zei wöchentlich 7maligem Erſcheinen vom 1. Junl
his 30. Juni 2.— Reichsmark und 20 Pfennig
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ur gegebühr, abgeholt 2.— Reichsmark, durch die
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Juni ohne Beſtellgeld monatlich 2.40 Reichsmark.
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 176
Donnerstag, den 28. Juni 1934.
196. Jahrgang
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28. Juni 1914.
28. Juni 1939.
Der Mord von Seraſewo. — Die Veihaftung des Mörders.
Das Diktat von Verſailles wird unterzeichnet.
der Reinhardkiſche Skeuerreform=Plan.
Lampf um die Berminderung der Arbeitsloſigkeit.
Wir haben ſeit April 1933 bereits verſchiedene Steuergeſetze
nkaſſen, die auf Kampf um die Verminderung der
Arbeits=
gſigkeit abgeſtellt ſind.
Förderung des Kraftwagenverkehrs:
Dem Kraftfahrzeugſteuergeſetz vom 10. April 1933 gemäß
ird alle Perſonenkraftfahrzeuge, die nach dem
. März 1933 erſtmalig zugelaſſen ſind
kraft=
fahrzeugſteuerfrei. Die Folge davon iſt, daß die
Stück=
ſahl der in Deutſchland erzeugten Perſonenkraftfahrzeuge und
die Zahl der in der Kraftfahrzeuginduſtrie Beſchäftigten ſich
berdoppelt haben. Die Zahl der in Deutſchland erzeugten
Per=
ſonienkraftfahrzeuge betrug im erſten Vierteljahr 1933 12823 und
hi erſten Vierteljahr 1934 23 014. Die Zahl der
Arbeits=
hoſen in der Kraftfahrzeuginduſtrie iſt
geſun=
ſin, die Umſätze in der Kraftfahrzeuginduſtrie
nd deren Nebengewerben ſind geſtiegen. Der
Aisfall an Kraftfahrzeugſteuer wird ausgeglichen durch das
Reniger des Finanzbedarfs der Arbeitsloſenhilfe und das Mehr
in Steuern und ſonſtigen Abgaben infolge vermehrter
Erzeu=
gung, vermehrter Umſätze, vermehrten Einkommens und
ver=
mehrten Verbrauchs.
Ein weitere Förderung des Kraftwagenverkehrs ergibt ſich
hurs dem Geſetz über
Skeuerfreiheik für Erſatzbeſchaffungen
vm 1. Juni 1933. Dieſem Geſetz gemäß dürfen die
Aufwendun=
gem für Gegenſtände des gewerblichen oder landwirtſchaftlichen
Anlagekapitals, die nach dem 30. Juni 1933 und vor dem
1. Januar 1935 erfolgt ſind, vom Gewinn des Steuerabſchnitts,
n dem die Anſchaffung oder Herſtellung erfolgt iſt, voll abgeſetzt
werden. Das gilt für die Zwecke der Einkommenſteuer, der
Nörperſchaftsſteuer und der Gewerbeſteuer. Die Unternehmer
bauchen von demjenigen Teil ihres Einkommens, den ſie für
Erſatzbeſchaffungen aufwenden, keine Einkommenſteuer (
Kör=
berſchaftsſteuer) und Gewerbeſteuer zu zahlen. Die Ermäßigung
dr Einkommenſteuer (Körperſchaftsſteuer) und Gewerbeſteuer,
die in Wahrnehmung des Geſetzes über Steuerfreiheit für Er=
ABbeſchaffungen erlangt werden kann, beträgt, je nach der Höhe
des Einkommens und der danach ſich ergebenden Steuerſätze 12
bS 65 vom Hundert der Aufwendungen. Zu Gegenſtänden des
Ververblichen oder landwirtſchaftlichen Anlagekapitals gehören
ch Perſonenkraftfahrzeuge und Laſtkraftwagen, wenn ſie dem
gerverblichen oder landwirtſchaftlichen Betrieb dienen. Es iſt
ſcher, daß viele Gewerbetreibende und Landwirte von dieſer
Moßen ſteuerlichen Vergünſtigung, die ihnen eine augenblickliche
Verbilligung des Kraſtwagens um 12 bis 65 vom Hundert
er=
oglicht, Gebrauch gemacht haben und noch Gebrauch machen
derden. Dieſer augenblicklichen Verbilligung ſteht die
Unmög=
ſckeit, in den Jahren des Gebrauchs Abſchreibungen vom Wert
As Kraftwagens vorzunehmen, gegenüber. Es iſt nicht nur
De Stückzahl. der erzeugten und abgeſetzten
Perſonenkraftfahr=
ſeeige, ſondern auch die Stückzahl der erzeugten und abgeſetzten
S ſtkraftwagen bedeutend geſtiegen. Die Zahl der in Deutſchland
IFeugten Liefer= und Laſtkraftwagen betrug im erſten Viertel=
Or 1933 2295 und im erſten Vierteljahr 1934 5376. Die Stück=
Sl der erzeugten Liefer= und Laſtkraftwagen hat ſich alſo mehr
1S verdoppelt. Auch die Zahl der abgeſetzten Liefer= und
Laſt=
aftwagen hat ſich mehr als verdoppelt. Sie betrug im erſten
Pi erteljahr 1934 4957 und im erſten Vierteljahr 1933 nur 2322.
(Fortſetzung auf Spalte 3.)
15 Jahre Verſailles!
Aufruf des Arbeitsausſchuſſes deutſcher Verbände
zum 28. Juni.
Der Arbeitsausſchuß deutſcher Verbände veröffentlicht
fol=
geuden Aufruf zum 28. Juni 1934:
15 Jahre Verſailles! Heute vor 15 Jahren wurde das
Ver=
ſailler Diktat unterzeichnet. Schon damals konnte es bei keinem
Einſichtigen als ein Inſtrument zur Wiederherſtellung eines
wahren Friedens gelten. Die 15 ſeither vergangenen Jahre
haben dem deutſchen Vokk die größten Opfer auferlegt,
ſie haben aber ebenſowenig der Welt wahren Nutzen gebracht,
es ſei denn, man nennt Nutzen das ſtarre Feſthalten an
Macht=
poſitionen, die nur auf der Niederhaltung der europäiſchen Mitte
beruhen. In einem Zuſtand der Schwäche und
Zer=
mürbung nach vierjährigem heldenhaften Ringen wurde
das Diktat unterzeichne. Die Kraft zu einem „Nein”
brachte das deutſche Volk nicht auf. Es mußte daher den Weg
durch die Wüſte antreten. Heute nach 15 Jahren kann es
mit Stolz von ſich ſagen, daß es die innere Schwäche
und die Uneinigkeit überwunden hat. Damit iſt
der Anſchlag, den das Verſailler Diktat auf die Ehre
und das Selbſtbewußtſein des deutſchen
Vol=
kes darſtellte, zunichte geworden.
Das Verſailler Diktat wurde einem in ehrenvollem Kampf
gegen die Uebermacht unterlegenen Volke auferlegt. Es fügte
der Niederlage die äußerſte Demütigung zu. Um den
Wider=
ſpruch, den die Beſtimmungen zu dem verheißenen Frieden des
Rechts und der Gerechtigkeit darſtellen, zu bemänteln, wurde
die Lüge, daß Deutſchland der Urheber des Weltkrieges ſei, zur
moraliſchen Grundlage des ſogenannten Friedensvertrages
ge=
macht. Gezwungen zur Unterſchrift auch unter die
Beſtimmun=
gen, die dem deutſchen Volk die Ehre nehmen ſollten, hat es
dieſes den Tatſachen nicht entſprechende Anerkenntnis niemals
anerkannt, und es tut dies heute weniger als je. Durch
wider=
ſinnige Grenzziehungen, durch Wegnahme des überſeeiſchen
Kolonialbeſitzes, iſt der Lebensraum des deutſchen Volkes
uner=
träglich verkümmert. Wo Deutſche an den Grenzen oder
ver=
ſtreut in fremden Staaten wohnen, haben ſie ſich der ſchärfſten
Angriffe auf ihr Volkstum zu erwehren.
Nur die Achtung vor der Eigenart eines
eden Volkstums kann Beruhigung und
Frie=
den ſchaffen. Dieſen echten Friedensgedanken ſtellt das neue
Deutſchland dem ſich über die Gegebenheiten des Blutes und
Stammes hinwegſetzenden abſtrakten Nationalſtaatsgedanken
entgegen. Zwar ſtehen fremde Heere nicht mehr auf deutſchem
Boden; unfrei weil wehrlos, liegt jedoch noch das
geſamte deutſche Land da, ſolange die Gleichberechtigung
nicht praktiſch verwirklicht iſt. Die Abrüſtungskonferenz hat
verſagt. Sie hat den Entſchluß zu einer wirkſamen
Herab=
ſetzung der Rüſtungen nicht aufgebracht. Für das deutſche Volk
kommt daher der in Verſailles feſtgeſetzte Rüſtungsſtand nicht
mehr in Betracht. Es fordert ſein Recht auf das
Mindeſt=
maß nationaler Sicherheit, es fordert keine
Angriffs=
waffen, es will nur nicht länger wehrlos und darum
ehrlos bleiben. Die künſtliche Scheidung in Sieger und Beſiegte
muß aufhören.
Die Weltlage erfordert, daß das alte Europa
zuſammen=
ſteht und nicht durch ein ausgeklügeltes Paktſyſtem das
ein=
ſeitige Machtbildungen verewigen will, künſtliche Schranken in
ſich aufrichtet. Die Zeit der Abſtimmung im Saargebiet rückt
heran. Die 15jährige Leidenszeit unter fremder Herrſchaft wird
bald überſtanden ſein. Es werden auch nach Rückkehr des
Saar=
gebietes noch Staatsgrenzen Volkstumsgrenzen zerſchneiden.
Das in ſich geeinte deutſche Volk weiß ſich über Staatsgrenzen
hinweg mit allen Volksgenoſſen einig. Durch den Mund ſeines
Führers hat die Welt erfahren, daß Deutſchland den Frieden
will. Es verſteht aber unter Frieden nur einen Frieden in
Ehre und Gleichberechtigung. Der Verſailler Zuſtand iſt kein
Friede. Ein großes Volk will leben und andere leben laſſen.
Schwer wird auch weiterhin ſein Lebensweg bleiben. Im Kampf
und Abwehr wächſt jedoch die Kraft.
Neues Einkommenſteuergeſek
mit Wirkung ab 1. Januar 1935.
Nach dem neuen Einkommenſteuergeſetz, das mit Wirkung ab
Januar 1935 in Kraft treten wird, wird nicht nur die
Erſatz=
beſchaffung, ſondern auch die Neuanſchaffung gefördert werden.
Es werden demgemäß auch die Aufwendungen für neue
Kraftfahr=
zeuge jeder Art, die zu einem gewerblichen oder
landwirtſchaft=
lichen Anlagekapitäl gehören, vom Gewinn des Jahres, in dem
die Anſchaffung oder Herſtellung erfolgt iſt, voll abgeſetzt werden
dürfen. Das Einkommen, das im Jahre 1934 erzielt wird, wird
bereits nach dieſem, neuen Einkommenſteuergeſetz veranlagt
wer=
den. Wird das gewerbliche oder landwirtſchaftliche Anlagekapital
im Jahre 1934 um ein Kraftfahrzeug irgendwelcher Art ergänzt,
ſo kann der Betrag, der dafür aufgewendet wird, vom
ſteuerpflich=
tigen Gewinn des Jahres 1934 voll abgeſetzt werden. Der
Steuer=
pflichtige erlangt alſo eine augenblickliche Verbilligung des
Kraft=
fahrzeuges um 12 bis 65 vom Hundert.
Eine weitere Maßnahme, die beſtimmt iſt, der Förderung des
Kraftwagenverkehrs und in Zuſammenhang damit dem Gedanken
der Verminderung der Arbeitsloſigkeit zu dienen, wird die
neue Vermögensſteuer
enthalten. Nach der bisherigen Verwaltungsübung und der
Recht=
ſprechung der Steuergerichte waren wertvollere
Perſonenkraft=
wagen, die im Eigentum von Privatperſonen ſtehen, als
ſoge=
nannte Luxusgegenſtände und bei der Ermittlung des Vermögens
dieſer Privatperſonen beſonders zu behandeln. Im Rahmen der
Steuerreform werden Privatkraftwagen bei der Ermittlung des
ſteuerpflichtigen Privatvermögens in jedem Fall außer Betracht
gelaſſen werden. Auch Sportflugzeuge und Motorboote, die ſich im
Beſitz von Privatperſonen befinden, werden bei der Ermittlung
des für die Vermögensſteuer maßgebenden Vermögens außer
Be=
tracht gelaſſen werden. Dem neuen Vermögensſteuergeſetz gemäß
wird auf den 1. Januar 1935 eine neue Vermögensbewertung
vor=
genommen werden, die die Grundlage für die
Vermögensbeſteue=
rung in den Jahren 1936, 1937 und 1938 bilden wird.
if fi
Skeuerfreihet, für kurzlebige Gegenſtände.
Das Geſetz über Steuerfreiheit für Erſatzbeſchaffungen vom
1. Juni 1933 erſtreckt ſich nicht nur auf Kraftfahrzeuge, ſondern
auf jegliche bewegliche Gegenſtände, die zu einem gewerblichen oder
landwirtſchaftlichen Anlagekapital gehören. Die Folge davon iſt
eine Belebung auch in der Maſchinen= Werkzeug=, Geräte=,
Büro=
möbel= und dgl. Induſtrie. Ich habe bereits darauf hingewieſen,
daß dem neuen Einkommenſteuergeſetz gemäß die gleiche ſteuerliche
Vergünſtigung auch für neue Kraftfahrzeuge gewährt wird. Dieſe
Beſtimmung im neuen Einkommenſteuergeſetz wird ſich bei
Steuer=
pflichtigen, die ordnungsmäßige Buchführung haben, auf jegliche
bewegliche Gegenſtände des gewerblichen oder landwirtſchaftlichen
Anlagekapitals erſtrecken, deren gewöhnliche Nutzungsdauer
erfah=
rungsgemäß zehn Jahre nicht überſteigt.
Dem neuen Einkommenſteuergeſetz gemäß ſoll die Steuerbilanz
der Handelsbilanz weitmöglichſt angepaßt
wer=
den. Demgemäß ſollen Steuerpflichtige, die ordnungsmäßige
Buch=
führung haben, bei Anlagegegenſtänden, deren gewöhnliche
Nutzungsdauer erfahrungsgemäß zehn Jahre nicht überſteigt, die
Abſchreibung nach ihrem Belieben vornehmen können. Sie ſollen
die Abſchreibung auf einen kürzeren Zeitraum als denjenigen der
gewöhnlichen Nutzungsdauer verteilen oder den Betrag der
Auf=
wendungen für den Anlagegegenſtand im Jahre der Anſchaffung
oder Herſtellung bereits voll vom ſteuerpflichtigen Gewinn abſetzen
können. Dieſe Vorſchrift wird die Fortſetzung des Gedankens ſein,
der dem Geſetz über Steuerfreiheit für Erſatzbeſchaffungen vom
1. Juni 1933 zugrunde liegt. Das Geſetz über
Steuerfreiheit für Erſakbeſchaffungen iſt nur noch
von Bedeukung für langlebige Gegenſtände
des Anlagekapita’s. Als langlebig in dieſem Sinn gilt ein
Gegen=
ſtand, wenn ſeine gewöhnliche Nutzungsdauer erfahrungsgemäß
Seite 2 — Nr. 176
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
ßehn Jahre überſteigt. Die Aufwendungen für einen langlebigen
Gegenſtand des Anlagekapitals können nur dann vom
ſteuerpflich=
tifgen Gewinn abgeſetzt werden, wenn es ſich um einen
Erſatzgegen=
ſtand handelt und die Erſatzbeſchaffung vor dem 1. Januar 1935
erfolgt.
Für kurzlebige Gegenſtände, das heißt für ſolche, deren
ge=
wöhnliche Nutzungsdquer erfahrungsgemäß zehn Jahre nicht
über=
ſteigt, gilt das folgende: Steuerpflichtige, die ordnungsmäßige
Buchführung haben, können
das geſamte Zuhoch der Abſchreibungen, ſondern nur die Hälfte
davon für künftige Abſchreibungen verloren gehen.
Steuerfreiheit für neue Unkernehmungen.
die Aufwendungen für kurzlebige Gegenſtände
vom ſteuerpflichtigen Gewinn im Jahre der Anſchaffung oder
Her=
ſtellung voll abſetzen. Dabei iſt es ohne Belang, ob es ſich um
Er=
ſatzgegenſtände oder um Ergänzungsgegenſtände, um
Erſatzbeſchaf=
fungen oder um Neuanſchaffungen, um Erneuerungen oder um
Erweiterungen des gewerblichen oder landwirtſchaftlichen
Anlage=
kapitals handelt. Dieſe Vorſchrift des neuen
Einkommenſteuer=
geſetzes wird nicht auf Anſchaffungen oder Herſtellungen beſchränkt
ſein, die bis zum 31. Dezember 1934 erfolgen, ſondern ſie wird für
immer gelten.
Dieſe Vorſchrift bedeutet zweierlei:
1. ein bedeutungsvolles Mittel zur Anregung von Deckung
vor=
handenen Bedarfs und ſomit im Kampf um die Verminderung
der Arbeitsloſigkeit;
2. eine weſentliche ſteuerliche Vereinfachung. Dieſe beſteht darin,
daß die Steuerpflichtigen bei der Abſchreibung für kurzlebige
Gegenſtände nicht Gefahr laufen, durch das Finanzamt eine
Beanſtandung zu erfahren, und daß die Steuerbeamten bei der
Veranlagung und die Buch= und Betriebsführer bei der
Buch=
prüfung ihr Augenmerk nicht mehr auf die Höhe der
Abſchrei=
bung für kurzlebige Gegenſtände zu richten brauchen. Viele
Auseinanderſetzungen zwiſchen Finanzamt einerſeits und
Steuerpflichtigen andererſeits über die Höhe der Abſchreibung
bleiben erſpart.
Es gibt Volksgenoſſen und Unternehmen, die ſich mit der
Entwicklung neuer Herftellungsverfahren oder mit der
Her=
tellung neuartiger Erzeugniſſe befaſſen. Es kann im Einzelfall
im Intereſſe der geſamten deutſchen Volkswirtſchaft gelegen ſein,
die Entwicklung eines ſolchen neuen Herſtellungsverfahrens oder
die Herſtellung der neuartigen Erzeugniſſe zu fördern. Das
Intereſſe kann dem Gedanken der Selbſtverſorgung oder dem
Gedanken der Förderung der deutſchen Warenausfuhr
ent=
ſpringen, es kann deviſenpolitiſcher oder ſonſtiger Natur ſein.
Es wird in der Regel gleichzeitig dem Gedanken der
Arbeits=
beſchaffung gedient werden.
In dem Fall, daß für die Entwicklung eines neuen
Her=
tellungsverfahrens oder für die Herſtellung neuartiger
Erzeugniſſe ein überragendes Bedürfnis der geſamten
deut=
ſchen Volkswirtſchaft anerkannt wird, kann der Reichsminiſter
der Finanzen für eine von ihm zu beſtimmende Zeit das in
Betracht kommende Unternehmen von den laufenden Steuern des
Reichs und Länder, die vom Einkommen, vom Ertrag, vom
Vermögen oder vom Umſatz erhoben werden, ganz oder teilweiſe
befreien. Dieſe Ermächtigung iſt durch § 3 des Geſetzes über
Steuererleichterungen vom 15. Juli 1933 erteilt worden. Dieſes
Geſetz wird infolge der Deviſenknappheit und der
Rohſtoff=
knappheit und der notwendig werdenden Verſtärkung der
Maß=
nahmen zur Förderung der Selbſtverſorgung in der nächſten
Zeit hoffentlich in recht vielen Fällen zur Anwendung gebracht
werden können. Es wird demnächſt wahrſcheinlich ein weiteres
Geſetz erſcheinen, das ebenfalls darauf abgeſtellt ſein wird, die
Gründung neuer Unternehmungen der bezeichneten Art zu
be=
günſtigen.
Das Neue Eintommenſteuergeſetz
ſind:
Weikere ſteuerliche Maßnahmen im Kampf
um die Verminderung der Arbeitsloſigkeik
das für 1934 zu veranlagen ſein wird.
Es liegt infolgedeſſen bei jedem ſteuerpflichtigen
Gewerbetreiben=
den und Landwirt, wenn er ein ſolcher iſt, der ordnungsmäßige
Buchführung hat, mit ſeinem Gewinn, den er im Jahre 1934
er=
zielt, einkommenſteuerfrei und gewerbeſteuerfrei zu bleiben. (Bei
Kapitalgeſellſchaften tritt an die Stelle der
Einkommenſteuer=
reiheit die Körperſchaftsſteuerfreiheit.) Er braucht nur in Höhe
des mutmaßlichen Gewinns das gewerbliche oder
landwirtſchaft=
liche Anlagekapital zu erſetzen oder zu ergänzen. Die
augenblick=
liche Verbilligung, die er dadurch erzielt, beträgt bei
Zugrunde=
legung des neuen Einkommenſteuertarifs und der ſich
anſchlie=
ßenden Gewerbeſteuerverminderung 10 bis 45 v. H. der
Auf=
wendungen für Erſatzbeſchaffung oder Neuanſchaffung.
Ich rufe alle in Betracht kammenden Steuerpflichtigen
hier=
durch auf, durch Vergebung entſprechender
Auf=
träge ſofort zu handeln, und empfehle allen Maſchinen=,
Werk=
zeug= Büromöbel= und ähnlichen Fabriken, ſich auf einen
erhöh=
ten Auftragseingang in den kommenden Wochen und Monaten
einzuſtellen. Die Erſatzbeſchaffung oder Neuanſchaffung muß
bis zum 31. Dezember 1924 erfolgen, wenn der Betrag der
Auf=
wendungen dafür vom Gewinn für 1934 ſoll abgeſetzt werden
können. Die meiſten Gegenſtände des Anlagekapitals ſind in
der Regel kurzlebig. Auf die meiſten Gegenſtände des
Anlage=
kapitals wird die Vorſchrift infolgedeſſen Anwendung finden.
*
in
Die Vorſchriſt hiaſichtlich der ſteuerlichen Behandlung
der kurzlebigen Gegenſkände
gilt nicht nur für Erſatzbeſchaffungen, die bis zum 31. Dezember
1934 erfolgen, ſondern für immer. Die gewaltige Belebung, die
ſich aus der Vorſchrift ergeben wird, wird deshalb nicht nur
auf die zweite Hälfte des gegenwärtigen Jahres beſchränkt
bleiben, ſondern fortdauern.
Der augenblickliche Ausfall an Einkommenſteuer
Körper=
ſchaftsſteuer und Gewerbeſteuer wird mehr als ausgeglichen
werden durch Verminderung des Finanzbedarfs der
Arbeits=
loſenhilfe und Erhöhung des Aufkommens an Steuern infolge
der erhöhten Umſätze, der erhöhten Einkommen und des
er=
höhten Verbrauchs, die ſich aus der Belebung ergeben werden.
Auch hinſichtlich der Abſchreibungen für
langlebige Gegenſtände des Anlagekapitals
das heißt ſolche, deren gewöhnliche Nutzungsdauer
erfahrungs=
gemäß zehn Jahre überſteigt, iſt im Entwurf des neuen
Ein=
kommenſteuergeſetzes eine Verbeſſerung vorgeſehen.
Dieſe beſteht darin, daß ein Zuhoch von Abſchreibungen dem zu
ermittelnden Gewinn nicht voll, ſondern nur zur Hälfte zugeſetzt
werden ſoll. Es ſoll infolgedeſſen dem Steuerpflichtigen nicht
1. das Geſetz über Steuerfreiheit für neu
er=
richtete Kleinwohnungen und Eigenheime
vom 21. September 1933. Dadurch wird der Bau von
Klein=
wohnungen, die in 1934 und 1935 errichtet werden und von
Eigenheimen, die in 1934 bis 1938 errichtet werden,
ſteuer=
lich gefördert und der Baumarkt belebt;
2. die Verordnung vom 20. April 1934 über die
In=
ſtandſetzungen und Ergänzungen an
Ge=
bäuden.
Danach wird eine Ermäßigung der Einkommenſteuerſchuld
oder Körperſchaftsſteuerſchuld um 10 vom Hundert der
Auf=
wendungen für Inſtandſetzungen oder Ergänzungen an
Ge=
bäuden, deren Beginn und Ende in die Zeit vom 1. Januar
1934 bis 31. März 1935 fällt, gewährt. Zweck: Hilfe an die
Gebäudeeigentümer und weitere Belebung des Baumarktes.
ſch weiſe ausdrücklich darauf hin, daß die Ermäßigung der
Steuerſchuld nicht nur für Inſtandſetzungen, ſondern auch
für Ergänzungen gewährt wird. Als ſolche
Ergänzun=
gen kommen beiſpielsweiſe in Betracht:
a)Aufſtockungen, Einbau neuer Geſchoſſe, Einziehung von
Wänden, Anbringung von Doppelfenſtern, Erweiterung
der Kelleranlagen,
b)Errichtung neuer Bauteile inſoweit, als dieſe nicht einen
Neubau, ſondern die Ergänzung oder Vervollſtändigung
eines vorhandenen Baues darſtellen,
Einbau von Heizungsanlagen, Lichtanlagen,
Lüftungsan=
lagen, Perſonenaufzügen und ſonſtigen Aufzügen, ſoweit
ſolche nicht als Erſatzgegenſtände im Sinne des Geſetzes
über Steuerfreiheit für Erſatzbeſchaffungen vom 1. Juni
1933 behandelt werden;
3. die Runderlaſſe des Reichsminiſters der Finanzen vom 10.
Oktober 1933, betreffend Steuerfreiheit für
Auf=
wendungen zu Zwecken des zivilen
Luft=
ſchutzes und vom 27. Januar 1934, betreffend
Steuerfrei=
heit für Aufwendungen zu Zwecken des zivilen
Sanitätsdienſtes in Induſtrie= und
Werks=
betrieben.
auf ½2 vom Hunderk.
Nach dem beſtehenden Umſatzſteuergeſetz iſt der
Binnengroß=
handel mit 2 vom Hundert umſatzſteuerpflichtig, ſoweit er Ware
auf Lager nimmt und ab Lager verkauft, und umſatzſteuerfrei,
ſo=
weit die Ware bei ihm nur durchläuft zwecks Beförderung an den
Abnehmer. Aus dieſer beſtehenden Rechtslage ergeben ſich die
bei=
den folgenden Mißſtände:
Sechs Jahrtauſende Lopferkunft.
Von Dr. Guſtav Barthel.
Sechs Jahrtauſende Töpferkunſt! So betitelt ſich eine
Aus=
ſtellung in der Akademie der Künſte in Berlin, unter der
För=
derung von Reichsminiſter Ruſt durch Generaldirektor Kümmel
und Direktor Schmidt von den Berliner Muſeen aufgebaut, die
von ſolch großer Bedeutung iſt, daß auch der Außenſtehende
da=
von Kenntnis haben muß. Sechs Jahrtauſende Töpferkunſt,
man bedenke, was ein ſolches Wort umfaßt: den ganzen
Erd=
ball: In der Töpferkunſt haben wir den gewaltigſten Begriff
kunſthandwerklicher Geſtaltung zu erblicken. Töpferei iſt ewig.
Denken wir an das rieſige Bereich der Vorgeſchichte, an die
Kulturen, der Sumerer, Babylonier, Perſer, Parther, Syrer,
Aegypter, an Hellas und Rom, an Etrurien und Kreta, an die
abendländiſche Kultur und hier wieder an die Formenkraft und
den Geſtaltungsreichtum der germaniſchen Völker. Aber auch die
alten Kulturen der Mexikaner, der Mayavölker und Peru,
fer=
ner Oſtaſien mit China und Japan und ſchließlich an Afrika
und an die Südſee. Es fehlt kaum ein Land der Welt, ob es
nun primitiv oder in höchſter Verfeinerung geſtaltet. Das
Ge=
biet iſt grenzenlos. Wie es in der Berliner Akademie lebendig
und äſthetiſch erfreulich gezeigt wird, iſt meiſterhaft.
Die Geſchichte der Töpferkunſt iſt geradezu die Geſchichte der
menſchlichen Ziviliſation. Als der Menſch aus dem Tonkloß das
primitive Gefäß formte, folgte er der niemals ausſetzenden
Triebkraft zur Befriedigung ſeiner Bedürfniſſe ſelbſt auf
ein=
fache Art ſein Daſein zu verbeſſern. Ein ſolches Tun erfüllt viele
Stadien der Vorgeſchichte. Es entſtehen ſozuſagen die Urformen.
Und in der Tat findet man in der geſamten Töpferei dieſer
Stufen verwandte Formen. Volk, Landſchaft, Lebensbedingungen
prägen dann die unverkennbare Art, durch die die Töpferkunſt
zum unbeſtechlichen Spiegel der Kulturwerte eines Volkes wird.
Tonerde kann überall mit Leichtigkeit in die verſchiedenſten
For=
men geknetet und gebannt werden, wie es Lebensgewohnheiten,
Bedürfnis und künſtleriſcher Wille eines Volkes erfordern. Je
tärker die Hitze, umſo größer der Härtegrad und die
Haltbar=
keit und Widerſtandsfähigkeit. Die Hochblüte der Kultur
Grie=
chenlands kannte nichts anderes als die leichtgebrannten
un=
laſierten, bemalten Tongefäße. Sie haben in dieſer Töpferkunſt
ihren einzigartigen und wunderbaren Ausdruck gefunden. Ching
dagegen, Oſtaſien überhaupt, kennt dieſen Zuſtand nur in der
Frühzeit. Es ging dazu über, die Tonware mit einer dünnen
Glaſur zu überziehen, nicht allein um den Scherben
undurch=
läſſig zu machen, ſondern auch als Ausdrucksmittel, da mit der
Glaſur auch die farbige Behandlung eines Gefäßes erzielt
Donnerstag, 28. Juni 1934
1. Die Unterſcheidung der verſchiedenen Arten von Beſitz bedeu= für die Verwaltung und für die beteiligten
Wirtſchafts=
kreiſe eine erhebliche Arbeitsbelaſtung;
2. Der lagerhaltende Großhändler wird bei den geringen
Geg=
minnſpannen in ſeiner Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem= Großhändler, der die Ware nur zwecks Beförderung
werden konnte. Das Prinzip der Fayence war gefunden,
gleich=
gültig, ob eine durchſichtige Glaſur oder eine dichtere,
undurch=
ſichtige weiße Glafur die Gefäße überzog. Und ſchließlich fand
man auch die Technik des Steinzeugs, bei dem die über 1000
Grad geſteigerte Hitze den Ton zuſammenbacken läßt, daß eine
ſtarke Spannung in ihm herrſcht und er ohne Glaſur
undurch=
läſſig bleibt. China hat auch hier die denkbar höchſte Stufe der
techniſchen und künſtleriſchen Behandlung gefunden. Daneben
ſteht das Porzellan, in Oſtaſien ſchon lange bekannt, in Europa
erſt 1709 durch den Deutſchen Böttger in Meißen erfunden,
ein einheitlicher Scherben von makelloſem Weiß, den ſich unſer
Jahrhundert bis in die breiteſten Schichten des Volkes erobert
hat. Was wir an Porzellan lieben, iſt etwas ganz anderes als
es die Keramik geben kann: während hier der ſtete Wechſel
der Glaſur, die zuſammenlaufenden Farben, der warme Glanz,
die perſönliche Note, das lebendige Atmen von Umriß und
Oberfläche das Weſen der Keramik beſtimmt, ſo iſt dort das
makelloſe Weiß des Scherbens, der gleichmäßige, blendende
Glanz, die Durchſichtigkeit des Werkſtoffes, die zarte
Buntfarbig=
keit der Blumenmuſter, der zurückhaltende farbige Schmuck, die
Glätte und Sauberkeit der Form das Charakteriſtiſche. So uralt
beide Techniken ſind, ſie leben noch heute unveränderlich fort,
Sie beſtimmen noch heute den weſentlichen Hausrat, unſere
Ge=
ſchirre, Teller, Taſſen, Vaſen und vieles andere. Helene Körting
hat in einem Form und Farbe genannten Raum die ewige
Dauer der Töpferkunſt und die niemals abbrechende Beziehung
des Menſchen zu allem Keramiſch=Geſtalteten zum Erlebnis
ge=
bracht. Aus ihrer Anregung über dies Thema entnehme ich
folgende Stelle: „Technik iſt das Mittel zur Hervorbringung
eines Kunſt= oder Gewerbeproduktes, ſie iſt ebenſo eine
Aus=
einanderſetzung des Menſchen mit dem Werkſtoff. In ihr
er=
kennen wir die Pſyche des Schaffenden und die Weſensart des
Materials. Iſt es ein Nehmen und Geben von einem zum
anderen, ſo ſprechen wir von einer Erfindung oder einem
Kunſt=
werk. Um ein weniges iſt die Menſchheit reicher geworden. —
Alle Bereicherungen des Gefäßes ſind zweckgebunden. Der
Menſch ringt um Wohlleben und Einſparung von
Arbeits=
kraft. Natürliche Faulheit erzwingt den techniſchen Fortſchritt.
