. Als ein Ball im
dichtbehängten Apfelbaum landete, balgten ſich die Buben nicht
um den Ball. Der Hüter mußte ihn holen, weil die Jungens
beſſeres zu tun wußten. Das Spiel wurde recht gefällig auf=
genommen
. Im Sturm waren ſich die Parteien ebenbürtig,
während die beſſere Abwehr beim Platzverein ſtand. Schieds=
richter
Döring (TSG. 46 Darmßadt) hatte ein leichtes Amt.
Die Zußball=Ergebniſſe.
Samstag: VfL. Neckarau Wormatia Worms 2:0, Phö=
nix
Karlsruhe FK. Pirmaſens 5:0, 1. FC. Pforzheim 1. FC.
Kaiſerslautern 5:2. SV. Wiesbaden Kickers Offenbach 3:4,
Bayern München Slavia Prag 3:3, 1. SSV. Ulm VfB.
Mühlburg 5:2, SV. Göppingen VfB. Bottnang 4:2.
Sonntag: Städteſpiel: Mannheim Ludwigshafen 3:0,
Städteſpiel: Heidelberg Mannheim 5:2, Karlsruher FV.
Union Böckingen 3:1, VfB. Mühlburg FC. Sabadell 2:1, Stutt=
garter
Kickers 1. FC. Pforzheim 1:0 abgebrochen, Sportfreunde
Stuttgart VfB. Glauchau 3:3, SV. Feuerbach Phönix
Karlsruhe 3:3, Sppg. Cannſtatt Sportfr. Eßlingen 0:2, Nor=
mannia
Gmünd SC. Stuttgart , Bayern München 1. SSV.
Ulm (in Lindau) 1:1, Eintracht Frankfurt VfB. Stuttgart 0:2,
Wormatia Worms Reichsbahn/Rotweiß Frankfurt 2:2, Offen=
bach
Stadt Offenbach Land 3:2, FC. Schweinfurt 05 FSV.
Frankfurt 6:2, Sppg. Weiden Slavia Prag 1:8, Sppg. Mainz=
Weiſenau Sppg. Langenſelbold 2:3, Spielverein Kaſſel Ger=
mania
Fulda 4:2, Hanau 93 Hanau 60/64 3:1, VfB. Fried=
berg
VfL. Germania 94 Frankfurt 5:3, Hermannia Tura
Kaſſel 3:1, Weſtmark Trier Union Niederrad 1:3.
Süddeulſche Bereine auf Reiſen.
Samstag: Tennisboruſſia Berlin Sppg. Fürth 1:1,
Werder Bremen Wacker München 4:3, Hannover 96 SV.
Waldhof 3:3. SSvg. Barmen Jahn Regensburg 2:2, VfB.
Auerbach (Vogtl.) ASV. Nürnberg 0:2, FC. Kreuzlingen
(Schweiz) München 1860 1:1.
Sonntag: Hamborn 07 Jahn Regensburg 1:0, Schalke
04 1. FC. Nürnberg 3:1, Stadtelf Göttingen SV. Waldhof
0:1, BC. Hertha Sppg. Fürth 3:4, FC. St. Gallen 1860
München , SuBC. Plauen ASV. Nürnberg 3:2, Krick. Vikt.
Magdeburg Saar=Auswahlelf 2:2, Mülhauſen 99 (Thür.)
Kurheſſen Kaſſel 2:3.
Freundſchaftsſpiele im Reich.
Raſenſp. Preußen Königsberg Godania Danzig 3:3, Pol.
Danzig VfB. Königsberg 1:3, York Inſterburg SV. Inſter=
burg
4:4, Spandau Berlin 3:5, Hertha/BSC. Holſtein Kiel
0:1, 1. FC. Neukölln BFC. Südſtern 6:2, Berolina/LSC.
Berliner SV. 92 3:7, Gutsmuts Dresden Wacker Leipzig 3:0,
Sportfr. Dresden Sportfr. Halle 2:1, Chemnitzer BC. VfL.
Benrath 4:1, Magdeburg Halle 3:2, 1. SV. Jena VfB.
3:1, Hamburger SV. Viktoria 89 Berlin Apolda 2:1, Arminia
Hannover Viktoria 89 Berlin 6:3, Arminia Bielefeld Union
Hamborn 3:0, VfB. Bielefeld Hannover 97 3:0, Hüſten 09
Szegedin 5:1, Turu Düſſeldorf Fortuna Düſſeldorf 4:2, BV. 08
Lüttringhauſen FC. Szegedin 1:3, Köln=Mülheimer SV.
Turu Düſſeldorf 1:5, Tura Bonn. Lierſche SK. 0:1, Köln 99
FC. Sabadell 3:4.
Sppag. 04 Arheilgen Union Wirhauſen 9:3 (0:0).
In dieſem Samstag=Abend=Spiel am Arheilger Mühlchen
blieb der von vielen erwartete Arheilger Sieg aus. Es muß ſo=
gar
feſtgeſtellt werden, daß das Ergebnis in dieſer Höhe vollauf
berechtigt iſt. In einem fair durchgeführten Kampf zeigte ſich die
junge Wixhäuſer Elf durch ihren Kampfeseifer und Siegeswillen
von der beſten Seite. Wohl ſah man auch bei dem Gegner in
der erſten Viertelſtunde einige ſehr ſchöne Angriffe, aber dann
war aber auch alles Pulver verſchoſſen und die Mannſchaft konnte
ſich zu keiner einheitlichen Aktion mehr aufraffen. So konnte es
nicht ausbleiben, daß Wixhauſen durch 2 ſchöne Tore des flinken
Halbrechten Arheilger, ſowie des Rechtsaußen den Sieg ſicher=
ſtellte
.
Wir geben uns der Hoffnung hin, daß die Arheilger Mann=
ſchaft
ſich für die Folge bewußt iſt, daß mit einem derartigen
Geiſt Erfolge nicht zu erzielen ſind, und erwarten von jedem
Spieler entſchloſſenen Einſatz bis zum Schluß.

