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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesfpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 164
Samstag, den 16. Juni 1934.
196. Jahrgang
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Die Begegnung von Penedig.
Abſchluß der Ausſprache zwiſchen dem Führer und dem Duce. — Herzliche Zuſammenarbeit
zwiſchen Deutſchland und Italien zur Befriedung Europas.
Während ſich der Führer ſodann in das Hotel begab, fuhr
GiMzoolter Abſchluß des erſten Tages. Muſſolini hinüber zur Torpedobootsflotille und beſchtigte dort
mehrere Torpedoboote.
Gala-Konzerk im Hofe des DogenPalaſtes.
Venedig, 15. Juni.
94 erſte Tag von Adolf Hitlers Beſuch in Venedig hat
ſeinern anzvollen Abſchluß in dem Gala=Konzert im Hof
ſdes logen=Palaſtes gefunden, zu dem neben den
Dele=
gatiorne die Spitzen der Venezianiſchen Geſellſchaft geladen
waren! Das 120 Mann ſtarke venezianiſche Orcheſter war neben
der W5aſovinos=Treppe Scala de Giganti aufgeſtellt, während
Muſſſſilni und Hitler mit Gefolge im erſten Stockwerk der
Spitz=
bogerihlle Platz genommen hatten. Bei ihrer Ankunft wurde die
faseiüſſche Hymne und das Horſt=Weſſel=Lied geſpielt. Das
(Proeg amm beſtand zu Ehren Hitlers zum
größ=
ten Zeil aus deutſcher Muſik; es wurde durch die
Ouveutre zu den Meiſterſingern von Nürnberg abgeſchloſſen,
für mieder Führer eine beſondere Vorliebe hat. Während des
Konzüus, an dem die beſten Geſangskräfte der Mailänder
Scal, mitwirkten, hörte man ununterbrochen die
Hoch=
rufaſer zahlreichen Volksmenge vom Markus=
Plaßher.
Sübeiden Staatsmänner wurden nach Beendigung
des Kzerts von der Menge ſtürmiſchbegrüßt. Dann
wurde die elektriſche Beleuchtung ausgeſchaltet, und aus der
Dunk’cleit erſtrahlten der Markus=Turm, die Umrahmung des
Markä9=Platzes ſowie die charakteriſtiſchen Gebäude der
Lagu 4=Stadt in feenhafter bengaliſcher Beleuchtung.
Der zweite Tag in Venedig.
Ausciſten=Parade zu Ehren des Führers.
Schn am frühen Morgen ſtand Venedig im Zeichen
derlſsciſtiſchen Verbände, die ſich überall in der
Stadt ſmmelten, um ſich dann auf dem Markus=Platz und in
den Eyrenzenden Straßen zum Vorbeimarſch am Duce und
ſam Fürer zu formieren. Einen herrlicheren Platz für dieſen
marſch ſchlechterdings nicht vorſtellen. Die Laubengänge der
Proclgien ſind von Miliz abgeſperrt. Dahinter begeiſtertes
eu gz9 Pubſüm. Marſchmuſik in jeglicher Färbung, helle Fanfaren,
ſchmetlende Hörnerklänge, revolutionären Tempos: Die Kapelle
1der 9.Lgion San Marco marſchiert an. Darauf der Stab und
dannl die einzelnen Formationen aller
Waffen=
faattugen. Mitgezücktem Dolch die
Abteilungs=
führ=e), mit erhobener Hand die Unterführer,
ſo ginz der Marſch der feldgrau=ſchwarzen Miliz vorbei. Neben
dem Capanille, dem hohen Glockenturm, war das Podium für
Muſſwiti errichtet, geſchmückt mit Purpur und Fahnen. Neben
Muſſclni, der im Schwarzhemd und felgrauer Milizuniform
erſchieein war, ſtand der Führer, den Muſſolini wiederum ſehr
herzlich vegrüßte, wie überhaupt eine Atmoſphäre großer
Herz=
lichkeir ſieſen Beſuch kennzeichnete. Neben dem Führer
Staats=
ſekretär Suvich, dann der Generalſtabschef der Miliz Terazzi,
Grupkrefführer Brückner, der Generalſekretär der Fasciſtiſchen
ſartef btarace, Reichsaußenminiſter von Neurath, Botſchafter
dn Sgſel. Vor dem Podium ſtehen zahlreiche Offiziere der
ſsciſt=ſten Miliz, geſchmückt mit blauen Ordensſchärpen. In
hrer hmerordentlich kleidſamen prächtigen Uniform mit flachem
Stahllleln marſchiert ſoeben eine Maſchinengewehrabteilung
vorbeii !
Muſſalni wendet ſich zum Führer und erklärt ihm
die einzelnen Abkeilungen,
wie aud die führenden Männer der Fasciſtiſchen Partei ſich
um die butſchen Gäſte außerordentlich bemühen und bekümmern.
Nun rüt die Kapelle der Berſaglieri mit ihren
feder=
beſchmuten Alpenhüten im Schnellſchritt an. Anſchließend an
ſie bechnt der Vorbeimarſch der Giovani Fasciſti,
der „ruufasciſten, das ſind diejenigen, die der Balilla
entwach=
len ſimg im Lebensalter von 18 bis 21 Jahren. Auf ihrem
Schwanſemd tragen ſie ihr gelbrotes Halstuch, die Farbe Roms.
Als ſie Ruſſolini und den Führer finden, klingt wie ein
Piſto=
lenſchußhr „Eja: Wir ſind da!‟ Einzelne Abteilungen
ſchwen=
ten beryſtert ihre Halstücher, ſo daß man plötzlich faſt ein
Dogeny” Kornfeld mit Mohn vor ſich zu haben glaubt.
Nrden Jungfasciſten beginnt dann der Marſch
der Bhantguardiſten, jenes Teiles der Balilla, der die
Lebenscer von 14 bis 18 Jahren umfaßt und etwa unſerer
Nitlerüuand entſpricht. Auf dem Schwarzhemd leuchtet die
Deiße, ehnur, die ihre Formation kennzeichnet. Gerade die
Abantgſurdiſten haben einen beſonders guten Eindruck gemacht.
Allein 1 Menſchenmaterial war ganz ausgezeichnet. Den
Be=
ſaluß ½ Vorbeimarſches machte die Marinaretti die
Naritjugend in blauweißen Marineanzügen.
Saktmüſtz erſcholl das „rechts”= links” der einzelnen
Abtei=
ungsffiher, die einen ganz beſonders ſtrammen Vorbeimarſch
leiſten hllten.
A1 Sjach dem Vorbeimarſch Muſſolini und der Führer die
2rkün/ſverließen, um ſich durch die Procurazien wieder zur
MotorDſt=Anlegeſtelle zurückzubegeben, brachen plötzlich alle
Schramh und Abſperrungen und eine wogende Menſchenmenge,
unngeine Fülle fasciſtiſcher Jugend, brachte Muſſolini und
En Birer ſpontane Kundgebungen dar. Im Chor erſcholl
imerr ſeder: „Hitler!, Hitler! Hitler!” ein Zeichen, wie auch
De ita lniſche Jugend die ſeeliſche Verbundenheit des Natio=
Naliezödzmus mit ſeinem Führer empfindet.
Bildtelegramm von der erſten Begegnung des Führers
mit dem Duce.
Die zweike Unkerredung Hitler-Muſſolini
Forkſehung und Abſchluß der deutſch=ikalieniſchen
Ausſprache.
Die zweite Unterredung zwiſchen Reichskanzler Hitler
und dem Duce hat nach dem Mittageſſen im Golf=Klub des Lido
ſtattgefunden und wieder über zwei Stunden
ge=
dauert. Sie iſt wieder ausſchließlich zwiſchen dem
Führer und dem italieniſchen Regierungschef
in deutſcher Sprache geführt worden. Die beiden
Staatsmänner ſpazierten lange in den ſchattigen Anlagen des
Golf=Klubs, der auf der ſüdlichen Landzunge des Lido, inmitten
des Meeres, gelegen iſt.
Ueber die Zuſammenkunft wird folgende abſchließende
amt=
liche Mitteilung ausgegeben:
„Der italieniſche Regierungschef und der deutſche
Reichs=
kanzler haben heute die Prüfung der Fragen der allgemeinen
Politik und die ihre Länder unmittelbar intereſſierenden
Pro=
bleme in einem Geiſt herzlicher Zuſammenarbeit fortgeſetzt und
abgeſchloſſen.”
Der Beſuch und ſein Charakter werden in Venedig von den
anweſenden Diplomaten und Journaliſten ſehr lebhaft kommentiert.
Insbeſondere beſchäftigt man ſich auch ſehr ſtark mit den
Preſſe=
ſtimmen, die der Beſuch in der ganzen Welt ausgelöſt hat, und
man vergißt dabei teilweiſe, daß es ſich um keinen
offi=
ziellen Staatsbeſuch, ſondern um eine perſönliche
Begegnung zwiſchen Muſſolini und dem Führer
handelt. Das ergibt ſich ſchon aus dem Ort des Zuſammentreffens.
Denn ein offizieller Staatsbeſuch wäre in Rom
erfolgt. Das ergibt ſich ferner aber auch daraus, daß von
beiden Seiten keine Sachreferenten und keine Beamten
mit=
gebracht worden ſind, ſondern perſönliche Begleiter und
Mit=
arbeiter. Auch Muſſolini iſt in dieſen Tagen im weſentlichen von
führenden Männern der fasciſtiſchen Partei umgeben.
Selbſt=
verſtänlich iſt es falſch, daß der Beſuch eine neue große
internationale Aktion auslöſen ſoll. Es iſt
natür=
lich genau ſo falſch, daß ſich die Unterhaltung in
erſter Linie um eine Rückkehr Deutſchlands nach
Genf gedreht hat. Andererſeits wird ſie ſelbſtverſtändlich
auch eine außenpolitiſche Wirkung haben, eine Wirkung
in Richtung auf eine Befriedung Europas. Dieſe
Wirkung wird niemand beſtreiten können. Wer gegen dieſe
Zuſammenkunft iſt, iſt auch gegen den Frieden.
Naturgemäß muß eine ſolche Begegnung, wie ſie jetzt in
Venedig erfolgt iſt, auch für die deutſch=italieniſchen
Beziehungen außerordentliche Bedeutung haben.
Solange die Führer zweier Staaten im formellen diplomatiſchen
Verkehr miteinander ſtehen, handelt es ſich mehr oder weniger um
einen Austauſch von Briefen. Nach dieſer Unterhaltung weiß aber
jeder von den beiden Staatsmännern, wer der andere iſt, und
der Meinungsaustauſch geht nicht mehr an einen unbekannten
Adreſſaten.
A
Bilder aus dem Norden.
Von unſerem Berichterſtatter.
B. Oslo, Mitte Juni 1934.
Eine merkwürdige Erſcheinung des modernen
Wirtſchafts=
lebens, die ſich in der Tatſache zeigt, daß eine Notlage eintritt,
wenn Ueberfluß da iſt, daß die Leute hungern müſſen, wenn
die Lebensmittel überhand nehmen und die Landwirtſchaft
klagt, weil ihre Produktion ſteigt — hat in Norwegen zu
energiſchen Gegenmaßnahmen Veranlaſſung gegeben. Die
Milch=
produktion; z. B. iſt in Norwegen im letzten Jahr in
be=
unruhigender Weiſe geſtiegen; beunruhigend inſofern, als man
nicht weiß, wie man die Produkte abſetzen ſoll. Der Ueberſchuß
wird auf jährlich 150 Millionen Kg. berechnet, wovon im
gün=
ſtigſten Fall 25 Millionen Kg. ausgeführt werden können. So
hat ſich die Regierung zur Durchführung eines großzügigen
Kriſenprogramms entſchließen müſſen: 200 000 Kronen ſollen zur
Verfügung geſtellt werden für eine Organiſation des Milchabſatzes,
an der ſich in gleicher Weiſe die Molkereien, die Kommunen
und der Staat beteiligen. Man will verſuchen, den gewöhnlichen
Käuferkreis bedeutend zu erweitern und damit künſtlich den
Verbrauch von Milchprodukten zu ſteigern. Wie in Dänemark
mit der Butter werden in Norwegen mit der Milch auch ſoziale
Maßnahmen durchgeführt, indem man für die geſteigerte Zufuhr
von Milch an Unterſtützungsempfänger, Kranke und Arbeitsloſe
ſorgen wird. Für die Einmiſchung der Butter in Margarine
ſoll ein Höchſtprozentſatz von 20 v. H. feſtgeſetzt werden. Dieſer
„Milchplan” ſoll die Sanierung der Landwirtſchaft einleiten.
In einzelnen Abſchnitten werden dann weiter entſprechende
Gebiete vorgenommen und durch entſprechende Zuſchüſſe und
Eingriffe behandelt werden.
Die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten halten die Norweger
nicht ab, ſich als gute Landeskinder zu erweiſen. Als kürzlich
das Königspaar auf ſeiner Reiſe durch das norwegiſche
Nord=
land auch nach Bindal kam, wurde ihm von den Bewohnern
ein handgefertigtes echtes Bindal=Boot als Geſchenk — wenn
auch nicht „übergeben”, ſo doch gezeigt und dann nach Oslo zum
königlichen Hof geſchickt. Vierzehn Tage lang hatten die beſten
Bootsbauer von Bindal an dem Werk gearbeitet. Aus edlem
Holz gefertigt, mit ſtolz geſchwungenem Steven und breiter
Klinkerung, ſteht das Rieſenruderboot nun bereit, das
Königs=
paar zu Spazierfahrten aufzunehmen. Die Schiffe aus Bindal
ſind berühmt ob ihrer Seetüchtigkeit und Wetterfeſtigkeit;
Ruder=
boote, die für die Nordſee beſtimmt ſind, müſſen auch ſchon „aus
beſonderem Holz” geſchnitzt ſein. Intereſſant an dieſem Bindal=
Boot für den Hof iſt übrigens, daß das Schiff im Typ
außer=
ordentlich den alten Wikingerbooten ähnelt, mit denen die
kriegeriſchen Vorfahren der Skandinavier auf weite Seereiſen
gingen. In Oslo iſt ein ſolches Wikingerſchiff aus dem achten
Jahrhundert, das berühmte „Oſebergſchiff” ausgeſtellt, das, in
allen Einzelheiten gut erhalten, unter Lehm aufgefunden und
völlig rekonſtruiert wurde. Es ſtellt ein Prunkſchiff der Wikinger
dar — und wie vor grauen Zeiten fährt alſo heute ein
nor=
wegiſches Königspaar in einem Boot, das die fleißigen Hände
der Untertanen als Ehrengeſchenk geſchaffen haben.
Im Nachbarland Schweden geht es zurzeit heiß her: ein
wilder Kampf tobt um die Einberufung des Reichstages, der
auf Wunſch aller Nichtregierungsparteien zu einer
außergewöhn=
lichen Sitzung zuſammentreten ſoll. Die Oppoſition will erſtens
die Regierung in Verlegenheit bringen, zweitens aber auch
verſuchen, ein Anti=Boykott=Geſetz durchzubringen, das einen
Schutzwall gegen die Fachorganiſationen aufrichten ſoll. Dieſe
Verbände ſind in Schweden nämlich ſehr einflußreich. Bei
Differenzen zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern haben ſie
ſchon häufig mit Hilfe eines allgemeinen Boykotts gegen die
Unternehmer eine ſchnelle Entſcheidung zu ihren Gunſten
er=
zwungen. Die ſozialdemokratiſche Regierung iſt in einer
Zwick=
mühle; ſie kann dem an ſich willkommenen Geſetz nicht
zuſtim=
men, ohne die Gunſt der Fachverbände, auf die ſie angewieſen
iſt, zu verlieren. Man rechnet ſogar mit der Möglichkeit, daß
eine neue Regierung der bürgerlichen Mitte zuſtandekommt, bei
der dann die Bauernpartei den Ausſchlag geben würde. Aber
ebenſo gut iſt es auch möglich, daß die Regierung um die
Klippe einer außergewöhnlichen Sitzung herumlawiert und dann
weniger behindert weiterſegelt.
In der däniſchen Politik hat ſich eine Wandlung
voll=
zogen, die von grundſätzlicher Bedeutung iſt. Im
Partei=
programm der Sozialdemokraten, die auch die entſcheidenden
Regierungsſtellen innehaben, iſt die Abkehr von der Abrüſtung
verkündet. Eine iſolierte Abrüſtung Dänemarks ſei zurzeit nicht
zweckmäßig, heißt es in der Formulierung, die großes
Auf=
ſehen erregt hat. Gleichzeitig iſt in Kopenhagen ein Ausſchuß
gebildet worden, der die Schaffung eines „Reichsluftſchutzbundes”
vorbereiten ſoll. In Zuſammenarbeit zwiſchen Polizei,
Feuer=
wehr, Heer, Marine und Fliegerei ſoll ein paſſiver Luftſchutz
erſtehen, für den Fall eines Luftangriffs die Bevölkerung
ge=
ſchult und geſchützt werden kann. Dabei iſt es ſchon zu
Aus=
einanderſetzungen in der Oeffentlichkeit gekommen, weil nämlich
die Konſervativen eine Ausweitung der neuen Organiſation zum
aktiven Luftſchutz fordern, wogegen von den Linksparteien aber
Stellung genommen wird. Jedenfalls wird man in abſehbarer
Zeit in Kopenhagen eine große Luftabwehrübung erleben, bei
der vor allem die Artillerie in Tätigkeit treten ſoll.
Die deutſche Note zur Transferfrage
Ausführliche Därlegung der Gründe für die Verkündung des Transfer=Morakoriums. — Gekeilte Aufnahme
im Ausland. — Nichk überall nokwendiges Verſtändnis für die deutſche Zwangslage.
ſind — haben längſt erkannt, daß das eine ſehr
zwei=
ſchneidige Waffe iſt. Zugegeben, daß ein Land mit paſ=
Die denaurichtigang
ſiver Handelsbilanz ſich für kurze Friſt uns gegenüber damit
be=
zahlt machen könnte. Aber nur für ſehr kurze Friſt. Denn wir
der Gläubigermächke und der BJ3.
können unſere Rohſtoffe ja auch von anderswo herbeziehen. Der
Berlin, 15. Juni.
Der Reichsfinanzminiſter hat mit Schreiben vom 14. Juni
die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich als
Fiskal=
agent der Dawesanleihe und als Treuhänder der Younganleihe
von der Verkündung des Transfermoratoriums und deſſen
Aus=
dehnung auf die Dawes= und Younganleihe in Kenntnis geſetzt
und gleichzeitig die Erwartung ausgeſprochen, daß die Lage
in=
zwiſchen nicht durch Zwangsmaßnahmen gegen die deutſche
Aus=
fuhr noch erſchwert wird. In dieſer Erwartung erklärt ſich die
Reichsregierung bereit, mit den an den Reichsanleihen
beteilig=
ten Stellen vor der tatſächlichen Wiederaufnahme des Transfers
irgendwelcher mittel= und langfriſtiger Auslandsverpflichtungen
in Erörterung darüber einzutreten, unter welchen Modalitäten
der Transferdienſt der Reichsanleihen wieder aufgenommen
werden kann.
Unmittelbar nach dieſem Brief an die BJ3. hat die
Reichs=
regierung in den Hauptſtädten Belgiens, Frankreichs,
Groß=
britanniens, Italiens, der Niederlande, Schweden, Schweiz, und
der Vereinigten Staaten eine Note überreichen laſſen, die die
beteiligten Regierungen von dem Transferaufſchub benachrichtigt
und ihnen noch einmal die Gründe für den deutſchen Schritt
auseinanderſetzt. Die Note iſt ein umfangreiches Schriftſtück. Sie
behandelt eingangs das Sonderproblem der deutſchen
Transfer=
frage, geht dann auf die Opfer und die Anſtrengungen über,
die wir gemacht haben, verweiſt ferner auf das Verſagen des
Auslandes bei der Abnahme unſerer Waren, die erforderlich
ſei, um die für die Schuldenzahlungen benötigten Deviſenbeträge
zu erhalten, betont ausdrücklich den deutſchen Zahlungswillen
und geht dann auf die Maßnahmen ein, die wir getroffen haben
und treffen müſſen, um unſere Deviſen= und Handelsbilanz aktiv
zu erhalten. Schließlich wird das Problem der Reichsanleihe
behandelt und erklärt, daß ihre Einbeziehung in das Transfer=
Moratorium unvermeidlich geweſen iſt. Zum Schluß werden
unſere Bemühungen geſchildert, eine Verſtändigung auch
hier=
über herbeizuführen und unſere Bereitſchaft, Erörterungen
hierüber anzuſtellen.
Drohungen aus England.
Die deutſche Reichsregierung hat, wie wir bereits ankündigten,
an die Gläubigermächte in einer ſehr ausführlichen Note die
Gründe entwickelt, die zur Verkündung des Transfermoratoriums
geführt haben. Die Note iſt erſt am Freitag überreicht worden.
Es ſcheint aber, als wenn nicht überall volles
Ver=
ſtändnis beſteht für die Notwendigkeiten, aus
denen heraus die deutſche Reichsregierung
handeln mußte. In den Vereinigten Staaten allerdings hat
ſich bisher die kaufmänniſche Vernunft noch am ſtärkſten
durch=
geſetzt. Ebenſo auch in den Niederlanden. Dagegen kommen
aus Frankreich und aus England ſehr ſcharfe
Töne.
Der engliſche Schatzkanzler Chamberlain hat, was
eini=
germaßen überraſchen muß, noch bevor die deutſche Note
über=
reicht war, im engliſchen Unterhaus mit der Einrichtung eines
Clearingverfahrens gedroht, allerdings in ſehr vorſichtiger Form.
Er hat immerhin angekündigt, daß die engliſche Regierung noch
vom Unterhaus entſprechende Vollmachten einholen wolle, um ein
ſolches Clearingverfahren in Kraft zu ſetzen, falls vor dem 1. Juli
ein befriedigendes Abkommen nicht zu erzielen ſei.
Wir legen Verwahrung dagegen ein, daß
Chamberlain eine faire Behandlung der
engli=
ſchen Intereſſen verlangt hat. Das iſt eine
Selbſtverſtändlichkeit für uns. Es iſt ja ſchließlich
nicht unſere Schuld, wenn die Gläubiger trotz der Befürwortung
ihrer Sachverſtändigen nicht hinreichend Waren abnehmen, uns
alſo auf dieſe Weiſe an der Beſchaffung der Deviſen verhindern,
und im übrigen berührt es doch etwas eigenartig, die gleichen
Ar=
gumente, die es uns gegenüber bekämpft, in ſeinen finanziellen
Beziehungen zu den Vereinigten Staaten anwenden möchte.
Es ſcheint denn auch, als ob die Abwehrſtellung Englands
vor=
derhand mehr politiſch bedingt iſt. In der City ſelbſt denkt man
weſentlich ruhiger, vor allem, was die Drohung mit dem Clearing
angeht. Die Engländer — jedenfalls ſoweit ſie Finanzmenſchen
Erfolg würde nur ſein, daß die Handelsbeziehungen zwiſchen uns
und den Engländern ganz zum Erliegen kämen und beide Teile
die Koſten zu tragen hätten, zumal da das engliſche Mutterland
wohl einen Einfuhrüberſchuß aus Deutſchland hat, die Dominien
aber das ziemlich ausgleichen. Kanada, Auſtralien und Südafrika
würden daher der Londoner Regierung ſehr wenig dankbar ſein,
wenn ſie einen weiteren Abſatz ihrer Rohſtoffe nach Deutſchland
durch Zwangsmaßnahmen verhindern würde. Wir hoffen
des=
halb auch, daß es ſich bei England vorübergehend nur um eine
Drohung handelt. Denn die Erkenntnis, daß damit für
beide Teile nichts gewonnen wäre, wird ſich ſehr raſch
durchſetzen, je mehr die beteiligten Staaten ſich entſchließen, uns
zu helfen, deſto raſcher wird die deutſche Regierung auch imſtande
ſein, das Moratorium abzubauen.
Clearing=Verfahren, eine ſehr zweiſchneidige Waffe.
„DNB. London, 15. Juni.
Schatzkanzler Chamberlain gab heute im Unterhaus ſeine mit
der größten Spannung erwartete Erklärung über das deutſche
Transfer=Moratorium ab. Er teilte mit, daß die britiſche
Regie=
rung demnächſt eine Geſetzesvorlage einbringen wird, um der
Re=
gierung zu ermöglichen, ein engliſch=deutſches Clearingamt zu
errichten, daß ſie jedoch bereit iſt, davon abzuſehen, dieſe
Voll=
machten auszuüben, wenn eine befriedigende Vereinbarung über
eine billige Behandlung der britiſchen Bonds=Inhaber und den
britiſchen Handel vor dem 1. Juli abgeſchloſſen werden kann.
Die Aufnahme des Transfer=Morakoriums
in Frankreich.
Paris, 15. Juni.
Uiter e lielſch e echit egeiſe
torium von ſechs Monaten zu verhängen, offiziell mitteilte. Am
gleichen Abend hatte der Handelsminiſter Lamoureux eine
Unter=
redung in der gleichen Angelegenheit mit dem franzöſiſchen
Bot=
ſchafter in Berlin, der am Freitag auch vom Außenminiſter
Barthou empfangen wurde.
Nach einer Meldung der Agence Ecvnomique et Financisre
prüfe die franzöſiſche Regierung gegenwärtig drei Möglichkeiten,
den Zinſendienſt für die franzöſiſchen Inhaber der Young= und
Dawesanleihe ſicherzuſtellen. Als erſte Maßnahme komme die
Einrichtung einer Ausgleichskaſſe, eines Clearingverfahrens, in
Frage, mit deſſen Hilfe der Anleihe=Dienſt aus dem deutſchen
Ausfuhrüberſchuß nach Frankreich gedeckt würde. Eine zweite
Löſung könne in „zuſätzlichen Ausfuhren‟ Deutſchlands gefunden
werden und ein drittes Mittel wäre die Erhebung eines
ge=
ringen Zuſchlages auf den Wert der deutſchen Ausfuhr im
Augenblick der Verzollung, alſo eine Art Recovery=Act.
Ver=
handlungen über dieſe Fragen würden zwiſchen der franzöſiſchen
und der deutſchen Regierung eingeleitet werden.
Amerikas Außenminiſter zum deutſchen Transfer=
Morakorium.
DNB. Waſhington, 15. Juni.
Außenminiſter Hull erklärte in der Preſſekonferenz am
Frei=
tag, daß die amerikaniſche Regierung von ausländiſchen
Regie=
rungen keine Aufforderung zur Bildung einer Einheitsfront
gegen das deutſche Transfermoratorium erhalten habe. Im
übri=
gen betonte Hull erneut, daß die Regierung der Vereinigten
Staaten gegen das deutſche Moratorium nur dann Vorſtellungen
erheben würde, wenn eine Diskriminierung amerikaniſcher
Staatsangehöriger zugunſten anderer Ausländer nachgewieſen
werden könnte. Hull bezweifelte auch die Möglichkeit, in Amerika
ohne die freiwillige Mitarbeit Deutſchlands eine Art
Clearing=
houſe einzuſetzen. Denn bekanntlich habe Amerika gegenüber
Deutſchland eine aktive Handelsbilanz.
Eine Anſprache Muſſolinis
an das europäiſche Gewiſſen.
EP. Venedig, 15. Junn
Kurz nach Beendigung der Beſprechung mit Hitler
Muſſolini an die auf dem Markusplatz verſammelte Volksme, 10
eine Anſprache gerichtet, die vorwiegend innerpolitiſcher No4y
war, aber auch Erklärungen über die Begegnung mit Hiu
enthielt.
Der ganze Markusplatz war von einer dichtgedrängten Menſcku Mi
menge beſetzt, die Muſſolini eine begeiſterte Kundgebung 1.
brachte, als er ſich am Fenſter, des Mittelbaues der Procurau „HuhMl
gegenüber der Markuskirche zeigte. Auch Reichskanzler Hfü
wurde mit brauſendem Jubel von der Menge begrüßt, als
mit ſeinen Begleitern an einem Fenſter der Längsſeite 4 mn Horſt=Weſſel=
Hauſes erſchien, um der Kundgebung beizuwohnen.
zu feiner Pläidel
Muſſolini erinnerte in ſeiner Anſprache an die in denne z. ugellgten Saud
Jahren ſeit ſeinem letzten Beſuch in Venedig vollbrachten ſem=utennung der bür”
ſtungen des fasciſtiſchen Regimes und betonte, es müſſe rugsuſt zum Morde
mehr geleiſtet und noch vieles geändert werden. Die Revoluztacnigas und 10 30
ſei vom Volk für das Volk gemacht worden, denn das Wo5 Szünn aus,
haben den Krieg gewonnen und das alte Regime geſtürzt. Dün
n ſeinen Plait
erklärte der Duce u. a.:
„Heute hat ſich in dieſer Stadt eine Begegnung abgeſpolnt die Rachefurie
auf die ſich die Aufmerkſamkeit der Welt konzentrierte. Ich 1 üſres Wille zur S/,
betonen, daß Hitler und ich nicht zuſammengekommen ſind nchricht unſer Wollen
die politiſche Karte der Welt umzugeſtalten und weitere Grüud, „Der Horſt=Weſſ
der Beunruhigung jenen hinzuzufügen, die bereits die Vöcenf der Staalsanwal
vom Weſten bis zum Oſten ſtören. Wir ſind zuſammengekommmtt inandfrei erwie
um zu verſuchen, die Wolken zu zerſtreuen, die den europäiſo izenTode eines großen
Horizont verdunkeln. Es ſei nochmals geſagt: Das Gewiſſen ae, eſtigliſchen Ermol
Länder ſteht vor einer ſchrecklichen Wahl: Entweder die Lännelſz durch einen gen
finden ein Mindeſtmaß europäiſchen Gewiſſens oder die eines Mannes,
weil er für
ſchicke Europas ſind unabwendbar vorgezeichnet.”
er Staatsanwal
Deutſchlands ſchwebende Schuld im Matf
Die Reichsſteuereinnahmen im Rechnungsjahr 1931
DNB. Berlin, 15. Junn
Die ſchwebende Reichsſchuld ſtellte ſich am 31. Mai 1934 fm Horſt=Weſſel=
2358,6 Mill. RM. gegen 2344,8 Mill. RM. am 30. April. Uohr Spannung folg
Steuergutſcheinen waren 1214,98 Mill. RM. im Umlauf g3 vie Angeklagten
1263,3 Mill. RM. am 30. April. Für Zwecke der öffentlioin,
s zum T
Arbeitsbeſchaffung waren 600,0 gegen 600,0 Mill. RM. der Rei1Soſt. Der Angekl
bank als Sicherheit überlaſſen.
fahre Zuchthaus
Das Aufkommen an Reichsſteuern im Rechnungsjahr 19
gründt
entſpricht nach einer Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums in
weſentlichen dem Aufkommen in der Zeit vom 1. April 1933
31. März 1934. Aufgekommen ſind in dieſer Zeit 6844,4 Mlyſm
RM. und im ganzen Rechnungsjahr 1933: 6846,2 Mill. RM., Mäyſtichen Mordes
hin im Rechnungsjahr (Schlußmonat) 1933: 1.,8 Mill. RM. meir
au
Die Summe der Ausſchüttungen an die Länder betrug im R9= aſten Horſt=W
nungsjahr 1933: 1804,5 Mill. RM. gegen 1665,0 Mill. RM. n hatten, ſo erklärt
Jahre 1932, mithin 139,5 Mill. RM. mehr. Unter Berückſichtigyslen den uns die
verſchiedener in dieſen Beträgen nicht enthaltenen Uebemu=mlichen
ſungen an die Länder ergibt ſich, daß die Länder im Rechnun.Eheffall
den
jahr 1933 insgeſamt 206,2 Mill. RM. mehr erhalten haben als ſeſſt war es gelu
Rechnungsjahr 1932.
in Abbruch zu tu
Warnung vor Preiskreibereien.
nmuniſten auf ſe
n machtvollen Al
gewöhnt war,
Der Berliner Polizeipräſident hat ſich nicht ohne Grund deis /0 Frontänpferb
anlaßt geſehen, eine ſcharfe Warnung vor Prefs/A0che Kapelle au
ſteigereien zu erlaſſen und bei Zuwiderhandlum A ſuch die Gegend.
ſcharfe Freiheitsſtrafen in Ausſicht zu ſtellen. Er hef M0 Partei war.
ſich gleichzeitig auch gegen die Preisſchleuderei gewanig Aſtlchen Haß bei
Wir haben vor einiger Zeit ſchon darauf hingewieſen, dah Fm) Ueberfällen e
der Reichswirtſchafsminiſter ebenfalls je1/7 we man ihn
Preisheraufſetzung verboten hat, weil jetzt nicht 41! Mut billigten der
Augenblick dazu da iſt, ſich Sondervorteile zuzuſchanzen, ſonder Weben, und ſind
die geſamte Kraft in den Dienſt der Arbeitsbeſchaffung und M) m Mordhaus „
Wiederankurbelung der Wirtſchaft zu ſtellen. Preiserhöhunn W Haus. Auch b
gen müſſen aber ebenſowie Schleuderverkäufe win We geſchwankt, ob
ſchaftsſchädigend wirken, ſo daß letzten Endes wieder M12 Ms Gericht ihr
zab, weil er das
Arbeitnehmer daran glauben müßte.
ve kannte und wei
Wir ſtehen mitten in der Arbeitsſchlacht, die bisher aud
ſi Tat der übrige
gezeichnete Erfolge erzielt hat. Dieſe Erfolge wären aber
Frage geſtellt, wenn man jetzt anfinge, die reger gewordene Nucl /, dei Stoll
frage nach beſtimmten Dienſtleiſtungen oder beſtimmten Waru Sioſigkeit, in di
durch eine Heraufſetzung ihres finanziellen Entgeltes zu bampt 2 Muiſte die Stra
*asfallen.
worten. Der Erlaß des Berliner Polizeipriſ
denten gegen Preisſteigerung und gegen Prei!! MAngeklagten
ſchleuderei muß als letzte Warnung aufgefaßt werdeg Ahochen und we
Theodor Däubler F.
Theodor Däubler, der jetzt im Alter von 58 Jahren in
St. Blaſien im Schwarzwald geſtorben iſt, wurde als Sohn
deut=
ſcher Eltern, ſchwäbiſchen Geblüts, in Trieſt geboren. Der Süden,
in dem er aufgewachſen, der Sonnenbezirk des Mittelmeers blieb
immer ſeine zweite Heimat, er beſaß ihn nicht nur, wie mancher
Deutſche vor ihm, in der Sehnſucht; der Süden gedieh ihm, auch
dichteriſch, zur Erfüllung. Südliches Erbteil auch war ihm, der
mit zwei Sprachen aufgewachſen, die ſpielende Beherrſchung aller
Formen, die große Architektonik des Geſtaltens. Es wäre ihm
möglich geweſen, und er hat es anfänglich erwogen, ſeine Verſe,
die oft das Vorwärtsfliegende und Flach=Ausrollende des
roma=
niſchen haben und von denen viele hunderte Italien verherrlichen,
italieniſch zu verfaſſen. Er hat das Deutſche gewählt, weil er nur
in dieſer Sprache die letzte Tiefe ſeines kosmiſchen Erlebens
aus=
drücken zu können glaubte, und was er hier aus einer unerhörten
Sprachſchöpferkraft leiſtete, das kam aus nordiſcher Seele, wie
auch die Wurzeln ſeiner über alle Grenzen ſchweifenden Phantaſie
und der Grund ſeiner Myſtik und Frömmigkeit aus nordiſchem
Erbteil ſtammen. Beides verbindet ſich in ſeinem Werk, das eine
ganz große Welt von ungeheurer Bildſtärke darſtellt, beides kämpft
miteinander im Gegenſatz des ſtrengſten Formwillens zum
un=
bändig=chaotiſchen Schöpferdrang, deren höchſter Ausgleich, die
Un=
bedingtheit der Form, ihm nicht zuteil ward — wir könnten ſonſt
— ſo gewaltiges Ausmaß hat beides — von einem deutſchen Dante
ſprechen.
Däubler hat jahrelang Griechenland bewohnt, Paläſtina,
Kleinaſien, Aegypten durchſtreift, und ſeine Schau der Antike
ge=
hört in die Reihe der großen Deuter des helleniſchen Weltbildes:
Winkelmann und Goethe, Burckhardt und Nietzſche, Hölderlin und
Bachofen. Auch hier iſt es eine große Syntheſe, die er, auch in
Proſabüchern von tiefgründigſter Landſchafts= und
Geſchichts=
beſchreibung und Deutung, dem deutſchen Volke geſchenkt hat. Wie
ſehr er auch hier die großen mythiſchen und geſchichtlichen Mächte
in eine Zuſammenſchau hineinzureißen vermochte, beſagt ſchon ſein
folgender, ebenſo einfacher wie kühner Satz: „Die Klaſſik, auf die
wir hoffen, ſoll von der Erfahrung ausgehen, daß im Hellenentum
das Chriſtliche bereits verwurzelt iſt.”