Iſt die Forderung echt und wird ſie vom Material bejaht, iſt
die Löſung äſthetiſch ſchön.
Der Erbe verliert das innere Erlebnis. Wird eine Form
konventionell, verfällt ſie. Ueberbetonte Profile, zerbrechliche
Henkel, zeigen das Erlahmen des ſchöpferiſchen Handwerks. Es
ſetzt Induſtrie ein, Gewerbefleiß, der zwar noch die Hände
be=
ſchäftigt, aber nicht mehr wie beim echten Handwerk den ganzen
Menſche verlangt. Die Erfindung entſpricht dem Wunſch des
reichliche, und nutzbringenden Abſatzes. Sie wird
über=
perſönlich, inſtinktlos und entſeelt den Werkſtoff.”
an den Abnehmer bei ſich durchlaufen läßt, erheblich
benach=
teiligt. Infolgedeſſen wird die Lagerhaltung im Großhanden
weitgehend vermieden. Die Aufträge an die Induſtrie werdem
ſtoßweiſe erteilt. Es werden kurze Lieferfriſten geſtellt. Ess
müſſen Ueberſtunden geleiſtet werden, oder Arbeiter neu
ein=
geſtellt werden. Hinterher beſteht Auftragsmangel, und die=
Arbeitszeit muß verkürzt werden, oder es müſſen
Arbeits=
kräfte entlaſſen werden. Die Gleichmäßigkeit der Beſchäftigung
iſt unmöglich gemacht.
Der Entwurf des neuen Umſatzſteuergeſetzes ſieht vor, daß dem
Großhandel einheitlich mit ½ vom Hundert beſteuert wird. Dass
bedeutet für den lagerhaltenden Großhändler eine Entlaſtung um
75 vom Hundert der bisherigen Umſatzſteuerlaſt und ermöglicht ihm
eine angemeſſene Lagerhaltung. Er wird nicht mehr, wie bisber.
ſeine Aufträge an die Induſtrie erſt dann verteilen, wenn er
Ab=
nahme dafür hat, ſondern er wird ohne Rückſicht auf vorliegendes
Beſtellungen gleichmäßig und auf weite Sicht große Aufträge mitn
der Induſtrie abſchließen. Dadurch werden die ruckweiſen
Beſchäf=
tigungen bei der Induſtrie ausgeſchloſſen. Es wird in der
Beſchäf=
tigung zu Gleichmäßigkeiten kommen. Und was zu weiterer
An=
kurbelung der Wirtſchaft im gegenwärtigen Zeitpunkt und im
be=
vorſtehenden Winter von ganz beſonderer Bedeutung ſein wird:
der Großhandel wird ſich die Läger ſchaffen und entſprechende
Auf=
träge erteilen. Daraus wird ſich im kommenden Winter eine Ar= ergeben, die mit einigen hundert Millionen wirdo
angenommen werden können. Heute ſind die Läger des Groß= ſo gut wie leer. Der Großhandel wartet auf den
Zeit=
punkt einer umſatzſteuerlichen Erleichterung, um in Wahrnehmungy
dieſer Erleichterung zur Lagerhaltung und zur Vereinfachung
ſei=
nes Geſchäftsbetriebs übergehen zu können. Der Zweck der
umſatz=
ſteuerlichen Maßnahme, die den Großhandel betrifft, iſt ein
drei=
facher:
1. weſentliche Vereinfachung der Verwaltung bei der
Steuer=
behörde ſowohl als auch beim Großhändler,
2. Gleichmäßigkeit im Beſchäftigungsſtand in der Induſtrie,
3. Kampf um die Verminderung der Arbeitsloſigkeit.
R
dſe Steuer= und Abgabenſenkungen
ſind bis jekt erfolgt:
1. durch die Geſetze über Halbierung der landwirtſchaftlichen
Um=
atzſteuer und über Senkung der landwirtſchaftlichen
Grund=
ſteuer vom 21. September 1933. Die Folge dieſer am 1.
Ok=
tober 1933 eingetretenen Senbungen iſt eine Erhöhung der
Kaufkraft der Landwirte. Die Landwirte können entſprechende
Beträge mehr aufwenden für Inſtandſetzungen und
Ergän=
zungen, für Löhne, Bekleidung und ſonſtige Dinge und auf
die Weiſe den Verbrauch beleben helfen;
2. durch Artikel III des Kaufkraftgeſetzes vom 26. März 1934,
Danach iſt eine weſentliche Senkung der Abgabe zur
Arbeits=
loſenhilfe erfolgt. Die Senkung iſt dadurch möglich geworden,
daß die Arbeitsloſigkeit ſtark zurückgegangen iſt und
infolge=
deſſen der Finanzbedarf der Arbeitsloſenhilfe weſentlich
klei=
ner geworden iſt. Das Aufkommen an Abgabe zur
Arbeits=
loſenhilfe betrug im Rechnungsjahre 1933 rund 530 Millionen
Reichsmark. Durch das Geſetz vom 26. März 1934 iſt mit
Wir=
kung ab 1. April 1934 die Abgabe um rund 300 Millionen
Reichsmark geſenkt worden. Bei dieſer Senkung iſt zum
erſten=
mal auch der bevölkerungspolitiſche Gedanke, und zwar in der
folgenden Weiſe verwirklicht worden!
1. Alle ſteuerpflichtigen Arbeitnehmer mit drei und mehr Kin=,
dern ſind mit Wirkung ab 1. April 1934 von der Abgabe
vollſtändig befreit, und zwar ohne Rückſicht auf die Höhe
ihres Einkommens;
2. alle ſteuerpflichtigen Arbeitnehmer mit einem Kind und
zwei Kindern ſind mit Wirkung ab 1. April 1934 von der
Abgabe vollſtändig befreit, wenn ihr Arbeitslohn 500 RM.
im Monat nicht überſteigt;
3. alle Volksgenoſſen mit einem Arbeitslohn von nicht mehr
als 100 Reichsmark im Monat ſind mit Wirkung ab 1.
April 1934 von der Abgabe vollſtändig befreit, ohne
Rück=
ſicht darauf, ob ſie verheiratet oder ledig ſind:
4. außerdem iſt für verſchiedene Einkommensgruppen, die nicht
unter die vollſtändige Befreiung fallen, eine Ermäßigung
der Abgabe erfolgt.
Die Senkung der Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe führt
zwangs=
läufig zu einer Erhöhung der Kaufkraft der Arbeitnehmerſchaft
und damit zu einer Belebung des Verbrauchs um 300 Millionen
Reichsmark. Dieſe 300 Millionen Reichsmark Senkung ſind durch
Verwirklichung des bevölkerungspolitiſchen und ſozialen Gedans
kens ſo verteilt, daß die Verwendung der Summe zu Zwecken des
Verbrauchs gewährleiſtet erſcheint.
Dieſe inſtinktloſe Entſeelung, dieſe Verinduſtrialiſierung der
Gegenſtände des Lebens, die doch eigentlich durch die enge
per=
önliche und intime Beziehung unſere Wohnung und unſere
ganze Lebenshaltung beſtimmen, hat in den letzten Jahrzehnten
grauſame Formen angenommen. Heute ſind zahlreiche Keramiter
und verſchiedene Manufakturen am Werk, um zu einer echten
Handwerkskultur, zu einer neuen Ehrlichkeit im Formalen und
zur Werkſtoff=Gerechtigkeit im Geiſte unſerer Zeit
zurück=
zufinden.
Der deutſche Anteil wird ganz beſonders unſere
Aufmerk=
ſamkeit in Anſpruch nehmen. Noch heute arbeiten junge und
riſche Kräfte Begabungen erſten Ranges in den
jahrhunderte=
alten Werkſtätten des Weſterwaldes. Das deutſche Steinzeug,
ſtahlhart gebrannt, im „Kannebäckerland” zu Hauſe, Weſterwald,
Siegburg, Köln, Frechen, Raeren machte einſt den Ruhm
deul=
ſcher Töpferkunſt aus. Was heute im Weſterwald wieder
ge=
macht wird, auf dem Boden der Ueberlieferung, aber neu und
echt im Geiſte heutigen Geſtaltens, das verdient unſere höchſte
Aufmerkſamkeit und alle Achtung. Aber daneben beſtimmt nog)
eine andere Gattung Keramik das Bild der deutſchen Topſel”
kunſt: die Werkleute, die die gotiſchen Kirchen, Rathäuſer, Tore
und Bürgerhäuſer im nordoſtdeutſchen Backſteingebiet gebaut.
haben — man denke an Chorin, Brandenburg, Habelberbe
Lübeck — ſchufen mit der Formung der verſchiedenen Proſle
ſteine und Geſimſe, Frieſe, Kapitelle, Schlußſteine und Konſolk‟
Werke von einer Vielgliedrigkeit, keramiſchen Schönheit,
Sichel=
heit im handwerklichen und eine Friſche der Erfindung, die
ihresgleichen ſucht. Es iſt wichtig, jetzt darauf hinzuweiſen,
in einer Zeit, in der unſere Baukeramik neuen Aufſchwung
braucht und ſucht.
Zum Schluſſe ſei noch auf die keramiſche Plaſtik hingewielen
die ebenfalls ihre Vorläufer in den zahlreichen hervorragende"
Beiſpielen ſpätmittelalterlichen kirchlichen Tonplaſtik (Apoſtel, in
Nürnberg! Pieta!) hat. In der Gegenwart ſind Namen wie
Gerhart Marks, Klimſch, Scharff, Douglas Hill, Arno Lehman.,
Flügge=Linder, de Fiori in erſter Linie zu nennen. Dieſe Ne”
vorragende Ausſtellung kann für die Zukunft dieſes ewißen
Handwerks unüberſehbare, fruchtbare Wirkungen ausüben.
Das Alpenbuch der Eidgenöſſiſchen Poſtverwaltung, Band !!"
iſt ſoeben erſchienen. Farbige Holzſchnitte von Paul Boeſch, Ae
Schutzpatrone der Schweizer Alpenpäſſe darſtellend, bilden de‟
Hauptſchmuck dieſes 4. Bandes. Zwei wiſſenſchaftliche Aufſaße=
„Schwyzerdütſch” und „Die politiſche Bedeutung der ſchweizeriſche!
Alpenpäſſe im Wandel der Zeiten”, drei dichteriſche Beiträge von
C. F. Ramuz, Hermann Hiltbrunner und Guiſeppe Zoppi mäche‟
das Buch zu einem ſchönen
ſch=
geriſchen Heimatbuch. Neben den
Holzſchnitten, zu denen Franz Bäſchlin die Legendentexte ſchrie”
ſchmücken den Band zahlreiche Photographien.
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[ ← ][ ][ → ]Donnerstag, 28. Juni 1934
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 176 — Seite 3
III.
Bevölkerungspolitik.
Förderutg der Familie, weibliche Arbeitskräfte
in die Hauswirkſchaft.
Weitere große Maßnahmen, und zwar Dauermaßnahmen, im
ßrampfe um die Verminderung der Arbeitsloſigkeit und damit
gleichzeitig im Rahmen der Bevölkerungspolitik ſind das Geſetz
ur Ueberführung weiblicher Arbeitskräfte in die Hauswirtſchaft
und das Geſetz zur Förderung der Eheſchließungen, beide vom
Juni 1933.
Dem Geſetz zur Ueberführung weiblicher Arbeitskräfte in die
Hauswirtſchaft gemäß wird eine ſteuerliche Vergünſtigung für
Hausgehilfinnen gewährt. Die Folge davon iſt, daß ſich die Zahl
gr Hausgehilfinnen inzwiſchen um 100 000 erhöht hat. Das
be=
deutet eine dauernde Entlaſtung des Arbeitsmarktes, und die
FHefrau und Mutter erhält wieder mehr Zeit, ſich der Erziehung
irer Kinder zu widmen. Die Zahl der Hausgehilfinnen betrug
im Jahre 1925 noch rund 1 Million, Mitte 1933 nur noch 500 000.
Der Rückgang war auf die Verſchlechterung der allgemeinen
wirt=
ſaaftlichen Verhältniſſe zurückzuführen. Es iſt ſicher, daß ſich
in=
ſolge der ſteuerlichen Vergünſtigung die Zahl der
Hausgehilfin=
nen weiter bedeutend erhöhen wird und auf dieſe Weiſe eine
wei=
tire Entlaſtung des Arbeitsmarktes erzielt werden wird. Aus
verſchiedenen Städten wird bereits gemeldet, daß die Nachfrage
nech Hausgehilfinnen das Angebot überſteige.
Zörderung der Eheſchließungen.
Dem Geſetz zur Förderung der Eheſchließungen gemäß
wer=
din ſeit 1. Auguſt 1933 an junge Volksgenoſſen und
Volksgenoſ=
innen, die heiraten wollen, Eheſtandsdarlehen gewährt. Die Zahl
dir Eheſchließungen in Deutſchland war in den Jahren vor 1933
ſeyr ſtark zurückgegangen. Das war insbeſondere darauf
zurück=
ſuführen, daß es den jungen Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen
infolge ihrer ſchlechten ſozialen Verhältniſſe an den erforderlichen
Mitteln zur Einrichtung eines eigenen Heims fehlte. Die
Gewäh=
rung eines Eheſtandsdarlehens iſt an die Vorausſetzung geknüpft,
daß die künftige Ehefrau dem Arbeitnehmerſtand angehört und
ich verpflichtet, anläßlich ihrer Verheiratung aus dem
Arbeit=
nihmerſtand auszuſcheiden. Die Hingabe des Eheſtandsdarlehens
ſt grundſätzlich an die Vorausſetzung geknüpft, daß ſich die Zahl
der weiblichen Arbeitnehmer um eine Kraft vermindert, und daß
auf dieſe Weiſe eine Entlaſtung um eine weitere Arbeitskraft
eintritt.
Die Mittel zur Gewährung der Eheſtandshilfe bringen wir
ſadurch auf, daß wir von allen unverheirateten Männern und
Frauen eine Eheſtandshilfe erheben. Die Beſtimmungen über
die Eheſtandshilfe ſind gegenwärtig im Geſetz zur Förderung der
Epeſchließungen enthalten. Dieſe Beſtimmungen werden mit
In=
raftreten des neuen Einkommenſteuergeſetzes abgelöſt werden
ſurch einen Zuſchlag zur Einkommenſteuer der Ledigen.
Die Nachfrage nach Eheſtandsdarlehen
überkrifft alle Erwarkung.
Irfolgedeſſen hat der Durchſchnittsbetrag für das einzelne
Ehe=
kandsdarlehen bis auf weiteres weſentlich herabgeſetzt werden
näſſen. Wir haben von Anfang Auguſt bis heute rund
/ 0 000 Eheſtandsdarlehen gewährt. Das bedeutet,
dnn wir annehmen, daß vielleicht 100 000 Paare auch ohne
Ehe=
fumdsdarlehen geheiratet haben würden, eine Entlaſtung des
Ar=
tsmarktes um rund 200 000. Es ſind rund 200 000
weib=
iſche Arbeitskräfte aus dem Axbeitnehmerſtand
ſnehr ausgeſchieden, teilweiſe aus Stellungen, die ſie
be=
lideten, teilweiſe aus dem Heer der weiblichen Arbeitsloſen.
rhinzu kommt die Erhöhung des
Beſchäftigungs=
it ades und der Beſchäftigtenziffer inder
Möbel=
nduſtrie, Hausgeräteinduſtrie, Bauwirtſchaft uſw., die für
je Zeit von Auguſt bis heute mit mindeſtens 200 000 wird
ange=
ſornmen werden können. Auf die Bauwirtſchaft wirkt das Geſetz
ur Förderung der Eheſchließungen inſofern belebend, als mehr
Uleinwohnungen gebraucht werden. Der Mehrbedarf an
Klein=
vohnungen wird ab 1934 mit rund 200 000 jährlich angenommen
derden können. Wir haben alſo in Auswirkung unſeres Geſetzes
ur Förderung der Eheſchließungen bis heute eine Entlaſtung des
Abeitsmarktes um rund 400 000 erzielt.
Die Belebung in der Möbelinduſtrie,
Haus=
eräteinduſtrie, Bauwirtſchaft uſw. wird von
Dauer ſein, denn wir werden Eheſtandsdarlehen, nicht nur
eute und morgen, ſondern immer gewähren, ſolange, wielange es
ſeiratsreife Volksgenoſſinnen im Arbeitnehmerſtand geben wird.
Die Zahl der weiblichen Arbeitnehmer in Deutſchland beträgt
ſeute noch immer rund 6 Millionen.
Außerdem iſt zu bedenken, daß die Folge der fortgeſetzten
Ver=
jrößerung der Zahl der Hausſtände eine fortgeſetzte Steigerung
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. — Mittwoch, den 27. Juni 1934.
„Sein Schakken”
Deutſche Spieloper von Friedrich von Flotow.
Im vergangenen Jahre waren es 50 Jahre, daß Flotow,
der Schöpfer von Martha und Stradella, in Darmſtadt verſchied.
Laß man unter ſeinen weniger bekannten Werken noch Opern
fu finden vermag, die den Spielplan bereichern können, erlebten
ur vor einigen Jahren, als die Fatme in einer ausgezeichneten
Viedergabe allgemein entzückte. Heute erſchien „Sein Schatten”
n einem Gewand als deutſche Spieloper, von Herbert Scheffler
eitlich, von Siegfried Scheffler muſikaliſch bearbeitet, und fand
ingeteilten, recht herzlichen Beifall., Flotow, der mecklenburgiſche
eandedelmann, der in Paris Muſik ſtudiert hatte, wechſelte oft
Vohnſitz und Tätigkeit, aber von Schwerin und Wien kehrte er
mmer wieder nach Paris zurück, wo er ſich ganz an die
Kom=
ſoſitionsart der franzöſiſchen komiſchen Oper anſchloß, Adam
richt fernſtehend und mit Jacques Offenbach befreundet war.
2ie letzte für Paris geſchriebene Oper war „Sein Schatten”,
m. Frühjahr 1870 mit großem Erfolg aufgeführt, nachdem
Flo=
ow im Jahr vorher einen ausgeſprochenen Opernmißerfolg
Ulebt hatte. Mit dieſem Werk und dem Kriegsausbruch ſchloß
flotows Pariſer Tätigkeit ab.
Wir kennen das Original nicht und nehmen an, daß die
Verlegung des Schauplatzes in den ſüdlichen Schwarzwald die
bauptänderung iſt, denn Handlungen aus der Zeit der
Huge=
ſottenverfolgungen waren in der damaligen franzöſiſchen Oper
0 ſehr häufig. Durch dieſe Schauplatzverlegung war es möglich,
den muſikaliſch ſehr ſchlichten Chören Lokalkolorit zu geben und
ls der Rolle des Amtmanns Säckele, der nicht viel zu ſingen
ſot, aber mehrfach in die Handlung eingreift, eine gemütliche,
bedantiſche Charakterfigur echt badiſcher Prägung zu machen,
die der anfangs nicht gerade aufregenden Handlung angenehme
Gelebung verleiht, indem er immer wieder die „Babbiere” zur
Legitimation verlangt. Ja die Handlung! Wer die
Ariſtokrati=
der 1700 kennt, dem wird ſie ja etwas merkwürdig vorkommen.
Die ſehr junge, ſehr reiche und ſehr vorurteilsfreie Schloßherrin,
Garonin von Weilenberg, die unglaublich viel Dienerſchaft von
Rroßem Fleiß hat, — ſie wiſchen ſogar Staub auf den Hecken
des Schloßparks — hat als Geſellſchaft einen ſehr netten Arzt
uu d einen geheimnisvollen Bildſchnitzer (ohne Babbiere), in den
ſie ſich regelrecht verliebt. Ein Mädchen aus der Fremde bietet
S als Dienſtmädel an, wird ſofort als vierte in den Freund=
des Erſatzbedarfs an Möbeln und Haushaltungsgegenſtänden ſein
wird. Auch der Bedarf an Spielwaren, Kinderwäſche,
Kinder=
kleidung uſw. wird bedeutend ſteigen; denn es iſt anzunehmen, daß
in Auswirkung des Geſetzes zur Förderung der
Eheſchließungen jährlich rund 200 000 Kinder
mehr geboren werden. Dieſer Mehrbedarf ſtellt ſich
be=
reits jetzt ein; denn Eheſtandsdarlehen werden ſeit Auguſt 1933
gewährt. Der Mehrbedarf wird mit jedem Monat größer
wer=
den. Um Anſchaffungen für die neugeborenen Kinder zu
erleich=
tern, werden, den jungen Eltern nach der Geburt eines jeden
Kindes 25 vom Hundert des Eheſtandsdarlehens erlaſſen, und es
wird ihnen außerdem erlaubt, die Tilgungszahlungen auf die
Dauer eines Jahres auszuſetzen. Wir werden
in jedem Jahr rund 250 000 Eheſtandsdarlehen
gewähren. Nehmen wir an, daß davon 50 000 Paare auch ohne
Eheſtandsdarlehen heiraten würden, ſo werden in Auswirkung
unſeres Geſetzes zur Förderung der Eheſchließungen 200 000 Ehen
im Jahr mehr geſchloſſen. Das bedeutet eine Entlaſtung des
Arbeitsmarktes um laufend 200 000 jährlich. Dieſe Entlaſtung iſt
nicht eine künſtliche, nicht nur eine vorübergehende, ſondern eine
dauernde. Das gleiche gilt von den Entlaſtungen, die wir durch
ft
Ueberführung weiblicher Arbeitskräfte als
Haus=
gehilfinnen in die Hauswirkſchaft
erzielen. Es handelt ſich in dem Geſetz zur Förderung der
Ehe=
ſchließungen und in dem Geſetz zur Ueberführung weiblicher
Arbeitskräfte in die Hauswirtſchaft um eine dauernde
arbeits=
marktpolitiſche und bevölkerungspolitiſche Umſchichtung unſerer
deutſchen Frauen. Allein in Auswirkung dieſer beiden
Maßnah=
men wird es uns gelingen, die Arbeitsloſigkeit auf die Dauer
weitgehend zu vermindern. Im erſten Jahr haben wir in
Aus=
wirkung allein dieſer Maßnahmen eine Entlaſtung des
Arbeits=
marktes um rund 500 000 erfahren:
100 000 weibliche Arbeitskräfte als Hausgehilfinnen in die
Hauswirtſchaft,
200 000 weibliche Arbeitskräfte aus dem Arbeitnehmerſtand in
die Ehe,
200 000 Mehrbeſchäftigte in der Möbel=, Hausgeräte= und dergl.
Induſtrie.
Das wird, insbeſondere, ſoweit es ſich um die Ueberführung
weib=
licher Arbeitskräfte aus dem Arbeitnehmerſtand in die Ehe
han=
delt, unentwegt ſo weitergehen. Das bedeutet eine organiſche und
dauernde Verminderung der Arbeitsloſigkeit.
Die Geſetze zur Ueberführung weiblicher Arbeitskräfte in die
Hauswirtſchaft und zur Förderung der Eheſchließungen führen
zwangsläufig auch zu einer dauernden Verminderung des
Finanz=
bedarfs der Arbeitsloſenhilfe und infolge der erhöhten Umſätze,
der erhöhten Einkommen und des erhöhten Verbrauchs zu einer
dauernden Verbeſſerung der Einnahmen an Steuern, Abgaben
und Sozialverſicherungsbeiträgen, alſo zu einer dauernden
Ver=
beſſerung der ſozialen, wirtſchaftlichen und finanziellen Dinge
unſeres Volkes.
(Fortſetzung folgt.)
Um Mißverſtändniſſen zu begegnen, weiſen wir darauf hin,
daß es ſich bei dem Hinweis in unſerem geſtrigen Artikel „Die
kommende Reichsreform” auf die Befreiung aller
Steuerpflich=
tigen mit drei und mehr Kindern von der Abgabe nicht um
eine Befreiung von den Arbeitsloſenverſicherungsbeiträgen,
ſon=
dern von der Arbeitsloſenhilfe handelt.
Engliſch=franzöſiſches Wettrüſten.
Engliſche Aufrüſtungspläne. — Erhebliche Vermehrung der Seeſtreikkräfte. — Ausbau der Luftſtreitkräfte
bis zur Skärke der größken Luftſtreikmachk innerhalb der Reichweite Großbrikanniens.
allem haben aber die Franzoſen die Lücken des Waſhingtoner
und Londoner Abkommens benutzt, um namentlich ganz große
* Englands Hicherheitsbedurfnis
Unterſeeboote zu bauen. Mit Hilfe dieſer Waffe können ſie
Großbritannien von der Außenwelt jederzeit abſchnüren und
angeſichis der gefährlichen franzöſiſchen Nachbarſchaft ale Schiffahrtswege von und nach England unter Kontrolle
Die „Morningpoſt” konnte am Mittwoch vormittag ihren
Leſern die ſenſationelle Mitteilung machen, daß man
inner=
halb des engliſchen Kabinetts bereits ein
Einver=
nehmen über die ſchon vor kurzem vom engliſchen
Außen=
miniſter Sir John Simon in Ausſicht geſtellte
Auf=
rüſtung erzielt habe und daß eine amtliche
Mittei=
lung über den Umfang der Aufrüſtung
unmittel=
bar bevorſtehe. Etwa zur gleichen Zeit, als die Londoner
Zeitungsleſer noch die „Morningpoſt” in der Hand hielten, tagte
bereits das engliſche Kabinett, um ſich über die neuen
Aus=
gaben für das Heer, die Marine und die
Luft=
flotte ſchlüſſig zu werden. Ein großes amerikaniſches
Nach=
richtenbüro will erfahren haben, daß für die Marine und die
Luftflotte ein größerer Zuſatzetat und für das Heer eine kleinere
Nachforderung beſchloſſen worden ſei.
Wir haben keinen Grund, die Information des
amerika=
niſchen Nachrichtenbüros anzuzweifeln, zumal die geſamte
öffent=
liche Diskuſſion in England im Anſchluß an den Notenwechſel
über das Abrüſtungsproblem ſich immer mehr und mehr in der
Richtung bewegte, daß England aufrüſten müſſe,
wenn die übrigen Staaten, und hierbei wurde ziemlich
deutlich auf Frankreich verwieſen, nicht darangehen
würden, die Grenzen ihrer Rüſtungen
herab=
zuſetzen. Zahlreiche bekannte engliſche Perſönlichkeiten,
darunter hohe Beamte und Miniſter, haben immer wieder in
öffentlichen Kundgebungen das Sicherheitsbedürfnis Englands
unterſtrichen. Vor wenigen Tagen hat nun eine Unterhaltung
zwiſchen Mitgliedern der engliſchen Regierung und Norman
Davis ſtattgefunden, der im Auftrag der Vereinigten Staaten
die Vorverhandlungen zur Einleitung der Flottenkonferenz
führt. Bei dieſer Gelegenheit iſt dem Amerikaner eine
engliſche Denkſchrift
überreicht worden, aus der einiges bekannt wurde. Die
Eng=
länder haben die Mitteilungen über den Inhalt dieſes
Schrift=
ſtücks nicht dementiert. Infolgedeſſen iſt es wohl richtig, daß ſie
für ſich den Bau einer Serie großer Schlachtſchiffe, von etwa
zwei bis drei Dutzend Kreuzern, zahlreicher großer
Torpedo=
bootszerſtörer und anderer Schiffe in Anſpruch genommen haben.
England iſt heute mit ſeiner Marineſtärke ins
Hintertreffen geraten. Viele Schiffe ſind veraltet. Vor
nehmen. England will aber die Verbindungen mit ſeinen
Kolo=
nien und ſeinem überſeeiſchen Beſitz unter allen Umſtänden
ſicherſtellen. Das kann nur geſchehen, wenn auf den Weltmeeren
wieder zahlloſe engliſche Kreuzer alle Schiffahrtsſtraßen
be=
herrſchen und bewachen. Es kommt hinzu, daß die Franzoſen
auch ſonſt ihre Flottenſtärke moderniſiert und aufgepulvert
haben, ſo daß
für England Anlaß genug vorhanden,
ſeinen SAſchefind zu vemelren.
will es nicht eines Tages auch noch aus ſeinen eigenen
Ge=
wäſſern verdrängt werden, nachdem es ſich ſchon in der
Nach=
kriegszeit im Waſhingtoner Abkommen damit hat einverſtanden
erklären müſſen, daß Amerika auf der gleichen Stärke wie
Eng=
land aufrüſten müſſe. Mit dieſem Abkommen iſt die
Allein=
herrſchaft Englands auf den Weltmeeren praktiſch beſeitigt
worden.
Die Ausgaben, die das Londoner Kabinett für die Armee neu
einſetzen wird, dürften nicht ſehr erheblich ſein, weil man offenbar
der Anſicht iſt, daß die Landtruppen genügen, um die britiſchen
Intereſſen und den Kolonialbeſitz gegen einen gleichwertigen
An=
greifer zu verteidigen. Außerdem beſitzen die Engländer eine
vor=
zügliche Tankwaffe.
Ganz anders ſieht es dagegen mit ihrer Luftwaffe aus. Die
engliſchen Flugzeuge dürfen ganz gewiß nicht unterſchätzt
wer=
den. Aber ſie reichen zahlenmäßig durchaus nicht an die franzöſiſche
Luftarmee heran. In der „Morningpoſt” iſt aber am Mittwoch
früh noch eine andere Senſation mitgeteilt worden, die darin
be=
ſteht, daß das engliſche Luftfahrtminiſterium gegenwärtig einen
Plan vorbereitet, der
die briliſche Luftſtreitmacht auf die Stärke der
größken Lufkſtreitmacht innerhalb der
Reich=
weite Großbrikanniens
bringen ſoll. Ueber den Begriff der Reichweite kann es keinen
Streit geben. Weder die ſkandinaviſchen Länder, noch
Deutſchland=
noch Holland oder Belgien beſitzen eine Luftwaffe, die für England
gefährlich werden kann. Deutſchland fällt überhaupt aus, weil es
ſchaftsbund aufgenommen, und beide Herren ſind ſofort in ſie
verliebt, die Baronin geht leer aus. Nach über einer Stunde
Idyll, in dem hin= und hergeliebt wird, kommt auf einmal
Ernſt und Tragik. Er, der Bildſchnitzer, iſt Hugenott, Graf iſt
zum Schein erſchoſſen worden. Die Sache wurde entdeckt, ſein
Retter ſoll hingerichtet werden, ſie, das fremde Mädchen, hat ihn
ſchon vorher geliebt, ſeiner vermeintlichen Hinrichtung
beige=
wohnt. Alle vier Hauptperſonen überbieten ſich gegenſeitig in
Edelmut, ein Brief als deus ex machina entwirrt den Knoten,
„ſie” kriegen ſich, die Baronin und der nette Arzt müſſen
ent=
ſagen.
Nun, es iſt eine typiſche Opernhandlung, nach guten
Rezep=
ten der damaligen Zeit gearbeitet, und Flotow gibt ſeine
hübſche, harmloſe, ſehr volkstümliche, nicht ſehr perſönliche
Muſik dazu. Die Arien der älteren Oper ſind großenteils
lied=
haft geſtaltet, ſehr viele hübſche Enſembles erfreuen durch
fließende Stimmbehandlung, Liebenswürdigkeit und Humor,
dann bricht auch zuweilen ſo etwas wie wahre Empfindung
durch, alles fein, unterhaltend, gut inſtrumentiert und ſehr
an=
mutig. Man amüſiert ſich in angenehmſter Weiſe.
Die Aufführung wurde von Kapellmeiſter Fritz Bohne recht
anſprechend geleitet, er verzichtet auf ſtärkeres Charakteriſieren,
und traf ſo ſehr gut den Ton der damaligen franzöſiſchen —
nicht deutſchen — Spieloper, die das Werk trotz der deutſchen
Aufmachung doch im Grunde bleibt. Das Orcheſter war ja
reich=
lich dünn beſetzt, und dadurch traten die Blechbläſer ungewohnt
derb hervor, aber bis auf dieſen Mangel ſpielten die Künſtler
ſehr ſchön. Ausgezeichnet waren wieder die von Siegfried Wick
einſtudierten Chöre, ſehr anſprechend die Bühnenbilder —
Wer=
ner Lergen. Von den Darſtellern nennen wir zuerſt den recht
gut badenſiſch ſprechenden und ſingenden Amtmann Säckele des
Herrn Kuhn, eine ſehr fein, gemütlich und zurückhaltend
gezeich=
nete Charakterfigur. Die beiden weiblichen Rollen waren mit
Suſi Gmeiner, Baronin, und Erna von Georgi, Jeanne, gut
beſetzt. Wir mußten uns erſt ein wenig daran gewöhnen, Suſi
Gmeiner in einer ſo würdigen Rolle zu genießen, die gar keine
Veranlaſſung zu einem Kopfſtand oder ähnlichem gibt, aber ſie
ſang und ſpielte ſehr herzlich und anſprechend. Erna von Georgi
fanden wir umgekehrt im zweiten und letzten Akt am beſten,
denn die leidende und ſchon an die vornehme Geſellſchaft
ge=
wöhnte Jeanne lag ihr beſſer als das Naturkind des 1. Aktes.
