Kinzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Queſlenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 199
Samstag, den 21. Juli 1934.
196. Jahrgang
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Entwertete Bürgſchaft.
England gehk ſeinen Verpflichkungen als Garankiemacht des Memelgebiekes aus dem Wege.
Döllig überflüſſiger Hinweis
Wo bleibt die Verkragskreue?
DNB. London, 20. Juli.
Im Unterhaus fragte am Donnerstag das konſervative Mit=
Cunningham Reid den Staatsſekretär des Aeußeren, ob
Note der deutſchen Regierung bezüglich des Memelſtatuts
egangen ſei, und wenn ja, welcher Art, ob Eden eine
ge=
erte Antwort oder eine Antwort gemeinſam mit den anderen
erzeichnern des Memelſtatuts vom Jahre 1924 beabſichtige, und
edem der beiden Fälle, was der Tenor einer ſolchen Antwort
werde. Der Lordſiegelbewahrer erwiderte:
Ja. Simon hat eine Note vom deutſchen Botſchafter
erhal=
die über verſchiedene angebliche Verletzungen des Statuts
ſeiten der litauiſchen Regierung und insbeſondere über die
liche Entlaſſung des Präſidenten des Memeldirektoriums, Dr.
eiber, aus ſeinem Amt Beſchwerde führt. Vor ihrem
Ein=
war die britiſche Regierung, die die Lage in Memel mit
r Aufmerkſamkeit verfolgt, bereits in Verbindung mit den
unterzeichnern des Abkommens über die Memelfrage. Eden
e hinzu, Cunningham Reid ſei ſich zweifellos deſſen bewußt,
der einzige Standpunkt der deutſchen Regierung in dieſer
ge aus ihrer Mitgliedſchaft im Völkerbundsrat hervorgehe
daß alle Beſchwerden angemeſſener Weiſe an dieſe
Körper=
t gerichtet werden müßten.
* Allzuviel halten wir von internationalen Bürgſchaften
mehr, ſeitdem wir immer wieder aus dem Memelgebiet
erufe erhalten, gleichzeitig jedoch erkennen müſſen, daß die
antiemächte der Memelkonvention keine Neigung zeigen, nach
Rechten zu ſehen und die zum mindeſten dem Memelland
tüber übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen. Das
izip der internationalen Garantien hat jetzt durch eine
Ant=
die der engliſche Lordſiegelbewahrer Eden im Unterhaus
einen geradezu tödlichen Stoß erhalten. Denn Eden iſt glatt
die Tatſache hinweggegangen, daß England Teilhaber an
Memelkonvention iſt. Er hat lediglich zugegeben, daß man
, was an der Memel vor ſich geht. Er hat dann Deutſchland
ſen Völkerbund verwieſen. Mit dem Völkerbund haben wir,
weiß Herr Eden ſehr genau, nichts mehr im Sinn. Wir
ten ihn natürlich, da unſere Mitgliedſchaft noch nicht
er=
en iſt, mobil machen, würden aber damit nichts erreichen.
Anrufung iſt zudem nicht nötig, weil vier Mächte, Eng=
Frankreich, Italien und Japan, die feierliche Verpflichtung
nommen haben, ſich gegen jede Vergewaltigung der
Memel=
er zur Wehr zu ſetzen. In der Erklärung Edens fehlt aber
* Hinweis darauf, daß England Garantiemacht iſt und daß
daraus für Großbritannien die entſprechenden Konſequenzen
ben. Jedes Vertrauen in Verträge und in internationale
einbarungen muß ſchwinden, wenn nicht endlich im
Memel=
et gegen die litauiſche Willkürherrſchaft eingeſchritten wird
wenn womöglich auch noch andere Garantiemächte die
Ein=
ung Edens teilen. Gerade England, das eben erſt wegen der
bes= und Young=Anleihe vor Empörung überſchäumte und
itſchland Vertragsuntreue vorwarf, hätte wohl alle
Veran=
ing, ſelbſt Vertragstreue zu üben. Statt deſſen erfährt die
fentlichkeit, daß man in London über die Gewaltherrſchaft im
nelgebiet längſt informiert iſt, aber keinen Finger rührt, um
Kownoer Regierung zur ſofortigen Rückgängigmachung aller
letzungen der Memelkonvention zu veranlaſſen. Wir bedauern
ußerordentlich, daß gerade ein Staat wie England in dieſer
wichtigen Frage durch eine Hintertüre zu entſchlüpfen und
Völkerbund vorzuſchieben ſucht. Dieſes Verfahren iſt weder
ig noch verantwortungsfreudig.
Beikere Beamkenenklaſſungen im Memelgebiet.
DNB. Memel, 20. Juli.
Wie die Litauiſche Telegraphenagentur meldet, hat das
Utorium Reisgys eine ganze Reihe weiterer memelländiſcher
mter, und zwar Forſtbeamte und Lehrer ſuspendiert, und
Entlaſſungsverfahren gegen ſie wegen Zugehörigkeit zu
eblich antiſtaatlichen Organiſationen eingeleitet. Die Zahl
Betroffenen wird nicht angegeben. Ferner wird von der
graphen=Agentur gemeldet, daß auf Beſchluß des
Direk=
ums die Auszahlung von Penſionen an Penſionsempfänger
eſtellt wird, die im Auslande wohnen. Hierbei handelt es
um die früheren reichsdeutſchen Beamten, die im
Memel=
et im Dienſt ſtanden und ihren Wohnſitz nach Deutſchland
egt haben.
Zu dem Dementi der Litauiſchen Telegraphen=Agentur,
ach die Meldungen über die in die hunderte gehende Zahl
Beamtenentlaſſungen im Memelgebiet nicht den Tatſachen
prächen, wird von gut unterrichteter memelländiſcher Seite
endes erklärt: Seit der Amtszeit des jetzigen Gouverneurs
ſakas ſind namentlich in den letzten Monaten etwa 175
nelländer entlaſſen, die im litauiſchen Staatsdienſt
ange=
t waren. Zur Zeit ſind noch etwa 400 Memelländer im
uiſchen Staatsdienſt tätig, davon etwa 135 in Groß=Litauen.
den etwa 1000 Beamten und Angeſtellten der autonomen
ſane ſind in der gleichen Zeit etwa 200 Perſonen entlaſſen
den. Unter ihnen befinden ſich etwa 20 höhere Beamte, wie
yter uſw. Außerdem ſind noch 110 reichsdeutſche Lehrer und
imte entlaſſen worden. Zur Zeit ſind nur noch 5 Reichs=
Edens auf den Völkerbund.
deutſche im memelländiſchen Staatsdienſt tätig. Da über die
Entlaſſungen, Kündigungen und Suspendierungen von den
amt=
lichen Stellen keine Angaben mehr gemacht werden, können die
genauen Zahlen nur allmählich feſtgeſtellt werden. Doch ſind,
wie aus der gleichen Quelle mitgeteilt wird, die angegebenen
Zahlen eher zu niedrig als zu hoch gegriffen. Dabei ſind etwa
bevorſtehende Entlaſſungen nicht in Rechnung gezogen, wie
bei=
ſpielsweiſe die bevorſtehende Ausſchaltung von rund 700
Ge=
meindevorſtehern.
Scharfes Vorgehen gegen die memelländiſche
Landwirtſchaftsparkei.
Der Kommandant des Memelgebietes hat auf Grund des in
der vergangenen Woche verſchärften Staatsſchutzgeſetzes dem
Vor=
ſitzenden des memelländiſchen Landtages, von Dreßler, und acht
wei=
teren Abgeordneten der Landwirtſchaftspartei die Mandate ſowie
das aktive und paſſive Wahlrecht entzogen. Ferner iſt die
Be=
ſchwerde des Vorſitzenden der Landwirtſchaftspartei, Conrad,
wegen Verbotes der Partei vom Kriegsminiſter mit der
Begrün=
dung abgelehnt worden, daß der Beſchluß des Memeler
Kommau=
danten zu Recht beſtehe.
Im Memelgebiet werden nach wie vor auf litauiſcher Seite
Maſſenverſammlungen abgehalten, in denen nach beſtimmtem
Plan immer wieder die Entlaſſung von Beamten und Lehrern,
die angeblich die litauiſche Sprache nicht beherrſchen, gefordert
wird. Ferner verlangt man die ſofortige Umwandlung des
Schul=
weſens im litauiſchen Sinne, dazu Aufhebung des
Aufwertungs=
geſetzes, Herabſetzung der Zinſen für landwirtſchaftliche Kredite,
Preisregulierung, für Lebensmittel und Textilien, Herabſetzung
der Beamtengehälter uſw. Ganz offenſichtlich werden dieſe
For=
derungen ſyſtematiſch vorgebracht, um dem Direktorium eine
Rük=
kendeckung für ſeine Maßnahmen im Memelgebiet zu ſchaffen.
Der Skreit Tardieu-Chaukemps.
Keine Klärung durch den Kabinekksrak.
EP. Paris, 20. Juli.
Frankreichs innerpolitiſche Lage war kurz vor Beginn des
Kabinettsrats am Freitag nachmittag 5 Uhr noch völlig
unge=
klärt, doch herrſcht der Eindruck vor, daß der Streit zwiſchen
Tardieu und Chautemps ſo oder ſo, aber ohne tiefgehende
Regierungskriſe, beigelegt werden könne.
Staatsminiſter Herriot, der am Freitag morgen hier
ein=
getroffen iſt, hatte kurz darauf eine Unterredung mit dem
Innen=
miniſter Sarraut. Sarraut bemüht ſich, obgleich er eines der
hervorragendſten Mitglieder der Radikalen Partei iſt, ſehr ſtark
um die gütliche Beilegung des Streites. Auch von anderer
Seite in der Regierung iſt den Radikalen nahegelegt worden,
ſich vor übereilten Schritten zu hüten und auf jeden Fall eine
Regierungskriſe zu vermeiden, die von der großen Maſſe des
Volkes nicht verſtanden werden würde. Trotz dem Aerger der
Radikalen über die Erklärungen von Tardieu ſoll doch
aner=
kannt werden, daß die Mehrzahl der radikalen Parlamentarier,
die übrigens gar nicht in Paris anweſend ſind, jetzt während
der Ferien von einem Wahlkampf nichts wiſſen will. Mit neuen
Zwiſchenfällen iſt natürlich immer zu rechnen, insbeſondere wenn
man berückſichtigt, daß Tardieu ſelbſt einen ſchwer im Zaume
zu haltenden Charakter hat. Für Tardieu iſt parlamentariſcher
Kampf Sport; das hat ſich mehr als einmal während ſeiner
wiederholten Miniſterpräſidentſchaften gezeigt.
Doumergue als Schiedsrichker angerufen.
Der Kabinettsrat hat eine endgültige Klärung der durch den
Konflikt zwiſchen Tardieu und der Radikalen Partei
hervor=
gerufenen geſpannten innerpolitiſchen Lage gebracht. Auf
An=
trag der radikalen Miniſter hat der Kabinettsrat beſchloſſen, daß
der Juſtizminiſter und ſtellvertretende Miniſterpräſident Chéron
heute abend noch nach dem Landſitz Doumergues, Tournefeuille,
fährt, um dem Miniſterpräſidenten über den Verlauf des
Kabinettsrats Bericht zu erſtatten und von ihm einen
Schieds=
ſpruch zu erbitten. Die Radikalen ſind der Anſicht, daß nur der
Miniſterpräſident die notwendige Autorität beſitzt, um dieſen
Streit, der in den Fall Staviſky hineinſpielt, regeln zu können.
Denn die Autorität des Juſtizminiſters Chéron iſt angeſichts
der Ergebnisloſigkeit ſeiner Unterſuchungen in den letzten
Skandalfällen ſtark erſchüttert.
Der Kabinettsrat iſt zum Teil ſehr ſtürmiſch verlaufen.
Staatsminiſter Herriotz verteidigte ſeinen Parteigenoſſen Camille
Chautemps, Staatsminiſter Tardieu war ſein eigener Verteidiger.
Letzterer ſuchte die Tragweite ſeiner Erklärungen vor dem
Unter=
ſuchungsausſchuß über den Fall Staviſky abzuſchwächen, indem er
behauptete, aus der Verteidigung, zu der ihn die Anklagen gegen
ſeine Perſon gezwungen habe, nur zwangsweiſe und im „Eifer
des Gefechts” herausgegangen zu ſein. Herriot erwiderte, daß
nichtsdeſtoweniger der Angriff Tardieus auf Chautemps einen
klaren Bruch des Burgfriedens bedeute und um ſo ſchärfer zu
ver=
urteilen ſei, als es ein Miniſter geweſen ſei, der dieſen Bruch
ver=
urſacht habe. — Andere Miniſter griffen beſchwichtigend ein, und
man hatte den Eindruck, daß weder Tardieu, noch die Radikalen
gegenwärtig die Sache auf die Spitze treiben wollen.
So wird denn der Juſtizminiſter Chéron heute abend nach
Tournefeuille fahren. — Eine Reiſe des Miniſterpräſidenten
Doumergue nach Paris Anfang nächſter Wgche wird vielleicht
nicht zu umgehen ſein. In dem dann ſtattfindenden Miniſterrat
würde man verſuchen, auf gütlichem Wege den Streit beizulegen.
— Die Radikalen haben beſchloſſen, ihre endgültige Haltung nach
dem Schiedsſpruch des Miniſterpräſidenten feſtzulegen.
* Die Türkeireiſe des Schahs von Perſien
Von unſerem Berichterſtatter.
—ss) Teheran, Mitte Juli.
Reſa Schah Pahlavi iſt bei ſeiner Rückkehr aus der Türkei
von der Bevölkerung wie ein Triumphator begrüßt worden.
Die Städte, die er paſſierte, und die Reſidenz ſelbſt, errichteten
Ehrenpforten. Die Notabeln wieſen in ihren Anſprachen darauf
hin, einen wie großen Erfolg der Schah aus Ankara mit nach
Hauſe gebracht habe, während die perſiſche Preſſe in langen
Artikeln die Bedeutung dieſer erſten Auslandsreiſe des Schahs
hervorhob und auf die engen Bande der Freundſchaft
auſ=
merkſam machte, die nunmehr Perſien, die Türkei und Afghaniſtan
verbänden.
Es iſt, da das vertragliche Ergebnis der Reiſe des perſiſchen
Staatsoberhauptes erſt noch im einzelnen fixiert werden muß,
ſchwer, ein endgültiges Urteil zu fällen. Das wird erſt möglich
ſein, wenn wahrſcheinlich in einigen Monaten weitere
Ver=
einbarungen zwiſchen den beiden Mächten der Oeffentlichkeit
übergeben werden. Trotzdem kann man ſich ein Bild davon
machen, was der Schah mit nach Hauſe gebracht hat.
Das iſt vor allem ein außerordentlich wertvolles
pſycholo=
giſches Ergebnis. Wenn noch vor wenigen Jahren die Türkei
und Perſien ſich einander mit ungeheurem Mißtrauen, um nicht
zu ſagen mit Feindſchaft gegenüberſtanden, ſo iſt feſtzuſtellen,
daß die letzten Reſte dieſer Erſcheinung verſchwunden ſind.
Hatte ſchon die Bereinigung der Kurdenfrage, jenes
Grenz=
volkes, das beiderſeits der perſiſch=türkiſchen Grenze wohiit, die
akute Gefahr eines Konfliktes beſeitigt, ſo iſt durch den Beſuch
bewieſen worden, daß es beiden Teilen mit der Bereinigung
dieſer Frage ernſt iſt; auch die letzten Reſte von Verſtimmungen
in dieſer Angelegenheit ſind ausgeräumt worden. Beide Mächte
ſind der Anſicht, daß ſie nicht gegen= ſondern miteinander
arbeiten müſſen, wenn ſie weitere Erfolge auf dem friedlichen
Wege des inneren Aufbaus erzielen wollen.
In dieſer neuen Lage iſt es auch begründet, daß die
wirt=
ſchaftlichen Verhandlungen zwiſchen den beiden Mächten bei
dieſem Beſuch eine beträchtliche Förderung erfahren haben. Es
handelt ſich dabei in der Hauptſache um die Frage einer
För=
derung des perſiſchen Tranſithandels durch die Türkei und die
damit im Zuſammenhang ſtehende Frage eines Ausbaus der
Straße Täbris—Trapezunt. Sie iſt eine der älteſten
Handels=
ſtraßen des Orients, über die vor dem Kriege ein nicht
unbe=
trächtlicher Handel ging. Seitdem iſt ſie jedoch verfallen, und
erſt in den letzten Jahren hat man ſie ſo weit wieder ausgebaut,
daß ſie für Karawanen 8 Monate im Jahre benutzbar
ge=
worden iſt — während der 4 Wintermonate bleibt ſie allerdings
infolge der Unbill der Witterung unpaſſierbar. Wenn es
ge=
lingt, dieſe Straße auch nur zum Teil für Automobile fahrbar
zu machen, oder ſie durch eine Eiſenbahn zu erſetzen, würde
ſie für Nordperſien und die Türkei von größter wirtſchaftlicher
Bedeutung ſein. Vorbedingung hierfür wäre allerdings wohl,
daß die Türkei Tranſiterleichterungen gewährt, und daß in
Trapezunt ein Freihafen eingerichtet wird. Wenn es richtig iſt,
daß dahin zielende Vereinbarungen in Ankara beſprochen
wor=
den ſind, ſo könnte man zweifellos beide Länder
beglück=
wünſchen, da mit ihrer Hilfe eine Intenſivierung des
perſiſch=
türkiſchen Handels möglich ſein würde.
Darüber hinaus hat der Schah aber noch Gelegenheit
ge=
habt, auf einem weiteren Gebier die perſiſch=türkiſchen
Be=
ziehungen zu verbeſſern. Iſt doch die moderne Türkei, deren
Streben dahin geht, ſich zu emanzipieren und durch inneren
Ausbau die äußere Unabhängigkeit zu ſichern, für alle Länder
des Orients ein Vorbild. Und die unbeſtreitbaren Erfolge, die
Gahſi Muſtapha Kemal auf dieſem Gebiete erzielt hat, ſind
zweifellos geeignet, auch Perſien zu zeigen, wie man es machen
muß. Der Schah hat ſich denn auch all die vielen modernen
Einrichtungen der Türkei ſehr genau zeigen laſſen und hat,
wie man aus den Preſſeäußerungen ſchließen muß, zahlreiche
Anregungen mit nach Hauſe nehmen können. Ja, es ſcheint
ſogar, als ob in Zukunft ein regelrechter Austauſch der
Er=
fahrungen auf dieſem Gebiete ſtattfinden ſoll, und daß die
Türkei Perſien Fachleute zur Verfügung ſtellen will, um Perſien
bei ſeiner Politik zu helfen. So dürfte unter anderem
dem=
nächſt eine türkiſche Militärmiſſion nach Teheran entſandt
wer=
den, und ebenſo ſoll der eine oder andere wirtſchaftliche
Fach=
mann eventuell in perſiſche Dienſte treten. Das heißt
natür=
lich nichts anderes, als daß eine enge Verbindung zwiſchen den
beiden Ländern auf dem Gebiete des wirtſchaftlichen Aufbaus
treten wird, die ihnen außerordentliche Vorteile verſpricht.
Das mag zunächſt vielleicht nur als ein Verſprechen für
die Zukunft zu betrachten ſein. Man muß aber wohl zugeben,
daß nach der ganzen Sachlage viel mehr zunächſt auch gar nicht
zu erzielen war. Nachdem die perſiſch=afghaniſchen
Grenz=
ſtreitigkeiten ausgeräumt ſind, ſteht einer engen
Zuſammen=
arbeit zwiſchen der Türkei, Perſien und Afghaniſtan nichts mehr
im Wege. Das türkiſch=engliſche und das türkiſch=ruſſiſche
Ver=
hältnis ſind klar und berühren die perſiſchen Belange kaum.
Das Verhältnis zwiſchen Perſien und England, und das
Ver=
hältnis zwiſchen Perſien und Rußland liegen ebenſo außerhalb
des direkten türkiſchen Einfluſſes, wenn man nicht annehmen
will, daß die Türkei, die ja mit Rußland beſonders gut ſteht,
als freundſchaftlicher Vermittler zwiſchen Perſien und Rußland
auftritt. Wenn es gelungen ſein ſollte, hier beſtimmte
Verein=
barungen in Ausſicht zu nehmen, ſo würde dies einen weiteren
Erfolg, der perſiſchen Politik bedeuten, der nicht hoch genug
veranſchlagt werden kann.
Insgeſamt kann man ſomit nicht umhin, anzuerkennen,
daß durch den Beſuch des Schahs die Unabhängigkeit Perſiens
und ſeine politiſche und wirtſchaftliche Poſition bedeutend
ge=
ſtärkt worden iſt. Der Schah hat durch ſeine Reiſe dargelegt,
daß Perſien eine orientaliſche Großmacht iſt, die mit allen
orientaliſchen Ländern auf gleicher Stufe ſteht und in allen
Ver=
handlungen als gleichberechtigte, unabhängige Macht gewertet
werden will. Wenn man ſich vor Augen hält, daß Perſien bei
Ende des Weltkrieges am Boden lag, und wie ſehr damals
die Sieger=Großmächte dem Lande mitſpielten, ſo wird man
erkennen, was für ein Wandel eingetreten iſt. Und dieſer
Wandel iſt, das weiß heute jeder das Verdienſt des perſiſchen
Schahs, der mit unbeugſamer Energie Perſien geeinigt und
wieder zu einem unabhängigen Staate gemacht hat.
Seite 2 — Nr. 199
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Das Durs)marſchrecht im Oſtpakt.
Der vom britiſchen Botſchafter in Berlin überreichte
Ent=
wurf des Oſtpaktes gipfelt darin, daß Frankreich die
Weſt=
grenze der Sowjetunion garantiert, und daß umgekehrt die
Bolſchewiſten eine Garantie für die franzöſiſche Oſtgvenze
über=
nehmen. In der ausländiſchen Preſſe iſt dieſe
Grenz=
garantie ſchon eingehend behandelt worden. Man zerbricht
ſich vergeblich den Kopf darüber, wie die Reichsregierung in
ihrer offiziellen Erwiderung darauf reagieren wird. Das „Echo
de Paris” beſchäftigt ſich ebenfalls in einem Londoner Bericht
mit dieſem Problem und glaubt zu wiſſen, daß Deutſchland
in ſeiner Antwort auf das Zuſatzprotokoll zum
Locarno=Vertrag hinweiſen und die Forderung erheben
wird, daß es im Rahmen des Oſtpaktes, ſoweit das
Durch=
marſchrecht in Frage kommt, die gleiche Stellung einnehmen
werde, wie das im Zuſammenhang mit dem Locarno=Pakt und
dem damals erfolgten Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund
der Fall war. Ganz abgeſehen davon, daß auch der Londoner
Berichterſtatter des „Echo de Paris” gar nicht weiß, wie die
Antwort der Reichsregierung ausfallen wird, iſt dieſe Frage
natürlich für uns, wie wir ſchon wiederholt betont haben, von
hervorragender Bedeutung.
Der Artikel 16 der Völkerbundsſatzung ſieht
einen gegenſeitigen Beiſtand der
Mitglieds=
ſtaaten gegen einen Angreifer vor und fordert
dazu auf, daß jedes Land für ſeinen Teil zu der
bewaffneten Macht beizutragen habe, die
be=
ſtimmt iſt, den Bundesverpflichtungen Achtung
zu verſchaffen. Es wird dann weiter in dieſem Art. 16
geſagt, daß die Bundesmitglieder alles
erfor=
derliche veranlaſſen um den Streitkräften
eines jeden Bundesmitglieds, das an einem
ge=
meinſamen Vorgehen zur Wahrung der Bundesverpflichtungen
teilnimmt, den Durchzug durch ihr Gebiet zu
er=
möglichen. Die Reichsregierung hat ſich damals auf
den Standpunkt geſtellt, daß es für Deutſchland ein
Ding der Unmöglichkeit ſei, angeſichts ſeiner überaus
beſcheidenen Mitteln an derartigen Expeditionen
teilzunehmen oder aber gar deutſchen Boden
als Durchzugsland preiszugeben. Man kam
ſchließlich darauf ab, den Locarno=Vertrag mit einem Zuſatz zu
verſehen, wonach jedes Bundesmitglied den Art. 16 in einem
Maße zu erfüllen hat, das mit ſeiner militäriſchen Lage
ver=
träglich iſt und das ſeiner geographiſchen Lage Rechnung trägt.
Erſt daraufhin iſt der Eintritt Deutſchlands in den
Völker=
bund erfolgt. Es hat damals in der deutſchen Oeffentlichkeit
ſcharfe Auseinanderſetzungen gegeben. Vielfach war man der
Anſicht, daß trotz dieſes Zuſatzes Deutſchland doch verpflichtet
ſei, fremden Truppen den Durchzug zu gewähren. Die
Reichs=
regierung ſtellte ſich jedoch auf einen anderen Standpunkt. Für
uns ſpielte damals auch die Möglichkeit einer bewaffneten
Intervention gegen Rußland eine Rolle. Wir hatten nicht die
geringſte Neigung, uns auf irgendwelche Abmachungen
einzu=
laſſen, die in Moskau Mißtrauen gegen uns hätten aufkommen
laſſen können. In der Praxis hatten wir uns ſogar ſchützend
vor die Sowjetunion geſtellt. Zum Dank dafür wollen die
Ruſſen jetzt einem Syſtem zum Siege verhelfen, das uns zum
Durchzugsland für die Rote Armee oder auch für die
ſchwer=
bewaffneten Diviſionen Frankreichs machen will. Es verſteht ſich
wohl von ſelbſt, daß wir niemalsirgendetwas
unter=
zeichnen werden, was den anderen Mächten auch
nur den Schein eines Durchzugsrechts durch
Deutſchland geben könnte, und uns in Zeiten
zurück=
wirft, die franzöſiſche Truppen jahrelang auf deutſchem Boden
ſahen und polniſche Diviſionen auf der Durchfahrt von
Frank=
reich nach dem Oſten.
Mit dem im Völkerbundsſtatut verankerten Durchzugsrecht
beſchäftigt ſich auch die „DAZ.” ſehr eingehend. Sie hat die
damaligen „Verhandlungsberichte der Konferenz von Locarno
ſehr eingehend unter die Lupe genommen, wo von franzöſiſcher
Seite die deutſchen Bedenken, daß Deutſchland zum
Durchzugs=
land franzöſiſcher Truppen werden könnte, als unbegründet
hin=
geſtellt wurden. Dann kommt aber ein ſehr bedeutender
Nachſatz, der folgendermaßen lautet: „Es genügt für
franzöſiſche Transporte die Durchfahrt durch
den Kieler Kanal und durch ein beſchränktes,
feſt umgrenztes Stück deutſchen Gebiets”. Damit
wird die Aufmerkſamkeit auf eine Hintertüre gelenkt, die
ſich die Franzoſen damals offengelaſſen haben.
Deutſchland hat inzwiſchen ſeinen Austritt aus
dem Völkerbund erklärt. Damit erliſcht
auto=
matiſch für uns alles, was auf Grund des
Völkerbundsſtatuts bisher bindend war. Es
bleibt aber der Locarno=Vertrag, der die deutſch=franzöſiſche
Grenze ſichert und dieſe Sicherung mit einer
engliſch=
franzöſiſchen Garantie verſehen hat. Es bleibt weiter der
deutſch=polniſche Nichtangriffspakt. Auch der Berliner Vertrag
mit Sowjetrußland, der eine gegenſeitige Neutralitätsverpflich=
der Mann, der 43uus Nerne jahe.
Zum 150. Geburtstage Friedrich Wilhelm Beſſels am 22. Juli.
Von Ernſt Anderle.
Es mag zwar etwas
ge=
wagt klingen, von einem
Menſchen zu behaupten, er
habe 75 000 Sterne gezählt.
Wenn man aber hört, daß
dieſer Menſch ein
Aſtro=
nom war und noch dazu
ein ſehr berühmter, dann
klingt das ſchon bedeutend
weniger verwunderlich.
Nun freilich, der Reihe
nach abgezählt hat er ja
dieſe 75 000 Sterne auch
nicht, und er hat ſich auch
reichlich Zeit gelaſſen dazu,
denn nicht weniger als
zwölf Jahre, von 1821 bis
1833, verwendete der
Kö=
nigsberger Aſtronom
Fried=
rich Wilhelm Beſſel,
deſſen Geburtstag ſich am
22. Juli zum 150. Male
jährt, dazu, um am Meri=
Friedrich Wilhelm Beſſel.
diankreis eine Reihe von
75 000 Fixſternen zwiſchen 15 Grad ſüdlicher und 45 Grad
nördlicher Deklination zu beobachten, welche Beobachtungen ihm
wertvolle Grundlagen für ſeine ſpätere Wiſſenſchaft einbrachten.
Friedrich Wilhelm Beſſel kam eigentlich auf Umwegen zur
Aſtronomie, und jedenfalls wurde es ihm, als er am 22. Juli
1784 in Minden in Weſtfalen das Licht der Welt erblickte, gewiß
nicht an der Wiege geſungen, daß er als Aſtronom unſterblich
ſein werde. Auch er ſelbſt hatte, als er heranwuchs, vorerſt
durchaus nicht den Ehrgeiz, die wiſſenſchaftliche Laufbahn
ein=
zuſchlagen. Er beabſichtigte, einen recht realen Beruf zu ergreifen
und widmete ſich in Bremen dem Kaufmannsſtande. Nun
frei=
lich, der Drang in die Ferne mochte auch in dem jungen Beſſel
ſchon ſehr ſtark geweſen ſein, wenn es auch damals noch nicht
die unendlichen Fernen des Weltalls waren, in die er
hinaus=
ſtrebte. Nein, aber er wollte als Kargadeur, wie man damals
ſagte, wir werden heute den einfacheren Ausdruck Agent
ge=
brauchen, eine Handelsexpedition nach Ueberſee begleiten. Zu
dieſem Zwecke beſchäftigte er ſich viel mit nautiſchen Problemen,
Vom Tage.
Reichspräſident von Hindenburg empfing am Donnerstag den
Reichsminiſter des Aeußern Freiherrn von Neurath zum Vortrag.
der ſich im Flugzeug nach Marienburg und von dort im
Kraft=
wagen nach Neudeck begeben hatte.
Der Chef der Heeresleitung hat den Truppenteilen der
Standorte Schwerin, Güſtrow, Roſtock und Neuruppin, die zur
Bekämpfung des großen Waldbrandes bei Waren eingeſetzt waren,
für ihre tätige Mithilfe ſeine beſondere Anerkennung
ausge=
ſprochen.
Die Belgiſche Kammer bewilligte geſtern die von der
Regie=
rung de Broqueville geforderten Sondervollmachten mit 89 gegen
77 Stimmen. Sieben Liberale enthielten ſich der Stimme. Die
Vollmachten ſind auf ſechs Monate begrenzt und dienen in erſter
Linie der Durchführung eines wirtſchaftlichen
Deflationspro=
gramms.
Nach holländiſchen Meldungen ſind die engliſch=holländiſchen
Handelsvertragsverhandlungen abgebrochen worden.
Der engliſch=türkiſche Zwiſchenfall bei Samos wird von der
engliſchen Preſſe nunmehr als beigelegt betrachtet, nachdem die
türkiſche Regierung der Einſetzung einer gemiſchten engliſch=
tür=
kiſchen Unterſuchungskommiſſion zugeſtimmt hat.
Das Kommando der engliſchen Mittelmeerflotte hat dem
jugoſlaviſchen Marinekommando in Spalato (Split) die
Mittei=
lung gemacht, daß ein Geſchwader der engliſchen Flotte am 31. 8.
in Spalato eintreffen werde.
Der Vollzugsausſchuß des internationalen
Gemeindeverban=
des, der einen Zuſammenſchluß aller kommunalen Spitzenperbände
der Welt darſtellt, hat auf ſeiner Tagung in Lyon beſchloſſen, die
nächſte Vollkonferenz des Verbandes, zu der etwa 1500 führende
Kommunalpolitiker der Welt erwartet werden, in Berlin und in
München Anfang Mai 1935 abzuhalten.
Die ägyptiſche Regierung hat eine Verſtärkung der Luftflotte
beſchloſſen. Ein Auftrag auf zehn neue Flugzeuge iſt bereits nach
England gedrahtet worden. Auch neue Kriegsflugplätze ſollen
angelegt werden.
In der Reviſionsverhandlung wegen der Ermordung des
Zjo=
niſtenführers Dr. Arloſoroff wurde der von der Vorinſtanz am
7. Juni,ds. Js. zum Tode verurteilte Hauptangeklagte Stavſky
freigeſprochen.
Der amerikaniſche Sonderbotſchafter Norman Davis reiſte am
Donnerstag abend mit den zu den Vorbeſprechungen für die
Flottenkonferenz von 1935 nach London gekommenen
amerikani=
ſchen Sachverſtändigen nach den Vereinigten Staaten ab. Man
echnet damit, daß die Vorbeſprechungen im Herbſt wieder
auf=
genommen und daß dann auch Japan und Italien daran
teilneh=
men werden.
Wie aus San Franzisko gemeldet wird, hat der
Streikaus=
ſchuß mit 191 gegen 174 Stimmen beſchloſſen, den Streik
abzu=
brechen.
