Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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wöchentlich 7maligem Erſcheinen vom 1. Juli
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 194
Montag, den 16. Juli 1934.
196. Jahrgang
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Verdächtige Eile in Paris.
ſie diplomakiſche „Borbereitung” des engliſchen Beſuches im Auswärkigen Amk. — Unzufriedenheit in
England mit der Pakk=Bolikik. — Erſt prüfen, dann binden. — Franzöſiſche 3-Milliarden=
Anleihe als „Erſolg” der Pakk=Polikik?
keit für Deutſchlands Gleichberechtigung in ſich ſchließt, rund=
Zie Rote ArRee als Friedensgaranl, weg ablehnt. Dazu läuft ein Schiff nach dem andern mit
Kriegsmaterial von Frankreich nach Rußland aus, was gewiß
Verſchiedene ausländiſche Zeitungen, namentlich die der
fran=
iſchen Regierung und Politik ganz oder teilweiſe naheſtehen=
Ai, können ſich noch immer nicht darüber beruhigen, daß der
Aichskanzler in ſeiner Reichstagsrede darauf verzichtete, auf das
biet der Außenpolitik hinüberzuwechſeln und auf die in Berlin
rrreichten Pakt=Entwürfe Frankreichs einzugehen. Dabei
inen ſie gefliſſentlich zu vergeſſen, daß erſt 24 Stunden vorher
engliſche Botſchafter im Auswärtigen Amt in der Wilhelm=
Aiße ſeinen Beſuch machte und die aus der Feder des franzöſi=
En Außenminiſters ſtammenden, vom ruſſiſchen Außenkommiſſar
winoff korrigierten und in London nochmals überarbeiteten
Artragstexte überreicht hatte.
Es iſt doch etwas viel verlangt, ſchon wenige Stunden ſpäter
aauf eine Antwort aus dem Munde des Führers zu erhalten.
iſt doch ſelbſtverſtändlich notwendig, zu wiſſen, wie die
ver=
edenen Regierungen zu der Fülle, der Probleme ſtehen, die
omatiſch durch derartige Pakte aufgerollt werden. Zudem iſt
uns überreichte Dokumentenmaterial unvollſtändig: es fehlt
Mittelmeer=Pakt, dem wir unſeren Segen geben ſollen, ohne
wir ihn kennen.
* Man könnte vielleicht von draußen mit dem Einwand
kom=
n, daß derartige diplomatiſche Schritte zum mindeſten nicht
nittelbar und plötzlich kommen, ſondern ſorgfältig vorbereitet
rden. Aber—
wie ſah die Vorbereitung aus?
erſcheint zunächſt der franzöſiſche Botſchafter bei dem deutſchen
ßenminiſter v. Neurath, um ihm einiges über den bevorſtehen=
Schritt der Ruſſen wegen eines Oſt=Locarno anzudeuten. Das
r vor der Genfer Tagung, aus der Herr Litwinow nicht gerade
Sieger nach Hauſe kehrte. Seine Reiſe nach Berlin benutzte
um in der Wilhelmſtraße ſeinen kürzlich vorher ausgefallenen,
n traditionell gewordenen Beſuch abzuſtatten, und nun wieder
ikle Andeutungen darüber zu machen, daß man wohl ſchon die
dankengänge des Oſtlocarno=Paktes, durch den franzöſiſchen
iſchafter kennengelernt habe. Es gab bei uns ein bedauerndes
ſelzucken. Begierig waren wir ja allerdings auf den Inhalt
es Paktes nicht. So hatten ſich zwei Diplomaten an uns
ge=
idet, um gegenſeitig uns gegenüber auf etwas aufmerkſam zu
chen. Herausgeſprungen iſt aus dieſer Art von Diplomatie
)ts, bis dann am letzten Donnerstag der engliſche Botſchafter
tauchte und ſeine Dokumentenſammlung ablieferte. So hatte
n ſchließlich doch einen gefunden, der vor den franzöſiſch=
ruſſi=
n Karren geſpannt werden konnte.
Es iſt natürlich ganz ſelbſtverſtändlich, daß die uns
überreichten Schriftſtücke im Auswärtigen Amt nach jeder
Richtung hin geprüft werden.
s Für und Wider wird abgewogen, was natürlich nicht von
ite auf morgen zu einer Urteilsbildung führen kann. Wie
ge verhandeln denn ſchon Paris und Moskau? Die
auslän=
he Preſſe muß ſich alſo noch etwas in Geduld faſſen, zumal
r uns im Hochſommer befinden, der ganz allgemein auch in
ris und London durch Ferien ausgefüllt zu werden pflegt.
inn man in Berlin nach einem anſtrengenden Jahr von dieſer
bung auch Gebrauch macht, dann ſoll man uns das weiter nicht
el nehmen. Das engliſche Weekend am Foreign Office iſt ja
ltbekannt und wird ebenfalls reſpektiert. Einige Zeit alſo
rd noch vergehen, bis der engliſche Botſchafter in der Lage ſein
Ird, ſeinen indirekten Auftraggebern in Paris und Moskau eine
chließende deutſche Antwort zu übermitteln.
Die Rolle, die ſich die engliſche Regierung aufreden ließ,
wird nicht von allen Engländern geteilt.
Die engliſche Preſſe gibt dieſer Tatſache ſchon deutlichen
Sdruck. Man iſt wohl franzoſenfreundlich, aber es will dieſen
Izen Engländern doch die Schamröte ins Geſicht ſteigen bei
m Gedanken, Handlangerdienſte für die Bolſchewiſten leiſten
müſſen, mit denen man ja einige „Erfahrungen” geſammelt
t. Und ähnlich geht es auch einigen Kreiſen in
Frank=
ich, die ſich nicht daran gewöhnen können, ausgerechnet mit
Bolſchewiſten Hand in Hand zu arbeiten und der Roten
mee in Europa eine überragende Poſition einzuräumen. Tat=
Aich liegen die Dinge doch auch ſo, daß die bewaffnete Macht
Bolſchewiſten, deren zweifelhafte Elemente ſich in den
ameri=
liſchen Hafenſtädten, in Amſterdam und Rotterdam austoben,
man eben erſt bei einem großen Zerſetzungsverſuch in
em franzöſiſchen, auf Feſtlandsboden ſtehenden
Kolonial=
ſiment ertappt hat, als Garanten des Oſtlocarno aufzutreten
ben. Rotgardiſten ſollen auf der Baſis der höchſt
zweifel=
ſten Gegenſeitigkeit einem Staat zu Hilfe kommen, der
aus=
brochen antibolſchewiſtiſch iſt und dafür bisher entſprechend
handelt wurde! Rotgardiſten ſollen in Oſteuropa, gar am
ſein, Polizeidienſte ausüben! Die Rote Armee ſoll auf
euro=
iſchem und darüber hinaus als unmittelbare Folge alſo auch
f aſiatiſchem Boden für eine Macht Partner werden, vor dem
on jedem, der in dieſem Lande zu einer ruhigen Ueberlegung
rückgefunden hat, das Grauen überläuft!
Deutſchland hat gewiß keinen Grund, ſich auf Konſtruktionen
izulaſſen, die ſich
bei Licht beſehen als eine Einheitsfront aller gegen
Deutſchland herausſtellen.
ir haben ſchon gar keine Veranlaſſung, uns mit heller
Be=
iſterung in ein Abenteuer zu ſtürzen, weil die franzöſiſche
Eeſſe einen verdächtigen Eifer an den Ta legt, gleichzeitig
er die logiſche Konſequenz, den der Begriff der Gegenſeitig=
nicht dazu beitragen kann, die Friedensliebe der Franzoſen und
Ruſſen zu bekräftigen.
Ueberſtürzte Beſchlüſſe kann man von uns nicht verlangen.
Auch andere Hauptintereſſenten haben ſich energiſch Zeit zur
Ueberlegung ausbedungen und gleichzeitig verſchiedene
Forde=
rungen angemeldet.
Auch wir wollen wiſſen, was man auf verſchiedene
deutſche Fragen antwortet, und zwar klar und eindeutig.
Fragen, die mit der deutſchen Gleichberechtigung, der deutſchen
Sicherheit und der Reform des Völkerbundes zuſammenhängen,
von der Abrüſtung noch gar nicht einmal geſprochen, und dem
Problem, was für ein Friedensgarant für Europa eine von
Frankreich fortlaufend mit den modernſten Kriegsgeräten
aus=
gerüſtete und dabei den revolutionären Parolen und
Anord=
nungen der 2. Internationale dienende Rote Armee iſt.
* Füt welche Zwecke 3-Milljarden=
Fraucs-Anleiße?
Von unſerem P=Korreſpondenten.
* Paris, 14. Juli.
Die Nachricht von der Ausgabe einer
Dreimilli=
arden=Schatzanleihe kam in Paris zwar nicht für jeden
überraſchend, aber ſie hat in allen Kreiſen Unbehagen
ausgelöſt. In Wirklichkeit waren ſchon ſeit Wochen Gerüchte
über eine Anleihe in Umlauf — ſie haben ſogar zu einer
hef=
tigen Baiſſe an der Börſe geführt — aber ſie wurden
von den Regierungskreiſen bis zum letzten Augenblick auf das
energiſchſte dementiert.
Daß die Anleihe unbedingt notwendig iſt, wird nicht
geleug=
net, aber man verſucht ſie auf verſchiedene Arten zu erklären.
Umſomehr, da im Prinzip die Regierungskreiſe jede Anleihe
ver=
urteilen. Man leugnet offiziös, daß im Budget ein Defizit beſtehe
— die linksſtehende Oppoſition behauptet allerdings das
Gegen=
teil. Die Rüſtungsausgaben verſchlingen alles
— die Herbſtmanöver wurden, wie es heißt, nur weggelaſſen, um
das Militärbudget zu erleichtern. Aber es ſieht ſo aus,
als ob Frankreich nicht nur für die eigenen
Rüſtungsausgaben aufzukommen hätte.
Der Beſuch des rumäniſchen Miniſterpräſidenten
Tata=
rescu und ſeines Finanzminiſters Slavescu ſcheint der
Auf=
gabe zu dienen, aus Barthous Reiſe die „praktiſchen
Konſequenzen” zu ziehen. In offiziöſen Kreiſen will man
allerdings das Wort „Anleihe” nicht ausſprechen, aber man gibt
es zu, daß im gegenwärtigen Augenblick die franzöſiſche „
Freund=
ſchaft” der einzige feſte Punkt in der rumäniſchen Politik ſei.
Numänien ſoll aus innenpolitiſchen Gründen die
franzö=
ſiſche Unterſtützung mehr als je nötig haben.
Die Finanzpolitik der franyöſiſchen Regierung muß aber —
wie es heißt — nicht allein auf die Rüſtungsausgaben Rüchſicht
nehmen. Die franzöſiſchen Finanzkreiſe erwarten nicht ohne
Un=
ruhe den Herbſt, da nach ihrer Auffaſſung im Oktober die
in=
ternationalen finanzpolitiſchen
Schwierig=
keiten in ein beſonders akutes Stadium treten
werden. Eine neue Kriſe der engliſchen Währung
wird hier befürchtet, und Peſſimiſten ſprechen von der
Möglichkeit, daß ſie auf die kleinen Mächte innerhalb
des Goldblocks Rückwirkungen haben könnten,
Frank=
reich will alſo — ſo ſagt man — im Herbſt über eine
finanzpoli=
tiſche Bewegungsfreiheit verfügen, und da das franzöſiſche
Schatz=
amt für ſechs Milliarden Treſorbonds einlöſen muß, iſt die neue
Anleihe unvermeidlich.
Wie dem auch ſei, der Regierung Doumergue gelingt es auch
finanzpolitiſch nicht, eine neue Aera einzuleiten, die alten und
ver=
brauchten Methoden treten jeden Tag mehr in Erſcheinung.
Warnungen an die engliſche Regierung
wegen ihrer Pakt=Polikik.
EP. London, 15. Juli.
Der bekannte engliſche Preſſelord Beaverbrook, der von jeher
für eine Politik der „Splendid Iſolation” eingetreten iſt, fordert
in einem heute „Mächte der Finſternis” überſchriebenen
Artikel im „Sunday Expreß” die Anhänger dieſer Politik zum
Kampf gegen die von Sir John Simon in ſeiner Unterhausrede
erläuterten Hilfeleiſtungspakte auf, durch die England früher
oder ſpäter in den Krieg hineingezogen würde. Man dürfe
ſich durch das Gerede von Hilfeleiſtungspakten
nicht irreführen laſſen, denn dies ſei nur eine
neue Bezeichnung für eine „alte, ſchlechte Sache”.
Es handele ſich wieder um die alte Konſtruktion, die 1914 zum
Krieg geführt habe. Rußland und Frankreich hätten mit Wiſſen
und Billigung Englands ein Bündnis abgeſchloſſen, um
Deutſch=
land weiterhin unter dem Verſailler Vertrag zu beugen, deſſen
Beſtimmungen ungerecht und nicht zu verteidigen ſeien, und
be=
ſtimmt einmal unter Umſtänden durch einen Krieg geändert
wer=
den würde. Dennoch habe England jetzt Bindungen angenommen,
durch die es gezwungen werde, für dieſen Vertrag zu kämpfen,
den das engliſche Volk als ungeheuerlich und unerträglich
be=
trachte und deſſen Aufrechterhaltung nicht Englands Sache ſei.
„Königsberg” und „Leipzig” kreken die
Heimreiſe an.
EP. London, 15. Juli.
Die deutſchen Kreuzer „Königsberg” und „Leipzig”, die dem
Kriegshafen Portsmouth einen viertägigen Beſuch abgeſtattet
haben, ſind am Sonntag abend wieder in See gegangen. Die
beiden Kreuzer, deren Beſatzungen auf Deck angetreten waren,
liefen in vollem Flaggenſchmuck und unter den Klängen der
Schiffskapelle des Flaggſchiffs „Königsberg” aus dem Hafen. An
den Ufern hatte ſich eine große Menſchenmenge angeſammelt, um
ſich von den deutſchen Seeleuten, die ſich während ihres
Aufent=
haltes die Sympathien der Bevölkerung erworben haben, zu
ver=
abſchieden. Auch die Beſatzungen erklärten ſich von ihrem Beſuch
ſehr befriedigt.
Ein Offizier erklärte dem Vertreter des „Obſerver”, die
deutſchen Seeleute hätten ſich ſehr über den freundſchaftlichen
Empfang gefreut, den ſie in England gefunden hätten. Die
eng=
liſchen Seeleute und die Landbevölkerung hätten die Deutſchen
ſehr freundlich aufgenommen. „Warum”, ſo ſchloß der Offizier,
„ſollten Deutſche und Engländer nicht Freunde ſein?”
Wien ohne Licht und Skrom.
DNB. Wien, 15. Juli.
Von einem geheimnisvollen Vorgang, der noch der reſtloſen
Aufklärung harrt, wurde in der Nacht zum Sonntag die Stadt
Wien betroffen. Zehn Minuten vor Mitternacht ſetzte plötzlich
im ganzen Wiener Straßenbahnnetz der elektriſche Strom aus.
Die Wagen der Straßenbahn blieben auf den Schienen ſtehen
und allenthalben bildeten ſich Menſchengruppen, die ſich über die
möglichen Urſachen dieſer Betriebsſtillegung unterhielten.
Gleich=
zeitig ſetzte der Wiener Sender aus und in nicht weniger als ſechs
Wiener Gemeindebezirken, und zwar in den Bezirken 2, 8, 9, 10,
13 und 19, erloſch jede Beleuchtung. Während zunächſt der
Ver=
dacht eines ſchweren Anſchlages auf das Wiener Elektrizitätswerk
auftauchte, ſo ſprach eine ſpätere Lesart von einem großen
Sa=
bodageakt. Im Verlaufe der Nacht wurde an amtlicher Stelle
er=
klärt, daß es ſich um die Unterbrechung einer Starkſtromleitung
nach Wien handele. Es liegt die Vermutung nahe, daß eine der
Starkſtromleitungen nach Wien durch ein Sprengattentat
beſchä=
digt wurde. Der Wiener Sender konnte nach verhältnismäßig
kurzer Zeit wieder in Betrieb genommen werden, während die
Straßenbahnen vorerſt ſtromlos blieben.
*
Die Urſache der Störungen in der Stromperſorgung
der Stadt Wien, die in der vergangenen Nacht auftraten, beſteht
nach einer Mitteilung des Wiener Elektrizitätswerks in der
Sprengung eines Lichtmaſtes bei Gratkorn. In erſter Linie wurde
dadurch die Verſorgung, der Stadr Graz mit elektriſchem Licht
unterbunden. Da dieſe Hochſpannungsleitung auch mit dem
Wie=
ner Netz in Verbindung ſteht, traten auch in Wien während
un=
gefähr einer halben Stunde Störungen der Elektrizitätsverſor=
gung auf.
Franzöſiſches Stirurunzeln.
EP. Paris, 15. Juli.
Die diplomatiſche Berichterſtatterin des „Oeuvre‟, Genevieve
Tabouis, die ſich ſehr oft in letzter Zeit als gut unterrichtet
erwieſen hat, beſchäftigt ſich heute in einem Artikel mit der
pol=
niſchen Haltung in der Frage des Oſtlocarnopakts und erklärt,
daß der polniſche Botſchafter Chlapowſki bei ſeinem Beſuch im
Quai d’Orſay am Freitag eine weniger gute Antwort der
polniſchen Regierung hinſichtlich des Oſtpakts gegeben habe, als
man in offiziöſen polniſchen Blättern geſtern noch leſen konnte.
Der polniſche Botſchafter habe erklärt, daß jede Entſcheidung
gegenwärtig verfrüht ſei, und daß man ſich zunächſt genaue
Rechenſchaft über die Verpflichtungen und den Nutzen ablegen
müſſe, welche ein ſolcher Oſtpakt für jedes Land bringen könnte.
Zum erſten Mal habe Außenminiſter Barthou dem polniſchen
Botſchafter in einer ziemlich eindeutigen Sprache geantwortet.
„In der Tat, welches Gefühl wir auch unſeren polniſchen
Freunden entgegenbringen”, ſo fährt die franzöſiſche Journaliſtin
fort, „ſo ſind wir doch gezwungen, feſtzuſtellen, daß in allen
Hauptſtädten der Welt, außer in London, die Franzoſen zu ihrem
Bedauern immer das polniſche Spiel dem ihrigen
entgegen=
geſetzt finden, ſei es in Prag, in Belgrad, Bukareſt oder Rom.
Die polniſche Haltung hat auf die gut unterrichteten Pariſer
Kreiſe einen ſtarken Eindruck gemacht. In dieſen Kreiſen hat
man erklärt, daß, falls Polen auf ſeiner Haltung beharren
werde, Frankreich ſich ernſthaft die Frage ſtellen muß, ob die
Aufrechterhaltung gewiſſer Verträge vom Jahre 1921 in einer
ſo imperativen und verantwortungsvollen Form noch angebracht
iſt.” Natürlich könne man den polniſchen Freunden nicht
ver=
denken, wenn ſie vor allem eine „polniſche Politik” treiben.
Sie ſeien gewiß frei, zu handeln, wie ſie es für ihre eigenen
Intereſſen für nutzbringend halten. Dann aber dürften es die
Polen den Franzoſen nicht verdenken, wenn gewiſſe gut
unter=
richtete franzöſiſche Kreiſe dieſe polniſche Haltung beargwöhnen,
wie dies in Paris gegenwärtig der Fall zu ſein ſcheine.
Generalſtreik in San Franzisko.
DNB. San Franzisko, 15. Juli.
Nachdem der von Präſident Rooſevelt eingeſetzte
Schlichtungs=
ausſchuß vergebliche Vermittlungsverſuche gemacht hatte, beſchloß
der Streikausſchuß den Generalſtreik, der am Montag beginnen
ſoll. 63 ſtimmberechtigte Gewerkſchaftsvertreter ſprachen ſich für
den Generalſtreik aus und nur drei dagegen. Der Streikbeſchluß
beſagt, daß diejenigen Gewerkſchaften, deren Mitglieder bereits
für den Streik ſtimmten, am Montag mit dem Streik beginnen
ſollen, und daß die übrigen Gewerkſchaften ſchnellſtens eine
Streik=
abſtimmung herbeiführen ſollen. Es iſt anzunehmen, daß auch die
wenigen Verbände, deren Vertreter zunächſt gegen den
Streikbe=
ſchluß ſtimmten, ſich für die Beteiligung am Generalſtreik
aus=
ſprechen werden. Damit werden in San Franzisko 65 000
organi=
ſierte Arbeiter und in den benachbarten Hafenſtädten 35, 000
Ar=
beiter von dem Streikbeſchluß betroffen werden.
Seite 2 — Nr. 194
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 16. Juli 1934.
der 4ag dee veültſchen Roſe.
Gartenbauverein Darmſtadt e. V. Der „Tag der deutſchen
Roſe” gab unſeren Kleingärtnern Veranlaſſung, in engerem
Kreiſe liebliche Gartenfeſte zu veranſtalten. Die ſieben großen
Vereinsgärten prangten am Samstag im Fahnenſchmuck, und bei
eintretender Dunkelheit leuchtete weithin aus dem dunklen Grün
ihrer Kulturen das einheitliche Rot zahlreicher Papierlaternen.
Familienweiſe oder zu größeren Gruppen geſchart ſaßen die
fröh=
lichen Gartenleute in ihren geſchmückten Lauben und verbrachten,
jedes nach eigener Weiſe, bei kleineren oder größeren „Gelagen”
unter Geſang und Muſik in ſchöner Stimmung einen glücklichen
Abend. Die Freude wurde noch erhöht, als der neue Führer des
Gartenbauvereins, Herr Dr. Hans Heil, mit zwei ſeiner
Mit=
arbeiter erſchien und die Feiernden aufs herzlichſte begrüßte. Man
mußte bei dem Beſuch überall den wohltuenden Eindruck
gewin=
nen, daß die Gartenfreunde bei der Pflege ihrer Gartengewächſe
köſtliches Erleben und tiefinnerſte Befriedigung finden und daß
ſie auch den tieferen Sinn des Roſenfeſtes verſtanden haben, der
darin beſteht, Deutſchland wieder mit deutſchem Geiſt zu
er=
füllen.
Heſſiſches Staaksminiſterium:
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Ernannt wurden: Der Oberforſtrat Otto Löber bei der
Ab=
teilung Ed (Finanzen) des Heſſiſchen Staatsminiſteriums —
Forſt=
abteilung — vom 1. April 1934 an zum Vorſitzenden der
Prü=
fungskommiſſion für Förſter; am 5. Juli 1934: die
Vermeſſungs=
referendare Dipl.=Ing. Heinrich Geißler in Hungen und Dipl.=
Montag, 16. Juli 1934
Kinder aufs Land!
zum Amtsgehilfen an der Oberrealſchule am Friedrichsplatz in
Offenbach vom Tage des Dienſtantritts an.
Waldemar Schupp in Ortenberg, Karl Georg Schäfer
in Rinderbügen; Kreis Erbach: Friedrich Seeger in
Brei=
tenbrunn; zu Beigeordneten: Kreis Alzey: Heinrich
Michel in Albig; Kreis Erbach: Peter Hill in König;
Kreis Büdingen: Heinrich Carl in Bellmuth. Heinrich
Bopp 3. in Diebach am Haag, Chriſtian Biehn in Hitzkirchen,
Friedrich Otto Hebbel in Ortenberg; Kreis Oppenheim:
Jakob Becker in Lörzweiler.
Beſtellt wurden am 9. Juli 1934 zu kommiſſariſchen
Bür=
germeiſtern: Jakob Hofmann in Bersrod, Kreis Gießen,
Wilhelm Konrad in Odenhauſen, Heinrich Rink in
Stein=
bach; zu kommiſſariſchen Beigeordneten: Sebaſtian
Kleinz in Laubenheim, Kreis Mainz. Heinrich Launspach
in Oppenrod, Kreis Gießen.
Beauftragt wurde unter Beibehaltung der Dienſtgeſchäfte in
Oppenheim mit ſofortiger Wirkung der Schulrat Philipp
Zim=
mermann in Oppenheim mit der ehrenamtlichen
kommiſſari=
ſchen Wahrnehmung der Dienſtgeſchäfte des Kreisſchulrats beim
Kreisſchulamt Bensheim unter Verleihung der Amtsbezeichnung
„Schulrat” für die Dauer dieſer Tätigkeit.