Peter Anders ſang den Holzſchnitzer und Grafen recht ſchön,
er ſchien manchmal noch nicht völlig ſicher, und Johannes Drath,
deſſen Stimme die anderen weit überragt, war ein ſchön
ſingen=
der und warmfühlender Freund und Seelenarzt. Kurt Theo
Ritzhaupt ſah als Sergeant und Begleiter des Grafen ſehr
er=
müdet von dem vielen Reiten aus, wir bekamen nur nicht
heraus, ob er mehr badenſiſch oder franzöſiſch ſprach. Eugen
Vogts Spielleitung bewährte ſich beſtens, widerſpenſtig war
einzig und allein der Vorhang, der im dritten Akt abſolut nur
auf einer Seite hochgehen wollte. Den zahlreichen Hörern gefiel
das Werk ſehr gut und ſie ſpendeten den Ausführenden
leb=
haften Beifall.
F. N.
Liederkag der Darmſtädker Schuljugend
am Samstag, dem 30. Juni 1934, abends 8 Uhr, in der Feſthalle.
Als Nachklang zum Tag des Deutſchen Liedes, der am
Sonntag, dem 24. Juni, allerorts in Deutſchland gefeiert wurde,
findet am kommenden Samstag eine intereſſante und
bedeu=
tungsvolle Kundgebung in der Feſthalle ſtatt. Die Jugend aller
Darmſtädter Schulen, eine Einheit von der Volksſchule bis zur
höheren Schule, von Knaben und Mädchen wirkt zuſammen, es
wechſeln Volkslieder, Kunſtchöre, Orcheſtervorträge, Volkstänze,
Maſſenvorträge und Geſänge von Einzelgruppen, ein
gemein=
ſames Lied ſteht im Mittelpunkt und eine Anſprache des Herrn
Miniſterialrats Ringshauſen würdigt die Wichtigkeit dieſes
gemeinſamen Geſchehens und die kulturelle und nationale
Be=
deutung des Gefangs und vor allem des Schulgeſangs. Wer mit
Schmerz durch ein Jahrzehnt beobachten mußte, daß die Muſik
in den Schulen kaum noch die Bedeutung eines fünften Rades
am Wagen hatte, daß der Kampf um die muſikaliſche
Ausbil=
dung der Lehrer zwar ſtets eifrig geführt wurde, aber nur zu
ziemlich kläglichen Ergebniſſen führte, der wird in dieſer
Ver=
anſtaltung ähnlich wie in den Feiern des Cäcilientages im
Vorjahre einen hoffnungsvollen Anbruch eines neuen
Morgen=
rots ſehen. Denn es iſt wahrlich höchſte Zeit, daß in allen
Schu=
len klar erkannt wird, daß die Geſamterziehung des neuen
deut=
ſchen Menſchen ebenſo ſich auf das verſtandesmäßig Geiſtige
wie auf das Empfindungsleben, ebenſo auf das Körperliche
wie auf das Nationale und die Religioſität beziehen muß. Eine
Benachteiligung eines einzigen dieſer Elemente führt zur
ver=
hängnisvollen Einſeitigkeit. Wenn wir völlig heraus aus dem
Materialismus vergangener Zeiten wollen, dann darf Gemüt
und Empfindung nicht vernachläſſigt werden. Wir lieben
Familie, Heimat, Vaterland nicht mit dem Verſtand, ſondern
mit dem Herzen und Gemüt, auch die echte Religioſität iſt nicht
eine Summe von Wiſſen, ſondern Liebe zu Gott, Nächſtenliebe
und Verantwortungsgefühl. Darum ſind alle Bildungswerte,
die dieſem Empfinden und Fühlen Nahrung geben, von größter
Wichtigkeit, und nicht an letzte: Sielle ſteht hier die Muſik.
Möge darum dem Liedertag Maſſenbeſuch und ſtarker innerer
Erfolg beſchieden ſein!
F. N,
gar keine Kriegsflugzeuge unterhält und unterhalten darf. Es
bleibt alſo lediglich der franzöſiſche Nachbar übrig, der in wenigen
Minuten mit ſeiner Luftflotte über den britiſchen Inſeln ſtehen
kann. Vom engliſchen Luftfahrtminiſter iſt dieſe Gefahr immer
wieder in zahlloſen Reden herausgearbeitet worden. Er hat es
nun gemeinſam mit der ganzen Londoner Preſſe erreicht, daß auch
die Luftflotte Großbritanniens ganz gewaltig verſtärkt werden ſoll.
Intereſſant iſt, daß
dieſe Beſchlüſſe unmikkelbar nach dem Beſuch
des franzöſiſchen Generals Wengand in London
zuſtandegekommen
ſind. Der Beſuch wurde jedenfalls ganz allgemein ſo hingeſtellt, als
ob von ihm eine Feſtigung der engliſch=franzöſiſchen
Freundſchafts=
bande, wenn nicht gar eine Wiederbelebung der alten Allianz zu
erwarten ſei. Mögen nun auch die diplomatiſchen Mitarbeiter der
Londoner Preſſe ſofort in die Erſcheinung treten und die
Ver=
ſicherung abgeben, daß man in der Downingſtreet nach wie vor
die gleichen freundſchaftlichen Gefühle für Frankreich hege, ſoläßt
ſich damit noch nicht die Tatſache aus der Welt ſchaffen, daß der
Startſchuß für die engliſche Aufrüſtung ungefähr zu dem gleichen
Zeitpunkt abgegeben wurde, als der Chef des franzöſiſchen
Generalſtabes wieder Paris erreicht hatte.
Das Wettrüſten zwiſchen England und Frankreich kann nun
beginnen. Man wird ganz unzweifelhaft das alte Spiel fortſetzen
und auf beiden Seiten des Kanals Deutſchland für die neue
hemmungsloſe Aufrüſtung verantwortlich machen
wol=
len. Das ſind jedoch Mätzchen, die merkwürdigerweiſe noch immer
in Frankreich und England Eindruck machen, wie auch die von der
franzöſiſchen Luftſchutzbewegung in die Welt geſetzte Behauptung.
daß Deutſchland die Abſicht habe, Mitte Juli einen
Rieſenluft=
angriff auf Paris durchzuführen. Je größer der Unſinn iſt, deſto
mehr wird er geglaubt. Hoffentlich wird den Pariſern das Warten
nicht zu lange. Aber auf den Gedanken werden ſie wohl niemals
kommen, daß ſie erneut fürchterlich angelogen worden ſind und daß
man gut daran tun würde, alles, was ſonſt noch über Deutſchland
in die Welt geſetzt wird, mit Vorſicht aufzunehmen. Aber wir
wiſſen ja, daß man die neuen Anfeindungen nur auslöſt, um die
eigene Aufrüſtungsſünde zu verbergen. In aller Beſcheidenheit
wollen wir aber daran erinnern, daß nach Anſicht der Engländer
und Franzoſen die Abrüſtungskonferenz noch immer lebt und daß
in Genf noch Komitees ſitzen, die ſich abmühen, irgendeine Formel
zu finden, mit deren Hilfe man dann das Abrüſtungspalaver
wie=
der von vorn anfangen will.
Der Reichspräſident hat dem Wirklichen Geheimen Rat Prof.
Dr. phil. h. c Alfred von der Leyen=Berlin zu ſeinem 90. Ge
burtstag in einem herzlichen Schreiben, in dem die Verdienſte
Profeſſor von der Leyens um das deutſche Eiſenbahnweſen
her=
vorgehoben werden, ſeinen Glückwunſch ausgeſprochen
Der preußiſche Miniſterpräſident Göring weilte geſtern zu
einem Staatsbeſuch in Köln, wo er den früheren Chef der
Gehei=
men Staatspolizei, Dr. Diels, in ſein neues Amt als
Regierungs=
präſident feierlich einführte.
Am Mittwoch ſprach der Beauftragte des Führers,
Reichs=
leiter Alfred Roſenberg, zu den deutſchen Schülern und
Schüle=
rinnen über alle deutſchen Sender.
Reichsbiſchof Müller ſtattete Halle am Dienstag ſeinen erſten
offiziellen Beſuch ab.
Die Staatspolizeiſtelle Dortmund hat für den Bereich der
Staatspolizeiſtelle (Regierungsbezirk Arnsberg) dem NSDFB.
(Stahlhelm) bis auf weiteres das Abhalten von Verſammlungen
und Aufmärſchen, ſowie das öffentliche Tragen von Uniformen
und Abzeichen auf Grund des § 1 der Verordnung vom 29. 2. 3‟
in Verbindung mit § 14 PVG. verboten. Zuwiderhandlungen
gegen die Anordnung werden nach § 4 der genannten Verordnung
beſtraft.
Das engliſche Unterhaus hat das Clearinggeſetz in dritter
Leſung ohne Abſtimmung angenommen. Gleichfalls ohne
Abſtim=
mung angenommen wurde der Zuſatzantrag des Schatzkanzlers
Neville Chamberlain, wonach das Geſetz bis zum 30. Juni 1936
in Kraft bleiben ſoll.
Artur Henderſon iſt von ſeinem Poſten des Sekretärs der
engliſchen Arbeiterpartei zurückgetreten Er hat ſich bereit erklärt,
weiterhin Schatzmeiſter der Partei zu bleiben
Im Rahmen des Wiederaufbaues der türkiſchen Flotte haben
japaniſche Werften von der türkiſchen Regierung den Auftrag zum
Bau von zwei Kreuzern, zwei Zerſtörern und einer Reihe von
Hilfsſchiffen erhalten.
4
zuo cäulen ſeuen erſten mau
Ausſtellung von Bildern Heſſen=Naſſauiſcher Künſkler
im Skädel.
Urlaub
Die wiederholt in der Preſſe angekündigte Ausſtellung von
Bildern des 1. Mai findet während des Monats Juli in dem
Städelſchen Kunſtinſtitut, Frankfurt a. M., ſtatt.
Die feierliche Eröffnung durch den Reichsſtatthalter und
Gau=
leiter Sprenger iſt am
Donnerstag, den 5. Juli, 11 Uhr.
für alle Reichs- und Gauredner.
DNB. Berlin, 27. Juni.
Der Reichspropagandaleiter der NSDAP. gibt laut NSK.
be=
kannt:
Der Kampf gegen die Nörgler und Miesmacher nimmt mit
dem 30. Juni ſein Ende. Er hat in ſeiner zweimonatigen Dauer
eine unerhörte, weit über das normale Maß hinausgehende
Bean=
ſpruchung unſerer Reichs= und Gauredner notwendig gemacht. Um
ihnen die für die Herbſt= und Winter=Anforderungen notwendige
Ausſpannung zu geben, ordne ich hiermit für den geſamten Monat
Juli, entſprechend dem SA.=Urlaub und der Anweiſung des
Stabs=
leiters der PO., betreffend Urlaub für die politiſchen Leiter ſowie
Amtswalter der angeſchloſſenen Verbände und der Gemeinſchaft
„Kraft durch Freude” für alle Reichs= und Gauredner Urlaub an.
gez. Dr. Goebbels, Reichspropagandgleiter.
Alle führenden Perſönlichkeiten im Gau Heſſen=Naſſau ſind
dazu geladen. Die Ausſtellung iſt eine in ganz Deutſchland einzig
daſtehende Kulturdemonſtration und wird dem
nationalſozialiſti=
ſchen Kunſtgeſtaltungswillen in unſerem Gau einen unerhörten
Auftrieb geben.
168 Künſtler aus allen Teilen des Gaues Heſſen=Naſſau haben
274 Bilder aller Art angemeldet.
Die ſchriftlichen und telephoniſchen Anfragen laſſen ſchon jetzt
erkennen, daß mit einer ungewöhnlichen Anteilnahme der geſamten
intereſſierten Bevölkerung Frankfurts zu rechnen iſt.
Weitere Veröffentlichungen erſcheinen in den nächſten Tagen.
Heil Hitler!
gez. Müller=Scheld,
Gaupropagandaleiter
und Leiter der Landesſtelle Heſſen=Naſſau
des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung
und Propaganda,
Beginn der deutſchrengliſchen
Transteroethaudlungen.
DNB. London, 27. Juni.
Die deutſch=engliſchen Verhandlungen über das deutſche
Transfermoratorium haben am Mittwoch vormittag um 11 Uhr:
im Schatzamt begonnen. Vertreter des britiſchen Schatzamtes=
und des Foreign Office, an der Spitze der Hauptwirtſchaftsberater
der britiſchen Regierung, Sir Frederick Leith=Roß, hielten eine
Sitzung mit den deutſchen Vertretern ab. Dr. Berger, Dr. Ullrich
und Herr Bleſſing verbrachten eine halbe Stunde vor Beginn;
der Verhandlungen auf der deutſchen Botſchaft in Beratung mit
dem deutſchen Botſchafter und Geſandtſchaftsrat Rueter. Hierauf
begaben ſie ſich zum Schatzamt, wo die Verhandlungen pünktlich
um 11 Uhr begannen.
Die Verhandlungen, die auch am Nachmittag fortgeführt
wur=
den, werden am Donnerstag ihre Fortſetzung finden. Weitere
Mitteilungen über den ſachlichen Verlauf dieſer Verhandlungen
liegen bisher nicht vor.
2an
Neue Kriegsſchulden-Noke Englands an Amerika.
DNB. London, 27. Juni.
Eine neue Kriegsſchuldennote Englands wurde heute an die
Vereinigten Staaten gekabelt. In dieſer wiederholt die britiſche=
Regierung ihren Wunſch, zu einer auf die Dauer berechneten
Rege=
lung der Kriegsſchuldenfrage zu gelangen und ging auch auf die
amerikaniſchen Anregungen ein, die Zahlungen in Sachwerten zu
leiſten. Der Wortlaut der Note wird morgen veröffentlicht werden.
In der Antwort der britiſchen Regierung auf die
amerika=
niſche Schulden=Note vom 12. Juni betont die britiſche Regierung,
ſie habe in ihrer Note vom 4. Juni nicht erklärt, daß die
Bezah=
lung der britiſchen Kriegsſchulden rechtlich von der Bezahlung der
ihr geſchuldeten Beträge abhänge. Sie habe erklärt, es würde
für ſie unmöglich ſein, eine Lage ins Auge zu faſſen, in der ſie
voll ihre Kriegsverpflichtungen anderen gegenüber einhalten
müſſe, während ſie weiterhin alle Forderungen auf Bezahlung
der ihr geſchuldeten Kriegsverpflichtungen einſtellt. Dies ſei eine
Erklärung nicht rechtlicher, ſondern tatſächlicher Art. Was die
Anregung von Sachlieferungen betreffe, ſo wolle ſie daran
er=
innern, daß die Erfahrung mit den deutſchen Reparationen
ge=
zeigt habe, daß Transferſchwierigkeiten nicht durch ein Syſtem von
Sachlieferungen gelöſt würden.
Nach kurzer Begründung der wirtſchaftlichen Einwendungen
gegen die Sachlieferungen fährt die Note fort: Wenn das
Ver=
einigte Königreich auch nicht Bezahlung für Waren erhält, die
auf kommerzielles Konto ausgeführt ſeien, ſo würden ſeine
Devi=
ſenvorräte, die für den Ankauf von Baumwolle und anderen
Wa=
ren aus Amerika verfügbar ſeien, noch weiter verringert werden.
Daher ſehe die britiſche Regierung, trotzdem ſie nicht abgeneigt
ſei, die Möglichkeiten in dieſer Richtung weiter zu prüfen,
augen=
blicklich keinen Weg, um einen derartigen Plan in die Praxis
umzuſetzen.
Die Note ſchließt: Nach Anſicht der Britiſchen Regierung iſt
die Hauptfrage, die gelöſt werden muß, der Betrag, der unter
Berückſichtigung aller Umſtände dieſer Schulden bezahlt werden
ſoll. Sie bedauert, daß es bisher nicht möglich geweſen iſt, weitere
Fortſchritte in dieſer Richtung zu machen. Sie wird jedoch jede
Gelegenheit begrüßen, die Erörterung wieder aufzunehmen, ſobald
zutage tritt, daß der Augenblick abnormer Bedingungen ſo weit
geſchwunden ſein wird, daß ſich günſtige Ausſichten für eine
Rege=
lung bieten.
The
Hermann
Die glückliche Geburt eines
gesun-
den Sohnes zeigen hochertreut an
Rechtsanwalt Wilhelm Klein
u. Frau Elfriede, geb. Mylius
z. Zt. Alicehospital
Wöchnerinnenheim /Landwehrstr. 16
Darmstadt, den 27. Juni 1934.
Bei dem Wegzug von Darmſtadt nach
Fulda ſagen wir allen Freunden
und Bekannten auf dieſem Wege ein
herzliches Zebewohl,
Ldw. Koch,
Techn. Reichsb.=Oberinſp. u.
Abteilungs=
leiter beimReichsbahnausbeſſerungswerk
Darmſtadt (Lok.=Werk)
Anna Koch ſen., jun.
Geſchw. Rapparlié.
Statt Karten.
Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen
Dr. med. Wilhelm Lorbacher
Hilde Lorbacher, geb. Schrod
Essen-Heidhausen
Jacobsallee 12
Darmstadt
Paulusplatz 1
Kirchliche Trauung: Donnerstag, den 28. Juni 1934,
nachmittags 3 Uhr in der St. Ludwigskirche.
Heute früh verſchied nach ſchwerem Leiden unſere
liebe Schweſter, Schwägerin und Tante
Fraulein „arie Katzfer
Am Dienstag, den 26. Juni 1934
ent=
ſchlief ſanft mein lieber Mann, unſer
lieber Vater
Hermann Schmidt
Pfarrer i. R.
im 67. Lebensjahr.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Margarete Zimmer, geb. Kahſer
Prof. Dr. H. Kayſer
Reichsbahnoberrat W. Kahſer
Elſe Grabein, geb. Kayſer.
Darmſtadt, den 27. Juni 1934.
Offenbach, Köln, Berlin.
im Alter von 68 Jahren.
Wir bitten Freunde und Bekannte um
ſtille Teilnahme.
Eliſe Schmidt u. Kinder.
Dorlar (Kr. Wetzlar), 26. Juni 1934.
Die Beerdigung findet Freitag, den 29. Juni
14.30 Uhr in Roßdorf b. D. ſtatt.
Die Einäſcherung findet ſtatt: Freitag, den 29. Juni, 3½ Uhr,
auf dem Waldfriedhof.
(7065
Hes e
kommen Ihnen
bestens zustatten, im Falle
Sie Bedarf haben sollten
Heute entſchlief ſanft nach langem
Leiden mein lieber Mann, unſer guter
Vater, Bruder, Schwager und Onkel
Geotg Gerbig
Oberpoſtſchaffner i. R.
Darmstadt, Heinrichstraße 67
In tiefer Trauer:
Margarethe Gerbig
und Kinder.
Darmſiadt, den 27. Juni 1934.
Grafenſtraße 27.
Annahme Von Ehestandsdarlehen
Die Beerdigung findet Freitag,
nachmit=
tags 3 Uhr auf dem Waldfriedhof ſfatt.
Fiſcher’s
Sonnenfreund
mit Nußextrakt
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[ ← ][ ][ → ]Donnerstag, 28. Juni 1934
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 28. Juni 1934
Anki=Verſailles=Kundgebung der Darmſtädter
Skudenkenſchaft.
Die Darmſtädter Studentenſchaft veranſtaltet am
Donners=
cag, dem 28. Juni 1934, eine Anti=Verſailles=Kundgebung auf
em Bismarckturm. Die Aufſtellung des Zuges erfolgt um 19.45
Uhr auf dem Paradeplatz.
Der Marſch nach dem Bismarckturm erfolgt von da aus durch
vie Alexanderſtraße, Dieburger Straße, Stiftsſtraße, Nieder=
Ram=
tädter Straße, Heinrichſtraße. Hochſtraße, Niebergallweg,
Ohly=
traße, Nieder=Ramſtädter Straße, Bismarckturm.
Der Rückmarſch des Fackelzuges erfolgt vom Bismarckturm
urch die Nieder=Ramſtädter Straße, Roquetteweg, Herdweg,
Hrüner Weg, Heinrichſtraße, Wilhelminenſtraße, Luiſenplatz,
7heinſtraße, Paradeplatz, wo dann die Fackeln zuſammengeworfen
werden.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 176 — Seite 5
Bekanntmachungen des Perſonalamkes.
In den Ruheſtand verſetzt wurde auf Nachſuchen: Am 13
Juni 1934 die Oberreallehrerin an der Studienanſtalt und
Frauenſchule zu Mainz Wilhelmine Fleck unter Anerkennung
hrer dem Staate geleiſteten langjährigen treuen Dienſte und
nter beſonderer Wurdigung des im nationalen Intereſſe
bekun=
eten, Opferſinns mit Wirkung vom 1. September 1934 an.
Beſtellt wurde: Theodor Dreſſel in Vilbel am 26. Juni
1934 zum kommiſſariſchen Beigeordneten der Gemeinde Vilbel.
Schadenverhükung iſt Erziehung zurBolksgemeinſchaft
Nachdem das Reichsminiſterium für Volksaufklärung und
Fropaganda und das Amt für Volkswohlfahrt bei der Oberſten
Leitung der PO. die Schadenverhütungsaktion eingeleitet haben,
ſt ſofort ein kräftiger Widerhall aus dem ganzen Lande die
un=
rwartet freudige Antwort geweſen. Die Verkehrs=Erziehungs=
Woche, die Reichs=Schwimm=Woche und demnächſt die Feuerſchutz=
WVoche ſind konzentrierte Aufklärungsaktionen auf Spezialgebie=
ten, deren Wert und Notwendigkeit allenthalben rückhaltlos
an=
rkannt werden und durch freudige, zum Teil geradezu begeiſterte
Mitarbeit aller Beteiligten gekennzeichnet ſind
Ebenſo wichtig aber, beinahe noch wichtiger iſt die
unauf=
hörliche rege Kleinarbeit, die im alltäglichen Leben immer
wie=
der und wieder aufrüttelnd und mahnend der Erziehung zur
Schadenverhütung dient. Als erſtes Mittel dieſer wirkſamen Auf=
Tärungs= und Werbearbeit iſt die Zeitſchrift „Kampf der
Ge=
ahr!”, Monatsblätter für Schadenverhütung geſchrieben
wor=
den, für die durch die örtlichen Stellen der NS. Volkswohlfahrt
ei den Arbeitgebern geworben wird, damit ſie dieſes Heft in
regelmäßigen Abſtänden ihren Arbeitnehmern aushändigen. Die
Unternehmer und mit ihnen die geſamte Volkswirtſchaft ſind ja
n erſter Linie die Nutznießer einer ſolchen Werbung, für die
Gedanken der Unfallverhütung, der Seuchenbekämpfung, der
Brand=
verhütung, der erſten Hilfeleiſtung und Schädlingsbekämpfung,
der Materialerhaltung und wie ſonſt alle die vielen einzelnen
Arbertsgebiete heißen mögen, die dem großen Gedanken einer
umfaſſenden Schadenverhütung eingeordnet und angegliedert ſind.
Es kommt aber nicht nur auf die ſachlichen und fachlichen
Fragen an. Gewiß brauchen wir als verarmtes Volk in
ſchwer=
ſter Wirtſchaftskriſe Sparſamkeit auf allen Gebieten und müſſen
uuis dieſem Grunde gegen die Vergeudung unſeres wertvollſten
Volksvermögens, nämlich des Lebens und der Geſundheit unſerer
beitsfähigen Volksgenoſſen, mit allen Kräften arbeiten. Höher
za werten noch aber iſt der allgemeine und tiefere
Erziehungs=
wert dieſer Aktion. Man braucht nur die beiden erſten Hefte der
vorſtehend genannten Monatsſchrift zu durchblättern, um mit
freudigem Erkennen die wahrhaft nationalſozialiſtiſche Tendenz
dieſer Aktion zu begreifen. Es geht da um mehr als um
Un=
falle, Brandverhütung und ähnliche Dinge. Es geht um die innere
Wandlung des deutſchen Menſchen auf vielen Gebieten ſeines
Denkens und Fühlens, über deren ganz ſelbſtverſtändlich
indivi=
duraliſtiſche, eigenſüchtige und gemeinſchaftsfeindliche Einſtellung
ſich die wenigſten bisher klar wurden.
B. Guter Ausſtellungsbeſuch. Die Lichtbildausſtellung im
Landesmuſeum, die nach 14tägiger Dauer am Sonntag geſchloſſen
nurde, hat die erfreulich hohe Beſucherzahl von insgeſamt 9000
Perſonen aufzuweiſen. Die Ausſtellung war veranſtaltet von der
Stadtverwaltung Darmſtadt, der Geſellſchaft Deutſcher
Lichtbild=
ner und der Organiſation Kraft durch Freude.
Entwürfe für Landſchulen geſucht. Das Heſſiſche
Staatsmini=
terium, Miniſterialabteilung für Bildungsweſen, ſchreibt unter
ſen in Heſſen ſeit dem 1. April 1934 anſäſſigen oder in Heſſen
geborenen Architekten einen Ideenwettbewerb aus zur
Erlan=
ung von Entwürfen von Landſchulen, die als Grundlage für
ſänftig zu errichtende Schulgebaude dienen ſollen. Zugelaſſen
ind nur Architekten, die Mitglieder der Reichskammer der
bil=
denden Künſte ſind. Ablieferungstermin iſt der 15. Auguſt 1934.
Fs ſind drei Preiſe von insgeſamt 1550 RM. vorgeſehen.
Wett=
bewerbsbedingungen ſind gegen Rückporto koſtenlos durch die
Direktion der Adolf=Hitler=Bauſchule, Darmſtadt, Neckarſtraße 3,
za beziehen.
— Botaniſcher Garten (Roßdörfer Straße 140. Eingang zum
Waldtor). Am Donnerstag, dem 28. Juni, abends, werden
voraus=
ſichtlich die Königin der Nacht (Cereus grandiflorus),
ſowie die ihr ähnliche Prinzeſſin der Nacht (Cereus nvaticalus)
ihre Rieſenblüten entfalten. Aus dieſem Anlaß werden die
Ge=
wächshäuſer von 8 bis 10 Uhr abends geöffnet ſein. Eingang zum
Waldtor.
Rentenzahlung beim Poſtamt Darmſtadt, Rheinſtraße. Es
werden gezahlt: Die
Militärverſorgungsgebühr=
iſſe für Juli 1934 am 28. Juni 1934, die Invaliden= und
Unfallrenten am 30. Juni 1934.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus
inerstag
28. Juni
19½, Ende geg. 22.30. D. Bühne, Volksm. 6, dazu
kinderreiche Mütter Nummerkarten 901—950
Preiſe 0.70—5.50
Undine.
eitag
29. Juni
D26, dazu
Anf. 19½, Ende 22 Uhr,
kinderreiche Mütter Nummerkarten 951—1200.
Preiſe 0.30—5.50
Sein Schatten.
30. Juni
Anf. 19½, Ende nach 22 Uhr. D. Bühne K 20
Abſchiedsvorſtellung für Suſanne Heilmann,
Dr. Heinrich Allmeroth, Johannes Drath
Preiſe 0.70—5.50
Rigoletto.
Die letzten Vorſtellungen im Landestheater. Am
kommen=
nntag, dem 1. Juli, ſchließt das Heſſiſche Landestheater
orten für die Spielzeit 1933/34 mit der zweiten
Wieder=
von Flotows Spieloper „Sein Schatten”, die geſtern zur
ührung kam und morgen zum erſten Male wiederholt
Heute abend erſcheint noch einmal Lortzings „Undine auf
ine des Großen Hauſes. Dieſe romantiſche Zauberoper
zu den beſonderen „Lieblingen” des Publikums während
laufenen Spielzeit; das zeigt ſich jetzt noch einmal, denn
ige Vorſtellung, in der Regina Harre die Undine ſingen
t ſo gut wie ausverkauft; nach der Mitteilung des
Lan=
ers ſind nur noch wenige Plätze verfügbar. Vollſtändig
der
uuft iſt die Samstags=Vorſtellung „Rigoletto".
Heilmann, Dr. Heinrich Allmeroth und Johannes Drath
Darmſtädter Publikum verabſchieden werden.
Eine Kundgebung gegen Miesmacher und Norgler
fand geſtern abend auf dem Dietrich=Eckardt=Platz ſtatt, zu der ſich
ine überaus große Zahl von Teilnehmern eingefunden hatte. Die
Bewohner des Dietrich=Eckardt=Platzes und der angrenzenden
Straßen zeigten ihre Verbundenheit mit der NSDAP. durch
zahl=
reiche Flaggen mit Hakenkreuzfahnen. An der Stirnſeite war
zwiſchen friſchem Grün die Rednertribüne errichtet. Zwei
Sturm=
ahnen nahmen vor dem Rednerpult Aufſtellung, im Viereck
ſtan=
den die Ehrenſtürme der SA.
Ortsgruppenleiter Bender erteilte nach kurzer Begrüßung dem
Redner des Abends, dem ehemaligen Tſchekaführer Pg. Felix
Neumann=Wiesbaden das Wort, der in temperamentvollen
Worten gegen die Kritikaſter, Miesmacher und Nörgler zu Felde
zog, jene Menſchen, die nichts getan hatten, an dem
Wiederer=
wachen des Volkes, die aber heute glaubten, an Dingen
herumzu=
kritiſieren, die ſie noch nicht begriffen haben. Die SA.= und SS.=
Kameraden haben ihr Leben in die Schanze geſchlagen für die
nationalſozialiſtiſche Idee, für das Ziel des Führers, die
politi=
ſchen Amtswalter und NSBO.=Kameraden ſcheuten ſich nicht, dem
Terror ſtandzuhalten. Sie allein hätten das Recht, Kritik zu üben
denn ihre Kritik wird ſtets aufbauend ſein. Wenn ſie nicht die
brutalſten Mittel angewandt hätten, ihrer Idee zum Siege zu
ver=
helfen, würden die heute kritiſierenden Spießer gar nicht mehr
leben, weil ſie von der Welle des Kommunismus hinweggefegt
worden wären. Auch dürfe man nicht glauben, daß die Reaktion
tot ſei. Man wiſſe, worauf es dieſen Menſchen ankomme ſie
möch=
ten nämlich das Zeitalter des Dreiklaſſenſyſtems, ja die Zeiten des
Feudalismus wieder haben. Aber die Zeiten der Raubritter ſind
vorbei. An Stelle der Burgen ſind die Fabrikanlagen getreten.
Das Zeitalter des Monarchismus iſt endgültig vorbei. Neben den
Reaktionären gibt es noch jene, die den Nationalſozialismus, in
wirtſchaftspolitiſcher Beziehung angreifen zu müſſen glauben. Der
Nationalſozialismus will die Privatwirtſchaft, die frei ſein ſoll, er
lehnt aber den überſpannten Kapitalismus ab, auch die Zeit der
überſpitzten Dividenden iſt vorbei; erſt ſollen die Löhne und
Ge=
hälter erhöht werden.
Die dritte Sorte der Nörgler iſt in den Reihen der Leute zu
ſuchen, die noch dem Marxismus anhängen. Ihnen ſei geſagt, daß
die Erwerbsloſigkeit in der kurzen Zeit ſeit der Machtübernahme
um 50 Prozent herabgedrückt wurde. Nach vollſtändiger
Beſeiti=
gung der Arbeitsloſigkeit wird das Lebensniveau der Handarbeit
gehoben werden. Allen dieſen Nörglern ſei geſagt, daß der
Natio=
nalſozialismus ſich nicht beeinfluſſen laſſe
Redner wandte ſich dann gegen die Nörgler, die Angehörigen
der Konfeſſionen, die für ihre Zwecke ausnutzen wollten, die
Leute des Zentrums und der Chriſtlich=Sozialen. Die
National=
ſozialiſten ſind tolerant in konfeſſionellen Fragen, ſie verwahren
ſich aber dagegen, daß dieſe Menſchen die Religion zu politiſchen
Geſchäften ausnutzen wollen. Schließlich wandte er ſich gegen die
Wüſtenſöhne aus Aſyrien, die Juden.
Der Nationalſozialismus will einen neuen Staat aufbauen.
Der Staat der Vergangenheit war ein hohler Mechanismus der
Staat, den der Nationalſozialismus baut, ſoll ein lebendiger
Orga=
nismus ſein. Jeder deutſche Volksgenoſſe muß mitarbeiten, um das
Ziel des Führers zu erreichen. Dazu ſind drei Dinge nötig: der
Glaube an die eigene Kraft und die Kraft der Nation, die
Liebe zum Vaterland, die uns der Führer wiedergab, und die
Treue, die der Führer ſtets ſeinem Volke hielt, und die ihm das
Volk halten muß. In Glaube, Liebe und Treue wird der
Natio=
nalſozialismus den Staat aufbauen, der Jahrhunderte überdauert.
Der höchſte Dank für alle Mühen muß das Bewußtſein ſein, die
ſpäteren Generationen an den Gräbern zu ſehen, die uns
ſegnen wird. „Heil Hitler.
Ortsgruppenführer Bender faßte das Treuebekenntnis zum
Führer in einem dreifachen, begeiſtert aufgenommenen „Sieg=
Heil” zuſammen, dem ſich der Geſang des Deutſchland= und Horſt=
Weſſel=Liedes anſchloß. — Die Motor=Standarten=Kapelle M. 50,
unter Leitung des Pg. Greilich, hatte die muſikaliſche
Umrah=
mung der machtvollen Kundgebung übernommen.
