Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
r=chentich 7maligem Erſcheinen vom 1. Junl
ua Juni 2— Reiſchsmark und 20 Pſennig
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zaisühr, abgeholt 2.— Reiſchsmarl, durch die
nuren 2.20 Reichsmart frei Haus. Poſtbezugspreis
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigeven Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 167
Dienstag, den 19. Juni 1934.
196. Jahrgang
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Poſiſcheckkonio: Frankfurt a. M. 1301. Bankkonio:
DD. Bank und Darmſtädter und Nationalbank.
Die Tentfſton beutſcer Miegsſchiffe.
Lſuzerfahrken ins Ausland ein werkvolles Bindeglied zwiſchen dem Mukkerland und den deutſchen Kolonien
in aller Welt, ſowie ein wichtiges Werbemitkel für das Reich.
1.75.
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färden und
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eit. 1 74
Angriff gegen Haßpſychoſe.
er Reichswehrminiſter begrüßt und dankk der
„Karlsruhe‟-Beſahzung.
DNB. Kiel, 18. Juni.
Inn Montag mittag begrüßte der in Kiel eingetroffene
Reichs=
weminiſter Generaloberſt von Blomberg, in Begleitung des
Chs der Marineleitung, Dr. h. c. Raeder, die Beſatzung des am
Suztag von einer mehrmonatigen Weltreiſe heimgekehrten
Knzers „Karlsruhe‟
Die „Karlsruhe”, einer der ſtolzeſten Namen der Tradition
in et Reichsmarine, trug zum erſtenmal als Heckwappen das
Huureuz, das Zeichen der nationalſozialiſtiſchen Erhebung.
Ku nach 10 Uhr traf der Chef der Marineleitung, Dr. h. c.
Roer, ein und begab ſich an Bord des Kreuzers „Leipzig”.
In=
zu ühen war die Beſatzung der „Karlsruhe” in Stärke von 580
Min einſchließlich der 31 Offiziere angetreten. Als erſter
er=
ſchie der Inſpektor des Bildungsweſens, Konteradmiral
Saal=
müer, dem der Kreuzer „Karlsruhe” unterſteht, an Bord. Vom
Kuzer „Leipzig” machte ein Schnellboot mit dem Chef der
Ma=
rümeitung an Bord los, um an der Bellevuebrücke den
Reichs=
meſniniſter, Generaloberſt von Blomberg, abzuholen. Die
Kie=
lelxörde mit der im Hafen liegenden Flotte bot ſich dem
Reichs=
w.ſminiſter im herrlichſten Sonnenſchein dar. Beim
Längsſeits=
kolmen des Bootes an der Karlsruhe” ertönte das Kommando
„Cünt nach Steuerbord!‟ Die Wache präſentierte das Gewehr.
Wüßefehl des wachhabenden Offiziers pfiff der Bootsmann das
S”ml „Seite!”, der Tambour ſchlug den Marſch an. Die Flagge
deis eichswehrminiſters ging auf der „Karlsruhe” hoch. Am
Fülleep nahm der Miniſter die Meldung des
Kreuzerkomman=
delun, Fregattenkapitän, Freiherrn Harsdorff von Enderndorf,
erſtegen. Das Flottenflaggſchiff „Schleswig=Holſtein” ſalutierte
dür ochgehende Flagge des Reichswehrminiſters mit 19 Schuß,
wußl der Reichswehrminiſter zum Flottenflaggſchiff
hinüber=
ewüfe.
lann wurden ihm die Offiziere des Kreuzers „Karlsruhe‟
vamſtellt, nach ihrer Begrüßung ſchritt der Reichswehrminiſter
ind Bgleitung des Chefs der Marineleitung, des Kommandanten
uuch des Erſten Offiziers des Schiffes die Front der einzelnen
Vwienen ab, die z. T. auf der Schanze, z. T. auf der Bank und
deimBootsdeck angetreten waren. Unter der Beſatzung befanden
ſion 14 Seekadetten, Zahlmeiſterkadetten und Ingenieurkadetten.
Reichswehrminiſter von Blomberg
führ= auf der Schanze vor angetretener Mannſchaft etwa aus:
zie haben auf Ihrer Fahrt um den Erdball das Mittelmeer,
B3rüch=Indien, Niederländiſch=Indien und die Vereinigten
Staa=
teinzeſehen. Sie haben während dieſer dreivierteljährigen
Ab=
woßheit auf ſeemänniſchem und fachmänniſchem Gebiet Ihr
Kön=
neiyud Ihr Wiſſen bereichert und damit zu den allgemeinen
Er=
ſalmngen der Marine beigetragen. Dann aber — und das iſt
nuniebenſowichtig — hat der Kreuzer im Auslande
füt anſer Vaterland, für das neue deutſche
Dätte Reich geworben. Als im September v. J. Ihr
K4mandant ſich beim Parteitag in Nürnberg bei unſerem
Füh=
rebrieldete, da nahm er für ſich und für ſeine Beſatzung die
Weepflichtung mit, draußen im Auslande, im oft
feind=
liuß Auslande, zu werben für unſer Deutſches Reich.
Deüſe Verpflichtung iſt von Ihrem hervorragenden
Kam=
mewanten und von Ihnen, der Beſatzung, voll erfüllt
wor=
de/7 Ich bin beauftragt, Ihnen den beſonderen Dank des
Rhspräſidenten Generalfeldmarſchalls von Hindenburg,
Uihlies Führers, des Herrn Reichskanzlers Adolf Hitler,
Unſer geſamten Reichsregierung auszuſprechen. Ich
90Mweiter einen Brief von unſerem Außenminiſter Freiherrn
voMſeurath bekommen, der ausdrücklich ſeinen Dank ſagt für die
D die das ſtolze Schiff ſeinen Geſandten und konſulariſchen
Waeiungen geleiſtet hat, um die deutſchen Kolonien
zuſammen=
zu ben.
ſch. weiß wohl wie jeder einzelne Mann auf ſich ſelber auf=
DaManuß, um nicht den Geſamteindruck, den das Schiff macht,
dceſren, den guten Eindruck, den man nun im Auslande ſchon
eyditet, wenn ein deutſches Kriegsſchiff kommt und dies alles
imr. Zeit, in der die feindliche Hetzpropaganda
er=
ihr Haupt erhoben hat, wo erneut, wie im Kriege,
3 hundung und Lüge das Bild trübte, auch das Bild, das die
Wlandsdeutſchen haben mußten. Nun, man bezwingt am beſten
D9 Haßpſychoſe damit, daß man perſönlich auf ſie losgeht. So
EelApir, daß Miniſter und Männer der Wirtſchaft oft Gelegen=
R benutzen, um ins Ausland zu gehen und perſönlich durch
Migkene Wirkung für das Deutſche Reich zu werben. Was hier
R Ehm iſt, während des Dreivierteljahres, ſeitdem dies ſtolze
DA mit ſeiner ausgezeichneten Beſatzung hinausging, bedeutet
DAöcer mit der „Karlsruhe” ging ein geſchloſſener Kampfkör=
*Sſhaus, zu werben für das deutſche Volk und für das deutſche
nd. Daß Eure Erfolge ſo groß geweſen ſind, verdient jeden
N Er wies ſodann auf die in neuer Faſſung herausgegebenen
DAvorſchriften über die „Pflichten des deutſchen Soldaten” hin,
Ber Mann auswendig wiſſen müſſe. Dieſe Pflichten zu
er=
auch das iſt für Männer, wie wir ſind, nicht zu ſchwer,
DEich) weiß, in der Bruſt jedes von Ihnen brennt ein Gelöb=
Teüe, Zucht, Haltung, das wir bekräftigen wollen mit dem
Unſer deutſches Vaterland, unſer deutſches Volk. unſer
auräſident, unſer Führer Hurra, Hurra, Hurra!”
rauf intonierte die Bordkapelle das Deutſchland= und das
Aeſſel=Lied. Nach ſeiner Rede begab ſich der
Reichswehr=
mit dem Chef der Marineleitung unter Deck. Inzwiſchen
De Beſatzung zur Paſſieraufſtellung an der Reeling an. Als
Meichswehrminiſter von Bord ſchritt, ging die Kommando=
Die „Karlsruhe” wieder in der Heimak.
Der Schulkreuzer „Karlsruhe” beim Einlaufen in die
Holtenauer Schleuſe,
an deren Ufer Abordnungen, der Marine, der Reichswehr, der
Landespolizei und der Marinevereine angetreten waren, um den
Kreuzer bei der Rückkehr von ſeiner achtmonatigen Weltreiſe
zu begrüßen.
flagge wieder hoch und das Flottenflaggſchiff „Schleswig=Holſtein”
feuerte in dem Augenblick, als langſam die Flagge des
Reichs=
wehrminiſters niederging, erneut 19 Schuß Salut. Damit hatte
der eindrucksvolle militäriſche Akt ſein Ende ge=
funden.
v. Ribbenkrop bei Doumergue.
DNB. Paris, 18. Juni.
Nach einer halbamtlichen Verlautbarung iſt der deutſche
Be=
auftragte für Abrüſtungsfragen, von Ribbentrop, der am
Sams=
tag mit Außenminiſter Barthou zuſammengekommen war,
Mon=
tag nachmittag um 18.30 Uhr vom Miniſterpräſidenten
Doumer=
gue empfangen worden.
* Der private Beſuch des Herrn v. Ribbentrop in Paris und ſeine
Unterhaltung mit Barthou und Doumergue haben der ausländiſchen
Preſſe Gelegenheit gegeben, ſich dieſer Angelegenheit mit einigen
Schlagzeilen zu bemächtigen. Dabei wird aber überſehen, daß Herr v.
Ribbentrop mit den franzöſiſchen Herren durchaus nicht in
hoch=
offizieller Eigenſchaft geſprochen, ſondern lediglich ſeinen
Aufent=
halt in Paris benutzt hat, um ſich mit dem ihm ſehr bekannten
Herrn Barthou über einige aktuelle Probleme zu unterhalten.
Der „Berliner Lokalanzeiger” will wiſſen, daß nicht nur die
Ab=
rüſtungsfrage, ſondern alle zwiſchen Deutſchland und Frankreich
ſchwebenden Probleme eingehend beſprochen wurden. In Pariſer
politiſchen Kreiſen will man wiſſen, daß Barthou bezüglich der
Abrüſtungsfrage erklärt habe, Frankreich könne keinesfalls von den
Grundſätzen ſeiner Note vom 17. April abgehen. Der franzöſiſche
Außenminiſter habe betont, Frankreich weigere ſich nach wie vor,
die deutſche Gleichberechtigung anzuerkennen. Er berührte auch
die evtl. Rückkehr Deutſchlands in den Völkerbund und zog ſich
dabei auf ſeine in Genf gemachten Ausführungen zurück, wonach
es Deutſchland freiſteht, jeden Augenblick ſeinen Sitz im Völkerbund
wieder einzunehmen. Aber, Frankreich könne keinerlei
Bedin=
gungen dafür anerkennen. Aus dieſer Mitteilung geht nicht mehr
und nicht weniger hervor, was über Frankreichs Haltung längſt
bekannt iſt. Irgendein Grund, die Unterhaltung v. Ribbentrops
mit Barthou als eine politiſche Senſation zu betrachten, beſteht
alſo nicht.
Die unaukoriſierke franzöſiſche Ueberſehung
von „Mein Kampf” verboken.
Das Pariſer Handelsgericht hat am Montag das Urteil im
Prozeß des Eher=Verlages gegen den franzöſiſchen Verleger der
nichtautoriſierten Ueberſetzung des Buches „Mein Kampf” gefällt.
Der Druck und Verkauf der franzöſiſchen Ueberſetzung wurde
ver=
boten und die Vernichtung der beſchlagnahmten Exemplare
ange=
ordnet. Jeder Fall von Zuwiderhandlung wird mit 100 Franken
Geldſtrafe geahndet. Dem Kläger wird moraliſche Genugtuung
in Form des ſymboliſchen 1 Franc=Schadenerſatzes zugehilligt.
Sommerſonnenwende
im Gau Heſſen=Raſſau.
In allen Kreiſen des Gaues Heſſen=Naſſau werden in der
Nacht vom 23. auf 24. Juni die Sonnwendfeuer lodern.
Außer=
dem ſind zwei große zentrale Sonnenwendfeiern vorgeſehen.
Die Kreiſe Groß=Frankfurt, Main=Taunus und Obertaunus
werden die Sonnenwende auf dem Gipfel des Feldberges begehen,
Ein einmaliges, unerhört ſchönes Erlebnis werden die
Teil=
nehmer an der Sonnenwendfeier in Auerbach a. d. B. haben.
In der Nacht vom 23. auf 24. Juni, etwa gegen 23.30 Uhr,
wird unter der Beleuchtung von Hunderten von Pechfackeln auf
der Auerbacher Freilichtbühne als Auftakt der Sonnenwendfeier
das bekannte Freiheitsdrama „Alle gegen Einen — Einen für
Alle” gegeben werden. In dieſem Drama iſt in äußerſt
wirkungs=
voller Weiſe die nationale Erhebung und der Freiheitskampf des
ſchwediſchen Volkes geſtaltet worden. Nicht ohne Grund wurde
auf den Wunſch des Führers die Uraufführung dieſes Dramas
am 9. November in München vorgenommen. Seitdem hat das
Werk einen wahren Siegeszug über alle deutſchen Bühnen
ange=
treten, und es iſt einer Anregung unſeres Gauleiters Sprenger
zu verdanken, daß es in Auerbach auch für die Freilichtbühne
ent=
deckt wurde.
Die Aufführung anläßlich der Sonnenwendfeier wird
noch=
mals eine einzigartige künſtleriſche Steigerung erfahren. Für die
Maſſenſzenen werden für die Nachtvorſtellungen am
Sonnen=
wendtag beiſpielsweiſe mehr als 700 Menſchen aufgeboten
werden
Schon jetzt iſt eine außerordentlich ſtarke Nachfrage usch
Karten für dieſe einzigartige Feier vorhanden. Vereine
Ver=
bände und Formationen, die noch Gelegenheit haben wollen, an
dieſer Sonnenwendfeier in Auerbach teilzunehmen, wenden ſich
daher umgehend an die Bürgermeiſterei in Bensheim an der
Bergſtraße.
Die Karten werden im Vorverkauf zu einem Einheitspreis
von 1.— RM. ausgegeben. Karten an der Abendkaſſe weſentlich
teurer.
Im Auftrag:
gez. Müller=Scheld, Gaupropagandaleiter.
* Induſtrialiſierung agrariſcher Gebieke
Von
Dr. Heinz Potthoff.
Aus den Vereinigten Staaten von Amerika kommt die
Kunde, daß dort ſyſtematiſch die Anſiedlung von Induſtrien in
den vorwiegend agrariſchen Staaten geplant wird. Es wird
alſo dort in vergrößertem Maße geſchehen, was auch in
Deutſch=
land bereits in die Wege geleitet iſt: eine Verſtärkung der
Induſtrie in den vorwiegend ländlichen und landwirtſchaftlichen
Bezirken. Am bekannteſten iſt der Plan des Oberpräſidenten
Erich Koch=Königsberg zur Induſtriealiſierung Oſtpreußens.
Neuerdings ſind ähnliche Beſtrebungen in der bayeriſchen
Oſt=
mark laut geworden. Auch Pommern will ſeinen gewerblichen
Charakter verſtärken. Es bedarf keines beſonderen Hinweiſes,
daß damit Aufgaben von weittragender Bedeutung in Angriff
genommen werden.
Der vordringlichſte Anlaß zu dieſem Unternehmen iſt die
große Not unſerer Gegenwart: in Deutſchland wie in Amerika
ſoll die Induſtrialiſierung vor allem der Bekämpfung der
Arbeitsloſigkeit dienen. Sicher iſt das ein äußerſt
erſtrebens=
wertes Ziel. Aber da die Maſſenarbeitsloſigkeit zum größten
Teil auf Urſachen beruht, die hoffentlich bald vorübergehen und
an deren Beſeitigung die Reichsregierung mit äußerſter Energie
und mit erfreulichem Erfolge arbeitet, ſo müſſen bei ſolchen
Induſtrialiſierungsplänen nicht nur die Wirkungen in der
Gegen=
wart, ſondern auch die in der Zukunft, nicht nur die
Wir=
kungen auf eine Provinz, ſondern auch die auf das geſamte
Land bedacht und beachtet werden. Denn unſere deutſche
Volks=
wirtſchaft iſt eine Einheit, von deren Geſamtſchickſal das Blühen
aller einzelnen Teile abhängt. Und die Anſiedlung von Induſtrie,
die Umſtellung von Menſchen aus der Landwirtſchaft in
gewerb=
liche Tätigkeit oder die Verpflanzung von Menſchen aus dem
Weſten in den Oſten iſt nicht etwas Vorübergehendes oder
etwas, das ſich mit wechſelnder Konjunktur leicht wieder
rück=
gängig machen läßt. Die Einrichtung von gewerblichen
An=
lagen erfordert erheblichen Kapitalaufwand, der verloren iſt,
wenn die neuen oder auch die von ihnen verdrängten alten
Fabriken keinen lohnenden Abſatz finden. Und der Uebergang
von Arbeitern aus der landwirtſchaftlichen in die gewerbliche
Tätigkeit bedeutet in der Regel eine dauernde Verſchiebung in
der Zuſammenſetzung der deutſchen Bevölkerung, die im
Inter=
eſſe der künftigen Volksgeſundheit und Volksvermehrung nicht
erwünſcht iſt. Deswegen ſind drei Richtlinien von Anfang zu
beachten, wenn nicht die vorübergehende Erleichterung der
Wirt=
ſchaftslage einer Provinz mit einer künftigen, dauernden und
bedenklichen Erſchwerung der geſamten Wirtſchaft erkauft
werden ſoll.
An erſter Stelle ſteht der Satz, daß jede Vermehrung der
gewerblichen Erwerbsmöglichkeiten in landwirtſchaftlichen
Gegenden dann erwünſcht iſt, wenn ſie eine ſonſt drohende
Ab=
wanderung von Menſchen nach bereits induſtriellen Gegenden
hindert. Das iſt weniger ein wirtſchaftliches als politiſches und
hygieniſches Erfordernis. Die ländlichen Gebiete ſind der
Brunnquell der Volkskraft. Daß ſeit fünfzig Jahren der geſamte
Geburtenüberſchuß der ländlichen Gebiete in die Städte und
Induſtriebezirke abgewandert iſt, hat die unheilvolle, falſche
Gliederung des Volkes gebracht, die den letzten, tiefſten Grund
der gegenwärtigen Arbeitsloſigkeit bildet. Dieſen Zug vom
Oſten zum Weſten, der zugleich ein Zug von Landwirtſchaft zu
Induſtrie iſt, einzudämmen, iſt die wichtigſte
bevölkerungs=
politiſche, aber auch wirtſchafts= und ſozialpolitiſche Aufgabe,
Zu ihrer Löſung kann auch eine Verſtärkung der gewerblichen
Erwerbsgelegenheiten in den ländlichen Bezirken dienen. Wenn
Landarbeiter von ihrer früheren Tätigkeit zur Induſtrie
über=
gehen wollen, dann iſt es weit beſſer, ſie finden den neuen
Beruf in der Heimat, als daß ſie unmittelbar oder in Etapper
die Maſſenbevölkerung Berlins oder des rheiniſch=weſtfäliſchen
oder des ſächſiſchen Induſtriebezirkes vermehren.
Die Aufgabe, die ländliche Bevölkerung in der Heimat
feſt=
zuhalten, wird doppelt bedeutſam, wenn ſie dahin führt, die
Familien auch in der landwirtſchaftlichen Berufstätigkeit
feſt=
zuhalten. Das tritt namentlich dann ein, wenn der Hof nicht
imſtande iſt, die ganze Familie zu beſchäftigen und zu ernähren.
Es wird erhöhte Bedeutung gewinnen unter der Herrſchaft des
Erbhofgeſetzes, das den Hof ungeteilt einem Nachkommen
er=
hält. Es kann ſehr gefördert werden durch Siedlungen,
die nicht volle Bauernſtellen ſondern nur Halbſiedlungen,
Zu=
ſchußwirtſchaften ſchaffen. Der Induſtriearbeiter mit eigener
kleiner Landwirtſchaft iſt eines von den ſozialen Idealen, denen
wir zuſtreben. In Württemberg iſt es weithin verwirklicht,
Oſtpreußen und Oſtbayern haben durchaus die Vorausſetzungen
dafür.
Dann zweitens: die Vermehrung der Bevölkerung in
den agrariſchen Provinzen muß eines der Hauptziele ſein.
Des=
wegen erfüllt die Induſtrialiſierung des Oſtens ihren Zweck
erſt ganz, wenn ſie zu einer Rückwanderung führt. Und zwar
kommt es nicht nur darauf an, daß überhaupt Menſchen aus
den Induſtriebezirken in die landwirtſchaftlichen Gegenden
ver=
ziehen, ſondern wenn irgend möglich, ſollen es die Menſchen
ſein, die hier geboren ſind. Rückkehr in die Heimat iſt nicht
nur leichter zu erreichen als die Einbürgerung Fremder, ſie iſt
auch wichtiger. Denn wer in die Heimat zurückkehrt, findet
dort Beziehungen vor, die ihm das Einleben erleichtern und
ihn feſthalten. Er ſtammt meiſt aus bäuerlichen Kreiſen und
iſt nicht nur zum gewerblichen Arbeiter, ſondern auch zum
Siedler befähigt. Er bringt eine Frau mit, die einen
länd=
lichen Haushalt zu bewirtſchaften verſteht, oder er gewinnt
leichter als der Fremde eine ſolche Frau. Damit aber iſt die
wichtigſte Vorausſetzung dafür gegeben, daß die
Induſtriali=
ſierung nicht zur Schwächung der Volkskraft, nicht zur
Ver=
minderung, ſondern zur Vermehrung der Zahl geſunder Kinder
führt.
Wenn induſtrielle Betriebe aus anderen Teilen
Deutſch=
lands in Landgebiete verlegt werden, ſo dürfen ſie
keines=
falls ohne die Belegſchaft verlegt werden. Denn ſonſt
iſt der Schaden auf der einen Seite ebenſo groß oder oft
größer als der Nutzen auf der anderen. Denn wenn einer
Arbeiterſchaft durch Verlegung des Betriebes die gewohnte
Arbeitsgelegenheit entzogen wird, ſo fehlt in der Regel die
Möglichkeit zu anderem Erwerbe. Wir müſſen noch auf lange
hinaus mit einem Ueberfluß an menſchlicher Arbeitskraft
rechnen. Der ſtädtiſche Arbeiter, der alles, was er im
Haus=
halte braucht, mit Geld kaufen muß, iſt abſolut auf die
Arbeits=
ſtelle im fremden Betriebe angewieſen. Wird ſie geſchloſſen oder
verlegt, ſo fällt er der öffentlichen Fürſorge zur Laſt. Die
Erwerbsloſigkeit bedeutet für ihn auch Mangel an Beſchäftigung.
Er iſt dem zerrüttenden Gefühle der Zweckloſigkeit, dem
Nichts=
tun ausgeſetzt. Durch Schaffung von Stadtrandheimen und
Kleingärten kann das gemildert werden. Trotzdem bleibt die
Lage der zurückgelaſſenen Belegſchaft ſchlechter als es die der
neuen Belegſchaft wäre, wenn die Fabrik dort nicht errichtet
würde. Dieſes Problem ſpielt ja auch bei der Ausſiedlung von
Induſtrie aus Großſtädten und übervölkerten Bezirken eine
all=
gemeine Rolle. Es mag für den einzelnen Betrieb
privatwirt=
ſchaftlich vorteilhaft ſein, ſeinen Sitz zu verlegen und mit
anderen Menſchen zu arbeiten; für die Volkswirtſchaft iſt die
Verlegung ohne Mitnahme der Belegſchaft in der Regel ungünſtig.
Die Forderung, daß die Induſtrialiſierung einer
Agrar=
provinz zur Vermehrung ihrer Bevölkerung führen ſoll, wird
am einfachſten dadurch erfüllt, daß die hereinkommenden
Be=
triebe die bisher beſchäftigten oder die zu beſchäftigenden
Menſchen gleich mitbringen.
Die Verlegung von Betrieben wird zweckmäßigerweiſe das
Hauptmittel zur Induſtrialiſierung ſein müſſen. Denn der
dritte Grundſatz lautet, daß dadurch keine weſentliche
Ver=
mehrung der gewerblichen Anlage im Ganzen bewirkt werden
darf. Wir haben im Ganzen viel zu viel Induſtrie in
Deutſch=
land; und es beſteht wenig Ausſicht, daß ſich das in
abſeh=
barer Zeit ändern wird. Dieſe wirtſchaftliche Grundtatſache
dürfen wir nicht aus dem Auge verlieren. Die größte Aufgabe
der Wirtſchafts= und Sozialpolitik iſt daher, Menſchen aus dieſen
„gewerblichen” Berufen herauszubringen und ſie anders zu
ver=
ſorgen. Keinesfalls darf durch Vermehrung der induſtriellen
Anlagen der beſtehende „Strukturfehler” der deutſchen
Volks=
wirtſchaft vergrößert werden.
Gegenwärtig iſt die wichtigſte Aufgabe, die Menſchen, die
nicht im „Markte” beſchäftigt werden, das heißt die nicht durch
Arbeit in fremden Betrieben oder durch Verkauf ihrer Leiſtungen
Geld verdienen können, in die Selbſtverſorgung zu
bringen, das heißt, in die Möglichkeit durch eigene Arbeit den
Bedarf ihrer Familie unmittelbar zu beſchaffen. Dafür gibt es
zwei große Gebiete: Landwirtſchaft und Haushalt. Beides iſt
vereinigt im kleinbäuerlichen Betriebe, der ja nichts als eine
Haushaltung mit Ueberſchuß iſt. Es iſt zu geringem Teile auch
da gegeben, wo der ſtädtiſche Haushalt mit einem Garten oder
Acker verbunden iſt. Völlig auf die Selbſtverſorgung können
wir keine Familie mehr verweiſen. Aber die teilweiſe Selbſt=
Der preußiſche Staatsrat verſammelte ſich geſtern im neuen
Palais in Potsdam zu einer Vollſitzung, in der Miniſterpräſident
Göring über „Preußens Aufgabe im neuen Reich” ſprach.
Der polniſche Staatspräſident hat den Miniſterpräſidenten
Koslowſki zum Innenminiſter unter Beibehaltung ſeiner
gegen=
wärtigen Stellung als Miniſterpräſident ernannt.
Der polniſche Miniſterrat hat in einer außerordentlichen
Sitzung den Beſchluß gefaßt, beſondere Iſolierungslager zu
ſchaf=
fen, in denen all die Elemente untergebracht werden ſollen, die
die Ruhe und Ordnung und Sicherheit im Innern des Staates
gefährden.
In Havanna haben ſich am Sonntag politiſche Unruhen
ereig=
net, die teilweiſe einen revolutionären Charakter trugen.
Vier=
zehn Perſonen wurden getötet und fünfzig verletzt.
verſorgung iſt die beſte, dauerhafteſte Bekämpfung der
Arbeits=
loſigkeit. Denn Bauer und Hausfrau ſind niemals „
arbeits=
los”; ſie können unterſtützungsbedürftig ſein, aber ſie wiſſen ſtets
eine nützliche (auch für die Geſamtheit nützliche) Beſchäftigung
für ſich und ihre Familienmitglieder.
Deswegen iſt die von der Reichsregierung in größtem Maße
in Angriff genommene Siedlung von einer gar nicht zu
überſchätzenden, ſegensreichen Bedeutung. Und deswegen iſt die
Vermehrung der landwirtſchaftlichen Bevölkerung in den
Agrar=
provinzen noch weit wichtiger als die Anlage von Induſtrien.
Siedlung! Siedlung! Das iſt das A und O heute. Die
Ver=
mehrung der Kleinbauern, Halbſiedler, Kleingärtner wird von
ſelbſt zu einer Vermehrung auch der gewerblichen Bevölkerung
führen. Denn jedes neue Dorf braucht Handwerker und
Kauf=
leute. Und jede Siedlerſchar gibt nebenbei Arbeiter für ſolche
Induſtrien, die in dieſe Gegend gehören: ſei es, daß ſie dort
Rohſtoffe gewinnen oder ausnutzen; deren Transport in den
Induſtriebezirk ungünſtig wäre; ſei es, daß ſie Waſſerfälle oder
andere Naturkräfte ausnutzen; ſei es, daß ſie beſondere
Abſatz=
gelegenheiten (namentlich nach dem Auslande) vorfinden.
Es gibt viele Möglichkeiten zur Vermehrung der
gewerb=
lichen Tätigkeit in agrariſchen Gebieten. Sie werden auf die
Dauer gut wirken, wenn ſie dem Ziele untergeordnet werden,
möglichſt viele Menſchen aus der Stadt auf Land, aus der
Erwerbswirtſchaft in die Selbſtverſorgung zu bringen und
da=
mit zur Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit beizutragen.
im Bülowplak=Mordprozeß.
DNB. Berlin, 18. Juni.
Im Bülowplatzprozeß wegen der Ermordung der beiden
Po=
lizeihauptleute Anlauf und Lenk erhielten heute die 13 von den
15 Angeklagten das letzte Wort, nachdem die Verteidiger ihre
Plädoyers beendet hatten. Im weſentlichen ſchloſſen ſich die
An=
geklagten den Ausführungen ihrer Verteidiger an. Nur die
An=
geklagten Kuntz, Klauſe und Broede gaben längere Erklärungen
ab. Der Angeklagte Kuntz wandte ſich gegen die belaſtenden
Ausſagen ſeines Mitangeſchuldigten Klauſe und betonte, daß er
ſich nicht einmal moraliſch ſchuldig an der Tat fühle. Klauſe
ſtellte feſt, daß er ſich der Schwere ſeiner Belaſtungen durchaus
bewußt ſei, jedoch ſeine Ausſagen nach reiflicher Ueberlegung und
nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen gemacht hätte. Der Angeklagte
Broede ſtellte entſchieden in Abrede, daß er mit der Tat in
Be=
ziehung ſtehe.
Am Dienstag vormittag werden die beiden letzten
Angeklag=
ten zu Wort kommen. Dann wird ſich das Gericht zur Beratung
zurückziehen. Mit der Urteilsverkündung iſt am Dienstag im
Laufe des Nachmittags zu rechnen.
England und das Kriegsſchuldenproblem
Keine engliſchen Gebieksabkretungen
zum Ausgleich der Schulden an Amerika.
EP. London, 18. Juni.
Die Gerüchte, wonach England u. U. bereit wäre, zur
Bezah=
lung ſeiner Kriegsſchulden an Amerika die Bermudas=Inſeln und
anderes weſtindiſches Gebiet an die Vereinigten Staaten
abzutre=
ten, wurden heute vom Miniſterpräſident Macdonald im
Unter=
haus eindeutig und ſehr energiſch dementiert.
Anlaß zu dem Dementi gab die Anfrage eines Abgeordneten,
der anregte, daß England ſich auf dieſe Weiſe ſeiner
amerikani=
ſchen Schulden entledigen könne, und daß die Anregung der
Ver=
einigten Staaten, Zahlungen in Waren entgegenzunehmen, den
Weg für eine derartige Löſung vorbereitet habe.
Der Miniſterpräſident erklärte darauf mit großem Nachdruck
und unter lautem Beifall des Hauſes, daß eine derartige Löſung
für England nie in Frage kommen könne.
Hartoharfostthen Berfolgangen
in Beiterteic.
Ein Nakionalſozialiſt erſtochen, ſieben ſchwer verlehti
Der Oeſterreichiſche Preſſedienſt meldet: In Braunau am
Inn=
fand Sonntag, den 17. Juni, eine Kundgebung der „Vaterländfi
ſchen Front” ſtatt. Auf der Heimfahrt der teilnehmenden Heim
wehrleute kam es in Neumarkt im Hausruckkreis zu ſchweren Auss
ſchreitungen der Heimwehrleute gegen Nationalſozialiſten. Jrü
der Station Neumarkt=Kallheim ſtanden, als der Zug einfuhrt
einige Nationalſozialiſten, die das Turnerabzeichen trugen. Din
Heimwehrleute forderten ohne irgend eine Veranlaſſung die Na
tionalſozialiſten auf, die Abzeichen abzulegen, wobei ſie wüſtt
Drohungen ausſtießen. Der SA.=Mann Sepp Koſtlinger weigert
ſich, der Aufforderung nachzukommen, und wurde daraufhin durod
Fel e
10
7N
eine
unſet
zunfril
Bajonettſtiche in den Bauch ſo ſchwer verletzt, daß er zwei Stum /plly,naßen z
den danach ſeinen Verletzungen erlag. Andere Volksgenoſſe=0u
h gar
konnten ſich nur durch Flucht dem Wüten der Heimwehrleute ent; „u
undern
ziehen.
beutſchen
Am Sonntag, den 10. Juni, fand in Gmünd in Kärnten eiz nrd
Treffen der Chriſtlich=Sozialen Partei ſtatt, zu dem aus ganm Beit
ur
Kärnten etwa 2000 Teilnehmer erſchienen waren. Aus der Staty A
ſelbſt und aus der Umgebung der Stadt nahmen an der Kundd N—
iu.
gebung faſt keine Perſonen teil. Auf der Heimfahrt der Teilnell ſuſeiſen, daß ma
mer an der Kundgebung drangen in Paternion im Drautale oſti V., „holten und ver
märkiſche Sturmſchärler in ein Gaſthaus ein, in dem Nationaru wel
ſozialiſten ſaßen und gingen unter wüſtem Schimpfen mit Wafy 70 ſ0ebeh. D.
fengewalt gegen die Nationalſozialiſten vor, ohne daß eine Vert M2wſeh elosDe.
anlaſſung hierzu beſtand. Ein Nationalſozialiſt wurde durch ſiebes 9. M Lrhl
Bajonettſtiche verletzt; einem anderen Nationalſozialiſten wurdh, Awoieh N.”
, daß die G
der Vollbart ſamt der Haut vom Geſicht geriſſen. Die Nationalu 2wſperanzwortlich
ſozialiſten hatten durch dieſen Ueberfall nicht weniger als ſieben
ſte ungsentwertunger
Schwerverletzte zu beklagen.
dua Zulerhöhungen de
Fier.
