Darmstädter Tagblatt 1934


24. August 1934

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Nummer 233
Freitag, den 24. Auguſt 1934.
196. Jahrgang

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die Agtwort der Saarregierung.
Anerkennung der deutſchen Beſchwerde. Bergebliche Abſchwächungsverſuche.

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Eine dürftige Ankwork.
Saarbrücken, 23. Auguſt.
Regierungskommiſſion des Saargebietes hat, wie bereits
n uns gemeldet, an das Auswärtige Amt in Berlin fol=
Kote gerichtet:
Regierungskommiſſion des Saargebietes beehrt ſich, dem
rtigen Amt den Empfang der Verbalnote II S. B. 1880
Auguſt 1934 zu beſtätigen, welche ſich mit der mißbräuch=
Ausdrucksweiſe befaßt, die ſich einige im Saargebiet er=
de
Zeitungen beim Ableben des Herrn Reichspräſidenten
(feldmarſchalls von Hindenburg zuſchulden kommen ließen.
e Regierungskommiſſion, welche im gleichen
Maß vie die deutſche Regierung dieſe Exzeſſe mißbil=
lig
hatte nicht verfehlt, ſich mit denſelben bereits vor Erhalt
balnote zu beſchäftigen. Bei Erörterung der zu ergreifen=
ißregeln
ſtellte ſie mit Bedauern feſt, daß keine Ge=
ſetzes
timmung zur Unterdrückung ſchimpflicher Angriffe gegen
verſt ene Staatsmänner vorhanden iſt. Dieſe Fälle unterliegen
dem Urteil des Anſtandes und der öffentlichen Meinung.
vermochte die Regierungskommiſſion nur die Ausdrucks=
iſt
ie anläßlich dieſes traurigen Ereigniſſes von einigen Zei=
des
Gebietes geführt wurde, ebenſo zu beklagen wie
en anderer Zeitungen bei der Ermordung des öſterreichi=
undeskanzlers

s die gegen Seine Exzellenz, den Führer und Reichskanz=
ichteten
Schmähungen anbelangt, hatte die Regierungs=
ſommion
bereits vor dem 14. Auguſt gegen zwei Zei=
fun
n Sanktionen ergriffen, welche nach dem derzei=
tand
ihrer Geſetzgebung zuläſſig erſchienen, eine Tatſache,
Aufmerkſamkeit der deutſchen Regierung entgangen ſein
Sie hatte ferner vor dieſem Zeitpunkt den Entwurf einer
no tung vorbereitet, durch welche ſie inſtand geſetzt werden
ſen Druckſchriften, welche ſich Ausfälle gegen Staatsober=
zuſchulden
kommen laſſen, einzuſchreiten. Der Entwurf
rzeit den gewählten Vertretern der Bevölkerung zur Ab=
tes
Gutachtens vor.
Regierungskommiſſion hat damit im voraus die Be=
gung
, der in obengenannter Note vorgebrachten
verden gegen die Exzeſſe einer unabhän=
Preſſe anerkannt. Sie kann indeſſen nicht umhin,
Erſtaunen darüber Ausdruck zu geben, daß die
Regierung ſeit vielen Monaten und trotz der unbeant=
gebliebenen
Proteſte der Regierungskommiſſion in einer
der Kontrolle des Staates unterſtellten Preſſe einen
Feldzug gegen die Regierungskommiſſion,
itglieder und ihre Beamten duldet. Mehr noch: An=
oft
ſchimpflicher Art um dies feſtzuſtellen, genügt ein
auf eine von einem verantwortlichen Reichsminiſter an
nze des Saargebietes gehaltene Rede wurden faſt täg=
rch
die amtlichen deutſchen Rundfunkſen=
rbreitet
.
ie Saarregierung hat auf die Beſchwerde der Reichsregie=
egen
der Zeitungsexzeſſe beim Ableben des Reichspräſi=
von
Hindenburg eine etwas dürftige Antwort erteilt. Sie
grundſätzliche Berechtigung der deutſchen Beſchwerde zu=
behauptet
aber, daß ſie keine geſetzliche Unterlage zu
em Vorgehen gehabt habe und iſt ſogar noch beſonders
rauf, daß ſie in zwei Fällen von ſich aus bereits eingegrif=
um
dann den Spieß umzudrehen und ſich ihrerſeits über
ſtung der deutſchen Preſſe und des deutſchen Rundfunks
weren.
* iſt eine ſehr billige, aber nach keiner Richtung überzeu=
Nethode. Die Kommiſſion überſieht, daß das Saar=
t
ja ſchließlich immer noch ein Teil des Deut=
Reiches iſt, das treuhänderiſch von der Regierungs=
ion
verwaltet wird. Sie hätte alſo Möglichkeit genug
Verunglimpfungen und Beleidigungen leitender deutſcher
nänner zu verhindern. Sie hat das Gegenteil getan. Sie
ig zugeſehen, wie alle nur denkbaren Beſchimp=
n
ſeit Monaten vornehmlich gegen den deutſchen
inzler in der Separatiſtenpreſſe erhoben
ohne daß die Regierungskommiſſion auch
inen Finger rührte. Selbſtverſtändlich, daß die
Preſſe ſich gegen dieſes infame Treiben zur Wehr ſetzte
allem Nachdruck die Saarkommiſſion auf ihre Pflicht zum
fen hinwies. Selbſtverſtändlich, daß, als dieſe Vorſtellun=
geblich
blieben, auch ſcharfe Worte geſagt wurden, die aber
ichen Grenzen blieben und niemals das Gebiet perſön=
eſchimpfungen
berührten.
r Knox hat keinerlei Grund, den Gekränk=
ſpielen
. Er allein trägt die Verantwor=
dafür
, wenn die Beziehungen ſich etwas
Toitzt haben. Wir dürfen aber doch wohl ſeiner Note
ten, daß er wenigſtens in Zukunft das gemeingefährliche
der eparatiſtenpreſſe an der Saar ſchärfer ins Auge
nd unterbinden wird.
Ein kennzeichnendes Verbol.
ie in ihren Methoden erfindungs= und liſtenreiche Re=
Skommiſſion des Saargebietes hat der Saarbevölkerung
ich den Eintritt in den Deutſchen Arbeitsdienſt ver=
Sie begründet dieſes Verbot mit einigen Dokumenten,
en ſie herausleſen will, daß der Arbeitsdienſt nicht gut
er Reichsarbeitsführer Müller in Brandenburg weiſt
nüber mit Recht darauf hin, daß es töricht ſei, bei einer
on rund 20 000 Saardeutſchen im Deutſchen Arbeits=
ie
naturgemäß einen größeren Schriftverkehr verurſachen,
Izen 17 Schriftſtücken etwas beweiſen zu wollen. Die
jegen doch auch zweifellos ſo daß das Verbot beabſichtigt
d nun nachträglich irgendwie motiviert werden mußte.
mit Tauſende von beſchäftigungsloſen Saarländern die

Möglichkeit genommen iſt, ſich für ihren ſpäteren Beruf vorzu=
bereiten
und ſich an eine ſyſtematiſche Arbeit zu gewöhnen, das
ſpielt für die Regierungskommiſſion keine Rolle. Im Gegenteil,
ſie will das ja tunlichſt verhindern, weil ſie ihre Politik nur
erreichen zu können glaubt, wenn ſie für eine dauernde Be=
unruhigung
im Lande hinreichend Sorge trägt.
Likauiſche Bilderſtürmerei.
* In ihrem Haß gegen alles Deutſche kommen die Litauer
im Memelgebiet auf die merkwürdigſten Ideen. Bald nach
ihrem Einfall im Jahre 1923 haben ſie das Kaiſer=Wilhelm=
Standbild von ſeinem Sockel heruntergeriſſen, ebenſo das Denk=
mal
der Boruſſia vor dem Magiſtratsgebäude. Die beiden
Standbilder haben Jahre hindurch hinter Stacheldraht auf em
Feuerwehrhof gelegen, bis ſie vor einigen Tagen eingegraben
worden ſind, in aller Heimlichkeit ſelbſtverſtändlich. Um
auch die letzten Spuren der deutſchen Zeit zu verwiſchen, iſt in
einer der letzten Nächte nun der ganze Sockel des Kaiſer=
Wilhelm=Denkmals aus dem Boden herausgeriſſen worden, der
bisher wie eine ſchweigende Anklage gegen die Bilderſtürmer
wirkte. Der Sockel der Boruſſia ſoll ebenfalls in einer der näch=
ſten
Nächte folgen. Die Luft in Memel ſoll frei von deutſchen
Erinnerungen gemacht werden, als ob dieſe Erinnerungen an
Standbildern hingen. Die Geſchichte und die blutmäßigen Bin=
dungen
ſind ſehr viel ſtärker als ſteinerne oder bronzene Ge=
bilde
. Deshalb werden die Litauer aus dem Herzen der Memel=
länder
das Bewußtſein der engen Verbundenheit mit Deutſch=
land
doch niemals herausreißen können.

Gegen Sabokeure der Arbeitsfronk.
Ein Erlaß Dr. Leys.
DNB. München, 23. Auguſt.
Der Stabsleiter der Oberſten Leitung der PO. veröffentlicht
folgende Anordnung:
Ich habe feſtgeſtellt, daß mit dem Fortſchreiten des Aufbaus
der Deutſchen Arbeitsfront einige wenige Kräfte verſuchen, dieſe
Arbeit zu ſabotieren. Es ſind dies Kräfte der alten Gewerkſchaften
und der alten Arbeitgeberverbände, die in den letzten Monaten
verſuchten, den Aufbau zu verhindern, da ſie wiſſen, daß hiermit
ein für alle Mal ihre Zerſetzungsarbeit in den ſchaffenden Kreiſen
lahmgelegt iſt. Einige Amtswalter der Deutſchen Arbeitsfront
haben ſich dieſen Kräften dienſtbar gemacht.
Ich ſehe mich deshalb genötigt, die Parteigenoſſen Brucker,
Krüger und Hauenſtein ihrer Aemter in der NSBO. und in der
Arbeitsfront zu entheben, weil ſie meine Anordnungen nicht be=
folgten
.
Die Unterſuchungen ſind noch nicht abgeſchloſſen und ich bin
gewillt, rückſichtslos gegen jeden in= und außerhalb der Partei vor=
zugehen
, der es verſucht, den mir vom Führer gegebenen Auftrag
zu ſabotieren. Wer ſich zum Büttel von Gegnern macht, hat auch
die Folgen zu tragen. Ich bitte dieſe Anordnung allen Dienſtſtellen
der NSBO. und der Deutſchen Arbeitsfront bekanntzugeben.
(gez.) Dr. Robert Ley.
Das Programm des Reichsparkeitages.
DNB. Nürnberg, 23. Auguſt.
Der Reichsparteitag beginnt am Dienstag, 4. September,
mittags mit einem Empfang der Auslandspreſſevertreter durch
den Auslandspreſſechef der NSDAP. Dr. Hanfſtaengl in der
Ehrenhalle des Germaniſchen Muſeums. Nachmittags empfäggt
der Reichspreſſechef Dr. Dietrich alle in Nürnberg anweſenden
Preſſevertreter im Kulturvereinshaus. Am Abend wird der
Parteitag durch die Glocken ſämtlicher Kirchen Nürnbergs ein=
geläutet
, worauf ein Empfang der Spitzen von Partei und
Staat im Rathausſaal erfolgt. Hier wird der Führer eine An=
ſprache
halten.
Mittwoch, den 5. September vormittags, findet die feier=
liche
Eröffnung des Parteikongreſſes in der Luitpold=Halle ſtatt.
Abends ſpricht der Führer auf der Kulturtagung der NSDAP.
im Apollo=Theater.
Donnerstag, 6. September, Appell des Nationalſozialiſtiſchen
Arbeitsdienſtes auf der Zeppelinwieſe. Es ſpricht der Führer.
Am frühen Nachmittag erfolgt ein etwa zweiſtündiger Vorbei=
marſch
des Nationalſozialiſtiſchen Arbeitsdienſtes vor dem Füh=
rer
am Adolf=Hitler=Platz. Am ſpäteren Nachmittag Fortſetzung
des Parteikongreſſes.
Freitag, 7. September vormittags Fortſetzung des Partei=
kongreſſes
. Nachmittags Tagungen der NS= Kriegsopferverſor=
gung
im Kulturvereinshaus und des Amtes für Volksgeſund=
heit
in Katharinenbau. Abends, 18 Uhr, Appell der Politiſchen
Leiter auf der Zeppelinwieſe im Stadiongebäude, Rede des
Führers. Ab 21 Uhr Abnahme des Fackelzuges der Politiſchen
Leiter durch den Führer am Hauptbahnhof.
Samstag, 8. September: Der Führer ſpricht um 10 Uhr
vormittags zu 60 000 Hitler=Jungen in der Hauptkampfbahn des
Stadions. Am gleichen Tage finden zahlreiche Sondertagungen
ſtatt, auf denen u. a. Dr. Goebbels, Walther Darré, Rudolf
Heß, Reichsminiſter Ruſt. Dr. Frank, Feder, Dr. Todt, Alfred
Roſenberg, Schemm, Dr. Ley, Hierl, Neef ſprechen werden. Nach=
mittags
um 17 Uhr findet ein Volksfeſt im Stadiongelände ſtatt.
Sonntag, 9. September, 8 Uhr: Appell der SA und SS
in der Luitpold=Arena mit einer Heldenehrung. Nach der Rede
des Führers Weihe von 200 Feldzeichen. Anſchließend Marſch
der SA und SS durch die Straßen und Vorbeimarſch vor dem
Führer am Adolf=Hitler=Platz.
Montag, 10. September: Vorführungen der verſchiedenſten
Waffengattungen der deutſchen Wehrmacht. 18 Uhr: Fortſetzung
und Schluß des Parteikongreſſes. Es ſpricht der Führer.

Das Problem der Tropen.
Von
E. von Ungern=Sternberg.
Es hat bisher als ein allgemein gültiger Grundſatz gegolten,
daß die tropiſchen Teile unſeres Erdballs von der weißen Raſſe
aus pſychologiſchen und mediziniſchen Urſachen nicht beſiedelt wer=
den
könnten. Der Weiße, hieß es, ſei beſtenfalls in der Lage, un=
ter
Wahrung gewiſſer Vorſichtsmaßnahmen als Angeſtellter oder
Planiagenbeſitzer eine Reihe von Jahren in den Tropen zu ver=
bringen
, ohne ſeine Geſundheit zu ſchaden; zur phyſiſchen Arbeit
aber ſei er unfähig, und ſeine Nachkommen ſeien bereits in der
zweiten oder dritten Generation dem Untergang geweiht oder
entartet. Vor etwa fünfzig Jahren, als die Wiſſenſchaft noch nicht
den gelben Tod zu bekämpfen verſtand und ſelbſt das Anlaufen
der Dampfer in den großen Häfen Südamerikas, wie z. B. in
Santos, mit Gefahren verbunden war, als die Hamburg= Südame=
rikaniſche
Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft dort noch Fieberhoſpitäler
für Mannſchaften und Paſſagiere unterhalten mußte, mochte dieſe
Annahme unwiderſprochen bleiben. Der weiße Mann der ge=
mäßigten
Zone verſtand es nicht, ſich dem tropiſchen Klima anzu=
paſſen
. Er wollte es im übrigen auch gar nicht: er ging dorthin
mit dem Bewußtſein eines Herrenmenſchen, dem die Arbeitskraft
der Eingeborenen zur Verfügung ſtand, der unter möglichſt vor=
teilhaften
Bedingungen ſein europäiſches Leben fortſetzen wollte.
Der Strom der Auswanderer ergoß ſich hauptſächlich in Länder
mit gemäßigtem Klima, nach den Vereinigten Staaten von Nord=
amerika
, nach Südbraſilien, Argentinien, Südchile uſw. Die Län=
der
der Tropen aber blieben zwangsläufig der Maſſeneinwande=
rung
verſchloſſen.
Seitdem nun die von der weißen Raſſe bewohnten Länder der
Erdkugel für die anwachſende Bevölkerungszahl eng zu werden
begonnen haben und der Bevölkerungsüberſchuß nach einem neuen
Leerraum drängt, iſt das Problem der Erſchließung der Tropen
und die Beſchaffung von Lebensbedingungen für den weißen
Mann wieder in den Vordergrund der Betrachtungen getreten.
Die Frage iſt für Auſtralien von ganz beſonderer Bedeutung, das
den fünften Kontinent der vordrängenden gelben Raſſe verſchlie=
ßen
und weiß erhalten will. Man darf ſagen, daß Auſtralien
mit ſeinen nur 6,5 Millionen Einwohnern, von denen etwa fünf
Sechſtel in den Städten wohnen, ein Raum ohne Volk iſt.
Namentlich der tropiſche, teilweiſe ſehr fruchtbare Norden iſt gänz=
lich
unbevölkert. Der Vizekanzler der Univerſität Melbourne. Sir
James Barret, hat kürzlich nach eingehendem Studium eine Arbeit
veröffentlicht, in der er das Vorurteil der Unbewohnbarkeit der
Tropen für die weiße Raſſe bekämpft. Er führt als Beiſpiel
Queensland an, in dem ſich nun bereits durch drei Generationen
eine rein weiße Bevölkerung vortrefflich dem rein tropiſchen
Klima angepaßt habe und in der Lage ſei, phyſiſche Arbeit zu lei=
ſten
, ohne daß ihre Geſundheit darunter litte. Allerdings beträgt
die Geſamtbevölkerung dieſes Gebietes von einer halben Million.
Quadratmeilen nur 169 770 Einwohner, aber ſeit dem Jahre 1923
hat ſich die Bevölkerungszahl um 20 000 allein durch Geburten=
zuwachs
vermehrt. Die Körperbeſchaffenheit der Männer aus dem
tropiſchen Queensland, die als Soldaten den Weltkrieg mitmach=
ten
, iſt ausgezeichnet. Der von den Pſychologen angeführte Grund
gegen die Beſiedlung der Tropen durch Weiße, daß der Farbige
dem Weißen dort überlegen ſei, und beſſere Arbeit leiſten könne,
dürfe nicht verallgemeinert werden. Nur beweiſe der Farbige
durch die Art, ſich zu kleiden und durch ſeine Lebensgewohnheiten
größere Klugheit. So lege er z. B. bei phyſiſcher Arbeit meiſtens
ſeine Kleidung ab und führe dadurch eine beſſere Regulierung der
Körpertemperatur herbei.
Depreſſion und Weltwirtſchaftskriſe haben Tauſende und aber
Tauſende von Weißen, die bisher im tropiſchen Niederländiſch=
Indien und auf den Inſeln des Pazifik ein Herrendaſein führten,
hohe Gehälter bezogen und Reichtümer anſammeln konnten, voll=
ſtändig
entwurzelt. Regierung und Plantagenunternehmer ſahen
ſich gezwungen, die teuren weißen Kräfte durch ſchlecht bezahlte
Eingeborene zu erſetzen, und ſo iſt denn allmählich ein weißes
Proletariat entſtanden, das endgültig bei den Farbigen den
Nymbus des mächtigen und unantaſtbaren weißen Tuan ver=
nichtet
hat. Unter dieſen ruinierten Weißen befindet ſich mancher
früher wohlhabende Händler oder Pflanzer, der nicht mehr in der
Lage iſt, ſeinen Wohnort zu verlaſſen, weil er keine Mittel mehr
dazu hat. Viele dieſer Unglücklichen verſchwinden aus dem Ge=
ſichtskreis
der anderen Europäer, um ein Aſyl im Buſch zu ſuchen,
und niemand weiß, wie ſie exiſtieren und ob ſie überhaupt noch
leben. In Neu=Guinea, in den Neuen Hebriden und in den an=
liegenden
Inſelgruppen gibt es heute Briten, Franzoſen und Hol=
länder
, die alles verloren haben. Ihr Geſchäft iſt kaputt und ihr
Anweſen verſchuldet. Es fehlt ihnen das Geld zur Heimreiſe; ihre
Lebenskraft iſt untergraben, und nun lungern ſie an den tropi=
ſchen
Geſtaden herum. Es iſt ein ungemein akutes Problem, einen
Ausweg für dieſe Menſchen zu ſchaffen. Wollte man ſie heimbeför=
dern
ſie würden ſich kaum wieder als nützliche Mitglieder der
europäiſchen Gemeinſchaft eingliedern. Aber ihre langen Tropen=
erfahrungen
könnten ſie befähigen, als Pioniere in tropiſchen
Siedlungsgebieten zu wirken, ſofern von ſtaatswegen die notwendi=
gen
wirtſchaftlichen und hygieniſchen Vorbedingungen geſchaffen
werden könnten. Die Südſee iſt entzaubert. Der Beſucher jener
paradieſiſchen Inſeln, die man in Europa in Filmen zu ſehen be=
kommt
, ſtößt heute überall auf eine große Zahl von armen, her=
untergekommenen
Weißen, die ſchon lange ihren Raſſenſtolz ein=
gebüßt
haben, ſich leicht als Handlanger der kommuniſtiſchen Pro=
paganda
anwerben laſſen oder dunkle Gewerbe betreiben, bis ſie
langſam zugrunde gehen.
Ueberall im Oſten erwacht das Raſſenbewußtſein der gelben
Völker. Unter der Führung Japans rüſten ſich etwa achthunderr
Millionen Farbige, die Weißen aus ihren bevorzugten Stellungen
zu vertreiben. Abgeſehen von der Entſendung von Kriegsſchiffen,
der Anlage von ſtrategiſchen Baſen und dem Schutz von Handels=
privilegien
, tun die euroväiſchen Mächte kultur= und ſozialpolitiſch
nichts, um den weißen Pionieren in den entfernten Tropen zu
Hilfe zu kommen. Iſt es erſt durch die Erfahrung bewieſen, daß
die weiße Beſiedlung von tropiſchen Gebieten erfolgreich durchge=
führt
werden kann, ſo gibt es noch troviſche Landſtrecken genug,
die den Weißen vorbehalten bleiben könnten. Wenn auch Java
z. B. von in der Ziviliſation verhältnismäßig fortgeſchrittenen
Malaien dicht bewohnt iſt, ſo ſind doch Sumatra und namentlich
Borneo, ebenſo wie Neu=Guinea und Nordauſtralien, zu großen
Teilen noch von gänzlich wilden Stämmen bevölkert, die dem Aus=

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 2 Nr. 233
ſterben geweiht ſind. Wer wird die Nachfolge antreten? Heute
wehrt ſich nur Auſtralien gegen den Andrang der Farbigen. Aber
während für Rüſtungen und Abwehrmaßnahmen Millionen und
Abermillionen verausgabt werden, ſcheut man die Mittel, um
von ſtaatswegen hygieniſche und wirtſchaftliche Vorbedingungen
für eine erfolgreiche Maſſenanſiedlung von Weißen in jenen Land=
ſtrecken
zu ſchaffen. Profeſſor Sir James Barlett hat den Erfolg
der weißen Beſiedlung von Queensland nachgewieſen. Wenn die
Bevölkerungszahl dort auch heute noch ſehr gering iſt, ſo läßt ſie
ſich doch leicht durch eine verſtärkte Einwanderung erhöhen, falls
der Staat die notwendigen Mittel zur Verfügung ſtellen würde.
Vom rein geſchäftlichen Standpunkt aus betrachtet, würden ſich
Siedlungen erſt auf lange Sicht bezahlt machen und hohe anfäng=
liche
Ausgaben erfordern, aber ſozialpolitiſch würde ſich der Ver=
ſuch
lohnen und vielleicht wertvoller ſein als der Bau von Panzer=
kreuzern
.
Vor wenigen Jahren hat der Inſtrukteur der bolivianiſchen
Armee, General Kundt, den Vorſchlag gemacht, am Oberlauf des
Amazonenſtromes eine Maſſenanſiedlung von Weißen durchzufüh=
ren
. Die dafür erforderlichen Mittel wurden von Kundt auf rund
1,2 Milliarden Mark beziffert. Der Vorſchlag wurde als Utopie
abgelehnt. Nun haben ſich in jenen überaus fruchtbaren tropiſchen
Landſtrichen aber doch aus eigener Initiative an den Oſtabhängen
der Anden weiße Siedler, darunter auch zahlreiche Deutſche, nie=
dergelaſſen
, haben durch eigene phyſiſche Arbeit Kaffee= und Kakao=
plantagen
angelegt, haben durch den Verhältniſſen angepaßtes
Leben die Gefahren des Klimas gut überſtanden, und es ſoll ihnen
verhältnismäßig gut gehen. Natürlich eignet ſich nicht jedes
Tropengebiet für eine weiße Farmertätigkeit, die undurchdring=
lichen
Urwälder Zentralbraſiliens, die Regenwälder Zentral=
afrikas
uſw. können keinen Daueraufenthalt für Weiße bieten,
aber der Glaube, daß die Tropen als ſolche dem Weißen verſchloſ=
ſen
bleiben müßten, dürfte ſich heute als Fehlſchluß erweiſen, und
dieſe Erkenntnis eröffnet der Bevölkerungspolitik neue Möglich=
keiten
.

DNB. Berlin, 23. Auguſt.
In Zuſammenhang mit den Maßnahmen der Arbeitsbe=
ſchaffung
iſt in letzter Zeit vielfach das Beſtreben hervorgetreten,
Grundſtücke in Städten durch Ueberſchreitung der zuläſſigen Be=
bauung
, z. B. Ausbau von Dachgeſchoſſen, Aufſtockung und dgl.,
über das nach den baupolizeilichen Beſtimmungen zugelaſſene
Maß hinaus auszunutzen. Dieſe Beſtrebungen führen häufig zu
einer Vermehrung der Wohnſitze, die ebenſowenig mit den
ſtädtebaulichen und bevölkerungspolitiſchen Forderungen, wie
mit den Belangen des Luftſchutzes zu vereinbaren iſt. Die
Forderungen des Städtebaues und des Luft=
ſchutzes
verlangen die Auflockerung der Städte
und die Verhinderung eines weiteren Anwach=
ſens
der Bevölkerungsdichte über das nach den
heutigen Anſchauungen vertretbare Maß hinaus.
Der Reichskommiſſar für das Siedlungsweſen, Staatsſekre=
tär
Feder, hat daher in Vertretung des Reichswirtſchaftsmini=
ſters
die oberſten Landesbehörden erſucht, die
Polizeibehörden anzuweiſen, bei Erteilung
von Ausnahmen oder Befreiungen von bau=
polizeilichen
Beſtimmungen über die Ausnutz=
barkeit
von Grundſtücken, beſonders in eng bebauten
Stadtteilen, tunlichſte Zurückhaltung zu üben. Ge=
ſuchen
, die mit den Forderungen einer geſunden ſtädtebaulichen
Entwicklung und mit den Belangen des Luftſchutzes nicht im
Einklang ſtehen, ſoll nicht mehr ſtattgegeben werden.
Gehorſamsverweigerung
auf einem auſtraliſchen Kreuzer.
Wie Daily Expreß aus Port Darwin in Nord=Auſtralien
meldet, ſind auf dem kleinen Kreuzer Moresby, der im Ver=
meſſungsdienſt
verwendet wird, mehrere Fälle von Gehorſams=
verweigerung
vorgekommen. Dem Blatt zufolge begannen die
Zwiſchenfälle damit, daß ein Unteroffizier von einem Matroſen
tatlich angegriffen wurde. Der Matroſe wurde darauf in Feſ=
ſeln
gelegt. Die Beſatzung ergriff jedoch für ihn Partei. Sie
ſchloß ſich in der Mannſchaftsmeſſe ein und weigerte ſich, den
Raum zu verlaſſen, bevor nicht dem Verhafteten die Feſſeln ab=
genommen
ſeien.
Das auſtraliſche Marineamt hat nunmehr dem Fahrzeug
Befehl gegeben, nach Fremantle zu gehen, wo das Schiff ſich
dem Kreuzergeſchwader unter Befehl des Konteradmirals Ford
anſchließen ſoll. Hierdurch ſoll die Möglichkeit geſchaffen werden,
nötigenfalls ein Kriegsgericht abzuhalten, denn in den nord=
auſtraliſchen
Gewäſſern befinden ſich nicht genügend See=
offiziere
, um ein ſolches zuſammenzuſtellen.

So ſpricht Dr. Martin Luther:

Das Zeichen der Taufe iſt bald geſchehen, wie wir vor
Augen ſehn, aber ihre Bedeutung, die chriſtliche Taufe,
die Erſäufung der Sünd, währet ſolange wir leben und
wird völlig erſt im Tod vollbracht. Da wird der Menſch
recht in die Taufe geſenkt, da geſchieht, was die Taufe
bedeutet. Darum iſt dies ganze Leben nichts anderes,
denn ein geiſtlich Taufen ohn Unterlaß bis in den Tod.
Ein Sermon von dem Sakrament der Taufe. 1519.
Nach W. A. II, 728, 12ff.

Der Höfling.
Zum 25. Auguſt.
Adele Schopenhauer, die dem Jugendkreis
um den alten Geheimrat Goethe angehörte,
ſtarb heute vor 85 Jahren in Bonn.
Adele Schopenhauer, deren 85. Todestag in dieſe Tage fällt,
dachte noch ſpäter, als ihre ſchriftſtelleriſchen Arbeiten ihr manchen
Erfolg brachten, oft an die glückliche Weimarer Zeit zurück, die ſie
mit Mutter und Bruder nahe dem Olympier verlebt hatte. Sie
hatte einen guten Stil, dieſe Adele, und zuweilen auch eine ſcharfe
Zunge. Damals in Weimar, als eine talentvolle Jugend ſich um
den greiſen Fauſt= und Wertherdichter ſcharte, gab es oftmals
geiſtreiche Abendgeſellſchaften; man machte Muſik, ſprach über
Literatur und gefiel ſich in ſchlagenden Bemerkungen. Wer am
treffendſten antworten konnte, galt unter der Jugend dieſer Soi=
reen
, wie Madame Schopenhauer ſie abhielt, als der Begabteſte.
Einmal hatte ein junger Höfling, der ſich an den Großherzog
heranſchmeicheln wollte, das Pech, bei einer Kahnpartie in die
Ilm zu ſtürzen. Adele Schopenhauer, die gerade dazu kam, als er
ans Land gezogen worden war, beeilte ſich, dem Verunglückten
beizuſtehen, und es gelang ihr, zuſammen mit anderen Helfern,
den Ohnmächtigen ins Leben zurückzurufen.
Als ſie nach Hauſe eilte, traf ſie beim Tee im Salon ihrer
Mutter einen Dresdner Muſiker, der ſie fragte, wie es dem jun=
gen
Staatsbeamten, von deſſen Unglücksfall er ſchon gehört hatte,
gehe. Man habe ihm erzählt, daß er faſt ertrunken ſei, Aber als er
wieder die Augen aufſchlug, wäre ſeine erſte Frage geweſen, wie
ſich Seine Durchlaucht, der Herr Großherzog befänden.

Freitag, 24. Auguſt 1934

Vom Tage.