Sommer-Aus gabe 1934
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Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
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Schwurgericht.
Aw Eine geradezu grauenvolle Sache verhandelt am
Mitt=
woch das Schwurgericht. Auf der Anklagebank ſitzt eine kleine,
ganz in ſchwarz gekleidete ſchluchzende Frau, angeſchuldigt der
Beihilfe am Mord ihres eigenen Kindes. Die jetzt
22jährige Marie Geiß lernte im Jahre 1932 ihren ſpäteren
Mann kennen und kurz nach der Geburt des Kindes, im Juni 33,
heirateten die beiden und zogen nach Roßdorf. Friedrich Geiß, ihr
Mann war ein fleißiger aber ein jähzorniger und brutaler
Menſch, unter dem ſchon Eltern und Geſchwiſter und, wie etliche
zeugen in der Verhandlung bekunden, ſpäter auch die Frau,
ziem=
lich zu leiden hatten. Am 14. Februar dieſes Jahres erſchien Geiß
plötzlich bei dem Arzt in Roßdorf, um den Tod ſeines damals acht
Monate alten Bübchens anzumelden, das angeblich, ohne daß die
Eltern es gemerkt hätten, in der Nacht aus dem Bettchen gefallen
ſei. Dem Arzt erſchien die Sache nicht ſo ganz geheuer, zumal er
hörte, daß Geiß einen Totenſchein für die zwei Verſicherungen
wünſchte, die im Todesfall 1000 RM. zahlen würden. Am
Nach=
mittag verdichtete ſich der Verdacht, als der herbeigerufene
Kreis=
arzt am Hals Würgemale feſtſtellte. Man nahm Friedrich Geiß
feſt, und nach anfänglichem Leugnen geſtand dann Marie Geiß.
daß der Mann das Kind in der Nacht erwürgt habe. Der Mann
leugnete heftig, er zog aber die Konſequenzen und erhängte ſich
ſelbſt im Gefängnis.
Die Frau blieb bei ihrem Geſtändnis. Ihre Ausſagen ſind
in=
deſſen ein ziemliches Durcheinander. Das Kind wurde unter
ſtar=
ken Mißhandlungen getötet, die Mutter ſah dabei tatenlos zu,
weil ſie angeblich Angſt vor ihrem Mann hatte.
Es ſtellt ſich in der Beweisaufnahme heraus, daß der Mann
ihr geſagt habe, „wenn dem Kind was paſſiert, kriegen wir von
den zwei Lebensverſicherungen 1000 RM., und dann kriegſt du die
Nähmaſchine, die du dir ſchon ſo lange wünſcht”. Und das war
wohl auch die Triebfeder für dieſe unmenſchlichen Eltern. Sie
wollten
lieber Geld, als ein Kind!
Sie ſei am Tage nach dem Mord recht vergnügt geweſen, ſo
be=
kunden einige Zeugen, und habe ſich mit ihnen über die
nebenſäch=
e ſchon im
ichſten Dinge unterhalten. Es ſtellt ſich heraus, daß
—das Kind
Jahre 1933 für einen angeblichen Unfall des Kindes
ſei damals, als ſie gerade im Keller war, in die Badewanne
ge=
fallen — 28 RM. erhielt. Und während der Beweisaufnahme
ſtel=
len ſich noch einige „Unfälle” heraus, die dieſem armen Kinde
während ſeines kurzen Erdendaſeins zuſtießen.
Nach eingehender Beratung verurteilt das Gericht dieſe
Mut=
ter wegen Beihilfe zum Mord ihres Kindes
z=
vier Jahren Zuchthaus und zu fünf Jahren
Ehr=
verluſt. Sie habe die rechtliche und die moraliſche
Verpflichtung gehabt, ſich für ihr Kind
einzu=
ſetzen, ſelbſt auf Koſten ihres eigenen Lebens, und
unbegreiflich ſei dieſe Mutter, die ruhig dieſer geradezu viehiſchen
Ermordung ihres eigenen hilfloſen kleinen Kindes zuſah. D
Unterſuchungshaft wird ihr, da ſie geſtändig war, mit vier
Mona=
ten angerechnet.
Verſammlung der Deutſchen Angeſtellkenſchaft.
Die Mitgliederverſammlung der Ortsgruppe Darmſtadt der
Deutſchen Angeſtelltenſchaft, Gruppe der leitenden Angeſtellten,
and in den Räumen der Deutſchen Angeſtelltenſchaft, Rheinſtraße
Nr. 14, ſtatt.
Der Vorſitzende, Arbeitskamerad von Duhn, eröffnete die
Verſammlung und dankte den Anweſenden, insbeſondere Pg.
Heilmann, Geſchäftsführer der Ortsgruppe Darmſtadt der
Deut=
ſchen Angeſtelltenſchaft, für ihr Erſcheinen. Er ſetzte kurz den
Zweck der Zuſammenfaſſung der leitenden Angeſtellten
auseinan=
der und erklärte, daß der neue Staat ſich das Beiſeiteſtehen von
Kräften, die zur Mithilfe am Neuaufbau geeignet ſind, nicht
lei=
ſten könne und wolle. Unſer Grundſatz müſſe ſein: „Erziehung
unſerer ſelbſt und Mithilfe bei der Erziehung der anderen”
Arbeitskamerad Griebel erhielt dann das Wort und ſprach
über: „Die Aufgabe der leitenden Angeſtellten in der
national=
ſozialiſtiſchen Wirtſchaft”. Seinen Ausführungen lagen die
fol=
genden Gedankengänge zugrunde:
Die Arbeit des Führers Adolf Hitler bezweckt nicht nur die
Erneuerung des Staates, ſondern auch die Erneuerung des
Vol=
kes. Dazu gehört die Schaffung einer Volksgemeinſchaft, mit dem
Ein=
ſtehen eines jeden für alle anderen und für das Vaterland. In
dieſer Gemeinſchaft ſind wir leitenden Angeſtellten nur ein Glied,
das wohl klein, aber doch wichtig iſt, ſchon weil alle Glieder von
Wichtigkeit für das Ganze ſind. Die Zuſammenfaſſung bedeutet
nicht Ausſonderung, ſondern die Organiſation einer erhöhten
Teil=
nahme an der Aufbauarbeit. Zahlreiche Aufgaben liegen vor uns,
Aufgaben mit idealem Wert und doch mit praktiſchem Endziel.
Die erſte Grundlage für den weiteren Aufbau bildet die
Arbeits=
beſchaffung, und trotz aller bisherigen Erfolge ſteht dieſe Aufgabe
immer noch an erſter Stelle. Die leitenden Angeſtellten ſind
be=
rufen, hier in vorderſter Front mitzuwirken. Um
Neueinſtellun=
gen zu ermöglichen, muß dahin geſtrebt werden, daß in den
Be=
trieben das reine Rentabilitätsdenken einem ſozialen Denken
atz macht. Aber nicht nur im eigenen Betrieb muß ſich das
auswirken, ſondern z. B. auch Konkurrenten gegenüber. Die
nicht=
ariſchen Geſchäftsmethoden, durch die geſchäftliche Vernichtung des
Konkurrenten den eigenen Verdienſt zu ſteigern, müſſen
verſchwin=
den. Erhöhte Arbeitsmöglichkeit bedingt verſtärkten
Kapitalauf=
wand. Es muß alſo einerſeits die Kapitalbildung, andererſeits
der Umlauf des Geldes gefördert werden. Kapital bzw. Geld
darf nicht mehr gehamſtert werden, und um dahin zu kommen,
iſt es unſere Aufgabe, das Vertrauen und den Glauben an die
neue Regierung zu heben, wo wir können. Der Sparſinn der
Bevölkerung iſt zwar zu kräftigen, aber die geſparten Gelder
müſ=
ſen ſofort wieder in den Umſatz kommen. Als Beiſpiel können
die Bauſparkaſſen dienen. Um die Aufwärtsentwicklung in
ge=
ſicherte Bahnen zu lenken, müſſen ferner wilde Preisſteigerungen
unterbleiben. Ausſchlaggebend für den Erfolg aller Beſtrebungen
iſt es, daß jedermann im Geſchäftsleben heute wieder ſeine
kauf=
männiſche Ehre hochhält. In früheren Jahrzehnten galt das als
Selbſtverſtändlichkeit, aber durch das Eindringen der jüdiſchen
Elemente und des jüdiſchen Geiſtes, in die Wirtſchaft wurden
olche Erwägungen als überflüſſiger Ballaſt beiſeite getan, und
allein ausſchlaggebend blieb der Profit. Die letzten 14 Jahre
haben beſonders dem Anſehen des deutſchen Kaufmanns im
Aus=
lande einen ſchweren Schlag verſetzt, und es iſt unſere Pflicht,
dieſes Anſehen wieder auf die alte Höhe zu bringen.
Natürlich muß auch bei Behandlung von ſozialen Fragen der
Profitgedanke weitgehend zurückgedrängt werden. Die leitenden
Angeſtellten müſſen ſich mit allen Arbeitskameraden verbunden
ühlen, und deren Wohl muß ihr höchſtes Ziel ſein.
Die Forderung des Nationalſozialismus, Führung und
Ein=
fügung in die Führung, muß ſich, wie jeder andere in den
Betrie=
ben, der leitende Angeſtellte zu eigen machen, Ihre Durchführung
bildet den wichtigſten Faktor für die Hebung der Qualität der
Leiſtung. Der Dienſt am Staate, den Adolf Hitler nach dem
Vor=
bilde Friedrichs des Großen, in den Vordergrund ſtellt, muß
je=
dem einzelnen von uns am Herzen liegen. Dann werden wir uns
jederzeit verantwortlich fühlen für die Geſamtheit. So muß es
unſer Ziel ſein, daß der Begriff vom „Adel der Arbeit” ſich
durch=
etzt, und dahin gelangen wir durch Mitkämpferſchaft am
natio=
nalſozialiſtiſchen Staat und an ſeinen Organiſationen,
insbeſon=
dere durch Mitkämpferſchaft in dem Sinne, daß wir auch den
Nachwuchs zu dieſem Gedanken erziehen. Dem Führer haben wir
zu danken, wenn in der heutigen großen Zeit uns zu dieſer
Arbeit Gelegenheit geboten wird.
Eine aus der Verſammlung im Anſchluß daran geſtellte
An=
frage wurde von Pg. Heilmann beantwortet, der noch einmal
den Sinn, den der nationalſozialiſtiſche Staat den Organiſationen
der Deutſchen Arbeitsfront zugrunde legt, umriß. Ganz beſonders
wies auch er auf die Pflicht hin, die uns durch die Notwendigkeit,
den Nachwuchs zu erziehen, gegeben iſt, und ſchilderte
ausführ=
licher die bis jetzt ſchon geleiſtete Arbeit und die Formen, in
denen ſich dieſe Arbeit vollzieht. Im Gegenſatz zu der
ſogenann=
ten „Revolution” von 1918, deren Träger nur verſprachen, aber
tichts hielten, ſoll die nationale Revolution der Tat dienen, die
das hält, was verſprochen wird.
Der Krieg hat uns den Geiſt der Kameradſchaft geſchenkt, und
dieſen Geiſt, der 14 Jahre lang begraben ſchien, wollen wir aufs
neue wecken und ihn pflegen, wo wir können. Es mußte leider
eſtgeſtellt werden, daß z. B. die Junggehilfen und Lehrlinge, die
ihre Ausbildung noch ganz oder zum Teil in der liberaliſtiſchen
Zeit erhalten hatten, durchaus nicht immer zu vollwertigen
Ar=
beitskräften erzogen worden ſind, und wir wollen dafür ſorgen,
daß hier ein gründlicher Wandel eintritt. An den leitenden
An=
geſtellten muß hier zu allererſt appelliert werden, um ſeine
Mit=
hilfe zu erlangen. Der Geiſt der Kameradſchaft ſoll uns unſerem
Nachwuchs näherführen; die Pflicht, nicht nur uns und der
Gegen=
wart, ſondern auch der Zukunft des Volkes zu dienen, muß uns
vorwärts treiben, und uns unſere Jugend beſonders ans Herz
legen. An dieſe Pflicht und an ihren Sieg zu glauben, hat uns
der Führer gelehrt, der zu keiner Stunde den Glauben an die
Zukunft des deutſchen Volkes verloren hat.
Mit einem dreifachen „Sieg Heil” auf den Führer wurde die
Verſammlung geſchloſſen.
Nochmals billiger Sonderzug nach Schwehingen
und Heidelberg.
In der Zeit vom 7. bis 9. Juli findet in Kaſſel der 5. Deutſche
Reichskriegertag ſtatt, der aus allen deutſchen Gauen ſtark beſucht
werden wird. Da aus dieſem Anlaß Verwaltungsſonderzüge mit
großer Fahrpreisermäßigung gefahren, außerdem unter
beſtimm=
ten Vorausſetzungen Sonntagsrückfahrkarten nach Kaſſel
ausge=
geben werden wird der für den 1. Juli nach Kaſſel in Ausſicht
genommene Verwaltungsſonderzug an dieſem Tage nicht
gefah=
ren werden. Um aber der großen Zahl von Reiſenden, die zur
Teilnahme an der ſchönen Fahrt am 17. Juni nach Schwetzingen
und Heidelberg die weſentlich ermäßigten
Sonderzugrückfahrkar=
ten nicht mehr erhalten konnten, und weiteren Reiſenden die
Möglichkeit zu geben, die beiden Orte beſuchen zu können, wird
am 1. Juli nochmals ein Verwaltungsſonderzug nach
Schwetzin=
gen und Heidelberg gefahren, bei dem das gleiche Programm wie
bei der Fahrt am 17. Juni durchgeführt wird. Die Aushänge
auf den Bahnhöfen und bei den Mitteleuropäiſchen Reiſebüros
beſagen alles weitere.
Darum alſo auf nach Schwetzingen und Heidelberg am
Sonn=
tag, dem 1.. Juli.
Auge oin oäger noch heate ein.
796s
1a du MMd38e lüdhe
Lu wist
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
NSK. Der Reichsgeſchäftsführer gibt bekannt: Im Nachgang
Kühlerverzierungen oder zum Abſchluß von Autowimpelſtangen
dienen. Die Ausführung dieſer Hoheitszeichen muß jedoch in
jedem Fall durch die Reichsgeſchäftsführung der Reichsleitung der
NSDAP. genehmigt ſein.
Die Herſtellung und der Vertrieb kann ausſchließlich durd
Firmen erfolgen, die die Genehmigung der Reichszeugmeiſterei
eigens hierzu beſitzen. Der Verkauf ſelbſt darf jedoch
ausſchließ=
lich nur durch diejenigen Perſonen erfolgen, die zum Tragen des
Hoheitsabzeichens berechtigt ſind und ſich dementſprechend
auswei=
ſen können. München, den 23. Juni. gez.: Bouhler.
Tagung der Politiſchen Leiter.
Am 8. Juli 1934 findet eine Tagung ſämtlicher Politiſcher
Leiter des Gaues Heſſen=Naſſau ſtatt, und zwar:
in Frankfurt a. M., Feſthalle, für die Kreiſe:
Frankfurt a. M., Hanau. Offenbach, Dieburg, Obertaunus,
Friedberg, Schotten, Gießen, Alsfeld, Lauterbach. Schlüchtern,
Gelnhauſen, Büdingen, Erbach, Heppenheim, Bensheim, Main=
Taunus, Untertaunus;
in Bingen a. Rh. für die Kreiſe
Alzey. Bingen. Darmſtadt, Groß=Gerau, Mainz, Oppenheim
Rheingau, St. Goarshauſen, Wiesbaden, Worms;
in Limburg a. d. Lahn für die Kreiſe:
Biedenkopf, Dillenburg, Limburg, Oberlahn, Oberweſterwald,
Unterlahn, Unterweſterwald, Uſingen. Weſterburg, Wetzlar.
Sonderzüge uſw. ſind vom Organiſationsamt beantragt. An
dieſer Tagung haben ſämtliche Politiſchen Leiter der PO., ſowie
der Gliederungen: NSBO., NS. Hago, Amt für Erzieher, Amt
für Beamte, Amt für Kriegsopfer, Amt für Volkswohlfahrt, Amt
für Agrarpol. Apparat, Amt der Rechtsabt., Amt für Technik,
Amt für Kommunalpolitik. Gau= und Kreisredner uſw.
teilzu=
nehmen.
Diejenigen Politiſchen Leiter, welche nicht teilnehmen
kön=
nen, ſind dem Gau=Organiſationsamt mit Angabe des Grundes
namentlich zu melden. Die Kreisleiter melden ſofort die Anzahl
der an der Tagung teilnehmenden, und zum 5. Juli der
nicht=
teilnehmenden Politiſchen Leiter.
Tagesprogramm wird noch bekannt gegeben.
Referent der „Alten Garde‟,
Pg. Gimbel, iſt beauftragt, ſofort in allen Kreiſen des
Gaues Zuſammenkünfte der alten Parteigenoſſen durchzuführen.
1. Alte Parteigenoſſen ſind diejenigen, welche die
Mitglieds=
nummer von 1—300 000 haben.
Jeder alte Parteigenoſſe hat zu erſcheinen.
2.
3. Jeder Pg. hat ſeinen Mitgliedsausweis mitzubringen oder
eine Beſcheinigung des Ortsgruppenleiters, daß er altes
Mitglied iſt.
4. Referent der Tagung iſt Pg. Gimbel,
Reichstagsabgeordne=
ter, und deſſen Stellvertreter, Walter Schilling.
Die Verſammlungen werden durchgeführt für den Kreis:
Bingen am 28. Juni d. J., 8 Uhr abends.
St. Goarshauſen am 29. Juni d. J.. 8 Uhr abends.
Unterlahn am 30. Juni d. J., 8 Uhr abends. Freiendiez,
Gaſt=
haus Schmidt.
Limburg am 1. Juli d. J., vormittags 10 Uhr.
Uſingen am 1. Juli d. J.. mittags 2 Uhr.
Obertaunus am 1. Juli d. J., 8 Uhr abends.
Rheingau am 3. Juli d. J., 8 Uhr abends.
Wiesbaden am 4. Juli d. J.. 8 Uhr abends.
Groß=Gerau am 7. Juli d. J., 8 Uhr abends, Hotel zur Krone,
Darmſtadt am 8. Juli d. J., 10 Uhr vormittags.
Die Verſammlungen ſind umgehend zu beſtätigen.
Bund Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten.
1. Landgerichtsbezirk Wiesbaden.
Am Donnerstag, dem 28. Juni 1934, abends 8.30 Uhr. findet
im kleinen Kurhausſaal in Wiesbaden eine Bezirksverſammlung
ſtatt.
Es ſpricht der ſtellvertretende Reichsfachgruppenleiter der
Verwaltungsjuriſten, Landrat Dr. Bilke.
2. Landgerichtsbezirk Frankfurt a. M.
Am Freitag, dem 29. Juni 1934, abends 8.30 Uhr, findet im
Saal 2 des Volksbildungsheims in Frankfurt a. M.,
Eſchenhei=
mer Anlage 40, eine Bezirksverſammlung ſtatt.
Auch hier ſpricht der ſtellvertretende Reichsfachgruppenleiter
der Verwaltungsjuriſten, Landrat Dr. Bilke.
Schulungskurſe in Heſſen.
Sonntag, 1. Juli, vorm. 9.30 Uhr, in Worms. Gildehaus.
Sonntag, 1. Juli, 14 Uhr, in Alzey. Lokalangabe durch
Kreis=
leitung.
Es ſpricht Kreisſchulungsleiter z. b. V. Pg. Dr. Schmidt.
Kreisfunkwart.
Am Donnerstag, dem 28. Juni, um 20 Uhr, findet in der
Rundfunkberatungsſtelle Funkwarteſitzung mit anſchließendem
Schulungskurſus ſtatt.
Sämtliche Ortsgruppen= pp. und Betriebsfunkwarte müſſen
erſcheinen.
Der Kreisausbilder.
Die Ortsgruppen Schloßgarten, Gutenberg, Gervinus und
Mitte ſtehen am Donnerstag, dem 28. Juni, punktlich 20,.15 Uhr
vor der Feſthalle im Dienſtanzug bereit.
Ortsgruppe Gutenberg
Die politiſchen Leiter der Ortsgruppe Darmſtadt=Gutenberg
treten am Donnerstag, dem 28. Juni. abends 7.45 Uhr, vor der
unbedingte
Geſchäftsſtelle im Dienſtanzug an. Erſcheinen iſt
Pflicht. Entſchuldigungen können nur in Krankheitsfällen
beruck=
ſichtigt werden.
Ortsgruppe Mitte.
Am Donnerstag, 28. Juni, treten alle politiſchen Leiter um
20 Uhr punktlichſt vor der Geſchäftsſtelle an. Erſcheinen iſt
unbe=
dingte Pflicht. Entſchuldigungen werden nur in dringendſten
Fällen entgegengenommen.
NS. Frauenſchaft Darmſtadt.
Die am 1. Juli in der Feſthalle mitwirkenden Kinder bei den
Lili=Hickler=Tanz= und Spielliedern haben ihre Probe am
Don=
nerstag, dem 28 Juni, nachmittags 3,30 Uhr, im Muſik=Vereins=
Saal, Wilhelm=Gläſſing=Straße 24.
NS. Lehrerbund, Kreis Darmſtadt (Stadt und Land),
Wahlgruppe Mädchenerziehung (techn.).
Arbeitsſitzung am Freitag, dem 29. Juni, 17 Uhr, in der
Eleonorenſchule im Chemieſaal (Lagerhausſtraße 1). Es findet
ein Vortrag „Die germaniſche Kleidung” ſtatt.
Wahlgruppe evang. Religionsunterricht.
Arbeitsſitzung am Samstag, dem 30. Juni. 17 Uhr, im „
Feier=
abendſaal”. Stiftsſtraße. Thema: „Das Kirchenjahr als
Lebens=
ordnung und Jahresrhythmus in ſeiner Bedeutung für den
Reli=
gionsunterricht.
NS. Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Am Freitag, dem 29. Juni, abends 8 Uhr, findet in der
Re=
ſtauration Rummelbräu, Rheinſtraße, eine
Mitgliederverſamm=
lung ſtatt. Erſcheinen der Kameraden und Kameradenfrauen iſt
Pflicht.
Dritte Arbeitsbeſchaffungs=Lokkerie.
Die Mark in der Hand
iſt weniger, als das ſtolze Bewußkſein,
Arbeit und Brok verſchafff zu haben.
Waldbrand im Griesheimer Lager. Am Samstag, dem 23.
1934, gegen 13,45 Uhr, brach im Griesheimer Lager in der
Nähe der Stallung der ehem. Maſchinengewehr=Abtlg. ein
Wald=
brand aus, der ſich mit großer Geſchwindigkeit bis zur
Quer=
ſtraße ausdehnte. Ein Beſtand junger Fichtenbäume wurde dabe
vernichtet. Einigen Bewohnern, ſowie einer Luftſchutzabteilung
gelang es, die weitere Ausdehnung des Brandes zu verhüten.
Die Urſache des Brandes dürfte darin zu ſuchen ſein, daß
eine Perſon bei der herrſchenden Hitze ein brennendes
Streich=
holz uſw. achtlos in das am Wegrand ſtehende dürre Gras
ge=
worfen hat.
Brand in Gernsheim. In der Nacht zum 22. Juni 1934
gegen 2.15 Uhr, brach in Gernsheim in der Hindenburgſtraße in
einem Küfereianweſen ein Brand aus, dem ein kleines
Scheunen=
gebäude mit Holzvorräten zum Opfer fiel. An der
Scheunen=
wand außen aufgeſchichtet geweſene Faßbretter ſollen zuerſt
ge=
brannt haben. Die Ermittelungen über die Brandurſache ſind
im Gange.
Wer kann Angaben machen? In der Nacht zum Sonntag,
den 24. 6. 1934, gegen 1 oder 2 Uhr, entſtand zwiſchen mehreren
Perſonen am Böllenfalltor in der Nähe vom Tempel ein Streit.
Bei dieſen ſtreitenden Perſonen war auch eine Dame, die
weinte. Im Verlaufe des Streites wurde von einer Perſon ein
Schuß abgegeben. Unter dieſen Perſonen befand ſich ein
Motor=
adfahrer, der kurz nach Abgabe des Schuſſes in Richtung der
Stadt gefahren iſt. Die Perſonen ſowie die Dame werden zwecks
Aufklärung gebeten, bei dem Landeskriminalpolizeiamt.
Hügel=
ſtraße 31/33, Zimmer 26. vorzuſprechen. Angaben werden
ver=
traulich behandelt.
Wer kennt den Radfahrer? Am 7. Juni 1934, gegen 14.30
Uhr, ſtießen auf der Griesheimer Brücke zwei Radfahrer
zuſam=
men, wobei einer derſelben verletzt wurde. Der andere fuhr
da=
von, um die Bitte des Verletzten, einen Arzt zu holen, zu er
füllen. Wie ſich aber ſpäter herausſtellte, hat der betreffende
Radfahrer den Arzt nicht benachrichtigt, auch ſonſt nichts von ſich
hören laſſen. Einer Aufforderung in den Tageszeitungen an den
Radfahrer, ſich zwecks reſtloſer Klärung der Angelegenheit bei
der Polizei zu melden, iſt dieſer nicht nachgekommen. Es ergeht
daher die Bitte an ſämtliche ſich zurzeit dort aufhaltenden
Paſſan=
ten, mit beizutragen, daß dieſer rückſichtsloſe Radfahrer ermittelt
wird. Angaben, die vertraulich behandelt werden, werden auf
Zimmer 29a der Polizeidirektion, Hügelſtraße 31/33,
entgegen=
genommen.
Fahrraddiebſtähle. Geſtohlen wurden: Am 16. 6. 1934, gegen
1.30 Uhr, vor dem Hauſe Fuchsſtraße Nr. 18 ein Herrenrad,
Marke Opel/Blitz, Nr. 2 066 356.
Am 15./16. 6. 34 aus dem Hofe des Hauſes Am Herrenacker 15
ein Herrenrad, ſchw. Rahmen, Felgen und Schutzbleche, graue
Be=
reifung, engl. Lenker mit roten Griffen, Dürkoppfreilauf.
Klotz=
pedale und Bimbamglocke.
Am 17. 6. 34 in der Altſtadt ein Herrenrad, Marke Zite
Fabriknummer 323 662 (unter dem Sattel befand ſich ein gelbes
Schildchen mit 3 ſchwarzen Punkten).
Am 18. 6. 34 blieb vor dem Hauſe Rheinſtraße 4 ein
Herren=
rad ſtehen, das an dem fraglichen Abend geſtohlen wurde. Schwar.
zer Rahmen, Felgen und Schutzbleche, graue Bereifung deutſcher
Lenker mit ſchw. Griffen, Torpedofreilauf. Flügelpedale und
Bimbamglocke.
Am 20. 6. 34, gegen 17.15 Uhr, aus dem Hofe des Hauſes
Wenckſtraße 37 ein Herrenrad, Marke Juvel. Fabriknummer
187 574.
Am 21. 6. 34, gegen 21.30 Uhr, auf dem Exerzierplatz hinter
der früheren Landwirtſchaftskammer ein Herrenrad. Marke
Toreador, Fabriknummer 35 115.
Am 20. 6. 34. gegen 21 Uhr, ein Herrenrad, Marke Allright,
Fabriknummer unbekannt.
Als Fahrraddieb wurde ein 14jähriger Junge ermittelt. Er
ſtahl meiſtens Damenfahrräder. Eine Anzahl dieſer Räder ſtellte
r in anderen Hofreiten. Hausgängen uſw. ab. Es beſteht die
Vermutung, daß noch etliche Damenfahrräder in Höfen uſw.
ab=
geſtellt wurden, die der Polizei als Fundſache nicht gemeldet
wurden. Hauseigentümer oder Hausbewohner, in deſſen
Grund=
ſtücken noch herrenloſe Räder ſtehen, werden erſucht, dies umgehend
der Polizei mitzuteilen.
u.W
Dnbeglet.
Bauernfieiß-
Puddingpulver
aus deutſchen Rohſtoffen in bewährter
Oetker=Qualität!
benille= und Mandel=Geſchmack — 1 Päckchen s pfo.
2
Kolonial=Gedenkmarken der Deutſchen Reichspoſt. Di
Deutſche Reichspoſt gibt zur Kolonialgedenkfeier vier Freimarken
heraus mit Bildniſſen von Männern, die ſich um die früheren
deutſchen Kolonien beſonders verdient gemacht haben. Die
Mark=
zu 3 Reichspfennigen zeigt Lüderitz, die zu 6 Reichspfennigen
Nachtigall, die zu 12 Reichspfennigen Peters und die zu 25
Reichs=
pfennigen Wißmann. Die Poſtanſtalten beginnen mit dem
Ver=
kauf am 30. Juni. Die Auflage der Gedenkmarken iſt beſchränkt
Vereins= und lokale Beranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
— Die Reichsvereinigung ehem.
Kriegsgefan=
gener E. V., Ortsgruppe Darmſtadt unternimmt am
Sonntag, dem 1. Juli 1934, nachmittags 2 Uhr, ab Tierbrunnen
einen Familienſpäziergang nach Eberſtadt. Einkehr in der
Gaſt=
ſtätte „Zur Roſe bei Kamerad Hill. Neue Schwanenſtr 28.
Daſelbſt Treffen mit den Eberſtädter und Pfungſtädter
Kame=
raden. Es wird um zahlreiche Beteiligung und pünktliches
Er=
ſcheinen gebeten.
— Frauenverein der evang, Lukasgemeinde
Donnerstag, den 28. Juni, findet unſere nächſte Zuſammenkunft
abends um 8 Uhr im Gemeindehaus ſtatt. Pfarrer F. Müller
wird ſprechen über „Das Leben und Wirken des Apoſtels
Pau=
lus (2. Teil). Alle Frauen der Gemeinde ſind herzlich
einge=
laden. Dort können auch Anmeldungen zu der Autobusfahrt nach
der Fuchſenmühle am 4. Juli erfolgen.
Brlefkaſſen.
Jed— Anfrage iſt die ſetzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen wirden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkeit.
1. Der Antrag kann ſowohl nach Erlaß des ſtandesamtlichen
Aufgebots als auch nach der Eheſchließung geſtellt werden. 2. Das
wird in den einzelnen Ländern verſchieden ſein,
M. 205. Der Steuerabzug iſt nur für die nicht
feſtver=
zinslichen Wertpapiere beibehalten. Im übrigen iſt für den Herbſt
eine Steuerreform in Ausſicht geſtellt, die im Jahre 1935 in Kraft
treten ſoll.
Cp. Weiterſtadt, 26. Juni. Im Alter von 91 Jahren iſt den
älteſte Ortseinwohner, Adam Krämer, geſtorben. Krämer war
der letzte hieſige Altveteran von 1866 und 1870. Er war lange
Zeit 1. Vorſitzender der hieſigen Sparkaſſe und auch lange Jahre
Mitglied des hieſigen Krieger= und Militärvereins.
Dg. Arheilgen, 27. Juni. Kinderlandverſchickung
der NS. Volkswohlfahrt. Die hieſig= Ortsgruppe der
NS. Volkswohlfahrt hat im Rahmen der Kinderlandverſchickung
einer Anzahl hieſiger Kinder einen Erholungsaufenthalt
ver=
ſchafft. Die Kinder wurden zum Teil in Heimen der näherem
Umgebung untergebracht, andere wieder wurden nach Ober=;
ſchleſien verſchickt. Da die Ortsgruppe der NSV. nun ihrerſeits
auch Kindern anderer Bezirke Gelegenheit zur Erholung bietem
will, wird die Einwohnerſchaft gebeten, zur Aufnahme
erholungs=
bedürftiger Kinder nach Möglichkeit Freiquartiere zur Verfügung
zu ſtellen und dies den Amtsleitern der NS. Volkswohlfahrt oden
auf Zimmer 8 der Bürgermeiſterei zu melden. —
Hohes
Alter. Seinen 75. Geburtstag beging heute Herr Ludwig
Fleck, Beckſtraße 6. —
Aus dem Sängerleben. Am
Sonntag nahmen die vier hieſigen Geſangvereine an dem
Wer=
tungsſingen des Kreiſes Darmſtadt=Land des Heſſiſchen Sänger,
bundes, das in Eberſtadt ſtattfand, teil. Daß die Leiſtungen
un=
ſerer Geſangvereine auf hoher Stufe ſtehen und das deutſche Lied
in ihnen eine vorzügliche Pflegeſtätte hat, beweiſen die gutem.
Kritiken, die ihnen durch die Herren Profeſſor Noack=Darmſtadi
und Muſikdirektor Knettel=Mainz zu teil wurden, ſowie der
brau=
ſende Beifall durch die anweſenden Sänger.
Die Brücke
an der Leibchesmühle, die durch eine neue Brücke erſetztt
wird, war in den letzten Tagen für den Verkehr geſperrt.
Nun=
mehr wurde eine Notbrücke errichtet, die während der Dauer dem
Erneuerungsarbeiten durch leichte Fuhrwerke benutzt werdem
kann.
