Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 173
Montag, den 25. Juni 1934.
196. Jahrgang
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DD= Bank und Darmſtädter und Natſonalbank.
Zeichsminiſter Rudolf Seß zur Ruhr=Jugend
r7.Fadelbelendt
Johanpis Zeſte
ige Unhlenl=
4 im Kanda
ſchalen, Gecher, R
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u Aick
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ſtell. 2.
Mrkt
Ia ung der Niederrhein/ Ruhr=Führer
vont 9). und B9M.
DNB. Mülheim, 24. Juni.
7tt einer Führertagung der Hitlerjugend des Bezirkes
Niſer hein=Ruhr in der Stadthalle in Mülheim=Ruhr begann
dannsite Tag des Gauparteitages der NSDAP. Gau Eſſen.
Gielt; führer Deinert betonte, daß ſich die HJ. der Einheit
unrlz ſchloſſenheit des Willens an Rhein und Ruhr ihrer
Ver=
am zſrkung als Trägerin der deutſchen Zukunft bewußt ſei.
Ftgurenſignale und Chorgeſang empfingen den Stellvertreter
deißiührers und den Gauleiter, die mit begeiſtertem Jubel
be=
aric wurden. Gebietsführer Deinert meldete Rudolf Heß die
Füßtr von 200 000 Hitlerjungen und BDM. von Ruhr und
Näſerkhein. Unter erneuter ſtürmiſcher Begeiſterung begann
Gau=
end 10 Uhr lein/ Terboven ſeine Anſprache mit einem Hinweis auf die
Whüickeit der Aufgaben der HJ. und erklärte, daß er der HJ.
undhrer Arbeit ſtets ſeine Unterſtützung geben werde.
teine Grenzen kannte die Begeiſterung, als ſich der
Stell=
veintrr des Führers Rudolf Heß in eindringlicher Rede
an)e verſammelten Führer der HJ. wandte. Er begründete
diae e Verbundenheit zwiſchen der HJ. und der
Gefamtbe=
war: Das könne auch nicht anders ſein; denn die Jugend
26. Jun A” deir Bſewegung ſei das Werdende der Bewegung wie das
Baguers Miſte. Wikeil de des Volkes.
iſ=jenigen täuſchten ſich, die glaubten, einen Riß zwiſchen
atlicher Bu derr ungend und Aelteren feſtſtellen zu können. Immer ſei die
Juy) radikaler geweſen, und immer habe ſie mehr Schwung
geicht! Pflicht der jungen Führer aber ſei es, mit großem
Fein=
genfi uind feinem Abwägen Führer der Jugend zu ſein, dafür
zuſſ roren, daß dieſer Schwung nicht Schaden leide, auf der
amſdeir Seite aber auch abzuwägen, wo die Grenzen ſeien, daß
niotzé chaden entſtehe für die Geſamtheit. Das Gegengewicht
ſei) ſuiplin, die Zucht. Es ſei notwendig, daß bei aller Freiheit
dezrſiunſch einen Spritzer Preußentum in ſeinem Blute habe.
Puxzeotum bedeute noch nicht Kaſernenhof, Preußentum im
beuſt Sinne an ſich habe der Führer, Preußentum ſei Härte ſich
ſehhgegenüber. Preußentum ertöte keineswegs den Geiſt.
Utnenge Diſziplin, geboren aus der Liebe zum Führer,
mutl ſtie Jugend beherrſchen. Zur Diſziplin gehöre auch
Ver=
ſchugenheit. Aus der Schwatzhaftigkeit ſei unſerem Volke ſchon
Früchr vMAzonaden entſtanden. Wenn die Jugend nicht das Schweigen
len) vn Alter wäre es erſt recht nicht möglich.
Fel bſtverſtändlich ſei auch eine Diſziplin gegenüber dem
Köſar und der Seele zu fordern. Nur wenn die Seele der
Kom=
mamen, rein ſei, könne auch die Seele des Volkes rein ſein. Wir,
M0. furfiſtaidolf Heß fort, die wir jung geblieben ſind, und Ihr,
dine hm fung ſeid, wollen gemeinſam ſchaffen für das neue
NdA ſas in vielem anders ausſehen wird, wie wir es heute
ſelk
ſn, das dreifache Sieg=Heil auf den Führer ſtimmten die
Tatzſehmer dieſer eindrucksvollen Kundgebung mit heller
Be=
ge iſtumg ein. Das Horſt=Weſſel=Lied beſchloß die Führertagung.
Dic Sie flaggengeſchmückten Straßen begab ſich der
Stellver=
tras ges Führers unter dem Jubel der ſpalierbildenden
Men=
ſchAnch Duisburg.
m. Sonntag fand in der mit den Symbolen der Bewegung
unde= Reiches geſchmückten Ausſtellungshalle des Eſſener Gruda=
G/eides der erſte Kongreß der NSDAP., Gau Eſſen, ſeit der
Mſten greifung ſtatt. Zu vielen Tauſenden hatten ſich die
Arglei ter der Bewegung aus dem Gaugebiet Eſſen eingefunden.
Gemieer Staatsrat Terboven begrüßte die Gäſte und
Amts=
leiß herzlichſt, wobei er auf die engen Beziehungen hinwies,
di/k wohl Dr. Ley als auch Dr. Goebbels, die beide zu den
Tau=
ſenfür ſprachen, aus ſchwerer Kampfzeit mit dem Weſten ver=
bilahz.
Reichswehrminiſter v. Blomberg
weiht die Gedenkkafeln für die gefallenen
Kommandeure.
Berlin, 24. Juni.
ei der am Sonntag mittag in der Ruhmeshalle des Berliner
36 Bhauiſes vollzogenen Weihe der Gedenktafeln für die im
Welt=
tr1/gefallenen Kommandeure, ſelbſtändiger preußiſcher
Truppen=
tei Ahieelt Reichswehrminiſter Generaloberſt von Blomberg,
folſtde Weiherede:
Der Herr Reichspräſident, Generalfeldmarſchall von
Hinden=
bu Mhat mich beauftragt, die Ehrentafeln der im Großen Kriege
9a Eenen Kommandeure in ſeinem Namen feierlich zu weihen.
deie Herr Generalfeldmarſchall iſt in dieſer Stunde, die uns
aü er Ruhmesſtätte preußiſch=deutſcher Geſchichte
zuſammenge=
luMhat, mit ſeinem Gedenken unter uns.
ch habe die Ehre, Ihnen ſeine Worte zu übermitteln:
Zwwei Millionen deutſcher Soldaten haben auf den
Schlacht=
ſellen des Weltkrieges ihre Treue zum Vaterlande mit dem
2AAbesſiegelt, unter ihnen eine ſtolze Reihe von Männern, die
AAMornmandeure oder Generäle ihre Truppen führten.
ei: Führer hat nicht nur ſich ſelbſt einzuſetzen. Auf ihm ruht
ſch Men e Verantwortung. Die Truppe zu führen, ihr den Weg
2u MSieg zu weiſen, den Gefechtszweck mit dem Einſatz geringſter
OM zur erreichen, ſteht für ihn im Vordergrund. Wenn aber die
A=De den Einſatz der eigenen Perſon erfordert, wird er als
WA0., für ſeine Leute zu ſterben wiſſen.
50 Kommandeure preußiſcher Truppen ſtarben ſo im Welt=
IIAden Heldentod. In dieſen Männern war das Führertum
12 Ndig, das uns durch die Höhepunkte unſerer Geſchichte geführt
9Auf, dem Weg zu des Vaterlandes Größe und ſeiner Rettung.
nſer heutiges Deutſchland, in dem der Sinn für Heldentum
mMr erwacht iſt und das ſoldatiſche Haltung zu würdigen weiß,
A2 ſeeine gefallenen Führer und ehrt in ihnen den deutſchen
Soldaten des Weltkriegs. Mit den Angehörigen des
Reichsver=
bandes deutſcher Offiziere, deren Anregung dieſe Ehrung der
ge=
fallenen Kameraden zu danken iſt, weiß ich mich eins im Gefühl
der Dankbarkeit und Treue gegenüber dieſen Toten, deren Namen
fortan in der Ruhmeshalle des Zeughauſes verewigt werden und
im Herzen des deutſchen Volkes fortleben ſollen.”
Im Auftrage des Herrn Generalfeldmarſchalls und
Oberbe=
fehlshabers der Wehrmacht weihe ich hiermit die Gedenktafeln der
gefallenen preußiſchen Kommandeure.”
Berbok des öffenklichen Aufkrefens
von Angehörigen konfeſſioneller
Jugendverbände in Heſſen.
Das Heſſiſche Staatspolizeiamt macht bekannt:
Auf Anordnung des Herrn Staatsminiſters wird auf Grund
des § 1 der VO. des Reichspräſidenten zum Schutz von Volk und
Staat vom 28. Februar 1933 für das Gebiet des Landes Heſſen
im Intereſſe der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und Ordnung den
Angehörigen der konfeſſionellen Jugendverbände bis auf weiteres
unterſagt:
1. Jedes geſchloſſene Auftreten in der Oeffentlichkeit.
2. Das öffentliche Tragen von Bundestracht oder von Abzeichen,
die ſie als Angehörige der konfeſſionellen Jugend=
Organiſa=
tionen kenntlich machen. Unter dieſe Verbotsordnung fällt auch
das Tragen von Bundestracht oder zur Kluft gehörigen
Klei=
dungsſtücken und Abzeichen unter Verdeckung durch zivile
Kleidungsſtücke (z. B. Mäntel), ſowie jede ſonſtige einheitliche
Kleidung, die als Erſatz für die bisherige Bundestracht
anzu=
ſehen iſt.
3. Das Mitführen oder Zeigen von Wimpeln oder Fahnen in
der Oeffentlichkeit.
4. Der öffentliche Vertrieb oder das öffentliche Verteilen von
Preſſeerzeugniſſen konfeſſioneller Jugendverbände (
Jugend=
zeitungen, Jugendzeitſchriften, Flugblätter).
5. Jede ſportliche oder geländeſportliche Betätigung innerhalb
der konfeſſionellen Jugendverbände. Hierunter fällt auch das
gemeinſame Wandern und die Errichtung von Gruppenlagern.
Zuwiderhandlungen gegen dieſe Anordnung werden nach §4
der VO. des Herrn Reichspräſidenten vom 28. Februar 1933
beſtraft.
Die Anordnung tritt mit ſofortiger Wirkung in Kraft.
Darmſtadt, den 22. Juni 1934.
Dr. Schulze.
Religiöſe Beilagen in Tageszeikungen verboken.
Auf Anordnung des Herrn Staatsminiſters wird auf Grund
des 8 1 der VO. des Reichspräſidenten zum Schutz von Volk und
Staat vom 28. Februar 1933 folgendes beſtimmt:
Tageszeitungen, die im Gebiet des Landes Heſſen gedruckt
und verlegt werden, dürfen keine religiöſen Beilagen haben.
Zuwiderhandlungen gegen die Anordnung werden nach §4
der VO. des Reichspräſidenten vom 28. Februar 1933 beſtraft.
Evangeliſche Sonnkagsblätter
nur mik Genehmigung des Landesbiſchofs.
Mit ſofortiger Wirkung hat der Landesbiſchof Lic. Dr.
Dietrich eine Verfügung dahin erlaſſen, daß die innerhalb der
Evangeliſchen Landeskirche Naſſau=Heſſen erſcheinenden
Sonntags=
blätter nur mit Genehmigung des Landesbiſchofs durch Geiſtliche
herausgegeben werden dürfen. Auch der Vertrieb, die Werbung
für ſolche Blätter und die Einziehung der Bezugsgelder durch
Geiſtliche, die das meiſtens unentgeltlich bisher taten, bedarf
künftig der Erlaubnis des Landesbiſchofs.
Neuer Biſchof in Hildesheim.
DNB. Rom, 23. Juni.
Papſt Pius XI. hat, wie der „Obſervatore Romano”
be=
richtet, den Profeſſor des Prieſterſeminars in Hildesheim, Dr.
Joſeph Machens, auf den verwaiſten Biſchofsſtuhl von
Hildes=
heim berufen.
Maſſendiſziplinierungen öſkerreichiſcher
Beamker.
EP. Wien, 24. Juni.
Die amtliche Nachrichtenſtelle veröffentlicht eine lange Liſte
von Namen öffentlicher Angeſtellter, die vom Bundeskommiſſar
für Perſonal=Angelegenheiten wegen ihrer Betätigung für
ver=
botene politiſche Parteien diſzipliniert worden ſind. Die
Maß=
nahme des Bundeskommiſſars erſtreckt ſich auf die
Bundeshaupt=
ſtadt Wien und auf alle Bundesländer. Von den 405
diſziplinier=
ten öffentlichen Angeſtellten ſind 208 friſtlos unter Verluſt aller
Gehalts= und Penſionsanſprüche entlaſſen oder ihrer Penſion für
verluſtig erklärt worden. 197 wurden bisher vom
Bundeskommiſ=
ſar für Perſonalangelegenheiten unter Kündigung ihrer Bezüge
vom Dienſt enthoben.
Die Polizei hat eine Geheim=Druckerei ausgehoben, die mit
einer kleinen Preſſe arbeitete. Dabei wurden 1000 Exemplare
einer Druckſchrift „Der P.O.=Mann” beſchlagnahmt. Der Leiter
der Druckerei und drei Mitſchuldige ſind verhaftet worden, ein
fünfter iſt flüchtig.
Neue polikiſche Ausſchreikungen
in Frankreich.
Milikär u. Bürgergarde von Kommuniſten angegriffen
EP. Paris, 24. Juni.
Am Samstag abend und in der Nacht zum Sonntag
ereig=
neten ſich in verſchiedenen Städten Frankreichs wieder neue
ſchwere politiſche Zuſammenſtöße und Ausſchreitungen.
Die ſchwerſten Unruhen ſpielten ſich
in Lorient
ab. Mehrere tauſend Sozialiſten und Kommuniſten zogen vor
ein Lichtſpieltheater, in dem die rechtsſtehenden Kriegsteilnehmer=
Organiſationen der „Feuerkreuzler” eine Verſammlung
abhiel=
ten. Zwiſchen den Marxiſten und der zum Schutze des Gebäudes
aufgebotenen Polizei kam es zu erbitterten Kämpfen, in deren
Verlauf die Angreifer, die die Polizei mit Steinen und Flaſchen
bewarfen, wiederholt die Straße beherrſchten. Die marxiſtiſchen
Ruheſtörer richteten große Verwüſtungen an. U. a. wurde die
Faſſade und die Eingangshalle des Lichtſpieltheaters zerſtört.
Die Polizei rief die Marine=Feuerwehr zu Hilfe. Die Marxiſten
wichen jedoch auch den Waſſerſtrahlen aus den Feuerſpritzen nicht,
ſondern gingen gegen die Feuerwehr vor und ſchnitten ſämtliche
Schlauchleitungen durch. Dann zogen die Kundgeber, meiſt junge
Leute, vor die Redaktion einer rechtsſtehenden Zeitung und
war=
fen dort die Fenſterſcheiben ein. Der Polizei gelang es nur
unter großen Schwierigkeiten, den Platz vor dem Zeitungsgebäude
zu ſäubern. Schließlich wurden Truppen gegen die
Unruhe=
ſtifter eingeſetzt, die die Innenſtadt beſetzten. Die Marxiſten
ver=
legten darauf ihre Tätigkeit in die Außenviertel wo ſie in den
Parkanlagen die Schutzgitter der Bäume, die Bänke uſw.
zer=
trümmerten. — Bis in die frühen Morgenſtunden wurden etwa
50 verletzte Polizeibeamte, Soldaten und Feuerwehrleute in die
Krankenhäuſer eingeliefert. Außerdem wurden mehrere
Photo=
graphen und Journaliſten verwundet. Die Zahl der
verwunde=
ten Demonſtranten ſteht noch nicht feſt. Die Polizei nahm über
100 Verhaftungen vor. Unter den verhafteten befindet ſich auch
ein kommuniſtiſcher Gewerkſchaftsſekretär, der mit einem Säbel,
den er einem Offizier entriſſen hatte, in der Hand die
marxi=
ſtiſche Horde anführte. Die Kommuniſten hatten für Sonntag
neue Kundgebungen angekündigt mit dem Zweck, die verhafteten
Geſinnungsgenoſſen aus dem Gerichtsgefängnis zu befreien. Das
Gerichtsgebäude wurde daher von Truppen beſetzt. Die ganze
Garniſon der Stadt ſteht in Alarmbereitſchaft. Polizei und
Mili=
tärpatrouillen durchziehen die Straßen.
In Lyon
lebten am Samstag abend ebenfalls die Kämpfe zwiſchen
Ange=
hörigen der marxiſtiſchen Einheitsfront und den
Rechtsorganiſa=
tionen wieder auf. Etwa 20 Mitglieder der Patriotiſchen
Ju=
gend überfielen die Redaktion eines linksextremiſtiſchen Blattes,
wo ſie mit Revolverſchüſſen empfangen wurden. Da auch die
An=
greifer mit Revolvern bewaffnet waren, entſpann ſich ein kurzer
Kugelwechſel, durch den die Polizei alarmiert wurde. Darauf
ergriff die Patriotiſche Jugend die Flucht. Abgeſehen von
eini=
gen Sachſchäden, wurde durch die Schießerei kein weiteres Unheil
angerichtet.
Einer Schießerei zwiſchen einigen hundert Kommuniſten und
Royaliſten
in St. Germain bei Paris
machte ein im Laſtwagen herbeigeeiltes Ueberfallkommando der
Polizei ein Ende, bevor ſie ernſtere Formen annehmen konnte.
In Amzin,
wo die 200=Jahr=Feier der dortigen Kohlengruben in
Anweſen=
heit des Miniſters der öffentlichen Arbeiten, Flandin, begangen
wird, proteſtierten am Samstag abend Mitglieder der
kommu=
niſtiſchen Gewerkſchaften und ſonſtiger kommuniſtiſcher
Organiſa=
tionen gegen die angeblich politiſche Tendenz der Feſtlichkeiten.
Die Marxiſten demonſtrierten gegen einen Fackelzug mit
Militär=
muſik, indem ſie die Internationale anſtimmten; ſpäter zogen ſie
vor den Feſtſaal. Als die Gendarmen die Ruheſtörer
zurückzu=
drängen verſuchten, wurden ſie mit Stühlen, die aus den
umlie=
genden Cafés entwendet worden waren, beworfen. Schließlich
mußte die berittene Mobilgarde einige Attacken gegen die
Ruhe=
ſtörer reiten. Erſt gegen Mitternacht gelang es, die Ruhe
wie=
der herzuſtellen. Eine Anzahl Kommuniſten wurde verhaftet.
Eine üble Hehrede des Generals Bourgeois
in Berdun.
EP. Paris, 24. Juni.
Eine Hetrede gegen Deutſchland, die alles übertrifft, was
von franzöſiſchen Politikern in letzter Zeit auf dieſem Gebiete
ge=
leiſtet worden iſt, hielt am Sonntag nachmittag der Vizepräſident
des Senats, General Bourgeois, in Verdun anläßlich des 166.
Jahrestages der Geburt des Generals Hoche. Bourgeois feierte
Hoche als „den Befreier des Elſaß” und bedauerte weiter, daß
Frankreich die Mainzer Zone vor Ablauf der Friſt im Jahre 1935
geräumt habe. Bourgeois verſtieg ſich ferner zu der wahnwitzigen
Behauptung, Deutſchland könne binnen 24 Stunden 50 vollſtändig
bewaffnete Diviſionen auf die Beine ſtellen, denen in kurzer Friſt
weitere 60 Diviſionen folgen würden.
General debenay in Warſchau.
EP. Paris, 24. Juni.
Die Reiſe des ehemaligen franzöſiſchen Generalſtabschefs
De=
bennay, der am Sonntag abend in Warſchau eintraf, wo er mit
dem polniſchen Generalſtab Verhandlungen über die Anpaſſung
des franzöſiſch=polniſchen Militärbündniſſes an die gegenwärtige
politiſche Lage führen wird, wird von der Pariſer Preſſe mit
auf=
fälliger Zurückhaltung behandelt. Kein einziges Blatt hat die
Abreiſe des Generals erwähnt, was um ſo auffälliger iſt, als
über die Reiſe des Generals Weygand nach London von allen
Zeitungen berichtet wurde. Auch die Ankunft Debenays in
War=
ſchau wird nur von der Abendausgabe des „Intranſigeant”
ge=
meldet.
Seite 2 — Nr. 173
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 25. Juni 1934.
Bekannkmachungen des Perſonalamkes.
