Einzelnummer 10 Pfennige
N
Nen
*
Ne4
N K
TA
Tatt
Bezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Isſprache über die allgemeine polikiſche Lage. — Abrüſtung, Völkerbund und Leſterreich Mikkelpunkk
der venezianiſchen Unkerhalkungen. — Gemeinſame dentſch=ikalieniſche Fronk
verktauens=
voller Zuſammenarbeit zum Ausgleich der zwiſchenſtaaklichen Gegenfähe.
Abſchied
jennung
von Benedig.
AAvſchentliſch Tmallgem Erſcheinen vom 1. Junl
6 41.Junl 2— Reiſchsmark und 20 Pfennig
Ab=
wbähr, abgeholt 2.— Reichsmark, durch die
Aiwnen 2.20 Reichemark frei Haus. Poſfbezugspreis
mim. obne Beſtellgeld monatlich 2.40 Reichsmart.
Aützſc einen einzelner Nummern infolge höberer
g li berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
wutreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Fernruf obne Verbindlichkeit für uns.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſit. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 165
Sonntag, den 17. Juni 1934.
196. Jahrgang
Anzeigenpreis:
Die 22 mm breite Zeile im Anzeigenteil, 1 mm hoch.
2 pfennig. Die 92 mm breite Zelie im Texttell 1 mm
hoch 100 Pfennig. Platzaufſchlag (nach vorheriger
Ver=
einbarung! ſür Placlerung unter Text oder an
be=
ſimmter Stelle 25% Rabatt nach Staffel C.privatanzelgen
ſeinſpaltigt das feit gedruckte Ueberſchriftewort 20 Pfg.
ſedes weitere Wort 8 pfennig. Famiten= Anzelgen
die 22 mm breiie Zeile 1 mm hoch 6 pfennig.
Poſiſcheckkonto: Frankfurt a. M. 1301. Bankkonto:
DD. Bank und Darmſtädter und Nationalbank.
Die Tage don Tenteoig.
1934.
ſchaft Heiligt
amt Krani
Ein Blick
dieflitgliedskarte des Kleinen, wurde. Von links nach rechts:
Mich
arl 7
Müdlini zu einem
Gegen=
ſeſuch eingeladen.
EP. Venedig, 16. Juni.
Burgermeils Te mit dem Beſuch des
Reſickzkanzlers Adolf Hitler
ver=
bundnen geſellſchaftlichen
Ver=
anyutungen haben am Freitag
hi 1934, vorn) nauh em Diner, das der
Reichs=
kanzr in ſeiner Wohnung zu
gliſchen Wiſa; Ehrn Muſſolinis gab, mit
armſtadt, ſ= einin Sommernachtfeſt auf dem
ſ=ſtoberſtadt w. Liſk ihren Abſchluß gefunden.
ſtein verſtig. Deſt Reichskanzler iſt am
Sams=
tag norgen, kurz nach 7 Uhr
min einem Gefolge nach dem
FlFolatz am Lido gefahren, um
den ſückflug nach München
an=
zuureen. Als der Reichskanzler
dass ſotel verließ, brachte ihm
der jngſte Balilla=Junge, ein
drerihriger Knabe, in
male=
nſce Uniform mit dem
römi=
ſchen öruß eine herzliche
Huldi=
gung dar. Der Reichskanzler
nakun den kleinen Fasciſten in
die Eme und ſetzte, ebenſo wie
der ſue, ſeine Unterſchrift auf, die von der fasciſtiſchen Miliz
Dex ſater des Jungen rief dem
Kazwer gerührt zu: „Sagen Sie
dem ſeutſchen Volk, daß wir
aufft itler ſtolz ſind!” Alsdann beſtiegen der Reichskanzler und
ſeinte Begleiter das Motorboot, um ſich nach dem Lido zu
be=
gebin von wo aus der Abflug erfolgte. Muſſolini begleitete den
Fülln auf den Flugplatz, wo eine überaus herzliche
Verabſchie=
dum tattfand.
Yr ſeinem Abflug aus Venedig hat der Reichskanzler, dem
übllan diplomatiſchen Brauch entſprechend, den italieniſchen
Mihſerpräſidenten Muſſolini zu einem Gegenbeſuch auf deutſchem
Bolln eingeladen. Eine Entſcheidung darüber, wann und wo
dieſſenBeſuch ſtattfinden wird, iſt bis jetzt noch nicht getroffen.
Die Tage von Venedig ſind vorüber. Der Reichskanzler iſt
wieue nach Deutſchland zurückgekehrt, nachdem ihm Muſſolini
eineln Empfang bereitet hat, wie ihn ſo großartig vielleicht keine
anden europäiſche Hauptſtadt als gerade Venedig mit ſeinen
geſchtiſtlichen und kulturellen Kuliſſen zu geben vermag. Man
men=iins allem heraus; Muſſolini wollte ſeinen Gaſt beſonders
ehren Er wollte aller Welt zeigen, wie eng die Beziehungen
wiſſhn Deutſchland und Italien ſind und welch großen Wert er
auf 1m enges Zuſammenarbeiten mit Hitler legt. Daß
irgend=
bel Kprotokollariſchen Abmachungen dabei nicht getroffen
wür=
den ſand ja von vornherein feſt. Das war nicht der Zweck
die=
er Gegnung und wäre auch aus dem Rahmen der Politik, wie
ſte we Staaten verfolgen, herausgefallen. Die amtliche
Mit=
keiluen begnügt ſich denn auch mit der kurzen Feſtſtellung, daß
allesFagen „im Geiſte herzlicher Zuſammenarbeit”, beſprochen
voriol ſind. In dieſem Satz iſt alles enthalten, was geſagt
wer=
den Auß, ſind gleichzeitig auch die Zukunftsmöglichkeiten
einge=
ſchlohſe, die ſich aus der perſönlichen Fühlungnahme ergeben
könnte
Dn hat ſich im Ausland — zumal in Frankreich — oft
genuin wenig ſchöner Weiſe über die Bedeutung der
Unter=
kedun den Kopf zerbrochen, und die Nerpoſität, die gerade
In Aris herrſcht, zeigt ſich deutlich in der Unſicherheit, die in
den hmmentaren eigentlich von Tag zu Tag gewechſelt hat.
Sallsdar Venedig eine Bedrohung des europäiſchen Friedens,
Beil ngeblich der Plan beſtanden hätte, einen neuen
deutſch=
lalugſchen Block zu bilden, gewiſſermaßen als Gegengewicht
Beßeenſie ruſſiſch=franzöſiſche Annäherung. Bald wurde das Er=
Boi0s vorweg verkleinert mit der Andeutung, daß Muſſolini
Dillgnar eingeladen habe, um ihm einmal ein Privatiſſimum
Wders blitik zu leſen. Das eine ebenſo töricht wie das andere
AR Ergebnis iſt denn auch feſtzuſtellen, daß ſelbſt die fran=
D *Preſſe ſich vorläufig dem ſtarken Eindruck nicht entziehen
Annlen die Art des Empfangs auf ſie gemacht hat.
½ wird zweifellos nicht lange vorhalten. Man wird
wie=
ſangen, an den Dingen herumzurätſeln, und herumzuge=
Neimhen, bis es gelingt, auch dieſer Zuſammenkunft die Aus=
Zr zu geben, die in den Rahmen der franzöſiſchen Politik
Anelmuft. Sei es darum. Wir haben keine Veranlaſſung, den
Deiſ her ſtets verneint, in ſeiner Arbeit zu ſtören, eben weil
Dr Act negative, ſondern poſitive Ziele verfolgen. Und das iſt
ſuulsch das Entſcheidende, daß Hitler und Muſ=
91 auch bei dieſer Gelegenheit wieder die
LeStinſtimmung ihrer auf die friedliche Ent=
Ang Europas gerichteten Anſichten feſtge=
ELhaben. Menſchen, die nach ihrer ganzen Art in der Ver=
Sanneleit wurzeln, können ſich auch in der Politik nur noch
Lubnſſe, Blocks oder militäriſche Konven=
D ai vorſtellen. Sie wollen auch jetzt noch nicht erkennen,
e uf Methoden vor 20 Jahren Europa in den
auf die Regierungstribüne während der Parade,
und den Jugendverbänden vor Hitler und Muſſolini veranſtältet.
Der Kanzler (X), Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath und
der italieniſche Regierungschef.
Krieg hineingetrieben haben, und auch heute wieder
hineintreiben müſſen, wenn ſie ſich durchſetzen. Der
gemein=
ſame Kampf Deutſchlands und Italiens geht
des=
halb gegen dieſes Syſtem einer Cliquenbildung,
das für ſich ſelbſt nur Vorteile zu erkennen glaubt, „wenn es
gegen einen anderen Staat gerichtet iſt. Was wir wollen, iſt
eine wahre Friedenspolitik, die einen Ausgleich
der zwiſchenſtaatlichen Gegenſätze anſtrebt und
und Raum für alle ſchaffen will durch eine
vertrauens=
volle Zuſammenarbeit, die endlich die grauenvolle
Ver=
gangenheit des Krieges liquidiert und den Völkern der Arbeit
und des Friedens die freie Entfaltung ihrer Kräfte
gewähr=
leiſtet. Daraus ergibt ſich ohne weiteres, daß
in Benedig die ganze polikiſche Lage durchgeſprochen
worden iſt, wie ſie aus dem Zuſammenbruch der
Abrüſtungskon=
ferenz entſtanden iſt. Muſſolinis Schwiegerſohn hat ausländiſchen
Preſſevertretern gegenüber einige Andeutungen gemacht, die
er=
kennen laſſen, daß vornehmlich über die Abrüſtung, über den
Völkerbund und über Oeſterreich geſprochen worden iſt.
Auch das eigentlich eine Selbſtverſtändlichkeit. In der
Ab=
rüſtungsfrage insbeſondere beſteht ja ſchon ſeit langem
eine vollſtändige Uebereinſtimmung zwiſchen
Rom und Berlin. Eine Abrüſtungskonvention zwiſchen
Deutſchland und Italien könnte jeden Tag unterzeichnet werden,
der ſich dann auch England und wohl alle europäiſchen Staaten
außer Frankreich anſchließen würden. Die Schwierigkeit liegt
eben hier ausſchließlich bei Frankreich. Und der Völkerbund?
Deutſchland hat ſich hier zurückgezogen, hat aber niemals daran
gedacht, dem Völkerbund nun etwa einen Kampf bis aufs Meſſer
anzuſagen. Deshalb iſt es auch mehr als töricht, wenn der
Ein=
druck erweckt werden ſoll, als ob Muſſolini uns jetzt mit ſanftem
Druck nach Genf zurückbringen wollte. Nichts liegt ihm ferner.
Denn er weiß ja ebenſo wie die übrigen Staatsmänner, daß es
nur notwendig iſt, die theoretiſch ſchon im Jahre 1932
aner=
kannte deutſche Gleichberechtigung auch in die Tat umzuſetzen, um
dadurch den Weg für Verhandlungen über die Rückkehr nach Genf
freizumachen. Aber dieſe Vorausſetzung muß eben erſt geſchaffen
werden. Bleibt endlich Oeſterreich. Vielleicht die einzige
Frage, wo man von einer gewiſſen Meinungsverſchiedenheit
zwi=
ſchen den beiden Staaten ſprechen kann. Aber auch ſie iſt nicht
allzutiefgehend. Die Unabhängigkeit Oeſterreichs iſt von uns nicht
angetaſtet worden. Wir haben ja gerade verlangt, daß dem
öſter=
reichiſchen Volk Gelegenheit gegeben werden muß, ſeine Meinung
frei zu äußern, und wenn die Beziehungen zwiſchen Berlin und
Wien eine ſo ſtarke Trübung erfahren haben, ſo doch nur
des=
halb, weil eine Regierung, die ausſchließlich nur auf den Spitzen
der Bajonette gegründet iſt, mit allen Mitteln der Gewalt dieſe
freie Meinungsäußerung verhindern will. Verſchwindet
die Regierung Dollfuß, dann wird der ganze
öſterreichiſche Spuk ebenfalls verſchwinden und
von ſelbſt die Anbahnung freundſchaftlicher
Be=
ziehungen zwiſchen den Ländern gegeben ſein.
Die Zuſammenkunft in Venedig iſt nur ein Anfang geweſen.
Das amtliche Communiqué weiſt ausdrücklich darauf hin, daß die
perſönlichen Beziehungen zwiſchen den beiden Regierungschefs
künftig fortgeſetzt werden ſollen. In welcher Form, ſteht heute
noch nicht feſt. Ausſchlaggebend bleibt dabei aber auch, daß die
unmittelbare Verbindung angebahnt iſt. Sie wird
aufrechterhal=
ten bleiben, um künftig das gemeinſame Gewicht Deutſchlands
und Italiens für die friedliche Entwicklung Europas in die
Wag=
ſchale werfen zu können.
*Die Woche.
Die Begegnung von Venedig iſt unzweifelhaft ein Ereignis
von geſchichtlicher Bedeutung. Wenn die beiden Staatsmänner,
welche die Politik ihrer Völker autoritär beſtimmen, zum erſten
Male zuſammenkamen, ſo geſchah es nicht aus irgendeinem
Be=
dürfnis der Tagespolitik heraus, geſchah es nicht, um ein
be=
ſtimmtes Abkommen über die eine oder die andere ſchwebende
Frage zu erzielen. Es iſt deswegen auch müßig, ſich mit den
unzähligen Kombinationen im einzelnen zu befaſſen, die in der
Preſſe aller Länder zu finden ſind. Die Bedeutung der
Begeg=
nung Hitlers und Muſſolinis liegt auf einem anderen, man
möchte faſt ſagen, mehr perſönlichem Gebiet, und darum iſt ſie
bei der Stellung der beiden Staatsmänner nur um ſo größer.
Bei der geiſtigen Verwandtſchaft, die unzweifelhaft zwiſchen
dem deutſchen Nationalſozialismus und dem italieniſchen
Fascismus beſteht, kann man wohl annehmen, daß ſich zwiſchen
den Schöpfern und Trägern der Idee auch ein perſönliches
Ver=
ſtändnis für einander bei einer ſolchen Begegnung herausbildet,
und ein ſolches perſönliches Verſtändnis könnte bei der
all=
gemeinen Lage von außerordentlicher Bedeutung für die
zu=
künftige Entwicklung des europäiſchen Geſchehens werden. Der
Satz Carlyles, daß Männer die Geſchichte machen, daß die
große Perſönlichkeit das politiſche Geſchehen entſcheidend
be=
einflußt, war richtig, ſolange es Menſchen gibt, wird richtig
bleiben, ſo lange es Menſchen geben wird. Politik iſt nicht etwas
Abſtraktes, das ſich im leeren Raum abſpielt, und perſönliche
Gefühle, perſönliche Einſtellungen führender Staatsmänner
ge=
hören von jeher zu jenen Imponderabilien, deren Bedeutung
für die geſchichtliche Entwicklung Bismarck immer wieder
nach=
drücklichſt betont hat. Zweimal ſind die beiden Staatsmänner
in der Villa Piſano di Srra zu längerer vertraulicher
Unter=
haltung zuſammengekommen. Selbſtverſtändlich, daß bei dieſen
perſönlichen Unterredungen die großen Probleme im
Vorder=
grund geſtanden haben, die Deutſchland und Italien heute in
gleicher Weiſe bewegen, und es wird für den Verlauf dieſer
Unterredungen bedeutungsvoll geweſen ſein, daß in den
gro=
ßen entſcheidenden Fragen die Intereſſen der beiden
Völker den gleichen Weg weiſen. Kurz nach Beendigung der
Beſprechung mit dem deutſchen Reichskanzler hat Muſſolini zu
der auf dem Markusplatz zu Venedig verfammelten Volksmenge
geſprochen: „Heute hat ſich in dieſer Stadt eine Begegnung
ab=
geſpielt, auf die ſich die Aufmerkſamkeit der Welt konzentrierte.
Ich will betonen, daß Hitler und ich nicht zuſammengekommen
ſind, um die politiſche Karte der Welt umzugeſtalten und weitere
Gründe der Beunruhigung jenen hinzuzufügen, die bereits die
Völker vom Weſten bis zum Oſten ſtören. Wir ſind
zuſammen=
gekommen, um zu verſuchen, die Wolken zu zerſtreuen, die den
europäiſchen Horizont verdunkeln. Es ſei nochmals geſagt: Das
Gewiſſen aller Länder ſteht vor einer ſchrecklichen Wahl:
ent=
weder die Länder finden ein Mindeſtmaß europäiſchen
Ge=
wiſſens, oder die Geſchicke Europas ſind unabwendbar
vor=
gezeichnet.‟ Die wenigen Sätze Muſſolinis ſind bedeutſamer als
mehr oder weniger inhaltsloſe Communiqués, die ſonſt über
derartige Begegnungen führender Staatsmänner herausgegeben
zu werden pflegen. Sie gehen von der ernſten Lage aus, die
wir alle kennen und wenden ſich noch einmal an das Gewiſſen
der europäiſchen Welt.
Es iſt mehr wie ein zeitliches Zuſammentreffen, daß faſt
zur gleichen Zeit der deutſche Reichspropagandaminiſter in
War=
ſchau das nationalſozialiſtiſche Deutſchland als einen Faktor des
europäiſchen Friedens gekennzeichnet hat. Er hat eindrucksvoll
nicht nur ſeinen polniſchen Zuhörern, ſondern auch der ganzen
Welt nochmals vor Augen geführt, daß die deutſche Regierung,
das deutſche Volk den Frieden will, nicht nur weil es den
Frieden liebt, ſondern auch weil die Vernunft es gebietet. Wir
ſvollen den Frieden, aber wir können uns leider der Tatſache
nicht verſchließen, daß dieſer Wille zum Frieden bei anderen
Völkern, bei anderen Regierungen nicht in dem gleichen Maße
vorhanden iſt wie bei uns.
Die Genfer Tragikomödie iſt vorüber. Das, was ſchließlich
herauskam, war ein nicht einmal ehrenvolles Begräbnis. Es
war das endgültige Fiasko jener Politik, die mit den Pariſer
Herbſtverhandlungen des Jahres 1918 begann, die den latenten
Kriegszuſtand ſchuf, der bis heute Europa nicht zur Ruhe
kom=
men ließ. Wir geben uns keinen Täuſchungen darüber hin; das
Scheitern der Abrüſtungskonferenz infolge franzöſiſcher
Intran=
ſigenz hat eine neue ernſte Lage in Europa geſchaffen, die nicht
ohne weiteres mit der vor dem Beginn der Konferenz zu
ver=
gleichen iſt. Zu dem Ausgangspunkt von damals führt kein
Weg zurück. Darum Muſſolinis Appell: „Entweder die Länder
finden ein Mindeſtmaß europäiſchen Gewiſſens oder die
Ge=
ſchicke Europas ſind unabwendbar vorgezeichnet.” Wird man an
der Seine die ernſte Mahnung verſtehen?
Wohin der Weg geführi, den die Völker unter franzöſiſchem
Druck gegangen, wird am deutlichſten gezeigt durch den
Ent=
ſchluß, den die deutſche Reichsbank am Donnerstag zur
Transfer=
frage faſſen mußte. Eines der arbeitstüchtigſten und
arbeits=
freudigſten Völker erklärt ſich außerſtande, ſeine Zahlungen an
das Ausland noch weiterhin in ausländiſcher Währung zu
leiſten. Dabei hat die deutſche Zahlungsfähigkeit,
d. h. die Fähigkeit Deutſchlands, den übernommenen
Verpflich=
tungen nachzukommen, nicht einen Augenblick in
Zwei=
fel geſtanden, ebenſowenig wie ſie gegenwärtig in Frage ſteht.
Die Politik von Verſailles aber hat die Wirtſchaft der Völker ſo
heillos in Unordnung gebracht, hat den internationalen
Waren=
austauſch ſo kataſtrophal eingeengt, daß als Folge davon
nun=
mehr auch der internationale Austauſch von Zahlungsmitteln
empfindlich geſtört worden iſt. Was zu der Frage deutſcherſeits
zu ſagen iſt, kommt in der Note, welche die Reichsregierung
in den Hauptſtädten Belgiens, Frankreichs, Großbritanniens,
Italiens, der Niederlande, Schwedens der Schweiz und der
Vereinigten Staaten hat überreichen laſſen, klar zum Ausdruck.
Noch einmal wird hier zuſammenfaſſend das geſagt, was ja
auch ſchon in den vorangegangenen Transfer=Verhandlungen
Gegenſtand der Beſprechungen war. Noch einmal wird auf den
politiſchen Urſprung des Transfer=Problems hingewieſen, noch
einmal darauf, daß die Kriſis nicht hätte kommen brauchen,
wenn die Gläubiger ihren moraliſchen Verpflichtungen, die ſie
Deutſchland gegenüber eingegangen waren, mit derfelben
Ehr=
lichkeit erfüllt hätten wie Deutſchland ſeine finanziellen
Ver=
pflichtungen. Im Grunde iſt ja das ganze Problem außerordent=
Seite 2 — Nr. 165
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 17. Juni 1934
lich einfach. Wir können unſere ausländiſchen Gläubiger nur
in Deviſen bezahlen, wenn man uns auf der anderen Seite die
Möglichkeit gibt, dieſe Deviſen durch Lieferung an das Ausland
zu verdienen. Anſtatt deſſen aber hat man die ausländiſchen
Märkte nach Möglichkeit der deutſchen Ware verſperrt. Man hat
ſo getan, als ob man völlig vergeſſen hätte, daß die deutſche
Wirtſchaft mit ihrem Rohſtoffbedarf einen der beſten und
größ=
ten Kunden auf dem Weltmarkt darſtellt. Wenn wir alſo heute
nicht mehr in der Lage ſind, unſere Schulden in fremder
Wäh=
rung zu bezahlen, d. h. ſie zu transferieren, ſo iſt das ganz
gewiß nicht unſere Schuld. Der jetzt erfolgte deutſche Schritt
wird hoffentlich dazu beitragen, dieſe Erkenntnis in der Welt
zu verbreiten. Darauf, daß ohne eine internationale
Wirtſchafts=
belebung kein Transfer möglich ſein werde, hat auch der
Reichs=
bankpräſident Dr. Schacht in der entſcheidenden Sitzung des
Zentralausſchuſſes der Reichsbank mit allem Nachdruck
hinge=
wieſen. Mit beſonderer Beſtimmtheit hat er auch alle
Währungs=
experimente grundſätzlich abgelehnt. Die rückhaltsloſe Offenheit
des Reichsbankpräſidenten iſt außerordentlich erfreulich. Sie
wird weſentlich dazu beitragen, im In= und Auslande
Ver=
ſtändnis für deutſche Notwendigkeiten zu wecken. Die deutſche
Regierung, das deutſche Volk, ſtehen vor großen Aufgaben,
Entſchloſſener Wille, Verſtändnis für gegebene Notwendigkeiten,
M.
meiſtern auch ſchwierige Lagen.
Der Führer in München.
DNB. München, 16. Juni.
Der Führer iſt um 9.50 Uhr auf dem Flughafen
Oberwieſen=
feld gelandet. Zu ſeiner Begrüßung hatten ſich Miniſterpräſident
Siebert, die Staatsminiſter Wagner, Eſſer und Frank, zahlreiche
Führer der SA und SS uſw. eingefunden.
Um 3410 Uhr kamen die drei Maſchinen in Sicht. Die
NSBO=Kapelle intonierte den Badenweiler Marſch. Aus den
Reihen der Maſſen erhoben ſich Tauſende von Händen und
wink=
ten dem Führer zu. Punkt 9.50 Uhr rollte die Maſchine vor
dem Flughafen an. Als der Führer dem Flugzeug entſtieg,
ſpielte die Kapelle das Deutſchlandlied, das von brauſendeg
Heilrufen begleitet wurde. Der Führer, in deſſen Begleitung ſich
Reichsaußenminiſter von Neurath und die übrigen Teilnehmer
der Italienfahrt befanden, begrüßte die zum Empfang
erſchie=
nenen Perſönlichkeiten. Als er ſich zu ſeinem Kraftwagen begab,
hallte das Horſt=Weſſel=Lied über den Platz. Einer aus der
allerjüngſten Garde überreichte ihm einen Blumenſtrauß.
Hatten ſich ſchon auf den Anfahrtsſtraßen zahlloſe Menſchen
an=
geſammelt, um den Führer zu ſehen, ſo waren es Tauſende,
die vor dem Braunen Haus in der zuverſichtlichen Erwartung
Adolf Hitlers geradezu eine Mauer bildeten. Unbeſchreiblicher
Jubel ſcholl dem Führer entgegen, als ſein Wagen in Sicht kam.
Die Begeiſterung, in der jung und alt zu wetteifern ſchienen,
war ſo elementar, daß der Kraftwagen ſich nicht Bahn für die
Anfahrt verſchaffen konnte. Die Huldigungen ſetzten ſich
beharr=
lich fort, als auch der Führer bereits das Braune Haus
be=
treten hatte. Die Maſſen beruhigten ſich erſt, als Adolf Hitler
ſich ihnen noch einmal am Balkon zeigte und ihre ſtürmiſche
Begrüßung entgegennahm. Der überaus feſtliche Empfang auf
dem Münchener Flughafen war eine völlige Ueberraſchung für
alle Flugteilnehmer. Dieſer Empfang war aber auch ein Zeichen
dafür, daß das deutſche Volk die Bedeutung dieſer
Zuſammen=
kunft zweier großer Staatsmänner erkannt hat und insbeſondere
ſich der Bedeutung einer deutſch=italieniſchen Freundſchaft
be=
wußt iſt.
Das Transferproblem.
Vorläufige deutſch=ſchweizeriſche Einigung:
DNB. Bern, 16. Juni.
Die am Donnerstag in Berlin aufgenommenen
Sonderver=
handlungen Deutſchlands mit der Schweiz über das
Transfer=
problem haben bereits zu einer vorläufigen Einigung geführt,
auf die von der ſchweizeriſchen Preſſe mit Befriedigung
hinge=
wieſen wird. Sobald der ausführliche Bericht dem Bundeshaus
vorliegt, wird darüber eine Veröffentlichung erfolgen. Mit
Be=
friedigung wird auch gemeldet, daß Deutſchland die Siſtierung
der Einzahlungen auf das Sonderkonto bei der Schweizeriſchen
Nationalbank wieder aufgehoben hat.
Die deufſche Transfer=Erklärung
vor dem franzöſiſchen Kabinetisrak.
DNB. Paris, 16. Juni.
Die Miniſter hielten am Samstag vormittag einen
Kabi=
uettsrat ab, in dem Finanzminiſter Germain Martin und
Handelsminiſter Lamoureux über die auf Grund der deutſchen
Transfererklärung zu ergreifenden Maßnahmen berichteten. Die
amtliche Verlautbarung enthält keine nähere Angabe
darüber, in welchem Sinne die Entſcheidung
der Regierung fallen wird. Ein endgültiger Beſchluß
wird erſt Anfang kommender Woche gefaßt werden.
Vom Tage.
Gelegentlich eines privaten Aufenthalts in Paris hatte der
Beauftragte der Reichsregierung für Abrüſtungsfragen von
Rib=
bentrop mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Barthou eine
län=
gere Beſprechung über die deutſch=franzöſiſchen Beziehungen.
Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels ſprach am Freitag
nachmittag in Freiburg im Breisgau vor 80 000 Menſchen gegen
Kritikaſter und Miesmacher.
In Gera findet am Samstag und Sonntag der Gauparteitag
Thüringen ſtatt, auf dem Alfred Roſenberg über „Die Geburt
des Nationalſozialismus” und Dr. Ley über den „Weg
Deutſch=
lands vom Weimarer Gewaltſtaat zum nationalen Rechtsſtaat
Adolf Hitlers” ſprechen Gruppenführer Staatsrat Laſch teilte
u. a. mit, daß nach monatelanger Prüfung in den letzten
Mo=
naten in Thüringen faſt 10 000 SA.=Anwärter ausgeſchloſſen
wor=
den ſeien, weil ſie ſich als ungeeignet erwieſen hätten.
In allen deutſchen Univerſitätsſtädten fanden am
Freitag=
abend gemeinſame Kundgebungen der Deutſchen Studentenſchaft
und der Nationalſozialiſtiſchen Betriebszellenorganiſation ſtatt.
Das Wiener Standgericht hat über die fünf Nationalſozialiſten,
die beſchuldigt waren, eine Rauchbombe in einen menſchengefüllten
Saal geſchleudert zu haben, bzw. an dem Anſchlag mitſchuldig zu
ſein. Strafen von 8, 6 und 5½ Jahren ſchweren Kerkers verhängt.
Zwei Fälle wurden dem ordentlichen Gericht überwieſen.
Für die Ergreifung des Mörders, der die tödlichen Schüſſe auf
den Innenminiſter Pieracki abgegeben hat, hat die polniſche
Regie=
rung eine Belohnung von 100 000 Zloty ausgeſetzt.
Die Ernennung der Mitglieder der Abſtimmungskommiſſion
für das Saargebiet wird jetzt offiziell durch eine Verlautbarung
des Völkerbundsſekretariats bekanntgegeben.
Zwiſchen Frankreich und Großbritannien iſt ein
Handelsüber=
einkommen paraphiert worden, das auf dem Grundſatz der
Meiſt=
begünſtigung beruht. Das Abkommen ſieht Veränderungen des
Zolltarifes, ſowie Maßnahmen vor, die dazu beſtimmt ſind, die
Bedingungen über den Austauſch gewiſſer landwirtſchaftlicher
Er=
zeugniſſe zu verbeſſern.
2
In Allianzen verſtrickk.
Aufrüſtung mit Volldampf. — Frankreich auf
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 16. Juni,
Die Zuſammenkunft in Venedig hat — wie es
ſelbſtverſtänd=
lich iſt — die franzöſiſchen Phantaſien ſtark angeregt.
Schon ſeit längerer Zeit konnte man kühne
Kombinatio=
nen über eine Zuſammenkunft zwiſchen Hitler und Muſſolini
hören, da das deutſch=italieniſche Verhältnis zu den Fragen
ge=
hört, die das politiſche Frankreich am meiſten intereſſieren. Und
daß gerade jetzt, wo ſich ſo viel in Europa entſcheidet, die
Be=
gegnung in Venedig mit allen möglichen Problemen in
Ver=
bindung gebracht wurde, ergibt ſich von ſelbſt. Auch manche
bösartigen Kommentare, Eiferſüchteleien, auch
anläßlich des Warſchauer Beſuchs Dr. Goebbels
Man hört aber in den politiſchen Kreiſen auch nüchternere
Betrachtungen. Es har ſich in Genf erwieſen, daß eine
Ent=
ſpannung in Europa am meiſten noch von der
italieniſchen Vermittlung zu erwarten ſei. Es
iſt kein Zufall, daß zuletzt in Paris ſo viel über eine eventuelle
italieniſche Reiſe des franzöſiſchen
Außen=
miniſters Barthou geſprochen wurde. Diejenigen — und
ſie ſind zahlreich — die von der Bündnispolitik Barthous nicht
reſtlos entzückt ſind, ſehen nur in dieſer Richtung einen Ausweg.
Es iſt wahr, daß die franzöſiſche Außenpolitik alles unternahm,
um eine Entwicklung in dem von Italien gewünſchten Sinne zu
durchkreuzen. Je mehr ſich aber Frankreich in der
Poli=
tik der Allianzen verſtrickt, umſo ſichtbarer werden die
Nachteile dieſer einſeitigen Orientierung.
Inzwiſchen geht die franzöſiſche Aufrüſtung mit Volldampf
vorwärts. Die Kammer hat weitere drei Milliarden für
Rüſtungs=
zwecke bewilligt. Frankreich rüſtet gleichzeitig zu Land, zur See
und in der Luft. Das franzöſiſche Budget weiſt aber bei allem
ſcheinbaren Gleichgewicht ſchon ohne dieſe drei Milliarden ein
Defizit von einer Milliarde auf. Das wurde in der Kammer
offen ausgeſprochen. Ueber dieſe Zahlen ließe ſich noch manches
ſagen.
Nicht das aber iſt das Weſentliche. Frankreich will vielmehr
durch ſeine Rüſtungen zukünftige Abrüſtungsverhandlungen
durch=
kreuzen. Man ſpricht ganz offen aus, daß mit einer Aera der
all=
gemeinen Rüſtungen zu rechnen ſei.
Die Kammer war bei der Debatte über die Militärausgaben
gar nicht ſo einheitlich. Sie zeigte ſich dem Miniſterpräſidenten
Doumergue gegenüber merkwürdig deferent, da ſie ihre eigene
Schwäche kennt. Nichtsdeſtoweniger ſah man, daß über die
außen=
politiſchen Fragen die Meinungen geteilt ſind. Darum tauchen
auch in Paris bei jeder Gelegenheit Gerüchte auf, die von der
Möglichkeit einer Neuorientierung in der Außenpolitik wiſſen
wollen.
Reichsreform in der Juſtiz.
Auf dem Gebiete der Reichsreform iſt nun ein neuer wichtiger
Abſchnitt zu verzeichnen. Nachdem vor wenigen Wochen erſt dier
Verbindung zwiſchen dem Reichsinnenminiſterium und demp
Preußiſchen Innenminiſterium durch die Betrauung des
Reichs=
innenminiſters mit der Verwaltung des Preußiſchen Innengini=
ſteriums hergeſtellt, wurde, iſt jetzt für das Juſtizminiſteriumm ” rout Richtlind
genau die gleiche Regelung getroffen worden.
Der Reichspräſident hat auf Vorſchlag des Reichskanzlers dem
h=
preußiſchen Juſtizminiſter Kerrl zum Reichsminiſter ohne Geſchäftssi 07
bereich ernannt. Der Reichskanzler wird den Reichsminiſter ohne 02
alle d
Geſchäftsbereich Kerrl mit Aufgaben allgemeiner Art und mitu ” Egenart des
Sonderaufträgen betrauen. Miniſter Kerrl verbleibt in ſeinemm Mke0 ud wirtſchl!
hafter Be
Amt als preußiſcher Staatsminiſter und damit Mitglied des 0 8, einzelnen
preußiſchen Kabinetts. Von ſeinem Amt als preußiſcher Juſtiz=p”, u tragen.
miniſter hat der Reichskanzler den Miniſter Kerrl auf deſſen An.0 — Geſolgſchaft
trag und auf Vorſchlag des preußiſchen Miniſterpräſidenten ent=b; ſen zatſoz Gedl
bunden. Gleichzeitig hat der Reichskanzler den Reichsminiſter deru eredes Rechnung.
plin unb
Juſtiz Dr. h. c. Gürtner im weiteren Zuge der Durchführung deru 19k
Reichsreform mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des preußiſchem
Juſtizminiſters beauftragt.
Die Miniſterien des Innern und der Juſtiz waren im Reicht
bisher in der gleichen Lage, daß ſie faſt ausſchließlich legislativeu, gach dem Geſetz
Aufgaben zu erfüllen hatten, daß ihnen aber der Unterbau völlig) ., Mindeſtvorſch
fehlte. Früher hatte das notwendig zur Folge, daß ſie in ders Lubsordnung aufzu
Durchführung ihrer Maßnahmen auf die Länder angewieſen blie=s
ben und mit ihren Reformen in der Luft hingen. Das iſt ſchor, 1 Anſang 10e 2
ſeit der Ernennung der Reichsſtatthalter und der unmittelbarern Ai Pauſel=
Unterſtellung der Länderregierungen unter die Reichsregierung, 2 Zeit und Ark
anders geworden. Die Perſonalunion der Miniſterien im Reickn ſie Dauer der
und in Preußen bedeutet aber jetzt einen weiteren Fortſchritty undas Arbeitsenie
Sie gibt die Möglichkeit einer allgemeinen Ueberleitung und gleich=ß geit zu erhebenden
zeitig der Ausnutzung der großen Erfahrungen, die in den Länder=v z. Soſern im Be
regierungen gerade auf dem Gebiete der Verwaltung geſammel:) die Grundſätze f!
wurden, wobei gleichzeitig die bei allen früheren Vorſchlägen nahe=” zu bei Vorliegen
liegende Gefahr vermieden wird, daß dadurch Uebergangsrei=) desbezüglichen B
bungen entſtehen. Es darf beſonders darauf hingewieſen werdenn sordnung zu über
daß auch dieſe Veränderung auf den Vorſchlage z die Betriebsort
des preußiſchen Miniſterpräſidenten. Göring hung der Akkord
zurückgeht, der ſchon bei der Umſchaltung des Innenminiſte* oſcnittlicher Leiſ
riums für die Erreichung der Reichsreform und der Vereinheit=) inungen .. . . Pr.
lichung der Verwaltung ſeinen Einfluß maßgebend eingeſetzt hat! /Auersklaſſe ver
mlſätze nach oben
Urkeil im Prozeß gegen die ſieben mecklenburgiſcherd gchuiſchen Voraus
usſetzungen bei
Paſtoren.
4 Beſtimmungen
Das Urteil des Schweriner Sondergerichtes im Prozeß gegerg 0 wenn ſoiche 10
ſieben mecklenburgiſche Pfarrer, die wegen Vergehens gegern /üpen je0och nur
Paragraph 110 StGB. in Verbindung mit Paragraph 3 Abſ. r/ de Sicherheit des
der Verordnung des Reichspräſidenten zur Abwehr heimtückiſchers ſie des durchſchni
Angriffe gegen die Regierung der nationalen Erhebung vonn ſtieh; für erheblich
21. März 1933 angeklagt waren, wurde am Freitag abend gegenz W Bußen bis zum
21.30 Uhr gefällt. Es lautet: 1. Angeklagter Holtz 6 Monate Ge=ᛋ )everdienſtes vor
fängnis; 2. Angeklagter Schwartzkopff 4 Monate Gefängnis;/eder NS.=Gemei=
3. Angeklagter Fahrenheim 3 Monate Gefängnis; 4. Angeklagten, . Die Gründe, au=
Ohſe 1000 RM. Geldſtrafe oder 1 Monat Gefängnis; 5. Ange=ᛋ ohne Einhaltung
klagter Berg 750 RM. Geldſtrafe oder 3 Wochen Gefängnis;” ſes nicht bei den
6. Angeklagter Pagel wird freigeſprochen, da ſeine unmittelbare / Die Verwendu=
Beteiligung an den Straftaten der übrigen Angeklagten nicht; ſtsverbältniſſes
feſtzuſtellen iſt; 7. Gegen den 70jährigen Angeklagten Wittreckll ung im Rahmen
wird gemäß dem Antrag des Generalſtaatsanwaltes auf Grund” Fadnung oder im
des Paragraphen 153 Abſ. 1 und 3 das Verfahren eingeſtellt mit
Rückſicht auf das hohe Verdienſt, das ſich der Angeklagte alse' Sweit in Sonder
Auslandsdeutſcher um das Auslandsdeutſchtum erworben hat. . . Ten zwingenden
Volksgerichtshof am 2. Juli.
Ur die Vorſchrifter
eit hinausgehen,
ung aufzunehmen.
Auf Anordnung des Reichsjuſtizminiſters Dr. Gürtner win
der zur Aburteilung von Hoch= und Landesverrätern neugeſchaf=) i die geſetzlid
fene Volksgerichtshof am 2. Juli in feierlicher Sitzung zumu Miſebsordnung
erſten Male zuſammentreten. Der Miniſter hat ſoeben eine Vere) Me5 oie ſonſtigen
ordnung erlaſſen, wonach er ſelbſt die Vorſitzenden der Senatel Ws Verhalten d
des Volksgerichthofes und einen von ihnen zum Präſidenten er3 Ahug von Unft
nennt. Der Geſchäftsgang wird nach dem Führerprinzip geregeltll c die
Die Geſchäftsordnung bedarf der Genehmigung des Miniſterss n in d
Von beſonderer Bedeutung iſt, daß der Gerichtshof an die Vor=) Klare
Ano=
entſcheide der Senate des Reichsgerichts in Rechtsfragen gebun=n Meverhältniſſes
den iſt. Der Volksgerichtshof wird ſeinen ſtändigen Sitz in Ber=u ſelung) und ſein
lin haben, und zwar wird er im Preußenhaus, dem ehemaligemu gen Kündigung
Me zu ihrer Wi
leichen innerhalb
In den letzten Tagen ſind aus dem Anhaltelager Wöllersdorfs. uerhältnis von
20 ehemalige ſozialdemokratiſche Funktionäre entlaſſen vordenn eihältnis umwar
Bis zum Auguſt dürften, wie verlautet, ſämtliche ſozialiſtiſchem e
Inſaſſen von Wöllersdorf in Freiheit geſetzt ſein.
Abgeordnetenhaus arbeiten. Die erforderlichen kleinen baulichenn 4 Es iſt feſtzuſt
Veränderungen ſind bereits ſo gut wie beendet.
Deutſche Frühjahrs=Ausfkellung
Darmſtadt Mathildenhöhe.
Von Wilhelm Michel.
Ich möchte heute die Darmſtädter Ausſtellung daraufhin
an=
ſehen, was ſie als ein künſtleriſches Zeugnis des Deutſchtums
bedeutet. Denn das Streben, die beſonderen deutſchen
Kunſt=
kräfte in der Gegenwart nachzuweiſen, im Werk lebender
Künſt=
ler, iſt der Kernpunkt der auf der Mathildenhöhe geleiſteten
Arbeit. Die Ausſtellung will nicht nur Kunſterlebniſſe
vermit=
teln. Sie will auch ein Beitrag ſein zur Begriffsbeſtimmung
deſſen, was uns zu dieſer Stunde als deutſche Kunſt neu
er=
ſcheint.
Ein Mann, bei dem ich eine poſitive und ſtarke Ausſage
zu dieſer Frage finde, iſt Heinrich v. Richthofen mit ſeiner
„Taunuslandſchaft” Ein durchdringender Realismus von
wahr=
haft heroiſchen Zügen führt hier das Wort. Eine dichte, eine aus
Vernichtungsſtrudeln neu gewonnene Welt baut ſich auf, in der
Häuſer und Bäume, Wieſen und Berge ſich förmlich zu drängen
haben. Fülle iſt da, nicht aus einem Geiſt der genauen
Inven=
tur=Aufnahme, ſondern aus Erlebnisgewalt. Ein bauender,
ſchaffender und feſthaltender Trieb wirkt im Ganzen. Es iſt eine
Malerei aus Verantwortung für den Beſtand der Welt; ein
Realismus aus religiöſer Würdigung des Seins, aus einer
gläubigen, nicht etwa wiſſenſchaftlichen oder naturaliſtiſchen
Ge=
wiſſenhaftigkeit. Die Wege, die durch dieſe Taunuslandſchaft
gehen, laufen nicht ins Ungefähr; ſie wiſſen um Ziel und
Schickſal. Was an Bäumen darin lebt, iſt voll von ſtrotzenden
Seinskräften. In den warmen Goldtönen iſt nichts Weiches und
Verblaſenes, ſondern eine Feſtigkeit aus drangvollem Herzen.
Was Hebbel von Kleiſts Dramen ſagte, fällt einem vor dieſem
Bilde wieder ein: Es ſtarrt von Leben. Dieſes Bild weiß
durchaus um die Gefahr, in der die moderne Seele ſteht; aber
aus einer deutſchen Schöpfungsgläubigkeit rafft ſich dieſe
Seel=
hier zuſammen und hält vor Natur und Leben ſtand. Und
plötzlich gewahrt man: Die Kräfte, die dieſes Bild gebaut haben.
ſind die gleichen Kräfte des trotzigen Glaubens, die vorzeiten
auf Berghöhen die Burgen türmten mit Palas und Bergfried.
ein aufgebautes Sich=Anſtemmen gegen den Tod.
Dieſes Ausdauern im Daſein iſt von Anfang an ins
deutſche Herz geſenkt, als ein Wille, daß der Geiſt und das
Leben, der Sinn und die Wirklichkeit nicht auseinander fallen
ſollen: Der Bogen, der ſich ewig zwiſchen beiden ſchlägt, iſt
die Leiſtung, auf die eine deutſche Kunſt je und je abzielt. Keine
Gewalttat gegen die Natur!, das iſt ihre erſte Forderung; aber
ſtets iſt da Natur in geiſtiger Durchdringung gemeint. Auf
Einheit des Erlebniſſes iſt die Weltſchau der deutſchen Kunſt
angelegt; weder die Schwerpunktverlegung auf den Augengenuß.
noch auf die geiſtigen Sondergenugtuungen in einem Abſeits
von der Welt ſind ihr urſprünglich zugedacht. Ein deutſches
Bild wird immer an die Welt und an Gott zugleich glauben.
Hineinhorchen in die Natur und ein verſtändliches Wort aus
ihr hören! Das Beſeelte, das Kindliche, das Glaubende wird
ſein Zeichen ſein.
Anders, gelöſter als bei Richthofen ſehe ich das verwirklicht
bei Altmeiſter Heinrich Kröh in ſeiner Odenwaldlandſchaft.
Ein Wieſengrund, davor ein Gewäſſer, alles von ſchweigendem
Abendwald umbauſcht: Stille, Lauſchen. Wenn auch der violette
Reflex auf dem Waſſerſpiegel ſtört; es iſt ein Bild, vor dem
man wagen darf, an ein Waldabendlied von Eichendorff zu
denken. Das bezeichnet etwas Hohes an innerem Rang. Sicher
und klar iſt die Empfindung gefaßt, und die maleriſchen Mittel
ſchwingen rein und beſcheiden mit. Dem alten Manne (er hat
das Bild in ſeinem neunzigſten Jahr gemalt!) iſt hier etwas
gelungen, was ſich in dieſer frommen lautloſen Schönheit kaum
einem der Jüngeren ſchenken wird.
Wieder von ganz anderer Seite her wird Deutſches lebendig
in dem Kinderbildnis von Paul Plontke „Die kleine
Malerin‟. Er hat neuerdings viel Erzähleriſches gemalt, auch
Bibliſches; aber ſeine Stilleben und ſo etwas wie dieſes Bild
eines ſtill ſpielenden Mädchens ſind echter, unmittelbaier. Dieſe
trockenen, mürben Farben, die überall in warme, ſchöne
Erd=
töne einſchwingen! Dieſe freie, lockere Malerei, dieſe beſonnene,
zügige Zeichnung mit ihrer verſchwiegenen Poeſie! Etwas
Zauberhaftes kommt mit dem Bild einher, eine klare, gebundene
Welt, die geheim um einen liebenden Mittelpunkt ſchwingt.
Flirrend und lieblich wie eine Mozartſche Tanzmuſik klingt
Karl Francis Bantzers „Sommergarten” an. Ein
Blumen=
beet, um das Kinder ſpielen; und Licht und Sommerhimmel
darüber hin, Sonnengold in Bäumen und Stauden. Alles iſt
mit einem impreſſioniſtiſch geſchulten Auge geſehen, aber zugleich
mit einem dichteriſch bauenden und „reimenden” Gefühl ans
Herz genommen. Es iſt ein kleines Bild. Aber was es mitbringt
an hüpfenden, kindlichen Lebensrhythmen, an ſchöner
vielſtim=
miger Faſſung einer klaren Melodie, das iſt freudigen Dankes
wert.
Arch ſtilles
„Waldtal” heißt ein Bild von Karl Alexander Flügell nh mit ſehr zu
Man ſtutzt vor dem altmeiſterlich ſpitzen Pinſel. Iſt das übern A belebende
haupt noch Malerei? Steht dieſes ſimple Durchführen des grau9 Mollen Schau
au=
grünen Geſamttones überhaupt noch in Beziehung zu Bildaufi W0 Harakterholler
gaben der Zeit? Man kann ſagen: Ja, es iſt ein entlegenes:
Abſeits, in dem dieſe Kunſt lebt; und dem man nicht wünſchent ſ0
Rſ=
ze8.
darf, daß es Schule macht. Aber ein inniges Wiſſen um diud
deiſe und and
Natur, das Wiſſen eines uralten, geprüften Herzens um da81 Fungellärt, wesbal
Friedenswort in den ſanften Wölbungen von Wieſenflächell
und Berghängen — das iſt trotz allen da, und eine Liebe lehrn ſt, pethſtern a
ſich ihm zu. (Ganz anders ſteht es um Eyers „Ruhe auf deis 50 2 4 und Bo
Flucht” drüben in der Ecke! Das iſt ein unerlaubter, kopiſtiſcheis 1c Nei Anneli
Ausflug in Malweiſen vergangener Jahrhunderte; ungefähr 100, eg Ie Ale u.
als wenn einer heute in der Sprache Walthers von der Vog‟‟"
weide zu dichten verſuchte. Warum ſollte das nicht gehen?
Aoel=
zum Schickſal eines Volkes gehört weſentlich auch die Zeit, 4
Weltſtunde, in der es ſteht. Wer „der Sonne nicht traut” Ma
der Sprache der Zeit entläuft, der entläuft dem Schickſal ſeiles
Volkes und macht ſich zu einer toten Laſt für die Kämpfendel=
Die Innenräume von Franz Huth begrüßt man gern M.”
ihrer meiſterlichen, an den Reizen alter Möbel und Kunſtdinbe
entwickelten Paſtelltechnik. Von den Arbeiten des Thomaſchute.s
Haller läßt man ſich anreden, die mit einer altmeiſterliche
Kompoſition ſo viel feſte, friſche Beziehung zum Kantigen Au"
Harten des Granits, zum Reiz der Blumenwieſen und Ve
Fernblaus der Berge verbinden. Heinrich Zernins Felsyin.
(aus dem Jahr 1900) verdient Aufmerkſamkeit als eine roſt
tung eines Men=2
tiſche maleriſch au
Weltſchau lebt auch fort in F. Xaver Stahls großem 2‟
bild, das in ſeiner Tonſchönheit maleriſch dicht und reich gehe.
iſt und das Abenteuerliche des Tierlebens ſaftig ausſpricht. Dece
freut ſich an der treuen Heimatliebe, mit der Hollenh,
ein Albdorf von der Berghöhe aus mehr zeichneriſch ie
maleriſch ſchildert. Die feſſelnde Farbenwelt eines Step!
zeigt ihre Zauber, in denen ſie einzig iſt, freilich nicht OMk. 2 ihren eigenartigen Theatergeiſt und ihr Feſtliegen."
einer beſtimmten Manier zu offenbaren. (Manier liegt. Ni
vor, wenn der Ausdruck des Künſtlers nicht als unmitteihe.