Eb. Eberſtadt, 27. Juni. Die Reichsjugendwett—
kämpfe waren hier (mit Rückſicht auf das am Samstag hierz
ſtattgefundene Sängerfeſt) auf heute Mittwoch verlegt worden.,
Frohgemut zogen die jugendlichen Teilnehmer auf die
Sportplätze=
im nahen Walde, wo ſich bald ein munteres Treiben entwickelte.
Die Leiſtungen waren durchweg befriedigend. Im Laufe der
Ver=
anſtaltung hielt nach ſchneidigen Märſchen des Jungvolk=Spiel= in Verbindung mit der Flaggenhiſſung Lehrer H.
Schneider eine Anſprache an die Jugend unter beſonderem
hinweis auf die Bedeutung der körperlichen Ertüchtigung der
Jugendlichen.
r. Babenhauſen, 25. Jumi. Sonnwendfeier. Draußen
auf dem Exerzierplatz, auf dem Galgenbuckel beim
Trompeterwäld=
chen, umrahmt von Wäldern, mit dem weiten Blick auf die
um=
liegenden Höhen des Speſſarts, Odenwaldes und des Otzbergs. fand
die diesjährige Sonnwendfeier ſtatt. Sie nahm, veranſtaltet von:
der Hitlerjugend, einen prächtigen, erhebenden Verlauf. Um den
mächtigen Holzſtoß gruppieren ſich auf dem Hügel die mitwirkende
Muſikkapelle des hieſigen Fliegerhorſts, die vielen Buben und
Mädels der HJ., des B.d.M., die Stürme der SA. und Flieger,
die verſchiedenen Vereine, darunter ſtark vertreten der Turnverein
1891, und die vielen großen und kleinen Zuſchauer. Der Holzſto
wird angezündet. „Flamme empor” erſchallt’s aus Hunderten von
Kehlen, und mit einem Feuerſpruch von Frl. Krüger beginnt
die Feier. Im bunten Wechſel folgen Lieder, Flammenſprüche, di
markige Anſprache des HJ.=Führers Fr. Stork. ein ſtilles
Ge=
denken der im Kampf um die Erhebung gefallenen jungen Kame
raden, Reigen des B.d.M. um das Feuer und zum Schluß das
Deutſchlandlied. Ein packendes, für alle Teilnehmer
unvergeß=
liches Bild war es. als die Flammen zum Himmel emporſchlugen
und ringsum von den Höhen die Sonnwendfeuer herübergrüßten
Ak. Nieder=Ramſtadt, 27. Juni. Saarkundgebung.
Das Programm für die am kommenden Samstagnachmittag
ſtatt=
findende Saarkundgebung ſteht nunmehr feſt. Der Sportverein
1926, auf deſſen Veranlaſſung hin die Kundgebung erfolgt, wird
die aus Güſchenbach (Saar) kommende Ringermannſchaft mi=
Muſik durch die Standartenkapelle 390 am Bahnhof hier abholen
und auf den Marktplatz geleiten. Dort findet der offizielle
Emp=
fang durch die Ortsgruppenleitung und die Ortsverwaltung ſtatt.
Die beiden hieſigen Geſangvereine werden dieſe Feier durch g
meinſchaftliche Chöre verſchönern. Abends 8 Uhr findet alsdann
nach einem Umzug durch die Ortsſtraßen ein
Mannſchaftswett=
kampf im Ringen im Parteilokal „Gaſthaus zum goldenen Anker
(Fiſcher) ſtatt. Unter der Saarringermannſchaft befinden ſich
nicht weniger als drei Meiſterſchaftsringer, ſo daß ein intereſſan
ter Kampf bevorſteht. Die Saarmannſchaft wird in Stärke von
etwa 25 Mann antreten. — Obſt= und Gartenbauverein
Der Familienausflug nach Bad Nauheim und Umgegend findet
nunmehr beſtimmt am Sonntag, den 8. Juli, mit Sonderzug
ab Station Nieder=Ramſtadt ſtatt. Es können auch Nichtmitglie
der an dem Ausflug teilnehmen. Meldung beim Vorſitzenden
oder Vereinsdiener.
Rentenzahlung. Das Poſtamt
hier läßt bekanntgeben, daß die Auszahlung der
Militärverſor=
gungsgebührniſſe am 28. ds. Mts., und diejenige der Invaliden=
Witwen= und Unfallrenten am 30. ds. Mts., jeweils von 8—12
Uhr vormittags, erfolgt.
k. Dieburg, 27. Juni. Dieburger Volksbank. In der
letzten Generalverſammlung der Dieburger Volksbank, die unter
dem Vorſitz von Herrn Nikolaus Arnold im „Rheingauer Hof”
ſtattfand, wurden die Berichte des Vorſtandes und des
Aufſichts=
rates ohne jede Beanſtandung entgegengenommen. Die Bilanz
fand mit 13 454,15 RM. ihren Abſchluß, der Reingewinn von
109,15 RM. wurde der Reſerve zugeſchrieben. Ueber den
Reviſions=
bericht, der von einem Beamten des Genoſſenſchaftsverbandes
aus=
geführt war gab Vorſtandsmitglied Schmitt ausführlichen
Auf=
ſchluß. Der Miſtgliederſtand betragt 51 Genoſſen, in den
Aufſichts=
rat wurden noch 4 Mitglieder hinzugewählt. Trotz der ungünſtigen
wirtſchaftlichen Lage hofft man, neue Genoſſen werben zu können,
um dem jungen Inſtitut weiteren Ausbau zu ermöglichen. Auch
die Lage des in Liquidation befindlichen Mitteldeutſchen
Bank=
vereins wurde beſprochen und mitgeteilt, daß in Kürze ein
Reils=
zuſchuß von 40 000 RM. überwieſen wird. Dadurch wird es
er=
möglicht werden, für die Gläubiger dieſer eingegangenen
Spal=
kaſſe eine befriedigende Löſung zu ſchaffen.
Ey. Münſter, 27. Juni. Schwimmfeſt. Als Abſchluß der
Reichsſchwimmwoche fand hier am vergangenen Sonntag in der
Gerſprenz bei der Langſchen Mühle ein Schwimmfeſt ſtatt. Die
Beteiligung an den ſchwimmſportlichen Veranſtaltungen war von
ſeiten der Sportvereine und der SA.=Formationen ſehr gut; des‟
gleichen nahm auch die Ortseinwohnerſchaft regen Anteil. Auch
das finanzielle Ergebnis, das durch ein geringes Eintrittsgeld
erzielt wurde, war recht befriedigend, ſo daß in Bälde mit einel
Verbeſſerung der Badeanlagen zu rechnen ſein dürfte, was für die
ſchwimmſportliche Betätigung der Jugend beſonders zu
be=
grüßen iſt
Ey. Groß=Umſtadt, 27. Juni. Beſichtigung des
Rei=
terſturms. Am vergangenen Sonntag fand hier die Beſich
tigung des Reiterſturms 4/50 des Kreiſes Dieburg durch den mit
der Führung der Reiterſtandarte Starkenburg beaufträgten
Hauptmann a. D. Rettig=Darmſtadt ſtatt. Der Sturm, der
unter der Führung von Oberſcharführer Maul=Groß=Umſtadl
ſteht und der über ein gutes Pferdematerial verfügt, fand für
ſeine Vorführungen lobende Anerkennung. Nach der Beſichtigung
and am Gaſthaus „Zur Brücke” ein Vorbeiritt ſtatt, der jedem
Pferdefreund eine beſondere Augenweide bot und den ſchmucen
SA.=Reitern alle Ehre machte.
Heubach. 26. Jumi. Am letzten Sonntaamorgen erlebte die
hieſige evangeliſche Gemeinde eine beſondere Freude: Herr Lehrek
Funk, der jahrelang hier geweſen war und nun in Ober=Olm !
Rheinheſſen wirkt, war mit dem dortigen Kirchenchor und Poſau
nenchor, die er beide dirigiert, in mehreren Laſtautos hierher Ae
kommen. In einem Feſtgottesdienſt, der ſchon um 8.30 Uhr in
de=
reformierten Kirche gehalten wurde, dienten die beiden Chöre m. Kunſt. Nachdem die Mitglieder der Chöre mittags Gaſ
der Gemeindeglieder geweſen waren, fuhren dieſelben nach dein
Breuberg weiter, um die Schönheiten des Odenwaldes noch
nage=
kennen zu lernen
Ueber die Schulferienänderungen können noch keine beſtimm
ten Mitteilungen gemacht werden. Aller Vorausſicht nach werden
die Aenderungen aber erſt im nächſten Jahre eintreten.
Mädel!
Hinaus aus Fabriklärm und Bürohaus
Freude machen dir die kleinen Landkinder,
die bei dir ſind, wenn die Erwachſenen adl
den Aeckern arbeiten.
Geprüfte Stellen vermittelt das Arbeitsamt Darmſtadt,
Berufsberatung.
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70N
Donnerstag, 28. Juni 1934
Heu vor Schaden ſchüßen! Die Gefahr der
Helbſt=
enkzündung.
Angeſichts des trocken verlaufenen Frühjahrs und des damit
engenmäßig geringeren Ertrages der erſten Heuernte wird die
Oflicht zur Beobachtung und Pflege des gewonnenen Heuvorrats
zudem er außerordentlich hochwertig ausgefallen iſt — und zur
Zerhütung von Schäden doppelt wichtig. Eine der größten
Ge=
ahren für das Heu — und mit ihm für das geſamte Anweſen, wo
s lagert — beſteht in der Selbſtentzündung, die ſich aus der
Wärmeentwicklung des geſtapelten Heus ergibt. In dieſer
Hin=
cht erſcheint Beobachtung der Heuvorräte mehr denn je
notwen=
fig. Als Vorbeugung dient am beſten die Temperaturmeſſung in
den Heuſtöcken, ſo daß jede Ueberhitzung im Entſtehen erkannt
wird und Maßnahmen getroffen werden können. Wenn der
Heu=
ock ſich ungleichmäßig abſetzt, in ſich zuſammenſinkt. Dampf
mtwickelt, brandiger Geruch wahrnehmbar wird, ſo liegen
Er=
cheinungen vor, die verdächtig ſind. Es ſoll in dieſen Fällen
ſo=
ort mit der Meſſung der Temperaturen mit der Heuſonde
begon=
en werden und keinesfalls irgendwie abgewartet werden.
Forbeugen iſt auch hier beſſer als Eingreifen, wenn ein Unheil
ſchon entſtanden iſt. So mancher durch Selbſtentzündung
ent=
andene Heubrand hat zur Vernichtung nicht nur wertvollen
Ernte, ſondern ganzer Gehöfte, ja Gruppen von Häuſern und
Ortſchaften geführt.
Georgenhauſen, 26. Juni. Am Sonntag nachmittag kam in
der hieſigen evangeliſchen Kirche eine ſtartliche Zahl von
Miſſions=
freunden zuſammen, um das alljährliche Miſſionsfeſt des Dekanats
Groß=Umſtadt zu begehen. Schon am Vormittag hatte Herr
Miſ=
ſonar Michel von Darmſtadt den Kindern von dem
Heidenmiſſions=
werk erzählt. Beim Feſtgottesdienſt, der um 2.30 Uhr ſeinen
An=
fung nahm, predigte derſelbe Miſſionar, nachdem Herr Dekan
Reichert von Lengfeld eine Begrüßungsanſprache gehalten hatte.
In einer Nachverſammlung, die um 4.45 Uhr gehalten wurde, gab
nach einem Grußwort durch den Ortspfarrer, Herrn Pfarrer
Deh=
linger, der Vertrauensmann für Aeußere Miſſion, Pfarrer Thaer
von Groß=Umſtadt, den Jahresbericht über die Miſſionsgaben in
unſerem Dekanat. Dann berichtete noch Herr Miſſionar Michel im
nſchluß an den Text ſeiner erſten chineſiſchen Predigt über das
vielfältige Laſtentragen der chineſiſchen heidniſchen Frauen. Im
Cottesdienſt ſang der Kirchenchor Georgenhauſen=Zeilhard, in der
Pachverſammlung der Kirchenchor von Groß=Zimmern.
Cd. Michelſtadt, 26. Juni. Zur diesjährigen
Sommerſon=
yenwendfeier marſchierten am Samstag abend ein langer
Zug HJ., Jungvolk B.d.M., politiſche Leiter, SA., MSA. und SS
durch die Straßen Michelſtadts und Steinbachs zur Adalbertshöhe.
Dort hatte man im Laufe des Tages einen rieſigen Holzſtoß
auf=
geſchichtet und gruppierten ſich um dieſen nun die einzelnen
For=
mationen. Fanfarenklänge eröffneten die Feier, dann rief der
Sprecher alle Volksgenoſſen, insbeſondere die Lauen zum Feſt.
Sprechchöre und Lieder des JV., HJ. und B.d.M. folgten. In
glei=
dem Sinne gehalten war ein Prolog, geſprochen durch Hitlerjunge
Kofmann. Flackernde Fackeln ſchufen den paſſenden Rahmen zu
der ganzen Veranſtaltung. Nach einigen Liedern, die vom
dump=
fen Schlag der Landknechtstrommel des JV. begleitet wurden,
wurde der Holzſtoß entzündet. Von allen Anweſenden wurde
ge=
weinſam das Lied „Flamme empor” geſungen, dann ergriff die
Untergau=Führerin des BdM., L. Angele, das Wort zur
Flam=
menrede. Anſchließend ſprach Frl. Angele. Zum Schluß ihrer
mar=
krnten Anſprache gelobte die Rednerin für die anweſende deutſche
Jgend dem Führer, daß die geſamte deutſche Jugend das in ſie
geſetzte Vertrauen des Führers nicht enttäuſchen, ſondern voll und
ganz rechtfertigen werde. Das Treuegelöbnis klang aus in
drei=
fachem Sieg=Heil auf den Führer Adolf Hitler, den
Reichsjugend=
fährer Baldur von Schirach und die deutſche Jugend. Verſchiedene
Sprechchöre und Lieder der einzelnen Jugendformationen folgten
noch, auch der Toten des Weltkrieges und des Kampfes für die
hationale Erhebung wurde noch in würdiger Weiſe gedacht, dann
uurde mit dem Lied der Hitlerjugend: „Unſre Fahne flattert uns
vran —” die Feier geſchloſſen.
Ci. Erbach, 26. Juni. Geſelligkeitsabend der
S.=Frauenſchaft. Die hieſige Ortsgruppe der NS.=
Frauen=
ſcaft entfaltet unter der zielbewußten Leitung ihrer Führerin
Frau Nodnagel, eine rege Tätigkeit; überall greift ſie helfend
unid fördernd ein. Daneben geben geſellige Zuſammenkünfte Ge=
Ie genheit, ſich auch bei freudigen Anläſſen näher kennen zu lernen.
Ein Abendſpaziergang führte ſie jetzt zu Kaffee und Kuchen nach
dem nahen Elsbach. An dem Ausflug nahm auch die
Ortsgrup=
penleitung der NSDAP. teil. Der Ortsgruppenleiter Heim
be=
mitzte dabei die Gelegenheit, in einer ſinnigen Anſprache der
rauenſchaft für ihre ſeitherige ſegensreiche Tätigkeit zu danken,
ſie aber auch zu mahnen, den eingeſchlagenen Weg weiterhin
ein=
halten und bei dem begonnenen Aufbauwerke am deutſchen
Raterlande nicht zu erlahmen, damit Deutſchland das werde, was
Führer und jeder wahre deutſche Volksgenoſſe aus ihm machen
wollen. Gerade der deutſchen Frau und Mutter ſind beſonders
ſchwere, aber auch dankbare Aufgaben zur Löſung geſtellt. Frohe
Lieder und heitere Zwieſprache hielten Teilnehmer und
Teilneh=
merinnen lange Stunden in wahrer Volksverbundenheſit
zu=
ammen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 176 — Seite 7.
Seidenbuch i. Odw., 27. Juni. Oeffentliche
Verſamm=
ung. Am Donnerstag, den 21. Juni, fand die zweite öffentliche
Verſammlung im Stützpunkt Schlierbach bei Pg. Schmitt=
Glatt=
bach gegen Miesmacher und Nörgler ſtatt. Pg. Hans Stock=
Hof=
heim rechnete mit ſchwungvoller Anſprache mit den nörgelnden
Elementen unſeres Volkes ab. Leider waren die ewig
Nörgeln=
den nicht anweſend. — Jugendfeſt. Zur Ausführung der
Reichsjugendwettkämpfe fanden ſich am Samstag, den 23. Juni,
dem Tag der deutſchen Jugend, die Schulen Schlierbach, Glattbach,
Kolmbach, Seidenbuch und Knoden in Seidenbuch zuſammen.
Herr=
liches Wetter begünſtigte die Wettkämpfe, welche von Knaben
und Mädchen in je zwei Altersſtufen, ausgetragen wurden.
Sie=
gerinnen bei den Mädchen wurden Dina Keil=Schlierbach und
Gre=
tel Hofmann=Schlierbach. Bei den Knaben belegten Gg.
Gugen=
berger=Seidenbuch und Gehrich=Kolmbach die erſten Plätze. —
Fahnenweihe in Glattbach. Von echtem Hitlerwetter
be=
fünſtigt, beging der Geſangverein Glattbach am Sonntag, den 24.
Juni, das Feſt ſeiner Fahnenweihe. Vierzehn Vereine waren von
vielen Nachbarorten zu dem ſchönen Feſt herbeigeeilt. Um 2 Uhr
bewegte ſich der Feſtzug auf den ſchattigen Feſtplatz, woſelbſt
Kreis=
obmann Pg. Gehbauer=Fürth die Weihe der von Ehrendamen
be=
gleiteten Fahne vornahm. Anſchließend richtete Schulungsleiter
Vg. Hoffmann=Glattbach beherzigenswerte Worte im Namen des
Stützpunktes Schlierbach an die Feſtteilnehmer. Nach dem
offi=
ziellen Teil herrſchte Fröhlichkeit auf dem ganzen Feſtplatz und
im Dorfe. Ueberall erklangen die ſchönen deutſchen Volkslieder.
Dp. Zwingenberg, 26. Juni. Der hieſigen Obſtgroßmarkthalle
wurde dieſer Tage von dem Landesbauernführer, Herrn Dr.
Wagner, welcher ſich in Begleitung des thüringiſchen
Landes=
bauernführers befand, ein Beſuch abgeſtattet. Die geſamte
Ein=
richtung, Anlieferung, Verpackung, Verkauf und Abrechnung mit
Erzeugern und Händlern und nicht zuletzt die Qualität des
ange=
lieferten Obſtes fanden den Beifall der Gäſte.
Bb. Bensheim, 27. Juni. Schlußveranſtaltungen der
Reichsſchwimmwoche. Am Freitag begingen die
Abteilun=
gen 1/255 und 6/255 des Arbeitsdienſtes im neuen Schwimmbad
ihr Schwimmfeſt, bei dem es weniger auf hervorragende
Einzel=
ſpitzenleiſtungen, ſondern mehr auf Mannſchaftsleiſtungen ankam.
Dabei wurden auch Schwimmen und Sprünge in voller Kleidung
ausgeführt, deren Wichtigkeit bei Unglücksfällen und
Lebensret=
tung von Bedeutung iſt. Auch in dieſer Beziehung fanden
prak=
tiſche Vorführungen ſtatt. Bei eimem Waſſerballſpiel zwiſchen 4/255
und 6/255 ſiegten letztere mit 4:3. Den Abſchluß bildeten
Staffel=
konkurrenzen und Lageſtaffel mit verſchiedenen Schwimmſtilen. —
Am Sonntag wurden die beſten der unbekannten Schwimmer und
wimmerinnen im ernſten Sportwettkampf gefunden und
feſt=
geſtellt, dann folgte die Freigabe zum allgemeinen Schwimmen.
Für den Abend war ein „Bunter Abend” vorgeſehen, bei dem der
Humor zur hohen Blüte gelangte. Unter den Klängen der SA.=
Kapelle entwickelte ſich ein mächtiger, Betrieb im und um das
Schwimmbad, das im Lichte von Scheinwerfern und Lichtketten
erſtrahlte. Der erſte Vorſitzer des Turnvereins leitete die
Veran=
ſtaltungen und erläuterte die Darbietungen, die ſich in bunter
Abwechſelung folgten und durch ihren köſtlichen, ihnen
innewoh=
nenden Humor zu ſtändigen Lachſalven anregten. Der Beſuch des
Schwimmbades an dieſem Sonntag erreichte die Rekordziffer von
3500 zahlenden Perſonen.
Em. Heppenheim a. d. B., 27. Juni. Das
Entſcheidungs=
ſchwimmen unter Leitung des Herin Dr. Grimm am Sonntag
bildete den Abſchluß der Reichsſchwimmwoche und erwies, daß dem
Schwimmſport in unſerer Stadt von jung und alt das ihm
gebüh=
rende Intereſſe entgegengebracht wird. — Die Bilanz der
Be=
zirksſpaukaſſe Heppenheim a. d. B. per 31. Dezember 1933
weiſt in der Aktiva einen Betrag von 8 528 947,68 RM., in der
Paſſiva 8 528 947,68 RM. auf. —
Eine Anerkennung für
das Parkhotel „Halber Mond” bedeutete es daß die
Schüler der Reichsfachſchule der Hoteliers es als Muſterbeiſpiel
eines Landhotels dieſer Tage beſichtigten.
Ca. Lorſch, 27. Juni. Johannimarkt. Der Lorſcher
Jo=
hannimarkt ſcheint wieder zu ſeiner alten Bedeutung anzuwachſen.
Begünſtigt durch einigermaßen gutes Wetter entwickelte ſich auf
dem Marktplatz ein recht lebhafter Verkehr. Entgegen der
Vor=
jahre war der Markt durch auffallend viele Verkaufsbuden und
ſo=
genannte fliegende Händler beſchickt. Am Abend fand in
zahlrei=
chen Lokalen Tanzmuſik ſtatt. — Vom Lorſcher Gewerbe.
Eine hier vorgenommene gewerbliche Betriebszählung ergab bei
einer Geſamtzahl von 327 Betrieben 1433 Beſchäftigte. Die
über=
wiegende Mehrheit von Beſchäftigten ſtellt die Zigarreninduſtrie.
Neben einer ganzen Anzahl kleinerer Betriebe ſind neun größere
Betriebe vorhanden, von denen der größte über 300 Beſchäftigte
aufweiſt, während bei vier weiteren Fabriken die Belegſchaft ſich
in der ungefähren Größenordnung von 100 Beſchäftigten hält.
Insgeſamt ſind in der Zigarrenbranche in Lorſch über 800
Per=
ſonen beſchäftigt. — Tabakbau. Durch die eingetretenen
Nie=
derſchläge, gepgart mit warmer Witterung, iſt für die Entwicklung
des Tabaks ein günſtiger Umſchlag eingetreten, ſo daß die
Land=
wirte wieder gute Hoffnungen auf eine ergiebige Tabakernte haben
können. Jetzt müſſen alle angebauten Tabakflächen angemeldet
werden. Kein Landwirt darf mehr Tabak angebaut haben, als
ihm zugeteilt iſt. Evtl. mehr angebauter Tabak wird vernichtet
werden, außerdem hat der Landwirt noch Beſtrafung zu erwarten.
Braune Meſſe Bußbach, lehler Termin!
Die Arbeiten für die Braune Meſſe kommen nunmehr zum
Abſchluß. Die Geſtaltung der Ausſtellung, welche in den Händen
des Herrn Architekten Lippert liegt, geht jetzt planmäßig
vor ſich. An Hand der einlaufenden Meldungen wird die
Pla=
nung vorgenommen.
Nach den bisherigen Entwürfen ſteht feſt, daß ſich die
Aus=
ſtellung in ſehr vorteilhafter Weiſe — die von dem bisher
übli=
chen Schema abweicht — präſentieren wird. Der Eingang der
Ausſtellung ſowie die Anlagen der Plätze werden eine beſonders
ſchöne Ausgeſtaltung erfahren. Im Mittelpunkt ſteht das
Bau=
gewerbehaus, an das ſich ein kleines Ausſtellungs=
Reſtaurant mit Garten anſchließt.
Da die Planung nun endgültig feſtgelegt werden muß, kann
allen denjenigen Gewerbetreibenden, die ſich noch nicht zur
Aus=
ſtellung gemeldet haben, nur dringend empfohlen werden, die
Anmeldung ſofort vorzunehmen, da unter Umſtänden
ſpäter, wenn alle Flächen verteilt ſind, die Anträge keine
Berück=
ſichtigung mehr finden können bzw. nur noch verhältnismäßig
ungünſtige Plätze zur Verfügung ſtehen.
— Hirſchhorn, 27. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 26. Juni 1,52 Meter, am 27. Juni 1,48 Meter, morgens
5.30 Uhr.
Bm. Hofheim (Ried), 27. Juni. Der Meliorationsplan der
Ge=
meinde nebſt Erläuterungsbericht und Prüfungsprotokoll liegen in
der Zeit vom 25. Juni bis 9. Juli auf dem Rathaus zur Einſicht
der Beteiligten offen. Einwendungen können am 10. Juli von
9,30—10,30 Uhr auf dem Rathaus gemacht werden. Bei
Nicht=
erſcheinen ſind Einwendungen ausgeſchloſſen. — Am Freitag, 29.
Juni. finder nochmals eine Kundgebung der Ne
„AP. gegen die
Nörgler und Miesmacher ſtatt. Redner iſt Pg. Brückmann=
Hom=
burg. — Am 30. Juni begeht Witwe Joſephine Herbert ihren
77. Geburtstag.
Cp. Biebesheim. 26. Juni. Hohes Alter. Landwirt Georg
Keilig begeht morgen Mittwoch ſeinen 83. Geburtstag.
Cp. Stockſtadt, 26. Juni. Beerdigung. Der am Samstag
in Ausübung ſeines Berufes tödlich verunglückte Streckenwärter
Daniel Mager von hier wurde unter großer Beteiligung zu
Grabe geleitet. Der Eiſenbahnerverein Gernsheim und Umgebung
viele Berufskollegen ſeiner Dienſtſtellen, der Kriegerverein und
die Turngemeinde gaben ihm geſchloſſen das letzte Geleite.
Pfar=
rer Chriſt hielt die Grabrede. Auch die Reichsbahndirektion Mainz
und die Bahnmeiſterei Goddelau ließen Kranzſpenden niederlegen.
Be. Groß=Gerau, 27. Juni. Seinen 82. Geburtstag kann am
kommenden Sonntag der Straßenwart i. R. Krum feiern.
Be. Rüſſelsheim, 27. Juni. Fiſchſterben. Auf dem Main
treiben zurzeit Tauſende von verendeten Fiſchen. Die Schuld wird
zum größten Teile in der Witterung, zum andern aber auch durch
die Abflüſſe der vielen Fabriken zu ſuchen ſein.
Aus Rheinheſſen.
Ab. Worms, 27. Juni. 50. Kirchengeſangsfeſt der
evang Kirchenchöre Heſſens. In der alten Lutherſtadt
Worms fand am Sonntag unter großer Teilnahme der
Bevölke=
rung das 50. Kirchengeſangsfeſt der evangeliſchen Kirchenchöre
Heſſens ſtatt. Ein feierlicher Gottesdienſt in der
Dreifaltigkeits=
kirche eröffnete die Feſtfolge. Landesbiſchof Dr. Dietrich ſprach in
ſeiner Feſtpredigt von der großen Sendung Luthers. Im Anſchluß
fand eine große Kundgebung am Lutherdenkmal ſtatt, wo
Ober=
bürgermeiſter Körbel=Worms den Willkommensgruß entbot.
Ober=
landeskirchenrat Irle=Darmſtadt hielt eine feſſelnde Anſprache, in
der er betonte: Wir wollen in Dankbarkeit der Vergangenheit
der Geſchichte die Hand reichen und wollen wiſſen, daß der
Gegen=
wart unſer Wille und unſere Tat gehören, daß in uns das
Be=
wußtſein lebt: die Seele unſerm Gott, das Heiligſte ihm und aus
dieſem Heiligſten offen und frei die Aufgaben der Gegenwart.
Eine Nachfeier im Feſthausgarten, verſchönt durch Darbietungen
der Kirchenchöre und der Poſaunenchöre, beſchloß den erhebenden
El. Mainz=Biſchofsheim, 27. Juni. Ehrlicher Finder.
Ein hieſiger Arbeiter fand frühmorgens auf dem Weg zu ſeiner
Arbeitsſtätte in Rüſſelsheim ein Fahrrad auf ſeinem Acker. Wie
ſtaunte er, als er in der am Rad befeſtigten Aktentaſche, die er
öffnete, um den Beſitzer feſtzuſtellen, annähernd 300 Mark fand.
Der Verlierer war nach fröhlicher Zecherei auf dem Heimwege
vom Rad gefallen und in ſeinem Tran fortgelaufen, ohne an Rad
und Geld zu denken, das glücklicherweiſe einem ehrlichen Mann in
die Hände gefallen iſt.
Eb. Sonderbeauftragte für Spargelbau. Für das Gebiet der
Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau wurde Landwirt und
Mühlen=
beſitzer Wilhelm Grünewald in Harreshauſen (Kreis
Die=
burg) zum Sonderbeauftragten für Spargelbau ernannt. Zu
ſei=
nem Stellvertreter wurde Diplom=Gartenbauinſpektor
Franz
dermer, Darmſtadt, ernannt. Der ſich für die
Sonderbeauf=
tragten ergebende Aufgabenkreis umfaßt den geſamten
Spargel=
hau.
Bekanntmachung des Polizeiamts
Gefunden: 1 Füllfederhalter,
ern E.K. 1. Kl., 1 Photoapparat,
ſilberne Uhrkette, 1 grau.
Her=
jenhut, 1 grauer Regenmantel,
ernige Photoplatten, 1
Strickjäck=
chen, 1 Knäuel rote Wolle, ein
chwarz. Herrenſchirm, 3
Damen=
handtaſchen, 1 Eisbehälter, 1
ein=
elner Handſchuh, 1 Bund
Schlüſ=
ſel. 1 Paar Handſchuhe, 1
Brief=
taſche,
Stück, ſchwarzſeidener
stoff, 1 Tankſchraube, 1 ſchwarze
Berlenhalskette. 1 Haſſia=Orden,
Stoff=Kinderjäckchen,
Selbſt=
inder. — Zugelaufen: 1 Schäfer
huind, 1 grau=ſchwarzer Hund,
graumelierte Katze. —
Zugeflo=
gen: 2 Wellenſittiche, 1
Kanarien=
vogel, 1 Vogel mit rotem Kopf.
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Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Reueſte Nachrichten
Seite 8 — Nr. 176
Nürnberg rüfter für den Reichsparkeitag.
Die Wunderkaftanie von Hihacke
Die Vorbereitungen für den Reichsparteitag der NSDAP. in Nürnberg
ſind bereits in vollem Gange. Hunderte von Arbeitern ſind damit beſchäftigt, das Aufmarſch=
gelände und den Bahnhof zu erweitern und auszubauen. Außerdem iſt die Errichtung einer
Kon=
greßhalle mit einem Faſſungsvermögen von 60 000 Perſonen geplant. In unſerem Bilde ſieht man
die Arbeiten auf dem Aufmarſchgelände, in deſſen Hintergrund die Tribünen ſichtbar ſind,
Eine uralte Kaſtanie,
deren Kronenumfang nahezu 90 Meter beträgt, ſteht in dem romantiſchen Städtchen Hitzacker an der
Elbe. Der Sage nach verdankt der Rieſenbaum ſein Daſein einem zum Tode verurteilten
Ritter=
fräulein. Die Maid wollte ihre Schuldloſigkeit mit einem Gottesurteil beweiſen und pflanzte zu
dieſem Zweck die Kaſtanie mit der Krone in den Boden, alſo mit den Wurzeln nach oben. Das
Gedeihen des Baumes in dieſer widernatürlichen Stellung, mit der die merkwürdige Geſtaltung
der Kaſtanie erklärt wird, rettete die Verurteilte.
Reich und Ausland.
m. Berlin. Seit einiger Zeit iſt das
Reichs=
poſtzentralamt in Berlin=Tempelhof mit den
Ver=
ſuchen des Bildfunks beſchäftigt, die nach den
letz=
ten Ergebniſſen ein gutes Stück vorgeſchritten ſind.
Man war gerade in Berlin beſorgt, ob hier das
Fernſehen nicht durch die vielerlei ſtrommäßigen
Störungen ſo gut wie ausgeſchloſſen ſein würde.
Denn im Rundfunk machen ſich die kaum zu
ver=
meidenden lokalen und atmoſphäriſchen Störungen
noch immer ſehr empfindlich bemerkbar. Das
Knacken im Lautſprecher würde dann einem
Ver=
zerren des Funkbildes entſprechen. Aber die
Ver=
ſuche haben eigentlich das Gegenteil gezeigt. Mit
einem Kraftwagen, der mit einer kompletten
Fern=
ſeh=Empfangsanlage ausgerüſtet war, wurden von
den verſchiedenen Gegenden Berlins aus die
Ver=
ſuche unternommen. Dabei hat ſich herausgeſtellt
daß trotz der geringen Sendeenergie von nur vier
Kilowatt, mit der der Witzlebener Bildſender
ar=
beitet, ein einwandfreier Empfang bis auf 60
Kilometer erreicht werden konnte. Dabei wurden
ultrakurze Wellen verwandt, ſo daß Störungen
überhaupt nicht auftraten. Wie bekannt, arbeitet
der Witzlebener Sender auf der Welle 6,985 und
ſendet in regelmäßigen Abſtänden, zugleich mit
akuſtiſchen Sendungen, ſogenannte
Tonbildſen=
dungen. Die Ergebniſſe der Verſuche ſind alſo
recht ermutigend, und es iſt nicht ausgeſchloſſen,
daß ſchon auf der kommenden Funkausſtellung
Fernſehapparate zu kaufen ſein werden.