B.f.R. Bürſtadt 04 Ludwigshafen 4:2 (1:
Die Bürſtädter Raſenſpieler hatten ſich den Tabellen
des Pfalz=Bezirkes verpflichtet, der trotz guter Leiſtungen
lieren mußte. Bürſtadt hatte neben Kleber auch Emich ur=
gemus
erſetzen müſſen, aber der Sturm war dennoch ir
Schußlaune, ſo daß die 600 Zuſchauer befriedigt wurder
der Pauſe ſtand die Partie noch 1:1, aber dann zogen
miſchen mächtig los und ſicherten ſich den Sieg.
VfR. Bürſtadt Pokalelf TSV. Biebesheim 1:5.
Eine böſe Patſche erlebte der Nachwuchs des VfR. B
der gegen den ſehr guten Kreisklaſſenvertreter aus Bie
1:5 verlor. Nach dem heute gezeigten Spiel werden die
heimer, der neu zuſammenſchweißte Verein aus der ehe
Olympia und dem Turnverein, in der neuen Saiſon beſtir
Wörtchen mitreden, wenn ſchon die Beteiligung im Rie
durch das Hinzutreten von 07 Bensheim, Starkenburgia
heim und SV. Klein=Hauſen dieſes Jahr recht ſtark ſein

FV. Biblis Konkordia Gernsheim 3:2 (1:1).
Der FV. Biblis feierte ſein 15jähriges Vereinsbeſtek
für er ein auserleſenes Programm zuſammengeſtellt hat
Mittelpunkt ſtand die Begegnung der beiden alten Nachb
ſpieleriſch auf hoher Stufe ſtand. Nach dem Führungstre
Gäſte durch Vohwinkel II auf gute Vorarbeit der alten
kanone Georg Stab konnten die Bibliſer kurz vor der P
Ausgleich durch Seib erzielen. Engert brachte Biblis gle
Halbzeit in Führung, aber Stab erzielte für ſeine Farb=
mals
den Ausgleich, dem Biblis kurz darauf durch Scha
Siegestreffer anreihte.
SA-Sporl.
Mehr als 1000 5A-Sporkler im Kampf
um da5 5A-Sporkabzeichen.
Zur frühen Morgenſtunde, in der ſich das innere S
noch feſt im Schlafe zeigte, herrſchte auf dem Wege nach d
lenfalltor ſchon ein reger Verkehr. Neben den zahlreich
gängern, war die Straße belebt von wahren Kolonnen
Laſtwagen, Motor= und Fahrrädern, die ſamt und ſonders
Ziel hatten, das Hochſchulſtadion. Auf 6 Uhr war dort
nahme von Prüfungen für das SA.=Sportabzeichen feſtgeſ
Pünktlich, wie man es von der SA. gewöhnt iſt, ſtand
1000 SA.=Sportler in Sportkleidung auf dem feuchtfriſche
des Hauptfeldes, woſelbſt die Anweiſungen, Einteilungen 1
genommen wurden. Direktor Söllinger war mit der Obe
der ganzen Sache betreut, und mit ſeinem großen Stabe vr.
tern, Zeitnehmern und Liſtenführern hatte er ein gewaltig
Arbeit zu leiſten. Man muß ſchon ſagen, daß die Orga
dieſer großen Anzahl von Kämpfen und Kämpfern ganz v.
klappte.
An Leiſtungen wurden geprüft: 1. 100=Meter=Lauf.
Meter=Lauf, 3. Kugelſtoßen, 4. Weitſprung. Mit Freut
ten wir feſtſtellen, daß in manchen Sparten ganz ausge
Reſultate herauskamen und man, allgemein betrachtet,
Sportleiſtungen, wie ſie von den SA=Männern, meiſt aus
ſtadt, bezeugt wurden, mehr als zufrieden ſein kann.
Heuke Leichkakhletik=Klubkampf
Polizei=SV. SV. 1898 TSG. 1846, um 18 Ul.
auf dem Polizeiſportplatz.
In allen Gauen Deutſchlands tragen Sportler und
gemeinſam den Mannſchaftskampf um die Deutſchen
meiſterſchaften aus. Die A=Vereine Darmſtadts, von dene
bereits die Uebungen abgelegt hat, treffen ſich noch ein
dem Schlußtermin heute abend, um 18 Uhr, auf dem
ſportplatz, um die erſten fünf Uebungen auszutragen. A
den alſo heute beſtimmt ausgezeichnete Wettkämpfe erlel
200 Meter, 1500 Meter, 4X100 Meter, im Hochſprung
Kugelſtoßen, die dadurch noch einen beſonderen Reiz erhal
jeder der drei teilnehmenden Vereine (Polizei SV.
TSG. 1846) in jeder Einzelübung für die Wertung 4 M
der 4X100=Meter=Staffel je 2 Mannſchaften ſtellen muß.
danke der Breitenarbeit iſt damit verankert in dieſen Man
kämpfen um die Deutſchen Vereinsmeiſterſchaften, ſo da
der Spitzenleiſtung vor allem die gute Durchſchnittsleiſtu
ſchlaggebend iſt.
Die fünf anderen Uebungen, die das Programm die
ſterſchaften ergänzen, werden dann morgen Diens
ausgetragen, ſo daß wir morgen, um 18 Uhr, Wettkäm.
400 Meter, 5000 Meter, 4X800 Meter, im Weitſprung u:
merwerfen ſehen werden.
Der Eintritt iſt frei, ſo daß hoffentlich i0
Anhänger der ſchönen Leichtathletik einen Abendſpazieoh
den Polizeiplatz machen werden!

Wie wir ſoeben erfahren, wird ſich TSG. 46 info
ſchiedener Erkrankungen von Teilnehmern heute
nicht beteiligen können.
Schüler=Klubkampf SV. 1898 Merck Darmſtadt
181:126 Punkte.