Zulaſſung zur Rechtsanwaltſchaft Am 2 Juli 1934 wurde
der ſtädtiſche Rechtsrat Kurt Birkenholz in Vilbel zur
Rechtsanwaltſchaft bei dem Amtsgericht Vilbel zugelaſſen.
Eine Kraftpoſtlinie Baden=Baden-Berchtesgaden. Von
Ver=
tretern der Reichspoſt, der Reichsbahn, der Verkehrsverbände und
der beteiligten Städte wurde jetzt eine Kraftpoſtlinie eröffnet, die
von Baden=Baden durch den Schwarzwald am Bodenſee vorbei bis
nach Berchtesgaden führt. Die Linie iſt etwa 900 Kilometer lang
und hat Anſchluß an die Fernkraftpoſt Heidelberg-Luzern Sie
führt von Baden=Baden aus über die neue Schwarzwaldhochſtraße
nach Freiburg, St. Blaſien, Radolfzell. Zwiſchen Konſtanz und
Lindau kann auch der Seeweg benutzt werden. Dann führt die
Route über die bekannte Alpenſtrecke, vorbei an den
Königſchlöſ=
ſern, dem Wetterſtein und Karwendel bis nach Berchtesgaden.
Die Gultigkeitsdauer der Fahrkarte beträgt 30
Tage; die Fahrt kann beliebig oft unterbrochen
und auch auf Teilſtrecken beſchränkt werden.
Die NSV. hat in den vergangenen Wochen ungefähr
5000 Kinder auf das Land gebracht, Berückſichtigt wurden
zu=
nächſt die Großſtädte des Gaues. Aus ihnen gingen 900 Kinder
nach Oberſchleſien. 400 Kinder wurden aus dem Notſtandsgebiet
in der ſüdlichen Bergſtraße in Bauernpflegeſtellen gebracht. An
den weiteren Transporten waren beteiligt: Hanau mit 400
Kin=
dern, Worms mit 200 Kindern Offenbach mit 800 Kindern,
Wiesbaden mit 400 Kindern, Mainz mit 600 Kindern.
Sechs=
hundert Darmſtädter Kinder treten nunmehr die
Erholungs=
fahrt an und dann folgt Groß=Frankfurt mit 2700 Kindern, die
nach den ſchönſten Gegenden des Gaues Heſſen=Naſſau in
Land=
pflegeſtellen kommen.
Die Meldung neuer Pflegeſtellen ſchreitet weiter fort. Alle
Volksgenoſſen werden erneut aufgefordert, an dieſem großen
Jugendwerk durch Bereitſtellung von Pflegeſtellen und, wo dies
nicht möglich, durch Spenden von Barmitteln mitzuarbeiten. Die
Bevölkerung Heſſen=Naſſaus kann ſtolz ſein auf die dem
Winter=
hilfswerk gezeigte Opferbereitſchaft. Wenn alle mitarbeiten,
wird auch das Ferienwerk der NSV. ein Markſtein auf dem Wege
zu echter Volksverbundenheit ſein.
* Die kaufmänniſche Gehilfenprüfung.
Die Deutſche Arbeitsfront hat ſich in vorbildlicher Weiſe der
Förderung des Leiſtungsprinzips angenommen. Sie hat
Wettbe=
werbe veranſtaltet, um jeden Einzelnen anzufeuern, die Güte
ſei=
ner Arbeit zu heben. Nur von der Qualität des
Arbeitserzeug=
niſſes hängt wieder der Verbrauch in den einzelnen Gütern und
der Umfang des Exportes deutſcher Waren ab. Was für den
Handwerker gilt, gilt ſelbſtverſtändlich auch für die Kreiſe, die
nicht unmittelbar produktiv tätig ſind, ſondern zur Verwaltung
der einzelnen Betriebe gehören. In einiger Zeit dürften wir
ſo=
weit ſein, daß auch für das kaufmänniſche Perſonal die
Gehilfen=
prüfung überall zur Pflicht gemacht wird. Schon jetzt hat ſie einen
großen Kreis von Anhängern gewonnen. Je mehr ſich die
Prü=
fung durchſetzt, deſto größer wird natürlich auch der Stamm der
leiſtungsfähigen kaufmänniſchen Gehilfen, von deren Tüchtigkeit
das Gedeihen des Betriebes ebenfalls abhängt.
Rheinland-Limousine
nur noch Rl. 3900. lieferbar durch
Fr. Rinner, Rheinstraße 30, (5489a
Auch im Juni gebeſſerke Lage des Arbeitseinſahes
der Angeſtellken.
Nach den Beobachtungen der Stellenvermittlung der Deut
ſchen Angeſtelltenſchaft läßt auch der Monat Juni eine günſtig
Beurteilung des Arbeitseinſatzes der Angeſtellten zu. Auffallen
iſt der verſtärkte Abgang jüngerer Angeſtellter in den freiwill;
gen Arbeitsdienſt; hauptſächlich aber lichteten ſich die Reihen de
jungen Bewerber durch Vermittlung in feſte Stellung. Die Aue
wahl von Bewerbern für offene Poſten litt teilweiſe bereits No
ſofern beſondere Berufs= und Branchekenntniſſe verlangt wurder
Das gilt inſonderheit für die Kaufmannsgehilfen, un
zwar Photo=Drogiſten, geprüfte Sparkaſſenangeſtellte, dekoratione
kundige Feinkoſtverkäufer. Eiſenhändler und Textilfachkräft
Banken (Deviſen=Fachleute) und Verſicherungsunternehmunge
waren weiter aufnahmefähig. Buchhalter, Kontoriſten, Expedier
ten und Lageriſten wurden hauptſächlich geſucht von Unternel
mungen der Maſchinenbranche, der Stein=, Erden= und
Fahrzeu=
induſtrie ſowie der Nahrungsmittelbranche. Die chemiſche Jn
duſtrie verlangte ſpezialiſierte Fachkräfte für Verwaltung un
Handel. Geübte Kurzſchriftler (wenigſtens 150 Silben) und
Korr=
ſpondenten ſind ſehr geſucht.
Wie für Kaufmannsgehilfen war auch für Techniker de
Lage nicht ungünſtig. Hier waren es im weſentlichen Heizungs
Radio= und Vermeſſungstechniker, die begünſtigt Aufnahme fa
den. Oertlich bedingt machte ſich ein Mangel am Hoch= und Lie
bautechnikern bemerkbar. Brückenbautechniker konnten ausreichen
in Vorſchlag gebracht werden, desgleichen techniſche Mitarbeite
für den Reichsautoſtraßenbau, für die Automobilinduſtrie ur
Werke der Werkzeug= und Spezialmaſchinenbranche. Verhältni,
mäßig beſchränkt ſind dagegen noch die Arbeitsmöglichkeiten fi
techniſche Angeſtellte mit künſtleriſcher Tätigkeit: Innen=Archite
ten und Kunſtgewerbler.
Für Werkmeiſter war die Arbeitseinſatzmöglichkeit i
ganzen auch wieder etwas gebeſſert. Hier macht ſich aber na
wie vor das Beſtreben bemerkbar, an Stelle von facherfahrene
in der Arbeiterführung bewährter älterer Werkmeiſter. Vorabe
ter mit Werkmeiſterfunktionen zu betrauen. Die Stellenvermit
lung der Deutſchen Angeſtelltenſchaft verfolgte deshalb berei
mit Erfolg das Ziel, ſtellenloſe Werkmeiſter zunächſt für gehober
Facharbeiterſtellungen mit Ausſicht auf baldige Berufung zu
Werkmeiſter in Vorſchlag zu bringen. Ausgeſprochen gut wart
die Vermittlungsmöglichchkeiten für Schachtmeiſter und Polier
Im übrigen war beſonders die Maſchineninduſtrie aufnahmefähi
Für Behördenangeſtellte hat ſich die Lage nicht w
ſentlich verſändert. Soweit gude Bürokenntniſſe, mamentlich in Kur
ſchrift und Sozialverſicherungsweſen, vorlagen, konnten Vermit,
lungen in Betriebe der Privatwirtſchaft erfolgen. Die erhöh
Beſchäftigungsziffer bringt zwangsläufig eine Umſchichtung d.
Angeſtellten aus Arbeitsämtern zu Krankenkaſſen und verwandte
Zweigen der Verwaltung mit ſich.
Für Land= und Forſtangeſtellte konnte — ſaiſo
bedingt — der Vermittlungsdienſt der D.A., im Juni nicht ga
die Ergebniſſe der Vormonate erreichen. Das gleiche gilt f
ſeemänniſche Angeſtellte. Bei ihnen machte ſich wied
ſtärker das Beſtreben bemerkbar, Lücken aus dem Nachwuchs au
zufüllen, anſtatt auf ſtellenloſe frühere Angeſtellte zurückzugreife
Die Einſatzmöglichkeiten in Landſtellungen, z. B. für Schiffing
nieure in Unternehmungen des Schiffsmaſchinenbaues waren k
ſchränkt.
Für angeſtellte Aerzte und Apotheker boten
— namentlich für erſtere — auch im Juni verhältnismäßig gu
Vermittlungsmöglichkeiten.
In den verſchiedenen Frauenberufen war bei kau
männiſchem Perſonal, hauptſächlich für Verkäuferinn
von Spezialartikeln, beſonders Drogen, ebenſo für gute Sten
typiſtinnen. Arbeit vorhanden. Hier, wie bei den männlichen A
geſtellten war es aber notwendig, die Firmen immer wieder a
die Pflicht hinzuweiſen, ältere Angeſtellte zu berückſichtigen, w
jüngere Angeſtellte nicht mehr vorhanden ſind. In den Grupp
der Haus=, Garten= und Landwirtſchaft war —
dingt durch die fortgeſchrittene Saiſon — im Juni der
Arbei=
einſatz beſchränkt. Kindergärtnerinnen dagegen fand
beſſere Unterkunftsmöglichkeiten in den Kinderheimen der Bal /250
orte. Bei den Wohlfahrtspflegerinnen hat ſich 170
Lage noch wenig verändert. Es wurden zwar Arbeitskräfte v /bermoe
langt, doch entſprechen die Anſtellungsbedingungen häufig ni
den hohen Anforderungen, die an Ausbildung und Arbeitsleiſtu
geſtellt werden.
* verwachſungen.
Der Kranke, der eine ärztliche Krankheitsbezeichnung lieſt,
ärgert ſich oft, daß dieſe in einer Fremdſprache geſchrieben ift,
die dem Laien gänzlich unverſtändlich bleibt. Selbſt der
Alt=
philologe ſchüttelt manchmal den Kopf über die kühnen
latei=
niſchen und griechiſchen Wortbildungen der mediziniſchen
Fach=
ausdrücke. Wenn der Mediziner das Wort „Adhaeſionen”
ge=
braucht, ſo drückt er damit nicht eine Erkrankungsform, ſondern
eine ganze Kette von krankhaften Vorgängen aus, und mit
dieſem Begriff wird dem Sachkundigen etwas geſagt, deſſen
Er=
klärung im einzelnen höchſt umſtändlich und ſchwerfällig wäre.
Der Phyſiker und Techniker benutzt dasſelbe Wort ebenfalls zur
Darſtellung beſtimmter feſtgelegter Vorgänge, die aber ganz
anderer Art ſind. Das einzige Gemeinſchaftliche iſt die
Grund=
bedeutung des lateiniſchen Wortes „adhaerere” d. h. anhaften.
Will der Arzt den mediziniſchen Begriff von Adhäſionen ins
deutſche übertragen, ſo ſagt er nicht „Anhaftungen” ſondern
„Verwachſungen” Unter ſolchen Adhaeſionen verſteht er das
Zuſammenhaften oder Anhaften von Geweben, die im geſunden,
normalen Organismus beweglich zueinander bleiben. Nun bleibt
es aber nicht beim Anhaften, ſondern die Gewebe verkleben
und wachſen ſchließlich zuſammen. Das Wort „Verwächſungen”
bezeichnet alſo den Endausgang eines krankhaften Geſchehens.
Eine endzündliche Erkrankung oder eine Verletzung der oberſten
Schichten des Bauchfells z. B. führt in kurzer Zeit zu einem
Feſthaften der vorher ſpiegelglatten Flächen des
Bauchfellüber=
zuges der Därme. Die Därme haften zuſammen, verkleben
miteinander, es bindet ſich Bindegewebe, das ſchließlich die
bei=
den Darmabſchnitte feſt zuſammenwachſen läßt. Dieſe
Vorſtel=
lung hat zunächſt etwas ſehr Bedenkliches, ja Angſterregendes.
Der erfahrene Arzt weiß aber, daß ſolche Verwachſungen unter
Umſtänden auch ein höchſt notwendiger und willkommener Schutz
ſein können. Erkrankt z. B. ein Menſch an einer eitrigen
Blinddarmentzündung, ſo entſteht in der Umgebung ebenfalls
eine Entzündung, die zu einem Verkleben der benachbarten
Darmabſchnitte führt, und damit den Eiterungsprozeß abriegelt.
Breitet ſich die Eiterung ſo ſchnell im Bauche aus, daß es nicht
mehr zu einer ausreichenden Verklebung der Darmſchlingen
kommt, ſo entſteht eine allgemeine Bauchfellentzündung, die meiſt
zum Tode führt. Entſteht aber rechtzeitig eine Abſperrung durch
Verklebungen und Verwachſungen, ſo entwickelt ſich nur ein
Abſzeß; die Krankheit bleibt lokaliſiert und kann örtlich zur
Ausheilung kommen bder gebracht werden. Verwachſungen
ölei=
ben allerdings beſtehen. Unzählige Menſchen haben ſolche
Ver=
wachſungen und ſpüren nichts davon. Manchmal führen aber die
Verwachſungen auch zur Verlagerung von Organen;aber auch dann
brauchen keine Beſchwerden aufzutreten. Iſt der
Entzündungs=
vorgang, der zu den Verwachſungen geführt hat, erſt vollſtändig
zur Ruhe gekommen, ſo hören oft alle Beſchwerden auf. Dennoch
klagen viele Kranke, vor allem Frauen, über Schmerzen infolge
Verwachſungen und gehen von Arzt zu Arzt damit verſuchen
alle möglichen Hausmittel oder geben ſich in die Hände von
Laicnbehandlern. Der vorangehende Krankheitsprozeß hat die
Kranken zermürbt, und das Bewußtſein, Verwachſungen zu
haben, laſtet ſchwer auf dem Gemüt. Kommt der Arzt wirklich
zu der Ueberzeugung, daß die Verwachſungen als Haupturſache
der Beſchwerden anzuſehen ſind, ſo wird er nicht zögern, Maß=
nahmen zur Beſeitigung der Adhaeſionen vorzuſchlagen und
unter Umſtänden eine zweite Operätion vornehmen. Zwar
ſuchen die Chirurgen, und vor allem die Frauenärzte, jede vom
Bauchfell entblößte Stelle vorſichtig und gewiſſenhaft zu
ſchlie=
ßen oder zu bedecken, aber überall iſt das nicht möglich, und
einige Verwachſungen bleiben immer beſtehen. Je weniger die
Kranken davon wiſſen, um ſo beſſer iſt es; denn aus den
ge=
ringen, meiſt durchaus erträglichen Störungen die übrigens
mit der Zeit ganz verſchwinden können ſich nervöſe Beſchwerden
entwickeln, die außerordentlich ſchwer zu überwinden ſind. Sehr
erfahrene Aerzte ſind der Anſicht, daß drei Viertel der
ſo=
genannten Verwachſungsbeſchwerden nervös überſteigert ſind.
Wird das Gemüt eines Menchſen, der ſchwere Krankheit
durch=
gemacht hat, durch wirtſchaftliche Sorgen, durch Eheſtörungen,
Berufsnöte und Aengſte erſchüttert, ſo kann ein ſolcher wunder
Punkt leicht zum Brennpunkt aller Beſchwerden werden. Die
ſeeliſche Not und Angſt verſchiebt ſich auf die Stelle des
Kör=
pers, wo man Veränderungen vermutet, die mit dem
ſchreck=
lichen Wort „Verwachſungen” bezeichnet worden ſind. Das iſt
keine Einbildung, ſondern es beſtehen wirklich Schmerzen, die
auf pſychiſchem Wege unerträglich geſteigert worden ſind.
Ver=
wachſungen ſollen uns aber nicht mehr ſchrecken. Sie ſind
Nar=
ben, die wir davongetragen haben. Auch Narben können
Be=
ſchwerden machen; empfindliche Perſonen ſpüren ihre Narben
bei jedem Witterungswechſel. Wenn ſie ſehr ungünſtig ſitzen,
können ſie auch unangenehme Störungen hervorrufen, aber
meiſt machen ſie ſich überhaupt nicht mehr bemerkbar, und dann
vergißt man ſie mit allen unangenehmen Begleitumſtänden, die
zu ihrer Bildung Veranlaſſung gegeben haben. Das iſt
zweiſel=
los der beſte und natürlichſte Abſchluß einer Krankheitsepiſode.
Dr. Georg Kaufmann.
Zranz Rikker von Epp.
Der Weg eines deutſchen Soldaken.
Als Dr. Walter Frank vor Jahresfriſt im gleichen Verlage
das monumentale Werk „Nationalismus und Demokratie im
Frankreich der dritten Republik (1871—1918)” herausgab, war ſich
die deutſche Oeffentlichkeit einig, daß hier ein Werk von ebenſo
ſtarker hiſtoriſcher wie auch gegenwartspolitiſcher Bedeutung
vor=
lag, dem wir entſcheidende Erkenntniſſe über das
parlamentariſch=
plutokratiſche Syſtem, über die Macht des Judentums, der Preſſe
und des Geldes in der Demokratie zu verdanken haben. Mit
die=
ſem Werk war es dem Verfaſſer bereits gelungen, die
Forderun=
gen, die der Geſchichtswiſſenſchaft im neuen Staate geſtellt ſind
— nämlich ſich aus der ſelbſtgewählten und ſelbſtgefälligen
Ab=
ſeitigkeit zu löſen und die Ergebniſſe ihrer Forſchungsarbeit dem
gegenwärtigen Kampf der Nation fruchtbar zu machen, zu
erfül=
len. Das neue Werk des jungen Hiſtorikers, das die Hanſeatiſche
Verlagsanſtalt, Hamburg, in muſtergültiger Ausſtattung ſoeben
herausgibt, iſt eine erneute Beſtätigung jener Grundſätze einer
echten Geſchichtsſchreibung, zu denen Dr. Walter Frank ſich
be=
reits in dem oben erwähnten Werk bekannt hat. General von Epp
*) Von Dr. Walter Frank. Hanſeatiſche Verlagsanſtalt.
iſt einer der glänzendſten ſoldatiſchen Perſönlichkeiten der Krieg
und Nachkriegsgeſchichte und zugleich einer der hervorragendſt
Führergeſtalten des neuen Reiches. Einen Hiſtoriker vom Rau
Dr. Walter Franks mußte es reizen, gerade dieſe Perſönlichke
deren Leben eine der umwälzendſten Epochen deutſcher Geſchid
umſpannt, zu geſtalten. Hatte er doch dadurch die Möglichke
in der Behandlung der Einzelperſönlichkeit zugleich einen
Ab=
der deutſchen Geſchichte in den letzten 30—40 Jahren zu gebe
So erfahren denn auch in dieſer Lebensdarſtellung die politiſch
und militäriſchen Entwicklungen und Probleme dieſer Epoche ei
Deutung, die uns völlig neue Perſpektiven für ihre Beurteilu
eröffnet. Dazu konnte Dr. Walter Frank bei ſeiner Arbeit Brie
Tagebücher und Dokumente des Reichsſtatthalters verwert
Dieſes ungewöhnlich umfang= und inhaltsreiche Quellenmater
fand in ihm einen Hiſtoriker, der mit untrüglichem politiſch
Inſtinkt die große Entwicklungslinie dieſer Perſönlichkeit u
dieſer Epoche heraushob. Durch dieſe Konzentrierung erreic
Dr. Walter Frank, daß die Biographie nie im Einzelnen, im Kl
nen ſtecken blieb, ſondern immer wieder eine Sicht auf das
ſamte deutſche Geſchehen eröffnete. Lebendig ſteht der Gener
Franz Ritter von Epp hier vor uns, ob wir ihn im
Boxera=
ſtand in China zu Beginn ſeiner militäriſchen Laufbahn, ol
beim Anſturm der Schwarzen im afrikaniſchen Buſch erleben.
aber, wo wir ihn auf dem im Artilleriefeuer wankenden Panz
turm vor Douaumont oder beim Sturm auf den Kemmel finde
da iſt es Frank gelungen, die Atmoſphäre des Kampfes, der M
verialſchlacht ſprachlich ſo zu geſtalten, wie es nur dem möglich
der ſie völlig beherrſcht. Dieſe ungewöhnliche Darſtellungskur
die ſchon ſein Werk „Nationalismus und Demokratie im
Fra=
reich der dritten Republik” auszeichnete und die die Geſtalten u
lebendig nahe ſein läßt, tritt uns auch in den Menſchen und (
ſchehniſſen ſeines neuen Werkes entgegen. Die Behandlung 1
Nachkriegsgeſchichte, Epps unvergeßliche Tat der Befreiung Mi
chens von der Räterepublik, ſein Eingreifen bei dem erſten A
bruch Hitlers am 9. November 1923 und endlich ſein Eintritt
die nationalſozialiſtiſche Bewegung und ſein Kampf für Ad
Hitler bis zur Uebernahme der Macht in Bayern am 9. Mi
1933 nehmen einen breiten Raum in der Darſtellung ein. Die
Weg vom Krieg zum Reich, vom Frontſoldaten zum Träger eit
neuen politiſchen Ordnung, geſtattet uns Einblicke, die uns
ganze Größe des Kampfes erkennen laſſen. Viele intime V.
gänge werden uns erſt hier bekannt und in ihren Urſachen u
Wirkungen verſtändlich. Die Kenntnis der inneren Zuſamme
hänge ſo mancher Ereigniſſe machen dieſes Werk zu einem
aufſchlußreichſten unſerer Zeit. Zudem liegt es im Weſen 1
Perſönlichkeit Epps, Leben und Geſchehen nie ungeprüft hin;
nehmen. Er iſt eine jener ſeltenen Perſönlichkeiten, die in ſte
diger geiſtiger Auseinanderſetzung mit der Umwelt das Echte u.
Richtige finden. Dr. Walter Frank hat es auch hier verſtande
neben dem Soldaten und dem Führer die geiſtige Perſönlichk
Epps zu umreißen. Damit wird aber auch jene innere Triebkra
jene Leidenſchaft, die dieſes heroiſche Leben erfüllt, ſichtbar u.
wir gewinnen das Bild eines Menſchen, wie es vollendeter ni
geſtaltet werden kann. So iſt Dr. Walter Franks Werk eine u
übertreffliche Leiſtung neuerer Geſchichtsforſchung, die das erfül
was er ſelbſt als die höchſte Aufgabe der Hiſtorie bezeichne
„Beſchwörerin des Gewordenen zu ſein, aus dem Erlebnis d
Werdens heraus und Deuterin des Werdens aus den großen E
ſetzen des Gewordenen.”
erſet
[ ← ][ ][ → ]Montag, 16. Juli 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 194
A ddislatiiſeft i Trgemdent
Nahezu 1500 Turner und Turnerinnen beim Kreisturnfeſt angetreten. — Schöner Feſtverlauf.
Fiedler=TSG. 46 Darmſtadt Sieger im 12=Kampf, Dina Wannemacher=Jahn 75 Siegerin
in den zwei Mehrkämpfen. — Erfolgverſprechender Nachwuchs rückt an.
Der Haupkfeſtkag
egann für die Aktiven ſchon recht früh.
icht allzulange konnten ſie in Morpheus
rmen ruhen, denn ſchon um 5 Uhr riefen
rommeln und Pfeifen zum Aufſtehen. Raſch
en Kopf ins erfriſchende Waſſer und da ſtieg
ich ſchon aus der Küche der würzige Kaffeeduft
ſchnuppernde Näschen: überall übten die
Gaſt=
berinnen und Gaſtgeber freudiges Schenken,
m ihre „Einquartierung” für die
bevorſtehen=
n Kämpfe gerüſtet zu entlaſſen.
