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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iUuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 162
Donnerstag, den 14. Juni 1934.
196. Jahrgang
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DD. Banl und Darmſſädter und Nationalbank.
B
jegltanig Merg i Maffdiit
daſcheikalieniſche Ausſprache über die allgemeine polikiſche Lage.— Dr. Goebbels in Warſchau. — Weikgehende Bereitſchaft
dautſchlands zur Berſöhnung der Völker und Überbrückung der Gegenſähe unter Wahrung ſeiner Ehre u. Gleichberechligung
Zuſammenkunft in Benedig.
DNB. Berlin, 14. Juni.
ſchdem es ſeit langem der Wunſch des italieniſchen
Regie=
runnsefs und des deutſchen Reichskanzlers war, ſich perſönlich
kenmenulernen und über die allgemeine politiſche Lage zu
unter=
dann Mi 8t haltſy werden ſich die beiden Staatsmänner heute, am 14. Juni,
in Bierdig treffen.
Die Ankündigung, daß der deutſche Reichskanzler Adolf
Hitlkrund der italieniſche Miniſterpräſident Muſſolini ſich treffen
würnet hat allein ſchon genügt, um die Weltpreſſe in
den Alauzuſtand zu verſetzen. Seit Tagen ergeht ſie ſich in allen
möguiten, und unmöglichen Kombinationen über die
ScheNKouasſetzungen und die möglichen Folgen
dieif Unterredung, wobei gerade von franzöſiſcher
Setſ es nicht an Verſuchen gefehlt hat, mit
Stöſungsfeuer einzugreifen und eine künſtliche
Atmüphäre des Mißtrauens zu ſchaffen. Ein
ver=
gebliſtz Bemühen. In Italien und Deutſchland haben die
amt=
ſcher ſtellen zu dieſen Anzapfungen Stillſchweigen bewahrt und
aſt ay Vorabend des Beſuches wird in einem Communiqué die
lanlü der Reiſe und ihr Zweck mitgeteilt.
siſt ja auch naheliegend genug, daß zwei Menſchen, die in
(hr0Entwicklung und ihrer Staatsauffaſſung
ſoviſ” gemeinſam haben, den Wunſch fühlen, ſich einmal
verſöänlh kennen zu lernen. Beide Männer haben in ihrem Lande
die utiſchen Verhältniſſe grundlegend umgeſtaltet und
neu=
vorta. Beide ſind Führer einer großen Bewegung und heute
fühmtihres Volkes geworden. Bei aller Verſchiedenheit zwiſchen
dem Fscismus und dem Nationalſozialismus bleibt doch in
ihrwAuffaſſung von den Aufgaben für Staat
undilolk viel Weſensverwandtes.
Sizu kommt aber auch daß die Außenpolitik
Itaiens und Deutſchlands ſehr viel
Berüh=
runupunkte bietet. Das hat ſich beſonders in den letzten
Nonnm bei dem Scheitern der Abrüſtungsbemühungen gezeigt,
nlund” gwar es naheliegend, gerade dieſen Zeitpunkt, der mit er=
„chrechever Deutlichkeit das Bild eines friedloſen Europas in die
Priukna Erſchänung treten läßt, zu einer perſönlichen Ausſprache zu
be=
ſutzes im gemeinſam Wege für eine beſſere Zukunft
zu ſüchn. Italien und Deutſchland haben beide
das aoße Ziel der Erhaltung des Friedens im
FANNSAugs Sie haben beide für dieſes Ziel gearbeitet und aus der
Feaß” Gleichiatigkeit ihrer Intereſſen ergeben ſich zum mindeſten die
Kofkungen für neue Löſungsmöglichkeiten des
1Komfliktes, in den Europa und die Welt
hinein=
gedtſgt werden. Man braucht alſo an der Bedeutung
bieſev zuſammenkunft mit gutem oder böſem Willen gar nicht
Frumzweuteln. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß dabei die euro=
Niſchk, Sorgen und das kaum noch verhüllte Hinſterben der
Ab=
üſtun gkonferenz im Mittelpunkt der Ausſprache ſtehen werden.
Au nakionalſozialiſtiſche Deutſchland
ASi lakkor des europäiſchen Briedens”.
Vorkrag Dr. Goebbels” in Warſchau.
Warſchau, 13. Juni.
Rehsminiſter Dr. Goebbels, der am Mittwoch mit den
Herren einer Begleitung auf dem Luftwege in Warſchau eintraf,
ruds brt auf das herzlichſte empfangen. Am Nachmittag hielt
Dr. Cyobels auf Einladung der Intellektuellen=Union im Saal
des Whſchauer Bürgerklubs, in Gegenwart zahlreicher Gäſte,
un=
ter dian ſich auch Mitglieder der polniſchen Regierung befanden,
ſeinen nit großer Spannung erwarteten Vortrag über „Das
Matiorne Deutſchland als Faktor des europäiſchen Friedens”.
Peſſor Zielinſki, der Präſident der Intellektuellen=Union,
göffn” den Vortragsabend, indem er auf den Zweck der Reiſe
des Rſspropagandaminiſters hinwies, den er als einen der her=
Dorkggdſten Vertreter des neuen Deutſchland bezeichnete.
So=
dunn 1 ſtete Prof. Zielinſki an Dr. Goebbels perſönlich einige
Wortan deutſcher Sprache und ſchilderte das allgemeine große
ſ073
Interg das der Beſuch des Miniſters in Warſchau ausgelöſt
habe. rof. Zielinſki, deſſen Ausführungen mit ſtarkem Beifall
bealext wurden, bat ſodann Dr. Goebbels das Wort zu ergrei=
(en. k der Reichsminiſter das Rednerpult betrat, ſteigerte ſich
der Wal zu einer wahren Huldigung. Unter allgemeiner Span=
Aungr hann Dr. Goebbels ſodann ſeine Rede, in der er u. a.
ausfülle:
Akas wäre irrtümlicher als anzunehmen, der National=
WBiahkus als geiſtige Erſcheinungsform ſei von dem Ehrgeiz
Deieſſih das Feld ſeiner Tätigkeit über die Grenzen des Reiches
Nnauch zu verlegen und über den von den politiſchen Gegeben=
Neie kzogenen Nahmen eine geiſtige Expanſionspolitik zu
Verreiſſ. Er begnügt ſich bewußt mit der Löſung der Aufgaben,
De 1Aün Reich nach innen und nach außen geſtellt ſind. Er
harIhaich innerdeutſche Aufgaben zu erfüllen.
Sowa jas Reich außenpolitiſche Beziehungen anzuknüpfen
oder Weltintereſſen zu vertreten hat, tut es das wie jeder andere
Staat als Nation, die ihr Lebensrecht verficht. Daneben gibt es
keine Außenpolitik, die der Nationalſozialismus als Idee
be=
treibt.
Daß die Welt ſich mit dieſem Phänomen auseinanderſetzt,
iſt ihr gutes Recht und ihre politiſche Pflicht. Dieſe
Aus=
einanderſetzung aber würde zu keinem greifbaren Ergebnis
füh=
ren, ſo lange die Welt dabei lediglich den Verſuch unternimmt,
das nationalſozialiſtiſche Deutſchland aus ihren
Vorausſetzun=
gen und Bedingniſſen zu ſezieren und prüfend feſtzulegen. Wie
jede andere geiſtige Erſcheinungsform kann auch der
National=
ſozialismus das Recht für ſich beanſpruchen, aus ſich ſelbſt
heraus verſtanden und bei ſeiner kritiſchen Fixierung nicht
Maß=
ſtäben unterlegt zu werden, die zwar beim prüfenden Subjekt
zutreffen mögen, beim geprüften Objekt aber keineswegs
an=
gängig und tragbar erſcheinen.
Der Miniſter ſetzte ſich dann mit dem Weſen der
natio=
nalſozialiſtiſchen Revolution, ihrer Dynamik, ihren
Methoden und ihrem Ergebnis auseinander und fuhr dann
fort: Das muß betont werden, um eine
Verſtändigungsmöglichkeik zwiſchen dem neuen
Mafſien Zeuſchland und einer Weſich
demokraliſchen Umwelt
zu ſchaffen, Volk und Regierung in Deutſchland ſind eins. Der
Wille des Volkes iſt der Wille der Regierung
und umgekehrt. Der moderne Staatsaufbau in Deutſchland
iſt eine Art veredelter Demokratie, in der kraft Mandates des
Volkes autoritär regiert wird, ohne daß die Möglichkeit gegeben
iſt, durch parlamentariſche Zwiſchenſchaltungen den Willen des
Volkes nach oben hin zu verfälſchen und unfruchtbar zu machen.