In fünf Jahrgängen (1920/1924) begegneten ſich die

Sportler des SV. 98 und des Merck=SV. in einem Kl.
vor deſſen Beginn Sportwart Lindner die kleinen Man
Merck beglückwünſchte zu dem echten Sportgeiſt, der unentl
trotz mancher Schwierigkeiten immer wieder zur ſportlie
ſchreitet! 100 Meter, 1000 Meter, 4X100 Meter, 108
und Weitſprung wurden ausgetragen. Die erzielten 2
waren zum Teil ſehr gut.
SV. 1898 Darmſtadt.
Alle Leichtathleten treten heute abend, um
auf dem Polizeiplatz an.
Turnkreis 18 Darmſtadt 9.T.
Kinder= und Jugend=Turnwarte.
Auf die heute (Montag), den 27. Auguſt, abend
im Turnhauſe der TSG. 46 (Woogsplatz), ſtattfindend‟
ſprache wird nochmals beſonders hingewieſen. Gau
turnwart und Jugendwart Jupp Madert, Saarbruce
über: 1. Verhältnis zur HJ.; 2. Die zukünftige Geſtal
ſeres Jugendturnens und Turnbetriebes.
Es wird erwartet, daß alle Kreisverein
Jugendleiter oder Turnwarte entſende
beſondere dürften die Vereinsführer ein beſonderes Inl
dieſer Ausſprache haben und ſelbſt erſcheinen.
Deuſſche Kampfſpielſieger Nürnberg 193
Der Reichsbund für Leibesübungen hat für die Si
Kampfſpiele einen Reiſezuſchuß gewährt.
Sämtliche Turn= und Sportvereine melden ſofort
ſtellv. Kreisoberturnwart des Kreiſes 18, Darmſtadt,
Müller, Darmſtadt, Taunusſtr. 56, ihre Sieger von 20
Die Meldung hat zu enthalten: Vor= und Zuname des
Name und Ort des Vereins, die Art des beſtrittenen
die Punktzahl oder Leiſtung und den Rang des Siegee,
Diejenigen Vereine, die nicht ſofort an oben bezeichn.
ihre Meldung abgeben, gehen des Zuſchuſſes verluſtig=

[ ][  ][ ]

nuf den Plätzen im Frankfurter Palmengarten kamen am
tag die Darmſtädter zu einem knappen und glücklichen Sieg

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Tc. 1914 Frankfurt 4:5 geſchlagen.

Meden=Bezirks=Mannſchafts=Meiſterſchaft. Vor einer ſtatt=
Zuſchauermenge erlebte man eine Reihe ſpannender
fe, die von der großen Ausgeglichenheit der beiden Tennis=
iſchaften
Zeugnis ablegten. Ergebniſſe
verren=Einzel: Goſewich (Fr.)Dr. Landmann (D.) 4:6,
6:2. HenkeKleinlogel 6:2, 6:1, BäumerClaß 6:1, 11:9,
rſtadt=Siegwart 6:3, 6:8, 2:6, BiermannEndriß 3:6, 1:6,
NüllerWerner 2:6, 5:7.
verren=Doppel: Goſewich/HenkeDr. Landmann/Kleinlogel
/56. 9:7, Halberſtadt/BiermannClaß/Werner 6:3, 6:8, 3:6,
jer/Dr. MüllerEndriß/Siegwart 8:10, 6:2, 2:6. Geſamt=
nis
; 5:4 für TuEC. Darmſtadt. (Frankfurter Spieler immer
genannt.)
*
luch am letzten Tage des Davispokalkampfes Deutſchland
mark in Kopenhagen gaben die deutſchen Spieler keinen
t ab, ſo daß das Geſamtergebnis 5:0 zugunſten Deutſchlands
Cot. Henkel II ſchlug Ulrich 6:2, 6:4, 6:1, 1id von Cramm be=
zu
g Jacobſen mit 6:2, 6:2, 6:0.
ſere Schwimmſpork=Rundſchau.
Europa oder Ueberſee.

ſie Magdeburger Europameiſterſchaften brachten keine neuen
ſa=Rekorde, ſondern nur eine Hebung der Durchſchnittslei=
n
. d. h. wo früher einige wenige überragende Kräfte leichte
feiern konnten, mußten ſich diesmal die Sieger und Placier=
tit
wenigen Ausnahmen reſtlos ausgeben, um ſich durchzu=
Ganz zwangsläufig erhebt ſich nun die Frage, wie wird
ja 1936 den Kampf gegen die großen Ueberſee=Nationen
2y ika und Japan beſtehen können?
kun ſind ja zwei Jahre eine lange Zeit, in der viel paſſieren
irgendein plötzlich aufgetauchtes Talent wirft ſämtliche Vor=
rechnungen
über den Haufen. Aber es kann durchaus nichts
n, wenn man ſich jetzt ſchon einmal darüber Gedanken macht,
winſere europäiſchen Spitzenkönner zurzeit abſchneiden wür=
ds
Man findet dabei nämlich Schwächen und Stärken heraus
Aann wenigſtens den Verſuch eines Ausgleichs unternehmen.
ſei den Herren ſind die Unterſchiede teilweiſe ſehr groß.
in Crawlſtrecken werden unſere Europameiſter weder gegen
i, noch gegen Amerika viel zu beſtellen haben. Selbſt ein
muß wieder ſeine Höchſtform erreichen, um ſich in den Mit=
tecken
wenigſtens zu placieren. Natürlich wäre es verfehlt,
di iter günſtigen Bedingungen erzielten Weltrekorde als Maß=
1werten, aber wir wiſſen ja auch, daß ſowohl in Japan, als
a n Amerika hinter den derzeitigen Weltrekordinhabern Kon=
kiuiten
ſtehen, die nicht ſchlechter ſind. In den Lagen liegen
di erhältniſſe etwas günſtiger. Die europäiſchen Bruſtſchwimmer,
hr ſem Falle die deutſchen Bruſtſchwimmer, haben immer noch
zuu nindeſten begründete Platzchancen, während ſich das Verhält=
nin
Rückenſchwimmen etwas zu Ungunſten Europas verſchoben
Eine Hoffnung bedeuten dafür die Springer, die zwar noch
ni ganz die unfaßliche Sicherheit der Amerikaner erarbeitet ha=
ber
deren Stil und Schule heute beherrſchen und damit nicht
ſo gehandicapt in den Kampf gehen müſſen, wie bisher. Die
Beſetzung des Springens in Magedburg läßt auch auf eine
e Baſis ſchließen.
ei den Damen haben ſich die Verhältniſſe ſtark zugun=
zuropas
geändert. Es wäre allerdings unklug, die amerikani=
Schwimmerinnen zu unterſchätzen. Man verfällt zu leicht in
Fehler, beim Abtreten einer überragenden Größe wie Helen
ſon alles zu vergeſſen, was dahinter ſtand, und ſelbſt die
ch vorzüglichen Holländerinnen haben die USA.=Girls im
len noch nicht geſchlagen. In den Lagen iſt die Situation
ch unverändert. Die ſchnellſten Rückenſchwimmerinnen ſtellt
ika nach wie vor, und gute Bruſtſchwimmerinnen haben faſt
ETationen der Welt herausgebracht. Gute Springerinnen hat
da verhältnismäßig wenige, aber dieſe haben den Standard
ikas nahezu erreicht.
liebe noch Waſſerball, und da haben die Magdeburger Spiele
t, daß das Niveau in Europa ſtark zurückgegangen iſt. Keine
Kannſchaften zeigte Weltmeiſterformat, und wenn nicht alles
1t, muß in Berlin mit den Ueberſeemannſchaften ſtark gerech=