Auf Veranlaſſung der mandſchuriſchen Behörden wurden aus
dem mandſchuriſchen Staatsgebiet 48 Sowjetruſſen wegen
ſtaats=
feindlicher Betätigung ausgewieſen.
tung enthält, iſt nicht erloſchen. Und ſchließlich haben 41 Nationen,
darunter die für den Oſtpakt in Ausſicht genommenen Länder
den Kelloggpakt unterzeichnet, und ſich zu dem Grundſatz
be=
kannt, daß der Krieg als Mittel zur Löſung internationaler
Streitfälle verurteilt wird. Für uns beſteht alſo nicht die
ge=
ringſte Veranlaſſung, dieſes ſehr gute Sicherheitsſyſtem durch
etwas anderes zu erſetzen, zumal das, was jetzt vorgeſchlagen
worden iſt, für uns nur eine Verſchlechterung darſtellt.
* Garankie auf dem Papier.
Garantiepakte zeichnen ſich durch die Verpflichtung einzelner
oder ganzer Staatengruppen aus, ſtets dafür einzutreten, daß
der Inhalt der Pakte auch getreulich erfüllt wird. Das
Muſter=
beiſpiel eines derartigen Garantiepaktes iſt die
Memel=
konvention. Sie legt dem litauiſchen Staate eine ganze Reihe
von Verpflichtungen dem Memelgebiet gegenüber auf. Zu den
weſentlichſten Bedingungen gehört die uneingeſchränkte
Selbſt=
verwaltung, die ſelbſtverſtändlich eine lohale Einſtellung der
Memelländer dem litauiſchen Staat gegenüber bedingt. An
dieſer Lohalität hat es niemals gemangelt, Trotzdem hat
Litauen jetzt die Selbſtverwaltung beſeitigt und einen
Ver=
tragsbruch an den anderen gereiht. Inhalt und Buchſtabe der
Memelkonvention erheiſcht jedoch ein Eingreifen der
Garantie=
mächte. Sie haben ſich bis heute nicht gerührt. Damit iſt
eigentlich dem Garantieprinzip der Todesſtoß verſetzt worden.
Wie man unter dieſen Umſtänden überhaupt noch für ſogenannte
mit Garantie ausgeſtattete Sicherheitspakte eintreten kann, iſt
uns unerfindlich, zumal ein Trommler für den Nordoſtpakt eine
Garantiemacht der Memelkonvention, Frankreich nämlich, in die
Erſcheinung tritt. Wir halten es jedoch für unerläßlich, daß
die deutſche Regierung die fortgeſetzten Vertragsbrüche zum
Anlaß nimmt und auf eine Erweiterung des Memelvertrags,
als auf eine Hereinnahme Deutſchlands als Garantiemacht
drängt. Denn nur ſo wird das Memelland die Sicherheit
er=
halten, die ihm die anderen zwar verſprochen, aber bis heute
nicht gewährt haben.
und da in der Schiffahrtskunde auch die Sternenkunde eine
große Rolle ſpielt, ſo führte ihn ſein Entwicklungsgang
ſchließ=
ſich geradezu zwangsläufig zu ſeiner eigentlichen Lebensaufgabe.
Eigentlich nur zu ſeinem Vergnügen hatte er eine
Berech=
nung des Kometen von 1607 vorgenommen, die dem damals
ſehr einflußreichen Aſtronomen Olbers zu Geſicht kam und auf
deſſen Vorſchlag Beſſel 1806 an der Privatſternwarte von
Schröter in Lilienthal eine Inſpektorſtelle bekam.
Hier war Beſſel Gelegenheit gegeben, ſeine Fähigkeiten
voll zu entfalten. Auf Anregung Olbers nahm er die
Umrech=
nung von Bradleys Fixſternbeobachtungen in Angriff, die ihn
zum Ergebnis der unveränderlichen Strahlenbrechung, der
Vor=
rückung der Sterne, des Schwankens der Erdachſe gegen den
Himmelspol und einzelner Abweichungen führte, das er ſpäter
unter dem Titel: „Fundamenta aſtronomiae deducte ex
obſer=
vationibus J. Bradley” in Königsberg 1818 veröffentlichte.
Vier Jahre ſpäter, in dem jungen Alter von 26 Jahren,
genoß Beſſel einen derart hohen Ruf, daß er 1810 nach der in
Königsberg befindlichen neuerrichteten weltberühmten
Stern=
warte als Leiter berufen wurde. Die Königsberger Sternwarte
wurde in ſpäteren Jahren mit einem Reichenbachſchen
Meridian=
reis und einem beſonders hervorragenden Fraunhoferſchen
Heliometer ausgeſtattet und mit dieſen Inſtrumenten wirkte
Beſſel in der Aſtronomie bahnbrechend, denn er iſt der
eigentliche Schöpfer der Theorie der aſtronomiſchen Inſtrumente,
und es iſt auch gar nicht verwunderlich, daß er mit dieſen
vor=
züglichen Mitteln die eingangs erwähnten 75 000 Fixſterne, ganz
genau 75 000 Fixſterne, zählte, beſſer geſagt, beobachtete. Am
Heliometer begann Beſſel beſondere Unterſuchungen, die der
Fernwinkelbeſtimmung des Sternes 61 im Schwan galten.
Geradezu aufſehenerregend förderte der berühmte Aſtronom die
mathematiſchen Theorien der Aſtronomie, obwohl er von den
Aſtronomen Laplace, Gauß und Hanſen wohl in einigen
Punkten übertroffen wurde, doch in der Vergangenheit und in
der Gegenwart gibt es wohl keinen fähigeren Mann wie Beſſel,
der in der Beobachtung und der Theorie im gleichen Maße
ge=
ſchaffen hätte. Die letzte und bedeutendſte Arbeit Beſſels war
die Unterſuchung über die Veränderlichkeit der eigenen
Bewe=
gung der Fixſterne, welche Arbeit er in Altona vor 90 Jahren
erſcheinen ließ. Dieſe Arbeit wurde in ſpäteren Berechnungen
von den Aſtronomen Peters und Auvers in allen Punkten
haargenau beſtätigt.
Im 62. Lebensjahre ſtarb Friedrich Wilhelm Beſſel,
nach=
dem er der Nachwelt zahlreiche Werke hinterließ, ein Nachlaß
der für die Aſtronomie epochemachend und von größter
Be=
deutung iſt, ſo daß er, obwohl er unter der kühlen Erde liegt,
unter uns immer fortleben und unſterblich ſein wird
Diplomakiſche Empfänge.
Der deutſche Botſchafter bei Barthou.
EP. Paris, 20.
Außenminiſter Barthou hat am Donnerstag den deu
Botſchafter in Paris, Roland Köſter, empfangen. Dieſe 1
redung drehte ſich, wie der „Matin” berichtet, angeblic
die deutſche Haltung zu den Vorſchlägen eines Oſtpaktes
ſcheine jedoch nicht, ſchreibt das Blatt, daß Deutſchland b
eine Antwort abgegeben habe, zumal dieſe zuerſt nach Li
geleitet werden müſſe von wo aus das Reich über den
ſchlag in Kenntnis geſetzt worden ſei. — Das „Journal”
Anſicht, daß es ſich lediglich um einen Schritt informator
Art gehandelt habe. Es ſei wenig wahrſcheinlich, daß D
land zu dem Plane Stellung nehme, ohne vorher gen
Aufklärungen erhalten zu haben, insbeſondere, ſeitdem D
renzen über die Auslegung des Paktes zwiſ
Paris London und Nom feſtgeſtellt worden ſeien.
Blatt verweiſt in dieſem Zuſammenhang weiter auf di
klärungen Barthous in Bayonne, wonach eine Wiederauf
der Abrüſtungsverhandlungen erſt nach Abſchluß des
in Erwägung gezogen werden könne.
Außenminiſter Barthou hat am Donnerstag ferner
ruſſiſchen Geſchäftsträger Roſenberg empfangen. Die
redung drehte ſich um die laufenden politiſchen Fragen. J
unterrichteten Kreiſen geht das Gerücht um, daß Roſenber
Nachfolger des kürzlich verſtorbenen ruſſiſchen Botſch
Dowgalewſki in Paris werden wird.
Muſſolini empfängt den deutſchen Botſchafft
DNB. Rom, 20. J
Muſſolini, der in den nächſten Tagen Rom für einige
verlaſſen wird, empfing am Freitag nachmittag den deu
Botſchafter beim Quirinal, von Haſſel, zu einer Unterre
die etwa dreiviertel Stunde dauerte.
Amerikaniſcher Blokken=Skühpunk
auf den Aléuken.
EP. Waſhington, 20. J.
Die amerikaniſchen Flottenmanöver 1935 werden an
Küſte von Alaska abgehalten werden. Zehn amerika.
Bombenflugzeuge ſind gegenwärtig von Alaska unterweg
werden im Hafen von Dutch Harbour auf den Aleuten
Zwiſchenlandung vornehmen. In dieſem
Zuſammenhan=
das Gerücht um, daß die Vereinigten Staaten auf den A.
einen Flottenſtützunkt errichten wollen. Durch die Verträ
ihnen dies bisher zwar unterſagt, doch drückt man die
Me=
aus, daß im Falle eines Mißerfolges der Flotten=Kon
von 1935 dieſe Vertragsbeſtimmung keine Geltung mehr
werde.
* In einigen Monaten wird die amerikaniſche Flotte
in den Stillen Ozean zurückkehren. Schon jetzt läßt ſich vo
ſehen, daß ſich dann wieder die Kabelberichte aus dem
und die Betrachtungen über die Spannungen im Stillen
mehren werden, weil nach vorübergehender Abweſenhe
Amerikaner erneut mit ihrer geſamten Waffenmacht i
Erſcheinung treten. Die nordamerikaniſche Union ſchein
entſchloſfen zu ſein, ihre militäriſchen Anlagen in dieſem
meer nicht nur auszubauen, ſondern um eine wertvolle
P=
zu bereichern. Schon ſeit einiger Zeit geht ein geheimnis
Geraune um die Pläne und Abſichten Amerikas au
Aleuten. Die Aleuten ſind eine von Alaska aus in den
Ozean hineinragende Inſelgruppe, an deren Südſpitze
Harbour liegt, das ſchon ſeit langem eine gewiſſe milit
Bedeutung beſitzt. Jetzt will man Dutch Harbour in
Marinebaſis umbauen, wahrſcheinlich aber auch einen F
ſtützpunkt errichten, und gleichzeitig das Hinterland
Ala=
den Dienſt der Landesverteidigung ſtellen. Flieger ſind
unterwegs, um die Aleuten anzuſteuern. Sie kommen au
Innern der Vereinigten Staaten. Selbſtverſtändlich ſin
der Marineleitung die beſten Flugzeuge eingeſetzt worde
wahrſcheinlich auch auf den Aleuten bleiben, wo ſchon
Landungsplätze angelegt ſein ſollen. Für die Japaner
gerade nicht angenehm, zu wiſſen, daß Dutch Harbour
Tages ein zweites Hawai ſein wird. Dutch Harbour liegt
ſehr weit vom japaniſchen Inſelreich entfernt, ſtellt abe
von den Vereinigten Staaten aus geſehen genau wie
einen gegen Japan weit vorgeſchobenen militäriſchen Poſte
Liliencrons Werk für unſere Zei
Zum 22. Juli.
Von Hans Walther.
„Er war nicht bloß de
hafte Spielmann, nie
Junker Uebermut, nie
liebenswürdige Leie
für den ihn viele ge
haben, er war auch der
der ſchweren Stunde
einſamen Fragen un
danken, und er hat nu
halb das menſchliche
in ein launiges Spi
Natur umgedichtet, u
den furchtbaren Ern
Lebens aus innerſter
rung begriff, weil er
freien wollte von der
ſamen. Notwendigkeit
hat erſt als Mann zu
begonnen, der vom E
geprüft war .. . Dah
edelmänniſche Zauber
ganzen Geſtalt, deſſen
ger Liebenswürdigkei
Detlev von Liliencron. mand widerſtehen
und daher die Zaub
des Dichters, der ſelbſt ſeine trübſten und leidvollſten Ange
heiten in heller Luſt vor uns allen verhandelt hat Ich ho
ſeine eigenen Worte: „Der Himmel lächelt ſeinem Sonntagst
Dieſe Worte ſprach vor nun fünfundzwanzig
Richard Dehmel am Grabe ſeines Freundes Detlev von
eron und umriß in dieſen wenigen Sätzen das freudvoll
leidſchwere Leben eines deutſchen Dichters, der von den
genoſſen teils verkannt, teils bemitleidet, ja, hin und
belächelt wurde, weil er ein wirklicher Dichter war
Er wurde am 3. Juni 1844 geboren. In der Schule
nete er ſich nicht beſonders aus. Hauslehrer und Gele
ſchule gaben ihm nicht viel mit; die Mathematik
er „Schleifmühle des Kopfes”, die ihn furchtbar gequälf
muß; einzig Geſchichte hat ihn immer gefeſſelt. Die 7
benutzte er, „um mit Hund und Gewehr allein durch
Wald und Buſch zu ſtreifen”. Sein Kinderwunſch, Sol4
werden, wurde ihm erfüllt: ſo lernte er in ſieben Provinze
Uiſt
A0.
M
1
die
Ma
Hausſuchung bei der Deutſchen Front
Unerhörke Provokalion der Bevölkerung. — Troß drohenden und herausſordernden Verhaltens der
Emigrankenpolizei bewundernswerke Diſziplin der Saardeukſchen.
Emigrank Machts als Einbrecher.
DNB. Saarbrücken, 20. Juli.
Am Donnerstag nachmittag fand bei der Landesleitung
Deutſchen Front unter Leitung des berüchtigten
Emigranten=
nmiſſars Machts eine Hausſuchung ſtatt, bei der es zu
ndalöſen Zwiſchenfällen kam, die eine der dreiſteſten
Heraus=
derungen darſtellen, denen die an derartige Vorfälle
wahr=
t gewohnte ſaardeutſche Bevölkerung in den letzten Jahren
3geſetzt war.
Kurz nach 17 Uhr drangen mehrere Kriminalbeamte in
Büroräume der Landesleitung ein. Auf Befragen waren
ſe Beamte nicht imſtande, die Gründe ihres Vorgehens
an=
feben. Sie verletzten damit die elementarſten geſetzlichen
rausſetzungen zur Durchführung einer derartigen Aktion.
Sie erklärten lediglich, im Auftrage der
Regierungs=
imiſſion die Büroräume des Freiwilligen Arbeitsdienſtes
ichſuchen zu müſſen. Von Seiten des Hausmeiſters wurden
zunächſt auf die ſelbſtverſtändliche Pflicht aufmerkſam
ge=
cht, erſt einmal den Hausherrn, in dieſem Falle
Landes=
er Pirro, von ihren Abſichten in Kenntnis zu ſetzen. Pirro
tte inzwiſchen ſeine Angeſtellten aufgefordert, ſtrengſte
ziplin zu wahren, wenn auch in der Betrauung des
ligrantenkommiſſars Machts mit dieſer Aktion eine offene
ovokation erblickt werden müſſe.
Die Landesleitung der Deutſchen Front ſetzte ſich
nun=
hr mit dem Polizeidirektor Heimburger in Verbindung, der
Fernſprecher zu keinerlei Auskunft bereit war. Zwei
eren der Deutſchen Front begaben ſich darauf unverzüglich
ſönlich zu Heimburger, der ihnen erklärte, auf Grund der
tikel 93a—e die Hausſuchung anempfohlen
haben. Die fraglichen Artikel beziehen ſich auf die
Neu=
lität der Beamten, denen ſtrengſte Innehaltung des
Amts=
eimniſſes auferlegt wird, und das Verbot der Anzeige
jeg=
er Perſonen bei nichtſaarländiſchen Stellen wegen
Ver=
en, die im Saargebiet nicht ſtrafbar ſind. Der nähere
Zu=
imenhang dieſer Artikel mit der angeordneten Hausſuchung
den Büroräumen des Freiwilligen Arbeitsdienſtes wurde
ſt gegeben und iſt auch nicht erſichtlich.
Nach Rückkehr der beiden Angeſtellten der Deutſchen Front
ren die Kriminalbeamten fort, die Büroräume eingehend
durchſuchen und ſämtliches Material zu beſchlagnahmen.
ichts leitete die Aktion perſönlich. Er ſuchte den Hausmeiſter
veranlaſſen, ihm verſchiedene Schlüſſel auszuhändigen, die
ſer jedoch nicht bei ſich hatte. Machts forderte daraufhin,
mit einem Dietrich geöffnet werde, worauf ihm bedeutet
rde, daß er es hier nicht mit Einbrechern zu tun habe.
Mittlerweile hatte ſich die Nachricht von den Vorfällen in
Stadt verbreitet. Vor dem Hauſe ſammelte ſich eine
viel=
idertköpfige Menſchenmenge an, die dem Treiben Machts
zu=
hſt mit wortloſem
Abſchen
haute; da Machts jedoch immer dreiſter und
heraus=
dernder auftrat, konnte ſich die Menge lauter Zurufe nicht
halten. Immer wieder ſtürmte der Emigrantenkommiſſar
ertig durch die einzelnen Büroräume, um nachzukontrollieren,
ſeine Befehle ſtrikt durchgeführt würden, verlangte Oeffnung
tlicher Kellerräume und Durchſuchung jedes Schrankes und
enſtückes. Die beſchlagnahmten Gegenſtände wurden jedoch
ausgehändigt, nachdem jedes Aktenſtück durchgezählt war.
ſes langwierige Verfahren brachte Machts erſt recht aus der
ſung. Er tobte wild in den Büroräumen herum. Als er
der aus dem Hauſe heraustrat, wurden Fahnen und
Trans=
ente mit der Aufſchrift „Heil Hitler!” gezeigt. Die Menge
imte ſpontan das Deutſchlandlied an. Als Quittung für das
nſichtlich immer beängſtigender werdende Verhalten der
Be=
erung ließ Machts zwei Ueberfallkommandos kommen, die
Straße räumen mußten. Beſonders tat ſich hierbei der
igrantengenoſſe, Kriminalbeamter Gerike, hervor der in
il die Aktion eröffnete und ſich ſogar ſoweit hinreißen ließ,
erhobenem Nevolver ins Haus zu ſtürzen und die
Büro=
eſtellten mit „Hände hoch” anzuſchreien. Aus der Menge
ten ihm laute Pfuirufe für ſein feiges Verhalten entgegen,
1rauf Gerike noch die Stirn hatte, ſtolz auf ſeine Eigen=
Oft als Kriminalbeamter zu verweiſen, die zu derartig
heraus=
derndem Vorgehen berechtigte.
Angeſichts dieſes ungeheuerlichen Vorgehens ſuchte
Landes=
leiter Pirro ſich mit Heimburger in Verbindung zu ſetzen.
Dieſen hatte jedoch der ſchöne Sommerabend bereits vorzeitig
zum Verlaſſen ſeines Büros veranlaßt. Pirro rief darauf
Präſident Knox perſönlich an, um ihn auf das beiſpielloſe
Ver=
halten dieſes Beamten aufmerkſam zu machen. Pirro erklärte,
daß ſich der Bevölkerung angeſichts der offenen Drohung mit
der Waffe eine begreifliche Unruhe bemächtige, für deren Folgen
jegliche Verantwortung abgelehnt werden müſſe Präſident Knox
gab zunächſt ſeiner Verwunderung darüber Ausdruck, daß
über=
haupt Menſchen vor der Landesleitung verſammelt wären,
er=
klärte ſich jedoch ſchließlich bereit, eine weitere Bereitſchaft zu
ſchicken.
Nach einſtündiger gründlicher Arbeit zog Machts mit ſeinen
Beamten mit dem geſamten Aktenmaterial des freiwilligen
Arbeitsdienſtes wieder ab.
Die Vorfälle haben in der deutſchen
Bevöl=
kerung den letzten Reſt des Vertrauens in die
Objektivität der Regierungskommiſſion
ge=
raubt. In der Tatſache, daß ausgerechnet der in der
Bevöl=
kerung verhaßte und mißachtete Emigrantenkommiſſar Machts
mit der Leitung einer ſo wichtigen Aktion betraut wurde, muß
eine offene Herausforderung und Beleidigung des
Landes=
leiters Pirro und der hinter ihm ſtehenden deutſchen Bevölkerung
erblickt werden.
Saarbrücker Preſſeſlimmen zu der Hausſuchung.
Die geſamte Preſſe des Saargebiets befaßt ſich in großer
Auf=
machung mit der geſtrigen Hausſuchung bei der Landesleitung
der Deutſchen Front. Die „Saarbrücker Zeitung” fragt ſich, wie die
übrigen Blätter, aus welchen Gründen eigentlich die
Akten=
beſchlagnahme des Freiwilligen Arbeitsdienſtes erfolgt ſei. Sie
bezeichnet e,s als eine unerhörte Provokation der
Be=
völkerung, daß ausgerechnet der Polizeikommiſſar Machts mit
der Durchführung dieſer Aktion betraut wurde. Machts erfreue
ſich im Saargebiet nicht des Rufes, ein ſtreng objektiver,
unpar=
teiiſch, ſachlich und mit ruhiger Ueberlegung handelnder
Polizei=
beamter zu ſein. Seine Behörde möge eine andere Auffaſſung
haben. Bei der Bevölkerung beſitze er jedenfalls nicht die Spur
von Vertrauen. Das Blatt iſt im Zweifel darüber, ob die Machts
vorgeſetzte Behörde dies wüßte oder nicht. Es ſchreibt u. a.: Wenn
nein, ſo wäre das ein Zeichen, wie fern ſie von der wirklichen
Volksmeinung träumt. Wenn ja, hält ſie es dann mit der Sorge
für die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung für vereinbar,
trotzdem Machts immer wieder auf die Bevökerung loszulaſſen.
Wenn es geſtern nachmittag nicht zu ernſteren Zwiſchenfällen
ge=
kommen iſt, dann iſt dies das Verdienſt des Landesleiters der
Deutſchen Front.
Er hat ſofort, als Machts das Büro der Deutſchen Front
be=
trat, allen Angeſtellten des Hauſes ſtrengſte Diſziplin anbefohlen.
Es iſt das gute Recht der Bevölkerung, zu verlangen, daß man
ihr nichts Unmögliches zumutet. Die Regierungskommiſſion kann
von der Bevölkerung Ruhe und Diſziplin verlangen; die
Bevöl=
kerung andererſeits kann von der Regierungskommiſſion
verlan=
gen, daß ſie bei ihren Maßnahmen Polizeibeamte einſetzt, zu denen
die Bevölkerung Vertrauen und zu denen ſie Achtung haben kann.
Zu den in die ſaarländiſche Polizei eingeſtellten Emigranten hat
die Bevölkerung weder Vertrauen noch hat ſie Achtung vor ihnen,
und ſchon gar nicht vor dem Kommiſſar Machts. Man ſoll der
Bevölkerung dieſe Zumutung erſparen. Auch das erſcheint uns
notwendig zu ſein im Intereſſe der Aufrechterhaltung von Ruhe
und Ordnung.”
Die „Saarbrücker Landeszeitung” ſchreibt: Man wird bei
die=
ſer Gelegenheit feſtſtellen müſſen, daß die Bevölkerung wirklich
nicht verſtehen kann, daß die Regierungskommiſſion, die immer
wieder die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung von Ruhe und
Ordnung als ihre wichtigſte Aufgabe bezeichnet, ausgerechnet den
Emigranten Machts mit einer Durchſuchung der Räume in der
Landesleitung der Deutſchen Front betrauen kann. Im übrigen
wird man geſpannt ſein können, was man dem FAD. für „
Schand=
taten” wird nachweiſen können. Es wäre zweifellos wichtiger,
einmal in den Brutſtätten der Emigranten und Marxiſten
Haus=
ſuchung zu halten. Dort würde man beſtimmt handgreifliches
Ma=
terial beſchlagnahmen können, aus dem ſich ergibt, daß lediglich
von dieſer Seite her eine Störung der öffentlichen Ruhe zu
be=
fürchten iſt.
Zwanzig Saarzeikungen
für drei Tage verbolen.
DNB. Saarbrücken, 20. Juli.
Die Verfügung der Regierungskommiſſion über das Verbot
einer Anzahl von ſaarländiſchen Tageszeitungen iſt in den
Nach=
mittagsſtunden zugeſtellt worden. Es handelt ſich nicht nur um die
drei Saarbrücker Blätter, ſondern das Verbot umfaßt insgeſamt
20 Tageszeitungen. Es erſtreckt ſich auf die Dauer von drei Tagen.
In der Verfügung wird auf Artikel 12 in Verbindung mit
Artikel 1 Ziffer 4 der Verordnung zur Aufrechterhaltung der
öffentlichen Ruhe und Sicherheit vom 20. Mai 1933 hingewieſen.
In den Zeitungen ſei ein Artikel enthalten, der dieſen Tatbeſtand
dadurch erfülle, daß die Durchführung von Maßnahmen der
Re=
gierungskommiſſion durch ſolche Polizeibeamte, die von einem Teil
der Preſſe lediglich aus politiſchen Gründen aufs ſchärfſte bekämpft
würden, als eine Herausforderung der Bevölkerung hingeſtellt
werde. Derartige Ausführungen, die an und für ſich nur zu
ge=
eignet ſeien, die Staatsautorität zu untergraben, könnten als
eine verſteckte Aufforderung oder Anreizung zum Ungehorſam
gegen die Verordnung der Regierungskommiſſion oder der ihr
unterſtellten Behörden angeſehen werden. Sie ſtellten eine ernſte
Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung dar.
Tannenberg-Gedenkfeier
am Nalionaldenkmal bei Hohenſtein.
DNB. Berlin, 20. Juli.
Aus Anlaß der 20jährigen Wiederkehr der Schlacht bei
Tannenberg findet am Sonntag, dem 26. Auguſt 1934, unter
Leitung des Wehrkreiskommandos I eine Gedenkfeier am
Nationaldenkmal bei Hohenſtein ſtatt.
Durch die Teilnahme von Mitgliedern der Reichsregierung,
u. a. des Reichswehrminiſters Generaloberſt von Blomberg,
und des Chefs der Heeresleitung, General der Artillerie
Frei=
herr von Fritſch, ſowie zahlreicher Führer aus den Schlachten
in Oſtpreußen, an ihrer Spitze Generalfeldmarſchall von
Mackenſen, wird die Feier ein beſonderes Gepräge erhalten.
Die Wehrmacht wird durch mehrere oſtpreußiſche
Truppen=
teile und durch eine Fahnenkompagnie mit den Fahnen der
Regimenter, die an der Schlacht teilnahmen, vertreten ſein.
Ferner haben Landespolizei, nationalſozialiſtiſche Organiſationen
und Frontſoldatenverbände ihre Beteiligung zugeſagt.
Der N5=Skudenkenbund
dem Skellverkreker des Führers unkerſtell.
Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, gibt bekannt:
Durch Berufung des bisherigen Studentenbundführers
z. D. Dr. Stäbel in die Reichsleitung der PO. iſt ſeine
Tätig=
keit im NS.=Studentenbund beendet. Ich ſpreche ihm hiermit
für ſeine bisher geleiſtete Arbeit den Dank der Bewegung aus.
Der NS.=Studentenbund unterſteht im Einvernehmen mit
dem Pg. b. Schirach ab heute mir direkt.
Bis zur Ernennung eines neuen Führers des NS.=
Studentenbundes, die ich mir ſelbſt vorbehalte, beauftrage ich
mit der Neuorganiſation desſelben meinen Vertrauensmann,
Pg. Dr. med. Wagner, München, Braunes Haus.
(gez.) Rudolf Heß.
Landeskirche -Reichskirche.
Die Aufbauarbeit der deutſchen evangeliſchen Kirche.
DNB. Berlin, 20. Juli.
In Berlin tagte unter dem Vorſitz des Reichswalters der
deutſchen evangeliſchen Kirche Miniſterialdirektor Jäger der in
Erfurt gebildete Unterausſchuß des Verfaſſungsausſchuſſes, dem
die Bearbeitung des Verhältniſſes der Landeskirchen zur
Reichs=
kirche obliegt. Außer den grundſätzlichen Fragen der
Bekennt=
nishaltung der deutſchen evangeliſchen Kirche wurde über die
Geſetzgebungsgewalt, die Verwaltungsbefugniſſe, ferner über
die Aufgaben der Landesbiſchöfe und der verfaſſungsmäßigen
Organe der Landeskirchen (Landesbiſchof, kirchliche
Verwal=
tungsſpitze, Synode) beraten. Die Ergebniſſe werden in der
Form von Leitſätzen zuſammengefaßt und dem Ende nächſter
Woche in Erfurt erneut zuſammentretenden Geſamtausſchuß
vorgelegt werden. Am Freitag tagte in Erfurt der
Unteraus=
ſchuß, der die Kirchengemeinde und ihre Gliederung behandelte.
zehn Garniſonen Land und Leute kennen. In den
Feld=
en 1866 und 1870 wurde er verwundet und nahm „Wunden
Schulden halber” den Abſchied. Die auf eine
Amerika=
e geſetzten Hoffnungen erfüllten ſich nicht, auch als
Klavier=
rer konnte er dort ſein Leben kaum friſten. Heimwehkrank
i er zurück und war anderthalb Jahre Deichhauptmann auf
kleinen nordfrieſiſchen Inſel Pellworm und dann
Hardes=
t auf Kellinghuſen. Später lebte er in München, nachher in
enſen und Altona und zuletzt, verheiratet, in Altrahlſtedt
Hamburg, wo er am 22. Juli 1909 ſtarb.
Auf Pellworm, dem jeinſamen Eiland im Nordmeer”,
ieb er ſein erſtes Buch „Adjutantenritte und andere
Ge=
ſte”, das den bereits Fünfundvierzigjährigen als eine
tur' im Sinne Goethes zeigt, als eine trotz aller Vielfältig=
und Beweglichkeit ungebrochene, in ſich ruhende
Perſönlich=
von germaniſcher Kraft. Für ſie iſt der Kampf nicht nur
wendigkeit, ſondern in gewiſſem Sinne Bedürfnis, in ihren
derungen hat ſie manchmal etwas heidniſch Wildes:
Hoch weht mein Buſch hell klingt mein Schild
Im Wolkenbruch der Feindeskkingen.
Die malen kein Madonnenbild
Und tönen nicht wie Harfenſingen.
Und in den Staub der letzte Schelm,
Der mich vom Sattel vvollte ſtechen,
Ich ſchlug ihm Feuer aus dem Helm
Und ſah ihn tot zuſammenbrechen.
Ihr wolltet ſtören meinen Herd?
Ich zeigte euch die Mannesſehne.
Und lachend trockne ich mein Schwert
An meines Roſſes ſchwarzer Mähne.
n „Raubritter vom lachenden Heute” — ſo hat ihn der Dich=
Schoenaich=Carolath genannt — war der Krieg zum ſtärkſten
ebnis geworden im Schlachtenlärm auf langen Märſchen
r an Lagerfeuern unter dem hohen Sternenhimmel. Hier hat
auch eines ſeiner beſten Gedichte. „Wer weiß wo?” und
le ſeiner Balladen ſozuſagen nacherlebt und ſpäter geſtaltet.
kam in ſeine Dichtungen das Männliche Heroiſche, das ihn
t über die meiſten dichtenden Zeitgenoſſen hinaushebt.
Als Liliencron die erſten Gedichte veröffentlichte, gab es
m Dichter der norddeutſchen Landſchaft. Die „Verſemacher
en an den Rhein oder in den Süden, um das Lob dieſer
Inen Gaue immer wieder zu beſingen”, ſagte er einmal und
eh ſelbſt daheim. Ihm war darum zu tun, den Zauber von
irſch und Moor in neuen Worten zu malen, die trotzigen
ſtalten aus der Geſchichte ſeiner Heimat neu erſtehen zu
laſſen. Beides iſt ihm gelungen in ſeinen heimatlichen
Ge=
dichten und Balladen. Eine Morgenſtimmung ſchildert er:
Die Nacht verſinkt in Sumpf und Moor,
Ein erſter roter Streif.
Der Kiebitz ſchüttelt ſich im Nohr
Aus Schopf und Pelz den Reif.
Den Himmel färbt ein kühles Blau,
Der Wind knipſt Perlen ab vom Tau.
Auf Wieſen wölkt der Nebel, und im Feld
Mault mit gekämmtem Schwanz ein feiſter Schimmel,
Der ſich froſtmüde nach dem Stalle wünſcht.
Die einſame endloſe Weite ſeiner Heimat zeichnet er
an=
ſchaulich:
Tiefeinſamkeit ſpannt weit die ſchönen Flügel,
Weit über ſtille Felder aus ..
Es jauchzt der Sturm und peitſcht mit ſeinen Ruten
Erlöſend meine Heidenwelt.
Auch als Balladendichter hat Lilieneron eine ganz eigene
Note. Von Strachwitz und Fontane mag er manches gelernt
haben, aber von Jahr zu Jahr wurden ſeine Balladen immer
ſtraffer, eigenwüchſiger. Hier ſtehe die erſte Strophe der
wunder=
ſam geſchloſſenen Ballade „Das Schlachtſchiff Téméraire‟:
Der Morgenruf will verklingen,
keine Nachtwache legt ſich aufs Ohr,
die Blaujacken ſummen und ſingen
beim Putzen von Raum und Rohr.
