Darmstädter Tagblatt 1934


16. Juni 1934

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Nummer 164
Samstag, den 16. Juni 1934.
196. Jahrgang

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Die Begegnung von Penedig.

Abſchluß der Ausſprache zwiſchen dem Führer und dem Duce. Herzliche Zuſammenarbeit
zwiſchen Deutſchland und Italien zur Befriedung Europas.
Während ſich der Führer ſodann in das Hotel begab, fuhr
GiMzoolter Abſchluß des erſten Tages. Muſſolini hinüber zur Torpedobootsflotille und beſchtigte dort
mehrere Torpedoboote.
Gala-Konzerk im Hofe des DogenPalaſtes.

Venedig, 15. Juni.
94 erſte Tag von Adolf Hitlers Beſuch in Venedig hat
ſeinern anzvollen Abſchluß in dem Gala=Konzert im Hof
ſdes logen=Palaſtes gefunden, zu dem neben den Dele=
gatiorne
die Spitzen der Venezianiſchen Geſellſchaft geladen
waren! Das 120 Mann ſtarke venezianiſche Orcheſter war neben
der W5aſovinos=Treppe Scala de Giganti aufgeſtellt, während
Muſſſſilni und Hitler mit Gefolge im erſten Stockwerk der Spitz=
bogerihlle
Platz genommen hatten. Bei ihrer Ankunft wurde die
faseiüſſche Hymne und das Horſt=Weſſel=Lied geſpielt. Das
(Proeg amm beſtand zu Ehren Hitlers zum größ=
ten
Zeil aus deutſcher Muſik; es wurde durch die
Ouveutre zu den Meiſterſingern von Nürnberg abgeſchloſſen,
für mieder Führer eine beſondere Vorliebe hat. Während des
Konzüus, an dem die beſten Geſangskräfte der Mailänder
Scal, mitwirkten, hörte man ununterbrochen die Hoch=
rufaſer
zahlreichen Volksmenge vom Markus=
Plaßher.
Sübeiden Staatsmänner wurden nach Beendigung
des Kzerts von der Menge ſtürmiſchbegrüßt. Dann
wurde die elektriſche Beleuchtung ausgeſchaltet, und aus der
Dunk’cleit erſtrahlten der Markus=Turm, die Umrahmung des
Markä9=Platzes ſowie die charakteriſtiſchen Gebäude der
Lagu 4=Stadt in feenhafter bengaliſcher Beleuchtung.

Der zweite Tag in Venedig.
Ausciſten=Parade zu Ehren des Führers.
Schn am frühen Morgen ſtand Venedig im Zeichen
derlſsciſtiſchen Verbände, die ſich überall in der

Stadt ſmmelten, um ſich dann auf dem Markus=Platz und in
den Eyrenzenden Straßen zum Vorbeimarſch am Duce und
ſam Fürer zu formieren. Einen herrlicheren Platz für dieſen

marſch ſchlechterdings nicht vorſtellen. Die Laubengänge der
Proclgien ſind von Miliz abgeſperrt. Dahinter begeiſtertes
eu gz9 Pubſüm. Marſchmuſik in jeglicher Färbung, helle Fanfaren,
ſchmetlende Hörnerklänge, revolutionären Tempos: Die Kapelle
1der 9.Lgion San Marco marſchiert an. Darauf der Stab und
dannl die einzelnen Formationen aller Waffen=
faattugen
. Mitgezücktem Dolch die Abteilungs=
führ
=e), mit erhobener Hand die Unterführer,
ſo ginz der Marſch der feldgrau=ſchwarzen Miliz vorbei. Neben
dem Capanille, dem hohen Glockenturm, war das Podium für
Muſſwiti errichtet, geſchmückt mit Purpur und Fahnen. Neben
Muſſclni, der im Schwarzhemd und felgrauer Milizuniform
erſchieein war, ſtand der Führer, den Muſſolini wiederum ſehr
herzlich vegrüßte, wie überhaupt eine Atmoſphäre großer Herz=
lichkeir
ſieſen Beſuch kennzeichnete. Neben dem Führer Staats=
ſekretär
Suvich, dann der Generalſtabschef der Miliz Terazzi,
Grupkrefführer Brückner, der Generalſekretär der Fasciſtiſchen
ſartef btarace, Reichsaußenminiſter von Neurath, Botſchafter
dn Sgſel. Vor dem Podium ſtehen zahlreiche Offiziere der
ſsciſt=ſten Miliz, geſchmückt mit blauen Ordensſchärpen. In
hrer hmerordentlich kleidſamen prächtigen Uniform mit flachem
Stahllleln marſchiert ſoeben eine Maſchinengewehrabteilung
vorbeii !
Muſſalni wendet ſich zum Führer und erklärt ihm
die einzelnen Abkeilungen,
wie aud die führenden Männer der Fasciſtiſchen Partei ſich
um die butſchen Gäſte außerordentlich bemühen und bekümmern.
Nun rüt die Kapelle der Berſaglieri mit ihren feder=
beſchmuten
Alpenhüten im Schnellſchritt an. Anſchließend an
ſie bechnt der Vorbeimarſch der Giovani Fasciſti,
der ruufasciſten, das ſind diejenigen, die der Balilla entwach=
len
ſimg im Lebensalter von 18 bis 21 Jahren. Auf ihrem
Schwanſemd tragen ſie ihr gelbrotes Halstuch, die Farbe Roms.
Als ſie Ruſſolini und den Führer finden, klingt wie ein Piſto=
lenſchußhr
Eja: Wir ſind da! Einzelne Abteilungen ſchwen=
ten
beryſtert ihre Halstücher, ſo daß man plötzlich faſt ein
Dogeny Kornfeld mit Mohn vor ſich zu haben glaubt.
Nrden Jungfasciſten beginnt dann der Marſch
der Bhantguardiſten, jenes Teiles der Balilla, der die
Lebenscer von 14 bis 18 Jahren umfaßt und etwa unſerer
Nitlerüuand entſpricht. Auf dem Schwarzhemd leuchtet die
Deiße, ehnur, die ihre Formation kennzeichnet. Gerade die
Abantgſurdiſten haben einen beſonders guten Eindruck gemacht.
Allein 1 Menſchenmaterial war ganz ausgezeichnet. Den Be=
ſaluß
½ Vorbeimarſches machte die Marinaretti die
Naritjugend in blauweißen Marineanzügen.
Saktmüſtz erſcholl das rechts= links der einzelnen Abtei=
ungsffiher
, die einen ganz beſonders ſtrammen Vorbeimarſch
leiſten hllten.
A1 Sjach dem Vorbeimarſch Muſſolini und der Führer die
2rkün/ſverließen, um ſich durch die Procurazien wieder zur
MotorDſt=Anlegeſtelle zurückzubegeben, brachen plötzlich alle
Schramh und Abſperrungen und eine wogende Menſchenmenge,
unngeine Fülle fasciſtiſcher Jugend, brachte Muſſolini und
En Birer ſpontane Kundgebungen dar. Im Chor erſcholl
imerr ſeder: Hitler!, Hitler! Hitler! ein Zeichen, wie auch
De ita lniſche Jugend die ſeeliſche Verbundenheit des Natio=
Naliezödzmus mit ſeinem Führer empfindet.

Bildtelegramm von der erſten Begegnung des Führers
mit dem Duce.
Die zweike Unkerredung Hitler-Muſſolini
Forkſehung und Abſchluß der deutſch=ikalieniſchen
Ausſprache.
Die zweite Unterredung zwiſchen Reichskanzler Hitler
und dem Duce hat nach dem Mittageſſen im Golf=Klub des Lido
ſtattgefunden und wieder über zwei Stunden ge=
dauert
. Sie iſt wieder ausſchließlich zwiſchen dem
Führer und dem italieniſchen Regierungschef
in deutſcher Sprache geführt worden. Die beiden
Staatsmänner ſpazierten lange in den ſchattigen Anlagen des
Golf=Klubs, der auf der ſüdlichen Landzunge des Lido, inmitten
des Meeres, gelegen iſt.
Ueber die Zuſammenkunft wird folgende abſchließende amt=
liche
Mitteilung ausgegeben:
Der italieniſche Regierungschef und der deutſche Reichs=
kanzler
haben heute die Prüfung der Fragen der allgemeinen
Politik und die ihre Länder unmittelbar intereſſierenden Pro=
bleme
in einem Geiſt herzlicher Zuſammenarbeit fortgeſetzt und
abgeſchloſſen.
Der Beſuch und ſein Charakter werden in Venedig von den
anweſenden Diplomaten und Journaliſten ſehr lebhaft kommentiert.
Insbeſondere beſchäftigt man ſich auch ſehr ſtark mit den Preſſe=
ſtimmen
, die der Beſuch in der ganzen Welt ausgelöſt hat, und
man vergißt dabei teilweiſe, daß es ſich um keinen offi=
ziellen
Staatsbeſuch, ſondern um eine perſönliche
Begegnung zwiſchen Muſſolini und dem Führer
handelt. Das ergibt ſich ſchon aus dem Ort des Zuſammentreffens.
Denn ein offizieller Staatsbeſuch wäre in Rom
erfolgt. Das ergibt ſich ferner aber auch daraus, daß von
beiden Seiten keine Sachreferenten und keine Beamten mit=
gebracht
worden ſind, ſondern perſönliche Begleiter und Mit=
arbeiter
. Auch Muſſolini iſt in dieſen Tagen im weſentlichen von
führenden Männern der fasciſtiſchen Partei umgeben. Selbſt=
verſtänlich
iſt es falſch, daß der Beſuch eine neue große
internationale Aktion auslöſen ſoll. Es iſt natür=
lich
genau ſo falſch, daß ſich die Unterhaltung in
erſter Linie um eine Rückkehr Deutſchlands nach
Genf gedreht hat. Andererſeits wird ſie ſelbſtverſtändlich
auch eine außenpolitiſche Wirkung haben, eine Wirkung
in Richtung auf eine Befriedung Europas. Dieſe
Wirkung wird niemand beſtreiten können. Wer gegen dieſe
Zuſammenkunft iſt, iſt auch gegen den Frieden.
Naturgemäß muß eine ſolche Begegnung, wie ſie jetzt in
Venedig erfolgt iſt, auch für die deutſch=italieniſchen
Beziehungen außerordentliche Bedeutung haben.
Solange die Führer zweier Staaten im formellen diplomatiſchen
Verkehr miteinander ſtehen, handelt es ſich mehr oder weniger um
einen Austauſch von Briefen. Nach dieſer Unterhaltung weiß aber
jeder von den beiden Staatsmännern, wer der andere iſt, und
der Meinungsaustauſch geht nicht mehr an einen unbekannten
Adreſſaten.

A
Bilder aus dem Norden.
Von unſerem Berichterſtatter.
B. Oslo, Mitte Juni 1934.
Eine merkwürdige Erſcheinung des modernen Wirtſchafts=
lebens
, die ſich in der Tatſache zeigt, daß eine Notlage eintritt,
wenn Ueberfluß da iſt, daß die Leute hungern müſſen, wenn
die Lebensmittel überhand nehmen und die Landwirtſchaft
klagt, weil ihre Produktion ſteigt hat in Norwegen zu
energiſchen Gegenmaßnahmen Veranlaſſung gegeben. Die Milch=
produktion
; z. B. iſt in Norwegen im letzten Jahr in be=
unruhigender
Weiſe geſtiegen; beunruhigend inſofern, als man
nicht weiß, wie man die Produkte abſetzen ſoll. Der Ueberſchuß
wird auf jährlich 150 Millionen Kg. berechnet, wovon im gün=
ſtigſten
Fall 25 Millionen Kg. ausgeführt werden können. So
hat ſich die Regierung zur Durchführung eines großzügigen
Kriſenprogramms entſchließen müſſen: 200 000 Kronen ſollen zur
Verfügung geſtellt werden für eine Organiſation des Milchabſatzes,
an der ſich in gleicher Weiſe die Molkereien, die Kommunen
und der Staat beteiligen. Man will verſuchen, den gewöhnlichen
Käuferkreis bedeutend zu erweitern und damit künſtlich den
Verbrauch von Milchprodukten zu ſteigern. Wie in Dänemark
mit der Butter werden in Norwegen mit der Milch auch ſoziale
Maßnahmen durchgeführt, indem man für die geſteigerte Zufuhr
von Milch an Unterſtützungsempfänger, Kranke und Arbeitsloſe
ſorgen wird. Für die Einmiſchung der Butter in Margarine
ſoll ein Höchſtprozentſatz von 20 v. H. feſtgeſetzt werden. Dieſer
Milchplan ſoll die Sanierung der Landwirtſchaft einleiten.
In einzelnen Abſchnitten werden dann weiter entſprechende
Gebiete vorgenommen und durch entſprechende Zuſchüſſe und
Eingriffe behandelt werden.
Die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten halten die Norweger
nicht ab, ſich als gute Landeskinder zu erweiſen. Als kürzlich
das Königspaar auf ſeiner Reiſe durch das norwegiſche Nord=
land
auch nach Bindal kam, wurde ihm von den Bewohnern
ein handgefertigtes echtes Bindal=Boot als Geſchenk wenn
auch nicht übergeben, ſo doch gezeigt und dann nach Oslo zum
königlichen Hof geſchickt. Vierzehn Tage lang hatten die beſten
Bootsbauer von Bindal an dem Werk gearbeitet. Aus edlem
Holz gefertigt, mit ſtolz geſchwungenem Steven und breiter
Klinkerung, ſteht das Rieſenruderboot nun bereit, das Königs=
paar
zu Spazierfahrten aufzunehmen. Die Schiffe aus Bindal
ſind berühmt ob ihrer Seetüchtigkeit und Wetterfeſtigkeit; Ruder=
boote
, die für die Nordſee beſtimmt ſind, müſſen auch ſchon aus
beſonderem Holz geſchnitzt ſein. Intereſſant an dieſem Bindal=
Boot für den Hof iſt übrigens, daß das Schiff im Typ außer=
ordentlich
den alten Wikingerbooten ähnelt, mit denen die
kriegeriſchen Vorfahren der Skandinavier auf weite Seereiſen
gingen. In Oslo iſt ein ſolches Wikingerſchiff aus dem achten
Jahrhundert, das berühmte Oſebergſchiff ausgeſtellt, das, in
allen Einzelheiten gut erhalten, unter Lehm aufgefunden und
völlig rekonſtruiert wurde. Es ſtellt ein Prunkſchiff der Wikinger
dar und wie vor grauen Zeiten fährt alſo heute ein nor=
wegiſches
Königspaar in einem Boot, das die fleißigen Hände
der Untertanen als Ehrengeſchenk geſchaffen haben.
Im Nachbarland Schweden geht es zurzeit heiß her: ein
wilder Kampf tobt um die Einberufung des Reichstages, der
auf Wunſch aller Nichtregierungsparteien zu einer außergewöhn=
lichen
Sitzung zuſammentreten ſoll. Die Oppoſition will erſtens
die Regierung in Verlegenheit bringen, zweitens aber auch
verſuchen, ein Anti=Boykott=Geſetz durchzubringen, das einen
Schutzwall gegen die Fachorganiſationen aufrichten ſoll. Dieſe
Verbände ſind in Schweden nämlich ſehr einflußreich. Bei
Differenzen zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern haben ſie
ſchon häufig mit Hilfe eines allgemeinen Boykotts gegen die
Unternehmer eine ſchnelle Entſcheidung zu ihren Gunſten er=
zwungen
. Die ſozialdemokratiſche Regierung iſt in einer Zwick=
mühle
; ſie kann dem an ſich willkommenen Geſetz nicht zuſtim=
men
, ohne die Gunſt der Fachverbände, auf die ſie angewieſen
iſt, zu verlieren. Man rechnet ſogar mit der Möglichkeit, daß
eine neue Regierung der bürgerlichen Mitte zuſtandekommt, bei
der dann die Bauernpartei den Ausſchlag geben würde. Aber
ebenſo gut iſt es auch möglich, daß die Regierung um die
Klippe einer außergewöhnlichen Sitzung herumlawiert und dann
weniger behindert weiterſegelt.
In der däniſchen Politik hat ſich eine Wandlung voll=
zogen
, die von grundſätzlicher Bedeutung iſt. Im Partei=
programm
der Sozialdemokraten, die auch die entſcheidenden
Regierungsſtellen innehaben, iſt die Abkehr von der Abrüſtung
verkündet. Eine iſolierte Abrüſtung Dänemarks ſei zurzeit nicht
zweckmäßig, heißt es in der Formulierung, die großes Auf=
ſehen
erregt hat. Gleichzeitig iſt in Kopenhagen ein Ausſchuß
gebildet worden, der die Schaffung eines Reichsluftſchutzbundes
vorbereiten ſoll. In Zuſammenarbeit zwiſchen Polizei, Feuer=
wehr
, Heer, Marine und Fliegerei ſoll ein paſſiver Luftſchutz
erſtehen, für den Fall eines Luftangriffs die Bevölkerung ge=
ſchult
und geſchützt werden kann. Dabei iſt es ſchon zu Aus=
einanderſetzungen
in der Oeffentlichkeit gekommen, weil nämlich
die Konſervativen eine Ausweitung der neuen Organiſation zum
aktiven Luftſchutz fordern, wogegen von den Linksparteien aber
Stellung genommen wird. Jedenfalls wird man in abſehbarer
Zeit in Kopenhagen eine große Luftabwehrübung erleben, bei
der vor allem die Artillerie in Tätigkeit treten ſoll.

[ ][  ][ ]

Die deutſche Note zur Transferfrage

Ausführliche Därlegung der Gründe für die Verkündung des Transfer=Morakoriums. Gekeilte Aufnahme
im Ausland. Nichk überall nokwendiges Verſtändnis für die deutſche Zwangslage.
ſind haben längſt erkannt, daß das eine ſehr zwei=
ſchneidige
Waffe iſt. Zugegeben, daß ein Land mit paſ=
Die denaurichtigang
ſiver Handelsbilanz ſich für kurze Friſt uns gegenüber damit be=
zahlt
machen könnte. Aber nur für ſehr kurze Friſt. Denn wir
der Gläubigermächke und der BJ3.
können unſere Rohſtoffe ja auch von anderswo herbeziehen. Der

Berlin, 15. Juni.
Der Reichsfinanzminiſter hat mit Schreiben vom 14. Juni
die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich als Fiskal=
agent
der Dawesanleihe und als Treuhänder der Younganleihe
von der Verkündung des Transfermoratoriums und deſſen Aus=
dehnung
auf die Dawes= und Younganleihe in Kenntnis geſetzt
und gleichzeitig die Erwartung ausgeſprochen, daß die Lage in=
zwiſchen
nicht durch Zwangsmaßnahmen gegen die deutſche Aus=
fuhr
noch erſchwert wird. In dieſer Erwartung erklärt ſich die
Reichsregierung bereit, mit den an den Reichsanleihen beteilig=
ten
Stellen vor der tatſächlichen Wiederaufnahme des Transfers
irgendwelcher mittel= und langfriſtiger Auslandsverpflichtungen
in Erörterung darüber einzutreten, unter welchen Modalitäten
der Transferdienſt der Reichsanleihen wieder aufgenommen
werden kann.
Unmittelbar nach dieſem Brief an die BJ3. hat die Reichs=
regierung
in den Hauptſtädten Belgiens, Frankreichs, Groß=
britanniens
, Italiens, der Niederlande, Schweden, Schweiz, und
der Vereinigten Staaten eine Note überreichen laſſen, die die
beteiligten Regierungen von dem Transferaufſchub benachrichtigt
und ihnen noch einmal die Gründe für den deutſchen Schritt
auseinanderſetzt. Die Note iſt ein umfangreiches Schriftſtück. Sie
behandelt eingangs das Sonderproblem der deutſchen Transfer=
frage
, geht dann auf die Opfer und die Anſtrengungen über,
die wir gemacht haben, verweiſt ferner auf das Verſagen des
Auslandes bei der Abnahme unſerer Waren, die erforderlich
ſei, um die für die Schuldenzahlungen benötigten Deviſenbeträge
zu erhalten, betont ausdrücklich den deutſchen Zahlungswillen
und geht dann auf die Maßnahmen ein, die wir getroffen haben
und treffen müſſen, um unſere Deviſen= und Handelsbilanz aktiv
zu erhalten. Schließlich wird das Problem der Reichsanleihe
behandelt und erklärt, daß ihre Einbeziehung in das Transfer=
Moratorium unvermeidlich geweſen iſt. Zum Schluß werden
unſere Bemühungen geſchildert, eine Verſtändigung auch hier=
über
herbeizuführen und unſere Bereitſchaft, Erörterungen
hierüber anzuſtellen.

Drohungen aus England.

Die deutſche Reichsregierung hat, wie wir bereits ankündigten,
an die Gläubigermächte in einer ſehr ausführlichen Note die
Gründe entwickelt, die zur Verkündung des Transfermoratoriums
geführt haben. Die Note iſt erſt am Freitag überreicht worden.
Es ſcheint aber, als wenn nicht überall volles Ver=
ſtändnis
beſteht für die Notwendigkeiten, aus
denen heraus die deutſche Reichsregierung
handeln mußte. In den Vereinigten Staaten allerdings hat
ſich bisher die kaufmänniſche Vernunft noch am ſtärkſten durch=
geſetzt
. Ebenſo auch in den Niederlanden. Dagegen kommen
aus Frankreich und aus England ſehr ſcharfe
Töne.
Der engliſche Schatzkanzler Chamberlain hat, was eini=
germaßen
überraſchen muß, noch bevor die deutſche Note über=
reicht
war, im engliſchen Unterhaus mit der Einrichtung eines
Clearingverfahrens gedroht, allerdings in ſehr vorſichtiger Form.
Er hat immerhin angekündigt, daß die engliſche Regierung noch
vom Unterhaus entſprechende Vollmachten einholen wolle, um ein
ſolches Clearingverfahren in Kraft zu ſetzen, falls vor dem 1. Juli
ein befriedigendes Abkommen nicht zu erzielen ſei.
Wir legen Verwahrung dagegen ein, daß
Chamberlain eine faire Behandlung der engli=
ſchen
Intereſſen verlangt hat. Das iſt eine
Selbſtverſtändlichkeit für uns. Es iſt ja ſchließlich
nicht unſere Schuld, wenn die Gläubiger trotz der Befürwortung
ihrer Sachverſtändigen nicht hinreichend Waren abnehmen, uns
alſo auf dieſe Weiſe an der Beſchaffung der Deviſen verhindern,
und im übrigen berührt es doch etwas eigenartig, die gleichen Ar=
gumente
, die es uns gegenüber bekämpft, in ſeinen finanziellen
Beziehungen zu den Vereinigten Staaten anwenden möchte.
Es ſcheint denn auch, als ob die Abwehrſtellung Englands vor=
derhand
mehr politiſch bedingt iſt. In der City ſelbſt denkt man
weſentlich ruhiger, vor allem, was die Drohung mit dem Clearing
angeht. Die Engländer jedenfalls ſoweit ſie Finanzmenſchen

Erfolg würde nur ſein, daß die Handelsbeziehungen zwiſchen uns
und den Engländern ganz zum Erliegen kämen und beide Teile
die Koſten zu tragen hätten, zumal da das engliſche Mutterland
wohl einen Einfuhrüberſchuß aus Deutſchland hat, die Dominien
aber das ziemlich ausgleichen. Kanada, Auſtralien und Südafrika
würden daher der Londoner Regierung ſehr wenig dankbar ſein,
wenn ſie einen weiteren Abſatz ihrer Rohſtoffe nach Deutſchland
durch Zwangsmaßnahmen verhindern würde. Wir hoffen des=
halb
auch, daß es ſich bei England vorübergehend nur um eine
Drohung handelt. Denn die Erkenntnis, daß damit für
beide Teile nichts gewonnen wäre, wird ſich ſehr raſch
durchſetzen, je mehr die beteiligten Staaten ſich entſchließen, uns
zu helfen, deſto raſcher wird die deutſche Regierung auch imſtande
ſein, das Moratorium abzubauen.

Clearing=Verfahren, eine ſehr zweiſchneidige Waffe.
DNB. London, 15. Juni.

Schatzkanzler Chamberlain gab heute im Unterhaus ſeine mit
der größten Spannung erwartete Erklärung über das deutſche
Transfer=Moratorium ab. Er teilte mit, daß die britiſche Regie=
rung
demnächſt eine Geſetzesvorlage einbringen wird, um der Re=
gierung
zu ermöglichen, ein engliſch=deutſches Clearingamt zu
errichten, daß ſie jedoch bereit iſt, davon abzuſehen, dieſe Voll=
machten
auszuüben, wenn eine befriedigende Vereinbarung über
eine billige Behandlung der britiſchen Bonds=Inhaber und den
britiſchen Handel vor dem 1. Juli abgeſchloſſen werden kann.

Die Aufnahme des Transfer=Morakoriums
in Frankreich.

Paris, 15. Juni.

Uiter e lielſch e echit egeiſe
torium von ſechs Monaten zu verhängen, offiziell mitteilte. Am
gleichen Abend hatte der Handelsminiſter Lamoureux eine Unter=
redung
in der gleichen Angelegenheit mit dem franzöſiſchen Bot=
ſchafter
in Berlin, der am Freitag auch vom Außenminiſter
Barthou empfangen wurde.
Nach einer Meldung der Agence Ecvnomique et Financisre
prüfe die franzöſiſche Regierung gegenwärtig drei Möglichkeiten,
den Zinſendienſt für die franzöſiſchen Inhaber der Young= und
Dawesanleihe ſicherzuſtellen. Als erſte Maßnahme komme die
Einrichtung einer Ausgleichskaſſe, eines Clearingverfahrens, in
Frage, mit deſſen Hilfe der Anleihe=Dienſt aus dem deutſchen
Ausfuhrüberſchuß nach Frankreich gedeckt würde. Eine zweite
Löſung könne in zuſätzlichen Ausfuhren‟ Deutſchlands gefunden
werden und ein drittes Mittel wäre die Erhebung eines ge=
ringen
Zuſchlages auf den Wert der deutſchen Ausfuhr im
Augenblick der Verzollung, alſo eine Art Recovery=Act. Ver=
handlungen
über dieſe Fragen würden zwiſchen der franzöſiſchen
und der deutſchen Regierung eingeleitet werden.

Amerikas Außenminiſter zum deutſchen Transfer=
Morakorium.

DNB. Waſhington, 15. Juni.
Außenminiſter Hull erklärte in der Preſſekonferenz am Frei=
tag
, daß die amerikaniſche Regierung von ausländiſchen Regie=
rungen
keine Aufforderung zur Bildung einer Einheitsfront
gegen das deutſche Transfermoratorium erhalten habe. Im übri=
gen
betonte Hull erneut, daß die Regierung der Vereinigten
Staaten gegen das deutſche Moratorium nur dann Vorſtellungen
erheben würde, wenn eine Diskriminierung amerikaniſcher
Staatsangehöriger zugunſten anderer Ausländer nachgewieſen
werden könnte. Hull bezweifelte auch die Möglichkeit, in Amerika
ohne die freiwillige Mitarbeit Deutſchlands eine Art Clearing=
houſe
einzuſetzen. Denn bekanntlich habe Amerika gegenüber
Deutſchland eine aktive Handelsbilanz.

Eine Anſprache Muſſolinis
an das europäiſche Gewiſſen.

EP. Venedig, 15. Junn
Kurz nach Beendigung der Beſprechung mit Hitler
Muſſolini an die auf dem Markusplatz verſammelte Volksme, 10
eine Anſprache gerichtet, die vorwiegend innerpolitiſcher No4y
war, aber auch Erklärungen über die Begegnung mit Hiu
enthielt.
Der ganze Markusplatz war von einer dichtgedrängten Menſcku Mi
menge beſetzt, die Muſſolini eine begeiſterte Kundgebung 1.
brachte, als er ſich am Fenſter, des Mittelbaues der Procurau HuhMl
gegenüber der Markuskirche zeigte. Auch Reichskanzler Hfü
wurde mit brauſendem Jubel von der Menge begrüßt, als
mit ſeinen Begleitern an einem Fenſter der Längsſeite 4 mn Horſt=Weſſel=
Hauſes erſchien, um der Kundgebung beizuwohnen.
zu feiner Pläidel
Muſſolini erinnerte in ſeiner Anſprache an die in denne z. ugellgten Saud
Jahren ſeit ſeinem letzten Beſuch in Venedig vollbrachten ſem=utennung der bür
ſtungen des fasciſtiſchen Regimes und betonte, es müſſe rugsuſt zum Morde
mehr geleiſtet und noch vieles geändert werden. Die Revoluztacnigas und 10 30
ſei vom Volk für das Volk gemacht worden, denn das Wo5 Szünn aus,
haben den Krieg gewonnen und das alte Regime geſtürzt. Dün
n ſeinen Plait
erklärte der Duce u. a.:
Heute hat ſich in dieſer Stadt eine Begegnung abgeſpolnt die Rachefurie
auf die ſich die Aufmerkſamkeit der Welt konzentrierte. Ich 1 üſres Wille zur S/,
betonen, daß Hitler und ich nicht zuſammengekommen ſind nchricht unſer Wollen
die politiſche Karte der Welt umzugeſtalten und weitere Grüud, Der Horſt=Weſſ
der Beunruhigung jenen hinzuzufügen, die bereits die Vöcenf der Staalsanwal
vom Weſten bis zum Oſten ſtören. Wir ſind zuſammengekommmtt inandfrei erwie
um zu verſuchen, die Wolken zu zerſtreuen, die den europäiſo izenTode eines großen
Horizont verdunkeln. Es ſei nochmals geſagt: Das Gewiſſen ae, eſtigliſchen Ermol
Länder ſteht vor einer ſchrecklichen Wahl: Entweder die Lännelſz durch einen gen
finden ein Mindeſtmaß europäiſchen Gewiſſens oder die eines Mannes,
weil er für
ſchicke Europas ſind unabwendbar vorgezeichnet.
er Staatsanwal
Deutſchlands ſchwebende Schuld im Matf

Die Reichsſteuereinnahmen im Rechnungsjahr 1931
DNB. Berlin, 15. Junn

Die ſchwebende Reichsſchuld ſtellte ſich am 31. Mai 1934 fm Horſt=Weſſel=
2358,6 Mill. RM. gegen 2344,8 Mill. RM. am 30. April. Uohr Spannung folg
Steuergutſcheinen waren 1214,98 Mill. RM. im Umlauf g3 vie Angeklagten
1263,3 Mill. RM. am 30. April. Für Zwecke der öffentlioin,
s zum T
Arbeitsbeſchaffung waren 600,0 gegen 600,0 Mill. RM. der Rei1Soſt. Der Angekl
bank als Sicherheit überlaſſen.
fahre Zuchthaus
Das Aufkommen an Reichsſteuern im Rechnungsjahr 19
gründt
entſpricht nach einer Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums in
weſentlichen dem Aufkommen in der Zeit vom 1. April 1933
31. März 1934. Aufgekommen ſind in dieſer Zeit 6844,4 Mlyſm
RM. und im ganzen Rechnungsjahr 1933: 6846,2 Mill. RM., Mäyſtichen Mordes
hin im Rechnungsjahr (Schlußmonat) 1933: 1.,8 Mill. RM. meir
au
Die Summe der Ausſchüttungen an die Länder betrug im R9= aſten Horſt=W
nungsjahr 1933: 1804,5 Mill. RM. gegen 1665,0 Mill. RM. n hatten, ſo erklärt
Jahre 1932, mithin 139,5 Mill. RM. mehr. Unter Berückſichtigyslen den uns die
verſchiedener in dieſen Beträgen nicht enthaltenen Uebemu=mlichen
ſungen an die Länder ergibt ſich, daß die Länder im Rechnun.Eheffall
den
jahr 1933 insgeſamt 206,2 Mill. RM. mehr erhalten haben als ſeſſt war es gelu
Rechnungsjahr 1932.
in Abbruch zu tu

Warnung vor Preiskreibereien.

nmuniſten auf ſe
n machtvollen Al
gewöhnt war,

Der Berliner Polizeipräſident hat ſich nicht ohne Grund deis /0 Frontänpferb
anlaßt geſehen, eine ſcharfe Warnung vor Prefs/A0che Kapelle au
ſteigereien zu erlaſſen und bei Zuwiderhandlum A ſuch die Gegend.
ſcharfe Freiheitsſtrafen in Ausſicht zu ſtellen. Er hef M0 Partei war.
ſich gleichzeitig auch gegen die Preisſchleuderei gewanig Aſtlchen Haß bei
Wir haben vor einiger Zeit ſchon darauf hingewieſen, dah Fm) Ueberfällen e
der Reichswirtſchafsminiſter ebenfalls je1/7 we man ihn
Preisheraufſetzung verboten hat, weil jetzt nicht 41! Mut billigten der
Augenblick dazu da iſt, ſich Sondervorteile zuzuſchanzen, ſonder Weben, und ſind
die geſamte Kraft in den Dienſt der Arbeitsbeſchaffung und M) m Mordhaus
Wiederankurbelung der Wirtſchaft zu ſtellen. Preiserhöhunn W Haus. Auch b
gen müſſen aber ebenſowie Schleuderverkäufe win We geſchwankt, ob
ſchaftsſchädigend wirken, ſo daß letzten Endes wieder M12 Ms Gericht ihr
zab, weil er das
Arbeitnehmer daran glauben müßte.
ve kannte und wei
Wir ſtehen mitten in der Arbeitsſchlacht, die bisher aud
ſi Tat der übrige
gezeichnete Erfolge erzielt hat. Dieſe Erfolge wären aber
Frage geſtellt, wenn man jetzt anfinge, die reger gewordene Nucl /, dei Stoll
frage nach beſtimmten Dienſtleiſtungen oder beſtimmten Waru Sioſigkeit, in di
durch eine Heraufſetzung ihres finanziellen Entgeltes zu bampt 2 Muiſte die Stra
*asfallen.
worten. Der Erlaß des Berliner Polizeipriſ
denten gegen Preisſteigerung und gegen Prei!! MAngeklagten
ſchleuderei muß als letzte Warnung aufgefaßt werdeg Ahochen und we

Theodor Däubler F.

Theodor Däubler, der jetzt im Alter von 58 Jahren in
St. Blaſien im Schwarzwald geſtorben iſt, wurde als Sohn deut=
ſcher
Eltern, ſchwäbiſchen Geblüts, in Trieſt geboren. Der Süden,
in dem er aufgewachſen, der Sonnenbezirk des Mittelmeers blieb
immer ſeine zweite Heimat, er beſaß ihn nicht nur, wie mancher
Deutſche vor ihm, in der Sehnſucht; der Süden gedieh ihm, auch
dichteriſch, zur Erfüllung. Südliches Erbteil auch war ihm, der
mit zwei Sprachen aufgewachſen, die ſpielende Beherrſchung aller
Formen, die große Architektonik des Geſtaltens. Es wäre ihm
möglich geweſen, und er hat es anfänglich erwogen, ſeine Verſe,
die oft das Vorwärtsfliegende und Flach=Ausrollende des roma=
niſchen
haben und von denen viele hunderte Italien verherrlichen,
italieniſch zu verfaſſen. Er hat das Deutſche gewählt, weil er nur
in dieſer Sprache die letzte Tiefe ſeines kosmiſchen Erlebens aus=
drücken
zu können glaubte, und was er hier aus einer unerhörten
Sprachſchöpferkraft leiſtete, das kam aus nordiſcher Seele, wie
auch die Wurzeln ſeiner über alle Grenzen ſchweifenden Phantaſie
und der Grund ſeiner Myſtik und Frömmigkeit aus nordiſchem
Erbteil ſtammen. Beides verbindet ſich in ſeinem Werk, das eine
ganz große Welt von ungeheurer Bildſtärke darſtellt, beides kämpft
miteinander im Gegenſatz des ſtrengſten Formwillens zum un=
bändig
=chaotiſchen Schöpferdrang, deren höchſter Ausgleich, die Un=
bedingtheit
der Form, ihm nicht zuteil ward wir könnten ſonſt
ſo gewaltiges Ausmaß hat beides von einem deutſchen Dante
ſprechen.
Däubler hat jahrelang Griechenland bewohnt, Paläſtina,
Kleinaſien, Aegypten durchſtreift, und ſeine Schau der Antike ge=
hört
in die Reihe der großen Deuter des helleniſchen Weltbildes:
Winkelmann und Goethe, Burckhardt und Nietzſche, Hölderlin und
Bachofen. Auch hier iſt es eine große Syntheſe, die er, auch in
Proſabüchern von tiefgründigſter Landſchafts= und Geſchichts=
beſchreibung
und Deutung, dem deutſchen Volke geſchenkt hat. Wie
ſehr er auch hier die großen mythiſchen und geſchichtlichen Mächte
in eine Zuſammenſchau hineinzureißen vermochte, beſagt ſchon ſein
folgender, ebenſo einfacher wie kühner Satz: Die Klaſſik, auf die
wir hoffen, ſoll von der Erfahrung ausgehen, daß im Hellenentum
das Chriſtliche bereits verwurzelt iſt.
Däublers überragendſte Leiſtung iſt das Nordlicht, das ſtoff=
lich
und geiſtig umfaſſendſte und gewaltigſte Epos Europas ſeit
Generationen. Der Gang des menſchlichen Geiſtes durch die Kul=
turen
der Jahrtauſende, Iran und Indien, Aegypten und Theben,
das Mittelmeer, Spanien, Frankreich, Deutſchland iſt hier zu einem
kosmiſchen Mythos zuſammengerafft und ſymboliſch als ein Er=
löſungsweg
der Menſchheit geſchaut und zu Ende, in einen größten

religiöſen Aufſchwung, weiter geführt. Das alles in perſönlichſten
Viſionen von unerhörter Bildkraft und herausbrechend aus frömm=
ſter
Glaubenskraft, die das innere Licht des Menſchen, den Seelen=
ſchein
, wieder befreien und dem All zurückerſtatten will. Das Nord
licht iſt Symbol, es wird erlöſchen, wenn wir ſelber leuchten.
Außer dieſem Epos, von deſſen vielen tauſend Verſen mancher
unvollkommen, aber nicht einer leer oder unecht iſt, hat Däubler
21 andere Werke hinterlaſſen. Die Folge war, daß ein maßlos
beſchenktes Volk ihn ſchon bei Lebzeiten unterſchlug und vergaß,
indes eine kleine Gemeinde ihn als Lyriker, ganz wenige ihn als
Propheten und Künder einer zu innerſt bewegenden Religioſität
verehrten. Von den Wahrworten, die das Volk, zu dem ſie ge=
ſprochen
waren, nicht hören wollte, ſtehe eines hier: Das Volk,
das die kosmiſchen Kräfte, die es hervorgebracht haben, in ſein
Bewußtſein leitet und danach lebt, wird die Zukunft der Erde
beſtimmen.
Dr. Herbert Nette.

Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. Freitag, den 15. Juni 1934. 2and fanden

Mag war nicht ſo
Verk nötig wär
Rucke) dar, ſcht
Lugenglocken
Dirtungsbol
Außerordenkliches Konzerk, zugleich vierkes Konzenea kehaſten Veife
weit beſſer
des Muſikvereins.
iden, diß tro.
Eine Hugo=Wolf=Feier bildete die letzte Veranſtaltung 20 2 9000 Wolfs

Muſikvereins. Der Meiſter gehört in ſeinem Lebenswerk ſo ſeu. dr9 Als romanti
zum kulturellen Allgemeinbeſitz der Nation, daß es faſt üben Die größere
raſcht, daß immer noch einzelne Werke in Erſtaufführung 2! 22 An meiſten

klingen. Der Muſikvereinschor ſang unterſtützt vom Chor 19. de Blaſel bei
Landestheaters eine Reihe von Chören mit Orcheſterbegleitum, 2 Pr Alabierbeglei
Wolf beherrſcht den Chorſatz erſtaunlich, trotz mancher harhes, 1. 9 M. Damal
niſcher Schwierigkeit ſind die Werke geſanglich, für die Stimme m Lgleitung den
ſehr günſtig geſchrieben. Der herrliche Frühlingschor aus Vee
Opernfragment Manuel Venegas, war uns neu, ſchon g1 Mſltfäch, iternd.
dene. 9 wird
Orcheſtereinleitung iſt von überſchwänglicher Empfindung erſu s. 0 Mid oft,
dann ſang der Chor duftig, leicht und klangſchön, beſonders 0. Sſtumentallan
angenehm der weiche, biegſame Klang des Chorſoprans 9.
ferner die große techniſche Sicherheit die von ſorgfältigſter Lon an der lrih.
An
bereitung zeugte. Ein wundervolles Werk iſt weiter der Mord 9 N
hymnus der aus dunklem, matten Beginn ſich harmoniſch 10d
melodiſch zu großen Höhepunkten durcharbeitet. Auch hier Ml denceh
währte ſich der Chor beſtens, nur gelang gegen Schluß des I.
eingeſetzte hohe h des Soprans nicht völlig.

Später hörten wir vom Frauenchor mit Sopranſold
Charlotte Krauß ſehr fein und zierlich geſungen das 9red
Elfenlied aus Shakeſpeares Sommernachtstraum ein ſi
ſtrophiſch gehaltenes Lied und zu letzt als virtuoſe Leiſtung.
Chorfaſſing der Möricke=Ballade Der Feuerreiter, mit Le
Aufführung in Berlin in den 90er Jahren mit einem 89hl
Sugo Wolf in Norddeuiſchland bekannt wurde. Die feine Le
arbeitung der Chöre und die genaue Anpaſſung an die ſühde.
lerſchen Abſichten Karl Friderichs ließen es manchmal 1ed
bedauern, daß für ſolche Aufführungen die Akuſtil des Lohl
heaters miſerabel iſt. Manche Stellen, die vom Chor Düle
präzis geſungen wurden, waren kaum zu hören, ſo die Mähle.
Horſtelle keine Stunde hielt es an, bis die Mühle haſ.
Trümmer.
Als Soliſten traten Charlotte Krauß und Heinti
vom Landestheater auf. Fräulein Krauß, die kukä
Zdeuka in Arabella eine geradezu vollendete Leiſtung. L
in der Wiedergabe der Wolfſchen L. der weniger ſtilſiche,
Stimme klang bei Neue Liebe, dem ſehr ſchwierigen
mattonslied nach Mörickes Dichtung ein wenig ſpröde

[ ][  ][ ]

Samstag, 16. Juni 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 164 Seite 3

Fanfmat die Tobesſttäſe beunktägt.
Ziceimal die Todesſtrafe für die beſtialiſche Ermordung Horſt Weſſels.
Trei Todesſtrafen wegen des Meuchelmordes an den Berliner Pollzeihaupkleuken Anlauf und Lenk.
Der Skaaksanwalk hak das Work:
Sühne für den Meuchelmord
Jühne für ein gemeines Verbrechen.
an den Berliner Polizeihaupkleuken.

DNB. Berlin, 15. Juni.
Im Horſt=Weſſel=Prozeß beantragte der Staatsanwalt am
Sußz ſeiner Plaidoyers wegen gemeinſchaftlichen Mordes gegen
Angeklagten Sally Epſtein und Hans Ziegler die Todesſtrafe,
Aekennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit, wegen
bchikfe zum Morde gegen den Angeklagten Peter Stoll 13 Jahre
zuthaus und 10 Jahre Ehrverluſt. Die Angeklagten brachen
1nkränen aus.

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B. Berlin 1
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nicht ohn
hnung vor
RIDDeI
ſicht zu ſtellk

In ſeinem Plaidoyer, führte der Staatsanwalt u. a. aus:
ſit die Rachefurie raſt durch dieſen Saal, nur der gerade und
hme Wille zur Sühne für ein gemeines Verbrechen
Berſcht unſer Wollen.
Der Horſt=Weſſel=Mord war ein wohlorganiſierter Plan!
ᛋder Staatsanwalt. Die Beteiligung aller drei Angeklagten
iſctinwandfrei erwieſen. Dieſe Angeklagten ſind mit Schuld an
dieTode eines großen Freiheitskämpfers. Sie haben mitgewirkt an
Eereſtialiſchen Ermordung eines aufrechten Streiters für das Dritte
Rſeh durch einen gemeinen Zuhälter, an der Ermordung
elites Mannes der nur deshalb ihr Todfeind
wu weil er für Deutſchland kämpfte.
Der Staatsanwalt ſtellte dann die bereits gemeldeten Straf=
gmtige
.
i sähne in HorſeWeſſel Prgzeß.
Zwei Todesurkeile.
Im Horſt=Weſſel=Prozeß wurde am Freitag nachmittag unter
guever Spannung folgendes Urteil verkündet.
Die Angeklagten Sally Epſtein und Hans Ziegler werden
wen Mordes zum Tode und zu lebenslänglichem Ehrverluſt ver=
wutelt
. Der Angeklagte Stoll erhält wegen Beihilfe zum Morde
704Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverluſt.
In der Begründung des Urteils im Horſt=Weſſel=Prozeß führte
dirVorſitzende des Berliner Schwurgerichts u. a. aus: Durch das
Gegbnis der Beweisaufnahme iſt feſtgeſtellt, daß ſich die Ange=
kllnen
Epſtein und Ziegler im Sinne der Anklage des gemein=
ſöſtalichen
Mordes ſchuldig gemacht haben. Das Gericht konnte
kelin Rückſicht auf die Strafen nehmen, die das Gericht während
dus erſten Horſt=Weſſel=Prozeſſes im Jahre 1930 verhängt hatte.
Mühatten, ſo erklärte der Vorſitzende, nach dem Eindruck zu ur=
tehln
, den uns dieſe viertägige Verhandlung vermittelt hat.
Sintlichen Teilnehmern der Aktion war bekannt, daß ſich der
Uehrfall gegen den Sturmführer Horſt Weſſel richtete. Horſt
Meſel war es gelungen, der Kommune in dieſem Bezirk erheb=
lühn
Abbruch zu tun. Es war ihm möglich, eine große Anzahl
Khnnuniſten auf ſeine Seite zu ziehen und ſeinen Sturm 5 zu
ein machtvollen Abteilung zu machen. Während die Bevölke=
run
gewöhnt war, beim Schalmaienklängen einen Umzug des
Mi Frontkämpferbundes zu vermuten, ſtellte Horſt Weſſel ſelbſt
eißeſolche Kapelle auf und zog ſodann an der Spitze ſeines Stur=
msdurch
die Gegend, die damals der Hauptherd der Kommuni=
ſtſſten
Partei war. Dieſe Erfolge brachten ihm einen außer=
orahntlichen
Haß bei den Kommuniſten ein, der ſich in Drohbrie=

cleidei, fehund Ueberfällen entlud. Man wollte durchaus das Student=
arauf
hugk. leiy, wie man ihn nannte, beſeitigen. Die Mittäter an der
ebene Anat billigten den Entſchluß Ali Höhlers, auf Horſt Weſſel
ßun hießen, und ſind daher des Mordes ſchuldig. Epſtein ſtand
vur ſem Mordhaus Schmiere, Ziegler begleitete die Haupttäter
nads Haus. Auch bei dem Angeklagten Stoll hat das Gericht
latn geſchwankt, ob es ihn nicht auch als Mittäter anſehen ſollte.
Aen das Gericht ihn nur der Beihilfe als ſchuldig erachtete, ſo
deisſlb, weil er das gefährliche Treiben des RFB. noch nicht
lane kannte und weil ihm nicht widerlegt werden konnte, daß
en de Tat der übrigen lediglich unterſtützen wollte. Im Straf=
mmh
iſt bei Stoll berückſichtigt worden, daß er aus Not, aus
Alhitsloſigkeit, in die kommuniſtiſchen Kreiſe geriet. Anderer=
ſeſt
durfte die Strafe angeſichts der Schwere der Tat nicht mil=
den
usfallen.
Die Angeklagten folgten der Urteilsbegründung völlig zuſam=
munebrochen
und weinend.

bat, we

DNB. Berlin, 15. Juni.
Im Bülow=Platz=Mordprozeß wegen der Erſchießung der
beiden Polizeihauptleute Anlauf und Lenk beantragte der
Staatsanwalt am Schluß ſeines Plaidoyers folgende Strafen:
Gegen die Angeklagten Michael Klauſe, Friedrich Bröde und
Max Mattern wegen Mittäterſchaft beim gemeinſchaftlichen
Mord die Todesſtrafe und den Verluſt der bürgerlichen Ehren=
rechte
auf Lebenszeit.
Wegen Beihilfe zum gemeinſchaftlichen Mord gegen die An=
geklagten
Erich Wichert und Bernhard Zachow je 15 Jahre
Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverluſt.
Gegen den Angeklagten Willi Schünke 12 Jahre Zuchthaus
und 10 Jahre Ehrverluſt,
gegen den Angeklagten Willi Balzer 10 Jahre Zuchthaus und
10 Jahre Ehrverluſt,
gegen den Angeklagten Werner Berthold 5 Jahre Zuchthaus
und fünf Jahre Ehrverluft,
gegen die Angeklagten Johannes Broll und Max Holz je
fünf Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt,
gegen den Angeklagten Rudolf Konrad 4 Jahre Zuchthaus
und vier Jahre Ehrverluft,
gegen Frau Hildegard Mattern wegen Begünſtigung zehn
Monate Gefängnis.
Der Staatsanwalt beantragte ferner, das Verfahren gegen
die Angeklagten Albert Kuntz und Max Tuhnert einzuſtellen.
Bei Kuntz tritt die Amneſtie vom Dezember 1932 in Kraft,
während Tuhnert bereits im Zuſammenhang mit dem Bülow=
Platz=Ereigniſſen vor längerer Zeit wegen Waffenvergehens
verurteilt worden iſt.
Den Angeklagten Walter Saſſe beantragte der Staatsanwalt
fteizuſprechen.
Akkenkat
auf den polniſchen Innenminiſter.
Der Miniſter ſeinen ſchweren Berlekzungen erlegen.
DNB. Warſchau, 15. Juni.
Freitag nachmittag um 15,30 Uhr wurden auf den polniſchen
Innenminiſter Pieracki in dem Augenblick, als er das Haus
Nr. 3 in der Fokſalſtraße betreten wollte, von einem Attentäter
drei Schüſſe abgegeben. Innenminiſter Pieracki wurde am Kopf
ſchwer verletzt.
Ueber das Attentat liegen folgende Einzelheiten vor:
Als der Miniſter um die genannte Zeit in Begriff war, das
Haus in der Fokſalſtraße 3 zu betreten, um hier, wie gewöhnlich,
in den Geſellſchaftsräumen des Clubs des Regierungsblocks das
Mittagsmahl einzunehmen, trat in dem Augenblick, als ihm der
Portier das Haustor öffnete, ein junger Mann von hinten an
ihn heran und gab aus einem Revolver drei Schüſſe ab. Zwei
Schüſſe trafen den Miniſter am Hinterkopf ſo ſchwer, daß er be=
wußtlos
in das Militärlazarett, in der Nähe des Ujardowki=Parks,
überführt werden mußte. An dem Aufkommen des Miniſters wird
gezweifelt. Der Täter, ein kleiner, ſchmächtiger junger Mann, er=
griff
unmittelbar nach Abgabe der Schüſſe die Flucht und konnte
noch nicht feſtgenommen werden; die Polizei iſt ihm aber auf der
Spur. Auf der Flucht hat der Täter einen ihn verfolgenden
Polizeibeamten durch einen Revolverſchuß verletzt.
Innenminiſter Pieracki iſt im Militärlazarett, wohin er nach
dem Attentat überführt wurde, ſeinen Verletzungen erlegen.
Innenminiſter Pieracki, der im Jahre 1895 geboren wurde,
war eines der hervorragendſten Mitglieder des Regierungsblockes
und gehörte zu dem engſten Kreis um Marſchall Pilſudſki, zu der
ſog. Oberſten=Gruppe. Als ehemaliger Legionär=Offizier erlangte
Pieracki den Militärgrad eines Oberſten im polniſchen General=
ſtab
. Im Jahre 1928 iſt er als einer der Spitzenkandidaten des
Regierungsblocks in den Seim gewählt worden. Seit vielen Jahren
gehört Pieracki als maßgebliches Mitglied der Regierung an.

Wrrag war nicht ſo warm empfindungsbeſeelt, wie es für
dieWerk nötig wäre. Eine Steigerung ſtellte In der Frühe‟
(BMicke) dar, ſchön geſungen, ſympathiſch vorgetragen, bei den
Zſrgenglocken aber vielleicht ein wenig befangen. Kennſt du
daus Land fanden wir nicht ſehr perſönlich geſungen, friſch
Undwirkungsvoll Er iſt’s‟. Die ſympathiſche junge Künſtlerin
ſchn lebhaften Beifall, obwohl ihr zweifellos der dramatiſche
S2l weit beſſer liegt als das Lied. Dann aber ſei es aus=
geüſochen
, daß trotz des großen Reizes des Orcheſterklanges das
Lx0 Hugo Wolfs idealer mit Klavierbegleitung in der Aus=
pucuing
als romantiſcher Höhepunkt der deutſchen Hausmuſik
wai. Die größere Aufmachung verbreitert und vergröbert
manhes. Am meiſten empfanden wir dies beim Prometheus,
dec/Herr Blaſel bei einem Liedervormittag zu Friderichs vor=
ZüſAher Klavierbegleitung in dieſem Winter ſchon einmal vor=
gengen
hat. Damals beherrſchte die Stimme trotz der kraft=
boln
Begleitung den Geſamteindruck, ſie geſtaltete, die Beglei=
tum
ſtützte, untermalte, wirkte gleichbedeutend mit. In der
O.Aſterfaſſung wird das Ganze zur ſinfoniſchen Dichtung, die
Sime wird oft, ganz beſonders in ihren tiefen Lagen durch
de Inſtrumentalklang zurückgedrängt und verdeckt. Wir be=
dielrten
es darum, weil wir dadurch von Herrn Blaſels künſt=
1e her Leiſtung nicht den perſönlichen Eindruck erhalten konn=
te
=Mauf den wir uns gefreut hatten. Generalmuſikdirektor Karl
Gicerich nahm in der Begleitung ſehr große Rückſicht auf die
Shmen, dämpfte das klangſchön und feinſinnig ſpielende
Sinfter mit allen Mitteln zurück.
hanz beſonders möge ihm dafür Dank ausgeſprochen werden,
Deler zwei Inſtrumentalſätze aus Wolfs meiſterhafter heiterer
2 Der Corregidor in Darmſtadt erſtmalig erklingen ließ; die
eSſieder ſehr ſchmerzlich empfinden ließen, daß dies Werk. das
ſo0g am Anfang einer Spielzeit verſprochen wurde, hier noch nie
EEſng. Wenn man hedenkt, daß vor einer Reihe von Jahren
D Barbier von Bagdad von Cornelius in Darmſtadt geradezu
*1ugſtück war, der möchte beinahe annehmen, daß ſich auch für
D9x Corregidor verſtändnisvolles Publikum finden ließe. Das
ZSſviel beginnt pathetiſch, der ſpaniſche Würdenträger tritt uns
ITiner Grandezza entgegen, es folgen triſtanartige Sehnſuchts=
Ahe und dann liebenswürdige Lyrik, die auf die weibliche
Sſhtrolle Bezug nimmt, das Pathos überwiegt aber. In dem
Syden, iberaus fein inſtrumentierten Zwiſchenſpiel herrſchen
Borrtige Koboldsmotive. Das Stück iſt ſehr kurz und prägnant,
AKrbinettſtückchen feingeſchliffenen Humors. Den Schluß des
certes lildete die große Sinfoniſche Dichtung Pentheſilea
9 leiſts Drama, die im vergangenen Winter ſchon einmal im
SIſon iekonzert erklang. Die Wirkung, die das genial geſtaltete
Anit außerordentlichem Können von dem noch jungen Wolf

ausgearbeitete Werk heute hinterließ, war faſt noch ſtärker und
nachhaltiger als damals, weil uns nun Thematik und Entwicklung
ſchon vertraut waren. Unter Friderichs temperamentvoller und
klar und bewußt geſtaltender Leitung erſtand das Werk ſo, daß
man es neben den bedeutendſten ſinfoniſchen Dichtungen von Liſzt
und Richard Strauß in den Vortragsfolgen der Konzerte nicht
vermiſſen möchte. Leider war das ſchöne und wertvolle Konzert
nicht ſo gut beſucht, wie es zu wünſchen geweſen wäre der Beifall
der ſtets ſtark gefeſſelten Hörer war jedoch ſehr herzlich und
B.N.
lebhaft.
die Bücher des Monaks Juni.
Das Propagandaminiſterium wird von jetzt ab im Rahmen
der von der Reichsſchrifttumsſtelle geplanten Propagandaaktion
für die Neuerſcheinungen des Büchermarkts jeden Monat einige
Bücher, denen als Dichtung oder als Darſtellung des Zeit=
geſchehens
beſondere Bedeutung zukommt. auswählen. Es ſoll
das keine Zenſur bedeuten, ſondern das Volk nur in beſonders
ſichtbarer Form auf wichtige Neuerſcheinungen hinweiſen. Für
den Monat Juni ſind die Sechs Bücher deutſcher Dichtung die
folgenden: Linke. Ein Jahr rollt übers Gebirg; Euringer,
Deutſche Paſſion; Nierentz=Hafen, Wir bauen eine
Straße Schieſtl=Bentlage, Unter den Eichen Strauß,
Der Engelwirt; Tügel, St. Blehk oder Die große Verände=
rung‟
. Die Sechs Bücher zum Zeitgeſchehen ſind: Faber,
Schippe, hacke, hoi: Goebbels Vom Kaiſerhof zur Reichs=
kanzlei
; Hagemann, Richelieus politiſches Teſtament;
Schneider. Unſere Saar; Schwarz van Berk. Die ſo=
zialiſtiſche
Ausleſe; Stegemann. Weltwende‟.
* Simon Haenhuyſen. Ein Gemeinderoman aus dem kirchlichen Le=
ben
Hollands von Cornelis Riinsdorp. (Buchhandlung
des Erziehungsvereins Neukirchen, Kreis Moers.)
Franz Dülbergs, des jüngſt verſtorbenen Dichters, letzte Ver=
deutſchung
aus dem Holländiſchen! Ein gutes Buch für jeden reli=
giöſen
Menſchen insbeſondere für alle diejenigen, denen chriſtliches
Gemeindeleben heilige Gemeinſchaft bedeutet. Der Inhalt gibt in
lebendiger Anſchaulichkeit das Bild einer Gemeinde, in die eine
hohe trotzige Männergeſtalt zurückfindet. Das Buch könnte auch
Heimkehr betitelt ſein, denn es iſt die Heimkehr eines Menſchen
zu Gott und Kirche, der einſt dem Gotteshauſe mit dem hoch=
mütigen
Achſelzucken des Allzuſtarken den Rücken gekehrt hatte.
Simon Haenhuyſen, der Heimkehrer, iſt eine markig gezeichnete
Figur. Er tut ſich ſchwer in ſeinem Kampfe um das Heil. um
ſo eindringlicher wirkt ſeine Umkehr und ſein Sieg, und um ſd
vorbildlicher für jeden Menſchen, der ähnlichen Geiſtes iſt wie er.
Ein Buch aus der Zeit für die Zeit, doppelt wertvoll in Tagen,
wo ſo viel Stellungnahme, ſo viel Anteilnahme von allen chriſt=
lichen
Gemütern verlangt wird. Riinsdorp, dem behäbigen Er=
zähler
von unermüdlicher Freude am Kleinbürgerlichen, dem mit=

Reichsminiſter Dr. Goebbels in Krakau.
Krakau, 15. Juni.
Reichsminiſter Dr. Goebbels iſt am Freitag um 8.30 Uhr mit
den Herren ſeiner Begleitung und den Vertretern der deutſchen
Preſſe, die ihn nach Warſchau begleitet hatten, mit dem Flugzeug
Generalfeldmarſchall von Hindenburg nach Krakau abgeflogen.
Dr. Goebbels traf um 9.50 Uhr in Krakau ein, wo er auf dem
Flugfeld von Staatsſekretär Szembeck, dem Geſandten v. Moltke,
dem Vizewojewoden, dem Stadtpräſidenten von Krakau, dem deut=
ſchen
Konſul, dem Bezirksſtaroſten und dem Stadtſtaroſten und
anderen Vertretern der Behörden und der Preſſe begrüßt. Dr.
Goebbels begab ſich zunächſt in das Grand=Hotel und beſichtigte
dann die Stadt. Auf dem Hotel wurde die Hakenkreuzfahne
gehißt.
Reichsminiſter Dr. Goebbels beſichtigte unter Führung des
polniſchen Kunſthiſtorikers Dr. Grzybowſki die wichtigſten der welt=
bekannten
Kultur= und Kunſtdenkmäler der altehrwürdigen Königs=
ſtadt
Krakau. Es wurden von Dr. Goebbels und ſeinen Begleitern
die Kathedrale am Wawel, das Königsſchloß am Wawel, die
Franziskanerkirche, die alte Univerſität mit der berühmten Jagel=
loniſchen
Bibliothek, das Nationalmuſeum, die Ausſtellung der
orientaliſchen Teppiche und ſchließlich die Marienkirche beſucht.
Namentlich das altehrwürdige Königsſchloß der Jagellonen am
Wawel erweckte das Intereſſe des Reichsminiſters.
An dieſen überaus gaſtfreundlichen Empfang Dr. Goebbels
in Krakau ſchloß ſich ein Empfang der deutſchen Kolonie Krakaus
in den Räumen des Konſulats an. Dr. Goebbels begrüßte die
deutſche Kolonie mit einigen herzlichen Worten, und Konſul
Schillinger dankte im Namen der deutſchen Kolonie für die Ehrung,
die den hieſigen Reichsdeutſchen durch den Beſuch des Miniſters
zuteil geworden ſei. An dem Empfang der deutſchen Kolonie
ſchloß ſich ein Eſſen, das in Abweſenheit des Krakauer Wojewoden
vom Vizewojewoden Walicki gegeben wurde.
Während des Eſſens, das der Wojewode von Krakau zu Ehren
des Reichsminiſters Dr. Goebbels gab, tauſchten der polniſche Vize=
außenminiſter
Szembeck und Miniſter Dr. Goebbels in herzlichem
Tone gehaltene Anſprachen aus.
Dr. Goebbels und ſeine Begleiter traten um 15,30 Uhr vom
Flugplatz in Krakau im Großflugzeug Generalfeldmarſchall
von Hindenburg den Rückflug nach Berlin über Breslau an.
Kurz vor dem Abflug gab Reichsminiſter Dr. Goebbels in Dankes=
worten
an Miniſter Szembeck der Hoffnung Ausdruck, in nächſter
Zeit in Berlin Vertreter der polniſchen Regierung begrüßen
zu können.
Verbot der Sonnenwend=Feuer in Oeſterreich.
Am kommenden Sonntag ſollten auf den Höhen um Inns=
bruck
die üblichen Sonnenwend=Feuern abgebrannt werden. Die
Behörden hatten hierzu urſprünglich die Erlaubnis erteilt unter
der Bedingung, daß nur einfache Feuer, jedoch keine Figuren
abgebrannt werden dürften. Jetzt wurde jedoch das Abbrennen
mit der Begründung verboten, daß am nächſten Sonntag der
Namenstag Adolf Hitlers ſei und nationalſozialiſtiſche Kund=
gebungen
nicht ausgeſchloſſen wären. Wahrſcheinlich werden nun
die Höhenfeuer am übernächſten Sonntag abgebrannt werden.

Vom Tage.
Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath und Reichspropa=
gandaminiſter
Dr. Goebbels haben an den polniſchen Außenmini=
ſter
anläßlich der Ermordung des polniſchen Innenminiſters Bei=
leidstelegramme
geſandt.
In der dichtbeſetzten Jahrhunderthalle in Breslau ſprach am
Freitag abend Reichsinnenminiſter Dr. Frick im Rahmen des
großen Propagandafeldzuges gegen die Miesmacher und Nörgler.
Der preußiſche Miniſterpräſident Göring hat den Kommandeur
der Landespolizeigruppe General Göring, Oberſt Wecke, mit
Wirkung vom 1. Juli ab, zum Kommandeur der Landespolizei=
inſpektion
Brandenburg ernannt und ihm mit ſofortiger Wirkung
den Charakter des Generals der Landespolizei verliehen. Zum
Kommandeur der Landespolizeigruppe General Göring hat der
Miniſterpräſident ſeinen bisherigen Adjutanten Major Jacobi
unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberſtleutnant ernannt. Für
den auf eigenen Antrag bis zur Erledigung ſeines eigenen Ab=
ſchiedsgeſuches
beurlaubten Kommandeur der Landespolizeiinſpek=
tion
Weſt, General Stieler von Heydekampf, hat der Miniſter=
präſident
den bisherigen Kommandeur der Landespolizeiinſpektion
Brandenburg, General Baltzer, mit Wirkung vom 1. Juli 1934
zum Kommandeur der Landespolizeiinſpektion Weſt ernannt.
Biſchof Dr. Oberheid hat auf Antrag einen längeren Urlaub
angetreten. Seine Tätigkeit in der Reichskirchenregierung dürfte
damit beendigt ſein.
Der Generalkommandeur der finnländiſchen Armee hat allen
Offizieren die Zugehörigkeit zu Freimaurerlogen verboten.
Die franzöſiſche Kammer nahm am Freitag abend die geſamte
Vorlage der Regierung Doumerque über die militäriſchen Nach=
tragskredite
in Höhe von 3120 Millionen Franken mit 420 gegen
171 Stimmen an.

fühlenden Darſteller der religiöſen Nöte, in die uns der Alltag
verſtrickt, ſteht Dülberg als Verdeutſcher ebenbürtig zur Seite. Die
niederländiſche Mentalität hat ihm ſeit Jugendtagen immer beſon=
ders
nahe geſtanden, er liebte ſie in der bildenden Kunſt der großen
Meiſter des Landes, er liebte ſie in der Literatur der großen und
kleinen Dichter, ſo ward aus ihm ein Mittler von Bedeutung zwi=
ſchen
zwei germaniſchen Sprachwelten, den die Freunde ſeiner
beweglichen Perſönlichkeit und ſeiner Werke, nun da er ſelbſt ſeine
Heimkehr zu Gott gefunden, noch lange ſchmerzlich vermiſſen
werden.
Häbg.
* Carin Göring, von Fanny Gräfin von Wilamowitz= Moel=
lendorff
, geb. Baronin von Fock. Mit einem Nachworte von Mar=
tin
H. Sommerfeldt. (Verlag von Martin Warneck, Berlin.)
Ein Buch von ergreifender Reinheit und Lauterkeit, ein Buch der
Schweſternliebe, wie es kein zweites gibt, ein Buch ganz und
gar nordiſch ſchlicht und vorbildlich für die Empfindungswelt un=
ſerer
weiblichen Jugend. Unmöglich, dem Buche eine andere Wer=
tung
zu geben, unmöglich aber auch, mit verſtandesmäßigen Er=
wägungen
ſeinem Inhalt näherzutreten, ohne ſeinen heiligen
Zauber zu entweihen. Wie ſagt die Verfaſſerin im Vorwort? Die
zarten Farben auf dem Flügel eines Schmetterlings laſſen ſich
nicht berühren. In den dunkelſten Schacht eines Menſchenherzens
vermag ein fremdes Auge nicht hineinzublicken. Ich kann aber
hinweiſen auf die leuchtend ſommerlichen Farben dieſes ſeltenen
Frauenſchickſals, auf die äußeren Umriſſe des Lebensweges durch
Liebe und Dunkelheit, durch Täler, Dornengeſtrüpp und blühende
Oaſen, der zuletzt bis zu den Zinnen der ewigen weißen Berge
geführt hat. Jedenfalls gelingt es der Verfaſſerin mit der Er=
füllung
dieſes Verſprechens jedermann ahnen zu laſſen, was Her=
mann
Göring in ſeiner Carin beſeſſen hat und was ſie ihm be=
deutete
. Und auch noch ein Weiteres ſchenkt ſie dem Leſer: Ein=
blicke
, mit den ſonnigen Augen einer Frau getan, in das Werden
und Wachſen der großen, der gewaltigen, nun ganz Deutſchland
beherrſchenden Ideen.
Hdbg.
Himmelblauer Traum eines Mannes Roman von Otto Bern=
hard
Wendler. Illuſtriert von W. R. Heiniſch. 3,80 RM.
Societäts=Verlag, Frankfurt a. M. 1934.
Es iſt ein großartiger Einfall des aus der Mark ſtammenden
Dichters O. B. Wendler, einen Stier aus Kitſch und Wahrheit
bei den Hörnern zu packen und ihn elegant und traumwandleriſch
ſicher vor den Augen der rieſigen Arena aus Kinoliebhabern mit
dem Florett der Dichtkunſt zu erlegen. Wie Cervantes durch Don
Quichotte den Dichterromanen ſeiner Zeit zu Leibe rückt und in
ganz Europa ein befreiendes Gelächter erntet, weiß Wendler aus
der Kinoromantik ein echtes modernes Märchen zu ſpinnen. Mit
einem gewaltigen Sprung ſtürzt er ſich kopfüber aus den Repor=
tageromanen
des letzten Jahrzehnts in die Welt der vom Film
befruchteten Abenteuer und gibt der Literatur den Mut zur ge=
ſtalteriſchen
Phantaſie zurück. Männerromantik iſt in dieſem
modernſten Abenteuer= und Märchenbuch: Wildnis Schnaps, Liebe
und Mord. Die Moritat hat es dem Dichter Wendler angetan.
Er entnimmt ſie dem Film, dem die ganze Erde gehört, und
macht ſie mit Witz und Ueberlegenheit literaturfähig.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 164

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 16. Juni 1934

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Gretel 6ölz
geb. Fritz
Vermählte.

Gutenbergſtr. 68 Darmſtadt Soderſtr. 14

Kirchliche Trauung: Sonntag, 17. Junl 1934, 13½ Uhr,
St. Ludwigskirche.

Ihre bermählung geben bekannt:

Peter hoffmann
und Frau Annelieſe
geb. Maher.

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Darmſtadt
Lagerhausſtraße 26.

Kirchl. Trauung: 16. Juni, nachmittags 3 Uhr,
in der Martinskirche zu Darmſtadt.

Heute entſchlief nach kurzem mit Geduld
ertragenem Leiden unſere herzensgute
Mutter, Großmutter und Tante

Frau anna Surbard oraß
geb. Müller
im Alter von 78 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Gruß, Zimmermeiſter.
Nieder=Ramſtadt, den 14. Juni 1934,

Die Beerdigung findet Sonntag, den
17. Juni, mittags 2 Uhr, vom Sterbehaus,
Adolf=Hitler=Straße aus ſtatt.

Bei Sterbefällen
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Ihre Vermählung geben bekannt
Hans Meister
und
Frau Gertrud, geb. Bieger

Darmstadt, Im tiefen See 16 Roßdörferstraße 31,
Kirchliche Trauung: Sonntag, 17. Junl, 1934, 15 Uhr, in der Stadtkapelle.

Dankſagung.
Für die zahlreichen und wohltuenden Be=
weiſe
herzlicher Anteilnahme, die uns bei
dem ſo ſchmerzlichen Verluſie unſeres teuren
Eniſchlafenen

Zeimic, Taug

bekundet worden ſind, ſagen wir hierdurch
innigſien Dank.
Namens der Leidiragenden:
Lina Lautz, geb. Bach
Anne Hetzler, geb. Lauß.

