Darmstädter Tagblatt 1934


24. Juni 1934

[  ][ ]

Einzelnummer 10 Pfennige

Trttt
A
Tadttr
Tart
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:

Aeischentlich 7maligem Erſcheinen vom 1. Junl
F.. Junt 2 Reichsmark und 20 Pfennig Ab=
Reähr, abgeholt 2. Reichsmark, durch die
Hire 2.20 Reichsmark frei Haus. Poſibezugspreis
mAn, obne Beſtellgeld monatlich 2.40 Reichsmart.
Mitzſc einen einzelner Nummern infolge höherer
gſut werechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
itreiſes. Beſtellungen und Abbeſfellungen durch
FFernruf ohne Verbindlichkeit für uns.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwarte, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſit. Tagbl. geſiattet.
Nummer 172
Sonntag, den 24. Juni 1934.
196. Jahrgang

Anzeigenpreis:
Die 22 mm breite Zeile im Anzeigenteil, 1 mm hoch,
7 pfennig. Die 92 mm breiie Zeile im Textteil 1 mm
hoch 100 Pfennig. Platzaufſchlag (nach vorberiger Ver=
einbarung
! für Placlerung unter Text oder an be=
ſimmter
Sielle 25% Rabatt nach Staffel C.Privatanzeigen
einſpaltig) das feit gedruckte Ueberſchriftzwort 20 Pfg.,
ſedes weitere Wori 8 pfennig. Familien Anzeigen
die 22 mm breiie Zeiſie 1 mm hoch 6 pfennig.
Poſiſcheckkonto: Frankfurt a. M. 1301. Bankkonto:
DD=Bank und Darmſtädter und Nationalbank.

ISschanf.
Heitberünd

Ungiiſcheſrangeſtſcen Dafammnenfpien.
Auch Frankreich droht mit dem Clearing=Syſtem. Ungeeigneke Mikkel zur Beſeitigung
der deutſchen Transfer=Schwierigkeiken.
Regierung Verhandlungen über die Möglich=
keit
und die Vorausſetzungen für ein Abkommen
* Englands falſche Rechnung.

und dundg
Wen
FRäütge 14
en i. Piat
on 1.5liteat
2605.

Lferhuf
stellean
Fachſchaft 4z
ferhunde, u
ngsplatzh.d,f
tag, Al
und.
elda.d. Hu
ſtſir diſche

Mre
blühen 1
zuſch t 6
jieſen im
eun Eint
en, 1002

D90f
Ziſle *

a und?
Hverk
e Frall
trenkäll

die Zahlen, mit denen die engliſche Regierung in ihrer
Acnort auf die Transfernote arbeitet, halten einer Nach=
prtüng
nicht ſtand. Sie ſind zuſammengeſtellt aus dem ein=
eſigen
Gläubigerintereſſe Englands heraus
urodtanmen zum größten Teil mit den auf deutſcher Seite vor=
lichmden
Unterlagen nicht überein. Es iſt zwar richtig, was
beinuns immer zugegeben wurde, daß Deutſchland nach Eng=
laly
ſelbſt einen Einfuhrüberſchuß hat, der in den erſten drei
MEonien des laufenden Jahres 38 Millionen RM. betrug.
Dünfeht aber ein Einfuhrüberſchuß von mehr als dem Doppel=
ter
1ss dem engliſchen Kolonialreich gegenüber, ſo daß dem
geſſmten engliſchen Empire gegenüber die deutſche Handels=
biünz
paſſiv iſt. Die Wirkungen des Zwangsclearings oder
gaut eiries Handelskrieges würden ſich alſo nicht gegen uns,
ſoſyirn gegen das handelspolitiſche Intereſſe der engliſchen
Dismyäons richten. Es muß auch überraſchen, daß gerade Eng=
lauy
nachdem es den Amerikanern gegenüber ſich zur Zahlungs=
urnſigkeit
bekannt hat, nun Deutſchland gegenüber den reinen
Sſcſbcſtandpunkt vertritt. Denn der Zweck des Moratoriums
iſtſinde, für Deutſchland eine Atempauſe zu gewinnen, die
ursdie notwendigen Deviſen ſchaffen hilft, um nach ſeinem
Alſlu, den Transfer wieder aufnehmen zu können. Gerade
uſüee Gläubiger ſollten deshalb ein Intereſſe
bicſain haben, uns bei unſeren Bemühungen zu
hiſſlern. Der Weg des Clearings iſt aber dazu gewiß
nüſtt geeignet. Das hat die engliſche City ſelbſt deutlich
geiſſt ausgeſprochen, und, ſoweit wir wiſſen, haben auch einige
Nihrale in London ausdrücklich darauf hingewieſen, daß die
Eſhän der durch eine ſolche Methode ſich und die übrigen
Süäöger nur ſchaden könnten. Die Vermutung liegt deshalb
nach gaß bei der Abfaffung der Note auch poli=
trſle
Gründe mitgeſpielt haben. Darauf deutet auch
hi=ſtfß die franzöſiſche Regierung ſich ebenfalls mit
eyansferfrage beſchäftigt hat und offenbar mit den Eng=
lärdrn
zuſammenſpielen will. Sie läßt ankündigen, daß ſie ſich
eb l s mit Deutſchland in Verbindung ſetzen und bis 1. Juli
eintlhrommen über die Fortſetzung des Transfers zu erreichen
ſuihr werde, andernfalls beſtimmte Maßnahmen in An=
wrmung
gebracht werden ſollen, über deren Umfang noch nichts
geſt wird, die aber wohl in ähulicher Richtung wie die
Leſyoſrer Drohungen zu ſuchen ſind.
Bärkſchaftliche Unvernunfk auch in Frankreich.
EP. Paris, 23. Juni.
ass franzöſiſche Finanzminiſterium veröffentlicht eine Mit=
tei
=hg, in der darauſ hingewieſen wird, die franzöſiſche Regie=
rurh
habe alle Maßnahmen ausgearbeitet, um für den Fall,
dac Trutſchland den Zinſendienſt der Dawes= und Young=
anulehe
, nicht in Deviſen ausführe, den Transfer der von der
Rwisvegierung bezahlten Markbeträge vorzunehmen. Da aber
Dolnchkand die am 15. Juni fällig geweſene Zahlung in Deviſen
geſtte- habe, und da keine weitere Zahlung vor dem 15. Juli
zun itichten ſei, habe die Regierung beſchloſſen, die von ihr
fefügerten Maßnahmen nur dann in Anwendung zu bringen,
wen Sis zum 1. Juli keine Verſtändigung mit der Reichs=
Fe/yunig über die Fortſetzung des Transfers erzielt worden ſei.
Iin einer gleichzeitig veröffentlichten offiziöſen Note wird
erhrlät, die franzöſiſche Regierung werde mit dem lebhaften
Wcuich nach einem befriedigenden Abkommen die einzelnen Vor=
ſch
lewrüfen, die ihr etwa von Deutſchland unterbreitet werden
wiien. Falls aber bis zum 1. Juli dieſe Verhandlungen nicht
zu mem Ergebnis geführt hätten, bleibe ihr nichts anderes
ublyf als alle in ihrer Macht ſtehenden Mittel anzuwenden,
um ie Intereſſen der franzöſiſchen Sparer zu verteidigen. Die
zuſſidägen Dienſtzweige des Finanzminiſteriums hätten daher
berns alle Einzelheiten eines Planes zur Sicherſtellung des
Tuwſers ausgearbeitet, der in Kraft treten könne, ſobald die
Rägrang dieſe für nützlich halte.
Nerikas Hallung zur deutſchen Transfer=Frage.
Iſe meiſt ſehr gut unterrichtete amerikaniſche Mitarbeiter der
APxe Economique et Financiére, Parker Willis, berichtet in
eifm Rabeltelegramm aus New York über die Frage der Haltung
Awgälns zur vorübergehenden Einſtellung des deutſchen Trans=
ſeuslür
die Dawes= und Young=Anleihe wie folgt:
llach einer Prüfung der Maßnahmen, die gegen die deutſche
Tuaffr=Einſtellung ergriffen werden könnten, ſoll, ſicherem Ver=
neſhen
, nach die amerikaniſche Regierung zu der Ueberzeugung ge=
laun
ſein, daß keine Möglichkeit zu Repreſſalien
Bißeen Deutſchland beſteht. Da die amerikaniſch=deutſche
Huyelsbilanz aktiv zugunſten der Vereinigten Staaten ſei,
kouſe die Einrichtung eines Clearingverfah=
rer
) micht in Frage. Die Regierung halte ſich auch nicht
fülm’fugt, das Eigentum deutſcher Staatsangehöriger in den Ver=
ElAufem Staaten mit Beſchlag zu belegen. Es ſei jedoch nicht aus=
Beklbſſen, daß die Gläubiger individuell auf gerichtlichem Wege
DaA ihem Verſuch machen könnten, vor allem, wenn es ſich um den
Dih von ſolchen deutſchen Firmen handele, die die Zinſen ihrer
OMafionen nicht transferieren.
Hehediſche Ankwork auf die deutſche Transfer=Noke.
DNB. Stockholm, 23. Juni.
das Auswärtige Amt teilt Freitag abend mit: Die
estDiſche Regierung hat geſtern die deutſche Note in

aufzunehmen. Die ſchwediſche Delegation beſteht aus
Staatsſekretär, Richert, Banddirektor Jakob Wallenberg und
Dr. A. Johanſon.

Da Euansferfrage beantwortet. In ihrer Antwort hat die
Nei trung die bei dem Empfang der Note abgegebene Erklärung
wtzholt, und ſich bereiterklärt, mit der deutſchen

Halbmaſt am 28. Juni.
DNB. Berlin, 23. Juni.
Die Reichsregierung hat angeordnet, daß zum Zeichen der
Ablehnung des vor 15 Jahren beſchloſſenen Diktats von Verfailles
und zum Ausdruck der Trauer, daß das deutſche Volk noch
immer unter dem harten Druck dieſes Diktats ſteht, am Donners=
tag
, dem 28. Juni 1934, ſämtliche Dienſtgebäude des Reiches,
der Länder, der Gemeinden ſowie die Gebäude der Körper=
ſchaften
des öffentlichen Rechts und der öffentlichen Schulen
Halbmaſt flaggen. Dieſe Anordnung wird hiermit den Behörden
amtlich mit dem Hinzufügen bekannt gegeben, daß eine ſchrift=
liche
Mitteilung der Anordnung an ſie nicht ergeht.

Das Clearing-Syſtem ein Hindernis.
Die engliſche Preſſe beſchäftigt ſich ausführlich mit der deut=
ſchen
Schuldenfrage und unterſtreicht beſonders die in der eng=
liſchen
Antwortnote an Deutſchland enthaltene Einladung, daß
deutſche Vertreter zwecks einer Regelung des Problems nach Lon=
don
kommen ſollen. Wie feſtſteht, ſind die Londoner Ge=
ſchäftsleute
ſich im klaren über die praktiſchen
Schwierigkeiten eines Clearingsſyſtems. Man
möchte es lieber vermieden ſehen, weil man
fürchtet, daß dadurch ein neues Hindernis für
den internationalen Handel geſchaffen wird.
Nicht nur in England ſelbſt, ſondern auch in Deutſchland müßte
ein Clearingamt eingerichtet werden, um eine reibungsloſe Ar=
beit
des Syſtems zu ermöglichen. Im ganzen genommen
würden die engliſchen Geſchäftsleute die Schaf=
fung
einer Sonderabgabe nach der Art der Reco=
very
tax, die ſeinerzeit zur Erlangung der Re=
parationszahlungen
geſchaffen wurde, einem
Clearingsſyſtem vorziehen.
In der Daily Mail wird der engliſchen Regierung
geraten, ein überſtürztes Vorgehen in der deut=
ſchen
Moratoriumsfrage zu vermei den! Durch
extreme Maßnahmen dürfte kaum etwas gewonnen werden.
Daily Expreß, findet, daß es nicht Sache der engliſchen
Nationalregierung ſei, mit Zöllen, Verboten,
Boykottmaßnahmen oder gar Kanonenbooten da=
für
zu ſorgen, daß die Beſitzer ausländiſcher
Wertpapiere ihre Zinſen erhalten.

* Deutſchlands neue Deviſen=
bewirtſchaftung
.
Zukeilung höchſtens. 10 Prozenk.
Die mit Beginn der neuen Woche einſetzende Deviſenrepartie=
rung
(Siehe geſtrige Handelsſeite. Die Schriftltg.) iſt ein neuer
ſichtbarer Beweis für die Notwendigkeit des Transfer=Aufſchubs.
Iſt ſchon bisher bei der Zuteilung von Deviſen ſehr ſorg=
fältig
vorgegangen worden, ſo wird künftig noch haushäl=
teriſcher
gewirtſchaftet. Es bleibt dabei, daß ein Höchſt=
betrag
von 10 Prozent bereitgeſtellt wird, aber die
Zuteilung hängt von der Menge an Deviſen ab,
die pro Tag eingehen. Sie richtet ſich insbeſondere auch
nach dem Eingang der Sorten, die angefordert werden. Bisher
war es ſo, daß man über einen größeren Zeitraum disponierte.
Davon kann nach der neuerlichen Entwicklung unſerer Deviſenlage
keine Rede mehr ſein. Beabſichtigt iſt zwar nicht, auch den Reiſe=
verkehr
mit einzubeziehen. Aber wenn die Reichsbank
als Zentralſtelle bei der Verteilung der Deviſen es für not=
wendig
hält, die angefallenen Deviſen einem
wichtigeren nationalwirtſchaftlichen Zweck zu=
zuleiten
, dann kann es paſſieren, daß Auslandsreiſen
zurücktreten müſſen. Jedoch darüber wird die Praxis zu
entſcheiden haben. In erſter Linie kommt es darauf. an, die
Deviſen für alle lebensnotwendigen Güter, wie Rohſtoffe und
Lebensmittel, zu verwenden. Das iſt das wichtigſte und ausſchlag=
gebend
bei der neuen Deviſenbewirtſchaftung.
Macdonald. geht in Urlaub.
EP. London, 22. Juni.
Wie verſchiedene Blätter melden, wird ſich Miniſterpräſident
Macdonald auf Anraten ſeiner Aerzte auf mehrere Monate von
allen politiſchen Geſchäften zurückziehen. Der Miniſterpräſident
dürfte bereits im Laufe der nächſten Woche London verlaſſen und
nicht vor Herbſt in die Downingſtreet zurückkehren. In ſeiner Ab=
weſenheit
wird der ſtellvertretende Miniſterpräſident Baldwin die
Geſchäfte führen. Als Grund für den Entſchluß des Miniſterpräſi=
denten
werden allgemeine Ueberarbeitung und eine Rückkehr ſei=
nes
alten Augenleidens angegeben. Außerdem aber iſt Macdonald
auch politiſch ein müder Mann, und es gilt zum mindeſten als
nicht ausgeſchloſſen, daß er von ſeinem Urlaub nicht oder nur auf
kurze Zeit in ſein Amt zurückkehrt.

*Die Woche.
Der preußiſche Miniſterpräſident Göring hat dieſer Tage vor
dem Staatsrat eine große Rede gehalten, die mit außerordent=
licher
Klarheit die großen innerpolitiſchen Probleme umreißt, die
das deutſche Volk zurzeit bewegen. Es war die Rede eines Staats=
manns
von Format, eine Rede, die ſich nicht auf die Behandlung
der Fragen der Tagespolitik beſchränkte, ſondern die von hoher
Warte aus das Geſchehen des Tages einordnet in die große ge=
ſchichtliche
Entwicklung, die wir zurzeit durchleben. Preußens
Miniſterpräſident hielt dieſe Rede, die vom erſten bis zum letzten
Satz durchweht war von echtem Preußengeiſt, von dem Preußen=
geiſt
, der in harter unermüdlicher Arbeit den preußiſchen Staat
geſchaffen, den die Welt einſt bewundert und gefürchtet, von
jenem Preußengeiſt, dem Oswald Spengler in ſeinem Werk
Preußentum und Sozialismus ein unſterbliches Denkmal geſetzt.
Sehr oft, ſo heißt es in der Rede an einer Stelle, tritt die
Frage an uns heran, was unter echtem Nationalſozialismus zu
verſtehen ſei. Ich möchte Ihnen da wörtlich den Satz wiederholen,
den der Führer auf dem Arbeitskongreß der Arbeitsfront ge=
ſprochen
hat: Nichts anderes, als daß zur Erhaltung unſerer Ge=
meinſchaft
auf jedem Platz unſeres Lebens die höchſten Fähigkeiten
ausſchließlich und autoritär zum Einſatz gebracht werden. Dieſer
Satz iſt fundamental. Er iſt durch die Autorität des Führers,
der uns ja die Idee erſt geſchenkt hat, eindeutig und endgültig
feſtgelegt. Es kommt alſo jetzt darauf an, daß jeder ſich unabläſſig
bemüht, in dieſem Sinne für die Gemeinſchaft des deutſchen Vol=
kes
und Staates die höchſten und beſten Leiſtungen zu vollbringen.
Hierzu gehört auch die Zurückſtellung aller Sonderwünſche. Es
bedarf keiner beſonderen Betonung, daß an alle Parteifunktionäre
und Staatsbeamten die höchſten Anſprüche zu ſtellen ſind, und daß
von ihnen erwartet werden muß, daß ſie ihre öffentlichen Funk=
tionen
ſo verrichten, daß ſie dem ganzen Volke ein Beiſpiel geben.
Man hat im Ausland, das ſich mit der Rede Görings ſehr ſtark
beſchäftigt hat, in ihr einen ſtarken konſervativen Grundzug feſt=
ſtellen
wollen. Das trifft unbedingt zu, wenn man den konſer=
vativen
Gedanken richtig dahin verſteht, daß er grundſätzlich an
große Tradition, an die Leiſtungen und Taten der Vergangenheit
anknüpft, daß er das Gute, was frühere Generationen geſchaffen,
erhalten will und daß er beſtrebt iſt, das Neue, das jede Zeitz
gebärt, in organiſchem Wachstum mit den überlieferten Funda=
menten
zu verbinden. Echtes Preußentum iſt ſtets konſervativ
in dieſem guten echten Sinne geweſen, und es iſt eine der ſchwer=
ſten
Sünden des Liberalismus geweſen, daß er den konſervativen
Gedanken in völligem Mißverſtehen als reaktionär abzutun ſich
faſt ein Jahrhundert bemüht hat. Es iſt bezeichnend für den
ſeeliſchen Zuſammenbruch des deutſchen Volkes in den erſten Nach=
kriegsjahren
, daß man damals den konſervativen Gedanken, die
konſervative Staatsauffaſſung geradezu verfemte. Die Deutſch=
natiouale
Partei aber, die das reiche geiſtige Erbe der alten
Konſervativen antrat, hat es nicht verſtanden, im deutſchen Volke
wieder Verſtändnis zu erwecken für die ewigen Werte konſerva=
tiver
Staatsauffaſſung.
Wenn ausländiſche Kritik in der Rede des preußiſchen Miniſter=
präſidenten
einen ſtarken konſervativen Zug feſtſtellt, ſo hat ſie
alſo damit recht. Nicht recht hat ſie, wenn ſie hier und da ver=
ſucht
, zwiſchen dieſem konſervativen Grundzug und dem Sozialis=
mus
einen Gegenſatz zu konſtruieren. Ein ſolches Fehlurteil wird
nur erklärlich, wenn man daran denkt, wie gründlich der Marxis=
mus
die Idee des Sozialismus dreiviertel Jahrhunderte lang zu
verfälſchen mit Erfolg bemüht war. Wir können die Gegenwart,
wir können insbeſondere den Nationalſozialismus überhaupt nicht
verſtehen, ſolange wir die Idee des Sozialismus bewußt oder un=
bewußt
noch mit den Maßſtäben des Marxismus meſſen. Daß
Adolf Hitler von Anbeginn an bemüht war, dem deutſchen Volk
den Weg zu einem wahren nationalen Sozialismus zu weiſen, iſt
ein geſchichtliches Verdienſt. Sozialismus iſt nicht eine
Wirtſchaftsordnung, heißt nicht, wie es der Marxismus
behauptet, Sozialiſierung, Vergeſellſchaftung der Betriebe, ſon=
dern
Sozialismus iſt eine geiſtige Einſtellung=
Der konſervative Gedanke und wahrer Sozialismus ſind Brüder.
Sie gehen auf die gleiche grundſätzliche Staatsauffaſſung zurück,
daß nämlich der Staat, die Gemeinſchaft die naturbedingte, natur=
gegebene
Ordnung des menſchlichen Lebens iſt, und daß ein
menſchliches Leben ohne Bindung des Staates, der Gemeinſchaft,
überhaupt nicht denkbar iſt. In dieſer fundamentalen Einſtellung
liegt, ja auch der grundſätzliche Gegenſatz zur Rouſſeau’ſchen
Ideenwelt, die im Staat nur einen aus Zweckmäßigkeitsgründen
geſchloſſenen Vertrag der Beteiligten ſieht, einen Vertrag, der
wie alle Verträge geändert oder aufgelöſt werden könnte. Staats=
geſinnung
und Volksgemeinſchaft waren die Poſtulate des alten
Preußentums, Staatsgeſinnung und Volksgemeinſchaft ſind auch
die vornehmſten Forderungen des Nationalſozialismus. Ich bin
der erſte Diener meines Staats. Von dem Wort des großen
Preußenkönigs führt ein gerader Weg zu dem politiſchen
Glaubensbekenntnis der Gegenwart, zum politiſchen Glaubens=
bekenntnis
des deutſchen Reichskanzlers. Daß man dieſe gerade
Linie keineswegs überall in Deutſchland erkennt, liegt in ſehr
erheblichem Maße daran, daß man noch keineswegs überall die
geiſtigen Schlacken fortgeräumt hat, mit denen der Marxismus
die Idee des Sozialismus verſchüttet hatte.
Das liberal=demokratiſche Ideal der franzöſiſchen Revolution
hat ein Jahrhundert lang die geiſtige Einſtellung der europäiſchen
Völker entſcheidend beeinflußt. Grundlegende Wandlung hat ſich
ſeitdem vollzogen. Es heißt nicht Verdienſte des Liberalismus
ſchmälern, wenn man feſtſtellt, daß er heutigen Menſchen politiſch
nichts mehr zu ſagen hat. Gibt es heute noch ein europäiſches
Staatsweſen, mit Ausnahme vielleicht der Schweiz, das von libe=
ralem
Geiſt getragen, auch dort wo alte Formen die Jahrhunderte
überdauert haben? Gibt es ein konſervativeres Land als Eng=
land
? Das Zeitalter der liberalen Demokratie iſt vorüber, und
wenn in Deutſchland konſervative Weltanſchauung und nationaler
Sozialismus in enger Verbundenheit die große Staatsumwälzung
des Frühjahrs 1933 vollzogen haben, ſo iſt das ganz gewiß kein
Zufall, ſondern es entſpricht dem Geſetz der Geſchichte.
Die Rede des preußiſchen Miniſterpräſidenten hat die Syn=
theſe
von Preußentum und Sozialismus dem deutſchen Volke von
neuem lebendig gemacht. Klar tritt in Erſcheinung, daß der alte
preußiſche Staatsbegriff bereits im Reiche aufgegangen iſt, d. h.
daß Preußen nicht mehr wie einſt als ſouveräner Staat Aufgaben

[ ][  ][ ]

zu erfüllen hat. Uebrig geblieben iſt die ewige Ethik des Preußen=
tums
. Schon oft hat ſich der Begriff Preußen über den terri=
torialen
und materiellen Staatsbegriff hinaus faſt in das
Myſtiſche hineingehoben. Dieſer ethiſche Begriff Preußen iſt
nicht mehr an Grenzen gebunden. Wo in anderen Ländern Staats=
tugenden
wie Tapferkeit, Mut, Staatsklugheit, vor allem aber
Staatsdiſziplin gerühmt werden, wo man von einem ſauberen
und intakten Beamtentum ſpricht, dort nennt man das oft ſchlecht=
hin
Preußentum. Preußen iſt dafür bekannt, daß es vielleicht
weniger Künſtler hervorgebracht hat: aber es hat dem Deutſchen
Reiche die Staatsmänner geſchenkt, die notwendig waren, um die
Vorausſetzungen dafür zu ſchaffen, daß heute ein Adolf Hitler
endlich die Sehnſucht des deutſchen Menſchen erfüllen kann. Es iſt
ein wunderbares Spiel des Schickſals, daß, nachdem bisher die
Vorausſetzungen vom Norden Deutſchlands beſtimmt wurden, als
Preußen die gewaltige Klammer von Oſt nach Weſt bildete, nun
zur letzten Vollendung ein Mann aus dem Süden Deutſchlands
kam, der als oberſter Führer das neue Deutſchland ſo ſchafft, wie
es uns in tauſendjähriger Sehnſucht vorſchwebte. Trotzdem kenne
ich in dem höheren Sinne, der nicht landgebunden iſt, ſondern im
Ethiſchen wurzelt, keinen echteren Preußen als den Führer. Die
Stärke ſeines Charakters, ſeine Klugheit als Staatsmann, ſein
perſönlicher Mut, ſeine Beſcheidenheit all das weiſt auf die
Tugenden hin, durch die einſt der preußiſche Beamte und höher
noch der preußiſche Soldat Deutſchland geſtaltet hat. Dieſen
ethiſchen Begriff bringen wir als koſtbarſte
Morgengabe in das neue Reich ein. Das iſt auch
der Führer hat das oft ausgeſprochen letzten Endes das
Wunderbarſte und Wertvollſte, was Preußen zu geben hat. Damit
erfüllt Preußen ſeine letzte Aufgabe. Jetzt tritt das neue Reich,
das Dritte Reich, nicht mehr das Reich der Preußen, Bayern,
Württemberger, ſondern das neue Reich der Deutſchen an die
Stelle des alten, und Preußen übergibt glücklich
ſeine Tradition und ſeine Miſſion in dieſe
Hände. Wenn wir uns aber auch mit aller Entſchiedenheit zur
Reichsreform bekennen, ſo dürfen wir doch nicht vergeſſen, daß
Preußen vorläufig noch als wichtige Verwaltungs= und Finanz=
einheit
vorhanden iſt. . . . . Deshalb hat mir auch der Führer
die Aufgabe geſtellt, innerhalb eines Jahrzehntes die Angleichung
der Preußenminiſterien an die des Reiches durchzuführen und
Preußen in die Reichsgaue aufzuteilen, die von ihm ſelbſt be=
ſtimmt
werden. In dieſem Jahrzehnt, das der Führer vorgeſehen
hat, oder in dieſer Zeit, die, wie er jetzt gelegentlich ſagt, noch
längen dauern könnte als ein Jahrzehnt, wir wollen hoffen,
daß es ſchneller erreicht werden kann iſt nun Preußen vorhan=
den
und bleibt ein Staatsbegriff und muß verwaltet werden.
.. Beim Neubau des Reiches können wir nicht an der Bil=
dung
der Stände vorbeigehen. Aber hier dürfenwir nicht
künſtlich zu bilden verſuchen, ſondern die Stände
müſſen organiſch wachſen.
Der Staatsmann, der ſo in enger Gemeinſchaft mit ſeinem
Führer das neue Reich organiſch aufzubauen beſtrebt iſt, fühlt
ſich dem deutſchen Volke unlöslich verbunden, er fühlt ſich als ein
Träger der Volksgemeinſchaft. Er weiß, daß die Begeiſterung, wie
ſie in den Zeiten der nationalen Erhebung herrſchte, nicht all=
täglich
ſein kann. Wir müſſen dafür ſorgen, daß der Kontakt mit
dem Volke nicht verloren geht. Wir dürfen nicht nur vor das Volk
in Verſammlungen treten, wenn wir es brauchen, wenn es ab=
ſtimmen
ſoll, wenn es Wahlen machen ſoll, ſondern das Volk muß
uns auch ſo immer wieder ſehen und den Kontakt fühlen. Ich
glaube, daß es ſich nicht darum handeln wird, und handeln darf,
in überfüllten Maſſenverſammlungen, wo ununterbrochen auch
ſchon kraft jenes zündenden Funkens der Begeiſterung die Hoch=
ſtimmung
erzeugt wird, zu arbeiten, ſondern ich glaube, daß es
zweckmäßig ſein wird, daß die Führer des Volkes und der Be=
wegung
heute mehr denn je auch einmal nicht nur eine Verſamm=
lung
abhalten, ſondern daß ſie unerwartet da und dort hinkom=
men
und ſich hier und dort ſehen laſſen, daß ſie hier und dort
nach den Sorgen und Bedürfniſſen fragen. Das glaube ich iſt not=
wendig
, damit das Volk fühlt, daß wir für es ſorgen. Auf der
anderen Seite wollen wir alle Arbeit daranſetzen, Urſachen be=
rechtigter
Unzufriedenheit zu beheben.
Was der preußiſche Miniſterpräſident in ſeiner Rede geſagt,
ſollten wir uns alle zu Herzen nehmen. Er hat dem deutſchen
Volke das Wollen des Führers klargemacht, zu deſſen engſten
Mitarbeitern er ja ſeit Jahren zählt, und wir glauben, daß er ſich
damit ein Verdienſt um das deutſche Volk erworben hat. Das
deutſche Volk iſt von ſeinem Führer aufgerufen zur Mitarbeit am
Neubau unſeres Staates. Die Generation, die beute die Geſchicke
des deutſchen Volkes zu geſtalten berufen iſt, hat den deutſchen
Staat auf hundert Schlachtfeldern in Weſt und Oſt verteidigt, ſie
hat jetzt die Aufgabe, ihn neu zu errichten und zu ſichern für
kommende Geverationen. Es ſind gewaltige Anforderungen, welche
die Vorſehung an dieſe Generation ſtellt. Wer aber das Glück ge=
habt
hat, geſtern den Reichsjugendwettkämpfen zuzuſehen, bei
dem Buben und Mädels jeden Alters in friedlichem Wettkampf
beſtrebt waren, ſich die erſten ſportlichen Lorbeeren zu verdienen,
der weiß, wofür wir leben und arbeiten.
M.

Der Reichspräſident hat dem früheren Präſidenten der Phyſi=
kaliſch
=techniſchen Reichsanſtalt, Geh. Regierungsrat Univerſitäts=
Profeſſor Dr. Walter Nernſt, zu ſeinem 70. Geburtstag in einem
herzlichen Schreiben, in dem die bahnbrechenden Verdienſte Geh.=
Rat Nernſt um die Weiterbildung der neuzeitigen Phyſik und
Chemie gewürdigt werden, ſeine Glückwünſche ausgeſprochen.
Das anhaltiſche Staatsminiſterium veranſtaltete am Samstag
aus Anlaß der 700jährigen Wiederkehr des Todestages Eike von
Repgows, des Verfaſſers des Sachſenſpiegels, in der Geburts=
ſtadt
Reppichau bei Deſſau eine Gedenkfeier. Dabei wurde an der
alten Dorfkirche ein Gedenkſtein enthüllt, der den Verfaſſer des
Sachſenſpiegel mit Schwert und Buch zeigt. Anläßlich der Feier
ſprachen der anhaltiſche Staatsminiſter und der Reichsjuſtizmini=
ſter
Dr. Gürtner.
Staatsſekretär Reinhard vom Reichsfinanzminiſterium ſpricht
über die Grundſätze der neuen Steuerreform am Dienstag, den
26. Juni, im Reichsſender Berlin. Der Vortrag wird von 20.10
bis 20.30 Uhr gehalten und von allen deutſchen Sendern über=
nommen
, mit Ausnahme des Deutſchlandſenders, der den Vor=
trag
am Mittwoch von 20.30 bis 21.00 Uhr von Wachs überträgt.
Die Rede des Stellvertreters des Führers, die er am Sonn=
tag
, den 24. Juni, auf dem Gauparteitag des Gaues Eſſen hält,
wird am Montag von 1920 Uhr über alle deutſchen Sender
noch einmal verbreitet.

Gauleiter Sprenger wieder im Dienfk.

Das Gaupreſſeamt teilt mit:
Mit dem geſtrigen Tage hat der von ſchwerer Krankheit
wiedergeſundete Gauleiter ſeinen Dienſt in vollem Umfange
aufgenommen. Als er gegen 10 Uhr am feſtlich geſchmückten
Adolf=Hitler=Haus eintraf, wurde er durch Marſchklänge der
SS.=Kapelle und ſeinen geſamten Mitarbeiterſtab herzlichſt be=
grüßt
. Außer ſeinen Amtsleitern und der geſamten Belegſchaft
des Gauhauſes ſah man Miniſterialrat Pg. v. Zengen=Berlin,
den SA.=Brigadeführer Rödel, den SS.=Standartenführer
Schwarz, den Handelskammerpräſidenten Dr. Lüer und den
Landesobmann der DAF., Pg. Becker.
Gauleiter Sprenger, der einen friſchen und erholten Ein=
druck
machte, begrüßte dann in der Kantine ſeine Mitarbeiter
durch Handſchlag und richtete in der ihm eigenen, alle mit=
reißenden
Weiſe das Wort an ſie:
Parteigenoſſen, ich kann Euch die Mitteilung machen, daß
ich nunmehr in alter Friſche den Kampf an Eurer Spitze wieder
aufnehmen werde. Dies um ſo lieber, als wir gerade in letzter
Zeit wieder merken mußten, wie nötig es iſt, voll auf dem
Damm zu ſein. Wir ſind es gewohnt zu kämpfen, und wir
werden immer ſiegen, wenn wir uns unſeren Kampfgeiſt er=
halten
. Man hat hier und dort verſucht, einen angeblichen
Gegenſatz zwiſchen SA. und PO. zu konſtruieren. Ihr lacht
darüber mit Recht und ich erkläre daher für alle, die es wiſſen
wollen: Wer der SA. feind iſt, iſt Gegner der PO.; wer die
PO. angreift, hat die SA. gegen ſich. In jedem Fall aber iſt
er ein Feind der Partei, ein Gegner Adolf Hitlers.
Unſere große und berechtigte Hoffnung iſt die Jugend, denn
aus der heutigen Generation läßt ſich das neue Deutſchland in
ſeinem ganzen Umfang nicht mehr ſchaffen. Auf dieſes Ziel hin
wollen wir unſere Arbeit einſtellen, in dieſer Richtung raſtlos
wirken und darin nicht ein Opfer, ſondern eine heilige Pflicht
und ein beſonderes Vorrecht erblicken.
Nach einem ſtürmiſchen Heil auf den Führer begab ſich
der Gauleiter in ſein Arbeitszimmer. Am Nachmittag fuhr
Sprenger in das Reichsſtatthalterhaus nach Darmſtadt, um auch
hier ſeine Dienſtgeſchäfte wieder aufzunehmen.

Empfang der Saarfrauen
durch den Führer und den Pizekanzler.

DNB. Berlin, 23. Juni.
Für die zur Zeit in Berlin weilenden Frauen aus dem
Saargebiet fand Samstags vormittags eine Veranſtaltung der
NS.=Volkswohlfahrt, Gau Groß=Berlin, bei Kroll ſtatt. Für
den zunächſt durch wichtige Beſprechungen am Erſcheinen ver=
hinderten
Führer richtete der Saarbevollmächtigte der Reichs=
regierung
, Vizekanzler von Papen, nach einleitender Begrüßung
durch Gauamtsleiter Spiewok, herzliche Worte an die Saar=
frauen
. Nach bewegten Dankesworten der Führerin, Frau
von Vopelius (Sulzbach) wurde dem Vizekanzler ein in Silber
gefaßte Stück Saarkohle als Gabe des Saarlandes an den
Führer überreicht.
Im Anſchluß an die Veranſtaltung bei Kroll empfing der
Führer zuſammen mit dem Saarbevollmächtigten im Garten der
Reichskanzlei die Frauen, die ihn ſtürmiſch begrüßten. Mit herz=
lichen
Worten gab der Führer ſeiner beſonderen Freude über
den Beſuch Ausdruck.

Neue Berfolgungswelle gegen Rakionalſozialiſten

Seit einiger Zeit werden zahlreiche Marxiſten, die ſich am
den Wiener Unruhen beteiligt hatten, aus der Haft entlaſſen
Nur dort, wo die Mobilmachung der Gerichte nicht zu umgehen
war, ſind einige Verurteilungen erfolgt. Doch iſt damit nicht
geſagt, daß nicht eines Tages auch die Abgeurteilten in Frex
heit geſetzt werden. Allein in Wien iſt der größte Teil allel
Inhaftierten wieder aus den Gefängniſſen entlaſſen worder=
Bekannte Führer des Republikaniſchen Schutzbundes erfreuet,
ſich ſchon ſeit geraumer Zeit ihrer Freiheit. Umgekehrt win
gegen die Nationalſozialiſten und gegen alle, die auf Grumm
irgendeiner Denunziation hin als nationalſozialiſtiſch verdächtft, gaach dem Geſes
erſcheinen, mit beſonderer Härte vorgegangen. Es hagelt nur /
ptrieben Ve.
an ſcharfen Strafen, die von den Richtern ausgeſprochen werde) !zſens 20 Arbei
müſſen, deren Unabhängigkeit die Regierung Dollfuß kürzlich eri) g.u eine den Vo
aufgehoben hat. Bis zum Freitag ſind nicht weniger als 2160M N vom Führe
Polizeiſtrafverfahren gegen Perſonen anhängig gemacht worders Eunensrat erlaſſet
die zur Dollfußregierung in Oppoſition ſtehen, aber nicht aum . ach nicht in de
den Marxismus ſchwören. In den letzten Wochen hat ſich dic . ,uen Geſetzes
Verfolgungswelle gegen die Nationalſozialiſten noch verſtärn=

ſo daß heute eine ungleich größere Zahl von Perſonen wege, Mcunt 9e br
ihrer politiſchen Geſinnung entweder abgeführt oder in Straig ſict eſchet.
nehmen mit
genommen worden iſt.
Auffallend iſt nun, daß die Wiener Regierung diſtWl,die eſehe Le
Marxiſten mit Sammthandſchuhen anfaßt. Deu Eſt dabei Vi
Eindruck verſtärkt ſich mehr und mehr, als ob Dollfuß Anſchluu crer eines Beie
nach Links ſucht, um ſeine Situation zu beſſern. Ein Zürichen zutzt einer Dr.i
Blatt wußte kürzlich mitzuteilen, daß zwiſchen der Wiener Rou Mrn Wſchwſtes.
gierung und der öſterreichiſchen Sozialdemokratie vereinbay 4 mm Geiſte Macht
worden ſein ſoll, alle von den ſozialiſtiſchen Gewerkſchaften inn Ucn ſogengnmtes
Ausland verſchobenen Gelder zurückzuſchaffen, wofür im Auss ea:
tauſch die verhafteten Schutzbündler wieder in Freiheit geſetzu. Weun anlabligh
ge=Treuhänder gen
werden ſollen.
Eine gewiſſe Wahrſcheinlichkeit hat die Behauptung de wrugen herausben
Züricher Blattes für ſich. Dollfuß iſt jedenfalls eifrig beſtrebnch ſtüirymungen den
bei der ſozialiſtiſchen Internationale um gut Wetter zu bittennynicht bindend un
weil er mehr und mehr merkt, daß ſich die Reihen derjenigenn trebe werden viel
ichten, die noch bisher zu ihm ſtanden, und daß aus ſeinenm it hre Uebernahn
Lager heraus der Abmarſch zum Nationalſozialismus unauſ=) geshen von den
haltſam Fortſchritte macht. Wie weit dieſer Prozeß auf diet sfluß auf die Ge
Regierung ſelbſt ſchon zurückgewirkt hat, läßt ſich natürlich nicht (bfführer nutze d
feſtſtellen. Aber in der ausländiſchen Preſſe beſchäftigt maru düren Erlaß einet
ſich wieder mehr als ſonſt mit dem öſterreichiſchen Problenm Xie Friſtverläng
und kommt dabei zu Feſtſtellungen, die in dieſer Preſſe bisheik ſnpte noch eine
kaum oder gar nicht zu finden waren. Herrn Dollfuß wirky m des Reichsarl
ſchmucklos beſcheinigt, daß er wohl die Macht in Händen hält! 9., April 1934 1
daß er aber im öſterreichiſchen Volk keine Stütze findet, daßl u.m 30. Juni 19:
ſich die öſterreichiſchen Bürger immer mehr gegen ihn auflehnems m vorher durck
und ihm, wo es nur geht, alle erdenklichen Schwierigkeiten, ,ch Anordnung de
auch wirtſchaftlicher und finanzieller Natur bereiten.
Grine neue Ano
In Wiener politiſchen Kreiſen erzählt man ſich augenblick= mnzehr ihre Weite

lich allerlei über gewiſſe Abſichten des Bundeskanzlers, Rühl gemannten Einſch
endlich aus der verfahrenen Situation die Konſequenzen zuſ
ziehen und auf die Stimme des Volkes zu hören. Aber in dem
Zulaſ
letzten Wochen iſt ähnliches wiederholt kolportiert worden, ohnen
daß es ſich bewahrheitet hat. Wenn es wirklich richtig ſeinn, zm Reichsanz
ſollte, daß Dollfuß in irgendeiner Form zu einer Volksbefragung? zſtdent des We
ſchreiten will, dann dürfte wohl auch die Vermutung richtig ſein, A non ihm zugel
daß die milde Behandlung der Marxiſten nur dem Zw9 Wom 30. Ju
dient, ſie zu ſeinen Bundesgenoſſen zu machen und ſie bei einer * gemmittler. Anze
Volksbefragung gegen die Nationalſozialiſten auszuſpielen. Loch 4 etze Rechnung
das ſind Ueberlegungen und Vermutungen, für die noch jeder 7 Achbisher durch
ſichere Anhaltspunkt fehlt. Die für das öſterreichiſche Volk vor= =tcerates der der
teilhafteſte Löſung wäre es jedoch, wenn die Wiener Regie / niA Anzeigenmittle
rung ſich endlich entſchlöſſe, den Weg für Wahlen freizumachen / ne Jaſſen ſind,

und das Wahlergebnis zu reſpektieren. So, wie ſich die
in Oeſterreich bisher entwickelt hat, kann ſie auf keinen
bleiben, denn dann geht Oeſterreich zu Grunde, was doch
auch ein Mann wie Dollfuß ſchließlich nicht will.

rommenen Au
Kourch die Verö
h die dritte B
inete Bereinigu
ch gekommen
uit rechnen könne

Dollfuß fährk nach Rom.
llex erteilt, ſach
Wie die Stampa aus Wien erfährt, beabſichtigt Bundes zeinenmittler in
kanzler Dr. Dollfuß, baldmöglichſt, nicht nur eine Reiſt) nochenen Zulaſt
nach Paris, ſondern auch nach Italien zu unterne9 uns von Anzeig=
men
. Nach der Zuſammenkunft von Venedig en) =üchaftswerbung
finde der öſterreichiſche Regierungschef das Beiſ
dürfnis, ſich von neuem mit Muſſolini zu untet
halten und dies um ſo mehr, weil er in Paris Probleme bes A 42r Präſident d
handeln müſſe, die auch Italien intereſſiere, wie die Konverſiot 7. /Fwiot=Ott hat
der Völkerbundsanleihe, die auch von Italien gewährt wurde 4 Zwsondung N
cherminiſter Ruſt
Barthou habe Dollfuß bei der Einladung nach Paris erklärt, er 2 mm der Phyſika
vürde gerne eine Wiederannäherung zwiſchen Oeſterreich und der 9 dr Leitung der
Kleinen Entente begrüßen, wie ſie auch Oeſterreich wünſche; d09 4 Im Preußiſchen
möchte ſich der öſterreichiſche Bundeskanzler vorher gemäß del 2 veenheit aller B=
römiſchen
Protokollen mit Muſſolini ins Einvernehmen ſetzen.. Gs= und Staatsm

ile an den Rei

Auf der Suche nach dem unbekannken

Der Sängerkrieg der Reichsmuſikerſchaft. Schwere Aufſtiegs=
möglichkeiten
für junge Muſiker. Der Staat ebnet den Weg.

Von Wilhelm Aue.
Der Führer des Fachverbandes B. der Reichsmuſikerſchaft,
Guſtav Havemann, hat zu einem deutſchen Muſikerkrieg aufge=
rufen
, der bei uns eine Neuheit in jeder Beziehung darſtellt.
Junge, noch unbekannte Künſtler werden öffentlich aufgefordert,
ſich an einem Wettbewerb zu beteiligen, deſſen Zweck die Aus=
wahl
der Beſten unter ihnen iſt. Dieſen Beſten ſoll dann durch
die Reichsmuſikkammer in jeder Hinſicht bei ihrem künſtleriſchen
Fortkommen geholfen werden.
Die Einzelheiten dieſes Wettbewerbes konnte man in den
letzten Tagen in den deutſchen Zeitungen nachleſen. Aus dem
Kreis der Teilnehmer ſollen nach der Entſcheidung des Prü=
fungsausſchuſſes
zwei Pianiſten, zwei Geiger, ein Violincelliſt,
(die übliche Bezeichnung Celliſt iſt grundfalſch), zwei Sänge=
rinnen
, zwei Sänger und ein Streichquartett ausgewählt wer=
den
. Sie ſollen dann im kommenden Winter für Gaſtſpiele in
größeren deutſchen Städten verpflichtet werden.
Es iſt in den letzten Jahren ſo viel über die ungewöhnlich
harte Notlage des muſikaliſchen künſtleriſchen Nachwuchſes ge=
ſagt
und geſchrieben worden, daß man eigentlich meinen müßte,
dieſe beſchämenden Nöte müßten allen geläufig und bekannt
ſein, Leider iſt das nicht ſo. Das deutſche Konzertleben befindet
ſich erſt in ganz langſamem Aufſtieg, es hat noch gute Weile,
bis es etwa den Stand vor zwanzig Jahren erreicht hat. Es
handelt ſich nämlich nicht nur darum, das Publikum durch Ver=
billigung
der Eintrittspreiſe uſw. wieder konzertfreudig zu
machen an Maßnahmen dieſer Art fehlt es nicht ſondern
vielmehr darum, die muſikaliſche Durchſchnittskultur des Deut=
ſchen
wieder zu heben. Daß dieſe Kultur, alſo die Muſikbildung
überhaupt, heute beträchtlich unter dem Niveau vor 20 Jahren
liegt, iſt unbeſtreitbar. Man darf in dieſem Zuſammenhang
durchaus nicht nur dem Grammophon und dem Rundfunk die
Schuld geben. Das Abſinken der muſikaliſchen Durchſchnittsbil=
dung
iſt vielmehr eine direkte Folge der Vernichtung des deut=
ſchen
bürgerlichen Mittelſtandes. Dieſer war es, der früher die
Hausmuſik pflegte, der ſeinen Töchtern und Söhnen muſikaliſche
Bildung angedeihen ließ, die eine wirkliche Kennerſchaft er=
möglichten
.

Dieſe Lücke, die rein ſoziologiſcher Natur iſt, wird man
freilich nicht mehr ausfüllen können. Die Formen der muſika=
liſchen
Bildung müſſen ganz anders werden. Richard Strauß,
der Jubilar, hat unlängſt einen Vorſchlag zu dieſem Thema ge=
macht
, indem er vorſchlug, Harmonie= und Kompoſitionslehre als
Pflichtfach bei höheren Schulen aller Art einzuführen, weil das
ebenſo wichtig ſei, als die Infiniteſimalrechnung.
Deshalb alſo, weil die Aufſtiegsmöglichkeiten für junge
Muſiker heute ungleich ſchwerer ſind, als früher, iſt die Ini=
tiative
der Reichsmuſikerſchaft von ganzem Herzen zu begrüßen.
Kühn und unverdroſſen werden hier neue Pfade beſchritten,
der Staat ſelbſt nimmt ſich der jungen Künſtler an, indem er
ihnen eine neue eine zuſätzliche Erfolgsmöglichkeit gibt. Daß
es nur wenige ſein können, die auf dieſe Weiſe jährlich aus
dem Dunkel treten, iſt klar und berechtigt. Auf dieſe Wenigen
wird man aufmerkſam werden, für dieſe wenigen kann man die
Reklametrommel rühren.
Dieſe Wenigen müſſen aber etwas können. Die Prüfung iſt
durchaus nicht leicht: allein als Gedächtnisleiftung verlangt ſie
von den Bewerbern Ueberdurchſchnittliches. So mancher wird
ſchüchtern und ängſtlich zu dem Probeſpiel antreten, manch
anderer, der ſich allzu ſicher fühlt, wird einen Dämpfer auf=
geſetzt
erhalten und die hochgeſchraubten Hoffnungen für ein
paar Jahre zurückſtellen müſſen.
In vielen gleicht dieſer neue Schritt den alten Sänger=
kriegen
. Die Beſten ſollen antreten und die Allerbeſten werden
erwählt werden. Nur das Können entſcheidet, nichts anderes.
Der unbekannte deutſche Soliſt wird aufgerufen. Es gilt einen
Kampf, einen Wettkampf, und nur die Sieger erhalten die
Palme.

Gedächknisſchau Leo Kayſer.

Die Ausſtellung, mit welcher der Kunſtverein augenblicklich
das Andenken des verſtorbenen Darmſtädter Malers und
Graphikers Leo Kayſer ehrt, bringt aus allen Schaffens=
gebieten
des Künſtlers gut ausgewählte, charakteriſtiſche Werke,
ſo daß ein ganz beſtimmter Eindruck ſeiner Perſönlichkeit ver=
mittelt
wird.

