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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelſenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 224
Mittwoch, den 15. Auguſt 1934.
196. Jahrgang
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Ein Polk, ein Reich, ein Führer.
Reichsſtatthalker Sprenger: Das deukſche Bolk kann nur beſtehen, wenn es ſich wie ein Mann
hinker den Führer ſtellk.
Hitlers, und alle haben Grund, ihm das zu danken. (Lebhaftes
jarmſtadts Bekennknis zum Führer. Brava)
vütez
dt, Schulf
Maſſenkundgebung in der Feſthalle.
Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger ſprach geſtern
d in der dicht beſetzten, mit den Fahnen des neuen
Deutſch=
geſchmückten Feſthalle zur Volksbefragung am 19. Auguſt.
Standartenkapelle umrahmte die Anſprache mit muſikaliſchen
ſietungen. Punkt 20.30 Uhr erfolgte der feierliche Einzug der
ten, die ſich auf der Bühne aufſtellten, und der Ehrenſtürme
SA. Sämtliche Gliederungen der NSDAP. und die
Bevölke=
waren ſo zahlreich vertreten, daß in der weiten Halle kein
mehr frei war. Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger
e, als er mit ſeinem Stab erſchien, lebhaft begrüßt. Mit dem
n Reichsſtatthalter erſchien Staatsminiſter Jung.
Kreispro=
ndaleiter Malcomes hatte die Organiſation der Kundgebung
iommen.
Treisleiter und Oberbürgermeiſter Wamboldt eröffnete
Lundgebung des Kreiſes Darmſtadt und gab ſeiner beſonderen
de Ausdruck, daß durch die Anweſenheit ſo vieler Darmſtädter
eſen ſei, daß Darmſtadt marſchiert. Er begrüßte insbeſondere
hauleiter und Reichsſtatthalter, der trotz ſeiner großen Arbeit
Darmſtadt kam, ein Beweis, daß ihm die Sorge um uns am
nliegt. Wir in Darmſtadt wiſſen, worauf es bei dieſer
Volks=
gung ankommt, wie ſehr das Geſchick unſeres Volkes, und
ſo=
uch Darmſtadts, von ihr abhängt. Wir werden unſere Pflicht
nd geloben dem Führer Treue.
ſtakthalker u. Gauleiter Sprenger
f darauf das Wort und führte u. a. aus:
n dieſen Tagen marſchieren die Kolonnen in ganz Deutſch=
Es gibt keinen Ort, in dem nicht, wenn der Abend kommt,
eutſche Volk aufſteht, um Zeugnis abzulegen, daß es die
Vor=
unſerer Zeit aufs tiefſte bewegen. Wir leben in der
Fort=
cklung der nationalſozialiſtiſchen Revolution. Eine
Revolu=
erſtreckt ſich über mehrere Generationen. Gegenwärtig ſtehen
m bedeutungsvollſten Abſchnitt. Was das deutſche Volk in
auſenden erſehnt, worum es gekämpft, gelitten hat, iſt Tat
rden: Ein Führer ſoll die Geſchicke des Volkes lenken.
Ueber=
en iſt die Zwietracht, die Eigenbrötelei von Staaten und
men. Das deutſche Volk iſt ſich bewußt, daß es nur beſtehen
wenn wir uns, wie ein Mann, hinter den Führer ſtellen.
Führer kam aus dem Volk.
Jon Anfang an ſtellte der Führer das Prinzip auf, daß
ver=
ortlich
nur einer führen kann.
Nach dieſem Grundſatz hat er immer gelebt
gehandelt, und dieſen Grundſatz in der Partei
durch=
t. Ein Führer wächſt organiſch heraus aus dem
Volks=
in. Wenn eine Führung da war, die nicht den Grundſätzen
nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung entſprach, hat ſie ſich
ſelbſt eliminiert, ein anderer Führer trat an die Stelle. So
ſe das Führerprinzip durchgebildet. Niemals wäre es Adolf
er gelungen, mit ſeiner braunen Front die Macht zu
bekom=
wenn nicht gerade dieſes Führerprinzip, das ſich im
Volks=
der Deutſchen bewahrt hat, reſtlos durchgehalten hätte.
S0 iſt in der Partei, in ihrem Werden abgezeichnet, wie in
Folge die Führung des Volkes ausſehen werde, wie der Weg
chaut, den das Volk gehen mußte. Freiwillig ſtellten ſich
Beſten hinter den Führer. Sie hatten nur zwei Ausſichten,
ihm zu ſiegen oder unterzugehen. So führte er uns, ſo ſiegte
nd ſo wurde er Herr aller zerſetzenden Kräfte, die bis dahin
Unweſen in Deutſchland trieben.
Als ihm der Reichspräſident, der greiſe Marſchall, die
Füh=
übertrug, begann ſofort die Tatwerdung des Wollens des
ers.
i Führer, ein Volk, wie es verheißen wat.
er gewohnt war, die Treue zu halten, wie er ſie den
Pigenoſſen von der Front hielt, ſo ehrlich ſtellte er ſich hinter
Marſchall und ſo treu war er der Kamerad des
Reichspräſi=
in in allen Tagen der Not.
Als der Tod eine Lücke riß, zögerte er nicht eine Sekunde,
übernahm die Führung, weil er wußte, daß das
Iym vertraute. Und dennoch, ſich ſelbſt getreu, trat er er=
Dor das Volk, das Volk ſoll ihm beſtätigen, daß es gewillt iſt,
Ioſen hinter ihm zu ſtehen. Und wenn je das Volk Veran=
18 hatte, ſich hinter einen Führer zu ſtellen, dann iſt es der
er Adolf Hitler.
Lenkt zurück, wie es war, als der Führer kam! Das Geſpenſt
Solſchewismus und das Chaos war erſt mit dem 30. Januar
Bebannt. Hart und unerbittlich wurde geſäubert, gleichzeitig
nn der poſitive Aufbau.
Deutſches Volk! Denk zurück an jene Tage, da du nicht wuß=
De der nächſte Tag geſichert war, denk an die Not und Ar=
Lonigkeit. Mit harter Energie wurde da angefaßt, wo es am
Endigſten war. Die Fabriktore öffneten ſich wieder, genau,
Dr es vorausſagten, rollte alles ab: Wegebau, Straßenbau,
„überbeſſerung. Beſonders in Heſſen haben wir allen Grund,
Führer dankbar zu ſein.
Schnbrechend auf neuer Grundlage war die Tatwirkung der
Lucktſoöialiſtiſchen Weltanſchauung überall. Das kulturelle
Deſtesleben wird neu entwickelt. Denke, deutſcher Chriſten=
2 Das wäre geſchehen, wenn der Führer nicht gekommen
Dätte der deutſche Chriſtenmenſch auch dann noch in ſei=
Läüben ſein Werk vollbringen können? Nein! — Wenn
uug Rirchenglocken läuten können, iſt das das Werk Adolf
Es iſt keine Frage irgendwelcher Gruppen, wie die
auslän=
diſchen Zeitungen ſagten, wer Reichspräſident werde. Der Schacher
iſt in Deutſchland ausgeſchaltet. Wer Reichspräſident werde, das
war ganz klar, das
konnte nur einer ſein, der Führer aller Deutſchen.
(Lebhaftes Bravo.) Wir hatten keinen Zweifel darüber, weder
in der Stadt noch auf dem Land.
Der Bauernſtand iſt wieder gerettet, damit hat das deutſche
Volk ſeine Grundlage wieder gewonnen. Fremdraſſigen Bankiers
war es gelungen, den Bauern zurückzudrängen. Die Grundwurzel
des deutſchen Volkes war durch die Steuerpolitik aus dem Boden
gehoben. Wer die Bedeutung dieſer Tatſachen weiß, begreift, was
geſchehen iſt für den Bauernſtand durch die Maßnahme des
Na=
tionalſozialismus, durch das Erbhofgeſetz uſw. Im Bauern wohnt
beſtes deutſches Blut. In ihm ſehen wir das geſunde Element des
deutſchen Volkes. Wir ſehen, wie das deutſche Volk wieder geſun.
det. Und das alles in ſo kurzer Zeit ſeit Beginn vorigen Jahres
Gigantiſch iſt das Werk und keiner kann an dieſem Werk
vorbei=
gehen. — Jeder muß die Taten des Führers an ſeiner eigenen
Perſon meſſen können. Denkt, wie umfaſſend das Werk des
Füh=
rers iſt. Auch für die, die noch nicht in Arbeit kamen, iſt geſorgt
und wird geſorgt werden. Die Arbeitskraft des deutſchen Volkes,
das eine und beſte Kapital, das das Volk hat, muß erhalten
bleiben. Auf dieſem Wege ließ ſich der Führer nicht aufhalten.
Alle Schwierigkeiten, die ſich ihm in den Weg ſtellten, hat er
überwunden.
Wir deukſchen Volksgenoſſen ſind uns reſtlos klar.
was wir am 19. Auguſt zu kun haben.
Aber wir ſind nicht allein auf der Welt. Das Leben eines
Volkes muß in Einklang gebracht werden mit dem Leben der
an=
deren Völker. Hier muß geſagt werden, daß ein Teil der Welt
uns noch nicht kennt oder nicht verſtehen will. Daher iſt es Pflicht,
in dieſen Tagen durch einhellige Demonſtration zu beweiſen, daß
es keine Möglichkeit gibt, zwiſchen Volk und Führer einen Keil
zu treiben. Der Führer hat ſeinen Friedenswillen bewieſen.
Hitler kennt den Krieg, hat ihn in ſeiner Grauenhaftigkeit erlebt,
daher kämpft er um den Frieden, wie kein anderer Staatsmann
der Welt. (Bravo.)
Wie weit war es bei den früheren Regierungen? Des Führers
erſte Tat war der Frieden mit Polen, er hat der franzöſiſchen
Na=
tion die Hand gereicht, indem er erklärte, es gibt keinen Grund
zum Krieg. Wie tief müßte das franzöſiſche Volk dem Führer
danken, daß er das Eigenleben des Franzoſen achtet. Das deutſche
Volk iſt friedliebend.
Wer ſollte an die Stelle des Führers treten? Legen Sie jedem
Ausländer dieſe Frage vor, auch jedem Inländer, wenn etwa noch
ein Zagender da ſein ſollte. Er exiſtiert kein anderer. Der Führer
baut ſein Volk auf in Arbeit und Frieden und geht den Weg mit
ſeinem Volk und dient damit allen Völkern der Erde.
Wenn wir am 19. Auguſt unſere Stimme abgeben, wollen
wir alles überdenken, dann finden wir den richtigen Weg. In
freiwilliger Diſziplin und Gehorſam werden wir uns für den
Führer einſetzen, denn wer ſich für den Führer einſetzt, ſetzt ſich
für das Volk ein. Der Führer war uns in allem Vorbild. Von
früheſter Jugend ab iſt er als Vollwaiſe nicht verwöhnt worden.
Jeder Schlag aber, der ihn traf, machte ihn härter. Er kam aus
dem Volke und ſetzte ſich durch. Mitten in ſeinem Leben kam der
Weltkrieg. Auch dort ſahen wir ihn ſich entwickeln, als
Melde=
gänger errang er ſich alle Ehrenzeichen. Er tat ſeine Pflicht bis
aufs letzte aus dem Gefühl heraus, dem Volke zu dienen. So
ſehen wir ihn im Lazarett im Fieber von Deutſchlands. Größe
träumen, wir ſehen ihn aus kleinſtem Kreis mit Energie und
Zähigkeit ſein Werk beginnen und herausarbeiten zu einer Größe,
die faſt unmöglich erſcheint. Wenn wir zaghaft waren, rüttelte
uns der Führer auf, er ſchritt voraus er ſtand an der Spitze.
Ein Beiſpiel in jeder Zeit! Nichts iſt ihm erſpart geblieben. Von
den Straßenkämpfen ins Gefängnis, ſeine Partei aufgelöſt, — er
aber war keine Minute kleinmütig, er war hart. So blieb er
uns immer Wegweiſer, vom Augenblick der Machtergreifung bis
heute, So iſt das Bild lückenlos. Hitler als Perſon iſt in
Deutſch=
land zum überragenden Symbol des Aufbaues geworden, und
das Ausland bezeichnete ihn ſchon als den intereſſanteſten
Staatsmann. Wir aber wiſſen, daß er nicht nur der
intereſſan=
teſte Staatsmann iſt, ſondern daß er berufen iſt, des deutſchen
Volkes Führer zu ſein. So wollen wir am 19. Auguſt gemeinſam
antreten und das beſtätigen, was ſchon beſteht. Jeder ſoll ſich
be=
wußt ſein, daß die Nationalſozialiſtiſche Partei Treuhänder des
ganzen Volkes iſt und nicht nachlaſſen wird an der Arbeit für
das Volk, ſolange der Puls noch ſchlägt.
Zu Hiefſt wollen wir durch unſer Ja
dem Führer danken!
Es iſt nicht des Führers, Dankesworte entgegenzunehmen. Aber
gibt es ein beſſeres Zeichen des Dankes, als dem Führer
ein=
mütig das Vertrauen auszudrücken, die Treue, die er uns ſtets
hält. Wir wollen ihm die Möglichkeit geben, ſein Werk zu Ende
zu führen: Ein Volk ein Reich, ein Führer. Heil Hitler!
Minutenlanger Beifall folgte.
Kreisleiter und Oberbürgermeiſter Wamboldt dankte dem
Herrn Reichsſtatthalter und gelobte, daß Darmſtadt am 19.
Auguſt ſein Pflicht erfülle und in Treue zum Führer ſteht.
Dem dreifachen begeiſtert aufgenommenen Sieg=Heil folgte das
Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied. Mit dem feierlichen
Aus=
zug der Fahnen war die Kundgebung geſchloſſen.
Aitſardang oeinden and orädben.
Mit Spannung erwartet, erſchien vor wenigen Tagen die
Bilanz des neuen Stahlvereins. Auch nach der Umgeſtaltung
handelt es ſich bei dieſem Gebilde um eine der repräſentativſten
Unternehmungen Deutſchlands. Der Ueberblick über die Bilanz
wird dadurch etwas erſchwert, daß die Vereinigten Stahlwerke
A.=G. infolge der Neuorganiſation zwar der Sache nach als
Fortſetzung der alten Vereinigten Stahlwerke anzuſehen ſind,
ſich rechtlich jedoch als Nachfolgerin der Gelſenkirchener
Berg=
werks=A.=G. vorſtellt. Zwiſchen dem letzten Abſchluß von
Gelſen=
kirchen vom 31. März 1933 und dem letzten Geſchäftsbericht des
alten Stahlvereins für das Jahr 1930/31 liegt aber gerade
eine für die deutſche Wirtſchaft beſonders wichtige Zeit, deren
Tiefpunkt die große Kreditkriſe des Sommers 1931 bildete.
Trotz dieſer Schwierigkeiten iſt die neue Stahlvereins=Bilanz
von großem Intereſſe, beſonders was den Gewinnabſchluß
be=
trifft. Die Geſamteinnahmen in den erſten drei Monaten ſeit
der Fuſion (18. Dezember 1933) belaufen ſich auf 114,16 Millionen
Reichsmark. Darin ſind außerordentliche Erträge mit 71,08
Mil=
lionen RM. enthalten. Dieſe ſtellen in der Hauptſache einmalige
Währungsgewinne aus dem Umtauſch der Dollaranleihen in
Reichsmarkſchuldverſchreibungen dar.
Darin liegt ein für die deutſche Wirtſchaft und insbeſondere
für die Induſtrieabſchlüſſe des Jahres 1933 bezeichnendes
Moment. Zwar hat es eine gewiſſe Entlaſtung einer Reihe von
Uniernehmungen, durch Währungsgewinne bereits im Jahre
1932 im Anſchluß an die engliſche Pfundentwertung gegeben.
Sie hat ſich jedoch nicht ſehr weitgehend ausgewirkt, weil die
Verſchuldung meiſt auf Dollar lauteten. Erſt die Politik des
Präſidenten Rooſevelt hat die Bilanzen deutſcher
Unternehmun=
gen nachdrücklich beeinflußt. Sie tritt natürlich erſt in den
Ab=
ſchlüſſen für 1933/34 in Erſcheinung. Neben dem Stahlverein
kann man Mansfeld Kupfer und Kali=Chemie nennen. Zum
erſten Mal hat ſich hier auch eine günſtige Folge der Tatſache
ergeben, daß unſere Wirtſchaft nach der Inflation mit
aus=
ländiſchen Krediten wieder aufgebaut worden iſt. Man wird ſich
weder darüber täuſchen, daß dies ein nur ſchlechter Erſatz für
viele ſchwere Schäden iſt, noch darüber, daß dieſe
Valuta=
gewinne einmaliger Natur ſind. Es iſt dem
Ankurbelungs=
programm zugute gekommen, daß die Bilanzen, alſo die nach
außenhin ſichtbare Rechnungslegung für das vergangene Jahr,
durch die ausländiſchen Devalvationen aufgebeſſert worden ſind.
Man wird alſo gut daran tun, ſeine Hoffnungen für die
zu=
künftige Entwicklung nicht allzuſehr nach dem Tempo der
Beſſerung einzurichten, wie es in den diesjährigen
Induſtrie=
abſchlüſſen aus einmaligen Gründen in Erſcheinung getreten iſt.
Andererſeits darf natürlich auch nicht verkannt werden,
daß die eingetretenen Bilanz=Entlaſtungen vielen
Unternehmun=
gen für die kommende Wirtſchaftsentwicklung Luft gegeben hat.
Inſofern handelt es ſich zwar nicht rechneriſch, aber tatſächlich
um mehr als einmalige Gewinne. Dies alles berührt
natur=
gemäß nur eine Seite des großen wirtſchaftlichen Umſchwungs.
Ein Blick in die verſchiedenſten Abſchlüſſe läßt erkennen, daß
im Zuſammenhang mit den Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen
mengenmäßig teilweiſe erheblich Konjunkturbeſſerungen zu
ver=
zeichnen ſind, daß andererſeits preismäßige Aenderungen
ein=
getreten ſind, die ſich in den Beſſerungen der Erlöſe bemerkbar
machen. Die Mengenkonjunktur in der Produktion hat nicht
nur unmittelbare, ſondern auch mittelbare Wirkungen. Sie
machen ſich beſonders in denjenigen Induſtriezweigen geltend,
die mit hohen fixen Koſten arbeiten. Je beſfer die teuren Zinſen
und Amortiſation beanſpruchenden Maſchinen ausgenutzt
wer=
den, um ſo geringer werden die Laſten pro Stück. Die neue
Preisentwicklung hat es auch dahin gebracht, daß große
Ver=
luſte auf Lagervorräte nicht mehr eingetreten ſind. Vielfach ſind,
beſonders bei Rohſtoffen, die Lagerbeſtände ſogar über ihren
Buchwert geſtiegen. Alles das ſind Kennzeichen einer
Aufwärts=
entwicklung der Produktion eines grundſätzlichen Umſchwungs
auf dieſem Gebiet der Innen=Wirtſchaft.
Die Geſchehniſſe der letzten Monate haben es demgegenüber
aber immer deutlicher in das Bewußtſein auch breiteſter
Volks=
kreiſe eindringen laſſen, daß dieſem günſtigen Umſchwung der
inneren Wirtſchaft ein ungünſtiger auf dem Gebiet der
deut=
ſchen Außenwirtſchaft leider entſpricht. Die Zahl der Werke, die
eine Beſſerung ihres Auslandsabſatzes melden können, iſt
be=
dauerlich klein. Es gibt im Gegenteil wohl kaum einen
Wirt=
ſchaftsteil, der nicht erhebliche Einbußen zu verzeichnen hätte.
Wir haben ſchon öfters darauf aufmerkſam gemacht, daß dieſer
Umſchwung z. T. eine natürliche Folge der Kriſenwende iſt.
Während Deutſchland in den vergangenen Jahren aus dem
Abſinken der Rohſtoffpreiſe bei gleichbleibenden
Fertigwaren=
preiſen Nutzen ziehen konnte, hat es jetzt den Schaden davon,
daß die Rohſtoffpreiſe anziehen, während die Fertigwarenpreiſe
weiterhin abgleiten. Jedoch können wir uns mit dieſer rein
preismäßigen Betrachtung nicht zufriedengeben. Es unterliegt
keinem Zweifel, daß die deutſche Ausfuhr auf dem Weltmarkt
nicht nur mit vorübergehenden Schwierigkeiten zu ringen hat,
ſondern um ihre Selbſtbehauptung kämpft. Der Druck der Länder
mit entwerteter Währung iſt außerordentlich ſtark. Das Dumping
Japans wird auf das Unangenehmſte empfunden. Mit welchen
Mitteln dabei von japaniſcher Seite gearbeitet wird, dafür
nur ein Beiſpiel: Auf dem Weltmarkt tauchen Raſierklingen
mit der Aufſchrift „Made in Solingen” auf. Dieſes Solingen
iſt nicht etwa die bekannte deutſche Stahlwarenſtadt, ſondern
ein Ort in Japan, dem die Japaner dieſen Namen gegeben
haben, eben um die Raſierklingen mit der genannten Aufſchriſt
verſehen zu können. Die Moral eines ſolchen Wettbewerbs
braucht nicht betrachtet zu werden. Die wirtſchaftlichen Folgen
aber ſind ernſt
In dieſer Lage iſt durch die bedauerliche Erkrankung des
Reichswirtſchaftsminiſters Dr. Schmitt die Notwendigkeit
ent=
ſtanden, für die nächſten 6 Monate eine Neubeſetzung des
Mini=
ſteriums vorzunehmen. Reichsbankpräſident Dr. Schacht, der
in=
folge der immer enger werdenden Beziehungen zwiſchen
Außen=
handels= und Deviſenfragen automatiſch ſtärker mit den
wirt=
ſchafts= und handelspolitiſchen Fragen in Berührung gekommen
iſt, hat den Poſten eines kommiſſariſchen Wirtſchaftsminiſters
übernommen. Es iſt ausdrücklich betont worden, daß damit
keinerlei Aenderungen im Kurs der Wirtſchaftspolitik des Reichs
eintreten wird. Eine ſolche Aenderung wäre ja auch aus
ver=
ſchiedenſten Gründen nicht gut möglich. Ganz abgeſehen davon,
daß in kritiſchen Zeiten Kursänderungen immer nur Unruhe
Seite 2 — Nr. 224
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 15. Auguſt 19.
und damit neue Erſchwerungen ſchaffen können, iſt die Linie
der deutſchen Wirtſchaftspolitik ja vorgezeichnet. Es muß ſich darum
handeln, die Wettbewerbsfähigkeit der deutſchen Produzenten auf
dem Stahlmarkt mit allen Mitteln zu ſtützen, ohne andererſeits
die Währung irgendwie anzutaſten. Die gerade für den
Außen=
handel wichtige reibungsloſe Zuſammenarbeit zwiſchen den Formen
ſtaatlich organiſierter Wirtſchaft und dem freien, auf der Selbſt=
verantwortlichkeit der Perſönlichkeit beruhenden
Unternehmer=
tum muß weiterhin erhalten und ausgebaut werden. Schließlich
muß der notwendige Ausgleich zwiſchen den preismäßigen
Er=
forderniſſen der Ausfuhr und des Wettbewerbs auf dem
Welt=
markt, ſowie den preismäßigen Gegebenheiten des
Wirtſchafts=
aufſchwungs im Innern in allzeit elaſtiſcher Form gefunden
werden.
Die (inigkeit unſere einzige Waffe
„Der Beſte muß führen. — Der Führer der Einzige, der die Nalion der Welk gegenüber verkrefen kann.
Es gibt keinen anderen.
Der Aufkakk.
Schlagartig hat am Montag der Abſtimmungskampf
begon=
nen. In Breslau ſprach der Stellvertreter des Führers, Rudolf
Heß, in München der preußiſche Miniſterpräſident Göring, in Kiel
der Reichsinnenminiſter Dr. Frick und in Berlin der
Reichspro=
pagandaminiſter Dr. Goebbels.
Dr. Goebbels mitten in dem ehemals roten Berlin auf dem
Neuköllner Stadion, ſtand vor über 80 000 Menſchen. Tatſächlich
war aber ganz Berlin auf den Beinen. An vielen großen Plätzen
waren Lautſprecher aufgeſtellt, die Tauſende angelockt hatten. Vor
jedem Rundfunkgeſchäft bildeten ſich Zuhörergruppen, die mit
lei=
denſchaftlicher Anteilnahme ihrem „Doktor” lauſchten.
Reichsminiſter Dr. Goebbels hat eine gründliche Abrechnung
gehalten mit all den Ruheſtörern jenſeits unſerer Grenzen, die
ihr einziges Ziel darin ſehen, Haß und Unfrieden gegen
Deutſch=
land zu ſäen, die ſogar davor nicht zurückſchreckten, der deutſchen
Regierung vorzuwerfen, daß ſie den Tod des Reichspräſidenten
24 Stunden verheimlicht habe, nur weil ſie es nicht gewagt hätte,
dem deutſchen Volk davon Mitteilung zu machen, und weil ſie nicht
recht gewußt hätte, was werden ſollte. „Das iſt die Freiheit der
Lüge, für die wir in Deutſchland nur Empörung und Verachtung
haben.”
Schier unbegrenzt iſt die Kette von falſchen Meldungen, die
uns gegenüber in den letzten Wochen in die Welt geſetzt wurde,
nur um das alte und das neue Deutſchland zu ſchmähen und in
Mißkredit zu bringen. Hierzu mußte der greiſe Feldmarſchall
her=
halten. Hierzu mußte der Reichskanzler herhalten, dazu ſeine
ſämtlichen Mitarbeiter und ſelbſtverſtändlich auch die Reichswehr,
die es ſich nicht gefallen laſſen würde, wenn ſie auf den Führer
vereidigt werden würde. Ein Netz von Verleumdungen haben ſie
um uns gewoben, in dem ſie ſchließlich ſich ſelbſt nicht mehr
zu=
rechtfanden, weil ſie unfähig waren, der Wahrheit ins Geſicht zu
ſehen. Dafür aber ſchreien ſie nach Demokratie, ſelbſtverſtändlich
nur in Deutſchland. In ihren eigenen Ländern, das hat Dr.
Goeb=
bels ihnen vorgehalten, verlieren ſie die Nachtruhe ſchon Monaie
vorher, ehe der Tag der Wahl kommt, ſoweit es überhaupt zu
Wahlen kommt. Daß in Deutſchland die nationalſozialiſtiſche
Re=
gierung jetzt ſchon zum drittenmal die Wähler an die Urne ruft,
das vergeſſen ſie nur allzu gern.
Schon um dieſes Gegenſatzes willen iſt es nötig, daß jeder
einzelne Deutſche es als ſeine Pflicht auffaßt, am Sonntag auch
zur Wahlurne zu gehen. Sie warten nur darauf, nachweiſen zu
können, daß die Stimmenzahl für Hitler um ſo und ſo vieles
ge=
ringer geworden ſei, woraus ſie dann Rückſchlüſſe auf die
begin=
nende Brüchigkeit des Nationalſozialismus ziehen wollen. Wir
wollen ihnen dieſen Gefallen nicht tun. Wir wollen ihnen zeigen,
wie ſtark die Erziehung Adolf Hitlers ſchon gewirkt hat, daß das
deutſche Pflichtbewußtſein jedem einzelnen die Abſtimmung zur
Selbſtverſtändlichkeit macht, um auch diesmal wieder die
Geſchloſ=
ſenheit und Einigkeit des ganzen deutſchen Volkes zu zeigen. Denn
das iſt die einzige Waffe, die wir im Kampf um unſere
Selbſt=
behauptung haben.
Reichsminiſter Dr. Goebbels.
führte u. a. aus:
Die Emigrantenpreſſe hatte auf die Stunde des
Heim=
ganges des Feldmarſchalles ihre große Hoffnung geſetzt. Schon
ſeit langem munkelte ſie, wenn Hindenburg ſterbe, dann werde
die große lebensbedrohende Kriſe über das Regime des
Natio=
nalſozialismus hereinbrechen. Sie ſetzte alle ihre Hoffnungen
auf den Verfall der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, den ſie
mit dem Heimgang Hindenburg für unabwendbar hielt.
Die Auslandspreſſe hat alles prophezeit, was möglich war,
aber keine Zeitung iſt auf den Gedanken gekommen, das
Ein=
zige, was möglich wahrſcheinlich und natürlich erſchien zu
ſagen. Denn das iſt das, was wirklich geſchehen iſt: Das
Kabi=
nett faßte ſchon in der Stunde, als nach menſchlichem Ermeſſen
das Leben Hindenburgs zu Ende gehen mußte, den Entſchluß,
Sommerliches Amerika.
I.
A Chicago, Auguſt 1934.
Zum zueiten Male hat in dieſem Sommer die
Weltaus=
ſtellungin Chicago ihre Tore geöffnet. Sie hat ihren
Cha=
rakter gegenüber dem Vorjahre nicht verändert. Sie iſt ein mit
ſtaatlicher Unterſtützung durchgeführtes Privatunternehmen, das
Fremdenverkehr nach Chicago bringen ſoll, das in Hallen der
Wiſſenſchaft und des Verkehrs volkstümliche Aufklärung gibt, das
großen Firmen namentlich der Automobilinduſtrie zur
Propa=
ganda dient und das im übrigen ſich als mannigfaltige
Vergnü=
gungsſtätte auftut. Zu den wertvollſten Teilen der Ausſtellung
gehört der Aufbau der Firma Merck u. Co., die chemiſche
Erzeug=
niſſe in ausgezeichneter Ueberſicht vorführt.
Geht die bekannte amerikaniſche Hitzewelle über die
Aus=
ſtellung, ſo flüchtet man in die eisgekühlten Pullmann=Wagen, die
die Eiſenbahngeſellſchaften als Gipfel neuzeitlicher Verkehrs=
Tech=
nik ausgeſtellt haben.
Der ſtärkſte Reiz der Ausſtellung entfaltet ſich am Abend,
wenn das wundervolle Spiel der elektriſchen
Beleuchtungs=
künſte aufflammt, Hallen, Türme und Brücken in ſtrahlenden,
bunten Farben leuchten, Springbrunnen und Waſſerſäulen in
tau=
ſend Lichtern glitzern.
Die Ausſtellung ſchließt ſich am Ufer des blauen Michigan=
Sees an die phantaſtiſche Linie der beleuchteten Wolkenkratzer
Chicagos an.
Am ſchönſten genießt man den Anblick der Lichterkette, wenn
man im Motor=Blitzboot in den See hinausfährt.
Man kann hierbei Ueberraſchungen erleben.
Wir waren zu ſechſen in ein Motorboot eingeſtiegen und
ſoll=
ten auf Wunſch des Bootsführers noch auf zwei weitere Fahrgäſte
warten, beſtanden jedoch auf der baldigen Abfahrt und genoſſen
das herrliche Schauſpiel. Am folgenden Tag laſen wir in den
Chi=
cagoer Zeitungen, daß ſich im nächſten Boot auf der Höhe des Sees
zwei Fahrgäſte vorn und hinten erhoben, die Revolver gezogen
und die übrigen Paſſagiere vollſtändig ausgeplündert haben! Die
Seeräuber waren offenſichtlich dieſelben beiden Fahrgäſte, auf die
wir noch warten ſollten! Nur durch Zufall waren wir der
Aus=
plünderung entgangen!
Einige Tage ſpäter erſchienen in einem mir benachbarten
Hotel in der Frühe des Morgens vier maskierte Räuber, ließen
ſich unter Revolverdrohung die Kaſſe des vorhergehenden Tages
mit 2000 Dollar aushändigen und verſchwanden unerkannt.
So macht ſich in dem ſo ſchön und friedlich an dem Michigan=
die ganze Macht, die ganze Führung und die ganze
Verant=
wortung dem Führer zu übertragen. (Stürmiſcher Beifall.) Das
hatte auch jeder im Volke ſo erwartet.
Der Führer hat beſtimmt, daß das Volk dieſen Beſchluß des
Reichskabinetts noch einmal durch ſein in allgemeiner, geheimer
Wahl abgelegtes Ja=Wort beſtätigen ſollte. (Bravol und
Hände=
klatſchen.) Damit hat der Führer ſein vor einigen Monaten
gegebenes Verſprechen, in jedem Jahre mindeſtens einmal das
Volk zu befragen, ſchneller, als alle das glauben wollten,
wahr=
gemacht.
Nun wird es in Deutſchland Menſchen geben, die ſagen:
Dieſe Wahl iſt eigentlich überflüſſig, denn daß wir zum Führer
ſtehen, das weiß in Deutſchland ein jedes Kind. In
Deutſch=
land, aber nicht im Ausland. Wir müſſen nicht nur einig ſein,
wir müſſen der Welt auch zeigen daß wir einig ſind. Denn
die Einigkeit iſt unſere einzige Waffe.
Die Welk ſoll wiſſen, daß Adolf Hikler wirklich der
unumſchränkke Führer der deutſchen Rakion iſt.
(Beifall.)
Es kamen Auslandsjournaliſten zu mir, die erſtaunt
frag=
ten: „Warum gerade Hitler?” (Heiterkeit). Ich gab ihnen zur
Antwort: „Nennen Sie mir an ſeiner Stelle einen anderen!“
Sie ließen Fürſtlichkeiten aufmarſchieren, von denen ich geglaubt
hatte, daß ſie bereits geſtorben ſeien. (Stürmiſche Heiterkeit.)
Wie verkennen ſie das deutſche Volk! Das deutſche Volk ſchaut
auf die Leiſtung, es iſt der Ueberzeugung: Der Beſte muß
führen, und es hat ſich angewöhnt, den Beſten nicht nach
ſeinen Worten, ſondern nach ſeinen Taten zu finden. (Beifall.)
Deshalb iſt der Führer auch der Einzige, der dieſe
Nation der Welt gegenüber vertreten kann. Es
gibt keinen anderen. (Beifall.) Es gibt keinen Kaiſer,
keinen König und keinen ehemaligen Parteifürſten, der auch nur
annähernd ein Gleiches von ſich behaupten könnte. (Bravol und
Händeklatſchen.) Der Führer findet Zuſtimmung bei jedermann,
bei Hoch und Niedrig, bei Arm und Reich, bei Arbeitern,
Bauern. Unternehmern, bei Bürgern und Soldaten. Es gibt
niemanden im Lande, der ſich dem faſzinierenden
Ein=
druck dieſer einzigartigen Perſönlichkeit entziehen könnte. Man
kann von ihm wirklich ſagen: Hinter ihm marſchiert
das ganze Volk, darum gibt es im ganzen Volke auch nur
ein Ja!
Wenn wir heute das Leben des Führers überblicken, ſo
müſſen wir feſtſtellen: Der Führer iſt das geblieben,
was er war. (Lebhafter Beifall.) So hat das Volk
ihn lieb gewonnen (Beifall), denn das Volk will nicht nur zu
ſeinem Führer emporblicken, es will ihn auch mitten unter ſich
wiſſen und hin und wieder auch ſehen, daß er im Volke
ge=
blieben iſt und des Volkes bleiben will. Der Führer hat die
ganze Leidenszeit unſeres Volkes mitgemacht. Am 30. Januar
1933 begann er dann den Aufbau der Nation. In einem
atem=
raubenden Tempo wurden die großen Aufgaben in Angriff
genommen. Mehr als er verſprach, hat er gehalten. Das iſt das
Wunderbare, daß er vor der Welt die vitalen nationalen
Lebensrechte ſeines Volkes mit Ehre und Würde vertritt, ohne
daß die Welt leugnen könnte, daß er damit zum ſicherſten
Garanten des europäiſchen Friedens geworden iſt.
Was anderes wäre denkbar, als daß Hitler die Geſamtführung
des Reiches und Volkes übernimmt? Und ich bin der
Ueberzeu=
gung, daß Ihr alle, daß die ganze Nation auf dieſe Frage
ant=
wortet:
Das Volk will es ſo!
((Stürmiſcher, anhaltender Beifall.) Das Volk will es ſo, daß
einer ſeinen Willen und ſein Lebensrecht vor der Welt vertr tt.
Was 2000 Jahre nicht möglich war, nämlich aus Katholiken und
Proteſtanten, Süddeutſchen und Preußen, Proletariern und
Bour=
gois ein Volk zu ſchmieden — der Führer hat es vollbracht! (
Stür=
miſcher Beifall.) Er hat damit das Anrecht erworben, Partei,
See hingeſtreckten Chicago die Unterwelt auch nach Dillingers
Erſchießung unverändert bemerkbar!
II.
Detroit.
Wild aus dem Boden geſchoſſen iſt Detroit. 1910 hatte es
465 000 Einwohner, heute nahezu 2 Millionen.
Es iſt die Stadt des Automobils. 75 Prozent aller in
den Vereinigten Staaten hergeſtellten Wagen ſtammen aus Detroit.
Ford, General Motors, Chrysler, Packard haben hier ihren Sitz.
Fußgänger ſieht man an der Stadt wenig, jedes Haus hat ſeine
Garage, faſt jeder Arbeiter ſein Auto.
Der Gipfel techniſcher Vollendung iſt die Anlage von Fords
Motor Co. Die Weltkriſe macht ſich jetzt auch hier bemerkbar.
Wurden in der Hochkonjunktur 102 000 Arbeiter und Angeſtellte
beſchäftigt, ſo ſind es heute nur noch 65 000. Am Tage werden
immerhin noch 4000 Wagen hergeſtellt, und zwar 700 Wagen
als=
bald vollſtändig montiert und für 3300 Wagen alle einzelnen
Teile, die dann in den auswärtigen Montageſtellen
zuſammen=
geſetzt werden. Die Arbeit vollzieht ſich am laufenden Band. Die
ganze Fabrik mit ihren Maſchinen Kranen, Zubringe=Bändern
ſtellt gewiſſermaßen den techniſchen Menſchen als ſolchen in ſeiner
Höchſtentwicklung dar.