Ernannt wurde: der Meß= und Kanzleigehilfe bei dem
Ver=
meſſungsamt Nidda, Georg Weber zu Nidda, zum Kanzliſten
unter Berufung in das Beamtenverhältnis mit Wirkung vom
1 März 1934; der Gendarmeriehauptwachtmeiſter a. Pr. Karl
Wächter in Ober=Ramſtadt mit Wirkung vom 1. Juni 1934
zum Gendarmeriehauptwachtmeiſter.
Beauftragt wurde mit ſofortiger Wirkung am 19. Juni 1934:
der Kreisſchulrat Gottfried Kremer zu Bensheim mit der
kommiſſariſchen Wahrnehmung der Dienſtgeſchäfte des
Kreisſchul=
rats bei dem Kreisſchulamt Büdingen.
Uebertragen wurde am 9. Juni 1934: dem Lehrer Wilhelm
Walther zu Oſſenheim. Kreis Friedberg, eine Lehrerſtelle an
der Volksſchule zu Nieder=Wöllſtadt, Kreis Friedberg, mit
Wir=
kung vom Tage des Dienſtantritts an; am 16. Juni 1934: dem
Studienrat an der Oberrealſchule am Friedrichsplatz zu Offenbach,
Joſef Kuhn, eine Studienratsſtelle an der Realſchule am
Stadt=
haus zu Offenbach mit Wirkung vom 11. Juni 1934 an.
Aufgehobene Dienſtentlaſſungen. Die am 21. September 1933
gemäß § 4 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des
Berufsbeamten=
tums ausgeſprochene Dienſtentlaſſung des Oberjuſtizſekretärs in
Worms, Philipp Weckler wurde wieder aufgehoben. — Die
gemäß § 4 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des
Berufsbeamten=
tums ausgeſprochene Dienſtentlaſſung des
Polizeihauptwachtmei=
ſters Leo Zimmer zu Mainz iſt wieder aufgehoben.
In den Ruheſtand verſetzt wurden auf Nachſuchen am 18. Juni
1934: der Lehrer an der Volksſchule zu Majnz, Johann
Wolle=
mer, unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſteten Dienſte
vom 1. Juli 1934 an; der Polizeihauptwachtmeiſter Johann
Straßer in Darmſtadt mit Wirkung vom 1. Oktober 1934 an.
Aufgabe der Zulaſſung zur Rechtsanwaltſchaft. Am 6. Juni
1934 hat der Rechtsanwalt Siegmund Baruch in Worms ſeine
Zulaſſung zur Rechtsanwaltſchaft bei der Kammer für
Handels=
ſachen in Worms und dem Amtsgericht Worms aufgegeben.
Einführung eines neuen Pfarrers
der Markusgemeinde.
* Geſtern wurde im Hauptgottesdienſt der Stadtkirche der
neue Pfarrer der Markusgemeinde, Wilhelm Kornmann,
in feiericher Weiſe in ſein Amt eingeführt. Dekan Zimmermann
nahm die Einführung in der üblichen Form vor unter Hinweis
darauf, daß damit der neue Geiſtliche in ſeine Vaterſtadt
heimkehre, Gerade in einer Stadt ſei das Amt eines Pfarrers,
beſonders wenn man an die Pflichten der Seelſorge denke,
verant=
wortungsvoll und vielgeſtaltig. So möge denn Gottes Segen den
neuen Pfarrer in ſeinem neuen Wirkungskreis begleiten. Auch
zwei weitere Amtsbrüder gaben Pfarrer Kornmann die beſten
Wünſche mit auf den Weg. Darauf hielt Pfarrer Kornmann ſeine
Antrittspredigt unter Zugrundelegung des Textes Johannes 12.
Kapitel, 46. Vers: „Ich bin kommen in die Welt als ein Licht,
auf daß, wer an mich glaubt, nicht in der Finſternis bleibe‟
Pfarrer Wilhelm Kornmann ſteht im 41. Lebensjahre. Er iſt ein
geborener Darmſtädter. Zunächſt Verwalter der Jugendpfarrſtelle
in Offenbach. Verwalter und Pfarrer in Ulrichſtein, dann
Jugend=
pfarrer in Frankfurt, war er von 1928 bis 1930 Pfarrer in
Rod=
heim a. d. Horloff und zuletzt Pfarrer in Laubach.
„Deutſche Bühne” rüſtek zur Reichskagung.
Der Reichsverband „Deutſche Bühne”, die einzige von der
NSDAP. anerkannte Kulturgemeinde, die rund eine Million
Mitglieder umfaßt, rüſtet zu ihrer großen Reichstagung, die vom
4. bis 7. Juli in Eiſenach ſtattfindet. Neben den Amtswaltern
der „Deutſchen Bühne” aus allen Teilen des Reiches, deren
Er=
ſcheinen zur Pflicht gemacht iſt, werden, diesmal auch Tauſende
von Mitgliedern und ſonſtigen intereſſierten Volksgenoſſen in
Eiſenach erſcheinen, die mit Hilfe von Sonderzügen mit 60
Pro=
zent Fahrpreisermäßigung nach Eiſenach reiſen werden.
Die Beſucher der Reichstagung Eiſenach 1934 erwartet ein
reichhaltiges künſtleriſches Programm, das von der Fülle der
Auf=
gabengebiete der „Deutſchen Bühne” Zeugnis ablegt und deſſen
Vorbereitung bereits in vollem Gange iſt. Die Tagung bringt
folgende Veranſtaltungen:
bung auf dem Marktplatz. 20 Uhr: Turmmuſik für Trom=
Mittwoch, den 4. Juli 1934: Oeffentliche
Kundge=
peten und Poſaunen von Pezel. Begrüßung durch die
Kreislei=
tung der NSDAP. Feſtrede Alfred Roſenbergs. Drei
Männerchöre. Anſprache des Reichsverbandsleiters Dr. Stang.
Zeitgenöſſiſche, vaterländiſche Chöre. Horſt=Weſſel=Lied.
Donnerstag, den 5. Juli 1934: 10 Uhr: Arbeitstagung, der
Leiter der Landes= und Gaugeſchäftsſtellen im „Fürſtenhof” 16
Uhr: Kulturfilmvorführung im „Capitol” und „Titania=Palaſt”,
19.30 Uhr: Kirchenkonzert: Bachabend in der St. Georgskirche.
Freitag, den 6. Juli 1934: 9 Uhr: Arbeitstagung der
Amts=
walter im „Fürſtenhof” 12 Uhr: Aufführung der deutſchen
Pup=
penſpielbühne (Marionettentheater) im Stadttheater. 16 Uhr:
Feſtaufführung auf der Wartburg=Waldbühne:
„Ulrich von Hutten”, die Tragödie der Revolution, von Karl
Her=
mann Wilhelm (Uraufführung).
Samstag, den 7. Juli 1934: 9 Uhr: Kulturpolitiſche Referate
im „Fürſtenhof”. 15.30 Uhr: Kulturfilmveranſtaltungen im „
Ca=
pitol und „Titania=Palaſt”. 20.30 Uhr: Hitler=Jugend=
Feierſtunde auf der Wartburg=Waldbühne;
an=
ſchließend Fackelzug zum „Fürſtenhof” und große
Wartburgbe=
leuchtung.
An allen Tagen werden öffentliche Handpuppenſpiele auf
dem Marktplatz und im Garten des „Fürſtenhof” ſowie öffentliche
Kulturfilmvorführungen in den Kinotheatern veranſtaltet.
Außer den führenden Perſönlichkeiten der NSDAP., der
Reichsbehorden und der Thüringer Staatsregierung erwartet
man die namhafteſten Vertreter des deutſchen Schrifttums, des
deutſchen Theaters, des deutſchen Kulturfilms und des deutſchen
Muſiklebens, die ſich in Eiſenach verſammeln werden, um
ge=
meinſam mit der großen nationalſozialiſtiſchen Kulturgemeinde
ein Bekenntnis zu deutſcher Kunſt und Kultur abzulegen.
Die hieſige Geſchäftsſtelle der Deutſchen Bühne im Kleinen
Haus des Heſſiſchen Landestheaters, nimmt jetzt ſchon
Anmel=
dungen zur Teilnahme der Fahrt entgegen.
Die 72. ordentliche Generalverſammlung der Darmſtädter
Volksbank e. G. m. b. H. findet heute abend 8,15 Uhr im Großen
Saale des Städtiſchen Saalbaues ſtatt. Die Mitglieder werden
um zahlreiches Erſcheinen gebeten.
— Poſtbeförderung nach Chile. Nach Mitteilungen aus
eng=
liſcher Quelle iſt die Poſtverbindung von Buenos Aires über
die Anden vorübergehend unterbrochen. Da anzunehmen iſt, daß
die anſcheinend durch Schneeverwehungen verurſachte Störung
nur von kurzer Dauer ſein wird, tritt in der Leitung der Poſten
nach Chile vorerſt keine Aenderung ein. Immerhin wird mit
Verzögerungen gerechnet werden müſſen. Legt ein Abſender Wert
darauf, daß ſeine Poſt für Chile den Weg über die Vereinigten
Staaten nimmt, wird empfohlen, dies durch einen entſprechenden
Leitvermerk auf dem Umſchlag der Sendungen zum Ausdruck zu
bringen.
— Sonntagsrückfahrkarten. Am 2. und 3. Juli 1934 findet in
Maria Einſiedel bei Gernsheim eine Wallfahrt ſtatt. Aus dieſem
Anlaß werden im Umkreis von 75 Km. um Gernsheim und Groß=
Rohrheim Sonntagsrückfahrkarten (auch
Blankoſonntagrückfahr=
karten) nach Gernsheim und Groß=Rohrheim mit folgender
Gel=
tungsdauer ausgegeben: Hinfahrt: vom 30. Juni, 12 Uhr, bis
2. Juli, 24 Uhr (Ende der Hinfahrt), Rückfahrt: vom 30. Juni,
12 Uhr, bis 3. Juli, 24 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rückfahrt).
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 25. Juni
Dienstag
26. Jun=
Anf. 20, Ende 22¾ Uhr.
A 26, dazu
kinderreiche Mütter Nummerkarten 801 — 900,
Das Wahrzeichen.
Preiſe 0.70—5.50
Mittwoch
Anf. 19½, Ende gegen 22 Uhr. B 26
Preiſe 0.70—5.5(
27. Juni Sein Schatten.
Kreisliedertag in Eberſtadt.
Kreis=Werkungsſingen und 40jähriges
Jaunaun des Gefängoereins Gerinantd
1700 Sänger in edlem Wettſtreik.
Eb. Eberſtadt, 24. Juni.
Das diesjährige Kreiswertungsſingen des Kreiſes Darmſtadt=
Land im Deutſchen Sängerbund, Gau 12 (Heſſiſcher
Sänger=
bund), fand am heutigen Sonntag hier ſtatt. Damit verbunden
war das Jubiläum des 40jährigen Beſtehen des Geſangvereins
„Germania 1894‟ Eberſtadt, der als einziger Geſangverein von
Eberſtadt Gründungsmitglied Heſſiſchen Sängerbundes iſt. Der
Verein wurde am 1. April 1894 gegründet. Noch vier Gründer
gehören dem Verein als aktive Sänger an: Georg Harnichfeger,
Georg Krichbaum, Friedrich Kölſch und Peter Sand. Dem
Ver=
ein ſteht (mit nur kurzen Unterbrechungen) ſeit dem Jahre 1900
Schreinermeiſter Friedrich Kölſch als Vorſitzender und
zu=
gleich Ehrenvorſitzender vor. Dirigent des Vereins iſt ſeit Herbſt
vergangenen Jahres Chordirektor M. Herfurth, Darmſtadt.
Das Feſt wurde am Samstag abend nach einem Aufmarſch
vom Kriegerdenkmal aus mit einem
Kommers auf dem Feſtplatz
im Walde eröffnet. Nach den beiden Begrüßungschören des
feſt=
gebenden Vereins ſprach Vereinsvorſitzender
Fried=
rich Kölſch herzliche Worte des Willkommens und nahm die
Ehrung zweier Mitglieder (Heinrich Golzer und Georg Rath)
für 25jährige Vereinszugehörigkeit vor. Außerdem ſprach der
Kreisvorſitzende Lotz=Erzhauſen. Der feſtgebende Verein
beendete den erſten Teil des Kommerſes durch den Walzerchor
„An der ſchönen blauen Donau” unter Mitwirkung der
Feſt=
muſik und der Turnerinnen der Turngeſellſchaft. Im weiteren
Verlauf wurden geſangliche, turneriſche und ſportliche
Darbie=
tungen vorgeführt. Der Kommers nahm ſo in linder
Sommer=
nacht einen abwechſlungsreichen und gemütlichen Verlauf.
Der eigentliche Feſtſonntag wurde mit einem Weckruf
ein=
geleitet. Im Mittelpunkt des Feſtſonntags ſtand
Für das Hilfswerk „Mukker und Kind”
Die Plakette „Kinder aufs Land”,
die am 30. Juni und 1. Juli durch die NS=Volkswohlfahrt in
ganz Deutſchland verkauft wird, um im Rahmen des Hilfswerkes
„Mutter und Kind” die Mittel für die Verſchickung der Kinder
aufs Land zuſammenzubringen.
Knabenerziehungsheim Hähnlein.
EPH. Der Vorſtand der milden Stiftung „
Knabenerziehungs=
heim Hähnlein” war vor kurzem in Hähnlein zu einer Sitzung
zu=
ſammengetreten. Hauptgegenſtand der Tagesordnung war der
Voranſchlag für das laufende Rechnungsjahr, der mit 23 500 RM.
in Einnahme und Ausgabe abſchließt. Vorausſetzung iſt hierbei,
daß die alljährlich ſtattfindende allgemeine Sammlung ein
be=
friedigendes Ergebnis liefert. Wegen Genehmigung der
Samm=
lung ſind mit den zuſtändigen ſtaatlichen Stellen (Kreisamt
Darmſtadt und der NSDAP., Amt für Volkswohlfahrt)
entſpre=
chende Verhandlungen geführt worden. Es dürfte damit zu
rech=
nen ſein, daß die Sammlungstätigbeit binnen kurzem genehmigt
wird.
Die Ausſprache über den Voranſchlag hat im übrigen
er=
geben, wie ſchwierig es in heutiger Zeit iſt, milde Stiftungen von
der Art des Knabenerziehungsheimes Hähnlein am Leben zu
hal=
ten, auch wenn ſie Jahrzehnte lang gute Arbeit an der Jugend
des Volkes verrichtet haben. In dieſer Hinſicht ſei darauf
hinge=
wieſen, daß anderwärts in Deutſchland viele ähnliche milde
Stif=
tungen in den vergangenen Jahren ihre Arbeit einſtellen mußten.
Es wurde beſchloſſen, dem Heſſiſchen Staat bzw. ſeiner
Regie=
rung beſonderen Dank für die Ueberweiſung von 400 RM.
aus=
zuſprechen.
Der Stand an Pfleglingen iſt zurzeit befriedigend. Auf ein
Rundſchreiben an die Fürſorgeerziehungsbehörden wegen ſtärkerer
Berückſichtigung des Heimes ſind von einer Anzahl von Kreiſen
und Städten freundliche Zuſagen für Berückſichtigung des Heimes
eingetroffen.
Trotz der Nöte der Zeit und der Anſpannung der Mittel
wur=
den verſchiedene bauliche Unterhaltungsmaßnahmen beſchloſſen, die
dem Handwerk in Hähnlein Arbeit zuführen werden.
Es wurden weiter verſchiedene Verwaltungsangelegenheiten
überprüft und entſprechende Beſchlüſſe gefaßt.
Das Jahresfeſt wird in der üblichen Weiſe zu Anfang
September in Hähnlein begangen werden. Es iſt damit zu rechnen,
daß, wie in den Vorjahren, die Bevölkerung von Hähnlein und
Umgebung in Würdigung der Arbeit der Stiftung und in
An=
hänglichkeit an das gute Werk ſich zahlreich an der Veranſtaltung
beteiligen wird.
Waldbrand im Griesheimer Lager.
— Am Samstag, gegen 13,45 Uhr, brach im Griesheimer
Lager in der Nähe der Stallung der ehemaligen
Maſchinen=
gewehr=Abteilung ein Waldbrand aus, der mit raſender
Ge=
ſchwindigkeit ſich bis zur Querſtraße ausdehnte. Ein Beſtand
junger Fichtenbäume wurde dabei vernichtet. Einigen
Bewoh=
nern ſowie dem Luftſchutz gelang es, eine weitere Ausdehnung
des Brandes zu verhüten. Die Urſache des Brandes dürfte darin
zu ſuchen ſein, daß jemand ein brennendes Streichholz oder einen
brennenden Zigarettenſtummel achtlos in das am Wegrand
ſtehende dürre Gras geworfen hat,
Vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Der Mieter=Verein, e. V., Darmſtadt, hält eine
Mitgliederverſammlung am Montag, den 25 Juni 1934,
abends 8 Uhr, im großen Saal des Vereinshauſes „Feierabend‟
Stiftsſtraße 51, ab. Die Mitglieder ſind zu zahlreicher Teilnahme
eingeladen. Die Mitgliedsbücher müſſen am Saaleingang
vor=
gezeigt werden. (Siehe Anzeige vom Sonntag.)
das große Kreis=-Werkungsſingen,
an dem ſich 35 Vereine mit 1700 Sängern beteiligten. D6,
teiligung war ſo groß, daß das Singen in zwei Sälen (
Tu=
in der Marktſtraße und Saal des „Bergſträßer Hofes”)
nommen werden mußte. An dem Wertungsſingen beteiligt
im einzelnen Vereine aus Arheilgen, Braunshardt, Pfurn
Erzhauſen, Weiterſtadt, Gräfenhauſen, Roßdorf, Grie=
Wixhauſen, Meſſel, Ober=Ramſtadt. Nieder=Ramſtadt.
Traiſa, Schneppenhauſen, Eich, Eberſtadt, Nieder=Beerbao
Nieder=Modau. Die Leiſtungen der Vereine wurden vonn
Dr. Fr. Noack, Darmſtadt, und Muſikdirektor Kne=
Mainz, gewertet. Wie die ſich anſchließende mündliche Krin
gab, waren die Sachverſtändigen im allgemeinen mit
de=
ſtungen zufrieden.
Nachmittags bewegte ſich ein ſtattlicher, mehr als 50
gruppen umfaſſender Feſtzug durch die Straßen Ebern
Außer ſämtlichen Ortsvereinen und den Kreisvereinen hatt
noch einige Nachbar= und befreundete Vereine zur Verſchö=)
des Feſtes eingefunden. Das Ziel des Feſtzuges war wiedo,
Gemeindefeſtplatz im ſchattigen Wald, wo auf dem danebön
findlichen Sportplatz die Kreisſänger zu einer gewalt
Kundgebung für das deutſche Lied
Aufſtellung=
men. Nach dem Sängergruß wurden die Chöre „Wach gf
deutſches Land”. „Die Mahnung” und „Deutſchland, M.
Name” als Maſſenchöre geſungen. Anſprachen hielten dazur
Kreisvorſitzender Lotz=Erzhauſen und für den Heſſiſchen SSy
bund Schulrat Born=Darmſtadt. Gleichzeitig wurde du
rung verdienter Sänger vorgenommen, und zwar wurdeſ
Sänger aus dem Kreis Darmſtadt=Land für 40jährige
Mii=
ſchaft, drei für 50jährige Mitgliedſchaft und 15 für 25jün
Mitgliedſchaft ausgezeichnet.
Danach ging das Feſt in ein allgemeines Volksfeſt übe=
Feſtmuſik wurde durch die Darmſtädter Landespolizeikapell!
ter Leitung von Muſikmeiſter Buslau, geſtellt. Es he
bei fröhlichem Sängertreiben allenthalben beſte Stim
Abends wurde das Feſt durch den an und für ſich ſehr win
menen Gewitterregen etwas beeinflußt.
Heute, Montag, findet das Feſt mit Volksbell
gung aller Art ſeinen Abſchluß.
Kaninchenſchau im Orangeriegarken.
Der Kaninchenzuchtverein Darmſtadt=Süd veranſtaltete aitz
im Orangeriegarten eine Kaninchenſchau. Es handelte ſich a
in der Hauptſache um eine Jungtierſchau. Die Ausſtellung wo=
115 ſehr guten Nummern beſchickt. Alle gebräuchlichen Zuchttal
waren vertreten. Die Ausſtellung war unter der Führum,
Ausſtellungsleiters Georg Hufnagel geſchickt aufgebaut19 ſſ die böchſte Sieg
der Ausſtellung war eine Prämiierung verbunden. Als 2/
richter war Züchter Ulrich aus Gießen gewonnen worden.19
geſamt wurden 17 Ehrenpreiſe, ſowie eine ganze Reiml;
erſten, zweiten und dritten Preiſen verteilt. Ehrenpreiſe aN
ten: auf Angorakaninchen die Züchter Bergſträßer und Wſſ0
auf Deutſche Widder Anſtätt (zweimal), auf Marburger Fehlc
res, Gänger und Deichelmann, auf Haſenkaninchen Bert1
Klein=Chinchilla Georg Wenz. auf Silberkaninchen Franz 11
auf Blaue Wiener Widmann (zweimal), auf Weiße Wiener 19
(zweimal) und auf Hölländer Aßmuth. Außerdem erhiell.