Sein Beſtes gibt Kayſer in ſeinen graphiſchen Arbeiten,
wenn man auch im großen Zuſammenhang ſeines Geſamt=
ſchaffens
ſeine Oelmalerei und ſeine Aquarelle mit Intereſſe
betrachten wird. Doch ſpricht er hier nicht ſo unmittelbar und
perſönlich zu uns. In ſeinen Aquarellen iſt er, ſowohl ſtim=

mungsmäßig als auch in den Farben, auffallend licht. Sil
leben, leuchtend farbige Blumen und Früchte, ſind ſeine Lieb=
lingsmotive
in den Oelgemälden. Daneben fallen beſonders doie
Bilder aus Löwen auf, in denen wir Kayſers Liebe zu den
ilten Winkeln und Häuſern, die uns in ſeinen Radierungen
ſo oft begegnen, wiederfinden. Hier wie dort auch beſchäftigl.
den Künſtler die Wiedergabe eines leiſe ziehenden Waſſers.
Unter den Radierungen Kayſers möchten wir denen, wo. I.
der Künſtler ganz als der liebevolle Beobachter eines Stuckes
Wirklichkeit auftritt, den Vorzug geben vor ſolchen Arbeiten Mie. 1
z. B. der Walpurgisnacht dem Traum der Danaide‟ A
denen er ſeine Phantaſie ſprechen läßt. Die deutſche Landſchalf 5
vor allem der Wald, aber auch die Türme und Giebel, Wintel 4 Nea) Theo He
und Gaſſen alter Städtchen haben in ihm einen beredien l zahlreichen
Schilderer, der mit fühlbarer Wärme und Liebe beim Werle iſ. 5. Als er vor
Weiche, verträumte Stimmungen, Blicke zwiſchen hohen Bäumen. 1 4 Sun Hölzlin
hindurch, Waldwege, die im Dunkeln verlaufen, das Licht aul 1. rummliche 2
einem Bach, ſchlanke Bäume gegen den Himmel geſtellt, 2 2 wce, ügleich da
ſind die Motive dieſer Blätter. Daneben finden wir dann einel. 6 s ſteigerten ſi
Durchblick durch Torbogen. Giebel, die ſich überſchneiden, Licht 72 wedeutſam,

das von oben in einen Altſtadtwinkel (Zwingenberg) fällt ode. 1. x, der die Kraf
auf einer Mauer ſpielt. Die Wartburg und ihre Umgebunh. *
Nothenburg und Dinkelsbühl, vor allem auch Darmſtadt 1u0h 1 I.J. DeFil
ſeine nähere Umgebung begegnen uns hier. Nur felten, z. B. ü J phail aplsralte
Blig einle
dem aufziehenden Wetter, iſt die Stimmung heiterer Ruhe 00l.
gehoben, die dieſe Blätter haben und die beſonders lieblich in. üchn
dem Blatt ,Berggarten, Odenwald oder dem Vorfrühlind öſlichen Der
am Bach zum Ausdruck kommt. Von den wenigen Blätterh. Tlſther leine
die figürliche Motive oder Porträts zeigen, iſt wohl der Nee
einer alten Frau, ſehr ernſt und ruhig in Ausdruck und 5..
am beſten.
Die techniſche Durcharbeitung der Blätter zeugt von Eiue
Sorgfalt, wie ſie der liebevollen Verſenkung des Künſtlers. "
ſeine Motive entſpricht. Wenn Kayſer auch hie und da eſtli
z. B. in der Schneelandſchaft am Darmbach, Licht und Sch0i.
härter gegeneinanderſetzt, ſo liebt er doch im allgemeine..
weichen Uebergänge, die verſchwimmenden Zwiſchentöne. O"
daß jedoch ein verwaſchener, ſuppiger Eindruck entſtäh.
Eine kleine Sondergruppe bilden noch die farbigen Radiekhſth.
Beſonders fein kommen hier die eiwas fahlen, bläulichen. 2.
zur Geltung, z. B. bei dem nebligen Wintertag. D0
zeichnungen, Studien nach der Natur zu ſeinen Nadierhle.
und eine Sammlung von Ex Libris vervollſtändigen Die. S
dächtnisſchau. Ein Porträt des Künſtlers, von der HandIe
Schwagers und Studiengenoſſen H. Zernin, hat im Ard
Oberlichiſgal mitten ſeiner Arbeiten einen Ehrennic.
1
ha en.

erſtärkf

[ ][  ][ ]

mitag, 24. Juni 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

An die TBertkeosoronangen.
Friſt für den Erlaß von Bekriebsordnungen bis zum 1. Okkober 1934 verlängert.
Werkkarifordnungen noch bis zum 30. Hepkember 1934.

Nr. 172 Seite 3

eſer Au
t mit
rklich i4.
nundſtt
in die Wiem
Bahlen nit
ſie auf li
unde, wai

iM Erlaß des Reichsarbeitsminiſters.
DNB. Berlin, 23. Juni.
ſach dem Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit ſoll in
allue Betrieben der privaten Wirtſchaft, in denen in der Regel
minuſſens 20 Arbeiter und Angeſtellte beſchäftigt ſind, bis zum
1. IA1 eine den Vorſchriften des Geſetzes entſprechende Betriebs=
oryzpng
vom Führer des Betriebs nach vorheriger Beratung im
Vehinensrat erlaſſen werden. Viele Unternehmer haben ſich
abzentech nicht in dem Maße mit den Vorſchriften und dem Geiſte
dew ſenen Geſetzes vertraut gemacht, daß bis zu dem genannten
Zeſiſarkt die ordnungsmäßige Durchführung des Geſetzes gewähr=
leizſt
erſcheint. Der Reichsarbeitersminiſter hat ſich daher im
Eifwrnehmen mit dem Reichswirtſchaftsminiſter veranlaßt ge=
ſeh
=en die geſetzte Friſt einmalig um drei Monate zu verlängern.
Erß ahr dabei von der Erwartung aus, daß es bis dahin jedem
Füfhrr eines Betriebes möglich iſt, die wenigen wichtigen Beſtim=
muer
einer Betriebsordnung entſprechend den Vorſchriften des
drintt Abſchnittes des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Ar=
beirtn
Geiſte wahrer Betriebs= und Arbeitsgemeinſchaft ohne die
Krüen ſogenannten Muſterbetriebsordnungen ſelbſtändig feſt=
zullueen

Rmn anläßlich des Verſagens mancher Betriebsführer ein=
zelſſukreuhänder
gewiſſe Richtlinien für den Erlaß von Betriebs=
ordynugen
herausgeben mußten, ſo ſollen damit keineswegs deren
Be tümungen den einzelnen Betrieben aufgedrängt werden. Sie
ſini icht bindend und bedeuten keine Anweiſung. Die Führer der
BeAurbe werden vielmehr im Vertrauensrat zu prüfen haben, wie=
we/thre
Uebernahme den Bedürfniſſen des Betriebes entſpricht.
Abſyehen von den Treuhändern der Arbeit ſteht niemandem ein
Eiunuß auf die Geſtaltung der Betriebsordnungen zu. Jeder Be=
trieſichſüchrer
nutze daher die nochmals gewährte Zeitſpanne zum
balldien Erlaß einer eigenen Betriebsordnung aus.
sie Friſtverlängerung für den Erlaß von Betriebsordnungen
bedinte noch eine weitere Terminverlegung. Nach einer Anord=
numgdes
Reichsarbeitsminiſters vom 28. März 1934 gelten die
ama) April 1934 laufenden Werk= (Firmen=) Tarifverträge noch
bis zm 30. Juni 1934 als Tarifordnungen weiter, ſoweit ſie nicht
ſchonn vorher durch eine Betriebsordnung (Dienſtordnung) oder
dumh Amordnung des Treuhänders aufgehoben werden.
ſine neue Anordnung des Reichsarbeitersminiſters ſpricht
numuhr ihre Weitergeltung bis zum 30. September 1934 mit der
vorngamnten Einſchränkung aus.
Zulaſſung der Anzeigenvermitkler.
u. Reichsanzeiger vom 23. Juni 1934 Nr. 144, hat der
Prſtſient des Werberates der deutſchen Wirtſchaft eine Liſte
derſhn ihm zugelaſſenen Anzeigenmittler veröffentlicht.
om 30. Juni 1934 ab dürfen nur noch zugelaſſene An=
zeiohſtmättler
Anzeigenaufträge im eigenen Namen und auf
eigen Rechnung vermitteln. Vom gleichen Zeitpunkt ab erliſcht
die ülsper durch Ziffer 18 der zweiten Bekanmtmachung des
Weſylrrtes der deutſchen Wirtſchaft vorläufig erteilte Zulaſſung
ron/inseigenmittlern. Anzeigenmittler, die vom Werberat nicht
zucheiſſen ſind, dürfen aber die bis zum 30. Juni 1934 einſchl.
wie ſich ancrorimenen Aufträge noch abwickeln.
Fuch die Veröffentlichung der Zulaſſung iſt nunmehr die
durthd’e dritte Bekanntmachung vom 21. November 1933 ein=
will
. gelelitt Bereinigung des Anzeigenweſens zu einem weiteren
Abſichuß gekommen. Der Werbungtreibende wird in Zukunft
damn rechnen können, daß die Aufträge, die er einem Anzeigen=
mittſe
erteilt, ſachgemäß erledigt und ſeine Intereſſen von dem
An;geimittler in jeder Hinſicht verfolgt werden. Die aus=
geſſrchenen
Zulaſſungen berechtigen zur Annahme und Weiter=
leſtnu
won Anzeigenaufträgen für alle Druckſchriften, in denen
Wiſthaftswerbung durch Anzeigen ausgeführt wird.
dr Präſident der Notgemeinſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft
Dr.:Symidt=Ott hat den Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung
und) ſol ksbildung Ruſt um Entbindung von ſeinem Amt gebeten.
Reiachmäniſter Ruſt hat dieſem Wunſche entſprochen und den Prä=
ſideyun
der Phyſikaliſch=Techniſchen Reichsanſtalt Profeſſor Stark
mitidr Leitung der Notgemeinſchaft beauftragt.
in Preußiſchen Juſtizminiſterium erfolgte am Freitag in
Anwen heit aller Beamten, Angeſtellten und Arbeiter durch
Refh= und Staatsminiſter Hans Kerrl die Uebergabe der Amts=
geſeſyäte
an den Reichsminiſter der Juſtiz Dr. Gürtner.
Heſiſches Landestheaker
toßes Haus. Samstag, den 23. Juni.
Abſchied von Theo Herrmann.
Don Carlos.
Von Giuſeppe Verdi.
ene der Hauptſtützen unſerer Oper ſeit einer Reihe von
Jaleinn, Theo Herrmann, nahm als König Philipp II. Abſchied
vom den, zahlreichen Freunden, die er ſich durch ſeine Kunſt er=
was
) Als er vor Jahren als ganz junger Künſtler die Nach=
folalevon
Hölzlin antrat, da wurde ſofort ſeine außergewöhn=
lichEs
tirmliche Veranlagung und ſeine große Geſangskunſt
aneuknnt, zugleich das ſchauſpieleriſche Talent. All dieſe Eigen=
ſcheiſt
ſteigerten ſich in der Zeit ſeiner hieſigen Wirkſamkeit
nocch bedeutſam, und heute iſt Theo Herrmann ein reifer
Küüſer, der die Kraft ſeiner Perſönlichkeit in den Dienſt jeder
Ronleſtellt, die er übernimmt. Immer wieder ſpürte man wie
ſchehn ſeine Charakteriſierungskunſt war, wie er ſich in jedes
Runſperk völlig einlebte. Wenn wir nur an die letzten Abende
demk, an denen er bei der Uraufführung von Bodo Wolfs
Waiheichen eine der Hauptrollen ſang, in Arabella eine Probe
ſeinſel köſtlichen, feinen Humors gab und heute im Don Carlos
einge eimer allerſtärkſten Leiſtungen bot, dann wird uns der
AbAbed wirklich ſchwer. So wurde der Künſtler auch beſonders
her=äh gefeiert, erhielt nach ſeiner großen Soloſzene auf offener
Bühr begeiſterten Beifall und mußte am Schluß, nachdem
Bllmnſpenden und Geſchenke aufgebaut waren, immer wieder
F.N.
für ſe herzlichen Hervorrufe danken.
Junge Liebe‟
Ein preisgekrönter Film.
im Union=Theater läuft zur Zeit dieſer Film, der mit dem
Steuspreis der Tſchechoflowakei ausgezeichnet wurde. Ein
Plſich der ſicher eine Auszeichnung verdient und in vielem den
Blic miahekommt, die wir auch im deutſchen Film anſtreben:
Einſ ſtack Heimat unverfälſcht darzuſtellen, die Landſchaft zu
Zei und die Menſchen, die in ihr leben. Das iſt hier in ein=
ſae½
ungekünſtelter Art gelungen, und ebenſo einfach und
Beſichi ig iſt die Handlung. Nichts von außen Herangebrachtes,
IAIns die natürliche Umgebung nur die Kuliſſe abgibt, ſondern

wegen Verhandlungsunfähigkeit des Angeklagken
verkagk.
DNB. Berlin, 23. Juni.
Zu Beginn der Verhandlung im Gereke=Prozeß teilte der
Vorſitzende am Samstag den Inhalt eines mediziniſchen Sach=
verſtändigengutachtens
über den Geſundheitszuſtand des An=
geklagten
Dr. Gereke mit aus dem hervorgeht, daß Dr. Gereke
noch nicht verhandlungsfähig ſei. Der Angeklagte
war bekanntlich am letzten Verhandlungstage im Verlaufe einer
erregten Auseinanderſetzung zwiſchen der Staatsanwaltſchaft
und ſeinen Verteidigern in der Anklagebank zufammengebrochen.
Der Sachverſtändige erklärt in ſeinem Bericht, daß die Ohn=
macht
hauptſächlich auf die an dieſem Tage herrſchende über=
mäßig
ſtarke Hitze zurückzuführen ſei. Bei dem Fall hätte ſich
Dr. Gereke einige Verletzungen zugezogen, die aber inzwiſchen
wieder im weſentlichen geheilt ſeien. Am kommenden Verhand=
lungstage
dem Dienstag nächſter Woche, werde der Angeklagte
Dr. Gereke wieder verhandlungsfähig ſein.
Der Vorſitzende vertagte darauf die Verhandlung auf
Dienstag.
Einführung der Arbeitsdienſtpflichk
in Danzig.
Einjähriger Arbeitsdienſt im Gau Halle-Merſebutg.
DNB. Danzig, 23. Juni.
Der Danziger Senat hat durch Verfügung das obligatoriſche
Arbeitsdienſtpflichtjahr für jeden arbeitsfähigen Danziger Staats=
bürger
vom vollendeten 17. bis 25. Lebensjahre eingeführt.
Die Verordnung beſtimmt, daß die Arbeiten des Danziger
Arbeitsdienſtes grundſätzlich ſo auszuwählen und zu geſtalten ſind,
daß ſie nach Möglichkeit nicht die freie Wirtſchaft beeinträchtigen
und keinen Arbeitnehmer aus ſeiner Dienſtſtelle verdrängen.

* Während Danzig jetzt dazu übergegangen iſt, die Arbeits=
dienſtpflicht
einzuführen, müſſen wir uns noch damit begnügen, auf
der Grundlage der Freiwilligkeit weiter aufzubauen. Der Arbeits=
dienſt
iſt aber nicht nur dazu da, alle jungen Männer gleich=
gültig
, welcher Schicht ſie entſtammen und welche Vorbildung ſie
genoſſen haben zu gemeinſamem Werk zu vereinigen, und ſo bei
allen den Geiſt der Volksgemeinſchaft Wurzeln ſchlagen zu laſſen.
Er hat auch, wenn ſyſtematiſch vorgegangen wird, ſehr viele arbeits=
loſe
Volksgenoſſen wieder für einige Zeit in Lohn und Brot zu
ſetzen. Schon vor Wochen iſt dazu aufgefordert worden, vom frei=
willigen
Dienſtjahrgang Gebrauch zu machen und für dieſe Zeit
einem alten, beſchäftigungsloſen Kollegen einen Arbeitsplatz ein=
zuräumen
.
Im Gau Halle=Merſeburg, iſt von der Gauleitung
jetzt ein Aufruf an alle Behörden, an die Organi=
ſationen
der Partei und die geſamte freie Wirt=
ſchaft
hinausgegangen, von der einjährigen Arbeits=
dienſtzeit
Gebrauch zu machen. Es gilt, Arbeitsplätze
zu ſchaffen. Die Jugend muß Opfer bringen, ſo heißt es in dem
Aufruf, und dem älteren Arbeiter einen Platz freimachen durch
Eintritt in den Arbeitsdienſt. Ein Teil der beſten deutſchen Ju=
gend
hat bereits vorbildlich dieſe ſoziale Tat verwirklicht. Dem
Umfang der Arbeitsloſigkeit nach genügt das aber nicht. Das
deutſche Vaterland braucht ſeine letzten Söhne, wie umgekehrt die
letzten Söhne das deutſche Vaterland brauchen. Darum ſollen nicht
Mutterſöhnchen und Drückeberger frei ausgehen, weil auch für ſie
das Geſetz von der Ehre der Arbeit gilt.
In Halle hat, wie der Deutſche berichtet, bereits eine
große Kundgebung für das Arbeitsdienſtjahr
ſtattgefunden, auf der Gauleiter Rudolf Jordan ſprach. Er führte
u. a. aus, daß im Gau Halle=Merſeburg von nun an der einjährige
Arbeitsdienſt die Vorausſetzung ſein ſoll, um im bürgerlichen Le=
ben
als vollwertiger Volksgenoſſe anerkannt zu werden. Mit dem
heutigen Tage werde der Grundſtein zu einem Werk gelegt, das
wirklich aus dem Leben dieſer Menſchen in dieſer Natur er=
wachſend
.
Der Film ſpielt in einem Teil des böhmiſchen Waldes, und
wie hier das Leben der ärmlichen Bauern mit dem Leben der
Natur zuſammenhängt, das iſt in vielen ſchönen Bildern
lebendig gemacht. Fluß und Wieſe, Baum und Wolke ſind die
Elemente des Films und es muß als große Leiſtung anerkannt
werden, daß es gelungen iſt, eine feſſelnde Handlung aufzu=
bauen
, ohne daß ſich die Menſchen übermäßig aus dem Rahmen
ihrer natürlichen Umwelt, in die ſie gleichſam eingebettet ſind,
herauslöſen und in den Vordergrund drängen. Daß das mög=
lich
war, liegt wohl auch daran, daß die Menſchen, die hier
auftreten, zum erſten Mal vor der Kamera ſtanden. Auch die
beiden jungen Menſchen, deren erſte Liebe in ſo rührend kind=
licher
Zartheit dargeſtellt wird, wirken gar nicht als Schau=
ſpieler
oder gar als Stars und ſind doch ungemein echt und
überzeugend in ihrem Spiel. (Vaſa Jalovee heißt der Knabe,
Jamilla Berankovä das Mädchen.) Auch den Regiſſeur und Ver=
faſſer
, Joſef Rovenſky, kann man beglückwünſchen, und es iſt
nur eine Nebenbemerkung, wenn man ſeinen Verſuch, gegen
Schluß nochmals eine aufregende Spannung hervorzurufen, als
überflüſſig bezeichnet in einem Film, der ſo kraftvoll und ein=
fach
iſt, daß er dieſer künſtlichen Erregungen gar nicht bedarf,
zumal der Kampf mit dem Hecht den natürlichen Spannungs=
höhepunkt
darſtellt. Vorbildlich endlich iſt in dieſem Film
auch die photographiſche Leiſtung: wundervolle Naturaufnahmen,
eindringliche, groß geſehene Bilder der Menſchen und Szenen.
Ein ſtarker ſchöner Film, den man mit innerer Freude anſieht!
Im Beiprogramm läuft ein Film Der König der wilden
Pferde der ſchöne Bilder von wilden Pferderudeln bringt und
deſſen Held, ein prachtvoller ſchwarzer Hengſt, an den ſchönſten
Pferdefilm Der ſchwarze Zyklon denken läßt, den man vor
Jahren ſah. Leider iſt dieſer Film mit einer recht überflüſſigen
Handlung verſehen. In der Wochenſchau intereſſieren be=
ſonders
die Bilder von der Begegnung Hitlers mit Muſſolini
*
in Venedig.
Von den Marburger Feſtſpielen.
Die Marburger Feſtſpiele bringen in dieſem
Jahr die ganze Wallenſteintrilogie an einem
Tage (nachmittags und abends) ohne jede weſent=
liche
Kürzung heraus.
Die Aufführung auf der Marburger Feſtſpielbühne arbeitete
die Einheitlichkeit des dramatiſchen Geſchehens der Wallenſtein=

herausragen ſoll aus den Tagen unſerer Zeit. Es ſoll zum Fanal
werden auch für die anderen Gaue unſeres Vaterlandes. Aus den
weiteren Referaten iſt hervorzuheben, daß der Arbeitsdienſtpaß in
Zukunft über ein volles Jahr ausgeſtellt wird, und daß dieſer Paß
die Vorausſetzung ſei, im beruflichen Leben vorwärtszukommen
oder überhaupt an einen Arbeitsplatz geſtellt zu werden. Alle
Männer, die nach dem 31. Dezember 1912 geboren ſeien, werden
durch dieſes Dienſtjahr, das auch älteren Jahrgängen zugänglich
iſt, erfaßt.
Bukareſter Nachklänge.
Barthous Balkanreiſe eine guke Vorbereitung
für London?
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 23. Juni.
Die Bukareſter Feierlichkeiten zu Ehren Barthous ſind vor=
über
, und nun fragen ſich manche, ob der franzöſiſche Außen=
miniſter
bei dieſer Gelegenheit nicht zu weit ging. Daß er der
Verſtändigung im Donauraum nicht genützt hat, iſt unzweifel=
haft
. Das Echo in Ungarn beweiſt es. Aber nach dem rumäniſchen
Beſuch folgt die Reiſe nach London. Und mehr als die Ver=
ſtändigung
im Donauraum, die man hier ſtets
leichtſinnig behandelte, intereſſiert Frankreich die
Frage, ob die Bukareſter Reden Barthous eine gute Vor=
bereitung
für London waren.
Was England von einer engen Zuſammenarbeit mit Frank=
reich
ſtets am meiſten zurückhielt, das waren immer die Ver=
pflichtungen
für die Aufrechterhaltung des status guo in allen
Teilen Europas, die man am Quai d’Orſay immer ſo leicht
auf ſich nahm. Wie die Dinge jetzt ſtehen, wird Frankreich
automatiſch in jeden europäiſchen Konflikt
hineingezogen, ſelbſt wenn es ſich um Dinge handelt, die
für die franzöſiſchen Intereſſen vollkommen gleichgültig ſind.
Ein ſolcher Bundesgenoſſe bedeutet eine Belaſtung, die kein
Engländer für ſein Land wünſchen kann.
Nichtsdeſtoweniger arbeitet man franzöſiſcherſeits mit allem
Nachdruck, um die engliſche Oeffentlichkeit für ſich zu gewinnen.
Und dieſe Arbeit nimmt die verſchiedenſten Formen an.
Ueber die engliſche Reiſe des franzöſiſchen
Generalſtabschefs Weygand zeigt man ſich hier merk=
würdig
zurückhaltend. Dennoch iſt die Auffaſſung verbreitet,
daß dieſer Reiſe eine große Bedeutung beikomme, da Weygand
auf einem Umweg und in beſchränktem Maße doch ſo
etwas wie eine Zuſammenarbeit mit England im
Auge habe. Inwieweit das zutrifft, läßt ſich nicht feſtſtellen.
Zu verſchiedenen Kommentaren gab hier der Umſtand An=
laß
, daß Barthou in London nicht die Gelegen=
heit
haben wird, mit Macdonald zu verhandeln,
da Macdonald aus Geſundheitsrückſichten ge=
zwungen
iſt, für längere Zeit auf jede Arbeit zu
verzichten.
Man glaubt hier, daß Baldwin der perſönlichen
Einſtellung nach eher zur Zuſammenarbeit mit
Frankreich neigt als Macdonald. In dieſem Punkte
könnte man jedoch leicht einige Enttäuſchungen erleben.
In den Beſprechungen in London ſoll die Vorbereitung
der Seeabrüſtungskonferenz eine Rolle ſpielen. Frankreich will
ſich in voraus ſämtliche Vorteile für die Konferenz ſichern, ſchon
mit Rückſicht auf die Erfahrungen bei den früheren Konferenzen.
Man hofft übrigens auch, daß die Seeabrüſtungskonferenz für
das engliſch=franzöſiſche Verhältnis ſich günſtig auswirken wird.
Wie aus Bukareſt gemeldet wird, überreichte der rumäniſche
Außenminiſter Titulescu dem neueſten Ehrenbürger von Rumä=
nien
, dem franzöſiſchen Außenminiſter Brathou, vor ſeiner Ab=
reiſe
einen vom König Karol perſönlich unterzeichneten rumäni=
ſchen
Paß. Dieſer Paß, der auf den Namen Louis Barthou,
rumäniſcher Nationalität, Mitglied der rumäniſchen Akademie
und der rumäniſchen Geographiſchen Geſellſchaft, wohnhaft in Pa=
ris
lautet, enthält den Vermerk: Gültig für alle Länder ein=
ſchließlich
Sowjetrußland."
Die Internationale Arbeitskonferenz hat am Samstag ihre
Arbeiten abgeſchloſſen. Vor der Vertagung wurde der Verwal=
tungsrat
des Internationalen Arbeitsamtes für die nächſten drei
Jahre neugewählt.
Nördlich von Peking haben mandſchuriſche Truppen während
einer Dienſtübung gemeutert. In der Nähe liegende japaniſche
Truppen der 7. Infanterie=Diviſion ſchlugen die Meuterei nieder.
Eine Reihe von mandſchuriſchen Soldaten wurde verhaftet und
dem Kriegsgericht vorgeführt.
Der erſte Niederſachſentag im neuen Deutſchland begann am
Samstag mit einer großen Kundgebung im Verdener Stadion,
auf der Reichsleiter Alfred Roſenberg das Wort zu einer großen,
oft von Beifall unterbrochenen Rede ergriff. Anſchließend ſprach
noch Reichsjugendführer Baldur von Schirach.

Trilogie voll bewußt und mit unbedingter Sicherheit heraus,
es war kein Bruch fühlbar zwiſchen den einzelnen Stücken, die
nur aus bühnentechniſchen Gründen von Schiller nicht ſo zu=
ſammengezogen
wurden, wie er ſpäter im Tell die drei
Schichten der Handlung Volk (Lager) Edle (Offiziere)
Held in einem Drama zuſammenfaßte.
Streichungen waren ſelbſtverſtändlich, aber ſie wurden mit
ſolcher Umſicht getroffen, daß die einheitliche Linie einer unge=
brochenen
Entwicklung deutlich wahrnehmbar blieb.
Die Max=Thekta=Handlung trat ſtark zurück. Joſefine Klee=
Magdeburg bemühte ſich mit großem Glück um die ſchwierige
Darſtellung der im Ganzen etwas verblaſſenden Figur der
Thekla. Leichter hatte es Ruth Baldor als Gräfin Terzki,
ſie ſchuf ohne Uebertreibung aus der Rolle der politiſierenden
Sophiſtin eine Geſtalt von edler Reife, der man den könig=
lichen
Tod am Ende der Tragödie glaubte.
Karl Ziſtig=Mannheim als Wallenſtein war von
überragender Größe, nicht in dem Sinne zu verſtehen, als ob
er, wie es meiſt geſchieht, das heroiſche Pathos oder die unheim=
liche
Düſterkeit des Feldherrn einſeitig betont hätte, vielmehr
legte er ſeiner Darſtellung eine Auffaſſung Wallenſteins zu=
grunde
, die das rein Menſchliche betonte und die Extreme des
Charakters, die Tiefe ſeines kosmiſchen Glaubens (Es gibt
keinen Zufall), die Entſchlußloſigkeit und die Jäheit, die kalte
Berechnung (Iſt der Junge toll?) und die Liebe zu Max
(Die Blume iſt hinweg aus meinem Leben) wirklich ver=
ſtehen
ließ. Dieſe Auffaſſung, die ſich von aller Theatralik ent=
fernt
hielt, führte uns näher an das Tragiſch=Heroiſche dieſer
Figur heran, ſo wie wir es in tieferer Würdigung der Schiller=
ſchen
Dramatik neu begreifen müſſen. Karl Ziſtig iſt für
einen Teil der kommenden Spielzeit als Darſteller von Charakter=
rellen
an das Heſſiſche Landestheater verpflichtet.
Hannsgeorg Laubenthal=Frankfurt a. M. als
MaxPiccolomini war von natürlicher jugendlicher Friſche,
beſonders zu rühmen iſt ſein echtes Pathos in Sprache und
Gebärde; neben ihm verband Bernhard Götzke=Berlin
als Octavio kühle Diplomatie und ritterliche Geſinnung in
ſeiner meiſterhaften Charakteriſtik. Auch die übrigen Schau=
ſpieler
hielten ſich durchweg auf guter Höhe.
Lothar Körners und Hans Gerhard Bartels
Regie, die den Rhythmus gegen das Ende hin nach Möglichkeit
beſchleunigte, um die dramatiſche Entwicklung rein heraus=
zuarbeiten
, verband die einzelnen Szenen mit großem Geſchick.
Dr. Buddes Inſzenierung und Leitung ſtand über dem
Ganzen. Die Bühnenbilder von Franz Mertz waren im
wechſelnden Licht der Scheinwerfer von eindringlicher Wirkung
und bekundeten ein hohes künſtleriſches Stilgefühl.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 172

Därmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Eettet

Ihre vermählung geben bekannt

Paul Schwarz
Sophie Schwarz

geb. hofferbert

1öffelgaffe 19

Neue Riederdr. 13

Kirchl. Crauung: Sonntag, 24. Junt 1934, nachm. 3 Uhr
in der St. Eliſabethklrche.

Am Dienstag, den 26. Juni, feiern die Ehe=
leute
Wilhelm Gebhardt und Frau, geb.
Geppert, Darmſtadt, Beſſungerſtr. 74, das Feſt
(6970
der Silbernen Hochzeit.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe inniger Teilnahme
beim Hinſcheiden meiner lieben Frau ſowie
für die ſchönen Blumenſpenden ſage ich
hiermit meinen herzlichſten Dank.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen
Wilhelm Schmidt.

Riedlingerſtraße 37 I., den 23. Juni 1934.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme
ſowie die vielen Kranz= und Blumenſpenden
bei dem Heimgange meiner lieben Frau,
unſerer treuſorgenden, unvergeßlichen Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante

Ellſudelye Mhrd, geb. Büchſel
ſagen wir allen unſeren innigſten Dank. Be=
ſonders
danken wir Herrn Pfarrer Gombel
für die troſtreichen Worte am Grabe und allen
denen, die uns durch Karten ihre Teilnahme
bekundeten.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Ries II.
Familie Philipp Ries III.
Ludwig Ries.

Gräfenhauſen, den 23. Juni 1934,

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
bei dem Heimgang unſerer teuren
Entſchlafenen
Anna Barbara Gruß
geb. Müller
für die Kranzſpenden, die aufopfernde
Pflege der Schweſter Gretchen, die tröſten=
den
Worte des Herrn Pfarrer Weigel und
für den wohltuenden Geſang des Frauen=
vereins
ſagen aufrichtigen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
J. A.
Fr. Gruß, Zimmermeiſter.
Nieder=Ramſtadt, den 23. Juni 1934.

Diln. Samnain

Erd= und Feuerbeſitattung

Shlenſeße 10.= Tlhen 98
5964a

Jek

werden von mir
pfleglich aufbewahrt, wo-
bei
Sie sogar versichert sind.

Darmstadt, Heinrichstraße 67

Annahme 1on Ehestandsdarlehen!

Am 23. Juni entſchlief plötzlich mein
lieber Mann, unſer guter Vater, Schwie=
gervater
und Großvater

Friedrich Pilger

Maurermeiſter.
Neuſtadt i. Odw., den 23. Juni 1934.
In tiefem Schmerz:
Frau Eliſabeih Pilger
und Kinder.
Die Beerdigung findet Montag, 25. Juni,
nachmittags 2 Uhr, ſtatt. (6974

Nachruf.

Nach langem, ſchweren Leiden verſchied am
19, ds. Mts. unſere liebe Schulkameradin

Lina Huck

im blühenden Alter von 27 Jahren. Wir
beklagen tief den Heimgang, unſerer lieben
Mitſchülerin und werden ihr ſtets ein ehren=
des
Andenken bewahren.

Wixhauſen, den 23. Juni 1934.

(6950

Die Schulkameradinnen
und Schulkameraden.

77

i Sterbefällen

Beerdigungsgeſchäft 445a
Georg Beſt
Zismarckſtraße 21
Telefon 987

WERKSTÄTTE DANIEL GREINER
IUGENHEIM A.D.B. 4416
KUNSTLERISCHE GRABMALER
IN UEDEM MATERIAL U. UEDER PREISLAGE

ſind ſhöne ſhlanke Frauen!
Wenn Ihre Form verdorben. . .
auf RichterFrühſtücksteevertrauen!

Dr. Ernst Rich-
ters
Frühstücks-
kräutertee
be-
seitigt
unschöne
Fettpolster und
macht schlank,
jung und be-
weglich
. Nur
echt in Original-
packungen
, in
Apotheken und
Drogerion. Pak.
Mk. 1.80 und 2.25

Dr. Ernst Richters
Frühstückskräutertee

Anoblauch

Beeren
Immer jünger
geruch- u. ge-
schmacklos
,
vorbeugend
bei Adernver-
kalkung
Gicht
Rheuma, Ver-
dauungsst
6, 1Pckg.
f. 1Monat aus=
reichd
. 1.-RM.
nur zu haben:
Adler -Drog.
Anton Fischer
Rheinstr. 12½
gegenüber der
Hauptpost u.
Frankfurter-
Straße 12.14
(a)

Reiſen Sie
nur mit einer
zuverläſſigen
heife u9e

vom
Fachgeſchäft
karl Jager
nur Rheinſtr. 33
Tel. 2579. (c

schönste Formen, größte
Auswahl, denkbar nied-
rigste
Preise, kaufen Sie
in dem altbekannten
Spezial-Möbelhaus (sausa

Haum Hard.g ue, am alten Bahnhof

Blefchstr. 51
Amtlich zugelassene Verkaufsstelle für Ehestandsdarlehen.

Ia Java=Rapok
Matratzen 69.-65.-59.-49.. Neutuchwollfüll, 27.50, 24.50, 19.50
Chaiſelongue 24.50, 19.50
Barchent, Federn, Damaſte.
Bettuchleinen in nur erſtkl. Qualität
beſonders billig, (2900a
Herm. Wetzel Ludwigſtr. 15, I.

Einrichten

Nachtragen, Moderniſierer
Ihrer Buchhaltung prompt
und billig. Angebote unter
B. 192 Geſchäftsſtelle.

RMagerkeit

Schöne volle Körperformen durch
Steiner’s Oriental-Kraft-Pillen.
In kurz. Zeit erheb.Gewichtszunahme
u. blähend. (Ausseh. f. Dam. reiz. Büste)
blutbildend u. nervenstärkend. Gar.
unschädl., ärztlich empfohlen. Viele
Dankschreiben. 35 Jahre weltbek.
Preisgekrönt mit gold. Medaillen u.
Ehrendipl. Pak. /100 St. /Preis 2.75. 0,
Depot f. Darmst.:Medizinal-Drogerie
Beckenhaub, Schul- u. Kirchstraße.
D. Franz Steiner & Co., Berlin W.30/27

Heltene Gelegenheit!
Aus Privatbeſitz
2echte Perſerteppiche
3 Brücken, ferner
3 Oelgemälde

zu jedem annehmb. Preis abzugeb.
Eilangebote unt, B. 148 an Geſchſt.

Jüran

Zeugen geſucht!
Die am 1. März
1933 im Zu=
hörerraum
der
Strafkammer z.
Darmſtadt ( Zim=
mer
303) erſchie=
nenen
Zuhörer
in dem Mein
eidsprozeß gegen
eine ganze Fa=
milie
werden ge=
beten
, ſich um=
gehend
, zu mel=
den
. Zuſchriften
erbet. unt. B. 67
Geſchäftsſtelle.

Aerztin. (b

Dauerwellen

erſtklaſſ., ſehr
billig u. halt=
bar
, ebenſo
Waſchen.
Schneiden u.
Ondulieren.

Herm. Pralle
Friſeur,
Arheilgerſtr. 27a
Kein Laden,
daher ſehr
billige Preiſe.

Fiſcher’s
Sonnenfreund
mit Nußextrakt
zur Hautbräu=
nung
. Normal=
flaſche
60 Pfg.,
Rieſenfl. 1 Mk.
Vorzgl. bewährt!
Nur bei Anton
Fiſcher. Adler=
Drog., Frankf.=
Straße 12/14,
Rheinſtr. 12½. (a

Abfallholz!
Ciche
1.50
Buche
1.70
Kiefer .. . 2.
Ztr. fr. Kell.
Faßfabrik Heim,
Arheilgerſtraße
Nr. 53/55. (al

Hammer-Faltboote 1934
mit neuen Bogenstreben zeige ich

Ihnen unverbindlich!
Giebelzelte mit Zubehör Mk. 19.75
Hauszelte in nur best. Ausführungen
Wetzel-Schlafmatratzen
Schlafsäcke . . . von Mk. 2.25 an
Alles für den Wassersport
in nur erprobten Qualitäten. (6973
Sporthaus ADELM ANN
Rheinstr. 12¼. 22 Jahre Fachgesch.

Reell und guf

kaufen Sie stets Ihre Weiß-
und Rotweine, direkt aus
erster Hand, per Fl. 85 Pfg. bei

August Stilling
Hochstraße 4.

Umzugshalber zu verkaufen:
erslklassiges Harmonium

mit 16 Manualen, für Hand=
ſpiel
u. m. eingebauter Rollen
ſpiel=Einrichtung, Original
amerikan. Aolian=Orcheſtrelle.
Selten ſchön. Inſtrument von
herrl. Tonfülle, dunkelmaha=
gonifarbig
, m. 40 Notenrollen.
WVolFF. Heinrichſtraße 58.

Umzugshalber verkaufe
kadelloses Klauler
Marke Röniſch, für Handſpiel und
mit eingebautem Hupfeld=Phonolg
für Notenrollen, 50 Stück. Herrl
ſchwarzes Inſtrument.
Wolkk, Heiurichſtraße 58.

Prachtvolle
Kinderwagen
günſtig zu ver
Mufen.
(;
Gütting,
Schuchardſtr. 1

Billig
zu verkaufen: 1
Bett mit Matr.
1 weiß. Aufſatz=
ſchrank
. 1 Waſch=
keſſel
, emailliert,
1 Klavier. Preis
nach Ueberein=
kunft
. Schloßgar=
tenſtraße
21 p.

Muſchelbettſtell.
gleiche, mit
Sprungrahmen,
billig zu verk
Näh. Geſchäftsſt

Damenſchreib=
tiſch
. Vertiko,
2 Nachtſchränkch.
1 gr. 2tür. Klei=
derſchrank
und
2 Tiſchchen ſow
Wäſchemangel z.
vk. Dr. Büchner,
Oſannſtraße 37.

Umzugshalber
ſehr bill. abzu=
geben
: Bücher
geſtell. Garten
kricketſpiel, 4teil.
Korbmöbelgar=
nitur
, Notenſtän=
der
. Sitzbade=
wanne
. Spiegel,
Flügellampe. (c
Annaſtr. 30, I.

Liege=
Kahie

größte Auswahl.
dilligſte Preiſe!

Brückner

Holzſtraße,
am Brunnen. (a

1. Konzertzither
20., 1 Hohner=
Hd.=Harmonika
30., 1 Föhn,
neu, 12.-, 1 Gold=
ſpieg
., oval. 20.
Prof. Müller
Jündnadeln zu
verk. Anzuſ. v.
Montag ab.
Näh. Geſchäftsſt.

Bettſtelle,
Mahagoni, gut
erhalten, gebr.
Schreibtiſch,
Waſchtiſch, Ser=
viertiſch
u. eine
Kleiderbüſte (Gr.
46) zu verkauf.
Viktoriaſtr. 75 II.

Junkers= Heiß=
waſſer
=Apparat,
weiß emailliert,
überzähl., tadel=
los
, bill. zu ver=
kauf
. bei Wolff,
Heinrichſtraße 58

9B

Sonntag, 24. Junf 19941
Sorgenkrei‟

sind alle Hausfrauen, weiche die neuzeitlich eingerichtete
elektr. Miele-Miet-Waschküche
Ellsabethenstraße 30
im Rückgebäude der Zentral-Drogerie Logel
benützen. Sie bietet bedeutende Vortelle.
Größte Schonung der Wäsche, hygienisch einwand-
freles
, schnelles und sauberes, dabei doch müheloses
und billiges Waschen. Auf Wunsch kostenloses
Abholen und Zustellen der Wäsche. Schöner Trocken-
platz
im Freien. Unverbindliche Besichtigung erbeten,

Kinderheilſtätte
Kinderſolbad
Bad Dürrheim
Schwarzwald, 710 m 1. d. M.
für Knaben und Mädchen.
Eingerichtet u. geführt nach d. Muſter
klimatiſcher Sanatorien des Schweiz.
Hochgebirges. Geſchützte Höhenlage,
Liegehall., Liegeverand., Höhenſonne,
Röntgen, Solbäder. Inhalationen.
Arztl. Direktov. Geprüfte Schweſtern u.
Kindergärtnerinnen. Günſt. Heilerf.
b. Erkrank. der Drüſen u. Schleim=
häute
, bei ſchwächl. u. gefährd. Kin=
dern
, b. Rachitis, Aſthma u. Bron=
chitis
. Geringer, bedeut, ermäßigter
Pflegeſatz. Proſp. u Aufnahmebe=
dingungen
durch die Anſtaltsleitung.
Bad. Frauenverein v. Rot.
Kreuz. Landesverein
Karlsruhe, Kaiſerallee 10.

Vom 29. Juni bis Ende September
ſchließe ich meinen Salon. Ich bitte
meine Damen ſich rechtzeitig mit
Präparaten einzudecken.
Annemary Thiele
Kosmetiſches Inſtitut
Darmſtadt, Eche Rhein= u. Grafenſtraße 12,
Telephon 4265.

Kranke Füße?
Hühneraugen, schlechte

Nägel, Schwielen behan-
delt
zeitgemäß und preiswert
Privatschwester Therese Lange
Elisabethenst. 4, II. Fernspr. 3453
Massagen. Fußpfege, Heilbäder
Zu den Krankenkass. zugel. (5515a

Sogar der Großpapa steuert !
sicher durch den dicksten Ver-

kehr mit selnem neuen Gütting-
Rad. Mita‟, Goericke" und

Falter‟- Markenräder und
natürlich auch Spezialräder
von 35 Mk. an liefert ihnen
bei sehr günstigen Zahlungs-
bedingungen
das leistungs-
fähige
Spezialgeschäft von

GUTTING

Schuchardstraße 10.

as Wol
enderz
r Jugend
n Wert gele g.
der I
derdad
der da h
ſeiner Totzd
n herange
jel
früher zu Gru
7 z zur Staatsjuger
Sunziag, für die T
ſchren z chuent. 2.
ge * Jugend vorand
ſtier auch ihr Kame
Kurungenheit, dri
Geſchlecht heran
Adern auch der
humude an Volk ur
vM. Kraft. Die A.
eirtmal Männer
geitriſche Zukunft zu
nit inem Gelöbt
zaluſen, auf deſſen A
DtAdem Munde

Jederzeit fließend heißes
Waſſer durch den

OEi unzgbannführer B!
hatte die Feierſtu

un noch ein Vorb

WHayn erhll

Einträge in das Handelsregiſter Abteilung A:
Am 8. Juni 1934 hinſichtlich der Firma: Fr.
Ehriſtoph Hechler jr., Darmſtadt: Die Prokura
des Hans Glöckler iſt erloſchen. Am 12. Juni 1934
hinſichtlich der Firma: Fr. Müller & Sohn,
Darmſtadt: Die offene Handelsgeſellſchaft iſt auf=
gelöſt
. Die Firma iſt erloſchen. Am 15. Juni 1934
hinſichtlich der Firma: A. Leinberger, Darmſtadt:
Die Prokura der Ehefrau des Wilhelm Leinberger
iſt erloſchen. Geſchäft ſamt Firma iſt auf die
neu gegründete offene Handelsgeſellſchaft überge=
gangen
. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind Karl
Veinberger und Hermann Leinberger, beide Kauf=
leute
in Darmſtadt. Die Geſellſchaft hat am
1. Mai 1934 begonnen. Neueinträge: 1. Am
8. Juni 1934: Firma: Joſef Marx, Darmſtadt.
Inhaber: Joſef Marx, Kaufmann in Darmſtadt.
2. Am8. Juni 1934: Firma: Wimmer und Draudt,
Reichszeugmeiſterei und Vertriebsſtelle,
Offene Handelsgeſellſchaft. Sitz: Darmſtadt. Ge=
ſellſchafter
Paul Wimmer und Wilhelm Draudt,
beide Kaufleute in Darmſtadt. Die Geſellſchaft
hat am 14. Oktober 1933 begonnen. 3. Am
13. Juni 1934: Firma: Chriſtian Hanbuch,
Pfungſtadt. Inhaber: Chriſtian Hanbuch, Kauf=
mann
in Pfungſtadt.
Abteilung B: Am 8. Juni 1934 hinſichtlich der
Firmen: 1. Jeſerich=Straßenbaugeſellſchaft mit
beſchränkter Haftung, Darmſtadt: Durch den
Heſellſchafterbeſchluß vom 30. Mai 1934 iſt der Ge=
ſellſchaftsvertrag
geändert. 2. Deutſche Bank
und Disconto=Geſellſchaft Filiale Darmſtadt,
Darmſtadt: Die Generalverſammlung vom 26. April
1934 hat die Herabſetzung des Grundkapitals um
14.000.000. Reichsmark beſchloſſen. Die Herab=
ſetzung
iſt durchgeführt. Das Grundkapital beträgt
jetzt: 130.000.000. Reichsmark. Der Geſellſchafts=
vertrag
iſt durch Beſchluß der vorgenannten Ge=
neralverſammlung
geändert. Dr. Peter Brunswig!
iſt nicht mehr Vorſtandsmitglied. Am 15. Juni
1934 hinſichtlich der Firma: Max Roesler, Fein=
ſteingutfabrik
Aktiengeſellſchaft Abteilung
Darmſtadt, Hauptniederlaſſung Rodach (Coburg),
Zweigniederlaſſung Darmſtadt: Durch den Beſchluß
der Generalverſammlung vom 31. Mai 1933 iſt der
Geſellſchaftsvertrag geändert. Das Grundkapital
iſt um 32.000. RM. erhöht und beträgt jetzt
247.000. RM. Als nicht eingetragen wird ver=
öffentlicht
: Es ſind 320 Vorzugs=Aktien zum Nenn=
betrag
von je 100. RM. ausgegeben worden.
Neueintrag am 8. Juni 1934: Firma: Geſell=
ſchaft
für Teerſtraßenbau mit beſchränkter
Haftung. Hauptniederlaſſung: Eſſen, Zweig=
niederlaſſung
: Darmſtadt. Gegenſtand des Unter=
nehmens
: Herſtellung, Vertrieb und Einbau von
Teerſchotter, Errichtung von Fabrikanlagen, Erwerb
und Veräußerung von Grundbeſitz und Rechten,
ſowie Beteiligung an ſolchen Unternehmungen,
welche obigen Zwecken förderlich ſind. Stamm=
kapital
: 1.000.000. Reichsmark. Geſchäftsführer:
Dr. Hans Lüer und Ernſt Kruſe, beide in Eſſen.
Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 13. Mai 1918 feſt=
geſtellt
. Die Geſellſchaft wird durch einen oder
mehrere Geſchäftsführer oder deren Stellvertreter
vertreten. Solange nur ein Geſchäftsführer beſtellt
iſt, vertritt er allein die Geſellſchaft. Sind mehrere
Geſchäftsführer oder neben einem oder mehreren Fußſtrapazen glänzend Abeb.
Geſchäftsführern ſtellvertretende Geſchäftsführer oder
Prokuriſten beſtellt, ſo iſt ſofern nicht der Auf=
ſichtsrat
einzelnen Geſchäftsführern die Befugnislſeine Sache. Sie beſchmis.
erteilt hat, die Geſellſchaft allein zu vertreten
zur rechtsgültigen Vertretung der Geſelſchaft dieſin die Haut eindringtud ie.
Mitwirkung zweier Geſchäftsführer oder eines Ge=
ſchäftsführers
und eines ſtellvertretenden Geſchäfts= n
führers oder eines Geſchäftsführers oder ſtellver=
tretenden
Geſchäftsführers und eines Prokuriſten
oder zweier Prokuriſten erforderlich. Den: a) Dr
Ins. Ernſt Herion, Eſſen, d) Wilhelm Schmidt. Eſſen, haben. Laſen Sie ſich M. Je
iſt derart Prokurg erteilt, daß jeder gemeinſam mitlanderes als auch ſehr ſohd
einem Geſchäſtsführer oder einem Prokuriſten ver=
tretungsberechtigt
iſt.

Darmſtadt, den 21. Juni 1934.
6938)
Amtsgericht Darmſtadt.

von Mk. 45.

Vorführung unverbindlich
und koſtenlos. Bequeme
Ratenzahlungen.

LudwigKling

Luiſen=Straße 2, Tel, 2822

Sofort lieferbar!

Wie im Vor;
er Bevölkerun
vallerie=Exerzier
IId umſchloſſen.
Maſſenkundgeb
außerordentlich
Stadt ſammelten
l Nnarienplatz, wo
rauchſchaften, Verbe
eſächloſſenem, lan

Jetzt

kaufen!
Warum?
HüllercOber sr.z32. )) fübeitsdienſ

chiu eren. In der
e9 Hömte zum Kav
1/ Klänge der
plonnen. Den P
Feifier Hunderte
(UUhr begann d
ard BdM. an.
4rofron arauf dem Hüg
eit Holzſtoß. inmi
fe Wimpel des
wütks, die Fahnene
ſätrde. Als nach
Fragen Sie 1 / undgebung began
en. Platz verſomme
Rhein= / eler des Moto
Fanfaren der
wite Sonnwendfe
ein Flamm

HA4 eine kurze
Adde, die uns
Ten /Wechſel der
nd,der Jahreszei
Zinuter entgegen
nſar Volk, u
Aiuttelpunkt dieſer
eſtlellt, damit ſie
olk rechtzeit
un und unſer
t Nie ewige Ke
-AIim der Lieh
SMnif diejenigen
Ni9Rgenſtemmen
dar Verbundenhei
e) Tauſenden
EM Gien, alles zer
Sodenden zwiſche
Dneien einigen
Aufgepaßt. Wi zullnft, unte
mndt
Wenn Sie einen längeren Spgüieke2, 1 Gwaltig ſchlu=
gang
oder eine Wanderung, viele 2 Puzn den geſtirnten
leicht auch einen Marſch machenn N 22 Flammen=Lied
können Sie ſich ſehr leicht die Füßen P. 5J. und Fo
wundlaufen oder Blaſenbekommeil, 0 Seet über,
Das nennt man dann Pech oder öſtzer ereM Führer
inen ſymb
auch Fußpanne. Solche Fuße?
pannen ſind ſehr unangenehln
beſonders in Geſellſchaft, denn maht 1 afzüch 2. 0
läßt ſich nicht gern anulken odek !
gar als Drückeberger anſehen, wenſ. n
man nicht mehr mitmachen kanl. n
Beugen Sie vorl Reiben Sie Ihre?
Füße, bevor Sie einen Marſch oder 7
eine Wanderung unternehmen, mit.
der neuen

Kukirol=Fuß=Creme
ein. Sie verhütet Wund= und 6
Blaſenlaufen, macht die Febe
geſchmeidig und leiſtungsfähig und
ſorgt dafür, daß Sie auch größere.?
Auch bei läſtigem Schweißgerug
iſt die Kukirol=Fuß=Creme eiſle.
Strümpfe nicht, weil ſie ſehr ſchnet.
unſchädlich ſelbſt beiempfindlichſte.