Der Sinn der Revolution, die wir gemacht haben, iſt die
Vollwerdung der deutſchen Nation. Ihr ausgeſprochenſter
Charakterzug liegt im Willensmäßigen. Sie war ein Aufſtand
der Entſchloſſenheit gegen die politiſche Erſchlaffung. Mit
Ver=
trauen und feſter Zuverſicht ſchaut das deutſche Volk heute in
ſeine Zukunft.
Die Nation hat ſich in nüchterner Entſchloſſenheit an ihre
Arbeit gemacht. Die Illuſion, daß, wo die Not am größten, auch
die Hilfe am nächſten ſei, iſt der Ueberzeugung gewichen, daß
Deutſchlands Schickſal nur in ſeinem eigenen Lebens= und
Geſtal=
tungswillen liegt.
Dr. Goebbels ſchilderte darauf in großen Zügen die
gran=
dioſe Aufbauarbeit der vergangenen 17 Monate. Ueber das
Ver=
hältnis der nationalſozialiſtiſchen Revolution zur Kunſt äußerte
ſich der Miniſter u. a.: Wie jede große Revolution, ſo zielt auch
die unſere auf eine umwälzende Neugeſtaltung unſeres kulturellen
Beſtandes und geiſtigen Schöpfertums hin. Kein Vorwurf hat uns
ſo tief zu treffen vermocht wie der, daß der Nationalſozialismus
geiſtige Barbarei ſei und am Ende zur Vernichtung des kulturellen
Lebens des deutſchen Volkes führen müſſe. Wir haben die
ſchöpfe=
riſchen Kräfte der Nation wieder freigelegt. Sie können ſich jetzt
ungehindert entfalten und reiche Früchte tragen am Baume eines
neuerſtandenen Volkstums. In Gegenſatz hierzu ſtellte Dr.
Goeb=
bels die anarchiſchen und chaotiſchen Kräfte des Marxismus
und des Kommunismus. Der Miniſter fuhr dann fort, daß
die Welt allen Grund habe, ſich ehrlich und
unvoreingenom=
men mit der neuartigen Erſcheinungsform der
Staats=
geſtaltung auseinanderzuſetzen.
die keine andere Abſicht verfolge, als Deutſchland mit eigenen
Mitteln aus der Kriſe zu löſen und damit die Geſamtſorgen der
Welt zu entlaſten.
Der Miniſter beſchäftigte ſich anſchließend mit der Judenfrage.
Auch in bezug auf das jüdiſche Problem haben wir die Wahrheit
nicht zu ſcheuen. Wir möchten aber wünſchen und hoffen, daß der
ehrliche Kampf um die Wahrheit nicht von vornherein vergiftet
wird durch Greuelmärchen und manchmal faſt grotesk anmutende
Emigrantenlügen, die einer objektiven Prüfung nicht im
minde=
ſten Stand zu halten vermögen.
In dieſes Gebiet gehört auch die Unterſtellung, der
National=
ſozialismus verfolge die Abſicht, durch ſkrupelloſe Propaganda die
Syſteme anderer Völker zu unterhöhlen und ihnen Gefahr zu
bringen. Wir ſind in unſerer praktiſchen Arbeit ſo ſehr mit
inner=
deutſchen Problemen beſchäftigt, daß es uns an Zeit und Anlaß
fehlt, über die Grenzen unſeres eigenen Landes hinaus eine mehr
oder weniger myſtiſche Weltmiſion zu übernehmen. Wir haben als
junge Deutſche Achtung vor jedem anderen Volk, das ſich ſeinem
Charakter und ſeinen Aufgaben gemäß im Inneren einrichtet. Wir
reſpektieren ſeine Ehre und ſein Selbſtbewußtſein.
Der Nakionalſozialismus haf keine inkernakionale
Sendunf mn augeſſen Aunfe zu eifene.
Während der marxiſtiſche Kommunismus von der Abſicht beſeelt
iſt, anderen Völkern und Nationen ſeine Ideologie aufzuzwingen,
um ſie damit in den Prozeß einer internationalen Weltrevolution
hineinzuziehen, reſpektieren wir die Eigenart jedes Volkes und
glauben, daß nur auf der Baſis eines ſolchen Verſtändniſſes eine
dauerhafte europäiſche Zuſammenarbeit gewährleiſtet werden kann.
(Fortſetzung auf Seite 2, dritte Spalte.)
Die „Blackſhitks” werben weiker.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, 11. Juni.
Die Energie Sir Oswald Mosleys, des Führers
der britiſchen Fasciſten, der ſogenannten „Blackſhirts” (
Schwarz=
hemden), iſt keineswegs im Erlahmen begriffen. Ganz im
Gegenteil. Mit unermüdlicher Tatkraft wirbt er im ganzen
Lande für ſeine Bewegung weiter und organiſiert ein
Maſſen=
meeting nach dem anderen. Vor etwa drei Wochen fand — wie
erinnerlich — in der Londoner Albert Hall das
größtebisher in Englandabgehaltene
Faciſten=
meeting ſtatt. Die Albert Hall war an dieſem Abend bis auf
den letzten Platz beſetzt. Standartenführer bildeten Spalier. Eine
Menge von mehr als. 8000 Menſchen begrüßte mit erhobenem
Arm den mit jedem Tage an Popularität zunehmenden Führer
des britiſchen Faseismus. Die Zuhörerſchaft folgte ſeinen
Aus=
führungen mit größter Aufmerkſamkeit und bereitete ihm,
nach=
dem er geendet hatte, eine ſtürmiſche Ovation. Dieſer Erfolg
hat ihn und ſeine Gefolgſchaft begreiflicherweiſe ſehr ermuntert.
Sir Oswald Mosley hatte daraufhin beſchloſſen, ſeine Kräfte
weiter zu erproben und ein noch größeres Maſſenmeeting
abzu=
halten. Er hatte zu dieſem Zweck die Olympig Hall, die
etwa dem Berliner Sportpalaſt entſpricht,
gemie=
tet. Die Olympia Hall faßt mehr als 15 000 Menſchen. In ihr
ſind bisher wohl Ausſtellungen, militäriſche Spiele und
der=
gleichen veranſtaltet worden. Aber ein politiſches Meeting hat
hier noch nie ſtattgefunden Das Unternehmen war alſo ein
Wag=
nis. Doch zum angekündigten Tage fanden ſich in der Olympia
Hall in der Tat nahezu 15 000 Menſchen ein. Und auch dieſe
Veranſtaltung konnten die Blackſhirts ohne Zweifel als einen
großen Erfolg buchen.
Man muß ſich natürlich davor hüten, die Bedeutung der
fasciſtiſchen Bewegung in England zu überſchätzen. Die Dinge
liegen in England gewiß weſentlich anders als in Italien,
Deutſchland und den anderen europäiſchen Ländern.
Parlamen=
tariſche Traditionen und Einrichtungen ſchauen hier auf eine
ganz andere, geſundere Entwicklung zurück und wurzeln viel
tiefer. Ebenſofalſch wäre es aber die Bedeutung
dieſer Bewegung zu minimaliſieren oder — wie
es der größte Teil der engliſchen Preſſe tut — ſie mit Abſicht
zu überſehen. Die Bewegung iſt da, ſie macht zweifelloſe
Fort=
ſchritte und hiermit muß, als mit einer Tatſache, gerechnet
werden. Von der geſamten britiſchen Preſſe ſind die Daily
Mail” das einzige Blatt, das ſich gegenüber dieſer neuen
Er=
ſcheinung im politiſchen Leben Englands nicht blind ſtellt. Die
„Daily Mail” hat kürzlich unter ihren Leſern eine umfrage
veranſtaltet und ſie gebeten, ihr in wenigen kurzen Sätzen
mit=
zuteilen, ob und weshalb ſie mit der Bewegung der „
Black=
ſhirts ſympathiſieren. Das Blatt hat buchſtäblich Tauſende von
Antworten erhalten. Es gibt eine Auswahl dieſer Antworten
wieder. Die Briefſchreiber ſind Leſer verſchiedenſten Alters und
verſchiedenſter Berufe. Auch ihre Antworten ſind voneinander
verſchieden. Doch gerade deshalb ſind dieſe Aeußerungen der
engliſchen Durchſchnittsbürger überaus intereſſant und wert,
wiedergegeben zu werden.