wſerden. Es beſteht ja auch kein Grund, daß dieſe Länder der
ſllen und ſchnellſten Schwimmer keine guten Waſſerballſpieler
sbringen können ſollen, wenn ſie einmal Waſſerball regel=
mypflegen
.
Hanz allgemein iſt aber die Differenz zwiſchen Europa und den
rſeeländern doch geringer geworden. Die Europabeſtleiſtungen
tweſentlich näher an den Weltrekorden, als das vor 1932 der
war, und außerdem haben die meiſten europäiſchen Schwim=
inder
eine ziffernmäßig weſentlich ſtärkere Streitmacht her=
dildet
. Die größere Auswahlmöglichkeit iſt zugleich eine ge=
Vorausſetzung für Leiſtungsſteigerung. Es beſteht alſo keine
he, den Kampf von vornherein als ausſichtlos zu bezeichnen.
Dr. E. Bd.
Darmſtädter Radſpork-Club 1919.
4. Lauf zur Klubmeiſterſchaft wiederholt.
Das Rennen wird, abgeſehen von den Bergen im Oden=
meiſtens
im 38=Km=Tempo, das ſich zeitweilig ſogar auf
m. ſteigert, gefahren. Es wird heute hart um den Sieg
ipft und wenn wir den einen oder anderen nicht auf dem
finden, den er im vorangegangenen Lauf hatte, ſo iſt
dem Rennfahrerpech zuzuſchreiben, das manchen in guter
ion liegenden Fahrer durch eintretenden Defekt zurückfallen
Gerhardt hat Lenkerbruch, Wittig Reifendefekt, aber immer
Air ſchafften ſie es am Anfang wieder aufzuſchließen. Im
purt ſchlägt Seip Decker, der aber immer noch mit 4 Punk=
Torſprung die Tabellenſpitze hält.
L=Klaſſe: 1. Seip 2:45,44 Std.: 2. Decker 2:45,50 Std., 3.
S g und Gerhardt 3:02,30 Std.
3=Klaſſe: 1. Krüger 2:51,44 Std.: 2. Beutel 2:51/44 Std.;
olk 2:51.45 Std.; 4. Lichtenfels 3:12,31 Std.
Tabellenſtand. Decker 19 Pkt., Seip 15 Pkt., Wittig 15 Pkt.,
Dardt 14 Pkt., Volk 8 Pkt., Lichtenfels 5 Pkt., Bretzel 2 Pkt.
Deutſches Radſpork=Jugend=Abzeichen.
die nächſte und diesjährig letzte Prüfung zum Erwerb des
A. findet am Sonntag, dem 2. September d. J., früh 3.70
auf der Rundſtrecke bei Kranichſtein für alle Jungradler
Jungradlerinnen von Darmſtadt und weiterer
kebung im Alter von 1218 Jahren ſtatt. Erforderlich
e ſchriftliche Zuſtimmung der Erziehungsberechtigten. Die
rgung des Abzeichens bedingt folgende Leiſtungen:
Bronze: Jungradler 15 Km. in 40 Minuten, Jung=
rinnen
15 Km. in 55 Minuten oder Jungradler 50 Km. in
Stunden, Jungradlerinnen 50 Km. in 5,30 Stunden.
Silber; Vorbedingung iſt der Beſitz des Bronzeabzei=
20 Km. in 45 Minuten bzw. 55 Minuten oder 60 Km. in
unden bzw. 5 Stunden.
2 Gold; Vorbedingung iſt der Beſitz des Abzeichens in
ize und Silber, 25 Km. in 60 Minuten bzw. 70 Minuten
60 Km in 3 Stunden bzw. 4 Stunden.
Meldungen bis zum 30. Auguſt d. J. beim Kreisbeauf=
en
des Bezirks 3. Gau 13. des Deutſchen Radfahrer= Verban=
in
Darmſtadt, Hobrechtſtr. 12 II. Meldungen am Start wer=
nicht
entgegengenommer

Max Schmeling ſiegt vor 80 000 Zuſchauern.
Das Wagnis, einen Boxgroßkampftag in amerikaniſchen
Ausmaßen in Deutſchland zu veranſtalten, iſt glänzend gelungen.
80000 Zuſchauer wohnten dem Boxgroßkampftag Schmeling
Neuſel in Hamburg bei. Schon von den frühen Mittags=
ſtunden
an pilgerten die Maſſen nach der Kampfſtätte, um Zeu=
gen
dieſes einzigartigen Boxkampfes zu werden. Als um 4 Uhr
nachmittags der Kampftag feierlich eingeleitet wurde, waren
etwa 80 000 Zuſchauer erſchienen. Walter Rothenburg, der Ver=
anſtalter
, erklärte den Kampf für eröffnet, der deutſche Box=
führer
Rüdiger=Berlin gab ſeiner Freude Ausdruck, daß ein