Züchter Anſtätt einen Kollektions=Ehrenpreis. Jeder 50. Besch /
erhielt als Ueberraſchung ein Kaninchen. Außerdem war m)N
Ausſtellung ein Preisſchießen verbunden.
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Vier Monate Gefängnis erhält am Fre;
vom Bezirksſchöffengericht der junge Friedri
von Groß=Umſtadt wegen ſchwerer Urkunden fü
ſchung und Unterſchlagung. Der Angeklagte hattt
Einkaſſierung für eine Zigarrenfirma, und hat bei der Gell
heit Geld und zurückgenommene Zigarren unterſchlagen un
für eigene Rechnung weiterverkauft. Da der Angeklagte noch in .1
gewiſſen Notlage war, hält das Gericht die Strafe ſo gerineid
billigt ihm außerdem noch eine Bewährungsfriſt von fünf
ren zu.
Es kommen dann zwei richtige Querulanten, an die VN
Zunächſt der 51jahrige Wilhelm Friedrich Grad
Raubach i. O., der ſich in einem Prozeß gegen ſeine Gläur,
in jeder Hinſicht benachteiligt glaubte, und in ſeiner Wut g:!4
Reichsſtatthalter ein Schreiben ſchickte, in dem es nur ſain
gröbſten Beleidigungen gegen den Amtsrichter und gegen I
Gläubiger wimmelte. Der Angeklagte verſuchte, in der Ver u
ung vor dem Bezirksſchöffengericht ſein ſchönes Benehmen 10
zuſetzen. Doch der Vorſitzende ſagte ihm von vornherein Bele
und nachdem die Frau, die ſich aus dem Zuſchauerraum mit!
mengen wollte, hinausgeſchickt worden war, ging die Sache
ſchön. Mit ſechs Monaten Gefängnis zog der EA
dann ſchließlich ab
Der andere Angeklagte, der 47jährige Jakob Göd
Groß=Rohrheim, trieb es noch toller. Er beläſtigtes
ganze Dorf mit anonymen Briefen, in denen er den Empfnen
ſeſchimpfte, oder in denen er an die Staatsanwaltſchaft ſ.0
und die tollſten Sachen von den anderen Dorfbewohnern be2
tete. Bis zur Hauptverhandlung hatte er ſtets abgeſtritten
Briefe geſchrieben zu haben, doch als ihm der Schriftſachve?
dige einwandfrei nachzuweiſen vermag, daß er der Briefſchk
bar, gibt er ſchließlich auf gutes Zureden des Vorſitzenden A
zu Angeſichts der ungeheuerlichen Behauptungen erhält er m.
ſchwerer Urkundenfälſchung — er hatte die Briel!
falſchen Namen unterſchrieben — wegen verleumderiſi
Beleidigung und wegen falſcher Anſchuldige
eine Geſamtſtrafe von 10 Monaten Gefänge.
Da er ſich bisher einwandfrei führte, werden ihm milderndes
tände zugebilligt, ſo daß er noch einmal vor dem Zuchthaul.
hütet wird. Das tollſte iſt, daß der Angeklagte noch nichtl
einen Grund für ſein Vorgehen weiß.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsgultiung beizufügen. Anonhme Anfragen wite
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichlel-
Abonnent ſeit 1894. Seit dem 1. Juli 1933 ſtehen die
nungen, deren Jahresfriedensmiete in Darmſſe
800 Mark und mehr betrug, nicht mehr unter 90
ſchutz und dem Reichsmietengeſetz, und das Rechtsverhältnls”
ſchen Vermieter und Mieter richtet ſich ſeitdem nach dem *
und den getroffenen Vereinbarungen, letzteres aus hinſichtte)
Mietzinſes. — Soweit hiernach noch Mieterſchutz beſteht und.
Reichsmietengeſetz in Kraft iſt, mußten Sie, da bauliche Be.
rungen vorliegen, beim Mieteinigungsamt (Amtsgericht)
die=
ſetzung eines den geanderten Verhältniſſen entſprechenden 2
zinſes beantragen.
„Garten und Flur”. Viel Ausſicht auf lange Lebensdaue”
ſteht für den Baum wohl nicht. Verſuchen Sie es immeryl.
dem Sie dem Boden Kalk zuſetzen und die betreffenden Sie
verbinden
H hier. Verzug liegt objektiv ſchon deshalb vor, we?
monatlichen Raten jeweils Ende des Monats fällig
warkl=
können deshalb einen durch den Verzug begründeten und
nachweislich erwachſenen Schaden erſetzt verd.
Andererſeits wäre aber doch die Verſchuldensfrage von Se
tung, denn der Schuldner kommt nicht in Verzug, ſolchle”
Leiſtung infolge eines Umſtandes unterbleibt, den er ſic
vertreten hat.
G. H. hier 1. Nein. Wenden Sie ſich mit Beſchwerde 0
Kreisamt. 2. Wurde ausführlich in Nr. 162 vom 14. Oül"
daß es 1
mit einem Nachbargrundſtück verbunden iſt, oder dure
löſung von Teilen des Gebäudes oder des Werkes beſchädld.
ſo kann der Eigentümer von dem Beſitzer des Grundſiu
langen, daß er die zur Abwendung der Gefahr erfordertge
kehrung trifft.
t erreicht. Aus
lenden Schar de
ſich in langen,
Kämpfen zwei
Fußballſport zu
Bedeutung kam
zu, daß es der
DGB. in ſeiner
geben hatte, fü
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[ ← ][ ][ → ]ſontag, 25. Juni 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 173
N0. Tcutte i Fapdutt Miehfter.
w 6. Endſpiel 1. FC. Nürnberg 2:1 (0:0) geſchlagen. — Entſcheidung in der letzten Minute. — Szepan
0 Kuzorra (Schalke) und Schmidt (Nürnberg) die Torſchützen. — 45000 Zuſchauer im Berliner Poſtſtadion.
Ein dramatiſcher Schlußkampf der 25. deutſchen Meiſterſchaft.
de Höhepunkt der deutſchen
Fußball= Spielzeik 1934
ſſtrreicht. Aus der mehr als 160 Vereine zäh=
Iſeen Schar der deutſchen Gauligavereine haben
5lüa langen, faſt dreiviertel Jahre dauernden
Auu fen zwei Mannſchaften durchgeſetzt, die um
1bhöchſte Siegespalme rangen, die der deutſche
iſſhallſport zu vergeben hat. Eine beſondere
Geuutung kam dieſer Meiſterſchaft noch dadurch
zbdrß es der 25. Meiſtertitel war, den der
Bergſtrüßetv 208. in ſeiner dreißigjährigen Geſchichte zu
ver=
a Nabur z 1ßen, hatte, für beide Mannſchaften ein beſon=
1drr Anſporn, den „ſilbernen Meiſtertitel” zu
Kmpfen. Dieſe ſeltene Gelegenheit machten
M Deite iſlie Schalker „Knappen” zunutze und man
m ühnen beſtätigen, daß ſie den ſtolzen Titel
Ent unverdient errangen. In dieſem Berliner
Eſui iel ſtanden ſich zwei Mannſchaften von
8zer Tradition gegenüber, die beiden beſten
i deutſchen Fußball und jede von ihnen ein
Kdrger deutſcher Meiſter Dem „Club” der
isſadl.
1ſtmal im Endſpiel zur deutſchen Meiſterſchaft
Uſſdi und fünfmal dabei „zu Null” gewann und
jbtſcher Meiſter wurde, iſt es nicht gelungen,
ſser= ſechſten Endkampf auch ſiegreich zu
ge=
ſten. Auch diesmal ſchien es wieder ein „zu
A. zu werden, als die Nürnberger noch vier
Aut ten vor Spielſchluß mit 1:0 in Führung
ſaus dann kam aber der Ausgleich der Weſt=
Atſchen und, als man ſchon mit der
Verlänge=
gung rechnete, der Siegestreffer. Das Spiel
zu rus, zum erſten Male iſt der FC. Schalke 04
iſtſsher Fußballmeiſter.
Bie Nürnberg .. . hie Schalke.
45/ 000 Karten hatte der Deutſche Fußball=
Ard. für das Endſpiel ausgegeben und alle
wa=
u ſze ſchon im Laufe der Woche abgeſetzt wor=
19 Nur noch einige Stehplätze ſtanden am
Anrag zur Verfügung, ſie fanden reißenden
An. In den erſten Stunden des Nachmittags
be Hann die Wanderung der Maſſen zum
Poſt=
ficn ein und ſchon eine gute Stunde vor
Be=
ifſi Watten ſich
45 000 Zuſchauer
b eingefunden. Das Stadion war reich mit
ann geſchmückt und Fahnen wehten auch zu
Aſemden über den Köpfen der Zuſchauer
Zt.Weiß und Blau=Weiß waren die
Rneichen, die die Anhänger der beiden
Mann=
ttan ſchwangen. Mehr als 600 Nürnberger
Deir mit einem Sonderzug gekommen. Sie
Znſſchten ſich mit der ſtarken bayeriſchen
Kolo=
nder Reichshauptſtadt, ſo daß das bayeriſche
Enent einen weſentlichen Anteil an der Fülle
Stadions hatte. Rotweiße Fahnen wurden
dem bayeriſchen Block verkauft und blau=
Ve Fähnchen ſchwangen die Anhänger der
awpen”.
Eürdlich löſt ſich die Spannung der Maſſen
s. Die in Berlin ſo beliebten „Knappen”
ſteigen in ihrer blauen Kleidung zuerſt den
terraum. Rieſiger Beifall begrüßt die Weſt=
Aſisen, er verminderte ſich aber keineswegs,
im den traditionellen verwaſchenen roten
ſſert die Nürnberger erſcheinen. Die Maſſe
fie=
eem Spielbeginn entgegen und nimmt mit
ſe und Gelaſſenheit die üblichen Zeremonien
Schiedsrichter Birlem ruft dann die
Spiel=
zum Loſen. Nürnberg iſt glücklicher und
den leichten Wind als Bundesgenoſſen.
Auf der Ehrentribüne ....
haben den Führern des deutſchen
Fußball=
aues, an ihrer Spitze Bundespräſident
Regie=
srrat Linnemann, bekundeten hohe
Be=
e des Reiches ihr großes Intereſſe an den
Desübungen. Generalmajor v. Reichenau,
ſſt ein alter Pionier der Leibesübungen,
ver=
ſoie Wehrmacht. Als Vertreter des
Reichs=
üührers wohnte Sturmbannführer
Schä=
em Spiele bei und außerdem war
Staats=
ſetär Ohneſorge anweſend. Daß ſich im
ient Rund des Stadions verſtreut ſo mancher
Rämpe des deutſchen Fußballſportes
einge=
ſdern hatte, verſteht ſich von ſelbſt. Beſonders
die Nürnberger Mannſchaft kümmerten ſich
rührender Sorgfalt einſtige Größen der
zunſchaft, die die ſtolzeſten Zeiten des „Club”,
ertei
Hoſe
üerl
Unis erhält ur
ter junge
verer Ur!
Der
„ und
ingnis
miterlebt haben, wie Hans Kalb, Riegel
und „Bumbes” Schmidt
Der Kampf beginnk.
45 Minuten Kampf und Spannung, aber kein
Treffer.
Das Spiel beginnt mit flotten Angriffen auf
beiden Seiten und ſieht zuerſt die Weſtdeutſchen
etwas im Vorteil. Nürnbergs eiſerne
Verteidi=
digung mit dem alten und ewig jungen Popp
und die ausgezeichnete Läuferreihe zerſtören alle
Angriffe. Die Weſtdeutſchen kommen zu ihrer
erſten Ecke, ein glänzender Schuß von Kuzorra
wird mit einer ebenſo glänzenden Leiſtung
ge=
halten und auf der Gegenſeite zeigt ſich Mellage
bei zwei guten Gelegenheiten der Nürnberger,
die zwiſchendurch zwei Eckbälle erreichen, ebenſo
auf der Hut. Beide Tore kommen in wechſelvol=
Oehm
Kuzorra
lem Spiele in Gefahr, mitunter wird der Kampf
etwas hart, aber Birlem unterbindet alles.
Nachdem eine ſchwere Sache vor dem
Nürnber=
ger Tore noch gut gelöſt wird, kommen die
Süd=
deutſchen zu zwei klaren Gelegenheiten, die aber
ausgelaſſen werden. Der Kampf wird immer
härter und die Spannung der Zuſchauer und
Spieler immer ſtärker: Oehm wird in der Hitze
des Gefechtes unfair und muß verwarnt werden
Die Aufregung ſteigt zum Siedepunkt, aber es
fällt kein Tor. Bis in die letzten Minuten hält
die Spannung an, nach einer gefährlichen Sache
vor dem Schalker Tor, von Szepan
heraufbe=
ſchworen und von ihm auch geklärt, geht es in
die Pauſe.
Halbzeit 0:0!
Als die beiden Mannſchaften nach der
kur=
zen Pauſe wiederkommen, merkt man, daß ſie
ſich viel vorgenommen haben. Die Betreuer
haben ſicherlich in den Kabinen mit guten
Rat=
ſchlägen nicht geſpart und beſonders ſcheint
nun der „Club” auf die Entſcheidung zu
drän=
gen. Während in der erſten Hälfte die Flügel
der Nürnberger wenig eingeſetzt wurden,
be=
vorzugten die Bayern nun ausgeſprochenes
Flügelſpiel und ſie ſchaffen nun gefährliche
Situationen vor dem weſtdeutſchen Tore;
da=
zwiſchen bleiben, aber die „Knappen” nicht
müßig, und auch Köhl und ſeine beiden
Vor=
derleute werden reichlich beſchäftigt. In der
8. Minute fällt dann der erſte Treffer,
die Nürnberger führen 1:0!
Kund machte einen ſchönen Flankenlauf,
paßte zu Schmidt und dieſer ſchoß
unhalt=
bar ein. Nun kamen die Nürnberger, durch
ihren Erfolg ermutigt, ſtark auf, zumal die
„Knappen” ziemlich deprimiert waren. Eine
Zeitlang wurden die Weſtdeutſchen ganz in
die Abwehr gedrängt und hier hätte das Spiel
eutſchieden werden können. Die Abwehr der
Weſtdeutſchen war aber groß in Fahrt und der
Anſturm ging gut vorüber. Langſam kommen
aber die Weſtdeutſchen wieder auf und nun
geht das Kommando deutlich an ſie über. Es
wird aber zu wenig geſchoſſen, bis auf wenige
Meter vor dem Tore hin wird kombiniert, aber
nicht geſchoſſen. Nürnberg kommt immer mehr
in die Nolle des Verteidigers und hier zeigen
die Süddeutſchen nun gleichfalls gute
Leiſtun=
gen. Köhl und ſeine Vorderleute ſind
über=
laſtet und zeitweiſe ſtehen ſieben Nürnberger
im Strafraum. Es wird immer klarer, daß
Nürnberg ſeinen Vorſprung nicht mehr bis
zum Schluß verteidigen kann. Doch verrinnt
die Zeit und als es noch etwa drei Minuten
an der Spielzeit ſind, wird die Zuverſicht bei
den Nürnberger Anhängern im gleichen Maße
größer, wie ſie bei den Weſtdeutſchen ſinkt. Da
gibt es drei Minuen vor Schluß von links
einen Eckball für Schalke, der längſt nach
Platz=
tauſch mit Nattkämper in den Sturm
ge=
gangene
Szepan erwiſcht den Ball und ſchießt haarſcharf
ins Netz.
Vergeblich iſt die glänzende Parade Köhls, der
junge Nürnberger iſt zum erſten Male
geſchla=
gen. Nun gibt es noch einen dramatiſchen
End=
kampf. Im Zeitraum weniger Minuten wickeln
ſich Spielhandlungen ab, die man kaum in
dieſer Zeitſpanne für möglich halten ſollte. Als
alles mit dem Abpfiff rechnet und auf die
Verlängerung wartet, geſchieht dann das
Un=
erwartete. Kuzorra der mit einem ſchweren
Leiſtenbruch dieſes Spiel durchſteht, um ſich
nach ſeinem Abſchluß ſofort einer Operation
zu unterziehen, iſt durchgebrochen. Er überläuft
den alten Popp, ſchießt mit letzter Kraft ſcharf
in die rechte Ecke und
zum zweiten Male muß Köhl hinter ſich greifen.
Die Pfeife Birlems ertönt faſt ungehört:
groß iſt der Jubel der Maſſen; das Spiel
iſt aus...!"
Schalke ſiegte verdienk.
Der Sieg der Weſtdeutſchen iſt verdient.
Die „Knappen” vollbrachten die beſſere
Mann=
ſchaftsleiſtung und ſie hätten nach dem
Spiel=
berlauf noch höher gewinnen können. Die
tech=
niſche Reife der ganzen weſtdeutſchen
Mann=
ſchaft war nicht zu übertreffen. Ganz groß und
fehlerfrei ſpielten Mellage im Tor und Szepan
als Mittelläufer. Im Sturmkamen die „Halben”
Urban und Nattkämper nicht ſo ganz mit, und
Kuzorra wurde von der eiſernen Nürnberger
Abwehr glänzend gedeckt. Ein flüſſiges
Zu=
ſammenſpiel kam ſo nicht zuſtande. Von den
Flügelſtürmern gefiel Rothardt beſſer als
Kalwitzki, der zu oft die Flankenbälle direkt
aufs Tor lenkte, wenn Gelegenheit zum
Ab=
ſpielen an einen gut ſtehenden Mitſpieler
vor=
handen war. Glänzend war auch die
weſt=
deutſche Läuferreihe Tibulsſki, Szepan
Valen=
tin. Auch ſpäter, als Szepan mit Nattkämper
tauſchte, war gegen die Abwehr der Knappen
nichts einzuwenden. Auch die Verteidigung
Bornemann, Zajons ſpielte ſehr gut. Die
Schalker präſentierten ſich als eine
Klaſſemann=
ſchaft und ſie haben den Sieg nach der über= ſympathiſſerten mit der ſiegenden Mannſchaft,
einſtimmenden Anſicht aller Anweſenden ehrlich
verdient; in dieſes Urteil ſtimmen auch Spieler
und Betreuer der Nürnberger ein.
Auch der „Club” war groß.
Die Nürnberger verdienen gleichfalls für
ihre Leiſtung, beſonders für ihren Kampfgeiſt,
größtes Lob. Allen voran nennen wir den
alten unermüdlichen Popp der in dieſem
Kampf mit ſeinen um Jahrzehnte jüngeren
Kameraden der Turm in der Schlacht war und
im dichteſten Kampfgetümmel bis zum
Schluß=
pfiff keine Sekunde nachließ, Köhl im Tore
trifft an der Niederlage keine Schuld. Der
beſte Mannſchaftsteil der Nürnberger war die
Läuferreihe mit dem ausgezeichneten Billmann
in der Mitte, Kreiſel und dem
unübertreff=
lichen linken Läufer Oehm. Friedel enttäuſchte
etwas als Sturmführer. Der linke Flügel Neckarau 5:2, V.f.B. Groß=Auheim — TSV.
Kund=Schmidt kam beſſer in Fahrt als der
rechte, hier iſt allerdings nicht zu vergeſſen,
daß Gußner als Rechtsaußen neben Eiberger
infolge einer Verletzung nicht ſo ganz mitkam.
Schiedsrichter Birlem
war für dieſes Treffen der richtige Mann. Er — Kickers Offenbach 1:8: V.f. B. Friedberg —
die Erregung beider Mannſchaften. Er griff
durch, wo es notwendig war und war, kurz
geſagt, einwandfrei.
Die kleine Spork=Preisfrage.
hatte diesmal, da es um die Deutſche Fußball=
Meiſterſchaft ging, eine beſonders große Zahl
Einſendungen zu verzeichnen. Den neuen
Mei=
ſter Schalke 04 mit dem richtigen Spielergebnis
2:1 über den Altmeiſter FC. Nürnberg hatten
16 Teilnehmer richtig vorausgeſagt. Wie
gleich=
wertig von unſeren Sportfreunden die Chancen
der beiden Teilnehmer geſchätzt wurden, ergibt
ſich daraus, daß faſt die Hälfte der Einſender
mit einem mehr oder minder knappen Sieg der
Nürnberger rechnete. Aber eines war 99,9
Pro=
zent unmöglich, was mehrere Einſender nicht
überlegt hatten: ein Unentſchieden!
Das Los ergab als
1. Preisträger (5— RM. bar) Heinrich
Weſp, Arheilgen, Bornſtr. 45.