Die Haupturſache, die die meiſten Leſer zur Erklärung ihres
Sympathiſierens mit der fasciſtiſchen Bewegung angeben, iſt
natürlich eine zunehmende Enttäuſchung über
ſämtliche beſtehende politiſche Parteien des
Landes. Eine große Anzahl der britiſchen Wähler iſt
an=
ſcheinend nicht mehr geneigt, ihre Stimmen weder den
Kon=
ſervativen, noch den Liberalen, noch der Labour=Party zu geben.
Einer der Leſer, (Mr. E. Gee aus London) ſagt es in ſeinem
Briefe kurz und prägnant. „Der Konſervatismus”, erklärt er,
„iſt hoffnungslos verknöchert. Der Liberalismus gehört der
Ver=
gaugenheit an. Die Schüler Marx” und Lenins laufen Utopien
nach. Doch der Staat kann nicht durch Worte regiert werden.
Das beſtehende Parlament tut nichts, um dieſen Stand der
Dinge zu beenden. Welch eine Macht kann England helfen? Nur
eine Bewegung — der Fascismus! Der Faseismus iſt eine
Bewegung, die weder ein kommerzielles Unternehmen, noch eine
Spielerei für profeſſionelle Politiker, noch eine Chimäre für
Träumer iſt. Dieſes iſt der Grund, weshalb ich mit den
Black=
ſhirts ſympathiſiere.” Aehnlich lautet der Brief eines anderen
Leſers (Mr. Andrew David aus Tooting). „Die alten politiſchen
Parteien” ſchreibt dieſer Leſer, „haben ſämtlich ihre
Ver=
ſprechungen gebrochen. Sie haben unſere Währung ruiniert, ſie
ſind im Begriff, das britiſche Reich in Stücke zu zerſchlagen,
ſie ſehen tatenlos dem Wachſen des Kommunismus zu, ſie töten
jeden Individualismus und ſie haben England, durch ihren
Mangel an Initiative, zur Stellung eines drittklaſſigen Staates
degradiert. Die Blackſhirts=Bewegung, hoffen wir, wird England
vor einem weiteren Ruin bewahren‟. Eine Mrs. J. Darling
aus Bognor Regis gibt die Anſicht einer „engliſchen Mutter”
wieder; ſie ſchreibt: „Ich habe vier Söhne im beſten
Mannesalter. Alle ſind Blackſhirts. Obgleich ich ſtolz
wäre, falls meine Söhne im Augenblick der Not ihr Land
ver=
teidigen würden, ſo iſt mir doch der Gedanke, meine Söhne als
Kanonenfutter hinopfern zu müſſen, zu entſetzlich, um ernſtlich
in Erwägung gezogen zu werden. Falls die Blackſhirts es in
der Tat verſtehen ſollten. England vor einem kommenden Kriege
bewahren und England für die nächſten Jahrzehnte den Frieden
zu ſichern, ſo fympathiſiere ich mit ihnen aus vollem Herzen.”
Ein Mr. H. Hargreave aus London vertritt die Anſicht eines
engliſchen Studenten; ſein Brief lautet: „Ich bin bloß 19 Jahre
Seite 4 — Nr. 162
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 14. Juni 1934
Nokwendige Reformen
an den deutſchen Hochſchulen.
Skudium und Nakionalſozialismus.
Der Führer der Studierenden zu den Jungingenieuren.
Auf der Hauptverſammlung des Vereins deutſcher Ingenieure
zu Trier ſprach u. a. auch der Führer der Reichsgemeinſchaft der
Studierenden an deutſchen Hoch= und Fachſchulen, Dr. Staebel,
über die Erziehung und fachliche Ausbildung der techniſchen
Studierenden. Dies ſei eines der wichtigſten und dringendſten
Probleme unſerer Zeit, weil die jungen Studierenden endlich
einmal wiſſen müßten, auf welchem Wege ſie ihrer
national=
ſozialiſtiſchen Verpflichtung nachzukommen hätten.
Die notwendige Reform an den deutſchen Hochſchulen müſſe
auf folgenden Geſichtspunkten aufgebaut werden: Studieren
dürfen, ſei ein Vorrecht und verpflichte zu größeren Leiſtungen.
Es müſſe verdient werden durch Dienſte für die Allgemeinheit in
der SA., der HJ. und dem Arbeitsdienſt. Durch das große Sieb
des Gemeinſchaftsdienſtes müſſe der junge Studiker gehen. Die
Löſung der Frage, wie man den akademiſchen Nachwuchs beſchränke,
um das akademiſche Proletariat nicht ins Unendliche wachſen zu
laſſen, hänge von der Wiederherſtellung der Achtung vor der
Handarbeit ab.
Den Plan, das Abitur bereits in der Unterprima ablegen zu
laſſen und in der Oberprima das politiſche Schuljahr einzuführen,
hält Dr. Staebel für den einzig gangbaren Weg. An Hand der
wiſſenſchaftlichen Leiſtung im Abitur und der Bewährung im
poli=
tiſchen Schuljahr iſt die Hochſchulreife zu erteilen! Dadurch würde
man erreichen, daß die Studierenden im Gegenſatz zu heute nicht
ſo viel Zeit auf der Hochſchule ſelbſt durch SA.=Dienſt uſw.
ver=
lieren .Die politiſche Schulung auf den Hochſchulen jedoch könne
nicht in Maſſenorganiſationen (SA., HJ., Arbeitsdienſt)
durch=
geführt werden, ſondern dazu brauche man die kleinen
Erziehungs=
gemeinſchaften, alſo die Korporationen. Da der
Nationalſozialis=
mus aber keine Horizontal= ſondern nur eine Vertikalgliederung
anerkenne, müſſe der Weg lauten: zurück zur Korporation, aber
weg vom Verband.
Die Reform der techniſchen Hochſchulen ſei unmöglich ohne
Reform der techniſchen Fachſchulen und des geſamten
Mittelſchul=
ſtudiums, um das Studentenmaterial in geeigneter Form den
Hoch= bzw. Fachſchulen zuführen zu können. Zur Durchführung
dieſen Arbeit habe man die Deutſche Studentenſchaft und die
deutſche Fachſchulſchaft und als übergeordnetes Bindeglied die
Reichsgemeinſchaft der Studierenden an deutſchen Hoch= und
Fach=
ſchulen. Ueber der Arbeit dieſer Organiſationen müſſe der
Grund=
ſatz des nationalſozialiſtiſchen Staates ſtehen, daß es keine
Tren=
nung in Klaſſen durch Herkunft, ſozialen Stand oder
Bildungs=
gang geben dürfe, ſondern nur eine Trennung in Mehr= oder
Minderleiſtung. Nur wenn die Studierenden als zukünftige
Führer unſerer Volksgemeinſchaft in jeder Beziehung ihre Pflicht
tun, werde der Führer das Dritte Reich ſchaffen können.
21
NS=Kulkurgemeinde‟.
DNB. Berlin, 13. Juni.
Der Beauftragte des Führers für die Ueberwachung der geu
ſamten geiſtigen und weltanſchaulichen Schulung der Partei und
aller gleichgeſchalteten Verbände, ſowie des Werkes „Kraft durch
Freude‟, Alfred Roſenberg, hat angeordnet, daß der Kamuf;
bund für deutſche Kultur mit den ihm
korporati=
angeſchloſſenen Verbänden und der Reichsverr
band Deutſche Bühne zu einer Organiſation
ven=
einigt werden. Dieſe Organiſation führt künftig den Nameis=
„Nationalſozialiſtiſche Kulturgemeinde‟.
Zum Leiter der „NS.=Kulturgemeinde” wird Poſ
Dr. Walter Stang ernannt.
Die NS.=Kulturgemeinde tritt körperſchaftlich in die Organiu
ſation „Kraft durch Freude” ein.
Alfred Roſenberg hat weiter die Gauſchulungsleiter für dag ſs yit gſrichtiger
jeweilige Gaugebiet mit ſeiner Vertretung beauftragt und auße:s 60r 4 begrüßt. E.
dem in einer weiteren Anordnung beſtimmt, daß bei dem ihr
unterſtehenden Reichsüberwachungsamt folgende Aemter bzum MS Soſdaten ern
Abteilungen errichtet werden:
1. Amt: Schulung, Beauftragter: der vom Stabsleiter de
PO. eingeſetzte Reichsſchulungsleiter der PO.