Die Hochſchule für Bodenkulkur in Wien geſchloſſem e=sim 8 ber ein
Die Hochſchule für Bodenkultur, an der bekanntlich in des e Lonsſereſhle
letztei: Zeit mehrfache Sprengſtoffanſchläge verübt worden ſind, f74 eM Looeſſtzo
ſitier haben wir Gold
am Montag auf Weiſung des von der Regierung ernannten Konx //eſomwert von et
miſſars für die Hochſchule vorübergehend geſchloſſen worden. De=
Regiepungskommiſſar hat gleichzeitig eine Verfügung erlaſſern . 0 Levſenber n
pungt ſind.
nach der ſür die Beſchädigung der Hochſchule durch die Sprengſtoffl ”= gi haben ſchon
anſchläge jeder Hörer verpflichtet iſt, einen Schadenerſatzbeitrag
ſud der deutſchen
von 20 Schilling zu leiſten. Nur diejenigen der 600 Hörer der Hockh y die geſetzlich vor
ſchule, von denen die Sicherheitsbehörden überzeugt ſind, daß ſ0 mchritten, worder
die Anſchläge auf die Hochſchule verurteilen, werden von der Zall )uina von 2,9 2
lung befreit. Dagegen werden die Hörer, die ſich weigern, an des
meiſt es das Vertre
Wiedergutmachung des Schadens mitzuwirken, im nächſten Seme) g Pirtſchäft zur eie
ſter nicht mehr in die Hochſchule aufgenommen.
din bietet die Reic
Angriffsfläche.
Ueber das Wochenende iſt es in Zürich zu zahlreichen Verhaßt / in Intereſſe dar
tungen von Mitgliedern der Nationalen Front durch die Polizes zuet wird. Sel
gekommen; die Verhaftungen erfolgten z. T. wegen angeblich vem vorhanden
ſuchter Bildung von nicht genehmigten Demonſtrationsumzüger
das gleiche
und wegen des Tragens des grauen Hemdes, der einheitlichen Klei.
zher. Die geſunde
dung der Nationalen Front,
üten Finanzen ſind
eMichsmark.
Wiederaufnahme der deutſch=franzöſiſchen
ier die Währr
debatte. Wa
Wirkſchaftsverhandlungen.
hn iſt die Auswei
Nach einer Mitteilung der Agence Economique et Financiera ügen an
Gol=
werden die deutſch=franzöſiſchen Handelsvertrags=Verhandlungen 0 wir wieder Reſe
am 24. Juni in Berlin wieder aufgenommen werden. Führer; hubiger anlegen
der franzöſiſchen Delegation iſt der Direktor im Handelsmini= ℳ= ein erbeblicher
ſterium, Bonnefon=Craponne, der vor kurzem die engliſcheffen ung des deut
zöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen zu einem günſtigen Abſchlußl ſendigen Er
gebracht hat. Die franzöſiſche Delegation reiſt in den nächſten g werden. An=
Tagen nach Berlin ab. — Man hofft auf franzöſiſcher Seite, daf! in wir es eigentl.
bis zur Wiederaufnahme der Verhandlungex Mefolgt iſt
am 24. Juni eine Klärung in der Regelung de: c und Mong
Transfer=Frage, die nach der Verhängung des deutſcher) / Genſo abfinden
Transfer=Moratoriums nach franzöſiſcher Auffaſſung akut geworn im äußerſten.
den iſt, erreicht ſein wird. Es heißt, daß die Verhandlun/ y0 unſeres gut
gen für eine Regelung der Transfer=Frage be!—un die Gläubi
reits auf diplomatiſchem Weg aufgenommen ſein!
Ann die „New
ſollen.
Der Führer der franzöſiſchen Delegation für die HandelsvenAaübiger nich
tragsverhandlungen mit Deutſchland iſt bereits heute abend nach! atung, dann
ud Ab der Goldbe
Berlin abgereiſt.
ma Reparationsver!
Der Sicherheitsausſchuß der Abrüſtungskonferenz, der aud Miht. Wir ſtiege
Grund der Entſchließung vom 8. Junj am 11. Juni in Genf geu. „urden an, mußt
bildet wurde, hat geſtern ſeine erſte Sitzung abgehalten und eineid 0obten Teil des
techniſchen Unterausſchuß beauftragt, diejenigen Fragen einer em ſeute mit den
ſten Prüfung zu unterziehen, die dem Sicherheitsausſchuß vomi Men belaſtet, die wir
Hauptausſchuß überwieſen worden ſind.
Deutſche Frühjahrs=Ausſtellung
Darmſtadt Makhildenhöhe.
Von Wilhelm Michel.
Aber dieſe Frage, ſo wichtig ſie für Darmſtadt ſein mag,
wird von einer anderen Frage, die nun zu ſtellen iſt, an
Be=
deutung weit übertroffen. Dies iſt die Frage, weshalb ſich die
Ausſtellung, die in Teilen ihrer Auswahl das Deutſche ſo gut
zu treffen wußte, anderwärts ſo unempfindlich zeigte gegen
Verlautbarungen ausgeſprochener Unbeſeeltheit und Unechtheit,
gegen Zeugniſſe leerer Schauſpielerei und abgeſtandenen
Spießer=
tums? Was hat die operettenhafte Malerei eines Niſſel mit
ihren witzig aufgeſetzten Lichtchen und Scherzchen, mit der
necki=
ſchen Chlorodont=Lieblichkeit ihrer „Büßenden Magdalena”, in
einer deutſchen Ausſtellung zu tun? Wie konnte verkannt
werden, daß Marrs Engelbild ein Augenzauber ohne jeden
ſeeliſchen Hintergrund iſt, ein leeres Feuerwerk, eine ſüßliche
Kuliſſe aus parfümierten Papierroſen? — Gekonnt? Ja, gewiß;
aber das Können, von dem das Wort „Kunſt” abſtammt, meint
nicht bloß die fingerfertige Handhabung der Darſtellungsmittel,
ſondern auch das ſeeliſche, das geiſtige Können, das einen
gläubigen, kernhaften Weltblick vermittelt.
Weiter: Was iſt Ernſt Liebermanns Malerei (um
ſeine Zeichnung ſteht es anders und beſſer) mehr als noble
Phraſe, „gebildetes” Epigonentum? Was hat Leo Putz in
ſei=
nem Frauenbildnis anderes zu bieten als geſchminkten
Ver=
fall, eine in Auflöſung begriffene Genießerwelt? Und Broel!
Wie gerne möchte man mit ihm am tannenüberſchatteten und
blumenumſäumten Waldquell träumen! Aber der Künſtler hat
im Nadelwerk der Tannen dieſes gewiſſe Bogenmotiv bemerkt,
und nun weiß er nichts Beſſeres zu tun als es ornamental
auszuſchlachten. Er feſtoniert den ganzen oberen Bildteil durch,
ohne Gefühl dafür, daß er durch das unzarte Nebengeräuſch
dieſer verwünſchten Ornamentik das ganze Erlebnis „
Wald=
quelle” totſchlägt. Das iſt Manier, das iſt Selbſtgefälligkeit, das
hat mit einem deutſchen Natur=Erleben nichts mehr gemeinſam.
und ſo ſtoße ich in dieſer Ausſtellung vielfach auf
Stören=
des, auf eine mich befremdende Unempfindlichkeit für
Weſens=
züge, die ſich gerade mit deutſcher Kunſt nicht vertragen. Ich
meine damit auch jene Menge von bloß braven oder gefälligen
Dingen. Ich ſehe ſie ungern mit einer Ausſtellung verbunden,
die in dieſer bedrohten Stunde der deutſchen Kunſt dienen will:
ſie laſſen mich daran denken, daß es neben der roten und
goldenen und ſchwarzen Internationale auch die plüſchene Inter=
nationale des Spießertums gibt. Auch gegen ſie müſſen wir, am
meiſten in der Kunſt, auf der Hut ſein.
Zum Schluß ein Wort über Fritz Erler. Kein Zweifel,
daß er ſeinen ehemaligen Schollekameraden Putz und Münzer
an Ernſt und Schwung weit überlegen iſt. Kein Zweifel, daß
ſeiner Schilderung des nordiſchen Menſchentums vom völkiſchen
Standpunkt aus ein Sonderwert zukommt. Aber darf überſehen
werden, daß das Nordiſch=Germaniſche bei Erler bloß in
plakat=
haftem Vortrag erſcheint, als an die Wand gebrachte Ideologie
und Gebärde, nicht als eine in die tätig=künſtleriſche
Welt=
bearbeitung eingeſchaltete Kraft? Tafeln von
Fläſchenſchmuck=
wert baut er auf, aus den Antrieben eines wirkungsſicheren
Bühnenbildners. Man mag ſagen, er ſetze etwa die Linie des
Freskenmalers Cornelius fort. Aber wie ſehnſüchtig blicken wir
von Cornelius hinüber zu C. D. Friedrich, zu Ph. O. Runge,
Alfred Rethel oder gar Moritz v. Schwind! Für das, was
Erler fehlt, iſt nichts bezeichnender, als daß er ſeine ſtärkſten
Wirkungen auf „kunſtgewerblichem” Gebiet erzielt hat. Seine
Bühnenbilder zum „Fauſt” im Münchener Künſtlertheater, ſeine
großartige Fahnenreitergruppe in einem Münchener Feſtzug
ſind mir noch in friſchſter Erinnerung. Hier lieferten Luft und
Sonne und Rampenlicht dasjenige Element hinzu, das au
Erlerſchen Bildern mangelt: Die Räumlichkeit im Seeliſchen,
der Wirklichkeitsakzent die Lebensſchwere, die Weltverknüpfung.
Nur vor Aufgaben ſolcher Art geſtellt, wird Erler vielleicht noch
einmal zu gültiger Auswirkung gelangen. In der Bildgeſtaltung
wird er nicht zum Führer ausgerufen werden können.
Eund, wie der alte
Sinn um Deutſchland geht, dürfen Verſchiedenheiten der Auß / Nuend, wich ge
faſſung nicht mutwillig verſchwiegen werden. Von jedem
Einzelnei=
von uns wird erwartet, daß er nicht nur den entbehrlichels . e T mit S
Groſchen, ſondern auch das Beſte ſeines Wiſſens und Meinen:n I9 wurde, (18.
der Dater dann
in dieſen Jugendſtunden des Dritten Reiches darbringt.
Dies zur Rechtfertigung meiner Abgrenzungen; zugleich” ſraf e Mn Blüch
Ausdruck meines Wunſches, es möchten dieſe Abgrenzungen 96) hun uuchten die
ide Krieg für völ
prüft und womöglich in den Fortgang der Darmſtädter Kznſal /olde ein Liechen
Ernſtes Verantwortungsgefühl iſt es, das mich hier
Grenz=
linien ziehen hieß; Grenzlinien, auf deren Beachtung in der
Kunſtpolitik des Neuen Deutſchland Entſcheidendes ankommt.
Der neue deutſche Wille zur Rettung des Menſchen, zur
Er=
friſchung des Lebens kann auf die Dauer nicht durchhalten,
wenn unſere Kunſtpflege nicht Echt und Unecht, Geiſt und
Buch=
ſtaben, unmittelbaren Einſatz und abgeſtandene Bürgerlichkeit
lar zu ſcheiden weiß. Den lähmenden Peſſimismus der
ab=
geklungenen Kunſtzeit ſind wir losgeworden. Aber wir dürfen
nun nicht in den Irrtum fallen, das Deutſche in der Kunſt auf
das Kleine und Hausbackene feſtzulegen, und wir dürfen es
nicht ſo faſſen, daß auch das Schiefe und Halbe, das Seelloſe und
der kunſtgewerbliche Erſatz hineinpaſſen.
Wie ſehr die kunſtpolitiſchen Dinge noch — gottlob — im
Fluß ſind, das zeigen andere Ausſtellungen, wie ſie gegenwärtig
in Düſſeldorf, in Berlin gezeigt werden. Da ſind andere
Stand=
punkte führend. Auch was ich jüngſt in der Provinz ſah (in
Saarbrücken, in der Pfalz) ſteht meinen Auffaſſungen näher,
Gerade weil es in der Kunſt in einem ſehr ſchwerwiegenden
pflege eingebaut werden.
Wio
Ein deutſcher Kampfprofeſſor.
un
äglich für
gie die Ket
Sdnd im 1. Aor
in de Nack
Dis Dor
Daond iter den
Eib den
Droy
Desihei Teiliener
Für deutſche Ehre, Wehre, Lehre!
Zum 50. Todestage
des Hiſtorikers Joh. Guſt. Droyſen, 19. Jun”, s0h. Guſt
Von Werner Lenz.
Von der „Weltentrücktheit” und „Volksfremdheit”, unſere?
deutſchen Profeſſoren wurde früher viel geredet. Iſt nicht FMa
ſolche übertreibende Verallgemeinerung vom verſponnenen
Al=
tagfernen, tatfremden Gelehrten ein Unrecht an einer Menſck””
klaſſe, die ihren Beruf zur Belehrung des Volkes ſo glänze!.
löſte, daß eben die Beſten der Nation, die Ritter im Geiſte 10
die Aufwärtsdrängenden, ihnen Bereicherung des Wiſſens !0
Stärkung des ſittlichen, des nationalen Tatwillens verdamt”..
— Schon folgende Namen beweiſen die Volksverbunden9”
deutſcher Gelehrter, die mit Wort, Schrift und Tat für. L
deutſche Lehre, für die deutſche Ehre, für deutſche Wehrhaftig”..
eingetreten ſind. Profeſſoren waren doch Ernſt Morik Ak0.
der Bauernſohn, Uhland, der Sohn eines kleinen Univerſic
beamten, Fichte, der Sohn eines armen Bandwirkers. Sie."
die des Lebens Ernſt ſchon frühzeitig erfuhren und damit.
Sinn für des Volkes Not und Sehnſucht in ſich""
nahmen, wurden gute Streiter für Volk und Reich.
In ihrer Reihe darf einer nicht ungenannt bleiben,
lange Zeit gefliſſentlich uotgeſchwiegen wurde, weil er ſich l
Volk und Vaterland hingab und ausgab: Johann Hlle.
Droyſen. Auch er hatte frühzeitig den Ernſt nationaler und"
ſchaftlicher Nöte als Kind eines ärmlich beſoldeten Solol.
pfarrers eines echten Volksmannes und Seelſorgers, kehl.
lernt, fällt ſeine Geburt doch in das Jahr 1808! Der Vatek 9
eben die Belagerung von Kolberg durchgemacht und wal.
Gneiſenau an Blücher, dem er Freund und politiſcher Be.”
wurde, empfohlen worden. In Blüchers Standort Trepiol.
der Rega kam der Knabe zur Welt. Eine ſeiner früheſte.
innerungen ſchreibt er ſelbſt: „Noch heute iſt mir lebheſt. .
Reustag, 19. Juni 1934
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Das Transferproblem von heute nichks anderes als das Reparakionsptoblem von geſtern.
Warnung vor übereilken Vergellungsmaßnahmen.
Gläubigervernunft.
ain Teil der ausländiſchen Gläubiger nimmt uns
gegen=
m rioch immer eine feindliche Haltung ein, während z. B. die
sweiz und Holland, und einige andere Gruppen, volles
Ver=
ſwor is für unſere Handlungsweiſe aufbringen, eben weil ſie
Ndavon überzeugt haben, daß Deutſchland eine
ge=
riie Schonfriſt braucht, um finanziell wieder
güigermaßen zu Reſerven zu kommen. Dabei
gſekt es ſich gar nicht um eine Unterbindung der deulſchen
ſolumgen, ſondern lediglich um ein Abſtoppen der
Ueber=
rung der deutſchen Leiſtungen von der deutſchen in fremde
ANrungen.
Ungeſichts der Unvernunft, namentlich der Engländer,
ver=
ſon die ausländiſchen Stimmen beſondere Beachtung, die
umten Standpunkt teilen und die ebenfalls der Anſicht
Aus=
dw verleihen, daß man von einem Schuldner nur dann
Zah=
lu men erhalten und verlangen könne, wenn ihm auch die Mög=
1ichit gegeben werde, ſeine Waren abſetzen und dafür Gold
z0Deviſen einzuhandeln. Die „New York Times” warnt
da=
viy auf die Transfereinſtellung mit Vergeltungsmaßnahmen
zu mworten, weil ſie ein Unglück wären. Sie geht weiter und
ſtil feſt, daß die Gläubiger für Deutſchlands gegenwärtige
Lia mitverantwortlich wären, und daß ſie ſich ſelbſt durch die
Alätungsentwertungen, durch die Einfuhrkontingente und
dunn Zollerhöhungen den Weg zur deutſchen Zahlung verſperrt
häte.
Venn es aber eines neuen Beweiſes für die
Notwendig=
keſt er Transfereinſtellung bedurft hätte, dann iſt er jetzt durch
tiſe etzte Wochenüberſicht der Reichsbank geliefert worden.
Aſieer haben wir Gold und Deviſen abgeben müſſen, und zwar
in ſeſamtwert von etwa 20 Millionen Mark, ſo daß unſere
Giiſt und Deviſenbeſtände bei der Grenze von 100 Millionen"
guugangt ſind.
Bir haben ſchon früher betont, daß die Golddecke mit dem
Büſud der deutſchen Währung nichts mehr zu tun hat,
nach=
dcſun die geſetzlich vorgeſchriebene Gkenze ſchon ſeit langem
uieſchritten worden iſt und wir jetzt bei einer
Obtung von 2,9 Prozent angelangt ſind. In erſter
Lihz iſt es das Vertrauen des deutſchen Volkes und der
deut=
ſchenWirtſchaft zur eigenen Währung, das maßgebend iſt. Zum
guugen bietet die Reichsbank böswilligen ausländiſchen Kräften
keilnAngriffsfläche. Im übrigen hat aber das Ausland
eben=
falisein Intereſſe daran, daß die deutſche Währung nicht
er=
ſchtiert wird. Selbſt wenn überhaupt kein Gold
muhvorhanden wäre würde die Mark in ihrem
Wlit das gleiche Zahlungsmittel bleiben wie
bifsler. Die geſunde deutſche Wirtſchaft und die Ordnung der
demiſhen Finanzen ſind eine weitere Garantie für die Stabilität
dem leichsmark.
ber die Währung ſelbſt ſteht überhaupt nicht
zun Debatte. Was wir wollen und was wir
an=
ſtrah, iſt die Ausweitung des Warenverkehrs, um größere
Mſigen an Gold und Deviſen hereinzubekommen,
dann wir wieder Reſerven für die Befriedung unſerer
Gläbiger anlegen können. Selbſtverſtändlich muß immer
wiſiae ein erheblicher Teil der Bareingänge für die
Ver=
orſang des deutſchen Volkes mit allen
lebens=
nrcindigen Erzeugniſſen und Rohſtoffen
ab=
gezw gt werden. Angeſichts der letzten Reichsbankbilanz
be=
damen wir es eigentlich, daß der Transferaufſchub nicht ſchon
frücy erfolgt iſt. Das Ausland hätte ſich in den vergangenen
Wrichn und Monaten mit einer Unterbindung der
Transferie=
rumgebenſo abfinden müſſen, wie das jetzt der Fall iſt. Daß
wit dn äußerſten Termin abgewartet haben, iſt wiederum ein
Beys unſeres guten Willens, auch das letzte Gold
hinzu=
gebe) um die Gläubigeranſprüche zufrieden zu ſtellen.
lenn die „New York Times” jetzt daran erinnert, daß
diſfläubiger nicht ganz ſchuldlos ſind an dieſer
Emwicklung, dann wird das wohl am beſten durch das
Auu md Ab der Goldbeſtände der Reichsbank beleuchtet. Die
engnnn Reparationsverpflichtungen brachten eine erhebliche
Gofdfuhr. Wir ſtiegen ſchließlich auf einen Beſtand von
„ſAlliarden an, mußten aber gleich wieder an die Gläubiger
dem rößten Teil des geliehenen Geldes abliefern und ſind
noch zeute mit den Zinſen und Tilgungsbeträgen für die
Suumen belaſtet, die wir längſt nicht mehr unſer eigen nennen.
Es liegt in der Hand der ausländiſchen
Gläubiger, dem Reparationswahnſinn einen
Riegel vorzuſchieben. Sie haben ihn begünſtigt. Sie
haben auch nachher keinen Finger gerührt, um wenigſtens den
jähen Abſturz zu vermeiden. So kam dann der Vorſtoß der
Franzoſen, die unter der Hand alle ihre Kredite zurückzogen,
und die Reichsbank zwangen, ihre Beſtände immer mehr und
mehr anzugreifen. Wir rutſchten auf die Grenze von einer
Milliarde herunter. Wir mußten trotz der Vereinbarungen mit
den Gläubigern über einen beſchränkten Transfer ſtets von
neuem aus unſeren Gold= und Deviſenbeſtänden ſchöpfen, bis
dann ſchließlich nichts mehr anderes übrigblieb, als zur
Selbſthilfe zu greifen.
Die Notwendigkeit dieſer Selbſthilfe wird nun nachträglich
von einigen Gläubigern anerkannt. Leider kommen ſie zu ſpät.
Trotzdem beſteht alle Ausſicht, daß es gelingen wird, während
des Transfermoratoriums erhebliche Deviſenmengen
aufzu=
ſtapeln, um unſere Wirtſchaft weiter anzukurbeln, gleichzeitig
aber auch mit allen Gläubigerſtaaten nach und nach
Verein=
barungen zu treffen, die einen gegenſeitigen Warenaustauſch
fördern, und die damit an der Geſamtſumme gemeſſen, dieſen
Ländern mehr geben, als ihnen zufließen würde, wenn
Deutſch=
land ſich reſtlos verausgaben und dann eines Tages nicht
ein=
mal mehr als Käufer ausländiſcher Waren auftreten könnte.
Die Schweiz und das deutſche Transſer=Morakorium.
EP. Baſel, 18. Juni.
Anläßlich der Delegiertenverſammlung des Schweizeriſchen
Gewerbeverbands in Interlaken hielt der Vorſteher des
Eidge=
nöſſiſchen Volksdepartements, Bundesrat Schultheß, eine
viel=
beachtete Rede, in der er in Anſpielung auf die deutſche
Trans=
fer=Einſtellung erklärte, die Schweiz müſſe dafür Sorge tragen,
daß ſie auch in Zukunft für das Ausland arbeiten könne, weil
der Lebensraum im eigenen Land zu klein ſei. Bei der Regelung
der Beziehungen zum Ausland müßten die Behörden nicht nur
die Intereſſen der Produktion, ſondern auch diejenigen der
ſchwei=
zeriſchen Sparer verteidigen. Die Angelegenheit des Transfers
ſei nicht eine Frage des Einzelnen, nicht der Kapitaliſten, nicht
der Banken, ſondern der Sparer, der Handelsbilanz, der
Wäh=
rung und der Exiſtenz. Die Schweiz werde daher auch in Zukunft
mit aller Energie auf ihren Rechten beharren und dafür ſorgen,
daß ihre Kauf= und Kapitalkraft in den Dienſt der
Wirtſchafts=
intereſſen geſtellt werde. Ohne Treu und Glaube gebe es kein
nationales und kein internationales Wirtſchaftsleben Bundesrat
Schultheß kam auch auf die Korporationenfrage zu ſprechen und
erklärte, wenn man heute mit einem Projekt der Korporationen
vor das Volk treten würde, ſo würde dieſes ein ſolches Geſetz der
Regierung vor die Füße werfen. Eine gemäßigte, berufsſtändiſche
Ordnung würde ohne die Intervention des Staates nicht
durch=
geführt werden können. Zum Schluß ſtellte Bundesrat Schultheß
feſt, daß die Schweiz die wenigſten Arbeitsloſen aufweiſe und
daß die ſchweizeriſche Ausfuhr, wenn ſie auch tatſächlich
zurückge=
gangen ſei, doch nicht ſo ſtark zuſammenſchrumpfe wie diejenige
von Ländern mit Währungsabwertung. Eine Preisſenkung, wie
ſie in Ländern mit Währungsabwertung durchgeführt worden
ſei, kommt daher für die Schweiz nicht in Frage.
Die Meldungen aus der Schweiz, wonach die Transfer=
Ver=
handlungen zwiſchen Deutſchland und der Schweiz zu einer
Eini=
gung geführt haben, ſind unzutreffend.
Franzöſiſche Erwägungen über das Transfer=
Morakorium.
EP Paris 18. Juni.
Zwiſchen den Vertretern des franzöſiſchen Außenminiſters,
des Finanz= und des Handelsminiſteriums wurde heute morgen
eine neue Beſprechung abgehalten, in der die
Hal=
tung Frankreichs zum deutſchen Transfer=
Mora=
torium beraten wurde. Der Miniſterrat vom Dienstag wird
wahrſcheinlich eine Entſcheidung in dieſer Frage treffen. Die
„Information” gibt der Anſicht Ausdruck, daß die
kommen=
den Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und
Frankreich ohne Zweifel zu einer Einigung
füh=
ren werden. Dadurch würden Repreſſalien vermieden, welche
den internationalen Handel nur noch weiter einſchränken würden.
Ernmrung, wie der alte Blücher, vor dem väterlichen
Pfarr=
hautf haltend, mich vor ſich auf ſein Pferd hob, erinnerlich
ſerng wie er mit Scharnhorſt in des Vaters Studierſtube
emmſagen wurde‟. (1811)
1s der Vater dann nach Greifenhagen bei Stettin verſetzt
bun½ beſuchte ihn Blücher wieder in politiſcher Miſſion, und
lur/ grauf rauchten die Flammenzeichen überall im Lande!
Dem ſilige Krieg für völkiſche Freiheit brach aus! Im
Pfarr=
hau=ſwurde ein Liebesgabendepot errichtet. Die Mutter und
Rä-y kochten täglich für 600—1000 deutſche Freiheitskämpfer.
Unl ann folgte die Kette der Siege, bis Vater Droyſen in
leink agebuch am 11. April 1814 ſchreiben konnte: „Heute abend
Uclam die Nachricht, daß unſere Truppen in Paris ein=
9ezU ſind. Das war der herrlichſte Abſchluß des Oſterfeſtes.
Gutztl ſprang unter den Kanonendonner an meiner Hand vor
iſrend. Er wird den heutigen Abend nicht vergeſſen!!“
6 Joh. Guſt. Droyſen hat den Siegesabend nicht ver=
Beite Durch Familienerziehung, durch Heimatliebe und
Volks=
derleldenheit war er eng mit den Belangen der Nation ver=
„nülM Er ſtellte ſein Leben, Schaffen und Fühlen ganz in den
ZialAdes Vaterlandes. Es war kein leicht gangbarer Weg, den
er AAdeln mußte. Am Marineſtiftsgymnaſium in Stettin erhielt
T Reifezeugnis trotz „mangelhafter Geſchichtskenntniſſe‟
noh hzog dann die Univerſität Berlin. Einen weſentlichen Teil
Veim Künterhaltes verdiente er ſich mit Privatſtunden=Erteilung.
WDeir biß ſich durch. Als Lehrer wirkte er am Berliner Gym=
Naicn „Zum Grauen Kloſter”, wo er in Berührung mit dem
Nn 3 Bismarck kam, der 1832 dort die Reifeprüfung beſtand.
Dhſen folgte 1840 dem Ruf als Profeſſor an die Uni=
VrT Kiel. Hier war des Patrioten, Hiſtorikers und Politikers
Eg! Kampfplatz! Die däniſche Politik drohte ſich zu einem
Nau Raubattentat auf die vereinigten Herzogtümer Schleswig
e bſtein auszudehnen; das Volk erhob ſich gegen dies Un=
Ten And Männer wie Droyſen ſtellten ihre ganze Tatkraft und
7 ches Wiſſen in den Dienſt der deutſchen Sache. Droyſen
DrEie die berühmte „Kieler Adreſſe von 1844” gegen die
Die en Chauviniſten und für das deutſche Recht des Landes
DS lnes treuen Volkes! Auf 1000 Exemplaren ſammelte er die
W geſchieht aber dennoch Es droht Entlaſſung und Freis=
Seinß caie, aber — die Dänen fürchten ſich vor der unbeugſamen
Shs des Volkes und „überſehen” den „Ungehorſam” des
NrShis Drohſen und der Seinen! Gefährlicher noch war das
i lſte Eintreten des nun ſelbſt Geſchichte machenden
endier 2 in der Folgezeit. Er tritt in ſcharfen Gegenſatz zum
DEr. König Frtedrich FIl, der erſt um die Sele der
Schleswiger ringt und dann unter dem Druck des Miniſteriums
in Kopenhagen die „Einverleibung” des deutſchen Landes zu
Wege bringt! Das Volk erhebt ſich, die Studentenſchaft macht
unter Leitung Droyſens den Zug nach Rendsburg und zwingt
die militäriſche Beſatzung zum Uebertritt auf die Seite der
„Nationaldeutſchen Bewegung!‟ Dann wählt das dankbare,
ver=
trauende Volk Droyſen zum Vertreter der ſchleswigſchen Rechte
beim Bundestag in Frankfurt ſowie zum Abgeordneten der
National=Verſammlung! Dort wirkte er für die Reichseinigung
in dem Sinne, daß Preußen als die führende Macht die
Erneuerung des Reiches gegen die habsburgiſchen Ränke
durch=
führen müſſe und dann im Reiche aufzugehen habe!
Wegen des Haſſes der däniſchen Chauviniſten mußte
Droyſen ſeine Tätigkeit in Kiel aufgeben und folgte einem
Rufe nach Jena. Von hier aus arbeitete er weiter an dem
geſchichtlichen Werke, das als Spiegel und Rüſtzeug des Volkes
gleich wichtig iſt. In ſeinen Schriften brachte er ſeinem Volke
als Erſter die großen Führer der Erhebungszeit ſo recht im
Herzen nahe! Auch wirkte er beſonders nachhaltig als „
Volks=
anwalt” gegenüber unvölkiſchen dunklen Mächten, die damals
das Einigungswerk gefährdeten. Als er vor nunmehr 50 Jahren
ſtarb, durfte er ſich in Walhall an den Tiſch ſetzen, der dort den
großen Volkskämpfern bereitet iſt, den Arndt, Schleiermacher,
Jahn, Schenkendorff und Körner. Einige Jahre ſpäter ſetzte ſich
an ſeine Seite ein früherer Schüler, der inzwiſchen „auf die
deutſche Frage die deutſche Antwort gefunden” hatte: Bismarck!!
Das wiedererſtehende delphi.
Von Hans Winter.
Die im ſüdweſtlichen Teile der einſtigen altgriechiſchen
Landſchaft Phokis, auf einem zum Maſſiv des Parnaſſes
ge=
hörigen Felsplateau gelegene Ruinenſtadt Delphi (griech. Delphoi)
ſoll, wie verlautet, in naher Zeit zu neuem Glanz erwachen.
Die griechiſche Regierung hat beſchloſſen, dieſem Zwecke aus
einer Anleihe 7 Millionen Drachmen und jährlich je eine weitere
Million Drachmen zu widmen. Das alte Delphi, welches
jahr=
hundertelang nicht nur das geiſtige Zentrum Griechenlands,
ſondern der ganzen damals kultivierten Welt war, ſoll
aber=
mals zu großer Bedeutung gelangen. Man plant die Errichtung
einer großartigen Bibliothek, den Bau von Zeremonienhallen
und, der Gegenwart Rechnung tragend, natürlich auch die
Grün=
dung faſhionabler Hotels und Reſtaurants. Eine Spielbank wird
dann gewiß ebenfalls nicht lange auf ſich warten laſſen.
Das alte Delphi iſt einer Sage nach an der Stelle
ge=
gründet worden, wo der Gott Apollon den Dr chen Python er=
Nr. 167 — Seite 3
Litulescn gegen den Reviſionismus.
Er will lieber Krieg als Frieden.
DNB. Bukareſt, 18. Juni.
Außenminiſter Titulescu hielt am Sonntag bei einem Eſſen
zu Ehren der Preſſekonferenz der Kleinen Entente eine Anſprache,
die auch offenkundig programmatiſchen Charakter für die
politi=
ſchen Beſprechungen der Jahreskonferenz der Kleinen Entente
hatte. Als Hauptpunkte erwähnte er den Reviſionismus, den
Viererpakt und die Protokolle von Rom. Die Sprache des
rumä=
niſchen Außenminiſters war beſonders energiſch und ſehr heftig,
vor allem dort, wo er ſich gegen den „von Ungarn gemeinſam mit
Italien betriebenen Reviſionismus” wandte. Dieſe Stelle ſeiner
Rede ſchloß er mit den Worten: „Wir wollen lieber den Krieg,
als einen erniedrigenden Frieden” Was die Einladung an die
Kleine Entente zur Teilnahme an den Protokollen von Rom
an=
belange, ſo ſagte der Miniſter, daß niemals genau angegeben
wor=
den ſei, in welcher Weiſe dieſe Teilnahme erfolgen ſolle, weswegen
auch die Staaten der Kleinen Entente ſich bisher zurückgehalten
hätten.
Ungarns Ankwork auf Tikulescus Kriegsdrohung.
EP. Budapeſt, 18. Juni.
Der ungariſche Miniſterpräſident Gömbös hielt am Sonntag
anläßlich einer Wählerverſammlung in Oedenburg eine
Wahl=
rede „in der er u. a. ausführte:
„Nach der Zuſammenkunft Hitlers mit Muſſolini wage ich zu
behaupten, daß meine Außenpolitik gerechtfertigt erſcheint. Heute
kann ich bereits ruhig dem Treiben des Kleinen Verbandes
zu=
ſchauen und die großartigen Friedensangebote von Beneſch und
Titulescu anhören, die lauten, Ungarn möge nur verſtümmelt
bleiben, dann werden wir gute Freunde ſein. Meine Antwort
lautet: „Reviſion, und dann ſetzen wir uns mit den anderen an
den grünen Tiſch.” Jetzt, wo in Venedig jene Staatsmänner, die
ich für die ſtärkſten Männer Europas halte, zuſammengetroffen
ſind, ſage ich, wenn ſie ſich über die Alpenlinie geeinigt haben,
und die Gegenſätze in der öſterreichiſchen Frage beſeitigt ſind,
dann hat auch Ungarn über ſeine Stellungnahme entſchieden. Ich
meinerſeits habe in dieſer Frage bereits im vorhinein eine
Ent=
ſcheidung getroffen. Meine Berliner und römiſche Reiſen dienten
keinem anderen Zweck, als der Stärkung der Freundſchaft dieſer
beiden Staaten. Dabei vernachläſſigte ich auch nicht Paris und
London. Ungarn bietet den Frieden und ſucht ihn, aber nur unter
der Vorausſetzung der vollen Gleichberechtigung.”
Konferenz des Kleinen Verbandes in Bukarefl.
EP. Bukareſt, 18. Juni.