2. Preisträger: (zweimonatiger Freibezug des
„Darmſtädter Tagblatt”) Anni Kiefer,
Darmſtadt, Barkhausſtr. 4.
3. Preisträger: (einmonatiger Freibezug des
„Darmſtädter Tagblatt:) Gg. Stephan.
Darmſtadt, Ahaſtr. 12.
Weitere richtige Vorausſagen meldeten:
Jakob Abel, hier,
Ludwig Anthes, hier.
B. Büllesbach=Händler, hier.
Adam Dubeck, Höchſt i. Odw.,
M. Habich, hier.
Joh. Heberer, Meſſel.
A. Katzauer, hier.
Peter Lenz, Hainſtadt i. Odw.,
Ludw. Melchior, Wolfskehlen.
Peter Rein, hier.
Frau M. Scheidler, hier.
Phil. Strein, hier.
Wolf, hier.
Allen Einſendern ſagen wir für die
Beteili=
gung unſeren Dank. Die diesmal leer
ausgegan=
genen Teilnehmer wollen auf das nächſte Mal
hoffen.
Es war ein großer Kampf . . ."
Nach dem 25. Meiſterſchaftskampf waren
die Nürnberger die erſten, die ihrem Gegner
gratulierten. Sie gaben auch ſpäter
unumwun=
den zu, daß mit Schalke die beſſere Mannſchaft
geſiegt hatte. Das übereinſtimmende Urteil
aller Beteiligten war, daß der Kampf ein
herr=
liches und ſchönes Spiel gezeigt hatte. Der
Schlußakt auf dem Spielfeld war die
Sieger=
ehrung mit einer Anſprache des Bundesführers
Linnemann. Die Fahrt der „Knappen” zum
Quartier im Ruſſiſchen Hof durch die Straßen
Berlins glich einem Triumphzug. Die am
Aus=
gang des Spieles nicht intereſſierten Berliner
wie ſich überhaupt das Publikum äußerſt
korrekt und objektiv verhalten hatte.
Süddeutſche Aufſtiegsſpiele.
Gau Südweſt: FSV. Heuſenſtamm — Union
Niederrad 1:5.
Gau Baden: Germanig Karlsdorf — FC.
Villingen 3:2.
Gau Württemberg: SV. Göppingen —
Sportfreunde Eßlingen 1:1.
GauBayern: „Bayern Hof — Viktoria
Aſchaffenburg 1:1;, BC. Augsburg — Sppg.
Weiden 5:5.
Gau Nordheſſen (Nord); FV. Wallau —
Germania Fulda 1:4.
Freundſchaffsſpiele.
Samstag: Wormatia Worms — V. f. L.
Elberfeld 5:0; Völklingen/Schaffhauſen — Kick.
Offenbach 1:2; Stadtelf Heidelberg — FV.
Saar=
brücken 32; FV. Weingarten — Stuttgarter
Kickers 0:2.
Sonntag:: Rbn. /Rot=Weiß Frankfurt —
Karlsruher FV. 1:2; Völklingen/Schaffhauſen
war nicht kleinlich und hatte Verſtändnis für SV. Wiesbaden 2:0; Blau=Weiß Bürgel — SV.
Offenbach (Pok.=Endſp.) 1:1, n. V.; Freiburger
FC. — Union Böckingen 0:1; Amicitia
Viern=
heim — V.f. R. Mannheim 1:8; V. f. B, Fried=
Nr. 173
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 25. Juni 1934!
richshafen — Stuttgarter Kickers 2:6:
Städte=
ſpiel Ulm — Stuttgart 6:0; Sportfreunde
Saar=
brücken — 1. FC. Idar 3:1; FC. Kreuzlingen
(Schweiz) — 1. FC. Pforzheim 3:1.
Zußball im Reich.
Dresdener SC. — AS. Rom 2:1; Berolina=
LSC. — Hertha Berlin 2:3; Union
Oberſchöne=
weide — V. f. B. Pankow 2:0; Union Teutonia
Kiel — Viktoria Hamburg 4:2; Tura Leipzig —
Fortuna Düſſeldorf 0:6: Guts Muts Dresden —
Hubertus Kolberg 6:1; Fortuna Leipzig — Spfr.
Dresden 3:2; Wacker Halle/Minerva 93 Berlin
1:3: SC./Spvg. Erfurt — Fortuna Düſſeldorf
1:7; Preußen Merſeburg — Sportfr. Leipzig 3:2.
Um den Mikropacup.
Rückſpiele der erſten Runde.
Floridsdorfer AC. — Ferencvaros 1:2; Sparta
Prag — Hungaria Prag 1:2; Rapid Wien —
Slavia Prag 1:1; AS. Neapel — Admira Wien
2:2; Bocſkai Debreczin — FC. Bologna 2:1;
Teplitzer FK. — Juventus Turin 0:1;
Ambro=
ſiana Mailand — SK. Kladno 2:3; Ujpeſt
Bu=
dapeſt — Auſtria Wien 2:1.
Vorrunde zum Hikler=Pokal
brachte im allgemeinen die erwarkeken
Ergebniſſe.
in Königsberg: Oſtpreußen — Niederrhein 0:4
(0:3),
in Chemnitz: Sachſen — Pommern 7:0 (3:0),
in Magdeburg: Mitte — Nordmark 1:2 (1:1),
in Köln: Mittelrhein — Brandenburg 3:0 (0:0),
in Kaſſel: Nord=Heſſen — Schleſien 4:1 (1:0),
in Karlsruhe: Baden — Niederſachſen 7:4 (3:0).
Am Sonntag wurden ſechs Spiele der
Vor=
runde um den Hitler=Pokal im Fußball
ausge=
tragen. Die beiden reſtlichen Spiele Bayern
ge=
gen Württemberg und Südweſt gegen
Weſtfalen, die wegen der Teilnahme der
Spieler von Schalke und Nürnberg am
Meiſter=
ſchaftsendſpiel abgeſagt wurden, werden am
1. Juli nachgeholt. Man kann ſagen, daß
die diesjährige Vorrunde — im Gegenſatz zum
Vorjahre — keine ſonderlichen Ueberraſchungen
brachte. Die favoriſierten Gaue, die ſämtlich in
ſtärkſter Beſetzung angetreten waren, konnten
zu=
meiſt ſichere Siege erringen. Lediglich das
Ergeb=
nis des Kampfes Mittelrhein gegen Brandenburg
mit 4:0 für die Rheinländer kam etwas
uner=
wartet. Baden ſchlug Niederſachſen mit 7:4, Nord=
Heſſen blieb über Schleſien ebenſo klarer 4:1=
Sieger. Der Gau Niederrhein holte ſich in
Kö=
nigsberg einen 4:0=Sieg über Oſtpreußen und
Nordmark ſchlug Mitte in Magdeburg knapp,
aber verdient mit 2:1. Das Spiel in Chemnitz
zwiſchen dem Gau Sachſen und Pommern ergab
einen hohen 7:0=Erfolg der Sachſen.
Aufſtiegsſpiele
im Gau Südweſt beendel.
Mit dem entſcheidenden Spiel zwiſchen Union
Niederrad und dem FSV. Heuſenſtamm wurden
die Aufſtiegsſpiele des Gaues Südweſt am
Sonn=
tag abgeſchloſſen. Union Niederrad kam vor
1400 Zuſchauern zu einem überlegenen 5:1 (2:0)=
Erfolg über die Heuſenſtammer und iſt damit
wieder Gauliga=Verein.
Die beiden neuen Gauliga=
Ver=
eine des Gaues Südweſt ſind alſo Union
Nie=
derrad und Saarbrücken. Die Schlußtabelle:
Spiele Tore Pkte.
16:3 6:2
Union Niederrad
3:7 5:3
Polizei Darmſtadt
1:10 1:7
FSV. Heuſenſtamm
Union Niederrad—FSV. Heuſenſtamm 5:1 (2:0)
Vor 1400 Zuſchauern entwickelte ſich ein ſehr
hartes Spiel, das von Niederrad verdient
ge=
wonnen wurde. Die Niederräder zeigten das
beſſere techniſche Können. Trotzdem brauchten
ſie immerhin 40 Minuten, um durch Leichter
zu ihrem erſten Treffer zu kommen. Kurz vor
der Pauſe war es derſelbe Spieler, der das
zweite Tor für ſeine Mannſchaft erzielte. Nach
der Pauſe geſtalteten die Niederräder den
Kampf deutlich überlegen, ſie kamen durch
Kirſch, Pflug und abermals Leichter zu
weite=
ren Erfolgen, denen Heuſenſtamm nur einen
durch Guha (Elfmeter) entgegenzuſetzen hatte.
Schiedsrichter Keßler=Koſtheim leitete
zufrieden=
ſtellend.
Vor dem Abſchluß in der Kreisklaſſe 1.
Mörfelden — Michelſtadt 6:0.
Ober=Ramſtadt — Roßdorf 1:2.
Die Kreisklaſſe I nähert ſich ihrem Abſchluß,
der ſich diesmal weit hinauszögert. Mörfelden
behauptete mit 6:0=Sieg über Michelſtadt ſeinen
zweiten Platz, auf den noch immer auch TSG.
46, die noch ein letztes Spiel in Weiterſtadt
aus=
zutragen hat, reflektiert. Im Lokalkampf in
Ober=Ramſtadt holten ſich die Nachbarn
über=
raſchend Revanche und die Punkte. Das Spiel
Groß=Gerau — Griesheim, zu dem Viktoria nicht
antrat, wurde Groß=Gerau gutgebracht.
Die Tabelle nach dem 24. Juni.
Herrnsheim in guter Perfaſſung
elf immer im Gedränge vorm Tor zu finden.
daß die Abwehr der Gäſte nicht allzu ſchwer war
T5G. 46 — TJ. Herrnsheim
Bei etwas mehr Verſtändnis und Ballverteilyn
8:11 (.6).
In dieſem Abendſpiel hat wieder einmal der
Altmeiſter Herrnsheim ſeine gute Klaſſe
bewie=
ſen, und die Revanche für die Vorſpielniederlage
iſt ihm geglückt, inſofern jedoch glücklich, daß
Geduldig, Schmitt, Krämer und Schnellbächer bei
den 46ern erſetzt waren. Dementſprechend kam das
Spiel nicht ſo in Fluß, wie man es bei den 46ern
ſonſt ſchon gewöhnt iſt. Bis die 46er Elf ſich nur
einigermaßen zuſammenfand, war die erſte
Spiel=
hälfte um und Herrnsheim lag mit 4 Toren
Vor=
ſprung klar in Führung. Mit 2:6 wurden die
Seiten gewechſelt.
Nach Wiederbeginn wurde das Spiel
ausge=
glichener, doch immer noch zeigte Herrnsheim das
beſſere Angriffs= und Zuſammenſpiel. Wie am
Schnürchen läuft die Angriffsreihe der
Herrns=
heimer, gut geführt von Embach, aber auch
Worms und Seeberger ſind talentierte Spieler.
Letzterer, der Mittelläufer der Gäſte, war der
Sechſte beim Stürmen, aber auch wieder der
Tak=
tiker in der Abwehrreihe. So kam es, daß
Er=
folge der Gäſte reifen mußten. Die 46er
Hinter=
mannſchaft war vor große Aufgaben geſtellt. Im
Gegenſatz zu Herrnsheim, das heute ein breites
Flügelſpiel zeigte, war die Sturmreihe der Platz=
in der Darmſtädter Fünferreihe wäre ein Ss.
in der zweiten Spielhälfte noch möglich geweſſſ,
Das Spiel:
Nach 9 Min. Spielzeit kommt Worms.
Gäſte=Halblinke, überraſchend zum Führungstruil
fer. Witzleb beſorgt 2 Minuten ſpäter, duu
Nachſchuß eines abgewehrten Strafwurf. A.
Ausgleich. Zu ganz großer Form läuft jetzt
Gäſte=Fünferreihe auf, und Embach und Worn
zeichnen für das 5:1. Nochmals verringern
46er auf 5:2, aber beim Halbzeitſtand heißt
6:2 für Herrnsheim. Nach der Pauſe ſieht mu
wieder gutes Spiel der Gäſte, aber auch 46
ſinnt ſich ſeines Könnens, und mit aller Krri
ſchaffen die Witzleb und Avemarie, nicht
mini=
die anderen, aber uneigennützig nur die Zwwi
Alle anderen verſuchen ſich in Einzelleiſtungem
wenn dieſe auch manchmal angebracht und ..
folgreich ſind, ſchwächen ſie meiſt die Man
ſchaftsleiſtung. Wohl kamen die 46er auf 10/3
heran, aber der ausgezeichnete und unermüdlizie
Embach brachte es noch kurz vorm Abpfiff auf
11:8 für ſeine Farben. Das Spiel wurde vor
Karn=Arheilgen ſehr nachſichtig geleitet. 2.
Vorteilsregel lag ihm nicht, gar mancher
All=
griff wurde dadurch verpfiffen und dem Sprol
die Flüſſigkeit genommen. Zuſchauer gut 200.)
Großbetrieb am Ziegelbuſch.
Handball.
Jahn 1875 — TV. Worfelden 7:8 (3:3).
Fußball.
Egelsbach 24 23 142:24 41 Mörfelden 24 16 82:34 35 TSG. 46 Dſt. 23 16 6 62:44 33 Wixhauſen 24 14 74:40 33 Eberſtadt 24 9 9 47:51 24 Roßdorf 23 10 10 62:55 23 Groß=Gerau 23 12 40:55 20 Griesheim 24 14 52:72 18 Michelſtadt 23 3 13 62:79 17 Jahn 75 Dſt. 24 3 14 43:70 17 O.=Ramſtadt 23 6 3 14 35:65 15 Weiterſtadt 23 16 45:76 13 Union Dſt. 23 3 5 15 25:75. 11 Fußball 1 im Ried. TV. Lampertheim — Norm. Pfiffligheim 3:11. Alem./Olymp. Worms — FV. Frankenthal 5:2. Jahn 1875 — Chattia Wolfskehlen 6:2 (1:1).
Um 3.15 Uhr trafen ſich die
Handballmann=
ſchaften zum Spiel, das ſehr unter der Glut der
Sonne litt. Gleich nach Beginn gingen die 75er,
die nach langer Pauſe ein ſehr anſprechendes
Spiel lieferten, in Führung. Kurz danach glichen
die Gäſte aus. Bei auf= und abwogendem Kampf
erzielten beide bis zur Pauſe noch je zwei Tore.
Kurz nach der Pauſe brachte Uhrig durch einen
ſchönen Wurf den 75ern eine 4:3 Führung. Es
dauerte nicht lange und Worfelden hatte
aus=
geglichen. Möſer ſetzte den Reigen fort mit der
Verwandlung eines Strafſtoßes, dem Uhrig
einen Strafſtoß zum 6:4 nachſetzte. Allgemein
glaubte man damit an einen Sieg der 75er, als
dieſe doch in den letzten Minuten ſehr
nachlie=
ßen und mit dem Schlußpfiff mit 7:8 das
Nach=
ſehen hatten. Für das erſte Mal war es trotzdem
für die 75er ein achtbarer Erfolg.
Dann traten die Fußballer in Aktion. Zuerſt
gewann die 2. M. von Jahn 1875 gegen Wolfs=
kehlens 2. 2:0. Im Hauptſpiel ſiegte die ent
Mannſchaft 6:2. Wenngleich es am Anfang niüt
nach dieſem eindeutigen Siege ausſah, war r
doch, auch in der Höhe, verdient. Bei der Pgur=! Mus aktive Sportl
ſtand die Partie noch 1:1. Gleich danach erreicht
Wolfskehlen durch ein Mißverſtändnis der
Hie=
termannſchaft eine 2:1 Führung. Das Reſulti
ſtand ſo bis 20 Minuten vor Schluß. Trotz drü.
kender Ueberlegenheit gelang es den 75er Stü.
mern, die ſich ſehr hilflos anſtellten und anſtan
nach vorn zu drängen, das Spiel zu ſehr in d
Breite, ja faſt zurückzogen, nicht Tore zu Su
zielen. Erſt in den letzten 20 Minuten, als Euf
Läuferreihe Dampf gab, kam eine Wendunn
Innerhalb 10 Minuten wurden dann 4 Torege
ſchoſſen. Hofmann (2), Kroll und Wolf waren
die Schützen. Das 5. Tor von Hofmann war ei:m
prächtige Bombe. Kurz vor Schluß erzielte d0
Rechtsaußen Weicker noch ein 6. Tor.
Bei den 75ern war die Hintermannſchaft gun.
der Sturm ein großes Schmerzenskind. Die beu.
den Außen wurden zu wenig eingeſetzt. Erſt au
die Hintermannſchaft Elan hereinbrachte, kau
die Wendung. Beſondere Erwähnung verdienn
der Läufer Wolf, der Eifrigſte und Beſte des
75er. Bei Wolfskehlen lag die Stärke in des
Sturmreihe. — Schiedsrichter Knopf=TSG. 49
ſehr gut.
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Zubiläumstreffen am ArheilgerMühlchen
Miſlott abgewickelt.
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Jugendlichen und
ſchwimmſporttrei!
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Worführungen in
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hielten Zeiten 1
(musdrückte.
Das 100=
SV. Darmſtadt 98 — Olympia
Lamnperiheim S.0te.sf.
Das Treffen der 98er gegen die Gäſte ließ
erkennen, daß ſich die Darmſtädter von Spiel zu
Spiel in ihrer Leiſtung ſteigern. Diesmal ſtellte
ſich auch der Erfolg ein, und daß dieſer äußerſt
ſichere Sieg ſich gerade gegen einen ſo
ſchlag=
kräftigen Gegner wie Olympia Lampertheim
einſtellte, iſt doppelt erfreulich. Hoffentlich
bie=
ten die „Blauen” am Samstag gegen den
Gau=
meiſter Kickers Offenbach die gleiche Leiſtung,
dann darf man zum Saiſonende noch einmal
eine fußballeriſche Delikateſſe erwarten
Olympia Lampertheim erſchien mit
der gleichen Mannſchaft, die die Verbandsſpiele
beſtritt. Bei den Darmſtädtern hatte man die
beiden Außen Hebeiſen und Mahr durch Kol=
berg und Bögel erſetzt. Während erſterer noch
nicht ganz den Erwartungen entſprach, ſchlug
Bögel recht gut ein. In der Verteidigung hat
ſich der Junior Sänger zu einem
ausgezeichne=
ten Aufbau= und Abwehrſpieler entwickelt.
Seifert brachte nach einem ſchönen Alleingang
Mitte der 1. Halbzeit die 98er in Führung und
reihte kaum ſpäter einen weiteren Treffer an,
als er bei einer verunglückten Abwehr eines
Verteidigers dazwiſchen huſchte und einſchoß.
Den 3. Treffer erzielte der Rechtsaußen Bögel
nach Abſchuß eines ſchönen Flankenlaufs. Kurz
vor Schluß klatſchte eine Bombe des Gäſte=
Halbrechten an den Pfoſten, und dann fand das
zum Schluß noch recht harte Treffen ſein Ende.
Melk=Wixhauſen fällte in der 2. Hälfte einige
falſche Entſcheidungen; vorher bot er eine ſehr
gute Leiſtung. Die Reſerven der beiden Vereine
boten typiſchen „Sommerfußball‟. Die 98er
ſiegten ſchließlich 2:0.
Feine Leiſtung der 4Ger in Langen
Dem Bezirksklaſſigen ? Treffer
ſervierk!
1. FC. Langen — T5G. 46 Darmſtadt
2:7 (2:2).
Dieſes Spiel, in welchem der
bezirks=
klaſſige 1. FC. Langen mit den 46ern einen
Kreisklaſſenvertreter verpflichtet hatte, brachte
den Langenern eine Rieſenüberraſchung! Eine
ſo hohe und durchaus derdiente Niederlage
hatte der Gaſtgeber ſchon ſeit Jahren nicht
ziehr bezogen. Wohi hatte Langen vier Leute
zu erſetzen, was jedoch nicht ins Gewicht
fal=
len kann, da die 4Ger dieſelbe Zahl
Erſatz=
leute ſtellen mußten. Auf jeden Fall
verſtan=
den es die 46er einmal vorzüglich, den
aus=
wärts über die Schulter angeſehenen
Darm=
ſtädter Fußball gebührende Achtung zu
ver=
ſchaffen, und das iſt das erfreulichſte bei
die=
ſer Sache.
Im Spiegel der Kritik.
Langen lieferte abſolut keine ſchlechte
Partie, und man kann behaupten, daß die
Mannſchaft vor der Pauſe ein ausgezeichnetes
Spiel bot. Pech für den Gaſtgeber war, daß
bei dem Gegner alles klappte und die
Erſatz=
leute desſelben nach der Pauſe ſogar die
Etats=
mäßigen in den Schatten ſtellten. Der Beſte
in der Elf Langens war der ausgezeichnete
Mittelläufer, während bei den übrigen keiner
hervorſtach.