Der Morgenruf will verklingen,
das Schiff fährt mit ſchwellenden Schwingen,
die Blaujacken ſummen und ſingen
beim Putzen von Raum und Rohr.
Wie wenig man damals den Dichter verſtand, beweiſt die
Tatſache, daß noch im Jahre 1903 eine große angeſehene
Zeit=
ſchrift dieſes packende Gedicht als „unſinnig” ablehnte!
Sein eigenes Dichterleben ſchilderte Liliencron in dem
kunterbunten Epos „Poggfred” und zwar aus „Erinnerung,
Traum, Erlebnis, Phantaſie” gemiſcht. Dehmel ſagte, hier habe
der „Herr auf Poggfred” (Liliencron) das bunte Leben zu einem
„launiſchen Spiel der Natur umgedichtet‟. Dieſes Buch iſt
zeit=
los und wird noch einmal ſeine Auferſtehung feiern.
Liliencrons Dramen beweiſen, daß er kein Bühnendichter
iſt; einzelne ſchöne, ergreifende Stellen ſind eben Balladen, in
gerüſtloſe Akte und Szenen eingebaut. Auch ſeine
tagebuch=
artigen Romane ſind keine reinen Kunſtwerke, wenn ſie auch
Kapitel voll chronikhafter Wucht enthalten. In den „Kriegs=
novellen” allerdings leiſtet er Meiſterliches in Form und Inhal:
Helle und dunkle Bilder wechſeln. Biwak, Kleinkrieg,
Maſſen=
ſturm, Erkundungsritte, letzter Angriff, und aus allen blühen
die Mannestugenden Treue und Kameradſchaft, Liebe zum Volk
und Menſchentum.
Detlev von Liliencron war nicht nur ein Dichter
über=
ſchäumenden Lebenswillens, ſondern auch ein Künder
recken=
hafter Kraft, der Vieles litt um ſeines Werkes willen, den ſeine
Zeit nicht ehrte, weil ſie ihn nicht erkannte. Nun ein
Viertel=
jahrhundert nach ſeinem Tode, wäre es an der Zeit (und im
Sinne unſerer Zeit), daß er in ſeinem Werk fröhliche Urſtänd
feierte, ihm zu Dank und uns zu Nutz!
„Der neue Hafermotor”, 82 Pferdekarikaturen von Johanne.
Lehrmann. Ein Schuß ins Schwarze iſt Lehrmann mit
die=
ſem „neuen Hafermotor” wiederum gelungen. Wohl iſt er eine
Fortſetzung der beiden früheren Auflagen, aber doch etwas gan
Anderes, ganz Neues, ganz Originelles. Faſt jedes der frühere
Bilder hat ein völlig neues Ausſehen erhalten, die Anzahl der
Bilder iſt von 41 auf 82 erhöht. In überwältigend drolliger
und urkomiſcher Weiſe ſind viele Situationen des Reitſports, vor
Turnieren uſw. feſtgehalten, deren Wirkung noch dadurch beſon
ders erhöht wird, daß der Zeichner Leitſätze der Turnierordnung,
der Reitvorſchrift uſw. darunter geſetzt hat. (Johannes Lehrmann
Verlag.)
„Das Recht der Völker auf Land”. Von Luigi Valli. Aus dem
Italieniſchen überſetzt von Paula Mirgeler. (1,50 RM.
Han=
ſeatiſche Verlagsanſtalt.)
Die vorliegende Veröffentlichung, eine der bedeutſamſter
Schriften des großen italieniſchen Dante=Forſchers und fasciſti
ſchen Politikers Luigi Valli iſt geradezu für Deutſchland eine
politiſche Notwendigkeit und wird deshalb auch einer
ungewöhn=
lichen Beachtung ſicher ſein. Kaum hat man leidenſchaftlicher
denn in der Nachkriegszeit von Frieden und Gerechtigkeit
ge=
ſprochen, aber das ethiſche Grundproblem des Lebens der Völker,
ihr Recht auf Land, wurde nicht beachtet. So findet der
italie=
niſche Gelehrte ſcharfe Worte gegen diejenigen, die den
dauer=
haften Frieden organiſieren wollen, dabei aber die Völker in
Grenzen einſchließen, die für ſie zu eng ſind.
— Götz, Karl: Das Kinderſchiff. Ein Buch von der weiten Welt
von Kindern und von Deutſchland. (Engelhorn).
Ein deutſcher Schulmeiſter in Haifa in Paläſtina packte ſeine
ſämtlichen Schulkinder auf ein Schiff und führt ſie über Alexan
drien und die Straße von Gibraltar nach Deutſchland, um
die=
ſen in der Fremde geborenen Kindern deutſcher Auswanderer
zum erſten Male ihr angeſtammtes Vater= und Mutterland zu
zeigen. Er wandert mit ihnen von Hamburg über Berlin bis
hinauf in die Heimatdörfer der Schwäbiſchen Alb. Das
Vater=
land wird für die Kinder neu entdeckt, und mit einem goldenen
Reichtum im Herzen kehrt die kleine Schar in die Arme der
Eltern zurück.
Seite 4 — Nr. 199
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 21. Juli 193.
Statt Karten.
Ihre Verlobung geben bekannt
Helene Kunz
Dipl.=Ing. Otto Schröter
Darmſtadt
Düſſeldorf
Ernſt=Ludwigftr. 12
Kloſſerſtraße 34136
22. Juli 1934
Dora Hauf
Luise Rung
Ernst Weicker Ferdinand Hauf
verlobten sich und grüßen
Darmstadt, Juli
Jakobistr. 27
MARIE KOLDTTZ
WILLVSOHMIDT
VERLOBTE
DARMSTADT. DULI 1OS4
Ihre Verlobung beehren sich anzuzeigen
MIA BAUER
KARL PESEL
Darmstadt
Schlageterstr. 67
Arheilgen
Hirschstr. 4
21. Juli 1934
Oipl.Ing. Karl Herbert
Maria Herbert
geb. Kloßz
geben ihre Vermählung bekannt
Darmſiadt
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Ihre Vermählung geben bekannt:
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Rüisselsheim (Main) 21. Juli 1954 Darmstadt
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Trauung Sankt Ludwig 14 Uhr,
Karl Weicker
Elfe Weicker, geb. Gräf
Vermählte
Darmſtadt
Eliſabethenſtr. 25
Rirchl. Trauung: Sonntag, 22. Juli, nach=
mittags 2 Uhr in der Stadtkapelle.
Karl Neist
Unſere herzensgute, treuſorgende, liebe Mutter,
Schwie=
germutter, Großmutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Marie Schneider
geb. Stumpf
iſt heute nach kurzem, ſchweren Leiden ſanft entſchlafen.
In tiefer Trauer:
Alex Schneider u. Frau Mimi, geb. Abé
Heinz Schneider
Walter Dick u. Frau Käthe, geb. Schneider
Willy Kleffmann u. Frau Ottilie, geb. Schneider
ſowie 2 Enkelkinder.
Darmſtadt, Liebfrauenſtr. 11, Frankfurt a. M.=
Nieder=
rad, Chicago (Illinois), Offenbach (Main),
Berchtes=
gaden, den 20. Juli 1934.
Die Beiſetzung findet Montag, den 23. Juli, vormittags
11 Uhr, von der Kapelle des alten Friedhofs aus ſtatt.
Grüner Fliegen=,
blauer Fliegen=
Fenſterdrahl
Brückner,
Holzſtraße (a
am Brunnen.
Marie Neist geb. Rascher
Vermählte.
Elisabethenstraße 33. Roßdörferstraße 28.
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 22. Juli 1934,
nachm. 2¾ Uhr, Stadtkapelle.
Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Philipp Söllner
u. Frau Liefelotte, geb. Sell
Schuchardſtraße 16
Karlſtraße 12
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 22. Julf, nachmittags
2 Uhr in der St. Ludwigskirche.
Dankſagung.
(Statt Karten).
Für die zahlreichen Beweiſe herzl.
Teil=
nahme bei dem Heimgange unſeres
un=
vergeßlichen Entſchlafenen ſagen wir
allen, beſonders ſeinen ehemaligen Schülern
und Schülerinnen, unſeren innigſten Dank.
Frau Lehrer Reeg, Wiw.
Familie Lehrer Heupt.
Neu=Iſenburg, den 19. Juli 1934. (7780
Woog, 20. Juli.
Waſſerhöhe, am
Pegel 3,59 Mtr.,
Luftwärme 21e
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wärme vormitt.
7 Uhr 242 Celſ.
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vom 21. Juli bis 12. Aug. haben
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str. 23 (für Bahnbeamte)
Herr Dr. Hofmann,
Laute-
schlägerstr. 16
Herr Dr. Holzmann,
Schwanenstr. 73
Herr Dr. Schiffer, Manfred
v. Richthofenplatz 2
Frl. Dr. Stieler, Hügelstr. 4
Dr. I. Riemenschneider
Von derkeiſt
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Dr. Weiſſenbruch
Zahnarzt
Heinrichsſtr. 75.
Herreist
bis 13. August
Walter Baer, Dentist
Weiblich.
DieBeleidigung,
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ſter und ich in
mein. Wohnung
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chen Kroh
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geſproch, haben,
nehme ich mit
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Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Samstag, 21. Julf
5.45: Stuttgart: Choral. Zeit Wetter. — 5.50 u. 5.15: Gymna
6.40: Zeit, Meldungen. — 6.50: Wetter. — 6.55: Stuttg
Frühkonzert (Schallplatten). — 8.15: Waſſerſtand, Wetter,
8.20: Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.30: Nur Trier: Werbekon;
10.00: Nachrichten. — 11.00: Werbekonzert. — 11.40: Melt
gen. — 11.50: Sozialdienſt.
12.00: Muſikzug der Standarte 81, Trupp 1. — 13.00: Zeit, Se
dienſt. — Anſchl.: Nachrichten. — 13.10: Nachrichten aus
Sendebezirk. — 13.20: Stuttgart: Caruſo ſingt (Schallplatt
13.50: Zeit, Nachrichten. — 14.00: Stuttgart: Aus=lachen
Kinderland (Schallplatten), — 14.30: Fröhliches Wochenend!
15.10: Stuttgart: Lernt morſen! — 15.39: Wetter. — 15
Quer durch die Wirtſchaft. Berichte und Geſpräche.
16.00: Berlin: Bunter Nachmittag. — 18.00: Stimme der Gre
18.20: Wochenſchau. — 18.30: Stegreifſendung. — 18
Zeit Wetter.
19.00: Eine halbe Stunde Kabarett (Schallplatten). — 1
Franz Baumann ſingt — 20.00: Zeit, Nachrichten. —
Saarländiſche Umſchau. — 20.15: Stuttgart: Wiener Bilderbo
Acht Bilder aus Wiens deutſcher Vergangenheit. — 22.20:
Nachrichten. — 22.35: Nachr., Wetter, Sport. — 22.45: B1
Stunde, — 24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.
Deutſchlandſender
Welle 1571.
Deutſchlandſender: Sonnabend, 21. Juli
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachrichten. — 6.0D: Be=
Gymnaſtik. — 6.15: Tagesſpruch. — 6.20: Königsberg:
konzert. — In einer Pauſe gegen 7.00: Nachrichten.
Sperrzeit. — 8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.00:
ſtille. — 9.50: 2000 km durch Deutſchland 1934. —
Nachrichten. — 10.30; Fröhlicher Kindergarten. — 11.15:
wetterbericht. — 11.30: Bruno Neliſſen=Haken: Barken
Geſchichte eines Bauernhofes. — 11.45: Der Deutſchlandſei
erinnert . . . — 11.55: Wetter.
12.00: Breslau: Schleſ. Gau=Sinfonieorcheſter. — 12.55:
zeichen. — 13.00: 2000 km durch Deutſchland. — 13.05: U
Berg und Tal (Schallplatten). — Anſchl.: Wetter. —
Nachrichten. — 14.00: Sperrzeit. — 14.45: Glückwünſche
Programmhinweiſe. — 15.00: Wetter. — Anſchl.: 2000
durch Deutſchland 1934. — 15.15: Kinderbaſtelſtunde: Wir
ſteln Windſpielzeug. — 15.45: Wirtſchaftswochenſchau.
16.00: 2000 km durch Deutſchland 1934. — 16.05: Hamburg:
Funkorcheſter und die Funktanzkapelle, — 18.00: 2000 km
Deutſchland 1934. — 18.10: Sportwochenſchau. — 18.20: Sch
plattenbrettl. — 18.45: Der deutſche Rundfunk bringt. — 18.
2000 km durch Deutſchland 1934. — 18.55: Glockengeläute
Breslauer Doms.
9.00: Fahrt nach Glückswinkel. Ein Wochenendſpiel. — N
Kernſpruch. — Anſchl.: Wetter, Kurznachrichten. — 20.10:
von der Linde ſchallt es weit — Geſchrei und Fiedelbogen. Ta
europäiſcher Völker. — 22.00: Wetter, Nachr., Sport. — Anſe
2000 km durch Deutſchland 1934. — 22.45: Seewetterbericht.
23.00 2000 km durch Deutſchland 1934, — 23.10: Münch
Das Tanzfunkorcheſter, Ltg.: Aulich.
haus
ntu. Au
Samstag, 21. Juli 1934
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſiadt, den 21. Juli 1934.
Adolf=Häller=Spende 1934.
Auf eine Anregung des Deutſchen Gemeindetags hin hat
die Stadtverwaltung bereit erklärt. 100 SA.=Männer, die auf
i Wege zu ihren Erholungsplätzen in Darmſtadt ankommen, auf
3 Tage koſtenlos unterzubringen und zu verpflegen. Der oberſte
„=Führer hat daraufhin das nachſtehende Dankſchreiben
über=
dt:
der NSDAP.
München, 11. Juni 1934.
r oberſte SA.=Führer.
An
den Herrn Oberbürgermeiſter der Stadt
Darmſtadt.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeiſter!
Der Oberſten SA.=Führung, Abteilung Fürſorge, wurde über
Deutſchen Gemeindetag, Berlin, mitgeteilt, daß von der Stadt
rmſtadt 100 durchreiſende SA.=Männer auf je 3 Tage
unter=
racht werden können.
Für die hochherzige Spende, die den Geiſt wahrer
Volksver=
idenheit zeigt, ſpricht Ihnen, ſehr geehrter Herr
Oberbürger=
iſter, die Oberſte SA.=Führung, Abteilung Fürſorge, namens
Führers und des Chefs des Stabes den herzlichſten Dank aus.
Heil Hitler!
J. A. gez.: Fürholzer,
Oberführer und Abteilungschef.
Der Reichsſtatthalker in Heſſen:
Perſonalmeldungen.
Ernannt wurden: der Gendarmeriehauptwachtmeiſter Peter
chmann in Eich mit Wirkung vom 1. Mai 1934 zum
Gen=
meriemeiſter; der Gendarmeriemeiſter Georg Hübner in
tinz mit Wirkung vom 1. Juni 1934 zum
Gendarmeriekom=
ſar; der Polizeihauptwachtmeiſter a. Pr. Herbert Daume in
rmſtadt mit Wirkung vom 1. Juli 1934 unter Berufung in
Beamtenverhältnis zum Polizeimeiſter; der Polizeimeiſter
unter P
ſchaftm.
Frung.
uſt 1934,
1Bwer
131 —4220
unsSchlant
ſſar.
Aufgehoben wurden: die am 23. Dezember 1933 gemäß § 4
BBG. ausgeſprochene Dienſtentlaſſung des
Polizeihauptwacht=
iſters Wilhelm Hölzer in Offenbach a. M.; ferner am 25.
ni 1934 die Dienſtentlaſſung der Polizeioberwachtmeiſter
Lud=
gBöth in Darmſtadt und Eduard Heyland in Darmſtadt.
Heſſiſches Skaaksminiſterium:
Bekanntmachungen des Perſonalamtes.
Ernannt wurden: der Kanzleiaſſiſtent bei der Heſſiſchen
uptſtaatskaſſe Otto Luft zu Darmſtadt mit Wirkung vom 1.
li 1934 zum Sekretär; am 25. Juni 1934 der Regierungsbau=
Hermann Speel aus Hagen in Weſtfalen mit Wirkung vom
Mai 1934 unter Berufung in das Beamtenverhältnis zum
erplanmäßigen Regierungsbaurat; am 29. Juni 1934 der
Meß=
d Kanzleigehilfe bei dem Vermeſſungsamt Wörrſtadt Wilhelm
omas zu Wörrſtadt mit Wirkung vom 1. März 1934 unter
rufung in das Beamtenverhältnis zum Kanzliſten; am 30.
ni 1934 der Pfarrer Johann Wilhelm Schnabel, zurzeit
tmiſſariſch an dem Realgymnaſium in Mainz, zum Studienrat
dieſer Schule mit Wirkung vom 1. April 1934 an;
Polizei=
jor Baron von der Recke in Darmſtadt zum
Komman=
r der Landesgendarmerie; Polizeihauptmann Plappert in
tinz zum Gendarmeriehauptmann und Gendarmerieführer in
einheſſen; der Kriminalaſſiſtent Wilhelm Zech in Darmſtadt
ter Berufung in das Beamtenverhältnis mit Wirkung vom
Juli 1934 zum Kriminalſekretär.
Der neue Präſident des Landesarbeitsamts Heſſen ernannt.
m Präſidenten des Landesarbeitsamtes Heſſen iſt der bisherige
äſident des Landesarbeitsamts Pommern. Kretſchmann,
er=
nnt worden; er hat die Dienſtgeſchäfte am 18. Juli ds. Js.
Umtsgeriſt ernommen.
Verſetzung. Der Direktor am Landesfinanzamt Darmſtadt,
Müller, vorher Oberbürgermeiſter der Stadt Darmſtadt wurde
t Wirkung vom 1. Auguſt als Direktor der Abteilung I an das
ndesfinanzamt Köln verſetzt.
Die Behörden der Evangeliſchen Landeskirche
Naſſau=Heſſen.
Seit dem 1. Juli 1934 iſt die Verwaltung der Evangeliſchen
ndeskirche Naſſau=Heſſen folgendermaßen geordnet: An der
üitze der Evangeliſchen Landeskirche Naſſau=Heſſen ſteht der dem
eichsbiſchof unterſtellte Landesbiſchof. Dem Landesbiſchof treten
beiden geiſtlichen Oberlandeskirchenräte beratend zur Seite.
ie ſind auch ſeine Stellvertreter in geiſtlichen Angelegenheiten.
er Stellvertreter des Landesbiſchofs in Rechtsangelegenheiten
der Leiter der Landeskirchenkanzlei. Zur
Landeskirchenkanz=
i gehören; der Leiter der Landeskirchenkanzlei (
Amtsbezeich=
ing: Präſident der Landeskirchenkanzlei), ſein Stellvertreter,
rzugleich der Leiter des Finanzweſens iſt (Amtsbezeichnung:
verlandeskirchenrat), das Hauptbüro und die als
Verwaltungs=
en aufrechterhaltenen bisherigen Landeskirchenämter in
armſtadt und Wiesbaden. Der Landesbiſchof, die geiſtlichen
verlandeskirchenräte, der Leiter der Landeskirchenkanzlei und
n Stellvertreter als Leiter des Finanzweſens bilden die
tuptverwaltung. Sie hat ihren vorläufigen Sitz in Darmſtadt.
ei Deutſche Sängerbund (95B.) kritt dem
Reichs=
bund Volkskum und Heimak (RPH.) bei.
Zwiſchen dem Führer des Deutſchen Sängerbundes und
m Leiter des Reichsbundes Volkstum und Heimat iſt folgende
reinbarung getroffen worden, durch die ſich der DSB. der brei=
Front der im RVH. unter nationalſozialiſtiſcher Führung
ge=
iten Volkstumsarbeit eingliedert:
Da der Deutſche Sängerbund neben ſeiner Chorarbeit ſeit
ieher auch Volkstumsarbeit gepflegt hat und damit Gebiete
berührt, die nach der Verfügung des Stellvertreters des
Füh=
cers vom 15. Juli 1933 vom Reichsbund Volkstum und Heimat
erfaßt werden, ſchließt ſich der Deutſche Sängerbund
körper=
chaftlich dem Reichsbund Volkstum und Heimat an.
Insbe=
ondere ſoll durch dieſen Anſchluß ſichergeſtellt werden, daß die
Arbeit des DSB. in eine lebendige Beziehung zu den anderen
Teilgebieten der Volkstumsarbeit geſetzt wird, vor allem zu
dem vom RVH. betreuten Volksſingen außerhalb der
Chor=
pflege.
Mit dem Anſchluß des DSB. an den RVH. hat ſich wieder
weſentlicher Teil der ſtändig wachſenden Front der
national=
ialiſtiſchen Kulturbewegung geſchloſſen. Der RVH. vereinigt
e Träger der Volkstumsarbeit unter nationalſozialiſtiſcher
ihrung. Aus dieſem Grunde hat erſt kürzlich der
Reichsſport=
hrer das geſamte Dietweſen (Volkstumsarbeit) innerhalb des
ichsbundes für Leibesübungen der Führung des Reichsbundes
lkstum und Heimat unterſtellt. Im Vollzug dieſer
Entwick=
ng iſt nun auch der Anſchluß des DSB. an den RVH. erfolgt.
Hierdurch iſt nun auch das Erbe der mehr als 70jährigen
lksmuſikaliſchen Arbeit des deutſchen Chorweſens hinzugeſtoßen
den aus der Singbewegung des letzten Jahrzehntes erwachſe=
Kräften. Durch dieſen Zuſammenſchluß wird eine ſtarke
genſeitige Befruchtung beider Bewegungen erfolgen, aus der
das Bild eines ſingenden deutſchen Volkes heranbilden wird,
r. deſſen politiſche Einigung ſchon das Kampflied der
national=
ſialiſtiſchen Bewegung von entſcheidender Bedeutung war.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 199 — Seite 5
Heini Oittmar gewinnt den Opel=Segelflugpreis.
Der bekannte Segelflieger Heini
Dittmar, Inhaber des zu Anfang
des Jahres in Südamerika mit
4675 Meter errungenen
Welt=
höhenrekordes im Segelfliegen,
vollbrachte vor einigen Tagen
abermals eine intereſſante
ſegel=
flugſportliche Leiſtung. Es gelang
ihm, mit ſeinem ſelbſt
entworfe=
nen und ſelbſt gebauten
Segelflug=
zeug „Condor” von
Schwein=
furt in Bayern nach der 130
Kilo=
meter Luftlinie entfernten
Opel=
ſtadt Rüſſelsheim zu fliegen und
dort auf der Opel=Rennbahn zu
landen. Er hat mit dieſer
ſchwie=
rigen ſportlichen Leiſtung den am
15. Oktober 1929 im Auftrage der
Adam Opel A. G. Rüſſelsheim, von
der früheren Rhön=Roſſitten=
Ge=
ſellſchaft, dem heutigen Deutſchen
Forſchungsinſtitut für Segelflug,
ausgeſchriebenen Opel=Segelflug=
Heini Dittmar.
preis in Höhe von 3000 Mark
gewonnen.
Der junge, erſt 23 Jahre alte Segelflieger gehört zur Elite
der deutſchen ſegelflugbegeiſterten Jugend. Schon in der Schule
hat er ſich mit dem Bau von Modellflugzeugen erfolgreich
beſchäf=
tigt, angeregt durch die ſegelfliegeriſche Tätigkeit ſeines Bruders
Edgar, der im Jahre 1928 den damaligen Welthöhenrekord mit
775 Meter hielt. Bereits im Jahre 1931 iſt es ihm gelungen, nach
eigenem Entwurf das Segelflugzeug „Condor” zu bauen.
Wäh=
rend ſeiner Lehrlingszeit bei dem Deutſchen Forſchungsinſtitut
für Segelflug hat er in 2000 fleißigen Arbeitsſtunden „nach
Feier=
abend” ſeine Maſchine fertiggeſtellt. Bei ſeinem 1. Wettbewerb
anläßlich des „Rhön=Segelflugwettbewerbes 1932” wurde er
Sie=
ger in der Juniorenklaſſe. Bei dem Wettbewerb des Jahres 1933
gelang es ihm, den großen „Fernzielflugpreis” von der
Waſſer=
kuppe zur Kiſſinger Hütte mit Rückkehr zur Startſtelle zu
ge=
winnen.
Auf Grund dieſer Erfolge nahm er Anfang dieſes Jahres an
der deutſchen Segelflugexpedition unter der Leitung von Herrn
Profeſſor Georgii nach Südamerika teil, wo es ihm gelang, von
Rio de Janeiro aus den aufſehenerregenden Flug bis auf 4675
Meter Höhe auszuführen, der ihn zum Inhaber des
Welthöhen=
rekordes machte, und damit den Welthöhenrekord im Segelfliegen
wieder nach Deutſchland zurückzubringen. Auf Grund ſeiner
her=
vorragenden Befähigung zum Segelfliegen — er iſt zur Zeit
Flug=
lehrer beim Deutſchen Forſchungsinſtitut für Segelflug in
Gries=
heim bei Darmſtadt — hat er auf Wunſch des Deutſchen
Luft=
ſportverbandes den Auftrag erhalten, in Sao Paulo eine
Segel=
flugſchule nach deutſchem Muſter einzurichten. Am 10. Juli von
Südamerika zurück, ließ ihn ſeine Flugbegeiſterung nicht ruhen,
und er errang ſich mit ſeinem erſten Flug in Deutſchland den
Opel=Segelflugpreis, der bereits ſeit 5 Jahren offenſteht.
Dittmar ſchildert den Flug.
Ueber ſeinen letzten Flug ſelbſt erhalten wir folgenden
Be=
richt von dem jungen Flieger:
„Seit 2 Jahren verſuche ich bereits, den großen Opel=Preis
im Segelflug zu gewinnen. Am 17. Juli gelang es mir endlich;
es war mein erſter Flug, nach meiner Rückkehr von der
Segel=
flugexpedition aus Südamerika.
Der Start erfolgte mittels Auto=Windenſchlepp um 11 Uhr
35 Min. Die Ausklinkhöhe betrug zirka 100 Meter. Nach
länge=
rem Suchen nach Aufwind über der Stadt kehrte ich wieder zum
Flugplatz zurück, um zur Landung anzuſetzen. In 30 Meter Höhe
bemerkte ich plötzlich ein leiſes Zittern in der Maſchine und gleich
hernach leichten Aufwind. Sofort ſteiles Kurven, und langſam
aber ſtetig gewann der „Condor” an Höhe; zum Abſchied noch
einige Loopings, und bald war ich für die Zuſchauer in den
Wol=
ken verſchwunden, die ich im Blindflug durchſtieg.
Nun gings nach Kompaßkurs gleich Richtung Rüſſelsheim.
Schwierigkeiten machte mir der ſtarke Seitenwind, der mich
im=
mer vom Kurs abzutreiben verſuchte. Bald war Gemünden
er=
reicht, wo ich eine Stunde hin= und herfliegen mußte, um
günſti=
gere Wolkenbildung über dem Speſſart abzuwarten. In einer
Wolke über dem Speſſart vereiſte mir plötzlich das wichtigſte
Inſtrument, der Wendezeiger; die Maſchine kam ins Trudeln —
ich fiel aus den Wolken. Als ich nun wieder Sicht hatte, konnte
ich die Maſchine wieder in die richtige Fluglage nehmen und
meinen Flug bis Rüſſelsheim unbehelligt fortſetzen.
Noch einige Kunſtflugfiguren über den rieſigen Werkanlagen
der Firma Opel, ein ruhiger Gleitflug, ein ſtarter Slip, und
mein braver „Condor” ſitzt mitten auf der Opel=Rennbahn.
Endlich iſt mein größter Wunſch erfüllt: ich habe ein Auto,
mit dem ich mein Segelflugzeug mittels eines Transportwagens
hei künftigen Ueberlandflügen wieder zurückbringen kann.”
Dauerprüfungsfahrk 2ogo Kilomeker
Bari Beutſchland 1934.
Die Polizeidirektion Darmſtadt hat auf Grund des §.10 der
Polizeiverordnung über die Verkehrsregelung in der Stadt
Darmſtadt vom 18. 8. 1931 folgendes angeordnet:
1. Am Sonntag den 22. Juli 1934, wird der Verkehr in der
Frankfurter Straße von der nördlichen Stadtgrenze bis zur
Irnenenſtraße, in der Blumenthal= Kaſino=, Neckar= und in
der Heidelberger Straße bis zur ſüdlichen Stadtgrenze von
1.30 Uhr bis zur Durchfahrt des Schlußwagens der SA. nur
den an der 2000=Kilometer=Fahrt teilnehmenden Fahrzeugen
geſtattet.
2. Das Aufſtellen von Zuſchauern in der Nähe von Kurven,
unüberſichtlichen oder gefährlichen Stellen in den unter 1.
genannten Straßen iſt verboten.
Das Aufſtellen an anderen Stellen geht auf eigene Gefahr.
3. Das Ueberqueren dieſer Straßen in der Oſt=Weſt=Richtung
oder umgekehrt während der Sperrzeit durch Fußgänger darf
nur über den im Zuge der Rheinſtraße an der Einmündung
der Kaſinoſtraße gebauten hölzernen Steg erfolgen.
4. Fahrzeuge dürfen dieſe Straßen nur in dringenden Fällen an
der Kreuzung der Riedeſelſtraße mit der Heidelberger Straße,
und zwar nur dann überqueren, wenn das Ueberqueren von
den dort dieſe Schleuſe bewachenden Polizeibeamten geſtattet
wird.
5. Neben dieſer Kreuzung werden noch diejenigen, die aber
nicht überquert werden dürfen:
a) an der Schlageter= und Blumenthalſtraße mit der
Frank=
furter Straße,
b) an der Lagerhausſtraße mit der Blumenthalſtraße,
() der Rheinſtraße mit der Kaſinoſtraße und
d) der Beſſunger Straße mit der Heidelberger Straße,
von Polizeikommandos beſetzt.
6. Weitere Poſten der Polizei, der SA. und SS. ſind in den
ge=
nannten Straßen und deren Zugangsſtraßen verteilt. Deren
Anordnungen iſt unbedingt Folge zu leiſten.
7. Hunde, Katzen und andere Haustiere ſind ſo in Verwahrung
zu nehmen, daß eine Gefährdung der Rennſtrecke
ausgeſchloſ=
ſen iſt.
8. Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Anordnungen werden.
ſofern nicht nach anderen Geſetzen eine höhere Strafe
ver=
wirkt iſt, mit Geldſtrafe bis 150,00 RM. oder mit Haft bis
zu 14 Tagen beſtraft.
Die 2000-Kilometer-Fahrt durch deutſchland
iſt die gewaltigſte Erprobung von Menſch und Maſchine, die
unſere Zeit kennt.
In dieſem Jahre führt ſie durch Darmſtadt Alle
Vorberei=
tungen ſind getroffen, alles muſtergültig organiſiert.
An dem Motorhaus (früher Vereinigte Geſellſchaft) ſind
drei große Lautſprecher aufgeſtellt, die laufend über den
Stand des Rennens berichten.
Gerade in Darmſtadt wird das Rennen, welches ſeinen
Weg durch die Heidelberger Straße nimmt, infolge der breiten
Straßen beſonders gut zu beobachten ſein.
Man rechnet damit, daß die Maſſe der Fahrzeuge in den
Vormittagsſtunden des Sonntags in Darmſtadt durchkommt.
Deswegen: Alle zur Rennſtrecke! Auch die Bevölkerung der
umliegenden Gemeinden iſt eingeladen, ſich das Rennen in
Darmſtadt anzuſehen.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Ueber Grete Saggau
und Maria Kraft, beide aus der Geſangsſchule Maria Franke
hervorgegangen, geht uns folgende Benachrichtigung zu: Grete
Saggau wurde für Oper und Schauſpiel an die Leipziger Bühne
verpflichtet. Maria Kraft wurde als jugendliche dramatiſche und
erſte Operettenſängerin an das Stadttheater zu Konſtanz,
ver=
pflichtet.
Der Siraßenbahubekrieb während der 2000=Km.-
Sahrk am Sonnkag, dem 22. Juli 1934.
Während der 2000=Km.=Fahrt durch Darmſtadt werden
am Sonntag, dem 22. 7. 34., von morgens früh bis gegen 19.10
Uhr folgende Linien teilweiſe eingeſtellt:
1. Linie 8 von Arheilgen bis Landskronſtraße,
2. Linie 6/7 von Jagdhaus bis Landskronſtraße,
3. Linie 8 von Eberſtadt, Luiſenſtraße, bis Frankenſtein,
4. Linie 1/2 vom Hauptbahnhof bis Wendelſtadtſtraße,
5. Linie 3 vom Hauptbahnhof bis Rodenſteinweg,
6. Linie 4 vom Marktplatz bis Otto=Wolfskehl=Straße,
7. Linie 9 von Otto=Wolfskehl=Straße bis Marktplatz.
Als Erſatz für die Linie 8 nach Arheilgen fährt ſtündlich ein
Omnibus von Arheilgen. Ecke Darmſtädter=Mühlſtraße über
Bahnhof Kranichſtein nach Darmſtadt, Ecke Kranichſteiner=
Schlageterſtraße.