2. Amt: Kunſtpflege, Beauftragter: der Leiter der NS.=Kulu in greiſen der Be
turgemeinde Dr. Walter Stang.
3. Abteilung: Schrifttumspflege, Beauftragter: Pg. Hann
Hagemeyer.
4. Abteilung: Vor= und Frühgeſchichte, Beauftragter: Pg. Dr0
Hans Reinerts.
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Sol
heſſen, der C.
zfeit unſerer
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auf 0cde Dei.
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nengehärigteit.
je Verbudenheit
bemindung der M
bitte Sie, ſehl
t1 der Stadt
Gelegenheit 9e
Aten Soldaten und
OuudEEEIEN
Seinen 70. Geburtstag begeht heute der
Obermeiſter in Ruhe
(6593
Herr Philipp Dauer, Irenenſtraße 11.
Heute morgen iſt unſere gute Mutter,
Groß=
mutter, Tante und Schwägerin
Frau
Margarete Bagner Bwe.
geb. Gandenberger
nach kurzem Leiden ſanft entſchlafen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Emmy Wagner,
Dr. Wilhelm Wagner, Studienrat,
Ludwig Wagner, Poſtinſpektor
und 3 Enkelkinder.
Darmſtadt, den 13. Juni 1934.
(6596
Kiesſtraße 135.
Die Beerdigung findet Freitag, 15. Juni,
nachmittags 3 Uhr, von der Kapelle des
alten Friedhofes aus ſtatt,
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Saalbauſtr. 38.
Am 13. 6. 0½ Uhr erlöſte der barmherzige
Gott von ihrem ſchweren Leiden unſere
liebe gute Mutter, Schwiegermutter,
Schweſter, Großmutter, Urgroßmutter und
Tante
Damenhüte
werden bill.
um=
gearbeitet.
Pa=
nama gereinigt.
Nd.=Ramſtädter=
Str. 16, Hth., III.
geb. Jung
im 89, Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Anna Schuchmann u. Geſchwiſter.
Die Beerdigung iſt am Freitag, den 15., 6.
½8 Uhr, auf dem Waldfriedhof.
Statt Karten!
Für die ſo überaus zahlreichen Beweiſe
herzlicher Anteilnahme, die uns bei dem
ſchmerzlichen Verluſt unſeres teueren
Ent=
ſchlafenen
Konſtantin Janetzki
Reichsb.=Oberſekr. i. R.
durch Wort, Schrift, Blumenſpenden und
Kranzniederlegungen entgegengebracht
wurden, ſagen wir hierdurch unſeren
herz=
lichſten Dank. Gleichzeitig danken wir für
das ehrende Geleit des Reichstreubundes
ehem. Berufsſoldaten und des
Eiſenbahn=
vereins, ſowie allen übrigen, die dem
Ent=
ſchlafenen die letzte Ehre erwieſen haben.
Beſonderen Dank Herrn Pfarrer Wolf für
ſeine troſtreichen Worte.
Darmſtadt, den 13. Juni 1934. (6584
Frau Ehriſtina Janetzki
Maria Janetzki.
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drnerstag, 14. Juni 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 162 — Seite 5
me, den mn
jAus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 14. Juni 1934
derbürgermeiſter Wamboldk an den Vorſithenden
der Haſſia.
der Kreisleiter und kommiſſariſche Oberbürgermeiſter
Wam=
buo0 richtete an den Vorſitzenden des Landesverbands Haſſia
foſledes Schreiben:
zeiner Exzellenz dem Herrn Generalleutnant a. D. v.
Oidt=
m Darmſtadt, Wilhelmſtraße 28.
Sehr geehrter Herr Generalleutnant!
der Heſſiſche Soldatentag in Darmſtadt iſt vorüber. Wir
hetye mit aufrichtiger Freude Ihre Kameraden aus dem
Landes=
verund Heſſen, der alten Kriegerkameradſchaft Haſſia, hier in
Dömſtadt begrüßt. Es war uns eine Genugtuung, die
Zuſam=
mnyehörigkeit unſerer Stadt und ihrer Bewohner mit den alten
heiſſhen Soldaten erneut beweiſen zu können. Wenn wir in
die=
ſeun agen wieder den treuen Menſchen aus den heſſiſchen Gauen
im te Augen ſehen durften, ſo geſchah das in dem Gefühl der
Zuhſaimengehörigkeit unſerer Stadt und ihrer Bewohner mit
alue Kreiſen der Bevölkerung des Rhein=Maingebiets. Dieſe
inmie Verbundenheit des Volkes um Rhein und Main, die zur
Uubwindung der Mainlinie geführt hat, möge ewig
fort=
beuten.
ſch bitte Sie ſehr geehrter Herr Generalleutnant, den
herz=
ligſie Dank der Stadt Darmſtadt dafür entgegenzunehmen, daß
Siße us Gelegenheit gegeben haben, unſerer Verbundenheit mit
deſ lten Soldaten und dem Volk des Rhein=Maingebiets
Aus=
drm zu verleihen, und unſeren Dank Ihren Mitarbeitern und
iien denen, die an der Geſtaltung des
teiohmern eine ſtets freudige Erinnerung ſein.
Heil Hitler!
(gez.) Wamboldt
Kreisleiter und kommiſſ. Oberbürgermeiſter.
10 Darmſtädter Kinder gehen nach Oberſchleſien
in Erholung.
im kommenden Freitag vormittag entſendet die
Gauamts=
leiiug des Amtes für Volkswohlfahrt Gau Heſſen=Naſſau den
Enderzug mit erholungsbedürftigen Kindern nach
Ober=
ſchlöeſen. Die Kinder werden dort zu einem vierwöchigen
Ferien=
auuerhalt in Privathaushaltungen untergebracht.
lem Kreis Darmſtadt ſind vorerſt von dem Gau
Ober=
ſchlann 100 Pflegeſtellen zugeſprochen worden. Die Kinder mit
ihnen Begleitern verlaſſen Darmſtadt am Freitag vormittag im
faklwanmäßigen Perſonenzug, um alsdann von Frankfurt aus
in den Sonderzug mit ihren Altersgenoſſen aus Frankfurt a M.
Offewach, Worms, Mainz, Wiesbaden und Hanau die Reiſe
fongietzen.
m Frankfurt a. M. wird eine kleine Abſchiedsfeier
ſtatt=
fina, an der der Stellvertreter des Gauleiters die Vertreter
des ?S Volkswohlfahrt, die Behörden der Stadt Frankfurt a. M.
ſomie die Eltern der Kinder teilnehmen.
m Darmſtadt werden die Mädels und Jungens um 7.45 Uhr
vom Umt für Volkswohlfahrt, Wilhelminenſtraße 34, aus von
dem bauamtsleiter des Amtes für Volkswohlfahrt, Bürgermeiſter
Hqu, und dem Kreisamtsleiter der NS. Volkswohlfahrt unter
Vocatritt des Muſikzuges der Standarte 115 feierlich durch die
Wählminenſtraße „Peter=Gemeinder=Straße, Rheinſtraße nach
dem ſauptbahnhof geleitet.
lie Eltern ſowie die geſamte Bevölkerung wird eingeladen,
die Ander auf ihrem Weg nach dem Hauptbahnhof zu begleiten.
Neue Beſtimmungen der Poſtordnung. Der
Reichspoſtmini=
ſtem ut auf Grund des Geſetzes zur Vereinfachung und
Verbilli=
gurgder Verwaltung vom 27. Februar 1934 eine Reihe von
Aen=
deruen der Poſtordnung vorgenommen, die am 1. Juli 1934
in änft treten. Es wird u. a. das Höchſtmaß für Briefſendungen
in ihteckiger Form (Länge, Breite, Höhe) von 80 auf 90
Zenti=
me= erhöht. Die Mindeſtmaße für Briefſendungen ſind
herab=
geſitztworden und decken ſich jetzt mit den Mindeſtmaßen für
Poſt=
karne Die Druckſachenbeſtimmungen ſind dahin erweitert
wor=
dem ſaß Druckträger aus dünnem Holz, Leder Leinen u. dal. in
pameähnlicher Form und Beſchaffenheit als Druckſachen
zugelaſ=
ſenuſid. Ferner unterliegen Druckſachen in Briefform, die den
Beßumungen nicht entſprechen, je nach ihrer Beſchaffenheit der
Gekür für Briefe, Geſchäftspapiere oder Miſchſendungen. In
Zutuft fällt auch bei Poſtwurfſendungen, wenn für eine
Poſt=
anſftat weniger als 10 Sendungen eingeliefert werden, der
Min=
deſtig — die Gebühr für 10 Stück — fort. Bei Briefpäckchen iſt
Werungabe zugelaſſen worden.