Die Elbe ſteigt.
Dresden. Infolge der Oeffnung der
Stau=
ſtufe bei Loboſitz und der im Quellgebiet der Elbe
eingetretenen außerordentlich ſtarken Niederſchläge
iſt am Mittwoch bei Auſſig ein Anwachſen des
Pegelſtandes um etwa 60 Zentimeter zu
ver=
zeichnen. Dieſe Flutwelle iſt in Sachſen im Laufe
der Nacht zum Donnerstag zu erwarten, ſo daß
auch in Dresden, wo der Pegelſtand am Mittwoch
minus 262 Zentimeter betrug, mit einem
An=
wachſen von 30 bis 40 Zentimeter zu rechnen ſein
dürfte. Die Sächſiſch=Böhmiſche Dampfſchiffahrts=
Geſellſchaft wird am Donnerstag früh den Betrieb
auf der geſamten deutſchen Strecke zwiſchen
Herrnskretſchen und Mühlberg fahrplanmäßig
aufnehmen. Ob und wann die Dampfer auch auf
der böhmiſchen Elbeſtrecke wieder werden
ver=
kehren können, ſteht noch nicht feſt.
Ein Kloſter wird ein Tempel der Kunſt.
Das Dortmunder „Haus der Kunſt”,
zu dem das alte Katharinen=Kloſter umgebaut wurde. Es wird künftig allen künſtleriſchen
Aus=
ſtellungen in Dortmund als Heim dienen.
Schuß den Findlingsblöcken.
Berlin. Ueber die Erhaltung der
Find=
lingsblöcke hat der preußiſche Kultusminiſter einen
Erlaß herausgegeben, in dem es u. a. heißt: Wo
keine Notwendigkeit vorliegt, einen Findling
ſei=
ner Erhaltung wegen wegzuſchaffen, ſollte man
ihn als echtes Naturdenkmal dort ruhen laſſen, wo
ihn die Natur hingelegt hat. Nur wenn ein
Find=
lingsblock aus zwingenden Gründen nicht an
ſei=
ner natürlichen Lagerſtätte verbleiben kann, iſt
zu billigen, daß er an eine andere Stelle gebracht
und etwa als Denkmal verwendet wird. In dem
Erlaß wird zum Schluß darauf hingewieſen, daß
bei der Verwendung von Findlingen zu
Denkmals=
zwecken, die vielfach beliebte Verbindung eines
Findlingsblocks mit architektoniſchen Formen
äſthetiſch nicht durchweg einwandfrei iſt. Der
Er=
laß empfiehlt daher, Findlingsblöcke als Denkmal
möglichſt unbearbeitet zu laſſen.
Ungewöhnlich ſtarke Niederſchläge
in Schleſien.
Breslau. Nach wochenlanger Trockenheit ſind
in der Nacht zum Mittwoch in Mittel= und
Ober=
ſchleſien verbreitete, zum Teil ungewöhnlich
er=
giebige Regenfälle niedergegangen. Die
Regen=
mengen waren beſonders in den Vorbergen und
im Gebirge meiſt größer als 40 Millimeter.
Rati=
bor meldet 68 Millimeter, die Schneekoppe 89
Mil=
limeter, die Reifträgerbaude ſogar 108 Millimeter
Niederſchlag. Die Niederſchlagsmenge der letzten
Nacht überſteigt die bisher im Juni insgeſamt
ge=
fallene Niederſchlagsmenge um ein vielfaches.
Die erſte
Führer=
ſchule der Deutſchen
Angeſtellkenſchaft
eingeweihl.
Tauſende von Opfern.
Kalkutta. Die Ueberſchwemmungen in der
nordoſtindiſchen Provinz Ober=Aſſam haben, ein
kataſtrophe als Ausmaß angenommen. Die Fluten
haben Tauſende von Menſchenopfern gefordert.
Nach den letzten Meldungen aus dem von den
Fluten faſt vollſtändig abgeſchnittenen Gebiet iſt
dort auch ein mit Flüchtlingen voll beſetzter Fluß
dampfer gekentert, wobei Hunderte von Menſchen
ertrunken ſind. Viele Dörfer ſind vollſtändig in
den Fluten verſchwunden. Die geſamte Ernte in
der Provinz Aſſam wurde vernichtet, und wenn
nicht rechtzeitig Maßnahmen getroffen werden,
muß mit einer noch nie dageweſenen
Hungersno=
gerechnet werden. — Bereits vor einigen
Mona=
ten war dieſe Provinz von einer ſchweren
Erd=
bebenkataſtrophe heimgeſucht worden, die
gleich=
falls Tauſende von Todesopfern forderte.
Die Albert=Forſter=Schule
in Berlin=Zehlendorf,
die als erſte Führerſchule der
Deutſchen Angeſtelltenſchaft jetzt
ihrer Beſtimmung übergeben
wurde. Das Inſtitut hat den
Zweck, die deutſche
Angeſtellten=
ſchaft weltanſchaulich und politiſch
zu ſchulen.
Vier Seminarzöglinge beim Baden ertrunken.
Brüſſel. Am Dienstag ſind vier Zöglinge
des kleinen Seminars von Baſtogne, an der
luxem=
burgiſchen Grenze, beim Baden erkrunken. Die
Schüler des Seminars hatten unter Aufſicht eine
Geiſtlichen einen Ausflug in die Umgebung de
Stadt unternommen, und beſchloſſen, in einen
nahen Weiher zu baden. Plötzlich wurde einer der
jungen Leute von der Strömung erfaßt und
gin=
unter. Drei Kameraden, die ihm zu Hilfe
kom=
men wollten, ereilte dasſelbe Schickſal. Nur der
Geiſtliche, der ſich ebenfalls ins Waſſer geſtürzt
hatte, um ſeine Zöglinge zu retten, konnte nach
langen Anſtrengungen von den am Ufer
zurückge=
bliebenen Schülern lebend an Land gebracht
werden.
Hinrichtung einer Frau in Stambul.
Stambul. Auf öffentlichem Platze wurde
hier eine Frau, die ihren Mann mit einem Beil
getötet hatte, gehängt. Es handelt ſich um die
erſte öffentliche Hinrichtung einer Frau in
Stambul.
Fährunglück im Hafen von Lorienk.
Bisher ſechs Tote.
Paris. Ein tragiſcher Unfall, der nach den
bisherigen Feſtſtellungen ſechs Menſchen das
Le=
ben koſtete, ereignete ſich am Dienstag abend in
dem bretoniſchen Hafen Lorient. Die Fähre
„Proſpérité”, an deren Bord ſich 200 Arbeiter
und Marineſoldaten des Arſenals in Lorient
be=
fanden, die von ihrer Arbeitsſtelle kamen, ſtieß mit
dem Dampfer „Marie Ange” zuſammen. Der
Dampfer fuhr der Fähre in die Flanke und riß in
deren Bordwand ein großes Leck. Etwa 30
Per=
ſonen auf der Fähre ſtürzten infolge des Anpralls
ins Waſſer. Der Zuſammenſtoß ereignete ſich 200
Meter vom Ufer entfernt. Trotz der ſofort
unter=
nommenen Rettungsverſuche, konnten von den ins
Waſſer geſtürzten Perſonen ſechs erſt nach
länge=
rem Suchen gefunden werden. Sie waren bereits
tot oder ſtarben nach ihrer Einlieferung ins
Kran=
kenhaus. Sieben weitere Perſonen wurden ver
letzt. Man nimmt an, daß noch einige weitere
Leichen durch die Strömung fortgetrieben worden
ſind. Die Fähre ſank, nachdem die ins Waſſer ge
fallenen Fahrgäſte und die Beſatzung bereits ge
rettet waren.
Bei dem Zuſammenſtoß einer Fähre mit einem
anderen Dampfer in dem bretoniſchen Hafen
Lo=
rient ſind, wie wir erfahren, nach den bisherigen
Feſtſtellungen mindeſtens 12 Perſonen ums Leben
gekommen. Unmittelbar nach dem Unfall waren
die Leichen von ſechs Ertrunkenen geborgen
wor=
den. Im Lauf des geſtrigen Vormittags wurden
weitere ſechs Leichen aufgefiſcht. Es ſteht noch
nicht feſt, ob weitere Opfer zu beklagen ſind, jedod
werden noch mehrere Arbeiter, die ſich auf der
ge=
ſunkenen Fähre befanden, vermißt. Von den ins
Krankenhaus eingelieferten Verletzten ſchwebt
einer, dem eine Hand abgetrennt wurde, in
Le=
bensgefahr.
Ein franzöſiſches Dorf
durch Blitzſchlag faſt zerſtört.
Die verheerenden Ueberſchwemmungen
in der britiſchen Provinz Afſam.
Paris. Durch Blitzſchlag wurde der größte
Teil des Dorfes Puſſy, bei Chambery, vernichtet.
Der Blitz ſchlug in eine Scheune ein und zündete.
Das Feuer dehnte ſich mit ungeheurer
Geſchwin=
digkeit, aus und ergriff die umliegenden Häuſer.
Trotz des ſofortigen Eingreifens zahlreicher
Feuer=
wehren wurden 15 Gebäude, ein Raub der
Flam=
men. Menſchenleben kamen glücklicherweiſe nicht
zu Schaden.
Eine geheimnisvolle Seuche in der Filmſtadt
Hollywood.
Hollywood. Bei zahlreichen Einwohnern
wurden in den letzten Tagen geheimnisvolle
Läh=
mungserſcheinungen feſtgeſtellt. Vierhundert
Per=
ſonen ſind bisher erkrankt. Es handelt ſich um
eine wahre Seuche, die in der Filmſtadt paniſchen
Schrecken hervorgerufen hat. Man nimmt an, daß
das Waſſer der zahlreichen privaten
Schwimm=
bäder die anſteckenden Krankheitskeime enthält.
Skraßenjungen verurſachen entſehzliche
New York. In der New Yorker
Unter=
grundbahn entſtand am Dienstag durch den Streich
eines Straßenjungen eine entſetzliche Panik, in
deren Verlauf 10 Perſonen erheblich verletzt
wur=
den. Die New Yorker Straßenjugend betrieb ſeit
vielen Jahren den Sport, mit langen
Metalldran=
ten, an denen ein Stück Kaugummi befeſtigt
war=
durch die Ventilationsgitter der Untergrundbäyſ.
nach verlorenen Geldmünzen, Dollarnoten une
Schmuck zu angeln. Am Dienstag verwickelte ſich
nun ein von einem Straßenjungen auſ die
Schienen geworfener Kupferdraht in die Rader
eines herankommenden Expreßzuges. Es
entſtan=
ſofort Kurzſchluß, und der mit größter Schnellig
keit fahrende Zug blieb mit einem plötzlichen Ruck
ſtehen. Der etwa 600 Fahrgäſte, die in faſt
vol=
liger, nur von blauen Blitzen unterbrochene:
Dunkelheit, in ſchwarzem Rauch warten mußkel,
bis die Wagentüren nach Abſtellen des
Strome=
geöffnet werden konnten, bemächtigte ſich eine
furchtbare Panik. Die von Todesangſt gepäcte,
brüllende Menge tobte durch die Wagen, ſchlug die
Fenſter ein und verſuchte, die Türen aufzubrechen.
Viele Perſonen, jamentlich Frauen und Kindel
wurden niedergetrampelt. Erſt nach langer de‟
konnte die Ordnung wiederhergeſtellt werden.
9
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So
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Neterz,
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Donnerstag, 28. Juni 1934
Nachrichten
Nr. 176 — Seite 9
Der Tag von Sergiewo.—
Europas blutige Zeit hebt an.
Die Doragaaaig des Opfers. — Franz Ferdinands lehter Tag. — Die erſte Bombe. — „Was iſt los, Herr Bürgermeiſter?” — „Ich verlafſe meinen Mann nicht!”
eDeeden woie Ioigeichonen werden?”Derverhängnisvolle Irrkum des polizeikommifſärs. — „wir fahren ja falſch!”—Prineips schüfſe. — „Sopherl, ſtirb mir nicht!”
de
Die Augenzeugen berichken.
PUG. „Siehſt Du, ſo fängt es an: zuerſt heißgelaufene
Wag=
twns, dann ein Attentat in Serajewo, und wenn das
elles nichts hilft, eine Exploſion auf dem Dampfer Viribus unitis.”
Dieſe Worte ſpricht fünf Tage vor ihrem Tode in Serajewo die
berzogin von Hohenberg, die Gemahlin des
Erzher=
zog=Thronfolgers Franz Ferdinand, als man bei
der Abreiſe von Chlumetz in Böhmen nach Serajewo die
Mittei=
lung erhält, daß der Salonwagen des Erzherzogs infolge
Heiß=
laufens der Lager nicht benutzbar iſt. Beim Verlaſſen von Schloß
Ehlumetz nehmen Eltern und Kinder, ohne daß ſie es wiſſen,
Ab=
ſchied fürs Leben. Als die Kinder acht Tage ſpäter nach Wien
lommen, ſtehen ſie in der Burgkapelle vor zwei feſtverſchloſſenen
Särgen ..."
Am 23. Juni, ſpät abends, fährt der Erzherzog von Wien
tber Trieſt nach Serajewo ab. Am 24. folgt ihm die Erzherzogin
tber Budapeſt. Sie trift am 25. Juni, 9 Uhr vormittags, in Ilidze
En, um 3 Uhr nachmittags treffen beide in Ilidze wieder
zuſam=
men. Am 26. und 27. iſt der Erzherzog im Manöver, die Herzogin
macht Beſuche in Serajewo; die Reiſe iſt „offiziell”, der Erzherzog
tertritt den Kaſer und teilt ſich mit ſeiner Gattin in die
reprä=
entativen Aufgaben.
Am 27., abends, iſt große Hoftafel in Ilidze. Nach dem Diner
Ueibt ein intimer Kreis um den Erzherzog, deſſen beſonders gute
Stimmung auffällt. Als man zur Ruhe geht, hat bereits der 28.
Funi begonnen. Die ſtrahlende Sommerſonne dieſes Tages, als
ſe bald danach aufgeht, weiß nicht, daß ihr Untergang Alt=
Oeſter=
teichs Abendrot werden ſoll; ſie weiß nicht, daß von dieſem Tage
Gb der Untergang einer in Jahrhunderten gewordenen
Menſchen=
pelt datiert werden wird.
Frühmorgens, am 28, läßt der Erzherzog ſeinen
Dienſtkäm=
merer Frhrn. v. Morſey rufen und diktiert ihm zwei
Tele=
ramme, eins davon an ſeine Tochter Sophie. Dann geht er zur
Meſſe, die Herzogin empfängt die Kommunion, darauf gehen beide
mit ihrer Begleitung zum Bahnhof Ilidze. Um 9.30 Uhr bringt
der Hofſonderzug das Herzogspaar mit ſeiner Suite nach
Sera=
wo. Dort erwartete der Gouverneur von Bosnien, General von
Potiorek, den Erzherzog. Man beſichtigt zuerſt. das
Phili=
zwvic=Lager, dann werden die Automobile beſtiegen; im erſten
fahren die Hoheiten mit General Potiorek, auf dem Vorderplatz
ſtzt neben ſeinem Chauffeur der Eigentümer des Wagens, Graf
z ranz Harrach. Fünf weitere Wagen folgen.
Als die Poſtdirektion erreicht iſt, ertönt eine ſchwache
Deto=
nation. Man ſieht einen Mann ins Waſſer ſpringen, und halb
lnks vorn beim zweiten Auto erfolgt mit großer Gewalt eine
Ex=
uloſion. Eine Bombe iſt geworfen worden. Der
Erz=
herzog hat ſie, die der Attentäter — Cabrinovic — von unten
her=
auf, um ganz ſicher zu treffen, langſam in das vorbeifahrende Auto
geworfen hatte, auf ſich zufliegen ſehen, beherrſcht ſich aber
voll=
kommen, um die ahnungsloſe Herzogin nicht zu erſchrecken, und
ſtreift die Bombe mit dem Handrücken ab. Sie fällt auf das offene,
weiche, federnde Wagendach, rollt von da auf den Bodem und
er=
plodiert halb unter dem Vorderteil, des zweiten Wagens. Die
Herzogin iſt von einem Splitter im Geſicht getroffen,
Oberſtleut=
yant von Merizzi im zweiten Wagen blutet heftig aus einer
Wunde am Hinterkopf. Gräfin Lanjus, ſelbſt von einem
Eiſen=
ſslitter im Geſicht getroffen, gerät trotz der ungeheuren kritiſchen
Situation nicht in Verwirrung, ſondern ſtillt mit ihrem
Taſchen=
tach dem Verletzten, das in Strömen herabfließende Blut. Graf
Boos, der Beſitzer des zweiten Wagens (der zerſtört iſt), iſt von
wehreren Bombenſplittern getroffen, viele Paſſanten tragen mehr
oDer minder ſchwere Verletzungen davon.
Der Erzherzog läßt ſofort halten und erkundigt ſich, ob ſeiner
Suite nichts geſchehen ſei. Der Attentäter, der, auf ſeine Hände
geſtützt, im ſeichten Flußwaſſer liegt, wird ſofort feſtgenommen
und am anderen Ufer an Land gebracht.
Vor dem Rathaus ſoll der offizielle Empfang ſtattfinden. Dort
ſeht der Bürgermeiſter und will ſeine Begrüßungsrede halten. Der
Erzherzog, der zuerſt den Wagen verlaſſen hat, iſt maßlos erregt,
ober er beherrſcht ſich meiſterhaft. Doch ganz kann er nicht
ſchwei=
gen. Ehe der Bürgermeiſter den Mund öffnet, ſagt der Erzherzog
zr ihm: „Was iſt das, Herr Bürgermeiſter? Man kommt in Ihre
Stadt, um Sie zu beſuchen, und da wird man mit Bomben
empfan=
gen!‟ Dann faßt er ſich ſchnell und fügt hinzu: „So, jetzt können
Sie Ihre Rede halten!”
Während der langen Anſprache, die von herzlichem
Willkom=
men und unwandelbarer Treue handelt, ſteht der Erzherzog mit
grimmigem Geſicht da, dann lieſt er von einem Blatte mit kalter
Stimme ſeine Erwiderung herunter und begibt ſich, am Arm die
Herzogin, in das Veſtibül des Rathauſes. Die Herzogin wiad in
den erſten Stock geführt, wo türkiſche Damen zu ihrer Begrüßung
erſchienen ſind. Eine kleine Türkin überreicht ihr einen
Blumen=
ſtrauß. Der Erzherzog ſendet Baron von Morſey zu ihr mit dem
Auftrag, ſie zu holen und in das Schloß zu fahren. Die Herzogin
weigert ſich mit den Worten: „Solange der Erzherzog
ſſich heute in der Oeffentlichkeit zeigt, verlaſſe
ich ihn nicht.
Inzwiſchen beſpricht das Gefolge, was zu tun iſt. Der
Erzher=
zog fragt: „Was tun wir jetzt? Wird das mit dem Bombenwerfen
ſo weitergehen? Oder werden wir totgeſchoſſen
wer=
den?‟ Der Landeshauptmann erwidert: „Ich garantiere,
daß kein Attentat mehr geſchieht. Die Täter ſind
ſämtlich verhaftet. — „Na,” ſagt Franz Ferdinand, „man
wird ſie wohl eher mit dem Verdienſtkreuz auszeichnen.”
Es wird beſchloſſen, nicht mehr durch die innere Stadt,
ſon=
dern direkt zum Schloß zu fahren. Herr v. Bardolff, aus dem
Gefolge des Erzherzogs, reſumiert noch einmal die von General
Potiorek angegebene neue Fahrſtrecke und erſucht den
Polizeikom=
miſſär, ſie genau zu wiederholen. Der aber iſt erregt und eilig,
überhört das Erſuchen und ſpringt mit einem kurzen „Ja, ja,
ge=
wiß” zur Tür hinaus und zu ſeinem Auto hinunter. Dies iſt
das ausſchlaggebende Moment, das den äußeren
Umſtand der Attentatsmöglichkeit auslöſt!
Die Autos werden wieder beſtiegen, Voraus fährt ein
Führer=
auto mit dem Bürgermeiſter und dem Polizeikommiſſär; dieſer,
der vorher ſchlecht zugehört hat, vermeidet nicht die vorher genau
erwähnten, zu vermeidenden Gaſſen, ſondern biegt im
Gegen=
teil in dieſe ein. Auf dem Wagen des Erzherzogs, ſeitlich
auf dem Trittbrett, ſteht Graf Harrach, um den Erzherzog zu
decken.
General Potiorek ſieht den verhängnisvollen Fahrtirrtum
und ruft: „Halt! Was iſt denn los? Wir fahren ja falſch!”
Man iſt an der Ecke angekommen, wo die Franz=Joſeph=Straße
vom Quai abbiegt, und der Führerwagen biegt vom Quai in die
Franz=Joſeph=Straße ein. Der zweite Wagen iſt dicht hinter ihm.
Er ſtoppt einen kleinen Augenblick ganz nahe am Bürgerſteig ab.
Wie der Fahrer zum Hebel greift, um zu wenden, kracht indie
lauten Rufe des Volkes hinein ein Schuß, ein
zweiter, ein dritter. Der Laut der Schüſſe iſt nur ſchwach.
Es ſcheint, als hätten ſie ihr Ziel verfehlt. Sie kamen von rechts
vorn, von der Seite der Herzogin her. Graf Harrach ſteht auf
der linken Seite. Der Landeschef ruft: „Schnell zum Schloß!”
Während das Auto anfährt, fällt die Herzogin ihrem Gatten an
die Bruſt und dann auf den Schoß. Der Erzherzog ſinkt im Wagen
zurück und bleibt in dieſer Stellung bis zur Ankunft im Schloß.
Die Herzogin ſcheint ganz unverletzt, dem Erzherzog ſchießt ein
Blutſtrom aus dem Munde in das Geſicht des Grafen Harrach,
General Potiorek verſucht, die beiden Getroffenen aufrechtzuhalten.
Der Wagen raſt in der Richtung zum Schloß. Die Herzogin
iſt bewußtlos. Franz Ferdinand will noch ſprechen: „Sopherl,
Sopherl, ſtirbmir nicht, bleibfürunſere Kinder!“
hört Graf Harrach ihn lallen. Sie hört ihn nicht mehr, ſie droht
vornüberzufallen, aus dem Unterleib rinnt in Strömen das Blut.
Man fährt am Schloß vor. Die Offiziere des Gefolges tragen
den Erzherzog hinein; er lebt noch, aber es iſt bewußtlos. Der
Chauffeun trägt die Herzogin ins erſte Stockwerk. Sie iſt ſchon
tot, aber man weiß es noch nicht. Man bemüht ſich um ſie,
ent=
kleidet ſie und holt Aether aus der Apotheke. Der Thronfolger
atmet noch, doch nur ganz leiſe. Sein Puls iſt kaum noch zu
ſpü=
ren. Die rechte Schlagader dicht am Hals iſt zerriſſen.
Die Aerzte und die Offiziere trennen mit fieberhafter Haſt die
Kleider des Erzherzogs auf. Mit einer Schere wird das Hemd
aufgeſchnitten, man ſetzt den Erzherzog auf, ein Blutſtrahl ſchießt
aus ſeinem Munde, der nachlaſſende Druck des Blutes verſchafft
ihm Erleichterung. Die Atmung wird wieder ſichtbarer. So gibt
man die Hoffnung nicht auf. Die Aerzte wollen den Erzherzog
ins Garniſonhoſpital bringen, um ihn zu overieren. Man ſpricht
zu dem Blutenden und fragt ihn, ob er Aufträge an ſeine Kinder
habe. Von ſeinen erſtarrenden Lippen kommt keine Antwort.
Es iſt kurz vor 11 Uhr, als der Regimentsarzt Dr. Peyer ſagt:
„Hier iſt jede menſchliche Hilfe ausgeſchloſſen.
Seine Kaiſerliche Hoheit hat ausgelitten.” Ihn
hat die erſte Kugel getroffen. Die zweite, die General Potiorek
treffen ſollte, iſt, durch die Autowand ſchlagend, der Herzogin in
den Leib gedrungen, hat die Bauchſchlagader durchſchoſſen und ihren
ſofortigen Tod herbeigeführt.
Ein Geiſtlicher erſcheint und ſpendet dem Erzherzog die letzte
Oelung. Von Prieſtern begleitet, erſcheint der Erzbiſchof
Stad=
ler im Schloß und verrichtet die üblichen Gebete für die Toten.
Spät abends erfolgt die Obduktion, danach die Einbalſamierung
durch den Leibfriſeur des Thronfolgers. „Das Antlitz des
Erzher=
zogs iſt finſter, wie es kurz vor ſeinem Verſcheiden geweſen war;
das Geſiſcht der Herzogin trägt das ſtarre Lächeln, das dem
Pu=
blikum gegolten hatte.”
Sa
UBEK
Oh, das Leben konnte hart ſein! Aber ihre Kindheit — ihre
gol=
lene Kindheit. Ein verlorenes Paradies! Sie war der Liebling
iDres Vaters geweſen, wild wie ein Knabe, zu Pferde und auf der
Jagd immer an ſeiner Seite. Jeden Morgen war ſie mit dem
Piererzug zur Schule gefahren worden, und oft hatte ſie einer
armen Mitſchülerin die Freude gemacht, ſie mitzunehmen. Denn
ſe hatte Herz. Das Schönſte war aber doch das letzte Geſchenk ihres
Baters geweſen — zu ihrem fünfzehnten Geburtstag! Die herrliche
Segeljacht, mit der ſie oft von Belgrad (Larmi neigte bewundernd
den Kopf) einen Tagesausflug hinüber zur italieniſchen Küſte
ge=
nacht hatten. Manchmal ſie ganz allein. Im Sturm! Himmliſch!
ch. nun war alles hin — ſo nah und doch ſo fern...
Der Graf hörte ernſt und teilnehmend zu.
„Am meiſten iſt es um die Jacht ſchade,” meinte der Graf
ge=
lankenvoll. „Ich war auch einmal in Belgrad und hätte damals
en Vermögen um ein Segelboot gegeben, das mich in einem
hal=
ſen Tag nach Italien gebracht hätte!
„Ja, nicht wahr? Sie können mir natürlich alles nachfühlen,
derr Graf,” antwortete Thea. „Sie, der Sie in demſelben vorneh=
Men Milieu aufgewachſen ſind wie ich.”
„Daran habe ich von Anfang an nicht eine Sekunde
gezwei=
ſelt” erwiderte Larmi und verbeugte ſich lächelnd.
Thea fing an, ihm etwas eintönig zu werden. Er ſah ſich in
dem luxuriöſen Naum um der in allen Farben des
Paradies=
vogels ſchimmerte. Die Beleuchtung war geſchickt verſteckt. Das
Licht brach in gleichmäßig milder Helle aus unſichtbaren Quellen
Imd ließ hier und dort die diskreten, goldenen Verzierungen auf=
Roman von Wolfheinrich v. d. Mülbe
(Nachdruck verboten)
blitzen. Faſt alle Tiſche waren beſetzt. Elegante Damen und
Her=
ren, lachend und angeregt — das Publikum war in Stimmung.
Eben hatte eine Humoriſtin ihren Vortrag beendet; während
lautes Gelächter und Beifall den Saal durchſchwirrten, rauſchten
die Vorhänge zuſammen, aus denen die Künſtlerin wieder und
wieder hervortreten mußte. Die Kellner, die gewartet hatten,
ſtürzten ſich mit Tabletten und Flaſchen in Kübeln wieder zwiſchen
die Tiſche. Aber das Publikum hatte eine Zugabe erreicht. Der
Vorhang glitt auseinander, eine leiſe, rhythmiſche Begleitmuſik
ſetzte ein.
„Was die Leute nur an der Leonore Caſati haben,” flüſterte
Thea, jetzt bringt ſie ſicher wieder ihren abgedroſchenen letzten
Tanz.”
Die Künſtlerin begann: „Lichterdurchflirrte Mitternacht —
heiße Körper — kniſternde Seide —
Weiter hörte der Graf nichts. Zwar brach das
Stimmenge=
wirr jäh ab, die Kellner ſtanden ſtill oder verſuchten mit
ängſt=
licher Vorſicht weiterzuſervieren, aber Graf Larmis
Aufmerkſam=
keit wurde abgelehnt. Eine kleine Geſellſchaft von Damen und
Herren war den Seitengang heraufgekommen und beim Aufgehen
des Vorhangs in der einſetzenden Stille nicht weit von ſeinem
Platz ſtehengeblieben. Larmi hatte flüchtig nach der kleinen
Gruppe hingeſchaut, ſeine Augen hafteten ſofort an der ſchönen
blonden Frau, die vorn ſtand und lächelnd nach der Bühne ſah.
Selbſt ſeinen verwöhnten Augen erſchien dieſe Frau wie eine
Offenbarung. Ihre hohe, ſchlanke, biegſame Geſtalt und ihr
eben=
mäßiges Geſicht zeigten die reinſten Linien. Ihr Haar hatte dis
Der Mörder, Gavrilo Princip, hat, als er ſeine Tat
ge=
lungen ſieht, den Revolver an den Kopf gehoben, um ſich mit dem
nächſten Schuß ſelbſt zu töten. Baron Greyn und Baron v.
Mor=
ſey ſtürzen ſich auf ihn und verſetzen ihm mehrere Säbelhiebe.
Von allen Seiten regnet es Schläge auf ihn, Poliziſten, Offiziere
und Ziviliſten ſchlagen auf ihn ein. Es entſteht ein Handgemenge,
an dem ſich auch die Komplizen des Mörders beteiligen. Dabei
be=
nimmt ſich die Polizei teils provokant, teils ungeſchickt und
hin=
dert ſelbſt die Männer aus der Umgebung des Erzherzogs an der
Verhaftung des Mörders. Dann überwältigt man den Attentäter
und ſchleppt ihn blutüberſtrömt zur Polizeiſtation.
In den nächſten Stunden, jagen die Telegramme mit der
grauenvollen Nachricht, aus dem Konak von Sergjewo in alle
Welt. Als der Tag zu Ende geht, wiſſen nur wenige, daß man
von ihm aus den Beginn einer Weltwende rechnen
wird. ...
Wie das Akkenkak von Seraiewo
beinahe verhüket wurde.
Der Mann, der den erſten Anſchlag verhinderte.
Um eine Sekunde beim zweiten Attentat zu ſpät gekommen. — Der
Mann, der Europas Schickſal in den Händen hielt.
inf. Das furchtbare Attendat von Serajewo, das vor 20 Jahren
der äußere Anlaß zum Weltkriege wurde, wäre beinahe von einem
Mann namens Maroſſi verhindert worden. Von dem ſerbiſchen
Verſchwörern waren bekanntlich zwei Anſchläge geplant worden,
und es gelang dem Maroſſi durch Zufall und kluge Beobachtung,
den erſten Anſchlag zu verhüten. Beim zweiten Attentat kam
Ma=
roſſi, der nunmehr die Menge der Zuſchauer aufs genaueſte
beob=
achtete, um eine Sekunde zu ſpät, um auch dieſes Verbrechen zu
verhüten. Es wird heute intereſſieren zu erfahren, wie der Zufalk
einem Mann das Schickſal Europas in die Hände gab. Der erſte
Bombenanſchlag ſollte von Gawrilowitſch auf das Auto des
Thron=
folgers ausgeübt werden und, wenn dieſes Attentat mißglücken
ſollte, ſtand der Mörder Princip bereit, um die tötlichen Schüſſe
auf das Erzherzogspaar abzufeuern. Gawrilowitſch ſtand unter
der zuſchauenden Menge und hatte die Bombe in einem
unauffäl=
ligen Paket in der Hand. Aber er war in Erwartung ſeines
Ver=
brechens ſo aufgeregt, daß er dem Maroſſi auffiel, der ſich auch
unter den Zuſchauern befand. Maroſſi achtete jetzt weniger auf die
bevorſtehende Vorbeifahrt des Thronfolgers, als vielmehr darauf,
was Gawrilowitſch im Sinne habe. Als der Jubel der Menge das
Herannahen des erzherzoglichen Autos ankündigte, ſah Maroſſi,
wie ſein Nachbar ſich anſchickte, den Gegenſtand, den er in der
rechten Hand hielt, gegen das vorüberfahrende Auto zu ſchleudern.