Kunſt, Theater, Konzerte ſpielen in der wild aufgeſchoſſenen
Induſtrie=Stadt keine große Rolle. Dafür Baſeball und jeder
Sport. Abends ſind in dem offenen Stadium 15 000 Zuſchauer
bei den Ringkämpfen vereinigt und nehmen mit lebhafter,
urwüch=
ſiger Erregung an den recht derben Kämpfen teil.
Für die elegante Jugend iſt jetzt die neue „Wonder=
Bar” eröffnet: offen, aus Glas und Licht erbaut, mit glitzernden
Spiegeln ausgeſtattet. Unter den Klängen leichter Tanzmuſik bei
Coctail, Fizz und Flipp wird die Nacht verbracht.
Und doch gibt es ein wirkliches Wunder in der jungen Stadt:
das Muſeum! Mehrere ausgezeichnete Rembrandts, ein
phan=
taſtiſcher El Greco, eine zarte Madonna von Bellini, Tizian,
Boti=
celli, gute Holländer, feinſte, japaniſche Kunſt, franzöſiſche
Im=
preſſioniſten, einige Deutſchen.
III.
Waſhington.
Den ſtärkſten Gegenſatz zu Detroit bildet das ſtille, vornehme
Waſhington, die Stadt der Alleen, Gärten und Parks.
In Waſhington herrſcht ſommerliche Stille. Die
Fremden beſuchen mit Vorliebe die ob ihrer ſchönen
landſchaft=
lichen Umgebung beliebte Stadt. Norddeutſcher Lloyd und Hapag
haben neuerdings auf ihren ausgezeichneten Schiffen die zweite
Armee und Volk in ſeiner Hand zu vereinigen.
ſtimmung.) Und daß dieſer Vereinigungsprozeß nun der
gegenüber in einer nie geſehenen Demonſtration der Geſchle
heit und der Wucht und eines zähen Trotzes, den Unbillen
Schickſals gegenüber vor ſich geht, das iſt jedermanns Sache,
muß ſich jedermann zur Ehre machen, mit da
zuſorgen, daß am 19. Auguſtniemand ander W.
urne fehlt, daß wir hier
eine demonſtakion unſeres nakienalen Leben
willens vor der Welt
vollziehen, vor der die Welt einfach in Schweigen verſinken
(Stürmiſcher Beifall.) Wir wiſſen, es alle: Er wird ſein
Mann für Mann und Frau für Frau, am 19. Auguſt an der
urne ſehen, jedermann wird ihm ſein heiliges und unerſch
liches Jawort geben und ihm Treue und Gefolgſchaft gelobe
die Löſung der ſchweren Probleme, die uns in der Zukunft
vorbehalten bleiben. Die ganze Nation wird aufſt
und ihm ihr millionenfaches Ja entgegenr=
Menſchlich ſchön die Begründung, die Dr. Goebbels fi
Wahl Adolf Hitlers gibt. Nicht die nackte Aufzählung ſeine
ſtungen, ſondern der Nachweis, daß der Führer „im Volk ge
zum Führer erkoren” von jedem einzelnen Berufsſtand, al
Vertrauensmann empfunden wird, als Arbeiter von den
tern, als Soldat von den Soldaten, als Schutzherr von den B
als wahrer Freund von der deutſchen Jugend. Er, der unbe
Sohn des Volkes, der ſich ohne jede Protektion nur durch
eigene Kraft an die Spitze des Reiches emporgearbeitet k
nach dem Wunſche und dem Willen des Volkes der
Führe=
alle vertrauensvoll folgen. Er war uns ein Beiſpiel im
Er will uns Beiſpiel ſein auch in der Zähigkeit des Wollen
deutſche Volk wird das Vertrauen, das der Führer ihm ent
bringt, zu rechtfertigen wiſſen. Dr. Goebbels hat das wun
aufgezeigt, das darin liegt, daß der Menſch Adolf Hitler m
furchtbaren Ereigniſſen vom 30. Juni nicht zum Menſche
geworden iſt, ſondern daß er gerade im Gegenteil noch nid
Monate nach dieſem Ereignis dem Volke Gelegenheit gibt,
ner Perſon und zu ſeiner Politik Stellung zu nehmen. N
wird ſich dieſer Pflicht entziehen. Das Millionenheer der de
Wähler wird ſich einmütig zu Adolf Hitler bekennen.
Ein Mahnwork des Reichsaußenminiſters
zur Volksabſtimmung.
Reichsaußenminiſter von Neurath veröffentlicht ſo
Mahnwort zur Volksabſtimmung: Bei der Entſcheidung,
das deutſche Volk am 19. Auguſt an die Wahlurne tritt,
nicht nur um eine Frage der Geſtaltung unſerer innerſta
Verhältniſſe, ſondern ebenſo ſehr um Grundfragen unſere
politiſchen Zukunft. Das Kernproblem unſerer Außenpo
die Frage der Wiedererlangung unſerer Gleichberechtigun
Verſailler Diktat hat ſie uns genommen und durch unſere
tige Entwaffnung uns zu einem Staat minderen Rechtes
gedrückt. All die Schmach und das viele Böſe, was wir ſe
ſailles zu erdulden hatten, hat ſeinen Urſprung in der
tung und Entwaffnung durch das Verſailler Diktat. Sie
ſeitigen und damit die Grundlage für einen wahren und
haften Frieden zu ſchaffen, iſt der Sinn unſerer Forderu
Gleichberechtigung. Wir haben den Völkerbund verlaſſen,
ſich zu einem Inſtrument für die Aufrechterhaltung unſe
ſeitigen Entwaffnung hergab, und weil er uns die Glei
tigung verſagen wollte. Der Führer und Reichskanzle
Hitler hat immer wieder feierlichſt erklärt, daß wir a
nationalen Verhandlungen und Vereinbarungen nur n
dem Fuße voller Gleichberechtigung teilnehmen werden
gleiches Recht und gleiche Sicherheit gibt es kein Gede
das deutſche Volk und für jeden von uns; das haben di
15 Jahre deutſcher Geſchichte einwandfrei erwieſen. Der
und Reichskanzler iſt die Verkörperung unſeres na
Willens zur Verwirklichung unſerer Gleichberechtigung
Sicherung eines Friedens in Ehre und Freiheit. Deshal
wir alle geſchloſſen hinter ihn treten und ſo dem Auslan
daß ſein Wille und ſeine Forderungen mit denen des
deutſchen Volkes identiſch ſind. So kann jeder einzelne
Auguſt für Deutſchlands Gleichberechtigung, Freiheit u
eintreten.
Herr von Papen iſt am Dienstag mittag nach Wien
gen. Er unterbrach ſeine Reiſe in Berchtesgaden und b
zu einer kurzen Unterredung zum Herrn Reichskanzler.
Der Direktox der Villacher Bundesbahndirektion, Ho
genieur Dr. Schieſſel, wurde auf Verfügung der General
der Bundesbahnen mit ſofortiger Wirkung ſeines Poſt
hoben.
Die ruſſiſche Fliegerdelegation, die mit 3 Rieſenbor
zeugen in dieſen Tagen Frankreich einen offiziellen
Beſ=
ſtattet hat, iſt am Dienstag vormittag von Lyon aus zu
flug nach Rußland geſtartet.
Klaſſe zur Touriſtenklaſſe umgebildet und bieten zu mäßi
ſen eine einmütig anerkannte, angenehme Ueberfahrt.
deſſen ſind auch die Angehörigen des deutſchen Mittelſte
durch Benutzung dieſer Schiffe die deutſche Schiffahrt un
unter den fremden Beſuchern ſtärker als früher zu finder
Ziel der Wallfahrt aller Amerikaner iſt Mount Ve
amerikaniſche Nationalheiligtum: in freundlicher Landſch
auf einem Hügel in weitem, grünem Park George Wa
Wohnhaus mit ſeiner urſprünglichen Einrichtung und na
ſchlichtes Grabmal.
Die Verehrung des Amerikaners für ſeine kurze
ſpricht auch aus dem in der Nähe befindlichen Heldenfri
Arlington. Neben den Nationalhelden aus früherer Zei
jetzt das in einem Säulenrundbau errichtete Grab de
kannten Soldaten. Fortgeſetzt treffen hier neu *
von franzöſiſchen Korporationen — ſei es von Kriege
oder nur von franzöſiſchen Mädchenſchulen! — ein und fü.
das ſtändige Liebeswerben Frankreichs um die Gunſt P
*
TV.
New York.
Trotz ſommerlicher Hitze brodelt in New York 9A
Leben.
Schlägt die Hitze zu hohe Wellen, ſo flüchtet mar
Yorks jüngſte Senſation: in die Muſic=Hall von Rockel
Radio=City.
Ein mit verſchwenderiſcher Pracht und Lichterfülle
tetes Theater, die jetzt größte Muſic=Hall der Welt! 66
Plüſchſeſſel mit Einheitspreiſen, prächtige Nebenräume;
ter Hitze eisgekühlt.
Das Programm: nach einleitendem Orgelſpiel ſteis
Tiefe ein Podium mit eigenem Orcheſter von 120 Mu
vor. Konzert, nettes Varieté, Hierauf Kino. In der A
wird zurzeit Reichspräſident von Hindenburg anläf
Ablebens vom ganzen Haus mit Beifall geehrt. Ein ſen F
Film beſchließt das Programm, das hierauf alsbald 1
zu laufen beginnt.
New York iſt die Stadt der Gegenſätze. In 1*
ſtraße, der Fünften Avenue, drängen ſich zwiſchen die kle
rigen Paläſte der Millionäre die neuen Hochhäuſer. 2
werke und Reiſebücher können der Schnelligkeit der E*
kaum folgen. Und doch macht ſich auch hier die Weltkri
manche der neuen Gebäude warten auf ihre Mieter.
Höchſter Wolkenkratzer und zugleich höchſtes Gebäud
iſt jetzt das Empire State Building. Ein großartiger
Terraſſenbau. 380 Meter hoch (Eiffelturm 300 Meter),
werke mit Räumen für 25 000 Angeſtellte. Modernſte
Mittwoch, 15. Auguſt 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anrubeſtifter an der Saar.
Verleumdung der Sgardeukſchen. — Knox plank inkernakionale Polizeikruppe für das Saargeblel.
Der Rak ſoll helfen.
Wie Knox arbeiket.
enK
er inner
Rec
aden und M
niler,
tion,
füielen 9
Lyon aus
Der Vorſitzende der Regierungskommiſſion an der Saar,
rr Knox, legt offenbar alles darauf an, in den wenigen
onaten bis zur Abſtimmung den Deutſchen das Leben
mög=
ſt unerträglich zu machen. Er hat es jetzt glücklich erreicht,
die Landesratsfraktion der Deutſchen
ont die Sitzung des Landesrates aus Proteſt
rlaſſen hat. Aber das genügt ihm nicht. Er bohrt ſchon
langem daran herum, daß ihm freie Hand gelaſſen wird,
eine Art Privatarmee zu ſchaffen. Damit hat er allerdings
Genf kein Glück gehabt. Seine Bemühungen haben
verſchie=
ee Stellen durchlaufen. Schließlich hat er ſich doch vor dem
t eine Niederlage geholt und mußte ſich mit dem
Zuge=
idnis begnügen, daß er, wenn nötig, die Polizei aus
Saar=
dern ergänzen dürfe. Jetzt hat er ſich aber ſchon wieder
ideringend an den Völkerbundsrat gewendet, um eine
Er=
iterung dieſes Beſchluſſes zu erwirken. Er behauptet, daß die
ſe an der Saar ſich in der letzten Zeit verſchärft habe — nur
ch ſeine Schuld! — und daß die Polizei zur
Aufrechterhal=
g der Ordnung nicht ausreiche. Er behauptet auch, er habe
Verſuch gemacht, die Polizei durch lokale Rekrutierungen
verſtärken, ſei damit aber auf ſtärkſten Widerſtand geſtoßen.
ſer Widerſtand erklärt ſich allerdings etwas anders. Der
iſident Knox hat nur politiſch unbeeinflußte Perſonen
ein=
en wollen, alſo Leute, die mit der Deutſchen Front nichts
tun haben. Und das gibt es natürlich an der Saar nicht.
te er ſich mit der Deutſchen Front verſtändigt, dann würde
innerhalb 24 Stunden in der Lage ſein, beliebige
Polizei=
open zu ſtellen. Aber das will er eben nicht. Deswegen
eckt er jetzt nicht davor zurück, dem Völkerbundsrat
vorzu=
ſen, daß die Regierungskommiſſion die ihr zuſtehende
Ver=
wortung nicht länger tragen könnte, wenn nicht auf eine
rutierung außerhalb des Saargebiets zurückgegriffen würde.
zwar in den Staaten, wo die deutſche Sprache verbreitet
Eigentlich doch ein tolles Stück, daß eine
Kom=
ſſion, die als Repräſentant des Völkerbunds
Intereſſe einer friedlichen Verwaltung
geſetzt iſt ihre Aufgabe nur darin ſieht mit
en Mitteln in dem Lande Unruhe zu ſtiften
unſe ” ſich dazu bei jeder Gelegenheit die beſondere Zuſtimmung
Völkerbundsrates holt.
yr fordert Berſtärkung der ſaarländiſchen Polizei
durch ausländiſche Beamke.
BP. Genf. 14. Auguſt.
Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht den Brief des
ſidenten der Regierungskommiſſion des Saargebiets, in dem
Knox unter Bezugnahme auf das angebliche Verſagen der
==Polizei mit Hinblick auf die Aufrechterhaltung der
Ord=
g im Saargebiet um Verſtärkung der Polizei und der
Gen=
nerie im Saargebiet durch ausländiſche Elemente erſucht.
Schreiben enthält eine Reihe ſchwerwiegender
Friffe gegen die Saarpolizei, die individuell und
ktiv verſagt habe und der, „ebenſo wie gewiſſen
Dienſt=
n der Deutſchen Front, ſo vor allem der Dienſtſtelle für
Freiwilligen Arbeitsdienſt” unerlaubte
Beziehun=
zu der Geheimen deutſchen Staatspolizei
Trier vorgeworfen werden. Ferner wird behauptet,
die Deutſche Front auch zu ſaarländiſchen Polizeibeamten
zu ſonſtigen Beamten der Regierungskommiſſion des
Saar=
ets unerlaubte Beziehungen unterhalte und die Dienſtſtellen
Regierungskommiſſion, die Flüchtlinge und die politiſchen
teien beſpitzele. Des weiteren wird von einer planmäßigen
hetzung gewiſſer Teile der Saarbevölkerung geſprochen, die
eblich zu Störungen gewiſſer Hausſuchungen durch die
(Smenge ſowie zu dem Attentat gegen den Polizeikommiſſar
hts geführt hätten. Dann wird in dem Schreiben des Herrn
betont, daß die von der Regierungskommiſſion als
zuver=
g angeſehenen Elemente der Polizei unzureichend ſeien
daß der Verſuch im Saargebiet ſelber aus der Bevölkerung
uus „neutrale” Poliziſten anzuwerben, geſcheitert ſei, was
weiter kein Wunder iſt, nachdem Herr Knox ſelber zugibt,
etwaigen Bewerbern u. a. die Bedingung vorgeſchrieben
de, daß ſie „keiner Gruppe angehören dürfen, die ſich be=
reits in klarer Weiſe für die eine oder andere Löſung der
Volksabſtimmung ausgeſprochen hätten”. Zum Schluß reitet
Herr Knox wieder einmal ſein Steckenpferd einer internationalen
Polizei.
Ein Prokeſtſchrikk der Landesraksfrakkion
der Deutſchen Bronk.
Die Landesraksſihung verlaſſen.
DNB. Saarbrücken, 14. Auguſt.
Die Landesratsfraktion der Deutſchen Front hat am Dienstag
aus Proteſt gegen die von der Regierungskommiſſion geduldeten
Angriffe auf den verewigten Reichspräſidenten und den
Reichs=
kanzler und die entgegen der richterlichen Entſcheidung aufrecht
erhaltene Beſchlagnahme der Akten der Deutſchen Front die Sitzung
des Landesrates verlaſſen.
Die Landesratsſitzung am Dienstag ſollte ſich mit den letzten
Verordnungsentwürfen der Regierungskommiſſion befaſſen, zu der
die Volksvertretung des Saargebiets wie ſtets nur beratend
Stel=
lung zu nehmen hatte. Zu Beginn der Sitzung widmete der
Lan=
desratspräſident dem verewigten Reichspräſidenten einige kurze
Gedenkworte. Während dieſer Zeit blieben die Kommuniſten und
Sozialiſten der Sitzung fern. Kurz nach ihrem Eintritt in den
Sitzungsſaal verlas Dr. Levacher namens der Deutſchen Front
fol=
gende Erklärung:
„Die Fraktion der Deutſchen Front nimmt die Vorlagen der
Regierungskommiſſion mit den von ihr in der Kommiſſionsſitzung
vorgeſchlagenen Aenderungen an. Die Vorlage betreffs Aenderung
der Verordnung betreffend die Berechnung und Erhebung von
Stempelabgaben lehnt ſie ab. Die Fraktion iſt nicht in der Lage,
am heutigen Tage in eine weitere Erörterung der Vorlagen
ein=
zutreten. Das Vorgehen der Regierungskommiſſion gegen das in
der Deutſchen Front zuſammengeſchloſſene deutſche Saarvolk,
ins=
beſondere die Durchſuchung und Beſchlagnahme der Häuſer und
der Akten der Deutſchen Front entbehrt jeder geſetzlichen
Grund=
lage, wie der zuſtändige Richter entſchieden hat. Trotzdem
wei=
gert ſich die Regierungskommiſſion, die nötigen Folgerungen aus
dieſer richterlichen Entſcheidung zu ziehen. Andererſeits ſieht die
Regierungskommiſſion untätig zu, wie eine ſeparatiſtiſche Preſſe
das Andenken des verewigten Reichspräſidenten in der
unerhör=
teſten Weiſe beſudelt und tagtäglich den Reichskanzler und die
Mitglieder der Reichsregierung in der gemeinſten Weiſe beſchimpft.
Das allzu ſpäte Verbot zweier ſeparatiſtiſcher Zeitungen ändert
an der Auffaſſung der Deutſchen Front nichts. Dieſes Verhalten
der Regierungskommiſſion ſtellt eine derartige Beleidigung der
deutſchen Bevölkerung des Saargebiets dar, daß die Fraktion der
Deutſchen Front zum Zeichen ihres ſchärfſten Proteſtes die weitere
Teilnahme an den heutigen Verhandlungen ablehnt und den Saal
verläßt. Weitere Schritte beim Völkerbund behält ſie ſich vor.”
Die Landesratsfraktion der Deutſchen Front verließ hierauf
unter heftigen Zwiſchenrufen der Kommuniſten und
Sozialdemo=
kraten den Sitzungsſaal.
Beginn des Ravag-=Brozefſes.
EP. Wien, 14. Auguſt.
Im großen Schwurgerichtsſaal des Wiener Landesgerichts
begann am Dienstag vormittag der Militärgerichtsprozeß gegen
15 Angeklagte, die beſchuldigt werden, an dem Ueberfall
auf die Ravag am 25. Juli beteiligt geweſen zu ſein. Mehrere
der Angeklagten, die bei der Erſtürmung des Gebäudes verletzt
wurden und bis vor einigen Tagen im Spital lagen, tragen
noch Verbände. Die Anklage lautet gegen ſämtliche
Angeklagte auf Hochverrat. Unter den Angeklagten
befinden ſich zwei aktive Wachbeamte, die beſchuldigt werden, in
ihrer Dienſtausrüſtung beim Eingangstor der Ravag Poſten
ge=
ſtanden und ſo das Eindringen der Aufrührer begünſtigt zu
haben. Einer der Angeklagten wird außerdem noch des
vollen=
deten und des verſuchten Mordes angeklagt, da durch einen von
ihm abgegebenen Piſtolenſchuß der Chauffeur der Ravag,
Czermak, getötet wurde.
Die Todesurteile gegen die Wiener Polizeibeamten Wohlrab,
Hackl, Leeb und Maitzen ſind in den ſpäten Nachtſtunden des
Mon=
tags vollſtreckt worden.
* fahren zur Spitze, die einen überwältigenden Blick auf die
lkenkratzer der Stadt gibt.
Stärkſter Gegenſatz: Man fährt in 15 Minuten mit dem
kobus zum Metropolitan=Muſeum und taucht unter
die großartigſten Denkmäler vergangener Zeiten. Die
wertvoll=
ſind die Zeugniſſe altägyptiſcher Kunſt: das
vollſtän=
e Grabhaus des Perneb aus Sakkara bei Memphis (2700 vor
Eiſtus), acht mächtige Statuen der löwenköpfigen Göttin
Sekh=
aus Karnack, die feinſten Reliefs und Standbilder, die in
ptiſchen Gräbern gefunden wurden, der kunſtvolle Schmuck der
nzeſſin Sat=Hathor in Gold und Alabaſter.
Schöne Gebilde etruskiſcher, römiſcher und griechiſcher Kunſt,
ändiſcher und italieniſcher Malerei und des Kunſtgewerbes
r Zeiten ſind durch die Freigiebigkeit der New Yorker
Mil=
äre in dem Muſeum vereinigt.
Die Entwicklung der Kultur von fünf Jahrtauſenden
Belt ſich in dem Gegenſatze: hier die mit den kunſtvollſten
Re=
geſchmückte Grabkammer aus Sakkara, dort in nächſter Nähe
der Turmſpitze des höchſten Gebäudes der Welt der Blick in
Wolkenkratzer=Gebirge New Yorks!
* Im Wunderland der Tiefſee.
Den amerikaniſchen Forſchern Dr. William Beebe und Oris
kon iſt es gelungen, mit Hilfe einer kugelförmigen
Taucher=
de „Bathyſphere” etwa acht Seemeilen öſtlich von St.
7g über 830 Meter in die Tiefe zu tauchen und damit einen
e Tiefenrekord aufzuſtellen. Die Forſcher blieben drei
Stun=
tief unten im Waſſer und machten durch quarzene Gläſer
Lilfe großer Starkſtromſcheinwerfer eine Reihe von Film=
Tahmen. Während der ganzen Zeit gaben ſie laufend
tele=
tliſche Berichte über alles das, was ſie dort unten im
Wun=
and der Tiefſee zu ſehen bekamen. Wie es heißt, will Dr.
De leinen Tauchverſuch nach den bisherigen guten
Erfah=
hen in den nächſten Tagen ſchon wiederholen und wenn
2 luich bis auf 1000 Meter tauchen. Der Apparat der beiden
Der beſteht aus einer völlig waſſerdicht verſchließbaren
9el mit einem Durchmeſſer von etwa 1,20 Meter. Die In=
EI mußten alſo während der drei Stunden, die ſie mit der
de unter Waſſer waren, in einer denkbar unbequemen und
Lrengenden Stellung arbeiten. Dafür aber wurden ſie, wie
laoſt nach ihrem Wiederauftauchen erzählten, mit einem
Senis belohnt, das bislang noch keinem Menſchen beſchieden
Deen ſein dürſte, Dr. Beebe ſelbſt ſaß während des
inens am Telephon und ſchilderte in lebendiger Weiſe ſeine
Rprüicke. Die menſchliche Sprache ſei zu arm, um dieſe Herr=
lichkeiten und dieſe Pracht zu ſchildern, die ſich dem Auge in
der Wunderwelt der Tiefſee offenbare. Morgens um 9 Uhr ſei
der „Start” vor ſich gegangen. Wenige Minuten ſpäter wurde
die 400 Pfund ſchwere Panzertür verſchraubt. Und dann ging
es an den Ketten eines Kranes von Bord eines
Begleit=
ſchleppers. Zuerſt war die Kugel von dem ſonnendurchleuchteten
Waſſer der Bermudas umgeben. Dann aber wurde das Waſſer
grau und ſpäter unbeſchreiblich blau, wie der Forſcher berichtet.
In der Tiefe von 2500 Fuß, etwa 850 Meter, die größte
er=
reichte Tiefe, wurde das Waſſer dann völlig nachtſchwarz. Die
Taucherkugel hatte in dieſer Tiefe einen Druck von 500 000 To.
auszuhalten. Innerhalb der Kugel ſelbſt war die Temperatur
auſ 6 Grad gefallen. Da aber Forſcher nicht ſicher waren, ob die
Kugel einen weiteren Druck noch aushalten würde und da
zudem der Sauerſtoff auszugehen begann, ſtoppten ſie das
Tauchen und gaben nach einer halben Stunde Haltezeit das
Signal zum Aufziehen. In dieſen wenigen Stunden ſei aber
das ganze Leben der Tiefſee an den Augen der Kugel
vorbei=
gezogen. Mit dem ſehr lichtſtarken Scheinwerfer wäre das
Waſſer, in das vielleicht noch niemals ein Sonnenſtrahl
gedrun=
gen wäre, wunderbar erleuchtet worden. Die Fiſche hätten mehr
phantaſtiſche als vorſtellbare Formen aufgewieſen, und den
beiden Forſchern ſeien unzählige Fiſcharten vor Augen
gekom=
men, von denen die Wiſſenſchaft bis auf den heutigen Tag
noch nichts wiſſe. Erſtaunlich ſei beſonders die Länge der
Fiſche geweſen, die in einzelnen Exemplaren eine Größe bis
zu zwei Metern aufgewieſen hätten. In dem Moment aber, in
dem ſie ihren großen Scheinwerfer ausgelöſcht hätten, wäre
ihnen eine richtige Märchenwelt offenbar geworden. Denn das
Waſſer habe in tauſenderlei Arten weitergeleuchtet und ein
eigenartiges phosphoreſzierendes Licht ausgeſtreut. Dieſe
Licht=
ſtrahlen rührten von den Bewohnern der Tiefſee her, die
viel=
leicht mit dieſen Beleuchtungsarten ihre Beute anzulocken
ſuchten. Manche Fiſche hätten ein ſolch helles Licht ausgeſtrahlt,
daß das menſchliche Auge förmlich geblendet wurde. Manche
Fiſchrieſen dieſer wunderbaren Welt ſeien mit der Taucherkugel
im Schwimmen heftig zuſammengeſtoßen und dabei in tauſend
Stücke zerplatzt. Wunderbar habe in 800 Meter Tiefe ein
fleiſch=
farbener Fiſch gewirkt. Es ſei aber unmöglich, eines dieſer Tiere
mit an die Oberfläche zu nehmen, um dort wiſſenſchaftliche
Unter=
ſuchungen anzuſtellen, da die Tiere bei dem geringeren Druck
ſofort zerplatzen würden. Die Forſcher denken daran, einen
be=
ſonderen Apparat zu konſtruieren, mit deſſen Hilfe ſie ſolch
einen Fiſch 800 Meter tief einfangen und dann unter
gleich=
bleibendem Druck mit an die Oberfläche nehmen können. Nach
einem zweiten Tauchverſuch in 300 Fuß Tiefe, das ſind rd. 1000
Meter, will Dr. Beebe vielleicht auch in europäiſchen Gewäſſern
Nr. 224 — Seite 3
Skaalsbefuch des Zührers in Hambarg.
Große Rede des Zührers an die Rakion.
DNB. Berlin, 14. Auguſt.
Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler wird am Freitag,
den 17. Auguſt 1934, der Freien und Hanſeſtadt Hamburg einen
Beſuch abſtatten. Bei Gelegenheit dieſes Staatsbeſuches wird er
abends von Hamburg aus zum ganzen deutſchen Volk ſprechen.
Dieſe Rede beginnt um 20.30 Uhr und endet gegen 22 Uhr. Sie
wird auf alle deutſchen Sender übertragen. Gemeinſchaftsempfang
iſt angeordnet.
Die SA. nimmk am Reichsparkeiteg keil.
DNB. Königsberg, 13. Auguſt.
Im Hinblick auf die am Mittwoch abend in Königsberg
zu haltende Rede gab der Chef des Stabes der SA Viktor Lutze
dem Berliner Vertreter der „Königsberger Allgemeinen
Zei=
tung” eine längere Unterredung, in der er ſich über eine Reihe
von Fragen äußerte, die zur Zeit zur Erörterung ſtehen. Die
Beteiligung der SA am Abſtimmungskampf, ſagte er, werde ſich
in den üblichen und gewohnten Bahnen bewegen. Irgendwelche
allgemein regelnden Maßnahmen ſeien von ſeiten des Chefs
des Stabes nicht geplant. Der Chef des Stabes gab aber der
Erwartung Ausdruck, daß die SA. gerade bei dieſem
Abſtim=
mungskampf wieder in vorderſter Linie ſtehen werde, und daß
ſie ſich nach Ueberwindung der Führerkriſe wieder als das
zeigen werde, was ſie immer geweſen ſei: Als der tüchtigſte und
treueſte Kämpfer Adolf Hitlers. Gerade in dieſem
Zuſammen=
hang betonte der Chef des Stabes, daß das reſtloſe
Vertrauens=
verhältnis zwiſchen dem Oberſten SA=Führer Adolf Hitler und
ſeinen braunen Gefolgsmannen in dem vollen alten Umfang
wiederhergeſtellt ſei und daß der Führer, wie er ſelbſt einmal
ausgedrückt habe, ſich noch immer und ewig als erſter SA=Mann
fühle. Es werde das Beſtreben des Chefs des Stabes ſein, die
SA künftig wieder weſentlich ſtärker zur politiſchen Arbeit
heranzuziehen, als dies in den letzten Monaten der
Führer=
verwirrung möglich geweſen ſei. Die SA ſei, ſo betonte der
Chef des Stabes ausdrücklich, ein unverrückbarer Beſtandteil
der Geſamtpartei und der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Die
SA vornehmlich ſtelle die politiſchen Soldaten Adolf Hitlers,
und ſie werde wie in den erſten Kampfzeiten der Bewegung
nach Wiederherſtellung des alten Vertrauensverhältniſſes der
treueſte und zuverläſſigſte Helfer Adolf Hitlers ſein.
Jahre=
langer Ueberlieferung entſprechend, werde die SA am
Reichs=
parteitag in Nürnberg in dieſem Jahre voll teilnehmen, da
Deutſchland und die Welt ſehen ſollen, daß Adolf Hitler undk
ſeine SA eins ſeien. Das zeige ſich, wie Viktor Lutze hervor4
hob, nach außen und innen ſymboliſch auch ganz beſonders in
der perſönlichen Verbundenheit des Chefs des Stabes mit dem
Oberſten SA=Führer ſelbſt, da beide als Frontſoldaten in
einem beſonders nahen Verhältnis ſtünden.
Vom Tage.
Der Sicherheitsdirektor für Steiermark hat auf Antrag des
Staatsſekretärs für Sicherweitsweſen den Generaldirektor der
öſterreichiſchen Alpinen Montangeſellſchaft, Dr. Anton Apold, zur
finanziellen Erſatzleiſtung für die Koſten der durch die
Aufſtands=
bewegung verurſachten beſonderen Sicherheitsmaßnahmen, ſowie
darüber hinaus auch für die aus dem gleichen Anlaß entſtandenen
Schäden herangezogen.
Der Generaldirektor der Cirardow=Betriebe, Vermerſch, der
bereits unter Polizeiaufſicht geſtellt war, iſt nunmehr auf
Anord=
nung des polniſchen Unterſuchungsrichters in ſeiner Warſchauer
Wohnung verhaftet worden. Ebenſo wurde in Gdingen der
kauf=
männiſche Direktor Lucin Mioſe Caen verhaftet.
Die ſüdſlawiſche Regierung unterzeichnete eine Verordnung,
durch die alle Kartelle verboten werden. Durch eine zweite
Ver=
ordnung begrenzte die Regierung den Zinsfuß. Geldinſtitute und
Bauken dürfen demzufolge höchſtens 4½ v. H. über den
Diskont=
ſatz der Nationalbank und die übrigen Verleiher höchſtens 8 v. H.
jährlich fordern.
General a. D. Georg Vazoff, der im Jahre 1913 bulgariſcher
Kriegsminiſter war, iſt in Sofia geſtorben. Vazoff hat ſich
beſon=
ders durch die Eroberung der Feſtung Adrianopel im Balkankrieg
gegen die Türkei im Jahre 1912 einen Namen gemacht.
Zahlreiche franzöſiſche Wollkämmereien in Roubaix haben
be=
ſchloſſen, in der kommenden Woche ihre Tore erneut zu ſchließen,
weil ſie keinen Abſatz mehr für ihre Waren finden Einige andere
Kämmereien benutzen den bevorſtehenden 15, Auguſt, der in ganz
Frankreich als Feiertag gilt, dazu, um ihre Fabriken bis zum
Ende der Woche zu ſchließen.
Der Vorſitzende des amerikaniſchen Marineausſchuſſes des
Re=
präſentantenhauſes, Vinſon, der gemeinſam mit dem Marineamt
das Flugzeugbauprogramm für die Flotte ausgearbeitet hat, gab
be=
kannt, daß der Bau von 2100 neuen Marineflugzeugen
beabſich=
tigt ſei. Von den ungefähr 1000 Flugzeugen, die die Marine
gegenwärtig beſitze, ſeien nur etwa 400 für den Kriegsdienſt
tauglich.
ſeine Tauchverſuche fortſetzen. Nach ſeiner Anſicht iſt aber das
Leben in dieſen Tiefen in allen Gewäſſern der Erde gleich und
wird keine beſonderen Unterſchiede aufzuweiſen haben.
Grundriß des Reichserbhofrechts Materieller Teil von Dr. jur.
Gertmann Vallbracht, Rechtsanwalt in Darmſtadt, 1934.
Verlag J. Diemer, Mainz.
Die Erläuterung eines Geſetzes kann in Form eines
Kommen=
tars oder in Anordnung eines Syſtems geboten werden. Der
Verfaſſer hat die letztere Art gewählt und recht daran getan,
weil man auf dieſem Wege ſich weit beſſer mit den Grundgedanken
des Geſetzes und ſeinen einſchneidenden Wirkungen auf dem
Ge=
biete des Familien= und Erbrechts vertraut machen kann. Der
in den Einleitungsworten des Geſetzes dargelegte Zweck wird in
ſechs Abſchnitten ausführlich und ſachentſprechend erläutert. Die
bäuerlichen Kreiſe werden Anlaß nehmen müſſen, um ſich in dieſes
Sonderrecht einzuleben, das Buch des Verfaſſers gründlich zu
ſtudieren, das im übrigen nur empfohlen werden kann, wenn auch
eine genauere Bezeichnung des angezogenen Schrifttums in
Fuß=
noten erwünſcht geweſen wäre.
Juſtizrat Lindt in Darmſtadt.
— Zuſtände. Unter dieſem Titel bringt das eben erſchienene
Heft 20 des Simpliciſſimus” eine Serie ſchlagkräftiger Arnold=
Zeichnungen, die Aufrüſtung, Oſtpakte, alte Diplomatie und Genf
zum Thema haben. Ein wundervolles Blatt von Schulz ehrt die
Andenken, der Helden vom Himalaja. Thöny Schilling, Kubin,
Krieſch uſw. tragen luſtige und kritiſierende Zeichnungen bei, und
Gulbranſſon zeigt in ſechs fröhlichen Bildern die Gefährlichkeit
einer Flaute beim Segeln. Hermann Heſſe, Ratatöſkr. Eugen Roth,
Hans Leip geben demausgezeichneten Texttteil das Geſicht Unter
vielem Humorvollen finden wir eine phantaſtiſche, hinreißend
er=
zählte Geſchichte von einem Wiſſenſchaftler auf verlorenem Poſten:
„Der Zug nach Bogota” von Hans Schubert. Dieſes Heft wird
vie=
len das geben, was ſie ſuchen.
— „Handarbeiten aller Art”. Ein Schaufenſter voll ſchöner
Stickereien iſt das ſoeben erſchienene Juliheft der „Handarbeiten
aller Art”. Im erſten Teil eine gedrängte Sonderſchau des
be=
rühmten Lette=Vereins; ein langes Liegekiſſen für den
Garten=
ſtuhl mit praktiſchen Seitentaſchen" für ein Buch oder ſonſtige
Kleinigkeiten, handgeſtrickte Vormittags=Pullovers in reizenden
Farben, geſchmackvolle Behälter für Handarbeiten oder
Necaiſ=
ſaires, für den Strand, für den Garten, fürs Stadion; ein
ſelbſt=
gefertigtes Wunder von Nachthemd aus weicher Krepp=Seide mit
bunter Stickerei — das alles breitet ſich in genauen Abbildungen
hier aus. Aber vor allem muß man in dieſem Juliheft der „
Hand=
arbeiten aller Art” auch ſehen und leſen, wie Fini Ehrendorfer
aus einem Vorhangſtoff (leichte, lockere Marquiſette) eine
wunderhübſche Tiſchdecke geſtickt hat, mit Dutzenden von
verſchie=
denen Zierſtichen, mit Hohlſaumarbeit und Durchzug — das
ſchönſte Beiſpiel einer Veredlungsarbeit, wie ſie jeder
geſchmack=
vollen Frau möglich iſt. Das iſt erzieheriſch, das iſt ſchön und
anregend. (Alexander Koch, Stuttgart.)
Mittwoch, 15. Auguſ
Seite 4 — Nr. 224
Darmſtädter Tagblatt / Heſſche Neueſte Nachrichten
To4
MMNINo
wird dem deutschen Volk Folgende Frage vorgelegt:
Erlaß des Reichskanzlers zum Vollzug des Geſetzesüber
das Staatsoberhaupt des deutſchen Reichs
vom 1. Auguſt 1934 (Reichsgeſetzbl. 1 S. 747).