Allberordenkliches (4.) Konzert des Muſitvereins.
Aohl eines der intereſſanteſten Konzerte dieſer Spielzeit
ver=
ſprich die Hugo=Wolf=Feier des Landestheaters und
Muſikver=
eing m Freitag, den 15. Juni, im Großen Haus des
Landes=
theetes zu werden. Sie iſt ganz dem Schaffen dieſes Meiſters
dessdutſchen Liedes gewidmet. Soliſtiſch betätigen ſich Charlotte
Kroz= und Heinrich Blaſel, die Geſänge mit Orcheſter darbieten.
Der (hor des Landestheaters und der Chor des Muſikvereins
ſind ereinigt und bringen Chöre mit Orcheſter; das Orcheſter
des Andestheaters neben der vor kurzem mit bedeutendem
Er=
folg eſtmalig geſpielten ſinfoniſchen Dichtung „Pentheſilea” das
Vor und Zwiſchenſpiel aus der Oper „Der Corregidor” zur
erſtty Aufführung Die Leitung des Abends hat
Generalmuſik=
direchr Karl Friderich.
Anfang 20 Uhr.
Außerordentliche Konzert.
14. Juni zugleich viertes Konzert des Muſikvereins). Frexty 15. Juni Anfang 20, Ende gegen 22 Uhr.
Außerordentliches Konzert. Preiſe 0.80—4.50
lzugleich vierkes Konzert des Muſikvereinsl. Sar=urg 16. Juni E 27, dazu
Anf. 19½, Ende 2134 Uhr.
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St auß. Das Heſiſche Landestheater beging am Montag
be=
kanmih den 70. Geburtstag von Richard Strauß durch eine
Auf=
führun von „Arabella”, dem jüngſten Werk des Meiſters. Im
Zwſuſinakt der Vorſtellung ſprach Generalintendant Dr. Praſch
Eini xſehr herzliche Worte zur Feier des Tages und gab dabei
auch in Telegramm hekannt, das an Dr. Richard Strauß geſandt
Dunp Es lautete: „Das Heſſiſche Landestheater entbietet Ihnen,
Dema lverehrten deutſchen Meiſter, gemeinſam mit der heſſiſchen
Staagegierung und der Landeshauptſtadt Darmſtadt zu Ihrem
heuum Ehrentag, zugleich unter dem erneuten Eindruck des
Mern in Aufführung zu Aufführung ſteigenden Erfolges Ihrer
meiſitlichen Arabella=Schöpfung dankbarſte Glück= und
Segens=
wümſt für Schaffen und Wirken ad multos annos (gez.) Praſch.”
4Nzurzeit als Aſſiſtent im techniſchen Bühnenbetrieb des Heſ
Ncheh Landestheaters tätige Dipl.=Ing. Friedrich Egelhof wurde
als bniſcher Bühnenleiter an das Stadttheater Altona berufen
Deutſche Kunſt in Oarmſtadt.
425. Veranſtalkung des „Alk=Darmſtadk”-Vereins für Ortsgeſchichte und Heimakkunde.
vertreten iſt, und von Hch. Jobſt=Darmſtadt, die alle eine eigene
Auffaſſung des Führers zum Ausdruck bringen. Die Plaſtik
Eine Mchau binte and ovoenderoandenen iſt mit 55 Werken vertreten und ſomit geeignet, einen hinreichen=
Nach dem herzlichen Willkommensgruß an die Alt=Darmſtadt=
Gemeinde hatte ſich der 1. Vorſitzende einer traurigen Pflicht zu
entledigen. Der Tod hatte in den Reihen der Heimattreuen eine
reiche Ernte gehalten: Frau Repp, ein lieber, ſinnverwandter
Gaſt, und Herr Rentner L. Geiſt, ein rechter Deutſcher,
wurzel=
echt und heimatverbunden, ſind dahingegangen. Tief erſchüttert
vernahmen die Anweſenden auch die Nachricht von dem Heimgang
des allverehrten Meiſters und getreuen Ehrenmitgliedes, des
Herrn Prof. H. Müller, an deſſen 93. Geburtstag auch die
Alt=Darmſtadt=Gemeinde noch vor kurzem frohen Anteil nehmen
durfte. Ein geſegnetes, überaus reiches Künſtlerleben hat ſeinen
Abſchluß gefunden. Mit dem Meiſter ſinkt aber auch ein ganz
großes und echtes Stück des alten Darmſtadt ins Grab. Allein
das, was er ſchuf, lebt. Es ſteht vor uns und wirkt in uns
wei=
ter. — Das Gedächtnis dieſer Heimatgerechten bleibt ewig
erhal=
ten! Wir können ſie nicht beſſer ehren, als daß wir in ihrem
Geiſte handeln und auf ihren Bahnen wandeln.
Den Vortrag des Abends hielt ſodann Herr Profeſſor Adolf
Beyer über die „Deutſche Frühjahrsausſtellung
Darmſtadt 1934‟. Alt=Darmſtadt hatte damit eine reizvolle
Gelegenheit, den Mann ſprechen zu hören, dem der ehrenvolle
Auftrag zuteil ward, die erſte deutſche Kunſtſchau im Dritten Reich
in unſerer Vaterſtadt zu geſtalten.
Der Vortragende ſprach zunächſt über die Abſichten und den
Aufbau der Ausſtellung auf der Mathildenhöhe. Leitend war für
ihn der Grundſatz, eine Ausſtellung im Sinne des Führers
auf=
zubauen, der wünſcht, daß „die deutſche Kunſt das Volk wieder
beglücken möge‟. Daneben aber ſtand die Einſicht, daß unſerer
Vaterſtadt aus der gegenwärtigen Zeit heraus die Pflicht
er=
wächſt, eingedenk ihrer ruhmreichen Vergangenheit als Kunſtſtadt,
neu aufzubauen und eine Pflegeſtätte künſtleriſcher Ideen zu
wer=
den. Die damit geſtellten Aufgaben waren überaus groß und
boten erhebliche Schwierigkeiten. Die Frage war nun, welche
Werke und welche Künſtler geeignet ſind, um eine geſunde und
bodenſtändige Kunſt vorzuführen. Die Ausſtellungsleitung hat
ſich von jeder Einſeitigkeit freigehalten und niemand
ausgeſchal=
tet, weder alt noch jung, vorausgeſetzt, das Werk war echt, gut
und deutſch. Wiewohl manche Abſage wichtiger Künſtler in Kauf
genommen werden mußte, gelang es doch mit den über 500
Kunſt=
werken, das Beabſichtigte zu erreichen.
Herr Profeſſor Beyer ſtellte ſodann einige bedeutſame Künſtler
und Werkgruppen der Ausſteller in den Mittelpunkt ſeiner
Aus=
führungen. Er verwies auf die ernſthafte Arbeit Ernſt
Heile=
manns in deſſen hervorragendem Bildnis des Führers.
Wun=
dervoll und großzügig zeigt ſich uns Fritz Erler in ſeinem
„Fiſcher=Idyll‟. Der Vortragende feierte ihn als einen ganz Großen
unſerer Zeit, als das jetzt lebende „germaniſche Genie‟. —
Reiz=
voll iſt der Vergleich der ausgeſtellten Hitler=Büſten von Hedwig
Maria Ley, H. J. Pagels, der auch mit einer Göring=Büſte
den Einblick in das deutſche Schaffen dieſer Darſtellungsart zu
vermitteln. Die Monumentalplaſtik ſtellt ſich in der
eindrucks=
vollen und ſtrengen Geſtalt des „Bergmanns” von H. Lederer
vor, demgegenüber die „Fütterung” desſelben Künſtlers durch
An=
mut und Zartheit überraſcht. Zahlreich ſind auch Porträtbüſten
und Tierplaſtiken vertreten. Die Darſtellung von Tieren findet
überdies ihre Meiſter in den Werken des bedeutendſten deutſchen
Tiermalers Hch. v. Zügel, ferner in Rudolf Ottos und Franz
H. Stahls Bildern. — Eine beſondere Stellung nehmen nun
auch wieder die Kriegsbilder ein, die durch Ludwig
Dett=
mann, Claus Bergen, Franz Eichhorn, und die wuchtigen
Frontſoldatenköpfe F. Spiegels eindrucksvoll gezeigt werden.