Däublers überragendſte Leiſtung iſt das „Nordlicht”, das
ſtoff=
lich und geiſtig umfaſſendſte und gewaltigſte Epos Europas ſeit
Generationen. Der Gang des menſchlichen Geiſtes durch die
Kul=
turen der Jahrtauſende, Iran und Indien, Aegypten und Theben,
das Mittelmeer, Spanien, Frankreich, Deutſchland iſt hier zu einem
kosmiſchen Mythos zuſammengerafft und ſymboliſch als ein
Er=
löſungsweg der Menſchheit geſchaut und zu Ende, in einen größten
religiöſen Aufſchwung, weiter geführt. Das alles in perſönlichſten
Viſionen von unerhörter Bildkraft und herausbrechend aus
frömm=
ſter Glaubenskraft, die das innere Licht des Menſchen, den
Seelen=
ſchein, wieder befreien und dem All zurückerſtatten will. Das Nord”
licht iſt Symbol, es wird erlöſchen, wenn wir ſelber leuchten.
Außer dieſem Epos, von deſſen vielen tauſend Verſen mancher
unvollkommen, aber nicht einer leer oder unecht iſt, hat Däubler
21 andere Werke hinterlaſſen. Die Folge war, daß ein maßlos
beſchenktes Volk ihn ſchon bei Lebzeiten unterſchlug und vergaß,
indes eine kleine Gemeinde ihn als Lyriker, ganz wenige ihn als
Propheten und Künder einer zu innerſt bewegenden Religioſität
verehrten. Von den Wahrworten, die das Volk, zu dem ſie
ge=
ſprochen waren, nicht hören wollte, ſtehe eines hier: „Das Volk,
das die kosmiſchen Kräfte, die es hervorgebracht haben, in ſein
Bewußtſein leitet und danach lebt, wird die Zukunft der Erde
beſtimmen.”
Dr. Herbert Nette.
Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. — Freitag, den 15. Juni 1934. 2and” fanden
Mag war nicht ſo
Verk nötig wär
Rucke) dar, ſcht
Lugenglocken
Dirtungsbol
Außerordenkliches Konzerk, zugleich vierkes Konzenea kehaſten Veife
weit beſſer
des Muſikvereins.
iden, diß tro.
Eine Hugo=Wolf=Feier bildete die letzte Veranſtaltung 20 2 9000 Wolfs
Muſikvereins. Der Meiſter gehört in ſeinem Lebenswerk ſo ſeu. dr9 Als romanti
zum kulturellen Allgemeinbeſitz der Nation, daß es faſt üben Die größere
raſcht, daß immer noch einzelne Werke in Erſtaufführung 2! 22 An meiſten
klingen. Der Muſikvereinschor ſang unterſtützt vom Chor 19. de Blaſel bei
Landestheaters eine Reihe von Chören mit Orcheſterbegleitum, 2 Pr Alabierbeglei
Wolf beherrſcht den Chorſatz erſtaunlich, trotz mancher harhes, 1. 9 M. Damal
niſcher Schwierigkeit ſind die Werke geſanglich, für die Stimme m Lgleitung den
ſehr günſtig geſchrieben. Der herrliche Frühlingschor aus Vee
Opernfragment „Manuel Venegas”, war uns neu, ſchon g1 Mſltfäch, iternd.
dene. 9 wird
Orcheſtereinleitung iſt von überſchwänglicher Empfindung erſu s. 0 „ Mid oft,
dann ſang der Chor duftig, leicht und klangſchön, beſonders 0. Sſtumentallan
angenehm der weiche, biegſame Klang des Chorſoprans 9.
ferner die große techniſche Sicherheit die von ſorgfältigſter Lon an der lrih.
An
bereitung zeugte. Ein wundervolles Werk iſt weiter der „Mord” 9 N
hymnus” der aus dunklem, matten Beginn ſich harmoniſch 10d
melodiſch zu großen Höhepunkten durcharbeitet. Auch hier Ml denceh
währte ſich der Chor beſtens, nur gelang gegen Schluß des I.
eingeſetzte hohe h des Soprans nicht völlig.
Später hörten wir vom Frauenchor mit Sopranſold
Charlotte Krauß ſehr fein und zierlich geſungen das 9red
Elfenlied aus Shakeſpeares „Sommernachtstraum” ein ſi
ſtrophiſch gehaltenes Lied und zu letzt als virtuoſe Leiſtung.
Chorfaſſing der Möricke=Ballade „Der Feuerreiter”, mit Le
Aufführung in Berlin in den 90er Jahren mit einem 89hl”
Sugo Wolf in Norddeuiſchland bekannt wurde. Die feine Le
arbeitung der Chöre und die genaue Anpaſſung an die ſühde.
lerſchen Abſichten Karl Friderichs ließen es manchmal 1ed
bedauern, daß für ſolche Aufführungen die Akuſtil des Lohl
heaters miſerabel iſt. Manche Stellen, die vom Chor Düle
präzis geſungen wurden, waren kaum zu hören, ſo die Mähle.
Horſtelle „keine Stunde hielt es an, bis die Mühle haſ.
Trümmer”.
Als Soliſten traten Charlotte Krauß und Heinti
vom Landestheater auf. Fräulein Krauß, die kukä”
Zdeuka in „Arabella” eine geradezu vollendete Leiſtung. L
in der Wiedergabe der Wolfſchen L. der weniger ſtilſiche,
Stimme klang bei „Neue Liebe”, dem ſehr ſchwierigen
mattonslied nach Mörickes Dichtung ein wenig ſpröde
Samstag, 16. Juni 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 164 — Seite 3
Fanfmat die Tobesſttäſe beunktägt.
Ziceimal die Todesſtrafe für die beſtialiſche Ermordung Horſt Weſſels.
Trei Todesſtrafen wegen des Meuchelmordes an den Berliner Pollzeihaupkleuken Anlauf und Lenk.
Der Skaaksanwalk hak das Work:
Sühne für den Meuchelmord
„Jühne für ein gemeines Verbrechen”.
an den Berliner Polizeihaupkleuken.
DNB. Berlin, 15. Juni.
Im Horſt=Weſſel=Prozeß beantragte der Staatsanwalt am
Sußz ſeiner Plaidoyers wegen gemeinſchaftlichen Mordes gegen
Angeklagten Sally Epſtein und Hans Ziegler die Todesſtrafe,
Aekennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit, wegen
bchikfe zum Morde gegen den Angeklagten Peter Stoll 13 Jahre
zuthaus und 10 Jahre Ehrverluſt. — Die Angeklagten brachen
1nkränen aus.
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hnung vor
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ſicht zu ſtellk
In ſeinem Plaidoyer, führte der Staatsanwalt u. a. aus:
ſit die Rachefurie raſt durch dieſen Saal, nur der gerade und
hme Wille zur Sühne für ein gemeines Verbrechen
Berſcht unſer Wollen.
„Der Horſt=Weſſel=Mord war ein wohlorganiſierter Plan!”
„ᛋder Staatsanwalt. Die Beteiligung aller drei Angeklagten
iſctinwandfrei erwieſen. Dieſe Angeklagten ſind mit Schuld an
dieTode eines großen Freiheitskämpfers. Sie haben mitgewirkt an
Eereſtialiſchen Ermordung eines aufrechten Streiters für das Dritte
Rſeh durch einen gemeinen Zuhälter, an der Ermordung
elites Mannes der nur deshalb ihr Todfeind
wu weil er für Deutſchland kämpfte.
Der Staatsanwalt ſtellte dann die bereits gemeldeten
Straf=
gmtige.
i sähne in HorſeWeſſel Prgzeß.
Zwei Todesurkeile.
Im Horſt=Weſſel=Prozeß wurde am Freitag nachmittag unter
guever Spannung folgendes Urteil verkündet.
Die Angeklagten Sally Epſtein und Hans Ziegler werden
wen Mordes zum Tode und zu lebenslänglichem Ehrverluſt
ver=
wutelt. Der Angeklagte Stoll erhält wegen Beihilfe zum Morde
704Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverluſt.
„In der Begründung des Urteils im Horſt=Weſſel=Prozeß führte
dirVorſitzende des Berliner Schwurgerichts u. a. aus: Durch das
Gegbnis der Beweisaufnahme iſt feſtgeſtellt, daß ſich die
Ange=
kllnen Epſtein und Ziegler im Sinne der Anklage des
gemein=
ſöſtalichen Mordes ſchuldig gemacht haben. Das Gericht konnte
kelin Rückſicht auf die Strafen nehmen, die das Gericht während
dus erſten Horſt=Weſſel=Prozeſſes im Jahre 1930 verhängt hatte.
Mühatten, ſo erklärte der Vorſitzende, nach dem Eindruck zu
ur=
tehln, den uns dieſe viertägige Verhandlung vermittelt hat.
Sintlichen Teilnehmern der Aktion war bekannt, daß ſich der
Uehrfall gegen den Sturmführer Horſt Weſſel richtete. Horſt
Meſel war es gelungen, der Kommune in dieſem Bezirk
erheb=
lühn Abbruch zu tun. Es war ihm möglich, eine große Anzahl
Khnnuniſten auf ſeine Seite zu ziehen und ſeinen Sturm 5 zu
ein machtvollen Abteilung zu machen. Während die
Bevölke=
run gewöhnt war, beim Schalmaienklängen einen Umzug des
Mi Frontkämpferbundes zu vermuten, ſtellte Horſt Weſſel ſelbſt
eißeſolche Kapelle auf und zog ſodann an der Spitze ſeines
Stur=
msdurch die Gegend, die damals der Hauptherd der
Kommuni=
ſtſſten Partei war. Dieſe Erfolge brachten ihm einen
außer=
orahntlichen Haß bei den Kommuniſten ein, der ſich in Drohbrie=
cleidei, fehund Ueberfällen entlud. Man wollte durchaus das „
Student=
arauf hugk. leiy, wie man ihn nannte, beſeitigen. Die Mittäter an der
ebene Anat billigten den Entſchluß Ali Höhlers, auf Horſt Weſſel
ßun hießen, und ſind daher des Mordes ſchuldig. Epſtein ſtand
vur ſem Mordhaus „Schmiere”, Ziegler begleitete die Haupttäter
nads Haus. Auch bei dem Angeklagten Stoll hat das Gericht
latn geſchwankt, ob es ihn nicht auch als Mittäter anſehen ſollte.
Aen das Gericht ihn nur der Beihilfe als ſchuldig erachtete, ſo
deisſlb, weil er das gefährliche Treiben des RFB. noch nicht
lane kannte und weil ihm nicht widerlegt werden konnte, daß
en de Tat der übrigen lediglich unterſtützen wollte. Im
Straf=
mmh iſt bei Stoll berückſichtigt worden, daß er aus Not, aus
Alhitsloſigkeit, in die kommuniſtiſchen Kreiſe geriet.
Anderer=
ſeſt durfte die Strafe angeſichts der Schwere der Tat nicht
mil=
den usfallen.
Die Angeklagten folgten der Urteilsbegründung völlig
zuſam=
munebrochen und weinend.
bat, we
DNB. Berlin, 15. Juni.
Im Bülow=Platz=Mordprozeß wegen der Erſchießung der
beiden Polizeihauptleute Anlauf und Lenk beantragte der
Staatsanwalt am Schluß ſeines Plaidoyers folgende Strafen:
Gegen die Angeklagten Michael Klauſe, Friedrich Bröde und
Max Mattern wegen Mittäterſchaft beim gemeinſchaftlichen
Mord die Todesſtrafe und den Verluſt der bürgerlichen
Ehren=
rechte auf Lebenszeit.
Wegen Beihilfe zum gemeinſchaftlichen Mord gegen die
An=
geklagten Erich Wichert und Bernhard Zachow je 15 Jahre
Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverluſt.
Gegen den Angeklagten Willi Schünke 12 Jahre Zuchthaus
und 10 Jahre Ehrverluſt,
gegen den Angeklagten Willi Balzer 10 Jahre Zuchthaus und
10 Jahre Ehrverluſt,
gegen den Angeklagten Werner Berthold 5 Jahre Zuchthaus
und fünf Jahre Ehrverluft,
gegen die Angeklagten Johannes Broll und Max Holz je
fünf Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt,
gegen den Angeklagten Rudolf Konrad 4 Jahre Zuchthaus
und vier Jahre Ehrverluft,
gegen Frau Hildegard Mattern wegen Begünſtigung zehn
Monate Gefängnis.
Der Staatsanwalt beantragte ferner, das Verfahren gegen
die Angeklagten Albert Kuntz und Max Tuhnert einzuſtellen.
Bei Kuntz tritt die Amneſtie vom Dezember 1932 in Kraft,
während Tuhnert bereits im Zuſammenhang mit dem Bülow=
Platz=Ereigniſſen vor längerer Zeit wegen Waffenvergehens
verurteilt worden iſt.
Den Angeklagten Walter Saſſe beantragte der Staatsanwalt
fteizuſprechen.
Akkenkat
auf den polniſchen Innenminiſter.
Der Miniſter ſeinen ſchweren Berlekzungen erlegen.
DNB. Warſchau, 15. Juni.
Freitag nachmittag um 15,30 Uhr wurden auf den polniſchen
Innenminiſter Pieracki in dem Augenblick, als er das Haus
Nr. 3 in der Fokſalſtraße betreten wollte, von einem Attentäter
drei Schüſſe abgegeben. Innenminiſter Pieracki wurde am Kopf
ſchwer verletzt.
Ueber das Attentat liegen folgende Einzelheiten vor:
Als der Miniſter um die genannte Zeit in Begriff war, das
Haus in der Fokſalſtraße 3 zu betreten, um hier, wie gewöhnlich,
in den Geſellſchaftsräumen des Clubs des Regierungsblocks das
Mittagsmahl einzunehmen, trat in dem Augenblick, als ihm der
Portier das Haustor öffnete, ein junger Mann von hinten an
ihn heran und gab aus einem Revolver drei Schüſſe ab. Zwei
Schüſſe trafen den Miniſter am Hinterkopf ſo ſchwer, daß er
be=
wußtlos in das Militärlazarett, in der Nähe des Ujardowki=Parks,
überführt werden mußte. An dem Aufkommen des Miniſters wird
gezweifelt. Der Täter, ein kleiner, ſchmächtiger junger Mann,
er=
griff unmittelbar nach Abgabe der Schüſſe die Flucht und konnte
noch nicht feſtgenommen werden; die Polizei iſt ihm aber auf der
Spur. Auf der Flucht hat der Täter einen ihn verfolgenden
Polizeibeamten durch einen Revolverſchuß verletzt.
Innenminiſter Pieracki iſt im Militärlazarett, wohin er nach
dem Attentat überführt wurde, ſeinen Verletzungen erlegen.
Innenminiſter Pieracki, der im Jahre 1895 geboren wurde,
war eines der hervorragendſten Mitglieder des Regierungsblockes
und gehörte zu dem engſten Kreis um Marſchall Pilſudſki, zu der
ſog. Oberſten=Gruppe. Als ehemaliger Legionär=Offizier erlangte
Pieracki den Militärgrad eines Oberſten im polniſchen
General=
ſtab. Im Jahre 1928 iſt er als einer der Spitzenkandidaten des
Regierungsblocks in den Seim gewählt worden. Seit vielen Jahren
gehört Pieracki als maßgebliches Mitglied der Regierung an.
Wrrag war nicht ſo warm empfindungsbeſeelt, wie es für
dieWerk nötig wäre. Eine Steigerung ſtellte „In der Frühe‟
(BMicke) dar, ſchön geſungen, ſympathiſch vorgetragen, bei den
„Zſrgenglocken” aber vielleicht ein wenig befangen. „Kennſt du
daus Land” fanden wir nicht ſehr perſönlich geſungen, friſch
Undwirkungsvoll „Er iſt’s‟. Die ſympathiſche junge Künſtlerin
ſchn lebhaften Beifall, obwohl ihr zweifellos der dramatiſche
S2l weit beſſer liegt als das Lied. Dann aber ſei es
aus=
geüſochen, daß trotz des großen Reizes des Orcheſterklanges das
Lx0 Hugo Wolfs idealer mit Klavierbegleitung in der
Aus=
pucuing als romantiſcher Höhepunkt der deutſchen Hausmuſik
wai. Die größere Aufmachung verbreitert und vergröbert
manhes. Am meiſten empfanden wir dies beim „Prometheus”,
dec/Herr Blaſel bei einem Liedervormittag zu Friderichs vor=
ZüſAher Klavierbegleitung in dieſem Winter ſchon einmal
vor=
gengen hat. Damals beherrſchte die Stimme trotz der
kraft=
boln Begleitung den Geſamteindruck, ſie geſtaltete, die
Beglei=
tum ſtützte, untermalte, wirkte gleichbedeutend mit. In der
O.Aſterfaſſung wird das Ganze zur ſinfoniſchen Dichtung, die
Sime wird oft, ganz beſonders in ihren tiefen Lagen durch
de Inſtrumentalklang zurückgedrängt und verdeckt. Wir
be=
dielrten es darum, weil wir dadurch von Herrn Blaſels künſt=
1e her Leiſtung nicht den perſönlichen Eindruck erhalten
konn=
te=Mauf den wir uns gefreut hatten. Generalmuſikdirektor Karl
Gicerich nahm in der Begleitung ſehr große Rückſicht auf die
Shmen, dämpfte das klangſchön und feinſinnig ſpielende
Sinfter mit allen Mitteln zurück.
hanz beſonders möge ihm dafür Dank ausgeſprochen werden,
Deler zwei Inſtrumentalſätze aus Wolfs meiſterhafter heiterer
2 „Der Corregidor” in Darmſtadt erſtmalig erklingen ließ; die
eSſieder ſehr ſchmerzlich empfinden ließen, daß dies Werk. das
ſo0g am Anfang einer Spielzeit verſprochen wurde, hier noch nie
EEſng. Wenn man hedenkt, daß vor einer Reihe von Jahren
D Barbier von Bagdad” von Cornelius in Darmſtadt geradezu
*1ugſtück war, der möchte beinahe annehmen, daß ſich auch für
D9x Corregidor verſtändnisvolles Publikum finden ließe. Das
ZSſviel beginnt pathetiſch, der ſpaniſche Würdenträger tritt uns
ITiner Grandezza entgegen, es folgen triſtanartige Sehnſuchts=
Ahe und dann liebenswürdige Lyrik, die auf die weibliche
Sſhtrolle Bezug nimmt, das Pathos überwiegt aber. In dem
Syden, iberaus fein inſtrumentierten Zwiſchenſpiel herrſchen
Borrtige Koboldsmotive. Das Stück iſt ſehr kurz und prägnant,
AKrbinettſtückchen feingeſchliffenen Humors. Den Schluß des
certes lildete die große Sinfoniſche Dichtung „Pentheſilea”
9 leiſts Drama, die im vergangenen Winter ſchon einmal im
SIſon iekonzert erklang. Die Wirkung, die das genial geſtaltete
Anit außerordentlichem Können von dem noch jungen Wolf
ausgearbeitete Werk heute hinterließ, war faſt noch ſtärker und
nachhaltiger als damals, weil uns nun Thematik und Entwicklung
ſchon vertraut waren. Unter Friderichs temperamentvoller und
klar und bewußt geſtaltender Leitung erſtand das Werk ſo, daß
man es neben den bedeutendſten ſinfoniſchen Dichtungen von Liſzt
und Richard Strauß in den Vortragsfolgen der Konzerte nicht
vermiſſen möchte. Leider war das ſchöne und wertvolle Konzert
nicht ſo gut beſucht, wie es zu wünſchen geweſen wäre der Beifall
der ſtets ſtark gefeſſelten Hörer war jedoch ſehr herzlich und
B.N.
lebhaft.
die Bücher des Monaks Juni.
Das Propagandaminiſterium wird von jetzt ab im Rahmen
der von der Reichsſchrifttumsſtelle geplanten Propagandaaktion
für die Neuerſcheinungen des Büchermarkts jeden Monat einige
Bücher, denen als Dichtung oder als Darſtellung des
Zeit=
geſchehens beſondere Bedeutung zukommt. auswählen. Es ſoll
das keine Zenſur bedeuten, ſondern das Volk nur in beſonders
ſichtbarer Form auf wichtige Neuerſcheinungen hinweiſen. Für
den Monat Juni ſind die „Sechs Bücher deutſcher Dichtung” die
folgenden: Linke. „Ein Jahr rollt übers Gebirg”; Euringer,
Deutſche Paſſion”; Nierentz=Hafen, „Wir bauen eine
Straße” Schieſtl=Bentlage, Unter den Eichen” Strauß,
„Der Engelwirt”; Tügel, „St. Blehk oder Die große
Verände=
rung‟. Die „Sechs Bücher zum Zeitgeſchehen” ſind: Faber,
„Schippe, hacke, hoi”: Goebbels „Vom Kaiſerhof zur
Reichs=
kanzlei”; Hagemann, „Richelieus politiſches Teſtament”;
Schneider. Unſere Saar”; Schwarz van Berk. „Die
ſo=
zialiſtiſche Ausleſe”; Stegemann. „Weltwende‟.
* Simon Haenhuyſen. Ein Gemeinderoman aus dem kirchlichen
Le=
ben Hollands von Cornelis Riinsdorp. (Buchhandlung
des Erziehungsvereins Neukirchen, Kreis Moers.)
Franz Dülbergs, des jüngſt verſtorbenen Dichters, letzte
Ver=
deutſchung aus dem Holländiſchen! Ein gutes Buch für jeden
reli=
giöſen Menſchen insbeſondere für alle diejenigen, denen chriſtliches
Gemeindeleben heilige Gemeinſchaft bedeutet. Der Inhalt gibt in
lebendiger Anſchaulichkeit das Bild einer Gemeinde, in die eine
hohe trotzige Männergeſtalt zurückfindet. Das Buch könnte auch
„Heimkehr” betitelt ſein, denn es iſt die Heimkehr eines Menſchen
zu Gott und Kirche, der einſt dem Gotteshauſe mit dem „
hoch=
mütigen Achſelzucken des Allzuſtarken” den Rücken gekehrt hatte.
Simon Haenhuyſen, der Heimkehrer, iſt eine markig gezeichnete
Figur. Er tut ſich ſchwer in ſeinem Kampfe um das Heil. um
ſo eindringlicher wirkt ſeine Umkehr und ſein Sieg, und um ſd
vorbildlicher für jeden Menſchen, der ähnlichen Geiſtes iſt wie er.
Ein Buch aus der Zeit für die Zeit, doppelt wertvoll in Tagen,
wo ſo viel Stellungnahme, ſo viel Anteilnahme von allen
chriſt=
lichen Gemütern verlangt wird. Riinsdorp, dem behäbigen
Er=
zähler von unermüdlicher Freude am Kleinbürgerlichen, dem mit=
Reichsminiſter Dr. Goebbels in Krakau.
Krakau, 15. Juni.
Reichsminiſter Dr. Goebbels iſt am Freitag um 8.30 Uhr mit
den Herren ſeiner Begleitung und den Vertretern der deutſchen
Preſſe, die ihn nach Warſchau begleitet hatten, mit dem Flugzeug
„Generalfeldmarſchall von Hindenburg” nach Krakau abgeflogen.
Dr. Goebbels traf um 9.50 Uhr in Krakau ein, wo er auf dem
Flugfeld von Staatsſekretär Szembeck, dem Geſandten v. Moltke,
dem Vizewojewoden, dem Stadtpräſidenten von Krakau, dem
deut=
ſchen Konſul, dem Bezirksſtaroſten und dem Stadtſtaroſten und
anderen Vertretern der Behörden und der Preſſe begrüßt. Dr.
Goebbels begab ſich zunächſt in das Grand=Hotel und beſichtigte
dann die Stadt. Auf dem Hotel wurde die Hakenkreuzfahne
gehißt.
Reichsminiſter Dr. Goebbels beſichtigte unter Führung des
polniſchen Kunſthiſtorikers Dr. Grzybowſki die wichtigſten der
welt=
bekannten Kultur= und Kunſtdenkmäler der altehrwürdigen
Königs=
ſtadt Krakau. Es wurden von Dr. Goebbels und ſeinen Begleitern
die Kathedrale am Wawel, das Königsſchloß am Wawel, die
Franziskanerkirche, die alte Univerſität mit der berühmten
Jagel=
loniſchen Bibliothek, das Nationalmuſeum, die Ausſtellung der
orientaliſchen Teppiche und ſchließlich die Marienkirche beſucht.
Namentlich das altehrwürdige Königsſchloß der Jagellonen am
Wawel erweckte das Intereſſe des Reichsminiſters.
An dieſen überaus gaſtfreundlichen Empfang Dr. Goebbels
in Krakau ſchloß ſich ein Empfang der deutſchen Kolonie Krakaus
in den Räumen des Konſulats an. Dr. Goebbels begrüßte die
deutſche Kolonie mit einigen herzlichen Worten, und Konſul
Schillinger dankte im Namen der deutſchen Kolonie für die Ehrung,
die den hieſigen Reichsdeutſchen durch den Beſuch des Miniſters
zuteil geworden ſei. An dem Empfang der deutſchen Kolonie
ſchloß ſich ein Eſſen, das in Abweſenheit des Krakauer Wojewoden
vom Vizewojewoden Walicki gegeben wurde.
Während des Eſſens, das der Wojewode von Krakau zu Ehren
des Reichsminiſters Dr. Goebbels gab, tauſchten der polniſche
Vize=
außenminiſter Szembeck und Miniſter Dr. Goebbels in herzlichem
Tone gehaltene Anſprachen aus.
Dr. Goebbels und ſeine Begleiter traten um 15,30 Uhr vom
Flugplatz in Krakau im Großflugzeug „Generalfeldmarſchall
von Hindenburg” den Rückflug nach Berlin über Breslau an.
Kurz vor dem Abflug gab Reichsminiſter Dr. Goebbels in
Dankes=
worten an Miniſter Szembeck der Hoffnung Ausdruck, in nächſter
Zeit in Berlin Vertreter der polniſchen Regierung begrüßen
zu können.
Verbot der Sonnenwend=Feuer in Oeſterreich.
Am kommenden Sonntag ſollten auf den Höhen um
Inns=
bruck die üblichen Sonnenwend=Feuern abgebrannt werden. Die
Behörden hatten hierzu urſprünglich die Erlaubnis erteilt unter
der Bedingung, daß nur einfache Feuer, jedoch keine Figuren
abgebrannt werden dürften. Jetzt wurde jedoch das Abbrennen
mit der Begründung verboten, daß am nächſten Sonntag der
Namenstag Adolf Hitlers ſei und nationalſozialiſtiſche
Kund=
gebungen nicht ausgeſchloſſen wären. Wahrſcheinlich werden nun
die Höhenfeuer am übernächſten Sonntag abgebrannt werden.
Vom Tage.
Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath und
Reichspropa=
gandaminiſter Dr. Goebbels haben an den polniſchen
Außenmini=
ſter anläßlich der Ermordung des polniſchen Innenminiſters
Bei=
leidstelegramme geſandt.
In der dichtbeſetzten Jahrhunderthalle in Breslau ſprach am
Freitag abend Reichsinnenminiſter Dr. Frick im Rahmen des
großen Propagandafeldzuges gegen die Miesmacher und Nörgler.
Der preußiſche Miniſterpräſident Göring hat den Kommandeur
der Landespolizeigruppe „General Göring”, Oberſt Wecke, mit
Wirkung vom 1. Juli ab, zum Kommandeur der
Landespolizei=
inſpektion Brandenburg ernannt und ihm mit ſofortiger Wirkung
den Charakter des Generals der Landespolizei verliehen. Zum
Kommandeur der Landespolizeigruppe „General Göring” hat der
Miniſterpräſident ſeinen bisherigen Adjutanten Major Jacobi
unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberſtleutnant ernannt. Für
den auf eigenen Antrag bis zur Erledigung ſeines eigenen
Ab=
ſchiedsgeſuches beurlaubten Kommandeur der
Landespolizeiinſpek=
tion Weſt, General Stieler von Heydekampf, hat der
Miniſter=
präſident den bisherigen Kommandeur der Landespolizeiinſpektion
Brandenburg, General Baltzer, mit Wirkung vom 1. Juli 1934
zum Kommandeur der Landespolizeiinſpektion Weſt ernannt.
Biſchof Dr. Oberheid hat auf Antrag einen längeren Urlaub
angetreten. Seine Tätigkeit in der Reichskirchenregierung dürfte
damit beendigt ſein.
Der Generalkommandeur der finnländiſchen Armee hat allen
Offizieren die Zugehörigkeit zu Freimaurerlogen verboten.
Die franzöſiſche Kammer nahm am Freitag abend die geſamte
Vorlage der Regierung Doumerque über die militäriſchen
Nach=
tragskredite in Höhe von 3120 Millionen Franken mit 420 gegen
171 Stimmen an.
fühlenden Darſteller der religiöſen Nöte, in die uns der Alltag
verſtrickt, ſteht Dülberg als Verdeutſcher ebenbürtig zur Seite. Die
niederländiſche Mentalität hat ihm ſeit Jugendtagen immer
beſon=
ders nahe geſtanden, er liebte ſie in der bildenden Kunſt der großen
Meiſter des Landes, er liebte ſie in der Literatur der großen und
kleinen Dichter, ſo ward aus ihm ein Mittler von Bedeutung
zwi=
ſchen zwei germaniſchen Sprachwelten, den die Freunde ſeiner
beweglichen Perſönlichkeit und ſeiner Werke, nun da er ſelbſt ſeine
Heimkehr zu Gott gefunden, noch lange ſchmerzlich vermiſſen
werden.
Häbg.
* Carin Göring, von Fanny Gräfin von Wilamowitz=
Moel=
lendorff, geb. Baronin von Fock. Mit einem Nachworte von
Mar=
tin H. Sommerfeldt. (Verlag von Martin Warneck, Berlin.) —
Ein Buch von ergreifender Reinheit und Lauterkeit, ein Buch der
Schweſternliebe, wie es kein zweites gibt, ein Buch ganz und
gar nordiſch ſchlicht und vorbildlich für die Empfindungswelt
un=
ſerer weiblichen Jugend. Unmöglich, dem Buche eine andere
Wer=
tung zu geben, unmöglich aber auch, mit verſtandesmäßigen
Er=
wägungen ſeinem Inhalt näherzutreten, ohne ſeinen heiligen
Zauber zu entweihen. Wie ſagt die Verfaſſerin im Vorwort? „Die
zarten Farben auf dem Flügel eines Schmetterlings laſſen ſich
nicht berühren. In den dunkelſten Schacht eines Menſchenherzens
vermag ein fremdes Auge nicht hineinzublicken. Ich kann aber
hinweiſen auf die leuchtend ſommerlichen Farben dieſes ſeltenen
Frauenſchickſals, auf die äußeren Umriſſe des Lebensweges durch
Liebe und Dunkelheit, durch Täler, Dornengeſtrüpp und blühende
Oaſen, der zuletzt bis zu den Zinnen der ewigen weißen Berge
geführt hat.” Jedenfalls gelingt es der Verfaſſerin mit der
Er=
füllung dieſes Verſprechens jedermann ahnen zu laſſen, was
Her=
mann Göring in ſeiner Carin beſeſſen hat und was ſie ihm
be=
deutete. Und auch noch ein Weiteres ſchenkt ſie dem Leſer:
Ein=
blicke, mit den ſonnigen Augen einer Frau getan, in das Werden
und Wachſen der großen, der gewaltigen, nun ganz Deutſchland
beherrſchenden Ideen.
Hdbg.
Himmelblauer Traum eines Mannes Roman von Otto
Bern=
hard Wendler. Illuſtriert von W. R. Heiniſch. 3,80 RM.
Societäts=Verlag, Frankfurt a. M. 1934.
Es iſt ein großartiger Einfall des aus der Mark ſtammenden
Dichters O. B. Wendler, einen Stier aus Kitſch und Wahrheit
bei den Hörnern zu packen und ihn elegant und traumwandleriſch
ſicher vor den Augen der rieſigen Arena aus Kinoliebhabern mit
dem Florett der Dichtkunſt zu erlegen. Wie Cervantes durch Don
Quichotte den Dichterromanen ſeiner Zeit zu Leibe rückt und in
ganz Europa ein befreiendes Gelächter erntet, weiß Wendler aus
der Kinoromantik ein echtes modernes Märchen zu ſpinnen. Mit
einem gewaltigen Sprung ſtürzt er ſich kopfüber aus den
Repor=
tageromanen des letzten Jahrzehnts in die Welt der vom Film
befruchteten Abenteuer und gibt der Literatur den Mut zur
ge=
ſtalteriſchen Phantaſie zurück. Männerromantik iſt in dieſem
modernſten Abenteuer= und Märchenbuch: Wildnis Schnaps, Liebe
und Mord. Die „Moritat” hat es dem Dichter Wendler angetan.
Er entnimmt ſie dem Film, dem die ganze Erde gehört, und
macht ſie mit Witz und Ueberlegenheit literaturfähig.
Seite 4 — Nr. 164
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 16. Juni 1934
Panane
Statt Karten.
Joſeph 6ölz
Gretel 6ölz
geb. Fritz
Vermählte.
Gutenbergſtr. 68 — Darmſtadt — Soderſtr. 14
Kirchliche Trauung: Sonntag, 17. Junl 1934, 13½ Uhr,
St. Ludwigskirche.
Ihre bermählung geben bekannt:
Peter hoffmann
und Frau Annelieſe
geb. Maher.
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Nieder=Kainsbach
Schulc.
Darmſtadt
Lagerhausſtraße 26.
Kirchl. Trauung: 16. Juni, nachmittags 3 Uhr,
in der Martinskirche zu Darmſtadt.
Heute entſchlief nach kurzem mit Geduld
ertragenem Leiden unſere herzensgute
Mutter, Großmutter und Tante
Frau anna Surbard oraß
geb. Müller
im Alter von 78 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Gruß, Zimmermeiſter.
Nieder=Ramſtadt, den 14. Juni 1934,
Die Beerdigung findet Sonntag, den
17. Juni, mittags 2 Uhr, vom Sterbehaus,
Adolf=Hitler=Straße aus ſtatt.
Bei Sterbefällen
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Georg Beſt
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Ihre Vermählung geben bekannt
Hans Meister
und
Frau Gertrud, geb. Bieger
Darmstadt, Im tiefen See 16 Roßdörferstraße 31,
Kirchliche Trauung: Sonntag, 17. Junl, 1934, 15 Uhr, in der Stadtkapelle.
Dankſagung.
Für die zahlreichen und wohltuenden
Be=
weiſe herzlicher Anteilnahme, die uns bei
dem ſo ſchmerzlichen Verluſie unſeres teuren
Eniſchlafenen
Zeimic, Taug
bekundet worden ſind, ſagen wir hierdurch
innigſien Dank.
Namens der Leidiragenden:
Lina Lautz, geb. Bach
Anne Hetzler, geb. Lauß.
Darmſtadt, im Juni 1934.
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Samstag, 16. Juni 1934
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 164 — Seite 5
eumäddt
euschtanf
estünte
ermätt
W
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſiadti, den 16. Juni 1934.
Warum Kinderlandverſchickung?
Von Gauamtsleiter Bürgermeiſter Haug. Darmſtadt.