Vom 2. Auguſt 1934.
Derr Reichsinnenminiſter!
Die infolge des nationalen Anglückes, das unſer Volk getroffen hat, notwendig
ge=
wordene geſetzliche Regelung der Frage des Staatsoberhauptes veranlaßt mich zu
fol=
gender Anordnung:
1. Die Größe des Dahingeſchiedenen hat dem Titel Reichspräſident eine einmalige
Bedeutung gegeben. Er iſt nach unſer aller Empfinden in dem, was er uns ſagte,
unzer=
trennlich verbunden mit dem Namen des großen Toten. Ich bitte daher, Vorſorge
tref=
fen zu wollen, daß ich im amtlichen und außeramtlichen Verkehr wie bisher nur als
Führer und Reichskanzler angeſprochen werde. Dieſe Regelung ſoll für alle Bukunft
gelten.
2. Ich will, daß die vom Kabinett beſchloſſene und verfaſſungsrechtlich gültige
Be=
trauung meiner Perſon und damit des Reichskanzleramtes an ſich mit den Funktionen
des früheren Reichspräfidenten die ausdrückliche Sanktion des deutſchen Volkes erhält.
Feſt durchdrungen von der Aberzeugung, daß jede Staatsgewalt vom Volke ausgehen
und von ihm in freier und geheimer Wahl beſtätigt ſein muß, bitte ich Sie, den Beſchluß
des Kabinetts mit den etwa noch notwendigen Ergänzungen unverzüglich dem deutſchen
Volk zur freien Volksabſtimmung vorlegen zu laſſen.
Berlin, den 2. Auguſt 1934.
Der Reichskanzler
Adolf Zitler
11.
Beſchluß der Reichsregierung zur Herbeiführung
einer Volksabſtimmung.
Vom 2.Auguſt 1934.
Entſprechend dem Wunſche des Führers und Reichskanzlers beſchließt die
Reichs=
regierung, am Sonntag, dem 19. Auguſt 1934, eine Volksabſtimmung über das
Reichs=
geſetz vom 1. Auguſt 1934 (Reichsgeſetzbl. 1 S. 747) herbeizuführen
„Das Amt des Reichspräſidenten wird mit dem des Reichskanzlers vereinigt.
Infolgedeſſen gehen die bisherigen Befugniſſe des Reichspräſidenten auf den
Führer und Reichskanzler Adolf Hitler über. Er beſtimmt ſeinen Stellvertreter.”
und beauſtragt den Reichsminiſter des Iynern mit der Durchführung dieſes Beſchluſſes.
Berlin, den 2. Auguſt 1934.
Die Reichsregierung
Stimmft Qu deutſcher Mann, und Du. deutſche Frau.
der in dieſem Geſetz getroffenen Regelung zu4
Nein
Ja
Has ganze oll beantwortet diese
Fnage mit einem einstimmigen
Nun, wie hat die Schule euch geſtern morgen zum erſten Male
6 langen Ferienwochen wieder geſchmeckt, ihr Darmſtädter
inerle, Buben und Mädel? Sehr begeiſtert ſaht ihr nicht gerade
, als ich euch morgens früh begegnete. Langſam ſchob ſich aus
er Haustür ſo ein kleiner Schulbank=Kandidat heraus, dem der
nzen auf dem Rücken noch gar nicht wieder paſſen wollte und
man am Geſicht ableſen konnte, daß ſeinetwegen die
„jen jetzt erſt recht anfangen könnten. Aber das dauerte nur ſo
ge, bis an, der nächſten Ecke der Schorſch zum Heiner ſtieß — da
s mal erſt ein großes Hallo, und den ganzen Weg zur Schule
eten ſie immer alle beide auf einmal, ſo eilig hatten ſie’s damit,
ihre Ferienerlebniſſe möglichſt raſch herauszuſprudeln. Je mehr
neraden ſie unterwegs trafen, deſto lauter und luſtiger wurde
Durcheinander der Stimmen, und bald war es durchaus nicht
ir zu unterſcheiden, wer=wo=was erlebt hatte? Der eine erzählt
„de von der fabelhaften Burg mit Graben, Wall und Laufgang,
er am Oſtſeeſtrand gebaut hat — der andere wieder iſt in
rbayern auf einen Berg geklettert, der wohl zehnmal ſo hoch
die Ludwigshöhe und noch viel höher war; und die
Daheim=
liebenen brauchen auch nicht zurückzuſtehen, die erzählen dafür
nderdinge von ihren Heldentaten im Woog, und wie ſie tauchen
rnt haben und ſchon „beinahe” einen richtigen Salto ſpringen
ten. Und die Mädels halten ihre Arme nebeneinander und
fen kritiſch, wer denn wohl am allerbraunſten verbrannt iſt.
r das iſt ſchwer feſtzuſtellen, denn ſonnengebräunt und
ver=
gt ſehen ſie ja alle, eins wie das andere, aus und haben einen
en Vorrat an neuen Energien mitgebracht. Und wer morgens
gedacht hatte, daß die Schule die bösartigſte Einrichtung auf
er ſchönen Welt ſei, der war ſicher nach der erſten Stunde ſchon
der etwas gnädiger geſtimmt und bis Mittag vollends
ver=
t, denn ſchließlich war nach all den Faulenzerwochen das
Ler=
doch eine ganz intereſſante Abwechſlung, und das
Zuſammen=
mit den alten Schulkameraden und =kameradinnen wieder ſehr
Heſſiſches Staaksminiſteriunt:
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Beſtellt wurden zu kommiſſariſchen
Bürgermei=
in am 4. Auguſt 1934: Jakob Bär in Ernsbach, Kreis Er=
Auguſt Becker 2. in Stangenrod, Kreis Gießen; zu
imiſſariſchen Beigeordneten, am 4. Auguſt: Georg
ber in Weiterſtadt, Kreis Darmſtadt; Heinrich Hammann
Volfskehlen, Kreis Groß=Gerau; Richard Jakob in Inhei=
Kreis Gießen; Karl Koch in Odenhauſen, Kreis Gießen;
f Schäfer in Stangenrod, Kreis Gießen; „Auguſt Moos
taufenberg, Kreis Gießen; Philipp Blaß in Vendersheim,
s Oppenheim; am 10. Auguſt 1934: Heinrich Grauel 2. in
3. in Bellersheim, Kreis Gießen; Otto Düringer in
Ober=
ern, Kreis Gießen; Wilhelm Biedenkapp in Stockhauſen,
5Gießen; Johannes Schmidt in Winnerod, Kreis Gießen;
nn Peter Wolf in Ellenbach, Kreis Heppenheim.
Sanikätsdienſt am Abſtimmungsſonnkag.
Im kranken und gebrechlichen Perſonen ohne Aufwendungen
Zegleitung und Transport die Erfüllung ihrer
Abſtimmungs=
t am nächſten Sonntag zu erleichtern, hat der Präſident des
chen Roten Kreuzes den vollen Bereitſchaftsdienſt des Roten
des angeordnet. Alle verfügbaren Schweſtern, ſämtliche
Sa=
kolonnen und weiblichen Vereinshilfskräfte werden ſich den
nen Ortsgruppen der NSDAP. zum Transport bzw. zur
itung von kranken und körperbehinderten Perſonen zum
vom Abſtimmungslokal mit allen Txansportmitteln des
Kreuzes zur Verfügung ſtellen.
Heſſiſche Erfinder.
Auszug aus dem Patentblatt vom 9. Auguſt 1934.
A. Patentanmeldungen:
2 d 12. E. 44146. Enzinger Unionwerke AG.,
Pfedders=
bei Worms: Verfahren zur Herſtellung ſteriler Filter. —
7/01. M. 122 407 Firma E. Merck, Darmſtadt: Verfahren
verſtellung von Verbindungen der Hydrouracilreihe. — 12 p
M. 124 340. Firma E. Merck, Darmſtadt: Verfahren zur
ellung von Abkömmlingen des Hydrouracils. — 12 a 20/03.
5596. Dr. Kurt Albert G. m. b. H., Chemiſche Fabriken,
neburg bei Wiesbaden=Biebrich: Verfahren zur Herſtellung
jarer harzartiger Kondenſationsprodukte. — 38 F 2/02. Sch.
06. Gebr. Schmaltz, Offenbach a. M.: Vorrichtung zum
fort=
nden Kochen von Faßdauben. — 85 b 2/01. C. 46899.
Che=
e Fabrik Budenheim AG., Mainz: Einrichtung für die
fort=
nde Enthärtung von Waſſer. — 85 b 2/01. C. 46 900.
Che=
e Fabrik Budenheim AG., Mainz: Einrichtung zum
ununter=
enen Enthärten von Waſſer, insbeſondere Keſſelſpeiſewaſſer.
B. Erteilte Patente:
L2e 2/01. 601 820. Franklin Punga, Darmſtadt. Techn.
Hoch=
le Vorrichtung zum Abſcheiden von feſten, trockenen Stoffen
Goſen. — 46 e 2 102. 601 768. Dipl.=Ing. Rudolf Fertig, Klein=
Arheim bei Gernsheim, Heſſen: Einſpritzvorrrichtung für Brenn=
Umgſchinen. — 63 k 9. 601979. Offenbacher Krankenfahrzeug=
Eik Petri u. Lehr, Offenbach a. M.. Einrichtung zur
Verände=
der Antriebskraft bei Invalidenfahrzeugen während der
1. — 81 e 136. 601 879. Carl Schenck, Eiſengießerei und
Ma=
enfabrik, Darmſtadt G. m. b. H., und Martin Schifferdecker,
nſtadt: Bunkerentleerungsvorrichtung, beſtehend aus einer
Ntförderrinne und darüber angeordneten Hilfsrinnen.
I. Eine Wiederſehensfeier hielt das 4. Bataillon Landw.=
Negts. 87 in Darmſtadt ab. Dies war die erſte
Zuſammen=
nach dem Kriege, und es fanden ſich deshalb
außerordent=
diele Angehörige des Bataillons zuſammen. Da nach 20
en ſich doch ſo mancher verändert, war doch im erſten
Mo=
zu beobachten, bis es dann von
Op uſw. Ein wahrer Freudentaumel brach dann los, als
4malige erſte Kommandeur des Bataillons ankam. Es war
Sberſtleutnant Baur de Betaz aus Lindenfels i. O., der
Snes hohen Alters es ſich nicht nehmen ließ, ſein Bataillon,
Zuetſcheköpp, wie er ſie oft ſcherzweiſe nannte, zu be=
Er ſelber, ſowie auch die anderen Offiziere, gingen durch
leilhen der Kameraden, um mit jedem einen Händedruck zu
E. Der damalige Feldwebel Krapp aus Babenhauſen hielt
ich willkommen, dankte für
eine Anſp
die Geſchichte des Bataillons. Der greiſe Oberſtleutnant
rach dann noch herzliche Begrüßungs= und Dankesworte.
Dauptmann Keller führte einige Kriegsereigniſſe an. Alle
* ſch in ihren Schlußäußerungen dahin einig, daß dieſe heu=
Otſammenkunft einen überaus freudigen, herzlichen Chsrak=
B Gegen Abend mußten die entfernt wohnenden Kame=
Eeider wieder abreiſen. Man verſprach jedoch, bei einer
T7 Zuſammenkunft, falls man noch kann, wieder zu kommen.
Deimabende für ortsfremde junge Mädchen, Freundinnen=
Sundſtraße 24. Jeden Donnerstag, abends 8.15—10 Uhr:
„cenkunft. Jeden erſten und dritten Mittwoch im Monat:
Lyſit. Leitung: Frl. Irmgard Pätzold. Jeden zweiten und
SI Aittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden. Donnerstag,
16. Auguſt: Gymnaſtik.
Ducberkehr am Maria=Himmelfahrtstag. Am Maria=Him=
Lat Srag, 15. Auguſt, verkehren die Perſonenzüge, im Bezirk
De an Werktagen. Sonntagszüge aus Anlaß des Feiertags
I0 un9 Umgebung werden an dieſem Tage nicht befördert.
derückfahrkarten werden von allen Bahnhöfen des Bezirks
*gebe
an das Handwerk des Treuhänderbezirks Heſſen!
Am Sonntag, den 19. Auguſt 1934, ſoll das deutſche Volk
dar=
über abſtimmen, ob die Rechte und Pflichten des Reichspräſidenten
mit denen des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler
ver=
einigt werden ſollen. Dieſer Abſtimmung kommt jedoch darüber
hinaus eine weit größere Bedeutung zu, als etwa nur ein
Be=
kenntnis zu Adolf Hitler.
Dieſe Abſtimmung muß zu einer
Demonſtra=
tion vor der ganzen Welt werden!
Handwerker! Dieſe vom Führer angeordnete Volksbefragung
bietet euch Gelegenheit, eure Liebe, euer unerſchütterliches
Ver=
trauen und die grenzenloſe Dankbarkeit des geſamten deutſchen
Handwerks zum Führer zu bekunden. Daß ihr reſtlos und begeiſtert
dem Führer euer „Ja” ſagen werdet, iſt eine ſelbſtverſtändliche
Ehrenpflicht. Ihr Handwerker ſollt jedoch euer „Ja” dem Führer
ſchon in den Morgenſtunden des Wahltages geben, um ſo
ſinn=
fällig zum Ausdruck zu bringen, daß dieſes „Ja euch allen ein
Herzensbedürfnis iſt. Wir Handwerker haben klar erkannt, daß
nur ein einziger es vermag, unſer neues Deutſchland wieder zur
endgültigen Geſundung zu führen. Unſer Führer verkörpert in ſich
all das, was von je her die Würde eines deutſchen Mannes
aus=
machte: Ehre, Vaterlandsliebe, Gottvertrauen, eiſernes
Pflicht=
gefühl! Sänitliche Organiſationsführer des Handwerks tragen die
perſönliche Verantwortung dafür, daß bis ſpäteſtens 12 Uhr
mit=
tags des Wahlſonntags jeder Handwerksmeiſter einſchließlich
ſeiner Familien= und Gefolgſchaftsangehörigen ſeine Stimme dem
Führer gegeben hat.
Heil Hitler!
Der Landeshandwerksführer Heſſen
Gamer.
Zuſammenſchluß der alken Auslandsdeutſchen.
Appell zum Volksentſcheid 19. Auguſt 1934.
Die in den ehemaligen Kolonien und im feindlichen
Aus=
lande anſäſſig geweſenen Reichsdeutſchen, die
ſogenann=
ten Auslandsdeutſchen welche bereits 1914 durch
Kriegsmaßnahmen ihre Exiſtenz und geſamtes Vermögen an die
Feindſtaaten verloren, das heißt mit dieſem ihrem Eigentum die
erſten Kriegskoſten bezahlten, ſind von der Regierung
nicht vergeſſen.
Laut einer Verfügung des Stellvertreters des Führers,
Reichsminiſters Rudolf Heß, vom 23. Januar 1934 ſollen dieſe
alten Pioniere unſeres früheren, 5 Milliarden betragenden
Außenhandelsumſatzes im ganzen Reiche erfaßt und
zuſammen=
geſchloſſen werden.
Zweck dieſer Zuſammenfaſſung iſt die Betreuung dieſer alten
Kämpfer beim Wiederaufbau ihrer Exiſtenz und Nutzbarmachung
ihrer reichen Erfahrungen im Außenhandel für die heimiſche
Ex=
port=Induſtrie und Arbeiterſchaft.
Wir, die alten Außenhandelspioniere, unterziehen uns gerne
dieſer Aufgabe, mitzuhelfen am Wiederaufbau unſeres Handels,
um ſo mehr und um ſo lieber, als eine ganze Anzahl Führer der
Bewegung, wie Staatsrat Kube und Reichsinnenminiſter Dr.
Frick, ſeit Jahren wiederholt uns, die ſo ſchwer Geſchädigten,
ihres Beiſtandes feſt verſicherten.
Weiter hat Reichsminiſter Rudolf Heß am Heiligen Abend
1933 in ſeiner Botſchaft an die Auslandsdeutſchen der ganzen
Welt mit tiefſter Entrüſtung darauf hingewieſen, wie die
Ge=
ſchädigten von der roten Syſtemregierung ſchnöde abgefertigt und
beraubt wurden.
Zum erſten Male ſeit langen Jahren hörten wir aus dem
Munde eines verantwortlichen Vertreters einer Reichsregierung
eine ſolch mannhafte Sprache und ſagen wir alten Pioniere
Herrn Miniſter Heß, als dem Stellvertreter des Führers, für ſeine
Stellungnahme herzlichſten Dank.
Wir, die 396 000 alten Pioniere unſeres früheren großen
Außenhandels, mit Familienangehörigen rund eine Million treuer
Deutſcher, die wir ſeither vollkommen ausgeſchaltet waren,
dan=
ken der Regierung, daß dies nun anders werden ſoll
Deshalb ergeht an alle ehemaligen Kolonial=Verdrängte,
Gewalt= und Liquidationsgeſchädigte die Aufforderung
wie immer, ſo auch kommenden Sonntag, den 19. Auguſt, dem
Führer die Treue zu halten und um Deutſchlands
Zukunft willen im Sinne unſeres verewigten
Reichspräſidenten Feldmarſchalls v.
Hinden=
burg, als letzten Dank an ihn, dem Führer Adolf
Hit=
ler mit einem „freudigen Ja” ſeine ſchwere Aufgabe zu
er=
leichtern.
Gleichzeitig werden die oben angeführten Auslandsdeutſchen
von Darmſtadt und Umgegend um ſchriftliche Angabe ihrer
ge=
nauen Adreſſe an den Unterzeichneten, als den mit der
Zuſam=
menfaſſung Beauftragten, gebeten.
Auguſt Weber. Darmſtadt, Friedrichſtraße 16.
Beförderung nichtwegfähiger Volksgenoſſen.
zur Abſtimmung.
Transportfähige Kranke, Kriegs= und Unfallbeſchädigte,
Perſonen hohen Alters uſw. werden mit Unterſtützung von
Sani=
tätern zu ihren Wahllokalen gefahren. Volksgenoſſen, die im
Bereich der Ortsgruppe Mitte der NSDAP. wohnen, melden bis
ſpäteſtens Freitag, den 17. Auguſt, Anſchrift und Zeit, zu der ſie
abgeholt werden wollen, an das Wahlbüro Kaplan,
Mühl=
ſtraße 68. Kein Volksgenoſſe darf fehlen!
Turngemeinde Beſſungen 1865. Wir geben bekannt, daß
der für kommenden Sonntag, den 19. Auguſt, vorgeſehene Film
vom 15. Deutſchen Turnfeſt zu Stuttgart „Treu unſerem Volk”
wegen der Volksabſtimmung ausfällt. Die bereits verausgabten
Karten können wieder zurückgegeben werden. Karten, die nicht
zurückgegeben werden behalten für die neu feſtzuſetzende
Vor=
ſtellung Gültigkeit. Näheres an dieſer Stelle — Am
kommen=
den Samstag findet in der Kneipe eine wichtige
Mitgliederver=
ſammlung ſtatt. Es haben alle Mitglieder die Pflicht beſonders
aber die Aktiven, anweſend zu ſein. Beginn pünktlich um 20.30
Uhr. Die Abteilungsleiter melden zu Anfang der Verſammlung
die Vollzähligkeit ihrer Abteilungen. — Ferner finden in dieſer
Woche Rundfunkübertragungen von Wahlreden ſtatt. Alle
Mit=
glieder ſollen über den Zweck der kommenden Volksabſtimmung
eingehend unterrichtet ſein, und daher ergeht an alle der Ruf:
„Beſucht die Beſſunger Turnhalle, dort habt ihr Gelegenheit,
ſämt=
liche Uebertragungen zu hören. Für die Uebertragung der Rede
des Führers am Freitag, dem 17. Auguſt, wird im großen Saale
eine Lautſprecher=Anlage erſtellt. Es iſt ſomit jedermann
Gele=
genheit geboten, ungeſtört der Rede zu folgen. Außerdem
wer=
den alle Mitglieder aufgefordert, den am Donnerstag auf dem
Paradeplatz laufenden Wahlfilm zu beſuchen. Näheres durch die
Tagespreſſe.
Vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
— Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umgebung. Als Tag des Preisſchießens
um das Ehrenbuch der deutſchen Pioniere iſt der 2. Sept. 1934
be=
ſtimmt worden. Gleichzeitig verbinden wir hiermit das Pätzold=
Gedächtnis=Schießen. Wir machen es zur Pflicht, daß ſich zu Ehren
desſelben alle Mitglieder zu beteiligen haben. Das
Trainings=
ſchießen hierzu beginnt am Samstag, den 18. 8 34, nachmittags
von 4 Uhr ab auf den Ständen des Reichsbahnſportplatzes am
Dornheimer Weg. Der Schießleiter: Joh. Hafner,
Liebe junge Tierſchützer!
Sommerzeit, frohe Zeit! So rufſt auch du, junger Freund,
wohl mit mir aus wenn du in warmer, ja oft heißer
Sommer=
ſonne dich tummelſt auf grünem Raſen, auf luftiger Bergeshöh,
oder im kühlen Waldesſchatten oder gar im erquickenden Bade
unſerer Flüſſe und Teiche. Ja, hinaus ins Freie, in Gottes ſchöne
Natur!, ſo lautet jetzt die Loſung, um Körper und Geiſt zu
ſtär=
ken und zu ſtählen. Und mit deinen Sommerausflügen ſollſt du
immer mehr verbunden werden mit der heimiſchen Natur und
ihren Geſchöpfen, mit Pflanzen= und Tierwelt, mit Volk und
Scholle.
Aber haſt du denn auch ſchon einmal ernſthaft darüber
nach=
gedacht, welche Pflichten und Aufgaben dir dadurch in der
gött=
lichen Schöpfung erwachſen?! Haſt du nicht ſchon die vielen
ſinn=
los abgerupften Blumen und Blüten, die verwelkten Zweige von
Sträuchern und Bäumen am Wege trauernd liegen ſehen? Wenn
du deshalb in Zukunft Blumen zu deiner oder anderer Freude
brichſt, ſo denke an das ſinnvolle Gedicht: „Brichſt du Blumen,
ſei beſcheiden, nimm nicht gar ſo viele fort! Sieh, die Blumen
müſſen leiden, doch ſie zieren ihren Ort.” Nimm ein paar und
laß die andern in dem Graſe, an dem Strauch, andre, die vorüber
wandern, freu’n ſich an den Blumen auch. Nach dir kommt ein
müder Wanderer, der des Weges zieht, trüben Sinns, der freut
ſich wieder, wenn er auch ein Blümlein ſieht!
Und dann — haſt du ſchon einmal gehört oder geleſen, was
ein großer Dichter ſagt: „Ein Spaziergang koſtet Hunderten von
Lebeweſen das Leben!” Achtlos oder auch mutwillig werden
Käfer, Würmer, Spinnen und andere kleine Tiere in den Boden
getreten, leider oft von Kindern gedankenlos, wenn nicht gar
böswillig zu Tode gequält.
Es iſt eine gar üble, leider zu weit verbreitete Gewohnheit
vieler Kinder jeden Alters, an alles, was da „kreucht und fleugt”,
Hand anzulegen, zu ſtoßen, treten, necken oder gar noch
Schlim=
meres zu verüben. Es gibt Kinder, die kein Kätzchen oder
Hünd=
chen ſehen können, ohne nach ihm zu treten, es zu werfen oder
zu jagen. Ebenſo ergeht es draußen in der Natur den Fröſchen,
Eidechſen, Blindſchleichen, Molchen, Kröten und anderen von böſer
Buben Hand. Macht es euch, liebe junge Leſer, zur Gewohnheit,
ja zur Pflicht, die Natur als das Werk eines großen Schopfers
zu betrachten, zu bewundern, aber ſie nicht zu zerſtören, zu
plün=
dern und zu berauben. Habt eure Freude an den Geſchöpfen und
ſucht die heimiſche Natur in ihrer Schönheit zu erhalten; erſpart
den Tieren jegliche Qual, helft dagegen durch Belehrung bei
euren Kameraden mit, daß auch ſie in jedem Tier und jeder
Pflanze ein Geſchöpf Gottes ſehen, das Anrecht auf unſeren Schutz
und unſere Hilfe hat. Dann erſt habt ihre reine, ungetrübte
Freude auf euren Sommerausflügen wenn ihr euch frei fühlt
von Schuld, die auf jedem laſtet, der ſich in Gottes ſchöner Natur
an den Geſchöpfen verſündigt
Stört auch die Vögel nicht in ihrer Brutzeit, nehmt ihnen
nicht mit roher Hand die Eier oder gar die Jungen weg. Ihr
bereitet dadurch nicht nur den Vogeleltern, die mit großer Liebe
und Mühe ihr Neſtchen bereitet, unſägliche Trauer, ſondern ihr
ſtört auch im Haushalt der Natur das Gleichgewicht, indem ihr
ihn ſeiner Helfer gegen Ungeziefer und Schädlinge aller Art
be=
raubt. Denkt an das Sprichwort: „Nimmſt du dem Vogel Neſt
und Ei, iſts mit Geſang und Obſt vorbei!” ſowie an das
Dichter=
wort: „Knabe, ich bitt dich, ſo ſehr ich kann: O rühre mein
klei=
nes Neſt nicht an! O ſieh’ nicht mit deinen Blicken hin; es liegen
ja meine Kinder drin, die werden erſchrecken und angſtlich
ſchrei’n, wenn du ſchauſt mit den großen Augen hinein!“ — Wohl
ſähe der Knabe das Neſtchen gern, doch ſtand er behutſam ſtill
von fern. Da kam der arme Vogel zur Ruh’, flog hin und deckte
die Kleinen zu, und ſah ſo freundlich den Knaben an: „Hab
Dank, daß du ihnen kein Leid getan!
Der berühmte franzöſiſche Schriftſteller Michelet hat einmal
das Vogelneſt eine „Schöpfung der Liebe” genannt, und als ſolche
ſollte es auch unſere Jugend bewundernd betrachten und heilig
halten!
Vergeßt auch nicht eure eigenen Hausgenoſſen in der
Tier=
welt, wenn die heiße Sommerzeit ihnen mancherlei Qualen
be=
reitet! Gebt dem armen, beklagenswerten Kettenhund ein
ſchatti=
ges Lager, rechtzeitig und reichliches Trinkwaſſer, ſorgt für
Rein=
haltung ſeiner Hütte und laßt ihn ab und zu ein erfriſchendes
Bad nehmen.
Auch das Geflügel und die Stubenvögel verlangen im
Som=
mer ſorgfältige Pflege, vor allem öfters reines Trinkwaſſer und
Schutz vor der grellen Sonnenhitze. Und endlich ſchützt die armen,
geplagten Zugtiere gegen die läſtigen Inſekten, ſoweit es irgend
möglich iſt, und ſtillt ihren Durſt! Ihr ſeht, wie viele Aufgaben
euer harren, wie ihr euch beim Schutz der Tiere ſchon nützlich
machen könnt. Nehmt euch unſern Volkskanzler Adolf Hitler zum
Vorbild, der ein ſo großer Freund der Tiere iſt und der alle
Qualen der Tiere vermieden haben will, wenn er ſagt: „Ich bin
ein entſchiedener Gegner der Tierquälerei, die es im neuen
Deutſchland nicht mehr geben wird!“
Das Dritte Reich ſchließt alſo auch die Tiere und ihr
Schick=
ſal in ſein Arbeitsgebiet ein und fordert jeden Volksgenoſſen,
inſonderheit die Jugend, auf, an dieſem edlen Werke nach
Kräf=
ten mitzuarbeiten!
Heil Hitler!
Fritz Frank, Darmſtadt.
Der Gauleiter.
Gaupreſſeamtsleiter.
Kreispreſſeamtsleiter, Achtung!
Geſtern gingen die Anweiſungen für die letzte Preſſe= und
Propaganda=Aktion am kommenden Sonntag den Kreisleitungen
zu. Die KPA.=Leiter ſind dafür verantwortlich, daß die mit
ge=
nanntem Rundſchreiben erforderlichen Meldungen 1. in
zuverläſ=
ſiger Weiſe und 2. auf dem ſchnellſten Wege an das GPA.
gelan=
gen. Die zuſtändigen Hoheitsträger tragen dafür Verantwortung,
daß vor allen Dingen Letzteres geſichert iſt.
Das Rundſchreiben Nr 36/34 P muß in all ſeinen Einzelheiten
ſtreng vertraulich behandelt werden. Abſchnitt 4 iſt fernmündlich
oder telegraphiſch zu erledigen.
Der Kreisleiter.
Kreisorganiſationsamt.
Die Meldungen der einzelnen Ortsgruppen und Stützpunkte
zu Rundſchreiben O/24 des Gauorganiſationsamtes vom 10. 8. 34
betr. Saar=Treu=Kundgebung am 25. und 26. Auguſt in Koblenz=
Ehrenbreitſtein müſſen bis ſpäteſtens 15. 8. 34, nachmittags 15 Uhr,
beim Kreisorganiſationsamt vorliegen.
NSG. „Kraft durch Freude‟, Darmſtadt, Rheinſtr. 21,
Tel. 2395/96.
Die genaue Erfüllung unſerer Aufgaben macht es
unumgäng=
lich notwendig, unſeren Publikumsverkehr auf beſtimmte Zeiten
zu beſchränken.
Mit Wirkung von Mittwoch 15. 8., ab ſind die Sprechſtunden
auf täglich 10—12 und 3,30—5 Uhr feſtgeſetzt. Wir bitten, dieſe
Zeiten einzuhalten.
Heil Hitler!
Malcomes, Kreiswart „KdF.”,
NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Die Urlaubsfahrt ins Erzgebirge muß wegen ſehr
gerin=
ger Beteiligung ausfallen. Die gemeldeten Teilnehmer haben
Gelegenheit, an der Fahrt nach Schleswig=Holſtein
teil=
zunehmen, müſſen uns aber ſofort telephoniſch
verſtan=
digen (2395/96), ob ſie mit einer Ueberſchreibung nach
Schles=
wig=Holſtein einverſtanden ſind. Dieſe Meldung iſt
ſo=
fort durchzugeben.
Wir nehmen weiter Gelegenheit, nochmals auf die
Oſt=
preußenfahrt an die Samländiſche Küſte zu
verwei=
ſen. Zielſtation: Königsberg. Die Urlauber werden in
Pillau, Cranz und Roſſitten untergebracht. Dauer vom
1.—11. 9. 1934.
Letzter Anmeldetermin für die Oſtpreußenfahrt Mittwoch,
den 22. Auguſt, vormittags 11 Uhr.
— Frauenverein der evangeliſchen Lukasgemeinde.
Donners=
tag, den 16. Auguſt, abends 8 Uhr: Zukammenkunft im
Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Vortrag von Dekan F. Müller: Aus
dem Leben und Wirken des Apoſtels Paulus. 3. Teil,
Seite 6 — Nr. 224
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 15. Auguſt 194
Aus Heſſen.
Kundgebung der NSDAp. in Arheilgen.
Dx. Arheilgen, 14. Auguſt. Im Schwanenſaale veranſtaltete
die hieſige Ortsgruppe der NSDAP. geſtern abend anläßlich der
am kommenden Sonntag ſtattſindenden Volkgabſtimmung eine
große Kundgebung, die einen äußerſt guten Beſuch zu verzeichnen
hatte. Unter den Klängen deo Badenweiler Marſcheg vollzog ſich
der Einzug der Fahnen, worauf Ortsgruppenleiter Bürgermeiſter
Birkenſtock die Kundgebung eröffnete. Für den verhinderten
Neferenten Krelodirektor Zürt ſprach Pg. Dr. Käß,
Polizei=
präſident in Ofſenbach.
Ausgehend von den Eigenſchaften des deutſchen Volkes, das
die größten Dichter und Denker hervorgebracht hat, führte er aus,
daß durch den Tod des allverehrten Neichspräſidenten die
Abſtlm=
mung am 19. Auguſt notwendig geworden ſei. Es gelte, dem
Auo=
lande zu beweiſen, daß es ſich hier nicht um eine diktatoriſche
Maßnahme der Reichoregierung oder des Führero handele, ſondern
daß das ganze deutſche Volk geſchloſſen hinter dem Führer ſtehe.
Das deutſche Volk war früher kein politiſches Volk, und ſo iſt es
auch leicht erklärlich, daß es ſpäter im Zeitalter des
Parlamen=
tarismus lediglich die Beute gewiſſer Wirtſchafto= und politiſcher
Intereſſengruppen wurde. Durch die Tat des Führers iſt dieſe
Zeit nunmehr endlich überwunden. Heute leiſtet dag deutſche Volk
dem Volksführer Adolf Hitler Gefolgſchaft in freiwilliger
Diſzi=
plin und Gehorſam. Unter Hinweis auf die vergangenen Jahre
betonte der Nedner, daß es heute nur gelte, das Gedächtnis jedes
Deutſchen etwag aufzufriſchen, um die Größe der Tat des Führers
zu beweiſen. Deghalb müſſe heute der Führer durch treuen (lauben
an ihn immer aufs neue geſtützt werden. Wie Adolf Hitler immer
wieder betonte, iſt die Mitarbeit jedes Deutſchen am Neuaufbau
des deutſchen Volkes erforderlich. Der Nedner verwies dann auf
die bisherigen Leiſtungen der Reichsregierung und des Führers
Adolf Hitler, auf die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen, auf alle
ge=
ſetzlichen Beſtimmungen und auf die Schaffung deo Einheitsſtaates,
Die größte Tat des Führers aber war die Einigung des deutſchen
Volkes als ſolches durch die Beſeitigung der Unzahl politiſcher
Parteien. — Natülrlich werde es immer wieder Quänaler geben,
die irgendetwag kritiſieren müſſen und darülber das große Ganze
vergeſſen. Die Aufbquarbeit werde aber hierdurch nicht geſtört
werden. — Es gelte deshalb, jeden wahlberechtigten Volksgenoſſen
auf die Wichtigkeit des Ganges zur Wahlurne am kommenden
Sonntag hinzuweiſen, um dem Auslande erneut unter Beweis zu
ſtellen, daß das deutſche Volk geſchloſſen hinter dem Führer ſtehe.
— Die Ausführungen des Nedners wurden mit lebhaftem
Bei=
fall belohnt. — In ſeinem Schlußwort appellierte Bürgermeiſter
Birkenſtock nochmals an alle, am kommenden Sonntag dem Führer
gegenüber ihre Pflicht zu erfüllen. Seinem Sieg=Heil auf den
Führer ſolgte der Geſang des Horſt=Weſſel=Liedes und des
Deutſch=
landliedes.
Da. Arheilgen, 14. Auguſt. SA.=Aufmarſchin
Arheil=
gen. Am Sonntag vormittag hatten ſich die Sturmbanne 1 und 2
der Standarte 390 zu einem Aufmarſch in Arbeilgen
zuſammenge=
funden und waren ſturmweiſe auf dem Sportplau „Im Elſee” zur
Beſichtigung in Stärke von etwa 1250 SA.=Männern angetreten,
Nach dem Abſchreiten der Front durch Standartenführer Dr.
Wag=
ner, in deſſen Begleitung ſich Ortogruppenleiter Bürgermeiſter
Birkenſtock befand, wandte ſich der Standartenführer an die
Kameraden und führte u. a. aus: Der heutige Aufmarſch ſei nach
dem Urlaub der SA, das erſte Zuſammenfinden zu SA.=Dienſt.
Als wir in Urlaub gingen, ſtanden ſchwere Gewitterwolken am
Himmel, und ſchon kurze Zeit darauf brach das Unwetter los. Aber
unſer Führer blieb Herr der Lage, heute ſteht die NSDAP. mit
allen ihren Gliederungen wieder einig und geſchloſſen wie in der
Zeit des Kampfes. Hand in Hand arbeiten die verantwortlichen
Führer der SA. und der PO. und handeln nach dem Willen des
Führers, Rein und unverfälſcht leuchtet uns der SA.=Geiſt Horſt
Weſſels voran. Schlicht im Aeußeren, einfach in allem, treu und
einſatzbereit ſollen die braunen Soldaten Adolf Hitlers ſein. Ihr
alten Kameraden und beſonders ihr alten Kämpfer ſollt uns
hel=
fen die Jungen zuſammen mit uns zu SA.=Führern und
begei=
ſterten Nationalſozialiſten zu erziehen. In dieſem Sinne erheben
wir die Hände zum Schwur: „Es lebe der Führer, der Führer des
Reiches!” — In ſeiner Anſprache führte Ortsaruppenleiter
Bür=
germeiſter Birkenſtock aus, daß PO. und SA. in gemeinſamem
Kampfe zuſammenſtänden. Die Schatten des 30. Juni ſind
ge=
wichen, und wir können wieder froh in die Zukunft ſchauen. Eg
gilt das anvertraute beilige Erbe zu verteidigen, was das deutſche
Volk am beſten dadurch zum Ausdruck bringt, indem es am
Sonn=
tag geſchloſſen zur Abſtimmung ſchreitet. In ſeinen weiteren
Aus=
führungen gedachte der Bürgermeiſter deg verſtorbenen
Neichoprä=
ſidenten von Hindenburg, deſſen Vermächtnis wir am beſten ehren,
wenn wir am 19. Auguſt unſere Pflicht erfülllen, Bei dieſer
Ab=
ſtimmung gehe es nicht um die Partei, ſondern um das deutſche
Volk. — Nach dem Abſingen des Horſt=Weſſel=Liedes marſchierten
die braunen Kolonnen unter Vorantritt eines Splelomannszuges
und einer Kapelle durch die Ortoſtraßen, von der Spalier
bilden=
den Bevölkerung begrüßt. Den Vorbeimarſch nahmen
Standarten=
führer Dr. Wagner und Bürgermeiſter Birkenſtock an der
evange=
liſchen Kirche beim dort errichteten Denkmal der natinoalen
Er=
bebung ab.