Auch das religiöſe Bild, das ſeit langen Jahren nicht mehr
gezeigt wurde, iſt nun wieder vertreten. Als ganz großer Meiſter
zeigt ſich uns hier Rudolf Schäfer in ſeinem „Chriſtopherus”
und einer Reihe anderer Werke. Seine „apokalyptiſchen Reiter”,
ſind ein ſtarker Wurf. Voll jugendlicher Kraft ſtellt Carl von
Marr „Maria” dar. Auf Ernſt Liebermanns „
Verkündi=
gung” und den Dichter=Maler Oswald Jariſch=Zittau ſei
hin=
gewieſen. In einer ganz beſonderen Auffaſſung zeigt Jul. Diez
eine Darſtellung „Vertreibung”. An die Art der alten Meiſter
gemahnt Beckerts „Maria im Wald”, und die Werke des
Thoma=Schülers Wilhelm Haller, ein ſtark begabter Maler.
Erwähnenswert ſind auch die Sportbilder des Angelo
Jank. Eine beſondere Aufmerkſamkeit hat die
Ausſtellungslei=
tung auch der Auswahl von Darſtellungen des ſchönen
Men=
ſchen angedeihen laſſen. Der nackte Menſch war zu allen Zeiten
Gegenſtand des Kunſtſchaffens; er gehört auch in die deutſche
Kunſt. So ſtellt uns Fritz Behn eine leichtbeſchwingte,
ſport=
liche Geſtalt in ſeinem „Schreitenden Mädchen” vor Augen, Paul
Bürck ein edles Kunſtwerk in ſeiner „Mutter Erde‟ — Die
Bildniskunſt, iſt auf der Ausſtellung durch das an Lenbachs
Kunſt erinnernde Selbſtbildnis des Malers Samberger, ein
Damenbildnis R. Breyers und durch Paul Oberhoffs
er=
friſchendem Gemälde „Inge” würdig vertreten. Schließlich wurde
noch auf die Darſtellung von Volkstypen verwieſen, die wir
in den wohltuenden Werken eines Beithan, Tiebert,
Ger=
hardinger und Beſt freudig begrüßen. Keine Proletarier
finden wir da. Wir wollen Volksgenoſſen und finden ſie hier
dargeſtellt, kernhaft und echt.
Dem Dank der Zuhörer gab der 1. Vorſitzende treffend
Aus=
druck, wenn er den Vortrag als ein Präludium bezeichnete. Er
ockte zum Schauen. Wir wollen ſchauen und uns neue Kraft holen
an echter deutſcher Kunſt; denn „in wahrer Kunſt iſt deutſche Art
am beſten aufbewahrt”.
Es wurde dann mitgeteilt, daß ſich am Samstag, den 16.
Juni, die Alt=Darmſtadt=Gemeinde um 15.30 Uhr vor dem
Aus=
ſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe trifft. Ein Künſtler wird
durch die Kunſtſchau führen. (Eintritt 30 Pfg.)
Der nächſte Abend findet am 21. Juni ſtatt und iſt dem
ver=
ſtorbenen Ehrenmitglied gewidmet: „Zum Gedächtnis Prof.
Her=
mann Müller, der Menſch und ſein Werk”.
Lieder=Abend aller Darmſtädter Schulen.
Der Gemeinſchaftsgeiſt und das Zuſammengehörigkeitsgefühl
vereinigt demnächſt alle Schulen (Höhere Schulen und
Volks=
ſchulen) unſerer Stadt zu einem gemeinſchaftlichen Lieder=Abend,
der am
Samstag, den 30. Juni, abends 8 Uhr, in der Feſthalle
ſtattfinden wird.
Die Chöre der einzelnen Schulen werden zu mehreren
Grup=
pen zuſammengeſtellt, die dann abwechſelnd ihre Lieder
vortra=
gen. Die Mädchenſchulen werden mit Volkstänzen beſonders
auf=
treten. Ein Orcheſter aus Knaben verſchiedener höheren Schulen
hat ſich gebildet, um im Dienſte der guten Sache den Abend zu
verſchönern.
So verſpricht die Veranſtaltung ein Markſtein zu werden in
der Darmſtädter Schulgeſchichte.
An alle Eltern und ſonſtige Schul= und Muſikfreunde ergeht
hiermit die Einladung zum Beſuche des Lieder=Abends.
Es werden Eintrittskarten ausgegeben. Die Karten ſind im
Vorverkauf durch die Schüler aller Schulgattungen der Stadt zu
haben. Der Reinertrag der Veranſtaltung wird den Schulen zur
Beſchaffung von Lehrmitteln, für Schulausflüge und dergleichen
und ſomit der Jugend ſelbſt zur Verfügung geſtellt werden.
Ein Freund
ernſter
und heiterer
Stunden!
Das gute Heimatblatt iſt nicht fortzudenken aus dem Kreis
der Familie! Wieviel frohe und ernſte Tage hat man mit ihm
gemeinſam verbracht, wie oft kam ein guter Rat, ein Troſt aus
ſeinen Worten, wurde ein trüber Tag doch hoffnungsfroh
be=
ſchloſſen, wenn man ſich eine Zeitlang mit dem guten Freund
aus Papier und Druckerſchwärze unterhalten hatte!
Lieber Freund und Leſer! Denke daran, auch Deine
Bekann=
ten auf das „Darmſtädter Tagblatt” aufmerkſam zu machen! Sie
werden ſicherlich ebenſo zufrieden ſein, wie Du und tauſende
an=
dere anſpruchsvolle Leſer!
Neue Erleichterungen für Geſellſchaftsfahrten. Die Deutſche
Reichsbahn hat mit ſofortiger Wirkung die Tarifbeſtimmungen
über Geſellſchaftsfahrten weſentlich günſtiger geſtaltet. Wurden
bisher bei einer Teilnehmerzahl von 12 bis 50 Exwachſenen
33½ v. H., und bei mindeſtens 51 Erwachſenen 40 v. H.
Fahrpreis=
ermäßigung gewährt, ſo beträgt die Ermäßigung jetzt: bei einer
Teilnehmerzahl von 12 bis 24 Erwachſenen 33½ v. H., bei einer
Teilnehmerzahl von mindeſtens 25 Erwachſenen 40 v. H., bei einer
Teilnehmerzahl von mindeſtens 100 Erwachſenen 50 v. H.
Außer=
dem iſt für kleine Sonderzüge der Mindeſtbetrag für den
Tarif=
kilometer von 2,50 auf 2,00 herabgeſetzt worden.
Aufruf an alle Krafffahrer im Kreiſe Darmftadk.
Der Ortsgruppenführer im DDAC. Eugen Seibert erläßt
folgenden Aufruf:
„Wie bereits in unſerem erſten Aufruf zum Ausdruck gebracht,
veranſtalten das NSKK. und der DDAC. gemeinſam am Sonntag,
den 24. Juni, eine
Schwerkriegsbeſchädigtenfahrt.
Die Fahrt beginnt nach dem Mittageſſen und führt über eine
Strecke von etwa 100 Kilometer.
Es gilt, 550 Schwerkriegsbeſchädigte des Kreiſes Darmſtadt zu
fahren, und werden hierzu je nach der Anzahl der freien Plätze
etwa 200 Fahrzeuge benötigt. Seitens der im NSKK. und DDAC.
organiſierten Kraftfahrer wurden bis jetzt etwa 125 Fahrzeuge
gemeldet. Ein erhebendes Ergebnis, wenn man berückſichtigt, daß
nur etwa 10 Prozent aller Kraftfahrer in dieſen Verbänden
orga=
niſiert ſind, und wenn man weiter berückſichtigt, welche Opfer dieſe
organiſierten Kraftfahrer zu bringen haben, aus denen die
nicht=
organiſierten Kraftfahrer die Nutznießung ziehen.
Es iſt daher beſchämend für die 90 Prozent nichtorganiſierten
Kraftfahrer, daß auf unſeren erſten Aufruf nur eine einzige
Meldung eingegangen iſt, zumal es ſich hier darum handelt,
den=
jenigen, die ihr Beſtes, ihre Geſundheit dem Vaterlande geopfert
haben, die Dankbarkeit auch der Kraftfahrer zu beweiſen.