Die Linie 8 von Eberſtadt pendelt zwiſchen Eberſtadt,
Luiſen=
ſtraße, und Landskronſtraße (Endhalteſtelle der Linie 6/7). Die
Fahrgäſte von Arheilgen haben ſomit Gelegenheit, nach
Umſtei=
gen in die Omnibuslinie R nach allen Richtungen zu gelangen,
die Fahrgäſte von Eberſtadt durch Umſteigen an der
Landskron=
ſtraße in die Linie 3. Die von Griesheim bzw. Waldfriedhof
kommenden Fahrgäſte ſteigen an der Otto=Wolfskehl=Straße in die
vom Bahnhof kommenden, nach der Stadt fahrenden Wagen um.
Die Fahrgäſte der Linie 5, die nach dem Hauptbahnhof wollen,
ſteigen am Adolf=Hitler=Platz um.
Die Wagen der Linien 1/2 und 3 nach und vom
Hauptbahn=
hof fahren alle 5 Minuten in der Hauptverkehrszeit in beiden
Richtungen nur bis Ecke Rheinſtraße=Neckarſtraße, wo
umgeſtie=
gen werden muß. Der Anſchluß an dieſer Stelle kann bei
er=
höhtem Fußgängerverkehr nicht eingehalten werden.
Kraſtpoft Jugenheim (Bergſtraße)-Darmſtadk.
— Infolge Straßenſperre am 22. Juli 1934 zwiſchen
Darm=
ſtadt und Eberſtadt, Kreis Darmſtadt, ſowie Zwingenberg und
Bensheim aus Anlaß der 2000=Kilometerfahrt durch Deutſchland
fallen die Kraftpoſten in der Zeit von 7.15 bis 18.40 Uhr aus.
Der Kraftwagen ab Alsbach (Bergſtraße) um 18.40 Uhr (ab
Jugenheim um 18,50 Uhr) verkehrt vorausſichtlich planmäßig bis
Darmſtadt=Hbf., ebenſo der Kraftwagen ab Darmſtadt=Hbf. um
19.40 Uhr.
Die ſpäteren Fahrten werden wieder planmäßig ausgeführt.
Darmſtädter! Beſuchk eure Kunſtausſtellungen!
Die Deutſche Frühjahrsausſtellung
Darm=
ſtadt 1934 erfreut ſich in den letzten Wochen eines ſtändig
ſtei=
genden Beſuches. Zwar iſt dieſe Tatſache manchem nicht angenehm,
weil er der Meinung war, dieſe Ausſtellung ſpiegele lediglich eine
vergangene Epoche wider. Das Gegenteil iſt der Fall. Friſch und
lebendig ſtellt ſie ſich vor und braucht ſich nicht erſt geſchwollener
Ausdrücke als Krücken zu bedienen. Sie iſt ohne viel
kunſthiſtori=
ſches Wiſſen verſtändlich und ſie offenbart dem Beſucher, wie ſehr
ſich die Syſtemkunſt vom Volke entfernt hatte.
„Darmſtadt wird das werden, was ſeine Bewohner aus ihm
machen!” „Darmſtadts Bürger müſſen jede Veranſtältung beſuchen.
um ihr den notwendigen Widerhall zu geben!‟ Das ſind zwei
richtige und zutreffende Worte des Oberbürgermeiſters.
Darmſtäd=
ter, handele danach und beſieh” dir dieſe ſchöne Kunſtausſtellung,
die auf gleicher Höhe mit denjenigen in Düſſeldorf und Köln ſteht.
— Evangeliſche Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24. Die Mitglieder
und Freunde der Stadtmiſſionsarbeit werden darauf aufmerkſam
gemacht, daß die Bibelſtunde am kommenden Sonntag nachmittag
von Herrn Pfarrer Glock=Roßdorf gehalten wird.
Sef Un Aßeit
Kauft Ardeittkelchefungtage
der ſiegreiche Vormarſch gegen die deut=
Tſche Arbeitsnot fand eine tatkräftige
Unterſtützung durch die
Arbeits=
beſchaffungs=Lotterien. — Die
derzeitige Lotterie findet ihren
endgülti=
tage. Wenn man ſeinem Vaterlande ſeine
Mithilfe nicht verſagen will, ſo nehme
gen Abſchluß am 21. Juli, dem
Ziehungs=
man noch eines der leßten
Arbeitsbeſchaf=
fungsloſe, die mit Gewinnausſichten nicht
ſparen! — „Warſt du auch dabei ?"
So wird man dich von allen Seiten
fra=
gen, wenn die III. Arbeitsbeſchaffungs=
Lotterie beendet worden iſt.
Seite 6 — Nr. 199
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 21. Juli 19.
Aus der NSDAP.
N. 5.-Skudenkenbund Rudolf Heß direkk unkerſtellk.
NSK. Der Stellvertreter des Führers hat folgende
Bekannt=
gabe herausgegeben:
Durch Berufung des bisherigen Studentenbundführers Pg.
Dr. Staebel in die Reichsleitung der PO. iſt ſeine
Tatig=
keit im NS. Studentenbund beendet. Ich ſpreche ihm
hiermit für ſeine bisher geleiſtete Arbeit den Dank der
Bewe=
gung aus.
Der NS. Studentenbund unterſteht im Einvernehmen mit
dem Pg. v. Schirach ab heute mir direkt.
Bis zur Ernennung eines neuen Führers des NS.
Studenten=
bundes, die ich mir ſelbſt vorbehalte, beauftrage ich mit der
Neuorganiſation desſelben meinen Vertrauensmann Pg.
Dr. med. Wagner, München. Braunes Haus
München, 18. Juli 1934.
gez. Rudolf Heß=
Abteilung Kreisausbildung.
Die Politiſchen Leiter der Ortsgruppen Arheilgen,
Wixhau=
ſen, Gräfenhauſen und Erzhauſen treten am Samstag, dem 21.
Juli 1934, abends 8.30 Uhr vor dem Sportplatz in Wixhauſen
an. — Dienſtanzug. Entſchuldigungen können nur in
Krankheits=
fällen berückſichtigt werden.
Alle Ortsgruppen des Kreiſes Darmſtadt, die noch keine
Licht=
bilder für den PO.=Streifendienſt abgeliefert haben, werden
er=
ſucht, die Bilder umgehend auf der Kreisleitung der NSDAP.
abzuliefern.
NSG. „Kraft durch Freude‟. — NS. Hago.
Am Sonntag, dem 22. Juli abends, findet im Orpheum eine
Theatervorſtellung ſtatt. Gegeben wird „Der liebe
Augu=
ſtin”, Karten können zum Preiſe von 50 Pf. bei den
Orts=
gruppen=Amtsleitern, am Zeitungskiosk am Verkehrsbüro, ſowie
Geſchäftsſtelle, Neckarſtraße 3, abgeholt werden.
Reichsmuſikkammer.
Landesmuſikerſchaft Heſſen=Naſſau des Fachverbandes B.
Die Leitung der Feſtſpiele in Bayreuth hat in dieſem Jahr
in entgegenkommender Weiſe der Reichsmuſikkammer eine Anzahl
Ehrenkarten zur Verfügung geſtellt. Intereſſierte bedürftige
Muſiker und auch ſolche, denen der Beſuch der Feſtſpiele ein
wirk=
liches Kunſterlebnis bedeutet, wollen umgehend ihre
Bewer=
bung bei dem Unterzeichneten einreichen. Die Bewerber haben
für Verpflegung und Unterbringung ſelbſt aufzukommen.
Wir ſtehen in Verhandlungen mit der Reichsführung des
Arbeitsdienſtes, um bedürftige Muſiker evtl. während des
Bay=
reuther Aufenthaltes dort in Arbeitsdienſtlagern unterzubringen.
Hierfür kommen jedoch nur männliche Mitglieder in Frage.
Die zu verteilenden Freikarten fallen auf folgende
Auf=
führungstage: 31. 7. 1934: Meiſterſinger, 1. 8. 1934: Parſifal,
3. 8. 1934: Parſifal.
gez. Stadtrat Fichtmüller,
Leiter der Landesmuſikerſchaft Heſſen=Naſſau.
Darmſtadt, Mackenſenſtraße 21.
Meldungen zum Leiſtungswettbewerb der Reichsmuſikkammer.
Wer an dem Mitte Auguſt ſtattfindenden
Leiſtungswett=
bewerb der Reichsmuſikkammer teilnehmen will, hat bis
ſpäte=
ſtens 31. Juli ein ſchriftliches Geſuch an den Leiter der
Landes=
muſikerſchaft Heſſen=Naſſau des Fachverbandes B in der
Reichs=
muſikkammer, Herrn Fichtmüller. Darmſtadt, Mackenſenſtraße 21.
zu richten. Ein genauer Lebenslauf mit ſorgfältiger Angabe des
Werdegangs iſt zuſammen mit der Bewerbung einzureichen.
Die genauen Bedingungen für das Probeſpiel können täglich
auf der Geſchäftsſtelle der Ortsmuſikerſchaft des Fachverbandes B
in der Reichsmuſikkammer, Frankfurt a. M.. Burgerſtr. 69—72,
1. Stock, Zimmer 18, vormittags zwiſchen 10—11 Uhr eingeſehen
werden.
Ewiges Schaffen.
Die ſchwerſte Zeit des Bauern beginnt, nun ſoll die Frucht
langer Monate voll Mühe und Arbeit geerntet werden. Auf den
Feldern wogt das Korn, der friſche Geruch des gemähten Klees
liegt in der Luft, und alte und junge Bauern ſchreiten mit
ab=
wagendem Blick um die Aecker. Harte Arbeitshande greifen
prü=
fend nach den vollen Aehren. Mancher beſorgte Blick richtet ſich
zum Himmel: Regen und Sonnenſchein, das Schickſal der
Bauern=
arbeit, müſſen zur rechten Zeit kommen. So iſt das Bauernjahr
hart und ſchwer, aber die Zeit der Ernte voll ernſter Freude
über das, was durch der Hände Arbeit wuchs und gedieh.
Bauernarbeit iſt ewiges Schaffen. Jahrzehnte und
Jahr=
hunderte vergehen, gute und ſchlechte Ernten wechſeln, der Bauer
aber verrichtet ſein Werk, wie es die Väter und Vorväter ſchon
auf dieſem Boden taten. Eine Arbeit die fortläuft als ein
ſteter Strom durch die Jahrhunderte. Und der Bauer iſt es, der
ſich durch alle Zeiten hindurchſchafft. Zu anderen Zeiten andere
Männer, aber vom ſelben Blut, von derſelben Art. Und mit
derſelben ernſten Stetigkeit des Vollbringens. Es iſt nicht der
Einzelne, der eine Mann, der dieſes Werk trägt, ſondern ſeine
Sippe, ſein bäuerliches Geſchlecht ringt dem Boden durch
Jahr=
hunderte das Brot ab in harter und ſchwerer Arbeit: das Brot
für das Volk!
„Odalsbauer” nannte der bäuerliche Germane vor vielen
Jahrhunderten den Mann, der als Treuhänder ſeines Geſchlechts
auf dem Hof der Sippe ſaß. „Od. war das Sippengut und der
Germane betrachtete es als ein Geſchenk Gottes, des Alls. So
entſtand der Name „Odal”, der heute wieder ſeinen tiefen Sinn
erhalten wird für den deutſchen Bauern. Odal; der Hof eines
Geſchlechts durch Jahrhunderte. Dasſelbe Blut und dieſelbe
bäuerliche Art pflanzt ſich auf ihm fort vom Vater zu Sohn und
Enkel. Eine ſtetige Linie des bäuerlichen Geſchlechts, wie das
Schaffen dieſer Männer ſelbſt. Ewig iſt die Arbeit des Bauern,
und ewig ſein Geſchlecht, wenn er die Kraft ſeines Blutes rein
erhält und bewahrt. Eine jetzt überwundene Zeit zerſplitterte
die Höfe, ſie zerriß die Bauernſippen und zerſtörte die Einheit
von Blut und Boden. Es war eine morſche und zermürbte Zeit.
Nun iſt dies überwunden, und das bäuerliche Geſchlecht iſt
wie=
der feſt verbunden mit ſeinem Boden, der durch ſeiner Hände
Arbeit fruchtbar wird.
Und der Bauer ſchreitet vor der Ernte um die Aecker und
Felder. Sein Geſicht iſt von Wind und Wetter, von Sonne und
Kälte zerfurcht und ſchwer geworden. In ſeinen Augen aber
iegt die Freude des Mannes, der auf der eigenen Scholle an
einem Werk ſchafft, das vom Vater her überkam und das Sohn
und Enkel weiterführen werden.
Aus den Darmſtädter Lichtſpiel=Theakern.
Palaſt
bringt neben dem Senſationsfilm „SOS.=Eisberg” und der hier
erfreulich aktuell gewordenen Wochenſchau einen ſehr guten
Wildweſtfilm mit Ken Meynard und ſeinem fabelhaften
Schimmel „Silberkönig‟. Dieſe beiden ſind doch fabelhafte Kerle,
Iſt der Vorwurf der Filme gleichen Genres auch immer der
gleiche (die amerikaniſchen Drehbuchdichter ſind wirklich nicht
ſehr erfindungsreich), ſo zählt doch Ken Meynard zu den
ſym=
pathiſchſten Sternen der Wildweſtfilme. Und die Partnerin, d. h.
die Braut, die er zum Schluſſe jeweils todſicher erringt, nachdem
er ganze Horden von Banditen unſchädlich gemacht — das muß
ja ſein, denn andernfalls wäre ja eben Ken der Erledigte und
könnte uns nicht mehr durch ſeine Reit= und Schießkünſte in
Spannung und Erſtaunen ſetzen —, wird von Film zu Film
hübſcher! Diesmal iſt es eine beſonders ſympathiſche Vertreterin
amerikaniſcher Farmſchönheiten. Und dann die ſo wundervoll
echten Typen aus dem Bereich der Wildweſtbanditen! Köſtlich
ſind die Kerle, und das Publikum hat ſeine helle Freude, wenn
ein Dutzend dieſer angenehmen Zeitgenoſſen erledigt” wird.
Wenn ſie auch in jedem neuen Film wieder quicklebendig ſind. —
KA
m
Vereins- und lokale Beranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Vereinigung ehemaliger 6ler Artilleriſten.
Der Artillerieverein Offenbach hält am Sonntag, den 5. Auguſt
1934, ſeine Fahnenweihe ab und hat uns hierzu eingeladen. Wir
wollen geſchloſſen daran teilnehmen und bitten die Kameraden,
ſich in die durch Kamerad Lotter zur Vorlage kommende
Teil=
nehmerliſte einzutragen.
Europäiſche Wetterkriſe.
Aus allen Teilen Europas laufen Alarmnachrichten über
Hochwaſſerfluten und Dürre, über Hitze und Waſſersnot ein, ſo
daß man bald von einer europäiſchen Wetterkriſe ſprechen kann.
Die Wetterkataſtrophe in Polen iſt immer noch nicht zum
Ab=
ſchluß gekommen. Immer wieder berichten die Meldungen aus
allen Gegenden des Unwettergebietes von neuen Schäden, und
die Liſte der Toten iſt bereits auf 150 angewachſen. Der
an=
gerichtete Schaden iſt noch keineswegs zu überſehen und dürfte
hoch in die Millionen gehen. Lange Monate werden vergehen,
bis die zerſtörten Bahnanlagen und Brücken, bis die
eingeſturz=
ten Häuſer und aufgeriſſenen Straßen wieder hergeſtellt ſind —
in langen Monaten wird alles das erſt wieder ausgeglichen
wer=
den können, was in wenigen Tagen durch die Gewalt der
Waſſer=
fluten zerſtört wurde.
Nach dem Ueberblick, den man jetzt über das betroffene
Ge=
biet gewonnen hat, ſind insgeſamt 16 Landkreiſe in Weſt= und
Oſtgalizien und in Polniſch=Oberſchleſien bei dem Unwetter in
Mitleidenſchaft gezogen. In einem kleinen Kurort in den
Kar=
pathen iſt die Familie eines aus dem Weltkrieg bekannten
pol=
niſchen Generals von zuſammen zehn Köpfen ertrunken. Nach
einer erſten Schätzung dürften insgeſamt 50 000 Familien durch
die Kataſtrophe obdachlos geworden ſein. Immer wieder aber
kommt es zu ſchweren Regengüſſen und Gewittern, ſo vor allem
in der Tatra und in den Weſtkarpathen. Auch aus Teſchen kom=
Glücklicherweiſe wird aus
e Flußläufe weiter im Steigen ſind.
Oſtgalizien ein Fallen des Waſſers ge=
baren Vorkehrungen getroffen, um dem Waſſer zu begegner
daß die Gefahr weſentlich verringert werden konnte.
Im Zuſammenhang mit der Hochwaſſerkataſtrophe in P
kommen nun auch aus der Tſchechoſlowakei Alarmnachrichten,
im Gebiet der oberen Waag der Fluß Bela über die Ufer
treten iſt und das Land weithin überſchwemmt hat. Wie
Polen wurden auch hier vielfach Brücken eingeriſſen. Bahndä=
und Straßen unterſpült und ganze Häuſer durch die Gewalt
Waſſers dem Erdboden gleichgemacht. Die Bevölkerung m
teilweiſe Hals über Kopf vor dem Waſſer fliehen, um wenig)
das nackte Leben zu retten. Regen und Gewittergüſſe da
auch in dieſen Gebieten ununterbrochen an. Ganze Ortſche
wurden dabei unter Waſſer geſetzt.
Die Hochwaſſerwelle der oberen Oder iſt der Schiffahrt
wieder zur rechten Zeit gekommen. Zu Hunderten lagen
Kähne bei dem niedrigen Waſſerſtand feſt. Bei Ratibor iſt
Pegelſtand um faſt einen Meter geſtiegen, in Breslau hat ſich
Waſſerſtand um 70 Zentimeter verbeſſert. Die Hochwaſſerr
der Oder iſt für Berlin nicht ohne Bedeutung. Denn durch
Flottwerden der K
liche Hitze. Auch aus vielen Gebieten des mittleren Deutſchle
mehren ſich die Nachrichten einer verderblichen Hitzeperiode.
lin iſt nun ſchon 23 Tage ohne jeden Tropfen Regen. Auf
Gewäſſern der Havel müſſen die Schiffe teilweiſe dazu überge
Barometer und Thermometer klettern
um die Wette.
Bei dieſer Hitze dürfen die Kleinen und Kleinſten in paradieſiſcher „Gewandung
ſich des Planſchbeckens erfreuen!
meldet. Am Donnerstag morgen iſt die Flutwelle vor den Toren
von Krakau angekommen. Die niedergelegenen Stadtteile waren
bald mit Waſſer angefüllt. Doch haben hier die Behörden bereits
in den vergangenen Tagen Vorſorge getroffen. Immerhin wird
damit gerechnet, daß ganze Stadtviertel werden geräumt werden
müſſen. Mit den abgeſchnittenen Kurorten und Städten in den
Karpathengebieten iſt der Verkehr mit Hilfe von Flugzeugen
aufgenommen worden. Die Menſchen ſind im allgemeinen ruhig,
ſehen aber mit Sorge der Wiederherſtellung des normalen
Ver=
kehrs entgegen. Vorläufig reichen die Lebensmittel noch aus.
Der internationale D=Zug=Verkehr wird auf rieſigen Umwegen
durchgeführt, ſo daß die Züge viele Stunden Verſpätung zu
ver=
zeichnen haben. In Warſchau wird die Flutwelle in der Nacht
zum Samstag erwartet. Die Behörden haben auch hier alle denk=
ihre Paſſagiere auszubooten, weil ſie bei dem niedrigen We
ſtand nicht mehr an die Anlegebrücken herankommen können.
In England iſt es jetzt nach einer wochenlangen Dürre=
Hitzeperiode zu ſtarken Gewittergüſſen gekommen bei denen 1
Ueberſchwemmungen und Blitzeinſchläge große Schäden ange
tet wurden. Menſchen wurden durch Blitzſchlag getötet, vi
orts ſind verheerende Brände ausgebrochen, da das
Lan=
völlig ausgedorrt iſt. Teilweiſe mußten neben den Feuerwe
und ſtarken Polizeiaufgeboten auch Truppen eingeſetzt wer
um dem Wüten der Elemente zu begegnen. Auf der and
Seite wieder kommen aus Amerika Alarmnachrichten von
Farmern, die bei der anhaltenden Trockenheit die ganze E
gefährdet ſehen. Die ganze Landſchaft iſt von der Sonne v
ausgedörrt, meterhoch liegt der Flugſtaub.
„Er hat die Kahe im Sack gekaufk!”
Man erzählt von Till Eulenſpiegel, daß er eine Katze in ein
Haſenfell nähte, in einen Sack ſteckte und den Kürſchnern als
einen Haſen verkaufte . . Es iſt alſo die alte Geſchichte vom
unbeſehenen Einkauf vom enttäuſchten Käufer, wenn man ſagt:
„Er hat die Katze im Sack gekauft!“
Heute ſollte es eigentlich niemand mehr paſſieren, „die Katze
im Sack zu kaufen”, wenngleich man beim Einkauf für den
Tages=
bedarf oder für den allgemeinen Gebrauch eine Reihe von Waren
in der ihnen eigenen Verpackung, alſo tatſächlich doch unbeſehen,
tauft.
Dennoch, man kann es mit gutem Gewiſſen tun denn die
Herſteller dieſer Waren, der ſogenannten Markenartikel”,
kön=
nen es ſicherlich nicht wagen, nach der Methode eines Eulenſpiegel
unter der ſchützenden Hülle der Verpackung den Käufer zu
täu=
ſchen. Markenartikel müſſen das halten, was ſie verſprechen!
Schließlich iſt der Kauf der Markenartikel kein einmaliger
Gele=
genheitskauf wie in der Eulenſpiegel=Erzählung. Gerade das
Gegenteil trifft zu, weil in der Höhe des Umſatzes der
Marken=
artikel das ſtändig notwendige Vertrauen des Käufers zur Güte
und Preiswürdigkeit begründet liegt.
Bedenken Sie auch! Ueberall iſt der Markenartikel in der
gleichen Aufmachung und Packung, in der gleichen Güte und in
der gleichen Preisſtellung anzutreffen. Dabei hat er immer eine
eigene Note, indem ihm die „Marke” als Herkunftsbezeichnung,
als geſchütztes Warenzeichen, beigegeben iſt. So iſt mit dem
Ver=
kauf der Markenartikel — im Gegenſatz zu dem „
Gelegenheits=
verkauf” eines Till Eulenſpiegel — ſtets das Streben nach
Lei=
ſtungsſteigerung notwendig verbunden.
Der Käufer aber hat den Vorteil! Schon im voraus, ohne
Prüfung der Ware, hat er durch die „Marke” die Gewähr für
er=
dartete Güte. Wer deshalb heute bewährte Markenartikel kauft.
kauft ſie zwar „unter der Hülle” wie „die Katze im Sack”
ver=
meidet aber dennoch Enttäuſchungen, denn er kauft immer
Quali=
tätsware!
Der Polizeibericht meldel:
Sommer-Ausgabe 1934
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße Nr. 25.
Wann und wo iſt Photographieren genehmigungspflichtig?
Das Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda
teilt mit: Das Photographieren iſt grundſätzlich jedermann und
überall geſtattet. In Veranſtaltungen jedoch, die durch
Eintritts=
karten, Abſperrungsmaßnahmen oder in ſonſtiger Weiſe als
ge=
ſchloſſene Veranſtaltungen gekennzeichnet ſind, iſt die Erlaubnis
des Veranſtalters in jedem Einzelfalle erforderlich. Das gleiche
gilt in geſchloſſenen Räumen, auf Bauſtellen, in Lagern des
Ar=
beitsdienſtes oder der Parteiformationen, ferner bei Uebungen von
geſchloſſenen Formationen jeder Art. Genehmigungspflichtig ſind
ferner Aufnahmen vom Luftfahrzeug aus ſowie Aufnahmen von
Befeſtigungen und ähnlichen Anlagen. Wer derartiges
photo=
graphieren will, hole daher die notwendige Exlaubnis ein. Wer
ohne Erlaubnis photographiert, hat ſich entſtehende
Unannehmlich=
keiten ſelbſt zuzuſchreiben.
— Feſtnahme von ſteckbrieflich geſuchten Perſonen. Am
1934 wurde der wegen Diebſtahls und Unterſchlagung ſteckb
lich geſuchte Ernſt Fey aus Flomborn hier feſtgenommen.
weiteren wurde hier am 17. 7. 1934 der ſteckbrieflich geſt
Heinrich Obenauer aus Monsheim zwecks Strafverbüßung
genommen. Beide wurden dem Richter vorgeführt und ka
in Unterſuchungshaft.
Sittlichkeitsverletzer. Am 12. 7. 1934. gegen 11 Uhr, tra
der Fichteſtraße Steinberg und Umgebung ein Mann auf,
dort Frauen unſittlich beläſtigte. Der Täter iſt etwa 1,75 M
groß, 25 bis 30 Jahre alt, ſchmal gebaut, hat dunkles, nach
ten gekämmtes, kurzgeſchnittenes Haar. Er trug einen dun
vermutlich dunkelblauen oder ſchwarzen Anzug mit langer
und war ohne Kopfbedeckung. An der Hoſe hatte er Radi
klammern angebracht, was darauf ſchließen läßt, daß der T
ein Fahrrad bei ſich führte, das er irgendwo abgeſtellt hatte
In den letzten Tagen iſt in nordweſtlicher Richtung der St
randſiedlung in den Nachmittagsſtunden ein Mann mit ei
Fahrrad aufgetreten, der ſich ſchulpflichtigen Mädchen gegen
zu nähern verſuchte und dieſe dann beläſtigte. Der Täter
etwa 48 Jahre alt, etwa 1,75 Meter groß, geſetzte Figur, t
graue Knickerbockerhoſe und blaue Sommerjacke.
Fahrraddiebſtähle. Am 6. Juli wurde vor dem Hauſe Rl
ſtraße 1 ein Damenrad, Marke Toreador, Fabr.=Nr. 62 907,
ſtohlen; am 8. 7. wurde vor dem Kaffee Ganßmann, Arhei
Straße 2, ein Herrenrad. Marke Miele, Fabr.=Nr. 104 291.
ſtohlen; am 10. 7. vor dem Wohlfahrtsamt ein Herrenrad, M
Tannenberg, Fabr.=Nr. 1229 040 B: am 12. 7. vor der Haup
ein Herrenrad. Marke Rixe=Precioſa, Fabr.=Nr. 320 265:
13. 7. in der Rheinſtraße vor dem Ehape ein Herrenrad, M
Frieſenſtolz, Fabr.=Nr. 392 359; am 14 7 am Sportkaffee M
ſtraße 36 ein Herrenrad, Marke Mifa, Fabr.=Nr. 551 888;
gleichen Tage vor dem Hauſe Bleichſtraße 37 ein Herren
Marke Löwe, Fabr.=Nr. unbekannt; am 16. 7. vor dem H
Grafenſtraße 35 ein Herrenrad, Marke Benz=Ballon, Fabr.
B 371 283; im Vorgarten des Hauſes Inſelſtraße 40 ein Dar
rad, Marke Falter, Fabr.=Nr. 1272671; vor dem Kaufl
Woolworth, Ludwigſtraße, ein Herrenrad. Marke Origi
Miele, Fabr.=Nr. 122416; in der Toreinfahrt Rheinſtraße
ein Herrenrad. Marke Wanderer, Fabr.=Nr. 304 075. — Als
fundene Räder befinden ſich noch bei der Polizeidirektion:
Herrenrad, Marke Adler; ein Damenrad, Marke Mifa; ein
renrad, Marke Ruhrheld; ein Herrenrad, Marke Weil;
Damenrad. Marke Chattia.
Aus dem Gerichtsſaal.
Die Große Strafkammer verurteilte den 70jährigen
Schneider aus Münſter wegen Blutſchande mit ſeiner Sch
gertochter zu 2 Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrper
Seine Schwiegertochter erhielt 10 Monate Gefängnis.
In der darauffolgenden Verhandlung wurde der 42jäh
Sohn Adam des Schneider wegen Blutſchande mit ſeiner e
nen minderjährigen Tochter zu 2 Jahren Zuchthaus und 5 Jal
Ehrverluſt verurteilt. Die Tochter befindet, ſich in Fürſo
erziehung.
Der trotz ſeiner Jugend bereits zehnmal vorbeſtrafte 26
rige Adam Schäfer aus Heubach hatte an einem 19jähr
Mädchen, das er auf ſeinem Motorrad mitgenommen hatte,
Wald bei Darmſtadt einen Notzuchtsverſuch verübt und w!
deshalb zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren 4
verluſt verurteilt. Zwei Zeuginnen, die mit dem Angeklag
in näheren Beziehungen ſtanden und die ihn noch im Gerie
ſaal reinzuwaſchen verſuchten, wurden wegen Verdachtes der
günſtigung unter Haftbefehl geſtellt und abgeführt.
Samstag, 21. Juli 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 199 — Seite 7
Aus Heſſen.
3. Griesheim, 20. Juli. Von der Knaben=
Berufs=
ule. Die Weißbinder=, Schreiner= und Maurerklaſſen
unter=
hmen geſtern eine Werkbeſichtigungsfahrt nach Worms, um den
igen Handwerkern Gelegenheit zu geben, größere Betriebe,
beitsteilungen uſw. kennen zu lernen. Beſichtigt wurden eine
ſße Möbelfabrik und ein Farbwerk. Weiter wurden
verſchie=
ie Baudenkmäler beſichtigt, um auch hier die handwerklichen
ſtungen vergangener Zeiten der heranwachſenden Jugend zu
gen. Hierdurch ſoll die Anregung zur Höchſtleiſtung, wie dieſe
h im Reichs=Berufswettkampf verlangt wurde, gegeben wer=
Auch der Gemeinſchaftsarbeit und Hinführung zum Ganzen
d dieſe Beſichtigungsfahrt dienlich ſein. — Freitod Geſtern
mittag hat ein 70jähriger Mann von hier in ſeiner Wohnung
jem Leben durch Erhängen ein Ende bereitet. Der Grund zu
ſem Schritt dürfte wohl in dem vor einigen Wochen erfolgten
leben ſeiner Ehefrau zu ſuchen ſein.
Ar. Eberſtadt. 20. Juli. Verkehrsmaßnahmen
an=
ßlich der 2000 Klm.=Dauerprüfungsfahrt. Die
rmſtädter und Heidelberger Straße, zwiſchen Schwanen= und
loßſtraße, iſt am Sonntag ab 1 Uhr nachts bis 8 Uhr abends
jeglichen Verkehr geſperrt. Der ganze Querverkehr iſt mit
snahme von drei Uebergangsſtellen geſperrt. Dieſelben
befin=
ſich an der Kreuzung der Schwanenſtraße, an der ev. Kirche
ie am Waldfrieden; die beiden letzten nur für Fußgänger. Die
ttriſche Straßenbahn verkehrt ab Wilhelmſtraße bis zur
Moos=
gſtraße (Beſſungen) und zurück. Der Fußgängerverkehr zwiſchen
wanen= und Schloßſtraße iſt vollſtändig geſperrt bzw. den
An=
hnern nur in ganz dringenden Fällen geſtattet. Im übrigen
ddas Publikum auf die Verordnungen der Behörden und
An=
nungen der Polizei und ſonſtigen Aufſichtsperſonen, wie SS.
SA., beſonders hingewieſen, denen unbedingt Folge zu
ten iſt.
Ar. Eberſtadt, 20. Juli. Hochbetrieb in der Ernte.
günſtigt durch das hochſommerliche Wetter, iſt man hier fleißig
nüht mit dem Hereinſchaffen der Ernte, ſo daß die beiden
eſchmaſchinen am Griesheimer Weg und in der Adolf=
Hitler=
aße von morgens früh bis ſpät am Abend vollauf zu tun haben.
tgegen allen Befürchtungen iſt Quantität wie Qualität zur
zemeinen Zufriedenheit ausgefallen, mit Ausnahme von Gerſte
Hafer, deren Wachstum durch ungünſtige Witterung etwas
kückgeblieben war. — Zur Warnung. In der Darmſtädter
aße leerte eine Frau ihren Aſchenkaſten in die Miſtkaute, die
illt war mit Miſt und trockenem Stroh. Die Kaute fing durch
Aſche Feuer, das durch die Hausbewohner vor ſeiner
Ausbrei=
g erſtickt werden konnte.