Ef. Meſſel, 14. Aug. Volksabſtimmung. Die Orts”
gruppe Meſſel der NSDAP. hielt am vergangenen Sonntag abend
in dem Saale der Gaſtwirtſchaft Georg Laumann 12. eine
öffent=
liche Verſammlung ab, die gut beſucht war. Auch die SA. war
zur Teilnahme angetreten. Nach einleitenden Worten übergab der
Ortsgruppenleiter, Pg. Bürgermeiſter Fröhner, dem Redner des
Abends, Pg. Bullmann, das Wort. Oft von ſtarkem Beifall
unter=
brochen, verſtand er es, durch ſeine feſſelnden Worte ſeine Zuhörer
in ſeinen Bann zu ziehen und den Verſammlungsteilnehmern
die Bedeutuſg der kommenden Volkgabſtimmung klar vor Augen
zu führen. Es ailt, der Welt zu zeigen, daß dag deutſche Volk wie
ein Block geſchloſſen hinter ſeinem großen Führer ſteht. Dann wird
ſchließlich auch die ausländiſche Preſſe mit ihren Lügenmeldungen,
Verleumdungen und Hetzereien Schluß machen müſſen, will ſie
nicht von den eigenen Volksgenoſſen entlarpt werden. Kein
Deut=
ſcher wird zur Abſtimmung gezwungen, aber jeder der ſeiner
Pflicht nicht genügt, ſtellt ſich außerhalb der Volkogemeinſchaft
und muß mit Verachtung geſtraft werden. Mit der Mahnung, am
Sonntag frühzeitig das Abſtimmungglokal aufzuſuchen und einem
dreifachen Sieg=Heil auf Führer und Vaterland, ſchloß der Nedner
ſeine trefflichen Ausführungen.
Eb. Eberſtadt, 14. Aug. Günſtige Entwicklung der
Sparkaſſe. Seit der Uebernahme der Vereinobank Eberſtadt
durch die Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt, die die Bank alo
Zweig=
ſtelle weiterführt, ſind jetzt gerade drei Monate vergangen.
Er=
freulicherwelſe iſt eine allnſtige Fortentwicklung im
Zuſammen=
hang mit einer erhöhten Geſchäftstätigkeit zu verzeichnen.
Wäh=
rend im erſten Monat nach der Uebernahme durch die Städtiſche
Sparkaſſe Darmſtadt rund 93000.— RM. von den Spareinlagen
abgehoben und nur 22 000.— RM. neu einbezahlt wurden, haben
ſich die Neueinzahlungen in den Monaten Juni und Jult auf
32 000.— bzw. 30 000.— RM, erhöht. Demgegenllber ſind die
Ab=
hebungen in den Monaten Juni und Jult hinter den Abhebungen
im Mai weſentlich zurlckgeblieben. Annähernd 100 neue
Spar=
konten wurden ſeit der Uebernahme elngerichtet. Auch im
Konto=
korrentverkehr und auf allen übrigen Konten iſt eine günſtige
Belebung feſtzuſtellen. Nicht zuletzt wurde das Kredit= und
Dar=
lehenokaſſengeſchäft, beſonders zur Unterſtützung des gewerblichen
Mittelſtandes, in jeder Weiſe gefördert.
Eſe. Pfungſtadt, 14. Aug. Hohes Alter. Am Mlttwoch,
den 15. Auguſt, begeht Frau Peter Schllttler 2. Witwe
Kirch=
ſtraſſe 78, ihren 84. Geburtotag. Die Greiſin iſt noch recht rüſtlg.
Le GroßUmſtadt, 13. Aug. Geſtern war der Sturmbann
2/174, die NSKK., der Reiterſturm, die Amtowalter der NSDAP.
ſowie die Standartenkapelle mit Spielmannszug am Heſigen
Sportplat zur Beſichtigung durch den neuen Standartenführer,
Herrn Schnellbacher, angetreten. Nachdem der Standartenführer
mit ſeinem Stab und Ortsgruppenführer Wieſner die
verſchiede=
nen Fronten unter den Klängen des Präſentiermarſches
abgeſchrit=
ten und beſichtigt hatte, hielt der Kreigleiter eine längere
An=
ſprache und ſchloß mit der Aufforderung zur einmitigen
Volko=
abſttmmung am 19. Auquſt. Der Standartenführer verlag noch
einen Gruppenbeſehl. Der Varbeimarſch ſämtlicher Formatloſten
an dem Standartenführer erfolgte in tadelloſer Haltung und legte
Zeuguis ab von der guten Diſzlplin und Ausbildung der
elngel=
nen Stülrme.
Der deutſchen Bauern Mannentreue.
Reichsbauernführer R. Walther Darré
An Das beürſihe Landooit.
NSK. Wir haben vom Grabe des großen Feldherrn in
Tan=
nenberg eine Mahnung mit ung genommen, die ſchon aus dem
ganzen Leben Hindenburgs vielſtimmig in ſeine Zeit hineinklang;
die Mahnung beißt: Dienſt am Vaterland in
Pflicht=
erfüllung und Treuel
Wenn wir heute dieſer Worte elngedenk uns tatbereit
um=
ſchauen, ſo ſehen wir an der Spitze des Reiches die Mahnung des
Toten lebendig verkörpert in der Geſtalt unſeres Führers. Das
Leben Adolf Hitlers iſt ein einziger
unermüd=
licher Dienſt am Vaterland in Pflichterfüllung
und Treue.
Jetzt hat dieſer, unſer Führer, das Volk aufgeruſen, jetzt gilt
es zu zeigen, ob unſer Volk der Treue wert iſt, ob es
Führer=
treue mit Mannentreue vergelten kann. Am 19. Auguſt
biſt auch du, deutſcher Bauer, biſt auch du, deutſche Landfrau
ge=
meint. Da heißt es antreten und der Welt beweiſen, daß
es ein einiges Deutſchland gibt.
Eine Abſtimmung? Zuſtimmung wäre das beſſere Wort.
— Vertrauensvotum? Das klänge viel zu ſchal und ſremd für
die Gefühle, die das deutſche Landvolk dem Führer
entgegen=
bringt. Wir haben Jahre hinter uns die ung unlöglich
zuſam=
mengeſchmiedet haben mit Banden der Treue und des Dankes Und
wir haben Jahre vor uns, da einer den anderen nicht entbehren
kann, wenn das Deutſche Reich dauern ſoll.
Wo wäre der deutſche Bauer ohne den Führer
Adolf Hitler! Wir ſchauen nach Oſten und ſehen beiſpiel=
k. Dieburg, 14. Auguſt. Maſſen= und Treue=
Kund=
gebung. Auf dem mit den Farben des Dritten Reiches
ge=
ſchmückten Marktplatz verſammelten ſich am Montag abend die
ge=
ſamte SA., die Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront, die
Flie=
gergruppe, das Jungvolk, der Bund deutſcher Mädchen, der Deutſche
Arbeitodienſt mit ſeiner Kapelle und eine große Anzahl
Volks=
genoſſen, um Zeugnis von der Einigkeit und Treue zum Führer
ab=
zulegen. Bürgermeiſter Pg. Burkart eröffnete die Kundgebung
mit herzlichen Begrüßungsworten an die Erſchienenen. Er wies
auf die Verdienſte des Reichskanzlers Adolf. Hitler am deutſchen
Volke hin und hob die Treue des verſtorbenen Reichspräſidenten
zum deutſchen Volke hervor. Ein Vermächtnis hobe der Führer
vom unvergeßlichen Feldmarſchall Hindenburg übernommen, die
Treue zu Volk und Vaterland, und deshalb iſt es eine
Selbſtver=
ſtändlichkeit für jeden deutſchen Volksgenoſſen, auch dem Führer
die Treue zu halten und am 19, Auyuſt mit „Ja” zu ſtlmmen.
Nach einem kurzen Hinweig auf die Bedeutung dieſer Abſtimmung
erteilte er Pg. Göckel=Langen das Wort, der es in einer
wohl=
geſetzten Rede verſtand, die Volkogenoſſen zu ve eiſtern und alle
Zweiſel an dem unaufhaltſamen Vordringen des
Nationalſozialio=
mus zu beſeitigen Der 19. Auguſt ſoll nicht nur dem Führer ein
Treubekenntnis ſein, ſondern ſoll dem Ausland auch bewelſen, daß
in Deutſchland kein Diktator regiert, aber ein Mann, der als
Führer geboren wurde, der es mit ſeinem Volke gut meint, der
hart ſein kann bis zum äußerſten, wenn das Volkoganze in
Ge=
fahr iſt, was er ja in der Röhm=Revolte deutlich bewleſen hat.
Adolf Hitler iſt nicht nur ein Staatsmann, er iſt auch
Wirtſchaft=
ler, faſt 50 Progent der Arbeitsloſen ſino ſeit ſeiner Regierung
wieder zu Arbeit und Brot gekommen, ſeine Friedengliebe iſt
be=
kannt. Sein Kampf gilt dem Internationalen Großkapital, das zum
Kriege hetzt, um an dem Kampf der Völker zu verdienen. Zeigen
wir am Wahlſonntag dem Ausland eine Ziſfer, die der bei der
letzten Volksbefragung nicht nachſteht, und das Augland wird
be=
greiſen, daß ein einiges Deutſchland nicht untergeben kann. Jeder
ein Verräter, der aus Bequemlichkeit oder ſonſt einem Grunde
nicht zur Wahlurne geht. Jeder Mann, jede Frau jung oder alt
muß erſcheinen. Heilſ, Bürgermeiſter Burkart dankte dem Redner
und brachte ein dreifaches „Sieg=Heil” auf den Führer und das
Vaterland aus, woran ſich das Deutſchlandlied und das Horſt=
Weſſel=Lied anſchloſſen. Die DAD.=Kapelle ſpielte beim Abmarſch
der einzelnen Formationen einen ſchneidigen Marſch, womit die
Kundgebung ihr Ende erreicht hatte.
10000 Bäuſte umklammern 5000 Fahnen
Jugend marſchierk am 1./2. Seplember
in Frankſurk a. M.
CI. Erbach, 14. Aug. Der Militär= und
Veterauen=
verein rief ſeine Mitalieder zu einer außerordentlichen Haupt=
verſammlung zuſammen, um eine Reibe dringender Aufgaben
er=
ledigen zu können. Die Tagung war erfreulſch gut beſucht.
Ein=
leitend gedachte der erſte Vereinsführer. Kamerad Lehrer
Stoy=
pelbein, in warmen Worten des Lebens und Wirkens des
ſeit=
herigen oberſten Schirmherrn des Kuffhäuſerbundes, des
verſtor=
benen Reichspräſidenten von Hindenburg, zeichnete klar die
Höhe=
punkte ſeines Schaffens für unſer Vaterland und mahnte, durch
reſtloſe Hingabe im Dlenſte an Volk und Vaterland und treueſte
Pflichterfüllung im Beruſe das hinterlaſſene Erbe des großen
To=
ten zu hüten und dadurch gleichzeitig wackerer Kämpfer unſeres
Führers zu werden. Dag gemeinſam geſungene Lied vom guten
Kameraden ſchloſ, die ſchlichte Gedenkfeier ſehr eindrucksvoll ab.
Ihr ſolgte nun die Erledigung des rein geſchäftlichen Teiles der
Tagevordnung, die Bekanntgabe der neu feſtgeſetzten Beiträge und
der Umgliederung des Bundes, eine Beſprechung über das neue
Vereinsblatt, die Pflege des Unterſtützungs= und des
Wehrgedan=
leng ſowie die Aufgabe der neugearündeten Schießabteilung. Mit
ſichtlicher Antellnahme verfolgten nun dſe
Verſammlungsteilneh=
mer die Ausführungen des Kreisführers, des Kameraden Baurat
Nodnagel, der in einem geſchichtlichen Rückblick ein klares Bild
über die Entwicklung der Kriegervereine und die von ihnen
ge=
leitete vaterländiſche Arbeit namentlich in den Tagen des
Zuſam=
menbruchs und des ſittlichen Niederganges unſeres Volkes
ent=
warf und die zu löſenden Zukunftsaulgaben beſonderg in der SA.=
Neſerve II anſchaulich herausſtellte. Seine gehaltvollen
Darlegun=
gen wurden mit aufrichtigem Beifall aufgenommen. Mit Worten
herzlichen Danckes, an Nedner und Verſammlung beſucher und
einem innigen Treugelöbnis für Vaterland und Führer ſchloß der
Werſammlunggleiter die anregende Tagung ab. — Zu gleicher
Zeit hielt der Turnverein 1860 eine nicht minder gut
be=
ſuchte Verſammlung ab, die durch den Vereinoführer Fritz Horn
ebenfalls mit einer Gedächtniofeier für den heimgegangenen
Reichspräſidenten eingeleitet wurde. Der Saal trug ſinnigen, der
Weibeſtunde entſprechenden Blumen=, Fahnen= und Bilderſchmuck.
Gleichzeitig gedachte der Sprecher des Geburtstages Jahno, der
gerade heute berufen ſei, das Werk unſeres Turnvaterg zu
wür=
digen in ſeiner Bedeutung für die Aufbauarbeit unſerer Zeit,
Waſſende Liedeinlagen ergänzten ſinnig die ehrenden Gedenkworte
für die beiden deutſchen Recken. Eingehende Beſprechung ſand dann
das Jugendtreffen am kommenden Sonntag, das weit über 700
jugendliche Turner und Turnerinnen zu frledlichem Wettbewerbe
bier vereinigen wird. Den Kämpſen geht ein feierlicher
Feldgot=
teodienſt auf dem Sport= und Erholungoparke voraus. Dieſer
Ve=
ſprechung ſchloß ſich die Bekanntgabe einer Anzahl wichtiger
Ver=
eingmitteilungen an. Auch die Veranſtaltung des Turnvereins
ſchloß mit einer Huldigung für den Führer ab. — Der
evan=
geliſche Frauenverein führte ſeine Mitalieder in drei
übernoll beſetten Omnibuſſen am vergaugenen Sonntag quer durch
den Odenwald. Lichtenbera, Lützelbach, Neunkirchen und
Linden=
fels lieſen die Teilnehmer die Schünheiten des Odenwaldes voll
genieſten. Der Ausflug erbielt eine beſondere Note durch
geſchicht=
liche Augführungen eines Teilnehmers an den verſchiedenen
Wlätzen und einer erhehenden Felerſtunde in dem Gotteghauſe in
Neunklrchen. Höchſt befriedlgt kamen die Teilnehmer wieder in
der Heimat an.
Hirſchhorn a. N. 14. Auguſt. Waſſerſtand des Nockarg
am Wegel in Hirſchhorn am 13. Auguſt 1,50 Mketer, am 14. Auguſt
1,54 Meter.
haft, was Juden und Kommuniſten aus Bauern und Bauernh
gemacht haben. Wir ſchauen nach Weſten und ſehen die
Ba=
anderer Länder vor der kapitaliſtiſchen Zinsknechtſchaft von 1
Höfen weichen.
Wirdenken an die Zerriſſenheit unſereg ?
kes, bevor der Führer kam. Wir denken an die Nor
Bauern und die Not der Städter, beide, aus derſelben
W=
fremder Naſſen= und Arteinflüſſe gewachſen. Uns ſchaudert
der Zukunft, die uns von feigen Verrätern zugedacht war
der Führer iſt Mann, und Bürge genug für
Sicherheit des Reiches in den kommenden Ta=
So wird ihm das deutſche Volk am nächſten Sonntag das
geben, das er erwarten kann. Aber du, deutſches Landvolk, 7
nicht glauben, daß du mit dieſem Ja der Pflicht der Dankbo
und Treue genügt haſt.
Was der Führer braucht, iſt mehr als dieſe eine Tat.
die Treue des Volkes, die ſich im Einſatz der 7
ſönlichkeit jedes einzelnen offenbart. Und we
beſonders braucht zum Bau der deutſchen Zukunft, dag iſt die
dige Mitarbeit unſeres Landvolkes. Denn der Boden un
Heimat ſoll durch unſere Arbeit auch den Aermſten unſerer A
genoſſen das Brot zum Leben geben.
Den Bauern braucht der Führer, denn das bäuerl
Blut verbürgt die Erhaltung der Volksmaſſe und die Erha
der guten deutſchen Art. Den ſeßhaften Menſchen bi
er, der die Scholle liebt und ſie verteidigt bis zum Tode.
So ſtehſt du, deutſches Landvolk, in unlöobarer Schie
gemeinſchaft mit deinem Führer Und ſo klingt aus der Ve
genheit durch die Gegenwart in die Zukunft das Mahnwort 2
In der Treue erſt zeigt ſich die Deutſchheit u
reo Weſens ganz. Am 19. Auguſt ſoll der Führer ſeher
die deutſche Erde noch deutſche Bauern, deutſche Männer trä
Saarkundgebung.
Le. Groß=Umſtadt, 14. Auguſt. Am Samstag, mittags 19
kamen die Saarturner und Turnerinnen aus Wiebelskirche
Gäſte des bieſigen Turnvereins hier an; beim Eintrefſe
Zuges ſpielte die Standartenkapelle das Saarlied. Hierauf
der 1. Vorſitzende des hieſigen Turnvereins, Herr Rektor
die mit Tannengrün geſchmückte Rednertribüne und begrüß
Saarländer mit überaus herzlichen Worten, indem er ihne
erſten den deutſchen Gruß „Heil Hitler”, als zweiten den T.
gruß „Gut Heil” und als dritten einen Blumengruß unter
reichung eines mächtigen Blumenſtraußes zurief, der gleit
als Gruß und Willkomm der ganzen Stadt gelten ſolle,
kernigen Worten dankte der Führer der Saarländer für der
lichen und überwältigenden Empfang; er betonte, daß ſie be=
Abreiſe gewußt, in Groß=Umſtadt herzlich aufgenommen zu u.
jedoch ein ſolcher Empfang, wie er ihnen hier zuteil werde,
ſie doch nicht geahnt. Die Gliederungen der NSDAP., Abo
gen der SA. SA.=Reſ., SS., die Hitlerjugend. Jungvolk,
deutſcher Mädchen, alle mit ihren Fahnen, ſowie Fahneng
ſämtlicher hieſiger Vereine und eine große Zahl der Einm
ſchaft batten ſich am Bahnhof zur Begrüßung eingefunde
geleiteten die Gäſte mit Muſik in ihr Standquartier „Fran
Hof”. Zwei große Ehrenpforten ſind zum Empfang errichtet.
Fahnenſchmuck in allen Straßen grüßte die Gäſte. Abends 8.
bewegte ſich ein langer Zug, voran wieder die Standarten
mit dem Trommler= und Pfeifer=Korps nach dem Hainrie
woſelbſt eine mächtige Saarkundgebung ſtattfand. Zu Beg
ſchallte hier von der Höhe in die dunkle Nacht unter
Muſi=
tung als gemeinſames Lied: „Deutſchland hoch in Ehre
Alodann begrüßte Herr Bürgermeiſter Magſaam die Saa
namens der Stadt Groſ=Umſtadt, der Hoffnung Ausdru
leihend, daß ſie nur gute Eindrücke von hier mit nach Hax
men möchten, Ortsgruppenführer Wieſner begrüßte die 4
von der Saar in längeren Ausführungen und erinnerte
großen Errungenſchaften ſeit der Machtergreifung unſeres
Führers und Volkskanzlers Adolf Hitler und forderte zur u
Treue für denſelben auf. Weiter gedachte er des verſte
Reichspräſidenten und Generalſeldmarſchalls von Hindenbu
geſenkten Fahnen ſpielte die Muſtk das Lied vom guten
raden. Mit dreifachem Sieg=Heil auf den Führer und
kanzler forderte der Redner zur einmütigen und reſtloſen
abſtimmung am 19. Auguſt auf. Nach Abſingen des Sa
ſprach der Führer der Saarländer ſeinen innigſten und her
Dank für die Treukundgebung aus, aber Worte ſeien zu
um für alles bis jetzt gebotene zu danken. Eine ſchwere
und Leidenszeit in den langen Jahren liege hinter ihn
Kampf würde aber trotz aller Widerwärtigkeiten und Sa
die man ihnen zugefügt und noch zufügen werde, bis zu
reichen Ende durchgeführt; er ſchloß mit den Worten:
land, unſer Vaterland, für dich leben und ſterben wir”, Ei
gedicht, vorgetragen vom Bund deutſcher Mädchen, wur
großer Begeiſterung aufgenommen. Zum Schluſſe ſprach ue
Rektor Schanz in feinſinnig angelegter Nede eindrucksvolle
zu den Gäſten und der Zuhörerſchaft. Die beiden bieſigen
vereine erhöhten noch die Kundgebung durch Vortrag ent!
der Chöre — Das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied bild
in allen Teilen wohlgelungene abendliche
Treuekundgeb=
unſere deutſchen Brüder und Schweſtern an der Saar.
Feier fand bei Fackelbeleuchtung und zweier brennenden
ſtatt. Bei Ackermann am Knesberg fand dann ein recht
liches, feuchtfröhliches Beiſammenſein ſtatt. — Der Sonnt
mittag wurde ausgefüllt durch Beſichtigung unſeres Städtch
Spaziergänge in die nähere Umgebung, wobei manche
über die berrliche Lage Groß=Umſtadts laut wurde. — Nack
2 Uhr bewegte ſich wieder ein Zug mit Muſik zum Sportp
ſelbſt ſich ein wahres Volksfeſt entwickelte und wohel
Turnerei ſowie Fauſt= und Handballſpiele zur vollen
kamen; allgemein wurden die vorzüglichen Leiſtungen de
turner am Barren, Reck und Pferd gewürdigt; auch gefie
die Reigen und Freiübungen der Turnſchweſtern. — Zum
überreichte Herr Nektor Schanz den Gäſten begleitet mit
baren Worten, ein großſes Bild unſeres herrlichen Man!
mit den alten, unter Denkmalſchutz ſtehenden hiſtoriſchen G
Der Sprecher der Gäſte dankte — ſichtlich erregt, dabei
überraſcht, für das ſchöne Geſchenk, welches für immer ein
des Vereinglokales bilden und immer wieder an die
Umſtadt verbrachten ſchönen und allen unvergeßlichen Stu
innern werde. — Bei der abendlichen Abſchiedsfeier im
Vereinslokal ſoll es ſehr munter zugegangen und manche
ſchaft geſchloſſen worden ſein — Ganz Groß=Umſtadt hol
den Beſuch der Saarländer Turnbrüder und =ſchweſtern
beigetragen und gezeigt zu haben, wie ſehr man mit den
Volkogemelnſchaft verbunden iſt, ihr Schickſalslos mit ihr
bis ihnen die Stunde der endlichen Befreiung ſchlägt und
der als freie Deutſche aufatmen können und vonr Fraud
befreit ſind.—— Bei der heutigen Abreiſe hatte ſich eine n
derten zählende Menſchenmenge am Bahnhof zum Abſchie
funden, die den Gäſten ein Wiederſeben für nächſtes
Wiebelskirchen zurleſen.
De. Waldmichelbach. 13. Aug. Ausder NSV.
men der Vorbereitung für dag kommende Winterhillower
NS. Frauenſchaft auf Anregung der NSV. in den letztel E
größere Mengen Obſt und Beeren zu Gelee und Marme
gekocht. Unter der rührigen Fülhrung der Frauenſchaft
kamen allabendlich die NS. Frauen in der Kochſchule /
und kochten das Obſt und die Beeren ein, die im Lauſe d.
von Volksgenoſſen aus Waldmichelbach, Aſchhach, Kreik
dern und Hartenrod freiwillig und unentgeltlich abgeltel
den. Das Eingekochte wird im Lauſe des Winterg ter
der Ortsgruppe Waldmichelbach an hillobedülrftige Volk
verabreicht, und teilweiſe an die Großſtädte abgegeben.
reiſten die durch die NSV. in unſerer Ortsaruppe in
geweilten Kinder aus Groß=Frankfurt wieder in ihre Her
Kinder waren ſehr gut untergebracht und bedauerten A."
daß die Zeit ſchon zu Ende iſt. Die in dieſen Tagen erſol
liche Unterſuchung ergab, daß der Kuraufenthalt fſr
Kinder eine weſentliche Kräftigung und Stärkung he2
organismug zur Falge hatte, So wurden u. a. Gewicht?g
bis zu 9 Pfund
Mittwoch, 15. Auguſt 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 224 — Seite 7
*Oer
Au
Immer wieder das Geſetz der Serie.
Bei Avignon entgleiſte der Rivieraſchnellzug, als er in den
Bahnhof einfuhr. Acht Tote und gegen fünfzig Verwundete waren
die Opfer. Der Zug hatte eine Verſpätung von einer halben
Stunde einholen wollen und war bei den Weichen infolge der ſtark zu erlangen ſein dürfte. Bekannt geworden ſind aber
insbeſon=
überhöhten Geſchwindigkeit aus den Gleiſen geſprungen. Der Tod,
der zwiſchen den Schienen lauerte, holte ſeine Beute.
Faſt gleichzeitig — mit nur wenigen Stunden Zwiſchenraum,
geſchah auf der Strecke Halle—Leipzig ein zweites Unglück. Ein
hier einige Tote und über 150 Verletzte. Das geheimnisvolle
Ge=
ſetz der Serie hat wieder einmal gewaltet.
irgend eine Zuſammenhang zwiſchen der Kataſtrophe von Avignon
weniger bleibt es Tatſache, daß das „Geſetz der Serie” beſteht,
h. wie der Volksmund ſehr treffend ſagt, daß ein Unglück ſelten
illein kommt. Verblüffend iſt dabei vor allem die Gleichzeitigkeit
olcher Ereigniſſe trotz weiter räumlicher Entfernungen; man
jraucht allein nicht gerade immer an Kataſtrophen, an
Unglücks=
älle zu denken, obgleich natürlich derartige Vorkommniſſe am ſachen derartiger Zwiſchenfälle, und weniger um Fehler des
Ma=
ſeutlichſten das geheimnisvolle Geſetz zeigen. Auch in unſerem
rivaten Leben gibt es ſolche faſt unerklärbaren Reihen
gleich=
irtiger Ereigniſſe. Jeder Spieler beiſpielsweiſe kennt neben der
Pechſträhne” auch eine „Glücksſerie”; nur iſt die letztere bedeu= derartiger Kataſtrophen. Man muß in dieſem Zuſammenhang an
end ſeltener.
Frankreich iſt in der letzten Zeit am häufigſten von
Eiſen=
jahnkataſtrophen heimgeſucht worden. Erinnert werden muß da gleiſen gebracht, um in der allgemeinen Verwirrung zu plündern
or allem an das furchtbare Unglück von Pomponne im Dezember brecheriſche Bubenſtück den Tod.
933, wo der Paris—Nancy=Expreß mit dem Straßburger
Schnell=
ug zuſammenſtieß. Dieſe größte Kataſtrophe, die Frankreich je
arunter eine große Anzahl bekannter Perſönlichkeiten. Eine aus
ieſem traurigen Anlaß veröffentlichte franzöſiſche Statiſtik ſtellte, einziges Todesopfer zu verzeichnen. Beſonders tragiſch für uns
eſt, daß in den letzten zwanzig Jahren im Durchſchnitt 151 Men=
Ohen jährlich auf den franzöſiſchen Bahnen dem Tod zwiſchen den
er entſprechenden deutſchen Unfallziffer erreicht wird. Im Jahre
932 gab es in Algerien allein 61 Tote und 100 Verletzte, von den
ielen anderen „kleineren” Unfällen gar nicht zu reden.
Unter=
rückt wurde ſeinerzeit die Nachricht von dem Unglück bei Saint
Nichel de Maurienne, wo am 12. September 1917 ein
Urlauber=
ug verunglückte. Auch hier gab es ungefähr 100 Tote.
Die Geſchichte der franzöſiſchen Eiſenbahnen iſt von Anfang
n vom Unglück verfolgt geweſen. Die erſte große Kataſtrophe
ind bereits am 8. März 1848 bei Bellevue ſtatt. Ganz eigentüm=
Aich war hier die Tatſache, daß es nur 9 Verwundete, dagegen
ber 43 Tote gab, unter ihnen befand ſich der berühmte
franzö=
berholt aber wurde der Schrecken dieſes Unglücks durch das von
lichelieu im Jahre 1864. Hier fiel infolge vorzeitiger Oeffnung
ner Drehbrücke ein ganzer Zug in den Fluß. Die Liſte der Opfer
igte 97 Tote und 383 Verwundete.
Die letzten großen Kataſtrophen haben in Frankreich zu ſehr
iergiſchen Angriffen und Unterſuchungen gegen die
Privat=
ahnen geführt, denen man u. a. mangelnde Ausbildung ihres
Todbringende Verſpälung. — Frankreich, das Land der häufigſten Zugunglücke. — Und die ruſſiſchen
Eiſen=
bahnen?— Deutſche Züge am ſicherſten.
Perſonals vorwirft. Der Ruf nach Vereinheitlichung und
Ver=
ſtaatlichung der franzöſiſchen Eiſenbahngeſellſchaften wird nun
vermutlich wieder heftig aufklingen.
Eine ſehr hohe Unfallziffer weiſen auch die ruſſiſchen
Eiſen=
bahnen auf, obgleich genaues und authentiſches Zahlenmaterial hier
infolge der bekannten Schweigetaktik der Sowjets nur ſehr ſchwer
dere in den letzten Jahren die Entgleiſung eines Expreßzugs bei
der Einfahrt in den Moskauer Hauptbahnhof im Oktober 1933
und das Unglück von Swerdolewſk im Ural. In Moskau betrug
die Zahl der Toten 100, bei Swerdolewſk 30. Auch in der jüngſten
Triebwagenſonderzug ſtieß auf einen Verwaltungsſonderzug. Auch Zeit hat die Zahl der ruſſiſchen Eiſenbahnkataſtrophen keineswegs
abgenommen. Man kann das, neben dem, was an Tatſächlichem
berichtet wird, auch aus den äußerſt ſtrengen „Ueberwachungs=
Es iſt keine „vernünftige” Urſache vorhanden, mit der man maßnahmen” ſchließen, die neuerdings wieder überall auf den
Sowjetbahnen eingeſetzt haben und aus den ſehr kurzen Meldun=
und dem Vorkommnis in Halle konſtruieren könnte. Nichtsdeſto= gen, die immer wieder von Maſſenerſchießungen ruſſiſcher
Eiſen=
bahner berichten.
Ein beſonderes Kapitel bilden noch die Bahnen in Fernoſt,
insbeſondere die berühmte chineſiſche Oſtbahn im Mandſchukuo. Hier
gehören Überfälle und Eiſenbahnunfall ſchon ſozuſagen zum
Fahr=
plan. Es handelt ſich aber mehr um politiſche und kriminelle
Ur=
terials oder Fehlhandlungen des Perſonals.
Verbrecheriſcher Wille ſpielt ja auch bei uns in Europa leider
immer noch eine verhängnisvolle Rolle bei dem Zuſtandekommen
das Attentat von Leiferde am 18. Auguſt 1925 erinnern.
Verkom=
mene Jugendliche hatten hier den D=Zug Berlin—Köln zum Ent=
und zu ſtehlen. 25 ahnungsloſe Menſchen fanden durch dieſes ver=
Mit Sprengſtoff arbeitete der ungeheuerliche Verbrecher
Ma=
tuſchka bei Jüterbog und bei Bia Torbagy im Jahre 1931. Bei dem
etroffen hat, verurſachte 200 Tote und über 300 Verwundete, Abſturz des Budapeſter D=Zuges auf dem Viadukt von Bia Torbagy
gingen 25 Menſchenleben verloren. Bei Jüterbog war nur ein
war auch der Zuſammenſtoß bei Bellinzona. Hier kam am 23. 4.
1924 Dr. Helfferich und ſeine Mutter mit 28 anderen Paſſagieren
ſchienen zum Opfer fielen; eine Zahl, die nicht annähernd von in den brennenden Wagen um. 24 Opfer forderte die
Siegels=
dorfer Kataſtrophe, wo am 10. Juni 1928 der D=Zug München—
Frankfurt a. M. aus den Schienen ſprang.
Deutſchland iſt natürlich nicht ganz von Zugunfällen verſchont
geblieben, aber ſie wurden in den letzten Jahren immer ſeltener.
Die deutſchen Bahnen gelten als die ſicherſten. Eiſenbahnunfälle
von dem Ausmaß der neuen Kataſtrophe bei Avignon ſind
unge=
wöhnlich bei uns. Gerade in den letzten Jahren hat die
Unfall=
ziffer einen beruhigenden Tiefſtand erreicht. „Straffe Zucht und
Ordnung, größte Aufmerkſamkeit im Hinblick auf die Sicherung
von Leben und Eigentum der Reiſenden” zeichnen unſere
Reichs=
bahn mehr denn je aus. Das Wort „Zuerſt die Sicherheit” gilt
che Weltumſegler und Entdeckungsreiſende Dumont d’Urville. Weit in hervorragendem Maße auf den deutſchen Bahnen als Leitſatz.
Es liegt alſo durchaus kein Grund zu irgend einer Beunruhigung
vor. Nie werden ſich Unglücksfälle wie der von Halle a. S. ganz
und gar vermeiden laſſen. Irgendwo bleibt einmal eine Lücke, in
die der tückiſche Zufall hineingreifen kann. Aber was nur an
Menſchenmöglichem zu geſchehen vermag, um das Reiſen auf
deut=
ſchen Schienen ſicher, bequem und nochmals ſicher zu machen, das
geſchieht!
r. Bukkmann=Berlin ſpricht in einer
Abſtimmungs=
kundgebung in Mainz.
LPD. Mainz, 13. Aug. Viele Tauſend Zuhörer hatten ſich
zute abend im großen Saal der Stadthalle zu einer Kundgebung
tläßlich der am 19. Auguſt ſtattfindenden Volksabſtimmung
ver=
mmelt. Nach kurzen Begrüßungsworten des ſtellvertretenden
reisleiters Ehrgott ergriff Miniſterialdirektor Dr.
Buttmann=
erlin das Wort und zeichnete in etwa eineinhalbſtündigen
Aus=
ihrungen ein eindrucksvolles Bild vom Weſen und Wirken des
ührers und Reichskanzlers Adolf Hitler. Ausgehend von dem
Jort, das der damalige General von Hindenburg bei Uebernahme
es Oberbefehls im Oſten 1914 ſprach „Laßt uns Vertrauen
zu=
inander faſſen”, forderte der Redner Vertrauen in die Führung.
ſas Kriegführen und die Führung eines Volkes ſeien in erſter
inie eine ſeeliſche Angelegenheit. In der Nationalſozialiſtiſchen
ſartei habe Adolf Hitler als erſte Grundregel aufgeſtellt, daß
ſertrauen ſein müſſe, und von dieſer Grundlage aus habe er es
nternommen, den neuen Staat zu gründen. Dr. Buttmann
er=
ſinerte an das Wort Hitlers: „Wir wollen aus allen Ständen
nd Schichten, Konfeſſionen und Stämmen die willensmäßig
Ent=
lammungsfähigen herausleſen. Denn ſie ſind die entſcheidende
Schicht, auf die es ankommt.” Auch heute wieder komme es darauf
iun, dieſe Menſchen, die noch wollen können, zu ſammeln, damit ſie
das ganze Volk mitreißen.
Der Redner zeichnete dann die überragende Geſtalt des
Füh=
res in den markanten Kampfabſchnitten der Bewegung, den
Kämpfer und Helden, der ſtets bereit war, mit ſeiner Perſon für
ein Handeln einzuſtehen. Er ſchilderte aber auch die edle und
inreißende Perſönlichkeit Adolf Hitlers, ſeine Männlichkeit, die
ie Herzen der Hörer höher ſchlagen ließ. Der Sinn der
Ueber=
ahme der Reichspräſidentenwürde durch Adolf Hitler ſei nicht
er, daß er noch einen Titel annehmen möchte. Sein höchſter
Ehr=
eiz ſei, ein wahrer Führer ſeines Volkes zu ſein. Auch ſollten nicht
twa irgendwelche Widerſtände ausgeſchaltet werden. Das
Ver=
kauen des verewigten Generalfeldmarſchalls zu Adolf Hitler ſei
in unbegrenztes geweſen, und ſo würde es zweifellos auch bei
inem anderen Nachfolger des Reichspräſidenten ſein. Wir haben
en Führer in unſerer tiefſten Not geſchenkt bekommen, und dieſer
ührer ſteht heute ſichtbar vor aller Welt an der Spitze des
deut=
hen Volkes.
Nach der Meinung des Auslandes zu fragen, ſei müßig, und
uch in wirtſchaftlicher Beziehung müßten wir uns aus eigener
raft helfen. Adolf Hitler habe dem deutſchen Arbeiter wieder
en Stolz auf ſeine Arbeit gegeben, und der deutſche Arbeiter
ſerde Deutſchland ſeine Stellung in der Welt ſichern. Des
Füh=
rs Sorgen gelten nie der eigenen Perſon, ſondern ſtets nur
inem Volke Seine Sorgen ſollen unſere Sorgen, und ſein Kampf
II der unſrige ſein. Adolf Hitler war der Mann des Vertrauens
indenburgs, Laſſen wir ihn den Mann unſeres Vertrauens
leiben.