Wo bleibt hier der Gemeinnutz?
Wir hoffen, daß es nur noch dieſes Aufrufes bedarf, um die
erforderliche Anzahl Wagen zuſammenzubekommen. Meldungen
ſind an die Geſchäftsſtelle des DDAC., Darmſtadt, Rheinſtraße 9,
2. Stock (Fernſprecher 888), zu richten. Wir müſſen unſere
Nen=
nungsliſte am Montag, den 18. Juni, mittags 12 Uhr, wegen der
erforderlichen Vorarbeiten ſchließen, und es wäre bedauerlich,
wenn wir nicht alle gemeldeten Schwerkriegsbeſchädigten fahren
könnten.
Gemeinſchaft des Opferns.
Die volksdeutſche Forderung für die Sammeltage des VDA.
am 16. und 17. Juni 1934.
Die Reden, die auf der großen Pfingſttagung des VDA. in
Mainz und Trier gehalten wurden, gipfelten alle in der
For=
derung, daß die neu erſtehende Volksgemeinſchaft aller Deutſchen
dies= und jenſeits der Grenzen ihren Sinn nur erfüllen könne,
wenn ſie auch eine Gemeinſchaft des Opferns ſei.
Man muß den Kampf um deutſches Volkstum auch nach innen
verlegen. Man muß die Opfer, die an den Grenzen des
Volks=
tums in ſtändig hartem Kampf von Millionen Volksgenoſſen
ge=
bracht werden, ergänzen und aufwiegen, durch Opfer, die das
deutſche Volk im Inneren freiwillig auf ſich nimmt. Daß ſolche
Opfer oft nur materieller Art ſein können, vermindert nicht ihren
ideellen Wert. Denn iſt es ja ſo, daß die Stärkung der deutſchen
Außenfront nicht erfolgen kann durch eine lediglich „ideelle”
Un=
terſtützung — etwa durch „gutes Zureden‟. Eine Beſtärkung im
Glauben, in der inneren deutſchen Haltung haben gerade die
Grenz= und Auslandsdeutſchen am wenigſten nötig. Nötig haben
ſie die friedliche „Aufrüſtung” mit allen den Waffen, mit denen
ſie ſich einer gewollten Verkümmerung der deutſchen Seele
er=
wehren können. Nötig haben ſie Bücher Zeitſchriften, geiſtige
Nahrung in jeder Form, vor allem aber Schulen für deutſche
Kin=
der, die ſonſt fremdſprachige Schulen beſuchen müßten, nötig haben
ſie die geiſtige Fortbildung der Erwachſenen — bitter nötig haben
ſie all dieſe für den Binnendeutſchen ſo ſelbſtverſtändliche
Verbin=
dung mit dem geiſtigen Leben der Nation, die aus dem
Einzel=
menſchen erſt das miterlebende, tätige Glied der
Volksgemein=
ſchaft macht.
Solches Rüſtzeug den Auslandsdeutſchen zu vermitteln, iſt
die unendlich große, geſchichtliche Aufgabe des VDA. Wenn er in
dieſen Tagen deshalb wieder zum Opfern aufruft, appelliert er nicht
an die Mildtätigkeit der Volksgenoſſen im Reich, ſondern an eine
Pflicht des Opferns, die jeder übernommen hat, der ſich der
gro=
ßen Aufgabe des deutſchen Volkes, ſich und ſeine Art zu erhalten,
bewußt geworden iſt.
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natürliche Bräunung.
Seite 6 — Nr. 162
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 14. Juni
„Mütter, Euch geht es an!“
Herbert hat einen Spiegel bekommen, einen ſchönen, runden,
blanken Spiegel. Der Onkel hat ihn mitgebracht. Herbert ſteht
auf der Sonnenſeite der Straße und läßt drüben in den Fenſtern,
die im Schatten liegen, den Schein ſeines blitzblanken Spiegels
ſpie=
len. Die Sonne erſetzt ihm den Scheinwerfer. Das macht Spaß.
Herbert ſteht auf dem Bürgerſteig ſicher inmitten der Brandung
des Verkehrs. Die Autos und Motorräder flitzen an ihm vorbei.
Er ſieht ſie nicht. Er iſt dieſen Anblick gewohnt — ein
Großſtadt=
kind. Da trabt in gemütlichem Galopp ein Pferdefuhrwerk
vor=
bei. Herbert ſieht auf. Ein ſeltener Anblick für ihn. Er vergißt
ſein Spiel. Intereſſiert ſieht er dem Geſpann nach mit dem Wunſch
im Herzen, auch einmal im Hottehühwagen durch die Stadt zu
fahren. Da macht es kling und rrr” rollt der ſchöne Spiegel aus
ſeiner Hand. Herbert verſucht, ihn zu faſſen. Aber wie ein
Rei=
fen rollt das kleine, blanke Ding über den Bürgerſteig auf den
Aſphalt. Der große Bogen, den ſein Spiegel beſchreibt, läuft in
kleine Spiralen über und langſam endet die kreiſende Bewegung.
Ganz leiſe macht es „klack”, und da liegt er nun mitten auf
dem Damm.
Herbert möchte ihn gerne wiederhaben. Er tritt verlegen
von einem Bein auf das andere. Hilflos ſteht der kleine Mann.
Die Autos ſauſen vorbei, die Motorräder knattern vorüber.
Kei=
ner der Fahrer bemerkt die bange Sorge unſeres kleinen Herbert,
der in jedem Gefährt den Zerſtörer ſeines ſo ſchönen Spiegels
fürchtet. Er möchte ihn doch gerne wiederhaben. Jeden Moment
kann ein Rad über ſeinen ſchönen Spiegel ſauſen, und dann iſt es
vorbei. Er ſieht noch das ſchöne Bild auf der Rückſeite. Es lacht
ihn an, und dann faßt ſich Herbert ein Herz — er ſpringt zu —
auf den Damm — will ſich ihn holen. — Ein Wagen in voller
Fahrt. — Der Fahrer zieht erſchreckt die Bremſe, kann ſein Auto
aber nicht mehr zur rechten Zeit zum Halten bringen, — und
Herbert wird von den Rädern erfaßt,
Ja, der Junge lief direkt in den Wagen — heißt es dann.
Täglich leſen wir in den Zeitungen von Unfällen, die das
Leben und die Geſundheit von Kindern zerſtörten. Beiſpielsweiſe
wurden im Monat März 1934 allein in Berlin 103 Unfälle durch
Jahresbericht der Heſſiſchen Landesftelle
für Pilz- und Hausſchwammberakung in Darmſtadt
für das Jahr 1933.
Die Aufklärungstätigkeit der genannten Stelle geſchieht in
engſter Zuſammenarbeit mit dem Mykologiſchen Inſtitut der
Deutſchen Geſellſchaft für Pilzkunde. Die nachſtehenden Zahlen
zeigen wiederum gut, welch wichtige Tätigkeit hier für das
Volks=
wohl dauernd ausgeübt wird. Ungefähr 400
Schwammſchä=
den wurden im vergangenen Jahre bearbeitet. Die
Einzel=
beratungen dieſer Tätigkeit belaufen ſich auf über 1000,
ungerech=
net die vielen telephoniſchen Anfragen und Auskünfte. Viele
Hun=
derte von Handwerkern erhalten Arbeit durch unſere
Aufklärungs=
tätigkeit. In jedem Fall wurden die Beratungen ſo erteilt, daß
die Schwammbeſeitigung auch gründlich erfolgen konnte, damit
nicht infolge ungenügender Maßnahmen der Schwamm immer
wie=
der kommt, wie das ſo oft beobachtet wird.
Zur Aufklärung über Gift= und Speiſepilze fanden
ebenfalls ungefähr 1000 Einzelberatungen ſtatt, wozu nochmals
gegen 1000 Beſtimmungen kommen, infolge Einſendungen an das
Mykologiſche Inſtitut der Deutſchen Geſellſchaft für Pilzkunde. Die
Beratungsſtunden für Gift= und Speiſepilze wurden von Maria
Kallenbach abgehalten.
Vorträge, Führungen, Wanderungen.