Bei der allgemeinen Begeiſterung, die in der Menge herrſchte,
achtete kein Menſch auf das ſeltſame Gehabe des Mannes, und das
Atentat wäre geglückt, wenn nicht Maroſſ ſeinem Nachbar mit
einem furchtbaren Stockhieb den ſchon erhobenen Arm zu Boden
geſchlagen hätte. Die Bombe verfehlte darum ihr Ziel, und der
Thronfolger war gerettet. Gawrilowitſch verſuchte ſich jetzt, der
Verhaftung durch die Flucht zu entziehen. Er wollte in einen
Ka=
nak ſpringen, aber Moroſſi hielt ihn feſt und ſorgte dafür, daß der
Verbrecher verhaftet wurde. Die Poligei atmete auf, denn ſie
glaubte, daß der Attentatsplan nunmehr vereitelt ſei. Dem
Ma=
roſſi wurde eine große Belohnung für ſeine energiſche Tat
zuge=
ſichert. Niemand ahnte, daß bereits ein zweiter Mörder
bereit=
ſtand. Auch das Attentat Princips hätte Maroſſi beinahe
verhin=
dert. Er ging ſuchend durch die Menge der Zuſchauer, denm er
be=
fürchtete, daß Gawrilowitſch Mitſchuldige habe. Im letzten
Augen=
blick fiel ihm Princip auf der auch große Unruhe zeigte. Aber da
kam ſchon das Auto des Thronfolgers, und es fielen die tödlichen
Schüſſe, ehe Maroſſt noch dem Prineiv die Hand herunterſchlagen
konnte. Es war ihm nicht geglückt, auch das zweite Attentat zu
verhüten, aber er konnte wenigſtens den Mörder Princip
feſthal=
ten. Die Folge des zweiten, nicht verhinderten Anſchlags war der
Weltkrieg, an dem Maroſſi als Landſturmoffizier teilnahm. Nach
der Beendigung des Krieges gründete er in Orawitza ein
Friſeur=
geſchäft und Verſchönerungsinſtitut. Zuerſt hatte er großen
Zu=
lauf, denn jeder wollte von dem Augenzeugen die Geſchichte des
Attentates hören. Aber auch die größte Senſation wird vergeſſen.
Eine Belohnung hat Maroſſi nicht bekommen. Jetzt mußte er
ſeinen Laden zumachen, da die Kundſchaft ausblieb. Dabei lag
das Schickſal Europas für Sekunden in ſeiner Hand, dem wenn
er auch das zweite Attentat verhindert hätte, würde heut nicht
nur Europa, ſondern die ganze Welt ein anderes Ausſehen haben.
Lächerliche Geringfügigkeiten können unter Umſtänden vo
furcht=
barer Wirkung auf ganze Länder und Völker werden. Das
Schick=
ſal hat ſeine eigenen, unerforſchlichen Wege.
hellflimmernde Goldblond, das in Skandinavien heimiſch iſt. Schön
wie eine Madonna, dachte Graf Larmi. Neben der jungen Frau
ſtand ein Herr von typiſch amerikaniſchem Ausſehen. Ein Kellner
glitt leiſe zu der Gruppe und wies auf einen Tiſch in der Nähe,
Die Geſellſchaft nahm Platz. Die ſchöne Fremde, die der
Mittel=
punkt des kleinen Kreiſes zu ſein ſchien, kam an das Ende des
Tiſches zu ſitzen, Graf Larmi gegenüber.
Wieder hallte der Beifall durch den Raum. Thea ſagte etwas
zum Grafen, und dieſer wandte ſich zu ihr.
Der Tänzerin war ihre Poſe inzwiſchen ſelbſt langweilig
ge=
worden. Die wichtigſten Raketen hatte ſie abgebrannt, ſie lockerte
die Zügel und beſchloß, wieder natürlich zu werden.
Während er ſich mit Thea unterhielt, ließ Larmi die Blicke
zu ſeiner blonden Schönheit ſchweifen; die der Tänzerin duich
die Niſchenwand verdeckt wurde. Aber er konnte ſie jetzt ſelbſt nicht
ſehen, der Kellner ſtand dazwiſchen.
Statt deſſen bemerkte er einen Herrn, der durch eine Gaſſe
zwiſchen den Tiſchen quer durch den Saal herüberkam. Das Aeußere
dieſes Herrn fiel in dieſem eleganten Kreis der Lebewelt aus dem
Rahmen. Er hatte ſpärliches krauſes Haar, ein rundes Geſicht mit
gebogener Naſe und kleinen Augen, war mittelgroß, fett, ohne
ſehr korpulent zu ſein, und trug zu ſeinem etwas ſchäbigen
ſchwar=
zen Anzug eine Künſtlerkrawatte. Er wirkte halb wie ein
Komö=
diant, halb wie ein Friſeur.
„O je” rief Thea, „da kommt der Schübel. Wenn er uns nur
nicht ſieht!
„Wer iſt das” fragte Graf Larmi.
„Artur Schübel, unſer Hausdichter. Kein Menſch auf der Welt
kann ſo dumme Shimmy= und Tangotexte machen wie er. Er
lun=
gert faſt jeden Abend hier herum und pumpt Gott und die Welt
an. Man läßt ihn, weil das Publikum auf ſeine Refrains
ver=
ſeſſen iſt. Manchmal ſchreibt er auch Revuen. Pſcht!”
Artur Schübel ſtand ſchon vor ihnen. Er hatte ſich beim
Kell=
ner eikundigt, wer Larmi wäre, ſtellte ſich würdevoll dem Grafen
vor und nahm unaufgefordert Platz.
„Theachen, mein Herzchen,” ſagte er, „endlich finde ich dich!
Deinen göttlichen Tanz habe ich verſäumen müſſen, aber jetzt hat
es mich drüben nicht gelitten, als ich dich ſitzen ſah.”
Er nahm eines der Gläſer, die umgekehrt auf dem Tiſch
ſtan=
den, und ſchenkte ſich ohne weiteres Champagner ein.
Fortſetzung folgt,
Seite 10 — Nr. 176
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 28. Juni 1934
StütSa dolKtt
Der Sport des Sonntags.
Der Gaumeiſter, Offenbacher Kickers,
Der Raſenſpork gehl in Ferien.
Der 1. Juli bringt im Fußball, Handball und Rugby die
letz=
ten Ereigniſſe der diesjährigen Spielzeit. Nur noch die
Kampf=
ſpielwettbewerbe und die dazu notwendigen letzten Ausſcheidungen
werden im Juli durchgeführt; ſonſt iſt vom 2. Juli einſchließlich
15. Auguſt im Fußball. Handball und Rugbyſport Sommerpauſe
und erſt vom 19. Auguſt ab werden ſich die Jünger des Raſenſports
wieder tummeln können.
Fußball.
Um den „Adolf=Hitler=Pokal” finden die beiden letzten
Vor=
rundenkämpfe ſtatt, die mit Rückſicht auf das deutſche
Meiſter=
ſchaftsendſpiel um eine Woche verſchoben wurden, da Bayern
eben=
ſowenig auf gute Spieler des „Club” verzichten wollte, wie
Weſt=
falen nicht ohne die „Knappen” antreten wollte. Südweſt —
Weſt=
falen lautet die Parole für den Kampf in Saarbrücken, während
Württemberg — Bayern den zweiten Kampf in Stuttgart
be=
ſtreiten. Wir halten den Saarbrücker Kampf für offen und geben
den Weſtdeutſchen ein kleines Plus, während wir in Stuttgart
mit einem glatten Sieg der Bayern rechnen, deren Elf getroſt als
deutſche Nationalmannſchaft in Länderſpiele geſchickt werder
en
könnte. Die Sieger des Sonntags beſtreiten dann zuſammen mit
den Siegern vom 24. Juni, den Gauen Baden, Nordheſſen,
Mittel=
rhein. Niederrhein, Sachſen und Nordmark, am 8. Juli die
Zwi=
ſchenrunde. Um den Aufſtieg zur Gauliga gibt es in Baden noch
einen Kampf, in dem entſchieden wird, wer Germania Karlsdorf
in die erſte Klaſſe begleitet. Im Treffen Mannheim 08 —
Karls=
dorf genügt den Mannheimern ein Unentſchieden; im Falle eines
Sieges der Gäſte hängt die Entſcheidung zwiſchen den dann
punkt=
gleichen Mannſchaften von Mannheim 08 und Villingen vom
Tor=
verhältnis ab. Von den Freundſchaftsſpielen am Wochenende
nen=
nen wir folgende Treffen: Rotweiß Frankfurt — Wormatia
Worms, SV. 98 Darmſtadt — Kickers Offenbach (Samstag).
Spiel=
verein Kaſſel — VfL. Benrath, Hanau 93 —
Snvg. Langenſelbold,
Frankfurter Jungliga — Mainz=Wiesbaden (Sa.), Pokalendſpiel
Blauweiß Bürgel —
Offenbach 02 (Sa.). Von den Spielen
im Reich erwähnen wir die Gaſtſpiele des FC. Madrid beim
Dresdener SC. und von Servette Genf bei Hertha=BSC. Berlin.
Handball.
Der Handballſport bringt als letztes Ereignis vor dem
Sommerſchlaf die Zwiſchenrunde um den „Hitler=Pokal‟. Die
Sieger der vier am Wochenende ſtattfindenden Begegnungen
ſtehen bereits für die in Nürnberg bei den Kampfpielen,
ſtatt=
findenden Endkämpfe feſt. Es ſpielen: Gau Boden —
Südweſt
(Samstag) in Mannheim, Mitte — Niederſachſen in Magdeburg,
Nordmark — Weſtfalen in Hamburg und Sachſen — Schleſien in
Leipzig. Der Ausgang des Mannheimer Treffens iſt offen, in den
übrigen drei Spielen erwartet man die gaſtgebenden Gaue als
Sieger.
Leichtathletik.
Ein „kleines Olympia” geht mit dem „Sportfeſt der ſieben
Nationen” in Berlin vor ſich. SCC. und Allianz haben gemeinſam
ein internationales Feſt aufgezogen, das ſich ſehn laſſen kann. Den
Vertretern von ſechs Nationen ſteht die deutſche Olympia=
Kern=
mannſchaft gegenüber. Höhepunkte des Tages ſind der
Sprinter=
kampf zwiſchen dem Holländer Berger und der deutſchen Elite, das
5000=Meter=Duell Syring=Kuſoczinſki und der Start des
tſchechi=
ſchen Wurfathleten Douda. In Verbindung mit dem Sportfeſt
kommt Brandenburgs Marathonmeiſterſchaft zum Austrag. Auch
in den übrigen deutſchen Gauen werden die Meiſterſchaften in der
längſten Laufſtrecke abgewickelt. In Ulm wurden im Rahmen dig
ſer langen Prüfung zwei Leichtathletik=Klubdreikämpfe zwiſchen
Ulm 94, Eßlinger TSV. und VfB. Stuttgart bei den Männern
und zwiſchen Ulm 94. Turnerbund Ulm und Eßlingen bei den
Frauen angeſetzt.
Motorſport.
Motorrad= und Automobil=Sport verzeichnen am Sonntag
zwei große und bedeutende Ereigniſſe. Zum Großen
Motorrad=
preis von Deutſchland auf der 8,7 Kilometer langen Rundſtrecke
bei Hohenſtein=Ernſtthal liegen aus 16 Nationen für 3 Klaſſen
weit über 100 Meldungen vor. Durch die große Beſetzung wurde
das Rennen geteilt, am Vormittag fahren die Klaſſen bis 250 und
350 Kubikzentimeter, am Nachmittag gehen dann die
Halbliter=
maſchinen auf die Reiſe. Deutſchlands neue Rennwagen von
Mercedes=Benz und der Auto=Union gehen beim Großen
Auto=
preis von Frankreich auf der Pariſer Rennbahn Linas=Monthlery
an den Start.
Kanu.
Zur Frankfurter Kurzſtrecken=Regatta kommen in 18 Rennen
108 Boote an den Start. Beſonderes Intereſſe dürften die
gut=
beſetzten Rennen der Zehner=Kanadier finden. Eine weitere Kanu=
Regatta iſt in Mannheim vorgeſehen, und in Berlin=Grünau
treffen die beſten deutſchen Paddler auf ſtarke ausländiſche
Kon=
kurrenz.
Radſport.
Das wichtigſte Bahnrennen des Sonntags wird in Halle
ge=
fahren. Ein 100=Kilometer=Rennen in zwei Läufen hat
inter=
nationale Beſetzung gefunden. Den Ausländern Wambſt, Suter
und Prieto ſtehen im Hauptrennen nur die Deutſchen Krewer
und Nedo gegenüber. Mit großem Intereſſe, verfolgt man in
Deutſchland das Abſchneiden der deutſchen Teilnehmer bei den
Großen Preiſen von Paris. Bei den Amateurfliegern trifft der
deutſche Meiſter Toni Merkens=Köln auf die beſte
auslän=
diſche Klaſſe. Große Ausſichten hat bei den Berufsfahrern der
deutſche Meiſter Albert Richter=Köln, deſſen Hauptgegner
Welt=
meiſter Scheerens=Belgien und der mehrfache Gewinner des
Großen Preiſes. Lucien Michard= Frankreich, ſind. Im Bezirk 3
im Gau Südweſt gibt es am Sonntag mehrere Veranſtaltungen.
Neben der Meiſterſchaft im Vierer=Vereinsmannſchaftsfahren über
100 Kilometer wird in Biſchofsheim bei Mainz ein Saalſportfeſt
abgehalten, bei dem u. a. die deutſchen Weltmeiſter im Zweier=
Radball, Schreiber=Blerſch (Frankfurt), an den Start gehen.
Schwimmen.
Nach dem Schwimmländerkampf gegen Frankreich gibt es am
Sonntag einen Waſſerball=Länderkampf gegen Holland, der in
Düſſeldorf ausgetragen wird. Im Rahmen der
Bezirksmeiſter=
ſchaften im Gau Südweſt trägt der Bezirk Südheſſen ſeine
Titel=
kämpfe im neuerbauten Stadion in Langen bei Frankfurt aus.
Tennis.
Auf den geheiligten Grasplätzen in Wimbledon ſind ſeit
einer Woche die all=engliſchen Tennismeiſterſchaften, die
inoffi=
ziellen Weltmeiſterſchaften, im Gange, und noch eine Woche werden
die Geſchehniſſe die Tennisgemeinde einer ganzen Welt in ihren
Bann ziehen. In Deutſchland iſt das Intereſſe beſonders groß, iſt
doch Deutſchland mit einer recht ſtarken Streitmacht vertreten. In
Deutſchland gibt es mit den deutſchen Junioren=Meiſterſchaften,
die in Weimar ausgetragen werden, ein großes Ereignis. Rund
60 Teilnehmer haben ihre Meldungen abgegeben.
Kraftſpork.
Athletik=SV. Germania 1895 Darmſtadt.
Wir bitten die Mitglieder, zwecks wichtiger Beſprechung am
Freitag, dem 29. 6. 34. abends um 8 Uhr, in der Turnhalle der
Ludwigs=Oberrealſchule zu ſein. Es iſt Pflicht eines jeden, zu
erſcheinen. Die Vereinsführung.
Deutſche Siege gab es auch am dritten Tage des
Tennis=
turniers von Wimbledon. v. Cramm kam zu einem überlegenen
am Samstag, 18.45 Uhr, am Böllenfallkor.
das am Samstag, abends 18. 45 Uhr, auf dem
Stadion am Böllenfalltor, vor Beginn der ſechswöchigen Sommer=
ſperre ſtattfindende Spiel der 98er gegen die Offenbacher Kickers
findet in den Darmſtädter Sportkreiſen großes Intereſſe.
Verſtändlich wenn man die erfolgreiche Kickersmannſchaft
nach langen Jahren wieder einmal in Darmſtadt, und zwar als
Meiſter des Gaues 13 begrüßen kann. Die Endſpiele der 16 Gau=
meiſter haben die Kickers als ausſichtsreichſte Bewerber begonnen,
und nur durch ein ſehr unglückliches Spiel gegen den Meiſter von
Württemberg, Union Böckingen, wo zwei Spieler ſchwer verletzt
wurden, mußten ſie die Gruppenmeiſterſchaft an den SV. Waldhof.
gegen den ſie 0:0 und 2:2 geſpielt haben, abgeben. Infolge der
notwendig gewordenen damaligen Erſatzeinſtellung liefen die
Offenbacher nicht zu ihrer gewohnten Form auf. Die tatſächliche
Spielſtärke iſt weit höher einzuſchätzen, denn vor drei Wochen
ſpiel=
ten die Kickers gegen den Sieger der Gruppe Mitte und
Endſpiel=
teilnehmer, den 1. FC. Nürnberg in einem glänzenden Spiel 0:0.
Nur mit viel Glück und das hervorragende Torwächterſpiel von
Köhl, kam der Club um eine Niederlage herum. Nach den
Ur=
teilen der Fachpreſſe zählen die Offenbacher zurzeit zu den beſten
deutſchen Mannſchaften. Die „Deutſche Sportilluſtrierte” ſchreibt:
„Man gebe den Kickers noch einen etwas durchſchlagskräftigen
Stürmer vom Schlage eines Tull Harder, und wir haben, den
ſagenhaften HS.V. in neuer Auflage.” Teilweiſe wurde vor
kur=
zer Zeit feſtgeſtellt, daß eine ſo prominente und ſpielſtarke
Mann=
ſchaft wie Schalke 04 (jetzt deutſcher Meiſter) keine
Siegesausſich=
ten gegen Offenbach hätte” Aus dieſen Urteilen kann man
er=
kennen, daß die Mannſchaft der Kickers für hervorragenden Sport
bürgt. Auf ihrer mitteldeutſchen Reiſe erzielten die Offenbacher
vor 14 Tagen gegen die Sppg. Eiſenach einen Bombenſieg von
10:4, während ſie am letzten Sonntag gegen eine
Auswahlmann=
ſchaft des Warndtgebietes (Saar) mit 8:1 gewannen. Es iſt alſo
am Samstag den Sportanhängern mal wieder nach langer Zeit
die Möglichkeit gegeben, dem Spiel einer Klaſſenmannſchaft in
Darmſtadt beizuwohnen, und es iſt zu begrüßen, daß es dem
SV. 98 gelungen iſt, einen ſolchen ſtarken Gegner zu verpflichten,
der auch dazu dienen ſoll, die eigenen Leiſtungen zu heben.
Hof=
fentlich iſt dem Spiel ein Maſſenbeſuch beſchieden.
Aa
AMapper Ginneage=Sieg am Aigenger
Mühlchen.
SBgg. Arheilgen — Einkracht Frankfurk 4:5 (1:5).
* Im Rahmen der Jubiläumsſpiele hatte die SVgg.
Arheil=
gen für geſtern abend die bekannte Elf der Frankfurter Eintracht
verpflichtet und deren guter Ruf lockte weit mehr als 1200
Zu=
ſchauer an, ungezählt die Hunderte von „Zaunkönigen”, die ſich
ſogar auf zwei Lokomotiven des Bahngleiſes aufgebaut hatten.
Die Anweſenden wurden durch ein wirklich ſchönes Fußballſpiel
erfreut. An der taktiſchen und techniſchen Ueberlegenheit der Gäſte
erprobte ſich der Kampfſtil der Platzelf und viel hätte nicht
ge=
fehlt, da hätten ſich die beiden Gegner aus der Gauliga und der
Bezirksklaſſe ſogar unentſchieden getrennt.
Eintracht kam mit Koch; Leis, Schütz; Knack, Tiefel,
Zipp; Trumpler, Pettinger, Mons, Möbs, Lindner; denen
Arheilgen (mit 3 Mann Erſatz) Körber; Traſer, Barnewald;
Schwerdt Becker, Erzgräber: Fleck, Rückerich, Weſp. Murmann.
Bauer, ſich gegenüberſtellte. Nach der herzlichen Begrüßung und der
Ueberreichung einer Jubiläumsplakette an die Gäſte die einen
Wimpel ſchenkten, begann ein flottes Spiel, das die Gäſte zunächſt
klar im Vorteil ſah. Mit ihrem präziſen flachen Syſtem, unter
wechſelndem Einſatz der ſchnellen Außenſtürmer und ſauberer
Unterſtützung aus der Läuferreihe, wurden ſie ſtets gefährlich,
um ſo mehr, da die Abwehr der Platzelf in der erſten halben
Stunde „Kanonenfieher” zeigte und eimige Schnitzer machte, die
von dem wendigen Sturm der Gäſte prompt ausgenutzt wurden.
Schon in der 2. Minute hieß es ſo durch Möbs, der wünderſchön
täuſchte. 1:0. 4 Minuten ſpäter durch Mons 2:0, in der 9. und
30. Minute durch den gleichen Spieler ſchon 5:0.
Nun war aber auch Arheilgen aufgewacht. Drei ganz klare
Chancen ſchafften die Schwarzweißen, aber Weſp. Murmann und
Rückerich ſchoſſen zu ſchwach, unplaciert oder knapp vorbei. Das
zweite Drittel der erſten Halbzeit war dann ausgeglichen. Arh.
nahm Bauer als Mittelſtürmer, Schwerdt auf Rechtsaußen und
Weſp als linken Läufer, und in dieſer Formation wurde die
Sache für die Gäſte ſchon brenzlicher, zumal Becker als
Mittelläu=
fer eine aufopfernde, zähe Arbeit leiſtete. In der 36. Minute
nimmt Bauer einen Strafſtoß auf die Stiefelſpitze und knallt ihn
wuchtig an die Innenlatte, wo er dem Hüter ins Netz ſpringt.
Zwei Ecken für Arheilgen bleiben bis zur Pauſe unverwertet.
Nach Wiederbeginn ſteht Bauer als Mittelſtürmer und
Mur=
mann als gefährlicher Rechtsaußen. Eintracht beherrſcht das
Feldſpiel, aber wenn Arheilgen angreift, haben die Schwarzroten
aufzupaſſen. Bauer rackert ſich ehrlich ab, und nach zwei
erfolg=
loſen Eckbällen komm Arh. durch Elfmeter, den Rückerich
verwan=
delt, in der 9. Min. auf 5:2. Den Frankfurter Anſtoß vereitelt
Becker, ſeine Vorlage an Bauer wird verwertet, und Rückerich
vollendet wuchtig zum 5:3. Jetzt wacht Frankfurt wieder auf und
drückt eine Viertelſtunde. 5 Ecken werden in 4 Minuten erzielt,
aber keine verwertet, denn die Arh. Abwehr hält jetzt ihren
Boden rein. Einen Handelfmeter knallt Schütz an die Latte
Arh., angefeuert von ſeinen Anhängern, ſetzt noch einmal Dampf
auf, macht ſich wieder frei, und eine Fleck=Flanke ſchaukelt Rückerich
unhaltbar zum 5:4 ein. Ein 5. Tor der Platzelf, das von der
Latte über die Torlinie geſprungen ſein ſollte, wird nicht
ge=
wertet. Auch die Gäſte haben noch einmal Pech, als Pettinger
wuchtig die Latte trifft und ein ſauber geſetzter Strafſtoß Tiefels
von Körber gehalten wird.
Die beſten Gäſte Tiefel, Lindner, Trumpler die
Hervor=
ſtechendſten der Platzelf Becker, Bauer, Rückerich, Traſer.
— Das
anſtändige, zum Schluß etwas heitere Spiel hatte in Hillgärtner=
Darmſtadt einen ausgezeichneten Leiter. Anſchließend blieben
Spieler und Anhänger im Mühlchen bei Konzert noch einige
Stunden gemütlich beiſammen.
Jahn 1875—Spielvgg. Groß=Umſtadt.
Sieg über Andrews=Neuſeeland mit 6:1, 6:4, 6:4. Frl. Außem
bezwang die Engländerin Turnbull 6:0, 6:1, während der Kampf
zwiſchen Frl. Horn und Noel=England beim Stande von 6:2, 2:0
für die Deutſche wegen Regens abgebrochen werden mußte.
Nachdem am vergangenen Sonntag der Beſuch aus dem Ried.
Chattia Wolfskehlen, mit 6:2 nach Hauſe geſchickt wurde, weilen
am kommenden Sonntag Odenwälder Gäſte am Ziegelbuſch. Gleich
den Vereinen Michelſtadt und Roßdorf werden die Groß=
Um=
ſtädter beweiſen, daß man auch im hinteren Odenwald verſteht,
Fußball zu ſpielen und zu kämpfen. Verſchiedene Darmſtädter
Mannſchaften hatten in Groß=Umſtadt ſchon manche harte Nuß zu
knacken. Letztere ſind hier nicht ganz unbekannt.
Die 75er ſpielen gegen den Vorſonntag mit etwas ſtärkerer
Auftellung: Lemſter; Kahl, Lorenz; Weicker, Wolf. Schäfer, Etz;
Gorr, Straub. Thier, Kroll, Hofmann. Das Spiel beginnt
nach=
mittags um 4.30 Uhr. Vorher, um 3 Uhr, ſpielen die 2. Mſcht.
s wird ſich ein Spaziergang nach dem Ziegelbuſch lohnen.
Spielerpflichtſitzung iſt heute Donnerstag,
abends 8.30 Uhr.
Techn. Hochſchule — SC. Hota.
Heute Donnerstag, 17 Uhr, findet im Hochſchulſtadion
das Fußball=Rückſpiel der Mannſchaften ſtatt. — Am kommenden
Samstag. 20 Uhr, treffen ſich alle Mitglieder bei dem
Jubiläums=
feſt des SV
2 04 Arheilgen, im Gaſthaus „Weißer Schwan”,
Ar=
heilgen. Vollzähliges Erſcheinen erwünſcht.
Der Eintritt iſt frei!
Handball=Pokal=Turnier an der Maulbeer=Allee.
Am Sonntag, nachmittags 2 Uhr, findet auf dem Sportplatz
an der Maulbeerallee ein Handball=Pokal=Turnier ſtatt, Folgende
Vereine nehmen daran teil: „TSG. 1846 Darmſtadt, TV. 1876.
Arheilgen, TSV. Eppertshauſen, SV. Merck.
Leichkakhlekik=Dreiklubkampf
ASC.—SV. 98 Jun.—Viktoria Griesheim 65,5:76:53,5.
Geſtern abend fand im Hochſchulſtadion ein Dreiklubkampf
zwiſchen SV. 98 (Junioren) Viktoria Griesheim und ASC.,
2. Mannſchaft, ſtatt. Mit Hilfe einiger Herren, vor allem der=
jenigen des Kreisſportwarts Lindner und des unermüdlichen
Platzwarts Räumer, gelang es dem ASC., folgende Wettkämpfe
recht gut organiſiert durchzuführen:
100 Mtr.: 1 Auerswald=ASC. 11,6, 2. Kreuder=SV. 98 11.7, 3.
Kalfe
V. 1,64, 2. Beck=SV. 1.58. 3.
Sauerwein=
ſprung: 1. Nordhaus=S
Weitſprung: 1. Delp=SV. 5,87 2. Blikſtad=AS
Viktoria 1,54
Speerwerfen: 1. Sauerwein=Vik=
5.60 3. Hehl=Viktoria 5,40.
toria 39,20, 2. Leichtlein=SV. 98 38,97 3. Weingärtner=Viktoria
Diskuswerfen: 1. Sauerwein=Viktoria 31.,58, 2. Müller=
36,72. —
— Kugelſtoßen: 1 Sauer=
Viktoria 31,25, 3. Schlader=ASC. 30 85. —
Blikſtad=ASC. 11.04, 3. Müller=Viktoria
wein=Viktoria 11
98 47
3. 2. ASC. 478,
10,44. — 4X100=Meter=Staffel: 1.
98 8:3
3,81000=Meter=Staffel: 1. SV.
Viktoria 50,4.
ASC. 9:13, 3. Viktoria.
.62.3 Biktorig gechle denſtaſſel. 1.s0 9 2444.
Im Geſamtklaſſement ſteht
8.1.
Ne ce
98 (Funioren) mit 76 Punkten an der Spitze vor ASC. mit
65,5 und Viktoria Griesheim mit 53,5 Punkten.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier. Freiburg 251.
Frankfurt: Donnerstag, 28. Junk
5.45: Choral, Zeit, Wetter. — 5.50 und 6.15: Gymnaſtik. —
6.50: Wetter.
alz=
6.55: Bad
6.30: Zeit, Meldungen. —
.20:
ſchlirf: Frühkonzert. — 8.1d: Waſſerſtand, Wetter.
10.15: Nur Kaſſel:
Stuttgart: Gymnaſtik. — 10.00: Nachr.
10.30: Nur Kaſſel: Eigene Sendung.
Werbelonzert.
110:
10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus.
11.40: Programm, Wirtſchaftsmeldungen, Wet=
Werbekonzert.
11.50: Sozialdienſt.
ter.
12.00: Mittagskonzert (Schallpl.). — 13.00: Zeit, Nachr.
Saar=
dienſt. — 13.10: Nachr. aus dem Sendebezirk. — 13.20:
Stutt=
gart: Konzert des Philharmon Orcheſters. Ltg.; Becker.
14.00: Stuttgart: Mittagskonzert. (Fort=
Nachr.
13.50: Zeit, M
— 14 40: Kinderſtunde:
33: Nur Kaſſel: Nachr.
Storch. Märchenſpiel für Kinder. — 15.30: Wetter.
Kalif.
15.40: Wirtſchaftsbericht. — 15.50: Zeit. Wirtſchaftsmeldungen.
16.00: Leipzig: Nachmittagskonezrt des Sintonieorcheſters. Ltg.;
17.30: Dr. Klinghardt: Bücherſtunde.
Findeiſen.
17.45: Aus Zeit und Leben. — 18.15: Stuttgart: Familie
und Raſſe. — 18 25: Stuttgart: Spaniſcher Sprachunterricht. —
18.45: Wetter Wirtſchaftsmeldungen, Programm Zeit. — 1950
Das Leben ſpricht. (Sozale
ule Funkberichte.)
—Breisgau — Kehl. —
19.00: Grenzſtädte: Konſtanz
Lörrach —
20,00; Zeit Nachr und Mitteilungen aus dem kulturellen
Leben. — 20.15: Königsberg: Reichsſendung: Stunde der
Na=
tion: Schönes Samland. Vom Ferienglück an der See. Un
aufführung). —
045: Orcheſterkonzert. Ltg.: Frichoeffer.
ik. Zitherklub „Edelweiß” —
2.00: Kaſſel: Volksmu
Zeit, Nachr.
Saarlauf des Jungvolks. Hörbericht
22.35
23.00:
vom Römerberg. — 22.45: Nachr. Wetter, Sport.
Magdeburg: Nachtkonzert des Kulturorcheſters. Ltg.: Fritz Theil.
24.00: Nachtmuſik. (Schallpl.).
Deutſchlandſender
Eee 2
Deutſchlandſender: Donnerstag, 28. Juni
5.45: Hamburg: Wetter für die Landwirtſchaft — 5.50:
Wieder=
holung der wichtiaſten Abendnachr.
— 60: Berlm:
Gym=
naſtik. — 6.15: Tagesſpruch.
6.20: Berlin: Frühkonzert.
In einer Pauſe (gegen 7.09: Nachr. — 8.00: Sperrzeit.
8 45: Leibesübung für die Frau.
9.40: Otto Wettbera=
Mecklenburgiſche Dortgeſchichten. — 10.00: Nachr.
10.16:
Deutſche Sprache und Dichtung: Mein Name iſt Haſe. Eme
luſtige Schulſtunde über drei deutſche Redensarten. (Aufn.)
10.5d: Körperliche Erziehung: Turnen der Mittelſtute — 11.15:
Seewetterbericht.
11.30: Das deutſche Lied (Schallpl.).
12.00: Breslau: Mittagskonzert des Funkorcheſters. Ltg.: Topitz.
12.55: Zeitzeichen.
— 13.00: Wetter für die Landwirtſchaft,
nſchl.: Barnabas von Geczy ſpielt. (Schallpl.). — Anſchl.:
Wetter. 2
13.45: Nachr.
14.00: Sperrzeit — 13.45:
Glückwünſche
15.00: Wetter Börſe.
15.15: Drer berühmte
Soliſten (Schallpl.). — 15.45: Neue Wege des dramatiſchen
Theaters.
16.00: Köln: Nachmittagskonzert des Weſtdeutſch Kammerorcheſters.
Lrg.: Wilh. Keiper.
17.00); Frauen am Werk: Künſtlerinnen
erjählen.
17.45:
17.20: Deu ſche Erfinder und ihr Werk.
Ferienreiſe, Auskunf: Schalter 3. Eine luſtige
Schallplatten=
ſtunde.
18.39: Stunde der Scholle: R
ch. und Scholle,
Praktiſche Winke für Siedler und Bauern.
18.59: Zeitfunk.
19.00: Das Gedicht. — Anſchl.: Wetter — 19.05: Lieder, die
vom Deutſchlandſender ausgingen. Verbindende Worte: Werner
Pleiſter.
20 00; Kernſpruch.
Anſchl.: Kurznachr.
20.15: Königsberg: Reichsſendung: Stunde der Nation: Schönes
Samland. Vom Ferienglück an der Sse. — 20.50: Junge
Ge=
folgſchaft. Choriſches Spiel der Hitler=Jugend. — 21.40:
Muſi=
kaliſche Kurzweil. (Willy Stech und Herbert Jäger.) — 22.00:
Wetter= Tages= und Sportnachr. — 22.35: Georg Neukirch:
Die Reichsſportkarte. — 2
93.0:
22 45: Seewetterbericht.
Hamburg: Abendmuſik. Das Magdeburger Kulturorcheſter. Ltg.:
Fritz Theil.
Melilerbeiſchl.