Okauſender Beifall lohnte den Redner für ſeine packenden
usführungen. Ein begeiſtert aufgenommenes Sieg=Heil auf den
ührer und Reichskanzler beendete mit dem Deutſchland= und dem
orſt=Weſſel=Lied die Kundgebung.
D: Bensheim, 14. Aug. Auf dem Sportplatz traten am Sonn=
49 vormittag ſämtliche SA.=Einheiten im Gebiet der Standarte
2t in einer Stärke von 2660 Mann zum Appell an. Der ſtellver=
IEtende Führer der Standarte 221. Oberſturmbannführer Geyer,
Er mit der Führung der R.=Standarte 221 beauftragte
Oberſturm=
annührer Fiſcher ſowie Kreisleiter Brückmann ſchritten die Front
Er SA. ab, woran anſchließend der letztere zu der SA. ſprach, die
ach wie vor in der Treue zum Führer wie all die anderen
For=
gatioen ſtehe, Oberſturmbannführer Geyer ermahnte die SAl.
weiterer treuer Pflichterfüllung zum Wohle des Vaterlandes
ind gelohte dem Führer unerſchütterliche Treue. An den Appell
Meß ſich ein Marſch durch die Stadt Bensheim an, an dem ſich
L.Schalls etwa 140 politiſche Leiter aus dem Kreisgebiet betei=
Sten. Der Vorbeimarſch der Formationen, erfolgte vor dem
nsericht in der KaiſerWilhelm=Straße.
Em. Heppenheim a. d. B., 13. Aug. Ein bedeutender
Heppenheimer geſtor,ben. Der am 3. Aug. in Eſſen
ver=
ſchiedene und am 7. auf dem dortigen Ehrenfriedhof beigeſetzte
bekannte Architekt Profeſſor Dr. Georg Metzendorf iſt ein
Kind unſerer Stadt. Im Jahre 1874 erblickte er hier als Sohn
eines Steinbruchbeſitzers das Licht der Welt. Ihm und ſeinem
1923 verſtorbenen Bruder Prof. Hch. Metzendorf, Bensheim, haben
wir Heppenheimer manches zu danken. So erinnert z. B. die
Vil=
lenkolonie am Maiberg an beide Brüder, während das vor einigen
Jahren erſtandene Mutterhaus der Vinzenzſchweſtern ein ganz
hervorragendes Werk des jetzt verſchiedenen Prof. Gg. Metzendorf
iſt, mit dem er ſich in ſeiner Vaterſtadt einen dauernden
Gedenk=
ſtein ſetzte. Unſer Stadtbaumeiſter Joſeph Winter iſt aus der
Schule beider Meiſter hervorgegangen. — Aus der
Sani=
tätskolonne. Kolonnenführer Franz Kaiſer wurde in den
Landesrat der Freiwilligen Sanitätskolonnen Heſſens berufen.
Ferner wurden die Freiw. Sanitätskolonnen von Viernheim und
Birkenau der Sanitätskolonne Heppenheim angegliedert und
unterſtehen ſomit der bewährten Führung des Kolonnenführers
Kaiſer. — Hohes Alter. Im benachbarten Erbach beging am
10. Auguſt Frau Katharina Leitwein geb. Umhauer ihren 87.
Geburtstag. — Das Heppenheimer Kirchweihfeſt, das wegen
der Trauer um den verſtorbenen Reichspräſidenten
Generalfeld=
marſchall von Hindenburg verlegt wurde, wird nunmehr am 26.
und 27. Auguſt gefeiert werden.
de. Gräfenhauſen, 14. Auguſt. Amtswalterſitzung
ſämtlicher Sonderorganiſationen der NSDAP. und Vereinsführer.
Pg. Bürgermeiſter Mayer gab die Richtlinien für die
bevor=
ſtehende Volksabſtimmung bekannt. Am Mittwoch, den 15. Auguſt,
wird die Rundfunkrede des Pg. Reichsminiſter Kerrl durch
Laut=
ſprecher im Gaſthaus „Zur Krone” übertragen. Am Freitag, den
17. Auguſt, wird die Rede des Führers ebenfalls im Gaſthaus
Zur Krone” übertragen. Zu dem Gemeinſchaftsempfang der
bei=
den Veranſtaltungen wird die Einwohnerſchaft herzlich
eingela=
den und gebeten, ſich an den beiden Veranſtaltungen recht zahlreich
zu beteiligen. — Aus dem Gemeinderat. In der geſtern
abend ſtattgefundenen Gemeinderatsſitzung wurde die
Wahlkom=
miſſion für die bevorſtehende Volksabſtimmung beſtimmt. Des
wei=
teren fanden verſchiedene Geſuche und Anträge ihre Erledigung.
Der in unſerer Gemarkung liegende Naturhügel, der ſogenannte
Rotböll, wurde zum Naturſchutz erklärt. Nach Beendigung der
Feld=
bereinigung wird derſelbe zum Vogelſchutzgebiet angelegt. —
Be=
dauerlicher Unglücksfall. Der Maſchinenführer Adam
Wolf von hier, der an der Autobahn, in der Nähe Walldorfs,
beſchäftigt iſt verunglückte geſtern vormittag. Zwei Züge der
Feldbahn ſtießen aufeinander, wodurch drei Arbeiter Verletzungen
davontrugen. Zwei der Verletzten wurden nach Langen ins
Kran=
kenhaus transportiert, und Adam Wolf aus Gräfenhauſen kam
nach Darmſtadt ins Eliſabethenſtift. Der Bedauernswerte ſoll eine
ſtarke Beinverletzung erlitten haben.
Offenbach, 14. Auguſt. Radfahrer vom Auto
über=
fahren und getötet. In der Nähe ſeines Heimatortes
Froſchhauſen iſt der Arbeiter Georg Schmidt, als er mit ſeinem
Fahrrad gerade die Landſtraße Frankfurt—Aſchaffenburg kreuzen
wollte, tödlich verunglückt. Schmidt wurde an der Straßenkreuzung
von einem Perſonenauto, deſſen Fahrer den Radler, der gerade
aus dem Wald herauskam, nicht vorher hatte ſehen können, erfaßt
und ſo unglücklich auf die Straße geſchleudert, daß er mit einem
Schädelbruch liegen blieb. Der Verunglückte verſtarb bereits auf
der Fahrt ins Offenbacher Krankenhaus.
Aus Oberheſſen.
LPD. Alsfeld, 13. Auguſt. Bei Preßarbeiten in der
Scheune tödlich verunglückt. In dem Kreisort
Erben=
hauſen ſtürzte der 40jährige Polizeidiener und Schreiner Wilhelm
Müller, der bei Dreſcharbeiten in der Scheune des Landwirts
Fer=
dinand Schneider mit dem Verſtauen gepreßter Strohballen
be=
ſchäftigt war, plötzlich vom Scheunengerüſt ab und blieb auf dem
Boden der Scheune mit einem Schädelbruch liegen. Ohne das
Bewußtſein wieder erlangt zu haben, verſtarb der Verunglückte
nach wenigen Minuten.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Mittwoch, 15. Auguſt
5.45: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter. — 5,50 u. 6.15: Gymnaſtik.
6.40: Zeit, Meldungen. — 6.50: Wetter. — 6.55: Bad
Schwal=
bach: Kurorcheſter. Ltg.: Muſikdirektor Kurts. — 8.10:
Waſſer=
ſtand. Wetter — 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. — 10.00: Nachr.
10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus. — 11.00:
Werbekonzert — 11.40: Meldungen. — 11.50: Sozraldienſt.
12,00; Baden=Baden: Sinfonie= und Kurorcheſter. Dir.; Karl
Aß=
mus — 13.00: Zeit, Saardienſt, Nachr. — 13.10: Nachr. —
13.20: Stuttgart: Mittagskonzert. — 13.50: Zeit, Nachr. —
14.00: Funkſtille. — 14.30: Dreimal 15 Minuten aus dem
Sendebezirk. — 15.30: Wetter. — 15.35: Wirtſchaftsbericht. —
15.50: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
16.00: Glotterbad: „Nachmittagskonzert. — 17.30: Stunde der
Jugend: Kopf hoch — junger Mann! Ein Hörſpiel. — 18.20:
Pelztierzucht in Deutſchland. Zwiegeſpräch. — 18.35: Dichter am
Bodenſee; Paul Sättele. — 18.50: Griff ins Heute.
1900: Vom Deutſchlandſender: Reichsſendung: Stunde der jungen
Nakion; H. St. Chamberlain, der Künder erlöſender Weltentat.
19.40: Wenig bekannte Konzertmuſik auf Schallplatten. — 20.00:
Frankfurt; Reichsſendung: Zeit, Nachr. — 20.10: Frankfurt:
Reichsſendung: Unſere Saar. — 20.35: Berlm: Reichsſendung:
Stunde der jungen Nation. — 21.00; Uebernahme. — 22.25:
Zeit, Nachr. — 22.35: Magdeburg: Europaſchwimmeiſterſchaften
1934. — 22.45: Nachr, Wetter Sport. — 23.00: Uebernahme=
Nachtmuſik. — 24.00; Stuttgart: Nachtmuſik.
Welle 1571.
Deutſchlandſender: Mittwoch, 15. Auguſt
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr. — 6.00: Berlin:
Gym=
naſtik — 6.15: Tagesſpruch. — 6.20: Königsberg: Kapelle
der SA.=R. 4. Ltg.: MZF. Hennig. — In einer Pauſe gegen
7.00: Nachr. — 8.00: Sperrzeit. — 8.45: Leibesübungen
für die Frau. — 9.00: Berlin; Berliner Bilderbogen. — 9.40:
Kindergymnaſtik. — 10.00: Nachr. — 10.10: Deutſche
Volks=
muſik: Flämiſche Lieder. — 10.50; Kindergarten. — 11.15:
See=
wetterbericht. — 11.30: Funkſtille. — 11.55: Wetter.
12.00: Mittagskonzert. — 12.55: Zeitzeichen. — 13.00: Fantaſien,
Potpourris und Querſchnitte. (Schallpl.). — Anſchl.: Wetter
für die Landwirtſchaft. — 13.45: Nachr. — 14.00: Sperrzeit.
14.45: Glückwünſche und Programmhinweiſe. — 15.00; Wetter.
Börſe. — 15.15: Kinderliederſingen: — 15.40; Herm.
Roß=
mann: Der Berg ſchweigt.
16.00: Hamburg: Muſik am Nachmittag. — 17.30: Von Forellen
und anderen Fiſchen. Mit den Variationen aus dem
Forellen=
quintett von Schubert. — 18.10: München: Jungvolk, hör” zu=
Zelten, Poſten, Wer=da=Rufer. — 18.50: Zeitfunk.
19.00: Reichsſendung: Stunde der Nation: Chamberlain, der Künder
erlöſender Weltentaten. Hörfolge von Dr. Schott. — 19.45:
„Wilh. Backhaus ſpielt. (Schallpl.). — 20.00: Reichsſendung?
Frankfurt: Kurznachr. — 20.10: Reichsſendung: Frankfurt:
Un=
ſere Saar. — 20.30: Grieg: Sonate für Violine und Klavier
in C=Moll. — 21.00: Leipzig: Unterhaltungskomert. — 21.35:
Stunde der jungen Nation. — 22.00: Wetter= Tages= und
Sportnachr. — 22.20: Obering. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
22.35: Europa=Schwimm=Meiſterſchaften 1934 in Magdeburg.
22.45: Seewetterbericht. — 23.00; Breslau: Nachtmuſik.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 43. Preußiſch=Süddentſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II.
5. Ziehungstag
13. Auguſt 1934
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 5000 M. 10399
6 Gewinne zu 3000 M. 248306 307908 389778
18 Gewinne zu 2000 M. 36784 71806 124302 159340 168968 181098
286143 334431 379918
48 Gewinne zu 1000 M. 353 10839 21200 28540 44360 90949
108683 131440 147950 149446 200631 217102 922387 00 3944 242417
253221 262436 263602 278602 316973 319473 333266 336607 346763
70 Gewinne zu 500 M. 1603 12609 15613 44829 48140 56089
660S2 66392 82461 97801 116746 144196 144888 145142 167110
157648 188868 190069 196656 222842 223802 236394 239993 246640
258009 261107 279670 319448 321276 329739 331404 337736 388011
392097 383013
388 Gewinne zu 300 M. 318 1438 1449 2933 3243 3307 6025 6484
6664 7434 9616 16425 16049 16974 20121 23368 24382 26508 26809
27936 28489 29974 33556 34202 36888 49416 50703 51948 63498
64547 60564 61548 63246 64045 64071 72844 73506 74812 75886
76807 82000 82831 84209 84974 86814 86918 88326 90981 93808
97059 100511 100512 102966 109575 112911 114025 115684 115831
118568 118288 120027 120140 120880 126349 130258 136158 137998
145638 145944 147186 147878 148303 160086 151788 181947 165335
156396 156610 157829 158674 174015 177314 179878 183886 186497
188367 188696 189762 181970 198239 196323 199648 201769 203007
203960 206988 208779 215948 216865 218630 222030 222573 222694
226218 226700 226987 227423 227876 229192 236224 236484 238023
238223 240001 940006 242445 246411 246678 260166 260841 262817
266399 267045 258639 269296 259774 261432 261813 267948 269437
276180 280940 282390 283657 2841 16 287486 591150 391818 291658
304362 304941 306474 308741 310803 311455 313684 313896 314201
317183 317283 317921 319663 320 101 320454 320672 320573 320892
321997 321484 323440 325988 325769 327630 329916 333213 336940
338408 338666 34652 10 346267 349647 861318 361430 361766 362787
365847 366682 368309 359481 369688 36 1231 362726 366501 366629
367896 369466 369984 374637 378646 387716 388289 392616 393446
397737
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 58854
8 Gewinne zu 5000 M. 11862 198380 216581 272677
2 Gewinne zu 8000 M. 161919
12 Gewinne zu 2000 M. 56308 72932 117022 143986 300673 365857
36 Gewinne zu 1000 M. 6701 24851 32099 41664 67696 82964
114883 123676 149473 188032 193154 212604 243324 312786 333169
352718 369474 387148
84 Gewinne zu 800 M. 5364 36540 66753 78633 77260 110706
116120 126291 129260 147633 154486 186211 186681 186067 198027
197450 198528 203211 210633 217333 220368 247237 260944 254111
266602 284862 286769 291001 296836 297024 599650 301905 309368
340066 36 1368 368806 376761 377217 377786 390985 396414 398911
330 Gewinne zu 300 M. 1678 2208 4352 6270 9060 9797 10228
12613 13454 14080 16369 15482 23868 24598 26346 27660 28126
28603 28679 31603 34808 35680 43854 45469 49320 65988 88781
60586 65354 66213 66396 66536 70940 72600 73622 76879 79992
84356 84488 86126 86838 87416 87830 89713 89783 96226 99040
102738 1040 10 107278 108038 113568 113916 120172 120435 121462
123974 127763 127892 129128 133308 137417 138141 141178 144236
145773 146100 180208 181929 156296 167167 157857 162122 164384
171647 172449 174443 177617 184301 187676 187767 188666 192067
194286 197721 203810 205660 207296 2074 10 208076 210682 212374
213173 216666 217783 219678 221768 222729 229338 231610 232030
333378 234012 240477 241830 242411 243814 244737 244839 248848
248096 249429 252849 253377 266238 266640 257670 268288 264638
272929 273658 274670 2767 12 288066 268977 291428 297963 298142
300343 301396 303736 306746 306842 307162 309287 310927 3176816
318682 320357 321165 323324 329293 331909 332823 336130 336623
341012 343762 354978 361767 861844 362972 363114 363695 370141
371611 372621 374682 377896 378122 381580 384859 393427 393901
396714
20 Tagesprämſen.
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämſen zu ſe 1000 RM
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen T und II:
4873 81838 87655 164706 167743 197689 248226 253216
260809 380009
Im Gewinnrade verblieben: 500 Tagesprämien zu 1000 M.
ferner 2 Gewinne zu 1000000, 2 zu 800000, 2 zu 100000, 2 zu
75000, 4 zu 50000, 6 zu 30000, 10 zu 20000, 84 zu 10000, 166 zu
5000 330 zu 3000, 800 zu 2000, 1646 zu 1000, 4064 zu 500,
16138 zu 300 M.
Ausſichten für Mittwoch: Wechſelnd bewölkt und aufheiternd, fü
die Jahreszeit zu kühl, ſtellenweiſe ſchauerartige Niederſchlä
Ausſichten für Donnerstag: Stärkere Aufheiterung, aber auch me
wolkig, etwas wärmer, vorwiegend trocken.
Seite 8 — Nr. 224
Reich und Ausland.
Großſeuer in der Lokomokivfabrik
Orenſtein & Koppel in Nowawes.
Berlin. Auf dem Fabrikgelände der
Loko=
motivfabrik von Orenſtein u. Koppel in Nowawes
bei Potsdam brach am Dienstag früh ein
Groß=
feuer aus. Ein Wächter des Werkes entdeckte
ge=
gen 5 Uhr früh in der Kupferſchmiede hellen
Feuerſchein und alarmierte ſofort die Feuerwehr.
Bei ihrem Eintreffen hatte der Brand einen
größeren Umfang angenommen. Die Feuerwehren
von Nowawes, Potsdam und Neubabelsberg
kämpften mit Schläuchen größten Kalibers eine
Stunde lang gegen das raſende Element, ehe ſie
die Flammen ſoweit eingekreiſt hatten, daß eine
weitere Verbreitung des Feuers unmöglich wurde.
Die alte Kupferſchmiede, der Führerhaus= und
Rahmenbau ſind vom Brande ſchwer betroffen und
ſehr ſtark in Mitleidenſchaft gezogen Dieſe
Ar=
beitsſtätte wurde ſofort in andere vom Feuer nicht
betroffene Werkgebäude verlegt, ſo daß eine
Be=
triebsunterbrechung nicht eintritt. Der Schaden
beläuft ſich auf etwa 80 000 RM.
Zu zehnjähriger Zuchthausſtrafe begnadigt.
Berlin. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt
mit: Der preußiſche Miniſterpräſident hat die von
dem Sondergericht am 7. April 1934 gegen den
Wilhelm Renn aus Zorndorf wegen Mordes
ver=
hängte Todesſtrafe im Gnadenwege in eine
Zucht=
hausſtrafe von 10 Jahren umgewandelt. Der
62jährige Verurteilte hatte am 10. März 1934
den Otto Erdmann aus Zorndorf erſchoſſen. Der
preußiſche Miniſterpräſident hat in dieſem Falle
von ſeinem Begnadigungsrecht Gebrauch gemacht
im Hinblick auf das hohe Alter des Verurteilten,
ſeine bisherige Unbeſtraftheit, ſowie auf die
im=
merhin beſtehende Möglichkeit, daß der Verurteilte
bei der Tat unter dem überwiegenden Einfluß
einer augenblicklichen Zornaufwallung gehandelt
hat, die ſeine freie Willensbeſtimmung
beein=
trächtigte.
„Graf Zeppelin” an der ſpaniſchen Südoſtküſte.
Hamburg. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin”,
hat nach Mitteilung der Deutſchen Seewarte um
3 Uhr MEZ. die Gibraltarſtraße paſſiert und ſtand
geſtern um 7.30 Uhr MEZ. querab von Alicante
an der ſpaniſchen Südoſtküſte.
Der Neſtor der modernen holländiſchen Baukunſt
geſtorben.
Haag. Am Sonntag iſt hier im 79.
Lebens=
jahr der bekannte holländiſche Architekt Dr. h. c.
H. P. Berlage nach mehrwöchiger Krankheit
geſtorben. Berlage galt als der Neſtor der
mo=
dernen holländiſchen Baukunſt, die auch den
Bau=
ſtil anderer Länder maßgeblich beeinflußt hat. Der
Verſtorbene hat in Holland, wie auch im Ausland
eine größere Anzahl bekannter Bauwerke,
darun=
ter in Amſterdam u a. die Warenbörſe und die
neueſte nach ihm ſelbſt benannte Amſterbrücke
ge=
baut.
Flugzeugabſturz.
Zwei Tote.
Olmütz. In Treublitz bei Mähriſch=Neuſtadt
iſt geſtern" früh ein Flugzeug des
Fliegerregi=
ments Nr. 2 verunglückt, wobei die Inſaſſen, der
Pilot und der Beobachter, verbrannten. Das
Un=
glück iſt darauf zurückzuführen, daß der Pilot
ſeiner Schweſter, die gerade Hochzeit hatte, ſeine
Künſte zeigen wollte und deshalb ſehr niedrig
flog. Hierbei ſtieß der Apparat gegen einen
Baum, ſtürzte ab und wurde vollſtändig
zer=
trümmert.
Trefſen der ehemaligen Angehörigen
der „Goeben” u. „Breslau” in Bremen
Admiral Souchon während ſeiner Rede
vor dem Kolonialdenkmal in Bremen,
ein Bild von der Erinnerungsfeier, zu der die
ehemaligen Angehörigen der Kreuzer „Goeben”
und „Breslau” ſich vereinigt hatten. Bekanntlich
konnten dieſe beiden Schiffe des deutſchen
Mittel=
meergeſchwaders unter dem Kommando des
Admi=
rals Souchon Anfang Auguſt 1914 die Blockade
überlegener engliſcher Streitkräfte vor Meſſina
durchbrechen und Konſtantinopel erreichen, wo
ſie in die türkiſche Flotte eingereiht wurden.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ein Blick auf die Brandruinen des Dorfes Schwichtenberg,
wo durch ein mit großer Geſchwindigkeit ſich ausbreitendes Feuer 15 Gehöfte mit 48 Gebäuden in
Aſche gelegt wurden. Neben dem Gebäudeſchaden iſt der Verluſt großer Erntevorräte, vieler
land=
wirtſchaftlicher Maſchinen ſowie der von 25 Stück Rindvieh, 80 Schweinen und viel Federvieh zu
beklagen.
Der jüngſte Sohn des Erkönigs Alphons
ködlich verunglückk.
Wien. Der jüngſte Sohn des Exkönigs von
Spanien, Don Gonzales Alphonſo, iſt, wie
gemel=
det, einem Autounfall zum Opfer gefallen. Der
Prinz, deſſen Vater bekanntlich gegenwärtig zur
Erholung am Wörtherſee in Kärnten weilte, fuhr
vorgeſtern nacht mit einem Auto, das ſeine
Schwe=
ſter Beatrice lenkte, von Klagenfurt nach
Pört=
ſchach. In dem Ort Krumpendorf kam ihnen ein
anſcheinend angetrunkener Radfahrer entgegen.
Die Prinzeſſin mußte ſcharf ausweichen und der
Wagen ſtürzte in den Straßengraben. Der Prinz
erlitt ſchwere innere Verletzungen und wurde nach
Pörtſchach gebracht, wohin auch ſein Vater, der
Exkönig, gerufen wurde. Gonzales verſchied im
Laufe der Nacht. Es verlautet übrigens, daß die
Verletzungen des Prinzen an ſich nicht tödlich
ge=
weſen wären, daß aber der Prinz, wie die meiſten
Mitglieder ſeiner Familie, an der Bluterkrankheit
litt und daher jede Hilfe unmöglich geweſen ſei.
Don Gonzales war der jüngſte Sohn des Exkönigs
und wurde am 20. Oktober 1914 in Madrid
ge=
boren. Die Prinzeſſin und der ſchuldtragende
Rad=
fahrer — es ſoll ſich um einen Baron Neumann
handeln — blieben unverletzt.
Eiſenbahnräuber erbeuten 150 000 Zloty.
Wärſchau. Auf der Eiſenbahnlinie
Zyrar=
dow—Warſchau wurde der Poſtwagen eines
Eiſen=
bahnzuges beraubt. Die Täter, die 150 000 Zloty
(etwa 70 000 RM.) erbeuteten, konnten bisher
nicht ermittelt werden.
Großſeuer in einem polniſchen Dorf.
118 Gebäude niedergebrannt.
Warſchau. Die Ortſchaft Mokre, in der
Wojwodſchaft Lodz, wurde von einem Großfeuer
heimgeſucht, dem 118 Wohn= und
Wirtſchaftsge=
bäude zum Opfer fielen. Insgeſamt ſind 160
Be=
wohner des Dorfes obdachlos geworden. Ein Teil
des Viehbeſtandes konnte nicht gerettet werden,
obwohl 17. Feuerwehren am Löſchwerk beteiligt
waren.
Schweres Schadenfeuer in Neuendorf bei Peitz.
Kottbus. In der Nacht zum Montag brach
in Neuendorf ein Feuer aus, das ſieben Gebäude
in Flammen ſetzte. Leider verzögerte der
Waſſer=
mangel in den Dorfbrunnen das Eingreifen der
Wehren. Es mußten etwa 1½ Kilometer Schlauch
gelegt werden, um überhaupt Löſchwaſſer zu
be=
kommen. Alle Erntevorräte ſind vernichtet, die
landwirtſchaftlichen Maſchinen und Geräte bis
zur Unkenntlichkeit zerſtört. In den Flammen
ſind wertvolle Vielbeſtände und alles Federvieh
umgekommen. Es wird Brandſtiftung vermutet.
Ein bekannter holländiſcher Alpiniſt
an der Zugſpitze tödlich abgeſtürzt.
Innsbruck. Auf der öſterreichiſchen Seite
der Zugſpitze iſt der Bankier Robert Denz aus
Amſterdam, ein bekannter holländiſcher Alpiniſt,
der ſeit einiger Zeit in Tirol weilte, abgeſtürzt.
Seine Leiche wurde am Fuße einer 250 Meter
hohen Wand aufgefunden. Bankier Denz war
vor allem auch als Dolomiten=Kletterer bekannt
und hatte in der Niederländiſchen
Alpenvereini=
gung eine führende Stellung.
Brandkakaſtrophe in einem mecklenburgiſchen Dorſ.
Zu Mariä Himmelfahrk,
„Mariä Himmelfahrt”,
ein Gemälde des holländiſchen Meiſters Adrian van der Werff (1659—1722),
die am 15. Auguſt in der geſamten katholiſchen Welt gefeiert wird.
Mittwoch, 15. Auguſt 1934
Brand in einer Kaligrube im Elſaß.
Neun Tote.
Paris. In einem Schacht der Kaligrube von
Enſisheim (Elſaß) ereigneten ſich am Montag
nach=
mittag zwei Exploſionen, die einen Grubenbrand
auslöſten. Von den zehn im Schacht arbeitenden
Bergleuten konnten drei mit ſchweren
Brandwun=
den geborgen werden. Ueber das Schickſal der
übrigen ſieben iſt man im Ungewiſſen. Vorläufig
hat man keine Anhaltspunkte für die Urſache der
Kataſtrophe.
Das ſchwere Grubenunglück in der Kaligrube
von Enſisheim im Elſaß hat nach den letzten
Nach=
richten neun Tote gefordert. Drei Schwerverletzte
Grubenarbeiter liegen noch im Krankenhaus von
Mülhauſen. An ihrem Aufkommen wird
gezwei=
felt.
Das Unglück ereignete ſich im Schacht St.
The=
reſe der Kaligrube, gegen 13 Uhr, in einer Tiefe
von 860 Metern. In dem Stollen arbeiten
ge=
wöhnlich 150 Arbeiter an drei Tagen in der
Woche. Am Montag waren aber nur 12 Mann in
den Schacht eingefahren, um ein Kabel des
För=
derkorbes auszubeſſern. Vermutlich infolge
Kurz=
ſchluſſes ereignete ſich eine furchtbare Exploſion,
die außerhalb des Schachts in einem Umkreis von
mehreren Kilometern gehört wurde. Der Stollen
ſtand im Nu in hellen Flammen. Nur vier
Ar=
beitern gelang es, ſich einen Weg aus dieſem
Flammenmeer zu bahnen. Sie wurden wenig
ſpäter von einer Rettungskolonne mit
lebensge=
fährlichen Brandwunden zum Krankenhaus
ge=
bracht. Dort iſt der Oberſteiger Weber bereits
geſtorben. Trotz aller Mühen und Anſtrengungen
gelang es der Hilfskolonne aber nicht, bis zu den
übrigen eingeſchloſſenen Kameraden vorzudringen
die ſämtlich in den Flammen umgekommen ſind
Nur drei von ihnen konnten in den ſpäten
Abend=
ſtunden als Leichen geborgen werden.
Byrds Retlung.
Nach einer Meldung aus Little America an
Südpol wurde am Sonntag das Winterquartier
des Südpolarforſchers Admiral Byrd von einer
Traktorenexpedition etwa 200 Kilometer auf dem
Wege zur Roß=Eis=Barriere ausfindig gemacht
Von Byrd lag ein Funkſpruch vom 20. Juli als
letztes Lebenszeichen vor, in dem er darum gebe
ten hatte, ihn alsbald zurückzuholen, ſo daß mar
bereits um ſein Schickſal ſehr beſorgt zu werden
begann. Alle Verſuche, die zu ſeiner Rettung un
ternommen wurden, mußten wegen der ſtarken
Schneeſtürme abgebrochen werden, bis es jetzt der
Führern und Mannſchaften der Traktoren gelang
durchzudringen. Auch dieſe Kolonnie hatte di
größten Schwierigkeiten zu beſtehen. Tiefes Dun
kel lag über der Polarnacht, in dichten
Schauer=
trieb der Sturm den Schnee dahin, der teilweiſ
in großen Lawinen über die weiten Eisfelde
daherſtob. Schließlich aber entdeckten die Leute de
Traktoren das kleine Leuchtflämmchen, das Byr
an der Spitze eines Meßſtabes angebracht hatt
Byrd' kam ſeinen Rettern ſelbſt entgegen. m
langem, wallendem Haar, ſehr abgezehrt und bla
ausſehend von den vielen Anſtrengungen, die e
in den letzten Wochen durchzumachen hatte. Abe
mit freudigem Zuruf lud er ſeine Retter in ſei
Zelt ein. Der Leiter der Traktorenexpedition, D.
Poulter, funkte ſofort von der Roß=Barriere na/
dem Hauptlager in Little America, daß Byrd zwa
ſehr erſchöpft ſei, daß es ihm aber leidlich gu
gehe und er geſund iſt. Byrd hat am Montag, zu
ſammen mit ſeinen Rettern die Rückfahrt in da
Hauptwinterlager in Little America angetretei
Der Forſcher hat insgeſamt vier Monate in de
Einſamkeit des Polarlandes gehauſt und dort m
großem Eifer und nicht nachlaſſender Energie ſein
wiſſenſchaftlichen Forſchungen betrieben. Er hatt
jetzt durch Funkſpruch darum gebeten, ihn zurüc
zuholen, weil die Lebensmittel zur Neige ginge
und auch der Funkapparat nicht mehr recht fun
tionieren wollte. Nach den erſten vergebliche
Verſuchen hatte man ernſtliche Sorge um de
Admiral, der noch volle zwei Wochen in der Ein
ſamkeit ausharren mußte, bis man ihn nun end
lich aus ſeiner verhängnisvollen Lage befreie
konnte.
London. Die ſeit langem beſtehenden Plär
für die Errichtung eines Flughafens im Herze
Londons gehen ihrer Verwirklichung entgegen. D
von der Londoner Stadtverwaltung zur Prüfur
der Frage eingeſetzte Ausſchuß ſoll noch im Lau
des Monats ſein Gutachten abgeben, und es
wi=
angenommen, daß ſeine Empfehlungen für den Be
eines Flughafens ausgeführt werden. Ueber d
Einzelheiten des Projekts iſt noch nichts bekan
geworden, doch iſt der Lage der Dinge nach a.
zunehmen, daß nur eine über den Häuſern ur
Speichern errichtete rieſige Plattform als Flu
hafen in Frage kommt, da die Grundſtückspre.
den Ankauf der nötigen Bodenfläche unmögl
machen.
Mißgeſchick eines der beiden kanadiſchen Ozeg
Flieger.
London. Der kanadiſche Flieger Reid, L.
zuſammen mit dem Flieger Ayling in der letzt
Woche zu einem Fluge Kanada—Indien geſtar
war, dieſen Nonſtop=Flug aber bereits über Er
land unterbrechen mußte, iſt bei einem Ausfl
mit dem Flugzeug in der Nähe von London b.
unglückt. Reid hatte ſich verflogen und mußte e!
Notlandung vornehmen. Dabei überſchlug
ſein Flugzeug und wurde vollſtändig zertrümme
Der Pilot ſelbſt erlitt ſchwere Quetſchungen 1
Hautabſchürfungen, während ſein Fluggaſt, ei
Dame, mit dem Schrecken davonkam.
Felsſturz im Niagarafall.
New York. Am Montag brach mit e
bebenartigem Donner ein Felsſtück von 200 Me
Breite und 70 Meter Länge im Niagarafall
Der Felsſturz ereignete ſich am Rande der o
nannten Hufeiſenfälle. Der mächtige Felsbl.
der 50 Meter hinabrutſchte, ſchleuderte eine W.
ſerſäule von 80 Meter in die Höhe. Dies iſt.
zweite große Felsbruch im Niagarafall in *
letzten Jahren.
Mittwoch, 15. Auguſt 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 224 — Seite 9
Deutſches Polk!
Dies iſt der Lebensweg Deines Führers!
letzt oder auf der Flucht, viele in den Gefängniſſen, darunter
1803.
Adolf Hitler ſelbſt, der am 9. November einen Gelenk= und
Ein unbekannter Zollbeamter, der ſich vom Bauernjungen
h eiſernen Fleiß emporgearbeitet hat, deſſen Frau ebenfalls
r deutſchen Bauernfamilie entſtammt, erhält einen Sohn:
If Hitler.
Mit 13 Jahren verliert Adolf Hitler den Vater, mit 17
Jah=
die Mutter. Das unerbittliche Schickſal zwingt hin in jun=
Jahren, ſich ſein tägliches Brot mühſelig durch ſeiner Hände
eit ſelbſt zu verdienen.
Er will Architekt werden, wird Bauarbeiter, Ziegelträger
Betonmiſcher.
Nationaliſt von Geburt, lehrt ihn das Elend der
Großſtadt=
en die Bedeutung der ſozialen Frage erkennen. Aus dem
zeln einſamer Nächte entſteht bei ihm der Gedanke der
theſe des nationalſozialiſtiſchen Gedankens mit den ſozialen
jaben.
Mit 21 Jahren ſtellt er ſich als Zeichner und Kunſtmaler für
Aitekturen auf eigene Füße, in München lernt er weiter.
1914.
Weltenbrand! Adolf Hitler wird Kriegsfreiwilliger in einem
riſchen Regiment. Am 27. Oktober 1914 ſteht er zum erſten
in der Schlacht.
Um 2. Dezember 1914 erhält der 25=Jährige das Eiſerne
z 2. Klaſſe. Am 7. Oktober 1916 wird er durch
Granat=
er verwundet. Er rückt wieder aus und erhält weitere
Aus=
jungen, darunter das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe. Am 14. Okto=
918 erblindet er zeitweilig.
Tach Teilnahme an 47 Gefechten, Schlachten und
Groß=
fen erlebte er den ſchwärzeſten Tag ſeines Lebens und ſeines
s, den 9. November 1918, und beſchließt, Politiker zu
en.
frühjahr 1919 beginnt er den Kampf gegen die
November=
echer. Im Sommer tritt er einem kleinen unbekannten
n bei und macht aus ihm die Nationalſozialiſtiſche Deutſche
terpartei.
zeptember 1919 ſpricht Adolf Hitler vor ſieben Mann, 14
ſpäter vor 11 Mann, dann vor 25, vor 47, im Dezember
vor 111, im Januar 1920 von 270, am 24. April 1920 in
t erſten wirklichen Maſſenverſammlung vor 1700 Menſchen.
1 1920 zählt ſeine Gefolgſchaft 3000 Menſchen. Ohne Geld,
eht und verſpottet, ſpricht er jede Woche dreimal in
Maſſen=
imlungen, außerdem noch in Sprech= und Schulungsabenden,
orophezeit, daß dieſe kleine Partei einmal Deutſchlands
al ſein wird.
121 trägt er den Kampf in das flache Land und gründet
i ſten Stützpunkte, ſprengt unter Einſatz der eigenen Perſon
erſammlungen landesverräteriſcher Separatiſten und ſpricht
ommer 1921 zum erſten Male im Zirkus Krone vor 5000
hen. Nach der erſten, von Sozialdemokraten angezettelten
n Parteirevolte erhält er die diktatoriſche Vollmacht,
zt ſeine Gefolgſchaft immer enger zuſammen und ſetzt ſich
inen neugegründeten Sturmabteilungen gegen den roten
durch.
1922.
e Bewegung breitet ſich immer weiter aus. Im Sommer
iert er nach Brechung des Straßenterrors auf dem Königs=
An München auf. Im Oktober ſchlägt er mit 800 Mann in
g den blutigen Terror der vereinigten Marxiſten nieder.
rſten Male wird er verhaftet.
1923.
taufhaltſamer Vormarſch. Eine rote Hochburg nach der
n wird gebrochen! Immer mehr aufwärts führt der Weg.
November 1923 ſchlägt er gegen das Weimarer Syſtem
n ſeparatiſtiſche Maßnahmen zu durchkreuzen. Durch
Ver=
rliert er alles, die Erhebung mißlingt. Adolf Hitler wird
1ret. Sein Wille aber iſt unerſchüttert.
1924.
e Partei verboten, das Eigentum beſchlagnahmt die Ge=
Uift ohne Führer, ein Teil der Unterführer tot, andere ver=
Schlüſſelbeinbruch davongetragen hat. Im März wird er
abge=
urteilt, der Angeklagte wird dabei zum Kläger gegen das Syſtem.