Die Darmſtädter imponierten vor allem
durch ihren vorbildlichen Eifer, der im Verein
mit dem techniſch guten Spiel den beſten
Ein=
druck hinterließ. Ganz große Leiſtungen zeigten
Delp, der junge Halbrechte Müller und beide
Verteidiger, während aber auch alle anderen
heute gut bei der Sache waren. Der Erfolg
mag für die junge Elf ein Anſporn für
wei=
tere Taten ſein.
Als Schiedsrichter pfiff Steinmeyer=
Sprend=
lingen mit Ruhe und Sicherheit den
anſtän=
digen Kampf.
Die neun Treffer!
Langen liegt in den erſten zwanzig
Minu=
ten klar im Angriff und niemand zweifelte an
dem Erfolg der Mannſchaft. Die 46er haben
ſchwere Arbeit zu verrichten. Engel fabrizierte
in der Bedrängnis ein Eigentor, und als kurze
Zeit Langen bei einem wunderbaren Angriff
den zweiten Treffer erzielt, ſieht es nicht roſig
für die Gäſte aus. Ein Wechſel trat ein, als
Delp den erſten Gegentreffer erzielt. Jetzt
kämpfen die 46er mit einem Löwenmut, was
als Erfolg kurz vor der Pauſe den Ausgleich
brachte. Nach der Pauſe liegt Langen eine
Zeit lang ſtark im Angriff, ohne jedoch etwas
Zählbares zu erreichen. Bei einem Sologaag
von Hamm, wird derſelbe gelegt. Der Elfer
bringt den 46ern die Führung, und als ſchon
wenige Minuten ſpäter Vogelmann den Ball
zwiſchen die Pfoſten ſetzt, fällt Langen ab,
während Darmſtadt in eine Form kommt, der
der Gaſtgeber, nicht ſtandhalten konnte. In
gleichmäßigen Abſtänden werden noch durch
Vogelmann (2) und Müller (1) Tore erzielt.
Wohl ſetzte Langen nochmals zu einem guten
Endſpurt an, konnte jedoch die aufgeweckt
arbeitende Abwehr der 46er nicht mehr
ſchla=
gen, ſo daß das ſchöne Spiel mit dieſem
Reſultat ſchließt.
Spgg. 04 Arheilgen -Sb. 98
Därmftadt 4.ze .0).
Die zirka 150 Anweſenden konnten ein
jeder=
zeit ſpannendes Spiel ſehen. Die größere
Wurf=
kraft der Gäſte entſchied den Sieg in dieſer
Höhe. Die Arheilger Stürmer ſtanden 5= bis
6mal frei vor dem gegneriſchen Tor, die aber
zu ſchwach oder zu hoch abgegebenen. Würfe
wurden von dem Darmſtädter Tormann immer
unſchädlich gemacht. Im Sturm der Lilienträger
war Werner die treibende Kraft, der immer
wieder ſeine Nebenheute mit ſich riß, die
gegne=
riſche Verteidigung auf ſich zog und ſo Luft vor
dem Arheilger Tor ſchaffte. Die blaue
Läufer=
reihe und Verteidigung mußte oftmals den
Geg=
ner durchlaſſen; hätten, wie geſagt, die
Arheil=
ger Stürmer placierter geſchoſſen, wäre das
Torreſultat heute nicht ſo hoch ausgefallen. Der
Hüter im Darmſtädter Tor war bei hohen
Bäl=
len nicht klein zu kriegen.
Bei den Platzherren war Anthes im Tor auf
voller Höhe, an den 10 Toren war er ſchuldlos.
Die Verteidigungs= und Läuferreihe hatte gegen
das variantenreiche Spiel der 98er ſchwere
Ar=
beit zu leiſten, vergaßen aber nicht, den Sturm
immer wieder zu bedienen, der allerdings heute
das Schmerzenskind der Arheilger war. Mit
Eigenſinnigkeit iſt kein Spiel zu gewinnen. Es
muß leider feſtgeſtellt werden, daß nicht
genü=
gend abgeſpielt wurde und jeder Einzelne ſich
allein durchſetzen wollte. Auch bei den
Straf=
würfen wurden manchmal Fehler gemacht.
Be=
dauerlicherweiſe ſetzte nach 10 Minuten
Spiel=
zeit in der 2. Hälfte ein Gewitterregen ein. Er
konnte dem Spiel zwar keinen Abbruch tun, nur
die Zuſchauer flüchteten in trockene Unterſtände.
Vom Anſpiel weg
zieht Arheilgens Mannſchaft los und kann, ohne
daß ein 98er den Ball berührt, flach zum 1:0
einſenden Zwei Minuten ſpäter heißt es ſchon
2:0 für die Platzbeſitzer. SV. 98 kann einen
Pfoſtenſchuß anbringen. Anthes im Arheilger
Tor hält zweimal hintereinander mit Bravour,
in der 10. Minute muß er aber doch den erſten
Treffer hinnehmen; in der 15. Minute können
die Gäſte den Gleichſtand erzielen. Ein
ſchar=
fer Schuß von Ploch=D. geht knapp neben den
Pfoſten vorbei. Wieder hat Anthes zwei
ge=
fährliche Schüſſe gemeiſtert, während auf der
anderen Seite Arheilgens Würfe, weil zu
ſchwach, ihr Ziel verfehlen. In der 20. Minute
holen ſich die Gäſte die Führung, und in der
22. Minute heißt es bereits 2:4 für ſie. In der
26. Minute kann Arheilgen die Tordifferenz
wieder verringern, aber im Gegenſtoß ſtellt SV.
98 die Partie ſchon wieder auf 3:5 und kurz vor
der Pauſe auf 3:6.
Die zweite Spielhälfte ſieht die Gäſte wieder
im Vorteil, aber ſie finden Anthes auf dem
Poſten. Im Gegenzug trifft Gimbel=A. eben=
falls wieder die Latte, und ſchon muß Anthe*
wieder eingreifen. In der 35. Minute könnel
die Leute vom Böllenfalltor zum 7. Male ein)
ſenden, während Traſers Weitſchuß das Darnm
ſtädter Tor verfehlt. Darmſtadt erzielt zwe
Ecken, die aber nichts einbringen. Der jetzt ein)
ſetzende Regen ſorgt für etwas Abkühlung. Schöf
fer=A. ſteht frei vor dem Tor, aber ſein ſchwo)
cher Schuß wird zur Ecke abgewehrt, die nich
verwertet werden kann. In der 48. Minuty
heißt es 3:8 für Darmſtadt. Gimbel ſteht wien
der frei vor Darmſtadts Heiligtum, ſein Schug
landet direkt in den Armen des Hüters. J0
der 45. Minute erzielen die Blauen ihr 9. To.0
und 2 Minuten ſpäter heißt es 3:10 für die
98er. Ein Doppelhänder von Schäfer wirne
eine Beute des Darmſtädter Hüters, doch in de
49. Minute gelingt es A., durch Verwandlunm
eines Strafwurfs das Ergebnis auf 4:10 zu
vel=
beſſern, woran ſich bis zum Schluß auch nichtt;
mehr ändert. Schiedsrichter Rückert=Nieden!
Ramſtadt leitete zur beiderſeitigen Zufrieden
heit.
Heute abend, 18 Uhr, ſtehen ſich SVge3
Reſ. und die Handball=Reſerve des SV. 10
gegenüber.
Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, da h
am Mittwoch abend um 6.30 Uhr am An
heilger Mühlchen im Jubiläums=Fußd
ball den Einheimiſchen die komplette Li9e)
mannſchaft der Frankfurter Eintrage
gegenüberſteht. Die Aufſtellung der beide?
Mannſchaften bringen wir morgen. Aber ſch0 2
heute möchten wir das Sportpublikum bitten
ſich den Mittwoch abend zu einem Spaziergann
nach dem „Mühlchen” zu reſervieren.
Der Kölner Herrenfahrer Ho9
kappler gewann das über 160 Km. führenole.
Amateur=Straßenrennen „Rund um Frankfur”.
vor Heller=Schweinfurt, Mang=Frankfurt 1044
Leppich=Oberſchleſien. Die Zeit des Siegers I.
trug 5:00:51 Std.
Der „Große Sachſen=Preis” eines”
der 12 großen deutſchen Berufsfahrer=Straße!"”
rennen, wurde am Sonntag über eine Strel‟
von 340 Km. zum 20. Male zur Durchführunls
gebracht. Bei den Berufsfahrern ſiegte Gey”.
Schweinfurt in 10:42:14 Std. vor Roth=Frollt”
furt, bei den Amateuren blieb Krückl=Müncel
in 8:52:34 Std. (280 Km.) erfolgreich.
Die Tagesbeſtzeit beim Rieſengebur9s”
rennen fuhr der Schwarzwälder Paul Pieiſche.
auf Alfa Romeo in der großen Rennwagentiſle
heraus. Pietſch benötigte für die 4 Km. lahe.
Rennſtrecke 2:48,3 Min. (85,4 Stdkm.), Me.
cedes=Benz und Auto=Union waren mit iNl."
neuen Wagen nicht am Stark.
Den „Grand Prix von Paris', Ne‟
mit 600 000 Fr. ausgeſtattete wertvollſte eurovg‟
iſche Dreijährigenprüfung, gewann das engliche.
Pferd Admiral Drake unter Steve Donobyu”
Mkontag, 25. Juni 1934
Darmſtürze Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 173
Sadfttantd dee Kelallauaeneſſtadädtel
Noch einmal Maſſenbeſuch am Woog.
Eechwimmen als Sport und Lebensrettung.— Die Suche nach den „unbekannten Schwimmern
und Schwimmerinnen”. — Große Rettungsübung auf der Inſel.
Schäfer 1:56,8 Min. benötigte, Frl. Bauer als ſchaften, dahinter die Olympia=Kandidaten.
Zweite 3:44 Min.
Erfolgreicher Abſchluß
Die Schwimmer nahmen am Beckenrand Auf=
In Ourarnadt.
edemlt.
Siege aslt
Mißverſtänd
Führung 2
vor Schluf 4.
kelmng es den ſt
B anſtellen u.
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: von Hofman
vor Schluf r.
die Hinterman
7 brächt
Am letzten Tag der Reichsſchwimmwoche
ſtem die Veranſtalter in Darmſtadt noch
ein=
u zeinen Rieſenbeſuch rund um den Großen
lor zu verzeichnen. Trotz der drückenden Hitze
u ſchon eine Stunde vor Beginn der
Vor=
ſirungen, in die wie im ganzen Reich die
bicze nach dem unbekannten Schwimmer” ein=
Aiedert war, der Weſtdamm dicht beſetzt. Zu
Yinn der Wettkämpfe hatten ſich die Spitzen
9 Behörden und Organiſationen eingefunden.
Aſtiner
Begrüßungsanſprache
ps Studienaſſeſſor K. W. Leyerzapf auf
ih eſonderen Zweck der „Suche nach dem
un=
bnten Schwimmer” im Hinblick auf die
Inwiſchen Spiele 1936 in Berlin hin. Viele
=Awnen Volksgenoſſen wurden durch die
Rksſchwimmwoche aufgerüttelt und von der
bertung des Schwimmens überzeugt. Wenn
an den Zehntauſenden, die dem Schwimmen
Rident Ba½ Nactive Sportler neugewonnen wurden, auch
1. Gleic danch- zu Gundert große Könner hervorgehen, von
Aſen, es einer fertig bringt, bei den Olympi=
6 Spielen 1936 die Fahne des neuen Deutſch=
Ius am Siegesmaſt hochgehen zu laſſen, dann
v er wir uns über dieſen Erfolg der
Reichs=
ſ himmwoche ehrlich freuen. Der große Zweck
das Spiel uſt. dſMeichsſchwimmwoche beſtehe darin, in allen
gy nicht 7y Absgenoſſen die Ueberzeugung zu erwecken
oſt au feſtigen daß jeder Deutſche ein
Schwim=
unund jeder Schwimmer ein Retter ſein müſſe.
nrahmt von Muſikdarbietungen einer SAl.=
Krol und M. Aſielle, wurden dann
die Wekkämpfe
amn 0. In f ſt abgewickelt. Es waren diesmal nur
Einzel=
her, die von den „Unbekannten”, ſowie den
Sbeicdlichen und den Wettkampfabteilungen der
wig eingelt” fſim-mſporttreibenden hieſigen Vereine beſtrit=
Rmurden. Man muß allerdings den Wett=
Aſtviern zugute halten, daß ſie durch die
bei=
u0 4 nſ4 ſrägliche Mitwirkung bei den verſchiedenen
Aßüchrungen in der Reichsſchwimmwoche ſchon
Ans mitgenommen waren, was ſich in den
er=
zllei- Zeiten und in der geringen Meldeziffer
aArückte.
Das 100=Meter=Bruſtſchwimmen
Bizte folgende Ergebniſſe:
lännnliche Jugend: 1. Paupié=Jung=Deutſch=
I.M :37,2 Min, 2. Kalbfleiſch=JD. 1:37,5 Min,
Zlcüßler=JD. 1:38,8 Min, 4. Vogel=JD. 1:43
AR, 5. Jacoby=TSG. 46 und Schneider=3D.
i/ 45 Min. — Herren: 1. Mewel=Techn.
Hoch=
ſt e 1:27 Min., 2. F. Hanſt=46 1:28,6 Min.
31llunze=Pol. 1:31,3 Min., 4. Zürtz=JD 1:31,6
R. 5. Hermes=JD. 1:31,8 Min. — Damen:
10ö4bauer=3D. 1:379 Min. 2 Iven=JD.
128 Min, 3. Bernhardt=46 1:48,2 Min. —
Akol. Jugend: 1. Paula Kaiſer=ID. 1:41,9
Aſt. 2. Ruth Heynel=JD. 1:44,3 Min., 3.
Für=
ſttrle=46 1:45,6 Min., 4. Höbel=JD. 1:48,2
AN.,15, Schupp=JD. 1:51,2 Min.
4ilden Unbekannten benötigte der 1. Görres
B9 MMin. vor Cloos 1:40,2 Min., Wieſt 1:48,2
Aſf und Karl 1:50,2 Min., kam alſo nur 10
SAſäter ans Ziel als heute der beſte Aktive.
Bkdun „unbekannten Damen” legte Fräulein
Aſiurd die 100 Meter in 1:47,2 Min. zurück
ichin beſſer als die heutige Dritte der
Ver=
eiltngehörigen — vor Wieſt 1:02,4 Min, Dra=
GbelD 2:20,1 Min. und Bauer 331 Min, die
ollzzes Eifers ſtarke Anerkennung fand.
Ueber 100 Meter Rücken
li ſttan ſich die Aktiven einen recht netten
Kkwi. aus dem Gerhardt=TSG. in 1:20,2 Min.
allsſeger hervorging vor Langjahr=Jahn 75
1125 MMin, Lohrer=Jahn 75 1:26 Min,
Bran=
dißD- 1:272 Min, Heyne=JD. 1:292 Min.
Liſel. Jugend: 1. Heyne=JD. 1:50,5 Min,
2 ſtrftenfeld=46 1:55,3 Min., 3. Jven=JD. 2:04
Ali. 44. Deckert 2:11,2 Min.
ungen: 1. Gebauer=3D. 1:36 Min. vor Lu=
1859. 1:46,2 Min.
lbakannte Herren: 1. Görres 1:44.7 Min.,
21 üer 1:51,8 Min, 3. Cloos 1:52 Min
ſbckannte Damen: 1. Schäfer 1:48 Min,
2.E cww 2:07 Min, 3. Bauer 3:35 Min.
die letzte Konkurrenz
über 100 Meter Kraul
ſa lei, den Knaben Schuſter=Jahn in 1:22,7
MMiiegreich, vor Vogel=JD 1:28 Min, Weizen=
MAr46 1:34,8 Min. und Späth=46 1:35 Min.
ſe Jugend ſtellte in Otto Schell=JD. mit
M in, den Sieger, vor Greim=Jahn in 1:144
M0 Samberger=JD. 1:16 Min. und Zorn=3D.
10 Min. Bei den Aktiven war Weicker=
JAntt 1:11 Min. eine Zehntel Sekunde
ſchnel=
le E,s Wolfsholz=TH. 1:11,1 Min. Schüßler=3D.
10A m 1:11,3 Min, vor ſeinem Klubkameraden
SU:11,6 Min. und O. Mayer 1:11,8 Min.
414. Bei der weiblichen Jugend blieben
5u M,46erinnen” in Front: Friedrich in 1:40
MMurrd Möſer 1:41 Min, vor Geyer=3D. 1:46,4
AM und Keil 2:12 Min. — Bei den Damen
Iven=JD. in 1:27,4 Min, über die
Klöß=46 (1:29,2 Min.) und Gebauer=ID.
Min.) hinter ſich laſſend.
i den „Unbekannten” deren Technik
verbeſſerungsmöglich und =nötig war, be=
7y ieder Görres in 1:45 Min, vor Schändel
14,5 Min, den Vorderplatz, während Frl.
Die Pauſe füllten mit lebhaftem Beifall
quittierte humoriſtiſche Sprünge aus, und ſchon
verkündeten mehrere Detonationen den Beginn
der
„Kakaſtrophe” auf der Inſel.
Dort waren Attrapen einer „Fabrik” errichtet,
die durch Exploſion in Brand geriet und
teil=
weiſe zerſtört wurde. Die Arbeiterſchaft
flüch=
tete auf dem einzig zur Verfügung ſtehenden
Steg, der unter der Laſt einbrach, ſo daß die
Maſſen ins Waſſer ſtürzten. Nun begann das
große Rettungswerk. Feuerwehr ging vom
Süd=
ufer aus und in Booten mit mehreren
Schlauch=
leitungen und Schaumlöſchgerät dem Brand zu
Leibe. Rettungsſchwimmer fiſchten die „in
Le=
bensgefahr” Befindlichen aus dem Waſſer, das
Rote Kreuz trat in Aktion und verband die
„Verletzten”, die glarmierten Krankenwagen
transportierten ſie ab. Eine Abteilung der
Lan=
despolizei ſorgte für die notwendige „
Abſper=
rung”, SA. beteiligte ſich an der Rettungsaktion
beim Abtransport von Verletzten, bei der
Ab=
ſperrung und bei der Wiederherſtellung der
Brücke. Die Teno wirkte bei den
Räumungs=
arbeiten in der brennenden Fabrik mit und
ſorgte, für den Schutz der gasbedrohten
Ver=
ſchütteten. Die begleitende Reportage durch
Lautſprecher ergänzte den jeweiligen Einſatz der
Rettungsabteilungen.
Die Kataſtrophenübung war für die
Tau=
ſende, die ſich bei der „Exploſion” noch weiter an
den Ufern eingeſtellt hatten, beſonders
eindrucks=
voll, da der Einſatz vorher nicht eingeübt
wor=
den war. Sie bewies, von welch großer
Bedeu=
tung das organiſierte Werk der Hilfe für den
bedrohten Volksgenoſſen zur Rettung aus Not
und Gefahr iſt und war eine ernſte
Unterſtrei=
chung der Forderung, daß jeder Volksgenoſſe
opferbereit im Dienſte der Hilfe für bedrohte
Volksgenoſſen ſtehen muß, und daß ſpeziell jeder
Schwimmer auch ein Retter ſein ſoll. Schwimmen
als Sport und als Rettungsaktion iſt, wie in
die=
ſer Werbewoche oft genug geſagt, von ungeheurer
Wichtigkeit für unſer Volk. Möge die
Reichs=
ſchwimmwoche, die in Darmſtadt bei vorbildlich
harmoniſcher Zuſammenarbeit aller Stellen und
Organiſationen und dank ausgezeichneter
Orga=
niſation ſtets Tauſende (in größeren
Nachbar=
ſtädten zählten manche Tage noch keine 100
Zu=
ſchauer!) angelockt hatte, eines vollen Erfolges
auf beiden Gebieten nicht entbehren. Das wäre
der ſchönſte Dank für alle die vielen
Mitarbei=
ter, die, jeder an ſeinem Platze, unter der
Ober=
leitung von Verwaltungsdirektor Löwer, als
dem Vorſitzenden des Ortsausſchuſſes für die
Reichsſchwimmwoche, alles einſetzten, das
ange=
ſtrebte Ziel zu erreichen.
Ofſenbach gewinnk den Rückampf
gegen Darmſtadt 5:0.
Am Samstag traten die Darmſtädder
Schwim=
merinnen und Schwimmer mit einer mehr als
ſtark erſatzgeſchwächten Mannſchaft
in Offenbach zum Rückampf an. Für einige
Staffeln ſtand noch nicht die Hälfte der
Etats=
mäßigen zur Verfügung. Eine Wiederholung des
Vorkampfſieges gegen die diesmal komplett
an=
tretenden Offenbacher war daher ausgeſchloſſen
und ſo konnten dieſe denn auch vor zwei Dutzend
Zuſchauern alle Staffeln gewinnen.