Die Beratungen der drei Außenminiſter des Kleinen
Ver=
bandes nahmen am Montag vormittag ihren Anfang und wurden
am Nachmittag in einer zweiten Sitzung fortgeſetzt.
Die Nachmittagkonferenz dauerte von 5 bis halb 7 Uhr. Am
Abend wurde ein offizielles Bankett im Außenminiſterium
veran=
ſtaltet, wobei politiſche Trinkſprüche gewechſelt wurden. Die
Kon=
ferenz wird am Dienstag fortgeſetzt. Die Schlußſitzung iſt
voraus=
ſichtlich am Mittwoch, worauf erſt das amtliche Kommuniqué
aus=
gegeben werden wird. — Zu den heutigen Beratungen meldet
„Adeverul” u. a., Jeftitſch habe erklärt, daß Jugoſlawien
Sowjet=
rußland ebenfalls anerkennen werde, doch behalte es ſich das Recht
vor, dies in einem ſpäteren Zeitpunkt zu tun, da zwiſchen
Jugo=
ſlawien und Sowjetrußland noch eine Anzahl offener Fragen
be=
ſtünden und Jugoſlawien bisher keine Gelegenheit gefunden habe,
dieſe Fragen in direkten Verhandlungen mit Rußland zu regeln.
wie das Beneſch und Titulescu in ihren früheren Beſprechungen
in Genf mit Litwinow getan hätten.
Am Mittwoch nachmittag um 5 Uhr trifft der, franzöſiſche
Außenminiſter Barthou in Bukareſt ein.
Erneuke Reiſe Dolfuß” nach Budapeft.
Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dollfuß iſt am Montag
nachmittag neuerlich im Flugzeug hier eingetroffen, um, wie es
heißt, als öſterreichiſcher Landwirtſchaftsminiſter an der
Schluß=
ſitzung der Indernationalen Agrar=Konferenz teilzunehmen. —
„Magyar Orſzag” zufolge werde jedoch in diplomatiſchen Kreiſen
dem Beſuch des Bundeskanzlers eine politiſche Bedeutung
beige=
meſſen, da er angeblich mit der jüngſten Zuſammenkunft des
Reichskanzlers Hitler mit Muſſolini in Zuſammenhang ſtehe und
Dollfuß die Abſicht haben ſoll, die durch die Beſprechungen von
Venedig geſchaffene Lage mit ſeinem ungariſchen Kollegen zu
be=
ſprechen. Das Blatt fügt dieſer Kombination allerdings ein
De=
menti des Wiener Bundeskanzleramtes hinzu, wonach der Beſuch
Dollfuß’ ſchon vor der Zuſammenkunft von Venedig feſtgeſetzt
ge=
weſen ſei und ausſchließlich der Teilnahme an der Schlußſitzung
des Aglar=Kongreſſes diene,
ſchlug, der die ganze Umgebung verwüſtet hatte. Von einem
Zeitpunkte der Gründung Delphis zu ſprechen iſt ein müßiges
Beginnen, denn ſeine Geſchichte verliert ſich im Dunkel der
Vorzeit. Schon Homer erwähnt eine „Frageſtätte” und einen
mit koſtbaren Weihgeſchenken angefüllten Tempel, in deren
ört=
lichen Beſchreibungen wir das ſpätere Delphi erkennen. Vom
urſprünglichen Tempel des Apollon ſteht ſo gut wie nichts mehr
aufrecht. Nur die Fundamente geben noch ein ſpärliches
Zeug=
nis ſeiner Herrlichkeit. In der Vorhalle des von Erdbeben,
Kriegen uſw. wiederholt zerſtörten und wiederaufgebauten
Ge=
bändes ſollen die von den Sieben Weiſen Griechenlands
her=
rührenden Sprüche eingegraben geweſen ſein, von denen wir das
bekannte „Erkenne dich ſelbſt” und „Tue nichts im Uebermaß”,
hervorheben. Im ſogenannten Adyton, dem Raume, der nur
von Prieſtern betreten werden durfte, befand ſich der aus dem
Berginnern aufſteigende und angeblich betäubende Dämpfe
aus=
ſtoßende Orakelſchlund. Ueber ihm ſtand der goldene Dreifuß
mit dem Sitze der weisſagenden Perſon. Hätten ihn nicht
beute=
lüſterne Eroberer bereits im Altertum verſchleppt, ſo ſtünde er
gewiß heute auch nicht mehr dort. Von den Gegenſtänden die
ſich ſonſt noch im Innern des Tempels befanden, erwähnen
wir bloß den „Omphalos” genannten halbkreisförmigen
Marmor=
block, der von den Alten als der Mittelpunkt der
Erdober=
fläche angeſehen wurde. Die zahlreich geſpendeten Weihgeſchenke
wurden in beſonderen Schatzhäuſern untergebracht, von denen
zum größten Teil gleichfalls nur die Sockel erhalten blieben.
Reſte ihres einſtigen Inhalts ſind in dem, vom 1899 verſtorbenen
Bankier Syngros geſtifteten Muſeum untergebracht.
Wie gewinnreich das Wahrſagegeſchäft zu Delphi einſt war,
erſehen wir unter anderem aus der Freigebigkeit des
Lydier=
königs Kröſus, der ſich die Gunſt des Orakels erkaufen wollte,
Herodot berichtet, daß Kröſus dieſem Zwecke eine Pyramide
von 117 Goldklumpen widmete, von denen etliche bis zu 400
Pfund ſchwer waren. Das ganze Geſchenk, zu dem noch eine
Anzahl Juwelen kam, wurde von einem goldenen Löwen
ge=
krönt, der 800 Pfund wog. Bei Zugrundelegung der Kaufkraft
von heute dürften wir nicht fehlgehen, wenn wir den Wert
dieſer Gabe auf etwa 700—800 Millionen Mark ſchätzen. Und
ſolche Geſchenke waren durchaus nichts beſonders Seltenes. —
Um die Erforſchung Delphis haben ſich auch deutſche Gelehrte
außerordentliche Verdienſte erworben. Der 1840 in Athen
ver=
ſtorbene Ortfried Müller zählt zu den erſten Archäologen, der
von ſeinem Schüler E. Curtius unterſtützt nach dem alten
Delphi ſchürfte. Zwanzig Jahre ſpäter, im Jahre 1860, nahmen
ſich die Franzoſen der Sache werktätig an. 1892 ſetzten die von
Frankreich gewährten Mittel Th. Homolle, Bourget, Fournier
und andere in die Lage, das ganze Dorf Kaſtri, welches ſich
über den Ruinen von Delphi erhob, anzukaufen und ni
der=
zureißen, um die Ausgrabnngen zum Abſchluß zu bringen.
* Anerkennung und Kommunismus.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, 17. Juni.
Die Nachricht von der Herſtellung normaler diplomatiſcher
Beziehungen zwiſchen der Sowjetunion einerſeits
und Rumänien und der Tſchechoſlowakei
an=
dererſeits, iſt in England mit ziemlicher Gleichgültigkeit
aufgenommen worden. Der ſozialiſtiſche und liberale Teil der
Preſſe heißt dieſes Ereignis allerdings als „einen Fortſchritt in
der Richtung auf den bevorſtehenden Völkerbundseintritt der
Sowjetunion” willkommen. Die große Mehrzahl der übrigen
Blätter denkt dabei aber offenſichtlich an die üblen Erfahrungen,
die England im Laufe all der letzten Jahre mit der
Sowjet=
union gemacht hat, und enthält ſich ſo gut wie jeglicher
Kom=
mentare. Auf eine indirekte, aber äußerſt eindrucksvolle Weiſe
reagieren auf dieſes Ereignis indeſſen die „Times”, die ja ſtets
durch Veröffentlichung, reſp. Nichtveröffentlichung von gewiſſen
Nachrichten auf die britiſche Politik einen einzigartigen und
weitgehenden Einfluß auszuüben pflegen. Die „Times” bringen
dieſe Nachricht nun mit wohlbedachter Abſicht gleichzeitig mit
einer Moskauer Meldung, die überaus intereſſante Tatſachen
über die repolutionären Ziele der dritten Internationale in
Zentraleuropa zum Thema hat.
Mit der Herſtellung normaler diplomatiſcher Beziehungen
zwiſchen der Sowjetunion und den beiden genannten Ländern
der Kleinen Entente war bekanntlich die Uebernahme einer
gleich=
zeitigen Verpflichtung verbunden, in der geſagt war, daß „die
vertragſchließenden Parteien ſich feierlich verpflichten, die
gegen=
ſeitige Souveränität des anderen Staates und die
Nicht=
einmiſchung in die inneren Angelegenheiten des anderen Landes
zu reſpektieren; und die beiden Staaten verpflichteten ſich
ferner, auf ihrem Gebiete keine Organiſationen zu dulden, die
zu einem bewaffneten und gewaltſamen Kampf gegen den
anderen Staat führen ſollten.” Mit Bezugnahme auf dieſe
Tat=
ſache teilen nun die „Times” mit, daß am 9. Juni (d. h. am
gleichen Tage, da in Genf die Anerkennungszeremonie erfolgte)
in Moskau eine intimeKonferenz
derPräſidiums=
mitglieder des Komintern und des Profintern
ſtatt=
gefunden habe — zum ausſchließlichen Zwecke, die revolutionäre
Lage und die Ausſichten des Kommunismus in Zentraleuropa
zu beſprechen. Die Hauptredner waren Manuilſky, der
ſtellver=
tretende Vorſitzende des Komintern, und Bela Kun, der
ehe=
malige rote Diktator von Ungarn, und an den Unterhaltungen
nahmen auch eine größere Anzahl aus Oſterreich geflüchteter
Kommuniſtenführer teil. Die Verhandlungen dauern fort, wobei
jedes europäiſche Land einzeln vorgenommen wird. Die erſten
an der Reihe waren Polen und die Tſchechoſlowakei. Ueber
Polen wurde beſchloſſen: „Das kommuniſtiſche
Pro=
gramm für Polen erfordert eine Konzentrierung der
An=
ſtrengungen vor allem im polniſchen Teil der Ukraine, wo die
Maſſen unter allen Umſtänden gegen die „polniſche Okkupation”
aufgehetzt werden müßten. Eine ſolche Bewegung könne aber
nur dann von ſchnellem Erfolge ſein, falls ſie von einem
be=
waffneten Aufſtand der Arbeiter, Bauern und Soldaten Polens,
geführt von der polniſchen Sektion des Komintern, begleitet ſein
würde.‟ Die auf die Tſchechoſlowakei bezügliche Beſchlußfaſſung
lautete ähnlich: „Die Ausſichten des Kommunismus
in der Tſchechoſlowakei” wurde erklärt, „hätten ſich
letzthin gebeſſert, weil die tſchechoſlowakiſche Sektion des
Komintern in letzter Zeit gehorſamer und genauer den
Inſtruk=
tionen gefolgt wäre, die der Genoſſe Stalin, der Führer des
internationalen Proletariats, auf der letzten Komintern=
Konferenz im Dezember vorigen Jahres perſönlich niedergelegt
hatte. Das Sofort=Programm für die Tſchechoſlowakei ſieht
ver: eine verſtärkte Agitation unter der Bauernſchaft gegen die
beſtehenden Agrargeſetze, eine koſtenloſe Verteilung von Land
und eine energiſchere Populariſierung der Idee eines
bewaff=
neten Aufſtandes mit der Schaffung einer tſchechoſlowakiſchen
Sowjetrepublik als Endziel.”
Zu dieſen Tatſachen ſchreiben die „Times”, folgenden
Kommentar: „Dieſes offene Eingeſtändnis der Moskauer
Ab=
ſichten, auf dem Gebiete befreundeter Nachbarſtaaten künſtlich
aufrühreriſche Bewegungen zu entfachen, bildet einen
inter=
eſſanten Gegenſatz zu den feierlichen, von
Litwinoff am gleichen Tage in Genf
unter=
zeichneten Verpflichtungen, wobei die Sowjetregie
rung ſich hierfür nur ſchwerlich der Verantwortung entziebers
kann, da die obigen Erklärungen in dieſem Falle nicht bloſg
vom Komintern oder der kommuniſtiſchen Partei ausgebem
ſondern vom ſtaatlichen Zenſor der Sowjetunion unterzeichna
und zur Veröffentlichung freigegeben worden ſind.‟ Höchſt beu
merkenswert iſt auch die ausdrückliche Berufung auf den Geu
noſſen Stalin, als den „Führer des internationalen Prols Sr
tariats”. Seit der Ausſtoßung Sinowjeffs aus der kommunz 85/
ſtiſchen Partei iſt der Poſten des Vorſitzenden der dritten Inter. 6
nationale vakant geblieben. Manuilſky iſt lediglich ſtellvertretern.
der Vorſitzender. Der eigentliche Vorſitzende iſt in Wirklichke=
Stalin, der zur gleichen Zeit Haupt der Sowjetregierung
Er iſt die treibende Kraft nicht nur der kommuniſtiſchen
Wirr=
ſchaftsexperimente im Innern der Sowjetunion, ſondern auou me
Luhdaiestshastte
Uns wurde heute ein kräftiges
Sonn=
tagsmädel geboren.
In dankbarer Freude:
Dipl.=Ing. Zell und Frau Cilli
geb. Lepper.
Bensheim, Adolf=Hitler=Straße 38.
Heute feiern die Eheleute Ingenieur Heinrich
Hech, Darmſtadt, Mathildenſtr. 23, das Feſt der
Silbernen Hochzeit. Glückauf zur Goldenen;
(6759‟
ſämtlicher weltrevolutionärer Beſtrebungen des Bolſchewismu inszt
im Auslande. Und diejenigen, die ſich dem Glauben hingeben
daß Moskau — parallel mit der zunehmenden
Salonfähigke=
des Herrn Litwinoff — ſelbſt mit jedem Tage „bürgerlichem ei
werde und ſeine Hoffnungen auf ein weiteres Anfachen de=
Vo
kommuniſtiſchen Kräfte in der übrigen Welt und vor allem in Fe=, der Amtsarzt
Mitteleuropa aufgegeben habe, dürften ohne Zweifel von einentn saru Dr. Richard
ſehr ſchweren Irrtum befangen ſein.
M5N
ſizinal
ichr:
Mtarnt Aibt.
zum Krei=
12 Jahre Kerker für Woldemaras.
DNB. Kowno, 18. Juni.
Arzt Dr. med.
Die litauiſche Telegraphen=Agentur veröffentlicht am Montay ma in dus Beamie
über das Feldgericht gegen Woldemaras folgende Verlautbarung ſudheitsamt Deb
rultiſche Anzt D
Am 17. Juni hat das Feldgericht gegen Woldemaras verhandel! ſufung in das R
Der Angetlagte iſt für ſchuldig gefunden, gemeinſam mit anderen mibezeichnung „M‟
mittels eines bewaffneten Aufſtandes die beſtehende litauiſche Rel m1. Juni 1934,
gierung zu ſtürzen verſucht zu haben. Dafür hat das Feldgerichn Uebertragen wiſt.
Woldmaras mit 12 Jahren ſchweren Kerker beſtraft.
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der Volksſchule 4
ftung vom Tage d
Nealſchule am Ste
Statt jeder beſonderen Anzeige.
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Kuſine
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pienstag, 19. Juni 1934
RM. 7.50
RM. 1.50. A.N-
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 19. Juni 1934.
Bekannkmachungen des Perſonalamkes.
Ernannt wurden am 23. April 1934 der Privatdozent an der
ſwerſität zu Berlin Dr. Wilhelm Gallas zum ordentlichen
Pfeſſor für Strafrecht und
Miniſterialabteilung Ie — Juſtiz — Karl Schneider zu
hem ſtadt zum Verwaltungsinſpektor bei dem Perſonalamt des
ßiſchen Staatsminiſteriums; am 18. Mai 1934 der
Handels=
hüenrat an der Städt. Handelslehranſtalt in Mainz Dr. Ernſt
utin Schreiber zum Studiendirektor an dem Lyzeum in
zigen, beide mit Wirkung vom 1. April 1934 an; durch
Ur=
ue des Herrn Staatsminiſters der Juſtizinſpektor bei dem
unsgericht Laubach Wilhelm Elbe mit Wirkung vom 1. Juli
B. zum geſchäftsleitenden Juſtizinſpektor bei dem Amtsgericht
Uinſtadt: am 30. Mai 1934: der Schulamtsanwärter Peter
äßüz enleuchter aus Bechtheim, Kreis Worms, zum Lehrer
aner Volksſchule zu Mühlheim, Kreis Offenbach; am 31. Mai
19 der Schulamtsanwärter Georg Vogt aus Friedberg zum
Aieber an der Volksſchule zu Abenheim, Kreis Worms; am
G uni der Amtsarzt bei dem Kreisgeſundheitsamt Gießen
Medi=
zmmrat Dr. Richard Burger zu Gießen zum Kreisarzt bei dem
Kſusgeſundheitsamt Lauterbach, unter Belaſſung ſeiner
Amtsbe=
zueitnung „Medizinalrat”; der Kreisarzt bei dem
Kreisgeſund=
hüeſtamt Lauterbach, Medizinalrat Dr. Friedrich Kullmann zu
Qmerbach zum Kreisarzt bei dem Kreisgeſundheitsamt Offenbach,
unue Belaſſung ſeiner Amtsbezeichnung „Medizinalrat”; der
pra. Arzt Dr. med. Helmut Schmidt zu Gießen, unter
Beru=
fmu in das Beamtenverhältnis zum Amtsarzt bei dem
Kreis=
grſndheitsamt Gießen, mit der Amtsbezeichnung „Medizinalrat”;
Härpraktiſche Arzt Dr. med. Arnold Vidal zu Darmſtadt, unter
Weufung in das Beamtenverhältnis, zum Amtsarzt mit der
An=bezeichnung „Medizinalrat”, die letzten ſechs mit Wirkung
vun 1. Juni 1934.
Uebertragen wurde am 11. Juni 1934 dem Lehrer Hugo
Kllos zu Höchſt a. d. Nidder, Kreis Büdingen, eine Lehrerſtelle
am er Volksſchule zu Ober=Hilbersheim, Kreis Oppenheim. mit
Aiung vom Tage des Dienſtantritts an; dem Zeichenlehrer an
den kealſchule am Stadthaus in Offenbach Georg Ernſt Müller
enm Zeichenlehrerſtelle an der Studienanſtalt in Offenbach, mit
Airung vom 1. Juli 1934 an.
Aufgabe der Zulaſſung zur Rechtsanwaltſchaft. Am 31. Mai
198 hat der Rechtsanwalt Dr. jur Hans Hauf in Gießen ſeine
Zälſung zur Rechtsanwaltſchaft bei dem Landgericht in Gießen
aufegeben.
Seiner Dienſtverpflichtung enthoben wurde der zum
beeidig=
tem leberſetzer und Dolmetſcher der portugieſiſchen Sprache für
diüe zeſamte heſſiſche Staatsverwaltung beſtellte Dr. med. Hans
Doolmann infolge Wegzugs nach Hamburg.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nalſſu, Willi Seipel=Fauerbach, wurde durch den
Reichs=
bauenführer zum Landesobmann ernannt. Gleichzeitig wurde
alb ßeipels Nachfolger Eugen Finger zum
Landeshauptabtei=
lungleiter I beſtellt.
* Hohes Alter, Frau Margarete Spengler Wtw.,
Morne=
wenraße 29, begeht am 20. d. M. ihren 85. Geburtstag.
=Die Wander=Ausſtellung „Die Deutſche Haus=Katze” kommt
nan Darmſtadt! Vom 29. Juni bis 2. Juli wird im Reſtaurant
„Bierhof” in Darmſtadt die Wander=Ausſtellung „Die Deutſche
Hau=Katze” ſtattfinden. Die Ausſtellung will für die raſſige
Sciöheit und hohe Nützlichkeit der deutſchen Hauskatze werben.
Di Latzenbewegung iſt die jüngſte unter den
Tierſchutzbewegun=
gen Erſt nach dem Kriege bildeten ſich Vereine zum Schutz und
Pfilee der Katze. Es beſteht für alle Katzenbeſitzer von
Darm=
ſtaut und Umgebung die Möglichkeit, ihre Katzen koſtenlos auf
der lusſtellung zu zeigen. Intereſſenten erhalten Auskunft und
Ammddeformulare durch die Vereinigung von Katzenfreunden,
Kackraße 66, Tel. 3194.
adenöffnung der Tabakwarengeſchäfte vor 7 Uhr morgens.
DeyTabakwarengeſchäften der Stadt Darmſtadt iſt nach
Mittei=
lung der Polizeidirektion durch Verfügung des
Staatsminiſte=
rinin, Miniſterialabteilung 3 (Arbeit und Wirtſchaft), geſtattet
wuſttn, bis zum 30. September d. J. ihre
Tabakwarenverkaufs=
ſtesle von 6.30 Uhr ab offenzuhalten. Angeſtellte dürfen in der
Zetvon 6.30 bis 7 Uhr nicht beſchäftigt werden.
Hefſiſches Landestheater.
Mite Re
Anf. 20, Ende 2214 Uhr. 4 25.
19. Juni Der Raub der Sabinerinnen. Preiſe 0.50
4.50
Mit toch
20. Juni
B 25, dazu
Anf. 20, Ende 22½ Uhr.
kinderreiche Mütter Nummerkarten 501 — 600.
Preiſe 0.70—5.50
Das Wahrzeichen.
Anf. 19½, Ende gegen 23 Uhr. C 25.
Ve
Preiſe 0.70—5.50
21. Juni /Arabella.
Norgen Opern=Uraufführung im Landestheater. Der morgige
Achten bringt im Heſſiſchen Landestheater noch einmal ein großes
mifſitliſches Ereignis: die Uraufführung der komiſchen Oper
„Bos Wahrzeichen” von Bodo Wolf, die ſich das
Landes=
the=ur als einzige deutſche Bühne ſichern konnte. In den Hauptrollen
ders lufführung, die unter der Leitung von Generalmuſikdirektor K.
Fradrich ſteht und von Generalintendant Dr. Praſch inſzeniert
wurm, ſind die Damen Harre. Jacobs, Krauß und die Herren Dr.
Allmroth, Biſchoff, Drath, Herrmann, Kuhn und Vogt beſchäftigt.
Dif Zühnenbilder ſchuf Edward Suhr.
ſeuengagements am Heſſiſchen Landestheater. Als Darſteller
oig (harakterrollen wurde Karl Ziſtig, vom Nationaltheater
MAnheim, für einen Teil der kommenden Spielzeit an das
Heſ=
ſiſäitLandestheater verpflichtet.
Nr. 167 — Seite 5
Juriſt und Arbeiter im Oritten Reich.
Pgg. Mönckmeier=Berlin und Kern=Eberſtadt
vor heſſiſchen Juriſten.
Es wird uns geſchrieben: Letzten Samstag fand nachmittags
15.30 Uhr im großen Saal der Brauerei Rummel gleichzeitig mit
einer Gaufachgruppentagung der Fachgruppe Wirtſchaftsrechtler
eine Bezirksverſammlung der Bezirksgruppe Darmſtadt des
Bun=
des Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten ſtatt. Rechtsanwalt
Klein und Gaufachgruppenleiter Vetzer eröffneten die
an=
ſehnliche Verſammlung, die Juriſten, insbeſondere
Wirtſchafts=
rechtler, aus allen heſſiſchen Provinzen zuſammenfaßte.
Als erſtem Redner wurde dann ſofort das Wort erteilt dem
Reichsfachgruppenleiter der Fachgruppe, Wirtſchaftsrechtler Pg.
Dr Mönckmeier=Berlin. Eingangs ſeiner Ausführungen
überbrachte der Redner die Grüße des Reichsjuriſtenführers Dr.
Frank. Ausgehend von den Zuſtänden des früheren
Parteien=
ſtaates des „Syſtems” von Weimar, das jedes wirkliche
Rechts=
empfinden in ſeinen Poſitivismus und Normativismus
hinein=
zwang und damit vom Leben wegführte, kam er dennoch zunächſt
zu der Feſtſtellung, daß es im lebendigen Rechtsleben
Grund=
normen gebe die an ſich Ewigkeitswert haben. Das bedeutet
nun aber nicht, daß Rechtswiſſenſchaft unter allen Umſtänden das
ſein muß, was es Jahrzehnte lang war, vor allem dank der
Re=
zeption eines großenteils und grundſätzlich artfremden
Rechtsden=
kens: eine Vielheit von Einzelrechtsſätzen und =rechtsſätzchen, die
ſich anmaßen, das lebendige Recht darzuſtellen. Wir, kommen
heute um einen inneren Umbruch nicht herum, der uns zu einem
völlig neuen Juriſtentypus führen muß: dem Rechtswahrer im
nationalſozialiſtiſchen Staate. Der Referent ging dann auf das
Teilgebiet der Wirtſchaftspflege über und betonte, daß die deutſche
Wirtſchaft im Augenblick weſentlich noch von durchaus
kapitaliſti=
ſchen Geſetzen beherrſcht werde. Auf anderen Gebieten des
ſtaat=
lichen und völkiſchen Lebens ſei zwar ſchon Grundlegendes
ge=
ſtürzt und im neuen Sinne aufgebaut worden, in der Wirtſchaft
aber fehle noch gerade die Hauptvorausſetzung, nämlich die
wahr=
haft ſozialiſtiſche Gemeinſchaftsbildung und das hierzu
erforder=
liche Führerkorps. Eine Verſtaatlichung der Wirtſchaft ſei
natür=
lich in keiner Weiſe beabſichtigt, doch was erſtrebt werde, ſei eine
Lenkung durch den Staat. Werde dies nicht erreicht werden, ſo
gäbe es nur die Wiederkehr bzw. Weiterführung jenes
wirtſchaft=
lichen Individualintereſſenſtreites der uns faſt zum Untergang
geführt hat und uns dann mit Sicherheit zum Untergang führen
wird. Die Aufgabe des Nationalſozialismus in der Wirtſchaft
ſei ſomit klar. Er ſtehe hier erſt am Anfang ſeiner Aufbauarbeit,
Zum Schluß richtete der Redner eine Mahnung an die heſſiſchen
Juriſten, die, wie wir wünſchen, wohl nicht mißverſtanden
wor=
den iſt: wir wollen endlich den Begriff des Intellektuellen”
bei=
ſeite legen. Wir wollen nicht zu jenen „Geiſtigen” gehören, die
hintenach immer alles beſſer können wollen. Seien wir des
Führers treueſte Gefolgsleute. Kämpfen wir mit ihm; wir
kämpfen für Deutſchland.
Nach einer kurzen Pauſe ſprach ſodann Pg. Fritz Kern=
Eberſtadt, der Arbeiter vor Juriſten, über die weltanſchauliche
Grundlage der Deutſchen Arbeitsfront. Er führte aus, daß die
Arbeiterſchaft mit der Organiſation der DAF. durchweg
zufrie=
dener ſei, als mit den früheren Gewerkſchaften. Redner kam dann
auf die Zwitterſtellung des Arbeitertums ſeit ſeinem Entſtehen
zu ſprechen, an der das deutſche Bürgertum nicht unſchuldig
ge=
weſen ſei. In einem groß und ſchwungvoll angelegten hiſtoriſchen
Ueberblick führte der Vortragende die Verſammlung den Weg,
den die Entwicklung des Sehnens der deutſchen Arbeiterſchaft
ge=
nommen hat. Er hob die Hauptſünde beſonders hervor, die darin
lag, daß man verabſäumte, die werdende Arbeiterbewegung in
völkiſche Bahnen zu lenken, ſo daß es einem Karl Marx ein
Leichtes war, dieſes geſunde Streben zu verfälſchen und zu
anti=
völkiſchen Zielen hin abzubiegen. Erſt in der bündiſchen
Be=
wegung (ſeit 1913 etwa) kam ein wirklicher Sozialismus auf,
d. h. die Wir=Idee im Gegenſatz zur Ich=Idee des Liberalismus,
die auch den aus dieſem konſequent ſich entwickelnden Marxismus
beherrſchte. Schließlich ſchilderte Kern noch die augenblicklichen
Gefahren, die der ſtändiſche Aufbau mit ſich bringen würde, wenn
er zurzeit bis ins Letzte ſchon durchgeführt würde: Vor allem die
Gefahr eines in irgendeiner Form neu auflebenden
Klaſſenkamp=
fes. Nur mit Rückſicht darauf ſei auch die gegenwärtige
Organi=
ſation der DAF. zu verſtehen. Der Referent rief den Juriſten zu,
daß die beſte Gewähr dafür, daß ein Klaſſenkampf nie
wieder=
kehre, dann gegeben ſei, wenn das Minderwertigkeitsgefühl aus
dem Herzen des Arbeiters verſchwunden ſein werde, und ſchloß
mit den Worten: Helfen Sie dazu mit, ſo dem deutſchen Volke
den Arbeiter wieder zu erkämpfen!
Die ganz trefflichen Ausführungen des Arbeiterführers Kern
wurden an mehreren Stellen von ſpontanen
Beifallskundgebun=
gen unterbrochen, die ſich am Ende der Rede zu wahrhafter
Be=
geiſterung ſteigerten: Ein erfreuliches Zeichen für den inneren
Willen zum Neuen in den Reihen eines Standes, der bisher zu
ſolch lebhaften Gefühlsäußerungen kaum für fähig befunden
wurde.
Mit einem Sieg=Heil auf den Führer aller Deutſchen ſchloß
die Verſammlung gegen 18 Uhr.
Altf.
Ungariſche Hitlerjungen beſuchen Darmſtadk.
Am Freitag, den 22. Juni, nachmittags gegen 4 Uhr treffen
zirka 40 Hitlerjungen aus Ungarn zu einem kurzen Beſuch auf
dem Hauptbahnhof in Darmſtadt ein. Es iſt ſelbſtverſtändliche
Ehrenpflicht für uns, daß wir dieſen Kameraden aus dem
Aus=
land einen würdigen Empfang bereiten, um auch hierdurch unſere
ſtarke Verbundenheit mit ihnen zum Ausdruck zu bringen
HJ., B.d.M. und Jungvolk werden an der feierlichen
Ab=
holung teilnehmen
Im Anſchluß hieran findet auf dem Paradeplatz eine
öffent=
liche Kundgebung ſtatt, bei der Oberbannführer Walter Bloch
ſprechen wird.
Damit es allen Darmſtädter Hitlerjungen möglich iſt. an
die=
ſen Feierlichkeiten teilzunehmen, bitten wir die Führer der
Darm=
ſtädter Betriebe, den Urlaubsgeſuchen der Hitlerjungen
ſtattzu=
geben.
An die Einwohner der Rheinſtraße Paradeplatz uſw. richten
wir die Bitte, ihre Häuſer anläßlich dieſes Beſuches zu flaggen.
gez.: Der Führer des HJ. Unterbann 1/115.
Landesbibliokhek.
Neuerwerbungen der Landesbibliothek (Auswahl) vom 18. Juni
an auf 14 Tage zur Anſicht im Leſeſaal aufgeſtellt.
1. Aémgren, Oscar: Nordiſche Felszeichnungen als
reli=
giöſe Urkunden, Frankfurt a. M. 1934. 33/2150. 2.
Breiten=
bach, Wilhelm: Unterſuchungen zur Sprache der Euripideiſchen
Lyrik. Stuttgart 1934. 34/58. 3. Foerſter, Georg: Die
Frei=
heit im autoritären Staat. Potsdam 1933. 33/2137. 4. Georgi.
Johannes: Im Eis vergraben München 1933. 34/274. 5. Gütt.
Arthur: Rüdin. Ernſt und Ruttke, Falk: Geſetz zur Verhütung
erbkranken Nachwuchſes vom 14. Juli 1933. München 1934. 34/263.
6 Hürlimann, Martin: Die Reſidenzſtadt Potsdam Berlin
1933. 34/220. 7. Kaßner, Rudolf: Das Buch der Gleichniſſe.
Leipzig 1934. 34/188. 8. Kein, Otto: Die Univerſität des Geiſtes
im Lebenswerk Goethes und Schellings. Berlin 1933 33/2117.
9. Kleinſchmidt, Otto: Die Raubvögel der Heimat. Leipzig
1934. 34/169. 10. Kraus, Oskar: Wege und Abwege der
Philo=
ſophie. Prag 1934. 33/2142. 11 Kropf, H. F. J.: Pſychologie
in der Reklame. Stuttgart 1934. 33/2149. 12. Langen Auguſt:
Anſchauungsformen in der deutſchen Dichtung des 18.
Jahrhun=
derts Jena 1934. 33/2226. 13. Moth, G.: Volk in Feſſeln.
Berlin=Leipzig 1934. 33/2214. 14. Nigg. Walter: Die
Kirchen=
geſchichtsſchreibung. München 1934 33/2205. 15 Pfeiffer,
Arthur: Georg Büchner. Vom Weſen der Geſchichte des
Dämo=
niſchen und Dramatiſchen. Frankfurt a. M. 1934. 33/2155.
16. Radtke, Eugen: Douaumont wie es wirklich war. Berlin
1934. 34/170. 17. Röſermüller, Rudolf: Nürnberger Kunſt
der Gegenwart. Augsburg 1928. 34 A 4 18. Rößle, Wilhelm:
Heroiſche Politik. Jena 1934. 34/119. 19. Roſengarth
Wolf=
gang: Nietſche und Georg. Leipzig 1934. 34/302. 20. Sack: Der
Reichstagsbrand=Prozeß. Berlin 1934 33/2211. 21 Schaljapin,
Fedor: Ohne Maske. Berlin. 33/2232 22. Wackernagel,
Jacob: Der Wert des Staates. Baſel 1934. 33/2224. 23.
Sie=
bert, Johannes: Der Dichter Tannhäuſer. Halle a. S. 1934.
33/2173. 24 Sirelius, Uuno Taavi: Jagd und Fiſcherei in
Finnland. Berlin=Leipzig 1934. 34/126. 25. Tiling, v u.
Jarauſch, Konrad: Grundfragen pädagogiſchen Handelns.
Stutt=
gart 1934. 34/69. — Vormerkungen werden im Leſeſaal
entgegengenommen. Verleihbar ab 30. Juni 1934.
Keine Arbeiksloſigkeit im Hausangeſtellkenberuf.
Wiederbeginn der Stellenvermittlung und Auskunftsſtelle
des Vereins der Freundinnen junger Mädchen
am Mittwoch, 20. Juni 1934, Sandſtraße 24.
Die Arbeit im Hausdienſt iſt nicht vergleichbar mit
anderer Berufsarbeit, denn die Eigenart des Dienſtverhältniſſes
mit ihrer beſonderen Verbundenheit von Zuſammenleben bringt
beſondere Aufgaben mit ſich.