Adolf Hitler erhält 5 Jahre Feſtungshaft. Die Partei vergeht
in ohnmächtigem Bruderkampf. Am 20. Dezember öffnen ſich für
Adolf Hitler die Feſtungstore. Ohne Mittel beginnt er den
Kampf von neuem.
1925.
Am 27. Februar vollzieht Adolf Hitler die Neugründung der
Partei. 4000 Menſchen ſind ſeinem Rufe gefolgt. Ohne Mittel,
verlacht und verhöhnt, geht er an den Neuaufbau der Partei und
ſtellt die innere Diſziplin und Ordnung wieder her. Dezember
1925 zählt die Partei wieder 27 000 Mitglieder. Der Führer
er=
hält Redeverbot.
1926.
Der Kampf geht unermüdlich weiter. Im Juni findet der
erſte Parteitag nach der Neugründung der Partei ſtatt. Eine
Verſammlung folgt der anderen. Dummheit, Bosheit,
Gemein=
heit, Niedertracht und blutigſter Terror verbünden ſich gegen die
wiederaufſtrebende Bewegung. Unter Einſatz ſeines Lebens
kämpft Adolf Hitler an der Spitze ſeiner Gefolgſchaft und
durch=
quert unermüdlich die deutſchen Gaue. Im Dezember 1926 zählt
die Partei 59 000 Mitglieder, im Dezember 1927 72000
Mit=
glieder, im Dezember 1928 108 000 Mitglieder.
1929.
Der Kampf gegen das Syſtem von Weimar ſpitzt ſich immer
mehr zu. Immer neue Scharen beſter deutſcher Volksgenoſſen
folgen dem Hakenkreuzbanner des Führers. „Immer feſter wird
die Organiſation, SA. und SS. werden verſtärkt, die Propaganda
wird vertieft, die Vergeiſtigung der nationalſozialiſtiſchen Lehre
macht Fortſchritte. Am 4. Auguſt findet der zweite Parteitag in
Nürnberg ſtatt. Ueberwältigend iſt der Eindruck. Trotz
Krank=
heit iſt der Führer heute hier, morgen da in deutſchen Landen.
Im Dezember 1929 zählt die Partei 178 000 Mitglieder.
1930.
Wilder wird der Kampf, größer werden die Opfer; ein
Ka=
merad nach dem anderen geht ein zu den Toten ſeines Volkes.
Das deutſche Volk beginnt der Stimme Adolf Hitlers zu horchen.
Seine Vorausſagen über die furchtbaren Folgen der allgemeinen
Reichs= und Länderpolitik erweiſen ſich mit erſchreckender
Ge=
nauigkeit als richtig. Am 14. September 1930 liefert der Führer
dem Syſtem die erſte große ſiegreiche Schlacht. 6½ Millionen
Wähler geben ihm ihre Stimme. 107 Abgeordnete ziehen in den
Deutſchen Reichstag ein.
1931.
Der Kampf geht der Entſcheidung entgegen; eine Schlacht
folgt der anderen; eine Verſammlungswelle jagt die andere.
Immer mehr Kameraden beſiegeln die Treue zu Führer und
Be=
wegung mit ihrem Herzblut. Am Ende des Jahres 1931 beträgt
die Mitgliederzahl 806 000. Ein mittelloſer, unbekannter
Ar=
beiter ſteht an der Spitze der feſtgefügteſten größten politiſchen
Organiſation in Deutſchland.
1932.
Die Entſcheidung naht. Ein Wahlkampf jagt den anderen.
Im März findet die erſte Präſidentenwahl ſtatt. Für den Führer
werden 11½ Millionen Stimmen abgegeben. Der Führer aber
gönnt ſich keine Ruhe. Von Schlacht zu Schlacht trägt er ſeiner
Gefolgſchaft die ſiegende Hakenkreuzfahne voran. Bei der erſten
Reichstagswahl des Jahres 1932 bringt es die Partei auf 13,7
Millionen Stimmen und 230 Mandate. Immer wilder, immer
härter wird der Kampf. Längſt iſt der Marxismus in die
Ver=
teidigung zurückgedrängt. In letzter Verzweiflung ſchließen ſich
alle Gegner zuſammen. Der Führer ſteht unerſchüttert, trotzdem
er am 6. November 1932 zwei Millionen Stimmen verliert.
So=
fort beginnt er den Kampf von neuem.
1933.
Am 30. Januar 1933 kapituliert das Syſtem vor dem
unbe=
kannten Sohn des Zollbeamten, vor dem unbekannten Soldaten
Adolf Hitler, der nun hervorgewachſen aus dem Volk, der Führer
der Geſchicke ſeines Volkes wird. Der ehrwürdige
Generalfeld=
marſchall von Hindenburg vertraut ihm die Führung des Steuers
an. Der Führer übernimmt die Macht. Troſtlos iſt die Lage,
verzweifelt ſind die Menſchen. Der Kampf aller gegen alle droht
zum bolſchewiſtiſchen Chaos zu führen.
Am 1. Februar 1933 erläßt Adolf Hitler den erſten Aufruf
der neuen Regierung. Er kündet Kampf an der Zerſetzung,
er=
klärt, daß eine wahre Volksgemeinſchaft allein Deutſchland
auf=
wärts führen kann, und ſtellt die Forderung auf, daß innerhalb
von vier Jahren die Arbeitsloſigkeit beſeitigt und Bauer wie
Ar=
beiter der Verelendung entriſſen ſein müſſen. Er verzichtet auf
ſein Kanzlergehalt und beginnt in tiefer Liebe zu ſeinem Volke
den Kampf gegen alle Volksfeinde. Hindenburg löſt auf ſeinen
Vorſchlag den Reichstag auf; die Kommuniſten ſtecken am 26. Febr.
1933 den Reichstag in Brand. Die Entſcheidung iſt da! Mit
ſtarker Hand, was eine Syſtemregierung nie gewagt hätte, brennt
der Führer den internationalen Krebsſchaden aus dem
Volkskör=
per aus. Der Verſuch eines Aufſtandes ſcheitert. Der Führer eilt
von Verſammlung zu Verſammlung.
Von Königsberg aus richtet er zum letzten Male vor der Wahl
einen ergreifenden Appell an alle Deutſchen. Die NSDAP. geht
mit 17,2 Millionen Stimmen als Sieger aus dem Kampfe hervor.
Am 21. März 1933 ſtehen Hindenburg und Adolf Hitler
zuſam=
men am Sarge Friedrichs des Großen in der Potsdamer
Garni=
ſonkirche.
Auf allen Gebieten des Lebens greift Adolf Hitler mit
ſtar=
ker Hand ein. Am 6. April 1933 erklärt ſeine Regierung die
Steuerfreiheit für neue Kraftwagen und verſchafft dadurch
Hun=
derttauſenden deutſcher Arbeiter wieder Arbeit und Brot.
Am 7. April 1933 feſtigt er durch das Reichsſtatthaltergeſetz
die Stärke des Reiches.
Am 1. Mai 1933 ſtellt er am Tage der deutſchen Arbeit die
Ehre der deutſchen Arbeit wieder her und reicht dem deutſchen
Handarbeiter und allen ſchaffenden deutſchen Menſchen die Hand
zum gemeinſamen Aufbauwerk. Der Klaſſenſtaat iſt vernichtet, der
Gedanke der Volksgemeinſchaft Gemeingut geworden.
Am 1. Juni 1933 erließ er das erſte Geſetz zur Regelung der
Arbeitsloſigkeit und ruft auf zu einer freiwilligen Spende zur
För=
derung der nationalen Arbeit. Am 23. Juni 1933 wird auf
Be=
treiben des Führers der Bau der Reichsautobahnen beſchloſſen. Am
8. Juli ſchließt er mit dem Papſt ein Konkordat ab, um dem
kul=
turellen Frieden zu dienen.
Am 24. Juni 1933 — ein halbes Jahr nach der
Machtüber=
nahme — iſt die Erwerbsloſigkeit von 6 auf 4 Millionen geſunken.
Am 26. Juli 1933 erſcheint ein Geſetz zur Verhütung
erbkran=
ken Nachwuchſes.
Am 1. Oktober 1933 findet zum erſten Male das Erntedankfeſt
als Tag des deutſchen Bauern ſtatt. Für den Winter 1933/34
wird das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes ins Leben
geru=
fen, um den Notleidenden über die ſchwerſte Not hinwegzuhelfen.
Am 14. Oktober 1933 verläßt Deutſchland auf Betreiben des
Füh=
rers die Abrüſtungskonferenz und meldet den Austritt aus dem
Völkerbund an. Die Welt horcht auf. Der Führer läßt das Volk
am 12. November 1933 über ſeine Politik entſcheiden. Von 45
Millionen Wahlberechtigten ſtimmen 40,6 Millionen für ihn. Die
NSDAP. wird die einzige Reichstagspartei. Das Jahr 1933 ſtellt
einen gewaltigen Erfolg der Regierung Hitler dar.
1934.
Adolf Hitler geht mit unverminderter Kraft an die Löſung
auch der ſchwerſten Aufgaben. Trotz des Winters ſieht er im
Kampfe gegen die Arbeitsloſigkeit einen Sieg nach dem andern.
Am 30. Juni 1934 ſchlägt er unter perſönlichem Einſatz ſeines
Lebens einen Staatsſtreich des Stabschef Röhm nieder und läßt
die korrupten Schuldigen ſtandrechtlich erſchießen.
Am 2. Auguſt 1934 ging der Generalfeldmarſchall und
Reichs=
präſident von Hindenburg in die Ewigkeit ein. Adolf Hitler
über=
nimmt durch Kabinettsbeſchluß das Amt des Reichspräſidenten
zu=
gleich mit dem des Kanzlers. Er ordnet an, daß der Titel „
Reichs=
präſident” mit dem verſtorbenen Reichspräſidenten verbunden
bleibt und er ſelbſt nur mehr den Titel Führer und Reichskanzler
führt.
Die Reichswehr wird auf den Führer vereidigt. Durch das
Geſetz vom 2. 8. 1934 erhält Adolf Hitler endgültig die
Geſamt=
führung des Volkes. Der Sohn des Volkes führt das Volk.
Deutſches Volk, vertraue ihm wie bisher. Sein
Kampf iſt dein Kampf.
Skimme am 19. Augnſt mit Ja!
Goft dem Allmächtigen hat es in ſeinem unerforſchlichen
Ratſchluß gefallen, geſtern nacht meine liebe Frau, unſere
treubeſorgte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Eliſe Schollenberger
geb. Rindfrey
nach ſchwerem, mit größter Geduld ertragenem Leiben zu
(8575
ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Für die Hinterbliebenen:
Johs. Schollenberger
Stein= und Bildhauer.
Roßdorf, Bahnhofſtr. 68, den 14. Auguſt 1934.
Dſe Beerdigung findet Donnerstag, den 16. Auguſf, nachm.
3 Uhr, vom Sterbehauſe aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe liebevoller
Teil=
nahme an dem Hinſcheiden unſeres lieben
Entſchlafenen
Johannes Stenger
ſagen wir allen herzlichen Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
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Seite 10 — Nr. 224
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 15. Auguſt 1934
Sport, Spiel und Jucnen
Perſammlung der Vorſtände der Turn= u. Sportvereine.
Direktor Loewer, der Ankerbeaufkragke des Reichsſporkführers, über die zukünftige Geſtaltung
des Turn= und Sporkweſens.
Einheit in Spork und Turnen.
Für geſtern abend hatte der Unterbeauftragte des
Reichsſport=
führers, Direktor Löwer, die Führer aller Turn= und
Sport=
vereine, die vollzählig erſchienen waren, zuz einer grundſätzlichen
Darlegung der zukünftigen Wege des deutſchen Turn= und
Sport=
weſens, einer echten deutſchen Leibesübung, in die Woogsturnhalle
zuſammenberufen Er betonte eingangs, daß er als
Unterbeauf=
tragter des Reichsſportführers in turneriſcher und ſportlicher
Be=
ziehung in Darmſtadt etwas Vorbildliches leiſten und ſchaffen
werde, was dem gleich iſt, was ſich in Deutſchland begibt. Es
geht nur um das deutſche Vaterland. Dieſe Aufgabe wird in
Darmſtadt ganz beſonders leicht fallen, da er vorausſetze, daß alle
von echtem deutſchen Willen beſeelt ſind und ſich als Turner und
Sportler mit an die Spitze ſtellen beim Aufbau des Vaterlandes.
Es hat aufgehört, daß man ſich heute einer politiſchen Neutralität
bedienen will. Mit ganzem Herzen als ganzer deutſcher Mann
muß ſich jeder Deutſche in die Bewegung hineinſtellen. Für den
Deutſchen gibt es keine politiſche Neutralität mehr.
Direktor Löwer wies dann darauf hin, daß ſeine
Ausfüh=
rungen, die wir nun folgen laſſen, da ſie Sinn und Geſtaltung
der Sportbewegung programmatiſch feſtlegen, von den Vereinen
aktenmäßig feſtgelegt werden mögen. Er führte dann
folgen=
des aus:
Meine, deutſchen Turn= und Sportfreunde, Parteigenoſſen,
deutſche Volksgenoſſen! Am kommenden Sonntag iſt das deutſche
Volk wieder einmal dazu berufen, mit ſeiner Stimme ein
ent=
ſcheidendes Wort im gigantiſchen Kampf um die Freiheit der
Nation einzulegen. Ich brauche vor Ihnen als deutſche Turner
und Sportler die Wichtigkeit und die Bedeutung des kommenden
Wahlſonntags nicht beſonders zu betonen. Ich hielt es aber als
Unterbeauftragter des Reichsſportführers für meine Pflicht. Sie
zu einer Verſammlung hierher zu bitten, um an Sie den Appell
zu richten, auch in Ihren Reihen dafür zu ſorgen, daß von den
Turnern und Sportlern auch der letzte Mann zur
Wahlurne tritt und, was ebenſo unbedingtes Erfordernis
iſt, daß ſämtliche aktive und inaktive Turner und Sportler — alſo
die Vereine — vollzählig eine Frühwahl vornehmen.
Ich hatte ſchon vor längerer Zeit die Abſicht, Sie zu einer
Verſammlung hierher einzuladen, um mich mit Ihnen über die
zu=
künftige Geſtaltung des Turn= und Sportlebens in Darmſtadt
auszuſprechen. Wir werden uns in der nächſten Zeit ſowieſo des
öfteren zuſammenfinden, um uns über die gemeinſame
Zuſam=
menarbeit unſerer Turn= und Sportſache zu unterhalten. Ich
möchte aber gerade die heutige Gelegenheit bereits benutzen, um
neben meinem Appell zur kommenden Wahl Ihnen zunächſt auch
einiges
Grundſähliche über die nenzeikliche Turn=
und Sporkgeſtalkung.
insbeſondere hier in Darmſtadt, wiſſen zu laſſen. Sie alle werden
er=
kannt haben, wie notwendig es in jeder Beziehung geworden iſt,
daß wir uns endlich zuſammenfinden zu gemeinſamem Handeln
und zur Herbeiführung eines gegenſeitigen Verſtehens.
Wir wollen uns heute nicht mehr länger darüber unterhalten,
wo und wie in dem Darmſtädter Turn= und Sportleben in der
Vergangenheit die Fehler gemacht worden ſind, ſondern wir wollen
uns offen in die Augen ſehen und erkennen, daß es nunmehr
höchſte Zeit iſt, auch hier in Darmſtadt den Weg zu finden, um auf
dem Gebiete des Turn= und Sportweſens die notwendige
Um=
geſtaltung vorzunehmen und nationalſozialiſtiſche Auffaſſung
durchzuſetzen, wie dies auf allen Gebieten im neuen Deutſchland,
ſowohl politiſch wie geiſtig und kulturell und wirtſchaftlich,
ge=
ſchieht.
Sie werden aus ſo manchen Maßnahmen der letzten Zeit
die bereits vorgezeichneten Wege erkannt haben, die
nun=
mehr endgültig von uns allen gemeinſam beſchritten werden
müſſen.
Es iſt heute keine Zeit mehr darüber zu verſchwenden, um nach
parlamentariſchem Brauch über das eine oder das andere zu
dis=
kutieren von ſeiten derjenigen, die ſich aus den Gewohnheiten eines
früheren Syſtems noch immer nicht losreißen können.
In dem deutſchen Turn= und Sportweſen haben ſich
erfreu=
licherweiſe noch viel gute und brauchbare Kräfte erhalten können,
die, nunmehr zuſammengefaßt, den geſunden Kern bilden zum
Neu=
aufbau und zur Neugeſtaltung einer echten deutſchen Leibesübung.
Es gilt, das Gute zu ſichern und mit dieſem guten Kern eine neue
Entwicklung einzuleiten. Dieſer Entwicklung dürfen nicht mehr
vereinliche Grenzen allzu hindernd wie bisher entgegenſtehen,
ſon=
dern ſie muß getragen und beſeelt ſein von einem echten deutſchen
Willen, der dazu beiträgt, den deutſchen Menſchen zu gemeinſamer
Arbeit im Sinne der nationalſozialiſtiſchen Staatsauffaſſung zu
formen und zu erziehen.
Wir Darmſtädter Turner und Sportler müſſen den Ehrgeiz
haben, bei dieſer Entwicklung mit an der Spitze des
deut=
ſchen Turn= und Sportweſens zu marſchieren, um dadurch
mit in den erſten Reihen der Gefolgſchaft unſeres Führers
und ſeines Beauftragten, des Reichsſportführers, zu ſtehen.
Wenn Sie, meine Turn= und Sportfreunde, von dieſem
Ge=
danken ausgehen, dann werden Sie in vollem Maße all das
be=
greifen und verſtehen lernen, was ſich in der allerletzten Zeit hier
in Darmſtadt turneriſch und ſportlich entwickelt hat.
„Ich bin felſenfeſt davon überzeugt, daß Sie alle guten Willens
ſind, in dieſer großen Zeit bei dem gigantiſchen Werk des
Wieder=
aufbaues Deutſchlands mitzuwirken. Man erkennt aber immer
wieder, daß in mancher Beziehung der hier wohnende gute Wille
gehemmt wird durch Bindungen und Hemmungen aus der
ver=
gangenen verderblichen Zeit, die Sie verlaſſen und vergeſſen
wer=
den müſſen.
Wir haben heute alle größere Ziele, als nur Vereine zu
grün=
den oder zu erhalten. Wir müſſen in erſter Linie bei all unſeren
Beſtrebungen den Gedanken an unſer deutſches Vaterland an die
Spitze ſtellen. All unſere Arbeit geſchieht nicht in erſter Linie für
unſeren Verein, ſondern für die Nation. Wenn wir uns von
die=
ſer Auffaſſung tragen laſſen, brechen alle Umzäunungen und
Ver=
einsgrenzen in ihrer bisherigen Starrheit zuſammen, und die
Ver=
eine finden ſich ganz ohne weiteres zur gemeinſamen Arbeit. Der
heutige Staat iſt keinesfalls ein Gegner des Vereinsweſens, wie
es ſich deutlich auch aus 8 21 des Parteiprogramms erkennen läßt.
Es können aber nicht ſolche Vereine geduldet oder gefördert
wer=
den, die glauben, ihr Eigenleben von ehemals auch heute noch für
ſich weiter führen zu können.
Es iſt daher Ihre Aufgabe, meine Volksgenoſſen, zu
ver=
ſuchen, ſich als Leiter von Turn= und Sportvereinen in die
Auf=
faſſungen der heutigen Zeit einzuſchalten. Dann werden Sie auch
das nötige Verſtändnis für die getroffenen Maßnahmen finden.
Man denke daran, daß heute in Deutſchland das Totalitätsprinzip
zur Durchführung kommt. Dieſes Totalitätsprinzip fordert aber
von allen Teilen des Volkes und damit auch von der Darmſtädter
Turn= und Sportwelt die Handhabung dieſes Totalitätsprinzips.
Es darf daher in Zukunft keine ausſchlaggebenden, nur
materiel=
len Geſichtspunkte mehr geben, von denen die Vereine ſich
be=
einfluſſen laſſen. Es gibt nur noch einen Gemeinſchaftsgedanken
auf allen Gebieten, alſo auch auf dem Gebiete des Turn= und
Sportweſens unter dem Sammelbegriff:
„Leibesübung”.
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Aus dieſen Gedanken heraus und um der Weiterentwicklung
freien Lauf zu geben, ſah ich mich veranlaßt, die Auflöſung des
hieſigen Ortsausſchuſſes für Leibesübungen in die Wege zu leiten.
Ich möchte hier vor aller Oeffentlichkeit bekannt geben, daß eine
derartige Maßnahme ſich nicht etwa gegen die einzelnen
Mitglie=
der dieſes Ausſchuſſes wendet, ſondern daß dies eine Maßnahme
gegenüber dem Ganzen war, die getroffen werden mußte, und ich
kann Sie verſichern, daß all dieſe Herren, mit denen ich hierüber
perſönlich Rückſprache nahm, dieſer Notwendigkeit volles
Verſtänd=
nis entgegenbrachten und damit den Beweis lieferten, daß auch
ſie ſehr wohl im Geiſte dieſer Zeit leben. Es wurde nicht einen
Augenblick der Verſuch gemacht, dieſer notwendigen Auflöſung nur
einen Moment Hinderniſſe zu bereiten.
Es iſt dies erneut ein Beweis dafür, daß auch in der Turn=
und Sportſache hier der neuzeitliche Geiſt ſich immer mehr
ein=
lebt und alles beſtrebt iſt, unter Zurückſtellung der perſönlichen
Meinung ſich dieſem Geiſte anzupaſſen. Nur ſo kann der Weg
freigemacht werden für die Neuentwicklung im
nationalſozialiſti=
ſchen Deutſchland auf dem Gebiete der Leibesübung.
So wie der bisherige Reichsausſchuß für Leibesübungen eine
unproduktive Arbeitsgemeinſchaft der Turn= und Sportverbände
im hergebrachten demokratiſch=marxiſtiſchen Sinne war, ſo ſetzten
ſich auch die Ortsgruppen dieſes Ausſchuſſes nur aus Vereins= und
Intereſſenvertretern zuſammen. Und ſo wie der Reichsſportführer
im Reich dieſen Reichsausſchuß aufzulöſen ſich gezwungen ſah und
die Verbände zuſammenſchweißte und an deren Stelle die
Fach=
männer für die einzelnen Turn= und Sportzweige ſetzte, ſo wird
ſich auch die zukünftige Ortsgruppe Darmſtadt des neuen Reichs=
Gartengeräte
Wasserpumpen
Gartenschlauch
Gießkannen
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ſammenſetzen, ſondern aus den Fachmännern der hier vorhandener
Turn= und Sportarten.
Da heute die Zeit zu kurz iſt, um über Einzelheiten der hie
notwendigen Neugeſtaltung der Turn= und Sportſache zu ſprechen!
ſo will ich nur kurz erwähnen, daß bereits bei der Auflöſung de
genannten Ortsausſchuſſes in Darmſtadt die Neubildung derar
feſtſtand, wie ſie der Reichsſportführer in ſeiner bekannten Red
in Nürnberg richtunggebend uns vorgezeichnet und angeordnet ha
Es wird aber auch, um es vorwegzunehmen, bereits dara
hingewieſen, daß im weiteren Verlauf angeſtrebt wird, eine bef
ſere und erſprießlichere Zuſammenarbeit ſämt
licher Turn= und Sportvereine hier in Darmſtad
herbeizuführen, wie dies ebenfalls dem Sinne des Reichsſpor
führers entſpricht, alles unter dem Begriff:
„Deutſche Leibesübung”.
Bei dieſer Aufgabe wird hier, glaube ich, niemand den Ve
ſuch machen, ſich einer ſolchen Mitarbeit zu entziehen. Ich kar
Sie verſichern, daß ſich hierbei ungeahnte Möglichkeiten ergebe
zum Aufſchwung eines ganz neuen deutſchen Turn= und Spor
geiſtes, was Sie, Volksgenoſſen, bei gutem Willen ſelbſt erke
nen werden.
Direktor Löwer gab dann einen geſchichtlichen Einblick üb
die Entwicklung der Turn= und Sportbewegung, die wir morge
veröffentlichen werden.
Er ſchloß mit einem dreifachen, begeiſtert aufgenommen
Sieg=Heil!” dem Führer. Das Deutſchland= und Horſt=Weſſe
Lied wurden ſtehend geſungen. Anſchließend betonte Direkt
Löwer noch, daß er beſchloſſen habe,
eine Darmſtädter Turn= und Werbewoche
ins Leben zu rufen um Darmſtadt zu zeigen, daß die geiſti
Auffaſſung von der Turn= und Sportbewegung in Darmſtadt
geändert habe. Er betonte dann u. a.: Es wurde
manchero=
geglaubt, ich wirke wie im Sinne der TSG. 46, oder ich ſtre
nach Zuſammenlegungen einzelner Vereine. Sie haben aus m
nen Ausführungen erkannt, und werden aus meinem Wirken
kennen, daß mir nichts ferner liegt, als das. Ich denke nicht
Zuſammenlegungen, wenn ſie ſich nicht organiſch von ſelbſt
geben. Es muß aber eine organiſche Zuſammenarbeit in
Vereinen vorhanden ſein. Ich glaube und hoffe, daß das heut
zur Verſtändlichmachung genügt, um das Intereſſe für
Darmſtädter Werbewoche wachzurufen. Alle Vereine ſollten n
wirken und zeigen, daß ſie von dem Geiſt der Zeit erfaßt ſi
Wir werden zwangsläufig zur engen Zuſammenarbeit komm
Die Werbewoche wird mir ein Gradmeſſer ſein, wie weit
neue deutſche Geiſt Platz gegriffen hat. Nach meiner Auffaſſt
des Turn= und Sportgeiſtes ſoll aber nicht neuer Mitgliederfe
bei den einzelnen Vereinen getrieben werden, und ich wende
mit Abſcheu gegen eine ſolche Taktik. Wenn der deutſche Bea
ſich der Turn= und Sportbewegung anſchließen ſoll, ſo liegt
im Intereſſe des Staates, daß der Beamte ſich für den St
für ſich und für ſeine Familie geſund erhält, aber die Vere
ſollen damit keinen Mitgliederfang treiben. Der freie deut
Sportgeiſt darf nicht unterbunden werden. Auch mit Beitre
zahlung allein, ohne ſportliche oder turneriſche Betätigung, k
niemand ſich der Pflicht der Turn= und Sportbewegung entziel
Der Verein, der ſolches fordert, ſoll aufgelöſt werden, er iſtn
wert, daß er in die hohe Aufgabe der Turn= und Sportbeweg
hineingeſtellt wird. Derartige Vereine ſollten ſich ſofort ko
gieren.
Nach der Wahlwoche ſetzt unſere Werbewoche ein. Nach
Gelöbnis, das das deutſche Volk gibt, ſoll auch alles getan
den von den Turn= und Sportvereinen, ein nützliches Werk
des deutſchen Vaterlandes zu ſein. In kurzer Zeit werden
uns wieder zuſammenfinden, um erſprießliche Arbeit zu lei
Winide Wiröc eigen Niſen ds Klres den uns 9e
ſehung ſchenkte dem wir folgen müſſen, und wenn die ganze ?
gegen uns ſteht. Das deutſche Volk wird den Kampf beſte
gegen die ganze Welt, denn es iſt der Wille Gottes, daß
deutſche Volk nicht untergeht es muß aber in dem Kampf
ſtehen, um die Vorſehung nicht zu betrügen. Heil Hitler!
Fußball.
Sportverein Darmſtadt 1898.
Am Mittwoch, den 15. Auguſt 1934, ſpricht im Run=
Reichsminiſter Pg. Kerrl, am Freitag, den 17. Auguſt 1934
Führer Adolf Hitler. Beide Uebertragungen müſſen i
Volksgenoſſen zugänglich gemacht werden. Die Führerringſi
ſowie die Uebungsſtunden fallen daher am Mittwoch ſowie
tag ab 18 Uhr aus. Den Vereinsmitgliedern mache ich das
hören zur Pflicht. Im Vereinslokal auf dem Sportplatzge.
werden die Reden übertragen, ſo daß die Vereinskamerader
zu Hauſe kein eigenes Gerät beſitzen, die Reden hören könne
Tennisabkeilung der T5G. 1846.
Die Mitglieder werden hiermit nochmals auf die heut
20 Uhr im Grünen Zimmer des Turnhauſes (Woogsplatz)
findende Monatsverſammlung hingewieſen. Vollzähliges
pünktliches Erſcheinen wird erwartet.
Da die Turn= und Sportwoche „Darmſtädter Leibesübut
erſt Montag den 20. Auguſt, beginnt, fällt der Werbeumzug
damit die Beteiligung unſerer Mitglieder an demſelben ar
Auguſt aus.
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Mittwoch, 15. Auguſt 1934
t / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 224 — Seite 11
us
Berlin, — am Potsdamer Platz in den
itnachmittagsſtunden, wenn der Verkehr am
teſten iſt. Die Damen in hellen
Sommer=
vern, die Herren in tadelloſen ſtahlgrauen
nellhoſen gehen plötzlich noch ſchneller, denn
Himmel zeigen ſich verdächtige
ſchwarz=
te Wolken. Und ſchon beginnt es, haſtig
immer dichter zu tröpfeln, das ſchönſte
pitterſchauer!
Ein Schirm, Frollein?” — „Schirm
ge=
a, der Herr?‟ Ein paar Jungens, die man
der gar nicht ſah, ſind mit einem Mal
ndwoher aufgetaucht, mit Schirmen unter
Arm, um ſie den ſchutzbedürftigen
Paſſan=
anzubieten. Sie ſind nicht gerade neu,
Schirme, und auch nicht der letzten Mode
prechend, dafür aber regendicht und vor
n: dringend gefragt. — Und der neue
Be=
der Regenſchirmverleiher hat ſeine „
Waſſer=
e” erhalten!
Im Hintergrund der Rieſenverſammlungen
Berliner Sportpalaſt bildete ſich ein anderer
uf heraus, der mit der Not der
Zuſpät=
mmenen rechnete: Der Mann, der nicht
ſeine Vordermänner vier und fünf
Stun=
vor der Verſammlung kam, ſieht Rücken,
ßen, dunkles und helles Haar, aber nichts
Podium, nichts von dem Redner, der
h auftreten und ſprechen wird. In
aller=
er Minute drängt ſich ein Mann vor:
abenſpiegel! Grabenſpiegel!” — Zuerſt
man erſtaunt, erſt als man ſieht, daß es
ige echte Grabenſpiegel ſind, wie man ſie
rend des Krieges im Schützengraben hatte,
in voller Deckung über den Grabenwall
ſeg den Feind zu beobachten, begreift man.
ei Groſchen!” ſagt der Mann. Im
Hand=
rehen iſt er ſeine Ladung los, und nun
en auch die, die ganz hinten ſtehen, mit
* des Spiegelſyſtems über die Köpfe der
dermänner hinweg die Rednertribüne
11.
jute Augen und eine noch beſſere Naſe
nötig, um aus ſolchen kleinen
Unzuläng=
liten des Lebens ein Sprungbrett für
i neuen „Beruf” zu machen. Etwas
Aben=
liches und manchmal geradezu
Geheimnis=
s haftet ſolchen Berufen an. Da ſteht
Beiſpiel im Branchenbuch ganz lakoniſch:
ſchrankaufmachen. — Wie kommt dieſer
if ins Telephonverzeichnis?
Geldſchrank=
achen iſt doch eine dunkle Angelegenheit,
bei Nacht und Nebel und unter dem
Ge=
er des Sauerſtoffgebläſes vor ſich zu gehen
t. Nichtsdeſtoweniger entpuppt ſich der
ſchrankaufmacher als ein grundſolider
dwerker, der ſich auf Treſorenbau verſteht
Geſchäftsleuten, die ihre
Kombinations=
mer vergaßen, den Schlüſſel verloren, oder
Nummer und Schlüſſel den Geldſchrank
mehr aufbekommen, aus ihrer Not hilft.
ſeberhaupt ſo ein Branchenverzeichnis!
in kann man die abſonderlichſten Dinge
ecken. Da gibt es zum Beiſpiel eine
brikation von Kalenderrückwänden aus
on” oder eine „
Lampenſchirmwickelband=
ikation”, — ein Wort, das allein ſchon
ang wie ein Wickelband iſt, — oder auch
„Puppenſtubenlampenfabrikation”, die
win=
elektriſche Lämpchen herſtellt. Man würde
Inhaber dieſer Firma beleidigen, wenn
ihm zumutete, die Lämpchen auch für
derlokomotiven oder Spielbahnhöfe zu
ern fein Ehrgeiz iſt einzig und allein auf
Puppenſtuben gerichtet. Ein ſchlagendes
ſſpiel für die Spezialiſierung der Technik,
morgen ſchon überholt, was heute noch
war,
jähd um die Liebe.
Von Waldemar Güls.
ſeber dem Dorfe ſchwebte der ſommerliche
ntagsfriede. Kein Laut ſtörte die Stille des
mittags.
Nie Bauern ſchritten durch die gelben, reifen
*= und Weizenfelder, aus denen blutroter
n leuchtete.
Norgen ſollte die Ernte beginnen .. .
tur der Erlenhofbauer war zu Hauſe geblie=
In der dämmerigen Stube — die
Fenſter=
n waren geſchloſſen, damit nicht die grelle
ne die glühende Auguſthitze in das Haus
— ſaß er und ihm gegenüber Jürgen
Hen=
ſurgen Hennings, der Sohn eines Klein=
In des Dorfes, und Hanne, des Erlenhof=
En einziges Kind, waren ſich ſeit Jahren in
E einander zugetan. Und länger ertrugen ſie
mehr das Verſteckſpiel ihrer Liebe vor dem
Nhyofbauer. Im Herbſt wollten ſie heiraten.
Der Erlenhofbauer war dagegen. Die Erbin
Aroßten Bauernſitzes im Dorfe ſollte er
in jungen Manne geben, der noch nicht ſo=
Land ſein eigen nannte, um ſeine Familie
Und ſchlecht zu ernähren? Nimmermehr.
Mein letztes Wort. Jürgen Hennings. Ich
dir meine Hanne nicht geben. Was nützt
Dein Fleiß, was deine Unbeſcholtenheit? In
Zokſern ringsum würde meine
Verwandt=
ſgen, wenn ich dich zum Schwiegerſohn
ue was iſt mit dem Erlenhofbauer, warum
„Denkt er ſeine Hanne an einen Knecht?”
Durgen Hennings wurde rot vor Scham und
Selbſt dieſe Raſtloſigkeit hat bei einem
Be=
ruf Pate geſtanden: Der Patentberichterſtatter
tauchte auf. Er iſt ſtändig über die neueſten
Erfindungen und angemeldeten Patente
infor=
miert. Sobald ſie für das Spezialgebiet der
von ihm vertretenen Firmen wichtig ſein
können, berichtet er davon an das Konſtru. oder an die Direktion, die ſich dann
mit dem Erfinder ſofort in Verbindung ſetzen
kann. In Berlin gibt es heute ſchon 300
Men=
ſchen, die dieſem Beruf nachgehen.
Daß ſo ein plötzlich auftauchender Beruf
dann auch wirklich beſtehen bleibt, —
da=
für muß eben eine wirtſchaftliche
Notwendis=
keit vorliegen. Nicht etwa ſolch eine, wie ſie
der Mann künſtlich heraufbeſchwört, der
Auto=
reifen anſticht, um ſie nachher reparieren zu
können, ſondern eine Konjunktur, die ſich
all=
mählich herausbildet. Und um die zu
en=
kennen, dazu gehören klare Augen, feſtes
Zu=
packen und — es muß einem auch auf den
Nägeln brennen!
Humentaga
Unter Lebensgelahr.
Mit der Botaniſiertrommel in der Arktis. —
Das Wunder der Amazonenlilie. — Eine
Orchidee treibt im Fluß..
Von Werner Helling.
In den Treibhäuſern der Botaniſchen
Gär=
ten, in den Fenſtern der großen
Blumen=
handlungen begegnen wir den Blumenkindern
ferner Länder, bewundern die Pracht der
ſelt=
ſam gefärbten und geformten Orchideen und
ſragen uns bisweilen ſtaunend: Wie kommt
es, daß all dieſe Erzeugniſſe fremder,
ſüd=
licher Zonen heute bei uns gedeihen, ja, daß
wir ſie überhaupt kennen? Aber ſelten machen
wir uns klar, wieviel Mühen und Opferſinn
hinter den ganzen Unternehmen ſtecken. Was
wiſſen wir davon, wie lange und
beſchwer=
iche Reiſen durch Sumpf und Urwald nötig
waren, um eins der köſtlichen und ſeltenen
Exemplare nicht nur zu finden, ſondern es
auch friſch und lebensfähig nach Europa zu
bringen?
Keineswegs ſind alle Perſonen, die auf die
Pflanzenſuche gehen, regelrechte Botaniker,
ſondern es iſt oft vorgekommen, daß
Miſſio=
nare, Pelztierjäger und Kaufleute ſich verdient
gemacht haben. Wenn ſie in der Einſamkeit,
in der ſie lebten, von einer ſeltenen Pflanze
hörten, die dort zu finden ſei, begaben ſie ſich
auf die Suche und haben oft Glück gehabt.
Viele der Expeditionen werden von
Blumen=
handlungen und Pflanzenzüchtern ausgerüſtet
und finanziert. Es iſt vorgekommen, daß eine
bekannte Orchideenfirma vierzig Sammler
gleichzeitig in den verſchiedenen Teilen der
Welt gehabt hat.