Im Reichsminiſterium des Innern fand am Donnerstag mit=
tag
in feierlicher Form die Vereidigung der Beamten auf den
Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ſtatt,
Der öſterreichiſche Bundeskanzler Schuſchnigg wird am Frei=
tag
im Kraftwagen über Ventimiglia nach Wien zurückkehren.
Das Organ der Heimwehren, der Heimatſchützer, gibt eine
Bilanz der bisher im Zuſammenhang mit dem Aufſtand vom 25.
Juli Gerichteten. Danach wurden bisher 10 Aufrührer zum Tode
durch den Strang verurteilt und hingerichtet, 21 zu lebensläng=
lichem
Kerker und 39 zu vielen mehrjährigen ſchweren Kerker=
ſtrafen
verurteilt. Ferner wurden wegen unbefugten Sprengſtoff=
beſitzes
zwei Todesurteile verhängt und vollzogen.
Vor einem Wiener Standgericht hatten ſich vier Angeklagte
wegen Verbrechens gegen das Sprengſtoffgeſetz zu verantworten.
Sie waren beſchuldigt, in der Nacht zum 28. Juli eine Beton=
Brücke auf der Bundesſtraße SalzburgLinz in die Luft geſprengt
zu haben. Drei Angeklagte wurden zu lebenslänglichem. der vierte
zu acht Jahren ſchweren Kerkers verurteilt.
In der Leitung der Alpinen Montan=Geſellſchaft iſt eine Neu=
ordnung
zu erwarten. Dr. Apold ſoll auch weiterhin General=
direktor
der Alpinen bleiben. Dagegen ſoll der ſtellvertretende
Generaldirektor, Ingenieur Zahlbruckner, gegen den ſich die Vor=
würfe
wegen ſtaatsfeindlicher Einſtellung der Alpinen in beſon=
derem
Maße richteten, ſeiner Stellung enthoben und durch den
für die Alpine Montan=Geſellſchaft eingeſetzten Regierungskom=
miſſar
, Ingenieur Oberegger, erſetzt werden.
Die Beſetzung des durch die Amtsenthebung Dr. Rintelens
freigewordenen Geſandtenpoſtens in Rom ſteht unmittelbar bevor.
Der Poſten wird mit dem jetzigen Generalkonſul in Trieſt und
Landesführer der Tiroler Heimwehren, Dr. Richard Steidle, be=
ſetzt
werden. Eine offizielle Beſtätigung ſteht noch aus.
Auf Anordnung der Sofioter Regierung wurden ſämtliche
Mitglieder der Zentralkomitees der mazedoniſchen Emigranten=
Organiſation in Bulgarien verhaftet.
In Lodz iſt erneut eine größere Anzahl von Nationaldemo=
kraten
verhaftet worden, die in der letzten Zeit eine ſehr lebhafte
Agitation entfalteten.
Die Einführung der malteſiſchen Sprache als offizielle Ge=
richts
= und Amtsſprache anſtelle des Italieniſchen auf Malta ruft
in Italien lebhafte Empörung hervor. Man ſieht darin einen
weiteren Beleg für Englands Abſicht, die italieniſche Sprache auf
Malta planvoll auszurotten.
Der franzöſiſche Botſchafter in Berlin Frangois=Poncet iſt in
Paris eingetroffen.
Im Anſchluß an den erſten Jahreskongreß der Iriſchen Blau=
hemden
iſt es zwiſchen dem Führer der Blauhemden, General
ODuffy, und dem parlamentariſchen Führer der Vereinigten Iri=
ſchen
Oppoſitionspartei, Cosgrave, zu ſchweren Meinungsverſchie=
denheiten
gekommen, ſo daß mit einer Abſpaltung der Blauhem=
den
von der Partei gerechnet wird.
Das amerikaniſche Marineminiſterium vergab am Mittwoch
die Aufträge für den Bau von 11 Kriegsſchiffen, die zuſammen
50 106 000 Dollar koſten werden. Der Bau der Schiffe wurde meh=
reren
privaten Werften übertragen. 13 weitere Schiffe werden in
den ſtaatlichen Marinewerften gebaut werden.

der Reichsſteuereinnahmen im Juli 1934.
DNB. Berlin, 23. Auguſt.
Das Steigen der Einnahmen an Steuern Zöllen und Ab=
gaben
hat nach dem Monatsausweis des Reichsfinanzmini=
ſteriums
auch im Juli 1934 weiter angehalten.
Die Einnahmen betrugen bei den Beſitz= und Verkehrs=
ſteuern
370,8 Mill. RM. gegen 300,5 Mill. RM. im Juli 1933
und bei den Zöllen und Verbrauchsſteuern 313,9 Mill. RM.
gegen 278,8 Mill. RM., insgeſamt alſo 684,7 Mill. RM. gegen
579,3 Mill. RM., im vergangenen Jahre.
In dem Zeitraum vom 1. April bis 31. Juli 1934 betrugen
die Einnahmen bei den Beſitz= und Verkehrsſteuern 1513,2 Mill.
Reichsmark gegen 1292,9 Mill. RM. im entſprechenden Vorjahrs=
zeitraum
und bei den Zöllen und Verbrauchsſteuern 1056,7
Mill. RM. gegen 904,2 Mill. RM.; zuſammen mithin 2569,9
Mill. RM. gegen 21971 Mill. RM. in der entſprechenden Zeit
des Vorjahres.
Von denjenigen Steuern, in denen ſich die wirtſchaftliche
Entwicklung ſpiegelt, hat ſich im Juli 1934 beſonders die Lohn=
ſteuer
weiter gut entwickelt. Das Juliaufkommen überſtieg das
des Vorjahres um 6,4 Mill. RM. An veranlagter Einkommen=
ſteuer
ſind im Juli 1934 24,1 Millionen RM. mehr aufgekom=
men
als im Juli 1933. Die Körperſchaftsſteuer hat im Juli
1934 ein Mehr von 11,4 Mill. RM. erbracht. Die Umſatzſteuer
entwickelte ſich weiterhin zur vollſten Zufriedenheit. Trotz der
Senkung der Umſatzſteuer für die Landwirtſchaft ſind 37,3 Mill.
Reichsmark mehr aufgekommen als im Juli des vergangenen
Jahres. Das Aufkommen an Kraftfahrzeugſteuer blieb dagegen
im Juli 1934 gegen das Vorjahr um 11,6 Mill. RM. zurück.
Auch bei den Zöllen und Verbrauchsſteuern iſt die Ent=
wicklung
im Juli 1934 günſtig geweſen.
Adele Schopenhauer beſtätigte das.
So iſt er gerettet und wieder ganz bei Bewußtſein? fragte
der Muſiker. Es iſt alſo gelungen, einen Menſchen aus den Kral=
len
des Todes wieder ins Leben zurückzuholen.
Ja, lächelte Adele ſpitzbübiſch, der Höfling iſt ſchon wieder
Memo.
da der Menſch wird auch bald folgen.

Dus Geyehanlg don Loc Heo.
Von unſerem Berichterſtatter.

C. London, 9. Auguſt 1934.
Die Juli=Hitze über England iſt einer empfindlichen Kühle
gewichen nach der monatelangen Trockenheit bringt jeder
Tag jetzt die für die britanniſchen Inſeln typiſchen Regen=
ſchauer
man kann alſo beim beſten Willen nicht mehr von
Hundstagen ſprechen wie im vorigen Monat, als die erſten
alarmierenden Nachrichten über das geheimnisvolle Loch=Neß=
Monſter durch die Preſſe gingen. Damals haben die ernſt=
haften
Leute und die Zeitungen, die ihre Reputation in der
City aufs Spiel zu ſetzen hätten, von dem Monſter keinerlei
Notiz genommen. Das Monſter exiſtierte für ſie nicht, obwohl
mehr als 40 Perſonen es im vorigen Monat geſehen hatten
obwohl faſt täglich neue Meldungen darüber kamen. Jetzt iſt
das plötzlich anders geworden. Ein City=Mann nämlich, der
einen der größten Verſicherungskonzerne des britiſchen Welt=
reiches
kontrolliert, hat es zu ſeinem Spleen gemacht (alle
erfolgreichen City=Männer haben ihren Spleen!), dem Ge=
heimnis
des ſchottiſchen Fjord=Sees auf den Grund zu gehen.
Mit dem Ergebnis, daß jetzt auf einmal gerade die City=Preſſe
die Exiſtenz eines geheimnisvollen Ungeheuers in dem ſchotti=
ſchen
See nicht mehr anzuzweifeln noch zu verſchweigen wagt
und den Leſern das Ungeheuer oder vielmehr das was
von ihm auf die photographiſche Platte gebannt werden konnte
ſogar im Bilde vorführt. Und ſo hat Großbritannien eine
neue Senſation zu den aufregenden Ereigniſſen der letzten zwei
Monate. Und wenn auch niemand bisher auch nur andeu=
tungsweiſe
zu wiſſen glaubt, um was es ſich bei dem geheim=
nisvollen
Seebewohner handeln mag ſoviel ſteht jedenfalls
feſt: es wird heute niemand mehr wagen, ſeine Exiſtenz ernſthaft
in Zweifel zu ziehen. Damit iſt man ſchon ein gutes Stück weiter
gekommen auf dem Wege zur Erforſchung des Geheimniſſes
von Loch Neß.
Der Mann, dem dies zu verdanken iſt, iſt Sir Edward
Mountain, Chairman der Eagle, Star and Britiſh Dominions
Aſſurance Company. Alſo eine Perſönlichkeit, die überall wohl

Heildultet auft Juhuftnigg.
Der Extratanz, den der öſterreichiſche Bundesbanzler Sch=;
nigg mit dem Umweg über Genua und Nizza nach Wien geig
hat, hält nach wie vor die europäiſchen Diplomatenſtuben in A
regung. Alles zerbricht ſich den Kopf darüber, was das zu bed.
ten hat. Man hat ſogar eine eigene Liſte der Staatsmänner an
legt, die ſich augenblicklich in der Nähe von Nizza aufhalten. 9
befindet ſich der Rumäne Titulescu, der engliſche ſtellvertrete=
Miniſterpräſident Baldwin und der amerikaniſche Beobachte=
den
Völkerbund, Wilſon, ganz abgeſehen von den franzöſiſ=
Staatsmännern, die ja auch in Reichweite ſind. Eine ſehr reichk
tige Auswahl alſo, die allen möglichen Kombinationen Tür
Tor öffnet, zumal Herr Schuſchnigg ſelbſt das Seinige dazu
trägt, um durch ausweichende Antworten den Schleier des
heimniſſes um ſeine wahren Abſichten herum noch zu verſtärken
Inzwiſchen iſt die Verſtimmung über die Florentiner Un
haltung ſelbſt bei den Nachbarn Oeſterreichs ziemlich allgem
In Prag macht ſich unbegrenztes Mißtrauen bemerkbar. Auch
Velgrad herrſcht der Eindruck vor, daß die ſtarke Betonung
Unabhängigkeit Oeſterreichs in der Praxis nach außen geſe
nur eine ausgeſprochene Abhängigkeit Oeſterreichs von Ital
bedeute, während ſie nach innen auch das Recht umſchließen kör E=
ſich
ohne Rückſicht auf die Wünſche der Anliegerſtaaten die Sto=
form
ſelbſt zu geben, wenn es ſein müſſe, alſo auch die Reſtaurg!
der Habsburger auszuſprechen. Und das iſt gerade der Punkt
dem Südſlawien ganz beſonders empfindlich iſt.
Dieſe Reſonanz der Kleinen Entente macht ſich nun auch
der in Paris bemerkbar, wo die Preſſe ſich immer ſkeptiſ
äußert, nicht nur mit Rückſicht auf die Bundesgenoſſen, ſondern
weil natürlich die Durchdringung Oeſterreichs von Italien Fre
reich von der weiteren Mitwirkung im Donauraum ausſchlie
würde. Ja ſogar die Schweiz meldet ſich und lehnt eine einſei
Garantie der öſterreichiſchen Sicherheit durch Italien allein
Wenn das notwendig wäre, dann müßte das Mandat zu Oe
reichs Schutz ſämtlichen Nachbarſtaaten übertragen werden.
Alles in allem genommen, die Dinge entwickeln ſich alſot
kaum ſo, wie Muſſolini und Schuſchnigg ſich das gedacht ha n
Der Hinweis auf die ſchwierige Lage in Oeſterreich, die eigen
keine Spazierfahrt des leitenden Miniſters erlaube, wird im
deutlicher. Sie wird auch nicht aus der Welt geſchaffen durch
Zuſage Schuſchniggs, das öſterreichiſche Volk werde, wenn das!
bauwerk abgeſchloſſen ſei, Gelegenheit haben, zu der Politikᛋ der Ral
Regierung Stellung zu nehmen. Das iſt ein Wechſel auf eine / Hunſlichtu
unbeſtimmte Zukunft, der erſt nach Jahr und Tag eingelöſ; dieſe Wo
werden braucht.
M Saarverer
Belgrad zur Erklärung von Florenz.
ung w
DNB. Belgrad, 23. Augu zſanmenflie
lleber die Ergebniſſe der Beratungen zwiſchen Muſſo
und Schuſchnigg bringen die Blätter noch keine Komment
Nur die Politika nimmt in einer Meldung ihres Wiener
richterſtatters zur Erklärung Stellung, die nach der Flore
Zuſammenkunft ausgegeben wurde.
Dieſes Communigué, ſo heißt es in dem Ber
brachte ſchließlich doch noch eine Ueberraſchung. 9
ſo ſehr wegen der völligen Uebereinſtimmung des öſterre
ſchen und des italieniſchen Standpunktes, ſondern deshalb,
die italieniſche Garantie der öſterreichiſchen Unverletzlichkeit kittelitg
drücklich auch auf die Innenpolitik erweitert wurde. So wie 7Ps mit
militäriſche Rahmen der Beratungen ſtellt auch die Gara ampfhandl
erklärung die Bereitſchaft Italiens dar, die innenpolitiſche gſſen zu
in Oeſterreich zu gewährleiſten. Sie ſchafft dadurch eine Fein
auch amtlich feſtgeſtellte Abhängigkeit des öſterreichiſchen Reg /Slan
gegenüber Italien, die ſehr an die Abhängigkeit erinnert //
infolge des bekannten Garantiepaktes zwiſchen Italien
Albanien beſteht.
Ungarn für Helbſtändigkeit Oeſterreichs.
DNB. Budapeſt, 23. Augu ſkaue A
Das der ungariſchen Regierung naheſtehende nationale Mor ſ0 10fo.
blait Budapeſti Hirlap befaßt ſich am Donnerstag mit /cn
Bedeutung der Zuſammenkunft Schuſchniggs mit Muſſolin
Florenz und ſchreibt: Der Standpunkt Ungarns
der ungariſchen Außenpolitik zu der in Florenz behande
Hauptfrage der Erhaltung der öſterreichiſchen Selbſtändi!
liege auch weiterhin vor der geſamten europäiſchen Oeffent
keit klar zutage. Die parallele Entwicklung der öſterreichit
und ungariſchen außenpolitiſchen Verhältniſſe machten es ſe.
verſtändlich, daß die Erhaltung der öſterreichiſch
Unabhängigkeit und Selbſtändigkeit Ungar
Hauptintereſſe ſei. Aus dieſem Grunde habe ſich Ung
ſchon ſeinerzeit im Abkommen von Rom verpflichtet, auch ſeit
ſeits für die Erhaltung der Unabhängigkeit Oeſterreichs
zutreten.
bekannt iſt und deren Ernſthaftigkeit von niemandem 99
eigenen Nachteil in Zweifel gezogen werden könnte.
Sir Edward iſt nun nicht nur ein ſmarter Geſchäſsna.
ſondern im Nebenberuf ſozuſagen auch Naturforſchel,
ſich auch auf dieſem Gebiet ſchon mehrfach erfolgreich beie
hat. Er iſt in der beneidenswerten Lage, ſich ſeine Liebhaber
und Privatſtudien ein Stück Geld koſten laſſen zu könnel
und tat dies auch in bezug auf das Ungeheuer von Loc
Es hatte ihn geärgert und gleichzeitig ſeinen Forſcher=
perſönlichen
Ehrgeiz angeſtachelt, daß vor etwa ander
Jahren das engliſche Parlament es abgelehnt hatte (und d
gleichzeitig dem Monſter zu ſeiner internationalen Bern
heit verhalf!) eine Fliegerexpedition zur Erforſchung des
auszurüſten. Im Parlament waren dem Antragſteller 903
ein paar ebenſo witzige wie perſönlich nicht gerade ſchme
hafte Erklärungen zur Antwort gegeben worden.
Trotzdem wollten die Meldungen über das Vorhande
des Bewohners von Loch Neß nicht verſtummen. Und ſ0
Sir Edward ans Werk. Zielbewußt und ſchweigend wie
das für einen Briten und Citymann gehört. Er ſuchte
zunächſt ſelbſt ein Urteil zu bilden über die Wahrſcheint!
der Exiſtenz des Ungeheuers und beauftragte dazu nicht
eine Zeitungsausſchnittagentur, ſondern las auch felbſt,
bisher an Literatur über dieſen und ähnliche Fälle erle.
war. Sir Edward wurde ſozuſagen Spezialiſt
und Meeresungeheuern. Mit dem Ergebnis, daß er die *
ſcheinlichkeit des Monſters durchaus nicht mehr in Zi
Er mietete ſich daraufhin wie geſagt, er braucht ſich
um Nahrungsſorgen zu kümmern! das in der Nähe des
gelegenen Schloß Beaufort Caſtle für dieſen Sommer,
40 Mann in ſeinen Dienſt, die unter Leitung und Oberg.
eines früheren Offiziers im Hauptmannsrang Wachtdie!
verſehen und jede einzelne Beobachtung ſofort zu melden A
Alle acht Tage, wenn die Ablöſung der Wachen vorgene
wurde, erfolgte eine Art Bulletin und ſchon nach den
14 Tagen, als der erſte Turnus von Wächtern ſein Wer!
lendet hatte, war Sir Edward mehr als nachdenklich ge‟
Das geheimnisvolle Waſſertier war beinahe jeden Lag 9
worden und jeder einzelne Mann beſchrieb ſein. Aus
faſt völlig übereinſtimmend; ſchwarz, mit kleinem Kople
Höckern auf dem Rücken, 68 Meter lang und meiſt
halben Meter aus dem Waſſer ragend. Stets aber kohu"
Tier nur einen Augenblick wahrgenommen werden
verſchwand es mit Gedankenſchnelle in einem ſchau.
Waſſerſtrudel: Nun wurde jedem Wächter eine anſehntich
lohnung ausgeſetzt, der das Beaſt tot, nach Möglichtel.
lebendig dingfeſt mache.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 233 Se
Die Saarkundgebung Symbol deutſcher Treue.
Feſt ſieht und treu die Wacht an der Saar!

Die Stadt Koblenz,
der Tagungsort des Bundes der Saarvereine.

Der Start der Danziger Saar=Treueſtaffel, eine der Läuferſtaffeln,
die mit Treue=Urkunden von allen Grenzen des Deutſchen Reiches zum Ehrenbreitſtein ſtarteten.

Der Kampf des Saardeutſchtums iſt uns im Reich heilige
Blflichtung, iſt eine Ehrenfrage des geſamten deutſchen Volkes.
dieſe Worte ſtehen, in dem Aufruf des Führers des Bundes
de Jaarvereine, Staatsrat Guſtav Simon, zur Saarkundgebung
im oblenz=Oberehrenbreitſtein am 26. Auguſt. Die große Saar=
kur
ſebung wird an der hiſtoriſchen Stätte, wo Rhein und Moſel
zu imenfließen, eine einzigartige Willenskundgebung werden,

um dem ringenden Volksteil an der Saar die Treue des Deutſchen
Reiches und Volkes zu beweiſen.
Wieder wie im Vorjahre werden ſich Tauſende von Saarlän=
dern
und Reichsdeutſchen am Rhein verſammeln, um Schulter an
Schulter an einer Saar=Feierwoche und an einer Treuekundgebung
von gewaltiger Bedeutung teilzunehmen.
In Reden und Anſprachen wird aufs neue das Lied deutſcher

Treue erklingen. Die ganze Welt ſoll erfahren, daß das deutſche
Volk in ſeiner Geſamtheit treu zum Saarlande ſteht, und daß die
Saarländer in den bevorſtehenden Abſtimmungskämpfen in Reichs=
deutſchland
einen feſten Rückhalt haben. In großen Tagen der deut=
ſchen
Geſchichte ging immer wieder von den Landen am Rhein der
wunderbare Ruf aus: Feſt ſteht und treu die Wacht am Rhein.
In Koblenz aber ſoll es heißen und in alle Welt hinausſchallen:
Feſt ſteht und treu die Wacht an der Saar.

Die ikalieniſchen Manöver
auf dem Höhepunkk.
EP. Rom, 23. Auguſt.
Die großen italieniſchen Manöver in den Apenninen
A elitgliens haben jetzt ihren Höhepunkt erreicht. Fünf Armee=
mit
rund 100 000 Mann Truppen nehmen daran teil. Die
K1pfhandlungen erfolgen an den verſchiedenen Apenninen=
Pln zwiſchen Bologna und Florenz. Die Manöver werden
zuu ner großen Demonſtration geſtaltet, um beſonders auf das
A3 and Eindruck zu machen, das durch über ein Dutzend
/2 ärmiſſionen und 30 Militärattaches vertreten iſt.
der für die Manöver gewählte Landesteil hat ſehr ſchwie=
Weg= und Transportverhältniſſe. Außerdem bieten die
41 ninen beſonders im Sommer für die Waſſerverſorgung
ar) rer Truppenmaſſen außergewöhnliche Schwierigkeiten.
1der Manöverplan geht davon aus, daß die Rote und die
Ble Armee hinter ihren Landesgrenzen aufmarſchiert ſino
un ſofort in gegenſeitigem Vorſtoß die Entfaltung der gegne=
riln
Kräfte zu hindern und das Geſetz des Handelns an ſich
ißen verſuchen. Jede Partei ſucht ihre Bewegungsmöglich=
u
bewahren, indem ein Stellungskampf vermieden werden
vielmehr ſoll durch ſtändige Bewegung der Kräfte der
er zur Entſcheidung gezwungen werden. Zu dieſem Zweck
oten große Abteilungen motoriſierter Truppen verwandt, und
a1die Flugzeuge ſpielen eine große Rolle.
Neue amerikaniſche Kriegsſchiffbauken.
DNB. Waſhington, 23. Auguſt.
Die Marinebehörden haben wiederum Aufträge für 23
Kysſchiffe vergeben und außerdem Pläne für die Kiellegung
19 Kriegsſchiffen im nächſten Haushaltsjahr vorbereitet. Die

Bauaufträge umfaſſen einen Kreuzer von 10000 Tonnen mit
achtzölligen Geſchützen, zwei gleich große Kreuzer mit ſechszölli=
gen
Geſchützen, zwei Zerſtörerführer von je 1850 Tonnen, elf
Zerſtörer von je 1500 Tonnen und ſieben U=Boote von je 1300
Tonnen. Die Aufträge wurden an ſechs private und ſieben
Marinewerften vergeben.
Die amerikaniſche Blokke bleibt im Pazifik.
Das Marineminiſterium ließ am Mittwoch der Preſſe erklä=
ren
, daß die amerikaniſche Flotte ſolange im Pazifiſchen Ozean
ſtationiert bleiben werde, bis ſich die gegenwärtigen Bedingun=
gen
geändert hätten. Eine nähere Erläuterung dieſer Wendung.
lehnte der Sprecher des Marineminiſteriums ab. Man nimmt
allgemein an, daß er damit auf die gegenwärtige unſichere Lage
im Fernen Oſten anſpielen wollte.
Konflikt mit japaniſchen Siedlern in den USA.
EP. New York, 23. Auguſt.
In Salt River im Staate Arizona kam es zwiſchen amerika=
niſchen
und japaniſchen Landarbeitern zu Streitigkeiten, die auf
die Farmer ſelbſt übergriffen, da ſich in dieſer Gegend etwa 1000
Japaner angeſiedelt haben. Der Konflikt nahm ſchließlich ſo be=
drohliche
Formen an, daß das Staatsdepartement in Waſhington
den Gouverneur des Staates aufforderte, dafür Sorge zu tragen,
daß den Japanern kein Schaden zugefügt werde, da im anderen
Falle zu befürchten ſei, daß dadurch die japaniſch=amerikaniſchen
Beziehungen getrübt oder verſchlechtert würden ſowie Leben und
Eigentum der zahlreichen in Mandſchukuo anſäſſigen Amerikaner
gefährdet werden könnten. Der Gouverneur hat daraufhin die
entſprechenden Vorſichtsmaßnahmen getroffen. Die lokalen Be=
hörden
ſelbſt beabſichtigen, ein ſchon beſtehendes Geſetz, durch das
Orientalen verboten wird, im Staate Arizona Land zu kaufen
oder zu pachten, auf die Japaner in Anwendung zu bringen.

*

Ein deutſch=amerikaniſches
Tauſchgeſchäft?
Nach Mitteilungen der New Yorker Preſſe wird bei den zu=
ſtändigen
Stellen in den Vereinigten Staaten augenblicklich die
Frage erörtert, welche Möglichkeiten für eine Ausfuhr größerer
Mengen von Baumwolle, Schmalz und anderen Erzeugniſſen
der amerikaniſchen Landwirtſchaft nach Deutſchland im Wege
des Austauſchhandels beſtehen. Nähere Angaben, auf welcher
Grundlage ſich ein ſolches Tauſchgeſchäft entwickeln ſoll, fehlen
noch. Es iſt aber an ſich ſchon intereſſant, daß jetzt auch die
Vereinigten Staaten ſich mit dieſem Problem beſchäftigen. Man
hat ſich die Folgen des Ausſcheidens Deutſchlands als Käufer
auf dem Weltmarkt offenbar nicht entfernt ſo ernſt vorgeſtellt.
Heute ſtehen auch die amerikaniſchen Erzeuger vor der Tatſache,
daß mit Deutſchland einer der beſten Kunden
fehlt und daß niemand anders da iſt, der ihnen
die Waren abnimmt, die ſie doch irgendwie verkaufen
müſſen. Die Erkenntnis alſo, daß die anderen Länder mindeſtens
ebenſo auf uns angewieſen ſind wie wir auf ſie, ſetzt ſich mehr
und mehr durch. Daß dabei allerdings die Rückehr zu dem
Tauſch einer ſehr viel primitiveren Wirtſchaftszeit in Erwägung
gezogen wird, iſt ein Beweis, wie ſtark ſich die Begriffe ver=
wirrt
haben und wie wenig auch heute noch die Erkenntnis ſich
durchgeſetzt hat, daß ein Zuſammenarbeiten auf wirtſchaftlichem
Gebiet für beide Teile von Vorteil iſt.
*
Ein Umſturzverſuch der kubaniſchen Armee wurde durch die
ſchnellen Maßnahmen des Präſidenten Battiſta vereitelt. Das
Kriegsgericht urteilte die Beteiligten ab. Wie es heißt, wurden
zwölf Angehörige der Armee erſchoſſen, darunter ein Oberſt=
leutnant
.

Aber dagegen ſcheint die Familie derer von Mac Neß
Schotten heißen bekanntlich Mac und offenbar handelt
ch nicht um ein einzelnes Lebeweſen, ſondern um eine
Brut eine im übrigen nicht ganz unbegreifliche
dathie zu haben. Das oder vielmehr: die Ungeheuer
In es vor, blitzſchnell zu erſcheinen und ebenſo ſchnell wieder
der Bild= bzw. Seefläche zu verſchwinden. Ja, ſie ſind ſogar
eſprochen unfreundlich, wenn man zu ſtarkes Intereſſe für
igt und ſind in manchen Fällen plötzlich verſchwunden
dann einige hundert Meter ſeitwärts und gewöhnlich
ner Richtung, in der man ſie am wenigſten vermutete,
ir aufgetaucht. Harmloſen Zeitgenoſſen aber ſollen ſie ſich
o harmlos wiederholt gezeigt haben. So hat der eine
Neß offenbar eine ausgeſprochene Sympathie für den
Piermaſter von Glen=Urquhart namens Alexander Roß,
ich rühmen kann, das Ungeheuer öfter geſehen zu haben
ſonſt eine Menſchenſele. Am 17. Juli, gerade an ſeinem
ſeburtstag, iſt ihm das Ungeheuer zum 15. Male erſchienen
id zwar in unmittelbarer Nähe ſeines Hauſes am Seeufer,
ſam als ob es ſeinem älteſten Bekannten unter dem
chengeſchlecht einen Geburtstagsbeſuch hätte abſtatten
n.
Ich ſaß gerade am Fenſter meines Hauſes, ſo berichtet
Alte dem Berichterſtatter der Daily Mail, und freute
über den warmen Sonnenſchein da ſah ich plötzlich den
rzen Nücken des Beaſt aus dem Waſſer auftauchen. Gauz
ie bisher nur war es diesmal wohl noch ein Stückchen
r aus dem Waſſer, ſo daß ich den Anſatz der beiden
n ſchwarzen Höcker ſeines Rückens erkennen konnte. Ein
Sekunden verharrte es ſo faſt unbeweglich, dann tauchte
1 einem rieſigen Wellenberg unter. Ein Wal oder gar
ieſiger Hai ſei es beſtimmt nicht geweſen, verſicherte der
dem ungläubigen Berichterſtatter dazu habe er ſich
ge den Wind aller Weltmeere um die Naſe wehen laſſen,
das nicht mit Sicherheit behaupten zu können. Könnie
ur einen guten Photographen bei mir haben!, rief er
end aus, als am Schluß immer noch Zweifel im Geſicht
Berichterſtatters ſtanden .
Uber dieſer Reporter mußte doch als Paulus bekehrt, zu
Ueberzeugung von der Exiſtenz der Fabelweſen an die
iſe zurückehren. Denn in drei Tagen hatte er nicht weniger
1 0 Wächter und 21 Straßen= bzw. Waldarbeiter geſprochen,
Ile unabhängig voneinander und übereinſtimmend die glei=
Ausſagen über die Ungeheuer machten. Der Geburtstags=
3 war demnach alſo doch keine Einbildung des alten Pier=
rs
geweſen und der Berichterſtatter hat ſeinen Anpfiff
ſeinen erſten Bericht zu Unrecht bezogen. Denn zu gleicher
kamen auch noch Meldungen über das Auftauchen ganz ühn=

licher Meerestiere an der Küſte, nahe der Stelle, wo der Waſſer=
arm
mündet, der Loch Neß mit dem offenen Meere verbindet. Auch
das galt zunächſt als Bluff. Faſſungslos aber wurde man, als
von einem engliſchen Kriegsſchiff die Meldung beſtätigt wurde.
Ausdrücklich wurde feſtgeſtellt, daß Ausſehen und Verhalten der
Lebeweſen ganz den Beobachtern der Loch Neß=Wärter entſprochen
habe. Nun ſtand man vor einem Rätſel, das noch ſchwieriger gewor=
den
iſt, als Sir Edward jetzt ſeinen Monatsbericht über die Er=
folge
ſeiner Verſuche, das Loch Neß=Geheimnis zu entſchleiern,
veröffentlichte.
Alle Zeitungen haben, wie geſagt, den Bericht dieſes ange=
ſehenen
Mannes gebracht und nicht gewagt, irgend welche Zweifel
zu äußern. Der Wachtdienſt ſoll nun noch eine Woche fortgeſetzt
werden und die Monſter verhelfen auf dieſe Weiſe 40 arbeits=
loſen
Familien für weitere acht Tage zu Brot und Verdienſt. Aber
vielleicht wird das noch ein Weilchen anhalten denn inzwiſchen
ſoll beraten werden, welche Maßnahmen zu treffen ſind, um eines
der Tiere zu fangen. Insbeſondere wird ſich jetzt herausſtellen
müſſen, ob die engliſche Regierung auf ihrem Standpunkt beharrt
oder ob ſie jetzt großzügig die Mittel zu einer wiſſenſchaftlichen
Expedition gewähren wird.
Denn nun iſt das Monſter das bisher nur ein Schein=
daſein
im Verborgenen des Innenminiſteriums führte in deſſen
Liſten plötzlich ein neuer Beruf für Arbeitsloſe aufgetaucht war:
Wächter für das Loch Neß=Monſter! alſo; nun iſt das Mon=
ſter
auch in der Oeffentlichkeit anerkannt gewiſſermaßen mit
Paß und Wohnberechtigung verſehen worden und da wird es
doch höchſte Zeit, daß es auch nach Ausſehen und Beruf regiſtriert
wird! Insbeſondere werden ſeine verwandtſchaftlichen Beziehun=
gen
feſtgeſtellt werden müſſen. Wal. Haifiſch oder Seeſchlange.
das iſt jetzt die Frage. Vielleicht iſt Mac Neß ein Vetter von
einem der drei. Oder etwa von allen zuſammen 2. Das würde
ſeinem Renommee wohl am beſten entſprechen!!