Wortfindung, ſondern mehr als Rückgriff auf bereits bewal.
und bewußte Handgriffe der eigenen Mache zuſtande koſſie
Unter den Darmſtädtern, die die Ausſtellung vorführt, ſ.
außer den ſchon Genannten hervor: Kurt Kempin mit. .
bemerkenswert ſchwungvollen und ſicheren Mädchenhlto.
„Ruth”; Mathilde Stegmayer mit einem farbig bewet‟.
bantag, 17. Juni 1934
NNf
uge, da ſt
nder anf
ten Pnfäl
durch
Uebern=
bingewieian
den Lailt
denten 6u
ng des Jun=
und der Dmn
ctes im Prut
en Vergelen
Paragroß!
Abwehr
hein=
alen Erhelln
Freitag alt
Holsz 6 An=
Monate G=
(ngnis: 4. Ai4
Gefängnis, i4
8 Wochen 6i
da ſeine
um=
gen Angellan=
Angellagten!
sanwaltes al
rfahren
eingte-
b der Angel=
ſein.
ichklinien für eine Bekriebsordnung.
Eine Anleikung des Treuhänders der Arbeit
für das Wirkſchaftsgebier Heſſen.
Gemäß § 32 AOG. gebe ich als Treuhänder der Arbeit für
ſWsirtſchaftsgebiet Heſſen nachſtehend einige Richtlinien für den
fmlt der Betriebsordnungen bekannt:
Dieſe Richtlinien ſollen freilich nur eine Anleitung, keines=
Hyl ein feſtſtehendes Schema für die Abfaſſung einer
Betriebs=
gnung geben. Es müſſen vielmehr im Hinblick auf die §8 26,
gand 71 AOG. durch engſtes Zuſammenwirken zwiſchen
Betriebs=
f üder und Gefolgſchaft, ſowie durch freien Meinungsaustauſch im
ggrrauensrat alle die Formen gefunden und feſtgelegt werden,
dineder Eigenart des betreffenden Betriebes entſprechen. Den
ſagien und wirtſchaftlichen Belangen jeder Betriebsgruppe iſt
mmgewiſſenhafter Beratung im Vertrauensrat bei der
Formu=
lüſeung der einzelnen Beſtimmungen für die Betriebsordnung
Rſetung zu tragen.
Die Gefolgſchaft hat einer ſo geſtalteten Betriebsordnung,
dſtedem natſoz. Gedanken der Arbeitsgemeinſchaft eines jeden
Bietebes Rechnung trägt, nach den Grundſätzen der Treuepflicht
uwdder Diſziplin unbedingte Folge zu leiſten.
Treuhänder der Arbeit
für das Wirtſchaftsgebiet Heſſen.
gez.: Dr. Lüer.
40 ſach dem Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit ſind
ſoſlgnde Mindeſtvorſchriften über die Arbeitsbedingungen in die
BRuebsordnung aufzunehmen:
. Anfang und Ende der regelmäßigen täglichen Arbeitszeit
und er Pauſen.
. Zeit und Art der Gewährung des Arbeitsentgeltes; hier
ſinſd die Dauer der Lohn= bzw. Gehaltsperiode, die Tage an
deu das Arbeitsentgelt ausgezahlt wird, ſowie die vom
Arbeits=
emolt zu erhebenden geſetzlichen Abzüge anzugeben.
Sofern im Betrieb im Akkord oder Gedinge gearbeitet
winr die Grundſätze für die Berechnung der Akkord und
Gedinge=
arne; bei Vorliegen einer Tarifordnung ſind zweckmäßigerweiſe
dic liesbezüglichen Beſtimmungen der Tarifordnung in die
Be=
trmhordnung zu übernehmen. Beſteht eine Tarifordnung nicht,
ſo omß die Betriebsordnung die Beſtimmungen enthalten, daß die
Feftſtzung der Akkorde in der Weiſe erfolgt, daß ein Arbeiter
dwnächnittlicher Leiſtungsfähigkeit unter normalen
Arbeits=
beuigungen . . . . Prozent über den Stundenlohn ſeiner
Berufs=
umo Altersklaſſe verdienen kann. Eine Aenderung beſtehender
Ablodſätze nach oben oder unten erfolgt nur wegen Veränderung
der echniſchen Vorausſetzungen oder wegen nachweislich falſcher
Vohrasſetzungen bei der Errechnung der Akkordſätze.
Beſtimmungen über die Art, Höhe und Einziehung von
Buſin, wenn ſolche vorgeſehen werden. Gemäß 8 28 S. 1 AOG.
ſinn bußen jedoch nur zuläſſig, wenn Werſtöße gegen die Ordnung
odar ſie Sicherheit des Betriebes vorliegen. Geldbußen dürfen die
Höiſt des durchſchnittlichen Tagesarbeitsverdienſtes nicht
über=
ſchiteien; für erhebliche beſtimmt zu bezeichnende Verſtöße können
jeddn Bußen bis zum vollen Betrage des durchſchnittlichen
Tages=
arlzeisverdienſtes vorgeſehen werden; die Bußgelder ſind zum
Beſia der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” zu verwenden.
Die Gründe, aus denen die Kündigung des
Arbeitsverhält=
niſſie ohne Einhaltung einer Kündigungsfriſt erfolgen darf,
ſo=
wet’s nicht bei den geſetzlichen Gründen bewenden ſoll.
Die Verwendung der durch rechtswidrige Auflöſung des
Arueksverhältniſſes verwirkten Entgeltbeträge, ſoweit die
Ver=
wirätung im Rahmen der geſetzlichen Beſtimmungen, in der
Be=
triöhordnung oder im Arbeitsvertrag vorgeſehen iſt.
B) Koweit in Sondergeſetzen oder Verordnungen Vorſchriften
übarden zwingenden Inhalt der Arbeitsordnung enthalten ſind,
dien der die Vorſchriften des Geſetzes zur Ordnung der nationalen
Arne hinausgehen, ſind dieſe Beſtimungen in die
Betriebs=
ordmg aufzunehmen.
C)über die geſetzlichen Mindeſtvorſchriften hinaus können in
die setriebsordnung Beſtimungen über die Höhe des
Arbeits=
entyetes, die ſonſtigen Arbeitsbedingungen, die Ordnung des
Be=
triübs, das Verhalten der Beſchäftigten in den Betrieben und die
Venſtung von Unfällen aufgenommen werden. Insbeſondere
ſchlug ich die Aufnahme der folgenden
Beſtim=
mriſgen in die Betriebsordnung vor:
1 Klare Anordnung über die Betriebsſtätte, den Beginn des
Arnosverhältniſſes (Beibringung der Arbeitspapiere uſw. bei der
Einiſillung) und ſeine Beendigung (genaue Feſtlegung der
gegen=
ſeitimn Kündigungsfriſten).
Es iſt feſtzuſtellen, daß eine Einſtellung auf Probe und zur
Aunbfe zu ihrer Wirkſamkeit ſchriftlich vereinbart werden muß;
desgſichen innerhalb welcher Zeit ſich ein derartig befriſtetes
Arpusverhältnis von ſelbſt in ein ordentliches Arbeits= oder
Dieywverhältnis umwandelt.
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 165 — Seite 3
3. Es iſt feſtzulegen, innerhalb welcher Friſten und an welcher
Stelle Einſprüche wegen Nichtübereinſtimmung des bezahlten
Arbeitsentgeltes geltend gemacht und Einſprüche gegen fehlerhafte
Berechnung des Arbeitsentgeltes berückſichtigt werden.
4. Es iſt feſtzuſtellen, innerhalb welcher Friſten die Gründe
für eine Arbeitsbehinderung durch Krankheit oder ſonſtige
Um=
ſtände der zuſtändigen Betriebsſtelle anzuzeigen ſind und
inner=
halb welcher Zeit erkrankte Betriebsangehörige eine ärztliche
Krankheitsbeſcheinigung vorzulegen haben.
5. Die Form der Urlaubsregelung iſt in ihren Grundzügen
feſtzulegen.
6. Es ſind Beſtimmungen über die Verhütung von
Betriebs=
unfällen aufzunehmen
7. Jeder Unfall iſt ſofort von dem Verletzten oder, falls dieſer
dazu nicht in der Lage iſt, von dem Unfallzeugen dem
Betriebo=
führer oder deſſen Beauftragten zu melden.
8. Aufzunehmen iſt ein Hinweis auf den oberſten Grundſatz
gegenſeitigen Vertrauens in der Betriebsgemeinſchaft, der
Quer=
treibereien, Mißgunſt und Nörgeleien unter den Arbeitskameraden
und gegen die Anordnungen des Betriebsführers nicht zuläßt.
Weiterhin iſt ein Aufruf an alle Betriebsangehörige zur
Mit=
arbeit an den Verbeſſerungen der Betriebseinrichtung
empfehlens=
wert.
Sulnt Siadttider aafs kand.
Schafft und erhalket eine geſunde Jugend!— Deulſche Bauern, ſtellt Freiplähe für die Kinder bedürftiger
Familien zur Verfügung! — Helft mit zur Erholung und Skärkung unſerer Jugend!
Auſtaſe
für die Kinderlandverſchickung.
Unermüdlicher Kampf und harte Opfer haben unſere
Be=
wegung groß gemacht, und nur die ſelbſtloſe Hingabe und heiße
Liebe zu unſerem Volke können das Deutſche Reich wieder ſtark
und mächtig machen. Darum muß unſer Blick auf die kommende
Generation gerichtet ſein, auf die Jugend, die unſer begonnenes
Werk vollenden ſoll. Nur ein ſtarkes, eiſenhartes junges
Ge=
ſchlecht kann das Erbe der Frontgeneration antreten.
Die NS.=Volkswohlfahrt hat ſich entſchloſſen, im Rahmen
des Hilfswerkes „Mutter und Kind” 500 000 Stadtkinder auf das
Land zu ſchicken. Alle dieſe Jungen und Mädels, in engen
Großſtadtmauern aufgewachſen, ſollen ſich auf einige Wochen in
Gottes freier Natur kräftigen und erholen.
Deutſche Bauern, ſtellt die erforderlichen Freiſtellen zur
Verfügung! Bringt Eure Opfer und nehmt hervorragenden
An=
teil an der Geſundung der deutſchen Jugend, Sie wird Euch
das Opfer danken und ſich in der Zukunft mit allen Kräften
für das Wohl der Nation einſetzen.
gez. Dr. Goebbels.
Das Schickſal des Dritten Reiches liegt in ſeiner Jugend
begründet. Kein Mittel darf ungenutzt bleiben, um unſerer
deut=
ſchen Jugend die ſchweren Aufgaben zu erleichtern, die ihrer
in kommenden Jahren harren. Auch der deutſche Bauer muß
hier helfend eingreifen. Das Hilfswerk „Mutter und Kind”
wendet ſich in dieſen Tagen an das deutſche Bauerntum. Der
deutſche Bauer ſoll für einige Wochen bedürftige deutſche
Stadt=
kinder bei ſich aufnehmen. Durch die Erfüllung dieſer ſozialen
Verpflichtung im Dienſt an der Volksgemeinſchaft wird nicht
nur der Nachwuchs der Nation gekräftigt, ſondern vor allen
Dingen auch in den jugendlichen Seelen das Verſtändnis für
die Lebensart unſerer deutſchen Bauern gelegt.
gez. R. Walther Darré,
Reichsbauernführer und Reichsminiſter
für Ernährung und Landwirtſchaft.
Ganz Deutſchland ſteht im Zeichen des Aufbaus. Für
Mil=
lionen deutſcher Arbeiter werden Arbeitsplätze in Betrieb geſetzt.
Millionen Familien haben wieder nach Jahren dumpfer
Ver=
zweiflung Hoffnung auf eine beſſere Zukunft im Herzen. Die
Träger dieſer neuen deutſchen Zukunft ſind unſere Jungen und
Mädchen. Sie müſſen ein ſtarkes und widerſtandsfähiges
Ge=
ſchlecht werden.
Viele tauſend Kinder bedürftiger Volksgenoſſen ſollen in
dieſem Sommer auf dem Lande Erholung finden. Sie ſollen
hinaus aus den Großſtädten und Notſtandsgebieten auf das
Land — zum Bauern — zur ſchöpferiſchen Natur und gerade
beim deutſchen Bauern die lebensſtarke Verbundenheit des
Blutes mit der Scholle erleben.
Es iſt eine Ehrenpflicht des ganzen deutſchen Volkes, für
die Geſundung und Erholung unſerer Jugend zu ſorgen.
gez. Ruſt
Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt
und Volksbildung.
*
„Die Sorge des nationalſozialiſtiſchen Staates gehört mehr
dem Kinde als dem Erwachſenen”.
Dieſe Worte unſeres Führers und Volkskanzlers ſind der
Leitſpruch für die Kinder=Landverſchickung im Rahmen des
Hilfswerkes „Mutter und Kind‟.
Viele tauſend Stadtkinder bedürftiger Familien wollen wir
zur Erholung aufs Land ſchicken. Sie ſollen ſich dort körperlich
erholen. Sie ſollen aber auch ihre deutſche Heimat, bäuerliche
Sitten und Gebräuche kennen und verſtehen lernen. Stadt und
Land ſollen einander näher kommen. Wir wollen der deutſchen
Jugend Herz und Augen öffnen für die Verbundenheit von
Stadt und Land!
Deutſche Bauern! Helft weiter an dem Gelingen dieſes
Werkes! Tauſenden deutſcher Stadtkinder habt Ihr Euer Haus
geöffnet. Wir danken der deutſchen Landbevölkerung für dieſen
Beweis nationalſozialiſtiſcher Opferbereitſchaft.
Aber noch tauſende von Pflegeſtellen fehlen uns. Wir rufen
Euch, deutſche Bauern, wieder auf:
Helft uns, das große Werk der Kinder=Landverſchickung
durchzuführen; helft unſerer Großſtadtjugend!
Ihr dankt damit unſerem Führer für ſeinen Kampf um
Deutſchlands Wiederaufſtieg.
gez. Erich Hilgenfeldt,
Amtsleiter des Amtes für Volkswohlfahrt,
Mit der Machtübernahme der nationalſozialiſtiſchen
Be=
wegung hat ſich unſere große Jugendfront um einige Millionen
erweitert. Der Führer hat darüber hinaus den Grundſatz der
Selbſtführung der Jugend aufgeſtellt und uns dieſe zuerkannt.
Damit iſt unſere Verantwortung für die Jugend gewaltig
ge=
wachſen.
Als oberſtes Geſetz und oberſte Richtſchnur
unſerer Arbeit an der deutſchen Jugend gilt für
uns der Kampf um die Beſeitigung der
Arbeits=
loſigkeit unter den Jungarbeitern und eine
vorbildliche Geſundheitspflege. Unſere
Geſund=
heitspflege, deren Grundlage die Reihenunterſuchungen durch
H.J.=Aerzte bilden, geht von dem Grundſatz aus: In erſter Linie
wvollen wir die geſunde Jugend geſund erhalten und durch
unſere Geſundheitspflege vorbeugende Maßnahmen treffen. Wir
haben in der Kinder=Landverſchickung, die wir mit der N.S.V.
zuſammen durchführen, ein Mittel gefunden, durch das nicht
nur die erholungsbedürftige Jugend die nötige Ausſpannung
findet, ſondern daß die Stadtkinder auch die Lebensbedingungen
des Bauern, den deutſchen Heimatboden und echtes, blutmäßig,
an Hof und Scholle gebundenes Volkstum erleben läßt. 70000
Kinder hat das Soziale Amt der RJF. im letzten Jahre
ver=
ſchicken können. In dieſem Jahre muß es gelingen,
mehr als 300 000 erholungsbedürftige Jungen
und Mädel aus dem Häuſermeer der Großſtädte
hinaus aufs Land zu bringen.
Deutſcher Bauer, unſer Ruf geht an Dich, an der lebendigen
Zukunft von Volk und Staat mitzuſchaffen. Indem Du deutſcher
Jugend die Möglichkeit körperlicher Erholung und Stählung
ver=
ſchaffſt, wirkſt Du mit am Bau der Zukunft des Vokkes!”
gez. Baldur v. Schirach.
Jugendführer des Deutſchen Reiches,
Die Lufkämier nehmen ihre Täligkeik auf.
DNB. Berlin, 16. Juni.
Das Luftfahrtminiſterium teilt mit: Mit dem 16. Juni
neh=
men die 16 Luftämter Berlin, Königsberg, Stettin, Kiel,
Bres=
lau, Dresden, Magdeburg, Hannover, Münſter, Köln,
Frank=
furt a. M., Weimar, München, Nürnberg, Stuttgart und
Darm=
ſtadt, die durch die Verordnung über den Aufbau der
Reichs=
luftfahrtverwaltung vom 18. 4. 34 geſchaffen worden ſind, ihre
Tätigkeit auf. Die Zuſtändigkeit der bisher mit
Luftfahrtange=
legenheiten betrauten Landesbehörden iſt damit beendet.
An=
träge, Geſuche uſw. wegen Erteilung von Flugzeugführerſcheinen.
Luftfahrzeugzulaſſungen, Genehmigung von Veranſtaltungen,
An=
lage von Flughäfen und dergleichen ſind daher von dieſem
Zeit=
punkt ab nur noch an die zuſtändigen Luftämter zu richten.
uni ehr friſchen „Zigeunerlager”; Ernſt Eimer mit einer
treuſ, durch ſtilles Grau gehenden Frauenſtudie; Ferdinand
Banh mit ſehr zuſammenfaſſend geſehenen Landſchaften, aus
demen belebende Feuchte kühlt; Richard Hölſcher mit einer
gemitvollen Schau aufs „Landleben” in einer beziehungsvollen
Grnſe charaktervoller Geſtalten; auch der jüngſt verſtorbene
Less fahſer mit einer Stadtlandſchaft voll zarten,
ſpätroman=
tiſciin Reizes.
las dieſe und andere Darmſtädter hier zeigen, läßt die
Fra/ ungeklärt, weshalb eine Vielzahl von Darmſtädter und
heſſtiſten Künſtlern auf der Mathildenhöhe fehlt. Toller und
Gey Poſch und Bode, Hofferbert, namentlich auch Plenk,
Maln Ziegler, Annelieſe Reichmann, Erich Martin, Meta
Deyuſch — ſie alle und viele andere arbeiten in einem Sinn,
der e Anweſenheit auf einer betont deutſchen Ausſtellung doch
wapſich nicht ausſchließt. Die Leiſtungshöhe der Ausſtellung wär=
DungHereinnahme der Heimatperſönlichkeiten beſtimmt nicht
ge=
drir cworden. Sie hätten ſich im Gegenteil vollauf behauptet in
einan Ausſtellung, in der man ganze Strecken von nur „braven”
Leisſtugen findet, wie ſie in zahlloſen deutſchen Künſtlerwerk=
(Fortſetzung folgt.)
katzi von jeher anzutreffen waren.
50 Jahre Fernſehen.
1Erfindung der „Nipkowſchen Scheibe‟
vor 50 Jahren.
Dieefundlegende Erfindung für das Fernſehen. — Die Ent=
Die uug in 50 Jahren. — Die Urſachen der geringen Fortſchritte.
NDer menſchliche Geiſt eilt oft der praktiſchen Ausführung der
Oelchkeni weit voraus, Rundfunk, Fliegen und Fernſehen be=
Deußerr die Menſchen ſeit den älteſten Zeiten der Kultur und
N Rwie z. B. der Menſchenflug in der Geſchichte von Daeda=
—n) Ikarus, in den älteſten Sagen Ausdruck. Es iſt nicht
EVonderlich, daß die Geſtaltung dieſer menſchlichen Wünſche
* Pedanken in früheren Zeiten nicht möglich war, denn die
eechen Mittel fehlten. Verwunderlich dagegen iſt es, daß
eSle nſehen heute noch nicht weiter gediehen iſt, denn die
EAche Grundlage, einer der Hauptbedingungen des Fern=
Ta wurde bereits vor 50 Jahren gefunden und in
voll=
e er Weiſe zur Ausführung gebracht. Por 50 Jahren er=
Weehörnlich der damalige junge Student Nipkow ein Patent
auf ſeine jetzt berühmt gewordene Scheibe, die als „Nipkowſche
Scheibe” beim Fernſehen die größte Rolle ſpielt. Sie iſt mit
ſpiralförmig angeordneten Löchern verſehen und dient beim
Fernſehen zum Zerlegen und Zuſammenſetzen des zu
übertragen=
den oder aufzunehmenden Bildes in einzelne Bildpunkte. Dieſe
Bildpunkte werden der Reihe nach abgetaſtet, und mit Hilfe der
Photozelle werden die ſchwankenden Helligkeitswerte in elektriſche
Stromſtöße umgewandelt. An der Erfindung, die im Jahre 1884
vollendet vorlag, iſt bis heute faſt nichts geändert worden.
Trotz=
dem iſt noch heute — nach 50 Jahren — die Technik des
Fern=
ſehens noch nicht ſo weit fortgeſchritten, daß mit einer
Maſſen=
verwendung in vollendeter Form gerechnet werden kann. Gerade
in der letzten Zeit ſind allerdings mehrere Verfahren in
Deutſch=
land, England und Amerika ſoweit gediehen, daß ſogar ſchon
öffentliche Vorführungen ſyſtematiſch möglich geworden ſind.
Die Bilder leiden aber noch daran, daß ſie beim Maſſenbetrieb
nicht allen Anforderungen der Oeffentlichkeit entſprechen. Der
Film wurde erſt 10 Jahre ſpäter erfunden, und heut ſind die
Bilder von der größten Vollendung. Sogar der Tonfilm, der
kaum viel älter iſt als 10 Jahre, hat ſchon das Stadium der
Reife erreicht. Demgegenüber bietet allerdings das Fernſehen
zahlreiche Schwierigkeiten, die in der Zerlegung und
Wieder=
zuſammenſetzung der Bilder beſtehen und fürs erſte Bilder von
der Größe der Filme noch nicht möglich machen. Das „Fern=
Kino” wird noch auf ſich warten laſſen. Dagegen ſind kleine
Wiedergaben von Bildern mittels des Fernſehapparates ſchon
jetzt recht gut. Sie ſind allerdings nur für den Gebrauch im
Hauſe berechnet. Die techniſchen Mittel, die außer der
Nipkow=
ſchen Scheibe für das Fernſehen erforderlich ſind, ſind immer
noch recht widerſpenſtig, ſo daß in den erſten 50 Jahren die
Er=
folge noch recht beſcheiden anmuten. Wir dürfen aber hoffen,
daß die nächſte Zukunft auch auf dieſem Gebiete vollendetere
Apparaturen bringen wird.
Berufung Dr. Erckmanns nach Berlin.
Dr. Rudolf Erckmann, der Vorſitzende der Ortsgruppe
Darmſtadt des Kampfbundes für deutſche Kultur, den
Darm=
ſtädtern durch ſeine ſchriftſtelleriſche Tätigkeit und durch
zahl=
reiche Vorträge bekannt, iſt nach Berlin berufen worden, wo er
im Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda
als Referent für das deutſche Schrifttum tätig ſein wird. Dr.
Erckmann hat ſich auch um das Auslandsdeutſchtum, zumal um
den VDA., große Verdienſte erworben.
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. — Samstag, den 16. Juni.
„Der Raub der Sabinerinnen”
Schwank von Franz und Paul von Schönthan.
Unverwüſtlich! — iſt das kennzeichnende Wort für den
Schwank der beiden Brüder Schönthan.
Aelteſte Schwank=Geſtalten, vielbekannte Situationen,
alt=
backene Wendungen von unfreiwilliger Komik, — und doch
zwiſchen alledem die ſaftige, lebendige, bezwingende
Perſönlich=
keit des Emanuel Strieſe, des unvergänglichen Schmieren=
Direktors, in dem ſich ein leuchiender Humor mit einer
er=
greifenden Menſchlichkeit vereinigt. Der ſeit Jahrzehnten
feſt=
ſtehende Theatererfolg blieb auch geſtern dem Schwank treu.
Maletzki, Weſtermann und Käthe Gothe bilden das
be=
währte Trio, das die Aufführung trägt.
Paul Maletzki iſt ein ausgezeichneter Strieſe. Der
tra=
giſche Unterton, wie er aus Albert Baſſermanns Darſtellung klang,
tritt bei Maletzki zurück. Sein Strieſe iſt der behäbige,
gemüt=
liche Schmieren=Direktor, der mit unerſchütterlichem Gleichmut
durch alle Fährniſſe ſeines Wanderlebens zieht und eine
un=
widerſtehliche Komik ausſtrahlt.
Dem unglücklichen Dichter des Dramas vom Raube der
Sabinerinnen gewann Kurt Weſtermann alle Wirkungen
einer ſchwankhaften Darſtellung ab und dies nicht zum
gering=
ſten durch ſeine verſchmitzt=verlegene Mimik.
Käthe Gothe war wie ſo oft der Hausgeiſt, der die ſtärkſte
Fühlung mit den Zuſchauern hatte und durch ihre Drolligkeit
in Auftreten wie in Kleidung Beifall bei offenem Vorhang fand.
Als Gaſt vom Stadttheater in Gießen begrüßte man Sybille
Flemming, eine Künſtlerin, von der der bezwingende Reiz
einer liebenswürdigen Weiblichkeit ausgeht und deren
Dar=
ſtellung ein ſcharmanter Zug überlegener Jroniſierung
bei=
gegeben war.
Friſch und lebendig gab Erich Schudde den jungen
Schauſpieler als Liebhaber auf der Bühne und im Leben. Neben
ihm ſtanden H. Hinzelmann, H. Baumeiſter, Edith Wien und
Martha Liebel.
In den beiden erſten Aufzügen wirkte die Aufführung
ſtellenweiſe noch etwas unfertig, gewiſſermaßen erſt als
Vor=
bereitung zu dem großen Maletzki=Abſchied am nächſten
Dienstag. Strieſe als überwältigender, alter Römer brachte
dann im dritten Aufzug den Höhepunkt der Heiterkeit. Z.
Seite 4 — Nr. 165
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 17. Juni 192u
Wafdlesiientteshe
Für die überſandten Slückrünſche,
die unendlich vielen Slumen und
Seſchenken anläßlich unſerer ſilbernen
Hochseit und ſonſtigen Qubiläen
ſprechen wir hiermit unſeren hers-
(6722
lichſten Dank aus.
Huguſt Bender und Frau.
ſorgende Mutter
Statt Karten.
Heute vormittag iſt unſere liebe, treu=
geb. Flaſchenträger
nach langem, ſchwerem Krankenlager
ſanft entſchlafen.
Rudolf Erlenbach
Dore Erlenbach
Lony Erlenbach
Friedel Erlenbach, geb. Wieſt.
Darmſtadt, den 16. Juni 1934
Eliſabethenſtraße 37.
Die Beerdigung findet am Montag, den
18. Juni 1934, nachmittags 3.30 Uhr, vom
Portal des alten Friedhofs an der Nieder=
Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten. (6724
Bin. Sammam
Erd= und Feuerbeſiattung
Schützenſtraße 16 4 Telefon 965
5964a
BADE-
Jaschen
Rieſen-Auswahl in
mod. Stoffen von
1.-
Kelme
erſtkl. Ausführg.
von
.60
Kauben
in allen Farben
von
20
Schuhe
ganzaus Gummi
von
.50
Boots=
Schuhe, sehr
haltbar ... von
.95
Kautöte
gegen
Sonnen-
brand .. .. . von
.23
nur gute Qualitäten
FRANK
nur Elisabethenstraße 9
6689)
Ding.
9r.
W. Rechel
Am 15. Juni verſchied nach kurzem, ſchweren Leiden
mein innigſigeliebter Mann, unſer guter Vater,
Sohn, Bruder, Schwager und Onkel
Jakob Keller
im 62. Lebensjahre.
In tiefem Schmerz
namens der Hinterbliebenen:
Katharina Keller, geb. Hörr
Tilde und Friedel.
Darmſiadt, Große Ochſengaſſe 28.
Die Beerdigung findet Montag um 2.30 Uhr vom Portal
des alten Friedhofs, Nieder=Ramſtädterſtraße, aus ſtatt. (6678
Klavier=
ſtimmen
ſofort. (a
Telefon 2457
Klavier-
Arnold
Eche Erbacherſtr.
O
Mathematik, reine
u. angew., d. akad.
geb. Lehrer.
Vor=
ber. a. alle Ziele.
Nachhilfe.
Witt=
mannſtr. 30, I (a
Nachruf.
Geſtern nachmittag verſchied nach kurzem
Kranken=
lager unſer treuer, langjähriger Mitarbeiter
Deir Suleo Nenel
Der Verſtorbene hat ſich während ſeiner 40jährigen
Tätigkeit in unſerem Betrieb durch
Gewiſſenhaftig=
keit, Treue und Arbeitsfreudigkeit ausgezeichnet.
Sein Andenken werden wir ſiets in hohen Ehren
halten.
Brauerei Valentin Wagner.
Darmſtadt, den 16. Juni 1934.
Hals=, (c
Naſen= und
Ohrenarzt
Gerkerlt
bis 2. Juli
PrAt!
und
Elektra-
Wertbeim
Rn4
chuchardstr. 8
Bedarfsdeckg.-
Scheine. (a
Klavier-
Finnen
Piano=Berg
Hügelſtraße 32.
Telefon 126. (b
Stehleitern
in allen Größen
Brückner
Holzſtraße
am Brunnen
sei es durch Anschwellen,
Geschwüre, Flechten, Gicht,
Rheuma, Ischias, Plattfuß, 7
dann denken Sie an die
er-
folgreiche Dostrah-Methode,
die Ihnenvielleicht schonvon
Bekannten empfohlen
wor-
den ist. Wir senden Ihnen
gern kostenlos dieillustr. Bro.
schüre S40 von Dr.med. K,die
Ihnen viel Aufklärung gibt.
T
A
Meich
Die Tdear mit
Ihrer Schwester
Erika ein
Meister-
werk deutscher
Technik u.
deut-
schen Fleißes
WINKEL
THEINSTR. 28
Für die vielen Beweiſe der Teilnahme an dem herben
Verluſi unſeres lieben
Helmut
ſagen wir herzlichen Dank.
Frau Frida Pieplow
Erich Pieplow.
Darmſtadt, Juni 1934.
Sterbefall?
Beerdigungsgeſchäft
Bismarckſtraße 24
Georg Beſt Telefon 9e7
Beſorgt alles! (45a
Katholiken
all. Kreiſe finden
anbahnung
Ehe, diskret in
d. größten älteſt.
u. erfolgreichſten
ath. Vereinigung
Neuland=Bund16
Frankf. /M. I/267
Eirchl. Billigung.
H
Eheanbahnung.
bieten ſich ſtets
nit gut. Erfolg
durch das erſte,
weitverbreitete,
beſtens empfohl.
Büro
Schuch=
mann.
Darm=
ſtadt. Stiftſtr. 46.
Landwirtsſohn,
29 J., ev., ſucht
Stellg. in mittl.
Betrieb bei
Fa=
milien=Anſchluß.
Letzte Stellung 5
Jahre. Beſitz kl.
chuldenfr.
Hof=
reite, 34 Morgen
Land, d.
verpach=
tet iſt. Ang. unt.
A. 196 Geſchſt.
Ernſtgemeint!
Anſtänd. junger
Mann wünſcht
einfaches, liebes
Mädch., a.
lieb=
ſten vom Lande,
kennen z. lernen
zwecks Heirat.—
Vertrauliche
Zu=
ſchrift. u. A. 223
d. Geſchſt.
rKf. /M. 1, Pach 49/71.
IIlustr. Schrift frei
Diskretversd.30.5
II Mch 6u14)
Abfallholz!
Liche . . . . 1.50
Zuche.
1.7
Kiefer
Ztr. fr. Kell.
Faßfabrik Heim
Arheilgerſtraße
Nr. 53/55. (a
G. M. 66
poſtlagernd.
Brief abholen!
Tapez.=Arbeiten
werden bill. er
ledigt. Ang. u.
A. 152 Geſchſt.
Matratzen
aufarbeiten von
Mk. 10.— an.
Ang. A. 248 Gſch
Abitur=
Vorbereitung
für Deutſch.
Li=
erat., Geſchichte
erfahrene
Lehr=
kraft geſucht. —
Ausf. Angeb. u.
A. 163 Geſch. (b
Geb. Franzöſin
erteilt
gründ=
liche Nachhilfe.
Konverſation.
4 bis 5 einzelne
Stunden
monat=
ich Mk. 5.
An=
geb. A. 108 Gſt.
Umzugshalber
ſ. bill. abzugeb.:
Eichenholz=
Kredenztiſch,
„ Truhe,
nußb. O Tiſch,
geſtrich, kleinere
Kommode, weiße
Blumenkrippe.
Heinrichſtr. 152,I.
.. . . . . 095, 0.75, 0.45
Büfett,
auch für Wirte
geeignet, und
Schülerpult zu
verkf.
Wendel=
ſtadtſtr. 32, III.
Aunille
Schreibmaſch.
ſehr gut erhalt.,
Mk. 120.—.
Leonhard Lutz,
22 Rheinſtr. 22,
Ruf 3409. (a
Betten
(2 gleiche lak.),
1türig.
Kleider=
ſchrank, elektr.
Wanduhr. 2
Seſ=
ſel bill. abzugeb.
Annaſtr. 54, I.
Die Modenschau
auf dem Ladentisch bietet Ihnen jetzt ein
unverbind-
licher Besuch bei Siegfried Schneider. Die
vielen, vielen Muster und verschiedenen Oualitäten
und vor allem die Preise werden Sie überraschen
Waschkunstseide
in vielen neuen Mustern, Hauptpreislagen
je Mtr.
Dirndl-Zefir
in hübschen kleinen Karos, je Mtr. . . . O.48
Leinen-Imitat
bunte Blumen, indanthren, 80 cm br., je Mtr. 1.15
flotte Fantasie-Muster, 80 cm breit, je Mtr. O.95
Künstler-Kretonne
eine Riesenauswahl, für jeden Geschmack,
ob schlicht oder ganz bunt, nur indanthren-
Oualitäten, 80 cm breit, je Mtr. 0.95,0.88, O.6B
Wollmusselin
nur 80 cm breit, solideste Grundware mit
entzück. Druckmuster, je Mtr. 1.95,1.45,1.25 0.95
Wenn Sie sparen wollen, erst zu Siegfried Schneider.
Die billige Stoff-Elage am Bismarckdenkmal.
Herrenfahrrad
mit Dynamo,
Tennisſchläger,
SA.=Hoſe, bayr.
Halbſchuhe (44)
zu verkaufen.
Wo, ſagt die
Geſchäftsſtelle.
he
H.— MK. zug od. Koſtüm
zu Bügeln und Entſtauben.
Repa=
raturen und Aendern billigſt.
Ab=
holen und Zuſtellen gratis. Nur
Rundeturmſtr. 12, I. (nächſt der
Mühlſtraße) Schneiderei.
Ia Java=Kapok
Matraten 69.-65.-59.-49.-
m. Neutuchwollfüll, 27.50, 24.50, 19.50
Chaiſelongue 24.50, 19.50
Barchent, Federn Damaſte.
Bettuchleinen in nur erſtkl., Qualität
beſonders billig, (2900
Herm- Wetzel Ludwigſtr. 15, I.
BADL—-.
Anzüge, Hosen, Mützen, Schuhe,
Gürtel, Mäntel, Tücher,
Hand-
tücher, in nur bester Qualität und
niedrigsten Preisen.
(6688
Mai Tamtt
Kirchstraße, Ecke U Schustergasse.
Heirat
Köchin, ohne Angehörige, mit
erſpartem Geld, kath., gutmütig,
wünſcht mit charaktervollem
Herrn bis 65 Jahre mit Ein
kommen, am liebſten
allein=
ſtehend zwecks Heirat bekannt
zu werden. Zuſchriften unter
A. 226 an die Geſchäftsſtelle.
Anonym zwecklos.
Heschäftsleute! Umsatzsteigerung!
Wer hat Interesse an laufend.
Be-
lieferung mit Adressen von
aus-
wärts nach Darmstadt
zuziehen-
den Familien. Meldungen unter
A. 198 an die Geschäftsstelle.
ONA
400 ccm, wenig gefahren,
kompl. ausgerüstet
preiswert.
Donges & Wiest
Ecke Grafen- u. Elisabethenstr.
achelöfen
für Ein= und Mehrzimmer=Heizung. Auch alte
Kachel=
öfen können dazu umgebaut werden. Bei jedem von
mir geſetzten Ofen iſt ein Monat Probeheizung und
Ratenzahlung geſtattet.
Adolf Kienzie, Schützenstraße 12.
Ofenbau. — Telephon 1426.
Schlafzimmer
in vielen schönen Ausführungen
und Holzarten billigst!
Möbel-Hertrieb
Heerwagen
6696e) Ecke Schul- und Karlsstraße
Annahme von Ehestandsdarlehen
Gelegenheiten
in neuen
und gebrauchter
Fahrrädern mit
Sachs=Motoren.
Fichtel & Sachs=
Kundendienſt=
ſtelle Carl Lorſch,
Darmſt.,
Pankra=
tiusſtr.
Radio
4=Röhren=Batt.,
Akku, Selbſtlad.,
Lautſprecher,
billig abzugeb.
Näheres Geſchſt.
Prachtvolle
Kinderwagen
günſtig zu
ver=
kaufen.
(a
Gütting,
Schuchardſtr. 10
2 Betten
mit Matratzen,
Kleiderſchrank.
Tiſch. Spiegel,
Einkochgläſer,
Einmachtöpfe,
Anſetzflaſchen f.
Wein und
Fla=
ſchen billig zu
verkauf. Muller,
Grafenſtr.
Lautſprecher
zu verkaufen.
Theodor=
Fritſch=
ſtraße 26, I.
Linoleumteppich
und klein.
Eis=
ſchrank geſucht.
Angebote unter
A. 204 Geſchſt.
Speiſezimmer
(maſſiv) und
Pitchpine=Küche
zu kaufen
ge=
ſucht. Angeb. m.
Preis u. A. 209
a. d. Geſchſtelle.
A
Ae
NeNt Adi Ansst2
Ine Mrrie eihak /
Dors get mir. KouesMwem wür
Lin undfarld In Baul
Antorsenes saetg ashi
aassaldssste Auf. E
Nr Auuagß Pik ad Wrick
Munln mkr asut mscer
M, aint Ihm snr
hurch gepru
and
uſw
daun
ier Woc
ſhaupten k.
her
ſrau
Otto
Gr. Ochsengasse nur 21-)
Annahmestelle (E9
von Ehestands-Darlecl
Elektriſch. Herd,
gebraucht,
(3 Kochſtellen)
zu kaufen
ge=
ſucht. Angeb. u.
A. 219 Geſchſt.
Heizkörper
(Radiator) für
Warmwaſſerhei=
zung geſucht.
An=
gebote u. A. 210
d. Geſchſtelle.
Faltboot
gebr., zu kaufen
geſucht. Angeb.
mit Preis unt.
. 197 Geſchſt.
2er=Faltboot,
gut erhaltenes,
m. Fußſteuer, zu
kaufen geſucht
Angb. u. A. 229
d. Geſchſtelle.
Adler 7,
Rollſchrank
geſucht.
Preis=
angebote unter
A. 230 Geſchſt.
Bügelgeſtell,
gut erhalten, zu
kaufen geſucht
Angebote unter
A. 240 Geſchſt.
Opel, Frankonia und Hael
100 Stück neue Moc
zur Auswahl.
Billige Preise wie im
ORIO
Karlsstr. 121
Ein Bild aus meiner Hi-B
augenzeit —1
Heut kenni ich „Lebewohn
daher die Heiterkeit . .!
Lebewohl gegen Hühneraug"
Hornhaut. Blechdose (8 Pl-E
68 Pfg. in Apotheken und Droßs‟
Sicher zu haben!
Mediz.-Drog. Fe. Beckenhaud.
Schul- und Kirchstr.; Adler-
A. Fischer, Frankfurterstr. 13—
Rheinstr. 12½; Drog. L. Petrile-
Inh. W. Preusser, RoßdörlerE-
Chr. Schwinn, W. Reich, Drog:k—
str. 8; Drog. Ph. Secker Nachl.., in D. — Reinn-"
Drog. H. Dorn, Kirchstr. 68.
ſonntag, 17. Juni 1934
jehsengasse
Jnnahmsstillt.
estands-Hak
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
181 0
tus der Landeshauptſtadt
Darmſitadt, den 17. Juni 1934
Schwimmen iſt geſund!
Darmſtädter, beſichtigk eueren Woog!
„s iſt eine uralte Gepflogenheit, daß der richtige „Heiner”,
Woogswaſſer” getauft werden muß. Die Begriffe „Heiner
Woog” gehören zuſammen. Gerade in dieſen Tagen, in denen
grnz Deutſchland zur „Reichsſchwimmwoche” aufgerufen wird
wobei die Vorbereitungsarbeiten des Darmſtädter
Aus=
ſes als vorbildlich anerkannt wurden, gerade in dieſen Tagen
die Bevölkerung unſerer Stadt eindringlich auf die ideale
deanlage hingewieſen, die ſie im Woog hat.
Sanz beſonders „feine” Leute ſtoßen ſich an der im
aamer angeblich „dreckigen Brüh‟. Das iſt natürlich Un=
* denn erſtens einmal reinigt ſich das Waſſer durch die mit
Fct ſo zahlreich ſtehen gelaſſenen Waſſerpflanzen von ſelbſt,
pann ſteht der Woog dauernd unter wiſſenſchaftlicher Kon=
„ut. Das Waſſer wird alle zwei Tage chemiſch unterſucht und
eine Zuſammenſetzung geprüft. Dergleichen Maßnahmen
ſt die Stadtverwaltung im Geſundheitsintereſſe der
Bevölke=
ug, muß ſie treffen, da das Schwimmen als eine der geſündeſten
Gisübungen anerkannt iſt.
Man hört ſo oft, das Baden ſei zuteuer. Wie verhält
ie damit?
Ein Einzelbad in einer Zelle koſtet 35 Pfennige, in einem
henſchaftlichen Ankleideraum 15 Pfennige.
Eine Zwölfer=Karte für eine Zelle koſtet 3.50 RM.,
tak dennoch eine Erſparung von 70 Pfg. mit ſich.
Ritglieder von Schwimmvereinen erhalten
be=
ere Vergünſtigungen. Die Woogsverwaltung hat auch
hratskarten vorgeſehen. So koſtet z. B. eine ſolche für
Benutzung einer Einzelzelle 4.50 RM., bei Benutzung einer
ſGnänſchaftszelle 2.25 RM.
Em vorteilhafteſten iſt natürlich der Erwerb einer
Dauer=
ule für die ganze Badezeit. Sie koſtet bei Benutzung einer
Enselzelle 13.50 RM., wobei ſich die erſte
Familienbei=
ſite auf 8.— RM., jede weitere auf 5.40 RM. ermäßigt.
Dieſelbe Dauerkarte koſtet bei Benutzung einer
Ge=
hinſchaftszelle 6. 75 RM.; erſte Familienkarte 4.— RM.,
weitere 2.70 RM.
Bei kaltem, regneriſchem Wetter brauchen die Darmſtädter
ſt äns Woogswaſſer zu ſteigen. Die Stadtverwaltung hat
viel=
ſyr neuerdings die Einrichtung geſchaffen, daß man mit ſeiner
Kolsdauerkarte für eine Einzelzelle am Woog mit nur 10 Pfg.
üſchlag auch das Städtiſche Hallenſchwimmbad benutzen kann.
man aber eine Dauerkarte für die Benutzung einer Halle am
ſtot, dann muß man ſchon 15 Pfg. für eine Nachlöſekarte
auf=
uden. Damit iſt die Stadtverwaltung einem ſchon lange
be=
teiden Wunſch nachgekommen. Die
Dauerkarteninha=
haben nunmehr die Möglichkeit einer wahlweiſen Benutzung
reien oder gedeckten Schwimmgelegenheit, ſie können alſo
erhebliche Mehraufwendungen den Woog und auch das Städt.
Ewmmbad benutzen.
5offentlich iſt der propagandiſtiſche Erfolg der
Reichsſchwimm=
ſi ſo groß, daß möglichſt viele Darmſtädter an, die Angel” g
aumen werden können. Der Spaß iſt billig. Für 9. — RM.
in jeder ſchwimmen lernen. Für Kinder unter
Sahren beträgt die Gebühr 4.50 RM. Die Ausbildung
ge=
ühr durch geprüfte Kräfte und — ſoweit dies angebracht iſt —
ſyſg onender Form. Im übrigen hat der rauhe, aber herzliche
t der erinnerungsreichen Militärbadeanſtalt niemand etwas
Lodet!
Tacktbraucht niemand ins Waſſer zu ſpringen.
i ſeine Badehoſe vergeſſen hat, kann ſich für 15 Pfennige eine
er: Aber ein Badeanzug koſtet 30 Pfennige! Das Handtuch
Abtrocknen koſtet eine Leihgebühr von 20 Pfg.
Man braucht auch beim Badengehen ſeinen Schwimmanzug
t mitzuſchleppen, ſondern mietet ſich ein Wäſchefach. Das
t in der Badezeit 3.50 RM. Während eines Monats nur
RM.
Selbſtverſtändlich können auch auf unſerem Woog
Ruder=
atten ausgefahren werden. Für 60 Pfg. kann man ſich
e Stunde lang ſportgerecht im Körperſchwingen,
Krebſe=
mwe” uſw. ausbilden. Braucht man dazu ſachverſtändige
Be=
tix, dann koſtet das für die Perſon 20 Pfg. mehr.
Anſer Woog iſt eine alte Einrichtung. Aber kein Menſch
iud behaupten können, daß ſeitens der Stadtverwaltung nicht
s getan würde, um den Darmſtädtern den Beſuch dieſes
hülliſchen Badeortes zu erleichtern.
Darm=
dr braucht ſich nicht erſt Luxus=Kunſtbäder
an=
gen. Sein Woog vereint alle Vorzüge, die man an eine
Gireme und ſchön gelegene, billige und ſauber
BEltene Badegelegenheit überhaupt nur ſtellen kann.
ichkliche Berkehrskonkrollen auf den Landſttaßen.
Als Abſchluß der Reichsverkehrserziehungs=
Iche nahm die Polizeidirektion Darmſtadt mit
leiſtützung des NSKK., welches zu dieſem Zweck 20 Kraft=
Der mit Führern ſtellte, am Donnerstag und am Samstag
a) von Beginn der Dunkelheit bis nach Mitternacht auf
ſtlchen Landſtraßen im Kreiſe Darmſtadt eine eingehende
Attolle des geſamten Verkehrs vor, Verſchiedene Kraftfahrer
Radfahrer, die ohne Licht fuhren, Radfahrer, die keinen
kſrahler hatten, und zahlreiche Kraftfahrer, die falſch oder
nicht abblendeten, wurden angehalten und für diesmal
ernſt=
verwarnt. Nachdem die Reichsverkehrserziehungswoche
vor=
iſt, wird nunmehr gegen ſolche Zuwiderhandlungen mit aller
euge vorgegangen.
Die techniſche Nothilfe Darmſtadt ſpielt am Opfertempel.
Are vormittag von 11 bis 12 Uhr gibt die Kapelle
rchniſchen Nothilfe Darmſtadt, unter Leitung des
Muſikzug=
ers Louis Kümmel, vor dem Opfertempel auf dem Adolf=
Ve.=Platz ein Platzkonzert. Vortragsfolge: 1. Pro gloria et
4u, von Askalla; 2. Wach auf! aus „Meiſterſinger”, von
hard Wagner; 3. Ouvertüre, von Roſſini; 4. Sinfoniſches
Ruett, von Bajus; 5. Allegro=militäre, von Marthe; 6.
Nia ſeis Panier!” von L. Kümmel. Auch bei dieſem Konzert
D die Darmſtädter Bevölkerung regen Anteil nehmen und die
Ugenoſſen, die ſich bis jetzt noch nicht in das Opferbuch
ein=
laxen haben, mögen dieſe Gelegenheit benutzen, ihren Namen
ale Zeit im Opferbuch der NSV. zu verewigen und durch
Spende mit dazu beitragen, das große Hilfswerk „Mutter
Kind” erfolgreich durchzuführen.
Heſſiſches Landestheater.
Nr. 165 — Seite 5
Anſere Ainicht gegenaoel dei deunfcen Jagene.
Menſch hat bei allen Anläſſen und Gelegenheiten im Vordergrund
zu ſtehen. Daneben aber werden alle bisher vorhandenen Einrich=
Dieuftander JagenditDienftan Voll. tungen erfaßt und im nationalſohzialiſtiſchen Sinne eingeſetzt und
Von Gauamtsleiter Pg. Bürgermeiſter Haug, Darmſtadt.
„Der Staat hat das Kind zum koſtbarſten Gutz
zu erklären.”
Hitler. Mein Kampf. S. 446.
Das „Winterhilfswerk”, das den großen Abwehrkampf gegen
Hunger und Kälte durchführte, um Millionen bedürftiger
Volks=
genoſſen vor äußerſter Not zu bewahren, hat die NS.=
Volkswohl=
fahrt, die Trägerin dieſer Aktion, zuerſt in weiteſten Kreiſen
be=
kannt gemacht. Aber das war nur eine der vordringlichſten
Auf=
gaben dieſer Organiſation; man darf darüber nicht ihren
eigent=
lichen Zweck außer Acht laſſen, der nicht nur in einem
Abwehr=
kampf gegen Schäden beſteht, die Folgen der Kriegskataſtrophe
ſind oder aus den üblen Zeiten des vordem herrſchenden Syſtems
herrühren, ſondern vor allem aus einem Neuaufbau nach den
Grundſätzen des nationalſozialiſtiſchen Staatsgedankens.
Beſſer als Abwehr iſt verhüten!
Iſt erſt die große Arbeitsſchlacht beendet, die ſich zum Ziel
geſetzt hat, jedem Volksgenoſſen vorerſt überhaupt einen, ſpäter
dann ſeinen d. h. den ſeinen Fähigkeiten, ſeiner Vorbildung und
Leiſtungsfähigkeit beſonders entſprechenden Arbeitsplatz zu
ſchaffen, wird auch ein Winterhilfswerk in dieſen Ausmaßen nicht
mehr nötig ſein, da es ja dann — welch beglückende, heute für
uns kaum faßliche Vorſtellung! — keine Arbeitsloſen in großem
Ausmaße mehr geben wird, den an Zahl verhältnismäßig wenig
Hilfsbedürftigen aber wird, ſoweit dies nicht durch die
zu=
ſtändigen Fürſorgeeinrichtungen geſchieht, die eigene Familie
aus=
zuhelfen vermögen. Im kommenden Winter freilich wird die
NS.=Volkswohlfahrt ihre Hilfsſtellung innerhalb der großen
Kampffront der Arbeitsſchlacht noch einmal beziehen müſſen, um
den bis dahin noch nicht mit Arbeit verſorgten Volksgenoſſen über
den Winter hinwegzuhelfen.