Eine große Doſe, die wochenlang
ausreicht, koſtet 75 Pfg. und iſt. it
Apotheken und Fachdrogerien. ."
reden, denn nur in der Kukiroe
Fuß=Cremeiſt der wirkſamekukirol
Streupuder mit enthalten. UI.0

Alſo: Kukirolen Siel

[ ][  ][ ]

emntag, 24. Juni 1934

Mk. 45.. H
wiskl
Straße 7, 41
pfort liefeis
292 900000

zuus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 24. Juni 1934.
* Das Jugendfeſt in Darmſtadk.
Deas geſtrige Jugendfeſt wurde in den einzelnen Schulen mit
Durchführung der Reichsjugendwettkämpfe ein=
ſitet
. Im Mittelpunkt der Kämpfe ſtand ein aus Lauf, Wurf
Sprung beſtehender Dreikampf, deſſen Bedingungen und Wer=
zwer
je nach den Altersklaſſen verſchieden waren. Nach Been=
1hnss der Wettkämpfe zog die geſamte Darmſtädter Jugend mit
Sg und Klang nach dem ehemaligen Kavallerie=Exerzierplatz
cier der Feſthalle, wo eine große Kundgebung ſtattfand.
Nach einleitenden Märſchen ergriff Miniſterialrar Rings=
yſt
en das Wort zu einer Anſprache, in der er einen Vergleich
yder Jugenderziehung in früheren Jahren und der heutigen Er=
hen
g der Jugend zog. Während man früher nur auf das bloße
ſſen Wert gelegt habe, ſei man heute auch für die körperliche
ſrch tigung der Jugend. Wir wollen nicht nur den Men=
ſtt
,der da denken kann, ſondern auch den Men=
fſſtn
,der da handeln kann! Wir wollen den Menſchen
in ſeiner Totalität! Die Jugend muß zu wahren und echten
kikkteren herangezogen werden. Die Jugend müſſe wiſſen, daß
ſiſu ein Ziel habe: der Nation und dem Staate zu
ſn=en. Nicht das Wiſſen allein mache es, ſondern die Bereit=
ſihr
und die Fähigkeit zum Kampf. Dies erfordere den Einſatz
degnzen jungen Menſchen. Nicht mehr ſchließe ſich die Jugend
wuf üher zu Gruppen aller Art zuſammen, ſondern ſie vereinige
ſi ſchur Staatsjugend, um ſich nicht zuletzt am Staatsjugendtag. dem
Sms ag, für die Tage der Pflichterfüllung als erwachſene Men=
ſah
u ſchulen. Der Lehrer wäre heute gleichzeitig Erzieher der
digSugend vorangehe, mitten unter ihr ſtehe und ihr Führer,
abruch ihr Kamerad ſei. So faſſe die Jugend Tritt, ehre die
YRunigenheit, grüße aber auch die Zukunft, und ſo wachſe in ihr
e mFrſchlecht heran, in dem nicht nur die Kraft des Körpers,
ſofnm auch der Glaube ans Vaterland vorhanden ſei. Dieſer
Giſle an Volk und Vaterland gebe den Alten und der Jugend
dihßraft. Die Alten vertrauten auf die Jugend, daß aus ihr
e ina- Männer und Frauen würden, die imſtande ſeien, die
dieuche Zukunft zu meiſtern. Im Gedenken an Horſt Weſſel und
mil einem Gelöbnis zum Führer ſchloß Miniſterialrat Rings=
hinet
- auf deſſen Anſprache Deutſchlandlied und Horſt=Weſſel=Lied
cuedem Munde der Jugend erklangen. Nach einem von Ober=
ju
öannführer Bloch ausgebrachten Sieg=Heil auf den Führer
hiyt Die Feierſtunde ihr Ende erreicht. Am Steubenplatz fand
dim noch ein Vorbeimarſch der männlichen Jugend ſtatt.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 172 Seite 5

Darmſtädter Sonnwendfeier.
Aüienkundgebung auf dem Kavallerie=Ererzierplak.
Ufie im Vorjahr, fand die große Sonnwendfeier der Darm=
ſtüſdet
Bevölkerung geſtern. Samstag abend, auf dem großen
Karberie=Exerzierplatz ſtatt. Günſtig gelegen. an drei Seiten von
Ai rumſchloſſen, bot der weite Platz den ſchönſten Rahmen zu
deſr Naſſenkundgebung, die im Gegenſatz zum Vorjahre vom Wet=
teinuFerordentlich
begünſtigt war. An verſchiedenen Plätzen der
Sat ſammelten ſich die Verbände, das meiſte Leben herrſchte am
Fügenplatz, wo die SA., die Darmſtädter Ortsgruppen der PO.,
Fſuckaften, Verbände und Vereine ſich aufſtellten, um dann in
geiſeoſſenem, langem Zuge zum Platz der Kundgebung zu mar=
chherr
. In der Rheinſtraße war ein lebhaftes Treiben, alles
ſtmät, zum Kavallerie=Exerzierplatz und der Wind trug weithin
did 7jänge der Muſikkapellen und den Rhythmus der Marſch=
kailenen
. Den Platz ſelbſt umſäumten ſchon lange vor Beginn der
Fihn Bunderte und aber Hunderte von Zuſchauern und kurz nach
6(r begann der Einmarſch der Maſſen. Als erſte rückten HJ.
urnßoM. an.
I.f dem Hügel umſchloß die Gefolgſchaft 1 der Hitlerjugend
a5olzſtoß, inmitten des Halbkreiſes die Fahnen der HJ. und
diſ Timpel des BdM., davor eine Fanfarenkapelle des Jung=
veilt
idie Fahnenabordnungen der SA. und der übrigen Ver=
bätm
. Als nach 10 Uhr nach Eintreffen der Kreisleitung die
Kängebung begann, waren etwa 15 000 Teilnehmer auf dem gan=
zeAPmtz
verſammelt. Zwiſchen den Lautſprechern waren die Ka=
beille
Odes Motorſturmes M50 und des Freiwilligen
Alzſeſitsdienſtes Griesheim aufgeſtellt.
Fanfaren des Jungvolks und Lieder der HJ. eröffneten die
zune Sonnwendfeier Darmſtadts im Dritten Reich. Dann folg=
temin
, Flammenſpruch und ein Sprechchor.
Kreisleiter Pg. Wamboldt
hils eäne kurze kernige Anſprache. Ausgehend von der Sonnen=
wenne
, die uns mitten im Aufbau treffe, mahnte der Redner an
deulechſel der Zeit, der ſich im ewigen Kreislauf der Geſtirne
umdſer Jahreszeiten uns offenbart. Wieder gehen wir nun dem
Wlirer entgegen und mitten in dieſem ewigen Kreislauf ſteht
une Volk, um deſſen Ewigkeitsgeſtaltung wir ringen. In den
MEitlwunkt dieſer Sonnwendfeier haben wir die deutſche Jugend
gefſtit, damit ſie Sinn und Zweck der Einſatzbereitſchaft für un=
ſeu
ſo k rechtzeitig kennen lernt. Die Jugend muß unſer Brauch=
tutund
unſer Sehnen einſt hinübernehmen in ihre Zeit, dann
iſtü ſe ewige Kette geſchloſſen. Ein einiges Volk möge erſtehen,
trite im der Liebe zu allen Volksgenoſſen, im Haß vereint nur
geaye biejenigen, die immer noch glauben, ſich dieſer Einigkeit
enstggenſtemmen zu können. Zuſammenſtehe unſer Volk in brüder=
liulhe
Verbundenheit, die Flammen mögen uns läutern, mögen in
det Truſenden von Feuern, die heute durch die deutſche Nacht
leugen, alles zerſtören und alles verbrennen, was ſich noch an
TTanemdem zwiſchen uns ſtellen mag. Die Flammen mögen leuch=
teihinem
einigen Volk, das nur eines kennt: Friedlichen Aufbau
ſeiſn Zukunft, unter nationalſozialiſtiſcher Geſtaltung! Flamme
enm!
5ewvaltig ſchlugen die Flammen aus dem mächtigen Holzſtoß
gegu den geſtirnten Himmel und nachdem die wuchtigen Klänge
deis flnmmen=Liedes verweht waren, leiteten weitere Sprechchöre
deur)R. und Fanfarenklänge des Jungvolkes zu dem Schluß der
Füct ſtiber, der der Kreisleiter unter der Betonung der Treue
zu nſerem Führer in einem dreifachen Sieg=Heil auf Adolf
H’itr einen ſymboliſchen Ausklang gab. Das Deutſchland= und
Heu=Weſſel=Lied ſchloſſen dann die Kundgebung ah und mit dem
lelßn Klang des Sturmliedes der nationalſozialiſtiſchen Revo=
lu
m Brach der mächtig flammende Holzhaufen in ſich zuſammen.
Heſſiſches Landestheater.

Miſte Hfe

24. Jun

C 26, dazu
Anf. 19½, Ende 22.15 Uhr.
kinderreiche Mütter Nummerkarten 701 800
Preiſe 0.705.50
Das Wahrzeichen.

2t

26. Jun=

A 26, dazu
Anf. 20, Ende 2234 Uhr.
kinderreiche Mütter Nummerkarten 801 900.
Preiſe 0.705.50
Das Wahrzeichen.

Anf. 19½, Ende gegen 22 Uhr. B 26
MStdnch
Preiſe 0.705.50
27. Juni / Sein Schatten.

Diullonowenbewerde.

Die ſchönſten Bilder aus Darmſtadt!
Ausſchreiben des Darmſtädter Oberbürgermeiſters.
Volksgenoſſen in Darmſtadt!
Man rühmt Darmſtadt nach, eine ſchöne Stadt zu ſein. Wir
Darmſtädter wiſſen, daß dem ſo iſt. Aber in Deutſchland und im
Ausland kennt man unſere Heimatſtadt noch nicht genügend.
Das ſoll ſich ändern. Jeder Darmſtädler hat die Pflicht, für
ſeine Stadt mit der gleichen Wärme und Ueberzeugungskraft
einzutreten, wie das die Bürger anderer, benachbarter Städte
für die ihre tun. Jeder Darmſtädter ſoll ſich weniger um ſeine
lieben Nächſten und mehr um das Gemeinwohl kümmern.
Ich rufe alle Anhänger der Lichtbildkunſt zu einem Lichtbild=
Wettbewerb auf. Es gilt, die ſchönſten Aufnahmen von
Darmſtadt zu finden. Die Bedingungen ſind folgende:
1. Der Lichtbild=Wettbewerb iſt offen für jedermann.
2. Die Bilder müſſen ſchwarz=weiße Hochglanzabzüge ſein,
ohne jegliche Tönung.
3. Sie können eine Mindeſtgröße von 6X9 cm, eine Höchſtgröße
von 12X18 cm haben.
4. Auf der Rückſeite jedes Bildes iſt ein Kennwort an=
zugeben
, außerdem iſt der dargeſtellte Gegenſtand ge=
naueſtens
zu bezeichnen.
5. Name und Anſchrift des Einſenders, iſt in einem ge=
ſchloſſenen
Briefumſchlag, der das Kennwort der
Aufnahmen deutlich lesbar trägt, der Einſendung bei=
zufügen
.
6. Jeder Teilnehmer kann bis zu 10 Aufnahmen ein=
ſenden
.
7. Es können bis zu 100 Aufnahmen preisgekrönt werden.
Jede preisgekrönte Aufnahme wird mit ihrem ſpäter auf
Anforderung hin einzuſendenden Negativ zu einem Preiſe
von 5 Mark angekauft. Es ſoll hiermit bewußt
mit der Gewohnheit gebrochen werden, daß
34 Leute ſehr hohe Gewinne einſtecken und
viele andere, die ſich die gleiche Mühe mach=
ten
, unbelohnt ausgehen
8. Letzter Einſendezeitpunkt: Poſtſtempel des 15. Ok=
tober
.
Anſchrift: An das Städtiſche Verkehrsamt Darmſtadt,
Rheinſtraße Nr. 16/18, Lichtbildwettbewerb.
9. Darzuſtellende Gegenſtände: Hier ſind keinerlei Einſchrän=
kungen
gezogen, jedoch müſſen die Aufnahmen in Darmſtadt
gemacht ſein. Ob Architektur oder Landſchaft, ob. Gärten
oder Perſonengruppen, ob Innen= oder Außenaufnahme iſt
gleichgültig.
10. Das Preisgericht ſetzt ſich zuſammen aus den Herren: Kom=
miſſariſcher
Oberbürgermeiſter Wamboldt, Führer des
Verkehrs= und Verſchönerungsvereins;
Verwaltungsdirektor Löwer, Mitglied des Führerrates
des Verkehrs= und Verſchönerungsvereins;
Schriftleiter Paul Berglar=Schröer, Reichsverband
der deutſchen Preſſe;
Hanns Fiſcher, Leiter des ſtädtiſchen Verkehrs= und
Preſſeamtes.

Für Glaube und Volkskum.
Am 1. und 2. Juli hält der Heſſiſche Hauptverein der Guſtav=
Adolf=Stiftung ſeine 91. Jahresverſammlung in Erbach ab. Die
Veranſtaltungen des Sonntags werden ſich zu einer großen Kund=
gebung
für Glaube und Volkstum ausgeſtalten. Im Feſtgottes=
dienſt
vormittags 10 Uhr wird Herr Pfarrer Stenzel aus Berlin,
früher Rußland, predigen, der Herr Landesbiſchof eine Anſprache
halten. Nachmittags 1.30 Uhr bewegt ſich ein großer Feſtzug
vom Bahnhof in Erbach zur Feſthalle. Dortſelbſt findet eine
Volksverſammlung ſtatt, in der nach einer Anſprache des Herrn
Landesbiſchofs ſprechen werden: Pfarrer Stoſch=Wittenberg über:
Der Deutſche als Kulturpionier in Ueberſee‟, Pfarrer Stenzel=
Berlin, früher Rußland: Blut und Tränen deutſch=evangeliſcher
Chriſten in der Sowjet=Hölle, Pfarrer Steubing=Saarbrücken:
Evangeliſch und deutſch an der Saar‟. Dieſe Volksverſamm=
lung
wird ihren Höhepunkt erreichen mit einer überwältigenden
Kundgebung der Treue für Volk und Kirche. Abends um 8 Uhr
wird ein Familienabend in der Feſthalle den Tag beſchließen.
Alle Freunde der Guſtav=Adolf=Vereinsſache in Darmſtadt
ſind herzlichſt eingeladen, am 1. Juli nach Erbach zu fahren.
Wenn 25 Perſonen an der Fahrt teilnehmen, beträgt der Preis
für Hin= und Rückfahrt ab Oſtbahnhof 2,80 RM. bei 50 Per=
ſonen
noch weniger. Abfahrt wäre 7.49 Uhr ab Oſtbahnhof Mel=
dungen
ſind bis zum 29. Juni zu richten an Pfarrer F. Müller,
Kiesſtraße 60, oder Pfarrer Weiß, Beſſunger Straße 65. Es ſoll=
ten
ſich recht viele an dieſer für das evangeliſche Auslandsdeutſch=
tum
hochbedeutſamen Tagung beteiligen.

Das Opferhuch der N.S.B.
liegt nur noch bis zum 30. Juni auf!
Jeder Darmſtädter Volksgenoſſe beeile ſich daher,
ſich noch im Laufe der nächſten Woche einzuzeichnen!
Schwerkriegsbeſchädigkenfahrt:
Heute findet die vom NSKK. und DDAC. gemeinſchaftlich
veranſtaltete Schwerkriegsbeſchädigtenfahrt ſtatt. Es werden etwa
550 Schwerbeſchädigte in 200 Kraftwagen gefahren.
Die Abfahrt erfolgt um 13.30 Uhr vom Marienplatz in Darm=
ſtadt
durch die Neckar=, Rhein=,Peter=Gemeinder=,Eliſabethen=,Schul=
Kapell=, Nieder=Ramſtädter= und Roßdörfer Straße. Die Rück=
kunft
erfolgt zwiſchen 8 und 8.30 Uhr durch die Dieburger=,
Alexander=, Rhein=, Neckarſtraße und Marienplatz.
Wir bitten die Bevölkerung Darmſtadts durch Bilden eines
Spaliers und die Anwohner der Straßen, durch die die Fahrt
geht, durch reichlichen Flaggenſchmuck ihrer Verbundenheit mit
den Schwerkriegsbeſchädigten Ausdruck zu verleihen.

Deutſche Bühne, 6. Vorſtellung der Volksmiete. Don=
nerstag
, den 28. Juni 19.30 Uhr, im Großen Haus: Undine‟
Zauberoper von G. A. Lortzing. Kartenausgabe der Volksmiete:
Mittwoch, den 27. Juni, von 913 Uhr und 1618 Uhr: Don=
nerstag
, den 28. Juni, von 913 Uhr und 1619.30 Uhr. 20.
Vorſtellung der Miete K. Samstag den 30. Juni 19.30 Uhr,
im Großen Haus: Rigoletto Oper von G. Verdi. ( Ab=
ſchiedsvorſtellung
für Suſanne Heilmann, Dr. H. Allmeroth und
Johannes Drath.) Die Mitglieder werden auf die Reichstagung
in Eiſenach aufmerkſam gemacht, die am Mittwoch, den 4. Juli,
beginnt und Samstag, den 7. Juli endet. Anmeldung zur ver=
billigten
Sonderfahrt in unſerer Geſchäftsſtelle, wo auch das Pro=
gramm
der Tagung zur Verfügung ſteht.

11. Die Entſcheidung des Preisgerichts iſt endgültig und unan=
fechtbar
. Ein Beſchreiten des ordentlichen Rechtsweges iſt in
jedem Falle ausgeſchloſſen.
12. Alle Einſendungen ſtehen gegebenenfalls für Ausſtellungs=
zwecke
zur Verfügung.
Bofo=Freunde kämpff mit!
Stellt eure Lichtbildkunſt in den Dienſt der großen NSV.=
Aktion
Mukler und Kind!
Dies vermögt ihr durch Beteiligung an dem Photo=
Wettbewerb der N. S.V. Gauamtsleitung Heſſen=
Naſſau, Frankfurt a. M., Mainzer Landſtraße 42.
Bedingungen für die Teilnahme.
1. Es gilt, dem Gedanken der gigantiſchen Aktion der N.S.V.
Mutter und Kind durch Bilder Ausdruck zu verleihen. Beſon=
derer
Wert wird auf Bilder gelegt, die Mutter und Kind in
unſerem Heimatgau und die Arbeit der N.S.V. im Ein=
ſatz
für die Aktion Mutter und Kind zeigen.
2. Jeder deutſche Volksgenoſſe iſt zur Teilnahme an dem Wett=
bewerb
berechtigt.
3. Einzuſenden ſind Bilder (Poſitive) bis zur Größe 13:18 an die
Bildſtelle der Gauamtsleitung der N. S.V.,
Frankfurt a. M., Mainzer Landſtraße 42.
Letzter Termin für Einſendungen: 15. Juli 1934.
4. Die eingereichten Bilder (Poſitive) werden Eigentum der N.S.V.
Jeder Einſender berechtigt die N.S.V. ohne weiteres zur freien
Verwendung und Veröffentlichung ſeiner Bilder unter Namens=
angabe
des Herſtellers.
5. Die N.S.V. wird Eigentümerin der Negative (Platten oder
Filme aller prämiierten Bilder.
6. Als Preiſe werden ausgeſetzt:
1. Preis .. . . . 25. RM.
2. Preis ... . 10. RM.
3. Preis ... . . 5. RM.
5 Preiſe zu je 2. RM.
7. Die Entſcheidungen des Preisrichterkollegiums ſind unan=
fechtbar
.
8. Mit der Einſendung eines Bildes gibt der Teilnehmer zu er=
kennen
, daß er mit vorſtehenden Bedingungen reſtlos einverſtan=
den
iſt.
Im Zuſammenhang mit unſerem Preisausſchreiben verweiſen
wir auf die beiden bebilderten Druckſchriften unter dem Titel
Mutter und Kind (Preis 10 Pfg.) und O Mutter zart, ſchütz
meine Fahrt (Preis 40 Pfg.), die geeignet ſind, den Bewerber in
den tiefen Sinn der Aktion, Mutter und Kind einzuführen. Beide
Schriften ſind bei den N.S.V.=Ortsgruppen zu kaufen.
Kreisleitung
des Amtes für Volkswohfahrt,
Darmſtadt.

Neue Orksmünzfernſprecher.

Die Deutſche Reichspoſt hat vor einiger Zeit Münzfernſpre=
cher
für Teilnehmeranſchlüſſe herausgebracht. Da bei privaten
Anſchlüſſen Münzfernſprecher für den Fern= und Schnellverkehr
weniger im Bedürfnis liegen, konnte von der Verwendung ſo
koſtſpieliger Apparate, wie ſie in Fernſprechhäuschen auf Straßen
und Plätzen vorhanden ſind. Abſtand genommen werden. Die ver=
einfachten
Münzfernſprecher, die als Ortsmünzfernſprecher be=
zeichnet
werden, ſind gewöhnlich nur für Ortsgeſpräche gegen Ein=
wurf
von 10 Rpf. zu benutzen. Sie wurden bisher als Wand=
apparate
geliefert. Neuerdings hat die Deutſche Reichspoſt auch
einen Ortsmünzfernſprecher in Tiſchgehäuſeform eingeführt der
betrieblich dasſelbe leiſtet. Während die Apparate mit Wand=
gehäuſe
für Räume mit öffentlichem Verkehr beſtimmt ſind ( Gaſt=
häuſer
, Kaufhäuſer. Hausflure), eignet ſich der leichter gebaute
Tiſchmünzfernſprecher mehr als Familienmünzfernſprecher zur
Aufſtellung in bewohnten Räumen, wo er nur einem beſchränkten
Kreiſe gegenſeitig bekannter Perſonen zugänglich iſt.
Bei allen Ortsmünzfernſprechern wird der Anruf des Fern=
und Schnellamts u. U. auch des Kundendienſtes techniſch
verhindert. Dieſe Sperre kann jedoch durch einen dem Inhaber
gelieferten Schlüſſel vorübergehend aufgehoben werden. Die
Apparate ſind dann im Orts=, Fern= und Schnellverkehr wie ge=
wöhnliche
Apparate zu benutzen. Dienſtſtellen mit nur zweiſtelli=
gen
Rufnummern (Feuerwehr, Ueberfall) können ſtets gebühren=
frei
gewählt werden.
Die Ortsmünzfernſprecher ſind nur in Ortsnetzen mit Selbſt=
anſchlußbetrieb
verwendbar. Für ihre Benutzung wird ein monat=
licher
Zuſchlag zur Grundgebür erhoben der bei Hauptſtellen
2.10 RM. für Wandgehäuſe und 0,90 RM. für Tiſchgehäuſe, bei
Nebenſtellen 3,60 RM. für Wandgehäuſe und 2,40 RM. für Tiſch=
gehäuſe
beträgt.
Die Geſprächsgebühren werden dem Teilnehmer wie üblich
in Rechnung geſtellt. Den Münzbehälter leert er ſelbſt.

Hausfrauenbund. Die Jahreshauptverſammlung
findet Dienstag, den 26. Juni, nachmittags 4 Uhr, in der Traube‟
ſtatt. Die Wichtigkeit dieſer Hauptjahresverſammlung erfordert zahl=
reiches
Erſcheinen der Mitglieder. Anſchließend ein Vortrag von
Frau Minna Hildebrandt=Frankfurt der ſtellvertretenden
Gauverbandsleiterin von Heſſen=Naſſau. Der Zutritt iſt nur den
Mitgliedern geſtattet, weswegen wir um Vorzeigen der Mitglieds=
karte
bitten.
Otto von Pfiſter im Reichsſender Frankfurt a. M. Otto
von Pfiſter hat wie wir ſeinerzeit kurz anzeigten ein Heft
Gedichte (Werden und Auferſtehen im Neuen Reiche. Verlag
Carl Winters Univerſitätsbuchhandlung Heidelberg 1934) heraus=
gebracht
, die dem Aufbau dienen wollen, ſowohl dem völkiſch=
vaterländiſchen
als auch dem menſchlich=ſeeliſchen‟. Das Gefühl
heiliger Verantwortung zu geiſtiger Mitarbeit ſpricht aus dieſen
deutſchen Verſen, die, ſchlicht und klangvoll zugleich, das was
unſer aller Herzen bewegt, verlauten. Pfiſter macht ſich damit
zu einem der Sprecher ſeines Volkes in vaterländiſchen Belan=
gen
, und das Heft beweiſt, daß er ein begründetes Recht dazu
hat. Daneben zeigt er ſich als ein Menſch zarten Naturſinns, dem
in der Herrlichkeit unſerer Wälder und Täler das Herz erbebt, ſo
daß es aufjubelt im Lobe des Schöpfers, oder beſinnlich ausklin=
gen
läßt, was die Gotteswelt ihm offenbart. Keine Zeile gekün=
ſtelt
, kein Schielen nach Wirkung, immer einfach, klar, ungezwun=
gen
und lieb, ſo ſtrömt ſeine reiche Menſchenſeele in unſere
ein, uns in ihren gottgeſegneten Bann zwingend. Pfiſters beſchei=
dene
Zurückhaltung zwingt dazu ſoll anders ſein Wunſch ſich
erfüllen, den Volksgenoſſen etwas ſein, ihnen helfen zu dürfen
auf dieſem Wege für ſein Werkchen zu werben (an dem er übri=
gens
finanziell nicht beteiligt iſt!), Beſonders aber freuen wir
uns der Nachricht: Der Reichsſender Frankfurt a. M. wird am
4. Juli 1934. 18,3518,45 Uhr, eine Auswahl aus ſeinen Gedich=
ten
vortragen und damit den Dichter dem Herzen ſeines Volkes
näher bringen.

NPROeNR.A
de e eT
14

Wach besonderem Verfahren unterZusatz von Glyzerin hergestellt. Schnelles,
sauberes Rasieren des härtesten Bartes bei größter Schonung der Haut!
F.WOLFF ESOHN-KARLSRUHE

[ ][  ][ ]

Johannes Nehring zunz Gedächtnis.

Beierliche Enkhüllung eines Gedenk=
ſeines
.
** Erfelden. 23. Juni.
Am 16. April 1930 durcheilte die Trauerkunde von dem töd=
lichen
Abſturz des bekannten erfolgreichen Rekordfliegers Johan=
es
Nehring die Stadt. Tief erſchüttert waren die perſönlichen
Freunde und Sportkameraden des jungen Darmſtadter Fliegers,
mit ihnen trauerten all die, die das Fliegen, den Flug= und Se=
gelflugſport
betrieben, ebenſo die Flugwiſſenſchaft, die einen ihrer
Pioniere verloren hatte, mit ihnen trauerte aber auch die Be=
völkerung
Darmſtadts und weiteſte Kreiſe außerhalb unſerer
Vaterſtadt. Der Tod Nehrings hatte eine tiefe Lücke geriſſen, aber
er iſt unvergeſſen geblieben, und ſeine Leiſtungen ſpornten an
und wurden Vorbild.
Zum ewigen Gedenken an Johannes Nehring und aus
dem Gefühl tiefer Verbundenheit und unauslöſchlichen Dankes
hat die Flugwiſſenſchaftliche Abteilung der Techniſchen Hochſchule
Darmſtadt (früher Akademiſche Fliegergruppe der Techniſchen
Hochſchule) ihrem toten Kameraden einen ſchlichten Gedenkſtein
mitten im Walde zwiſchen hohen Tannen und Laubbäumen an
der Abſturzſtelle Forſthaus Knoblauchsau bei Erfelden (Altrhein)
errichtet. Er iſt ein zirka 2 Meter hoher Granitſtein, der von der
Odenwälder Hartſtein=Induſtrie, Darmſtadt, geſtiftet wurde. Vor
dem Gedenkſtein, der noch mit der Hakenkreuzfahne umhüllt war,
war friſches Tannengrün ausgebreitet, rund um den Stein iſt
eine freie Stelle geſchaffen, auf der junge Tannen= und Laub=
bäumchen
nachgepflanzt ſind.
Zur Enthüllungsfeier des Gedenkſteins hatten ſich außer den
Eltern Nehrings als Vertreter des Miniſteriums Miniſterialrat
Ringshauſen, ferner die Profeſſoren Georgii, Schlink, Scheubel,
Thum, Wagenbach, Walther von der Techniſchen Hochſchule, Orts=
gruppenleiter
Dr. Mörrath, Oberregierungsrat Dr. Krebs, Haupt=
mann
Jenſen vom Luftamt uſw. eingefunden. Ein Fliegerehren=
ſturm
und die Flugwiſſenſchaftliche Abteilung der Techniſchen
Hochſchule nahm an der Feier teil. Ueber der Gedenkſtätte zogen
Flieger ihre Kreiſe, die die Segelflugzeuge Darmſtadt und
Falke mitführten. Die Kapelle unter Leitung ihres Dirigen=
ten
Greilich eröffnete die Feier mit dem Deutſchen Gebet,
von Prof. Hakenburger.
Diplom=Ing. Low von der Flugtechniſchen Abteilung der
Techniſchen Hochſchule (Akaflieg) erinnerte an jene grauen No=
vembertage
1918, als unſere Truppen zurückkamen. Aber auch da
war der alte Fliegergeiſt wach, man wußte, es konnte kein Ende
ſein. An der Techniſchen Hochſchule erwachte der Fliegergeiſt zu
neuem Leben in der akademiſchen Fliegergruppe. Man wollte
keine Kaſte mit dieſer Bezeichnung hervorheben, nur den Stand=
ort
bezeichnen, an dem man ſich zur Aufgabe machte, an der tech=
niſchen
Weiterentwicklung des Fliegens zu arbeiten. Der Idealis=
mus
ſuchte neue Wege und fand ſie im Segelflugweſen. Der Geiſt
der alten Frontgeneration lebte weiter, und auch Johannes Neh=
ring
trat als junger Mann in den Kreis der Männer ein, die
dieſen Geiſt bewahren halfen, der immer zum Leitſpruch hatte:
Einer für Alle, Alle für Einen. Insgeſamt ſechs Tote hat die
akademiſche Fliegergruppe zu beklagen, die zum Teil bei For=
ſchungsflügen
, die alle Gefahren in ſich bergen, zu verzeichnen
waren. Keinen hat man vergeſſen. Und wenn man heute den
Stein für Johannes Nehring weihe, ſo gilt dies auch für die
anderen.
Nehring war ſtets ſelbſtlos und einfach; er unterzog ſich allen
Aufgaben, die die Gruppe an ihn ſtellte. Allen war er ein treuer
Kamerad. So lebt er in der Erinnerung fort. Aber alle Opfer
wären umſonſt geweſen, wenn es unſerem Führer nicht gelungen
wäre, ein neues großes Deutſchland zu ſchaffen. Ihm und un=
ſerem
Vaterland galt das Sieg=Heil, das der Redner aus=
brachte
.
Die Weihe des Gedenkſteins
nahm dann Miniſterialrat Ringshauſen vor, der u. a. aus=
führte
: Es hat ſelten in der deutſchen Geſchichte eine Zeit gege=
ben
, die ſo reich an Opfern war, wie die gegenwärtige. Aber dar=
über
wollen wir nicht klagen, wir wollen ſtolz ſein, weil wir
wiſſen, daß aus den Opfern unſer Sehnen Erfüllung findet. Es
gibt ewige Geſetze, die nie vergehen werden, ſo auch der Grund=

Naſcher konn. Fall mancher nuß ſein Kehen A. Dpfer hin=
geben
, wie hier Johannes Nehring der Wiſſenſchaft. Wer nichts
opfert, wird nichts erringen. Kamerad Nehring war auf dem
Wege, das Höchſte zu erreichen, es war ihm nicht vergönnt. An
dieſer Stelle, an der er ſein junges Leben laſſen mußte, ſtehen
wir ſtill und ſchauen, um von hier neue Kraft mitzunehmen zu
neuer Arbeit. Der Stein ſoll künden in kommenden Zeiten. Für
Johannes Nehring wird es ein Stein des Ruhmes ſein, für das
Vaterland ein Stein der Ehre, daß es ſolche Männer hat, für
Alle aber ein Mahnmal. Es ſoll den Lebenden eine Mahnung
ur Pflicht ſein, den kommenden Generationen ein Anſporn.
Miniſterialrat Ringshauſen enthüllte den Stein mit den Worten:

Aus der Aſche ſoll neues Leben erblühen, aus ſeinen Taten und
ſeiner Arbeit neuer Segen für die deutſche Zukunft! Die Kapelle
ſpielte das Lied vom guten Kameraden.
Es folgten dann die Kranzniederlegungen, und zwar von
Herrn Büg für die flugtechniſche Forſchungsgruppe (Akaflieg)
Darmſtadt, von Herrn Propper für die Akaflieg Stuttgart, von
Direktor Schwarz für die Heſſ. Flugbetriebs=A.=G.
Prof. Thum legte einen Kranz für Rektor und Senat der
Techniſchen Hochſchule an dem Gedenkſtein nieder. Er erinnerte
daran, welche Leiſtungen für die Flugwiſſenſchaft der junge Pio=
mer
des Flugweſens vollbracht hat. Ihm gelang es. die Bedeu=
tung
des thermiſchen Auftriebs und des Reibungsauftriebs nach=
zuweiſen
, er hatte große Erfolge auf allen Gebieten der Flug=
technik
, er hatte mehrere Rekorde inne. Sein Opfer war nicht um=
ſonſt
gebracht.
Prof. Georgii betonte, daß man mit dieſem Gedenkſtein
einem treuen Kameraden gegenüber eine Dankespflicht erfülle,
In ſeinem Optimismus erreichte Nehring Großes. Mögen ſeine
Kameraden nie vergeſſen, was er geleiſtet und geſchaffen hat. Er
iſt Vorbild für Treue, Arbeit, Begeiſterung, höchſte Leiſtung und
fliegeriſches Können, er iſt Symbol für echte Kameradſchaft. Das
Forſchungsinſtitut für Segelflug und die geſamte deutſche Segel=
fliegerei
dankt Nehring für das, was er geleiſtet und geopfert
hat.
In tiefer Ergriffenheit dankte Johannes Nehrings Vater
allen, die ſich dafür einſetzten, daß ſeinem Sohne dieſer Stein zum
Gedenken geſchaffen wurde.
Als Abſchluß der Feier erklang das Deutſche Gebet, von
Major a. D. Schäfer=Darmſtadt. Die Mutter und Angehörigen
des jungen Fliegers legten Roſen an dem Gedenkſtein nieder.
Noch lange ſtanden die Teilnehmer in ſtillem Gedenken an dem
Gedenkſtein, auf dem die ſchlichten Worte ſtehen: Dem Flieger
Johannes Nehring zum Gedächtnis. F 16. April 1930.

Verwaltungsgerichtshof.

p. Klage der Roſina Rauch, geb. Koch. Witwe in
Mainz=Ginsheim, gegen den Bezirksfürſorge=
verband
Stadt Mainz wegen Heranziehung zum
Erſatz von Fürſorgeleiſtungen.
Die Klägerin wurde in den Jahren 1930 und 1931 vom Be=
zirksfürſorgeverband
Stadt Mainz unterſtützt. An Koſten hierfür
fordert Mainz 1960 Mark. Der Stadtausſchuß hat die Witwe
Rauch zur Erſtattung der Koſten für verpflichtet erklärt, da die
Unterſtutzte ein Hausgrundſtück im Werte von 7000 Mk. beſitze,
das ihr zum Teil eigentümlich zuſtehe und an dem ſie im übrigen
die Nutznießung habe und da das Grundſtück nur mit einer Auf=
wertungshypothek
von etwas über 600 Mk. belaſtet ſei. Die Stadt
Mainz ließ auf den Betrag von 1960 Mk. eine Sicherungshypothek
auf die der Klägerin zuſtehenden Anteile des Grundſtücks eintra=
gen
, ohne daß dieſe gegen dieſe Eintragung einen Widerſpruch er=
hoben
hat. Die Klägerin hat den Beſchluß des Ausſchuſſes mit
Klage angefochten und ausgeführt, daß ſie krank ſei und hinrei=
chendes
Vermögen im Sinne der Reichsfürſorgeverordnung nicht
beſitze,
Der Provinzialausſchuß Rheinheſſen hat die Klage abgewie=
ſen
und in ausführlicher Begründu=g angenommen, daß die
Witwe Rauch hinreichendes Vermögen zur Koſtenerſtattung be=
ſitze
. Gegen dieſes Urteil iſt Reviſion an den Verwaltungsge=
richtshof
verfolgt.
Der Vertreter der Klägerin und Reviſionsklägerin betont,
der Zug der heutigen Zeit ſei, das Eigentum auch dem Sparer
zu erhalten das treffe auch für den der Unterſtützung Be=
dürftigen
zu. Dies müſſe auch im vorliegenden Falle berückſich=
tigt
werden. Die Verbindung mit Grund und Boden trete ja
auch im Erbhofgeſetz und dem heute gewährten Vollſtreckungsſchutz
hervor. Auszugehen ſei von der ortsgerichtlichen Schätzung des
Anweſens. Hinreichendes Vermögen ſei dann nicht mehr vorhan=
den
, wenn ſich durch die hypothekariſche Sicherung und Belaſtung
die Lage der Fürſorgeempfängerin verſchlechtere. Zu beachten ſei,
daß der beſtehende Nießbrauch nicht zu verwerten ſei für die Stadt
Mainz, da er weder übertragbar, noch pfändbar ſei; er ſcheide
deshalb bei der Vermögensbewertung aus. Der Verwaltungs=
gerichtshof
habe ſich bereits im Falle Hof=Eberſtadt zugunſten
der Klägerin ausgeſprochen. Ein mit Nießbrauch belaſtetes An=
weſen
habe zudem auch einen geringeren Verkaufswert. Der orts=
gerichtliche
Schätzungswert ſei ſchon deshalb nicht maßgebend,
weil der Zwangsverſteigerungsrichter ſich nach allgemeiner Er=
fahrung
an ihn nicht halte, ſondern unter dieſem Schätzungs=
wert
bei Durchführung des Verfahrens bleibe. Bei den Fürſorge=
beſtimmungen
müſſe die ſoziale Seite ſtets berückſichtigt werden.
Wie man auch rechne, bleibe das der Klägerin übrig bleibende
Vermögen unter den vom Miniſterium als Richtlinien gege=
benen
Meßzahlen
Das Urteil gibt der Reviſion ſtatt, hebt die
Entſcheidung des Provinzialausſchuſſes und in
Stattgebung der Klage den Beſchluß des Für=
ſorgeausſchuſſes
der Stadt Mainz auf.

Die ehem. Unteroffizierſchule Weißenfels a. d. Saale. Der
Verfaſſer unſeres geſtrigen Artikels deſſen Name infolge eines
techniſchen Verſehens leider weggeblieben iſt , Herr Guſtav
Rieſe, Darmſtadt, Kaſinoſtr. 20, iſt gern bereit, noch fernſtehenden
Ehemaligen und Freunden der Unteroffizierſchulen auf ſchrift=
liche
Anmeldung hin nähere Aufſchlüſſe über den Bund zu geben
und Meldungen zu den Weißenfelſer Feſttagen noch bis 15. Juli
d. J. entgegenzunehmen, ebenſo wie zur Ettlinger Feier für 1935,

Der Tag des Liedes.

SBK. Das Volkslied ſoll wieder unter das Volk! Dieſe
Loſung hat die Leitung des Deutſchen Sängerbundes der deutſchen
Sängerſchaft ans Herz gelegt, damit dieſe am gleichen Tage
überall, in der Heimat und in der Fremde, auf dem ganzen
Erdenrund das deutſche Lied erklingen läßt. Aus der Not unſerer
Zeit geboren, wurde nach dem Tage der Mutter, nach dem Tage
des Buches der Tag des Liedes geſchaffen als ein köſtliches
Mittel zur Verinnerlichung im raſenden Tempo der Gegen=
wart
. Dieſer Verſuch führte zum vollen Erfolg, zum freudigen
Geben und Nehmen unentreißbarer Schätze in ſinniger Volksge=
meinſchaft
. Auch in dieſem Jahre ſoll der Liedſonntag am 24. Juni
ſeine ſeeliſche Wärme ausſtrömen über Großſtadtmauern und
Dörferfrieden, über Sangesfreunde und noch Abſeitsſtehende, über
Schwache und Kranke, durch alle deutſchen Lande, bis über die
Meere, wo deutſcher Mutterlaut erklingt. Der Tag des Liedes
iſt ein Tag für alle. Denn unſer höchſtes Volksgut kennt keinen
Zwieſpalt, keine Abſonderung, es will alle Volksgenoſſen im Liede
zuſammenführen. Das deutſche Volkslied iſt, wie wir alle, dem
deutſchen Heimatboden entwachſen. Wie aus heimatlicher Scholle
der friſche Waldquell rieſelt, ſo entquillt ihr auch ein unerſchöpf=
licher
Born von Liedern. Und wenn uns in der Fremde das
Heimweh überkommt, ſo finden wir im Liede Troſt. Heimat iſt
kein bloßer Begriff, ſondern eine Kraft, die jeden ſtärkt, die
unſerem Volke zu neuem Aufſtieg verhelfen wird, die mit ihren
gemütſinnigen Liedern dazu berufen iſt, uns gegen das Gift frem=
der
und undeutſcher Schlagerweiſen zu ſchützen.

HEILUNG UND ERHOLUNG
RHLD
solßap Ateufttärh!

M

RADIUM
Rheuma, Gicht, Frauen und Kinder

Mdäfcht Dden Se Wregeifcfe eie Weraf
Sie nicht dieſe hochbedeutende Kunſtſchau, die täglich, auch Sonn=
tags
, von 106 Uhr geöffnet iſt, es wird für Sie ein großes Er=
lebnis
ſein. Man findet dort eine große Reihe unſerer beſten
deutſchen Maler, Bildhauer und Graphiker in auserleſenen Mei=
ſterwerken
vereinigt und gewinnt dadurch ein eindrucksvolles
Bild vom Reichtum deutſcher Kunſt. Durch dieſe ſtändig wieder=
kehrende
Mahnung iſt der Beſuch dieſer wahrhaft deutſchen Aus=
ſtellung
außerordentlich ſtark geſtiegen.
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts. Es
verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich anſchließenden
Woche vom 24. Juni bis 1. Juli den Nachtdienſt: die Apotheke
am Juſtizpalaſt. Bismarckſtraße 9, und die Einhorn=
apotheke
, Kirchſtraße 10½
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkrankung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu
rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag,
dem 24. Juni, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit:
Dr. Bönning, Exbacher Straße 8 Telephon 2020; Dr. Rahn,
Saalbauſtraße 76, Telephon 763; Frl. Dr. Vaubel, Heinrich=
ſtraße
100, Telephon 1645.

Aus der A99AB.

Keine beſonderen NSBO.=Beiträge mehr.
NSK. Der Reichsſchatzmeiſter erläßt folgende Anordnung hett
NSBO.=Beiträge:

Im Einvernehmen mit dem Stabsleiter der Oberſten Leis
tung, der PO. und Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Dro
Robert Ley wird angeordnet, daß mit Wirkung vom 1. Juln
1934 die NSBO. keine Beiträge mehr erhebt, da von dieſem Zeiti
punkt ab. die Dienſtſtellen der NSBO. durch die Deutſche Arbeits=
front
etatiſiert werden.
Angehörigen der NSBO., ſoweit ſie Mitglieder der

NSDAP. ſind, haben nach wie vor ihre Mitgliedsbeitrage an diu
zuſtändigen Ortsgruppen abzuführen.

Das geſamte vorhandene Inventar der Dienſtſtellen de

NSBO. iſt in Form einer Liſte genaueſtens aufzunehmen unm
geht mit Wirkung vom 1. Juli 1934 in das Eigentum der Deuzu
ſchen Arbeitsfront über.
Referent der Alten Garde‟.
Pg. Gimbel iſt beauftragt, ſofort in allen Kreiſen des chen
Gaues Zuſammenkünfte der alten Parteigenoſſen durchzuführerz m9d 09 Kerzlichſ
1. Alte Parteigenoſſen ſind diejenigen, welche die Mitgliedss müult n.hen den
nummer von 1300 000 haben.

ue durfen.

2. Jeder alte Parteigenoſſe hat zu erſcheinen.
3. Jeder Parteigenoſſe hat ſeinen Mitgliedsausweis mitzu
bringen oder eine Beſcheinigung des Ortsgruppenleiters, daß er 1. Griesheim,
altes Mitglied iſt.
hcungsjahr 10.
4. Referent der Tagung iſt Pg. Gimbel, Reichstagsabgeordc mmbeſteuerpflichtig
neter, und deſſen Stellvertreter Walter Schilling.
gBilligkeitsgrüt
Die Verſammlungen werden durchgefuhrt für den Kreis; s der am Ende
Heppenheim am 24. Juni d. J.. vormittags 10 Uhr
zung des Gewert
Bensheim am 24. Juni d. J., 2 Uhr nachmittags, Bahnhofshotell9 dns alsdann fe
Worms am 24. Juni d. J., abends 8 Uhr.
ntzrellte Gewerbeert
Alzey am 25. Juni d. J., 8 Uhr abends.
Matt feſtgeſtellten
Oppenheim am 26. Juni d. J.. 8 Uhr abends.
vrmindert hat 1u
Mainz am 27. Juni d. J. 8 Uhr abends.
Stundung gewährt
Bingen am 28. Juni d. J., 8 Uhr abends
Hewverbeſteuerveral
St. Goarshauſen am 29. Juni d. J., 8 Uhr abends.

Unterlahn am 30. Juni
haus Schmidt.

d. J., 8 Uhr abends,

Freiendiet, Gaſt4 lene. Der
Metzgermeiſters

Errichtung ein
Zacluaſſe wurde.

Der Gauſchulungsleiter.
Im Gau Heſſen=Naſſau finden nachfolgende Kreisſchulungenn urweiſt, ſtattgegebe
der Schulungsobmänner, Amtswalter und Parteigenoſſen regelal Kanaliſations
mäßig ſtatt:
et Gmarkung Gr
In Limburg a. d. L.: Jeden Sonntag von 9 bis 12 Uhrg u beondere Geſle
vormittags, in der Aula des Gymnaſiums. Leiter: Kreisſchulungs=r ab des genehmit
leiter Pg. Ed. Lutz; für die Ortſchaften: Limburg, Dauborn. Zauugenehmigung
Dehrn, Dietkirchen, Elz. Eſchhofen, Heringen. Kirchberg, Linden=y zatt hat um Erteil
holzhauſen, Linter, Mensfelden, Niederſelters, Oberbrechen, Off.5 oittſchaft bei der
heim, Staffel. Werſchau.
rnähgeſucht. Die
In Camberg: Jeden Montag, von 20.30 bis 23.30 Uhr Mihs des Arbeitsl
in der Taubſtummenanſtalt. Leiter: Pg. Jäger; für die Ortſchaf-) / Ruheſtandsper
ten: Camberg. Dombach, Eiſenbach, Erbach, Haſſelbach, Heintchen,, ung der Feldſchut
etn Verſorgungsat
Oberſelters, Ohren. Schwickershauſen, Würges.
In Hadamar: Jeden Dienstag, von 20.30 bis 23.30 Uhr rocheſ. Gecen
im Kino Stahl. Leiter:; ſtellv. Kreisſchulungsleiter Pg. Rudolff nich von 1000 G
Schmidtborn; für die Ortſchaften: Hadamar. Dorchheim, Dorn= erinnern

Niederzeuzheim, Oberweyer, Oberzeuzheim, Steinbach, Thalh.im. / 1 ] Griesheim,
Waldmannshauſen, Wilſenroth.
Der Kreisſchulungsleiter.
Sonderlehrgang mit Rednerausbildung für die Schulungs Zeuamite erkannte
obmänner fällt am Sonntag aus.