Deutſche Geſellſchaft zum Studium Finnlands
Ein Gbeiſchadldle.
Die diesjährige, für den Auguſt geplante Studienreiſe fiel
aus. Statt ihrer iſt für das kommende Frühjahr eine Kultur=
reiſe
in das winterliche Finnland und Lappland für die Mit=
glieder
der Geſellſchaft in Ausſicht genommen.
Den Mitgliedern der Geſellſchaft iſt bisher regelmäßig die vom
Inſtitut für Finnlandkunde gemeinſam mit den übrigen Nordiſchen
Auslandsinſtituten der Univerſität Greifswald herausgegebene
Vierteljahrsſchrift Nordiſche Rundſchau überſandt worden. Die
Nordiſche Rundſchau erſcheint weiter, aber als Organ der Geſell=
ſchaft
iſt künftighin ein beſonderes Jahrbuch vorgeſehen, das

vorausſichtlich Ende Herbſt vorliegen und den Mitgliedern unent=
geltlich
zugehen wird. Ebenſo gehen die. Mitteilungen aus dem
Inſtitut für Finnlandkunde den Mitgliedern unberechnet zu.
Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Schriften und
Berichte des Inſtituts für Finnlandkunde, ſoweit ſie nicht
vergriffen ſind, von den Mitgliedern durch das Sekretariat der
Geſellſchaft in Greifswald zum Vorzugspreis bezogen werden kön=
nen
. Die neue Adreſſe des Sekretariats wie auch des Inſti=
tuts
für Finnlandkunde iſt Roonſtraße 26 (ſtatt Domſtraße 14).

Der Film vom Reichsparkeikag 1934.
Leni Riefenſtahl mit der künſtleriſchen und techniſchen Geſamt=
leitung
beauftragt.
Soeben iſt das Programm des Reichsparteitages 1934 nach
entſcheidenden Beſprechungen auf dem Oberſalzberg bei Berchtes=
gaden
in ſeiner endgültigen Form feſtgelegt und veröffentlicht
worden. In den ſieben Tagen des Generalappells der Bewegung
in Nürnberg werden Millionen Zeuge erhebender großer Ereig=
niſſe
ſein. In Schrift und Bild, durch Funk und Rede wird nicht
nur Deutſchland, ſondern die ganze Welt über den Ablauf des
Reichsparteitages unterrichtet werden. Dennoch aber würde dieſer
grandioſe Generalappell in ſeiner ganzen Größe und Wucht nur
von denen gewürdigt werden können, die dabei ſein dürfen, wenn
nicht der lebendigſte Mittler, der Film, die vorüberziehenden Er=
eigniſſe
feſthalten und damit für alle Zeiten verankern würde.
Wie wir erfahren, iſt die Schöpferin des vorjährigen Reichs=
parteitag
=Films Sieg des Glaubens, Leni Riefenſtahl, über ihre
damalige Aufgabe hinaus nun mit der geſamten künſtleriſchen und
techniſchen Oberleitung beauftragt worden. Im Gegenſatz zum
vorjährigen Film ſind nicht nur die Ereigniſſe von Nürnberg
ſelbſt einzufangen, ſondern in einem abendfüllenden Film ſoll ſich
um den Kern der feierlichen Geſchehniſſe von Nürnberg die Ge=
ſchichte
der nationalſozialiſtiſchen Freiheitsbewegung ranken. So
iſt eine Aufgabe zu meiſtern, die große Verantwortlichkeit vor=
ausſetzt
. Seit Wochen werden bereits in ganz Deutſchland Auf=
nahmen
für dieſen Film gemacht. Zur engſten Mitarbeit wurden
der Regiſſeur Walter Rüttmann und der Operateur Sepp All=
geier
verpflichtet. Am Montag hat ſich bereits Leni Riefenſtahl
mit ihrem Arbeitsſtabe nach Nürnberg begeben, um die letzten
Vorbereitungen für die Aufnahmen zu treffen.

Halte Herz und Arterien geſund! Wirkſame Vorbeugung und
Schutz vor Arterienverkalkung und Herzſchlag. Von Dr. med.
Wilh. Niederland, Leitender Arzt am Sanatorium Schloß Rhein=
burg
, mit zahlreichen Bildern. (RM. 1,60. Falken=Verlag.)

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 233

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 24. Auguſt 1934

Statt Harten.

ihrebermählung geben bekannt
Wilhelm Steinacker
Häthe Steinacker

geb. Knierim

Darmſtadt

Soderſtr. 94
Birchliche Crauung: Samstag, den 25. Rugust 1934,
13.45 Uhr, in der Stadt=Kapclle.

9

Ihre bermählung geben bekannt
Walter Staudenmaher
Friedl Staudenmaher
geb. Scriba
Darmstadt
Bonn
Cheodor;Fritschstr. 12
hagerweg 23
24. Rugust 1934

Mädchen,
tüchtig, ehrlich,
das ſchon in
Stellung war,
Ia Zeugniſſe, z.
1. Sept. geſucht.
Beck, Land=
wehrſtraße
18.

Mädchen
für halbtags z.
baldig. Eintritt
geſucht. Alicen=
ſtraße
20, pt. (e

auch genannt

20Jahre jünger Flepäns
gibt grauen Haaren Jugendfarbe wieder, iſt waſſerhell
Unſchädlich. Seit 35Jahren erprobt, von tauſenden Pro=
feſſoren
, Aerztenuſw. gebraucht und empfohlen. Durch
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Freitag, 24. Auguſt 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 24. Auguſi 1934.
1e Woche •Barmtſtadier Leioesavängen
Es hat ſich bereits in Darmſtadt herumgeſprochen, daß zurzeit
der Woogswieſe und im Woog eine Woche der Darmſtädter
besübungen ſtattfindet, die allabendlich alle intereſſierten
iſe der Darmſtädter Turner und Sportler in großen Scharen
Woogswieſe bzw. zum Woog wandern läßt.
In vorbildlicher Weiſe hat ſich die Darmſtädter Turn= Sport=
ſe
in den Dienſt der Sache geſtellt, um alle Volksgenoſſen
urütteln und ihnen zum Bewußtſein zu bringen, daß Leibes=
ngen
nationale Sache des Staates iſt die jedermann angeht.
Aber immer gibt es noch Säumige, die auch hiervon nichts
irt haben wollten.
Dieſe Zeilen ſollen daher bezwecken, die dem Turnen und
rt Fernſtehenden auf den Sportteil aufmerkſam, zu machen,
zu erfahren, was die Woche der Darmſtädter Leibesübungen
20. bis 26. Auguſt der Darmſtädter Bevölkerung bietet.
notieren für heute abend 6 Uhr: Boxen, Fechten, Fauſtball,
Hockey. Tennis auf der Woogswieſe.
astag, nachmittags 2.30 Uhr: Turnen und Sport der Schüler:
rbends, 7.30 Uhr: Sommernachtsfeſt mit Rieſen=Feuerwerk
m Woog.
ntag vormittags 9 Uhr: Spiele der Jugend (Woogswieſe);
1 Uhr: Einweihung des Kinderſpielplatzes;
iachmittags 1.30 Uhr: Feſtzug der Darmſtädter Turner
ind Sportler vom Woogsplatz zur Woogswieſe. Uebertragung
er Führerrede vom Ehrenbreitſtein; anſchließend: turneriſche
ind ſportliche Vorführungen.
dandballſpiel: Der Deutſche Meiſter 1934. Polizei Darm=
tadt
, gegen die Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846.
lbends 8.30 Uhr: Ausklang mit Geſang und Tanz in der
Boogsturnhalle.
Rieſenfeuerwerk im Großen Woog
am kommenden Samskag, dem 25. Auguft.
Neuartig und von der ſeitherigen Methode abweichend, ſind
Theutigen modernen Feuerwerke. Rieſige Feuerwände ſteigen
in unzähligen bunten Kugeln und zaubern eine Wand flie=
er
bunter Lichtpunkte an den Himmel. Immer effektvoll wir=
1 die Waſſerfälle aus Magneſium=Zauberfontänen. Der
ſerfall iſt zweiteilig übereinander angebracht und bildet beim
rennen ein Bild von unvergeßlicher Schönheit.
Das pyrotechniſche Trommelfeuer iſt eine Material=
cht
großen Stils. Unzählige Kanonenſchläge, Brandraketen,
ibenſchläger, Batterien mit Blitzſchlägen und Schwärmer ſor=
für
einen wirkungsvollen Effekt. Zwölf Rieſenbom=
1 mit großen Feuergarben, wie ſie nur bei Rieſenfeuerwerken
Tvendung finden, ſind ein Glanzſtück bei dem Feuerwerk am
Stag,
Die Woogsinſel gibt für derartige Feuerwerke ohne Zweifel
beſonders günſtigen Rahmen ab. Durch die Spiegelung des
ſers werden die Lichteffekte erhöht, der Lampionreigen
Paddler paßt ſich dem Feuerwerk gut an und wird dem
g ein beſonders herrliches Bild geben.
Die Eintrittspreiſe ſind für das Gebotene mehr als
ig; ſie ſind ſo geſtaffelt, daß alle Volksgenoſſen daran teil=
ien
können. Kinder bis zu 14 Jahren erhalten
Begleitung ihrer Eltern auf den Stehplätzen
ien Eintritt, (Anmerkung: Die Eltern werden gebeten,
Einbruch der Dunkelheit auf ihre Kinder zu achten, um Un=
sfälle
zu vermeiden.)
Slaggen heraus
1 kommenden Sonnkag zum Feſtzug der Tutnet
und Sporkler.
So wie am vergangenen Sonntag das ganze deutſche Volk ſich
tütig hinter den Führer ſtellte und damit ſeine innere Ge=
ſſenheit
auch nach außen hin kundgab, ſo marſchiert heute die
tals ſo zerſplitterte Turn= und Sportbewegung unter dem
hsſportführer v. Tſchammer und Oſten in einer Front.
Darmſtadt hat ſich gerade in den Einigungsbeſtrebungen der
n= und Sportſache an die Spitze geſtellt und beweiſt dies zur
wieder durch die Woche der Leibesübungen, in der Turner
Sportler vorbildlich zuſammenarbeiten.
Am kommenden Sonntag marſchieren Turner und Sportler
einſam mit allen Körperſchaften der nationalſozialiſtiſchen
egung (SA.. HJ. Arbeitsdienſt, Polizei uſw.) vom Woogsplatz
Woogswieſe, wo die Uebertragung der Führerrede vom Ehren=
tſtein
ſtattfindet.
Zum Zeichen dafür, daß die Bewohner Darmſtadts dieſe Ein=
sbeſtrebungen
der Turner= und Sportler in jeder Beziehung
rſtützen und anerkennen, bitte ich die Anwohner der Straßen.
h die der Feſtzug ſeinen Weg nimmt, um reichen Flaggen=
uck
.
(gez.) Löwer,
Unterbeauftragter des Reichsſportführers für Heſſen.
Der Feſtzug geht durch folgende Straßen: Vom Woogsplatz
h die Soder=, Kapell= Schul=, Eliſabethen= Peter=Gemeinder=,
in=, Alexander=, Stifts=, Landgraf=Georgſtraße zur Woogs=

Theakerplätze für kinderreiche Mütker.

Vom 18. Auguſt 1934.
Auf Anordnung des Herrn Staatsminiſters ſollen auch in der
September 1934 beginnenden Spielzeit den in Darmſtadt woh=
den
kinderreichen Mütern Theaterplätze unentgeltlich zur Ver=
ing
geſtellt werden. Dies geſchieht durch Ausgabe von Aus=
sheften
mit je 10 Vorſtellungen. Die Vorſtellungstage werden
der Tagespreſſe jeweils bekanntgegeben.
Zum Bezug der Ausweiſehefte ſind alle in Darmſtadt wohnen=
kinderreichen
Mütter berechtigt, ſofern ſich mindeſtens 4 Kin=
unter
24 Jahren noch im elterlichen Haushalt befinden. Stich=
iſt
für die Spielzeit 1934/35 der 1. September 1934.
Anträge ſind bis ſpäteſtens zum 1. Oktober 1934 bei der Miet=
eilung
des Heſſiſchen Landestheaters zu ſtellen. Dem Antrag
beizufügen:
Eine Beſcheinigung des zuſtändigen Polizeireviers, daß die
Vorausſetzungen für den koſtenloſen Theaterbeſuch gegeben
ſind;
ein einfaches Lichtbild (altes Paßbild oder dergl. genügt).
Die Ausweishefte ſind nicht übertragbar; ſie können auch nicht
Familienmitgliedern benutzt werden, ſondern ſind nur für die
ch das Lichtbild erkennbaren Inhaberinnen gültig.
Darmſtadt, den 18. Auguſt 1934.
Heſſiſches Staatsminiſterium.
Miniſterialabteilung für Bildungsweſen, Kultus, Kunſt
und Volksbildung.
Ringshauſen.
Der Reichsſtalkhaller in Heſſen:
Perſonalmeldungen.
Die unterm 19. Oktober 1933 gemäß § 4 des BGB. ausge=
ſchene
Dienſtentlaſſung des Polizeihauptwachtmeiſters Philipp
tz in Mainz wurde unterm 25. Juni 1934 wieder aufgehoben.
Der heſſiſche Staatsminiſter:
Bekanntmachungen des Perſonalamtes.
Ernannt wurde: am 26. Juli 1934 durch Urkunde des Herrn
ratsminiſters der Juſtizinſpektor beim Amtsgericht Alzey Jo=
enes
Wodicka mit Wirkung vom 1. Oktober 1934 zum Juſtiz=
pektor
beim Amtsgericht Groß=Gerau.

Nr. 233 Seite 5

Dumn Tag oes deutſchen Bonsiangain 4u. Sent. 190 1.
2as ganze heſſiſche Volk nimmt am Feſt der deutſchen Schule keil.
Große Kundgebung in Darmſtadt in Vorbereitung.

Als im Verlauf des großen Völkerringens deutſche Armeen
in treuer Waffenbrüderſchaft mit öſterreichiſchen, ungariſchen,
türkiſchen und bulgariſchen Truppen immer weiter nach dem
Oſten und Südoſten Europas vorrückten, da war es wohl eines
der größten Erlebniſſe unſerer Feldgrauen, daß ſie dort mitten
in fremden Ländern, viele hundert Kilometer von der Heimat
entfernt, auf deutſche Menſchen ſtießen. Auf Menſchen, die
noch eine deutſche Mundart ſprachen, die ihre Häuſer und
Siedlungen gebaut hatten wie deutſche Bauern die deutſch
beteten, ſangen, deutſche Geſelligkeit und Gaſtlichkeit pflegten.
Damals kam die Erkenntnis von der Bedeutung deutſchen
Volkstums in die Herzen der Maſſen unſeres Volkes. Es wurde
auf einmal jedem ſinnfällig vor Augen geführt: Das
deutſche Volk iſt größer als die Summe der
Staatsbürger des Deutſchen Reiches! Und bei
näherem Forſchen erfuhr der deutſche Soldat: Nur drei Fünftel
der deutſchen Volksgenoſſen leben im Deutſchen Reich, zwei
Fünftel ſind in andern Ländern zerſtreut. Fünf deutſche Stag=
ten
gibt es in Europa, in 15 Staaten unſeres Erdteils gibt
es deutſche Minderheiten, in 16 überſeeiſchen Ländern große
Kontingente deutſcher Einwanderer. Bis zu dem großen Kriege
herrſchte in weiten Kreiſen, vor allem auch bei der Regierung,
die Auffaſſung, daß die Fürſorge für deutſches Volkstum mit
den Grenzpfählen des Reiches zu Ende ſei. Jene 30 Millionen
außerhalb des Reiches zählten nicht mit. Erſt der Weltkrieg
mit ſeinem furchtbaren Ausgang für Deutſchland und alles
Deutſche brachte hier die Wandlung. Die gemeinſame Not ſtellte
den geiſtigen Zuſammenſchluß des Deutſchtums in der ganzen
Welt her: Blut und Raſſe drängten mit Macht hervor; und
je ſchlechter man dem deutſchen Reiche mitſpielte, mit um ſo
heißerer Liebe ſchlugen ihm und ſeinen Menſchen die Herzen
der Auslandsdeutſchen entgegen.
Dieſes Zuſammengehörigkeitsgefühl der Deutſchen in aller
Welt immer wieder zu betonen, zu feſtigen und zu ſtärken,
das Bewußiſein ihrer gemeinſamen Kultur, des ſie verbinden=
den
gleichen Volkstums zu pflegen, den Kampf der deutſchen
Minderheiten um die Erhaltung ihrer völkiſchen Eigenart zu
ſtützen und zu ſtärken, das iſt die hohe Aufgabe des Volks=
bundes
für das Deutſchtum im Ausland. Die
geſamte Bevölkerung des Reiches auf die überragende Bedeu=
tung
der Volkstumsarbeit hinzuweiſen, ſie aufzurütteln zu
machtvollem Bekenntnis zur Einheit deutſchen Volkstums auf
dem ganzen Erdball, iſt der Zweck des Tages des deut=
ſchen
Volkstums. Seit Jahresfriſt wird er bereits an
manchen Orten Deutſchlands begangek, am 16. September
wird er nun auch in Heſſen allgemein gefeiert werden.
Ein Feſt der deutſchen Schule hat der VDA in den
vergangenen Jahren gefeiert; aber nicht nur als Feſt der Schule,
nicht nur im Rahmen der Gemeinſchaft von Kindern, Eltern
und Lehrern, ſondern als ein Feſt des Volkstums ſoll es
heuer in aller Herzen lebendig werden, als ein Bekenntnis der
deutſchen Jugend und des ganzen deutſchen Volkes zu den
Volksgenoſſen im Ausland, die zu aller wirtſchaftlicher Not und
Sorge auch noch oft täglich um die Erhaltung ihres Volkstums
kämpfen und leiden müſſen.
Reichskultusminiſter Ruſt hat in ſeinem neuen Erlaß vom
28. 7. 1934 unter Bezug auf frühere Erlaſſe angeordnet, daß
überall die Arbeit des VDA. bei der Vorbereitung des Tages

der deutſchen Schule zu unterſtützen ſei. Der Leiter des heſſi=
ſchen
Schulweſens, Miniſterialrat Ringshauſen, hat am
13. 7. 1934 angeordnet:
Der Volksbund für das Deutſchtum im Ausland hat im
vorigen Jahre in einer Reihe von Großſtädten durch das
Feſt der deutſchen Schule, die Aufmerkſamkeit weiteſter
Volkskreiſe auf die deutſche Schule jenſeits der Reichsgrenzen
gelenkt. Auch in dieſem Jahre ſoll das Feſt der deutſchen
Schule begangen werden und als Tag des deutſchen Volks=
tums
zu einem gewaltigen Bekenntnis des geſamten deut=
ſchen
Volkes zu den auslandsdeutſchen Volksgenoſſen geſtaltet
werden. Die Veranſtaltung wird daher in jeder Stadt und
in jedem Dorf durchgeführt. Der Zeitpunkt iſt auf den 16.
September feſtgeſetzt.
Wir erſuchen, den VDA bei den Vorbereitungen und der
Durchführung des Feſtes weitgehendſt zu unterſtützen bzw.
dort, wo noch keine VDA=Schulgemeinſchaft oder Ortsgruppe
beſteht, alsbald für die Organiſation der Veranſtaltung
Sorge zu tragen.
Auch in Darmſtadt wird am Sonntag, den 16.
September 1934 eine große Kundgebung für die
deutſche Schule im Ausland ſtattfinden. Schon ſeit Wochen
haben die Mitglieder der Frauengruppe des V. D.A. unter
der Leitung von Frau Sabine Koepke in fleißiger Arbeit
Hunderte von Koſtümen der Mitwirkenden beim Feſtſpiel fertig=
geſtellt
; ein Arbeitsausſchuß unter der Führung von
Profeſſor Luſt trifft alle Maßnahmen, die ein gutes
Gelingen des Feſtes ſicherſtellen. Am frühen Nachmittag
des Feſttages wird ſich ein Feſtzug der Darmſtädter Schüler
und Schülerinnen nach dem Feſtplatz auf dem Hoch=
ſchulſtadion
bewegen, wo das eigentliche Feſt der deutſchen
Schule ſtattfindet. Die Feſtordnung enthält Maſſenchöre
der Darmſtädter Schulen mit 800 Sängern. 1000 Knaben werden
eine Körperſchule vorführen. Sprechchöre, Tänze
der Darmſtädter Turnerinnen und ein Sprungtiſch=
turnen
der rühmlichſt bekannten Turn= und Sportgemeinde
1846 ergänzen das Programm wirkungsvoll. Den Höhepunkt der
Veranſtaltung bildet ein großes Feſtſpiel Volk will zu
Volk bei dem über 2000 Jugendliche mitwirken, und das durch
ſeine farbenprächtigen Bilder ſeinen Eindruck nicht verfehlen
wird. Prominente Führer von Stadt und Staat werden in
ihren Anſprachen auf die Bedeutung des Tages hinweiſen. Die
Eintrittspreiſe ſind ſo gehalten, daß es jedem Darm=
ſtädter
und jeder Darmſtädterin möglich iſt, ſich durch Teil=
nahme
an der Veranſtaltung zum Volkstumsgedanken zu be=
kennen
.
Vorverkaufsſtellen werden in den nächſten Tagen
eröffnet bei: Zigarrenhaus Heß, Ecke Nieder=Ramſtädter= und
Hochſtraße; Druckerei Künzel, Beſſungerſtraße 59; Papierhand=
lung
Leuthner, am Weißen Turm; Zigarren=Seibert, Frank=
furter
Straße.
So ſteht zu erwarten, daß die Vorbereitungen, die bereiss
im vollen Gange ſind, auch in Darmſtadt von Erfolg gekrönt
werden, und daß das Feſt der deutſchen Schule, erweitert zum
Tag des deutſchen Volkstums den Widerhall in den Herzen
der Darmſtädter Bevölkerung findet, der der hohen Bedeutung
Dr. Götz.
der Volkstumsarbeit entſpricht.

Miniſterialabkeilung für Bildungsweſen,
Kultus, Kunſt und Volkskum.
Hauswirtſchaftliches Jahr für Mädchen.
Der Herr Reichsminiſter des Innern hat uns die ihm durch
den Herrn Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung
und Arbeitsloſenverſicherung übermittelten Richtlinien, für das
Hauswirtſchaftliche Jahr für Mädchen überſandt, zu dem die
Frauenſchaft der NSDAP. und das Deutſche Frauenwerk, die
Reichsjugendführung und die Reichsanſtalt für Arbeitsvermitt=
lung
und Arbeitsloſenverſicherung kürzlich aufgerufen haben.
Danach ſoll die Durchführung des Hauswirtſchaftlichen Jahres
für Mädchen nach Kräften gefördert werden. Im Schreiben des
Herrn Reichsminiſters des Innern heißt es:
Insbeſondere bitte ich die Unterrichts= und Wohlfahrtsver=
waltungen
, auf die jungen Mädchen und deren Eltern in geeig=
neter
Weiſe dahin einzuwirken, daß ſie von dem Hauswirtſchaft=
lichen
Jahr Gebrauch machen. Der Präſident der Reichsanſtalt
für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung hat ſich
hierzu wie folgt geäußert:
Zu der Werbung von Haushaltungen muß ſich auch im be=
ſonderen
Maße die Aufklärung der jungen Mädchen und Eltern
geſellen. Bis jetzt muß leider feſtgeſtellt werden, daß der Wert
des Hauswirtſchaftlichen Jahres noch nicht überall richtig ein=
geſchätzt
wird, und daß vor allem die Eltern an dem Fehlen einer
geldlichen Vergütung Anſtoß nehmen. Die Berufsſchullehrerinnen
dürften durch ihre Verbindung mit den Jugendlichen und ihren
Eltern ſehr geeignet ſein, dieſer falſchen Einſchätzung entgegen=
zutreten
. Es liegt m. E. durchaus auch im Sinne der Berufsſchul=
erziehung
, wenn recht viele Mädchen, die Oſtern in keine Lehr=
oder
Arbeitsſtellen vermittelt werden konnten, von dieſer beruf=
lichen
Bildungsmöglichkeit Gebrauch machen.
In naher Verbindung zu den Elternkreiſen, deren Kinder
durch das Hauswirtſchaftliche Jahr erfaßt werden ſollen, ſtehen
auch die Wohlfahrtsämter. Sie können gleichfalls darauf hin=
wirken
, daß ſich kein junges Mädchen ohne Tätigkeit in der Fa=
milie
aufhält, für das vielleicht noch Unterſtützung gezahlt wird.
Gerade die rechtzeitige Bindung an geregelte Arbeit iſt auch ge=
eignet
, junge Mädchen von einer Gefährdung fernzuhalten, die
in ſpäteren Jahren zu einer Belaſtung, der öffentlichen Mittel
führt.
Wir beauftragen Sie hiernach zu veranlaſſen, daß in allen
Schulen bei jeder ſich bietenden Gelegenheit insbeſondere auch
gegen den Schluß des Schuljahres, die Schülerinnen des letzten
Jahrganges bzw. die zur Entlaſſung kommenden Schülerinnen
ſowie deren Eltern oder Erziehungspflichtigen auf das Haus=
wirtſchaftliche
Jahr für Mädchen aufmerkſam gemacht werden.
Die Schulämter und die Schulleitungen ſind gehalten, die Ver=
bindung
mit allen in dieſer Frage zuſtändigen Stellen, insbe=
ſondere
mit den Wohlfahrtsverwaltungen, aufzunehmen und zu
pflegen, damit die Lehrkräfte jederzeit ſachdienlich beraten
Ringshauſen.
werden können.
Schulurlaub zum Treffen der HJ. in Frankfurt. Zum
Treffen der Hitler=Jugend in Frankfurt wurden die Direktionen
der höheren Schulen, der gewerblichen Unterrichtsanſtalten und
die Kreis= und Stadtſchulämter ermächtigt, die zur Teilnahme an
dem Gebietsaufmarſch der Hitler=Jugend vorgeſehenen Schüler am
Samstag, den 1. September, vom Unterricht zu befreien.
Badebetrieb am Samstag im Woog. Wegen der Vorberei=
tungen
für das Sommernachtsfeſt am großen Woog am Samstag,
den 25. Auguſt, muß der öffentliche Badebetrieb auf der Inſel
um 15 Uhr und in den anderen Badeplätzen um 17.30 Uhr beendet
ſein.

Beſucht die Ausſtellung der Hiklerjugend
auf dem Frankfurker Meſſegelände
vom 19. Auguſt bis 5. Hepkember.

Geldſpielaukomaken.
Das Staatspreſſeamt teilt mit:
Die Miniſterial=Abteilung Ia (Polizei) des Heſſiſchen Staats=
miniſteriums
hat nunmehr Richtlinien für die Handhabung der
Reichsverordnung zur Durchführung des 8 334 der Gewerbeord=
nung
vom 25 6. 34 erlaſſen.
Hierzu iſt noch folgendes zu berichten: Durch die Verordnung
zur Durchführung des 8 334 der Gewerbeordnung vom 25. Juni
1934 (RGBl. I. S. 524 ff.) iſt die Zulaſſung von Geldſpielauto=
maten
reichsrechtlich geregelt worden. Hiernach iſt die Prüfung
der Spielapparate auf ihre Eigenſchaft als Glücks oder Geſchick=
lichkeits
=Spielapparate ausſchließlich der Phyſikaliſch=Techniſchen
Reichsanſtalt in Berlin übertragen worden. Die ortspolizeiliche
Genehmigung zur Aufſtellung derartiger Spielapparate darf nach
8 1 der erwähnten Verordnung nur erteilt werden, wenn die Art
des Spiels oder der Spieleinrichtung (Muſtergerät) zugelaſſen iſt,
d. h. wenn das in Frage ſtehende Fabrikat und Modell in der
Prüfung durch die Phyſikaliſch=Techniſche Reichsanſtalt als Ge=
ſchicklichkeitsſpiel
anerkannt iſt.
Nach 8 10 der Verordnung vom 25 6. 34 kann bzw. muß die
ortspolizeiliche Genehmigung zur Aufſtellung eines durch die Phy=
ſikaliſch
=Techniſche Reichsanſtalt zugelaſſenen Geräts verſagt wer=
den
, wenn gewiſſe weitere Bedingungen nicht erfüllt ſind.
Im übrigen wird in Heſſen nach folgenden Richtlinien ver=
fahren
: Die Zuverläſſigkeit des Aufſtellers iſt ge=
nau
und nach ſtrengſtem Maßſtabe zu prüfen. Die Zuverläſſigkeit
iſt zu verneinen, wenn der Aufſteller nicht einen in jederHin=
ſicht
einwandfreien Leumund beſitzt.
Die Bedürfnisfrage iſt ebenfalls einer eingehenden
Prüfung zu unterziehen, ebenſo wie beſonderes Augenmerk auf
die Lage des Aufſtellungsortes gerichtet wird. Das Verbot der
Aufſtellung von Spielautomaten iſt in Heſſen allgemein bereits
lange vor dem 31. März 1934 erfolgt. Soweit einzelnen Aufſtel=
lern
mit Rückſicht auf die bereits entrichtete Steuer uſw. aus=
nahmsweiſe
die Erlaubnis erteilt worden iſt, ihre Apparate noch
einige Zeit über das allgemeine Verbot hinaus ſtehen zu laſſen,
ſtellt dieſe aus Billigkeitserwägungen erteilte Erlaubnis keine
Genehmigung im Sinne des 8 12 Abſ. II der Verordnung vom
25. 6. 34 dar, aus welcher ein Anſpruch auf Behandlung nach die=
ſer
Vorſchrift hergeleitet werden könnte.
Für Heſſen kommt danach allein eine Genehmigung nach 8 1
der Verordnung vom 25. 6. 34 in Frage. Sie darf alſo nur er=
teilt
werden, wenn eine Zulaſſungsbeſcheinigung der Phyſikaliſch=
Techniſchen Reichsanſtalt vorliegt. Eine Genehmigung nach 8 12
Abſatz l oder II iſt ausgeſchloſſen
Die ortspolizeiliche Genehmigung iſt für jedes einzelne auf=
zuſtellende
Gerät beſonders zu erteilen. Sie iſt auf die Dauer
eines Vierteljahres zu befriſten. Vor jeder Neuerteilung der Ge=
nehmigung
iſt das Vorliegen der im 8 10 der Verordnung ge=
nannten
Vorausſetzungen erneut ſchärfſtens zu prüfen. Insbeſon=
dere
ſind dabei die während der Genehmigungsdauer gemachten
Erfahrungen zu berückſichtigen.
Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß die ſeither
in einzelnen Gebieten des Landes zur Aufſtellung gelangten ſog.
Warenverkaufsautomaten, mit Voranzeige, wie z. B. die Fa=
brikate
Dropſö oder Gloria bei welchen neben beſtimmten
Waren noch Spielmarken zur Ausgabe gelangen, die angeblich
für die Weiterbenutzung der Automaten beſtimmt ſind, in Wirk=
lichkeit
aber von den Wirten an Stelle von Bargeld für Genuß=
mittel
in Zahlung genommen zu werden pflegen, als Geldſpiel=
automaten
anzuſehen und deshalb ebenfalls nach der Verordnung
vom 25 6. 34 zu behandeln ſind.
Auch dieſe Apparate dürfen alſo nur dann aufgeſtellt werden.
wenn ſie von der Phyſikaliſch=Techniſchen Reichsanſtalt zugelaſſen
ſind.
Es wird ſchließlich noch darauf hingewieſen, daß die Aufſtel=
lung
unter dauernde und genaue Kontrolle geſtellt wird, um
Mißſtände, die ſich durch die Aufſtellung ergeben können, aufzu=
decken
. Außerdem wird bei Verſtößen irgend welcher Art unnach=
ſichtlich
durchgegriffen und gegen die Schuldigen ein Strafver=
fahren
eingeleitet.