Der für die Jugend beſtimmte Teil der Fürſorgearbeit der
NS.=Volkswohlfahrt beginnt folgerichtig mit der Mutter. Ihr
war der kürzlich durchgeführte „Muttertag” gewidmet. Schwangeren=,
Mütter= und Säuglingsfürſorge gehören zur vorbeugenden
Jugendhilfe. Die NS.=Volkswohlfahrt leiſtet aber dieſe Arbeit
nur als Ergänzung, oder, wo nötig, in Stellvertretung der
Familie, deren natürliche Bande in keinem Fall zerriſſen, ſondern
ſtets geachtet und geſtärkt werden ſollen. Gilt doch dem
National=
ſozialiſten die Familie als Grundzelle des Staates.
Der Jugendſchutz umſchließt den kulturellen und
ſozialpoli=
tiſchen Beiſtand, den die NS.=Volkswohlfahrt der heranwachſenden
Generation leiſtet, erſtreckt ſich auf Vormundſchafts= und
Pflege=
kinderweſen, Klein= und Schulkinderfürſorge und endet erſt mit
der Fürſorgetätigkeit zu Gunſten der ſchulentlaſſenen Jugend.
Immer und überall muß die Volksgemeinſchaft und jeder
ein=
zelne Volksgenoſſe ſich für die Jugend perſönlich verantwortlich
fühlen und ſeine Pflicht tun. Die perſönliche Hilfe von Menſch zu
17. Juni Anf. 19½, Ende gegen 23 Uhr. D. Bühne II13
Mrete 3.30 5.50
1Arabella. Mntag
19. Juni Anf. 20, Ende 22½4 Uhr. 4 25.
Der Raub der Sabinerinnen. Preiſe 0.50— Moch
20. Juni B 25, dazu
Anf. 20. Ende 22½ Uhr.
kinderreiche Mütter Nummerkarten 501 — 600.
Preiſe 0.70—5.50
Das Wahrzeichen.
Heuke Sammeltag für das Deukſchkum im Ausland!
Der V.D.A. ſendet heute wiederum ſeine Sammler und
Samm=
lerinnen durch Darmſtadts Straßen, um eine freundliche Gabe
für die deutſchen Brüder und Schweſtern im Ausland zu erbitten.
An Darmſtadts Bevölkerung ergeht die Aufforderung, auch
dies=
mal dem Aufruf freundliche Folge zu leiſten.
Jede, auch die kleinſte Gabe iſt willkommen!
Niemand ſollte ſich ausſchließen! Es gilt, das Rüſtzeug zu
liefern für den Kampf unſerer Brüder und Schweſtern, den ſie in
fremdem Land und fremder Umwelt für die Erhaltung ihrer völ=
p
den Pflanzstätten deutscher Are‟
und Sprache
A
am 16.. 17. Zuni
Haus=Strassensammlung „ UDA‟
kiſchen Eigenart in Treue und Beharrlichkeit und im Vertrauen
auf die Heimat führen. Laßt dieſes Vertrauen nicht
zuſchanden werden! Ein jeder gebe nach ſeinen
Kräften! — Anläßlich des Sammeltages finden heute
fol=
gende Standkonzerte ſtatt, und zwar jeweils vormittags
von 11—12 Uhr: Aufdem Paradeplatz durch den Muſikzug
der SA.=Standarte 115. unter Muſikzugführer Schlupp. und auf
dem Adolf=Hitler=Platz vor dem Opfertempel durch den
Muſikzug der Techn. Nothilfe, unter der Leitung von
Kammer=
virtuos Kümmel.
Hohes Alter. Frau Katharina Büttner, Ww., Landgraf=
Georg=Straße 32. feiert am Dienstag, 19. Juni, in geiſtiger und
köperlicher Friſche ihren 85. Geburtstag.
Deutſche Bühne. 13. Vorſtellung der Miete H: Sonntag,
den 17. Juni, 19.30 Uhr. „Arabella”, Lyriſche Komödie von
Rich. Strauß. 14. Vorſtellung der Miete kl: Samstag, den 23. Juni,
19.30 Uhr (Abſchiedsvorſtellung für Theo Herrmann), „Don
Carlos”, Oper von G. Verdi. — Wir erinnern nochmals an die
Zahlung der rückſtändigen Mietraten. (Bis 20. Juni ohne Gebühr!)
— Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkrankung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu
rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag,
den 17. Juni 1934, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit:
Dr. E. Draudt, Darmſtadt, Heinrichſtr. 17, Telephon 2520; Dr.
Erb, Darmſtadt, Wenckſtraße 23. Telephon 1208: Dr. Grode,
Darmſtadt, Hoffmannſtraße 7, Telephon 1419.
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der Woche vom 17. bis
23. Juni den Nachtdienſt die Hirſchapotheke, Nieder=
Ram=
ſtädter Straße 21, und die Nordendapotheke. Dietrich=
Eckartplatz 17.
ausgebaut.
Die NS.=Volkswohlfahrt lehnt jede Verweichlichung in der
Jugenderziehung ab und leiſtet im Gegenſatz zum überwundenen
Marxismus, der Autorität und Diſziplin vervönt hatte, eine
ſtraffe Erziehungsarbeit, die ſich auf den Willen der Jugend zur
Zucht, Unterordnung, Gemeinſchaft und Ehre aufbaut.
Eben jetzt iſt eine großzügige Kinder=Landverſchickung im Zuge,
500 000 erholungsbedürftige Kinder minderbemittelter Kreiſe
ſollen aus Städten, Induſtrie= und Notſtandsgebieten heraus auf
4—6 Wochen in Landpflegeſtellen untergebracht werden, wo ſie —
gehalten wie die eigenen Kinder ihrer Gaſtgeber — bei
aus=
reichender Ernährung in geſunder Luft ſich kräftigen ſollen, um
an die ihrer zu Hauſe harrende Arbeit in nationalſozialiſtiſcher
Jugendgemeinſchaft, Schule und Beruf mit friſchen Kräften
heran=
gehen zu können.
Gegenſeitiges Verſtändnis der Eigenart des Volksgenoſſen iſt
die Vorausſetzung jeder Gemeinſchaft. Zur Förderung dieſes
Zu=
ſammenſchluſſes ſollen hier Stadt und Land und die Bewohner
der verſchiedenen deutſchen Gaue in Oſt. Weſt, Nord und Süd
zu=
ſammengebracht werden. Den Kindern ſoll ſo die Grundlage
ſpäterer ſtaatspolitiſcher Einſicht vermittelt werden.
Die Parole, Kraft durch Freude” gilt aber auch für die
Jugend. Die Schönheit ihrer Heimat ſoll ſich den Kindern, die
ſonſt vielleicht kaum über die engeren Grenzen ihres Wohnortes
herauskamen, offenbaren. So werden ſie am beſten ihr Vaterland
bewundern und lieben lernen und ſich mit ihm verbunden fühlen;
verbunden aber auch mit ſeinen Bewohnern. Sie ſollen deren
Ein=
ſtellung zu Grund und Boden, zu den Naturgewalten, Sonne,
Wind und Regen, zu Waſſer, Erde, Wieſe und Wald, zu den
Pflanzen und zu den Tieren kennen, ihre Sorgen und ihre Freuden
verſtehen lernen.
So vorgebildet und angeleitet wird ihnen der Sinn für die
Stellung des Bauern im Staatsgefüge und ſeine Bedeutung für
die Volksgemeinſchaft aufgehen. Sie ſollen die Ideen deuſchen
Bauerntums in ſich aufnehmen und neues Gedankengut erwerben.
Der Bauer, hinter ſeinem Pfluge ſchweren Schrittes
einher=
ſchreitend, iſt uns mehr geworden als nur ein Begriff, er bedeutet
uns ein Symbol der Arbeit und der produktiven Kraft.
Umge=
kehrt werden ihre Gaſtgeber und deren eigene Kinder durch den
Umgang mit ihren kleinen Gäſten dem Gedankenkreis der
Stadt=
bewohner nähergebracht werden.
Vieles, was in der Vergangenheit trennend zwiſchen Stadt
und Land ſtand, wird es ſo in Zukunft nicht mehr geben. Eine
geſunde Jugend, einfach und natürlich, die in ihrer deutſchen
Heimat wurzelt und aus den Urquellen deutſchen Volkstums ſchöpft,
wird heranwachſen zum Wohle des neuen deutſchen Volksſtaates,
Deutſchland iſt ſchön, laßt deutſche Jugend an der Schönheit
ihre Vaterlandes Anteil haben.
Bekannkmachungen des Perſonalamkes.
Ernannt wurden der Verſorgungsanwärter Richard Jung
aus Worms zum Schleuſenverwalter an der Schleuſe zu
Offen=
bach a. M., unter Berufung in das Beamtenverhältnis, mit
Wir=
kung vom 1. Mai 1934; am 25. Mai 1934 der
Schulamtsanwär=
ter Werner Conrad aus Worms zum Lehrer an der Volksſchule
zu Frau=Rombach Kreis Lauterbach; am 6. Juni 1934 der
ordentliche Profeſſor von der Univerſität Dorpat (Eſtland) Dr.
Wilhelm Süß zum ordentlichen Profeſſor für klaſſiſche
Philo=
logie an der Landesuniverſität Gießen, beide mit Wirkung vom
1. Juni 1934: mit Wirkung vom 1. April 1934 durch Urkunde
des Herrn Reichsſtatthalters in Heſſen vom 6. Juni 1934 der
Miniſterialoberreviſor im Vermeſſungsweſen Hans Reich zu
Darmſtadt zum Landeskulturrat bei der Miniſterialabteilung Te,
Landwirtſchaft, des Heſſiſchen Staatsminiſteriums; zu
Bürger=
meiſtern; am 11. Juni 1934: im Kreis Alsfeld: Willi
Weiß in Altenburg. Wilhelm Juſtus in Appenrod. Georg
Rühl in Reimenrod; im Kreis Erbach Peter Weber
in Mümling=Grumbach; im Kreis Groß=Gerau: Georg
Daum in Königſtädten; im Kreis Offenbach: Georg
Adolf Müller in Dreieichenhain. Jakob Haupt in
Lämmer=
ſpiel. Anton Ludwig Winter in Mühlheim. Dr. Hans Knöpp
in Neu=Iſenburg, Nikolaus Rudolf in Obertshauſen. — Zu
Beigeordneten: Im Kreis Alsfeld: Johannes
Neeb in Bieben. Heinrich Müller in Höingen. Heinrich
Wilhelm Karl Jäger in Ober=Ohmen, Heinrich Allendorf
in Reimenrod, Karl Heinrich Menz in Renzendorf; im
Kreis Erbach: Adam Hoffarth in Rehbach.
Beſtellt wurde am 14 Juni 1934 Hans Weigandt in
Raunheim zum kommiſſariſchen Bürgermeiſter der Gemeinde
Raunheim, Kreis Groß=Gerau.
Uebertragen wurde am 25. Mai 1934 dem Schulamtsanwärter
Karl Fernges aus Groß=Gerau eine Lehrerſtelle an der
Volks=
ſchule zu Groß=Zimmern, Kreis Dieburg, mit Wirkung vom
1. Juni 1934 an.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Der Klubabend am
vergangenen Freitag mag für manchen Beſucher ein Erlebnis
ge=
weſen ſein. An dieſer Stelle iſt bereits darauf hingewieſen
wor=
den, daß unſere Ortsgruppe im Auguſt eine zweitägige Fahrt in
die Alb unternimmt, eine der eigenartigſten und reizvollſten
Landſchaften des deutſchen Vaterlandes. Wer eine fernerliegende
Landſchaft beſucht, wird immer gut tun, ſich auch geiſtig darauf
einzuſtellen. Der Mittel hierüber gibt es heute genug. Mit
grö=
ßerer Aufgeſchloſſenheit und Empfänglichkeit wird er die
Land=
ſchaft durchwandern; das Wandern wird — und das iſt das letzte
Ziel — wahrhaft zum Erlebnis. — Für unſere Albfahrt konnten
wir uns keine beſſere Einführung wünſchen, als ſie der
Lichtbil=
dervortrag des Herrn Direktors Baur=Hechingen darbot. Nach
einem kurzen Grußwort des Vorſitzenden, Prof. Dr. Köſer, und
einem Liedergruß der Geſangsabteilung, deren Darbietungen
unter der Leitung des Klubgen. Volz dem Abend einen ſinnigen
Rahmen verliehen, zeigte der Vortragende in einer Reihe
vor=
züglich ausgewählter Lichtbilder die Schönheit der Alblandſchaft.
Da zog an uns vorüber die zur Donau ſich allmählich neigende
Hochfläche, die trotz des gleichförmigen Baus dem Wanderer im
Auf und Ab manche Ueberraſchung bietet. Da ſtürzt der
Nord=
weſtrand mehrere hundert Meter ſteil ab; zwiſchen waldbedeckten
Hängen leuchten die hellen Kalkſchichten auf, die ein Bergrutſch
freigelegt. Darüber wölben ſich die Kuppen vulkaniſcher
Aus=
brüche, da reihen ſich vor dem Steilrand die zahlreichen „
Zeugen=
berge”, die Verwitterung und Waſſer vom Steilrand losgetrennt.
Ueberall trifft das Auge auf die Tätigkeit zähen deutſchen
Bauernfleißes, auf die Zeugen einer reichen geſchichtlichen
Ver=
gangenheit, die weit in die Vorgeſchichte zurückreicht. Da ragen
auf ſteiler Höhe Burgen auf, die die Geſchichte kennt, da ſchmiegt
ſich ein kleiner Ort an die unterſte Berglehne, deſſen Einwohner
ſtolz ſind auf die Bezeichnung Stadt‟. Dort wieder erhebt ſich
ein Turm, der die Ferne erſchließt bis hin zu unſerem Odenwald.
— In den Ausführungen zu den ausgeſucht ſchönen Bildern einte
ſich Sachkenntnis mit treueſter Heimatverbundenheit. Durch die
lebendige Friſche und den ſchwäbiſchen Humor machten ſie tiefen
Eindruck auf die zahlreichen Klubgenoſſen. Der reiche Beifall, der
dem Redner dargebracht wurde und dem der Vorſitzende
beſon=
deren Ausdruck verlieh, kam ganz aus dem Herzen. Und mancher.
der ngch ſchwankend war, entſchloß ſich: Ich fahr” in die Alb!
AOPANrNA
De e e e ee
Nach besonderem Verfahren unterLusstz vonGlyzerin hergestellt. Schnelles
sauberes Rasieren des härtesten Bartes bei größter Schonung der Haut!
F.MoLFF &SOHN:KARLSRUHE
Die Heerſchau des Odenwaldklubs.
52. Haupkverſammlung
u. 0. 9.
Verheißungsvoller Aufkakt am Samstag.
Alljährlich zur Zeit der Sommerſonnenwende ſammelt der
Odenwaldklub, der große Wanderverband zwiſchen Rhein. Main
und Neckar, ſeine Getreuen zur Jahrestagung. Heuer findet
dieſe am 16. und 17. Juni in dem burgenumſäumten Weinheim
a, d. B. ſtatt. Seit Mitte der Woche ſteht das betriebſame
Städt=
chen im Zeichen des Odenwaldklubs. Ein eifrig arbeitender
Feſtausſchuß unter der Leitung von Direktor Welß und
Kaufmann Keller iſt ſeit Wochen emſig am Werk,
Unterbrin=
gung und Verpflegung der Gäſte ſicherzuſtellen und die ſonſtigen
notwendigen Vorbereitungen zu treffen. Reicher Schmuck grüner
Girlanden ziert Haus und Altan, Fahnen und Wimpel in den Reichs=
und badiſchen Farben ergänzen das feſtliche Bild und tauchen
das trauliche Städtlein mit ſeinen alten Gaſſen und Häuſern in
ein Meer froher Farben. Man ſieht auf Straße und Gaſſe frohe
Geſichter in Erwartung der Gäſte von nah und fern. Die Tore
der Weinheimer Gaſtfreundſchaft ſind weit geoffnet. —
Am Freitag abend bereits traf der zehngliedrige
Hauptvorſtand ein, als ſolcher kenntlich an ſeiner ſchmucken
Einheitstracht in Grau und Grün. Unter der Leitung des
Füh=
rers des Geſamtklubs, Miniſterpräſident a. D. Prof. Dr.
Wer=
ner, beriet er alsbald in mehrſtündiger Sitzung die
Tagesord=
nung der Hauptverſammlung und eine Reihe laufender
Kluban=
gelegenheiten. In mehreren Fällen wurden Zuſchüſſe zur
Wieder=
herſtellung von Bauten im Klubgebiet oder zu
Jugendwande=
rungen bewilligt. Die Arbeiten der Zukunft wurden beſprochen
und einer Löſung zugeführt. In froher Geſelligkeit tagte man
an=
ſchließend noch einige Zeit im „Hauptquartier”, dem „Pfälzer
Hof”
Der Samstag war zunächſt den geſchäftlichen
Sitzun=
gen gewidmet. Im Bürgerausſchußſaal des Gräfl.
Berckheim=
ſchen Schloſſes fand in altehrwürdigem Raum um 10 Uhr die
Haupkausſchußſikung
ſtatt. Prof. Dr. Werner eröffnete ſie, gedachte der verſtorbenen
Klubführer mit ehrenden Worten, dankte den ausgeſchiedenen
Mitgliedern des HA. und begrüßte die neueingetretenen mit
be=
ſonderer Herzlichkeit. Direktor Welß entbot den Willkommgruß
der Ortsgruppe Weinheim Sodann berichtete der deutſche
Wan=
derführer Dr. Werner in umfaſſender Weiſe über die
all=
gemeine Lage der deutſchen Wandervereine. Im
beſonderen wurde dabei geſprochen über Organiſation und
Glie=
derung des Reichsverbandes deutſcher Gebirgs= und
Wanderver=
eine, über die Einfügung in den Reichsbund für Leibesübungen,
das Alleinrecht der Wegbezeichnung der Wandervereine, das
Ver=
hältnis zu den Bünden „Volkstum und Heimat” „Kraft durch
Freude”, die Möglichkeiten der Jugendarbeit, die demnächſt
zu=
veranſtaltende Lotterie und manche andere Frage, die zur Zeit
im Fluß iſt. Aus den Ausführungen des Redners ergab ſich, daß
die deutſche Wanderſache im Aufblühen begriffen iſt, und daß im
Reichsverband zielbewußte Arbeit geleiſtet wird. Der
geſchäfts=
führende Vorſitzer des OWK., Dr. Götz=Darmſtadt, berichtete
ſodann ausführlich über die Lage des Odenwaldklubs und ſeine
Entwicklung ſeit der Hauptverſammlung von 1933. Sein Bericht
ergab ein erfreuliches Bild der Aufwärtsentwicklung und
hoff=
nungsfrohen Ausblick in die Zukunft. Im einzelnen wurde
ge=
ſprochen über die Leitung des Klubs durch Hauptvorſtand und
Hauptausſchuß, über die Neugründung von Ortsgruppen, das
Er=
gebnis der Gleichſchaltung, den Erfolg der Werbetätigkeit, die
neuen Satzungen, die im Jahre 1933 erfolgten Neubauten und
den Zuſtand ſämtlicher Klubanlagen, über das Verhältnis zu
anderen Verbänden, die Jugendarbeit, die anzuſtrebende
Ein=
heitstracht und manches andere mehr. Anſchließend wurde die
Rechnung der Hauptkaſſe von 1933 und der Voranſchlag 1934
gut=
geheißen. Der Mitgliedsbeitrag 1934 und 1935 bleibt auf der
ſeith. geringen Höhe von 2 RM. Für ein ausgeſchiedenes Mitglied
des Hauptausſchuſſes wurde Erſatz beſtimmt, eine Reihe von
Klubgenoſſen wurde zur Auszeichnung mit dem goldenen bzw.
ſilbernen Ehrenzeichen „Für treue Klubarbeit” in Ausſicht
ge=
nommen. Nach der Erörterung einiger weiterer Fragen (
Führer=
erſatz, Verſicherung) ſchloß die Sitzung. Ein gemeinſames
Mittag=
eſſen in den „Vier Jahreszeiten” ſorgte für neue Kräfte.
Am Nachmittag tagte unter Miniſterialrat Guntrum der
Wegbezeichnungsausſchuß.
Er beriet einige Verbeſſerungen des farbigen
Wegbezeichnungs=
netzes, das ſich in einer Länge von 3600 Kilometern über das
ganze Klubgebiet erſtreckt und nun auch über die angrenzenden
Teile der Rheinebene ausgedehnt werden ſoll. —
Hauptvorſtand und Hauptausſchuß unternahmen am
Nach=
mittag einen gemeinſamen Spaziergang in den Garten der
idylliſch gelegenen Fuchsſchen Mühle zur Kaffeeraſt. Am Abend
aber fand der übliche
Begrüßungs- und Heimakabend
in der Feſthalle „Pfälzer Hof” ſtatt. Reicher Fahnen= und
Pflan=
zenſchmuck vereinten ſich mit der Stimmung der Maſſen, die den
Saal füllten, zu froher Symphonie. Schneidige Märſche des
Muſikzuges der SA.=Standarte 66 unter der Stabführung von
Muſikzugführer Strauß erhöhten die Stimmung.
Anweſend waren zahlreiche Ehrengäſte, u. a. der badiſche
Miniſter=
präſident Köhler, Oberbürgermſtr. Hügel, der Dichter
Karril=
lon, der Kreisleiter der NSDAP., der Vertreter des Gaues
Südweſt=
deutſchland der Deutſchen Arbeitsfront, Landesforſtmeiſter Heſſe=
Darmſtadt uſw. — Der Heimatdichter Karrillon=Wiesbaden,
der ebenfalls Mitglied des Odenwaldklubs iſt und ſchon immer an
den Tagungen des Odenwaldklubs mit großem Intereſſe
teil=
nimmt, wurde ſtürmiſch gefeiert. Unter den Märſchen fand
be=
ſonderen Beifall der Odenwaldklub=Marſch von Derreth=
Mil=
tenberg mit dem Odenwaldlied „Odenwald, ich will dich preiſen”
Zwei neue Märſche: „Tritt gefaßt” und „Braune Jungens” des
Darmſtädter Muſiklehrers Friedrich Albert Volz fanden ihre
Uraufführung und ſtarken Beifall.
Die „Liedertafel” Weinheim unter Muſikdirektor
Meißen=
berg bewies durch machtvolle Chöre ihre ausgezeichnete
Schu=
lung und prächtiges Stimmenmaterial. Turnlehrer Schneider
hatte im Verein mit Herrn Biebach prächtige Volkstänze
einſtudiert. Für den nötigen Humor ſorgten die trefflichen
Vor=
träge der rheiniſchen Humoriſten Jacoby aus Köln und der
Pfälzer Mundartdichter Hauptlehrer Minnich=Heidelberg.
Namentlich die urwüchſigen Dichtungen der Letzteren fanden
rei=
chen Beifall. Gemeinſam geſungene Wanderlieder rundeten das
Programm ab. In dieſes Programm fügten ſich eine Reihe von
Anſprachen wirkungsvoll ein. Der badiſche Miniſterpräſident
Köhler begrüßte die Anweſenden als gebürtiger Weinheimer
und als Chef der badiſchen Regierung. Als Nationalſozialiſt
be=
tonte er die hohe Bedeutung der Wandervereine für die Erziehung
der deutſchen Volksgenoſſen zur Liebe und Heimattreue und hob
beſonders ihre Aufgabe hervor, die deutſchen Menſchen
hinzufüh=
ren zu den ewigen Kraftquellen der Natur. Zum Schluß hob der
Redner beſonders den gewaltigen Unterſchied heraus zwiſchen der
Aufnahme, die der Führer und andere deutſche Staatsmänner
jetzt im Ausland gefunden haben, und der Aufnahme, die die
Vertreter einer früheren Zeit fanden. Auf dieſen Umſchwung
fönne Deutſchland ſtolz ſein. Dieſe Aufnahme müſſe für uns ein
Anſporn ſein, im Geiſte Adolf Hitlers weiterzuarbeiten.
Oberbürgermeiſter Hügel überbrachte die Grüße für den
Rat und die Bürgerſchaft Weinheims. Als beſonderes
Kennzei=
chen des Odenwaldklubs hob er hervor, daß dieſer Verband
nie=
mals Grenzen der Länder kannte, ſondern Heſſen und Badener,
Bayern und Preußen in Eintracht umfaßte und ſo in ſeinem
Auf=
bau der Einheit des Deutſchen Reiches vorauseilte: — Divektor
Welß ſprach für die Ortsgruppe Weinheim herzliche Worte des
Willkomms. Der Führer des Geſamtklubs, Dr. Werner, dankte
allen Rednern für die zum Ausdruck gebrachte freundliche
Ge=
ſinnung und ſprach in feinſinnigen Ausführungen über die
Be=
deutung des Odenwaldgebiets im deutſchen Geiſtesleben. Vom
Rodenſtein und über die Scheffellieder führte der genußreiche
Ausflug in das Reich unſeres Schrifttums über die Wildenburg
(Wolfram von Eſchenbach) nach Schloß Lichtenberg (Walter von
der Vogelweide) herüber in die Gegenwart zu dem
Odenwald=
dichter Adam Karrillon und dem Banater Dichter Adam Müller=
Guttenbrunn, der bekanntlich aus Fürth ſtammte, und ſtellte
da=
mit die geſinnungsmäßige Verbundenheit mit dem Deutſchtum
in aller Welt her. Das Deutſchlandlied ſchloß ſich
ſinnent=
ſprechend an. —
Nach Schluß des Programms erſtrahlten die Weinheimer
Schmuckſtücke Windeck und Wächenburg in eindrucksvoller
Beleuchtung und boten am nächtlichen Himmel ein
herr=
liches Bild. Im Feſtſaal aber drehte ſich jung und alt im Tanz.
während die alten Klubfreunde in froher Zwieſprache
zuſammen=
ſaßen, eine Zwieſprache, die in den Gaſtſtätten des Städtchens
bei Hubberger und anderem Bergſträßer” noch Fortſetzung fand.
So endete dieſer erſte Tag in froher Harmonie und war
wir=
kungsvoller Auftakt für den Feſtſonntag, der die Maſſen des
Klubs in Sonderzügen, Großkraftwagen und Fußmärſchen nach
der Feſtſtadt bringen und ſeine Höhepunkte in der
Hauptver=
ſammlung, dem Aufmarſch und Feſtzug haben wird.
Geiſtliches Konzerk.
Der katholiſche Kirchenchor „Cäcilia” der St. Fidelispfarrei
Darmſtadt veranſtaltete zugunſten der St. Fideliskirche im
Kon=
kordiaſaal ein außerordentlich gut beſuchtes geiſtliches Konzert,
das auf ſehr beachtlicher Höhe ſtand. Es waren nur ernſte, meiſt
kirchliche Lieder, die von dem ſehr gut geſchulten Cäcilienchor
unter der ſtraffen Leitung des Chordirektors Hauptmann a. D.
Leyerer zu Gehör gebracht wurden. Sehr ausdrucksvoll waren
„Veni ſancte ſpirtus” und „Jeſu dulcis memoria” von Thielen
ſowie Motette „Gloria et honore” von Weckenmann.
Unter den Solokräften iſt vor allem Herr Schmitt zu
nennen, der über eine beweglich klare und angenehme
Bariton=
ſtimme verfügt und die ſchwierigen Partien ſeiner Solis
ein=
drucksvoll darbrachte. Namentlich das Vaterunſer von Krebs
und das Halleluja von Hummel ſowie das Recitativ und Arie
aus der Schöpfung von Haydn wurden wirkungsvoll geboten.
Mit ſchöner, ſympathiſcher und voller Sopranſtimme ſang Frl.
Kühling Lieder von Schubert von Andrae und Schoek. Die
beiden Künſtler wurden trefflich und anpaſſend von Frl.
Schnitzler am Flügel begleitet.
Ueber techniſch vollendete Beherrſchung der von ihnen
ge=
ſpielten Inſtrumente verfügen die Herren Kehr (am Flügel
von Herrn Bauer begleitet), der Larghetto, Menuett und
Va=
riationen aus dem Klarinettenquintett von Mozart zu Gehör
brachte, und Heini Berg mit Frl. Berg am Flügel, die die
Sonate für Violine und Klavier von Biber ſpielten.
Den Höhepunkt des Abends bildete die Kleine
Cäci=
lienkantate von Welker, die von allen Mitwirkenden mit
er=
ſtaunlicher Sicherheit und vorzüglichem Zuſammenklang geboten
wurde. Hier merkte man namentlich die perſönliche Note des
Chordirigenten Hauptmann Leyerer, der ſeinen Männerchor feſt
und ſtraff leitet und die Feinheiten dieſer Cäcilienkantate durch
ſinnvolle Auswirkung des guten Stimmaterials, das ſich in
ſei=
nem Chor befindet, zu unterſtreichen wußte. Der Einſatz der
Solis fur Sopran (Frl. Kühling) und Bariton (Herr Schmitt),
ſowie die Klavierbegleitung von Frl. Schnitzler war fehlerlos
und die Anpaſſung der Künſtler in das Werk ſo unauffällig und
gut, daß ein nachhaltiger Eindruck bei den Zuhörern blieb. —
Herzlicher und lebhafter Beifall der Hörer dankte für die
vor=
züglichen Darbietungen.
Aus den Darmſtädter Lichiſpiel=Theakern.
Helia.
* Der Film „Die Bande von Hoheneck” iſt der
deut=
ſchen Jugend gewidmet. Die Handlung führt in jene Zeiten
un=
ſeligen Angedenkens, in denen Deutſche gegen Deutſche, Jugend
gegen Jugend ſtand. Und doch zeigt der Film die deutſche Jugend
ſo wie ſie auch früher war, im inneren Kern geſund, von dem
Sehnen nach Einigkeit erfüllt, nur verführt von unlauteren,
dunklen Elementen, eine Jugend, die ſofort bereit iſt, eine
ge=
botene Bruderhand zu ergreifen und in treuer Kameradſchaft und
Gemeinſchaft, ob Stadt oder Land, ob arm oder reich,
zuſammen=
zuſtehen. Friſche Jungenfiguren geben dem Film natürliches
Leben. Gegenſeitige Bekämpfung löſt ſich in dem Film in raſche
Verſöhnung, ein Vorgang, der in früheren Jahren allerdings nicht
ſo ſchnell zu beobachten war. — Erſt unſerem Führer gelang es,
das Volk, die Jugend zu einen, und ſo ſchließt dieſer Bildſtreifen
mit einem frohen gemeinſamen Zug der Hitler=Jugend in eine
neue, beſſere Zukunft. — Im Beiprogramm wird u. a. ein
aus=
gezeichneter Naturfilm gezeigt von dem Ausbruch eines Vulkans
unter dem Meer. Großartige Bilder führen dieſes
Naturereig=
nis vor Augen.
Saarabend der VDA.=Gemeinſchaft der
Ludwigsoberreal=
ſchule Darmſtadt. Unter den Klängen des Hohenfriedberger
Marſches zog ein buntes Heer von Wimpeln in den mit Grün
und Fahnen geſchmückten Feſtſaal ein. Mit herzlichen Worten
be=
grüßte Herr Studienrat Lenhardt die zahlreich erſchienenen
Gäſte. Das Kernſtück der Veranſtaltung bildete ein Vortrag des
ſeitherigen Leiters der VDA.=Schulgemeinſchaften in Heſſen, Herrn
Dr. Erckmann, über deutſches Volksbewußtſein im Reich und
an der Saar. Schulorcheſter und Chor umrahmten unter der
ſicheren Leitung des Herrn Studienaſſeſſors Zoll die
eindrucks=
vollen Ausführungen des Redners mit Muſik und Geſang. Von
Oberprimanern (la2) wurden Sprechchöre von Münch (la 2)
Saargedichte zum Vortrag gebracht. Der Führer des Saarvereins
Gau Darmſtadt, der ſich mit einigen in Bergmannstracht gekleideten
Saarländern eingefunden hatte, legte in kurzer Anſprache Zeugnis
ab von der kerndeutſchen Geſinnung ſeiner Landsleute. Darauf
erfreute der jüngſte der Gäſte durch ein humorvolles Gedicht in
ſaarländiſcher Mundart. Von groß und klein begeiſtert geſungen,
erklang zum Schluſſe das Saarlied: Deutſch iſt die Saar, deutſch
immerdar!
Viele tausend Männer, die früher nur eine Rasierseife in fester
Form kennten, bezeichnen heute Dr. Dralle’s Rasierereme als
„das zeitgemäße Rasiermittel‟.
Ein erbsengroßes Stück dieser Creme auf den angefeuchteten
Pinsel gebracht, ergibt einen Schaum, der die besondere
Eigen-
schaft hat, den härtesten Bart sofort schnittweich zu machen.
Sie werden mit Erstaunen feststellen, daß Sie sich noch nie
so schnell und angenehm rasieren konnten und trotzdem keine
Mehrausgabe hatten. Die große Tube dieses idealen
Rasier-
mittels kostet nur 50 Pfg.
(II. Hbg. 6608
Reſi.
„Frechheit ſiegt.‟ Die Frechheit, die in dieſem echt
amerikaniſchen Film zum Schluß nach vielen Hinderniſſen
wirk=
lich ſiegt, in der Liebe, wie im Sport, iſt ſchon ein bißchen mehr,
als man hierzulande darunter verſteht, es iſt eine
hundertprozen=
tige Frechheit von ſo amerikaniſchen Ausmaßen, daß dem
Zu=
ſchauer wirklich manchmal die Luft wegbleibt. So, wenn der
Held (William Haines), um eine Erfindung
auszupro=
bieren, einen leibhaftigen Admiral um ein Haar in die Luft
ſprengt, wenn er dann durch lebensgefährliche, tolle Streiche die
Liebe der Tochter eines berühmten Rennbootbauers zu erobern
ſucht, wenn er ſchließlich im dauernd ſteigenden Tempo des Films
auf höchſt unbotmäßige Weiße ſich die Gelder für ſeine Erfindung
durch allerhand räuberiſche Ueberfälle verſchafft, dauernd verfolgt
von Polizeibooten, denen er immer wieder entwiſcht, wenn er
ſchließlich — um ſeiner Frechheit die Krone aufzuſetzen — als ein
von der Polizei Geſuchter an einem Motorbootrennen teilnimmt,
zuſammen mit dem Mädchen, das er fünf Minuten vor der
Trauung dem Rivalen entführt hat. Auch der
Senſationshung=
rigſte wird gerne zugeben, daß dieſe Frechheit nicht gut noch
über=
boten werden kann, und er wird an dieſem Film, der außerdem die
tollſten Bilder von Motorbootrennen bringt, ſeine helle Freude
haben.
Kontrollamt für Arbeitsbeſchaffung.
Um Mißverſtändniſſen vorzubeugen, wird mitgeteilt, da
im Gaugebiet der NSDAP. Heſſen=Naſſau nur ein Kontrolr!
für Arbeitsbeſchaffung mit dem Sitz bei der Gauleitung in Fmu
furt am Main gibt.
Keine Parteidienſtſtelle hat das Recht, die gleiche Bezeichm
zu führen, nachdem bei den nachgeordneten Stellen der 38 K;
leitungen Sachbearbeiter, als perſönlich Beauftragte der K.
leiter Anordnungen und Hinweiſe des Gau=Kontrollamtes
ledigen.
Kreisſchulungsleiter.
Sonntag, den 17. Juni, vormittags 8.30 Uhr, im He
Saal des Hanſahotels, Rheinſtraße, Sonderlehrgang mit Reuu
ausbildung. Erſcheinen der Schulungsobmänner des Kr=
Darmſtadt iſt Pflicht. Die Teilnahme der anerkannten Kreis=n
ner iſt erwünſcht.
Montag, den 18. Juni, 20 Uhr abends, Zentral=
Schulu=
kurſus im Konkordiaſaal. Erſcheinen aller Amtswalter der Se
Darmſtadt einſchl. der Schulungsobmänner iſt Pflicht. Gäſte hol
Zutritt. Um pünktliches Erſcheinen wird gebeten.
Ortsgruppe Maintor. Die Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe if
ſofort von Alicenſtraße 2 nach Alicenſtraße 25, partt
verlegt worden.
Ortsgruppe Mitte.
Am Mittwoch, den 20. Juni 1934, findet um 20.15
Uhr=
dem Marktplatz eine Kundgebung gegen die Miesmacher
man die
Nörgler ſtatt. Es ſpricht: Pg. Bürgermeiſter Schloima
vaon feſt, daß
Mainz und ſpielt: Kapelle Buslau.
r ganz grok
Allen Mitgliedern, auch der Unterorganiſationen der Q.
nachten Aöbe
gruppe, wird die Teilnahme an dieſer Maſſenverſammlung z
ſehr wichtich.
Pflicht gemacht. Antreten der NSV.=Mitglieder auf dem Schäl
rſcheinende
platz, der NSBO.=Mitglieder auf dem Paradeplatz pünktlich
ſie Dinge:
19.30 Uhr.
iſſig ſeie
und wie könn
ſerat in der 3
Techniſche Nokhilſe.
En Unternehmenl
Wochen=Dienſtplan.
n zwei Jahren
. Das Geſchäft
Montag, den 18. Juni, 20 Uhr: Antreten aller Nothelfer ei.M
unehmen im
Spielmannszug zum Monatsappell
Mmf aus. Es kon
Dienstag, den 19. Juni, 20 Uhr: Antreten der Gas= u. Luftſſt
die Abſicht, dieſer
abteilung: Zug I im Marſtall; Zug II in der
dieſem Jahr 1
ſchinenbauſchule; Zug III auf der Hauptfeuerw.
olg zeigte ſich
20 Uhr: Antreten der Abtlg. Techniſcher Där
Inteil der Inſerat
Zug I und II im Marſtall.
Donnerstag, den 21. Juni. 19 Uhr: Führerbeſprechung im Mar/ ſyProent ſank.
20 Uhr: Antreten aller Nothelfer einſchl. Sißz Appawigfache. Un
mannszug im Marſtall.
die europäiſchen C
20.30 Uhr: Antreten des Muſikzuges im Verk:”
An ſo aufſteigen m
lokal „Reichskrone” zur Geſamtprobe.
freitag, den 22. Juni, 20 Uhr: Antreten des Inſtandſetzuud iewheröig wärkeil,
F Sie tut es auch
Dienſtes im Hofe der Marſtall=Gebäude.
Iüur möglich iſt, für
Kochhafen, Ortsgruppenführer.
leitzen durch Zeitun
ine auf
pſ=
urt Reklame
Deshalb ſage
Da mußte man ſchon früh antreten geſtern abend, um
ein freies Plätzchen zu erwiſchen im Orpheum, wohim
Hitlerjugend diesmal ihren Spiel= und Singab
Hitlerjugend ſpielk und ſingt.
verlegt hatte. Als die Scheinwerfer aufblendeten und die Fau
ihren Einmarſch hielten, waren Saal und Galerie dicht gedun
gefüllt. Zunächſt gab es einmal ſchneidige Marſchmuſik. dies
Kapelle unter Muſikzugführer H. Schmidt in tadelloſer Diſz=
und mit Schwung ſpielte. Beſonders fein gerieten die bel
Fanfarenmärſche, die Kreuzritterfanfaren und der Marſch
Stoßtrupps 115 der HJ.! Dann bildete eine Feſtouvertüre
Baumann den Uebergang zum 2. Teil des Abends, der eine ſau) ſrkehrsunfälle.
hübſch ausgewählter Hausmuſik brachte. Da gab es Soli für 50 i Griesheimer
und für Waldhorn und eine Serenade in F=Dur für Flöte. Vicſ=4 lund nach dem
Waldhorn und — Klavier —, trotz der gegenteiligen Behaum/” Unfall mitbeteil
des Anſagers, der aber im übrigen ſeine Sache ſehr fein macht!Gufü, ihm einen A
Wieder ein anderes Bild gab’s dann, als der Gefolgſchaftsfülltumagenen Intere
F. Steen mit ſeiner Singſchar einmarſchierte, die mit Begleuin/4 M hügelſtraße 3
von Trommel und Fanfare, Klampfen und Geigen ihre frü) kühues Sachverhe
Lieder erklingen ließ. Ganz beſonderen Spaß machte ſowohl. 1PFüMiM, kollidierte
Sängern als auch den Zuhörern das Lied „Die Muſik kon ſlutſuekraftwagen n
in dem man die Muſik ſo fein herankommen, vorüberziehen Oht füc herbei
Perſo=
ſich entfernen hört. „Viel zu lachen gabs dann bei der urkomäiſ)enn — Am 11.
Szene von dem Bauern und ſeinem Knecht Stoffel, die ſick Atſum Heidelberger=
Dummheit gegenſeitig wirklich überbieten! Den Ausklang Ma m Kennzeichen V
Abends bildete wieder Marſchmuſik und ein Lied, in deſſen Lurh u0e775 zuſammen.
Strophe auch den Kritikaſtern und Miesmachern ein Seitermlla tſ Siraße in
Rich=
verſetzt wurde. Noch ein dreifaches Sieg=Heil auf den Reichsius/4/ergſtraße einbie
führer Baldur von Schirach und das Lied der Hitlerjugens /4üne Laſtkraftwag
dann verließen die Fahnen, die vor dem Podium Aufſtellung 94 4bſchadigt wurde
nommen hatten, den Raum.
ün des Perſonenkr
Leier=Gemeinderſt
Neue Segelflugleiſtung
der Flugwiſſenſchaftlichen Abteilung der Techniſchen Hochſchuu!
Der Segelflieger Hans Fiſcher von der Flugwiſſenſar:)!c wurde in der
lichen Abteilung der Techniſchen Hochſchule (früheren akademüy”. i ſührer ein
ha und ſo ſchwe
Fliegergruppe der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt) flog /4Bznert werder
geſtrigen Samstag von Darmſtadt nach Montmedy (Frankr. 7)4 Auci um die Ve=
eine Strecke von 235 Kilometer. Fiſcher ſtartete 10,30 Uh=
Griesheim und landete nach über ſechsſtündigem Fluge
gla-
der Nähe des franzöſiſchen Städtchens.
Das Feſtabzeichen für das Deutſche Jugendien WAmt Rüchich.
Der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Heß, undM/Fng mit aller
Der um Kraftf
Reichsfinanzminiſter haben die Erlaubnis zum Verkauf des
abzeichens für das Deutſche Jugendfeſt am 23. Juni auf Str3/1) dugehen.
mlietzen.
und öffentlichen Plätzen in der Zeit vom 18. bis 23. Junj er=
Es wird nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß das
zeichen zahlreichen erwerbsloſen Arbeitern der thüringi.e
Porzellaninduſtrie mehrere Wochen Arbeit gegeben hat, ſo /
jeder Käufer des Abzeichens dazu beiträgt, der deutſchen Arbe
ſchlacht zum Siege zu verhelfen.
— Epangeliſche Stadtmiſſion E.V., Mühlſtr. 24. Auf dem?
heutigen Sonntag, nachmittags 3 Uhr, im großen Saal der Gel
n Etal
Rdfahrerin wu
4Lerletzungen. D
Fnt ſeinem Fahr
Hu rüchſichtsloſer
FEiennu
Mſimittlungen
Ri darauf k
Deuesrsunfäl
af grobe An
Hungen zuri
miſſion ſtattfindenden Vortrag des Herrn Generalſekretars ——
rer Monſky=Wien werden die Freunde der Stadtmiſſionsar
noch einmal hingewieſen. Das Thema des Vortrags lautet: —
öſterreichiſche Volksmiſſion in bewegter Zeit.” Es wird
beſon-
darauf aufmerkſam gemacht, daß der Vortrag unpolitiſch iſt.
Eintritt iſt frei.
Vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Lukasgemeinde. Der Ausflug des
Kind=
gottesdienſtes der Lukasgemeinde geht nicht nach den 2
ſtöck, ſondern zu Fuß durch den Wald nach der Spielwiel”
Oberwaldhaus. Daſelbſt fröhliches Kindertreiben. Abme”
vor dem Pfarrhaus, Kiesſtraße 60, Mittwoch, den 20. Junn
mittags 2.30 Uhr. Es können alle Kinder daran teilnehmen. 2
zubringen ſind 20 Pf. für Milch und Gebäck. Das bereiis
gezahlte Fahrgeld wird zurückerſtattet.
Paulusgemeinde. Der Gemeindeabend
heute, Sonntag abend, um 20½ Uhr, im Gemeindeſaal mit eh
Lichtbildervortrag von Frau Dr. Friedrich über ihre Reiſe
Griechenland ſtattfinden ſollte, muß wegen plötzlicher Erkran..
der Rednerin leider verſchoben werden.
Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Die Chriſtengemeinſchaft Heidelberger Straß”
20.15 Uhr: Oeffentlicher Vortrag über Franz Schile
Dr. Fr. Doldinger, Freiburg i. B.
Schuls Felſenkeller: Garten=Konzerte.
ſuntag, 17. Juni 1934
Nr. 165 — Seite 7
Henry Ford gibt Rakſchläge.
uerkkehr zur Zeikungsreklame. — Wer nicht wagt.
der nicht gewinnk.
Eos gibt nur wenige Millionäre in Amerika, mit denen ſich
CSrichte noch nicht beſchäftigt haben. Steuerhinterziehung iſt
gseringſte, was man den vielen anderen Milliardären
vor=
t. Zu den wenigen, die noch nicht wegen dunkler
Machen=
tmr vor Gericht ſtanden, gehört Henry Ford.
d— man zu ihm wegen ſeiner Ehrlichkeit ganz beſonderes
grruen hat, fragte man ihn kürzlich, wie man die Kriſe am
vin bekämpfe. Hierauf hielt der Autokönig einen längeren
grsg. Er ſagte, man ſolle ſich vor allem die jüdiſchen Geſchäfts=
„oven abgewöhnen, durch die zwar ein einzelner ſich bereichere,
zwoße Maſſe der kleinen Leute aber geſchädigt werde. Und
Schädigung der breiten Maſſe falle immer wieder auf die
ſpert zurück. Denn automatiſch müſſe die Kaufkraft ſinken,
auto=
niſche liege das Geld bei dem Einzelnen feſt und werde der
Pſchaft entzogen.
Ein zweites, ſehr wichtiges Moment ſei das
ren am verkehrten Ende. Es ſei verſtändlich, daß
rſenzeiten hier und da geſpart werden müſſe, daß jeder
Ge=
ſisrmann ſeinen Etat einſchränken müſſe. Aber ſobald man am
hsten Ende ſpare, werfe man das Geld hinaus und richte
Schaden an, als wenn man ſeinen Etat nicht einſchränken
2eſe man die Zeitungen in der ganzen Welt,
ile man feſt, daß der Anzeigenteil immer kleiner werde. Nur
pleim paar ganz große Firmen, denen es gerade dadurch ſehr gut
un; machten größere Reklame als in normalen Zeiten. Und
e: ſehr wichtig. Wenn ein Menſch kein Geld habe, um ihm
läſſig erſcheinende Dinge zu kaufen, ſo müſſe man ihm ſagen,
hdie Dinge, die man anzubieten habe nicht
(hrflüſſig ſeien: ja, daß ſie zum täglichen Leben ge=
Värn Und wie könne man das beſſer erreichen, als durch ein
verat in der Zeitung.
Ein Unternehmen, das ich mitkontrolliere”, ſagt Henry Ford,
füwor zwei Jahren 100 000 Dollars für Zeitungsreklame
aus=
en. Das Geſchäft wurde ſchlechter und ſchlechter. Darauf gab
ln ternehmen im nächſten Jahre 500 000 Dollars für
Zeitungs=
ims aus. Es konnte ſeinen Geſchäftsgang halten. Aber es
ſudie Abſicht, dieſen Geſchäftsgang zu verbeſſern. Deshalb gab
Dieſem Jahr 1 Million Dollars für Zeitungsreklame aus.
EErfolg zeigte ſich ſehr bald. Das Geſchäft hob ſich derart, daß
aln teil der Inſeratenunkoſten an jedem verkauften Gegenſtand
n0 Prozent ſank. Das bedeutete eine Hebung des Umſatzes um
eZwanzigfache. Und das trotz der Kriſenzeit!
die europäiſchen Geſchäftsleute konnten nur in den ſeltenſten
äim ſo aufſteigen wie ein amerikaniſcher Geſchäftsmann, weil
ingherzig waren, weil ſie glaubten, ihre Ware ſpreche für ſich
hü Sie tut es auch. Aber erſt muß ſie ſo bekannt werden, daß
els möglich iſt, für ſich ſelbſt zu ſprechen. Und das kann nur
leſthen durch Zeitungsreklame. Jeder gute Geſchäftsmann weiß,
meine auf pſychologiſcher Grundlage
aufge=
ſite Reklame ſtets ihre vorteilhafte Wirkung
Deshalb ſage ich: Lieber das eigene Privatleben etwas
uranken, lieber auf hohen Verdienſt vorerſt einmal verzichten
drichtige Reklame dafür machen. Dann kommt der hohe
Ver=
i Soppelt und dreifach wieder. Und nicht zuletzt — andere
ſechen leben auch und verdienen!“
ds iſt die alte Redensart: Wer nicht wagt, der nicht
iimnt! — Und ſie gilt heute mehr denn je.
in
ein gerieten M
en und der Ma
Der Polizeibericht.