Hauſen, Heuchelheim, Hintermeilingen, Hunſangen. Langendern=y Aundere Vergütu
bach, Layr. Malmeneich, Mühlbach, Niederhadamar. Niederweyer, Aw/ligt.
vurde dieſer Tag
ms ſie dieſes Stüd
Simnahme dieſer
urnerſchaft
Ortsgruppe Steinberg.
eldden an der Ve
Einladung zur öffentlichen Verſammlung am Montag, den zAufahrt mit der
25. Juni, abends 8.30 Uhr, im großen Saale der Krone. Gäſte / 2ſ wird eine rege
willkommen.
Ek. Pfungſtad

dorf. Ellar, Faulbach, Frickhofen, Füſſingen. Hangenmeilingen, unde für die M

NS. Frauenſchaft Darmſtadt.
Die am 1. Juli in der Feſthalle mitwirkenden Kinde bei / 1aher Rütigkeit ſei
den Lili=Hickler=Tanz= und Spielliedern haben ihre Probe am
Donnerstag, den 28. Juni. nachmittags 3.30 Uhr, im MuſitVer / B fürzlich verſtorl
eins=Saal, Wilhelm=Gläſſing=Str. 24.
Amt für Volkswohlfahrt der Ortsgruppe Mitte.

der Landwirt Jakol
Ar. Nieder=Rar
ureia Müller geb.
m geiſtiger Friſck
Am kommenden Montag den 25. Juni 1934 findet abends / ndauverein,
ſt geſtellt, daß der
20.30 Uhr im Saale des Brauerei=Ausſchank Fay (Fabian),
Alexanderſtr. 23, eine Mitgliederverſammlung ſtatt, 1 =Aſheim und in d
Es ſpricht: 1. Dr. med Hein über: Das Schwimmen als Volks= + 7 Woche verſch
ſport; 2. Landzettel über: Die Bedeutung der NSV und 4 haltenden trocken
ihre Aufgaben. Das Erſcheinen aller Mitglieder der NSV., I9ut. Nahezu 9
Ortsgruppe Mitte, iſt Pflicht! Gäſte können eingeführt werden, 4 Ahen werden no
ſant und bietet
Eintritt frei!
Nach der Verſammlung findet eine Amtswalterſitzung ſtatt.
4k. Nieder=Ra
NSLB., Kreis Darmſtadt Stadt und Land, Wahlgruppe Zeichnen 7 0ſt Zahl der
un os von ſeitt
und Kunſt.
Arbeitsſitzung am Mittwoch, den 27. Juni 1934, 14 Uhr, Iemeuerliche
im Gaſthof, Sitte, Karlſtraße. Das Erſcheinen aller Zeichene eI werden
lehrer iſt Pflicht. Klaſſenlehrer, die Zeichenunterricht erteilen, 4 A werden
Emrn ander
ſind eingeladen.
Erits ſte
Schloßgemeinde. Unſere Gemeindeglieder werden auf den 7 "oder
Gemeindeabend am Sonntag, den 24. Juni, abends 8 Uhr, M. 0 bis
im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. hingewieſen und nochmals hert n.. 4 bis 6
lich eingeladen. Teekarten ſind bei den bekannten Stellen ſowie 9 o Garte
Lüeicht geno
abends beim Eingang zu haben.
Eu. Pr Roſenbl.
RDV Benutzt die Ferienſonderzüge! (Bequem und bile2 Miteilung erfol
lig auf die Sommerreiſe.) Im vorigen Jahre herrſchie ?
zu Beginn der großen Ferien ein ſolcher Andrang zu den plane 94raſſa, 23
mäßigen Schnell= und Eilzügen, daß trotz zahlreich eingelegter 7 mel, Maurer
Vor= und Nachzüge viele Reiſende keinen Sitzplatz fanden. De 4 L00 förperlicher
Ferienſonderzüge, die zur Entlaſtung der fahrplanmäßigen Zuge 7. 110 Ober=Ram
gefahren werden, wurden verhältnismäßig wenig benutzt. Wahle. 2ſche. Die im
ſcheinlich waren die geldlichen Vorteile zu gering. Die Reichs: 7 Jeuuntaltungen
bahn wird daher in dieſem Jahre während der Hauptreiſezeit 1 Mscren Feier
Ferienſonderzüge in größerer Zahl einlegen 7 30 dieſer Schl.
und den Anreiz zu ihrer Benutzung durch weitere Vergünſtigune.
gen erhöhen. So iſt außer der zuſchlagfreien Hinreiſe im Feriene 9. . Dug der
Sonnwendfei
ſonderzug auch bei der Rückfahrt in den fahrplanmäßigen D= und a.
Rntſchloß ſich de
Eilzügen kein Zuſchlag zu zahlen. Bei derHinfahrt erſtreckt ſich dieHe.*
freiung vom Zuſchlag auch auf die Fahrt vomWohnort zumAbgangs‟ I0nn * Zuli zu
bahnhof des Ferienſonderzuges und vom Endbahnhof desſelben 2 puatich Latgefunde=
bis
zum eigentlichen Reiſeziel. Ferner wurde das in einzelnſ. 9unn 8 Veranſtal=

Orten von jeher ſchon gebräuchliche Beſtellverfahren allgemeiln 1 iegn. in Anbet
auf alle Ferienſonderzüge ausgedehnt, ſo daß jedem Reiſenden 1 Fu5ot Vorbereitu

Dursden, die ſt
mit Sicherheit ein Sitzplatz gewährleiſtet iſt. Hierzu kommt, dab 2 ſe
die Abteile nur mit 6 Perſonen beſetzt werden. Die Vorteilk 7 Icher Soildungsarbe
ſind alſo ſo groß, daß die Benutzung der Ferienſonderöuge
Verlauf
namentlich den Ferienreiſenden mit Familie nur dringend 9e
raten werden kann. Näheres über die einzelnen Ferienſonde..
züge, über Fahrpreiſe. Beſtellverfahren. Mindeſtentfernungen.
uſw. iſt bei den einzelnen Fahrkartenausgaben zu erfahren.

Vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)

Städt. Saalbau. Heute abend: Konzert und 2ang
bei günſtiger Witterung Gartenkonzert mit anſchließende
Tanz im Freien. (Siehe Anzeige.)
Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Beſſunger Lichtſpiele: Meine Frau, die Schuß
königin.

[ ][  ][ ]

ſornntag, 24. Juni 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 172 Seite 7

Aus Heſſen.
Die Nieder=Ramſtädter Anſtalken


jangen. Aiu
mar. Misz
Steinbach, 4

g für die E.

A
ale der Km

wirkenden 9
aben ihre
0 Uhr, im N
Wahlgran

ſich wieder auf das Jahresfeſt. Seit 34 Jahren widmen
hsen Dienſt den Epileptiſchen, Schwachſinnigen und Blöden.

ſbe handlung. Pflege, Beſchäftigung und jede andere Art der
ſienge, die ſie brauchen, wird ihnen zuteil. Auch das Heſſiſche
zorelheim mit dem Krüppellehrlingsheim befindet ſich dort
nr der gleichen Leitung, und insgeſamt ſind im letzten Jahre
Pflegefohlene an 156 709 Verpflegungstagen betreut worden.
großer treuer Freundeskreis hat ſich um dieſer ſegensvollen
ſtisgen Arbeit willen um die Anſtalten verſammelt und wird
mnüde, das Werk auf allerlei Weiſe zu unterſtützen. Sie
z eſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß die Anſtalten
msonntag. dem 8. Juli, ihr Jahresfeſt in herkömmlicher Weiſe
ein werden. Der Feſtgottesdienſt in der Dorfkirche zu Nie=
ſamſtadt
beginnt um 2.15 Uhr, wozu Pfarrer Köhler in
ſetadt die Feſtpredigt freundlichſt zugeſagt hat. Nach einer
ſaerpauſe im Anſtaltsgarten ſchließt ſich die Nachfeier an, welche
nnm den muſikaliſchen Darbietungen und dem Jahresbericht
aunoch eine Anſprache des Feſtpredigers bringen wird. Jeder=
noi
iſt herzlichſt eingeladen, und die Anſtalten würden ſich
firet, neben den alten Freunden auch recht viele neue begrüßen
zu Yürfen.

Griesheim, 23. Juni. Gemeinderatsbericht. Im
Aken ungsjahr 1934 ſoll von der Gemeinde auf Antrag der Ge=
nwe
teuerpflichtigen ein entſprechender Gewerbeſteuernachlaß
auFilligkeitsgründen in allen Fällen gewährt werden, in denen
beider am Ende des Rechnungsjahres vorzunehmenden Veran=
1 gng des Gewerbekapitals und des Gewerbeertrags ſich ergibt,
diyſdas alsdann feſtgeſtellte Gewerbekapital oder der alsdann feſt=
geſllxe
Gewerbeertrag eines Steuerpflichtigen ſich gegenüber dem
zi ubt feſtgeſtellten Gewerbekapital oder Gewerbeertrag weſentlich
verindert hat und daß einem Steuerpflichtigen entſprechende
Sinndung gewährt werden ſoll, wenn er vor dem Abſchluß der
Gſeerbeſteuerveranlagung für 1934 glaubhaft nachweiſt, daß die
vorevenden Vorausſetzungen bei ihm vorliegen. Dem Geſuch
diesMetzgermeiſters Aſam Stumpf um Erteilung der Erlaubnis
zume richtung eines Umbaues in der alten Baufluchtlinie in der
Hagaſſe wurde, da die Hahlgaſſe keinen größeren Fuhrverkehr
ayaßerſt, ſtattgegeben. Die Stadt Darmſtadt beabſichtigt, bei
diunKanaliſationsanlagen bzw. an dem Rückhaltebecken innerhalb
diſſer5=markung Griesheim ein Wärterwohnhaus zu errichten, wo=
zut
eondere Genehmigung erforderlich iſt, da der Bau außer=
hünſ
es genehmigten Ortsbauplans zu ſtehen kommen ſoll. Die
Bagemehmigung wurde erteilt. Arnold Scheuffgen aus Darm=
ſtind
ſat um Erteilung der Konzeſſion zum Betrieb einer Schank=
wünch
aft bei der Arbeitsdienſtabteilung auf dem Uebungsplatz
nſngcucht. Die Bedürfnisfrage wurde auf die Dauer des Ver=
biſeis
des Arbeitsdienſtes auf dem Uebungsplatz bejaht. Durch
dieRnheſtandsverſetzung des Feldſchützen Göbel iſt die Neubeſet=
Zuun deer Feldſchützenſtelle erforderlich geworden. Die Stelle wurde
diln Berſorgungsanwärter Peter Walther aus Darmſtadt über=
tugef
Gegen den Waldwirtſchaftsplan für 1935, der einen
Hie von 1000 Feſtmetern vorſieht, fand der Gemeinderat nichts
zuſ riinern. Den beiden Hausmeiſtern der hieſigen Schulen
wu für die Mithilfe ihrer Frauen beim Schulreinigen eine
bititere Vergütung von je 200 Mark jährlich ab 1. April 1934
bickll-gt.
Griesheim, 23. Juni. Ein falſches Fünfmarkſtück
wue dieſer Tage auf dem Poſtamt von einer älteren Frau, ohne
dilcbie dieſes Stück als ſolches erkannte, in Zahlung gegeben. Der
Bene erkannte dasſelbe ſofort und beſchlagnahmte es. Bei der
EFrasme, dieſer Geldſtücke iſt daher Vorſicht geboten. Die
Dnerſchaft Griesheim beteiligt ſich am Sonntag in Er=
feilmn
an der Veranſtaltung anläßlich der Reichsſchwimmwoche.
Wbhrt mit der Riedbahn 13.48 Uhr; Treffpunkt am Bahnhof.
Etond eine rege Beteiligung der Mitglieder erwartet.
134. Pfungſtadt, 24. Juni. Hohes Alter. Geſtern feierte
di andwirt Jakob Bär II., Bachgaſſe 6, in geiſtiger und körper=
üR
Müſtigkeit ſeinen 84. Geburtstag.
F4. Nieder=Ramſtadt, 23. Juni. Hohes Alter. Die Witwe
desürzlich verſtorbenen Landwirts Heinrich Müller II., Mar=
gua
Müller geb. Maurer, feiert am 24. d. M. in körperlicher
uung iſtiger Friſche ihren 80. Geburtstag. Obſt= und Gar=
tiübauverein
. Entgegen anderslautenden Gerüchten ſei
eiſttſtellt, daß der für den 1. Juli geplante Ausflug nach Bad=
Mkqyeim und in das Roſengebiet nach Steinfurth nur deshalb um
eith Woche verſchoben wurde, weil die Roſenblüte infolge der
amchlteenden trockenen Witterung noch zurück iſt. Die Beteiligung
ſih ut. Nahezu 90 Anmeldungen liegen bereits vor. Nachmel=
ducner
werden noch angenommen. Der Ausflug wird ſehr inter=
eſpt
nund bietet für die Gartenbaufreunde ſehr viel Neues.
42. Nieder=Ramſtadt, 23. Juni. NS. Volkswohlfahrt.
WeZahl der Pflegeſtellen für die aus anderen Gauen Deutſch=
lalns
won ſeiten der NSV. zu verſchickenden Kinder hat ſich auf
dite euerliche Werbung hin um 7 auf 50 Stück erhöht. Die Kin=
dervarden
im Laufe der nächſten Wochen eintreffen Anderer=
ſezſit
werden aus hieſiger Gemeinde wiederum etwa 30 Kinder in
eism anderen Gau übergeführt. Die ärztliche Unterſuchung hat
bihits ſtattgefunden, der Abtransport erfolgt jedenfalls Ende
digeſ wder Anfang nächſten Monats. Es handelt ſich um Kinder
vinß bis 14 Jahren, die ſich während eines Ferienaufenthaltes
vin4 bis 6 Wochen auf dem Lande erholen ſollen. Obſt=
um
Gartenbauverein. Der für den 1. Juli Ifd. Js. in
Wuicht genommene Ausflug nach Bad Nauheim muß aus Grün=
diander
Roſenblüte um 814 Tage verſchoben werden. Weitere
Mieillung erfolgt noch.
Traiſa, 23. Juni. Sonntag, den 24. Juni, feiert Herr Ernſt
Gſtt I. Maurer, Nieder=Ramſtädter Str., ſeinen 76. Geburtstag
ini och körperlicher und geiſtiger Friſche.
Ober=Ramſtadt, 23. Juni. Zur Reichsſchwimm=
m
0e. Die im Rahmen der Reichsſchwimmwoche vorgeſehenen
Wern taltungen ſollten am Samstag, den 23. Juni, mit einer be=
clatren
Feier in unſerem Schwimmbad ihren Abſchluß finden.
Aodieſer Schlußfeier mußte aber abgeſehen werden, weil auf
Wundnung der Gauleitung allgemein im Gaugebiet an dieſem
Ta Sonnwendfeiern abgehalten werden ſollen. Der Ortsaus=
ſähz
entſchloß ſich deshalb, dieſelbe auf einen geeigneten Abend
imiſionat Juli zu verlegen. Bei objektiver Betrachtung des am
Smtng ſtattgefundenen SA.=Werbeſchwimmens und der ſchwimm=
rſolichen
Veranſtaltungen der Jugend am Mittwoch muß man
ſaſan, daß in Anbetracht der infolge der Kürze der Zeit unge=
nicnden
Vorbereitungen immerhin ganz beachtliche Leiſtungen
garſigt wurden, die für die Zukunft bei planmäßiger Fortführung
d7AAesbildungsarbeit zu den beſten Hoffnungen berechtigen.
Uer den Verlauf der Sonntagsveranſtaltung, die unter be=
wüſter
Leitung des SA.=Sportreferenten Stud.=Aſſ. Dittmann
biwieitet und durchgeführt wurde, iſt bereits berichtet worden,
DMittwoch nachmittag galt alsdann der Schuljugend. Nach
enn kurzen Eröffnungsanſprache des Schulleiters im Sinne
Sw mmen und Retten wickelte ſich die umfangreiche Vorfüh=
EIusſolge reibungslos ab. Die Vorführungen im Trockenſchwim=
mMund
im Aufſchwimmen der werdenden Waſſerſportler waren
Uxun gen, die ſich ſehen laſſen konnten. Mit eingeflochten in die
Schn ummern waren, die Gaukämpfe für die Erlangung des
GAnreiſes des NSLB. Alle Beteiligten haben hier die gefor=
daem
Bedingungen reſtlos erfüllt. Für die reibungsloſe Durch=
II hung der Jugend=Veranſtaltung gebührt aber neben der Leh=
IShaft und Schulleitung den Schwimmwarten der Turn= und
SAtg=emeinde 1877 Ober=Ramſtadt, Fink. Decker und Hegert, be=
ſowrer
Dank.
Lengfeld (Kr. Dieburg), 23. Juni. Kundgebung. Im
Uſſelwunkte des Parteilebens der Woche ſtand die Kundgebung
HE Mörgler und Kritikaſter mit Pg. Lehrer Kratz=Darmſtadt.
UMgeradezu wohltuender Gründlichkeit rechnete Pg. Kratz mit
cAen en ab, die heute noch abſeits ſtehen. Wer nicht mit uns

iſt, iſt unſer Feind! In anderthalbſtündigen Ausführungen, die
jeden Beteiligten bis zum Schluſſe feſſelten und oft von Beifall
unterbrochen wurden, zeigte der Redner, was Nationalſozialis=
mus
iſt und wie niederträchtig und volksſchädigend das Treiben
der Nörgler ſein kann. Beſonders glücklich war der Redner in
ſeiner Auseinanderſetzung, mit den beſonderen Verhältniſſen in
Lengfeld. Der Mahnruf wird manchem in den Ohren klingen.
Scharf und revolutionär, mitreißend in der Begeiſterung war
dieſe Kundgebung für jeden Nationalſozialiſten ein Erlebnis.
Le. Groß=Umſtadt, 22. Juni. Nachahmenswert. Seit
3 Wochen befindet ſich auf dem an der Richener Straße dahier
herrlich gelegenen Ohlſchen Berg großer Saal mit Park=
anlagen
ein Lager von zuſammen 30 ſchulpflichtigen und noch
nicht ſchulpflichtigen Kindern, die ſich zur Erholung hier befinden
und es zum Teil Kinder ſind, deren Eltern ſich im Tagelohn be=
finden
. Die Kinder haben hier volle Tagesverpflegung und
zahlen dafür pro Tag 10 Rpf., die Mehrkoſten werden von der
Frauenſchaft getragen; auch fehlt es nicht an hochherzigen Stif=
tungen
. Abends gegen 8 Uhr gehen die Kinder ins Elternhaus
zuruck. Die Kinder werden tagsüber durch Spiele und dergleichen
unterhalten; nach dem Nachmittagskaffee werden Spaziergänge
in die nahe gelegenen herrlichen Wälder unternommen. Die Be=
treuung
, ſowie das Kochen uſw. hat in uneigennütziger Weiſe die
hieſige nationalſozialiſtiſche Frauenſchaft, an der Spitze die rüh=
rige
Führerin, Frau Keidel, übernommen. Die Einrichtung ſoll
während des ganzen Sommers über beibehalten werden. Das in
geſunder, luftiger Höhe gelegene Anweſen iſt für dieſen Zweck
wie geſchaffen und wird von der Beſitzerin, Fräulein Ohl, un=
entgeltlich
zur Verfügung geſtellt. Hier gilt für alle Beteiligten
das Wort des Führers: Gemeinnutz geht vor Eigen=
nutz

Ci. Erbach. 23. Juni. Sanitätsprüfung. Die hieſige
Sanitätskolonne unter Führung von Bürgermeiſter Lenz war
von jeher beſtrebt, für geeigneten Nachwuchs zu ſorgen. Die
nationalen Jugendverbände ſtellten ſich nunmehr hierzu bereit=
villig
zur Verfügung und eine ganze Anzahl ihrer Mitglieder
konnte, jetzt mit beſtem Erfolge die Abnahmeprüfung ablegen.
Beſonders verdient um die Ausbildung machten ſich neben dem
Ausbildungsleiter Lenz ſein Stellvertreter Scheuering und
der Gruppenführer Biſchoff. Mit viel Freude und Eifer zeig=
ten
die Prüflinge in der praktiſchen Vorführung die Abtranspor=
tierung
von Kranken und Verwundeten, das Schienen von Bei=
nen
, Blutſtillen uſw. Der Kolonnenarzt Dr. Keßler prüfte
dann im theoretiſchen Teil noch alle einſchlägigen Fragen, be=
ſonders
Aufgabe der inneren Organe. Blutkreislauf u. dgl. m.
Gleichzeitig bewies eine Uebung der Sanitätskolonne erneut den
hohen Stand der Ausbildung.
Cd. Michelſtadt, 20. Juni. Aus der NS. Hago. Die
NS. Hago Michelſtadt hielt am Dienstag im Saalbau eine Ver=
ſammlung
ab. Es wurde zunächſt neben zwei Vorfilmen, die
das Leben auf den deutſchen Schulſchiffen und den Ski=Sport
zeigten, der von der Südverſa dem gewerblichen Mittelſtand ge=
widmete
Film Einer für Alle, Alle für Einen vorgeführt. Der
Film zeigte Ausſchnitte aus den einzelnen Geſchäftszweigen in
Handwerk, Handel und Gewerbe, und demonſtrierte in treffender
Form, wie jeder einzelne Zweig auf den anderen angewieſen iſt.
In einer größeren Pauſe zwiſchen den einzelnen Teilen des
Films ergriff der Ortsgruppen=Amtsleiter der NS. Hago Michel=
ſtadt
, Bäckermeiſter Meyer, das Wort und erläuterte zunächſt die
Umgruppierung der NS. Hago in die Betriebsgruppen Handwerk
und Handel. AlsOrtsbetriebsgruppenleiter für dasHandwerk wurde
Autoſchloſſermeiſter Chriſt. Enſinger, als ſolcher für den Handel
Buchhändler Karl Bauer beſtimmt. Anſchließend wurden noch
eine größere Anzahl neue Mitgliedskarten ausgegeben und die
Inhaber derſelben zur treuen Mitarbeit verpflichtet. Nach Ablauf
der reſtlichen Teile des Films, die für den Abſchluß der Ver=
ſicherungen
bei den berufsſtändiſchen Verſicherungsgeſellſchaften
warben, ergriff der Kreispropagandaleiter der NS. Hago, Schü=
ler
=König, noch kurz das Wort und ſprach über die kürzliche Saar=
kundgebung
der NS. Hago in Mainz. Die gut beſuchte Verſamm=
lung
wurde dann mit dreifachem Sieg=Heil auf den Führer ge=
ſchloſſen
.

Ein weggeworfenes Zündholz, achtlos weggeworfene
Zigarren= oder Zigarettenreſte rufen Waldbrände hervor!

Dp. Jugenheim, 23. Juni. Die Spar= und Darlehens=
kaſſe
e. G. m. b. H. in Jugenheim hielt dieſer Tage ihre 44. Ge=
neralverſammlung
ab, welche einen befriedigenden Verlauf
nahm. Auch im abgelaufenen Jahre konnte dieſe Kaſſe ſchöne
Erfolge buchen. Bei der Neuwahl der Organe wurden die alten
wiedergewählt. Mit einem Sieg=Heil auf den Führer wurde die
Verſammlung beendet.
Dp. Hähnlein, 22. Juni. Der hieſige Turnverein Teutonia
hat in ſchlichtem Rahmen ſein 25jähriges Beſtehen gefeiert. Mor=
gens
beſuchte man geſchloſſen den Gottesdienſt. Dann fand ein
Wettſpiel gegen den Bruderverein Olympia=Hahn ſtatt, welches
unentſchieden endete. Unter Vorantritt der Kapelle Ehrhardt
bewegte ſich ein Feſtzug durch die Ortsſtraßen. Der Toten des
Vereins wurde durch ein ſtilles Verweilen gedacht. Der reſtliche
Tag wurde von turneriſchen Darbietungen ausgefüllt. Den vier
noch lebenden Gründern wurde mit anerkennenden Worten ein
Gedenkblatt überreicht.
Em. Heppenheim a. d. B., 23. Juni. Inbetriebnahme
des Selbſtanſchlußamts. Das neue Selbſtanſchlußamt
wird am Donnerstag, dem 28. Juni, um 13 Uhr, in Betrieb ge=
nommen
werden. Zigeunerunweſen Zwei hauſierende
Zigunerinnen wurden in einem Hauſe in der Fürther Straße auf
einem Diebſtahl ertappt und durch die Ortspolizei feſtgenommen.
Kinderverſchickung der NSV. Vierhundert erholungs=
bedürftige
Kinder aus dem Kreiſe Heppenheim wurden in den
Main=Taunuskreis zu vierwöchigem Erholungsaufenthalt gebracht.
Von den Sammelplätzen Weinheim und Heppenheim ging es mit
geſchmücktem Sonderzug zunächſt nach Frankfurt, von wo nach
Einnahme einer reichlichen Mahlzeit im Warteſaal, der Weiter=
transport
nach den verſchiedenen Aufenthaltsorten erfolgte.
Zur Abhilfe für die Leutenot der Bauern hat das
Arbeitsamt Weinheim, dem der größte Teil des Kreiſes Heppen=
heim
zugehört, durch den zwiſchenbezirklichen Ausgleich vom Ar=
beitsanzt
Neuß a. Rh. 50 männliche und 10 weibliche Landhelfer
vermittelt, von denen etwa die Hälfte ihren Arbeitspaß durch
eine mehr als 26 Wochen dauernde Beſchäftigung im Arbeits=
dienſt
erworben hat.
Ex. Nordheim, 23. Juni. Feldbereinigung. Unter
dem Vorſitz eines höheren Vermeſſungsbeamten beriet man über
Neubenennung der Gewanne. Doch entſchied man ſich für die
Beibehaltung der alten hiſtoriſchen Namen.
t. Gernsheim. 22. Juni. In der Nacht von Donnerstag auf
Freitag, nach 2 Uhr, erſcholl plötzlich Feueralarm. Die Scheune
der Kuferei Jakob Müller ſtand in hellen Flammen. Das Feuer,
das an den hier aufgeſtapelten wertvollen Holzvorräten reiche Nah=
rung
hatte, griff mit raſender Geſchwindigkeit um ſich. Es ver=
brannte
wertvolles Faßholz. Der Schaden beläuft ſich auf über
2000 RM. an Materialien. Wie der Brand entſtanden iſt, konnte
noch nicht feſtgeſtellt werden.
Gernsheim, 23. Juni. Waſſerſtand des Rheins
am 21. Juni: 0,94 Meter, am 22. Juni: 0,87 Meter, mor=
gens
5.30 Uhr.
Hirſchhorn, 23. Juni. Waſſerſtand des Neckars
(Pegel) am 22. d. M.: 1,55 Meter, am 23. d. M.: 1,50 Meter.
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Cp. Wolfskehlen, 23. Juni. Im Dienſt tödlich verun=
glückt
. Samstagvormittag wurde zwiſchen 8 und 9 Uhr auf der
Strecke Wolfskehlen Goddelau der aus Stockſtadt ſtammende
Streckenläufer Daniel Mager von einem Zuge erfaßt und ge=
tötet
. Mager iſt Vater von fünf Kindern. Mit Wirkung ab
1. Juli iſt die hieſige Poſtagentur dem Kaufmann Heinrich
Kraft übertragen worden.

Bauernkag in Bußbach!

Im Rahmen der Ständewoche, welche vom 8.15. Juli in
Butzbach ſtattfindet und in der jeder Stand an einem Tage zu
Worte kommt, bildet den Auftakt der Bauerntag am
8. Juli. Er ſoll ein Treugelöbnis der Wetterauer Bauernſchaft
zu Führer und Volk werden. Der Landesbauernführer Dr.
Wagner hat ſich bereit erklärt, bei der am Nachmittag ſtatt=
findenden
Kundgebung die Anſprache zu halten. Vorher wird
der Feſtzug ſtattfinden, der in wechſelnden Bildern die Ge=
ſchichte
und das Leben der Bauern zeigt. Im ſchönen, echten
deutſchen Zuſammengehörigkeitsgefühl zwiſchen Stadt und Land
haben ſich die ſämtlichen umliegenden Ortſchaften von Butzbach
bereit erklärt, ihrerſeits mit Wagen und Gruppen zu erſcheinen.
Dadurch, daß unſer Heimatdichter Georg Heß=Leihgeſtern
mit ſeinen Trachtengruppen an dem Feſtzug teilnimmt werden
nicht nur die Trachten der Hüttenberger Gegend, ſondern die
vom ganzen oberheſſiſchen Land in dem Zug erſcheinen.
Der Spätnachmittag bringt dann auf dem Marktplatz das
Spiel des Heimatdichters Georg Heß Heſſiſches Volk bei
Sang und Tanz, das erſt vor kurzem in Ziegenhain im
Beiſein des Gauleiters und des Oberpräſidenten, Prinz von
Heſſen, den Beifall aller mit der Heimat und dem Deutſchtum
echt verbundenen Deutſchen gefunden hat. So wird dieſer Tag,
der die Bedeutung und Wichtigkeit des Bauernſtandes im ge=
ſamten
deutſchen Volke würdigen ſoll, zum Abend einen hellen
und frohen Ausklang finden.

Ca. Lorſch, 23. Juni. Im Gaſthaus Zum goldenen Stern
hielt die Freiwillige Feuerwehr Lorſch am Freitag abend ihre
erſte Generalverſammlung ſeit 1932 ab, die gleichzeitig der Gleich=
ſchaltung
dienen ſollte. Nach der Begrüßung durch den bereits
neuernannten 1. Kommandanten Pg. Wahlig macht Ortsgruppen=
leiter
Pg. Degen in einer kurzen Anſprache die Kameraden auf
die hohen Aufgaben der Feuerwehrleute im nationalſozialiſtiſchen
Staate aufmerkſam. Bürgermeiſter Huba begrüßt den neuen
Kommandanten als oberſten Führer der Feuerwehr und als Orts=
oberhaupt
und bittet die Kameraden, dem neuen Führer die
Treue zu halten und Gefolgſchaft zu leiſten. Dieſer dankt für das
ihm entgegengebrachte Vertrauen und verſpricht, ſeine volle Kraft
für die gute Sache einzuſetzen. Nachdem Kam. Wüſt den Rechen=
ſchaftsbericht
erſtattet hat, ernennt Pg. Wahlig den weiteren kom=
miſſariſchen
Vorſtand. Sodann überreicht Bürgermeiſter Huba
dem Kam. Heinrich Schuſter für eine mehr als 40jährige Dienſt=
zeit
bei der Freiwilligen Feuerwehr im Auftrage des Herrn
Staatsminiſters das Ehrenzeichen der Feuerwehr mit entſpre=
chender
Ehrenurkunde und übermittelt die Glückwünſche der
Staatsregierung. Pg. Degen gratuliert im Namen der NSDAP.
und bittet die Jungen, es ihrem alten Kameraden nachzutun. Die
infolge der Umgeſtaltung aus dem Vorſtand ausſcheidenden Vor=
ſtandsmitglieder
Michael Gärtner, Tobias Brunnengräber, Wil=
helm
Ludwig, Adam Drayß, Jakob Zehnbauer und Peter Vetter
werden zu Ehrenmitgliedern ernannt und ihnen in Anbetracht
ihrer langjährigen Mitgliedſchaft geſtattet, auch fürderhin bei
Veranſtaltungen die Feuerwehruniform zu tragen. Nach dem
Schlußwort des Bürgermeiſters Huba ſchließt dieſer die Verſamm=
lung
mit dem Gelöbnis unverbrüchlicher Treue für den Führer
mit einem dreifachen Sieg=Heil und dem Wahlſpruch Gott zur
Ehr, dem Nächſten zur Wehr.
Ex. Bürſtadt, 23 Juni. Schwerer Unglücksfall. Ein
Stammarbeiter der Fa. Küchler von der hieſigen Waſſerleitung
wurde am Freitag nachmittag beim Legen von Waſſerleitungs=
rohren
an der Bauſtelle von herunterſtürzenden Erdmaſſen ver=
ſchüttet
. Glücklicherweiſe wurde der junge Mann von mitrollen=
den
Randſteinen verſchont, ſo daß er nur ſchwere Beinquetſchun=
gen
erlitt. In Schutzhaft. Auf der Wormſer Landſtraße
wurden am Freitag zwei Burſchen, welche ſich in verdächtiger
Weiſe dort herumtrieben, in Schutzhaft genommen. Es handelt
ſich um zwei Taubſtumme, die vermutlich aus einer Anſtalt ent=
wichen
ſind, jedoch blieben die in dieſer Richtung angeſtellten Er=
mittelungen
ergebnislos. Verkehrsunfall. Der hieſige
Oelhändler A. Köhler wurde am Freitag vormittag beim Ueber=
queren
der Straße von einem Perſonenwagen angefahren und zur
Seite geſchleudert, wo er mit ſchweren Kopfverletzungen liegen
blieb und ins Krankenhaus nach Worms verbracht werden mußte.
Ex. Bürſtadt, 20. Juni. Sonnwendfeierbeim Turn=
verein
. Infolge des großen Gebetes verlegte der Turnverein
1891 ſeine diesjährige Sonnwendfeier 8 Tage früher, und fand
dieſelbe bereits am Samstag abend auf dem zu dieſem Zwecke gut
geeigneten Jahnplatze ſtatt. Kurz nach 8.30 Uhr bewegte ſich ein
ſtattlicher Feſtzug, an dem ſich ſämtliche Ortsvereine, die Schul=
jugend
ſowie die geſamte NSDAP. nebſt Untergliederungen be=
teiligten
, unter Vorantritt der Kapelle nach dem Jahnplatz. Dort
fand nach einem flotten Eröffnungsmarſch die Begrüßung durch
den Vereinsführer, Herrn Lehrer Fiſcher, ſtatt, der in kurzen
Worten auf den Sinn und Zweck der Sonnwendfeier hinwies.
Es folgten dann turneriſche Vorführungen, Reigen der Radfahrer,
Sprechchöre der Schuljugend u. a. m. Der Abend erreichte mit
dem gewaltigen Sprechchor des Turnvereins ſeinen Höhepunkt,
unterſtützt mit hervorragenden Geſangseinlagen des MGV. Lie=
derkranz
. Inzwiſchen loderten bereits die Sonnwendfeuer zum
Nachthimmel empor. Herr Lehrer Regnitz hielt die Feuerrede,
die mit einem dreifachen Sieg=Heil auf Führer und Vaterland
ausklang. Waldfeſt der NSBO. und DAF. Bei herr=
lichem
Sommerwetter veranſtalteten die DAF. und NSBO. am
Sonntag ihr erſtes Waldfeſt im herrlichen Buchenwald hinter den
Sportplätzen, das bei abwechſlungsreichem Programm einen har=
moniſchen
Verlauf nahm. Zahlreiche Vereine ſowie die NSDAP.
und deren Untergliederungen beteiligten ſich am nachmittag unter
Führung der DAF. und unter Vorantritt der Muſikkapelle am
Feſtzug. Auf dem Feſtplatz fand nach einem Eröffnungsmarſch die
Begrüßungsanſprache durch Ortsbetriebszellenleiter Pg. A. Gotha
ſtatt, dem nach einem Muſikvortrag ein Maſſenchor der vereinig=
ten
Geſangvereine folgte.
Be. Groß=Gerau, 20. Juni. Feierliche Flugzeug=
übergabe
durch Fliegerhauptmann Waſſung an
den Fliegerhorſt Groß=Gerau. Am Samstag fand in
der Turnhalle die feierliche Uebergabe von zwei Segelflugzeugen
an den Fliegerhorſt Groß=Gerau durch Hauptmann Waſſung ſtatt.
Nachdem zwei Ehrenſtürme der SA. unter den Klängen des
Badenweiler Marſches einmarſchiert waren, ebenſo der Flieger=
ſturm
, begrüßte Horſtführer Rinjes die Erſchienenen. Hierauf
nahm Hauptmann Waſſung von der Fliegerlandesgruppe 7 Darm=
ſtadt
das Wort. Er ſprach über die Ziele und den Zweck der deut=
ſchen
Luftfahrt und über die zukünftige Geſtaltung der Flieger=
ſtürme
. Man gedachte noch der gefallenen Fliegerhelden des
Weltkrieges. Hierauf geſchah die feierliche Uebergabe der Flug=
zeuge
. Im Namen der Fliegerortsgruppe Rüſſelsheim über=
brachte
Fliegerortsgruppenleiter Hoyer die beſten Glückwünſche.
Kreisleiter Stavinoga und Ortsgruppenleiter Schadt ſprachen
ebenfalls Worte und forderten die Volksgenoſſen auf, die Segel=
flieger
zu unterſtützen. Ein Gedicht Flieger=SA. von einem
Segelflieger ſelbſt gedichtet, wurde noch vorgetragen. Der Horſt=
führer
ſchloß ſeine Anſprache, in der er den Anweſenden für den
Beſuch dankte, mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer.
Das Horſt=Weſſel= und das Deutſchlandlied bildeten den Abſchluß
des offiziellen Teils. Nun ſchloß ſich noch ein Fliegerball an, der
die Flieger und die erſchienenen Volksgenoſſen noch lange zuſam=
menhielt
in kameradſchaftlichem Geiſte.
Bm Hofheim (Ried), 20. Juni. Motor=SA. ſpielt
Wilhelm Tell. Unſere Motor=SA. hat keine Mühe und
Koſten geſcheut, das fünfaktige Schauſpiel Wilhelm Tell einzu=
ſtudieren
, und fand die Aufführung am Sonntag im großen Saal
des Schwarzen Adler ſtatt. Bei großartiger Bühnendekoration,
Beleuchtung uſw. wurde das Schauſpiel von den jungen Darſtel=
lern
in glänzender Weiſe aufgeführt und zu einem tiefen und
nachhaltigen Erlebnis geſtaltet. NSBO. und DAF. hat=
ten
in der Vorſtadt eine gutbeſuchte Verſammlung, wobei Orts=
gruppenamtsleiter
Pg. Kärcher und Ortsgruppenleiter Pg. Back
über gegenwärtig intereſſierende Fragen referierten. Eine Anzahl
Mitgliedskarten wurden ausgehändigt und die Mitglieder ver=
flichtet
.
Eb. Mainflingen (Kreis Offenbach), 23. Juni. Derälteſte
Ortseinwohner, Altveteran Heinrich Heßler, kann am
Sonntag ſeinen 90. Geburtstag begehen.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 172

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 24. Juni 1984

Das Staaksbegräbnis für Amksleiter Elsholz.

Der Leichenzug in den Straßen Potsdams,

wo der ermordete Gutsinſpektor Kurt Elsholz aus Gollmütz, Amtsleiter und Ortsgruppenkaſſenwart
der NSDAP., mit einem feierlichen Staatsbegräbnis zur letzten Ruhe geleitet wurde.

Der Rieſenbrand bei der Grube Ilſe.

In der Nähe der bekannten Braunkohlengrube Ilſe bei Senftenberg iſt der Torfboden in Brand geu
raten und in weitem Umfange von den Flammen erfaßt worden. Bereits ſeit Tagen arbeiten Hun=0
derte von Leuten an der Bekämpfung des Feuers, ohne aber die Flammen zum Erſticken bringenn

zu können. Von der Grube ſelbſt konnte die unmittelbare Gefahr abgewendet werden.

Reich und Ausland.

Die Heimkehr der Skukigark.

Bremerhaven. Die Heimkehr der Stutt=
gart
mit den von der Dresden übernommenen
Fahrgäſten und der Dresden=Mannſchaft wurde
zu einem unvergeßlichen Erlebnis. Der Stabslei=
ter
der PO., Staatsrat Dr. Ley, hatte es ſich
nicht nehmen laſſen, die Heimkehrenden ſelbſt zu
begrüßen. Mit ihm waren Staatsrat Schu=
mann
, Amtsleiter Dr. Laffarentz und aus
allen Teilen des Reiches die Leiter der Organi=
ſation
Kraft durch Freude gekommen. Dr. Ley
war auf dem Schlepper Vulkan der Stuttgart
entgegengefahren. Als ſich beide Schiffe trafen,
brauſte als erſtes ein vielfaches Heil Hitter über
das weite Meer. Dann gab es ein Winken von
hüben und drüben. Nach der Begrüßung auf der
Stuttgart wurde in der Geſellſchaftshalle eine
Trauerfeier für die beiden verſtorbenen Frauen
abgehalten. Die Särge waren mt Kxänzen be=
deckt
. Matroſen der Dresden hielten die Toten=
wache
. Tief ergriffen ſchüttelte Dr. Ley dem Ehe=
mann
der verſtorbenen Frau Erzheimer und den
anderen Angehörigen die Hand. Sodann nahm er
das Wort zu einer Anſprache. Euch alle, ſo ſagte
er u. a., die ihr ausgefahren ſeid, um für neue
Arbeit neue Kraft zu holen, hat ein jähes Schick=
ſal
gelehrt, daß jedes große Werk Opfer an Fleiß,
ja an Blut und Leben fordert. In den Stunden
höchſter Gefahr habt ihr erkannt, daß nur Kame=
radſchaft
und Treue das Höchſte geben können. Ihr
habt geſehen eine tapfere, ruhige Mannſchaft, die
ihr Leben eingeſetzt und die euch vorgelebt hat
was ein wahrer Soldat zu tun hat. Darauf dankte
Dr. Ley dem Kapitän Petermöller und der Mann=
ſchaft
der Dresden für den Mut, die Tapferkeit
und Umſicht, die ſie gezeigt haben. Ganz Deutſch=
land
dankt Ihnen, ſo fuhr Dr. Ley fort, für Ihre
Mannestat. Regierung und Partei laſſen Ihnen
durch mich ihren beſonderen Dank ſagen. Wir
haben gezittert um dieſe 1200 Menſchen. Wenn
wir wieder von unbändigem Stolz erfüllt ſind
darüber, daß die Rettung in ſo kurzer Zeit und in
ſo großer Ruhe und Ordnung vonſtatten gegangen
iſt, ſo paart ſich dieſer Stolz auch mit dem Ge=
danken
, daß dieſer Mut und dieſe Tatkraft das
Größte in unſerem Volke iſt. Mit einem Gedenken
an die Toten ſchloß Dr. Ley ſeine Anſprache, wäh=
rend
das Lied vom guten Kameraden geſungen
wurde.
Dann wurden die Särge unter Vorantritt der
Fahnen der NSBO. und Arbeitsfront zum Eiſen=
bahnwagen
gebracht. Unter Trauermuſik ſetzte ſich
der Zug in Bewegung.
Dr. Ley begrüßte dann noch beſonders die
Mannſchaft der Dresden. Er lobte ihren Mut,
ihre Tatkraft, ihre Umſicht und Fürſorge, ihre
Treue und Kameradſchaft.

Die J.Onene des Beulſchlanoſtägeg.

Rieſige Ueberſchwemmungen in Indiel.

Dritter Weltbewerbskag.

Berlin. Der dritte Wettbewerbstag des
Deutſchlandflugs um den Wanderpreis des Reichs=
luftfahrtminiſters
Hermann Göring begann um
5 Uhr, mit dem Start der 95 Teilnehmer. Die
Teilnehmerzahl hat ſich gegen den zweiten Wett=
bewerbstag
wieder erhöht, und zwar dadurch, daß
die am Freitag nicht mitgeflogene Siebener=
Staffel der rheiniſchen Flieger wieder in den
Wettbewerb eintrat, nachdem einige techniſche
Störungen behoben waren. Drei Formationen ha=
ben
ſich im Laufe des Tages ſchon auf die zuläſſige
Mindeſtzahl von zwei Flugzeugen verringert.
Dieſe Verbände haben gegenüber ihrer vorjährigen
Wettbewerbsteilnahme nun die Bedingung zu er=
füllen
, den Wettbewerb noch ſchneller hinter ſich
zu bringen, da ihr Zuſammenhalten gegenüber den
größeren Verbänden wieder leichter geworden iſt.
Die Zweierformationen müſſen 85 v. H. der Soll=
Höchſtgeſchwindigkeit ihrer Flugzeuge erreichen.
Bei außerordentlich ſtarken Gegenwinden kamen
die Teilnehmer trotzdem flott vorwärts. Beſon=
ders
zeichnete ſich hierbei die von Miniſterial=
rat
Geyer geführte Berliner Staffel aus zwei
Flugzeugen aus. Im übrigen ſcheint ſich das Feld
der Wettbewerbsteilnehmer ſtark auseinanderzu=
ziehen
, da verſchiedene doch ſcheinbar unter den
Wetterverhältniſſen und den ſtarken Gegenwinden
im beſonderen, zu leiden haben. Bei Hadersleben
gab es den erſten Ausfall dieſes Tages. Eine Ma=
ſchine
der Rheinſtaffel, die Gerner=Doppeldecker
fliegt, mußte wegen Vergaſerſtörung notlanden
und kehrte um, da ein Weiterflug nicht lohnt, denn
in den Wettbewerbsbeſtimmungen iſt feſtgelegt,
daß ein Verband nur ſo weiter gewertet wird,
wie er die Ziellinie eines Zwiſchenlandeplätzes
überflogen hat. Wenn alſo ein Flugzeug einmal
gefehlt hat, iſt es damit endgültig ausgeſchieden
und der Verband um eine Maſchine verringert.

Etappe Oldenburg.
Oldenburg. Nach der Zwiſchenlandung in
Quakenbrück trafen etwa ab 9 Uhr die erſten
Staffeln in Oldenburg ein. Nach kurzem Aufent=
halt
ſetzten die Maſchinen ihren Flug nach Ham=
burg
fort. Unter den Gäſten wohnte Miniſter=
präſident
Göring der Ankunft und dem Start der
Staffeln bei.
Etappe Schwerin.
Schwerin. Um 12.34 Uhr überflogen als
erſter Verband zwei Flugzeuge der Fliegerunter=
gruppe
Berlin I das Zielband, um nach ganz kur=
zem
Landungsaufenthalt ſofort nach Berlin wei=
ter
zu ſtarten.

40 Dörfer völlig überflutet.
Kalkutta. Wie die Regierung der Pro=d
vinz Aſſam mitteilt, ſind 40 Dörfer völlig über=b
flutet. Die Behörden haben zur Rettung dern
Einwohner eine große Anzahl von Booten ent=
ſandt
. Die Fluten ſteigen weiter an, da der Reu=
gen
fortdauert. Auch aus der Provinz Burmau
werden ſchwere Ueberſchwemmungsſchäden ge=s
meldet.

Mordverſuch an einem Kriminalpolizeibeamten.

Ein Ungſücksfall beim Deutſchlandflug.
Berlin. Am dritten Tage des Wettbewerbs
ereignete ſich leider ein Unglücksfall. Ein Wett=
bewerbsflugzeug
des Braunſchweiger Verbandes
B 1 ſtürzte, wahrſcheinlich infolge einer Motor=
ſtörung
, in der Nähe von Melle bei Bielefeld ab.
Der Orter Haaris fand hierbei den Tod. Der
Flieger Wiswedel wurde verletzt in das Kranken=
haus
Melle eingeliefert.

Die Deutſchlandflieger zur 3. Etappe geſtartet.
Berlin. Die Deutſchlandflieger gingen am
Samstag früh, zwiſchen 5 und 6 Uhr, mit 95 Ma=
ſchinen
auf die dritte Tagesetappe, die das Feld
diesmal nach dem Weſten und Norden des Reiches
führt. Zu den am Freitag geflogenen Maſchinen
ſind die am Tage vorher herausgezogenen Ma=
ſchinen
des Rheinlandverbandes wieder hinzuge=
kommen
, nachdem einige techniſche Schwierigkeiten
behoben worden waren. Im Augenblick ſind alſo
22 geſchloſſene Verbände auf der Strecke.

Wieder in Berlin=Tempelhof.
Die Teilnehmer am Deutſchlandflug kamen am
dritten Tage wieder recht=flott über die Strecke.
Ganz beſonders beeilten ſich die beiden Maſchinen,
die von der ehemals aus drei Flugzeugen beſtehen=
den
, von Miniſterialrat Geyer geführten Berliner
Staffel übrig geblieben ſind. Dieſe Flugzeuge
flogen faſt ohne Aufenthalt die ganze Strecke durch
und trafen bereits um 13.54 Uhr wieder in Tem=
pelhof
ein. Es folgten um 14.47 Uhr drei Fieſe=
ler
=Maſchinen, ebenfalls von Berlin geflogen, um
15.41 Uhr die drei BMW. der Bayern, um 16.01
Uhr die aus drei Maſchinen beſtehende Magde=
burger
Staffel, um 16.07 Uhr ein Fünferverband,
und zwar die Focke=Wulff=Doppeldecker aus Bre=
men
, um 16.45 Uhr die Hannoveraner=Staffel, aus
drei Flugzeugen beſtehend, und ſchließlich um 17.01.
Uhr der Siebenerverband, die Heinkel= Doppel=
decker
der oſtpreußiſchen Flieger.

Jena. Der wegen Einbruchs ſchwer vorbe=
ſtrafte
Walter Müller, aus Auerbach=Hinterhainn
im Vogtland war am Freitag, feſtgenommen wor=
den
. Bei einer Hausſuchung in Müllers Wohnung.
im Beiſein des Verbrechers, entdeckte ein Krimi=
nalbeamter
in einem dunklen Winkel, unter einem
Treppenaufgang, geſtohlenes Zimmermannswerk=
zeug
. Als er ſich danach bückte, erhielt er von dem
Verbrecher mehrere Beilhiebe auf den Kopf. Die
Verletzungen haben ſich als nicht lebensgefährlich
herausgeſtellt. Der Verbrecher ergiff nach der Tat
die Flucht.
Ermordet, beraubt und ins Waſſer geworfen.

Larm
Wir müſſe.
un Gottes
sie‟ Vi
weiß! Verd
nicht beſſ
Frau ſo
entkomm
ſchnel
Freund.
Wir tappen im
zuuferbrach ſie der
e ſie reizen we
Mondk zupacken
die Tänzerin
zuirzüitzen.
Sind Sie
unell ab.
der Graf las
... ein Dete
Lufſigt auf. Na,
buin ich nicht.
Verzeihen Si
O, bitte, bitte,
Fiamlie ſein, der
mi iſte weiß ich ja
1 die Frage II
nirr eine Selunde,
1 Er bringt
Allerhand
Funluie?
Grunewald,
Wann verlä
9 um halb act
1M Nicht früher
11 Kaum. Er iſt
Der Graf ſal
ſeben. Mit der
Wir haben noch
wieſehlendem Tor
bb ſich draußen

Saarbrücken. Am Freitag wurde die Leiche
des Laufburſchen Helmut Strempel, der ſeit dem
16. Juni vermißt wurde, bei Völklingen aus der
Saar geborgen. Es unterliegt keinem Zweifel,
daß Strempel, der 6000 Franken bei ſich trug, ev 1
mordet, beraubt und dann ins Waſſer geworfen !
worden iſt. Von den Tätern fehlt noch jede
Spur.
Selbſtmord durch Sprung aus dem 27. Stockwerk.

New York. Die frühere Privatſekretärin
des wegen Fälſchung verurteilten amerikaniſchen 1
Bankiers Harriman, beging am Freitag Selbſte
mord, indem ſie ſich aus dem 27. Stockwerk eines
Wolkenkratzers in der Fifth Avenue hinabſtürzte.
Die Selbſtmörderin, Miß Burke, war unter an
derem auch Vorſteherin einer Bankabteilung der
Harriman National Bank Truſt Company.

Darmst

Dr. Goebbels beglückwünſcht
Werner Kraus.

Der Preis des Reichskanzlets
für die Kieler Woche‟.

Klrchstr.
ge8

Gebran
Fahrrä

Etappe Goslar.

Das Abzeichen zum Reichsparkeitag 1934

Goslar. Am dritten Tage des Deutſchland=
fluges
landete die erſte Einheit um 7.17 Uhr. Es
waren Berliner Flieger, darunter Kapitän Chri=
ſtenſen
. Die erſte Siebenereinheit paſſierte das
Zielzeichen mit ſechs Flugzeugen um 7.25 Uhr,
Danziger Flieger. Schon um 7.20 Uhr wurde mit=
geteilt
, daß die erſten Klemmaſchinen, die in Gos=
lar
um 6.30 Uhr geſtartet waren, wohlbehalten
am Ziel in Bielefeld eingetroffen ſeien. Der Wei=
terflug
der Hannoveraner, die in Goslar um 7.27
Uhr eingetroffen waren, verzögerte ſich, da eine
Maſchine auf der Flugſtrecke einen Baum ſtreifte
und eine Beſchädigung der linken Tragfläche er=
litten
hatte. Sie ſtarteten um 8.15 Uhr, nach der
Reparatur. Die Sicht über dem Harz hat ſich ge=
trübt
, der Himmel iſt mit Wolken bezogen, was
aber den Flug nicht beeinflußt. Der Weiterflug
nach Bielefeld geht ungeſtört vor ſich.

Berlin. Der Reichsminiſter für Volksauf=
klärung
und Propaganda Dr. Goebbels hat an
den Staatsſchauſpieler Werner Kraus das nach=
ſtehende
Telegramm gerichtet: Dem großen Dar=
ſteller
, der den Ruhm und das Anſehen deutſcher
Bühnenkunſt im eigenen Lande gemehrt und durch
die ganze Welt getragen hat, meine herzlichſten
und aufrichtigſten Glückwünſche zum 50. Geburts=
tag
. gez. Reichsminiſter Dr. Goebbels.

Kein zweites Todesopfer des Flugzeugunfalls
bei Wiesbaden.
Wiesbaden. Erfreulicherweiſe beſtätigt ſich
die Nachricht nicht, daß der Flugzeugabſturz im
Taunus noch ein zweites Todesopfer gefordert
habe. Der Flugzeugführer Gottfried Haindel aus
Düſſeldorf wurde wohl ſehr ſchwer, aber nicht töd=
lich
verletzt. Falls keine Komplikationen einrre=
ten
, hoffen die Aerzte, ihn am Leben zu erhalien.