Eine Rieſentomate konnte Herr Ernſt Buſch, Feldberg=
ſtraße
32½, in ſeinem Schrebergarten ernten. Dieſer Paradies=
apfel
wiegt 1 Pfund und 35 Gramm. Um ſo bemerkens=
werter
, als der Schrebergarten, im Gelände des alten Bahnhofs,
durchaus keinen guten Boden hat.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 233

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Aus der NSDAP.
Zum Tag der 100 000 in Frankfurk d. M.
Am 1. September veranſtaltet die Hitlerjugend des Gaues
Heſſen=Naſſau ein großes Treffen in Frankfurt a M. Jeder den
es angeht, muß ſich an ſeinem Teil nach beſten Kräften bemühen,
dieſer Jugendtagung zu einem weithin ſichtbaren Erfolg zu ver=
helfen
.
Insbeſondere richte ich an die Lehrmeiſter teilnehmender
Lehrlinge den nachdrücklichen Appell, ohne irgend welche Ein=
ſchränkungen
und ohne Anrechnung auf Urlaub, den 1. September
freizugeben!
Unſere Gegenwart bedeutet nichts; die Zukunft, unſere Ju=
gend
: alles. Stets müſſen wir uns bewußt ſein, das Aeußerſte
für ſie zu tun, um ihrer einſtigen Kritik ſtandhalten zu können.
Darmſtadt, den 23. Auguſt 1934.
Fritz Müller.
Präſident der Heſſiſchen Handwerkskammer.
Teilnahme der HJ. am Reichsparteitag.
NSK. Entgegen unſinnigen Gerüchten wird von der Reichs=
jugendführung
feſtgeſtellt, daß ſelbſtverſtändlich auch die Hitler=
Jugend am Reichsparteitag in Nürnberg teilnimmt. Etwa
60 000 Jungen werden, wie im vorigen Jahre, im Stadion vor
dem Führer aufmarſchieren und anſchließend zu einem
Marſch durch die Stadt antreten.
Die kurzlich von der Reichsjugendführung ergangene Anord=
nung
betraf nur den Beſuch von nichtgemeldeten Gruppen und
Einzelwanderern, vor und während des Parteitages in der Stadt
Nürnberg.
NSG. Kraft durch Freude‟.
Am Sonntag, 26. Auguſt, finden auf der Radrennbahn des
Frankfurter Stadions große Steherrennen hinter ſchweren Mo=
toren
in 2 Läufen ſowie Amateurrennen (60 Runden Mannſchafts=
fahren
nach 6=Tageart) ſtatt. Am Start: Lohmann=Bochum, Wiß=
bröcker
=Hannover, Hille=Leipzig, Schindler=Chemnitz, Schäfer und
Zaun=Frankfurt. Im Radball die Weltmeiſter Schreiber=Blerſch.
Uebertragung der Saarkundgebung von Ehrenbreitſtein.
Beginn 2.30 Uhr. Die Arbeitskameraden können Karten zu
Vorzugspreiſen auf der Kreisgeſchäftsſtelle, Rheinſtraße 21, pt.,
erwerben.
Heſſiſcher Hängerbund.
Zugehörigkeit zu Geſangvereinen. In Ergänzung der An=
ordnung
des Heſſiſchen Staatsminiſteriums, wonach Turnen und
Sport Pflicht jedes heſſiſchen Beamten iſt. hat der Herr Staats=
miniſter
in Anerkennung der kulturellen Bedeutung des deutſchen
Geſangsweſens verfügt, daß bei den aktiven Sängern, ſoweit ſie
Beamte und Mitglieder von Geſangvereinen ſind, nur eine Pflicht=
übung
im Monat verlangt wird, daß ſie auch nicht verpflichtet
ſind, Mitglied von Turn= und Sportgemeinden zu werden und
den entſprechenden Mitgliedsbeitrag zu zahlen, Bezüglich der
monatlichen Pflichtübung ergeht ſeitens des NSB. an die ein=
zelnen
Geſangvereine beſondere Weiſung.
Chorleiter und Geſangvereine. Wir machen unſere Vereine
wiederholt darauf aufmerkſam, daß gemäß der zwiſchen der Reichs=
muſikkammer
und dem Deutſchen Sängerbund getroffenen Verein=
barung
die Auswechſlung eines nebenberuflich tätigen Chorlei=
ers
gegen einen Berufschorleiter nur nach ſorgfältiger Prüfung
durch den zuſtändigen Leiter der Landes= oder Ortsmuſikerſchaft
und den zuſtändigen Kreishalter des DSB. (HSB.) zu erfolgen
hat. Jeder Eingriff in die Belange eines Vereins, insbeſondere
Prüfung von Kaſſenbüchern, Akten uſw. durch Unberufene, iſt ver=
boten
. Laut Anordnung des Bundes= und Gauführers muß der
Singſtundenbetrieb unter allen Umſtänden aufrecht erhalten
werden.
Anderslautende und irreführende Veröffentlichungen in der
Preſſe, Uebergriffe und Zuſchriften von irgend welcher Seite ſind
ſofort an die Geſchäftsſtelle des HSB. (Darmſtadt, Stadthaus)
zu melden.

Gedenkfeier der Arkilleriſten.
* Bei loderndem Fackelſchein trafen ſich am Mittwoch abend
die hieſigen Artillerievereine mit ihren Fahnenabteilungen und
einer Ehrenabordnung der SA. an dem Artillerie=Ehrenmal am
Prinz=Emil=Garten in der Heidelberger Straße zu einer ſchlichten,
aber würdigen Gedenkfeier an die am 22. Auguſt 1914 in der
Schlacht von Maiſſin=Anloy erhaltene Feuertaufe. Die Gedenkan=
ſprache
hielt Hauptmann a. D. J. Bickel. Er ging zunächſt näher
auf die Einzelheiten des Schlachtenverlaufs ein und würdigte den
Heldenmut unſerer heſſiſchen Artillerie. Ueberall hätten die deut=
ſchen
Soldaten ihre Pflicht getan. Wie der Artilleriſt auf dem
Ehrenmal, der auf den Trümmern ſeines Geſchützes ſtehend trotz=
dem
heldenmütig weiterkämpfte, ſo müßten auch wir über alle
Trauer um unſere gefallenen Helden hinweg in die Zukunft ſchauen
und unſere Pflicht tun. Zu dem Frontſoldatengeiſt ſei der Geiſt des
neuen Deutſchlands getreten. Gleichzeitig gedacht Hauptmann a. D.
Bickel des Ablebens des verehrten Generalfeldmarſchalls v. Hin=
denburg
, unſeres Führers im Krieg und im Frieden. Während der
Kranzniederlegung erklang das Lied vom guten Kameraden. Die
Kundgebung ſchloß mit einem Treugelöbnis zu dem Frontſoldaten
und Führer Adolf Hitler und klang mit dem Deutſchlandlied und

dem Horſt=Weſſel=Lied aus. Zum Abſchluß ſang man das Nieder=
ländiſche
Dankgebet. An die Feier ſchloß ſich ein kameradſchaft=
liches
Zuſammenſein der ehemaligen Artilleriſten an.

Zum Tag des deutſchen Weines.
Von Hansfritz Sohns,
Leiter der Fachgruppe Gaſtſtättengewerbe in der Reichsbetriebsgemeinſchaft 17 der Deutſchen Arbeitsfront.

Freitag, 24. Auguſt 1934

Die Deutſche Arbeitsfront mit ihren Reichsbetriebsgemein=
ſchaften
1 Nahrung und Genuß und 14 Landwirtſchaft und der
Fachgruppe Gaſtſtättengewerbe in der RBG. Handel (17), ſowie
der Reichsnährſtand, die NS.=Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟
und der Reichseinheitsverband des deutſchen Gaſtſtättengewerbes
veranſtalten gemeinſam am Samstag, den 25., und Sonntag, den
26. Auguſt 1934, einen Tag des deutſchen Weines
An dieſen beiden Tagen ſoll der deutſche Wein dem ganzen
Volke wieder nahe gebracht werden. Die ungeheure Verelendung,
der das ſchaffende Deutſchland in den 14 Jahren ausgeliefert war,
hat zwangsläufig zu einer kaum zu beſchreibenden Exiſtenzgefähr=
dung
für alle im deutſchen Weinbau, im deutſchen Weinhandel
und im Weinausſchank ſchaffenden Volksgenoſſen geführt. In einer
Zeit, in der für über ein Drittel des deutſchen Volkes kaum das
Exiſtenzminimum geſichert war, war es kaum verwunderlich, daß
der Weingenuß nicht nur zurückgeſtellt, ſondern von weiteſten
Kreiſen des Volkes ſogar als verwerflicher Luxus angeſehen
wurde. Der erfolgreichen Wirtſchaftspolitik der Regierung Adolf
Hitler iſt es gelungen, in unglaublich kurzer Zeit nicht nur Milli=
onen
deutſcher Menſchen wieder in Arbeit und Brot zu bringen,
ſondern auch durch eine ganz außerordentliche Steigerung des
Volkseinkommens den Lebensſtandard von vielen Millionen ſchaf=
fender
Deutſcher endlich wieder zu heben.
Der Erfolg der nationalſozialiſtiſchen Arbeitsſchlacht, der Um=
fang
der auf faſt allen Wirtſchaftsgebieten feſtſtellbaren außer=
ordentlichen
Belebung hat die Deutſche Arbeitsfront veranlaßt,
durch die Veranſtaltung des Tages des deutſchen Weines in Zu=
ſammenarbeit
mit den übrigen zuſtändigen Stellen das Ihrige zur
Linderung der Not im Weinbau, Weinhandel und Gaſtſtätten=
gewerbe
ſchaffenden Volksgenoſſen beizutragen. Der deutſche Wein
ſoll und muß wieder das feſtliche Getränk des ganzen deutſchen
Volkes werden. Vor allem aber gilt es, die durch nichts gerecht=
fertigte
Angſt vor dem Wein zu überwinden, die als Folge eines
mit Recht vom Führer als undeutſch und bolſchewiſtiſch gegeißel=
ten
Primitivitätskultes weite Kreiſe auch gerade derjenigen

Volksgenoſſen ergriffen hat, die wirtſchaftlich in der Lage wären
bei feſtlichen Gelegenheiten auch einmal einen deutſchen Spitzen,
wein oder einen deutſchen Schaumwein zu genießen.
Der Tag des deutſchen Weines ſoll vor allem auch ein Kampf
tag ſein gegen jenes Spießer= und Muckertum, das in der Ver
kleidung des Braunhemdes da und dort glaubt, unter Berufun
auf den Aufruf des Führers an den neuen Stabschef der S9
gegen den Genuß von Wein und Schaumwein bei privaten ode
Familienfeſtlichkeiten jeder Art Stellung nehmen zu müſſen. Ge
rade das ſchaffende deutſche Volk und die alte Garde der Bewe
gung hat das vom Führer ausgeſprochene Verbot der Verwendun,
von öffentlichen Mitteln und Parteimitteln zur Finanzierun
von Feſteſſen und Gelagen am dankbarſten begrüßt. Das eifrig
Getue aber, das gegen jede geſellige Veranſtaltung von Vereinen

Firmen, Geſellſchaften und Privatperſonen Stimmung zu mache
ſucht und ſelbſt vor den unglaublichſten Drohungen gelegentli
nicht zurückſchreckt, iſt noch nie von wirklichen nationalſozialiſti
ſchen Kämpfern, ſondern regelmäßig nur von den ſattſam bekann
ten 110prozentigen ausgegangen!
Die Zeit der luxuriöſen Maſſenabfütterungen und rauſchend=
Schlemmerfeſte einer bevorzugten Klaſſe iſt in Deutſchland ein
alle Mal überwunden. Der Nationalſozialismus hat nicht nur di
ſchaffende Arbeit befreit, ſondern auch dem deutſchen Volk ein
neuen Lebensſtil gegeben. Nichts aber wäre unſinniger, die Ve=
wirklichung
dieſes nationalſozialiſtiſchen Lebensſtiles in der Pr=
pagierung
bolſchewiſtiſcher Askeſe zu erblicken. Adolf. Hitler
vielen Millionen deutſcher Menſchen die Arbeit und damit di
Freude zurückgegeben, und daß dieſe Freude dann und wann eit
mal in einem Glaſe deutſchen Weines oder deutſchen Schaun
weines gipfeln ſoll, müſſen die beiden Tage des deutſchen Weine
unſerem Volke wieder zum Bewußtſein bringen.
Dem deutſchen Kellner und dem deutſchen Gaſtwirt aber ſei
Ehrenpflicht, mit allen Kräften mitzuarbeiten an der Aufgaß
dieſer Tage: Deutſche Freude und deutſche Geſelligkeit in der deu
ſchen Gaſtſtätte bei deutſchem Wein!

2as Darmſtädter Kinderfeit.
Der Verein der Freundinnen junger Mädchen,
der unter der Führung Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Erb=
großherzogin
Cacilie von Heſſen ſteht, veranſtaltet am kommenden
Sonntag, den 2. September, nachmittags 3 Uhr, im
Orangeriegarten ſein traditionelles Feſt für Kinder und
ſolche, die Kinder lieb haben. Beim Leſen dieſes Titels
wird es wohl nur wenige Menſchen geben, die nicht zu dieſem
Feſt kommen wollen! Wir ſehr wichtigen Erwachſenen machen ja
nicht nur den Kleinen eine Freude, wenn wir mit ihnen luſtig
ſind, ſondern wir werden auch beſchenkt durch die Freude, die aus
blanken, glänzenden Kinderaugen uns entgegenſtrahlt. Gerade
unſeren Kindern gehört beſonders die Fürſorge unſeres Reiches,
gerade ſie ſind es, für die wir alle, Mann und Frau, an unſerem
neuen Deutſchland bauen. Aber nicht immer nur arbeitend und
kämpfend, ſondern auch einmal ſpielend und vergnügt mit ihnen.
Der veranſtaltende Verein hat ſich alle erdenkliche Mühe gegeben,
um dem Kinderfeſt ſeine eigentliche Note zu erhalten. Da ſind
vorhanden: Karuſſell. Rutſchbahn, Schießbuden, Roulette, Tom=
bola
. Welchem Kinde und ſeinen Eltern würde das alles keine
Freude machen? Ein Märchengarten iſt natürlich auch da.
Die vertrauten Geſtalten unſerer deutſchen Märchen werden die
Kleinen feſſeln mit Wort, Lied und Tanz. Der Erwachſene wird
einen Augenblick in die Zeit zurückſinken, in der er, behütet von
ſorgenden Elternhänden, noch fröhlich durchs Leben tollte.
Manche Mutter wird es dankbar begrüßen, wenn ſie hört, daß
Kindergärtnerinnen und Frauenſchülerinnen, ſich der lebhaften
Kleinen gerne annehmen, wenn die halb totgefragte Mutti
einen Augenblick lang ihre Taſſe Kaffee in Ruhe trinken will.
Spenden von Kuchen und Lebensmitteln, können am
Sonntag, den 2 September, ab 10 Uhr im Orangerie=
haus
abgegeben werden, während diejenigen für die Tombola
bis zum 28. Auguſt, alſo bis Dienstag, im Heim des Ver=
eins
der Freundinnen junger Mädchen, Sandſtr. 24. abgegeben
ſein müſſen. Die Tombolapreiſe ſind z. T, ab heute in den Schau=
fenſtern
der Fa. Jungmann, Ecke Schulſtraße und Ludwigsplatz,
ausgeſtellt.
Es gilt, dem Darmſtädter Feſt für Kinder und ſolche, die
Kinder lieb haben, durch einen außergewöhnlich zahl=
reichen
Beſuch den entſprechenden Rahmen zu geben. Der
Eintrittspreis iſt gering und jeder Pfennig gilt der
Wohltätigkeit. Es ſoll und darf niemand fehlen, dem das
Wort Kind noch irgendeine Beziehung zu ſich oder zu unſerem
Volke darſtellt. Ein wahrhaftes Volksfeſt wird, gefeiert es
geht jeden an!
Paulusgemeinde. Der Frauenverein der Paulusgemeinde
begeht am Sonntag, den 2. September, in einem feſtlichen Gottes=
dienſt
die Feier ſeines 30jährigen Beſtehens. Unter Verzicht auf
weitere Feſtveranſtaltungen vereinigt er am Mittwoch, den 5. Sep=
tember
, ſeine Mitglieder und Freunde zu einer Autobusfahrt durch
den Odenwald zur Fuchsſchen Mühle im Birkenauertal. Die An=
meldungen
dazu müſſen ſpäteſtens bis zum 29. Auguſt in Händen
des Vorſitzenden ſein.

Wie benutze ich die Einrichtung der Deutſchen Reichs=
poſt
während der Saar=Treue=Kundgebung?

Aus Anlaß der Saar=Treue=Kundgebung am 26. Auguſt auf
dem Ehrenbreitſtein hat die Deutſche Reichspoſt zum Bewältigen
des außergewöhnlichen Verkehrs beſondere Maßnahmen getroffen:
Am 26. werden beſondere Saarbriefmarken herausge=
geben
werden. Die in Koblenz und Ehrenbreitſtein aufgelieferten
Sendungen (insbeſondere Poſtkarten) werden mit einem Stem=
velabdruck
Saartreuekundgebung auf dem Ehrenbreitſtein ver=
ſehen
, der eigens und nur für dieſen einen Tag verwendet wird.
4. Dienſtſtunden bei den Verkehrsämtern am 26. Auguſt.
Hauptpoſtamt (Clemensplatz) 1 Schalter für Verkauf von Poſt=
wertzeichen
(Saarbriefmarken) Dienſtſtunden: 820 Uhr.
1 Schalter für Ausgabe poſtlagernder Sendungen Dienſt=
ſtunden
: 821 Uhr.
elegraphenamt (im Hauptpoſtamt, Eingang Clemensplatz) An=
nahme
von Ferngeſprächen und Telegrammen ununterbro=
chen
vom 25. bis 27. Auguſt.
Poſtamt 2 (Frankenſtraße) 1 Schalter für Verkauf von Poſtwert=
zeichen
(Saarbriefmarken). Ausgabe poſtlagernder Sendun=
gen
, Annahme von Ferngeſprächen und Telegrammen.
Dienſtſtunden: 824 Uhr.
Paketpoſtamt (neben dem Hauptbahnhof) Annahme von Fernge=
ſprächen
und Telegrammen van 824 Uhr.
Poſtamtszweigſtelle Ehrenbreitſtein. 1 Schalter für Verkauf von
Poſtwertzeichen (Saarbriefmarken), Ausgabe poſtlagernder
Sendungen. Annahme von Geſprächen und Telegrammen
von 822 Uhr.
Poſtamtszweigſtelle Lützel. 1 Schalter für Verkauf von Poſtwert=
zeichen
(Saarbriefmarken) Annahme von Ferngeſprächen
und Telegrammen. Dienſtſtunden von 912 Uhr und 14
bis 19 Uhr.
Poſtamtszweigſtelle Pfaffendorf. 1 Schalter für Verkauf von Poſt=
wertzeichen
(Saarbriefmarken), Annahme von Ferngeſprä=
chen
und Telegrammen. Dienſtſtunden von 912 Uhr und
1419 Uhr.
Die Briefkaſten in Koblenz, Ehrenbreitſtein und Pfaffendorf
werden wie werktags geleert. Bei Bedarf iſt eine Spätleerung vor=
geſehen
.
P. Einrichtungen auf dem Ehrenbreitſtein.
Auf dem Oberehrenbreitſtein werden 2 Poſtzelte errichtet. In
hnen befinden ſich Verkaufsſtände mit Saarbtiefmarken, auch für
die Kartenhändler.

In den Zelten werden außerdem Ferngeſpräche und Tele=
gramme
angenommen.
20 fliegende Markenverkäufer beſorgen den Verkauf von
Saarbriefmarken und das Einſammeln der geſchriebenen Poſtkar=
ten
. Ferner ſind für das Einliefern von Poſtkarten an der Oſt=
ſeite
des Kundgebungsplatzes noch 4 Bröefkaſten vorgeſehen, die
ſtündlich geleert werden.
C. Einrichtungen auf der Karthauſe.
Auf der Karthauſe wird für die Teilnehmer an der Sternfahrt
ein Poſtzelt errichtet. Dort werden Poſtwertzeichen ( Saarbrief=
marken
) verkauft ſowie Ferngeſpräche und Telegramme ange=
nommen
.
Dienſtſtunden am 25. Auguſt: von 1719 Uhr, um 26. Auguſt:
von 820 Uhr.
D. Kraftpoſtverkehr.
Zur Beförderung von Teilnehmern zur Saar=Treuekundgebung
werden von der Reichspoſtdirektion Koblenz ſämtliche verfügbaren
Poſtkraftwagen, von den umliegenden Reichspoſtdirektionen bei
Bedarf ebenfalls genügend Poſtkraftwagen eingeſetzt.
Die Kraftnoſt Montabaur-Koblenz wird am 26. Auguſt in
der Nähe von Neuhäuſel enden.
Die Kraftpoſt Weißenthurm-Koblenz fährt anſtatt über die
alte MoſelbrückeFlorinsmarkt über die Adolf=Hitler=Brücke
AuguſtaſtraßeRingſtraßeLöhrſtraßeSchloßſtraße zum Poſtamt
Clemensplatz.
Auskunft über Poſtkraftfahrweſen erteilen die Kraftfahrſtelle
des Poſtamts in Koblenz, Fernſprecher 4051 und die Dienſtſtelle
1C2 der Reichspoſtdirektion Koblenz, Fernſprecher 4077.
E. Preſſe.
Den Preſſevertretern werden die beſonderen Preſſeeinrichtun=
gen
über die Organiſationsleitung zur Saar=Treue=Kundgebung,
Fernſprecher 2980. bekannt gegeben.
F. Sonſtiges.
Die Verkäufer von Poſtkarten einſchließlich der Hotels werden
gebeten, ihren Bedarf an Saarbriefmarken nur bei den Schaltern
des Hauptpoſtamtes (Clemensplatz), des Poſtamtes 2 ( Franken=
ſtraße
) und den beiden Poſtzelten auf dem Oberehrenbreitſtein zu
decken. Rechtzeitige Anmeldung der vorausſichtlich in Frage kom=
menden
Mengen an das Poſtamt Koblenz, Fernſprecher Koblenz
4049, iſt dringend erwünſcht.

Helia: Klein=Dorrik.

Dieſer nach dem bekann=
ten
Roman von Charles
Dickens gedrehte Film
eine regieliche Meiſterleiſtung
von Carl Lamac iſt der
liebenswürdigſte und ſchönſte
Film geworden, der vielleicht
je mit Anny Ondra ge=
dreht
wurde. Er zählt zu
den Spitzenleiſtungender deut=
ſchen
Spielfilmkunſt. Schau=
ſpieleriſch
in allem ebenſo
hervorragend wie in der wun=
dervollen
Milieuzeichnung,
die durch eine Fülle der ent=
zückendſten
Bilder lebendig
wird und von einer Zeit er=
zählt
, die längſt vergangen,
die noch nichts kannte vom
Haſten, vom Tempo unſe=
rer
Tage, die wir (etwas
leichtfertig!) die gute alte
Zeit zu nennen uns gewohnt
haben, die Zeit aber, in der

es wie heute gute und böſe Menſchen, liebe und gehäſſige ge
die trotz der Beſinnlichkeit und Beſchaulichkeit, die ihr das Signu
gab, angefüllt war mit Leidenſchaften. Es war die Zeit da m
anfing die erſten Dampfwagen zu erfinden, da Gasbeleuchtu 84.
noch wie ein Wunder angeſtaunt wurde und da die vorneh ſuſt
Welt als ſportliches Ereignis das Rennen auf hölzernen Dr
ſich
ſinen pries.
Die Handlung ſpielt in England. Im Schuldgefängnis
Marſhallſea ſitzt ſeit 15 Jahren unſchuldig=ſchuldig ein ehema
ger Großkaufmann, deſſen Kinder in dieſer Schuldturmzeit erwa
ſen ſind. Von der Außenwelt abgeſchloſſen, erfährt er nichts d
von, daß es ſeine jüngſte iſt, die Tochter, die er am wenigſt deut
ſchätzte, weil ſie ſeine und der Geſchwiſter vermeintliche Genialit (nu
nicht geerbt hat, daß die genialen Kinder eigentlich Taugenich nung ſchu
ſind und die geniale Jüngſte, aus Liebe zu ihm, ihn in ſein
Illuſionen erhält, bis eines Tages die Wahrheit auch durch
Mauern des Schuldgefängniſſes dringt, damit aber auch die Wal
heit, daß er unſchuldig und in Wirklichkeit einer der reichſt
Männer Londons iſt, dem gehäſſige Gläubiger und betrügeriſt
Winkeladvokaten ſein Vermögen vorenthielten. In dieſe Tragöd
die eigentlich eine Tragikomödie iſt, ſpielt zart hinein die en
zückende Liebesgeſchichte der kleinen Amy deren happr end ſchlie
lich auch das der Schuldhaft und der ganzen Filmhandlung wir
Anny Ondra, entzückend in jeder Bewegung, in jode
Lächeln, in jedem Aufſchlag ihrer großen Augen, rührend in ihre
Tränen, irrlichtert faſt wie die Geſtalt aus einer anderen Ve
durch ihre Umgebung, durch das ganze bildhaft glänzend ane
ſterte Milieu. Sie iſt die kleine Amy, die ihren Vater ſtändäbe
lügt, um ihn aufrecht zu erhalten, ſeinen Stolz nicht zu höten
ſie iſt die gute kleine Tante aller Kinder derer die mit dem Mie
im Schuldturm ſitzen, und zu ihr kommt ſchließlich auch das goß
Glück. Guſtav Waldau, Mathias Wiemann, Willi Hil.
brandt, Fritz Raſp, Joſef Eichheim u. v. a. ſind ihr M
und Gegenſpieler und einen ſich zu einem Enſemble von ganz !
vorragender ſchauſpieleriſcher Qualität. Selten iſt eine Fil
handlung ſo fein und ſauber, ſo ſenſationslos und doch tempe!
mentvoll, ſo liebenswürdig, ſchauſpieleriſch und regielich durcht
führt worden, wie in Klein Dorrit, das als Ganzes genonm
eine wundervolle Verlebendigung des ſchönen Romans gew
den iſt.

Der Polizeibericht.
Diebſtähle. Am Montag, den 13. Auguſt 1934, wurde
einem offenſtehenden Zimmer in einem Hauſe in der unte
Eliſabethenſtraße eine ältere, hellbraune Aktentaſche geſtohlen.
der Taſche befanden ſich wichtige Papiere einer Innung, die
den Täter wertlos ſind. Als Dieb kommt ein Mann in Betra
der an dem genannten Tage in der Eliſabethenſtraße in der
von 812 Uhr mit Kurzwaren hauſiert hat. Er wird wie ſ.
beſchrieben: Etwa 1,701,75 Meter groß, 3040 Jahre alt, 1
dunklen Anzug und eine blaue Schirmmutze. In der Nacht
19. 8. 34 wurden aus einem Schaukaſten, in der Nieder=R
ſtädter Straße verſchiedene Paßbilder, die dort ausgeſtellt wa.
entwendet. In der Zeit vom 6. bis 8. Auguſt 1934 wurden
einem Garten am Böllenfalltorweg an einem Handwagen
Hinterräder abmontjert und entwendet. Wer hat Wahrnehm
gen gemacht. Für Angaben, die zur Feſtſtellung des Täters
ren, hat der Geſchädigte eine Belohnung von 10 RM. ausge)
Sachdienliche Angaben ſind an die Polizeidirektion, Hügelſt:
31/33, Zimmer 34, zu richten.
Vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Vereinigung ehem. Fußart.=Rgt. (Gf3)
Am Sonntag, den 26. Auguſt, nachmittags 3 (15) Uhr, in Se
Felſenkeller (Dieburger Str. 85): Appell mit Vortrag über
Denkmalsweihe des Regiments in Mainz. Alle ehemaligen
artilleriſten ſind eingeladen. Erſcheinen der Mitglieder iſt Pfl
Verein der Pioniere und Verkehrstrupr
Am Samstag, den 25. Auguſt 1934, findet bei Kamerad Biſe
Ludwigsplatz 8, abends 8.30 Uhr, eine außerordentliche H0
verſammlung ſowie Beſtimmung des neuen Vorſtandes ſtatt.
ſcheinen iſt Pflicht.
Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Beſſunger Lichtſpiele: Der weiße Dämon.