Ae
raß / 8erkehrsunfälle. Am 7. Juni, gegen 14,20 Uhr, kollidierten
ſſer Griesheimer Brücke zwei Radfahrer, wobei der eine
ver=
ſthurd nach dem Stadtkrankenhaus verbracht wurde. Der an
Unfall mitbeteiligte Radfahrer wurde von dem Verletzten
feinn” gſtet, ihm einen Arzt zu ſchicken. Dieſer Radfahrer wird in
cm eigenen Intereſſe erſucht, ſich umgehend bei der
Kriminal=
der Gefol
hierte die mit Wvllcei, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 29a, zu melden, zwecks Auf=
Geigen ihn kkſäung des Sachverhalts — Am Samstag, dem 9. Juni, gegen
z machte ſa, 1 / Uhr, kollidierte im ſüdlichen Teil der Arheilger Straße ein
„Die Muſt; Pſtynenkraftwagen mit einem Laſtkraftwagen. Glücklicherweiſe
vorüheyi wiaen hierbei Perſonen nicht verletzt. Es entſtand nur
Sach=
dann bei der u ſälmy. — Am 11. Juni, gegen 11 Uhr, ſtieß an der
Straßen=
echt Stoffel, k=ſung Heidelberger= und Sandbergſtraße der Perſonenkraft=
Den Ausl=wſen Kennzeichen V S 3336. mit dem Laſtkraftwagen, Kennzeichen
ein Lied, in dkLſd2775. zuſammen. Der Perſonenkraftwagen fuhr die
Heidel=
ſachern en Sbſar Straße in Richtung Eberſtadt und wollte nach links in die
Heil auf den Ris/ Sbergſtraße einbiegen. Der hinter ihm in gleicher Richtung
d der Hitlem fsſemue Laſtkraftwagen ſtieß ihn dabei an, wobei beide
Fahr=
ſebeſchädigt wurden. — Am 11. Juni, gegen 18 Uhr, fuhr der
tet des Perſonenkraftwagens IV B 28518 an der Ecke Bismarck=
P
hAeter=Gemeinderſtraße eine Radfahrerin aus Darmſtadt an.
ndfahrerin wurde zu Boden geſchleudert und erlitt
erheb=
ſhTerletzungen. Der Führer des Kraftwagens brachte die Ver=
4)mit ſeinem Fahrzeug nach dem Stadtkrankenhaus.
Eim rückſichtsloſer Kraftwagenführer Am 15. Juni, gegen
Techniſchen 5”
ht= wurde in der Nieder=Ramſtädter=Straße eine Radfahrerin
der Fluw 2 wſadenn Führer eines Peſonenkraftwagens aus Darmſtadt
ange=
rüheren W:ſſ un und ſo ſchwer verletzt, daß ſie nach dem Eliſabethenſtift
—portiert werden mußte. Der Kraftwagenführer bekümmerte
vict um die Verletzte und fuhr weiter. Von Zeugen wurde
EE kennungszeichen des Kraftwagens feſtgeſtellt. Die polizei=
9Ermittlungen über den Vorgang ſind eingeleitet. —
Wieder=
ſeii darauf hingewieſen, daß die unvergleichlich hohe Zahl
Verkehrsunfällen innerhalb der Stadt Darmſtadt zum großen
auf grobe Außerachtlaſſung der verkehrspolizeilichen
Be=
mumgen zurückgeführt werden müſſen. Die Verkehrspolizei
Mmit Rückſicht auf die erheblichen Perſonen= und Sachſchäden
Kſig mit aller Entſchiedenheit mit Strafanzeigen gegen ſolche
der von Kraftfahrzeugen, aber auch gegen Radfahrer und
Fuß=
net vorgehen, die die verkehrspolizeilichen Vorſchriften
irgend=
ſorletzen.
der Finder wird gebeten . Am 6. Juni wurde in dem
Veibericht der Verluſt einer Aktentaſche mit wertvollen medi=
* Ninm Inſtrumenten und Akten eines auswärtigen Kaufmannes
htst. Die Akten tragen die Aufſchrift „Joſt u. Weiheling”
finder wird wiederholt erſucht, die von ihm gefundenen und
Uhr= wertloſen Sachen alsbald bei der Polizeidirektion Darm=
WBimmer 29a, abzugeben.
Heſtohlene Fahrräder. Am 2. Juni, abends, wurde ein
Herren=
ae, Marke Ideal, Fabr. Nr. 1 563 123, vor dem Hauſe Lud=
Mtt aße 12 geſtohlen. — Am 5. Juni. gegen 12 Uhr. vor dem
Schloßgartenplatz 7, ein Herrenfahrrad, Marke Diamant=
— Am 7. Juni, zwiſchen 9 und 22 Uhr. aus dem Hofe des
Pallaswieſenſtraße 50, ein Damenrad, Marke Panzer.
7. Juni, zwiſchen 12 und 13 Uhr, wurde vor den neuen Block=
Ein in der Beſſunger Straße ein Damenrad, Marke Toredea,
ieiiem anderen Damenrad. Marke Preſto. Fabr.=Nr. 467 258,
Suſ cht. Das Damenrad. Marke Preſto, iſt bei der
Polizei=
tion Darmſtadt ſichergeſtellt. Die Eigentümerin wird erſucht,
Nuertauſchte Rad abzuliefern und das Rad Preſto in Empfang
7 Lehenen.
Geſchäftliches.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
„Oie vorbildlichen Sommerſchuhe” betitelt ſich
Raltige Beilage in der Stadtauflage. Sie gibt einen
Ueber=
wer die große Auswahl, die im Schuhhaus Bottina,
A. Brackelsberg, Darmſtadt, Eliſabethenſtraße 34, zu fin=
Aus Heſſen.
Berliner Urlauber in Pfungſtadk.
üt, Pfungſtadt, 16. Juni. Seit etwa 8 Tagen hat die
Pfung=
ſtädter SA. Beſuch von Berliner Kameraden, die durch die
Hitler=
ſpende der Gemeinde Pfungſtadt auf Urlaub überwieſen wurden.
Ueberall fanden die Urlauber herzliche Aufnahme, ja es ſtanden
mehr freiwillige Quartiere zur Verfugung, als Gäſte eintrafen.
Doch diejenigen, die ſich darüber enttäuſcht fühlten, daß ſie keinen
Urlauber beherbergen konnten, dürfen gewiß ſein, im Herbſt ds.
Is, ſolche begrüßen zu können. Die meiſten der Gäſte lernten
zum erſten Male in ihrem Leben die ſüddeutſchen Gaue unſeres
Vaterlandes kennen und waren überraſcht über die Herzlichkeit
der Aufnahme, die ihnen aus allen Bevölkerungskreiſen
entgegen=
gebracht wurde. Jeder SA.=Mann hielt es für ſeine Pflicht, die
Gäſte möglichſt mit Land und Leuten bekannt zu machen. So
waren die Tage ausgefüllt mit Wanderungen durch den nahen
Odenwald die Bergſtraße, das Ried und nicht zuletzt zum Vater
Rhein. Nicht genug konnten die Urlauber, die nur ihre flache,
eintönige norddeutſche Heimat kannten, das reizende,
mannigfal=
tige Bild unſerer Landſchaft bewundern.
Geſtern unternahmen Vertreter der Standarte 143 und des
Sturmbannes 1/143 unter Führung von Sturmhauptführer
Pol=
ſter mit den Berliner Gäſten einen größeren Ausflug durch die
Bergſtraße, den Odenwald und das Neckartal. In friſchfröhlicher
Fahrt ging es den burggekrönten Höhen der Bergſtraße entlang
in den Odenwald hinein. Ein ſachkundiger Mund verſtand es,
den Teilnehmern von dem geſchichtlichen Werdegang und der
Be=
deutung der Städtchen und der Burgen zu berichten. Nach einem
kurzen Aufenthalt in Abtſteinach ging es in flotter Fahrt hinab
ins herrliche Neckartal.
Hier ereignete ſich ein Zwiſchenfall, der das Reiſeprogramm
erheblich verzögerte, der aber wieder jedem Volksgenoſſen deutlich
vor Augen führte, daß die SA., getreu ihrem Grundſatz: jederzeit
einſatz= und opferbereit, ſtets bereit iſt, der Allgemeinheit zu
hel=
fen und zu dienen. Vom Neckartal aus bemerkten die
Fahrtteil=
nehmer eine rieſige Rauchſäule über dem maleriſch auf einer
Bergſpitze jenſeits des Neckars gelegenen Dorf Dilsberg. Beim
Näherkommen konnte man deutlich erkennen, daß einige Häuſer
des Dorfes in hellen Flammen ſtanden. Da war trotz knurrenden
Magens kein Halten mehr für die SA.=Männer. Auf der
näch=
ſten Brücke in Neckarſteinach gings über den Neckar die ſteile Höhe
hinauf. In Dilsburg ſtanden 3 Scheunen und 1 Wohnhaus in
Flammen, und der ganze, dicht zuſammengebaute Ort war in
Ge=
fahr, ein Opfer der Feuersbruſt zu werden. Nur wenige
Ein=
wohner hatten die Gefahr bemerkt und waren vom Felde
herbei=
geeilt. Da galt kein Zaudern. Sofort gingen die SA.=Kameraden
ans Werk. Löſcheimerketten wurden gebildet, die gefährdeten
Häuſer mit Waſſer begoſſen und ausgeräumt und die brennenden
Gebäude eingeriſſen. Bald blieb das Großfeuer auf ſeinen Herd
beſchränkt. Bis die Heidelberger Feuerwehr herankam, war die
Hauptarbeit getan. Mit Erſtaunen mußten die Bauern ſamt dem
Herrn Pfarrer erfahren, daß die SA.=Männer ihre Wanderfahrt
unterbrochen hatten, nur um bedrängten Volksgenoſſen zu helfen.
Nachdem der Brand gelöſcht und genügend Feuerwehr zur
Stelle war, ging die Reiſe weiter nach Heidelberg. Dort hatte die
Standarte 110 zum Mittagsmahl eingeladen. Das Heidelberger
Schloß, das darauf beſichtigt wurde, führte den Berliner
Kame=
raden deutlich die Folgen franzöſiſcher Raubgier und
Zerſtörungs=
wut in der deutſchen Weſtmark vor Augen. Nach einer
eingehen=
den Beſichtigung der Perle des Neckarſtrandes wurde der
Heim=
weg angetreten. Leider war den SA.=Kameraden nicht vergönnt, in
Ruhe das Nachtmahl einzunehmen, denn ein Großfeuer in
Pfung=
ſtadt dief ſie zum 2. Male zur Hilfeleiſtung. Die Berliner
Kame=
raden, denen es außerordentlich in Pfungſtadt gefällt, wollen noch
die wenigen Tage ihres Urlaubes recht reichlich ausnutzen, um
dann neu geſtärkt wieder zu Hauſe an die Arbeit zu gehen.
Der
ländlichen
Bezieherſchaft
bringt das „Darmſtädter Tagblatt” manche wertvolle Anregung
durch die vielen Informationen für den Landwirt und dann durch
die gute Berichterſtattung und Belehrung auf allen anderen
Wiſſensgebieten, den gepflegten Unterhaltungsteil nicht zu
ver=
geſſen!
Und wenn man dann abends in der Dorfſchenke
zuſammen=
kommt oder einen guten Bekannten beſucht, unterhält man ſich
gern noch einmal über alles, was das „Darmſtädter Tagblatt”
aus Heimat und Welt berichtet hat!
Und weil man ſelbſt ſo zufrieden iſt, empfiehlt man gern und
mit gutem Gewiſſen allen anderen den Bezug des „Darmſtädter
Tagblatts”!
Dg. Arheilgen, 16. Juni. Hohes Alter. Frau Heinrich
Anthes Witwe, Rathausſtraße, begeht am Sonntag (17. Juni)
ihren 84. Geburtstag. Ihren 83. Geburtstag feiert am
kommen=
den Montag Frau Katharine Traſer, Woogſtraße. —
Evan=
geliſche Männervereinigung. Am Sonntag (17. Juni)
findet in Pfungſtadt eine Tagung des Landesverbandes evang.
Männervereinigungen ſtatt, an der ſich die Mitglieder der
hie=
ſigen Vereinigung beteiligen. Die Feſtanſprache bei der
nach=
mittäglichen Feſtfeier wird Propſt Müller halten. —
Jugend=
feſt 1934. Auch in dieſem Jahre wird die deutſche Jugend zum
Jugendfeſt aufgerufen, das am 23. Juni begangen wird. Neben
den ſportlichen Wettkämpfen für die jungen Turner am Tage
ſelbſt finden am Abend überall Sonnenwendfeiern ſtatt, deren
Durchführung die Hitler=Jugend übernommen hat. Mit dieſer
Jugend werden ſich die Volksgenoſſen am Abend um das
Sonnen=
wendfeuer verſammeln und geloben, im Sinne des Führers in
ge=
ſchloſſener Einheit mitzuhelfen an der Bewältigung der großen
Aufgaben zum Wiederaufbau unſeres Vaterlandes. Aeußeres
Zeichen hierfür ſoll das Abzeichen der Hitler=Jugend ſein, das in
Form einer Glasplakette an dieſem Tage zum Verkauf kommt
Bei der hieſigen Feier am Abend gelangt u. a. das „Tellſpiel der
Schweizer Bauern”, das im Vorjahre gelegentlich einer
Kund=
gebung der NSDAP. auf der Naturbühne im Turngarten des
Turnvereins von der hieſigen Laienſpielſchar mit großem Erfolg
gegeben wurde, wiederum als Freilichtſpiel zur Aufführung.
Als Auftakt zur Reichsſchwimmwoche ſieht der erſte Tag
(Sonntag, 17. Juni) am Arheilger Gemeindeſchwimmbad in den
Vormittagsſtunden ein umfangreiches Programm. Nach einem
Weckruf der Spielmannszüge der Sportvereinigung und des
Turn=
vereins geht es um 8 Uhr nach dem Schwimmbad, wo ſich eine
reiche Folge ſchwimmſportlicher Darbietungen abwickelt. Die
männ=
liche Schuljugend, die ſich um 9.30 Uhr im Schulhofe verſammelt,
begibt ſich dann ebenfalls nach dem Schwimmbad und wird dort
nach einer Anſprache mit vielerlei Darbietungen aufwarten.
Kundgebung gegen Krikiker und Nörgler.
f. Roßdorf, 16. Juni. Auf dem Kirchplatz hatte ſich geſtern
abend anläßlich der Kundgebung gegen Kritiker und Nörgler die
Einwohnerſchaft auf Einladung der Ortsgruppe der NSDAP.
zahlreich eingefunden. Als Redner war Pg. Polizeidirektor
von Fouillon aus Neu=Iſenburg gewonnen. Nach ſchneidigen
Märſchen des Spielmannszuges eröffnete Ortsgruppenleiter
Bür=
germeiſter Nicolay mit kurzen Worten die Kundgebung. Dann
ergriff Pg. von Fouillon das Wort. In klaren, anſchaulichen
Bildern verglich er die alles zerſtörende marxiſtiſche, liberaliſtiſche
profitgierige Weltanſchauung mit der zähen, ſchweren, aber doch
er=
folgreichen Wiederaufbauarbeit eines friedfertigen, ſchaffenden
Deutſchland, deſſen höchſter Grundſatz lautet: Gemeinnutz geht vor
Eigennutz. 14 Jahre, ſo führte der Redner aus, haben
Volksver=
räter und Staatsfeinde gebraucht, um aus einem Deutſchland mit
90 Milliarden Kapital eine Nation zu geſtalten, die durch
In=
flation künſtlich blutleer gemacht wurde, um dann fremde Staaten
anborgen zu müſſen und ſo Deutſchland in die Abhängigkeit der
anderen Staaten zu bringen. Vier Jahre nur hat ſich der
Füh=
rer ausbedungen, um Deutſchland nach innen und außen wieder
frei zu machen. Dazu gehört aber die rege Mitarbeit aller
ſchaf=
fenden Staatsbürger, verbunden mit einer freien, offenen,
auf=
bauenden Kritik, die immer wieder neue Ideen bei der
Aufbau=
arbeit zutage fördert und beſtehende menſchliche Mängel und
Schwächen reſtlos beſeitigt. Dieſe Kritik wünſcht der Führer und
ſeine Bewegung, denn ſie baut auf und ſetzt an Stelle einer
er=
kannten Schwäche oder eines Fehlers etwas Beſſeres im
Gegen=
ſatz zu der feigen, tuſchelnden, negativen Kritik, die ſo unter den
Leuten meiſt nur aus egoiſtiſchen Gründen ſtattfindet und eine
Wiederaufbauarbeit natürlich verhindern muß. Auch den
Trä=
gern einer ſolchen Auffaſſung riß der Redner in geſchickter Weiſe
die Tarnung vom Geſicht. Meiſtens ſind es die Burſchen, die
heute die größte Fahne herausſtrecken und nun glauben, der
beſte Nationalſozialiſt zu ſein. Nicht das Lippenbekenntnis,
ſon=
dern der größte Opferſinn und grenzenloſes Vertrauen zum
Füh=
rer zeichnen einen echten Nationalſozialiſten aus. In eindeutigen
Worten hob der Redner noch einmal den Zweck und Sinn des
Erbhofgeſetzes ſowie des Geſetzes zur Verhinderung des
erbkran=
ken Nachwuchſes hervor. Ein ſtarkes, geſundes Bauerngeſchlecht
kann nur durch dieſe Geſetze geſchaffen werden, und es wird, wenn
alles andere rings um unſer Vaterland untergeht, Deutſchland
doch ſiegen. Redner ſchloß mit mahnenden Worten zur Einigkeit
und Zuſammenarbeit im Sinne unſeres großen und einzigartigen
Führers. Langanhaltender ſtarker Beifall dankte für die
über=
zeugenden Ausführungen. Mit Dankesworten an den Redner
ver=
band Bürgermeiſter Nicolay die Mahnung, geſchloſſen und treu
hinter dem Führer zu ſtehen und mitzuarbeiten. Mit dieſem
glü=
henden Bekenntnis zum Dritten Reich und ſeinem Führer ſang
die Menge zum Abſchluß der überaus eindrucksvollen Kundgebung
Las Horſt=Weſſel=Lied.
Griesheim, 16. Juni. Ausder Anſtalt entwichen.
Ein aus der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt „Philippshoſpital”,
bei Goddelau entwichenes, etwa 22jähriges Mädchen wurde am
Donnerstag abend in der Hindenburg=Straße von einem
Anwoh=
ſier aufgegriffen und von Schweſtern der Anſtalt am gleichen
Abend abgeholt. — Von einem Auto angefahren wurde geſtern
mittag gegen 5 Uhr an der Endhalteſtelle der elektriſchen
Straßen=
bahn ein hier bedienſtetes 17jähriges Mädchen, das mit ſeinem
Fahrrad auf der rechten Straßenſeite fuhr. Der Autofahrer, der
ſofort bremſte, erfaßte mit dem einen Vorderrad das Rad des
Mädchens, wodurch das Hinterrad total zertrümmert wurde. Das
Mädchen erlitt einen Nervenſchock und leichte Schürfwunden am
Körper. Es befindet ſich in ärztlicher Behandlung. Die
Schuld=
frage wird die Polizei klären. — Sportklub „Viktoria”
Griesheim. Die 1. Fußballmannſchaft unternimmt über
Sonntag eine Reiſe in das Saargebiet mit dem Ziel. St. Ingbert.
Der dortige Fußballverein „Ingobertia” iſt der Gaſtgeber und hat
die hieſige Mannſchaft zu ſeinem Sportfeſt eingeladen. An dieſem
Feſt nimmt noch teil die 1. Handballmannſchaft von „Pfalz
Lud=
wigshafen. Dieſe Reiſe wird ausgeführt mit dem ſchönen
„Rheingold”=Wagen des Autobeſitzers Feldmann von hier. Die
Reiſegeſellſchaft, die aus 41 Pevſonen beſteht, wird hierbei
Ge=
legenheit haben, nicht nur das Saargebiet, ſondern auch die ſchöne
Pfalz kennen zu lernen.
Eb. Eberſtadt, 16. Juni. Das Ausmaß des hieſigen
Getreideanbaues wurde bei der Anbauflächenerhebung
wie folgt feſtgeſtellt: Weizen 3,44 Hektar Winterfrucht und 3,26.
Hektar Sommerfrucht. Roggen 86,78 Hektar Winterfrucht und
10,56 Hektar Sommerfrucht, Gerſte 2,70 Hektar Winterfrucht und
13,32 Hektar Sommerfrucht, Hafer 44,14 Hektar.
C. Ober=Ramſtadt, 16. Juni. Reichsſchwimmwoche.
Im Rahmen der Reichsſchwimmwoche finden im hieſigen, allen
ſportlichen und hygieniſchen Anforderungen entſprechenden
Volks=
ſchwimmbad mehrere Sonderveranſtaltungen ſtatt. So ſteht als
erſte am Sonntag, den 17. Juni, mittags 2.30 Uhr, ein SA.=
Werbeſchwimmen, am Mittwoch, den 20. Juni, mittags 3 Uhr,
ein Jugend=Schwimmen und Samstag, den 23. Juni, abends
8 Uhr, eine Abſchlußfeier daſelbſt an. Der Ortsausſchuß für die
Reichsſchwimmwoche hat zu dieſen Darbietungen öffentlich
einge=
laden, und mit Rückſicht auf den hohen geſundheitlichen Wert des
Schwimmſportes darf eine zahlreiche Beteiligung an allen dieſen
Veranſtaltungen erwartet werden.
Reichelsheim, 17. Juni. Herr Schneidermeiſter Phil. Spalt
in Reichelsheim i. Odw. begeht heute in körperlicher und geiſtiger
Friſche ſeinen 90. Geburtstag.
Cf. Birkenau, 15. Juni. Naturſchauſpiel. Eine
eigen=
artige Erſcheinung konnte man vorgeſtern nachmittag hier
beob=
achten. Große, weit auseinandergezogene Heumengen trieben in
einer Höhe von ca. 1500 Metern in ſüdöſtlicher Richtung über
den Ort, wobei kleinere und größere Mengen in den Ortsſtraßen
und in Höfen herabfielen. Das Heu war anſcheinend weit weg
von hier von einer Windhoſe gefaßt, in die Höhe getragen und
durch ſtarke Luftſtrömungen fortgeführt worden.
— Hirſchhorn, 16. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 15. Juni 1,42 Meter, am 16. Juni 1.46 Meter, morgens
5.30 Uhr.
— Gernsheim, 15. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
14. Juni —0,91 Meter, am 15. Juni —0,93 Meter, morgens 5.30.
1 Viernheim. 16 Juni. Wildſchaden in Waldäckern.
In letzter Zeit werden die in der Nähe der Wälder gelegenen
Aecker von Hirſchen ſehr heimgeſucht. In einer der letzten Nächte
wurden einige Kartoffeläcker verwüſtet und etwa 1800
Kartoffel=
ſtöcke zerſtört. Seit vielen Jahren iſt ein derartiger Wildſchaden
nicht mehr zu verzeichnen geweſen.
Ck. Goddelau, 16. Juni. Als Getreidedieb
ent=
larvt. Der 24jährige K. R. aus Hähnlein, der hier bei einem
Landwirt als Knecht tätig war und deſſen vollſtes Zutrauen
ge=
noß, hatte ſeinen Herrn im Zeitraum von 6 Monaten um 50
Zentner Frucht gebracht. Nur dadurch, daß ihm einige
Kom=
plizen des Nachts behilflich waren, war ein reibungsloſer
Ab=
transport möglich, bis die Polizei den Tätern auf die Spur kam.
Dieſer Tage wurden durch den betreffenden Landwirt noch
wei=
tere Getreidemengen, die unter Stroh verborgen waren,
vorgefun=
den. Der Getreidegroßſchieber befindet ſich in Schutzhaft.
Da. Egelsbach, 15. Juni. Unglücksfall. Infolge
Abbre=
chens einer Dachleiter ſtürzte der mit Dachreparaturen beſchäftigte
Bauunternehmer Lorenz von einem Hauſe in der Arheilger Straße
ab und zog ſich ſchwere innere Verletzungen zu, die ſeine Aufnahme
in das Krankenhaus erforderlich machten. — Auf dem Kirchplatz
fand am Donnerstag abend eine große, öffentliche Kundgebung
ſtatt, der nahezu 1000 Menſchen beiwohnten und in welcher der
ſtellv. Kreisleiter, Pg. Kugel=Offenbach, über Miesmacher und
Nörgler eingehend ſprach. Sein eindrucksvoller Vortrag klang zum
Schluß aus in die Aufforderung an alle Volksgenoſſen, die
Nörg=
ler und Miesmacher, die Saboteure des Wiederaufbaues, die
Egoiſten und Beſſerwiſſer, herauszuholen aus ihren Winkeln und
n den Pranger zu ſtellen, auch jene, die da glauben, mit
Drohun=
gen gegen alle Volksgenoſſen arbeiten zu dürfen. Reicher Beifall
lohnte den Redner. — Anſchließend fand durch die NSV. ein
Lichtbildervortrag über „Schadenverhütung und Verkehrsdiſziplin”
im Saale „Zur Krone” ſtatt, der ſehr gut beſucht war.
Vmmmmmmmmmmmmmnnnnnmm
Seite 8 — Nr. 165
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 17. Juni 19.
Reich und Ausland.
Schulkreuzer „Karlsruhe‟
im Heimathafen.
Kiel. Der von ſeiner Auslandsreiſe
zurück=
gekehrte Kreuzer „Karlsruhe” iſt am Samstag, um
9 Uhr, in der Holtenauer Schleuſe eingetroffen.
Die Beſatzunig wurde durch den Chef der
Marine=
ſtation der Oſtſee, Vizeadmiral Albrecht, begrüßt.
Er führte dabei u. a. aus: Vor acht Monaten
trat der Kreuzer „Karlsruhe” von Kiel aus ſeine
Auslandsreiſe an. Die Beſatzung hat unter ihrem
in Krieg und Frieden bewährten Kommandanten
ihre militäriſchen Aufgaben vorzüglich gelöſt. Die
Beſatzung hat auf ihrer Weltreiſe anderen
Na=
tionen durch ihre Haltung höchſte Anerkennung
abgezwungen. Sie war ſo die lebendige,
über=
zeugende Verſinnbildlichung unſeres
national=
ſozialiſtiſchen Staates. Unſeren Volksgenoſſen im
Ausland bewies ſie, daß deutſches Soldatentum
und wahre Volksgemeinſchaft Gemeingut unſerer
Nation geworden ſind. Alter Tradition
entſpre=
chend, gedenken wir bei Abſchluß der
Auslands=
reiſe zuerſt unſeres Volkes und ſeiner Führer und
grüßen ſie mit dem alten Soldatenruf: „Unſer
Oberbefehlshaber, der Reichspräſident,
General=
feldmarſchall v. Hindenburg, und unſer Führer,
der Reichskanzler Adolf Hitler: Hurrah!
Begeiſterter Empfang der „Karlsruhe” in Kiel.
Kiel. Prächtiges Wetter lag über der
Kie=
ler Förde, als der Kreuzer „Karlsruhe”, aus dem
Nordoſtſeekanal kommend, um 9 Uhr ſich langſam
der Holtenauer Schleuſe näherte. Abordnungen
der Marine, der Reichswehr, der Landespolizei,
der Sa. und SS., des Marinejungvolkes, der HJ.
und der Marinevereine waren angetreten. Man
ſah auch eine Gruppe Schutztruppler in Uniform.
Kurz vor Einlaufen des Schiffes traf der
Sta=
tionschef der Oſtſee, Vizeadmiral Albrecht, mit
Kapitän zur See Marſchall, Flottenchef
Vizeadmi=
ral Foerſter und Konteradmiral Carl ein.
Be=
ſondere Freude erregte das Erſcheinen des
Reichs=
ſtatthalters von Bayern, Ritter v. Epp, und des
Reichsſportführers v. Tſchammer und Oſten. Auch
Polizei=Präſident, SA.=Gruppenführer Meyer=
Quade war mit ſeinem Stabe zur Begrüßung
er=
ſchienen. Das Flaggenlied wurde intoniert. An
Deck nahm die Mannſchaft des Kreuzers, der
in=
zwiſchen feſtgemacht hatte, Aufſtellung. Dann ging
der Stationschef mit ſeinen Gäſten an Bord und
hielt die Begrüßungsanſprache. Langſam ſchleuſte
der Kreuzer durch und fuhr über die Föhrde zur
Blücherbrücke, wo die Angehörigen der Beſatzung,
die aus allen Teilen des Reiches nach Kiel
ge=
kommen waren, Aufſtellung genommen hatten.
Von der Blücherbrücke bis zum Hindenburgufer
ſtand die erwartungsvolle Menſchenmenge. Immer
wieder ertönten begeiſterte Heilrufe.
Zur „Kieler Woche‟.
Das Opelbad in Wiesbaden eröffnei.
Wiesbaden. Das Opelbad auf dem
Nero=
berg, ohne Zweifel jetzt Deutſchlands einzigartiges
Kur=Freiſchwimmbad, auf der ſonnigen Höhe des
Neroberges, umrahmt von den Reben des
Wein=
gartens, mit einem herrlichen Ausblick auf die
Stadt, den Taunus und die Rheinlandſchaft, iſt
geſtern ſeiner geſundheits= und
erholungsfördern=
den Beſtimmung übergeben worden. Das Bad
wurde nach einem Entwurf von Prof. Schuſter,
Frankfurt a. M., Architekt Fabry und
Garten=
architekt Hirſch, Wiesbaden, erbaut. Im Namen
der Arbeitsgemeinſchaft begrüßte der
Planver=
faſſer Prof. Schuſter die erſchienenen Gäſte und
dankte allen, die an dem Gelingen des
erfolg=
reichen Werkes mitgeholfen haben. Prof. Schuſter
übergab darauf das Bad dem Kurdezernenten der
Stadt Wiesbaden, Bürgermeiſter und Kreisleiter
Piekarſki. Der Oberbürgermeiſter dankte ſeinem
Vorredner im Namen der Stadt und des Stifters
des Opelbades und übergab dann das Bad dem
Leiter des Kur= und Badeweſens,
Generaldirek=
tor v. Wechmar. Im Namen der Stadt ſtattete
Oberbürgermeiſter Schulze den Dank an
Geheim=
rat Dr. Wilhelm v. Opel ab, der durch ſeine
hoch=
herzige Finanzierung den Bau des Bades
ermög=
licht und den Bau ſelbſt jederzeit durch Rat und
Tat gefördert hat. Geheimrat v. Opel gab den
Dank mit Worten der höchſten Anerkennung an
die Schöpfer dieſes zugkräftigen Kurfaktors
wei=
ter. Das Opelbad wird nicht nur auf Grund
ſei=
ner unvergleichlichen landſchaftlichen Lage, ſondern
auch hinſichtlich ſeiner badetechniſchen und
ſport=
lichen Einrichtungen den höchſten Anforderungen,
die an ein komfortables Freiſchwimmbad geſtellt
werden können, gerecht.
Ein Bild von der Rennſtrecke der „Kieler Woche‟
Im Hintergrund rechts: Das Marine=Ehrenmal von Laboe.
Berlin. Der Chef der Marineleitung,
Admi=
ral Dr. h. c. Räder, wird zur Teilnahme an
Ver=
anſtaltungen der Kieler Woche am Montag, den
18. Juni, um 10 Uhr, in Kiel eintreffen. Dort
begibt er ſich an Bord des Kreuzers „Leipzig”
Das Flottenflaggſchiff, Linienſchiff „Schleswig=
Holſtein”, wird bei dieſer Gelegenheit Salut
ſchießen. Um 11.30 Uhr wird der
Reichswehr=
miniſter, Generaloberſt v. Blomberg, in Beglei=
tung des Chefs der Marineleitung, der bereits
am 15. Juni den Kreuzer auf der Schillinger
Reede beſichtigt hat, die Beſatzung des Kreuzers
„Karlsruhe” durch eine Anſprache begrüßen. Beim
Vonbordgehen des Reichswehrminiſters wird
Kreuzer „Karlsruhe” für ihn den perſönlichen
Salut feuern.
Zur Kieler Woche hat Reichsminiſter Dr. Frick
einen wertvollen Preis aus Bernſtein geſtiftet.
Seebäderdampfer „Roland” im neuen Kleid.
Rauhreif in Niederſchleſien.
Sprottau. In der Nacht zum Samstagg
im Sprottebruch Reif gefallen. In verſchiedes=
Ortſchaften ſind ſtrichweiſe die Kartoffeln ern
ren. — Auch in der Bunzlauer Gegend ſind in 7.
Nacht zum Samstag die Temperaturen unter W.
geſunken. Die Frühbeetkulturen an Gurnu
Bohnen, Salaten uſw. haben ſtark unter Froſt1u
itten. Wie aus dem Odertal berichtet wird.
dort weite Schläge der blühenden Frühkartofn
dem Froſt zum Opfer gefallen. Leider muß;
befürchten, daß auch der zurzeit blühende Wex
ſehr gelitten hat.
Mr Mud
Kakaſtrophaler Waſſermangel
epltit 10. Zunlt.
in England.
Juni: 2
London. Angeſichts der anhaltenden Düün Aeuſch. ”
die die Waſſerverſorgung der Hauptſtadt in Ffu geuſtih 19. N
Juni:
ſtellt, wird am Sonntag in ſämtlichen Londuim Nttwoch. 20
Kirchen um Regen gebetet werden. Der Vorſtüngpnrstag, 21. Olld
uni: Te
der Londoner Waſſerwerke hat beſchloſſen, die gamnigg, 22.
fentlichkeit um eine weitere Einſchränkung
Gamtiag: 2. Zauhl”e
Waſſerverbrauches zu erſuchen. Wie dazu erklisauag, 24. Juni:
wird, müßte der normale Waſſerverbrauch .,
Verbindung
Hauptſtadt um mindeſtens ein Fünftel herayy
mindert werden, um den Sommerbedarf ſicheen 1 Tag: 17. Zum
ſtellen. Falls dies nicht durch freiwillige 0ſi
Anſprache d
ſchränkung erreicht werden könne, müſſe marn z” um Maſſenaufſ
Zwangsmaßnahmen greifen. — In allen TeizeVehrſportkampf. 4
Englands ſind, Notausſchüſſe zur Ueberwackhyentgiette 445
Uhr=
ſchm, 5.10 Uhr: Ma
des Waſſerverbrauches eingeſetzt worden.
in der Teilnehmer
Verheerendes Unwetter in Südſerbien. Hrüahlage 2. Lu
wertmit Tanz
Belgrad. Ein furchtbares Unwetter in 1
Umgebung der ſüdſerbiſchen Stadt Priſchtina 4. 2. T0g: 1. 204
tete am Freitag abend rieſigen Schaden 1000 Uhr: Aufmarſe
Hagelſtücke in der Größe von Taubeneiern zeruz/ 1910 Uhr: Anſp
ten in 35 Dörfern faſt die ganze Ernte. Teilur) Uhr: Jugendwalle
wurde das Kleinvieh auf der Weide erſchlany Uhr: Puhballpiel,
Dem Hagel folgte ein großer Wolkenbruch. NMr: Herren=Wſalle:
ungeheure Waſſermaſſen ſetzten das Werk der „0 19. Juni 1934,
ſtörung fort. In den reißenden Fluten ertra=rg”
zwei Bauernkinder. Der Schaden wird auf wuiſuifarenbläſer, 19
„Oberbannfül
Millionen Dinar geſchätzt.
goks. 19,35 Uhr:
Ur: Jungvolk 10m
Liensretung. 20,10
Ein Skapellauf
Ur: Baumſtamm
Der Seebäderdampfer „Roland” des Norddeutſchen Lloyd
iſt während des Winters umgebaut worden. Durch Wegnahme eines Schornſteins und durch
Umge=
ſtaltung ſeiner Maſten iſt ſein Ausſehen noch ſchnittiger und eleganter geworden. In ſeiner neuen
Form verſieht das ſchöne Schiff ſeit kurzem den Seebäderdienſt zwiſchen Bremerhaven und Helgoland.
Eine neue Jugendherberge am Neckar.
Zum Polizeigeneral befördert.
Die Jugendherberge auf dem Dilsberg bei Heidelberg,
die jetzt eingeweiht werden konnte. Die ſchöne Schlichtheit des Baues, ſeine muſtergültige
Einrich=
tung und der landſchaftliche Rahmen werden das Haus zu einer der begehrteſten deutſchen
Jugend=
herbergen machen.
Oberſt Wecke,
der Kommandeur der Landespolizeigruppe „
Gene=
ral Göring”, iſt zum Kommandeur der
Landes=
polizei=Inſpektion Brandenburg ernannt worden
und hat den Charakter eines Generals der
Lan=
despolizei verliehen erhalten.
Wohnhaus durch Großfeuer vernichtet.
Vier Perſonen durch einſtürzenden Schornſtein
verletzt.
Bad Kreuznach. In der Nacht zum
Freitag brach in einem Wohnhaus in dem bei
Bad Kreuznach gelegenen Wallhauſen ein Feuer
aus, das ſich ſehr ſchnell ausbreitete und gleich auf
ine benachbarte Scheune überſprang. Die
Feuer=
wehr, die ſich tatkräftig einſetzte, mußte ſich in der
Hauptſache darauf beſchränken, Nachbargebäude vor
dem Uebergreifen der Flammen zu ſchützen. Es
gelang, das Vieh ſowie den größten Teil des
Mo=
biliars in Sicherheit zu bringen. Das Haus ſowie
die Scheune brannten vollkommen aus. Leider
ereignete ſich bei dem Brand ein bedauernswerter
Unfall. Der Schornſtein des brennenden Hauſes
ſtürzte plötzlich ein. Durch die umherfliegenden
Steine wurden vier Perſonen verletzt, davon eine
ſo ſchwer, daß ſie dem Krankenhaus zugeführt
wer=
den mußte.
Großfeuer in Stuttgart=Feuerbach.
Stuttgart. In der Nacht zum Samstag
brach aus noch unbekannter Urſache im Stadttteil
Feuerbach in einem Holzlager ein Brand aus, der
ſchnell einen ſolchen Umfang annahm, daß auch
be=
nachbarte Induſtriewerke und Privathäuſer in
Gefahr gerieten. Beſonders war die Gefahr groß
für den Güterſchuppen der Reichsbahn, in dem
volle Benzinfäſſer lagerten, die jedoch rechtzeitig
in Sicherheit gebracht werden konnten. Das
Holz=
lager iſt vollſtändig niedergebrannt.
Zwei Todesopfer einer Wurſtvergiftung.
Biſchofsheim (Rhön). Nach einer
Mittei=
lung des „B. V.” ſind durch den Genuß von Wurſt,
die offenbar in ſchlecht verſchloſſenen Doſen
aufbe=
wahrt worden iſt, in Langenleiten, in der Rhön.
plötzlich fünf Perſonen erkrankt. Der 20 Jahre
alte Franz Keßler und deſſen Mutter ſind der
Fleiſchvergiftung erlegen. Drei Kinder ſchweben
noch in Lebensgefahr.
auf funkenkelegraphiſchem Wege. 14 Taog: 20. Zunf
Amſterdam. Das 17 000=Tonnen=Doxx900 Uhr: Kraulſ
ſchrauben=Motorſchiff „Bloemfontein” wurde / Uhr: Bruſtſtaffel
Samstag auf der Werft der Nederlandſche Sche=sſtüffel 4mal 100.
bouw=My. von Pretoria aus auf, funkentele x0 vom Breik un
phiſchem Wege vom Stapel gelaſſen. Es iſt
das erſtemal in der Geſchichte der Technik, daß ze
Stapellauf eines Schiffes auf funkentelegraw)
ſchem Wege vollzogen wurde. Die Feier fandy/hle5 AMl
Anweſenheit des holländiſchen Miniſterpräſidern
Dr. Coliin, des Geſandten der Südafrikaniſſ
Union, des Bürgermeiſters von Amſterdam .N 14 AMk P0Mt
zahlreicher geladener Gäſte ſtatt. Der Geſenſute trägt unſer
Hertzog hatte ſich am Samstag vormittag in Eeczies Auftiegsſpiel
Niederländiſche Geſandtſchaft in Pretoria legehs yſumm und konn
Dort hielt er die Weiherede, die auf drahlo
Wege nach Amſterdam übermittelt wurde. „ De Mannſchafte
punkt 12 Uhr holländiſcher Zeit drückte er in Penſ.
toria auf einen Knopf. Dadurch wurde in Amla/
dam ein ungeheuer komplizierter Mechanismueu
W. Kaſpar
Tätigkeit geſetzt, und das Schiff glitt unter ſel Schurp
Jubel der Menſchen ins Waſſer. Nach dem 00
pellauf hielt der Miniſterpräſident Dr. Cc/ ler Bertoldshöf
eine Anſprache, in der er auf die Beziehungen?9
Klobedanz 2.
lands zu Südafrika zu ſprechen kam und Genn9
Klobede
Hertzog für ſeine Mitwirkung an der
Feierlicht=
dankte. Das neue Schiff gehört der Holland—Su”Lhc:
Mit Rückicht auf
Afrika=Linie.
MUhr feſtgeſetzt w.
Italieniſcher Höhenflugrekord.
uſer ſpielen Ji
Rom. Auf dem Flugplatz von Montecelioo0
ben am Freitag die beiden italieniſchen Fli ie 0
Angelo Tivegna und Mario Curumpa unter 2W MkMſtial
Aufſicht des Königlichen Aero=Clubs von Jtar”/ Yor einigen
mit einer Savoya Marchetti 8. 72 den H0lFMfürther” der
rekord mit einer Belaſtung von 5000 KilogratWmcltor. Unzweife
der ſeit 1925 von dem Franzoſen Boſſoutrot. 14 bmplett antrat
einer Höhe von 3586 Meter gehalten wurde, „luſandlung und über
rund 2800 Meter verbeſſert. Sie erreichten. Nu des Sturmes
WFedbuiſch geſielen
Höhe von etwa 6400 Meter.
Im Straßenkampf
gegen eine Verbrecherbande. Heiner gblichen
In den Vormittagsſtunden des Freitie elen Angriffe de
ſpielte ſich in den Straßen von Warſchau ein LMen und es unterli=
nhr die ate „erſt
die Verteidigung
In dr Mitte, ohne
A engern die m
Ne is Dirkianeu
regender Vorfall ab, bei dem es zwei Tote 77720 hinten nur m
eine Reihe von Schwer= und Leichtverletzten /4 Mſchen funkte.
Zwei Verbrecher hatten ſich unter der Angs eiſ igen Toerſtehen
daß ſie Verſicherungsbeamte ſeien, in die A yne Leiſtungen
nung eines Fabrikanten Einlaß verſchafft. — 20 ſc ein eptable
ſehr anſtä
hatten ſie ihre Revolver gezogen und von — ſi
Loren von
Fabrikanten, der mit ſeiner Tochter allein n ieſ u0 Minuten
die Herausgabe einer Geldſumme verlangt. —
Wwei verme‟
Mädchen aber war es gelungen, ein Fenſter
zuſchlagen und laut auf der Straße um Hillen
U K.i
rufen. Nun wurden Vater und Tochter voll
Banditen auf das Schwerſte mißhandelt. Zic n
ſchen rückten aber ein paar Polizeiſtreifen an. 2
aufhin flüchteten die Verbrecher auf die Sirn
zwangen mit einem vorgehaltenen Revoe.
einen Taxichauffeur, ſie zu fahren, und eroſſ 2 aus dem Wagen heraus ein raſendes 9."
auf die verfolgenden Polizeibeamten. Dabei M.
den mehrere Paſſanten auf der Straße, zuml
ſogar ſehr ſchwer, verletzt. Als ſich dann
neue Abteilung der Polizei dem Wagen voſ
anderen Seite entgegenſtellte, ſprangen die 2
ſchen aus dem Wagen und flüchteten in
nächſte Haus. Hier, drangen ſie in eine ſie.
Wohnung ein und verbarrikadierten ſich in At
Zimmer, von dem aus ſie wieder ein Schnehle.
eröffneten. Die Polizei ging zunächſt mit
nengasbomben vor. Als aber noch einhlete.
paar Beamte verletzt wurden — zwei ſo90l.
der ſehr ſchwer — da griff auch die Polld”.
Schußwaffe und eröffnete nun ihrerſeits ein.we
geordnetes Feuer auf die Verbrecher. Dück
irrende Kugeln, wurden nochmals zwei Le
die ſich in dem Hauſe aufhielten, ſchwer N”
Plötzlich wurde es in dem Zimmer, in L
die Banditen verſchanzt hatten, ganz ſtide
Poliziſten drangen nun ein und fanden dle
Verbrecher erſchoſſen auf.
eutag, 17. Juni 1934
Nr. 165 — Seite 9
Die Reichsſchwimmwoche in Darmſtadt.
Das Programm der Vorführungen und Wekkkämpfe im Großen Woog.
OoeSot
*
Md dd lagtbte
du mußt ſchwimmen können!
euntag, 17. Juni: Tag der SA. und SS.
hontag, 18. Juni: Tag der Waſſerſpiele.
denstag, 19. Juni: Tag der Hitlerjugend und des Jungvolks.
hittwoch. 20. Juni: Tag des Schwimmſports.
yunerstag, 21. Juni: Tag des Frauenſchwimmens.
ſeitag. 22. Juni: Tag der Schulen.
emstag: 23. Juni: Tag der Landespolizei.
enntag, 24. Juni: Tag des unbekannten Schwimmers in
Verbindung mit der „Kataſtrophe‟.
1. Tag: 17. Juni 1934. — Tag der SA. und SS.
30 Uhr: Anſprache durch Oberführer Ivers. 3.45 Uhr:
Stant zum Maſſenaufſchwimmen. 405 Uhr: Start zum
Mann=
ſchantzWehrſportkampf. 4,10 Uhr: Schwimmausbildung. 4,30 Uhr:
„Mayieſtafette. 4,45 Uhr: Rettungsſchwimmen. 5,00 Uhr:
Maſſen=
ſtauzuielen. 5.10 Uhr: Mannſchafts=Hindernisſchwimmen und
Ein=
ſtrefſen der Teilnehmer am Wehrſportkampf. — 20,30 findet auf
Letter
i der „Sortanlage der Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846
bar=
KKowert mit Tanz ſtatt. Eintritt für jedermann frei.
en Sta
2. Tag: 18. Juni 1934. — Tag der Waſſerſpiele.
1000 Uhr: Aufmarſch der Teilnehmer auf der 100=Meter=
Brütke 19,10 Uhr: Anſprache durch Herrn Direktor Löwer.
19.20 Uhr: Jugendwaſſerballſpiel. 19,35 Uhr: Kenterübungen.
der Weiſt 19,40 Uhr: Puſhballſpiel. 19,50 Uhr: Schlenkern und Nachlauf.
broßer Wolien 20,0) Ihr: Herren=Waſſerballſpiel.
ſetzten d
ßend
3, fy: 19. Juni 1934. — Tag der Hitlerjugend u. d. Jungvolks.
fmfarenbläſer. 19.00 Uhr: Aufſchwimmen. 19,15 Uhr:
An=
ſprauc Oberbannführer Bloch. 19.25 Uhr: Reigen des
Jummlks. 19,35 Uhr: Hitlerjugend 10mal 50=Meter=Bruſt.
194/ Ihr: Jungvolk 10mal 50=Meter=Bruſt. 19,55 Uhr: Springen
upellauf und 4Abensrettung. 20,10 Uhr: Jungvolk „Kampf ums Daſein”.
20,16 Ihr: Baumſtamm=Wettkampf. 20,20 Uhr: Waſſerballkampf.
LAeMchen A 4. Tag: 20. Juni 1934. — Tag des Schwimmſports.
s 17000=
19)0 Uhr: Kraulſtaffel 20mal 100 Meter für Herren.
loemiontein r1920 Ihr: Bruſtſtaffel 10mal 100 Meter für Damen. 19.35 Uhr:
er Nederlanſt Laguntaffel 4mal 100. 200, 100 Meter für Herren. 19,50 Uhr:
zu Sprrnen vom Brett und Turm. 20,10 Uhr: Kraulſtaffel 10mal
a aus
50 Meter für Damen. 20,25 Uhr: Kraulſtaffel 10mal 200 Meter
für Herren.
5. Tag: 21. Juni 1934. — Tag des Frauenſchwimmens.
19,00 Uhr: Anſprache Frl. Jungbluth. 19,10 Uhr:
Maſſen=
lagenſchwimmen über die Breite der 100=Meter=Bahn (Bruſt,
Rük=
ken und beliebig). 19,15 Uhr: Kunſtſchwimmen. 19,25 Uhr:
Hinder=
nisſchwimmen. 19,45 Uhr: Figurenlegen 20,00 Uhr: Staffeln.
a) 6mal 50=Meter=Lagenſtaffel, b) 20mal 50=Meter Bruſtſtaffel.
6. Tag: 22. Juni 1934. — Tag der Schulen.
16,00 Uhr: Anſprache von Miniſterialrat
Rings=
hauſen. 16.10 Uhr: Waſſergewöhnungsübungen. 16.20 Uhr:
Helferſchwimmen. 16.30 Uhr: Springen. 16,40 Uhr: Stafetten.
7. Tag: 23. Juni 1934. — Tag der Landespolizei.
Anfang 16 Uhr, Ende 18 Uhr. Anſprache des
Landespoli=
zeiführers. Streckentauchen mit Anzeigerblaſen. Ankunft einer
marſch. Hundertſchaft und Ueberſchwimmen vom Weſtufer nach
der Inſel. 100 Meter Kleiderſchwimmen (Drillanzug mit
Leder=
zeug). Auskleiden im Waſſer. Bau einer Schnellbrücke von der
Brücke zum Weſtufer. Richtiges und falſches Werfen von
Rettungs=
ringen. Verwendung von Rettungsringen. Uebungen mit
Pon=
tons. Turmſpringen in Uniform.
Uebungen der DLRG., ausgeführt durch die Landespolizei.
Vorführung von: Befreiungsgriffen, Rettungsgriffen,
Trans=
portgriffen Wiederbelebungsverſuchen, Inhabad=Geräten, des
Sauerſtoff=Gerätes, eines Pull=Motors, und des Drägerſchen
Tauchapparates, der Rettung von Ertrinkenden, Lebensrettung
von Booten aus. Anſchwimmen ſämtlicher Teilnehmer.
National=
hymne und Horſt=Weſſel=Lied. — 20,30 Uhr findet auf der
Sport=
anlage der Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846
Kon=
zert mit Tanz ſtatt. Eintritt für jedermann frei.
8. Tag: 24. Juni 1934. — Tag des unbekannten Schwimmers.
100 Meter Bruſt für Männer und männliche Jugend. 100
Meter Bruſt für Frauen und weibliche Jugend. 100 Meter Rücken
für Männer und männliche Jugend. 100 Meter Rücken für Frauen
und weibliche Jugend. 100 Meter Kraul für Männer und
männ=
liche Jugend. 100 Meter Kraul für Frauen und weibliche Jugend.