Am früheſten, um 6,30 Uhr, eröffneten
die Turner des 10= und 12=Kampfes
uf dem Feſtplatz am Bahnhof. Ihre
Kampf=
lge war recht abwechflungsreich und nahm
rhältnismäßig viel Zeit in Anſpruch. In
r ſchwerſten Konkurrenz gab es allmählich
nige Ueberraſchungen. Die Favoriten hielten
nächſt dicht zuſammen, aber bei einigen
tech=
ſchen Uebungen beſonders Stabhochſprung,
eulenwerfen, ſetzte es Zwiſchenräume. So
el der Vorjahresſieger Willi Blumenſchein
SG. 46 Darmſtadt, gerade beim
Keulen=
erfen ſtark zurück, trotz aller Anſtrengungen
rmochte er ſeinen Sieg nicht zu wiederholen
id mußte ſich im Endergebnis mit dem
Platz begnügen. Mit einem Punkt
Vor=
rung ſiegte im 12=Kampf wieder Heinrich
jedler, TSG. 46, vor Rudolf Haldy=
Rüſſels=
im (206½ P.), der im Vorjahr im 10=Kampf
n zweiten Rang eingenommen hatte.
Becht=
ld=Birkenau war in der erwarteten guten
orm er beſetzte den 3. Platz und 9ch.
Anthes=
rheilgen blieb überraſchend nur 2 P.
ge=
nger auf dem 4. Platz, vor dem
ſieggewohn=
n Rüſſelsheimer Lüttgemann und Phil.
chneider=Reichsbahn Dſtdt., der im
Stabhoch=
rung als Beſter Ueberpunkte ſammelte.
Im Zehnkampf der Oberſtufe ſetzte
ilh. Benz=TV. Rüſſelsheim unangefochten
inen Siegeszug fort, während Ludw. Brücher
m Platzverein den guten 2. Sieger ſtellte.
In der Turner=Mittelſtufe, in der
Bewerber zum 12=Kampf antraten, holte
h Ldw Hormel=Mörfelden mit 223½ P.
n Meiſterkranz vor dem Egelsbacher Löbig
21) und Heinrich Fuchs=Jugenheim, der ſich,
esmal um eine Stufe verbeſſert, mit 216 P.
if den 3. Platz vorſchob.
92 Mann traten in der Unterſtufe zum
=Kampf auf den Plan. Fritz Kraft=
Groß=
ohrheimn ſiegte mit 220 P. vor dem
Raun=
imer Ph. Lieb. Gerade in dieſem Kampf
b es ſehr heftige Poſitionskämpfe und manche
zuen Geſichter tauchten auf den vorderen
lätzen auf.
Die Altersturner und die Jugend
mmelten ſich zwei Stunden ſpäter auf dem
eſtplatz zum nicht minder heftig geführten
ampf um den Siegeskranz, während die
urnerinnen ſich bereits vorher auf dem Platz
nter der Turnhalle zur Ermittlung ihrer
keiſterinnen eingefunden hatten.
Vor Beginn der Wettkämpfe hatten Pfarrer
öbel und Kreisdietwart Gorr eindringliche
1d zu Herzen gehende Worte der Beſinnung
der alles menſchliche Kämpfen geſprochen.
Auf allen Plätzen herrſchte ununterbrochen
n lebhaftes Tummeln und Laufen,
Schwin=
n und Springen, Werfen und Stoßen. Nicht
hlten die ermunternden Zurufe der
begeiſtee=
n Zuſchauer und die verdiente Anerkennung
ſonderer Leiſtungen, gleich ob bei den
Tanonen”, der „alten Garde” mit dem jungen
erzen oder bei den jugendlichen Turnerinnen
nd Turnern.
12 Altersturner der glaſſe 1
ngen in den 9=Kampf, aus dem Wilhelm
eh=Pfungſtadt als Sieger mit 169 P. vor
zilhelm Kunz=Jahn 75 (167 P.) hervorging.
Im 7=Kampf der gleichen Altersklaſſe holte
h Andreas Schärtl=Jahn 75 das
Meiſter=
plom mit 129 P., vor Hch. Schupp=Nauheim
23 P.), während er ſich im Vorjahr mit dem
Platz hatte abfinden müſſen.
In der Klaſſe 2 der Altersturner
erbeſſerte K. Kreuder=Mörfelden, 1880
ine vorjährige Meiſterleiſtung von 173 P. auf
lesmal 182 P. und auch der Zweite „in Neu=
auflage: Georg Hofmann=Tgd. Beſſungen
war mit 174 P. beſſer als im Vorjahr (165½).
Im 7=Kampf der gleichen Altersklaſſe mußte
der Vorjahresſieger Grönig=Jahn 75 mit 5 P
minus den zweiten Platz einnehmen, denn
der Sieger Jal. Vatter=Erfelden ſchaffte
135 P.
Altersgruppe 3 fah im 9=Kampf den
Büttelborner Wilh. Dautenheimer, (im
Vorjahr, Drilter) als Meiſter vor dem 46er
K. Craß, der von ſeinem vorjährigen 8. Platz
mit 16 P. Verbeſſerung alſo ſtark nach vorn
rückte.
Im 7=Kampf dieſer Klaſſe ſchmückte der
unverwüſtliche Gg. Gerhardt vom „
Woogs=
platz” wieder ſeine grauen Locken mit dem
Siegeskranz und auch der Zweite. Oto
Schmidt, Groß=Gerau, buchte 13 P. mehr als
im Vorjahr, während drei Punktgleiche, Jak.
Engelter=Arheilgen. Joh. Reinheimer=
Rüſſels=
heim und K. Th. Schmeltzer=Vorwärts Langen,
ſich in den 3. Platz teilten.
Recht ſpannende Kämpfe lieferten ſich
die Jungturner
im 5= bzw. 7=Kampf, und gerade hier zeigte
ſich, wie auch bei der weiblichen Jugend, ſehr
vielverſprechender Nachwuchs, der in guten
Händen ſicherlich einmal beſte Erfolge zeitigen
wird.
Die Turnerinnen
ſahen diesmal wieder in Dina
Wanne=
macher=Jahn 75 ihre Beſte, die den 7=Kampf
und 4=Kampf 4. ſiegreich beendete. Die
vor=
jährige Dritte im 9=Kampf, Gretel Dintelmann=
TV. Ober=Ramſtadt blieb nur 2 Punkte zurück
(blieb jeocch in IIb ſiegreich) und auch die
Dritte, Emmi Geiger=TV. Arheilgen, belegte
weitere 2 P. dahinter den 3. Platz im
Mehr=
kampf, während ſie im vergangenen Jahr den
10. Platz erreichte. Nur einen Punkt weniger
verzeichten auch die Nächſtfolgenden 46erinnen
El. Spieß und Luiſe Niebel, ein Beweis für
die Ausgeglichenheit der Spitzengruppe.
In diß Unterſtufe der Turnerinnen war die
Spitzengruppe ebenſo dicht beſetzt: die Siegerin
Marie Laun=Kelſterbach liegt mit 134 P.
nur um einen Zähler vor ihrer
Vereins=
kameradin Lieſel Mann, die ſich mit Frieda
Schlapp in den 2. Platz teilt. Nur ½ P.
weniger verzeichnet die Dritte, M. Meinhard=
Gräfenhauſen, der Gretel Fleck=Arheilgen mi=
131½ P. auf dem Nacken ſitzt.
Unter der bekannt flotten Leitung von Gau=
Schwimmwart Bingel=Darmſtadt wickelten
ſich auch am Sonntag die
Endkämpfe der Schwimmer
ud Shnfngeriſien.
im Arheilger Gemeindebad reibungslos. ab,
ſo daß auch hier aus der nicht allzu großen
Zahl von Konkurrenten bald die Beſten
er=
mittelt waren.
Infolze der ſtarken Beſchickung aller Kämpfe,
es teaten 357 Turner, über 500
Tur=
nerianen, 100 Aeltere und 250
Jugend=
liche an,
zog ſich die Abwicklung der Einzelkämpfe bis
zur Mittagsſtunde hin. Vorher folgten die
Darbietungen der Vereinsriegen, die
ein gut’s Zeugnis der Mannſchaftsarbeit der
Vereine ablegten. Da läuten auch ſchon die
Glocken und rufen zum gedeckten Tiſch, dem
man al3 Saſt doch alle Ehr= antun muß. Nicht
lange herrſcht Stille in den Straßen, da
wir=
beln wi ker die Trommeln, dröhnen die
Pau=
ken und rufen zum Sammeln,
zum Feſktzug.
½3 Uhr ſetzt er ſich durch die
fahnen=
hmückten Straßen, die von dichten
Me=
nmauern eingeſäumt ſind, in Bewegung
erall herzlich empfangen. Mitten im Marſch
Kanonenſchlag und zum Gedenken der
den ſtockt der Schritt. Tann ſetzt ſich d:e
onn; der Turner und Turnerinnen wieder
Bewegung. Voran, hocb zu Roß. „
Turii=
er Jayn” im weißen Bart, eine
Ehren=
he „Schillſcher Reiter” hinter ſich. HJ.
BDM. und Kyffhäuſer=Bund folgen,
Spiel=
mannszug und die SA.=Kapelle unter Willi
Schlupps, Stabführung eröffnen die erſt
Fahnengrupp”, hinter der Fechterinnen und
Fechter mit bianter Waffe ſchreiten. Die
Al=
tiven, die Altei sturner, ſchon mit dem Siegei=
Billett ausgezeichnet. Die zweite Reitergruppe
in hiſteriſcher Un iform leit,t zu den
Fahnen=
ſchwingerinnen und den Turnerinnen über.
Von mehteren Spielmanns= und Muſikgrupper.
unterbrochen ſolgen „Zieten=Huſaren”,
Feuei=
wehr, die Oitsvereine, Sportvereinigung 04,
Turnerjugend, Odenwaldverein, in mehreren
Autos die Beieranen und dann die Jugend
des TV. Arheilgen.
Auf dem Feſtplaß
entwickelten ſich dann die bunten
Turnſchau=
ſpiele, die eine tauſendköpfige Zuſchauermenge
um die Laufbahn oft mit verdientem Beifall
begleitete. Die Feſtleitung mußte die Zügel
ſtraff anziehen, um die Fülle des Gebotenen
mit nicht allzu viel Verzögerung abzuwickeln.
Das Fauſtballſpiel der Turner, TSG. 46 —
TV. Pfungſtadt, endete verdient unentſchieden
mit 27:27 P., während ſich die erſte Garnitur
der Pfungſtädter Turnerinnen, ihren jüngeren
Vereinsſchweſtern mit 34:28 P. überlegen zeigte.
Gleichzeitig tollte die Turnerjugend beim
luſti=
gen Prellen, Reiterkampf und Römiſchen
Wa=
genrennen über den Platz. Die Fechterinnen
und Fechter gaben einen Einblick in ihre
Lieb=
lingsſportart und die Altersturner überzeugten
wieder einmal, wie jung das Turnen erhält,
und daß es überhaupt keinen „Zu=Alten”, für
die Leibesübung geben kann.
Die eingeſtreuten Staffelläufe über
4X100 Meter wurden ſämtlich, wie
erwar=
tet, eine Beute der TSG. 46.
Die Jungturner erreichten in 49,3 Sek. vor
Vorwärts Langen, 51,7 Sek., das Zielband; die
Aktiven benötigten zu ihrem Siege über den
langjährigen Gaumeiſter nur 45,7 Sek., — die
Bahn war ziemlich ſchwer —, Zweiter Tgeſ.
Rüſſelsheim 46,5 Sek. Dritter Vorwärts
Lan=
gen 47 Sek. Die 46er=Turnerinnen in zwei
Staffeln machten das Rennen unter ſich aus,
da Langen nicht an den Start ging: die erſte
ſiegte in 54,5 Sek. vor der zweiten, die 2,9 Sek.
mehr benötigte. Auch die Schwedenſtaffel
war den 4dern nicht zu nehmen: in 2:04,6 Min.
ließen ſie TG. Raunheim 2:12 Min., Vorwärts
Langen 2:15,7 Min. und TG. Rüſſelsheim 2:18,6
Min, klar hinter ſich.
Die zehn Beſten des Mehrkampfes zeigten
dann nochmals am Reck Proben ihres Könnens
und fanden recht dankbaren Beifall.
Dann rief der Lautſprecher zu
den Maſſenfreiübungen.
Nach den ſchwingenden Weiſen der Muſik
tanz=
ten zunächſt die Turnerinnen im Feſtkleid
Volks=
tänze, die ja in allen Turnvereinen eine
Pflege=
ſtätte gefunden haben. Ein herrliches Bild: wie
die weißen Blüten auf dem grünen Raſen
auf=
leben, ſchweben, ſich drehen, finden und
auf=
geben. Fanfaren künden den Fahnenaufmarſch.
40 Symbole treuer Gemeinſchaft und dienender
Arbeit flattern über den Platz, angeführt vom
Kreisſpielmannszug. Hinter ihnen die blauen
Säulen der Turnerinnen, die, wie anſchließend
die Turner, ihre Pflichtübungen erakt und nach
den rhythmiſchen Weiſen der Muſik abſolvieren.
Zur Siegerehrung
füllen die Turnerinnen, die Schwimmer,
Al=
tersturner und Fechter das weite Oval des
Sportplatzes vor der Tribüne. Unter den
Ehren=
gäſten des Tages als Vertreter der
Staats=
regierung der Leiter des ſtaatl. Turn= und
Sportamtes, Verwalungsdirektor Löwer,
DT.=Gauführer Sommer=Speyer.
Odenwald=
kreisführer Dr. Spalt, Bezirksführer
Dau=
ner und Bezirks=Oberturnwart Gebhardt=
Frankfurt, und neben vielen anderen die
be=
reits geſtern genannten Freunde der deutſchen
Leibesübung. Riegenführer, Kampfrichter und
Berechnungsausſchuß haben flott gearheitet und
Kreispreſſewart Phil. Matthes, iſt ſchon lange
vor der angeſetzten Zeit mit der inhaltsſchweren
Mappe zur Stelle.
Nach dem gemeinſamen Lied „Treu unſerm
Volk” ſpricht der
Kreisführer Karl Roth
zu den Siegerinnen und Siegern kernhafte
Worte über den Sinn des turneriſchen Kampfes
und Spieles. Kein Kampf ohne Siegeswillen,
kein Spiel ohne Freude, keine Arbeit, die nicht
der Gemeinſchaft des deutſchen Volkes dient.
Nachdem er den Siegern des Mehrkampfes,
Heinrich Fiedler und Dina Wannemacher, den
Siegeskranz aufgeſetzt, beendete er ſeine Worte
mit einem Treuegelöbnis auf den Führer Adolf
Hitler. Den Siegeskranz im Haar, ſtraffen ſich
die Geſtalten auf dem Innenraum des Platzes,
aufrecken ſich die Hände und machtvoll brauſt
das dreifache Sieg=Heil, der Tauſende in die
Weite, über die eine Flugzeugſtaffel gerade
hin=
eilt. Das Horſt=Weſſel=Lied beendet die
ein=
drucksvolle Kundgebung, dieſes Bekenntnis zu
Volkstum, Volkskraft und Volksgemeinſchaft.
Dank der guten Witterung, die am Sonntag
das Feſt begünſtigte, blieben die Maſſen noch
einige Stunden bei muſikaliſchen und
turneri=
ſchen Darbietungen auf dem Feſtplatz.
Allmäh=
lich ſetzte der Abmarſch der auswärtigen Gäſte
in die Quartiere, oder heimwärts ein. Noch
lange klangen die Tanzweiſen in die
Sommer=
nacht, floſſen die Geſpräche über frühere Siege
und Niederlagen, erſtanden die Erinnerungen,
die ein feſtes Band um die Turnerſchaft
ſchlingen.
Der Ausklang des Feſtes bringt heute
Mon=
tag nach dem Frühkonzert um 14 Uhr einen
Umzug, anſchließend auf dem Feſtplatz
Volks=
feſt, das am Abend im Feuerwerk endet.
*
Nachſtehend die erſten 15 Sieger:
Turner:
Oberſtufe (Zwölfkampf) 30 Teilnehmer, 25
Sieger; Fiedler, H., TSG. 46, 207½ Punkte;
2. Haldy, R., Rüſſelsheim TV., 206½; 3.
Bech=
told, Friedrich, Birkenau, 204½; 4. Anthes. H.,
Arheilgen, 202½; 5. Lüttgemann, R.,
Rüſſels=
heim TV., 197½; Schneider, Phil., Reichsb.
Darmſtadt, 197½; 6. Schmidt, Hans, Raunheim
SV., 195:7. Stephan, Georg, Birkenau, 194;
8. Hlinetzky, Emil, TV. Langen, 193½; 9. Voltz,
Peter. Darmſtadt TSG. 46, 193: 10.
Klöppin=
ger, Peter, Pfungſtadt TV., 190½ 11.
Blumen=
ſchein, Willi, TSG. 46, 186½; Frank, Joſeph,
TSG. 46, 186½ 12. Karn, Jak., TSG. 46,
186; 13. Kutt, Rudolf, Walldorf Tgſ., 176: 14.
Treutel, Gg., Kelſterbach TV., 175½; 15.
Stef=
fan. Peter, Rüſſelsheim TV., 175.
Oberſtufe (Zehnkampf), 18 Teilnehmer, 15
Sieger: 1. Benz, Wilh., Rüſſelsheim TV., 188
Punkte; 2. Brücher, Ludw., Arheilgen, 177;
3. Brehm, Hans, Birkenau, 166; 4. Dunz, Rob.,
Nieder=Ramſtadt, 161; 5. Steffan, Wilh,
Bir=
kenau, 147: 6. Schleidt, Gerhard, Rüſſelsheim
TV., 144; 7. Mayer, Hans, TSG. 46, 143; 8.
Funk, Gg., Griesheim, Banjay, Ludw. TSG. 46,
Fiſcher, Herm., Gernsheim, Friedmann, Mart,
Büttelborn je 141: 9. Roſignol, Ad., Roßdorf,
140: 10. Rothermel, Alb. Biebesheim, 139, 11.
Kling, L., TSG. 46, 137: 12. Baum, Jakob,
Griesheim Tſchft., 134.
Mittelſtufe (Zwölfkampf), 86 Teilnehmer, 76
Sieger: 1. Hormel, Ludw., Mörfelden TV.,
Nr. 194
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
223½ Punkte: 2. Löbig, Hans. Egelsbach Tad,
221: 3. Fuchs, H., Jugenheim, 216; 4. Johe, Gg.,
Gr.=Gerau 212; 5. Ehrenfels, H., Biebesheim,
211½; 6. Obmann, F., Ober=Ramſtadt TV., 208;
7. Kaffenberger, W., Reichenbach TV.,
Schnel=
ler, Jak., Lorſch TVg., je 207: 8. Flaſchenträger,
F., Trebur, 204½; 9. Grünig, Karl, Pfungſtadt,
202½: 10. Bärenfänger, Walldorf, 201; 11.
Münk, H., Raunheim. 197: 12. Kehr, Herm.,
Ober=Ramſtadt TV., 196½; 13. Keller, Rud.,
Ober=Ramſtadt TGeſ., 196; 14. Wurm. Hch.,
Egelsbach TGmd., 195½; 15. Hofmann, Leonh.,
Braunshardt TSvg., Gutſchalk. Adam, Lorſch
TVg., 194½.
Unterſtufe (Zwölfkampf), 92 Teilnehmer,
76 Sieger: 1. Kraft, Fritz, Gr.=Rohrheim, 220
Punkte; 2. Lieb, Ph., Raunheim, 214½; 3.
Schmitt, Hans, Birkenau, 209½; 4. Cezanne.,
H., Kelſterbach Tgf., 208½; 5. Knuth, Joſ.,
Ar=
heilgen, 207; 6. Spiegel, Reichsb. Darmſtadt,
205½ 7. Neumann. Gg., Nauheim, 205; 8.
Wedel, H., Trebur, 202; 9. Emig, Wilh.,
Roß=
dorf, Carl Fritz, Gräfenhauſen Tgſ., je 201½;
10. Stief, Wilh., Birbenau, 200½; 11. Bauer,
Fritz, TV. Eberſtadt, 200; 12.
Schell=
haas, Lud., Crumſtadt, 198½; 13. Weyhrauch,
Heinr., Reichenbach, Heyd, Fritz, Braunshardt,
je 197; 14. Drodt, Jakob, Wallerſtädten, 196;
15. Bender, Friedel, Raunheim, Herbold, Hch.,
Gr.=Rohrheim, je 192½.
Alterstuner, Klaſſe I (Neunkampf), 12
Teil=
nehmer, 12 Sieger: 1. Fay, Wilh., Pfungſtadt,
169 Punkte; 2. Kunz, Wilh., Jahn 75. 167; 3.
Steinmann, Adam. Nauheim, 156; 4. Völker,
Wilh., Mörfelden, 150; 5. Jährling, Georg,
Auerbach, 148; 6. Reinheimer, Ad.,
Rüſſels=
heim TV., 143:; 7. Treupel, Roßdorf TV., 140;
8. Roth, Franz, Lorſch, 138: 9. Strauß, Gg.,
Birkenau, 131: 10. Klappich, Pet., Kl.=Gerau,
124: 11. Schmidt. Aug., Pfungſtadt, 122: 12.
Seligmann, Gg., Nauheim, 120.
Altersſtufe Klaſſe I (Siebenkampf), 7
Teil=
nehmer, 7. Sieger: 1. Schärtl, Andreas, Jahn
75: 129 Punkte; 2. Schupp, Hch., Nauheim, 123;
3. Mink. Ernſt, Weiterſtadt Tgd., 119; 4. Roth,
Peter, Auerbach, 118; 5. Roß, Karl. Nieder=
Beerbach, 116; 6. Schaffner, Phil., Mörfelden,
112; 7. Barth, Guſt., Langen TV., 111.
Altersturner Klaſſe II (Neunkampf), 13
Teil=
nehmer, 13 Sieger: 1. Kreuder, K., Mörfelden
1880, 182 Punkte; 2. Hofmann, Gg.,
Beſſun=
gen, 174: 3. Heinecke, Jean, Mörfelden 1880,
168; 4. Obmann, Jakob, Ober=Ramſtadt, 164;
5. Zwilling, Lud., Walldorf, Moter, H., Ober=
Ramſtadt, je 160; 6. Arm, Adolf, Vorwärts
Langen 156½; 7. Schmidt, Gg., Seeheim, 152;
8. Maſſoth, A., Lorſch, 147½: 9. Heß, Gg.,
Eber=
ſtadt, 140½; 10. Fentner, L., Mörfelden 1880,
138½; 11. Oehlenſchläger, L., TSG. 46, 131;
12. Becker, Ph., Alsbach, 129.
Altersturner Klaſſe II (Siebenkampf), 8
Teil=
nehmer, 8 Sieger: 1. Vatter, Jak., Erfelden, 135
Punkte; 2. Grönig, Leonh., Jahn 75 130; 3.
Becker, J., Roßdorf, 129; 4. Schuck, Joh., TSG.
46, 124; 5. Weinbauer, Joh., Vorwärts
Lan=
gen, 115; 6. Bärſch, Adam. Nauheim. 111: 7.
Knieß, Leonhard, Eberſtadt, 110; ,8 Blatt, J.,
Vorwärts Langen, 109.
Altersturner Klaſſe 3 (9=Kampf),
10 Teilnehmer 10 Sieger: 1. W.
Dauten=
heimer, Büttelborn, 174 P.; 2. K. Craß,
Darmſtadt 46. 169 P.; 3. Seb. Herd, Lorſch,
159½ P.; 4. H. Böttiger, Pfungſtadt 154½ P.;
5. Ph. Thierolf, Darmſtadt, 152½ P.; 6. G.
Bauer, Arheilgen, 145½ P.; 7. L. Hangeneder,
Sonderbach, und H. Bender, Rüſſelsheim, je
145 P.; 8. Ph. Haber, Gr.=Gerau, 142 P.;
9. A. Sievers, Darmſtadt 46, 136 P. (7=Kampf),
15 Teilnehmer, 15 Sieger: 1. G. Gerhardt,
TSG. 46 Darmſtadt 131 P.: 2. O.
Schmid Groß=Gerau, 126 P.; 3. Joh.