Die große Aufgabe des Hilfswerks, 500 000 bedürftige Kinder
umal herauszuſchicken aus ihrer alltäglichen Umgebung, ſoll
be=
mſen, daß der deutſche Volksgenoſſe wieder zurückgefunden hat
uvahrer Volksgemeinſchaft. Die Kinder, die in einer Atmoſphäre
zſ Lärms und der Unruhe aufgewachſen ſind, die wohl kaum
ſimal in ihrem Leben die herrliche, entſpannende Ruhe der
gro=
ſi freien Natur kennen gelernt haben, ſollen nun einmal
her=
amaus dem ewig brodelnden Keſſel der Großſtadt. Wie
unglück=
lithaben ſie ihren Altersgenoſſen aus der Schule zugehört, denen
gsbeſſer geſtellte Eltern möglich machen konnten, einmal das
Kiae Meer, die rieſigen Felsmaſſive der Gebirge oder die unend=
Iſch Ruhe der Wälder in all ihrer Pracht und Schönheit zu
ge=
mueen. Nun ſollen die ärmeren Kinder auch einmal hinaus, ein=
und das zu erleben, was ihnen bisher nur im Traume
vor=
füſhnebte. Auf Ausflügen ihrer Schule ſangen ſie wohl alle das
cat Volkslied: Hinaus in die Ferne. Aber wie begrenzt war
do die Ferne, ſie endete ſtets am Ziel der Vorortbahnen. Aber,
ma würden dieſe Kinder wohl ſagen, wenn es nun wirklich
ein=
ma weit hinaus in die Ferne ginge. Was würde z. B. ein
Ber=
lilm Junge ſagen, wenn er vor dem gewaltigen Maſſiv des
Rie=
ſeſnebirges ſtände. Einen richtigen großen Berg hat er in ſeinem
Ouhn noch nie geſehen. Wie würde ſich ſein Mund vor Erſtaunen
ööfnn, wenn er vor den Bergrieſen ſtehen könnte, wie würden
ſeen kugelrunden Kinderaugen blitzen. Oder ein Kind aus den
Beren, wenn es zum erſten Male die wildbewegte, ſtürmiſche
Morſee in all ihrer Schönheit erlebte, oder das ſtets
wieder=
kehunde Wunder von Ebbe und Flut. Wie würde ſich der ſtets
eün Erlebnis darſtellende Sonnenuntergang mit all ſeiner
Farben=
prmtt, in ſeinem dankbaren Augen widerſpiegeln.
Deutſcher Volksgenoſſe, der du einem Kinde der Großſtadt
den Ferienaufenthalt bei dir ermöglichſt, kann es für dich etwas
Bßſſres geben, als den heißen Dank, der für alles Erlebte aus
den hellen Kinderaugen ſpricht? Du wirſt deine Frunde an
deinm Pflegekind haben. Du dienſt nicht nur dem Kinde,
ſon=
der auch dem Volke. — Geſunde Jugend — geſundes Volk!
Darmſtädter Kinder kommen nach Oberſchleſien zur
Er=
houg. Am geſtrigen Freitag früh marſchierten unter Vorantritt
des HA.=Brigadekapelle hundert Kinder aus Darmſtadt und
ver=
ſchreenen Kreisorten vom Amt für NS.=Volkswohlfahrt in der
Willelminenſtraße aus nach dem Hauptbahnhof. Es handelte ſich
dade um die Kinder, die zuſammen mit Kindern aus Frankfurt,
Offebach, Mainz, Wiesbaden, Hanau und Worms geſtern durch
die /SV. in einem Sonderzug von Frankfurt aus nach
Ober=
ſchieſen geſchickt wurden. Die hieſigen Amtswalter der NSV.
gaua den Kindern das Geleite. Auch viele Eltern begleiteten
ihre Kinder bis zum Bahnhof, wo ſie mit einem fahrplanmäßigen
Zuue nach Frankfurt fuhren, von wo aus der Sammeltransport
vonich ging. In Frankfurt wurde den Kindern ein herzlicher
Aged bereitet. Die Kinder kommen in oberſchleſiſchen Dörfern
auz ſer Wochen in Privataufenthalt.
na0 Fung!
vers witm
Bekannkmachungen des Perſonalamkes.
lebertragen wurde: am 8. Juni 1934 dem Lehrer Martin
AIſen zu Dromersheim, Kreis Bingen, eine Lehrerſtelle an der
Vcltſchule zu Gonſenheim, Kreis Mainz; dem Lehrer Peter
Hausmann zu Hechtsheim, Kreis Mainz, eine Lehrerſtelle an
dem ſolksſchule zu Gonſenheim, Kreis Mainz; am 8. Juni 1934:
er,Pehrer Wilhelm Balmerth zu Gonſenheim Kreis Mainz,
einu Pehrerſtelle an der Volksſchule zu Dromersheim Kreis
Bin=
gem)ämtlich mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts an.
Feſtellt wurde: Ernſt Roth in Bieber am 11. Juni 1934
zumlommiſſariſchen Beigeordneten der Gemeinde Bieber, Kreis
Offevach.
in den Ruheſtand verſetzt wurde: am 26. April 1934 der
Obuzſſiſtent bei dem Amtsgericht Büdingen Karl Krenkel auf
Nauyſchen mit Wirkung vom 1. September 1934 durch den Herrn
Staußminiſter in Heſſen unter Anerkennung ſeiner dem Staate
gel iſeten langjährigen treuen Dienſte und des im nationalen
In eeſſe bekundeten Opferſinns mit dem geſetzlichen Ruhegehalt.
Yünfzigjähriges Geſchäftsjubiläum. Der Milchhändler Karl
ellermann, Wienerſtraße 48 kann heute auf ein 50jähriges
Geſſhiftsjubiläum zurückblicken. Das Geſchäft wurde im Jahre
1888llon ſeinem Vater Adam Hellermann und ſeiner Ehefrau, die
in de Großen Ochſengaſſe 8 (jetzt Herberge zur Heimat) ein
Lekbimittelgeſchäft betrieben, von dem damals beſtens bekannten
Hofzu Nikolaus Kaffenberger aus Groß=Bieberau übernommen.
Im ühre 1895 wurde das Geſchäft nach der Kleinen Ochſengaſſe 3,
wo ſich heute der Durchbruch der Landgraf=Georgſtraße befindet,
verset. Durch Erwerb des Hauſes Wienerſtraße 48 erfolgte im
Jalln 1906 abermals eine Verlegung dorthin. Im gleichen Jahre
übeaben die Eheleute dem Sohn Karl Hellermann die
Milch=
handlng, die ſie bis dahin auf eine beachtliche Höhe gebracht
hat=
ten., Der neue Inhaber hat es verſtanden, im Laufe der Jahre die
Mi=Gandlung zu einem muſtergültigen, hygieniſch einwandfreien
Betuſb auszubauen. Die Gaſtwirtſchaftsräume wurden zu einem
Ladeenumgebaut und den geſetzlichen Vorſchriften entſprechend
aus=
geſtuttet. In ihnen werden jetzt die Molkereierzeugniſſe verkauft
und lleichzeitig ein Milchausſchank eingerichtet. Die Eröffnung
erfalf am heutigen Tage.
Dienſtjubiläum. Herr Polizeiverwaltungsoberaſſiſtent Aug.
Gö begeht am 16. Juni 1934 ſein 40jähriges Dienſtjubiläum
bei de Polizeidirektion Darmſtadt.
A Geburtstag. Am Montag, den 18. Juni, feiert eine
lang=
jährig Abonnentin des „Darmſtädter Tagblatts”, Frl Marie
Schofer, ihren 80. Geburtstag. Frl. Marie Schaefer iſt die
Tockitt des 1908 verſtorbenen Profeſſors der Kunſtgeſchichte an der
hieſſon Techniſchen Hochſchule, Geheimrat Dr. Georg Schaefer.
Dies zbilarin iſt bekannt als Kunſtmalerin. Im Auftrag der
Staa/Darmſtadt kopierte ſie ſeinerzeit die Holbeinmadonna als
Hockztsgeſchenk der Stadt für die Prinzeſſin Alix, die Zarin von
Rußlnd. Eine zweite Kopie des berühmten Bildes ging an den
Köri Karol von Rumänien. Eine weitere Schöpfung von ihr
iſt da große Hochaltarbild in der hieſigen St. Ludwigskirche. Die
Dockhagte erfreut ſich noch heute großer körperlicher und
gei=
ſtiger Rüſtigkeit.
Heſſiſches Landestheater.
Miiſte He
Sarmiltg
16. Juni
B27, dazu
Anf. 191 Ende 2134 Uhr.
kinderreiche Mütter Nummerkarten 401 — 500
Der Raub der Sabinerinnen. Preiſe 0.50—4.50
Anf. 19½, Ende gegen 23 Uhr. D. Bühne H 13
Somntg
Preiſe 0.70—5.50
17. Juni /Arabella.
Anf. 20, Ende 22½ Uhr. A 25.
Diestg
19. Juni Der Raub der Sabinerinnen. Preiſe 0.50—4,50
Mittych
Don
B 25, dazu
Anf. 20, Ende 22½ Uhr.
kinderreiche Mütter Nummerkarten 501 — 600.
Preiſe 0.70——5.50
Das Wahrzeichen.
Pitag
Anf. 19½, Ende gegen 23 Uhr. C 25.
Mrteſe 3.30
21. Juni Arabella.
—5 50
Freistl
San-ig
D 25, dazu
Anf. 20, Ende 22½ Uhr.
kinderreiche Mütter Nummerkarten 601 — 700.
Preiſe 0.70—5.50
22: Zuni Das Wahrzeichen.
Anf. 19½, Ende gegen 23 Uhr. D. Bühne H 14
Preiſe 0.70—5.50
23. Juni Don Carlos.
Son /ia
C 26, dazu
Anf. 19½, Ende 22 Uhr.
kinderreiche Mütter Nummerkarten 701 —800
Preiſe 0.70—5.50
24. Juni
Das Wahrzeichen.
*Maſſenkundgebung in der Feſthalle.
Pg. Müller=Scheld rechnet mit den Miesmachern und Nörglern ab.
der Führer erklärt hat, erſt der Großteil der Arbeitsloſen wieder
in den Arbeitsprozeß eingegliedert iſt. Mit Fug und Recht wies der
Das deutſche Volk will Frieden
Redner erneut darauf hin, daß der Nationalſozialismus ein
ausge=
powertes und überſchuldetes Volk übernommen habe. An vielen
Bei=
ſpielen, anEinzelheiten aus der Kriegs= und Nachkriegszeit zeigte Pg.
und Arorkt.
Müller=Scheld, wie es in einem berufsmäßigen Mies=
Dem Ruf der Kreisleitung Darmſtadt der NSDAP., in der
Feſthalle, dem größten Darmſtädter Verſammlungsraum, gegen
das Miesmacher= und Nörglertum zu demonſtrieren, war die
Darmſtädter Bevölkerung in anerkennenswerter Weiſe gefolgt.
Schon von 5 Uhr ab ſtromten die Maſſen zur Feſthalle, zum Teil
in geſchloſſenen Zügen der Ortsgruppen und Fachſchaften, der
Be=
triebe und Behörden, an der Spitze die Hakenkreuzbanner, zum
großen Teil geführt von Muſikzügen und Spielmannszügen, deſſen
flotte und ſtraffe Marſchweiſen auf allen Anmarſchſtraßen ertönten.
Viele Teilnehmer trugen die einfach=ſchmucken Anzüge der
Arheits=
front. In der Feſthalle ſelbſt ſpielte die Polizeikapelle
unter der Leitung des Pg. Muſikmeiſter Buslau unermüdlich
und exakt wie immer.
Nach dem Einmarſch der Verſammlungsleitung und der
zahl=
reichen Fahnenabordnungen ſprach der Verſammlungsleiter Pg.
Kreisleiter Wamboldt kurze Worte der Begrüßung, in denen
er ſeiner Freude über den ſtarken Beſuch — die Feſthalle war
überfüllt, Hunderte und aber Hunderte mußten mit Stehplätzen
vorlieb nehmen — beſonders von Mitgliedern der NSBO.,
Aus=
druck gab. Der Verſammlungsleiter gab dann ſofort das Wort
dem Redner
Gaupropagandaleiter Müller=Scheld,
Frankfurt a. M., Leiter der Landesſtelle Heſſen für
Volksauf=
klärung und Propaganda. Der Redner verſtand es vom erſten
Satz an die Aufmerkſamkeit der Anweſenden zu feſſeln und in den
Bann ſeiner treffenden und ſcharfen Sätze zu ziehen, mit denen
er den Kampf gegen das Miesmacher= und Nörglertum aller
Kategorien führte. Pg. Müller=Scheld geißelte vor allen Dingen
unter ſtürmiſcher Zuſtimmung der Nieſenverſammlung die
Tat=
ſache, daß es den Nörglern, die kritiſieren, ja gar nicht auf
Beſſerung irgendwelcher Mißſtände ankommt, ſondern nur auf das
Miesmachen, auf das Nörgeln und das Kritiſieren an ſich Der
Redner betonte immer wieder, daß alle Maßnahmen der
Regie=
rung wohlüberlegt und Schritt für Schritt ergriffen werden, ſo
wie der Führer es will, ſo wie es in ſeinem großen Plan liegt.
Drei große Gruppem unterſchied der Redner unter den
Miesmachern. zunächſt die Juden, deren ungeheurer Einfluß in
Deutſchland zurückgedrängt werden mußte, dann die Deutſch=
Nationalen. Hierunter verſtand der Redner nicht die
Deutſch=
nationalen ſchlechthin, ſondern die Gruppen derjenigen, die ihrer
Geiſtesrichtung und Charaktereinſtellung nach gehofft haben, mit
den Kräften des Nationalſozialismus das wieder zurückzuholen,
was ſie 1918 verloren haben! Eine dritte Gruppe umfaßt
Geiſt=
liche beider Konfeſſionen. Pg. Müller=Scheld erklärte
ausdrück=
lich, daß er nicht die Kirche meine, die von der Regierung geſchützt
ſei, ſondern die Geiſtlichen ſelbſt, die ſich bis jetzt z. B. auf den
Dörfern als die unumſchränkten Herrſcher auf allen Gebieten
ge=
fühlt hätten. Lebhafte Zuſtimmung folgte dem Redner, als er
u. a. auf die großen Fragen der Wirtſchaftspolitik zu ſprechen
kam, und vor Augen führte, wie erſtarrt unſer wirtſchaftliches
Leben Anfang 1933 auf allen Gebieten war, welch’ entſetzliches
Erbe der Führer auch hier übernommen hatte. Hiermit hängt es
auch zuſammen, daß der Lebensſtandard des
deut=
ſchen Arbeiters ſo unerhört niedrig iſt. Klar iſt,
daß hier eine Beſſerung der Lage erſt eintreten kann, wenn, wie
Unſere Eulen im Herrngarken.
Der Reichsbund Volkstum und Heimat, Fachamt für
Tier=
ſchutz, teilt mit:
In einer hieſigen Zeitung wurde vor einigen Tagen
behaup=
tet, daß die Eulen im Herrngarten, die Vögel ſtark vernichteten.
Da dieſe irreführende und auf keinerlei Sachkenntnis beruhende
Mitteilung geeignet iſt, zur Vertilgung unſerer Eulen zu führen,
ſehen wir uns veranlaßt, ausdrücklich darauf hinzuweiſen, daß die
Eulen mit zu unſeren nützlichſten Vögeln gehören, vor allem
des=
wegen, weil ſie die beſten Mäuſevertilger ſind. Durch
Unter=
ſuchung der Eulengewölle können wir uns leicht ein
einwand=
freies Bild von der Ernährung der Eulen machen. So hat man
von der Schleiereule von der über 17 000 Gewölle
unter=
ſucht worden ſind, feſtgeſtellt, daß nur 1,2 Prozent ihrer Nahrung
aus Vögeln beſteht, dagegen 67 Prozent aus Mäuſen und
Wühl=
mäuſen. Beim Steinkauz ſind die gleichen Zahlen, 1,5
Pro=
zent (Vögel) und 60 Prozent (Mäuſen und Wühlmäuſen). Hierzu
iſt noch zu bemerken, daß es ſich bei den von den Eulen
geſchla=
genen Vögeln faſt durchweg um kranke oder ſchwächliche Vögel
handelt. Wenn dieſe von den Eulen, die ſo eine natürliche
Ge=
ſundheitspolizei darſtellen, ausgemerzt werden, ſo wird dadurch
der geſamte Vogelbeſtand vor Entartungen bewahrt, was im
In=
tereſſe des Naturhaushalts nur zu begrüßen iſt. Mit vollem Rechte
ſtehen alſo alle Eulenarten im ganzen Deutſchen Reich unter
ge=
ſetzlichem Schutz.
Die Hand
am Puls
der
Wirtſchaft!
Die großen wirtſchaftlichen Zuſammenhänge kann nur der
erkennen, der ſich nicht mit Einzelerſcheinungen, ſondern mit allen
Strömungen der Zeit auseinanderſetzt. Unentbehrliche Führerin
durch alle Gebiete der Tagesgeſchichte iſt dem Menſchen unſerer
Zeit die verantwortungsbewußte Preſſe geworden. Begleiter
durch das Heute. Wegweiſer zum kommenden Geſchehen in einem
anſpruchsvollen Leſerkreis iſt das „Darmſtädter Tagblatt”.
Ein ausgezeichnet redigierter Wirtſchaftsteil ergänzt die
Leiſtungen auf allen anderen Gebieten!
Die photographiſche Ausſtellung der Geſellſchaft deutſcher
Lichtbildner in den unteren Räumen des Landesmuſeums übt
eine außerordentliche Anziehungskraft aus. Auch in den Sonntag
folgenden Tagen war die Beſucherzahl ſehr groß. In der Tat iſt
der Eindruck, den dieſe Schau vermittelt, ein ſtark nachhaltiger.
Sei es, daß man von den Meiſterporträts gefeſſelt wird oder
ſich der unvergleichlich ſchönen Landſchaft erfreut. Beſonderes
In=
tereſſe können auch noch die Induſtrie=Aufnahmen verbuchen, die
gerade für propagandiſtiſche Zwecke hervorrragend geeignet ſind.
Eine Photoſchau dieſen Formats haben wir in Darmſtadt noch
nicht geſehen. Das Landesmuſeum iſt täglich von 10—17 Uhr
ge=
öffnet. Jeder ſollte ſich dieſe Meiſter=Ausſtellung anſehen.
Wer folgt? Der Heſſiſche Fechtverein Waiſenſchutz Darmſtadt
hat für die Aktion Mutter und Kind den einmaligen Betrag von
50 RM. als Spende zur Verfügung geſtellt. Wer iſt der Nächſte,
der ſich dieſer vorbildlichen Haltung anſchließt?
macher ausſieht, der ſo früher gegen den Führer loszog, den
kleinen SA.=Mann und Amtswalter lobte, und jetzt einmal den
Spieß umdreht, an dem Führer alles herrlich findet, den
Unter=
organen der Bewegung aber alles mögliche anhängen will. Denn
nur darauf kommt es ja den Nörglern und Beſſerwiſſern an! An
manchen Stellen ſeiner Ausführungen flocht der Redner ſchlagartig
und überzeugend einen Satz über die bisherigen, tatſächlichen
Lei=
ſtungen der Regierung ein, die z. B. auf dem Getreidemarkt mit
gutem Grund die Spekulation unterbunden habe! Auch der Bauer,
der heute noch nicht alle Maßnahmen der Regierung verſtehe und
billige, werde in abſehbarer Zeit einſehen, wie folgerichtig und
überlegt, wie ſyſtematiſch und nur im Allgemeinintereſſe, und damit
auch im Intereſſe aller die Regierung handele und arbeite. Kurz
ſtreifte der Redner bevölkerungspolitiſche Probleme, die
unge=
heure Verbreitung der Erbkranken im deutſchen
Volke und die trüben Ausſichten in dieſer Beziehung für die
nächſten Jahrzehnte — wenn hier nicht gründlich durchgegriffen
wird. Aus der Fülle von Zahlenmaterial auf dieſem traurigen
Gebiete gab Pg. Müller=Scheld ſo manches bekannt, was zum
Nachdenken anregen kann und auf die Verſammelten ſichtlich
ſtar=
ken Eindruck machte. Im Zuſammenhang hiermit kennzeichnete der
Redner mit ſcharfen und treffenden Redewendungen die
kirch=
lichen Kreiſe, die in der Unterbindung erbkranker Zeugung eine
Verſündigung gegen den Gottesgedanken ſehen wollen und wies
energiſch die törichten Behauptungen zurück, die in dem
National=
ſozialismus den Verkünder eines „Neuheidentums” ſehen wollen!
Stürmiſcher Beifall dankte auch dem Redner, als er das Märchen
von der Kriegswilligkeit der Führer und der
nationalſozialiſtiſchen Bewegung zerpflückte. Ebenſo
lebhaft war die Zuſtimmung der Tauſende, als er das gute
Ver=
hältnis zwiſchen Deutſchland und Polen freudig begrüßte und auch
an der Reiſe des Führers nach Italien den unbeugſamen
Friedenswillen des Nationalſozialismus
kenn=
zeichnete. Zum Schluß ſeiner Ausführungen ſprach Pg. Müller=
Scheld noch über den Führer, der ſich aus eigener Kraft durch alle
Schwierigkeiten des Lebens hindurchgearbeitet hat. Er hat die
Seele des deutſchen Arbeiters kennen und im Felde den deutſchen
Menſchen achten gelernt. So entſtand in dem Führer der Wunſch,
dieſes Volk in einer neuen ſozialen und nationalen Einheit
zu=
ſammenzufaſſen. Der Führer hat ſich durchgeſetzt gegenüber aller
Kritik, aus eigener Kraft, aus einem untrüglichen Inſtinkt heraus,
aus ſeinem Glauben an die Zukunft des deutſchen Volkes heraus.
Der Führer will eine Gefolgſchaft von
Kamera=
den will Männer und Frauen, die ehrlich ſind.
Der Redner ſchloß mit den Dichterworten, die davon ſprechen daß
der Tag kommen wird, an dem ein einzig Zelt
geſpannt wird über allem deutſchen Land! (Nicht
endenwollender Beifall.)
Kreisleiter Pg. Wamboldt faßte die ſtürmiſche
Zuſtim=
mung der Tauſende noch einmal in kurze, kernige Dankesworte
zu=
ſammen, und verſprach für Darmſtadt treue Mitarbeit und
Gefolg=
ſchaft im Sinne der Ausführungen des Redners und ſchloß mit
einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer.
Nach dem Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied erfolgte der
Aus=
marſch der Fahnenabordnungen, und unter den ſtraffen Rhythmen
des „Badenweiler Marſches” ſchloß die Maſſenkundgebung.
Erlauſchtes vom Soldakenkag.
„Menſch. Gretel, daß mer dich aach mol widder ſieht!“
Ja,” ſeekt die, „ich bin aach nor heit in Dammſtadt, ich hob
e Stell im Odewald, in Beerfelde
„Wos? bei me Bauer, als Dienſtmädche?‟
Gretel:. Ach Quatſch — Hanna — wos ich bin, däß nennk
mer landwertſchaftlich Helferin!”
Hanna: „Awer, wie kimmſte bloß dezu, in de Odewald zu
geh?
G.: No ja, ich hob an Oſtern noch de Schul als koo Stell
in de Schtadt gekrickt, un uff em Arweitsamt —
„Do unne om Hauptbahnhof?‟
G.: „Ja — bei de Berufsberadung hawwe ſe ſehr viel
Land=
ſtelle.
„Hoſte donn koo Angſt gehatt vor dere viele Arweit?”
G.: „Däß Arweitsamt hott ſich je genau de Platz ogeguckt.
Zu viel Arweit is däß net — ich bin jo dort aach net als volle
Kraft — ſundern, waasde, mehr als Feriekind!“
H.: „Geh haam — uff em Land muß jeder ſchaffe und ſchuffde
von morjens bis owends — do hob ichs doch beſſer, owends un
Sunndags frei!“
G.: „Siehſt awer aach ſchee blaß aus, un abgenumme hoſte
aach!"
H.: „Joja, ich hob jo als viel Koppweh. wann ich aus de
Fawrik haamkumm!“
G.: „Däß is aach net däß Richdige fer dich, de gonze Dog in
dem Staab! — Awwer — ſäh ich aus, als mißt ich von morjens
bis awends ſchuffde? — Ich bleib meiſtens dehaam bei de Kinner,
wenn die Große uffs Feld gehn. Drei goldige Kerlcher ſin däß,
vun 1½—5 Johr! Mit dene dhu ich als ſpiele, dann ſcheel ich
Kadoffel oder ſpiels Geſchärr, Strimp hob ich jo ſchun dehaam
ſtoppe kenne.
H.: „Mußt de aach als die Kieh melke?‟
G.: „Och geh haam — du ſtellſt der däß alles ſo forchtbar
ſchwer vor. Als mol iſt es wie e Erholung, ich hob ſeit Oſtern
acht Pund zugenumme!”
H: „Un braun gebrennt biſte, klor! — Was krikſte donn
eigentlich defor bezohlt?
G.: „3,50 RM. — die Krankekaß bezehlt de Arweitgewer.”
H.: „Däß is awwer wenich, guck e mol, ich verdien ſchun 28
RM im Monat!”
G.: „Dofür hengſte dehaam am Diſchkaſte — wenn de däß
Eſſe obrechenſt, bleibt der a vielleicht noch en gonz klaane
Iwwer=
ſchuß vum Fawriklohn — no, den iſt die geſund Landluft ſchun
wert, gell?
: „Ich mecht jo gern raus — awwer —
G.: „Och wos, maanſte die 3,50 RM. lange der net?
Sunn=
dags bleib ich bei de Familie, vorich Woch wor ich mit de Tochter
zuſamme in Lindefels. Oder — manchmol geh ich mit dem BdM.
uff Fahrt. Klor!”
H.: „Däß machſt de aach? Sauwer! Waaßt de, ich hätt grad
Luſt dezu! — Gibts denn noch viel ſo Stelle?‟
G.: „Klaar! — Frog mol beim Arweitsamt. Do gibts alle
megliche Landſtelle, nett nor bei Bauern — hettſte net Luſt in e
klaa Odewaldpenſion zu kumme? Do kannſte ſogar koche lerne!"
H.: „Och du — däß mecht ich gern, däß wer e Sach! Kumm
doch noch em Feſtzug mol rüwwer und redd mit meine Eldern,
vielleicht derff ich mer aach ſo e ſchee Stellche ſuche!"
Geprüfte Stellen für ſchulentlaſſene Mädchen werden
ver=
mittelt beim Arbeitsamt Darmſtadt, Mornewegſtr. 75.
Oeffentliche Impftermine werden in der nächſten Woche, und
zwar am Montag, den 18., Mittwoch, den 20. und Freitag, den
22. Juni d. J. in der Rundeturmſchule jeweils von 15—16 Uhr
abgehalten — Aus einem Hauſe, in dem anſteckende Krankheiten,
wie Scharlach, Maſern, Diphtherie, Krupp. Keuchhuſten.
Fleck=
typhus, roſenartige Entzündungen oder die natürlichen Pocken
herrſchen, dürfen Impflinge zum allgemeinen Termin nicht
ge=
bracht werden. Die Eltern des Impflings oder deren Vertreter
haben dem Impfarzt vor der Ausführung der Impfung frühere
oder noch beſtehende Krankheiten des Kindes mitzuteilen. Die
Kinder müſſen zum Impftermin mit reingewaſchenem Körper und
mit reinen Kleidern gebracht werden.
Zeitweiſe Schließung des Woogs. Im Rahmen der in der
Zeit vom 17. Juni bis 24. Juni 1934 ſtattfindenden
Reichs=
ſchwimmwoche werden im großen. Woog durch die hieſigen
Schwimmſport treibenden Vereine umfangreiche Vorführungen
veranſtaltet werden. Zur Durchführung des Programms muß
des=
halb in der Zeit vom 17. Juni bis 24. Juni der öffentliche
Bade=
betrieb im Woog wie folgt eingeſtellt werden: am 17. Juni von
14 bis 18 Uhr; am 18., 19., 20., 21. Juni je von 18 Uhr ab; am
22. Juni von 15 is 18 Uhr; am 23. Juni von 15 Uhr ab und
am 24. Juni von 14 Uhr ab.
Seite 6 — Nr. 164
Auforac einer eieclic neuen geit!
das große einheitliche Männerwerk innerhalb der evangeliſchen
Kirche iſt im Werden begriffen, daran mitzuarbeiten und
aufzu=
bauen iſt Pflicht aller kirchlich geſinnter Männer. In treuer und
rühriger Arbeit, gemäß ſeiner Satzung, hat der Verband
unent=
wegt ſeit ſeinem Beſtehen, auch in den ſchweren Jahren, die
hin=
ter uns liegen, dieſe Ziele verfolgt, hat es ſtets als ſeine
vor=
nehmſte Aufgabe betrachtet, das innerkirchliche Leben der
Einzel=
gemeinde zu fördern, die alten kirchlichen Sitten, Gebräuche und
Ordnungen zu erhalten, Heilighaltung von Sonn= und Feiertagen,
der Ehe und Familie anzuſtreben, ſowie nach der ſozialen Seite
hin durch Linderung ſeeliſcher und wirtſchaftlicher Not, durch
Be=
ratung. Unterſtützung und Hilfeleiſtung ſeiner Mitglieder helfend
einzugreifen, vor allem aber energiſch Front zu machen gegen alle
zerſtörenden, finſteren Mächte, von welcher Seite ſie auch kommen
mögen.
So wollen wir uns geſchloſſen und entſchloſſen hinter die neue
Bewegung — national und kirchlich — und ihrer Führer ſtellen,
der unſer Volk wieder zum Gottesglauben und zu wahrer,
unge=
fälſchter Religiöſität hinführen will. Die Zeiten religiöſer
Halb=
heiten und Lauheiten, „das Hinken auf beiden Seiten”, ſollten
überwunden ſein. Bekennermut. Gemeinſchaftsgefühl und
Opfer=
freudigkeit ſich zeigen. Die Männer=Vereinigungen wollen alle
Volksgenoſſen, ohne Rückſicht auf geſellſchaftliche
Richtungsunter=
ſchiede, Intellektuelle wie Arbeiter, für das kirchliche Leben
akti=
vieren und zu einer Volksgemeinſchaft im chriſtlichen Sinne —
ähnlich dem nationalen Zuſammenſchluß — verſchmelzen, die ſich
gründet auf die drei Grundpfeiler: Liebe zu Gott, Liebe zum
Vaterland, Liebe zum Nächſten! Hierin liegt unſer ganzes reli=
giöſes, nationales und kulturelles Leben beſchloſſen.
Darum auf nach Pfungſtadt, wo dieſe hohen Ziele aufs
neue ihren Ausdruck finden ſollen.
Die Vertreter=Sitzung findet Samstag, den 16. Juni, 5.30
Uhr beginnend, im evangeliſchen Gemeindehaus mit der üblichen.
den einzelnen Vereinigungen bereits bekanntgegebenen
Tages=
ordnung ſtatt.
Die ſonntägliche Veranſtaltung wird eingeleitet durch einen
Feſtgottesdienſt, beginnend 9.30 Uhr, bei dem Herr Pfarrer Reith=
Seeheim a. d. B. die Feſtpredigt übernommen hat, unter
Mitwir=
kung von Poſaunen= und Kirchenchor. Das gemeinſame
Mittag=
eſſen im Hotel Strauß finder 12.30 Uhr ſtatt. Dann folgt 2.30 Uhr
die allgemeine Hauptverſammlung mit Vortrag des Herrn
Ober=
kirchenrat Dr. Müller, Propſt der Provinz Starkenburg, über:
„Die Gegenwartsaufgaben der Kirche an den
evangeliſchen Männern”, das reichlich Gelegenheit zu
einer erſprießlichen ausgiebigen Ausſprache bieten dürfte. Fr. Fr.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Wir berichteten bereits in unſerer Montagnummer von
den zwei Gernsheimer Brüdern Jakob Andreas Diehl und
Lud=
wig Diehl, die wegen einfacher und ſchwerer
Erpreſ=
ſung in der letzten Woche vor der Großen Strafkammer
ſtan=
den. In der Verhandlung hatten beide ſtrikte geleugnet, irgend
etwas mit den anonymen Drohbriefen zu tun zu haben, die des
öfteren zwei wohlhabenden Gernsheimern zugegangen waren.
Am ſelben Tag noch hatte Ludwig, bedrängt von ſeinem Bruder,
die Tat zugegeben. Auch in der erneuten Verhandlung am
Don=
nerstag gibt er alles zu, behauptet aber, er habe das nur aus
„Spaßerei gemacht. Da er aber an dem verabredeten Ort ſich
einfand, und nach dem verlangten Geld ſchaute beweiſt nach
An=
ſicht des Gerichts das glatte Gegenteil. Er erhält da ſein Tun
ein geradezu gemeingefährliches ſei, eine Geſamtſtrafe von
einem Jahr und ſechs Monaten Zuchthaus. Die
Unterſuchungshaft wird ihm, da er ſie durch ſein Leugnen ſelbſt
verſchuldete, nicht angerechnet. Der Bruder wird wegen
erwieſener Unſchuld freigeſprochen, und es wird
ihm auch ein Entſchädigungsanſpruch für unſchuldig erlittene
Un=
terſuchungshaft zugeſprochen. Das Urteil wird allſeits anerkannt
und rechtskräftig.
Aw. Ein Jahr und neun Monate Gefängnis
er=
hält der 46jährige Emil M. von hier am Freitag vor
der Großen Strafkammer, weil er an zwei kleinen
Mäd=
chen unzüchtige Handlungen vorgenommen hatte. Der Angeklagte
iſt ſchon einmal einſchlägig vorbeſtraft, und der Staatsanwalt
hatte, da er ihn für einen gefährlichen Sittlichkeitsverbrecher
hält, Antrag auf Entmannung geſtellt. Das Gericht lehnt dieſen
Antrag indeſſen ab. Zwei Monate Unterſuchungshaft werden ihm,
da er geſtändig iſt, angerechnet.
Vier Wochen Gefängnis erhält der 46jährige Georg
Keil von hier, der einen Vollſtreckungsbeamten, der
Gerichtsge=
bühren bei ihm einziehen ſollte, zum Fenſter heraus beſchimpft
hatte. Das Gericht iſt der Auffaſſung, daß gerade ein alter
Feld=
ſoldat und SA.=Mann wie der Angeklagte unter allen Umſtänden
mehr Diſziplin hätte zeigen müſſen, und daß er beſonders ſcharf
herangezogen werden müſſe.
Nachrichken des Standesamts Darmftadk.
Geſtorbene. Am 8. Juni: Weckl, Arthur Joſeph. Buchhalter,
62 Jahre, verh., Beckerſtr. 22. — Am 9 Juni: Hild Luiſe
Frieda, geb. Fehſe, 41 J., Ehefrau des
Reichsbahnbetriebsaſſiſten=
ten, Schachtſtr. 6: Neumann, Gertrud, geb. Mauer, 67 Jahre,
Witwe des Kaufmanns Erbacher Straße 53. — Am 10. Juni:
Wöhrn, Wilhelm, Zimmermeiſter, 78 J., verw.,
Landwehr=
ſtraße 24: Schulmayer Margarethe, 88 J., ledig, ohne Ber.,
Orangerieallee 6. — Am 12. Juni: Müller, Martha, geb.
Schwalbach, 51 J., Ehefrau des Schriftſetzers, Karlsſtr. 7: Weil,
Elſe Luiſe Margarete, kaufm. Lehrmädchen, 14 J.. Mörfelden,
hier, Stadtkrankenhaus. — Am 13. Juni: Briatta Eliſabeth,
geb. Stegmayer, Witwe des Fabrikarbeiters, 82 J., Holzhofallee 32;
Köhler, Lilli Johanna, 1 Monat, Tochter des Hilfsarbeiters,
Schloßgaſſe 12: Schuchmann, Katharina, geb. Jung, Witwe
des Taglöhners, 89 J.. Karlsſtr. 38; Wagner, Margarethe,
geb. Gandenberger, Witwe des Privatmannes, 77 J., Kiesſtr. 135.
— Am 14. Juni: Engmann, Anna Marie, geb. Oberhaus,
Ehe=
frau des Min.=Kanzleinſpektors i. R., 63 Jahre. — Am 15. Juni:
Denecke, Lothar Peter, 7 Mon., Sohn des Bürogehilfen;
Bender. Emilie Friederike, Privatin, ledig, 83 Jahre.
Airchliche Kachrichten=
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 16. Juni.
SS.otkirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
Beiſunger Kirche. (Petrusgemeinde). Abends 7,30 Uhr: Chriſtenlehre für den
Oſt=
bezirk im Gemeindehaus. Pfarrer Weiß. Vorm. 7,30 Uhr: Chriſtenlehre für den
Weſt=
bezirk in der Kirche. Pfarrer Irle.
3. Sonntag nach Trinitatis, 17. Juni.
(In allen Kirchen Kollekte für den Heſſiſchen Diakonieverein.)
Stadtkirche, Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre der Reformationsgemeinde (Oſtbezirk)=
Wfarrer Lautenſchläger. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt der Reformationsgemeinde. Pfarrer
Lauten=
ſchläger. — Die Stadtlirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Nordtüre.
Stadikapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11.18 uhr=
Kindergottesdienſt der Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß. Abends 6 Uhr=Abendgottesdienſt.
Pfarrer Wolf.
Schloßkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. Dekan Zimmermann. Vorm. 10 Uhr=
Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Dekan Zimmermann, Vorm
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan Zimmermann.