17,00 Uhr: „Kataſtrophe” — 20,30 Uhr findet auf der
Sport=
anlage der Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846
Kon=
zert mit Tanz ſtatt. Eintritt für jedermann frei.
Der Erwerb des Heftchens „Schwimme richtig” zum Preiſe
von 20 Pfg. berechtigt während der ganzen Veranſtaltung zum
freien Eintritt.
Ihkes Aufſtiegsſpiel zur Gauliga.
heut 17 Uhr Polizei Darmſtadt — 3b. Heuſenſtamm
hute trägt unſer Bezirksklaſſenmeiſter, Polizei Darmſtadt,
hin iſgtes Aufſtiegsſpiel zur Gauliga aus; er empfängt den FV.
Heuvnamm und kann ſeine Chancen nur durch einen Sieg
„wahlre. Die Mannſchaften ſtehen:
Klein
Zeit drict Bel /R:
Balſer Bönſel
W. Kaſpar Matthes Kaufmann
Schupp Seipp Pfeiffer Müller
bel
Süler Bertoldshöfer Rebell 1. Rebell2. Wiedemann
Klobedanz 2. Buha Holzhammer 2.
Klobedanz 1. Holzhammer 1.
Döbert
der‟ Heunentamm:
Mt Rückſicht auf die herrſchende Hitze iſt der Spielbeginn
auf Uhr feſtgeſetzt worden.
Tſoher ſpielen Jugendmannſchaft Polizei — Germania
Pfung=
n18 Darmfadt -— P. I. 2. Neu-Zenburg 4:4 12:31
Vor einigen Hundert Zuſchauern gaben geſtern abend die
MalinFürther”, der V.f.L. Neu=Iſenburg, eine Gaſtvorſtellung am
Bölllenalltor. Unzweifelhaft verfügt die Elf, die mit einer
Aus=
nahnpkomplett antrat, über ein ſolides techniſches Können, gute
Balllveandlung und überlegenes Kopfballſpiel, auch die
Kombi=
atitun des Sturmes mit ſeiner vorzüglichen linken Seite. Gg.
Wime=Feldbuſch, gefielen recht gut. aber die Mannſchaft iſt doch
nicht fehr die alte „erſte Klaſſe” von einſt. Die beſten Mannen
Darin die Verteidigung Kolb=Kippel und in der Läuferreihe
Renaun der Mitte, ohne daß die übrigen ſchwach geweſen wären.
9 den 98ern, die umſtellen mußten, hatten der rechte Läufer
beye:— der wirkſamer in der Verteidigung, neben dem
ſchlag=
ſchere Sänger, geblieben wäre — und Hebeiſen keinen guten Tag.
Die xſellen Angriffe der Gäſte machten ſo der Deckung gehörig
zu ſ men, und es unterliefen zwei vermeidbare Tore. Der Sturm
Nanvon hinten nur wenige Bälle ſerviert, da die Gäſteabwehr
lloty hzwiſchen funkte. Die rechte Sturmſeite muß ſich noch beſſer
Eillſt hreigends verſtehen lernen. — Das Ergebnis entſpricht den
beidielitigen Leiſtungen.
Uter der akzeptablen Leitung von Lautz=Pfungſtadt
ent=
wicktſ ſich ein ſehr anſtändiges Spiel, das zunächſt die 98er mit
zwei hönen Toren von Seiffert und Müller 2. in Vorteil ſah.
Innwalb 10 Minuten halten die Gäſte mit einem Prachttor
Bengs und zwei vermeidbaren Treffern Lindemanns Ausgleich=
und albzeitführung. Nach dem Wechſel und einer Umſtellung
Narsſie klar im Vorteil. 98 erzielt zwar durch Hebeiſen ſofort
den uz=Gleichſtand und im Anſchluß an eine Ecke durch Seiffert
die 4=Führung, doch in der 22. Minute gleicht Müller wieder
Aum 44 aus. Ecken 2:10. — SV. 98 Reſ. — Union Darmſtadt
komſh /1.
Polizei=Reſerve — SC. Hota (3:2) 6:4.
Agegen dem Spiel am 7. Juni gegen Polizei A.=H., bei
velsla der frühere Nationale Wunderlich mitſpielte und die
Nwaue eine unverdient hohe Niederlage einſtecken mußten, konnte
N9 Eha geſtern mit 6:4 halten. Sie führten ſogar gleich nach der
Daſcht 4:3. Obwohl die Polizei nur mit 9 Mann antrat, gelang
*Abota nicht, ſich bis zum Schluß durchzuſetzen, denn dem
Dusmſehlte die nötige Durchſchlagskraft. Eine Umſtellung
inner=
hallaer Mannſchaft dürfte ſicher zu Erfolgen führen. Das ſtets
is reffen wurde von Schiri Hüppe gut geleitet.
Chattia Wolfskehlen — Jahn 1875.
den Spielen nach Wolfskehlen fahren beide Mannſchaften
Zugichen, nachmittags 1 Uhr, ab Feſthalle.
ſchften Mittwoch, nachm. 6.30 Uhr, findet am Ziegelbuſch
DS ücſviel gegen die hieſige Union ſtatt, auf das heute ſchon
hinüeießen ſei.
MisClub 1928 Ober=Ramſtadt — Reichsbahn Darmſtadt.
Sport=Club Ober=Ramſtadt empfängt am Sonntag, vor=
Mukt 1030 Uhr, den Reichsbahn=Sportverein Darmſtadt zu
reſchaftsſpielen. Reſ. um 8.,45 Uhr. Es iſt mit ſchönen und
en Sport=
Auf 15 Uhr nachmitkags auf der Rennbahn
wurde das Freundſchaftsſpiel Union Darmſtadt —
FV. Worms=Hochheim verlegt. Vorher Reſerven beider
Vereine Um 13 Uhr Schüler Union — Viktoria Griesheim. Um
12,30 Uhr Schüler Union — TSG. 46.
30 Jahre Sporkvereinigung 04 Arheilgen
Die Sportvereinigung 04 Arheilgen kann in dieſem Jahre
auf eine 30jährige Tätigkeit mit Stolz und innerer Genugtuung
zurückblicken. Hinter den wenigen Worten der Ueberſchrift liegt
aber eine Fülle von Arbeit und Mühe: Erfolge wechſelten ab
mit Rückſchlägen, wie ſie ja auch im Leben zu verzeichnen ſind.
Durch alle Zeiten aber hat ſich die Sportvereinigung wacker
durchgekämpft und ein Gebäude errichtet, das feſt und
unerſchüt=
terlich daſteht. Sie bildet mit ihrer ſtattlichen Mitgliederzahl in
volkserzieheriſcher und ſtaatspolitiſcher Hinſicht einen wichtigen
Faktor in unſerem Wirtſchaftsleben. Die Sportvereinigung war
ſich ſchon von jeher bewußt, in welchem Maße die Ausübung des
Sportes dazu beiträgt, uns zu kraftvollen, echt deutſchen
Men=
ſchen zu erziehen. Sie weiß auch, welche Aufgaben heute im
natio=
nalſozialiſtiſchen Staate zu erfüllen ſind, und ſie betrachtet es als
ihre allererſte Pflicht, alle Eigennützigkeiten zurückzuſtellen und
nur dem zu dienen, was für die Volksgemeinſchaft von Nutzen
und Segen iſt.
Das 30jährige Beſtehen wird zum Anlaß genommen, um der
breiten Oeffentlichkeit zu zeigen, welche Arbeit im Verein geleiſtet
wird und welche Erfolge erzielt werden. Es finden daher in der
Zeit vom 23. Juni bis 8. Juli d. J. verſchiedene, in der
Haupt=
ſache ſportliche Veranſtaltungen ſtatt. Dieſe werden eingeleitet
mit dem Kommers am 23. Juni. In der nun folgenden Woche
finden an jedem Tage nachmittags bzw. abends Fuß= und
Handballſpiele ſtatt. Am 30. Juni und 1 Juli ſteigt das
8. nationale Leichtathletik=Sportfeſt. Hierauf
er=
folgt eine Ruhepauſe in den Veranſtaltungen um aufzubauen
für den 8. Juli dem Hauptfeſttag. An dieſem Tage
wer=
den nachmittags ſchwimmſportliche Wettkämpfe ausgetragen und
der Abſchluß bildet abends an dem herrlich gelegenen Arheilger
Schwimmbad ein großes Sommernachtfeſt. Auf die einzelnen
Ver=
anſtaltungen kommen wir noch näher zurück. Es ſei aber heute
ſchon für alle Intereſſenten unſeres geliebten Fuß= und
Handball=
ſportes darauf aufmerkſam gemacht, daß am 27. Juni abends,
Eintracht Frankfurt mit ihrer kompletten 1.
Fuß=
ballmannſchaft am Arheilger Mühlchen antreten
wird. Am 24. Juni wird der SV. 98 Darmſtadt mit ſeiner
1. Handballmannſchaft unſer Gaſt ſein.
Darmſtädker Leichkakhleken in Frankfurk
und Frankenkhal.
Die Junioren und Jugendlichen des SV. 98
Darm=
ſtadt fahren heute nach Frankfurt zu den 3. Nationalen
Jugend=
kämpfen des JGSV. Die Teilnehmer treffen ſich pünktlich um
7.30 Uhr in der Vorhalle des Hauptbahnhofs.
Heute findet im Rahmen einer großen Saarkundgebung in
Frankenthal ein leichtathletiſcher Kampf der 3
Be=
zirke Pfalz, Rhein=Main und Saar ſtatt, zu dem als
Vertreter des Bezirkes Rhein=Main die Darmſtädter
Leichtath=
leten Blind (800 Meter), Creter (1500 Meter), Haag (5000
Meter) vom SV. 98 und Schneider (Kugelſtoßen und
Diskus=
werfen) Polizei aufgeſtellt worden ſind. Die Darmſtädter
Teil=
nehmer treffen ſich um 8.30 Uhr „am langen Ludwig” auf der
Poſtecke.
Max Baer iſt Box=Welkmeiſter.
Der Italiener Carnera in der elften Runde k. o.
Im New Yorker Madiſon Square Garden ſtanden ſich vor
60 000 Zuſchauern am Donnerstag abend (nach deutſcher Zeit am
Freitag früh) im Kampf um die Boxweltmeiſterſchaft aller
Ge=
wichtsklaſſen der italieniſche Verteidiger Primo Carnera und ſein
amerikaniſcher Herausforderer Max Baer gegenüber. In der
elften Runde kam der Amerikaner zu einem Siege durch
tech=
niſchen k. o. und damit zum erſten Male in den Beſitz des höchſten
Titels im internationalen Boxſport.
Amerikas Fußballer verabſchiedeten ſich von
Deutſch=
land mit einem Spiele gegen den Gau Niederſachſen, das in
Han=
nover ſtattfand und von den Yankees mit 2:0 (1:0) gewonnen
wurde. Beide Tore ſchoß der ausgezeichnete Halblinke Concalves,
Jahn 1875 Darmſtadk, Turnerinnen=Abkeilung.
Wir teilen allen Frauen und Turnerinnen mit, daß
die Turnſtunde morgen, Montag, ausfällt. Die
Turnhalle der Eleonorenſchule iſt an dieſem Abend anderweitig
belegt. —
Ferner erſuchen wir alle Turnerinnen, die Intereſſe am
Fauſtball=Spiel haben, ſich Sonntags vormittags auf dem
Sportplatz im Ziegelbuſch einzufinden.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier. Freiburg 251.
Frankfurt: Sonntag, 17. Juni
6.15: Bremer Hafenkonzert. Geläute vom Dom. Choral: Vaterland,
heilig: Land. — 8.15: Zeit. Nachr. — 8.20: Wetter. — 8.25:
Stuttgart: Gymnaſtik. — 8.45: Choralblaſen — 9.00: Kath.
Morgenfeier. — 9.45: Feierſtunde der Schaffenden. — 10.15:
Stuttgart: Evangeliſche Morgenfeier. — 11.00: Der Taunus im
Lied. — 11.30: Leipzig: Reichsſendung. Wir müſſen durch viel
Trübſal. Bachkantate.
12.15: Marburg: Rede des Vizekanzlers v. Papen anläßlich der
Jahreshauptverſammlung des Univerſitätsbundes Marburg.
13.15: Freiburg: Heitere Blasmuſik. — 14.20: Wie nützt die
Maſchine dem Bauern? Zwiegeſpräch. — 14.30: Das neue Geſetz
zur Regelung des Arbeitseinſatzes und die neuen Landhilfe=
Beſtim=
mungen ſichern dem Bauern Arbeitskräfte. Geſpräch. — 15.00:
Stuttgart: Kinderſtunde: Muzl, der geſtiefelte Kater. Kaſperlſpiel=
16.00: Vom Deutſchlandſender: Hörbericht von der Grünauer
Ruder=
regatta: Kaiſervierer — 16.15: Vom Deutſchlandſender:
Nach=
mittagskonzert mit Kurzhörberichten von der Grünauer
Ruder=
regatta. — 17.00: Düſſeldorf: Deutſche Fußball=Meiſterſchaft=
Schalke 04 — Mamheim=Waldhof. 2. Halbzeit. — 17.45:
Nach=
mittagskonzert.
19.00: G. Lederer: Der Zauber der Korallen=Gärten im Roten
Meer. — 19.20: Fröhliches Zwiſchenſpiel. — 19.50: Sport. —
20.00: Die Geiſha. Eine japaniſche Teehausgeſchichte. Operette
von Jones. — 22.20: Zeit, Nachr. — 22.35: Nachr., Wetter,
Sport. — 23.00: Stuttgart: Dreierler Volksmuſik. — 24.00;
Stuttgart: Nachtmuſik.
Frankfurt: Montag, 18. Juni
5.45: Choral, Zeit, Wetter. — 5.50 und 6.15: Gymnaſtik. —
6.40: Zeit, Meldungen. — 6.50; Wetter. — 6.55: Freiburger
Konzertorcheſter. Lta.: Willi Döhrmann. — 8.15: Waſſerſtand,
Wetter — 8.20: Stuttgart: Gymnaſtik. — 10.00: Nachr. —
10.30: Nur Trier: Eigene Sendung. — 11.00: Werbekonzert. —
11.40: Meldungen. — 11.50: Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Mittagskonzert (Schallpl.) — 13.00: Zeit, Nachr.,
Saardienſt. — 13.10: Nachr. — 13.20: Orcheſter Frankfurter
Be=
rufsmuſiker. Ltg.: Frieß. — Dazw. (13.50): Zeit, Nachr. —
14 30: Nur Kaſſel: Nachr —— 14.40: Lieder von Hugo. Woln
und Rich, Strauß. — 15.30: Wetter. — 15.40: Wirtſchaftsbericht.
15.50: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
1600: München: Nachmittagskonzert. Ltg. Erich Kloß. — 17.30:
Klär Hoffmann: Luſtige Erdkunde — 17.45: Lieder für eine
Singſtimme und Klavier von Heinr. Diehl. — 18.00: Stunde
der Jugend: Floßtahrr durch Main=Franken. — 18.25:
Stutt=
gart: Franzöſiſch. — 18.45: Meldungen. — 18.50: Das Leben
ſpricht!
19.00: Breslau: Offenes Singen. — 20.00: Zeit, Nachr. — 20.15:
München: Reichsſendung: Feierſtunde der Nation: Richard Wagner,
der Deutſche — 21.15: Stuttgart: Zehn Mädchen und kein Mam.
Komiſche Operette in einem Akt von Suppé. — 22.20: Zeit,
Nachr — 22.35: Dr. Geiſow: Zur Reichs=Schwimmwoche. —
22 45: Nachr., Wetter, Sport. — 23.00: Köln: Das große
Funk=
orcheſter Lig.: Dr. Buſchkötter. — 24.00: Schallplatten: Heiteres
aus Klaſſik und Moderne.
Deutſchlandſender
Welle 1571
Deutſchlandſender: Sonntag, 17. Juni
6.10: Tagesſpruch. — 6.15: Bremer Freihafenkonzert. Geläute
vom Dom. — Choral: Vaterland, heilig. Land. — 8.00: Stunde
der Scholle — 8.55: Morgenfeier. — Stundenglockenſpiel der
Porsdamer Garniſonkirche. — Anſchl.: Glockengeläut des Berlier
Doms. — 9.50: Berlin: Wetter. — 10.20: Sperrzeit. — 11.00:
Heinrich Sohnrey erzählt aus ſeinem Leben. (Zu ſemem 75.
Ge=
burtstage) — 11.15: Seewetterbericht. — 11.30: Reichsſendung:
Leipzig: Bachkantate: Wir müſſen durch viel Trübſal.
12.10: Hamburg: Mittagskonzert. — Dazw. (12.55): Zeitzeichen.
13.00: Glückwünſche. — 14.00: Kinderfunkſpiele: Der
Ratten=
fänger von Hameln. — 14.40: Fröhliches Schallgeplätſcher —
15.15: Das Schach und die Frauen. Zwiegeſpräch. — 15.30:
Von Kirſchen und Liebe. Eine heitere Hörfolge.
16.00: Berlin: Felix Lehmann mit ſeinen Soliſten. — Einlage
(16.00): Hörbericht von der Großen Berliner Ruderregatta in
Grünau: Der Kaiſervierer. — Vom Deutſchlandſender: Einlage
(17 00): Hörberichr über das deutſche Traberderby in Ruhleben. —
Einlage (18.00): Hörberichk von der Großen Berliner Ruderregatta
in Grünau: Verbandsachter.
19.15: Plautermann meint . . . — 19.45: Vorſchlußrunde der
deut=
ſchen Fußballmeiſterſchaft. — 2000: Leipzig: Unbekanntes von
Verdi und Puccin. Das Sinfomeorcheſter. Ltg.:
Generalmufik=
direktor Weisbach. Der Leipziger Soliſtenchor. — 22.00; Wetter=,
Tages= und Sportnachr. — 22.30: Hörbericht vom Auftakt der
Kieler Woche — 22.45: Seewetterbericht. — 23.00: Stuttgart:
Dreierlei Volksmuſik.
Deutſchlandſender: Montag, 18. Juni
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr. — 6.00: Berlin:
Gy=
naſtik. — 6.15: Tagesſpruch — 6.20: Hamburg: Frühkonzert.
In einer Pauſe (gegen 7.00): Nachr. — 8.00: Sperrzeit. —
8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.00: Berufs =und
Fachſchul=
funk: Das 1. deutſche Jung=Bauernthing m Pommern.
Hör=
folge (Aufn.). — 9.30: Dringliche Mahnung an die
Nichtſchwim=
mer — 9.40: Heinr Sohnrey: Zwei Krrchhotskreuze. — 10.00=
Nachr. — 10.10: Ein dithmarſcher Hot. Hörſpiel. — 10.50:
Körperliche Erziehung. — 11.15: Seewetterbericht. — 11.30:
Muſik am Vormittag.
12 00: Leipzig: Dresdner Soliſten=Vereinigung. Ltg.: Hagen. —
12.55: Zeitzeichen. — 13.00: Wetter. — Anſchl.: Aus Opern
und Operetten (Schallpl.). — Anſchl.: Wetter. — 13.45: Nachr.
1400: Sperrzeit. — 14.45: Glückwünſche. — 15.00: Wetter,
Börſe. — 15.15: Für die Frau: Wiederbelebung edler
Hand=
arbeit — 15.40: Werkſtunde für die Jugend: Flugzeugmodellbau.
1600: Köm: Das Weſtdeutſche Kammerorcheſter. Ltg.: W. Keiper.
17.00- Zeitfunk. — 17.20: Kleine Reiſe durch Bilderbücher. —
Eine luſtige Hörtolge. — 18.00: 10 Jahre Tonfilm. Zwiegeſpräch.
18.20: Kleine Stücke großer Meiſter. Für Violine und Klaver.
18.55: Das Gedicht; anſchl.: Wetter.
19.00: Heuſchnupten — und andere Sommerfreuden. Drei luſtig=
Szenen. — 20.00: Kernſpruch: anſchl.” Kurzachr. — 20.15:
Reichsſendung: München: Stunde der Nation: Richard Wagner,
der Deutſche. — 21.15: Stuttgart: Zehn Mädchen und kein
Mann. Komiſche Operette in einem Akt von Suppé — 22.20:
Wetter= Tages= und Sportnachr. — 22.35: Hörbericht von der
Kieler Woche. — 22.45: Seewetterbericht. — 23.00; Köngsberg:
Unterhaltungs= und Tanzmuſik.
Welterbericht.
Der hohe Druck dehnt ſich weiter nach unten aus, ſo daß ſein
höchſter Stand auf unſerem Gebiet erreicht ſein wird. Vorläufig
beſteht zwar das heitere und trockene Wetter noch fort. Jedoch
werden ſpäter die öſtlichen Winde über Süden auf Weſt drehen
und Bewölkung heraufführen, zumal ſich ſchon bei Island ein
Tiefdruckgebiet bemerkbar macht.
Ausſichten für Sonntag: Vorwiegend heiter, tagsüber heiß,
nachts kühl. trocken.
Ausſichten für Montag: Tagsüber heiter, vorübergehend auch
dunſtig, warm und meiſt trocken.
Gründung der Reichsgruppe Induſtrie
der deutſchen Wirkſchaft, Bezirk Heſſen.
In der am 15. Juni ſtattgefundenen außerordentlichen
Mit=
gliederverſammlung des Verbandes Mitteldeutſcher Induſtrieller,
Sitz Frankfurt a. M., und in der gleichzeitig tagenden
Mitglieder=
verſammlung des Mittelrheiniſchen Fabrikanten=Vereins, Sitz
Mainz, wurde gemäß der Anordnung des Führers der
gewerb=
lichen Wirtſchaft, Direktor Philipp Keßler, vom 9. Mai 1934 und
mit deſſen ausdrücklicher Zuſtimmung zur Gründung der
Reichs=
gruppe Induſtrie der Deutſchen Wirtſchaft, Bezirk Heſſen, Sitz
Frankfurt a. M., geſchritten. Der Verband Mitteldeutſcher
In=
duſtrieller und der Mittelrheiniſche Fabrikanten=Verein haben den
Beſchluß gefaßt, daß ihre ſämtlichen Mitglieder in die neue
Reichsgruppe überführt werden. Vorſitzender der Reichsgruppe
Induſtrie der Deutſchen Wirtſchaft, Bezirk Heſſen, iſt Präſident
Dr. Carl Lüer. Die neue Reichsgruppe für den Bezirk Heſſen
umfaßt die Induſtrie des geſamten Treuhänderbezirks Heſſen. Die
Satzungen dieſer neuen Reichsgruppe ſehen als Aufgabengebiet
für dieſe folgendes vor: Der Zweck der Bezirksgruppe iſt der
Zu=
ſammenſchluß der geſamten Induſtrie des Treuhänderbezirks, die
Förderung ihrer gemeinſamen Belange, die Wahrung ihrer
Standesehre und die Durchführung einer einheitlichen nationalen
Wirtſchaftspolitik. Darüber hinaus hat die Bezirksgruppe alle
ihre vom Führer der gewerblichen Wirtſchaft und vom Führer der
Reichsgruppe Induſtrie übertragenen Aufgaben zu erledigen.
Durch enge Fühlungnahme mit den Betrieben ſorgt die
Bezirks=
gruppe für Ausgleich und Förderung der berechtigten
Wirtſchafts=
belange ihrer Mitglieder und vermittelt der Reichsgruppe
In=
duſtrie ſowie den Behörden die Erfahrungen und Wünſche der
Induſtrie ihres Bezirks. Ihren Mitgliedsfirmen gewährt die
Bezirksgruppe in allen wirtſchaftlichen Fragen ſowie den ihr vom
Führer der Reichsgruppe Induſtrie oder von den Behörden
über=
tragenen Aufgaben Beratung und Betreuung.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Großhandelspreiſe vom 13. Juni. Die Richtzahl der
Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 13. Juni auf 97,2; ſie hat ſich
gegenüber der Vorwoche (96,8) um 0.4 v. H. erhöht. Die Steige
rung iſt vor allem auf ein weiteres Anziehen der Preiſe für
Land=
wirtſchaftsſtoffe, u. a. für Speiſekartoffel und Futtermittel, zurück.
zuführen. Die Richtziffern der Hauptgruppen lauten: Landwirt.
ſchaftsſtoffe 93,8 (plus 0,9), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren
90 (plus 0,1 v. H.), induſtrielle Fertigwaren 114,9 (unverändert)
Vom weſtdeutſchen Weinmarkt. Die Lage auf dem weſtdeut
ſchen Weinmarkt hat keine nennenswerte Aenderung erfahren.
Die zum Verkauf gekommenen Weine belaufen ſich auf kleinere
Mengen im freihändigen Weinverkauf, denn die Verbraucher
decken ſich nur mit den allernotwendigſten Mengen ein. Das
Fuder Wein wurde im Mittelrheingebiet mit 700 bis 1000 RM.
je nach der Lage und der Jahrgänge 1932 und 1933 bezahlt. Im
Rheingaugebiet wurden 1200 Liter 1932er Wein mit 800 bis 1000
RM. und 1933er Weine bis zu 1600 RM. bezahlt. An der Moſel
liegen die Preiſe niedriger. Das Fuder 1933er kam mit 600 bis
1200 RM. je nach Lage und Güte zum Verkauf, während 1932er
Weine aus den beſſeren und beſten Lagen 1500 RM. koſteten.
Deutſch=polniſche Verhandlungen über die Verlängerung der
Ausfuhrregelung von Roggen. Wie die Polniſche
Telegraphen=
agentur erfährt, werden vorausſichtlich ſchon im Laufe dieſer
Woche zwiſchen Vertretern der deutſchen und polniſchen
Regie=
rung Verhandlungen über Verlängerung des Abkommens über
gemeinſame Ausfuhrregelung für Roggen und Roggenmehl
auf=
genommen werden. Es beſteht die Abſicht, in das Abkommen auch
noch die Ausfuhr von Weizen und Weizenmehl aufzunehmen. In
dieſem Zuſammenhang haben ſich die polniſchen Vertreter am
Donnerstag nach Berlin begeben.
Faber u. Schleicher A.=G., Offenbach a. M. Die Geſellſchaft
ſchließt für 1933 mit einem neuen Verluſt von 0.15 (0,184) Mill.
RM. ab, wozu der Verluſtvortrag von 12 800 RM. tritt. Der
Verkauf im Inland und auch nach dem Ausland wurde erheblich
geſteigert die Belegſchaft wurde um 50 Prozent, die Lohnſumme
um 85 Prozent erhöht. Die Verkaufspreiſe waren durch ſtarke
Unterbietungen im Inlande und durch Währungskonkurrenz im
Auslande unzureichend. Der Leiſtungsertrag ſtieg auf 1,05 (0,73)
Mill., außerordentliche Erträge gaben auf 0.04 (0,055) nach.
Ab=
ſchreibungen erforderten 0,104 (0 06) Die Reſerve von 0,02 wird
aufgelöſt und der Unterſtützungsrücklage zugewieſen. Forderungen
ſind mit 1,16 (1,06) ausgewieſen, Kaſſe und Wechſel 0.15 (0,24),
Vorräte 0,51 (0,44), dagegen bei 1,4 Aktienkapital und 0,17 (0,19)
Rückſtellungen und Wertberichtigung Verbindlichkeiten 0,94 (0,72),
darunter 0,70 (0,49) an Banken. Generalverſammlung 20. Juni.
Frankfurter Maſchinenbau A.=G. vorm. Pokorny u. Wittekind,
Frankfurt a. M. Die Generalverſammlung erledigte einſtimmig
die Regularien für 1933 (791 RM. Gewinn). Der
Auftragsein=
gang in den Abteilungen Kompreſſoren und Preßluftwerkzeuge
entwickelte ſich ſtetig und von Quartal zu Quartal ſteigend. Im
zweiten Viertel 1934 war in der Kompreſſorenabteilung ein
größerer Sonderauftrag zu verzeichnen. Dadurch erreichte der
Ge=
ſamtauftragseingang in den erſten 5 Monaten 1934 bereits den
des ganzen Jahres 1933. Im neuen Jahre wurde damit begonnen,
fahrbare Kompreſſoranlagen mit Dieſelmotoren eigener Erzeugung
auszurüſten. Eventuell ſollen die Dieſelmotoren auch an Fremde
geliefert werden. Nach der 50prozentigen Gefolgſchaftsſteigerung
in 1933 wurden auch in jedem Monat 1934 bisher Einſtellungen
vorgenommen. Die Lohnſumme des März 1934 betrug mehr als
das Dreifache, des Januar 1933. Die Bank= Lieferanten= und
Wechſelverbindlichkeiten ſtiegen per Ende Mai 1934 infolge der
angewachſenen Beſchäftigung leicht auf 0,86 (0,82 Ende 1933),
dabei blieben die Bankſchulden nahezu konſtant. In den
Wäh=
rungsſchulden ſei eine Reſerve von 28 000 RM. enthalten. Das
Unternehmen arbeite jetzt mit Gewinn, und man glaube unter
Vorbehalt erwarten zu können, daß auch das ganze Geſchäftsjahr
1934 einen Gewinn ausweiſe und die Wiederaufnahme der
Divi=
dendenzahlung auf 1,32 Mill. Aktienkapital ermöglichen werde.
Düſſeldorfer Eiſenhüttengeſellſchaft. Der Geſchäftsgang der
Geſellſchaft, die zum Intereſſenkreis der Firma Wolff gehört, hat
ſich in den letzten Wochen weſentlich gebeſſert. Während im Juli
1933 nur etwa 100 Arbeiter beſchäftigt waren, ſind jetzt 200
Ar=
beiter und 28 Angeſtellte bei der Geſellſchaft. Die Verſandzahlen
haben ſich weſentlich erhöht. Der gegenwärtige Auftragsbeſtand
gewährleiſtet eine befriedigende Beſchäftigung zunächſt bis Ende
September des Jahres. Für das am 30. Juni ablaufende
Ge=
ſchäftsjahr 1933/34 iſt mit einer Wiederaufnahme der
Dividenden=
zahlung zu rechnen.
Schweizeriſche Diskontbank, Genf. Die
Geſchäftsführungskom=
miſſion hat nunmehr den Status per 30. 4. 1934 veröffentlicht.
Bei der Bewertung ging man von der Vorausſetzung einer
lang=
ſamen Liquidation aus. Ueber die durch die frühere
Reorganiſa=
tion geſchaffenen Reſerven hinaus wurden 73,34 Mill. Schweizer
Franken Abſchreibungen vorgenommen inkl. Rückſtellungen für
ge=
wiſſe Riſiken aus Bürgſchaften und evtl. Prozeſſen. Kapital (75
Mill. Schw. Fr.) und 5 Mill. Schw. Fr. ordentliche Reſerven
wer=
den voll durch die Abſchreibungen in Anſpruch genommen. Die
223,49 Mill. Schw Fr. Forderungen ſind bis auf 0,119 Mill. Schw.
Fr. durch die Aktiven gedeckt, doch hängt dieſes Ergebnis
weit=
gehend von der Verwertung und der Weltwirtſchaftsentwicklung
ab. Die Zahl der Kontokorrentgläubiger beträgt 9505 mit 26,275
Mill. Schw. Fr. Geſamtforderungen, diejenige der Einlage= und
Sparhefte 27 841 mit 14 418 Mill. Schw. Fr. Kaſſaſcheine
betra=
gen 50,616 Mill. Schw. Fr., im Umlauf befinden ſich weiter noch
10.436 Mill. Schw. Fr. Obligationen der beiden Anleihen. Die
Anſtrengungen der Geſchäftsführungskommiſſion gehen in erſter
Linie dahin, den Kleingläubigern und Sparern Erleichterungen
zu verſchaffen. Die Zahl der Kleingläubiger beträgt rund 28 000.
Piebmärkke.
1 Auf dem Weinheimer Schweinemarkt am 16. Juni waren
zugeführt 379 Stück. Verkauft wurden 331 Tiere. Bei amtlichen
Preisnotierungen koſteten Milchſchweine, das Stück 8—14 RM.,
Läufer das Stück 15—33 RM. Marktverlauf gut.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Berliner Freiverkehr.
Der erſte börſenfreie Samstag in Berlin.
Nach dem vorgeſtern überraſchend bekannt gewordenen
Be=
ſchluß des Berliner Börſenvorſtandes, die Samstagsbörſen für
den Reſt des Juni ſowie für den Monat Juli ausfallen zu laſſen,
ruhte geſtern erſtmals jeder Effektenverkehr. Auch von Büro zu
Büro wurden keine Umſätze getätigt, lediglich ein
Spitzenaus=
tauſch dürfte hier und da ſtattgefunden haben. Rein
ſtimmungs=
mäßig iſt man im Hinblick auf das Börſengeſchäft weiter
freund=
lich geſtimmt, wobei ſich eine erkennbare Intereſſenverlagerung
von Aktienwerten auf Rentenwerte herauszuſtellen ſcheint.
Hier=
bei dürften die bekannten Ausführungen des Staatsſekretärs
Reinhardt über weitere Schritte zur Zinsſenkung und eine
bevor=
ſtehende Anleihekonverſion, zu der der Umtauſch der Hilferding=
Anleihe den Auftakt gegeben habe, als hauptſächlich anregendes
Moment anzuſehen ſein.
Die erſte Frankfurter Samstagsbörſe ohne Orientierung an
den Berliner Markt zeigte bei Eröffnung zunächſt ein ruhiges
Bild. Das Geſchäft konnte ſich aber bald kräftiger entwickeln, und
auf allen Marktgebieten waren die Umſätze ſchließlich lebhaft bei
weiter feſter Tendenz. Stark in den Vordergrund trat wieder
der Rentenmarkt, an dem die letzte Betonung der maßgeblichen
Stellen gegen eine Devalvation nachwirkte und ſich auch die
Ge=
rüchte über eine Zinskonverſion verſtärkten. Beſonders lebhaft
waren wieder deutſche Anleihen, Neubeſitz 23,20 (23,05), Altbeſitz
96¾ (96½), ferner hatten Reichsmark=Obligationen bei bis zu
1 Prozent höheren Kurſen größere Umſätze. Lebhaft lagen
außer=
dem 4 Prozent Kommunal=Umſchuldungsanleihe (plus 1
Pro=
zent), während Stahlverein=Bonds und ſpäte
Reichsſchuldbuchfor=
derungen eine Nuance leichter eröffneten. Reichsbahn=
Vorzugs=
aktien lagen zu unv. 112 Prozent ruhiger. Für Pfandbriefe zeigte
ſich überraſchenderweiſe keine Nachfrage, was mit
Tauſchoperatio=
nen gegen niedriger im Kurs ſtehende Rententitel begründet
wurde. Am Aktienmarkt war die Kursgeſtaltung etwas
unein=
heitlich. Es erfolgten einige Wochenſchluß=Realiſationen, die aber
durch die vorliegenden Kaufaufträge wieder ausgeglichen wurden,
weshalb ſich die Kursveränderungen auch in engen Grenzen
hiel=
ten. Intereſſe erhielt ſich beſonders, für Rohſtoffpapiere und
Tarifwerte. Feſt lagen Bekula (plus 1½ Prozent), Allgemeine
Lokal u. Kraft (plus 2½ Prozent), Rheag (plus 1½ Prozent).
Farben bei größeren Umſätzen 8 Prozent, Scheideanſtalt ½
Pro=
zent höher. Montanwerte lagen uneinheitlich, Gelſenkirchen,
Mansfeld und Phönix etwas feſter, dagegen Rheinſtahl,
Stahl=
verein und Klöckner bis 8 Prozent leichter, Harpener gaben 1½
Prozent nach. Auto=, Zellſtoff=, Zement= und Kunſtſeideaktien
zogen von ¼ bis ½ Prozent an. Reichsbank gewannen 1 Prozent,
A.=G. für Verkehr auf den Dividendenausfall 1 Prozent leichter,
Kaliaktien von den unveränderten Dividenden faſt unberührt.
Im Verlaufe blieb der Aktienmarkt bei kleinen Schwankungen
ruhig, meiſt lagen die Kurſe gut behauptet. — Am Rentenmarkt
ſetzten ſich die Steigerungen für deutſche Anleihen fort, Altbeſitz
bis 97½ (96½), Neubeſitz bis 23,25 (23,20), auch ſpäte
Schuld=
bücher und Stahlverein=Bonds waren erholt, ferner zogen
Reichs=
mark=Obligationen nochmals ¼ bis ½ Prozent an. Pfandbriefe
lagen ſtill und blieben meiſt nur behauptet, es lag teilweiſe etwas
Angebot vor, das aber aufgenommen wurde. Stadtanleihen
waren ebenfalls ruhig und etwas uneinheitlich, feſt tendierten
aber ſtädt Schatzanweiſungen. Von fremden Werten gewannen
4 Prozent Schweizer Bundesbahn von 1912 1 Prozent (160)
Gegen Schluß wurde das Geſchäft ruhiger, Aktien blieben voll
behauptet, während deutſche Anleihen leicht zurückgingen.
Alt=
beſitz 97½, Neubeſitz 23,20. Tagesgeld blieb zu 3½ Prozent leicht
und unverändert.
Produkkenmärkke.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 16. Juni.
Die Preiſe verſtehen ſich pro Pfund bzw. Stück in Pfg.
Ge=
müſe: Spargeln 1. Sorte 25—30, 2. Sorte 20—25. Kohlrabi 4—6,
Karotten 5—6, Spinat 16—18, Römiſchkohl 12, Weißkraut 18 bis
20, Wirſing 10—12, Stangenbohnen 30—40, Erbſen 20—22, Zwie
beln 12—15, Rhabarber 8—10, Tomaten 35—50, Kopfſalat 5—6,
Salatgurken 20—40, Blumenkohl 5—10, Rettich 5—15:
Kar=
toffeln: Frühkartoffeln 14, Spätkartoffeln 5½—6; Obſt:
Erd=
beeren 35—50, Pfirſiche 35, Kirſchen 15—30, Johannisbeeren 19
bis 20, Stachelbeeren 25, Himbeeren 50, Heidelbeeren 28—30
Tafeläpfel 15—30, Apfelſinen 20—30, Zitronen 4—5, Bananen 30;
Eßwaren: Süßrahmbutter 140—145. Landbutter 120—130.
Weichkäſe 20—25, Handkäſe 4—12, friſche Eier 9—11; Wild und
Geflügel: Rehe 50—110, Hühner 80, Tauben 60, Ziegenfleiſch
50—60, Hahnen 1,20; Fleiſch= und Wurſtwaren: friſches
Rindfleiſch 56, Kalbfleiſch 80, Hammelfleiſch 86. Hackfleiſch 64.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Das Geſchäft war
wäh=
rend der ganzen Woche ruhig, doch konnte das Angebot, das jetzt
mehr und mehr zurückgeht, placiert werden. Der Konſum bevor=
zugte weiterhin die ſchweren Sorten, wie Klaſſe A und S.
wäh=
rend die kleineren Eier meiſt zur Einkühlung und Einkalkung
ge=
langen. Die Preiſe blieben unverändert. Es notierten in Pfg
pro Stück frei Frankfurt a. M.: Deutſche Friſcheier Klaſſe S 10,00
Klaſſe A. 9.50, B 8,75, C 8,50, D 7,50: Holländer S 9,75,
A 9,25, B 8,75: Dänen und Flandern S 9,50, A 9,00, B 8,50.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Die Butterzufuhren
waren trotz des ſtärkeren Friſchmilchverbrauchs ziemlich groß und
konnten infolge der durch die warme Witterung beengten
Kon=
ſumnachfrage nicht voll abgeſetzt werden. Die Großhandels=
Ein=
ſtandspreiſe blieben unverändert. Deutſche Markenbutter
127,00, feine deutſche Molkereibutter 123—125 RM. pro 50
Kilo=
gramm ab Verſandſtation.
Der regionale Ausgleich am Eiermarkt.
Mit der erſten Anordnung der Hauptvereinigung der deut,
ſchen Eierwirtſchaft vom 11. Juni 1934 iſt eine wichtige Neuerumn
im geſamten deutſchen Eierverkehr zwiſchen den einzelnen Beziz, 6
ken (Eierverwertungsverbände) eingetreten. Während der Vet, 3
kehr mit Eiern innerhalb des einzelnen Wirtſchaftsbezirkes früs,
iſt, muß für das Hinein= oder Herausbringen, von Eiern
ag=
einem Bezirk in den anderen in jedem einzelnen Falle die E7,
gefeſ
nehmigung der Hauptvereinigung der Deutſchen Eierwirtſchaw.
Berlin SW. 68, Kochſtraße 6—7, eingeholt werden, und zward
müſſen Anträge auf Vermittlung jedesmal an den zuſtändiggr ! Pium verheilt
Eierverwertungsverband gerichtet werden. Der Eierverwertungt/0te
verband prüft, ob die Marktlage im Bezirk die Abgabe oder Ariſim der Schulſche”
ſtolz und
nahme von Eiern geſtattet. Durch dieſe Maßnahme iſt der georſ,inet.
nete Ausgleich des deutſchen Marktes geſichert, ohne daß Störuu= ane Wehrnis 9e9
zt fragend
gen oder Stockungen auftreten.
Gie
ieben nand Pernd
nd entſchloſſe
Wer darf Handelsklaſſeneier ſtempeln?
Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß der deutſiſſ ſch zu nehnen, weit
Stempel auf Eiern ohne Befugnis weder benutzt noch erworbön zi. die erhabene 3
bzw. veräußert werden darf. Es iſt daher auch unzuläſſig, wesn
Firmen Deutſchſtempel öffentlich in Tageszeitungen zum Verkagicenich Gerolſtzi
anbieten. Nach 8 8 der Eierverordnung vom 17. März 1932 uu ſten Oſtüere, Dert
8. Juni 1934 darf eine ſolche Kennzeichnung nur mit ſchriftlicktangßenlang ſchwankt
Genehmigung des Reichsnährſtandes (Hauptabteilung 2 der Lal, gam wird die Luft
desbauernſchaft) angebracht werden. Verſtöße dagegen werd, ne ſnd. An einet
mit Gefängnisſtrafe bis zu 3 Monaten bedroht. Es wird gebetei,
Verdachtsfälle der nächſten Polizeibehörde zwecks Beſchlagnahu= ndt. Es iſt. Lyet”
der Stempel und Beſtrafung der Täter zu melden. Dieſe ſchließt ſe Sträflinge werd
ich ſelbſtverſtändlich aus den Reihen des deutſchen Eierhandeu in herde Schlachtv
aus.
ſtnell genug. Scho
uch letzte Kleid
Haferausfuhr geſperrt.
ut — ein kleiner ?
Verträge können eingehalten werden.
Die Haferbeſtände ſind nach den letzten Vorratserhebungen /o, ruſt keine Name
Deutſchland gegenwärtig etwa ebenſogroß wie im Vorjahre, au
noch ſehr beträchtlich. Die kommende Haferernte wird jedoch ;10mr noch Achlaidte.
folge der Trockenheit keinesfalls den Rekordumfang der letztjäz / Shmiede ihte. 4
rigen Ernte erreichen. Angeſichts dieſer Lage und der durch Aualige aneinanderget
Deviſenmangel bedingten Notwendigkeit, die Futterverſorgung ſi9 Jetzt iſt man ke
größtmöglichſtem Umfange aus eigener Erzeugung zu ſichern, It yuuſigen Zweigeſt
die bisher zur Entlaſtung des deutſchen Hafermarktes erforderlüeidar zum ewigen C
Ausfuhr von Hafer im Austauſch gegen Mais und Gerſte ihra, Straßenräuber
volkswirtſchaftlichen Sinn verloren. Die Reichsregierung hat de
halb vorſorglich eine im „Reichsanzeiger” Nr. 137 veröffentlicheiſt es doch noch e
Verordnung der Haferausfuhr ab 15. Juni geſperrt. Um Uebä=Mllſche Offizier He
gangsſchwierigkeiten zu vermeiden, iſt abweichend von dieſer W= Gefährte, der and
gelung beſtimmt worden, daß Ausfuhrſcheine zur Ermöglichuuyen Dieb, kein Fäl
der Ausfuhr von Hafer auch in Form von Müllereierzeugniſſtyger Soldat, iſt eit
aus Hafer wie bisher erteilt werden dürfen, wenn der Beweut
erbracht wird, daß dieſe Ausfuhr auf Grund von Verträgen a,Ilntzronſtider hid
folgt, die vor dem 16. Juni 1934 abgeſchloſſen waren.
Gekreide= und Mehlvorräke
in zweiter Hand Ultimo Mai ſowie Vermahlung von Brol=”
getreide im Mai 1934.
Die Getreidevorräte der zweiten Hand haben im Mai allel
mein abgenommen. Die Weizenvorräte haben ſich in den Mühllt
etwas erhöht, in den Lagerhäuſern dagegen beträchtlich verringe=
Insgeſamt lagerten in der zweiten Hand an Weizen 1,277 (130
Mill. Tonnen, davon in den Mühlen 54 (52) Prozent, die Jal
räte an Roggen gingen insgeſamt auf 0,825 (0,878) Mill. Ton
zurück, von denen ſich 56 (55) Prozent in den Mühlen befandes
Der Rückgang der Hafer= und Gerſtenbeſtände war mit A dnf
29 Prozent auch im Mai erheblich ſtärker als beim Brotgetreith
Die Vorräte an Weizen= und Roggenmehl nahmen um 15 hr
8 Prozent ab. Die vorgenannten Zahlen umfaſſen wieder ungl
fähr 95 Prozent aller in Mühlen und Lagerhäuſern befindlich=
Getreide= und Mehlvorräte. Die bei induſtriellen Verbrauche,
lagernden Getreidemengen ſowie die rollenden und ſchwimmend
Mengen und die Mehlvorräte der Bäcker ſind in den Ergebniſſſ
nicht enthalten. Die Verarbeitung von Brotgetreide hat im M
infolge der Heraufſetzung des Vermahlungskontingentes zugenosd
men. In den Mühlen mit mehr als 3 Tonnen Tagesleiſtig
wurden 0,306 (0,273) Mill. To. Weizen und 0,296 (0,278) Mill. 2
Roggen verarbeitet. Hiervon waren 1000 bzw. 24 000 (3300
Tonnen für Futterzwecke beſtimmt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Zementabſatz im Mai 1934 belief ſich auf 535 000 Tonn
gegenüber 531 000 Tonnen im April 1934 und 389 000 Tonnen
Mai 1933.
Mit Wirkung vom 16. Juni gelten folgende Preiſe für Ha
zeug (in RM. je 100 Kilogramm, für Abſchlüſſe auf 100 Ki.
gramm): Kupfer: Bleche 76,25 (76,50), Rohre 92,25 (92,4
Drähte und Stangen 69,25 (69,50).
Der Aufſichtsrat der A.=G. für Verkehrsweſen, Berlin,
nehmigte den Abſchluß für 1933. Der Generalverſammlung
9. Juli wird vorgeſchlagen, keine Dividende zu verteilen, vielmne
den Reingewinn auf neue Rechnung vorzutragen (1932 wurde
Reingewinn von 1,05 Mill. vorgetragen). Zur Ausgleichung
Vermögensverluſte, die in der „vergangenen Deflationszeit 2/
ſtanden, ſind nochmals 0,90 Mill. RM. abgeſchrieben worden.
Der Aufſichtsrat der Bayeriſchen Rückverſicherungsbank 9.;
München, ſchlägt vor, aus 467 378 (412862) RM. Gewinn
1933 wieder 10 Prozent Dividende auf das nunmehr mit 30 PP) 14RMF74or
zent einbezahlte Aktienkapital von 6 Mill. auszuſchütten.
Wufenussstcc 5
Burmſtädter und Hattonaloant Burmftaut, Fiiate drt Srescner O
Frankfurter Kursbericht vom 16. Juni 1934.
Denachung des Pol
Darmſtadt,
Wee
„Gr. IIp. 1934
„ „ 1935
„ . , 1936
„. . 1987
„.. 1938
„Gruppe I
6% Dtſch. Reichsanl.
6%
„ v.27
5½%Itern., v.30
6%Baden ... v. 27
6%Bayern .„.v.27
6%Heſſen .... v. 29
6% Preuß. St. v. 28
6%Sachſen ..v.2
6% Thüringen b. 27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze ...
...
5% Dt. Reichspoſt
Schätze ........"
Dtſch. Anl. Ausl.
4 1. Ablöſung.
(Neubeſitz)
Deutſche Schutzge.
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden
6%Berlin ...v.24
6%Darmſtadt . . . .
6% Dresden.. v.26
6%Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
„ v.26
6%Mainz... . . . . .
6%Mannheim v. 27
6%München v.29
6%Wiesbadenv. 28
6%Heſſ. Landesbk.
9% Goldoblig.
99.55
96.5
91.75
94.25
95.5
91
106.
93.5
90.75
100.62
100
Re
23
9.3
82. 25
81.75
77.5
84.75
D
hyp.=Bk.=Liquid.
434%0 „
Komm. Obl. ...
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R. 11
6%„
„ R.12
6%Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr.
6%Naſſ. Landesbk.
5½%0 n Ligll.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser. I
„ „Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfbr.
8%Frkf. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfbr.
6% „ Goldoblig.
6%Frkf. Pfbr.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfr.
6%Mein. Hhp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½%0 „ Lig.=Pfbr.
6%Rhein. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfr.
6% „ Goldoblig.
6% Südd. Boden=
Cred.=Bank".
5½% „ Lig.=Pfbr.
6%Bürtt. Hhp.=B.
89
89.75
31
91.5
90.
89.5
96.75
113
Me
6% Dt. Linol. Werke
62Mainkrw. v. 26
6%Mitteld. Stahl
6% Salzmann & Co.
6%Ver. Stahlwerke
6%Voigtc Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
5% „ L.Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze
4%0 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%
4%
4¾Türk. Admin.. .
4%0 „ 1.Bagdad
4% „ Zollanl.
4½%üngarn 1913
4½% „ 1914
170
Goldr.
420
1910
4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon
42 Stockholm
Aktien.
Accumulat. Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G. ....... .."
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
„ Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P....
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen. ..
Eement Heidelberg!=
„ Karlſtadt
90.5
98
Rl
91
79
78.5
125:,
9
25
4.25
8eI.
3.9
8
7.15
is
3.
55.5
51.5
92
188.5
62.75
24.5
48. 25
7.G. Chemie, Baſell
Chem.Werke Albert
Chade (A=C) .....!
Contin. Gummiw.
Contin.-=Linoleum
Daimler=Benz...."
Dt. Atl. Telegr. . ..
„ Erdöl
Dt. Gold= u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
„ Linoleum ....