Ek. Pfungſtadt, 20. Juli. Hohes Alter. In den Kreis
Achtzigjährigen iſt Frau J. Röder Wwe., Mittelgaſſe 7, am
itag, den 20. Juli, getreten. Die geiſtige und körperliche
=faſſung iſt eine noch recht gute.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 20. Juli. Gasverſorgung. Die
ige der Verſorgung der Gemeinde mit Gas zu Kochzwecken
ch eine Fernzuleitung des Städt. Gaswerks Darmſtadt iſt jetzt,
hdem man längere Zeit hindurch nichts mehr von der Sache
te, wieder einmal aufgetaucht. Es ſind zur Zeit
Ermittelun=
im Gange über die Zahl derjenigen Haushaltungen, welche
nillt ſind, ſich einen Gasanſchluß legen zu laſſen. Von der An=
I der ſich beteiligenden Konſumenten wird es abhängen, ob die
ngasverſorgung nun kommt oder nicht. Feſtſteht einwandfrei,
eine Reihe Haushaltungen vorhanden ſind, die eine
Gasver=
zung wünſchen, zumal das elektriſche Kochen bei den
der=
igen Strompreiſen entſchieden zu teuer wird. —
Schnaken=
kämpfung. Es beſteht Anlaß, darauf hinzuweiſen, daß
Beſtimmungen über die Bekämpfung der Schnaken
eingehal=
werden. Insbeſondere iſt darauf zu achten, daß die
natür=
en Brutſtätten der Schnaken, die Pfützen, Jauchegruben und
gleichen beſeitigt bzw. mit einem Bekämpfungsmittel
über=
en werden. Wenn auch die Schnakenplage in dieſem Sommer
können, ! t’ ſo ſchlimm iſt als in Jahren mit vielen Niederſchlägen,
gen Dürre ! n, ſollte man doch nicht verabſäumen, den Kampf gegen die
denen AA gegeiſter aufzunehmen.
G. Ober=Ramſtadt, 20. Juli. NS. Volkswohlfahrt.
in der Zwiſchenzeit erfolgten weiteren Einzelaufnahmen hat
hieſige Ortsgruppe jetzt einen Geſamtmitgliederſtand von 421
eſetzt weil icht. — Hilfswerk „Mutter und Kind”. Im Laufe
der andel letzten Tage kamen weitere ſieben ſchlupflichtige Kinder zur
richten von ) wöchigen Erholung aufs Land davon 3 nach der
Erholungs=
te bei Roßdorf, 4 nach Oberheſſen.
Noßdorf, 20. Juli Das Konzert des Geſangvereins „
Sänger=
muß aus beſonderen Gründen auf Sonntag, den 29. Juli,
egt werden.
4s. Erbach, 20. Juli. Die Rennen im Rundfunk. Den
rühungen der Stadtverwaltung iſt es gelungen, auch den
idfunk in den Dienſt der Werbeaktion im Intereſſe der großen
deſportlichen Veranſtaltungen am 29. Juli zu ſtellen. Außer
gen An1) m am Montag, den 23. Juli, abends 22.35 Uhr. ſtattfindenden
ſteä) trag des Landſtallmeiſters Dr. Dencker=Frankfurt wird auch
en Durchſagen am Dienstag, den 24. Juli, nachmittags 13.10
grieflich g Y und abends 22.45 Uhr, und am Freitag, den 27. Juli,
nach=
tags 13.10 Uhr, auf die Bedeutung der Erbacher Nennen
hin=
t und P jeſen werden. Die Rennergebniſſe werden am 29. Juli im
rtfunkdienſt durchgegeben. Die Freunde des Rennſports hören
den vorſtehend angegebenen Terminen den Reichsſender
nkfurt.
43. Erbach, 20. Juli. Eulbacher Markt. Das altertüm=
Gepräge unſeres ſehr beliebten Volksfeſtes mußte man in
letzten Jahren vermiſſen. Wie ſehr ließe ſich das Marktbild
ben, wenn man bei derartigen Volksfeſten die Gelegenheit
ſtnehmen wollte, auch alte Ueberlieferungen unſerem heutigen
talter in die Erinnerung zurückzurufen. Die ſchmucken
Oden=
der Trachten haben noch immer das Herz eines jeden Beſuchers
Eulbacher Marktes erfreut. Wir würden es außerordentlich
Uhar begrüßen, wenn bei dem diesjährigen Erbacher
Wieſen=
rlt recht viele Trachten zu ſehen wären.
Nachrichten des Standesamks Darmſtadf.
Geſtorbene. Am 13. Juli: Welcker, Karl Ludwig Wilhelm,
kl. Geh. Ober=Reg.=Rat i. R., 74 J. alt, Hochſtr. 64. Braun,
annes Jakob, Heizer, 68 J. alt, Mornewegſtr. 31.
Kauf=
nn. Guſtav Adolf, Gaſtwirt, 76 J. alt, Dieburger Str. 28.
14. Juli: Diehl, Wilhelm, Reichsb.=Ober=Ing. i. R., 63 J.
Roßdörferſtr. 131. Eiſenhauer, Maria, geb. Wingerter,
I. alt, Ehefrau des Fabrikarbeiters Ueberau; Eliſabethenſtift.
hler, Eliſabeth Anna, geb. Kern, 60 J. alt, Ehefrau des
kpflegers i. R., Crumſtadt: Eliſabethenſtift. Strobel, Franz
ael Rudolf, Min.=Oberzeichner, 55 J. alt, Wendelſtadtſtr. 22.
tcſer, Adam, Zimmermeiſter, 70 J. alt, Bleichſtr. 37. Wein=
Iner, Gerhard Rudi, 3 Monate, Gr. Bachgaſſe 14. Am
Luli: Bergſträßer, Ilſe, 10 Tage alt, Gr.=Bieberau; Hein=
Frſtr. 21. Am 17. Juli: Trautmann, Georg, Landwirt,
J. alt, Klein=Bieberau; Eliſabethenſtift. Am 13. Juli:
etſch, Martin, Amtsgehilfe, 38 J. alt, Schloß=Mittelbau. Am
Juli: Hinkel, Franz Joſeph, Pfarrer, 71 J. alt, Fürth, Kr.
penheim; Hermannsſtr. 6. Am 18. Juli; Klein, Katharina,
Schmidt 37 J. alt, Ehefrau des Hilfsarbeiters, Alsbach, Kr.
sheim; Eliſabethenſtift. Am 18. Juli: Süffert, Mathilde,
Buchner, 66 J. alt, Ehefrau des Präſidenten i. R. Niebergall=
24. Am 19. Juli: Stork, Gg. Fdch. Wilh.,
Oberpoſtſchaff=
i. R., 70 J. alt, Landwehrſtr. 31. Müller, Guſtav.
Pri=
er, 67 J. alt, Heidelbergerſtr. 125. Am 18. Juli: Stier, Wil=
1, Metzgermeiſter, 36 J. alt, Jahnſtr. 8. Stork, Juſtus,
oſſer, 30 J. alt, Arheilgen; Stadtkrankenhaus. Am 19. Juli;
hler, Günter, Kind, 1 Tag alt, Stiftsſtr. 85.
Aerngnennn
Kirchliche Nachrichken.
Epangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 21. Juli.
kadtkirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
tiſtölirche. Abends 8 uhr: Wochenſchlußgottesdienſt.
8. Sonntag nach Trinitatis, 22. Juli.
kadtklirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Eer Lautenſchläger. — Der angeſagte Kindergottesdienſt in der Stadtkirche von
Narlusgemeinde muß leider ausfallen. — Die Stadtkirche iſt wochentags von
Uhr zu ſtiſer Andacht geöffnet. Eingang Nordſeite.
Das befſiſche Bäckerhandwerk tagt in Alsfeld.
Vom 14. Berbandskag.
Die Stadt hatte reichen Schmuck angelegt, an den Häuſern
begrüßten Hakenkreuzfahnen die Verbandsteilnehmer. Die
Bevöl=
kerung zeigte auch während der Veranſtaltungen ihre volle
Ver=
bundenheit mit dem Handwerk.
In der Vorſtandsſitzung und der Beſprechung der Obermeiſter
am Samstag wurden die geſchäftsmäßigen Angelegenheiten
er=
ledigt, Richtlinien für die Obermeiſter im Hinblick auf die
Neu=
organiſation des Handwerks durch Verbandsführer Steinmann
herausgegeben. Die Reviſoren berichteten, daß Geſchäftsführung
und Kaſſenführung nur vorbildlich genannt werden konnten. Die
beantragte Entlaſtung wurde dem Rechner erteilt und dem
Ver=
bandsführer Steinmann einmütig von der Verſammlung beſtätigt.
daß er im nationalſozialiſtiſchen Sinn und nach den Richtlinien
des erſt jetzt in Kraft getretenen Handwerkergeſetzes ſchon ſeither
gearbeitet hat, und ihm einmütig das Vertrauen ſämtlicher
In=
nungen ausgeſprochen.
Der Abend vereinte die Teilnehmer mit der Bevölkerung
Als=
felds zu einem bunten Abend im Deutſchen Haus, welcher von der
Innung Alsfeld, unter Leitung ihres Obermeiſters Klingelhöffer.
derart ausgezeichnet vorbereitet war, daß er allen Teilnehmern
noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Im großen Saal des Deutſchen Hauſes fand am Sonntag
vor=
mittag der Verhandlungstag in Anweſenheit von Vertretern der
Behörden, der Parteiſtellen und insbeſondere des
Landeshand=
werksführers Gamer=Worms, des Präſidenten der
Handwerks=
kammer Müller=Mainz, des Präſidenten Grüßer des
Zentralver=
bandes Deutſcher Bäckerinnungen Germania=Berlin und
Vertre=
ter der benachbarten Zweigverbände Pfalz, Rhein=Main=Nahe und
Mitteldeutſchland ſtatt. Er wurde eröffnet durch flott geſpielte
Märſche der HJ.=Kapelle und einer Anſprache des
Verbandsfüh=
rers Steinmann, welcher vor 1½ Jahren noch vor der
Gleichſchal=
tung gewählt als Idealiſt an die Arbeit ging, durch den
Mate=
rialismus und Liberalismus zwar manche Enttäuſchung erlebte,
aber ſich durch nichts beirren läßt und unter dem neuen Sinnbild
des deutſchen Handwerks. „Hammer, Eichblatt, Sichel” weiter
ar=
beitet. Ein großes Stück Aufbauarbeit ſei ſchon geleiſtet. Wenn
es der Allgemeinheit wieder beſſer gehe, gehe es auch dem
Hand=
werk wieder beſſer. Uebereilte Eingriffe könnten nur ſtören. Alles
findet ſich zuſammen in der großen Gemeinſchaft mit dem großen
Ziel „Deutſchland”. Gerade im geiſtigen und ſeeliſchen Erlebnis
des Wiederfindens von Menſch zu Menſch liegt die ſchlichte Größe
und Erhabenheit des nationalſozialiſtiſchen Gedankengutes.
Wirt=
ſchaftsparteiler dürfen ſich nicht wieder breit machen. Nicht nur
Kollegialität, ſondern auch Kameradſchaft ſei zu pflegen, wie im
Ds. Fränkiſch=Crumbach, 20. Juli. Am Sonntag, 22. Juli,
weiht die hieſige Ortsgruppe der Reichsvereinigung ehemaliger
Kriegsgefangener ihre neue Fahne. Zu derſelben ſind die
Kameraden der benachbarten Ortsgruppen eingeladen, die in
Er=
innerung an die ſchönen Tage zu Pfingſten wohl reſtlos
erſchei=
nen dürften. Unter Mitwirkung der hieſigen Vereine geht der
Feier ein Umzug voraus nach dem Schulhof, woſelbſt Gauleiter
Amberg aus Frankfurt die Weihe der neuen Fahne vornehmen
wird.
Fa. Alsbach a. d. B., 20. Juli. Schöner Erfolg des
hieſigen Turnvereins Unſer Turnverein beteiligte ſich
an dem Kreisturnfeſt in Arheilgen in einer bisher noch nicht
ge=
ſehenen Stärke, und es gelang ihm, einen bemerkenswerten Erfolg
zu erringen. Von 6 Turnerinnen, 4 Turnern und 6
Jugendtur=
nern kehrten alle Turnerinnen, 3 Turner und 5 Jugendturner
mit dem ſchlichten Eichenkranz preisgekrönt, heim. Außerdem
konnte die vom Verein geſtellte Muſterriege den dritten Rang
be=
legen.
Waldbrände können ungeheueren
Schaden anrichken!
Ein weggeworfenes Zündholz, achtlos weggeworfene
Zigarren= oder Zigarettenreſte rufen Waldbrände hervor!
Em. Heppenheim a. d. B., 20. Juli. Bergſträßer
Feſt=
ſpiele und Autorennen. Durch die Sperre der Bergſtraße
anläßlich der 2000=Km.=Fahrt mußten die für Sonntag geplanten
Vorſtellungen abgeſagt werden. Für Samstag abend 8 Uhr wurde
eine Erſatzvorſtellung angeſetzt, deren Beſuch den auswärtigen
Ab=
ſperrmannſchaften gegen ein geringes Eintrittsgeld ermöglicht
wird. Nach Mitternacht erfolgt die Beſetzung und Abſperrung der
Rennſtrecke, die in dringenden Fällen und nur an der Poſt, ſofern
die Straße frei iſt mit beſonderer Genehmigung überſchritten
wer=
den kann. — Heimkehr der Ferienkinder. Die
Heppen=
heimer Ferienkinder, die im Taunus vier Wochen zur Erholung
weilten, trafen wohlbehalten hier wieder ein und wußten viel zu
erzählen von ihren Erlebniſſen und der ihnen widerfahrenen
Gaſtfreundſchaft durch die Taunusbewohner.
El. Seligenſtadt, 20. Juli. Schwerer Ernteunfall. Als
der Sohn des Landwirts Peter Daus beim Kornmähen an der
Mähmaſchine etwas in Ordnung bringen wollte, zogen die Pferde
plötzlich an und der junge Mann geriet mit dem rechten Bein in
die Meſſer der Maſchine. Daus wurde ſofort in das
Kreiskranken=
haus gebracht und operiert. Inwieweit der Unfall dauernde
Schä=
den für den Verletzten mit ſich bringt, ſteht noch micht feſt.
— Hirſchhorn, 20. Juli. Waſſerſtand des Neckars
(Pegel) am 19. d. M.: 1,54 Meter, am 20. d. M.: 1.48 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Stadtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wagner. — Der
Kinder=
gottesdienſt der Lukasgemeinde fällt aus. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer
Beringer.
Mittwoch: 25. Juli, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer W. Köhler.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wagner. —Amtshandlungen
in der Schloßgemeinde vom 23, bis 29. Juli: Pfarrer Kornmann, Stiftsſtraße 5, Tel. 2060.
Martingkirche, Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer Beringer. — Vorm.
8,30 Uhr: Chriſtenlehre für die Neukonfirmierten der Martinsgemeinde Oſt lin der Lirche;
Oſt II im Martinsſtift; Weſt I und II im Gemeindehaus. — Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer D. Waitz. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die
Martins=
gemeinde Weſt. Pfarrer D. Waitz.
Fohanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weinberger. — Der
Kindergottesdienſt fällt während der Ferien aus. — Die Johanneskirche iſt wochentags
von 7,30—7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Köhler. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Köhler,
Beſſunger Kirche (PBetrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Frle. — Die Beſſunger Kirche iſt wochentags zu ſtiller Andacht geöffnet von morgens
7 uhr bis abends 7 Uhr.
Pauluskirche, (Kollekte für Evangeliſche Gemeindehäuſer.) Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer A.Müller. — Der Kindergottesdienſt fällt aus. — Die Pauluskirche
iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Hauptportal.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. — Der
Kinder=
gottesdienſt fällt aus.
Donnerstag, 26. Juli, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Lautenſchläger, Hügeiſtr. 28, Tel. 2033.
2. Veranſtaltungen.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtraße 6). Montag, 23. Fuli,
abends 8 Uhr: Jungenabend (Weſt). — Freitag, 27. Fuli, abends 8 Uhr:
Mädchen=
abend (Weſt).
Martinsſtift (Müllerſtraße 28). Montag, 23. Juli, abends 8 Uhr: Jungenabend
(Oft). — Freitag, 27. Juli, abends 8 Uhr: Mädchenabend Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtraße 5). Donnerstag, 26. Juli, abends
8 uhr: Poſaunenchor.
Fohannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtraße 26). Montag, 23. Juli,
nachm. 5 Uhr: Ev. Jungſcharſtunde. — Abends 8 Uhr: Jungenabend. — Freitag,
27. Juli, abends 8 Uhr: Ev. Mädchenkreis.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtraße 8). Montag, 23. Juli, abenbs
8,.15 Uhr: Gemeindejugendabend für die Mädchen. — Donnerstag, 26. Juli, abends
6—8 Uhr: Poſaunenchor.
Eliſabethenſtift (Erbacher Straße 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 22. Juli,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Herr Neuber.
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde, Herr Pfarrer Glock,
Roßdorf. — Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Abends 8,30 Uhr:
Männer=
abend. Herr Schulz. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends 8.30 Uhr:
Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr Kinz. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. —
Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Menne, Arheilgen. — Freitag: Die
Bibelſtunde in Beſſungen fällt wegen der Ferien aus. — Samstag, abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Fugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, abends 8,30 Uhr:
Jugendbund=
ſtunde für junge Mädchen und junge Männer. — Montag, nachm. 5 Uhr: E. C.=Jungſchar
für gnaben. — Abends 8,30 Uhr: Jungmännerabend. — Dienstag, abends 8.30 Uhr:
Mädchenkreis. — Abends 9 Uhr: Gebetsſtunde für junge Mädchen. — Mittwoch, nachm.
3 uhr: Kinderſtunde für Mädchen. — Freitag, abends 8,30 Uhr: Rüſtſtunde für junge
Mädchen.
Felde bei den Soldaten und heute bei der SA. Die Aufgabe ſei,
ſozial zu handeln und national zu fühlen.
Während die HJ.=Kapelle das Lied ſpielte „Ich hatt’ einen
Kameraden”, gedachte alles in einer ſtillen Minute der Toten,
die im Weltkrieg auf dem Felde der Ehre ihr Leben ließen für
das Vaterland, die im Kampfe unſerer Bewegung den Opfertod
ſtarben, damit Deutſchland lebe, und der im letzten Jahr
verſtor=
benen Meiſtern. Geſellen und Lehrlinge,
Zur Aufbauarbeit am dritten Reich iſt der Boden vorbereitet.
In eifriger Pionierarbeit muß das Fundament geſchaffen werden,
worauf der Bau des dritten Reiches ruhen kann.
Anſchließend ſprach Landeshandwerksführer Gamer über das
Geſetz zum vorläufigen Aufbau des Deutſchen Handwerks, das die
Grundlage enthalte, auf dem wir als Nationalſozialiſten aufbauen
müſſen, indem wir im Handwerk dafür ſorgen, daß wir
verant=
wortliche ſelbſtbewußte Menſchen erziehen, ſtolz auf ihr Können,
die die Garantie übernehmen können, auf die der Führer bauen
und vertrauen kann. Nationalſozialismus heißt nichts anderes
als: „Anſtändig denken, fühlen und handeln.” Es geht nicht
dar=
um zu denken, wie mache ich es möglich, noch mehr zu verdienen,
ohne Rückſicht darauf, ob der eine oder andere Teil des Volkes in
Not iſt. Unſere Arbeit gilt dem Geſamtaufbau.
Darauf ſprach Präſident Müller von der Handwerkskammer
in gewohnt friſcher Weiſe über die Aufgaben der
Handwerkskam=
mer und über die bei ihr zu bildenden Ehrengerichte und die
Rei=
nigung des Handwerks von ehrloſen Elementen. Er iſt eins ſchon
ſeit den Jahren der Kampfzeit mit dem Landeshandwerksführer
und dem Verbandsführer — Schilder und Abzeichen ſind wertlos.
wenn das Herz nicht nationalſozialiſtiſch iſt. Die Politik beſtimmt
die Wirtſchaft. Jeder Führer hat ſämtliche Sorgen für die
Allge=
meinheit zu tragen und die eigenen Sorgen zurückzuſtellen, dann
iſt man immer erſter Diener und nicht erſter Verdiener.
Geſchäftsführer Dr. Maurer erſtattete den Geſchäftsbericht
und wies auf die inzmiſchen geleiſtete Arbeit und die Erfolge hin.
Anſchließend ſprach Präſident Grüßer vom Germania=Verband
über die Aufgaben hinſichtlich der Lehrlinge, Geſellen und Meiſter.
Bürgermeiſter Dr. Völſing überbrachte die Grüße der Stadt
Alsfeld.
Landesbildungsobmann Heid=Darmſtadt hielt ein Referat über
den Aufbau des Bildungsweſens im Bäckerhandwerk.
Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer und dem
Ab=
ſingen des Horſt=Weſſel=Liedes wurde die Tagung beſchloſſen, die
als eine der wuchtigſten und ergebnisreichen Verbandstage des
Heſſiſchen Bäckerhandwerks in den Herzen aller Teilnehmer ſtets
nachklingen wird.
Bis zur Abfahrt der Züge verſammelten ſich in dem ſchattigen
Kaſinogarten in Alsfeld die Teilnehmer bei Kaffee und Kuchen,
wozu ſie von der Innung eingeladen waren.
Zum Oberheſſiſchen Feuerwehrkag in Bad=Nauheim
am 4., 5. und 6. Auguſt 1934.
Wir berichteten ſchon an dieſer Stelle, daß die Vorbereitungen
zum Oberheſſiſchen Feuerwehrtag emſig betrieben werden.
Kürz=
lich beſichtigte der Geſamtausſchuß unter Führung von
Oberbrand=
meiſter Fiſch den wundervoll im Hochwald gelegenen neuen
Sportpatz, auf dem ja, wie bekannt, das große Feuerwehrfeſt
ſtatt=
findet. Die Erdarbeiten ſind nahezu beendet. Die Einzäunung iſt
im Gange, Licht und Waſſer ſind bereits zugeleitet, die 4
Pavil=
lons, die an den beiden Eingängen Aufſtellung finden, ſind
be=
reits in Arbeit, kurz — auch auf dem neuen Sportplatz ſind die
Vorbereitungen ſchon ſoweit gediehen, daß eine reibungsloſe
Durchführung der Veranſtaltung gewährleiſtet iſt. Gemeinſam mit
dem ſtädtiſchen Tiefbauamt legte der Geſamtausſchuß die Plätze
für die großen Zelte. Tanzflächen und Muſikpavillons, die
Schau=
buden, die Kloſettanlagen, das Kaſſezelt, Sanitäts= und
Polizei=
wache und anderes mehr feſt. Faſt die Hälfte der geſamten
Platz=
anlage wird hierfür beanſprucht.
Der Vergnügungspark hat ſeinen Platz unter den herrlichen
Eichen nahe am Eingang, während die Wirtſchaftszelte, das große
Podium für die geplanten Darbietungen der große
Muſikpavil=
lon und die Erfriſchungshallen mehr nach der Mitte zu Aufſtellung
finden. Der Geſamtausſchuß nahm bei der Zuweiſung der Plätze
bedacht auf die geſamte Anlage, damit das ſchöne landſchaftliche
Bild nicht geſtört wird. Der Feſtplatzausſchuß unter Leitung von
Karl Klinkerfuß wird natürlich auch dafür Sorge tragen, daß die
Anlage mit Fahnen und Wimpeln würdig geſchmückt wird. Der
Vergnügungspark iſt diesmal außerordentlich reichhaltig und
viel=
ſeitig. Neuartige Karuſſells, Schaubuden aller Art und Größe,
die in Bad=Nauheim noch nicht zu ſehen waren, geben dieſem Teil
des Feſtes eine beſondere Note. Die Feſtbeſucher werden auf ihre
Koſten kommen.
LPD. Gießen, 20. Juli. Goldenes Prieſterjubiläum.
Am 20. Juli kann der katholiſche Pfarrer von Gießen, Geiſtlicher
Rat, Ehrendomherr und Dekan Johannes Bayer, ſein Goldenes
Prieſterjubiläum in beſter Friſche und mitten im Wirken ſeines
Amtes begehen. Geiſtlicher Rat Dekan Bayer ſtammt aus
Ober=
heſſen, wo er am 18. Auguſt 1860 in Oppershofen (Wetterau)
ge=
boren wurde. Seine erſte dienſtliche Verwendung fand er in
Darmſtadt, ſpäter war er als Kaplan in Mainz und wieder in
Darmſtadt tätig. Ende November 1891 kam er als Pfarrverwalteu
nach Gießen wo ihm am 15. Januar 1892 die Pfarrei der
katholi=
ſchen Gemeinde übertragen wurde. Am 20. September 1898 wurde
er zum Dekan ernannt, am 15. Januar 1917 zum Geiſtlichen Rat
und am 25. Dezember 1930 zum Ehrendomherrn. Geiſtlicher Rat
Dekan Bayer hat ſich um die ſeelſorgeriſche Betreuung und den
Ausbau ſeiner Gemeinde, aber auch um die Pflege und Stütze der
katholiſchen Diaſpora im nördlichen Teile der Provinz Oberheſſen
(Grünberg, Laubach und Lollar) in reichſtem Maße verdient
ge=
macht. Die katholiſche Gemeinde in Gießen wird das Goldene
Prieſterjubiläum am Sonntag mit einer kirchlichen Feier begehen.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtraße 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15—10 Uhr: Zuſammekunft.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt. Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, Vorberhaus, 1 Treppe.
Sprechſtunden vormittags von 10—12 Uhr und nachmittags (außer Samstags) von
5—6 Uhr, Fernſprecher 4584.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8—12 Uhr und nachm. von 3—5,30 Uhr,
außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Tel. 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, Hinterhaus, Zim. 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9—12 Uhr.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Straße 21, Tel. 2883.
Digkoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17; Martinsſtift, Müllerſtraße 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtraße 6: Gemeindehaus, Kahlertſtraße 26; Gemeindehaus,
Eichwieſenſtraße 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtraße.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtraße 8, Tel. 245
Auswärtige Gemeinden.
Schloßkapelle Kranichſtein. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Göbel.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 22. Juli. 9,30 Uhr: Gottesdienſt. 10.30 Uhr
Kindergottesdienſt der Gr. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kl. — Donnerstag;
Frauen=
abend.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 22. Juli, 9,30 Uhr: Gottesdienſt. —
Montag: Poſaunenchor. — Mittwoch: Bibelſtunde. — Freitag: Poſaunenchor.
Evangeliſche Kirche Roßdorf. Sonntag, 22. Juli, vorm. 9.30 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. 10.30 Uhr: Chriſtenlehre. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Freitag, abends 8.30
Uhr: Jungmädchenabend.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Prebigk.
Prediger Zaiſer=Frankfurt. Vorm. 10.45 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt
und Abendmahl. Prediger Zaiſer, Veihelmann. — Montag, abends 8,30 Uhr:
Gemeinde=
jugendabend. — Mittwoch, 8,30 Uhr: Singſtunde. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr:
Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Predigt: Und hätte der Liebe nicht!” (V.=Miſſionar Rau=
Kaſſel. Vorm. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8,15 Uhr: Evangeliſationsvortrag:
Aus der Stille in den Sturm!” V.=Miſſionar Rau=Kaſſel.— Mittwoch, abends 8.15 Uhr:
Bibelbeſprechung. — Freitag, abends 8,30 Uhr: Gebetsandacht.
Methodiſten=Gemeinde, Bendelſtadtſtraße 38. Sonntag, vorm. 11 Uhr:
Sonntags=
ſchule. Abends 8 Uuhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hirtz.
Die Ehriſtengemeinſchaft, Heidelberger Straße 14. Während der Sommerwochen
wird die Menſchenweihehandlung nur 14tägig gefeiert. Nächſtmalig am Sonntag,
29. Fuli.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, 22. Juli, vorm.
9.15 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. —
Dienstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Katholiſche Deutſche Nationalkirche (altkatholiſche Gemeinde). Am Samstag,
21. Juli abends 8 Uhr Gottesdienſt mit Predigt in der Stadtkapelle. Abſchiedsgottesdienſt
unſeres ab 1. Auguſt nach Nürnberg berufenen Herrn Pfarrer Dr. Weeber, Zahlreiche
Beteiligung erwünſcht. Jeder für katholiſch=deutſchen Gottesdienſt ſich einfühlende
iſt eingeladen.
Seite 8 — Nr. 199
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 21. Juli 19:
Schill= Feftſpiele in Weſel.
Der letzte Gang der 11 Schillſchen Offiziere,
ine Szene aus dem Freilichtſpiel „Schill”, das anläßlich des bevorſtehenden 125. Jahrestages der
Erſchießung der Schillſchen Offiziere in Weſel aufgeführt wurde und bis September wiederholt
werden wird.
Vor den Banreuther Feſtſpielen.
Am 22. Juli beginnen in Bayreuth die Wagner=Feſtſpiele,
in deren Rahmen „Der Ring”, „Die Meiſterſinger” und „Parſifal” zur Aufführung gelangen.
Proben hierzu ſind in vollem Gange. So zeigt unſer Bild eine Szene aus einer Probe
„Walküre”: Maria Müller als „Sieglinde” und Franz Völker als „Siegmund”.
Ein Ueberſichtsbild von der Einweihungsfeierlichkeit,
mit der der Unterwaſſertunnel zwiſchen Liverpool und Birkenhead am 18. Juli in Gegenwart von
159 000 Menſchen ſeiner Beſtimmung übergeben wurde. Der Tunnel iſt 3½ Kilometer lang und
14 Meter breit. Auf ſeinen vier Fahrwegen können ſtündlich 4200 Kraftfahrzeuge paſſieren. Die
Koſten des Baues, der acht Jahre beanſprucht hat, beliefen ſich auf mehr als 88 Millionen
Reichs=
mark. — Die Aufnahme hat den Augenblick feſtgehalten, in dem das engliſche Königspaar in den
Tunnel einfährt und ihn damit eröffnet.
Reich und Ausland.
Die Taufe des Urlauberſchiffes
„Der Deutſche‟ — Dr. Ley ſpricht.
Bremerhaven. Die ſchon nach
einhalb=
jähriger Durchführung ſo prachtvoll entwickelte
Arbeit der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
erreichte am Freitag mit der feierlichen Taufe des
neuen Urlauberſchiffes „Der Deutſche” in
Bremer=
haven einen beſonderen Höhepunkt. Das ſchmucke
weißgeſtrichene Schiff hatte ſchon am frühen
Mor=
gen am Südende der Columbus=Kaje angelegt.
Um 9 Uhr traf der Zug mit den bayeriſchen
Ur=
laubern ein, die ſich ſogleich an Bord des Schiffes
begaben. Dr. Ley traf im Flugzeug von München
kommend um 10.40 Uhr in Begleitung des
Lei=
ters des Reichsamtes für Reiſen und Wandern,
Dr. Lafferentz, auf dem Columbus=Pier ein und
begab ſich, vom Flugplatz kommend, ſofort an
Bord des Schiffes.
Als erſter ergriff ſodann Dr. Lafferentz das
Wort. Es ſei ein beglückendes Gefühl, feſtſtellen zu
können daß in der kurzen Zeit des Beſtehens der
„Kraft durch Freude” ſchon 40 000 deutſche
Volks=
genoſſen an Seefahrten hätten teilnehmen können.
Es iſt damit zu rechnen, daß ſchon im September
zwei weitere Dampfer in den Dienſt unſerer Sache
geſtellt werden, ſo daß dann zu gleicher Zeit
im=
mer 5000 Menſchen ſich dem Zauber des Meeres
hingeben können.
Der zweite Taufredner, Oberleutnant z. S.
Beck, vom Chef der Reichsmarine mit der
Ver=
tretung beauftragt, bezeichnete es als beſonders
erfreulich, daß der Taufakt die Verbindung
zwi=
ſchen der Reichsmarine und der Handelsmarine
fördere und vertiefe.
Dr. Firle, der Generaldirektor des
Norddeut=
ſchen Lloyd, ſtellte ſeine Ausführungen unter das
Wort: „Nicht klagen, wieder wagen!“
Der Stabsleiter der PO., Dr. Robert Ley,
nahm ſodann das Wort zur Taufrede. Immer
wie=
der von Beifall unterbrochen, führte er u. a. aus:
Die Fahrten und Reiſen mit „Kraft durch Freude‟
ſollen in dem deutſchen Menſchen nicht einen Schein
von Wohlſtand und Reichtum erzeugen, ſondern
nach Erholung, Freude und Ausſpannung den
Weg weiſen und die Fähigkeit wachrufen für den
wieder aufzunehmenden Kampf um das tägliche
Brot. Angeſichts der großartigen Leiſtung der
ſchnellen Indienſtſtellung des neuen
Urlauber=
ſchiffes ſpreche ich all denjenigen Stellen meinen
wärmſten Dank aus, die an dieſem beinahe
un=
möglichen Werk mitgewirkt haben. Ich danke dem
Norddeutſchen Lloyd und ſeinen Führern, ich danke
den Arbeitern vom erſten bis zum letzten Mann
und danke den Organiſatoren dieſer Taufe, die
alles ſo feſtlich hergerichtet und ſo
muſtergülti=
abgewickelt haben. Ich ſpreche an dieſer Stelle der
heldenmütigen Beſatzung der „Dresden” und
ſei=
nem Kapitän Petermoeller noch ein letztesma
meinen Dank für das unvergleichliche heroiſche
Verhalten aus. Und nun, deutſches Schiff, ſei
ge=
tauft auf den Namen „Der Deutſche”.
Anſchließend ſprach Fräulein Reiſinger, die von
der Gauleitung München zur Durchführung des
Taufaktes auserwählt war, die Taufworte: „Ich
taufe dich „Der Deutſche” und wünſche dir
alle=
zeit glückliche Fahrt.”