Martinskirche. Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer D. Waitz. Vorm. 10 Uhr=
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die
Martins=
gemeinde Oſt. Pfarrer Köhler.
Kapelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Dr. Bergér.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Junker. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Die Johanneskirche iſt wochentags von 7.30 bis 7 Uhr zu ſtiller
An=
dacht geöffnet.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 16. Juni 193
Der Heſſiſche Landesverband, dem z. Zt. etwa 35 evangeliſche
Männervereinigungen Heſſens mit rund 6000 Mitgliedern
ange=
ſchloſſen ſind, hält ſeine 1 1. Hauptverſammlung mit
Ver=
treterſitzung, Samstag, den 16., und Sonntag, den 17. Juni I. J.,
in Pfungſtadt ab, deſſen Männervereinigung ihr 10jähriges
Stif=
tungsfeſt gleichzeitig begeht. Wir laden zu dieſen Tagungen nicht
nur alle unſere Mitglieder — insbeſondere bitten wir die
Ver=
treter der einzelnen Männervereinigungen um vollzähliges
Er=
ſcheinen —, ſondern auch alle evangeliſchen Männer herzlichſt ein,
was um ſo nötiger iſt, als die neu werdende Zeit mit ihren
gro=
ßen und wichtigen Aufgaben in nationaler und kirchlicher
Be=
ziehung die Mitarbeit und den Zuſammenſchluß aller evangeliſchen
Männer erfordert.
Vergeßt die deutſchen Brüder und Schweſtern
im Ausland nicht!
Zum Sammeltag des Volksbundes für das Deutſchtum im Ausland
am Samstag und Sonntag.
Der VDA., der ſich die Betreuung der deutſchen Brüder und
Schweſtern im Ausland zur Aufgabe geſetzt hat, ruft alle
deutſchen Männer und Frauen auf, am Samstag und
Sonntag ihr Scherflein beizuſteuern zum Kampfſchatz für
ſeine Kulturarbeit. Ein jeder hilft durch eine kleine
Opfergabe mit, denen da draußen, die zu aller wirtſchaftlichen
Große und entſcheidende Ereigniſſe ſowie Neugeſtaltungen
haben ſich im letzten Jahre auch auf kirchlichem Gebiete vollzogen;
GeWaffen
des Volkstum-Kompſes=
O deutsche Kultureinrichtungen
deutsche Schule
deutsche Bücher
deutscher Sport
deutsche Kirche
hosten Geld.
Not noch unter der Trennung von der Heimat zu leiden haben,
und die in heißer Liebe und unwandelbarer Treue an ihrem
Volkstum hangen, ihren Kampf zu erleichtern! Keiner
ſchließt ſich aus, wenn die jugendlichen Sammler und
Sammlerinnen heute und morgen an ihn herantreten, eine Gabe
heiſchend. Denn es gilt die Loſung:
Das deutſche Volk in aller Welt der VDA. zuſammenhält!
Die Sammlung in Darmſtadt wird unter der
Füh=
rung der Frauengruppe des VDA. (Frau Dr. Koepke)
durchge=
führt; zahlreiche Jugendliche haben ſich zu treuer Mitarbeit zur
Verfügung geſtellt. — Es finden folgende Standkonzerte
ſtatt:
Samstag nachmittag: 5—6 Uhr. Muſikzug SA.=
Stan=
darte 115 (Muſikzugführer Schlupp) auf dem Adolf=
Hitler=Platz.
Sonntag vormittag: 11—12 Uhr, Muſikzug der SA.=
Standarte 115 (Muſikzugführer Schlupp) auf dem
Pa=
radeplatz.
Sommer-Ausgabe 1934
Preis 70 pfennig (
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße Nr. 25.
Auszug aus dem Pakenkblakt vom 7. Juni 1934.
A. Patentanmeldungen:
Auguſt Jacobi, Akt.=Geſ., Darmſtadt: Vorrichtung zum Miſchen
und Emulgieren von zwei oder mehreren Flüſſigkeiten.
Schunk u. Ebe, Gießen: Bürſtenhalter mit einer Reihe
unmittelbar nebeneinander angeordneten Bürſten für
Kollektor=
maſchinen.
Mayer u. Schmidt, Schleifmaſchinen= und Schmirgel=Werke,
A.=G., Offenbach a. M.. Setzſtock zum Unterſtützen ſchlanker
Werk=
ſtücke beim Rundſchleifen.
Mineral-, Stahl- und Moorbad
Bad Rippoldsau
im Schwarzwald bei Freudenstadt, 600 — 750 m über d. M.
Aheuma /Ulchias/Frauenleiden / Stoffwechlel / Herven /Bleichlucht
Ideale Sommerfrische / Hallen- u. Freilicht-Schwimmbäder
Prospekte kostenlos durch den Kurverein. (TV 5348
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 9 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarraſſiſtent Junker. Vorm. 10,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Irle. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Irle. Die Beſſunger
Kirche iſt wochentags zu ſtiller Andacht geöffnet von morgens 7 Uhr bis abends 7 Uhr.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. Vorm. 11,15 Uhr:
eindergottesdienſt. Pfarrer Wolf. — Die Pauluskirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr
zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Hauptportal.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt: — Donnerstag, 21. Juni, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen für Auswärtige. Pfarrer F. Müller, Kiesſtr. 60, Fernruf 1438.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, 18. Juni, Jungenaben
der Stadtgemeinde. — Freitag, 22. Juni, abends 8 Uhr: Mädchenabend der Kaplanei=
gemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 18. Juni, abends
8 Uhr: Jungenabend (Weſt). — Mittwoch, 20. Juni, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strickſchule. — Freitag, 22. Juni, abends 8 Uhr: Mädchenabend (Weſt). — Samstag,
23. Juni, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Montag, 18. Juni, abends 8 Uhr: Jungenabend Oſt.
— Freitag, 22. Juni, abends 8 Uhr: Mädchenabend Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5), Donnerstag, 21. Juni, abends
8 Uhr: Poſaunenchor.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 18. Juni, nachm.
5 Uhr: Ev. Jungſcharſtunde. Abends 8 Uhr: Kirchenchor. Abends 8 Uhr: Jungenabend.
— Dienstag, 19. Juni, nachm. 5 Uhr: Ev. Jungmädelkreis. — Mittwoch, 20. Juni,
nachm. 2 Uhr: Strickſchule. — Freitag, 22. Juni, abends 8 Uhr: Ev. Mädchenkreis.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 18. Juni, abends
8,15 Uhr: Ev. Jugendwerk, Mädchenkreis. — Donnerstag, 21. Juni, abends 6—8 Uhr:
Poſaunenchor. — Freitag, 22. Juni, abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr:
Kirchenchor. Abends 8,15 Uhr: Ev. Jugendwerk, Bubenkreis. — Samstag, 23. Juni,
abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. — Montag, 18. Juni,
abends 8 Uhr: Mädchenabend.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25.) Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 17. Juni,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 3 Uhr: Vortrag von Herrn Generalſekretär Pfarrer Monſky
über: „Die Oſterreichiſche Volksmiſſion in bewegter Zeit” (unpolitiſch). — Montag,
nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde.
Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Mittwoch, abends 8,30
Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde über den
Römer=
brief. Herr Bringmann. — Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger
Mädchenſchule, Herr Brlngmann. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, abends 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde
für junge Männer. Abends 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mädchen. — Montag,
nachm. 5 Uhr: E. C.=Jungſchar für Knaben. Abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge
Männer. Abends 8,30 Uhr: Jungmännerabend. — Dienstag, abends 8.30 Uhr:
Mädchen=
kreis. Abends 9 Uhr: Gebetsſtunde für junge Mädchen. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr:
Kinderſtunde für Mädchen.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Feden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Bohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe.
Sprech=
ſtunden vorm. von 10—12 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5—6 Uhr.
Fern=
ſprecher 4584.
Gemeindeamt für Kirchenſtenerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von 3 bis 5,30
Uhr, außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſpr. 2379.
Aus der Rodau.
Fachſchaft II im NSLB.
Sonntag, 17. Juni, Gaufachſchaftstagung in Frankfurt a. 97
10.30 Uhr: Tagung der Gaugruppe Kaufmänniſche Berufs= —n
Fachſchulen im Warteſaal des Südbahnhofes.
Tagung der Gaugruppe. Gewerbliche Berufs= und Fe
ſchulen im Hotel Kyffhauſer, Kaiſerſtraße.
14.30 Uhr:Zuſammenkunft der Gaufachſchaft II in der Bermi
ſchule in der Moltke=Allee.
Kreisſchulungsleiter.
Sonntag, den 17. Juni, vormittags 8.30 Uhr, im klei e
Saal des Hanſahotels, Rheinſtraße, Sonderlehrgang mit
Redw=
ausbildung. Erſcheinen der Schulungsobmänner des Kre-
Darmſtadt iſt Pflicht. Die Teilnahme der anerkannten Kreis=u
ner iſt erwünſcht.
Montag, den 18. Juni, 20 Uhr abends, Zentral=
Schuluru=
kurſus im Konkordiaſaal. Erſcheinen aller Amtswalter der Sr=
Darmſtadt einſchl. der Schulungsobmänner iſt Pflicht. Gäſte hael
Zutritt. Um pünktliches Erſcheinen wird gebeten.
Ortsgruppe Maintor. Die Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe iſt:
ſofort von Alicenſtraße 2 nach Alicenſtraße 25, parteen
verlegt worden.
Witab.
Die in der Preſſe veröffentlichte Anordnung des Stell e
treters des Führers, Pg. Heß, wurde vielfach dahingehend"
gefaßt, als ſei die „Witab” gänzlich aufgelöſt worden. Dem
nicht ſo. Die U. III P. — „Witab” — Wirtſchaftstechnik und I
beitsbeſchaffung wurde in Anerkennung geleiſteter Arbeit insv
ſchen zum „Amt für Technik” bei der Stabsleitung der PO.
Reichsleitung erhoben. Das ſeitherige Aufgabengebiet der
tab” wird in unveränderter Weiſe vom jetzigen „Amt für Td
nik” weiterbearbeitet. Ebenſo hat eine perſonelle Veränder-,
nicht ſtattgefunden. Pg. van Roſſum iſt jetzt Gauamtsleiter
Amtes für Technik.
Eigennutz
Milubs, und je
Beteiligung der Hitlerjugend an der Sammlung des VDA.
Das Sammelverbot des Reichsjugendführers gilt nicht
am 16. und 17. Juni einmalig ſtattfindende Sammlung
VDA. Ebenſo wird der Verkauf des Abzeichens zum Feſt
Hitlerjugend (23. Juni) nicht von dem Verbot betroffen.
übrigen wird die Hitlerjugend für keinerlei Sammlungen mu
eingeſetzt.
Hikler=Feuer über Deutſchland.
In der Nacht vom 20. zum 21. Juni flammen zugleich in al
deutſchen Gauen die Sonnenwendfeuer auf als ein Zeichen
Sinnbild der Einigung des Volkes. In feſtlicher Freude verfin
melt ſich die Volksgemeinſchaft, den Sieg des Lichts, den Sieg
deutſchen Freiheitsbewegung zu feiern. Aber nicht nur das. Ey
Reihe beſonderer Feuer, die durch ihre Färbung kenntlich
verden, ſollen in dieſer Nacht Kunde geben von der durch die nci
nalſozialiſtiſche Revolution wiedergewonnenen Volkseinheit,
der Verbundenheit der Stämme und Landſchaften und von
treuen Verbundenheit mit unſerem Führer Adolf Hitler!
Wie vor 1000 Jahren die Höhenfeuer Notzeichen, Waffen
und Freudenbotſchaften von Gau zu Gau trugen werden die
Hitler=Feuer des Reichsbundes Volkstum und Heimat
Zeichen und Grüße des geeinten Volkes von Gau zu Gau tran
werden Sinnbilder der Treue zum Führer und des Dankes an
ſein. Im Herzen Deutſchlands, auf dem Brocken werden wir
große Gemeinſchaftsfeuer entfachen, von dem aus, von Feuerw)
zu Feuerwache das Zeichen für das Anbrennen der auf ſechs St—u
len, vom Brocken ausgehend, bis an die deutſchen Grenzen reick
den Feuerſtellen, deren jedes eines nach dem anderen hellrot u
leuchtend, unſere Grüße und Wünſche durch die Lande tragen w.
Nach Nord in die Grenzmark Schleswig, nach Nordoſten bis nu
Maſuren, nach Südoſten in die Schleſierberge, nach Süden auf
höchſten deutſchen Gipfel, die Zugſpitze, nach Nordweſten in
Frieſengau und, hier bei uns, nach Südweſten, reicht die Feun
kette bis an das Saarland heran.
Der Feuerſtrahl durch unſere Landſchaft Rheinfranken=Naſſſe=
Heſſen geht vom Brocken über den Knüll, den Taufſtei”
Feldberg, die Gau=Algesheimer Höhe, über
Königſtuhl des Donnersbergs zur Einöder Höhe bei Zrri
brücken.
Die Hitler=Feuer unſerer Landſchaft werden hell erſtrahlen
werden unſeren Rheinfrankengruß zum Führer, zu unſeren EE
dern an der Saar und im ganzen Reiche tragen.
Stk
Briefkaſſen.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugéquittung beizufügen. Anonyme Anfragen mintes
nicht beantworiet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkelt.
A. G. Rückſprache erforderlich; Werktags vormittags 8.15 —
bei der Schriftleitung.
E. F. Wir bedauern, keine Verwendung zu haben.
Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Vereinigungfrüherer Leibgardiſten. Sonntyl
Wanderung nach dem Einſiedel. Antreten: 1.45 Uhr, Hirſchkäve
Liſten für die Teilnahme an der 2=Tages=Wanderung nach Im.
Vogelsberg (30. Juni und 1. Juli) liegen bei Hartmann, Gra u
ſtraße 20, und Zimmer, Schützenſtraße 15, zur Einzeichnung auf.1
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmr
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9—12 Uhr.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Straße 21. E
ſprecher 2883.
Diakoniſſenſtationen: „Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtenſ!
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus, D
wieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtraße.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtraße 8, 7
ſprecher 245.
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche zu Griesheim. Sonntag, 17. Juni, vorm. 8 Uhr: Chriſtenlehre füle?
männliche Jugend. Pfarraſſiſtent North. Vorm. 9.30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Kolan
für den Heſſiſchen Diakonieverein. Pfarraſſiſtent Davidſon. Borm. 10,30 Uhr: Mrel
gottesdienſt. Abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Pfarraſſiſtent North.
Friedenskirche. Sonntag, 17. Juni, vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. PTN
aſſiſtent North. — Vorm. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Evgl. Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 17. Juni, vorm. 9.30 Uhr: 60cl
gottesdienſt. Vorm. 10,30 Uhr: Chriſtenlehre. Nachm. 3 Uhr: in der Kirche: Jahri—
der evang. Gemeinſchaft. Prediger Stadtmiſſionar Bringmann=Darmſtadt. Abends 8
in der Kirche: Darbietung des Deklamatoriums „Ruth, die Moabitin” durch die Ve 2
der evang. Gemeinſchaft. Eintritt 10 Pf. Der Reinertrag für die Kleinkinderſchutt.
Mittwoch; Kirchenchor. — Donnerstag: Frauenverein. — Freitag: Jungmädchenhe‟
Evgl. Kirche zu Ober=Ramſtadt. Sonntag, 17. Juni, vorm. 9,30 Uhr: Gottesdie!"
Vorm. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag: Poſaunenchor. — Mittwoch: 22‟
ſtunde. — Donnerstag: Frauenverein. — Freitag: Kirchenchor.
Evgl Kirche zu Roßdorf. Sonntag, 17. Juni, vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesole.
Vorm. 10,45 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag nachmittag: Mädchenzungn!
Mittwoch abend: Kirchengeſangverein und Poſaunenchor. Freitag: Jungmädchenac."
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, 17. Juni: vorm. 8.45 Uhr: Chriſſen, Ee
9.30 Uhr: Gottesdienſt. 10.30 Uhr: Kindergottesdienſt der Gr. 18 Uhr: Mi
Sottesdienſt der Ki.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 9.30 Uhr: Prebigkge.”
dienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 10.45 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 80
Predigt. Prediger Veihelmann. Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Singſtunde. Do”
tag, abends 8.30 Uhr: Klaſſenverſammlung.
Evangeliſche Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten) Mauerſirohe.
Sonntag, vorm. 9.30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hähnel. Vorm. L0.N
Kindergottesdienſt. Abends 8.15 Uhr: Evangeliſation. Dienstag, abends 2i"
Jugendſingen. Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde, Freitag, abends S.
Gebetſtunde.
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtraße 38. Sonntag, vorm. 11ühr:, S
ſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hähnel. Montag, Aoeie
Uhr. Jugendabend. Mittwoch, 8.30 Uhr: Bibel= und Gebetſtunde.
Die Ehriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14, Sonntag, 17. Juni, poki.
dinger=Freiburg: Leſenru
enſchenweihehandlung mit Predi
bert. — Mittwoch, 20. Juni, 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. —
21. Juni, 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Samstag, 23. auf Sonntch."."
Feier des Johannis=Feſtes in Oberbeerbach. 22 Uhr: Anſprache, 4.15 uhr Nei.S
aufgang: Menſchenweihehandlung.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 17. Junh De
uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Epangeliumsverkündigung.S
abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Ehriſtlich=wiſſenſchaftliche Bereinigung (Christian Seienee Soelety) in se.
Württemberge
ſt denn je ber
h.Naturfreu
ſudervereinen, mi
dieſe Horte
Wandern iſt
Die Zahl der be
Prozent zurücke
wirtſchaftlichen
ubs übernahm
Werner, ſein
Mehach, ihnen z
und der Haupt
gliedern
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Mſchlugen die
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Aen geſchmückt.
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Höhe=
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wiltslied. Volkstan;
Mitgliedern w
ſilungen. 1
veiſchönten Wan
miſt „Unter de
Mritleitung, erſcheit
anoatlich.
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M „Friſchauf!”)
et in gutem
Mehaltung aufgew
Mudi=Wünze
Muf=Hitler=2
Aug eines Tur
Min und der Wi
ſio, ſeine Ort=
6äutzhütten
Länke und ur
den Wieviel
Aula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonnice.
10 Uhr, und jeden Mittwoch, abends 8.15 Uhr. Thema am 17. Junii Hott e.
des Menſchen; Goldener Text: Jeſaja 31:5.
L4
K
SSamstag, 16. Juni 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 164 — Seite 7
Der Odenwaldklub
Zur Haupkverſammlung des Odenwaldklubs
Ein Jahr erfolgreicher Arbeit
für Heimak und Volk.
MäK
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i hmt MF
Färbu
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Vols=
endſchnften um
er Wolf Hill!
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trugen werden
stun und Heim
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rund des Dutz=k
Brokn weden
m aus, vo fit
men der auf
Im Odenwaldklub, deſſen Arbeitsgebiet ſich zwiſchen
ſen und Main von Mainz, Frankfurt. Offenbach, Hanau bis
däch nach Bruchſal und Wimpfen und öſtlich bis Wertheim a. M.
tn eckt, rüſten ſich in dieſen Tagen die getreuen Wanderer und
amdererinnen zum Beſuch der 52
Jahreshauptverſamm=
g in dem ſchönen Städtlein Weinheim a. d. B. Die
Ver=
szeitſchrift „Unter der Dorflinde” enthält aus
ſ m Anlaß in ihrer neueſten Nummer (6) einen Jahres= und
ſcheenſchaftsbericht über das abgelaufene Geſchäftsjahr, der einen
ſtim Einblick vermittelt in die vielfältige Arbeit des Verbandes:
Der O.W.K. umfaßt zurzeit 122 Ortsgruppen an 120
ſt.n; die Mitgliederzahl iſt erfreulicherweiſe nicht
zurück=
gemgen, ſondern hat einen kleinen Zuwachs zu verzeichnen. Sie
trEgt jetzt über 11 000. Dieſe gute Entwicklung iſt der Erfolg
ſes ausgedehnten Werbetätigkeit, die noch weitere
Fort=
irte erwarten läßt, und durch die der Erſatz der durch
wirt=
ſtirliche Verhältniſſe ausgeſchiedenen Mitglieder ſichergeſtellt
rd— Der Grundſatz des dritten Reiches „Gemeinnutz geht
z: Eigennutz” war ſchon immer der Leitgedanke des
Oden=
cklubs, und je mehr er Allgemeingut des geſamten deutſchen
ies wird, um ſo raſcher und feſter wird die geiſtige Grundlage
ghnffen, die ein Emporblühen aller Verbände, die für das
Ge=
nuwohl arbeiten, gewährleiſtet. Gerade ein Wanderverein
u Der O.W.K., der ſich ſchon immer für die wahre
Volks=
on einſchaft über alle Stände. Parteien und Konfeſſionen
meg eingeſetzt hat, in dem Badener, Bayern, Heſſen, Preußen
Württemberger einträchtig vereinigt waren und ſind, iſt
mi denn je berufen, Sammelbecken aller
Heimat=
u0 Naturfreunde zu werden. Nicht heraus aus den
lünververeinen, muß heute die Loſung heißen, ſondern hinein
ud ieſe Horte ſeeliſcher Aufwärtsentwicklung!
ar Wandern iſt not! Wandervereine ſind not!
Die Zahl der beitragsfreien Mitglieder iſt von 14 Prozent auf
PProzent zurückgegangen, ein Beweis für das Fortſchreiten
wirtſchaftlichen Wiederaufbaus. — Die Führung des
ubs übernahm ab Juni 1933 Miniſterpräſident a D. Prof.
ſaWerner, ſein Stellvertreter iſt Rechtsanwalt Rheindl=
B ach, ihnen zur Seite ſtehen der Hauptvorſtand mit
kuud der Hauptausſchuß mit 30 Mitgliedern. Ein
Weg=
ſlisnungsausſchuß (Führer: Miniſterialrat Guntrum) von
Kll itgliedern betreut die 3600 Klm. farbiger
Wegbezeich=
ung, die als eine der beſten in Deutſchland anzuſprechen iſt.
Seſchäftsführung erfolgt von Darmſtadt aus unter der
Lei=
ſon des geſchäftsführenden Vorſitzers, Dr. Götz.
2ie Rückſchau auf die Tätigkeit des Jahres 1933/34 beſtätigt
Pehauptung von der Notwendigkeit der Wanderverbände:
MLrtsgruppen von 122 haben ein beſtimmtes Wanderprogramm
uch eführt, und zwar haben ſie im ganzen 1409 (1932: 1359)
Mz derungen durchgeführt bei einer
Durchſchnittsbetei=
ian von 25 Perſonen, d. h. alſo über 35 000 Menſchen wurden
ſich planmäßige Wanderungen in die Heimat und damit zur
m nis der Heimat und vertiefter Heimatliebe geführt. Die
Weitung dieſer Tatſache für die Hebung der Volksgeſundheit
M richt unterſchätzt werden. Zahlreiche
Sternwanderun=
ſue ſchlugen die Brücken von Ortsgruppe zu Ortsgruppe und zu
iſ lenachbarten Wanderverbänden. Die Zahl der
ausge=
echneten Wanderer betrug rund 3000: 106 Mitglieder
hiet en das Abzeichen für 25jährige, 32 für 40jährige Mitglied=
Mit dem goldenen Ehrenzeichen „für treue
Klubar=
et” wurden 3, mit dem gleichen Zeichen in Silber 42
Klub=
eſſen geſchmückt. Der Spitzenwanderer Kiemlen=Mannheim
Au. die Wanderauszeichnung zum 30. Male, 85
Wander=
die bildeten Höhepunkte des Vereinslebens der meiſten
Orts=
guen und gaben Gelegenheit, wirkliche Heimatkunſt
k lied Volkstanz) zu pflegen; zahlreiche Vorträge gaben
d Mitgliedern weitere geiſtige Nahrung. 11
Geſangsab=
tlilungen, 17 Klampforcheſter und 4
Klubkapel=
terſchönten Wanderungen und Feſte. Die
Vereinszeit=
ſcifft „Unter der Dorflinde”, unter Prof. Kiſſingers
Eſſtftleitung, erſcheint im 20. Jahrgang: jedes Mitglied erhält
ſiſtlimonatlich. Die Ortsgruppe Mannheim gibt unter Julius
Aſlnih’s Schriftleitung noch eine eigene Zeitſchrift (Das
Mann=
heiet „Friſchauf!”) heraus. — Die Bauten des Klubs ſind
dyeg in gutem Zuſtand; namhafte Beträge wurden für ihre
ſrh altung aufgewandt. Neu erſtanden ſind im Jahre 1933
dahudi=Wünzer=Turm auf dem Schimmelberg und der
9Elf=Hitler=Turm bei Bad König. Geplant ſind die
Cöluung eines Turmes bei Buchen und die Freilegung des Ro=
9sin und der Wildenburg. Im ganzen beſitzen der
Geſamt=
a lsw. ſeine Ortsgruppen 12 Türme, 2 Klubhäuſer,
Schutzhütten und Schutztempel, weit über 1000
9kue bänke und unterhält 39 Brunnen= und
Quellen=
a nagen. Wieviel Wanderer haben ſich ſchon an dieſen Din=
im Jahre 1933/34.
am 16. und 17. Juni 1934 in Weinheim a. d. B.
gen erfreut, ohne zu wiſſen, wer ſie geſchaffen und unterhält! —
Eine Auskunftsſtelle Dr. Finger) ſteht jedem
Wander=
luſtigen mit fachkundigem Rat durch Ausarbeitung von
Wan=
derungen zur Verfügung. Auch auf dieſe Weiſe arbeitet der Klub
in der Stille an der Erſchließung ſeines Arbeitsgebietes für den
Verkehr. Das in Gemeinſchaft mit den Verkehrsverbänden des
Odenwaldes im Frühjahr 1933 herausgebrachte
Werbefalt=
blatt „Odenwald” (Auflage 50 000) diente dem gleichen
Zweck. — Die Ortsgruppen arbeiten in Verbindung mit den
Ortsringen des Reichsbundes „Volkstum und Heimat” für
Hei=
mat= und Volkskunde. Die maßgebenden Verbände für
Uier Sieße des Wulen Gerherfunen WBerediend „nichen
ſich bereits im Juli 1933 der Jungodenwaldklub, der 30
Ortsgruppen mit 800 Mitgliedern umfaßte, aufgelöſt hatte. Die
Bergwacht „Odenwald” und ein Ring von Vertrauensleuten
für Naturſchutz (Führer: Apotheker Scriba=Reinheim) ſorgten
für den Schutz der heimatlichen Tier= und Pflanzenwelt. Die
Finanzlage des Klubs (Schatzmeiſter: Inſpektor Rühl) iſt
geſund. Erfreulich war das Ergebnis einer Sammlung zur
Förderung der nationalen Arbeit, die 2500 RM.
einbrachte, während die meiſten Ortsgruppen namhafte Beträge
für die Winterhilfe, ebenſo wie die Hauptkaſſe, abführten.
— Die Materialſtelle unter Oberinſpektor Dang,
arbei=
tete auch im vergangenen Jahre muſtergültig — Höhepunkte im
abgelaufenen Vereinsjahre waren die großen
Himmelfahrts=
ſternwanderungen nach Mannheim und Alzenau (1933),
nach Bad Dürkheim und Hanau (1934), die 50=Jahrfeierdes
Reichsverbandes deutſcher Gebirgs= und
Wan=
dervereine in Frankfurt a. M. und die
Hauptverſamm=
lung in Neckarſteinach (Juni 1933). —
Der O.W.K. gehört zum Reichsverb and deutſcher
Gebirgs= und Wandervereine. Die Führung dieſes
Verbandes iſt zurzeit durch Perſonalunion mit der des O.W.K.
verbunden und erfolgt von Darmſtadt aus. Der Reichsverband
umfaßt nunmehr alle 52 deutſchen Gebirgs= und Wandervereine
mit über einer 14 Million Mitgliedern und bildet die Gruppe 1
der Fachſäule Xl des Reichsbundes für
Leibesübun=
gen, der von dem Reichsſportführer v. Tſchammer=Oſten
geleitet wird.
Schon dieſer kurze Rückblick zeigt, daß der O.W.K. auch im
vergangenen Jahre nützliche Arbeit für die Allgemeinheit zu
lei=
ſten bemüht war. Die Weinheimer Tagung am 16. und
17. Juni wird die Stärke des Klubs erneut beweiſen. Drei
Son=
derzüge (von Mainz=Darmſtadt, Mosbach=Heidelberg und
Mannheim) bringen die Wanderer nach dem Feſtort. Der
Sams=
tag iſt ausgefüllt mit geſchäftlichen Sitzungen; am Abend iſt
der übliche Heimatabend. Der Sonntag bringt die
eigent=
liche Hauptverſammlung, einen Aufmarſch mit
Wim=
velweihe, Feſtzug und Volksfeſt. Die landſchaftliche
Schönheit des Tagungsortes wird Tauſende von Anhängern und
Freunden des O.W.K. in der Feſtſtadt vereinigen zu einem
ein=
drucksvollen Bekenntnis für deutſches Wanderertum und die
Ar=
beit der Wanderverbände, deren Sinn und Inhalt Dienſt an
Dr. Götz.
Heimat und Volk iſt.
der große Beerfelder Pferdemarkt 1934.
In dem ſchmucken Odenwaldſtädtchen Beerfelden rüſtet man
jetzt wieden
zu dem größten Bauerntreffen des ſüdlichen Odenwaldes
und der angrenzenden badiſchen, bayriſchen und württembergiſchen
Gebiete, dem auch aus unſerem Leſerkreis ſtets ſtark beſuchten
„Großen Beerfelder Pferde=, Fohlen= und Zuchtviehmarkt” vom
8. bis 10. Juli d. J.
Die zum 34. Male abgehaltene Veranſtaltung wird in dieſem
Jahre eine ganz beſondere Note dadurch erhalten, als dieſelbe
zum erſten Male im Zeichen der tatkräftigen Aufbquarbeit des
Reichsnährſtandes ſteht.
Neben dem am Sonntag, dem 8. Juli, ſtattfindenden Reit=
und Fahrturnier, bildet auch dieſes Jahr wieder der
Haupt=
markttag, Montag. 9. Juli, mit ſeinem Maſſen=Auftrieb in nur
erſtklaſſigem Zuchtmaterial aller Tiergattungen den
Anziehungs=
punkt für jeden Landwirt und Tierzüchter. Nahezu 3000 RM.
gelangen an dieſem Tage an Prämiengelder zur Verteilung.
Die mit Recht ſo beliebte Beerfelder Pferdemarkt=
Lotterie gelangt in dieſem Jahre mit einem weſentlich
ver=
beſſerten Gewinnplan als Geldlotterie bei einem Lospreis von
nur 50 Pfg. zur Ausſpielung. Der Vertrieb dieſer Loſe, welcher
wiederum in dem ſeitherigen General=Debit, ſtaatl. Lotterie=
Ein=
nehmer Willenbücher in Beerfelden erfolgt, iſt in Heſſen und
Baden genehmigt.
Alles Nähere iſt aus den nächſten Nummern unſerer Zeitung
erſichtlich.
Aus Heſſen.
Deutſch=ausländiſcher Abend.
Seeheim, 15. Juni.
Die Akademiſche Auslandsſtelle der Techniſchen Hochſchule
Darmſtadt e. V. veranſtaltete am Donnerstag im Hotel Hufnagel,
Seeheim, einen Deutſch=Ausländiſchen Abend. Prof. Bleibtreu,
der Präſident der Auslandsſtelle, begrüßte als den Vertreter des
Herrn Staatsminiſters Herrn Rektor Siebert, ferner den Rektor
der Techniſchen Hochſchule, Herrn Prof. Buſch, und den
Hochſchul=
kanzler, Herrn Dr. Lieſer. Weiterhin war eine große Anzahl
deutſcher und ausländiſcher Studenten erſchienen. Prof. Bleibtreu
führte aus, daß es unſere Verpflichtung iſt, den ausländiſchen
Gäſten mehr als nur die reine Wiſſenſchaft zu vermitteln. Sie
ſollen auch Land und Leute kennen lernen, um Verſtändnis für
uns zu bekommen.
Der Rektor der Hochſchule, Prof. Buſch, dankte im Namen
ſeiner Kollegen für die freundliche Einladung und unterſtrich die
Worte ſeines Vorredners, indem er zuſicherte, daß die Hochſchule
alles daran ſetzen werde, um die Arbeit der Auslandsſtelle
erfolg=
verſprechend auszugeſtalten und zu fördern.
Im Laufe des Abends erläuterte der Leiter der
Auslands=
ſtelle, ſtud, arch. K. Buchmann, die Wege, die von der Akademiſchen
Auslandsſtelle in gemeinſamer Arbeit mit deutſchen und
aus=
ländiſchen Studierenden und Intereſſierten beſchritten werden
müſſen, um zu dem geſteckten Ziel zu gelangen. Ein gemütlich
ein=
gerichteter Aufenthaltsraum für Ausländer und Deutſche ſoll den
Ausländern beſonders Gelegenheit geben, ſich mit ihren deutſchen
Kommilitonen auszuſprechen Weiterhin ſollen Vortragsabende
über alle möglichen kulturellen, wirtſchaftlichen, techniſchen und
politiſchen Themen veranſtaltet werden. Gemeinſame Wanderungen
und Radfahrten ſoll unſeren Gäſten die Schönheit unſeres Landes
zeigen. Exkurſionen und Beſichtigungen großer Werke ſollen einen
Begriff deutſcher Schaffenskraft vermitteln. Auf ſportlichem
Ge=
biet will man ſich in friedlichem Wettſtreit meſſen. Bei dieſen
Ge=
legenheiten ſollen ſich Deutſche und Ausländer ſoweit
kennen=
lernen, daß ſie ſich in den Ferien gegenſeitig in ihrer Heimatſtadt
beſuchen ihre Freundſchaft immer mehr vertiefen und ſo jeder
etwas für ſein Vaterland ſchaffen kann, und dabei den Willen
unſeres Führers, den Weltfrieden zu ſichern, nach ſeiner
Möglich=
keit unterſtützen.
Gerade dieſen letzten Punkt ſchnitt Rektor Siebert in ſeiner
Rede an, in dem er ausführte, daß die Atmoſphäre des Häſſes
zwiſchen den Völkern verſchwinden muß. Der Frieden in Euroya
iſt nur dann geſichert, wenn im Zentrum Europas ein Staat lebt,
der voll anerkannt iſt und der ohne Bevormundung ſeiner großen
Arbeit nachgehen kann. In dieſem Sinne müſſen wir alle ſchaffen.
Um ein Beiſpiel der zukünftigen Ausgeſtaltung der
Vortrags=
abende zu geben, vermittelte Herr Prof. Mindner einen Eindruck
über den Wert geſchichtlicher Betrachtungen. Als Gegenſtand ſeiner
Ausführungen wählte er Seeheim. Er erzählte, wie im Laufe der
Jahrhunderte und Jahrtauſende die Ereigniſſe immer wieder an
einer Stelle ihr Zeugnis ablegen, wie wechſelvoll die Geſchichte
einer ſo kleinen Ortſchaft iſt und wie man gerade auch hier einen
Einblick in das große Weltgeſchehen bekommen kann.
In launigen Worten dankte Herr Udgaard (Norwegen) im
Namen der verſammelten Ausländer für die Einladung und
ſicherte ihre Mitarbeit zur Erreichung des großen gemeinſamen
Zieles zu. So verlief dieſer Abend in angeregter Unterhaltung
und fröhlicher Stimmung.
E. Wixhauſen, 15. Juni. Anläßlich der Reichsſchwimmwoche
beteiligen ſich 36 Schulkinder unter Anführung von Lehrer Spalt
an den Veranſtaltungen am Arheilger Schwimmbad. — Bei der
letzten Schweinezwiſchenzählung wurde hier ein Geſamtbeſtand
von 677 Stück feſtgeſtellt, ferner 21 Kälber. — Die Heuernte
iſt hier in vollem Gange und nimmt bei dem günſtigen Wetter
einen ſchnellen Fortgang. Durch die Trockenheit fehlt
hauptſäch=
lich das Bodengras, ſo daß die Ernte nur mittelmäßig ausfällt.
B5. Eberſtadt, 15 Juni, Straßenſperre. Die
Wilhelm=
ſtraße iſt von der Adolf=Hitler=Straße bis zur Darmſtädter Straße
wegen Ausführung von Befeſtigunsarbeiten für jeglichen
Fuhr=
werks= und Kraftfahrzeugverkehr bis auf weiteres geſperrt. —
Die Schweinezwiſchenzählung ergab hier einen Schweinebeſtand
von 691 Stück.