Moderne
Mden zstslar
neu eIng
Mäler

einst

Etappe Bielefeld.

Die Plakette,

die für die Teilnehmer des am 1. und 2. Septem=
ber
in Nürnberg ſtattfindenden Parteitages der
NSDAP. zur Ausgabe kommen wird. Sie iſt ein
Werk des Profeſſors Richard Klein=München.

Bielefeld. Auf dem Flugplatz in der
Senne bei Bielefeld landeten um 7.17 Uhr als
erſte zwei Flugzeuge der Staffel A 2 von der Un=
tergruppe
Berlin. Nach drei Minuten Aufenthalt
ſtarteten die beiden Maſchinen zum Weiterflug
nach Quakenbrück. Dann dauerte es bis 8 Uhr,
bis die nächſte Staffel landete. Sie beſtand aus
drei Flugzeugen der Staffel A 3. Um 8.04 lan=
dete
die Staffel D 3 mit ebenfalls drei Flug=
zeugen
.

Wiederum Großfeuer in Bethel.
Bielefeld. In dem Holzlager der Tiſch=
lerei
der Anſtalt Bethel brach am Samstag vor=
mittag
Feuer aus, während ſich die Inſaſſen der
Anſtalt bei der Morgenandacht befanden. Das
Feuer fand an den großen Holzvorräten der =
beltiſchlerei
reiche Nahrung. Es griff auch auf
den angrenzenden Maſchinenraum über. Das
Krankenhaus Klein=Nazareth ſtand in Gefahr.
Nach einſtündiger Tätigkeit konnte das Feuer auf
ſeinen Herd beſchränkt werden. Mit der vollkom=
menen
Einäſcherung der großen Tiſchlerei muß
gerechnet werden.

Goslar. Die letzten Teilnehmer am Deutſch=
landflug
ſind um 9.06 Uhr vom Flughafen Gos=
lar
geſtartet. Es war der Verband der Flug=
untergruppe
I, Berlin, mit ſieben Klemmflug=
zeugen
.

Nach dem Genuß von unreifen Stachelbeeren
geſtorben.
Haiger (Dillkreis). Nach dem Genuß von
unreifen Stachelbeeren iſt in Würgendorf das
fünfjährige Töchterchen der Familie Otto Fey nach
gräßlichen Schmerzen im Krankenhaus zu Haiger,
woſelbſt man durch eine Operation das Leben des
Kindes zu retten ſuchte, geſtorben.

Der Goldpokal,
den der Führer als Wanderpreis für die imie
nationale 6=Meter=Rennklaſſe geſtiftet hat.
fällt endgültig an denjenigen Eigner, der bee
viel mit welcher Jacht ihn 3mal gewonnen. d

[ ][  ][ ]

Gmntag, 24. Junf 1934

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 172 Seite 9

Ta
UBE

Roman von Wolfheinrich u. d. Mülbe

Rommerzienräte pflegen in ihrem Auto zu fahren und
zu Fuß zu gehen. Am wenigſten bei ſolchem Wetter,
plce der Graf ein.
4arl kennt den Chauffeur.
,Sm . Sie meinen, daß er ihn im Wagen berauben
1Mtte24
Thea faßte ſich an die Schläfen.
Ich traue ihm alles zu wiederholte ſie.
4rmi griff nach dem Tiſchtelephon.
MWVir müſſen Ihren Freund warnen, entſchied er.
.m Gottes willen! Thea hing an ſeinem Arm. Was
een Sie? Wie ſoll ich dem Kommerzienrat erklären, daß ich
Gſt weiß? Verachten Sie mich, Herr Graf, ich verdiene es
beicht nicht beſſer . . . Sie wiſſen nicht was es heißt, als
Bwſe Frau ſolch einem Mann ausgeliefert zu ſein, dem
uſi riicht entkommen kann. Aber ich flehe Sie an . . .! Retten
eßtivn . . . ſchnell! . . . Er iſt ſo lieb und gut . .. wirklich ein
ürächer Freund.
WVir tappen im Dunkeln, und ich muß noch einiges wiſſen
uhrorach ſie der Graf in einem ſo abſichtlich ruhigen Ton, als
ohr ſie reizen wollte. Die Hauptſache iſt: im richtigen Augen=
EMFupacken und nie, ehe eine Sache reif iſt.
Tie Tänzerin ſtarrte ihn an. Es ſchien ihr eine Idee auf=
hichken
.
Sind Sie .. .? entſchlüpfte es ihr. Aber ſie brach ebenſo
fhl ab.
12er Graf las ihre Gedanken.
.. ein Detektiv? vollendet er ihren Satz. Er lachte be=
Lüg. auf. Na, darauf kann ich Ihnen mein Wort geben, das
mis nicht.
Verzeihen Sie, es war gewiß recht ungeſchickt von mir.
,D, bitte, bitte. Nein, da würde ich wirklich der erſte meiner
3faſ ie ſein, der ausgerechnet Detektiv geworden wäre! Das
nut weiß ich ja nun, fuhr er fort, aber noch eins: wieviel?
Die Frage klang unvermittelt, aber die Tänzerin brauchte
ußiſine Sekunde, um zu verſtehen.
UEr bringt mir zehntauſend Mark, antwortete ſie.
ellerhand, meinte Larmi anerkennend. Wo wohnt Herr
Atbe?
),Brunewald Kronprinzenallee 4.
Wann verläßt er ſein Haus?
1Am halb acht.
Micht früher?
Hum. Er iſt die Pünktlichkeit ſelbſt.
Der Graf ſah ſchnell nach der Uhr. Es war ein Viertel vor
ſien. Mit der Uhr in der Hand, dachte er blitzſchnell nach.
Arlhaben noch zehn Minuten, ſagte er, und ſetzte in kurzem
fhlendem Tone hinzu: Rufen Sie an. Man muß wiſſen,
9bia draußen irgend etwas ereignet hat.

(Nachdruck verboten).
Während Thea gehorſam die Verbindung herſtellte, fragte
er: Wie ſieht Ihr Kommerzienrat aus?
Klein, rund, Zylinder . Jawohl, Fräulein, zwanzigzwo=
undſechzig
, bitte ſchnell. Er geht etwas hüpfend, mit kleinen,
raſchen Schritten. Hallo hier Thea v. Olten. So, Sie ſind es,
Frau Schmitt. Iſt Herr Kommerzienrat da?
Larmi hatte den zweiten Hörer genommen. Eine gemütliche
Frauenſtimme antwortete: Da is er woll, Freilein, aber ſprechen
könn: Sein jetzt nich. Er läßt ſich jrade die Näjel ſchneiden.
De dicke Paſtete mit de villen kosmopolitiſchen Pullen is da."
Thea mußte trotz allem lächeln. Die Haushälterin, flüſterte
ſie dem Grafen zu, ſie meint natürlich kosmetiſch. Die Manikure
iſt da. Dan fragte ſie weiter: Wiſſen Sie vielleicht, Frau
Schmitt, zu wann der Herr Kommerzienrat ſein Auto beſtellt
hat?"
Heit is niſcht mits Autofahren, Freilein, klang es aus
dem Apparat zurück. Der Duſſel drückt ſich mal wieder.
Wieſo drückt ſich? Wer
Na, Waldmann doch, der Chauffeur, Krank jemeldet hat
ſich der faule Kerl. Nu kann der Herr Kommerzienrat mit ſon
rumplijen Taxameter fahren.
Gott ſei Dank! wiſperte Thea Larmi zu, aber der runzelte
bedenklich die Stirn. Er ſchien anderer Meinung zu ſein und
winkte der Tänzerin weiter zu fragen.
Iſt es ſchlimm mit dem Chauffeur? erkundigte ſich Thea
ſchnell, ſeit wann iſt er denn krank?
Seit heite, Freilein. Noch keene halbe Stunde her, da hat’n
Freind von ihm anjerufen un jeſagt, der Waldmann läje krank
zu Bette. Schlimm ſoll det ſinn? Jar niſcht is es. Faul is er,
der olle Quatſchkopp. Aber diesmal fliecht er, det hat der Herr
Kommerzienrat ooch . . ."
Mitten im Satz brachen die Worte ab, und der Apparat
blieb auf alle Fragen ſtumm.
Es kommt alles darauf an, daß wir die Verbindung noch
einmal bekommen, flüſterte Larmi und lief in ſein Zimmer,
um Hut und Mantel zu holen.
Thea bemühte ſich verzweifelt, aber es half nichts. Sie rief
nacheinander die Aufſicht und die Störungsſtelle an. Vergebens.
Schließlich erklärte ein Beamter:
Die Nummer iſt nicht zu erreichen. Es muß eine Störung
vorliegen. Morgen früh werden wir ſofort nachſehen laſſen.
Aber ich muß unbedingt noch heute abend, jetzt, ſofort den
Herrn Kommerzienrat ſprechen! flehte Thea mit fliegender Haſt
in den Apparat.
Nicht zu machen, Fräulein, ſelbſt wenn ich heute abend
noch hinſchicke. Vor zwei Stunden ausgeſchloſſen!
Larmi ſtand wieder neben ihr und hatte die letzten Worte
mit angehört. Er pfiff leiſe durch die Zähne und legte raſch
den Hörer hin.
Das iſt ernſter, als ich dachte. Wir wollen hoffen, daß ich
noch zu rechter Zeit komme für uns und den Kommerzienrat.

Drittes Kapitel.
Herr Krauſe zu Hauſe.
Kommerzienrat Krauſe ſtand in Hemdärmeln vor ſeinem
ſtrahlend beleuchteten Spiegel.
Das Ankleidezimmer war wirklich hochelegant. Die Möbel
aus hellrotem, ſpiegelndem Mahagoni waren mit ſchwarzweißen
Intarſien und breitem, blankem Meſſing freigiebig verziert. Der
dicke Plüſchteppich, auf dem einige kleine Perſer unvermutet wie
Fußangeln verſtreut lagen, die Stofftapete und die ſeidenen
Bezüge konnie man nicht einfach blau nennen, man mußte bleu
ſagen, um ihrer Eleganz nahezukommen. Natürlich waren auch
die anderen Räume und die Villa von unten bis oben äußerſt
prächtig ausſtaffiert; denn Hermann Krauſe hatte ein ſchönes
Süück Geld daran gewandt, das ganze Haus von einem der
erſten Innenarchitekten ſtilecht und hochmodern ausſtatten
zu laſſen. Natürlich erſt, nachdem ſeit dem Tode der alten Krau=
ſes
einige Reſpektjahre verſtrichen waren. Das lag noch nicht
lange zurück, und Hermann Krauſe war für ſeinen Kommerzien=
ratstitel
ziemlich jung. Dafür galt ſein Geſchäft in Damenkon=
fektion
en gros für eine der älteſten und ſolideſten Firmen
Berlins, und Herrn Krauſes gutmütiges blondes Geſicht mit den
kurzſichtigen waſſerblauen Augen war in allen Wohltätigkeits=
ausſchüſſen
beliebt und gern geſehen, weil ſeinem bereitwilligen
Nicken ſtets ein anſehnlicher Scheck zu folgen pflegte. Hoch ge=
bracht
hatte das Geſchäft freilich der Vater, Friedrich Wilhelm
Krauſe, dem ſeine Frau Henriette jahrzehntelang eine treue
Helferin geweſen war.
Der rundliche Herr Krauſe ſtand alſo in blütenweißem Hemd
und ſchwarzſeidenen Hoſenträgern vor dem rieſengroßen An=
kleideſpiegel
. Er war mit ſeiner Toilette faſt fertig. Die ſpär=
lichen
blonden Haare lagen zu beiden Seiten ſeines Kopfes
glatt und glänzend zurückgebürſtet; in der Mitte konnte ſich die
elektriſche Lampe ihm zu Häupten ungehindert ſpiegeln. Er be=
mühte
ſich, ſeine Smokingkrawatte zu knüpfen, und näherte ſein
Geſicht ſo eifrig dem geſchliffenen Glas, daß er faſt dagegen
ſtieß. Trotzdem gelang es nicht. Blödſinnige Erfindung, dieſe
Selbſtbinder, dachte er, da waren die genähten Krawatten
früher doch tauſendmal praktiſcher. Aber heutzutage würde man
einem eher einen Maſſenmord verzeihen als eine genähte Kra=
watte
. Er verſuchte es noch einmal, aber die Arme wurden ihm
lahm; ſeufzend ließ er ſeine runden Hände ſinken und ſah ſich
hilflos um. Neben ihm lag auf der Glasplatte eines ſeltſam
geformten Tiſchchens ſeine goldene Uhr mit dem Kavalierzipfel.
an dem in einem Bügel ein drehbarer, dreiſeitiger Jaſpis hing.
In die eine Seite des Steins war ein verſchlungenes H. K.
graviert, ſo daß man ihn als Petſchaft benutzen konnte. Konnte
beſonders wenn man beim Aufdrücken ausrutſchen und über
den ſich drehenden Stein weg die Fingerſpitze mit einem Ruck
in den glühenden Siegellack ſtoßen wollte. Herr Krauſe tat es
nie wieder. Neben der Uhr lagen eine Brieftaſche aus weichem,
roten Leder, und darauf ein Päckchen von zehn nagelneuen
Tauſendmarkſcheinen, die von einem Papierſtreifen zuſammen=
gehalten
wurden.
Es klopft. Herein! rief der Kommerzienrat. Das iſt die
Schmitten, dachte er gleichzeitig und griff haſtig nach den Tau=
ſendmarkſcheinen
, um ſie in der Brieftaſche verſchwinden zu
laſſen. Aber er merkte, daß es zu ſpät war und warf beides
wieder auf die blanke Platte. Die Taſche glitt darüber hin und
fiel mit den Scheinen auf der andern Seite herunter. Raſch
wendte ſich der Kommerzienrat wieder zum Spiegel und arbei=
tete
mit dem unſchuldigſten Geſicht an ſeiner Krawatte, ohne
rach der Eintretenden hinzuſehen.
Den ſcharfen Augen der alten Schmitten war nichts ent=
gangen
.
(Fortſetzung folgt.)

Miele

das leichtlaufende
Markenrad
Miele-Fahrräder
stets vorrätig bei:

ATONI-

Darmstadt
Klrchstraße 21
gegenüber Hublitz

Gebrauchte
Fahrräder
vorrätig.

HANSA
ir moderne Stromlinien-
lagen
, 4sitzig, Rm. 1680.
meu eingetroffen
Mäller 8 Ober.
Rheinstraße 39

Eheanbahnung.
bieten ſich ſtets
mit gut. Erfolg
durch das erſte,
weitverbreitete
beſtens empfohl.
Büro Schuch=
mann
. Darm=
ſtadt
, Stiftſtr. 46.

eWVolksseife und Creme
mit Hautnahrung
an ist überrascht, für den
erinngen Preis, den man be-
ahl
t, eine so hochwertige
eil e und Creme zu erhalten.
BLS H, W. Sick. 25 F., Eilnhellstube 25 Pl.
Mürrslsche Selfen-Industrie, Witten

Tennis=Partner
für Privat= Ten=
nisplatz
im Süd=
oſtviert
. geſucht.
Angeb. erbet. u.
B. 214 Geſch. (

Welcher alleinſt.
jüng. Herr wür=
de
ſich ebenfalls
ſolch., der dem=
nächſt
ei. 14täg
Ferienreiſe mit
Motorrad unt., anſchl.?
Ang. mit Adr.
u. B. 222 Geſch.

Für katholische
Hanbahnung
Lnn die größte
erfolgreichste u.
älb. Vereinigung
Heuland-Bund 16
Fraukfurt-M. 1/267
Kirchl. Billigung

Nſ

Berufskäl.
Fräulein
mit ſol. gutmüt.
Charakt. u. idea=
ler
Geſinn., 30
Jahre, ev., nicht
unbemittelt w.
paſſend. Lebens=
gefährten
kenn.
zu lern. Vertr.
Zuſchrift. erb. u.
B. 38 an d. Ge=
ſchäftsſt
. d. Bl.
(IN6773)

Streng reell!
Für Verwandte,
25 Jahre, wohl=
erzog
., fleißiges,
nettes und tüch=
tiges
Mädel mit
tadelloſem Ruf
und 10 000 Mark
bar, Herrn in
geſich. Stellung
(Beamter oder
Geſchäftsmann)
geſucht zw. Hei=
rat
. Vertrauens=
volle
Zuſchriften
u. B. 150 Geſch.

Arbeiter,
berufstätig, 49
Jahre wünſcht
die Bekanntſch.
eines ält. Fräu=
leins
od. Witwe,
evtl. als Haus=
hälterin
, ſpätere
Heirat nicht aus
geſchl. Zuſchr. u.
B. 164 Geſchſt.

PrkL. IM. 1, Fach 19/771.
IIlustr. Schrift frei
Diskretversd. 30.5
(II Mch 6114)

Beamter,
Ende 40, möchte
mit einer allein=
ſtehenden
. Dame
gemeinſchaftlich.
Haushalt führ.,
evtl. ſpät. Hei=
rat
nicht ausge=
ſchloſſen
. Zuſchr.
u. B. 170 Geſch.


3.

12

Hypotheken= und
Betriebs=Kredite
fürHandwerk und
Gewerbe z. günſt.
Beding., auch auf
auswärt, Grund=
ſtücke
auszuleihen
durch
H. Heldmann,
Bankvertreter,
Pet.=Gemeind.=Str. 29
Telefon 4251, (e

A

Junger Mann, 31 Jahre alt, mit
kleiner Gärtnerei, ſucht für ſofort
oder ſpäter kräftiges, ſtrebſames
Mädchen
vom Land, in ungefähr gleichem
Alter, das alle Hausarbeiten ſowie
Gartenarbeiten verrichten kann.
Eventuell ſpätere Heirat. Zuſchr.
erbeten u. B. 200 Geſchſt. (6937b

Bollen tar Rifl. 3c.
Spez.-Rad m. Freil.
Rücktr.-Brems. For-
dern
Sie d. Kat. 34,
er bringt billige u.
gute Räd. in Chrom.
U9
jef. direkt an Priv
E.& P. Stricker Brackwede-
Eabrradiebrik BielefeldNr. 218

TTo TIdI
in tadelloſem Zuſtand
zu verkaufen.
Automobil=Reinigungs=Anſtalt
Heidelbergerſtr. 28, Telefon 3946.

Hotel=Inventar
(Möbel= und Reſtaurations=Ein=

(FT6921

richtung) zu kaufen geſucht. Ang.
unter J. 9085 an Anzeigengeſell=
ſchaft
m. b. H., Frankfurtmain.

Steuergutſcheine
werd. geg. Barauszahl. angekauft
Bankgeſchäft L. Krämer,
Ecke Luiſen=u. Schuchardſtr. (4781a

Klavier=
ſtimmen

ſofort. (a
Telefon 2457
Klavier-
Arnold
Eche Erbacherſtr.

Sohreibmaſch.
Reparaturen
preiswert.
Leonhard Lutz
22 Rheinstr. 22
Fernrut 3409. (a

Drahtſiebe
Haarſiebe
Einziehen neu.
Böden.
(a
Brückner
Holzſtraße,
am Brunnen.

Schreinerarbeit.
ſow. alte Möbel
w. fachgem. auf=
pol
., umgebeizt
u. repar. b. bill.
Berechn. Schrei=
nerei
Mederle,
Bleichſtraße 27,
Telef. 2384. (a

Sportwagen
und Laufſtällchen
geſucht. Ang. u.
B. 212 Geſchſt.

Sektflaſchen
6 Pf.
kauft ſtets
Zwickler,
Schwanenſtr. 12.
Tel. 1760.

Gartenpumpe
zu kauf. geſucht.
Preisangeb. unt.
B. 173 Geſchſt.

Klavierdrehſtuhl
(gut erhalt.) u.
Notenſtänder zu
kaufen geſucht.
Ang. B 224 Gſch.

Die Tdeal mit
Ihrer Schwester
Erika ein Meister-
werk
deutscher
Technik u. deut-
schen
Fleißes
WINKEL
RHEINSTR. 28

Kleiderſchrank
(helleichener) zu
kaufen geſ. Ang
u. B. 180 Geſch.

1500 Mark
von Selbſtgeber
für Eigenheim
geſucht. Mehrf.
Sicherheit. Ang.
u. B. 205 Geſch.

Kleiner weißer
Spitzhund
Jahr, verkfl
Villenkol. Traut=
heim
,Darmſtädt.
Straße 57. (

2 Glucken
zum Brüten,
Glucke m. Küken
zu verkaufen.
Weinbergſtr. 41.

Sämtl. BHW- Modelle
wieder prompt lieferbar

Bonges e Wiest
Ecke Grafen- U. Elisabethenstr.

6889b)

4500 RM.
zw. Kündigung
ein. Bankkredits
gegen p. Sicher=
heit
u. g. Zinsz.
geſucht. Ang. u.
B. 217 Geſchſt.

Darlehen
zu Arbeitsbe=
ſchaffung
in Höhe
von 2000 Mark
von Selbſtgeber
geſucht.
Gute
Sicherh. iſt vor=
handen
. Ang. u.
B. 106 Geſchſt.

Hausbeſitzer
ucht 1 Mille.
Beſte Sicherheit.
Off. B. 141 Gſch.

1. Hypoth.= Kapital
auf hieſige Etagen=
wohn
.= u. Geſchäfts=
häuſer
bei 5Proz=
Zins anzulegen
durch
Bankvertreter
H. Heldmann
Pet.=Gemeinderſtr. 20
Telefon 4251. (a

Fichkel4sachs
Kleinkraftrad
RM. 120..
Zahlungs=
erleichterungen
.
Donges & Wieſt,
Ecke Grafen= u.
Eliſabethenſtr. (b

Standard
(500 ccm)
zu verkaufen.
Löffelgaſſe 11.

Zündapp
300 ccm, in gut.
Zuſt., RM. 200.
Grafenſtr. 45. (b

Opel=Cabriolet,
1,2 Lit., 4=Sitz.,
1933, tadellos, an
Privat zu ver=
laufen
, desgl.
Herrenfahrrad.
v. Lochow, Holz=
hofallee
9.

Klein=Auto,
Vierſitzer, z. kau=
fen
geſucht. Ang.
u. B. 207 Geſch.

Gebrauchter.
gut erhaltener
Laſtwagen=
Anhänger
billigſt abzugeb.
Lippmann May,
Darmſtadt.
Weiterſtädterſtr.
Nr. 70. Tel. 157
und 158.

Ein noch gut er=
haltener
13/40er
Ford=Wagen
preisw. zu ver=
kaufen
. Näh. in
der Reparatur=
werkſtatt
Ludw.
Anton, Darmſt.,
Mühlſtraße.

NSU
(250 ccm.) billig
zu verk. Kranich=
ſteiner
Str. 34 I.

B.M. W.=
Limouſine. Vier=
gang
=Vollſchw.=
Achſe, Original
ſteuerfr., 17 000
Km. Brohm,
Lauteſchl.=Str. 14

Auto=Limouſine,
Vierſitz., ſteuer=
frei
, f. 1000 bis
1500 bar zu
kauf. geſ. Ang. m.
Prs. B 231 Gſch.

OPM

wei
Goliath
der meistgefah-
rene
Kleinliefer-
wagen
Ist
weil
Goliath
preiswert ist In
der Anschaffung
und sparsam im
Betriebsstoff-
verbrauch

F 200 10Ztr.
rragfähigkeit
steuer- und
führerscheinfreil
Pritschen-
wosen
- RM 1280.-
F400 15Ztr.
rragtählgkel!
Pritschen-
vogen
RM 1390
L.500 15 Ztr.
Tragfähigkeit
der moderne
Vierradlieferwagen
Pritschen=
wogen
RM 1680.-
ATLAS2OZtr.
Tragfähigkeit
der preiswerte Ein-Tonner
Pritschen-
wagen
RM 2100. nur

Hansa-Llopd und Goliath-
Werke Verkaufsstelle in
Hessen: G. Wacker
Darmstadt 1617 Olbrich-
weg
16, hinter dem Hoch-
zeitsturm
.
(II Hbg 107

[ ][  ][ ]

Sport, Spiel und Jucnen
Heute Abſchluß der Reichsſchwimmwoche.

der

11

unbekannke Schwimmer
ino geſacht!

Der Tag der Lebensrekker,

ſo hätte man die geſtrigen Darbietungen im Rahmen der Reichs=
ſchwimmwoche
auch nennen können, hatte ſomit Tauſende an den
Woog gelockt. Verzeichnete doch das Programm recht intereſſante
Vorführungen der Landespolizei, die neben den ſpeziellen Anfor=
derungen
an unſere Polizei gerade der Lebensrettung dienten
und zum Teil durch das Rote Kreuz und die Feuerwehr unter=
ſtützt
wurden. Da auch die Lautſprecheranlage wieder funktio=
nierte
, ſo war die Verbindung zwiſchen Publikum und Leitung
der Wettkämpfe reſtlos hergeſtellt. Zunächſt betonte
Polizeioberſt Jacobſen

die Aufgaben der Landespolizei bei der Lebensrettung und
eſicherung der Volksgenoſſen. Körperliche Ertüchtigung durch
Sport, Spiel und Schwimmen iſt für die Landespolizei eine Vor=
ausſetzung
ihrer Berufsarbeit. Sie nimmt im Rahmen der Er=
ziehung
zu Mannhaftigkeit, Mut, Ausdauer und Kameradſchaft
eine bevorzugte Stellung ein. Gerade die Aufgaben der Landes=
polizei
verlangen von jedem einzelnen Beamten den jederzeitigen
opferbereiten Einſatz ſeines beſten Könnens und Vermögens.
Deshalb hat ſich die Landespolizei auch im Rahmen der Reichs=
ſchwimmwoche
gern und völlig eingeſetzt, denn gerade das Ret=
tungsſchwimmen
wird von ihr gepflegt, um wertvolle Kräfte des
deutſchen Volkskörpers zu erhalten.
Die Ausführungen wurden von den Tauſenden mit lebhaftem
Beifall quittiert und die folgenden Darbietungen bewieſen die
hohe Kunſt der Polizei nicht nur im ſportlichen Schwimmen und
Springen, ſondern auch in der Rettung waſſergefährdeter Men=
ſchenleben
.
Der erſte Teil der Darbietungen,

die durch eine ausgezeichnete Reportage im Lautſprecher jederzeit
verſtändlich dargeſtellt wurden, begann mit dem Streckentauchen,

das im Rahmen der Schwimmwoche bisher nicht zur Geltung ge=
kommen
war. Es folgten 40 Mann im 100=Meter= Kleiderſchwim=
men
. Die Beamten hatten einen Drillichanzug mit Lederzeug im
Waſſer auszuziehen und das erforderte, wie jeder feſtſtellen konnte,
gute ſchwimmeriſche Ausbildung. Lebhaften Beifall fanden die

Teilnehmer der marſchierenden Hundertſchaft, als ſie nach ihrem
Marſch unter Mitnahme ihrer Ausrüſtung vom Weſtufer nach der

Inſel ſchwammen. Nicht minder aufmerkſam begrüßt wurden die
Pontonübungen und der Bau einer Schnellbrücke von der 100=
Meter=Bahn nach dem Weſtufer. Sehr inſtruktiv war auch das
richtige und falſche Werfen von Rettungsringen nach Ertrinken=
den
. Einen Höhepunkt der Darbietungen waren die Sprung=
übungen
der Landespolizei, beſonders der mutige Kopfſprung in
voller Marſchausrüſtung mit Karabiner vom 10=Meter=Turm.
Kein Wunder, daß die humoriſtiſchen Sprünge der Grünen ſtets
lebhaftes Händeklatſchen auslöſten.
Der zweite Teil des flott abgewickelten Programms war ganz
den Lebensrettern

vorbehalten. Die Uebungen der Deutſchen Lebensrettungsgeſell=
ſchaft
wurden von Angehörigen der Landespolizei, unterſtützt
durch Mitglieder des Roten Kreuzes, ausgeführt. Sie zeigten
noch einmal Befreiungs=, Rettungs= und Transportgriffe, die

Wiederbelebung unter Benutzung von perſönlichen Kräften, durch
das Inhabad= und Sauerſtoff=Gerät, durch den Pull=Motor und

den Drägerſchen Sauerſtoff=Apparat. Hier wurde der ganze Ernſt
der Parole Jeder Schwimmer ein Retter lebendig.

Das gemeinſame Abſchwimmen in Form eines Hakenkreuzes
mit Fahnen und dem Geſang der deutſchen Hymnen beendete die

Darbietungen, zu deren muſikaliſchen Umrahmung wieder die
Polizeikapelle ſich zur Verfügung geſtellt hatte.
Heute nimmt die Reichsſchwimmwoche ihr Ende mit dem

Tag des unbekannken Schwimmers.

Anmeldungen werden noch bis 14.30 Uhr am Woog entgegen=
genommen
. Das Programm verzeichnet:
15 Uhr: Bruſtſchwimmen 100 Meter: a) für männliche Ju=
gend
. b) für Herren, c) für weibliche Jugend, d) für Damen,
e) für die Unbekannten. 15.40 Uhr: Rückenſchwimmen 100 Me=
ter
: a) für männliche Jugend, b) für Herren, c) für weibliche
Jugend, d) für Damen, e) für die Unbekannten. 16 Uhr: Bruſt=
ſchwimmen
100 Meter: a) für männliche Jugend. b) für Herren,
c) für weibliche Jugend, d) für Damen e) für die Unbekannten,
17 Uhr: Kataſtrophe. Abends 20.30 Uhr auf der Woogswieſe‟
der TSG. 46 Volksfeſt mit Konzert und Tanz bei freiem
Eintritt.
Antreten für ſämtliche Mitglieder der Schwimmvereine ( Ju=
gend
und Wettkampfmannſchaften) und für die Unbekannten

um 14.30 Uhr. (Damen im Damenbad.)

Fußball.

Abendſpiel auf der Rennbahn.
Union Darmſtadt Viktoria Frankfurt=Eckenheim 0:5 (0:1).

* Zu dieſem Abendſpiel, in dem ſich hieſige Kreisklaſſe und
Frankfurter Bezirksklaſſe gegenüberſtanden, hatten ſich kaum 100
Zuſchauer eingefunden, die zudem noch durch die Leiſtungen auf
dem Spielfeld nicht überzeugt wurden. Bis 10 Minuten vor
Schluß lagen die Gäſte knapp 0:1 in Führung und dieſes Torver=
hältnis
entſprach haargenau dem Verhältnis der Spielſtärke. Die
Gäſte kamen mit Verſpätung und hatten zudem einige neue
Spieler zur Ausprobierung mitgebracht, die gefallen konnten.
Auch Union mußte umſtellen, und man ſah Eberhardt im Tor,
Hoffmann als linken Läufer und Groſſart als Rechtsaußen. Der
beſte Mannſchaftsteil der Beſſunger war die Hintermannſchaft,
hier gefiel insbeſondere Mittelläufer Darmſtädter durch ſein
überlegtes Aufbauſpiel, das allerdings der heute ſchwache Sturm
nicht zu verwerten vermochte. Ott als Mittelſtürmer ließ jeglichen
Drang und Eifer vermiſſen und bei den übrigen Vieren im Sturm
ſuchte man ebenfalls vergeblich einen herzhaften Schuß und elan=
vollen
Angriff. Selbſt in der zweiten Hälfte, als der Ausgleich
mehrmals in der Luft lag und klare Torchancen winkten, folgte
kaum ein kerniger und präziſer Schuß aufs Tor.
Die Gäſte hatten in ihrem Mittelläufer Kraus den beſten
Mann auf dem Felde. Sein Eifer. Zuſpiel und techniſches Können
war herzerfriſchend im Vergleich zu dem, was man auf der Gegen=
ſeite
allgemein in dieſer Hinſicht hinlegte. Die ganze Mannſchaft
kämpfte zudem, unter vorteilhafter Auswertung ihrer guten Ball=
und Gegnerbehandlung, weſentlich aggreſſiver als Union, war
allerdings keine Klaſſe beſſer als Beſſungen und würde in unſerer
Bezirksklaſſe ſicherlich eine hohe Torziffer mit nach Hauſe genom=
men
haben. Durch einen haltbaren Schuß ihres Halbrechten gingen
die Gäſte gleich nach Beginn in Führung und geſtalteten das
Spiel leicht überlegen. Nach der Pauſe war Union gleichwertig,
ohne jedoch die Torgelegenheiten ausnutzen zu können, trotzdem
man im Sturm umſtellte. In den letzten zehn Minuten, als Ecken=
heim
wieder das Heft an ſich geriſſen hatte, und die Union= Dek=
kung
überlaſtet war, folgten vier ſchöne Treffer, die vom Schluß=
mann
nicht mehr zu vermeiden waren.
Der gute Pfeifenmann Enzler=Alsbach brauchte in der an=
ſtändigen
Begegnung nur 4 Frei= bzw. Strafſtöße zu verhängen,
und leitete ſo zu einem vergnüglichen Wochenende der 22 Spieler
= ö=
über
.

Jubiläumsſpiel am Arheilger Mühlchen
Handball: Sb. 98 Darmſtadk.
Zußball: T5G. Einkracht Frankfurk.

Großkampf am Schorsberg!

SC. 1928 Ober=RamſtadtSV. Roßdorf.
Zum letzten Verbandsſpiele empfängt der SC. Ober= Ram=
ſtadt
den SV. Roßdorf. Die kampfkräftige Elf des SV. Roßdorf
konnte ſich einen guten Mittelplatz in der Tabelle erringen. Ober=
Ramſtadt kämpfte weniger glücklich, denn es gingen eine Reihe
Spiele durch großes Pech unverdient verloren. Zurzeit nimmt
die Elf den drittletzten Tabellenplatz ein. Das Vorſpiel konnten
die Ober=Ramſtädter nach hartem und ſpannendem Kampfe mit
1:0 für ſich entſcheiden. Beide Vereine lieferten ſich ſchon immer
ſehr ſchöne und aufregende Kämpfe. Auch am heutigen Sonn=
tag
wird es wieder am Schorsberg zu einem ſehr ſpannenden
Kampfe kommen, der wie immer Maſſenbeſuch zu erwarten hat.
Spielanfang: 1. Mannſchaften 4 Uhr, Reſ. 2.15 Uhr.

Aus Anlaß des 30jährigen Beſtehens hat ſich die Sportver=
einigung
für ihre 1. Fußball= und Handballmannſchaft zwei Geg=
ner
verpflichtet, die Gewähr dafür bieten, daß nur erſtklaſſige
Leiſtungen gezeigt werden. Beide Spiele ſollen als Werbung für
den Sport im allgemeinen dienen.
Das Handballſpiel findet morgen, Sonntag, abends 6 Uhr, ſtatt.
Ein Spaziergang nach dem Arheilger Mühlchen zu den Abſchluß=
vorführungen
der Reichsſchwimmwoche und der anſchließende Be=
ſuch
des Handballſpieles dürfte nur zu empfehlen ſein. Denn es
iſt beſtimmt ein jederzeit ſpannendes und intereſſantes Spiel zu
erwarten. Die Spielweiſe und die derzeitige Form der Ligamann=
ſchaft
des SV. 98 Darmſtadt iſt zur Genüge bekannt, ſo daß von
dieſer Seite aus nur das Beſte gezeigt werden wird. Die Arheil=
ger
Mannſchaft hat in ihrem letzten Spiel gegen die Polizei in
Mülheim=Ruhr bewieſen, daß ſie auch gegen Gegner der höchſten
Klaſſe erfolgreich beſtehen kann. Sei hat in der Zwiſchenzeit durch
Training Gelegenheit gehabt, ihre Spielſtärke noch zu erweitern
und es wäre eine Genugtuung, dies tatſächlich feſtſtellen zu können.
Das Fußballſpiel gegen Eintracht Frankfurt ſteigt am nächſten
Mittwoch, abends 6 Uhr. Es dürfte ein ſeltener Genuß für die
Arheilger, Darmſtädter und umliegende Sportwelt ſein, einmal
eine Mannſchaft ſpielen zu ſehen, die immer noch zur deutſchen
Spitzenklaſſe gerechnet werden kann. Die Mannſchaft, welche in
kompletter Aufſtellung am Mühlchen antritt, iſt nur durch Ver=
letzungen
guter Spieler um die Meiſterſchaft gekommen, ſie iſt zur=
zeit
aber wieder auf der alten Höhe, was die in der letzten Zeit
erzielten Reſultate beweiſen. Wir bringen demnächſt die ausführ=
lichen
Mannſchaftsaufſtellungen.

SV. 1910 Weiterſtadt.

Heute Sonntag iſt die 1. Mannſchaft ſpielfrei. Die 2. Mann=
ſchaft
ſpielt gegen die Viktoria Griesheim II das nochmals an=
geſetzte
Verbandsſpiel (Vorſpiel). Das Nachſpiel in Griesheim
ging ſeinerzeit knapp, nachdem Weiterſtadt die ganze erſte Halb=
zeit
1:0 geführt hatte, durch zwei Elfmeter verloren. Die Weiter=
ſtädter
werden ſich wohl für dieſe Niederlage revanchieren wollen.
Es wird daher, da hier zwei gleichſtarke Mannſchaften zuſammen=
kommen
, ein ſtrammes Spiel geben.

Die 1. Jugendmannſchaft trägt um 14 Uhr ein Freundſchafts=
ſpiel
gegen SV. Sprendlingen aus. Da unſere Jugendmannſchaft
eben auf der Höhe iſt, dürfte jedem dieſes Spiel empfohlen ſein.
Bei dieſer Gelegenheit ſei nochmals an den Vereins=Ausflug
am 8. Juli nach Bad=Kreuznach erinnert. Auch Nichtmitglieder
können teilnehmen. Die Fahrt geht über Oppenheim, Wörrſtadt
nach Bad=Kreuznach, dort Beſichtigung des Kurhauſes und der
Stadt; dann weiter nach Münſter am Stein, Beſichtigung der
ſchön gelegenen Ebernburg. Die Rückfahrt geht über Bingen. In=
tereſſenten
können ſich melden bei L. Hartmann und Chr. Petri

Sporkkalender.

15 Uhr, Woog: Suche nach dem unbekannten Schwimmer
ſchluß der Reichsſchwimmwoche.

Fußball:
17.,00 Uhr, Stadion: SV. 98 Olympia Lampertheim.
17,30 Uhr, Kranichſteinerſtraße: Jahn 75 Chattia Wolfskehle

Handball:
15.15 Uhr, Kranichſteinerſtraße: Jahn 75 TV. Worfelden.

18.00 Uhr, Arheilger Mühlchen: SVgg. 04 SV. 98 Darmſtadt.
Das Handballſpiel TSG. 46 TV. Herrnsheim endete gu
Samstag abend 8:11 für die Gäſte.

Radfahrer-Bezirksfeſt in Mainz=Biſchofshein.

Anläßlich der Meiſterſchaften im hieſigen Radſportbezirk zvou
Auswahl der Beſten für die kommenden deutſchen Meiſterſchafte!
und Weltmeiſterſchaften im Auguſt d. J. in Leipzig, findet voc
30. Juni bis 2. Juli 1934 in Mainz=Biſchofsheim das zweite groſo
Bezirksfeſt ſtatt. Der gaſtgebende Verein, RV. Biſchofsheim 1890 9
wird dieſe Veranſtaltung zu einem wirklichen großzügigen Spony
und Volksfeſt aufziehen. Es wird mit einem Maſſenbeſuch dia M
Haichen der Stärtun
Radler aus allen Kreiſen und Bezirken des großen Gaugebietet.!e Einordnung
gerechnet. Mit dieſer Veranſtaltung iſt gleichzeitig eine SaagW md Getreidewi
kundgebung zur Ehrung und Begrüßung der aus dem Saarlam

eintreffenden zahlreichen Sportkameraden verbunden. Das um 9.bezſorglls I=

mu der nationale
fangreiche Feſtprogramm, an welchem ſämtliche Ortsvereine umd mühlen hatte
die Bevölkerung von Mainz=Biſchofsheim teilnehmen, ſieht ſo0 Enteichres gegen
gende Abwickelung vor:
0. zut aber im Hit
Samstag, den 30. Juni 1934: 4 Uhr: Vorkämpfe im Radballu ſtuſges, indem ſe.
Gefallenen=Ehrung, 5 Uhr: Saar=Empfang. Sonntag, den 1. Ju.0 wungen nicht mehr.
1934: 7.30 Uhr: Start zum Vierermannſchaftsfahren. 8 Uhr Bed 2 Ervortabſchlu
ginn der Reigen= und Radball=Wettkämpf

Hierenaniſchäisſchte. de Seiodck. Ur ied Fäfaf u
ſchließend Saarkundgebung auf dem Feſtplatz Auftreten der neiet Aültetrten. Dden
Meiſter, Siegerehrung, Feſtball in der Feſthalle. Montag, den uushſchlichen Beot.
nenmenswerte Uebe
2. Juli 1934: Feſtzug. Volksfeſt mit Rieſenfeuerwerk.
Htnfd verbleiben
Dcurräte bei der La=
Einen ſeltenen Zwiſchenfall gab es bei den Abend=Radrenney, ſumm Jahre; die
auf der Pariſer Buffalobahn. Der franzöſiſche Weltmeiſter Laoo uu verzeichnen.

quehay kam dabei zu Fall und mußte mit Kopfverletzungen in dau Miarltentwicklung
Krankenhaus gebracht werden. Während des Rennens, erloſchſl eu der höhe des A

plötzlich infolge Kurzſchluſſes die elektriſche Beleuchtung, ſo daſu w Ernte noch ein
Re 1 mußte. Abge
der Franzoſe gegen eine Mauer rannte.

Ein Nachſpiel zur Weltmeiſterſchaft im Fußball bereitet ſiéi
in der Schweiz vor. Der Schweizeriſche Fußball=Verband hat gegei

den Schweizer Schiedsrichter Mercet, der im Wiederholungsſpiei
zwiſchen Italien und Spanien die Spanier dauernd benachteiligteh
eine Unterſuchung eingeleitet.

Wie wird das Wekker der
Bochr!

Hand ergibt ſie
Hafer bei der
Enſte, die ſprung
ſſcheinen daher ſel
Zuſäammenhange m
teüden Weideverhä
i reiner ſpekulati
Aun da die Reichs
Hannd hat, durch de
Einfuhr von
Jam Brotgetreid
Ung nach Bedarf
an Hafer und Ge
amn trat aber ur

Wir bringen jetzt eine Witterungsvorausſage für die Zeii guſſen für Oelkue
vom 23. 6. bis 30. 6. Dieſe Vorausſage gehört zu einer Reihe 10n0 Ntwheau liegen, e

-5125 RM. je 40

im ganzen 6 Zehntage=Vorherſagen, welche die ſtaatliche For7 urh eine gewiſſe
ſchungsſtelle für langfriſtige Witterungsvorausſage in Frankſuliu muapp und die Pr.
am Main im diesjährigen Sommer veröffentlicht.
Um aus den Vorausſagen praktiſchen Nutzen ziehen zu könneng l bei ſtabilen
iſt es erforderlich, ſich klar zu machen, was die Vorausſagen ſeim ettigten, ſo daß
wollen und ſein können. Dabei ſind zwei Umſtände beſondersy Bcheblich überſchr
eſtände ſind zie
zu beachten:
bei ſteig
Erſtens daß es ſich um Witterungsvorausſagen halsl peſſchaffung.
delt, d. h. es kann nicht für jeden einzelnen Tag des zehntägigema
erigkeiter
Zeitraumes und für jeden einzelnen Ort Deutſchlands das Meterk je ſitweiſe gege
bis ins einzelne genau vorausgeſagt werden, ſondern die Wkals= 1 ſtlnderung der
ſagen ſollen und können nur das allgemeine Witterungs= / eulde
gepräge des ganzen Vorherſagezeitraumes oder wenigſtens*
größere Teile desſelben ſowie etwa zu erwartende größere Witte=s
rungsänderungen angeben und ſie müſſen ſich darauf beſchränken,1
in den Fällen, in denen der Witterungscharakter nicht im ganzens nchchte ſich dieſe M
Reich der gleiche iſt, das Witterungsgepräge für größere Gert ſaggenpreiſe an de
biete wie etwa Weſtdeutſchland oder mittleres Norddeutſchlande, hverſchritten, das
oder dergleichen anzugeben.
eirgt wurde. Ge

Zweitens iſt zu beachten, daß den Vorausſagen zwar einen uſigung zu verzei
hohe Eintreffwahrſcheinbichkeit, aber natürlich doch keine unbe= u ſbefriedigenden
dingte Sicherheit zukommt. Man darf daher die Witterungsvok=3 uufigen Jahr. Beſ
herſagen nicht als unfehlbare Ausſagen hinnehmen, ſondern mußl üziſerung werden
ſie gewiſſermaßen als einen Ratſchlag des Fachmannes auf demſ 41. vierzeilige Win
Gebiete der langfriſtigen Witterungsvorherſage in die ſonſtigemn ſa/t des Vorjahres
Dispoſitionen einſtellen, einen Ratſchlag, mit dem man imn eiſſte in Preußen
Durchſchnitt gut fährt, wenn er auch vielleicht in einemn P1 um 12,8 Prozen
Einzelfalle einmal nicht ganz das Richtige trifft. Nach der Mmierweizen beſtel
abennen läßt, iſt a.
Witterungsvorausſage der ſtaatlichen Forſchungsſtelle für Srüt und Futtera.
langfriſtige Witterungsvorherſage in Frankfurt a. M. für
Im internatior
die Zeit vom 23. bis 30. Juni
StRlunnung zu
wird das Wetter der kommenden Woche in Süddeutſchland meiſthl A brund der

freundlich und ziemlich warm, jedoch leicht unbeſtändig und zuu ail gefährdet.
gewittrigen Niederſchlägen geneigt ſein. Gegen Ende der Wochen 50 rühen Stand

wird kühleres und etwas ſchlechteres Wetter eintreten. Auch imt ſuahr, ſo daß
Norddeutſchland iſt ganz allgemein mit freundlicher Witterungu Akönet we
zu rechnen. Jedoch wird das Wetter hier im ganzen noch etwasl 50 00d der ſtatiſ
unbeſtärdiger und kühler ſein als in Süddeutſchland ſowie vole1 Pkxlaufsdiſzipli
ausſichtlich eine größere Niederſchlagsfeuchtigkeit aufweiſen. Diei zhlien auch e
Zahl der Tage mit Niederſchlägen von mindeſtens 0,.1 Millimetens /eurſchußgebiet,
wird in Norddeutſchland öſtlich der Elbe meiſtenorts 35 beet 0 den nordamerike
tragen.
ter etwas g
Heid iſt bereits
Wetterdienſt.
Stmeiten die E.
Durch den Zuſtrom kühler Luft des über Skandinavien ab=d eich
lit, obwol
ziehenden Tieſdruckgebietes hat über dem Kontinent Barometers)
2716 auf
anſtieg eingeſetzt, was zur Entwicklung eines Hochdruckgebietessl ſch
ungen
mit ſeinem Kern über den Alven führte. Im Bereich hohen Drucksel
wird das Wetter zunächſt meiſt heiter und trocken bleiben, wobeii=
infolge
ungehinderter Sonnenſtrahlung die Temperaturen ta9s‟
über kräftig anſteigen.
Ausſichten für Sonntag: Teils heiter, teils wolkig, warm 100 9
trocken.
Ausſichten für Montag: Keine weſentliche Aenderung

weiterer Beitrag zur Moforisierung Deutschlands:

MEIOOEMMIOTO

Verſan

[ ][  ][ ]