Das Horſt=Weſſel= und Deutſchlandlied
beende=
ten den feierlichen Taufakt. Bereits um 14 Uhr
verließ „Der Deutſche” den Heimathafen, um ſich
na chden norwegiſchen Fjorden zu begeben.
Noch keine Nachricht von der deutſchen
Himalgig-Expedikion.
Berlin. Durch verſchiedene Berichte in der
Weltpreſſe über die deutſche Himalaja=Expedition
iſt der Eindruck entſtanden, als ob von der Nanga
Parbat=Expedition ſelbſt neue Nachrichten
einge=
troffen ſeien. Hierzu teilt die Vertretung der Ex
pedition in München mit: Seit dem letzten und
einzigen authentiſchen Kabel der Expedition, das
am 17. Juli durch den Drahtloſen Dienſt über alle
deutſchen Sender ging, iſt keine Nachricht mehr
von der Expedition eingetroffen. Bei den
bekann=
ten Schwierigkeiten der Nachrichtenübermittlung
von den Hochlagern bis zum Standlager und
darüber hinaus bis zur Kabelſtation iſt dies auch
nicht ſo raſch zu erwarten.
Gemükliches Eiſenbahnfahren
in 9berbavern.
Eine originelle Neuerung der Reichsbahndirektion
München.
Die Reichsbahndirektion München hat einem
Vertreter des „V. B.” in den
Reichsbahnrepara=
turwerkſtätten Neu=Aubing eine intereſſante
Neue=
rung vorgeführt, wie ſie in ganz Deutſchland noch
nicht beſteht.
Das Reichsbahnzentralamt München hat eine
Zugeinheit von vorläufig zwölf Wagen zuſammen
geſtellt, die in ihrer Innenausſtattung ganz neue
Wege im Reichsbahnweſen weiſt.
Reichsbahnober=
baurat Sänger hat als Innenarchitekt die
Ausſtat=
tung beſorgt. Durch verſchiedenfarbige Tönung
der Innenwände und Anbringung von duftig
wir=
kenden Indanthren=Vorhängen ſind die Abteile in
kleine Wohnungen verwandelt worden, wie ſie
jedem Wochenendhaus zur Zierde gereichen
wür=
den. Jede Abteilung iſt anders getönt und beſitzt
ſo eine eigene Note. Mit künſtleriſchem Geſchmack
ſind zu dieſem Anſtrich die Vorhänge gewählt und
tragen viel zu dem wohnlichen Charakter der
Wa=
gen bei. Die Wände ſind mit Neudrucken alter
bayeriſcher Kupferſtiche geſchmückt, die Schlöſſer,
Burgen, Klöſter und Städte Bayerns darſtellen.
An Stelle der Gasbeleuchtung iſt eine ausreichende
elektriſche Lichtanlage getreten, die abends
zu=
ſammen mit der Innenausſtattung eine
an=
heimelnde Stimmung ſchafft.
Die ganze Zugeinheit läßt den Reiſenden
ver=
geſſen, daß er ſich in einem Zug befindet. Au
den Ausflugsſtrecken eingeſetzt, bietet dieſer Zus
ſchon einen Vorgeſchmack von Freuden des
Wochen=
endes, da er ganz auf den ländlichen Charakter
abgeſtimmt iſt. Man glaubt ſich in ein kleines
Wochenendhaus verſetzt, wenn man in die Abteile
einſteigt. Beſonders für Fremde wird das Reiſen
in dem „fahrenden Wochenendhaus” ein Erlebnis
ſein; denn kein Reichsbahndirektionsbezirk in ganz
Deutſchland kann ſich eines ſolchen Zuges rühmen
der vielleicht in manch anderer Landſchaft auch nicht
ſo wirken würde wie gerade in der oberbayeri=
ſchen Gegend.
Der neue Zug wird in der nächſten Woche dem
Verkehr übergeben. Ob weitere ſolcher Züge aus
geſtattet werden, hängt von der Aufnahme beim
Publikum ab. Die Rei bahn will mit ihrer
Neuerung die Freude am Reiſen fördern und das
Reiſen immer bequemer und freundlicher geſtalten.
Inkernakionaler Brieftaubenwettflug.
Bochum. Ein Sechsländer=Brieftauben=
Wett=
flug wird am Samstag in Burgos in Nordſpanien
veranſtaltet. Daran nehmen England, Frankreich,
Holland, Belgien, Deutſchland und Luxemburg
teil. Für die Brieftauben deutſcher
Zuchtvereini=
gungen aus dem Rheinland und Weſtfalen beträgt
die Flugſtrecke von Burgos bis Köln 1316
Kilo=
meter. Für die Tauben der deutſchen
Brieftauben=
züchter bietet dieſer erſte Europaflug beſonders
große Schwierigkeiten. Es iſt anzunehmen, daß
die Tauben zur Vermeidung des gewaltigen
Höhenfluges über den Pyrenäen=Gebirgskamm zu
Anfang den Seeweg wählen und dann den Weg
durch Frankreich nach Norden nehmen. Für die
erſte Taube aller Länder iſt eine Goldene Medaille
ausgeſetzt, desgleichen für die Taube, die als erſte
im Heimatland den Schlag erreicht. Außerdem ſind
von deutſcher Seite goldene und ſilberne Medaillen
ſowie zehn Geldpreiſe für die erſten deutſchen
Tauben ausgeſetzt worden.
Sechs Kinder dem Erkrinken nahe.
Rettung im letzten Augenblick.
Andernach. Beim Baden im Rhein gerieten
an zwei Stellen je drei Kinder in Gefahr, Opfer
des Rheins zu werden. Auf der Inſel Namedy an
einer gefährlichen Stelle begaben ſich trotz der
Warnung älterer Badegäſte drei Mädchen ins
Waſſer, um zu baden. Sie warfen einen
aufge=
pumpten Autoſchlauch ins Waſſer und ſchwammen
ihm nach. Eines der drei Mädchen konnte den
Schlauch nur mühſam erreichen, da die Kräfte
nach=
ließen. Inzwiſchen waren die Mädchen bis in die
Mitte des Rhein mit dem Schlauch abgetrieben
worden, der jedoch die ſtarke Belaſtung nicht
tra=
gen konnte. Alle drei drohten zu ertrinken, und erſt
im letzten Augenblick konnten die leichtſinnigen
Schwimmerinnen mit einem Kahn an Land
ge=
ſchafft werden. — Bald nach dieſem Vorfall kam es
in der Nähe der erſten Badeſtelle zu einem neuen
aufregenden Vorkommnis. Drei Knaben, die ſich
an den Rheinkribben balgten, rutſchen plötzlich
in=
tiefe Waſſer ab. In ihrer Not hielten ſich alle drei
feſt umklammert, und nur dem ſofortigen
Eingrei=
fen verſchiedener anderer Badegäſte iſt es zu
ver=
danken, daß die drei Jungen vor dem ſicheren Tode
des Ertrinkens bewahrt wurden.
Teilweiſe Aenderung
des Blitzſtreckenflugplanes.
Frankfurt a. M. Für den Blitzſtrecke
ſchnitt Frankfurt a. M.—Köln tritt am 20.
eine Flugplanänderung ein, zu der ſich die Deu
Lufthanſa aus beförderungstechniſchen Grür
veranlaßt ſah. Der Start des Blitzflugzeuge,
Frankfurt a. M. iſt jetzt um 16 Uhr, die Land
in Köln um 16,35 Uhr. Hierdurch werden gü
gere Anſchlüſſe in Köln an verſchiedene Stre
beſonders an die Blitzſtrecke 16 nach Hamburg
die Fluglinie Köln-Brüſſel-London erreicht.
Plan für den Rückflug und die übrigen Blitzſtre
ändert ſich nicht.
Falſchirmabſprung
aus 8100 Reier Höhe.
Leningrad. Der Pilot Evdokimow,
dieſer Tage einen Fallſchirmabſprung aus
Meter Höhe ausführte, und damit den beſte
den Rekord ſchlug, erklärte, er habe ſich dazu
März vorbereitet. Während des Fluges und
Abſprung benutzte Evdokimov einen Sauer
apparat. Als das zweiſitzige Flugzeug auf
Meter Höhe angelangt war, beſchrieb der
Kreiſe über dem Flugplatz. Das Wetter ſ.
plötzlich um, Wolken verdeckten die Sicht. Als
dokimov ſich vom Apparat abſtieß, wurde ei
fort durch den ſtarken Luftſtrom herumgedreht
ſtürzte mit dem Kopf nach unten 3000 Meter
Die erſten 400 Meter drehte er ſich mit ungehe
Geſchwindigkeit um ſich ſelbſt. Die erſte Wo
bank durchbrach er während ſeines Falles in
Meter Höhe, bei 4000 Meter geriet er wiede
Wolken und ſauſte 500 Meter von Wolken
geben weiter in die Tiefe. Um beſſer ſeher
können, riß er ſich Maske und Brille vom Ge
Erſt 700 Meter über der Erde kam er aus
Wolken zum Vorſchein. Wie er ſpäter erzä
koſtete es ihn ungeheure Willenskraft, nicht
als 142 Sekunden nach dem Abſprung, wie e
ſich vorgenommen hatte, den Fallſchirm zu öff
200 Meter über dem Boden zog ich, ſo berichte
an der Leine, worauf ſich der Fallſchirm ſo
öffnete; glücklicherweiſe konnte ich auf einem 7
zu Boden gehen.
Kein Nachlaſſen der Hitze in New York
und den Mittelweſt=Staaten.
New York. Die Hitzewelle im Mittelw
und im Staat New York hält an. In New
wurden am Donnerstag zwei Perſonen vom
ſchlag getroffen, in Nebraska neun und in Mi
ſota drei. Die Höchſttemperaturen lagen
allenthalben über 32 Grad Celſius. Aus Miſſ
werden ſogar 36 Grad Wärme gemeldet.
Agd Khan möchte regieren.
Der indiſche Fürſt Aga Khan,
der ſchon ſeit langem als Privatmann in Eu
lebt, ſoll die indiſche Regierung gebeten he
ihm in Anerkennung ſeiner Verdienſte um
engliſche Weltreich ein Stück indiſchen Geb
zur Herrſchaft zuzuweiſen. Aga Khan iſt das
liche Oberhaupt der mohammedaniſchen Ism
Gemeinſchaft, die 78 Millionen Menſchen um
und einer der reichſten Männer der Welt.
Europa wurde er beſonders als Beſitzer eines
vorragenden Rennſtalls ſowie durch ſeine 9
mit einer Pariſer Modiſtin bekannt.
Samstag, 21. Juli 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 199 — Seite 9
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von erreicht.
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e vom Ge
Auf ſommerlicher Entenjagd.
Nach dem Jagdſchutzgeſetz vom 18. Januar 1934, das inzwiſchen
chsgeſetz geworden iſt, dürfen Wildenten, mit Ausnahme der
ſer= und Kolben=Enten, vom 16. Juli bis 31. Dezember erlegt
den; auch Wildgänſe, mit Ausnahme der Brandgänſe, dürfen
: 16. Juli bis Ende Februar geſchoſſen werden. Hierzu kommt
Jagd auf die verſchiedenen Schnepfenarten und Brachvögel,
16. Juli bis 15. April. Ausdrücklich muß aber hervorgehoben
den, daß die Waldſchnepfe im Auguſt noch Schonzeit hat;
Jagd auf die Waldſchnepfe geht erſt am 1. September auf und
bt offen bis zum 15. April des nächſten Jahres. Auch die
Rin=
auben dürfen vom 1. Auguſt ab bis zum 15. April des
kom=
iden Jahres geſchoſſen werden.
Die zweite Hälfte Juli ſteht ſomit zwar bereits im Zeichen
„Waſſer=Jagd”, aber wir Jäger machen davon wenig
Ge=
uch. Ende Juli und Anfang Auguſt gilt unſer Weidwerk dem
ten Bock”, die heißerſehnte Blattzeit zieht den Jäger hinaus
grüne Waldrevier.
So wird es meiſt Mitte Auguſt, bis wir uns den Freuden der
ſſerjagd widmen, im September winkt uns dann die
Hüh=
jagd.
Sie iſt wirklich ſchön, dieſe Jagd auf das junge Entenvolk.
nn im Morgengrauen der Nachen über den glatten
Waſſer=
gel faſt lautlos dahingleitet, wenn das Schilf ſein leiſes
Klage=
flüſtert und der ziehende Nebel gegen die aufſteigende Sonne
ipft, wenn es mit Geſchnatter und Geflatter plötzlich aus dem
bricht aufrauſcht, wenn dann der Doppelſchuß in den ſtillen
irgen hinauskracht und der leichte Pulverdampf ſich über das
ſſer hinkräuſelt, während der brave Hund mit heißem Eifer
die ſchwimmende Beute zurudert — das ſind köſtliche Stunden
den Jäger.
Und wie köſtlich die Naturbeobachtungen, die der allein im
hricht jagende Weidmann auf der Entenjagd machen kann. So
nüht ſich z. B. die Rohrdommel, der der Jäger oder der Hund
den Leib rückt, durch emporgeſtreckten Hals, Kopf und
Schna=
mit welchem ſie ſich an das Schilfrohr anſchmiegt, ſich dem
ge des Verfolgers zu entziehen. Dieſer Verſuch kann bei einem
ſt ganz ſcharf Zuſchauenden gelingen, da Farbe und
kerzen=
de ruhige Stellung ihr das Anſehen eines Pfahles oder
umpfes geben.
Es gibt nichts Abwechſlungsreicheres, als früh die Schießhütte
Waſſervögel zu beſuchen und abends auf den Enten=Einfall
gehen. Hierbei tritt das bloße Erlegen freilich in den
Hinter=
nd, deſto mehr bietet ſich Gelegenheit zur Beobachtung.
720.1 Noch ehe es Tag wird, begeben wir uns mit dem treuen
nde durch den mächtigen, noch im tiefen Dunkel liegenden Wald
h dem Saume des Sees, wo ſich die aus Rohr und Schilf
kunſt=
aufgeführte Schießhütte befindet. Wie ein großer Schilfhaufen
t ſie hervor, nach verſchiedenen Seiten mit Schießlöchern
ver=
n. Noch iſt die Dunkelheit zu groß, um auf der fernen Blänke
i Wanldrande aus etwas erkennen und anſprechen zu können.
dann und wann hört man das Quaken einer Ente,
Allmäh=
wird es heller, aber noch vollkommen ruhig liegt der See
uns. Nebel lagern darüber und wogen und drängen ſich nach
Walde zu. Doch, wie durch Zauber ſind ſie plötzlich bis auf
gelne Streifen wie huſchende Geſpenſter im Walde verſchwun=
und rein ſpiegelt ſich der ſonnendurchhauchte, roſige Horizont
der kühlen, von den Spiegelbildern des waldbeſtandenen Ufers
ſäumten Flut. Maſſen von Enten ſieht man nun ſich drüben
klarer Blänke tummeln, einzelne, dahinſegelnde „Taucher”
ſen glitzernde Furchen in das naſſe Element. Doch in der Nähe.
Schußweite, will ſich noch nichts zeigen.
Aber nicht bloß das Waſſer iſt belebt, hoch oben zieht
maje=
iſch der Fiſch=Adler ſeine weiten Kreiſe. Allmählich verengert
dbie, bis er mit ſcharfem Auge ein Opfer erſpäht und pfeilſchnell
bſtürzt, um die Beute zu ergreifen. Diesmal ohne Erfolg,
n dicht vor dem Waſſerſpiegel breitet er die ſtarken Flügel
einen Fallſchirm aus und zieht über die Fläche weiter. Bald
ſch hebt er ſich wieder empor, das Kreiſen von neuem zu
be=
gen, bis er abermals niederſchießt. Diesmal war er glücklicher:
ſeine Fänge haben den Fluten einen anſehnlichen Fiſch entriſſen.
Mit rauſchendem Flügelſchlag ſteuert er dem Walde zu, auf einer
ſchräg über das Waſſer hängenden, halb entwurzelten, dürren
Fichte hakt er auf, um dort ſeine Beute zu verzehren. Dieſer „Fiſch=
Adler” trägt ſeinen Namen mit Recht, denn er nährt ſich
aus=
ſchließlich von Fiſchen. Das iſt der Vogelwelt des großen
Wald=
ſees genau bekannt, ſie fürchten ihn nicht: Enten und
Waſſer=
hühner behandeln ihn als „harmlos”. Sein Neſt legt der Fiſch=
Adler gern in der Nähe von Waldſeen und großen Teichen an.
Nicht eindringlich genug kann man jugendliche „Naturforſcher”
und angehende Weidmänner vor dem Verſuche warnen, den Horſt
eines Fiſch=Adlers näher unterſuchen zu wollen. Der große Vogel,
mit ſeinen gewaltigen ſcharfen „Fängen”, kann dem Menſchen,
wie verſchiedene Vorkommniſſe beweiſen, ſehr gefährlich werden.
Von dem Fiſch=Adler zu unterſcheiden iſt der „See=Adler”. Dieſer
große Raubvogel, der zweiundeinhalb Meter klaftert, kommt noch
an der Oſtſeeküſte vor, und macht — namentlich zur Brutzeit —
auch Raubflüge ins Binnenland. Er lebt nicht nur von Fiſchen,
ſondern er jagt auch Wild und Vögel; iſt alſo keineswegs ſo
„harmlos” wie der Fiſch=Adler, was übrigens die Vogel= und
Tierwelt genau weiß.
Der Fiſch=Adler darf nur in der Zeit vom 2. Oktober bis Ende
Februar erlegt werden. Der See=Adler gehört zu denjenigen
jagd=
baren Tieren, für die eine Jagdzeit nicht feſtgeſetzt iſt, er iſt
da=
her während des ganzen Jahres mit der Jagd zu verſchonen. Das
ganze Jahr hindurch dürfen erlegt werden: Bläßhuhn, Rohrweihe,
Fiſchreiher, Säger und Haubentaucher.
Von unſerer Schießhütte aus beobachten wir weiter. Da zieht
die langbeſchwingte, ſilberglänzende Möwe mit gellendem Schrei
über das Waſſer hin, bald hier ſich hebend, bald, dicht über die
Fläche hinſtreichend, gewandt einen Fiſch dem Waſſer entführend.
Noch andere Fiſchräuber gibt es, von denen die ſchlauen Reiher
wohl die unerſättlichſten und ſchädlichſten ſind. Einer von ihnen
kommt jetzt auf Schußnähe zu unſerer Schießhütte, und nicht ohne
Begrüßung ſoll er vorüberkommen. Auf den Schuß ſtieben ſeine
Federn umher, dennoch rafft er ſich beim Herabſtürzen in der Luft
noch einmal zuſammen. Dabei gibt er, um ſich zu erleichtern, die
genoſſenen Fiſche von ſich; an ihrer Zahl kann man erkennen,
wie=
viel ein ſolcher Räuber zu ſich nehmen kann und wie ſchädlich er
der Fiſcherei iſt.
Es gelingt ihm zwar, durch dieſes Manöver noch ein Stück
fortzukommen, aber der Schuß war tödlich, bald vergeht ihm die
Kraft, er ſtürzt in das Schilf hinab.
Durch den Schuß rege geworden, ſind auch Enten aufgegangen,
und nachdem ſie mehrmals einen Teil des Sees umſchwärmt haben,
kommen ſie nahe geuug, um einen Erpel herunterſchießen zu
kön=
nen. Auf unſeren Befehl „apportiert” ihn ſofort der Hund, denn
eine Ente im Waſſer iſt ein „unſicherer Beſitz”. Noch ehe der Hund
den gefundenen Erpel gebracht hat, kommen abermals ein paar
Enten pfeifenden Fluges durch die Luft geſchwirrt, und wieder
wird eine unſere Beute.
Auch der Abend=Anſtand auf Enten, der „Enten=Einfall”, iſt
ſehr reizvoll. Da ſtehen wir dem glühenden Abendhimmel oder
dem über dem dunkelen Waldſaum aufſteigenden Monde
gegen=
über, hören den Flügelſchlag und den ſchnatternden und
pfeifen=
den Laut heranſtreichender Enten, die auf die Blänke einfallen,
daß die dadurch bewegte Flut golden oder ſilbern erglänzt, je
nach=
dem die Himmelsfärbung ſich abſpiegelt oder der Mond ſich darin
badet. Manch dröhnender Schuß rollt dann über die ſtille Flut
dahin, und manche Ente bringt uns unſer braver Hund aus dem
Waſſer. Die allmählich einbrechende Dunkelheit macht dieſer
Jagd=
art ein Ende und in ſchweigender Nacht gehen wir durch den
Hochwald nach Hauſe. Still ruht der Wald, ſtill der See.
„Auf dem See, dem regungsloſen,
Weilt des Mondes holder Glanz,
Flechtend ſeine bleichen Roſen
In des Schilfes grünen Kranz.”
Dr. Ludwig Roth.
Sport, Soiel und Jucnen
42325 fahren 2000 Kilometer!
Heute beginnt der „Tag der Deutſchen Kraftfahrt”, an
* 2575 Fahrer mit 1760 Fahrzeugen die „2000 Kilometer
ch Deutſchland” zurücklegen werden. Start und Ziel
lie=
in Baden=Baden, in großer Schleife geht es durch das ganze
tſche Vaterland in das Tal der Oos zurück. Die Motorräder
ten wie auch im Vorjahr in Leipzig. Die zweite
Deutſchland=
rt iſt wieder die große motorſportliche Prüfung gleicherweiſe
Fahrer wie für Fahrzeuge. Aus den Ergebniſſen, die bei
die=
gewaltigen Zerreißprobe für die Fahrkunſt und die Ausdauer
Fahrer wie für die Maſchinen ſelbſt gewonnen werden, laſſen
wichtige Schlüſſe für den Bau und die Entwicklung der
kom=
nden Reichsautobahnen ziehen. Die Veranſtaltung hat darum
„e größere Bedeutung über das ſportliche Ereignis des Tages
ſaus. Wie im Vorjahr wird auch diesmal ein rieſiges Aufgebot
Polizei, der Motor=SA und der NSKK für die geregelte
Ab=
klung des Wettbewerbs Sorge tragen. Die Strecke iſt vom erſten
zum letzten Kilometerſtein peinlich geſichert, ſo daß nach
menſch=
em Ermeſſen die vielen Millionen deutſcher Volksgenoſſen
un=
ahrdet an dem gigantiſchen Schauſpiel teilnehmen können.
Bei einer derart hohen Teilnehmerzahl mußte natürlich der
ige der Starteinteilung ganz beſondere Aufmerkſamkeit
henkt werden. Eine Reihenfolge der Fahrzeuge entſprechend
Stärke würde das Ueberholen auf freier Strecke vermeiden,
in die ſtärkſten Wagen und Räder zuerſt an den Start gingen
die ſchwächſten zuletzt. Damit würde aber der Abſtand
unter=
ander ſo groß werden, daß die Straßenſperrung auf eine völlig
beſtimmte Zeit ausgedehnt werden müßte, was aber im
Inter=
des Verkehrs ein Unding iſt. Die genaue Umkehrung aber
rde nur erreichen, daß es auf der Straße draußen ein ewiges
derholen der ſchwächeren Wagen und Räder durch die ſtärkeren
den gäbe, was letzten Endes nicht einmal ganz ungefähr
den könnte. Darum wurde ein Mittelweg gewählt und ein
miſchter Start” feſtgeſetzt. Die Anfahrzeiten der einzelnen
kkeklaſſen ſind nun ſo bemeſſen, daß Ueberholungen auf der
ecke möglichſt in ihrer Zahl herabgeſetzt ſind. Vor allem werden
nach den angeſtellten Berechnungen nicht in den gefährlichen
ammenballungen erfolgen. Auch ſollten die einzelnen Gruppen
nicht bei Nacht in vielleicht beſonders ſchwierigen
Strecken=
chnitten überholen. Der Start in Baden=Baden erfolgt in
Ab=
den von je 1 Minute, in denen immer zwei Wagen auf die
ecke geſchickt werden. Die Zeiten für den Start und die
Soll=
kunft ſind für die einzelnen Gruppen genau vorgeſchrieben.
dem Start der Motorräder werden die ſehr zahlreich
ver=
tenen Beiwagen=Maſchinen zuerſt auf den Weg geſchickt. Die
imte Strecke der Motorräder beträgt übrigens 1186 Kilometer.
ch den Beiwagenmaſchinen folgen in Leipzig die
lo=Maſchinen. Durch dieſe Starteinteilung iſt erreicht, daß —
derum nach theoretiſchen Berechnungen! — die
Beiwagen=
iſchinen erſt ziemlich ſpät überholt werden, und zwar von der
eiten Wagengruppe etwa zwiſchen Kaſſel und dem Ruhrgebiet.
Leipzig werden die Motorräder ebenfalls im Abſtand
T je 1 Minute geſtartet, und zwar immer zwei
Beiwagen=
ſchinen und 5 Solomaſchinen.
Das Ausland iſt nach der Nennungsliſte diesmal ſehr
Ek beteiligt. Im Vorjahr war es nur ein einziger. Dafür haben
diesmal nicht weniger als 54 Ausländer zur Teilnahme
dieſem Wettbewerb gemeldet, Italien marſchiert mit 25
Nen=
ngen weit an der Spitze. Zu dieſer Mannſchaft gehört eine
Motorrad=Spitze aus der Leibmannſchaft Muſſolinis auf Gilera=
Maſchinen. Des weiteren zählen zu den Italienern eine MAS=
Mannſchaft, eine Fiat=Mannſchaft und zwei Lancia=
Dreiermann=
ſchaften, ſchließlich noch ein Alfa=Romeo=Fahrer und ein Bianchi=
Grandenbg. 4
A
Escen
DORTMUND—
K0üsseldorf
BKötN
Siegburg
inn 9
Paderborn
Braunla
Rt
IENA
Rudolstadt &.
Nauen
OBERLIN
FPotsdam
F0üben
TTART
DEA
LElezt
B4DEN-DADEId
DreAnkrugr
18darmstadt
MHEIDELBERG
KKAr
FDurlach
KZeitz
2Gera
Pader
Krongch
Morog-
EKDEA
,
SBamderg
üENBERST
VFTART DEK PER
SONEN KRAET
EAHRTEuGe
FREIBURGg
Feldderg
radet-
stadt
Leanche
OONAU-ESCHINGEN
Weißenburg
IIngolstadt
Af. Se"
MÜNCHEN
Eine Karte der 2000=Kilometer=Fahrt.
Fahrer. An zweiter Stelle ſteht Holland mit 10 Fahrern auf zwei
(engliſchen) Motorrädern und acht Wagen. Die Holländer fahren
neben Ford und MG. auch deutſche Mercedes=Benz= und DKW.=
Wagen. Die Dänen ſind mit 6 Nennungen vertreten. England,
Polen und die Tſchechoſlowakei ſtellen je 3 Fahrzeuge, Frankreich
kommt mit zwei Wagen, einem Renault und einem MG. mit der
bekannten Fahrerin Madame Itier am Steuer. Auch die Schweiz
wird mit einem MG=Wagen erſcheinen. Auch ein Amerikaner, Mr.
Collier, hat ſich mit einem Auburn gemeldet.
Die Abnahme der Fahrzeuge zur „2000=Kilometer=Fahrt durch
Deutſchland” erfolgte am Freitag, für die Wagen in Baden=Baden
und für die Motorräder in Leipzig. In beiden Städten ſind
bereits umfangreiche Vorbereitungen getroffen worden, um eine
einwandfreie Durchführung der Starts zu gewährleiſten.
Einen weiteren Titel holte ſich die däniſche Meiſterin
Lilly Anderſen in Kopenhagen. In neuer Freiwaſſerbeſtzeit von
5:52 wurde ſie däniſche Meiſterin im 400=Meter=Kraulſchwimmen.
Staakliches Turn= u. Sporkamt in Heſſen.
Dspa. Sämtliche Turn= und Sportvereine in Heſſen haben bis
ſpäteſtens 1. Auguſt 1934 dem ſtaatlichen Turn= und Sportamt
(Heſſ. Staatsminiſterium zu Darmſtadt) ihre genaue Anſchrift
ſo=
wie die Anſchrift ihres Vereinsleiters mitzuteilen.
Der Sportbeauftragte für den Bezirk I.
des Gaues III gibt bekannt:
Sonderzüge zu den Deutſchen Kampfſpielen 1934
in Nürnberg.
Um etwaige Unklarheiten betr. Sonderzüge zu den Deutſchen
Kampfſpielen nach Nürnberg zu beſeitigen, gebe ich folgendes
amtlich bekannt:
Aus dem Gebiet des Bezirkes 3 des Gaues 13 fahren folgende
zwei Sonderzüge zu den Deutſchen Kampfſpielen nach Nürnberg;
1. von Frankfurt a. M. Hbf.—Ffm. =Sud—Offenbach a. M.—
Hanau—Aſchaffenburg—Nürnberg und zurück und
2. Von Wiesbaden—Mainz—Darmſtadt—Nürnberg und zurück.
Dieſe beiden Züge fahren am Sonntag, den 22. Juli 1934,
Hinfahrt
am 22. 7. 34 Einſteigebahnhof 1. 6.27 ab Frankfurt a. M. Hbf. 6.37 ab Frankfurt a. M.=Süd 6.46 ab Offenbach a. M. Hbf. 7.03 ab Hanau Hbf. 7.50 ab Aſchaffenburg Hbf. 13.00 an — Nürnberg Hbf. 2. 6.08 ab Wiesbaden 6.25 ab Mainz 7.00 ab „Darmſtadt
Rückfahrt
am 29. 7. 34
5.14 an
5.03 an
4.53 an
4.34 an
3,55 an
23.20 ab
4 Fahrpreisf.
Hin= u. Rückf,
RM. 7.70
RM. 7.70
RM. 7.40
RM. 6.90
RM. 6.20
RM. 9.-
RM. 9.-
RM. 7.60
Die oben angegebenen Fahrpreiſe ſtellen eine 60prozentige
Fahrpreisermäßigung dar. Wie bereits bekannt gegeben, erhalten
die Jugendlichen der Turn= und Sportvereine, der HJ. und BDM.
75 Prozent Fahrpreisermäßigung für die Sonderzüge, ſo daß ſich
für ſie die angegebenen Fahrpreiſe noch weſentlich verringern. Die
Fahrkarten für die Sonderzüge ſind an den Fahrkarten=Ausgaben
der obengenannten Einſteigebahnhöfe bis eine halbe Stunde vor
Abgang des Zuges, nach Möglichkeit jedoch früher, zu löſen. Die
Jugendlichen bis zum 21. Lebensjahr haben hierbei zur
Errrei=
chung der 75 Prozent Fahrpreisermäßigung ihre
Vereinsmit=
gliedskarten vorzuzeigen.
Gleichfalls 60 Prozent Fahrpreisermäßigung wird für die
Zufahrt aus einem Umkreis von 100 Km. von allen
Einſteige=
ſtationen der Sonderzüge gerechnet, gewährt. Von den
Jugend=
lichen abgeſehen, können die Sonderzüge von jedermann
be=
nützt werden,
Unterbringung in Nürnberg.
1. Erwachſene: Für äußerſt preiswerte Unterbringung der
Beſucher der Deutſchen Kampfſpiele 1934 ſorgt das Sonderbüro.
für die Deutſchen Kampfſpiele, Nürnberg=A.,
Kupferſchmieds=
hof 9. Umgehende Meldung dorthin mit Angabe der Preislage
(von 0,40 RM. an) für die Unterkunft iſt erforderlich.
2. Jugendliche: Entgegen einer früheren Bekanntmachung
werden die Jugendlichen nicht in Zeltlagern, ſondern in
beſonde=
ren Quartieren, Jugendherbergen und Schulen untergebracht. Für
Unterbringung und Verpflegung wird pro Teilnehmer für den
geſamten Aufenthalt 6 RM. erhoben, da von den eigentlichen
Koſten von 12 RM. der Reichsſportführer die Hälfte übernimmt.
Gleichfalls ſind die Jugendlichen von dem Reichsſportführer
für=
den Eröffnungstag am 24. 7. und für den Schlußtag am 29. 7. 1934
eingeladen.
Bei Ankunft in Nürnberg haben ſich ſämtliche Beſucher
(Jugendliche und Erwachſene) möglichſt gruppenweiſe in dem auf
dem Hauptbahnhof in Nürnberg eingerichteten Verkehrsbüro (
Ab=
teilung: Deutſche Kampfſpiele) zu melden. Dort wird ihnen ihre
Unterkunft zugeteilt werden.
Heil Hitler!
Der Beauftragte des Reichsſportführers für den Bezirk 3
des Gaues 13.
gez.: Limpert.
Fußball.
Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846.
Während der Sommerpauſe iſt das Training der Fußballer
inſofern erweitert, als den bekannten Mittwochabenden in dieſer
Zeit noch die Sonntagvormittage, angereiht worden ſind. Der
große Beſuch am vergangenen Sonntag war für die Leitung der
46er ein guter Beweis, daß dieſe Einrichtung in den Kreiſen der
Aktiven Anklang fand. Das Sonntagstraining ſoll vornehmlich
dem Zweck der Uebungsſpiele dienen. Beginn, wenn nicht anders
bekanntgegeben, 9.30 Uhr an der Rheinallee.