Darmſtadt, im Juni 1934.
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[ ][  ][ ]

Samstag, 16. Juni 1934

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 164 Seite 5

eumäddt
euschtanf
estünte
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Aus der Landeshauptſtadt
Darmſiadti, den 16. Juni 1934.
Warum Kinderlandverſchickung?
Von Gauamtsleiter Bürgermeiſter Haug. Darmſtadt.
Die große Aufgabe des Hilfswerks, 500 000 bedürftige Kinder
umal herauszuſchicken aus ihrer alltäglichen Umgebung, ſoll be=
mſen
, daß der deutſche Volksgenoſſe wieder zurückgefunden hat
uvahrer Volksgemeinſchaft. Die Kinder, die in einer Atmoſphäre
zſ Lärms und der Unruhe aufgewachſen ſind, die wohl kaum
ſimal in ihrem Leben die herrliche, entſpannende Ruhe der gro=
ſi
freien Natur kennen gelernt haben, ſollen nun einmal her=
amaus
dem ewig brodelnden Keſſel der Großſtadt. Wie unglück=
lithaben
ſie ihren Altersgenoſſen aus der Schule zugehört, denen
gsbeſſer geſtellte Eltern möglich machen konnten, einmal das
Kiae Meer, die rieſigen Felsmaſſive der Gebirge oder die unend=
Iſch Ruhe der Wälder in all ihrer Pracht und Schönheit zu ge=
mueen
. Nun ſollen die ärmeren Kinder auch einmal hinaus, ein=
und das zu erleben, was ihnen bisher nur im Traume vor=
füſhnebte
. Auf Ausflügen ihrer Schule ſangen ſie wohl alle das
cat Volkslied: Hinaus in die Ferne. Aber wie begrenzt war
do die Ferne, ſie endete ſtets am Ziel der Vorortbahnen. Aber,
ma würden dieſe Kinder wohl ſagen, wenn es nun wirklich ein=
ma
weit hinaus in die Ferne ginge. Was würde z. B. ein Ber=
lilm
Junge ſagen, wenn er vor dem gewaltigen Maſſiv des Rie=
ſeſnebirges
ſtände. Einen richtigen großen Berg hat er in ſeinem
Ouhn noch nie geſehen. Wie würde ſich ſein Mund vor Erſtaunen
ööfnn, wenn er vor den Bergrieſen ſtehen könnte, wie würden
ſeen kugelrunden Kinderaugen blitzen. Oder ein Kind aus den
Beren, wenn es zum erſten Male die wildbewegte, ſtürmiſche
Morſee in all ihrer Schönheit erlebte, oder das ſtets wieder=
kehunde
Wunder von Ebbe und Flut. Wie würde ſich der ſtets
eün Erlebnis darſtellende Sonnenuntergang mit all ſeiner Farben=
prmtt
, in ſeinem dankbaren Augen widerſpiegeln.
Deutſcher Volksgenoſſe, der du einem Kinde der Großſtadt
den Ferienaufenthalt bei dir ermöglichſt, kann es für dich etwas
Bßſſres geben, als den heißen Dank, der für alles Erlebte aus
den hellen Kinderaugen ſpricht? Du wirſt deine Frunde an
deinm Pflegekind haben. Du dienſt nicht nur dem Kinde, ſon=
der
auch dem Volke. Geſunde Jugend geſundes Volk!
Darmſtädter Kinder kommen nach Oberſchleſien zur Er=
houg
. Am geſtrigen Freitag früh marſchierten unter Vorantritt
des HA.=Brigadekapelle hundert Kinder aus Darmſtadt und ver=
ſchreenen
Kreisorten vom Amt für NS.=Volkswohlfahrt in der
Willelminenſtraße aus nach dem Hauptbahnhof. Es handelte ſich
dade um die Kinder, die zuſammen mit Kindern aus Frankfurt,
Offebach, Mainz, Wiesbaden, Hanau und Worms geſtern durch
die /SV. in einem Sonderzug von Frankfurt aus nach Ober=
ſchieſen
geſchickt wurden. Die hieſigen Amtswalter der NSV.
gaua den Kindern das Geleite. Auch viele Eltern begleiteten
ihre Kinder bis zum Bahnhof, wo ſie mit einem fahrplanmäßigen
Zuue nach Frankfurt fuhren, von wo aus der Sammeltransport
vonich ging. In Frankfurt wurde den Kindern ein herzlicher
Aged bereitet. Die Kinder kommen in oberſchleſiſchen Dörfern
auz ſer Wochen in Privataufenthalt.

na0 Fung!
vers witm

Bekannkmachungen des Perſonalamkes.
lebertragen wurde: am 8. Juni 1934 dem Lehrer Martin
AIſen zu Dromersheim, Kreis Bingen, eine Lehrerſtelle an der
Vcltſchule zu Gonſenheim, Kreis Mainz; dem Lehrer Peter
Hausmann zu Hechtsheim, Kreis Mainz, eine Lehrerſtelle an
dem ſolksſchule zu Gonſenheim, Kreis Mainz; am 8. Juni 1934:
er,Pehrer Wilhelm Balmerth zu Gonſenheim Kreis Mainz,
einu Pehrerſtelle an der Volksſchule zu Dromersheim Kreis Bin=
gem
)ämtlich mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts an.
Feſtellt wurde: Ernſt Roth in Bieber am 11. Juni 1934
zumlommiſſariſchen Beigeordneten der Gemeinde Bieber, Kreis
Offevach.
in den Ruheſtand verſetzt wurde: am 26. April 1934 der
Obuzſſiſtent bei dem Amtsgericht Büdingen Karl Krenkel auf
Nauyſchen mit Wirkung vom 1. September 1934 durch den Herrn
Staußminiſter in Heſſen unter Anerkennung ſeiner dem Staate
gel iſeten langjährigen treuen Dienſte und des im nationalen
In eeſſe bekundeten Opferſinns mit dem geſetzlichen Ruhegehalt.

Yünfzigjähriges Geſchäftsjubiläum. Der Milchhändler Karl
ellermann, Wienerſtraße 48 kann heute auf ein 50jähriges
Geſſhiftsjubiläum zurückblicken. Das Geſchäft wurde im Jahre
1888llon ſeinem Vater Adam Hellermann und ſeiner Ehefrau, die
in de Großen Ochſengaſſe 8 (jetzt Herberge zur Heimat) ein
Lekbimittelgeſchäft betrieben, von dem damals beſtens bekannten
Hofzu Nikolaus Kaffenberger aus Groß=Bieberau übernommen.
Im ühre 1895 wurde das Geſchäft nach der Kleinen Ochſengaſſe 3,
wo ſich heute der Durchbruch der Landgraf=Georgſtraße befindet,
verset. Durch Erwerb des Hauſes Wienerſtraße 48 erfolgte im
Jalln 1906 abermals eine Verlegung dorthin. Im gleichen Jahre
übeaben die Eheleute dem Sohn Karl Hellermann die Milch=
handlng
, die ſie bis dahin auf eine beachtliche Höhe gebracht hat=
ten
., Der neue Inhaber hat es verſtanden, im Laufe der Jahre die
Mi=Gandlung zu einem muſtergültigen, hygieniſch einwandfreien
Betuſb auszubauen. Die Gaſtwirtſchaftsräume wurden zu einem
Ladeenumgebaut und den geſetzlichen Vorſchriften entſprechend aus=
geſtuttet
. In ihnen werden jetzt die Molkereierzeugniſſe verkauft
und lleichzeitig ein Milchausſchank eingerichtet. Die Eröffnung
erfalf am heutigen Tage.
Dienſtjubiläum. Herr Polizeiverwaltungsoberaſſiſtent Aug.
begeht am 16. Juni 1934 ſein 40jähriges Dienſtjubiläum
bei de Polizeidirektion Darmſtadt.
A Geburtstag. Am Montag, den 18. Juni, feiert eine lang=
jährig
Abonnentin des Darmſtädter Tagblatts, Frl Marie
Schofer, ihren 80. Geburtstag. Frl. Marie Schaefer iſt die
Tockitt des 1908 verſtorbenen Profeſſors der Kunſtgeſchichte an der
hieſſon Techniſchen Hochſchule, Geheimrat Dr. Georg Schaefer.
Dies zbilarin iſt bekannt als Kunſtmalerin. Im Auftrag der
Staa/Darmſtadt kopierte ſie ſeinerzeit die Holbeinmadonna als
Hockztsgeſchenk der Stadt für die Prinzeſſin Alix, die Zarin von
Rußlnd. Eine zweite Kopie des berühmten Bildes ging an den
Köri Karol von Rumänien. Eine weitere Schöpfung von ihr
iſt da große Hochaltarbild in der hieſigen St. Ludwigskirche. Die
Dockhagte erfreut ſich noch heute großer körperlicher und gei=
ſtiger
Rüſtigkeit.
Heſſiſches Landestheater.

Miiſte He

Sarmiltg

16. Juni

B27, dazu
Anf. 191 Ende 2134 Uhr.
kinderreiche Mütter Nummerkarten 401 500
Der Raub der Sabinerinnen. Preiſe 0.504.50

Anf. 19½, Ende gegen 23 Uhr. D. Bühne H 13
Somntg
Preiſe 0.705.50
17. Juni /Arabella.

Anf. 20, Ende 22½ Uhr. A 25.
Diestg
19. Juni Der Raub der Sabinerinnen. Preiſe 0.504,50

Mittych

Don

B 25, dazu
Anf. 20, Ende 22½ Uhr.
kinderreiche Mütter Nummerkarten 501 600.
Preiſe 0.705.50
Das Wahrzeichen.

Pitag

Anf. 19½, Ende gegen 23 Uhr. C 25.
Mrteſe 3.30
21. Juni Arabella.

5 50

Freistl

San-ig

D 25, dazu
Anf. 20, Ende 22½ Uhr.
kinderreiche Mütter Nummerkarten 601 700.
Preiſe 0.705.50
22: Zuni Das Wahrzeichen.

Anf. 19½, Ende gegen 23 Uhr. D. Bühne H 14
Preiſe 0.705.50

23. Juni Don Carlos.

Son /ia

C 26, dazu
Anf. 19½, Ende 22 Uhr.
kinderreiche Mütter Nummerkarten 701 800
Preiſe 0.705.50
24. Juni
Das Wahrzeichen.

*Maſſenkundgebung in der Feſthalle.
Pg. Müller=Scheld rechnet mit den Miesmachern und Nörglern ab.
der Führer erklärt hat, erſt der Großteil der Arbeitsloſen wieder
in den Arbeitsprozeß eingegliedert iſt. Mit Fug und Recht wies der
Das deutſche Volk will Frieden
Redner erneut darauf hin, daß der Nationalſozialismus ein ausge=
powertes
und überſchuldetes Volk übernommen habe. An vielen Bei=
ſpielen
, anEinzelheiten aus der Kriegs= und Nachkriegszeit zeigte Pg.
und Arorkt.
Müller=Scheld, wie es in einem berufsmäßigen Mies=

Dem Ruf der Kreisleitung Darmſtadt der NSDAP., in der
Feſthalle, dem größten Darmſtädter Verſammlungsraum, gegen
das Miesmacher= und Nörglertum zu demonſtrieren, war die
Darmſtädter Bevölkerung in anerkennenswerter Weiſe gefolgt.
Schon von 5 Uhr ab ſtromten die Maſſen zur Feſthalle, zum Teil
in geſchloſſenen Zügen der Ortsgruppen und Fachſchaften, der Be=
triebe
und Behörden, an der Spitze die Hakenkreuzbanner, zum
großen Teil geführt von Muſikzügen und Spielmannszügen, deſſen
flotte und ſtraffe Marſchweiſen auf allen Anmarſchſtraßen ertönten.
Viele Teilnehmer trugen die einfach=ſchmucken Anzüge der Arheits=
front
. In der Feſthalle ſelbſt ſpielte die Polizeikapelle
unter der Leitung des Pg. Muſikmeiſter Buslau unermüdlich
und exakt wie immer.
Nach dem Einmarſch der Verſammlungsleitung und der zahl=
reichen
Fahnenabordnungen ſprach der Verſammlungsleiter Pg.
Kreisleiter Wamboldt kurze Worte der Begrüßung, in denen
er ſeiner Freude über den ſtarken Beſuch die Feſthalle war
überfüllt, Hunderte und aber Hunderte mußten mit Stehplätzen
vorlieb nehmen beſonders von Mitgliedern der NSBO., Aus=
druck
gab. Der Verſammlungsleiter gab dann ſofort das Wort
dem Redner
Gaupropagandaleiter Müller=Scheld,
Frankfurt a. M., Leiter der Landesſtelle Heſſen für Volksauf=
klärung
und Propaganda. Der Redner verſtand es vom erſten
Satz an die Aufmerkſamkeit der Anweſenden zu feſſeln und in den
Bann ſeiner treffenden und ſcharfen Sätze zu ziehen, mit denen
er den Kampf gegen das Miesmacher= und Nörglertum aller
Kategorien führte. Pg. Müller=Scheld geißelte vor allen Dingen
unter ſtürmiſcher Zuſtimmung der Nieſenverſammlung die Tat=
ſache
, daß es den Nörglern, die kritiſieren, ja gar nicht auf
Beſſerung irgendwelcher Mißſtände ankommt, ſondern nur auf das
Miesmachen, auf das Nörgeln und das Kritiſieren an ſich Der
Redner betonte immer wieder, daß alle Maßnahmen der Regie=
rung
wohlüberlegt und Schritt für Schritt ergriffen werden, ſo
wie der Führer es will, ſo wie es in ſeinem großen Plan liegt.
Drei große Gruppem unterſchied der Redner unter den
Miesmachern. zunächſt die Juden, deren ungeheurer Einfluß in
Deutſchland zurückgedrängt werden mußte, dann die Deutſch=
Nationalen. Hierunter verſtand der Redner nicht die Deutſch=
nationalen
ſchlechthin, ſondern die Gruppen derjenigen, die ihrer
Geiſtesrichtung und Charaktereinſtellung nach gehofft haben, mit
den Kräften des Nationalſozialismus das wieder zurückzuholen,
was ſie 1918 verloren haben! Eine dritte Gruppe umfaßt Geiſt=
liche
beider Konfeſſionen. Pg. Müller=Scheld erklärte ausdrück=
lich
, daß er nicht die Kirche meine, die von der Regierung geſchützt
ſei, ſondern die Geiſtlichen ſelbſt, die ſich bis jetzt z. B. auf den
Dörfern als die unumſchränkten Herrſcher auf allen Gebieten ge=
fühlt
hätten. Lebhafte Zuſtimmung folgte dem Redner, als er
u. a. auf die großen Fragen der Wirtſchaftspolitik zu ſprechen
kam, und vor Augen führte, wie erſtarrt unſer wirtſchaftliches
Leben Anfang 1933 auf allen Gebieten war, welch’ entſetzliches
Erbe der Führer auch hier übernommen hatte. Hiermit hängt es
auch zuſammen, daß der Lebensſtandard des deut=
ſchen
Arbeiters ſo unerhört niedrig iſt. Klar iſt,
daß hier eine Beſſerung der Lage erſt eintreten kann, wenn, wie

Unſere Eulen im Herrngarken.
Der Reichsbund Volkstum und Heimat, Fachamt für Tier=
ſchutz
, teilt mit:
In einer hieſigen Zeitung wurde vor einigen Tagen behaup=
tet
, daß die Eulen im Herrngarten, die Vögel ſtark vernichteten.
Da dieſe irreführende und auf keinerlei Sachkenntnis beruhende
Mitteilung geeignet iſt, zur Vertilgung unſerer Eulen zu führen,
ſehen wir uns veranlaßt, ausdrücklich darauf hinzuweiſen, daß die
Eulen mit zu unſeren nützlichſten Vögeln gehören, vor allem des=
wegen
, weil ſie die beſten Mäuſevertilger ſind. Durch Unter=
ſuchung
der Eulengewölle können wir uns leicht ein einwand=
freies
Bild von der Ernährung der Eulen machen. So hat man
von der Schleiereule von der über 17 000 Gewölle unter=
ſucht
worden ſind, feſtgeſtellt, daß nur 1,2 Prozent ihrer Nahrung
aus Vögeln beſteht, dagegen 67 Prozent aus Mäuſen und Wühl=
mäuſen
. Beim Steinkauz ſind die gleichen Zahlen, 1,5 Pro=
zent
(Vögel) und 60 Prozent (Mäuſen und Wühlmäuſen). Hierzu
iſt noch zu bemerken, daß es ſich bei den von den Eulen geſchla=
genen
Vögeln faſt durchweg um kranke oder ſchwächliche Vögel
handelt. Wenn dieſe von den Eulen, die ſo eine natürliche Ge=
ſundheitspolizei
darſtellen, ausgemerzt werden, ſo wird dadurch
der geſamte Vogelbeſtand vor Entartungen bewahrt, was im In=
tereſſe
des Naturhaushalts nur zu begrüßen iſt. Mit vollem Rechte
ſtehen alſo alle Eulenarten im ganzen Deutſchen Reich unter ge=
ſetzlichem
Schutz.

Die Hand
am Puls
der
Wirtſchaft!

Die großen wirtſchaftlichen Zuſammenhänge kann nur der
erkennen, der ſich nicht mit Einzelerſcheinungen, ſondern mit allen
Strömungen der Zeit auseinanderſetzt. Unentbehrliche Führerin
durch alle Gebiete der Tagesgeſchichte iſt dem Menſchen unſerer
Zeit die verantwortungsbewußte Preſſe geworden. Begleiter
durch das Heute. Wegweiſer zum kommenden Geſchehen in einem
anſpruchsvollen Leſerkreis iſt das Darmſtädter Tagblatt.
Ein ausgezeichnet redigierter Wirtſchaftsteil ergänzt die
Leiſtungen auf allen anderen Gebieten!

Die photographiſche Ausſtellung der Geſellſchaft deutſcher
Lichtbildner in den unteren Räumen des Landesmuſeums übt
eine außerordentliche Anziehungskraft aus. Auch in den Sonntag
folgenden Tagen war die Beſucherzahl ſehr groß. In der Tat iſt
der Eindruck, den dieſe Schau vermittelt, ein ſtark nachhaltiger.
Sei es, daß man von den Meiſterporträts gefeſſelt wird oder
ſich der unvergleichlich ſchönen Landſchaft erfreut. Beſonderes In=
tereſſe
können auch noch die Induſtrie=Aufnahmen verbuchen, die
gerade für propagandiſtiſche Zwecke hervorrragend geeignet ſind.
Eine Photoſchau dieſen Formats haben wir in Darmſtadt noch
nicht geſehen. Das Landesmuſeum iſt täglich von 1017 Uhr ge=
öffnet
. Jeder ſollte ſich dieſe Meiſter=Ausſtellung anſehen.
Wer folgt? Der Heſſiſche Fechtverein Waiſenſchutz Darmſtadt
hat für die Aktion Mutter und Kind den einmaligen Betrag von
50 RM. als Spende zur Verfügung geſtellt. Wer iſt der Nächſte,
der ſich dieſer vorbildlichen Haltung anſchließt?

macher ausſieht, der ſo früher gegen den Führer loszog, den
kleinen SA.=Mann und Amtswalter lobte, und jetzt einmal den
Spieß umdreht, an dem Führer alles herrlich findet, den Unter=
organen
der Bewegung aber alles mögliche anhängen will. Denn
nur darauf kommt es ja den Nörglern und Beſſerwiſſern an! An
manchen Stellen ſeiner Ausführungen flocht der Redner ſchlagartig
und überzeugend einen Satz über die bisherigen, tatſächlichen Lei=
ſtungen
der Regierung ein, die z. B. auf dem Getreidemarkt mit
gutem Grund die Spekulation unterbunden habe! Auch der Bauer,
der heute noch nicht alle Maßnahmen der Regierung verſtehe und
billige, werde in abſehbarer Zeit einſehen, wie folgerichtig und
überlegt, wie ſyſtematiſch und nur im Allgemeinintereſſe, und damit
auch im Intereſſe aller die Regierung handele und arbeite. Kurz
ſtreifte der Redner bevölkerungspolitiſche Probleme, die unge=
heure
Verbreitung der Erbkranken im deutſchen
Volke und die trüben Ausſichten in dieſer Beziehung für die
nächſten Jahrzehnte wenn hier nicht gründlich durchgegriffen
wird. Aus der Fülle von Zahlenmaterial auf dieſem traurigen
Gebiete gab Pg. Müller=Scheld ſo manches bekannt, was zum
Nachdenken anregen kann und auf die Verſammelten ſichtlich ſtar=
ken
Eindruck machte. Im Zuſammenhang hiermit kennzeichnete der
Redner mit ſcharfen und treffenden Redewendungen die kirch=
lichen
Kreiſe, die in der Unterbindung erbkranker Zeugung eine
Verſündigung gegen den Gottesgedanken ſehen wollen und wies
energiſch die törichten Behauptungen zurück, die in dem National=
ſozialismus
den Verkünder eines Neuheidentums ſehen wollen!
Stürmiſcher Beifall dankte auch dem Redner, als er das Märchen
von der Kriegswilligkeit der Führer und der
nationalſozialiſtiſchen Bewegung zerpflückte. Ebenſo
lebhaft war die Zuſtimmung der Tauſende, als er das gute Ver=
hältnis
zwiſchen Deutſchland und Polen freudig begrüßte und auch
an der Reiſe des Führers nach Italien den unbeugſamen
Friedenswillen des Nationalſozialismus kenn=
zeichnete
. Zum Schluß ſeiner Ausführungen ſprach Pg. Müller=
Scheld noch über den Führer, der ſich aus eigener Kraft durch alle
Schwierigkeiten des Lebens hindurchgearbeitet hat. Er hat die
Seele des deutſchen Arbeiters kennen und im Felde den deutſchen
Menſchen achten gelernt. So entſtand in dem Führer der Wunſch,
dieſes Volk in einer neuen ſozialen und nationalen Einheit zu=
ſammenzufaſſen
. Der Führer hat ſich durchgeſetzt gegenüber aller
Kritik, aus eigener Kraft, aus einem untrüglichen Inſtinkt heraus,
aus ſeinem Glauben an die Zukunft des deutſchen Volkes heraus.
Der Führer will eine Gefolgſchaft von Kamera=
den
will Männer und Frauen, die ehrlich ſind.
Der Redner ſchloß mit den Dichterworten, die davon ſprechen daß
der Tag kommen wird, an dem ein einzig Zelt
geſpannt wird über allem deutſchen Land! (Nicht
endenwollender Beifall.)
Kreisleiter Pg. Wamboldt faßte die ſtürmiſche Zuſtim=
mung
der Tauſende noch einmal in kurze, kernige Dankesworte zu=
ſammen
, und verſprach für Darmſtadt treue Mitarbeit und Gefolg=
ſchaft
im Sinne der Ausführungen des Redners und ſchloß mit
einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer.
Nach dem Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied erfolgte der Aus=
marſch
der Fahnenabordnungen, und unter den ſtraffen Rhythmen
des Badenweiler Marſches ſchloß die Maſſenkundgebung.

Erlauſchtes vom Soldakenkag.
Menſch. Gretel, daß mer dich aach mol widder ſieht!
Ja, ſeekt die, ich bin aach nor heit in Dammſtadt, ich hob
e Stell im Odewald, in Beerfelde
Wos? bei me Bauer, als Dienſtmädche?
Gretel:. Ach Quatſch Hanna wos ich bin, däß nennk
mer landwertſchaftlich Helferin!
Hanna: Awer, wie kimmſte bloß dezu, in de Odewald zu
geh?
G.: No ja, ich hob an Oſtern noch de Schul als koo Stell
in de Schtadt gekrickt, un uff em Arweitsamt
Do unne om Hauptbahnhof?
G.: Ja bei de Berufsberadung hawwe ſe ſehr viel Land=
ſtelle
.
Hoſte donn koo Angſt gehatt vor dere viele Arweit?
G.: Däß Arweitsamt hott ſich je genau de Platz ogeguckt.
Zu viel Arweit is däß net ich bin jo dort aach net als volle
Kraft ſundern, waasde, mehr als Feriekind!
H.: Geh haam uff em Land muß jeder ſchaffe und ſchuffde
von morjens bis owends do hob ichs doch beſſer, owends un
Sunndags frei!
G.: Siehſt awer aach ſchee blaß aus, un abgenumme hoſte
aach!"
H.: Joja, ich hob jo als viel Koppweh. wann ich aus de
Fawrik haamkumm!
G.: Däß is aach net däß Richdige fer dich, de gonze Dog in
dem Staab! Awwer ſäh ich aus, als mißt ich von morjens
bis awends ſchuffde? Ich bleib meiſtens dehaam bei de Kinner,
wenn die Große uffs Feld gehn. Drei goldige Kerlcher ſin däß,
vun 1½5 Johr! Mit dene dhu ich als ſpiele, dann ſcheel ich
Kadoffel oder ſpiels Geſchärr, Strimp hob ich jo ſchun dehaam
ſtoppe kenne.
H.: Mußt de aach als die Kieh melke?
G.: Och geh haam du ſtellſt der däß alles ſo forchtbar
ſchwer vor. Als mol iſt es wie e Erholung, ich hob ſeit Oſtern
acht Pund zugenumme!
H: Un braun gebrennt biſte, klor! Was krikſte donn
eigentlich defor bezohlt?
G.: 3,50 RM. die Krankekaß bezehlt de Arweitgewer.
H.: Däß is awwer wenich, guck e mol, ich verdien ſchun 28
RM im Monat!
G.: Dofür hengſte dehaam am Diſchkaſte wenn de däß
Eſſe obrechenſt, bleibt der a vielleicht noch en gonz klaane Iwwer=
ſchuß
vum Fawriklohn no, den iſt die geſund Landluft ſchun
wert, gell?
: Ich mecht jo gern raus awwer
G.: Och wos, maanſte die 3,50 RM. lange der net? Sunn=
dags
bleib ich bei de Familie, vorich Woch wor ich mit de Tochter
zuſamme in Lindefels. Oder manchmol geh ich mit dem BdM.
uff Fahrt. Klor!
H.: Däß machſt de aach? Sauwer! Waaßt de, ich hätt grad
Luſt dezu! Gibts denn noch viel ſo Stelle?
G.: Klaar! Frog mol beim Arweitsamt. Do gibts alle
megliche Landſtelle, nett nor bei Bauern hettſte net Luſt in e
klaa Odewaldpenſion zu kumme? Do kannſte ſogar koche lerne!"
H.: Och du däß mecht ich gern, däß wer e Sach! Kumm
doch noch em Feſtzug mol rüwwer und redd mit meine Eldern,
vielleicht derff ich mer aach ſo e ſchee Stellche ſuche!"
Geprüfte Stellen für ſchulentlaſſene Mädchen werden ver=
mittelt
beim Arbeitsamt Darmſtadt, Mornewegſtr. 75.
Oeffentliche Impftermine werden in der nächſten Woche, und
zwar am Montag, den 18., Mittwoch, den 20. und Freitag, den
22. Juni d. J. in der Rundeturmſchule jeweils von 1516 Uhr
abgehalten Aus einem Hauſe, in dem anſteckende Krankheiten,
wie Scharlach, Maſern, Diphtherie, Krupp. Keuchhuſten. Fleck=
typhus
, roſenartige Entzündungen oder die natürlichen Pocken
herrſchen, dürfen Impflinge zum allgemeinen Termin nicht ge=
bracht
werden. Die Eltern des Impflings oder deren Vertreter
haben dem Impfarzt vor der Ausführung der Impfung frühere
oder noch beſtehende Krankheiten des Kindes mitzuteilen. Die
Kinder müſſen zum Impftermin mit reingewaſchenem Körper und
mit reinen Kleidern gebracht werden.
Zeitweiſe Schließung des Woogs. Im Rahmen der in der
Zeit vom 17. Juni bis 24. Juni 1934 ſtattfindenden Reichs=
ſchwimmwoche
werden im großen. Woog durch die hieſigen
Schwimmſport treibenden Vereine umfangreiche Vorführungen
veranſtaltet werden. Zur Durchführung des Programms muß des=
halb
in der Zeit vom 17. Juni bis 24. Juni der öffentliche Bade=
betrieb
im Woog wie folgt eingeſtellt werden: am 17. Juni von
14 bis 18 Uhr; am 18., 19., 20., 21. Juni je von 18 Uhr ab; am
22. Juni von 15 is 18 Uhr; am 23. Juni von 15 Uhr ab und
am 24. Juni von 14 Uhr ab.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 164

Auforac einer eieclic neuen geit!

das große einheitliche Männerwerk innerhalb der evangeliſchen
Kirche iſt im Werden begriffen, daran mitzuarbeiten und aufzu=
bauen
iſt Pflicht aller kirchlich geſinnter Männer. In treuer und
rühriger Arbeit, gemäß ſeiner Satzung, hat der Verband unent=
wegt
ſeit ſeinem Beſtehen, auch in den ſchweren Jahren, die hin=
ter
uns liegen, dieſe Ziele verfolgt, hat es ſtets als ſeine vor=
nehmſte
Aufgabe betrachtet, das innerkirchliche Leben der Einzel=
gemeinde
zu fördern, die alten kirchlichen Sitten, Gebräuche und
Ordnungen zu erhalten, Heilighaltung von Sonn= und Feiertagen,
der Ehe und Familie anzuſtreben, ſowie nach der ſozialen Seite
hin durch Linderung ſeeliſcher und wirtſchaftlicher Not, durch Be=
ratung
. Unterſtützung und Hilfeleiſtung ſeiner Mitglieder helfend
einzugreifen, vor allem aber energiſch Front zu machen gegen alle
zerſtörenden, finſteren Mächte, von welcher Seite ſie auch kommen
mögen.
So wollen wir uns geſchloſſen und entſchloſſen hinter die neue
Bewegung national und kirchlich und ihrer Führer ſtellen,
der unſer Volk wieder zum Gottesglauben und zu wahrer, unge=
fälſchter
Religiöſität hinführen will. Die Zeiten religiöſer Halb=
heiten
und Lauheiten, das Hinken auf beiden Seiten, ſollten
überwunden ſein. Bekennermut. Gemeinſchaftsgefühl und Opfer=
freudigkeit
ſich zeigen. Die Männer=Vereinigungen wollen alle
Volksgenoſſen, ohne Rückſicht auf geſellſchaftliche Richtungsunter=
ſchiede
, Intellektuelle wie Arbeiter, für das kirchliche Leben akti=
vieren
und zu einer Volksgemeinſchaft im chriſtlichen Sinne
ähnlich dem nationalen Zuſammenſchluß verſchmelzen, die ſich

gründet auf die drei Grundpfeiler: Liebe zu Gott, Liebe zum
Vaterland, Liebe zum Nächſten! Hierin liegt unſer ganzes reli=

giöſes, nationales und kulturelles Leben beſchloſſen.
Darum auf nach Pfungſtadt, wo dieſe hohen Ziele aufs
neue ihren Ausdruck finden ſollen.
Die Vertreter=Sitzung findet Samstag, den 16. Juni, 5.30
Uhr beginnend, im evangeliſchen Gemeindehaus mit der üblichen.
den einzelnen Vereinigungen bereits bekanntgegebenen Tages=
ordnung
ſtatt.
Die ſonntägliche Veranſtaltung wird eingeleitet durch einen
Feſtgottesdienſt, beginnend 9.30 Uhr, bei dem Herr Pfarrer Reith=
Seeheim a. d. B. die Feſtpredigt übernommen hat, unter Mitwir=
kung
von Poſaunen= und Kirchenchor. Das gemeinſame Mittag=
eſſen
im Hotel Strauß finder 12.30 Uhr ſtatt. Dann folgt 2.30 Uhr
die allgemeine Hauptverſammlung mit Vortrag des Herrn Ober=
kirchenrat
Dr. Müller, Propſt der Provinz Starkenburg, über:
Die Gegenwartsaufgaben der Kirche an den
evangeliſchen Männern, das reichlich Gelegenheit zu
einer erſprießlichen ausgiebigen Ausſprache bieten dürfte. Fr. Fr.

Aus dem Gerichtsſaal.

Aw. Wir berichteten bereits in unſerer Montagnummer von
den zwei Gernsheimer Brüdern Jakob Andreas Diehl und Lud=
wig
Diehl, die wegen einfacher und ſchwerer Erpreſ=
ſung
in der letzten Woche vor der Großen Strafkammer ſtan=
den
. In der Verhandlung hatten beide ſtrikte geleugnet, irgend
etwas mit den anonymen Drohbriefen zu tun zu haben, die des
öfteren zwei wohlhabenden Gernsheimern zugegangen waren.
Am ſelben Tag noch hatte Ludwig, bedrängt von ſeinem Bruder,
die Tat zugegeben. Auch in der erneuten Verhandlung am Don=
nerstag
gibt er alles zu, behauptet aber, er habe das nur aus
Spaßerei gemacht. Da er aber an dem verabredeten Ort ſich
einfand, und nach dem verlangten Geld ſchaute beweiſt nach An=
ſicht
des Gerichts das glatte Gegenteil. Er erhält da ſein Tun
ein geradezu gemeingefährliches ſei, eine Geſamtſtrafe von
einem Jahr und ſechs Monaten Zuchthaus. Die
Unterſuchungshaft wird ihm, da er ſie durch ſein Leugnen ſelbſt
verſchuldete, nicht angerechnet. Der Bruder wird wegen
erwieſener Unſchuld freigeſprochen, und es wird
ihm auch ein Entſchädigungsanſpruch für unſchuldig erlittene Un=
terſuchungshaft
zugeſprochen. Das Urteil wird allſeits anerkannt
und rechtskräftig.

Aw. Ein Jahr und neun Monate Gefängnis er=
hält
der 46jährige Emil M. von hier am Freitag vor
der Großen Strafkammer, weil er an zwei kleinen Mäd=
chen
unzüchtige Handlungen vorgenommen hatte. Der Angeklagte
iſt ſchon einmal einſchlägig vorbeſtraft, und der Staatsanwalt
hatte, da er ihn für einen gefährlichen Sittlichkeitsverbrecher
hält, Antrag auf Entmannung geſtellt. Das Gericht lehnt dieſen
Antrag indeſſen ab. Zwei Monate Unterſuchungshaft werden ihm,
da er geſtändig iſt, angerechnet.

Vier Wochen Gefängnis erhält der 46jährige Georg
Keil von hier, der einen Vollſtreckungsbeamten, der Gerichtsge=
bühren
bei ihm einziehen ſollte, zum Fenſter heraus beſchimpft
hatte. Das Gericht iſt der Auffaſſung, daß gerade ein alter Feld=
ſoldat
und SA.=Mann wie der Angeklagte unter allen Umſtänden
mehr Diſziplin hätte zeigen müſſen, und daß er beſonders ſcharf
herangezogen werden müſſe.

Nachrichken des Standesamts Darmftadk.

Geſtorbene. Am 8. Juni: Weckl, Arthur Joſeph. Buchhalter,
62 Jahre, verh., Beckerſtr. 22. Am 9 Juni: Hild Luiſe
Frieda, geb. Fehſe, 41 J., Ehefrau des Reichsbahnbetriebsaſſiſten=
ten
, Schachtſtr. 6: Neumann, Gertrud, geb. Mauer, 67 Jahre,
Witwe des Kaufmanns Erbacher Straße 53. Am 10. Juni:
Wöhrn, Wilhelm, Zimmermeiſter, 78 J., verw., Landwehr=
ſtraße
24: Schulmayer Margarethe, 88 J., ledig, ohne Ber.,
Orangerieallee 6. Am 12. Juni: Müller, Martha, geb.
Schwalbach, 51 J., Ehefrau des Schriftſetzers, Karlsſtr. 7: Weil,
Elſe Luiſe Margarete, kaufm. Lehrmädchen, 14 J.. Mörfelden,
hier, Stadtkrankenhaus. Am 13. Juni: Briatta Eliſabeth,
geb. Stegmayer, Witwe des Fabrikarbeiters, 82 J., Holzhofallee 32;
Köhler, Lilli Johanna, 1 Monat, Tochter des Hilfsarbeiters,
Schloßgaſſe 12: Schuchmann, Katharina, geb. Jung, Witwe
des Taglöhners, 89 J.. Karlsſtr. 38; Wagner, Margarethe,
geb. Gandenberger, Witwe des Privatmannes, 77 J., Kiesſtr. 135.
Am 14. Juni: Engmann, Anna Marie, geb. Oberhaus, Ehe=
frau
des Min.=Kanzleinſpektors i. R., 63 Jahre. Am 15. Juni:
Denecke, Lothar Peter, 7 Mon., Sohn des Bürogehilfen;
Bender. Emilie Friederike, Privatin, ledig, 83 Jahre.

Airchliche Kachrichten=

Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 16. Juni.
SS.otkirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
Beiſunger Kirche. (Petrusgemeinde). Abends 7,30 Uhr: Chriſtenlehre für den Oſt=
bezirk
im Gemeindehaus. Pfarrer Weiß. Vorm. 7,30 Uhr: Chriſtenlehre für den Weſt=
bezirk
in der Kirche. Pfarrer Irle.
3. Sonntag nach Trinitatis, 17. Juni.
(In allen Kirchen Kollekte für den Heſſiſchen Diakonieverein.)
Stadtkirche, Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre der Reformationsgemeinde (Oſtbezirk)=
Wfarrer Lautenſchläger. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt der Reformationsgemeinde. Pfarrer Lauten=
ſchläger
. Die Stadtlirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Nordtüre.
Stadikapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11.18 uhr=
Kindergottesdienſt der Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß. Abends 6 Uhr=Abendgottesdienſt.
Pfarrer Wolf.
Schloßkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. Dekan Zimmermann. Vorm. 10 Uhr=
Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Dekan Zimmermann, Vorm
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan Zimmermann.
Martinskirche. Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer D. Waitz. Vorm. 10 Uhr=
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martins=
gemeinde
Oſt. Pfarrer Köhler.
Kapelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Dr. Bergér.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Junker. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Die Johanneskirche iſt wochentags von 7.30 bis 7 Uhr zu ſtiller An=
dacht
geöffnet.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 16. Juni 193

Der Heſſiſche Landesverband, dem z. Zt. etwa 35 evangeliſche
Männervereinigungen Heſſens mit rund 6000 Mitgliedern ange=
ſchloſſen
ſind, hält ſeine 1 1. Hauptverſammlung mit Ver=
treterſitzung
, Samstag, den 16., und Sonntag, den 17. Juni I. J.,
in Pfungſtadt ab, deſſen Männervereinigung ihr 10jähriges Stif=
tungsfeſt
gleichzeitig begeht. Wir laden zu dieſen Tagungen nicht
nur alle unſere Mitglieder insbeſondere bitten wir die Ver=
treter
der einzelnen Männervereinigungen um vollzähliges Er=
ſcheinen
, ſondern auch alle evangeliſchen Männer herzlichſt ein,
was um ſo nötiger iſt, als die neu werdende Zeit mit ihren gro=
ßen
und wichtigen Aufgaben in nationaler und kirchlicher Be=
ziehung
die Mitarbeit und den Zuſammenſchluß aller evangeliſchen
Männer erfordert.