Rummer 172

Sonntag, 24. Juni

den A
iche Weltauf
Kopfverlezungn:
des Nenua=

1 Fußball im
ball=Verban/g
dauernd heuct

ört zu einei 9.
e die ſtanrsd
lsſage u
lutzen zie
die

Gekreidemarkk-Wochenbericht.
Deutſchland hat die letzte Woche neben vereinzelten Nacht=
f
1hn und zeitweiſe recht hohen Tagestemperaturen die lang=
ey
ſigen verbreiteten Regenfälle gebracht, die für Wieſen und
ſer, Hackfrüchte und Halmfrüchte zweifellos von Nutzen waren.
Aſnr: rſeits iſt unſere Agrarwirtſchaft nach der Neuordnung des
la/ Jahres nicht ausſchließlich von dem Ausfall der Getreide=
unßeuernte
abhängig; ſie wird vielmehr von den Lebensnot=
w
gkeiten des Bauern und den Bedürfniſſen der Verbraucher
ek: Die Reichsregierung wird daher den ordnungsmäßigen
Abu der Märkte auf Grund der von ihr getroffenen Maßnah=
mwi
derzeit ſicherſtellen. Eine Reihe von neuen Einzelverord=
numen
, ſind im Laufe des letzten Berichtsabſchnittes erfolgt, die
nach Dder Stärkung unſerer Deviſenlage trotz ihrer Verſchieden=
heplie
Einordnung in das große Ziel einer geſunden Futtermit=
te
ud Getreidewirtſchaft bei Berückſichtigung einer ausreichen=
dams
rſorgung unſeres Volkes erkennen laſſen. Durch die Schaf=
fumder
nationalen Reſerve und die Pflichteinlagerungen bei
damſüihlen hatte die Regierung bereits in der erſten Hälfte des
Eimjnhres gegen unvorhergeſehene Ereigniſſe Vorſorge getrof=
feina
, aber im Hinblick auf die Entwicklung der neuen Ernte ein
üldres, indem ſie für Weizen und Weizenmehl Ausfuhrgenehmi=
gugen
, nicht mehr erteilte und mit Wirkung vom 15. Juni auch
nau Exportabſchlüſſe in Hafer unterband. Die Bedeutung der
zu ſexinn des Berichtsabſchnittes veröffentlichten Ziffern über
dützſe rratslage iſt daher gegenüber den Ernteausſichten etwas
zuniestreten. Denn es ſteht feſt, daß die Beſtände für den vor=
aussh
lichen Bedarf bis zur neuen Ernte genügen, wenn auch
neienswerte Ueberſchüſſe bei keiner Getreideart in der erſten
Hict verbleiben dürften. Mit Ausnahme von Gerſte waren die
Vihuge bei der Landwirtſchaft am 31. Mai nicht größer als vor
eiſcn Jahre; die ſtärkſte Vorratsabnahme war bei Kartoffeln
zu eiseichnen. Größere Beachtung fand im Anſchluß an die
Mhrt ntwicklung der Ausweis über die Haferbeſtände, die ſich
auder: Höhe des Vorjahrs halten, wobei aber von der vorjähri=
gein
umte noch ein Teil in das neue Erntejahr übernommen wer=
deinnaßte
. Abgeſehen von der geringeren Verſorgung der zwei=
telſtzſemd
ergibt ſich auf Grund der Statiſtik, daß eine Knappheit
anckſafer bei der Landwirtſchaft im allgemeinen nicht beſtehen
im Wiederſit düſtte die ſprunghaften Preisſteigerungen in der letzten Woche
erſſhinen daher ſelbſt bei Berückſichtigung eines Mehrbedarfs im
Ztumnmenhange mit dem ſchlechten Heuertrag und den unbefriedi=
geiin
. Weideverhältniſſen nicht voll verſtändlich. Jedenfalls muß
voſtiner ſpekulativen Zurückhaltung von Vorräten gewarnt wer=
deſad
die Reichsſtelle für Getreide, Futtermittel uſw. es in der
Him ſoat, durch die in ihrem Beſitz befindlichen Austauſchſcheine
dic infuhr von ausländiſchem Futtergetreide zur Sicherung der
m Brotgetreidemarkte ſo wirkſamen ſtetigen Preisbewe=
guunach
Bedarf zu regeln. Die Marktlage war unter Führung
vomöckfer und Gerſte bis in die letzten Tage hinein allgemein feſt,
dalmn rrat aber unter dem Eindruck der Durchführung von Feſt=
puein
für Oelkuchen, die nicht unerheblich unter dem bisherigen
Niſru liegen, eine Beruhigung ein, wobei der Wetterumſchlag
aude me gewiſſe Rolle ſpielte. Das Angebot blieb zumeiſt recht
kmm ind die Preiſe konnten für Hafer und Gerſte zeitweiſe bis
unh 5:RM. je Tonne anziehen, während Weizen und Roggen ſich
½i ſtabilen Mehlpreiſen vorübergehend um 46 Mk. be=
fetätn
, ſo daß die geſetzlichen Mühleneinkaufspreiſe nicht un=
erwlch
überſchritten wurden. Die frei verfügbaren Mühlen=
becſtrige
ſind ziemlich erſchöpft und die Mühlen mußten ihren Be=
ae
=ötfi ſteigenden Preiſen durch neue Käufe decken. Die Getreide=
betſſfrung
, beſonders bei Roggen, wurde durch Verringerung der
Sechierigkeiten, denen die am Getreideumſchlag beteiligten Kreiſe
eliteſe gegenüberſtanden, erleichtert. Hier iſt vor allem die
Aseng der Beſtimmungen über den von den Mühlen zu zah=
in
. Ausgleichsbetrag zu nennen, da der an die Reichsſtelle
Ehſtreide zu zahlende Teilbetrag generell in Fortfall gekom=
jk
. Gleichzeitig wurden für Mitteldeutſchland Frachtzu=
Für verſchiedene Raggenherkünfte vorgeſehen; praktiſch ver=
nwte
ſich dieſe Maßnahme nur kurze Zeit auszuwirken, da die
ger preiſe an den Empfangsſtationen ſehr ſchnell das Niveau
übr ritten, das bei Berechnung der Frachtzuſchüſſe zugrunde=
geilg
wurde. Gegen Schluß der Woche war allgemein eine Be=
ruihung
zu verzeichnen, zumal der Handel in neuer Wintergerſte
zuſlfmiedigenden Preiſen ſich weſentlich ſchneller einſpielt als im
veogen: Jahr. Beſonders für zweizeilige Ware zur kurzfriſtigen
Li rung werden gute Gelder erzielt; aber auch das Preisniveau
für iarzeilige Wintergerſte liegt merklich höher als zur gleichen
Zchds Vorjahres. Da gleichzeitig die Anbaufläche von Winter=
geunſen
Preußen nach dem vorläufigen Ergebnis der Erhebun=
gemm
12,8 Prozent größer iſt als im Vorjahre, während die mit
Wirenweizen beſtellte Fläche eine Verringerung um 9,5 Prozent
richmn läßt, iſt auch hierdurch ein normaler Ausgleich in unſerer
BZ und Futtergetreidebilanz angebahnt.
Uſn- internationalen Getreideverkehr, iſt faſt allgemein eine
Erhtarinung zu verzeichnen. Die Weltverſorgung mit Weizen iſt
aum önund der vorliegenden Ziffern auch im kommenden Jahre
nuchgefährdet. Die Erträge in Europa werden nach dem gegen=
wrürgen
Stand um etwa 20 Prozent geringer geſchätzt als im
Vkonhm, ſo daß mit einem weiteren Abbau der Jahresreſtbeſtände
geienst werden kann. Eine preismäßige Auswirkung der Ent=
laling
, der ſtatiſtiſchen Lage dürfte allerdings nicht zuletzt von der
Vstifsdiſziplin abhängen, die im letzten Jahre neben Argen=
tinm
auch einige europäiſche Länder, die vorübergehend den
U/cſchußgebieten zugerechnet werden mußten, vermiſſen ließen.
Iraen, nordamerikaniſchen Ländern haben ſich die Ernteausſich=
teinvester
etwas gebeſſert. Die Ernte von Winterweizen in den
UIS ſEſt bereits im Gange und die Erträge übertreffen im all=
gennen
die Erwartungen. Auch die Erntebewegung iſt ziemlich
lelStft, obwohl die ſichtbaren Vorräte in der letzten Woche noch
von 36 auf 73,0 Mill. Buſhels abgenommen haben. Die Privat=
ſchſfungen
für den kanadiſchen Ernteertrag ſind zumeiſt erhöht
unwienen bis zu 370 Mill. Buſhels gegen eine Vorjahrsernte von
27MMäll. Buſhels. Auf der ſüdlichen Erdhälfte ſind die Aus=
ſaſutdfingungen
infolge Trockenheit vorläufig wenig günſtig, ab=
geiſen
davon dürfte in Auſtralien die Weizenanbaufläche zugun=
ſtamer
Ausdehnung von Weiden für die Schafhaltung verringert
wiern. Die Preisbewegung an den ausländiſchen Getreidemärk=
telndar
erneut nicht ganz einheitlich, größere Veränderungen er=
gam
ſich nur in Chicago, wo die Notierungen weiter um fünf
Schn.
DAlt Cents zurückgegangen ſind.
Tagung der heſſiſchen Müller.
Eine Verſammlung der Wirtſchaftlichen Vereinigung der
algten= und Weizenmühlen (Bezirksgruppe 3) führte die heſſi=
ſchMMüller
in Frankfurt a. M. zuſammen. Die Veranſtaltung
dnhe idazu, die Anordnungen zu erläutern, die nach dem Zu=
ſchintenſchluß
der Mühlen erlaſſen worden ſind. Der Leiter der
BRks gruppe, Direktor Schmitz=Mannheim, gab einen Rückblick
ablen Verlauf der Einigungsverhandlungen und die Lage des
Mülengewerbes nach dem Kriege. Die Arbeitsergebniſſe der
Scchaftlichen Vereinigung faßte der Redner dahin zuſammen,
damimmal die Konzeſſionierung eingeführt worden ſei, ferner
enANahlrecht vor allem an die kleinen Mühlen unter Beſchnei=
Duchder großen Mahlrechte zugeteilt, Preiseinbrüche durch Liefe=
rlcen
, aus billigen Gegenden und durch unreelle Konkurrenz
DEnſeert und mit dem Errichtungsverbot neuer Mühlen, den
d:aſhen Müllereien ein Schutz gewährt worden ſei. Schließlich
wue noch auf die neugeſchaffenen einheitlichen Verkaufs= und
Run gsbedingungen verwieſen. Vom Berliner Vorſtand der
A iſch aftlichen Vereinigung beſchäftigte ſich Direktor Havranek
DAillgem mit der Verringerung der Mehltypen auf drei Sorten
Mioggen und ſechs bei Weizen. Er ſtellte eine Kontrolle des
lige halts in Ausſicht, nach dem ſich die Klaſſifizierung des
Mt5 zu richten habe. Auch wies er darauf hin, daß die für
Sger gut ausgeſtatteten Mühlen beſtimmte Möglichkeit, die
Aenwreiſe zu unterſchreiten, nun nicht auf jeden Fall und von
Mühlen ausgenützt werden müßte. Die Verkaufsbedingun=
Aeien nicht nur für den Großhandel, ſondern jetzt auch für das
Argeſchäft und den Kleinhandel verbindlich.

Produkkenmarkte.

Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 23. Juni.
Es koſteten pro Pfund bzw. Stück bzw. Bündel in Pfg.: Spargeln
1. Sorte 2528, 2. Sorte 20; Kohlrabi 46, Karotten 45, Rote=
rüben
810, Spinat 1820, Römiſchkohl 12, Weißkraut 12, Wir=
ſing
1012, Stangenbohnen 2040, Erbſen 1520, Zwiebeln 10
bis 12. Knoblauch 7080, Rhabarber 810, Tomaten 2840,
Kopfſalat 510, Salatgurken 1540, Blumenkohl 550, Rettich
510; Frühkartoffeln 910; Erdbeeren 3040, Pfirſiche 3540,
Aprikoſen 35, Kirſchen 1530, Johannisbeeren 15, Stachelbeeren
2025, Himbeeren 3545, Heidelbeeren 2830, Tafeläpfel 30 u.
45, Zitronen 45, Bananen 3035; Süßrahmbutter 140145,
Landbutter 120130, Weichkäſe 2025, Handkäſe 412, friſche
Eier 911: Rehe 50110, Hühner 80. Hahne 120, Tauben 60,
Ziegenfleiſch 50; Rindfleiſch friſch 56, Kalbfleiſch 80, Hammel=
fleiſch
86, Hackfleiſch 64.
Mainzer Großmarkt für Getreide und Futtermittel vom 23.
Juni. Großhandelspreiſe per 100 Kilo loko Mainz: Weizen 20,70,
Roggen 18,50, Hafer 20,5020,85, Malzkeime 15,5016, feine
Weizenkleie 11,8011 90, grobe Weizenkleie 12,3012,40 Roggen=
kleie
12,2512,75. Weizenfuttermehl 12,6512,80, Biertreber
16,5016,75, Soyaſchrot 16,80, Trockenſchnitzel ohne Angebot.
Tendenz: Brotgetreide ſtetig, Futtermittel feſt.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 22. Juni. Die Stim=
mung
am Frankfurter Eiermarkt war während der ganzen Woche
ruhig, die Haltung kann aber als ſtetig bezeichnet werden. Die
Zufuhren zeigen weiter eine ſaionmäßige Abnahme und waren
nicht groß; gegen Wochenende waren die Anlieferungen aus ein=
zelnen
Gebieten etwas ſtärker. Die Konſumnachfrage iſt zwar
nicht ſchlecht, doch beſtand kaum Neigung zu größeren Käufen.
Das Intereſſe für die beſten Sorten hielt an. Die Preiſe lagen
allgemein unverändert. Es notierten in Pfg. pro Stück franko
Frankfurt a. M.: Deutſche Friſcheier Kl. S. 10. Kl. a) 9,5,
Kl. b) 8,75, Kl. c) 8,25, Kl. d) 7,5; Holländer Kl. S. 9,75, Kl. a)
9,25, Kl. b) 8,75: Dänen und Flandern Kl. S. 9,5, Kl. a) 9,
Kl. b) 8,5 Pfg.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Die Butternachfrage
Les Konſums iſt im weſentlichen auf die billigen Sorten abgeſtellt
und für dieſe war der Abſatz etwas beſſer, während für die ſchwe=
ren
Sorten die Nachfrage ungenügend bleibt. Die Anlieferungen
waren trotz der noch recht warmen Witterung groß, nur aus ein=
zelnen
Erzeugergebieten läßt das Angebot etwas nach. Die über=
ſchüſſigen
Mengen werden weiterhin von der Reichsſtelle für Oele
und Fette aufgenommen und offenbar ins Kühlhaus gebracht. Die
Preiſe blieben unverändert. Es notierten als Großhandels= Ein=
ſtandspreiſe
in RM. pro 50 Kilo ab Verſandſtation: Deut=
ſche
Markenbutter 127,00, feine deutſche Molkereibutter 123125.
i. Marktbericht des Obſt= und Gemüſe=Großmarktes Weinheim
vom 22. Juni. Kirſchen 1. Sorte 1418, 2. Sorte 613. Stachel=
beeren
712, Erdbeeren 2028, Himbeeren 2430, Birnen 8,
Johannisbeeren 10 Pfg. Anfuhr 350 Zentner: Nachfrage mäßig.
Verſteigerungen täglich 10 und 14 Uhr.
j. Tabakverkaufsſitzung in Heddesheim (Amt Weinheim). Hier
fand im Gaſthaus Zum Hirſch eine Hauptgut=Verkaufsſitzung
des Landesverbandes badiſcher Tabakpflanzerſchaften ſtatt, in der
rund 9000 Zentner unterbadiſcher Tabake angeboten waren. Der
Beſuch entſprach nicht den Erwartungen der Pflanzer. Der end=
lich
einſetzende Regen drückte die Preiſe um zirka 10 RM. pro
Zentner, weil ſich die Ausſichten für die Ernte 1934 erheblich ge=
beſſert
haben. Heddesheim konnte ſeine 3422 Zentner faſt reſt=
los
zu 7475,50 RM. abſetzen, und auch von Ladenburg wurden
aus 445 Zentnern zwei Partien zu 65 RM. abgegeben, während
der Reſt zurückgezogen wurde. Hauptkäufer waren badiſche ober=
länder
Zigarrenfabrikanten und einige Händler. Es kamen dann
noch 280 Zentner Sandblatt von Seckenheim zu 98 RM. an den
Mann; dagegen gaben die Seckenheimer eine Partie von 310 Ztr.
1932er, wofür 95 und 96 RM. geboten waren, nicht ab.

Darmſtadter Volksbank e. G.m. b. H.
Die Darmſtädter Volksbank eGmbH. in Darmſtadt nimmk
ſchon im zweiten Jahre ihrer Sanierung die Dividenden=
ausſchüttung
mit 2,5 Prozent aus einem Reingewinn
von 29 569 RM., darin 15 124 RM. Vortrag, wieder auf. Der
Wiederaufbau des Inſtituts macht ſich in der Erhöhung der Ge=
ſchäftsguthaben
um 170 642 RM. auf 513 301 RM. der Mitglie=
der
, ſowie in der Steigerung der freien Kontokorrenteinlagen auf
816 359 (697 969) RM., ſowie der Verdoppelung der freien Spar=
einlagen
auf 417 692 (189 938) RM. bemerkbar. Um für alle
Fälle gerüſtet zu ſein, hat das Inſtitut 345 300 RM. weitere Rück=
ſtellungen
auf alte Forderungen vorgenommen und für dieſen
Zweck eine weitere Reichshilfe von 270 000 RM. in Anſpruch ge=
nommen
. Die reſtlichen 75 300 RM. wurden aus Eingängen von
bisher zweifelhaften Forderungen beſtritten. Die im Berichtsjahr
fällige Quote von 10 Prozent in Höhe von 550 000 RM. und die
Rückführung der Bankſchuld um 174 000 RM. wurde durch die er=
wähnte
Erhöhung der Geſchäftsguthaben und durch die Vermeh=
rung
der neuen Einlagen faſt reſtlos ausgeglichen. Beachtens=
werte
Fortſchritte wurden in der Auflockerung der größeren Kre=
dite
erzielt. Trotz der im Januar 1934 zur Verfügung geſtellten
dritten Quote von 550 000 RM. habe ſich heute die Liquidität
kaum verändert. Die geſamten Einlagen ſind mit 30,2 Prozent
durch flüſſige Mittel gegen 32,4 Prozent zu Ende 1933 gedeckt. Die
Bilanz zeigt die Geſchäftsguthaben mit 0,51 (0,34), Spareinlagen
1,27 (1,2) davon durch Vergleich gebunden 0,85 (1,01), Dewoſiten
1.43 (1.49), darunter durch Vergleich gebunden 1,33 (1.45), Konto=
korrenteinlagen
1,94 (2,04), davon durch Vergleich gebunden 1,12
(1,34), Bankſchulden 0,7 (0,85), davon durch Vergleich gebunden
0,5 (0,63) Mill RM. Auf der anderen Seite Bankgebäude und
Grundſtücke 0,28 (0,29), Kontokorrentforderungen 3,44 (4,041),
Vorſchüſſe 0,085 (0,22), Hypotheken 0.14 (), Bevorſchuſſung der
dritten Quote 0.16 () Mill. RM. Die flüſſigen Mittel betragen
1.47. hierunter Bankguthaben 0,87 (0,71). Ende 1933 waren 2250
(2273) Genoſſenſchaftsmitglieder mit einer Haftſumme von 2,48
(2.46) Mill. RM. und 2483 (2508) Geſchäftsanteilen vorhanden.
Generalverſammlung am 25. Juni.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die deutſche Rohzinkproduktion ſtellte ſich, wie der Metall=
bund
, Berlin, auf Grund der Berechnungen des Statiſtiſchen =
ros
der Metallgeſellſchaft AG., Frankfurt a. M., mitteilt, im Mai
1934 auf 5535 To. gegen 5252 To. im April.
Herr Oberregierungsrat Dr. Schloſſer iſt auf ſeinen Wunſch
von ſeinem Amt als ſtellvertr. Staatskommiſſar bei der Frank=
furter
Börſe entbunden worden. Als Staatskommiſſar bei der
Börſe in Frankfurt a. M. iſt Herr Landgerichtsdirektor Ungewit=
ter
beſtellt worden.
Die Generalverſammlung der zum Gerling=Konzern gehören=
den
Verſicherungsgeſellſchaften, die nunmehr auf den 29. Juli ein=
berufen
worden iſt, wird für das Geſchäftsjahr 1933 die Vertei=
lung
einer Dividende von wieder 12 Prozent wie in den Vor=
jahren
zu beſchließen haben.
Auf der Tageesordnung der GV. der Daimler=Benz AG. in
Stuttgart am 3. Juli ſtehk u. a. die Herabſetzung des Grundkapi=
tals
auf 26,172 (43,620) Mill. RM. 1933 wurden 40 930 Per=
ſonenwagen
und insgeſamt 4543 Laſt= und Lieferwagen mehr als
in 1932 zugelaſſen. Trotz der Exportſchwierigkeiten erhöhte ſich
der Wert der Geſamtausfuhr auf 7.56 (6.18) Mill RM. In die=
ſem
Jahre wird ein Netto=Ueberſchuß von 2,47. Mill. RM. aus=
gewieſen
.
Wie aus Aarhus gemeldet wird, hat eine der größten Spar=
kaſſen
Jütlands, die Spar= und Kreditkaſſe für Handwerk und
Induſtrie, am Donnerstag ihre Zahlungen einſtellen müſſen. Das
Bankinſtitut hatte Verluſte in Höhe von einer Million Kronen
erlitten.

Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Sonntag, 24. Junk
6.15: Hamburg: Hafenkonzert. Glocken vom Großen Michel.
CChoral: So nimm denn meine Hände. 8.15: Zeit, Nachrichten.
8.20: Wetter 8.25: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.45: Choral=
blaſen
. 9.00: Evangel. Morgenfeier. 9.45: Stuttgart:
Feierſtunde der Schaffenden. Vier Geſänge für Frauenchor.
10.15: Stunde des Chorgeſangs. 11.00: Wort und Ehre deut=
iſcher
Sprache. Feierſtunde der Hitler=Jugend.
12.00: Mittagskonzert. Das Funkorcheſter. Ltg.: Caſpar. / 13.00;
Stuttgart: Kleines Kapitel der Zeit. 13.15: Schallplatten=
Automat. (4 Wunſchkonzert.) 14.20: Zehnminutendienſt für
die Landwirtſchaft: Schöne alte Bräuche am Johannistag.
14.30: Stunde des Landes. Auf einer Beratungsſtelle für bäu=
erliche
Siedlung. 15.00: Kaſperlſtunde: Kaſperl in Italien.
16.00: Nachmittagskonzert. 16.30: Gemeinſchaftsſendung Deutſch=
landſender
Hamburg: Das deutſche Derby. Hörbericht. 17.10:
Nachmittagskonzert. Das Funkochreſter. Ltg.: Dr. Merten.
18.00: Bericht vom großen Jugendfeſt der deutſchen Kinderſchar
im Hutpart Frankfurt a. M. 18.20: Fröhl. Zwiſchenſpiel.
Mik Manny Ziener und Jupp Huſſels.
19.00: Freiburg: Milikärkonzerk aus unſeren Gauen. 19.50:
Sportberichk. 20.D0: Stuttgart: Der Vogelhändler. Operekte
in drei Aufzügen. 22.00: Kleine Unterhaltung. Onkel Bäm=
ſig
iſt wieder zu Beſuch da! 22.20: Zeiu, Nachr. 22.35:
Hörberichr von einer Waſſerrettungsübung. 22.45: Nachr.,
Wetter, Sport. 23.00: Königsberg: Tanz= und Unterhal=
tungsmuſik
. 24.00; Buntes Nachtkabarett mit Tanz auf
Schallplatten.
Frankfurt, Montag, 25. Junf
5.45: Choral, Zeir, Wetter. 5.50 und 6.15: Gymnaſtik.
6.40: Zeit, Meldungen. 6.50: Wetter. 6.55: Frühkonzert.
Orcheſter Frankfurter Berufsmuſiker. 8.15: Waſſerſtand. Wetter.
8.20: Stuttgart: Gymnaſtik. 10.00: Nachr. 10.30: Nur
Trier: Eigene Sendung. 11.00: Werbekonzert. 11.40;
Programm, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter. 11.50: Sozialdienſt.
12.00: NSBO.=Landes=Sinfonteorcheſter. Ltg.: Cornelius. 13.00:
Zeit, Nachr., Saardienſt. 13.10: Nachr. 13.20: Mittags=
konzerr
auf Schallpl. 13.50: Zeit, Nachr. 14.00: Spree=
waſſergetauft
(Schallpl.). 14.30: Nur Kaffel: Nachr.
14.40: Stunde des Liedes: Volkslieder aus Lothringen.
15.30: Wetter. 15.40: Wirtſchaftsbericht. 15.50: Zeit,
Wirtſchaftsmeldungen.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Ltg.:
Guſtav Görlich. 17.30: Lilr von Baumgarten: Der Schang=
Schorſch. 17.45: Kleine Zithermuſik. 18.00: Kaſſel:
Stunde der Jugend: Hitler=Jugend Kaſſel an der Front.
18.25: Stuttgart; Franzöſiſch. 18.45: Wetter, Wirtſchafts=
meldungen
, Programm, Zeit. 18,50: Das Leben ſpricht.
(Soziale Funkberichte.)
19.00; Unterhaltungskonzert. 20.00: Zeit, Nachr. 20.15:
Leipzig: Reichsſendung: Stunde der Nation: Der Pilger nach
Wahnfried. Richard Wagner, der Menſch. 21.15: Berlin:
Blaskonzert. Muſikkorps der Leibſtandarte Adolf Hitler. Ltg.:
Müller=John. 22.00: Heitere Volkslieder, geſungen vom
Frankturter Motettenchor. 22.20: Zeit, Nachr. 22.35:
Nachr., Wetter, Sport. 22.45: Kleine Unterhaltung. Heim
Schorn bringr Luſtiges zur Laute. 23.00; Lieder und Kla=
viermuſik
von Robert Schumann. 24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton: J. V.
Dr. Herbert Nette; für Reich und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: J. V:
Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den Handel.
Dr. C. H. Quetſch; für den Sport; Karl Böhmann: für Die Gegenwart Tagesſpiegel
in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette; für den Anzeigenteil und geſchäftliche Mit=
teilungen
: J. V.: Paul Ziegler, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. V. 34. 22461. Druck und Verlag: 2. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr.

Die heutige Nummer hat 18 Seiten.

Deutſchlandſender
Welle 1571
Deutſchlandſender: Sonntag, 24. Junf..
6.10: Tagesſpruch. 6.15: Hamburg: Hamburger Hatenkonzerk.
Glocken vom Großen Michel. Choral; So nimm demn meme
Hände. 8.00: Stunde der Scholle: Der Bauer, ſein Hof
und ſeine Arbeit. (Aufn.). 8.55: Deutſche Feierſtunde.
10.05: Berlin: Wetter. 10.20: Sperrzeit. 11.00: Hein=
rich
Noeren: Gedichte von Tieren und Bäumen. 11.15:
Deutſcher Seewetterbericht. 11.30: Schumann: Trio in D=Moll.
12.00: Glückwünſche. 12.10: Die rote Beeke von Löns.
12.30: Flensburg: Muſik am Mittag. Ltg.: Roeder. Dazw.
(12.55): Zeikzeichen der Deutſchen Seewarte. 14.00: Rinder=
funkſpiele
: Kalif Storch. Spiel von O. Wollmann. 14.45:
Eine Viertelſtunde Schoch. 15.00: Auf dem Waſſer zu
ſingen. Kleine Fahrt mit Schallpl. 15.40: Min.=Dr. Dr.
Buktmann: Tierſchutz und Tierſchutzorganiſation.
16.00: Hamburg: Mandolinenmuſik. Mandolmnen =und Gitarren=
verein
Weſer Ltg.: Beermann. 16.30: Das deutſche
Derby. Hörberichk von der Rennbahn Hamburg=Horn. 17.00;
Hamburg: Muſit am Nachmittag. Das Funkorcheſter. Ltg.3
Secker. Dazw.; Hörbericht vom Entſcheidungsſpiei um die
deutſche Fußballmeiſterſchaft in Berlin. Sprecher; F. Krüger.
18.00: Vom Rhein zur Donau. Blasmuſik auf Schallpl.
19.20; Länderſchwimmkampf Deutſchland Frankreich in Plauen.
ufn.). 19.45: Stunde der Auslandsdeutſchen. Ein bal=
ſcher
Johannisabend vor 50 Jahren. Hörbild von E. Frobennus.
0.15: Romantiſcher Opernabend. Das Landesſinfome=Orcheſter.
g.: Alex. Selo. In der Pauſe (21.00): Albert Schweitzer:
Johannistag im Volksbrauch und Volksglauben. 22.00: Wet=
ter
=, Tages= und Sportnachr. 22.25: Hörbericht vom Deutſch=
landflug
1934. Am Ziel nach beendigtem Bayernflug.
22.45: Deutſcher Seewetterbericht. 23.00; Königsberg: Tanz=
und Unterhaltungsmuſik. Kleines Funkorch. Ltg.; Wilcken.
Tanzkapelle Erich Börſchel.
Deutſchlandſender: Montag, 25. Junf
5.45: Hamburg: Wetter für die Landwirtſchaft. 5.50; Wieder=
holung
der wichtigſten Abendnachr. 6.00; Berlin: Gym=
naſtik
. 6.15: Tagesſpruch. 6.20: Hamburg: Frühkonzert.
In einer Pauſe (gegen 7.00): Nachr. 8.00: Sperrzeit.
8.45: Leibesübung für die Frau. 9.00: Berufs= und Fach=
ſchulfunk
: Aus der Amtsſtube eines Anerbengerichts. Em Mehr=
geſpräch
. (Aufn.). 9.40: Herybert Menzel lieſt eigene Lu=
ſtige
Geſchichten. 1000: Nachr. 10.10: Deutſches Volks=
tum
: Stralſund. 700 Jahre Geſchichte einer Hanſaſtadt. Hör=
ge
. (Aufn.). 10.50: Körperliche Erziehung: Turnen der
Mittelſtufe. 11.15: Deutſcher Seewetterbericht. 11.30;
000 rote Roſen blühen. (Schallpl.),
00: Frankfurk: Mittagskonzert. 12.55: Zeitzeichen. 13.00;
Wetter für die Landwirtſch. Anſchl.: Waldesluſt. ( Schall=
plottenſtunde
). Anſchl: Wetter. 13.45: Nachr. 14.00;
Sperrzeit. 14.45: Glückwünſche. 15.00: Wetter, Börſe.
15.15: Kinderliederſingen 15.40: Werkſtunde für die Ju=
gend
: Mik dem Pfeil, dem Bogen. Anregungen für einen ge=
ſunden
und billigen Sport.
16.00: Bod. Reinerz; Johann=Strauß=Konzert der Shleſ. Phil=
harmonie
. Ltg.: Kautmann. 17.00: Die ſtreitbaren Herren;
Einſamken und Geſelligkeit. 17.15: Das 1000=Zeltelager
der HJ. auf dem Tempelhofer Feld. Hörbericht. (Aufn.).
7.30: Walter Schütt=Stunde. Lieder nach Texten norddeutſcher
Dichter. Geſang: F. Düttbernd. Am Flügel: Der Komponiſt.
18.00: Goethes Italienfahrt als deutſches Gleichnis. 18.20:
Die Ferien der Familte Oberflach. Eine Funkſchnurre vom
falſchen und richtigen Reiſen. 18.55: Das Gedicht. Anſchl.:
Wetter für die Landwirtſchaft.
19.00: Das Lahntal. (Aufn.). 19.50: Zeitfunk. 20.00:
Kernſpruch. Anſchl.: Kurznachr. 20.15: Leipzig: Reichs=
ſendung
: Stunde der Nation: Richard Wagner, der Pilger nach
Wahnfried. 21.15: Philharmoniker ſpielen: Brahms: Kla=
vierquintett
F=Moll. Am Flügel: Hanſen. 22.00: Wet=
ter
=, Tages= und Sportnachr. 22.25: Kameradſchaftsabend der
Sportler. 22.45: Seewetterbericht. 23.00: Königsberg:
Nachtmuſik. Das kleine Funkorcheſter. Ltg.: E. Wilcken.
1. Ungariſche Muſik; 2. Unterhaltungsmuſik.

[ ][  ][ ]

Wanderern
Fahrräder

gehören heute zu den am meisten
gekauften in Deutschland.
Warum? das sagen wir Ihnen
gerne ohne Kaufzwang.

6980)

Grafenstraße 20/22
Größtes Fahrradgeschäft und
Reparaturwerkstätte Darmstadts.

UNION BANK

Rheinstr. 24, Fernr.: 100, 1010, 3000, 3001

Zimmer,
zwei leere, mit
ſep. Eingang zu
vermieten. Näh.
Mauerſtr. 22, I.

reparieren

Hlavier- stimmen.
A. W. Zimmermann
Grafenstr. 21 nächst Rheinstt. (6833b

Wer
teilt mit allein=
ſtehender
. Dame
45=Zim= Woh=
nung
? Ang. u.
B. 202 Geſchſt.

Alter, abgelagerter hochfeiner
Münſterländer Korn
per Ltr. o. Gl. RM. 2.60, vorzügl.
geeignet als Anſetzbranntwein bei
Anton Fischer (G7ao=
Frankfurterſtr. 12/14 Rheinſtraße 12½.

im Ausschnitt,
billis bei.
FAfs
Kirehstr. 107.

Woog, 23. Juni.
Waſſerhöhe am
Pegel 3,65 m.
Luftwärme 263
Celſius, Waſſer=
wärme
vormitt.
7 Uhr 200 Celſ.

Grundſtück
baureif 1400 qu,
Nähe Dieburger
Straße, für jed.
Geſchäft paſſend.,
unter günſtigen
Bedingungen zu
verkaufen oder
verpachten. Ang.
u. B. 130 Geſch.

Stehleitern
in allen Größen
Brückner
Holzſtraße
am Brunnen, (e

K
Zimmer=Haus
mit Bad in gut
Zuſtand u. gut.
Lage bei hoher
Anzahl. zu kauf.
geſ. Angeb. mit
genauen Einzel=
heiten
vom Be=
ſitzer
erwünſcht
u. B. 179 Geſch.

Eiger.
Wohnhaus
mögl. mit Ein=
fahrt
u. Garten,
bei 1015 000.
Anzahlg. z. kau=l;
fen geſucht. Ang.
A. 171 Gſch.

Grundſtück
zu kauf. geſucht.
Nordviert. Off
u. B. 193 Gſchſt.

Bauplatz
(Südl.) zu kau=
fen
geſucht. Ang.
u. B. 134 Geſch.

Zigarrengeſchäft
i. Zentrum als=
hald
zu verm.
Zur Übernahme
3000 Mk. erfor=
derlich
. Ang. u.
B 227 Geſchſt.

*

Laden (a
zu vermieten.
Katlsſtraße 1

Laden
mit oder ohne
Wohnung ( Süd=
oſtviert
.) zu ver=
mieten
. Ang. u.
B. 216 Geſchſt.

Laden

mit 2=3.=Wohn.,
für Zig.=Geſch.
geeignet, ev. als
3=Zim.=Wohng.
ſof. zu vermiet.
Haus iſt auch
verkäufl. Angeb.
u. B. 223 Gſch. (e t

IIe
I., groß, leeresſ=
Zimmer
mit Tel=Anſchl.
ſep. Eingang, ſo=
fort
zu vermiet

Herdweg. !.
i. Villa per ſpä=
ter
m. Zentral=
heizg
. u. großem
Garten 8 Räume
ganz od. an zwei
milien z. vm
Off. B 65 Gſch. (b

Tauſche meine
2=Zim.=Wohng.,
Hinterh. part.,
Zentr., mit gut.
Vergüt, geg. 2½
bis 3=3.=Wohn,
bis 35./ Miete.
Ang. B. 198 Gſch.

E
6=Zim=Wohng,
vollkommen neu
hergerichtet, ver
ſofort z. vermie=
ten
. Eine gleiche
Wohnung per 1.
Juli zu vermiet.
Hügelſtraße 15.
im Laden. (a

Sehr ſchöne
5=Zimmer=
Wohnung
mit Diele, Bad,
Manſ. Keller u.
Speicher zu ver=
mieten
p. 1. 10.
ev. früher. Auf
Wunſch Garage.
Wilhelminenſtr.
28. Zu beſichtig.
von 112 Uhr.*

Schöne
5=Zim.=Wohng.
im 1. Stock
Bismarckſtr. 46
per 1. Juli zu
vermieten. Näh.
2. Stock.

Laden
mit 3 Schaufen=
ſtern
i. Zentrum
mit und ohne
Wohng, alsbald
zu verm. Angeb.
u. B 226 Gſchſt.

5=Zim.=Wohng.,
geräum. 2. St.
mit Zubehör ab
Juli z. vermiet.
Näh. Heidelber=
gerſtr
. 5. Erda.*

3 bis 4
Büroräume
1. Stock, zum 1.
Auguſt zu ver=
mieten
. Peter=
Gemeinderſtr. 29,
Näheres in der
Buchhandlg, daſ.

35 3i. Ekag
haus

möglichſt mit Bad. bei 15 000 N
Anzahlung zu kaufen geſucht.

Angeb. unt. A. 172 Geſchäftsſt. (b

Einige Etagenwohnhäuſer ſowie
Geſchäftshäuſer prsw. abz., evtl. bei
kl. Anzahlung. Anfragen erbet, an
H. Heldmann, Bankvertreter, Peter=
Gemeinder=Str. 29, Tel. 4251 4775e

Für Bahnhofswirtſchafta.d, Bergſtr.
tüchtige, kautionsfähige
Pächter geſucht
Angeb. unt. B. 232 Geſchſt (6969

Geräum, ſonn.
5=Zim.=Wohng.
m. Bad u. reich=
lich
. Zubehör
Mackenſenſtr. 1,
2. Stck., ſof. zu
vermiet. Auchf.
Arzte u. Rechts=
anw
. geeignet.

Friedrichſtr.23,p.
ſchöne
Fünf=Zimmer=
Wohnung
m. Zubehör per
1. Juli d. J. zu
vermieten. Näh.
bei Ernſt Horſt,
Goddelau.
Tel. Nr. 4. (s

R
Löimmer=
Wohnung
mit Küche einem
kleineren Neben=
zimmer
, Boden=
raum
u. Keller
im Zentrum der
Stadt per bald
zu vermieten.
Angeb. u. B. 213
a. d. Geſchſt. (

Eliſab.=Str. 48,
1. St., 4 Zimm.
mit reichl. Zu=
behör
, neu her=
gericht
, monat=
lich
70 , ſofort
zu verm. Näh.
i. Laden daſ. (a

Jugenheim
an der Bergſtr.
Kleinere freund=
liche
4=Zimmer=
Wohnung
mit Veranda u.
reichlich. Neben=
räumen
in ſehr!
ſchöner, ruhiger
Lage gegenüber!
altem Park. m.
Badeeinrichtg.,
elektriſch. Licht.
Waſſer u. Gas=
anſchluß
. Gart=
Anteil z. 1. Ok=
tober
zu verm.
Mietpreis 40
v. Monat. Anfr.
B. 190 Geſch. (e

Zimmer,
geräumiges. in
gutem Hauſe 2.
Stock, zum Un=
terſtell
., von =
beln
oder ähnl.
zu vermiet. Ang.
u. B. 184 Geſch.

O

Ue et
Herr findet.
behäf Heint
bei ſtaatl. gepr.
Schweſter
Ang. B. 178 Gſch.

En
oder Dauer=
penſionäre
!
In ruhig. Pen=
ſion
inmitten
parkartig. Gart.
ſind noch ſchöne

Zimmer frei.

Schüler.
Karlsſtraße 84.

Im Emſer 13
mod. groß. Zim.
mit Zentralheiz.
i. Neubau ( Ein=
fam
.=Haus) z. 1.
Juli an berufst.
Herrn zu verm.
Tel. im Hſe.

Komfort, möbl.
Wohnz. u. Schl.=
Zimmer ev. mit
Küchenbenutz, z.
vm. Näh. Geſch.

Wilhelmsſtr. 27.
1 oder 2 möbl.

Zimmer, ſof. zu
vermieten.

Eliſabethenſtr.43
H. l. r., einfach.
ſep., möbliertes
Zimmer, ſof. zu
vermieten.

Eliſabethenſtr.80
möbl. Zimmer
mit fließendem
Waſſer zu verm.

Wendelſt.=Str. 31
1. Etage, ſchön
möbl. Parterre=
Zimmer mit ſep.
Eingang ab 1. 7.
zu vermieten.

Friedrichſtr. 18,p.
gut möbl. Zim=
mer
, 1 u. 2 Bet=
ten
, zu vermiet,
auch vorüber=
gehend
.

sind

Cualitäts-
Fzeugnisse
von hervorragendem
Geschrnack

und vortellhaftem

Prels

Nur In ersten Fachgeschäften erhältlich

Alleinverkauf für Hessen der Neuhelten 1934

ritsch & Leppenheirner

Darmstadt. Grafenstraße 23½
Größtes chrlstliches Fachgeschäft am Platze
für Tapeten, Linoleum, Teppiche, Gardinen
NB. Anfertlgung neuer Gardlnen, Umarbelten alter Vorhänge, sowle
alle Dekoratlonsarbelten unter billgster Berechnung durch erste
(6915
elgene Fachleute

uhig und
D=Zim.=Wohnung doch zentraler

Lage, mit Bad, großer Diele uſw.,
Terraſſe und parkartigem Garten
zu vermieten. Die Räume ſind in
ganz hervorragender Verfaſſung
Da zwei Eingänge und Doppel=
türen
vorhanden, auch für ärztliche
oder zahnärztliche, ſowie anwalt=
licher
Praxis in ſeltener Weiſe ge=
eignet
. Gegebenenfalls werden auch
3-4 Praxisräume allein abgegeben.
Angebote unt. B. 206 Geſchſt. (6943/

Schöne große Wohnung
8 Zimmer, mit Bad, Küche u. reich=
ſichem
Zubehör, Zentralheizung,
im Eichbergviertel, zum 1. Oktober
zu vermieten, Angeb unter B. 183
(6go2
an die Geſchäftsſtelle.

S-Zim.-Wohnung

mit Zubehör, 1. Etage, ſofort
oder per 1. Juli zu vermieten.
Näheres bei L. Rückert, Land=
wehrſtraße
1, Laden. (4852a

Marienplatz
2. möbl. Süd=
zimmer
, ſepar.,
freie Lage, zum
11. Juli zu ver=
mieten
. Hügel=
ſtraße
77, III.

V

Einzeln. Ehevaar
ſucht in Villa
oder Einzelhaus
moderne abge=
ſchloſſene
.
56=Zimmer=
Wohnung
Bad. Balkon,
nur freie Lage,
Tintenviertel,
Steinberg. Für
Umbau kann
Koſtenzuſchuß
gegeben werden
Ang. B. 72 Gſch.

5=Zimm.=Wohn.
geſucht im Oſten
od. Süden. Off.
u. B. 197 Geſch.

Maſſives
Tagerhaus
oder
Lagerräume
in einzelnen Etagen
Nähe Haupt= u. Güterbahnhof, ab
1. Juli 1934 preiswert abzugeben.
Büroräume

ebenfalls zur Vermietung vorhand.
Näheres Wilhelminenplatz 15, part.
Anwaltsbüro, Telefon 985. ſsges

Einfam.=Häusch.
mit Gart. Nähe
Darmſtadt zu
mieten oder kau=
ſen
geſucht. Ang.
mit Preis unter
B. 172 Geſchſt.

Mile
56=Zimmer=
Wohnung,
nt. od. 1. St.,
Et.= o. Zentr.=
Heiz., m. Zu=
beh
. in ruhig.
Lg. p. 1. Nov.
ev. 1. Okt. ge=
ſucht
. Angeb.
mit Preis u.
B. 177 Geſchſt.

Beamter
(3. Perſ.) ſucht
4= oder große 3=
Zimmer=Wohng.
in gutem, ruhig.
Haus. Miete bis
65 Mk. Ang. u.
B. 99 Geſchſt.

Aelter. Ehepaar
ſucht große 3 kleine 4=3.=
Wohnung mit
Zubehör u. Ve=
randa
. Ang. u.
B. 191 Geſchſt.

4=Zimm.=Wohn.
m. Balkon, Bad,
Zubehör, im 1.
Stock im Südoſt=
viertel
von höh.
Beamten i. R. (2
Perſonen) zum
1. Okt. geſ. Ang
u. B. 182 Geſch.

4=od 5=Zimmer=
Wohnung
in ruhig. Hauſe
und angenehmer
Wohnlage, zum
1. Okt. geſucht.
Ang. B 230 Gſch.

4Zimm.=Wohng.
mit Bad, mögl.
Stadtmitte, per
1. Okt. geſ. Ang.
u. B. 201 Geſch.

Penſionär
ſucht zum 1. 10.
evtl. ſchon zum
1. 9. 4 Zimmerl=
mit
Bad. Preis=
off
. u B.198Gſch.

Alleinſtehende
Beamtenwitwe
ſucht 3=Zimmer=
Wohnung Küche
und Bad in ge=
pflegtem
Hauſe,
Eichbergv. Ang.
u. B. 218 Gſch. (e

Ehepaar.
älteres ſuchteine
3=Zimmer= Woh=
nung
in g. Hſe.
Ang. mit Preis
u. B. 175 Geſch.

23=Zimmer=
Wohnung
mögl. mit Bad,
Neubau bevor=
zugt
. auch Vil=
lenkolonie
Eber=
ſtadt
, von Be=
amtenehepaar
z.
1. Okt. geſucht.
Ang. B. 220 Gſch.

Sch. 2= od. 3=3.=
Wohng. i. Süd=
oſtv
. v. kdl. Ehep., i
ſich. Mietz., ev.
voraus, geſ. Pr.=
Ang. B. 159 Gſch. 1

Alleinſteh. ält.
Dame ſucht
1äner
und Küche.
Gefl. Angeb. u.
B. 189 Geſchſt.*

12=Zimmer=
Wohnung ſucht
kinderloſ. Ehep.,
beide in Arbeit.
Preisang, unter
B. 194 Geſchſt.

12=3.=Wohng.
geſucht. Miete
bis 32 Mk., am
liebſten in Beſ=
ſungen
. Angeb.
u. B. 186 Geſch.

12=Zi.=Wohng.
ſucht jung. Ehe=
paar
m. 1 Kind
für ſofort. Ang.
u. B 225 Geſchſt.

Geif

Elektro-
Instal- Mul
latlon Kirchstr.. 1

(1797a

Zimmer
(ſep.) leer, ſucht
berufstät. Fräu=
lein
. Angeb. u.
B. 221 Geſchſt.

Zwei Studenten
(Ausländer).
ſuchen 23 gut!!
möblierte. Zim=
mer
. Angeb. u.
B. 203 Geſchſt.

Zimmer,
möbl., ſeparat,
von jung. Herrn!!
geſucht. Preis=!
ang. B 228 Gſch.

Fräulein,
131. Jahre, im
Haush. bewand.,
ſucht Stelle in
frauenloſ. Haus=
halt
. Kinder an=
genehm
. Angeb.
u. B. 208 Gſch. (e

Fräulein,
ſauber. fleißig,

zuverläſſig und
ehrl., ſucht Näh=
arbeit
. Ang. u.
B. 181 Geſchſt.

Zimmer,
einf. möbl. zu
mieten geſ. Ang.
u. B. 174 Geſch.

Aeltere Dame
ſucht für eini=
ge
Wochen.

mäbl. Zim.

Gefl. Angeb. u.
B. 188 Geſchſt.

Mr üden
gut eingerichtete
möbl. Zimmer
in gut. Lage u.
leere 12, 2=, 3= u.
4=Z.=Wohnungen
Hausfrauen=
bund
.
Rheinſtraße 7, II.
v. 1012½ Uhr,
außer Samst. (a

A

Männlich.

Marn=
junger
, 35 Jahre
alt, gute Erſchei=
nung
, ſucht als=
bald
Stelle, als
Hausmeiſter in
Studentenheim
oder ähnlich. in
Darmſtadt oder
ſonſt. Angeb u.
B. 187 Geſchſt.

Abikurienk
mit beſt. Zeugn.
ſucht ſofort
Lehrftelle
in Handel oder
Induſtrie. Gfl.
Ang. B. 219 Gſch.

Wericlich.

Büglerin.
20 Jahre, in all.
Hausarbeiten er=
fahren
, ſucht
Stelle in gutem
Haushalt z. 15.
Juli. Angeb. u.
B. 211 Geſchſt.

Fräulein.
Anf. Dreißiger,
ſucht ſofort oder
ſpäter Stellung
in frauenloſem
Haushalt. Ang.
u. B. 199 Geſch.

Suche (el
per ſofort oder
bald Stellg in
beſſ. Haushalt.
Kenntn. i. Koch.
u. allen vorkom=
mend
. Hausarb.
Gefl. Ang. erb.
u. B. 209 Gſch. (cl

Jung. Mädchen
723 J.) aus gut.
Familie ſucht p.
ſofort od. 15. 7.
34 Stellung als
Haustochter.
Etwas Taſcheng.
erwünſcht. Gfl.
Angeb. erbet. u.
B. 210 Geſch. (e

K

Männlich.

Zum Verkauf
leines gut loh=
nenden
Haush.=
Artikels werden
einige einge=
führte
Vertreter!
geſucht. Ang. u.
B. 215 Geſchſt.

Vertreter
z. Verkauf von
Seidenſtoffen f.
Damenkleid an
Privatkundſch.v.
leiſtungsf. Ver=
ſandh
. des Kre=
felder
Bezirks f.
ſofort geſ. Ver=
kaufstücht
. Herr.
u. Damen find.
mit einer ſchön.
Kollekt. u. hoh.
Prov. gut. Ver=
dienſt
Ang. u.
D. 527 an Ann.=
Bungardt,
M.=Gladbach.
(TV.6916)

Weiblich.

Büro-Dame
20 b. 25 Jahre
für Buchhaltung
und Korreſpond.
geſucht. Gefl.
Ang. m. Zeug=
nisabſchriften
u.
B. 185 Geſch. (e

Zum 1. 7. 34
zuverläſſige (b
Haushilfe
für 2 Stunden
vormitt. geſucht.
Welcker,
Karlsſtraße 97.

Mädchen.
jung, ſauber, bis
nach d. Spülen
geſucht. Ang. u.
B. 204 Geſchſt.

Mädchen
tüchtig, bis nach
dem Spülen, für
1. Juli geſucht.
Püſchel. Bruſt=
ſtraſe
49.

Mädchen,
fleißig, ehrlich,
vormittags bis
nach d. Spülen
geſucht. Vorzu=
ſtellen
Montag
vorm.: Riedlin=
gerſtr
. 6, I. lks.

Für Büro und Ladenverkauf
suche
ich nuräußerſt tüchtige Kraft als
WolontSrim

in Dauerſtellung. Ausführl.
ſchriftl. Angebote unter B. 223
an die Geſchäftsſt. ds. Blattes.

Lichtbilder
Zeugnisabſchriften

uſw. ſind für den Einſender wertvoll
u. werden in vielen Fällen dringend
benötigt. Unſere Auftraggeber wer=
den
daher gebeten, Bewerbungs=
Unterlagen jſeweils ſchnellſtens zuräck=
zuſenden
.

Auf Chiffre=Anzeigen keine Original=
zeugniſſe
einſenden.

Bettstellen
Kinderbelten
Matratzen
Pat.-Matratzen
Beitfedern
Inleis
Steppdecken
Koltern

kauft man
gut und preiswert
bei

Beiten-Schalz

Elisabethenstraßes

e
Mir richt, klorr. 1. Dam, mitgn 29
kannt.-u. Kundenkr. an all. Plälzg
Vertriebsstelle=
in
der Wohnung ein für Kaffee,egt
Kakao, Beste Qualitäten, Kezu
Risiko, gute Verdienste, U1Brign
J.F.G KadelbachNlacht. G.mbll
Kaktee-Import, Großrösterel
Gegründet 1863. Bremen,

Selbſtändige Vertretung
Adreßbuchl

Reichsverb. d. Adreßb.=Verleg,
nur für im Werbefach bereitz
erfahrene intellig fleiß. Herren.
Pg. u. DAF. bevorzugt. Inſer=
Werbung für Darmſtadt und
Odenwald. Höchſtproviſion,
Sofort. Meldung mit Erfolgs,
Nachweis. Alter und Referenz
unter F. N. 264 an Weira‟
Frankfurt a. M., Kaiserstr.8
(r69so)

Volkswohl-Bunel

LIN
*
ailt

Alg. Beſtattungs= u. Verſ.Vereic 1fis
a. G.

Wir ſuchen gegen hohe Proviſieh EMauas werden
tüchtige Gosh Mtaber

Hurten:
VERTRETERA
Herren, die bereits im Verſicherungiy
fach tätig waren, erhalten nebenbc
Tagesſpeſen. Meldungen Montal 941 S
zwiſchen 1013 Uhr Hügeltr. 200 Itf.
20f
In Drogerſen, Seifene ſtmntes Su

geſchäſten. Friſiſerſalens
und Lebensmittelgeſchäften

für tägl. Konſumartikel
bei laufenden hohen Be=
zügen
geſucht. Ausführ=
liche
Zuſchriſten erbeten
unter B. 100 an die
Geſchäftsſtelle ds. Blattes.

deir d
Ehut C

e
2 Herren R. A. A. gebl.
als Bezirksvertreter gegen hichſt!
Bezüge geſucht. Ang. u. F. 3. 354 8
an Wekra, Frankkurt a. Malm
(oran s
Kaiserstraße 5.