4k Nieder=Ramſtadt, 15. Juni. Verkehrsunfall. In
den geſtrigen Mittagsſtunden ereignete ſich auf der
Provinzial=
ſtraße nach Darmſtadt in der Nähe des Gaſthauſes „Zum
Chauſſee=
haus” ein Verkehrsunfall, der in der Hauptſache auf die Unſitte
der Radfahrer, auf einer verkehrsreichen Straße nebeneinander zu
fahren, zurückzuführen iſt. Drei aus Richtung Ober=Ramſtadt
kom=
mende Radfahrer ſollten von einem ebenfalls die gleiche Strecke
fahrenden Motorradfahrer überholt werden. Auf die wiederholten
Hupſignale des Motorradfahrers hin bog der am äußerſten links
fahrende Radfahrer plötzlich nach links, anſtatt nach rechts ab
und mußte ſo von dem Motorradfahrer angefahren werden. Beide
kamen zu Fall. Während die Verletzungen des Radfahrers
weni=
ger bedeutungsvoll ſind, ſcheinen ſie bei dem Motorradfahrer recht
ſchwerwiegend zu ſein. Nach Anlegung eines Notverbandes durch
den ſofort herbeigeholten Arzt mußte er durch ein Auto
wegge=
bracht werden. Die Fahrzeuge ſind ſtark beſchädigt.
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im größten Automobilrennen Europas mit 3 serienmäßigen Trumpf-Wagen
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Freilichtſpiele in Dreieichenhain am 1., 7. u. 8. Juli
Seit über 10 Jahren werden in Dreieichenhain Freilichtſpiele
aufgeführt. Der Burggarten der Burg Hain in der Dreieich iſt
von Natur aus geſchaffen als Freilichttheater. Die Bühnenanlage
wird abgeſchloſſen von einer hohen Mauer, dem Reſt eines
ver=
fallenen viereckigen Wohnturmes. Bühne und Zuſchauerraum ſind
von Wehrmauern umgeben. Das alte Burgkirchlein ſchiebt ſich als
Ergänzung des Bildes in die eine Seitenfront. In dieſer
märchen=
haften Grünfläche, abgeſchloſſen von Verkehr und Trubel des
All=
tags wird geſpielt. Die Reſte der Ruine, der dicke Bergfried und
das Grün der alten Bäume, erhöhen noch den Reiz der Anlage.
Hier können nur Stücke aufgeführt werden, die von vergangenen
Tagen unſerer Ahnen Zeugnis ablegen. Und ſo ſoll in dieſem
Jahre der „Ekkehard” von Gerhard Schwarz, ein Spiel
be=
arbeitet nach dem gleichnamigen Roman von J. V. v. Scheffel,
uraufgeführt werden. Jeder, der den Platz kennt, und jeder, der
den Platz ſieht, wird ſchon heute von dem gewaltigen Eindruck,
den die Scheffelſchen Geſtalten in dieſer romantiſchen Umgebung
auslöſen, überzeugt ſein. Gewiß unterſcheidet ſich das Stück von
allen früheren dadurch, daß es nicht von einem Dreieichenhainer
geſchrieben iſt, daß es nichts mit der Geſchichte Dreieichenhains zu
tun hat, und daß zu den Laienſpielern eine große Zahl
Berufs=
ſchauſpieler tritt, die alle Hauptrollen beſetzt haben. Es kann aber
ſchon heute geſagt werden, daß alle Anforderungen, die das
dies=
jährige Stück an Platz und Umgebung ſtellen wird, erfüllt werden.
Es wird ſich hierbei zeigen, daß die Freilichtbühnen, insbeſondere
unſere Dreieichenhainer Bühne, dazu berufen iſt, Volkstheater zu
werden und eine lehendige Verbindung zwiſchen Kunſt und Volk
herzuſtellen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 15. Juni. Ratsbericht. Nach
längerer Pauſe fand am geſtrigen Abend wieder eine Ratsſitzung
ſtatt, in der eine reichhaltige Tagesordnung zur Beratung ſtand.
Zunächſt wurden die ſeit der letzten Sitzung ergangenen Beſchlüſſe
der Verwaltungsausſchüſſe noch nachträglich genehmigt. Die in
die Modau einzubauende Grundablaßſchleuſe kann errichtet
wer=
den, wenn es gelingt, die hierzu erforderlichen Mittel auf dem
Wege des Arbeitsbeſchaffungsprogramms flüſſig zu machen. —
Die durch Wohnungsräumung frei gewordenen Räume im
Ge=
meindehaus Ober=Ramſtädter Straße 42 finden anderweitige
Ver=
wendung durch Zuweiſung eines Zimmers an die
Ortsgruppen=
leitung der NSDAP. und Vermietung, der beiden hiernach noch
verbleibenden Zimmer nach entſprechender Herſtellung. — Die
durch Räumung frei gewordene Dienſtwohnung des
Maſchinen=
meiſters Böttcher im Rathaus findet Verwendung als Büroräume
der Gemeindekaſſe und der Bürgermeiſterei, außerdem wird ein
Zimmer der SA. als Dienſtraum überlaſſen. — Die zur
Ausge=
ſtaltung des Gedenkſteines an der Traiſaer Hohl erforderlichen
Mittel werden genehmigt. — Die zur Abhaltung des
Jugend=
feſtes erforderlichen Mittel werden im Rahmen der
Voranſchlags=
vorſehung genehmigt. Die Muſik wird der Kapelle Gruß
über=
tragen. — Verſchiedene Baugeſuche finden die Zuſtimmung des
Rates, ſoweit erforderlich unter Befreiung von 8 2 des
Ortsbau=
ſtatuts. — Für die Sommermonate ſoll ein Hilfsfeldſchütze beſtellt
werden. Meldungen für die Stelle haben bis kommenden
Mon=
tag an die Bürgermeiſterei zu erfolgen. — Hinſichtlich der
Ge=
werbeſteuer für das Rj. 1934 gelten die gleichen
Erlaßbeſtimmun=
gen wie im vorausgegangenen Rj. — Ein Antrag des Ph.
Neu=
meiſter und Konſ. auf Aufhebung des von den Nieder=Ramſtädter
Anſtalten neu errichteten Fußweges wird abſchlägig beſchieden. —
Ein von Auguſt Klein eigenmächtig verlegter Fußweg bei ſeinem
Grundſtück, der dem öffentlichen Verkehr dient, muß wiederum in
ſeinem urſprünglichen Zuſtand errichtet werden. — Beanſtandet
wird noch, daß von ſeiten der Provinzialdirektion Starkenburg
nichts gegen den unhaltbaren Zuſtand in der Ober=Ramſtädter
Straße unternommen wird. Die Verwaltung wird beauftragt die
notwendigen Schritte einzuleiten. — Das anhaltende trockene
Wet=
ter bedingt die Inbetriebſetzung des Gemeindeſprengwagens. Ein
entſprechender Beſchluß wurde gefaßt. — Die Anſchaffung von zwei
neuen Gießkannen für den Gemeindefriedhof und die
Inſtand=
ſetzung der Zapfſtelle wird beſchloſſen. — Ebenſo die Ausführung
verſchiedener kleinerer Reparaturarbeiten in der
Gemeindebade=
anſtalt nach vorausgegangener Kommiſſionsbeſichtigung. — In
ge=
heimer Sitzung wurden noch Steuererlaß= und Stundungsgeſuche
erledigt.
G. Ober=Ramſtadt, 15. Juni. Filialſteuer. Auf
Be=
ſchluß des Gemeinderats und mit Genehmigung der
Aufſichts=
behörde erhebt die Gemeinde Ober=Ramſtadt für das Ri. 1934
eine Filialſteuer in Höhe von 200 Prozent der gemeindlichen
Ge=
werbeſteuer.
G. Ober=Ramſtadt, 15. Juni. Hohes Alter. Frau Suſanne
Bernhard Witwe, Ernſt=Ludwigſtr. 4, konnte geſtern ihren
79. Geburtstag feiern. — Heute vollendete Frau Wilh. Weber
Witwe, Bauſtraße 29, ihr 76. Lebensjahr.
Ci Erbach, 15. Juni. Mitgliederverſammlung der
NS.=Hago. Die Pflichtverſammlung der hieſigen Ortsgruppe
der NS.=Hago für den Monat Juni war aus allen Handwerker=
und Gewerbekreiſen gut beſucht. Der Ortsgruppenamtsleiter Pg.
Treuſch teilte nach herzlicher Begrüßung mit, daß die ſeitherige
GHG. nunmehr in die beiden Gruppen Handel und Handwerk
umgegliedert worden ſei. Zum Ortsbetriebswalter für das
Hand=
werk wurde Pg. Eberhard Müller und zum
Ortsbetriebswal=
ter für Handel Fritz Mader ernannt. Außerdem konnte den
Beſuchern erfreulicherweiſe mitgeteilt werden, daß die Mitglieder
der DAF. künftighin durch Rechtsſchutz Nothilfe, Unterſtützungen
uſw. mancherlei Vorteile genießen. Mit warmen Mahnworten,
auch fernerhin an dem Aufbau des Vaterlandes mit allen Kräften
mitzuarbeiten, überreichte der Leiter einer ganzen Reihe von
Mit=
gliedern die endgültigen Mitgliedskarten und verpflichtete ſie
durch Handſchlag zur unbedingten Treue für den Führer.
An=
ſchließend lief dann der Film „Einer für Alle und Alle für Einen”
Mit einem erneuten Treugelöbnis für Führer, Volk und
Vater=
land ſchloß der Ortsgruppenamtsleiter die an Anregungen reiche
Arbeitstagung.
m. Finkenbach i. O., 15. Juni. Ein neues
Schwimm=
bad. In unſerem lieblichen Odenwaldtale empfand man,
beſon=
ders ſeit der neue Staat die Bedeutung des Schwimmſports
be=
tonte, ſchmerzlich den Mangel eines Schwimmbades. Letzten Herbſt
fand ſich darum aus den SA.=Männern eine Arbeitsgemeinſchaft
zuſammen, die ſich aber im voraus bewußt war, welche
Schwierig=
keiten die finanzielle Frage der Verwirklichung des Gedankens
unter Umſtänden bereiten konnte. Dieſe Frage konnte aber
als=
bald ausſcheiden, als man ſich einig war, das ganze Werk in
ge=
meinſamer Opferfreudigkeit, durch die Mitwirkung jedes
Ein=
zelnen erſtehen zu laſſen. Sämtlichen Arbeiten wurden durch
Ge=
meindeangehörige koſtenlos vollbracht, das Material floß aus
der=
ſelben Quelle, Veranſtaltungen der Arbeitsgemeinſchaft und einige
auswärtige Förderer halfen mit, und ſo waren bei Beginn des
letzten Winters die Erdbewegungsarbeiten fertig, wie auch das
Mauerwerk. In dieſem Frühjahr folgten dann alle weiteren
Arbeiten, ſo daß am kommenden Sonntag die Einweihung
er=
folgen kann. Der Morgen des Einweihungstages iſt der Jugend
geweiht durch ſportliche Spiele und einen Feldgottesdienſt.
Nach=
mittags marſchieren auf die beteiligten Organiſationen der SA.,
der HJ., der NS.=Frauenſchaft und des B. d. M. Dem
Ein=
weihungsakt folgen ſchwimmſportliche, volkstümliche und
tur=
neriſche Darbietungen.
— Hirſchhorn, 15. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 14. Juni 1,44 Meter, am 15. Juni 1,42 Meter, morgens
5.30 Uhr.
Ce. Seeheim, 15. Juni. Zu der Saarkundgebung, die
der Kreis Bergſtraße im H. S.B. anläßlich des 75. Stiftungsfeſtes
des hieſigen MGV. 1859 hier am 1. Juli veranſtaltet, wird der
Saarbrücker Quartett=Verein erwartet. Die Saargäſte kommen
am 30. Juni abends an und werden Freiquartiere erhalten. Zu
dieſem Zweck gehen jetzt Sammelliſten herum, die die
Einwohner=
ſchaft bitten, den Gäſten für 24 Stunden Gaſtfreundſchaft zu
er=
weiſen.
t. Groß=Rohrheim, 15. Juni. Pfarrer Köhler verläßt
in kurzer Zeit Groß=Rohrheim, um nach ſeinem neuen
Wirkungs=
kreis Darmſtadt überzuſiedeln. Sein Nachfolger wird Pfr. Anthes
von Wiesbaden.
Em. Heppenheim a. d. B., 15. Juni. Bergſträßer
Feſt=
ſpiele in Heppenheim. Das Freilichtſpiel auf dem
hiſtori=
ſchen Marktplatz „Um Stadt und Volk” von Hans Holzamer wird
erſtmalig aufgeführt am Samstag, den 16. Juni, abends.
Sonn=
tag, den 17. Juni, finden zwei Vorſtellungen ſtatt. Weitere
Vor=
ſtellungen ſind für den 24. Juni ſowie den 1. und 8. Juli geplant.
Die am 1. Juli ſtattfindenden Aufführungen ſind mit einem
mehr=
tägigen Volksfeſt auf dem Graben, „Bergſträßer Sommernächte‟
genannt, verbunden — Neubau der Bezirksſparkaſſe.
Zur Belebung des Arbeitsmarktes läßt die Bezirksſparkaſſe, die in
dieſem Jahre auf ein 100jähriges Beſtehen zurückblicken kann,
ihren ſchon lange geplanten und notwendig gewordenen Neubau
erſtellen. Das ſtattliche Gebäude kommt Ecke Ludwigſtraße und
Bismarckſtraße zu ſtehen und wird zur Verſchönerung des
Straßen=
bildes weſentlich beitragen. Zurzeit werden die Fundamente
aus=
gehoben. — Verkehrsunfall. Ein Radfahrer aus Fürth
und ein Motorradfahrer mit Sozius aus Worms ſtießen Ecke
Lud=
wig= und Zollhausſtraße zuſammen, wobei der Motorradfahrer
leichtere Verletzungen erlitt und beide Fahrzeuge erheblich
beſchä=
digt wurden. Da die Schuldfrage ſtrittig iſt, dürfte ein
gericht=
liches Nachſpiel folgen.
Ex. Bürſtadt, 15. Juni. Sonnwendfeier. Auf dem
Jahn=
platz des Turnvereins findet am Samstag abend die
Sonnwend=
feier des TV. 1891 ſtatt, dem ein Turnerball am Sonntag abend
folgt. — Schachturnier. In einem demnächſt ſtattfindenden
großen und öffentlichen Schachturnier im Gaſthaus „Zum
Deut=
ſchen Haus” ſoll erſtmalig der Bürſtädter Schachmeiſter ermittelt
werden, und haben bereits die 12 beſten hieſigen Schachſpieler
ihre Teilnahme zugeſagt.
Be. Nauheim. 15. Juni. Waldbrand. Auf bis jetzt
unauf=
geklärte Weiſe brach vorgeſtern hier ein Waldbrand aus. Er
konnte ohne allzu große Anſtrengungen gelöſcht werden.
Be. Raunheim, 15. Juni. Brand. In einem Gemeindehaus
brach geſtern ein Brand aus.. Die Feuerwehr konnte nach
halb=
ſtündiger Arbeit das Feuer löſchen. Der entſtandene Sachſchaden
dürfte mit einigen hundert Mark zu berechnen ſein.
Be. Mörfelden, 15. Juni. Der hieſige Eiſenbahnerverein hält
am kommenden Sonntag ſeine Vereinsfahnenweihe ab.
Be. Rüſſelsheim, 15. Juni. Funde aus der Zeit 1800
v. Chr. Ein ſeltener Fund wurde dieſer Tage, in das
Heimat=
muſeum Rüſſelsheim gebracht. In Raunheim hatte man in nicht
allzu großer Tiefe einen Depotfund aus der Jungſteinzeit
ge=
macht. Der Fund beſteht aus einem Pflugkeil, dem
Steinzeit=
pflug, einem großen Steinkeil und einem Steinmeißel. Die
Gegen=
ſtände ſind aus alpinem Geſtein hergeſtellt.
Geschichten aus aller Welt.
Eine blamable Angelegenheif.
Bekanntlich war vor einiger Zeit der japaniſche Vizefonn
in Nanking, Kuramoto, ſpurlos verſchwunden. Die Japaner
hat=
dieſen Fall zum Anlaß einer neuen großangelegten Staatsaktf.
gegen China genommen. Man hatte bereits drei Kriegsſchiffe nu=
Nanking geſchickt und ultimative Forderungen an die Nankiry
regierung gerichtet. Damit war wieder einmal ein Konfliktsſtt/
im Fernen Oſten heraufbeſchworen, wie er ſchlimmer nicht gedant
werden konnte, und in der chineſiſchen Preſſe täuchte bereits i
Vermutung auf, daß der Vizekonſul Kuramoto von den Japana
ſelbſt entführt worden ſei, um einen neuen Vorwand zur En
miſchung in die innerchineſiſchen Verhältniſſe zu ſchaffen,
Zum Glück für China hat jedoch der Fall Kuramoto eine ump
wartete Aufklärung gefunden. Kuramoto wurde lebend an Bu
Gräbern der Mingdynaſtie aufgefunden. Kuramoto, an deſſen vor
übergehendem Verſchwinden die Chineſen keinerlei Schuld triig / keige
wurde nach ſeiner Auffindung in das Krankenhaus von Nankriu/ Whrede Stwhlthie
eingeliefert, wo er Erklärungen abgab, aus denen einwandffe//” und mancher
hervorgeht, daß er augenſcheinlich einen völligen Nervenzuſamm z/edict
nicht zuletzt
bruch erlitten hat. Er erklärte, daß er von plötzlicher Sehnſuzieg un ſoehtelhe.
muß man m
nach dem Tode befallen, ſeine rätſelhafte Wanderung nach MMſl uheit die in 3
Minggräbern angetreten habe. Er wollte dort Hunversſterbö,0t
Bei ſeiner polizeilichen Vernehmung erklärte der Vizekonnigeoutohen Ve.
er habe ſich in einem Anfall ſchwerer Gemütsdepreſſion mu4M:/0 gſoho. L
Nanking entfernt, in der Abſicht, Selbſtmord zu begehen. TAFMe Roms
Umſtand, daß er nach zwanzigjähriger Dienſtzeit nicht beförd M wſhigs 9. Sc.
hen Korpszeitune
worden ſei, Reibungen mit ſeinen Kollegen im japaniſchen Ge=l) „on in rein konfe
ralkonſulat und ſchließlich unglückliche Familienverhältniſſe hätti
in ihm den Entſchluß reifen laſſen, aus dem Leben zu ſcheid 1k4 10 Ygo. Ie=
5p— Belaſtungen der
Er habe ſich am Abend des 8. Juni nach den Purpurbergen I9Eiem ud Korporat
Nanking, in denen ſich die Gräber der Mingdynaſtie befinden, I! , berechtigt kann
geben und ſich dort im Wald aufgehalten. Als er einen Leopo//unzn Proteſt gegen
den in der Nähe bemerkte, habe er ſich ſeiner Kleider entlediäol-ols eine offene
um ſich von dem Leoparden zerreißen zu laſſen. Das Tier he-/f=zwendig, in die
ihn jedoch nicht angegriffen. Er ſei dann tagelang umhergeirT,/ ſwnſenuenz ſolcher
bis ihn ſchließlich chineſiſche Polizeibeamte am 13. Juni aufgegrr =nmiet die Zeichen
fen und nach Nanking zurückgebracht hätten.
fnur Nr. 7, 1934) e
Der glücklichſte Menſch in Nanking iſt zurzeit Hcnxutionen zur Jud
Kuli Tſchang, der Kuramoto in einer Rikſcha nach den Pu=su ſprechen, die di
purbergen brachte, und deſſen Mitteilung an die Polizei zur A. 1/0 mikertum ſpielen
findung des vermißten Vizekonſuls führte. Tſchang erhielt de7 —iſührer der Rel
Löwenanteil der ausgeſetzten Belohnung von 15 000 mexikaniſchr h 4,/ Mr einiger Ze
Hirien, zurück zur
Dollars.
Ur
Die japaniſche Geſandtſchaft hat nunmehr in einer öffentlichz, . ech
Erklärung zugegeben, daß ſich Kuramoto aus eigenen Stücken aUmr, ihre Aufgabe
Nanking entfernt habe und jetzt nach Tokio zurückberufen wurd F) jonglſozialismut
Damit dürfte der Zwiſchenfall, der zu einem ernſten Konflikt Aul zmrenſchluß von Verl
zuarten drohte, beigelegt ſein.
Gdmkenwelt ſtamm
Die Japaner haben jetzt auf Grund dieſes Falles keinerru wenonen in dieſem
moraliſches Recht mehr, Repreſſalien gegen China zu ergreife;/ſache, daß ſchon
Die jaxaniſche Regierung iſt jetzt vielmehr in die unangenehrr mKorporationen zu
Lage verſetzt, die chineſiſche Regierung um Entſchuldigung für iü es in den V
übereiltes Vorgehen zu bitten, nachdem ſich die völlige Schun zullsdruck kam. Der
loſigkeit der chineſiſchen Zentralregierung herausgeſtellt hat. 2NA Eoditionell feſtgef
japaniſche Geſandtſchaft hat bereits in einer öffentlichen Eiklärur,/ſchlüſſe zu ſuche
zugegeben, daß ſich Kuramoto aus eigenen Stücken entfernt h-u Mochen und mach
und jetzt nach Tokio zurückberufen wurde. Wer den Schaden he/) hünden vor alle
ſe Entwicklung de
braucht für den Spott nicht zu ſorgen.
ſe Erziehungsgem
n der Art der Lel
uwachſen iſt und i
Die Braunen Loſe kommen wieder!
Im Rahmen des Kampfes gegen die Arbeitsloſigkeit, deſſein
Frühjahrsoffenſive eingeſetzt hat, beginnt in dieſen Tagen de
Verkauf der Loſe zur dritten großen nationalſozialiſtiſchen Gelsh ).
lotterie für Arbeitsbeſchaffung, die es ſich auch diesmal zur be/
ſonderen Aufgabe gemacht hat, nicht nur dem deutſchen Volke einen
neuen Arbeitsfonds zu ſchenken, ſondern auch dem vaterländiſchen
und dem kameradſchaftlichen Empfinden gemäß vielen Deutſches
die Ausſicht auf einen Gewinn zu geben. Der Gewinnplan zeis!
nicht mehr den übermäßig hohen Hauptgewinn, ſondern viel!
recht beträchtliche mittlere Gewinne an. Die Gewinnzahl iſt dary . ſe andern,
um um faſt 50 Prozent gegenüber den vorjährigen Lotterien ve.4 M et bekomme
Ungenieur, der
mehrt worden.
Mr iner Student,
Die neuen braunen Loſe mit der Aufſchrift „Dem deuthſches U. ſo ergriff auch
Volke für Arbeitsbeſchaffung!” werden ſicher den gleichen guter Iy0t einer Hau=
Abſatz finden wie ihre Vorgänger, werden Arbeit ſchaffen helſes Ydie
und vielen Freude bereiten.
M uiſten Morgen
„einen ſpatte das Schickſal auf!
Der abenteuerliche Lebensroman des Heinrich Ferdinand von Wedel.
Der einzig Ueberlebende der 12 Schillſchen Offiziere. — Galeerenſträfling, General und preußiſcher Geſandter.
(Nachdruck verboten.)
Von Heinz Kasten.
(Copyright by Verlag Preſſe=
Tagesdienſt, Berlin W 35.)
Vor nunmehr 125 Jahren ritten die Schillſchen
aus für Deutſchlands Freiheit. Ein verlorener
Haufen! — Was nicht in Stralſund fiel, wurde
in Weſel erſchoſſen.
Einen einzigen jener 12 heldenhaften
Schill=
ſchen Offiziere ſparte das Schickſal auf: Heinrich
Ferdinand von Wedel.
Der Roman ſeines Lebens wird hier erzählt —
eines phantaſtiſchen Schickſals — von dem wenige
nur wiſſen, der aber wie er hier wiedergegeben
wird, bis ins Letzte Wirklichkeit war.
Die Schillſchen reiten. Reiten in den Freiheitskampf. Mit
klingendem Spiel geht es durch das Halleſche Tor hinaus aus
Ber=
lin. Das iſt der 28. April des Jahres 1809. An der Spitze der
Major und Kommandeur: Ferdinand von Schill, der Mann mit
den hundert Wunden und der brennenden Liebe zum Vaterland.
Neben ihm ſeine Offiziere. Alle; zwei Brüder, Karl und
Albert von Wedel; und der Vetter, Leutnant Heinrich Ferdinand
von Wedel. Vierundzwanzig Jahre alt. Alle dem Major ergeben
in glühender Liebe, bis zum letzten Blutstropfen. Alle ergeben
dem Vaterland; in glühender Liebe, bis zum letzten Blutstropfen.
Die Oeſterreicher ſtehen im Kampf gegen den verhaßten
Kor=
ſen; die Tiroler ſtehen auf; die braven Heſſen haben ſich
geſam=
melt und erhoben unter dem Oberſten Dörnberg — — vorwärts,
vorwärts für Preußen, für Deutſchland. Die Schillſchen reiten,
reiten, reiten. Durch den Abend, durch die Nacht, durch den
Tag...
Reiten auf eigene Fauſt.
... das Leibhuſarenregiment des Major Schill hat ohne
Wiſſen des preußiſchen Königs, auf eigene Fauſt dem franzöſiſchen
Uſurpator den Krieg erklärt.
Ueber die Elbe geht es, ins neue Königreich Weſtfalen hinein
nach Deſſau — nach Köthen, wo man Gefangene, Geſchütze, Pferde
erbeutet — es geht nach Magdeburg.
Schon hageln Streiche auf die Tollkühnen ein: die
Oeſter=
keicher in Bayern geſchlagen — die Schillſchen vom Preußenkönig
im Stich gelaſſen, zurückgerufen, vor ein Kriegsgericht geladen —
vom König Jerome, dem Bruder des Korſen und Herrn von
Weſt=
falen, ein Preis von 10 000 Franken auf den Kopf des „
Räuber=
hauptmanns” Schill ausgeſetzt — — und: alles ſtill und tot in
Preußen, in Deutſchland — kein Freiwilliger mehr folgt der
Fahne, die Schill vor ſeinen Getreuen entrollt hat ,,
Zurück? Das Unternehmen abbrechen? Sich dem Kriegsgericht
ſtellen?
Schill richtet die Frage an ſeine Offiziere. Und wie ſchon ſo
oft, iſt es der Leutnant Heinrich Ferdinand von Wedel, der als
erſter die Antwort findet, die aller Antwort iſt:
„Nimmermehr! — Weiter!”
„Nimmermehr! — Weiter!”
Die Tragödie von Stralſund.
Sie reiten, reiten, reiten, dem Meer zu. Der Mai will ſich
neigen, bei Dammgarten kommt es zu heftigem Gefecht, die
Schill=
ſchen ſiegen, ſie jagen dem Feind nach, hinein in die Feſtung
Stralſund, der Feind wird hinausgeworfen, man erbeutet
fünf=
hundert Geſchütze und eine Menge Munition . . ."
„Nun haben wir eine Freiſtatt!”, jauchzt der Heinrich
Fer=
dinand von Wedel.
Aber der Feind rückt an mit gewaltiger Macht. Die geſamte
Artillerie der Fünftauſend ſchießt eine Breſche nach Stralſund,
die Fußtruppen ſtrömen durch das Kniepertor hinein. Ein
raſen=
der Kampf .. die kleine Heldenſchar wird zurückgedrängt trotz
raſender Gegenwehr. Einer nach dem anderen fällt, ganze
Grup=
pen werden abgeſchnitten und gefangen genommen. Aber der
Schill und der Wedel — die atmen noch, kämpfen, raſen unter
den Feinden.
„Weiter, Wedel, weiter!“
Das ſind die letzten Worte, die der Wedel von ſeinem Führer
hört.
Da treffen ein halbes Dutzend Kugeln den Schill im Rücken
— man hört keinen Schrei — aber der Wedel ſieht, wie der
Führer zuckend vom Pferde ſinkt —
„Major Schill —
Da ſchlägt es auch ihn eiſern im Rücken, an der Schulter, da
ſtürzt auch er vom Pferd ...
.. die Sinne verlöſchen — er ſieht es nicht mehr, wie ſie
dem Führer, dem Schill, dem toten Freiheitshelden, die Uniform
von dem aus zahlloſen Wunden blutenden Leib reißen — und wie
ſie, mit einem Fleiſchermeſſer ihm den Kopf vom Rumpf ſchneiden
. . . es war ja doch ein Preis ausgeſetzt auf dieſen Kopf.
Totwund gen Montmédy.
er Schürze ne
liegt in einem Planwagen auf Stroh, hört franzöſiſche Laute unu GAbeit. Man d.
ſich . . . Tage hindurch und Nächte . .. Rattern über Landſtraßenn M Garten die
über holpriges Pflaſter; ſpärliche Verpflegung; ab und zu wern /n iie ich Staub
den die eitrigen Verbandfetzen durch andere Fetzen erſetzt. Meiſt! Firnden die vier
iſt er bewußtlos.
Ze ober
Dann endlich ein großes Halt. Man ſchleppt den kaum nos, F0lick geſagt
Lebenden aus dem Wagen. In ein Verließ. Wirft ihn auf einn M— Jawohl noch
Schütte Stroh.
Ri9 i der Paſt
Ein Wundarzt unterſucht ihn.
Ne Mir di, der
„Wo — bin — ich?"
Ra Iic eunab
„In den Kaſematten der Feſtung Montmedy.”
Rn daen nich
„Zu — — Ende?
eis die inen
„Ja. Zu Ende.”
-Rlinnien
Aus.
Rau Aſo dor der
Die Schreckenskunde von Weſel.
Landt und 31
Monate vergehen. Ohne Troſt rinnen die Tage und Nächte: Kg, lernen, und
Heißer als je zuvor brennen die Wunden, unterhitzt noch von des 7. —meinſchaft hine
verzehrenden Qual des Herzens. In wacheren Stunden fleht des ſ diert, und die
Wedel den Wärter und Wächter und den Wundarzt an um Nachh au Mſtinlim
richt über das Schickſal der Schillſchen.
Endlich erfährt er es. Ein Aufſchrei gellt:
„Tot?"
„Was denn ſonſt? — Kriegsgericht. Todesurteil natürlich
In Weſel erſchoſſen. Elf. Na, und nun, da werden Sie bald dige
kommen, Monſieur
Aber das ſcheint den Wedel nicht zu intereſſieren, daß er drah
kommt. Er ſchweigt. Er hat ſich nur gegen die Wand gedrehte
Macht keine Bewegung mehr, bricht ohnmächtig zuſammen.
Vor dem Kriegsgericht.
Dann iſt es auch für ihn ſo weit. Noch ſehr blaß, ausgemen
gelt von monatelangem Wundfieber und von verzehrenden Schmen.
zen, ſteht Heinrich Ferdinand von Wedel vor ſeinen Richte.)”
Monoton raſſelt der Vorſitzende des Kriegsgerichts den Lalde
ſtand herunter; da ſind Delikte gehäuft, als Verbrecher und Naic
ber und Plünderer und Mörder wird der Preuße angeſprogh.
nur nicht als braver Soldat, Offizier und glühender Patricl
Schnell und luſtlos erledigt auch der Verteidiger, ein Capitol, ſ
die Sache.
Der Leutnant verzichtet auf das letzte Wort. Hier hat S
nichts zu ſagen.
Das Kriegsgericht iſt „milde‟. Zwar iſt das Leben des leit
ten Schillſchen verwirkt, aber das glorreiche Frankreich ſhe
Gnade walten.
Angeſichts der ſchweren Verwundung des Inkulpanten, ald.
ſichts der Weiſungen einer erhabenen, ungenannten Perſönliche
Aus dem Nichts der Bewußtloſigkeit ein Erwachen zur Hölle
der Schmerzen. Der Leutnant Heinrich Ferdinand von Wedel
keit wird das Todesurteil abgemildert — in — lebenslängtiſg.
Galeerenſtrafe! Dem Geſetz iſt Genüge getan! Es lebe der Käſe..
„Vive IEmpereur!“
„Nein” ſchreit da der Wedel, „ich proteſtiere!
mich, dieſe ſogenannte Gnade
„Abführen!”
(Fortſetzung folgt.)
Ich weiger”
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Dearſttder
U
Urre Taaff
Mrier 40
Samstag, 16. Juni
Hochſchulbeilage des Darmſtädter Tagblatts
mittelalterlichen wie der aufkläreriſchen, iſt erſchöpft. Alle die
ſtreitenden Prinzipien ſind leibhaftige exiſtentielle Mächte
gewor=
den, die ſich in todfeindlichen Heeren gegenüberſtehen. Da ge=
Rorporation und Jugens.
nügen keine univerſalen wohltemperierten Syſteme des Kopfes.
Man baut keine Dome über ſchlagfertigen Heeren. Wir haben in
ſr ſteigendem Maße macht ſich in Kreiſen der Jugend eine
al cinende Stimmung gegen die ſtudentiſchen Korporationen
gel=
tay die nicht zuletzt auf ungeſchickte Aeußerungen einzelner
Aeüinde und mancher Verbandsorgane zurückzuführen iſt. Wenn
movom ſtudentiſchen Standpunkt aus dieſe Entwicklung
betrach=
te grin muß man mit Beſorgnis erkennen, daß manche gute
Aluſuarbeit, die in Zuſammenwirken von Studentenſchaft und
Klwationen geleiſtet werden konnte, durch derartige
Erſchei=
numn gefährdet wird. Die Notwendigkeit, an verſchiedenen
Hyzchrlen Korps zu verbieten, weil ſie die Durchführung des
Auzſor inzips zu umgehen verſuchten, die Publikationen der
„D)chen Korpszeitung” und die Einſchaltung verſchiedener
Ver=
bisnungen in rein konfeſſionelle Veranſtaltungen trotz nach außen
erholker Aufgabe des konfeſſionellen Prinzips, — das alles ſind
ſchige Belaſtungen der gemeinſamen Arbeit, zu der ſich
Studen=
tenſuf= und Korporationen zuſammengefunden haben. Denn
Als er eing ! num berechtigt kann die nichtſtudentiſche Jugend einen
leiden=
er Klei
ſchußſich en Proteſt gegen ſolches Gebaren erheben, in dem ſie nichts
ſen.
lanwes als eine offene oder verſteckte Reaktion ſehen kann. Und
es nünotwendig, in dieſem Augenblick, in dem die Hitler=Jugend
als onſequenz ſolcher Gedanken die Forderung erhebt: „
Ueber=
anzwrtet die Zeichen der Intereſſengemeinſchaft dem Feuer”.
(Fütmre Nr. 7, 1934) ein klares Wort über das Verhältnis der
ring iſt ürs Koleyra tionen zur Jugend zu ſagen, ein klares Wort über die
Rihcha nad de Rollezu ſprechen, die die Korporation im Studententum und im
in die
Akütdmi kertum ſpielen kann und ſoll.
dr Führer der Reichsſchaft deutſcher Studierenden, Dr.
Stae=
bell kt vor einiger Zeit die Parole ausgegeben: Weg von den
Vebladen, zurück zur Korporation! Die Korporation wird in
die den Satz als das Urſprüngliche angeſehen, als die Vereinigung
ſtutzeniſcher Jugend, die auch heute noch einen guten Sinn hat,
wemie ihre Aufgabe erkennt, Erziehungsgemeinſchaft im Sinne
dest tionalſozialismus zu ſein. Und der Verband, jener
Zweck=
zuſymenſchluß von Verbindungen, der noch aus einer ganz
ande=
renr (dankenwelt ſtammt, iſt nur dazu angetan, die Arbeit der
dieſes Falls g Kochyrationen in dieſem Sinne zu ſtören. Es iſt eine unbeſtreit=
In China zu m bart atſache, daß ſchon in den Kampfjahren die Stellung zahl=
: in die uuuz reic u Korporationen zum Nationalſozialismus eine ganz andere
Entſchuldigun” wan, ls es in den Verlautbarungen ihrer Verbandstagungen
ch die völlge; zun Lusdruck kam. Der Grund iſt vor allem im ſtarken Einfluß
herausgeſtell r einmt raditionell feſtgefahrenen Altherrenſchaft auf dieſe
Ver=
öffentlichen e5 bambseſchlüſſe zu ſuchen. Und dieſer Einfluß iſt auch heute noch
zin nichn eloſchen und macht ſich ſowohl in Korporationen als auch in
den Sco, dengArbänden vor allem geltend. Daß dieſer Einfluß hemmend
auf u) Entwicklung des Korporationslebens zur
nationalſozia=
liſtrüichr Erziehungsgemeinſchaft wirken muß, iſt klar, denn jeder
hämimn der Art der Lebenshaltung und Lebensgeſtaltung, in der
eaufewachſen iſt und in der er jung war. Es braucht in vielem
auch kein Werturteil zu liegen, was heute von ſeiten der Jugend
gegen die Korporationen geſagt wird. Allein die Feſtſtellung, daß
gar vieles nicht mehr in unſere Zeit paßt, das noch vor einem
Jahrzehnt eine Geltung hatte, genügt, um manche ſtudentiſche und
akademiſche Stelle zur Nachdenklichkeit zu bewegen.