Max Schmeling.
ſolcher Kampf auf deutſchem Boden ſtattfinden könne, und die
Menge legte dann ein begeiſtertes Treuegelöbnis zum Führer
und Saarland ab, das in den gemeinſamen Geſang des Deutſch=
land
= und Horſt=Weſſel=Liedes ausklang.
Im erſten Kampfe trennten ſich die beiden Schwergewichtler
Hans Schönrath=Krefeld (91 Kg.) und der Spanier
Caſtanaga (92,6 Kg.) unentſchieden. Mit dem gleichen Er=
gebnis
endete dann auch der Meiſterſchaftskampf um die deutſche
Halbſchwergewicht=Meiſterſchaft zwiſchen dem Titelverteidiger
Adolf Witt=Kiel (77,2 Kg.) und dem Bonner Adolf

Walter Neuſel.
Heuſer (79 Kg.), ſo daß der Kieler weiterhin im Beſitze des
Titels bleibt. Im Schlußkampf des Abends verteidigte dann der
Berliner Stegemann (59 Kg.) ſeinen deutſchen Meiſtertitel
im Leichtgewicht durch einen Punktſieg über den Hamburger
Köhler (60,7 Kg.)
Der Hauptkampf. . .
So ſchön auch die beiden einleitenden Kämpfe waren, ſo
fieberten doch die Maſſen dem Hauptkampf zwiſchen dem deut=
ſchen
Exweltmeiſter Max Schmeling (88,1 Kg.) und dem
Weſtdeutſchen Walter Neuſel (90 Kg.) entgegen. Der
Kampf endete mit einer Senſation, da Schmeling ſeinen Gegner
in den meiſten Runden ſo ſicher beherrſchte, daß Neuſel bei
Beginn der neunten Runde nicht mehr aus ſeiner Ecke erſchien
und den Kampf aufgab.
Die erſten beiden Runden zeigten keine beſonderen Lei=
ſtungen
. Schmeling verlegte ſich aufs Warten und ſtudierte ſeinen
Gegner genau. Die dritte Runde ging dann an den Weſtdeui=
ſchen
, der einige Treffer landete, bei denen Schmeling leicht
Wirkung zeigte. Die vierte und fünfte Runde buchte dann
Schmeling für ſich, der immer wieder den Gegner in den ihm
viel beſſer liegenden Nahkampf zwang. Auch die ſechſte Runde
fiel an den Altmeiſter, ſie war aber ſchon für den Endausgang
entſcheidend. Neuſel, dem Schmeling ſchon in der zweiten Runde
das Auge aufgeſchlagen hatte wurde wiederholt wirkungsvoll
getroffen und zeigte im Geſicht bereits deutliche Spuren des
Kampfes, während Schmeling friſch kämpfte und außerdem die
verkörperte Ruhe war. Mit einem Rieſenangriffsgeiſt konnte
dann Neuſel noch einmal die ſiebente Runde für ſich entſcheiden,
ohne aber wirkungsvoll bei Schmeling anzukommen. Die achte
Runde iſt dann die letzte des Kampfes. Schmeling bleibt weiter
abwartend, während Neuſel immer mehr abfällt und klammert.
Immer wieder muß der Ringrichter trennen und in der neun=
ten
Runde kommt dann Neuſel nicht mehr zum Vorſchein. Er
winkt mit der Hand ab und gibt den Kampf auf. Unbeſchreib=
licher
Jubel erfüllt die Arena. Die Polizei muß Schmeling faſt
vor ſeinen ſtürmiſchen Freunden in Schutz nehmen. Lange
dauert es, bis ſich der Jubel gelegt hat und der Schlußkampf
beginnen kann. Max Schmeling zeigte während des ganzen
Kampfes die beſſeren Leiſtungen und ſiegte verdient.

Deutſche Strommeiſter im Schwimmen, wurden bei den in
Bremen ausgetragenen Titelwettbewerben der Breslauer Schu=
bert
bei den Herren und Gerda Stegemann=Magdeburg bei den
Damen.