Ergebniſſe:
Damen:
Bruſtſtaffel 10mal 100 Meter: Offenbach 17:36,6.
Darmſtadt 17:478.
Kraulſtaffel 10mal 50 Meter: Offenbach 6:48,6,
Darmſtadt 6:56.
Herren:
Lagenſtaffel vierfach: Offenbach 23:03,5,
Darm=
ſtadt 23:498.
Kraulſtaffel 20mal 100 Meter: Offenbach 24:28,5,
Darmſtadt 25:20,3.
Kraulſtaffel 10mal 200 Meter: Offenbach 28 :03,8.
Darmſtadt 29:17.
Der Darmſtädter Jugendſchwimmer Paul
Schuſter (Tbd. Jahn 1875), der ſich zurzeit
auf einem SA.=Sportkurs in Jena befindet,
be=
teiligte ſich an den dort im Rahmen der
Reichs=
ſchwimmwoche abgehaltenen Schwimmkämpfen
und konnte die 100=Meter=Kraul in der acht= Allianz Frankfurt 52 Sek. 1500 Meter: 1. Lang,
baren Zeit von 1:08 Min, gewinnen.
Deutſcher Schwimmer=Sieg
im achken Schwimm=Länderkampf
gegen Frankreich.
Dank der tatkräftigen Unterſtützung der
Plauener Stadtverwaltung hatte der achte 2. Meyer=JG. Frankfurt 13,55 Meter.
Schwimm=Länderkampf Deutſchland—
Frank=
reich, der am Sonntag bei herrlichem
Som=
merwetter im Plauener ſtädtiſchen Freibad
aus=
getragen wurde, einen hervorragenden Erfolg
zu verzeichnen. Die erſt vor wenigen Tagen
errichteten großen Zuſchauer=Tribünen waren die ſüdweſtdeutſche Fauſtballmeiſterſchaft aus.
bis auf den letzten Platz beſetzt — 10 000 Zu= Frankfurt bewies erneut, daß es weiterhin die
ſchauer verfolgten mit Spannung den Aus= Hochburg im Fauſtball iſt, gelang es ihm doch,
gang des großen Kampfes.
Zunächſt erfolgte der Einmarſch aller Teil= drei Meiſterſchaften im Fauſtball zu erringen.
nehmer, an der Spitze die beiden Ländermann=
ſtellung und nach dem Abſpielen der
National=
hymnen gab Altmeiſter Erich Rademacher das
Zeichen zum Beginn des Kampfes, der den
deutſchen Farben wieder einen ſchönen Erfolg
einbringen ſollte. Sowohl die 4 mal 200 Meter=
Crawlſtaffel als auch das Waſſerballſpiel
ende=
ten mit deutſchen Erfolgen. Die
4 mal 200=Meter=Crawlſtaffel
ſah die Deutſchen durchweg in Führung.
Deutſchlands Rekordmann Deiters hatte gegen
ſeinen franzöſiſchen Gegner Navalero, ſchon
nach 50 Meter einen halben Meter Vorſprung,
den er bis zur erſten Wende auf 10 Meter
vergrößerte. Der zweite deutſche Schwimmer,
Gaucke=Stettin, ſchwamm gegen den Franzoſen
Navarre ebenfalls ein ausgezeichnetes Rennen
und legte noch 10 Meter zu, ſo daß der
Hildes=
heimer Schrader mit dem beträchtlichen Plus
von 20 Meter auf die Reiſe gehen konnte.
Diener=Frankreich gab, ſich zwar die größte
Mühe, doch konnte er nur 5 Meter gegen den
Deutſchen gutmachen. Frankreichs Rekordmann
Taris, der alle Hoffnungen ſeines Landes
trug, ſchaffte zwar die 200 Meter in der
Beſt=
zeit von 2:20 Minuten (Deiters 2:23,2), doch
ſah er ſich vor eine unlösbare Aufgabe geſtellt,
da der Aachener Lenkitſch nur wenige Meter
gegen den großen Gegner verlor. Deutſchland
hatte mit einer Geſamtzeit von 9:474 ganz
überlegen vor Frankreich mit 9:57 Min,
ge=
wonnen. Ungeheurer Jubel brauſte über die
Anlage und mit Begeiſterung ſang die Maſſe
das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied.
Im Waſſerball ſiegt Deutſchland 5:4.
Eine ganz beſondere Delikateſſe bekamen die
Zuſchauer in dem anſchließenden
Waſſerball=
ſpiel zu ſehen. Nach überragenden Leiſtungen
beider Mannſchaften ſiegten die Deutſchen knapp
mit 5:4 (3:1). Die angriffsfreudigen
Fran=
zoſen gingen ſchon nach kurzer Zeit, durch
Vandeplancke in Führung. Aber auch die
Deut=
ſchen waren nicht müßig, in ſchöner
Zuſammen=
arbeit ſchafften ſie bis zum Wechſel durch Heiko
Schwarz (2) und Schultz eine 3:1=Führung.
Nach dem Wechſel ſpielten die Deutſchen in
dem Gefühl des ſicheren Sieges etwas
nach=
läſſig und im Handumdrehen waren die
Fran=
zoſen durch Erfolge des hervorragenden
Vande=
plancke auf 3:3 herangekommen. Die deutſchen
Spieler zeigten aber nun, zu welch großen
Leiſtungen ſie fähig ſind. In ſchöner
Zuſam=
menarbeit wurden noch zwei Tore durch
Schwarz und den Nürnberger Lemp erzielt.
Nachdem Lambert die Franzoſen auf 5:4
herangebracht hatte, gab es einen mit größter
Spannung verfolgten Kampf. Die geſchickt
ber=
teidigenden Deutſchen hielten jedoch das
Er=
gebnis.
Ueberragender Spork in den
Rahmen=
kämpfen.
Küppers wurde geſchlagen.
Die Rahmenkämpfe brachten ebenfalls ganz
überragenden Sport, da die Olympia=
Kern=
mannſchaft des DSV. mit großen Leiſtungen
aufwartete und auch die an den Konkurrenzen
teilnehmenden Mitglieder der
franzöſiſchenMann=
ſchaft ganz hervorragendes Können zeigten.
Eine kleine Ueberraſchung gab es bei den
Herren im 100=Meter=Rückenſchwimmen, wo
Küppers von dem Gladbecker Simon um einen
halben Meter in 1:13,1 geſchlagen wurde. Das
200=Meter=Bruſtſchwimmen ließ ſich
erwartungs=
gemäß der Göppinger Schwarz in 2:50 nicht
ent=
gehen. Bei den Damen kam über 100=Meter=
Kraul die junge „Nixe” Giſela Arendt in 1:11,8
dicht an ihre letzte Rekordzeit heran. Ueber 400=
Meter=Kraul ging auch der franzöſiſche
Welt=
rekordmann Jean Taris an den Start. Er
gewann überlegen in 5:048 vor Nueske=Stettin
mit 5:177, Witthauer=Frankfurt 5:33,5. Gruehn=
Spandau und Deiters=Magdeburg wurden
di=
ſtanziert. Auf die 100=Meter=Kraul legte der
Gleiwitzer Wille Beſchlag (1:01,6), das
Kunſt=
ſpringen gewann Marauhn=Berlin und im
Turmſpringen zeigte ſich Erich Riebſchläger=Zeitz
überlegen.
Südweſtdeutſcher Leichtathletik=Sieg.
Ludwigshafen ſetzten ſich in der 1. bzw. 2.
Alters=
klaſſe durch. — Ergebn iſſe: Hauptklaſſe:
Südweſt ſchlägk Luremburg.
1. Licht=Luftbad Frankfurt; 2. TG. Worms; 3.
mit 45:43 Punkken.
Die Ribelungen=Spiele in Worms.
Nach längerer Zeit fanden in Worms wieder
die Nibelungen=Spiele ſtatt, die diesmal mit
einem Leichtathletikkampf Südweſt —
Luxem=
burg eine beſondere Note erhielten. Der Gau
Südweſt blieb 45:43 ganz knapp ſiegreich. Die
Luxemburger zeigten ſich in einzelnen
Diſzip=
linen uns überlegen und erreichten dieſes
Er=
gebnis vor allem dadurch, daß es ihnen gelang,
in vielen Kämpfen den zweiten und dritten
Platz zu belegen. Die Leiſtungen ſelbſt wurden
durch die Hitze und die nicht erſtklaſſige Bahn
etwas beeinträchtigt.
Ergebniſſe.
(S. — Südweſt, L. — Luxemburg.)
100 Meter: 1. Hornberger=S. 11 Sek., 2.
Kerſch=S. 11.2: 3. Boreiko=L. 11,4; 4. Fejean=L.
12 Sek. 400 Meter: 1. Metzner=S. 51,2: 2.
Krom=
bach=L. 52; 3. Alex=L. 53,2: 4. Blößer=S. 54.
800 Meter: 1. Hemmer=L. 2:00,0; 2. Dehm=S.
2:02,6: 3. Stein=L. 2:02,8; 4. Blind=S. 2:03.
1500 Meter: 1. Bachmann=L. 4:08,2; 2. Wagner=
S. 4:08,3: 3. Creter=S. 4:15,3; 4. Andrig=L.
4:30,5. 5060 Meter: 1. Medinger=L. 16:02,4;
2. Haag=S. 16:02,6; 3. Heirendt=L. 16:14,0;
4. Wöll=S. 16:15,4. Olympiſche Staffel: 1.
Süd=
weſt (Dehm, Knaupp, Hornberger. Metzner) 3:41;
2. Luxemburg 3:44,5. 4 mal 100 Meter: 1.
Süd=
weſt (Kerſch, Hornberger, Knaupp, Zinki) 44,4;
2. Luremburg 46,2. Hochſprung: 1. Endres=S.
1.80 Meter; 2. Baumann=S. 1,75 Meter; 3.
Ski=
pel=L. 1,71 Meter; 4. Lege=L. 1,67 Meter.
Weit=
ſprung: 1. Haſſinger=S. 6,87 Meter; 2. Fejean=L.
6.70 Meter; 3. Merg=L. 6,65 Meter: 4. Rummel=
S. 6,58 Meter. Diskuswerfen: 1. Schneider=
S. 42,91 Meter; 2. Wagner=L. 41,61: 3. Meu=L.
41,20; 4. Broſius=S. 39,04 Meter. Kugelſtoßen:
1. Schneider=S. 14,30 Meter; 2. Berg=S.
14,21 Meter; 3. Wagner=L. 13,88 Meter; 4.
Ringkampf=L. 12,16 Meter.
Ergebniſſe der Nibelungen=Spiele.
100 Meter: 1. Hornberger=Pirmaſens 11 Sek.;
2. Zinki=Frankfurt 11,6. 400 Meter: 1. Schäfer=
Vf.R. Heilbronn 4:11. 4 mal 100 Meter: TG.
78 Heidelberg 45,2; 2. Allianz Frankfurt 45,4;
3. Eintracht Frankfurt 46,1. 3 mal 1000 Meter:
1. JG. Frankfurt 8,14: 2. V.f. R. Heilbronn 8.20.
10 mal 100 Meter (Nibelungen=Staffel): 1.
Al=
lianz Frankfurt 1,55; 2. JG. Sportverein 1:56,2;
3. Eintracht Frankfurt 1:56,6. Weitſprung: 1.
Witte=FSV. Frankfurt 6,59; 2. Witzel=Eintracht
6,52. Kugelſtoßen: 1. Junker=Rüſſelsheim 13,56;
Südweſtdeukſche Sommerſpiel=
Meiſterſchaft.
Der Gau Südweſt trug am Sonntag in Worms
mit Ausnahme der zwei Altersklaſſen ſämtliche
Die Turnfeſtſieger JG. Frankfurt und TV. 61
JG. Ludwigshafen. 1. Altersklaſſe: JG.
Sport=
verein; 2. MTV. Saarbrücken; 3. Turn= und
Fechtklub Ludwigshafen: 4. TG. Worms. 2.
Al=
tersklaſſe: 1. TV. 61 Ludwigshafen: 2. Licht=
Luftbad Frankfurt; 3. TV. 48 Saarbrücken: 4.
TG. Worms, Frauen: 1. JG. Frankfurt: 2. TG.
Worms; 3. TV. Saarbrücken; 4. MTV.
Saar=
brücken.
Frauen=Olympiaprüfung
in Lennep.
Europa=Rekord in der 4X100-Meter-
Skaffel.
2000 Zuſchauer waren Zeugen der
Olympia=
prüfung, die der Deutſche Leichtathletikverband
in Lennep für die Frauen veranſtaltete. So
be=
dauerlich es war, daß die Wettkämpfe eines
plötzlich einſetzenden Gewitters wegen
abgebro=
chen werden mußten, ſo erfreulich ſind die guten
Leiſtungen. Die Staffel, Albus=Krauß=
Dollinger=Dörfel lief die 4mal 100=
Meter=Strecke in der neuen europäiſchen
Rekord=
zeit von 47,5 Sek. Dieſe Zeit liegt nur Ju
Sek. über der amerikaniſchen
Olympiaweltbeſt=
leiſtung von 469 und kann zweifellos noch
ver=
beſſert werden, zumal der Wechſel zwiſchen
Krauß und Dollinger alles andere als
einwand=
frei war. Die Dresdenerin Krauß war
außer=
dem über 60 und 100 Meter erfolgreich, wo ſie
in 74 bzw. 12 Sek ſiegte. Die Berlinerin
Engelhardt ſtellte im 80=Meter=Hürdenlauf
mit 12,1 Sek. eine neue deutſche Beſtleiſtung auf.
Die Ergebniſſe: 60 Meter: 1. Krauß=
Dresden 74. 2. Dörfel=Berlin, 3. Albus=
Bar=
men, 4. Dollinger=Nürnberg: 100 Meter:
1. Krauß 12,0, 2. Dörfel 12,3, 3. Dollinger, 4.
Al=
bus: 80 Meter Hürden: 1. Engelhardt=Berlin
121 (Deutſcher Rekord), 2. Hagemann=
Eimsbüt=
tel 123, 3. Steuer=Duisburg; Diskus: 1.
Mol=
denhauer=Hamburg 4010, 2. Heublein=Barmen
39,23 Meter, 3. Krauß=Dresden 38,59 Meter;
Hochſprung: 1. Niederhoff=Velbert 1,56, 2.
Hage=
mann 1,51, 3 Link=Siegen 1,50 Meter.
Den Sieg im Deutſchen Derby 1934
errang Athanaſius aus dem Geſtüt Erlenhof.
Der Hengſt, der von J. Raſtenberger
ausgezeich=
net geſteuert wurde, ging in der Schlußgeraden
an die Spitze und ließ Blinzen, Agalire,
Ehren=
preis und Ebro ſicher hinter ſich.
1860 München kam in dem in dieſem
Jahre zum 18. Male durchgeführten und von
4500 Läufern beſtrittenen Groß=Staffellauf
Grünwald—München zu einem weiteren. Sieg
vor Jahn München, Polizei, Poſtſportverein und
MTV. München.
Der Golf=Länderkampf
Frank=
reich-Deutſchland in Frankfurt a. M.
endete mit dem erwarteten 7½971½=Siege der
Franzoſen.
AS. Roma, die italieniſche Berufsſpieler=
Mannſchaft, wurde in Dresden vom Dresdener
SC. mit 1:2 geſchlagen
Nr. 173
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 25. Juni 1954
Am 28. November des
vergängenen Jahres hat der
Chef des Stabes der SA.,
Reichsminiſter Ernſt Röhm.
die Schaffung eines SAl.=
Sportabzeichens angeordnet.
Die Erwerbung dieſes
Ab=
zeichens ſollte der deutſchen Jugend einen weiteren großen
Anreiz zur kämpferiſchen Schulung des Körpers geben und
zu ehrlichem ſportlichen Kampf aufrufen. In allen Schichten
der deutſchen Jugend fand.
die Schaffung dieſes
Abzei=
chens, das ein reines
Lei=
ſtungsabzeichen iſt
und nur erkämpft werden
kann, den größten
Wider=
hall. Auf zahlloſen
Sport=
plätzen und Sportlagern
der SA. können wir heute
das eifrige harte Ringen
um dieſe Auszeichnung
ver=
folgen und die Begeiſterung
ſehen, mit der überall
ge=
kämpft wird.
Die
Ausführungsbeſtim=
mungen zum Erwerbdes
SA.=
Sportabzei=
chens, die im Auftrag des
Stabschefs der Chef des
Ausbildungsweſens der SA.,
Obergruppenführer Krüger,
erlaſſen hat, geben einen
ge=
nauen Ueberblick über alle
Anforderungen, die an die
Bewerber dieſes Abzeichens
geſtellt werden. Zunächſt hat
der Stabschef beſtimmt, daß
das SA.= Sportabzeichen
angehörigen der SA.
er=
worben werden kann, ſofern ſie raſſiſch und weltanſchaulich
den SA.= mäßigen Vorausſetzungen entſprechen.
Die Vorausſetzungen lauten:
1. Der Bewerber muß würdig ſein, das heißt, raſſiſch
und weltanſchaulich den SA.=mäßigen
Vorausſetzun=
gen entſprechen;
2. er muß tauglich ſein, das heißt, nach ärztlicher
Un=
terſuchung für ſport= und marſchfähig befunden
werden;
3. er muß ausgebildet ſein, das heißt, ſein Training
durch anerkannte Geländeſportlehrer (
Lehrſcheininha=
ber) vorſchriftsmäßig nachweiſen können;
4. er muß geprüft ſein, das heißt, Training und
Lei=
ſtungsprüfung müſſen durch anerkannte Prüfer (SA.=
Führer mit Prüfungsberechtigung) beglaubigt ſein.
Daneben werden auch für die
Vorbereitungs=
ßeit einige Bedingungen geſtellt: Der Bewerber muß:
1. An einem Lehrgang einer Geländeſportſchule bzw.
eines Geländeſportlagers, oder an einem Lehrgang der
SA. bzw. einer SA.=Führerſchule mit Erfolg
teilge=
nommen haben:
2. er muß als Angehöriger der SA. die Anwärterzeit
be=
endet haben, oder
3. er muß in einer anerkannten Geländeſport=
Arbeits=
gemeinſchaft außerhalb der SA. eine Trainingszeit
von mindeſtens 120 Uebungsſtunden nachweiſen
können.
Der Weg zum Erwerb des SA.=
Sportab=
ßeichens fängt zunächſt mit der Anlegung des
ſogenann=
ten Leiſtungsbuches an. Dieſes Leiſtungsbuch gilt als
Aus=
weis über die Erlaubnis zum Training, die Erfolge des
Trai=
nings und das Beſtehen der abſchließenden
Leiſtungsprü=
fung. Alle Leiſtungen, die der Bewerber in den einzelnen
Sportarten erzielt, werden genau in dieſes Buch
eingetra=
gen. Außerdem wird hier auch der Befund der ärztlichen
Un=
terſuchung, die dem Training vorausgeht, ſchriftlich
nieder=
gelegt.
Es gibt zwei Möglichkeiten, das SA.=
Sport=
abzeichen zu erwerben. Entweder in den dem Chef des
Aus=
bildungsweſens der SA. unterſtellten Schulen, nach
ört=
lichem Training innerhalb der SA. und der ihr unterſtellten
Gliederungen, oder außerhalb der SA. in anerkannten
Ge=
ländeſport=Arbeitsgemeinſchaften. Je nachdem, wo der
Be=
werber ſeine Zulaſſung beantragt hat, erhält er dann das
Einberufungsſchreiben auf dem Dienſtwege für den SA.=
Lehrgang oder den Behörden=Lehrgang oder den Verbands=
Lehrgang. Innerhalb der SA. jedoch wird als
Vorberei=
tungszeit die Ausbildung der Bewerber während ihrer SA.=
Anwärterzeit gerechnet. Für alle Bewerber, die nicht der SA.
angehören, iſt es am zweckmäßigſten, ſich zum örtlichen
Trai=
ning bei dem für ihren Wohnort zuſtändigen SA.=Führer
mit Prüfungsberechtigung zu wenden. Für alle Bewerber
außerhalb der SA. iſt es ferner noch wichtig zu wiſſen, daß
ſie, falls ſie zum örtlichen Training zugelaſſen werden
wol=
len, einer Reichsorganiſation angehören müſſen, welcher vom
Chef des Ausbildungsweſens der geländeſportliche Uebungs=
grundſätzlich auch von Nicht= Auf die Plätze! Ferkig! Losl Starkübungen der Bewerber für die kurze Strecke.