[ ][  ][ ]

ges
und

s
bei
au

And

Nieder=Beerbach, 23. Aug. Durch die NSV ſind 15 Kin=
aus
Oberheſſen, zur Erholung bei hieſigen Einwoh=
untergebracht
worden. Der hieſige Turnverein feiert
jeſt ſeines 40jährigen Beſtehens erſt am 8. und 9. Septem=
a
die Kreiswanderung des Turnkreiſes Darmſtadt der DT.
en 9. September verſchoben worden iſt.
Roßdorf, 23 Auguſt. Aus dem Gemeinderat. Die
en des Friedhofswärters werden dem Friedrich Emig auf
ngebot übertragen. Die Neuregelung tritt am 1. September
n Kraft. Friedrich Sior hat erneut um Waſſerzuleitung an
ußerhalb des Ortsbauplanes erbautes Wohnhaus gebeten.
Intrag verfällt der Ablehnung aus grundſätzlichen Erwä=
. Ein Teil der Jahnſtraße ſowie die Beunengaſſe und die
nenſtraße bedürfen dringend der Inſtandſetzung. Der Rat
tigt die Ausführung dieſer Arbeiten und bewilligt den er=
ichen
Kredit, der aus laufenden Mitteln beſtritten wird.
dieſe Inſtandſetzungen iſt einem ſeit langer Zeit berechtigten
endlich Rechnung getragen. Im Laufe des nächſten Rech=
ahres
werden weitere Straßeninſtandſetzungsarbeiten er=
Roßdorf, 23. Auguſt. Die Schützengeſellſchaft Weid=
sheil
wird am kommenden Samstag und Sonntag auf
eilichtbühne, auf ihrem Schießſtand in der Kiesgrube Trai=
eg
, wiederum zwei Theaterſtücke mit anſchließendem Konzert
inz aufführen.
Fränkiſch=Crumbach, 23. Aug. Etwa 50 erholungs=
rftige
Kinder aus Frankfurt, weilen zur Zeit
Gemeinde und werden bei Privatleuten unentgeltlich be=
ſt
und verpflegt. Die Zuteilung, Beaufſichtigung und der
nsport, der in den nächſten Tagen erfolgt, wird durch die
geleitet. Durch das prächtige Sommerwetter begünſtigt,
r Aufenthalt für die Kinder eine gute Erholung, und wer=
Tage bei allen noch lange in guter Erinnerung bleiben.
Kirchweihe, die dieſes Jahr in die Zeit der Volks=
gefallen
wäre, wurde aus dieſem Anlaß verlegt und findet
r kommenden Sonntag und Montag ſtatt. An den gleichen
findet auch die Kirchweihe in Nieder=Kainsbach ſtatt.
Michelſtadt, 23. Auguſt. Selbſthilfe gegen rück=
loſe
Autofahrer. Ein hier nicht alltägliches Stück=
n
Selbſthilfe paſſierte am Dienstagabend. Am Fürſtenauer
ir der hieſige Laſtkraftwagenbeſitzer W. mit einem ſeiner
gen angefahren, um dort ein Auto nach Frankfurt abzu=
n
. Das Verbindungsſeil vom Laſtwagen zu dem defekten
par befeſtigt und der Chauffeur Sch. des W. wollte ſich
Führerſitz begeben, da kam ein Kleinwagen Dixi an=
erwiſchte
Sch. und fügte ihm verſchiedene, glücklicherweiſe
Verletzungen zu. Der Kleinwagen hatte auf dieſer Seite
ht und wird demzufolge den Verletzten nicht geſehen haben
fuhr davon. W. beſann ſich nicht lange, löſte die Verbin=
it
dem abzuſchleppenden Auto und fuhr mit ſeinem Laſt=
m
Ausreißer nach. Die Fahrt ging durch die Frankfurter
Peſtalozziſtraße, d’Orvilleſtraße, Hochſtraße, Erbacher
nach Erbach, wo er den Kleinwagen vor einem Café vor=
Die Fahrer, zwei junge Leute aus der Oberzent, beſtritten
von Michelſtadt zu kommen, gaben es dann aber zu. Dar=
ging
die Fahrt wieder nach Michelſtadt an den Schauplatz
Jorfalles zurück, und erklärten ſich die beiden zur Tragung
koſten der entſtandenen Beſchädigungen bereit. Dieſer
zeigt wieder, wie nötig es iſt, daß die Lichtanlagen bei
ahrzeugen in Ordnung ſind. Dieſer Unglücksfall ging noch
nismäßig glimpflich ab.
Erbach, 23. Auguſt. Sternwanderung nach dem
haus. Kommenden Sonntag, 26. Aug., machen ſämtliche
sgemeinſchaften des Kreiſes eine Sternwanderung nach
rinhaus. Die Kreisleitung der NSG. Kraft durch
de hat für das ſich anſchließende Volksfeſt eine reiche
gsfolge zuſammengeſtellt. Maſſenchöre des Odenwälder
bundes wechſeln mit turneriſchen Vorführungen der Kreis=
wie
Schülern und Schülerinnen der Deutſchen Turner=
Vorträgen eines Odenwälder Heimatdichters, Volkstänzen
igen Odenwälder Trachtengruppe und Muſikvorträgen der
rtenkapelle 186 ab. Für die Jugend ſind beſondere Kin=
ſtigungen
vorgeſehen Tarifregelung in der
antinduſtrie. Eine beſondere Bedeutung für unſer
en hat die Diamantinduſtrie, die ſehr ſtark vom Ausland
ig iſt. Dazu kam, daß in den drei deutſchen Diamant=
unkten
(Idar=Oberſtein, Hanau=Odenwald und Weſtpfalz)
m Kriege keine einheitliche Wirtſchaftspolitik getrieben
was ſich als ſehr ſchädlich für die Arbeiterſchaft der ein=
Bezirke auswirkte. Nach dem nationalen Umbruch wurde
tſche Diamantinduſtrie unter einheitliche Führung geſtellt,
imehr als erfreuliches Ergebnis eine einheitliche Tarif=
g
ſchuf.

Allgemeine Fragen über die Anwendung von Düngemitteln

Im neuen Reich, das nach unſerem Führer ein Bauern=
reich
ſein ſoll, ſteht der Bauernſtand als Nährſtand unſerer Nation
vor der Aufgabe, unſer 65=Millionen=Volk aus eigener Kraft zu
ernähren. Die ſachgemäße Verwendung der wirtſchaftseigenen
Düngemittel und der Handelsdüngemittel ſpielt als ernteerhöhen=
den
Faktor bei der Löſung dieſer großen Aufgabe eine ausſchlag=
gebende
Rolle. Da aber in dieſer Hinſicht insbeſondere bei den
die Düngemittel vermittelnden Stellen, nämlich bei den örtlichen
Genoſſenſchaften und den Händlern, noch ſehr viel Unklarheit
herrſcht, hatten die Hauptabteilungen II, III und IV der Landes=
bauernſchaft
Heſſen=Naſſau am 11. und 12. Auguſt zu Verſamm=
lungen
in Michelſtadt und Reichelsheim eingeladen, bei denen
der Leiter der landwirtſchaftlichen Verſuchsſtation Darmſtadt,
Privatdozent Dr. Schmitt, einen Lichtbildervortrag über Allge=
meine
Fragen über die Anwendung von Düngemitteln hielt.
Der Einladung der Landesbauernſchaft hatten in erfreulicher
Weiſe zahlreiche Vertreter des Bauernſtandes der Genoſſenſchaf=
ten
des Handels und der verſchiedenen Düngerkorporationen
Folge geleiſtet. Die Leitung der Veranſtaltungen lag in den
Händen des Bezirksbauernführers Ripper=Pfaffen=Beerfurth, der
ſich bei der Verſammlung in Reichelsheim durch den dortigen
Ortsbauernführer vertreten laſſen mußte.
Der Vortragende wies auf Grund des zahlreichen Verſuchs=
materials
der Darmſtädter Verſuchsſtation nach, daß es der größte
Fehler bei der Düngung ſein kann, einſeitig zu düngen, denn es
richtet ſich der Ertrag des Bodens ſtets nach demjenigen der Kern=
nährſtoffe
: Stickſtoff, Phosphorſäuxe und Kali, der in geringſter
Menge im Boden vorhanden iſt. Fehlt es ſo in einem Boden an
Kali, dann kann eine einſeitige Düngung mit nur Phosphorſäure
und Stickſtoff keine befriedigende Ernte bringen. Dieſe Grund=
regel
der Pflanzenernährung und Düngung iſt aber nicht nur
auf dem Felde und im Garten zu beachten, ſondern ganz beſon=
ders
bei der Düngung unſerer Naturwieſen mit Phosphorſäure
und Kali. Das Eiweiß= und Fettprogramm unſerer Regierung
iſt viel leichter durchzuführen, wenn endlich auch unſere Wieſen
bezüglich der Düngung nicht mehr als Stiefkind des landwirt=
ſchaftlichen
Betriebes behandelt werden. Weiterhin iſt heute
mehr denn je darauf zu achten, daß alle übrigen Düngemaß=
nahmen
keinen vollen Erfolg bringen können, wenn nicht durch
entſprechende Düngung mit Stallmiſt. Kompoſt uſw. die alte
Kraft des Bodens beibehalten und geſteigert wird. Ebenſo ſtark
hängt auch die Wirkungsfähigkeit und damit auch die Wirtſchaft=
lichkeit
der Düngung mit organiſchen und mineraliſchen Stoffen
von einem geſunden Kalkzuſtand des Bodens ab. Rund ein Drit=
tel
der Böden von Heſſen=Naſſau verfügt nach den Unterſuchungen
der Landesbauernſchaft nicht über genügend Kalkvorräte, ſondern

dieſe Böden ſind zum Teil ſchon ſo ſtark ſauer, daß ſich die An=
wendung
gewiſſer Düngemitteln nicht mehr lohnen kann. Aus
dieſen Gründen iſt es in den von Natur aus kalkarmen Gebieten
des Odenwaldes notwendig, in Zukunft wieder mehr auf die
Kalkdüngung zu achten. Es iſt heute für jeden Bauer ein Leich=
tes
, ſich durch die koſtenloſe Bodenunterſuchung der Darmſtädter
Verſuchsſtation Einblick in den Kalkzuſtand ſeiner Böden zu ver=
ſchaffen
. Solange nicht durch die Düngung mit gemahlenem, ge=
branntem
Kalk oder mit Löſchkalk (kohlenſaurer Kalk iſt im Oden=
wald
nicht angebracht) für geſunde Bodenverhältniſſe geſorgt
wird, muß die Genoſſenſchaft und der Händler beim Einkauf ſolche
Handelsdüngemittel wählen, die den Boden nicht weiter ver=
ſauern
und auf Grund ihres, wenn auch geringen, Kalkgehaltes
befähigt ſind, die Kalkdüngung in ihrem Kampf gegen die Boden=
ſäure
zu unterſtützen. Zu ihnen gehören: Kalkſtickſtoff, Kalk=
ammonſalpeter
, Kalk= und Natronalſalpeter, Thomasmehl und
Rhenaniaphosphat. In jedem Fall iſt es zweckmäßig, bei dem
zuſtändigen Landwirtſchaftsamt oder der Verſuchsſtation vor der
Düngemittelbeſtellung anzufragen, welche Düngemittelformen in
der betreffenden Gemarkung die größten Ausſichten auf beſten
Erfolg haben. Auch beim Einkauf und der Anwendung der
Düngemittel muß in Zukunft weit planmäßiger vorgegangen wer=
den
, und die Zeiten müſſen vorüber ſein, daß in einer Gemeinde
bis zu 20 verſchiedene Düngemittelformen anzutreffen ſind. Im
Dritten Reich, dem Reich der abſoluten Sauberkeit auch im Han=
del
der Düngemittel, hat auch der Bauer das Recht, zu verlangen,
von der Genoſſenſchaft und vom Händler Düngemittel zu erhal=
ten
, die wirklich den Gehalt an Nährſtoffen enthalten, den er
bezahlen ſoll. Es muß daher von jedem Wagen, der in die ein=
zelnen
Gemeinden rollt, eine Kontrollunterſuchung der Landwirt=
ſchaftlichen
Verſuchsſtation der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau
in Darmſtadt vorgenommen werden. Das von dem Lieferwerk
beigegebene Analyſenatteſt des Werkchemikers darf niemals maß=
gebend
ſein, ſondern Genoſſenſchaft und Handel haben die Pflicht,
ſich durch die Kontrollunterſuchung der Verſuchsſtation Gewiß=
heit
zu verſchaffen, ob ihnen das geliefert wurde, was das Werk
in Rechnung ſtellte. Wenn ſo alle Stellen, Landesbauernſchaft,
Genoſſenſchaft und Händler, zum Wohl und Wehe des Bauern
mit dieſem zuſammenarbeiten, dann geſchieht dieſe Arbeit auch
für unſer ganzes Volk.
Wie die ſich anſchließende Ausſprache bewies, iſt der Gedanke
der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau die Vertreter der Genoſſen=
ſchaften
, Händler und Bauern anläßlich derartiger aufklärender
Vorträge zuſammenzubringen auf einen ſehr fruchtbaren Boden
gefallen, und es iſt zu wünſchen, daß derartige Veranſtaltungen
eine Dauereinrichtung werden.

LPD Lampertheim, 23. Aug. Eine Warnung fürAben=
teurer
. Der 17jährige Philipp Krämer von hier entfernte ſich
vor etwa vier Monaten aus dem Elternhauſe, ohne eine Nach=
richt
über ſeinen Aufenthalt zu geben. Dieſer Tage erhielten die
Eltern einen Brief von dem Ausreißer aus Marſeille. Er teilte
mit, daß er zur Fremdenlegion gegangen ſei und in einigen
Tagen mit einem Transport junger Legionäre nach Afrika ver=
ſchifft
werde. Er bereut jetzt ſchon ſeinen übereilten Schritt und
beklagt ſein Schickſal und das zu erwartende Leid. Aus den Zei=
len
kann man eine eindringliche Mahnung an alle jungen Leute
leſen, ſich nicht durch Abenteuerluſt zu unüberlegten Schritten ver=
leiten
zu laſſen.
Be. Büttelborn, 23. Aug. Kameradſchaftsabend der
SA. Anläßlich des Wahltages hat der Sturmführer der hieſigen
SA., Gg. von Kaitz, einen Kameradſchaftsabend angeſetzt. Der
Standartenfüher der Standarte 13, Pg. Engeroff ſowie Sturm=
bannführer
Pg. Bormet hatten ſich ebenfalls eingefunden. In
echt kameradſchaftlicher Weiſe war man zuſammen, und als dann
die PO.=Kapelle zum Tanze auſſpielte, fiel die Trennung erſt
recht ſchwer.
Be. Trebur, 23 Aug. Frecher Diebſtahl. Von unbekann=
ter
Hand wurde einem hieſigen Einwohner ein größerer Betrag
aus dem Küchenſchrank entwendet. Das Geld ſtammte aus dem
Verkauf von Gurken.
Be. Dornheim, 23. Aug. Zuſammenſtoß. Ein Zuſam=
menſtoß
ereignete ſich hier vor dem Rathaus. Ein noch ganz
neuer Perſonenwagen, fuhr in ein Fuhrwerk. Das Auto mußte
ſchwer beſchädigt abgeſchleppt werden. Perſonenſchaden iſt nicht
entſtanden.
Be. Groß=Gerau, 23. Aug. Die für hier vorgeſehene Weihe
der Kreis= und Ortsgruppenfahne fowie der Kreisleitung durch
Reichsſtatthalter Sprenger mußte wegen der Saarkundgebung in
Koblenz auf einen ſpäteren Termin verſchoben werden.

Be. Walldorf, 23. Aug. Goldene Hochzeit. Die Ehe=
leute
Hermann Jourdan I. und Eliſabethe geb. Becker konn=
ten
das Feſt der Goldenen Hochzeit feiern. Aus dieſem Anlaß
fand in der Kirche unter außerordentlich ſtarker Beteiligung eine
feierliche Trauungserneuerung ſtatt. Die Kirchenbehörde hat aus
Anlaß der Goldenen Hochzeit ein Glückwunſchſchreiben mit einem
Diplom geſandt. Auch von der Heſſiſchen Forſtbehörde wurde ein
Glückwunſchſchreiben übermittelt, war doch der Jubilar 50 Jahre
im Staatswald beſchäftigt. Ferner hat das Heſſiſche Staatsmini=
ſterium
ein Glückwunſchſchreiben geſandt. Der Geſangverein
Sängerluſt, dem der Jubilar als Gründer und Ehrenmitglied
angehört, brachte am Feſttagsabend dem Paar ein Ständchen.
Be. Raunheim, 23. Aug. Haltet Schußwaffen von
Kindern fern. Ein hieſiger Junge im Alter von 10 Jahren,
der mit einer Schußwaffe ſpielte, wurde durch eine plötzliche Ent=
ladung
im Geſicht getroffen. Der Junge verlor dabei das eine
Auge; die Sehkraft des anderen wurde erheblich geſchwächt.
LPD. Rüſſelsheim, 23. Auguſt. Die Landſtraße iſt
keine Rennbahn. Zwei junge Motorradfahrer veranſtalte=
ten
nach dem Beſuch der Kirchweih auf der Straße nach Hofſchönau
eine Art Wettrennen. Beim Ueberholen eines Fuhrwerks tat der
eine einen ſchweren Sturz, wobei er ſich Kopf= und Geſichtsverlet=
zungen
und einen Bruch des rechten Armes zuzog, ſo daß er ins
Krankenhaus gebracht werden mußte. Auch ſein Freund ſtürzte
beim Zurückſchauen, jedoch kam er noch glimpflich davon.

Aus Rheinheſſen.

LPD. Alzey, 22. Aug.. Ein ſeines Lebens überdrüſſig gewor=
dener
Handwerksburſche wollte hier Selbſtmord verüben. Er
knüpfte ſich eine Schlinge um den Hals und zappelte an einem
Baum. Zwei SA.=Männer kamen noch rechtzeitig an der Straße
vorbei, ſchnitten den Lebensmüden ab und machten Wiederbele=
bungsverſuche
, die von Erfolg gekrönt waren.

Nachdruck
ſch drehte ſie ſich vom Fenſter weg. Ihr Antlitz war noch
tet, die Augen aber leuchteten wieder. Ein Weib: das iſt
ia, die ich darzuſtellen habe. Ein Weib, ein großartiges
ſagte ſie. Wo iſt das Manuſkript? Ich leſe Ihnen etwas
iner Rolle vor.
ſaß, das Rollenheft auf den Knien, auf dem Tiſch, die
ausgeſtreckt. Und während ſie las, ſanken ihre Augen in

Sunkleren Glanz. Latimer ſpürte, wie ſein Herz beklem=

t pochen anfing: die Stimme, leiſe, fern, jäh anſchwellend,
abklingend, hell und ſpröde und mit einem gutturalen

irkte auf ihn ein.
d danach brach Juſtizrat Adelen auf und erbot ſich, La=
r
ſeinem Wagen nach Hauſe zu bringen. Lydia Henſel ge=
die
beiden bis zur Gartenpforte. Als Latimer ſich von ihr
iedete, hoffte er, ein beſonderes Wort, einen beſonderen
in ihr zu erhalten, aber ſie ſah kühl und nachdenklich hin=
o
ſagte nichts.
dem Häuschen, auf dem Landweg, wartete, eingetaucht in
anz der eigenen Scheinwerfer und Lampen, eine große
Limouſine. Bevor Latimer dem Juſtizrat in den Wagen
A ieß er den Blick über den Himmel ſchweifen. Eine Stern=
ritzte
eine grelle Linie in das unendliche Dunkel, und
I en Sterne ſprühten ihm in die Augen. Schon ſang faſt
eir der Motor. Es wunderte Latimer, daß Adelen, der wie
ſacher Landarzt ausſah, einen ſo teuren Wagen beſaß. Er
Ik und fuhr in eine Welt zurück, die Gefahr und letzte Not
Weſtend erkundigte ſich Adelen: Wohin ſoll ich Sie
Herr Altim? Wo wohnen Sie?"
zögerte, bevor er Antwort gab: Bitte, ſetzen Sie mich in
Sdrichſtraße ab. Ich will noch irgendwo eine Taſſe Kaffee
einer Kreuzung der Friedrichſtraße ſtieg Latimer aus dem
Zu ſeiner Ueberraſchung ſagte Adelen, ihm liebenswürdig
Id reichend: Wenn Sie Samstag nichts Beſſeres vorhaben,
tim, würde ich mich freuen, Sie bei mir zu ſehen. Gegen
r abends.
ielen Dank. Ich komme gern.

verboten.
Der Schlag wurde zugeworfen, der Wagen fuhr weiter, hielt
aber ſofort wieder an. Der Juſtizrat winkte ihm. Er lief heran.
Richten Sie doch gelegentlich einen Gruß an Philipp Altim von
mir aus, bat Adelen und drückte ihm noch einmal beſonders herz=
lich
die Hand.
Nicht Latimer, der im Briſtol abgeſtiegen war, ſondern Harry
Altim erwachte in einem elenden Zimmer des Flora=Hotels.
Tombé, dachte er im Augenblick des Erwachens. Tombé, die=
ſes
Wort ein Schrei! rauſchte über zehntauſend Köpfe hin=
weg
, wenn in Auteuil ein Pferd ſtürzte, und dieſes Wort war
ihm gerade eingefallen. Er hatte ſchlecht geſchlafen.
Er war nicht wegen des Elends verzweifelt, das nun begann,
er war verzweifelt, weil er den Namen ſeines Vaters, den guten
Namen Latimer, geſchändet hatte, und Scham trieb ihm das Blut
ins Geſicht. Wenn nur der Vater es nicht erfuhr! Wahrſcheinlich
würde die Bäuerin dafür ſorgen, daß die Senſation nicht in das
Krankenzimmer eindrang.
Der Portier des Flora=Hotels blickte ihm mißtrauiſch nach:
dieſer Gaſt war jünger als das ſonſtige Publikum dieſes Hotels
jünger und unſicherer im Auftreten. Er beobachtete den jungen
Mann durch das Fenſter. Einige Sekunden lang ſtand er un=
ſchlüſſig
im Regen, ohne Hut, in einen Trenchcoat geknöpft, deſſen
Kragen er hochgeſchlagen hatte. Sein Haar war ungekämmt und
ſträhnig. Wer weiß, was der auf dem Kerbholz hat, überlegte
der Portier.
Wie iſt mir eigentlich zumute? fragte ſich Latimer, während
er raſch fortging. Was geht in mir vor? Bin ich jetzt erledigt,
gebe ich mich jetzt geſchlagen?"
Er ging auf eine Litfaßſäule zu. Auf dem Programm des
Volkstheaters war die Uraufführung des Schauſpiels Ich in den
Jahrhunderten immer noch nicht angekündigt. Er zweifelte auch
daran, daß die Uraufführung jemals ſtattfinden würde. Der In=
tendant
würde ſich bedanken, das Stück eines Autors, gegen den
ein Steckbrief erlaſſen war, aufzuführen. Er mußte ſich damit ab=
finden
, daß am 19. September die Uraufführung eines anderen
Stückes ſtattfinden würde. Das Herz zog ſich ihm krampfhaft zu=
ſammen
, er konnte ſich damit nicht abfinden. Er hatte eine ſanft

lindernde Hoffnung: Lydia Henſel war da und würde ſich für den
Autor Heinz Latimer einſetzen.
Es war noch früh am Vormittag. Latimer hatte unermeßlich
viel Zeit. Stunden, Tage, Wochen, Monate, Jahre ſtanden ihm
bevor, und er wußte mit der leeren Zeit nichts anzufangen. Er
lief planlos über die Straße. Alles, was er dachte, war planlos
und unbeſtimmt, und wenn er ſich vorhin gefragt hatte, was
eigentlich in ihm vorgehe, ſo konnte er ſich jetzt Antwort geben:
es ging nichts in ihm vor. Er ließ ſich treiben. Wäre es nicht
beſſer, dachte er, den Rat des Juſtizrats Adelen zu befolgen?
Wäre es nicht beſſer, ſich zu ſtellen? Eine Welle von Menſchen
ſpülte ihn in ein großes Poſtamt. Er hatte hier etwas zu erle=
digen
. Eine pedantiſche Anwandlung nötigte ihn, ſeine Schuld
im Briſtol zu begleichen. Er füllte eine Zahlkarte aus und teilte
gleichzeitig dem Hotel mit, daß er im Begriff ſei, nach Kopen=
hagen
abzureiſen. Er erſuchte das Hotel, ihm etwaige Poſt nach
Kopenhagen nachzuſenden, Oeſtergade 7! Dann trat er an den
Schalter, wartete geduldig, bis er an die Reihe kam, und zahlte
den Betrag ein.
Als er weiter lief, die Linden hinunter, ſpannten ſich ſeine
Schultern, raſende Gedanken ſpornten ihn förmlich zur Eile an.
Erledigt bin ich nicht! rief er ſich zu. Ich gebe mich keinesfalls
geſchlagen! Latimer iſt verſchwunden aber Harry Altim lebt!
Harry Altim lebte und handelte durchaus nicht ſo planlos,
wie es zuerſt den Anſchein gehabt hatte. Er war jung und von
Natur aus ein Kämpfer, und ſein Plan war einfach der zu
kämpfen. Er wollte um Lydia Henſel kämpfen! Er wollte um
den verſchwundenen Latimer kämpfen! Sein Plan war, die Tat,
die Latimer begangen hatte, wieder gutzumachen. Er hatte ge=
holfen
, Lydia Henſel eine Perlenkette zu entwenden, und er ſtand
mit ſeinem Leben dafür ein, daß er ihr die Perlenkette zurück=
bringen
würde! Madame de Tronje war mit den Perlen ent=
kommen
, ſie war auf der Flucht und trieb ſich irgendwo umher,
wie er auf der Flucht war und ſich irgendwo umhertrieb, erregt
von dem abenteuerlichen Plan, ſie aufzufinden und ihr die Per=
len
abzujagen!
Außer den Perlen waren etwa 7000 Mark entwendet worden.
Die Zeitungen hatten berichtet, daß man 6000 Mark bei Gralla
gefunden hätte. Dieſes Geld würde man der Schauſpielerin um=
gehend
zuſtellen, und nur ein Fehlbetrag von 1000 Mark blieb
übrig. Die trug er in ſeiner Taſche. Er verwahrte dieſes Geld.
Er lieh es ſich aus, weil er es vielleicht brauchen würde; er würde
es zurückgeben.
Aus der entrückten Perſpektive des Schriftſtellers, dem eine
beſtimmte Handlung und beſtimmte Figuren zur Verfügung ſtan=
den
, unterſuchte er die Möglichkeiten, der Madame de Tronje auf
die Spur zu kommen. Auf den erſten Blick erſchienen ihm die
Möglichkeiten ſo gering, als ſuchte er in einer Regentonne nach
einem Tropfen Waſſer.
Als er damals Gralla verlaſſen hatte, hatte er ihm etwas
nachgerufen er erinnerte ſich deutlich daran: es handelte ſich
um einen Namen, um eine Adreſſe, die er in ſein Notizbuch ein=
getragen
hatte. Obwohl ihm der Name, die Adreſſe im Gedächt=
nis
geblieben war, riß er ſein Notizbuch aus der Taſche: Buchhand=
lung
Kilian.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 233

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 24. Auguſt 19

Reich und Ausland.

Die Saarland=Treueftaffel
pafſiert Breslau.

Breslau. Unter großer Teilnahme der Be=
völkerung
eilte der zweite Hauptlauf der Saar=
landtreueſtaffel
, die in Roßberg an der polniſchen
Grenze am Mittwoch mittag geſtartet war, durch
Schleſien. Alle Landſtraßen ſind dicht mit Zu=
ſchauern
beſetzt: Ueberall, wo die Läufer durchkom=
men
, ſteht für einen Augenblick alle Arbeit ſtill.
Um 22.32 Uhr war Breslau erreicht. Hier wurde
der Lauf für einige wenige Minuten zu einer
Saarkundgebung unterbrochen. Trotz der ſpäten
Abendſtunde hatten ſich vor dem mittelalterlichen
Rathaus am Ring Tauſende von Menſchen einge=
funden
. Kaum waren die Fahnen der Breslauer
Turnvereine aufmarſchiert, traf auch die Staffel
pünktlich zur feſtgeſetzten Stunde ein. Nachdem die
Menge das Saarlied angeſtimmt hatte, nahm der
Breslauer Kreisturnwart Jäckel das Wort zu
einer kurzen Anſprache, in der er auf die Bedeu=
tung
dieſer Saarlandtreueſtaffel hinwies. Das
Deutſchland= und das Horſt=Weſſel=Lied beendeten
die Feier. Die Stadt Breslau übergab dem zuerſt
geſtarteten Läufer eine Urkunde, in der die tiefe
Verbundenheit der traditionsreichen Stadt Bres=
lau
und überhaupt des deutſchen Südoſten mit der
Saar bekundet wird.

Um 22,59 Uhr ſetzte die Staffel ihren Lauf über
Liegnitz, Lauben, Görlitz, Weißwaſſer nach Schleife
fort, w oder Köcher am Donnerstag mittag 12.30
Uhr an den Gau III Brandenburg übergeben
wird.

Großfeuer vernichtet die Strohernte
einer Gemeinde.

Koblenz. In den Nachmittagsſtunden des
Dienstags brach auf dem Druſchplatz der Rhein=
gemeinde
Kaltenengers ein Großfeuer aus, durch
das die geſamten Strohvorräte der Gemeinde bis
auf einen kleinen Reſt vernichtet wurden. Vor
einigen Tagen hatte die Dreſchmaſchine das Ge=
treide
der Gemeinde gedroſchen und war abge=
fahren
. Zur Bedienung der Maſchine hatte man
eine elektriſche Leitung gelegt, die im Laufe des
Dienstags nachmittag plötzlich abriß. Es entſtand
Kurzſchluß und im Nu ſtanden die Strohgarben in
hellen Flammen. Die herbeigeeilten Feuerwehren
konnten nur noch ganz geringe Strohgarbenbe=
ſtände
retten.

Die Pfaffendorfer Rheinbrücke
dem geſamten Verkehr freigegeben.

Koblenz. Der Umbau der Pfaffendorfer
Rheinbrücke iſt jetzt beendet. In monatelanger
ſchwerer Arbeit wurden die umfangreichen Um=
bauarbeiten
geleiſtet. Nachdem am Dienstag zum
erſten Male die Straßenbahnen nach Oberlahn=
ſtein
und rheinabwärts über Vallendar=Bendorf
nach Sayn fuhren, wurde die Brücke am Mitt=
woch
auch für den geſamten Fußgänger= und Wa=
genverkehr
freigegeben. Die Pfaffendorfer Brücke
iſt eine der ſchönſten Rheinbrücken. Zu beiden Sei=
ten
der Brücke liegen breite Bürgerſteige, denen
ſich dann die Fahrbahnen für den Fahrverkehr an=
ſchließen
, während der zweigleiſige Straßenbahn=
verkehr
über die Mitte der Brücke führt.

Schwerer Unfall in den Schiefergruben
bei Thomm.

Trier. In den Schiefergruben bei Thomm
(Hochwald) ereignete ſich am Mittwoch nachmittag
ein ſchweres Unglück, dem zwei Grubenarbeiter
zum Opfer fielen.