Die Vorteile der Hausgemeinſchaft, der Schutz des Hauſes
und der Familie, eine wirkliche innere Verbundenheit die aus
einem langjährigen Vertrauensverhältnis hervorgeht, die
prak=
tiſche Anleitung, die eine erfahrene Hausfrau weitergibt, das
Material und die Mittel, die ſie für die Ausbildung zur
Ver=
fügung ſtellt, und nicht zuletzt die materielle Sicherheit, werden
oft von den Hausangeſtellten zu wenig anerkannt.
Daß der Hausangeſtelltenberuf einer der geſündeſten iſt, wird
irztlicherſeits immer wieder feſtgeſtellt.
Es iſt erwieſen, daß der größte Prozentſatz der
Hausange=
ſtellten ſich verheiratet.
Die Arbeit innerhalb einer Hausgemeinſchaft legt natürlich
der Hausangeſtellten eine gewiſſe Beſchränkung der Bewegungs=
Mitie etide ie erer e uiche.
Schwierigkeiten überbrücken, klären und ausgleichen.
Eine gute Hausangeſtellte, die in deutſch=chriſtlichem Sinne
erzogen iſt, gute hauswirtſchaftliche Kenntniſſe beſitzt
gewiſſen=
haft und zuverläſſig arbeitet iſt vor Arbeitsloſigkeit geſchützt,
wird immer eine paſſende Stelle finden und hat mancherlei
Auf=
ſtiegmöglichkeiten
Die ſachgemäße Ausbildung in der Hauswirtſchaft wird iedem
jungen Mädchen zur Pflicht gemacht, ſei es für den eigenen
Haus=
halt oder einen hauswirtſchaftlichen Beruf.
Die Reichsanſtalt für A. V.A.V., die Arbeitsämter, die N.S.=
Frauenſchaft und die meiſten Frauenorganiſationen haben in
die=
ſer Erkenntnis vielerlei Einrichtungen getroffen, um der
weib=
lichen Jugend Gelegenheit zur gründlichen hauswirtſchaftlichen
Ausbildung zu verſchaffen.
Es ſei nur an die Städt. Haushaltſchule, die
Umſchulungs=
kurſe des Arbeitsamtes, die Koch= Näh= und Förderkurſe der
N.S.=Frauenſchaft, des Hausfrauenbundes, des
Freundinnenver=
eins und des Roten Kreuzes erinnert, ferner an die „häusliche
Lehre” und die Einrichtung der Anlernmädchen”
Mit wenig Mitteln iſt hier überall Gelegenheit geboten viel
zu lernen, ſich eine gründliche hauswirtſchaftliche Ausbildung zu
erwerben und dann im Beruf als Hausangeſtellte eine
ſelbſtän=
dige Exiſtenz aufzubauen.
Die Sprechzeiten des Vereins der Freundinnen junger
Mäd=
chen, Sandſtraße 24, ſind: Montag, Mittwoch und Freitag, vorm.
9.30—12 Uhr und Mittwochs nachm. 4—6 Uhr. Perſönliche
Be=
ſprechung mit Arbeitgeber und Arbeitnehmer ſind erwünſcht.
— Der Badebeſuch im Woog. Daß bei dem heißen Wetter der
Woog eifrig benutzt wird, zumal in der Reichsſchwimmwoche, läßt
ſich denken. Da aber Zahlen eine deutlichere Sprache reden als
Worte ſei mitgeteilt: Von Freitag bis Samstag mittag haben
2079 Männer und 426 Frauen, von Samstag bis Sonntag mittag
2534 Männer und 832 Frauen ſich im Woog erfriſcht. — Zahlen,
die ſich ſehen laſſen können!
Die Güte eines herzhaften Kaffees hängt nicht nur von
der Gualität der Kaffeebohnen; vom Waſſer und der Krt des
Kochens oder Aufbrühens ab. Kaffeekenner wiſſen längſt, daß
das richtige Würzen des Kaffees den Geſchmack, das Aroma und
die Farbe entſcheidend beeinſlußt. derwenden Sie deshalb zu
Ihrem Kaffee ſtets Mühlen Franck Spezial— die
neu=
artige feine Kaffeewürze in Grießform. Dann wird Ihr Kaffee
noch ſchmackhafter, aromatiſcher und tief goldbraun ſein.
Mühlen Franck Spezial, die appetitliche Kaffeewürze, erhält durch ein
beſonderes Röſverfahren Bitterſtoffe, die denen des Bohnenkaffees geſchmacklich verwandt ſind.
Mühlen Franck Spezial verſeinert darum jede hrt von Kaffee auffallend.
Seite 6 — Nr. 167
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 19. Juni 1934
BuRKUS!
Heidelbeeren.
„Ha —a—
—i—delbee —ee —ee—rn!" — Was
war das für ein Freudenruf für uns Kinder, wenn der
Heidel=
beerwagen aus dem Gebirge kam, wenn im blauleinenen
Fuhr=
mannskittel der Heidelbeermann, mit ſeinem großen Hut den
langgedehnten Ruf erſchallen ließ. Flugs gings hin zur Mutter.
und das hieß, daß ſie eine Schüſſel nahm, und uns nachher Hände
und Mund und Backen blau waren und pappig vom
übergeſchäum=
ten Saft. Heute kommt er nicht mehr, der „Heidelbeerjakob‟!
Das Gemüſeauto höchſtens bringt die blaue Frucht heran. Oder
im Bunt des Marktgewühls bilden ſie nun die dunklen Flecke,
Erinnerungen wachrufend an daheim, an die vielen Fahrten durch
Deutſchlands ſommerliche Gaue, da die blauen Beeren, ob ſie nun
jeweils Blaubeeren, Roßbeeren, Schwarzbeeren, Beeſinge oder wie
ſonſt noch hießen, uns Wandervögeln die Hauptnahrung waren.
Friſch im Wald gepflückt, mit Milch oder Zucker und kernigem
deutſchem Bauernbrot, hei! wie das uns mundete: in den Vogeſen
oder im Böhmerwald, im Speſſart, im Schwarzwald, im Harz, in
den Thüringer Bergen oder wo auch immer. Oder ein Tag in den
Schweizer Bergen fällt uns ein, wo ſchwarzäugige Teſſinermädchen,
wie Gemſen geſchmeidig die kniebrecheriſchſten Pfade
nieder=
ſpringend, für ein Spottgeld die blaue Beute zu Tal brachten.
Stundenlang ihr Abſtieg, noch länger der Anſtieg, und doch ſangen
ſie im dreiſtufigen Doppelklang die ſeltſamen Weiſen ihres
Lan=
des, italieniſche Kuhreigen und rührende Balladen von Liebe und
Tod. — Erinnerungen Erinnerungen ſteigen uns auf aus den
blaugefüllten Körben, ſehen uns an, dunkeläugig wie die Augen
der Vergangenheit. Und faſt neidvoll ſehen wir die ſaftbekleckerte
Patſchhand eines kleinen Heinerbuben und das übergefloſſene
Blaumäulchen — ſo ging es auch uns einmal: fröhlich waren wir
und ſchleckten, hatten dreckigen Mund und Hände, aber die Welt
ſtand uns offen und war unendlich weit und ſchön.
der Poilzeidericht meider.
Vor Ankauf wird gewarnt! Vor einiger Zeit wurde aus einer
hieſigen Wirtſchaft von zwei jüngeren Männern ein Tura=Ballſpiel
des Geldinhaltes entleert und unter der Angabe mitgenommen, im
Auftrage der Firma der betreffenden Spielapparate zu handeln.
Später ſtellte ſich heraus, daß ein Auftrag von der Firma nicht
erteilt und die Sache Schwindel war. Es wird angenommen, daß
dieſer Spielapparat wiederum in einem Wirtslokal hier oder
außerhalb Darmſtadts unter den gleichen Vorausſetzungen von den
Beiden aufgeſtellt wird. Das Spiel beſteht aus einem 30
Zenti=
meter langen und 40 Zentimeter breiten Kaſten, welcher auf einem
zuſammenklappbaren Eiſengeſtell ruht. Der Kaſten hat braunen
Anſtrich, auf der Oberfläche befinden ſich mehrere Oeffnungen,
welche von Draht umgeben ſind, geſpielt wird mit kleinen Bällen.
Wer kennt die Täter? In der Nacht vom 8 auf 9. Juni 1934
wurden in der Städt. Kiesgrube hinter der Rennbahn, an der Hei=
inden 2m Dren Kndiſhe Wehlie. in der ngecinf eir
Hütte umhergeworfen. Derartige mutwillige Zerſtörungen und
Beſchädigungen haben ſich in der letzten Zeit ſchon öfters
wieder=
holt. Sachdienliche Mitteilungen werden erbeten:
Polizeidirek=
tion, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 2.
Feſtgenommene Kleider= und Wäſchediebin. Durch die
Kri=
minalpolizei wurde in Mainz eine ſeit langer Zeit geſuchte
La=
dendiebin feſtgenommen. Bei der Durchſuchung ihrer Wohnung
wurde ein umfangreiches Lager von Diebesgut aller Art
vorgefun=
den. Da die Diebin auch in Darmſtadt ſehr oft aufgetreten iſt,
wird angenommen, daß ein großer Teil der Beute aus hieſigen
Geſchäften ſtammt. Sobald die erſten Unterſuchungshandlungen
abgeſchloſſen ſind, werden Geſchädigte von hier in Kenntnis
ge=
ſetzt, damit ſie ihr Eigentum anerkennen können.
Gelddiebſtahl auf dem Hochſchul=Sportplatz. Am 16. Junf.
in der Zeit von 15 bis 17.30 Uhr, wurde einem Studenten auf
dem Hochſchulſtadion aus ſeinen Kleidern ein Portemonnaie mit
einem größeren Geldbetrag entwendet. Neben dem Geld
befan=
den ſich in dem Portemonnaie ein Schweizer Fünf=Centimes=Stück,
ein franzöſiſches Fünf=Centimes=Stück und eine Zehnerkarte des
Städtiſchen Hallenſchwimmbades Darmſtadt, mit noch fünf
wei=
teren Karten. Sämtliche Karten tragen einen Stempel und haben
Gültigkeit bis zum 1. 10. 1934. Sind von den übrigen
Teilneh=
mern verdächtige Perſonen beobachtet worden?
Ungetreuer Sportkamerad. Sonntag, den 10. 6. 1934, nach
dem Feſtzug wurden mehreren Sportsleuten aus ihren Kleidern,
die ſie in den Umkleideräumen einer Turn= und Sportgemeinde
aufbewahrten, ihre Portemonnaies mit Geld, eine Tula=Silber=
Armbanduhr und eine goldene Herrenuhr ohne Sprungdeckel, mit
goldener Kette daran, geſtohlen. Als Dieb kommt der 20jährige
Ludwig Schmidt aus Darmſtadt in Betracht. Die geſtollenen
Sachen konnten bis auf die goldene Uhr wieder herbeigeſchafft
wer=
den Nach den getroffenen Feſtſtellungen dürfte Schmidt die
wert=
volle Uhr einer ihm naheſtehenden Perſon zum Aufbewahren
über=
geben haben. Dieſe Perſon wird dringend erſucht, ſich umgehend
bei der Landeskriminalpolizei. Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33,
Zimmer 27, zu melden, andernfalls Strafverfolgung eintritt. Es
wird wiederholt darauf hingewieſen, daß Geld oder ſonſtige
Wert=
gegenſtände auf Sportplätzen und Badeanſtalten uſw. nicht in
Kleidungsſtücken zurückgelaſſen werden dürfen.
Geſtohlene Fahrräder. Am 2. Juni, gegen 18 Uhr, vor dem
Hauſe Ludwigsſtraße 12, ein Herrenrad. Marke „Ideal”, mit der
Fabr.=Nr. 1 563 123; am 5. Juni, gegen 13 Uhr, vor dem Hauſe
Schloßgartenplatz 7, ein Herrenrad, Marke „Diamant/Elite”; am
9. Juni, gegen 17 Uhr, vor dem Hauſe Ludwigsſtraße 12, ein
Her=
renrad, Marke „Sieger”, Fabr.=Nr. 394 517; am 9. Juni, gegen
17 Uhr, vor dem Hauſe Rheinſtr. 22. ein Herrenrad. Marke „
Ma=
tador”; vom 10 auf 11. Juni, aus dem Hofe des Hauſes
Lichten=
bergſtr. 23, ein Damenrad. Marke „Alemannia”, Fabr.=Nr. 84 357
am 11. Juni, gegen 14 Uhr, aus dem Hofe des Hauſes Große
Ochſengaſſe 12 (Wirtſchaft zum Goldenen Anker”) ein Herrenrad.
Marke W. K. C., Fabr.=Nr. 11 763 A; am 13. Juni zwiſchen 16
und 18 Uhr, aus dem Hofe des Hauſes Schuſtergaſſe 18 (Wirtſchaft
„Zur Krone”), ein Damenrad, Marke „Herkules”, Fabr.=Nr.
317 218; am 15. Juni, gegen 12 Uhr, vor der Städt. Sparkaſſe, in
der Rheinſtr., ein Herrenrad, Marke „Naumann”, Fabr.=Nr.
1260 398; am 15. Juni, gegen 11.30 Uhr, vor dem Hauſe
Lud=
wigsſtr. 12, ein Damenrad, Marke „Kaiſer”, Fabr.=Nr. 222 205;
vom 9. bis 11. Juni, aus dem Saal der Wirtſchaft Rummel, in
der Rheinſtraße 101, ein Herrenrad, Marke „Mafi”.
— Zielfahrt zur Deutſchen Woche in Köln. Der D.D.A. C.
ver=
anſtaltet am 1. Juli. dem Eröffnungstage der Braunen Meſſe —
Deutſchen Woche in Köln und der Deutſchen Kolonial=
Ausſtel=
lung, eine Zielfahrt zum Siebengebirge mit anſchließender
Pro=
pagandafahrt über Bonn nach Köln. Die Fahrt endet auf dem
Meſſegelände. Hier iſt auch die Preisverteilung.
Brieſkaſten.
Jadu Anfrage iſt die ſetzte Bezugsqulttung beizufügen. Anonyme Anfragen wurden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechteverbindlichkeit.
A. H. 19. Geſetzliche Vorbedingung für den Schriftleiterberuf
iſt die einjährige Ausbildung als Volontär an einer Redaktion.
Ueber die ſonſtige Vorbildung iſt in den geſetzlichen Beſtimmungen
nichts feſtgelegt, doch wird jede Redaktion bei Annahme eines
Volontärs beſtimmte Forderungen bezüglich des vorherigen
Bil=
dungsgangs ſtellen müſſen. Weitere Vorausſetzungen beſtehen
bis=
her nicht, ſollen aber demnächſt geſchaffen werden.
H. Gr. 101 Rückſprache erwünſcht; werktags vormittags 8.15
Uhr bei der Schriftleitung.
t0. Die Einzahlungen auf Geſchäftsanteil bei Genoſſenſchaften
gehören nicht zu den Anſprüchen, die nach § 197 BGB. einer
kürzeren Verjährung unterliegen, denn ſie dienen der
Kapital=
bildung der Genoſſenſchaft. Es gilt die ordentliche
dreißig=
jäbrige Verjährung.
Baffermanger in den Boftamägen!
wie ionto Adgeholfen!
Klagen über geringe Fruchtbarkeit der Obſtbäume ſind
viel=
fach auf Waſſermangel zurückzuführen. Der Waſſerbedarf der
Obſt=
bäume iſt nach Standort und Unterkulturen verſchieden: oft kann
der Waſſerbedarf der Bäume und Unterkulturen durch Boden= und
Regenwaſſer nicht gedeckt werden. Es iſt berechnet worden, daß
bei einem Abſtand der Obſtbäume von 10:10 Metern in offenem
Boden der jährliche Waſſerbedarf etwa 1000 Millimeter beträgt.
Wenn im Durchſchnitt nur 700 Millimeter Regen fallen, ſo fehlen
300 Millimeter Bei den gleichen Standortsverhältniſſen und
den gleichen Abſtänden betragt der Waſſerbedarf im Grasboden
aber etwa 1500 Millimeter, ſo daß in dieſem Fall 800 Millimeter
fehlen würden. Hieraus ergibt ſich, daß die Unterkulturen auf
die den Obſtbäumen zur Verfügung ſtehende Waſſermenge einen
weſentlichen Einfluß ausüben.
Die letzten Jahre brachten verhältnismäßig wenig
Nieder=
ſchläge, die Winterfeuchtigkeit war gering. Der Waſſervorrat des
Bodens iſt ſomit dürftig. Die Obſtbäume habe in dieſem Jahre
zum großen Teile gut angeſetzt. Wenn aber die diesjährige
Trok=
kenheit anhält, ſo iſt zu befürchten, daß die Obſtbäume, beſonders
die Aepfelbäume, einen erheblichen Teil ihrer Früchte abſtoßen,
ſo daß die Ernte im nächſten Herbſt trotz der reichen Blüte undd
des anfänglich guten Obſtanſatzes gering ausfällt. Dem muß inn
allgemeinen Volksintereſſe begegnet werden. Die Obſterzeuger
Ferienſonderzüge.
In dieſem Sommer verkehren im Bezirk Mainz und
Frank=
furt (Main) folgende Ferienſonderzüge:
1. Ba 8 Frankfurt (M.) Hbf.—Baſel Bad. Bf. und Konſtanz am
20. Juli. Einſteigbahnhof Frankfurt (M.) Hbf.
2. Ba 10 Wiesbaden Hbf.—Baſel Bad. Bf. und Konſtanz am 20.
Juli. Einſteigebahnhöfe Wiesbaden Hbf., Mainz Hbf.,
Darmſtadt Hbf., Bensheim und Weinheim.
3. Ba 16 Köln-Baſel Bad. Bf. und Konſtanz am 28. Juli.
Ein=
ſteigebahnhof Bingerbrück.
4. Mü8 Frankfurt (M.) Hbf.—München Hbf. am 20. Juli
Einſteige=
bahnhöfe Frankfurt (M.) Hbf., Frankfurt (M.) Süd,
Offen=
bach (M.) Hbf.. Hanau Hbf.
5. Mü 16 Düſſeldorf-München am 28. Juli. Einſteigebahnhof
Bingerbrück.
6. H 3 Wiesbaden—Mainz—Darmſtadt—Frankfurt (M.) Hbf. nach
Hamburg Hbf. und Bremen vom 19. auf 20. Jult.
Ein=
ſteigebahnhöfe Wiesbaden Hbf., Mainz Hbf., Darmſtadt
Hbf., Frankfurt (M.) Hbf., Friedberg (Heſſ.), Bad
Nau=
heim, Butzbach, Gießen.
Die Ferienſonderzüge können nur mit beſonders
gekennzeich=
neten Urlaubskarten benutzt werden. Es wird alſo bei Benutzung
der Ferienſonderzüge dieſelbe Fahxpreisermäßigung
wie bei den Urlaubskarten gewährt. Sie beträgt: bei
Entfer=
nungen bis zu 400 Klm. 20 Prozent, für weitere 200 Klm von
401 bis 600 Klm. 30 Prozent, für weitere 200 Klm. von 601 bis
800 Klm. 40 Prozent, für weitere 200 Klm. von 801 bis 1000
Klm. 50 Prozent und für alle über 1000 Klm. hinausgehenden
Entfernungen 60 Prozent. Die 30= 40= 50= und 60prozentige
Ermäßigung wird demnach nicht für die Geſamtentfernung
ge=
währt. Für jeden Reiſenden wird ein Sitzplatz ſichergeſtellt.
Eil=
oder Schnellzugzuſchlag wird im Ferienſonderzug auf der
Hin=
fahrt und auch bei der Rückfahrt in fahrplanmäßigen Zügen (
ab=
geſehen von FD.=, FFD.= und L.=Zügen) nicht erhoben.
Urlaubs=
karten werden nur nach den in den Fahrplänen bezeichneten
Aus=
ſteigebahnhöfen des Sonderzuges und darüber hinaus
ausge=
geben. Nähere Auskunft bei den Fahrkartenausgaben, die in
den nächſten Tagen auch koſtenlos Ueberſichtsheftchen auf Wunſch
an die Reiſenden abgeben.
haben ſomit alle Urſache, dafür zu ſorgen, daß es ihren Bäumem
nicht am nötigen Waſſer fehlt.
Das Erdreich hält ſich durch Anlage von Baumſcheiben und
deren regelmäßige Bearbeitung feuchter, als wenn die Bäumn u
im Grasboden ſtehen. Der Obſterzeuger wird immer die Beobg
achtungen machen, daß im offenen Boden ſtehende Bäume unte=
Waſſermangel nicht ſo leicht zu leiden haben wie im Grasbodem iw.
Turch Stallmiſtdüngung wird der Humusgehalt und damit auch AE
der Waſſervorrat des Bodens erhöht. Wenn, ein Bedecken des Mu
Baumſcheiben mit einem lockeren Material (Stallmiſt, Laub, Karx a
toffelkraut) erfolgt wird die Wirkung des offenen Bodens em a20
N.
höht. Wenn dieſe Maßnahmen nicht durchgeführt wurden, iſt bes „Anprach
eichsſcht.
anhaltender Trockenheit eine Bewäſſerung der Bäume am Platzee Ait
Je durchdringender ſie erfolgt, deſto beſſer, iſt es für die Obſtü de di Jugeno,
Le=
n Ermange!
bäume. Oft gelingt es mit geringen Mühen, in der Nähe des Me) pacharorte
Obſtpflanzungen vorbeifließendes Waſſer in die Anlage abzulefü, äſer
ten, ſo daß die Bewäſſerung, mit einem erheblichen Zeit= uniu ürnden Veranſia.
Koſtenaufwand nicht verbunden iſt. Nicht nur die früchtetragem eſü üer die Dutch
den Bäume ſind für eine Bewäſſerung dankbar, ſondern auch bes / eiht noch zu veil
ſonders die Jungbäume.
gaf usgtuwgen 2
giad ſtatindet.
. Griesheim, 18.
undBlumen
Viele tausend Männer, die früher nur eine Rasierseife in fester
Form kannten, bezeichnen heute Dr. Dralle’s Rasierereme als
„das zeitgemäße Rasiermittel‟.
Ein erbsengroßes Stüok dieser Creme auf den angefeuchteten
Pinsel gebracht, ergibt einen Schaum, der die besondere
Eigen-
schaft hat, den härtesten Bart sofort schnittweich zu machen.
Sie werden mit Erstaunen feststellen, daß Sie sich noch nie
so schnell und angenehm rasieren konnten und trotzdem keine
Mehrausgabe hatten. Die große Tube dieses idealen
Rasier-
mittels kostet nur 30 Pfg-
(II. Hbg. 6608
Auszug aus dem Pakenkblatt
B. Erteilte Patente:
Collet u. Engelhardt, Werkzeugmaſchinenfabrik. A.=G.,
Offen=
bach a. M.: Maſchine zum Biegen und Härten von Blattfedern.
Carl Schenck, Eiſengießerei und Maſchinenfabrik, Darmſtadt,
G. m. b. H. Darmſtadt: Auswuchtung von umlaufenden Körpern.
Carl Schenck. Eiſengießerei und Maſchinenfabrik, Darmſtadt,
G. m. b. H., Darmſtadt: Verfahren und Vorrichtung zum
Aus=
wuchten von Schleudertrommeln, insbeſondere von pendelnd
auf=
gehängten Milchſchleudern.
Heinrich Maltner, G. m. b. H., Offenbach a. M.:
Reibzünd=
feuerzeug.
Wilhelm Wortmann. Gonſenheim b. Mainz: Einrichtung zum
Betrieb landwirtſchaftlicher Maſchinen für Bodenbearbeitung,
insbeſondere von Fräſen mit vom Fahrantrieb unabhängigen
elektriſchen Antrieb.
Dipl.=Ing. Gerald Strecker und Theodor Göckel. Darmſtadt:
Mehrfach=Querſchneider.
Guſtav Röhr, Ober=Ramſtadt (Heſſen): Einheitlicher, aus
ge=
ſchloſſenen Kaſtenträgern zuſammengeſetzter Rahmen für das
Fahr=
geſtell und den Wagenkaſten für Kraftfahrzeuge.
Betty Maurer, geb. Renz, Mainz, und Johann Knickel,
Frank=
furt a. M.: Tür mit zwei hintereinanderliegenden, gegenſeitig
ſenkrecht verſchiebbaren Türflügeln.
Karl Heil. Neu=Iſenburg: Verfahren zur Herſtellung von
Schuhen mit Gummiſohle.
C. Eingetragene Gebrauchsmuſter.
Werner Creve, Auerbach: Albumblatt mit Zelluloſefolie=
Ueberzug für Bogenſammler.
H. u. A. Krauſe, Offenbach a. M.: Reiſeneceſſaire mit
verdeck=
tem Stabverſchluß.
Hans Heinrich Baumart, Buchſchlag i. Heſſen: Verkaufslöffel
für cremeartige Produkte.
Carl Schenck. Eiſengießerei und Maſchinenfabrik Darmſtadt,
G. m b. H. Darmſtadt: Sicherheitsvorrichtung für Viehwagen.
Firma Heinrich Maith, Offenbach=Burgel a. M.:
Milchbehäl=
ter mit Rührwerk.
Adam Steinmann, Fahrenbach, Poſt Fürth i. Odenw.:
Aus=
ziehvorrichtung für Bienenwohnungen.
Philipp Hambach, Hirzenhain i. Heſſen: Gummikappe zum
Abſchluß von Flaſchen und Fäſſern mit gleichzeitiger Verwendung
als automatiſcher Gärverſchluß.
Enzinger=Union=Werke, A.=G., Pfeddersheim b. Worms am
Rhein: Vorrichtung zum ſelbſttätigen Einlegen von
Dichtungs=
ſcheiben in Verſchlußkappen.
Enzinger=Union=Werke, A.=G., Pfeddersheim b. Worms am
Rhein: Vorrichtung zum automatiſchen Ausrücken ſelbſttätig
ar=
beitender Verſchlußmaſchinen.
Dr. Georg Schaefer, Butzbach (Heſſen): Vorrichtung zum
Ein=
ölen von Gewehrläufen.
Georg Weber, Brandau i. Odenw.: Lautſpielzeug.
Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Verein zur Abhaltung lutheriſcher
Gottes=
dienſte. Die Mitglieder des Vereins werden darauf
aufmerk=
ſam gemacht, daß die gemeinſame Abfahrt nach Seeheim a. d. B.
am 23. Juni, pünktlich um 2.30 Uhr, am „WeißenTurm” erfolgt.
Dort wird ein Omnibus bereitſtehen. Wie ſchon berichtet, werden
zuerſt das Schloß und die Parkanlagen beſichtigt werden und zum
Schluſſe findet ſich alles zu einer gemütlichen Kaffeeſtunde bei
Hufnagel zuſammen. Der Preis für Kaffee und Kuchen
einſchließ=
lich der Bedienung beträgt 1 Mk., die Omnibusfahrt iſt frei. Es
wird noch einmal darauf hingewieſen, daß die Einzeichnungsliſte
im Büro des Herrn Grafen von Hardenberg bis zum 22. Juni
liegen bleibt.
Deutſche Arbeitsfronk.
In Frankfurt
Aunen in der Gro
Ich habe feſtgeſtellt, daß in verſchiedenen Betrieben (insbeſomn ,„ Beſurechung nahl
dere Kleinbetrieben) die Neueinteilung und Umgruppierung n960 Zegier hch. Feld
nicht vorgenommen wird.
n Situng wurde b=
Alle Kreisbetriebszellenobmänner und die von dieſen beu m Maritbeſuchern
ſtimmten Ortsgruppenwalter der DAF. ſind mir verantwortlickt ſankurt gebracht
daß der geſtellte Termin für die Umgrupppierung eingehaltern mgſetzte Verkauls
wird. Alle Vertrauensmänner in den Betrieben werden hiermä; zie Verkaufspreiſe
angewieſen, im Intereſſe der DAF. die Neugruppierung in ihre:” von durfen nur
Betrieben zu fördern.
ig werden und mi
In Betrieben, in denen noch keine Anweiſung erfolgt iſt, muu Eclußſchein des Ne
die Verbindung mit den zuſtändigen Ortsgruppenwaltern des un Blumen in der
Handler und Blume
DAF. ſofort aufgenommen werden.
eiezenheit wurde eit
Heil Hitler!
gez. Becker, M. d. R.,
Landesobmann der NSBO. und Bezirkwalter der DAF., m Gartenbauinſpe
Bezirk Heſſen und Heſſen=Naſſau.
Aus der NSDAP.
mnt, die eine für
sühren wird. In
hiötlinien über den
eine größere Verſ
Miglieder der Mar
ücter und Gemüſe
Gberſtadt, 18. J
bricht in der 2
Berufsgemeinſchaft der Techniker, Fachgruppe Chemie.
Miesmacher”.
Am Mittwoch, den 20. Juni, 20 Uhr pünktlich, ſpricht Herm Brſammlung der
Dr. Oskar Wagner, Frankfurt a. M., im Hörſaal 234 de elang, für dieſen 2
Techniſchen Hochſchule über „Die Bedeutung und Anwem mn. Dieſer beler
dung der Kinematographie in der Medizin” mit im wie. Dieſen ſei
tereſſanten Filmvorführungen. (U. a. Zellteilung, Wachstumsvor Yolkes Schindlude
gänge an Krebszellen, Bakterien und Paraſiten, z. B. Syphilis= juanpflos den Marx
erreger, Malariaparaſit, Saugwürmer, Erreger der Leberegell= auſ Leiſtungen der
ſeuche, Spulwürmer, Hakenwurm uſw.) Der Vortrag fand ſtärkngewartet. Es
ſten Beifall auf der Achema=Tagung in Köln.
— 15 Monate
ſen wurden wied
e die ſchwarze Re
md Moral für ſich
Aus dem Gerichtsſaal.
Nedner geißelte n
die alles beſſer
Aw. Am Montag begann mit einer
Meineidsklag=
die neue Schwurgerichtstagung unter Vorſitz von Landel piheit gehabt, a1
gerichtsdirektor Weiß. Angeklagt war der nahezu 60jährige Kauff due ſie gehindert,
mann E. H. von hier, weil er bei der Leiſtung des Offenbarungs=g 1 Ans durch dumm
eides ein Ruhegehalt, das er bezieht, nicht angab. Der Ange=) miſſen weiterkäm,
klagte hatte im Auguſt vorigen Jahres zum dritten Male dem — für ein freies
Offenbauungseid leiſten müſſen. Er ſcheint ein ſehr gewiegter undu wen des Pg. Ei
überlegſamer Menſch zu ſein, und wußte nach Auffaſſung des Ge=s Ichen, urwüchſi
richts ganz genau, daß er dieſes Ruhegehalt angeben mußte, Erf Beiſall aufgenom
verſucht ſich heute damit herauszureden, daß er angenommen hättes 9. Mieder=Ramſtad
er brauche es nicht anzugeben, weil es bis auf den unpfändbarenn / wurde letzthin e
Teil doch ſchon gepfändet geweſen ſei. Das Gericht iſt jedoch von beſörde unterzogen
dieſer Ausrede wenig überzeugt und verurteilt ihn wegen MeinſVagner nicht
eids zu einer Gefängnisſtrafe von acht Monatenu M ein überaus
Strafmildernd kommt ihm dabei zugute, daß er ſelber hinging unly, en treuen und
g=
dem Richter Mitteilung machte. Dieſe Mitteilung ſei aber, ſa) hm Dank und
führt der Vorſitzende aus, lediglich formell, denn moraliſch ſei des echen. Die
Angeklagte keinesfalls milder zu beurteilen, weil er nur unteit ang ununterbro
Druck gehandelt habe. Er hatte nämlich rechtzeitig erfahren daln ih7 30 Jahre ent
der Gläubiger ihn wegen dieſes Meineids anzuzeigen beabſichtigten er des derzeitig
und kam dem ſchnell zuvor. Die bürgerlichen Ehrenrecht:/ haß die Gemeind
werden ihm auf zwei Jahre aberkannt.
Ober=Ramſtadt,
Am gleichen Tag tagte das Sondergericht, diesmal ledigg 7,Grau Eliſabeth
lich gegen Nörgler und Miesmacher. Zunächſt ſitzen zwei junge Füh.
Frauen auf der Anklagebank. die 22jährige Dina Paſſet aus) Noßdorf, 18.
Walldorf und die 21jährige Wilhelmine Helfmannt äuggenſchmuck tru
aus Langen, weil ſie an ihren Schwager, bzw. Bräutigam, der alsl. Cri, galt es da
Kömmuniſt ſeine Zelte in Rußland aufgeſchlagen hat, Greuel! Wſewirten, und
märchen berichteten. Bei Frau Paſſet ſteht zwar feſt, daß ſie antl del aus Naßmeil
ihren Schwager irgendwelche Geſchichten ſchrieb, aus dem Antwortn Gſeil” zu einem
brief ihres Schwagers iſt das zu erſehen, jedoch hat man nicht dens Uh am Samstag g
Wortlaut des Briefes und Frau Paſſet mußte, infolgedeſſen” Aals in der
Adolf=
mangels Beweiſes freigeſprochen werden. Bei deis ſhnen ſowie die
Helfmann erweiſt es ſich, daß ſie eine Sache, die ihr bereits ver n in in feierlicher
kehrt erzählt wurde, weiter berichtete, und ſie wird daher Fete1 zun war die Au
fahrläſſigen Weitererzählens unwahrer Ta‟, Phshahn mit der
ſachen zu drei Monaten Gefängnis verurteilt.
De maunszug 41.
Der zweite Angeklagte, der 63jährige Philipp Schäfer v.
ichen Eindruck
hier, der ebenfalls geſchimpft haben ſoll, wird mangels den Willkom
Beweiſes freigeſprochen. Das Gericht iſt zwar der Meit eebel vom 9
nung, daß der Angeklagte ein Schwätzer ſei, und daß ein ſtartels ich=
Verdacht gegen ihn beſtehen bleibt, indeſſen iſt die Haupthelgig 2
ſtungszeugin eine noch ärgere Schwätzerin, und zu dem dem Ange?.
klagten feindlich geſinnt, ſo daß man auf deren Ausſagen eine Verel
urteilung unmöglich ſtützen kann.