Wir ſuchen für Darmſtadt tüchtigen=
zuverläſſigen
fachkundigen, hs
Bäckern, Konditoren und Eishers
ſtellern guteingeführten aulhnord *
VERTRETER
zum Verkauf unſerer bekannte9
SpezialfabrikateBackhilfsmittel Gish
ſpulver ete. Hohe Probiſion. Angoe
lbote unter M. H. 2478 an 20l
Anzeigen A.,G., Mannheim.

Organisations- und Werbekraft

von erstklassiger
Lebensversicherungs-Bank
als
Eeisebeamter
CP6919
gesucht.
Verlangt werden:
Nachweisbare Werbeerfolge, insbesondere Be
jahigung, den Vermittler-Apparatd meiter aus=
zubauen
und dauernd lebendig zu halten.
Geboten werden:
Auskömmliches Gehalt, Reisespesen, Provisi0 und Beteiligung am Vertretergeschäft, 4r=

beitserleichterung dureh neuzeitliche Tarie und
Werbemittel.
Bewerbungen mit Lebenslauf, Lichtbild und Erfolgsnaen-
weisen
erbeten unter B. 195 an die Geschättsstelle ds. Bl.

Küfe
We Uer
19

(ca. RM. 300
Stoßei Seeifeidei Pſelde=, Sothtens u. Zuundieiartt iin Praliter Uhtg Prämiengelder?
(V6918
verbunden mit Großem Reit= und Fahr=Turnier am 8.bis 40. Zuli 4934 (Haupimarktag: Montag, 9. Juli 19341
Anerkannt beſite An= und Verkaufegelegenheit. Großer Jahrmarkt mit Vollsfeſt. Beerfelder Pferdemarkt=Loſe
Lospreis 30 Pfg., Doppellos 1. RM. Ziehung: 10.500
(n Heſſen und Baden genehmigt).
Verbilligte Sonntags=Rückfahrkarten in 100 Km. Umkreis nach Station Beerfelden. General=Oebit: Staatliche Lotter

[ ][  ][ ]

TerreT
2
*
A

Auch Johann Sebaſtian Bach war bekannt=
lich
ein Freund der Cabakspfeife. Weniger be=
kannt
dürfte es ſein, daß er ihr zu Ehren ſogar
ein anonymes engliſches Cabakspoem kompo=
niert
hat, das im Notenbuch der Anna Mag=
dalena
Bach zu finden iſt. Dort heißt es u. a.:
Ich kann bei ſo geſtalten Sachen
mir bei dem Cabak jederzeit
erbauliche Gedanken machen.
Drum ſchmauch ich voll Sufriedenheit
zu Land, zu Waſſer und zu Haus
mein Pfeifchen ſtets in Andacht aus.
Im 19. Jahrhundert gab es noch einen
merkwürdigen Dichter=Streit um das Nauchen.
Nikolaus Lenau, den man den Klaſſiker des
Weltſchmerzes genannt hat, wurde als Stu=
dent
von einem Profeſſor, einem gewiſſen A.
Stein, wegen ſeiner Vorliebe für den Cabak
zurechtgewieſen. Stein veröffentlichte ſogar ein
gehäſſiges Streitgedicht im Verfolg dieſes Kon=
fliktes
. Darauf antwortete Lenau (im Deut=
ſchen
Muſenalmanach von 1835):
Mein Pfeifchen, traut, mir iſt dein
Voll duftender Narkoſe
Rauch
Noch lieber als der ſüße Hauch
Der aufgeblühten Noſe.
Das erſchien nun wieder dem großen Grillpar=
zer
gar zu übertrieben, und der böſe, ſchlagfer=
tige
Spötter, der einer der größten Sentenzen=
dichter
der deutſchen Literatur war, antwortete:
Ich begreife,
Daß du vorziehſt deine Pfeife
Noſendüften, zart und ſanft.
Jeder liebt, wie er empfindet;
Deine Glut, ſie wärmt und zündet
Aber ach, mein Freund, ſie dampft.

Gey ſichemgen im Doſenſack!
Zumacheneinen Dnnſtono Re

So dach mannſcher Widerman=
Eingreßmißfallen hat daran
Aoer der näriſch Tabacksrincke)
Jaderen ſochenkenBedenckei.
Sendern pllenst fert ſem neesen rnczru

TWn fich undererTeüt Nichtache
Kan aberdach ſein Haſenhern
Mie bem Taback nichtrein eirierm
Sondernhruuche ſeinen Tabarkspunſt
Amdern uur bſchwerd tend hmvmbſunkk.

ine Frage, mit der man die gebildetſten
Menſchen in Verwirrung bringen kann,
Wer hat eigentlich das Nauchen erfun=
M Da hört man ſelbſt von Leuten, die weit
ſtigere Dinge genau wiſſen, recht vage Ant=
ſier
: Kolumbus, Amerika, auch die alten
os werden wohl angeführt; andere meinen,
e und Cürken ſeien die erſten Naucher
ſem; von Griechenland, Mazedonien iſt die
kurz geſagt: Man weiß es nicht genau.
NAbei hat ſchon der große Publiziſt Ludwig
Srhlözer im 18. Jahrhundert darauf hin=
eſen
, daß eine Geſchichte des Cobaks für
Arelthiſtorie ein wenigſtens ebenſo inter=
ſtes
Sujet als die Geſchichte des aſſuriſchen
eikums ſei. Swar gibt es auch eine An=
rvichtiger
fachwiſſenſchaftlicher Arbeiten
den Cabak, und ein vorzügliches kultur=
tſiches
Werk des bewährten Egon Caeſar
Ne Corti liegt uns ſeit kürzerem vor, eine
4 Fundgrube der ſkurrilſten und amüſan=
m
Raucher=Hiſtörchen (Die trockene Crun=
ek
, Inſel=Verlag, 1930). Im großen gan=

Flugblatt gegen das Rauchen aus dem 30 jähr, Krieg, vorn rechts sitzt der Tabaksnarr mit großer Tonpfeife
Antillen landete, alſo in einem der erſten Nau=
chergebiete
der Welt. Untugend reitet ſchnell.
lautet ein altes deutſches Volkswort. In der
Cat iſt Europa ſchon kurze Heit danach der
Sauferei des Nebels verfallen, wie der kur=
pfälziſche
Geſandte im Haag, Herr von Nus=
dorf
, bereits 1627 draſtiſch das Cabakrauchen
nannte. Su dieſer Seit, gab es ſchon eigene
Tabakspflanzungen in Süd=Europa. Den erſten
Samen brachte wohl der Leibarzt Philipps II.
im die Mitte des 16. Jahrhunderts aus
Mexiko mit.
Und nun hebt, das Für und Wider, ein
großer, geiſtiger, religiöſer, politiſcher Kampf in
allen Ländern Europas um das Nauchen an.
Der Jeſuitenpater Jakob Balde predigte
1658: Sie ſcheuen ſich nicht zu ſagen, daß in
dieſem Cabakskraut etwas Göttliches und die

bereitsim Ve
waren, ei
.

Das Tabakskollegium König Friedrich Wilhelms I. von Preußen. Neben dem König der Kronprinz
giſtrat der Stadt Sürich gedacht haben; denn Während Pfeife und Sigarre längſt be=
er
bemühte ſich auhs Hochobrigkeitlicher kannt waren, folgte die Sigarette erſt weſentlich
ſorgfalt die Bürger die in ihrem heilloſen lie= ſpäter nach. Ja, in Deutſchland iſt das Siga=
derlichen
leben fürfahren, darunder inſonderheit retten=Nauchen eigentlich erſt durch den Welt=
verſtanden
werden diejenigen, ſo ſich des ſchäd= krieg allgemeiner Brauch geworden. Die erſte
lichen und verderblichen Cabacktrinkens be= authentiſche Nachricht über einen Sigaretten=
fleißigen
, durch ernſteifriges abmahnen zu beſ= raucher in Europa dürfte wohl in den weltbe=
ſern‟
. Dagegen ſcheint Moliére doch ein recht rühmten Memoiren des Caſanova zu finden
lockeres Bürſchchen in puncto Nauch=Moral ſein. Auf ſeiner ruheloſen Wanderung über den
geweſen zu ſein; er forderte ſeine Landsleute Kontinent ſah Caſanova eines Cages einen
zu derſelben Seit geradezu auf, zentauriſche ſpaniſchen Gaſtwirt. Der gute Mann rauchte
Halb=Menſchen zu werden; er nannte (in ſei= nachläſſig ſein Sigarito von braſilianiſchem Ca=
ner
Komödie Don Juan 1665) das Nauchen bak in einem zuſammengerollten Stückchen
die Leidenſchaft der anſtändigen Leute‟. Ja. Papier und ſtieß mit würdevoller Miene dicke
er verſtieg ſich zu dem kühnen Vergleich: Was Nauchwolken aus. Dieſer glaubhaften Mit=
auch
immer Ariſtoteles und die Philoſophie
teilung ſteht eine Legende gegenüber, die die
ſagen mögen es gibt nichts, was dem Cabak
Erfindung der Sigarette den Kanonieren des
gleicht. .. Wer ohne Cabak lebt, iſt nicht wert
Mehemed. Ali bei der Belagerung der Seſte
zu leben.
Akka in Syrien zuſchreibt. Dac hübſche Hiſtör=
Ohm pflichtete ein Menſchenalter ſpäter der
chen erzählt folgendes: Der große Paſcha habe
geniale deutſche Lyriker Johann Chriſtian
Günther in ſeinem berühmten Kantus Lob des leine tapferen Artilleriſten aufmuntern und
auszeichnen wollen; alſo ſandte er ihnen eine
Cobacks bei:
Waſſerpfeife und eine Menge des würzigen
Deine Kraft und Stärke
Cabaks aus ſeiner Heimat Cavalla. Bei einem
Macht durch Wunder=Werke
Bombardement habe ein feindliches Geſchoß die
Allen Kummer zahm;
Waſſerpfeife des Führers zerſtört; die Kano=
Mißgunſt, Furcht, Verdruß und Gram
niere waren traurig; ſchließlich kam einer auf
Fliehn, ſobald ich dic empfinde,
die Idee, das Kartuſchenpapier, in das das
Schneller als die Winde.
Pulver für die Sündung gewickelt wurde, mit

Cabak zu füllen; ſo ſei die Sigarette erfunden
worden. Dem widerſprechen die Catſache, daß
ſie die Indios in Amerika ſchon kannten, und
die Notiz des Caſanova, die erheblich älteren
Datums iſt.
Jedenfalls verbreitete ſich auch das Siga=
retten
=Nauchen ſehr raſch in Europa, vor allem
in ſeinem Weſten und Süden. Heute iſt dig
Sauferei des Nebels ſo Sitte (oder Unſitte) bei
allen Völkern, der Erde geworden, daß ſelbſt
das mächtigſte Negime eines Landes nicht im=
ſtande
wäre, das Nauchen zu verbieten.
Werner Bau rann.

die Mode des Rauchens aus dem Jahre 1822
7mn man jedoch immer wieder feſtſtellen: Quinteſſenz des Waſſers aus dem Muſenbron=
Tbnahe jeder pafft, und keiner weiß um nen verborgen ſey .. . Sliehet, fliehet dieſe
Uſſtung und Weg des verderblichen Cabak= Seuerwürmer wie eine Caube den Habicht...
Kehret um und laſſet dieſe Peſt euch nicht an=
tiſterts
, (wie es in einem Süricher Nauch= hauchen; es ſeu dann, daß Ihr mit der Hand die
Naſe dawider vermauert . . ." Die. Naucher
Des Urſprungsgebiet der Cabakpflanze ſind nennt der Jeſuitenpater ſchließlich in kühner
9RZmtillen und Mittelamerika; dort wurde rhetoriſcher Hyperbel Sentauriſche Halb=
Menſchen: Sie wären wohl billicher zu be=

vhot von 1667 hieß).
9 Mlu btropiſche Gewächs, das in der Wildnis
Awoll gedieh, in uralter Seit hiſtoriſch
aitmehr beſtimmbar als Weihrauchopfer
ilie Götter verbrannt. Mit der Seit dürf=
MPrieſter, denen dieſe Weihrauchopfer ob=
*1. die wohltuende Wirkung des Cabak=

Tabat der it hi fell.
vibher ben Eauf drehſchat. E
auct
Jrukoct dieftüß, Feinigtasblut Ramichgltich hab
Miſi Tcar Bech girumncken ſin. [ ][  ][ ]

Das Bprung.
Eellolns

Das Märchenſchloß des Tiberiug

.. und da bin ich ganz hoch mit den Wol=
ken
geflogen die Vögel kamen gar nicht
mehr mit mir mit immer höher ging es
und weit unter mir da lagen die Wälder,
die Städte, die Seen und mit einem Mal
gab es einen Nuck: der Wecker raſſelte, ich
liege in meinem Bett.
Unſer Wunſch, fliegen zu können, wird uns
im größten Maße im Craume erfüllt. Es iſt
ein herrliches Gefühl, die Erlöſung von der
Erdenſchwere.

Technisch schwieriger Hochsprung

Links: rassiger Sprung

Unten: sieben Menschenflieger

Auf den Spuren eines kaiſerlichen Sonderlings.
Man ſchaut vom Berg des Ciberius auf der
Nordoſtſpitze der Inſel Capri auf den Golf von
Neapel, die Bucht von Baiae und den Golf
von Salerno. Mit einer weiten Bogenhalle
öffnete ſich das Criclinium des Kaiſers, der
Speiſeſaal mit den charakteriſtiſchen dreibettig
angeordneten Nuhepfühlen, zum Meere hin, zu
dieſem unvergleichlich herrlichen Geſtade Cam=
panien
hinüber, das ſeit urälteſten Seiten ſchon
von Griechen und Nömern als das Kleinod
Italiens bewundert wurd
Die Inſel gehörte dem Kaiſer. Sie war ein
Stück, und für ihn das koſtbarſte, aus der Erb=
ſchaft
des göttlichen Kaiſers Auguſtus. Schon
der Vorgänger und Adoptivvater hatte einſt
vom Feldzug aus Aegypten mit der Flotte der
kaiſerlichen Crieren heimkehrend, hier eine
Pauſe gemacht. Eine Pauſe der Erholung, in
der er mit den Freunden ſeiner Cafelrunde,
Maecenas und Vergil darunter, das Leben
ländlicher Erholung führte, zu dem Vergil die
Georgiſchen Lobhymnen vortrug, die auch den
Kaiſer Auguſtus zu ein paar unſterblichen Ver=
ſen
begeiſterten. Im Cauſch gege: ſeine Inſel
Oschia hatte er von der Gemeinde Parthenope,
dem altgriechiſchen Neapel, Capri erworben
und ſeine Villa, die er dem Seus gewidmet
hatte, hier oben in 300 Meter Höhe über dem
Meer erbaut. Paläſte und Villen, Badehäuſer
und Belvederes hatte ein Heer von Sklaven
unter der Aufſicht der kaiſerlichen Freigelaſ=
ſenen
an allen trefflichen Punkten der Inſel er=
richtet
. Ciberius hatte ſie erweitert und ver=
ſchönt
, ja, und die Villa Jovis, die einer der
ſchönſten unter den zwölfen ſeiner Paläſte war,
zu dem hochragenden Märchenſchloß umgebaut,
das in vier Stockwerken mit Cürmen und
Sinnen aus den ſchroffen Selſenſtürzen empor=
ſtieg
.

mer zur Nepublik hinneigten, wie Suetoniuis 4
von dem nachher noch Cacitus beeinflußt wuri=
ihm
insgeheim mit geradezu ungeheuerlichtt,
Verleumdungen nachſtellten. Er, der ſich hiet- Gewe
her in die ſchöne Einſamkeit vor Nom und Ain g
Welt geflüchtet hatte, um der Crauer um ſoſ= 4n
nen herrlichen Sohn Druſus und den tapfernm!
Adoptivſohn Germanicus zu leben, er ſollte N. füchl
gar ſelber den Sohn haben umbringen laſſen 1 hca
Ueber die blühenden Oleanderbaume, durtt ve!
die Eichen und Pinien weht ein friſcher Winiuz
Vorbei an den Hütten ſeiner Salvier, durch iſ
Olivenhaine und Obſtgärten ließ ſich der Kaiſir,cKu
hinabtragen in der Sänfte bis zum Geſtaunew
wo ihn die Nuderſchiffe erwarteten, die ü
em zwergel
noch einmal ans Seſtland bringen ſollten. Nag

einmal wollte er ſeine Inſel verlaſſen, um demrnnmim wußte 902
drüben zu zeigen, daß er noch Herr und Kaiſirim 6
war trotz ſeiner achtundſiebzig Jahre. Er ahrne
nicht, daß er ſeinen Schmerz nur auf ſeimr=
ſchönen
Inſel ertragen konnte, in der Abgdeng
ſchloſſenheit und Größe ihrer Steilufer, gegen
die das blaue Meer ſo wuchtig brandet; in dan mW Ware ebenld
Glanz dieſer wunderbaren ſübernen, blauen u00gtieten. Hür alle
grünen Grotten und angeſichts des weittin jewen und nichts
Meeres, das mit ſeiner Freiheit die Seele bdr srthältnis der
freit.

An Ciberius, den kaiſerlichen Weltflüchtliü züchit
und Sonderling, erinnert noch vieles auf Capu. 5
Immer mehr Spuren ſeiner Schlöſſer werd4 /,.
ausgegraben, zahlreiche Schätze in den Crünn von
mern ſeiner Villen gefunden. Aber das G.d
heimnis ſeiner Seele findet niemand mehr. Gl 3
lebt nur noch in unbeſtimmten Verſicherungeg;
des Hortenſius und Cephilinus, wonach dic
Kaiſer bei der Kunde von dem, was untM
Pontius Pilatus, ſeinem Statthalter, dort ferg
im Oſten des Neiches, geſchehen war, ſich ſelbin
zum Chriſtentum bekehrt haben ſoll.
Das blaue Meer unter dem ſtrahlend blauzu
Himmel, darin wie ein Kleinod das tauſendfarn
big ſchimmernde Eiland Capri: ſie haben du
letzten Geheimniſſe eines der bedeutendſtak
römiſchen Cäſaren gehört. Nur aus der Bri=
ſonderheit
der ſo ganz dem antiken Leben widers,
ſprechenden Lebensführung des Kaiſers Ciben
rius möchte man heute noch etwas von ſeinan
Geheimniſſen ahnen. Wolf Gernot,
mi meiſten. M

Mur Cupenzwieb

Das iſt auch das tiefſte Erlebnis, das uns
der Sprung geben kann: die Ueberwindung der
eigenen Schwere durch unſeren Willen. Sei es
im raſſigen Hoch= oder Weitſprung, bei Ski=
ſpringen
oder beim kühnen Kophſprung ins
Waſſer. Die Körperbeherrſchung gibt uns die
Möglichkeit, die Seligkeit des Sliegens, wenn
auch nur ſekundenlang, zu koſten. Es iſt ein
meſterhaftes Spiel mit unſerem Körper, ein
Kampf mit uns ſelbſt. Je größer die körperliche
Leiſtung und höher und weiter der Sprung, je
größer die Luſt, die wir hierbei empfinden, doch
fliegen zu können.
Körperliches und ſeeliſches Empfinden er=
gänzen
ſich gegenſeitig. Er macht den Freuden=
ſprung
, heißt es im Volksmunde, kennzeich=
net
dies doch die innere Lebensfreude, die ihren
Ausdruck in der ſtärkſten Ompulsbewegung des
Menſchen, im Sprung findet. Wenn manche
Menſchen wüßten, wie leicht ſie ſich dies herr=
liche
Erlebnis des Fliegens durch das Sprin=
gen
verſchaffen können, ſie würden eifriger
Sport treiben. Hierdurch können ſie die Elaſti=
zität
und Körperbeherrſchung erlangen, die
ihnen das Leben ſo bereichern kann, daß ſie im
gleichen Moment ihren Körper ganz vergeſſen
können und während des Springens nur das

ſelige Gefühl haben: ich bin ein Stück Natur.
Ein Menſch, ein Vogel, eine Wolke? Ein flie=
gendes
, ſchwebendes Etwas. Die Gedanken
ſind frei, ſie dringen in tiefſte Ciefen und ſchwe=
ben
in höchſte Höhen. Durch Diſziplin und
Willensſtärke können wir auch unſerem Kör=
per
größere Möglichkeiten geben, ſich frei zu
fühlen. Der Sprung iſt eines der größten kör=
perlichen
Erlebniſſe, auch in den beſcheidenſten
Anfängen, dem Weit= und Hochſprung, den
jeder üben ſollte.

Capri gleicht einem kleinen Stiefelchen neben
dem großen Stiefel Italiens. Man könnte es
mit einem kaiſerlichen Soldatenſtiefel verglei=
chen
, von dem aus zur Seit des Ciberius der
große Stiefel beherrſcht wurde, unter dem die
eroberte Welt lag. Aus dieſer prunkvollen
Bergfeſte mit ihren weiten Sälen und zahlloſen
kleinen Kammern, ihren Geheimgängen und
Galerien führte der argwöhniſche Kaiſer die
Sügel der Weltherrſchaft. Er wußte, daß man
ihn nicht liebte, ja, daß diejenigen, die noch im=

damit

wenige

lwort des

.. . und hinein schießt er mit kühnem Schwung M 3
kalte Naß. Kopfsprung ins Wasser

Kindern

*e

een.

fiht übe

Schickſal auf Schienen

Meine Geſchichte beginnt in Marburg und
endet in Göttingen, und die Seitdauer ihres
äußeren Ablaufs iſt leicht zu errechnen, wenn ich
gleich hinzufüge, daß ihr Schauplatz das Drit=
ter
=Klaſſe=Abteil eines D=Suges iſt. Aller=
dings
: wenn ich nicht annehmen müßte, daß ſie,
nachdem ich aufgehört hatte, ihr unbeteiligter
Suſchauer zu ſein, erſt richtig angefangen hat,
würde es ſich nicht verlohnen, ſie zu erzählen.
Natürlich handelt, es ſich dabei um zwei
Menſchen. Der eine von ihnen, ein Mann von
unverkennbarem Gelehrtentyp und ſchätzungs=
weiſe
am Anfang der vierziger Jahre, ſaß mir
bereits von Frankfurt an gegenüber. Er hatte
beiläufig erzählt, daß er die Abſicht habe, ſeine
Pfingſtferien im Harz zu verbringen und daß
ſein einſtweiliges Neiſeziel Goslar ſei. Die
junge Dame hingegen ſtieg dort, wo meine Ge=
ſchichte
beginnt, alſo in Marburg, ein. Sie war
in jeder Beziehung unauffällig, ſehr einfach ge=
kleidet
, und daß ſie eigentlich recht hübſch war,
kam mir erſt zum Bewußtſein, nachdem ich, ſie
von der Seite betrachtend, mich an ihre ziem=
lich
ſcharfen Brillengläſer gewöhnt hatte, die
den klugen Ausdruck ihres an ſich zarten Ge=
ſich’s
faſt übermäßig unterſtrichen. Mein Ge=
genüber
hingegen ſchien vom erſten Augenblick
an von ihrem Anblick betroffen zu ſein aus
einer Urſache, die dem Unbeteiligten natürlich
immer unergründlich bleiben muß. Ein Geſpräch
mit dem Mädchen entſpann ſich ſehr bald im
Anſchluß an ihre Frage, ob ſie auf der Fahrt
nach Göttingen in Kaſſel umſteigen müſſe. Sie

gab ſich dann als Studentin der Philologie im
neunten Semeſter zu erkennen, und der Sweck
ihrer Neiſe war, in Göttingen bei Profeſſor
Hirſch einige Kollegs zu hören; da ſie nicht mehr
daz gekommen ſei, ein ganzes Semeſter dorthin
zu gehen, wolle ſie wenigſtens einen Eindruck
von dieſem bedeutenden Gelehrten ſeines Fachs
mit in Examen und Beruf nehmen. Der Sall
ſchien mein Gegenüber außerordentlich zu in=
tereſſieren
, und aus dem Geſpräch, das ſich
zwichen den beiden entſpann, ging deutlich
hervor, daß er der wiſſenſchaftlichen Diſziplin
der Studentin nahe ſtand. Kurz vor Kaſſel
ſtockte das Geſpräch, und bei der Einfahrt in
den Bahnhof trat das junge Mädchen in den
Seitengang. Der Mann ſeinerſeits blieb auf=
fallend
nachdenklich in ſeiner Ecke ſitzen, und
als das Mädchen nach der Wiederabfahrt des
Suges nicht ins Abteil zurückkehrte, ging er
ich ſpürte geradezu, wie er ſich einen Nuck gab
zu ihr hinaus. Nun ſtanden ſie draußen
nebeneinander, und während ſie ſcheinbar inter=
eſſiert
in die vorbeieilende Landſchaft blickten,
glaubte ich eine ſtändig wachſende Intenſität
ihres Geſprächs wahrnehmen zu können, von
dem natürlich kein Wort zu mir drang. Aber
wahrſcheinlich gibt es Lebenslagen, wo es auf
die Worte, die zwiſchen Menſchen gewechſelt
werden, gar nicht ſo ſehr ankommt als vielmehr
auf das Phänomen, daß durch ſie und ihre
ſchier abſichtsloſe Wechſelwirkung die Seelen
ſich zueinandertaſten und ein Teld der Gemein=
ſamkeit
ſuchen und finden; und eine flüchtige
Stunde kann dabei zum Schickſal werden. Bald
hinter Eichenberg traten die beiden dann wie=
der
ins Abteil, und es gehörte keine ſtarke
Beobachtungsgabe dazu, um zu erkennen, daß

ſich etwas Entſcheidendes verändert hatte.
Keiner von beiden ſprach mehr, und während
das Mädchen ihre Sachen zſammenpackte, ſaß
r ſo völlig abweſend in ſeiner Ecke, daß er ſo=
gar
vergaß, ihr in den Mantel zu helfen. Als
der Sug in die Halle einlief, nickte ſie mir einen
flüchtigen Gruß zu und reichte ihm, der wie aus
dem Schlaf erwachend aufſprang, die Hand.
Gute Neiſe, ſagte ſie, und leben Sie wohl,
Lieſelotte murmelte er. Sie ging, und er glitt
vie betäubt auf ſeinen Platz zurück. Dort ſaß
er zwei Minuten, drei Minuten, ſolange der Sug
hielt, ohne ſich zu rühren, in einer mich völlig
Unbeteiligten faſt quälenden Lethargie. Draußen
rief die Stimme des Schaffners das übliche
Bitte Platz nehmen, da ſprang er mit einem
unwahrſcheinlich jähen Ruck auf, warf den
Mantel über den Arm, ergriff ſein Köfferchen,
und faſt wie auf einer Flucht verließ er in drän=
gender
Eile den Sug. Die Cüren wurden zuge=
ſchlagen
, ich ſah vom Fenſter aus, wie er in
einem Laufſchritt, der gar nicht zu ſeiner geſetz=
ten
Erſcheinung paſſen wollte, den Bahnſteig
entlang zu der Unterführung ſtürzte; ich ſah,
wie drüben auf der anderen Seite das Mädchen
eben die Creppe wieder heraufgekommen war,
wie ſie den Koffer neben ſich geſetzt hatte und
ſuchend um ſich blickte. Da kam auch er aus
der Ciefe wieder zum Vorſchein, ſtürmiſch und
ſichtlich atemlos trat er auf die Zuſammen=
ſchreckende
zu, ich ſah, wie er ihre Hand, die ſie
ihm willenlos überließ, ergriff und leidenſchaft=
lich
küßte. Und als mein Sug ſich langſam in
Bewegung ſetzte, konnte ich gerade rh be=
obachten
, daß er ihren ſchweren Koffer ge=
nommen
hatte und ſie ſein kleines Köfferchen
trug, und daß beide Seite an Seite im Bahn=

hofsgebäude verſchwanden, ſo ſelbſtverſtändlich
als wenn ſie von jeher zueinander gehört hättel n
und für immer zuſammengehören müßten.

Der gerettete Bkorpion

Von Jan Burkhardt.
Die Küche des italieniſchen Landhauſes vO‟
groß, hohl, kühl; viel Marmor, viel Kupfe2
viel Urväterhausrat darin. In den Winkels
und Niſchen der mächtigen Mauern hatial
langbeinige grüne Spinnen ihre Netze geidgele
An den weißgetünchten Wänden und dem vei
räucherten Balkenwerk der Decke lief 920
emſtge Volk der Ameiſen auf und ab, huſchle
ſchattenhaft ſchnelle Cauſendfüßler, ſaßen unde
weglich die ſchwer bewaffneten und gepanzerie
Skorpione, Fabeltieren auf alten japaniſche
Holzſchnitten gleich.
Man hatte im angrenzenden Salottino 99
geſſen und lange beim Wein geſeſſen, und eSMe
Mitternacht vorüber, als die junge Srau o.
einmal in die Küche trat und ſah wa80
noch nie geſehen hatte, da ſie dem Norden M4
anderen Bedingungen des Lebens entſtamſl.
im Netz einer der grünen Spinnen einen Oſ04
vion gefangen. Sie rief den Herrn, der 9e4
hinauf ins Schlafzimmer gegangen war, und. *
kam aus dem Salottino, wo er noch eilte
Blick in die Seitung geworfen hatte "
Freund.

Sehen Sie nur! ſagte die junge Srau Uinh
wies nervös auf das Spinnennetz mit N*

Skorpion. Iſt das nicht furchtbar!
Das Netz war etwa in Kniehöhe int eille
Senſterniſche geſpannt. Der Sreund büchkte 4.

[ ][  ][ ]

UMsftee Saunemalig
Vrw) C. Holdſchmidt.
(o ſter Daumenlang war fürwahr ein ſelt=
ſanſm
MNenſch, und er trug ſeinen Namen nicht
zu ut cht. Das Maß ſeines berühmten Vet=
terlssus
dem Märchenreich überſchritt er zwar
uwan Beträchtliches, aber nur knapp er=
reinu
er die Höhe eines Schulbuben, und beim
germnEen Abendſpaziergang verſchlangen ihn
dieu ſuen der ſommerlich wogenden Kornfelder
bis, im letzten Sipfelchen ſeines hohen Hutes.
pl hundert Geſchichten hatten ſich um ihn
gehhlet, die klügſte nur um ein weniges geſchei-
ten
)is die dümmſte, und immer wieder von
nerie entzündete ſich die Spottluſt der Dörfler
anyſtem zwergenhaften Wuchs. Der kleine
Ou nvußte das wohl, doch lächelnd trug er
ſeizch’/ chick und lebte ein ſtilles Einſiedlerleben
ime mucken Hauſe ſeiner Väter am Nande
deesſarfes. Seit Jahrzehnten kauften die
Päüte- und Bauern des Cales ihre Sämereien
uned dcmuckpflanzen bei ihm, und ſie lobten
ſeizcht WBare ebenſo, wie ſie über den Menſchen
ſpontſtimi. Für alle Seiten wäre es wohl ſo ge-
bli
ei und nichts hätte ſich je geändert an dem
V eniEnis der Bauern zu Meiſter Daumen=
langnenn
. . . ja, wenn da nicht dieſe ſeltſame
Gozſtivte paſſiert wäre!
6 war zur Seit der Ernte, als das ganze
Dohh) raußen auf den Feldern war, und ſo
allus ſatte es geſchehen können, ohne daß auch
nuwiner der Dörfler etwas bemerkte. Als ſie
ac ohrntag zum Dankgottesdienſt gingen, ſtan=
dende
mit offenen Mäulern der Catſache ge=
gezue
:: Das ſchöne alte Haus des Samen=
hämſer
=s war niedergeriſſen, und an ſeiner
StEgt chaute das Dach eines zierlichen Häus=
chun
Eber die Hecke, ſo niedrig, daß man in
deuh?a min hätte ſpucken mögen. Daumenlang
hautt uh eine Swergenburg gebaut!
Ne Swerg, deſſen Verrücktheit jetzt ein=
deuht
feſtſtand, wurde im Mittelpunkt des
Giſſtixhes, und die Balken des Dorfkruges
härtt ſich biegen mögen bei all den tollen
PMhtrſtereien, die die Bauern an dieſem Mor=
ge/fiter
ihn erzählten. Wie mochte es wohl
iniern ausſchauen? Das intereſſierte alle
an eſſten. Man beſchloß, einen Buben um ein
pac Culpenzwiebeln zu Meiſter Daumenlang zu

ien, damit er ſich einmal tüchtig umſchaue.
WAwenigen Minuten ſchon hatten ſie die
Wſperrt des kleinen Mannes: er bedauerte,
mmſtéiridern keine Geſchäfte machen zu können,
waſte lſich aber auf den Beſuch der Väter ſehr
friein. Die Bauern ärgerten ſich nicht
ſaſht über dieſe Abfuhr, aber alle waren ſich

darin einig, daß in dieſem Jahre ihre Gärten
lieber ohne Blumenſchmuck ſein ſollten, als daß
ſie die Verrücktheiten des Swerges mit lachen
und ihn in ſeinem Puppenhaus aufſuchen wür=
den
. So wurde es abgemacht, und ſo hielt man
es auch.
Ob es die ſorgende Pflicht des Seelſorgers
oder die Neugierde des vereinſamten alten
Mannes war, die den Pfarrer eines Abends
den von allen verſchmähten Weg zum Swergen=
haus
machen ließ wir wollen die Frage offen
laſſen und uns mit der Feſtſtellung begnügen,
daß er eben nicht den landesüblichen Dickſchädel
hatte. Behaglich eine Pfeife ſchmauchend,
lehnte Meiſter Daumenlang in einem der win=
zigen
Fenſter ſeines Häuschens, und ein Schalks=
lächeln
trat um ſeinen Mund, als er die hohe
Geſtalt des Pfarrherrn durch das Gartentür=
lein
eintreten ſah. Freundlich komplimen=
tierte
er den Gaſt, der ſeinen Nacken tief beu=
gen
mußte, in das Haus hinein, und ſein lie-
benswürdiges
Lächeln verſcheuchte bald das er=
wachende
Mißtrauen in dem Diener Gottes,
der, den Kopf vor dem Zuſammenſtoß mit der
Decke hütend, ſich in der Stube umſchaute.
Wirklich, wie aus dem Märchenbuch geſchnitten
ſah es hier aus! Lächerlich klein und zierlich
war alles, Schrank und Ciſch und Stühle, und
nicht ohne ein Stoßgebet zu den 14 Nothelfern
ließ er ſich auf das Seſſelchen nieder, das ihm
Daumenlang bot, indem er verſicherte, ſich der

hohen Ehre des Beſuches voll und ganz bewußt
zu ſein.
Es war ein ſeltſames Bild, den hünenhaften
Pfarrer auf dem Spielzeugſtühlchen ſitzen zu
ſehen. Bis zum Kinn hinauf reichten ihm die
Knie, und mit den langen Armen wußte er
nichts anderes zu tun, als ſ=um die ſchwarzen
Vöhren ſeiner Beine zu knoten.

Nach einigem Hin und Her ging der Pfar=
rer
zum Angriff über. Lieber Freund, warum
ließet Ihr Euer ſchönes altes Haus nieder=
reißen
und bautet dieſe Puppenſtuben? Was
ſollen die Narrenpoſſen?
Der kleine Meiſter Daumenlang, der dieſe
Frage längſt erwartet hatte, lächelte verſchmitzt
den würdigen Herrn, an, der ihm wie ein

Schulbub gegenüberſaß. Dann ſprach er von
dem Spott der Bauern, der ihn ſeit früher
Jugend verfolgt, von den verhaßten Grinsfal=
ten
in ihren Geſichtern, von den Liedern, die die
Buben hinter ihm hergeſungen, wie ihn das
alles gequält und tief an den Wurzeln ſeines
Herzens gefreſſen habe. Der Pfarrer ſaß vor
ihm wie der Angeklagte auf dem Armſünder=
bänkchen
.
Die Pfeife war erloſchen, und Meiſter Dau=
meilang
machte eine Pauſe, ſie mit einem Fidi=
bus
ſo gewaltig wieder anzupaffen, daß der
Paſtor ihn vergeblich hinter den dicken Nauch=
wolken
zu entdecken verſuchte. Und wenn ich
nur ſo viel Verſtand habe, wie ihn ein Gockel
braucht, einen Maikäfer zu ſchlucken, ließ es
ſich aus dem Rauch vernehmen, ſoll ich mich
immer nur nach ihnen ri ten? Soll ich für
mein ganzes Leben ein Swerg ſein und bleiben,
nur weil der Herr ſie zu langen Lackeln gemacht
hat? Warum ſollt’ ich nicht nach meiner eige-
nen
Elle meſſen?
Der Kopf des Kleinen war langſam wieder
aufgetaucht uns dem Cabaksnebel, und um ſeine
Lippen lag ein fröhliches Schmunzeln. Der Pa=
ſtor
lachte herzlich, daß es nur ſo durch das
Häuslein dröhnte, und als er ſich bald darauf
verabſchiedete und noch einmal auf die Swer=
genburg
zurückſchaute, da wußte er den Cext
für ſeine nächſte Sonntagspredigt: Es meſſe
jeder jeden nur nach ſeinem eigenen Maß!

Haffischjagd
In Auſtralien, beſonders im öſtlichen und ſüd=
öſtlichen
Ceil, wo es die herrlichen, flachen
Sandſtrande gibt, kommt es häufig vor, daß
Badende von Haifiſchen überfallen und ſchwer
verletzt oder getötet werden. Im übrigen ſagt
man aber, daß die Geſchichten von der Gefähr=
lichkeit
der Haie weit übertrieben ſind
Bis vor kurzem wurde auf den Hai nicht
eigentlich Jagd gemacht. Da neuerdings Hai=
fiſchhaut
für Schuhe und Caſchen die große
Mode geworden iſt, hat die Haifiſchjagd auf
einmal eine große Verbreitung gewonnen. Einer
der Mittelpunkte der Haifiſchjagd iſt die kleine
Stadt Pindimar, nördlich von Sydney, gewor=
den
. Hier gibt es Haie in Unmaſſen, Haie aller
Arten und Größen. Hier begann man Haie zu
fiſchen, und aus den erſten beſcheidenen An=
fängen
hat ſich jetzt ſchon eine ganze Induſtrie
entwickelt, denn nicht nur die Haut iſt wertvoll,
ſondern auch Leber, Sloſſen und gewiſſe Ceile
des Magenſacks werden verwendet.
Die Leber des Haifiſchs iſt verblüffend groß.
Ein Hai von fünf Meter Länge kann eine drei
Meter lange Leber haben. Die Freßgier eines
Haifiſches iſt ebenſo verblüffend, und zwar ver=
ſpeiſt
er nicht nur wirklich eßbare Dinge, ſon=
dern
verſchlingt auch alle möglichen unverdau=
lichen
Sachen, wie Eiſenhaken und Holzſtücke.
Die Lieblingsſpeiſe der Naubhaie ſind Delphine.
Einige von den allergrößten Haifiſcharten
ſind friedliche Ciere, die nur kleine Lebeweſen
freſſen, wie Krebſe, Muſcheln und ähnliches. Su
dieſen beſcheidenen Arten gehört der Walfiſch=
hai
, der allerdings ſehr ſelten iſt, ein Wander=
leb
.n führt und bisweilen in den wärmeren
Gewäſſern vorkommt.
Bei Pindimar wird der Haifiſch in der
Hauptſache mit Netzen gefangen, und zwar ſind
dieſe Netze dreihundert Meter lang und gut
fünf Meter tief. Sie ſind aus feſtem Hanfgarn
geknüpft und die Maſchen ſind etwa 20 Senti=
meter
groß. Es iſt vorgekommen, daß eins der
Motorboote, das den Fang betreibt, mit einem
einzigen Netz 65 Haie gefangen hat.
Die meiſt kleinen Boote haben eine Beſat=
zung
von drei Mann, aber es kommen nur
tüc tige Leute in Frage, denn die Arbeit kann

eimvmig. Der Skorpion, wie um ſeine Not=
lalg
zu demonſtrieren, wandte ſich mehrmals
zustru= hin und her. Seine barocken Scheren,
inaſſien einer er ein (abgeriſſenes) Bein der
Schne hielt, waren ſchon gänzlich eingeſponnen
uudnaht mehr gebrauchsfähig. Nur mit dem
Scharze, dem Giftkapſel und Stachel tragen=
dumſuchte
er noch zu kämpfen, ohne jedoch die
üſe ſom ſchwebende, raſend arbeitende Spinne
zu reichen.
Furchtbar, beſtätigte der Freund, der
ſiiche Cod.
Uywiſchen war der Herr gekommen. In
Swſchuhen und ohne Kragen.
Diie Natur iſt grauſam, liebes Kind, ſagte
encaſ os, laß die Spinne, dreh das Licht aus
uNkemm zu Bett. Wir wollen morgen früh
MMMonte Marcello wandern..."
Uer die junge Frau dachte jetzt nicht an ſo
me. Dinge wie ſchlafen und in der Morgen=
1Ei ein idulliſches Dorf aufſuchen. Sie kniete
mAgebannt vor dem grauenvollen Schauſpiel.
Neben ihr hockte der Freund.
Gurchtbar . . ." ſagte der Freund noch ein=
nN

lnid in einem Anflug von Munterkeit dachte
AAHerr: Ich kann ja einmal warten. Im
hyde iſt der Fall nicht unintereſſant.
er, zog einen Schemel herbei und ließ ſich
2 Mfallls vor dem Spinnennetz nieder.
Wollen wir ihn nicht retten? fragte die
ſte Frau mit merkwürdigem Cremolo in der
Etme.
,Warum? erwiderte der Herr. Man ſoll
MMinge ihren Gang gehen laſſen und nicht
Mafſal ſpielen wollen.
Aber ich haſſe Spinnen.

Spinnen ſind nicht mehr oder weniger haſ=
ſenswert
als alle anderen Lebeweſen. Glaubſt
du vielleicht, der Skorpion ginge mit ſeinem
Opfer rückſichtsvoller um?
Aber Skorpione ſind ſo herzig.
Einen Cauſendfüßler zum Beiſpiel fragte
der Herr mit lindem Nachdruck, würdeſt du
nicht aus dem Netz der Spinne befreien?
Ogitt! Pfuil Cauſendfüßler! rief die
junge Frau unbedacht.
Mit dieſem Bekenntnis, liebes Kind, haſt
du jegliches Necht auf Rettung des Skorpions
verwirkt, erklärte der Herr.
Der Freund dachte indes: So muß es bei
den alten Göttern geweſen ſein, wenn ſie den
Menſchen zuſahen. Nicht anders als wir auf
dieſes Spinnenne½, blickten ſie von ihrem Olymp
auf die Erde herab, ſicher und wohlbewahrt,
ſcherzend und ſtreitend. Alle Macht lag in ihrer
Hand Wenn ein ſchöner gepanzerter Jüng-
ling
einer Göttin gefiel, konnte ſie ihm zum
Siege verhelfen und ihm ewiges Leben geben.
Einen mißgeſtalteten Streiter, der ihren gött-
lichen
Abſcheu erregte, ließ ſie ins Verderben
ſtürzen ...
Und im Verlauf des weiteren Kampfes, in
dem der Skorpion übrigens mehr und mehr zur
Untätigkeit verdammt war, malte er ſich ſein
Bild weiter aus. Der Herr auf ſeinem eiſer=
nen
Küchenſchemel glich Jupiter auf ſeinem
Chron. Die junge Frau, in geiſtiger Beziehung
durchaus ein Produkt des Herrn, war die Ju=
piters
Haupt entſprungene Minerva. Und ſich
ſelber gab er die Nolle des Apollo; er war
Schriftſteller.
Das Cier iſt nicht mehr zu retten ver=
kündete
Jupiter von ſeinem Chron. Ich halte

ſehr ſchwer ſein, falls das Wetter ungünſtig
oder der Fang ſehr groß wird. Mit einem Hai,
der in einem Netz ins Boot gezogen wird, iſt
nicht zu ſpaßen, denn ein großer Hai hat ja
nicht nur ein großes Gewicht, ſondern beſitzt
aut) eine dementſprechende Muskelkraft. Sehr
oft muß man dem im Netz gefangenen Hai
einen Strick um den Schwanz legen und ihn
dann mittels einer Winde hochziehen, da Men=
enkraft
nicht ausreicht. Handelt es ſich um
einen beſonders großen Hai, ſo gibt man ein
paar Nevolverſchüſſe auf ſeinen Kopf ab, ſonſt
aber ſchlägt man ihm nur mit einem Stück Holz
auf das Maul. Allerdings muß ein Mann mit
ganzer Kraft zuſchlagen, wenn es überhaupt
eine Wirkung auf den Hai haben ſoll.
Das Gebiß der Haie iſt entſetzlich. Die nadel=
ſcharfen
Sähne ſind oft länger als 2 Sentimeter
und vielfach quer geſtellt, ſo daß ſie wie eine
Schere arbeiten können. Ein Hai kann mit die=
ſen
Sähnen einen Arm oder ein Bein ſo leicht
abbeißen wie wir ein Stück Kuchen.
Wenn der Hai glücklich in den Hafen ge=
bracht
iſt, beginnt man, ihn abzuziehen, was
nicht ſo einfach iſt, da die Haut ganz bleiben

muß. Ein einziger Fehlſchnitt kann ihren Wert
erheblich vermindern.
Wenn die zähe Haut endlich abgezogen iſt,
muß ſie ſorgfältig von allen Fleiſch- und Fett=
reſten
auf der Innenſeite befreit werden, wor=
auf
ſie in Salzlake liegen muß, bis der Gerber
ſie in Behandlung nimmt.
Der Wert der verſchiedenen Haifiſcharten iſt
ſehr verſchieden. Am höchſten wird eine Art
bewertet, der man den Namen Matthai ge=
geben
hat. Solche Haut wird mit 100 Mark
pro Quadratmeter bezahlt. Auch eine beſtimmte
Sickzackzeichnung wird hoch geſchätzt. Der
Cigerhai, der in ſeiner Jugend eine getigerte
Haut hat, hat als älteres Cier keine beſonders
wertvolle Haut, aber ſein Jugendfell iſt ſehr
geſucht.
Die Sloſſen werden getrocknet und haupt=
ſächlich
nach Oſtaſien verſchickt, wo ſie eine
hochgeſchätzte Delikateſſe ſind, aus der man
eine Suppe kocht. Aus der Leber wird Cran
ber itet, der zwar ſchlecht riecht, aber ſonſt
ebenſo gute Eigenſchaften hat wie der aus der
Dorſchleber gewonnene Cran.
Guſtav Domol.

es bereits für tot. Und wenn ich recht ſehe (er
beugte ſich aus ſeiner Wolke), beginnt die
Spinne ſogar ſchon, es auszuſaugen Ihr
entſchuldigt, aber ich gehe jetzt zu Bett.
Jupiter erhob ſich, ſchob mit dem Suß den
Küchenſchemel in eine Ecke, in die er nicht ge=
hörte
, und ging, ohne daß ihm jemand folgte,
voll gekränkter Majeſtät ab.
Und ich rette ihn doch! rief, als er fort
war, die kriegeriſche Minerva.
Sie ſuchte nach einem Werkzeug, fand in der
Eile und Erregung nichts anders als eine
Schachtel Streichhölzer und begann, nachdem ſie
die Spinne durch kräftiges Anblaſen in einen
Winkel geſcheucht hatte, das Netz mit einem
Streichholz zu zerſtören. Der gefeſſelte Skor=
pion
fiel herab und verſuchte o Wunder!
höchſt lebendig zu zappeln. Mit einem Sei=
tungsblatt
lancierte Minerva ihn auf den
Küchentiſch, unter die Lampe.
Nun haben Sie die arme Spinne um ihr
Nachtmahl gebracht, bemerkte mit einem Blick
auf die leere Fenſterniſche Apollo, der, wie die
meiſten Dichter, ein Freund guten Eſſens war.
Arme Spinne? Minervas Augen ſprüh=
ten
in antikem Sorn. Scheen Sie ſich, dieſe
feige Beſtie in Schutz zu nehmen, die ſich ihrem
Feind erſt zu nähern wagt, wenn er gebunden iſt!
Was nunmehr folgte, war für die hilf=
reichen
Götter ein hartes Stück Arbeit.
Der Skorpion wurde unter Apollos Aſſi=
ſtenz
von Minerva mit zwei Streichhölzern un=
ſagbar
mühſam aus ſeiner zähen Umgarnung
gewickelt. Apollo betropfte in völliger Ah=
nungsloſigkeit
das Geſpinſt mit Waſſer, das es
nur zäher machte. Der Gewappnete aber, der
die neue Aktion ſichtlich mißverſtand und wohl

noch immer für Bedrohung durch ſeine Geg=
nerin
, die Spinne, hielt, ging mit ſeinem giftigen
Stachel auf die Streichhölzer los und kämpfte
wenn es ein Menſch geweſen wäre, hätte
man vielleicht geſagt: wie ein Löwe. Indem er
ſich mit allen acht Füßen wu end gegen das Ge=
ſpinſt
ſtemmte, das Minerva und Apollo mit
den Hölzchen auf der Ciſchplatte feſthielten,
wobei ihre Hände ſich öfter, Is nötig berührten,
befreite er ſich allmählich durch eigene Kraft
ein neuer Beweis für die alte Weisheit: wenn
du dir ſelber hilfſt, helfen dir auch die Götter.
Sobald er Bewegungsfreiheit ſpürte, eilte der
Skorpion unter das Seitungsblatt, wo er Dek=
kung
nahm und, wie nach ſchweren Kämpfen
und Schickſalsſchlägen der Menſch, ein wenig
verſchnaufte.
Minerva ſah ſiegreich Apollo, Apollo zärt=
lich
Minerva an. Es war um drei ..
Minerva tat dann ein letztes und legte den
Skorpion mit Hilfe des Seitungsblattes auf den
Herd, wo er ſich alsbald in ſeine früheren
Jagdgründe ſchlug und im Dunkel des benach-
barten
Negals, zwiſchen einem ſteinernen Mör=
ſer
und einer holländiſchen Kakaobüchſe, ver=
ſchwand
.
Und ſo wäre die Geſchichte vom geretteten
Skorpion zu Ende, wenn nicht Jupiter
Jupiter erhob ſich in der Frühe um fünf.
Jupiter ging froh erwacht durchs Haus, ſtieß
die Läden auf, öffnete die ſchwere, eiſenbeſchla=
gene
Küchentür, hinter die ſich bei Cagesanbruch
der Skorpion zum Schlafen verkrochen hatte,
und ohne es beſonders zu bemerken oder auch
nur irgendwie zu ahnen, löſchte er das Leben
s Geretteten endgültig aus, indem er ihn
ornamental zerquetſchte.