Einer der glücklichen Sammler hat kürzlich
eine Amazonenlilie gefunden, deren Blätter
einen Durchmeſſer von annähernd zwei Meter
haben. Sie blüht nur einen einzigen Tag.
Zuerſt iſt die liebliche Blütenknoſpe ſchneeweiß
und bleibt drei oder vier Stunden ſo. Dann
ſchließt ſie ſich für eine Weile ganz, und wenn
ſie ſich danach wieder öffnet, ſind die
Blüten=
blätter tiefrot, eine Färbung, die ins
Bläu=
liche übergeht, wenn die Lilie mit
Sonnen=
untergang langſam ſtirbt.
Unter den Orchideen iſt eine beſonders
hübſche Art das Dendrobium Phalgenopſis
Schroederanium. Ein Sammler begab ſich
nach Guinea, um hier nach der ſeltenen
Pflanze zu ſuchen. Wirklich fand er in einem
Waldbezirk Tauſende von dieſen Dendrobiums,
die zwiſchen Haufen von menſchlichen Gebeinen
munter blühten. Denn dies war der
Begräb=
nisplatz eines Eingeborenenſtammes, der die
Orchideen als die Wächter feiner Toten anſah.
Sie glaubten, daß die Götter einen jeden
ſchwer treffen würden, der den Toten die
Blumen wegnähme. Aber der Sammler wagte
es dem Zorn der Götter zu trotzen und nahm
Tauſende von den einſt ſo ſeltenen Pflanzen
mit nach London.
Ein Naturforſcher, der ſich an Bord eines
Flußdampfers in Colombo befand, bemerkte,
daß ein Baumaſt den Fluß hinunterſchwamm,
und daß auf dem Aſt eine ſeltſame Blume
wuchs. Er konnte das Schiff nicht anhalten,
um ſich der Blume zu bemächtigen, ſondern
mußte ſich damit begnügen, eine genaue
Zeich=
nung von ihr zu machen und dieſe nach
Europa zu ſchicken, wo man ſofort erkannte,
daß es ſich um eine ſeltene und intereſſante
Orchidee handelte, die dann ſpäter den Namen
Miltonia Vexillaria bekam. Die
Orchideen=
firma beſchloß, eine Expedition auf die Suche
nach dieſer koſtbaren Blume zu ſenden. Aber
die Forſcher mußten zwei Jahre lang in der
angegebenen Gegend ſuchen, ehe ſie eine
blühende Miltonia fanden. Eine der damals
gefundenen Pflanzen wurde bei einer
Ver=
ſteigerung mit 1375 Pfund bezahlt.
der Wagen...
Schue
Zorn. „Warum ſpottet Ihr mich, weil ich auf
einem anderen Hofe Knecht bin? Soll ich denn
zu Hauſe meinem Vater das bißchen Brot
weg=
eſſen? Iſt es nicht beſſer, ich verdiene mir mein
Brot ſelber. Und wißt, von dem kargen Lohn
habe ich mir ſoviel geſpart, daß ich ſchon zwei
Morgen Land als eigen kaufen konnte. Ich werde
arbeiten auf dem Erlenhof, wie nie einer ſeiner
Bauern vor mir.
Der Erlenhofbauer winkte mit der Hand.
„Schlag dir das alles aus dem Hopf, Hennings,
Herr und Knecht können nicht zuſammenkommen.”
Jürgen Hennings ſprang erregt auf. „Und
das wagt Ihr zu ſagen, Erlenhofbauer? Vor
300 Jahren ſoll auch einer hier geſtanden und
um die Hand einer Erlenhoftochter angehalten
haben. Und dieſer war ein Knecht wie ich, und
man gab ihm die Tochter, ſo erzählt eine alte
Geſchichte.”
Da mußte der Erlenhofbauer lachen. „Ja,
Hennings, mit dieſem Knecht kannſt du dich nicht
meſſen. Er ſoll das Vorbild eines Bauern
ge=
weſen ſein und als Beweis ſeiner Tüchtigkeit
in einem Tage den Acker im Unkengrund der
damals Roggen trug, abgemäht haben. Du keunſt
dieſen Acker. Es haben drei Mähet einen Tag
daran fleißig zu ſchaffen, wenn ſie mit der Senſe
mähen. Hennings, glaubſt du das auch zu
kön=
nen? Verſuchs, dann ſollſt du Hanne haben.”
Die blauen Augen des jungen Bauern
blick=
ten freudig auf, ſeine ſehnige Geſtalt ſtraffte ſich.
Er kam auf den Erlenhofbauern zu und reichte
ihm die Hand. „Das ſoll Euer Wort ſein? Ich
wags. Schlagt zu.”
Da trat Hanne, die klopfenden Herzens vor
der Türe dem Geſpräch gelauſcht hatte, in die
Stube und warf ſich ihrem Vater an die Bruſt.
Photo: H. Seeger, Darmstadt.
„Vater, das iſt ja unmöglich. Sei nicht
un=
gerecht.”
Der Erlenhofbauer entzog Hennings die Hand.
„Hanne, ich bin nicht ungerechter als mein Ahn.
Für uns Bauern gelten von Anbeginn der Welt
dieſelben Geſetze.”
„Hanne, ich wags. Ich will beweiſen, daß ich
deiner und des Erlenhofs würdig bin. Niemand
ſoll ſich meiner ſchämen”, ſagte Hennings. „
Erlen=
hofbauer, mit dem Aufgang der Sonne fange ich
morgen an, den Roggen im Unkengrund zu
mähen, und wenn die Sonne untergeht, hoffe
ich es geſchafft zu haben.” Und er reichte dem
Bauern und Hanne die Hand zum Abſchied
Am ſelben Nachmittag noch ging Hanne zu
ihrer achtzigjährigen Tante ins Nachbardorf,
deren Patenkind ſie war. Ihr vertraute ſie ihre
Herzensnot an.
Hanne, die Achtzigjährige, kannte die
Ge=
ſchichte von dem Knecht, der vor dreihundert
Jahren Herr des Erlenhofs geworden war. Und
ſie wußte Rat; ſie wandte dasſelbe Mittel der
Liſt an, das auch dem Knechte vor dreihundert
Jahren geholfen hatte ..
Mit dem Leuchten des erſten Sonnenſtrahls
tat Jürgen Hennings am nächſten Morgen den
erſten Senſenſchnitt in die Halme.
Der Erlenhofbauer ſtand dabei und ſagte:
„Gott walts‟. Dann ging er wieder nach Hauſe.
Hier angekommen, vermißte er Hanne. „Sie
iſt fortgegangen zu ihrer Patin”, ſagte die
Groß=
magd dem Erlenhofbauer. „Sie kommt vor abend
nicht wieder.”
Der Erlenhofbauer murmelte etwas von
ängſtlichem Weibervolk und fuhr dann mit
ſei=
nen Knechten aufs Feld zur erſten Ernte ..
Der Schnitter.
Photo: H. Seeger, Darmstadt.
der Siegeszug
der harroget.
Das Abendland hat Amerika die
Getreide=
arten gebracht, Europa erhielt dafür von
Amerika den Tabak . . . und die Kartoffeln.
Die Inkas kultivierten die Kartoffeln ſehr
ſorgfältig, trockneten ihre Knollen an der
Sonne und zerſtießen dann ihren Inhalt zu
Mehl, das ihnen unter dem Namen „Chuna”
als Nahrungsmittel diente.
Im Jahre 1560 brachten die Spanier
Kar=
toffeln nach Italien, wo ſie unter dem Namen
turtuffoli angebaut wurden, aber zu keiner
Beliebtheit kamen. In England war es
Walter Raleigh, der 1584 die Kartoffel aus
Virginien einführte. Ueber fünfzig Jahre lang
galt die Kartoffel als Genußmittel und
Leckerbiſſen. Erſt 1663 ordnete die engliſche
Regierung den Anbau der Kartoffel an, um
einer Hungersnot zu begegnen.
Dem Botaniker Cluſius gebührt die Ehre,
die Kartoffeln in Deutſchland eingeführt zu
haben, nicht als Nahrungsmittel, ſondern als
eine ausländiſche Pflanze für den botaniſchen
Garten in Wien ... Von einer Verbreitung
der Kartoffel als Nahrungsmittel war im
17. Jahrhundert noch keine Rede.
In unſerem Vaterlande blieb die Kartoffel
bis 1730 eine verachtete Frucht. Ein armer
Holzhauer aus Baden verdingte ſich in dem
württembergiſchen Dorfe Lofenau als
Kar=
töffelaushauer und ließ ſich ſeinen Lohn in
Kartoffeln auszahlen. Dieſe pflanzte er in
ſeinem Dorfe an und wurde ſomit der erſte,
der den Kaxtoffelanbau in Baden betrieb. Seine
Spekulation glückte ihm, er ſtarb als reicher
Oekonomierat und hinterließ ein Vermögen
von 300 000 Gulden.
In Preußen iſt es das Verdienſt des
großen Friedrich, die Kartoffeln eingeführt zu
haben. Ohne ſeine recht drakoniſchen
Maß=
nahmen hätten ſich die Bauern gewiß noch
lange nicht dazu bequemt, den „
Knollen=
predigern” zu willfahren. Dieſe waren Pfarrer,
die von der Kanzel herab die Anpflanzung der
Kartoffel befürworteten. In Pommern mußte
man Gewalt anwenden, in Schleſien war es
der bekannte Schlaberndorf, der den Anbau
durchſetzte und ſomit die Hungersnot von 1770
wenigſtens einigermaßen lindern konnte,
Fried=
richs Befehl vom Jahre 1763 lautete: Durch
Dragoner darauf zu vigilieren, daß die Bauern
K. F. Epp.
Kartoffeln pflanzen
In der Mittagszeit ſchaute er einmal nach,
wie weit Jürgen Hennings mit ſeiner Mahd im
Unkengrund war. Da mußte er ſtaunen. Zur
Hälfte war der Acker faſt gemäht. Nun ja, der
heiße Nachmittag würde die Arbeit nicht
be=
ſchleunigen. Jürgen wirds doch nicht ſchaffen bis
zum Abend, dachte der Erlenhofbauer, als er
fortging".
Die Sonne berührte mit ihrer rotgoldenen
Scheibe bald den waldigen Horizont. Da fielen
die letzten Roggenhalme unter dem Senſenſchnitt
Hennings. Als vom Kirchturm die Abendglocke
Feierabend über das Land rief, ſtand Hennings
vor dem Erlenhofbauern, der eben in den
Un=
kengrund gekommen war.
Dem Erlenhofbauer war es unfaßlich, daß
Hennings dieſe Arbeit in einem Tage geſchafft
haben konnte. Doch, was er mit eigenen Augen
ſah, mußte er glauben .. ..
Er ſagte Ja zu ſeiner Tochter Willen, den
Jürgen Hennings zu heiraten.
Im Herbſt war die Hochzeit ...."
Als im Jahr darauf wieder der Roggen gelb
und reif in den Aehren ſtand, wurde der
Erlen=
hofbauer Großvater. Er bückte ſich über die
Wiege um den Enkel zu ſehen. Da flüſterte ihm
die achtzigjährige Hanne, die Patin der jungen
Mutter, zu: „Damit du’s weißt, jetzt darfſt du’s
wiſſen: Hanne und Jürgen haben es mit der
Mahd im Erlengrund gemacht wie vor
dreihun=
dert Jahren die andern auch; ſie hat ihrem
Liebſten geholfen. Das iſt das Wunder der Liebe.”
Und die beiden Hannen lachten.
Da lachte auch der Erlenhofbauer und ſtrich
zärtlich dem Enkel die roſigen Händchen.
Seite 12 — Nr. 224
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 15. Auguſt 1934
Loczertsäähle end Sttfferärrce.
Von Werner Zibaſo.
Im Weſthafengelände von Berlin liegt ein
ſeltſamer Kahn vor Anker: weiß geſtrichen, mit
einem fenſterreichen Kajütenaufbau vom
Vorder=
ſteven bis zur achteren Einſtiegtreppe, und einem
ſchwarzen Ofenſchlot gleich dahinter, der auf eine
Kaffeeküche im Heckraum ſchließen läßt. Am Bug
ragt einſam ein weißes Holzkreuz in die Luft,
das eine Meſſingglocke trägt.
Der Küſter dieſer Schifferkirche, die einmal
im Oſthafen, dann wieder in Spandau liegt, iſt
Kirchendiener und Schiffer zugleich. Und der
Paſtor, der dieſe Gemeinde betreut, kann von ihr
behaupten, daß ſie die am weiteſten verzweigte
von ganz Deutſchland iſt: ſie reicht von Stettin
bis Ruhrort, von Hamburg bis Breslau.
Ein Kahn kommt längsſeit.
Es iſt Mittag. Die Frau Küſterin kommt mit
einem Stuhl aus dem Kajütraum und windet
eine Girlande um den Drahtbogen, der ſich über
dem Fallreep wölbt. Kinder mit Eiswaffeln in
den Händen rollen die Kaiböſchung herunter:
„Iſt Hochzeit heute, Hochzeit?”
Da taucht auch ſchon der Kahn an der
Beuſ=
ſelbrücke auf, mit den Nationalfarben an den
beiden Steven und der Hakenkreuzfahne
mitt=
ſchiffs am Maſt, ſtakt ſich bis zur
Dampferanlege=
ſtelle und macht feſt
„Hol an — feſt!” Eine Holzbohle wird quer
in halber Höhe der Geländepfoſten angebunden,
zwei Planken vom Achterdeck des Kahns zum
Kai hinübergelegt. Es fehlt noch die Friſeuſe,
damit die Hochzeit anfangen kann — ja, und die
Schlagſahne — und ein Haufen andere Sachen
noch ... Und der Herr Paſtor wird eine halbe
Stunde ſpäter kommen, Gott ſei dank!
Smokingſchleife und Zwirnhandſchuhe.
Aus der Tiefe des Laderaums ſteigt ein Mann
im blaugemuſterten Baumwollhemd und teerigen
Arbeitshoſen hoch und lacht — lacht über das
ganze Geſicht. „Hallo — ſind wohl der
Bräu=
tigam?”
„Wohl — wohl!” gibt er zurück, ſchüttelt die
dargebotene Hand und verſchwindet eilig im
Vor=
derlogis. Ueber die Laufplanke paſſieren
in=
zwiſchen die erſten Gäſte ein — ein Herr im
blauen Anzug, zwei ältere Damen im
hochge=
ſchloſſenen „Seidenen”.
Im Bugraum iſt der Ankleideraum für
Her=
ren. Ein ſpitzwinkliges Dreieck, in dem außer dem
eiſernen Oefchen, zwei verteufelt ſchmalen Kojen,
einem Spiegel und der ſteilen Einſtiegtreppe
ge=
rade noch die drei Mann Platz haben, die ſich
hier „landfein” machen.
„Mann — wenn ich bloß nicht in den neuen
Lackſchuhen ausrutſche!"
„Mußt dich halt paarmal auf dem Zementkai
um dich ſelber drehen, daß die Sohlen
auf=
rauhen!” rät der andere und müht ſich an dem
ſchwarzen Querbinder ab, der einmal einem
Plaſtron, dann wieder einem Triangel, zum
Schluß einem Belegknoten gleicht.
Einer aus der Stadt bringt das Kunſtſtück,
an dem die meiſten Männer zu ſcheitern pflegen,
fertig. Aber: „Die weißen Handſchuhe brauche ich
doch nicht die ganze Zeit über anzubehalten?”
Der Bräutigam betrachtet mißtrauiſch ſeine
breiten, braunen Hände, die in dem weißen
Zwirn kaum Platz finden.
„Für die Kirche müſſen ſie dranbleiben!”
ent=
ſcheidet er widerwillig, zieht ſie nach drei
Minu=
ten doch ab und ſtopft ſie in die Taſche, um nach
achtern zu gehen.
Hochzeitszug von Bord zu Bord.
Im Bugraum hantiert die Friſeuſe eifrig mit
Brennſchere und Lockennadeln. Der feingewebte
Schleier, Haarkrone und Strauß liegen ſchon
be=
reit — für Männer iſt der Eintritt verboten.
Man muß wieder hinauf auf Deck, wo die
Jun=
gens gerade die Planken über dem Laderaum
ab=
decken. Geſcheuerte Bodenbretter kommen
dar=
unter zum Vorſchein und grüne Girlanden
und weiße Tiſchtücher, Taſſen, Teller, Torten,
Gebäck! Ein Mädchen kommt an Bord mit zwei
ſorgſam verhüllten Schüſſeln: Schlagſahne!
„Tja — da haben wir einfach mit
Segellein=
wand ein Stück Laderaum abgetrennt für die
Kaffeetafel nachher”, meint der Bräutigam, jetzt
ſchon merklich zerſtreut und blickt auf die Uhr.
Der Küſter drüben hat mit Beſen und
Schrub=
ber „Klar Schiff” gemacht und ſteht jetzt würdig
im ſchwarzen Gehrock bei der Meſſingglocke, an
der Einſtiegstreppe zum Altarraum wartet der
Paſtor. Endlich klingt das Läuten über das
Waſſer, das Brautpaar, Brautvater, Verwandte,
Söhne, Schwägerinnen klettern im bunten Zug
aus dem Achterlogis an Deck, gehen über die
blumenbeſtreute Laufplanke zum Kai hinüber,
über das Fallreep zur Schifferkirche .. .
Die Kirche verwandelt ſich.
Er kennt ſie beide, der Paſtor, die dicht vor
ihm am Altar ſitzen, hat den Bräutigam getauft,
die Braut konfirmiert — es kann ja noch gar
nicht ſolange her ſein! „Wo du hingehſt. . ." die
einfachen Worte fallen klar in den halbdunklen
Raum, an dem gluckſend die Wellen
vorbei=
rauſchen, die Geburt, Leben und Tod der
Kahn=
ſchiffer bgleiten. Dann ſetzt das Piano mit dem
Schlußchoral ein, und die junge Frau,
Schiffer=
kind und von klein auf mit Bordplanken
ver=
wachſen, geht über die Laufplanke auf ihren
neuen Kahn, als verlaſſe ſie zum erſtenmal das
feſte Land.
In der Schifferkirche raſſelt der Rollvorhang
vor der kleinen Altarniſche herunter und ſchließt
ſie ab. Klapptiſche werden aufgeſtellt, mit weißen
Leinentüchern belegt — in der Küche im
Heck=
raum praſſelt luſtig das Feuer im Kochherd. Der
Küſter, vorhin noch Schiffer, dann Kirchendiener,
trägt jetzt Teller und Beſtecke aus den Schränken
in den Raum, der vorhin noch Kirchenhalle war
und in ein paar Stunden Feſtſaal ſein wird, in
den ſich Hochzeitspaar und Gäſte, die auf dem
Kahn in ſo großer Zahl keinen Platz haben, zum
Abendeſſen einfinden werden.
„Morgen legen wir ab, Ladung einnehmen
für Stettin”, ſagt der junge Ehemann und lacht
dabei. Ueber das Fallreep der Schifferkirche geht
ein anderer junger Mann und ſpricht mit dem
Küſter. „Ja — ganz plötzlich — Schiffer Krauſe
— heut mittag geſtorben..
Der Küſter berichtet davon nur dem Paſtor.
Er weiß, Leben und Tod überſchneiden ſich —
nur heute ſollen die dort drüben, auf dem
Hoch=
zeitskahn, nicht daran denken müſſen.
Ersodreft.
Von H. W. Ludwig.
In der Gluthitze unſeres diesjährigen
Som=
mers, deſſen wochenlang anhaltende Rekord=
Temperatur uns tropiſche Viſionen vorgaukelt,
erſcheint uns der Gedanke an den knarrenden
Froſt, der die Eiswüſten der Arktis beherrſcht,
wie eine Fata Morgana. In ihr thront als
Ver=
körperung des aller Wärme baren Elementes die
zottige Rieſengeſtalt des Eisbären, als des
un=
umſtrittenen Herrſchers in der Tierwelt des
Polarkreiſes. Wie den König der Wüſte, den
Löwen, umgibt den nordiſchen Giganten ein
Mythos von Sagen und Erzählungen, der ſeine
Geſtalt in der unermeßlichen Weite ſeiner
Lebensbezirke nahezu unwirklich erſcheinen läßt.
Einen Eisbären in der freien Natur zu
Ge=
ſicht zu bekommen, wird dem Nordlandfahrer
keineswegs ſo leicht gemacht, wie ſich das
viel=
leicht der Beſucher eines zoologiſchen Gartens
beim Anblick der aus ihrer Heimat zu uns
ge=
brachten Rieſentiere denken mag. Es bleibt
im=
merhin mehr oder minder dem Zufall
anheim=
gegeben, ob es ſich gerade trifft, daß man den
Hvidbjörn, wie die Nordländer den Eisbären
nennen, einmal aus nächſter Nähe ſehen kann.
Ein geübtes Auge gehört aber dazu, den
mäch=
tigen weißen Recken aus der Ferne zu erkennen,
wenn er als ein vorzüglicher Schwimmer, der
tagelang die Fluten zu durchqueren vermag, auf
der von Eisblöcken überſäten Waſſerfläche
auf=
taucht. Den Eskimos, die mit allen
Lebensge=
wohnheiten der hochgeſchätzten weißmähnigen
Fangbeute wohl vertraut ſind, bietet ſich freilich
auf ihren langen Schlittenreiſen Gelegenheit
ge=
nug, dem beim Angriff gefährlich werdenden
Gegner mit der Lanze und Axt oder mit dem
Gewehr entgegenzutreten. Für den
Uneinge=
weihten, der zum erſten Male die Welt des Eiſes
aufſucht, iſt es weit ſchwieriger, ſeinen Jagdeifer
zu befriedigen. Viele, die daheim als große
Nim=
rode bekannt geweſen, kehrten trotz aller
Be=
mühungen zurück, ohne den Ruhm. „
Großwild=
jäger” des Nordens geworden zu ſein.
Für die Eingeborenen der Eiswildnis wie
für die Fremden, die auf wiſſenſchaftliche
Expe=
ditionen die Zonen der Mitternachtsſonne
durch=
ſtreifen, bedeutet die Eisbärjagd weit mehr als
beſeligenden Jägertriumph. In der Region der
unbarmherzigen Schneeſtürme, hat ſchon mancher
Schuß, der einen Eisbären zuſammenbrechen
ließ, halbverhungerten, völlig erſchöpften
Men=
ſchen und ihren Zughunden durch das
unerwar=
tete feſtliche Mahl das Leben gerettet. Nach
furchtbarſter Verzweiflung erwuchs dann
plötz=
lich den Gepeinigten aus dem glücklichen Gefühl
der Sättigung neuer Lebensmut und auch ihre
treuen Kameraden, die erprobten Zugtiere,
ſchliefen, nachdem ſie alles Verſäumte nachgeholt,
befriedigt auf den Reſten ihrer Mahlzeit ein.
Freilich kommt es auch nicht ſelten vor, daß
ein Eisbär großen Schaden anrichtet. Ein
ein=
ziger Hieb ſeiner mächtigen Pranken genügt, um
einen Schlittenhund tödlich zu verletzen.
Abge=
ſehen von einzelnen bösartigen Exemplaren,
greifen die Eisbären, wenn ſie nicht ſelbſt
be=
droht ſind, den Menſchen gewöhnlich nicht an.
Ein lauter Schrei kann ſie ſchon in die Flucht
jagen, während der Knall eines Schuſſes ſie nicht
ängſtigt, da ihnen ja das Getöſe krachender
Eis=
ſchollen ein vertrautes Geräuſch iſt. Mit
Vor=
liebe machen ſich die Bären über aufgefundene
Vorratslager her und vertilgen dann alles, was
ſie finden, um ihren Hunger zu ſtillen. In den
Mägen erlegter Eisbären haben ſich mitunter
die ſeltſamſten „Nahrungsmittel” gefunden, und
Stearinkerzen, Tabak, Wollkleidungsſtücke uſw.,
erbrachten den Beweis, daß alles ſchmeckt und
gut bekommt, wenn man nur Appetit hat.
Man ſucht die koſtbaren Lagervorräte auf die
verſchiedenſte Weiſe vor den Räubern zu ſichern.
Eines der einfachſten Mittel beſteht darin, daß
man die Schätze, die ja für die Exiſtenz der
Ex=
pedition von größter Wichtigkeit ſind, mit
Plänen überdeckt und dieſe mit Sand
überſchüt=
tet, der dann bald zuſchneit und feſtfriert.
Ver=
ſchiedentlich legt man auch Fallen an, um eines
allzu genäſchigen Eisbären habhaft zu werden.
Die intelligenten Burſchen ſind beim Annehmen
der Köder jedoch ſehr vorſichtig und oft bleibt
nichts anderes übrig, als regelrecht Jagd auf ſie
zu machen. Auf dem Eis iſt es ſchwierig, gegen
ſie zum Schuß zu kommen, da das gute Geſicht
und die feine Witterung den Eisbären frühzeitig
warnen und zum Ausreißen veranlaſſen. Aus
dieſem Grunde pflegt man die Tiere ins offene
Waſſer abzutreiben, wo man ſie dann im flinken
Ruderboot verfolgt, zum Angriff zwingt und ſie
dabei erlegt.
Ungezählt ſind die Tragödien, bei denen im
Kampf mit dem mächtigſten Raubtier des hohen
Nordens der Menſch unterlag. Zum Schluß ſoll
das Erlebnis nicht fehlen, das ein berühmter
„Großwildjäger” im Polarkreis hatte. Während
eines Schneeſturmes, in der Wärme ſeiner
Jagd=
hütte gemütlich leſend, wurde er plötzlich durch
das Knurren ſeiner Hunde gewarnt, daß eine
(Pfahr im Anzuge ſei. Schleunigſt nahm er ſeine
Büchſe zur Hand und hatte kaum die Tür
geöff=
net, als er auch ſchon in kurzer Entfernung einen
Eisbären auf ſich zutraben ſah. Ein
wohlgeziel=
ter Schuß ſtreckte den Gegner nieder. Als der
Jäger ſich infolge der herrſchenden Kälte ſofort
in die Hütte zurückziehen wollte, wurde er am
Eingang von einem zweiten Bären geſtellt, den
er geiſtesgegenwärtig anſchoß, um ihm
blitz=
ſchnell mit einem zweiten Schuß das Lebenslicht
auszublaſen. Kaum hatte er ſich von dem Tode
dieſes Gegners überzeugt, als er ein wütendes
Fauchen hinter ſich hörte und ſich, umkehrend,
einem ſtarken zähnefletſchenden Bärenweibchen
gegenüberſah. Was tun? Keine Patrone mehr
im Magazin! In der Eingebung des Augenblicks
drehte der Unerſchrockene ſein Schießeiſen um
und ſchlug den Schaft krachend auf den Schädel
des neuen Feindes, der unter einem furchtbaren
Aufſchrei zuſammenſackte. Zwar ſchmerzten dem
Jäger die Hände von dem furchtbaren Schlag,
aber bald hatte er das vergeſſen. In ſeiner
Be=
hauſung nahm er ſeelenruhig ſein Buch wieder
zur Hand und begann das nächſte Kapitel zu
leſen.
Eine Geſchichte, — die gewiß jeder Freund
haarſträubender Erzählungen mit größtem
Be=
hagen anhören wird, zugleich ein Beweis dafür,
daß auch im Polarkreis das „Jägerlatein” keine
unbekannte Sache iſt.
Vom Nährwert der Bogelneſter.
Die in China vorkommenden eßbaren
Vogel=
neſter werden nicht nur wegen ihres
Wohlge=
ſchmackes von den Chineſen ſehr geſchätzt, ſondern
auch wegen des Nährwertes, den man ihnen
bei=
mißt. Zwei Forſcher, Heiduſchka und Graefe,
haben jetzt die Neſter auf ihren Nährwert hin
unterſucht und feſtgeſtellt, daß deren Nährwert
ſo gering iſt, daß man die Neſter mit vollem
Recht als unerdaulich bezeichnen kann. Ein
Menſch, der ſich ausſchließlich von Vogelneſtern
ernähren wollte, müßte binnen kürzeſter Zeit an
Unterernährung zugrundegehen.
25000Jahre altes Straßenpflaſter
Neueſte Forſchungen, die bei Döbritz in
Thü=
ringen bei einer Höhle angeſtellt worden ſind,
haben das ſeltſame Ergebnis gezeitigt, daß die
in dieſer Höhle vor etwa 25 000 Jahren
hauſen=
den Menſchen bereits verſtanden haben, ein
aller=
dings recht primitives Pflaſter vor der Höhle
anzulegen. Die ungefähr 46 Quadratmeter
faſ=
ſende Pflaſterung beſteht aus in nächſter Nähe
vorkommendem Material und iſt durchaus
ſinn=
gemäß angelegt worden. Man kann dieſes
Pfla=
ſter wohl als das älteſte bisher bekannt
gewor=
dene Pflaſter bezeichnen.
WDir fordern Ihren Ropf
Unſere Denkſportaufgabe.
Der Rechenkünſtler und die Damenbekanntſchaft,
Ein Artiſt, der Rechenkünſtler einer Variet
truppe, macht die Bekanntſchaft zweier Dame
die, Schweſtern, ihn bald darauf in ihr gemei
ſames Heim einladen. Er lernt dort noch
Mutter und Großmutter der Damen kennen
„Wird man bei der ſtändigen
Beſchäftigu=
mit Zahlen nicht abergläubiſch?” fragt eine d.
liebenswürdigen Gaſtgeberinnen lachend.
„Eigentlich nicht” erwidert der Rechenkün
ler. „Meine Abneigung gegen die Zahl 13 datie
ſchon aus der Zeit vor meiner Berufswahl.
„Ach, und für uns iſt die Dreizehn eine Glüg
zahl”, erklären die Damen. „Es verhält ſich när
lich ſo, daß bei uns allen vieren die Querſumt
der beiden letzten Ziffern unſeres Geburtsjahr
13 ausmacht!“
„O.” lächelt der Rechenkünſtler galant ue
einer kurzen Ueberlegung, „ich hätte die Dam
durchweg für jünger gehalten!"
Wie alt waren die vier Damen?
WDußten Sie ſchon?
Jeder weiß, daß der Hund gut riecht. S
Geruchsſinn wird aber weit übertroffen r
dem der Inſekten. Stellt man in der Gr.
ſtadt geſchmortes Obſt vor das Fenſter, ſo dau
es nur kurze Zeit, und Weſpen ſind zur Ste
Die Weibchen mancher Schmetterlinge ſond
zarte Duftſtoffe ab, um die Männchen anzulod
Durch Verſuche iſt einwandfrei nachgewieſen.
die Männchen dieſe Stoffe auf 5 Kilometer C
fernung wahrnehmen. Die Geruchsorgane
Inſekten liegen in den Fühlern.
Unſere Hauskatze ſtammt nicht von
Wildkatze ab, ſondern von der Falbkatze, die
Nordafrika einheimiſch iſt. Männchen und W.
chen unterſcheiden ſich nicht durch die Farbe.
iſt aber intereſſant, daß alle ſchwarz=gelb=wei
Katzen weiblich ſind.
Bekannt ſind Wucherungen an Eichenblätt
die Galläpfel. Sie werden
hervorger=
durch den Stich der Gallweſpen. Nicht nur Eig
blätter, ſondern auch viele andere Blätter
gen dieſe Gallen. Eigenartig ſehen die Ro
äpfel aus, ſie haben das Ausſehen von M
büſcheln an den Zweigen unſrer Roſen. Dr
ſchneidet man die Gallen, ſo findet man im
nern eine oder mehrere Larven von Gallwe
Von Helena Reinhardt.
„Sie ſehen ja fabelhaft aus, die Ferien
ſcheinen Ihnen gut bekommen zu ſein!“
mit dieſen Worten begrüßte eine Hausfrau
auf der Straße eine gute Bekannte, die ſie
anſcheinend lange Zeit nicht geſehen hatte.
„Ja, danke! und Sie haben Ihre
Sommer=
reiſe noch vor ſich, nicht wahr?!“
„Leider nein, auch wir waren ſchon fort.
Aber dieſes Jahr haben die Ferien bei mir
nicht gut angeſchlagen, ich fühle mich wieder
matt und elend!"
Aus der weiteren Unterhaltung, bei der
ich durch Bewunderung eines Schaufenſters
unfreiwilliger Zeuge wurde, erfuhr ich dann,
daß die betreffende Hausfrau, ohne es zu
wiſſen, an dieſem Mißerfolg ſelbſt ſchuld war.
So hatte ſie ſofort nach ihrer Rückkehr „große
Wäſche” anberaumt, die Nachmittage mit
Ein=
machen und Näharbeiten belegt, kurzum, ſich
wieder voll und ganz dem Haushalt
gewid=
met und ſich ohne jede Atempauſe in das alte
Joch wieder eingeſpannt.
Wieviele Hausfrauen begehen aber nicht
ebenfalls den gleichen Fehler? Die am
frem=
den Ort in Stunden der Einkehr gefaßten
Vorſätze: täglich kürzere oder längere
Späzier=
gänge zu machen um „friſche Luft zu
ſchnap=
pen”, ſowie Einſchaltung eines
Mittags=
ſchläfchens, ferner Beibehaltung der
morgend=
lichen gymnaſtiſchen Uebungen oder
Aus=
übung eines ihnen zuſagenden Sportes, und
nicht zu vergeſſen: recht frühes Schlafengehen,
da bekanntlich der Schlaf vor
Mitter=
nacht am wertvollſten iſt, ſind dann daheim
raſch wieder vergeſſen. Sobald ſie einmal vom
einſichtigen Ehemann oder einem anderen
er=
wachſenen Familienglied auf ihre Fehler und
dieſes Sichſelbſtvergeſſen aufmerkſam gemacht
werden, ſuchen dieſe mit ſcheinbar ſtichhaltigen
Gründen zu entkräften: „Ja, in den Ferien
war das etwas anderes. Jetzt erlaubt es aber
die viele Arbeit nicht, daß ich
Feriengewohn=
heiten fortſetze u. a. m."
Bei allem lobenswerten Fleiß derartiger
Hausfrauen, wird aber kein einſichtiger Mann
dulden, daß ſie ſich im Familienintereſſe
der=
art aufreiben und die während der meiſt nur
kurzen Erholungszeit neu geſammelten Körper=
und Nervenkräfte innerhalb weniger Wochen
durch unzweckmäßiges Verhalten wieder
ſchwächen. Einen Teil der Feriengewohnheiten
kann ſich jede Hausfrau mit hinüber in den
Alltag nehmen, wenn ſie ſelbſt den feſten
Willen dazu hat und an die zu ihrer
Er=
holung angewandten Geldopfer denkt.
die erſten Pilze kommen
auf den Markt.
Trotz) des trockenen Sommers tauchen
be=
reits die erſten Pilze auf, und die Haus=
frauen ſehen ihren um dieſe Jahreszeit
hin üppigen Speiſezettel wieder um
weſentliche Zutat bereichert.
Pilze vermögen Fleiſch vollkommen z
ſetzen. Ihr Wohlgeſchmack, das unnachahn
Aroma und die Anpaſſung zu Eiern,
Kartoffeln und Graupen, macht ſie in
Küche ſehr verwendbar. Jedes Pilzgerick,
winnt, wenn man es mit Kräutern u
Gehackte Peterſilie und Fenchel ſind zu d
Zwecke am gebräuchlichſten. Auch Bech
und Tomatenſoße ſchmecken zu Pilzen vo
lich. Da der Pilz ſelbſt eine ſehr gute
ergibt, ſind Zuſammenſtellungen mit
Graupen, geröſtetem Grieß, Nudeln und
lichem an der Tagesordnung.
Beſonder=
ſchmecken Pilze, wenn man ſie in Oel d.
und feingehackte Chalotten beifügt. 3
wird friſche Butter durchgeſchwenkt und
gehackte Kräuter darübergeſtreut.
Die Ruſſen pflegen ihren Pilzger
Kümmelkörner und ſaure Sahne beizuſ
Die ſich dabei bildende Soße muß ſämig
In ſüdlichen Ländern werden nebſt
Knoblauchzehe, gehackte Zwiebeln, ge
Peterſilie und gewürfelte Tomaten an
Pilzgericht gegeben. Eine gute Verwend
art dieſes Waldprodukts iſt in Italien 1
Hier pflegt man Pilze mit dicker Tomat
zu vermiſchen und das Ganze mit
Riſottorand zu garnieren. Parmeſankäſe
dazu gereicht. Bei dieſer Zubereitun
liegt die Verwendung von Pilzen, ähnli
bei gehacktem Blumenkohl nahe. Mar
die gedünſteten Pilze in eine feuerfeſte
beſtreut mit Parmeſankäſe, Bröſelbutte
überbäckt noch einmal, um das Ganz
friſchem Parmeſan beſtreut ſehr heiß zu
zu geben.
Pilze ergeben eine ſehr gute Füllut
Eierkuchen. Hierzu eignen ſich
Pilz=
andere Gemüſereſte. Sind Fleiſchreſte im
vorrätig, ſo kann man Pilze mit *
füllen. Zu dieſem Zweck werden die
entfernt und anderweitig verwendet (am ?
zu einem Pilzſalat). Die Pilzköpfe, diPe
zu dieſem Zwecke möglichſt groß wähl.
den ähnlich wie Tomaten aufgeſchnitte
Fleiſchhaſchee gefüllt, in einem gut ge
Gefäß geſchichtet, mit Tomatenmark
und gebacken. Brotbröſel können nd
ſchmack hinzugefügt werden.