Der 44jährige Wilhelm Leiſt aus Ober=Ramſtad!
erhält dann eine Gefängnisſtrafe von vier Mong:
ten, auch wegen Schimpfens auf die neue Regierunhs
Leiſt war Ortsgruppenleiter des Reichsbanners, und war noch iſc
der Nacht vom 5. auf den 6. März mit ſeinen Leuten an einen”
Schlägerei beteiligt, wegen deren er zu ſieben Monaten Gefänge?
nis verurteilt wurde. Weſentlich ſtrafmildernd kommt in Betrachle”
daß Leiſt den Krieg von Anfang bis Ende mitmachte und ſich 90eh
bei in ganz hervorragender Weiſe betätigte. Der Staatsanwſ.
führt aus, daß der Angeklagte an ſich ein Mann ſei, der in Le
Lage ſei, auch im neuen Reich eine führende Stellung einzunee
men, und daß es ein Jammer und nicht verſtändlich ſei, wie er. ſe
auf die Seite der Marxiſten habe ſchlagen können.
Der 44jährige Jean Thierolf aus Neuſtadt i.
hält dann ſechs Monate Gefängnis, weil er im Wirte
haus die SA. und SS. beſchimpfte. Thierolf behauptet heute."
ſei vollkommen betrunken geweſen und wiſſe nichts mehr von. P.
ganzen Sache. Die Beweisaufnahme ergibt jedoch, daß er noch 90ſch
gut Beſcheid wußte und von Beſinnungsloſigkeit nicht die Re
ſein kann.
Zehn Monate Gefängnis erhält dann der 4Zicheid.
Heinrich Henkel von hier. Henkel iſt bereits einmal wege.
Schimpfereien zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt und 9al. !
dieſem Fall auf einen altet, ihm flüchtig bekannten Natzioſl.
ſozialiſten eingeſchimpft, der friedlich an ſeinem Hoftor ſtälle,
Genügk es, daß man badek?
Es genügt nicht, daß man badet — man muß riohle.
ſchwimmen. Wer es noch nicht kann, beſuche die 2.
anſtaltungen der Reichsſchwimmwoche und leſe.O*
Aufklärungsſchrift „Schwimme richtig!”
stag, 19. Juni 1934
Aus Heſſen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 167 — Seite 7
Arheilgen, 18. Juni. Turnverein 1876. In der
„Zuſlle fand die Hauptverſammlung ſtatt, die äußerſt gut
be=
zugwar. Die Verſammlung galt dem Kreisturnfeſt, das am
a.ſ. und 16. Juli hier ſtattfindet. Es wurde Bericht erſtattet
üh=Audſe Arbeiten der einzelnen Ausſchüſſe und zum Ausdruck
ge=
hrotz daß noch viele Aufgaben zu löſen ſind, um einen
reibungs=
latyuAblauf des Feſtes zu gewährleiſten. — Mit einem
umfang=
reinch Programm ſchwimmeriſcher Darbietungen wurde Sonntag
vonnttag die Reichsſchwimmwoche im Schwimmbad am
Amſlger Mühlchen eröffnet. Der Tag galt der SA. und der
mönuichen Schuljugend. Die SA. wartete mit Maſſenſchwimmen,
Mrwſchaftskämpfen, Schwimmausbildung, Rettungsſchwimmen
umuo ſnem Waſſerballſpiel auf. Anſchließend zeigte die männliche
Säshugend ihr ſportliches Können in recht anſchaulicher Weiſe
mirt ſrſſenſchwimmen, Freiübungen, Einzel= und
Gruppenſprin=
gen /450 m=Staffel, Waſſerballſpiel. Herr Lehrer Löſch hob in
einſAnſprache die Bedeutung des Schwimmens im allgemeinen
un ſie der Reichsſchwimmwoche im beſonderen hervor und
er=
manhre die Jugend, fleißig dieſem geſunden und ſchönen Sport zu
hulcden. In Ermangelung eines eigenen Bades nimmt die
Ju=
gend der Nachbarorte Wixhauſen und Meſſel mit ihrer
Lehrer=
chehün den Veranſtaltungen in Arheilgen teil. — Zu unſerem
Be eiſt über die Durchführung des Deutſchen Jugendfeſtes
1931 leibt noch zu vermerken, daß die Jugendwettkämpfe am
Sa uag ausgetragen werden, die Sonnwendfeier aber am
Sonn=
tagyund ſtattfindet.
Griesheim, 18. Juni. Verkauf von
Frühkartof=
feyyund Blumen in der Frankfurter
Großmarkt=
auf.
haſll. In Frankfurt a. M. fand durch den Reichsnährſtand II
einn ingehende Beſprechung über den Verkauf von Frühkartoffeln
Be
und Aumen in der Großmarkthalle zu Frankfurt a. M. ſtatt. An
Ungruppien dieſſer Beſprechung nahmen von der hieſigen Bauernſchaft der
Faubrater Hch. Feldmann und Friedr. Hoppſtock teil. In
die von due dieſſer Sitzung wurde beſchloſſen, daß Frühkartoffeln von
Gries=
d mir vrm heiuſte Marktbeſuchern auf die Märkte nach Darmſtadt, Offenbach
ppierung einz und ſankfurt gebracht werden können, aber der vom
Reichsnähr=
rieben weid,” ſtamd ingeſetzte Verkaufspreis unbedingt eingehalten werden muß
gruppierum „4undd de Verbaufspreiſe hier ſtreng überwacht werden.
Waggon=
tlad unen dürfen nur von der Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaft
getäütit werden und müſſen die Kartoffeln in Säcken zu 50 Kilo
mit ehlußſchein des Reichsnährſtandes abgeſackt ſein. Der
Ver=
kaunon Blumen in der Großmarkthalle iſt ab 15. Juni d. J. für
allen hindler und Blumenzüchter verboten. Zur Regelung dieſer
Angvelgenheit wurde eine Kommiſſion aus vorgenannten Herren
beſtfmat, die eine für die Blumenzüchter annehmbare Regelung
herlzeführen wird. In aller Kürze findet hier eine Sitzung ſtatt,
bei ie Gartenbauinſpektor Derner zugegen ſein wird, in welcher
die iRhtlinien über den Verkauf feſtgelegt werden. Es wird
als=
danm ine größere Verſammlung anberaumt, zu der heute ſchon
die iſſtglieder der Marktvereine, der Bauernſchaft und alle
Blu=
memgühter und Gemüſeerzeuger eingeladen ſind.
Eberſtadt, 18. Juni. Pg. Eiſentraudt=Frankfurt am
pe Chemie. „Marnſpricht in der Turnhalle in Eberſtadt über: „Nörgler
un MNiesmacher” Vorgeſtern abend fand in der Turnhalle
unttlich ſus einen lerſammlung der NSDAP. Ortsgruppe Eberſtadt, ſtatt.
im borul? Es nang, für dieſen Abend Pg. Eiſentraudt als Redner zu
lung undin gewanen. Dieſer beleuchtete einige Nörglertypen, z. B. die Re=
Mediziraktihnre. Dieſen ſei vorzuwerfen, daß ſie mit dem Vertrauen
eilung, Wagen des iYlkes Schindluder getrieben haben, und haben im Jahre
fanten, z. B.— 1918 hmpflos den Marxiſten das Feld geräumt. 14 Jahre haben
ireger der 9 wirraf Leiſtungen des Staates der Schönheit, Freiheit und
er Vortaaſ Wüid gewartet. Es gelang dieſen nicht, den Arbeitern Brot zu
gebett— 15 Monate Hitler=Regierung und 4 Millionen
Volks=
genouſ wurden wieder in den Produktionsprozeß zurückgeführt.
Ferne die ſchwarze Reaktion, die glaubt, das Gebiet der
Sittlich=
keit lud Moral für ſich allein in Erbpacht genommen zu haben.
Der bdner geißelte noch die Redensarten von Stammtiſchpoli=
Neinei) tikerde alles beſſer wiſſen und können. Sie hatten ja ſeither
er VorſtGeleheheit gehabt, auch eine Bewegung großzuziehen, und kei=
6ſjährr ner üte ſie gehindert, dasſelbe zu leiſten wie unſer Führer. Wir
des Oüu dürſhuuns durch dumme Schwätzereien nicht ablenken laſſen,
ſon=
drmniſſen weiterkämpfen für die hohen Ziele des
Nationalſozia=
nBah. lismu für ein freies deutſches Volk auf freier Scholle. Die
Aus=
n drſtten 2 fühnrnen des Pg. Eiſentraudt, die ſehr intereſſant und durch
ehk ADl einen inen, urwüchſigen Humor ſehr lebendig waren, wurden mit
Aufghlau” großten Beifall aufgenommen.
angeben m.
A. Nieder=Ramſtadt, 18. Juni. Die hieſige
Gemeinde=
rangenomn
uf den zwis 1aIMwurde letzthin einer eingehenden Viſitation durch die
Auf=
ſichthhorde unterzogen. Wie man es vom derzeitigen Rechner
Gerichl R HeranWagner nicht anders gewohnt iſt, war das
Viſitations=
t ihn Wl” ergevuns ein überaus gutes. Die Aufſichtsbehörde ſah ſich
veran=
n agr2” laßtt dm treuen und gewiſſenhaften Rechner in einem beſonderen
Schreien Dank und Anerkennung für die gute Dienſtführung
aus=ürechen. Die Gemeinderechnerſtelle iſt nunmehr ſchon 50
Jahſtelang ununterbrochen im Hauſe des Herrn Wagner
unter=
gebrhat; 30 Jahre entfallen hiervon auf die Dienſtführung durch
den 1Vter des derzeitigen Rechners. Es iſt dies der beſte Beweis
dafüü= daß die Gemeindekaſſe in zuverläſſigen Händen liegt.
„Ober=Ramſtadt, 18. Juni. Hohes Alter Am 19. d. M.
vollulnet Frau Eliſabethe Burger, Bauſtraße Nr. 34, ihr 78.
Lebömjahr.
Roßdorf. 18. Juni. Saarſchützen in Roßdorf.
Rei=
chennFaggenſchmuck trug am vergangenen Samstag und Sonntag
ine 9 unſex rt, galt es doch wieder. Saarländer Gäſte zu empfangen
Brcug=” und (übewirten, und zwar war es diesmal die Schützengeſellſchaft
„Gur ſiel” aus Naßweiler, die von der Schützengeſellſchaft „
Weid=
war ſeh.” manarseil” zu einem Freundſchaftsſchießen eingeladen war. Um
jeh, aus 9* 770 hUr am Samstag abend ſammelten ſich am Ortseingang am
hat ne 7 Schunlhus in der Adolf=Hitler=Straße SA, HJ.. und BdM. mit
hren fahnen ſowie die Fahnenabordnungen aller übrigen
Ver=
eine i in feierlichem Zuge die Gäſte von der Saar zu
empfan=
die iht e gen. huum war die Aufſtellung beendet, traf ſchon der Omnibus
ſie win ? der hichsbahn mit den Gäſten ein. Die Sturmbannkapelle und
unvahl der Selmannszug 4/115 ſtimmten das Deutſchlandlied an, was
s wuſhſe” einenſchtlichen Eindruck auf die Brüder und Schweſtern der Saar
maant Den Willkommensgruß überbrachte, hoch zu Roß, Fil.
Maui Seipel vom BdM. Nun bewegte ſich der Zug bis zum
Rat=
hauslyltz, wo die Quartierzettel verteilt wurden. Um 9 Uhr
AoemEtraf man ſich wieder und der Feſtzug bewegte ſich nun nach
den /Sießſtänden am Traiſgerweg. Nach kurzer Begrüßung durch
den1 Vorſitzenden der Schützengeſellſchaft „Weidmannsheil”
Netzgmeiſter Stumpf. fand die Ehrung der gefallenen
Schützen=
lamſien in der üblichen Weiſe ſtatt. Sodann ergriff der Redner
Es Aends, Dr. med. Baumann von hier, das Wort zu einer
ker=
ugez vom deutſchen Geiſte durchdrungenen Anſprache, für die
keiane Beifall gezollt wurde. Anſchließend begrüßte Bürgermeiſter
Mcc=ln die Saargäſte im Namen der Gemeinde auf das herzlichſte
N0Edes darauf hin, daß ſie in ein neues Deutſchland gekommen
Eiele ein Deutſchland der Ruhe und Ordnung, in ein geeintes
0 Sſies Vaterland, das mit allen Faſern ſeines Herzens die
ubc hr ſeiner Söhne und Töchter aus dem abgetrennten Saar=
Nebils erſehne. Ein Saarländer Schütze dankte für die feierliche
DechRſung. Er ſchilderte den ſchweren Kampf, den die deutſche
Tevbſtrung des Saargebietes zu führen habe und gelobte auch
weillgin, den Kampf um die freie Rückkehr zum Mutterland
ic 2 ufzugeben. Zu Freilicht=Aufführungen war eine Bühne
ünſgkiſch fein hergeſtellt. Die zwei Tiroler Volksſtücke „Mei
Maac und „Die wilde Toni” wurden mit beſten Kräften auf=
HeIu Mund die Derbietenden vertraten ihre Rollen ſehr gut. Um=
Awurde die Veranſtaltung durch Muſikvorträge der uner=
Mnglen Kapelle Breitwieſer, die ihr Beſtes gab. Am Sonntag
ab htag um 2 Uhr fand Freundſchaftsſchießen mit Konzert ſtatt.
S0e0 jand die Schlußfeier mit nochmaliger Aufführung der
SSAtlühnenſtücke, verbunden mit Konzert und freiem Tanz
S aIs am Montag morgen die Abſchiedsſtunde für die Saar=
Snt R lug, konnte man ſich nur ſchwer trennen.
Dieburg, 18. Juni. Hohes Alter. Seinen 70.
Ge=
rlca feiert am Mittwoch Herr Lorenz Blank. Für ſeine
DeDeA und körperliche Rüſtigkeit zeugt die Uebernahme des Kom=
I der neuerſtandenen Schießmannſchaft des Kriegervereins,
FEMs Mitglied er ſchon 48 Jahre iſt. — Der Eiſenbahn=
N Dieburg und Umgegend unternahm geſtern im
Sonder=
zugflſen Ausflug nach Würzburg.
Broß=Umſtadt, 18. Juni. Ruchloſe Tat. In der Nacht
Im Stag auf Sonntag, dem Tage, an welchem für die Ziele
Sei Nten Kreuzes geworben wurde, haben Bubenhände die
Soüite der Freiwilligen Sanitätskolonne auf dem Sportplatz
hacher Tal in ſchändlicher Weiſe zerſtört. Hoffentlich
ge=
de Täter zu ermitteln und der gerechten Strafe zuzu=
20. Kreisfeuerwehrtag
verbunden mit dem 50jährigen Beſtehen der Freiwilligen
Feuer=
wehr Dornheim.
Be Dornheim, 18. Juni. Am Samstag und Sonntag fand in
Dornheim der 20. Kreisfeuerwehrtag, verbunden mit dem 50
jähri=
gen Beſtehen der Freiwilligen Feuerwehr ſtatt. Schon am
Sams=
tag nachmittag, während des Abholens der Delegierten, zeigte
Dornheim reichen Flaggenſchmuck. Eingeleitet wurde der
Kreis=
feuerwehrtag durch die Delegiertenverſammlung am Samstag
nachmittag in der Brauerei Lerch. Kreisfeuerwehrinſpektor
Schildge=Groß=Gerau eröffnete die Tagung mit herzlichen Worten
der Begrüßung, beſonders an Kreisleiter und kommiſſariſchen
Bür=
germeiſter Pg. Stavinoga, Reg.=Rat Dr. Schmahl und Regierungs=
Aſſeſſor Dr. Fuhr. Durch Erheben von den Sitzen gedachte man
ſodann der im letzten Jahre heimgegangenen Kameraden. Nach der
Feſtſtellung der anweſenden Vertreter, 18 Bürgermeiſter, zwei
Stellvertreter, 27 erſte und 16 zweite Kommandanten, ſowie 28
Führer waren anweſend, wurde das Protokoll des 19.
Kreisfeuer=
wehrtages verleſen. Reg.=Rat Dr. Schmahl überbrachte die Grüße
des Kreisamtes Groß=Gerau. Der Freiwilligen Feuerwehr
Dorn=
heim widmete er zu ihrem 50jährigen Beſtehen Glückwünſche,
eben=
ſo ihrem Kommandanten, Bürgermeiſter Metzger, der über 30
Jahre der Feuerwehr angehört und ſeit 1919 an der Spitze
der=
ſelben ſteht. Er kam ſodann auf die in letzter Zeit ſtattgefundenen
Alyrme und Beſichtigung zu ſprechen, die wie er ausführte, zur
allgemeinen Zufriedenheit ausgefallen ſind. Weiter behandelte
Dr. Schmahl das Verhältnis zwiſchen SA. und Feuerwehr
ein=
gehend. Er ſchloß mit den Worten: „die Wehren ſind zum Dienſt
der Allgemeinheit berufen, darum haben ſie auch ein Recht, von
der Allgemeinheit gefördert zu werden.”
Bürgermeiſter Metzger und Oberbrandmeiſter der Wehr
Dorn=
heim begrüßte die Erſchienenen im Namen der Freiwilligen
Feuerwehr und der Gemeinde Dornheim. Hierauf gab der
Kreis=
feuerwehrinſpektor den Jahresbericht. Es ſind im verfloſſenen
Jahre 19 Inſpektionen durchgeführt worden. Es waren hierbei
an=
getreten von 865 Mann 761 oder 88 Prozent, von 1669
Pflicht=
feuerwehrmännern 1167 oder 70 Prozent. Im geſamten Kreis,
ohne die Opelwerke, befinden ſich 7000 Meter Schlauch, etwa 370
Meter je Gemeinde. Ueber die Waſſerverhältniſſe und über die
Beſchaffenheit der Ausrüſtungen ſprach er weiter und ſchloß mit
dem Wahlſpruch der Feuerwehr „Gott zur Ehr, dem Nächſten zur
Wehr‟. Der Kaſſenbericht ſchließt ab mit einem Kaſſenbeſtand von
23.20 RM. Als Führer wurde ſodann der Kreisfeuerwehrinſpektor
wieder beſtimmt, der ſodann ſeinen Mitarbeiterſtab mit
Hand=
ſchlag vereidigte. Durch Beſchluß wurden die Freiwilligen
Feuer=
wehren von Mörfelden und Wolfskehlen in den Kreisverband
aufgenommen und deren Führer durch Handſchlag vereidigt. Der
Verbandsbeitrag wurde auf 25 Pfg. erhöht. Der nächſte, der 2 1.
Kreisfeuerwehrtag. findet in Gernsheim ſtatt, das
ſein 75jähriges Beſtehen feiert. Bei dem 50jährigen Beſtehen der
Wehr Walldorf, das ebenfalls um Uebertragung des
Kreisfeuer=
wehrtages nachgeſucht hatte, beſtimmte Kreisfeuerwehrinſpektor
Schildge, daß ſämtliche Wehren teilzunehmen haben. Geſchloſſen
wurde die Tagung mit einem dreifachen Sieg=Heil auf das
Varer=
land, den Reichspräſidenten von Hindenburg und den Volkskanzler
Adolf Hitler und der erſten Strophe des Horſt=Weſſel=Liedes.
Am Abend fand ein Fackelzug ſtatt und anſchließend im „
Gol=
denen Stern” ein Kommers. Er war ausgefüllt mit Vorträgen
verſchiedener Art und Tanz. — Am Sonntag morgen fand der
Führerkurſus ſtatt. Hier wurde von Reg.=Aſſeſſor Dr. Fuhr über
die abgehaltenen Beſichtigungen, Alarmierungen, die er mir dem
Kreisfeuerwehrinſpektor Schildge abhielt, berichtet, ſodann waren
Vorträge über die folgenden Themen: „Die Feuerwehr im
Luft=
ſchutzdienſt” „Die Einheitsausbildung der Feuerwehr”, „
Rußbil=
dungsbrände und deren Bekämpfung” und „Abriß aus der
Ge=
ſchichte der Feuerwehren”, Hiernach fanden noch Vorführungen der
Teilnehmer an den Fachkurſen und Vorführungen der Wehr
Dorn=
heim ſtatt. — Am Nachmittag ging ein Feſtzug durch Dornheim
zum Feſtplatz, wo in kameradſchaftlicher Weiſe die verſchiedenen
Wehren zuſammen waren. Bürgermeiſter und Oberbrandmneiſter
Metzger legte während des Feſtzuges am Gefallenen=Denkmal
einen Kranz nieder.
vagend.*
bewanke
haben ſich Togal=Tabletten bei
Rheuma
Gicht
Ischias
Grippe
Erkältungs-
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Mie29
r. Babenhauſen, 18. Juni. Die Reichsſchwimmwoche
wird hier, um das Ziel „Jeder Deutſche ein Schwimmer”
verwirk=
lichen zu helfen, mit einer ganzen Reihe von
Werbeveranſtaltun=
gen in der Schwimmanſtalt an der Konfurter Mühle durchgeführt.
An jedem Tage werden Rettungsſchwimmen ſowie von der
Sani=
tätskolonne Wiederbelebungsverſuche gezeigt. —
Verkehrs=
unfall. Auf der Darmſtädter Landſtraße ereignete ſich am
Sonntag ſchon wieder ein Verkehrsunfall. Ein von Hergershauſen
kommender Motorradler wollte einem anderen an der Biegung
der Straße herankommenden ausweichen, rannte an einen Baum
und zog ſich eine ſchwere Armverletzung zu. —
Fremdenbe=
ſuch. Am Sonntag beſuchte gegen Abend der Naſſauiſche
Kunſt=
verein Wiesbaden unſer Städtchen und beſichtigte unter Führung
des Herrn Pfarrers Büchler und des Oberreallehrers Müller mit
größtem Intereſſe den in der evangel. Stadtkirche ſtehenden
be=
rühmten Schnitzaltar, der unter den Altarwerken des ganzen
Mittelrheingebietes als ein Meiſterwerk mittelalterlicher
Holz=
plaſtik anerkannt iſt.
* König i. Odw. (Stahlbad), 18. Juni. Im benachbarten
Orte Fürſtengrund kam es geſtern abend zu einer
Meſſer=
ſtecherei zwiſchen dem K. A. und deſſen Sohn, bei welcher der
Sohn an beiden Armen erhebliche Stichwunden davontrug. Bei
der Streitigkeit erhielten noch weitere Angehörige Verletzungen.
Die herbeigerufenen Beamten der Gendarmerieſtation König
nah=
men den Vater feſt und überführten ihn zum
Amtsgerichtsgefäng=
nis Höchſt, da dieſer, der Urheber, überhaupt ein ſtreitſüchtiger
Menſch iſt.
Bergſträßer Feſtſpiele in Heppenheim.
Uraufführung des hiſtoriſchen Freilichtſpiels aus den
Schreckens=
tagen unſerer Heimat zur Zeit der Raubkriege Ludwigs XIV.
„Um Stadt und Volk” von Hans Holzamer.
Em. Heppenheim a. d. B., 17. Juni. Der Heppenheimer
Heimatdichter Hans Holzamer, jüngſter Sohn des Schriftſtellers
Wilhelm Holzamer (1870—1907), hat mit ſtarker dramatiſcher
Be=
gabung ein kerniges Heimat=Freilichtſpiel in 3 Akten aus der
Geſchichte Heppenheims geſchrieben „Um Stadt und Volk”, das
am Samstag abend unter ſtärkſtem und wohlverdienteſtem Beifall
der bis zum Schluß im Banne des Stückes ſtehenden Zuſchauer
auf dem hiſtoriſchen Marktplatz eine glänzende Uraufführung
er=
lebte. Die alte Stadt hatte ihr Feſtgewand angelegt und die
Straßen bildeten ein Fahnenmeer, um die auswärtigen Beſucher
zu dem feſtlichen Ereignis würdig zu empfangen. Das Wetter
meinte es gut mit dem Feſtſpiel, ſo daß die Uraufführung am
Samstag, ebenſo wie die beiden Vorſtellungen am Sonntag,
un=
getrübt vor ſich gehen konnten. Auf dem vortrefflich, zur
Frei=
lichtbühne geeigneten alten Marktplatz mit den ſchönen
Fach=
werkbauten, dem Marktbrunnen und den auf ihn mündenden
Gaſſen und Gäßchen, überragt von den Türmen des Domes der
Bergſtraße und der ſchickſalsverbundenen Starkenburg, waren die
Zuſchauerplätze amphitheatraliſch anſteigend aufgebaut, ſo daß ein
jeder der Abwicklung der Handlung gut folgen konnte, zumal die
Akuſtik ſich als ganz ausgezeichnet erwies. Selbſt auf dem
billig=
ſten Platz ſaß, ſah und hörte man vorzüglich. Auch die
Fenſter=
plätze der anliegenden Häuſer waren an die Zuſchauer vermietet
worden.
Nach kurzer Einleitungsfeier gaben Fanfarenbläſer das
Zei=
chen zum Beginn des mit größter Spannung erwarteten Stückes,
deſſen Inhalt gefliſſentlich bisher nur kurz bekannt gegeben
wor=
den war, und das der Dichter, in alten Büchern ſchurfend, mit
viel Vaterlandsliebe und Lokalpatriotismus für die
Freilichtauf=
führung auf dem maleriſchen Marktplatz beſonders geſtaltet hatte.
Es ſtellt uns hinein in die Schreckenstage der Heimat, die Zeit
des dritten Raubkrieges Ludwigs XIV von Frankreich und
be=
handelt den am 10. Juli 1693 erfolgten Ueberfall der Franzoſen
unter Marſchall de Lorge auf unſer Heppenheim, in dem ſie ſich
aber nicht lange halten konnten, weil die Beſatzung der
Starken=
burg unter Führung des tapferen Burggrafen Franz von der Hees
nach erfolgreichem Ausfall die Stadt alsbald wieder von den
Feinden befreite. In dieſen geſchichtlichen Rahmen iſt mit
gro=
ßem Geſchick eine fein erſonnene, tiefe und ſtarke Liebeshandlung
verflochten, die ihm das menſchlich warme Kolorit verleiht.
Männlicher Mut, Treue und ſeeliſche Not leuchten in ergreifender
Weiſe auf. Der Wille zum Deutſchtum gibt dem Stück, ohne
ge=
wollte Tendenz, die zeitgemäße Note und löſt einen ſtarken
Wider=
hall bei den Zuhörern aus. Hans Holzamer hat ein echtes
Volks=
ſchauſpiel geſchrieben und damit eine lebendige Verbindung
zwi=
ſchen Kunſt und Volk geſchaffen. Er ſelbſt hat die Regie
über=
nommen und das Stück mit unermüdlicher Geduld und großem
Können eingeübt. Eine lebendige und farbenfrohe Szene folgt
der anderen, und die Spielfreudigkeit der 250 Mitwirkenden iſt
bewundernswert. Die Beſetzung der Rollen iſt gut durchgeführt,
und neben den beiden verpflichteten Frankfurter
Berufsſchauſpie=
lern Erich Sommer und Heini Seeger, die den Marſchall de Lorge
und den kurmainziſchen Leutnant Dietrich von Tantfäus
meiſter=
haft geſtalten, bewähren ſich die Heppenheimer Laienſpieler nicht
minder vortrefflich. Gedacht ſei vor allem der Darſteller des
Bürgermeiſters Eberhard, des franzöſiſchen Leutnants Blamond,
des Burggrafen von der Hees und des zum Tode verurteilten
Schmiedes Kohl, die ganz erſtklaſſige Leiſtungen boten, ebenſo
wie der Darſtellerinnen der jung vermählten Tochter Maria des
Burggrafen von der Hees, ihrer Schwiegermutter Eliſabeth von
Tantfäus und der Frau des Schmiedes Kohl. die ſich mit innigem
Empfinden in ihre oft recht ſchwierigen Rollen eingelebt hatten.
In den Maſſenſzenen ſah man mainziſches, bayeriſches und
fran=
zöſiſches Kriegsvolk, teils zu Roß, ſowie Ratsherren, Bürger,
Bürgerinnen und viel Volk. Als einzige unerläßliche
Szenen=
beigabe war zwiſchen Rathaus und „Goldenem Engel” eine
Em=
pore errichtet, die mit etwas mehr Grün hätte umkleidet ſein
dürfen. Heimiſche Art und Mundart kamen in ihrer
Urwüchſig=
keit in manchen Szenen großartig zur Geltung. Die Koſtüme, die
zum Teil vom Landestheater in Darmſtadt entliehen waren,
gaben dem Ganzen eine farbenfrohe Note. Die dem Brautpaar
huldigenden tanzenden Mädchengruppen und die Glück
wünſchen=
den und Gaben darbringenden Gruppen der Zünfte wirkten
vor=
trefflich. Nicht minder nahm die Szene mit den waſſerſchöpfenden
Frauen am Marktbrunnen gefangen. Die mit ihren Kindern vor
der Muttergottesſtatue kniende Frau des zum Tode verurteilten
Schmiedes Kohl bot ein ergreifendes Bild. Ebenſo die
Kriegs=
gerichtsſzene. Und ſo wäre Szene um Szene zu nennen. Das Spiel
zieht uns in ſeinen Bann und läßt uns nicht los bis zum Schluß,
wenn die Glocken läuten und das Niederländiſche Dankgebet,
in=
brünſtig geſungen, zum Himmel ſteigt. Es wird den in es
geſetz=
ten hohen Erwartungen nicht nur gerecht, ſondern übertrifft ſie
noch weſentlich. Feindurchdachte Regie und echte, natürliche,
lebensvolle Darſtellerkunſt begründen den ſtarken und
nachhal=
igen Eindruck dieſes wertvollen Volksſchauſpiels, deſſen
Urauf=
führung dem Dichter und den Mitwirkenden einen vollen Erfolg
erbrachte. Mögen recht Viele aus nah und fern herbeiſtrömen
zu den nächſten Aufführungen, die an den kommenden Sonntagen
ſtattfinden werden. — Die Vaterſtadt Heppenheim kann auf ihren
Sohn Hans Holzamer ſtolz ſein.
— König i. Odw. (Stahlbad), 18. Juni. Im Rahmen der
Veranſtaltungen der Verkehrsunfallverhütungswoche fand geſtern
abend im Saale des Hotels Büchner ein
Lichtbildervor=
trag durch die NS. Volkswohlfahrt ſtatt. Einleitend ſprach
Lehrer Gemmer über die Wichtigkeit der Aufklärungsarbeiten,
während der Krankenkaſſenbeamte Mahla Erläuterungen zu den
einzelnen Bildern gab. — Als Auftakt zur Reichsſchwimm=
Werbewoche, waren heute die Angehörigen von drei SA.=
Stürmen im hieſigen Schwimmbad angetreten, um die Bedeutung
des Schwimmens zu demonſtrieren. Ein Sportlehrer, der neben
dem Sturmbannführer zugegen war, gab erläuternde
Anweiſun=
gen über die Ausübung und Vorteile des Schwimmens. Die SA.=
Leute zeigten ſich im naſſen Element zum überwiegenden Teil als
gute Schwimmer oder willig, das noch zu lernen, was fehlt. —
Cd. Michelſtadt, 18. Juni. SA. und SS. eröffnen die
Reichs=Schwimm=Woche. Die hieſige SA. und SS.
mar=
ſchierte in der Frühe des geſtrigen Sonntags nach dem
Stadion=
um dort für das Schwimmen zu werben. Die einzelnen
Formatio=
nen der SA., ſowie die Motor=SA. und die SS. traten auf dem
weiten Rund des Sportplatzes an und ergriff nach der
Stärke=
meldung an den Sturmbannführer Fiſcher der Sportreferent des
Sturmbannes 2 der Standarte 186, A. Grenz, kurz das Wort, um
in mahnenden Worten die Wichtigkeit des Schwimmens für jeden
einzelnen zu erklären. Er ſchloß mit dem für die Reichs Schwimm=
Woche geltenden Spruch: „Jeder Deutſche ein Schwimmer, und
jeder Schwimmer ein Retter”. Anſchließend wurde auf dem
Sport=
platz das Schwimmen als Trockenübung vorgeführt, dann gings
zum Schwimmbad, wo zunächſt die Schwimmer alle Arten des
Schwimmens, ſowie das Turmſpringen uſw. vorführten. Auch
Mannſchaftskämpfe zwiſchen SA., MSA. und SS. wurden
durch=
geführt und ſo auf alle Arten für den ſchönen Schwimmſport
ge=
worben.
m. Beerfelden. 18. Juni. NSLB., Bezirksgruppe
OZer=
zent. Mit der erſten Strophe von. „Ich hab mich ergeben” begann
vorgeſtern nachmittag im hieſigen Schulhaus die Junitagung der
Lehrerſchaft der Umgebung. Herr Lehrer Greim als Leiter der
Tagung und der Beziuksgruppe gab als Einleitung einen
Ueber=
blick über folgende Dreiheit: „Innere Politik. äußere Politik,
Schule‟. Darauf erhielt Berufskamerad Jung das Wort zu ſeinem
Vortrag über „Erziehung zum deutſchen Menſchen”, der lebhaften
Beifall auslöſte. Es folgte des weiteren die Abwicklung einer ſehr
reichen Tagesordnung. Ein dreifaches Sieg=Heil auf den Führer
Adolf Hitler und der Geſang des Horſt=Weſſel= und des
Deutſch=
landliedes ſchloſſen die arbeitsreiche Tagung.
— Hirſchhorn, 18. Juni. Waſſerſtand des Neckars
(Pegel) am 17. d. M.: 1.46 Meter, am 18. d. M.: 1.48 Meter —
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Be. Kelſterbach, 15. Juni. Als kommiſſ. Bürgermeiſter wurde
der Ing. Buſch=Groß=Gerau beſtimmt. Buſch war der erſte
Orts=
gruppenleiter der Ortsgruppe Groß=Gerau.
Oberheſſen.
h. Butzbach, 17. Juni. Große Regiments= und
Wie=
derſehensfeier der 168er in Butzbach. Aus Anlaß
der 20. Wiederkehr der Schlacht von Neufchateau und der
Feuer=
taufe des ehem. 5. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 168 veranſtaltete
der Verband ehem. 168er geſtern und heute eine große Regiments=
und Wiederſehensfeier in unſerer alten Garniſonsſtadt. Unſer
Städtchen war ein einziges Flaggenmeer,
Die Eröffnung der „Kieler Woche‟.
Drei Jachten verſchiedener Klaſſen (von links nach rechts: „Edith”, „Vaterland” und „Sleipnir”)
dahinter ein ganzes Feld von Booten bei der Propagandafahrt, die die „Kieler Woche” einleitete.
Für den Kolonial=Gedenkkag.
vollen
Das Jahr 1934 bringt den 50. Jahrestag des Erwerbes der erſten deutſchen Kolonien. Dieſer eom bringen konnte
ſich zu
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ausbertatſt.