[ ][  ][ ]

Goethe reitet an die Baar

Die berühmten Dudweiler Steinkohlen und der Kohlenphiloſoph auf dem brennenden Berge

Der Student Johann Wolfgang Goethe
ſitzt in leinem Stübchen am Hirſchgraben zu
Frankfurt, träumt von Leipzig, das ihn krank
gemacht hat, und denkt an Straßburg, die
wunderſchöne Stadt, wo er auf Wunſch
des geſtrengen Vaters ſeine Studien
mit dem Doktor der Nechte krönen
und beendigen ſoll. Man ſchreibt das
Jahr 1770. Der Frühlingswind pocht
ans Fenſter. Wolfgang Goethe packt
ſeine Reiſekoffer. Frau Afa reicht
ihrem Hätſchelhans, Kleider und
Wäſche, Neithoſe und Sporenſtiefel
eicht zu vergeſſen. Das fromme Fräu=
lein
von Klettenberg erinnert, den
Studenten an die Ayſtik. Er aber
wärmt ſich an der Sorge der beiden
Frauen und tut, was er will. Die
Laune des Verliebten und Die
Mitſchuldigen wandern aus den
Händen des jungen Dichters in die
Ciefen des Koffers. Handſchriften
und Briefe werden ſorglich gebündelt.
Anette, zierlich gewandet, erhält
einen Ehrenplatz. Der Swanzigjäh=
rige
denkt an Kätchen Schönkopf, das
Leipziger Wirtshaustöchterlein. Dann
tritt der kaiſerliche Nat Johann Ka=
ſpar
Goethe ins Simmer, kühl, ernſt,
befehlshaberiſch. Abreie.
Straßburg ſchenkt dem Studenten
Wolfgang Goethe jene wunderbaren,
ahnungsvollen und glücklichen Cage,
die für ſeine Geiſtesentwicklung ent=
ſcheidend
waren. Hier tritt eine Neihe
vortrefflicher Menſchen und ſchickſal=
haften
Ereigniſſe in ſein Leben, denen
der Dichter in ſeinen Werken ein
ewiges Denkmal geſetzt hat. An der
Schwelle des Greiſenalters bekennt
Goothe: An der Grenze von Frank=
rungen
und Veiſen, auf denen der

Endlich kommen die Straßburger Studenten
über Saargemünd nach Saarbrücken, wo
Schloß und Kirche, Gartenanlagen und öffent=
liche
Gebäude den Dichter zu künſtleriſcher Be=

eine Senſenſchmiede und einen Drahtzug, ſie
unterrichten ſich in der Alaunhütte über die
Gewinnung, Neinigung und Verwendung des
ſchwefelſauren Ooppelſalzes und unterhalten ſich
mit den Arbeitern aufs beſte. Dem Natur=
freund
Goethe aber haben es vor allen Dingen
die berühmten Dudweiler Steinkohlen, und
die Negion des brennenden Berges angetan.
Goethe ſchildert dieſen Berg mit dem Behagen
des angeregten Schriftſtelers, der aus dem

reich wurde ich alles franzöſiſchen Links oben: Die ſchöne, im Barockſtil gehaltene Ludwigskirche auf dem Ludwigsplatz in Saarbrücken, der Haupt= paar Waldhörnern, der wie Balſmp
Weſens auf einmal bar und ledig. ſtadt des Saargebiets. Links unten: Das Eiſenwerk Brebach, eine der Hochburgen der ſaarländiſchen Schwerinduſtrie duft die ruhige Atmoſphäre beleht!
Der Sommer gehört den Wande= Rechts: Die Saar bei Mettlach, eine der landſchaftlich ſchönſten Stellen, des an Naturſchönheiten reichen Saargebiets Da erwachte in mir das Bild einal

goldige Frankfurter Junge von den Freun=
den
und Ciſchgenoſſen Engelbach und Weuland
begleitet wird. Hoch zu Noß geht es nach Sa=
bern
, wo die drei Gefährten das architekto=
niſche
Wunder der Zaberner Steige betre=
ten
. In Buchsweiler werden die Luſtwäldchen
des Landgrafen von Darmſtadt beſucht, und
von den Höhen des Baſchberges ſchweift der
Blick über die paradieſiſche Gegend bis in
die Cäler der Saar und der Moſel. Goethe
nimmt feierlichen Abſchied von dem teuren El=
ſaß
, wie er ſagt, um hinter Bockenheim und
Neuſaarwerden die unendliche Folge von Wie=
ſen
und Matten der Huhnau zu begrüßen.

trachtung locken. Goethe erzählt im zehnten
Buch von Dichtung und Wahrheit: Präſi=
dent
von Günderode empfing uns aufs ver=
bindlichſte
und bewirtete uns drei Cage beſſer
als wir erwarten durften. Hier wurde ich nun
eigentlich in das Intereſſe der Berggegenden
eingeweiht, und die Luſt zu ökonomiſchen und
techniſchen Betrachtungen, welche mich einen
großen Ceil meines Lebens beſchäftigt haben,
zuerſt gelegt. Wir hörten von den reichen Dud=
weiler
Steinkohlengruben, von Eiſen= und
Alaunwerken, ja ſogar von einem brennenden
Berg, und rüſteten uns, dieſe Wunder in der
Nähe zu beſchauen. Die Studenten beſichtigten

Bronnen unvergeßlicher Erinnerungen ſchöpft:
Wir traten in eine Klamme, da über=
raſchte
uns ein ſeltſames Begegnis. Ein ſtar=
ker
Schwefelgeruch umzog uns; die eine Seite
der Höhle war nahezu gühend, mit rötlichem,
weißgebranntem Stein bedeckt; ein dicker
Dampf ſtieg aus den Klunſen hervor, und man
fühlte die Hitze des Bodens auch durch die
ſtarken Sohlen. Wir kletterten aus dieſer
Ciefe hervor und waren auf dem Gipfel des
Berges. Ein anmutiger Buchenwald umgab
den Platz, der auf die Kohle folgte und ſich ihr
zu beiden Seiten verbreitete. Auf dem Platze
dampften verſchiedene Oeffnungen, andere hat=

ten ſchon ausgeraucht, und ſo glomm dies Feuu
bereits zehn Jahre durch alte, verbrochenu
Stollen und Schächte.
Von beſonderem Veiz iſt die Begegnun
Goethes mit dem Einſiedler und Salzſieday
Stauf, der den Dichter einen Kohlenphiloſomu
Philosophus per ignem, nennt. Der Herr d61
Alaunwerkes empfängt die Studenten mit Klu.)
gen über die neue Vegierung. So ſchreis
Goethe und wir ſind mitten in der Saarza!
von heute. Das Erinnern des Dicht!
ters geht bis ins kleinſte: Bereie=
willig
und froh, ſeine Klagen einain
menſchlichen Ohr mitzuteilen ichleppi
ſich das hagere, abgelebte Männchchn
in einem Schuh und einem Pantoff
mit herabhängenden, vergebens wüt=
derholt
von ihm heraufgezogennl
Strümpfen, den Berg hinauf, wo 3/4
Harzhütte ſteht, die er ſelbſt errichtit
hat und nun mit großem Leidwelit,
verfallen ſieht.
Von Dudweiler reiten die Studers
ten durch das Sulztal, um der Friei.,
richstaler Glashütte, einml
kurzen Beſuch zu machen. Dann geut
es nach der zweitgrößten Stadt 34/
Saargebietes, Neunkirchen
Goethe ſagt Neukirch wo 41
funkenwerfenden Eſſen ihr luſtigg
Feuerwerk abbrennen. Es iſt Naoch
zeit, aber der lebhafte Geiſt des Dicht
terſtudio findet noch keine Nuhe. Ohic
Begleiter ſucht Goethe das hochgell
gene Jagdſchloß auf. Es iſt leer. Keu
Kaſtellan, kein Jäger darin. Die pol
tiſche Seder notiert: Hier, mitten ilt
Gebirg, über einer waldbewachſenens
finſtern Erde, die gegen den heiteran
Horizont einer Sommernacht nur noid
finſterer erſchien, das bremnendt
Sterngewölbe über mir, ſaß ich an dat
verlaſſenen Stätte lange mit mir ſelzl
und glaubte niemals eine ſolche Eind 1 Uſind. Hut, Schl
ſamkeit empfunden zu haben. W4
lieblich überraſchte mich daher aug
einmal aus der Ferne der Con von ein
holden Weſens, das vor den bunteal
Geſtalten dieſer Reiſetage in den Hintergrum
gewichen war.
Friederike Brion. Es zieht Goethe un
widerſtehlich nach Seſenheim, das er auf ſeinerm
Nitt über Sweibrücken und Hagenau erreichtf
Das war im Seitalter der Poſtkutſche. Wau
ſind heute Hundert=Kilometer=Neiſen voig
Straßburg nach Saarbrücken? Aber die Städtt
und Wege, die Goethe vor mehr dem f0h
Jahren berührt hat, ſind geſegnet; in ihnen ud4
auf ihnen ſchlägt das ewige deutſche Herig
Heute wie damals, als Goethe noch Studenn
war.
Karlfriedrich Langenbach.

der Woch

Haben Sie es
jogeilige Jahl
danach zu beut
der Woche, alſich
eniſprechend v0
Es wäre ſie
nu zu überlel
gugenen Woch
mnden Wochel
wobei dann 3.
weit ſch Ihre 1
geſagt, die u
ſücke mit Ihr
Drem Bedarf
Natürlich w
alebeſten Ein
diß dies und
dis Kleid all
man immer 7
braucht, die
einer Ausſtatt
Schal. Handſch
zum Taſchentul
die modiſche 2
verſteht, keine
mehr, als in
Inhalt der T
ſchen Abſichte
den Mißverhe
Wenn wir
Ausflug in d
wollen wir n
digſte Ausſt
ſprechen; gen
geben, das
die dam d
bleiben ſol.

m 1
wand
oter Erimner
gern in die
fält einem al
alle Pläne fa
und einen netl
braucht jede

6 Punkte, Borgardts=Köln und Wächter=Berlin je
Fl, Bunkte und Schmitt. Breslau 5 Bunkte.
Die folgende Partie wurde am 14. Mai 1934 in der erſten
Nunde des Turniers um die Meſterſchaft von Deutſchland
geſpielt.
Partie 115.
Damengambit.

Küchenzettel vom 25. Juni bis 1. Juli 1934.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Semmelſuppe, pikantes Hammel=
ragout
(Reſteverwendung), Reis, Salat.
Dienstag: Grüne Erbſenſuppe, Kirſchen=
michel
.
Mittwoch: Erdbeerſuppe*), geb. Kalbsfüße,
gemiſchten Salat.
Donnerstag; Kalbsbrühe (Reſte) mit
Schwemmklößchen, Schmorbraten, Bohnen=
ſalat
, Kartoffeln.
Freitag: Gebr. Grießſuppe, geſpickten See=
lachs
, Rahmtunke. Kartoffeln, Salat.
Samstag: Fleiſchbrühe mit Einlage, Koch=
fleiſch
, Wirſing, Kartoffeln.
Sonntag: Eisbouilion in Taſſen, Käſe=
kugeln
, Rippeſpeer, gem. Gemüſe, Kartof=
feln
, rote Grütze mit Sahne.

eiß: Heinicke. Schwarz: Borgardts. 1. 02d4 7d5. 2. Se16 Sesfg 3.o4 eſeoß 4. 04d5 (6Ta5 . Sbl. es ef.eg 6. TelK4 rf8d8 7.If4 508 Dd82 46 8.e8gs 8b6.og 9.If143 afa6

Statt ſich ruhig weiter zu entwickeln (00 uſw.). geht
Schwarz bereits am Damenflügel vor. Solche vorzeitigen Unter=
nehmungen
vor vollendeter Entwicklung rächen ſich faſt immer.
10. 00.
D7b5.
11. Ta1-d1
Le8d7
12. e8e4
Der für ähnliche Stellungen charakteriſtiſche Vorſtoß im
Zentrum.
d5 ke4
12..
13. Se3 k o4
Sic 24
14. I03 3 e4
Ta8 e8

*) Erdbeerſuppe: Saure Milch ver=
quirlt
und mit geſüßten Erdbeeren vermiſcht.

Stellung nach dem 14. Zuge von Schwarz:
a b d e f

Kirſchkreme. Halb Süß=, halb Sauer=
kirſchen
koche man weich, behalte ſie zum Kom=
pott
zurück, um den Saft, abgemeſſen, mit roter
Gelatine zu verrühren, von der man auf einen
halben Liter 8 Blatt nimmt. Gut, wie angegeben,
geſüßt, rühre man kurz vor dem Erſtarren 1 Ei
und den ſteifen Schnee von 2 Eiweiß darunter
und fülle die Maſſe, gut umgerührt, in Stiel=
gläſer
oder Glasſchalen.
Umhüllte gebackene Kirſchen. Große
rote oder ſüße Schwarzkirſchen tauche man in
dicken Eierkuchenteig von 2s Liter Milch, einem
Likörglas Rum, 12 Eiern. 1 Meſſerſpitze Salz
und ſoviel Mehl, daß der Teig dickſchwadig iſt.
in den man mit einer Spick= oder Stricknadel
einzelne Kirſchen taucht, um ſie in ſchwimmen=
dem
Fett auszubacken. Noch warm, werden ſie
mit Puderzucker beſiebt und ſofort verzehrt.

Die vier Würfel im oberen Feld erſcheinen
im unteren Feld wieder, ſtehen aber hier in
anderer Reihenfolge und ſind ſo dargeſtellt, daß
die drei anderen Seiten ſichtbar ſind. Wenn
man zu jedem oberen Würfel den unteren ge=
funden
hat, iſtleicht eine Bauernregel abzuleſen.
Farben.
Gelb, blau, weiß, rot, ſchwarz, roſa, grün,
braun, grau, lila.
In jeder Farbe ſind zwei nebeneinander=
ſtehende
Buchſtaben durch andere zu erſetzen, ſo
daß neue Wörter erſcheinen; kleine deutſche
Hauptſtadt, Metall, künſtlich geebnete Flächen,
Waldtier. Bühnenwerk. Damenkleidung, Getränk.
portugieſiſche Stadt. bibliſcher Name, Stadt in
Oeſterreich. Die erſten Buchſtaben der neu ein=
geſetzten
Buchſtabenpaare nennen etwas Farben=
prächtiges
.
Carl Deubel.
Was auch im Juni blüht.

Schachnummer 577.
Meiſterſchaft von Deutſchland,
Aachen 1934.
Meiſter Carls=Bremen ſiegt mit 121. Punkten vor Rein=
hardt
=Hamburg 12 Punkten und Dr. Rödl.=Nürnberg 11 Punk=
ten
. Es folgen: Elſtner=Berlin. Heinicke=Hamburg und
Lange=Eſen je 101. Punkte, Krauſe=Leipzig 10 Punkte,
Dr. Antze=Bremen 9 Punkte, Hahn=Bahreuth 8., Punkte,
Heinrich=Ludwigshafen 8 Punkte, John=Berlin 71, Punkte,
Engels=Düſſeldorf, Grohmann=Dresden und Beiß
gerber=Saarbrücken je 7 Punkte, Dr. Lachmann=Stolp

Md
Heinicke nutzt ſeine beſſere Entwicklung ſehr gut aus.
15..
Soß=es
Nach e6 X d5, I.X d5 droht L.X H7+, weshalb Schr=
nicht
rochieren dürſte. Die Offnung der edinie kann erVer
auch ſo nicht verhindern.
16. 05 Peß.
Dd6 X e6
17. Nel 4 o8*
1a7 268
18.7f11.
Deß 18
19. Dd16
gl.g8
Was ſoll Schwarz ziehen? Auf Le6 folgt Leß 4, auf Td7
aber De7! Der Textzug iſt ebenfalls ungenügend.
20 Te4 8 g61 Droht DFestzt‟
20.
1e8 86
21. Ig6e4
hy5
22. De9e
Ke8fg
23. b9b3
Se7g6
24. 1o4 2g8
Dié*88
25. befa84
Kf9.6
26. Dd6e54
Kg753
Beſſer 26. . Di8.
27. 8f3g5*
Aufgegeben.
da auf Kg8 28. Td1 gewinnt.
Eine leicht verſtändliche, von Heinicke gut durchgeführte
Partie.
(Nach den Deutſchen Schachblättern).

Durch Umlegung von fünf Hölzchen entſteht
eine Blume.
Carl Deubel.

Auflöſung der Rätſel aus Nr. 24.
Kreuzworträtſel.
Waggerecht: 1 Iſolani. 7 Adolf, 10 Ehe,
1 ha. 12 Eos, 14 Bar, 15 Rheingold 16 Ilm,
17 Ali, 18 Art, 20 Urias, 21 Emanuel.
Senkrecht: 2 SA. 3 Ode. 4 Lohengrin,
5 Ale, 6 Amerika., 8 Sardine 9 Dohle, 11 Halle,
13 Sem, 14 Boa, 18 Ara, 19 Tau.
Eine Frage.
Die Musketiere.

Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. Verantwortl, für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt.

Ein Praktikus.
Wozu iſt denn der Lautſprecher, oben im
Miue
Damit die Spatzen nicht die Kirſchen=
freſſen
!
Läßt tief blicken. Wo iſt der Beſitzer? ries
der unzufriedene Reſtaurantgaſt. Ich muß ihlt
unbedingt ſprechen. Tut mir leid erklärt
der Kellner, der iſt zum Mittageſſen fortge
cangen.
Prinzipien. Wes halten Sie von eires
frühen Hochzeit? ſragte der wißbegierige Be
richterſtatter die Filmndiva. O. da bin io
ſehr dafür erwiderte ſie, ich habe die Trauunes
ſtets in die frühen Morgenſtunden verlegt.
Erkannt. Unſer Nachbar muß meine Tronn
mel nicht leiden können, ſagte der kleine Junde
Warum denn9 Heute morgen ſchenſt
er mir ein Meſſer und fragte mich, ob ich neu=
gierig
ſei, was in der Trommel drin wäre.
Verſtanden. Keine Frau hat mir zu befehlent
Ich bin Herr in meinem Hauſe, prahlte er.
Ich bin auch Junggeſelle, entgegnete de
andere.
Kindermund. Ich mag nicht mehr Vater 10l
Mutter ſpielen, ſagte die kleine Eva zu Heus
chen. Komm, wir wollen wieder gute Freund0
ſein.
Definition. Kann mir einer von euch ſagen.
was die Gelbe Gefahr bedeutet? fragt des
Lehrer. Ich weiß es. meldet ſich Karlche!
ſtolz, eine Bananenſchale auf dem Fußbodelle
Gründe. Ich bin in den letzten 15 Jahret
nicht mehr im Theater geweſen erlärte des
reiche Bankier mit einem gewiſſen Stolt.
Dann ſind Sie alſo einer der Gründe, bewerte
daraufhin beſcheiden ein anweſender Schauſzie2
ler, aus denen ich in den lietzten 15 Jahlen nch
mehr in einer Bank geweſen bin.

Mei e
2392. All Rechte vorbehalten. Nachdr. verboteht

[ ][  ][ ]

ſerr Woche . . . und die Mode
Saben Sie es ſchon einmal verſucht, die für die
eweilige Jahreszeit notwendige Ausſtattung
anach zu beurteilen, ob für die ſieben Tage
e: Woche, alſo wirklich für alle Gelegenheiten
Inſſprechend vorgeſorgt worden ſei?
Es wäre ſicherlich nicht ſchlecht, einmal ge=
an
zu überlegen, was Sie während der ver=
fangenen
Woche unternahmen oder in der kom=
iiden
Woche unternehmen wollen,
pibbei dann zu prüfen wäre, inwie=
dert
ſich Ihre Aufmachung, oder beſſer
ſeagt, die vorhandenen Kleidungs=
ürke
mit Ihren Plänen und mit
hrem Bedarf decken!
Natürlich wird man auch bei der
üerbeſten Einteilung erkennen müſſen,
as dies und das noch fehle, weil ja
(as Kleid allein nicht genügt und
nan immer noch viele kleine Dinge
rrucht, die zur Vervollkommnung
iner Ausſtattung unendlich wichtig
Inp. Hut, Schuhe, Schirm, Handtaſche,
veal, Handſchuhe und ſo weiter bis
um Taſchentuch . . . Für eine Frau,
ie modiſche Feinheiten zu beurteilen
eiſteht, keine leichte Sache! Um ſo
ncchr, als in den meiſten Fällen der
nhalt der Brieftaſche zu den modi=
heen
Abſichten in einem beängſtigen=
er
Mißverhältnis ſteht!
Wenn wir heute einen modiſchen
AIussflug in die Woche unternehmen,
valllen wir natürlich nur die notwen=
iſſte
Ausſtattung in ihren Grundzügen be=
urechen
; gewiß wird es hier und dort manches
eien, das eine perſönliche Auslegung zuläßt,
)ie dann der Eigenart jeder Dame überlaſſen
lniben ſoll. Beginnen wir alſo mit dem
Nwontag:
Mit dieſem Tag hat es ſeine eigene Be=
oandtnis
; der ſchöne Sonntag iſt ja noch in zu
urer Erinnerung, und man hat ſich nur un=
lenn
in die neue Arbeitswoche gefunden; es
ilt einem alſo nicht ſchwer, an dieſem Tage
I2 Pläne fallen zu laſſen, daheim zu bleiben
inp einen netten Abend zu verbringen. Dazu
rrucht jede Frau, die auf kultivierte Haus=
e
=dung Wert legt, einen netten Schlafrock.
Unſſer Kalenderblatt 1 zeigt das ſommerliche
deuiskleid, wie es ſein ſoll: Einfarbig, mantel=
rfig
überkreuzt, leicht drapiert und ſeitlich ge=
Vunden; die halblangen Aermel werden mit
rwlikationen in bunten Farben garniert, wo=
ni
ſich die Möglichkeit einer Handarbeit bietet,
ſie ſicherlich Freude bereiten wird!
di enstag nachmittags . . .
wird gerne ein Beſuch gemacht, und falls man

kein entſprechendes helles Kleid beſitzt, behilft
man ſich mit einem dunklen Modell, das in rei=
zendſter
Weiſe licht garniert werden kann. Ein
immer wieder brauchbares Kleid zeigt unſer
Kalenderblatt 2; ein Rock mit aus kleinen,
eingepreßten Knöpfen gebildeten Längsbahnen
iſt immer vorteilhaft. Der Oberteil erhält durch
einen weißen, pliſſierten Kragen mit aufge=
kolmten
Rändern eine ſehr freundliche Wir=
kung
; mit dem Kragen ſollen die Kelche der
kurzen Aermel übereingeſtimmt werden. Ein

Blumentuff in der vorderen Mitte (es kommen
natürlich nur hochſommerliche Blüten in Frage)
ſieht allerliebſt aus.
Mittwoch abends
wird man vielleicht der Abwechſelung wegen
einmal außer Hauſe nachteſſen wollen; weil
aber der Abend oft auch zu dieſer Jahreszeit
kühl iſt und man auch unter den vielen frem=
den
Menſchen unter keinen Umſtänden aufzu=
fallen
wünſcht, wählt man gerne ein dezentes
Jackenkleid; weder zu ſtreng im Stil, noch

auch zu phantaſievoll, ſondern in jenem vorteil=
haften
Mittelſtil gehalten, den wir heuer
ſchätzen gelernt haben. Eine lichte Bluſe zu
einem dunkelblauen oder ſchwarzen Jackenkleide
mit welligen Aufſchlägen und aufgelegten
Taſchen ſieht reizend und friſch aus; auch zum
Jackenkleide wird der breitrandige Hut getra=
gen
, der die Sommermode erobert hat!
Donnerstag:
Wie wäre es, für dieſen Tag ein paar Gäſte
zu bitten, denen man ſchon längſt eine Ein=
ladung
ſchuldig iſt? Nach dem Abendeſſen
oder zum Tee . . . Gedeckt wird natürlich im
Garten oder am Balkon oder zum mindeſten
bei weit geöffneten Fenſtern, denn der Tag iſt
heiß, und niemand ſoll das Gefühl haben, un=
nötigerweiſe
Stubenluft geatmet zu
haben! Die Gaſtgeberin braucht für
einen vertrauten Kreis nur ein ganz
einfaches Kleid; geſtreiftes Material
in Shantung, Leinen oder in Herren=
hemdſeide
ſieht immer nett aus. Ka=
lenderblatt
4 zeigt uns einen für
eine ſolche Gelegenheit beſtimmten
Entwurf!
Freitag:
hat jede Dame ein paar Beſorgun=
gen
zu machen: Dinge des Haushalts
oder perſönliche Anſchaffungen für die
Wochenendfahrt, für den Sonntags=
ausflug
oder für die kleine Bade=
Reiſe‟! Wenn man in der Stadt zu
tun hat iſt ein Mantelkleid mit heller
Garnitur, am allervorteilhafteſten
(Blatt 5), denn es iſt geſchmackvoll
und jugendlich, alſo für eine Frau,
die während ihrer Beſorgungen viel
geſehen wird und einen guten Ein=
druck
machen will, ohne übertrieben
gekleidet zu ſein, das Richtigſte!
Sechſter Tag..
Wenn man auf die Wochenendfahrt verzich=
tet
und ſich mit einer Sonntagstour begnügt,
oder aber durch Regenwetter an der Abreiſe
verhindert wird, iſt ein Theaterbeſuch die ſchönſte
Zerſtreuung. Wir ſchlagen ein langes, ſommer=
abendliches
Buntſeidenkleid vor, dazu den dunk=
len
, ſeidenen Dreiviertelmantel mit geſchlitzten
Bauſchärmeln, eine Aufmachung, die auch für
die Ferienreiſe gute Dienſte leiſten wird.
Der ſiebente und letzte Tag, der
Sonntag,
iſt meiſt dem Sport und der Touriſtik gewid=
met
; was man unter dieſen Umſtänden am
dringendſten braucht, iſt ein einfaches Natur=
leinenkoſtüm
. Das in der Mitte geknöpfte, kurz=
ärmelige
Jäckchen und der gerade Rock mit Geh=
falte
gilt als erfolgreichſte Zuſammenſtellung;
durch einen farbigen Hut und einen damit über=
einſtimmenden
Schal ſind dieſer Aufmachung
lebhafte Lichter aufzuſetzen, womit die rich=
tige
Aufmachung der modernen ſportiven Frau
gefunden iſt!
Mode nach dem Kalender . . . ein Syſtem,
das wir uns merken wollen! Willy Ungar.

die neue Haartracht

Es kann heute nicht mehr dem geringſten
w eifel unterliegen, daß das ganz kurz geſchnit=
leie
Haar einer vergangenen Mode angehöre,
henn nicht nur der Modefachmann, ſondern auch
her, Laie müßte ſich des Kontraſts bewußt wer=
1en, der zwiſchen einer Mode, die reiche Gar=
ſierrungen
vorſchreibt, und einer ganz glatten
fit ſur entſtehen würde.
DDie allerneueſte Haartracht paßt ſich dieſem
(Iy=ſtande Rechnung tragend der phantaſie=
ollen
Note der ſommerlichen Mode vollkommen
n. Sofern die Haare noch nicht lang nachge=
dachſen
ſind und im Nacken nicht zu einem Kno=
len
oder zu reichen Locken gerollt werden können,
nanht man ſelbſt bei ganz wenig nachgewachſenem
dacr den Verſuch, ähnliche Wirkungen zu er=
eithen
.
Ganz reizend ſind leicht wellig friſierte Köpfe
ait= einem paſtellfarbenen, ſchmalen Bändchen
ne mehrreihig angeordneten Locken. (Bild 1.)

Der hoch=
ſommerliche

Spielanzug
für das Kind

Entzückend wirken aber auch die für ſport=
ichee
Zwecke (etwa für den Strand) gebräuch=
ichen
aufgebürſteten Wellen, die eine neue
G ndſtoß=Friſurmode entſtehen laſſen, die mit
ſilergrößtem Beifall bedacht wird. (Zweite
Willy Ungar.
Irzze.)

ein Mittelding zwi=
ſchen
Bade= und
Strandkleidung, für
Sport und Spiel
an heißen Tagen
beſtimmt.
Weiches, natur=
farbenes
. Leinen,
das ſich raſch rei=
nigen
läßt, iſt für
dieſen Zweck ſicher=
lich
das richtigſte
8
Material.
Natürlich verzichtet man, um die Verwen=
dungsmöglichkeit
und leichte Waſchbarkeit nicht
zu beeinträchtigen, auf jedwede Garnierung und
iſt bemüht, einen beſonders zweckentſprechenden
Grundſchnitt zu wählen.
Unſere Skizze führt einen auf das Höschen
angeknöpften Oberteil vor Augen, der im Nacken
mit einer geknöpften Blende feſtgehalten wird.
Derſelbe Verſchluß kommt auch für das nächſte
Modell in Betracht, für den gegürtelten Schlüpf=
Anzug, mit aufgeſchlagenen, kurzen Höschen.
Neuzeitliche Glas=Daſen
ſind angeſichts ihrer Originalität ein deutlicher
Beweis für den Eigenwillen unſerer Künſtler=
ſchaft
. Als allerneueſte Idee gelten ſeltſam ſtili=
ſierte
Tiermotive, die für moderne Blumenvaſen
mit viel Erfolg verwendet werden. Für dieſe
Entwürfe kommt vornehmlich ganz farbloſes
Glas in Frage, deſſen kultivierte Wirkung er=
probt
iſt. In unſerem erſten Bilde zeigen wir
ein neues Modell, das bei genauer Betrachtung
als ſtiliſierte Möwe, zu erkennen iſt. Die
nächſte Zeichnung hingegen zeigt die ſogemannte
Einblumen=Vaſe in Form einer züngelnden
Schlange. In ſchwach iriſierendem Perlmut=

terglas ausgeführt, gewinnt dieſes Modell das
ſchlangenhaft Schillernde, das für dieſen Ent=
wurf
natürlich wichtig iſt. Durch zartfarbige
Querlinien wird ohne den einheitlichen Stil
zu beeinträchtigen die Lebhaftigkeit der Wir=
kung
geſteigert. Die Farben dürfen aber immer
nur angedeutet, niemals kräftig betont ſein.

Die große Schlangenhaut=
handtaſche
für die Reiſe
Exotenleder wird ſeit Jahr und Tag gerne
verwendet. Schuhe, Gürtel, Anſteckblumen, ja
ſogar kleine Reiſehüte aus Eidechſen=, Chamäleon=
oder
Schlangenhaut ſind immer wieder zu ſehen.
Allerdings ging man inſofern ſparſam vor,
als man beſtrebt war, aus einer Schlangen=
haut
ſehr viele Attribute der eleganten Auf=
machung
herzuſtellen.
Vor einiger Zeit jedoch unternahm eine be=
kannte
Erſcheinung auf dem Gebiete des Leder=
Kunſtgewerbes den Verſuch, die Schlangenhaut
in ihrer ganzen Breite für eine große
Reiſehandtaſche mit Zippverſchluß zu verarbei=
ten
, wobei die herrliche Naturmuſterung der
Haut in ihrer ganzen Schönheit zur Geltung
kommen ſollte.
Der Verſuch gelang, wie dies unſere Skizze
zeigt, in ausgezeichneter Weiſe.
Handtaſchen dieſer Art ſind inſofern als
modiſche Senſation zu werten, als die Beſchaf=

Kunſtſeidene Kleider und Bluſen ihren Matt=
glanz
zu erhalten, den ſie nach der Wäſche ſo
leicht verlieren, braucht man nach dem letzten
Spülen nur fünf Minuten in klares Waſſer zu
legen, dem man auf eine Schüſſel in Waſch=
beckengröße
einen Würfel aufgelöſtes Merceriſin
beifügte. Aus dieſem herausgewunden reſp. die
meiſte Näſſe herausgedrückt, rolle man das be=
treffende
Kleidungsſtück in dicke, aufſaugfähige
Tücher, wozu ſich am beſten Frottierbade= oder
=handtücher eignen, um ſie danach auf Bügel
freiſchwebend zum Trocknen aufzuhängen. Die
Plättarbeit wird weſentlich erleichtert, wenn
man Rüſchen, Falbeln oder Volants mit den
Händen glattzupft und ſtreicht. Nur noch wenig
feucht, bügle man dann mit nicht zu heißem
Eiſen. Nach dieſer Behandlung zeigen ſie auch
wieder den erwünſchten leichten Stand.

fung ſo großer Häute immerhin Schwierigkei=
ten
bereitet.
Da das Schlangenleder in ſeiner reichſchat=
tierten
Zeichnung ſich zu jedweder Reiſeausſtat=
tung
gut abſtimmen läßt, ſind Modelle dieſer
Art begreiflicherweiſe gerne geſehen. (Bild.)

[ ][  ]

Seite 18 Nr. 174

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 24. Juni 1934

Ka

UHIoN
Eie auf Weiteres
Ria Walgeslarcnter.
weisterliohen Pilm
Jange Liebe
Sl
Darmis Beränkons
und Wän Jalones.

Im Beiprogramm:
König
derwildenPferde‟
und die neugste Uka.
Woche, die unt, and.
die hisk. Begeenung
Znlschen Ritier unß
Musolintin Venellie
reist. Fagßt
Jusendliche Zutritt.

HELIA
Heute letzter Tag
Die Iustige Vfa.
Tonfilm.-Operette:
Viltor
und
Uiltoria

AL

Nur noch 2 Tage
Der gigantische
Grogkilm der Dfa:

(Ein Mädel zieht sich
Hosen an und bluttt
die ganze Welt)
mit (95s
Renate Müller
Hermann Thimls.

mit
Brigitte Heim
und Hans Abers.
Der enige Monsch-
heitstraum
aut
künstlichem Wege
Hold zu erzaugen,
findet in diesem
grandiogen Film
Erfüllung.

Sonder Fahrten
der Heſſiſchen Autobus=Verkehrs=Geſellſchaſt
Darmſtadt, Adolf=Hitler=Platz 1 Telefon 3673.
Dienstag, den 26. Juni: Abfahrt 13 Uhr.
Ein Nachmittag in Wiesbaden . .RM. 2.00

Mittwoch, den 27. Juni: Abfahrt 13 Uhr.
Lindenfels=Siedelsbrunn=Weinheim,RM. 3. 20
Donnerstag, den 28. Juni: Abfahrt 13 Uhr,
Bad=Kreuznach-Münſter a. St. . RM. 3.00
Freitag, den 29. Juni: Abfahrt 13 Uhr.
Neunkircher HöheLichtenberg . .RM. 2.00
Sonntag, den 1. Juli: Abfahrt 6.30 Uhr.
Heidelberg Bruchſal Herrnalb Ett=
lingen
-Baden=Baden. . . . . . RM. 6.00
Am 15. Juli: Zum Nürburg=Rennen RM. 8.00
Kartenvorverkauf unbedingt erforderlich.

Beginn: 2, 4, 6 und 8.20 Uhr

Städtischer Saalbau
Heute Sonntag abend 8½ Uhr
Konzerk und Tanz
Beigünstiger Witterung Garten-Konzertmitanschl. Tanz im Freien
Elntritt 30 Pfg. einschlleßlich Tanz
6935)

Frucht pressen
mit dem Fleischhacker
Prelansatz . . . . Mk. 4.20, 4.70
Saftbeutel . . . . . von 40 Pfg. an
Messing-Einkochkessel
Einkochgläser Geleegläser

On

SDARMSTADT KIRCHSTRASSE 17419

K

Keff
Gravierungen
Rheinstr. 19

ARnt

Landestheaterf
GROSSES HAUS
Sonntag, den 24. Juni 1934
Hauptm. C26 19.30 b. 22,15
dazu Kinderreiche Mütter
Nummerkarten 701800
Das Wahrzeichen
Komiſche Oper in 3 Akten
von Bodo Wolf.
Darſteller; Harre Jacobs,
Krauß, Liebel, Almeroth,
Biſchoff, Drath; Herrmann,
Kuhn, Schlüter, Vogt u. a.

Schul’s Felsenkeller
(3713a
heute
Garten-Konzert

Große Kaninchen=Schau
im Orangerie=Garten
am Sonntag, den 24. Juni 1934
Eintritt 20 H. Jeder 50, Beſucher
erhält ein Kaninchen.
Veranſtalt. Kaninchen=Zuchtverein
Darmſtadt=Eüd.
Heute abend 8 Uhr
Großer Tanz
Ausgeführt von der Kapelle
Breitwieſer
imSchützenho f, Md.-Ramstadt.
n bei Inſel Mainau
Litzelſtetten am Bodenſee
Gaſthaus Penſion Zur Krone‟
Nuhiger Ferienaufenthalt, eigener
Badeplatz, Gondeln, 3 Minuten vom
Wald, mäßige Preiſe. Proſpekte
(F8ges
durch Beſitzer.
(Gont
Der angenehme
Aufenthalt
im


Gaststätte
Heute besonders
Wild, Gefügel usw. bei mäßigen Preisen.
Vorzüglichen Kaffee, Kuchen, Torten, Eis
HI. Schnellbaeher.
Telefon 44.

u.pension Eihsiedel
eut genählter Mittagstisch

Das gigantische Spitzen-
werk
dentscher Filmkunst!
Das Hohelied der Arbeit!
DER TUNNEL
nach dem gleichnamigen,
vielgelesenen Roman von
Bernhard Kellermann
mii
Paul Hartmann OlywFint
Beginn: 4.00 6.00 8.10
Sonntag, Binlaß 1.30
Jugend-Vorstellung:

Mitgliederversammlung
am Montag, den 25. Juni 1934, abends 8 Uhr,
im Vereinshaus Feierabend, Stiftſtraße 51.
Tagesordnung:
(6923
1. Jahres= und Kaſſenbericht,
2. Neue Satzungen,
3, Vortrag über: Wichtige Fragen des Wohn=
und Mietrechts.
Mitgliedsbücher müſſen am Saaleingang vorgezeigt
Der Vereinsobmann.
werden.
Bite auschneiden 1. aufheben!
Köln-
Dässeldorfer
Miedrignasser -Bahrplan
ab 11. Janr 1934
Abfahrten ab Mainz:
7.30 bis Köln
7.45 Worms Sa
8.20 Koblenz

9.30 Köln 8o
10.00S,; Köln
10.10 Bacharach Fr
10.30 Bacharach Di, Do. So
10 45 z Assmannshausen 80
11.00 Köln
12.40 n Köln
14.30 Bacharach (Musik)
15.15 Mannheim Mo.
16.00 z Koblens
17.10 Mannheim Fr, Sa
18.00 . Mannheim 8o
18 30 Bingen Mi, Sa, So
(Sa u. So mit Musike)
18.30 Frankfurt Di, Do, So
20,00 z Rüdesheim.
Gustav Gründgens s - Schnellfahrt. Fahrpreisermäßigung für Schulen
und Gesellschaften.
(sose
Montag u. Donnerstag zweitägige Erholungsfahrten!
ngch Königsminter.
Goldtleber, Tommix 1IMittwoch 8 20 Dampfer-Autobuskahrt nach Koblenz.
Die Mainzer Vertretung G. L. KATSER.

Ausfugsfahrten der Hegg.
Dienstag, den 26. Juni, 13.30 Uhr: Ein Nachmittag in
... 1.80 RM.
Lindenfels.
Mittwoch, den 27. Juni, 14.00 Uhr: Zur Kuralpel;
(Spaziergang Felſenmeer)Balkhäuſer Tal
1.10 RM.
Donnerstag, den 28. Juni, 13.30 Uhr: Ein Nachmittag
in Wiesbaden: Fahrt auf d. Neroberg 2.50 RM.
Freitag, den 29. Juni, 13.30 Uhr: Ein Nachmittag
3. RM.
am Waſſerſchloß Meſpelbrunn ..
Sonntag, den 1. Juli, 8.00 Uhr: Aſchaffenburg
Heſſenthal WeibersbrunnLichtenau Forſt=
haus
EinſiedelMarktheidenfeld durch das
Elſavatal Obernburg Dorndiel Groß= Um=
ſtadt
Darmſtadt . . . . . . . . . . . 4.25 RM.
Fernfahrten:
1. Vom 15. 7. bis 23. 7. 34: Große Bayeriſche Seen=
fahrtl
Königſee=Schlierſee=Tegernſee=Kochelſee.
Fahrpr. einſchl. Unterk. u. Verpfl. nur 89. RM.
2. Vom 19. 7.22. 7. 34. 4 Tage im Schwarzwald
in Zwieſelberg bei Freudenſtadt! Geſamt= Reiſe=
nur
29. RM.
koſten.
3. Vom 22. 7. bis 4. 8. 34: 14 Tage zur Oſtſee
Hamburg-Lüneburger Heide. Fahrpr, einſchl.
Unterkunft und Verpflegung. nur 135. RM.
4. Vom 29. 7. bis 3. 8. 34: Rund um den Harz!
Standort in Wernigerode. Fahrpreis einſchl.
Unterkunft und Verpflegung . . nur 59. RM.
Auskunft und Proſpekte im Heaghaus, Darmſtadt,
Luiſenſtraße 1216, Zimmer 6, Telefon 3390.
Mieter=Verein e. V. Darmſtadt igeweilige Abfahrt am Hegghaus; Voranmeldung
(F6gss
erforderlich.
Mathematik, reine
u angew., d. akad.
Gelegen- geb. Lehrer, Vor=
ber
. a. alle Ziele
heitskauf!
Nachhilfe. Witt=
Kf
mannſtr 30, I. ſg
errenrad Monument

das Fahrrad von dem man spricht und
das man kauft, weil seine Qualität höher
ist als sein Preis. (Schon ab RM. 62.)
Vertretung:
Kirchstrade 21
PA gegendber Hudlia)
Fahrräder mit Freilauf von Mk. 35.- an. Ersatzteile und
Reparaturen billigst. Große Zahlungserleichterung. (6964

Nachtaufführung der Freilicht=Feſtſpiele
im Fürſienlager Auerbach a. d. B.
700 Mitwirkende. Scheinwerfer= u. Fackelbeleuchtung.
Samstag= und Sonntagabend 10 Uhr. 6ogob
Nachmittagsaufführung: Sonntag nachmittag ½4Uhr.

wie neu . . . . RM. 28.
Damenrad Opel mit Torpedo=
Freilauf, wie neu, RM. 30.
Aelt. Herreurad RM. 10.
Damenrad . . . . RM. 12.
Knabenrad, wieneu RM. 29.
Neue Qualitätsräder,
Vietoria und Opel, ſchon mit
RM. 10. Anzahlung.
Alte Räder in Tauſch. (6972

OriO Karlsstr. 14/16
Größtes Fahrrad= und Kinder=
wagen
=Spezialhaus Heſſens,

Um zu räum.
Pikierte kräft.
Selleriepflanzen
100 St. 1.20 4.
Sehr ſtarke
Lauchpflanzen
100 St. 60 Pfg.
Aſtern,
Zinnien,
Löwenmaul,
Tagetes u. a. m.
100 St. nur 1.20
Gärt= 1
nerei Batban.
Dieburgerſtr. 105

Dienstag, den 26. 6. Abfahrt 13 Uhr.
Wiesbaden mit Auffahrt zum Neroberg
und Opelbad . . . . . Fahrpreis Mk. 2.10
Mittwoch, den 27. 6. Abfahrt 13 Uhr.
Kloſter. Eberbach über Schlangenbad
. . Fahrpreis Mk. 3.00
Kiederich.
Donnerstag, den 28. 6. Abfahrt 13 Uhr.
Eine entzückende Fahrt ins Blaue.
Fahrpreis Mk. 2.00
Freitag, den 29. 6. Abfahrt 13 Uhr.
Eine Waldfahrt‟ EinſiedelMeſſel
OffenthalDreieichenhain. Fahrpr. Mk. 1.20
Samstag, den 30. 6. Abfahrt 14 Uhr.
Auffahrt zum Frankenſtein.
Fahrpreis Mk. 1.00
Voranmeldung zu allen Fahrten im
Reiſebüro des Verkehrsvereins
MEK Adolf=Hitler=Platz 4.
(6960

Wohin in Ferien?
Sie brauchen ſich kein Kopfzer=
brechen
zu machen, ich unterbreite
Ihnen gern Vorſchläge, bei denen
Sie beſtimmt etwas Paſſen=
des
finden werden. 3. Beiſpiel:
24. 6. Rund um d. Gardaſee 138.
27. 6. BodenſeeAllgäu 87.50
28. 6. 9 (neun) Tage Schwarz=
59.
wald
30. 6. 5 Tage Schwarzwald 36.50
30, 6. Riceione 149.
1.7. Bodenſee 69.50
1. 7. Südtirol Venedig
165.
Dolomiten
Fünf=Länder=Fahrt 105.
1. 7. Quer=Alpenfahrt 123.
1. 7. Schwarzwald Bodenſee
Davos Engadin Spon=
digna
Meran Bozen
St. Moritz Lenzerheide
Züricherſee St. Blaſien
Titiſee nur 95.
Corſika Elba 154.
7. 7. Oberital. Seen=Riviera 155.
8. 7. Schwarzwald Engadin
Gardaſee Venedig
Cortina Dolomiten Bo=
zen
Meran Davos
134.
Zürich
14. 7. 5 Tage Schwarzwald, 58.
103
15. 7. Lugano
15. 7. Schweiz Venedig Süd=
175.
tirol
17. 7. Dalmatien Corfu 248.
83
20. 7. Königſee
20. 7. Rubi Oberſtdorf 89.
220.
133 7. Riviera.
22. 7. Berchtesgadener Land 89.
Mittelmeer=Reiſen, Studienreiſen,
Hochzeitsreiſen, Schiffsreiſen
nach allen Ländern.
Sehr beliebt ſind Reiſen nach
Schweden und Dalmatien.
Wann wollen Sie reiſen?
Verlangen Sie Reiſekalender u.
Reiſevorſchläge unter Beifügung

Die Ghriſtengemeinſchiſt.
Heidelbergerſtraße 14
Dienstag, 26. Juni, 20,15 Uhr
Richard Wagners Meiſterſinger
als Johannis=Feſtſplel.
Oeffentlicher Vortrag
Alfred Schütze, Frankf. a. M.
Freiwillige Unkoſtenbeiträge,

Runst im Kanduerk‟"
am Ludwigsplatz 6ä
SSilberne Sſchalen, Vecher, Nörde uzlut ſitket Diſziplin, die 3
bltear Menſch einen
Gartenbelite! Mlkeufentun bedel

Fiüſter von
küderrhein. Unter
hiler Terboven ſo
Küchigkeit der Auf
Ip0 hrer Arbeit
Keine Grenzen
mmiteter des Füh.
1n die verſammel
1M enge Verbund
ungung. Das kön
Nm Bewegung
APrdende des Vo
Diejenigen
dum Jugend und
fa Mgend radifkaler
ſgittndt. Pflicht der
Mifühl und feinen
619 ſorgen, daß
munderen Seite abe
uirtlicht Schaden en

Sektion
Starkenburg.
Sonntag, 1. Juli
Wanderung
m. Damen nach
Heppenhein
a. B. (el
zum Beſuch von
Starkenburg,
Freilichtſpiel
Um Stadt und
Volk, Volksfeſt!
Bergſträßer
Sommernacht.
Näh. Geſchäftsſt.
Eliſabethenſtr. 4.

Ihr. Obſt ud btieſten Sinne an fol
Süßmoſt. Nat=
u
. Auskunft ſo I4üht gegenüber. P
wie auch heru 11 Strenge Diſzilt
ſtell L. Ehrig, miüſe die Jugend
gärungsloſe ſachviegenheit. Aus
Früchteverwertt wiM Schaden entſta
Große Ochſels Ilemme, im Alter wal
gaſſe 12.
Selbſtverſtändl
ſcüiner und der Se
Immnden rein ſei,
Drugte IirA Audolf beß.
190 Ir fung ſeid
Rüich, das in vielet
makrahen

erſtklaſſige Aus=
führung
. Neom
raturen billigſt)
Brückner
Matratzenfabriü
Holzſtraße.
am Brungen.

von

Rückporto.
O

(F6886

am Stadttheater. Fernruf 43,000

Af A

Luele Engllsch gegas
in
Meine Frau, die
Schützenkönigin.
Wer diesen Film nicht sieht
versäumt 2 Stunden Köst=
lichster
Fröhllehkelt.
Anfang 3.30, 600, 8.20 Uhl.
Nachmittags 2 Uhr
Jugendvorstellung
Harald Loyd
in dem tollen Lustsplel
Filmverrückt,

In das dreifad
Aehmer dieſer
Merung ein. Das
Aich die flaggen
Air des Führers
M nach Duisburt
m Sonntag
ds Reiches ge
indes der erſt
Mütergreifung
Meleiter der Be
Meſter Sta,
Me herzlichſt,

In Wahrung berechtigter Interessen!
Darmstädter Hausfrauen?
Die in einer Anzeige der Bäcker- und Konditoren-Innungen vom 19. 6. 1954 gegebene Darstellung über die Störung des von der Unterzeichneten veranstaltelen Backvortrages trifft n cht den
wahren Sachverhalt. Der Back-Vortrag ist nicht verunglückt, sondern in Vertretung eigennütziger Interessen der Bäcker und Konditoren planmäßig gestört worden. Da die große volks:
wirtschaftliche Bedeutung solcher Back-Kurse vom Reichswirtschaftsminlsterlum, vom Propagandaministerlum und vom Werberat der deulschen
Wirtschaft ausdrücklich anerkannt worden und dlese Stellungnahme allen bekelligten Krelsen klar und eindeutlg zur Kenntnis gebracht Ist, stellt
das Vorgehen der Bäcker und Kondltoren einen schweren Eingriff in das Wirtschaftsleben und in das Wesen der Volksgemeinschaft dar-
Es liegt dem Veranstalter fern, dem Bäcker- und Konditorhandwerk Abbruch zu tun. Aber die deutschen Hausfrauen haben immer gebacken und werden auch weiterhin selbsl
backen. Die Firma Dr. Oeiker hält es deshalb für ihre Pflicht, den Hausfrauen, die es wüinschen, über die richtige Verwendung ihres Backpulvers Backin und die sichere Anwen-
dung
der Dr. Oetker-Rezepte Auskunft zu geben. Das große Interesse der Darmstädter Hausfrauen beweist ja zur Genüge die öffentliche Bedeutung solcher Vorträge.
Es bleibt dem Bäcker- und Konditorhandwerk unbenommen, gleichfalls in jeder erlaubten Form für seine Erzeugnisse zu werben. Es geht aber heute nicht mehr an, mit Gewall-
mitteln
gegen Veranstaltungen, die im Interesse der Hausfrauen abgehalten werden, vorzugehen. Deshalb wird auch der nächste, am Dienstag, den 26. Juni 1934, 20 Uhk=
im
Städtischen Saalbau stattfndende Vortrag behördlicherseits geschützt werden, s0 daß der geordnete Verlauf gesichert ist. Wir bitten deshalb alle interessierten Hausfrauen
um ihr Erscheinen.
T6957
Dr. Augast Oetker, Bielefeld-