Reinheimer, Rüſſelsheim, K. Th. Schmelzer,
Vorwärts, Langen, und J. Engelter,
Ar=
heilgen, je 123 P.; 4. K. Mahr, Arheilgen,
119 P.; 5. F. Kehrer, Eberſtadt, 118 P.; 6. F.
Göbel, Jahn 75, J. Merkel, Eberſtadt, und
J. Schellhaas, TSG. 46, je 117 P.; 7. A Roth,
Gr.=Gerau, und P. Traſer, Arheilgen, je 115 P.;
8. P. Dammel, Nauheim, 112 P.; 9. K.
Schone=
feld, Auerbach, 111 P.; 10. F. Ambron, TSG. 46,
108 P.
Jugendturner Klaſſe 1, Jahrgang
1918/19 (5=Kampf), 140 Teilnehmer, 122
Sieger: 1. K. Rohn, Tgſ. Kelſterbach,
102½ P.: 2. W. Lohrum, Rb. Darmſt., 99 P.;
3. G. Geher, Nauheim 98½ P.: 4. O. Möſer,
Beſſungen, 98 P.; 5. L. Bonin, Alsbach, und
E. Knieß, Eberſtadt, je 97½ P.; 6. W. Klenk,
TV. Ober=Ramſt., 97 P.; 7. H. Hardt,
Kelſter=
bach, 96½ P.: 8. Ph. Merz, Wallerſtädten,
96 P.; 9. F. Beck, Kelſterbach H. Schenck,
Crumſtadt, und G. Vollhardt, Tgd. Egelsb.,
je 95½ P.: 10. Ph. Steitz, Gräfenhauſen, und
A. Thies, Rüſſelsheim, je 95 P.: 11. H. Maul,
Beſſungen, 94½ P.: 12. K. Wenz, Alsbach,
94 P.; 13. W. Helfmann, Rb. Darmſt., und
K. Wentzel, TV. Ober=Ramſt., je 93½ P.; 14. H.
Metzger, Gr.=Gerau, 92½ P.: 15. A. Laun,
TV. Raunheim, 92 P.
Jugendturner Klaſſe 2, Jahrgang
1916/17 (7=Kampf), 51 Teilnehmer, 44 Sieger:
1. L. Fiedler, Arheilgen, 133 P.; 2. H.
Kindinger, Beſſungen, 132 P.; 3. H. Häuſer.
Arheilgen, H. Thierolf, TSG. 46 Darmſt., und
Ph. Veiter, Eberſtadt, je 129 P.: 4. E.
Mein=
berg, Heppenheim, 126½ P.; 5. J. Sieger,
Rüſſelsheim, 125½ P.; 6. K. Blum,
Rüſſels=
heim, 125 P.: 7. A. Roſtan, Kelſterbach, 124½
P.; 8. H. Quari, Arheilgen, 123½ P.: 9. J.
Wolf, Tgſ. Rüſſelsheim, 122 P.; 10. H.
Schrimpf, TV. Mörfelden, 121 P.; 11. K.
Schuchmann, Tgſ. Ober=Ramſt., 118½ P.; 12. K.
Eberſtadt, und N. Walter, Kelſterbach, je 117 P.;
15. Gg. Reitzel, Wixhauſen, 116 P.
Rangliſte der Muſterriegen.
1. Rang: TV. Rüſſelsheim 1875, TV.
Mör=
felden TSG. 46, alle je 51 P. — 2. Rang: TV.
Ober=Ramſtadt 49 P.; Vorwärts Langen 49 P.;
Jahn Darmſtadt 48½ P.; TV. Kelſterbach 47½
P.: TV. Roßdorf 47½ P.; TV. Eberſtadt 46 P.;
TV. Nieder=Ramſtadt 451 P.; Tgeſ. Ober=
Ram=
ſtadt 45½ P.; Tgeſ. Walldorf 45 P.; TV. Groß=
Gerau 45 P.; Turnerſchaft Griesheim 45 P.;
TV. Jugenheim 44 P.; Tgeſ. Rüſſelsheim 44
P.; Tgde. Beſſungen 44 P.; Rb. Darmſtadt 43
P. — 3. Rang: Groß=Rohrheim 42 P.;
Raun=
heim 41 P.; Birkenau 41 P.; Gut=Heil
Auer=
bach 41 P.; Egelsbach 39 P.; Erfelden 38 P.;
Trebur 38 P.; Alsbach 38 P.; Nieder=Beerbach
37 P.; Wallerſtädten 37 P.; Kelſterbach 41 P.
A. Fechter: 1. Werner Kreutzberger=TSG. 46;
2. Georg Schroht=Vorwärts Langen; 3. Willi
Weicker=TSG. 46; 4. Hans Schmidt=TSG. 46;
5. Walt. Knöß=TV. Rüſſelsheim; 6. Willi Horn=
TSG. 46.
Fechterinnen: 1. Math. Bödicker=TSG. 46;
2. Lotte Neuß=TV. Rüſſelsh.; 3. Emmie Rupp=
TSG. 46; 4. Marga Kientz=TV. Rüſſelsheim.
Turnerinnen:
A. Oberſtufe, 7=Kampf: 1. D. Wannemacher,
Jahn Darmſtadt, 138 P.: 2. G. Dintelmann,
TV. Ober=Ramſtadt, 136 P.; 3. E. Geiger, TV.
Arheilgen, 134 P.; 4. E. Spieß, TSG. 46 D.,
133 P.; 5. L. Niebel, TSG. 46 D., 132 P.;
6. E. Krumb, TSG. Kelſterbach, 131 P.;
7. K. Göbel, TV. Kelſterbach 129 P.; 8. L.
Hechler, 2V. Bensheim, 125 P.; 9. E. Büttel,
TV. Pfungſtadt, 124 P.; 10. G. Niebel, TSG.
46 D., urd A. Göckel, TV. Ober=Namſtadt,
je 121 P.; 11. L. Jockel, TV. Büttelbor7,
119 P.: 12. M. Seibert, TV. Rüſſelsheim, und
M. Gerhardt, Griesheim, je 118 P.; 13. A.
Steuernagel, TV. Crumſtadt, und D. Winkler,
Vorw. Langen, je 117 P.; 14. A. Schmidt,
TV. Seeheim, 116½ P.; 15. E. Schmitt, TV.
Rüſſelsheim, und F. Daniel, TSG. 46 D.,
je 116 P.
Oberſtufe, Vierkampf 4: 1. Dina
Wanne=
macher=Jahn 75. Emmi Geiger, Arheilgen, je
78 P.: 2. El. Krumb, Kelſterbach, 77 P.; 3. Gr.
Dintelmann=TV. Ober=Ramſtadt. Gr. Niebel=
TSG. 46, je 76 P.; 4. El. Spieß, Luiſe Niebel,
beide TSG. 46, je 73 P.; 5. L. Hechler,
Bens=
heim, E. Büttner, Pfungſtadt, Jul. Köppner,
Bensheim, je 71 P.; 6. M. Gerhardt,
Gries=
heim, 70 P.: 7. A. Göckel=TV. Ober=Ramſtadt,
Hedw. Fritz=TSG. 46, je 69 P.; 8. K. Goebel,
Kelſterbach, Elf. Schmitt, Rüſſelsheim, L.
Ger=
big, Worfelden, je 68 P.; 9. Käthe Schäfer, Ob.=
Ramſtadt, 67½ P.: 10. Th. Schäfer,
Rüſſels=
heim, 67 P.; 11. L. Jockel, Büttelborn. Dora
Winkler=Vorw. Langen, Anna Feldmann,
Gries=
heim, Frieda Daniel=TSG. 46. Dina Müller=
TV. Eberſtadt, Gretel Engel=TSG. 46, je 66
P.; 12. Käthe Feldmann, Crumſtadt, 65 P.; 13.
M. Seibert=TV. Rüſſelsheim, Lotte Fritz=TSG.
46, je 64 P.; 14. A. Schmidt, Seeheim, A.
Gil=
berg=TV. Ober=Ramſtadt, je 63½ P.; 15. Luiſe
Oehlſchläger, Birkenau, 63 P.
Vierkampf B: 1. Gr. Dintelmann=TV. Ober=
Ramſtadt, 93 P.: 2. L. Spieß=TSG. 46, 89 P.;
3. L. Niebel=TSG. 46, L. Hechler, Bensheim,
je 88 P.; 4. Dina Wannemacher=Jahn 75, 87
P.; 5. Emmi Geiger, Arheilgen, 85 P.; 6. K.
Göbel, Kelſterbach, 83 P.; 7. M. Gerhard,
Gries=
heim, 80 P.; 8. El. Krumb, Kelſterbach, El.
Güldner, Birkenau, je 78 P.; 9. Liesb. Jockel,
Büttelborn. M. Seibert, Rüſſelsheim, Suſanne
Hofmann, Pfungſtadt, je 77 P.: 10. Emma
Büt=
tel, Pfungſtadt, 76 P.; 11. A. Schmidt, Seeheim,
72½ P: 12. Frieda Daniel=TSG. 46, 72 P.; 13.
Dora Winkler, Langen, 70 P.; 14. Greta Parr,
Walldorf, 69 P.; 15. Gr. Niebel=TSG. 46, A.
Jöckel, Ob.=Ramſtadt, Anna Steuernagel,
Crum=
ſtadt, je 67 P.
B. Unterſtuſe, 7=Kampf: 1. M. Laun, TV.
Kelſterbach, 134 P.: 2. L. Mann, TV.
Kelſter=
bach, und F. Schlapp, Tam. Egelsbach, ſe
133 P.: 3. M. Meinhardt, Tgſ. Gräfenhauſen,
132½ P.; 4. G. Fleck, TV. Arheilgen. 131½
P.; D. Preß, TSV. Raunheim, 130½ P.;
6. G. Albrecht, TV. Arheilgen, und D. Schmitt,
TSG. 46 Da., je 130 P.; 7. K. Bürner, Reichsb.
Da. und L. Bach, TV. Gr.=Gerau, je 129½ P.;
8. R. Hoppſtock, Tſchft. Griesheim, und C.
Heinbach, Lorſch, je 129 P.: 9. Th. Schwarz,
TV. Auerbach, E. Reitz, Tgſ. Rüſſelsheim. E.
Meitzel, Tgſ. Rüſſelsheim, und K. Rühl. TV.
Pfungſtadl, je 128½ P.; 10. T. Beinert,
Reichsb. Da., J. Hofmann, Tam. Traiſa, und
D. Pons, Taſ. Walldorf, je 128 P.: 11. G.
Nickel, TV. Pfungſtadt, und E. Umbach, Vorw.
Langen, je 127 P.: 12. E. Drach, TV.
Dorn=
heim, und A. Müller, Taf. Kelſterbach, je
126½ P.: 13. A. Heiſel, TV. Ober=Ramſtadt,
und A. Ziegler, TSG. 46 Da., je 126 P.;
14. R. Fiſcher. Tgſ. Ober=Ramſtadt, 125½ P.;
15. K. Tron, Tgſ. Walldorf, 125 P.
Unterſtufe, Vierkampf 4: 1. Marg. Evinger,
Nauheim, 76 P.; 2. M. Heilmann, Pfungſtadt,
75½ P.; 3. M. Laun, Kelſterbach, Fr. Schlapp,
Egelsbach, 75 P.; 4. Soph. Hechler, Arheilgen,
El. Umbach, Langen, 74 P.; 5. L. Mann,
Kel=
ſterbach, 73 P.; 6. M. Meinhardt, Gräfenhauſen,
Gr. Fleck, Arheilgen, Liſel. Bach, Gr.=Gerau,
Ria Hoppſtock, Griesheim, Lisb. Reitz,
Rüſſels=
heim, K. Rühl, Pfungſtadt, M. Jörz. N.=
Ram=
ſtadt, je 72½ P.; 7. Ida Hoffmann, Traiſa, El.
Heß, Griesheim, je 72 P.; 8. Gr. Gaußmann,
Egelsbach, El. Meitzel, Rüſſelsheim, Ther.
Schwarz, Auerbach, Käthe Bürner, Reichsbahn
Darmſtadt, Dora Rauber, Kelſterbach, je 71½
P.; 9. Gertr. Albrecht, Arheilgen, Dora Schmitt,
TSG. 46, Toni Beinert, Reichsb. Darmſtadt,
Annel. Roth, Gr.=Gerau, Gretel Ackermann,
Ober=Ramſtadt, Marg. Miſchlich, Groß=Gerau,
Käthe Dyroff. Reichsb. Darmſtadt, je 71 P.;
10. Dina Preß, Raunheim, Dina Pons,
Wall=
dorf, Marg. Weſp, Arheilgen, A. Creter,
Wei=
terſtadt, Gr. Römer, Weiterſtadt, Aug.
Schwe=
bel, Beſſungen, je 70½ P.; 11. A. Heiſel, Ober=
Ramſtadt. L. Brach, Rüſſelsheim, Hilde Knerr,
Rüſſelsheim, Liſa Notnagel, Pfungſtadt, je 70
P.: 12. Cäc. Heinbach, Lorſch, M. Heil,
Eber=
ſtadt, je 69 P.; 13. A. Eichmann, Pfungſtadt,
Liſa Meßner, Rüſſelsheim, E. Kuhlmann, Ober=
Ramſtadt, Hel. Gille, Gernsheim, je 68½ P.;
14. Gr. Nickel, Pfungſtadt, Annel. Ziegler, TSG.
46. Dina Schmitt, Arheilgen, Hanni
Hinter=
meyer, Eberſtadt, Liſa Uhrig, Arheilgen. Gr.
Hirſch, Weiterſtadt, je 68 P.; 15. Käta
Traut=
mann, Traiſa, Erika Henkel, Beſſungen, Luiſe
Neumann, Worfelden, M. May. Rüſſelsheim,
Elſe Stumpf, Pfungſtadt, El. Rohrbach,
Beſſun=
gen, je 67½ P.
Unterſtufe, Vierkampf B: 1. Greti Behrends=
TSG. 46, 91 P.: 2. M. Laun, Kelſterbach. 90
V.; 3, L. Itzel, Nauheim, 87 P.; 4. Marg. Weſp,
Arheilgen, 86 P.; 5. Dina Preß, Raunheim, El.
Umbach, Langen, Fr. Müller, Birkenau, je 85
Montag, 16. Juli 1934
P.; 6. Dina Pons, Walldorf, 84½ P.; 7. Cäc.
Heinbach, Lorſch, T. Beinert, Reichsb.
Darm=
ſtadt, je 84 P.; 8. A. Heißel, Ober=Ramſtadt,
83½ P.: 9. Ria Hoopſtock, Griesheim, 83 P.;
10. A. Roth, Gr.=Gerau, Lonu Schellhaas,
Crum=
ſtadt, je 821 P.; 11. Dora Schmitt=TSG. 40,
Gr. Nickel, Pfungſtadt, Roſina Feuerbach,
Eber=
ſtadt, je 82 P.: 12. Annel. Ziegler=TSG. 46, K.
Mauer, Raunheim. Dora Kropp, Reichsbahn
Darmſtadt, je 81 P.; 13. K. Tron, Walldorf,
Käth. Spieß, Nied.=Beerbach, je 80½ P.; 14. Fr.
Schlapp, Egelsbach, M. Meinhardt,
Gräfenhau=
ſen, Gr. Gaußmann, Egelsbach, je 80 P.; 15.
Gr. Fleck, Arheilgen, Liſel. Bach, Gr.=Gerau,
Kätha Rühl, Pfungſtadt, A. Müller,
Kelſter=
bach, M. Mahr, Gräfenhauſen, Lieſel Zwilling,
Kelſterbach, Käth. Heckmann, Crumſtadt, je
79 P.
Ergebniſſe der Schwimmweltkämpfe.
Springen: Turner (Unterſtufe): 1. W.
Koch, TSG. 46, 30,20 P.; 2. K. Kraus, Tv.
Arheilgen, 27,65 P. Mittelſtufe: 1. H.
Ar=
nold Tbd. Jahn 1875 Darmſtadt, 65,65 P.;
2. H. Kramer, Tv. Pfungſtadt, 45,90 Punkte;
Springen Turnerinnen (Unterſtufe); 1. M.
Crößmann, Tv. Pfungſtadt, 23,50 P.: 2. Sofie
Baldauf, Tv. Pfungſtadt, 20,80 P. 200 Meter
Kraul Turner (offen): 1. P. Schuſter, Tbd.
Jahn 1875, 2:54,2 Min.; 2. H. Braun,
Reichs=
bahn, 3:15,4 Min. 100 Meter Rücken Turner
(Unterſtufe): a) V. m. W.: 1. K. Müller, Tbd.
Jahn 1875, 1:41 Min.; 2 L. Haiſch, Merck
Darmſt., 1:43,4: b) V. o. W.: 1. W. Nikolaus,
Tv. Kelſterbach. 100 Meter Rücken Turner
(Mittelſtufe): a) V. m. W.: 1. J. Roßkopf,
TSG. 46, 1:27,2 Min.; b) V. o. W.: 1. Heinr.
Spengler, Tv. Arheilgen, 1:41,2 Min.; 2. Fr.
Dingeldey, Tv. Jugenheim, 1:42,6. 100 Meter
Rücken Turner (offen): 1. J. Lohrer, Tbd. Jahn
1875, 1:25 Min; 2. O. Langjahr, Tbd. Jahn
1875, 1:27 Min. 50 Meter Bruſt Turnerinnen
(Unterſtufe): a) V. m. W.: 1. Fürſtenfeld, 46,2,
2. Möſer, 47,2, 3. Dechert 48,0, 4. Keil, 52,7
Sek. (alle TSG. 46), 5. Barht, Reichsbahn, 53,0;
5) V. o. W.: 1. A. Wagner, Vorw. Langen,
48,5 Sek.; 2. A. Müller, 02 Kelſterbach, 51,6;
3. K. Neumann, Mörfelden, 52,6; 4. L.
Umpfen=
bach, Vorw. Langen, 52,8; 5. A. Sieber, Vorw.
Langen, 54,4. 50 Meter Bruſt Turnerinnen
(Mittelſtufe): a) V. m. W.: 1. J. Bernhard,
TSG. 46, 47,0 Sek.; 2. Guſt. Reinhardt, Tv.
Pfungſtadt, 47,2: 3. K. Fleiſchmann, TSG. 46,
48,2: 5) V. o. W.: 1. A. Kolb, TSV. Langen,
52,8 Sek.; 2. F. Nonnenmacher, TSV. Langen,
57,5. Leiſtungskampf Turner (
Kleiderſchwim=
men, Hindernislauf, Schwimmen): 1. H.
Speng=
ler, Tv. Arheilgen, 3:25 Min.; 2. Boßler, TSG.
46, 3:44: 3. Th. Eidenmüller, TSG. 46, 3:45;
4. W. Riehl, Tv. Pfungſtadt, 3:47, 100 Meter
Bruſt Turner (Unterſtufe): a) V. m. W.:
1. Büttner, Merck Dſtdt., 1:33,6 Min.; 2. P.
Niedecker, TSG. 46, 1:35,2; 3. L. Haiſch, Merck
Dſtdt., 1:36,4; 4. E. Hüther, Jahn 75, 1:37;
5. K. Görres, TSG. 46, 1:38; b) V. o. W.:
1. A. Doll, TG. Eberſtadt, 1:37 Min.; 2. Gg.
Benz, Arheilgen, 1:39,2; 3. H. Bender, Groß=
Gerau, 1:41,2. 100 Meter Bruſt Turner (
Mit=
telſtufe): a) V. m. W.: 1. H. Peter, Jahn 75,
1:33,6 Min.; 2. Pitzer, Reichsbahn, 1:34,1; 3. W.
Volz. TSG. 46, 1:36,2; 3. Th. Eidenmüller,
TSG. 46, 1:36,2: b) V. o. W.: 1. M. Schaad,
Tv. Erfelden, 1:45,7 Min. 100 Meter Bruſt
Turner (offen): a) V. m. W.: 1. K. Müller,
Jahn 75, 1:31,1 Min.; 2. H. Habich, Jahn 75,
1:33,8. 50 Meter Rücken Turnerinnen (
Unter=
ſtuſe): a) V. m. W.: 1. E. Dechert, TSG. 46.
66,0 Sek.; b) V. o. W.: 1. L. Bach, Vorw.
Lan=
gen, 57,6 Sek. 100 Meter Bruſt Turnerinnen
(offen): 1. L. Brücher, Tv. Arheilgen, 1:40,6
Min.; 2. G. Reinhardt, Pfungſtadt, 1:44; 3. J
Bernhard, TSG. 46, 1:50,8. 100 Meter Seite
Turner (Unterſtufe): a) V. m. W.: 1. K. Gör
res, TSG. 46, 1:35,4 Min.; b) V. o. W.: 1. K
Stahlhöfer, Tv. Arheilgen, 1:36,9 Min.; 2. W
Schmitt, Tv. Groß=Gerau, 1:37; 3. W. Kraft
Tv. Arheilgen, 1:39. 100 Meter Seite Turne
(Mittelſtufe): a) V. m. W.: 1. K. Müller, Jah=
75, 1:25,1 Min.; b) V. o. W.: 1. H. Werkmann
Arheilgen, 1:24,5 Min.; 2. D. Emmer, Erfelder
1:26,2. 100 Meter Seite Turner (offen): 1. Pl.
Repp, Arheilgen, 1:20,1 Min.; 2. O. Langjah=
Jahn 1875, 1:21,8; 3. A. Schmidt, TSG. 4
1:22,1. 100 Meter Kraul Turner (Unterſtufe)
a) V. m. W.: 1. O. Langjahr, Jahn 75, 1:18.
Min.; 2. H. Peter, Jahn 75, 1:19,8; 3. J. Lol
rer, Jahn 75, 1:20,4; 4. Büttner, Merck Dſtdt
1:23,6; 5. F. Körner, Tgde. Beſſungen, 1:24,8
6. Haiſch, Merck Dſtdt., 1:27: 0) V. o. W
1. H. Werkmann, Tv. Arheilgen, 1:31,4 Min
2. K. Krauß, Tv. Arheilgen, 1:32; 3. H. Spe
del, Tv. Kelſterbach, 1:33,2. 100 Meter Krau
Turner (Mittelſtufe): a) V. m. W.: 1. He
Mitſchdörfer, Jahn 1875, 1:17,2 Min.; 2. 9
Weiß, Jahn 1875 1:17,4; b) V. o. W.: 1.
Weitzel, Tv. Arheilgen, 1:14,8 Min.; 2.
Kunz, Tv. Arheilgen, 1:21,4. 100 Meter Kra=
Turner (offen): a) V. m. W.: 1. P. Schuſte
Jahn 75, 1:11,1 Min.; 2. W. Treuſch, Jahn 7
1:16,8: 5) V. o. W.: 1. Ph. Repp, Tv. Arhei
gen 1:25,6 Min. 3 mal 50 Meter Bruſt Tu
nerinnen (offen): a) V. m. W.: 1. TSG. 18
Darmſtadt, 2:26,5 Min.; 2. Tv. Pfungſta)
2:33,6; 3. Reichsbahn Darmſtadt, 2:35 Mir
b) V. o. W.: 1. Vorw., Langen, 2:38,4 Min
2. TG. Kelſterbach, 2:39. 4 mal 100 Met
Lagen für Turner: a) V. m. W.: 1. Jahn 187
5:47,8 Min.; 5) V. o. W.: 1. Tv. Arheilge
5:59 Min. 50 Meter Kraul Turnerinnen (u
terſtufe): 1. M. Möſer, TSG. 46, 40,2 Se
2. A. Friedrich, TSG. 46, 41,2; 3. M. Fürſte
feld, TSG. 46, 44,8; Mittelſtufe: a) V. m. A.
1. K. Fleiſchmann, TSG. 46, 40,1 Sek.; b)
o. W.: 1. L. Brücher, Tv. Arheilgen, 45,1 S
200 Meter Bruſt Turner (offen): 1. H. Habi
Jahn 75, 3:25,4 Min.; 2. K. Müller, Jahn
3:25,5; 3. G. Pitzer, Reichsbahn Dſtdt., 3:301
3 mal 50 Meter Lagen Turnerinnen (offen
1. TSG. 46, 2:17 Min.; 2. Tv. Pfungſta
2:33,6. 3 mal 100 Meter Kraul Turner (offer
a) V. m. W.: 1. Jahn 75 Dſtdt., 3:32,2 Mi=
0) V. o. W.: 1. Tv. Arheilgen, 4:15,8 M.