Pilzreis, Pilzgraupen, an die man
zu geben pflegt, und Pilzkartoffeln, m
Gulaſchform mit der letztgenannten
zuſammengekocht, ſind jeder Hausfrau k
Hingegen wird der ſehr bekömmlich
preiswerte Pilzſalat ſelten hergeſtellt.
gibt ein Abendbrot und iſt beſonde
heißen Tagen höchſt wohlſchmeckenk
dieſem Zwecke werden die Pilze ſorgfal
gezogen, angeröſtet, mit gewürfelten T.
fertig gemacht und noch heiß mit Eſſ
und einer Priſe Zucker durchſchwenk.
Salat muß vor Gebrauch ſehr kalt we
Nummer 224
jane
Mittwoch, 15. Auguſt
Beſtellung eines Reichsbeauftragten
* Ueberwachungsſtelle für Eiſen und Skahl zur Regelung und Ueberwachung des Berkehrs mit
Eiſen=
erzen, Eiſenmanganerzen und Kiesabbränden eic.
Das Reichswirtſchaftsminiſterium teilt mit: Zur Regelung
d Ueberwachung des Verkehrs mit Eiſenerzen,
Eiſenmangan=
en und Kiesabbränden und zur Regelung und Ueberwachung Beininer und Hranefärter effellensorfr.
Verkehrs mit Eiſen, Stahl und deren Legierungen hat der
ichswirtſchaftsminiſter auf Grund des Geſetzes über den
Ver=
r mit induſtriellen Rohſtoffen und Halbfabrikaten vom 22. 3.
ſ4 in der Faſſung der Verordnung vom 13. 7. 1934 eine
Ueber=
chungsſtelle für Eiſen und Stahl mit dem Sitz in Berlin
er=
ſtet. Zum Reichsbeauftragten der Ueberwachungsſtelle, für
en und Stahl iſt Dr. Scheer=Hennings beſtellt worden. Die
An=
ift lautet vorläufig: Berlin=Grunewald, Kunz=
Bundſchuh=
iße 7b.
eiche Waren unkerliegen der neuen
überwachungs=
ſtelle für Eiſen und Stahl?
Folgende Waren unterliegen der Regelung und Ueberwachung
Ueberwachungsſtelle für Eiſen und Stahl (in Klammern die
ſtarifnummer): Eiſenerze, Eiſenmanganerze, Kiesabbrände,
lacken, Sinter und andere Abfälle von der Eiſen= und
Stahl=
ſinnung (alles aus 237). Eiſen=, Stahl= und Edelſtahlabfälle,
3. Schrott, Bruch, Späne (843) Roheiſen (777). Eiſenhalb=
(784). Eiſenbahnoberbauſtoffe, nämlich Schienen aller Art,
wellen und Laſchen (796) und Oberbaubefeſtigungsteile (aus
). Formeiſen in Form von T=, U=Eiſen mit einer Steghöhe
80 Millimeter und darüber ſowie Zoreseiſen und Stabeiſen,
meiſen unter 80 Millimeter Höhe (alles auf 785 2), Bandeiſen
5b), Bleche (786 bis 790), Draht, warmgewalzt, geſchmiedet
1), Univerſaleiſen (aus 786) gegoſſene, gewalzte, gezogene,
eoder bearbeitete Röhren (778, 779, 793—795). Schmiedbarer
z und Schmiedſtücke (aus 798 und 799),
Eiſengießereierzeug=
e, nicht ſchmiedbar (782, 783), legierte, kohlenſtoffhaltige (von
ke an). Stähle, und zwar Halbzeug (aus 784) Stabſtahl (aus
a) Bandeiſen (aus 785 b), Bleche (aus 786—788, 790), Draht
s 791—792), Röhren (aus 793—795). — Die
Ueberwachungs=
e wird von einem Reichsbeaüftragten geleitet. Dem
Reichs=
uftragten ſteht ein Beirat zur Seite. Die Ueberwachungsſtelle
d als auskunftsberechtigte Stelle im Sinne der Verordnung
13. Juli 1932 beſtimmt. Sie kann das perſönliche Erſcheinen
s Auskunftspflichtigen anordnen. Sollten bei Auflöſung der
erwachungsſtellen nach Abdeckung aller Verpflichtungen
Ueber=
ſſe vorhanden ſein, ſo beſtimmt der Reichswirtſchaftsminiſter
Art ihrer Verwendung. Die Verordnung iſt mit ihrer
Ver=
digung in Kraft getreten.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Aufwertungshypotheken und Verſicherungsgeſellſchaften. Vom
hand Deutſcher Lebensverſicherungsgeſellſchaften erfahren wir,
auch die privaten Lebensverſicherungsgeſellſchaften ihre
ein=
dfreien und dinglich gut geſicherten Aufwertungshypotheken
Fälligwerden entgegenkommenderweiſe regelmäßig feſt
ver=
ern. Die Lebensverſicherungsgeſellſchaften befinden ſich mit
* Aufwertungshyotheken allerdings tatſächlich und rechtlich in
anderen Lage als die Hypothekenbanken, weil ſie ihre fäl=
Verpflichtungen aus den aufgewerteten Verſicherungen zu
len haben, für welche dieſe Hypotheken als Deckung dienen.
die Verhältniſſe bei den einzelnen Geſellſchaften in dieſer
Hin=
verſchieden liegen, war ein einheitlicher Beſchluß der
Geſell=
ten über die Verlängerung ſeinerzeit (1931) und auch jetzt
möglich. Es hat ſich indeſſen in den letzten Jahren gezeigt,
die Verlängerung der Aufwertungshypotheken auch bei den
nsverſicherungsgeſellſchaften kaum Schwierigkeiten gemacht
Die Geſellſchaften haben die Hypotheken vielfach ſogar um
r als zwei Jahre (bis zu fünf und zehn Jahren) verlängert,
aß dieſe nun nicht, wie diejenigen der Hypothekenbanken
ein=
ich auf Ende dieſes Jahres fällig werden, da die
Geſellſchaf=
allgemein kein Intereſſe daran haben, einwandfreie
Hypo=
en zurückzunehmen, ſo iſt zu erwarten, daß ſie ihre
Aufwer=
shypotheken bei Fälligwerden erneut von Fall zu Fall
ver=
ern. In Fachkreiſen iſt man der Auffaſſung, daß das
Ver=
en der Einzelbehandlung der Aufwertungshypotheken
gegen=
einem Beſchluß der einheitlichen Verlängerung bis zu einem
mmten Termin entſchieden den Vorzug verdiene, weil es
nur eine allmähliche Abwicklung und Umſchuldung der
Auf=
tungshypotheken ermöglicht, ſondern auch die für den
Kapital=
kt und die Schuldner ſo unerwünſchte Zuſammenballung gro=
Kapitalfälligkeiten auf einen Termin vermeidet. Die in einem
der Preſſe erſchienenen, von vorſtehender Notiz abweichenden
dungen ſind unzutreffend.
Produkkenmärkke.
1. Marktbericht des Obſt= und Gemüſe=Großmarktes Weinheim
7 13. Auguſt. Pfirſiche 1. Sorte 15—18 Pfirſiche 2 Sorte 8
14, Aepfel 1. Sorte 6—10, Aepfel 2. Sorte 3—5 Birnen 1.
rte 8—12, Birnen 2. Sorte 3—7. Zwetſchen 2—6, Mirabellen 5
Brombeeren 9—12, Bohnen 10—14, Tomaten 5—6 Pfg. pro
M0. Anfuhr 800 Zentner. Nachfrage gut. Verſteigerungen
lich zweimal.
Berliner Getreidegroßmarkt=Bericht vom 14. Auguſt. Das
ſptanzeichen des Getreidegroßmarktes bleibt die geringe Um=
Atigkeit, zum Teil wird das Geſchäft durch die Unterſchiede bei
Feſtſetzung der Durchſchnittsqualitäten in den einzelnen
Lan=
eilen beeinträchtigt. Angebot von Brotgetreide mäßig; die
hlen decken aber auch nur den laufenden Bedarf. An den
Er=
ſerſtationen wird Weizen von einer Stelle nur noch für
Sep=
ber=Lieferung aufgenommen. Am Mehlmarkte erfolgen kleine
ſumkäufe, wobei Weizenmehle in Auslandsweizen bevorzugt
den.
Biehmärkke.
Mainzer Schlachtviehmarkt vom 14. Auguſt. Auftrieb: 46
en, 17 Bullen, 421 Kühe oder Färſen, 285 Kälber, 806
veine. Es notierten in Lebendgewicht pro Zentner in RM.:
en a1) 34, b) 28—30, c) 25—29, d) 22—24; Bullen b) 25—28,
9—24, d) 18; Kühe a) 30—31, b) 25—29, c) 20—24, d) 12—19:
ſen a) 34—35, b) 31—33, c) 27—30, d) 23—26: Kälber a) 43
45, b) 38—42 c) 33—37, d) 26—32: Schweine b) 50—52,
8—52 b) 46—50 Marktverlauf: Rinder gutes Geſchäft,
ge=
nt; Kälber lebhaft geräumt, ausverkauft; Schweine reges
Ge=
t. kleiner Ueberſtand.
Mannheimer Viehmarkt vom 14. Auguſt. Auftrieb: 225 Och=
194 Bullen, 423 Kühe, 458 Färſen, 852 Kälber, 51 Schafe, 2569
beine und 4 Ziegen, Marktverlauf: Großvieh gute Ware ge=
Kälber lebhaft; Schweine ruhig. Preiſe pro 50 Kilogramm
52)gewicht: Ochſen a) 28—31, b) 25—27, c) 21—24; Bullen
—31, b) 24—26, c) 21—23; Kühe a) 26—28, b) 21—25,
—20. d) 12—16: Färſen a) 31—34, b) 27—30, c) 23—26;
Der a) 42—45, b) 36—41, c) 30—35, d) 25—29: Schweine
L—V, b) 49—52, c) 48—52, d) 44—49; Schafe nicht notiert.
aniwoertlich für Politk u Wiriſchaft 2.D. Andreas Dauer; für Feuillton, Reich
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; ſür den Schlußdienſt: Andreas
er; ür den
Sport: J. V.:Dr. C. 6. Quetſch;
Die Berliner Börſe eröffnete geſtern in ziemlich ſtiller
Haltung, da von ſeiten der Bankenkundſchaft verhältnismäßig nur
wenig Orders vorlagen und demzufolge auch die Kuliſſe keine
größere Unternehmungsluſt zeigte. Ein Grund für dieſe
Geſchäfts=
ſtille iſt ohne weiteres nicht erſichtlich, man geht indeſſen wohl
nicht fehl in der Annahme, daß das Intereſſe weiterer
Publi=
kumskreiſe durch den bevorſtehenden Volksentſcheid ſtärker in
An=
ſpruch genommen iſt. Montane bröckelten bei kleinſten Umſätzen
um höchſtens ½ Prozent ab, nur Laurahütte waren auf eine
Nach=
frage von ca. 10 Mille ¼ Prozent höher. Die ſchon am Vortage
ſtärker gefragten Braunkohlenpapiere gehörten auch geſtern zu den
feſteren Werten; Ilſe Bergbau zogen um 2, Genußſcheine um 78
Prozent an. Von chemiſchen Papieren büßten Farben bei einem
Anfangsumſatz von nur 18 Mille ½ Prozent ein. Für Kokswerte
lag dagegen einiger Bedarf vor, der einen 1½prozentigen Gewinn
zur Folge hatte. Elektrowerte lagen nicht ganz einheitlich;
Sie=
mens verloren ½, Gesfürel 88 Prozent, auch Chadeanteile waren
etwas gedrückt, während Lieferungen und Felten je ³8 Prozent
höher notiert wurden. Von den übrigen Märkten fallen
Lino=
leumwerte, insbeſondere Conti Linoleum, mit plus 3½ Prozent
auf, die ſeit längerer Zeit beobachteten Käufe in Aſchaffenburger
Zellſtoff wurden fortgeſetzt und ließen das Papier um nochmals
1½ Prozent anziehen. BMW. waren um 1½, Berlin=Karlsruher
um 1½ Prozent feſter. Im weiteren Verlauf war eine
nennens=
werte Belebung des Geſchäftes nicht zu verzeichnen, die Tendenz
infolgedeſſen nicht ganz einheitlich und die Kursentwicklung von
kleinſten Orders abhängig. Farben verloren gegen den Anfang
½ Prozent, Berger waren auf Gewinnaufnahmen 1½ Prozent
ſchwächer, andererſeits erholten ſich Reichsbankanteile um 1
Pro=
zent und AEG. um ¼ Prozent. Der Rentenmarkt zeigte eine
an=
haltende freundliche Verfaſſung, wenn auch hier ein ruhiges
Ge=
ſchäft Platz gegriffen hat.
Die Frankfurter Börſe lag unverändert ruhig und ohne
Sonderbewegungen. Der Auftragseingang ſeitens der
Banken=
kundſchaft iſt immer noch gering, die Mitläuferſchaft zumeiſt
un=
tätig. Trotz der Geſchäftsſtille iſt die Haltung überwiegend
freund=
licher, wobei ſich die Börſe auf die unveränderte
Aufwärtsbewe=
gung der Wirtſchaft und die zuverſichtliche Stimmung zum
näch=
ſten Sonntag ſtützen kann. Am Aktienmarkt überwogen unter
Hervorhebung einzelner weniger Marktgebiete die
Kursſteige=
rungen, Renten bleiben ruhig und kursmäßig gut behauptet. Von
Montanwerten gewannen, geſtützt auf weitere Neueinſtellungen,
Mannesmann, Klöckner, Rheinſtahl, Harpener ½ Prozent,
Mans=
feld ½ Prozent, Stahlverein ¼ Prozent leichter, Buderus
be=
hauptet. Von Chemiewerten bröckelten Farbeninduſtrie infolge
der geringen Umſätze ½ Prozent, Erdöl ¼ Prozent,
Metallgeſell=
ſchaft ½ Prozent ab. Am Elektromarkt lagen Siemens um 1,
Licht u. Kraft ½, AEG. / Prozent ſchwächer. Bekula gewannen
½ Prozent. Beſonders freundlich lagen wieder Zellſtoffwerte auf
die weitere Beſſerung im Inlands= und Auslandsgeſchäft.
Aſchaf=
fenburger Zellſtoff um 3 Prozent, Waldhof auch 34 Prozent
ge=
beſſert. Schiffahrtswerte zunächſt ohne Umſatz. Reichsbankanteile
verloren ¼ Prozent. Gut gehalten waren Bauwerte, daneben
Deutſche Linoleum ½ Prozent feſter. Im weiteren Verlaufe
ſchrumpfte das Geſchäft faſt völlig zuſammen. Infolgedeſſen war
die Haltung allgemein ſchwächer. So gaben JG. Farben, die bis
148½ nach 147½ ſich erhöhten, wieder auf 147½ nach. Vor allem
verloren aber Rentenwerte.
Die Geſchäftsſtille, die ſchon im Mittagsverkehr herrſchte,
übertrug ſich in verſtärktem Maße auf die Abendbörſe.
Kund=
ſchaft wie Spekulation hielten ſich ſoweit zurück, daß bis 5.30 Uhr
noch kein Kurs zuſtande kam. Renten blieben ſtill und nur knapp
gehalten.
Berliner Kursbericht
vom 14. Auguſt 1934
Me H
Deutſche Banku.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llohzd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Beramann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Mefe
64.50
67.—
25.25
29.—
23.75
130.50
63.625
17.—
101.75
129.—
124.75
113.75
Me ee
3. 0. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f. elektr. untern.
Vereinigte Glanzſt.
Harpener Bergban
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke.
gorsw.Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Viee
148.—
6u.625
108.375
103.—
74.50
69.875
119.75
R55
92.125
69.125
45.25
We
Polyphonwerke.
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof ſ=
Verein. Stahlwerke
Beſteregeln Akali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Ber. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelFelegr.Draht
Wanderer=Werke
Aie
15.50
39.—
153.50
223.75
41.50
119.—
63.75
11.25
129.875
30.—
99.—
88.875
120.—
Die Feſtpreisabſchläge für Heſſen=Naſſau.
Der Landesbauernführer für Heſſen=Naſſau hat nach § 33
Abſ. 5 und 6 der Verordnung der deutſchen Getreidewirtſchaft vom
14. Juli 1934 für die nach § 33 Abſ. 2 zuläſſigen Abſchläge
fol=
gende Höchſtſätze beſtimmt:
1. Führt der Erzeuger die Beförderung zur Verladeſtelle oder
zum Lager des Händlers, der Genoſſenſchaft bzw. der Mühle nicht
ſelbſt aus, ſondern übernimmt die Arbeitsleiſtung der Käufer
(Händler, Genoſſenſchaft bzw Mühle), dann dürfen folgende
Höchſtſätze an den geſetzlichen Getreidepreiſen gekürzt werden: Bei
Entfernungen vom Hof des Bauern bis zu ſeiner Verladeſtelle
von 1—2 Kilometer 10 Rpfg. per 100 Kilogramm, von 3—4
Kilo=
meter 15 Rfg. per 100 Kilogramm, für jeden weiteren Kilometer
4 Rfg. per 100 Kilogramm mehr. Maßgebend iſt die tatſächliche
Entfernung zwiſchen dem Bauernhof und der Verladeſtelle, bis
zu der der Erzeuger die Koſten der Anfuhr zu tragen hat. Jeder
angefangene Kilometer wird nach oben aufgerundet.
2. Nimmt der Käufer (Händler oder Genoſſenſchaft) die Ware
auf Lager, um ſie von dort aus zu einem ſpäteren Zeitpunkt in
den Waggon oder das Schiff zu verladen, ſo kann ein weiterer
Betrag von 40 Rpfg. per 100 Kilogramm ſowie die Umſatzſteuer.
ſoweit ſie entſteht, gekürzt werden. Mit dieſem Abſchlag von
40 Rpfg. per 100 Kilogramm ſind ſämtliche Unkoſten der
abneh=
menden Hand (Ein= und Auslagern, Bearbeitung, Sackſpeſen,
Lagerſchwund, Zinsverluſt, Koſten für den weiteren Transport
zur Bahn oder zum Schiff einſchließlich Einladung dortſelbſt)
ab=
gegolten. Der Erzeuger hat das Getreide an das Lager zu
brin=
gen. Die Einlagerung in das Lagerhaus iſt Sache des Käufers.
3. Der Erzeugerfeſtpreis verſteht ſich einſchließlich der Koſten
des Verladens, alſo frei Waggon oder Schiff der Verladeſtelle.
Erfolgt die Einladung in das Fahrzeug durch den Abnehmer, ſo
kann dieſer hierfür einen Abſchlag von 5 Rpfg. per 100
Kilo=
gramm vornehmen.
Die Sätze gelten einheitlich für Roggen, Weizen, Futtergerſte
und Hafer.
Vor einer guken Tabakernke in Süddeukſchland.
In dieſem Jahre iſt, nach Mitteilung von
Oberlandwirtſchafts=
rat Dr. Meißner=Karlsruhe, mit einer günſtigen Tabakernte in
Süddeutſchland zu rechnen. Die Tabakpflanzungen haben durch
die wiederholten Regenfälle ſich günſtig weiter entwickelt. Damit
ſeien die Ernteausſichten weſentlich günſtiger geworden, als noch
vor vier Wochen angenommen wurde. Blattentwicklung und
Blattbeſchaffenheit werden ausnahmslos als gut und ſehr gut
be=
urteilt. In Bayern ſind die Beſtände ziemlich ausgeglichen und
im ſchönſten Wachstum begriffen. Im Zigarrengutgebiet iſt
teil=
weiſe die Sandblatternte bereits aufgenommen worden. In den
badiſchen Anbaugebieten haben die Regenfälle die Entwicklung der
Pflanzen ebenfalls günſtig beeinflußt. Beſonders vorteilhaft hat
ſich der Frühſatz entwickelt, der ein qualitativ ſehr wertvolles
Blatt von feinſter Beſchaffenheit und Ergiebigkeit erkennen läßt.
Die Ernte 1934 dürfte an Menge und Güte die von 1933
über=
treffen. Auch in Württemberg haben ſich die Tabakpflanzen gut
entwickelt. Beſonders die mittel= und ſpätgeſetzten Pflanzen
be=
ginnen jetzt ſich auszugleichen. Die Feldbeſtände berechtigen zu
guten Hoffnungen.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Der Führer der Hauptgruppe 5 der Geſamtorganiſation der
Deutſchen Wirtſchaft, Direktor B. Pfotenhauer=Darmſtadt, hat mit
Zuſtimmung des Führers der Wirtſchaft Direktor C. A. Clemm,
Vorſtandsmitglied der Kali=Chemie A.=G., Berlin, zum Führer
der Wirtſchaftsgruppe Chemiſche Induſtrie berufen.
Die deutſche Erzeugung von Original=Huttenweichblei einſchl.
kleinerer Mengen Hartblei ſtellte ſich auf Grund der Berechnungen
des Statiſtiſchen Büros der Metallgeſellſchaft A.=G. im Juni 1934
auf 11024 Tonnen gegen 10 871 Tonnen im Mai.
Der Reichsernährungsminiſter und Reichsbauernführer
Wal=
ter Darré hat zum Vorſitzenden der Hauptvereinigung für
Schlächt=
viehverwertung den Leiter der Reichshauptabteilung 3 des
Reichs=
nährſtandes, Herrn Diplom=Landwirt Arnold Trumpf=Berlin,
be=
rufen. Die Beſtellung von Stellvertretern bleibt vorbehalten.
Vom 15. Auguſt ab werden an der Frankfurter Börſe die
wie=
der zugelaſſenen 0,50 Mill. Stammaktien der Tellus A.=G. für
Bergbau und Hütteninduſtrie, Frankfurt a. M. amtlich notiert,
vom 16. Auguſt ab die wieder zuzgelaſſenen 24.90 Mill.
Stamm=
aktien ſowie die „neuzugelaſſenen 2,10 Mill. Stammaktien der
Portland=Zementwerke, Heidelberg=Mannheim=Stuttgart A.=G.,
Heidelberg. Von den genannten Tagen ab entfällt die Notiz für
die alten Aktien.
Deviſenmarkt
vom 14. Auguſt 1934
Währung Geld Brief
Aeghpten t ägypt. 2 13.01 18,04 Italien
Argentinien 1 Pap. Peſol 0.888 0.890 Japan
Belgien
100 Belga 158.97 59.09 Fugoſlawien
Braſilien 1 Milreis 0.1841 0.188 Lettland
Bulgarien 100 Leva 3.047 3.053 Norwegen
Canada.
1 canad. Doll./ 2.5441 2.550 Oeſterreich
Dänemark 100 Kronen 55.39 158.51 Portugal
Danzig
100 Gulden 181.74 81.s0 Schweden
England
12.63 12.66 Schweiz
1 2.=Stg.
Eſtland
100 eſtl. Kr. 169.53 69.67 Spanien
Finnland 100 finn. Mk./ 5.569/ 5.581 Tſchechoſlwak.
Frankreich
100 Franken 18.50 16.54 Türkei
Griechenland 100 Drachm. 2.4971 2.503l Ungarn
Holland
100 Gulden 189.73 170,07 Uruguah
Fsland
100 isl. Kr. 57.18/ 57.28 Ver. Staaten
Surmſtäuter and Mariokarbant Surmſtabt, Flhute ber Aresoher Bunz
Frankfurter Kursberichi vom 14. Auguſt 1934.
Kene
„Gr. UIp. 1934
„. . 1933
„ „ „ 1936
„. 1937
1988
„Gruppel ...."
68 Dtſch. Reichsanl.
„ b.27
6½%Intern., b.30
69Baden ... b.27
69Bayern „b.27
68Heſſen. . .b.29
6%Preuß. St. v.28
6% Sachſen .„.b.27
6%Thüringen v.27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze. .....!
59 Dt. Reichspoſt
Schätze. .....
Dtſch. Anl. Ausl.
*½, Ablöſung
„„ (Neubeſtz)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden.
69Berlin ..v.24
6%Darmſtadt . .
68Dresden.. v.26
69Frankfurt a. M.
Schätze v.29
„ v.26
88Mainz. ...1.
68Mannheim v.27
62München b.29
6%Wiesbaden v. 28
103.75
104‟
1021,
99.5
97.8
101.4
92.5
92.55
93.25
92
107
92.25
91
101.25
95
9.2
78
79
80.5
76.25
De
hyp.=Bk.=Liquid.
3%
Komm. Obl.
68 Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſ. Gldobl.R.11
„ R.12
83Kaſſ.Landeskrd.
Goldpfbr.
62Naſſ. Landesbk.
5½% Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser. I
*Ausl. Ser,Ik
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfbr
6%Frf. Hyp.=Bk.
3½%0 „ Lig.=Pfbr.
„ Goldoblig
8%Frf. Pfbr.=Bk.
½%0 — Lig.=Pfr.
62Mein. Hyp.=Bk.
5½%0 n Lig.=Pfr.
68 Pfälz. Hyp.=Bk.
5½%o n Lig.=Pfbr.
6SRhein,Hyp.=Bk.
5½% n Lic.=Pfr.
Goldoblig.
6% Südd. Boden=
Cred.=Bank .
2%0 n Lic.=Pfbr.
Vürtt. Hhp.=B.
89.75
90.25
83
83
90.5
892),
80.25
Da
880 Dt. Ainol.Werke
82Mainkrw. v.36
6OMitteld. Stahl
12 Salzmann ECo.
635Ver Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E.B.
L. Inveſt.
52Bulg. Tab, b.9s
4½3% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
6%vereinh. Rumän
4½%
4%Türk. Admin..
4% 1Bagdad
475 „ Zollanl.
4½ %Ungarn 1913
413% „ 1914
Golde.
1910
42ſo
4½Budp.Stadtanl.
4%Liſſabon
4%Stockholm „
Aktien.
Accumulat.= Fabrik
Ala. Kunſtzide Unie
A.E. G.
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
„ Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, 3.P. ...
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen. ...
Eement Heidelberg
Karlſtadt
35
92.75
81.
79.25
75.25
122:1,
13.5
13.5
F.G. Chemie, Baſel
Chem.Werke Abert
Chabe (A.=C)...
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum:
Daimler=Benz..
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl
Dt. Gold= u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt. 1213
Linoleum.
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoff & Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ
Licht u. Kraft
Eſchwe. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder ..!
J.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof ..
Gelſenkirch. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern
Goldſchmibt Th.
Gritzner=Kahzſer..
Grün & Bilfinger .I
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke. Füſſen
HarpenerBergbau. 1
Henninger, Kempf
HilbertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ....!1
Holzmann, Phil.
Ilſe Vergb. Stamm
Genüſſel!
Vee
R.
216
129
70
45=
61-I.
83
93.5
8o
99.75
111,
41.75
52.5
106.5
148
40
70.5
Rr6
108,
25.75
215
41.5
103
K
Kali Chemie ....."
„ Aſchersleben.
glein, Schanzlin.
Alöcknerwerke ....
KnorrC. H......
Konſerven Braun.
Lahmeher & Co.
Laurahütte".
Lech, Augsbure
Löwenbr. Münch. .I=
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz Akt.=Vr.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau
Moenus ........"
MotorenDarmſtadt
Neckarwerk Eßling.
Oberbedarf
Park=u. Bür
Phönix Ber
Rh. Braunkohlen
Elektr.
mm
Stahlwerke.
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswverke ..
Salzbetfurth Kali
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. 6.
Thür. Liefer.=Gef.. 11
41 Innterfranken .....!
109.25 Ver. Stahlwerke ..
119.32 Ver. Ultramarin ..
s1.5 Voigt & Haeffner
78 Beſtdte. Kaufhof
Beſteregeln Kali .I1
Zellſtoff Waldhof.
40.5
1116.5 Allg. Dt. Ereditan
18.75 Badiſche Bank. .!
89.5
Bk. f. Brauinduſtr
232 Baher, Hyp. u. W.
75.25 Berl. Handelsa
Hypothekbl
68.75 Comm. u. Privatl
74.5. Dt.Bank u.
81.5 Dt. Eff. u. We
Dresdner Vank.
65.5 Frankf. Bank..
Hyp.=Ban
Mein. Hyp.=Bank.
92 Pfälz. Hyp.=Bank.
Reichsbank=Ant. ..
Rhein. Hyp.=Bank.
113
48.5 Süidd, Bod.=Cr.Bk
2a8 Württb. Notenbank)y
100.5 A. G. f. Verkehrsw.
Alg. Lokalb. Kraftw
93.5 7% Dt. Reichsb. Vz
79.5 Hapag .:....!
39 Nordd, Lloyd.
153 Südd. Eiſenb.=Geſ.
182.5 Alianz= u. Stuttg.
Verſicherung ...
89
Verein. Verſ./=
95
Frankona Rück=u. M
142
Mannh. Verſiag
100.25
41.5
129
22.
118.25
52
48
114.5
69
90.5
117
56
64
65
80
158
105.5
59
100
65.5
118.5
112.25
25
204
215
Seite 14 — Nr. 224
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Heiter und beschwingt wie ein Trau
traurig und lustig zugleich ist dieses T
derne Märchen für große Kinder.
Die zarte Geschichte einer großen Lie
die erst an das Morgen denkt, als
beinah zu spät ist. (F8
Im Beiprogramm den Revuetilm;
Der tanzende Trauf
WHRUNC
SEPTEMBER
Auf Zehenſpitzen betrat er das Krankenzimmer, eine Schweſter
in weißer Tracht kam ihm entgegen und geleitete ihn an das Bett.
Das Zimmer war von ſchweren Vorhängen verdunkelt und die
Luft hatte einen ungewiſſen Medizingeruch, der ihn tief erregte.
Im Hintergrund brannte eine kleine Lampe, deren Lichtkreis auf
ein weißes Tiſchchen mit verwirrend vielen Medizinfläſchchen
fiel. Er mußte ſich erſt an das matte Licht gewöhnen, bis er wie
durch einen Schleier ſeinen Vater erkannte. Der Vater rührte
ſich nicht, er lag wie in einem Grab aus weißen Linnen, ſein
Geſicht war wächſern, auf ſeiner mächtigen Stirn lag ein wenig
Glanz vom Lampenlicht, die ſchweren Augenbrauen über den
ge=
ſchloſſenen Augen und der eiſengraue Bart gaben dieſem Geſicht
einen myſtiſchen Ausdruck. Nie hatte der Vater für Myſtk etwas
übrig gehabt.
Plötzlich dachte der junge Latimer daran, wie er auf einer
Brücke in Venedig für ihn gebetet hatte.
„Heinz”, ſagte der Vater. Sein ganzes Geſicht, mit
Aus=
nahme des Mundes, ſchien zu lächeln. „Ich wußte, daß du
kom=
men würdeſt”, ſagte er.
Die Stimme erklang leiſe, ſchwach, ſtrömte aber ſoviel Wärme,
ſowiel Güte aus, daß es den Sohn ergriff. Er hielt die Hand
des Vaters in der ſeinen, und ſo verging eine Minute. Die Weihe
dieſer koſtbaren Minute war jedes Opfer wert — vielleicht ſogar
auch das Opfer, das Heinz Latimer gebracht hatte.
„Wie geht es dir, Papa?” ſagte der Sohn und hätte gern
etwas Beſſeres geſagt.
„Es geht mir gut. Ich freue mich, daß du da biſt”, ſagte der
Vater. Es ſtrengte ihn an, es zu ſagen. „Du biſt geſund und
braungebrannt. Wo biſt du geweſen?”
„In Raguſa, Papa.”
„Hat Mutter dir depeſchiert?”
„Ich ſaß am Radio und hörte dir zu, als du plötzlich
erkrank=
teſt. Du erzählteſt von einem Kometen . . ."
„Ja, von meinem Kometen”, lächelte der Profeſſor und mußte
die Augen vor Schwäche ſchließen. „Der wird bald wieder
er=
ſcheinen, der ſeltſame Gaſt...
„Und du wirſt am großen Refraktor ſtehen und ihn begrüßen.”
Eine Stille.
Der Profeſſor ſagte lächelnd: „Vielleicht wird mich der liebe
Gott einladen, mir den Kometen vom Himmel aus anzuſehen.”
„Du darfſt die Einladung nicht annehmen, Papa, ſelbſt wenn
ſie vom lieben Gott kommt. Werde geſund!“
Heinz Latimer hielt noch immer die Hand des Vaters, der
mit Mühe fortfuhr zu lächeln. Man lebte, ſolange man lächeln
konnte. Der alte Mann wollte den Sohn davon überzeugen,
daß er lebte.
„Bleibſt du jetzt in Berlin, Heinz?”
„Ich bleibe, bis du geſund biſt.”
„Ich geb mir Mühe, geſund zu werden. Siehſt du, Heinz, ich
habe den Tod niemals gefürchtet, das Sterben war eine
unwich=
tige Sache für mich, ein natürlicher Vorgang — jetzt habe ich
aber die Erfahrung gemacht, daß es blödſinnig ſchwer iſt, Abſchied
zu nehmen. Die Wiederkehr meines Kometen — das muß ich
doch noch erleben! Ich plane noch eine Arbeit, die ich um keinen
Preis im Stich laſſen kann. Ich muß einfach noch etwas leben.”
„Du darfſt nicht ſo viel ſprechen, Papa. Es ſtrengt dich an.”
„Der Gedanke, noch einmal eine Braſil zu rauchen, hat etwas
Wunderbares”, ſagte der Profeſſor und ſchloß die Augen, um von
dieſem kühnen Gedanken auszuruhen.
Die fünf Minuten waren abgelaufen und die Schweſter gab
dem jungen Latimer einen Wink. Er konnte aber noch nicht
gehen. Die Hand des Vaters feſt drückend, flüſterte er: „Ich habe
noch etwas auf dem Herzen, Papa.”
„Was iſt es, Heinz?‟
„Du mußt mir verzeihen.”
Mittwoch, 15. Auguſt 1934
Eigentümlich feſt war der Blick des Profeſſors auf den Sohn
gerichtet: „Es gibt nichts zu verzeihen, Heinz. Du biſt deine
eigenen Wege gegangen. Wenn du es zu etwas bringſt, biſt du
entſchuldigt; wenn du unter die Räder kommſt, trifft dich ſelbſt
die Schuld. Bringe es zu etwas, Heinz.”
Heinz Latimer ſchwieg, mit zuckenden Lippen, und wußte, daß
er es zu nichts bringen würde. Er war ſchon unter die
Räde=
gekommen. Dann wendete er ſich ab. Er ſchlich durch den Däm
mer des Zimmers und blickte von der Tür aus auf den alte=
Gelehrten zurück, der ſich bemühte, nicht zu ſterben. Die Schweſte
begleitete ihn in die Diele. „Glauben Sie, daß mein Vat;
wieder geſund wird?” fragte er.
„Der Arzt bezweifelt es”, erwiderte ſie.
Er ſuchte noch einmal die Bibliothek auf. Er ſtrich mit de
Hand in einer zärtlichen Regung über die Bücherreihen. Alle
was ein Menſch erleben konnte, Aufſtieg und Untergang, Liel
und Haß, Demut und Verachtung waren in den Büchern entha
ten. Niemand konnte irgend etwas erleben, was nicht in eine
der Bücher ſchon geſchildert war. Es war ungewöhnlich, d.
jemand ſtahl, um eine dringende Reiſe fortzuſetzen, die
Umſtän=
waren mehr als eigenartig — vielleicht kam auch ſo eine G
ſchichte in einem der Bücher vor.
Er ſtand vor dem rieſigen Gelehrtenſchreibtiſch; er ſtand v.
dem Rauchtiſch mit den vielen Braſilzigarren; er ſtand vor de
Bild der Schauſpielerin Alexandra Vershofen. Ein paar Man
ſkripte, ein Frauenbildnis, ein paar Zigarrenkiſten — das w
alles, was von einem Menſchen übrig blieb. Er ſtand vor de
Fenſter, ſchwermütig ſchaute er in die tanzenden Lichter der groß
Stadt. Auf einmal ſpürte er, daß jemand ins Zimmer trat. Ra
drehte er ſich um, bereit, zu gehen.
„Willkommen, Heinz!” Rudolf Latimer hielt ihm die Ha
hin. Er war der Sohn der Bäuerin, ein junger, flachsblond
Mann, der vor zwei Jahren, als Heinz das Elternhaus verlaſſ
hatte, noch faſt ein Knabe geweſen war. Rudolf Latimer, Stude
der Chemie, war jetzt ein Mann geworden.
„Gerade bin ich im Begriff zu gehen”, entgegnete Heinz.
„Wohin willſt du gehen? Du biſt doch eben erſt gekomm
hier biſt du doch zu Hauſe.”
„Du irrſt. Hier bin ich nur ein Gaſt.”
„Mutter läßt dir ſagen, daß du bleiben kannſt. Ich bitte di
bleib! Du gehörſt doch zu uns.”
Sein Blick verſchwamm. Er gehörte zu Gralla, zu Mada
de Tronje, zum Geſindel. „Danke, Rudi. Du biſt ein anſtändig
Kerl. Ich kann aber nicht bleiben”, ſagte er hart.
„Brauchſt du Geld? Soll Mutter dir vielleicht etwas G
leihen?"
„Ich brauche kein Geld. Danke.” — Merkt man mir de
etwas an? ging es ihm durch den Kopf. Sehe ich ſo verwahrl
ſo heruntergekommen aus, daß man mir Geld anbietet?
Sein Anzug war ja ungebügelt, die Schuhe ungeputzt,
Geſicht wies wohl verdächtige Spuren auf. Er ſchob die Här
hochmütig in die Taſchen, warf den Kopf zurück: „Ich habe Ge
Rudi, ſehr viel Geld. Es geht mir glänzend. Ich wohne
Briſtol.”
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Darmſtadt, den 14. Juli 1934.
Heſſiſches Amtsgericht.
Mur 3 Tage!
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