Eine Ruhepauſe im Innenraum des Sporiplatzes nach anſtrengendem 3000=Meier= mer ausgebildet ſein, ſtets best
Lauf, der zu den Leiſtungsprüfungen gehört.
betrieb ausdrücklich geſtattet iſt. Gehört ein Bewerber weder
einer ſolchen Reichsorganiſation noch der SA. an, ſo wird er
von dem zuſtändigen SA.=Führer zunächſt auf den Eintritt
in eine ſolche zum geländeſportlichen Uebungsbetrieb
berech=
tigte Organiſation hingewieſen.
Den Abſchluß aller Vorbereitungen zum Erwerb des
SA.=Sportabzeichens bilden die Leiſtungsprüfungen. Dieſe
erſtrecken ſich auf drei Uebungsgruppen:
1. Leibesübungen: 100=Meter=Lauf; Weitſprung;
Keulenweitwurf; Kugelſtoßen; 3000=Meter=Lauf.
2. Grundübungen: Kleinkaliberſchießen, 25=
Kilo=
meter=Gepäckmarſch; Keulenzielwurf.
3. Geländeſport.
Dieſe geforderten Leiſtungen zeigen, daß es ſich bei allen
Uebungen, die das SA.=Sportabzeichen verlangt, nicht um
Aufſtellen von Rekorden handelt, ſondern daß es hier in
erſter Linie auf eine durchgreifende
Geſamtſchu=
lung des Körpers ankommt, um ihn in allen ſeinen
Die Leiſtungen, die der Bewerber für das SA.=Sport.
abzeichen in den einzelnen Sporkarken erzielt, werden
im Leiſtungsbuch genau niedergelegt.
Teilen kräftig und widerſtandsfähig zu machen. Keiner hag
nötig, vor übergroßen Forderungen zurückzuſchrecken, uniu
jedem geſunden Körper wird es möglich ſein, dieſen Anſorr
derungen bei eifrigem verantwortungsbewußten Training!
nachzukommen.
Die Verleihung des SA.=Sportabzeichen:
geſchieht dann auf einen Antrag, der aber nicht vom Bewer:
ber geſtellt wird, ſondern vom zuſtändigen SA.=Führer mit
Prüfungsberechtigung.
Wichtig iſt noch, daß das SA.=Sportabzeichen widerruff
lich verliehen wird, das heißt, es kann jederzeit zurückgeforn
dert werden, wenn der Trä3
ger die SA.=mäßigen Vor;
ausſetzungen, die für die Very
leihung des Abzeichens geforn
dert wurden, nicht mehr er=!
füllt. Der Träger des Abs
zeichens in Bronze iſt jeder!
zeit verpflichtet, verlangten
Leiſtungsprüfungen nachzust
kommen. Falls er dies ohnsl
triftigen Grund nicht tut, vers
liert er das Recht zum Trast
gen des Abzeichens.
Es iſt ſelbſtverſtändich,
daß der Träger des Sll=1
Sportabzeichens damit ſeinenn
Kameraden und der ganzem
Oeffentlichkeit gegenüber bess
ſondere Pflichten übernimmt.
In erſter Linie wird vom
ihm verlangt, daß er ſich ſtänst
dig durch natürliche und
nützliche Leibesübungem
ſport= und marſchfähig erhält.1
Träger und Bewerber müſs”
ſen würdig, tauglich und
im=
reit, ihre Leiſtungen untem
Beweis zu ſtellen.
en gel
ich
nache
detzen
gert
Auch in Darmſtadt wird in abſehbarer Zeit mit der Abnahme der Leiſtungen bzw. der Bildung einer Trainingsgemeinſchaft begonnen werden. Es ergeht rechtzeitig Mitteilung durch die Prelſe
Richtig akmen — das muß während der Weilbeweibe
und auch unmitfelbar nach ihnen beachtet und — gelernt.
werden.
Links: In geſchloſſener Formalion marſchieren die Teie
nehmer der Sporikurſe an die Starkpläße.
Montag, 25. Juni 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 173 — Seite 7.
Bütfens
Anonyme Briefe.
Menſchen mit Charakter — wie z. B. Redakteure und
Per=
mlchefs — ſtehen allemal auf dem Standpunkt: Anonyme
Zu=
urſften ſind zwecklos und wandern in den Papierkorb. Und die=
Standpunkt iſt ein richtiger Standpunkt. „Wer nicht, den
ſuck hat uſw. uſw., der hat auch nicht das Recht uſw. uſw.
Leider muß ich geſtehen, daß da bei mir von Jugend auf ein
ſekt vorzuliegen ſcheint. Als ich meinen erſten anonymen Brief
ſkam, war ich fünfzehn Jahre alt. Das iſt ſchon an ſich ſo ein
ſtter! Aber nun ſtand auch noch in dem Brief: „Ich ſehe Dich
gern über die Straße gehen, Du haſt ſo ſchöne Waden!”
Unter=
ſa net war mit „Cleopatra . Es war alſo auch noch ein
gebil=
ſtes Frauenzimmerchen! Ich meine ich frage euch alſo: Sollte
ieſen Brief etwa in den Papierkorb werfen? Ich dachte nicht
am. Im Gegenteil, ich ſteckte ihn in die Taſche, und wenn ich
nmal niedergeſchlagen und gedrückt war, weil mir das
heiß=
ſebte Röschen beim Schlittſchuhlaufen einen Korb gegeben
ſtz, dann zog ich ihn hervor und richtete mich an ihm wieder
Delbſtbewußtſein und ſeeliſcher Stärke auf. Es kriegt ja
ſchließ=
h auch nicht jeder einen Brief, in dem anonymerweiſe ſeine
ſaden gelobt werden. Der Herr Redakteur z. B., der in einem
foriymen Brief etwa wegen ſeines herrlichen Stils gelobt
ſüe, würde ihn ſicherlich auch einſtecken und zu ſeinen
Bekann=
iſt ſagen: „Der Schreiber dieſes Briefes muß ein gebildeter
ſerſch ſein und hat unſtreitig viel Verſtändnis für ſtiliſtiſche
ſprlegtheit.‟ Der Papierkorb würde alſo nicht belaſtet, trotz
tei ſonſtigen Charakterfeſtigkeit des Herrn Redakteurs natürlich.
2Ich ſtelle alſo feſt: Es gibt ſo’ne anonyme Briefe und ſolchene.
hunpft mich einer einen alten Plattkopp, oder macht er meinen
ſa bar ſchlecht, dann ſage ich pfui Deibel und werfe den Brief
ſig. Lobt aber eine meine Waden oder behauptet, meine
Groß=
utker wäre eine entzückende Frau, dann ſage ich: Das Mädchen
ſt’Sinn für Schönheit und ehrt das Alter. Und dann ſtecke ich
in Brief ein. Ich bin halt ein Charakter mit Nüancen.
2Was aber ſoll ich machen, wenn mir dem Herrn Burrus,
ril ich einmal etwas von Kirſchen ſchrieb, jetzt unentwegt von
herlich lieben Händen Kirſchenmiſchel angeboten werden?
Ano=
ime Kirſchenmiſchel! Dann ſage ich in meiner abgrundtiefen
Be=
ſewenheit (ich habe das von unſeren prominenten
Filmſchau=
feiern gelernt): „Ich ſtrebe nicht nach irdiſchen Gütern! (
Augen=
ifkhlag.) Was ſollte ich übrigens mit ſo vielen Miſcheln
negen? (Bedauernder Blick abwärts.) Ich danke Ihnen von
irnen für den guten Willen! (Liebenswürdiges Lächeln,
Groß=
lif ahme.) Aber Sie können von mir nicht verlangen, daß ich
ta wie Paris von Troja ſelig zum Schiedsrichter zwiſchen
tſwenmiſchelbackende Frauen ſtelle. (Leicht ſpitzbübiſches Lächeln
tt ſchiefgehaltenem Kopf.)
Umd deshalb, meine Damen. bleibe ich vorſorglich, was ich bin:
Der anonyme Burrus.
Reichs=Schwimmwoche in Pfungſtadk.
Mit der Ermittlung des unbekannten Schwimmers” hat ein
or zügiges Werbeprogramm im Pfungſtädter Hallenbad ſein
itze gefunden. Der gebotene Sport brachte recht gute Leiſtun=
Es konnten folgende Beſten ermittelt werden:
Schwimmer über 18 Jahre: Otto Grund.
ASchwimmerinnen über 18 Jahre: Guſtel Reinhardt.
Schwimmerinnen unter 18 Jahren: Kätha Mai.
Schwimmer unter 18 Jahren: Philipp Lang.
DDer Beſuch an den letzten Abenden hatte ſich derart
geſtei=
ri. daß die Halle die Zuſchauer nicht alle faſſen konnte. Ins=
—J.
ſant waren es mehr als 3000 Perſonen.
m. Babenhauſen. 24. Juni. Eine Kundgebung gegen
ive smacher und Nörgler fand am Freitag abend im
tale des Gaſthauſes „Zum Adler” ſtatt, in der nach kurzen
Be=
ein ungsworten des Pg. A. Fendt der Kreispropagandaleiter
öorrchert=Darmſtadt zu den Anweſenden ſprach. Der
Red=
u. bekannt als revolutionärer Nationalſozialiſt, verſtand es,
im: Zuhörer vom erſten Satze an in den Bann ſeiner ſcharfen
u. treffenden Ausführungen zu ziehen. Vier große Gruppen
itarſchied er unter den Stänkerern und Miesmachern: die
ſammtiſch= oder Bierbankpolitiker, die Juden, gewiſſe Geiſtliche
wdidie Deutſchnationalen. An manchen Stellen ſeiner
Ausfüh=
in en, z. B. als er ausrief: Wir brauchen keinen Kaiſer mehr,
ur haben unſeren Führer Adolf Hitler!” wurde der Redner
n ſtarken Beifallskundgebungen unterbrochen. Mit dem
ein=
tylichen Appell an alle Volksgenoſſen, den Führer in dieſer
ſveren Zeit zu unterſtützen, ſich feſt zuſammenzuſchließen als
unceraden im nationalſozialiſtiſchen Geiſt und völkiſchen
Han=
in und mitzukämpfen für eine glückliche Zukunft Deutſchlands
brldete Pg. Borchert ſeine mit ſtürmiſcher Zuſtimmung
aufge=
imnene Rede. Mit dem Horſt=Weſſel=Lied und einem
drei=
ſhan Sieg=Heil auf den Kanzler ſchloß die Verſammlung.
Wd. Michelſtadt, 24. Juni. Fabrikbrand. Heute
Sonn=
gffrüh gegen 7 Uhr ertönten plötzlich die Alarmſignale der
zurwehr. In der Tuchfäbrik Arzt war Feuer ausgebrochen.
„e’Pflichtfeuerwehr von Stockheim war raſch an der Brandſtelle
,d nahm den Kampf gegen das wütende Element auf. Gleich
trauf traf auch die Motorſpritze der Freiw. Feuerwehr
Michel=
ior ein. Das Feuer hatte an der in dem brennenden Gebäude
zn Vormiſchen lagernden Wolle reiche Nahrung gefunden, die
ſanimen ſchlugen auf der einen Seite ſchon zu Türen und
Fen=
ſen heraus. Mit mehreren Schlauchleitungen gingen die
bei=
n Wehren von oben durch das Dach und durch Innenangriff
in Brand zu Leibe und die Gefahr des Weiterumſichgreifens
tr bald gebannt. Wäre das Feuer nicht ſofort bemerkt worden
er in der Nacht ausgebrochen, ſo hätte es ungeheure Ausmaße
mahmen können, denn direkt vor dem Gebäude befindet ſich eine
zn in=Tankſtelle, auf der anderen Seite befinden ſich die großen
brikbauten, wie Spinnerei, Zwirnerei uſw. Gegen 9 Uhr
konn=
die Wehren von Michelſtadt und Stockheim unter
Zurück=
ſſumg einer Brandwache bereits wieder abrücken. Die Frei=
Unge Feuerwehr Erbach, die mit ihrer Motorſpritze am
Brand=
uite eingetroffen war brauchte nicht einzugreifen. Tatkräftige
Une leiſteten ebenfalls die Freiwillige Sanitätskolonne vom
ten Kreuz Michelſtadt, ſowie die SA. Ueber die
Entſtehungs=
fakhe iſt zurzeit noch nichts bekannt. — Wie wir erfahren, kann
miden 3 beſchädigten Maſchinen eine bis morgen wieder
gang=
ſe ggemacht werden
As. Erbach, 24. Juni. Luftſchutz=Schule. Das katholiſche
ſhu lhaus iſt nun zur Luftſchutz=Schule geworden. Vom Speicher
Hinab zum Keller iſt es den Luftſchutzmaßnahmen entſprechend
ngerichtet, um der Bevölkerung zu zeigen, welche Maßnahmen
teffen ſind, um neben der eigenen Perſon auch Haus und Hof
ur der drohenden Luftgefahr zu ſchützen. Beſonders ſollen die
ſuss beſitzer die Gelegenheit wahrnehmen und an den nächſten
Sonntagen die Anlage eines Luftſchutzhauſes beſichtigen. Die
inrichtung der Luftſchutzſchule wird an den nächſten drei
Sonn=
gem von mittags 1 bis 7 Uhr koſtenlos zur Beſichtigung
frei=
hebben. Später wird ſie nur noch der praktiſchen Schulung der
völkerung dienen. Luftſchutzkurſe finden laufend in der
Luft=
juh:ſchule ſtatt (Dauer 4 Abende). Anmeldungen können bei dem
hu lungsleiter, Pg. Friedrich Gölz, oder bei der Ortsgruppe des
LB. ſelbſt erfolgen. — Männerabend. Der letzte
Männer=
ſeid fand im Gemeindehaus ſtatt. Herr Stadtpfarrer Hahn
ein intereſſantes Referat über das zeitgemäße Thema:
ſrſ ſtianiſierung der Germanen. An Hand von reichem
Quellen=
nierial entwarf der Redner ein anſchauliches Bild über die
ueſſte Geſchichtsforſchung und trat in der Hauptſache der
Auf=
ſung entgegen, als ob die Bekehrung der Germanen
ausſchließ=
mnit Gewalt erfolgt ſei.
Offenbach, 23. Juni. Techniſche Lehranſtalten
enbach a. M. Verhandlungen zwiſchen der Stadt Offen=
und der Miniſterialabteilung für Bildungsweſen, Kultus,
miit und Volkstum über einen Ausbau der Maſchinenbauſchule
ſhöheren Maſchinenbauſchule führten ab Oſtern verſuchsweiſe
der Angliederung eines 5. Halbjahres ſeitens der Schulleitung.
Erreichung der Anerkennung der Abſchlußprüfung der
aus=
baruten Anſtalt ſollen demnächſt Verhandlungen mit den
zuſtän=
geri Reichsſtellen eingeleitet werden. — Die Kunſtgewerbeſchule
meelt ab Oſtern einen Ausbau durch Einrichtung einer
Fach=
ſee für Lithographie und verwandte Verfahren. Die Klaſſe,
ſich auf den Spätnachmittags= und Abendunterricht eingeſtellt
t, ſoll auch freien Künſtlern Gelegenheit geben, ſich mit
n verſchiedenen, z. T. beinahe völlig verlorenen
Steindruckver=
hieen vertraut zu machen.
F Oet vnl/ Derhanet feint!
ein Magkruf.
Von Paul Eipper.
Man ſagt ganz allgemein, wir Deutſche ſeien ein ſehr
tier=
bes Volk, und es gebe in Stadt und Land kaum eine Familie,
be: der nicht irgend ein Tier gehalten wird, ein Hund. eine Katze,
ein Kanarienvogel, Fiſche, Schildkröten, Laubfröſche, Tauben,
Meerſchweinchen, Karnickel und ſo fort.
Sind nun dieſe Tierhalter wirklich alle — Tierfreunde? Ich
weiß Hunderte von Fällen, da ein Mann, eine Frau ſich ſpontan
eine Katze angeſchafft haben oder einen Hund, und der ganzen
Be=
kanntſchaft voll Entzücken von ihrem „ſüßen, goldigen Tier”
vor=
ſchwärmten. In den erſten Wochen, wohlverſtanden! Später
wur=
den ſie weſentlich ſtiller, und nach ein paar Monaten war das
„herzige Geſchöpf” ſpurlos verſchwunden. „Wiſſen Sie, ich habe mir
das doch einfacher und bequemer vorgeſtellt. Man wird ja der
Sklave von ſolch einem Vieh. Und die Arbeit, der Schmutz!! Ich
habe mein Tier der Portiersfrau geſchenkt — wieder verkauft —
gegen was Lebloſes umgetauſcht.”
Soll man da als Tierfreund nicht vor Empörung aus der
Haut fahren? Liebe Mitmenſchen, Sie können doch nicht ſo töricht
ſein, ſich auch nur eine Sekunde lang einzubilden, daß
ausgerech=
net die Tierhaltung lauter Sonnenſeiten habe, daß ein Tier
ledig=
lich zu unſerer Freude, zu unſerem Vergnügen auf der Welt ſei!
Solch eine Einſtellung iſt entweder Gedankenloſigkeit oder Dünkel,
auf alle Fälle eine Tierquälerei. Ja, eine ganz richtige
Tierquäle=
rei, zwar nicht aus Bosheit, ſondern (was viel gefährlicher, weil
nicht ſtrafbar!) aus Dummheit.
Immer werde ich ſchriftlich und mündlich gefragt, wo man
beiſpielsweiſe eine eremefarbene Angorakatze mit rieſenhaftem
Buſchſchweif, einen beſonders niedrigen Skye=Terrier, einen
ver=
blüffend geſcheiten Schäferhund, ja. ſogar einen handzahmen
Geparden kaufen könne, und — ſo ſeltſam das für einen
Tier=
freund klingt — ich rate zuerſt einmal ab, ſchildere in kraſſeſter
Weiſe die Schattenſeiten und bemühe mich, jenen Menſchen
klarzu=
machen, daß ſie es ſich zuvor gründlichſt überlegen müſſen, ob ſie
geeignet und auch in der Lage ſind, irgend ein Tier zu halten.
Denn, nicht wahr, jeder junge Hund will ſpielen, und weil
dadurch manches kaput geht in der Wohnung, iſt das kein reines
Vergnügen. Er wird auch manchmal bellen, wenn die „Herrſchaft”
Ruhe haben möchte; der Hund iſt gleich uns Menſchen vor
Krank=
heiten nicht gefeit, bekommt vielleicht mitten in der Nacht
Bauch=
weh und muß hinaus. Da nützt nun alles Schimpfen nichts und
auch nicht das Ueberhören des Hilferufs: am andern Morgen
fin=
der man eine „Beſcherung” neben dem verſchüchterten Hund,
drei=
mal wehe dem Tierbeſitzer, der das arme Geſchöpf dann zu allem
hin noch verprügelt! (Solche Menſchen gibt es leider!)
Ich ſagte „Tierbeſitzer”. Was für ein häßliches Wort! Beſitzen
kann man doch nur einen Gegenſtand, eine tote Sache. Wer ſich
einem Tier gegenüber auf dem Herrenſtandpunkt ſtellt (du haſt
zu gehorchen, mußt ſo ſein, wie ich es will!), der wird nie das
Er=
lebnis „Tier” in ſeiner ganzen Beglückung ausſchöpfen können.
Gemeinſchaft, liebevolle Harmonie muß man anſtreben: darum
hat übrigens der Menſch beim Tier zu werben (jawohl!), denn die
Tiere mußten in all den Jahrtauſenden recht ſchlechte Erfahrungen
mit uns Menſchen machen, und ſie ſind durchaus mit Recht miß=
Fliegergruppe Hannover
wieder Sieger im Deutſchland=Flug.
Bis kurz nach 19 Uhr waren von den Deutſchlandfliegern 18
Verbände wieder eingetroffen. Es fehlen nur noch drei
Forma=
tionen, die ſich aber kurz vor den Toren Berlins befanden. Die
Wettbewerbsleitung konnte nach den bisher vorliegenden
Ergeb=
niſſen bereits den Sieger des Wettbewerbs mitteilen, und zwar
fiel der Sieg wieder wie im Vorjahre an die Fliegergruppe
Han=
nover, die mit einer Staffel von drei Flugzeugen vom Typ
Klemm L 25 (Staffel B 4) den Wettbewerb beſtritt. Die Führer
dieſer Flugzeuge waren die Flieger Eſche, Weigand und Bode.
Die Beobachter, die an dem Flug durch die Orteraufgabe, die ſie
zu löſen hatten, ausſchlaggebend beteiligt waren, heißen Baiſt,
Weſterkamp und Kreuzträger. Ueber die weitere Einteilung der
Plätze iſt noch nichts bekannt.
fün dos Vilkwek
Mutter und Kind
Speſſart, Vogelsberg, Weſterwald, Taunus und Odenwald — fünf
Perlen landſchaftlicher Schönheit. Zeigt ſie der deutſchen Jugend,
nehmt Ferienkinder auf!