Vergeßt die deutſchen Brüder und Schweſtern
im Ausland nicht!

Zum Sammeltag des Volksbundes für das Deutſchtum im Ausland
am Samstag und Sonntag.

Der VDA., der ſich die Betreuung der deutſchen Brüder und
Schweſtern im Ausland zur Aufgabe geſetzt hat, ruft alle
deutſchen Männer und Frauen auf, am Samstag und
Sonntag ihr Scherflein beizuſteuern zum Kampfſchatz für
ſeine Kulturarbeit. Ein jeder hilft durch eine kleine
Opfergabe mit, denen da draußen, die zu aller wirtſchaftlichen

Große und entſcheidende Ereigniſſe ſowie Neugeſtaltungen
haben ſich im letzten Jahre auch auf kirchlichem Gebiete vollzogen;

GeWaffen
des Volkstum-Kompſes=
O deutsche Kultureinrichtungen

deutsche Schule
deutsche Bücher
deutscher Sport
deutsche Kirche
hosten Geld.

Not noch unter der Trennung von der Heimat zu leiden haben,
und die in heißer Liebe und unwandelbarer Treue an ihrem
Volkstum hangen, ihren Kampf zu erleichtern! Keiner
ſchließt ſich aus, wenn die jugendlichen Sammler und
Sammlerinnen heute und morgen an ihn herantreten, eine Gabe
heiſchend. Denn es gilt die Loſung:
Das deutſche Volk in aller Welt der VDA. zuſammenhält!
Die Sammlung in Darmſtadt wird unter der Füh=
rung
der Frauengruppe des VDA. (Frau Dr. Koepke) durchge=
führt
; zahlreiche Jugendliche haben ſich zu treuer Mitarbeit zur
Verfügung geſtellt. Es finden folgende Standkonzerte
ſtatt:
Samstag nachmittag: 56 Uhr. Muſikzug SA.= Stan=
darte
115 (Muſikzugführer Schlupp) auf dem Adolf=
Hitler=Platz.
Sonntag vormittag: 1112 Uhr, Muſikzug der SA.=
Standarte 115 (Muſikzugführer Schlupp) auf dem Pa=
radeplatz
.

Sommer-Ausgabe 1934
Preis 70 pfennig (
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken, Bahnhofs-
buchhandlung
und Geschäftsstelle, Rheinstraße Nr. 25.

Auszug aus dem Pakenkblakt vom 7. Juni 1934.

A. Patentanmeldungen:
Auguſt Jacobi, Akt.=Geſ., Darmſtadt: Vorrichtung zum Miſchen
und Emulgieren von zwei oder mehreren Flüſſigkeiten.
Schunk u. Ebe, Gießen: Bürſtenhalter mit einer Reihe
unmittelbar nebeneinander angeordneten Bürſten für Kollektor=
maſchinen
.
Mayer u. Schmidt, Schleifmaſchinen= und Schmirgel=Werke,
A.=G., Offenbach a. M.. Setzſtock zum Unterſtützen ſchlanker Werk=
ſtücke
beim Rundſchleifen.

Mineral-, Stahl- und Moorbad

Bad Rippoldsau

im Schwarzwald bei Freudenstadt, 600 750 m über d. M.
Aheuma /Ulchias/Frauenleiden / Stoffwechlel / Herven /Bleichlucht
Ideale Sommerfrische / Hallen- u. Freilicht-Schwimmbäder
Prospekte kostenlos durch den Kurverein. (TV 5348

Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 9 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Pfarraſſiſtent Junker. Vorm. 10,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Irle. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Irle. Die Beſſunger
Kirche iſt wochentags zu ſtiller Andacht geöffnet von morgens 7 Uhr bis abends 7 Uhr.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. Vorm. 11,15 Uhr:
eindergottesdienſt. Pfarrer Wolf. Die Pauluskirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr
zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Hauptportal.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt: Donnerstag, 21. Juni, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen für Auswärtige. Pfarrer F. Müller, Kiesſtr. 60, Fernruf 1438.

2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, 18. Juni, Jungenaben
der Stadtgemeinde. Freitag, 22. Juni, abends 8 Uhr: Mädchenabend der Kaplanei=

gemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 18. Juni, abends
8 Uhr: Jungenabend (Weſt). Mittwoch, 20. Juni, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strickſchule. Freitag, 22. Juni, abends 8 Uhr: Mädchenabend (Weſt). Samstag,
23. Juni, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Montag, 18. Juni, abends 8 Uhr: Jungenabend Oſt.
Freitag, 22. Juni, abends 8 Uhr: Mädchenabend Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5), Donnerstag, 21. Juni, abends
8 Uhr: Poſaunenchor.

Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 18. Juni, nachm.
5 Uhr: Ev. Jungſcharſtunde. Abends 8 Uhr: Kirchenchor. Abends 8 Uhr: Jungenabend.
Dienstag, 19. Juni, nachm. 5 Uhr: Ev. Jungmädelkreis. Mittwoch, 20. Juni,

nachm. 2 Uhr: Strickſchule. Freitag, 22. Juni, abends 8 Uhr: Ev. Mädchenkreis.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 18. Juni, abends
8,15 Uhr: Ev. Jugendwerk, Mädchenkreis. Donnerstag, 21. Juni, abends 68 Uhr:
Poſaunenchor. Freitag, 22. Juni, abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr:
Kirchenchor. Abends 8,15 Uhr: Ev. Jugendwerk, Bubenkreis. Samstag, 23. Juni,
abends 7,30 Uhr: Singekreis.

Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 18. Juni,
abends 8 Uhr: Mädchenabend.

Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25.) Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 17. Juni,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 3 Uhr: Vortrag von Herrn Generalſekretär Pfarrer Monſky
über: Die Oſterreichiſche Volksmiſſion in bewegter Zeit (unpolitiſch). Montag,
nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde.
Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr Bringmann. Mittwoch, abends 8,30
Uhr: Gemiſchter Chor. Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde über den Römer=
brief
. Herr Bringmann. Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger
Mädchenſchule, Herr Brlngmann. Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, abends 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde
für junge Männer. Abends 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mädchen. Montag,
nachm. 5 Uhr: E. C.=Jungſchar für Knaben. Abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge
Männer. Abends 8,30 Uhr: Jungmännerabend. Dienstag, abends 8.30 Uhr: Mädchen=
kreis
. Abends 9 Uhr: Gebetsſtunde für junge Mädchen. Mittwoch, nachm. 3 Uhr:
Kinderſtunde für Mädchen.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Feden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.

3. Gemeindeämter.
Ev. Bohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Sprech=
ſtunden
vorm. von 1012 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 56 Uhr. Fern=
ſprecher
4584.
Gemeindeamt für Kirchenſtenerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von 3 bis 5,30
Uhr, außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſpr. 2379.

Aus der Rodau.

Fachſchaft II im NSLB.
Sonntag, 17. Juni, Gaufachſchaftstagung in Frankfurt a. 97
10.30 Uhr: Tagung der Gaugruppe Kaufmänniſche Berufs= n
Fachſchulen im Warteſaal des Südbahnhofes.
Tagung der Gaugruppe. Gewerbliche Berufs= und Fe
ſchulen im Hotel Kyffhauſer, Kaiſerſtraße.
14.30 Uhr:Zuſammenkunft der Gaufachſchaft II in der Bermi
ſchule in der Moltke=Allee.

Kreisſchulungsleiter.
Sonntag, den 17. Juni, vormittags 8.30 Uhr, im klei e
Saal des Hanſahotels, Rheinſtraße, Sonderlehrgang mit Redw=
ausbildung
. Erſcheinen der Schulungsobmänner des Kre-
Darmſtadt iſt Pflicht. Die Teilnahme der anerkannten Kreis=u
ner iſt erwünſcht.
Montag, den 18. Juni, 20 Uhr abends, Zentral= Schuluru=
kurſus
im Konkordiaſaal. Erſcheinen aller Amtswalter der Sr=
Darmſtadt einſchl. der Schulungsobmänner iſt Pflicht. Gäſte hael
Zutritt. Um pünktliches Erſcheinen wird gebeten.

Ortsgruppe Maintor. Die Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe iſt:
ſofort von Alicenſtraße 2 nach Alicenſtraße 25, parteen
verlegt worden.
Witab.
Die in der Preſſe veröffentlichte Anordnung des Stell e
treters des Führers, Pg. Heß, wurde vielfach dahingehend"
gefaßt, als ſei die Witab gänzlich aufgelöſt worden. Dem
nicht ſo. Die U. III P. Witab Wirtſchaftstechnik und I
beitsbeſchaffung wurde in Anerkennung geleiſteter Arbeit insv
ſchen zum Amt für Technik bei der Stabsleitung der PO.
Reichsleitung erhoben. Das ſeitherige Aufgabengebiet der
tab wird in unveränderter Weiſe vom jetzigen Amt für Td
nik weiterbearbeitet. Ebenſo hat eine perſonelle Veränder-,
nicht ſtattgefunden. Pg. van Roſſum iſt jetzt Gauamtsleiter
Amtes für Technik.

Eigennutz
Milubs, und je

Beteiligung der Hitlerjugend an der Sammlung des VDA.
Das Sammelverbot des Reichsjugendführers gilt nicht
am 16. und 17. Juni einmalig ſtattfindende Sammlung
VDA. Ebenſo wird der Verkauf des Abzeichens zum Feſt
Hitlerjugend (23. Juni) nicht von dem Verbot betroffen.
übrigen wird die Hitlerjugend für keinerlei Sammlungen mu
eingeſetzt.

Hikler=Feuer über Deutſchland.

In der Nacht vom 20. zum 21. Juni flammen zugleich in al
deutſchen Gauen die Sonnenwendfeuer auf als ein Zeichen
Sinnbild der Einigung des Volkes. In feſtlicher Freude verfin
melt ſich die Volksgemeinſchaft, den Sieg des Lichts, den Sieg
deutſchen Freiheitsbewegung zu feiern. Aber nicht nur das. Ey
Reihe beſonderer Feuer, die durch ihre Färbung kenntlich
verden, ſollen in dieſer Nacht Kunde geben von der durch die nci
nalſozialiſtiſche Revolution wiedergewonnenen Volkseinheit,
der Verbundenheit der Stämme und Landſchaften und von
treuen Verbundenheit mit unſerem Führer Adolf Hitler!
Wie vor 1000 Jahren die Höhenfeuer Notzeichen, Waffen
und Freudenbotſchaften von Gau zu Gau trugen werden die

Hitler=Feuer des Reichsbundes Volkstum und Heimat

Zeichen und Grüße des geeinten Volkes von Gau zu Gau tran
werden Sinnbilder der Treue zum Führer und des Dankes an
ſein. Im Herzen Deutſchlands, auf dem Brocken werden wir
große Gemeinſchaftsfeuer entfachen, von dem aus, von Feuerw)
zu Feuerwache das Zeichen für das Anbrennen der auf ſechs Stu
len, vom Brocken ausgehend, bis an die deutſchen Grenzen reick
den Feuerſtellen, deren jedes eines nach dem anderen hellrot u
leuchtend, unſere Grüße und Wünſche durch die Lande tragen w.
Nach Nord in die Grenzmark Schleswig, nach Nordoſten bis nu
Maſuren, nach Südoſten in die Schleſierberge, nach Süden auf
höchſten deutſchen Gipfel, die Zugſpitze, nach Nordweſten in
Frieſengau und, hier bei uns, nach Südweſten, reicht die Feun
kette bis an das Saarland heran.
Der Feuerſtrahl durch unſere Landſchaft Rheinfranken=Naſſſe=
Heſſen geht vom Brocken über den Knüll, den Taufſtei
Feldberg, die Gau=Algesheimer Höhe, über
Königſtuhl des Donnersbergs zur Einöder Höhe bei Zrri
brücken.
Die Hitler=Feuer unſerer Landſchaft werden hell erſtrahlen
werden unſeren Rheinfrankengruß zum Führer, zu unſeren EE
dern an der Saar und im ganzen Reiche tragen.
Stk

Briefkaſſen.

Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugéquittung beizufügen. Anonyme Anfragen mintes
nicht beantworiet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkelt.
A. G. Rückſprache erforderlich; Werktags vormittags 8.15
bei der Schriftleitung.
E. F. Wir bedauern, keine Verwendung zu haben.

Vereins= und lokale Veranſtalkungen.

(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Vereinigungfrüherer Leibgardiſten. Sonntyl
Wanderung nach dem Einſiedel. Antreten: 1.45 Uhr, Hirſchkäve
Liſten für die Teilnahme an der 2=Tages=Wanderung nach Im.
Vogelsberg (30. Juni und 1. Juli) liegen bei Hartmann, Gra u
ſtraße 20, und Zimmer, Schützenſtraße 15, zur Einzeichnung auf.1

Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmr
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 912 Uhr.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Straße 21. E
ſprecher 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtenſ!
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus, D
wieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtraße.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtraße 8, 7
ſprecher 245.
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche zu Griesheim. Sonntag, 17. Juni, vorm. 8 Uhr: Chriſtenlehre füle?
männliche Jugend. Pfarraſſiſtent North. Vorm. 9.30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Kolan
für den Heſſiſchen Diakonieverein. Pfarraſſiſtent Davidſon. Borm. 10,30 Uhr: Mrel
gottesdienſt. Abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Pfarraſſiſtent North.
Friedenskirche. Sonntag, 17. Juni, vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. PTN
aſſiſtent North. Vorm. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Evgl. Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 17. Juni, vorm. 9.30 Uhr: 60cl
gottesdienſt. Vorm. 10,30 Uhr: Chriſtenlehre. Nachm. 3 Uhr: in der Kirche: Jahri
der evang. Gemeinſchaft. Prediger Stadtmiſſionar Bringmann=Darmſtadt. Abends 8
in der Kirche: Darbietung des Deklamatoriums Ruth, die Moabitin durch die Ve 2
der evang. Gemeinſchaft. Eintritt 10 Pf. Der Reinertrag für die Kleinkinderſchutt.
Mittwoch; Kirchenchor. Donnerstag: Frauenverein. Freitag: Jungmädchenhe‟
Evgl. Kirche zu Ober=Ramſtadt. Sonntag, 17. Juni, vorm. 9,30 Uhr: Gottesdie!"
Vorm. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag: Poſaunenchor. Mittwoch: 22
ſtunde. Donnerstag: Frauenverein. Freitag: Kirchenchor.
Evgl Kirche zu Roßdorf. Sonntag, 17. Juni, vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesole.
Vorm. 10,45 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag nachmittag: Mädchenzungn!
Mittwoch abend: Kirchengeſangverein und Poſaunenchor. Freitag: Jungmädchenac."
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, 17. Juni: vorm. 8.45 Uhr: Chriſſen, Ee
9.30 Uhr: Gottesdienſt. 10.30 Uhr: Kindergottesdienſt der Gr. 18 Uhr: Mi
Sottesdienſt der Ki.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 9.30 Uhr: Prebigkge.
dienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 10.45 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 80
Predigt. Prediger Veihelmann. Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Singſtunde. Do
tag, abends 8.30 Uhr: Klaſſenverſammlung.
Evangeliſche Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten) Mauerſirohe.
Sonntag, vorm. 9.30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hähnel. Vorm. L0.N
Kindergottesdienſt. Abends 8.15 Uhr: Evangeliſation. Dienstag, abends 2i"

Jugendſingen. Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde, Freitag, abends S.
Gebetſtunde.
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtraße 38. Sonntag, vorm. 11ühr:, S
ſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hähnel. Montag, Aoeie
Uhr. Jugendabend. Mittwoch, 8.30 Uhr: Bibel= und Gebetſtunde.

Die Ehriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14, Sonntag, 17. Juni, poki.
dinger=Freiburg: Leſenru
enſchenweihehandlung mit Predi

bert. Mittwoch, 20. Juni, 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung.
21. Juni, 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung. Samstag, 23. auf Sonntch."."
Feier des Johannis=Feſtes in Oberbeerbach. 22 Uhr: Anſprache, 4.15 uhr Nei.S
aufgang: Menſchenweihehandlung.

Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 17. Junh De
uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Epangeliumsverkündigung.S
abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Ehriſtlich=wiſſenſchaftliche Bereinigung (Christian Seienee Soelety) in se.

Württemberge
ſt denn je ber
h.Naturfreu
ſudervereinen, mi
dieſe Horte
Wandern iſt
Die Zahl der be
Prozent zurücke
wirtſchaftlichen
ubs übernahm
Werner, ſein
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Mritleitung, erſcheit
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Aula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonnice.
10 Uhr, und jeden Mittwoch, abends 8.15 Uhr. Thema am 17. Junii Hott e.
des Menſchen; Goldener Text: Jeſaja 31:5.

[ ][  ][ ]

L4
K

SSamstag, 16. Juni 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 164 Seite 7

Der Odenwaldklub
Zur Haupkverſammlung des Odenwaldklubs
Ein Jahr erfolgreicher Arbeit
für Heimak und Volk.

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Im Odenwaldklub, deſſen Arbeitsgebiet ſich zwiſchen
ſen und Main von Mainz, Frankfurt. Offenbach, Hanau bis
däch nach Bruchſal und Wimpfen und öſtlich bis Wertheim a. M.
tn eckt, rüſten ſich in dieſen Tagen die getreuen Wanderer und
amdererinnen zum Beſuch der 52 Jahreshauptverſamm=
g
in dem ſchönen Städtlein Weinheim a. d. B. Die Ver=
szeitſchrift
Unter der Dorflinde enthält aus
ſ m Anlaß in ihrer neueſten Nummer (6) einen Jahres= und
ſcheenſchaftsbericht über das abgelaufene Geſchäftsjahr, der einen
ſtim Einblick vermittelt in die vielfältige Arbeit des Verbandes:
Der O.W.K. umfaßt zurzeit 122 Ortsgruppen an 120
ſt.n; die Mitgliederzahl iſt erfreulicherweiſe nicht zurück=
gemgen
, ſondern hat einen kleinen Zuwachs zu verzeichnen. Sie
trEgt jetzt über 11 000. Dieſe gute Entwicklung iſt der Erfolg
ſes ausgedehnten Werbetätigkeit, die noch weitere Fort=
irte
erwarten läßt, und durch die der Erſatz der durch wirt=
ſtirliche
Verhältniſſe ausgeſchiedenen Mitglieder ſichergeſtellt
rd Der Grundſatz des dritten Reiches Gemeinnutz geht
z: Eigennutz war ſchon immer der Leitgedanke des Oden=
cklubs
, und je mehr er Allgemeingut des geſamten deutſchen
ies wird, um ſo raſcher und feſter wird die geiſtige Grundlage
ghnffen, die ein Emporblühen aller Verbände, die für das Ge=
nuwohl
arbeiten, gewährleiſtet. Gerade ein Wanderverein
u Der O.W.K., der ſich ſchon immer für die wahre Volks=
on
einſchaft über alle Stände. Parteien und Konfeſſionen
meg eingeſetzt hat, in dem Badener, Bayern, Heſſen, Preußen
Württemberger einträchtig vereinigt waren und ſind, iſt
mi denn je berufen, Sammelbecken aller Heimat=
u
0 Naturfreunde zu werden. Nicht heraus aus den
lünververeinen, muß heute die Loſung heißen, ſondern hinein
ud ieſe Horte ſeeliſcher Aufwärtsentwicklung!
ar Wandern iſt not! Wandervereine ſind not!
Die Zahl der beitragsfreien Mitglieder iſt von 14 Prozent auf
PProzent zurückgegangen, ein Beweis für das Fortſchreiten
wirtſchaftlichen Wiederaufbaus. Die Führung des
ubs übernahm ab Juni 1933 Miniſterpräſident a D. Prof.
ſaWerner, ſein Stellvertreter iſt Rechtsanwalt Rheindl=
B ach, ihnen zur Seite ſtehen der Hauptvorſtand mit
kuud der Hauptausſchuß mit 30 Mitgliedern. Ein Weg=
ſlisnungsausſchuß
(Führer: Miniſterialrat Guntrum) von
Kll itgliedern betreut die 3600 Klm. farbiger Wegbezeich=
ung
, die als eine der beſten in Deutſchland anzuſprechen iſt.
Seſchäftsführung erfolgt von Darmſtadt aus unter der Lei=
ſon
des geſchäftsführenden Vorſitzers, Dr. Götz.
2ie Rückſchau auf die Tätigkeit des Jahres 1933/34 beſtätigt
Pehauptung von der Notwendigkeit der Wanderverbände:
MLrtsgruppen von 122 haben ein beſtimmtes Wanderprogramm
uch eführt, und zwar haben ſie im ganzen 1409 (1932: 1359)
Mz derungen durchgeführt bei einer Durchſchnittsbetei=
ian
von 25 Perſonen, d. h. alſo über 35 000 Menſchen wurden
ſich planmäßige Wanderungen in die Heimat und damit zur
m nis der Heimat und vertiefter Heimatliebe geführt. Die
Weitung dieſer Tatſache für die Hebung der Volksgeſundheit
M richt unterſchätzt werden. Zahlreiche Sternwanderun=
ſue
ſchlugen die Brücken von Ortsgruppe zu Ortsgruppe und zu
iſ lenachbarten Wanderverbänden. Die Zahl der ausge=
echneten
Wanderer betrug rund 3000: 106 Mitglieder
hiet en das Abzeichen für 25jährige, 32 für 40jährige Mitglied=
Mit dem goldenen Ehrenzeichen für treue Klubar=
et
wurden 3, mit dem gleichen Zeichen in Silber 42 Klub=
eſſen
geſchmückt. Der Spitzenwanderer Kiemlen=Mannheim
Au. die Wanderauszeichnung zum 30. Male, 85 Wander=
die
bildeten Höhepunkte des Vereinslebens der meiſten Orts=
guen
und gaben Gelegenheit, wirkliche Heimatkunſt
k lied Volkstanz) zu pflegen; zahlreiche Vorträge gaben
d Mitgliedern weitere geiſtige Nahrung. 11 Geſangsab=
tlilungen
, 17 Klampforcheſter und 4 Klubkapel=
terſchönten
Wanderungen und Feſte. Die Vereinszeit=
ſcifft
Unter der Dorflinde, unter Prof. Kiſſingers
Eſſtftleitung, erſcheint im 20. Jahrgang: jedes Mitglied erhält
ſiſtlimonatlich. Die Ortsgruppe Mannheim gibt unter Julius
Aſlnih’s Schriftleitung noch eine eigene Zeitſchrift (Das Mann=
heiet
Friſchauf!) heraus. Die Bauten des Klubs ſind
dyeg in gutem Zuſtand; namhafte Beträge wurden für ihre
ſrh altung aufgewandt. Neu erſtanden ſind im Jahre 1933
dahudi=Wünzer=Turm auf dem Schimmelberg und der
9Elf=Hitler=Turm bei Bad König. Geplant ſind die
Cöluung eines Turmes bei Buchen und die Freilegung des Ro=
9sin und der Wildenburg. Im ganzen beſitzen der Geſamt=
a
lsw. ſeine Ortsgruppen 12 Türme, 2 Klubhäuſer,
Schutzhütten und Schutztempel, weit über 1000
9kue bänke und unterhält 39 Brunnen= und Quellen=
a
nagen. Wieviel Wanderer haben ſich ſchon an dieſen Din=

im Jahre 1933/34.
am 16. und 17. Juni 1934 in Weinheim a. d. B.
gen erfreut, ohne zu wiſſen, wer ſie geſchaffen und unterhält!
Eine Auskunftsſtelle Dr. Finger) ſteht jedem Wander=
luſtigen
mit fachkundigem Rat durch Ausarbeitung von Wan=
derungen
zur Verfügung. Auch auf dieſe Weiſe arbeitet der Klub
in der Stille an der Erſchließung ſeines Arbeitsgebietes für den
Verkehr. Das in Gemeinſchaft mit den Verkehrsverbänden des
Odenwaldes im Frühjahr 1933 herausgebrachte Werbefalt=
blatt
Odenwald (Auflage 50 000) diente dem gleichen
Zweck. Die Ortsgruppen arbeiten in Verbindung mit den
Ortsringen des Reichsbundes Volkstum und Heimat für Hei=
mat
= und Volkskunde. Die maßgebenden Verbände für

Uier Sieße des Wulen Gerherfunen WBerediend nichen
ſich bereits im Juli 1933 der Jungodenwaldklub, der 30
Ortsgruppen mit 800 Mitgliedern umfaßte, aufgelöſt hatte. Die
Bergwacht Odenwald und ein Ring von Vertrauensleuten
für Naturſchutz (Führer: Apotheker Scriba=Reinheim) ſorgten
für den Schutz der heimatlichen Tier= und Pflanzenwelt. Die

Finanzlage des Klubs (Schatzmeiſter: Inſpektor Rühl) iſt
geſund. Erfreulich war das Ergebnis einer Sammlung zur
Förderung der nationalen Arbeit, die 2500 RM.
einbrachte, während die meiſten Ortsgruppen namhafte Beträge
für die Winterhilfe, ebenſo wie die Hauptkaſſe, abführten.
Die Materialſtelle unter Oberinſpektor Dang, arbei=
tete
auch im vergangenen Jahre muſtergültig Höhepunkte im
abgelaufenen Vereinsjahre waren die großen Himmelfahrts=
ſternwanderungen
nach Mannheim und Alzenau (1933),
nach Bad Dürkheim und Hanau (1934), die 50=Jahrfeierdes
Reichsverbandes deutſcher Gebirgs= und Wan=
dervereine
in Frankfurt a. M. und die Hauptverſamm=
lung
in Neckarſteinach (Juni 1933).
Der O.W.K. gehört zum Reichsverb and deutſcher
Gebirgs= und Wandervereine. Die Führung dieſes
Verbandes iſt zurzeit durch Perſonalunion mit der des O.W.K.
verbunden und erfolgt von Darmſtadt aus. Der Reichsverband
umfaßt nunmehr alle 52 deutſchen Gebirgs= und Wandervereine
mit über einer 14 Million Mitgliedern und bildet die Gruppe 1
der Fachſäule Xl des Reichsbundes für Leibesübun=
gen
, der von dem Reichsſportführer v. Tſchammer=Oſten
geleitet wird.
Schon dieſer kurze Rückblick zeigt, daß der O.W.K. auch im
vergangenen Jahre nützliche Arbeit für die Allgemeinheit zu lei=
ſten
bemüht war. Die Weinheimer Tagung am 16. und
17. Juni wird die Stärke des Klubs erneut beweiſen. Drei Son=
derzüge
(von Mainz=Darmſtadt, Mosbach=Heidelberg und
Mannheim) bringen die Wanderer nach dem Feſtort. Der Sams=
tag
iſt ausgefüllt mit geſchäftlichen Sitzungen; am Abend iſt
der übliche Heimatabend. Der Sonntag bringt die eigent=
liche
Hauptverſammlung, einen Aufmarſch mit Wim=
velweihe
, Feſtzug und Volksfeſt. Die landſchaftliche
Schönheit des Tagungsortes wird Tauſende von Anhängern und
Freunden des O.W.K. in der Feſtſtadt vereinigen zu einem ein=
drucksvollen
Bekenntnis für deutſches Wanderertum und die Ar=
beit
der Wanderverbände, deren Sinn und Inhalt Dienſt an
Dr. Götz.
Heimat und Volk iſt.

der große Beerfelder Pferdemarkt 1934.
In dem ſchmucken Odenwaldſtädtchen Beerfelden rüſtet man
jetzt wieden
zu dem größten Bauerntreffen des ſüdlichen Odenwaldes
und der angrenzenden badiſchen, bayriſchen und württembergiſchen
Gebiete, dem auch aus unſerem Leſerkreis ſtets ſtark beſuchten
Großen Beerfelder Pferde=, Fohlen= und Zuchtviehmarkt vom
8. bis 10. Juli d. J.
Die zum 34. Male abgehaltene Veranſtaltung wird in dieſem
Jahre eine ganz beſondere Note dadurch erhalten, als dieſelbe
zum erſten Male im Zeichen der tatkräftigen Aufbquarbeit des
Reichsnährſtandes ſteht.
Neben dem am Sonntag, dem 8. Juli, ſtattfindenden Reit=
und Fahrturnier, bildet auch dieſes Jahr wieder der Haupt=
markttag
, Montag. 9. Juli, mit ſeinem Maſſen=Auftrieb in nur
erſtklaſſigem Zuchtmaterial aller Tiergattungen den Anziehungs=
punkt
für jeden Landwirt und Tierzüchter. Nahezu 3000 RM.
gelangen an dieſem Tage an Prämiengelder zur Verteilung.
Die mit Recht ſo beliebte Beerfelder Pferdemarkt=
Lotterie gelangt in dieſem Jahre mit einem weſentlich ver=
beſſerten
Gewinnplan als Geldlotterie bei einem Lospreis von
nur 50 Pfg. zur Ausſpielung. Der Vertrieb dieſer Loſe, welcher
wiederum in dem ſeitherigen General=Debit, ſtaatl. Lotterie= Ein=
nehmer
Willenbücher in Beerfelden erfolgt, iſt in Heſſen und
Baden genehmigt.
Alles Nähere iſt aus den nächſten Nummern unſerer Zeitung
erſichtlich.

Aus Heſſen.
Deutſch=ausländiſcher Abend.
Seeheim, 15. Juni.
Die Akademiſche Auslandsſtelle der Techniſchen Hochſchule
Darmſtadt e. V. veranſtaltete am Donnerstag im Hotel Hufnagel,
Seeheim, einen Deutſch=Ausländiſchen Abend. Prof. Bleibtreu,
der Präſident der Auslandsſtelle, begrüßte als den Vertreter des
Herrn Staatsminiſters Herrn Rektor Siebert, ferner den Rektor
der Techniſchen Hochſchule, Herrn Prof. Buſch, und den Hochſchul=
kanzler
, Herrn Dr. Lieſer. Weiterhin war eine große Anzahl
deutſcher und ausländiſcher Studenten erſchienen. Prof. Bleibtreu
führte aus, daß es unſere Verpflichtung iſt, den ausländiſchen
Gäſten mehr als nur die reine Wiſſenſchaft zu vermitteln. Sie
ſollen auch Land und Leute kennen lernen, um Verſtändnis für
uns zu bekommen.
Der Rektor der Hochſchule, Prof. Buſch, dankte im Namen
ſeiner Kollegen für die freundliche Einladung und unterſtrich die
Worte ſeines Vorredners, indem er zuſicherte, daß die Hochſchule
alles daran ſetzen werde, um die Arbeit der Auslandsſtelle erfolg=
verſprechend
auszugeſtalten und zu fördern.
Im Laufe des Abends erläuterte der Leiter der Auslands=
ſtelle
, ſtud, arch. K. Buchmann, die Wege, die von der Akademiſchen
Auslandsſtelle in gemeinſamer Arbeit mit deutſchen und aus=
ländiſchen
Studierenden und Intereſſierten beſchritten werden
müſſen, um zu dem geſteckten Ziel zu gelangen. Ein gemütlich ein=
gerichteter
Aufenthaltsraum für Ausländer und Deutſche ſoll den
Ausländern beſonders Gelegenheit geben, ſich mit ihren deutſchen
Kommilitonen auszuſprechen Weiterhin ſollen Vortragsabende
über alle möglichen kulturellen, wirtſchaftlichen, techniſchen und
politiſchen Themen veranſtaltet werden. Gemeinſame Wanderungen
und Radfahrten ſoll unſeren Gäſten die Schönheit unſeres Landes
zeigen. Exkurſionen und Beſichtigungen großer Werke ſollen einen
Begriff deutſcher Schaffenskraft vermitteln. Auf ſportlichem Ge=
biet
will man ſich in friedlichem Wettſtreit meſſen. Bei dieſen Ge=
legenheiten
ſollen ſich Deutſche und Ausländer ſoweit kennen=
lernen
, daß ſie ſich in den Ferien gegenſeitig in ihrer Heimatſtadt
beſuchen ihre Freundſchaft immer mehr vertiefen und ſo jeder
etwas für ſein Vaterland ſchaffen kann, und dabei den Willen
unſeres Führers, den Weltfrieden zu ſichern, nach ſeiner Möglich=
keit
unterſtützen.
Gerade dieſen letzten Punkt ſchnitt Rektor Siebert in ſeiner
Rede an, in dem er ausführte, daß die Atmoſphäre des Häſſes
zwiſchen den Völkern verſchwinden muß. Der Frieden in Euroya
iſt nur dann geſichert, wenn im Zentrum Europas ein Staat lebt,
der voll anerkannt iſt und der ohne Bevormundung ſeiner großen
Arbeit nachgehen kann. In dieſem Sinne müſſen wir alle ſchaffen.
Um ein Beiſpiel der zukünftigen Ausgeſtaltung der Vortrags=
abende
zu geben, vermittelte Herr Prof. Mindner einen Eindruck
über den Wert geſchichtlicher Betrachtungen. Als Gegenſtand ſeiner
Ausführungen wählte er Seeheim. Er erzählte, wie im Laufe der
Jahrhunderte und Jahrtauſende die Ereigniſſe immer wieder an
einer Stelle ihr Zeugnis ablegen, wie wechſelvoll die Geſchichte
einer ſo kleinen Ortſchaft iſt und wie man gerade auch hier einen
Einblick in das große Weltgeſchehen bekommen kann.
In launigen Worten dankte Herr Udgaard (Norwegen) im
Namen der verſammelten Ausländer für die Einladung und
ſicherte ihre Mitarbeit zur Erreichung des großen gemeinſamen
Zieles zu. So verlief dieſer Abend in angeregter Unterhaltung
und fröhlicher Stimmung.
E. Wixhauſen, 15. Juni. Anläßlich der Reichsſchwimmwoche
beteiligen ſich 36 Schulkinder unter Anführung von Lehrer Spalt
an den Veranſtaltungen am Arheilger Schwimmbad. Bei der
letzten Schweinezwiſchenzählung wurde hier ein Geſamtbeſtand
von 677 Stück feſtgeſtellt, ferner 21 Kälber. Die Heuernte
iſt hier in vollem Gange und nimmt bei dem günſtigen Wetter
einen ſchnellen Fortgang. Durch die Trockenheit fehlt hauptſäch=
lich
das Bodengras, ſo daß die Ernte nur mittelmäßig ausfällt.
B5. Eberſtadt, 15 Juni, Straßenſperre. Die Wilhelm=
ſtraße
iſt von der Adolf=Hitler=Straße bis zur Darmſtädter Straße
wegen Ausführung von Befeſtigunsarbeiten für jeglichen Fuhr=
werks
= und Kraftfahrzeugverkehr bis auf weiteres geſperrt.
Die Schweinezwiſchenzählung ergab hier einen Schweinebeſtand
von 691 Stück.
4k Nieder=Ramſtadt, 15. Juni. Verkehrsunfall. In
den geſtrigen Mittagsſtunden ereignete ſich auf der Provinzial=
ſtraße
nach Darmſtadt in der Nähe des Gaſthauſes Zum Chauſſee=
haus
ein Verkehrsunfall, der in der Hauptſache auf die Unſitte
der Radfahrer, auf einer verkehrsreichen Straße nebeneinander zu
fahren, zurückzuführen iſt. Drei aus Richtung Ober=Ramſtadt kom=
mende
Radfahrer ſollten von einem ebenfalls die gleiche Strecke
fahrenden Motorradfahrer überholt werden. Auf die wiederholten
Hupſignale des Motorradfahrers hin bog der am äußerſten links
fahrende Radfahrer plötzlich nach links, anſtatt nach rechts ab
und mußte ſo von dem Motorradfahrer angefahren werden. Beide
kamen zu Fall. Während die Verletzungen des Radfahrers weni=
ger
bedeutungsvoll ſind, ſcheinen ſie bei dem Motorradfahrer recht
ſchwerwiegend zu ſein. Nach Anlegung eines Notverbandes durch
den ſofort herbeigeholten Arzt mußte er durch ein Auto wegge=
bracht
werden. Die Fahrzeuge ſind ſtark beſchädigt.