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ken und nicht et
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28 Tehlite.
mit ihm und die
immerhin hatte ſie
ngeheimſt, ohne
Theaterbeſuch und
Reich und Ausland.
Schwerer Verluſt der Himalaia=
Expedikion.
München. Die deutſche Himalaja=Expedition
iſt nach hoffnungsvollem Anfang von einem
ſchweren Schlag getroffen worden. Wie das
„Münchener Abendblatt” meldet, iſt
Reichsbahn=
rat A. Drexel am 8. Juni, beim Angriff auf den
Nanga Parbat, im Lager 2 (5100 Meter) an einer
akuten Lungenentzündung geſtorben. Drexel war
1½ Tage krank.
Perſonenzug enkgleiſt.
Drei Schwer= und ſieben Leichtverletzte.
Wertheim a. M. Kurz nach der geſtrigen
Mittagsſtunde entgleiſte der von Wertheim in
Richtung Miltenberg abgehende Perſonenzug 53
auf der eingleiſigen Strecke Wertheim—
Milten=
berg, kurz hinter der Station Hasloch. Dabei
löſten ſich die ſchwere Lokomotive und der
vor=
derſte Perſonenwagen, in dem drei Paſſagiere
Platz genommen hatten, vom Zuge und rollten, ſich
öfter überſchlagend, eine etwa 7 Meter hohe
Bö=
ſchung hinunter. Die Lokomotive hielt am Rand
eines Altwaſſers des Mains, mit den Rädern nach
oben liegend. Die ſofort zur Unfallſtelle eilenden
Einwohner des Dorfes Hasloch konnten den
Loko=
motivführer, den Heizer und einen Paſſagier des
Wagens als Schwerverletzte bergen; ſie wurden
mittels Autos in das Krankenhaus nach
Wert=
heim gebracht. Ihr Befinden gibt bis jetzt zu
Beſorgniſſen keinen Anlaß. Das Perſonal der
Lokomotive kam dadurch mit dem Leben davon,
weil es in den Schlamm des Altwaſſers
hinein=
gedrückt wurde. Insgeſamt ſind außer den drei
Schwerverletzten noch ſieben Leichtverletzte in das
Krankenhaus zu Wertheim übergeführt worden.
Kurze Zeit nach dem Unglück traf aus Wertheim
ein Hilfszug ein. Außerdem waren alsbald
Sani=
tätsmannſchaften aus Hasloch, Wertheim und
Kreuzwertheim zur Stelle. Der Verkehr wird
durch Umſteigen aufrecht erhalten. Ueber die
Urſache des Unfalls iſt noch nichts bekannt.
Der amtliche Bericht.
Ueber die Zugentgleiſung bei Hasloch gibt die
Preſſeſtelle der Reichsbahndirektion Nürnberg
fol=
genden Bericht heraus: Am 18. Juni 1934, um
12.25 Uhr, iſt zwiſchen Hasloch a. M. und
Sal=
bach a. M. (Strecke Miltenberg—Wertheim) der
Perſonenzug 53 mit Lokomotive und zwei
Per=
ſonenwagen entgleiſt. Lokomotive und ein Wagen
ſind umgeſtürzt und die Böſchung
heruntergefal=
den. Der Heizer und zwei Reiſende wurden ſchwer,
der Lokomotivführer und ſechs Reiſende leicht
ver=
letzt. Die Urſache iſt zunächſt noch nicht bekannt.
Die Verletzten wurden in das Krankenhaus
Wert=
heim eingeliefert. Der Perſonenverkehr wird
durch Umparkierung aufrecht erhalten.
Folgen der abnormen Hitze.
Zeuersbrünſte infolge der Trockenheit. — Große Waldbrände.
Waſſermangel in England.
ken ausgerüſtete Flieger und Mechaniker in
Laſt=
kraftwagen nach Sandringham befördert. Gegen
Waldbrand bei Wiesbaden.
vertagt.
Frankfurt a. M. Der Geſundheitszuſtand
des früheren Generalkonſuls und
Rennſtallbe=
ſchlimmert, daß ſeine Unterbringung in der Uni= Motors entſtand am Montag früh in dem Dorfe
verſitätsklinik erforderlich war. Oppenheimer
ſetzung des Prozeſſes damit zunächſt unmöglich iſt,
vertagt.
Schweres Autounglück.
Zahlreiche Verletzte.
Würzburg. Ein ſchweres Autounglück
er=
eignete ſich am Sonntag nachmittag zwiſchen
Brückenau und Bad Kiſſingen. In dem Ort
Ge=
roda rannte ein mit Würzburger Ausflüglern —
Verſagens der Bremſe am Gerodaer Berg an eine brände zu verzeichnen. So wurde auch am Sonn=
Scheune und ſtürzte um. Neun Inſaſſen wurden
ſchwer und ſechs leichter verletzt. Die
Schwerver=
letzten fanden in den Krankenhäuſern von
Brückenau und Bad Kiſſingen Aufnahme.
Opfer des wilden Badens.
24jährige Guſtav Beck war in Gefahr geraten, ſein
aber gleichfalls den Tod in den Fluten.
Wiesbaden. In der Nähe des Platterſees
brach geſtern mittag ein Waldbrand aus, der ſich
ſchnell ausbreitete. Die Feuerwehren konnten den
Brand eindämmen. Zehn Morgen
Tannenſcho=
nung ſind vernichtet worden.
Rieſiger Waldbrand im Harz.
Blankenburg (Harz). Ein rieſiger
Wald=
brand wütet im Forſtamtsbezirk Heimburg, in
der Nähe des Forſthauſes Eggeröder=Brunnen.
600 Morgen Nadelholz ſtehen in hellen Flammen.
Der Wind jagt das Feuer mit großer
Geſchwin=
digkeit durch das Tannendickicht. Auch der
Fich=
tenhochwald hat bereits Feuer gefangen. Unter
der ungeheuren Hitze und Trinkwaſſermangel
ha=
ben die eingeſetzten Löſchmannſchaften ſehr zu
lei=
den. Die Dorfbewohner, Feuerwehren, Sanitäts=
Kolonnen und SA.=Mannſchaften aus der ganzen
Umgebung ſind bereits eingeſetzt und arbeiten
fie=
berhaft an der Einkreiſung des Brandherdes.
Techniſche Nothilfe, Arbeitsdienſt und
Forſtſchu=
len der Umgebung werden mit Laſtkraftwagen an
die Brandſtelle gebracht. Man iſt dabei, rings um
den Rieſenbrandherd, deſſen Ausdehnung noch
nicht zu überſehen iſt, den Wald in etwa 10
Me=
ter Breite niederzulegen. Wo das Feuer durch
die Tannen jagt, iſt der Waldboden ſchwarz und
glühend heiß. Das Feuer konnte bis zur Stunde
noch nicht gelöſcht werden.
Brand bei den Heinkelwerken
in Warnemünde.
Roſtock. In der Nacht vom Sonntag zum
Montag brach bei den Heinkel=Flugzeugwerken in
Warnemünde ein Brand aus. Entſtehungsherd
war ein Schuppen auf dem Flughafengelände
zwiſchen Oſtſee und Breitling, in dem einige eben
fertigeſtellte Sportflugzeuge vom Muſter Heinkel=
„Kadett” zur Ablieferung bereitſtanden. Die
leichte Bauweiſe dieſer Flugzeuge — mit
Lein=
wand beſpannte Holzkonſtruktionen — hat im
Zuſammenhang mit der herrſchenden Hitze und
Trockenheit bedauerlicherweiſe das Umſichgreifen
des Feuers begünſtigt. Die Löſchtätigkeit wurde
dadurch beſonders erſchwert, daß die Flugzeuge
zum Teil bereits für die für Montag morgen
an=
geſetzten Probleflüge Brennſtoff an Bord hatten.
Eine weitere Ausdehnung des Feuers auf
benach=
barte Gebäude konnte verhindert werden. Zur
Klärung der Urſache des Brandes wurde ſofort
eine polizeiliche Unterſuchung eingeleitet, die nach
den bisher vorliegenden Nachrichten die
Vermu=
tung der Fachleute zu beſtätigen ſcheint, daß es
Prozeß Oppenheimer auf unbeſtimmte Zeit , ſich um eine durch die abnorme Hitze herbeige
führte Selbſtentzündung handelt.
Dorfbrand in Mecklenburg.
ſitzers Moritz Oppenheimer hat, ſich derart ver= Roſtock. Durch Funkenflug eines Häckſel=
Hohen=Luckow ein Brand, der in kurzer Zeit auf
wurde heute dorthin übergeführt. Da die Fort= alle in der Windrichtung liegenden Gebäude
über=
ſprang. Bisher ſtehen ſieben Wohngebäude,
Stroh=
wurde die Verhandlung auf unbeſtimmte Zeit und Pappdachſcheunen, Ställe und die Dorfkirche
in Flammen. Zahlreiches Vieh, mehrere
Ma=
ſchinen und die Elektrizitätsſtation ſind vernichtet.
Großer Parkbrand
auf Schloß Sandringham.
London. Durch die fortſchreitende Dürre
durchweg Frauen — beſetzter Omnibus, infolge ſind in England immer mehr Wald= und
Heide=
tag ein großer Teil des zum königlichen Schloſſes
in Sandringham gehörenden Parkes vernichtet.
Das Feuer brach in unmittelbarer Nähe des
Par=
kes, aus und verbreitete ſich mit raſender
Ge=
ſchwindigkeit. Die Parkwächter und die ubrigen
Schloßangeſtellten ſtanden dem Feuer machtlos
Würzburg. Am Samstag abend ſind in gegenüber, ſo daß die örtlichen Feuerwehren zu
Hafenlohr die Brüder Karl und Guſtav Beck aus Hilfe gerufen werden mußten. Aber auch die
Karbach beim Baden im Main ertrunken. Der Feuerwehr konnte nichts ausrichten, und ſo
ent=
ſchloß man ſich, in der Nähe ſtationierte Luft=
19jähriger Bruder Karl wollte ihn retten, fand ſtreitkräfte zu alarmieren. Von dem
Militärflug=
plctz Bircham Newton wurden 500 mit Gasmas=
Mitternacht gelang es dann, dem Feuer Einhalt
zu gebieten. — In dem Park von Schloß Windſor,
in dem ſich die königliche Familie zurzeit aufhält,
ſind beſondere Vorſichtsmaßnahmen gegen den
Ausbruch eines Brandes getroffen worden,
nach=
dem auf Anordnung des Königs die künſtliche
Be=
wäſſerung des Parkes eingeſtellt worden iſt, um
Waſſer zu ſparen.
Die Hihe zwingk die engliſchen Behörden
zu Nolmaßnahmen.
London. Der vorgeſtrige Sonntag, der
heißeſte Tag des Jahres, bildete den Auftakt zu
einer Hitzewelle, deren Ende noch nicht abzuſehen
iſt. Während das Thermometer ſteigt, fällt der
Waſſerſtand der Themſe und des Lea=Fluſſes, ſo
daß für Mitte der Woche mit Notmaßnahmen zur
Einſchränkung des Waſſerverbrauchs gerechnet
werden muß. — Infolge der Trockenheit wurde
der Rennplatz von Ascot, auf dem am Dienstag,
in Gegenwart des Hofes, die alljährlichen Rennen
beginnen werden, von einem vernichtenden
Feuer heimgeſucht. Die eigentliche Rennſtrecke
die trotz des Waſſermangels ausgiebig beſprengt
wird, wurde jedoch von dem Feuer verſchont. —
Die am Sonntag in allen Londoner Kirchen
ab=
gehaltenen Bittgottesdienſte um Regen brachten,
wie die Blätter melden, in einigen Bezirken
leichte Regenſchauer, worauf ſofort in den
Abend=
gottesdienſten Dankgebete geſprochen wurden
Dieſe lokal begrenzten Schauer ſind jedoch nicht
von Bedeutung für die ungeheure Dürre, die
an=
fängt kataſtrophale Ausmaße anzunehmer.
Am Tage Hundstagshike —nachts Froſt.
Meſeritz (Grenzmark). In den letzten
Ta=
gen ſind im geſamten Gebiet der mittleren
Grenz=
märk und in den Nachbargebieten ſtarke
Tempe=
raturunterſchiede zu verzeichnen. Während am
Tage 30 Grad im Schatten gemeſſen werden und
die Gluthitze die Dürreſchäden auf den
verbrann=
ten Feldern weiter erheblich verſtärkt, ſind des
nachts die Temperaturen unter Null. In den
letzten Nächten wurden bis zu 3 Grad Froſt
ge=
meſſen, der vor allem auf den
Frühkartoffelfel=
dern großen Schaden anrichtete.
Tragiſcher Tod zweier Landwirksleute.
Vom Blitz getroffen. — Drei kleine Kinder
elternlos.
Wemding (Schwaben). Durch ein tragiſches
Schickſal wurden bei einem Gewitter am Freitag
auf einem Felde bei Otting der Landwirt Alois
Kleinle und ſeine Ehefrau aus dem Leben
ge=
riſſen. — Frau Kleinle befand ſich mit dem Knecht
und der Magd beim Pflanzengießen auf dem auf
einem Hügel liegenden Felde. Vor dem plötzlich
einſetzenden Regen ſuchten ſie Schutz unter einem
Wagen. Gleichzeitig kam auch der Landwirt
Kleinle, der eine Hacke trug, auf das Feld zu. Als
er ſich bereits dort befand, brach das Gewitter
los, und der erſte Blitzſtrahl traf den Menn und
tötete ihn. Ein Strahl des Blitzes traf auch die
unter dem Wagen Sitzenden. Frau Kleinle und
der Knecht wurden ſogleich zu Boden geworfen
und betäubt. Die Magd und die vor den Wagen
geſpannten Ochſen blieben ohne Schaden. Der
Knecht erholte ſich raſch wieder, die Frau aber
verlor das Bewußtſein und trug eine
Verbren=
nung am Bein davon. Die
Wiederbelebungsver=
ſuche hatten keinen Erfolg mehr. Drei Kinder,
von denen das älteſte erſt ſechs Jahre alt iſt,
ha=
ben auf ſo tragiſche Weiſe ihre Eltern verloren.
Die 17 Vermißten des „Knut Hamſun”
aufgefunden.
Panama. Die 17 vermißten
Beſatzungsmit=
glieder des Frachtſchiffs „Knut Hamſun” ſind jetzt,
nachdem ſie mehr als vier Tage mit ihrem Boot
auf dem offenen Meer getrieben waren, auf der
Höhe von Santa Cru del Sul gerettet worden.
Die Geretteten waren dem Verſchmachten nahe, da
ſie weder Waſſer noch Nahrungsmittel im Boote
hatten. Beſonders hart hatten ſie unter den
Un=
bilden der Witterung zu leiden.
Wildweſt in Paris.
Aufregende Banditenjagd.
Paris. Ein aufregender Banditenſten cpd verſprag del
MBudapeſt.
imal ..."
ſs war da alſo ein
Und da er ſehr
hen heiraten. Er
nach Chicagoer Muſter trug ſich geſtern, um 47 auszahldar zc0
Mittagszeit, auf dem Place de Ternes, in i rhum ſeigerſels
de ſich erlauben,
Nähe des Place de UEtoile, zu. Zwei Italieis= dn Berufsleben
drangen in ein an dem Platz gelegenes groſls,t dieſe Verwandt
Café=Reſtaurant ein und verſuchten der
Geſchäfi=
führerin die Geldmappe zu rauben. Die Fnf7 Liebenswurdigie
wehrte ſich und rief Hilfe herbei, ſo daß die Bic=/ denſt Guch aues
diten die Flucht ergriffen. Auf der Straße wartt= od die neun Det
ein Komplize von ihnen mit einem geſtohlernd zum Hochöeitsl
Kraftwagen. Der Spießgeſelle war jedoch anſchtWege
nend des Fahrens nicht kundig, denn er romp da ſtand der
mit einem Mietwagen zuſammen. Angeſichts daebeſeite, um ihn
ſes Unglücks verſuchten die Banditen nun mtihen. Der aber z0
vorgehaltenem Revolver, mehrere andere Miil ütelnden Händer
droſchkenführer für ihre Flucht gefügig zu machch eſcheid hin berief
Dieſe weigerten ſich jedoch, ſo daß den Banditn Yrwandten ein.
kein anderer Ausweg blieb, als ihr Heil in 8/7, wo es bald ſel
Flucht mit der Untergrundbahn zu ſuchen. Tſie neun Verwan
zwiſchen hatte ſich eine immer größere Menſchen1 Hurch das feſt!
menge angeſammelt, die die Banditen feſtzunn / on dem Bräuti
men verſuchte. Es gelang auch, einen der Flüit; er verzichte au
tigen feſtzunehmen. Die zwei anderen ſtürzten ſ13-0 und mithin
auf den Bahnſteig der Untergrundbahn, wohin! / Hirte ins Schloß.
von drei Poliziſten verfolgt wurden. Die Flüchu ſirege Wochen ſpät
tigen verſchanzten ſich in der äußerſten Eie dei hichter. Denn die
Bahnſteiges und richteten ihre Revolver auf 904 yotraute Ehefrau
Poliziſten. Die auf dem Bahnſteig wartende Ne2 nätzigen Unterhalt
ſchenmenge wurde von einer Panik ergriffen uim nun kam die gro
flüchtete. Als der Untergrundbahnzug einli ih reuloſe Bräutigam
ſtürzten ſich die Banditen in den letzten Wager ungeblichen Verwa
der ziemlich ſtark beſetzt war. Die Fahrgäſte ſtü im Hochzeitstage
ben wild durcheinander und flüchteten aus den en Schneider,
Wagen, ſo daß die Banditen ſchließlich allein ww er, der Wirt des
ren. Nachdem die beiden Italiener die Ausſichlch Mr Herrenwäſche
loſigkeit ihrer Flucht einſahen, ergaben ſie ſich nay Yit dem der Bu
längerem Zögern, worauf ſie verhaftet wurden Aleben war. Inse
Eine mehrere hundert Köpfe zählende Menſchen gen in der Höhe
menge verfolgte nun die Poliziſten und Bandit :4 hAlungsweigerune
und drohte dieſe zu lynchen. Ein größeres P00 ſ0 daher endete
zeiaufgebot nahm dann ſpäter die Verhafteten Nei ſondern ehen
Empfang und zerſtreute die erregte Meyſchen beürſtige Bräuti
menge.
undern wurde
A. Bruneau f.
Der am 7. März 1853 in Paris geborene Kono
poniſt und Muſikſchriftſteller A. Bruneau ſtan
daſelbſt am 15. Juni. Ein Schüler von Maſſem”
und intimer Freund Zolas iſt er durch eine Reilt
von Opern, darunter „Meſſidor” (1897), bekanm
geworden.
Der Herzog von Wellington f.
(nzig Aeberlebet
London. Der Herzog von Wellington, 29 Nuck verboten
Enkel des großen Heerführers, iſt am Mogichl
nach ſchwerer Krankheit, im Alter von 85 Jahrich
Nebeginnt von neu
geſtorben.
der von Wedel,
i0 beiß das vo
Heinrich Sohnren 25 Jahre 0l. Pig in Nodelein
Nwatet. Er verb
Ain Dohl. ich nehn
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Nenr Ran ſalche 1
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Sitn, dis 1öit
Een e eil
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Hiter Enelhe
End
mmer Krie
ſo iſt keit
Profeſſor Dr. Heinrich Sohnren
der bekannte Sagenforſcher und Schriftſtelle.
am 19. Juni ſeinen 75. Geburtstag ſeie.”
ſammelte alte Volksſagen und ſchrieb zahle.
Bücher darſtellenden und erzählenden 30d.
über das ländliche Volkstum Deutſchlande
einer der beſten Erforſcher deutſcher Vols”
und Sagengeſchichte wurde er von der lnde.
Königsberg durch die Verleihung des Titek.”
Ehrendoktors ausgezeichner.
[ ← ][ ][ → ]Nr. 167 — Seite 9
Mitag, 19. Juni 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Teschichten aus adler Welt
Ut Kafſererin, die ihren Direktor finanzierl.
Prag. Es iſt bekaunt, daß das Teplitzer Stadttheater
19% und K. Monarchie mancher ſpäteren Bühnengröße
der „hatſchen Schauſpielkunſt als „Sprungbrett” gedient hat. Das
Sutzumdeutſchtum hat verſucht, die alte Tradition aufrecht zu
Zerhahllu und erlebte dabei etwas Merkwürdiges: Nach dem
zweuin Akt des „Bruder Straubinger” trat der Theaterleiter
Rewyiger vor die Rampe und forderte die Theaterbeſucher, die
Jan 19Laſſe den vollen Preis entrichtet hatten, alſo die Nicht=
Aboymnten, auf, ſich zu erheben. Er zählte 157, während der
Kafſieabport nur 77 verkaufte Karten auswies. Die Kaſſiererin
zmußiſt 392 Kronen eingenommen haben, aber nur 874 waren
berbeiuſt.
Awurde das Rätſel gelöſt, weshalb das ſtets gut beſetzte
und umeiſt ausverkaufte Theater lange Jahre hindurch ein
Zuſehrunternehmen war. Die Kaſſiererin aber wurde dabei
ſteinnneh, beſaß Juwelen, koſtbare Pelze und luxuriös eingerich=
Stete fAllen und nicht ſelten auch griff ſie bedürftigen Theater=
Sdirehten unter die Arme. So ſchoß ſie einem Bekannten, der
Sſich u den Direktorpoſten des Egerer Theaters bewarb, die
Serfongliche Summe vor und auch der erſt kürzlich gewählte
sDirenin des Teplitzer Stadttheaters wurde ebenfalls „
finan=
zierty Mit ihm und dieſer Kaſſiererin hat es nun ein Ende,
Saberz imerhin hatte ſie durch ihren Trick einige hunderttauſend
Sgrome eingeheimſt, ohne daß die verwunderten Leute, die den
gutem heaterbeſuch und die niedrigen Kaſſenrapporte nicht in
die in dem Einkuag bringen konnten, jemals auf eine Kaſſenkontrolle ver=
Zull in au fallen vären ..."
Mit „Verwandken” beim Hochzeilsmahl.
Budapeſt. Die Sache fängt wie ein Märchen an: Es
par 7mal.
Naris.
Swar da alſo ein junger Mann in Budapeſt, der heiraten
wollils Und da er ſehr verſchuldet war, wollte er ein reiches
Mäddhn heiraten. Er hatte Glück: Fräulein Sara Königſteins
Herrnſpa verſprach dem Heiratswütigen eine Mitgift von 40000
ſtie Penguc auszahlbar zwiſchen Trauung und Hochzeitsmahl. Der
ace de TemBräutzſam ſeinerſeits teilte daraufhin den Schwiegereltern mit,
le, zu. Zwi er wake ſich erlauben, zur Hochzeit auch ſeine neun Verwandten,
Platz gelen allese in Berufsleben ſtehende Männer, einzuladen. Er bitte
verſuchten d höfliſcf dieſe Verwandten recht gut zu bewirten und ihnen mit
zu rauben jgrößiße Liebenswürdigkeit zu begegnen. Nun, warum nicht? Es
herbei, ſo mverläeidenn auch alles programmäßig. Die Trauung war voll=
Auf der Sinzogem ud die neun Verwandten des Bräutigams waren in
Feſt=
mit einen kleiden zum Hochzeitsmahl erſchienen. Die Suppe war ſchon
beſelle war jz aufggit gen
kund
„I da ſtand der Bräutigam auf und nahm den
Schwieger=
ammen. Au papar hiſeite, um ihn um die verſprochenen 40 000 Pengö leichter
die Bandin zu mauten. Der aber zögerte und beteuerte mit zuckenden Achſeln
mehrere a und utelnden Händen, er habe jetzt kein Geld flüſſig. Auf
die=
lucht gefügz ſen Bſeheid hin berief der Bräutigam eine Konferenz mit ſeinen
ch. ſo daß mu veunn letwandten ein. Die Männer verſammelten ſich im
Neben=
eb, als ihr ämnnei wo es bald ſehr lebhaft zuging. Kurz darauf
marſchier=
dbahn zu ben Iſt neun Verwandten mit grimmigen Gebärden im
Gänſe=
mer größe marſſch durch das feſtlich geſchmückte Zimmer zur Tür hinaus,
ſandin gefollztvon dem Bräutigam, der ſeinem Schwiegervater voll Wut
eine zuries, er verzichte auf die Braut, auf den Schwiegerpapa, auf
deren das 6ed und mithin auf die ganze Heirat. Krach, und die Tür
ſchmeſtrie ins Schloß.
Kige Wochen ſpäter traf man ſich wieder. Diesmal vor
rindem Nchter. Denn die verlaſſene Braut oder richtiger geſagt,
Rewandie ruetraute Ehefrau hatte den Treuloſen auf Zahlung eines
vmregellußigen Unterhaltsbeitrages verklagt. Bei dieſer
Verhand=
lungg un kam die große Senſation ans Tageslicht, daß nämlich
der xuloſe Bräutigam gar keine Verwandten habe, ſondern
dieſesngeblichen Verwandten ſeine — — Gläubiger waren, die
noch ſan Hochzeitstage ſelbſt ihre Gelder einkaſſieren wollten. Da
warenein Schneider, ein Schuſter, ein Radiohändler, ein
Buch=
händae der Wirt des Stammlokals, ein
Schreibmaſchinenhänd=
ler, X Herrenwäſchefabrikant, ein Krawattenmacher und der
Hauswrt, dem der Burſche ſchon ſeit Monaten die Miete
ſchul=
dig gelieben war. Insgeſamt vertraten jene „Verwandten”
For=
derunzn in der Höhe von 8000 Pengö, um die ſie ſich angeſichts
der alungsweigerung des Schwiegervaters betrogen ſahen.
I daher endete die Geſchichte nun freilich nicht wie ein
Märrmn, ſondern eben wie in der rauhen Wirklichkeit: der
ſanie=
rungsſdürftige Bräutigam erhielt nämlich nicht nur keine
Mit=
gift, ſndern wurde, auch noch zum Zahlen eines Unterhaltsbei=
trages an die ihm angetraute Sara verurteilt. Wie man ſieht,
ſind „Verwandte” oft eine gefährliche Belaſtung,
Hardinen und Aberglauben.
(z) Saint Nazaire. Sie haben alle ihren Aberglauben:
die Schuhmacher und Jäger, die Automobiliſten und die Fiſcher.
Meiſt aber iſt er weniger koſtſpielig als jener Aberglauben, dem
die Fiſcher von Saint Nazaire huldigen.
Gewöhnlich tauchen die Sardinenſchwärme erſt einen Monat
ſpäter auf. In dieſem Jahr aber war das anders: Die „
Beob=
achter” berichteten, das Meer draußen erſcheine ſchon jetzt ganz
ſilbern. Verfrühte Sardinen alſol Man fuhr hinaus mit großen
und kleinen Booten und fing in den Netzen, was nur das Zeug
hielt.
Aber von dieſem Fang verwertete man nur wenig, ſehr
wenig. Gerade ſoviel, um die Selbſtkoſten dieſer Fahrt zu decken.
Alles andere ſchenkte man dem Meere zurück. Die Sardinen
mögen ſich, ſoweit ſie dieſes Manöver überlebten, gefreut haben.
Weshalb man — wie es doch ſonſt nicht üblich iſt — dem
Meere den Fang zurückgab? — Da gibt es zwei Auslegungen:
Die eine ſtammt von den Fiſchern ſelbſt und lautet: Wenn die
Sardinen, die Könige des Hors d’Oeuvre, zu früh kommen, muß
man ſie dem Meere wieder zurückgeben, damit dieſes im nächſten
Jahr die Sardinendoſen zur regulären Zeit um ſo reichlicher
füllt. Die andere Verſion iſt proſaiſcher: Man habe nur ganz
kleine Fiſche gefangen, die hereinzubringen ſich nicht einmal
gelohnt hätte.
So kommt zu den Sardinen und dem Aberglauben — das
Geſchäft hinzu.
Der Bombenleger.
(web.) Iſtanbul. Dieſe Geſchichte mit der nach einem
Wallace=Roman klingenden Ueberſchrift beſchäftigt zurzeit das
Iſtanbuler Gericht — zum Gaudium der ganzen Türkei. Sie iſt
auch ebenſo ſehr kriminell wie lächerlich .. . und ein wenig
myſteribs.
Eines Morgens fand man in einem Iſtanbuler
Straßen=
bahnwagen ein ſorgfältig verſchnürtes Paket. Da jegliche
An=
ſchrift fehlte, wurde das Paket von dem Beamten geöffnet. Es
enthielt vier Handgranaten und einen Brief, geſchrieben auf
einen Geſchäftsbriefbogen einer bekannten armeniſchen
Tabak=
firma, des Inhalts, daß hier die erſten vier Bomben geliefert
würden, denen weitere folgen ſollten, um endlich das
lang=
beſprochene Attentat zum „guten” Ende führen zu können! Die
ſofort benachrichtigte Polizei ließ den Beſitzer der
Tabakhand=
lung kommen, der laut Brief die Handgranaten verſandt haben
mußte. Es fiel dem Herrn nicht ſchwer, die Polizei davon zu
überzeugen, daß niemand ſo unglaublich dumm ſein könne, eine
ſolche verbrecheriſche Sendung mit einem Firmenbrief in die
Welt zu ſchicken. Nach 24 Stunden war die Polizei dem
rätſel=
haften Fall auf der richtigen Spur: Der Tabakhändler, wie
geſagt armeniſcher Herkunft, hatte vor einiger Zeit mit ſeinem
langjährigen Geſchäftsteilhaber Streit bekommen und die beiden
hatten, ſich im Zorne getrennt. Der Teilhaber, den wir
Mapawrilian nennen wollen, fühlte ſich bei der Trennung
be=
nachteiligt und glaubte, im Geſchäft noch einige zehntauſend
Türkpfund ſtecken zu haben, die ihm auszuzahlen ſein früherer
Teilhaber ſich weigerte. Darüber heftiger Wort= und
Brief=
wechſel. Und wenn Armenier um Geld ſtreiten, geht es hart
auf hart. Weder wollte jener einen Piaſter zahlen, noch wollte
Mapawrilian auf einen Piaſter verzichten. Ganz in Ordnung
ſcheinen die Geſchäftsbücher nicht geweſen zu ſein, ſo daß beide
Teile vorderhand davon abfahen, die Gerichte anzurufen.
Immerhin — Mapawrilian hatte eine begreifliche Wut und
beſchloß, dem ehemaligen Kompagnon einen Denkzettel zu
ver=
abreichen. Er ließ ihn keineswegs durch gedungene Burſchen
verprügeln, er betrat auch nicht die üblichen Wege der
Verleum=
dung oder Erpreſſung, ſondern erfand einen Attentatsverſuch,
den er ſeinem hartnäckigen Gegner in die Schuhe zu ſchieben
gedachte. Er beſchaffte ſich Briefbogen ſeines Rivalen, erſtand
für ein paar Türkpfund bei einem Bekannten alte Handgranaten,
die noch in vielen Häuſern als Kriegserinnerung herumliegen,
machte ein Paket zurecht und legte ihm den erwähnten Brief
bei. Und — nun wird der Burſche, wenn er ſchon nicht zahlen
will, als Bombenleger und Verſchwörer ins Kittchen kommen!
So dachte der blindwütige Mapawrilian, die Leichtgläubigkeit
der Polizei maßlos überſchätzend. Statt deſſen ſietzt er aber
jetzt in Unterſuchungshaft und wird ſich wegen eines Deliktes
zu verantworten haben, das eine Miſchung von grobem Unfug,
unerlaubten Waffenbeſitz, Verleumdung und Erpreſſung darſtellt.
Aeinen ſparte das Schickſal auf!
Der abenteuerliche Lebensroman
Dem inzig Ueberlebende der 12 Schillſchen Offiziere.
des Heinrich Ferdinand von Wedel.
— Galeerenſträfling, General und preußiſcher Geſandter
Von Heinz Kasten.
Nachſuck verboten.)
5 beginnt von neuem:
hrr von Wedel, ich kenne nun Ihre Geſchichte und Ihr
Schieüſt. Ich weiß das von meinem Vater — dem
Hafenkomman=
dantter ich bin Madeleine de la Chétardie —
5 wartet. Er verbeugt ſich gemeſſen. Er antwortet nicht.
lun wohl: ich nehme Anteil. — So traurig iſt das alles. —
Vielſieht iſt hier wirklich ein Unrecht geſchehen, Herr von Wedel
—ocſon man ſolche Vermutung eigentlich nicht einmal laut
werd=e laſſen darf —
Geder Schweigen. Der Gefangene bricht es. Er fährt ſich
über de Stirn, als löſche er eine leichte Verzauberung energiſch
aus.”
Fsher, mein Fräulein, lernte ich Ihre Landsleute von einer
anden, weniger gerechten und gütigen Seite kennen.”
9s klingt bitter und verbiſſen. Aber ſie pariert:
Icht der Einzelne iſt ſchuld . . . es ſind wilde Zeitläufte.
immge und immer Krieg ..."
A nein, ſo iſt kein Weiterkommen. Es hat doch keinen Zweck,
mit üſem Gefangenen zu politiſieren. Jäh ſtürzt ſich die junge
Dameufs Menſchlichſte —:
aben Sie noch — Eltern, Herr von Wedel?‟
Iſe Frage kommt ſtill und zart, ſo weiblich, gütig, daß den
Sirääſlig ein jähes Zittern befällt, das er nur mühſam zu bannen
vern ru.
An Wort mehr. Er wendet ſich zuckend ab. Aber hinter
EihnehRücken fragt die Stimme weiter, mit dem gleichen Klang
weiciz Güte:
Aiſſen Ihre Eltern um Ihr — Geſchick?”
Neiti!” bricht er hervor. „Sie müſſen glauben, ich ſei
ge=
ſales Sie müſſen glauben, ich läge in dem Maſſengrab von
Deße Sie wiſſen gar nichts, ich durfte nie und nie auch nur die
F70 Tachricht geben. Und meine Mutter — — Mutter —
nin Wort mehr. Nur noch ein bebender Männerrücken —
uemand qualvoll und verhalten in ſich hineinſchluchze.
25 junge Mädchen führt an das feine Näschen ein
elegan=
eSSätzentuch, über Boulogne eingeſchmuggelt trotz der vielbe=
Lugnn Kontinentalſperre des Kaiſers, hergeſtellt in Glasgow
(Copyright by Verlag Preſſe=
Tagesdienſt, Berlin W. 35.)
drüben auf der Nebelinſel . Sie ſchluckt ein paarmal kurz auf,
dieſe weichherzige Madeleine de la Chétardie. Dann hat ſie ſich
wieder einigermaßen in der Gewalt. Sie meint wie
ſelbſtver=
ſtändlich zu dem Mann hin, der ihr immer noch den Rücken dreht:
„Aber — ſo ſchreiben Sie ihnen doch endlich, Herr von Wedel!