Nr. 236 Seite 7
Weſtmark-Rennen 1934 des 29AG.
Am 2. September 1934 findet auf dem Nürburgring das
große Weſtmark=Rennen 1934 für Ausweisfahrer ſtatt. Es wird
dies ein erbitterter Kampf der ſportlichen Nachfolgerſchaft wer=
den
, und der ſportliche Ehrgeiz wird auch hier Zeiten bringen, die,
wenn auch nicht die Zeiten der ſogenannten Kanonen unterboten
werden, doch nahe an dieſe heranreichen. Die Rennleitung hat
ſich entſchloſſen, um jedem deutſchen Volksgenoſſen die Möglichkeit
zu geben, einmal eine große motorſportliche Veranſtaltung am
Start= und Zielplatz zu ſehen, die Eintrittspreiſe ſo zu halten, daß
dies auch möglich iſt. So ſind beiſpielsweiſe die Eintrittspreiſe
für Start= und Zielplatz an der Tageskaſſe 3. RM., im Vor=
verkauf
2. RM., für Südkehre 1. RM. an der Tageskaſſe und
0,60 RM. im Vorverkauf; hierzu kommt noch ein Sportgroſchen
von 0.10 M. pro Eintrittskarte. Geſchloſſene Einheiten erhalten
bei Abnahme von mindeſtens 10 Karten dieſe zur Hälfte des Prei=
ſes
für Tageskarten. Da der Vorverkauf am 30. Auguſt geſchloſſen
wird, iſt baldige Beſtellung erforderlich. Die hieſige Vorverkaufs=
ſtelle
befindet ſich beim DDAC., Rheinſtraße 9, 2. Stock.
Zwei Todesſtürze beim Wartbergrennen bei Heilbronn.
Etwa 1015 000 Zuſchauer hatten ſich auf der idealen Strecke
von Heilbronn eingefunden, um Zeuge recht intereſſanter Rennen
zu werden. Leider klappte die Organiſation nicht immer ein=
wandfrei
. Es ereigneten ſich zahlreiche Stürze, namentlich bei den
Ausweisfahrern, von denen zwei getötet wurden, und zwar Kleile=
Zuffenhauſen, der in einer Kurve ſtürzte und ſofort tot war. An
derſelben Stelle war kurz vorher Bernhard Schneid aus Geln=
hauſen
ſchwer geſtürzt. Im Krankenhaus erlag er dann wenig
ſpäter ſeinen Verletzungen.
Insgeſamt beteiligten ſich 183 Fahrer, in der Mehrzahl Aus=
weisfahrer
, an dem Rennen. Die beſten Zeiten erzielten bei den
Ausweisfahrern in der Klaſſe bis zu 1500 Kubikzentimeter Kroh=
mer
=Stuttgart auf Rudge mit einem Stundenmittel von 102,55
Kilometer und bei den Lizenzfahrern derſelben Kategorie Bod=
mer
=Ebingen auf Norton mit einem Stundenmittel von 112,2
Kilometer. In der Wagenklaſſe bis zu 1500 Kubikzentimeter er=
zielte
von Hofen (Feuerbach) auf Bugatti mit einem Stunden=
mittel
von 89,4 Kilometer die beſte Zeit. Bei den Rennwagen
bis zu 1100 Kubikzentimeter holte Emminger=Zuffenhauſen auf
Salmſon mit 91,3 Kilometer die beſte Tagesleiſtung heraus.
Rund um den ppote des Sonntugs.
Internationales Leichtathletikfeſt in Straßburg.
Das 10. Internationale Leichtathletik=Sportfeſt der ASS.
Straßburg ſtand ſeinen Vorgängern in nichts nach und hatte in
jeder Beziehung gehalten, was man ſich von ihnen verſprach: gute
Beſetzung, ausgezeichneten Sport und begeiſtertes Publikum. Von
deutſcher Seite waren zwar nicht die großen Spitzenkönner am
Start, aber die Athleten aus Stuttgart, Freiburg und Wiesbaden
hielten ſich gegenüber den Vertretern Frankreichs, der Schweiz,
Englands, Luxemburgs und Neuſeelands ſehr gut, u. a. erzielte
Bührer=Karlsruhe mit 45,48 Meter einen neuen badiſchen Rekord
im Hammerwerfen. Ueber 3000 Meter wurde Haag= Darm=
ſtadt
Zweiter mit 8:56 Min. hinter Lefevre=Paris in 8:43,8
Min. und vor Blaſch=Göppingen und Werner=Durlach.
*
Beckers deutſcher Rekord im Hammerwerfen, den der Saar=
brücker
deutſche Meiſter beim Gaukampf Südweſt Württemberg
mit 48,57 Meter aufſtellte, iſt vom Deutſchen Leichtathletik= Ver=
band
nicht anerkannt worden, da das verwandte Gerät um 70
Gramm zu leicht war.
Wegen des Reichsparteitages wurde die Deutſche Gepäck= Mei=
ſterſchaft
vom 9. auf den 16. September verlegt; als Austragungs=
ort
bleibt München beſtehen.
Einen neuen Staffelrekord ſtellte der KTV. Wittenberg mit
der Mannſchaft Merten, Böttcher und Syring über 3 mal 1000
Meter mit 7:40,1 Min. auf.
Die hervorragende polniſche Leichtathletin Stella Walaſiewicz
lief über 100 Meter einen neuen Weltrekord mit 11,7 Sek. her=
aus
. Ihr früherer Weltrekord ſtand auf 11,8 Sek.
Die Radfernfahrt BerlinWarſchau wurde mit
der Etappe LodzWarſchau abgeſchloſſen. Der Bielefelder Schel=
ler
, der die bisherigen vier Etappen gewinnen konnte, wurde
durch Reifenſchaden weit zurückgeworfen, ſo daß Hauswalt die
Etappe gewann und damit auch den Geſamtſieg in der Einzel=
wertung
errang.
Exweltmeiſter Lacquehay ſiegte am Sonntag bei den als
Weltmeiſterſchafts=Revanche aufgezogenen Radrennen in Paris
in 1:23:21 Stunden vor dem Kölner Krewer, de 7 Meter zurück
als Zweiter einkam. Weltmeiſter Metze wurde hinter Wambſt
und Paillard Letzter.
Zwei neue deutſche Autoſiege gab es beim Großen Autopreis
der Schweiz. In der großen Klaſſe der Rennwagen ſiegte Hans
Stuck auf Auto=Union in 3:37:51,6 Stunden vor ſeinem Stall=
gefährten
Momberger und dem franzöſiſchen Bugatti=Fahrer
Dreyfuß.
Die Geſamtwertung im Radländerkampf Deutſchland Polen
zeigt folgendes Bild: 1. Deutſchland, 151:03:22,2 Std.: 2. Polen,
155:44:24,2 Std. In der Einzelwertung trug der Chemnitzer
Hauswald mit 25:04:16,6 den Sieg davon vor dem Deutſchen
Straßenmeiſter Krückl=München, Hupfeld=Dortmund und Fuhr=
mann
=Breslau, während hier der Bielefelder Scheller durch ſein
unvergleichliches Pech auf der letzten Teilſtrecke ſtark ins Hinter=
treffen
geriet.
224 Fahrer aus zehn Nationen ſtehen auf der Teilnehmerliſte
der am Montag beginnenden Internationalen Sechstagefahrt für
Motorräder. Deutſchland ſteht mit 100 Teilnehmern an der Spitze,
von den Ausländern ſtellt England mit 50 Fahrern das größte
Aufgebot.
Die erſte Etappe der ſchweizeriſchen Radrundfahrt führte am
Samstag über 227,6 Kilometer von Zürich nach Davos. Etap=
penſieger
wurde in 6:20,11 Stunden der Italiener Piemonteſi vor
dem Deutſchen Geyer, der 6:22:03 benötigte. An ſiebter Stelle
kam Altenburger ein. Die übrigen deutſchen Teilnehmer belegten
gute Plätze, ſo daß Deutſchland nach dem erſten Tage im Geſamt=
ergebnis
vor Italien und Belgien führt.
Bei den Chemnitzer Abendrennen ſiegte im Herbſtpreis der
Steher über 25 Kilometer der Bochumer Lohmann in 21:33 Min.
vor Hille=Leipzig, Schindler=Dresden, Maneri=Italien und Wan=
zenried
=Schweiz. Ein Steher=Verfolgungsrennen ſah Deutſchland
g gen Ausland ſiegreich, und in einem Mannſchafts=Paarfahren
der Steher gewannen Hille/Schindler vor Manera/Seynave.
Einen neuen Weltrekord ſtellte der amerikaniſche Automobil=
rennfahrer
Joe Jenkins auf. Er legte in 24 Stunden 4913,568
Kilometer zurück, was einem Stundendurchſchnitt von 204,732
Kilometer entſpricht.
Das Fürſtenberg=Rennen gewann am Eröffnungstage der
Internationalen Baden=Badener Rennwoche Frau von Opels
Ehrenpreis unter Jockey Narr vor Agalire und Athanaſius.
Die Deutſche Handball=Auswahlelf, die ſich zurzeit auf einer
Nordlandreiſe befindet, ſiegte in Kopenhagen gegen eine dortige
Stadtmannſchaft mit 16:5 (8:0) Toren.