Dr. Fleſch gegen Kaution aus der Haft entlaſſen

Berlin. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit:
Die 6. Große Strafkammer des Landgerichts Ber=
lin
hat geſtern auf die Beſchwerde des angeſchul=
digten
Dr. Fleſch beſchloſſen, dieſen unter Aufrecht=
erhaltung
des Haftbefehls mit der weiteren Unter=
ſuchungshaft
zu verſchonen. Die Haftentlaſſung des
37 Jahre alten früheren Intendanten der Südweſte
deutſchen Rundfunkdienſt=AG. und ſpäter der Funk=
ſtunde
AG. Berlin erfolgt gegen Sicherheit von
20 000 Reichsmark und gegen die Verpflichtung
ſich dreimal wöchentlich bei dem zuſtändigen Poli=
zeirevier
zu melden. Die Strafkammer vertritt mit
dieſem Beſchluß den Standpunkt, daß Dr. Fleſch
der ihm in dem ſogenannten Rundfunkprozeß zur
Laſt gelegten Straftaten nach wie vor dringend
verdächtigt iſt, daß jedoch angeſichts der Tatſache,
daß Fleſch ſich bereits ſeit dem 17. September
vorigen Jahres in Unterſuchungshaft befindet, ein
Fluchtverdacht nicht mehr für ſo naheliegend ge=
halten
werden könne, daß er nicht durch die er=
wähnten
Auflagen beſeitigt werden könnte. Selbſt=
verſtändlich
ermöglicht die Haftentlaſſung des Dr.
Hans Fleſch keinen Rückſchluß auf den Ausgang
des vor der Eröffnung ſtehenden Hauptverfahrens
in der Strafſache gegen Magnus und Genoſſen, die
ſich bei einem Umfang der Anklageſchrift von über
100 Seiten gegen insgeſamt 13 Perſonen richtet.

Zur großen Saar=Tteuekundgebung.

Das Teilnehmer=Abzeichen,
das für die Kundgebung geſchaffen wurde.

600 Jahre Klofter Chorin.

Das Ziſterzienſer=Kloſter Chorin bei Eberswalde,

ein Meiſterwerk gotiſcher Backſteinarchitektur, blickt jetzt auf ein Alter von 600 Jahren zurück. Dieſes
Jubiläum wird Ende Auguſt mit einer Heimatſpielwoche begangen.

Aufſtieg eines Heißlufk=Ballons.

Heißluftballon Brunner erreicht
1500 Meter Höhe.

Eberswalde. Auf dem Flugplatz der Ebers=
walder
Fliegerortsgruppe in Finowfurth ſtartete
Mittwoch abend gegen 6 Uhr zum zweiten Male
der Heißluftballon, über den bereits am Mittwoch
berichtet wurde. Unter Führung des Erfinders
Rudolf Brunner erreichte der Ballon, der ſpäter
in der Nähe von Lichterfelde am Großſchiffahrts=
weg
landete, eine Höhe von 1500 Metern. Die Ver=
ſuche
, die von zahlreichen Zuſchauern beobachtet
wurden, fanden im Beiſein des Propagandaleiters
des Deutſchen Luftſportverbandes, Angermund,
ſtatt. Zahlreiche Preſſevertreter waren erſchienen
die Brunner mit Fragen beſtürmten. Brunner be=

zeichnete den geſtrigen Tag als einen, an dem zum
erſten Male ſeine Erfindung einer ernſten Würdi=
gung
von ſeiten der Preſſe unterzogen wurde.
Durch ein Verſehen bei der Füllung des Ballons
verzögerte ſich der Start. Endlich blähte ſich die
Hülle und Brunner ließ die Gondel befeſtigen.
Leicht erhob ſich der Ballon in die Luft und bald
war eine Höhe von 1500 Metern erreicht. Der Süd=
wind
trieb den Ballon in Richtung Lichterfelde.
Um ſich nicht allzuweit von dem Startplatz zu ent=
fernen
, enſchloß Brunner ſich nach einer Flugdauer
von 19 Minuten zur Landung auf einem Acker in
der Nähe von Lichterfelde. Sanft ſetzte der Ballon
auf. Er wurde von den herbeigeeilten Eberswal=
der
Fliegerſturm=Leuten geborgen. Nach der Lan=
dung
erklärte Brunner, daß es ihm ein Leichtes ge
weſen wäre, eine Höhe von 2000 Metern zu er=
reichen
.

Trauerſeier der Skadt Nürnberg
für Profeſſor Ludwig Ruff.

Nürnberg. Am Mittwoch um 11 Uhr hatte
ſich das ofizielle Nürnberg im großen Rathausſaal
zu einer Trauerfeier der Stadt zu Ehren des in
der vergangenen Woche verſtorbenen Architekten
Profeſſor Ludwig Ruff, des Schöpfers des Ent=
wurfes
für die Kongreßhalle der Reichsparteitage
eingefunden. In der Mitte des Saales ſtand auf
ſchwarzem Sockel ein Modell der gigantiſchen Kon=
greßhalle
. In ſeiner kurzen Anſprache betonte Ober
bürgermeiſter Liebel, daß Nürnberg und die natio=
nalſozialiſtiſche
Bewegung durch den Tod des gro=
ßen
Architekten einen unerſetzlichen Verluſt er=
litten
haben.
Dann hielt Gauleiter Julius Streicher die Ge=
dächtnisrede
. Wenn wir das Schaffen Ruffs als
das eines großen Meiſters erkennen, ſo ſagte er,
müſſen wir uns die Frage beantworten, was iſt
Zunſt? Kunſt iſt das Hinführen zum Göttlichen.
Der iſt ein wahrer Künſtler, der das Gottſchauen
am reinſten und edelſten zu vermitteln vermag
Der wahre Künſtler ſchafft nicht für eine Volks=
ſchicht
, ſondern für alle, die gleichen und guten
Mutes ſind. Ein Künſtler muß als ſolcher geboren
ſein. Ludwig Ruff war nicht das Erziehungsergeb=
nis
einer akademiſchen Unterrichtsanſtalt, ſondern
er war aus ſich ſelbſt geworden. Das Große offen=
bart
ſich immer im Einfachſten und unverrückbaren
Geſetz des Zuſammenklangs von Maß, Stoff und
Farbe. Vom einfachſten Siedlerhaus bis zur Kon=
greßhalle
des Dritten Reiches geht Ludwig Ruff
den Weg der Klarheit, der Wahrhaftigkeit und er=
greifenden
Größe. Weil er ein Großer war, darum
litt er auch in den Jahren des Verbrechens und
der Schande. Nun wurde ihm am Rande ſeines
frühen Grabes das Geſchenk, daß der große Führer
des deutſchen Volkes an ſeine Seite trat und ihn
zum Nachfolger jenes Meiſters erwählte, den das
Schickſal ebenfalls in allzufrühes Grab gelenkt hatte.
Was ewig an Ludwig Ruff war, lebt durch ſeine
Werke weiter im deutſchen Volk.

Verbrecherjagd von heute.

Der Biſchof von Rivon geſtorben

London. Der Biſchof von Rivon, Dr. Edr
Arthur Burroughs, iſt am Donnerstag fr
Ripon im Alter von 52 Jahren geſtorben
Name iſt dadurch allgemein bekannt geworden
er als erſter die Anregung gab, am Waffe
ſtandstage auch die Toten der vormaligen
zu ehren. Die britiſche Regierung kritiſierte
Schärfe wegen des Ruhreinmarſches der
ſen, indem er erklärte: Wäre Großbrita
energiſch gegenüber ſeinem vormaligen Allii.
angeſichts der abſcheulichen Ruhrpolitik auf
ten, ſo würden wir gegenüber Frankreich nich
ſtehen wie ein Vaſallenſtaat.

Graf Zeppelin nach Rio de Janeiro geſta
Hamburg. Das Luftſchiff Graf Zepp
iſt am 22. Auguſt um 10.50 Uhr MEZ. nach
14ſtündigem Aufenthalt in Pernambuco zur
terfahrt nach Rio de Janeiro geſtartet. Nac
bei der Deutſchen Seewarte eingegangenen
dungen ſtand das Luftſchiff um 19 Uhr ME.
Kilometer ſüdlich von Bahia.

Furchtbare Bluttat in den Salzburger Ber
Wien. Am Mittwoch ereignete ſich ir
Salzburger Bergen eine furchtbare Bluttat
Burſchen drangen in die St. Pöltener Hütt
den Felſentauern ein und ſchoſſen den Hütter
Fritz Steinberger, der ſich ihnen entgegenſ.
und das Vorſtandsmitglied der Sektion St.
ten des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpe
eins, Pirtl, nieder. Beide waren auf der
ot. Die beiden Mörder eröffneten darauf au
anweſenden Gäſte ein raſendes Piſtolenfeuer.
rere Touriſten, darunter ein Holländer,
ſchwer verletzt zu Boden. Hierauf flüchteter
Verbrecher. Fünf Stunden nach der Tat kor
die beiden Täter, ein 17jähriger und 23jäk
Burſche, aus der Steiermark, verhaftet we
Sie ſind geſtändig und behaupten, die Te
Rauſch begangen zu haben. Die Standgerich
zeige wurde bereits erſtattet.
Der frühere polniſche Finanzminiſter Matuſ=
im
Duell ſchwer verletzt.
Paris. Nach einer Agenturmeldung
Warſchau iſt der frühere polniſche Finanzmi
Jgnaz Matuſzewſki, Direktor der Gazeta Po
im Piſtolenduell ſchwer verletzt worden. Die
zeta Polſka hatte mehrere Artikel über die
zöſiſch=polniſche Textilgeſellſchaft, deren franz.
Direktoren verhaftet worden ſind, veröffen
Matuſzewſki war daraufhin von dem Soht
Rechtsbeiſtandes dieſer Firma, Nednicki, gefo
worden, weil das Blatt durch ſeine Behauptu
den Vater Nednickis zum Selbſtmord getr
haben ſoll.
Ein unbekanntes Flugzeug bei Dieppe
ins Meer geſtürzt.
Paris. Nach einer Meldung aus Orie
Dieppe iſt dort ein blau angeſtrichenes Flu
ins Meer geſtürzt. Es kam aus der Richtun
England und kehrte kurz vor Erreichung
franzöſiſchen Küſte um. Augenzeugen wolle
ſehen haben, wie das Flugzeug etwa drei
meter von der Küſte entfernt ins Meer / e,

Fen

* Berlin. Ein Raubüberfall auf das Lohn=
auto
einer New Yorker Fabrik dieſer Tage hat in
den ganzen Staaten ungeheures Aufſehen erregt.
Die ganze Anlage der Ausführung dieſes Raub=
zuges
iſt ſelbſt für Amerika einzigartig. Die Poli=
zei
hat denn auch mit einem enormen Aufwand
die Verfolgung der Verbrecher aufgenommen,
deren Anführer man zu kennen glaubt. Fünfzehn
mit Maſchinenpiſtolen, bewaffnete Räuber hatten
den Panzerwagen umzingelt, in dem die Lohn=
gelder
untergebracht waren, und hatten den Führer
und Beifahrer des Wagens mit den Piſtolen in
Schach gehalten. Inzwiſchen warfen die anderen
die Geldſäcke in das bereitſtehende Auto und ent=
kamen
mit ihrer reichen Beute einer halben
Million Dollars in barem Gelde. Das iſt der
höchſte Betrag, der auf dieſe Weiſe in Amerika er=
beutet
wurde. Bei der Verfolgung entſpann ſich
ein heftiges Feuergefecht, zwiſchen den Räubern
und den Verfolgern, aber die Wagen der Räuber
waren weit ſchneller als die der Polizei. Der ganze
Vorgang hatte ſich überhaupt ſo blitzſchnell abge=
ſpielt
, daß nur die Zunächſtſtehenden bemerkt hat=
ten
, was vorging.
Die Polizeiſtellen haben alle Mittel und Wege
in Bewegung geſetzt, um der frechen Räuber Herr
zu werden. Die Bevölkerung wurde aufgefordert,
bei der Verfolgung mitzuwirken. In einer Entfer=
nung
von etwa 3 Kilometern vom Tatort wurde
bald darauf ein herrenloſer Kraftwagen im Waſſer
ſtehend aufgefunden, der vor einiger Zeit geſtohlen
worden war. Augenzeugen wollen geſehen haben,
wie die Banditen ihre Geldſäcke aus dem Auto in
ein bereitliegendes Motor=Rennboot geworfen und
dann in ſchnellſter Fahrt die Flucht ergriffen ha=
ben
. So wurde die Suche auch auf die ganze Küſte
ausgedehnt, wo unabläſſig ſchnelle Barkaſſen und
Flugzeuge nach den Banditen fahnden. Alles aber
läßt darauf ſchließen, daß der Ueberfall bis in die
letzten Einzelheiten vorbereitet war. Man hat es
offenbar mit einer wohlorganiſierten Verbrecher=
bande
zu tun.

Man behauptet, daß es die Zeichen G. A. G.
trug. Von Dieppe aus ſind mehrere Rettungs!
ind ein Flugzeug entſandt worden, um nad
Flugzeug zu ſuchen.
Der engliſche Flieger Grierſon aufgefund
Reykjavik (Island). Der engliſche F
Grierſon, der, wie gemeldet, bei einem Fl
das Polargebiet eine Notlandung vorne
mußte, wurde am Mittwoch von einer Rett
expedition aufgefunden. Er wird am gleichen
ſeinen Flug nach Angmagſalik (Grönland)
ſetzen.
Grierſon iſt Mittwoch 15.30 Uhr inAngma
gelandet.
Die Entführung des amerikaniſchen Predig
eine eigene Erfindung.
New York. In ganz Amerika hatte vor
gen Tagen die Entführung des Reverend 4
erhebliches Aufſehen erregt. Askew, der als
diger bei einer der großen amerikaniſchen O
angeſtell twar, verſchwand plötzlich aus ſe
Wohnſitz Goldsborough. Seine Frau bekundie
er ſchon ſeit langer Zeit Drohbriefe erhalen!
Es traf dann auch ein Schreiben ein, in den
Löſegeld für den verſchwundenen Prediger
dert wurde. Bald darauf aber wurde der
mißte von der Polizei wohlbehalten aufgeft
Wie der Sherif, von Goldborough jetzt be
gibt, hat Askew ihm geſtanden, daß die ganz
führungsgeſchichte ſeine eigene Erfindung ge
ſei. Er habe das Bedürfnis gehabt, ſich einme
behelligt und in aller Stille erholen zu k.

400 Jahre deutſche Bibel-
400 Jahre deutſche Schriftſprad

Anläßlich der Luther=Feſtſpielwoche, die
400jährigen Jubiläum der deutſchen Bibe
25. Auguſt bis 2. September in Wittenbe!
anſtaltet wird, wurde dieſe Luther=Medal
ſchaffen. Sie zeigt eine Wiedergabe des 21
kopfes am Katharinen=Portal der Luther
Zum Jubiläumsfeſt, das im ganzen Reis
Reformationstage gefeiert wird, wird ſie b.
Deutſchen Evangeliſchen Kirche als Feſtak
übernommen.

[ ][  ][ ]

eitag, 24. Auguſt 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 233 Seite 9

Die Schlacht bei Tannenberg.
Da brauſt es ziſchend aus der Luft heran, und dann ſchlägt
un Behl. Beildten
es mit ungeheurem Getöſe wenige hundert Meter vor dem Hügel

Rudolf van Wehrt hat in ſeinem Buch
Tannenberg. Wie Hindenburg die
Ruſſen ſchlug (Verlag Ullſtein, Berlin) für
die Schilderung der Vorgänge auf deutſcher Seite
in erſter Linie die Darſtellung des Reichsarchivs
verwendet. Für das Geſchehen auf ruſſiſcher
Seite ſtanden ihm in Deutſchland bisher uner=
ſchloſſene
, umfangreiche Dokumente zur Ver=
fügung
. Das hier wiedergegebene Kapitel
veröffentlichen wir mit Erlaubnis des Ullſtein=
Verlages, Berlin.
ſamſonow (der Führer der zweiten ruſſiſchen Armee) ſagt
General Poſtowſki: Wie beurteilen Sie die Lage, Ex=
2 Poſtowſki antwortet nicht. Er ſieht auf das Land, das
der Gewalt der Schlacht vor ihm zuckt. Samſonow bittet
os und Poſtowſki abſeits. Sie ſtehen da. Samſonow hat
n Händen, über den Boden
ſich herſchleifend, eine
g. mitgenommen, er wirft ſich
en Boden und zwingt die
en, ſich neben ihn zu legen.
Zeneral Martos ſagt ſofort:
zellenz, wir müſſen alle zu= Dannttiot
Geben Sie ſofort den Be=
den
einzigen Befehl, der
en beiden Korps noch Ret=
bringen
kann. Sie wiſſen
was beim erſten Korps ge=
, Sie wiſſen auch nicht, ob
cht Teile derjenigen Korps, 1OSTERODE
1s VI. Armeekorps vernich=
geſchlagen
haben, gegen uns
nwerden. Mit Ihren Augen
Sie nur, was hier vorn
iht, und ich beſchwöre Sie,
enz, fort mit uns und
in Korps, denn hier werden
mfaßt.
ſagt General Samſonow: Reichenduo HOHENSTENg
ral Poſtowſki, ich fordere
uf, ſich zu äußern.
Dröbnifko
neral Poſtowſki erklärt
kläglich, das ginge doch
cman könne nicht einfach das
Wihſehe
t abbrechen, es ſei nicht zu
Tannenbe
ff ten, daß eine Kriſe herrſche,
mmerhin ſähe er nicht ein,
n man alles in einem
iblick verloren geben ſolle,
och gar nicht ſo ungünſtig
Nchekau
igenbiK
Gewiß, das Korps Klüew
SGrGardk
einem ſchweren Kampf
G
vor der eigenen Front aber
ORauschken
s doch gar nicht ſo unglück=
1s. Gewiß ſchlüge ſich das
Martos ſehr ſchwer, aber
Isdau
slönne ſich vielleicht noch
n. Ein Zurückziehen der
Korps ſei gleichbedeutend
Wr ſauerseel
K
ſiter Erklärung: Wir haben
.
hlacht verloren.
neral Martos ſchreit: Sie

recht, Exzellenz, wir haben
hlacht auch erloren, und er
Dioch hinzufügen, daß das
erletzten Grunde mit an
Vo oſkis unglückſeliger Tätig=
eirelegen
habe, aber er be=
ſich
. Da ſagt General
now:
ein, Exzellenz, Sie wiſſen,
hr ich auf Ihr Urteil höre,
liſſen, wie ſehr ich Ihnen
te. Dieſe Befehle können

ein, und dann ſauſt es wiederum heran, und dann nicht mehr ver=
einzelt
, dann in ganzen Lagen und Gruppen, und auf dem ganzen
Hügel ſpringt die Erde hoch, lagern ſich die Wolken der detonier=
ten
Geſchoſſe, und dann wälzt es ſich wieder über die Straße, auf
der die ſo entſetzlich zuſammengebrochene Brigade ihre Flucht aus=
geführt
hat.
Der General Samſonow reißt den Feldſtecher hoch, und er
glaubt zu erkennen: das, was auf der Straße heranrollt, ſind
deutſche Truppen.
Er entſinnt ſich der beiden Bataillone, die da unten ſtehen,
und einen Augenblick lang hat er den wahnſinnigen Wunſch, ſich
an die Spitze dieſer beiden Bataillone zu ſtellen, eine Fahne zu
ergreifen und auf den Gegner loszurennen, um zu fallen. Aber
er bezwingt ſich. Er rennt hinunter von dem Hügel und ent=
gegen
kommt ihm der Kommandeur des Regiments, dem eins der
Bataillone angehört hat, und meldet ſich. Wie der General ihn

Ein Plan der Truppenſtellungen
in der Schlacht bei Tannenberg, in der vom 23. bis 31. Auguſt 1914 die ruſſiſche 2. Armee unter
General Samſonow durch die deutſche 8. Armee unter General von Hindenburg geſchlagen, ein=
gekreiſt
und vernichtet wurde.

ich immer geben, können wir noch immer erlaſſen. Gene=
üew
ſoll zunächſt einmal angreifen, angreifen bis auf
ßten Mann. Der Generalſtabsoberſt, der ſchon vorhin zu
gefahren war, wird herbeigewinkt. Der Oberſt hat ſofort
teral Klüew zu fahren und ihm zu ſagen, daß alles davon
ſt, daß er angreift, ſo angreift, daß er die Deutſchen wer=
1ß.
r Generalſtabsoberſt wirft ſich in ein Auto und raſt davon,

igel hinunter in der Richtung auf den Lärm der Schlacht zu.
inn ſtehen ſie wieder auf dem Hügel und horchen, und zu
Befriedigung ſchwillt der Gefechtslärm, da, wo das XIII.
ſtehen muß, immer mehr an. Es vergeht wohl eine Stunde,
amt der Generalſtabsoberſt wieder und meldet, daß die
en des Generals Klüew zwar im ſchweren Kampf ſtänden,
vegs aber im Angriff, und daß die Armeeführung von
reden könne, wenn es dem Korps Klüew gelänge, ſich der
hen zu erwehren. Die Deutſchen ſeien im Vorteil. Da
der General Martos auf, er faßt den General Samſonow
iden Händen . . . Er erzählt ſelbſt:
Ich wandte mich an Samſonow und ſagte: Jetzt
müſſen wir auf eine Kataſtrophe gefaßt ſein. Ich ſchlug
einen Rückzug auf Chorzele, einen Rückzug nach Südoſten
vor. Poſtowſki ſchwieg hartnäckig.

ſieht und wie er hört, daß er da vor ſich den Kommandeur eines
der beiden Regimenter hat, die davongerannt ſind, da ſchreit er:
Jetzt lauf, du Hund! Was willſt du hier noch: Soll ich dir
die Epauletten perſönlich von den Schultern reißen du Schwein?
Scher dich davon, warum läufſt du nicht, du Bieſt!
Dann ſieht er plötzlich, wie in guter Haltung bei den Trup=
pen
ein Pionier=Oberſtleutnant ſteht, und er ſchreit: Komm her,
dir gehören die beiden Bataillone, ich ernenne dich zum Regi=
mentsführer
, nimmt die Bataillone, greif an! Sieh, da vorne, da
ſteht der Feind! Zeig, was du kannſt, zeig, was wir können,
greif an!"
Der junge Oberſtleutnant ſpringt vor, und er brüllt ſeine
Kommandos. Er befiehlt:
Nehmt die Gewehre auf! Vorwärts marſch! Er ſpringt vor,
läuft an die Spitze der Bataillone und marſchiert los. Er iſt
zwanzig Schritte gegangen, da ſieht er ſich um und ſieht, es folgt
ihm niemand. Er ſpringt zurück und faßt einen der Männer an
der Bruſt und ſchlägt ihm ins Geſicht und ſagt:
Warum lauft ihr Schweine mir nicht nach? Da ſagt ein
Leutnant:
Euer Hochwohlgeboren, die Mannſchaften können nicht
mehr!

mſonow aber beſtand auf dem Rückzug nach Neidenburg,
üden, und wünſchte eine hartnäckige Verteidigung dieſer
Der General Martos verſuchte noch, den General Samſo=
on
dieſer gefährlichen Richtung nach Süden abzubringen,
5 gelang ihm nicht.
neral Samſonow befiehlt, für die beiden Korps Klüew
artos ſofort die Rückzugsbefehle auszuſchreiben. Da ſieht
der General Samſonow über den ſandigen Weg zum
herauf ſich einen Motorradfahrer quälen. Der Mann iſt
id über mit Staub und Schmutz bedeckt. Er blutet etwas
icht. Er ſcheint geſtürzt zu ſein auf ſeiner eiligen Fahrt.
ihrer ſieht von weitem den General Samſonow, er kommt
und er meldet:
*3 bevor die Apparate der Funkſtation abgebaut waren,
als letztes Telegramm ein Funkſpruch des Generals Shi=
ingetroffen
. Der General Samſonow, in ungeheuerlicher
ng, reißt dem Meldefahrer das Kuvert aus den Händen,
as Blatt mit dem Funkſpruch heraus und lieſt:
Funkſpruch an General Samſonow:
Die mutigen Truppen der Ihnen anvertrauten Armee
haben in allen Ehren die ſchwierige Prüfung überſtan=
den
, die ihnen bei den Kämpfen des 25., des 26. und
des 27 beſchieden war. Ich habe General Rennenkampf,
der bis Gerdauen vorgegangen iſt, befohlen, mit Ihnen
durch Kavallerie in Verbindung zu treten. Ich hoffe,
daß Sie am 29. durch vereinte Anſtrengungen Ihrer
Armeekorps den Gegner zurückwerfen werden.
r General Samſonow ſteht da, erſtarrt auf das Papier,
etwas abſeits, nimmt den Funkſpruch und zerreißt ihn
kleine Fetzen und wiegt ſie einen Augenblick in der Hand,
Wind ſie vom Hügel hinab ins Land weht.
nn geht er ſchnell zu den Herren ſeines Stabes, die, auf
oden ſitzend und liegend, Befehle für die Korps ausſchrei=
uf
dem Wege dorthin hält er plötzlich ſeinen Schritt an.

Und vom Hügel herab rennt, raſt der General Samſonow,
und er ſchreit von weitem:
Was iſt denn das? Was machſt du denn da? Habe ich dir
nicht befohlen, anzugreifen?"
Der Oberſtleutnant iſt gleich wieder da, und er ſpringt auf
die Straße und ſchreit: Vorwärts marſch! Er geht wieder vor,
er bleibt wieder ſtehen, und er ſieht zurück. Er ſieht, wie die
Leute die Gewehre erſt zuſammenſtellen und wie ſie ſie dann
nehmen und in den Straßengraben werfen. Er ſieht, wie ſie an=
fangen
, ſich aufzulöſen, und dann ſpringt er vor. Er reißt ſeinen
Revolver aus dem Gurt, und er baut ſich vor ſeinem Armeeführer
auf, kerzengerade. Er ſchaut noch einmal zu den Truppen, und
er ſieht, wie der Soldat, der die Fahne eines der Bataillone
führt, dieſe Fahne zu den Gewehren in den Straßengraben wirft.
Dann ſieht er ſtarr auf ſeinen Armeeführer, der ganz erſchüttert
daſteht, reißt den Revolver hoch und ſchießt ſich eine Kugel in den
Kopf.
General Samſonow dreht ſich um, geht ganz langſam, ein ge=
brochener
Mann, auf den Hügel hinauf, auf dem noch immer das
ſchwere Artilleriefeuer der Deutſchen liegt, und er achtet nicht der
Einſchläge, und er geht zu ſeinem Kraftwagen, er winkt ſeinen
Stab herbei . . . Wir fahren nach Neidenburg!

Weiterberichl.
Der mit ſeinem Kern über der norwegiſchen Küſte gelegene
Tiefdruckwirbel nimmt mit ſeinen Ausläufern ganz Mitteleuropa
in ſeinen Bereich. Somit geſtaltet ſich der Witterungscharakter
recht unbeſtändig.
Ausſichten für Freitag: Wechſelnd bewölkt, mit kurzer Aufheite=
rung
, weitere Niederſchläge, die teils als gewittrige Schauer
auftreten, kühler.
Ausſichten für Samstag: Etwas freundlicheres, aber noch kein be=
ſtändiges
Wetter.

Gewinnauszug
5. Klaſſe 43. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten

Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II

13. Ziehungstag
22. Auguſt 1934
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 144668
8 Gewinne zu 5000 M. 187013 210402 276022 286968
6 Gewinne zu 3000 M. 8279 208450 220961
10 Gewinne zu 2000 M. 51298 157226 167464 184388 273016
34 Gewinne zu 1000 M. 23155 64598 84980 88219 153585 156280
180521 210947 212532 214995 219796 254426 340191 357204 369461
373362 378730
108 Gewinne zu 500 M. 14472 24990 31030 31514 39069 43713
51608 73423 74527 74777 86785 116917 122317 138498 141810
148948 166464 171661 180151 180173 180950 201572 221990 230308
239655 243879 25 1604 2565481 266834 258690 262887 275300 279477
280973 289849 292820 301280 302113 303844 308157 310183 316436
319349 320491 322427 326571 328970 343689 355523 370330 376726
377124 388311 393209
368 Gewinne zu 300 M. 3122 4016 5890 19250 21607 23937 26969
29482 33760 35556 35800 38061 39492 42792 43287 44586 53541
57421 59779 60051 69014 69364 69738 72623 72761 76762 77223
78310 78986 81989 82130 86419 89548 89716 91676 98268 99368
103815 107355 108453 109654 112482 112827 113333 117048 121841
124687 125752 125806 126087 128400 131837 141600 142535 143466
143476 143568 144105 144662 146621 148764 154211 155157 162802
162820 163261 164429 164774 165476 165686 169276 170522 171842
173686 174157 174561 175217 175776 176379 178165 179494 180644
185412 185639 186063 186247 186397 190925 182201 193353 195777
186805 197287 198747 198758 200689 203976 205628 206084 207448
208273 210153 212052 212205 212331 217081 217363 218578 221295
221938 223311 229641 231235 238266 238678 239136 239835 240230
240660 249736 254 143 256400 257758 257924 261210 266875 269663
273316 275292 275678 277561 277943 278243 278828 281690 285013
285898 287225 287780 289723 290344 292354 294898 295709 296529
298167 299478 300273 301211 302521 303828 303864 305913 313762
319077 321137 322997 324192 329756 338586 338882 340661 346781
355832 357919 358704 359396 360135 366852 367237 368322 369366
369440 371009 373536 377773 377957 378774 379604 388363 391114
394938 397395 399898
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 75000 M. 246065
2 Gewinne zu 30000 M. 27264
12 Gewinne zu 3000 M. 37399 79587 128590 156831 166324 299788
14 Gewinne zu 2000 M. 4250 104665 136630 165966 213421
220530 319319
34 Gewinne zu 1000 M. 10186 23076 48108 76404 97392 108756
112282 168988 172066 200932 212105 255341 265410 307019 356599
369558 394351
88 Gewinne zu 500 M. 1069 36022 63507 67770 65502 68066
78179 83167 85843 99514 101287 139767 139881 141303 141960
142381 150346 151498 162829 179434 183736 205879 252944 254405
256029 260090 266033 278021 280333 294 160 297323 301657 301962
307196 314665 334723 338685 350754 358818 369924 380611 387842
391981 396762
306 Gewinne zu 300 M. 1067 4295 7706 8493 12471 13854 29029
30498 32827 33983 36275 36320 38680 42320 43622 44837 45916,
46740 50496 62236 52877 53533 60557 63003 66308 69328 70015
71632 72973 80144 82239 82287 83198 86739 89239 92418 96488
98400 100940 101232 102443 106983 114734 117247 131279 131400
134761 135773 140196 140349 140853 142809 148714 151260 151748
i52885 152817 157696 157809 158749 164220 164581 168006 168461
176227 180681 180794 182619 183895 184220 197637 192716 193480
197787 197795 198472 203339 206066 210122 214181 217956 221273
222291 228494 231648 233963 238362 243059 243696 246137 248505
257691 258405 261994 262788 263139 268815 269170 269952 276418
276439 276809 279684 280060 280138 280401 283440 287113 287735
280647 293956 296148 297252 304017 306588 309231 3608276 310987
316291 315713 317982 320788 322336 325801 329132 330711 3321111
332248 334881 336159 339268 343575 344035 344509 345012 345435
346194 346352 346595 347691 354298 355326 359098 359996 363261
365988 367314 372093 380107 381293 386746 390189 390799
20 Tagesprämien.
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in der
beiden Abteilungen I und II:
33321 66976 61573 70715 86600 94650 135621 171850 181967
328307
Im Gewinnrade verblieben: 340 Tagesprämien zu 1000 M.
ferner 2 Gewinne zu 1000000, 2 zu 300000, 4 zu 50000, 2 zu
30000, 6 zu 20000, 24 zu 10000, 120 zu 5000, 214 zu 3000.
528 zu 2000, 1090 zu 1000, 2674 zu 500, 10536 zu 300 M.

Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier. Freiburg 251.
Frankfurt: Freitag, 24. Auguſt
5.45: Stuttgart: Chsral, Zeit, Wetter. 5.50 und 6.15: Gyma
naſtik. 6.40; Zeit, Meldungen. 6.50: Wetter. 6.55:
Schallplatten: Muſik am Morgen. 8.10: Waſſerſtand, Wetter.
8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. 9.25: Nur Freiburg: Werbe=
konzert
. 9.45: Nur Freiburg: Eigene Sendung. 10.00x
Nachr. 11.00: Werbekonzert. 11.40: Meldungen.
11.50: Sozialdienſt.
12.00: Orcheſter Frankfurter Berufsmuſiker. Ltg.: P. Schum.
13.00: Zeit, Saardienſt. Nachr. 13.10: Nachr. aus dem
Sendebezirk. 13.20: Schallplatten: Völker ſingk Willy Czernik,
13.50: Zeit, Nachr. 14.00: Pech muß der Menſch haben.
Oder: Peinliche Situationen. (Schallpl.). 14.30: Nur Frei=
burg
: Nachr. 14.40: Stunde der Frau: 1. Was die Haus=
frau
vom Honig wiſſen ſoll! 2. Bergmannsfrauen. 15.203
Kunſtbericht der Woche. 15.30: Wetter. 15.35: Wirt=
ſchaftsbericht
. 15.50: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
16.00: Glotterbad: Nachmittagskonzert. Kapelle Körner. 17.30:
Hans Gäfgen: Zu Ewald Chriſtian von Kleiſts 175. Todestage.
17.45: Neuere Operettenlieder. 18.00: Stunde der Jugend:
Thomas Münzer: Der Aufbruch der Bauern. Hörſpiel.
18.25: Prof. Sittig: Die Wahrzeichen des Herbſtes. 18.45:
Meldungen. 18.50: Griff ins Heute.
19.00: Volksmuſik. 19.30: Vom kindl. Himmelreich. Hörfolge
m. Liedern u. Muſik. 19.45: Berl.: Reichsſdg.: Polit. Kurzbe=
richt
. 20.00; Berlin: Nachr, 20.15: Breslau: Zwiſchen Berghang
und Halde liegt unſere Heimat. 21.00: Das Brautpaar.
Querſchnitt durch vier Jahrhunderte. 22.00: Kaiſerslautern:
Der Jäger aus Kurpfalz. Was man von ihm weiß und wiſſen
ſoll. 22.20: Zeit, Nachr. 22.35: Nachr. Wetter, Sport.
22.45: Kl. Unterhaltung. 23.00: Nordiſches Menſchentum.
Literariſch=muſikaliſche Hörfolge, 24.00; Stuttgart: Nachtmuſik.

Deutſchlandſender
Welle 1571.
Deutſchlandſender: Freitag, 24. Auguſt
5.45: Hamburg: Wetter. 5.50: Nachr. 6.00: Berlin; Gym=
naſtik
. 6.15: Tagesſpruch. 6.20: Kiel: Kieler Orcheſten=
gemeinſchaft
. Ltg.: Hans Döring. In einer Pauſe gegen
7.00: Nachr. 8.00: Sperrzeit. 8.45: Leibesübung für
die Frau. 9.00: Volksliedſingen. 9.40: Otto Wettberg:
Mecklenburgiſche Dorfſchnurren. 10.00: Nachr. 10.10:
Kumpel und Kohle auf roter Erde. Staffelfunkbericht aus dem
Kohlengebiet der Ruhr. 10.50: Spielturnen im Kindergarten.
11.15: Seewetterbericht. 11.30: Funkſtille. 11.55: Wetter.
12.00: Stuttgart: Pfälzer Bauernmuſik. 12.55: Zeitzeichen.
13.00: Vier Tenöre ſingen. (Schallpl.). Anſchl.: Weiter.
13.45: Nachr. 14.00: Sperrzeit. 14.45: Glückwünſche und
Programmhinweiſe. 15.00: Wetter, Börſe. 15.15: Für
die Frau: Funkbericht vom internationalen Kongreß für Haus=
wirtſchaftsunterricht
. 15.40: Duſolina Giannim und Ben=
jamino
Gigli ſingen italieniſche Serenaden. (Schallpl.)
16.00: München: Veſper=Konzert des Kleinen Funkorcheſters. Ltg.:
Erich Kloß. 17.30: Zeitfunk. 17.40: F. v. Hoerſchelmann:
Elche zwiſchen zwei Waſſern. 18.10: Muſik unſerer Zeit.
18.40: Klavierwerke für die linke Hand. 18.55: Das Gedicht.
Anſchl. Wetter.
19 00: Frankfurt; Grenzſtädte. (Aufn.). 20.00: Kernſpruch.
Anſchl.: Kurznachr. 20.10: Aus der Funkausſtellung: Hier
ſpricht, Schleſien! 22.0): Politiſcher Kurzbericht. (Aufn.).
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachr.
45: Seewetten=
bericht
. 23.0D: Fortſetzung des Abends der Schleſier aus
der Funkausſtellung.

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8
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Aattat Ttlate

Die Woche: Darmſtädter Leibesübungen.

*
Der Tag der Schwimmer

im Rahmen der Darmſtädter Leibesübungen wurde auch von oben
mit Gut Naß eröffnet. Aber ein bißchen Regen verdrießt die
Darmſtädter Sportfreunde nicht und ſo war die Weſtſeite des
Woogs mit einer großen Zuſchauermenge eingeſäumt. Ufer und
Schwimmbahn ſtehen bereits im Schmuck des am Samstag ſtatt=
findenden
Sommernachtfeſtes, das hoffentlich von der Witterung
nicht beeinträchtigt wird. Die geleiſteten Vorarbeiten verdienen
wirklich einen vollen Erfolg.
Das von Staffeln beſtimmte Programm des geſtrigen Abends
nahm unter Leitung von Gauſchwimmwart Bingel einen flot=
ten
Verlauf und die faſt alle erſt in den letzten Bahnen entſchiede=
nen
Rennen hielten Vereinskameraden und Zuſchauer in Atem
und Schwung. Nach dem Aufmarſch aller Teilnehmer eröffneten
die Kleinſten das Rennen, Mädchen und Knaben, die zum Teil
erſt in dieſem Sommer die Freiſchwimmprobe beſtanden haben.
Die 6 mal 50 Meter Bruſtſtaffel der Herren ſah zunächſt Poli=
zei
in Führung, die Jungdeutſchland allmählich ausglich und ſelbſt
in Front ſah. Nach dem 3. Wechſel ſchiebt ſich Jahn 75 heran, ver=
drängt
Polizei und ſchlägt hinter Jungdeutſchland, das mit Kör=
perlinge
Vorſprung in 4:14,8 Min. als Sieger ankommt in 4:17
Min. an. Polizei notiert 4:24 Min. und TSG. 46 4:27 Min.,
denen Merck, Reichsbahn und Tgde Beſſungen folgen.
Die 4 mal 50 Meter Kraulſtaffel der Knaben ſah nur TSG. 46
und Jungdeutſchland am Start. Die Rothoſen ſiegten klar in 2:46
Min. vor den Woogsplatzturnern in 2:30,4 Min.
Zur Staffel 3 mal 50 Meter Bruſt für Aeltere. Abteilungs=
bzw
. Vereinsvorſtände, ſprangen die Kommandierenden von Jung=
deutſchland
. Jahn 75, TSG. 46 und Reichsbahn ins kühle Naß.
Als Erſte verließen die Jahn=75er das Waſſer, hinter ihnen TSG.
46 und Jungdeutſchland (gemiſchte Beſetzung), während Reichs=
bahn
aufgab.
Daß ſich mit den gebeſſerten Leiſtungen von den Sprungbret=
dern
unſere Schwimmer die Beliebtheit beim Publikum erſprun=
gen
haben, beſtätigte der geſtrige Abend erneut. Schütz. Mayer,
Köllner (Id.), Jüngling und Knörzer (Pol.) fanden wiederholt
lebhaften Beifall für ihre mit ſteigernder Schwierigkeit gewähl=
ten
einfachen und Kunſtſprünge. Später verſuchten ſich einige
Springer an den Schaukelringen und gaben den Zuſchauern einen
kleinen Vorgeſchmack von den am Samstag zu erwartenden Deli=
kateſſen
in Springen.
Das anſchließende 6 mal 50 Meter Kraulſchwimmen war den
Aktiven von Jungdeutſchland ſicher. Sie holten ſich den Sieg in
3:07,8 Min. vor TSG. 46 (3:13 Min.), Polizei und Jahn 75, die
einen feinen Endkampf zeigten.
TSG. 46 und Jungdeutſchlands Mädchen gingen allein über
4mal 50 Meter Bruſt; auch dieſe Staffel fiel an die roten Trikots
in 3:37,4 Min., während der Nachwuchs vom Woogsplatz in 3:42,8
Min anſchlug.
Das aufregendſte und über die ganze Strecke umſtrittene Ren=
nen
war das 6 mal 50 Meter Bruſtſchwimmen der Frauen. TSG.
46 lag zweimal knapp in Führung, gab ſie wieder ab, ging erneut
in Front, kämpfte zwei Bahnen Kopf an Kopf, mußte jedoch Alix
Gebauer im Endſpurt davonziehen laſſen. Zeiten: Id. 4:55,9 Min..
TSG. 46 5:08,2 Min. Die Reichsbahn=Staffel hielt ſich recht tapfer
im Rennen und die Schwimmerinnen ſind beſtimmt noch verbeſ=
ſerungsfähig
. Bei dem Wechſeln verloren ſie koſtbares Terrain.
Ebenſo hart verlief der Kampf 6 mal 50 Mtr. Lagen der Herren.
Hier ſtand die Entſcheidung bald nur noch zwiſchen Jungdeutſch=
land
und Jahn 75 offen. Unter der begeiſterten Anfeuerung ihrer
Anhänger gingen die beiden Schlußleute davon. Ueber die ganze
Bahn kämpften ſie erbittert um jeden Zoll Waſſer. Nur 0,4 Sekun=
den
trennten die beiden Schlußmänner beim Anſchlagen am Ziel.
Beweis für den ſpannenden Rennverlauf. Zeiten: Jungdeutſch=
land
als Sieger: 3:41.4 Min.. Jahn 75 3:41,8 Min., TSG. kam
auf den 3. Platz in 3:46,8 Min. ein vor Polizei, Merck und Reichs=
bahn
.
Die körperlich ſtärkere Turnerjugend der 46er holte ſich die
Konkurrenz über 4 mal 50 Meter Kraul in 2:16,4 Min. vor Jung=
deutſchland
in 2:33.
Das mit Spannung erwartete letzte Kräftemeſſen der Damen
über 4 mal 50 Meter Kraul ſah wieder ein feines Draufgängertum
zwiſchen TSG. 46 und Jungdeutſchland, das Id. mit 7 Meter Vor=
ſprung
in 2:40,2 Min. als Siegerin vor ihren Sportkameradinnen
im ſchwarzen Dreß (2:45 Min.) ermittelte.
Das im Scheinwerferlicht ausgetragene Waſſerballſpiel zwi=
ſchen
Jungdeutſchland und TSG. 46/Jahn 75 komb, endete knapp
2:1 (1:0) zugunſten der Jungdeutſchen.
Das abſchließende Figurenlegen bewog die Zuſchauer erneut
zu Beifall.
Bei den Zeiten der Staffeln iſt zu berückſichtigen, daß alle
Teilnehmer nicht ihre ſtärkſten Beſetzungen ſtellen konnten und
das Programm auf die Werbung für den ſchönen Schwimmſport
abgeſtellt war.
R
Am Samstagabend wird auch der Humor der Schwimmſport=
ler
zum Ausdruck kommen.
=

Heuke abend 6.00 Uhr: Boxen, Zechken, Fauftball,
Hocken, Tennis auf der Woogswieſe. Einkrikk frei!

Der 5. Tag der Darmſtädter Woche für Leibesübungen bringt
zahlreiche Sportarten gleichzeitig zur Darbietung.
Die Boxer zeigen die Schule des Boxſportes. Gerade der Laie
wird hierbei erkennen, daß dieſer harte Sport nicht ſo blutig vor
ſich geht, wie man dies vielfach annimmt, ſondern daß die Box=
ſchule
vielleicht die beſte gleichmäßige Körperausbildung gewähr=
leiſtet
. Als Abſchluß ihrer Vorführungen zeigen die Boxer einige
Schaukämpfe.
Die Fechter werden ihr Programm ähnlich wie die Boxer hal=
ten
. Sie zeigen die Schule des Fechtens, ſowie einige Wettkämpfe.
Beteiligt ſind hierbei der Darmſtädter Fechtklub, ſowie
die Fechtabteilung der TSG. 46.
Die Fauſtballſpiele finden von 78 Uhr ſtatt. Nachfolgende
Vereine ſind an den Spielen beteiligt: Tv. Pfungſtadt ( Gaumei=
ſter
), TSG. 46, Tamd. Beſſungen 1865, Jahn 1875, ſowie Merck
SV. mit ihren erſten Mannſchaften.
Das Hockeyſpiel beginnt um 6.15 Uhr. Die Mannſchaft der
TSG. 46 hat ſich die bekannt ſpielſtarke Mannſchaft des J. G.
Sportvereins Frankfurt a. M. verpflichtet. Das Spiel iſt in
erſter Linie als Werbeſpiel für den Hockeyſport gedacht.
Die Mannſchaft der 46er ſpielt in folgender Aufſtellung: Mer=
kel
; Ruther, Schupp II; Köhler, Schupp I, Preiß; Gunſt, Her=
cher
, Weihl, Kraut. Eiſenhauer.
Die Tennisſpiele beginnen bereits um 4.30 Uhr. Es wer=
den
zunächſt 4 Herren=Einzelſpiele durchgeführt, und zwar: Werner
(Tennis= und Eisklub) Schildt (TSG. 46); Colin (Tuc.)
Bert (TSG.); Buſch (Tuc.) Schäfer (TSG.); v. Harnier
(TuE.) Kabel (TSG.) Es folgen 2 Herren=Doppelſpiele:
Werner=Colin Schildt=Bert; Buſch=v Harnier Kabel=Schäfer.
Beſonderes Intereſſe werden die ab 6 Uhr vom Tennis=u.
Eisklub vorgeführten Schaukämpfe finden. (Herren= u. Damen=
Einzelſpiele.)
Es treten hierzu an: Frl. Ringer Frl. Scriba; H. Claß
Endriß.
Die Aktiven des Tennis= und Eisklubs ſind zur Zeit beſte Be=
zirksklaſſe
und Mitglieder der bekannten Medenmannſchaft Die
Spieler der TSG. 46 werden deshalb alle Kräfte einſetzen müſſen,
wenn ſie ehrenvoll abſchneiden wollen.
Der Eintritt zu allen Veranſtaltungen iſt frei.

Sporkverein Darmſtadk 1898.

Zum gemeinſamen Aufmarſch aller Turner und Sportler am
Sonntag, den 26. 8. 34, beteiligen wir uns mit unſeren ſämtlichen
aktiven und inaktiven Mitgliedern. Die Aktiven etſcheinen in
Sportkleidung, die Inaktiven möglichſt im blauen Anzug, ohne
Kopfbedeckung.

Treffpunkt 12.45 Uhr vor der Woogsplatzturnhalle, dortſelbſt

Umkleidelokal der Aktiven. Kein 98er darf fehlen.

Am Montag den 27. 8. 34, abends 9 Uhr, findet eine Führer=
ingſitzung
im Klubheim ſtatt.
Der Vereinsführer.

Kegler=Bereinigung Darmſtadt und Umgebung.

Von allen Mitgliedern des Kegelſport=Verbandes Darmſtadt
u. Umg. e. V. wird erwartet, daß ſie ſich an den ſportlichen Ver=
anſtaltungen
am Sonntag, den 26. d. M., beteiligen. Die Kegel=
brüder
verſammeln ſich pünktlich um 1 Uhr Ecke Soderſtraß= und
Kapellplatz. Anzug: Sportdreß oder blauen Anzug und Mütze.
Bei dieſer nationalen Kundgebung müſſen die Kegler durch ihr
geſchloſſenes Auftreten ihre Volksverbundenheit zum Ausdruck
bringen.

Polizeiſporkverein Darmſtadt.

Sämtliche Mitglieder des Polizeiſportvereins einſchl. Jugend
und Damen nehmen am Sonntag an dem gemeinſamen Aufmarſch
ſämtlicher Darmſtädter Turn= und Sportvereine teil.
Anzug: Aktive im Sportdreß. Inaktive dunkler Anzug bzw.
Uniform. Antreten 12.20 Uhr im Hofe der Polizei= Unter=
kunft
, Holzhofallee 25. Abmarſch: 12.30 Uhr mit der Poli=
zeikapelle
einſchl. Spielmannszug zum Woogsplatz bzw. Mercks=
platz
. Bei ſchlechtem Wetter iſt für die Aktiven Gelegenheit
geboten, ſich in der Woogsturnhalle umzuziehen.
Die Teilnahme wird allen Mitgliedern zur Pflicht
gemacht.
Die geſamte Jugend= und Schülerabteilung tritt am kom=
menden
Samstag, den 25. Auguſt, um 14.45 Uhr vor dem Um=
kleideraum
auf der Woogswieſe an. (Beteiligung an den Staffel=
läufen
.)
Am Sonntag, den 26. Auguſt: Antreten der geſamten Jugend=
und Schülerabteilung in der Kaſerne 24 um 12.15 Uhr. Abmarſch
um 12.20 Uhr im Sportdreß mit den Aktiven voran die Poli=
zeikapelle
zur Woogswieſe. Der Umkleideraum auf dem Poli=
zeiplatz
iſt geöffnet.

Kiepfer und Polizeiſportverein Darmſtadt.
Die kürzlich von DNB=Sport verbreitete Notiz der Deutſche
Handballmeiſter, Polizeiſportverein Darmſtadt, hätte ſich ſeit
Wochen bemüht, den aus der Heſſiſchen Landespolizei ausgeſchie=
denen
Tormann Kiepfer zum Verbleiben im Polizeiſportverein
Darmſtadt zu bewegen, entſpricht nicht den Tatſachen.

Kraftſporkverein Darmſtadt 1910.

Die geſamte Aktivität, Jugend und Schülerabteilung ſtehen um
12.15 Uhr zwecks Teilnahme an dem Werbemarſch am Sonntag,
den 26. Auguſt, im Sportdreß auf dem Hofe der Turnhalle Soder=
ſtraße
30. Auch alle inaktiven Vereinskameraden nehmen teil. Ab=
marſch
nach dem Woogsplatz pünktlich 12,45 Uhr. Auf die Teil=
nahmepflicht
im Intereſſe der uneigennützigen Sportſache, wird
beſonders hingewieſen. Heute abend 8 Uhr Beſprechung im
Trainingslokal.

Reichsbahn-T5p. Darmſtadk.

Der Reichsbahn=TSV. beteiligt ſich mit allen Abteilungen
am kommenden Sonntag am Feſtzug anläßlich der Woche Darm=
ſtädter
Leibesübungen. Allen Mitgliedern wird die Teilnahme
zur unbedingten Pflicht gemacht! Die Turnerinnen treten um
12.45 Uhr, wie alle übrigen Abteilungen vor dem rückwärtigen
Eingang des Realgymnaſiums (Kapellplatz) an und erſcheinen in
weißem Tui=Anzug und darüber das Feſtkleid; Turner in weißem
Turnanzug mit kurzer weißer Hoſe. Die Raſenſportabteilungen,
wie Handball. Fußball und Leichtathletik, empfangen ihre Klei=
dung
vorher in der Turnhalle am Woogsplatz durch den 1. Turn=
und Sportwart (Schuhe ſind mitzubringen) Die Singmannſchaft
tritt in blauem Anzug an. Die Schützen in entſprechender Klei=
dung
mit Gewehren. Die Kegler ſchließen ſich mit der Wander=
abteilung
den vorgenannten Abteilungen an. Die Rhönradabtei=
lung
erſcheint in ſchwarzer Sportkleidung und bringt ihre Räder
ſchon am Samstag nach der Woogswieſe. Umkleidegelegenheit für
alle Teilnehmer in der Turnhalle am Woogsplatz. Pünktliches
Erſcheinen iſt Pflicht, damit die vorgeſchriebene Stärkemeldung
um 13.05 Uhr erſtattet werden kann. Unentſchuldigt Fehlende
werden dem Leiter der Geſamtveranſtaltung gemeldet.

Am Samskag abend 5 Uhr

ſpielt der tſchechiſche Amakeurmeiſter
Sparka Prag am Böllenfalltor.

Das Antreten des tſchechiſchen Amateurmeiſters in Darmſtadt
hat, wie nicht anders zu erwarten war, beim Darmſtädter Sport=
publikum
und beſonders auf dem Land ſtärkſtes Intereſſe gefunden.
Man kann ſich auch vorſtellen, daß eine Mannſchaft die Amateur=
meiſter
der Tſchechei geworden iſt, über eine Spielſtärke verfügen
muß, die weit über den allgemeinen Durchſchnitt hinausgeht.
Gerade die Tſchechen ſind es, die uns Deutſchen im Fußball immer
Lehrmeiſter waren, und noch in aller Erinnerung wird es ſein,
daß die Tſchechen auf der Fußball=Weltmeiſterſchafts=Konkurrenz in
Italien durch einen 3:1=Erfolg über die deutſche Nationalelf ins
Endſpiel gegen Italien kam, wo ſie nur durch überaus unglückliche
Verhältniſſe 1:0 geſchlagen wurden. Die Spielſtärke der SK Sparta
wird noch in ein helleres Licht gerückt, wenn wir die Reſultate
angeben, die die Prager auf ihren zahlreichen Wettſpielreiſen durch
Deutſchland und nach dem Ausland erzielten.
Deutſchland: Viktoria Magdeburg 4:1: Eintracht Bremen 4:1;
Altona 93 2:1; Wacker Nordhauſen 9:2: FC. Gotha 6:0;
SV. Harburg 3:2.
Ungarn: FC. Bockay 2:1.
Frankreich: SC. Lyon 4:2; SC. Monaco 3:1.
Auch aus Nordafrika und Polen, wo Sparta ſehr viele
Spiele austrug, kehrte die Elf nur mit Siegen heim. Grund alſo
genug, von den Gäſten am Samstag eine hochklaſſige Leiſtung zu
erwarten.
Auch die Lilienträger werden einmal mehr beweiſen, daß ſie
in der Lage ſind, einem großen Gegner ein großes Spiel zu lie=
fern
. Erinnert ſei nur noch an die Erfolge, die ſie gegen gute
Gauligavereine errangen, Kickers Offenbach 1:1, Karlsruher Fuß=
ballverein
3:1, Mainz 05 2:2 uſw.
Wenn alſo eine ſolche ſportliche Delikateſſe geboten wird, wer
wird da fehlen?
Die Prager, die, bevor ſie in Darmſtadt antreten, zuerſt im
Rheinland und dann in Erfurt und Kaſſel ſpielen, kommen ſelbſt=
verſtändlich
mit ihrer kompletten 1. Mannſchaft, denn es iſt klar,
daß die Gäſte zu einer ſolch großen und für ihr Land enorm wich=
tigen
Reiſe nur ihre beſten Kräfte mitbringen. Prag ſpielt mit:

Sechter*
Heinas Holcatt
Kafkat Kratochvilk Rüzickas
Novotny Vanek Pecenka Barton Mosnickas
* Dieſe Spieler wirkten bereits in der Amateurauswahl=Elf
der Tſchechei mit.
SV. 98 ſteht mit:
Müller I
Geyer Sänger
Müller II Schnägelsberger Orlemann
Mahr Eßlinger Seifert Staigmiller Bögel
Vorher ſpielt die Reſerve der 98er gegen die erſte Elf von
Germania Eberſtadt.

Der Spork des Sonnkags.

Der letzte Auguſtſonntag bringt ein recht umfangrei
Sportyrogramm.
Fußball.

Noch ſtattlicher als am letzten Sonntag iſt das Fußball
gramm ausgefallen. Von den in Süddeutſchland ſtat
denden Freundſchaftsſpielen nennen wir als wichtigſte Abſch
folgende Treffen: SV. 98 Darmſtadt Sparta Prag
tag), Stuttgarter Kickers Fortuna Düſſeldorf (Sa.), Ba
München Slavia Prag (Sa.), VfL. Neckarau Werm
Worms (Sa.), Sppg. Weiden Slavta Prag, SV. Wiesb
Offenbacher Kickers (Sa.). Offenbach Stadt Offenbach 9
Eintracht Frankfurt VfB. Stuttgart, FC. 05 Schweinfur
FSV. Frankfurt, Schwaben Augsburg Boruſſia Fulda,
telrhein Saargebiet in Koblenz, Spielv. Kaſſel Germ
Fulda, Mannheim Ludwigshafen. Auf Reiſen bef,
ſich ebenfalls wieder eine Reihe ſüddeutſcher Mannſchaften,
badiſche Meiſter SV. Waldhof ſpielt in Hannover gegen 96
in Göttingen, die Fürther beſuchen den BC. Hertha und Ter
bornſſia Berlin, Jahn Regensburg weilt im Weſten und
gegen Sppg. Barmen und Hamborn 07, der 1. FC. Nürn
trifft auf den deutſchen Meiſter Schalke 04 und eine Saar=
wahlelf
ſpielt in Magdeburg gegen Kricket=Viktoria. Im R
gibt es eine Reihe intereſſanter Spiele. In Leipzig treffer
die Gaue Sachſen und Mitte, eine ſchleſiſche Auswahl ſpiel
Breslau gegen Poſen und in Beuthen gegen Lemberg, in Me
burg findet ein Städteſpiel Magdeburg gegen Halle ſtatt,
Niederrheinmeiſter VfL. Benrath gaſtiert in Dresden bei (
muts und in Chemnitz beim BC., der Berliner Meiſter Vik
weilt beim Hamburger SV. und bei Arminia Hannover.
Ausland ſpielen die Münchener Löwen zwei Spiele
die Schweizer Vereine Kreuzlingen und Brühl/St. Gallen.

Handball.

Eine deutſche Auswahlmannſchaft, aus Berliner und m
deutſchen Spielern beſtehend, weilt in Kopenhagen zum er
Länderſpiel Deutſchland Dänemark. In Sch.
ningen treffen ſich die Gaue Württemberg und Baden.
reiche Freundſchaftsſpiele ergänzen das Programm.

Motorſport.
Der deutſche Rennkalender verzeichnet wieder einige
eſſante Veranſtaltungen, ſo das Teutoburger=We
Rennen, das Oſtmärkiſche Rundſtreckenrennen bei Fran
(Oder), das Teterower Bergrennen und das Ra
bona=Bergrennen bei Kelheim. Von den Ereigniſſer
Auslandes intereſſiert uns am meiſten der Große A
preis der Schweiz bei Bern, der deutſche Beteiligung
weiſt und bei dem die deutſchen Erzeugniſſe von Mercedes=
und Auto=Union erneut mit der internationalen Extraklaſſ
ſammentreffen ſollen.
Radſport.

Deutſche Straßenfahrer ſind am Sonntag in zwei große
ternationalen Straßenrennen beſchäftigt. Eine achtköpfige S
macht der Berufsfahrer nimmt an der Tour de Suiſſe
Schweizer Radrundfahrt, teil, bei der am Sonntag die z
Etappe von Davos nach Lugano über 215,5 Kilometer auf
Programm ſteht. Zwölf der beſten Straßenfahrer beſtreite
letzte Etappe der großen Fernfahrt BerlinWarſi
die am Sonntag mit der fünften Etappe Lod; Warſchau
142,8 Kilometer beendet wird. Der deutſche Rennkalende=
zeichnet
außerdem noch einige Straßenrennen im Reiche, ſo
Nund ums Vogtland. Rund ums Sauerland Rund um
bus und Quer durch Holſtein‟. Gutbeſetzte Dauerrennen
es in Frankfurt a. M. (Lohmann, Schindler, Hille,
bröcker, Schäfer, Zaun) und in Halle Einige Deutſche
wieder bei ausländiſchen Rennen beſchäftigt, im Vorder,
ſtehen hier die Weltmeiſterſchaftsrevanchen der Dauerfahre
Metze und Krewer in Paris und der Flieger mit ?
Richter in Maubeuge.

Boxen.
Die Ereigniſſe im Boxſport, werden überſchattet durd
großen Hamburger Kampf zwiſchen Max Schmeling
Walter Neuſel. Zum erſten Male wird ein Boxkam,
amerikaniſchen Ausmaßen in Deutſchland veranſtaltet, die
malige Hamburger Dirt=Track=Bahn iſt auf ein Faſſungsv
gen von 120 000 Perſonen umgearbeitet worden, und die
anſtalter hoffen, bei Kampfbeginn über keinen leeren Platz
zu verfügen. Der Kampf iſt recht intereſſant. Max Schm
ehemals Weltmeiſter im Schwergewicht und der erſte de
Boxer, der die Weltmeiſterſchaft in Amerika erringen konnte
der ſtürmiſch nach vorn drängende Weſtdeutſche Walter 9
ſind zwei Boxer erſter Klaſſe. Für beide ſteht bei dieſem K
viel auf dem Spiele, das meiſte allerdings für Neuſel, d
Begriff ſteht, eine große Karriere zu machen, die durch eiſte
derlage gegen Schmeling vielleicht eine vorläufige Unterhich
erfahren kann, während Schmeling durch einen Sieg
Weſtdeutſchen wieder ſeinen Anſchluß an die Weltklaſt i
kann. Der Kampf geht über 12 Runden und wird durcheint
gezeichnetes Programm umrahmt. Exmeiſter Hans Sh0l
trifft auf den ſchlagſtarken Spanier Gaſtanaga. Adolf Wit*
kämpft mit Adolf Heuſer=Bonn um die deutſche Meiſterſcha
Halbſchwergewicht und Stegemann boxt gegen Köhler u
deutſche Meiſterſchaft im Leichtgewicht. Eine dayf
Amateur=Auswahlelf trägt einen Kampf in Rimini (t
aus.
Leichtathletik.
Beim internationalen Sportfeſt in Straß
gehen wieder einige ſüddeutſche Athleten aus den Gauen Si
darunter auch Haag=Darmſtadt Baden und Württe
an den Start. Sehr ſtark iſt die Frankfurter Eintracht vert
die auch den deutſchen Hürdenmeiſter Welſcher nach dem
entſendet. Ein Olympia=Werbeſportfeſt in Ke
vereint einen großen Teil der deutſchen Elite mit den Vert
der Kaſſeler Leichtathletikvereine am Start.

Tennis.

Der am Freitag in Kopenhagen beginnende Davisp
kampf DänemarkDeutſchland wird am Sonnte
geſchloſſen. Die letzten Einzelſpiele beſtreiten Henkel II und
fried von Cramm gegen Anker Jacobſen. Siegt Deutſchla
ſteht es als Teilnehmer der Runde für 1935 feſt. Der Ka
verzeichnet noch einige Meiſterſchaften des Auslandes, wol
polniſchen Meiſterſchaften durch die Teilnahme einiger De.
beſondere Beachtung verdienen. In Frankfurt wird die M
Bezirksmeiſterſchaft, von Heſſen im Endkampf dr
dem Tennisclub 1914 Frankfurt und dem Tennis= und
klub Darmſtadt vergeben.