4 mal 100 Meter Bruſt: 1. Jahn 75 Darm
6:22,8 Min.; 2. TSG. 46 Darmſt., 6:29,8 M
Schnellſtaffel: a) V. o. W.: 1. Tv. Arheilg
6:31,5 Min.; b) V. m. W.: 1. Jahn 75 Dſt1
6:28 Min. 50 Meter Bruſt für Alterstury
über 35 Jahre: a) V. m. W.: 1. Penk. TSG.
48,3 Sek.; 2. J. Höffner, Reichsbahn, 1:0
Min.; b) V. o. W.: 1. V. Roth. Erfelden, 4
Sek.; 2. W. Franz, Jugenheim, 56,0; 3.
Hartmann, Arheilgen, 1:01,8 Min.; desgleidh
über 45 Jahre: 1. E. Schneider, 56,1 Sek., 2.
Schröder, 1:00 Min.; 3. P. Sehr, 1:15,2; 4
Dannenberger, 1:21,8 Sek. (ſämtlich Reichsbo
Darmſtadt). Bezirkskampf Turnerinnen=Und
ſtufe: 1. E. Grünig, Pfungſtadt, 57,30 Punl
desgleichen Turner=Unterſtufe: 1. H. Arn=
Jahn 75: 2. W. Koch, TSG. 46; desgleid
Turner=Mittelſtufe: 1. Wilh. Riehl, Pfungſte
72,20 Punkte.
Schwimm=Meiſterſchaften des Gaues
Sädweſt.
die beiden anderen Bezirke des Gaues um
Beträchtliches überragte, in erſter Linie dank
Harke Kämpfe in Wiesbaden.
hervorragenden Abſchneidens des 1. Fran
Das neuerbaute „Opelbad am Neroberg”
in Wiesbaden beſtand am Samstag mit dem
erſten Tag der Schwimm=Meiſterſchaften des
Gaues 13 im DSV. ſeine ſportliche
Feuer=
taufe. Mit 300 Einzelſchwimmern und
110 Staffelmannſchaften hatte die
Beſetzung ein wider Erwarten gutes Ergebnis
gehabt, ein ſehr erfreuliches Zeichen für die
finanzielle Opferbereitſchaft der Vereine im
Dienſte des Sportes als wertvollem Faktor
der Volksertüchtigung. Der erſte Tag brachte
durchweg ſcharfe Kämpfe mit knappen
Ent=
ſcheidungen. In den Einzelkonkurrenzen
dominierten die Favoriten. Die wichtigſten
Rennen fielen an die Schwimmer des 1.
Frank=
furter SC. Die Organiſation durch den
SC. Wiesbaden 1911 war muſtergültig.
Nach=
ſtehend
die wichkigſten Ergebniſſe:
Herren. Lagenſtaffel (100, 200, 100 Meter).
Kl. 1a: 1. Frankfurter SC. 5:30,4: 2. Moenus
Offenbach 5:41,6 Min. Kl. 1b: 1. 1.
Frank=
furter SC. 5:37,4 Min. (Alleingang). 4X100=
Meter=Bruſtſtaffel. Kl. 1a: 1. 1. Frankfurter
SC. 5,48 Min. (Alleingang). Kl. 1b: 1. Moenus
Offenbach 6:07,2: 2. Tgd. Höchſt 1847 6:14,7
Min. 200=Meter=Kraul. Kl. 1a: 1. Loreh=
Wies=
baden 1911 2,38; 2. Henrich=1. Frankf. SC.
2:39,8. Kl. 1b: 1. Eimer=1. Frankf. SC. 2:38,4;
2. Gruetzner=Moenus Offenb. 2:40,4: 3.
Maſ=
ſing=Saarbrücken 08 2:41,4. 100=Meter=Rücken.
Kl. 1a: 1. Franz=1. Frankf. SC. 1:19,9 (
Allein=
gang). Kl. 1b: 1. Gerhard=TSG. 46
Darmſtadt 120: 2. Zilles=Poſ. Kaiſersl.
1:22,6: 3. Jungmann=Moenus Offenb. 1:29,4.
1500=Meter=Kraul. Kl. 1a: 1. Witthauer=
1. Frankf. SC. 22:15,4. Kl. 1b: 1. Zernik=
1. Frankf. SC. 23:47,9.
Damen. 100=Meter=Rücken. Kl. 1b:
1. Dihn=Sparta Frankfurt (kampflos).
Der zweite Tag
der Südweſtdeutſchen Schwimm=Meiſterſchaften
in Wiesbaden verlief ebenſo glanzvoll wie der
Samstag. Das Opelbad war wieder ſehr gut
beſucht; die Zuſchauer nahmen lebhaften
An=
teil an den verſchiedenen Meiſterſchaftsrennen.
Die ſportliche Ausbeute entſprach voll
und ganz den Erwartungen. Es ſtellte ſich
dabei heraus, daß der Bezirk Südheſſen
furter Schwimm=Clubs, der wie
eine dominierende Rolle ſpielte. Beſond
Erwähnung verdient das gute Abſchneil
der hallenbadloſen Vereine von Worms 1
Mainz, ſowie der Eifer der Altersklaſſ
Schwimmer,
Sämtliche Titel fielen an die Favorit !
Maus=Offenbach entpuppte ſich als nach 1
vor ſchnellſter Sprinter; über 400 Met
und 1500 Meter war der Frankfur
Witthauer nicht zu ſchlagen; Bruſt u
Rücken fielen im Alleingang an Franz 1
Enders, beide vom 1. Frankfurter SC.
Kunſtſpringen zeigte der neue=Meiſt
Schütz=JungdeutſchlandDarmſta
ſehr gute Leiſtungen und eine klare For
verbeſſerung.
Bei den Damen wurden zwei Titel ol
Konkurrenz vergeben. Frl. Kapp=Allie
holte ſich das Springen und Fr
Reitzel=Darmſtadt die 100=Mete
Kraul,
Die Ergebniſſe
lauteten:
Herren: 4X100=Meter=Kraul. Kl.
1. 1. Frankfurter SC. 4:32,8: 2. Moen
Offenbach 4:36,3 Min. Kl. 1b: 1. 1. Fra=
SC. 4:47,4 Min. 4X200=Meter=Kraul. Kl.
1. 1 Frankf. SC. 10:33 Min. Kl. 1b: 1. 1.Fra
SC. 11:04 Min. 100=Meter=Kraul. Kl.
1. Maus=Moenus Offenb. 1:02,6; 2. Lor
Wiesbaden 11 1,03 Min. Kl. 1b: 1. Weick
Jungdeutſchland Darmſtadt 1.
Min. 400=Meter=Kraul. Kl. 1a: 1. Witthau
1. Frankf. SC. (Alleingang). 200=Meter=Br
Kl. 1a: 1. Endres=1. Frankf. SC. 3:13,6 M.
(Alleingang). Kl. 1b: 1. Blütner=Rot=?‟
Kaiſerslautern 3,04 Min. Kunſtſpringen. Kl.
1. Schütz=Jungdeutſchland Dar
ſtadt 129,92 Punkte; 2. Selle=TuFC. Fre
furt 93,26 P.
Damen: 100=Meter=Kraul. Kl. 1a: 1.7
Reitzel=Jungdeutſchl. Darmſta
1,28 Min. Kl. 1b: 1. Klöß=TSG.
Darmſtadt 1:29,4 Min. Kunſtſpring
Kl. 1a: 1. Kapp=Allianz Frankf. 78,46 Pun
200=Meter=Bruſt. Kl. 1b: 1. Gebauer=Ful
deutſchland Darmſtadt 3:31,3
Figurenlegen. Kl. 1a: 1. DSV. Saarbrue
186: 2. Wiesbaden 1911 180; 3. Darmſta
164 Punkte.
Montag, 16. Juli 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 194
Tutdluniolt and Meltedes dorne!
ans Stuck (Auto=Union) und Luigi Fagioli (Mercedes=Benz) belegen im Großen Automobil=Preis von
eutſchland die beiden erſten Plätze vor Chiron, Nuvolari und Geyer. — „Scuderia Ferrari” hat Pech,
Varzi und Moll ſcheiden aus. — 250 000 Zuſchauer auf dem Nürburg=Ring.
1.
tes in d
Deutſchlands Motorſport hatte in den letzten
chen eine ſchwere Nervenprobe zu beſtehen.
mit ſo großen Hoffnungen gebauten und
die großen Rennen geſchickten neuen
Renn=
jen der beiden deutſchen Firmen Auto=Union
Mercedes=Benz wollten und wollten die
partungen nicht erfüllen, die man in ſie
ge=
hatte. Wenn das Ausland mit ſeinen ſtärk=
Waffen anfuhr, dann endete der Kampf faſt
ner zugunſten der fremden Fabriken. So
es im Avus=Rennen, ſo war es beim Gro=
Preis von Frankreich. Gewiß, es waren
ner nur Kleinigkeiten, die den Ausfall der
en Wagen bedingten, aber es bedrückte jeden
iſchen Motorſportler doch ſehr, daß ſich der
oße Erfolg” nicht einſtellen wollte.
Und nun iſt er eingetroffen.
der längſt erſehnte überlegene Sieg.
Sonntag, beim „Großen Preis für Deutſch=
)” auf dem Nürburgring, bewies die deutſche
omobil=Induſtrie, daß ihre neuen Wagen
e Fehlkonſtruktionen waren, ſondern daß ſie
eine gewiſſe Zeit benötigten, bis ſie richtig
gefahren waren und die Konſtrukteure die
gen Erfahrungen gewonnen hatten.
Auto=
on und Mercedes=Benz bewieſen diesmal
zeutig, daß ihre Maſchinen denen des
Aus=
des überlegen ſind. Der gefährlichſte
Geg=
die „Scuderia Ferrari” mit ihren Alfa
neo=Wagen, hatte zwei Ausfälle zu verzeich=
Nur Chiron kam — mit acht Minuten
ſpätung — ans Ziel, Varzi und Moll
ſchie=
ſchon in den erſten acht Runden aus. Die
igen Fahrer konnten unſeren Leuten nie
ge=
lich werden. Der Italiener Tazio
Nuvo=
belegte mit weitem Rückſtand den vierten
tznachdem Burggaller auf Auto=Union noch
er 24. und vorletzten Runde aufzugeben
ge=
ngen war. Auf dem fünften Platz kam der
ze Nachwuchsfahrer der Mercedes=
Benz=
ke, Hans Geyer, ein,
Das „Drum und Dran”.
Auf dem „Ring” herrſchte natürlich
Hochbe=
b. Es vollzog ſich aber alles reibungslos,
die Einſetzung von 6000 Poliziſten, die
Feſt=
ng der Straßen und ihre Erklärung zu
Ein=
iſtraßen, für eine ſchnelle und ſichere
Abwick=
des Verkehrs ſorgten. Die Strecke mögen
ungefährer Schätzung etwa 250 000
Zu=
ſer umſäumt haben. Das Wetter war ideal,
Wolken und wenig Sonne, dafür aber kein
en. Die Stimmung unter den Zuſchauern
zend. Auf der Ehrentribüne ſah man u. a.
hsverkehrsminiſter Eltz von Rübenach und
eraldirektor der Deutſchen Reichsbahn, Dr.
omüller, Obergruppenführer Hühnlein nahm
Flaggenparade ab.
Der Rennverlauſ.
Stuck übernahm ſofort die Führung.
Louis Chiron, der einen guten Startplatz
iſcht hatte, führte das Feld auf die lange
e. Hiter Stuck und Caracciola brauſten
übrigen davon. Nach 10,6 Minuten (
Durch=
tt 122,4 Stdkm.) kamen die Wagen zum
n Male wieder an den Tribünen vorbei,
großen Freude aller unter Führung von
s Stuck. Caracciolg hatte einen Rückſtand
72 Sekunden. Dann folgten Varzi, Chiron
Fagioli. Der Engländer Hamilton mußte
ſeinem Maſerati ſchon in der erſten Runde
Erſatzteillager halten. Baleſtrero (Alfa Ro=
) mußte die Hilfe ſeiner Mechaniker in
An=
ch nehmen. Hamilton fiel dann als Erſter
ſer zweiten Runde aus. Stuck führte weiter
4 Sek. vor Caracciola, Chiron, Varzi und
joli. Das übrige Feld war ſchon zu dieſem
punkt weit zurückgeblieben. Es kamen
eßlich noch Nuvolart und Geyer. Der junge
wuchsfahrer der Mercedes=Werke hielt ſich
igens während des ganzen Rennens
ausge=
met. In der vierten Runde gab es die Sen=
o, daß Varzi von der italieniſchen „
Scu=
a Ferrari” ſeinen Alfa=Romeo=Wagen an
Box anhält, Getriebeſchaden feſtſtellt und
üibt. Kurz darauf müſſen die beiden
Ita=
er Baleſtrero und Battalani, Baleſtrero
en Schaltdefektes, aus dem Rennen. Beide
erten Alfa Romeo. Nach der fünften Runde
ſich Fagioli hinter Stuck und Caracciola auf
dritten Platz vorgeſchoben, Chiron lag nun
vierter Stelle. Burggaller, der den dritten
41aUnion=Wagen fuhr, hatte Getriebeſchaden
mußte anhalten.
Auch Moll mußte ausſcheiden.
Die Scuderia Ferrari hatte in dieſem
Ren=
ein ſeltenes Pech. Nach Varzi mußte auch
Moll, der das Apusrennen gewonnen hatte
auch auf dem Nürburg mit den beſten
Aus=
en in den Kampf gegangen war, die Waffen
ken. Sein Alfa Romeo hatte ebenfalls
Ge=
beſchaden. Chiron vertrat nun allein den
ihmten italieniſchen Rennſtall. Seine
Ma=
e war aber nicht ſchnell genug, die
führen=
deutſchen Wagen auch nur ein einziges Mal
tlich gefährden zu können. Die ſiebte Runde
braſte Stuck in 10:45 Minuten und ſtellte
ti einen neuen Rundenrekord auf. (
Durch=
itt 127.500 Stdkm.) Caracciola lag nun 600
fer zurück. Der Frankfurter Momberger, der
ſt etwas verhalten, gefahren war, wurde
der ſiebten Runde an ſchneller und kam in
nächſten Nunde auf den fünften Platz hinter
ck. Caraciola, Fagioli und Chiron. Die
nte Runde drehte Hans Stuck noch ſchneller.
brauchte 10:43,8 Minuten, was einem neuen
ndenrekord mit 127,6 Stdkm. entſprach. Cargc=
ciola wechſelte in dieſer Runde die Reifen und
tankte. Nach 50 Sekunden lag er wieder im
Nennen. Nach ihm hielt Fagioli. Auch bei ihm
gelang das Auswechſeln der Reifen in
verblüf=
fend kurzer Zeit. Chiron war noch gar nicht zu
ſehen, als Fagioli, ſchon wieder weiterfuhr.
Stucks Vorſprung iſt größer geworden, als der
„Hans” aber dann in der 11. Runde auch zum
Tanken anhalten muß, iſt alles geſpannt, ob
Caracciola zu ihm aufſchließen würde. Der
Ab=
ſtand war aber zu groß. „Carratſch” kam wohl
nahe heran, Stuck ging aber noch vor ihm ins
Hans Stuck.
Rennen. Inzwiſchen hatte ſich zwiſchen Chiron
und Momberger ein harter Kampf um den
vier=
ten und fünften Platz abgeſpielt, den
Momber=
ger zu ſeinen Gunſten entſchied.
Caracciola überholt Stuck — muß aber aufgeben.
Nun kam die ſpannendſte Runde des ganzen
Rennens:; die zwölfte. Caracciola lag wenige
Meter hinter Stuck und trieb dieſen zu immer
größerer Schnelligkeit an. Caracciola wollte
un=
bedingt die Spitze erlangen, und es gelang ihm
ſchließlich auch. Den erſten Angriff konnte Stuck
noch abwehren, aber dann mußte er auf der
Geraden den Mercedes=Meiſterfahrer
vorbei=
laſſen. Die Zuſchauer jubelten ihrem Liebling
begeiſtert zu. Umſo größer war ihre
Enttäu=
ſchung, als Chracciola in der vierzehnten Runde
nicht mehr erſcheint. Er war im „Karuſſell” mit
dampfenden Motor ſteckengeblieben. Kurz
dar=
auf gaben Baleſtrero, der den Wagen Sofiettis
übernommen hatte, und Minozzi auf.
Endkampf Hans Stuck—Fagioli.
Hans Stuck hatte beim Ausſcheiden
Caracci=
olas vor Fagioli einen Vorſprung von zwei
Minuten. Der Dritte, Chiron, hatte Momberger
wieder verdrängt, lag ſchon faſt ſechs Minuten
zurück. Das Rennen verlor nun etwas an
Span=
nung. Hans Stuck fuhr ſicher und gleichmäßig
ſeine Runden und hielt Fagioli gut im Schach.
Nach 17 Runden hatte Fagioli ſogar noch
wei=
tere 30 Sekunden eingebüßt. In dieſer Runde
hatte der Schweizer Rüeſch mit ſeinem
Maſe=
rati Benzinpumpenſchaden, der ihn zur Aufgabe
zwang. Auch Nuvolari mußte am Erſatzteillager
halten er hatte mit Steuerungsſchwierigkeiten
zu kämpfen, die aber behoben werden konnten.
Nuvolari ging wieder ins Rennen. Nach der 19.
Runde mußte Stuck nochmals die Reifen
wech=
ſeln. Momberger übergab ſeinen Wagen
Burg=
galler, der für ihn weiterfuhr. Rüeſch wechſelte
mit Zamodi, gab aber dann ebenfalls auf. In
den letzten drei Runden ſetzte Fagioli alles auf
eine Karte, er drehte ſeine Runden ſchneller als
Hans Stuck, konnte aber nicht mehr als 30
Se=
kunden aufholen. Stuck überfuhr nach einer
Fahrzeit von 4:38.19,2 Stunden (Durchſchnitt
123 Stundenkilometer) als ſicherer Sieger das
Zielband. Die Auto=Union hatte dann noch Pech,
da Burggaller, der den vierten Platz hielt, in
der 24. Runde noch aufgeben mußte.
Jubel um Hans Stuck.
Am Ziel gab es natürlich einen begeiſterten
Beifall für den ſiegreichen Deutſchen. Die
Mon=
teure der Auto=Union beglückwünſchten zunächſt
den genialen Konſtrukteur des ſiegreichen
Wa=
gens, Dr. Porſche, und holten dann Hans Stuck
aus ſeinem Wagen und hoben ihn auf ihre
Schultern. Alle wollten Stuck die Hand drücken.
Der Führer des deutſchen Kraftfahrſports,
Obergruppenführer Hühnlein, gratulierete
vol=
ler Freude über den deutſchen Sieg als einer
der erſten. Auch Fagioli konnte ſich über Beifall
nicht beklagen, ebenfalls Chiron. Während noch
die übrigen, weit zurückliegenden Wagen die
Bahn umkreiſten, erklang das Deutſchland= und
Horſt=Weſſel=Lied und die deutſche Flagge ſtieg
am Siegermaſt empor.
Das Ergebnis.
(25 Runden gleich 570,250 Kilometer.)
1. Hans Stuck. Deutſchland (Auto=Union),
4:38. 19,2 Std. (123 Stundenkilometer): 2. Luigi,
Fagioli=Italien (Mercedes=Benz), 4:40 26,2 Std.
(122 Stundenkilometer); 3. Louis Chiron=
Frankreich (Alfa Romeo) 4:40,32,4 Std. (119,4
Stundenkilometer); 4. Tazio Nuvolari=Italien
(Maſerati) 4:55.10,2, Std. (115,9 Stundenkilo=
meter); 5. Hans Geyer=Deutſchland (Mercedes=
Benz) 4:59.05,3 Std. (114,/4 Stundenkilometer);
6. Ulrich Maag=Schweiz (Alfa Romeo) 5:04.48,4
Std. (112,2 Stundenkilometer); 7. G. Zehender=
Italien (Maſerati) 5:14.46,2 Std.
Ausgeſchieden: Burggaller (Auto=Union),
Momberger (Burggaller) (Auto=Ulnion).
Ha=
milton (Maſerati), Caracciola (Mercedes=Benz),
Hartmann (Bugatti), Rueſch (Maſerati),
Sofi=
etti (Alfa Romeo), Baleſtrero (Alfa Romeo),
Varzi (Alfa Romeo), Moll (Alfa Romeo),
Mi=
nozzi (Alfa Romeo), Battilana (Alfa Romeo).
19 Wagen waren am Start, ſieben erreichten
das Ziel.
Warum Caracciola ausfiel ...
Eine Erklärung von Mercedes=Benz.
Die Rennleitung von Mercedes=Benz gibt
nun den Grund des Ausſcheidens von
Caracci=
ola beim Großen Preis von Deutſchland auf
dem Nürburgring bekannt.
Der Grund des Ausſcheidens von Caracciola
im Rennen konnte erſt nach Unterſuchung des
Motors feſtgeſtellt werden. Es ergab ſich, daß
die Motoreinſtellung nicht mehr für die während
des Rennens ſtark angeſtiegene Lufttemperatur
genügte. Bei den anderen Wagen genügte die
Einſtellung, da ſie nicht ſo ſchnelle Fahrt wie
Caracciolas Wagen machten. Durch Ueberhitzung
wurde ein Kolben beſchädigt.
Stuck fuhr Rekordzeit.
Die Zeit des Siegers im Großen Preis von
Deutſchland mit 4:38.19,2 Stunden und der
ge=
fahrene Durchſchnitt von 123 Stundenkilometern
wurde bisher auf dem Nürburgring noch nie
erzielt. Hans Stuck hat daher das Rennen in
neuer Rekordzeit als Sieger beendet.
Der Schweizer Maag nachkräglich
geitichen.
Der Schweizer Alfa=Romeo=Fahrer Ulrich
Magg — ſo wird nach dem Rennen auf dem
Nürburgring bekannt — hat den Großen Preis
von Deutſchland für Rennwagen leider nicht
ein=
wandfrei beſtritten. Bei der Nachmeſſung des
Wagengewichtes ergab ſich, daß der Alfa=Romeo
nach dem Rennen 767 Kg. wog, während er
vor dem Rennen 742 Kg. ſchwer geweſen war.
Es ergibt ſich daraus, daß Maag nachträglich
an ſeinem Wagen wichtige Teile angebracht hat,
die Maſchine alſo nicht den internationalen
Formeln entſprach. Maag, der Sechſter im
End=
ergebnis war, mußte geſtrichen werden. Coffredo
Zehender=Italien wurde auf ſeinen Platz geſetzt.
18. Kanu=Gaumeiſterſchaft.
ruhe mußten ſich gewaltig anſtrengen, um den
bei den letzten Regatten ſtark verbeſſerten
Die Kurzikrecken=
Frankfurter KV. ſchlagen zu können.
Meiſterſchaften in Mainz.
Die Kanu=Kurzſtrecken=Meiſterſchaft der Gaue
13/14 kam in dieſem Jahr unter ſtärkſter
Betei=
ligung am Sonntag im Mainzer Floßhafen zum
Austrag. Vor einer großen Zuſchauermenge auf
der Tribüne und längs der 1000 Meter langen
Regattaſtrecke wickelten ſich ſamt und ſonders
äußerſt harte Kämpfe ab, die meiſt oft erſt mit
dem letzten Schlag entſchieden wurden.
Die Meiſterſchaft im Einer=Kajak errang ſich
Fritz Engel=Poſt SV. Frankfurt a. M., der erſt
hart bedrängt, nach einem feinen Zwiſchenſpurt
mit drei Längen ſiegte. Einen ſchönen Sieg
konnte der Mannheimer Sonns im Einer=
Ka=
nadier feiern. Die Gau=Meiſterſchaft im Zweier=
Kanadier fiel dem Frankfurter KV. mühelos
im Alleingang zu. Das ſchärfſte Rennen des
Tages brachte die Entſcheidung im Zweier=Kajak
für Senioren, bei dem die bekannteſten Fahrer
der Gaue am Start waren. Das Rennen ſpitzte
ſich ſchließlich zu einem Duel zwiſchen KC.