Hauptſchriftleitung: Nudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe;für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann;
ſür Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: J. V.: Paul Ziegler, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. VII 34. 22394. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Nückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.

[ ][  ]

Seite. 8 Nr. 236

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 27. Auguſt 1934

Saales hin wogten die Geſichter. Eine hagere Tänzerin kreiſelte
auf dem Parkett, auf dem vor zwanzig Jahren Madame de Tronie
getanzt hatte.

SEPTENBER

Kilian hielt vor einem großen Tiſch an. Er zwinkerte allen
Anweſenden vertraulich zu. An dieſem Tiſch wurde gepokert. Die
Leute hatten keine Zeit, ihn ebenfalls zu begrüßen. Kilian nahm
hinter einem Mann Aufſtellung, der gerade im Begriff war, ſein
Blatt aufzudecken. Er warf die Karten mit einer ſchwungvollen
Bewegung auf den Tiſch und rief dabei: Full hand! Dann raffte
er die Silbermünzen ein. Kilian beugte den Kopf, um ihm etwas
ins Ohr zu tuſcheln. Da drehte der Mann, der ſoeben full hand
gehabt hatte, den Hals und warf einen lebhaft=intereſſierten Blig
auf Latimer. Der trat näher. Das iſt Klimt, ſagte Kilian, aut
den Mann deutend.

23)

Nachdruck verboten.

Sie ſtand dabei und ſah zu, wie er das Geld in das Fach legte.
Als er abgeſchloſſen und den Schlüſſel eingeſteckt hatte, ſchob ſie
das Bild wieder darüber. Es ärgerte ihn, daß ſie das Geld ge=
ſehen
hatte. Er ſagte: Fräulein Jſabelle, ich möchte Ihnen ein
Geſchenk machen. Was wünſchen Sie ſich? Parfüm, ſeidene
Strümpfe, ein Kleid?
Ihr ſtets erſtaunter Mund öffnete ſich, und ihre Zähne glitzer=
ten
nicht ungefährlich. Mit Geld oder Geſchenken iſt bei mir nichts
zu machen, erwiderte ſie entrüſtet.
Ich bot Ihnen das Geſchenk nur an, um Sie zu beſtechen. Aus
keinem anderen Grund. Sie haben mich überraſcht, wie ich hier
mit dem Bündel Geld ſtand, das ich nicht einwandfrei erworben
habe ich wollte Sie beſtechen, mich nicht zu verraten.
Iſabelle blickte betroffen in ihre Hände, die ſich ſpreizten.
Dann warf ſie einen ſchnellen Blick auf ihn: Haben Sie wirklich
geſtohlen?
Glauben Sie, daß ich mich zu meinem Vergnügen in dieſes
Loch verkrieche?
Schade, ſagte ſie traurig. Ich hätte es Ihnen nicht zu=
getraut
.
Nun wiſſen Sie es. Sie machen ſich ſtrafbar, wenn Sie es
der Polizei nicht melden.
Ich werde Sie nicht verraten ſeufzte Jſabelle und hielt ihm
die Hand hin. Aus dieſem Händedruck entſtand eine Freundſchaft,
die in der Folge von den Bewohnern der Trübenſtraße für Liebe
gehalten wurde.
Iſabelle ſetzte ſich unaufgefordert hin, ſchlug die Beine über=
einander
: Sie heißen Harry, nicht wahr?
Er nickte!
Wenn Sie mir etwas ſchenken wollen, Harry, ſo ſchenken Sie
mir zwei Ringe, zwei Verlobungsringe. Aus Parfüm mache ich
mir nichts.
Wollen Sie ſich verloben? fragte er faſt enttäuſcht.
Ja.
Und mit wem?
Ich weiß es noch nicht, aber ich werde mich beſtimmt ver=
loben
, entgegnete ſie eigenſinnig. Ich habe bloß kein Geld, die
Ringe zu kaufen.
Sobald Sie ſich verlobt haben, werde ich Ihnen die Ringe
ſchenken, Iſabelle.
Alles, was ich ſage, iſt Quatſch behauptete Jſabelle plötzlich
mit gerunzelter Stirn, ſprang auf und tänzelte mit äußerſt kleinen