ADLER GEWINNT
im größten Automobilrennen Europas mit 3 serienmäßigen Trumpf-Wagen
den einzigen Mannſchaftspreis aller Klaſſen und Nakonen
feerner drei goldene Medaillen und den Sonderpreis für den schnellsten deutschen Fahrer.
J083 Kiſometer in rund 82 Stunden jgleich 68 Stundenkilometerl über maschinenmordende Autostradas, Tausende
wen Kilometern über schwierigste Gebirgsstraßen und Pässe vom Atna bis zum Alpenrand kämpft die ADlER-
Meannschaft Hasse, Löhr und Schweder gegen 22 internationale Teams siegreich für die deutschen Farben.
DDE ADIER TRUMPF. KONSTRUKTION BEWEIST ERNEUT IHRE UBERLEGENHEITI
Meitere 4olF-Erfelge.
Bray road race in lrland. Ein serienmäßiges ADlER Trumpf Cabriolef wird Sieger gegen ein Feld von
iernationalen Renn- und Sportwagen.
Internationale Sternfahrt nach Marokko über 5300 km. ADIER-Trumpf mit den Fah=
ecn
kotte Kahr und P. v. Guillegume wird bester aller Wagen bis 2 Liter und vierter im Gesamtklassement.
Tage Harzfahrt. ADlER Diplomat, Standard und Primus-Wagen erringen
Boldene, 5 silberne und 2 bronzene Medeillen.
Telsberg-Rennen bei Saarlouis, ADlER-Trumpf gewinnen in der
Poortwagen-Klasse bis 2 Liter den 1., 2. und 3. Preis.
Frandenburgische Geländefahrt 1934, Hptm. Wimmer und 4
Aelt. Mildebrath beenden auf Adler-Diplomat die Fahrt strafpunktfrei und werden
Talt!
W der Goldenen Medaille ausgezeichnet. 6 ADLER erhalten Silberne Medaillen.
Ennete
Teertreter: Müller & Ober, Automobile, Rheinstraße 39, Telefon Nr. 2498

[ ][  ][ ]

Freilichtſpiele in Dreieichenhain am 1., 7. u. 8. Juli

Seit über 10 Jahren werden in Dreieichenhain Freilichtſpiele
aufgeführt. Der Burggarten der Burg Hain in der Dreieich iſt
von Natur aus geſchaffen als Freilichttheater. Die Bühnenanlage
wird abgeſchloſſen von einer hohen Mauer, dem Reſt eines ver=
fallenen
viereckigen Wohnturmes. Bühne und Zuſchauerraum ſind
von Wehrmauern umgeben. Das alte Burgkirchlein ſchiebt ſich als
Ergänzung des Bildes in die eine Seitenfront. In dieſer märchen=
haften
Grünfläche, abgeſchloſſen von Verkehr und Trubel des All=
tags
wird geſpielt. Die Reſte der Ruine, der dicke Bergfried und
das Grün der alten Bäume, erhöhen noch den Reiz der Anlage.
Hier können nur Stücke aufgeführt werden, die von vergangenen
Tagen unſerer Ahnen Zeugnis ablegen. Und ſo ſoll in dieſem
Jahre der Ekkehard von Gerhard Schwarz, ein Spiel be=
arbeitet
nach dem gleichnamigen Roman von J. V. v. Scheffel,
uraufgeführt werden. Jeder, der den Platz kennt, und jeder, der
den Platz ſieht, wird ſchon heute von dem gewaltigen Eindruck,
den die Scheffelſchen Geſtalten in dieſer romantiſchen Umgebung
auslöſen, überzeugt ſein. Gewiß unterſcheidet ſich das Stück von
allen früheren dadurch, daß es nicht von einem Dreieichenhainer
geſchrieben iſt, daß es nichts mit der Geſchichte Dreieichenhains zu
tun hat, und daß zu den Laienſpielern eine große Zahl Berufs=
ſchauſpieler
tritt, die alle Hauptrollen beſetzt haben. Es kann aber
ſchon heute geſagt werden, daß alle Anforderungen, die das dies=
jährige
Stück an Platz und Umgebung ſtellen wird, erfüllt werden.
Es wird ſich hierbei zeigen, daß die Freilichtbühnen, insbeſondere
unſere Dreieichenhainer Bühne, dazu berufen iſt, Volkstheater zu
werden und eine lehendige Verbindung zwiſchen Kunſt und Volk
herzuſtellen.

Ak. Nieder=Ramſtadt, 15. Juni. Ratsbericht. Nach
längerer Pauſe fand am geſtrigen Abend wieder eine Ratsſitzung
ſtatt, in der eine reichhaltige Tagesordnung zur Beratung ſtand.
Zunächſt wurden die ſeit der letzten Sitzung ergangenen Beſchlüſſe
der Verwaltungsausſchüſſe noch nachträglich genehmigt. Die in
die Modau einzubauende Grundablaßſchleuſe kann errichtet wer=
den
, wenn es gelingt, die hierzu erforderlichen Mittel auf dem
Wege des Arbeitsbeſchaffungsprogramms flüſſig zu machen.
Die durch Wohnungsräumung frei gewordenen Räume im Ge=
meindehaus
Ober=Ramſtädter Straße 42 finden anderweitige Ver=
wendung
durch Zuweiſung eines Zimmers an die Ortsgruppen=
leitung
der NSDAP. und Vermietung, der beiden hiernach noch
verbleibenden Zimmer nach entſprechender Herſtellung. Die
durch Räumung frei gewordene Dienſtwohnung des Maſchinen=
meiſters
Böttcher im Rathaus findet Verwendung als Büroräume
der Gemeindekaſſe und der Bürgermeiſterei, außerdem wird ein
Zimmer der SA. als Dienſtraum überlaſſen. Die zur Ausge=
ſtaltung
des Gedenkſteines an der Traiſaer Hohl erforderlichen
Mittel werden genehmigt. Die zur Abhaltung des Jugend=
feſtes
erforderlichen Mittel werden im Rahmen der Voranſchlags=
vorſehung
genehmigt. Die Muſik wird der Kapelle Gruß über=
tragen
. Verſchiedene Baugeſuche finden die Zuſtimmung des
Rates, ſoweit erforderlich unter Befreiung von 8 2 des Ortsbau=
ſtatuts
. Für die Sommermonate ſoll ein Hilfsfeldſchütze beſtellt
werden. Meldungen für die Stelle haben bis kommenden Mon=
tag
an die Bürgermeiſterei zu erfolgen. Hinſichtlich der Ge=
werbeſteuer
für das Rj. 1934 gelten die gleichen Erlaßbeſtimmun=
gen
wie im vorausgegangenen Rj. Ein Antrag des Ph. Neu=
meiſter
und Konſ. auf Aufhebung des von den Nieder=Ramſtädter
Anſtalten neu errichteten Fußweges wird abſchlägig beſchieden.
Ein von Auguſt Klein eigenmächtig verlegter Fußweg bei ſeinem
Grundſtück, der dem öffentlichen Verkehr dient, muß wiederum in
ſeinem urſprünglichen Zuſtand errichtet werden. Beanſtandet
wird noch, daß von ſeiten der Provinzialdirektion Starkenburg
nichts gegen den unhaltbaren Zuſtand in der Ober=Ramſtädter
Straße unternommen wird. Die Verwaltung wird beauftragt die
notwendigen Schritte einzuleiten. Das anhaltende trockene Wet=
ter
bedingt die Inbetriebſetzung des Gemeindeſprengwagens. Ein
entſprechender Beſchluß wurde gefaßt. Die Anſchaffung von zwei
neuen Gießkannen für den Gemeindefriedhof und die Inſtand=
ſetzung
der Zapfſtelle wird beſchloſſen. Ebenſo die Ausführung
verſchiedener kleinerer Reparaturarbeiten in der Gemeindebade=
anſtalt
nach vorausgegangener Kommiſſionsbeſichtigung. In ge=
heimer
Sitzung wurden noch Steuererlaß= und Stundungsgeſuche
erledigt.
G. Ober=Ramſtadt, 15. Juni. Filialſteuer. Auf Be=
ſchluß
des Gemeinderats und mit Genehmigung der Aufſichts=
behörde
erhebt die Gemeinde Ober=Ramſtadt für das Ri. 1934
eine Filialſteuer in Höhe von 200 Prozent der gemeindlichen Ge=
werbeſteuer
.
G. Ober=Ramſtadt, 15. Juni. Hohes Alter. Frau Suſanne
Bernhard Witwe, Ernſt=Ludwigſtr. 4, konnte geſtern ihren
79. Geburtstag feiern. Heute vollendete Frau Wilh. Weber
Witwe, Bauſtraße 29, ihr 76. Lebensjahr.
Ci Erbach, 15. Juni. Mitgliederverſammlung der
NS.=Hago. Die Pflichtverſammlung der hieſigen Ortsgruppe
der NS.=Hago für den Monat Juni war aus allen Handwerker=
und Gewerbekreiſen gut beſucht. Der Ortsgruppenamtsleiter Pg.
Treuſch teilte nach herzlicher Begrüßung mit, daß die ſeitherige
GHG. nunmehr in die beiden Gruppen Handel und Handwerk
umgegliedert worden ſei. Zum Ortsbetriebswalter für das Hand=
werk
wurde Pg. Eberhard Müller und zum Ortsbetriebswal=
ter
für Handel Fritz Mader ernannt. Außerdem konnte den

Beſuchern erfreulicherweiſe mitgeteilt werden, daß die Mitglieder
der DAF. künftighin durch Rechtsſchutz Nothilfe, Unterſtützungen
uſw. mancherlei Vorteile genießen. Mit warmen Mahnworten,
auch fernerhin an dem Aufbau des Vaterlandes mit allen Kräften
mitzuarbeiten, überreichte der Leiter einer ganzen Reihe von Mit=
gliedern
die endgültigen Mitgliedskarten und verpflichtete ſie
durch Handſchlag zur unbedingten Treue für den Führer. An=
ſchließend
lief dann der Film Einer für Alle und Alle für Einen
Mit einem erneuten Treugelöbnis für Führer, Volk und Vater=
land
ſchloß der Ortsgruppenamtsleiter die an Anregungen reiche
Arbeitstagung.
m. Finkenbach i. O., 15. Juni. Ein neues Schwimm=
bad
. In unſerem lieblichen Odenwaldtale empfand man, beſon=
ders
ſeit der neue Staat die Bedeutung des Schwimmſports be=
tonte
, ſchmerzlich den Mangel eines Schwimmbades. Letzten Herbſt
fand ſich darum aus den SA.=Männern eine Arbeitsgemeinſchaft
zuſammen, die ſich aber im voraus bewußt war, welche Schwierig=
keiten
die finanzielle Frage der Verwirklichung des Gedankens
unter Umſtänden bereiten konnte. Dieſe Frage konnte aber als=
bald
ausſcheiden, als man ſich einig war, das ganze Werk in ge=
meinſamer
Opferfreudigkeit, durch die Mitwirkung jedes Ein=
zelnen
erſtehen zu laſſen. Sämtlichen Arbeiten wurden durch Ge=
meindeangehörige
koſtenlos vollbracht, das Material floß aus der=
ſelben
Quelle, Veranſtaltungen der Arbeitsgemeinſchaft und einige
auswärtige Förderer halfen mit, und ſo waren bei Beginn des
letzten Winters die Erdbewegungsarbeiten fertig, wie auch das
Mauerwerk. In dieſem Frühjahr folgten dann alle weiteren
Arbeiten, ſo daß am kommenden Sonntag die Einweihung er=
folgen
kann. Der Morgen des Einweihungstages iſt der Jugend
geweiht durch ſportliche Spiele und einen Feldgottesdienſt. Nach=
mittags
marſchieren auf die beteiligten Organiſationen der SA.,
der HJ., der NS.=Frauenſchaft und des B. d. M. Dem Ein=
weihungsakt
folgen ſchwimmſportliche, volkstümliche und tur=
neriſche
Darbietungen.
Hirſchhorn, 15. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 14. Juni 1,44 Meter, am 15. Juni 1,42 Meter, morgens
5.30 Uhr.
Ce. Seeheim, 15. Juni. Zu der Saarkundgebung, die
der Kreis Bergſtraße im H. S.B. anläßlich des 75. Stiftungsfeſtes
des hieſigen MGV. 1859 hier am 1. Juli veranſtaltet, wird der
Saarbrücker Quartett=Verein erwartet. Die Saargäſte kommen
am 30. Juni abends an und werden Freiquartiere erhalten. Zu
dieſem Zweck gehen jetzt Sammelliſten herum, die die Einwohner=
ſchaft
bitten, den Gäſten für 24 Stunden Gaſtfreundſchaft zu er=
weiſen
.
t. Groß=Rohrheim, 15. Juni. Pfarrer Köhler verläßt
in kurzer Zeit Groß=Rohrheim, um nach ſeinem neuen Wirkungs=
kreis
Darmſtadt überzuſiedeln. Sein Nachfolger wird Pfr. Anthes
von Wiesbaden.

Em. Heppenheim a. d. B., 15. Juni. Bergſträßer Feſt=
ſpiele
in Heppenheim. Das Freilichtſpiel auf dem hiſtori=
ſchen
Marktplatz Um Stadt und Volk von Hans Holzamer wird
erſtmalig aufgeführt am Samstag, den 16. Juni, abends. Sonn=
tag
, den 17. Juni, finden zwei Vorſtellungen ſtatt. Weitere Vor=
ſtellungen
ſind für den 24. Juni ſowie den 1. und 8. Juli geplant.
Die am 1. Juli ſtattfindenden Aufführungen ſind mit einem mehr=
tägigen
Volksfeſt auf dem Graben, Bergſträßer Sommernächte‟
genannt, verbunden Neubau der Bezirksſparkaſſe.
Zur Belebung des Arbeitsmarktes läßt die Bezirksſparkaſſe, die in
dieſem Jahre auf ein 100jähriges Beſtehen zurückblicken kann,
ihren ſchon lange geplanten und notwendig gewordenen Neubau
erſtellen. Das ſtattliche Gebäude kommt Ecke Ludwigſtraße und
Bismarckſtraße zu ſtehen und wird zur Verſchönerung des Straßen=
bildes
weſentlich beitragen. Zurzeit werden die Fundamente aus=
gehoben
. Verkehrsunfall. Ein Radfahrer aus Fürth
und ein Motorradfahrer mit Sozius aus Worms ſtießen Ecke Lud=
wig
= und Zollhausſtraße zuſammen, wobei der Motorradfahrer
leichtere Verletzungen erlitt und beide Fahrzeuge erheblich beſchä=
digt
wurden. Da die Schuldfrage ſtrittig iſt, dürfte ein gericht=
liches
Nachſpiel folgen.
Ex. Bürſtadt, 15. Juni. Sonnwendfeier. Auf dem Jahn=
platz
des Turnvereins findet am Samstag abend die Sonnwend=
feier
des TV. 1891 ſtatt, dem ein Turnerball am Sonntag abend
folgt. Schachturnier. In einem demnächſt ſtattfindenden
großen und öffentlichen Schachturnier im Gaſthaus Zum Deut=
ſchen
Haus ſoll erſtmalig der Bürſtädter Schachmeiſter ermittelt
werden, und haben bereits die 12 beſten hieſigen Schachſpieler
ihre Teilnahme zugeſagt.
Be. Nauheim. 15. Juni. Waldbrand. Auf bis jetzt unauf=
geklärte
Weiſe brach vorgeſtern hier ein Waldbrand aus. Er
konnte ohne allzu große Anſtrengungen gelöſcht werden.
Be. Raunheim, 15. Juni. Brand. In einem Gemeindehaus
brach geſtern ein Brand aus.. Die Feuerwehr konnte nach halb=
ſtündiger
Arbeit das Feuer löſchen. Der entſtandene Sachſchaden
dürfte mit einigen hundert Mark zu berechnen ſein.
Be. Mörfelden, 15. Juni. Der hieſige Eiſenbahnerverein hält
am kommenden Sonntag ſeine Vereinsfahnenweihe ab.
Be. Rüſſelsheim, 15. Juni. Funde aus der Zeit 1800
v. Chr. Ein ſeltener Fund wurde dieſer Tage, in das Heimat=
muſeum
Rüſſelsheim gebracht. In Raunheim hatte man in nicht
allzu großer Tiefe einen Depotfund aus der Jungſteinzeit ge=
macht
. Der Fund beſteht aus einem Pflugkeil, dem Steinzeit=
pflug
, einem großen Steinkeil und einem Steinmeißel. Die Gegen=
ſtände
ſind aus alpinem Geſtein hergeſtellt.

Geschichten aus aller Welt.
Eine blamable Angelegenheif.

Bekanntlich war vor einiger Zeit der japaniſche Vizefonn
in Nanking, Kuramoto, ſpurlos verſchwunden. Die Japaner hat=
dieſen
Fall zum Anlaß einer neuen großangelegten Staatsaktf.
gegen China genommen. Man hatte bereits drei Kriegsſchiffe nu=
Nanking geſchickt und ultimative Forderungen an die Nankiry
regierung gerichtet. Damit war wieder einmal ein Konfliktsſtt/
im Fernen Oſten heraufbeſchworen, wie er ſchlimmer nicht gedant
werden konnte, und in der chineſiſchen Preſſe täuchte bereits i
Vermutung auf, daß der Vizekonſul Kuramoto von den Japana
ſelbſt entführt worden ſei, um einen neuen Vorwand zur En
miſchung in die innerchineſiſchen Verhältniſſe zu ſchaffen,
Zum Glück für China hat jedoch der Fall Kuramoto eine ump
wartete Aufklärung gefunden. Kuramoto wurde lebend an Bu
Gräbern der Mingdynaſtie aufgefunden. Kuramoto, an deſſen vor
übergehendem Verſchwinden die Chineſen keinerlei Schuld triig / keige
wurde nach ſeiner Auffindung in das Krankenhaus von Nankriu/ Whrede Stwhlthie
eingeliefert, wo er Erklärungen abgab, aus denen einwandffe// und mancher
hervorgeht, daß er augenſcheinlich einen völligen Nervenzuſamm z/edict

nicht zuletzt
bruch erlitten hat. Er erklärte, daß er von plötzlicher Sehnſuzieg un ſoehtelhe.
muß man m
nach dem Tode befallen, ſeine rätſelhafte Wanderung nach MMſl uheit die in 3
Minggräbern angetreten habe. Er wollte dort Hunversſterbö,0t
Bei ſeiner polizeilichen Vernehmung erklärte der Vizekonnigeoutohen Ve.
er habe ſich in einem Anfall ſchwerer Gemütsdepreſſion mu4M:/0 gſoho. L
Nanking entfernt, in der Abſicht, Selbſtmord zu begehen. TAFMe Roms
Umſtand, daß er nach zwanzigjähriger Dienſtzeit nicht beförd M wſhigs 9. Sc.
hen Korpszeitune
worden ſei, Reibungen mit ſeinen Kollegen im japaniſchen Ge=l) on in rein konfe
ralkonſulat und ſchließlich unglückliche Familienverhältniſſe hätti
in ihm den Entſchluß reifen laſſen, aus dem Leben zu ſcheid 1k4 10 Ygo. Ie=
5p Belaſtungen der
Er habe ſich am Abend des 8. Juni nach den Purpurbergen I9Eiem ud Korporat

Nanking, in denen ſich die Gräber der Mingdynaſtie befinden, I! , berechtigt kann
geben und ſich dort im Wald aufgehalten. Als er einen Leopo//unzn Proteſt gegen

den in der Nähe bemerkte, habe er ſich ſeiner Kleider entlediäol-ols eine offene
um ſich von dem Leoparden zerreißen zu laſſen. Das Tier he-/f=zwendig, in die
ihn jedoch nicht angegriffen. Er ſei dann tagelang umhergeirT,/ ſwnſenuenz ſolcher
bis ihn ſchließlich chineſiſche Polizeibeamte am 13. Juni aufgegrr =nmiet die Zeichen
fen und nach Nanking zurückgebracht hätten.
fnur Nr. 7, 1934) e
Der glücklichſte Menſch in Nanking iſt zurzeit Hcnxutionen zur Jud
Kuli Tſchang, der Kuramoto in einer Rikſcha nach den Pu=su ſprechen, die di
purbergen brachte, und deſſen Mitteilung an die Polizei zur A. 1/0 mikertum ſpielen
findung des vermißten Vizekonſuls führte. Tſchang erhielt de7 iſührer der Rel

Löwenanteil der ausgeſetzten Belohnung von 15 000 mexikaniſchr h 4,/ Mr einiger Ze
Hirien, zurück zur

Dollars.

Ur
Die japaniſche Geſandtſchaft hat nunmehr in einer öffentlichz, . ech
Erklärung zugegeben, daß ſich Kuramoto aus eigenen Stücken aUmr, ihre Aufgabe
Nanking entfernt habe und jetzt nach Tokio zurückberufen wurd F) jonglſozialismut
Damit dürfte der Zwiſchenfall, der zu einem ernſten Konflikt Aul zmrenſchluß von Verl
zuarten drohte, beigelegt ſein.
Gdmkenwelt ſtamm
Die Japaner haben jetzt auf Grund dieſes Falles keinerru wenonen in dieſem

moraliſches Recht mehr, Repreſſalien gegen China zu ergreife;/ſache, daß ſchon
Die jaxaniſche Regierung iſt jetzt vielmehr in die unangenehrr mKorporationen zu
Lage verſetzt, die chineſiſche Regierung um Entſchuldigung für es in den V
übereiltes Vorgehen zu bitten, nachdem ſich die völlige Schun zullsdruck kam. Der
loſigkeit der chineſiſchen Zentralregierung herausgeſtellt hat. 2NA Eoditionell feſtgef
japaniſche Geſandtſchaft hat bereits in einer öffentlichen Eiklärur,/ſchlüſſe zu ſuche
zugegeben, daß ſich Kuramoto aus eigenen Stücken entfernt h-u Mochen und mach
und jetzt nach Tokio zurückberufen wurde. Wer den Schaden he/) hünden vor alle
ſe Entwicklung de
braucht für den Spott nicht zu ſorgen.
ſe Erziehungsgem
n der Art der Lel
uwachſen iſt und i

Die Braunen Loſe kommen wieder!

Im Rahmen des Kampfes gegen die Arbeitsloſigkeit, deſſein
Frühjahrsoffenſive eingeſetzt hat, beginnt in dieſen Tagen de
Verkauf der Loſe zur dritten großen nationalſozialiſtiſchen Gelsh ).
lotterie für Arbeitsbeſchaffung, die es ſich auch diesmal zur be/
ſonderen Aufgabe gemacht hat, nicht nur dem deutſchen Volke einen
neuen Arbeitsfonds zu ſchenken, ſondern auch dem vaterländiſchen
und dem kameradſchaftlichen Empfinden gemäß vielen Deutſches
die Ausſicht auf einen Gewinn zu geben. Der Gewinnplan zeis!
nicht mehr den übermäßig hohen Hauptgewinn, ſondern viel!
recht beträchtliche mittlere Gewinne an. Die Gewinnzahl iſt dary . ſe andern,
um um faſt 50 Prozent gegenüber den vorjährigen Lotterien ve.4 M et bekomme
Ungenieur, der
mehrt worden.
Mr iner Student,
Die neuen braunen Loſe mit der Aufſchrift Dem deuthſches U. ſo ergriff auch
Volke für Arbeitsbeſchaffung! werden ſicher den gleichen guter Iy0t einer Hau=
Abſatz finden wie ihre Vorgänger, werden Arbeit ſchaffen helſes Ydie
und vielen Freude bereiten.
M uiſten Morgen

einen ſpatte das Schickſal auf!

Der abenteuerliche Lebensroman des Heinrich Ferdinand von Wedel.
Der einzig Ueberlebende der 12 Schillſchen Offiziere. Galeerenſträfling, General und preußiſcher Geſandter.

(Nachdruck verboten.)

Von Heinz Kasten.

(Copyright by Verlag Preſſe=
Tagesdienſt, Berlin W 35.)

Vor nunmehr 125 Jahren ritten die Schillſchen
aus für Deutſchlands Freiheit. Ein verlorener
Haufen! Was nicht in Stralſund fiel, wurde
in Weſel erſchoſſen.
Einen einzigen jener 12 heldenhaften Schill=
ſchen
Offiziere ſparte das Schickſal auf: Heinrich
Ferdinand von Wedel.
Der Roman ſeines Lebens wird hier erzählt
eines phantaſtiſchen Schickſals von dem wenige
nur wiſſen, der aber wie er hier wiedergegeben
wird, bis ins Letzte Wirklichkeit war.

Die Schillſchen reiten. Reiten in den Freiheitskampf. Mit
klingendem Spiel geht es durch das Halleſche Tor hinaus aus Ber=
lin
. Das iſt der 28. April des Jahres 1809. An der Spitze der
Major und Kommandeur: Ferdinand von Schill, der Mann mit
den hundert Wunden und der brennenden Liebe zum Vaterland.
Neben ihm ſeine Offiziere. Alle; zwei Brüder, Karl und
Albert von Wedel; und der Vetter, Leutnant Heinrich Ferdinand
von Wedel. Vierundzwanzig Jahre alt. Alle dem Major ergeben
in glühender Liebe, bis zum letzten Blutstropfen. Alle ergeben
dem Vaterland; in glühender Liebe, bis zum letzten Blutstropfen.
Die Oeſterreicher ſtehen im Kampf gegen den verhaßten Kor=
ſen
; die Tiroler ſtehen auf; die braven Heſſen haben ſich geſam=
melt
und erhoben unter dem Oberſten Dörnberg vorwärts,
vorwärts für Preußen, für Deutſchland. Die Schillſchen reiten,
reiten, reiten. Durch den Abend, durch die Nacht, durch den
Tag...
Reiten auf eigene Fauſt.
... das Leibhuſarenregiment des Major Schill hat ohne
Wiſſen des preußiſchen Königs, auf eigene Fauſt dem franzöſiſchen
Uſurpator den Krieg erklärt.
Ueber die Elbe geht es, ins neue Königreich Weſtfalen hinein
nach Deſſau nach Köthen, wo man Gefangene, Geſchütze, Pferde
erbeutet es geht nach Magdeburg.
Schon hageln Streiche auf die Tollkühnen ein: die Oeſter=
keicher
in Bayern geſchlagen die Schillſchen vom Preußenkönig
im Stich gelaſſen, zurückgerufen, vor ein Kriegsgericht geladen
vom König Jerome, dem Bruder des Korſen und Herrn von Weſt=
falen
, ein Preis von 10 000 Franken auf den Kopf des Räuber=
hauptmanns
Schill ausgeſetzt und: alles ſtill und tot in
Preußen, in Deutſchland kein Freiwilliger mehr folgt der
Fahne, die Schill vor ſeinen Getreuen entrollt hat ,,

Zurück? Das Unternehmen abbrechen? Sich dem Kriegsgericht
ſtellen?
Schill richtet die Frage an ſeine Offiziere. Und wie ſchon ſo
oft, iſt es der Leutnant Heinrich Ferdinand von Wedel, der als
erſter die Antwort findet, die aller Antwort iſt:
Nimmermehr! Weiter!
Nimmermehr! Weiter!

Die Tragödie von Stralſund.

Sie reiten, reiten, reiten, dem Meer zu. Der Mai will ſich
neigen, bei Dammgarten kommt es zu heftigem Gefecht, die Schill=
ſchen
ſiegen, ſie jagen dem Feind nach, hinein in die Feſtung
Stralſund, der Feind wird hinausgeworfen, man erbeutet fünf=
hundert
Geſchütze und eine Menge Munition . . ."
Nun haben wir eine Freiſtatt!, jauchzt der Heinrich Fer=
dinand
von Wedel.
Aber der Feind rückt an mit gewaltiger Macht. Die geſamte
Artillerie der Fünftauſend ſchießt eine Breſche nach Stralſund,
die Fußtruppen ſtrömen durch das Kniepertor hinein. Ein raſen=
der
Kampf .. die kleine Heldenſchar wird zurückgedrängt trotz
raſender Gegenwehr. Einer nach dem anderen fällt, ganze Grup=
pen
werden abgeſchnitten und gefangen genommen. Aber der
Schill und der Wedel die atmen noch, kämpfen, raſen unter
den Feinden.
Weiter, Wedel, weiter!

Das ſind die letzten Worte, die der Wedel von ſeinem Führer
hört.

Da treffen ein halbes Dutzend Kugeln den Schill im Rücken
man hört keinen Schrei aber der Wedel ſieht, wie der
Führer zuckend vom Pferde ſinkt
Major Schill
Da ſchlägt es auch ihn eiſern im Rücken, an der Schulter, da
ſtürzt auch er vom Pferd ...
.. die Sinne verlöſchen er ſieht es nicht mehr, wie ſie
dem Führer, dem Schill, dem toten Freiheitshelden, die Uniform
von dem aus zahlloſen Wunden blutenden Leib reißen und wie
ſie, mit einem Fleiſchermeſſer ihm den Kopf vom Rumpf ſchneiden
. . . es war ja doch ein Preis ausgeſetzt auf dieſen Kopf.
Totwund gen Montmédy.

er Schürze ne
liegt in einem Planwagen auf Stroh, hört franzöſiſche Laute unu GAbeit. Man d.
ſich . . . Tage hindurch und Nächte . .. Rattern über Landſtraßenn M Garten die

über holpriges Pflaſter; ſpärliche Verpflegung; ab und zu wern /n iie ich Staub
den die eitrigen Verbandfetzen durch andere Fetzen erſetzt. Meiſt! Firnden die vier
iſt er bewußtlos.
Ze ober
Dann endlich ein großes Halt. Man ſchleppt den kaum nos, F0lick geſagt

Lebenden aus dem Wagen. In ein Verließ. Wirft ihn auf einn M Jawohl noch
Schütte Stroh.
Ri9 i der Paſt
Ein Wundarzt unterſucht ihn.
Ne Mir di, der
Wo bin ich?"
Ra Iic eunab
In den Kaſematten der Feſtung Montmedy.
Rn daen nich
Zu Ende?
eis die inen
Ja. Zu Ende.
-Rlinnien
Aus.

Rau Aſo dor der
Die Schreckenskunde von Weſel.
Landt und 31
Monate vergehen. Ohne Troſt rinnen die Tage und Nächte: Kg, lernen, und
Heißer als je zuvor brennen die Wunden, unterhitzt noch von des 7. meinſchaft hine
verzehrenden Qual des Herzens. In wacheren Stunden fleht des ſ diert, und die
Wedel den Wärter und Wächter und den Wundarzt an um Nachh au Mſtinlim
richt über das Schickſal der Schillſchen.
Endlich erfährt er es. Ein Aufſchrei gellt:

Tot?"
Was denn ſonſt? Kriegsgericht. Todesurteil natürlich
In Weſel erſchoſſen. Elf. Na, und nun, da werden Sie bald dige
kommen, Monſieur
Aber das ſcheint den Wedel nicht zu intereſſieren, daß er drah
kommt. Er ſchweigt. Er hat ſich nur gegen die Wand gedrehte
Macht keine Bewegung mehr, bricht ohnmächtig zuſammen.

Vor dem Kriegsgericht.

Dann iſt es auch für ihn ſo weit. Noch ſehr blaß, ausgemen
gelt von monatelangem Wundfieber und von verzehrenden Schmen.
zen, ſteht Heinrich Ferdinand von Wedel vor ſeinen Richte.)
Monoton raſſelt der Vorſitzende des Kriegsgerichts den Lalde
ſtand herunter; da ſind Delikte gehäuft, als Verbrecher und Naic

ber und Plünderer und Mörder wird der Preuße angeſprogh.

nur nicht als braver Soldat, Offizier und glühender Patricl
Schnell und luſtlos erledigt auch der Verteidiger, ein Capitol, ſ
die Sache.
Der Leutnant verzichtet auf das letzte Wort. Hier hat S
nichts zu ſagen.
Das Kriegsgericht iſt milde‟. Zwar iſt das Leben des leit
ten Schillſchen verwirkt, aber das glorreiche Frankreich ſhe
Gnade walten.
Angeſichts der ſchweren Verwundung des Inkulpanten, ald.
ſichts der Weiſungen einer erhabenen, ungenannten Perſönliche

Aus dem Nichts der Bewußtloſigkeit ein Erwachen zur Hölle
der Schmerzen. Der Leutnant Heinrich Ferdinand von Wedel

keit wird das Todesurteil abgemildert in lebenslängtiſg.
Galeerenſtrafe! Dem Geſetz iſt Genüge getan! Es lebe der Käſe..

Vive IEmpereur!
Nein ſchreit da der Wedel, ich proteſtiere!
mich, dieſe ſogenannte Gnade
Abführen!
(Fortſetzung folgt.)