Mainz und dem Poſt=SV. Frankfurt zu, in dem
die Frankfurter um Handbreite geſchlagen
blie=
ben. Großes Intereſſe fand der Zehner=
Kana=
dier. Die rennerfahrenen Rheinbrüder Karls=
Die Reſultate waren: Einer=Kajak=
An=
fänger: 1. KG. Saarbrücken (Konrad) 5.06,7
Min. Zweier=Kajak=Junioren: 1. Saarbrücker
KC. (Schubert/Fourmann) 4.12,4, 2. Poſt=SV.
Frankfurt (Dümmler/Schrot) 4.15,5. Einer=
Ka=
nadier=Senioren: 1. KC. Mannheim (Sonns)
6.102 Min, 2. Frankfurter KV. (E.
Steinbren=
ner) 6.15,3. 3. KG. Neckarau (Ritter) 6.25,8.
Einer=Kajak=Senioren: 1. Poſt=SV. Frankfurt
(F. Engel) 4.52,4, 2. Saarbrückener KC. (
Henn=
richs) 4.56 3. KC. Mainz (Emrich) 5.18,2. —
Zehner=Kanadier=Jugend: 1.
RheinbrüderKarls=
ruhe 3.10,41, 2. Frankfurter KC. Einer=Kanadier=
Junioren: 1. Mannheimer KG. (Emig) 6.34,2,
2. KG. Neckarau (Buſenberger). Zweier=
Kang=
dier=Senioren: 1. Frankfurter KV. im
Allein=
gang. Zehner=Kanadier unbeſchr.= 1.
Rheinbrü=
der Karlsruhe 4,34,1, 2. Frankfurter KV. 4.35,4,
3. KC. Mannheim 4.43,6. Zweier=Kajak=
Senio=
ren: 1. KC. Mainz (Emrich/Geis) 4.28,4, 2.
Poſt=SV. Frankfurt (Kiſſel/Nothacker) 4.28,5,
3. Saarbrücker KC. (Schubert/Fourmann) 4. 31,4,
Damen (600 Meter=Strecke). Einer=Kajak=
Senioren: 1. Poſt=SV. Frankfurt (Frl. Wenzel)
3.23,6, 2. Mannheimer KC. (Becker) 327 —
Zweier=Kajak: 1. KG. Saarbrücken 253 Min,
2. KC. Saarbrücken 2,53,1.
Radfahrer-Berein Darmſtadk.
3. Lauf der Vereinsmeiſterſchaft.
Auf der Strecke Darmſtadt—Nieder=Ramſtadt
— Eberſtadt — Bensheim — Gadernheim
Ober=Ramſtadt — Roßdorf — Darmſtadt fand
am Sonntag eine Prüfungsfahrt als 3. Lauf der
Vereinsmeiſterſchaft ſtatt, die bei günſtigſtem
Wetter ohne Unfälle verlief und folgendes
Er=
gebnis zeitigte: 1. Heckmann 2:04,00 Stunden;
2. Sauer 2:04.01 Std. 3. Rummel 2:04.08 Std.;
4. Horlacher, wegen Defektes aufgegeben.
Der Stand der Vereinsmeiſterſchaft zeigt
nun=
mehr folgendes Bild: 1. Horlacher 6 Punkte.
2. Sauer 7 P., 3. Heckmann 11 P. 4 Trietſch 1
11 P., 5. Petry 15 P., 6. Rummel 16 P.
Vier große Skraßenrennen
gab es am Sonntag in Deutſchland. Den Großen
Straßenpreis von Schleſien (265 Km.) holte ſich
bei den Berufsfahrern Hifmann=Nürnberg in
7:56.50 Stunden und bei den Amateuren Krückl=
München in 8:05.25 Stunden. Das Rennen
„Rund um Nürnberg” gewann Heller=
Schwein=
furt, der für die 167 Km. 4:55,00 Stunden
be=
nötigte. Im Großen Straßenpreis von Gießen
(180 Km.) blieb Hupfeld=Dortmund in 5:15.00
Stunden erfolgreich, und der Große Preis der
Saar (196 Km.) ſah den Stuttgarter R.
Moos=
mann in 5:30 40 Stunden ſiegreich.
Einen neuen internationalen
Erfolg erzielte der deutſche Amateur=
Flieger=
meiſter und Grand=Prix=Sieger Toni Merkens=
Köln. Bei den engliſchen Fliegermeiſterſchaften
in Mancheſter holte ſich der Kölner auch den
engliſchen Meiſtertitel.
Erich Metze und Albert Richter
verteidigten ihre Titel als deutſche
Steher=
bzw. Fliegermeiſter erfolgreich. Bei den
Meiſterſchaften in Hannover ſiegte Metze vor
Krewer bei den Stehern und Richter vor Engel
bei den Fliegern.
Der deutſche Amateur=
Flieger=
meiſter Toni Merkens konnte einen
neuen Erfolg buchen. Er holte ſich in Mancheſter
ein 10=Meilen=Pokalrennen in großem Stil vor
dem Engländer Wyld.
Die 11. Etappe derTour deFrance
von Cannes nach Nizza ſah wieder den jungen
Franzoſen Vietto vor Martano und A. Magne
ſiegreich. Vietto rückte damit im
Geſamt=
klaſſement auf den dritten Platz. Beſter
Deut=
ſcher war wieder Geyer, der als Zwölfter
ein=
kam. Die übrigen Deutſchen endeten weit
zurück.
In der „Tour” ausgeſchieden iſt
jetzt auch der Belgier N. Maes, der ſchon kurz
nach dem Start zur 10. Etappe einen ſchweren
Sturz tat und mit ſchweren Kopfverletzungen
ins Krankenhaus nach Digne zurück
trans=
portiert werden mußte.
Die neuen Meiſter der deutſchen Meete
Die Meiſterſchaft der Deutſchen Meere, die in
Zoppot durchgeführt wurde, ſicherten ſich bei den
Damen Frl. Margarete Hartmann und bei den
Herren Schubert=Breslau.
Schubert=Breslau.
Frl. Hartmann=Berlin.
[ ← ][ ][ → ]Nr. 194
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 16. Juli 1934
Deutſche Hochſchul=Meiſterſchaften.
Zaßlreiche neue Studenken=Beſtleiſſungen in Frankſurk. — Schwacher Beſuch.
Techniſche Hochſchule Darmſtadl Bafſerball=Hochſchulmeiſter.
Skudenken im Sporkwekikampf
In Frankfurt a. M. nahmen die Deutſchen
Hochſchul=Meiſterſchaften am Samstag ihren
Anfang. Vom frühen Morgen an tummelten
ſich auf den verſchiedenen Anlagen des hübſchen
Stadions die Teilnehmer der verſchiedenen
Sportarten. Von der großen Kampfbahn
hat=
ten die Leichtathleten Beſitz ergriffen, zu denen
ſich zur allgemeinen Freude in letzter Stunde
auch Weltrekordmann Sievert geſellte, der
von dem anweſenden Bürgermeiſter Linder
begrüßt und zu ſeiner herrlichen Leiſtung am
Sonntag beglückwünſcht wurde. Die
Schwim=
mer wickelten zahlreiche Vorkämpfe und
Ent=
ſcheidungen in der Schwimmbahn ab, im ſchönen
Freilichttheater hatten ſich die Boxer
verſam=
melt, um ihre Beſten feſtzuſtellen, und in der
Sporthalle turnten die Turner ihr Penſum
her=
unter, um den Sieger im Zwölfkampf zu
ermit=
teln. Leider ließ der Beſuch der Veranſtaltung
ſehr zu wünſchen übrig, zum Teil fanden die
Kämpfe völlig vor leeren Bänken ſtatt. Der in
den Mittagsſtunden niedergegangene Regen
unterbrach die Veranſtaltung zwar, den
ausge=
zeichneten Anlagen des Frankfurter Stadions
konnte er allerdings nichts anhaben, ſo daß die
Wettkämpfe einwandfrei fortgeſetzt werden
konnten.
Beſtleiſtungen bei den Schwimmern.
Die ſportliche Ausbeute der Schwimmer war
am erſten Tage ſchon großartig. Zahlreiche
Studenten=Beſtleiſtungen wurden übertroffen,
und am beſten waren die Ergebniſſe in der 4
mal 100 Meter=Bruſtſtaffel der Herren, wo die
vier erſten Mannſchaften ſämtlich die alte
Stu=
denten=Höchſtleiſtung überbieten konnten. Im
Waſſerball wurden die Vor= und
Zwiſchen=
runden abgewickelt, aus ihnen haben ſich
Darm=
ſtadt und Dresden für das Endſpiel qualifiziert.
Im Ring der Boxer.
Hervorragend ſchnitt im Boxen Marburg ab,
das in allen fünf Endkämpfen vertreten war.
Sportlich am wertvollſten war hier der
Welter=
gewichtskampf, in dem ſich der Sieger, Krüger=
Marburg, hervorragend ſchlug. Eine
Enttäu=
ſchung war lediglich der Schwergewichtskampf.
Jackſtröm=Marburg und Winkel=Köln zeigten
hier ſo ſchwache Leiſtungen und nutzten ihre
Chancen ſo wenig aus, daß ſie wiederholt zum
Kämpfen ermahnt und verwarnt werden
muß=
ten. Schließlich ſah ſich Ringrichter Feldhus, der
Sportwart des Gaues Südweſt, zum Abbruch
ge=
zwungen.
Sandrock Zwölfkampfſieger.
In der Sporthalle wickelten die Turner ihren
Zwölfkampf ab. Wie nicht anders zu erwarten
war, belegte hier der zweite Turnfeſtſieger,
Hans Sandrock=Immigrath, der für Univ. Köln
ſtartete, den erſten Platz. Er erreichte 222
Punkte, während ſich die Berliner Ruiſing und
Tölcke mit je 213 Punkten in den zweiten Platz
teilten.
Ergebniſſe vom Samstag.
Leichtathletik:
Männer. — 5000 m: 1. Tennigkeit=Marburg
16:05,6; 2. Kuhn=Berlin 16:11,2; 3. Puls=Kiel
16:15,3; 4. Kohlhaas=Köln. Steinſtoßen: 1.
De=
bus=Köln 10,34 m; 2. Schulz=Freiburg 9,50 m;
3. Luh=Gießen 8,97 m. — Frauen. Kugelſtoßen:
1. Janſen=DHfL. Berlin 10,80 m; 2. Schmidt=
Münch. 10,77 m; 3. Boormann=Hamburg 10,29m;
4. Heuſer=Köln 9,83 m; 5. Kittel=Berlin 9,68 m;
6. Schlottmann=Hamburg 9,65 m.
Schlagball=
werfen: 1. Boormann=Hamburg 67,55 m; 2.
Gold=
mann=Greifswald 65,75 m; 3. Barth=TH. Berlin
65,05 m. Hochſprung: 1. v. Ziegéſar=DHfL.
Ber=
lin 1,40 m; 2. Tetzlaff=Bonn 1,40 m (dch. Stechen
entſchieden); 3. Ehrhard=Göttingen; 4.
Barth=
mann=Köln; 5. Zickler=Breslau, je 1,35 m (durch
Stechen entſchieden). Weitſprung: 1. Maak=
Magdeburg 5,13 m; 2. Barth=TH. Berlin 4,93 m;
3. Dempe=Jena 4,87 m. Fünfkampf: 1. Barth=
TH. Berlin 215 Punkte; 2. Schmidt=München
212 Punkte; 3. Kittel=Berlin 205 Punkte.
Schwimmen:
Männer. — 200 m Kraul: 1. Schuhmann=
Leipzig 2:34,5: 2. Gruß=Halle 2:41,9; 3. Wittig=
Halle 2:42. 3X100 m Lagenſtaffel: 1. Uni
Ber=
lin 3:48,2 (neue Studenten=Beſtleiſtung!); 2. Uni
Dresden 3:55: 3. Uni Hannover 3:56.
Kunſt=
ſpringen: 1. Schönleber=Stuttgart 109,03 Punkte;
2. Bethge=Halle 104,07 3. Köllner=Darmſtadt
99,77; 4. Bliſchnock=Darmſtadr 84,97 Punkte.
1500 m Kraul: 1. Wernitz=Berlin 23:57 (neue
Studenten=Beſtleiſtung!) 2. Wittig=Halle 24:51;
3. Grellmann=Leipzig 24:53. 4X100 m
Bruſt=
ſtaffel: 1. TH. Dresden und Uni Berlin je 5:45,9
(totes Rennen): 3. Uni Bonn 5:51; 4. Uni
Frankfurt 5:48 (alle Leiſtungen unter der alten
Studenten=Beſtleiſtung von 5:52). — Frauen.
100 m Rücken: 1. Auſt=Hambg. 1:42; 2. Hinrichs=
Frankfurt 1:52; 3. Koſter=Leipzig 1:57,6.
Lagen=
ſtaffel (150, 100, 50 m): 1. Uni Frankfurt 3:37,9
(Alleingang).
Waſſerball:
Vorrunde: Gruppe 1: TH. Darmſtadt —
TH. Hannover 3:0; TH. Darmſtadt — Uni
Frankfurt 13:0; TH. Hannover — Uni
Frank=
furt 7:2. Gruppe 2: TH. Berlin — TH.
Dres=
den 2:4; TH. Dresden — Uni Marburg
kampf=
los; TH. Berlin — Uni Marburg kampflos
(Marburg nicht angetreten). Gruppe 3: Uni
Heidelberg — Uni Köln 3:1; Uni Heidelberg
— Uni Halle 3:3; Uni Halle — Uni Köln 5:1.
Zwiſchenrunde: TH. Darmſtadt — Uni
Heidelberg 3:2; TH. Dresden — Uni Halle 6:1.
Die Deutſchen Hochſchul=Meiſterſchaften, ein
„Studenten=Olympia” im kleinen, wurden
am Sonnkag
mit den Veranſtaltungen im Stadion beendet.
Das unbeſtändige Wetter vermochte die
Abwick=
lung der Kämpfe nur unweſentlich zu ſtören, den
Anlagen ſchadete das Wetter nichts. Leider
wohnten den Kämpfen wieder nur wenige
Zu=
ſchauer bei. Unter den Ehrengäſten, die ſich am
Nachmittag in der Großen Kampfbahn
einge=
funden hatten, befanden ſich Reichs=
Erziehungs=
miniſter Ruſt. Gauleiter Reichsſtatthalter
Sprenger, der Sportführer der Deutſchen
Studentenſchaft Fiſcher und Bürgermeiſter
Linder an der Spitze mehrerer Vertreter der
Stadtverwaltung. Sportlich betrachtet, gab es
wieder einige gute Leiſtungen. In der
Schwimm=
bahn brachte der Sonntag zu den zahlreichen
Studenten=Höchſtleiſtungen des Samstags einen
weiteren und in der Leichtathletik wurden
eben=
falls neue Studentenrekorde aufgeſtellt. Der
Ge=
ſamteindruck der erſten Meiſterſchaften im
na=
tionalſozialiſtiſchen Deutſchland iſt der denkbar
beſte. Die Wettkämpfer unterzogen ſich mit
größ=
tem Ernſt und Eifer der ihnen geſtellten
Auf=
gaben, ihr Kampfeinſatz bis zum letzten bewies,
daß der deutſche Student des Jahres 1934 den
Gedanken nationalſozialiſtiſcher Erziehungsarbeit
vollkommen erkannt hat und gewillt iſt, treu
zum Führer an der Bewältigung der Aufgaben
mitzuarbeiten, die dem deutſchen Studenten
ge=
rade im neuen Deutſchland geſtellt ſind.
Bei den Schwimmern.
Der Vormittag des Sonntags gehörte den
Schwimmern. In der ſchönen Bahn des Stadions
fielen die letzten Entſcheidungen. Mit
beſonde=
rem Intereſſe ſah man der Entſcheidung im
Waſſerball entgegen. Für das Schlußſpiel
hatten ſich die
Techniſchen Hochſchulen Darmſtadt und Dresden
am Samstag gegen ſtärkſte Konkurrenz die
Teil=
nahmeberechtigung geſichert. Das Spiel endete
mit dem verdienten Sieg der Darmſtädter
Mannſchaft mit 5:4 Toren. Die Heſſen mußten
ſich allerdings ſehr anſtrengen, um ihren Titel
zu erringen. Zuerſt lagen die Sachſen in Front,
ſie führten 3:0 und bei der Pauſe hatte dieſes
Ergebnis noch keine Veränderung erfahren.
Nach dem Wechſel drehten die Süddeutſchen dann
mächtig auf, ſie erzielten drei Treffer und
gin=
gen mit einem weiteren Tore in Führung. Noch
einmal glichen die Dresdener aus, aber kurz vor
Schluß fiel der verdiente Siegestreffer
Darm=
ſtadts. Um den dritten Platz lieferten ſich die
Univerſitäten Halle und Heidelberg einen
ſehr hartnäckigen Kampf, der nach regulärer
Spielzeit 4:4 ſtand. In der Verlängreung
ſchoſ=
ſen dann die Mitteldeutſchen den fünften und
entſcheidenden Treffer, ſo daß dieſer Kampf
gleichfalls mit 5:4 endete. Die Placierung der
vier erſten hat alſo folgendes Ausſehen: 1. T. H.
Darmſtadt, 2. T. H. Dresden, 3. Univ. Halle,
4. Univ. Heidelberg.
In den Schwimmwettbewerben
gab es wieder einige ſehr gute Leiſtungen. Der
Berliner Kaliſchek ſchwamm die 100 Meter
Kraulſtrecke in der ſehr guten Zeit von 1.06
Mi=
nuten, und der Leipziger Schuhmann holte
ſich nach ſeinem Samstagsſieg im 200 Meter
Kraulſchwimmen mit 1:16 den Titel über 100
Meter Rücken. In der 4 mal 100 Meter
Kraul=
ſtaffel ſchwamm die Univerſität Berlin mit 4:38,2
eine neue Studenten=Beſtleiſtung heraus. Die
Mannſchaft wurde aber disqualifiziert, weil
einer ihrer Schwimmer im vorhergegangenen
Rückenſchwimmen aufgegeben hatte und nach den
Beſtimmungen dann für die Staffel nicht
ſtart=
berechtigt war. Dadurch fiel die Meiſterſchaft
an die an zweiter Stelle einkommenden
Heidel=
berger.
Sechs Skudenken=Rekorde in der
Leichkakhlekik.
Die Entſcheidungen in der Leichtathletik
brachten eine recht ſtattliche Ausbeute guter
ſportlicher Leiſtungen. Allein ſechsmal wurden
die beſtehenden Studenten=Beſtleiſtungen
unter=
boten. Studentenweltmeiſter Deſſecker=
Stutt=
gart verbeſſerte den Studenten=Rekord über 800
Meter auf 1:55,7. Der deutſche Altmeiſter
Metz=
ner= Düſſeldorf, der frühere Frankfurter, lief
die 400 Meter in der neuen Rekordzeit von 49,4
Sekunden, im Weitſprung ſchuf der Leipziger
Asmus eine neue Beſtleiſtung mit 7,31 Meter.
Die übrigen drei neuen Rekorde entfallen auf
die Frauenwettbewerbe. Hier lief die 4 mal 100=
Meter=Staffel der Univerſität Marburg eine
neue Beſtzeit mit 52,4 Sekunden. Im
Speerwer=
fen erzielte Frl. Matthes=Berlin eine neue
Beſtleiſtung mit 37,22 Meter, hier blieb auch die
Zweite, Frl. Goldmann=Greiswald, noch unter
der alten Höchſtleiſtung. Frl. Schlottmann=
Hamburg ſchuf einen neuen Rekord im
Diskus=
werfen mit 38,29 Meter. Ein herrliches
Ren=
nen war der 800=Meter=Lauf. Weltmeiſter
Deſ=
ſecker und der Kaſſelaner Danz ſetzten ſich ſofort
an die Spitze des Feldes, Danz war dem
Schwa=
ben dauernd auf den Ferſen, während alle
an=
deren Konkurrenten bereits weit zurückgefallen
waren. Auf den letzten 50 Metern machte ſich
dann Deſſecker frei, er ſchuf die vorerwähnte
Höchſtleiſtung. Mit Intereſſe ſah man dem Start
des Zehnkampf=Weltrekordmannes Sievert
entgegen, der ſich aber nur am Diskuswerfen und
Kugelſtoßen ſowie an den Staffeln beteiligte
und in den beiden Einzelübungen Meiſter wurde.
Am Fünfkampf waren Sievert und der Berliner
Stöck nicht beteiligt. Der Hochſprung war
Weinkötz ebenſowenig zu nehmen, wie ſich
der Kölner Nottbrock die 110 Meter Hürden
holte. Die 100 Meter gewann erwartungsgemäß
der Berliner SCC.=Mann Müller.
Eine Geſamtzählung der von den einzelnen
beteiligten Hochſchulen in allen Wettbewerben
erzielten Erfolge ſieht Univ. Berlin mit 95
Punkten an der Spitze. Mit recht deutlichem
Ab=
ſtand folgt die Univerſität Köln mit 60
Punk=
ten auf dem zweiten Platz. An dritter Stelle
rangiert die Deutſche Hochſchule für
Leibesübun=
gen Berlin mit 41 Punkten vor der Univerſität
Marburg mit 36 Punkten. Die Univerſitäten
Frankfurt, Leipzig und München kamen auf
je=
weils 30 Punkte.
Univerſität Köln Handballmeiſter.
Breslau nach Glanzleiſtung 12:8 (2:6) beſiegt.
Einen ſenſationellen Verlauf nahm das
ab=
ſchließende Handballendſpiel zwiſchen den
Uni=
verſitäten Köln und Breslau. In der erſten
Halbzeit beherrſchten die Schleſier 25 Minuten
lang ganz klar das Feld, bis zur Pauſe hatten
ſie eine 6:2=Führung herausgeholt und keiner
der begeiſtert mitgehenden Zuſchauer zweifelte an
dem Bresläuer Endſieg. An dem Ergebnis war
der Breslauer Rechtsaußen in erſter Linie
be=
teiligt. Nach Halbzeit drehten die Weſtdeutſchen
mächtig auf, auch bei ihnen war der
Rechts=
außen (Debus( der weitaus beſte Mann.
Bres=
lau ſtellte erfolglos um und nahm den
Rechts=
ußen nach innen, wo er gut bewacht wurde. Die
Weſtdeutſchen kamen immer ſtärker auf und ſie
ſtellten auf 8:8. Ihrem Endſpurt waren die
Schleſier nicht mehr gewachſen, ſo daß noch vier
Kölner Treffer fielen, während Breslau leer
ausging.
Die Ergebniſſe.
Schwimmen:
Mänuer. 100 Meter Kraul: 1. Kaliſchek=Uni.
Berlin 1:06, 2. Gruß=Halle 1:06,2, 3. Hellwig=
Greifswald 1:07,8, 4. Helbig=Halle 1:08, 5.
Wolfsholz=TH. Darmſtadt 1:08, 9.—
100 Meter Rücken: 1. Schuhmann=Leipzig 1:16,
2. Diehl=Karlsruhe 1:18,4, 3. Bauer=Hannover
1:18,6, 4. Frank=Frankfurt 1:25,8. — 200 Meter
Bruſt: 1. Ramme=Freiburg 3:05,8, 2. Wirtz=Bonn
3:06, 3. Waitzer=München 3:09, 4. Bauer=
Frank=
furt 3:11. — 4X100 Meter=Kraulſtaffel: 1.
Hei=
delberg 4:44,2, 2. Halle 4:47,9, 3. Köln, nicht
gezeitet (Berlin disqualifitiert).
Frauen. 100 Meter Bruſt: 1. Matthes=DHfL.
Berlin 1:32,8, 2. Kehr=Uni. Leipzig 1:50. — 100
Mtr. Kraul: 1. Richter=Handelsh. Berlin 1:30,2,
2. Auſt=Hamburg 1:34,2.
Turnen.
Neunkampf: 1. und Deutſcher Hochſchulmeiſter:
Scheepe=DHfL. Berlin 155,5 Pkte, 2. Feiſche=
DHfL. Berlin 147,5 P., 3. Euteneuer=Bonn 134,5
P., 4. Radszet=Greifswald 133,5 P., 5.
Branden=
burg=Bonn 131,5 P., 6. Martens=Greifswald
128,5 P., 7. Moritz=Jena 124,5 Punkte. (
Zwölf=
kampfſieger Heinz Sandrock=Uni. Köln außer
Konkurrenz Dritter.)
Leichtathletik.