Heute abend findet im Kneipſaal der Woogsturnhalle die
Spielerverſammlung der Raſenſportabteilung ſtatt, an welcher ſich.
alle Mitglieder der Fußballgruppe, einerlei ob aktiv oder inaktiv.
zu beteiligen haben.
Fechten.
Der Darmſtädter Fechtelub bei den Deutſchen Kampfſpielen
in Nürnberg.
Wie bei den erſten und zweiten Deutſchen Kampfſpielen in
Berlin und Köln der D.F.C. mit je zwei aktiven Teilnehmern
(Fritz Müller und Martin Steffan) mit gutem Erfolg beteiligt.
war, ſo haben ſich zu den diesjährigen Kampfſpielen ſeine Fechter
Karl Heinz Melcher und Heinrich Koch die Berechtigung zur
Teil=
nahme erkämpft und werden Darmſtadts Farben gut vertreten.
Außerdem hat der Führer der Fachſchaft Fechten vier weitere
Fech=
ter des D.F.C. als Kampfrichter für Nürnberg berufen.
Wekkervorherſage
für die Zeit vom 21. bis 30. Juli 1934.
Nachdem ſchon vor etwa 10 Tagen eine leichte Veränderung
der Schönwetterlage ſtattgefunden hat, geht jetzt eine weitere
Aenderung in dem Sinne vor ſich, daß die Geſamtwetterlage kurz
geſagt für Deutſchland ſchlechter wird. Wir werden in den
näch=
ſten 10 Tagen vorwiegend maritime und polarmaritime
Luft=
zufuhr haben. Es wird dabei ziemlich unbeſtandig ſein, kühleres
und zu Regenfällen geneigtes Wetter vorherrſchen. Nach vielen
Wochen verhältnismäßig großer Trockenheit kann jetzt mit
hef=
tigen und zum Teil ſtärkeren Niederſchlägen gerechnet werden.”
Dazwiſchen wird jedoch Aufheiterung in Südweſtdeutſchland,
viel=
leicht ſogar von der Dauer mehrerer Tage, eintreten. Die
Nie=
derſchläge werden in dem zehntägigen Zeitraum den Regenwert
meiſtenorts überſchreiten. Im Gegenſatz zu den beiden erſten
Dritteln des Monats wird die Temperatur im letzten Drittel im
größeren Teil unter Normalwert liegen. Die nächſte Vorausſage.
wird am 31. Juli 1934 ausgegeben.
Wetterdienſt.
Von den britiſchen Inſeln hat ſich ein kräftiger Wirbel nach
Süden ausgedehnt und dringt über Frankreich auf das Feſtland
vor. An ſeiner Vorderſeite wehen weiterhin um Oſten drehende
Winde, ſo daß noch keine nennenswerten Regenfälle niedergehen.
Bei der herrſchenden Wetterlage können nur vereinzelt durch den
Zuſtrom kühlerer Luft Gewitterſtörungen und leichte
Nieder=
ſchläge zuſtandekommen. Da ſich durch die Kaltluftzufuhr ein=
Hoch bei Island kräftigen und ausdehnen kann, wird das Wetter
dann wieder einen ruhigen Charakter annehmen.
Ausſichten für Samstag: Wechſelnd bewölkt und aufheiternd,
etwas kühler, vorwiegend trocken.
Ausſichten für Sonntag; Teils heiter, teils wolkig, warm,
ſtellenweiſe Gewitterregen.
AROUON A.
DARMSTADTER TAGBLATT — HESSISCHE NEUESTE NACHRICHTEN
Nummer 8
21. Jul 1.
*Der Sonnenmotor.
Ein eindrucksvolles Gemälde in der großen
Kraftmaschinen-
halle des Deutschen Museums weist den Besucher darauf hin,
daß die Sonne die Urquelle aller irdischen Kräfte ist. Es bedarf
nur geringen Nachdenkens, um zu erkennen, wie auf indirektem
Wege die Sonnenkraft im Wind, im fließenden Wasser, in der
Kohle und über die Pflanze, als Grundlage der Ernährung, auch
in der Muskelkraft des Menschen und der Tiere immer letzten
Endes die Quelle der Kraft ist. Diese Erkenntnis wirkt teils
un-
bewußt, teils bewußt schon lange im Menschen und hat ihn angeregt,
nicht nur diese Kräfte zu nützen und die Einrichtungen hierzu zu
ver-
bessern, sondern auch einen möglichst direkten Weg zu suchen,
die Sonnenenergie unmittelbar in nutzbare Kraft
umzu-
setzen. Schon Heron von Alexandrien hat um das Jahr 120
v. Chr einen wenn auch noch spielerischen Weg in seiner „
Pneu-
matica‟ gefunden. Besonderen Antrieb gab die Erfindung der
Dampfkraft all diesen Bestrebungen. Es würde zu weit führen,
die vielen Versuche zu schildern, die in dieser Richtung
unter-
nonmen wurden. Näheres hierüber kann bei Lübke „Technik
und Mensch im Jahre 2000‟ (München 1927), im 12. Abschnitt
nachgelesen werden. Alle diese Sonnenkraftmaschinen suchen
durch Aufstellung großer Spiegel die Sonnenstrahlen
einzu-
tangen und gesammelt auf einen Dampferzeuger wirken zu
lassen, Auch die Russen haben neuerdings wieder großzügigen
Projekten Raum gegeben. Es liegt in der Art des Russen, alles
von Grund aus beginnen zu wollen, und nicht Gewordenes von
anderen zu übernehmen, er muß auch die Mißerfolge anderer
selbst ausprobieren. Auch dieser Versuch soll, wie frühere
an-
derer Nationen, gescheitert sein. Die großsprecherischen
Aus-
sichten haben wenig oder gar keinen praktischen Erfolg
gezei-
tigt. Die wesentlichsten Umstände, weshalb all diese
Sonnen-
dampfmaschinen keine Dauer haben können, sind in Folgendem
zu sehen: Das Aufstellen großer Spiegel, die dem Stand der
Sonne folgen müssen, um wirkungsvoll die Strahlen fangen zu
können, bietet große Schwierigkeiten. Da sie in
sonnenschein-
reichen Ländern aufzustellen sind, fehlt meistens das zur
Spei-
sung der Dampfkessel erforderliche Wasser, und letzten Endes
leiden die Spiegel unter dem vom Wind mitgeführten Sand so,
daß die polierte Oberfläche sehr rasch matt wird.
Ein französischer Gelehrter H. Bariot hat neuerdings einen
anderen Vorschlag gemacht, der besseren Erfolg verspricht.
Er will das Wasser in großen, flachen Behältern durch die
Son-
nenbestrahlung erwärmen lassen. Den Boden der Behälter
streicht er schwarz an, die Oberfläche des Wassers schützt er
durch eine dünne Oelschicht gegen die Verdunstung. Ein
Ver-
such am Mittelmeer im Juni vorigen Jahres ergab, daß der
Was-
servorrat eines Behälters mit einer Wasserstandshöhe von 12 cm
seine Temperatur während 5 Stunden von 24 auf 50 Grad Cels.
erhöhte. Die höchste Schattentemperatur betrug dabei 35 Grad.
Das Meerwasser hatte gleichzeitig in einer Tiefe von 10 Meter
eine gleichmäßige Temperatur von 20 Grad, so daß ein
Wärme-
gefälle von 30 Grad zur Verfügung stand. Man ist heute aber
mit wirtschaftlichem Erfolg schon in der Lage, in Dampfturbinen
ein Temperaturgefälle von 10 Grad auszunutzen. Würde man
einen Behälter guadratischer Grundfläche von 50 Meter
Sei-
tenlänge bei 20 Zentimeter Wasserhöhe benutzen, so würde die
hier zu gewinnende Wärmeenergie bei einem thermischen
Wir-
kungsgrad von nur 2,5 Prozent schon eine Leistung von
200 Kilowattstunden ergeben. Man sieht einen Weg, der
eini-
germaßen Aussichten auf Erfolg verspricht.
Würden wir wirklich in der Lage sein, wesentliche Kräfte
aus der Sonnenenergie zu gewinnen? Die Frage muß bejaht
werden. Es fällt zwar nur ein verschwindender Bruchteil der
gesamten, in der Sonnenstrahlung steckenden Energiemengen
auf die Erde. Man hat aber Berechnungen angestellt, die zu
wahrhaft astronomischen Ziffern führten, Es ist nicht notwendig,
diese hier im einzelnen wiederzugeben, sie würden dem Leser
auch schwerlich einen Begriff geben. Viel einleuchtender ist ein
Vergleich, den Günther in seinem Buche „Technische Träume‟
(Zürich 1922) gibt. Bei unmittelbarer Umwandlung der
Sonnen-
strahlung in mechanische Energie etwa auf dem 20. Breitegrad,
d. h. im Herzen der Sahara, könnte bei nur 10proz. Ausnutzung
auf einer Fläche von 13 000 Ouadratkilometern soviel Energie
erzeugen, als die gesamte Erde gegenwärtig an Energie benötigt,
13 000 Ouadratkilometer ist eine ziemlich kleine Fläche, nur
etwa ein Drittel so groß wie die Schweiz. Dieser Vergleich
lehrt uns, daß wir bei zweckmäßiger Bauart einer
Sonnenkraft-
maschine unermeßliche Kraftguellen der Erde erschließen
können.
* 100 Jahre Drahtseil.
Die Ueberschrift läßt erstaunen. Sind es wirklich erst 100
Jahre, daß Drahtseile verwendet werden? Es läßt sich doch
kaum vorstellen, wie ohne solche auszukommen war, wie große
Lasten, die doch auch früher gefördert wurden, nur mit Ketten
und Hanfseilen gehoben werden konnten und dies auf recht
be-
trächtlichen Höhen, beispielsweise in den Bergwerken. Welche
Abmessungen müssen solche Hanfseile gehabt haben, welche
Schwierigkeiten müssen bestanden haben, ein solches Drumm
aufzurollen und zu befördern.
Und doch ist es geschichtlich erwiesen. Am 23. Juli 1834 wurde
in der Grube Karoline bei Klausthal zum ersten Mal ein
Draht-
seil auf die Seilscheibe gelegt, um Erz aus dem Schacht zu
fördern. Das erste Drahtseil war es allerdings nicht, es hatte in
der Erfindung des Franzosen Reignier einen Vorläufer, der schon
Seile aus Eisendraht mit der Hand herstellte und sie besonders
für Blitzableiter verwandte, Sie sollen auch zeitweise durch den
Berghauptmann von Reden in Harzer Bergwerken eingeführt
worden sein. Sie sind aber wieder in Vergessenheit geraten, wie
so manche Vorerfindung, die sich nicht durchsetzen konnte.
Anders war das Schicksal der Erfindung des Hannoverschen
Oberbergrates Wilhelm Julius August Albert. Er hatte fast
10 Jahre lang einen aufreibenden Kampf mit den damaligen Nöten
der Schachtförderung zu bestehen. Bei Tiefen bis zu 600 Meter
und mehr erwiesen sich die verwandten Hanfseile und Eisenketten
nicht mehr den an sie zu stellenden Anforderungen gewachsen.
Brüche und Betriebsstörungen waren keine Seltenheit, oft mit
bedauerlichen Opfern an Menschenleben verknüpft. Die bange
Sorge stand vor der Tür, ob es überhaupt möglich wäre, in
größere Tiefen hinabzufahren, In Albert setzte sich der Gedanke
durch, daß nur ein widerstandsfähigeres Material als Hanf und
ein im Verhältnis zur Tragfähigkeit leichteres als Eisenketten eine
bleibende Besserung schaffen konnte. Die Ueberlegung führte
ihn erneut zum Drahtseil. Er wandte aber im Gegensatz zum
Vorerfinder nicht Handarbeit an, da sich die Drähte hierbei zu
leicht verwirrten, sondern benutzte mechanische Vorrichtungen
zum Zusammendrehen der Drahtseile, Trotzdem bestanden noch
Schwierigkeiten, da die einzehen Drähte nur Längen von 60
Meter hatten und somit innerhalb des Seiles oft aneinandergesetzt
werden mußten, Auch die Ausbildung der Oesen ar Ende be-
Das Maschinenhaus des modernsten deutschen Großkraftwerks,
des Mitteldeutschen Krattwerks bei Magdeburg.
reiteten ihm im Anfang große Schwierigkeiten. Dank der
Mit-
arbeit tüchtiger Helfer gelang das Werk und war vom ersten Tag
an ein voller Erfolg, Innerhalb weniger Jahre wurden sämtliche
Betriebe des Oberharzes mit den neuartigen Förderseilen
aus-
gerüstet. Sie brachten nicht nur Ersparnisse im Betrieb, sie
er-
höhten auch die Sicherheit ganz gewaltig. Der glanzvolle Erfolg
veranlaßte die Besucher von nah und fern nach Klausthal zu
eilen, um dort alle Einzelheiten kennen zu lernen, was ihnen
bereitwilligst gezeigt wurde, In kurzer Zeit wurde das
Draht-
seil im In- und Ausland das unentbehrliche Hilfsmittel der
Tech-
nik, wie wir es heute kennen, nicht nur als Förderorgan im
Schacht. Der Teufe ist heute praktisch kaum noch eine Grenze
gesetzt. Auch auf anderen Gebieten hat das Drahtseil sich das
Feld erobert, es sei nur an die Seilbahnen erinnert oder an die
elektrischen Kabel und die Ueberlandleitung der Kraftwerke.
Siemens hätte wohl kaum schon in der Frühzeit der
Elektro-
technik Telegraphenkabel herzustellen gewagt, wenn nicht über
50 Jahre vorher das Drahtseil erfunden worden wäre.
Auf die Einzelheiten der Herstellung einzugehen, ist hier
nicht der Ort. Nur noch einige kurze Angaben über die
Ver-
besserung dürften am Platze sein. Schon drei Jahre später
ver-
besserte Nevial in Dundee die Maschinen zur Drahtseilfabrikation
und baute der Mechaniker Wurm in Wien eine Maschine, für
die es möglich war, gleichzeitig 12 Drähte zusammenzudrehen,
ohne diese vorher in Litzen zu verarbeiten, 1864 gelang es Felten
und Guilleaume in Mülheim a. Rhein nach langen Versuchen,
Drahtseile aus Gußstahl herzustellen. Gegenüber dem Eisendraht
wird hierdurch die Tragfähigkeit bei dem gleichen Querschnitt
fast auf das Doppelte erhöht. Die gleiche Firma brachte im
Jahre 1888 eine umwälzende Neuerung in Form der sogenannten
verschlossenen Drahtseile heraus, Hier werden nicht Drähte
runden Querschnitts verwendet, sondern die einzelnen Drähte des
Seils haben kreissegmentförmigen Querschnitt, so daß sie
anein-
ander gelegt bei entsprechenden Abmessungen einen Kreisring,
wie der Querschnitt eines Rohres, bilden. Noch weiter
vervoll-
kommnet werden die Drähte der äußeren Decklagen im
Quer-
schnitt z-förmig ausgebildet, wodurch ein Ueberdecken der
ein-
zelnen Glieder erreicht und ein Eindringen von Wasser in den
inneren Teil des Seiles verhindert wird. Neben dem Schutz
bietet ein derartiges Seil die denkbar beste Ausnutzung des
Materials, da der volle Raum ausgefüllt ist und nicht wie beim
Drahtseil aus runden Drähten Hohlräume zwischen den
Be-
rührungspunkten der einzelnen Kreise im Querschnitt entstehen.
Derartige Seile haben besonders wegen der höhen aufzunehmenden
Lasten im Brückenbau Verwendung gefunden und dort
bekannt-
lich ungeheure Spannweiten ermöglicht. Aehnlich sind auch heute
die Hohlseile der großen Ueberlandleitungen hergestellt. Hier
besteht der ganze Querschnitt aus Kupfer, eine innere Spirale
erhält den Hohlraum. Ein besonderer Vorteil dieser Seile
be-
steht auch darin, daß beim Reißen einzelner Drähte, diese nicht
aus dem Querschnitt ausspringen.
So entstand aus dem einfachen zusammengedrehten Draht ein
kunstvolles Gebilde neuzeitlicher technischer Fertigkeit.
Ein neuartiges Schloß.
Mit wenig Geschick und einem Stückchen Draht ist es bei
einiger Geduld nicht allzu schwer, ein gewöhnliches Schloß zu
öffnen, dessen Schlüssel nur durch die Form des Bartes und die
Größe von gleichartigen Erzeugnissen unterschieden ist. Schon
im Aeußeren zeigt das Schlüsselschild die Form und gibt damit
auch dem Nichtfachmann Anweisung, wie er dem Schloß auf
un-
rechtmäßige Weise beikommen kann. Zur Sicherung gegen
der-
artige Uebeltäter führte schon vor weit über 100 Jahren
Veremiah Chubb eine Reihe von „Zuhaltungen” ein, die das
Oeffnen mit Nachschlüsseln außerordentlich erschwerten, wenn
nicht unmöglich machten. Mit dem Fortschreiten der Technik
wuchs auch die Kunst der Einbrecher, bis 1855 der Amerikaner
Fale das nach ihm benannte Zylinderschloß erfand. All diese
Schlösser, denen noch eine ganze Reihe ähnlicher Bauarten
gleichzustellen wären — wir müssen uns darauf beschränken, die
wichtigsten Vertreter zu nennen —, arbeiten mit einem festen,
gerade gerichteten Schlüssel, der in einer geraden Bahn in den
Körper des Schlosses eingeführt wird.
Einen ganz anderen Weg beschreitet neuerdings eine deutsche
Firma, die einen biegsamen Schlüssel verwendet. In eine Röhre
wird, einem Wurm vergleichbar, der biegsame Schlüssel
einge-
führt, weshalb das Schloß die Bezeichnung „Lindwurmschloß”
er-
hielt. Das Schloß sitzt also nicht etwa direkt hinter dem
Schlüs-
selloch, sondern ein gutes Stück höher und zudem noch guer zur
Einführung des Schlüssels. Nicht genug mit dieser Erschwerung,
besteht das eigentliche Schloß aus einem Präzisions-Zylinder-
Schloß, was an und für sich schon schwer mit Hilfswerkzeugen
zu öffnen ist, Auch bei der größten Ausdauer und mit den
voll-
kommensten Einbruchswerkzeugen ist es nicht möglich, dieser
ausgeklügelten Sicherung beizukommen. Das Rohr des
Schlüs-
sels, der Stab, der im Bart mit dem Griff verbindet, ist bei dem
neuartigen Schlüssel nicht fest, sondern aus einzelnen
Metallglie-
dern bestehend, die beweglich miteinander verbunden sind, so
daß sie durch die gekrümmte Röhre von dem Schlüsselloch zu
dem eigentlichen Schloß hingeführt werden können.
*Darmstädter Erfinden
Eine beachtenswerte Erfindung
auf dem Gebiete der Photographie.
Dem Darmstädter Erfinder, Herrn Fritz Geiger, Er
furterstr. 58, wurde unter der Nummer 596 948 am 26. April
das Deutsche Reichs-Patent erteilt für eine Erfindung auf
Gebiete der Photographie, die darauf beruht, eine Rollfi
und Plattenkamera mit Mattscheibeneins
lung herzustellen. Das Problem wurde auf einem
einfachen und praktischen Wege gelöst. Der Erfinder stell
hierzu folgende Abhandlung zur Verfügung:
Wohl die meisten Amateurphotographen machen die
fahrung, daß zwar im allgemeinen die Rollfilmkamera für
Zwecke besser geeignet ist, als die Plattenkamera, daß je
in besonderen Fällen letztere unentbehrlich ist, bzw. daß e
Mangel empfunden wird, daß bei der gewöhnlichen Roll/
kamera eine Scharfeinstellung mit der Mattscheibe nicht
lich ist.
Es hat an Versuchen nicht gefehlt, Rollfilm- und Pla
kamera in einem Apparat zu vereinigen, gleichzeitig aber
die Scharfeinstellung des Rollfilmbildes zu ermöglichen.
Versuche scheiterten bisher daran, daß diese Apparate
weder zu umfangreich und unhandlich oder, wenn man
Anbauten oder sonstige Vergrößerungen verzichtete, sich fü-
Benutzer die Notwendigkeit ergab, die zum Scharfeinstelle
forderliche Mattscheibe samt Rahmen in einem besonderer
hälter mitzuführen. Das ist aber namentlich bei größeren
flügen sehr unbequem.
Durch die Erfindung gemäß der Patentschrift 596 948 is
obengenannte Problem in vollkommenster Weise gelöst dad
daß einerseits im Vorderteil der Kamera in Ausdehnung des
fensters ein Ausschnitt zum seitlichen Einschieben des
scheibenrahmens angebracht ist, andererseits aber Führunge
Blendrahmen und Mattscheibenrahmen derart bemessen un
geordnet sind, daß der Mattscheibenrahmen außer Gebrauc
180 Grad gedreht mit nach vorn gekehrter Mattscheibe e
schoben werden kann, so daß die Kamera in dieser
schließbar ist.
Die Anordnung der Führungen sowohl am Blendrahme
auch am Mattscheibenrahmen gestattet aber nicht nur die
bewahrung der Mattscheibe samt Rahmen im geschloss
Apparat, sondern auch in bequemster Weise die Sch
einstellung des Rollfilms. Zu diesem Zwecke is
Mattscheibe an der den Führungen entgegengesetzten Seite
Rahmens an bestimmter Stelle so angebracht, daß, wenn mi
geöffneten Apparat den Rahmen aus der Ruhelage um 180
zurückdreht, die Mattscheibe nach hinten so zu liegen ke
daß sie genau mit der Bildebene zusammenfällt und somi
Scharfeinstellung gewährleistet ist.
Aus der Konstruktion des Apparates ergibt sich ferner
die Filmkamera auch als Plattenkamera bei eingeleg
Film benutzt werden kann, wenn man statt der Mattsc
eine Plattenkassette von den gleichen Dimensionen, wie si
Mattscheibe aufweist, in die Führung einschiebt.
Wenn man noch in Betracht zieht, daß der Apparat
äußerlich in Größe und Umfang in keiner Weise von eine
wöhnlichen Rollfilmkamera unterscheidet, so darf wohl
Ueberhebung gesagt werden, daß der patentierte Photoap
die vollkommenste Rollfilmkamera darstellt.
KUKZE MITTEILUNGE
* Der Neubau der Deutschen Reichsbank in Berlin wure
fangs Mai begonnen. Seit dem Jahre 1903 hat die Reichsbank ihre
in einem großen Baukomplex zwischen der Kleinen Jägerstraße
Oberwallstraße und der Jägerstraße, nicht allzuweit von dem Res
schloß entfernt. Der Neubau wird ein benachbartes Baugelände zw
dem seitherigen Bau und der Spree bedecken. Die Grundfläche u
32 000 qm. 43 Hausgrundstücke mußten erworben und die Bauten
niedergelegt werden. Der Neubau wird einen der größten Baukon
Deutschlands darstellen. Er umfaßt einen umbauten Raum von 5
m‟. Zum Vergleich sei gesagt, daß z. B. das Deutsche Muser
München 276 000 m‟, das Berliner Schloß 320 000 m”, das Reich
gebäude 380 000 m umfaßt. Der Entwurf wurde von dem Leite
Reichsbankbüros, Baudirektor Wolff, bearbeitet. Der Bau wird v
sichtlich 40 Millionen Reichmark kosten und bis zum Jahre 1937 vol
sein.
* Die neuen Verwaltungsgebäude der NSDAP. in Mür
nach den Entwürfen des vor kurzem verstorbenen Professors Paul
wig Troost sind kürzlich in Angriff genommen worden. Die beide
bäude werden entlang der Arcisstraße in unmittelbarer Nähe der G
thek und der Staatsgalerie zu stehen kommen. Hierbei erfähr
Königsplatz, an dessen Eingang die Propvläen stehen, seine ends
Ausgestaltung, In dem einen der beiden Bauten, dem Führer
wird ein Kongreßsaal für 700 Personen vorgesehen, der weitere Te
Gebäudes umfaßt in einem Erdgeschoß und drei Obergeschosse
allen Seiten Arbeitsräume, und im Untergeschoß eine Gaststätte I.
Sitzen. In dem anderen Bau, dem Verwaltungsbau, ist ein
Karteisaal, eine Bibliothek und weiterhin ausschließlich Arbeits
vorgesehen. Im Untergeschoß sind neben den notwendigen Kellern
und Luftschutzräume geplant. Die beiden Bauten haben eine Läng
je 85 m, eine Tiefe von 45 m und eine Höhe bis zum Hauptgesim
18 m. Zwischen den beiden Bauten an den Ecken der Brienner
Arcisstraße sind zwei Ehrentempel vorgesehen, in dene
Namen der Männer eingetragen werden sollen, die sich um die
nalsozialistische Bewegung verdient gemacht haben.
NEUE BÜLHER UND ZEITSCHRIET
* „Gottlieb Daimler in der Geschichte des Kraftwagens.”
C. Matschoß VDI. Deutsches Museum Abhandlungen und Bei
6. Jahrgang 1934, Heft 1, Berlin 1934 VDI-Verlag G. m. b. H. DI
32 Seiten, 12 Abbildungen, broschiert RM. 0,90.
Mit dem vorliegenden Heft treten die -Abhandlungen und Ber
des Deutschen Museums in den 6. Jahrgang ein. Schaut man al
fünf abgeschlossenen Jahrgänge, die je 6 Hefte umfassen, zurüe
muß man mit besonderer Anerkennung darauf hinweisen, wie vorz
es verstanden wurde, aus allen Gebieten technischer Geschichte
lesenswerte Abhandlungen aus der Feder erster Fachgelehrter zu
erstaunlich billigen Preis zu bieten. Neben dem Einzelbezug ist ein
billigte Dauerbestellung zu 4,50 RM. für die sechs Hefte eines
ganges möglich, auch werden Einbanddecken für die Jahrgänge 2
ligen Preis geliefert.
In der vorliegenden Abhandlung schildert der durch seine h.
schen Schriften weithin bekannte Professor Conrad Matschoß, der
tor des Vereins Deutscher Ingenieure, einleitend in kurzen Züge
Entwicklung der Vorläufer des Automobiles, die Dampfkraftwagel
auch in unserer Gegend von Mannheim kommend, nicht ganz unbe
waren. Es ist außerordentlich interessant zu lesen, wie Daimler
Deutzer Ciasmotorenfabrik seine ersten praktischen Erfahrungen
melte, sich im entscheidenden Augenblick von Otto und Langen
und in Gemeinschaft mit Mavbach, den er mit sich zog, seinen el
Weg beschritt. Schon nach ganz kurzer Zeit brachte er es zu SC
laufenden Motoren mit 900 Umdrehungen in der Minute, während
höchstens auf 90 Umdrehungen kam. Von dem Schnelläufer zum
wagen war kein sehr großer Schritt mehr, den er etwa gleichzeiti
Benz Ende der 80er Jahre wagen konnte.
de
Aung
Aphle,
Eine neue Faſerſtoff=Verordnung.
frage ſomit keine Belebung erfahren hat. Das Angebot in
Rog=
gen neuer Ernte iſt reichlich, in den übrigen Getreidearten ziem=
Mar Heoelang der Lohhteneimoentang lich unverändert. Weizen und Roggen waren am Platze und in
Die Deviſenlage hat eine Beſchränkung der Einfuhr u. a.
uch von Rohfaſerſtoffen (Textilien) erforderlich gemacht.
Hier=
us ergibt ſich die Notwendigkeit, die Verarbeitung dieſer
Roh=
offe nicht, wie bisher, ganz ungeregelt zu laſſen, ſondern dafür
eſorgt zu ſein, daß nicht mehr verarbeitet wird, als nach Lage
ir Dinge erforderlich iſt.
Die vorhandenen Vorräte müſſen geſchont werden, und es
inn nicht länger zugelaſſen werden, daß z. T. weit über Bedarf
ufträge erteilt und ausgeführt werden und einzelne Betriebe
rſtärkt arbeiten, in einiger Zeit aber womöglich ſtilliegen
müſ=
n, weil ihnen die für ſolche Arbeit erforderlichen
Rohſtoffmen=
en nicht zugeteilt werden, können. Es iſt richtiger, beizeiten
ſeichmäßig weniger ſtark zu arbeiten.
Der Reichswirtſchaftsminiſter hat daher im Einvernehmen
it dem Reichsarbeitsminiſter beſtimmt. (Faſerſtoffverordnung),
aß in Teilen der Faſerſtoffwirtſchaft vom 23. Juli 1934 ab nicht
ehr oder nicht erheblich mehr als 36 Stunden gearbeitet
wer=
m ſoll, ſoweit nicht eilige Ausfuhraufträge oder ſonſtige Gründe
ir ſtärkere Arbeit vorliegen. Das Ziel der Verordnung iſt,
Ent=
yſungen möglichſt zu vermeiden.
Im zweiten Teil der Verordnung wird für die betroffenen
nd verwandten Zweige der Faſerſtoffwirtſchaft ein Verbot
aus=
eſprochen, neue Betriebe zu errichten oder beſtehende Betriebe zu
uu maſl iweitern. Dieſes Verbot iſt notwendig, um eine Umgehung der
rbeitszeitverkürzung oder eine Fehlleitung von Kapital zu
ver=
indern; es ſollen aber auch die meiſt kleineren, einſtufigen
Be=
iebe gegen eine weitere Ausdehnung von Konzernen und
ande=
un mehrſtufigen Betrieben geſchützt werden.
Im dritten Teil der Verordnung wird ſchließlich unter
Auf=
ebung der Verordnung zu Verhinderung von Preisſteigerungen
uf dem Textilgebiet vom 19. Juli 1934, die ihrer Anlage nach
ur für eine vorübergehende Zeit gedacht war, die Frage der
reiſe in der Faſerſtoffwirtſchaft neu geregelt. Das iſt in der
Zeiſe geſchehen, daß grundſätzlich Preiserhöhungen verboten ſind,
ne Anpaſſung an etwa ſteigende Weltmarktpreiſe aber geſtattet
und auch unvermeidbare Selbſtkoſtenerhöhungen berückſichtigt
erden können. Es wird eine ſcharfe Ueberwachung ſtattfinden;
Gebrzuᛋ wird von den Preisüberwachungsſtellen und dem
Reichswirt=
jaftsminiſterium ſelbſt durchgeführt werden. Dieſes braucht ſich
i Feſtſtellung von Verfehlungen nicht ſtets an die ordentlichen
erichte zu wenden, ſondern kann auch ſelbſt Ordnungsſtrafen
s zu 10 000 RM. feſtſetzen. Betriebe ſchließen und Schuldigen
e Eigenſchaft aberkennen, Führer eines Betriebes zu ſein,
Die Ftankfurker Meſſe: der ſüdweſtdeutſche
Einkaufsplaß.
1. wenn? Die Frankfurter Meſſe, Abteilung Möbel, die als alleinige
utſche Herbſtmöbelmeſſe mit Genehmigung des Werberates der
utſchen Wirtſchaft und Unterſtützung des Möbelfachverbandes
au 12 (Heſſen — Heſſen=Naſſau) und des Einzelhandelsamtes
s Rhein=Mainiſchen Induſtrie= und Handelstages ſtattfindet,
eiſt heute bereits eine Beſchickung auf, die einen weit größeren
aum beanſprucht als der Umfang der Möbelmeſſe des Jahres
33. Auch für die Abteilungen Haus= und Küchengeräte,
Spiel=
aren, Textilien hat ſich bereits eine große Zahl von Firmen
an=
meldet, wobei bemerkenswert iſt, daß dieſe Firmen aus allen
irtſchaftsgebieten Deutſchlands ſtammen. Es handelt ſich bei
r Frankfurter Meſſe alſo keineswegs um eine örtliche
Veran=
iltung, ſondern um einen zentralen Austauſchplatz für die zur
usſtellung gelangenden Erzeugniſſe der deutſchen Wirtſchaft und
m kaufkräftigen Südweſten. Für die Abteilung Textilien hat
ich der Reichsbund des Textilienhandels Heſſen=Naſſau ſeine
nterſtützung zugeſagt. Die Frankfurter Meſſe verſpricht ſo als
ittelpunkt des ſüdweſtdeutſchen Wirtſchaftsbezirks ein voller
rfolg zu werden.
Um die Bermahlungskonkingenke der Mühlen.
Der Vorſtand der Wirtſchaftlichen Vereinigung der
Roggen=
id Weizenmühlen weiſt als die vom Verwaltungsrat eingeſetzte
ontingentsſtelle darauf hin, daß bei den Mühlen über 2 To.,
fern ſie ihre Vermahlungsziffern der Jahre 1927 bis 1932 mit
ſchätzten Zahlen angegeben haben, allgemein von den
geſchätz=
n Zahlen 30 Prozent in Abzug gebracht worden ſind, da nach
n getroffenen Feſtſtellungen die Zahlen durchweg um dieſen
rozentſatz zu hoch angegeben wurden. Bei allen Mühlen, die
ge=
ſätzte Zahlen angaben, wird Kontrolle durchgeführt. Ergibt ſich
erbei, daß der Abzug von 30 Proz. zu hoch iſt, wird das der Mühle
geteilte Kontingent entſprechend erhöht. Ergibt die
Nachprü=
ing jedoch, daß der Abzug noch zu niedrig iſt, ſo wird das
Kon=
ngent entſprechend herabgeſetzt werden.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat
emäß der Verordnung über die Beſtellung eines Treuhänders
ur die Rohkakao verarbeitenden Betriebe vom 12. d. Mts den
ieichsabteilungsleiter IV C im Reichsnährſtand zum Treuhänder
ind als ſeinen Stellvertreter den Sachbearbeiter IV Cb4 in der
Reichshauptabteilung II. des Reichsnährſtandes beſtellt.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft,, Metallwiſſenſchaft,
Netalltechnik” ſtellte ſich am 18. Juli 1934 auf 48,6 gegen 48,4
rozent (Durchſchnitt 1909—13: 100), ſtieg alſo um 0.4 Prozent
er Ziffer vom 11. Juli. Für die einzelnen Metalle wurden nach
em Preisſtand vom 18. Juli folgende Einzelindexziffern
berech=
et: Kupfer 32,4 (am 11. Juli 32,4), Blei 59,4 (59,4), Zink 43,6
42,6), Zinn 82,3 (82,3) Aluminium 111,1 (111,1), Nickel 83,1
3,1), Antimon 72,5 (71,0).