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffé Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft/
Eſchw. Bergwerk
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleiche
Fahr, Gebrüder ..
F.6. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Hof..
Gelſenkirch. Bergw.
Geſ.f.eleltr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kahſer...
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke. Füſſen
HarpenerBergbau
Henninger, Kempf
HilbertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ....!"
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamm
„ „ Genüſſel!
.
D
Kali Chemie .. ...
Kali Aſchersleben .
Klein, Schanzlin.
Klöcknerwerke ....
Knorr C. H......
Konſerven Braun.
Lahmeyer & Co.
Laurahütte ....
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz Akt.=Br. . ..
Mannesm.=Röhren!
Mansfeld, Bergb.
Metallgef. Frankf..
Miag. Mühlenbau
Moenus ........"
Motoren Darmſtadt
Reckarwerk Eßling.
Oberbedarf....."
Park=u. Bürgerbräu
Phönix Bergbau.
Rh. Braunkohlen..
„ Elektr. Stamm
„ Stahlwerke
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswverke.
Salzdetfurth Kali".
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.. /
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.
Thür, Liefer.=Gef..!
140
120
122
71.25
127.25
26:),
90.5
222
73
62.5
69.5
79.25
86.5
62
64
90.5
98.5
50‟,
100.5
96.75
94
40.75
Dieege 2
Ber. Stahlwerke,
Vek. Utramarin
Voigt & Haeffner
Beſitdte. Kaufhof
Weſteregeln Kali
Zelſtoff Waldhof
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank....
Bk. f. Brauinduſt.
Baher, Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
Hypothelbl.
Comm. u. Privatbl.
Dt. Bank u. Dise.,
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner BanP.
Frankf. Bank.
Hyp. Banil
Mein. Hhp.=Banl.
Pfälz. Hyp.=Bank.
Reichsbank=Ant.
Rhein, Hyp.=Banl
Südd. Bob.Kr. Bl.
Württb. Notenbank/4
den:
es ADien mit T. io.
nhalt
lude L.yit
lt.
1210
428
1088
A..G.f. Verkehrsn
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsb. B39
Hapag ....."
Nordd. Lloyd..
Südd. Eiſenb.=Geſ.
RFe9
5i
Allianz= u. Stutg
Verſicherung
„ Verein. Berſ.
Frankona Rück=u.9
Mannh. Verſich.
21I.
P
[ ← ][ ][ → ]ſaiag, 17. Junk 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 165 — Seite 11
*n
vnel fPütte das Sclafht daf!
Der abenteuerliche Lebensroman des Heinrich Ferdinand von Wedel.
Oeſtſnzig Aeberlebende der 12 Schillſchen Offiziere. — Galeerenſträfling, General und preußiſcher Geſandter
Naſcruck verboten.)
Von Heinz Kasten.
Galtenſträfling.
6beginnt der Marſch durch Frankreich, dem Norden, der
Meuucküſte zu. Es iſt ein langer Zug von Gefeſſelten: Mörder,
Deſſtzure, rückfällige Diebe und Einbrecher,
Sittlichkeitsverbre=
chery äſcher, Verſchwörer ſchleppen ſich unter den Kolbenſtößen
der nBrleitmannſchaft die Landſtraßen entlang; mitten unter
ihnern gleich ihnen gefeſſelt, gleich ihnen mißhandelt und
geſchla=
gen nu getreten, Menſchen in zerfetzten Uniformen, leidend zum
Teillyter kaum verheilten Wunden —: das ſind die gefangenen
Solzan, der Schillſchen Freiſchar, zur Galeere verurteilt. Dar=
Msunteſe iner, der ſtolz und aufrecht ſeinen furchtbaren Leidensweg
gehtü ze Wehrnis gegen die Mißhandlungen der franzöſiſchen
Scheſeun, nicht fragend nach Schmerzen, nach Hunger und Durſt,
ſtempeln!
nacht ſeben knapp vernarbten Wunden — ein Menſch mit
ver=
ſchloüſeem und entſchloſſenem Geſicht, bereit, ſein Schickſal heldiſch
auf fſt zu nehmen, weil er weiß, daß auch das gelitten werden
mußü ſt die erhabene Idee „Vaterland‟ —
hinrich Ferdinand von Wedel, der letzte, der zwölfte der
Schiülſen Offiziere, verurteilt zu lebenslänglicher Galeere ...
ichenlang ſchwankt und ächzt der grauſige Zug durch
Frank=
reicht dann wird die Luft herber und feuchter. Salzgeruch ſchlägt
here nuns Land. An einem Abend iſt eine größere Stadt erreicht.
Hafehyndt. Es iſt Cherbourg. Und dort iſt das Bagno —
M Sträflinge werden hineingetrieben, werden abgeliefert
wie jeite Herde Schlachtvieh. — Kolonne formiert! — Es geht
nichty ſinell genug. Schon hauen die ſchweren Lederpeitſchen zu,
trefffindurch letzte Kleiderfetzen auf die nackte Haut, die alsbald
werden, zerpliu — ein kleiner Vorgeſchmack vom Leben des franzöſiſchen
Vorratseil. Bagy”
wie im Au. Aia ruft keine Namen auf — Galeerenſträflinge ſind
namen=
erernte win / los, in nur noch Nummern. Und ſchon in der gleichen Nacht noch
rdumſang R un N Schmiede ihre Arbeit —: zu zwei und zwei werden die
üge und M bSträuſige aneinandergekettet, werden die Ketten vernietet,
un=
ie Futtern
gung u ſtlösliſlh Jetzt iſt man kein Einzelmenſch mehr, iſt nur noch Teil
tiermarktes n einess rauſigen Zweigeſpanns. Da erhält der Fälſcher den Mut=
Mais und ſu termiter zum ewigen Gefährten, der preußiſche Soldat den
rück=
heichsregienm fälli he Straßenräuber
Nr. 137 mn üt es doch noch einen gnädigen Gott über den Wolken? —
geſperrt u der süllſche Offizier Heinrich Ferdinand von Wedel hat „Glück”
Deichend m 4— folinGefährte, der andere Teil des Zwiegeſpanns, iſt kein
Mör=
beine zur
on Müllerein den iſen Dieb, kein Fälſcher, kein Verbrecher — iſt gleich ihm
rſen, wem deſpreurzſher Soldat, iſt ein Kamerad von einſt, iſt ein Schillſcher,
tund von Veu= iſt dürUnteroffizier Kühns. —
oſſen waren.
(Copyright by Verlag Preſſe=
Tagesdienſt, Berlin W 35.)
Im Bagno zu Cherbourg.
Die erſte Nacht. Wie viele werden ihr noch folgen. . .
Da liegt man. Schlafen? Nimmermehr. Weinen und
jam=
mern und greinen? Nimmermehr. So bleibt noch ein leiſes
ver=
lorenes Tuſcheln mit dem anderen Teil des Zwiegeſpanns, dem
Kameraden, den die Kette einem gegeben hat,
„Herr Leutnant —
„Ja, Kamerad —
„Was haben wir denn verbrochen, im Namen des Himmels?!"
„— unſer Land geliebt. Unſer Land frei machen wollen.”
„Und dafür —
„Ja, dafür, Kamerad. — Auch das fürs Vaterland!"
Schweigen.
„Kamerad —
„Ja, Herr Leutnant!”
„Nicht mehr Herr Leutnant. Menſch nur noch du und ich,
ver=
lorener Menſch
„Jawohl, Herr — — jawohl, Kamerad . . ."
„Weißt du noch —?!
Und aus der Qual der erſten Nacht ſteigt es heimlich noch
einmal empor:
Heimat. Verlorenes Preußen, geknebelt in Schmach und
Schanden gleich uns, Kamerad! — Und die Geſtalt des Führers,
des brennenden Patrioten Schill, der zu Stralſund den
Helden=
tod ſtarb, und dem ſie das Haupt vom Rumpfe trennten. — Und
all die Toten — und die letzten Märtyrer, die Elf von Weſel ..."
die ſind erlöſt, die Glücklichen, ſtarben einen ſchnellen aufrechten
Tod ...
Fahles Dämmern webt allmählich ſchon durch das verlorene
Geraun, der beiden Kameraden — der beiden Sträflinge im
Bagno zu Cherbourg. Und ſchon ein Signal:
„Auf!”
Die Gefangenen werden in den Hof getrieben. Waſſer und
Brot. Und hinaus.
Peitſchenhieben wird hier gegraben, werden Felen gebrochen.
wird gehackt, geſchaufelt und gekarrt bis zum ſpäten Abend
ohne Pauſe. Wer zuſammenbricht, wird mit Peitſchenhieben
wie=
der zur Beſinnung und auf die Beine gebracht — wer verreckt,
mag verrecken, ein Galeerenſträfling iſt kein Menſch mehr, iſt
weniger als ein Stück Vieh, zum Teufel mit ihm!
Ein Tag. Und jeder kommende wie der erſte,
Nach Monaten wird die Sträflingskolonne, zu der Heinrich
Ferdinand von Wedel nebſt ſeinem Kettengefährten, dem
preußi=
ſchen Unteroffizier Kühns, gehört, aus dem Steinbruch
herausge=
zogen, zur Arbeit an den Hafenanlagen beordert. Man beſſert
die Quais aus.
Aber das bedeutet keine Beſſerung. Die gleiche Qual, die
gleichen Mißhandlungen — und der gleiche Hohn der Menſchen,
denen der troſtloſe Sträflingszug auf ſeinem Weg zur
Arbeits=
ſtätte begegnet. Da gibt es die Jugend, die den Zug mit lautem
Hohn und Spott umtanzt. Da gibt es Megären, die die
Unglück=
lichen beſchimpfen und begeifern und demjenigen, den ſie trotz der
lahmen Wehrnis der Begleitmannſchaft und Sklavenwärter
er=
haſchen können, ins Geſicht ſpeien.
Galeerenſklave im Bagno zu Cherbourg —; wer es nicht
er=
trägt, wird wahnſinnig oder ſtirbt. Aber einer erträgt es, ohne
Wahnſinn oder Tod — aufrecht auch in Ketten und Schmach:
Heinrich Ferdinand von Wedel, geweſener Leutnant des
Frei=
korps Schill.
Ein Wunder?
Monate vergehen, man zählt die Tage ſchon längſt nicht mehr.
Man achtet der Außenwelt, nicht mehr. Man achtet nicht der
freien Menſchen, die einem begegnen auf dem Zug zur
Arbeits=
ſtätte. Man ſchaut ſtarr vor ſich hin und geht aufrecht ſeinen Weg,
So dringt es gar nicht zum Bewußtſein vor, daß oft und oft
dem Heimkehrzug eine junge Dame begegnet, die zwar
ein wenig ängſtlich ſich zur Seite drückt, aber dennoch den Zug
aufmerkſam muſtert — das heißt: einen einzigen unter den
Sträf=
lingen ins Auge nimmt, immer wieder. Vermutlich iſt ihr
aufge=
fallen, wie ſehr dieſer Einzelne abſticht von den anderen
Gefan=
genen —; dieſe immer noch ſtolze und ungebrochene Haltung, dies
große flammende Auge, ein Herrenauge! Dieſe unverkennbar
edlen Züge! — — Wer mag das ſein?! Auch er ein Mörder oder
Straßenräuber oder Fälſcher? — Kann doch kaum ſein! So ſehr
vermag die Natur nicht zu lügen!
Dem Gefangenen aber dringt niemals etwas bis zum
Erken=
nen und Bewußtwerden vor von dieſen immer regelmäßigeren
Be=
gegnungen. Er bemerkt es auch nicht, daß eines Tages dieſe junge
Dame auf den Quais erſcheint, nah bei den ſchwer werkenden
Sträflingen, daß ein hoher Marineoffizier in ihrer Begleitung
iſt — ſich einen, den einen, dieſen ſeltſam ſtolzen Gefangenen mit
den adligen Zügen, von ihr zeigen läßt und ein paar fragende
Worte mit einem der Wächter wechſelt. noch einmal den
Ge=
fangenen betrachtet und dann ſinnend mit der jungen Dame
von=
dannen geht.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Berantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MarStreeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; ſür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport; Karl Böhmann: für ,„
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen,
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 18 Geiten.
Eine Auslese
schöner Gardinen-
und
Dekorationen-
finden Sie zur Zeit in meinen
Schaufenstern. Alles
meinebe-
kannt gediegen. Oualitäten u.
wirklich preiswert!
Meine Auswahl ist natürlich
viel größer und bitte ich Sie
daher um den Besuch
mei-
ner Verkaufsräume. Sie
wer-
den wie stets zufrieden sein.
(6709
SDohmttädten
Teppich-und Gandinen-Haud
S
DARMSTADT - ERNSr-LuDWIGSTR: 15
14S ZUVERUASSIGE FACHGESCHAFT FÜRINNENDEKORATON
Bekchmmachung des Polizeiamts
Darmſtadt.
Gänden: 2 Herrenfahrräder,
Getbörſen mit Inhalt, 1 ſilb.
Geltlliſe mit Inhalt, 1 Nickel=
Uhr, / double=Armband, 1
Hun=
delen; 1 neue Zahnbürſte, ein
Tenauring, 1 Schülermäppchen,
Tenmeſſer, 1 Paar
Glacé=
hanlſlhe 1 Hornbrille m. Etui,
2 Eu Schlüſſel, 3
Damengür=
tel, =kurnſack mit Turnſchuhen,
Tle/MGeldbörſen, 5 verſchiedene
Lrdia 1. gold. Damenring mit
Stehll und Perlen. 1 Double=
Armuſnd. 2 Geldbörſen mit In=
Maltl Doublezwicker, 1 Dreh=
Hei4 1 Herrenfahrrad, 1 EK.
Heſſ. Tapferkeitsmedaille,
derſcüdene Ehrenzeichen und
Ge=
denlannzen. 1 Siegelring, 1
wei=
ſer Amnd erſchuh, 1 Kombinat=
Zanu4 1 Damengürtel, 1
Roſen=
krang? Damenhandtaſchen, ein
Gurmball., 2 einz. Handſchuhe,
Mrbeitsſchloß für Fahrrad,
Lkuch, 1 Luftpumpe, 2 woll.
Baskmitzen. 1 ſchwarzer
Thea=
terſ9/ 1 Aktenmappe mit In=
Zalus Bund Schlüſſel, 1 weißer
Laplöauh mit 1 Paar weißen
1. Autokurbel. — Zuge=
1 grau. Hund, 1
ſchwarz=
bund, 1 grauer Schäfer=
1 gelber Hund — Zuge=
1S Wellenſittiche, 3 Kana=
Ne. 3 Brieftauben, 1 Lach=
Liege
Aue
größte Auswahl.
billigſte Preiſe!
Brückner
Holzſtraße,
am Brunnen. (a
Leghorn,
weiß, gute Leg.,
mit Stall und
Umzäun,
krank=
heitshalber
bil=
ligſt abz.
Schla=
geterſtr. 25, II.
Motorrad
200 ccm, ℳ 120,
und 3 neuwert.
Maſchinen (200
ccm) zu
verkau=
fen.
Arheilger=
ſtraße 92, H. pt.
Klein=Auto,
gebr., ſteuerfreie
Vierſitz.=
Limou=
ſine bevorzugt
(Zahlungsbed.)
geſucht. Ang. u.
A. 234 Geſchſt.
Motorrad,
200 ccm, zu
kau=
fen geſucht.
An=
geb. unt. A. 233
Geſchäftsſtelle.
BMW.= Limouſ.,
Vorderradſchw.=
Achſe u.
Kugel=
ſchaltg., 1,8 Opel=
Limouſ.,
viertü=
rig, mit Koffer,
1.2 Opel Vierſitz.=
Cabriolet, 8 PS.
Adler Favorit=
Limouſ., 4türig.
Brohm.
Laute=
ſchlägerſtr. 14.
D=Motorrad.
500 ccm,
verſteu=
ert in tadelloſ.
Zuſtand zu verk.,
auch geg.
ſteuer=
freies od.
Weiß=
binderarbeit. zu
tauſchen. Ang. u.
A. 192 Gſchſt. (e
B. M.c
Limouſine,
neueſtes Modell,
22 PS., 4 Zyl.
ca. 6000 Km
ge=
laufen,
umſtän=
dehalber zu
ver=
kaufen. Ang. u.
A. 207 Gſchſt. (b
BAA
ſteuerfreie
Limouſine,
Vierſitzer Opel,
offen,
500 ccm Ardie=
Motorrad
billig zu verkfn.
Heidelberger=
ſtraße 25.
D.=Motorrad.
500 ccm., z.
ver=
kaufen. Elektr.
Licht und Hupe.
Weiterſtadt,
Friedrichſtr. 10.
Motorrad
D. Rad, 500 ccm,
billig z.
verkau=
fen.
Roßdörfer=
ſtr. 28, Hths. pt.
Vf
*
7
Rrtt
R4
Ru
R
A
O
Zu kauf. geſucht:
Hags
in gt. Zuſtande,
mit geräumigen
4=Zi.=
Wohnun=
gen, Bad,
Speiſe=
kammer, Balkon,
Garten. Anzhlg.
etwa 10 000 Mk.
Ohne Vermittlg.
Ausf. Ang. unt.
A. 145 Gſchſt.
Kinderheilſtätte
Kinderſolbad
Bad Dürrheim
Schwarzwald, 710 m 1. d. M.
für Knaben und Mädchen.
Eingerichtet u. geführt nach d. Muſter
klimatiſcher Sanatorien des Schweiz.
Hochgebirges. Geſchützte Höhenlage,
Liegehall, Liegeverand, Höhenſonne,
Röntgen, Solbäder. Inhalationen,
Arztl. Direkton, Geprüfte Schweſternu.
Kindergärtnerinnen. Günſt. Heilerf.
b. Erkrank. der Drüfen u.
Schleim=
häute, bei ſchwächt, u. gefährb.
Kin=
dern, b. Rachitis, Aſthma u.
Bron=
chitis. Geringer, bedeut. ermäßigter
Pflegeſatz: Proſp. u.
Aufnahmebe=
dingungen durch die Anſtaltsleitung.
„Bad. Frauenverein v. Rot.
Kreuz. Landesverein
Karlsruhe, Kaiſerallee 10.
Magerkeit
Schöne volle Körperformendurch
Steiner’s Oriental-Kraft-Pillen.
In kurz. Zeit erheb.Gewichtszunahme
u. blühend. Ausseh. (f. Dam.reiz. Büste)
blutbildend u. nervenstärkend. Gar
unschädl., ärztlich empfohlen. Viele
Dankschreiben. 35 Jahre weltbek.
Preisgekrönt mit gold. Medaillen u.
Ehrendipl. Pak. /100 St. Preis 2. 75.ℳ4
Depott. Darmst. iMediginal-Drogerie
Beckenhaub, Schul- u. Kirchstraße,
D. Franz Steiner & Co., Beia N.3027.
3—5-3i. Ekagenhaus
möglichſt mit Bad, bei 15000 ℳ
Anzahlung zu kaufen geſucht. —
Angeb. unt. A. 172 Geſchäftsſt. (b
Einige Etagenwohnhäuſer ſowie
Zeſchäftshäuſer prsw. abz., ebtl. be
kl. Anzahlung. Anfragen erbet. an
H. Heldmann, Bankvertreter, Peter=
Gemeinder=Str. 29, Tel. 4251 (4775a
Haus
mit
Lebensmit=
telgeſchäft unter
günſtig.
Bedin=
gungen zu
ver=
kaufen. Angeb.
u. A. 205 Gſchſt.
Beſſeres
Etagenhaus
mit 4= oder 5=
Zim.=
Wohnun=
gen mit 20 000
Mk.
Baranzah=
ung zu kaufen
geſucht. Beſitzer=
Off. unt. A. 214
a. d. Geſchſtelle.
Kleines
Haus
Darmſtadt od.
Vorort bei Mk.
3000 Anzahlung
zu kaufen
ge=
ſucht. Angeb. u.
A. 212 Gſchſt. (e
Einfamil.=Haus
(Baujahr. 1928.
1934), 3—4
Zim=
mer mit Bad u.
Garten, zu
kau=
fen geſucht. Prs=
Ang. u.
Einzel=
heit. A. 161 Gſch.
Zwei=Familien=
Haus
in Eberſtadt,
4X5=Zim.=Haus,
4X3=Zim.=Haus,
hier billig zu
verkaufen. Ang.
A. 241 Geſchſt.
Bauplatz
Oſtviertel, ſofort
günſtig zu
ver=
kaufen. Angeb.
unter A. 232 an
die Geſchäftsſt.
Elagen=
Bohnhaus
mögl. mit
Ein=
fahrt u. Garten,
bei 10—15 000.—
Anzahlg. z.
kau=
fen geſucht. Ang.
A. 171 Gſch. (*
Immer mit der Ruhe, junger Mann!
Wer am besten schreien kann, der kann
noch lange nicht am besten singen. Er fällt
einem höchstens auf die Verven. Gütting
verzichtet auf billige Mätzchen und
Behaup-
tungen, die nicht zu beweisen sind. Durch die
Oualität, Billigkeit und die vielgestaltige
Aus-
wahlseiner Fahrräder zeigt Gütting eindeutig,
daß seine Leistung an der Spitze steht. • Vom
Spezialrad z im Preise von 35.- Mark bis zum
elegantesten Luxusrad führt Ihnen Gütting
alle zwanglos vor. Gebrauchte Räder werden
in Zahlung genommen und über die
Be-
dingungen werden wir schon einig. (6128a
Gäittins
Schuchardstr. 10
Trikot-Unterwäsche
in größter Auswahl
für Herren, Damen und Kinder
in leichten und porösen Sommer-Oualitäten.
Seidene Unterwäsche
Nick-Nagel•Ernst-Ludwigstr.16
Spezialgeschäft bekannt für gute Oualitäten.
Herren-Socken, Damenstrümpfe,
Kinder-Kniestrümpfe, Sportsöckchen.
Bauplatz
in Nieder=
Ram=
ſtadt, Traiſa od.
Umgebung
ge=
ſucht. Angeb. u.
A. 221 Geſchſt.
Garten
od. Gelände jetzt
od. ſpäter
preis=
wert zu kaufen
geſucht. Angeb.
u. A. 202 Gſchſt.
Lebensmittel=
geſchäft
zu kaufen oder
mieten geſucht.
Ausführliche
Ang. u. A. 216
a. d. Geſchſtelle.
Hypotheken= und
Betriebs=Kredite
fürHandwerk und
Gewerbe z. günſt.
Beding, auch auf
auswärt,
Grund=
ſtücke auszuleihen
durch
H. Heldmann,
Bankvertreter,
pet.Gemeind.,Str. 29
Telefon 4251. (a
Rn
f.Anſchaff.,
Ent=
ſchuld., Hypoth.,
unkündbar.
Til=
gung RM. 0.50
monatl. f. RM.
100.—. Koſtenl
Beratung durch
„Riva‟
Spar= u. Kred.=
Gem., eGmbH.
unt. Reichsauff
Ausk. dch. Willi
Hillebrecht,
Traiſa=
Darm=
ſtadt, Adolf=
Hitler=Str. 12.
CI.Kä63161
150 Mark
von Beamten
gegen pr.
Sicher=
heit und Zinſen
auf 6. Monate
nur von
Selbſt=
geber zu leihen
geſucht. Angeb.
unt. A. 199 Gſt.
1. Hypoth.=Kapital
auf hieſige
Etagen=
wohn.= u.
Geſchäfts=
häuſer bei 5Proz.
Bins anzulegen
durch
Bankvertreter
H. Heldmann
pet. Gemeinderſtr. 29
Telefon 4251. (a
Mk. 100.—
von Hausbeſitzer
gegen gute
Ver=
zinſung u. volle
Sicherheit auf 4
Wochen geſucht.
Angeb. u. A. 215
a. d. Geſchſtelle
Sichere Kapt
kals-Anlage!
5000 RM. gegen
gute Sicherheit
geſucht. Ang. u.
A. 236 Geſchſt.
Miee Hge
für I. evtl. II. Stelle zu vergeben
Streng reell. Anfragen u. A. 21
an die Geſchäftsſtelle.
Steuerguiſchelne
werd. geg. Barauszahl. angekauft.
Bankgeſchäft L. Krämer,
Ecke Luiſen=u. Schuchardſtr. (4731a
1. Hypothek
von 5000 RM.,
beſte einwandfr.
(auswärts), die
zum Bauen
ver=
wendet werden
ſoll, zu 97 Proz
bei 5½ Prozent
Zinſen abzugeb.
Pünktliche
Zins=
zahlung.
Ver=
mittler verbet.
Angebote unter
A. 242 Geſchſt.
7—8000 Mark
auf ein
Vier=
zimmerhaus in
guter Lage auf
1. Hypothek am
liebſt. aus
Pri=
vathand geſucht.
Angebote unter
A. 238 Geſchſt.
UNION BANK
Rheinstr. 24, Fernr.: 100, 1010,3000, 3001
Oeſſenlſche Inbſungen.
Für die im Jahre 1933 und früher geborenen Kinder,
die bis jetzt noch nicht geimpft ſind, werden
unent=
geltliche Impftermine abgehalten:
Montag, den 18., Mittwoch, den 20. und Freitag,
den 22. Zuni, jedesmal von 15—16 Uhr, in der
Rundeturmſchule, Nundeturmſtraße 9.
Die Nachſchautermine finden ebenfalls ſtatt am
Montag, den 25., Mittwoch, den 27. und Freitag, den
29. Juni, von 15—16 Uhr.
Kinder, die in dieſen Impfterminen nicht geimpft
werden, ſind bis zum Jahresſchluſſe auf Koſten der
Eltern impfen zu laſſen. Die Kinder müſſen mit
reingewaſchenem Körper und mit reinen Kleidern
gebracht werden.
Darmſtadt, den 14. Juni 1934.
(st 66s7
Bürgermeiſterei.
Instal- Mar latlon Kirchstr. 1 [ ← ][ ][ → ]
Wir beanspruchen
für dle Frlsohhaltung von Nahrungemitteln moderne Kühlung und damit
Wirtschaftllohkelt, Sauberkelt und Zweckmäßlokelt. / Der Flelsoher und
Lebensmittelhändler bletet das Beste duroh dle vorzügllche
Arbelts-
welse mit Ate-Kühlsohränken und Anlagen. / Dle Hausfrau laßt nichte
mehr verderben und erhält was gut und wertoll lst durch „Ate‟.
Der Geschäftsmann, Hoteller und Fachmann verlangt elektrisoh -
aufo-
matlsche Kühlung für dle fortschrittliche Führung seines Betrlebes.
Fordern Sle letzt unsere große lllustrlerte Druokeache G 176 und A. I. Z. an.
Sle werden umgehend orlentlert über Ate-Haushaltungs- und
Gewerbe-
kühlsohränke, / Ate-Raumkühlanlagen und Kühlzellen / Verolaste Ate-
Kühltheken und Aufsätze / Ate-Bler- und Büfettkählung / Konsewatoren
und Soelseelsberelter / Ate-Mlichtletkühlung und Spezlalkählanlagen.
Für leden Bedart:
(V 2248
AA
ALFRED TEVES•FRANKFURTA.M.
MASCHINEN- UND ARMATURENFABRIK G. M. B. H. FERNRUF 70071
Kostenlose Ingenleur-Beratung und unverbindliche Vorführung lederzeit.
34 oder ſpäter
3=Zimmer= Woh=
nung, evtl. mit
Zubehör. Angb.
u. A. 245 Gſchſt Einfamil.=Haus
zu mieten oder
zu kauf. geſucht.
Ang. mit Preis
u. A. 249 Geſch Geſucht z. 1. 10.
oder früher von
einz. Ehep. mod
5—6-Zimm.=
Wohnung
Bad, Balk., freie Lage, beporzugt
Tintenviertel.
Ang. A. 203 Gſch
Fünfzimmer=
Wohnung
möglichſt Stadt=
mitte, geſucht.
Preisangeb. u.
A. 194 Geſchſt.
4—5=Zimmer=
Wohnung zum 1. Oktober
v. 3 erwachſen.
Perſon. geſucht.
Preisangb. unt. 1
A. 220 Geſchſt.
/4-00. lleine 5-Zim.-Whg.
m. Balkon. Bad,
ev. Zentralheiz.
von ält., allein=
ſtehend. Ehepaar
zum 1. Oktbr. 34
geſucht. Ang. u. // A. 191 Geſchſt. (
Vier=Zimmer=
Wohnung
neuzeitlich, mit
Bad u. Kammer/;
in freier Lage
(Stadtrand)von
penſ. höher. Be= amten (2 Perſ.)
zum 1. Oktober
geſucht. Angeb.
m. Preisangabe
3. 210 Geſchſt.
Schöne 2= oder
3=Zim.=Wohng. im Südoſtviertel /4
von kinderloſem
Ehep. (ſich. Miet=
zahler, evtl. vor=
aus) geſ. Preis=ir
ang. A. 193 Gſch. Herrenracl. Ballon, gemufft, verchromt, mit
Damenrad, wie neu
Herrenrac, Victoria, Halbballon, gemufft, neu,
mit 10.- Mk. Anzahlung; alte Räder in Tausch.
ORlO • Karistraße 19/16 Gelegenheits-Käufel
El. Licht-Anlage, 4 Wochen gefahr., mit Gar., nur 48.- Mk.
.. . . . . . . 30.- Mk.
im Lack etwas beschädigt, mit Garantie, nur 48.- Mk.
Victoria- und Opel-Qualitätsräder schon herrlich gelegen/ 4 dimmer=
ſüdlich Darmſt. Wohnung
Bis 6 Zimmer, mit all. Zubeh., haus od. b. ält.
Küche, Bad, W.=ſelektr. Licht und
Privat=
Mittagstiſch
gut und reichlich
b. Frau Anthes.
Karlſtraße 27.
Rrn
Laden (a
zu vermieten.
Karlsſtraße 12.
Schöne 7=Zim.=
Wohnung
mit reichl. Zub.,
Balkon,
Vorgar=
ten und ſchönem
Nutz= und
Zier=
garten in ruhig.,
vornehm.
Wohn=
lage
wegzugshal=
ber ab 1. Jul
preisw. zu
ver=
mieten. Nähere=
Wilhelmſtr. 28,pt.
Telefon. 1521.
Neckarſtraße 8
ſchöne 6=Zimmer=Wohnung
mit reichlichem Zubehör zum 1. ORtober
zu vermieten.
Näheres ebendaſelbſt 1. Stock. (6695b
5=Zim.=Wohng.
geräum., 2. St.
mit Zubehör ab
Juli z. vermiet.
Näh.
Heidelber=
gerſtr. 5. Erdg.*
Bismarckſtr. 46
chöne 5=Zimm.=
Wohnung im 1.
Stock. Näheres
2. Stock.
Herrſchaftliche
5-Zim.-Whg.
mit reichl. Zub.,
modern einge
richtet, in d. ob.
Heinrichſtr., per
1. Okt. zu verm.
bethenſtraße 34. Sonnige, prächt.
6=Zim.=Wohng.,
vollkommen neu
hergerichtet, per
ſofort z. vermie=
ten. Eine gleiche
Wohnung per 1
Juli zu vermiet
Hügelſtraße 15,
im Laden. (a Fünf nur große
Zimmer, 2. Stock
Johannesviert.,
für 85 ℳ ſofort
zu vermieten. (
Ang. A. 91 Gſch
Roguette-
weg 10, I1. 5=Zim.=Wohng. Telefon 243. (a
Zu vermieten mit Zubehör ab
Juli zu vermiet.
Beſichtigungszeit
11—12½ u. 4½
bis 6½ Uhr. (b
Näheres 1. Stock. eine ſchöne Vier=
zimmer= Wohng
im erſten Stock
Kiesſtraße 40
per 1. Juli.
56 Reichsmark.
5-Zim.-Wohnung
mit Zubehör, 1. Etage, ſofort
oder per 1. Juli zu vermieten.
Näheres bei L. Rückert,
Land=
wehrſtraße 1, Laden. (4852a
Luiſenſtr. 38
M. 1. Stock
große, neu
ein=
u. hergerichtete
3=Zim.=Wohng.
mit groß. Flur
per 1. Juli zu
vermiet. Mon.
Miete ℳ 45.—
Heinrich Funk,
Kohlenhandlg.,
Wilhelmsſtr. 40.
2)
3=Zim.=Wohng.
mit Bad, Balkon
1. Zubehör zum
1. Aug. zu verm.
Nähe „
Waldfrie=
den” (Villenkol.
Eberſtadt). Wo
ſagt d. Gſchſt. (
Schlageterſtraße
129, II., 2 leere
Zimmer
mit oder ohne
Küchenbenutzg.
ab 1. 7. zu ver
mieten. Anzuſeh.
v. ½12—½2 Uhr.
2 Zimmer
(Manſarde),
Küchengelegenh
mögl., abgeſchl
Vorplatz, teilw
möbl., auch
ein=
zeln zu
vermie=
ten.
Gutenberg=
ſtraße 31, II. (c
Zweizimmer=
Wohnung
mnit Bad,
Stadt=
mitte, zu
ver=
mieten. Angeb.
u. A. 227 Gſchſt.
1 Zimmer
(leer), ſep., mit
Kochgelegenheit,
zum 1. 7. zu
ver=
mieten.
Moller=
ſtraße 30, III.
1-Zimm.=
Wohnang
und Wohnküche
per ſof. zu
ver=
mieten. Ang. u.
A. 200 Gſchſt. ((
Tintenviertel:
zwei ſehr ſchöne
Zimmer mit ge
ſchloſſen. Veran
da und angren
zendem Raum f.
Küchenbenutzg.,
fließend. Waſſer
Zentralheizung,
möbliert oder
unmöbliert zu
vermieten.
Ho=
brechtſtr. 10. pt.
Schlageterſtr. 101
II. großes möbl
Zimmer an
be=
rufstät. Herrn.,
Größtes Fahrrad- und Kinderwagenspezialhaus Hessens.
Die günstige Einkaufsguelle für Fahrrad-Händler. (6735
9 Schaufenster. Ueber 600 qm gewerbliche Parterreräume.
mit 2 u. mehr Nebenzimmern
ſo=
fort oder ſpäter geſucht.
Preisan=
gebote unt. A. 243 Geſchäftsſtelle.
Sommerwohng.,
C.. Telephon
möbliert od.
un=
möbliert z. ver
mieten. Anfrag.
u. A. 150 Gſchſ.
Gut möbliertes
gemütliches
Zimmer
mit Schreibtiſch,
evtl. Klavier u.
Bad in gut. Hſe
an gebild. Hrn.
oder Dame zum
Juli z. verm.
A. Wunſch volle
Verpflegung. (c
Cruſius,
Heinrichsſtr. 16
pt. links.
Veranda.
Hoch=
part. od. 1. St.,
in d. Nähe des
alten
Friedhof=
an d. Nd.=
Ram=
ſtädter=Str. von
alteren Leuten
(pünktl. zahlende
Dauermieter) p.
Sept. oder 1
Okt. zu mieten
geſucht. Prs. 60
Mk. Angeb. unt.
A. 189 Geſchſt.
Landgr.= Phil.=
Anlage 58,I. gut
möbl. Zimmer,
evt. Wohn= und
Schlafzimmer.
Roquetteweg 4.
I. gut möblier=
Zimmer z. 1.
zu vermieten.
Bismarckſtr. 72, I.
möb. Zimmer zu
vermieten. 3.5(
Kätzchen verſch
Ohlyſtr. 71, part.
2 ſchön möblierte
Zimmer m. Bad
und geſchloſſener
Loggia, Klavier,
einzeln oder
zu=
ſammen z. verm.
Eventl. Penſion.
2—3=Zimmer=
Wohnung per 1.
Auguſt geſucht
Miete im vor
aus. Angeb. u.
A. 246 Geſchſt.
Suche
per ſofort ſchön
2= od. 3=Zimm.=
Wohnung,
mög=
lichſt Neubau.
Ang. u. A. 213
a. d. Geſchſtelle.
2—3=Zim.=Whg.
mit Küche, Bad
el. Licht. Gas
Nebenräume,
evtl. Heizung z.
1. 8. von
kinder=
loſem „Ehepaau
(Mitglied des
Landestheat.)
geſ. Genaueſt,
Preisang. unte
A. 206 Geſchſt.
Weiblich.
Aelt., ſelbſtänd.
Mädel, perf. in
Küche u. Haus,
Stellg. bis 1
7. in Geſchäfts=
Ehepaar. Angeb.
u. A. 208 Gſchſt.
Schneiderin,
perf., empfiehlt
ſich, p. Tag 3.50.
Kleider v. 5.—
Mk. an. Ang. u.
A. 250 Geſchſt.
Schneiderin,
erfahr., nimmt
Kunden an.
Ang. B. 1 Geſch
Männlich.
Kaufmann,
Steuerfachmann,
übernimmt
ge=
wiſſenhafte
Er=
ledig, aller ein
ſchläg. Arbeiten,
wie Buchführg.,
Beratung uſw.
Ang. 3. 248 Gſch.
Weiblich.
Mädchen
geſucht f.
Haus=
halt u. Garten
Griesheim b. D.
Hahlgarten=
traße Nr. 52
Suche
tüchtiges,
ſelbſt=
ſtänd., in Küch
und Haushalt
perfektes
Allein=
mädchen bei
gu=
ter Behandlung
zu 4 Perſonen
in
Einfamilien=
haus. Gt.
Zeug=
niſſe Bedingung.
Vorzuſtell. vorm.
bis 1 Uhr, nchm
ab 7½ Uhr. —
Näh. Geſchaftsſt.
Zuverläſſiges,
im Kochen und
Hausarbeit
be=
wand. Mädcher
bis nach dem
Spülen geſucht
zum 15. 7.
Witt=
mannſtr. 40, pt.
Mädchen.
ſauberes,
ehrli=
ches, z. 1. 7.
ge=
ſucht. Gt.
Zeug=
niſſe erwünſcht.
Metzgerei Sally
Mainzer,
Kra=
nichſteinerſtr. 35.
Aufnahme
b. älterem
Ehe=
paar find. ſolid.
unges Mädchen
(üb. 18 Jahre),
das Kochen
ler=
nen will und
alle Hausarbeit
übernimmt,
ge=
gen
entſprechen=
des Taſchengeld.
Angebote unter
A. 244 Geſchſt.
Suche tücht., ſolides, in Küche u. Haush. perf.
ALLEINMÄDCHEN
das über langjährige Zeugniſſe
ver=
fügt. Angeb. mit Zeugnisabſchr. u.
Altersangabe unt. A. 190 Geſchäftsſt.
Da
Die Stütze der Hausfrau -üter den K
Für Böden — Treppen
Nicht glättend! Kein Nachpolierr
Farben-Krautkm erſter Stelle
Elisabethenstraße Afüime
Suche in Dauerſtellung für Büro
Ladenverkauf eine äuß, tüchtige
Verkäußerin
m Alter v. 17—22 Jahren.
Freund=
liches Benehmen, etwas kaufmänn
Vorbildung u. gute Handſchrift ſind
Zedingung. — Es wollen ſich nur
wirklich arbeitsfreudige und
durch=
aus zuverläſſige Kräfte melden.
Angebote unt. A. 247 Geſchäftsſt.
Suche tüchtiges kinderliebes
in Küche und Haushalt
verfektes Alleinmädcken
das über langjährige
Zeug=
niſſe verfügt. Angebote mit
Zeugnisabſchr. und Alters= S
angabe unt. A. 134 Geſchſt.
Verteiler (innen)
von Bremer
Kaffee=
Groß=
röſterei für den
für außerhalb. anderem die
Evtl. Ware in
Kommiſſion.
Angebote unter
A. 235 Geſchſt.
erfreuen
ſaS
Für Ia N Mdeiit
(Haush.=Az/cr pie
konkurremoM A
wird z. Be.
Erfahr., vertrauenswürdige, tüchtige
Köchin oder einfache Stütze
(evang.), mit Zeugniſſen aus guten
Privathäuſern, in Landhaus an der
Bergſtraße, nahe Darmſtadt, geſucht.
Alter ungefähr 30 Jahre. Angebote
unter A. 195 an die Geſchſt. ds. Bl.
Vertrieb von Ia/ Lebensm.=ſeil ſe am
Kaffee, Tee, Ka= gewandt, geu verden. Hi.
kao geſucht. Auch gef. Kaufr.fu abringe
hue Welt, d
AMetg iie Naurfrt
hat, we
verkreint
f. Kreis Q/ ch der Spo
Kaufmänn. ſtadt über c hute mit Be
Mit nur 138n ſetzen
ℳ ſehr gt-!
eehtling dienſtmöglick 19h der
z. 1. Juli geſucht. Eilangebot M eine Au=
Vorerſt ſchriftl. Gebr. Holz. A, em die S
Bewerbung. (c in Wind
Faix u. Söhne. bei Hamu! Dren Ban
urden —
Führendes Hamburger Knd/
Institut sucht serißs. einwance has
BEZIRKS-DIREKTaNPDönheiten 4
Ausführl. Bewerb. m. Refer. u. 10e iſch heral
bild erbeten u. H. G. 599 arzd 7.
af.nu ), dur durch
Hamburg 36.
Art beſud
Mädchen,
16—18=jähriges,
halbtagsweiſe
als Haushilfe
geſucht. Angeb.)
u. A. 165 Gſchſt.
Alleinmädchen
per 1. 7. geſucht.
Pommer,
Lieb=
frauenſtraße 115.
Männlich.
Zum Vertrieb v.
Backtüchern,
Berufskleidung,
Spritzbeuteln
uſw. Vertreter
Eilt! Eilt!
Vertreter u.
er=
probte Kolonn.=
Arbeiter f. ein.
100%ig einwd.
ffrei anerkannt.
Haush.=Artikel
(D.R. P.a.) geſ.
Anfr. jed. Tag
zw. 4 u. 6
Uhr=
nachm. Reſtaur.
„Bockshaut”,
Kirchſtraße 7,
Telefon 2558.
(UV. 6714)
geſ., die bei derſ Stadt= Prowisions!
reiſende
geſucht.
Magdeburg. Adreſſe u. A. 225 /RM. 1000— erforderlich.
Hremer Röstkaffe-
Wir richten Herren u. Dame F er Opiel
großem Bekannten- u. Kundemne.- Auch
an allen Plätzen Vertriebs‟
in der Wohnung ein für k019
Tee, Kakao. Beste Qualitäten
Bisiko, gute Verdienste, (II4
J. F.G. Kadelbach Nachf. G.r
Kaffee-Import, Großröste-
Gegrundet 1863 Breme
Vertreter geſuge
zum Mitführen eines erſtkl.
darfsartikels für ſtädtiſchenBe
Krankenanſtalten, Metzgereien-A
häuſer, Inſtitute uſw. bei 2
Einkommen. Angebote unt. *
an die Geſchäftsſtelle.
Bäcker=
Vertreten
für einen prima für konkurrenzloſe Neuheit (9e
kundſchaft
guten Artikel räder) ſofort geſucht. Kautis
gut eingef. ſind.
Schließfach 6. (c a. d. Geſchäftsſt. unt. A. 237 an die Geſchäfie
Bedeut. Automobilfabrik sucht für die Arbeitsvorbereitung eil.
erstklassigen
Vorkalkulater
zum baldigen Antritt.
Reiche Erfahrungen in der Ausarbeitung von Arbeitsplänen Ner
den mod. Fabr.-Methoden und die Ausführung von Zeitstnd..
werden zur Bedingung gemacht.
Nur Herren, die sich auch in den schwierigsten
Verhältniee-
durchzusetzen vermögen und an selbständiges Arbeiten
geMll-
sind, wollen ausführliche selbstgeschriebene Bewerbungell"
Lebenslauf, Zeugnis-Abschriften, Lichtbild u. Gehaltsansprieie
sowie Aufgabe von Referenzen einreichen unter A. 228 Geeel
tze der Hausialf bter den Kino=Darbietungen, die ſich bei allen Schichten
jen — Treppt
ry?evölkerung einer ganz beſonderen und gleich großen
Be=
tend! Keinklar
beht erfreuen, ſtehen die Gebirgs=Silme immer wieder
rben-Krältte erſter Stelle. Surückzuführen iſt dies vor allem darauf,
Elissbeihenstralff iime, deren Handlung eine Fülle von Naturaufnahmen aus
rig Schönheit und Eigenart ſo reichen Alpenwelt enthält, das
Etwedürfnis der großen Maſſe am meiſten befriedigt, denn
r(i
für Ia
aush 4 Mehtſpielhaus will das Auge ſehen, will es immer und immer
jrei
mkurſei) durch abwechſlungsreiche und prächtige Bilder, wie die
ſidt hart ſie am vollkommenſten geſchaffen hat, gefeſſelt und
be=
ſſit werden. Hier offenbart ſich Unzähligen, die niemals die
Kük1 auſbringen können, weite Neiſen zu unternehmen, eine
tzeue Welt, deren Anblick ſie mit Staunen erfüllt; hier
fin=
tIhr Naturfreund das Erhabenſte, was die Schöpfung uns
Eet hat, wenn wir die Wunder der Welt betrachten. Hier
Wubſtch der Sportfreund magnetiſch angezogen, und er möchte
*arp eute mit Bergſchuh und Eispickel oder mit Skiern ſich auf
ſtadt 11
Mit uP/ühn ſetzen, um es denen dort auf der Leinwand gleichzutun!
A ſell bkruch der ganz Anſpruchsvolle, der ſonſt nie ins Kino geht,
Haug Wient acz gne Ausnahme und kommt, wenn ein Bergfilm gezeigt
Eilan
ftl. Gebr, Arn)denn die Schönheiten der Alpenwelt ziehen auch ihn
mäch=
gſüihren Bann. Allerdings — und das ſoll nicht verſchwie-
Söhne.” b” em ſerden — leider haben viele Gebirgsfilme bisher nicht das
burge ehellen, was ſie verſprachen, denn nur zu oft ſind die
herrlich=
em chönheiten der Berge zu einer Kuliſſe für den läppiſchſten
inks-pine jehläitſch herabgewürdigt worden. Zu oft iſt die Neinheit
Bewe
eten u. H. G.5er1 Jatur durch plumpe Erotik und Verfälſchungen
verſchie=
emtt Art beſudelt worden, ſodaß ein mehr oder minder großer
emer Röslk” eiA er Spiel=,Handlung” geradezu eine Profanierung dar-
0Belletz Auch auf ſportlichem Gebiete iſt in Bergfilmen viel
Aſigt worden, indem die lebensgefährlichſten und beinahe un=
Vrf
Hasen beim Training für die große Konkurrenz
A dem Film „Der Springer von Pontresina‟
Foto: Terra-Film
meSihEen alpinen Leiſtungen von ſogenannten „Stars” wie ein
LaAlni ſches Schauſtück abſolviert wurden, wobei es nicht dar=
WIylam, eine ſportliche Cat zu vollbringen, ſondern irgend
WEl Hleinen Flittchen zu gefallen, das auf Stöckelſchuhen über
DerRcce balancierte. Auch die zahlreichen Cricks, die hierbei
De Andt wurden, um eine ganz harmloſe und leichte Aufgabe
Füſtellen, als hänge das Leben nur noch an einem
Seiden=
e it, haben viele Sportverbände derart empört, daß ſie den
ak ſolcher Si’me gefordert haben. Am ſchlimmſten aber
breite Maſſe ſind ſolche Fälle, in denen man fremdes
Diam derart verfälſchte, daß es überhaupt nicht mehr wie=
IEennen war. Man hat Filme in Alpentälern aufgenom=
/e von den Sitten und Gebräuchen ſowie von den Lebens=
Hoic Prerkiln
gewohnheiten der dort lebenden
Bevölkerung ein ganz falſches
Bild gaben, abgeſehen davon,
daß nicht einmal die
Hauptper=
ſonen ſich bemühten, ihren
Ber=
liner Dialekt fallen zu laſſen,
wo eine fremde Mundart am
Platze war! Sum Glück ſetzt
ſich heute die Einſicht durch,
daß man fremdes Volkstum nur
dort lebensecht geſtalten kann,
wo es erdverbunden in
Erſchei=
nung tritt. Vor einiger Seit
hat ſich daher auch eine
ſchwei=
zeriſch =deutſche
Produktions=
gemeinſchaft gebildet, die es ſich
zur Aufgabe macht, Silme aus
dem echten Schweizer
Volks=
tum herzuſtellen und ſich
hier=
bei der Mitarbeit berufener und
in dieſem Volkstum wurzelnder
Kräfte zu bedienen, wofür es ja
auch bei uns eine
Parallel=
erſcheinung bereits gibt.
Der erſte bemerkenswerte
Silm dieſer Art führt den Citel
„D as verlorene Cal”
und entſtammt dem Noman
gleichen Namens von Dr.
Guſtav Nenker. In
aus=
geprägtem Maße treten die
Berge in dieſem Film als
Mit=
wirkende in Erſcheinung. Der
Schauplatz des Geſchehens iſt
das durch ſeine landſchaftlichen
Schönheiten überwältigende
Bernina=Gebiet mit
ſei=
ner Bergkette der 4000er, vom
Piz Palü kerunter bis ins Cal
ſinngemäß durch Wetterſtimmungen illuſtriert iſt, kam der
klima=
tiſche Wechſel in dieſer von der Natur ſo ungemein vielſeitig
ausgeſtatteten Gegend den Aufnahmen zugute; es war möglich,
Herbſt= und Winterſtürme ſowie das erſte Frühlingsahnen mit
der Kamera einzufangen, um die für die ſzeniſchen Vorgänge
dieſes von Jagd und Liebe handelnden Films erforderlichen
Stimmungen zu erzeugen. Dieſer ungemein naturnahe, mit der
Schweizer Landſchaft und ihren Menſchen eng verbundene Stoff
konnte natürlich nur dort geſtaltet werden, wo das geeignete
Milieu gegeben iſt, wo 2 enſchen und Berge ſo miteinander
ver=
wachſen ſind, daß ſie nicht ſpielen, ſondern wahrhaft das erleben,
was der Autor, der ſelbſt aus ihren Kreiſen ſtammt, in ſeinem
Werk geſchildert hat. Ein großer Ceil der Szenen wird von
Auf der Jagd überm Puschlavtal
in dem Film „Das verlorene Tal‟‟
Foto: Basilea-Terra-Film
Einheimiſchen geſpielt, die für die Erhaltung eines Waldes am
Berghang kämpfen, der das Dorf vor Lawinengefahr ſchützt.