Männer:
100 Meter: 1. Müller, Berlin, 11.0 Sek.;
2. Stein, Halle, 11,1; 3. Ziebarth, Berlin, 11,2.
110 Meter Hürden: 1. Nottbrock, Köln, 15,9 Sek.:
2. Graßhoff, Halle, 16,0: 3. Crampp=Würzburg,
16,2. 400 Meter: 1. Metzner, Düſſeldorf, 49,4
Sek. (neue Studenten=Beſtleiſtung); 2. Rößler,
Berlin 50,8; 3. Bielefeld, Köln, 51,0 Sekunden.
100 Meter: 1. Naſtanſki, Köln, 4:09 Minuten;
2. Hellpapp, Berlin, 4:12,7; 3. Gierhahn, Kiel,
4:14. 4 mal 100 Meter=Staffel, Univerſitäts=
Klaſſe 4: 1. München, 43,7 Sek.; 2. DHfL.,
Berlin, 44,2; 3. Hamburg, 44,4. 4 mal 100
Meter=Staffel, Univerſitäts=Klaſſe B: 1. TH.
Hannover, 44,0 Sek.; 2. Gießen, 44,5; 3.
Greifs=
wald, 44,6. 4 mal 1500 Meter=Staffel, Klaſſe 4:
1. Univ Berlin, 17:28,8 Min.; 2. Köln, 17:37,8;
3. Breslau, 18:20; Klaſſe B: 1. TH. Darmſtadt,
18:06 Min. (Alleingang). Schwedenſtaffel,
Klaſſe B: 1. TH. Stuttgart, 2:02,5 Min.; 2. Ak.
Düſſeldorf, 2:03,4; 3. DHfL., Berlin, 2:05,8.
Weitſprung: 1. Asmus, Leipzig, 7.31 Meter
(neue Studenten=Beſtleiſtung); 2. Hofmann
Freiburg, 6,89; 3. Wöllner, Leipzig, 6,89 (durck
Stechen entſchieden). Kugelſtoßen: 1. Sievert
Kiel, 14,54 Meter; 2. Stöck, Greifswald, 14.18
3. Hagemann, Kiel, 13,86. Fünfkampf (ohn
Sievert und Stöck): 1. Böhme, Berlin, 3630,08:
Punkte; 2. Seifert, Königsberg, 3213,700 Pkt.
3. Rink, Berlin, 3048,345 Pkt.; 4. Acker, Gießen
2990 Pkt.; 5. Panten, Köln, 2916,105 Pkt.;
Brunke, Jena, 2875,020 Pkt. Schwedenſtaffel
Klaſſe 4: 1. Univ. Berlin, 2:00,7 Min.; 2. Mün
chen, 2:01,6; 3. Leipzig, 2:02,5. Diskuswerfen
1. Sievert, Kiel, 43,41 Meter; 2. Debus, Kölr
42,35 Meter. Hochſprung: 1. Weinkötz, Költ
1,90 Meter; 2. Hümpel, Berlin, 1,85 Meter
3. Schrell, TH. Berlin, 1,80 Meter. Stabhock
ſprung: 1. Löbe, Kiel, 3,62 Meter; 2.
Har=
mann, Breslau, 3,60; 3. Hülſe, Berlin, 3.4
Speerwerfen: 1. Heinſzen, Breslau, 58,76 Meter
2. Böhme, Berlin, 58,25 Meter; 3 Philipp=
Breslau, 52,87 Meter. 3000 Meter=Mannſchafts
lauf: 1. Univ. Berlin, 9 Punkte; 2. Marbur=
17 P.; 3. Köln, 21 P. 30 mal 250 Mete=
Staffel (für Kreismannſchaften): 1. Kreis Mitt
15:40 Min.; 2. Kreis Weſt, 15:44,8; 3. Krei
Berlin, 15:50,3; 4. Kreis Oſtland, 16:03 Mir
800 Meter: 1. Deſſecker, Stuttgart, 1:55,7 Mir
(neue Studenten=Beſtleiſtung); 2. Danz,
Ma=
burg, 1:57,1 (alle übrigen Teilnehmer zurück
Frauen:
4 mal 100 Meter=Staffel: 1. Marburg, 52
Sek. (neue Studenten=Beſtleiſtung); 2. Fran
furt, 53,4; 3. Bonn, 54,0 (Univ. Berlin wege
Ueberſchreitens der Wechſelmarke diſtanziert
Speerwerfen: 1. Matthes, DHfL., Berlin, 37,
Meter; 2. Goldmann, Greifswald, 36,59 Mete=
3. Dorner, Berlin, 33,48 Meter (die Leiſtunge
der beiden Erſten ſind neue Studenten=Beſtle
ſtungen) Diskuswerfen: 1. Schlottmann, Han.
burg, 38,29 Meter (neue Studenten=Beſtle
ſtung); 2. Schmidt, München, 37,86 Mete
3. Michael, Berlin, 33,71 Meter.
Abſchluß der Hochſchul=Meiſterſchaftet
Nach Beendigung der Wettkämpfe nah
Reichs=Erziehungsminiſter Ruſt
die Preisverteilung und Siegerehrung vor.
überreichte perſönlich den Siegern ihre Prei
In ſeinen einleitenden Worten pries der Min
ſter die Tugenden der Unnachgiebigkeit gegen ſi
ſelbſt, der Willensbildung und der Charakte
ſtärke. Er verwies darauf, daß gerade die letzte
Kämpfe an dieſem Tage gezeigt haben, wie ſe
es darauf ankomme, nicht locker zu laſſen und
kämpfen bis zur letzten Minute. Das Gefül
nicht ſiegen zu können, dürfe es nicht geben.
ſeinen weiteren Ausführungen ſtellte der Min
ſter die Notwendigkeit der körperlichen Ertüc
tigung gerade für die Beſucher der deutſche
Hochſchulen als ausgleichendes Moment für d
geiſtige Arbeit hin. Er ſagte zum Schluß: „J
bin nicht hierher gekommen, um Pflichten d
Repräſentation der Reichsregierung zu erfülle
ſondern aus innerſter Anteilnahme an Ihre
hingebenden Ringen in dieſem Zweig der der
ſchen Erziehungsmöglichkeiten. Sie wollen
üb=
zeugt ſein, daß dieſer Einſatz auf dem Sportpl
immer und jederzeit die volle Unterſtützung d
Führers und der Reichsregierung finden wirt
Stürmiſcher Beifall dankte dem Redner.
Die ſüddeutſche Rugby=Mannſchaft, die b
den Deutſchen Kampfſpielen gegen Norddeutſe
land ſpielen wird, ſchlug bei einem letzten Prob
galopp die Heidelberger Stadt=Fünfzehn m
22:6 (10:3).
Ein glänzender Sieg in Warſchau
Deufſchlands Frauen gewinnen den erſten Leichkakhlekik=Länderkampf geger
Polen mit 64:35 Punkken. — Ein Welkrekord, ein deutſcher Referd
und weitere Glanzleiſtungen.
Zum erſten Male traten deutſche
Leichtath=
letinnen zu einem Länderkampfe gegen Polen
an, der am Sonntag in Warſchau ſtattfand. Die
polniſchen Behörden brachten dem Kampfe
größ=
tes Intereſſe entgegen. Auf der Ehrentribüne
waren zahlreiche Vertreter der Militär= und
Zivilbehörden und des polniſchen
Außenmini=
ſteriums anweſend. Auch die deutſche
Geſandt=
ſchaft war, mit dem Geſandten von Moltke
und dem Militär=Attaché Generalleutnant
Schindler an der Spitze, ſtark vertreten.
Der Kampf endete mit einem in dieſer Höhe
nicht erwarteten Sieg der deutſchen Frauen, die
ſich in dieſem Kampfe ſelbſt übertrafen. Die
Polinnen mußten allerdings die
Olympiaſiege=
rin Stella Walaſiewicz erſetzen, die das
Punkteverhältnis wohl weſentlich verbeſſert
hätte. Allerdings befand, ſich gerade in der
100=Meter=Strecke die Nürnbergerin
Dollinger in einer ausgezeichneten Form.
Sie durchlief die Strecke in der neuen
deut=
ſchen Rekordzeit von 11,9
Sekun=
den. Noch erfolgreicher ſchnitt die Münchnerin
Giſela Mauermeyer ab, der im
Kugel=
ſtoßen mit 14,38 Meter ſogar ein
Weltrekord gelang. Im 80=Meter=
Hürden=
lauf erreichte Frl. Pirch=Berlin die deutſche
Rekordzeit von 12,1 Sekunden, und im
Diskus=
werfen kam Frl. Mollenhauer=Hamburg
zwar nicht an ihren jüngſten deutſchen Rekord
heran, aber ſie übertraf mit ihren 41,05 Meter
doch die alte Beſtleiſtung.
Von den neun Wettbewerben gewannen die
deutſchen Vertreterinnen allein ſieben, und
außerdem belegten ſie noch acht zweite Plätze.
Damit fiel der prächtige Wanderpokal des
Berliner polniſchen Geſandten Lipſki an die
deutſche Mannſchaft.
Die Ergebniſſe.
100 Meter: 1. Dollinger=Nürnberg, 11,9 Sek.
(deutſcher Rekord); 2. Albus=Barmen, 12,2.
200 Meter: 1. Krauß=Dresden, 25,4 Sekunden;
2. Dörrfeldt=Berlin, 25,6 Sek.
80 Meter Hürden: 1. Pirch=Berlin, 12,1 Sek.
(deutſcher Rekord eingeſtellt); 2. Engelhard=
Berlin, 12,2 Sek.
Kugelſtoßen: 1. Mauermeyer=München, 14,
Meter (Weltrekord); 2. Link=Siegen, 12,
Meter.
Diskuswerfen: 1. Weiß=Polen, 42,81 Mete
2. Mollenhauer=Hamburg, 41,05 Meter.
Weitſprung: 1. Krauß=Dr’sden, 5,61 Mete
2. Göppner=Danzig, 5,56 Meter.
Hochſprung: 1. Niederhoff=Velbert und Göppne
Danzig, je 1,50 Meter.
Speerwerfen: 1. Kwaſniewſka=Polen, 37,80 M.
ter; 2. Alpen=Itzehoe, 35,56 Meter.
Staffel (60, 75, 100, 200 Meter): 1. Deutſ
land, 7:04 Min.; 2. Polen, weit zurück.
Geſamtergebnis: 1. Deutſchland, 64 Punkt
2. Polen, 35 Punkte.
Tennis.
TEC. Darmſtadt- TC. Buchſchlag 16
Von ſchöner Witterung begünſtigt, fand
Sonntag dieſes Wettſpiel auf der Anlage 4
Tennis= und Eisklubs ſtatt. Als Gegner w
die Mannſchaft des Tennisklubs Buchſchlag
ſchienen. Die Mannſchaft des Tennis= und E.
klubs ſiegte mit 16:4 Punkten. Während in d
Einzelkonkurrenzen die Einheimiſchen faſt au
nahmslos überlegen waren, zeigten die Gäſte
den Doppelkonkurrenzen ſtärkeren Widerſtat
Für Buchſchlag ſpielten, die Damen: Wienai
Cochlovius, Loembke, Peters und die Herre
Stein, Weinmann, Becker, Kempff, Wienau
Dr. Federlin. — Die Darmſtädter Farben wi
den vertreten von den Damen: Scriba, Uncke
Wittich, Reitz und Brieger und den Herré
Werner, Sennewald, Teichmann, Müller Klau
Glatz, Dr. Schmidt, Buſch, Füngling u. Brieg
Die erſte Mannſchaft der Darmſtädter war ni
vollſtändig angetreten, da ein Teil an dem a
gemeinen Tennisturnier in Saarbrücken — al
geſchrieben anläßlich der Saarkundgebungen
teilnahm. Nach dem harmoniſchen Verlauf L
Wettſpiele fanden ſich die Turnierteilnehm
mit den anderen Mitgliedern des Tennis= u
Eisklubs im Sport=Café zur Nachfeier zuſamme
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 194 — Seite 7
ontag, 16. Juli 1934
Das Kupieren von Pferden.
933 (Reichsgeſetzblatt I, S. 987) mit Ausnahme des § 2. Nr. 8
11 in Kraft getreten. Nach § 2. Nr. 8 iſt es verboten, einem
Am 1 Februar 1934 iſt das Tierſchutzgeſetz vom 24.
Novem=
de die Schweifrübe zu kürzen (kupieren). Ausnahmen ſind nur
r beſonderen Bedingungen zugelaſſen. Der Zeitpunkt des
In=
kretens dieſes Verbotes wird gemäß § 15 des Geſetzes vom
sminiſter des Innern im Einvernehmen mit dem
Reichsmini=
ür Ernährung und Landwirtſchaft feſtgeſetzt werden. Die
in=
ierten Kreiſe ſollen dadurch Zeit gewinnen, ſich auf das
Ver=
inzuſtellen.
Trotz dieſer aufſchiebenden Beſtimmung dürfen aber tierquäle=
Mißbräuche, die ſich gelegentlich beim Kupieren der Pferde
isgebildet haben, ſchon jetzt nicht mehr geduldet werden. Wer
Kupieren ein Pferd unnötig quält oder roh mißhandelt, hat
afung nach § 9 des Geſetzes zu gewärtigen (Gefängnis bis
Jahren und Geldſtrafe bis zu 10000 RM. oder eine dieſer
fen). Im übrigen iſt für das Kupieren der Pferde 8 2, Nr. 9
Geſetzes beſonders zu beachten, wonach es verboten iſt, an
: Tier in unſachgemäßer Weiſe oder ohne Betäubung einen
rzhaften Eingriff vorzunehmen.
die Schweifrübe des Pferdes bildet in ihren Knochen die
Fort=
g und den Abſchluß der Wirbelſäule und enthält neben
en, Muskeln und Blutgefäßen auch eine Anzahl empfindlicher
en. Das Kürzen der Schweifrübe verurſacht deshalb den
den durch die Durchtrennung der Gewebe und durch das
Ab=
ien der Wundfläche zum Zwecke der Blutſtillung erhebliche
Serzen. Es kommt bei unſachgemäßer Vornahme der
Opera=
häufig vor, daß die Durchtrennung nicht zwiſchen den weichen
6 peln der Gelenke erfolgt, ſondern die Schwanzwirbel mit
Ge=
durchtrennt werden. Bei ſolchen Komplikationen werden
S anzwirbelteile oder ganze Schwanzwirbel brandig abgeſtoßen,
es zur Heilung kommt. Die Wundheilung iſt im übrigen
langwierig und ebenfalls ſchmerzhaft, auch wenn ſie normal
ver=
läuft. Weiterhin können Wundinfektionen aller Art eintreten,
die geſundheitliche Schädigungen und bisweilen den Tod der Tiere
im Gefolge haben können. Nicht ſelten wird Starrkrampf im
An=
ſchluß an das Kupieren beobachtet, der immer ſehr ſchmerzhaft iſt
und in der Regel tödlich verläuft.
Viele Pferde werden durch die ſchmerzhafte Operation und
durch die oft erforderliche Nachbehandlung dauernd in ihrem
Cha=
rakter geſchädigt. Sie werden ängſtlich oder bösartig und damit nur
beſchränkt verwendungsfähig.
Durch das Kürzen des Schwanzes wird das Pferd einer
wich=
tigen Abwehrwaffe gegen Inſekten beraubt und dadurch einer
lebenslänglichen Quälerei preisgegeben. Das Pferd ſucht ſich der
quälenden Inſekten dann fortwährend durch Zuckungen der Haut,
durch Schütteln des Körpers, durch Anſtreifen an feſte und
beweg=
liche Gegenſtände, durch Schleudern des Kopfes und Schlagen mit
den Beinen zu erwehren. Dadurch wird Muskelkraft unnötig
ver=
braucht, die Arbeitsweiſe des Tieres beeinträchtigt, ſowie ein
vor=
zeitiger Verbrauch des Körpers begünſtigt, da beſonders die
Knochen, Gelenke, Sehnen und Bänder der Gliedmaßen ſowie
die Hufe durch das ſtändige Schlagen unverhältnismäßig ſtark
be=
anſprucht und beſchädigt werden. Auch die Futteraufnahme leidet
unter der ſtändigen Beunruhigung. Schließlich werden kupierte
Tiere infolge der fortdauernden Beläſtigung durch die Inſekten
vielfach nervös, ſo daß auch die öffentliche Sicherheit durch ſolche
Pferde gefährdet werden kann.
In verſchiedenen deutſchen Ländern ſind ſchon heute kupierte
Pferde von ſtaatlichen Prämiierungen ausgeſchloſſen, ebenſo wird
die Heeresverwaltung vom Jahre 1935 ab kupierte Pferde nicht
mehr aufkaufen. Dies wird dazu beitragen, daß die Nachfrage nach
kupierten Pferden aufhören wird.
* Steuer= und Wirtſchaftskalender
für die Zeit vom 16. bis 31. Juli 1934.
Aufbewahren!
Auli: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom
1. bis 15. Juli 1934 erfolgten Lohnzahlungen im
Mar=
kenverfahren und im Ueberweiſungsverfahren. Im letzte=
ſchneiden!
ren jedoch nur dann, wenn die in der erſten Hälfte des
Kalendermonats einbehaltenen Lohnſteuerbeträge für
ſämtliche in einem Betrieb beſchäftigten Arbeitnehmer
den Betrag von 200 RM. überſtiegen haben. (Keine
Schonfriſt.)
2uli: Abführung der Ebeſtandshilfe ſeitens der
Lohn=
empfanger.
2uli: Entrichtung der Abgabe zur
Arbeitsloſen=
hilfe, ſoweit dieſe an die Finanzkaſſe zu zahlen iſt.
Zuli: Zahlung der durch Lohnabzug einbehaltenen
Bürger=
ſteuer auf Grund der näheren Beſtimmungen. (Keine
Schonfriſt.)
uli: Zweites (gemeindliches) Ziel der Gemeinde=,
Kreis= und Provinzialumlagen für das
Rechnungsjahr 1934/35. Schonfriſt bis 8. Auguſt 1934.
uli: Entrichtung der Filialſteuer in der Stadt
Darm=
ſtadt, zweites Ziel, für das Rechnungsjahr 1934/35.
Schonfriſt bis 8. Auguſt 1934.
uli: Entrichtung der Warenhausſteuer in der Stadt
Darmſtadt, sweites Ziel, für das Rechnungsjahr
1934/35. Schonfriſt bis 8. Auguſt 1934.
uli: Zahlung der Müllabfuhrr,
Straßenreini=
gungs= und Kanalbenutzungsgebühren in
der Stadt Darmſtadt, zweites Ziel, für das
Rechnungs=
jahr 1934/35. Schonfriſt bis 8. Auguſt 1934.
iuli: Entrichtung des Schulgeldes für die Darmſtädter
Beiträge zur Handwerkskammer.
luf die Ausführungen im letzten Steuerkalender wird ver=
. Die Anforderungszettel ſind noch nicht heraus. Ueber
fälligkeit des 1. Zieles für 1934/35 erfolgt an dieſer Stelle
eilung im nächſten Steuerkalender. H. W. Wohmann.
Reiſende, gebk ener Reiſegepäck auf!
Obwohl allgemein bekannt ſein müßte, daß der Reiſende
Anſpruch auf den Platz über und unter ſeinem Sitz zur
rbringung ſeines Handgepäcks hat, werden immer noch
Kof=
ind ſonſtiges Gepäck ohne Rückſicht auf die Mitreiſenden in
r Zahl in die Abteile mitgenommen. Unliebſame
Aus=
iderſetzungen zwiſchen den Reiſenden und dem
Zugbegleit=
nal ſind die Folge und bringen die erſte Mißſtimmung in die
ubsfreude. Der Reiſende, der auch jetzt noch glaubt, ſich aus
angebrachter Sparſamkeit von ſeinem großen Gepäck nicht
ien zu können, möge bedenken, daß er durch ſeine nicht
ange=
te Sparſamkeit ſowohl ſich ſelbſt einer Bequemlichkeit
be=
t als auch ſeinen Mitreiſenden gegenüber wenig
Gemein=
beweiſt. Er möge überlegen, daß er durch die Mitnahme
s Gepäcks in das Abteil Laſten auf ſich nimmt, die in kei=
Verhältnis zu der erſparten Gepäckfracht ſtehen, denn der
ende, der ſein Gepäck aufgibt, hat es nicht nötig, ſeine Koffer
von einem Zug zum anderen zu ſchleppen oder von einem
nhof zum anderen beſorgen zu laſſen; er ſpart Gepäckträger
Fahrkoſten und braucht auch beim vorübergehenden Verlaſſen
Abteils keine Sorge vor Verluſt ſeines Gepäcks zu haben.
Wenn auch zugegeben werden muß, daß der größte Teil der
sgenoſſen in den gegenwärtigen Zeiten mit ſeinen für die
zurückgelegten Mitteln haushalten muß, ſo ſind doch die
en für die Gepäckbeförderung im Vergleich zu den
Geſamt=
ſaben der Urlaubsreiſe derart gering, daß man die Aufgabe
Reiſegepacks im Hinblick auf die eintretenden großen
Reiſe=
chterungen nur dringend empfehlen kann. Anſcheinend iſt
zu wenig bekannt geworden, daß die Reichsbahn, um die
ieferung von Reiſegepäck zu erleichtern, die Gepäckfrachten
1 Mai d. J. erneut um 30 Prozent (zum Teil noch mehr)
ißigt hat, nachdem ſie bereits im vergangenen Jahre die
rführungsgebühren bei Orten mit mehreren Bahnhöfen
3. Berlin, Breslau uſw.) hat wegfallen laſſen.
Aubsanordnung für den NS. Fronkkämpfer=Bund.
Ab 1. Auguſt nur das neue Abzeichen!
Fkp. Der Bundesführer des NS. Deutſchen
Frontkämpfer=
des (Stahlhelm), Reichsarbeitsminiſter Franz Seldte, hat für
Bund für die Zeit vom 9. Juli 1934 bis Samstag, den
Auguſt 1934, allgemeinen Urlaub angeordnet. Von beſtimmten
nahmen abgeſehen, hat die Bundesleitung in dieſer Zeit auch
Tragen der Bundestracht verboten. Die Ausnahmen betref=
1. Teilnahme geſchloſſener Einheiten des
Bun=
bei Kundgebungen uſw., an denen auch andere Organiſationen
lligt ſind. Die Teilnahme bedarf der Genehmigung des
zu=
digen Landesführers Ehrenkompagnien dürfen hierbei
Bun=
racht tragen. 2. Teilnahme an den fürden 2. Auguſt
4 von der Wehrmacht angeſetzten Feiern. Der
luguſt 1934 iſt für den NS. Deutſchen Frontkämpfer=Bund
ihlhelm), ſowie er an den von der Wehrmacht angeſetzten
rn teilnehmen kann, Dienſt. Zu dieſem Dienſt iſt Bundestracht
llegen. 3. Die Bundeskapellen dürfen vertraglich
ver=
arte Konzerte auch während der Urlaubszeit in Uniform
Die Bundesleitung behält die für die Durchführung der
not=
digen organiſatoriſchen Aufgaben benötigten Kräfte im Dienſt.
Landes=, Kreisverbands= und Kreisgruppenleitungen erlaſſen
ihre Dienſtbereiche entſprechende Anordnungen.
Die Bundesleitung des NS. Deutſchen Frontkämpfer=Bundes
ihlhelm) hat nunmehr für den geſamten Bund die Anord=
2 getroffen, daß ab 1. Auguſt 1934 das alte Stahlhelm=
Ab=
ſen nicht mehr getragen werden darf. Ab 1. Auguſt 1934 iſt
von allen Bundesangehörigen das neue Abzeichen des NS.
ntkämpfer=Bundes anzulegen. Das Alte=Garde=Abzeichen des
9thelm, BdF., bleibt von dieſer Anordnung unberührt.
Der Polizeibericht.