Dr. Staebel hat ſeinerzeit keinen Zweifel daran gelaſſen, daß
notwendigen Falles man ſich nicht ſcheuen werde, Korporationen
aufzulöſen, die aus der Reihe tanzen. Ein Beweis dafür iſt
be=
reits gegeben, und es hat wahrhaftig nicht zur Erhöhung des
Anſehens der Korporationen beigetragen, daß ſolch ein Schritt
notwendig wurde. Die teilweiſe ganz unbegründete Zähigkeit,
mit der manche Korporationen und manche Verbände an Altem
und Veraltetem hängen, hat die Jugend zu der Frage veranlaßt,
ob ſich in dieſen Kreiſen überhaupt noch Jugend befände. Ob in
dieſem Gefüge überkommenen Formalgutes überhaupt noch Jugend
gedeihen könne.
Die ſtudentiſche Jugend in den Korporationen iſt die Antwort
auf dieſe Frage bislang ſchuldig geblieben. Weder iſt der Parole
des Reichsſchaftsführers nennenswert Folge geleiſtet worden,
noch iſt eine durchgehende Befreiung von dem Druck eines
ver=
gangenheitsgebundenen Einfluſſes zu bemerken. Zweifellos hat
die ſtudierende Jugend in den Korporationen eine Aufgabe.
Ebenſo zweifellos iſt von ihr an dieſer Aufgabe ſchon manches
geleiſtet worden. Aber ebenſo unbeſtreitbar iſt es, daß zu einer
letzten Konſequenz, zu einer Emanzipation aus der ewigen
Be=
vormundung durch einen Komment von vorgeſtern man noch nicht
gekommen iſt.
Die Korporationen, die Jugend in ihnen, wird zu dieſer
Feſtſtellung, die in allen Kreiſen der Jugend zu einem neuerlichen
Sturm gegen die Korporationen geführt hat, Stellung nehmen
müſſen. Es geht heute nicht darum, ob Korporationen oder nicht.
Es handelt ſich nur um die eine Frage, ob. die Korporationen
gewillt und in der Lage ſind, ihre neue Aufgabe,
Erziehungs=
gemeinſchaft ſtudierender Jugend im nationalſozialiſtiſchen Sinne
zu ſein, zu erkennen und ihr gerecht zu werden. Dann aber müſſen
die Korporationen ſelbſt einmal Front machen gegen
Verbindun=
gen und Verbände, aus deren Reihen immer wieder Aeußerungen
kommen, die zu berechtigten, wenn auch leider verallgemeinerten
Angriffen führen, unter denen Schuldige oft weniger leiden als
Unſchuldige. Gerade weil die Deutſche Studentenſchaft die
Kor=
porationen bewußt in das Erziehungsprogramm eingebaut hat,
das ihr mit dem Studentenrecht übertragen wurde, gerade weil
die Korporationen ein gutes Stück ſtudierender Jugend bleiben
ſollen, müſſen ſie darauf bedacht ſein, nicht durch überlebte
Ver=
bandspolitik und überflüſſige Publikationen „im Stile von 1906‟
die Baſis zu gefährden, auf der ſie ein poſitives Wirken entfalten
können.
F.A
Als Werkſtudentin
unterwegs.
Von
Ev Schenck.
B alle andern, nimmt auch der Student heutzutage jede
Arbki die er bekommen kann. Sei es nun ein angehender
Diplfan genieur, der als Trimmer nach Amerika fährt, oder
ein ſeliner Student, der ſeine Ferien als Taxichauffeur ver=
„Dmbriny)- ſo ergriff auch ich — als Studentin der Philologie —
er den gligs dus (Agebot einer Haustochterſtelle in einer Privatpenſion an
aie der idſee.
Arbe
merſten Morgen ging ich — mit allen guten Vorſätzen
—und deier Schürze noch ſteif vor Neuheit — in die Küche und
hat iſtArbeit. Man drückte mir einen Rechen in die Hand, um
M EAGarten die Wege zu ſäubern. Als ich damit fertig
Var, Xußte ich Staub wiſchen und Meſſing putzen. Und in der
Nichr unden die vier anderen Mädels, mit denen ich arbeiten
woll’s ie aber — wie man mir ſpäter erzählte — bei meinem
erſten inblick geſagt hatten: Die müſſen wir erſtmal arbeiten
ſehrenn— Jawohl, noch wollte man mich ſchonen — das merkte
ich, aEich in der Waſchküche an der Eismaſchine ſtand. Aber
der 2bie war da, der Wille mich einzuarbeiten in dieſe
Ge=
meinühft, mich einzupaſſen. Es war ſelbſtverſtändlich, daß ſich
ine iänt gegen mich gebildet hatte, ich war eine Fremde und
ihe ichere, die ihnen — wie ſie vielleicht ſelbſt unbewußt
Akut, — ſchlimmſten Falles das Brot wegnehmen konnte.
ſ9 1nd alſo vor der Rieſenaufgabe, es ihnen gleichzutun,
De Echmut und Zimperlichkeit jede Arbeit anzupacken, ſie
derſtein zu lernen, und ſo ihnen ähnlich zu werden und dann
dics Zerneinſchaft hineinzukommen. Das klingt alles furcht=
Dr 1 wliziert, und die Abwehr mag von der anderen Seite
Nr 5A inſtinktmäßig empfunden worden ſein, aber es iſt klar,
Mß e ſberſtandesmäßiges Anders=Werden=Wollen dieſe Ueber=
Negun/g ö ig macht.
7 9ugte ſchon, der Wille war da, und es gelang. Uebung
wacht dr Meiſter. Und eines Tages ſtand ich am Abwaſchtiſch
Dr diaganzen Geſchirr, und das Spülen ging fabelhaft ſchnell.
ich fu W es wohl nicht hören, vernahm aber die bewundernden
Vorte lu — ſie kann aber ſchneidig abwaſchen! Ich war ſelig.
Hate 4 is wirklich ſchon ſo weit gebracht?! — Auch bei den
orgenlichen Arbeiten hatte ich mein Gebiet erobert, hatte ein
Eigenels ſie vier Zimmer zu reinigen, ſozuſagen meine eigenen
Hoſte ſch war ein Mädel wie die anderen geworden, hatte
Nenaug viel Arbeit wie ſie, genau ſo wenig Zeit, eine von
Men? Ine Fremde mehr. Einen kleinen Schmerz gab es noch,
NS 10) allzugroßem Eifer, wie ſie wohl glaubten, mich „vor=
Nang”s und eines Tages von abreiſenden Gäſten ein Trink=
Bed 1Am. In meinem großen Erſtaunen — ſo etwas war
Dr 9Aganz neu und ich hatte das noch nie erlebt — ſah ich
nicht „Agekränkten Geſichter der Mädels und ſteckte es
felen=
big 9 d ahnungslos in die Taſche. Am nächſten Tag ſann
9 bes dei felt, was mir die Gunſt wieder verſcherzt haben
Sionteh lber die Erleuchtung kam bald: Ich holte das Geld,
Meckte 1 An otz heftigſter Gegenwehr ihnen einfach zu, und der
Nriedesiar wieder hergeſtellt, die Geſichter wieder heiter. Ich
Sopmnte in ſchon ganz gut mit ihnen fühlen, das heißt, ihr
Leneshrſlihlen und dann mittun. Wieder ein komplizierter
Lorgah/ Ger mit der richtigen Wirkung.
Nen ia ich ja wirklich „Eine von ihnen” war, blieben auch
ſiche 1ue mehr die erſten Anzeichen einer Freundſchaft aus.
L Rben erſchloſſen ſich, ich hörte Namen und Geheimniſſe
Dn Aüroden und eines Abends ging ich auch mit zur
Muſik!
heiteren Himmel der gleichmäßigen Arbeit ſchlug wie
Sie Ahbe eines Tages die Kündigung. Die Sonmer
.L E Zu, es waren kaum noch Gäſte da und wir nicht
D P )9 — Meine Ferien waren aber noch nicht zu Ende
und mein Tatendrang noch groß, ich nahm mir alſo eine
Zei=
tung und ſuchte ein neues Arbeitsfeld. Eine Kindergärtnerin
für zwei Kinder wurde geſucht. Ich ging hin und bekam das
Amt. Nun hatte ich ein herrliches Leben. Morgens ſpielte ich
mit den Kleinen in Waſſer und Sand, nachmittags wurde eine
Stunde „Schreiben” geübt — eines der Kinder war im erſten
Schuljahr — und dann gingen wir ſpazieren. Hatte ich vorher
mich ſelbſt zu fügen und zu formen, ſo war hier die
Haupt=
ſache, die beiden Kleinen gehorſam und geſcheit zu machen. Und
wieder entdeckte ich neue Talente bei mir, das Schreiben=Lehren
ging ſo gut, daß eines Tages ſchon ein Brief geſchrieben werden
konnte. Ich ſtaunte über die Tiefen eines Kindergemütes; mit
einer ganz nüchternen, verſtandesmäßigen Erklärung war
manch=
mal mehr erreicht, als mit leichtfertigem Abtun. Sie wollten
wie große Menſchen behandelt werden.
Im Ganzen genommen war dieſe Aufgabe leichter als meine
erſte, und die blieb auch die größte und ſchwerſte. Als dieſe
Gäſte wieder abgereiſt waren, ging ich in ein Kinderheim als
Gymnaſtiklehrerin. Heute ſcheint es mir eine Kleinigkeit, als
ich aber das erſte Mal vor meiner Schar ſtand, ſchlug mir das
Herz bis in den Hals und ich dachte: „Bloß keine Pauſen
ent=
ſtehen laſſen und krampfhaft nach neuen Uebungen ſuchen
müſſen!‟ Den neugierigen Kinderaugen entgeht das Kleinſte
nicht und alles iſt ausſchlaggebend für Ab= oder Zuneigung.
Mutig ließ ich das erſte Kommando erſchallen und ich hatte
wohl die richtige Tonart getroffen, ich fühlte nach und nach,
daß ſie mitkamen, ich hatte ſie in der Hand, der Kontakt war
hergeſtellt. Und wenn es einmal ſoweit iſt, macht es Spaß,
körperliches Bewegen belebt alleine ſchon und hier bei uns noch
blauer Himmel und Sonnenſchein, da wurde es zu einem
rich=
tigen ſeligen Reigen.
Meine Ferien gingen dem Ende zu, ich fuhr wieder zum
Studium zurück, war wieder Student unter vielen, eingereiht im
alten gleichmäßigen Rhythmus der Arbeit. Und doch ſo ganz
anders als vorher. Erfriſcht durch Neuerſchautes viel
Neu=
erlebtes. Innerlich ein Stück weiter gekommen durch Arbeit am
eigenen Ich, gereift durch neue, andere Menſchen und neue
Selbſterkenntnis. Und das iſt ja doch wohl unſer aller Ziel:
Sich ſelbſt zu erkennen, um ſich ſelbſt treu bleiben zu können.
„Die Univerſität
und das geiſtige Reich.
Von
Prof. Dr. J. Schmidhauſer.
Eine neue Methode des Denkens und eine neue Gemeinſchaft
der Wahrheit haben, die mittelalterliche Univerſität gegründet.
Die Methode des primatiſchen Denkens und die ihr entſprechende
herrſchaftliche Kirche haben die universitas des Mittelalters im
engeren und weiteſten Sinn geſchaffen. Das Denken wird zum Prinzip
und der Kopf wird demgemäß zur „Hauptſache” des ſozialen
Kör=
pers. Dieſe recapitulatio der ganzen damaligen Welt hat die
Univerſität wie die Kirche des Mittelalters unvergleichlich
ge=
macht über alle dieſe Zeiten der Moderne hinein, die kein Ganzes
mehr formen konnte.
Alles Vielerlei iſt eitel geworden. Es hat das Viele keinen
Sinn ohne das Eine. So iſt viel Sehnſucht, vor allem nach dieſer
bitteren Frucht des großen Krieges, aufgebrochen nach einem
abſoluten, unbedingten Grund, Maß und Ziel. Es geht um
Alles oder Nichts. Gott und das Nichts ſind die beiden einzigen
Möglichkeiten. Und da iſt das Bild des Mittelalters an Domen
gewachſen und doch wieder letztlich erſchöpft zuſammengebrochen.
Wir können keine Summiſten mehr ſein. Wir haben keine Freude
und keine Berechtigung mehr zum intellektuellen Auseinander=
und Zuſammenſetzſpiel. Unſere Situation iſt unvergleichlich. Sie
iſt unvergleichlich gefährlicher. Der Optimismus der ratio, der
lebendigen Menſchen, wir haben mit perſönlichen Menſchen zu
bauen. Wir haben anderes Material als den gefügigen Stein
und den noch gefügigeren Gedanken. Keine abſtrahierende
uni=
versitas ſammelt mehr aus dem Zerfall. Wir müſſen durch das
Trümmerfeld der konkreten=lebendigen Schöpfung hindurch. Aus
der weißen abſtrakten Dialektik der Logik, ſteigen wir in die
blutige reale konkrete Dialektik des Lebens.
Eine neue Methode der Erkenntnis und eine neue
Gemein=
ſchaft wird die Univerſität erneuern — oder ihre Zeit iſt um und
wird anderen gegenwärtigeren Gebilden Platz machen müſſen.
Die Univerſität kann nicht mehr zurück zu ihrer alten Art und
kann nicht mehr der Moderne folgen. Die Univerſität ſelber iſt
exiſtentiell auf ihre neue Aufgabe angewieſen — denn ſie iſt
exiſtentiell auf die neue Aufgabe, den gebundenen Menſchen dieſer
Zeit gewieſen. Die Univerſität hat die Frucht beider Zeitalter,
des abſolutiſtiſch=primatiſchen und des relativiſtiſch=poſitiviſtiſchen
zu ernten.
Es geht nicht mehr bloß um recapitulatio der hauptlos
gewor=
denen Schöpfung; es geht um die reintregratio der gottlos
ge=
wordenen Schöpfung. Dahinter ſteht die Grunderfahrung, daß
der Kopf nicht die „Hauptſache”, nicht Gott iſt. Auch das caput,
das zum caput mortuum geworden iſt, muß aus ſeiner Sonderſucht
erlöſt und im Reich, der göttlichen Gegenwelt zur Welt der
ſata=
niſchen Sonderſucht, einverleibt werden. Es gehört das Haupt
in alle Körperſchaft der Welt, und die Welt iſt eine einzige
Kör=
perſchaft. Doch die Tyrannei des Kopfes iſt um. Chriſtus iſt
nicht der Kopf ſeines myſtiſchen Leibes. Er iſt das Urbild und
die Urkraft der ganzen myſtiſchen Körperſchaft. Das Chriſtentum
iſt mit dem Kopf voran geboren worden. Doch es muß alles
ge=
boren werden. Es darf nicht beim Kopf bleiben. Gott iſt alles
geworden, daß alles Gottes werde. Die Logik des Kopfes iſt die
Logik des Widerſpruches zu allem und der Identität mit ſich
ſelber. An die Stelle der von ſich eingenommenen Logik des
Kop=
fes muß heute die Logik des Reiches treten, die eigentliche
Theo=
logik, die Weisheit der Liebe, nach der alles in allem wirkfam
ſein kann und alſo Gott letztlich wieder alles in allem werden kann.
Mag der beſondere geiſtliche Stand der Hüterſtand dieſer
nun=
mehr nicht nur reinen, ſondern auch vollen, nicht nur intregen,
ſondern auch intregalen Quelle Gottes in der Welt ſein —, er
wird es nur ſein, wenn er zu ſterben weiß als Stand in die Not
der Welt, um den Juden ein Jude, den Griechen ein Grieche,
allen alles zu ſein. Dies aber gilt noch viel mehr von dem
gei=
ſtigen Stand. Der Kopf lebt noch nicht das Geheimnis des
In=
einanderſterbens — weder der geiſtliche Kopf der Kirche, noch der
geiſtige Kopf der Univerſität. Der Mut des gotturſprünglichen
Geiſtes iſt zwiefach: im Geheimnis zu bleiben und alles zu
durch=
dringen. Bleibt er allein im Geheimnis, ſo ſtirbt er abſeitig in
leerem Hochmut. Geht er in der Welt auf, ſo ſtirbt er in das
Viele und Sinnloſe. Der Univerſität eignet wie der Kirche
Mittlercharakter. Der Mittler bleibt dem Urſprung der Sendung
treu und geht doch in alles ein. Das iſt im Urbilde Chriſtus.
Die Kirche hat dies verſucht und ihre Univerſität hat dies
ver=
ſucht. Dieſe Grundtatſache darf, von keinem Radikalismus
be=
ſtritten werden. Die Kirche und ihre Univerſität iſt geſcheitert.
Sie iſt geſcheitert an dem Geiſt, der ſich nicht zum Mittler,
ſon=
dern zum Ein und Alles machte. Sie iſt geſcheitert am
abſonder=
lichen Geiſt. Und ſie hat mit dieſem abſolutiſtiſchen Geiſt von
Anfang an die Univerſität in die Richtung des Falles und
Zer=
falles gebracht. Die Univerſität kann nicht mehr allein von der
Kirche getragen werden. Das iſt eine ſchwere, aber unumgängliche
Entſcheidung. Die Kirche neigt zur Sonderſucht wie alles
Menſch=
liche. Ihr Abſolutismus hat den Abſolutismus des Staates und
der Geſellſchaft gerufen. Die Geſchichte des Abſolutismus iſt um.
Die Geſchichte der Intregation beginnt. Doch ſelbſt die nicht
herrſchaftliche, ſondern gemeinſchaftliche Kirche des ſich opfernden
Mittlertums hat vor allem die Aufgabe der Hütung des
Ur=
ſprungs nach Reinheit und Fülle, nach dem Geheimnis. Die
Univerſität muß geiſtig in allen drei Sphären ganz gegenwärtig
ſein, in der rationalen, der irrationalen, der überrationalen und
damit der ſozialen, der nationalen und univerſalen Welt. Der
geiſtige Stand muß reichsunmittelbar erklärt werden. Das iſt
ſeine letzte Bindung und letzte Freiheit.
(Wir entnehmen dieſen Abſchnitt mit Erlaubnis des
Ver=
lages dem in der Hanſeatiſchen Verlagsanſtalt, Hamburg,
er=
ſchienenen Werk von Prof Dr. J Schmidhauſer „Der Kampf
um das geiſtige Reich‟ Leinen RM. 9.50, das Bau und
Schick=
ſal der Univerſität ſeit ihrer Gründung aufzeigt.)
Don den Hochſchulen des In= und Auslandes.
Zum Führer der Darmſtädter Dozentenſchaft wurde der
Kanz=
ler der Techniſchen Hochſchule, Dr.=Ing. Karl Lieſer, ernannt.
Cand. ing. Heinz Hackert wurde zum Führer der
Darm=
ſtädter Studentenſchaft ernannt.
An der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt ſind für das laufende
Semeſter 1467 Studierende immatrikuliert.
Dem a. o. Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt
Dr.=Ing. Troche wurden Lehraufträge übertragen für:
Durch=
läſſe, Stütz=Futter= und Kaimauern, hölzerne Brücken und
Holz=
bauweiſen, ferner für Ingenieur=Holzbau und Auswertung des
Ingenieur=Holzbaus.
Seit dem vergangenen Jahre iſt eine Verſchiebung des
Aus=
länderſtudiums an den europäiſchen Hochſchulen feſtzuſtellen.
Frankreich hat einen ſtarken Rückgang an ſtudierenden Ausländern
zu verzeichnen, während die italieniſchen Hochſchulen einen
Zu=
wachs regiſtrieren, der vor allem aus Südoſteuropa erfolgt. An
den deutſchen Hochſchulen iſt die Geſamtzahl der ausländiſchen
Studierenden für das Semeſter noch nicht fixiert, doch iſt eine
nennenswerte Verſchiebung kaum zu erwarten.
Die erſte holländiſche Kammer hat vor kurzem die
Regie=
rungsvorlage für die Beſchränkung der Zulaſſung von Ausländern
zum Hochſchulexamen angenommen, weil die Zahl akademiſch
ge=
bildeter ſtellungsloſer Leute zunimmt und die Gefahr beſteht, daß
holländiſche Hochſchüler von Ausländern verdrängt werden.
Vor einer Reform des ärztlichen Studiums. — Zu den
Aus=
führungen des Reichsärzteführers Dr. Wagner über das
Geſund=
heitsweſen auf einem Schulungskurſus in Weimar wird
ergän=
zend bekannt, daß der Reichsärzteführer von der Reform des
ärztlichen Studiums geſprochen habe. Im Sinne der
national=
ſozialiſtiſchen Geſundheitspolitik ſolle der Arzt wieder zu
biolo=
giſchem Denken und zur Ehrfurcht vor den Heilkräften der Natur
erzogen werden. Die viel zu weit getriebene Spezialiſierung
zer=
ſplittere das Können und Wiſſen des Arztes auf Koſten einer
guten und gründlichen Allgemeinausbildung. Als biologiſche
Forſchungs= und Bildungsſtätte ſei in Dresden eine große,
her=
vorragend eingerichtete Krankenanſtalt zur Verfügung geſtellt
worden. Der künftige Arzt ſolle nicht nur im Hörſaal und
Inſti=
tut geſchult werden, ſondern eine beſondere Erziehung erhalten
innerhalb eines Gemeinſchaftslebens. Es werde fern vom Leben
der Großſtädte und Univerſität, ein ärztliches Schulungslager
entſtehen.
M He
Verantwortl
Samstag, 16. Junk
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 10 — Nr. 164
die neuen Schnellflugzeuge des deutſchen Blich=Flugverkal
Die Eröffnungsfeierlichkeit im großen Hörſaal des Reichspoſtzentralamtes,
bei der Gaupropagandaleiter Schulze=Wechſungen (auch im Ausſchnitt), der Schöpfer und Leiter der
Schule, die Feſtrede hielt. Das Ziel des Inſtitutes iſt die Schulung der Funkwarte in
weltanſchau=
licher und techniſcher Beziehung. Der Lehrkörper ſetzt ſich aus Berliner Fachingenieuren zuſammen.
die ihre Tätigkeit ehrenamtlich ausüben.
Der Start der neuen Maſchinen
vom Typ Heinkel „He 70” die im Blitzverkehr zwiſchen Berlin, Frankfurt a. M., Köln und
burg eingeſetzt werden. Sie werden mit einer durchſchnittlichen Reiſegeſchwindigkeit von 300
denkilometern die ſchnellſten Verkehrsflugzeuge der Welt ſein und beiſpielsweiſe die Strecke Beel
Hamburg in 50 Minuten zurücklegen.
Reich und Ausland.
Auslandsreiſen des Panzerſchiffes
„Deulſchland” u. des Kreuzers „Köln”.
Berlin. Panzerſchiff „Deutſchland”, und
Kreuzer „Köln” ſind am 9. Juni zu einer
Erpro=
bungsfahrt in den Atlantiſchen Ozean
ausgelau=
fen. Die Schiffe werden vorausſichtlich am 16.
und 17. Juni Funchal auf Madeira beſuchen.
Außerdem wird der Kreuzer „Köln” vom 22. bis
25. Juni Liſſabon anlaufen, während Panzerſchiff
„Deutſchland” nach Beendigung der Erprobungen
unmittelbar in die Heimat zurückkehren wird.
Der Reichspräſident an den Kreuzer „Karlsruhe‟.
Berlin. Reichspräſident v. Hindenburg hat
an den von einer Auslandsreiſe heimgekehrten
Kreuzer „Karlsruhe” folgendes Telegramm
ge=
richtet:
„Kommandant und Beſatzung des Kreuzers
„Karlsruhe” heiße ich herzlich willkommen in der
Heimat! Dank und Anerkennung für beſonders
erfolgreiche Durchführung der Auslandsreiſe.
gez. v. Hindenburg.”
Aliechin wieder Schach=Welkmeiſter.
Berlin. Am Donnerstag ging das nun
nahezu 11 Wochen währende Ringen um die
Schachweltmeiſterſchaft zu Ende. Der Weltmeiſter,
klar in Führung liegend, benötigte nur noch einen
halben Punkt, den er in der 26. Partie, alſo der
letzten des Wettkampfes, Donnerstag abend
er=
zielte. In einem Damengambit kam der
Welt=
meiſter durch ſehr geſchicktes Spiel leicht in
Vor=
teil. Nach dem Damentauſch behielt er einen
Mehrbauern, hatte aber offenbar keine große Luſt,
die Partie auf Gewinn zu ſpielen. Dieſer wäre
allerdings auch nur nach äußerſt ſchwerem Kampf
möglicherweiſe zu erzielen geweſen. Die Partie
endete demnach frühzeitig unentſchieden. Dr.
Aljechin bot das Remis an, welches der Deutſche
Bogoljubow im 28. Zuge annahm. Dem Endſpiel
in der Krolloper wohnte auch
Reichsjuſtizkommiſ=
ſar Dr. Frank bei, der als großer Förderer des
Schachſpiels bekannt iſt. Dr. Frank beglückwünſchte
Schachweltmeiſter Dr. Aljechin und unterhielt ſich
noch längere Zeit mit ihm und Bogoljubow über
die nächſten in Ausſicht genommenen großen
Schachkämpfe.
„Graf Zeppelin” 200 Kilometer vor Pernambuco.
Hamburg. Wie die Deutſche Seewarte mit
teilt, ſtand das Luftſchiff „Graf Zeppelin” um
5.35 Uhr MEZ. bei Maceico, mithin nach 18
½=
ſtündiger Fahrt von Rio de Janeiro nur noch
200 Kilometer von Pernambuco entfernt.
An die preußiſche Akademie der Künſte
berufen.
Auszeichnung für die Kämpfer des 9. November 1923.
Das Ehrenzeichen,
das der Führer den alten Kämpfern der SA, der Reichskriegsflagge und des Bundes Oberland, die
an der nationalen Erhebung in München am 9. November 1923 aktiv beteiligt waren, verliehen
hat. Die Medaille, die auf der Rückſeite die Feldherrnhalle in München zeigt, wird am ſchwarz
weiß=roten Bande getragen.
Profeſſor Max Kutſchmann
bon den Vereinigten Staatsſchulen für freie und
angewandte Kunſt in Berlin wurde durch den
breußiſchen Miniſterpräſidenten zum Leiter eines
Meiſterateliers für Malerei an der preußiſchen
Akademie der Künſte zu Berlin ernannt. Konſequenzen ziehen und umkehren werde.
Schwere Schießerei mit Einbrechern.
Zwei Tote.
Gerlfangen (Saargebiet). Im
benachbar=
ten lothringiſchen Grenzort Colmen kam es in der
Nacht zum Mittwoch zwiſchen zwei Einbrechern
und der Gendarmerie und den Ortseinwohnern
zu einem ſchweren Feuergefecht, wobei ein
Ein=
brecher ſowie ein Einwohner aus Colmen
erſchoſ=
ſen wurden. Die Einbrecher waren bei einem
Einbruch in einer Wirtſchaft von dem Beſitzer
überraſcht worden, den ſie mit einem Knüppel
niederſchlugen und dann die Flucht ergriffen. Der
Gaſtwirt, Peter Erel, konnte jedoch die
Ortsein=
wohner alarmieren und mit ihnen die Verfolgung
aufnehmen. Als ſich die beiden Einbrecher im
Walde verfolgt ſahen, griffen ſie zur Schußwaffe
und verletzten den 33jährigen Nikolaus Henn
töd=
lich durch Herzſchuß. Mittlerweile hatte die Gen
darmerie den Wald umzingelt. Als die
Ein=
brecher ſich geſtellt ſahen, feuerten ſie abermals
und verletzten den Gendarmen Kirſch durch einen
Schuß in den Arm. Kirſch ſchoß ebenfalls und
verletzte den einen der beiden Einbrecher, namens
Ludwig Pierre, tödlich. Pierre war früher
ein=
mal Knecht in der Wirtſchaft Erels geweſen. Der
zweite Einbrecher, der 22jährige Jakob Wilhelm
Pflederer aus Spittel, der erſt vor ſechs Wochen
aus dem Gefängnis entlaſſen worden war, konnte
zunächſt entkommen, wurde aber ſpäter von den
Gendarmen in einem Heuhaufen verſteckt
aufge=
funden und feſtgenommen, wobei die Beamten
Mühe hatten, ihn vor der Volkswut zu ſchützen.
3½ Jahre Gefängnis für den Hochſtapler
und Betrüger Reinmuth.
Frankfurt a. M. Am geſtrigen letzten
Ver=
handlungstag gegen den Betrüger und
Hochſtap=
ler Reinmuth beantragte der Vertreter der
An=
klage 5 Jahre Gefängnis und 5 Jahre Ehrverluſt.
Die Verteidiger plädierten auf mildere Beſtrafung
und Freiſprechung in einzelnen Fällen. Das
Ge=
richt verurteilte den Angeklagten unter
Frei=
ſprechung in den übrigen Fällen wegen verſuchter
Notzucht in zwei Fällen, ſchwerer
Urkundenfäl=
ſchung, Erpreſſung in Tateinheit mit
Amtsan=
maßung und Betrugs in vier Fällen zu 3½ Jahren
Gefängnis, unter Anrechnung von vier Monaten
Unterſuchungshaft. Der Angeklagte habe alle
Ver=
anlaſſung gehabt, ein Geſtändnis abzulegen, aber
er habe die ihm hier gegebene Chance nicht
ge=
nützt. Strafmildernd könne berückſichtigt werden,
daß der Angeklagte als Pſychopath, nicht als
nor=
maler Menſch zu behandeln ſei. Auf Ehrverluſt
erkannte das Gericht aus dem Grunde nicht, weil
es die Hoffnung habe, daß der Angeklagte aus
den jetzt gemachten Erfahrungen doch noch die
Oppenheimerprozeß bis zum 22. Juni vertagt.
Frankfurt a. M. Vor der geſtrigen
Ver=
handlung hatte der Angeklagte Oppenheimer einen
Nervenzuſammenbruch. Die
Sachverſtändigengut=
achten gingen übereinſtimmend dahin, daß
Oppen=
heimer vorläufig nicht vernehmungsfähig ſei. Die
Verteidigung beauftragte daraufhin, den Prozeß
auf unbeſtimmte Zeit zu vertagen und den
Haft=
befehl aufzuheben, da ein Fluchtverdacht nicht
vor=
liege. Der Staatsanwalt widerſprach dem
An=
trag der Verteidigung auf Haftentlaſſung, da er
Fluchtverdacht als beſtehend betrachtet. Das
Ge=
richt beſchloß daraufhin, die Verhandlung eine
Woche, bis zum 22. Juni, auszuſetzen. Der
An=
trag auf Haftentlaſſung wurde abgelehnt. Die
Sachverſtändigen werden den Angeklagten unter
Bewachung halten und im Falle der
Haftunfähig=
keit Meldung erſtatten.
Unwetterkataſtrophe in Griechenland.
Athen. Durch einen Gewitterſturm wurde in
der Stadt Saloniki ein gewaltiger Schaden
ange=
richtet. Sechzig Häuſer wurden durch das
Un=
wetter zerſtört, 120 Familien wurden obdachlos.
Zwei Mädchen wurden durch Blitzeinſchläge ge
tötet.
Die franzöſiſchen Flugunfälle.
Paris. Die Unglücksſerie im franzöſiſchen
Militärflugweſen dauert an. Nachdem erſt am
Mittwoch in den Pyrenäen zwei Flieger getötet
und ein dritter ſchwer verletzt wurden, ſtürzte am
Donnerstag abend auf dem Flugplatz Rennes ein
Militärflugzeug kurz nach dem Aufſtieg infolge
Geſchwindigkeitsverluſtes aus geringer Höhe ab.
Der Führer des Flugzeuges wurde auf der Stelle
getötet und der Beobachter lebensgefährlich
ver=
letzt.
Finniſche Jacht bei einer Hochſeeregatta geſunken.
Reval. Während der Hochſeeregatta von
Hel=
ſingfors nach Reval ſank, etwa in der Mitte des
Finniſchen Meerbuſens, die finniſche Jacht „
In=
dro‟ Eine Sturzwelle hatte die Achterluke
zer=
ſchlagen, worauf das Fahrzeug innerhalb von
zwei Minuten abſackte. Zwei junge Finnländer
ertranken, während der Beſitzer und eine an
Bord befindliche Dame von einer vorbeifahrenden
Jacht gerettet werden konnten.
Dorfbrand in Aegypten.
Kairo. In einem Dorf in der Nähe von
Bilbeis ereignete ſich ein Brand von großem
Aus=
maß. Dabei kamen 10 Perſonen ums Leben,
wäh=
rend 40 Leute ſchwere Verletzungen erlitten.
200 Behauſungen wurden durch das Feuer
zer=
ſtört.
Einzigartiger Bauplan in der Rhön.
Weimar. Der thüringiſche Miniſte=rozu Zuſammenſch
der Fa
geehrt,
ndde
Vereit
enden herzlich
in Vertretern de
zen Organiſatigl
ſewart der DT,
obe, um dem 2.
fſüt „Seid ein
Vereine das A
ſt-u de Geſchicke
Die „ſ5er” das
itUn erbaut haben
eu i0 Nahezu 0 P.
r 1 ihren Angehörie
zerrütt. 17 ſtarben der
ter die Fahnen ſen.
Frpelle das Lied vo
Elarag kam, aus der
wurde dieſes
* Beifall!) Dan
tung aus für
reichte er dem
ſir nach Kräften z
sbeſondere der
dent Marſchler hat in ſeiner Eigenſchau / Leibesübung
Wirtſchafts= und Finanzminiſter Vertrete. u5. Turnbrude
thüringiſchen Preſſe zu einer Beſichtigun ”tun dem deutſchen
nach der thüringiſchen Rhön eingeladen. Ir Akung des deutſch
laufe eines Kameradſchaftsabends im Kre=uhſrölliſchen Gedanke
Arbeitsdienſtwilligen des Lagers am Ellen, fahn bis heute zu
machte der Miniſterpräſident, Mitteilun nödankens, Turnen
einem ganz einzigartigen Plan. Auf der 80f un ariſcher Grung
ſteinhut bei Zella in der Rhön ſoll auf „e abeitete Jahn
eigenem Gelände eine Thingſtätte errichter Te der neue Turnerk
den, deren Kern die aus den in großen Am Nenſchen zu bilder
in der Rhön vorkommenden Baſaltfindlingn de Glückwünſche der
errichtende „Burg der alten Garde” bilden jyhre K. Roth, de
Es ſoll ein Gebäude mit etwa 100 Zimmer uußen deutſchen S
richtet werden, in dem die älteſten thürin Melte, eine Quelle 7
unft zu
Parteigenoſſen ihren Erholungsurlaub verb=74 2
tte ſein
können. Das Gelände für die Thingſtätte ſo” hſied „Ein Ruf
ſer Gemeinſchaft der tauſend älteſten thüllwen Darbietungen
ſchen Parteigenoſſen in Erbpacht übergebemiy ſin minutenlang
den. Die tauſend Parteigenoſſen ſelbſt ſollel
in zehn Fähnlein einteilen, die ſich jeweils in
Führer wählen. In einem Saal der Bug
ort. Er betonte
die Namen der tauſend älteſten Parteigeu,7Verſchmelzung in
verewigt werden. Das Inſitzrecht ſoll erblicka=Malſter Verein aus
50 geſtanden
Neben dieſem Gebäude ſoll ein Internat erſ!
in dem die Kinder der älteſten Parteigenoſſe
nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen erzogen 4
den. Um das Burggebäude ſoll ſich ein Kran=
Wirtſchaftsanlagen ziehen, die nach Art des 20 /Aulillee
berghauſes dem Wanderer Zuflucht bieten
Die zur Verpflegung benötigten Lebensmitt
len an Ort und Stelle ſelbſt erzeugt werdem 1 Miel 9arm
ſoll u. a. ein Viehbeſtand von 50 bis 60 1 Ar kommenden S.
ausgeſuchter Tiere gehalten werden als Srſ0 beide Mannſcha
für ein den örtlichen Verhältniſſen angercha. Wenn auch
Rhön=Rind. Eine weitere Neuſchöpfung ſad /hen mußte, ſo
erſte thüringiſche Rhön=Brauerei ſein, die eirie oem Allerdine
klaſſiges Erzeugnis Thüringens in die Welln, 4 ſicht unterſ
Mkaſt, die kein
gen ſoll. Auf der Thingſtätte will der Garue
teilnehmer
alljährlich die tauſend älteſten ParteigeDg
Will unſer
bzw. ihre Nachkommen verſammeln, um mit „Reu ſo muß er
alle ſie bewegenden Fragen zu beſprechen. . 30
Finanzierung des Planes ſei, wie Miniſtechie Polit
ſident Marſchler mitteilte, ohne Mithilff
Staates bereits geſichert.