Die Hauptdar eller ſind Olaf Bach und Mathias Wiemann,
die ſich unter Anleitung des Schweizer Produktionsleiters ihren
Nollen anzupaſſen verſtehen. —
Ein anderer Film, der gleichfalls in Schweizer Erde wurzelt
und ganz auf volkhaftes Erleben in der Bergwelt eingeſtellt iſt,
heißt „Sweikampf der Geſchlechter” und ſtellt eine
Verfilmung des Schweizer Nomans „La Séparation des Naces”
von C. F. Namuz dar. Ein Berg, der hier im Mittelpunkt des
Geſchehens ſteht, ſcheidet zwei Naſſen voneinander, und der Kaub
eines Mädchens durch einen Hirten von der anderen Seite
er=
zeugt einen dramatiſchen Konflikt, bei dem es zu einer offenen
Sehde kommt. Das Ende iſt die Inbrandſetzung des Dorfes, in
welchem das Mädchen gefangengehalten wird. Ein Stoff von
beſonderer Eigenart, der natürlich ſeine Echtheit in der
Geſtal=
tung nur filmiſchen Kräften verdanken kann, die mit den
Cha=
raktereigenſchaften dieſes ſeltſamen Bergvolkes voll und ganz
vertraut ſind und ſich entſprechend in ihre Aufgaben einzuleben
verſtehen.
Es folgt „Der Springer von Pontreſina” (nach
dem Noman gleichen Namens von Hans Nichter). In dieſem
Silm kommt es einzig und allein darauf an, einwandfreie
ſport=
liche Leiſtungen zu zei en und das Milieu naturgetreu
wiederzu=
geben, in welchem ſich die Vorgänge abſpielen. Schauplätze ſind
St. 2Noritz und Pontreſina. Auf der einen Seite der Weltkurort
mit dem eleganten Müßiggang, auf der anderen der
Ausgangs=
pun”, zu den herrlichſten Hochgebirgstouren des Engadins mit
lleißigen Skiläufern und dem Crainingslager einer deutſchen
Mannſchaft. Aber quer über den St. Moritz=See werden feine
Fäden nach Pontreſina geſponnen, als die Deutſchen die
Be=
kanntſchaft feſcher Ski=Haſen machen, die in St. Moritz Cänzer
brauchen! Und ſo ergeben ſich, denn Konflikte im Kampf um
Sport und Liebe, die das Verſagen der Mannſchaft
herbei=
führen, und die ſelbſt einen ſchweren Sturz ihres Führers zur
Fol haben. Dieſe ſchwierige Aufgabe wird allerdings nicht
von dem die Citelrolle ſpielenden Darſteller gelöſt, ſondern den
„Springer” verkörpert ein (leider) ungenannt bleibender
elleiſter-
ſpringer aus Pontreſina, der auf dieſe Weiſe als „Double” eing
ungewöhnliche Leiſtung vollbringt.
Dork-Szene aus dem Film „La séparation des races‟
Foto: Transmontana, Mürkische
Große Wäsche vor der Skihütte
in dem Film „Der Springer von Pontresina‟
Foto: Terra-Film
Sum Schluß ſoll noch der Silm „Freut Euch des
Lebens” erwähnt werden, der im Sugſpitzgebiet ſpielt. Mit
der Seilſchwebebahn geht es auf Deutſchlands höchſten Gipfel,
auf die nahezu 3000 Meter hohe Sugſpitze, von wo aus man
einen herrlichen Nundblick über die Berge der baueriſchen Alpen
hat und bei klrer Sicht weit ins Land Cirol ſchauen kann. Auch
die majeſtätiſchen Felsrieſen der Schweiz winken von fern
her=
über, ſo die mächtigen Viertauſender Graubündens und des
Engadins.
Vier Filme ſind geſchaffen worden, die allen Freunden der
Berge Freude und Genuß bereiten werden.
In der Gondel der Zugspitzbahn in den baverischen Alpen
in dem Film „Freut Euch des Lebens” Foio: U
.. aber wer ſchreibt ſie?
Man müßte eine Symphonie auf dich
ſchrei=
ben, Wochenend, du großer Freudenbringer
und Erneuerer der roten Blutkörperchen der
Arbeit. Sie müßte aus den Arbeitstakten des
Werktags aufſteigen, dieſe Symphonie, aus dem
Geklapper der Schreibmaſchinen, aus dem
Krei=
ſchen der Näder, aus dem dumpfen Murren
der Städte, die gleich großen Cieren rätſelhaft
zwiſchen Ebenen und Wäldern lagern . . . das
alles aber müßte ſie hinter ſich laſſen, es müßte
in der Ferne irgendwie vergrollen. Und nun
müßte das idylliſch Ausmalende komiaen: die
ſanften Hügel und Picknicks, die ſchwarzbunten
Kuhherden und die Neiher überm See, die
fröh=
lichen Wäſcheleinen im Winde und ein
Pfän=
derſpiel unter Blütenbäumen. Vielleicht wäre
auch ein Scherzo nicht übel am Platze: die
Dorfk pelle und das Gewitter auf der
Kegel=
bahn und das Erwachen der Froſchchöre. Sum
Schluß aber müßte die Heimkehr ausgemalt
werden, der Wiederaufbruch zur Stadt: Muſik
von erleuchteten Dampfern, Marſchlieder der
Wandernden, verhangen hinter dunklen
Wäl=
dern, über denen ſchon der Mond ſteht — all
das Schläfrig-Glückliche, was der mit
Seelen=
vitaminen neu aufgeladene Wochenendler in die
Städte zurückbringt.
Ach, Unſinn, die Siſche
Nee, die beißen nich, die haben heut in
Maulkorb drauf.
Sind Angler Originale? — O, über eine Seit,
die dieſes Wort verdreht hat! Originale
möch=
ten wir doch alle ſein und keine Kopien. Kopien
ſind nicht naturfähig, aber Angler ſind es. Seht
Johannes Krüger: die ganze Woche ſteht er in
der dumpfen Backſtube ab morgens halb vier,
damit wir unſere Brötchen auf dem Ciſch
haben. Dann kommt das Wochenende. Naus
mit dem „Schleifzeug” (Angelgerät). Mal fängt
man was, mal nicht. Mal ſteht der Hecht
rich=
tig, mal gibts nur Krauthechte (Krautbündel).
Den echten Angler ſtört das nicht. Er kommt
nicht ohne Beute heim. Er angelt auf ſeine Art
Erholung. Vieles ſpielt ſich unter ihm ab. Die
wenigen Quadratmeter Waſſer, die er
beobach-
tet, decken eine ganze Welt zu, eine
Waſſer=
landſchaft im Kleinen mit erregenden
Vorgän=
gen, die man nur ahnt, kaum daß die leiſe
zuk=
kende Sederpoſe eine Andeutung davon gibt.
Und über ihm treiben die Wolken; ihre
Wan=
derfahr” fängt ſich in dem geſchliffenen Spiegel
des Sees. Unſer Angler aber ſteht zwiſchen
dem da oben und dem da unten, eine Achſe der
Beſchaulichkeit. Er iſt der nachdenkliche Part
in der Wochenend=Sumphonie, die Baßſaite.
Sind Angler „Cypen”?
Drei Robinſöhne.
Leider bin ich muſikaliſch nur mittelmäßig
begabt und kann dieſe Sumphonie des
Wochen=
endes nicht ſchreiben, aber ſie kommt mir doch
in ihren Grundformen auf Schritt und Critt
aus dm Reichtum unſeres Volkes entgegen.
Ich ſuchte die „Cypen” des Wochenendes auf
und biederte mich mit ihnen an. Da mußte ich
zunächſt erkennen, daß die Schwankautoren und
Witzblattmacher von geſtern gründliche
Schwind=
ler ſind. Sie haben uns begaunert. Sie haben
uns Kliſchees geliefert an der Stelle von
Origi=
nalen. Nicht einer der Wochenendler aus
Schnakenloch oder Glückswinkel, mit denen ich
Slaſcl enbier und Natur gekneipt habe, war nur
eine „ulkige Cype” oder eine Schablone. In
irgendeinem Winkel ſeines Herzens ſummte die
große Symphonie. Da iſt Johannes Krüger,
der Bäckermeiſter, ein Prachtexemplar aus der
Gilde der Angler. Solche Ausdauer hat Gott
nur ſeinen Erwählten verliehen. Wie ein
Peli=
kan ſtand er Samstag für Samstag in ſeiner
Bucht. Alles wanderte: die Wolken, die
Winde, die Menſchen. Herr Krüger: ſtand.
Er ſtand und ſchwieg und ſah mit ſeinen
dunk=
len Augen auf das Waſſer, auf das die Sonne
durch Laubdächer hindurch goldene Kringel
malte. Er war wohl die Nuhe ſelbſt. Aber er
war nicht müßig, die Leute waren es, die ihren
Müßiggang an ihm abluden.
Beißen ſie heute?
Wer? — Ich? —Nein! —
Ach was, ich meine doch .
Ach ſoo . . ſie meinen die Mücken,
Ja, die beißen feſte ..
Nun aber heraus, ihr hellen urd
ſchwingen=
den Saiten, ihr frohen und treibenden Geiſter
des Allegro. Eines Cages waren ſie da und
füllten die dämmernde Bucht mit friſchem
Le=
ben. Ein Pyramidenpilz wuchs aus der Erde,
ein Selt, jeden Samstag ſtand es da unter dem
ſchweren Baumſchlag einer Linde. Es rumorte
von Stimmen, oft miſchte ſich eine Gitarre
darein; das Schilf wogte unter kräftigen
Schwimmſtößen und die Sonne tanzte auf
nack=
ten Körpern im Graſe. Drei Nobinſöhne,
auf=
gebrochen aus der fernen Stadt, wuchſen ſich
hier ein und holten ſich einen Sipfel Natur
zu=
rück, der für ſie geſchaffen war. Eine große
Bereitwilligkeit brachten ſie mit aus der Stadt.
Jedes Di. hatte ihnen etwas zu ſag n. Da iſt
Hannes, der angehende Ciſchler, unterſetzt, mit
dem prüfenden Blick und den Händen, die
ſel=
ber verläßliche Werkzeuge ſind. Sch ſah ihn oft
und lange unter den Bäumen verweilen, dieſen
und jenen der grauſilbernen Stämme beklopfen
und mit geſchrägtem Blick die Wipfel abtaſten,
Verwunderung, ja Andacht in den graublauen
Augen. Er ſann wohl über das Geheimnis nach,
wie man dieſe lebendige Kraft nach den Geſetzen
ihres Wachstums umſchaffen könne zu jenen
lebendigen Werten, die als Gerät den Menſchen
dienen. Oder ſeht den Sritz, jenen braunen
Burſchen mit den blitzenden Sähnen. So blitzt
jede Art von Lebensfreude aus ihm heraus. Er
iſt Muſikſtudent, ſteht noch am Nande ſeiner
ſelbſt, ſo voll Empfindung für das Kommende,
und alles Schöne und Werdende überkommt ihn
wie Nauſch und ſtaut ſich an. Kaum, daß eine
kleine Melodie daraus wird, auf den Saiten
der Gitarre geklimpert. Ja, dieſen Jungen gibt
das Wochenende jede Art von Auftrieb. Dem
einen ſchenkt ſie das innere Handwerkszeug,
dem andern die ungeſungene Melodie der
Land=
ſchaft, — und dem dritten im Bunde, dem
Sar=
ten und Elegiſchen, der ſich vom Klappſitz des
Schalterdienſtes gern auf einen ſanften Pegaſus
ſchwingt, dem ſchenkt es einen Vers auf die
Lippen. Der tönt und ſummt und ſpringt auf
die anderen Lippen über — und am Ende iſt
ein keckes neues Liedl daraus geworden, das
über den See entſchwebt und ſich mit der
Wochenend=Symphonie vereinigen möchte.
Dur und Moll.
Einmal ſtanden Wolken über dieſem
Glücks=
winkel, ein Gewitter ging nieder, die Brecher
rollten durch das Schilf und trieben allerhand
Unfug. Da wurden den drei Nobinſohnen drei
Kajakfrauen an den Strand geſchlagen. Ein
Dr imäderlboot war in Gefahr, zu kentern.
Da warfen ſich die Burſch,en ins Waſſer und
bargen ihr Strandgut. Welch ein Ereignis für
Glückswinkel! Nun erhob ſich — in
reſpektvol=
ler Entfernung vom Burſchenzelt — bald ein
zweites Spitzendach unter den Uferweiden, und
es begann ein ewig reizvolles Spiel, das auf der
geſunden Spannung der Geſchlechter beruht.
Wie finden heut junge Leute zueinander?
Lä-
cheln Sie nicht: durch die Berufsfreude.
Das Beſte, was er hat, ſpricht hier draußen
leicht ein junger Menſch aus, wenn ihm das
Herz gefüllt iſt. Ich ſah Fritz, die Laute im
Arm, ein Mädel an der Seite, über ein
Sagt=
feld ſchreiten, er ſprach mit kühnen, haſtigen
Bewegungen, und die Gefährtin ſchien ihm
hin=
gebend zu folgen in die Symphonie ſeiner
Zu=
kunft, die er vor ihr aufbaute. Ich ſah Hannes
mit einer Jemandin vor einem prächtigen
Ahorn ſtehen, mit großer Beredtheit,
gan=
gegen ſeine Art; die Augen ſeiner Begleiterin
glänzten, es mochte ſie lockend dünken, ſein
kluges und tüchtiges Werkleben zu teilen.
In=
des lag der dritte im Graſe — auch er war
nicht allein — er ſprach nur zaghaft und ein
wenig kraus, dann hörte ich die Stimme des
Mädchens, eine klare und ſichere Stimme. Ach
Gott, was gab es nicht zurechtzurücken an dem
lieben törichten Bengel da —; zuletzt aber kam
der Mond und dann ſchwiegen alle, denn die
Fröſche im Nohr hatten das große Wort.
Viel=
leicht huldigten ſie der Sroſchkönigin, die mit
ihrem Krönchen auf einem Mummelblatt ſaß.
Die Sterne zogen auf und zitterten im Waſſer.
Dunkel ſtand Papa Krügers maſſige Geſtalt —
an dem nämlichen Sleck, an dem ſie nachmittags
ſchon geſtanden hatte.
Das iſt die Sumphonie des Wochenendes
Wer ſie doch ſchreiben könnte! So aber iſt am
Ende nur ein kleiner Artikel daraus geworden.
Ernſt Keienburg.
Erich Rarl
Schmidt
Stlocflott aelf Sriiken
Es regnet Fliegen.
Ich komme von der blaugrünen Palmenbucht
von Mondello und wandere auf einſamer Straße
zur Stadt. Rechts die tiefe Ebene von Conca
doro, immergrüne Sitronengärten, von
verein=
zelten Oliven und ihrem ſilbergrauen
Blatt=
geflecht überragt. Dahinter die geſchwungenen
Konturen der Berge, die, in der Spitze des
tauſend Meter hohen Monte Cuccio gipfelnd,
die Sruchtgefilde rings um die Stadt wie auch
Palermo ſelbſt in weitem Bogen einkreiſen. In
der Ferne verſchwimmen dieſe Höhenzüge in
einem ätheriſchen Blau, aber auf den
näher=
gelegenen Bergflanken ſieht man noch die
Über=
reſte der winterlichen Vegetation: einen
gelb=
braunen Hauch, der von den längſt
ſonnenver=
brannten Gräſern und Kräutern herrührt.
Sur Linken iſt die geſtreckte Längswand des
Monte Pellegrino ganz nahe; große
Schaf=
herden, die Leiber nackt geſchoren, weiden auf
den Abhängen; ſie knabbern, elegiſch mit ihren
Glöckchen klingelnd, an harten Diſteln und
ſon=
ſtigen ſehr zähen Pflanzen, die der Sonne
trotzen.
Plötzlich, indem ich fürbaß gehe, prallt mir
etwas Cropfenähnliches ins Geſicht — ſollte, ſo
ſpät im Jahr, noch einmal Negen Siziliens
Ebenen und Berge netzen? Es wäre ein Wun=.
der und ein Glück; denn hinter jedem Auto, im
Gefolge jeglichen Sizilianerkarrens wirbelt der
pulveriſierte Sommerſtaub ſizilianiſcher Wege
in hohen weißen Wolken empor.
Während ich ſeitwärts über die Ebene
hin=
wegblicke, erſcheint mir die Luft wie von
fal=
lenden Cropfen ſchraffiert. Doch ſchon ſpüre
ich, daſ, dieſe Cropfen lebendig ſind, an mir
hängen bleiben und ſich krabbelnd bemerkbar
machen: es ſind kleine Fliegen, die in Myriaden
über mich hinwegziehen, aber, ſoweit ich eine
Angriffsfläche biete, leider auch mir ſelbſt ſich
verhaften; Anzug und Hut ſind in der Front
ſchwarz beſät; ich muß die Lippen eng ſchließen,
es iſt bedauerlich, daß ihnen Augen, Naſe und
Ohren ſchutzlos preisgegeben bleiben — ich
fördere ſie aus allen offenen Schächten meines
Hauptes zutage, ich hole ſie aus Aermeln und
Kragen heraus; doch es ſind ſo kleine
geflü=
gelte Weſen, daß ſie mir Hemd und Haut mit
ihren raſch zerdrückten Körperchen beſchmutzen.
Eine Siege rennt aufgeregt über den Weg;
ſie iſt von Natur aus weiß, aber nun ſcheint ihr
Fell ſchwarz punktiert. Ein Nadler fegt an mir
vorbei, Schwärme von kleinen Inſekten auf
Anzug und Geſicht; er fängt ſie bei ſeinem
Cempo in verſtärktem Maße auf und ſucht den
Mund mühſam durch ein Caſchentuch zu ſchützen.
Ich ſtehe, den Nücken gegen den dunklen
Anprall gerichtet — das Cageslicht ſcheint
trübe wie bei einer Sonnenfinſternis — und
warte auf die Straßenbahn, in die ich, nach
flüch tigem Neinigungsakt, gehetzt hineinſpringe.
Alle Fenſter ſind geſchloſſen; die Sizilianer
unterhalte, ſich, mit lebhaften Geſten, von der
Sliegeninvaſion.
Ich komme in die Stadt, wo ich ausſteigen
muß; aber über die Piazetta ſtürmen die
Aen=
ſchen wie bei Gewitterregen, Caſchentücher vor
allen Lippen, und die Frauen haben ihre
Son=
nenſchirme aufgeſpannt. Von den Geſchäften
ſind Früchte und Lebensmittel weggeräumt oder
zugedeckt; die Limonadenverkäufer ſuchen die
Gläſer und Flaſchen zu ſchützen, ſo gut es gehi.
Aber die kleinen Inſekten finden auf ihren
chnurren, ſie w
„bſegeln, wenn es
der neulich, als
chen Garten hin
blüht in weißer
chen —, ſehe ich
gebrannte Kräu
uait Edelſteinen b
larienkäfer, wie
hiemals ſah. Die
zmit den ſchwarz
ſumen, als ſuchten
ch die Sträucher
ien empor, und
uin ihren bunten,
gehe zu meine
zuir ein Kilo 6 iſt ein heil
enuung befördert
ſehr teuer in den
ſt Gärtner führt
N, blickt merkwi
ieu ſachte
Mem din ich kur
ich darauf
Jahr bef
Ranid, ie ih.
en Die nie währ
Ne aufwärteſch
Ioder greift in di
FA We A hor m
La id eniet
ierigen Ericht
Se ſten
muſtiſchen Fluge mit Leichtigkeit jede Oeffnung Een ſich die B
und jeden Spalt; weiß Gott, woher ſie kommel,
wohin ſie ziehen. Der Weg iſt weit für ſo wille
zige Lebeweſen; ſie wandern tagelang über Oie
Straßen und Plätze der Stadt, über die Gärten
bone des Baun
Den einen dick
ein E.
Begegnung im Ried
Von Ernſt Kreuder.
Als er ſie zum erſtenmal ſah, ſaß ſie am Ufer
vor dem glatten, ſtillen, moordinſtigen Waſſer,
hinter ihr war grünes Geſträich, hohe
Schilf=
halme, kleine Sonnenflecke lagen auf dem Gras.
Der Weg führte unter ſilberblättrigen
Wei=
denbäumen dahin und war lautlos zu gehen,
Riedpfao auf ſchwarzer Erde. Die Sonne des
Nachmiktags laſtete auf dem Land und hüllte
es in brütende, ſchwüle Stille. Der Mann kam
durch die warme, grüne Baumdämmerung und
folgte ziellos dem ſchmalen Pfad, mit jedem
Schritt den Wunſch erfüllend und erneuernd.
träumend allein zu ſein in der ſommerſtillen,
zeitträgen. wildnisverſunkenen Buſchlandſchaft,
darin das regloſe Waſſer des Slußarmes mit
moraſtigen, feuchten Ufern voller Schilfgras
und Binſen ſtand. Die Luft war ſickernd von
Brodem und gärenden Dünſten in der
wind=
loſen Schwüle.
Der Mann wiſchte ſich die Stirn trocken,
genblick ſtill und gewahrte ſchon,
ehe er noch das Gefühl, es ſähe ihm jemand zu,
deutlich ſpürte, unverhofft das aufblickend
her=
gewandte Geſicht einer jungen Frau.
Das Geſicht der jungen Frau, die im
Bade=
anzug am Ufer des ſtillen Waſſers ſaß, zeigte
weder Ueberraſchun= noch Verdruß, weder
Erſtaunen noch Neugierde. Es blieb in einer
ruhigen Aufmerkſamkeit hergewandt, ſo daß
der Mann nun ſchwankte zwiſchen dem
höf=
lichen Antrieb, weiterzugehen, und der
unmit=
telbaren Leigung, zu grüßen und
näherzutre=
ten. Eine geringe Veränderung in dem
Aus=
druck des klaren, jungen Frauengeſichtes, eine
kaum merkliche freundliche Spur, und
Anzei=
chen, daß ſie dieſem Schwanken ohne Spott und
eher mit Anteilnahme zuſah, ließen ihn ſeiner
Neigung nachgeben, grüßen und nähertreten.
Die junge Frau, die in aller Klarheit des
Aus=
drucks ihrer Geſtalt von einer ungelöſten
An=
mut der Sinne war, erwiderte den Gruß mit
einem geringen Neigen des Kopfes, wobei ſie
nun unverhohlen freundlich und lächelnd den
fremden Spaziergänger anſah.
„Ich ſah”, ſagte der Mann mit einem
be=
ſcheidenen Verſuch, zu lächeln, „daß ich Sie
nicht ſtören würde, und ich freue mich, daß Sie
s mir erlauben, näherzutreten. Mein Name
ſt Anwalt.”
„Dankeſchön”, ſagte die junge Frau,
frei=
mütiger lächelnd, „mein Name iſt Nied und
Schilf, Sluß und Wald; ich habe hier keinen
Namen und kann Sie auch nicht bitten, Platz
zu nehmen. Aber das Gras fordert Sie
ſicher=
lich dazu auf.”
„Sie haben ſich einen ſtillen Platz
ausge-
ſucht”, ſagte der Mann und ließ ſich in ihrer
Nähe ins Gras nieder, „Sie wollten allein ſein.
Mich führte der gleiche Wunſch hier vorüber.
Nun habe ich Ihnen dieſes Alleinſein
wegge=
nommen.”
„Nun ja”, ſagte ſie, heiter über ſoviel
lie-
benswürdige Ernſthaftigkeit. „Sie haben es ſich
ja nun auch weggenommen und zeigen ſich über
den Verluſt nicht allzu betrübt. Ich bin es nicht.
Ich unterhalte mich gern wieder ein wenig,
nachdem ich einen halben Cag allein war.”
„Für mich iſt es ſchön”, ſagte der Mann und
ſah ſie lange und freundlich an. Dann wandte
er das Geſicht und blickte ruhig über das ſtille,
gelbgrüne Waſſer. Faſanen, dachte er,
Gold=
faſanen fliegen aus den Sweigen auf, das
Abendrot ſtreut Gold in die mausgraue Kie=
fernſtille, das Waſſerhuhn fliegt ſchnell ü0ee
den glatten, warmen, traumgrünen Weihel”
ſpiegel; alte Crauerweiden wehen leiſe in deic
mondfrühen Abendwind. In den Spinnennen‟"
hängt taube Seit, und der Hain lichtet ſich A
der fledermausſtreifenden Dunkelheit, Unſee
bewahren am ewigen Wegrand das goldgrn
Mal der Verſunkenheit; es flog ein Wald 94
mit Wipfeln voll Moos und reiſte über erhſe
Länder und verwehte im Mondtau wie ein.!"
geſprochenes Wort.
„Da, ſehen Sie den Reiher dort drübel
ſagte die junge Frau und hob leicht die 90ſte
Er nickte, er ſah die braune Hand und Le
Neiher, der ſich mühelos hob und ſchwebie !ie
entſchwand.
„Finden Sie es unangebracht”, ſagte !"
Mann, zwenn ich Ihnen nach dem Veiher. 5i
Sigarette anbiete?"
„Gar nicht”, ſagte die junge Frau rühl9
nahm aus der dargebotenen Schachtel eille 2
garette. Er hielt das lichtlos brennende Sil."
holz hin, ſie nahm es, zündetg an und 9 g
ihm zurück. Sie rauchten und ſchwiegen.
merkwürdig und angenehm, dachte die
den anzen großen Ebene; ſie werden ſich auf
Ginſefeldern niederlaſſen, freſſen und ſterben,
wen es das Schickſal beſtimmt.
Parienkäfer, fliege!
Dder kennt dieſen Kindervers. Wir haben
ihr ile geſungen: „. .. Vater iſt im Krieg”,
Mufuter iſt in Pommerland, Pommerland iſt
ab verannt, Marienkäfer flieg!!” Und dann
muußt das kleine Cier ein wenig mit den Flü=
gelm ſhnurren, ſie wie bunte Brücken ſpannen
und oſegeln, wenn es richtig ſein ſollte.
er neulich, als ich in meinen dürren
ſizi=
liariſen Garten hinabkomme — nur der
Ole-
andor blüht in weißen und roten phantaſtiſchen
Gellüühen —, ſehe ich, daß Diſteln und ſonſtige
har=gbrannte Kräuterſtauden traubenförmig
wie ut Edelſteinen beſetzt ſind.
rienkäfer, wie ich ſie in ſolcher Menge
nocll iiemals ſah. Die kleinen rotbraunen
Lei=
ber nit den ſchwarzen Punkten drängen ſich
zuſcmen, als ſuchten ſie aneinander Halt; und
als inh die Sträucher ſchüttle, ſchwirren ſie in
Wchn empor, und die ſüdliche Sonne
reflek=
tier n ihren bunten, glänzenden Flügeln.
ad gehe zu meinem Freunde, dem Gärtner,
un ur ein Kilo Gelſi, Maulbeerfrüchte, zu
holgy es iſt ein heilſames Gewächs, das die
Venduung befördert; man kauft den Saft
da=
vom ſhr teuer in den Apotheken.
Dd Gärtner führt mich unter die
Maulbeer=
bäuml blickt merkwürdig lächelnd empor; und
ich) mil ſachte die Dämmerung fällt (und
außardem bin ich kurzſichtig), ich denke alſo, er
will nch darauf hinweiſen, daß die Früchte in
dieſen Jahr beſonders gut geraten ſind. Und
wahrhftig: ſie ſcheinen mir ſo groß und
ge-
druryn wie nie, während ich im Vorgefühl des
Gennſes aufwärtsſchaue.
Eraber greift in die Aeſte und bricht einen
Sweg den er vor mich hält: und da ſehe ich,
erſteuuſt und entſetzt, daß jede der ſüßen, ein
wenkgtlebrigen Früchte von Marienkäfern
ein=
gepcrh iſt. Sie ſitzen da, ohne ſich zu rühren,
und feſſen ſich die Bäuche voll. Bis hoch in
die „Rvne des Baumes hinauf iſt jede einzelne
Srunhlvon einem dicken Käferſchwarm bedeckt!
Eing invaſion!
Wi ſpannen ein Cuch unter den Baum;
Sral nan unterhält ſich mit ihm im Schweigen;
er krigt eine Stille mit, daß man auf einmal
ganzinders ſieht. Es war doch anders, als ich
alleiü var.
Al der König im Sterben lag, dachte der
Mau, brannten die Lichter trübe im
Schatten=
gemiig und in der elften Stunde führten ſie
eine :Ungfrau herein und geboten ihr, ſich dem
Konngzu zeigen. Und der König ſah noch
ein=
mal de frühlichtſtillen Glanz lilienblütiger
Lieb=
lichlterel quellverwunſchene, mohnkelchige Süße
ungahizter Sanftmut; er winkte die Neine,
Oüngieheran an das Sterbelager und hörte ihr
Der lopfen, und das war nur die Cotenuhr,
die 1ich früh und hell in der Sartmütigen ſchlug
und Aſt, über der herbſtwehenden, hohen, wol=
Henndſen, ſilbenloſen Sternenrauchſtunde den
LeRiA1Anruf ſchlüge und dann ſtehen bliebe:
Werenßliche Stille verlorener Schritte in den
Dasſund des Schattendſchungels ferner
Herz=
zeitlkoikeit.
„Ftl”, ſagte die junge Frau neben dem
Lrohnden; ſie war aufgeſtanden und ſprang
mit ſem flinken, geübten Sprung in das ſtille
Bal, lie ſchwamm mit ruhigem Ausgreifen
NAD2 Der Mann ſah ihr nach; es war ſchön,
und der Gärtner klopft mit einem langen
Bam=
bus ins Gezweig, die leichtlöslichen Früchte
praſſeln herab, aber mit ihnen, in dreifacher
Quantität, purzeln die fetten, faulen,
vollgefreſ=
ſenen Marienkäfer in die Ciefe.
Ich habe ſie als Kind geliebt, wie alle
Kin=
der ſie lieben; aber nun, da ich ſie mühſelig von
den mir wertvollen Früchten zu ſondieren ſuche,
beginne ich die lieben kleinen Ciere zu haſſen,
weil ſie mich in dieſem Jahre um einen
lang=
erſehnten Cenuß betrügen.
Ich betrachte melancholiſch mein karges
Cüt=
chen, in dem es noch immer ſchwerfällig
krab=
belt — das Reſultat meiner Arbeit ſcheint in
keinem Verhältnis zur aufgewandten Mühe zu
ſtehen.
Doch der gute Gärtner meint troſtreich:
„Es ſind nur Couriſten, in ein paar Cagen
fliegen ſie fort, und dann können Sie ſich Ihre
Gelſi holen.”
„Ja, wenn ſie dann noch einen Stengel übrig.
ließen”, erwidere ich und gehe ſehr enttäuſcht
davon . . .
Aber ſchon achtundvierzig Stunden darauf,
als ich gegen Abend am Meer entlang wandere,
ſehe ich die Ufer rötlich umzirkt:
Es ſind die toten kleinen Leiber unzähliger
Marienkäfer, die auf ihrer muſtiſchen
Wande=
rung wohl den Weg verfehlten; ſie wollten nach
Afrika fliegen, doch Afrika war für ſie zu weit;
ſie ſanken ein in die gewaltigen Waſſer, und
der Wind trieb ſie wiederum dem Strand
ent=
gegen, den ihre bunten Flügel nun mit dem
Schimmer dunkler Korallen ſäumen.
Marienkäfer fliege!
Beruhmte
Mode=
zentren von einſt
Die kaufmänniſche Gepflogenheit, ſich zu
ſpezialiſieren, die wahrſcheinlich vom Handwerk
aus ihren Urſprung nahm, iſt ſo alt wie der
Kaufmannsſtand ſelbſt. Schon in älteſter Seit
finden ſich Gebiete, die nur eine
Warengat=
tung, dieſe aber in höchſter Vollendung,
her=
ſtellen. Dieſe Fabrikationen bezogen ſich im
Altertum vornehmlich auf Modeartikel,
Farb=
ſtoffe und Kosmetik. Auch Schmuck gehörte
zu ihnen.
Sowohl die Bibel als auch Homer geben uns
über weltberühmte Herſtellergebiete der
älte-
ſten Seit Aufſchluß. In der erſten iſt von den
Hedern des Libanons die Nede, die
unübertrof=
fen geweſen ſein dürften, bei Homer von
kos=
metiſchen Mitteln, die in Aegypten hergeſtellt
und nach der ganzen damals bekannten Welt
verkauft wurden. Sogar die ſchöne Helena
verwandte Salben und Schlafmittel, die vom
Nil ſtammten.
Die Phönizier erfanden das regelrechte
Fär=
ben der Kleider, die bis dahin naturfarben
ge=
weſen waren. Ihre Purpurfabrikation genoß
Weltruf, und Cyrus, das hauptſächlichſte
Her=
ſtellgebiet, galt als reiche Handelsſtadt.
Pli=
nius gibt Preiſe an, die für Purpur gezahlt
werden. Su ſeiner Seit hatten die Phönizier
allerdings kein Monopol mehr, da auch andere
Gegenden Farbſtoffe herſtellten. Crotzdem
koſtete ein Pfund Purpur, der kaum für ein
Kindergewand genügte, 15 Seſterzen (eine
Se=
ſterze — 17 Pfg.). Als Alexander der Große
auf einem Siegeszuge die Perſerſtadt Suſa
er=
beutete, fiel ihm für 50 000 Calente (1 Calent
— 5400 Mk.) Purpur in die Hände. Dieſe
kaum vorſtellbare Menge hatte die perſiſche
Hofverwaltung 190 Jahre hindurch geſammelt.
Die berühmteſten Stickereien des Altertums
ſtammten aus Sidon. Die ſidoniſchen Frauen
genoſſen durch dieſe Kunſt hohes Anſehen. Auch
die perſiſchen Frauen, denen man die
Herſtel=
lung beſonders guter Schleier nachrühmte,
gaben durch ihr Können zu nennenswerten
Auslandsaufträgen Anlaß. Etwa 500 Jahre
v. Chr. genoſſen die goldenen Spitzen von
Su=
pern den Ruf der Unübertrefflichkeit, und die
koiſchen Gewänder — Kos war eine Stadt auf
Sizilien — wurden geradezu mit Gold
aufge=
wogen. Bei dieſen nur für Prieſterinnen und
beſondere Cänzerinnen zuläſſigen Kleidern
han=
delte es ſich um eine ganz beſondere Art von
Durchbrucharbeit, die das Gewebe hauchdünn
der jungen, braunſchulterigen Schwimmerin mit
dem Blick zu folgen.
Es war ſo ſtill in der warmen, ſommertiefen,
wäldernahen Lichtbucht des Flußarmes, daß der
Mann dachte, dies müſſe eine Inſel ſein,
unbe=
treten und zeitverloren und weit, und an den
niegeſehenen Geſtaden rellte leiſe und
ſchim-
mernd aus der ſchwingenden Bläue her das
klare Waſſer eines weiten ſtillen Meeres.
Die Schwimmerin kam zurück und ſtieg aus
dem Waſſer, hochhüftig, braun und tropfend
und triefend; ſie lachte und bat den fremden
Spaziergänger, ſie nun etwas allein zu laſſen,
da ſie ſih anziehen wolle. Der Mann ſtand auf
und ging einige Schritte in die warmen
Wei=
denſchatten hinein und ließ ſich dort nieder. So
haben wir eigentlich wenig miteinander
geſpro=
chen, dachte er, und ſind doch nicht ſtumm
ge=
weſen in dieſem unverhofften
Nebeneinander=
ſein. Ich will ſie fragen, ob wir auf dem
Heim=
weg noch einen ſtillen Neſtaurantgarten
auf=
ſuchen wollen, um ein Glas Wein miteinander
zu trinken.
Die junge Frau, die ſich Fluß und Wald
ge=
nannt hatte, kam bald darauf in einem leichten
und völlig durchſichtig machte. Uebrigens
bil=
dete auch das von Germanen bewohnte Gebiet
ein Modezentrum von hohem Nang. Sur
Nömerzeit reiſten ſtändig eigene Agenten hin,
um blondes Haar, das man für Modeperücken
benötigte, aufzukaufen.
Während des Altertums wurden Stoffe in
der Hauptſache im Hauſe angefertigt, ſo daß
der Stoffhandel noch keine weſentliche Nolle
ſpielte. In jedem Hauſe befanden ſich Spindeln
und Webſtühle, und die Hausfrau betätigte ſich
mit ihren Sklavinnen viele Stunden lang bei
der Herſtellung von Geweben. Cacitus
berich=
tet, daß reiche Nömer ihren Frauen eigene
Webhäuſer erbauten, um ihnen den alltäglichen
Aufenthalt am Webſtuhl angenehm zu
geſtal=
ten. Erſt im Mittelalter, wo der Stoffvecbrauch
größer wird als die Herſtellungsmenge, weil
jetzt in den einzelnen Haushaltungen weniger
Sklavinnen beſchäftigt ſind, werden
Stoffabri=
ken nötig. Man hört jetzt oft, daß Herrſcher
und Fürſtlichkeiten Stoffe aus Byzanz und
Da=
maskus (Damaſt) beſtellen. Später wird Leinen
aus deutſchen Gebieten herbeigeholt, weil es
dort in unvergleichlicher Güte zu haben iſt. Die
Sugger z. B. verdankten ihren großen
Neich=
tum hauptſächlich der Leinenerzeugung. Der
beſte Samt kam jahrhundertelang aus Lucca in
Italien, das feinſte Schuhleder aus der Gegend
von Bern; die beſten Färbereien beſaß
Flan=
dern, und England verſtand Schafwollſtoffe von
beſonderer Güte herzuſtellen. Später wurden
Samt und Seide auch in Nürnberg erzeugt.
Seide wurde mehr als ein Jahrtauſend
aus=
ſchließlich mit der Hand gewebt. Im Jahre 550
hatte ein griechiſcher Mönch die erſten
Seiden=
raupen, in der Höhlung ſeines Wanderſtabes
verborgen, aus China nach Europa gebracht.
Von dieſer anfänglichen Seidenerzeugung bis
zur erſten im Jahre 1601 in Paris entſtandenen
Seidenfabrik war as ein weiter Weg. Als um
dieſe Seit überdies die größte Spitzenmode aller
Zeiten einſetzte, gelangten deren Herſteller in
Venedig, Brüſſel und verſchiedenen
franzöſi=
ſchen Städten zu Anſehen und Neichtum.
Hanna Grabow.
Merkwurdige Cierfreundſchaften
im Frankfurter Soo
Für viele Menſchen hat das Wort „
Cier=
freundſchaft” Anziehungskraft und
ſympathi=
ſchen Klang. Es freut uns in der Cat, wenn
wir Ciere einträchtig miteinander leben ſehen,
von denen wir unwillkürlich vorausſetzen, daß
eine urbeſtimmte, naturgeſetzliche Feindſchaft
zwiſchen ihnen, ein unabanderlich -feindſeliges
Verhältnis bedinge, das von keiner Ausnahme
berührt werden könne. Cierfreundſchaft dürfte
zwar in manchen Fällen, in denen der
tier=
liebende Menſch ganz verſchiedenartige, aber in
Gefangenſchäft gemeinſam lebende Ciere gern
mit ſeinen Gedanken und Gefühlen ausſtattet,
für die verträgliche Form des Suſammenlebens,
die wir zum Beiſpiel in einem der großen
Naubvogelkäfige des Frankfurter Soo
beobach-
ten können, wo man Siſchadler, Milane und
Tauben zſammengetan hat, ein etwas zu
ver=
nenſchlichtes, übertriebenes Wort ſein,
wenig=
ſtens in ſeinem gefühlsbewußter. Sinn, den man
ſchon eher bei den jungen hochintelligenten
ſchwarzen und Weißhand=Gibbons gelten laſſen
könnte, denn dieſe zwei verſtehen ſich wirklich
wie „Spitzbuben auf dem Jahrmarkt”. In dem
erwähnten Naubvogelkäfig kann man
manch=
mal den roten, den ſchwarzbraunen Milan, die
beiden Siſchadler und die vier ſchönen blauen
Felſentauben nebeneinander auf demſelben Aſt
ſitzen ſehen. Die Milane breiten an einem
war=
men Cag läſſig ihre Flügel aus, um ſich von der
Sonne durchwärmen zu laſſen; die Siſchadler
laſſen von Seit, zu Seit ihren ſchrillen Pfiff
hören, während die Felſentauben inmitten dieſer
als gefährlich und mörderiſch verſchrieenen
Räubergeſellſchaft mit den grimmig drohenden
Schnäbeln furchtlos und unbefangen ihr
Gefie=
der putzen, ſich ſchnäbeln und mit girrendem
Liebesſpiel ſich die Seit vertreiben.
gelben Sommerkleid näher; ſie trug ein
winzi=
ges, ſchwarzes Lackköfferchen.
„Ich dachte”, ſagte der Mann und ſtand unter
den Weiden auf, „wir könnten wohl in jenen
ſtillen, verlaſſenen Wirtshof gehen, wo die
Bänke unter alten Kaſtanien dicht am Waſſer
ſtehen. Es iſt ziemlich in der Nähe. Aber nur,
wenn ſie auch gern ein Glas Wein trinken
wollen.”
„Ich mag natürlich”, ſagte die braune junge
Frau und ſah ihm offen und lächelnd ins Geſicht.
„Träumer, Cräumer, bei ſo viel Cag und
Wirklichkeit”, ſagte ſie lächelnd, „aus welchen
verwunſchenen Simmern ſind Sie eigentlich
ge=
kommen?"
„Kommen Sie,” ſagte der Mann erleichtert
und lächelnd und bot ihr ſeinen Arm.
Sie kamen an dieſem Nachmittag nicht mehr
in dem Wirtshof mit den alten Kaſtanien an.
Es war in der zehnten Abendſtunde, als ſie am
Stadtrand ein kleines Café betraten. Das Café
war leer; ſie ſaßen in einer Niſche und blieben
ungeſehen, nachdem ſie Kaffee und Kuchen
be=
kommen hatten. Sie ſaßen nebeneinander. Es
war ganz ſtill. Sie aßen ſtill ihren Apfelkuchen
An der hinteren Wand des großen
Naub=
vogelkäfigs hängt ein kleines Brutkäſtchen. Die
Selſentauben haben hier bereits mit dem
Brut=
geſchäft begonnen. Man braucht durchaus nicht
zu fürchten, daß die jungen Seſſentauben, die
jedenfalls bald da ſein werden, von einem der
vier Naubvögel geſchlagen werden, denn ſchon
mehrere Male wurden von gewöhnlichen
Haus=
tauben Bruten in demſelben Käfig und mit
denſelben Inſaſſen glücklich aufgebracht. Weder
die beiden Milane noch die zwei Siſchadler haben
jemals die jungen Cäubchen beim Ausfliegen
angegriffen. Es geht allerdings gegen
landläu=
fige Vorſtellungen und Vorurteile, wenn man
zum Beiſpiel den Siſchadler vollkommen
gleich-
gültig auf dem vorn offenen Brutkaſten der
Cauben ſitzen ſieht, während eine Spanne tiefer
unter ſeinen furchtbaren Krallen zarte, flaumige
Cäubchen ſich im Neſt kuſcheln. Das
verträg=
liche Verhältnis der ſeltſamen Frankfurter
Vogelgeſellſchaft ſtellt eine ganz reizende Form
friedfertigen Suſammenlebens ganz verſchieden
gearteter Ciere dar und könnte für manche
Menſchen ein nachahmenswertes Beiſpiel ſein,
deren natürliche Anlagen und Charaktere
ſicher=
lich nicht ſo gegenſätzlich v rausbeſtimmt ſind,
wie die von Cauben, Siſchadlern und Milanen,
urd die es dennoch fertig bringen, ſich das Leben
gegenſeitig täglich ſo ſauer wie möglich zu
machen. Uebrigens beweiſt dieſer gemeinſame
friedliche Vogelhaushalt auch, daß Milane und
Siſchadler in der Freiheit wahrſcheinlich viel
weniger ſchädlich ſind, als allgemein
angenom-
men wird, und daß ſie nur ſelten Cauben und
Jungwild ſchlagen, während Mäuſe, Fröſche,
Inſekten uſw. ihre Hauptnahrung bilden. Sie
ſind jedenfalls wie der unſterbliche „Datterich”
beſſer als ihr Nuf! Adolf Siegler.
und tranken ihren Kaffee. Nur einmal ſetzte
die junge Frau im Crinken ihre Caſſe ab und
auf das Cablett und ſagte:
„Die Geſchichte, die Sie mir erzählt haben,
war ſehr ſchön. Ich denke immer noch daran.
Ach, ich bin ſo voller Freude über den ſchönen
Cag.” Sie wandte ihm ihr Geſicht zu und ſah
ihn lächelnd und froh an. Er ſah ihr in die
Augen, dann blickte er nieder auf ihren Mund.
Der Mund lächelte; da neigte er ſich zu ihr
herüber, ſo daß ihre Geſichter, die noch warm
waren von der Sonne des Sommertages, nahe
voreinander waren, und dann kamen ſie ſich
beide ei! wenig entgegen und küßten ſich leicht,
leichter konnten ſie es nicht tun.
Wenn die Seit gekommen iſt, dachte der
Mann, wird das verlorene Schiff aus den
Cie=
fen wehen wie Abendwind aus dem Blumental,
und die Segel werden groß und rauſchend ſein
vor den unvergeßlichen Himmeln, in der
traumverlorenen Inſelſtille wird eine junge Frau
ſingen am ſilberwogenden Strand, und ihre
Stimme wird ſchimmernd ſein wie Caubenflug
und ihr Lied wird das verlorene Schiff grüßen,
das in die traumloſen Sernen der verheißenen
Fischadler und Milane leben friedlich zusammen mit Felsentauben
Aufnahme: Adolf Ziegler
[ ← ][ ][ → ]Bunndags=Moochmiddags=Bedrachdunge
No alſo, der große heſſiſche Saldadedag weer
alſo aach iwwerwunde, un ſoweit mer
erum=
heert, hott mern allerſeits verhältnismeßich gud
hinner ſich gebracht un lowenswert agepackt un
in Ehrn un alder Friſche beſtanne: wie’s halt
emol bei ſo aldgediente Leit der Fall is, die wo
im Pullwerdamb, im Kugelräje un im
Granade=
gefauch ihrn Mann geſtanne un=ere Wäld vun
Gäjener Wädderbadd gehalte hawwe. — s war
e riehrendes Widderſähe nooch ſo lange Johrn
mehr odder wenicher gewollter „Drennung”
in=
folche all der bollidiſche Scheiklabbe. Un es war
aach zu gleicher Zeit e Abſchiednemme, indem
mer ſich geſagt hott: „Wer weiß, ob wir uns
wiederſehen.” — Un wann’s dobei e bische
feiſcht” hergange is, dann kann mer däß
ver=
ſteh, un kann’s aach verzeihe, aach wann’s net
immer Drehne warn ..
Ganz abgeſähe vum Staab! — Dann der
macht dorſchdich, un der gude, liewe, alde Exärt
is halt aach net mehr däß, was er einſt war, wo
er mit Landſeſchwaaß gedingt is worrn un wo
drum im Summer des Gras gewaxe is, wie
in=
eme Dreibhaus. — Ja, däß warn domols noch
Zeide! — Un wann die ſtaa=alde Krieger ſich
aach derer erinnert hawwe, dann kann mer
däß widderum verſteh, un kann’s aach verzeihe,
dann es war ihr Jugend; die wo ſe aus de
Erinnerung noch emol uffſteije hawwe loſſe, un
wo drum ſo mancher Satz in de Unnerhaldung
ogefangene hott mit: „Waaß=de noch ..
Die Jugend vun heit kann däß valleicht
net ſo ganz verſteh. Awwer aach ſie wärd
emol mit Erſtaune feſtſtelle miſſe, wie ſchnell ſo
dreißich, värrzich Jährcher erumgeh, un dann
wärd aach ſie Grund un Urſach hawwe, ihrn
„Dag” feſtlich zu begeh, un wärd ſich „ihrer”
Zeit erinnern un ſtolz druff ſei — wie die
„Alte” vun heit aach! — Dann ſo war’s, ſo
iſſes, un ſo wärd’s bleiwe, wie’s ſchun de
Wil=
helm Buſch feſtgeſtellt hott:
Eins, zwei, drei im Sauſeſchritt
Eilt die Zeit, wir eilen mit .. .
Freilich, warum’s die Menſche ſo eilich
hawwe, däß is mer mitunner als e Reedſel,
dann daß ſe aach Zeit hawwe kenne, wann ſe
nor wolle, däß hott däß Saldadefeſt äwenfalls
bewieſe: mer kann ſtundelang ſteh, wann’s wo
was zu ſähe gibt, un kann ſtundelang ſitze, wann
mer die baſſend Geſelſchaft um ſich hott. Awwer
ſunſt im große allgemeine, do bräſſierts immer
ganz ballwariſch, un mer rennt mit de „Zeit”
um die Wett, un je mehr mer gewinnt, deſto
wenicher hott mer.
Mer brauch ſich nor emol in Ruh zu
iwwer=
leie, um zu berechne, wieviel dauſend
zeit=
ſparende Erfindunge mir uns in de letzte
hun=
nerd Johr zunutze gemacht hawwe, ſeit der alde
Geethe ſei Aage zugemacht hott. Wieviel Zeit
hott der allaans nachts beim Dichte mit ſeine
Lichtbutzſcheer verblemmbern miſſe. Un wann er
mol vun Frankfort nooch Darmſtadt eriwwer is,
hott er mehr Zeit gebraucht wie unſeraaner,
wann mer emol raſch nooch Berlien fahrn will.
Vun Rechts wäje mißte mer alſo ſoviel „Zeit”
ſparn, daß mer die Hälft vun unſerm Läwe uff
de faule Haut liege kennte. ..."