Ich weiger

[ ][  ][ ]

izeit

Dearſttder
U
Urre Taaff
Mrier 40
Samstag, 16. Juni
Hochſchulbeilage des Darmſtädter Tagblatts
mittelalterlichen wie der aufkläreriſchen, iſt erſchöpft. Alle die
ſtreitenden Prinzipien ſind leibhaftige exiſtentielle Mächte gewor=
den
, die ſich in todfeindlichen Heeren gegenüberſtehen. Da ge=
Rorporation und Jugens.
nügen keine univerſalen wohltemperierten Syſteme des Kopfes.
Man baut keine Dome über ſchlagfertigen Heeren. Wir haben in

ſr ſteigendem Maße macht ſich in Kreiſen der Jugend eine
al cinende Stimmung gegen die ſtudentiſchen Korporationen gel=
tay
die nicht zuletzt auf ungeſchickte Aeußerungen einzelner
Aeüinde und mancher Verbandsorgane zurückzuführen iſt. Wenn
movom ſtudentiſchen Standpunkt aus dieſe Entwicklung betrach=
te
grin muß man mit Beſorgnis erkennen, daß manche gute
Aluſuarbeit, die in Zuſammenwirken von Studentenſchaft und
Klwationen geleiſtet werden konnte, durch derartige Erſchei=
numn
gefährdet wird. Die Notwendigkeit, an verſchiedenen

Hyzchrlen Korps zu verbieten, weil ſie die Durchführung des
Auzſor inzips zu umgehen verſuchten, die Publikationen der
D)chen Korpszeitung und die Einſchaltung verſchiedener Ver=
bisnungen
in rein konfeſſionelle Veranſtaltungen trotz nach außen
erholker Aufgabe des konfeſſionellen Prinzips, das alles ſind
ſchige Belaſtungen der gemeinſamen Arbeit, zu der ſich Studen=
tenſuf
= und Korporationen zuſammengefunden haben. Denn
Als er eing ! num berechtigt kann die nichtſtudentiſche Jugend einen leiden=
er
Klei
ſchußſich en Proteſt gegen ſolches Gebaren erheben, in dem ſie nichts
ſen.
lanwes als eine offene oder verſteckte Reaktion ſehen kann. Und
es nünotwendig, in dieſem Augenblick, in dem die Hitler=Jugend
als onſequenz ſolcher Gedanken die Forderung erhebt: Ueber=
anzwrtet
die Zeichen der Intereſſengemeinſchaft dem Feuer.
(Fütmre Nr. 7, 1934) ein klares Wort über das Verhältnis der
ring iſt ürs Koleyra tionen zur Jugend zu ſagen, ein klares Wort über die
Rihcha nad de Rollezu ſprechen, die die Korporation im Studententum und im
in die
Akütdmi kertum ſpielen kann und ſoll.
dr Führer der Reichsſchaft deutſcher Studierenden, Dr. Stae=
bell
kt vor einiger Zeit die Parole ausgegeben: Weg von den
Vebladen, zurück zur Korporation! Die Korporation wird in
die den Satz als das Urſprüngliche angeſehen, als die Vereinigung
ſtutzeniſcher Jugend, die auch heute noch einen guten Sinn hat,
wemie ihre Aufgabe erkennt, Erziehungsgemeinſchaft im Sinne
dest tionalſozialismus zu ſein. Und der Verband, jener Zweck=
zuſymenſchluß
von Verbindungen, der noch aus einer ganz ande=
renr
(dankenwelt ſtammt, iſt nur dazu angetan, die Arbeit der
dieſes Falls g Kochyrationen in dieſem Sinne zu ſtören. Es iſt eine unbeſtreit=
In China zu m bart atſache, daß ſchon in den Kampfjahren die Stellung zahl=
: in die uuuz reic u Korporationen zum Nationalſozialismus eine ganz andere
Entſchuldigun wan, ls es in den Verlautbarungen ihrer Verbandstagungen
ch die völlge; zun Lusdruck kam. Der Grund iſt vor allem im ſtarken Einfluß
herausgeſtell r einmt raditionell feſtgefahrenen Altherrenſchaft auf dieſe Ver=
öffentlichen
e5 bambseſchlüſſe zu ſuchen. Und dieſer Einfluß iſt auch heute noch
zin nichn eloſchen und macht ſich ſowohl in Korporationen als auch in
den Sco, dengArbänden vor allem geltend. Daß dieſer Einfluß hemmend
auf u) Entwicklung des Korporationslebens zur nationalſozia=
liſtrüichr
Erziehungsgemeinſchaft wirken muß, iſt klar, denn jeder
hämimn der Art der Lebenshaltung und Lebensgeſtaltung, in der
eaufewachſen iſt und in der er jung war. Es braucht in vielem

auch kein Werturteil zu liegen, was heute von ſeiten der Jugend
gegen die Korporationen geſagt wird. Allein die Feſtſtellung, daß
gar vieles nicht mehr in unſere Zeit paßt, das noch vor einem
Jahrzehnt eine Geltung hatte, genügt, um manche ſtudentiſche und
akademiſche Stelle zur Nachdenklichkeit zu bewegen.
Dr. Staebel hat ſeinerzeit keinen Zweifel daran gelaſſen, daß
notwendigen Falles man ſich nicht ſcheuen werde, Korporationen
aufzulöſen, die aus der Reihe tanzen. Ein Beweis dafür iſt be=
reits
gegeben, und es hat wahrhaftig nicht zur Erhöhung des
Anſehens der Korporationen beigetragen, daß ſolch ein Schritt
notwendig wurde. Die teilweiſe ganz unbegründete Zähigkeit,
mit der manche Korporationen und manche Verbände an Altem
und Veraltetem hängen, hat die Jugend zu der Frage veranlaßt,
ob ſich in dieſen Kreiſen überhaupt noch Jugend befände. Ob in
dieſem Gefüge überkommenen Formalgutes überhaupt noch Jugend
gedeihen könne.
Die ſtudentiſche Jugend in den Korporationen iſt die Antwort
auf dieſe Frage bislang ſchuldig geblieben. Weder iſt der Parole
des Reichsſchaftsführers nennenswert Folge geleiſtet worden,
noch iſt eine durchgehende Befreiung von dem Druck eines ver=
gangenheitsgebundenen
Einfluſſes zu bemerken. Zweifellos hat
die ſtudierende Jugend in den Korporationen eine Aufgabe.
Ebenſo zweifellos iſt von ihr an dieſer Aufgabe ſchon manches
geleiſtet worden. Aber ebenſo unbeſtreitbar iſt es, daß zu einer
letzten Konſequenz, zu einer Emanzipation aus der ewigen Be=
vormundung
durch einen Komment von vorgeſtern man noch nicht
gekommen iſt.
Die Korporationen, die Jugend in ihnen, wird zu dieſer
Feſtſtellung, die in allen Kreiſen der Jugend zu einem neuerlichen
Sturm gegen die Korporationen geführt hat, Stellung nehmen
müſſen. Es geht heute nicht darum, ob Korporationen oder nicht.
Es handelt ſich nur um die eine Frage, ob. die Korporationen
gewillt und in der Lage ſind, ihre neue Aufgabe, Erziehungs=
gemeinſchaft
ſtudierender Jugend im nationalſozialiſtiſchen Sinne
zu ſein, zu erkennen und ihr gerecht zu werden. Dann aber müſſen
die Korporationen ſelbſt einmal Front machen gegen Verbindun=
gen
und Verbände, aus deren Reihen immer wieder Aeußerungen
kommen, die zu berechtigten, wenn auch leider verallgemeinerten
Angriffen führen, unter denen Schuldige oft weniger leiden als
Unſchuldige. Gerade weil die Deutſche Studentenſchaft die Kor=
porationen
bewußt in das Erziehungsprogramm eingebaut hat,
das ihr mit dem Studentenrecht übertragen wurde, gerade weil
die Korporationen ein gutes Stück ſtudierender Jugend bleiben
ſollen, müſſen ſie darauf bedacht ſein, nicht durch überlebte Ver=
bandspolitik
und überflüſſige Publikationen im Stile von 1906
die Baſis zu gefährden, auf der ſie ein poſitives Wirken entfalten
können.
F.A

Als Werkſtudentin
unterwegs.

Von
Ev Schenck.
B alle andern, nimmt auch der Student heutzutage jede
Arbki die er bekommen kann. Sei es nun ein angehender
Diplfan genieur, der als Trimmer nach Amerika fährt, oder
ein ſeliner Student, der ſeine Ferien als Taxichauffeur ver=
Dmbriny)- ſo ergriff auch ich als Studentin der Philologie
er den gligs dus (Agebot einer Haustochterſtelle in einer Privatpenſion an
aie der idſee.
Arbe
merſten Morgen ging ich mit allen guten Vorſätzen
und deier Schürze noch ſteif vor Neuheit in die Küche und
hat iſtArbeit. Man drückte mir einen Rechen in die Hand, um
M EAGarten die Wege zu ſäubern. Als ich damit fertig
Var, Xußte ich Staub wiſchen und Meſſing putzen. Und in der
Nichr unden die vier anderen Mädels, mit denen ich arbeiten
woll’s ie aber wie man mir ſpäter erzählte bei meinem

erſten inblick geſagt hatten: Die müſſen wir erſtmal arbeiten
ſehrenn Jawohl, noch wollte man mich ſchonen das merkte
ich, aEich in der Waſchküche an der Eismaſchine ſtand. Aber
der 2bie war da, der Wille mich einzuarbeiten in dieſe Ge=
meinühft
, mich einzupaſſen. Es war ſelbſtverſtändlich, daß ſich
ine iänt gegen mich gebildet hatte, ich war eine Fremde und
ihe ichere, die ihnen wie ſie vielleicht ſelbſt unbewußt
Akut, ſchlimmſten Falles das Brot wegnehmen konnte.
ſ9 1nd alſo vor der Rieſenaufgabe, es ihnen gleichzutun,
De Echmut und Zimperlichkeit jede Arbeit anzupacken, ſie
derſtein zu lernen, und ſo ihnen ähnlich zu werden und dann
dics Zerneinſchaft hineinzukommen. Das klingt alles furcht=
Dr 1 wliziert, und die Abwehr mag von der anderen Seite
Nr 5A inſtinktmäßig empfunden worden ſein, aber es iſt klar,
e ſberſtandesmäßiges Anders=Werden=Wollen dieſe Ueber=
Negun/g ö ig macht.
7 9ugte ſchon, der Wille war da, und es gelang. Uebung
wacht dr Meiſter. Und eines Tages ſtand ich am Abwaſchtiſch
Dr diaganzen Geſchirr, und das Spülen ging fabelhaft ſchnell.
ich fu W es wohl nicht hören, vernahm aber die bewundernden
Vorte lu ſie kann aber ſchneidig abwaſchen! Ich war ſelig.
Hate 4 is wirklich ſchon ſo weit gebracht?! Auch bei den
orgenlichen Arbeiten hatte ich mein Gebiet erobert, hatte ein
Eigenels ſie vier Zimmer zu reinigen, ſozuſagen meine eigenen
Hoſte ſch war ein Mädel wie die anderen geworden, hatte
Nenaug viel Arbeit wie ſie, genau ſo wenig Zeit, eine von
Men? Ine Fremde mehr. Einen kleinen Schmerz gab es noch,
NS 10) allzugroßem Eifer, wie ſie wohl glaubten, mich vor=
Nangs und eines Tages von abreiſenden Gäſten ein Trink=
Bed 1Am. In meinem großen Erſtaunen ſo etwas war
Dr 9Aganz neu und ich hatte das noch nie erlebt ſah ich
nicht Agekränkten Geſichter der Mädels und ſteckte es felen=
big
9 d ahnungslos in die Taſche. Am nächſten Tag ſann
9 bes dei felt, was mir die Gunſt wieder verſcherzt haben
Sionteh lber die Erleuchtung kam bald: Ich holte das Geld,
Meckte 1 An otz heftigſter Gegenwehr ihnen einfach zu, und der
Nriedesiar wieder hergeſtellt, die Geſichter wieder heiter. Ich
Sopmnte in ſchon ganz gut mit ihnen fühlen, das heißt, ihr
Leneshrſlihlen und dann mittun. Wieder ein komplizierter
Lorgah/ Ger mit der richtigen Wirkung.
Nen ia ich ja wirklich Eine von ihnen war, blieben auch
ſiche 1ue mehr die erſten Anzeichen einer Freundſchaft aus.
L Rben erſchloſſen ſich, ich hörte Namen und Geheimniſſe
Dn Aüroden und eines Abends ging ich auch mit zur
Muſik!
heiteren Himmel der gleichmäßigen Arbeit ſchlug wie
Sie Ahbe eines Tages die Kündigung. Die Sonmer

.L E Zu, es waren kaum noch Gäſte da und wir nicht
D P )9 Meine Ferien waren aber noch nicht zu Ende

und mein Tatendrang noch groß, ich nahm mir alſo eine Zei=
tung
und ſuchte ein neues Arbeitsfeld. Eine Kindergärtnerin
für zwei Kinder wurde geſucht. Ich ging hin und bekam das
Amt. Nun hatte ich ein herrliches Leben. Morgens ſpielte ich
mit den Kleinen in Waſſer und Sand, nachmittags wurde eine
Stunde Schreiben geübt eines der Kinder war im erſten
Schuljahr und dann gingen wir ſpazieren. Hatte ich vorher
mich ſelbſt zu fügen und zu formen, ſo war hier die Haupt=
ſache
, die beiden Kleinen gehorſam und geſcheit zu machen. Und
wieder entdeckte ich neue Talente bei mir, das Schreiben=Lehren
ging ſo gut, daß eines Tages ſchon ein Brief geſchrieben werden
konnte. Ich ſtaunte über die Tiefen eines Kindergemütes; mit
einer ganz nüchternen, verſtandesmäßigen Erklärung war manch=
mal
mehr erreicht, als mit leichtfertigem Abtun. Sie wollten
wie große Menſchen behandelt werden.
Im Ganzen genommen war dieſe Aufgabe leichter als meine
erſte, und die blieb auch die größte und ſchwerſte. Als dieſe
Gäſte wieder abgereiſt waren, ging ich in ein Kinderheim als
Gymnaſtiklehrerin. Heute ſcheint es mir eine Kleinigkeit, als
ich aber das erſte Mal vor meiner Schar ſtand, ſchlug mir das
Herz bis in den Hals und ich dachte: Bloß keine Pauſen ent=
ſtehen
laſſen und krampfhaft nach neuen Uebungen ſuchen
müſſen! Den neugierigen Kinderaugen entgeht das Kleinſte
nicht und alles iſt ausſchlaggebend für Ab= oder Zuneigung.
Mutig ließ ich das erſte Kommando erſchallen und ich hatte
wohl die richtige Tonart getroffen, ich fühlte nach und nach,
daß ſie mitkamen, ich hatte ſie in der Hand, der Kontakt war
hergeſtellt. Und wenn es einmal ſoweit iſt, macht es Spaß,
körperliches Bewegen belebt alleine ſchon und hier bei uns noch
blauer Himmel und Sonnenſchein, da wurde es zu einem rich=
tigen
ſeligen Reigen.
Meine Ferien gingen dem Ende zu, ich fuhr wieder zum
Studium zurück, war wieder Student unter vielen, eingereiht im
alten gleichmäßigen Rhythmus der Arbeit. Und doch ſo ganz
anders als vorher. Erfriſcht durch Neuerſchautes viel Neu=
erlebtes
. Innerlich ein Stück weiter gekommen durch Arbeit am
eigenen Ich, gereift durch neue, andere Menſchen und neue
Selbſterkenntnis. Und das iſt ja doch wohl unſer aller Ziel:
Sich ſelbſt zu erkennen, um ſich ſelbſt treu bleiben zu können.

Die Univerſität
und das geiſtige Reich.
Von
Prof. Dr. J. Schmidhauſer.
Eine neue Methode des Denkens und eine neue Gemeinſchaft
der Wahrheit haben, die mittelalterliche Univerſität gegründet.
Die Methode des primatiſchen Denkens und die ihr entſprechende
herrſchaftliche Kirche haben die universitas des Mittelalters im
engeren und weiteſten Sinn geſchaffen. Das Denken wird zum Prinzip
und der Kopf wird demgemäß zur Hauptſache des ſozialen Kör=
pers
. Dieſe recapitulatio der ganzen damaligen Welt hat die
Univerſität wie die Kirche des Mittelalters unvergleichlich ge=
macht
über alle dieſe Zeiten der Moderne hinein, die kein Ganzes
mehr formen konnte.
Alles Vielerlei iſt eitel geworden. Es hat das Viele keinen
Sinn ohne das Eine. So iſt viel Sehnſucht, vor allem nach dieſer
bitteren Frucht des großen Krieges, aufgebrochen nach einem
abſoluten, unbedingten Grund, Maß und Ziel. Es geht um
Alles oder Nichts. Gott und das Nichts ſind die beiden einzigen
Möglichkeiten. Und da iſt das Bild des Mittelalters an Domen
gewachſen und doch wieder letztlich erſchöpft zuſammengebrochen.
Wir können keine Summiſten mehr ſein. Wir haben keine Freude
und keine Berechtigung mehr zum intellektuellen Auseinander=
und Zuſammenſetzſpiel. Unſere Situation iſt unvergleichlich. Sie
iſt unvergleichlich gefährlicher. Der Optimismus der ratio, der

lebendigen Menſchen, wir haben mit perſönlichen Menſchen zu
bauen. Wir haben anderes Material als den gefügigen Stein
und den noch gefügigeren Gedanken. Keine abſtrahierende uni=
versitas
ſammelt mehr aus dem Zerfall. Wir müſſen durch das
Trümmerfeld der konkreten=lebendigen Schöpfung hindurch. Aus
der weißen abſtrakten Dialektik der Logik, ſteigen wir in die
blutige reale konkrete Dialektik des Lebens.
Eine neue Methode der Erkenntnis und eine neue Gemein=
ſchaft
wird die Univerſität erneuern oder ihre Zeit iſt um und
wird anderen gegenwärtigeren Gebilden Platz machen müſſen.
Die Univerſität kann nicht mehr zurück zu ihrer alten Art und
kann nicht mehr der Moderne folgen. Die Univerſität ſelber iſt
exiſtentiell auf ihre neue Aufgabe angewieſen denn ſie iſt
exiſtentiell auf die neue Aufgabe, den gebundenen Menſchen dieſer
Zeit gewieſen. Die Univerſität hat die Frucht beider Zeitalter,
des abſolutiſtiſch=primatiſchen und des relativiſtiſch=poſitiviſtiſchen
zu ernten.
Es geht nicht mehr bloß um recapitulatio der hauptlos gewor=
denen
Schöpfung; es geht um die reintregratio der gottlos ge=
wordenen
Schöpfung. Dahinter ſteht die Grunderfahrung, daß
der Kopf nicht die Hauptſache, nicht Gott iſt. Auch das caput,
das zum caput mortuum geworden iſt, muß aus ſeiner Sonderſucht
erlöſt und im Reich, der göttlichen Gegenwelt zur Welt der ſata=
niſchen
Sonderſucht, einverleibt werden. Es gehört das Haupt
in alle Körperſchaft der Welt, und die Welt iſt eine einzige Kör=
perſchaft
. Doch die Tyrannei des Kopfes iſt um. Chriſtus iſt
nicht der Kopf ſeines myſtiſchen Leibes. Er iſt das Urbild und
die Urkraft der ganzen myſtiſchen Körperſchaft. Das Chriſtentum
iſt mit dem Kopf voran geboren worden. Doch es muß alles ge=
boren
werden. Es darf nicht beim Kopf bleiben. Gott iſt alles
geworden, daß alles Gottes werde. Die Logik des Kopfes iſt die
Logik des Widerſpruches zu allem und der Identität mit ſich
ſelber. An die Stelle der von ſich eingenommenen Logik des Kop=
fes
muß heute die Logik des Reiches treten, die eigentliche Theo=
logik
, die Weisheit der Liebe, nach der alles in allem wirkfam
ſein kann und alſo Gott letztlich wieder alles in allem werden kann.
Mag der beſondere geiſtliche Stand der Hüterſtand dieſer nun=
mehr
nicht nur reinen, ſondern auch vollen, nicht nur intregen,
ſondern auch intregalen Quelle Gottes in der Welt ſein , er
wird es nur ſein, wenn er zu ſterben weiß als Stand in die Not
der Welt, um den Juden ein Jude, den Griechen ein Grieche,
allen alles zu ſein. Dies aber gilt noch viel mehr von dem gei=
ſtigen
Stand. Der Kopf lebt noch nicht das Geheimnis des In=
einanderſterbens
weder der geiſtliche Kopf der Kirche, noch der
geiſtige Kopf der Univerſität. Der Mut des gotturſprünglichen
Geiſtes iſt zwiefach: im Geheimnis zu bleiben und alles zu durch=
dringen
. Bleibt er allein im Geheimnis, ſo ſtirbt er abſeitig in
leerem Hochmut. Geht er in der Welt auf, ſo ſtirbt er in das
Viele und Sinnloſe. Der Univerſität eignet wie der Kirche
Mittlercharakter. Der Mittler bleibt dem Urſprung der Sendung
treu und geht doch in alles ein. Das iſt im Urbilde Chriſtus.
Die Kirche hat dies verſucht und ihre Univerſität hat dies ver=
ſucht
. Dieſe Grundtatſache darf, von keinem Radikalismus be=
ſtritten
werden. Die Kirche und ihre Univerſität iſt geſcheitert.
Sie iſt geſcheitert an dem Geiſt, der ſich nicht zum Mittler, ſon=
dern
zum Ein und Alles machte. Sie iſt geſcheitert am abſonder=
lichen
Geiſt. Und ſie hat mit dieſem abſolutiſtiſchen Geiſt von
Anfang an die Univerſität in die Richtung des Falles und Zer=
falles
gebracht. Die Univerſität kann nicht mehr allein von der
Kirche getragen werden. Das iſt eine ſchwere, aber unumgängliche
Entſcheidung. Die Kirche neigt zur Sonderſucht wie alles Menſch=
liche
. Ihr Abſolutismus hat den Abſolutismus des Staates und
der Geſellſchaft gerufen. Die Geſchichte des Abſolutismus iſt um.
Die Geſchichte der Intregation beginnt. Doch ſelbſt die nicht
herrſchaftliche, ſondern gemeinſchaftliche Kirche des ſich opfernden
Mittlertums hat vor allem die Aufgabe der Hütung des Ur=
ſprungs
nach Reinheit und Fülle, nach dem Geheimnis. Die
Univerſität muß geiſtig in allen drei Sphären ganz gegenwärtig
ſein, in der rationalen, der irrationalen, der überrationalen und
damit der ſozialen, der nationalen und univerſalen Welt. Der
geiſtige Stand muß reichsunmittelbar erklärt werden. Das iſt
ſeine letzte Bindung und letzte Freiheit.
(Wir entnehmen dieſen Abſchnitt mit Erlaubnis des Ver=
lages
dem in der Hanſeatiſchen Verlagsanſtalt, Hamburg, er=
ſchienenen
Werk von Prof Dr. J Schmidhauſer Der Kampf
um das geiſtige Reich‟ Leinen RM. 9.50, das Bau und Schick=
ſal
der Univerſität ſeit ihrer Gründung aufzeigt.)

Don den Hochſchulen des In= und Auslandes.
Zum Führer der Darmſtädter Dozentenſchaft wurde der Kanz=
ler
der Techniſchen Hochſchule, Dr.=Ing. Karl Lieſer, ernannt.
Cand. ing. Heinz Hackert wurde zum Führer der Darm=
ſtädter
Studentenſchaft ernannt.
An der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt ſind für das laufende
Semeſter 1467 Studierende immatrikuliert.
Dem a. o. Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt
Dr.=Ing. Troche wurden Lehraufträge übertragen für: Durch=
läſſe
, Stütz=Futter= und Kaimauern, hölzerne Brücken und Holz=
bauweiſen
, ferner für Ingenieur=Holzbau und Auswertung des
Ingenieur=Holzbaus.
Seit dem vergangenen Jahre iſt eine Verſchiebung des Aus=
länderſtudiums
an den europäiſchen Hochſchulen feſtzuſtellen.
Frankreich hat einen ſtarken Rückgang an ſtudierenden Ausländern
zu verzeichnen, während die italieniſchen Hochſchulen einen Zu=
wachs
regiſtrieren, der vor allem aus Südoſteuropa erfolgt. An
den deutſchen Hochſchulen iſt die Geſamtzahl der ausländiſchen
Studierenden für das Semeſter noch nicht fixiert, doch iſt eine
nennenswerte Verſchiebung kaum zu erwarten.
Die erſte holländiſche Kammer hat vor kurzem die Regie=
rungsvorlage
für die Beſchränkung der Zulaſſung von Ausländern
zum Hochſchulexamen angenommen, weil die Zahl akademiſch ge=
bildeter
ſtellungsloſer Leute zunimmt und die Gefahr beſteht, daß
holländiſche Hochſchüler von Ausländern verdrängt werden.
Vor einer Reform des ärztlichen Studiums. Zu den Aus=
führungen
des Reichsärzteführers Dr. Wagner über das Geſund=
heitsweſen
auf einem Schulungskurſus in Weimar wird ergän=
zend
bekannt, daß der Reichsärzteführer von der Reform des
ärztlichen Studiums geſprochen habe. Im Sinne der national=
ſozialiſtiſchen
Geſundheitspolitik ſolle der Arzt wieder zu biolo=
giſchem
Denken und zur Ehrfurcht vor den Heilkräften der Natur
erzogen werden. Die viel zu weit getriebene Spezialiſierung zer=
ſplittere
das Können und Wiſſen des Arztes auf Koſten einer
guten und gründlichen Allgemeinausbildung. Als biologiſche
Forſchungs= und Bildungsſtätte ſei in Dresden eine große, her=
vorragend
eingerichtete Krankenanſtalt zur Verfügung geſtellt
worden. Der künftige Arzt ſolle nicht nur im Hörſaal und Inſti=
tut
geſchult werden, ſondern eine beſondere Erziehung erhalten
innerhalb eines Gemeinſchaftslebens. Es werde fern vom Leben
der Großſtädte und Univerſität, ein ärztliches Schulungslager
entſtehen.
M He
Verantwortl

[ ][  ][ ]

Samstag, 16. Junk

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 10 Nr. 164

die neuen Schnellflugzeuge des deutſchen Blich=Flugverkal

Die Eröffnungsfeierlichkeit im großen Hörſaal des Reichspoſtzentralamtes,
bei der Gaupropagandaleiter Schulze=Wechſungen (auch im Ausſchnitt), der Schöpfer und Leiter der
Schule, die Feſtrede hielt. Das Ziel des Inſtitutes iſt die Schulung der Funkwarte in weltanſchau=
licher
und techniſcher Beziehung. Der Lehrkörper ſetzt ſich aus Berliner Fachingenieuren zuſammen.
die ihre Tätigkeit ehrenamtlich ausüben.

Der Start der neuen Maſchinen
vom Typ Heinkel He 70 die im Blitzverkehr zwiſchen Berlin, Frankfurt a. M., Köln und
burg eingeſetzt werden. Sie werden mit einer durchſchnittlichen Reiſegeſchwindigkeit von 300
denkilometern die ſchnellſten Verkehrsflugzeuge der Welt ſein und beiſpielsweiſe die Strecke Beel
Hamburg in 50 Minuten zurücklegen.

Reich und Ausland.
Auslandsreiſen des Panzerſchiffes
Deulſchland u. des Kreuzers Köln.
Berlin. Panzerſchiff Deutſchland, und
Kreuzer Köln ſind am 9. Juni zu einer Erpro=
bungsfahrt
in den Atlantiſchen Ozean ausgelau=
fen
. Die Schiffe werden vorausſichtlich am 16.
und 17. Juni Funchal auf Madeira beſuchen.
Außerdem wird der Kreuzer Köln vom 22. bis
25. Juni Liſſabon anlaufen, während Panzerſchiff
Deutſchland nach Beendigung der Erprobungen
unmittelbar in die Heimat zurückkehren wird.

Der Reichspräſident an den Kreuzer Karlsruhe‟.
Berlin. Reichspräſident v. Hindenburg hat
an den von einer Auslandsreiſe heimgekehrten
Kreuzer Karlsruhe folgendes Telegramm ge=
richtet
:
Kommandant und Beſatzung des Kreuzers
Karlsruhe heiße ich herzlich willkommen in der
Heimat! Dank und Anerkennung für beſonders
erfolgreiche Durchführung der Auslandsreiſe.
gez. v. Hindenburg.

Aliechin wieder Schach=Welkmeiſter.
Berlin. Am Donnerstag ging das nun
nahezu 11 Wochen währende Ringen um die
Schachweltmeiſterſchaft zu Ende. Der Weltmeiſter,
klar in Führung liegend, benötigte nur noch einen
halben Punkt, den er in der 26. Partie, alſo der
letzten des Wettkampfes, Donnerstag abend er=
zielte
. In einem Damengambit kam der Welt=
meiſter
durch ſehr geſchicktes Spiel leicht in Vor=
teil
. Nach dem Damentauſch behielt er einen
Mehrbauern, hatte aber offenbar keine große Luſt,
die Partie auf Gewinn zu ſpielen. Dieſer wäre
allerdings auch nur nach äußerſt ſchwerem Kampf
möglicherweiſe zu erzielen geweſen. Die Partie
endete demnach frühzeitig unentſchieden. Dr.
Aljechin bot das Remis an, welches der Deutſche
Bogoljubow im 28. Zuge annahm. Dem Endſpiel
in der Krolloper wohnte auch Reichsjuſtizkommiſ=
ſar
Dr. Frank bei, der als großer Förderer des
Schachſpiels bekannt iſt. Dr. Frank beglückwünſchte
Schachweltmeiſter Dr. Aljechin und unterhielt ſich
noch längere Zeit mit ihm und Bogoljubow über
die nächſten in Ausſicht genommenen großen
Schachkämpfe.
Graf Zeppelin 200 Kilometer vor Pernambuco.
Hamburg. Wie die Deutſche Seewarte mit
teilt, ſtand das Luftſchiff Graf Zeppelin um
5.35 Uhr MEZ. bei Maceico, mithin nach 18 ½=
ſtündiger
Fahrt von Rio de Janeiro nur noch
200 Kilometer von Pernambuco entfernt.

An die preußiſche Akademie der Künſte
berufen.

Auszeichnung für die Kämpfer des 9. November 1923.

Das Ehrenzeichen,
das der Führer den alten Kämpfern der SA, der Reichskriegsflagge und des Bundes Oberland, die
an der nationalen Erhebung in München am 9. November 1923 aktiv beteiligt waren, verliehen
hat. Die Medaille, die auf der Rückſeite die Feldherrnhalle in München zeigt, wird am ſchwarz
weiß=roten Bande getragen.

Profeſſor Max Kutſchmann
bon den Vereinigten Staatsſchulen für freie und
angewandte Kunſt in Berlin wurde durch den
breußiſchen Miniſterpräſidenten zum Leiter eines
Meiſterateliers für Malerei an der preußiſchen
Akademie der Künſte zu Berlin ernannt. Konſequenzen ziehen und umkehren werde.

Schwere Schießerei mit Einbrechern.
Zwei Tote.
Gerlfangen (Saargebiet). Im benachbar=
ten
lothringiſchen Grenzort Colmen kam es in der
Nacht zum Mittwoch zwiſchen zwei Einbrechern
und der Gendarmerie und den Ortseinwohnern
zu einem ſchweren Feuergefecht, wobei ein Ein=
brecher
ſowie ein Einwohner aus Colmen erſchoſ=
ſen
wurden. Die Einbrecher waren bei einem
Einbruch in einer Wirtſchaft von dem Beſitzer
überraſcht worden, den ſie mit einem Knüppel
niederſchlugen und dann die Flucht ergriffen. Der
Gaſtwirt, Peter Erel, konnte jedoch die Ortsein=
wohner
alarmieren und mit ihnen die Verfolgung
aufnehmen. Als ſich die beiden Einbrecher im
Walde verfolgt ſahen, griffen ſie zur Schußwaffe
und verletzten den 33jährigen Nikolaus Henn töd=
lich
durch Herzſchuß. Mittlerweile hatte die Gen
darmerie den Wald umzingelt. Als die Ein=
brecher
ſich geſtellt ſahen, feuerten ſie abermals
und verletzten den Gendarmen Kirſch durch einen
Schuß in den Arm. Kirſch ſchoß ebenfalls und
verletzte den einen der beiden Einbrecher, namens
Ludwig Pierre, tödlich. Pierre war früher ein=
mal
Knecht in der Wirtſchaft Erels geweſen. Der
zweite Einbrecher, der 22jährige Jakob Wilhelm
Pflederer aus Spittel, der erſt vor ſechs Wochen
aus dem Gefängnis entlaſſen worden war, konnte
zunächſt entkommen, wurde aber ſpäter von den
Gendarmen in einem Heuhaufen verſteckt aufge=
funden
und feſtgenommen, wobei die Beamten
Mühe hatten, ihn vor der Volkswut zu ſchützen.
3½ Jahre Gefängnis für den Hochſtapler
und Betrüger Reinmuth.
Frankfurt a. M. Am geſtrigen letzten Ver=
handlungstag
gegen den Betrüger und Hochſtap=
ler
Reinmuth beantragte der Vertreter der An=
klage
5 Jahre Gefängnis und 5 Jahre Ehrverluſt.
Die Verteidiger plädierten auf mildere Beſtrafung
und Freiſprechung in einzelnen Fällen. Das Ge=
richt
verurteilte den Angeklagten unter Frei=
ſprechung
in den übrigen Fällen wegen verſuchter
Notzucht in zwei Fällen, ſchwerer Urkundenfäl=
ſchung
, Erpreſſung in Tateinheit mit Amtsan=
maßung
und Betrugs in vier Fällen zu 3½ Jahren
Gefängnis, unter Anrechnung von vier Monaten
Unterſuchungshaft. Der Angeklagte habe alle Ver=
anlaſſung
gehabt, ein Geſtändnis abzulegen, aber
er habe die ihm hier gegebene Chance nicht ge=
nützt
. Strafmildernd könne berückſichtigt werden,
daß der Angeklagte als Pſychopath, nicht als nor=
maler
Menſch zu behandeln ſei. Auf Ehrverluſt
erkannte das Gericht aus dem Grunde nicht, weil
es die Hoffnung habe, daß der Angeklagte aus
den jetzt gemachten Erfahrungen doch noch die

Oppenheimerprozeß bis zum 22. Juni vertagt.
Frankfurt a. M. Vor der geſtrigen Ver=
handlung
hatte der Angeklagte Oppenheimer einen
Nervenzuſammenbruch. Die Sachverſtändigengut=
achten
gingen übereinſtimmend dahin, daß Oppen=
heimer
vorläufig nicht vernehmungsfähig ſei. Die
Verteidigung beauftragte daraufhin, den Prozeß
auf unbeſtimmte Zeit zu vertagen und den Haft=
befehl
aufzuheben, da ein Fluchtverdacht nicht vor=
liege
. Der Staatsanwalt widerſprach dem An=
trag
der Verteidigung auf Haftentlaſſung, da er
Fluchtverdacht als beſtehend betrachtet. Das Ge=
richt
beſchloß daraufhin, die Verhandlung eine
Woche, bis zum 22. Juni, auszuſetzen. Der An=
trag
auf Haftentlaſſung wurde abgelehnt. Die
Sachverſtändigen werden den Angeklagten unter
Bewachung halten und im Falle der Haftunfähig=
keit
Meldung erſtatten.
Unwetterkataſtrophe in Griechenland.
Athen. Durch einen Gewitterſturm wurde in
der Stadt Saloniki ein gewaltiger Schaden ange=
richtet
. Sechzig Häuſer wurden durch das Un=
wetter
zerſtört, 120 Familien wurden obdachlos.
Zwei Mädchen wurden durch Blitzeinſchläge ge
tötet.
Die franzöſiſchen Flugunfälle.
Paris. Die Unglücksſerie im franzöſiſchen
Militärflugweſen dauert an. Nachdem erſt am
Mittwoch in den Pyrenäen zwei Flieger getötet
und ein dritter ſchwer verletzt wurden, ſtürzte am
Donnerstag abend auf dem Flugplatz Rennes ein
Militärflugzeug kurz nach dem Aufſtieg infolge
Geſchwindigkeitsverluſtes aus geringer Höhe ab.
Der Führer des Flugzeuges wurde auf der Stelle
getötet und der Beobachter lebensgefährlich ver=
letzt
.
Finniſche Jacht bei einer Hochſeeregatta geſunken.
Reval. Während der Hochſeeregatta von Hel=
ſingfors
nach Reval ſank, etwa in der Mitte des
Finniſchen Meerbuſens, die finniſche Jacht In=
dro‟
Eine Sturzwelle hatte die Achterluke zer=
ſchlagen
, worauf das Fahrzeug innerhalb von
zwei Minuten abſackte. Zwei junge Finnländer
ertranken, während der Beſitzer und eine an
Bord befindliche Dame von einer vorbeifahrenden
Jacht gerettet werden konnten.
Dorfbrand in Aegypten.
Kairo. In einem Dorf in der Nähe von
Bilbeis ereignete ſich ein Brand von großem Aus=
maß
. Dabei kamen 10 Perſonen ums Leben, wäh=
rend
40 Leute ſchwere Verletzungen erlitten.
200 Behauſungen wurden durch das Feuer zer=
ſtört
.

Einzigartiger Bauplan in der Rhön.
Weimar. Der thüringiſche Miniſte=rozu Zuſammenſch

der Fa
geehrt,
ndde
Vereit
enden herzlich
in Vertretern de
zen Organiſatigl
ſewart der DT,
obe, um dem 2.
fſüt Seid ein
Vereine das A
ſt-u de Geſchicke
Die ſ5er das
itUn erbaut haben
eu i0 Nahezu 0 P.
r 1 ihren Angehörie
zerrütt. 17 ſtarben der
ter die Fahnen ſen.
Frpelle das Lied vo
Elarag kam, aus der
wurde dieſes
* Beifall!) Dan
tung aus für
reichte er dem

ſir nach Kräften z
sbeſondere der

dent Marſchler hat in ſeiner Eigenſchau / Leibesübung
Wirtſchafts= und Finanzminiſter Vertrete. u5. Turnbrude
thüringiſchen Preſſe zu einer Beſichtigun tun dem deutſchen
nach der thüringiſchen Rhön eingeladen. Ir Akung des deutſch
laufe eines Kameradſchaftsabends im Kre=uhſrölliſchen Gedanke
Arbeitsdienſtwilligen des Lagers am Ellen, fahn bis heute zu
machte der Miniſterpräſident, Mitteilun nödankens, Turnen
einem ganz einzigartigen Plan. Auf der 80f un ariſcher Grung
ſteinhut bei Zella in der Rhön ſoll auf e abeitete Jahn
eigenem Gelände eine Thingſtätte errichter Te der neue Turnerk
den, deren Kern die aus den in großen Am Nenſchen zu bilder
in der Rhön vorkommenden Baſaltfindlingn de Glückwünſche der
errichtende Burg der alten Garde bilden jyhre K. Roth, de
Es ſoll ein Gebäude mit etwa 100 Zimmer uußen deutſchen S
richtet werden, in dem die älteſten thürin Melte, eine Quelle 7
unft zu
Parteigenoſſen ihren Erholungsurlaub verb=74 2
tte ſein
können. Das Gelände für die Thingſtätte ſo hſied Ein Ruf
ſer Gemeinſchaft der tauſend älteſten thüllwen Darbietungen
ſchen Parteigenoſſen in Erbpacht übergebemiy ſin minutenlang
den. Die tauſend Parteigenoſſen ſelbſt ſollel
in zehn Fähnlein einteilen, die ſich jeweils in
Führer wählen. In einem Saal der Bug
ort. Er betonte
die Namen der tauſend älteſten Parteigeu,7Verſchmelzung in
verewigt werden. Das Inſitzrecht ſoll erblicka=Malſter Verein aus
50 geſtanden
Neben dieſem Gebäude ſoll ein Internat erſ!
in dem die Kinder der älteſten Parteigenoſſe
nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen erzogen 4
den. Um das Burggebäude ſoll ſich ein Kran=
Wirtſchaftsanlagen ziehen, die nach Art des 20 /Aulillee
berghauſes dem Wanderer Zuflucht bieten
Die zur Verpflegung benötigten Lebensmitt
len an Ort und Stelle ſelbſt erzeugt werdem 1 Miel 9arm
ſoll u. a. ein Viehbeſtand von 50 bis 60 1 Ar kommenden S.
ausgeſuchter Tiere gehalten werden als Srſ0 beide Mannſcha
für ein den örtlichen Verhältniſſen angercha. Wenn auch
Rhön=Rind. Eine weitere Neuſchöpfung ſad /hen mußte, ſo
erſte thüringiſche Rhön=Brauerei ſein, die eirie oem Allerdine
klaſſiges Erzeugnis Thüringens in die Welln, 4 ſicht unterſ
Mkaſt, die kein
gen ſoll. Auf der Thingſtätte will der Garue
teilnehmer
alljährlich die tauſend älteſten ParteigeDg
Will unſer
bzw. ihre Nachkommen verſammeln, um mit Reu ſo muß er
alle ſie bewegenden Fragen zu beſprechen. . 30
Finanzierung des Planes ſei, wie Miniſtechie Polit
ſident Marſchler mitteilte, ohne Mithilff
Staates bereits geſichert.