Benachrichtigen Sie Ihre Eltern —
Er fährt herum. Er lacht plötzlich ein ſchlimmes Lachen.
„Schreiben — korreſpondieren — ein Galeerenſträfling
hahahaha —
Da tut die junge Dame einen Schritt vor, ballt die Fäuſte
— es ſieht ſchier aus, als wolle ſie den Mann rütteln und ihn
ſo zur Vernunft bringen. Ihre Stimme wird laut und energiſch:
„Aber ſo verſtehen Sie doch, bitte! Schreiben Sie! — Ich,
ich, ich werde — die Brieſe befördern, die Korreſpondenz
ver=
mitteln, da gibt es nichts zu befürchten. — Wirklich: ich tue es
gern, Herr von Wedel! — Nun?”
Er ſtarrt ſie an. Ein Leuchten geht über ſein bleiches
Ge=
ſicht. Er ſchaut ſie an wie ein Wunder, dieſe junge Dame, die
wie ein verheißender Engel zu ſeiner Armſeligkeit und
Knecht=
ſchaft herabſtieg.
„Sie wollen —‟
Er raſt auf und ab. Er ſtürzt zu dem Schreibpult, ergreift
einen Kiel, ſchiebt Papierbogen hin und her, es ſieht aus, als
wolle er ſofort, ſofort noch im Beiſein der jungen Dame, den
erſten Brief an die Eltern im fernen Preußen beginnen.
ganz wie kopflos iſt er vor Ueberraſchung und Ueberſchwang.
Dann aber beſinnt er ſich ſchnell eines Beſſeren. Er kommt von
dem Schreibpult zurück, geht auf die junge Dame zu, ſieht ihr
für verwehende Sekunden mit ſeltſam heißem, jenſeitigem Blick
in das gütig=ſchöne Antlitz — dann beugt er ſich tief über die
Mädchenhand, die ſich ihm zu einem getreuen Verſprechen
ent=
gegengereckt hat, und kückt ſie lange und innig.
„Ich — danke —‟
Mehr vermag er nicht zu ſagen, der Sträfling Heinrich
Ferdinand von Wedel, zu dem ein neues Wunder
hinab=
geſtiegen iſt ..."
Erſte Nachricht von der Heimat.
So geht vermittelt durch ein junges mitleidiges Mädchen,
der erſte Brief des Sträflings an die Eltern ins ferne Preußen,
Vom 21.—24. Juni Deutſchlandflug 1934
120 Sporkflugzeuge überſliegen 4700 Kilomeker
deutſchen Landes.
Der vom Deutſchen Luftſport=Verband veranſtaltete „
Deutſch=
landflug 1934” ſieht in ſeiner Ausſchreibung gegenüber dem
vor=
jährigen Wettbewerb inſofern eine weſentliche Aenderung vor,
als diesmal nur Flugzeuge in geſchloſſenem Verbande von 3 bis
Maſchinen, Einzelnennungen überhaupt nicht zugelaſſen ſind.
Es iſt Abſicht des Veranſtalters, durch dieſe
Ausſchreibungsbeſtim=
mung den Grundſatz des neuen Luftſports in die Tat umzuſetzen.
Gemeinſchaftsleiſtungen, alſo Kameradſchaft vor Einzelleiſtungen
zu ſtellen. Trotz der Schwierigkeit des Fliegens im geſchloſſenen
Verbande gegenüber dem Einzelfliegen iſt die Strecke des
dies=
jährigen Wettbewerbs noch vergrößert worden. Trotzdem ſoll der
Zweck des Wettbewerbes nicht Erreichung von Höchſtleiſtungen
ſein, ſondern eine Prüfung von Flugzeugen und Mannſchaft. So
Das Plakat für den Deutſchlandflug 1934.
ſind auch für die Orter der einzelnen Flugzeuge beſondere
Auf=
gaben geſtellt, die in die Auswertung des Wettbewerbes
einbe=
griffen ſind, Flugzeuge, Piloten und Beobachter ſollen alſo in
die=
ſem Wettbewerb auf eine harte Probe geſtellt werden.
Am 21. Juni, morgens 315 Uhr, beginnt der große
Strecken=
flug, der die teilnehmenden Flugzeuge über eine Strecke von
ins=
geſamt 4701 Km. führt. Die Strecke iſt eingeteilt in 4
Tages=
etappen, Ausgangspunkt und Landung der Flugzeuge an jedem
Tage auf dem Flughafen Berlin=Tempelhof. Der 1.
Streckenflug=
tag geht über Stettin—Danzig—Königsberg—Stolp—Greifswald
nach Berlin, der 2. Streckenflugtag nach Schleſien über Görlitz=
Neiſſe—Breslau—Guben zurück nach Berlin=Tempelhof, der 3.
Streckenflugtag über Goslar—Oldenburg—Hamburg nach
Flens=
burg und über Kiel—Schwerin zurück und der letzte am 24. Juni
über Bayreuth — Reichenhall — Berchtesgaden — München —
Bamberg—Berlin.
Nach der Landung der Maſchinen am 24. Juni. abends, findet
der Wettbewerb ſeinen Abſchluß.
Die bisher beim Präſidium des Deutſchen Luftſport=
Verban=
des eingegangenen Meldungen ſehen eine Teilnehmerzahl von
insgeſamt 120 Flugzeugen vor. Trotz der erheblich ſchwierigeren
Bedingungen iſt die Teilnehmerzahl gegenüber dem Vorjahre die
gleiche geblieben.
ſeid getroſt, wie ich es bin! — Einmal muß kommen
der Tag
Welcher Tag? Tag der Freiheit?! — Davon, nein, ſchreibt
Wedel nichts. Er meint den Tag, da die Zwingherrſchaft des
Korſen gebrochen ſein und Preußen auferſtehen wird zu ſeiner
alten fritziſchen Gloria und Befreiung! — Wichtiger als
jed=
wedes Einzelſchickſal iſt das Schickſal des Vaterlandes!
Und dann wartet er.
Es trifft ſich des öfteren — Zufall, nicht wahr? —, daß der
Sträfling und die Tochter des Hafenkommandanten im
Amts=
gebäude zuſammenſtoßen. Man wechſelt ein paar Worte, man
ahnt und verſteht viel . . . aber man iſt preußiſcher Edelmann,
auch in Sträflingskleidern, und denkt nicht daran, dieſes Ahnen
und Verſtehen auszunützen und umzumünzen in leichtfertige
Tändelei, in eine kolportagehafte Liebesaffaire; der Häftling
und des Gefängnisdirektors holdes Töchterlein. . . Nimmermehr!
Schlechter Dank wäre das dem ritterlichen Herrn de la Chétardie
gegenüber und der Güte des jungen Mädchens, das vielleicht
ſelbſt nicht ahnt, wie weit ſich ihre Güte mit — Liebe miſcht. . .
Nimmermehr! Man iſt kein Schuft! Man iſt und bleibt Offizier,
der Geſinnung und dem Herzen nach.
Er wartet und wartet.
Bis Madeleine de la Chétardie ihm den erſten Brief der
Eltern ſtrahlend übergibt.
„Hier, Herr von Wedel, hier!“
Er iſt an ihre Adreſſe gegangen. Und nun lieſt der
Ge=
fangene wieder deutſche Worte, Heimatworte, Elternworte
Wie glücklich ſie ſind, ihn wenigſtens am Leben zu wiſſen.
Wie ſie tröſten und verheißen — — ah, ah —: ſie haben
um=
gehend ein offizielles Geſuch an den Franzoſenkaiſer gerichtet;
er möchte den Leutnant von Wedel aus der Sträflingshaft
ent=
laſſen . . . ein Gnadengeſuch.
Für Sekunden blitzt eine Viſion auf vor dem inneren Auge
des Leſenden:
Freiheit! Deutſchland! Heimat! — frei frei, frei —
Dann knirſcht er mit den Zähnen. — Gnade?! — Höchſteus
Wiedergutmachung eines Unrechts — das kennt Bonaparte nicht,
der ſkrupellos zerſchmettert, was ihm im Wege zu ſtehen ſcheint,
ob nun dieſer kleine Stein des Anſtoßes Herzog von Enghien
oder Heinrich Ferdinand von Wedel heißt! „Sie blicken ſo ernſt,
Herr von Wedel? — Trotzdem? — Warum?”
Was ſoll er ſagen?
„Man ſchreibt mir, meine Mutter iſt krank. . . Und dann —‟
Er bricht ab, erzählt nichts von dem Traum, der ihn für
Sekunden berücken wollte. Er tut nur das eine: abermals beugt
er ſich über die ſchlanke weiße Mädchenhand zu ergriffenem
Dank für ihr Mitleid und ihre Hilfe — — in der Hölle der
Kuechtſchaft und Schmach hat er einen Menſchen gefunden, einen
wirklichen fühlenden Meuſchen.
(Fortſetzung folgt.1
Seite 10 — Nr. 167
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 19. Juni 13311
Sabdt Tgtlat
Sooeg
Aus der „Arzeit” des Darmſtädter Handballs.
Darmſtädter Poliziſten eröffnen 1921 die Handball=Serien. — Nach dreizehn Jahren Deutſcher Meiſter.
Ein Rückblick!
Von Jans bis Schmitt.
Wir ſetzen nachſtehend unſeren Leſern einen Abſchnitt
aus der Darmſtädter Sportgeſchichte vor, der aus der Feder
einer der hieſigen Handball=Pioniere ſtammt — er iſt auf
dem Bilde zu ſehen — und ſicherlich Erinnerungen wecken
wird. Ein kurzer Abriß von Hauptmann Jans, 1921, bis
heute zu Oberleutnant Schmitt, deſſen Trainer=Erfolge
ebenſo bekannt ſind.
Mit dem grandioſen Erfolg unſerer „Grünen” am
vorvergange=
nen Sonntag im Kampfe um den ſtolzen Titel „Deutſcher Meiſter”
iſt in der Handballgeſchichte Darmſtadts eine ſportliche Arbeit
gekrönt worden, die immer ſchon, weit über unſere Stadt= und
Landesgrenze hinaus, im ganzen deutſchen Land anerkannt
wor=
den iſt und uns den Achtungsnamen „Hochburg” eingebracht hat.
Im Verlaufe dieſer un=
Lag in dieſer Periode des Darmſtädter Handballes ſo man=
ches ſachliche und perſönliche Gefahrenmoment und trübte dieſes
oft die Vereinsharmonien wie den ſportlichen Geiſt der „
Anhän=
ger”, ſo war doch dieſe Zeit im kampfpſychologiſchen Sinne ein
Fortſchritt für den Darmſtädter Handballſport. Wer unter
Glei=
chen ſiegen will, muß ſtändig auf ſich bedacht ſein, an ſich arbeiten,
trainieren, um Beſſeres leiſten zu können.
Noch aber waren die 98er summa summarum nicht aus ihrer
Ehrenſtellung zu ſchlagen. Sie verteidigten ihr Gut, würdig ihrer
Meiſterpoſition, noch jahrelang — und nicht nur gegen ihre
ein=
heimiſchen Gegner. Die Geſchichte des Handballſpieles in unſerer
Stadt wird ihnen dafür, wie ſchon heute, auch für die Zeit, als
keine Poliziſten mehr in ihren Reihen ſtanden, den Ehrenplatz
anweiſen, der ihnen gebührt.
Mit der Abwanderung der Poliziſten aus dienſtlichen und
beruflichen Gründen und vor allem aber durch die Ueberſiedelung
des Hauptmanns Jans zum Polizeiſportverein im Jahre 1928,
büßte die Kampfkraft der 98er etliches ein. Aber auch die Mann=
einmal eine rückſchauende Von links: Scherer, Storck, Deuker, Gollaſch, Jans, Walther, Spies, Meier, Speckhardt, Kadel, Brandſtädter
wegt ſeit dem Jahre 1921
geleiſteten
handballſport=
lichen Pionierarbeit, die
der Stadt ohne Zweifel
erſt ihr ſportlich=populäres
Gepräge gegeben hat, haben
ſo manches liebe mal, die
Trauben recht tief und zum
Greifen nahe gehangen.
Immer aber waren noch
die anderen beſſer oder
glücklicher geweſen.
Wenn nun endlich in
dieſem Jahre es unſerer
wackeren Elf. des
Polizei=
ſportvereins gelungen iſt,
aller Arbeit die Krone
auf=
zuſetzen, dann ſei im
Nach=
ſtehenden dieſen Tüchtigen
zu Ehren, der neueren
Handballgemeinde unſerer
Stadt zum Kennenlernen
und den alten Pionieren
ſelbſt zur zuſätzlichen Freude
Betrachtung von der
Ent=
wicklung des Darmſtädter
Handballs erzählt, die nicht ſo ſehr an „ſenſationshungrige” Tage
erinnern, aber entwicklungsgeſchichtlich dienen und zeigen ſoll,
wie alles im mittelbaren Zuſammenhang zu dem heutigen Erfolg
ſteht.
Herausgegriffen aus aller Entwicklung und am Anfang
die=
ſes Rückblickes aber verdient die Ehrenſtellung unſerer
Darm=
ſtädter Poliziſten herausgehoben zu werden, mögen ſie nun
ver=
einsmäßig da oder dort „ſeßhaft” geweſen ſein.
Am Anfang waren es Poliziſten, die den Handball in
Darm=
ſtadt aus der Taufe hoben, und heute ſind es wieder die
Poli=
ziſten, die ihn zum höchſten Siege geführt haben.
Ende 1920
hatte die D.S.B. das Handballſpiel in ihre Pflege genommen.
Anfang 1921 ſchon ſuchte ſich der unvergeßliche „Seppl” Leute aus
ſeiner Hundertſchaft der damaligen Sipo zuſammen, denen die
Schützengräben draußen die Knochen noch nicht hatten einroſten
laſſen. Mit Freude und Eifer trainierten dieſe Unentwegten auf
privativem Gelände nach der „Schelenz=Methode” ihren Handball
und ſchlugen ſich als allererſte Darmſtädter Mannſchaft in
Pri=
vatſpielen tapfer mit den 1880ern, Eintrachtlern, „Bienenkörben”
und den Poliziſten aus Frankfurt a. M. 15 000 Zuſchauer waren
wohl damals noch nicht dabei. Aber Freude am Spiel und ein
guter ſportlicher Geiſt beſeelte die Spieler. Wie ſchön waren die
Fahrten nach Frankfurt, wie gut haben dort beſonders dem
Mit=
telläufer Speckhardt die Konditor=Bienenſtiche geſchmeckt, weshalb
er bald „Der Bienenſtich” genannt wurde, und wie fein konnten
die Stürmer damals noch ihren Wurf „4 l2 Daniel” anbringen.
Bald hatten die Poliziſten um Jans eine
„Wettkampfabteilung der Schutzpolizei”
gebildet, die für die Verbandsſpiele im Frankfurter Verband
nachſtehend abgebildete Mannſchaft als erſten und einzigſten
Re=
präſentanten Darmſtadts ſtellte:
Walther
Stork
Spies
Scherer Speckhardt Kadel
Mayer Gellaſch Jans Deucker Brandſtädter
Die 80er, die Bienenkörbe und vor allem die Poliziſten aus
Frankfurt a. M. machten den Darmſtädtern das Leben recht ſauer.
Immer aber zählten dieſe zu den heißeſten Favoriten, und nur
knapp wurden ſie 1922 von den Poliziſten aus Ffm. dort
abge=
hängt, weil in der 2. Verlängerung der Torwächter — na ja!
Der hatte es damals auch nicht leicht, war doch der Schußkreis
keine 11, ſondern nur 9 Meter vom Tore weit. Die Pfundſchüſſe
auf den Leib. ich danke! Wenn auch das Tor ſeinerzeit kleiner
als das heutige Handballtor war. Dafür mußte er aber auch
jeden Ball fangen, durfte ihn nicht abſchlagen, weil er dadurch
leicht über den nahen Schußkreis wieder hinausging und
poſtwen=
dend zurückgekommen wäre. Dem Hüter gehen heute noch die
Saftſchüſſe eines 80er Linksaußen mit brandrotem Haar im
Traum nach!
Mittlerweile konnte ſich die „Wettkampfabteilung der
Schutz=
polizei” als ſolche nicht genug ausbauen. Die Reſonanz für den
Sport war in den alten Jahrgängen der Schupos nicht ſo
vor=
handen als ſpäter und vor allem heute. Darum ſchloß ſie ſich
unter dem Protektorat von
Jans dem Sportverein 1898 an,
in dem Spieler und einige Sportler bald ganz als
Einzelmit=
glieder aufgingen.
Von nun an ſpielte dieſe Mannſchaft aus Poliziſten für den
Sportverein 1898. Sie bildete hier den Grundſtock zu der
ruhm=
reichen Entwicklung, die die 98er Handballer in ganz Deutſchland,
insbeſondere aber in Süddeutſchland, bekannt machte und an der
der im Darmſtädter Sport ſtets weiterlebende Hauptmann Jans
ſein größtes Verdienſt erworben hat. 1925 wurde erſtmalig die
„Süddeutſche” errungen, der die anderen „am laufenden Band‟
folgten, und viele Vor= und Zwiſchenrundenſpiele um die
„Deutſche” trugen den klingenden Namen Darmſtadt immer
wie=
der in das Reich. Die Popularität des Handballes innerhalb
un=
ſerer Stadtmauern, fand ihren Ausdruck im Maſſenbeſuch der
Spiele; fürwahr Erfolge, die das Herz eines Sportsmannes mit
Freude erfüllen mußten.
In den Jahren, in denen die 98er Mannſchaft dominierte
und ihre größten Erfolge feiern konnte, machten ſich aber auch
ſchon
andere Mannſchaften in der Stadt und deren Umgebung
bemerkbar, die dazu gelernt hatten und ſich anſchickten, den 98ern
in der Folgezeit die Lorbeeren ſtreitig zu machen. Seltſam oder
nicht ſeltſam, wieder waren es Poliziſten, die kämpferiſch in die
Entwicklung eingriffen und der „Jans=Mannſchaft” oft tüchtig
ein=
heizten. Einige „Ziviliſten” hatten dieſe mittlerweile ergänzt.
Die Rivalen waren nicht von Pappe. Wer erinnert ſick nicht der
tapferen Schliffer=Mannſchaft vom Polizeiſportverein,
Ortsgruppe Babenhauſen, und wer nicht der Fußballmannen
vom Polizeiſportverein Darmſtadt, die in
Handball=
ſtiefeln gegen 98 zogen.
ſchaft des Polizeiſportvereins war noch nicht ſo in Fahrt
gekom=
men, daß das Renommee Darmſtadts gewahrt bleiben konnte.
Der gute Darmſtädter Handball machte jetzt und im
folgen=
den Jahre in ſeiner Bedeutung nach außen
eine Kriſenzeit
durch. Die härteſten Kämpfe der beiden alten und ewigen
Riva=
len änderten daran nichts. Mit ausgetauſchtem Kapitän wurde
jetzt gegenſeitig gefochten. Die „Hahnenkämpfe” mit der üblichen
„Begleitmuſik” lebten wieder auf mit all ihren garſtigen
Erſchei=
nungen. Aber auch mit ihren günſtigen Auswirkungen! Alle Ecken
wurden nach Verbeſſerung des Spielermaterials fieberhaft
aus=
geſucht, bis endlich der beſſere Nachwuchs der Polizei dieſe auf
Touren brachte und 1932/33 gute Ausſichten erhoffen ließ. Zur
Glanzform aber lief die Mannſchaft des Polizeiſportvereins in
der eben abgeſchloſſenen Spielzeit 33/34 auf, als der „Kapitän”
zuvor ſchon den Fliegertod hatte ſterben müſſen. Sie machte wahr
das alte Lied: „Die Fahne muß ſtehen, wenn der Mann auch
fällt” ſie hat ſie ſogar bis an die allerhöchſte Spitze des Maſtes
gezogen, wie es zu Lebzeiten ſo lange ſchon einmal der Wunſch
des Vaters des Darmſtädter Handballes” geweſen war.
Dafür weiß der Mannſchaft die große Handballgemeinde
Darmſtadts Dank und Anerkennung, und ſie iſt ſtolz auf ſie.
Ehre, wem Ehre gebühret!
Und wenn dieſe Betrachtungen ausklingen, dann nicht, ohne
noch einmal jener Zeiten beſonders zu gedenken, die da im
dau=
ernden Kampf zwiſchen den beiden hochwertigen Mannſchaften —.
Polizei und 98 — oft zwar ſportlich wenig ſchöne Anblicke boten,
immerhin aber die inneren Vorausſetzungen ſchufen, mit denen
man ein Meiſter wird. Heroiſche Kämpfe ſtacheln zu
Gipfel=
leiſtungen an. Vielleicht liegt gerade darin das tiefſte Geheimnis
unſeres Stadterfolges.
Spornt euch weiter gegenſeitig ſo an, ihr drei Gauligiſten
unſerer Stadt, dann wird auch fernerhin der Handballruhm
Darm=
ſtadts nicht untergehen und die Deutſche Meiſterſchaft hoffentlich
auch im nächſten Jahre in unſeren Mauern bleiben. HeWa.
Die Waſſerſpiele
hatten geſtern abend am Woog, wie erwartet, eine zahlreiche
Zu=
ſchauermenge angelockt, und das flott abgewickelte,
abwechſelungs=
reiche Programm hielt die Anweſenden bis beinahe 21 Uhr am
kühlen Ufer vereinigt. Nach dem Aufmarſch der Teilnehmer zu den
Marſchweiſen der konzertierenden Polizeikapelle nahm
Verwal=
tungsdirektor Löwer als Vorſitzender des Ortsausſchuſſes für
die Reichsſchwimmwoche, das Wort zu werbenden Ausführungen
für den ſchönen Schwimmſport, der nicht nur Erholung, ſondern
auch Sicherung des Lebens bringt. Er betonte den
mutſtärken=
den Charakter der Waſſerſpiele und Sprünge und ließ ſeine
Aus=
ührungen in das Sieg=Heil auf Vaterland und Führer
aus=
klingen.
Nach einem recht abwechſelungsreichen Waſſerballſpiel zweier
komb. Jugendmannſchaften aus den hieſigen
ſchwimmſporttreiben=
den Vereinen, das 3:1 für Weiß endete, fachte das Puſh=Ballſpiel
die Lachmuskeln der Zuſchauer zu lebhafter Tätigkeit an. Es fiel
zugunſten der ſchön geſtaffelt angreifenden „Weißen” 2:0 aus.
„Schlenkern und „Nachlaufen” ſowie die geglückten Verſuche,
im Grönländer — ſolo und zu zweien — zu kentern, ließen die
Aufmerkſamkeit nicht abſinken. Auch einige Kunſtſprünge —
be=
ſonders ein Doppelſalto „Schorſch” Federlins vom 10=Mtr.=Turm
— fanden verdiente Anerkennung.
Den Abſchluß bildeten zwei Waſſerballſpiele. Zunächſt
ſtanden ſich zwei B=Mannſchaften der Schwimmvereine gegenüber,
wobei „Blau” 2:0 über „Weiß” die Oberhand behielt. Spannender
und auch die Zuſchauer ergreifender war das letzte Spiel der A=
Mannſchaften. Die 14 Spieler, die als Stadtmannſchaft
trainie=
ren, lieferten ſich einen, namentlich in der zweiten Hälfte
tempo=
erfüllten und ſogar etwas zu harten Kampf, der die beſſeren
Tor=
ſchützen der „Weißen” ſchließlich 4:1 (1:0) erfolgreich ſah. „Blau”
hatte reichlich Schußpech, aber auch eine ſtabile Deckung vor ſich.
die viele gutgemeinte Vorlagen abfing. Schiedsrichter Schmidt=
Jahn 75 war nicht kleinlich.
Wegen der Sonnwendfeier am Samstag abend
fällt das zur gleichen Stunde auf der Woogswieſe angeſetzte
Kon=
zert aus, dafür findet am Sonntag, nach Schluß der Wettkämpfe.
um 20.30 Uhr auf der Woogswieſe ein Volksfeſt mit Konzert ſtatt.
Eintritt frei.
ö=
Heute Tag der Hiklerjugend.
Fanfarenbläſer. 19,00 Uhr: Aufſchwimmen 19.15 Uhr:
An=
ſprache Oberbannführer Bloch. 19.25 Uhr: Reigen des
Jungvolks. 19,35 Uhr: Hitlerjugend 10mak 50=Meter=Bruſt,
19.45 Uhr: Jungvolk 10mal 50=Meter=Bruſt. 19,55 Uhr: Springen
und Lebensrettung. 20,10 Uhr: Jungvolk „Jampf ums Daſein”.
20,15 Uhr: Baumſtamm=Wettkampf. 20,20 Uhr: Waſſerballampf.
Reichsbahn TsV. Darmſtadk.
Handball: Reichsbahn — SV. 98 Darmſtadt 2. 16:3 (8:2).
Die 1. Mannſchaft empfing am Samstagabend die 2.
Maww=
ſchaft des Sportvereins 98 Darmſtadt zu einem Freundſchaftsſpig
und gewann wider Erwarten hoch mit obigem Ergebnis. Leſtch,
waren beide Mannſchaften nur mit 10 Mann zur Stelle und hol,
ten außerdem noch Erſatz einſtellen müſſen. Trotzdem kam es
einem ſehr flotten Spiel, das der beſſere Sturm der
Reichsbag=
entſchied.
Sportverein hatte ſeinen beſten Mann in Engel, der auch
drei Gegentore ſchoß, während Reichsbahn im ganzen beſſſ
ſpielte und über einige Torſchützen mehr verfügte. Die Vertt,
diger müſſen allerdings künftig hinten bleiben. Beſondere G,
y=
wähnung verdient Torwart Thierolf, der teilweiſe ganz ſchw=d=,
rige Bälle vorzüglich hielt.
Turnabteilung. Die Turner Alfons Weiler, Georg Beu’r
und Philipp Schneider beteiligten ſich am geſtrigen Sonnt11
am Vierkampf der Turner Klaſſe I. auf dem Feldberg=Turniſty
Haia
und konnten alle als Sieger heimkehren. Weiler erreichte 60zu0)
in 2i Atich, ine
Beſt 70 und Schneider 71 Punkte.
dt in Mlade N
Llandsſchulden
Schwimmveranſtalkung
EMen Fundierungsb.
sveror!
r Aender
des Reichsbahn=-T5B. Darmſtadi, e. V.
Lezügung über
einer Ge=
Im Rahmen der Reichsſchwimmwoche veranſtaltet der Verga!
eßlich wird,
morgen Mittwoch, von 20 bis 21 Uhr, in der großen Schwimry!
halle des ſtädtiſchen Hallenſchwimmbades einen Werbeabenm Ercheinung getreie
Es ſoll hierbei den Mitgliedern und Freunden des Vereins, im den Auslande zu
beſondere ſoweit ſie noch Nichtſchwimmer ſind, ein Ausſchnitt ay er eingeſandter Sch
der wöchentlichen Schwimmſtunde vorgeführt werden wobei ugsher zuläſſige M
der Hauptſache das richtige Schwimmen und Retten und der Leßd inn50RM, im Re
betrieb für Nichtſchwimmer unter fachmänniſcher Leitung gezen
werden ſollen. Der Vorſtand erwartet, daß die Mitglieder durd
einen ſtarken Beſuch dieſer Veranſtaltung die Beſtrebungen d0
Reichsſchwimmwoche unterſtützen. Eintritt frei.
SV. Ueberau — T5G.46 (Sondermannſchaftl 2:3 11:31 3 peiteren Verl
dit zweite Juniwol
Der noch junge Ueberauer Sportverein, hatte ſich für da m eingelaufen.
letzten Sonntag eine Mannſchaft der Darmſtädter Turn= urn
uu Mai in der
Sportgemeinde 1846 verpflichtet und damit einen wirklich gut! As Millionen R.
Griff getan. Die Darmſtädter Elf, die eine Art Sondermanp
ſchaft darſtellte, war in allen Teilen in tadelloſer Verfaſſung und i. der Mitte de
lieferte dem Gaſtgeber zeitweiſe ein wahres Lehrſpiel, was /k Mürz 7 uh. de
Ddm Monatswechſ
auch den ganzen Zweck der Sache bedeutete
Das Spiel ſelbſt brachte trotz der Gluthitze, ein ſchnellm elände an Hande
Tempo auf beiden Seiten. Die techniſche Ueberlegenheit der 4äMM. und an
verſuchte Ueberau durch Rieſeneifer auszugleichen, wodurch doc zarückgegangen.
Spiel in der erſten Hälfte vornehmlich offen blieb. Mit eineu M. ziemlich
Treffer auf jeder Seite ging man in die Pauſe. Nach dem Wechſi ” weiter um 5
liefen die 46er zu einer wahren Prachtform auf und erzielten zoen und Renter
trotz heftiger Gegenwehr der jungen Platzmannſchaft zwei Trau 4 Reichsbankkaſſen
fer, denen Ueberau bei einem ſchnellen Durchbruch kurz vor Schlul hick ſich auf 3486
ihr zweites Tor entgegenſetzen konnte. Der Schiedsrichter hattz Ai= auf 347 Mill
bei der anſtändigen Spielweiſe aller Beteiligten keinen ſchwereu 5 Mill. RM. in
Stand, und ſo konnte auch ſeine Leiſtung gefallen. — TSG. 4/ ſcheidemünzen hat
Jgd. — Olympia Hahn 5:2.
Gbs. Hüichtigen iſt, daß
AM. wieder ein
Mückzählungen
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Franffurt: Dienstag, 19. Juni
5.45: Choral, Zeit, Wetter. — 5.50 und 6.15: Gymnaſtil —
Mr um 33 auf
eunmäßigen ſich
Upüug de
Mi
Ans Mill.
Mill. RM.
Stuttgart: Gymnaſti. — 9.25: Nur Freiburg: Werbekonzert.—
9.45: Nur Freiburg: Eigene Sendung. — 10.00: Nachr. —
10 46: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus. — 11001/ 9.5Der Zablung
Werbekonzert. — 11.40: Meldungen. — 11.50: Sozialdichſt. 2 Mnäil höher als
12.00: Breslau: Muſikzug der SA.=Standarte 156, Beuthen. Lig.:7
Muſikzugführer Cyganek. — 13.00: Zeit, Nachr., Saardienſt.
13.10: Nachr. — 13.20: Stuttgart: Schallplatten: Tonfilme!
Muſik. — Dazw. (13.50): Zeit, Nachr. — 14.30: Nur Freiburg: ”
Nachr. — 14.40: Stunde der Frau: Kinderreiche Mütter. — Muheimer Prodn
15.30: Wetter. — 15.40; Wirtſchaftsbericht. — 15.50: Zeit, / 4Rlo,
Wirtſchaftsmeldungen.
4s1. 9.
16.00: Stuttgart: Funkorcheſter und Soliſten. Ltg.: Guſtäv Gör 2 M Bez. 1
lich. — 17.30: Goethe an Deutſchlands Grenze. Zwiegeſpräch, 4 Mhim 18,
17.45: Kleine Unterhaltung. — 18.00: Der Pfemig rollt! 1 A5 ber Ju
Geſpräch über das Sparen. — 18.15: Aus Wirtſchaft und Arbeſt. ) Bez. 9: 1
18.25: Italieniſch. — 18.45: Meldungen. — 18.50: Frauenk Awompt 105
ſchwimmen. Zwiegeſpräch.
chen 1450
19.00; Kaſſel: Militärkonzert aus unſeren Gauen. — 20.00i.7
7725—17
Zeit Nachr. — 20.10: Das Funkorcheſter. Ltg.: Walter Cowar.
21.00: Szenen in einem Zug. Hörſpiel. — 21.40: Münceni.* Wy0.39.
Pror Haushofer: Weltpolitiſcher Monatsbericht. — 22.00: Nack, u
Wetter, Sport. — 22.10: Zeit, Nachr — 22.30: Vom Deutſche 1 ,-00
landſender: Hörbericht vom Deutſchlandflug 1934. — 22.45: Kleit 1 99 10: 2
Unterhaltung — 23.00: Das Funkorcheſter. Ltg.: Rosbaud. — AN 610 Preisg
24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.
St M75, do, grobe
Land Roggenfutter
Tendenz:
Hetlurter Getreide=
Deutſchlandſender
Mder ganzen Linie
Rean uir Haopen ”
Welle 1571
Meis Alat zu verk
Deutſchlandſender: Dienstag, 19. Juni
Scendem Angel
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr. — 6.00; Berlin: Gym
Lemitel und 4
naſtik. — 6.15: Tagesſpruch. — 6.20: Berlin: Frühkonzel, N.)
löher,
In einer Pauſe (gegen 7.00): Nachr — 8.00: Sperrzeit.
8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.00: Sperrzeit. — 1000:* w Rudl nom,
200
Nachr. — 10.10: Nettelbeck, der Verteidiger Kolbergs. Härſpiel.
10.50: Fröhl. Kindergarten. — 11.15: Seewetterbericht. — 1190.1
Rheinlieder (Schallpl.).
12 00: Breslau: Muſikzug der SA.=Standarte 156, Beuthen. 9t9:
Muſikzugführer Cnganek. — 12.55: Zeitzeichen. — 13.00: Wettel. / Fhnd
Anſchl.: Allerlei virtuoſe Muſik (Schallpl.). — Anſchl.: Wettel.
13 45: Nachr. — 14 00: Sperrzeit — 14.45: Glücwünſche.
15.00: Wetter, Börſe. — 18.15: Deutſche Dichterinnen de
Gegenwart. — 15.40: Erzieherfragen — und die Schulmuſt?
16.00: Königsberg: Kleines Funkorcheſter. Ltg.: Eugen Willen „
17.00: Jugendſportſtunde: 20 Minuten Kieler Woche. — 179."
Helmut Draws=Thychen lieſt eigene Dichtungen. — 17.42: N4
und Klein. Luſtige Geſchichten mit Schallpl. — 18.35: Häü0le
ſchriftleiter Fritzſche: Politiſch= Zeitungsſchau. — 18.557 12.
Gedicht: anſchl.: Wetter.
1900: Breslau: Bauer, hör zu! Johannisnacht. — 20.00: Reiſe
ſpruch: anſchl.: Kurznachr. — 20.15: Eine halbe Stunde im Die
vierteltakt. Dauerwalzer auf Schallpl. — 20.45: Zum 79.: Oe
burkstag des Dichters Heinrich Sohnrey: Die Dorfmuſtigniteh.