Wer kennt den Toten? Am 10. 7. 1934 wurde in der
Wald=
gemarkung Weiskirchen, Kreis Offenbach a. M., eine ſtark
ver=
weſte männliche Leiche gefunden, deren Perſönlichkeit noch nicht
feſtgeſtellt werden konnte. Der Tod iſt vor ungefähr 8 Wochen
durch Erſchießen eingetreten. Beſchreibung: 1,72—1,75 Meter
groß, mittlere Geſtalt, hellblondes kurzgeſchnittenes Haar, im
Oberkiefer acht Goldzähne (je 4 Goldzähne neben dem rechten
Schneidezahn), Kleidung: Blaugrauer, abgetragener Anzug mit
feinen Streifchen, die Hoſe iſt am Geſäß mit gleichfarbigem Stoff
geflickt. grauen Hut, ſchwarze Schnürſchuhe, Größe 41, mit
Gummi=
abſätzen. Bei dem Toten fand man eine ſilberne, Herrenuhr,
Auf der Innenſeite des Deckels befinden ſich zwei Pfeile mit den
Buchſtaben I E und die Nummer 23 577. Ferner 1 Piſtole, Marke
Sauer u. Sohn, Kal. 7,65, 1 Erſatzſtreifen mit 6 Patronen und
1 Piſtolentaſche. Wo wird die Perſon vermißt? Nachricht an die
Zentrale für Vermißte und unbekannte Tote beim
Landeskrimi=
nalpolizeiamt in Darmſtadt.
Aus dem Gerichksſaal.
Ein liebevoller Pflegeſohn hatte in einem anderen Fall ſeinen
Pflegevater angezeigt, weil der ihm namlich ſein Haus nicht
über=
ſchreiben wollte. Der Angeklagte, der 57jährige Nikolaus
Nuß=
bickel aus Bobſtadt iſt als anſtändiger Mann bei Nachbarn
und Berufskollegen bekannt, und das Gericht kann auf die Ausſage
dieſes Pflegeſohnes und deſſen Frau wenig Wert legen, ſo daß er
in zwei Fällen, in denen er nach deſſen Ausſagen die
Reichsregie=
rung verunglimpft haben ſoll, freigeſprochen wird. Er
er=
hält lediglich einen Monat Gefängnis mit einer
fünfjäh=
rigen Bewährungsfriſt, weil er einen Revolver, den er im Dienſt
gebrauchte, nicht ſofort nach ſeiner Penſionierung ablieferte.
Ebenfalls freigeſprochen wird eine Frau aus Jugenheim, denn
der einzige Belaſtungszeuge iſt mit der Frau verfeindet, und hat
zudem in den letzten Jahren ſeine politiſche Ueberzeugung
gewech=
ſelt wie ſein Hemd, und erſcheint dem Gericht nicht glaubwürdig
genug, um darauf eine Verurteilung ſtützen zu können.
Auszug aus dem Pakenkblatt
A. Patentanmeldungen:
Goebel A=G., Darmſtadt: Vorrichtung zum Erzielen eines
veränderlichen, unterbrochenen Vorſchubs von Werkſtoffbahnen,
bei gleichförmiger Anfangsbewegung, beiſpielsweiſe bei
Ro=
tationsdruckmaſchinen.
Dipl.=Ing. Theo Schleſinger, Offenbach a. M.: Verfahren zur
Herſtellung von Feldmagneten für Kleinlichtmaſchinen.
Georg Adam Moter, Roßdorf bei Darmſtadt: Vorrichtung
zum Befeſtigen von Kreismeſſern auf Wellen.
Enzinger=Unionwerke A.=G., Pfeddersheim: Vorrichtung zum
Ausrücken von Maſchinen zum Verſchließen von Flaſchen o. dgl.
B. Erteilte Patente:
Carl Schenck, Eiſengießerei und Maſchinenfabrik. Darmſtadt,
G. m. b. H.. Darmſtadt: Doppelpendelneigungswaage.
Bahnbedarf Darmſtadt, Werk der Aquiala A.=G. für
Han=
dels= und Induſtrieunternehmungen, Frankfurt a. M.
Darm=
ſtadt: „Preßſtempel zum Auftauchen der Köpfe von
Schrauben=
bolzen o. dgl., insbeſondere der Köpfe von Schwellenſchrauben
auf warmem Wege.
Elſter u. Co., A.=G., Mainz: Kontrollvorrichtung für den
Gasverkauf nach Pauſchaltarif.
C. Gebrauchsmuſtereintragungen: Johannes Ohlig.
Offen=
bach a. M. Bügelverſchluß. — Metallwarenfabrik Sahm.
Jüges=
heim b. Offenbach a. M., Damentaſchenbugel mit
Schnappver=
ſchluß. — Gebr. Zilles, Worms, Fahrplanſchrank. — Guſt.
Leonhard Hoffmann. Dietesheim a. M., Offenbach a. M.=
Land, Aufblasbarer Hals=Rettungsring.
.
Wenn In Frankkurt . . dann
Rebstock, Braubachstraße 19
Brieſkaſſen.
Jer
Anfrage iſt die letzte Bezugsgulttung beizufügen. Auonyme Anfragen mirde.
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindlichteit.
50jährige Abonnentin, hier. Als Verwandte aufſteigender
Linie kommen nur Eltern und Großeltern, als ſolche abſteigender
Linie nur Kinder und Enkel in Betracht. In vorliegendem Falle
würde alſo eine Erſatzpflicht in Frage kommen. Die Erben
wer=
den daher gut daran tun, eine Nachlaßverwaltung beim Gericht
zu beantragen.
Nach Darmſtadt. Während der Dauer des Scheidungsprogeſſes
hat das Gericht zu entſcheiden, da ſich die gegenſeitige
Unterhalts=
pflicht der getrennt lebenden Ehegatten nach § 1361 BGB.
be=
mißt. Der Unterhalt iſt danach, ſolange einer von ihnen die
Her=
ſtellung des ehelichen Lebens verweigern darf und verweigert,
durch Entrichtung einer für jeweils drei Monate
vorauszahl=
baren Geldrente zu gewähren. Die Unterhaltspflicht des Mannes
fällt weg, oder beſchränkt ſich auf die Zahlung eines Beitrags,
wenn der Wegfall oder die Beſchränkung mit Rückſicht auf die
Bedürfniſſe ſowie auf die Vermögens= und Erwerbsverhältniſſe
der Ehegatten der Billigkeit entſpricht. Im Fragefalle könnte
alſo der Ehemann nicht wohl zu dieſen beſonderen
Aufwen=
dungen herangezogen werden.
„R. 7‟ 1. Wenden Sie ſich an das Staatsminiſterium hier,
Abteilung III für Arbeit und Wirtſchaft, Adolf=Hitler=Platz 5.
2. Eine ſo lange beſtehende Trennung der Ehegatten wird wohl
einen genügenden Scheidungsgrund abgeben. — 3. Darüber dürfte
noch nichts beſtimmt ſein. Nach 8 1706 Abſ. 2 BGB. kann der
Ehemann der Mutter (nicht: der Vater des. Kindes!) durch
Er=
klärung, die ab 1. Auguſt 1934 vor dem Standesamt, das die
Ge=
burt des Kindes beurkundet hat, zu erfolgen hat, dem Kinde mit
deſſen und der Mutter Einwilligung ſeinen Namen erteilen.
Kekteler-Gedenkfeier im Mainzer dom.
LPD. Mainz, 15. Juli. Im Dom der alten Biſchofsſtadt wurde
heute, am 57. Todestag Biſchof Wilhelm Emmanuel von
Kette=
lers, in einer Gedenkſtunde für den ſozialen Biſchof eine
Ketteler=
leuchte geweiht, die vom katholiſchen Werkvolk Deutſchlands
ge=
ſtiftet worden iſt. Nach dem Einzug der Pilger aus dem
Ruhr=
gebiet, dem Saargebiet und aus Süddeutſchland in den Dom nahm
Biſchof Dr. Hugo=Mainz die Weihe der Kettelerleuchte vor und,
nachdem ſie am Grabe Kettelers in der Morienkapelle Aufſtellung
gefunden hatte, entzündete der Mainzer Oberhirte ihre Flamme,
die nun ſtändig brennen wird, an dem Licht der Grubenlampen
der anweſenden Knappen aus dem Ruhrgebiet. Der Gottesdienſt,
in dem Biſchof Dr. Hugo eine Anſprache und Domkapitular
Len=
hart die Feſtpredigt hielt, wurde um die Mitternachtsſtunde mit
einer großen Lichterprozeſſion über den Liebfrauenplatz und den
Markt und einem Tedeum abgeſchloſſen.
Roſenfeſt in Bad-Rauheim.
Bad=Nauheim, 15. Juli. In beſonders ſchöner und
eindrucks=
voller Weiſe beging unſere Badeſtadt den Tag der deutſchen Roſe.
Eingeleitet wurde er am Samstag mit einer Ausſtellung von 500
Roſenſorten, Zuchtergebniſſe aus dem nahen Roſendorf Steinfurth.
Ein Roſenball auf der Kurterraſſe am Abend gipfelte in der Wahl
der Roſenkönigin. Der Sonntag brachte eine Plaketten=Zielfahrt
des DDAC., Gau 3. Im Mittelpunkt des Tages ſtand der große,
etwa 25 Gruppen umfaſſende Roſenkorſo, der entzückende
Schau=
nummern, entworfen von dem Kunſtmaler Geilfus, bot.
Anſchlie=
ßend fand durch das Hochſche Konſervatorium, Frankfurt a. M.,
die Aufführung des von Hans Geiſow gedichteten Märchenſpiels
Dornröschen” in der Trinkkuranlage den lebhaften Beifall der
Zuſchauer. Der Bad=Nauheimer Roſentag, ein einzigartiges
Er=
lebnis, wurde von der Ufa im Tonfilm feſtgehalten.
Eb. Eberſtadt, 15. Juli. Sturz vom Baum. Auf einem
Obſtſtück auf der Marienhöhe ſtürzte beim Obſtbrechen ein hieſiger
Einwohner durch den Bruch der Leiter ſo unglücklich ab, daß er
einen Oberſchenkelbruch erlitt.
Cp. Eſchollbrücken, 15. Juli. Hohes Alter. Landwirt
und Wagnermeiſter Adam Leichtweiß 5., leider in ſeinen
alten Tagen erblindet, kann Montag ſeinen 84. Geburtstag feiern.
Cp. Hahn b. Pfungſtadt, 16. Juli. Jahresfeſtder
Kin=
derſchule. Die evangeliſche Gemeinde feierte am geſtrigen
Sonntag das Jahresfeſt ihrer Kinderſchule. Vormittags fand ein
Kindergottesdienſt ſtatt, nachmittags ein Feſtgottesdienſt, in dem
Profeſſor Dr. Matthes=Darmſtadt predigte, der auch in der
ſich daran anſchließenden Verſammlung in der Kirche den
Feſt=
vortrag übernommen hatte.
Falſchirmpilok in Berlin abgeftürzk.
Am Samstag vormittag ſtürzte aus bislang ungeklärter
Ur=
ſache der Fallſchirmpilot André Tſchaſſownikoff über dem
Flugplatz Johannisthal aus großer Höhe ab. Der Pilot war
gegen 9 Uhr zu einem Uebungsflug aufgeſtiegen. In etwa 500
Meter Höhe bereitete Tſchaſſownikoff dann den Abſprung vor.
Vor den entſetzten Augen der zahlreichen Zuſchauer, die jeder
Be=
wegung des Piloten genau folgten, entfaltete ſich dann aber der
Fallſchirm nicht und der Pilot ſtürzte in die Tiefe. Er wurde von
ſeinen Kameraden mit zerſchmetterten Gliedern tot aufgefunden.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Montag, 16. Juli
5.45: Stuttgart: Choral, Zeit Wetter. — 5.50 und 6.15:
Gvn=
naſtik. — 6.40: Zeit, Meldungen. — 6.50: Wetter. — 6.55;
Orcheſter Frankfurter Berufsmuſiker. Ltg.: Hoffmann. — 8.15:
heim: Mittagskonzert des Philharmon. Orcheſters.
Dazw.
(13.50); Zeit, Nachr. — 14.30: Nur Kaſſel: Nachr. — 14.40:
Stunde des Liedes: Joh. Brahms. — 15.30: Wetter. — 15.357
Wirtſchaftsbericht. — 15.50; Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
16.00; Funkorcheſter. Ltg.: O. Seyfert. — 17.30: Dr. Pfeiffer:
15. Stutgzat: Fanöſch. — 1a.8h: Wedungen.
18.50:
Das Leben ſpricht.
19.00: Kaiſerslautern: Das Pfälzer Vokalquartett ſingt. — 19.30:
Saar=Umſchau. — 19 40: Vom Deutſchlandſender: Die Jugend
im Kampf um die Weltanſchauung. Geſpräch zwiſchen
Reichs=
leiter A. Roſenberg und Gebietsführer K. Cerff. — 20.00:
Zeir, Nachr. — 20.15: Breslau: Reichsſendung: Stunde der
Nation: Volk auf fremder Erde. — 20.45: Fahrende
Ge=
ſellen ſingen Volkslieder. — 21.15: Stuttgart: Berühmte Märſche
und Tänze aus Opern. Das Funkorcheſter. Ltg.: F. Droſt.
22.00: In der Halme wogendem Meer. Hörfolge. — 22.20:
Zeit, Nachr. — 22.35: Nachr., Wetter Sport. — 22.45: Kleine
Unterhaltung. — 23.00: Kammermuſik. Ausf.: Das Streichtrio
des Peter=Quartetts. — 24.00; Schallplatten: Deutſche
zeit=
genöſſiſche Muſik.
Deutſchlandſender
Welle 1571.
Deutſchlandſender: Montag, 16. Juſi
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachrichten. — 6.00: Berlins
Gymnaſtik. — 6.15: Tagesſpruch. — 6.20: Hamburg: Das
Nord=
markorcheſter — Deutſche Arbeitsfront, Ltg.: Rudolph. — In
einer Pauſe gegen 7.00: Nachrichten. — 8.00: Sperrzeit. —
8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.00: Funkſtille. — 940;
Marie Tömmies: Wirtſchaftliche Ausbildung in ſtädt. Schulen. —
10.00: Nachrichten. — 10.10: Funkſtille. — 11.15:
Seewetter=
bericht. — 11.30: Zarte Mädchenbildniſſe (Schallplatten). —
11.55: Wetter.
12.00: Südliche Reiſebilder (Schallplatten). — 12.55: Zeitzeichen.
13.00: Durch Schären und Fjorde (Schallplatten). — Anſchl.:
Wetter. — 13.45: Nachrichten. — 14.00: Sperrzeit. — 14.453
Glückwünſche und Programmhinweiſe. — 15.00: Wetter, Börſe.
15.15: Für die Frau: 2000 Jahre Speiſezettel. — 15.40:
Werk=
ſtunde für die Jugend: Flugzeugmodellbau.
16.00: Breslau: Funkorcheſter. Ltg.: Dr. Koſchinſky. — 17.003
Bücher für die Reiſe. — 17.15: Zeitfunk. — 17.30: Heinz
Schu=
bert: Concertante=Suite. — 17.50: München: Prof. Pinder: Von
den Lebensgeſetzen der bildenden Kunſt (Aufn.). — 18.10: Ferdy
Kauffmann ſpielt mit ſeinem Orcheſter.
19.10: Der brave Mann denkt an ſich ſelbſt zuletzt. Hörſpiel.
19.40: Die Jugend im Kampf um die Weltanſchauung. Geſpräch.
20.00: Kernſpruch. — Anſchl.: Wetter, Kurzachrichten. — 20.15:
Reichsſendung: Breslau: Stunde der Nation. Volk auf fremder
Erde. — 20.45: Berlin: Houſton Stewart Chamberlain, der Seher
des Dritten Reiches. Georg Schott ſpricht. — 21.10:
Panopti=
kum. Freche Verſe und Szenen von Doornkaat dem Jüngeren.
22.00: Wetter, Nachr Sport. — 22.45: Seewetterbericht. —
23.00: Hamburg: Muſik am Abend.
Weiterbericht.
Ausſichten für Dienstag, den 17. Juli: Heiter, zeitweiſe auch
wolkig, tagsüber wärmer, meiſt trocken.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann; für
Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. VT. 34. 22377. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
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Sprechſtunden der Nedaktion: Vormittag8 12—1 Uhr. nächmittags 6—7 Uhr,
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
Seite 8 — Nr. 194
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
USTR
25)
Roman von Wolfheinrich v. d. Mülbe
(Nachdruck verboten)
Der kürzeſte Weg führte durch die Bibliothek. Auf dem
Gang zu dieſer begegnete er Prof. Knickmeier, der ihm ſchon
don weitem entgegenlachte.
„Na, Doktor” ſagte der Profeſſor und ſchlug ihm
freund=
lich auf die Schulter, „ſchönen Frauen gegenüber ſcheint es mit
Ihrer Kurzſichtigkeit nicht ſo ſchlimm zu ſein. Der 1. Maſchiniſt
und ich haben uns köſtlich amüſiert, wie Sie die ſchöne blonde
Frau ſofort ohne Brille geſehen haben.”
Fürſt! dachte Harald. Auch das noch! Fehlte nur, daß er
uns hat Däniſch ſprechen hören, dann bin ich in ſeiner Hand.
Harald ſtand wie auf Kohlen, aber er rang ſich ein Lachen ab.
„Gott, Herr Profeſſor, Mrs. Winſton iſt ſo ſchön, daß ſie
einen Blinden ſehend machen könnte. Uebrigens haben Sie
recht, ich trage die Brille hauptſächlich zur Schonung der Augen
auf Wunſch meines Arztes, aber ich möchte auch nicht, daß man
glaubt, ich trüge ſie allein aus Koketterie.”
Harald ärgerte ſich, er fühlte, daß da alles ungeſchickt und
falſch klang, und daß ſeine Entſchuldigung eine Dummheit war.
Eilig drückte er ſich an dem Profeſſor vorbei und wollte die
Tür zum Leſeſaal öffnen, als dieſe von ſelbſt aufging und ihm
eine Dame entgegentrat.
Es war die freundliche, rundliche Frau Rieſe aus Chemnitz,
eine lebensluſtige Witwe mittlern Alters. Beim Anblick der
Herren blieb ſie ſtrahlend in der Türöffnung ſtehen und
ſchwang in der Hand eine Zeitſchrift und in der andern einen
Bleiſtift.
„Profeſſorchen!” rief ſie ſelig. „Sie können mir helfen. Sie
ſind ſo ſchrecklich gebildet. Ich brauche ein patagoniſches
Natio=
nalgericht!“
„Um Gottes willen”, ſagte Knickmeier und ſtellte ſich breit
vor ſie hin, „werden Sie hier an Bord nicht ſatt? Sie ſollten
gar nicht ſo viel eſſen, Verehrteſte.”
„Ach, Profeſſorchen” ſchäkerte Frau Rieſe, „daß Sie einen
immer verſpotten müſſen. Sie wiſſen ſchon „Sie müſſen mir
auch noch einen holländiſchen Seehelden aus der Geuſenzeit
ſagen und einen doppelſinnigen muſikaliſchen Ausdruck.”
Harald trat von einem Fuß auf den andern, es war nicht
an den beiden vorbeizukommen. Knickmeier ſtand breitbeinig da,
hielt die Hände rückwärts unter ſeinem Cut und wedelte mit
den Schößen. Seine Naſe funkelte vor fröhlicher Bosheit.
„Holde Sphinx”, ſagte er, „den holländiſchen Seehelden
laſſen Sie man ſchwimmen, der iſt doch zu alt zum Heiraten,
auch wenn er noch lebt, woran ich in Anbetracht der verfloſſenen
Jahrhunderte berechtigte Zweifel hege. Tröſten Sie ſich, ſolche
Leute haben ſelten Sinn für ein trautes Heim, und treu ſind
ſie nie. Wozu waren ſie ſonſt Seehelden! Was das zweideutige
muſikaliſche Wort betrifft, das Sie ſo beſchäftigt, ſo iſt es das.
was wir Männer entbehren können, da die Damen es uns doch
abſprechen, weil ſie es ſelbſt, wie Sie wiſſen, im höchſten Maße
beſitzen: Takt.”
„Nein, Profeſſorchen, wie komiſch Sie wieder ſind! Man
weiß nie, was bei Ihnen Ernſt iſt . . .", ſie konnte vor
gluckſen=
dem Lachen kaum ſprechen.
Aber Harald wurde die Sache zu bunt. Mit einer
aal=
glatten Bewegung ſchlüpfte er an ihr vorbei und eilte durch die
Bibliothek zur Treppe.
„Erſticken ſoll das Frauenzimmer an ihrem patagoniſchen
Nationalgericht” knirſchte er zwiſchen den Zähnen, während er
ſich mit zwei Tigerſprüngen über die Stufen hinunterſchwang.
Einen Augenblick ſpäter ſtand er atemlos in ſeiner Kabine.
Gott ſei Dank — noch ſchien niemand hiergeweſen zu ſein.
Er ſah auf die Uhr. Jetzt gingen die Stewards zu ihrem Eſſen,
vor dem Frühſtück der Paſſagiere. Jeden Augenblick konnte
Fürſt
Mit fieberhafter Eile wühlte Harald in ſeinem Kabinen=
koffer, geſpannt auf das leiſeſte Geräuſch von außen horchend
und immer bereit, aufzuſpringen. Wäre der Borddetektiv jetzt
gekommen, hätte es für beide unabſehbare Folgen haben können.
Aber er kam nicht. Harald brachte ſchnell einige
Gegen=
ſtände in ſeinen Taſchen unter und verließ vorſichtig die Kabine,
Der kleine ſchwarze Lederkoffer blieb friedlich halbgeöffnet auf
dem Bett ſtehen. Man ſah das blanke Silber der vornehmen
Toilettenutenſilien blitzen.
Draußen war niemand. Harald ſchlich weiter und
lauf=
am Ende des Ganges an einer Kabine. „Ein Glück!” murme
er und ſchlüpfte in das fremde Neſt.
Bald darauf ſaß er wieder im Rauchſalon. Sein At
ging noch haſtig; er war blaß und wiſchte ſich den kalt
Schweiß von der Stirn.
Um Haaresbreitel dachte er. Er nahm ſich zufammen. V
wünſchte Nervoſität! Aber mich wie einen ſtümperhaften Dum
kopf in ihrer Gegenwart ertappen und verhaften laſſen — ne
lebendig nicht.
Er ſteckte ſich zur Beruhigung eine Zigarette an. Der Rau
ſalon war ziemlich leer, die meiſten Reiſenden machten
zum Lunch zurecht. In einem unbeobachteten Augenblick
Harald etwas zwiſchen Sitz und Lehne des Seſſels tief
Polſter verſchwinden. Es waren die Peſo= und Dollarnoten
Kommerzienrates. Hier konnte er ſie ſich, wenn er Glück ha
wieder holen, und wenn ſie gefunden wurden, ſtellten ſie
mand bloß.
Wenn er nur gewußt hätte, wieviel von den Berli
Dollarſcheinen ſchon fehlten? Aber er hatte jetzt keine Zeit
habt, ſie nachzuzählen, und hier ging es auch nicht.
Als er zum Lunch ging, ſah er an der Tür zum Spe
ſaal Fürſt ſtehen und auf ihn warten.
„Verdammter Hund” knirſchte Harald denn gleichze
näherte ſich Mrs. Winſton. Sein Blick wich den ſtahlbla=
Augen des Borddetektivs aus.
Aha, Bürſchchen, dachte Fürſt, als er Haralds Geſicht ſal
merkſt du ſchon, daß du in der Falle ſitzeſt?
Als Harald bei ihm vorbei wollte, ſprach er ihn an.
„Ich habe meinen Kollegen gefragt”, ſagter er, „es
Ihrem Wunſch, die Keſſelanlagen mit mir zu beſehen, nichts
Wege. Wenn Sie nach Tiſch Zeit haben, werde ich Ih=
Dinge zeigen, die Sie in Erſtaunen ſetzen dürften, Herr Do=
Lerſe.”
„Bedauere unendlich, Herr Ingenieur” erwiderte Har
leider bin ich nachher zum Mokka verabredet. Es findet
hoffentlich bald Gelegenheit ...
„Ich bin immer für Sie da”, ſagte Fürſt mit merkwürdt
Betonung, aber Dr. Lerſe ſchien etwas zerſtreut zu ſein; d
er ging mit einer ſtummen Verbeugung weiter, als ob er ka
zugehört hätte.
Fürſts Zweck war erreicht. Er wußte jetzt, was Harald:
Tiſch vorhatte.
Nach dem Lunch ſaß Harald mit den Amerikanern in e
gemütlichen Ecke beim Mokka. Auch der Kapitän hatte ſich
zugefunden. Er ſaß neben Mrs. Winſton und machte ihr ett
altmodiſch und umſtändlich die Cour.
(Fortſetzung folgt.)
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