A der
San Salvador von Hungersnot beclen 3:2 Norhe
Der Beſuc
San Salvador. Die Hauptſtadt va/ 60 1gen wird
Salvador iſt von einer Hungersnot bes
Tauſende arbeiten fieberhaft an der Inſtandſe/9 , Mion Darn
der durch die Ueberſchwemmungskataſtrophey 6C. UI
ſtörten Straßen, die zum Hafen führen, und r4s 11 Uh
Zufuhr der Lebensmittel die dort gelagerttw einem
zu ermöglichen. Im Lande wurde das Kriegn ſüs wrück, Un
verkündet. Die meiſten großen Städte ſind eich Wie
Beleuchtung. Die Pfarrkirche von Ocotepegge9, len ſie
e rangier=
das
Einzige, was von dieſer Stadt übrigsg Elcn
der Kante
ben iſt. Die genauen Ausmaße der ZerſtörtvKſt
ſowie die genaue Zahl der Toten feſtzuſtellenn
äußerſt ſchwierig. Gegenwärtig wird amtluh
Zahl der Toten mit 300 angegeben.
An die Univerſität münchen bert?

Dr. Alfred Schittenhelm,
Profeſſor für innere Medizin in Kiel,. 9.
Ruf an die Univerſität München Olße

[ ][  ][ ]

ſmstag, 16. Juni 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Spoct, Spiel und Jucnen
Reiufsbielwart R. Munc i Sarmſtauk.
Ausführungen ging er dann auf die Geſchichte des Jahnſchen Ge=
dankengutes
ein, das vollwertig in ſeinem politiſchen Gehalt allein
Weudeerenchtenierer auf. 49 BhrmMtadr durch die deutſchvöliſchen Turnvereine überliefert und erhalten
worden ſei. In den meiſten Turnvereinen wurde die politiſche
Seite des geſchichtlichen Werkes F. L. Jahns vergeſſen, man be=
Zeutnaggert- 29. Maun Yurſäſtadt. ſchränkte ſich auf ſein turneriſches Vermächtnis, die Kamerad=

Der feierliche öffentliche Weiheakt des Zuſammenſchluſſes
ſe den Turnvereine Tgeſ. 75 und Jahn zum Turnerbund
1875 fand geſtern abend im ſtark beſuchten Turnhaus Ma=
eöhſaal
ſtatt. Mit kurzer Verſpätung, infolge der Kund=
ſig
in der Feſthalle, eröffnete ein flotter Marſch unter der
mut von Obermuſikmeiſter M. Weber das Programm. Nach
Gnmarſch der Fahnen, die von den Anweſenden mit dem
yoim Gruß geehrt, auf der Bühne zu beiden Seiten Auf=
lug
nahmen, und dem Chor der Singmannſchaft Deutſchland,
ein Vaterland, hieß
Vereinsführer Phil. Matthes
nweſenden herzlich willkommen. Sein beſonderer Gruß galt
den Vertretern der Behörde, der Turnerſchaft und der be=
eten
Organiſationen in

ur ſtück Seid einig nahmen die Führer der beiden ver=
gen
Vereine das Wort zu einem kurzen geſchichtlichen Rück=
auf
die Geſchicke ihrer Gemeinſchaften. Intereſſant war, daß
die 75er das Turnhaus Mathildenhöhſaal aus eigenen
Mfun erbaut haben, das Jahre ſpäter jedoch in andere Hände
übdung. Nahezu 80 Prozent der 75er ſtanden im Feld und wur=
heit
it ihren Angehörigen bis zur Erſchöpfung der Vereinskaſſe
unwerützt. 17 ſtarben den Heldentod fürs Vaterland. Während
ſchk ter die Fahnen ſenkten und die Anweſenden erhoben, ſpielte
diet apelle das Lied vom guten Kameraden. Als 1919 einmal
deut lntrag kam, aus der DT. zur Freien Turnerſchaft hinüberzu=
LAringer auf wertin, wurde dieſes Anſinnen von der Führung einmütig ab=
gelget
(Beifall!) Dank ſprach Turnbruder Matthes der Stadt=
iyan
in R 9s vempltung aus für die Bereitſtellung des Turnplatzes. Zum
Scfü reichte er dem Führer des TV. Jahn, Dietwart Gorr, die
Hafo zum Zuſammenſchluß, und der ſymboliſche Akt dieſer beiden
r.e Leibesübung verdienten alten Turner löſte ſpontanen
Beliu aus. Turnbruder Gorr gelobte treue Zuſammenarbeit, um
veneit nach Kräften zu dienen der deutſchen Leibesübung und
einer
dautuy dem deutſchen Volke. Dietwart Gorr zeichnete dann die
hön eing
Enkacklung des deutſchvölkiſchen TV. Jahn und den Weg des
Faitsa
deutivölkiſchen Gedankens von Walther von der Vogelweide
*S Lagers m über Jahn bis heute zu Adolf Hitler, dem Vollender des deut=
räfdent

chein hedankens. Turnerbund Jahn war der erſte Verband, der
n Plan. Yu qufr rin ariſcher Grundlage ſeine Organiſation aufbaute. Seit
der Rvon ſol Jahu arbeitete Jahn Darmſtadt mit allen völkiſchen Verbän=
Tyingſtätte u dert nsbeſondere der NSDAP. zuſammen. Wie ſeit 25 Jahren
werd der neue Turnerbund Jahn 1875 daran wirken, den deut=
s
den in gu
ſchein Nenſchen zu bilden und zu ſchaffen.
enden B
1e Glückwünſche der DT.=Kreisführung überbrachte Kreis=
alten
Garde ½ füfuer K. Roth, der in dieſem Zuſammenſchluß ein Sinnbild
hit ewa 10 ½ dest goßen deutſchen Sehnens nach Einheit und Volksgemeinſchaft
die älteſten erbuice, eine Quelle zur Stärkung der Kraft, die großen Auf=
gabe
der Zukunft zu meiſtern Auch der Turnerbund Frank=
ſurn
. M. hatte ſeine Glückwünſche übermittelt. Das gemein=
jür
die Thine;
ſame lied Ein Ruf iſt erklungen, leitete über zu den ausge=
zeiſuten
Darbietungen der Turnerriege am Reck.
br minutenlangem Beifall empfangen, ergriff darauf
Reichsdietwart Kurt Münch
Vort. Er betonte die beſondere Ergriffenheit, die ihn bei
ſiene Verſchmelzung in Darmſtadt erfaßte, da er von ſeinem
Fczurter Verein aus in beſonders herzlichen Beziehungen zum
ſhn geſtanden habe. In oft von Beifall unterbrochenen

ſchaftlichkeit und die Leibesübungen. Der Reichsdietwart erinnert
an die Aufrufe des Turnerbundes vom Frühjahr 1919, in dem
es u. a. heißt: Deutſchland den Deutſchen; Volkstum, nicht Welt=
bürgertum
: Nationaler Menſch, nicht Weltnarr; germaniſch=
deutſch
; Vaterland, nicht Partei; wehrhaft=ehrhaft; Sein, nicht
Schein: Wahrhaftigkeit, nicht Lüge; Kraft, nicht Schwäche. Blut
und Eiſen, nicht Gold und Ketten; Pflichten und Rechte, nicht
Rechte ohne Pflichten; Sittlichkeit, nicht Zuchtloſigkeit; Freiheit,
nicht Willkür; Ordnung, nicht Wirrnis; Schaffen, nicht Raffen;
Tüchtigkeit nicht Geriſſenheit; Jedem das Seine, nicht jedem das
Gleiche; Männer, nicht Maſſe.
Im Zuge der nationalſozialiſtiſchen Revolution haben ſich die
verſchiedenen Turnverbände zuſammengefunden. Beim Neubau
der deutſchen Leibesübung iſt der Turnerſchaft eine beſondere
Rolle zugeteilt. Wenn das nationalſozialiſtiſche Ziel der Erneue=
rung
unſeres Volkes erreicht werden ſoll, müſſen alle Gruppen
und Kräfte zielſtrebig zuſammengefaßt werden. Aus der Vielheit
der Gruppen und Verbände von Turnen und Sport hat der
Reichsſportführer eine Einheit geſchaffen, deren Grundlage die
heldiſche Erziehung zum deutſchen Menſchen iſt. Neben die
körperliche Ertüchtigung tritt gleichberechtigt
die geiſtig=ſeeliſch=ſittliche Erziehung. Die Turn=
und Sportvereine ſind Erziehungsgemeinſchaften, die nach der
Anordnung des Stellvertreters des Führers, Reichsminiſter Heß,
beſtimmte Aufgaben zuſammen mit der Partei zu erfüllen haben.
Der Redner ging dann im einzelnen auf die Aufgaben des
Dietwartes in den Turn= und Sportvereinen ein, die Zu=
ſammenarbeit
in den Schulungskurſen der Partei und die Schu=
lung
der Mitgliedſchaft durch die Partei. Hierüber ergehen dem=
nächſt
noch Mitteilungen durch die Preſſe. Dietwart und Partei,
Arbeitsfront und Kraft durch Freude arbeiten Hand in Hand.
In enger Verbundenheit ſtehen Reichsbund für Leibesübun=
gen
und SA. zuſammen. Der Reichsbund wird noch Aufgaben
erhalten, deren Umfang und Art von der allgemeinen politiſchen
Entwicklung nicht nur in Deutſchland, ſondern in der ganzen
Welt abhängen wird Das heute noch vielfach ſorgebereitende
Verhältnis Turner= und Sportjugend zur Hitler=
jugend
wird bald eine Klärung erfahren, und wir hoffen, daß
in der HJ. und im BdM. die Leibesübung nach turneriſchen und
Jahnſchen Grundſätzen betrieben werden. Der Redner ſchloß
mit einem kernhaften Appell, im feſten Glauben an Reich, Volk
und Führer die Kräfte zu finden, unermüdlich und ohne Zagen
in Beruf und Gemeinſchaft zu wirken, durch Kraft und Einheit
auch die deutſche Freiheit zu erringen.
Nach dem Deutſchland=Lied folgten Chorvorträge Frühling
am Rhein. Grüße an die Heimat und Untreue, die Jubel=
Quvertüre des Orcheſters und der harmoniſch=beſchwingte Reigen
der Turnerinnen=Tanzgruppe, die lebhaften Beifall fanden.
Der 2. Vereinsführer, Kreisdietwart Gorr,
hielt daxauf die Schlußanſprache, die in das dreifache Sieg=Heil
auf Volk. Vaterland und den Führer ausklang und mir dem Horſt=
Weſel=Lied endete. Unier dem deutſchen Grußz marſchierten die
Fahnen aus dem Saal und das gemeinſame Lied Ich kenn einen
Wahlſpruch beendete die Verſchmelzungsfeier, die in echt turne=
riſchem
Geiſt dazu angetan war, das gegenſeitige Kennenlernen
der neuen Mitglieder des Turnerbundes Jahn 1875 zu erleichtern
und die Feſten der Gemeinſchaft zu verbreitern.
Bei vaterländiſcher Muſik weilten die Anweſenden nach
Mitternacht noch einige Zeit fröhlich=erhoben beiſammen. 5

Aufftiegsſpiel zur Gauliga.
Polizei Darmſtadt TB. Heuſenſtamm.

In kommenden Sonntag, 17. Juni, nachmittags 17 Uhr, tref=
ſvoxktatz
. Wenn auch Polizei in Niederrad eine hohe Niederlage, erwarten, daß alle Aktiven an dieſem Abend erſcheinen. Ebenfalls
laſſie Will unſer Meiſter ſeine letzte Chance nicht ſchwinden. Erkrankten und vom Sort Beurlaubten.
ſo muß er ſchon ſein ganzes Können von Anfang bis zum
iih zeigen. Vorher, um 15.30 Uhr, ſpielen Jugendmann=
ſcheffte
, Polizei Germania Pfungſtadt.
Heute abend 6.30 Uhr
ſthſigt der Sportverein 98 auf dem Stadion den VfL. Neu= noch vor der Sperre ſtatt.
zib urg. Vorher ſpielt die Reſerve der 98er gegen die hieſige
Undn Der Beſuch dieſer beiden ſicherlich intereſſant verlaufenden
Bechltngen wird ſich beſtimmt lohnen. Eintrittspreiſe ermäßigt.
FC. Union Darmſtadt SV. 19 Worms=Hochheim.

Er FC. Union empfängt am kommenden Sonntag, vor=
habn
chon lohnen wird.
altz mährten Kämpfer zur Verfügung geſtellt haben.

ſtal Rennbahn). 2 Uhr.
SV. 98 AH. AH.=Auswahlmannſchaft.
Nalchr an die aufgeſtellten Spieler findet nicht ſtatt.
Deukſches Turn= und Sporkabzeichen.
lich ſte Prüfung für Radfahrer, Gruppe V, morgen,
gam Frankfurter Straße.

Handball.
Handball=Abkeilung T5G. 46.
Wir erinnern unſere Mitglieder an den am Montas, dem
ſemſh beide Mannſchaften zum Aufſtiegsſpiel auf dem Polizei= 18. Juni, ſtattfindenden Volksturnabend auf der Woogswieſe und
hinmemen mußte, ſo iſt die Möglichkeit des Aufſtiegs immer noch erwarten wir die Anweſenheit aller Aktiven am Mittwoch, dem
vomarden. Allerdings darf die Polizeielf ihren Gegner am 20. Juni, auf dem Sportplatz an der Rheinallee zu dem dort ſtatt=
ſomug
nicht unterſchätzen. Heuſenſtamm verfügt über eine findenden Spezialtraining, bzw. einer gleichzeitig ſtattfindenden
Mehnchaft, die keinesfalls ſchwächer iſt als die anderen beiden außerordentlichen Beſprechung, die anſchließend an das Training
Autſgsteilnehmer, und ſie wird ſich keinesfalls überrumpeln ſtattfinden wird. Erſcheinen iſt Pflicht, auch für unſere zur Zeit
Der Spielausſchuß der Handballabteilung.
Spielausfall! Das vorgeſehene Handballſpiel gegen Tgeſ.
Offenbach muß ausfallen, da die Gäſte wegen der Reichsſchwimm=
woche
in Offenbach hier nicht antreten können. Das Spiel findet
Darmſtädker Radſpork-Club 1919.
2. und 3. Lauf zur Klubmeiſterſchaft.
Während die Aktiven der Rennmannſchaft zum 2. Klub=
nütags
11 Uhr, auf der Rennbahn den SV. Worms=Hoch= lauf über 80 Kilometer auf der Strecke Darmſtadt, Langen, Offen=
heignzu
einem Freundſchaftsſpiel. Das Vorſpiel datiert ſchon thal Urberach, Ober= und Nieder=Roden Dudenhofen Baben=
cke zurück. Union konnte es ſeinerzeit knapp mit 3:2 für ſich hauſen, Langſtadt Richen, Gr. Umſtadt, Zipfen, Lengfeld, Rein=
ntugden
. Wie die Spielweiſe der Gäſte heute iſt, iſt unbekannt, heim, Dieburg, Darmſtadt ſtarten, abſolviert die Jugend be=
jedsl
dürften ſie einen ſtarken Gegner abgeben, denn in der reits ihren 3. Lauf, der diesmal, weſentlich härter, über Darm=
tisklaſſe rangieren ſie an 2. Stelle. Wir wiſſen auch, daß in ſtadt (Start), Langen, Offenthal, Urberach, Ober= und Nieder=
der
lonmſer Kante ein harter Fußball geſpielt wird und ſo dürfte Roden, Dudenhofen, Babenhauſen, Altheim, Dieburg, Darmſtadt
hiei uf der Rennbahn ein temperamentvoller Kampf bevorſtehen, (60 Kilometer) führt. Der Start iſt am kommenden Sonntag
ſo 0u ſich ein Spaziergang unſerer Sportanhänger nach der Renn= 6 Uhr früh Jugend 6.15 Uhr am Oktroihaus, Kranichſteinerſtraße.
3.25 Uhr bzw. 8.45 Uhr dürften die erſten Fahrer der beiden
ion wird mit ſtärkſtem Geſchütz auffahren, da ſich wieder die Gruppen am Ziel Oberwaldhaus zu erwarten ſein. Mit
dieſem Lauf werden ſich die Neunzehner den letzten Schliff
biger Vereine, Jugend= für die bevorſtehenden ſchweren Rennen wie Rund um den
Schüler Viktoria Gries= Neroberg, Rund um Frankfurt uſw. geben. Wie bei den
heungennbahn), 3 Uhr, 2. Schüler 2. Schüler TSG. 46 Darm= A=Fahrern Decker, Wittich und Seip, ſo werden in der Jugend=
klaſſe
wohl Krüger und Eckerl im Endſpurt um die Plätze
eute abend ſpielt eine komb. Elf gegen die ſpielſtarke, kämpfen. Aber es kann auch anders kommen, und der Rennſport=
Mennſchaft des SV. 98 auf dem Stadion, Spielbeginn anhänger tut gut, wenn er ſeinen Platz rechtzeitig am Ziel ein=
nimmt
.
Am Sonntag trifft die 1 Radball=Mannſchaft des
DRC. (Mink=Huhn) beim Radballturnier in Wiesbaden auf aller=
4 für heute, Samstag, nachm. 16,30 Uhr, angeſetzte Spiel erſte Klaſſe, ſind doch die Weltmeiſter Schreiber=Blerſch ( Ger=
usfallen
; das Treffen wird neu angeſetzt. Eine weitere, mania=Wanderluſt, Frankfurt a M.) ebenfalls am Start. Hoffen
wir auf gute Placierung der DRC.=Mannſchaft.
Die Tourenſport=Abteilung trifft ſich am Sonntag,
14 Uhr, am Monument zur Abfahrt zwecks Teilnahme am
2. Kreistreffen in Dreieichenhain. Die Wertung erfolgt hier um
16 Uhr. Rechtzeitiges Antreten erforderlich, da aus verkehrstech=
ZEüntag, vormittags 7.30 Uhr. Treffpunkt Reſtaurant Roſen= niſchen Gründen eventuell, in verſchiedenen Gruppen gefahren
wird. Gäſte ſind im Darmſtädter Radſportklub ſtets willommen.

Nr. 164 Seite 11

Gewinnauszug
3. Klaſſe 43. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Nachdruck verboten
Ohne Gewähr

Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II

14. Juni 1934
2. Ziehungstag
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 240 M,
gezogen
2 Gewinne zu 3000 M. 343351
8 Gewinne zu 2000 M. 19241 61172 212421 237750
10 Gewinne zu 1000 M. 108465 135935 172539 220137 381645
20 Gewinne zu 800 M. 29437 66061 57019 80424 89829 177032
204141 241157 272816 382681
44 Gewinne zu 500 M. 27536 37869 73467 85734 96433 131242
138068 150598 190609 213209 214786 218340 221591 241867 258486
266036 273782 289605 362707 364 151 364902 370322
194 Gewinne zu 400 M. 3282 3489 6333 13896 17313 19931 09439
23352 31485 35363 44361 45664 49995 52672 72654 75433 76224
76519 92482 92676 95107 103102 106278 110649 114039 116143
116822 119364 119887 127745 128190 131992 136724 140465 153429
154625 155800 156978 160782 168031 189341 171409 195871 202495
203058 217910 218478 224105 230572 234782 235439 237069 237443
237663 237981 246736 247147 249433 057265 266900 270495 271526
275259 278254 281337 283087 285984 586 729 288607 092823 296645
299280 302000 305379 311054 319411 318595 320364 321132 327888
330274 340492 350593 353777 354205 363684 363820 365836 374381
374820 377976 378357 281760 384624 387274 387474 390560
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 240 M.
gezogen
2 Gewinne zu 100000 M. 17480
2 Gewinne zu 50000 M. 299692
2 Gewinne zu 3000 M. 189122
8 Gewinne zu 2000 M. 4639 8076 87414 196425
12 Gewinne zu 1000 M. 13458 248796 320349 321877 360948
384817
20 Gewinne zu 800 M. 5702 22966 37931 47078 63041 127700
130072 176311 273240 350115
48 Gewinne zu 500 M. 20373 21714 32811 36635 50452 62419
74698 107550 112046 132806 184870 185023 208320 220599 223491
225718 264502 260019 274186 291232 318917 324853 360548 380216
150 Gewinne zu 400 M. 2777 6708 9723 15463 20710 22193 26188
27571 34943 41926 45725 53963 54698 58337 68261 72388 73279
81485 89970 94148 95668 108894 108984 118661 121397 129483
137553 138802 140298 140316 141036 142024 146851 163029 156815
157066 158915 168040 166490 167150 174483 176059 180434 185322
191867 194063 199638 219423 225 149 226663 230848 235037 243338
243545 251777 252327 255630 2596 13 259677 268872 279897 281835
282043 282111 286758 286896 295323 299381 323466 324067 332999
341638 352128 370451 378538
20 Tagesprämien.
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
14447 18138 41979 104996 117639 182691 244745 312370 364917
395978
Die Ziehung der 4. Klaſſe der 43. Preußiſch=Süddeutſchen
(269. Preußiſchen) Staatslotterie findet am 11. u. 12. Juli 1934 ſtatt.

Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Samstag, 16. Juni
5.45: Choral, Zeit, Wetter. 5.50 und 6.15: Gymnaſtik. 6.40:
Zeit, Meldungen. 6.50: Wetter. 6.55: Schallplatten: Dem
Sommer entgegen. 8.15: Waſſerſtandsmeldungen. Wetter.
820: Stuttgart: Gymnaſtik. 9.30: Nur Trier: Werbekonzert.
10.00: Nachr. 10.10: Schulfunk: Ernſtes und Heiteres von
Land und Leuten an der Saar 11.00: Werbekonzert.
11.40: Meldungen. 11.50: Sozialdienſt.
12.00: Bummel durch Operetten, (Schallpl.). 13.00: Zeit, Nachr.,
Saardienſt. 13.10: Nachr. 13.20: Stuttgart: Philharmon.
Orcheſter. Wiener Weiſen. Ltg.; Fritz Wilm=Wallenborn.
Dazw. (13,50): Zeit. Nachr. 14.30: Fröhliches Wochenend.
15.10: Stuttgart: Lernt morſen! 15.30; Wetter. 15.45:
Quer durch die Wirtſchaft.
16.00: Berlin; Bunter Nachmittag. Georg Grueber mit ſeinen So=
liſten
. Zwiſchenſpiel: Schauſpieler der jungen Generation.
18.00: Stimme der Grenze. 18.20: Wochenſchau. 18.35:
Stegreifſendung. 18.50: Zeit, Wetter.
19.00: Köln: Heiteres Wochenende. 20.00: Zeit, Nachr.
20,05: Saarländiſche Unſchau. 20.15: Alle Mann an Bord.
Ein bunter Abend in Verbindung mit der NS.=Gemeinſchaft
Kraft durch Freude‟ 22.20: Zeit Nachr. 22.35: Stutt=
gart
: Du mußt wiſſen. 22.45: Nachr., Wetter, Sport.
23,00: Stuttgart: Tanzkapelle des Philharmon. Orcheſters.
24.00: Szenen aus. Der Zigeunerbaron, von Joh. Strauß.
(Schallpl.). 1.09: Freiburg: Im Hebelſtüblt. Fröhliche Stunde
aus dem Markgräfler Land.
Deutſchlandſender
Welle 1571
Deutſchlandſender: Sonnabend, 16. Jum
5.45: Hamburg: Wetter. 5.50: Nachr. 6.00: Berlin: Gym
naſtik. 6.15: Tagesſpruch. 6.20: Königsberg: Frühkonzert.
In einer Pauſe (gegen 7.00): Nachr. 8.00: Sperrzeit.
8.45: Leibesübung für die Frau. 9.40: Turnen und Spel
ber den Auslandsdeutſchen. 10.00: Nachr. 10.10: Kinder=
liederſingen
für die Grundſchule. 11.00: Leipzig: Eröff=
nung
d. Gaukongreſſes der Gauleitung Thüringen der NSDAP.
aus Gera in Thüringen mit Reden des Reichsminiſters Dr.
Goebbels und des Reichsleiters Pg. Roſenberg.
12,00: Seewetterbericht. 12.15: Dresden: Dresdner Philhar=
monie
. Ltg.: Bruno Scheſtak. 12.55: Zeitzeichen. 13.004
Wetter. Anſchl.: Geſang und Tanz zum Wochenende. ( Schalle=
platten
. Anſchl.: Wetter 13.45: Nachr 14.00: Spern
zeit. 14.45: Glückwünſche. 15.00: Wetter, Börſe.
15.15: Kinderbaſtelſtunde: Wir baſteln Wurzelmännchen. 15.45:
Karl Emil Weiß: Wirtſchaftswochenſchau.
16.00: Breslau: Orcheſtergemeinſchaft der Landesmuſikerſchaft Schle=
ſien
. Lig.: Friedr. Weißhaupt. 17.30: G. Schäfer: Sport=
wochenſchau
. 17.55: Allotria mit dem Hallotrio. 18.35:
Alles mat herhören. . . 18.50: Der deutſche Rundtunk
bringt.
19.00: Mit Pauken und Trompeten (Schallpl.) 19.45: Vor=
ſchau
auf die Kieler Woche. 20,00: Kernſpruch. Anſchl.:
Wetter, Nachr. 20.10: Glückliche Reiſe mit Ed. Künneke.
Muſikaliſcher Non=Stop=Flug. 22.20: Weiter=, Tages= und
Sportnachr. 22.45: Seewetterbericht. 23.00: Glückliche
Heimreiſe mit der Tanzkapelle des Deutſchlandſenders.

Weiterbericht.

Das von der Biscaya bis nach Finnland ſich ausbreitende
Hochdruckgebiet beherrſcht die Wetterlage. Bei vorwiegend öſt=
ſicher
Luftzufuhr iſt mit vielfach heiterem und recht warmem
Wetter zu rechnen, wenn auch ſpäter vereinzelt Gewitterneigung
aufkommen dürfte.
Ausſichten für Samstag: Ueberwiegend heiter und tagsüber ſehr
warm, trocken.
Ausſichten für Sonntag: Im ganzen noch Fortdauer der Wetter=
lage
, jedoch vereinzelt aufkommende Gewitterneigung.

2Yiblich.

Juäut Friſeuſe,
migllert Friſu=
reniſſtens
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ling
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Lichtbilder
Zeugnisabſchriften
uſw. ſind für den Einſender wertvoll
u. werden in vielen Fällen dringend
benötigt. Anſere Auftraggeber wer=
den
daher gebeten, Bewerbungs=
Unterlagen ſeweils ſchnellſiens zurück=
zuſenden
.
Auf Chiffre=Anzeigen keine Original=
zeugniſſe
einſenden.

[ ][  ][ ]

Seite 12 Nr. 164

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 16. Juni 119

Zur Reichs=Schwimmwoche vom 17.24. Juni.

Jeder Deutſche ein Schwimmer! Unter dieſem Motto
veranſtaltet die Deutſche Lebensrettungs=Geſellſchaft die
Reichs=Schwimmwoche. Wenn auch ſeit Jahren und
Jahrzehnten Schwimmer und Turner unabläſſig die Not=
wendigkeit
einer großangelegten Werbung für dieſen herr=
lichen
Sport forderten, ſo blieb es doch dem neuen Geiſt.

Achtung! Los! Ein kraftvoller und guter Start ſeßzt zähes Ueben voraus.
der heute in unſer ganzes Sportleben eingezogen iſt, vor= wenig ſchwerer als Waſſer iſt (bei leerem Magen und voll=
behalten
, dieſen Wunſch zur Tat werden zu laſſen. In geatmeter Lunge ſogar nur 0.960), ſo kann man leicht ver=
zahlloſen
Veranſtaltungen, Kundmachungen und Artikeln ſoll" ſtehen, daß die erforderlichen Bewegungen zum Halten über
jeder Deutſche, ob Mann oder Frau, auf die ungeheure
Bedeutung hingewieſen werden, die der Schwimmſport nicht
nur für den einzelnen ſondern für das ganze deutſche Volk
und ſeine Geſundheit hat. Das Schwimmen iſt ja nicht allein
ein Sport oder eine Leibesübung, es geht weit über dieſen
Rahmen hinaus. Schwimmen iſt zu einem großen Teil
Betätigung des Selbſterhaltungstriebes.
eine inſtinktive Schutzmaßnahme gegen den naſſen Tod, der
heute noch alljährlich in Deutſchland weit über 8000 Opfer
fordert!
Man hat das Schwimmen als die hygieniſchſte aller
ſportlichen Betätigungen bezeichnet und das mit Recht. Der
Schwimmer ſchluckt nicht den Staub des Sportplatzes ſon=
dern
er hält ſich immer in reinſter, ſtaubfreier Luft auf, die
keinerlei Krankheitskeime enthält. Mit der größte geſund=
heitliche
Vorteil des Schwimmens iſt aber ohne Zweifel die
Kräftigung und Stärkung, die die inneren Or=
gane
dabei erfahren, beſonders Herz und Lunge. Durch den
während des Aufenthalts im Waſſer eintretenden Wärme=
verluſt
wird das Herz notwendigerweiſe zu erhöhter Tätig=
keit
angeregt. Es wird alſo bedeutend kräftiger und wider=
ſtandsfähiger
. Der Waſſerdruck auf den Bruſtkorb, der im
Mittel etwa die ſtattliche Stärke von 36 Pfund erreicht,
zwingt aber auch die Lunge zu ſtärkerer Arbeit. Man er=
kennt
deshalb den eifrigen Schwimmer ſofort an dem gut
ausgebildeten, ſtarken Bruſtkorb. Daß durch die Einwirkung
des Waſſers auf das Gefäß= und Nervenſyſtem ſtändig ein
Gefühl der Friſche und des Wohlbehagens erzeugt wird,
kommt in höchſten Maße dem Geſamtorganismus
zugute.
Der Anfänger, der zum erſten Male ins Waſſer geht,
fühlt als größtes Hindernis die Wirkung des Waſſerdrucks
und das dadurch hervorgerufene Gefühl der Beklemmung. Waſſer nur ganz gering zu ſein brauchen. Der Nicht=

Sich trotzdem dem naſſen Element anzuvertrauen, erfordert
einen ſtarken Willen und eine Portion Mut, was zu ſchulen
dem einzelnen ja nicht nur für den Schwimmſport zugute
kommt ſondern für praktiſche Fälle in allen Lebenslagen.
Nun muß man aber bedenken, daß all dieſe geſund=
heitlichen
und ſeeliſchen Vorteile, die das Schwimmen mit
ſich bringt, erſt dann voll zur
Geltung kommen können,
wenn man den herrlichen
Sport nicht nur an ein
paar ſchönen Sommertagen
treibt, ſondern ſyſtema=
tiſch
das ganze Jahr über.
Der Zweck des gro=
ßen
Werbefeldzugs
für das Schwimmen ſoll
nicht der ſein, Wettſchwim=
mer
und Rekordmänner zu
züchten, ſondern ſolche
Schwimmer, die eine gute
Durchſchnittsleiſtung aufwei=
ſen
können. Und zu dieſer
durchſchnittlichen. Leiſtung
gehört nicht nur die Be=
herrſchung
aller Schwimm=
arten
ſondern auch die
Kenntnis des Ret=
tungsſchwimmens
.
Deshalb erhebt ſich gleich=
zeitig
die Forderung, daß
jeder Schwimmer ein Retter
ſein ſoll.
Schwimmen ler=
nen
iſt außerordentlich
leicht. Wenn man bedenkt,
daß das ſpezifiſche Gewicht
des Menſchen nur 1,018 bis
1,082 beträgt, alſo nur ganz

Die erſten Uebungen im Rettungsſchwimmen.
Gerade in der letzten Zeit hat ſich neben dem Bruſt=
ſchwimmen aber auch das Kraulen mehr und mehr durch=
geſetzt, das man vielleicht ſogar als die Urform der menſch= Schwimmkunſt bezeichnen kann. Vor dem Bruſtſtik)
hat es den Vorteil, daß der Schwimmer bedeutend ſchnellem
vorwärts kommt. Die Arme ziehen den Körper gewiſſer= zut entſprach. Die
maßen im Waſſer vorwärts, die Beine machen dabei die
Bewegung nur eines Armes mit. Der gute Schwimmer
muß jede Schwimmart beherrſchen, denn erſt, wenn er mitl

Reitungsſchwimmen: Der Schwimmer (links) hält in Rückenlage den Kopf des Erſchöpften (rechts) über Waſſer
und bringt ihn ſicher an Land.

A
ver
ſtaft geiöt
nochen dauern!
vunden wo
nien des Ausl.
gewannen.
uſtzer 5. Bub!
raltien wurden al
Ueberhaupt
varen 7 Prozenl
Ziodende 8 und
int höher. Kursſt
ſarit der Chade
tsientlich über den
ſahmen der Allgl
SſeEruitäts=Lieferung:
eit-eiſen im Anſchluß
Mee, die bekanntlichl
Aauchgten dei d
pten. Inwieweit
As nch nicht zu ſe
rit wurden, rechne
in Aitien der A.=G.
uneiva 6 Prozent, d
M Ovdendenzahluns
raß der Vorſtand
zienzahlung wieder
A pugegen entſchieder
etgen Gewinn nur
nnenlegung von
men der Börſe, die
* Aublikumsintereſ
dr auf die vielen
fusnehmens, wie K
wucdem fanden die
Alrachten, im Rahm
zuigen für etwa 350
feu, g. auch Farber!
Die Ausführungen
wſtehende Steuerſel
Mtsmarktes ſowie
uführung der frei!
unmung aus. Ste
Usfinanzminiſters,
wrin=Kroſigk dara
zutlage nur durch
kun der Regierung
Da Reichsbankprä
Mſharf gegen das 1
iis uaß am Renterl
ir nug durchſetzen
zr lneihen in der !4
Zit eiſten Anzeich
USourzugsaktien um
Unzen daß auch hie
zun ſei. Man wir
eusanleihe, deren
iſen werden, abn
zu ſagen läßt, ſ0
ei Geldmarkt
Eps, doch hielt ſi
Mfen weiterhin b
15. die Fälligkei
Ekeine Prolongati
No ſiegend angeb.
M in die Disku
Mknichen Palut
Aie durch amerikan
N2. Das Pfund
Mten lagen kaum p

ſchwimmer braucht alſo nur ein wenig Mut zu haben,
dann wird er nie ſinken. Er braucht nur mit den Füßen,
mit denen der Menſch ſtets zuerſt ſinkt, Waſſer zu treten,
um mit leichter Mühe den Kopf über Waſſer halten zu
können. Die Hauptſache iſt, ruhig zu atmen und nicht

Nicht nur ſchwimmen können, ſondern auch Könner im
Schwimmen! Unſer Bild zeigt Vierkötter, den durch zahl=
reiche
Erfelge bekannten Schwimmer der langen Strecke.

nervös und zappelig zu
einmal die Technik dieſer
Bewegungen, ſo iſt es ſo
gut wie ausgeſchloſſen, daß
man ſie je wieder verlernt
Man wird ſie, ſowie man
ins Waſſer kommt. ganz
mechaniſch ausüben.
Die Schwimmkunſt
iſt ſo alt wie die Menſchheit
ſelbſt. Bei allen Naturvöl=
kern
, die nicht gerade in
vollſtändig waſſerloſen Step=
pen
hauſten, war ſie eine
Selbſtverſtändlich=
keit
. Von den Kulturvöl=
kern
kann man das leider
nicht ſagen. Die Verweich=
lichung
hat auch hier Platz
gegriffen. Bereits im Jahre
1588 erſchien eine Abhand=
lung
über die Schwimm=
kunſt
von Wymann. Der
Verfaſſer brachte ſehr aus=
führliche
Beſchreibungen
über das Erlernen des
Schwimmens und unterhielt
ſeine Leſer dabei noch durck
Erzählungen über phanta
ſtiſche Taucherleiſtungen
Der Begründer des heutigen
Schwimmſtoßes, d h. der
Schwimmtechnik von heute.
iſt General von Pfuel der
ein grundlegendes Buch über
Schrimmen geſchrieben hat.

werden. Beherrſcht man

dem Waſſer vollkommen vertraut iſt, kann er den Schwimm=
ſport
mit dem geſundheitlichen Erfolg betreiben, den fonſt
keine andere Sportart geben kann. Von der friſchen Luft
und der Sonne gebräunt mutig und aufrecht, ſo ſteht der
Schwimmer, deſſen Körper ſich von dem des Nichtſchwime
mers vorteilhaft unterſcheidet, vor uns als ein Menſch, wie
er ſo recht in die heutige Zeit paßt.