Schritten zur Tür hin. Sie haben ja wohl eine Geliebte, Harry!
rief ſie böſe und warf die Tür zu. Nach fünf Minuten kam ſie
wieder zum Vorſchein. Sie brachte den Tee und ſtellte das Glas
neben die Bettſtelle hin, auf die er ſich, da kein ordentlicher Stuhl
vorhanden war, geworfen hatte." Ich wollte Ihnen nur noch ſagen,
Harry, daß der, mit dem ich mich verloben will, Robert Hanke
heißt und der Sohn des Schlachters iſt, ſagte ſie. Sie ſtürzte aus
dem Zimmer.
Raus! ſchrie er hinter ihr her und bog ſich vor Lachen.
Schon ging die Tür wieder auf. Iſt Ihre Geliebte wenigſtens
hübſch? höhnte ſie.
Da griff er nach einem Gegenſtand und ſchleuderte ihn in den
Türſpalt. Ein kleiner Schrei, die Tür ging zu. Er hatte Ruhe.
Ja, ſeine Geliebte war ſchön, war vielleicht die ſchönſte Frau
der Welt nur war er nicht ihr Geliebter.
Latimer verließ die Kammer den ganzen Tag nicht.
Gegen zehn Uhr abends knarrte Kilian mit ſeinen groben
Stiefeln in die Stube, den ſteifen Hut auf dem Kopf. Unter dem
Gaslicht ſaß Latimer und ſchrieb. Er hatte drei oder vier Bogen
Papier eng beſchrieben. Nur um ſich die Zeit zu verkürzen, ſchrieb
er an einer Novelle. Sie handelte von einem Phantaſten. Wenn
der zum Beiſpiel eine ſchöne Frau ſah, erlebte er ſogleich im Geiſte
ein Abenteuer mit ihr: eine Reiſe, intime Kleinigkeiten und ga=
lante
Epiſoden. Auf die Bekanntſchaft dieſer Frau aber hätte er
verzichtet, da ſie, die Wirkliche, ihm doch nicht das ſein konnte,
was ſie, die Unwirkliche, ihm geweſen war. Kilian ſchlug ihm auf
die Schulter: Kommen Sie mit, Altim? Auf ins Troc! Im
Türrahmen wartete Jſabelle mit rot geſchminkten Lippen, bunt
und billig aufgemacht.
Als Latimer die drei Stufen zum Troc hinunterſtieg und das
Lokal betrat, erinnerte er ſich jäh an die Schenke, die er in Vene=
dig
aufgeſucht hatte. Es war ihm, als ſähe er die Geſtalten von
damals wieder, die ſich in einem dicken Dunſt mit ungewiſſen Ge=
bärden
bewegten. An einem der Tiſche ſang ein bärtiger Mann
tiefernſt einen Gaſſenhauer. An einem anderen Tiſch war eine
Frau eingeſchlafen und ſchnarchte. Einige Leute tanzten, obwohl
die Muſik in dem wüſten Lärm kaum zu vernehmen war. Das
Gedränge durchbrechend, ging Kilian voran. Iſabelle hatte ſich in
Latimers Arm eingehängt. Sie traten in einen zweiten Saal, der
ebenfalls überfüllt war. Licht blendete ſo ſtark, daß man die
Augen für Sekunden ſchließen mußte. Bis zum Hintergrund des

An dieſem Abend lernte Latimer die Menſchen kennen, die
der Trübenſtraße oder in den Seitengaſſen hauſten. Unter dieſ
Leuten war der Schlachtersſohn Robert Hanke noch ein Edelmann
obwohl auch er, trotz ſeiner redlichen Augen, eine wenig einwand
freie Sache hinter ſich hatte. Ein Hinkender ſtrich um die Tiſch
Stumm legte er auf jeden Tiſch ein Paket mit Anſichtskarten un
ſammelte ſtumm die Pakete wieder ein, automatiſch, wie ein
Bußübung, zu der er verdammt war. Niemand kaufte ihm etwa
ab, und der Hinkende ſchien das auch gar nicht zu erwarten.

Als die Pokerpartie beendet war, winkte Klimt Latimer z
ſich heran und zeigte ihm geheimnisvoll die Ecke eines Briefe
Auf dieſer Ecke war die franzöſiſche Briefmarke zu ſehen und de
Poſtſtempel: Paris. Nachricht von der Tronje, flüſterte Klim
blickte Latimer ſtechend an und leerte mit akrobatiſcher Beher
digkeit ſein Kognakglas.

(Fortſetzung folgt.)

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So’n Schlamaſſel, verſicherte Klimt, den jungen Mann mit
einem unangenehmen Lächeln muſternd. Er wandte ſich ſofort wie=
der
dem Spiel zu.

Kilian nötigte Latimer, an dem Tiſch Platz zu nehmen. Jſa.
belle hatte ſich ſchon zu einem jungen blonden Hünen geſetzt, dor
zweifellos der Schlachtersſohn Robert Hanke war: ein Hüne mi
redlichen Augen und gewaltigen Pranken. Sie hatte ihren Arn
in deſſen Ellbogen gehängt, ſah aber ununterbrochen aus dunkler
Augen Latimer an. Auch die Spieler betrachteten ihn, einig
grinſten wohlwollend zu ihm hin denen war er zugeteilt, dieſ
Leute waren Kollegen!

Am Samstag abend gelüſtete es Latimer, ſeiner engen Kan
mer und den Menſchen, unter denen er zu leben gezwungen wa
zu entrinnen und der Einladung des Juſtizrats Adelen Folge
leiſten. Adelen wohnte in der vierten Etage eines Hauſes a
Lietzenſeeufer. Dieſe Straße war unendlich weit von der Trübe
ſtraße entfernt und glich einer ſchönen Promenade, die ſich, mitt
in der Großſtadt, an einem kleinen Märchenſee entlangzog. (
hoffte, Lydia zu ſehen, und freudig erregt lief er die Trep=
hinauf
.
Schon in der Diele, als er ſeinen Trenchcoat ablegte, ſah
daß mehrere Gäſte anweſend waren; es hingen einige Hüte u
Mäntel da. Die kleinen weißen Schweinslederhandſchuhe auf de
Spiegeltiſchchen konnten nur Lydia gehören. Faſt hätte er
einen dieſer Handſchuhe geſtohlen. Die Diele war ſo prächtig ei
gerichtet, mit altdeutſchen Truhen und alten Kirchenſtühlen, d
er wiederum auf den Gedanken kam, Adelen ſei der Mann,
Lydia Henſel die Perlenkette geſchenkt hatte.

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Geſtern abend verſchied nach ſchwerem
Leiden im 55. Lebensjahre meine liebe,
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geb. Schmitt.
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenenl;
Jakob Dintelmann.
Darmſtadt, den 26. Auguſt 1934,
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Pankratiusſtraße 37.
Die Beerdigung findet am Dienstag, der
28. Auguſt, nachmittags um 3 Uhr, auf De‟
Waldfriedhof ſtatt.