A der
San Salvador von Hungersnot beclen 3:2 Norhe
Der Beſuc
San Salvador. Die Hauptſtadt va/ 60 1gen wird
Salvador iſt von einer Hungersnot bes
Tauſende arbeiten fieberhaft an der Inſtandſe/9 , — Mion Darn
der durch die Ueberſchwemmungskataſtrophey” 6C. UI
ſtörten Straßen, die zum Hafen führen, und r4s 11 Uh
Zufuhr der Lebensmittel die dort gelagerttw” einem
zu ermöglichen. Im Lande wurde das Kriegn ſüs wrück, Un
verkündet. Die meiſten großen Städte ſind eich Wie
Beleuchtung. Die Pfarrkirche von Ocotepegge9, len ſie
e
rangier=
das Einzige, was von dieſer Stadt übrigsg Elcn
der Kante
ben iſt. Die genauen Ausmaße der ZerſtörtvKſt
ſowie die genaue Zahl der Toten feſtzuſtellenn
äußerſt ſchwierig. Gegenwärtig wird amtluh
Zahl der Toten mit 300 angegeben.
An die Univerſität münchen bert?
Dr. Alfred Schittenhelm,
Profeſſor für innere Medizin in Kiel,. 9.
Ruf an die Univerſität München Olße
ſmstag, 16. Juni 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Spoct, Spiel und Jucnen
Reiufsbielwart R. Munc i Sarmſtauk.
Ausführungen ging er dann auf die Geſchichte des Jahnſchen
Ge=
dankengutes ein, das vollwertig in ſeinem politiſchen Gehalt allein
Weudeerenchtenierer auf. 49 BhrmMtadr durch die deutſchvöliſchen Turnvereine überliefert und erhalten
worden ſei. In den meiſten Turnvereinen wurde die politiſche
Seite des geſchichtlichen Werkes F. L. Jahns vergeſſen, man be=
Zeutnaggert- 29. Maun Yurſäſtadt. ſchränkte ſich auf ſein turneriſches Vermächtnis, die Kamerad=
Der feierliche öffentliche Weiheakt des Zuſammenſchluſſes
ſe den Turnvereine Tgeſ. 75 und Jahn zum „Turnerbund
1875” fand geſtern abend im ſtark beſuchten Turnhaus
Ma=
eöhſaal ſtatt. Mit kurzer Verſpätung, infolge der
Kund=
ſig in der Feſthalle, eröffnete ein flotter Marſch unter der
mut von Obermuſikmeiſter M. Weber das Programm. Nach
Gnmarſch der Fahnen, die von den Anweſenden mit dem
yoim Gruß geehrt, auf der Bühne zu beiden Seiten
Auf=
lug nahmen, und dem Chor der Singmannſchaft „Deutſchland,
ein Vaterland”, hieß
Vereinsführer Phil. Matthes
nweſenden herzlich willkommen. Sein beſonderer Gruß galt
den Vertretern der Behörde, der Turnerſchaft und der
be=
eten Organiſationen in
ur ſtück „Seid einig” nahmen die Führer der beiden
ver=
gen Vereine das Wort zu einem kurzen geſchichtlichen
Rück=
auf die Geſchicke ihrer Gemeinſchaften. Intereſſant war, daß
die 75er” das Turnhaus Mathildenhöhſaal aus eigenen
Mfun erbaut haben, das Jahre ſpäter jedoch in andere Hände
übdung. Nahezu 80 Prozent der 75er ſtanden im Feld und
wur=
heit it ihren Angehörigen bis zur Erſchöpfung der Vereinskaſſe
unwerützt. 17 ſtarben den Heldentod fürs Vaterland. — Während
ſchk ter die Fahnen ſenkten und die Anweſenden erhoben, ſpielte
diet apelle das Lied vom guten Kameraden. — Als 1919 einmal
deut lntrag kam, aus der DT. zur Freien Turnerſchaft hinüberzu=
LAringer auf wertin, wurde dieſes Anſinnen von der Führung einmütig
ab=
gelget (Beifall!) Dank ſprach Turnbruder Matthes der
Stadt=
iyan in R 9s vempltung aus für die Bereitſtellung des Turnplatzes. Zum
Scfü reichte er dem Führer des TV. Jahn, Dietwart Gorr, die
Hafo zum Zuſammenſchluß, und der ſymboliſche Akt dieſer beiden
r.e Leibesübung verdienten alten Turner löſte ſpontanen
Beliu aus. Turnbruder Gorr gelobte treue Zuſammenarbeit, um
veneit nach Kräften zu dienen der deutſchen Leibesübung und
einer
dautuy dem deutſchen Volke. Dietwart Gorr zeichnete dann die
hön eing
Enkacklung des deutſchvölkiſchen TV. Jahn und den Weg des
Faitsa
deutivölkiſchen Gedankens von Walther von der Vogelweide
*S Lagers m über Jahn bis heute zu Adolf Hitler, dem Vollender des
deut=
räfdent
chein hedankens. Turnerbund Jahn war der erſte Verband, der
n Plan. Yu qufr rin ariſcher Grundlage ſeine Organiſation aufbaute. Seit
der Rvon ſol Jahu arbeitete Jahn Darmſtadt mit allen völkiſchen Verbän=
Tyingſtätte u dert nsbeſondere der NSDAP. zuſammen. Wie ſeit 25 Jahren
werd der neue Turnerbund Jahn 1875 daran wirken, den
deut=
s den in gu
ſchein Nenſchen zu bilden und zu ſchaffen. —
enden B
1e Glückwünſche der DT.=Kreisführung überbrachte
Kreis=
alten Garde ½ füfuer K. Roth, der in dieſem Zuſammenſchluß ein Sinnbild
hit ewa 10 ½— dest goßen deutſchen Sehnens nach Einheit und Volksgemeinſchaft
die älteſten ” erbuice, eine Quelle zur Stärkung der Kraft, die großen
Auf=
gabe der Zukunft zu meiſtern — Auch der Turnerbund
Frank=
ſurn . M. hatte ſeine Glückwünſche übermittelt. Das
gemein=
jür die Thine;
ſame lied „Ein Ruf iſt erklungen”, leitete über zu den
ausge=
zeiſuten Darbietungen der Turnerriege am Reck.
br minutenlangem Beifall empfangen, ergriff darauf
Reichsdietwart Kurt Münch
Vort. Er betonte die beſondere Ergriffenheit, die ihn bei
ſiene Verſchmelzung in Darmſtadt erfaßte, da er von ſeinem
Fczurter Verein aus in beſonders herzlichen Beziehungen zum
ſhn geſtanden habe. In oft von Beifall unterbrochenen
ſchaftlichkeit und die Leibesübungen. Der Reichsdietwart erinnert
an die Aufrufe des Turnerbundes vom Frühjahr 1919, in dem
es u. a. heißt: „Deutſchland den Deutſchen; Volkstum, nicht
Welt=
bürgertum: Nationaler Menſch, nicht Weltnarr;
germaniſch=
deutſch; Vaterland, nicht Partei; wehrhaft=ehrhaft; Sein, nicht
Schein: Wahrhaftigkeit, nicht Lüge; Kraft, nicht Schwäche. Blut
und Eiſen, nicht Gold und Ketten; Pflichten und Rechte, nicht
Rechte ohne Pflichten; Sittlichkeit, nicht Zuchtloſigkeit; Freiheit,
nicht Willkür; Ordnung, nicht Wirrnis; Schaffen, nicht Raffen;
Tüchtigkeit nicht Geriſſenheit; Jedem das Seine, nicht jedem das
Gleiche; Männer, nicht Maſſe.
Im Zuge der nationalſozialiſtiſchen Revolution haben ſich die
verſchiedenen Turnverbände zuſammengefunden. Beim Neubau
der deutſchen Leibesübung iſt der Turnerſchaft eine beſondere
Rolle zugeteilt. Wenn das nationalſozialiſtiſche Ziel der
Erneue=
rung unſeres Volkes erreicht werden ſoll, müſſen alle Gruppen
und Kräfte zielſtrebig zuſammengefaßt werden. Aus der Vielheit
der Gruppen und Verbände von Turnen und Sport hat der
Reichsſportführer eine Einheit geſchaffen, deren Grundlage die
heldiſche Erziehung zum deutſchen Menſchen iſt. Neben die
körperliche Ertüchtigung tritt gleichberechtigt
die geiſtig=ſeeliſch=ſittliche Erziehung. Die Turn=
und Sportvereine ſind Erziehungsgemeinſchaften, die nach der
Anordnung des Stellvertreters des Führers, Reichsminiſter Heß,
beſtimmte Aufgaben zuſammen mit der Partei zu erfüllen haben.
Der Redner ging dann im einzelnen auf die Aufgaben des
Dietwartes in den Turn= und Sportvereinen ein, die
Zu=
ſammenarbeit in den Schulungskurſen der Partei und die
Schu=
lung der Mitgliedſchaft durch die Partei. Hierüber ergehen
dem=
nächſt noch Mitteilungen durch die Preſſe. Dietwart und Partei,
Arbeitsfront und „Kraft durch Freude” arbeiten Hand in Hand.
In enger Verbundenheit ſtehen Reichsbund für
Leibesübun=
gen und SA. zuſammen. Der Reichsbund wird noch Aufgaben
erhalten, deren Umfang und Art von der allgemeinen politiſchen
Entwicklung nicht nur in Deutſchland, ſondern in der ganzen
Welt abhängen wird — Das heute noch vielfach ſorgebereitende
Verhältnis Turner= und Sportjugend zur
Hitler=
jugend wird bald eine Klärung erfahren, und wir hoffen, daß
in der HJ. und im BdM. die Leibesübung nach turneriſchen und
Jahnſchen Grundſätzen betrieben werden. — Der Redner ſchloß
mit einem kernhaften Appell, im feſten Glauben an Reich, Volk
und Führer die Kräfte zu finden, unermüdlich und ohne Zagen
in Beruf und Gemeinſchaft zu wirken, durch Kraft und Einheit
auch die deutſche Freiheit zu erringen.
Nach dem Deutſchland=Lied folgten Chorvorträge „Frühling
am Rhein”. „Grüße an die Heimat” und „Untreue”, die Jubel=
Quvertüre des Orcheſters und der harmoniſch=beſchwingte Reigen
der Turnerinnen=Tanzgruppe, die lebhaften Beifall fanden.
Der 2. Vereinsführer, Kreisdietwart Gorr,
hielt daxauf die Schlußanſprache, die in das dreifache Sieg=Heil
auf Volk. Vaterland und den Führer ausklang und mir dem Horſt=
Weſel=Lied endete. Unier dem deutſchen Grußz marſchierten die
Fahnen aus dem Saal und das gemeinſame Lied „Ich kenn einen
Wahlſpruch” beendete die Verſchmelzungsfeier, die in echt
turne=
riſchem Geiſt dazu angetan war, das gegenſeitige Kennenlernen
der neuen Mitglieder des Turnerbundes Jahn 1875 zu erleichtern
und die Feſten der Gemeinſchaft zu verbreitern.
Bei vaterländiſcher Muſik weilten die Anweſenden nach
Mitternacht noch einige Zeit fröhlich=erhoben beiſammen. 5—
Aufftiegsſpiel zur Gauliga.
Polizei Darmſtadt — TB. Heuſenſtamm.
In kommenden Sonntag, 17. Juni, nachmittags 17 Uhr,
tref=
ſvoxktatz. Wenn auch Polizei in Niederrad eine hohe Niederlage, erwarten, daß alle Aktiven an dieſem Abend erſcheinen. Ebenfalls
laſſie Will unſer Meiſter ſeine letzte Chance nicht ſchwinden. Erkrankten und vom Sort Beurlaubten.
ſo muß er ſchon ſein ganzes Können von Anfang bis zum
iih zeigen. — Vorher, um 15.30 Uhr, ſpielen
Jugendmann=
ſcheffte, Polizei — Germania Pfungſtadt.
Heute abend 6.30 Uhr
ſthſigt der Sportverein 98 auf dem Stadion den VfL. Neu= noch vor der Sperre ſtatt.
zib urg. Vorher ſpielt die Reſerve der 98er gegen die hieſige
Undn Der Beſuch dieſer beiden ſicherlich intereſſant verlaufenden
Bechltngen wird ſich beſtimmt lohnen. Eintrittspreiſe ermäßigt.
FC. Union Darmſtadt — SV. 19 Worms=Hochheim.
Er FC. Union empfängt am kommenden Sonntag,
vor=
habn chon lohnen wird.
altz mährten Kämpfer zur Verfügung geſtellt haben.
ſtal Rennbahn). 2 Uhr.
SV. 98 AH. — AH.=Auswahlmannſchaft.
Nalchr an die aufgeſtellten Spieler findet nicht ſtatt.
Deukſches Turn= und Sporkabzeichen.
lich ſte Prüfung für Radfahrer, Gruppe V, morgen,
gam Frankfurter Straße.
Handball.
Handball=Abkeilung T5G. 46.
Wir erinnern unſere Mitglieder an den am Montas, dem
ſemſh beide Mannſchaften zum Aufſtiegsſpiel auf dem Polizei= 18. Juni, ſtattfindenden Volksturnabend auf der Woogswieſe und
hinmemen mußte, ſo iſt die Möglichkeit des Aufſtiegs immer noch erwarten wir die Anweſenheit aller Aktiven am Mittwoch, dem
vomarden. Allerdings darf die Polizeielf ihren Gegner am 20. Juni, auf dem Sportplatz an der Rheinallee zu dem dort
ſtatt=
ſomug nicht unterſchätzen. Heuſenſtamm verfügt über eine findenden Spezialtraining, bzw. einer gleichzeitig ſtattfindenden
Mehnchaft, die keinesfalls ſchwächer iſt als die anderen beiden außerordentlichen Beſprechung, die anſchließend an das Training
Autſgsteilnehmer, und ſie wird ſich keinesfalls überrumpeln ſtattfinden wird. Erſcheinen iſt Pflicht, auch für unſere zur Zeit
Der Spielausſchuß der Handballabteilung.
Spielausfall! Das vorgeſehene Handballſpiel gegen Tgeſ.
Offenbach muß ausfallen, da die Gäſte wegen der
Reichsſchwimm=
woche in Offenbach hier nicht antreten können. Das Spiel findet
Darmſtädker Radſpork-Club 1919.
2. und 3. Lauf zur Klubmeiſterſchaft.
Während die Aktiven der Rennmannſchaft zum 2.
Klub=
nütags 11 Uhr, auf der Rennbahn den SV. Worms=Hoch= lauf über 80 Kilometer auf der Strecke Darmſtadt, Langen,
Offen=
heignzu einem Freundſchaftsſpiel. Das Vorſpiel datiert ſchon thal Urberach, Ober= und Nieder=Roden Dudenhofen Baben=
„cke zurück. Union konnte es ſeinerzeit knapp mit 3:2 für ſich hauſen, Langſtadt Richen, Gr. Umſtadt, Zipfen, Lengfeld,
Rein=
ntugden. Wie die Spielweiſe der Gäſte heute iſt, iſt unbekannt, heim, Dieburg, Darmſtadt ſtarten, abſolviert die Jugend
be=
jedsl dürften ſie einen ſtarken Gegner abgeben, denn in der reits ihren 3. Lauf, der diesmal, weſentlich härter, über Darm=
„tisklaſſe rangieren ſie an 2. Stelle. Wir wiſſen auch, daß in ſtadt (Start), Langen, Offenthal, Urberach, Ober= und
Nieder=
der lonmſer Kante ein harter Fußball geſpielt wird und ſo dürfte Roden, Dudenhofen, Babenhauſen, Altheim, Dieburg, Darmſtadt
hiei uf der Rennbahn ein temperamentvoller Kampf bevorſtehen, (60 Kilometer) führt. — Der Start iſt am kommenden Sonntag
ſo 0u ſich ein Spaziergang unſerer Sportanhänger nach der Renn= 6 Uhr früh Jugend 6.15 Uhr am Oktroihaus, Kranichſteinerſtraße.
3.25 Uhr bzw. 8.45 Uhr dürften die erſten Fahrer der beiden
ion wird mit ſtärkſtem Geſchütz auffahren, da ſich wieder die Gruppen am Ziel — Oberwaldhaus — zu erwarten ſein. Mit
dieſem Lauf werden ſich die „Neunzehner” den letzten Schliff
biger Vereine, Jugend= für die bevorſtehenden ſchweren Rennen wie „Rund um den
Schüler Viktoria Gries= Neroberg”, „Rund um Frankfurt” uſw. geben. — Wie bei den
heungennbahn), 3 Uhr, 2. Schüler — 2. Schüler TSG. 46 Darm= A=Fahrern Decker, Wittich und Seip, ſo werden in der
Jugend=
klaſſe wohl Krüger und Eckerl im Endſpurt um die Plätze
eute abend ſpielt eine komb. Elf gegen die ſpielſtarke, kämpfen. Aber es kann auch anders kommen, und der Rennſport=
Mennſchaft des SV. 98 auf dem Stadion, Spielbeginn anhänger tut gut, wenn er ſeinen Platz rechtzeitig am Ziel
ein=
nimmt.
Am Sonntag trifft die 1 Radball=Mannſchaft des
DRC. (Mink=Huhn) beim Radballturnier in Wiesbaden auf aller=
4 für heute, Samstag, nachm. 16,30 Uhr, angeſetzte Spiel erſte Klaſſe, ſind doch die Weltmeiſter Schreiber=Blerſch (
Ger=
usfallen; das Treffen wird neu angeſetzt. Eine weitere, mania=Wanderluſt, Frankfurt a M.) ebenfalls am Start. Hoffen
wir auf gute Placierung der DRC.=Mannſchaft.
Die Tourenſport=Abteilung trifft ſich am Sonntag,
14 Uhr, am Monument zur Abfahrt zwecks Teilnahme am
2. Kreistreffen in Dreieichenhain. Die Wertung erfolgt hier um
16 Uhr. Rechtzeitiges Antreten erforderlich, da aus verkehrstech=
ZEüntag, vormittags 7.30 Uhr. Treffpunkt Reſtaurant Roſen= niſchen Gründen eventuell, in verſchiedenen Gruppen gefahren
wird. Gäſte ſind im Darmſtädter Radſportklub ſtets willommen.
Nr. 164 — Seite 11
Gewinnauszug
3. Klaſſe 43. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Nachdruck verboten
Ohne Gewähr
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
14. Juni 1934
2. Ziehungstag
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 240 M,
gezogen
2 Gewinne zu 3000 M. 343351
8 Gewinne zu 2000 M. 19241 61172 212421 237750
10 Gewinne zu 1000 M. 108465 135935 172539 220137 381645
20 Gewinne zu 800 M. 29437 66061 57019 80424 89829 177032
204141 241157 272816 382681
44 Gewinne zu 500 M. 27536 37869 73467 85734 96433 131242
138068 150598 190609 213209 214786 218340 221591 241867 258486
266036 273782 289605 362707 364 151 364902 370322
194 Gewinne zu 400 M. 3282 3489 6333 13896 17313 19931 09439
23352 31485 35363 44361 45664 49995 52672 72654 75433 76224
76519 92482 92676 95107 103102 106278 110649 114039 116143
116822 119364 119887 127745 128190 131992 136724 140465 153429
154625 155800 156978 160782 168031 189341 171409 195871 202495
203058 217910 218478 224105 230572 234782 235439 237069 237443
237663 237981 246736 247147 249433 057265 266900 270495 271526
275259 278254 281337 283087 285984 586 729 288607 092823 296645
299280 302000 305379 311054 319411 318595 320364 321132 327888
330274 340492 350593 353777 354205 363684 363820 365836 374381
374820 377976 378357 281760 384624 387274 387474 390560
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 240 M.
gezogen
2 Gewinne zu 100000 M. 17480
2 Gewinne zu 50000 M. 299692
2 Gewinne zu 3000 M. 189122
8 Gewinne zu 2000 M. 4639 8076 87414 196425
12 Gewinne zu 1000 M. 13458 248796 320349 321877 360948
384817
20 Gewinne zu 800 M. 5702 22966 37931 47078 63041 127700
130072 176311 273240 350115
48 Gewinne zu 500 M. 20373 21714 32811 36635 50452 62419
74698 107550 112046 132806 184870 185023 208320 220599 223491
225718 264502 260019 274186 291232 318917 324853 360548 380216
150 Gewinne zu 400 M. 2777 6708 9723 15463 20710 22193 26188
27571 34943 41926 45725 53963 54698 58337 68261 72388 73279
81485 89970 94148 95668 108894 108984 118661 121397 129483
137553 138802 140298 140316 141036 142024 146851 163029 156815
157066 158915 168040 166490 167150 174483 176059 180434 185322
191867 194063 199638 219423 225 149 226663 230848 235037 243338
243545 251777 252327 255630 2596 13 259677 268872 279897 281835
282043 282111 286758 286896 295323 299381 323466 324067 332999
341638 352128 370451 378538
20 Tagesprämien.
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
14447 18138 41979 104996 117639 182691 244745 312370 364917
395978
Die Ziehung der 4. Klaſſe der 43. Preußiſch=Süddeutſchen
(269. Preußiſchen) Staatslotterie findet am 11. u. 12. Juli 1934 ſtatt.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Samstag, 16. Juni
5.45: Choral, Zeit, Wetter. — 5.50 und 6.15: Gymnaſtik. — 6.40:
Zeit, Meldungen. — 6.50: Wetter. — 6.55: Schallplatten: Dem
Sommer entgegen. — 8.15: Waſſerſtandsmeldungen. Wetter. —
820: Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.30: Nur Trier: Werbekonzert.
10.00: Nachr. — 10.10: Schulfunk: Ernſtes und Heiteres von
Land und Leuten an der Saar — 11.00: Werbekonzert. —
11.40: Meldungen. — 11.50: Sozialdienſt.
12.00: Bummel durch Operetten, (Schallpl.). — 13.00: Zeit, Nachr.,
Saardienſt. — 13.10: Nachr. — 13.20: Stuttgart: Philharmon.
Orcheſter. Wiener Weiſen. Ltg.; Fritz Wilm=Wallenborn. —
Dazw. (13,50): Zeit. Nachr. — 14.30: Fröhliches Wochenend.
15.10: Stuttgart: Lernt morſen! — 15.30; Wetter. — 15.45:
Quer durch die Wirtſchaft.
16.00: Berlin; Bunter Nachmittag. Georg Grueber mit ſeinen
So=
liſten. — Zwiſchenſpiel: Schauſpieler der jungen Generation. —
18.00: Stimme der Grenze. — 18.20: Wochenſchau. — 18.35:
Stegreifſendung. — 18.50: Zeit, Wetter.
19.00: Köln: Heiteres Wochenende. — 20.00: Zeit, Nachr. —
20,05: Saarländiſche Unſchau. — 20.15: Alle Mann an Bord.
Ein bunter Abend in Verbindung mit der NS.=Gemeinſchaft
„Kraft durch Freude‟ — 22.20: Zeit Nachr. — 22.35:
Stutt=
gart: Du mußt wiſſen. — 22.45: Nachr., Wetter, Sport. —
23,00: Stuttgart: Tanzkapelle des Philharmon. Orcheſters. —
24.00: Szenen aus. Der Zigeunerbaron”, von Joh. Strauß.
(Schallpl.). — 1.09: Freiburg: Im Hebelſtüblt. Fröhliche Stunde
aus dem Markgräfler Land.
Deutſchlandſender
Welle 1571
Deutſchlandſender: Sonnabend, 16. Jum
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr. — 6.00: Berlin: Gym
naſtik. — 6.15: Tagesſpruch. — 6.20: Königsberg: Frühkonzert.
In einer Pauſe (gegen 7.00): Nachr. — 8.00: Sperrzeit. —
8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.40: Turnen und Spel
ber den Auslandsdeutſchen. — 10.00: Nachr. — 10.10:
Kinder=
liederſingen für die Grundſchule. — 11.00: Leipzig:
Eröff=
nung d. Gaukongreſſes der Gauleitung Thüringen der NSDAP.
aus Gera in Thüringen mit Reden des Reichsminiſters Dr.
Goebbels und des Reichsleiters Pg. Roſenberg.
12,00: Seewetterbericht. — 12.15: Dresden: Dresdner
Philhar=
monie. Ltg.: Bruno Scheſtak. — 12.55: Zeitzeichen. — 13.004
Wetter. — Anſchl.: Geſang und Tanz zum Wochenende. (
Schalle=
platten. — Anſchl.: Wetter — 13.45: Nachr — 14.00: Spern
zeit. — 14.45: Glückwünſche. — 15.00: Wetter, Börſe.
15.15: Kinderbaſtelſtunde: Wir baſteln Wurzelmännchen. — 15.45:
Karl Emil Weiß: Wirtſchaftswochenſchau.
16.00: Breslau: Orcheſtergemeinſchaft der Landesmuſikerſchaft
Schle=
ſien. Lig.: Friedr. Weißhaupt. — 17.30: G. Schäfer:
Sport=
wochenſchau. — 17.55: Allotria mit dem Hallotrio. — 18.35:
Alles mat herhören. . . — 18.50: Der deutſche Rundtunk
bringt.
19.00: Mit Pauken und Trompeten (Schallpl.) — 19.45:
Vor=
ſchau auf die Kieler Woche. — 20,00: Kernſpruch. — Anſchl.:
Wetter, Nachr. — 20.10: Glückliche Reiſe mit Ed. Künneke.
Muſikaliſcher Non=Stop=Flug. — 22.20: Weiter=, Tages= und
Sportnachr. — 22.45: Seewetterbericht. — 23.00: Glückliche
„Heim”reiſe mit der Tanzkapelle des Deutſchlandſenders.
Weiterbericht.
Das von der Biscaya bis nach Finnland ſich ausbreitende
Hochdruckgebiet beherrſcht die Wetterlage. Bei vorwiegend
öſt=
ſicher Luftzufuhr iſt mit vielfach heiterem und recht warmem
Wetter zu rechnen, wenn auch ſpäter vereinzelt Gewitterneigung
aufkommen dürfte.
Ausſichten für Samstag: Ueberwiegend heiter und tagsüber ſehr
warm, trocken.
Ausſichten für Sonntag: Im ganzen noch Fortdauer der
Wetter=
lage, jedoch vereinzelt aufkommende Gewitterneigung.
2Yiblich.
Juäut Friſeuſe,
migllert
Friſu=
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ling.
Selbſtge=
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Lichtbilder
Zeugnisabſchriften
uſw. ſind für den Einſender wertvoll
u. werden in vielen Fällen dringend
benötigt. Anſere Auftraggeber
wer=
den daher gebeten, Bewerbungs=
Unterlagen ſeweils ſchnellſiens
zurück=
zuſenden.
Auf Chiffre=Anzeigen keine
Original=
zeugniſſe einſenden.
Seite 12 — Nr. 164
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 16. Juni 119
Zur Reichs=Schwimmwoche vom 17.—24. Juni.
Jeder Deutſche ein Schwimmer! Unter dieſem Motto
veranſtaltet die Deutſche Lebensrettungs=Geſellſchaft die
Reichs=Schwimmwoche. Wenn auch ſeit Jahren und
Jahrzehnten Schwimmer und Turner unabläſſig die
Not=
wendigkeit einer großangelegten Werbung für dieſen
herr=
lichen Sport forderten, ſo blieb es doch dem neuen Geiſt.
Achtung! Los! Ein kraftvoller und guter Start ſeßzt zähes Ueben voraus.
der heute in unſer ganzes Sportleben eingezogen iſt, vor= „wenig ſchwerer als Waſſer iſt (bei leerem Magen und
voll=
behalten, dieſen Wunſch zur Tat werden zu laſſen. In geatmeter Lunge ſogar nur 0.960), ſo kann man leicht
ver=
zahlloſen Veranſtaltungen, Kundmachungen und Artikeln ſoll" ſtehen, daß die erforderlichen Bewegungen zum Halten über
jeder Deutſche, ob Mann oder Frau, auf die ungeheure
Bedeutung hingewieſen werden, die der Schwimmſport nicht
nur für den einzelnen ſondern für das ganze deutſche Volk
und ſeine Geſundheit hat. Das Schwimmen iſt ja nicht allein
ein Sport oder eine Leibesübung, es geht weit über dieſen
Rahmen hinaus. Schwimmen iſt zu einem großen Teil
Betätigung des Selbſterhaltungstriebes.
eine inſtinktive Schutzmaßnahme gegen den naſſen Tod, der
heute noch alljährlich in Deutſchland weit über 8000 Opfer
fordert!
Man hat das Schwimmen als die hygieniſchſte aller
ſportlichen Betätigungen bezeichnet und das mit Recht. Der
Schwimmer ſchluckt nicht den Staub des Sportplatzes
ſon=
dern er hält ſich immer in reinſter, ſtaubfreier Luft auf, die
keinerlei Krankheitskeime enthält. Mit der größte
geſund=
heitliche Vorteil des Schwimmens iſt aber ohne Zweifel die
Kräftigung und Stärkung, die die inneren
Or=
gane dabei erfahren, beſonders Herz und Lunge. Durch den
während des Aufenthalts im Waſſer eintretenden
Wärme=
verluſt wird das Herz notwendigerweiſe zu erhöhter
Tätig=
keit angeregt. Es wird alſo bedeutend kräftiger und
wider=
ſtandsfähiger. Der Waſſerdruck auf den Bruſtkorb, der im
Mittel etwa die ſtattliche Stärke von 36 Pfund erreicht,
zwingt aber auch die Lunge zu ſtärkerer Arbeit. Man
er=
kennt deshalb den eifrigen Schwimmer ſofort an dem gut
ausgebildeten, ſtarken Bruſtkorb. Daß durch die Einwirkung
des Waſſers auf das Gefäß= und Nervenſyſtem ſtändig ein
Gefühl der Friſche und des Wohlbehagens erzeugt wird,
kommt in höchſten Maße dem Geſamtorganismus
zugute.
Der Anfänger, der zum erſten Male ins Waſſer geht,
fühlt als größtes Hindernis die Wirkung des Waſſerdrucks
und das dadurch hervorgerufene Gefühl der Beklemmung. Waſſer nur ganz gering zu ſein brauchen. Der Nicht=
Sich trotzdem dem naſſen Element anzuvertrauen, erfordert
einen ſtarken Willen und eine Portion Mut, was zu ſchulen
dem einzelnen ja nicht nur für den Schwimmſport zugute
kommt ſondern für praktiſche Fälle in allen Lebenslagen.
Nun muß man aber bedenken, daß all dieſe
geſund=
heitlichen und ſeeliſchen Vorteile, die das Schwimmen mit
ſich bringt, erſt dann voll zur
Geltung kommen können,
wenn man den herrlichen
Sport nicht nur an ein
paar ſchönen Sommertagen
treibt, ſondern
ſyſtema=
tiſch das ganze Jahr über.
Der Zweck des
gro=
ßen Werbefeldzugs
für das Schwimmen ſoll
nicht der ſein,
Wettſchwim=
mer und Rekordmänner zu
züchten, ſondern ſolche
Schwimmer, die eine gute
Durchſchnittsleiſtung
aufwei=
ſen können. Und zu dieſer
durchſchnittlichen. Leiſtung
gehört nicht nur die
Be=
herrſchung aller
Schwimm=
arten ſondern auch die
Kenntnis des
Ret=
tungsſchwimmens.
Deshalb erhebt ſich
gleich=
zeitig die Forderung, daß
jeder Schwimmer ein Retter
ſein ſoll.
Schwimmen
ler=
nen iſt außerordentlich
leicht. Wenn man bedenkt,
daß das ſpezifiſche Gewicht
des Menſchen nur 1,018 bis
1,082 beträgt, alſo nur ganz
Die erſten Uebungen im Rettungsſchwimmen.
Gerade in der letzten Zeit hat ſich neben dem Bruſt=”
ſchwimmen aber auch das Kraulen mehr und mehr durch=”
geſetzt, das man vielleicht ſogar als die Urform der menſch= Schwimmkunſt bezeichnen kann. Vor dem Bruſtſtik)
hat es den Vorteil, daß der Schwimmer bedeutend ſchnellem
vorwärts kommt. Die Arme ziehen den Körper gewiſſer= zut entſprach. Die
maßen im Waſſer vorwärts, die Beine machen dabei die
Bewegung nur eines Armes mit. Der gute Schwimmer
muß jede Schwimmart beherrſchen, denn erſt, wenn er mitl
Reitungsſchwimmen: Der Schwimmer (links) hält in Rückenlage den Kopf des Erſchöpften (rechts) über Waſſer
und bringt ihn ſicher an Land.
A
ver
ſtaft geiöt
nochen dauern!
vunden wo
nien des Ausl.
gewannen.
uſtzer 5. Bub!
raltien wurden al
Ueberhaupt
varen 7 Prozenl
Ziodende 8 und
int höher. Kursſt
ſarit der Chade
tsientlich über den
ſahmen der Allgl
SſeEruitäts=Lieferung:
eit-eiſen im Anſchluß
Mee, die bekanntlichl
Aauchgten dei d
pten. Inwieweit
As nch nicht zu ſe
rit wurden, rechne
in Aitien der A.=G.
uneiva 6 Prozent, d
M Ovdendenzahluns
raß der Vorſtand
zienzahlung wieder
A pugegen entſchieder
etgen Gewinn nur
nnenlegung von
men der Börſe, die
* Aublikumsintereſ
dr auf die vielen
fusnehmens, wie K
wucdem fanden die
Alrachten, im Rahm
zuigen für etwa 350
feu, g. auch Farber!
Die Ausführungen
wſtehende Steuerſel
Mtsmarktes ſowie
uführung der frei!
unmung aus. Ste
Usfinanzminiſters,
wrin=Kroſigk dara
zutlage nur durch
kun der Regierung
Da Reichsbankprä
Mſharf gegen das 1
iis uaß am Renterl
ir nug durchſetzen
zr lneihen in der !4
Zit eiſten Anzeich
USourzugsaktien um
Unzen daß auch hie
zun ſei. Man wir
eusanleihe, deren
iſen werden, abn
zu ſagen läßt, ſ0
ei Geldmarkt
Eps, doch hielt ſi
Mfen weiterhin b
15. die Fälligkei
Ekeine Prolongati
No ſiegend angeb.
M in die Disku
Mknichen Palut
Aie durch amerikan
N2. Das Pfund
Mten lagen kaum p
ſchwimmer braucht alſo nur ein wenig Mut zu haben,
dann wird er nie ſinken. Er braucht nur mit den Füßen,
mit denen der Menſch ſtets zuerſt ſinkt, Waſſer zu treten,
um mit leichter Mühe den Kopf über Waſſer halten zu
können. Die Hauptſache iſt, ruhig zu atmen und nicht
Nicht nur ſchwimmen können, ſondern auch Könner im
Schwimmen! Unſer Bild zeigt Vierkötter, den durch
zahl=
reiche Erfelge bekannten Schwimmer der langen Strecke.
nervös und zappelig zu
einmal die Technik dieſer
Bewegungen, ſo iſt es ſo
gut wie ausgeſchloſſen, daß
man ſie je wieder verlernt
Man wird ſie, ſowie man
ins Waſſer kommt. ganz
mechaniſch ausüben.
Die Schwimmkunſt
iſt ſo alt wie die Menſchheit
ſelbſt. Bei allen
Naturvöl=
kern, die nicht gerade in
vollſtändig waſſerloſen
Step=
pen hauſten, war ſie eine
Selbſtverſtändlich=
keit. Von den
Kulturvöl=
kern kann man das leider
nicht ſagen. Die
Verweich=
lichung hat auch hier Platz
gegriffen. Bereits im Jahre
1588 erſchien eine
Abhand=
lung über die
Schwimm=
kunſt von Wymann. Der
Verfaſſer brachte ſehr
aus=
führliche Beſchreibungen
über das Erlernen des
Schwimmens und unterhielt
ſeine Leſer dabei noch durck
Erzählungen über phanta
ſtiſche Taucherleiſtungen
Der Begründer des heutigen
Schwimmſtoßes, d h. der
Schwimmtechnik von heute.
iſt General von Pfuel der
ein grundlegendes Buch über
Schrimmen geſchrieben hat.
werden. Beherrſcht man
dem Waſſer vollkommen vertraut iſt, kann er den
Schwimm=
ſport mit dem geſundheitlichen Erfolg betreiben, den fonſt
keine andere Sportart geben kann. Von der friſchen Luft
und der Sonne gebräunt mutig und aufrecht, ſo ſteht der
Schwimmer, deſſen Körper ſich von dem des Nichtſchwime
mers vorteilhaft unterſcheidet, vor uns als ein Menſch, wie
er ſo recht in die heutige Zeit paßt.