Volksſtück mit Geſang, Spier und Tanz. — 22.00: Weifel"
Tages zund Sportnachr. — 22.20: Hörbericht von der Riſe
Woche. — 22.30: Vorbereitungen zum Deutſchlandflug
22.45: Seewetterbericht — 23.00: Zigeuner ſpielen aut! (Schee.
platten). — 23.30: Madrigalgeſänge. Aufnahme aus) Lond0l
Weilerbericht.
Durch die hohen Temperaturen, die von Mitteldeutſchlad.
nach Mittelfrankreich Maximalwerte von über 30 Grod C Ar
erreichten, iſt der Luftdruck im Laufe des Tages ſtark gefalle
durch die Wirbeltätigkeit im Norden kühlere Weſtluft Ne”
Feſtland befördert wird, beſteht Neigung zu Gewitterſtörung.
deren Bereich vereinzelt Regenſchauer niedergehen werde.
die Temperaturen tagsüber nicht mehr ſo hoch anſteigen=
Ausſichten für Dienstag: Dunſtig und bewölkt mit zwiſche
licher Aufheiterung, warm, vereinzelt Auftreten N
witterſtörungen.
Ausſichten für Mittwoch: Wechſelnd bewölkt mit Auf
ſchwache Abkühlung, ſtellenweiſe gewitterige Niederſchle.
ſammer 167
ZarmſtädterCagblatte
Dienstag, 19. Juni
heſ Neueſte Nachrchten
Aenderungen der Oeviſenverordnungen.
Die Konkrolle von Werkpapieranlieferungen auf die deutſchen Emitkenken von Akkien
und Schuldverſchreibungen ausgedehnk.
Mimmungen kechniſchen Charakkers. Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
R Deutſchen Reichsanzeiger vom Samstag, 16. Juni, iſt eine
g. 20chführungsverordnung zur Deviſenverordnung und eine 5.
Veynung zur Aenderung der Deviſenrichtlinien veröffentlicht
wondhe.
bide Verordnungen enthalten vorwiegend Beſtimmungen
meb echniſchen Charakters. So wird die bisher ſchon geübte
Koryulle von Wertpapieranlieferungen auf die deutſchen
Emit=
tentue von Aktien und Schuldverſchreibungen ausgedehnt. Der
Hanude im Inlande mit den von der Konverſionskaſſe für
deut=
ſche uslandsſchulden, für das kommende Transferjahr
auszu=
ſdl. 2.) gebeinen Fundierungsbonds wird ausgeſchloſſen und gleichzeitig
jeden ?ifügung über die dem Moratorium unterliegenden
For=
deruxn von einer Genehmgung der Deviſenſtelle abhängig
ge=
ders
machu Schließlich wird, um einem in der letzten Zeit verſtärkt in
inen Wer
Unden des Nu die Echeinung getretenen Rückfluß von deutſchen Scheidemünzen
nd. ein Auſt= aus zdn Auslande zu begegnen, die Gutſchrift des Gegenwertes
hrt werden; ſolcher eingeſandter Scheidemünzen auf Sperrkonto angeordnet.
2 Retten u/ Die /üher zuläſſige Mitnahme von Scheidemünzen bis zum
Be=
imiſcher Leizu, tragx an 50 RM. im Reiſeverkehr ſoll dadurch nicht beeinträchtigt
E die Miact weriik
Der Ausweis der Reichsbank.
ch weiteren Verlauf des Juni ſind It. Reichsbankausweis
zweite Juniwoche die Rückflüſſe an die Reichsbank nur
eingelaufen. Von der geſamten Inanſpruchnahme zum
it einen wiſt Ultiſy Mai in der Höhe von 329,7 Millionen RM. ſind bisher
eine Art Entz nur 119 Millionen RM. zurückgefloſſen, alſo etwa 43 v. H.,
wäh=
delloſer Veni rend i der Mitte des Vormonats die Rückflüſſe 61 v.H. und
res Leſiſit Mitue Närz 78 v. H. der jeweiligen Inanſpruchnahme des
vorher=
gehenun Monatswechſels betragen hatten. Im einzelnen ſind
bluthitze en die 2zeände an Handelswechſeln und Schecks um 32 auf 3066 Mil=
Ieberlegenüui lionern RMM. und an Reichsſchatzwechſeln um 9,3 auf 15,8 Mill.
igleichen nc RM.) arüickgegangen. Die Lombardforderungen blieben mit 79
ſien blieb. 7 Miülu XMN. ziemlich unverändert. Deckungsfähige Wertpapiere
auſe Nac dei ſtieganneiter um 5 Mallionen auf 328 Mill. RM. An
Reichs=
ſorm auf uu banknuer und Rentenbankſcheinen ſind zuſammen 24 Mill. RM.
zmannſchaſtg in die keichsbankkaſſen zurückgefloſſen. Der
Reichsbanknotenum=
rchbruch huxlauf ühr ſich auf 3486 und den Rentenbankſcheinumlauf um eine
Schielat Millllo Euf 347 Mill. RM. vermindert. An Scheidemünzen
floſ=
iligten leinn ſen 5Mill. RM. in die Reichsbankkaſſen zurück. Der Beſtand
gefallen — an Sictißemünzen hat ſich auf 251 Mill. RM. erhöht. wobei zu
berüſichügen iſt, daß rund 7 Mill. RM. neu ausgeprägt und 13
„Milll. M. wieder eingezogen wurden. In Verbindung mit
wei=
terem ückzählungen auf den Reichskredit haben ſich die ſonſtigen
Aktiute m 33 auf 555 Mill. RM. ermäßigt.
Giroverbindlichkei=
en ! üßigen ſich gleichzeitig um 46 auf 478 Mill. RM. Die
rank
Echruwſarng des Gold= und Deviſenbeſtandes hat ſich in
verſtärk=
tem Aße fortgeſetzt. Er ging insgeſamt um 20 Millionen auf
nundd 10 Mill RM. zurück. Der Goldbeſtand ermäßigte ſich um
17 au0/4 Mill. RM., der Beſtand an deckungsfähigen Deviſen um
auu Mill. RM. In der Berichtswoche mußten rund 5 Mill,
Gun
15. 4 RMe te den Zinſendienſt der Younganleihe bereitgeſtellt werden.
Wetzt. Das 794angsverhältnis ging infolgedeſſen weiter von 3,4 auf 2,9
ruck. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf beträgt 5403
Werſer v. H
ſoc 4 Miklt M., die Spanne gegenüber dem Vorjahr hat ſich etwas
hus erhöſf: Der Zahlungsmittelumlauf iſt jetzt um rund 180 Mill.
15. 8 Refc sark höher als zur gleichen Zeit des Vorjahres.
),. Brite
Produkkenmärkke.
Annheimer Produktenbericht vom 18. Juni. Weizen inl.,
—Krlo, Feſtpreis franko Vollbahnſtation des Erzeugers per
kuchem 7. 25—17,50, Biertreber mit Sack 14,50—15, Rohmelaſſe
50, Froh (drahtgepreßt) Roggen=Weizen 2,40—2,60, Hafer=
Gerſt =/,/40—2,60; desgl. geb. Roggen=Weizen 1,60—1,80 Hafer=
Gerſt.= ,40—1,60; Weizenmehl Spezial Null Type 563 Feſtpreis
11:4) 10: 28 90 9: 28,80, 8: —, 7: 28,60; Roggenmehl 70/60=
proz.) hpe 610 Preisgebiet 9: 25,75, 8: 25,25; Weizenkleie feine
mit 5c 10,75, do. grobe 11,25; Roggenkleie 11,50
Weizenfutter=
mehll 1 00), Roggenfuttermehl 12,50, Weizennachmehl 15,75, desgl.
UboF. Tendenz: ruhig.
ſinkfurter Getreidegroßmarkt vom 18. Juni. Der Markt
lag ender ganzen Linie feſt; das Geſchäft war aber infolge des
enge algemn nur knappen Angebots klein. Weizen war zum
Müh=
lenfeſtteis glatt zu verkaufen: „Roggen zog um 2 RM., Hafer
bei 5 yfehlendem Angebot ſogar um 12,50 RM. per To. an. Die
Krafnatermittel und Mühlennachfabrikate lagen durchſchnittlich
925-400 RM. höher; ebenſo Rauhfuttermittel. Weizen 207,00,
Roggsa 185,00, nom., Hafer 200. Weizenmehl Type 563
Feſtpreis=
gebieit R 10: 28,90, do. Feſtpreisgebiet W. 7: 28,60; Roggenmehl
Type= 70 Feſtpreisgebiet R. 8 und R. 6: je 25,25: zu allen
Mehl=
preiſſiekomnmen 50 Pfg. Frachtausgleich. Die Mehlpreiſe verſtehen
ſch 1A Abnahme von mindeſtens 10 To. frei Empfangsſtation.
Weis enachmehl 4b 16,50, Weizennachmehl 16,00, Weizenfutter=
mehll 225, Weizenkleie fein 11,25, do. grob 11,55,
Roggennach=
mehls dne Angebot, Roggenfuttermehl 12,50, Roggenkleie 11,75,
Soyggirot 16,75 Palmkuchen 15,40, Erdnußkuchen ohne Angebot,
Treks/15,75, Trockenſchnitzel 12,25, Heu ohne Angebot, Weizen=
und hoxenſtroh drahtgepreßt 3,00, do. gebündelt 2,80. —
Kar=
toffeiſr Erſtlinge hieſiger Gegend RM. 6,75, verladbar am 18.,
verl/ctt am 19 und 20. Juni RM. 6,50 pro Zentner ab Heſſ.=
Naſſ” ſtation. Alte Kartoffeln waren ohne Angebot und kamen
nichts ehr zur Notiz.
Alimer Getreidemarktbericht vom 18. Juni. Nachdem am
Vockychluß nur größere Umſätze, namentlich in Brotgetreide
und elstauſchſcheinen erfolgt war, kam das Geſchäft nach der 2 Verkehrsunterbrechung nur langſam in Gang.
Angebots=
verhsciſſe allgemein nicht verändert. Die Wetterlage wird
wei=
er / Anerkſam verfolgt. Das mäßige Offertenmaterial von
Wei=
ten 10 Rggen findet glatt Aufnahme, wobei allgemein Auf=
Neldts fegenüber den Mühleneinkaufspreiſen bewilligt werden.
In. Aizenexportſcheinen kommt vereinzelt Material aus alten
Seſtlhen an den Markt. Für Weizen= und Roggenmehle beſteht
iu ſt ſchen Preiſen anhaltende Konſumnachfrage, Kleie liegt
wei=
ter i0 In Hafer und Gerſte wird zu ſteigenden Preiſen nur der
etrkſige Bedarf gedeckt. Andererſeits blieb die Verkaufsluſt
nacht ve vor gering.
Hauptſchriftleitung: Rubolf Mauve.
Sblach für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton: J. V=
R Nette; für Reich und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: J. V:
9 uetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den Handel.
Au etſch: für den Sport;Karl Böhmann: für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel
N Wort: Dr. Herbert Nette; für den Anzeigenteil und geſchäftliche Mit=
4eillngen: J. V. Paul Ziegler, ſämtlich in Darmſtadt.
DWleRt At6l. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Nue oklmgte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
„Sua den der Redaktion; Vormittags 19—1 Uhr. nachmittags 6—7 Uhr
Die heutige Nummer hat 12 Geſten.
Die letzten Erklärungen von zuſtändiger Seite über die
Durch=
führung energiſcherer Schritte zu einer Zinsverbilligung hatten
geſtern eine kräftige Aufwärtsuewegung aller Renten und der
rentenähnlichen Papiere an der Berliner Börſe zur Folge.
Man glaubt, daß die freiwillige Zinskonverſion nicht mehr lange
auf ſich warten laſſen wird und daß in nächſter Zeit weitere
Schritte erefolgen, um den für die deutſche Wirtſchaft tragbaren
Zinsfuß zu erreichen. Die Umtauſchobligationen wurden 2—3
Prozent höher bezahlt. Stahlobligationen waren mit etwa 84
nach 80 zu hören. RWE.=Bonds gewannen mehr als 3 Prozent.
Wiederaufbauanleihen wurden mit 60½ nach 57½ gehandelt. Die
Altbeſitzanleihe des Deutſchen Reichs ſtieg von 95,80 auf 97,50;
auch Neubeſitz waren 15 Pfg. höher, was man als Beweis für ein
verſtärktes Zeichnungsbedürfnis für die neue Reichsanleihe
an=
ſah. Induſtrieobligationen gewannen durchſchnittlich 1 Prozent.
Reichsbahnvorzugsaktien gewannen erneut 3 Proz. Am
Aktien=
markt waren beſonders Papiere mit rentenähnlichem Charakter,
alſo in erſter Linie Tarifwerte geſucht. Elektrowerte Schleſien
gewannen 5, Thür. Gas 4½, Geſfürel, RWE. und HEW. etwa
2 Prozent. Reichsbank zogen um 3½ auf 160 an. Am
Montan=
aktienmarkt hinterließen die weiter zuverſichtlichen Nachrichten
aus der weſtdeutſchen Eiſeninduſtrie, einen auten Eindruck: die
Kurſe waren mit Ausnahme der Stahlvereinswerte, welche etwas
ſchwächer lagen, bis 1 Prozent höher. Das gleiche gilt für die
Braubnkohlen= und Kaliaktien. Farben ſetzten ebenfalls 1 Proz.
höher ein. Der Verlauf war weiter feſt.
Die Frankfurter Börſe eröffnete zum Wochenbeginn in
überraſchend ſtiller Haltung, nachdem man am Wochenende mit
einem lebhafteren Geſchäft, insbeſondere am Rentenmarkt,
gerech=
net hatte. Aber gerade hier war der Ordereingang
verhältnis=
mäßig klein, ſo daß auch die Kuliſſe etwas Zurückhaltung
bekun=
dete. Indeſſen erhalten ſich die Hoffnungen auf eine baldige
Konverſion. Lebhaftes Geſchäft hatten nur Reichsmark=
Obliga=
tionen aus umgetauſchten Dollarbonds, die von 1—1½ Proz.
an=
zogen. Stahlvereinbonds gewannen 1 Prozent. Von deutſchen
Anleihen waren Altbeſitz mit plus ½ Prozent beſſer beachtet als
Neubeſitz, die mit 32,20 bei kleinem Geſchäft nur behauptet waren,
ebenſo ſpäte Schuldbuchforderungen zu 93½ Prozent. Reichsbahn=
Vorzugsaktien konnten ſich um 28 Prozent erhöhen. Gefragt
waren außerdem einige ſtädtiſche Schatzanweiſungen. Am
Aktien=
markt war die Kursgeſtaltung etwas uneinheitlich, wenngleich
Befeſtigungen überwogen. Stark beachtet waren am Elektromarkt
Siemens mit plus 5 Prozent, ferner Geſfürel mit plus 3 Prozent
und Bekula mit plus 1½ Prozent. Schuckert und Elekr.
Lieferun=
gen bröckelten bis ½ Prozent ab. Bergwerksaktien blieben meiſt
gut behauptet; etwas höher lagen Harpener (plus 1 Prozent),
Rheinſtahl (plus 1 Proz.), Klöckner (plus ½ Proz.). Von
Einzel=
werten waren Reichsbankanteile 3 Prozent, Zement Heidelberg
auf den weiter erhöhten Abſatz in der Zementinduſtrie 2 Prozent
feſter. Schiffahrtsaktien gingen bis ½ Proz. zurück. Von
chemi=
ſchen Werten lagen Farben, Scheideanſtalt und Deutſche Erdöl
bis ¼ Proz. Metallgeſellſchaft aber 1¾ Proz, höher. Im übrigen
eröffneten Südd. Zucker ½ Proz. Aku ½ Proz, höher dagegen
Bemberg ¼ Proz. und Daimler ½ Proz, niedriger; letztere
blie=
ben alſo von der weiteren Beſſerung im Kraftwagenabſatz
unbe=
rührt. Zellſtoffpaviere Bauaktien ſowie Deutſche Linoleum lagen
gut behauptet. Im Verlaufe traten am Aktienmarkt Farben
(plus 1½ Proz.) und Bekula (plus 1 Proz.) ſtärker hervor.
Die ſchon im Mittagsverkehr fühlbare Geſchäftsſtille hielt an
der geſtrigen Abendbörſe an. Man konſtatierte nur einen
kleinen Eingang von Publikumsaufträgen, während die Kuliſſe
eher zu kleinen Gewinnmitnahmen geneigt ſchien, was
insbeſon=
dere am Rentenmarkt in den geſtern, mittag ſtärker befeſtigten
Reichsmark=Obligationen der Fall war, die überwiegend um ¼
bis ½ Prozent nachgaben. Deutſche Anleihen lagen zwar ruhig,
aber behauptet. Späte Reichsſchuldbuchforderungen gaben
hin=
gegen ½ Prozent nach. Pfandbriefe und Stadtanleihen lagen —
ſoweit ſie zur Notiz kamen — auf Mittagsbaſis unverändert.
Berliner Kursbericht
vom 18. Juni 1934
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Braune Meſſe — Deutſche Woche in Köln. Verbilligte Fahrt
nach Köln. Die Deutſche Reichsbahn gewährt den Beſuchern der
„Braunen Meſſe — Deutſchen Woche” in Köln (1.—10 Juli) die
folgenden Fahrpreisvergünſtigungen: 2) Am 3. Juli (
Diens=
tag) und am 5. Juli (Donnerstag) werden von allen
Bahn=
höfen im Umkreiſe von 75 Klm. um Köln Sonntagsrückfahrkarten
(33½= Prozent Ermäßigung) nach Köln mit jeweils eintägiger
Geltungsdauer von 0—24 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rückfahrt)
ausgegeben. In dieſen Tagen ſind die Sonntags=Rückfahrkarten
nur dann zur Rückfahrt gültig, wenn ſie aufder Rückſeite
von der Meſſe= und Ausſtellungs=Geſ. m. b. H.
ab=
geſtempelt worden ſind. Die Abſtempelung erfolgt in
der Meſſe (hinter der Eingangsſperre) b) Die Geltungsdauer
der im Umkreiſe von 150 Klm. um Köln aufliegenden
Sonntags=
rückfahrkarten nach Köln beginnt bereits am 7. Juli (Samstag)
um 0 Uhr und endet am 9. Juli (Montag) um 12 Uhr (
ſpä=
teſter Antritt der Rückfahrt). Außerdem wird auf die an vielen
Orten nach Köln aufliegenden Sonntagsrückfahrkarten
hinge=
wieſen, die zum 1. Juli (Sonntag) benutzt werden können. Dieſe
gelten zur Hinfahrt vom 30. Juni, 12 Uhr, und am 1. Juli, zur
Rückfahrt vom 30. Juni. 12 Uhr, bis zum 2. Tuli, 12 Uhr (
ſpäte=
ſter Antritt der Rückfahrt).
Reichsverband der deutſchen Waſſerwirtſchaft. Auf Grund einer
Aenderung der Satzung des deutſchen Waſſerwirtſchafts= und
Waſ=
ſerkraftverbandes e. V. hat dieſer den Namen „Reichsverband der
Deutſchen Waſſerwirtſchaft e. V.” erhalten. Der alleinige Vorſtand
des Verbandes iſt Reichsverkehrsminiſter a. D. Dr. Krohne=
Ber=
lin. Er hat zu ſeinen Stellvertretern berufen Profeſſor Dr.=Ing.
Arnhold Agatz (o. Profeſſor für Waſſex= und Hafenbau an der
Techniſchen Hochſchule Berlin), Min.=Rat a. D. Wilhelm Heyden,
Vorſtandsmitglied der Preußiſchen Elektrizitäts= A.G., Berlin,
Profeſſor Wilhelm Freckmann (Vorſtand des Inſtituts für
Kul=
turtechnik der Landwirtſchaftlichen Hochſchule, Berlin).
Diehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 18. Juni. Aufgetrieben waren
576 Schweine. Die Preiſe ſtellten ſich auf Kl. b) 39—43, c) 39—
43, d) 40—42 Pfg. pro Pfund. Es wurden verkauft in der Klaſſe
G) 133, c) 335, d) 55 Stück. Marktverlauf ruhig, Ueberſtand.
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 18. Juni. Auftrieb:
Rin=
der insgeſamt 1931 (gegen 1327 am letzten Montagsmarkt),
dar=
unter befanden ſich 569 Ochſen, 172 Bullen, 556 Kühe und 634
Färſen, Kälber 559 (622), Hammel 14 (32), Schafe 24 (4), 4231.
(3982) Schweine. Notiert wurde pro Zentner Lebendgewicht in
RM.: Ochſen a) 1. 33, b) 29—32, c) 26—28, d) 22—25; Bullen
a) 28—29, b) 26—27. c) 24—25, d) 21—23; Kühe a) 27—28,
b) 23—26, c) 18—22. d) 11—17; Färſen a) 33—34, b) 31—32,
c) 27—30, d) 21—26; Kälber Sonderklaſſe —, andere a) 48—50,
b) 43—47, c) 34—42, d) 24—33; Lämmer und Hammel b) 1.
Stallmaſthammel 34—36; Schafe nicht notiert; Schweine a) 1.
50, 2. 40—43, b) 39—43. c) 39—43. d) 36—42. e) und f) —, g) 1.
33—37, 2. 30—32. Im Preisvergleich zum letzten Montagsmarkt
gaben Rinder durchweg um 2—3 Mark, Kälber 3—5 Mark nach;
Schweine zogen um 1 Mark an: Hammel waren behauptet.
Marktverlauf: Rinder ſchleppend, großer Ueberſtand; Kälber,
Hammel und Schafe ruhig, geräumt: Schweine anfangs
mittel=
mäßig, ſpäter ab lauend, nahezu ausverkauft.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
An der am 15, Juni vorgenommenen Gründung der
Reichs=
gruppe Induſtrie der Deutſchen Wirtſchaft. Bezirk Heſſen, über die
wir bereits berichteten, war neben dem Verband Mitteldeutſcher
Induſtrieller, Sitz Frankfurt a. M., auch der Mittelrheiniſche
Fa=
brikantenverein, Sitz Mainz, beteiligt. Auch die Mitglieder des
letztgenannten Vereins werden in die Reichsgruppe übergeführt,
Der Londoner Goldpreis betrug am 18. Juni für eine Unze
Feingold 137 Schill. 9 Pence gleich 87,2302 RM., für ein Gramm
Feingold 53 1452 Pence gleich 2,80 451 RM.
Die Zahl der Arbeitsloſen iſt in Italien im Mai um 54 291
auf 941 257 zurückgegangen, während ſie im Mai des Vorjahres
noch über eine Million betrug. Bei den ſtaatlichen
Meliorations=
arbeiten ſind 92 950 Arbeiter beſchäftigt.
An der geſtern in Rom begonnenen 10 internationalen
Woll=
konferenz nehmen erſtmals als Beobachter die Vertreter der
größten Rohſtoffproduzenten Auſtraliens und Argentiniens teil.
Die Konferenz wird im Ackerbauinſtitut vom Unterſtaatsſekretär
der Korporationen eröffnet. Es nehmen daran Delegierte aus allen
europäiſchen Ländern teil.
Deviſenmarkt
vom 18. Juni 1934
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas
Vffe
61.25
66.—
26.50
31.50
24.625
132.—
70.—
20.—
93.75
138.—
133.25
Met
Glektr. Lieferung .
J. 6. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſtfelektr. untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und 1
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Ve
88.—
149.25
64.15
108.—
109.—
76.25
62.—
123.—
72.—
98.875
69.125
46.25
Orenſtein & Koppell
Polyphonwerke
Rütgerswerke.
Salzbetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akalt
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt=Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke .
Naf
17.—
41.375
166.875
20.875
42.875
121.75
64.75
18.625
118.50
87.75
81.—
105.75
Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemark
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
Währung /
äghpt. 2
Pap. Peſo
100 Belga
1 Milkreis
100 Leva
1canab. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
12=Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Ml
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld
13.03
0.6181
0.179
3.047
2.5321
56.49 156.61
81.67
12.85o
5.594
16.50
2.497
169.73
57.28
Brief
13.06
0. 622
58.53 1s8.65
0.181
3.058
2.530
81.83
12.680
68.43 (68.57
Hac
18.54
2.503
170.07
57.39
Italien
Japan
Jugoflawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowk.
Türkei
ungarn
Uruguah
Ver. Staaten
Me
100 Lire
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
00 Kronen
100 Schilling
00 Eseubos
100 Kronen
100 Franes.
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1türk. 2.
100 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar
Geldſ
21.65
0.7511
5.664
77.42
63.56
148.45 4
11.53
81.42
34.34
10.34
2.028
0.999
2.505
Brief
21.69
0.753
5.676
77.58
63.68
8.55
u.55
65.20 (65.34
31.58
34.40
i0. 38
2.032
1.001
2.513
Durmſtädter ans Karickatount Burmfraut, olhure Mr Aresoner Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 18. Juni 1934.
Kee
„Gr. IIp. 1934 1103.8
„ „ 1935 103.5
„ . „ 1936
„ 1937
1938
„Gruppe1 ....!1
686Dtſch. Reichsanl.
„ v25
6%.
5½%Intern. , v.30
69Baden ... v. 27
6%Bahern .. v. 27
68Heſſen :...v.29
6% Preuß. St. v. 28 106
6%Sachſen ..b.27
6%Thüringen b. 27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze ........ 1100.95
5% Dt. Reichspoſt
Schätze ........!.
Dtſch. Anl. Ausl.
+’/= Ablöſung".
„ „ (Neubeſitz)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
69Baden=Baden.
6%Berlin ...v.24
6%Darmſtadt . . ..
6%Dresden .. v.26
6%Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
Glo
„ v.26
68Mainz.. ....
6%Mannheim v.25
6%München v. 29
6%Wiesbadenv. 28
6%Heſſ. Landesbk.
6% „ Goldoblig.
101:),
892),
95‟
100.4
99.55
96.5
91.75
94.25
95.25
91
93.5
80.75
100
96.75
22.95
82.5
82.5
82:1,
83.5
857
83.5
90.75
87
De
hyp.=Bk.=Liquid.
4¾% „
Komm. Obl. .
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Golboblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
„ R.12
6%o
6%Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. ....
62Naſſ. Landesbk.
5½2% Ligu.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser. I
„ „Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk..
5½% -Lig.=Pfbr.
685
„ Goldoblig.
6%Frkf. Pfbr.=Bk.
o n Lig.=Pfr.
82Mein,. Hyp.=Bk.
„ Lig.=Pfr.
32 Pfälz. Hyp.=Bk.
% „Lig.=Pfbr.
6%Rhein. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfr.
„ Goldoblig.
o Südd. Boden=
Cred.=Bank ....
%0 „ Lig.=Pfbr.
6%Württ. Hyp..=B.
89.5
90
33‟
95.75
113
20
6%Daimler=Benz.
6% Dt. Linol.Werke
6%Mainkrw. v. 26
6MMitteld. Stahl
62 Salzmann ECo.
6% Ver. Stahlwerke
62 VoigtckHäffner
J. G. Farben Bonds /1281,
5%Bosn. L. E. B.
„ L.Inveſt.
52Bulg. Tab. v.02
4½% Oſt. Schätze
420 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
41a%0
4%o
4%Türk. Admin..
47 „ 1.Bagbad
430
Zollanl.
4½%üngarn 1913
4½% „ 1914
420
Goldr.
1910
42
—
4½Budp. Stadtanl.
42Liſſabon
420Stockholm „
Aßtien.
Aecumulat., Fabrik
Alg. Kunſtzibe unie
A. E. G. .........
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
„ Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F.P..
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Cement Heidelberg
Karlſtadt
7.35
92
188.5
63.75
24.5
80
70.25
142.25
77.25
1091,
D
Chem.Werke Albert
Chade (A=C) .....
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr. . .I.
„Erdöl .......!.
Dt. Gold= u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
„ Linoleum ....
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoff c Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ
„ Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr Gebrüder ..
7.6 Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Hof ..
Gelſenkirch. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner=Kahſer...
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke. Füſſen
HarpenerBergbau.
Henninger, Kempf
HilbertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ....!
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamm
„ „ Genüſſelt
145
69
187.5
138.5
67
50
114.5
121.5
2os.75
64II.
68
95.75
70.5
87
114
247
40
52.5
111.5
1148.75
411
64.75
63.75
108.5
69
198
75
89
34.25
109.75
35.5
70
110.75
62.25
124.5
K
Kali Chemie ....
Kali Aſchersleben „I=
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ....
Knorr C. H... .. .
Konſerven Braun.
Lahmeyer & Co. .
Laurahütte ..
Lech, Augsburg..
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz Akt.=Br. ..
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau
Moenus .........
Motoren Darmſtadt
Reckarwerk Eßling.
Oberbedarf .... .."
Park=u. Bürgerbräu
Phönix Bergbau.
Rh. Braunkohlen..
„ Elektr. Stamm
Stahlwerke"
Riebeck Montan.
Roeder, Ge
Rütgerswerke
Salzdetfurt
Kalt
Salzw.
Schöfferhoſ=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halskel=
Reinigerwerkel
Südd. Bucker=A. 6.
Thür. Liefer.=Geſ..!
7
—
123.5
7u.5
39
126.75
20
91.5
223
74.5
63
69
78.75
87.75
50
238.5
100.25
97.5
94
79
41
170
35
9371.
89.5
1481,
Unterfranken „=1
Ber. Stahlwerke .I.
Ver. Ultramarin ..
Boigt & Haeffner
Weſtdte. Kaufhof.
Weſteregeln Kali.
Zelſtoff Waldhof.
Alg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank.. .. /113
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
Hypothekbk.
Comm. u. Privatbk.
Dt. Bank u. Disc..
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank...
Frankf. Bank. .
Hhyp.=Bank
Mein, Hyp.=Bank.
Pfälz. Hyp.=Bank:
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Württb. Notenbank!=
A.=G.f. Verkehrsw.
Atlg. Lokalb. Kraftwl
72 Dt. Reichsb. Vzo
Hapag ..........
Nordd. Lloyzd.. . .
Südd. Eiſenb.=Geſ
Alianz= u. Stuttg.
Verſicherung ...
„ Verein. Verſ./”
Frankona Rück=u. M/348
Mannh. Verſich.
Otavi Minen
Schantung Handels
94.5
43-
120"
21.25
121.26
48.5
45.25.
1102
*
115
52.5
61.25
7a.5
66
67.75
69
159
110.5
100
61.5
A
1121),
32.75
HI.s
208
224
22.5
14.73
Seite 12 — Nr. 167
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 19. Juni :1
OUM
O
Ab heute in Neuaufführung
Ein Film von unbeschreiblicher
Heiterkeit:
Rit
Wdt.
Hauptdarsteller:
Victor de Kowa, Eamilla Horn.
Frische, fröhliche Darsteller schaffen
frische, fröhliche Laune und frische,
fröhliche Besucher.
Jugendliche haben Zutritt.
Heute
Aau
Ein Film von der Oemeinschaft
und Kameradschaft unserer
heutigen Jugend
Die
Bande
von Koheneck
Ab heute in Neuaufführung
Der gigantische Oroßfilm
der Lfa:
Der Film zeigt das fröhliche
Wanderleben deutscher Jugend
und ist eine ganz folle Geschlchte
um die alte sagenumwobene
Mühlenburg und das stille
Dörf-
chen Hoheneck, in dem seit
Jahrhunderten der Aberglaube
wurzelt.
Es ist ein Werk zustande
ge-
kommen, das wirklich ein
Spitzenwerk genannt zu
werden verdient. (V6758
Unsere Theater sind mit den modernsten Entlüftungsanlagen ausgestattet — daher angenehmer, kühler Aufenthalt
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr
Landestheaterl
Dienstag, den 19. Juni 1934
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Der Raub
der Habinerinnen
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Sechelm
M
Mauek
Morgen Mittwoch
Gesellschaftsabend m. Tanz
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Zum Einmachen /Woog, 18. Juni.
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10 Pf. 1.40,
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die durch das Geſetz über die Wirtſchaftswerbung vom 12. September
1935 eingeleitete Neuordnung des geſamten Werbeweſens ſcheint noch
in weiten Kreiſen unbekannt zu ſein. Insbeſondere herrſcht noch
viel=
fach die Auffaſſung, daß jeder nach Belieben Anzeigenorgane ſchaffen
und dafür Inſerate werben könnte. Eine ſolche Ruffaſſung iſt
grundfalſch und kann ſowohl dem Herausgeber von
druck=
ſchriften als auch dem Inſerenten großen Schaden
verur=
ſachen.
Es ſei deshalb nochmals darauf hingewieſen, daß gemäß 2.
Bekannt=
machung des Werberats die Werbung durch Anzeigen in
druck=
ſchriften grundſätzlich genehmigungspflichtig iſt. Nur für
laufend erſcheinende druckſchriften, welche bereits im Oktober 1935
planmäßig erſchſenen ſind, iſt die Genehmigung allgemein erteilt. Das
gleiche gilt für druckſchriften mit mehr als einmonatigen
Erſcheinungs-
friſten, welche in der Zeit vom 1. Januar bis 50. Oktober 1935
plan=
mäßig erſchienen ſind. für alle anderen druckſchriften, in
welche Anzeigen aufgenommen werden ſollen, iſt vor
Er=
ſcheinen die Genehmigung vom Werberat der deutſchen
Wirtſchaft (Berlin W 8, Caubenſtraße) einzuholen. das gilt
insbeſondere auch für Programme, Feſtbücher, Wandfahrpläne,
Fern=
ſprechverzeichniſſe uſw., welche mit Anzeigen ausgeſtattet werden ſollen.
Es wird dringend davor gewarnt, die Rnzeigenwerbung für derartige
Schriften zu beginnen, ehe die Genehmigung des Werberats dafür
vor=
liegt. Ebenſo wird allen Gewerbetreibenden dringend empfohlen, ſich
vor Aufgabe von Anzeigen in ſolchen Schriften die Genehmigung des
Werberats vorzeigen zu laſſen. Es könnte ſonſt ſein, daß ſie für eine
Anzeigenwerbung nutzlos Koſten aufwenden, weil das Erſcheinen der
betreffenden druckſchrift durch den Werberat verhindert wird.
Hor=
ſicht iſt um ſo mehr am Platze, als der Werberat die Genehmigung
zur Rnzeigenwerbung in Feſtbüchern, Programmen, Proſpekten,
An=
zeigenblättern uſw. im allgemeinen nicht erteilt.
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