Ein 2700 Meker hoher Berg verſinkk.
DNB. Tegucigalpa (Honduras).
Wie die Regierung von Honduras bekannt gibt, iſt der 2700
Meter hohe Berg Erapuca im Copan=Diſtrikt zuſehends im
Sin=
ken begriffen. 1300 Hektar Ackerland ſind bereits verſunken und
die Anbauflächen an den Berghängen vernichtet. Die Regierung
hat Ingenieure entſandt, die das Naturwunder unterſuchen ſollen,
Wekterbericht.
Ausſichten für Dienstag, den 26. Juni: Etwas friſcher, teils
wol=
tig, teils aufheiternd, einzelne gewittrige Schauer.
trauiſch geworden. Aber wenn ſie uns erſt lieb gewonnen haben,
halten uns die Tiere bis zum Tod die Treue und leben eigentlich
nur dafür, dem geliebten Menſchen ihre Sympathie zu zeigen.
„Jeder Menſch hat den Hund, den er verdient”, ſagt ein
züch=
teriſches Sprichwort, und ich gehe ſogar noch einen Schritt weiter,
behaupte, daß man nur den Hund zu beobachten braucht, um zu
wiſſen, welchen Charakter ſein Herr hat. Hunde, die ſofort den
Schwanz einkneifen, wenn ihr „Beſitzer” ſie ruft, ſind eine
leben=
dige Anklage.
Noch eines: wer nicht tagtäglich mindeſtens eine Stunde mit
ſeinem Hund laufen kann, darf ſich weder eine Dogge noch irgend
einen anderen großen Hund anſchaffen. Fünf Minuten vor die
Türe gehen, von einem Laternenpfahl zum nächſten, das genügt
nicht. Die Hunde verkommen ſonſt körperlich und ſeeliſch, haben
ſchlechte Verdauung, verlieren ihr Haar, werden mißlaunig und
dumm. Das Temperament eines Hundes, ſeine Luſt am Daſein,
ſein Uebermut und ſeine Schalkhaftigkeit (auch Tiere können Sinn
für Humor haben!) erlebt man erſt bei ziel= und wegeloſen
Wan=
derungen durch Feld und Wald. Es darf ruhig regnen oden
ſchneien!
Auch den zukünftigen Katzenhaltern iſt etwas zu ſagen.
Füt=
tern und tränken allein tut es nicht, obwohl auch dies gelernt ſein
will, denn die Katzen ſind Raubtiere und können beiſpielsweiſe
vegetariſch nicht leben. Man muß ſich mit ſeiner Katze beſchäftigen,
liebevoll beſchäftigen, ſonſt wird ſie zur langweiligen
Schlummer=
rolle irgendwo in einem warmen Winkel. Katzen brauchen ebenſo
wie Hunde eine geordnete Körperpflege, müſſen gekämmt und
ge=
bürſtet werden, wenn ſie geſund bleiben ſollen, und auch die Ohren
und Augen ſollen immer wieder ausgewaſchen werden.
Es iſt ferner keineswegs notwendig, daß man den
Katzenhaus=
halt ſchon im Treppenhaus riecht. Katzen ſind an ſich die
reinlich=
ſten Tiere. Ich habe oft ſieben und mehr Katzen in der Wohnung
gehalten, und es hat bei uns nie „geſtunken”. Allerdings beſaßen
wir zwei Katzenkloſettchen, zwei Zinkblechkäſten mit Torfmull; das
eine war im Gebrauch, das andere ſtand ſauber ausgewaſchen auf
dem Balkon, kam am nächſten Tag ins Katzenzimmer, während
nun der erſte gereinigt und gelüftet wurde — und ſo jeden Tag
von neuem.
Selbſt ein Kanarienvogel braucht mehr als ein paar Körner
und etwas Waſſer. Man ſoll dem Tier friſche Luft und
Sonnen=
licht geben; aber weder Zugluft noch pralle Sommerſonne; denn
im erſten Falle ſtirbt der Piepmatz an Lungenentzündung, im
an=
deren am Sonnenſtich. Jeder Vogelmagen liebt die Abwechſelung:
ein Apfelſcheiblein, etwas grüner Salat ſteigert die Lebensfreude
und den Geſang des Tieres.
Es wäre noch viel zu ſagen über die ſelbſtverſtändlichen
Pflich=
ten eines tierfreundlichen Tierhalters. Aber für heute ſei es
ge=
nug. Nur eines noch: nicht jenes Tier iſt am meiſten zu bedauern,
das nie die Nähe und Güte der Menſchen erfahren hat, ſondern
jene Kreatur, die eine zeitlang verhätſchelt und verwöhnt wurde,
bis ſie dann der Menſch ſatt bekam und von ſich ſtieß. Denn die
Liebe eines ſolchen Tieres iſt ja nicht erloſchen, nur ganz plötzlich
gegenſtandslos geworden. In ſein Gehirn, in ſeine Seele dringt
kein Verſtändnis dafür, daß es nun plötzlich verlaſſen worden iſt,
einſam im Zwinger hockt oder bei fremden, gleichgültigen
Men=
ſchen. So zu handeln, iſt unſerer unwürdig, iſt ein Verbrechen und
eine Sünde.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel, Trier, Freiburg 251.
Frankfurt, Montag, 25. Junf
5.45: Choral, Zeit, Wetter. — 5.50 und 6.15: Gymnaſtik. —
6.40: Zeit, Meldungen. — 6.50: Wetter. — 6.55: Frühkonzert.
Orcheſter Frankfurter Berufsmuſiker. — 8.15: Waſſerſtand, Wetter.
8.20: Stuttgart: Gymnaſtik. — 10.00: Nachr. — 10.30: Nur
Trier: Eigene Sendung. — 11.00: Werbekonzert. — 11.40:
Programm, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter. — 11.50: Sozialdienſt.
12.00: NSBO.=Landes=Sinfomeorcheſter. Ltg.: Cornelius. — 13.00:
Zeit, Nachr., Saardienſt. — 13.10: Nachr. — 13.20:
Mittags=
konzert auf Schallpl. — 13.50: Zeit, Nachr. — 14.00:
Spree=
waſſergetauft (Schallpl.). — 14.30: Nur Kaſſel: Nachr. —!
14.40: Stunde des Liedes: Volkslieder aus Lothringen. —
15.30: Wetter. — 15.40: Wirtſchaftsbericht. — 15.50: Zeit,
Wirtſchaftsmeldungen. —
16.00: Sruttgart: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Ltg.:
Guſta Görlich. — 17.30: Lilt von Baumgarten: Der Schang=
Schorſch. — 17.45: Kleine Zithermuſik. — 18.00: Kaſſel:
Stunde der Jugend: Hitler=Jugend Kaſſel an der Front. —
18.25: Stuttgart: Franzöſiſch. — 18.45: Wetter,
Wirtſchafts=
meldungen, Programm, Zeit. — 18.50: Das Leben ſpricht.
(Soziale Funkberichte.)
19.00; Unterhaltungskonzert. — 20.00: Zeit, Nachr. — 20.15:
Leipzig; Reichsſendung: Stunde der Nation: Der Pilger nach
Wahnfried. Richard Wagner, der Menſch. — 21.15: Berlin:
Blaskonzert. Muſikkorps der Leibſtandarte Adolf Hitler. Lig.:
Müller=John. — 22.00: Heitere Volkslieder, geſungen vom
Frankfurter Motettenchor. — 22.20: Zeit, Nachr. — 22.35:
Nachr., Wetter, Sport. — 22.45: Kleine Unterhaltung. Heint
Schorn bringt. Luſtiges zur Laute. — 23.00: Lieder und
Kla=
viermuſik von Robert Schumann. — 24.00; Stuttgart: Nachtmuſik.
Deutſchlandſender
Welle 1571
Deutſchlandſender: Montag, 25. Juni
5.45: Hamburg: Wetter für die Landwirtſchaft. — 5.50;
Wieder=
holung der wichtigſten Abendnachr. — 6.00; Berlin:
Gym=
naſtik. — 6.15: Tagesſpruch. — 6.20; Hamburg: Frühkonzerr.
In einer Pauſe (gegen 7.00): Nachr. — 8.00: Sperrzeik. —
8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.00: Berufs= und
Fach=
ſchulfunk: Aus der Amtsſtube eines Anerbengerichts. Em
Mehr=
geſpräch. (Aufn.).
1.40: Herybert Menzel lieſt eigene „
Lu=
ſtige Geſchichten”. — 1000: Nachr. — 10.10: Deutſches
Volks=
tum: Stralſund. 700 Jahre Geſchichte einer Hanſaſtadt.
Hör=
olge. (Aufn.). — 10.50: Körperliche Erziehung: Turnen der
Mittelſtufe. — 11.15: Deutſcher Seewetterbericht. — 11.30:
1000 rote Roſen blühen. (Schallpl.).
12.00: Frankfurt: Mittagskonzert. — 12.55: Zeitzeichen. — 13.00:
etter für die Landwirtſch. — Anſchl.: Waldesluſt. (
Schall=
plattenſtunde). — Anſchl: Wetter. — 13.45: Nachr. — 14.00:
Sperrzeit. — 14.45: Glückwünſche. — 15.00: Wetter, Börſe.
15.15: Kinderliederſingen — 15.40: Werkſtunde für die
Ju=
gend: Mir dem Pfeil, dem Bogen. Anregungen für einen
ge=
ſunden und billigen Sport.
16.00: Bad. Reinerz: Johann=Strauß=Konzert der E.hleſ.
Phil=
harmonie. Lrg.: Kaufmann. — 17.00: Die ſtreitbaren Herren:
Einſamkeit und Geſelligkeit. — 17.15: Das 1000=Zeitelager
der HJ. auf dem Tempelhofer Feld. Hörbericht. (Aufn.). —
17.30: Walter Schütt=Stunde. Lieder nach Texten norddeutſcher
Dichter. Geſang: F. Düttbernd. Am Flügel: Der Komponiſt.
18.00: Goethes Italienfahrt als deutſches Gleichnis. — 18.20:
Die „Ferien” der Familie Oberflach. Ein= Funkſchnurre vom
falſchen und richtigen Reiſen. — 18,55: Das Gedicht. — Anſchl.:
Wetter für die Landwirtſchaft.
19.00: Das Lahntal. (Aufn.). — 19.50: Zeitfunk. — 20.00:
Kernſpruch. — Anſchl.: Kurznachr. — 20.15: Leipzig:
Reichs=
ſendung: Stunde der Nation: Richard Wagner, der Pilger nach
Wahmried. — 21.15: Philharmoniker ſpielen; Brahms:
Kla=
merquintett. F=Moll. — Am Flügel: Hanſen. — 22.00:
Wet=
ter=, Tages= und Sportnachr. — 22.25: Kameradſchaftsabend der
Sportler. — 22.45: Seewetterbericht. — 23.00: Königsberg:
Nachtmuſik. Das kleine Funkorcheſter. Ltg.: E. Wilcken. —
1. Ungariſche Muſik: 2. Unterhaltungsmuſik.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton: J. V.
Dr. Herbert Nette; für Reich und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: J. V:
Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; ſür den Handel.
Dr. C. H. Quetſch; für den Sport; Karl Böhmann: für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel
in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette; für den Anzeigenteil und geſchäftliche
Mit=
teilungen: J. V.; Paul Ziegler, ſämtlich in Darmſtadt
D. A. V. 34. 22461. Druck und Verlag: 2. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Nückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutigs Nummer hai 8 Geiten.
[ ← ][ ]Seite 8 — Nr. 173
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 25. Juni 1934
T0
u
N
K
4)
„Herrjott!” rief ſie, legte ſchnell den großen lila
Orchideen=
ſtrauß beiſeite, den ſie in ſeiner halb zuruckgeſchlagenen
Seiden=
papierhülle in der Hand hielt, und kniete neben dem Tiſchchen
nieder, um das Heruntergefallene aufzuheben. „Herrjott. Herr
Kommerzienrat, die ſcheenen Tauſender!” Herr Krauſe ſchielte
zu ihr hin und ſah, wie ſie die Scheine ſorgſam in die
Brief=
taſche ſteckte, ehe ſie dieſe auf das Tiſchchen legte. „Wo wollen
Se denn man bloß zu nach ſchlafender Zeit mit det ville Jeld
hin? Na, ick weeß ſchen, Se brauchen jar niſcht zu ſagen. Aber
de Mächen werden Ihnen noch mal zufrunde richten, det ſage ich
Jhnen, un de Schmitten hat immer recht, det wiſſen Se..."
„Aber, Frau Schmitt” verſuchte Herr Krauſe ihren
ent=
rüſteten Redeſtrom zu hemmen, „ich habe heute abend eine
ge=
ſchäftliche Sitzung
Die Alte ſtemmte reſolut die linke Hand in die Seite und
bewegte die Rechte in der Luft.
„Die Sitzungen kenn ich, Herr Kommerzienrat, un die
Ge=
ſchäftsfreunde ooch. Die haben alle Röcke an. Nee — uff den
Kalmus piep ick nich!”
Es war ſchwer zu entſcheiden, ob Frau Schmitts gutes,
ehr=
liches Geſicht vor Eifer ſo glühte oder vom Bücken. Ihre Naſe
ſaß wie ein kleiner roter Knopf zwiſchen den vollen Wangen,
und ihre Aeuglein blitzten. Im übrigen ſah ſie mit ihrer
be=
häbigen Geſtalt, mit der blitzſauberen weißen Schürze und dem
Stückchen Spitze, das ſie als Andeutung einer Haube mit ein
paar rieſigen Nadeln auf ihr weißes Haar geſteckt hatte, trotz
ihrer Entrüſtung wie das Urbild ſolider Gemütlichkeit aus.
Der Kommerzienrat ſeufzte. „Aber Frau Schmitt”, ſagte er,
„ich muß doch wohl mit meinem Geld machen können, was
ich will.”
„Können Se och, Herr Krauſe”, ſie vergaß im Eifer den
noch neuen Titel, „können Se ooch. Aber det ick ruhig zugucken
Roman von Wolfheinrich v. d. Mülbe
(Nachdruck verboten).
ſoll, wie Se det ſcheene Jeld von Ihre Eltern hinter all die
Frauenzimmer herſchmeißen, det können Se nich verlangen. Ick
hab Se doch ſchon jekannt, wie Se noch nich uff den Tiſch ſehen
konnten, un wat Ihre ſelije Frau Mutter war, det wiſſen Se
j., die hat mir noch auf ihrem Totenbett jeſagt . .
„Ja, ja, Frau Schmitt, ich weiß . Der Verſuch war
umſonſt, Frau Schmitt wollte reden.
„Schmitten, hat ſe jeſagt, jehen Se nie man meinen Männe
wech. Se wiſſen, der Junge hat en zu jutes Herz, da muß eener
en vernünftiges Ooge druff haben. Und ſo helle, wie ſein Vater,
is er ja nun mal nich.”
„Na, Frau Schmit,, da muß ich doch wirklich bitten! Und
jedenfalls, wenn ich Ihnen ſage, ich habe eine Sitzung, dann
habe ich eine.”
Frau=Schmitt machte kehrt und ging nach der Tür.
„Denn verjeſſen Se man bloß Ihre Blumen nicht” brummte
ſie. So ne hat’s frieher ooch nicht jejeben, ſo’n verdrehtes
Jemüſe — nich mal riechen tun die Dinger.”
An der Tür blieb ſie ſtehen und beobachtete einen Augenblick,
wie der Kommerzienrat mit rotem Kopf ungeduldig an ſeiner
Krawatte zerrte. Schließlich ging ſie kopfſchüttelnd zu ihm hin.
Ihre Schritte waren auf dem weichen Teppich unhörbar.
„Laſſen Se mir mal, Herr Kommerzienrat”, ſagte ſie, „det
können Se ja doch nich.”
Herr Krauſe fuhr zuſammenzuckend herum und verfiel vor
Schreck in den Ton ſeiner Jugend.
„Wenn Se bloß nich immer mit Ihren ollen Filzpariſern
rumlatſchen wollten, Schmitten. Man kann ſich ja zu Tode
er=
ſchrecken.”
„Na, vorläufig leben Se ja noch” beruhigte ihn Frau
Schmitt, nahm die herunterhängenden Enden der Krawatte und
hatte ſie im Nu zu einer Schleife geſchlungen. „An Stiebel kann
ick mir uff meene alten Tage ooch nich mehr jewöhnen. Un niſch5
für unjut, Herr Krauſe, Se wiſſen ja, det ick’s jut mit
Ihnen=
meene!”
Mit einem energiſchen Ruck zog ſie die Schleife zu.
„Ja, ja, Schmitten, natürlich weiß ich das.‟ Der Kommerzient
rat ſah auf die Uhr. „Wollen Sie jetzt ſo gut ſein und nach einem
Auto telephonieren?” ſetzte er hinzu.
„Jleich, Herr Kommerzienrat.”
Frau Schmitt war hinausgegangen. Herr Krauſe ſchlüpftt
in den Smoking und ſteckte ſeine Uhr und die Brieftaſche müt
dem Geld ein. Er beſprengte ſich gerade mit Eau de Cologne
als die Haushälterin wiederkam.
„Na, ick ſage ja. Nu jeht det Telephon wieder nich. Jergdo
vorhin hat noch ’s Freilein anjerufen, wann Se kämen, un do
jing’s noch janz jut. Bloß am Schluß war’s mit eenemmal zuu
Ende, aber ick habe mir jedacht, ſe hätte injehängt oder det Am
hätte mal wieder zu früh jetrennt. Am Ende is es da jrado
kaputt jejangen. Nee, mit den janzen neimodiſchen
Krempo=
kommt man noch nich bis zur nächſten Ecke. So is es mit de oller
Mobile un mit de Quaſſelſtrippe is es ooch nich anders. Wenr;
man der Zeuch mal braucht, jeht’s nie!”
Endlich kam Herr Krauſe zu Wort.
„Wie kann denn das Telephon entzwei ſein”, ſagte er ärgern
lich, „wenn Sie vorhin noch geſprochen haben!“
„Ick ſage Ihnen ja, Herr Kommerzienrat. Niſcht zu machemn
keen Ton zu hören von’s Amt.”
„Dumm . . Erſt wird der Waldmann krank und jetzt ..
„Von wejen krank, Herr Kommerzienrat!”
Na, jedenfalls muß ich jetzt ein Auto haben. Schicken Sieſ
Wilhelm, er ſoll mir ſchnell eins holen.”
Herr Krauſe ſah nerbös nach der Uhr.
„Nein, laſſen Sie, es wird zu ſpät bis er wiederkommt, Ich
gehe ſelbſt bis zum Halteplatz.”
„Bei det Wetter? Et jießt ja wie mit Mollen.”
„Hilft nichts. Muß ich eben einen Schirm nehmen. Gebem
Sie mir die Blumen.”
Der Kommerzienrat lief die Treppe hinunter. Der
Dienen=
half ihm in den Mantel, reichte ihm Hut und Schirm und ließt
ihn hinaus.
Der Regen hatte glücklicherweiſe nachgelaſſen. Herr Krauſe‟
trat aus der Tür des Vorgartens und wandte ſich eilig nachch
rechts die Straße hinunter, die bei dem dunkeln, naſſen Wetteru
völlig einſam unter den Bäumen vor ihm lag.
(Fortſetzung folgt.)
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etwas Zucker „sparen” möchten. Aber das sollte man bei Opekta nicht
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denn das Weglassen eines Pfündchens Zucker ist kein Gewinn, sondern Eii
erheblicher Verlust nicht nur an Marmelade sondern auch an Geld. Nach 9r‟
Opekto-Rezepten erhält man mit einer Normalflasche Opekto zu 88 Pfenl/?
aus 4 Pfund Früchten + 4 Pfund Zucker etua 8 Pfund Marmelane
dagegen aus 4 Pfund Früchten + 3 Pfund Zucker nur etua 8 Pfund Marmeiage
Der Verlust an tertiger Marmelade beirägt also nicht nur 7 Pfund, Sonde‟"
sogar etwa 2 Pfund. Wie kommt das wohl? Ganz einfach! Wenn man nämll-"
1 Ptund Zucker weniger nimmt, muß es ja natürlich auch 1 Pfund Maimele‟"
weniger geben. Ferner muß man dann aber auch 5 bis 10 Minuten Tall2, damit die Marmelade test wird, wodurch gut und gerne Noch S""
weiteres halbes Pfund einkocht. Schließlich trocknet die „zuckerspoiene-
Marmelade auch nachher noch besonders stark ein, selbst wenn die Bie‟""
mit Pergament oder Glashaut verschlossen sind. Nach einigen Wochen 2""
dann im ganzen keum noch 6 Pfund Marmelade, vieliach so90 M-"
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