Polizei und SA. zeigen, wie Geretteie kürz nach Verlaſfen des Waſters weggetragel
werden.
Nummer 164
Samstag, 16. Juni
blatte
Börſe und Geldmarkt.
Beſte Börſen.
neben den !.
und mehr *
Urform der M
Vor dem M5
bedeutend 4
Körper gw
gute Schmn
iw erſt, wenn !
Sie Berichtswoche ſtand im Zeichen einer kräftigen
Aufwärts=
igung aller Aktien, wobei ſogenannte Rohſtoffwerte und
er=
mieiche Dividendenpapiere im Vordergrund ſtanden. Zu dem
5y jäglichen Käufer der letzten Wochen, dem Ausland, iſt
neuer=
dus wieder in ſtärkerem Maße, das Publikum hinzugetreten.
Ue ehen von den Kursſprüngen einzelner Spitzenwerte waren
hAktienkurſe i mDurchſchnitt 2 bis 4 Prozent höher als in der
hmoche. Die zuverſichtliche Stimmung wurde durch die
fort=
ſchit enden Erfolge am Arbeitsmarkt und die günſtigen Berichte
w der Induſtrie, insbeſondere die weiter ſteigende
Roheiſen=
vinnung, ſtark gefördert. Die Lähmung, die ſeinerzeit durch die
ih 4 Wochen dauernden Transferbeſprechungen eintrat, iſt faſt
uig überwunden worden. Am Braunkohlenaktienmarkt waren
Käufen des Auslandes geradezu Rekordgewinne zu verzeich=
So gewannen Rheiniſche Braunkohlen etwa 13 Prozent,
Niuerlauſitzer 5, Bubiag 6. Durch die Steigerung der
Braun=
hwenaktien wurden auch RWE. mitgeriſſen, die 5 Prozent höher
üiſſen. Ueberhaupt waren alle Tarifwerte ſtark begehrt.
Lah=
nver waren 7 Prozent. Deſſauer Gas angeſichts der unveränder=
D ividende 6 und Schleſiſche Elektrizitäts und Gas ſogar 12
Aſient höher. Kursſchwankungen von etwa 10 Punkten waren
ayMarkt der Chade=Anteile zu verzeichnen, die ſchließlich nur
umeſentlich über den Notierungen der Vorwoche lagen. Aus
dmRahmen der Allgemeintendenz fiel die Kursentwicklung der
ſrizitäts=Lieferungs=Aktie, die 10 Punkte einbüßte, da in
Bör=
meiſen im Anſchluß an die Mitteilungen der Bank elektriſcher
The, die bekanntlich Mehrheitsbeſitzer der ELG. iſt, die
Ab=
ſ Nzausſichten bei dem Unternehmen etwas ungünſtiger beurteilt
nuen. Inwieweit derartige Vermutungen berechtigt ſind, iſt
j 99 noch nicht zu ſehen. Nachdem 1932 6 Prozent Dividende
u ilt wurden, rechnet man für 1933 mit etwa 4 Prozent. Auch
dulktien der A.=G. für Verkehrsweſen beklagten einen Verluſt
umetwa 6 Prozent, da die Hoffnungen auf eine Wiederaufnahme
4ndividendenzahlung etwas gedämpft worden ſind. Es
verlau=
t aß der Vorſtand ſeinerzeit den Wunſch gehabt habe, die
Divi=
d menzahlung wieder aufzunehmen, doch habe ſich der
Aufſichts=
undagegen entſchieden. Die Daimler=Aktie konnte ihren 6
pro=
ugen Gewinn nur zur Hälfte aufrecht erhalten, nachdem die
Ummenlegung von 5:3 nicht ganz den optimiſtiſchen
Erwar=
tumen der Börſe, die mit einem Kapitalſchnitt von 10:7 gerechnet
hu” entſprach. Die Farben=Aktie lag erneut 3 Prozent höher.
Da Publikumsintereſſe gerade für dieſes Papier iſt recht groß,
moti auf die vielen zuverſichtlich beurteilten Arbeitsgebiete des
Umrnehmens, wie Kunſtſeide, Stickſtoff uſw. verwieſen wird.
Müwem fanden die dem amerikaniſchen Präſidenten erteilten
olnachten, im Rahmen der Handelspolitik Amerikas
Zollerleich=
tAugen für etwa 350 Artikel zu gewähren, Beachtung, da in der
Lß1. a. auch Farben genannt wurden.
Die Ausführungen des Staatsſekretärs Reinhardt über die
biuſtehende Steuerſenkung und über die Weiterentlaſtung des
Mchitsmarktes ſowie die Ankündigung energiſcher Schritte zur
Duführung der freiwilligen Anleihe=Konverſion löſten freudige
ummung aus. Stark begrüßt wurde weiterhin die Rede des
esfinanzminiſters, der jede Devalvation ablehnte, wobei
merin=Kroſigk darauf hinwies, daß die Schwierigkeiten der
Zurilage nur durch die Initiative des einzelnen Exporteurs,
von der Regierung geſtützt werden müſſe, behoben werden kön=
Da Reichsbankpräſident Schacht auch im Namen der
Reichs=
ſcharf gegen das Devalvationsgerede Stellung nahm, iſt zu
ſin, daß am Rentenmarkt ſich bald wieder eine freundlichere
Sichim ung durchſetzen wird, nachdem ſich Pfandbriefe und
Kom=
nnichtlanleihen in der letzten Woche um etwa 1 Prozent
abſchwäch=
teg Die erſten Anzeichen hierfür ſind die Steigerung der
Reichs=
beil Vorzugsaktien um 2½ Prozent im Zuſammenhang mit
Ver=
unungen, daß auch hier mit einem günſtigen Umtauſchangebot zu
raichen ſei. Man wird aber erſt einmal den Erfolg der neuen
Aetsanleihe, deren Zeichnungsliſten am 21. dieſes Monats
ge=
ſctillen werden, abwarten müſſen. Soweit ſich bis jetzt ſchon
etuus ſagen läßt, ſcheinen die Ergebniſſe recht erfreulich zu ſein.
r Geldmarkt ſtand im Zeichen der Steuertermine und des
Maos, doch hielt ſich der Satz für Blankotagesgeld für erſte
Albrſen weiterhin bei 3½ bis 4½ Prozent. Dem Markt dürfte
aur 5. die Fälligkeit von Schatzanweiſungen zugute kommen,
faült keine Prolongation erfolgt. Privatdiskonte waren dagegen
üüſtewiegend angeboten. Am Valutenmarkt war der Dollar etwas
feütz, da die Diskuſſion über eine weitere Devalvation der
amkaniſchen Valuta abgeflaut iſt. Eine ſtärkere Befeſtigung
wnue durch amerikaniſche Goldkäufe in Paris und London
unter=
buven. Das Pfund ſchwächte ſich dagegen weiter ab. Die
Gold=
vualten lagen kaum verändert.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
die Indexziffer der Metallpreiſe. Die Preisindexziffer der
teallwirtſchaft, Metallwiſſenſchaft, Metalltechnik” ſtellte ſich am
uni 1934 auf 49,0 gegen 48,6 am 6. Juni (Durchſchnitt 1909
i4 913 — 100), ſtieg alſo um 0,8 Prozent der Ziffer vom 6. 6.
Fürdie einzelnen Metalle wurden folgende Einzelindexziffern
er=
refhet: Kupfer 35,2 (am 6. Juni 34,6), Blei 53,1 (51,6), Zink
4L/ (1,6), Zinn 81,2 (82,0), unverändert: Aluminium 111,1,
Nk4 83,1, Antimon 62.8.
Einfuhrlizenzſyſtem für Kaffee. Nach Mitteilung des RWM.
watam 1. Juli 1934 vorausſichtlich ein Einfuhrlizenzſyſtem für
Käue zur beſſeren Kontrolle und einer Steuerung der Kaffee=
Elyhr eingeführt werden. Eine Beſchränkung der
Geſamtein=
ſuiſoon Kaffee iſt nicht beabſichtigt. Indeſſen wird die Kontrolle
wain der Notwendigkeit zum Abſchluß von
Kompenſationsgeſchäf=
teln ie Möglichkeit bieten, mehr deutſche Fertigwaren als bisher
ſodden Kaffee=Exportländern zu liefern. Insbeſondere rechnet
mundamit, daß ſich diejenigen Staaten, mit denen Deutſchland
eisrzaſſive Handelsbilanz hat, zu einem erhöhten Bezug deutſcher
Eigniſſe verſtehen werden. Einfuhrbewilligungen ſollen nur
in dm Umfange erteilt werden, in dem eine Bezahlung des
Kaf=
ſeisnittels Deviſen oder über Austauſchgeſchäfte möglich iſt.
kermine der Leipziger Herbſtmeſſe 1934. Die Leipziger
Herbſt=
mus 1934 wird am Sonntag, den 26. Auguſt, beginnen und bis
eishließlich Donnerstag, den 30. Auguſt, dauern. Die
Textil=
masſ wird am 29. Auguſt beendet, während alle übrigen Zweige
delzNuſtermeſſe am 30. Auguſt ſchließen. Auf dem
Ausſtellungs=
geIde wird die Meſſe für Bau=, Haus= und Betriebsbedarf durch=
9eMrf. Sie dauert ebenfalls vom 26. bis 30. Auguſt.
Produkkenmärkke.
Nainzer Getreidegroßmarkt vom 15. Juni. Es notierten in
uro 100 Kilogramm (Großhandels=Einſtandspreis); Weizen
Roggen 18,30—18,50, Hafer 18.75—19,00. Induſtriegerſte
219,00, Malzkeime 14,50—15,00, Weizenkleie fein 11,25 bis
Trob 11,50—11.75, Roggenkleie 12,00—12,50, Weizenfutter=
12,25—12,50, Biertreber 15,50—15,75, Soyaſchrot 16,70,
Trütnſchnitzel 12,00—12,25. Tendenz; ſehr feſt, außer
Brot=
gAEi
Die erſte Ulmer Wollauktion. Am 29. und 30. Juni findet
ſte große Ulmer Wollauktion ſtatt. Die Wollen ſind in
Quali=
drsüglich und die Rückenwäſchen ganz hervorragend gewaſchen.
ſbaten werden ca. 11 000 Zentner Rückenwäſche und ca. 5000
Swolle. Beſichtigung der Wollen für die Käufer ab 22.
Die Würzburger Auktion findet am 20. Juli ſtatt und die
* Ulmer Auktion am 17. Auguſt.
Getreidegroßmarkt=Bericht vom 15. Juni.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die erſten Kurſe an der Berliner Börſe waren geſtern
ziemlich unregelmäßig. Infolge des geringen Ordereingangs war
eine klare Tendenz anfangs nicht zu erkennen, doch konnte ſich
ſchon unmittelbar nach Börſenbeginn auf neue Kaufaufträge des
Publikums und auch des Landes wieder eine allgemeine
Befeſti=
gung durchſetzen. Die Erklärungen des Reichsbankpräſidenten
ge=
gen Inflation und Währungsabwertung wurden mit Genugtuung
aufgenommen und hatten eine allgemein freundlichere Tendenz
für Renten zur Folge. Altbeſitz wurden ¼ Prozent höher
be=
zahlt, auch Reichsmarkobligationen wurden über den vortägigen
Kurſen gehandelt. Induſtrieobligationen gewannen bis ½
Pro=
zent. Ver. Stahlobligationen waren auf die Vorverlegung des
Termins faſt 1 Prozent höher. Am Aktienmarkt waren
Montan=
werte zunächſt überwiegend leicht gedrückt, Buderus verloren 1
Prozent. Später wurden aber allgemein die Notierungen vom
Vortag wieder erreicht. Braunkohlenwerte ſetzten 1 bis 1½
Pro=
zent höher ein. Kaliaktien lagen unregelmäßig. Salzdetfurth
gewannen 2 Prozent, während Weſteregeln 238 Prozent niedriger
umgeſetzt wurden. Chemiſche Werte waren um Prozentbruchteile
gedrückt, doch konnten Farben bald ihren vorgeſtrigen Schlußkurs
überſchreiten. Größeres Intereſſe beſtand wieder für Tarifwerte.
Im Verlauf war die Tendenz weiter freundlich. Reichsbankanteile
wurden 1 Prozent höher bezahlt. Maſchinenwerte erholten ſich
Farben ſtiegen auf 147½ Prozent. Altbeſitzanleihe wurde 1
Pro=
zent höher bezahlt, auch die Umtauſchobligationen gewannen bis
zu 1 Punkt. Stadtanleihen waren faſt allgemein befeſtigt.
Der Frankfurter Börſenbeginn lag noch ziemlich ruhig
bei freundlicher Grundſtimmung. Renten ſtanden zunächſt im
Vor=
dergrunde. Hier ſtimmte die neuerliche Betonung der Stabilität
der Reichsmark und der Hinweis auf die organiſche Zinsſenkung
weiterhin zuverſichtlich. Erſt im Verlaufe entwickelte ſich ein
leb=
hafteres Kuliſſengeſchäft, wobei, die Aktienmärkte lebhafter und
feſt wurden. Als Anregung lagen größere Auslandskäufe auf
Sperrmarkkonten vor. Insgeſamt bot der Börſenbewegung die
ruhige Aufnahme unſeres Transfer=Moratoriums, im Auslande
eine Stütze. Farbeninduſtrie zunächſt 146½ (146½), dann bis auf
147½ Prozent erhöht bei ziemlich großen Umſätzen. Deutſche Erdöl
glichen ihren Anfangsverluſt von 1½ Prozent wieder aus,
Rüt=
gerswerke gewannen / Prozent. Ruhiger lagen Elektrowerte,
hier waren Siemens ½ Prozent. AEG. ½ Prozent leichter
da=
gegen Gesfürel ½ Prozent und Schuckert 3 Prozent freundlicher.
Am Montanmarkt waren beſonders die Kohlenwerte wieder
ge=
ſucht, ſo Harpener auf 109½ nach 107½ Prozent erhöht.
Mannes=
mann gewannen ½ Prozent, Stahlverein ½ Prozent ſonſt
eröff=
neten zunächſt Gelſenkirchen 8 Prozent, Klöckner ½ Prozent und
Rheinſtahl 3 Prozent leichter. Schiffahrtswerte lagen nur wenig
verändert. Allgemeine Lokal u. Kraft verloren 1½ Prozent,
wäh=
rend A.=G. für Verkehr ½ Prozent anzogen. Im einzelnen ſetzten
Zellſtoff Aſchaffenburg 1 Prozent, Daimler ½ Prozent,
Reichs=
bank ½ Prozent höher, dagegen Zellſtoff Waldhof und Deutſche
Linoleum je ½ Prozent niedriger ein. Der Rentenmarkt war
etwas belebt, Neubeſitz gut gehalten, Altbeſitz um 3 Prozent,
Stahlverein=Bonds ¼ Prozent höher. Reichsmark=Obligationen
zogen bis ½ Prozent an. Auch Kommunal=Umſchuldungsanleihe
war um 2 Prozent auf 79½ Prozent gebeſſert. Sehr feſt und
leb=
haft waren erneut Reichsbahn=Vorzugsaktien. In der zweiten
Börſenſtunde zeigte der Aktienmarkt eine weitere Belebung und
meiſt nochmals um ¼½ bis ½ Prozent höhere Kurſe; ſpäter
unter=
lagen die Kurſe einigen Schwankungen.
Das ſchon im Mittagsverkehr ſtärker zu beobachtende Intereſſe
für den Rentenmarkt hat ſich an der Abendbörſe ſehr verſtärkt.
Bei lebhaftem Geſchäft ſtand der geſamte Rentenmarkt im
Vorder=
grund und hatte feſte Tendenz, daneben blieben auch Aktien noch
feſt und beachtet, wenn auch die Umſätze etwas kleiner geworden
ſind. Beſonders niedrig im Kurs ſtehende Titel waren geſucht,
So zogen Reichsmark=Obligationen bei lebhaften Umſätzen um
durchſchnittlich 1 Prozent an, daneben waren 4prozentige
Kom=
munal=Umſchuldungsanleihe gefragt und bis auf 82 Prozent
ge=
ſteigert. Von deutſchen Anleihen waren Altbeſitz gegen den feſten
Nachbörſenkurs noch etwas höher, gegen den Berliner Schluß
ge=
wannen ſie 45 Pfg., Neubeſitz blieben zu 23,10 gut behauptet.
Späte Reichsſchuldbuchforderungen wurden zwiſchen 93½—94
Pro=
zent gehandelt. Der Aktienmarkt lag ruhiger und nicht ganz
ein=
heitlich, aber doch überwiegend gut behauptet.
Hilfsmaßnahmen für die
Gekreide=
oielſcaft.
Neutegeſung der Ausgleichsgebühr für Roggen.
Gewährung von Frachkzuſchüſſen.
Der Reichswirtſchaftsminiſter für Ernährung und
Landwirt=
ſchaft hat für den Reſt des laufenden Getreidewirtſchaftsjahres
verſchiedene Maßnahmen getroffen. Zunächſt iſt durch Verordnung
vom 14. Juni 1934 beſtimmt worden, daß der Ausgleichsbetrag
von 2 RM., den die Mühlen bis jetzt nach 8 7 der Verordnung
vom 13. Mai 1934 an die Reichsſtelle für Getreide, Futtermittel
und ſonſtige landwirtſchaftliche Erzeugniſſe (RfG.) abzuführen
hatten, ſoweit ſie unmittelbar vom Erzeuger kaufen, fortfällt.
So=
weit die Mühlen Roggen nicht vom Erzeuger kaufen, iſt der
Aus=
gleichsbetrag von 6 RM. auf 4 RM. ermäßigt worden. Dieſe
4 RM. ſollen weiterhin den Genoſſenſchaften und Händlern in
voller Höhe zugute kommen. Auch in dieſem Falle braucht alſo
an die RfG. der bisherige Teilbetrag von 2 RM. nicht mehr
ab=
geführt werden. Weiterhin iſt die RfG. ermächtigt worden, aus
den Mitteln, die ihr aus der Ausgleichsabgabe zur Verfügung
ſtehen, in gewiſſen Fällen Frachtzuſchüſſe zu gewähren, um die
Herausnahme von Roggen aus frachtgünſtig gelegenen
Ueberſchuß=
gebieten zu verbilligen und zu fördern. Die RfG. wird wegen der
Neuregelung des Ausgleichsbetrages und der Gewährung von
Frachtzuſchüſſen alsbald eine beſondere Anordnung veröffentlichen.
Soweit darüber hinaus in beſonderen Fällen noch weitere Hilfen
notwendig werden ſollten, ſind die erforderlichen Vorbereitungen
hierfür getroffen worden.
Kreditgenoſſenſchaften und Handwerk.
Der Deutſche Genoſſenſchaftsverein, Berlin, ſchreibt uns: Die
Frage der Kreditverſorgung des Handwerks ſpielt im
Zuſammen=
hang mit der Erweiterung des Perſonalkredits in letzter Zeit eine
beſondere Rolle. Gerade deshalb ſehen die regionalen
Verbands=
tage der gewerblichen Genoſſenſchaften eine ſtärkere Behandlung.
dieſer Frage vor. So erſtattete kürzlich auf der Tagung des
Ge=
noſſenſchaftsverbandes Heſſen=Mittelrhein (Schulze=Delitzſch) in
Bingen Direktor Letſchert=Kaſſel ein Referat über die
Beziehun=
gen zwiſchen Kreditgenoſſenſchaften und Handwerk. Was die
Be=
rufsvertretung des Handwerks für die berufliche und fachliche
Zu=
ſammenfaſſung der Handwerker bedeute, ſei die
Kreditgenoſſen=
ſchaft für die wirtſchaftliche Organiſation des Handwerks. Der
Handwerker dürfe aber die Beziehungen der Kreditgenoſſenſchaft
nicht nur unter dem Geſichtswinkel der Kredithilfe betrachten,
wenn auch dies ihre eigentliche Beſtimmung ſei. Es wurde
her=
ausgeſtellt, daß die Aufgaben der Kreditgenoſſenſchaft zur
Unter=
ſtützung des Handwerks einmal auf ideellen und organiſatoriſchen,
zum anderen in den geſchäftlichen Leiſtungen zu ſehen ſeien. Der
Redner machte eine Reihe von Vorſchlägen für ein engeres
Zu=
ſammenarbeiten zwiſchen Kreditgenoſſenſchaft und
Handwerker=
organiſation mit der Zielweiſung, die Kreditfähigkeit des
einzel=
nen Handwerks zu ſteigern.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Am 16., 23 und 30. Juni und an den Samstagen des Monats
Juli 1934 bleibt die Berliner Börſe für jeden Verkehr geſchloſſen.
Die Zahlungs= und Lieferungsverpflichtungen werden davon nicht
berührt.
Wie der DHD. erfährt, iſt die Ausfuhr von Weizen und
Weizenmehl mit ſofortiger Wirkung geſperrt.
Der Londoner Goldpreis betrug am 15. Juni 1934 für eine
Unze Feingold 137 sh 8 d — 87,2382 RM., für ein Gramm
Fein=
gold demnach 53,1291 Pence 2,80477 RM.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MarStreeſe für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; ſür den Handel: Dr. C. 6. Quetſch; für den Sport; Karl Böhmann: für „Die
Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Netter für den
Anzeigen=
teil und geſchäftliche Mitteilungen: J. V.: Paul Ziegler, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. V. 34. 22461. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Nheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
Berliner Kursbericht
vom 15. Juni 1934
Oeviſenmarkt
vom 15. Juni 1934
Berl. Handels=Geſ
Deutſche Bank u. /
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi =
Deutſche Cont. Gas
64.50
27.25
33.—
24.625
131.75
70.25
163.—
20.—
90.50
139.—
131.875
Mue
Elektr. Lieferung
J. 6. Farben.
Gelſ. Bergwerke
Geſ.felektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Alöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Vee
86.25
146.875
63.75
194.75
109.25
75.50
61.25
122.50
71.875
98.875
69.—
46.50
Orenſtein & Koppel
Polyphonwerke 17.—
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali 1161.50
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt=Linz
Berl. Karlsr. Ind. 116.—
Hohenlohe=Werke.
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke.
Vefe
40.50
26.375
43.25
122.—
62.50
18.50
22 75
81.50
79.25
1104.50
Aeghpten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemark
Danzig.
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
Währung
1äghpt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1eanad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
12=Stg. 1
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden 1
100 isl. Kr.
Geld
13.035
0.Sis
58.55
0.169
3.047
2.527
56.49
181.62
12.655
168.43
5.594
16.50
2.405
189.73
57.29
Meee
13.065
0. 622
8.67
0.771
3.053
2.533
s6.61
s1. 78
12,685,
168.57
5.606I
18.54
2.503
170.07
5f.41
Italien
Fapan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tichechoflowk.
Türkei.
ungarn
Urugnay
Ver, Staaten
Währung
100 Lire
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilline
100 Escubos
100 Kronen
100 Francs
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr
1 türk. *
100 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar
Gelds
21.61
0.751
5.6641
77.42
63.59
47.95
11.53
65.23
81.32 6
34.32
10.44 I
2.028
Brief
21.65
0.753
5.676
77.58
63.71
48.05
11.55
65.37
81.58
34.36
0.48
203
0.9g9 1.001
7.507 2.513
Durmſtädter und Kärionkroune Buriaftaut, Mindte drr Stesoher Bunr
Frankfurter Kursbericht vom 15. Juni 1934.
Heenee
„Gr. IIp. 1934
„ „ „ 1935
„ 1936
„. 1987
„ 1938
„Gruppe 1 ....
686 Dtſch. Reichsanl.
6%
„ v.27
5½%Intern. , v. 30
6%Baden ... v. 27
6%Bahern „.v.27
6%Heſſen .... v. 29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen ..v.27
68Thüringen v.27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze ........
5% Dt. Reichspoſt
Schätze ......
Dtſch. Anl. Ausl.
*½s Ablöſung
„. (Neubeſitz)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
69Baden=Baden.
69Berlin ...v.24
6%Darmſtadt . . . .
6%Dresden „. v.26
6%Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
6% „ v.26
6%Mainz.. . . . . . .
6%Mannheim v.27
6MMünchen v.29
6%Wiesbadenv. 28
6%Heſſ. Landesbk. 90.75
9% Goldoblig. 87
103.7
103.5
101
98
95.25
100.25
99.6
R
90.5
94.25
95.75
92
106:
93.5
90.25
zo0,65
100
95‟,
22.95
9.2
8211,
81.75
76.5
79.5
79
86
83.5
86.5
80.75
W
hyp.=Bk.= Liguid.
4½%
Komm. Obl. ..
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
6%.
„ R.12
6%Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. ..
6%Naſſ. Landesbk.
5½% n Ligu.=Obl.
Dt. Komm
Sam=
mel=Ablöſ.=Ank.
Ausl. Ser. I
„ „ „Ser,II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6GBerl. Hhyp.=Bk.
5½% v Lig.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
8SFrkf. Pfbr. Bk.
5½% n Lig.=Pfr.
62Mein. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfbr.
6’Rhein. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfr.
629 „ Goldoblig.
6% Südd. Boden=
Cred.=Bank ...."
5½% „ Lig.=Pfbr.
6%Württ. Hyp.B.
R.
83.5
91.5
90
89:1.
94:.
112.5
19.75
90.25
88.75
85.5
90.25
90‟
91.25
90
94
92
91.25
90
88.5
94.75
921.
94.5
%DaimlenBenz.
39Dt. Linol. Werke
83Mainkrw. v.28
6%Mitteld. Stahl
6% Salzmann &Co.
6%Ver. Stahlwerke
6% VoigtcHäffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
2.Inveſt.
GBulg. Tab. v.0s
4½% Oſt. Schätze
425 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%
4¾Türk. Admin..
49
1.Bagdad
48
Zollanl.
4½%üngarn 1918
41% „ 1914
4% „ Goldr.
1910
4%
4½Budp. Stadtanl.
43Liſſabon
42 Stockholm „
Aktien.
Accumulat. Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G. .........
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
„ Zelſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F.P.:.
Berl. Kraft u. Licht 1
Buderus Eiſen....
Cement Heidelberg
Karlſtadt
90.75
nge
78.75
125:,
52.5
92
137.5
76
108
Mie ue
hem.Werke Abert!
Chade (A=C) .....!
Contin. Gummiw. . 1140
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz
Dt. Atl. Tele,
„ Erdöl
Dt. Gold= u. Silber
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum .
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffe Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk
Eßling. Maſchinen. 245
Faber & Schleiche:
Fahr, Gebrüder ..!.
J.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Hof ..
Gelſenkirch. Bergw.
Geſt f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kahſer...
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frk
Hanauer Hofbräuh
Hanfwerke. Füſſen
HarpenerBergbau.
Henninger, Kem=
HilbertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ..../1
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamm
Ge
Vee
69.5
185.75
67
49
116
1122
20g.5
64.5
68.5
65.5
69
86.5
112.25
95.5
52.5
111.5
1461,
40.
63.5
64:
104
68
196
89
34.25
108.75
*
69.5
108.75
61
Jne 2
Kali Chemie ...
Kali Aſchersleben.
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwverke ...
KnorrC. H....
Konſerven Braun.
Lahmeher & Co. ..
Laurahütte ..
Lech, Augsburg.:.
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſ
Mainz Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau
Moenus
Motoren Darmſtadt
Reckarwerk Eßling.
Oberbedarf
Parkeu. Bürgerbräu
Phönis Bergbau.
Rh. Braunkohlen.
„ Elektr. Stamm
„ Stahlwerke" ,
Riebeck Montan.
Noeder, Gebr.
Rütgerswerke ....
Salzdetfurth Kali".
Salzw. Heilbronn:
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske
Reinigerwerke
Südd. Zucker=Al. 6.
Thür, Liefer.=Geſ..
128
20
90
221
71.5
92.5
69
Mac
61.5
64
23
94.5
97.25
94.5
41
93
89.5
144
Mie
Ver. Stahlwerke .
Ver, Ultramarin ..
Voigt & Haeffner
Weſtdte. Kaufhof
Weſteregeln Kali”,
Zelſtoff Waldhe
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Be
Bk. f. Brauinduſt
Baher. Hhp.
Berl. Handelsgeſ.
„ Hhpothekbk.
Comm. u. Privatbk.
Dt. Bank u. Disc.
Dt. Eff. u. Wech
Dresdner Bank..
Frankf. Bank.
Hyp.=Ban.
Mein. Hyp.=Bank.
Pfälz. Hyp.=Bank.
Neichsbank=Ant. . ./.
Rhein. Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Württb. Notenbankly
123.75
50
11:
11.
52.25
66
74.5
64.5
80
66 25
67.5
69.5
155
106.5
100
A.G.f. Verkehrsw.
Alg. Lokalb. Kraftwlu65
7% Dt. Reichsb. Vzg/112
Hapag .........
Nordd, Lloyd.. . ..
Südd. Eiſenb.=Geſ./ 57.5
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung . . . /208
Verein. Verſ./220
Frankona Rück=u. Ml1ué
Mannh. Verſich. . . 22
Otavi Minen
14.75
hantung 6
Seite 14 — Nr. 164
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 16. Juni 1934
Ab heute in Erstaufführung
Ein Film von Gemeinschaſt,
Kamerad-
schaft und Geist unserer heutigen Jugend.
II
Bis auf Weiteres
Das Publikum lacht
herzlich
Bei der
blonden Kathrein
mit Liane Haid, Joe Stöckel,
Rolf von Goth.
Bis auf Weiteres
Ein spannender Sensalions-
und Wildwesiflm
DerKampfum Reokt
mit Tom Keene.
Im Beiprogramm:
„Der Schrecken von Arizona‟
mit Ken Maynard. (V6666
Gebrauchtes
Ballon= u.
Halb=
ballon=
Herren=
rad ſowie neue
Ballon=
Herren=
u. Damenräder
bill. zu verkauf.
Fritz Schmidt,
Bleichſtr. 32. (c
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Heute und morgen Tanz Gd-BunB die Frankfurter Solistenkapelle
WBande
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Der Film zeigt das fröhliche Wanderleben
deutscher Jugend, ein Stück echte, deutsche
Heimat und eine ganz folle Geschichte
um die alte, sagenumwobene
Mühlen-
burg und das stille Dörfchen Hoheneck,
in dem seit Jahrhunderten der
Aber-
glaube wurzelt.
Jugendllche zugelassen.
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Samstag, den 16. Juni 1934
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Der Raub
der Habinerinnen
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Beginn: 5.45, 6.00 und 8.20
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dem Hauſe Hellermann bezeugten,
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Telegraphenbau=
amt in Darmſtadt auf die Dauer von 4 Wochen aus
Darmſtadt, den 15. Juni 1934.
(664
Telegraphenbauamt.
Brechung der Zinsknechtſchaft.
Dieſe Forderung der NSDAP.
verwirk=
licht die von Nationalſozialiſten geleitete,
durch RG. vom 17. 5. 33 d. Reichsbeauftr.
unterſtellte Zweckſpargemeinſchaft
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Straßenbenennung
Durch Beſchluß des Stadtrates vom 7. Juni 195
wurde die Orangerieſtraße in
„Peter=Frieß=Straße‟
umbenannt.
Darmſtadt, den 12. Juni 1934.
Bürgermeiſterei.
st6670)
Heugrasverſteigerung.
Donnerstag, den 21. Juni 1934, vorm. 9 Uh:/hdm Diner, das de
wird in Darmſtadt (Wirtſchaft Heiliges Kreuy ze in ſeiner Wo
das Heugras von den fiskaliſchen Wieſen in deu m Muſſolinis
Gemarkungen Arheilgen. Darmſtadt, Egelsbach
Erzhauſen, Langen, Hanauer=Koberſtadt und Wixf hren Abſchluß
hauſen des Forſtamts Kranichſtein verſteigert. Aus=
G6e4
kunft durch die Förſter.
Darmſtadt, den 14. Juni 1934.
Forſtamt Kranichſtein, /Rickflug nach Mü
Zwangsverſteigerung! lungſte Balille=
Termin: Montag, den 18. Juni 1934, nac=/ Mriger Knabe
mittags ¼4 Uhr, auf der Bürgermeiſter im
Nieder=Ramſtadt.
Grundſtüch: Gemarkung Nieder=Ramſtadt, Bandl!
Bl. 378:
Flur VIII Nr. 96 Acker (jetzt Hofreite mü
200 qm Inhalt) Im Sand, 5125 qm. Schätzungs
10 725 RM.
Einheitswert zum 1. Januar 1931: — 6600RMEI Ar gerührt zu
Eigentümer: 1. Pfarrer Friedrich Rinneberg) Feuſchen V.
in St. Kilian b. Schleußingen, 2. Frl. Hildes
gard Rinneberg in Wittenberg — Kathau /begleiter d
rinenſtift — zu je einhalb.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege deu
Zwangsvollſtreckung.
Darmſtadt, den 10. April 1934.
Heſſiſches Amtsgerichtt
V6153)
BP. Venedig, 16
Di mit dem B
ichckamzlers Adolf H.
eren geſellſchaftlic
hlungen haben am
ein Sommernachtfeſt
Reichskanzler iſt
worgen kurz nad
ſeinem Gefolge
watz am Lido gefa.
ve. Als der Reick
Gotel verließ, bra
Uniform mit
Gruß eine herzl
dar. Der
mdn kleinen
Ume und ſetzte,
Dae ſeine Unter
Mtgliedskarte
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Jun=
büler ſtolz ſin
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au=
mr auf den
ſatfand
Zwangsberſteigerung.
dar ſeinem Abflr
Nu Aplomatiſche
urpräſidenten M.
Aeingeladen.
beſuch ſtattfin
Termin: Mittwoch, den 20. Juni 1934, voken
mittags 9½ Uhr, im Neuen Gerichtsgebäude)
Die Tag
Saal 118.
Grundſtück: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk II. 7 n0ch Deutſch
Band II, Blatt 108: Flur I, Nr. 586, Hof)l. ehpjang berei
reite Nr. 4, Lindenhofſtraße, 206 gmu T elkopäiſch
Schätzung: 5000.— RM. Einheitswert zunm /clichen und
uus allem her
1. Januar 1931: — 5880.— RM.
Eigentümer: Kaufmann Karl Funk in Frankell Er voll
R Deutiſchlar
furt a. M., Sandweg 4.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangs,8 A enges
Nutokolariſchen
vollſtreckung.
M ia von vornk
Darmſtadt, den 10. April 1934.
Heſſiſches Amtsgericht4 ſce 2.2 1nd wä
V5707)
tagten verfolg
Beonigt ſich de
Lien uim Geiſt
Zwangsverſteigerung.
In dieſem
Termin: Mittwoch, den 20. Juni 1934, vormn „6. ind gleichzeit
10 Uhr, im Neuen Gerichtsgebäude, Saal 1198
au
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk!!"
Band VIII, Blatt Nr. 463: Flur IV, Nr. 11400
Grabgarten mit Gartenhaus, Hölgesſtraße‟
464 qm. Schätzung: 2000.— RM. Flur
Nr. 1147, Hofreite Nr. 12, daſelbſt, 392 Al
Schätzung: 38000.— RM. — zuſ. 40000.—7
Einheitswert zum 1. Januar 1931— 35521.—
Eigentümer: VerſtorbenerSanitätsrat Dr Ludwiek
Noellner in Darmſtadt.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwaſſ
vollſtreckung.
Darmſtadt, den 10. April 1934.
Heſſiſches Amtsgericht=
Zwangsverſteigerung.
Termin: Mittwoch, den 27. Juni 19347
mittags 10 Uhr, im Neuen Gerichtsgebal”
in Darmſtadt, Saal 118.
Brundſtück: Gemarkung Darmſtadt, Bezit
Band III, Blatt 119: Flur III Nr. 166, 90
reite Nr. 2, Schloßgartenplatz, 294 90
Schätzung: 8000.— RM. Einheitswe."
1. Januar 1931: — 9840 RM.
Eigentümerin: Schwarzwälder Grundſtiuc.
Aktiengeſellſchaft in Freiburg".""
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der 5e
vollſtreckung.
Darmſtadt, der 24. April 1934.
Imtsgericht.