Der Druckanſtieg über dem Feſtland hat zur Bildung eines
Hochdruckrückens geführt, der ſich vom Südweſten her über
Deutſch=
land bis nach Finnland hin erſtreckt. In ſeinem Bereich iſt eine
Beruhigung der Wetterlage eingetreten, wobei die Temperaturen
wieder ſommerlich hohe Werte erreichen. Ein neuer Vorſtoß
feuchter ozeaniſcher Luft an der Vorderſeite des Islandtieis
dürfte allerdings die Bildung gewittriger Störungen begünſtigen,
die den Witterungscharakter wieder etwas veränderlich, aber
nicht durchwegs unfreundlich geſtalten werden.
Ausſichten für Donnerstag, den 28. Juni: Zeitweiſe ſtärker
be=
wölkt, aber zwiſchenzeitlich noch aufheiternd, ſchwül,
aufkom=
mende Gewitterſtörungen.
Ausſichten für Freitag, den 29. Juni: Leicht veränderliches
Wel=
ter mit vereinzelten gewittrigen Niederſchlägen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Berantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feuilleton: 2.2
B.
Dr. Herbert Nette für Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten
Dr. E. 5. Quetſch: für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den Handel=
Dr. C. 6.2
ch: für ten Sport:Karl Böhmann: für. Die Gegenwart” Tagesſpieg”
in Bild und
dr. Herbe
Nettei für den Anzeigentell und geſchäftliche
Mit=
teilu
ſ. V. Paul Ziegler, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. V. 34. 22461. Druck und Verlag: 2. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 2.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 13—1 Uhr. nachmitags 6—f Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
ſt.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 176
Donnerstag, 28. Juni
eſſNeueſte Nachrchten
Die Beſchäftigung der Induſtrie im Mai.
Die Beſchäftigung der Induſtrie hat im Mai weiter
zugenom=
men. Nach der Induſtrieberichterſtattung des Statiſtiſchen
Reichs=
arnts iſt die Zahl der beſchäftigten Arbeiter von 57,1 Prozent im
April auf 58.4 Prozent der Arbeiterkapazität im Mai geſtiegen.
Stärker hat ſich die Zahl der geleiſteten Arbeiterſtunden erhöht,
nämlich von 53,1 Prozent auf 55,2 Prozent der
Arbeiterſtunden=
krpazität. Dementſprechend iſt die durchſchnittliche tägliche
Ar=
beitszeit eines Arbeiters weiter geſtiegen; ſie beträgt im Mai
764 Stunden gegen 7,50 Stunden im April. Die Belebung in
den Produktionsgüterinduſtrien iſt im ganzen etwas geringer als
inn Vormonat. Dabei iſt es für die Konjunkturgeſtaltung
bedeu=
tiangsvoll, daß die Beſchäftigung in den
Produktionsgüterindu=
ſtrien ohne ausgeprägte Saiſonbewegung faſt in gleichem Maße
vie im Vormonat zugenommen hat. Dies gilt zunächſt von
ein=
zi Inen Zweigen der Inveſtitionsgüterinduſtrien wie von den
Fäſengießereien, von den Metallhütten und Walzwerken, vom
Maſchinenbau, Schiffbau und von Teilen der Elektroinduſtrie. In
der Großeiſeninduſtrie, im Dampfkeſſelbau, im Waggonbau und
der Herſtellung von Schwachſtromapparaten hat ſich das
Ar=
beitsvolumen ſogar etwas ſtärker als im Vormonat erhöht. Von
den Induſtriezweigen, die durch ihren Abſatz mit faſt allen
übri=
gen Zweigen der Wirtſchaft verflochten ſind, iſt die Beſchäftigung
in der Ledererzeugung, in der Papierveredlung und im
Buchdruck=
gewerbe ſtärker als im April geſtiegen. Schwächer als im
Vor=
monat war die Belebung in den übrigen Zweigen der
papierver=
arbeitenden Induſtrie, in der Papiererzeugung, in der Eiſen= und
Stahlwareninduſtrie und in der Hartfaſerinduſtrie; in der
Fein=
mechanik und Optik, in der Weichfaſerinduſtrie und in der
Jute=
induſtrie hat ſich das Arbeitsvolumen vermindert. In der
Bau=
wirtſchaft iſt die Zunahme der Beſchäftigung bedeutend geringer
als im Vormonat. Dieſe Verlangſamung iſt auch in früheren
Jahren zu beobachten; neue Arbeitskräfte werden in der
Bau=
wirtſchaft vornehmlich in den erſten Monaten der Saiſon
ein=
geſtellt. Im Baugewerbe iſt die Zahl der beſchäftigten Arbeiter
um 2 Prozent der Höchſtbeſchäftigung gegen 8 Prozent im April
geſtiegen. Auch in allen Zweigen der Bauſtoffinduſtrien hat die
Zahl der beſchäftigten Arbeiter zugenommen. Im Fahrzeugbau
iſt das Arbeitsvolumen ſtärker als im Vormonat geſtiegen, ſo in
er Kraftwagen= und Kraftradinduſtrie, im Karoſſerie= und
Wagenbau und in der Herſtellung von Feldbahnen; ſchwächer
war die Zunahme in der Fahrradinduſtrie. In den
Verbrauchs=
gäterinduſtrien hat ſich die Summe der geleiſteten
Arbeiterſtun=
den im gleichen Maße wie im April erhöht; die Neueinſtellungen
bleiben jedoch etwas hinter dem Vormonat zurück. An dieſer
Belebung iſt die Textilinduſtrie nur wenig beteiligt; hier hat
ſich das Arbeitsvolumen, im ganzen leicht vermindert. In der
Kunſtſeideninduſtrie, in den Leinenwebereien und bei der
Her=
ſtellung von Trikotagen, Strümpfen und Phantaſiewirkwaren iſt
die Zahl der beſchäftigten Arbeiter und der geleiſteten Stunden
geſtiegen, in den Teppich= und Möbelſtoffwebereien ſowie in der
Handſchuhinduſtrie dagegen zurückgegangen. In den
Baumwoll=
webereien, in der Wollinduſtrie, in den Leinenſpinnereien und in
den Vigogneſpinnereien ſind noch Arbeiter neu eingeſtellt worden,
die Zahl der geleiſteten Stunden war freilich etwas niedriger als
im April. Dieſer Rückgang iſt teils auf Arbeitsſtreckung
zurück=
zu führen, teilweiſe kommt hierin bereits der Sommerurlaub der
Gefolgſchaften zum Ausdruck. In der Bekleidungsinduſtrie hat
ſich das Arbeitsvolumen im ganzen leicht erhöht. In der Leder=
und Hausſchuhinduſtrie, in der Handſchuhinduſtrie und in den
Korſettfabriken hat ſich die Zahl der beſchäftigten Arbeiter und
der geleiſteten Stunden gehoben; in der
Herrenbekleidungsindu=
ſtrie und in der Hutinduſtrie iſt die Beſchäftigung der Saiſon
ertſprechend zurückgegangen. In den Induſtriezweigen die
Haus=
rat und Gegenſtände für den Wohnbedarf herſtellen, iſt die
indu=
ſtrielle Tätigkeit weiter geſtiegen, ſo in der Möbelinduſtrie, in der
Metallwareninduſtrie, bei der Herſtellung von Haus= und
Küchen=
geräten, Geſchirrporzellan, Geſchirrſteingut, Weißhohlglas und
Funkgeräten ſowie in der Uhreninduſtrie. Innerhalb der
Nah=
rungs= und Genußmittelinduſtrien iſt die Beſchäftigung in den
Zuckerraffinerien, in der Herſtellung von Fiſchkonſerven und in
den Mälzereien ſaiſonmäßig zurückgegangen; in den übrigen
Zweigen hat ſich die Zahl der beſchäftigten Arbeiter und der
ge=
leiſteten Stunden beträchtlich erhöht.
HE.
Beriiner mne Frantfarlereffelienvörfe.
Für die Berliner Börſe lagen geſtern eine Reihe von
Anregungen vor, ſo daß ſich die wortägliche Befeſtigung fortſetzte. Das
Hauptgeſprächsthema bildet die geplante Reinhardtſche
Steuer=
reform, die nicht nur im Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit weitere
Erfolge erwarten läßt, ſondern, auch für die Unternehmungen
direkt große Erleichterungen bringt. Die neuen Ruſſenaufträge
für die deutſche Maſchineninduſtrie wirken ebenfalls belebend.
Schließlich iſt noch die ſehr feſte Haltung der deutſchen Mark im
Auslande zu erwähnen, da man beſonders in der Schweiz und Berl. Handels=Geſ.,
Holland mit einer Einigung mit Deutſchland über die beſtehenden
Transferfragen rechnet. In einer Reihe von Werten erfolgten Disconto=Geſ.
wiederum Sperrmarkkäufe des Auslandes, in erſter Linie zählten
hierzu Braunkohlen= und Tarifaktien. Auch das Publikum trat Hapag
mit weiteren Kaufaufträgen hervor. Der Rentenmarkt lag nicht
ganz einheitlich, während Induſtrieobligationen etwas höher er= A. E. G.
öifneten, waren Reichsſchuldbuchforderungen ¼ und Altbeſitz ½
Prozent gedrückt. Die Haltung war ruhig, da man abwartet, ob
in der nächſten Zeit eine Entſcheidung in der Zinsfrage fällt.
Aktien waren meiſt bis 1 Prozent gebeſſert, im Verlaufe machte Berl. Maſch=Bau
die Befeſtigung Fortſchritte. Der Verlauf war bei Publikumskäu= Fonti=Gummi
fen feſt. Ilſe ſtiegen um insgeſamt 7 Prozent. Farben ſtiegen DeutſcheCont, Gas
auf 150. Von Elektrowerten lagen Lahmeyer 2 Prozent und
Gesfürel 1½ Prozent befeſtigt. Aſchaffenburger Zellſtoff wurden
3 Prozent höher umgeſetzt. Im Freiverkehr wurde Linke
Huſch=
mann mit 29 nach 27½ Prozent auf die Abſatzbeſſerung bezahlt.
Am Rentenmarkt ließ das Angebot in Pfandbriefen und
Kom=
munalobligationen, die eher etwas freundlicher lagen, etwas nach.
Nur einzelne Kategorien waren ſtärker verändert.
Umtauſchobli=
gationen wurden im Verlaufe bis ½ Prozent höher bezahlt.
Die Abendbörſe lag allgemein ſehr ſtill und im Vergleich zum
Berliner Schluß nur wenig verändert. Von der Kundſchaft lagen
nur in wenigen Spezialpapieren kleine Aufträge vor, während
die Kuliſſe weitere Zurückhaltung übte, wobei der bevorſtehende
Halbjahresultimo etwas mitſprechen dürfte. Die Grundſtimmung
war nichtsdeſtoweniger freundlich, nicht nur am Aktienmarkt,
ſon=
dern auch für Rentenpapiere zeigte ſich verſchiedentlich etwas
In=
tereſſe. Von Aktien waren Zellſtoffwerte nochmals mäßig höher,
auch Farbeninduſtrie, Deutſche Linoleum, Akkumulatoren und
Kunſtſeide Aku zogen um Bruchteile eines Prozentes an. Am
Anleihemarkt waren Altbeſitz, ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen
und Kommunal=Umſchuldung mäßig erhöht. Von
Liquidations=
pfandbriefen, gaben Frankfurter Hyp. Liquid, um ¼ auf 87¾
Prozent nach.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Preußiſche Zentralſtadtſchaft, Berlin. Der Umlauf an
Gold=
pfandbriefen verminderte ſich durch Rückzahlungen und Tilgungen
von Hpotheken um 9 632 580.— GM.; er ſtellte ſich am 31. 12. 1933
auf 265 564 270.— GM. denen Deckungshypotheken in Höhe von
266 054 768,80 GM. gegenüberſtehen. — Der Beſtand an eigenen
Goldpfandbriefen konnte um rund 930 000.— GM. verringert
werden; er belief ſich am 31. 12. 1933 auf nom. 5 554 340.— GM.
Bis zum 20. Juni 1934 iſt der Beſtand weiter auf nom. 3 251 890.—
zurückgegangen. — Die Kursgewinne bei den eigenen
Gold=
pfandbriefen wurden zum Teil dazu verwandt, die
Kursaus=
gleichsmaße von 655 000.— RM. auf 752 000.— RM. zu erhöhen,
im anderen Teil fanden ſie für Steuerzahlungen, in Höhe von
5 389,17. RM. Verwendung. Dieſer hohe Steuerbetrag erklärt
ſich daraus, daß die Zentralſtadtſchaft erſtmalig, und zwar
rück=
wirkend bis 1925, zur Körperſchaftsſteuer, Vermögensſteuer und
Aufbringungsumlage veranlagt worden iſt. Die Rücklage erſcheint
unverändert mit 160 000.— RM. Der Hypothekenbeſtand verteilt
ſich auf 18 577 Einzelpoſten; hiervon entfallen 12 526 Poſten auf
Hypotheken bis zu 10000.— GM. Die Durchſchnittshöhe der
Hypotheken beträgt 15 161.— GM. Von dem Hypothekenbeſtand
entfallen auf Altbauten 34,08 Prozent und auf Neubauten 65,92
Prozent. Seit dem Jahre 1924 haben die Stadtſchaften dem
Woh=
nungsmarkt Mittel zur Errichtung von 43 515 Wohnungen
zuge=
führt. — Die Rückſtände an Hypothekenzinſen und
Verwaltungs=
koſtenbeiträgen betrugen im Jahre 1933 bei allen Stadtſchaften
1886 444,22 RM. — 9,9 Prozent des Solls. Abſchreibungen auf
Rückſtände des Berichtsjahres ſind nicht erfolgt. Aus den
frühe=
ren Geſchäftsjahren ſind Rückſtände von insgeſamt 142 960,46 RM.
abgeſchrieben worden. Im Jahre 1934 ſind auf die rückſtändigen
Hypothekenzinſen und Verwaltungskoſtenbeiträge bisher (20. 5.
1934) 1 035 945,13 RM. eingegangen, ſo daß dieſe Rückſtände jetzt
nur noch 4,53 Prozent des Solls an Hypothekenzinſen und
Ver=
waltungskoſtenbeiträgen betragen.
— Die Anzahl der
Zwangs=
verſteigerungen iſt im Berichtsjahre um mehr als die Hälfte
zurückgegangen. Die Zahl der Zwangsverwaltungen hat noch eine
kleine Steigerung erfahren. In faſt allen
Zwangsverſteigerungs=
fällen iſt es den Stadtſchaften möglich geweſen, die Grundſtücke an
Dritte zu veräußern. Am Jahresſchluß befanden ſich nur 12
Grundſtücke im Beſitze der acht Stadtſchaften; hiervon konnten bis
jetzt 2 Grundſtücke bereits wieder veräußert werden. — An den
Maßnahmen der Reichsregierung zur Beſeitigung der
Arbeits=
loſigkeit haben ſich die Stadtſchaften nach Maßgabe der ihnen zur
Verfügung ſtehenden eigenen Mittel beteiligt. Die Stadtſchaften
haben bisher insgeſamt etwa 3 000 000.— RM. Kredite, für
In=
ſtandſetzungs= und Wohnungsumbauten, für den Eigenheimbau
und die vorſtädtiſche Kleinſiedlung bereitgeſtellt.
Die Einlagen der Preußiſchen Sparkaſſen im Mai 1934. Die
Spareinlagen der preußiſchen Sparkaſſen haben ſich um 10,3 Mill.
RM. auf 7.072 Milliarden erhöht. Die in dieſem Jahr durch die
früh eingeſetzte Reiſezeit erfolgten Rückgriffe auf die
Spargut=
haben haben den ſaiſonmäßigen Einfluß vermutlich verſtärkt. In
5 von 13 preußiſchen Provinzen waren die Auszahlungen im Mai
größer als die Einzahlungen. Im ganzen Staatsgebiet ergab ſich
ein Rückzahlungsüberſchuß von 5,4 Mill. RM., einſchl. der Zinſen
und Aufwertungsgutſchriften ſind jedoch die Einlagen weiter
geſtiegen. Die Depoſiten=, Giro= und Kontokorrenteinnahmen
er=
erhöhten ſich im Berichtsmonat um 29,1 auf 847,9 Mill. RM. Bei
allen preußiſchen Sparkaſſen haben ſich die Geſamteinlagen (Spar=
und Giroeinlagen) von 7881,2 Mill. auf 7920,6 Mill RM. erhöht.
Die Geſamtzunahme betrug ohne Zinſen und
Aufwertungsgut=
ſchriften 23,7 Mill. RM.
Badiſche Aſſekuranzgeſellſchaft A.=G., Mannheim. Der durch
die Schrumpfung der deutſchen Ausfuhr herbeigeführte weitere
Rückgang des Geſchäftes hat zu außerordentlich heftigen
Konkur=
renzkämpfen geführt, die faſt auf der ganzen Linie weichende
Prä=
mienſätze nach ſich zogen. Die Beſchränkung des Prämienrückgangs
auf 6½ (26) Prozent wurde durch die nahezu vollſtändige
Erhal=
tung des binnenländiſchen Geſchäftes ermöglicht. Die
Prämien=
einnahmen ſtellen ſich auf 2,92 (3,13) Mill., davon 1,75 (1,68)
Mill. für eigene Rechnung. Rückverſicherungsprämien betrugen
1,17 (1.45) Mill. Nach 25 575 (6250) RM. Abſchreibungen,
da=
von 24 634 RM. Debitoren, bleibt einſchl. Vortrag ein
Rein=
gewinn von 37 690 (50 382) RM. Eine Dividende ſoll nicht
ver=
teilt werden, es wird vorgeſchlagen, wieder je 5000 RM. zu
Ab=
ſchreibungen auf Grundbeſitz und zur Ueberweiſung an den
Wit=
wen=Penſionsfonds zu verwenden. Angeſichts der ſchwierigen
Lage der Transportverſicherung wird die Spezialreſerve von 0,21
Mill. in die techniſche Reſerve übergeführt, die ſich auf 1.16 Mill.
erhöht. Aktienkapital 2,26 Mill., davon 1,395 Mill. noch nicht
eingezahlt. Generalverſammlung 28. 6. —
Die
Tochtergeſell=
ſchaft Schiffahrts=Aſſekuranz=Geſellſchaft. A.=G.,
Mannheim, erzielte 1933 eine Prämieneinnahme von 0,40
(0,40) Mill., dagegen erforderten Schadenszahlungen 0.32 (0,385)
Mill., Unkoſten einſchl. Abſchreibungen 0,09 (0,07) Mill. Aus
dem Reingewinn von 14 442 (16 850) RM. ſollen wieder 20
Pro=
zent Dividende auf das einbezahlte Aktienkapital
10 800 RM.
verteilt werden. Aktienkapital 0,3 Mill., zu 25 Prozent
ein=
gezahlt.
Bezirksverſammlung der Roggen= und Weizenmühlen in
Frankfurt a. M. Eine Verſammlung der Wirtſchaftlichen
Ver=
einigung der Roggen= und Weizenmühlen (Bezirksgruppe 3)
führte die heſſiſchen Müller in Frankfurt a. M. zuſammen. Die
Veranſtaltung diente dazu, die Anordnungen zu erläutern, die
nach dem Zuſammenſchluß der Mühlen erlaſſen worden ſind. Der
Leiter der Bezirksgruppe, Dir. Sch=nitz=Mannheim, gab einen
Rück=
blick auf den Verlauf der Einigungsverhandlungen und die Lage
des Mühlengewerbes nach dem Kriege. Die Arbeitsergebniſſe der
WV. faßte der Redner dahin zuſammen, daß einmal die
Kon=
zeſſionierung eingeführt worden ſei, ferner, ein Mahlrecht vor
allem an die kleinen Mühlen unter Beſchneidung der großen
Mahlrechte zugeteilt, Preiseinbrüche durch Lieferungen aus
billi=
gen Gegenden und durch unreelle Konkurrenz verhindert und mit
dem Errichtungsverbot neuer Mühlen den örtlichen Müllereien
ein Schutz gewährt worden ſei. Schließlich wurde noch auf die
neugeſchaffenen einheitlichen Verkaufs= und Zahlungsbedingungen.
verwieſen. Vom Berliner Vorſtand der WV. beſchäftigte Dir. v.
Havranek ſich vor allem mit der Verringerung der Mehltypen auf
3 Sorten bei Roggen und 6 bei Weizen. Er ſtellte eine Kontrolle
des Aſchegehaltes in Ausſicht, nach dem ſich die Klaſſifizierung
des Mehles zu richten habe. Auch wies er darauf hin, daß die
für weniger gut ausgeſtattete Mühlen beſtimmte Möglichkeit, die
Börſenpreiſe zu unterſchreiten, nun nicht auf jeden Fall von allen
Mühlen ausgenutzt werden müßte. Die Verkaufsbedingungen
ſeien nicht nur für den Großhandel, ſondern jetzt auch für das
Bäckergeſchäft und den Kleinhandel verbindlich.
Produkkenmärkke.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 27. Juni. Der Markt
blieb feſt, beſonders für Futtermittel, daneben lag Weizen
noch=
mals höher, Hafer blieb unverändert, während Roggen um 1,50
RM. zurückging. Es notierten in RM. (Getreide je Tonne, alles
übrige je 100 Kilogramm): Weizen 210,00, Roggen 186,00, Hafer
210,00—212,50; Weizenmehl: Feſtpreisgebiet W. 10 28,90, dito
W. 7 28,60: Roggenmehl: Feſtpreisgebiet R. 8 und R. 6 je 25,25,
zu allen Mehlpreiſen kommen 0,50, RM. Frachtausgleich hinzu,
Weizenmehl 4b. 16,75, Weizennachmehl 16,25, Weizenfuttermehl
12,25, Weizenkleie fein 11.40, grob 11,75, Roggenfuttermehl 13.00,
Roggenkleie 12,25, Soyaſchrot 16,00 ab Mannheim, Palmkuchen
15,50 ab Mannheim und Budenheim, Erdnußkuchen 17,20 ab
Mann=
heim, Treber 17,00, neues Heu 11,00—11,50 Brief, Weizen= und
Roggenſtroh drahtgepreßt 2,80—3,00, dito gebündelt 2,90—3,10.
Tendenz feſt.
Berliner Getreidegroßmarkt=Bericht vom 27. Juni. Geſchäft
auch heute nicht nennenswert belebt, Grundſtimmung aber faſt
allgemein widerſtandsfähiger. Brotgetreide von den
Provinz=
mühlen zu behaupteten Preiſen aufgenommen, am hieſigen Platze
werden für Weizen Aufgelder gegenüber den
Mühleneinkaufsprei=
ſen nicht bewilligt. Weizen= und Roggenmehle haben normales
Bedarfsgeſchäft. Angebot in Hafer und Wintergerſte
ausrei=
chend, Forderungen lauteten aber nicht nachgiebig, und auf geſtrige
Untergebote ſind kaum Zuſagen erfolgt. Für Weizen= und
Rog=
genexportſcheine lag Angebot zu unveränderten Forderungen vor.
Berliner Kursbericht
vom 27. Juni 1934
Oeviſenmarkt
vom 27. Juni 1934
Deutſche Bank u.
Dresdner Bank
Nordd. Lloyzd
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Re
63.—
65.75
26.75
32.50
24.—
131.50
69.25
19.-
93.75
134.75
133.—
Mea
Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.felektr. untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Alöchnerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
121.—
8.—
149.875
60.75
109.—
107.25
74.75
62.—
128.—
71.25
93.50
65.50
47.375
Drenſtein & Koppel
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt=Linz
Berl. Karlsr. Ind
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Va
15.25
39.125
170.—
19.875
40.625
127.—
60.—
13.50
117.50
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39.75
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*
vien
NaSe
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Snenarl.
gland
and
Finnland
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rach
Nulde
100 isl. Kr.
Geld
7009
179
gis
12.625
32ss
57.14
Brief
70
5
3on
16.5
503
G),
57.26
Ra
en
ugollawien
Lettland
orwegen
eſterreid
rtugal
ſchweis
spanier
oſtowk.
Ver Staten
Währung
100 Lire
ſinar
100 9.
*
100
0 Schilling
0 Es
os
0 Kronen
100 Franct
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
türk.
00 Pengs
1 Goldpeſo
1 Dollar
Geld
21.51
0.747
5.664.
7.42
63.44
*
34.:
1931
0.999
2.509
Brie f
a1.55
0.749
5.6
*
155
165
0.46
.995
1.001
2.515
Suriſtauter und Marionaldanr Suratast, willane dei Bresoher Sunz
Frankfurter Kursbericht vom 27. Juni 1934.
Kee
„Gr. IIp. 19‟
19385
„ 1936
197
„Gruppe1 ..."
„ v. 27
ſchwächer. Es dürften weitere Tauſchoperationen gegen Aktien
5½Intern., b
6SBaden ...
erfolgt ſein, daneben verurſacht die Nähe des Halbjahresultimos
BBahern „b.s
kleine Glattſtellungen. Da auch in der Zinsfrage noch keine poſi=
68Heſſen ....b. 29
tiven bzw. konkrete Mitteilungen vorliegen, bekundet man allge=
6% Preuß. St. v.
mein etwas Zurückhaltung und intereſſiert ſich mehr für Aktien=
Sachſen ..b.?
Thüringen b27
papiere. Die Ausführungen von Staatsſekretär Reinhardt zu
den neuen Steuerreform=Plänen hinterließen einen guten Ein= 6
2 Dt. Reichsbahn
druck, und von dem Paſſus über die Ermäßigung der Steuerſchuld
Obwohl beſondere Anregungen an der Frankfurter
Börſe fehlten und auch die Publikumsbeteiligung kaum größer
war, ſetzte ſich die Befeſtigung der Aktienkurſe weiter fort, wenn
auch größere Kursveränderungen kaum eintraten. Der
Renten=
markt lag dagegen wiederum ſehr vernachläſſigt und — ſoweit bei
Börſenbeginn zu überſehen war — auf faſt allen Gebieten etwas 6SOtſch. Reichsanl.
bei Inſtandſetzungen oder Ergänzungen verſpricht man ſich eine
weitere Minderung der Arbeitsloſigkeit. Aktien eröffneten zwar
etwas uneinheitlich und kamen nur zögernd zuſtande, ſpäter
wurde das Geſchäft teilweiſe etwas lebhafter, wobei die
Bewe=
gung einiger Spezialwerte etwas anregte. Weiterhin
überwie=
gend feſter lagen Elektroaktien, die von ½—1 Prozent höher
ein=
ſetzten, mehr hervor traten Gesfürel mit insgeſamt plus 1½
Pro=
zent, nur Siemens lagen um 58 Prozent leichter. Lebhafter und
ſeſt waren außerdem Daimler Motoren mit plus 18 Prozent. Am
Montanmarkt gelangten Klöckner 1½ Prozent, die übrigen Werte
von /—½ Prozent höher zur Notiz, Rheinſtahl waren ½ Prozent
leichter. Recht feſt lagen Zellſtoffaktien, Waldhof plus 198
Pro=
zent, Aſchaffenburg plus 1 Prozent. Farbeninduſtrie ſehr ruhig
und nur knapp behauptet, Scheideanſtalt ſogar 2 Prozent
ſchwä=
cher. Verkehrs=, Schiffahrts= und Kunſtſeideaktien lagen gut
be=
hauptet, ebenſo Reichsbankanteile und Zement Heidelberg.
Weſt=
deutſche Kaufhof lagen mäßig höher. Am Rentenmarkt verloren
Altbeſitz ½ Prozent, ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen ½ Prozent,
Reichsmark=Obligationen aus Dollar=Bonds ¼—½ Prozent und
Kommunal=Umſchuldungsanleihe ca. ¼ Prozent.
Schätze .......
5% Dt. Reichspo
Schätze ........
Dtſch. Anl. Ausl.
I, Ablöſung.
„ „ (Neubeſitz)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden
6%Berlin „..v.24
68Darmſtadt ..
6%Dresden.. v.
6%Frankfurt a.
Schätze v. 29
v.20
8.
Mainz.. ... .
annheim v.
Künchen
6%Wiesbadenv. 28
6%Heſ. Landesbk.
6% „ Goldoblig.
193,5
102
99.5
101.1
99.5
94
8
89.25
10c
Oc5
93.
89.5
100.6
100.1
94.5
W
78.5
v
18.75
Dee
zyp.=Bk.=Liquid.
G
Komm. Obl. .
„ Preuß. Landes
Pfb.=Anſt. G.4
6% „ Goldoblig.
6% Landeskomm.
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R1
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6
Goldpfbr.
62Naſſ. Landesbk.
5½% „ Liqu.=Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl
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Dt. Komm. Samm
Abl. (Neubeſitz)
6GBerl. Hhp.=B
42
G „
Bl.
6%Frkf.
B.
5½%
Goldobl.
88Frkf. Pfbr. d
„ Lig.=Pfr
82Mein.
hp. V
Lig.=Pf
½%.,
6 Pfälz. Hyp.-2
ge
2%0 „Lie
JRhein,Hyp.=
7o
Kolbobl
82 Südd. Boder
red.=Bank".
Re
5½%
6%Württ. Hyp.=B.
88
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W.
88.5
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94.75
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19
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88
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83.
91.3
9.75
87.5
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%Mainkrw. v. 26
Litteld. Stahl
%Ve
88
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män
½%0 „
„
Türk. Admin.,
„
R
P.
Be
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914
½% „
Golt
1910
47
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78.25
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111
99.5
1½
32.75
55
Re
14.5
[ ← ][ ]Seite 12 — Nr. 176
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 28. Juni 1934
OM
Heute Donnerstag Premiére
„Wir toten Flieger blieben Sieger durch uns allein!
Volk flieg Du wieder, Du wirst Sieger sein!”
Ein Film der deutschen Segellliegerei - ein
Film echter Kameradschaft u. voller Humor:
5
9.
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hergestellt unter dem
Protektorat des
Präsidenten des
deutschen Luftsport
verbandes
Bruno Loerzer.
Nach dem Drehbuch
von
Ph. Lothar Mayring.
Regie: FrankWysbar.
Hauptdarsteller: Claus Clausen, Wolfg. Liebeneiner,
Hilde Gebühr, Sybllle Schmitz, Guzzl Lantschner
und viele andere.
Aus dlesem Film weht eine herrlich reine
At-
mosphäre, man ist gebannt und gepackt von
der geradezu maiestätlschen Schönhelt der
Ruf-
nahmen, man begeistert sich mit der Jugend.
(F7060
Jugendliche haben Zutritt.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Landestheater
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Darmſtadt
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findet Freitag, d. 6. Julids. Js.,
19.30 Uhr im Städt. Saalbau
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GräfinBüdingen
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Dauerwellen=
Apparat, gebr.,
zu kauf. geſucht.
Ang. D. 49 Gſch.
1 Schlafzimmer
mit 1 Bett oder
Schrank m. Bett,
ſehr gut erhalt.
zu kauf. geſucht.
Angebote unter
2. 75 Geſchſt. (e
Kaufe
getragene
Kleider. Schuhe
ſowie Boden= u.
Kellerkram
auch Flaſchen.
Speier
Kl. Ochſengaſſe 4.
Poſtkarte gen.
Dörrflelsch mager . . . . . . . . . ¼ Pfd. 28
Blut- u. Leberwurst leicht geräuchert, ¼ Pfd. 16
Plockwurst schnittfest . . . . . . . ¼ Pfd. 33
Cervelatwurst Holsteiner . . . . . . ¼ Pfd. 35
Gekochter Schlnken mild . . . . ¼ Pfd. 32
Eler stets frlsch geleuchtet, 10 Stück 105, 98, 88
Moenol-Qualitäts-Kokosfett . . . . . . Pfd. 62
Birgitt-Kokosnuß-Weichfett . . . . . . . . Pfd. 66
Salatöl reinschmeckend . . . . . . Liter 110, 98
Tafelöl fein, in Halbliterflaschen o. Gl. . . 70, 60
Neue Kartoffeln . . . . . . . . . . 3 Pfd. 27
Obst u. Gemüse
zu niedrigsten Tagespreisen
ZUM EINMACHEN
Kristallzucker . . . . . . . . . . . . Pfd. 38
Gemahlener Zucker. . . . . . . . . Pfd. 38
Viktorla-Kristallzucker . . . . . . . Pfd. 42
Opekta große Flasche 153, kleine Flasche 86
Einmach-Essig vom Faß . . . . . . Liter 30
Wein-Essig vom Faß . . . . . . . . . Liter 35
Nordhäuser ½ Flasche 125, I. Flasche 215
Kornbranntwein zum Ansetzen, ½½ Flasche 215
ZUR ERFRISCHUNG
Apfelwein . . . . . . . Liter-Flasche o. Gl. 38
Deutscher Wermut , .Liter-Flasche o. Gl. 70
Vilbeler Wasser stets auf Eis gekühlt
Eisbonbong eingewickelt . . . . . . ¼ Pfd. 21
Erfrischungswaffeln . . . . . . ¼ Pfd. 19
KALTER TEE MIT ZITRONE
8& F-Tee die beliebt Mischg., 50gr 80, 65, 55
S&F-Broken-Tee ausgiebig . . . 50 gr 48
Zitronen groß und saftig . . . . . . . Stück 4
3% RABATT
auf alle Artlkel,
außer Zucker und Tabakwaren