Awwer es Gäjedaal is richdich, dann je mehr
mer ſparn, deſto wenicher hawwe mer, daher der
Nome Verkehrswoch. Un die hawwe mer
jetzt aach ſo weit hinner uns, un mir ſin mehr
odder wenicher ſambft zurechtgeſtaucht worrn,
damit mer nu endlich emol wiſſe, daß mer im
Zeitalder des Verkehrs läwe un daß des
Auto=
mobil die Stroß beherrſcht. Außerdem ſieht mer
aach noch einiche vorſindflutliche Vehickel, die wo
vun vierbaaniche Geſchöbfe gezoge wärrn, als
welche mer zu ſeiner Verwunnerung for Gail
agucke muß; awwer vun dene, wo mer
a=
nemme därf, daß ſe iwwer korz odder lang den
Wähk aller Frankforter Wärſchtcher geh wärrn,
indem die Gail uff de Ausſtärwe=Edah geſetzt
ſin, weil’s Benzien mehr Gailskraft endwiggelt
un s Audomobill weder Hawwer noch Hei
fräſſe dhut, un weil ſo nooch un naach bald alles
fehrt, daals uff Abzahlung un daals uff
Kreditt —
No, un was bleibt uns armſeeliche
Fuß=
genger do noch weiders iwwrich, als daß mir
uns genotſichdicht ſähe, uns dem Verkehr
ent=
ſprächend a zubaſſe, damit mer an unſerm „
Fort=
kumme” net ganz gehinnert ſin. Mir miſſe uns
ärchendwie bemerkbar mache, damit mer ſieht,
daß mir aach noch do ſin. Mir brauche jo zu
dem Zwäck kaa Benzien zu „tanke”; en ſtacke
Kaffee mit orndlich Ziggorihe dhut’s aach, odder
ſunſt was, wo entſprechende „Kraft” entwiggelt,
däß bleibt jedem ſeim Geſchmack iwwerloſſe. —
Jedenfalls awwer brauche mer äwenfalls e
ge=
eichende Verkehrsausriſtung, damit mer uns in
de Umwäld behaubte kenne, un damit mer ſchun
vun weitem merkt: „Owacht, do kimmt e
Fuß=
genger a geſchnauft.”
Ich hab mer’s lang un reiflich iwwerlegt,
wie mer uns Fußgenger in unſere bedrengte
Fortbewegungsmeechlichkeide zwäckmeßich beiſteh
kennt, un wie mir uns in dem allgemeine
Fahr=
verkehr un unner de Obhut vun de Verkehrs=
bollezei ei rangſchiern kennt. Un do is mer uff
amol e Scheiwerfer uffgange, un ich geb
in=
folchedeſſe noochſtehend e paar Vorſchleech for
die Verkehrsausriſtung der Fußgengergilde zum
allgemeine Beſte.
Vor allem muß jeder Fußgenger mit=eme
Krach=Inſtrument ausgeriſt ſei. Vun
ſeine Stimm, aach wann ſe laut genug un
vier=
teenich is, därf mer bekanntlich uff de Stroß
kaan Gebrauch mache, däß gilt als ruheſterender
Lärm ... Awwer ſo e Boſchhorn, mittlerer
Krakehlſtärke dhut’s zur Not aach, um daß mer
ganerſeiz Kaffeegeſellſchafte, die ſich uff=em
Drottwah uffgeblanzt hawwe un braadmache,
jechtzeidich zum Blatzmache ufffordern kann; un
annererſeiz, wann mer iwwer die Stroß eniwwer
will, drufflos hubbe kann: „Achdung, alleweil
kumm ich!”
Weider brauch der Fußgenger
ſelbſtverſtend=
lich aach e entſprächend „Beleichtung”. Bei Dag
dhuts e rot Nas” bei Nacht muß mer ſich en
klaane Scheiſchmeißer an de Bruſtkaſte henke.
Un entſprächend dem Vorderlicht brauch der
Fußverkehrsler nadierlich hinne aach e
Abſchluß=
licht, damit mer waaß, wo er uffheert. Bei Dag
dhut’s en Karfunkel im Gnick, un bei Nacht muß
mer ſich halt e rot Ambel odder e Lambioh uff
de Buckel henke, odder en „Rickſtrahler”
ent=
ſprächend weider unne ..."
Ob mer de Fußgänger aach e Nummer
gäwwe ſoll, dodriwwer bin ich mer noch net im
klare; obwohl viele kaa Nummer hawwe, un
val=
leicht froh weern, wann ſe uff die Art zu aaner
kemte. — Jedenfalls awwer brauch der
Fuß=
genger en Richdungszeicher, damit mer
iwwerhaubt waaß, wo er naus will, rechtsrum,
odder linksrum, odder gradaus. Däß is nemlich
des Wichdichſte, un mer erläbts jo dagdäglich,
daß ſo e Fußgänger uff de Stroß erumfirmelt, un
in ſeine Unſchliſſigkeid de ganze Verkehr iwwern
Haufe ſchmeißt. Awwer wann er rechtzeidich ſein
Richdungszeicher rausſteckt, dann kann er
er=
ſtens ſich ſälbſt denooch richte, un zweidens
die annern gach. Schwierich wärd die Sach nor
dann, wann der Fußgänger zu ſtack „getankt”
hott, un Boge fahrn dhut, infolche zu ſtarker
alkeholiſcher Belaſtung. In dem Fall nitzt aach
de beſte Richdungszeicher nix, dann mer waaß
nie ſo recht, wos den Dräger im letzten
Mo=
mend hiedreht ...."
Jedenfalls awwer kann mer ſage, daß mei
Vorſchleech, ſowohl for die Fußgenger unner ſich,
wie aach for de Verkehr uff de Fahrbahn, vun
zeitgemeßer un brackdiſcher Bedeidung ſin, un
zu ihrm Daal for=e reiwungsloſe
Abwigge=
lung unſeres Verkehrszeitalders beidrage. Dann
ſoviel is ſicher, wann demnechſt uff de
Volks=
emfenger des Volksaudo folche dhut, dann
wärd ſo zimmlich alles fahrn, un es Geh wärd)
noch ſchwiericher, als des Sällwerfahrn. Un do
miſſe aach mir letzte Fußgenger uns dem Fort=t
ſchritt gewaxe zeiche, un miſſe Verkehrsdißzibliem
bewahrn, ſunſt kanns uns baſſiern, daß ſe uns
ausſtobbe un ſtelle uns ins Muſeum unner die
„Saurier”, net nor weil mer de Verkehr.
ver=
ſaue, ſundern wäje unſere vorſintflutliche
Ver=
kehrsbenemmedidäd ....."
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Spaß beiſeit un de Ernſth
in de Hand! — Ich mecht in meine owiche Aus=4
fiehrunge net mißverſtanne wärrn, un mer wä. 4ht
aach ſchun verſteh, wo ich enaus will. Jedenfall,g
mir ſindiche Fußgenger miſſe uns halt dem
Ver=
kehr uff de Straße, un in de Stadt apaſſe, dw
hilſt nu alles nix. Mit dere Schuſſelichkeid um
Duſſelichkeid is es aus; es haaßt die Aage uſsh
gemacht, un net gedraamt, wann mer dorch dem
Verkehr wandelt!
Anneiſter liggt die Sach nadierlich, wann
mer=
ſich uf Schuſters Nabbe drauß im Wald ergehl
will, do därf un will mer e bische vor ſich hiof
deeſe. Un mer laaſt jo aach kaum Gefahr, daßt
aam ſo e Benzinkutſch aus em Kunzäbt bringt!
Dohärngäje awwer die Radfahrer! — Un dinß
dreiwe’s mitunner als e bische gor zu aſch, damrm
ſie fahrn drauß im Wald net ſpaziern — ſiei
raſe ſpaziern. Un net nor uff Schnaaſe vöders
Vzinalwähk, nag aach uf dene ſchmale Päuchern
wo ausdricklich drogeſchtiwwe ſteht: „Für Nad=8
fahrer verboten!” — Allerdings, uff dene
Pädcher=
fehrt ſichs aach beſunners ſchee un gemiedlch4
däß waaß ich aus eichener Erfahrung, un zwarr
noch aus jener Zeit, wo aach ich . . . .
Awwer=
däß gehert jetzt net doher, un is aach iwwrichens
lengſt verjehrt —. Un ich mecht drum gach nett
weiders driwwer geredd hawwe, dann mer gibt
ſich im Alter gärrn de Oſchei, als wann mer im
ſeine Jugend nie nis „Verbottenes” gedho het4
un ſo
Alſo, ich hab ſchun Verſtendnis defor, wanm
mer emol uff ſo=eme ſtille, verſchwiechene Pädchei
mit ſeim Rädche un ſeim Mädche, luſtwandele —
vdder vielmehr; luſtſtrammbele will. —
Awwer dann nimmt mer uff die Fußgenger dobo
belt Rickſicht, un raſt net wie ſchläächt druflos,
ſundern ſteiht liewer mol ab, wanns die
Um=
ſtend erheiſche. — So hab aach ich’s frieher ge
macht, un bin immer gut „gefahrn” debei . ....
Awwer leider muß mer ſage, däß klagne Mör=s
che Rickſicht, däß ſcheint bei manche etwasd
in Mißkredidd gerade zu ſei. Leider net bloß im
Wald un auf der Heide, ſundern aach ſunſt im
große allgemeine Ganze — 8 maant halt jederz
er vergebt ſich was, wann er uff annern a
bische Rickſicht nimmt. Däß is es, un dodra
leihts — — Zwwerhaubt un ſo ..."
die langerſehnte
p ſt peien ſch uich
ger a de ichich
g man nicht dem
Hü des lietzten 2
(nahen, die nan 1
Feienausſtattung
ſtunt hätte.
We in jeder Sache
ſieier Plan von Wie
u ein nan ſonzuſagen
vgen „ſchwarz auf
1 Bmieren kann, inde
Ungen erſinnt, die
deies aber wieder
zmt, man wird d
nbraucht beſiten,
iche Nöte geraten,
un die Beſorgungen
ih werden.
Die Art der Urlauk
Reiſeziel abhänd
Johannisbeerlimonade. Die mit ſauberer
Keule zerdrückten Beeren verrühre man auf ein
Pfund mit ½ Pfund Zucker, laſſe ſie am
näch=
ſten Tag durch ein Sieb ablaufen und hebe den
Saft (zirka acht Tage haltbar) feſt verkorkt in
Flaſchen auf. Bei Gebrauch evtl. nachſüßen.
Kreuzworträtſel.
Küchenzettel vom 18.—24. Juni.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Gerſtenſuppe, Gulaſch, Spätzle,
Salat.
Dienstag: „Gemüſeſuppe. Haferbrätlinge
mit Salat.
Mittwoch: Sauerampfer=Suppe,
Schweine=
braten, Römiſchkohl, Kartoffeln.
Donnerstag: Grünkernſuppe, gehackte
Kalbskoteletts mit Karotten.
Freitag: Blumenkohlſuppe, gekochten
Schell=
fiſch, Dilltunke, Kartoffeln.
Samstag: Kräuterſuppe, Quark=Auflaufk)
mit Kompott.
Sonntag: Königinſuppe. Hammelbraten.
grüne Bohnen neue Kartoffeln.
Kirſch=
torte mit Sahne.
Waac
Schachnummer 576.
Aufgabe 774.
R. Cofmann.
(Dzien Polſki, 14. 6. 1932.)
b z
*) Quark=Auflauf. Man kocht 34 Pfd.
Kartofſeln am Tage, vor dem man ſie braucht.
Am nächſten Tage werden ſie geſchält, gerieben
und mit 34 Pfd. nichtſaurem Quark, 2 Eigelb.
Pfd. Zucker, 1 Eßlöffel Zitronenſaft und
etwas geriebener Zitronenſchale recht gründlich
vermiſcht. Zum Schluß fügt man den Eierſchnee
der 2 Eier darunter, gibt die Maſſe in gut
gebutterte Form und backt ſie 1 Stunde im
Back=
ofen.
Waggerecht: 1. General im 30jährigen
Kriege. 7 Männername, 10 Lebensverbindung,
11 Lachſilbe, 12 Göttin der Morgenröte, 14
Ver=
gnügungsſtätte, 15 Oper von Wagner, 16
Neben=
fluß der Saale, 17 Kalif, 18 Eigentümlichkeit,
20 Unglücksbote, 21 Männername.
Senkrecht: 2 Abkürzung für
Sturmabtei=
lung, 3 Dichtungsart 4 Oper von Wagner
5 engliſches Bier, 6 Erdteil, 8 Fiſch, 9 Vogel,
11 deutſche Univerſitätsſtadt, 13 bibliſcher
Män=
nername, 14 Schlange, 18 Papageienart, 19 Na=
Carl Deubel.
turerſcheinung.
Weiß zieht und ſetzt in zwei Zügen matt.
Eine Frage.
Kühlende Limonaden für heiße Sommertage.
Unter allen Sommergetränken ſtehen
Limo=
naden als erfriſchendes Labſal obenan. Sie ſind
ſowohl aus friſchen Früchten wie aus Eſſenzen
und Pulvern zu bereiten, über deren Herſtellung
nachſtehende Rezepte unterrichten:
Rhabarberlimonade. Die zerſchnittenen
Sten=
gel werden in reichlich Waſſer gekocht, am
näch=
ſten Tage erſt der Saft durch ein Sieb gegoſſen
und mit einem Körnchen Salizyl verrührt, in
Flaſchen gefüllt. Nach Geſchmack mit Waſſer und
Zucker verrührt, erhöht man ihre Friſche durch
ein Stück eingelegtes Eis in jedes Glas.
Dreifrucht=Limonade. Erd=, Johannis= und
Himbeeren werden wie Johannisbeeren
zer=
quetſcht, in der gleichen Menge wie dieſe mit
Zucker verrührt, am anderen Tage durch ein
naſſes ausgeſpanntes Leinentuch ablaufen
gelaſ=
ſen und der Saft einer Zitrone auf je ein Liter
Saftflüſſigkeit beigefügt.
Prüfſtellung: Kg5 De3 Te8, h6 La3, a8 Sa4, 65 Bb6
eß; Kd6 Ta5 Le4 8e2, g6 Ba6, b3, d3, e7.
Aufgabe 775.
Dr. H. Bincer.
(Hamb. Corr., Jan. 1931.)
Beiß: Ke8 Td5 La5 St6 Sh5 Bf4 (6 Steine).
Schwarz: Kes Dol Lg5 8b8 Be4, Bk5, Bhs (7S teinel.
Matt in drei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 772 und 773.
772. Dr. K. Fabel. 1. Lg4—e6! Zugzwang: Be4:
T03 muß die Brennpunkte etz und 15 bewachen! 2.bes Groht
Testk) Le4. 3. 8t5 4. 4. Ub74. Wenn der Läufer antikritiſch
das Feld es ſofort überſchreitet (1. T.o82), wird er durch Ut5!
tritiſch zurückgezwungen: 2. lif5 Bot, 3. Teß 43— Indem
Weiß mit 1. Leß eine Brennpunktſtellung aufmacht, zwingt er
Schwarz zu Bet und damit zur Sperung des Läuferzuges
nach k5. Nun aber führt leß zum Ziel, denn 2. „let läßt ſich
mühelos erledigen. Der Antikritikus 1.g4—g8 wird alſo in zwei
Abſchnitte zerlegt. Eine theoretiſch bemerkenswerte Miniatur!
773. Prof. J. R. Neukomm. 1. Tk4— 16! Ein hübſches
Zugwechſelſtück.
Löſerliſte: Hermann Schmidt in
Darm=
ſtadt, Oberl utnant a. D. L. Ehrhardt in
Darm=
ſtadt. Leo Schott in Pfaffen=Beerfurth.
Kann mir einer von den Leſern ſagen:
„Welche „Tiere” haben Uniform getragen?”
Carl Deubel.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 23.
Millionen erflehen...
1 2 3 4 5 6 7 8 9 0
D
7
a u s e 1
b m z1
n hs
de f shi
„Arbeit!”
Spießer.
„Ein ſchöner Sonnenaufgang war das beutel
früh!”
„Kann ich nicht beurteilen, ich gehe
immet=
ſchon eine Stunde vorher ins Bett!”
Stammkunde. Ein Schotte der vor 15 Jahſich
ſeinen letzten Hut gekauft hatte, entſchloß
ſchweren Herzens zu einer neuen Ausgabe Mitk
ſtolzer Miene betrat er das einzige Hutgeſchäft
der Nachbarſchaft und ſtreckte dem Beſitzer mit
den Worten die Hand entgegen: „Sehen Sie.904
bin ich wieder!”
Ihre Freude. „Warum in aller Welt gibſt 904
jedem Bettler eine Mahlzeit?” fragte der Gatten
— „Du haſt eben keine Ahnung.” erwiderte ſe4
„wieviel Freude es macht, jemanden eſſen. ”
ſehen, der nicht tadelt!
Die geeignete Perſönlichkeit. „Was wir brole?
chen, iſt ein Nachtwächter, der immer auſpobe
und das leiſeſte Geräuſch bei nd
Gs3
dringlingen hört”, ſagte der Fabrikbeſitzer.
muß jemand ſein, der mit einem Auge ſchlafenn.
kann, beide Ohren ofen hat ud dem Teolſtl”=
— Sch ſehe ſchon, da21
unter die Augen geht.”
iſt nichts für mich” kratzte ſich der Beweben
hinter dem Ohr. „Da muß ich Ihnen meine Grod”
ſchicken.”
eißt emn Naſe
Lancß ds üir ei
and Waon gundver
Dter niß ilsn
Afdlachen.
E andchn fdr
en Kleniet
Eid Mien 1
Eeair Tiy
Lohener
Min ſol dſahrten
Mt we. Zewohnt
de betie Lrberei
Anſeit. enalstatur
Mitend iſt. dem al
bil ie. Nan
Druck. Verlag u. Kliſches: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389— 2392. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. perhd
[ ← ][ ][ → ]Reiſeſorgen — Modeſorgen
Zinn
die langerſehnte Urlaubszeit iſt da und
da=
nnſ werfen ſich auch wieder zahlloſe modiſche
Sſuen auf, die richtig beantwortet ſein wollen,
unn man nicht dem Fehler verfallen ſoll, in
derHaſt des „letzten Augenblicks” Anſchaffungen
zu nachen, die man bei ſyſtematiſchem Aufbau
dier Ferienausſtattung ſicherlich als ganz unnötig
eirkant hätte.
lie in jeder Sache iſt auch hier ein klar
um=
rnſſer Plan von Wichtigkeit, weil man ja nur
wien man ſozuſagen alle notwendigen
Anſchaf=
fſtenen „ſchwarz auf weiß” vor ſich ſieht, richtig
dſtsonieren kann, indem man gute
Zuſammen=
ſtellngen erſinnt, dies und jenes ausſchaltet,
gudres aber wieder als unerläßlich notwendig
exhant; man wird dann ſchließlich alles was
ma braucht, beſitzen, nicht aber in tauſend
mo=
daſte Nöte geraten, wie dies ſo oft geſchieht,
uen die Beſorgungen in überſtürzter Haſt
ge=
mnatt werden.
die Art der Urlaubsausſtattung iſt natürlich
von Reiſeziel abhängig, weil man für eine
Felnzeit am Waſſer eine ganz andere
Klei=
durn braucht, als für einen Urlaub in den
Ber=
gemind davon grundverſchiedene
Neuanſchaffun=
gex nachen muß, falls man gezwungen iſt, einen
Krut aufzuſuchen.
er Aufmachung für die Fahrt wird inſofern
A tigkeit beigemeſſen, als man gerade dafür
eiiu stück zu wählen pflegt, das auch für die
Sied brauchbar iſt, in erſter Linie aber auch
für Vochenendfahrten immer wieder in Frage
kormen ſoll!
M man noch gewohnt war, für einen Urlaub
Anm modiſche Vorbereitungen zu treffen, war
jag ee Ferienausſtattung keine ſchwierige An=
9eiGenheit; ſeitdem aber die ſchmale Brieftaſche
emſeidend iſt und man genau rechnen lernen
maße, will jede einzelne Sache genaueſt über=
9aAwerden, weil die Reiſe an ſich ſchon ſoviel
ay daß es für modiſche Dinge kaum mehr
iAeyn will, auch reiſt man ja jetzt mit möglichſt
LAhm Gepäck, ſo daß es ſich von ſelbſt ergibt,
Da Kieſes und jenes Kleidungsſtück für verſchie=
SemZwecke in Frage kommen, alſo eine „
Uni=
ve Etſache” ſein muß.
Li einer knappen Reiſegarderobe ſollte es
le8 Dame grundſätzlich vermeiden, auffällige
S½ mitzunehmen, um nicht etwa von der
Döuſtigen Umgebung als „Die Blaue‟. „Die
D Ele‟: „Die Rote” kurzum als die vormittags,
latgittags und abends in demſelben Kleide ge=
VeBie Dame bezeichnet zu werden.
ut ganz wenigen, eine gewiſſe Verwand=
1a Nemöglichkeit bietenden Sachen kann man
Alſchgen überraſchend viele Zuſammenſtellungen
„Eſen, ganz abgeſehen davon, daß man ſich
wA lem kleinen Gepäck viel freier fühlen und
eEindruck völliger Ungebundenheit haben
De5 die ja ſchon das halbe Urlaubsvergnügen
arrſcht!
Wenn wir heute die wichtigſten Stücke der
Ferienausſtattung beſprechen ſollen, müßten wir
natürlich bei der Reiſekleidung ſelbſt beginnen.
Es gibt heuer überaus flotte „Jacken=
Pale=
tots”, die inſofern beachtenswert ſind, als ſie ſich.
als Verſchmelzung von Jacke und
Dreiviertel=
mantel darſtellen und in dieſem Sinne Inbegriff
der neueſten Mode ſind. Aus Kamelhaarſtoff und
ähnlichem Materiale hergeſtellt, wird ſich eine
Umhülle, wie wir ſie im erſten Bilde
feſtgehal=
ten haben, ſehr flott ausnehmen. Zu einem
der=
artigen Jacken=Paletot wäre ein karierter oder
geſtreifter Rock oder aber ein aus etwas dunkler
abſchattiertem Materiale hergeſtelltes Kleid zu
tragen. In jedem Falle wird man mit dem
Ge=
ſamteindruck zufrieden ſein und dieſe
Auf=
machung — wie ſchon früher angedeutet wurde
— zu jeder Jahreszeit für Wochenendfahrten
brauchen können.
Für einen Aufenthalt im Gebirge muß auf
praktiſche Kleidung Wert gelegt werden. Da ſich
gut waſchbares Material für dieſen Zweck als
ſehr verwendbar erweiſt, bringt man oft einen
geknöpften Leinen=Wickelrock und eine ſeitlich
verſchloſſene geſtreifte Kretonbluſe (Figur 2) in
Verbindung. Ungeachtet deſſen ſieht zum Leinen=
Wickelrock natürlich auch ein buntes
Herren=
ſporthemd gut aus; im übrigen bleibt es der
Phantaſie und dem Geſchmack überlaſſen, hier
noch manch andere Kombination zu erſinnen.
Für den Badeort gefallen ſogenannte „Jacht=
Kleider” in der Art unſerer vorletzten Skizze.
Damit ſcheint das gute, alte „Matroſenkleid”
mit blauen Borten und eingeſtickten Gold=
Ankern wiederzukommen, das wir faſt ſchon
ver=
geſſen hatten und das nun mit einem Male
wie=
der größtem Intereſſe begegnet. Rockpartie und
Oberteil werden unabhängig voneinander
ge=
arbeitet, damit man zu dem weißen Rocke
ge=
legentlich an Stelle der Matroſenbluſe auch einen
gelben, blauen oder buntſeidenen Oberteil
tra=
gen könne, ſo daß mit geringen Mitteln ein ganz
neues Stück entſteht.
Für den Nachmittag und Abend iſt hin und
wieder doch ein Geſellſchaftskleid notwendig, das
einfarbig oder aus Buntſeide verfertigt ſein
kann. Gefältelte Halbärmel und eine mit
Son=
nenfältchen durchſetzte Rockpartie gehören der
allerneueſten Linie an. Ein großer Blumenſtrauß
iſt eine beliebte Garnierung und gibt dem
Kleide den Zauber freudiger Sommerwirkung.
(Letztes Modell.)
Breitrandiger Hut und Sonnenſchirm dürfen
als wichtige Attribute nicht überſehen werden.
Wenn wir unſere Skizzen genau betrachten,
können wir erſt richtig beurteilen, daß man
eigentlich mit verhältnismäßig geringen
Mit=
teln das Auslangen zu finden vermag,
voraus=
geſetzt, daß man klug zu wählen und die
Reiſe=
ausſtattung planmäßig zuſammenzuſtellen ver=
Willy Ungar.
ſteht.
Drei Stulpen
und nur ein Handſchuh .. .
. . . ein durchaus zeitgemäßer Gedanke, der
auf die ſchmale Brieftaſche einerſeits und auf
den Wunſch jeder Frau nach modiſcher
Ab=
wechſlung andererſeits in begrüßenswerter Art
Rückſicht nimmt.
Des Rätſels Löſung iſt ſehr einfach: man
hat bloß einen hellen Handſchuh zu wählen, der
angeſichts ſeiner unausgeſprochenen Farbe zu jeder
Aufmachung paßt, benäht ihn am oberen Rande
mit Kugelknöpfen und ſieht drei in der
Aus=
führung und in der Wirkung vollkommen
ver=
ſchiedenartige Stulpen vor, deren Knopflöcher
der Knopf=Anordnung des Handſchuhs genau
entſprechen müſſen.
Wie wäre es mit einer aus ſteif unterlegtem
Taft gearbeiteten Stulpe?
Oder mit einem mit Bunt=Garn beſticktem
kunſtgewerblichen Modell?
Schließlich könnte man auch noch an eine
appretierte Spitzenſtulpe denken, die dem
Hand=
ſchuh wieder eine ganz andere Note zu geben
vermag, ſo daß mit dieſen drei Verwandlungen
für alle Tageszeiten und für alle Gelegenheiten
vorgeſorgt wäre!
Praktiſche und zugleich moderne
Reiſekleidung
„Ach, auf Reiſen iſt ein modernes Kleid nicht
unbedingt nötig, die Hauptſache dagegen, daß es
praktiſch iſt!” Kann, oder beſſer geſagt, ſollte
man als deutſche Frau mit gutem Geſchmack aber
nicht beides zu vereinigen wiſſen? Reiſen
be=
dingt doch nicht, daß ein gutes, modernes Kleid
die Spuren langen Aufenthaltes im Zuge, auf
dem Schiffe, im Auto oder wie immer man ſeine
Fahrt zum erwählten Ziele zurücklegt, ſpäter in
auffallender Weiſe aufweiſt.
Selbſtredend iſt ein leicht ſchmutzendes oder
knitterndes Waſch= oder gar Seidenkleid keine
geeignete Reiſekleidung, ebenſowenig eine Bluſe
aus dieſen empfindlichen Geweben. Muß dann
aber, wie es leider ſo oft geſchieht, gerade dieſe
Art Kleidung aus dem Beſitz jeder reiſenden
Frau zur Fahrt in die Ferne gewählt werden?
Ein Koſtüm, oder doch einen flotten Sportrock
hat wohl jede Reiſende in ihrem Beſitz, ebenſo
einen oder mehrere hübſche Pullover, gewebt
oder handgearbeitet. Beide, miteinander
ver=
einigt, ergeben ſchon den praktiſchen und dabei
ſchönen, gefälligen und modernen Reiſeanzug.
Vervollſtändigt wird dieſer durch eine halblange
Jacke, einen Mantel oder ein Capes, gleichviel,
welcher Länge, das ebenſo mit dem Rock
über=
einſtimmen, wie auch einfarbig zum
gemuſter=
ten, alſo geſtreiften oder kombinierten Rock, wie
auch umgekehrt, ein gefälliges, dabei
modegerech=
tes Enſemble ergibt. Die Aermel der Pullower
ſollten auch junge Mädchen wenigſtens bis zur
Hälfte des Oberarms wählen. Es macht keinen
guten Eindruck, wenn die auf Reiſen
getra=
genen Pullower oder Bluſen völlig ärmellos
wie ein Ballkleid gehalten ſind. Selbſt ein
kur=
zes Puffärmelchen iſt ſchöner und zur Reiſebluſe
paſſender als völlige Aermelloſigkeit. Müſſen
Anſchaffungen zur Reiſekleidung gemacht
wer=
den, ſo ſollte jede Frau eine hübſche hell=, aber
nicht ganz lichtfarbige, etwas bedeckte, leichte
Baumwollflanell=, Trikot=, Muſſelin= oder
Pa=
namabluſe wählen, die auch bei unachtſamen
Reiſen im Bahnabteil ihre gute Form nicht ſo
leicht verliert, alſo von einfachſtem Schnitt iſt.
Mäßig weite Bluſenärmel ſind beſonders
be=
quem bei allen Hantierungen, und einige
gefäl=
lige Knöpfe, ebenſolche Halsumrahmung mit
hübſcher, nicht gar zu leuchtend=farbiger Schleife,
ſind der geeignete Schmuck an ihr.
Der Reiſehut ſei denkbar einfach in Form und
Garnierung. Keine große Schwinger= oder keck
aufgeſchlagene Form mit beelartiger
Blumen=
fülle, ſondern ein kleines, anſpruchsloſes
Hüt=
chen mit ſchmalem Rand, aber genau zum
Reiſe=
anzug paſſender Schleife, am beſten mit dem
Blumenſchmuck völlig übereinſtimmend, wird die
deutſche reiſende Frau mit gewähltem Geſchmack
verraten. Harmonie, bewirkt durch
Einheitlich=
keit, iſt es, die Frau Mode auch in der
Reiſe=
kleidung anſtrebt, und dieſe iſt auch bei
beſchei=
denſten Mitteln zu erreichen.
S. von Stetten.
Was man beim Sonntags=
Bade=
ausflug nicht bergeſſen ſollte
Sobald Sonntags die Sonne am Himmel lacht,
hält es uns Großſtädter nicht länger in unſeren
vier Pfählen und veranlaßt uns zum Packen des
Badebündels, um in der freien Natur in
unge=
zwungener Weiſe in vollen Zügen Luft ſchöpfen
und uns im Waſſer tummeln zu können. Vor
dem Rüſten zum Badebeſuch iſt jedoch ruhige
Ueberlegung am Platze, um genau zu wiſſen,
„was nehme ich mit,
was laſſe ich da!‟
Vor allen Dingen zügle man an ſolchem
Tage das Schmuckbedürfnis und laſſe wertvolle
Ketten, Ringe, Uhren uſw. daheim, um völlig
frei von Sorgen vor evtl. Verluſt ſein zu
kön=
nen. Denn wenn man auch in jeder Badeanſtalt
Wertſachen gegen Gebühr in Verwahrung geben
kann, ſo bedingt das doch eine Geldausgabe, die
nicht gerade zu den „nötigen” gehört. Und was
„die Uhr geſchlagen”, kann man ja an Ort und
Stelle erfahren. Ebenſo leiſte man Verzicht (den
Damen beſonders ins Ohr geflüſtert) auf
emp=
findliche Sommerkleider „erſter Garnitur” und
bevorzuge ein einfaches Sportkleid oder =rock mit
knitterfreier Waſchbluſe oder einen der
prakti=
ſchen Wollpullower oder =weſten, da man ja
im=
merhin mit der Möglichkeit rechnen muß, bei zu
großem Andrang und dadurch bedingtem
Platz=
mangel, keine Gelegenheit zu einwandfreier
Auf=
bewahrung zu finden.
Zu den weiteren unentbehrlichen Bade=
Uten=
ſilien gehören vor allen Dingen Hautöl oder
=creme zum Schutze der Haut gegen
Sonnen=
brand, ferner Schutzmittel gegen
In=
ſektenſtiche: Lavendel= und Lorbeeröl,
Sal=
miakgeiſt u. ä. m., ſowie ein Fläſchchen Kölniſches
Waſſer zur Erfriſchung. Um aber für alle
Even=
tualitäten gerüſtet zu ſein, iſt es auch
empfeh=
lenswert, eine kleine Taſchen=Apotheke
mitzunehmen, da nicht in jedem Bad alle
ſani=
tären Hilfsmittel vorhanden ſind. Ein Taſchen=
Nähzeug vervollſtändigt die Bade=
Ausrüſtung=
denn man kann nie wiſſen, ob nicht gerade ein
Knopf oder eine Naht an unſerer
halbparadieſi=
ſchen Kleidung in dem Moment platzt, wo wir
am wenigſten daran dachten und den davon
Be=
troffenen nicht ſelten in arge Verlegenheit
brin=
gen können.
Eine Woll= oder waſchbare Frotteedecke zum
Ausbreiten beim „Lagern” nach dem Bade, ein
Sonnenſchirm vervollſtändigen die „komplette‟
Bade=Ausrüſtung, alles wohl geborgen im
Stadt=
koffer oder in einer der jetzt modernen
groß=
beuteligen Bade=Taſchen aus buntgeſtreiftem
Leinen, von denen ganz beſonders praktiſche
Exemplare innen mit Gummifutter ausgeſtattet
ſind, damit der noch feuchte Badeanzug ebenfalls
darin geborgen werden kann.
Von Luiſe=Lotte Mirus.
Der Anker ein beliebtes Motio der
ſommerlichen Strandmode
Es iſt geradezu bewunderungswürdig, wie
raſch und in wie vielen Varianten ſich eine gute
Modeidee durchzuſetzen vermag.
Ein Beiſpiel für viele iſt der Anker als
Garnierung der verſchiedenen Teile der
Strand=
aufmachung.
Er erſcheint in Form ankerförmiger Knöpfe
aus vergoldetem Metall als Aufputz des
Klei=
des, das für eine Seereiſe oder für den
Aufent=
halt im Badeort angeſchafft wird.
Er wird aber auch als Schnalle des
moder=
nen Gürtels erfolgreich ins Treffen geführt.
Sehr nett wirken auch die an einer
Me=
tallkette befeſtigten kleinen Anker, die — wie
eine Herrenſportkette die kleine Uhr tragend —
aus der Taſche hervorlugen.
Auch als wirkungsvolles Bunt=Motiv auf
einer weißen Handtaſche nimmt ſich ein Anker
vorzüglich aus.
Schließlich fallen uns auch noch reizende kleine
Anker, die als aparte Stickerei die Stulpe des
hellen Handſchuhs zieren, angenehm auf.
Ueber all' dieſe Möglichkeiten ſoll unſer Bild
uß
Seite 18 — Nr. 165
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 17. Juni 1934
Wohin am Sonntag?
VHIo
Eis auf Weiteres
Das Prbli Kam
achr herzlich
Bei der
Monden
10e Stöckel.
Soit von Goch. lugendliche Zutritt.
HE
Eis auf Weiteres
Ein Film von der
Gemeinschaft uns.
Neuigen Jugend
Die Bande von
Hoheneck
Kattrein ugend im Kampl
Mi Liane Haig, gegen Spuk und
Verbrechen. Fenas
AL
Mur noch
Neute und morgen
Der Ponende
Wildwestälm
Der Kampf
um Recht
mit Tom Keene.
Im Beiprogramm,
Der Schrecken
von Arizong
mit Ken Maynard.
Beginn: 2, 4, 6 und 8.20 Uhr
Natürliche
Mineralwaſſer
M zu Haustr inkkuren Mütlif
Altbuchhorſt — Biskirchen —
Brük=
kenau — Dürtheim — Ems —
Fachingen — Friedrichshall —
Hom=
burg — Karlsbad — Kiſſingen —
Lauchſtädt — Marienbad —
Mer=
gent eim — Neuenahr — Ober=
Salzbrunn — Ofen (Apenta und
Hungadi Janos) — Salzſchlirf —
Weilbach — Wildungen u. andere.
Alleiniger Großvertrieb für hier
und Umgegend der
Kaiſer=Friedrich=Quelle
/, Liter 30 Pfg.
Vilbeler Eliſabethenquelle
: Liter 23 Pfg. (5169a
Martin Jahn
Pallaswieſenſtraße 30 — Tel. 305
„Runst im Kanduerk‟
am Badwigsplais 8-32e
rmbonduhren, Markenlahrikate Gold u. Silber
Landestheaterl
Sonntag, den 17. Juni 1934
GROSSES HAUS
D. Bühne H13 19.30 b. g. 23
Arabella
Lyriſche Komödie von Richard Strauß
Darſteller: Reining, Krauß,
Liebel, Strack, Schott, Dr.
All=
meroth, Blaſel, Buchner, Drath,
Herrmann, Sattler, Deckart,
Haan, Hundsdorf, Riedberg,
Speer, Wenzel, Wieſt
Preiſe 0.70—5.50
Sonntag, 17. Juni 1934, ab 7 Uhr
Tanzmusik
im
Sohützenhof in Hied.-Ramstadt
ausgeführt von der Kapelle Breit-
(V6699
wieser (Kniebohrer).
UUNI
MONTAG
Abends 8 Uhr im Saal9 der
Ballonschule Anmeldeschluß
für die neuen Anfänger-
Kurse in der Deutschen
Kursschrift und im
Ma=
schinenschreiben. Kursgebühr
je 30 Pfg. die Stunde.
Ter-
ner Wiederholungs-,
Rede-
schrift und Diktatkurse sun
Steigerung der Fertigkeiten.
Deutsche Stenografenschaft,
Ortsgruppe von 1861
Darmstadt. (6691
Straußfedern=Aſternpflanzen
blüh. im Aug., amerik. Buſchaſtern, im
Sept., kaliforn. Rieſenaſtern, im Okt.,
Tagetes Ehrenkreuz, Goldlack, Levkoyen
100 Stck. 1.80. Zinnien, Löwenmaul,
großblum. Tagetes 100 Stück Mk. 2.50.
Chabaudnelken 10 Stck. Mk. 0.80
Alle Pflanzen werden m. kl.
Erd=
ballen bei eintret. günſt.
Pflanz=
wetter fr. Haus geliefert. Gaxantie
für ſicheres Anwachſen.
Schnittblum.=Gärtn.
Konr. Mahrsraifa, Röderweg41.
Wiederhelung
des Dr. Oetker-Back-Lehr-Vortrages
wegen Uberfüllung des Saales bei der
erst-
maligen Veranstaltung
Montag, den 18. Junf 1934, 20 Uhr,
Fürstensaal, Grafenstraße, Vortrag mit
praktischen Vorführungen von Gewerbelehrerin
Frl. Capelle, Dr. Oetker-Lehrküche, Bielefeld:
„Das Backen vom einlachsten
Sopfkuchen bis zur keinsten
garnierten Jorte.
Eintritt frei! Bekanntgabe neuer Backrezepte!
Verlosung gebackener Kuchen!
Alle Hausfrauen sind herzlichst eingeladen. Um bei
dem zu erwartenden starken Besuch einen guten Platz
zu erhalten, empfiehlt sich rechtzeitiges Erscheinen.
Dr. Oetker A.-G., Bielefeld.
V6708)
Barmstädter komnssaffn
eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht.
Wir beehren uns hiermit, unsere Mitglieder zur
72. ordentl. General-Versammlung
auf Montag, den 25. Juni 1934, abends pünktlich 8.15 Uhr, im
Großen Saal des Städtischen Saalbau
ergebenst einzuladen und bitten um zahlreiches Erscheinen.
Tagesordnung:
1. Bericht des Vorstandes über das Geschäftsjahr 1933.
2. Bericht des Aufsichtsrats.
3. Vorlage des Rewisionsberichts über die vom 26. Sept. bis
2. Okt. 1933 vorgenommene gesetzliche Revision.
4. Genehmigung der Bilanz nebst Gewinn- und
Verlust-
rechnung.
5. Entlastung des Vorstandes und Aufsichtsrats.
6. Beschlußfassung über die Verteilung des Reingewinns.
7. Ergänzungswahl des Aufsichtsrats.
Es scheiden turnusmäßig aus die Herren: Görlitz, Hinkel
und Weber, welche für die Dauer eines Jahres nicht wieder
wählbar sind. Außerdem ist für das verstorbene
Auf-
sichtsratsmitglied Weicker Ersatzwahl vorzunehmen,
Die Bilanz nebst Gewinn- und Verlustrechnung per 31. Dezember
1933 liegt in unserem Geschäftslokal zur Einsichtnahme für die
Mitglieder offen.
(6685
Darmstadt, den 15. Juni 1934.
Der Aufsichtsrat:
Schneider, Vorsitzender.
Der Vorstand:
Willand. Aapf.
Hnoblauch
Beeren
„Immer jünger”
geruch- u ge
schmacklos,
vorbeugend
bei
Adernver-
kalkung Gicht
Rheuma,
Ver-
dauungss t6, 1Pckg.
f. 1Monat
aus-
reichd. 1.-RM.
nur zu haben:
Adler -Drog.
Anton Fischer
Rheinstr. 12¼
gegenüber der
Hauptpost u.
Frankfurter-
Straße 12-14
(a)
Schflder)
Gravierungen !
Ladenschluß
der Darmstädter Metzgereien
Wir geben dem verehrl.
Publi-
kum bekannt, daß die hiesigen
Metzgereien ab Montag, den
18. Juni 1934 ihre Geschäfte
von 13-15 Uhr nachm.
mit Ausnahme der Samstage
und Tage vor Feiertagen
geschlossen halten.
WetzgerInnung Darmstadt
Georg Kaffenberger. Gndd
auf dem Thüringer
a. auf einer von
hbung in Gera,
nuch ſeiner Italien
Wortlaut:
hum erſten Male
er in dieſer mir
eine Wende! Vo
der Schrei des
ben, und heute, nac
rung, iſt dieſe Sta
wir im ganzen
* Umwandlung,
* hat ſich nach
zurückgetrieben.
Eine W
wir früher ſo of
uuang vorausſagter
* daß ein Parte
Veltanſchauur
hit einem n
M4 ich zum
B9. anweſend
Hunengewehre
der Stacheldra
Vefaſſung, die
zieren ſollte.
Orzg) SGeeA HI0J, Aim
PEISUEM HeulelA UleS
Sunnersaon
-puobnr
0cT geiulg Bsaunos
AOc n HOI(T :mmeasoid
Jeg uI— afwr eunerT eins
euooM eufe InF HeufHeu eig
K
BlOHUDDIA
IBNHAHAXAOVLSAA
ur uiſig eisuoeny in eistien
-0f1BSUes — eisSnenf ze(
Sonder=Fahrtens Tage Bolomiten
war der Kan
AUTO-GESELLSCHAFTSREISEN
Ein drittes 9
im Luxus-Autobus
der Heſſiſchen Autobus=Verkehrs=Geſellſchaft
Darmſtadt, Adolf=Hitler=Platz 1, Telefon 3673.
Dienstag, 19. 6. Abfahrt 13 Uhr:
Milten=
berg—Engelsberg.
Mittwoch, 20. 6. Abfahrt 13 Uhr:
König=
ſtein—Feldberg .
Donnerstag, 21. 6. Abfahrt 13 Uhr: Bad
Schwaldach=Wiſpertal-Aßmaunshauſen 3.20
Freitag, 22. 6. Abfahrt 13 Uhr:
Schönber=
gertal—Lindenfels .. . . . . . . RM. 2.0
in den Straße
RM. 56r 1 A dem 3.
en hat, das a
RM 124 H Pereine
RM 138., r Müden hat.
ſt iſt Deu
Stricker-Pahrräder
direkt an Private.
Spezial-Rad mit
Freilauf-Rücktritt-
Bremse RM. 32—
Chrom-Katalog
kostenlos. Tägl.
Dankschreiben.
E. u. P. Stricker Brackwede
Bieleielg Mr. 20
Eabredisbriß
Samstag, 23. 6. Abfahrt 19.30 Uhr: Zur
Sonnwendfeier nach Nonrod . . . RM. 1.30
Sonntag, 24. 6. Abfahrt 6.30 Uhr: Bad
Schwalbach-Bad Ems—Koblenz—
Bop=
pard — St. Goar— Bacharach — Bingen 0.00
Kartenvorverkauf (auch Sonntags von 10—12 Uhr)
unbedingt erforderlich.
jeden Samstag
7 Tage dardasee-Venedlg-Dolomiten
Joden Sonntag
18 Tage Lugano-Malland-Venedig
27. Juni, 8., 18., 23. Juli, 5., 15., 26. August usw.
RM 198.- r Mür äußerlich
. RM. 3.00/11Tage Mizza-Monte Carlo
Mich. s648 ſich haben w
8. Juli, 19. August, 2., 16., 30. September usw.
Preise einschl. Fahrt, voller reichlicher Verpflegung u. Unterkunft in erstkl, Hotel, B33 hat
.. . . RM. 0.UU /Führung, Trinkgelder, Abgaben ete, von u. bis München. — Prospekte u. Anmeldul”
es Grüpt
Beverischer Reisedienst - München 2 NW - Arnulfstr. 20- Tel. 50000 Um
N Was
ie einſamn un
Schreinerarbeit.
ietzt ſick
ſow. alte Möbel
N du ſie ſich
w. fachgem. auf=
Aoenberg Uandbelalif
pol., umgebeizt
w!
MMVASOAd-S8OAD MA
Manz
Die Anzeige vom
„Resi” steht ja Kopf?
gramm im „Resi‟
sehen, stehen Sie auch
(6711
Lachen!
Beginn: 4.00, 6.00, 8.101
Ausflugsfahrten der Heag.
Dienstag, den 19. Juni, 13.15 Uhr: Ein Nachmittag
im Park Schönbuſch b. Aſchaffenburg 2.— RM.
Mittwoch, den 20. Juni, 13.30 Uhr: Zur Kuralpe
(Spaziergang Felſenmeer)—Balkhäuſer Tal.
Donnerstag, den 21 Juni, 13.15 Uhr: Ein Nachmittag
3.— RM.
am Waſſerſchloß Meſpelbrunn .
Freitag, den 22. Juni, 13.30 Uhr: Ein Nachmittag in
1.80 RM.
Lindenfels . . .
Fernfahrten:
1. Vom 15. 7. bis 23. 7. 34: Große Bayeriſche
Seen=
fahrt! München—Königſee—Schlierſee—
Tegern=
ſee—Kochelſee. Fahrpr. einſchl. Unterkunft und
Verpflegung . . .
... nur 89.— RM
2. 4 Tage im Schwarzwald in Zwieſelberg bei
Wenn Sie das Pro- Freudenſtadt! Vom 19. 7. bis 22. 7. 34.
Geſamt=Reiſekoſten nur 29.— RM.
3. Vom 22. 7. bis 4 8. 34: 14 Tage zur Oſtſee—
Hamburg-Lüneburger Heide. Fahrpr, einſchl.
Unterkunft und Verpflegung nur 135.— RM.
4. Vom 29. 7. bis 3. 8. 34: Rund um den Harz!
Topf.. . . . . aber VOr! Standort in Wernigerode. Fahrpreis einſchl
Unterkunft und Verpflegung . . nur 59.— RM.
Auskunft und Pro pekte im Heaghaus, Darmſtadt,
Luiſenſtraße 12—16, Zimmer 6, Telefon 3390. Voranmeldung zu allen Fahrten im
Feweilige Abfahrt am Heaghaus; Borammeldung
exforderlich.
Rummelbräu
gegenüber der Festhalle — Telefon 2519
Das gemütliche Garten-Restaurant
Heute abend
ab 7 Uhr: MONLER!
Vorzügliche Küche — Mäßige Preise
Mittagessen . . . . . . von 75 % an
Inh. K. Heidenreich.
u. repar. b. bill.
Berechn.
Schrei=
nerei Mederle,
Bleichſtraße 27,
Telef. 2384. (e
Woog, 16. Juni.
Waſſerhöhe, am
Pegel 3,70 Mtr.,
Luftwärme 19‟
Celſius,
Waſſer=
wärme vormitt.
7 Uhr 210 Celſ.
Woogspolizei=
Wache.
Schwaezwaldbahn 4a0-9o0ntta
Bevorzugter Luftkurort inmitten herre
chem Hochwald sichert dank günstig.
klimatischer Lage rasche Erholung.
Standquartier für Auto- u. Fultouren.
Neues Schwimmbad. Schnellzugstei.
Prospekte durch das Verkehrsamt
Post-Hotel
Hotel Adler
Hotel Bären
Hotel Sonne
S Gasth. Mohren
* Gasth. Rößle
40 Betten Pens. ab RM. 4.50
30 Betten Pens, ab RM. 4.—
25 Betten Pens. ab RM 4.—
35 Betten Pens, ab RM 4.—
18 Betten Pens. ab RM. 380
30 Betten Pens. ab RM. 3.80
ien Bien, nih
Mit ihren Stimm
Nentiert ſich darin,
id unerlich erfg
Mdland, das 1
Dendien Zertiſen
das eink
Nt überlich allein
werlich hinein
wuchen. Es iſt ei
De Eein Reutigen
Nanern frei
zd
WISSENSCHAFTLICHE
HANDLESEKUNST
ER UULLA HANSEL
Schülerin von E. Issberner-Haldane
ERIEDRICHSTRASSE 22
Zusprechen: Tägl. 11-1,3-7 Uhr
Rrichopot Ausſlagsfährten
Ge
1.10 RM. /Dienstag, den 19. 6. Abfahrt 13 Uhr.
Neunkirchen üb. Waſchenbach-Brandau.
Fahrpreis Mk. 1.80/Weck-Gtäser
Mittwoch, den 20. 6. Abfahrt 13 Uhr.
„Ein Nachmittag in Bad Nauheim”
Donnerstag, den 21. 6. Abfahrt 13 Uhr.
Aſchaffenburg—Rohrbrunn durch das
Elſavatal nach Obernburg—Groß=Um=
WSchgA5
ſtadt.
Fahrpreis Mk. 3.50
K
6690
Freitag, den 22. 6. Abfahrt 13 Uhr.
Kirchstraße 17—19
„In den Taunus” Oberurſel —
Sand=
placken—Großer, Feldberg — Königſtein
6732)
Fahrpreis Mk. 3.50
Samstag, den 23. 6. Abfahrt 14 Uhr.
Keue Karioffein
„Auf den Frankenſtein mit ſeiner prächt=
(holländiſche Erſtlinge)
vollen Terraſſe‟. . . . Fahrpreis Mk. 1.00
liefert ab 10 Pfund frei Haus
Vierling (E555b
Reiſebüro des Verkehrsvereins!
Adolf=Hitler=Platz 4.
Hofmeierei — Telefon 1841
M dieſe Weiſe
ht gibt,
noch nie so billig!
Fahrpreis Mr. 3.50/4nerkannte Verkaufsstelle der
Orig.-Weck-Apparate und -Gläser.
Hessing-Einkoch-Hesse
Alter, abgelagerter hochfeiner AT üig ſind. Es
Münſterländer Korn ! ber 1
per Ltr. v. Gl. RM. 2.60, vorzügl, 290
geeignet als Anſetzbranntwein bei.!
Anton Eiscner aud 2 9 ſid Mir an
Frankfurterſtr. 12/14 Rheinſtraße 12/4
Aiiu
Vt
ÜRtTA GARB0
Anf. 2, 5.50, 6, 8.
30 Uhr
Preise 0.40, 0.60, 0 80,
100