Polizei und SA. zeigen, wie Geretteie kürz nach Verlaſfen des Waſters weggetragel
werden.

[ ][  ][ ]

Nummer 164

Samstag, 16. Juni

blatte

Börſe und Geldmarkt.

Beſte Börſen.

neben den !.
und mehr *
Urform der M
Vor dem M5
bedeutend 4
Körper gw
gute Schmn
iw erſt, wenn !

Sie Berichtswoche ſtand im Zeichen einer kräftigen Aufwärts=
igung
aller Aktien, wobei ſogenannte Rohſtoffwerte und er=
mieiche
Dividendenpapiere im Vordergrund ſtanden. Zu dem
5y jäglichen Käufer der letzten Wochen, dem Ausland, iſt neuer=
dus
wieder in ſtärkerem Maße, das Publikum hinzugetreten.
Ue ehen von den Kursſprüngen einzelner Spitzenwerte waren
hAktienkurſe i mDurchſchnitt 2 bis 4 Prozent höher als in der
hmoche. Die zuverſichtliche Stimmung wurde durch die fort=
ſchit
enden Erfolge am Arbeitsmarkt und die günſtigen Berichte
w der Induſtrie, insbeſondere die weiter ſteigende Roheiſen=
vinnung
, ſtark gefördert. Die Lähmung, die ſeinerzeit durch die
ih 4 Wochen dauernden Transferbeſprechungen eintrat, iſt faſt
uig überwunden worden. Am Braunkohlenaktienmarkt waren
Käufen des Auslandes geradezu Rekordgewinne zu verzeich=
So gewannen Rheiniſche Braunkohlen etwa 13 Prozent,
Niuerlauſitzer 5, Bubiag 6. Durch die Steigerung der Braun=
hwenaktien
wurden auch RWE. mitgeriſſen, die 5 Prozent höher
üiſſen. Ueberhaupt waren alle Tarifwerte ſtark begehrt. Lah=
nver
waren 7 Prozent. Deſſauer Gas angeſichts der unveränder=
D ividende 6 und Schleſiſche Elektrizitäts und Gas ſogar 12
Aſient höher. Kursſchwankungen von etwa 10 Punkten waren
ayMarkt der Chade=Anteile zu verzeichnen, die ſchließlich nur
umeſentlich über den Notierungen der Vorwoche lagen. Aus
dmRahmen der Allgemeintendenz fiel die Kursentwicklung der
ſrizitäts=Lieferungs=Aktie, die 10 Punkte einbüßte, da in Bör=
meiſen
im Anſchluß an die Mitteilungen der Bank elektriſcher
The, die bekanntlich Mehrheitsbeſitzer der ELG. iſt, die Ab=
ſ
Nzausſichten bei dem Unternehmen etwas ungünſtiger beurteilt
nuen. Inwieweit derartige Vermutungen berechtigt ſind, iſt
j 99 noch nicht zu ſehen. Nachdem 1932 6 Prozent Dividende
u ilt wurden, rechnet man für 1933 mit etwa 4 Prozent. Auch
dulktien der A.=G. für Verkehrsweſen beklagten einen Verluſt
umetwa 6 Prozent, da die Hoffnungen auf eine Wiederaufnahme
4ndividendenzahlung etwas gedämpft worden ſind. Es verlau=
t
der Vorſtand ſeinerzeit den Wunſch gehabt habe, die Divi=
d
menzahlung wieder aufzunehmen, doch habe ſich der Aufſichts=
undagegen
entſchieden. Die Daimler=Aktie konnte ihren 6 pro=
ugen
Gewinn nur zur Hälfte aufrecht erhalten, nachdem die
Ummenlegung von 5:3 nicht ganz den optimiſtiſchen Erwar=
tumen
der Börſe, die mit einem Kapitalſchnitt von 10:7 gerechnet
hu entſprach. Die Farben=Aktie lag erneut 3 Prozent höher.
Da Publikumsintereſſe gerade für dieſes Papier iſt recht groß,
moti auf die vielen zuverſichtlich beurteilten Arbeitsgebiete des
Umrnehmens, wie Kunſtſeide, Stickſtoff uſw. verwieſen wird.
Müwem fanden die dem amerikaniſchen Präſidenten erteilten
olnachten, im Rahmen der Handelspolitik Amerikas Zollerleich=
tAugen
für etwa 350 Artikel zu gewähren, Beachtung, da in der
1. a. auch Farben genannt wurden.
Die Ausführungen des Staatsſekretärs Reinhardt über die
biuſtehende Steuerſenkung und über die Weiterentlaſtung des
Mchitsmarktes ſowie die Ankündigung energiſcher Schritte zur
Duführung der freiwilligen Anleihe=Konverſion löſten freudige
ummung aus. Stark begrüßt wurde weiterhin die Rede des
esfinanzminiſters, der jede Devalvation ablehnte, wobei
merin=Kroſigk darauf hinwies, daß die Schwierigkeiten der
Zurilage nur durch die Initiative des einzelnen Exporteurs,
von der Regierung geſtützt werden müſſe, behoben werden kön=
Da Reichsbankpräſident Schacht auch im Namen der Reichs=
ſcharf
gegen das Devalvationsgerede Stellung nahm, iſt zu
ſin, daß am Rentenmarkt ſich bald wieder eine freundlichere
Sichim ung durchſetzen wird, nachdem ſich Pfandbriefe und Kom=
nnichtlanleihen
in der letzten Woche um etwa 1 Prozent abſchwäch=
teg
Die erſten Anzeichen hierfür ſind die Steigerung der Reichs=
beil
Vorzugsaktien um 2½ Prozent im Zuſammenhang mit Ver=
unungen
, daß auch hier mit einem günſtigen Umtauſchangebot zu
raichen ſei. Man wird aber erſt einmal den Erfolg der neuen
Aetsanleihe, deren Zeichnungsliſten am 21. dieſes Monats ge=
ſctillen
werden, abwarten müſſen. Soweit ſich bis jetzt ſchon
etuus ſagen läßt, ſcheinen die Ergebniſſe recht erfreulich zu ſein.
r Geldmarkt ſtand im Zeichen der Steuertermine und des
Maos, doch hielt ſich der Satz für Blankotagesgeld für erſte
Albrſen weiterhin bei 3½ bis 4½ Prozent. Dem Markt dürfte
aur 5. die Fälligkeit von Schatzanweiſungen zugute kommen,
faült keine Prolongation erfolgt. Privatdiskonte waren dagegen
üüſtewiegend angeboten. Am Valutenmarkt war der Dollar etwas
feütz, da die Diskuſſion über eine weitere Devalvation der
amkaniſchen Valuta abgeflaut iſt. Eine ſtärkere Befeſtigung
wnue durch amerikaniſche Goldkäufe in Paris und London unter=
buven
. Das Pfund ſchwächte ſich dagegen weiter ab. Die Gold=
vualten
lagen kaum verändert.

Wirtſchaftliche Rundſchau.

die Indexziffer der Metallpreiſe. Die Preisindexziffer der
teallwirtſchaft, Metallwiſſenſchaft, Metalltechnik ſtellte ſich am
uni 1934 auf 49,0 gegen 48,6 am 6. Juni (Durchſchnitt 1909
i4 913 100), ſtieg alſo um 0,8 Prozent der Ziffer vom 6. 6.
Fürdie einzelnen Metalle wurden folgende Einzelindexziffern er=
refhet
: Kupfer 35,2 (am 6. Juni 34,6), Blei 53,1 (51,6), Zink
4L/ (1,6), Zinn 81,2 (82,0), unverändert: Aluminium 111,1,
Nk4 83,1, Antimon 62.8.
Einfuhrlizenzſyſtem für Kaffee. Nach Mitteilung des RWM.
watam 1. Juli 1934 vorausſichtlich ein Einfuhrlizenzſyſtem für
Käue zur beſſeren Kontrolle und einer Steuerung der Kaffee=
Elyhr eingeführt werden. Eine Beſchränkung der Geſamtein=
ſuiſoon
Kaffee iſt nicht beabſichtigt. Indeſſen wird die Kontrolle
wain der Notwendigkeit zum Abſchluß von Kompenſationsgeſchäf=
teln
ie Möglichkeit bieten, mehr deutſche Fertigwaren als bisher
ſodden Kaffee=Exportländern zu liefern. Insbeſondere rechnet
mundamit, daß ſich diejenigen Staaten, mit denen Deutſchland
eisrzaſſive Handelsbilanz hat, zu einem erhöhten Bezug deutſcher
Eigniſſe verſtehen werden. Einfuhrbewilligungen ſollen nur
in dm Umfange erteilt werden, in dem eine Bezahlung des Kaf=
ſeisnittels
Deviſen oder über Austauſchgeſchäfte möglich iſt.
kermine der Leipziger Herbſtmeſſe 1934. Die Leipziger Herbſt=
mus
1934 wird am Sonntag, den 26. Auguſt, beginnen und bis
eishließlich Donnerstag, den 30. Auguſt, dauern. Die Textil=
masſ
wird am 29. Auguſt beendet, während alle übrigen Zweige
delzNuſtermeſſe am 30. Auguſt ſchließen. Auf dem Ausſtellungs=
geIde
wird die Meſſe für Bau=, Haus= und Betriebsbedarf durch=
9eMrf. Sie dauert ebenfalls vom 26. bis 30. Auguſt.

Produkkenmärkke.

Nainzer Getreidegroßmarkt vom 15. Juni. Es notierten in
uro 100 Kilogramm (Großhandels=Einſtandspreis); Weizen
Roggen 18,3018,50, Hafer 18.7519,00. Induſtriegerſte
219,00, Malzkeime 14,5015,00, Weizenkleie fein 11,25 bis
Trob 11,5011.75, Roggenkleie 12,0012,50, Weizenfutter=
12,2512,50, Biertreber 15,5015,75, Soyaſchrot 16,70,
Trütnſchnitzel 12,0012,25. Tendenz; ſehr feſt, außer Brot=
gAEi

Die erſte Ulmer Wollauktion. Am 29. und 30. Juni findet
ſte große Ulmer Wollauktion ſtatt. Die Wollen ſind in Quali=
drsüglich
und die Rückenwäſchen ganz hervorragend gewaſchen.
ſbaten werden ca. 11 000 Zentner Rückenwäſche und ca. 5000
Swolle. Beſichtigung der Wollen für die Käufer ab 22.
Die Würzburger Auktion findet am 20. Juli ſtatt und die
* Ulmer Auktion am 17. Auguſt.
Getreidegroßmarkt=Bericht vom 15. Juni.

Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die erſten Kurſe an der Berliner Börſe waren geſtern
ziemlich unregelmäßig. Infolge des geringen Ordereingangs war
eine klare Tendenz anfangs nicht zu erkennen, doch konnte ſich
ſchon unmittelbar nach Börſenbeginn auf neue Kaufaufträge des
Publikums und auch des Landes wieder eine allgemeine Befeſti=
gung
durchſetzen. Die Erklärungen des Reichsbankpräſidenten ge=
gen
Inflation und Währungsabwertung wurden mit Genugtuung
aufgenommen und hatten eine allgemein freundlichere Tendenz
für Renten zur Folge. Altbeſitz wurden ¼ Prozent höher be=
zahlt
, auch Reichsmarkobligationen wurden über den vortägigen
Kurſen gehandelt. Induſtrieobligationen gewannen bis ½ Pro=
zent
. Ver. Stahlobligationen waren auf die Vorverlegung des
Termins faſt 1 Prozent höher. Am Aktienmarkt waren Montan=
werte
zunächſt überwiegend leicht gedrückt, Buderus verloren 1
Prozent. Später wurden aber allgemein die Notierungen vom
Vortag wieder erreicht. Braunkohlenwerte ſetzten 1 bis 1½ Pro=
zent
höher ein. Kaliaktien lagen unregelmäßig. Salzdetfurth
gewannen 2 Prozent, während Weſteregeln 238 Prozent niedriger
umgeſetzt wurden. Chemiſche Werte waren um Prozentbruchteile
gedrückt, doch konnten Farben bald ihren vorgeſtrigen Schlußkurs
überſchreiten. Größeres Intereſſe beſtand wieder für Tarifwerte.
Im Verlauf war die Tendenz weiter freundlich. Reichsbankanteile
wurden 1 Prozent höher bezahlt. Maſchinenwerte erholten ſich
Farben ſtiegen auf 147½ Prozent. Altbeſitzanleihe wurde 1 Pro=
zent
höher bezahlt, auch die Umtauſchobligationen gewannen bis
zu 1 Punkt. Stadtanleihen waren faſt allgemein befeſtigt.
Der Frankfurter Börſenbeginn lag noch ziemlich ruhig
bei freundlicher Grundſtimmung. Renten ſtanden zunächſt im Vor=
dergrunde
. Hier ſtimmte die neuerliche Betonung der Stabilität
der Reichsmark und der Hinweis auf die organiſche Zinsſenkung
weiterhin zuverſichtlich. Erſt im Verlaufe entwickelte ſich ein leb=
hafteres
Kuliſſengeſchäft, wobei, die Aktienmärkte lebhafter und
feſt wurden. Als Anregung lagen größere Auslandskäufe auf
Sperrmarkkonten vor. Insgeſamt bot der Börſenbewegung die
ruhige Aufnahme unſeres Transfer=Moratoriums, im Auslande
eine Stütze. Farbeninduſtrie zunächſt 146½ (146½), dann bis auf
147½ Prozent erhöht bei ziemlich großen Umſätzen. Deutſche Erdöl
glichen ihren Anfangsverluſt von 1½ Prozent wieder aus, Rüt=
gerswerke
gewannen / Prozent. Ruhiger lagen Elektrowerte,
hier waren Siemens ½ Prozent. AEG. ½ Prozent leichter da=
gegen
Gesfürel ½ Prozent und Schuckert 3 Prozent freundlicher.
Am Montanmarkt waren beſonders die Kohlenwerte wieder ge=
ſucht
, ſo Harpener auf 109½ nach 107½ Prozent erhöht. Mannes=
mann
gewannen ½ Prozent, Stahlverein ½ Prozent ſonſt eröff=
neten
zunächſt Gelſenkirchen 8 Prozent, Klöckner ½ Prozent und
Rheinſtahl 3 Prozent leichter. Schiffahrtswerte lagen nur wenig
verändert. Allgemeine Lokal u. Kraft verloren 1½ Prozent, wäh=
rend
A.=G. für Verkehr ½ Prozent anzogen. Im einzelnen ſetzten
Zellſtoff Aſchaffenburg 1 Prozent, Daimler ½ Prozent, Reichs=
bank
½ Prozent höher, dagegen Zellſtoff Waldhof und Deutſche
Linoleum je ½ Prozent niedriger ein. Der Rentenmarkt war
etwas belebt, Neubeſitz gut gehalten, Altbeſitz um 3 Prozent,
Stahlverein=Bonds ¼ Prozent höher. Reichsmark=Obligationen
zogen bis ½ Prozent an. Auch Kommunal=Umſchuldungsanleihe
war um 2 Prozent auf 79½ Prozent gebeſſert. Sehr feſt und leb=
haft
waren erneut Reichsbahn=Vorzugsaktien. In der zweiten
Börſenſtunde zeigte der Aktienmarkt eine weitere Belebung und
meiſt nochmals um ¼½ bis ½ Prozent höhere Kurſe; ſpäter unter=
lagen
die Kurſe einigen Schwankungen.
Das ſchon im Mittagsverkehr ſtärker zu beobachtende Intereſſe
für den Rentenmarkt hat ſich an der Abendbörſe ſehr verſtärkt.
Bei lebhaftem Geſchäft ſtand der geſamte Rentenmarkt im Vorder=
grund
und hatte feſte Tendenz, daneben blieben auch Aktien noch
feſt und beachtet, wenn auch die Umſätze etwas kleiner geworden
ſind. Beſonders niedrig im Kurs ſtehende Titel waren geſucht,
So zogen Reichsmark=Obligationen bei lebhaften Umſätzen um
durchſchnittlich 1 Prozent an, daneben waren 4prozentige Kom=
munal
=Umſchuldungsanleihe gefragt und bis auf 82 Prozent ge=
ſteigert
. Von deutſchen Anleihen waren Altbeſitz gegen den feſten
Nachbörſenkurs noch etwas höher, gegen den Berliner Schluß ge=
wannen
ſie 45 Pfg., Neubeſitz blieben zu 23,10 gut behauptet.
Späte Reichsſchuldbuchforderungen wurden zwiſchen 93½94 Pro=
zent
gehandelt. Der Aktienmarkt lag ruhiger und nicht ganz ein=
heitlich
, aber doch überwiegend gut behauptet.

Hilfsmaßnahmen für die Gekreide=
oielſcaft
.
Neutegeſung der Ausgleichsgebühr für Roggen.
Gewährung von Frachkzuſchüſſen.
Der Reichswirtſchaftsminiſter für Ernährung und Landwirt=
ſchaft
hat für den Reſt des laufenden Getreidewirtſchaftsjahres
verſchiedene Maßnahmen getroffen. Zunächſt iſt durch Verordnung
vom 14. Juni 1934 beſtimmt worden, daß der Ausgleichsbetrag
von 2 RM., den die Mühlen bis jetzt nach 8 7 der Verordnung
vom 13. Mai 1934 an die Reichsſtelle für Getreide, Futtermittel
und ſonſtige landwirtſchaftliche Erzeugniſſe (RfG.) abzuführen
hatten, ſoweit ſie unmittelbar vom Erzeuger kaufen, fortfällt. So=
weit
die Mühlen Roggen nicht vom Erzeuger kaufen, iſt der Aus=
gleichsbetrag
von 6 RM. auf 4 RM. ermäßigt worden. Dieſe
4 RM. ſollen weiterhin den Genoſſenſchaften und Händlern in
voller Höhe zugute kommen. Auch in dieſem Falle braucht alſo
an die RfG. der bisherige Teilbetrag von 2 RM. nicht mehr ab=
geführt
werden. Weiterhin iſt die RfG. ermächtigt worden, aus
den Mitteln, die ihr aus der Ausgleichsabgabe zur Verfügung
ſtehen, in gewiſſen Fällen Frachtzuſchüſſe zu gewähren, um die
Herausnahme von Roggen aus frachtgünſtig gelegenen Ueberſchuß=
gebieten
zu verbilligen und zu fördern. Die RfG. wird wegen der
Neuregelung des Ausgleichsbetrages und der Gewährung von
Frachtzuſchüſſen alsbald eine beſondere Anordnung veröffentlichen.
Soweit darüber hinaus in beſonderen Fällen noch weitere Hilfen
notwendig werden ſollten, ſind die erforderlichen Vorbereitungen
hierfür getroffen worden.
Kreditgenoſſenſchaften und Handwerk.
Der Deutſche Genoſſenſchaftsverein, Berlin, ſchreibt uns: Die
Frage der Kreditverſorgung des Handwerks ſpielt im Zuſammen=
hang
mit der Erweiterung des Perſonalkredits in letzter Zeit eine
beſondere Rolle. Gerade deshalb ſehen die regionalen Verbands=
tage
der gewerblichen Genoſſenſchaften eine ſtärkere Behandlung.
dieſer Frage vor. So erſtattete kürzlich auf der Tagung des Ge=
noſſenſchaftsverbandes
Heſſen=Mittelrhein (Schulze=Delitzſch) in
Bingen Direktor Letſchert=Kaſſel ein Referat über die Beziehun=
gen
zwiſchen Kreditgenoſſenſchaften und Handwerk. Was die Be=
rufsvertretung
des Handwerks für die berufliche und fachliche Zu=
ſammenfaſſung
der Handwerker bedeute, ſei die Kreditgenoſſen=
ſchaft
für die wirtſchaftliche Organiſation des Handwerks. Der
Handwerker dürfe aber die Beziehungen der Kreditgenoſſenſchaft
nicht nur unter dem Geſichtswinkel der Kredithilfe betrachten,
wenn auch dies ihre eigentliche Beſtimmung ſei. Es wurde her=
ausgeſtellt
, daß die Aufgaben der Kreditgenoſſenſchaft zur Unter=
ſtützung
des Handwerks einmal auf ideellen und organiſatoriſchen,
zum anderen in den geſchäftlichen Leiſtungen zu ſehen ſeien. Der
Redner machte eine Reihe von Vorſchlägen für ein engeres Zu=
ſammenarbeiten
zwiſchen Kreditgenoſſenſchaft und Handwerker=
organiſation
mit der Zielweiſung, die Kreditfähigkeit des einzel=
nen
Handwerks zu ſteigern.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Am 16., 23 und 30. Juni und an den Samstagen des Monats
Juli 1934 bleibt die Berliner Börſe für jeden Verkehr geſchloſſen.
Die Zahlungs= und Lieferungsverpflichtungen werden davon nicht
berührt.
Wie der DHD. erfährt, iſt die Ausfuhr von Weizen und
Weizenmehl mit ſofortiger Wirkung geſperrt.
Der Londoner Goldpreis betrug am 15. Juni 1934 für eine
Unze Feingold 137 sh 8 d 87,2382 RM., für ein Gramm Fein=
gold
demnach 53,1291 Pence 2,80477 RM.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MarStreeſe für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; ſür den Handel: Dr. C. 6. Quetſch; für den Sport; Karl Böhmann: für Die
Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Netter für den Anzeigen=
teil
und geſchäftliche Mitteilungen: J. V.: Paul Ziegler, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. V. 34. 22461. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Nheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr.

Die heutige Nummer hat 14 Geiten.

Berliner Kursbericht
vom 15. Juni 1934

Oeviſenmarkt
vom 15. Juni 1934

Berl. Handels=Geſ
Deutſche Bank u. /
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi =
Deutſche Cont. Gas

64.50
27.25
33.
24.625
131.75
70.25
163.
20.
90.50
139.
131.875

Mue
Elektr. Lieferung
J. 6. Farben.
Gelſ. Bergwerke
Geſ.felektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Alöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.

Vee
86.25
146.875
63.75
194.75
109.25
75.50
61.25
122.50
71.875
98.875
69.
46.50

Orenſtein & Koppel
Polyphonwerke 17.
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali 1161.50
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt=Linz
Berl. Karlsr. Ind. 116.
Hohenlohe=Werke.
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke.

Vefe
40.50
26.375
43.25
122.
62.50
18.50
22 75
81.50
79.25
1104.50

Aeghpten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemark
Danzig.
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland

Währung
1äghpt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1eanad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
12=Stg. 1
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden 1
100 isl. Kr.

Geld
13.035
0.Sis
58.55
0.169
3.047
2.527
56.49
181.62
12.655
168.43
5.594
16.50
2.405
189.73
57.29

Meee
13.065
0. 622
8.67
0.771
3.053
2.533
s6.61
s1. 78
12,685,
168.57
5.606I
18.54
2.503
170.07
5f.41

Italien
Fapan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tichechoflowk.
Türkei.
ungarn
Urugnay
Ver, Staaten

Währung
100 Lire
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilline
100 Escubos
100 Kronen
100 Francs
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr
1 türk. *
100 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar

Gelds
21.61
0.751
5.6641
77.42
63.59
47.95
11.53
65.23
81.32 6
34.32
10.44 I
2.028

Brief
21.65
0.753
5.676
77.58
63.71
48.05
11.55
65.37
81.58
34.36
0.48
203

0.9g9 1.001
7.507 2.513

Durmſtädter und Kärionkroune Buriaftaut, Mindte drr Stesoher Bunr

Frankfurter Kursbericht vom 15. Juni 1934.

Heenee
Gr. IIp. 1934
1935
1936

. 1987
1938
Gruppe 1 ....
686 Dtſch. Reichsanl.
6%
v.27
5½%Intern. , v. 30
6%Baden ... v. 27
6%Bahern .v.27
6%Heſſen .... v. 29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen ..v.27
68Thüringen v.27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze ........
5% Dt. Reichspoſt
Schätze ......
Dtſch. Anl. Ausl.
*½s Ablöſung
. (Neubeſitz)
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
69Baden=Baden.
69Berlin ...v.24
6%Darmſtadt . . . .
6%Dresden . v.26
6%Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
6% v.26
6%Mainz.. . . . . . .
6%Mannheim v.27
6MMünchen v.29
6%Wiesbadenv. 28

6%Heſſ. Landesbk. 90.75
9% Goldoblig. 87

103.7
103.5
101
98
95.25
100.25
99.6
R
90.5
94.25
95.75
92
106:
93.5
90.25
zo0,65
100

95,
22.95

9.2

8211,
81.75
76.5
79.5
79
86
83.5
86.5
80.75

W
hyp.=Bk.= Liguid.
4½%
Komm. Obl. ..
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
6%.
R.12
6%Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. ..
6%Naſſ. Landesbk.
5½% n Ligu.=Obl.
Dt. Komm Sam=
mel
=Ablöſ.=Ank.
Ausl. Ser. I
Ser,II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6GBerl. Hhyp.=Bk.
5½% v Lig.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
8SFrkf. Pfbr. Bk.
5½% n Lig.=Pfr.
62Mein. Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pfr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pfbr.
6’Rhein. Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pfr.
629 Goldoblig.
6% Südd. Boden=
Cred.=Bank ...."
5½% Lig.=Pfbr.
6%Württ. Hyp.B.

R.
83.5
91.5
90
89:1.

94:.
112.5

19.75

90.25
88.75
85.5
90.25
90
91.25
90
94
92
91.25
90
88.5
94.75
921.
94.5

%DaimlenBenz.
39Dt. Linol. Werke
83Mainkrw. v.28
6%Mitteld. Stahl
6% Salzmann &Co.
6%Ver. Stahlwerke
6% VoigtcHäffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
2.Inveſt.
GBulg. Tab. v.0s
4½% Oſt. Schätze
425 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%
4¾Türk. Admin..
49
1.Bagdad
48
Zollanl.
4½%üngarn 1918
41% 1914
4% Goldr.
1910
4%
4½Budp. Stadtanl.
43Liſſabon
42 Stockholm
Aktien.
Accumulat. Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G. .........
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zelſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F.P.:.
Berl. Kraft u. Licht 1
Buderus Eiſen....
Cement Heidelberg
Karlſtadt

90.75
nge
78.75
125:,

52.5
92

137.5
76
108

Mie ue
hem.Werke Abert!
Chade (A=C) .....!
Contin. Gummiw. . 1140
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz
Dt. Atl. Tele,
Erdöl
Dt. Gold= u. Silber
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum .
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffe Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk
Eßling. Maſchinen. 245
Faber & Schleiche:
Fahr, Gebrüder ..!.
J.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Hof ..
Gelſenkirch. Bergw.
Geſt f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kahſer...
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frk
Hanauer Hofbräuh
Hanfwerke. Füſſen
HarpenerBergbau.
Henninger, Kem=
HilbertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ..../1
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamm
Ge

Vee
69.5
185.75
67
49
116
1122
20g.5
64.5
68.5
65.5
69
86.5
112.25
95.5
52.5
111.5
1461,
40.
63.5
64:
104
68
196
89
34.25
108.75
*
69.5
108.75
61

Jne 2
Kali Chemie ...
Kali Aſchersleben.
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwverke ...
KnorrC. H....
Konſerven Braun.
Lahmeher & Co. ..
Laurahütte ..
Lech, Augsburg.:.
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſ
Mainz Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau
Moenus
Motoren Darmſtadt
Reckarwerk Eßling.
Oberbedarf
Parkeu. Bürgerbräu
Phönis Bergbau.
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke" ,
Riebeck Montan.
Noeder, Gebr.
Rütgerswerke ....
Salzdetfurth Kali".
Salzw. Heilbronn:
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske
Reinigerwerke
Südd. Zucker=Al. 6.
Thür, Liefer.=Geſ..

128
20
90
221
71.5
92.5
69
Mac
61.5
64

23
94.5
97.25
94.5

41

93
89.5
144

Mie
Ver. Stahlwerke .
Ver, Ultramarin ..
Voigt & Haeffner
Weſtdte. Kaufhof
Weſteregeln Kali,
Zelſtoff Waldhe
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Be
Bk. f. Brauinduſt
Baher. Hhp.
Berl. Handelsgeſ.
Hhpothekbk.
Comm. u. Privatbk.
Dt. Bank u. Disc.
Dt. Eff. u. Wech
Dresdner Bank..
Frankf. Bank.
Hyp.=Ban.
Mein. Hyp.=Bank.
Pfälz. Hyp.=Bank.
Neichsbank=Ant. . ./.
Rhein. Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Württb. Notenbankly

123.75
50
11:
11.
52.25
66
74.5
64.5
80
66 25
67.5
69.5
155
106.5
100

A.G.f. Verkehrsw.
Alg. Lokalb. Kraftwlu65
7% Dt. Reichsb. Vzg/112
Hapag .........
Nordd, Lloyd.. . ..
Südd. Eiſenb.=Geſ./ 57.5
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung . . . /208
Verein. Verſ./220
Frankona Rück=u. Ml1
Mannh. Verſich. . . 22
Otavi Minen
14.75
hantung 6

[ ][  ]

Seite 14 Nr. 164

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 16. Juni 1934

Ab heute in Erstaufführung
Ein Film von Gemeinschaſt, Kamerad-
schaft
und Geist unserer heutigen Jugend.

II

Bis auf Weiteres
Das Publikum lacht
herzlich
Bei der
blonden Kathrein
mit Liane Haid, Joe Stöckel,
Rolf von Goth.

Bis auf Weiteres

Ein spannender Sensalions-
und Wildwesiflm
DerKampfum Reokt
mit Tom Keene.
Im Beiprogramm:
Der Schrecken von Arizona‟
mit Ken Maynard. (V6666

Gebrauchtes
Ballon= u. Halb=
ballon
= Herren=
rad
ſowie neue
Ballon= Herren=
u
. Damenräder
bill. zu verkauf.
Fritz Schmidt,
Bleichſtr. 32. (c

Büfett,
groß (Eichen), f.
Reſtaur. o. Café
geeignet. Anzuſ.
vormitt. 911:
Mollerſtr. 31, pt.

Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.

Warenſchrank,
gebr., für Fri=
ſeur
geeign., zu
aufen geſ. Hein=
heimerſtraße
46.

bei Herrl. Ausflugsort la Mittagessen!
DaldesFUM Trais Kaffee- undkuchentag
(V.1428)
Heute und morgen Tanz Gd-BunB die Frankfurter Solistenkapelle

WBande
von
R

Der Film zeigt das fröhliche Wanderleben
deutscher Jugend, ein Stück echte, deutsche
Heimat und eine ganz folle Geschichte
um die alte, sagenumwobene Mühlen-
burg
und das stille Dörfchen Hoheneck,
in dem seit Jahrhunderten der Aber-
glaube
wurzelt.
Jugendllche zugelassen.

Landestheaterl
Samstag, den 16. Juni 1934
GROSSES HAUS
Hauptm. E27 19.3021.45
dazu Kinderreiche Mütter
Nummerkarten 401500
Der Raub
der Habinerinnen
Schwankv. F. u. P. v. Schönthan
Darſteller: Flemming a. G.,
Gothe, Herbach, Liebel, Wien,
Baumeiſter, Beſt, Hinzelmann,
Maletzki, Schudde, Weſtermann
Preiſe: 0.504.50

Beginn: 5.45, 6.00 und 8.20

Gaststätte Fink
mit Palmengarten, Elisabethenstraße 23
Angenehmer, kühler Aufenthalt
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in Darmſtadt auf die Dauer von 4 Wochen aus
Darmſtadt, den 15. Juni 1934.
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Telegraphenbauamt.

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Straßenbenennung
Durch Beſchluß des Stadtrates vom 7. Juni 195
wurde die Orangerieſtraße in
Peter=Frieß=Straße‟
umbenannt.
Darmſtadt, den 12. Juni 1934.
Bürgermeiſterei.
st6670)
Heugrasverſteigerung.
Donnerstag, den 21. Juni 1934, vorm. 9 Uh:/hdm Diner, das de
wird in Darmſtadt (Wirtſchaft Heiliges Kreuy ze in ſeiner Wo
das Heugras von den fiskaliſchen Wieſen in deu m Muſſolinis
Gemarkungen Arheilgen. Darmſtadt, Egelsbach
Erzhauſen, Langen, Hanauer=Koberſtadt und Wixf hren Abſchluß
hauſen des Forſtamts Kranichſtein verſteigert. Aus=
G6e4
kunft durch die Förſter.
Darmſtadt, den 14. Juni 1934.
Forſtamt Kranichſtein, /Rickflug nach
Zwangsverſteigerung! lungſte Balille=
Termin: Montag, den 18. Juni 1934, nac=/ Mriger Knabe
mittags ¼4 Uhr, auf der Bürgermeiſter im
Nieder=Ramſtadt.
Grundſtüch: Gemarkung Nieder=Ramſtadt, Bandl!
Bl. 378:
Flur VIII Nr. 96 Acker (jetzt Hofreite
200 qm Inhalt) Im Sand, 5125 qm. Schätzungs
10 725 RM.
Einheitswert zum 1. Januar 1931: 6600RMEI Ar gerührt zu
Eigentümer: 1. Pfarrer Friedrich Rinneberg) Feuſchen V.
in St. Kilian b. Schleußingen, 2. Frl. Hildes
gard Rinneberg in Wittenberg Kathau /begleiter d
rinenſtift zu je einhalb.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege deu
Zwangsvollſtreckung.
Darmſtadt, den 10. April 1934.
Heſſiſches Amtsgerichtt
V6153)

BP. Venedig, 16
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ichckamzlers Adolf H.
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auf den
ſatfand

Zwangsberſteigerung.

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Nu Aplomatiſche
urpräſidenten M.
Aeingeladen.
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Termin: Mittwoch, den 20. Juni 1934, voken
mittags 9½ Uhr, im Neuen Gerichtsgebäude)
Die Tag
Saal 118.

Grundſtück: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk II. 7 n0ch Deutſch
Band II, Blatt 108: Flur I, Nr. 586, Hof)l. ehpjang berei
reite Nr. 4, Lindenhofſtraße, 206 gmu T elkopäiſch
Schätzung: 5000. RM. Einheitswert zunm /clichen und
uus allem her
1. Januar 1931: 5880. RM.
Eigentümer: Kaufmann Karl Funk in Frankell Er voll
R Deutiſchlar
furt a. M., Sandweg 4.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangs,8 A enges
Nutokolariſchen
vollſtreckung.
M ia von vornk
Darmſtadt, den 10. April 1934.
Heſſiſches Amtsgericht4 ſce 2.2 1nd
V5707)
tagten verfolg

Beonigt ſich de
Lien uim Geiſt
Zwangsverſteigerung.
In dieſem
Termin: Mittwoch, den 20. Juni 1934, vormn 6. ind gleichzeit
10 Uhr, im Neuen Gerichtsgebäude, Saal 1198
au
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk!!"
Band VIII, Blatt Nr. 463: Flur IV, Nr. 11400
Grabgarten mit Gartenhaus, Hölgesſtraße‟
464 qm. Schätzung: 2000. RM. Flur
Nr. 1147, Hofreite Nr. 12, daſelbſt, 392 Al
Schätzung: 38000. RM. zuſ. 40000.7
Einheitswert zum 1. Januar 1931 35521.
Eigentümer: VerſtorbenerSanitätsrat Dr Ludwiek
Noellner in Darmſtadt.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwaſſ

vollſtreckung.
Darmſtadt, den 10. April 1934.
Heſſiſches Amtsgericht=

Zwangsverſteigerung.
Termin: Mittwoch, den 27. Juni 19347
mittags 10 Uhr, im Neuen Gerichtsgebal
in Darmſtadt, Saal 118.
Brundſtück: Gemarkung Darmſtadt, Bezit
Band III, Blatt 119: Flur III Nr. 166, 90

reite Nr. 2, Schloßgartenplatz, 294 90
Schätzung: 8000. RM. Einheitswe."
1. Januar 1931: 9840 RM.
Eigentümerin: Schwarzwälder Grundſtiuc.
Aktiengeſellſchaft in Freiburg".""
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der 5e
vollſtreckung.
Darmſtadt, der 24. April 1934.
Imtsgericht.