Der Londoner Goldpreis betrug am 20. Juli für eine Unze
eingold 137 Schill. 10,5 Pence gleich 87 4128 RM. für 1 Gramm
eingold demnach 53,1934 Pence gleich 2,81 038 RM.
lage um
Produktenmärkke.
Mainzer Getreidegroßmarkt vom 20. Juli. Es notierten pro=
10 Kilo in RM.: Hafer 19,50, Weizenkleie fein 11,70. do. grob
725, Roggenkleie 13—13,50, Weizenfuttermehl 13,25, Biertreber
—17,15, Soyaſchrot 16,00 Tendenz: In Getreide hat ſich noch
in Geſchäft entwickelt. Kleie ruhiger.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Die Zufuhren waren in
r abgelaufenen Woche gering, ſowohl deutſche und beſonders
llländiſche Eier waren gegen Wochenſchluß knapp. Für letztere
iben die Preiſe eine Erhöhung um ½ Pfg. pro Stück erfahren.
eutſche Eier wurden zu den feſtgeſetzten Preiſen gehandelt. Das
eſchäft hat eine weſentliche Belebung erfahren, ſo daß die
an=
bote
10, Kl. a) 9,50, Kl. b) 9,00: Dänen Kl. S. 9,50, Kl. a) 9,00,
laſſe b) 8,75 Pfg.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Der Buttermarkt
ver=
hrte in dieſer Woche in feſter Haltung. Die zugeführten
Men=
in zeigten infolge des ſtarken Friſchmilchverbrauchs eine erneut
ärkere Produktionsabnahme, ſo daß die Anlieferungen in
fri=
der Butter glatt verkauft wurden. Die Nachfrage des Konſums
ar erheblich beſſer als ſeither, wofür teilweiſe Ueberpreiſe
be=
ihlt wurden. Markenbutter iſt noch etwas vernachläſſigt; die
achfrage hierfür dürfte ſich ebenfalls beſſern, beſonders wenn die
nappheit in billiger Ware anhalten ſollte. Die
Großhandels=
inſtandspreiſe blieben unverändert. Deutſche
Marken=
utter 127.00,. feine deutſche Molkereibutter 123—125 pro 50 Kilo
r RM. ab Verſandſtation. Auslandsbutter liegt feſt.
Berliner Getreidegroßmarktbericht vom 20. Juli. Im letzten
ſerliner Getreideverkehr dieſer Woche verlief das Geſchäft weiter
uhig, da irgendwelche Anregungen nicht vorlagen und die Nach=
der Provinz ſchwer unterzubringen und auch Hafer liegt nach wie
vor vernachläſſigt. Es kamen überwiegend nur zur
Komplettie=
rung von Kahnladungen Abſchlüſſe zuſtande Rege
Geſchäftstätig=
keit herrſchte erneut in Gerſten, die bei Induſtrie und den
Mäl=
zereien laufend zu ſtetigen Preiſen unterzubringen ſind. — Am
Mehlmarkt haben ſich kaum Veränderungen ergeben die Abrufe
blieben normal. Ausfuhrſcheine liegen recht feſt, blieben aber
ohne Handel.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die Berliner Börſe ſetzte bei anhaltender
Publikums=
nachfrage wieder durchweg befeſtigt ein. Die Aufwärtsbewegung
der Montanwerte ging weiter, das Hauptintereſſe konzentrierte
ſich wieder auf eine Reihe von Spezialitäten, zu denen heute die
Braunkohlenwerte hinzutraten. Ferner waren Elektrowerte
be=
feſtigt. Die zuverſichtliche Stimmung wurde noch durch die
wach=
ſenden Steuereinnahmen erhöht; auch die Nachrichten aus den
Montanrevieren trugen weiter zur Befeſtigung bei. Die Kuliſſe
nahm anfangs im Hinblick auf das Wochenende Glattſtellungen
vor, die aber kaum ins Gewicht fielen. Kräftig befeſtigt waren
Schubert u. Salzer, die 5 Prozent gewannen, Conti Gummi
wurden auf die ſchon geſtern erwähnte Erklärung der Verwaltung
erneut 3 Prozent höher bezahlt. Ilſe gewannen 3½ Proz.
Ber=
lin=Karlsruher Induſtrie verloren anfangs ½, gewannen aber
ſpäter 1½ Prozent wieder zurück. Im einzelnen waren
Montan=
werte bis 1 Prozent höher; von Braunkohlenwerten waren noch
Rheinbraun über 1 Prozent befeſtigt. Kaliwerte lagen ruhig
und chemiſche Aktien unter Führung von Heyden befeſtigt.
Far=
ben gewannen 7 Proz. Am Elektroaktienmarkt lagen AEG.
leb=
haft, 24½—25½ nach 23½ Lieferungen Licht u. Kraft und Chade
waren 2 Punkte befeſtigt. Deſſauer Gas litten unter weiteren
Abgaben. Der Verlauf ſtand weiter, im Zeichen von
Sonder=
bewegungen. Goldſchmidt waren 1½, Conti Gummi 3½, Elektr.
Lieferungen 2½, Dt. Eiſenhandel 2½ und Dt. Atlanten 2½ Proz.
höher. Orenſtein ſtiegen von 72 auf 75, Deſſauer Gas verloren
1½ gegen geſtern. Die übrigen Märkte lagen ſtill, aber
freund=
lich. Auch der Rentenmarkt war vorwiegend freundlicher.
Die Frankfurter Börſe war weiter befeſtigt, da ſeitens
der Bankkundſchaft wieder Kaufaufträge vorlagen, wenn ſie auch
keinen allzu großen Umfang hatten. Immerhin bewirkten ſie,
daß auch die Kuliſſe etwas aus ihrer Reſerve herausging und
kleine Meinungskäufe tätigte. Beſondere Anregungen lagen nicht
vor, offenbar haben die letzten günſtigen Wirtſchaftsberichte eine
nachhaltigere Wirkung. Die. Börſe hatte heute wieder einige
Spezialbewegungen. So waren Conti Gummi ſtark geſucht und
zirka 4 Prozent höher; infolge Materialmangels kam ein Kurs
zunächſt nicht zuſtande. Die Erklärung der Verwaltung, daß bei
ihr durchaus normaler Geſchäftsgang ſei regte an. Feſt lagen
außerdem am Elektromarkt Licht u. Kraft, die auf eine größere
Order hin um 2½ Prozent anzogen, daneben waren El.
Lieferun=
gen in Nachwirkung der Bilanzbeſchlüſſe beachtet und etwa 2½
Prozent feſter. Auch AEG. begegneten größerem Intereſſe und
ſtiegen um 1½ Prozent auf 25½ Prozent. Die übrigen
Elektro=
papiere lagen wenig verändert, aber meiſt mäßig höher.
Erhöh=
tes Intereſſe erhielt ſich auch noch für Bergwerkspapiere.
Beſon=
ders Mannesmann waren geſucht und 1½ Prozent höher; ferner
gewannen Buderus, Gelſenkirchen: Harpener Bergbau, Klöckner
und Mansfeld=Bergbau ſowie Stahlverein von 4—½ Proz. Von
Kaliaktien ſchwächten ſich Aſchersleben um 2 Prozent ab. Am
Zellſtoffmarkt waren Aſchaffenburger mit minus 1½ Proz. ſtärker
rückläufig, Waldhof verloren 1 Proz. JG. Farben lagen ruhig
und mit 1493 Proz. um ½ Proz. freundlicher. Im Verlauf wurde
das Geſchäft an allen Märkten ſehr ruhig, das Kursniveau blieb
aber im großen und ganzen gut behauptet. AEG. bröckelten ½
Prozent ab. Der Rentenmarkt lag auch ſpäterhin ſehr ruhig und
ohne Veränderungen.
Die Abendbörſe hatte eine freundliche Tendenz, wies
aber infolge des nur kleinen Ordereinganges kein lebhafteres
Geſchäft auf zumal die Kuliſſe angeſichts des Wochenſchluſſes
zu=
rückhielt. Die feſten Berliner Schlußkurſe lagen meiſt gut
be=
hauptet, Renten lagen ſehr ſtill, Altbeſitzanleihe ½ Prozent
leich=
ter, ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen mit 92½ Prozent
unver=
ändert.
Zuſammenarbeit des Berkehrsgewerbes
im Rhein=Main=Gebiel.
Vielgeſtalligkeit des Berkehrsgewerbes.
In Anweſenheit des Herrn Reichsſtatthalters Gauleiter
Sprenger fand die konſtituierende Sitzung der
Verkehrsabtei=
lung des Rhein=Mainiſchen Induſtrie= und Handelstages ſtatt.
Dieſe neue Organiſation dient der Zuſammenarbeit der
Landes=
verbände des Verkehrsgewerbes im Bezirk des Induſtrie= und
Handelstages, und dieſer Einrichtung fällt auch die autoritäte
Führung in den Fragen des Verkehrs zu. Dr. Wilh. Niecz,
Lan=
desführer des Verkehrsgewerbes im Wirtſchaftsgebiet Heſſen und
Mitglied des Präſidialrates der Induſtrie= und Handelskammer
Frankfurt a. M., führte ungefähr folgendes über die
Notwendig=
keit der Schaffung der Verkehrsabteilung und über den ihr
ge=
ſtellten Aufgabenkreis aus:
Die Größe der Aufgaben, die die Wirtſchaft zu erfüllen hat,
macht es notwendig, daß die einheitliche Führung ſich
Unterorgani=
ſationen ſchafft, die ſowohl ſachlich als auch regional gegliedert
ebenfalls in ihrem Arbeitskreis unter eigener Verantwortung
ar=
beiten müſſen. Gerade die Vielgeſtaltigkeit des Verkehrsgewerbes
erfordert einheitliche Zielſetzung und Harmonie der Intereſſen,
wenn dieſes Gewerbe ſeine Funktionen voll erfüllen ſoll. Das
kann nicht nur Sache der geſetzmäßigen Regelung ſein, ſondern die
Wirtſchaft hat ſelbſt die Pflicht, im Geiſte der Geſetzgebung weiter
zu arbeiten. Das Geſetz zum vorläufigen Aufbau der organiſchen
Wirtſchaft hat in der Reichshauptgruppe 12 eine Zuſammenfaſſung
aller verkehrstreibenden Unternehmungen gebildet, die in folgende
Fachgruppen gegliedert wurden: Spedition und Lagerei,
gewerb=
licher Kraftverkehr und nicht motoriſierter Fuhrverkehr. Neben
dieſer fachlichen Gliederung wurde die regionale Gliederung
vor=
genommen derart, daß für jeden Treuhänderbezirk Landesverbände
errichtet wurden. Die Grundſätze des Intereſſenausgleiches machen
es aber notwendig, daß dieſe Landesverbände zwecks gedeihlicher
Zuſammenarbeit in eine Hand gebracht werden. Die dafſtr
geeig=
nete Organiſation iſt di Induſtrie= und Handelskammer, die ja
von Anfang an dem Ausgleich der Intereſſen der Fachgruppen
und dem Gemeinwohl zu dienen hatte. Von dem Gedanken der
Zu=
ſammenarbeit der beteiligten Wirtſchaftsverhände des
Verkehrs=
gewerbes und der Kammern ausgehend wurde die Bildung der
Verkehrsabteilung beim Rhein=Mainiſchen Induſtrie= und
Han=
delstag in Angriff genommen. Sie ſtellt keine Zwangsmaßnahme
dar, ſondern wurde von der Verkehrswirtſchaft als notwendig
er=
kannt und gewünſcht. Sie bildet keine einſeitige
Intereſſenvertre=
tung, ſondern verkörpert grundſätzlich die Meinung ſowohl der
Vrkehrsverbände als auch der Kammern. Die Aufgaben, die ſie
vorfindet, beſtehen zunächſt in der Förderung und Entwicklung des
Gewerbes ſowohl in materieller als auch in ethiſcher Beziehung,
unter Beſeitigung aller überflüſſigen Einrichtungen und aller iener
Belaſtungen, die nur dem Einzelintereſſe, nicht aber dem
Geſamt=
wohl dienen. In der Frage der Preisgeſtaltung iſt in Zukunft von
ſtarren Konventionen abzuſehen, da eine geſunde Preiskonkurrenz
durch Ausmerzung aller ungeſunden Elemente und der
Schleuder=
konkurrenz ermöglicht wird. Es liegt weiterhin im Intereſſe des
großen Aufbaugedankens, zwiſchen den einzelnen Verkehrsmitteln,
Eiſenbahn, Kraftwagen, Flugzeug, ausgleichend zu wirken.
Spe=
zielle Aufgaben bilden die Schaffung einer geregelten Güter=An=
und =Abfuhr, die Neuorganiſation des Güterſammelzerkehrs, die
Beſchleunigung des Fernverkehrs im Perſonentransport, die
Unterſtützung der um ihre Exiſtenz ringenden Binnenſchiffahrt, die
Betreuung der Kleinbahnen uſw. Außerdem bedarf es einer engen
Zuſammenarbeit mit allen denjenigen Einrichtungen, die mit
Ver=
kehrsfragen überhaupt zu tun haben, und einer Fühlungnahme
mit der deutſchen Arbeitsfront, als der Vertreterin der
ſozial=
politiſchen Belange.
Hauptſchriftleitung: J. V.: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik u. Wirtſchaft: J. V. Andreas Bauer; für Feuilleton Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch; für den Sport; J. V, Dr. C. H. Quetſch;
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. VI. 34. 22377. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Nheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Nückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 19—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Berliner Kursbericht
vom 20. Juli 1934
Deviſenmarkt
vom 20. Juli 1934
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd, Llotzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummt
Deutſche Cont. Gas
Ne
62.—
65.—
27.875
30.875
25.—
134.875
66.25
123.—
105.50
136.—
126.75
M
Elektr. Lieferung
J. 6. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.eleltr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr,
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nfe
95.—
149.25
62.875
110.75
107.25
76.625
63.—
122.50
75.—
94.875
67.75
47.125
Orenſtein & Koppel
Polyphonwerke.
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akalt 1
Agsb.=Nnrb. Maſch,
Baſalt=Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Mrfe
15.25
39.25
162.375
42.125
122.—
67.75
12.
131.75
95.50
82.—
122.50
Aegypten
Argentinie
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
Währung
1äghpt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga s
1 Milreis
100 Leva
1 eanad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden a
1 2.Stg.
100 eſtl. gr.
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 1Sl. Kr.
GeldBrief
13.045
0.S13
59.58
0.184
8.047
2.547
56.55
81.72
12.665
69.53
5.594
16.50
2.427
169.73
57.31
13.075
0.617
58.70
0.186
3.053
2.553
56.67
81.88
12.,69s
69.67
5.606
15.54
2.503
170.07
57.43
Italien
Japan
Jugoflawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal.
Schweden.
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowt.
Türkei
Ungarn
Uruguah
Ver, Staaten
Währung
100 Lire
1 Yen
100 Dinar .
100 Lats
100 Kronen e
100 Schilline
100 Gseudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1 türk. 2
100 Pengö
1 Goldpeſo
Dollar
Geld
c.58
0.7491
5.664
63.66
4a.70
11.49
65.31
8i.64
34.32
10.44
1.891
0.394
2.512
Riee
21.62
0.751
5.676
78.17 78.33
63.78
48.30
11.51
65.45
81.60
34.28
10.88
1.995
1.001
2.518
Sarmſtädter and Karienarbant Suriaftaut, Fillane der Aresoher Bune
Frankfurter Kursbericht vom 20. Juli 1934.
Steuergutſcheine
„Gr. IIp. 1934
„. . 1935
„. 1938
„.. 193
„ 1938
„Gruppe1 ....
6% Dtſch. Reichsanl.
690
v.25
5½%Intern., b.30
69Baden ... v.27
6%Bayern . .b.27
6%Heſſen ....v.29
69 Preuß. St. v. 28
62 Sachſen ..v. 27
6%Thüringen v.27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze .
....
5%0 Dt. Reichspoſt
Schätze ........"
Dtſch. Anl. Ausl.
4 P, Ablöſung
„ (Neubeſitz)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden.
69Berlin ..v.24
6%Darmſtadt . . . .
69Dresden.. v.26
6%Frankfurt a. M.
Schätze v.29
„ v.26
68Mainz. .n...
6%Mannheim v.27
63München v.29
6%Wiesbabenv.28
6%Heſſ. Landesbk.
6% „ Goldoblig.
103.65
103½,
1021),
99.5
97.8
101.4
93.25
90.75
911,
93
91.75
167
92
90.25
100.8
100.25
95:,
9.2
31
76.25
78.75
81.5
58
86.25
89.75
85.5
We
hyp.=Bk.=Liquid.
4¾% „
Komm. Obl. . ..
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig.
30 Landeskomm.=
Gk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
190
„ R.12
68Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. ..
6SNaſſ. Landesbk.
5½% „ Liqu.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.Anl.
+Ausl. Ser, I
„ „Ser,IIII
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6¾Berl. Hyp.=B1.
5½% „ Lig=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk..
5½% n Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
6%Frlf. Pfbr.=Bl.
5½% n Lig=Pfr.
6%Mein. Hyp.=Bk.
Lig=Pfr.
63 Pfälz. Hyp.=Bl.
5½% „Lig.=Pfbr.
6SRhein. Hhp.,Bk.
5½% „ Lig.=Pfr.
„ Goldoblig.
88 Südd. Boden=
Ered.=Bank ....
5½% n Lig=Pfbr.
6%Württ. Hhp.=B.
89.75
92
89
80.5
81.75
90.25
89.,5
89.75
96.5
112.5
18
89
89.75
89:,
84
89.75
89
89
90
92
91:
90.75
80.75
88.25
92.5
*
Maeh
690 Dt. Linol. Werke
8Mginkrw. v.s8
62Mitteld. Stahl
62SalzmannsCo.
6%Ver. Stahlwerke
62 VoigteHäffner
F. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
2. Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½%0 Oſt. Schätze
420 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%
4%
4¾Türk. Abmin..
4% „ 1.Bagbad
Oo
Zollanl.
4½ %üngarn 1918
1914
Goldr.
1910
4½Budp.Stadtanl.
4½Liſſabon
42Stockholm
Aktſen.
Nccumulat. Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A.C.6.
AndreaeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
„ Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J.P.
Berl. Kraft u. Licht
Buberus Eiſen:...
Cement Heidelberg
Karſtadt
za
95.5
90.5
927),
Ras
78
1u8
9.5
36
26.25
4.5
7.25
4.15
4.5
7.6
7.75
50
54
166.
62.5
24.75
105.5
93
60
122
143.75
73.75
108.5
126
Aale Ret
Chem.Werke Abert
Chade (A=C) .....
Contin. Gummiw. .
Contin=Linoleum
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr. ..!
Erdöl.
Dt. Golde u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum".
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm.
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Frankfurter Hof ..
Gelſenkirch. Bergw.
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Grün & Bilfinger.
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Henninger, Lemp
HilbertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil.
Flſe Bergb. Stamm/!
Genüfſel!
75.75
263
136.75
63
47.75
116.5
1117,25
208.75
60
78
99.5
82.5
97.5
113.25
238
40
52.5
1106
1149.5
40.75
67.75
62.5
110.75
81
23.5
Ré
27.6
44
16.5
31
100%,
64.5
167.5
128.25
K
Kali Chemie ...
Kali Aſchersleben .I
Klein, Schanzlin ..
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Knorr C. H..... ..
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Lech, Augsburg:
Löwenbr. Münch
Mainkr.=W. Hö
Mainz Akt.=Br.
Mannesm.=Röl
Mansfeld. Ber
Metallgeſ. Fra=
Miag, Mühle
Moenus
MotorenDarmt
Neckarwer! Eßl
Oberbedar
Park=u. Bürgerb=
Phönir Bergbau
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Riebeck Montan
Roeder, Gebr.
Rütgerswerie
Salzdetſurth Kali
Salzw. Heilbro
Schöfferhof
Schramm, Lackf
Schuckert Gle
Schwartz, Storche
Siemens & Halske
„ Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. 6.
Thür. Liefer.=Gef.
77
123.5
54
25
37.25
18.25
90.5
228
74.75
66.5
67.75
88
67.5
70
94.5
as.5
244
100.75
92,5
102
39.5
183
36
91
Unterfranken ..
Ver. Stahlwerle ..
Ver. Ultramarin .. .
Voigt & Haeffner
Weſtdte. Kaufhof.
Weſteregeln Ka).
Zelſtoff Walt ho
Alig. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank. . . .
Bk. f. Brauinduſtr
Baher. Hyp. u. A
Berl. Handelsge)
Hhpothekbr.
Comm. u. Privatb!
Dt. Ban u. Dise
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Ban.
Frantf. Banl.
Hhp.=Bank
Mein, Hhp.=Bank
Pfälz. Hyp.=Ban!
Reichsbank=Ant.
Nhein. Hyp.=Bau”
Südd, Vod.Er.Bl.
Württb. Notenban
A.=G. j. Verlehrsw.
Alg. Lokalb. Kraftn
7% Dt. Neichsb. Vzu
Hapag ...
Nordd. Llohd.
Südd. Eiſenb.=Ge
Allianz= u. Stuttg
Verſiſcherung ..
Verein. Verſ.
Frankona Nück=u. M/1
Mannh. Verſich.
Ntavi Minen
hantung Handelsl
Me
We
2155
122,75
47,6
48
114.5
104.5
701.
30.5
116
57.25
62.5
74.5
65
79.5
71.5
75.5
71.5
153.,75
105.75
62.5
100
118.
3ä8
56
205
225
111.
Hs
[ ← ][ ]Seite 12
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 21. Juli 1934
F
29)
Roman von Wolfheinrich v. d. Mülbe
(Nachdruck verboten)
Zur Unterhaltung der Gäſte folgten nun Vorführungen. Ein
Jongleur aus der dritten Klaſſe zeigte ſeine Künſte, eine ruſſiſche
Tänzerin trat auf, die in ihr Filmengagement nach Los Angeles
fuhr. Nachdem ein berühmter Opernſänger, der in der
Metropoli=
tan gaſtieren ſollte, ſich lange genug hatte bitten laſſen, ſang er
eine lange Arie. Schließlich kamen andere Paſſagiere der 1. Klaſſe
daran, Dilettanten, und gaben allerhand zum beſten, was ſie
ge=
rade konnten. Das Durcheinander der Vorführungen wirkte bunt
und luſtig. Auch an Dr. Lerſe erging die Aufforderung, etwas
zur allgemeinen Unterhaltung beizuſteuern. Er ſträubte ſich erſt,
als aber auch Mrs. Winſton ihn drangte, gab er nach.
„Da kann ich nicht widerſtehen. Ich bin zwar ſehr ungeſchickt
und gar nicht gewohnt, öffentlich aufzutreten, aber ein paar
Kar=
tenkunſtſtücke..
Er führte ſie etwas befangen, ſehr exakt, aber mit der
ängſt=
lichen Gewiſſenhaftigkeit einer auswendig gelernten Lektion vor,
ſo daß man jeden Trick merkte. Trotzdem brachte ihm die
gewin=
nende Art ſeines Auftretens, dem man bei jeder Bewegung den
Dilettanten anmerkte, immer wieder lauten Applaus. Zum
Schluß verſuchte er ein Taſchenſpielerkunſtſtück, das ihm ſo
miß=
lang, daß die gutmütige Heiterkeit des Publikums kein Ende
nehmen wollte. Er nahm es mit fröhlichem Galgenhumor auf
und kehrte zu Mrs. Winſton zurück, die vor Lachen Tränen in
den Augen hatte.
„Sie ſahen zu drollig aus, als Ihnen der verſchwundene
Schlüſſel aus dem Rockärmel fiel,” ſagte ſie, „ſo entzückend
ver=
blüfft und unglücklich. Nein, damit könnten Sie Ihr Brot nicht
verdienen.
Harald ſchwieg.
Jetzt trat Renner auf. Seine Eitelkeit und einige Flaſchen
Sekt hatten ihn aus ſeiner Zurückhaltung herausgelockt und auch
der Wunſch, Dr. Lerſe auszuſtechen.
Die Augen flimmerten etwas in ſeinem weingeröteten
Ge=
ſicht, aber ſein Benehmen war überlegen und ſicher, und er führte
eine Reihe verblüffender Taſchenſpielerkunſtſtücke mit einer
Ele=
ganz und Unfehlbarkeit aus, die allgemeines Erſtaunen erregten.
Kulicke ſtand an der Tür und beobachtete Renner genau.
Harald Borch war Artiſt, dachte er.
18. Kapitel.
Die zweite Verhaftung.
Es war ſpät geworden. Viele waren gegangen, die Damen
hatten ſich zurückgezogen, auch der Herren wurden immer weniger.
Im Rauchſalon brachen nun auch die Tennisſpieler auf, trotzdem
Renner ſie mit weinſeligem Wortreichtum zurückzuhalten ſuchte.
Dr. Lerſe ſetzte ſich zu ihm und ſchenkte ihm ein. Renner hielt
ihm einen wirren Vortrag über die Davoſer Eishockeymannſchaft.
Auch Dr. Lerſe ſchien allmählich etwas zu viel getrunken zu haben.
Er redete ebenſo kraus wie der andere und nannte ihn nur Herr
Graf. Ein übernächtiger Steward ging ab und zu und ließ ſie
ſchließlich allein.
„Warum ... warum nennen Sie mich .. . Graf. . .?"
ſtol=
perte Renner, dem Harald unbemerkt Likör in den Sekt gegoſſen
hatte.
„Weil ... weil Sie ſo ausſehen ... und ... weil Sie einer
ſind.”
„Ich bin ... bin aber keiner.”
„Jawohl ... doch ..."
„N .. . nein ...
„Sie ſehen ... aber ... aber doch ſo aus.”
„Ne ... nein ... ich ... bin .. .‟ Renners Kopf ſenkte ſich,
er nickte ein. „Doch ... kein .. .", ſeufzte er und ſchlief.
Harald trat hinter ihn, ſchob ihn ſanft nach vorn und legte
ihm den Kopf auf die verſchränkten Arme, die ſchwer auf dem
Tiſch ruhten. Dabei ließ er blitzſchnell etwas in Renners
Bruſt=
taſche gleiten. Einen Augenblick blieb er hinter ihm ſtehen und
betrachtete mit der brennenden Zigarette im Munde den
vor=
gereckten Nacken des Schlafenden. Dann nahm er die Zigarette
und drückte das glühende Ende Renner dicht über dem
Kragen=
rand auf die rechte Seite des Halſes. Gleichzeitig rief er dem
Steward zu: „Za .., Zahlen!”
Der Verbrannte fuhr ſchimpfend hoch und ſah, als er
einiger=
maßen zum Bewußtſein gekommen war, den Steward mit der
Rechnung vor ſich. Dr. Lerſe war verſchwunden. Halb erwachend
faßte er ſich nach dem Hals und blickte ſich um wie im Nebel.
Dann ſuchte er nach Geld und fand ſchließlich welches in ſeiner
Bruſttaſche. Er warf ein Knäuel Dollarnoten hin.
„Suchen ... ſuchen Sie ... ſich aus,” ſagte er und ſank
ſchläf=
rig auf ſeinen Stuhl zurück. Der Steward beſah die Scheine.
Plötzlich blitzte es in ſeinem Geſicht, er warf einen raſchen Blick
auf den Schlafenden und ging hinaus.
Nach kurzer Zeit kam er mit Kulicke zurück, der nun die
Dol=
larnoten in der Hand hielt. Der Kriminalkommiſſar war ganz
aufgeregt. Unter den ſieben verſchiedenen Scheinen trugen fünf
die geſuchten Nummern.
„So hat er ſie mir hingeworfen ... aus der Bruſttaſche,”
ver=
ſicherte der Steward.
Vor der offenen Tür ging Profeſſor Knickmeier vorüber.
„Herr Profeſſor,” rief der vorſichtige Kulicke, „würden Sie
die Güte haben, ein paar Minuten mit dem Steward bei dieſem
Herrn zu bleiben?”
Kulicke lief zum Kapitän, der wenig erbaut war, jetzt um
drei Uhr morgens ſo unangenehm geſtört zu werden.
Schon wieder einer, der Harald Borch entlarvt hat, dachte e
wenn es aber diesmal nicht der Richtige iſt, dann ſoll ..
Aber Kulicke beſtand auf ſeiner Anweſenheit.
„Ich muß unbedingt ſofort in Gegenwart von Zeugen ei
Durchſuchung vornehmen. Wenn morgen der Mann wieder zu
kommt und mißtrauiſch wird, was er heute abend geſagt und
tan habe, vernichtet er vielleicht, was ihn belaſtet, und wir hab
das Nachſehen.”
Unterwegs ſchickten ſie nach Fürſt, der ſich nach kurzer erge
nisloſer Beobachtung Dr. Lerſes enttäuſcht vom Feſt zurückgezog
hatte. Der Kapitän legte ja heute doch keinen Wert auf ſei
Anweſenheit, und die anderen Paſſagiere ſchienen diesmal au
nahmsweiſe harmlos zu ſein. Es waren nicht einmal Spiel
darunter.
Als der Kapitän und Kulicke in den Rauchſalon kamen, w
die Situation dort unverändert. Der Kommiſſar bedankte ſich
Knickmeier, der müde und verwundert ſeine Kabine aufſuchte, u
trat zu Renner.
„Da ... ſehen Sie!” rief er erregt und wies mit dem Fing
auf den Schlafenden, der wieder vornüber mit Kopf und Arm
auf dem Tiſch lag. An Renners Hals war ein kleines kreisrund
rotes Mal.
„Genau die Stelle der Warze,” ſagte er triumphierend zu d
Kapitän. „Er hat ſie ſich augenſcheinlich entfernen laſſen, u
der Fleck iſt davon zurückgeblieben.”
Fürſt kam, und die beiden Detektive brachten Renner, 1
kaum halbwegs wach wurde, in ſeine Kabine, wo er ſofort e
dem Bett wieder einſchlief. Nur einmal hob er noch mit geſchl
ſenen Augen den Kopf.
„Ich ... bin kein Graf!” ſagte er in ärgerlichem Ton, da
ſank er aufs Kiſſen zurück und ſchnarchte wieder.
Die andern tauſchten einen Blick.
Der Kapitän blieb da. Zunächſt wurden Renners Taſch
unterſucht, aber es kam nichts Verdächtiges mehr zum Vorſche
Dann ging es an die Durchſuchung des Gepäcks und des ganz
Raumes. Der Erfolg war überraſchend. Zwar fand ſich zue
kein verdächtiges Geld mehr, dafür aber der auf Graf Larmi le
tende Paß und einige belaſtende Briefe an Graf Larmis Adre
im Hotel „Majeſtic”. Endlich kamen doch noch einige kleine
Scheine mit den Nummern des Kommerzienrats ans Licht u.
mit ihnen ein kleiner Kaſten aus poliertem Stahl.
Kulicke, der ſich auf dergleichen glänzend verſtand, preßte d
Daumen aufs Schloß und ſchwenkte das Käſtchen ein paarmali
einem ſcharfen Ruck, bis es aufſprang.
Er ſah erſtaunt hinein und ſchüttete dann den Inhalt u=
Es ſielen Pinſel heraus, Schminke, Maſtix und endlich ein
künſtliche Warzen. Kulicke faßte ſich.
„Dacht’ ich mir’s doch,” ſagte er. „Das übliche künſtliche
ſondere Kennzeichen”, das angelegt wird, um es bei Gelegenh
ſehen zu laſſen, damit es in den Steckbrief kommt und nachl
dem Verfolgten fehlt. Nun, einwandfreiere Beweiſe gibt es w
kaum, Herr Kapitän.”
Niemand konnte mehr zweifeln, auch Fürſt mußte jetzt e
ſehen, daß ſein Kollege recht gehabt hatte.
„Es wird ſich wohl nicht machen laſſen, die Verhaftung e
bei der Landung vorzunehmen,” meinte der Kapitän.
Kulicke überlegte — aber Renner entſchied die Frage ſelbſt.
Er war plötzlich erwacht, ſah Fremde in ſeinen Sachen krame
ſtarrte die drei an — und hatte im Augenblick den Schlaf abe
ſchüttelt. Freilich noch keineswegs ſeinen Rauſch.
(Fortſetzung folgt.)
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