Pferdeſport.
Mit dem Fürſtenberg=Rennen wird die 1!
nationale Rennwoche in Baden=Baden er
Die Beſetzung des mit 14 000 Mark dotierten Rennens
eine Wiederholung des am letzten Sonntag in Frankfurt
gelaufenen Wäldches=Rennen. Travertin, Athanaſius. ,
Blinzen, Negundo, Ehrenpreis, Grandſeigneur und Agal!!
die Starter des wertvollen Rennens. Die weiteren G.
rennen des Tages ſteigen in Strausberg, Dresden, Mu
Duisburg und Deauville.
Verſchiedenes.
In Stockholm findet ein Kongreß des internation
Leichtathletik=Verbandes ſtatt. Eine umfan
Tagesordnung wird die Vertreter der Nationen eine Vach
in Anſpruch nehmen. Das Kaiſerberg=Feſt bei Du
vereint die beſten deutſchen Turner und Leichtathleten an.
In Wannſee wird ein Schieß=Länderkampf de
landEngland ausgetragen und in Frankfurt wi
Heſſiſche Meiſterſchaft im Kleinkaliberſchießen vergeben.

[ ][  ][ ]

Nummer 233

3

2.
O

Zeſtſtenängen
Ge3 Hallſtiſchen Heicsainteg.
Im zweiten Vierteljahr 1934 wies die Mengenbewegung im
thandel nach halbjähriger Stagnation wieder Anſätze zu einer
wärtsbewegung auf. er in Reichsmark (Goldbaſis) umge=
iete
Wert des Außenhandels von 52 Ländern (9095 Proz.
geſamten Welthandels) nahm nach den Feſtſtellungen des
iſtiſchen Reichsamts vom erſten und zweiten Vierteljahr 1934
um etwa 2 Prozent ab; da aber das internationale Preis=
au
(auf Goldbaſis) in annähernd gleichem Umfange ſank und
udem der Welthandel vom erſten zum zweiten Vierteljahr
jahreszeitlichen Gründen ſonſt abzunehmen pflegt, dürften die
eſetzten Mengen konjunkturell zugenommen haben. Gegenüber
zweiten Vierteljahr 1933 iſt der Welthandel wertmäßig ge=
en
, mengenmäßig aber leicht geſtiegen und hat damit etwa
Umfang vom zweiten Vierteljahr 1932 wieder erreicht.
Konjunkturell beſonders günſtig entwickelte ſich in der Be=
zzeit
der Außenhandel der außereuropäiſchen Länder Bereits
rſten Vierteljahr 1934 hatte ſich die Ausfuhr der Ueberſee=
er
vor allem infolge des erhöhten Rohſtoffbedarfes der
päiſchen Induſtrieländer konjunkturell gebeſſert. Dieſe
vicklung ſetzte ſich im zweiten Vierteljahr fort; der ſaiſon=
ge
Rückgang blieb erheblich hinter dem ſonſt üblichen Um=
zurück
. Trotz bedeutender Preisnachläſſe (in Gold), unter
n vor allem die Rückgänge der Fertigwaren=Exportpreiſe der
inigten Staaten und Japans zu erwähnen ſind, liegt die
uhr der Ueberſeeländer dem Werte nach ſogar etwas höher
m zweiten Vierteljahr 1933. Faſt alle wichtigen überſeeiſchen
delsländer auch die Vereinigten Staaten von Amerika
ien an dieſer Entwicklung teil. Verhältnismäßig am ſtärk=
ſtieg
die Ausfuhr aus Britiſch=Malaya, Neuſeeland und aus
ntinien. Die Haupturſachen dieſer konjunkturellen Beſſerung
n neben der weiteren Steigerung der Rohſtoffeinfuhr der
däiſchen Induſtrieländer ein erhöhter Zuſchußbedarf einiger
er an Lebensmitteln, und vor allem ein vermehrter Roh=
edarf
der überſeeiſchen Induſtrieländer.
m zweiten Vierteljahr hat nun auch die Einfuhr der Ueber=
ſnder
, die bisher auf ſehr niedrigem Stand verharrt hatte,
der Preisrückgänge und entgegen der Saiſontendenz erſt=
g
zugenommen. Dieſe bedeutſame Wandlung kommt in der
dicklung der Einfuhr faſt aller wichtigen Ueberſeeländer zum
ruck. Die Einfuhr der Vereinigten Staaten von Amerika
bei weiterer Abwertung des Dollars auch dem Goldwerte
gegenüber dem Vorvierteljahr leicht zu. In Kanada ſtieg
infuhr mehr als ſaiſonüblich und lag erheblich höher als im
ahr. Die Einfuhr Japans nahm ſogar im Gegenſatz zum
üblichen ſaiſonmäßigen Rückgang beträchtlich zu. In den
ern, die überwiegend Rohſtoffe und Lebensmittel an den
markt liefern, war die Entwicklung zwar zum Teil abwei=
doch
wieſen auch dieſe Länder unter ihnen vor allem
die ſüdamerikaniſchen in ihrer Geſamtheit eine konjunk=
Ule Beſſerung ihrer Einfuhr aus. Eine Ausnahme von grö=
Bedeutung bildete nur China, deſſen Einfuhr wiederum
lich zurückging und in der Berichtszeit um über ein Drittel
iger lag als im Vorjahr.
In den europäiſchen Ländern hielt die konjunkturelle Zu=
te
der Einfuhr in vermindertem Umfange an. Außer in
ſchland und den mitteleuropäiſchen Induſtrieländern nahm
infuhr diesmal auch in der Mehrheit der europäiſchen Agrar=
r
zu. Geſunken iſt die Einfuhr nur in Großbritannien, in
kreich, Belgien=Luxemburg, den Niederlanden, Dänemark
vor allem in Rußland (UdSSR.). Bei den genannten weſt=
däiſchen
Ländern, deren Einfuhr ſich während der letzten
e auf verhältnismäßig hohem Stand gehalten hatte" war
lbnahme aber ganz oder zum größten Teil jahreszeitlich be=

Auch in der Ausfuhr verſchiedener euronäiſcher Länder war
Beſſerung gegenüber dem Vorvierteljahr feſtzuſtellen. In
eden, Finnland, Eſtland Lettland und Oeſterreich führte
größere ſaiſonnäßige Zunahme des Holzexports zu einer
gerung der Geſamtausfuhr. In Großbritannien und Frank=
blieb
der ſaiſonübliche Rückgang der Ausfuhr beträchtlich
r dem Umfang früherer Jahre zurück. Eine bedeutende kon=
urelle
Minderung der Ausfuhr zeigte ſich dagegen in Deutſch=
Rußland (UdSSR.) und in Italien.
Die Führer der heſſiſchen Wirkſchaft.
Führer des Wirtſchaftsgebietes Heſſen iſt der Reichsführer
Handels Dr. Lüer, Frankfurt a. M. Im Rahmen des organi=
iſchen
Aufbaues der deutſchen Wirtſchaft ſind für das Wirt=
ssgebiet
Heſſen folgende Induſtrieführer ernannt: Haupt=
pe
I (Eiſeninduſtrie): Kommerzienrat Köhler, Buderuswerke
lar; Hauptgruppe II (Maſchineninduſtrie) May Motoren=
ik
AG., Darmſtadt; Hauptgruppe III (Eiſenwaren); Mauſer,
ſerwerke GmbH., Waldeck; Hauptgruppe IV (Steine und
en): von Scherbening, Vereinigte Deutſche Barytinduſtrie Dr.
rti u. Co., Sontra; Hauptgruppe V (Chemie): Dr. Hermann,
Farbeninduſtrie AG., Frankfurt a. M.; Hauptgruppe VIII
idwerk): Landeshandwerksführer Gamer=Worms; Haupt=
pe
IX (Handel): Spörle Elektroinduſtriebedarf. Ludwig
e, Frankfurt a. M.: Hauptgruppe X (Banken): Avieny,
nuiſche Landesbank, Frankfurt a M.; Hauptgruppe XI ( Ver=
ungen
): Dr. Weiß, Heſſen=Naſſauiſche Lebensverſicherungs=
tilt
, Wiesbaden; Hauptgr. XllI (Energiewirtſchaft); Richardt,
tiſche Werke Kaſſel.

Viehmärkke.

Darmſtädter Viehmarkt vom 23. Auguſt. Aufgetrieben waren
Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich auf Kl. a) 3942, b) 3538,
34, d) 2529 Pfg. pro Pfund. Spitzen= und geringe Tiere
den nicht notiert. Es wurden verkauft in der Klaſſe a) 29,
1. c) 57, d) 27 Stück. Marktverlauf ſchleppend, geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 23. Auguſt. Auftrieb: Rinder 84
letzten Donnerstagsmarkt 74) davon Ochſen 16. Bullen 4,
27, Färſen 35, Kälber 1060 (869), Hammel 99 (87) Schafe
51), Schweine 575 (553). Notiert wurden pro Ztr. Lebend=
cht
in RM.: Kälber Sonderklaſſe , andere Kälber a) 45
1) 3944, c) 3238, d) 2331: Lämmer und Hammel b) 2.
35, c) 3032, d) 2528: Schafe e) 2930, f) 2528;
eine Kl. a) 5153, b) 5052, c) 4752 d) 4450. Das
ge nicht notiert. Marktverlauf: Kälber, Hammel und Schafe
g. ausverkauft. Schweine mittelmäßig, ausverkauft.
Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 23. Auguſt. Auftrieb:
der 51, Schweine 26, Ferkel 225, Läufer 420. Preiſe: Kälber
b) 3741, c) 3236, d) 2831: Schweine nicht notiert;
el bis 6 Wochen 812, darüber 1622; Läufer 2326.
ktverlauf: mittel.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
twortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
1tsland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Sport: Karl Böhmann;
e Gegenwart, Tagesſviegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Henieil und geſchäftliche Mitteilungen: J. V.: Paul Ziegler, ſämtlich n Darmſtadt
T. 34. 22394, Truck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Everlangte Manuſkriwe wird Garantie der Nückſendung nicht übernommen.
ſtunden der Redaktion: Vormittags 121 Uhr nachmittags 67 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

dennefätter efſertenborle.

Die ſchon vorgeſtern zögernd einſetzende Belebung des Ge=
ſchäfts
machte geſtern an der Berliner Börſe weitere leichte
Fortſchritte. Zunächſt waren es, wie am Vortage, einige Spezial=
werte
, die etwas größeres Intereſſe beanſpruchten; indeſſen ging
von dieſer Bewegung eine gewiſſe Anregung für die übrigen
Märkte aus. Da beſondere Gründe nicht vorliegen, iſt anzuneh=
men
, daß die in den letzten Tagen zurückgegangenen Kurſe einen
Anreiz zu Rückkäufen boten. Zwar lagen auch einige Nachrichten
aus der Wirtſchaft vor, die eine anhaltende Konjunkturbelebung
kennzeichnen, ohne daß jedoch von dieſen beſonderer Einfluß auf
das Börſengeſchäft ausging. So blieb z. B. der ſtark erhöhte
Ruhrkohlenabſatz im Juli auf den Montanmarkt völlig eindrucks=
los
. Montanwerte gaben ſogar überwiegend nach. Insbeſondere
gilt das von Klöckner, die 1½ Prozent verloren.. Auch Harpener
und Hoeſch ſowie Stahlverein waren um zirka ½ Proz. gedrückt.
Dagegen bleiben Buderus weiter gefragt und konnten erneut ½
Prozent gewinnen. Auch Stolberger Zink kamen 1 Proz. höher
an. Braunkohlenwerte, die bereits ſeit einer Reihe von Tagen
nur kleinſtes Geſchäft aufzuweiſen hatten, waren aus dieſem
Grunde auch geſtern kursmäßig nur unweſentlich verändert. Eine
beachtliche Steigerung erfuhren dagegen Kaliwerte, die vermut=
lich
auf das kräftige Anſteigen von Kali=Chemie heute um
nochmals 4½ Prozent mitgezogen wurden. Schon im Laufe
der erſten Börſenſtunde konnten ſich Montane gut erholen, da die
für heute anberaumte GV. der Vereinigten Stahlwerke anregt.
Rheinſtahl gewannen 1½ Proz., Gelſenkirchen 1 Proz., Stolber=
ger
Zink 2½ Proz. Aku zeitweilig erhöht. Der Rentenmarkt
verharrt weiter in ſtiller, aber nicht unfreundlicher Haltung. Hy=
pothekenpfandbriefe
blieben gut behauptet. Kommunale lagen
eher etwas feſter. Stadtanleihen zeigten recht freundliche Tendenz
und teilweiſe höhere Kurſe.
Die Frankfurter Börſe blieb mangels beſonderer An=
regungen
ſtill und weiterhin uneinheitlich. Einige Sonderwerte
behaupteten ihre Feſtigkeit, dagegen bröckelten die meiſten Kurſe
angeſichts der Geſchäftsſchrumpfung leicht ab. Farben gaben ¼,
Erdöl ¼. Metallgeſellſchaft ¼ Prozent nach. Gut behauptet Rüt=
gers
, Scheideanſtalt erſtmals wieder etwa 1 Prozent höher. Elek=
trowerte
zumeiſt eine Kleinigkeit gebeſſert, nur Schuckert / Proz.
Siemens 1½, Geſfürel ½, Bekula ¼; dagegen AEG. ³ Prozent
leichter. Sehr ruhig lagen Zellſtoffwerte, Aſchaffenburger knapp
gehalten, Waldhof ½ Proz. freundlicher. Von Kunſtſeide Bem=
berg
unverändert. Aku 1½ Prozent höher. Schiffahrtswerte nur
unweſentlich verändert, Nordd. Lloyd ¼ Proz. niedriger, Hapag
½ Prozent befeſtigt. Montanwerte ziemlich ruhig in den Um=
ſätzen
, uneinheitlich bei kleinſter Kursverſchiebung. Stahlverein
bröckelten ¼. Phönix ½, Gelſenkirchen ¼ Prozent ab. Buderus
behaupteten ihre vorgeſtrige Steigerung. Mansfeld zogen ¼ Proz.
an. Im einzelnen waren Weſtd. Kaufhof erneut ¼ Proz. feſter,
auch Junghans um 1. Daimler ¼, Reichsbank ½8, Zement Heidel=
berg
½ Proz. höher. Der Rentenmarkt lag ſehr ruhig, Reichs=
anleihe
gegen den Vortag kaum verändert, ſpäte Schuldbücher
94½, Altbeſitz 95, Stahlvereinbonds 78½ Proz. Auslandsrenten
ſtill. Im weiteren Verlauf trat an den Aktienmärkten eine
Kursſteigerung ein. So gewannen Kali Aſchersleben 1, Weſter=
egeln
1½ Proz. Von Montanwerten Phönix 158, Klöckner / und
Stahlverein 1 Prozent. Aku beachtlich geſtiegen auf 64 gegen
vorgeſtern abend 61. Die übrigen Märkte verzeichneten Kurs=
ſteigerungen
von ¼½ Prozent. Die Nachbörſe war ſehr ſtill,
Umſätze wurden auf keinem Marktgebiet mehr getätigt.
Die uneinheitliche Bewegung der Aktienmärkte im Mittags=
verkehr
ſetzte ſich an der Abendbörſe fort. Kursverſchiebun=
gen
kamen im allgemeinen auf Baſis geringer Umſätze zuſtande.
Noch größere Ruhe herrſchte am Rentenmarkt, jedoch wollte man
verſchiedentlich kleine Belebung der Nachfrage bemerken. Kurs=
mäßigen
Ausdruck fand dieſe Stimmung jedoch nicht. Im Verlauf
entwickelte ſich am Aktienmarkt ziemlich einheitlich ein freund=
liches
Bild; kleine Kursſteigerungen bis etwa ¼ Prozent über=
wogen
bei weitem. Am Rentenmarkt kamen Altbeſitz behauptet
Geld zur Notiz.
*
Der Londoner Goldpreis betrug am 23. Auguſt für eine Unze
Feingold 138 Schill. 7½ Pence gleich 87,3684 RM., für ein Gr.
Feingold demnach 53,4827 Pence gleich 2,80896 RM.

Was den geſchäftlichen Erfolg der 22. Deutſchen Oſtmeſſe an=
langt
, ſo läßt ſich bereits heute ſagen, daß die Umſätze diejenigen
des Vorjahres bei weitem übertreffen.
In den Hallen I und II (Textilien und Lederwaren, ſowie
Nahrungs= und Genußmittel) iſt die Ausſtellerſchaft durchaus zu=
frieden
, teilweiſe ſehr zufrieden. Gut gingen die Geſchäfte in
Fertigkonfektion, Trikotagen, Strickwaren und Garnen, ferner in
Handſtickereien und Schirmen. Hier konnten einzelne Firmen die
verauslagten Speſen bereits am erſten Tage wieder hereinholen.
Auch wurden in dieſer Branche Intereſſenten aus Danzig und
Schweden feſtgeſtellt, bei denen man für ſpäter Abſchlüſſe er=
wartet
. Zufrieden geſtaltete ſich das Geſchäft in Pelzen und
Rauchwaren. Bevorzugt waren mittlere Preislagen. Uniformen
uſw. fanden mittleren Abſatz.
Der Geſchäftsgang in der Schuh= und Lederbranche iſt gleich=
falls
gut. Auch Gummiſchuhe wurden lebhaft gekauft. Sportartikel
fanden allgemein ſtarkes Intereſſe. Neue Beziehungen konnten zu
Lettland, Litauen und Danzig aufgenommen werden; auch hier
erwartet man Geſchäftsabſchlüſſe. Schuhbearbeitungsmaſchinen
fanden flotten Abſatz. In Ledertaſchen geſtalteten ſich die Umſätze
außerordentlich günſtig.
Möbel wurden lebhaft gefragt, beſonders die in etwas
höherer Preislage. Für Klaviere beſteht ſtarkes Intereſſe, die
nach der Meſſe zu Verkäufen ab Magazin führen dürfte.
In der Nahrungs= und Genußmittelbranche herrſcht durch=
gehend
eine recht zuverſichtliche Stimmung. Die Ausſteller ſind
zufrieden, teilweiſe ſehr zufrieden. Maßgebliche Firmen der Fein=
koſt
=, Konſerven= Schokoladen=, Zuckerwaren= und Spirituoſen=
Induſtrie (zum Teil ſolche, die erſtmalig auf der Oſtmeſſe aus=
ſtellten
) hatten gute Erfolge zu verzeichnen und ſtellten ihr Wie=
derkommen
für die nächſte Meſſe bereits in Ausſicht. Fabrikanten
von Schnellwaagen, Regiſtrierkaſſen, Aufſchnittmaſchinen berichten
über verſtärktes Intereſſe gegenüber dem Vorjahr. Führende
Markenartikelunternehmungen beſtätigten übereinſtimmend die
ausgezeichnete propagandiſtiſche Wirkung der Meſſe‟
In Halle III (Haus= und Küchengeräte, Papierwaren, Büro=
bedarf
, Galanteriewaren, Kunſtgewerbe uſw.) lautet das Urteil
noch uneinheitlich. Aus einzelnen Branchen wurden bereits gute
Abſchlüſſe gemeldet.
Im Schlageter=Haus ſind die ausſtellenden Firmen mit dem
Beſuch reſtlos zufrieden; auch die Verkäufe, namentlich nach der
Provinz, übertreffen weit die Erwartungen. Sehr gute Abſchlüſſe
liegen in der Bauinduſtrie bzw. in der Bauholzinduſtrie vor. Hier
konnten viele neue Geſchäftsverbindungen angeknüpft werden. Bei
Dachpappe, Wandbekleidungen (Iſolierſtoffe) wurden die Erwar=
tungen
voll erfüllt. Bei Holzbearbeitungsmaſchinen liegen ſofor=
tige
Abſchlüſſe vor. Viele Anmeldungen für ſpätere Liefertermine
konnten gebucht werden. Die Lieferanten von Eier= Sortiermaſchi=
nen
und Milchkondenſatoren ſind infolge reichlicher Nachfrage voll
befriedigt; ſie erwarten auch für die nächſte Zeit Lohn und Brot
für ihre Induſtrie. Schneidebrenner ſowie ſämtliche Werkzeuge
für das Schmiedehandwerk ſind weit über Erwarten verlangt und
beſtellt worden. In der Radiobranche wurde beſſere Qualität
bevorzugt. Für Lampen und Beleuchtungskörper liegen außer=
ordentlich
erfreuliche Beſtellungen vor. In der Eiſenmöbel= Ab=
teilung
herrſcht lebhafte Nachfrage; ſpeziell haben Behörden zu=
friedenſtellende
Aufträge vergeben. Der Beſuch der Beiſpiels=
werkſtatt
iſt überaus ſtark.
In der Autoinduſtrie lagen vom erſten Tage ab. Abſchlüſſe
vor. Für Kompreſſoranlagen bzw. Tankſtellenzubehör zeigt ſich
lebhafte Nachfrage. Recht gute Abſchlüſſe ſind auch bei Objekten,
die ſonſt eine monatelange Verhandlungszeit erfordern zuſtande
gekommen. Kraftſtoffvertriebsfirmen konnten erſtaunliche Auf=
träge
entgegennehmen.
Der Landmaſchinenmarkt iſt lebhaft, einzelne größere Ma=
ſchinen
ſind in mehrfacher Stückzahl verkauft worden. Bei alte
eingeführten Firmen werden namentlich Bodenbearbeitungsgeräte
und Beſtellmaſchinen gefragt. Infolge des ſtark erweiterten Mark=
tes
läßt ſich die Fülle der Abſchlüſſe zurzeit noch nicht überſehen.
Die nordfranzöſiſchen Baumwollwebereien, die in Verhand=
lungen
ſtehen, um die Herſtellung nach den Abſatzmöglichkeiten
zu regeln, hoffen bis Ende dieſes Monats zu einer Einigung zu
gelangen. Man nimmt an, daß die wöchentliche Arbeitszeit auf
ein Mindeſtmaß von 1618 Stunden feſtgelegt wird.

Berliner Kursbericht
vom 23. Auguſt 1934

Oeviſenmarkt
vom 23. Auguſt 1934

Berl. Handels=Geſ 91.25 Elektr. Lieferung 105. Orenſtein & Koppel Deutſche Bank u. W 64.75 F. G. Farben 146.50 Polyphonwerke 13.75 Disconto=Geſ. Gelſ. Bergwerke 61. Rütgerswerke 39.25 Dresdner Bank 68. Geſ.f. elektr. Untern. 109. Salzdetfurth Kali 1158.50 Hapag 25.875 Vereinigte Glanzſt. 160. Weſtdte. Kaufhof 24.50 Nordb. Lloyd 30. Harpener Bergbau 108. Verein. Stahlwerk= 41. A. E. G. 26.25 Hoeſch Eiſen und Weſteregeln Alkali 125. Bahr. Motorenw Köln=Neueſſen Agsb.=Nnrb. Maſch 65- C. P. Bemberg 69. Phil. Holzmann 68.375 Baſalt Linz 12. Bergmann Elektr 17. Kali Aſchersleben 123.50 Ber. Karlsr. Ind. 129. Berl. Maſch.=Bau 04.25 Klöcknerwerke 76.50 Hohenlohe=Werke 27.625 Conti=Gummi 129. Koksw. Chem. Faby 93.75 Lindes Eismaſch. 97. Deutſche Cont. Gas 125.50 Mannesm. Röhr 68.625 Vogel Telegr. Draht 92.875 Deutſche Erdöl 115.125 Maſch.=Bau=Untn. 46.75 Wanderer=Werke 124.75

Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemart
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island

Währung
1äghpt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
canad. Doll
00 Kronen
00 Gulden
1 2=Stg.
100 eſtl. Kr.
)0 finn. M.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
00 isl. Kr.

Geld
2.97
0.681
58.90
0.1841
3.047
2.54
56.22
32.02
12.59
69.53
5.554
16.50
2.497
169.73
56.97

Zrieft
13.00
0.68!
59.02
0.186
3.053
2.55:
56.34
82.18
12.62
69.67
5.566
6.54
2.50
70.07
57.09

Italien
Japan
Fugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlwak.
Türkei
Ungarn
Uruguag
Ver. Staaten

Währung
100 Lire
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Escudos
100 Kronen
100 Francs
100 Peſetas
100 Tſch. Kr.
türk. 2
100 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar

HeldBrief

21.61
0.747
5. 664
79.67
63.26
48.95
11.435
54.89
81.67
34.32
10.44
1.99
0.99
2.477

21.65
0.749
5.676
19.83
63.38
49.05
11.458
(5.01
81.83
34.38
10.46
1.995
1.001
2.481

Hitienniscne Suricfraut, Wittate
Frankfurter Kursbericht vom 23. Auguſt 1934.

Steuergutſcheine
Gr. IIp. 1934
1935
1936
193
1938
Gruppel ....!
68 Dtſch. Reichsanl.
v. 27
5½%Intern., v. 30
6%Baden ... v. 27
6%Bahern . . v.2
6%Heſſen. . . .b. 29
6%Preuß. St. v. 28 1107.25
6½ Sachſen ..v.2
6%Thüringen v. 27 91.75
6% Dt. Reichsbahn
Schätze.... .. . . .
% Dt. Reichspoſt
Schätze. . . . . . . . . 100.45
Dtſch. Anl. Ausl.
* Us Ablöſung / 95
(Neubeſitz)
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
..
6%Baden=Baden
6%Berlin . . . v. 24
6%Darmſtadt . .
6% Dresden.. v. 26
6%Frankfurt a. M
Schätze v. 29
v. 26
68Mainz. ..
6%Mannheim v.2
6%München v.2
6%Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk
6% Goldoblig,

03.75
104
10211,
99.5
97.8
101.4
941
93.75
92.75
94.25
92
92.5
101

9.1
78.5
81
80
76.25
79.75
82.55
87
83.5
Aie
84

We
hhp.=Bk.=Liguid.
4¾%
Komm. Obl. . ..
6%Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblie
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
R.12
6%Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr.
6%Naſſ. Landesbk.
5½% Lig.=Obl
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser. I
+Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=Bl
O Lig.=Pfbr
% Frkf. Hyp.=Bk.
2% Lig.-Pfbr
Goldoblig.
Frkf. Pfbr.=Bk.
Lig.=Pfr.
Mein. Hyp.=Bk
Lig.=Pfr.
2 Pfälz. Hyp.=Bk.
9 Lia==Pfbr
6SRhein. Hyp.=Bk.
½%0 Lig.=Pfr
Goldoblig.
O Südd. Boden
Cred.=Bank
O Lig.=Pfbr
JWürtt. Hhp.=B.

901.
90.5
Re
89
81

90.75
90
90.75

97
113.5

89
90
89.75
90.25
83.5
89.25
91
89.75
90I,
92
91.75
90.5
90.5
87.25
Mr. 6
33

6%Daimler=Bezn. / 89.5
6% Dt. Linol. Werke / 95
6%Mainkrw. v. 26 90.5
6%Mitteld. Stahll 92.75
6% Salzmann &Co.
6% Ver. Stahlwerke
6% Voigt & Häffner 78.7:

J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
L. Inveſ
5 %Bulg. Tab. v.0
4½% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumär
4½%
42Türk. Admin.
1.Bagdad
Zollanl. .
4½%üngarn 1913
½% 1914
Goldr.
1910
4½Budp.Stadtanl.
4½Liſſabon
4½ Stockholm
Aktien.
Accumulat., Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauere
Zellſtoff
Bad. Maſchinenfor.
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen...
Cement Heidelberg
Karlſtadt

121:,
12.5
12.5
11.75
39.5
28.25
4.3

169
63.5
26
103
101
65
69
145
85
104
127,5

hemie,
Chem. Werke Albert
Chade (A=C). .. . . . /206
Contin. Gummiw. .
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr.
Frdöl
dt. Gold= u. Silbe
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoff & Widm
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.-Geſ. /104.5
Licht u. Kraft
Eſchwe. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder ../107.5
F. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter
Felt & Guilleaumel 70.75
Frankfurter Hof..
Gelſenkirch. Berow.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer.
Grün & Bilfinger
Hafenmühle, Frkft.
Hanauer Hofbräuh. /400
Hanfwerke Füſſen
HarpenerVergbau /106.5
Henninger, Kempfl
HilbertArmaturfrb
Hindrichs=Aufferm. / 85
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſel

143
130
46
115"
115.25
222
56
86.5
80.5
112.5

52.5
146
41.75
61
109.75
89
217
39.5
12
41
05.5
68.75
e

Junghans .......
Kali Chemie ...."
Aſchersleben
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ..
Knorr C. H.
Konſerven Braun,
Lahmeyer ECo. ..
Laurahütte
ch. Augsl
Löwenbr. Münch..
Mainkr.=W.
Mainz Akt.=?
Mannesm.=Ri
Mansfeld.
Metallgeſ. Fran=
Miag. Mühlenbe
Moenus
Motoren Darrn
Neckarwert
Oberbedarſ
Park=u. Bürgerk
Phönix Bergb
Rh. Braunkohlen
Elektr. Stam
Stahlwerke ..
Riebeck Montan
Roeder, Gebr.
Rütgerswerfe".
Salzbetfurth Kali
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Vind..
Schramm, Lackfl
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storche
Siemens &. Halske
Reinigerwverke
Südd. Zucker=A. G.
Thür. Liefer.=Geſ.

Me uuce
VVer. Stahlwerke ..
Ver. Ultramarin ..
*
Voigt & Haeffner
54
76.75 Weſtdte. Kaufho
Weſteregeln Kali
au Zellſtoff Waldhof.

118
19
89.5
241.5
77.5
71.5
68.75
78.25
88.e5
97
121.25
47.5
240.5
89
98.5
80
38,

185.5
28
98.5
146
50.75
103.75
100.5

Allg. Dt. Creditanſ
Badiſche Bank..
Bk. f. Brauinduſtr.
Bayer. Hyp. u.
Berl. Handeisge
Hypothefbk.
Comm. u. Privatbk.
Dt. Bank u. Disc.
Dt. Eff. u. Wechſe
Dresdner Bank.
Frankf. Bank..
Hyp.=Bar
Mein. Hyp.=Bank
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. B!
Württb. Notenbank!
A.-G. ſ. Verkehrsw
Allg. Lokalb. Kraftw),
7% Dt. Reichsb.
Hapag
Nordd. Llohd.
Südd. Eiſenb.=Ge
Allianz= u. Stutte
Verſicherung ...
Verein. Verſ. /213
Frankona Rück=u. M/
Mannh. Verſich.

Otavi Minen
13.75
Schantung Handelsl

40.75
130
12
24.5
123
48.8
48
110.8
68.5
90.5
116
64I;
68
80
75.5
75.75
71.5
156
104
58.5
100

116.5
112:/,
23.75
50.

206.5
107.5

[ ][  ]

Seite 12 Nr. 233

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 24. Auguſt 1934

Anfangszeiten: 3.45,

Nieder=Ramſtädter

Am 2. und 3. September 1934

Kirchweihe!

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Heute, 20 Uhr
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im Heaghaus:

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Sektion Darmſtadt und Starkenburg des O. u. O. Aly
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Leitung: Muſikzugführer Willy Schlupp
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