Aus=
ſtellungen uſw. fanden ungefähr 100 ſtatt. Unſere wichtige
Aufklärung, die bis in das kleinſte Dorf durchgeführt werden muß.
wurde in die verſchiedenſten Gegenden unſeres deutſchen
Vaterlan=
des hinausgetragen. Es ſeien z. B. erwähnt die Vortrags= und
Ausſtellungsveranſtaltungen in Büdingen, Deſſau, Freiburg
Heiligenſtadt. Kaiſerslautern, Ludwigshafen, Mainz, Pirmaſens,
Schotten, Zweibrücken uſw. Von beſonderer Bedeutung war die
faſt dreiwöchige Darmſtädter Pilz= und Hausſchwamm=Ausſtellung
im Auguſt 1933 anläßlich der Tagung der Deutſchen Geſellſchaft
für Pilzkunde, die dauernd von zahlreichen Intereſſenten beſucht
wurde und auf der täglich viele mehrſtündige Führungsvorträge
ſtattfanden, angepaßt jeweils an die Anſprüche der Beſucher. Ganz
beſonders wichtig und wertvoll war auch unſere Hausſchwamm=
Ausſtellung bei der Reichstagung der deutſchen Schreinermeiſter
im Freiburg, die in knapp 4 Tagen von über 6000 Intereſſenten
beſucht wurde. Gelegentlich dieſer Ausſtellung bezeichneten
aus=
ländiſche Fachleute unſere Ausſtellung als einzig in ihrer Art,
wobei dieſelbe auch wiederholt nach dem Ausland eingeladen
wurde.
Zur Volksaufklärung wurden auch in dieſem Jahr wieder
Tauſende unſerer Flugblätter abgegeben. Unſer reich bebildertes
Hausſchwamm=Merkblatt, das zum Selbſtkoſtenpreis erhältlich iſt
und überall reichen Nutzen ſtiftet, wie die vielfältigen
Anerken=
nungen bezeugen, ſteht vor ſeiner nächſten Auflage in weſentlich
erweiterter Form.
Die „Zeitſchrift für Pilzkunde”, welche für die Deutſche
Ge=
ſellſchaft für Pilzkunde herausgegeben wird, erſchien wiederum
trotz der Schwere der Zeit in vier gur illuſtrierten Doppelheften.
Ebenſo nahm unſere wiſſenſchaftliche Arbeit ihren ruhigen
Fort=
gang, wie auch unſer Tafelwerk „Die Pilze Mitteleuropas” (im
Verlag Dr. Werner Klinkhardt in Leipzig erſcheinend) wiederum
durch eine neue Lieferung fortgeſetzt wurde.
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Unter teilweiſem Ausſchluß der Oeffentlichkeit
verhan=
delte die Große Strafkammer am Mittwoch gegen den
24jährigen R. B. von hier wegen fahrläſſigen
Falſch=
eides. Der junge Mann hatte jahrelang ein Verhältnis mit
einem jungen Mädel aus der Nachbarſchaft gehabt, das ſpäter
geheiratet hatte. In deren Eheſcheidungsverfahren nun trat der
Angeklagte als Hauptzeuge gegen die junge Frau auf ,die ihn
danach wegen Meineids anzeigte. Die Staatsanwaltſchaft erhob
indeſſen nur Anklage wegen fahrläſſigen Falſcheides. Der
Ange=
klagte behauptet heute, das Protokoll ſei nicht richtig. Er habe
tatſächlich etwas anderes gemeint. Das Gericht iſt jedoch nach
ein=
gehender Verhandlung der Auffaſſung, daß er bei der Angabe
eines Datums, das übrigens zu dem Eheſcheidungsprozeß
voll=
kommen unweſentlich iſt, in ſeiner Vernehmung von ſieben
Sei=
ten nicht genug Aufmerkſamkeit entwickelt habe und erkennt
des=
halb anſtelle einer an ſich verwirkten Gefängnisſtrafe von acht
Wochen auf eine Geldſtrafe von 500 RM., die aber durch die
er=
littene Unterſuchungshaft als verbüßt gilt.
Das Gericht verurteilt dann den 36jährigen Adam Müller
von hier wegen Unzucht mit einem vierjährigen
Bu=
ben zu zweieinhalb Jahren Gefängnis und fünf
Jahren Ehrverluſt. Da der Mann geſtändig iſt, werden
ihm zwei Monate Unterſuchungshaft angerechnet.
Hohes Alter. Reichsbankbeamter i. R. Auguſt Beate,
Beſ=
ſungerſtraße 113, feiert am 14. Juni in geiſtig friſcher Geſundheit
ſeinen 76. Geburtstag.
Lichtbild=Ausſtellung im Heſſiſchen Landesmuſeum. Die
Geſell=
ſchaft deutſcher Lichtbildner veranſtaltet zur Zeit in den unteren
Räumen des Heſſiſchen Landesmuſeums eine Ausſtellung ihrer
Mitglieder. Man kann die Schau als ein bedeutendes Ereignis
auf dieſem Spezialgebiet anſprechen. Die Ausſtellung iſt täglich
von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
— Hauſierunweſen. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß Hauſierer
durch freches und aufdringliches Benehmen das Publikum
be=
läſtigen. Die Polizeidirektion bittet daher, ſofort dem zuſtändigen
Polizeibezirk davon Kenntnis zu geben, wenn ſich aufdringlich=
Hauſierer zeigen, damit deren Namen feſtgeſtellt werden können.
wimmen erhälk und fördert
die Volksgeſundheit.
Kinder verurſacht, die auf der Straße ſpielten. Fünf Kinder unter
14 Jahren wurden getötet.
Mütter, es geht Euch an!
Weiſt Eure Kinder immer und immer wieder auf die
Gefah=
ren der Straße hin. Denkt daran, daß man Euch auch eines Tages
Euren Herbert oder Euer Hänschen ins Haus bringen kann. Euer
Kind, welches beim Spiel auf der Straße unter die Räder kam.
Euren Stolz, auf den Ihr alle Hoffnungen geſetzt habt. — Dann
iſt es zu ſpät. — Es bleibt Euch nur noch der Schmerz und die
zerſtörte Hoffnung.
erkehrserziehungs=Woche, die vom 9. bis 16. Juni unter
paganda von der Sonderabteilung „Schadenverhütung” im Amt
für Volkswohlfahrt bei der Oberſten Leitung der P.O.
durchge=
führt wird, will Euch wachrufen. Sie will Euch aufrütteln. Es
liegt in Eurer Hand, die Verkehrsunfälle, die an Opfern
unge=
zählte Menſchenleben fordern, zu vermindern.
Mütter, Euch geht es an!
Ihr wollt Eure Kinder zu ordentlichen Menſchen erziehen.
Brauchbare Volksgenoſſen wollt Ihr Eurem Vaterlande einmal
zur Verfügung ſtellen. Sorgt dafür, daß Eure Kinder, deren
Zu=
kunft Ihr durch Sorgen und Entbehrungen aufbaut, nicht durch
Unvorſichtigkeit und Leichtſinn vernichtet werden.
Schließt Eure Ermahnungen mit in das tägliche Gebet. Es
kann nicht früh genug damit begonnen werden, die Kinder an
ſicheres Verhalten und an die Vermeidung von Unfallgefahren zu
gewöhnen.
Die Verkehrserziehungswoche ſoll Euch Müttern Eure Aufgabe
erleichtern, indem ſie ſich an alle Volksgenoſſen wendet.
Wir alle werden in dieſen Tagen nur unter dem Motto leben,
welches ſich für unſer ganzes Leben einprägen wird, nicht dem
Verkehr zu unterliegen, ſondern
„Kampf dem Verkehrsunfall!”
Aus den Darmſtädker Lichtſpiel=Theakern.
Union.
„Die blonde Kathrein”. Dieſer Film, dem man die
Wohltat, ihn in mitleidvolles Schweigen zu hüllen, auch bei viel
Nachſicht nicht angedeihen laſſen kann, hat eine kleine
Vorge=
ſchichte. Bei der Berliner Aufführung iſt es zu Demonſtrationen
von ſeiten der ſtudentiſchen Jugend gekommen, die in ihm mit
Recht die kitſchige und verlogene Darſtellung einer überlebten
Studentenromantik ſah. Leider hat das nicht genügt, ihn in der
Verſenkung verſchwinden zu laſſen, wohin er füglich gehört. Man
hat vielmehr — wie die „Deutſche Allgemeine Zeitung” berichtet
— ein Kompromiß abgeſchloſſen, demzufolge der Film mit
folgen=
dem Vorſpruch auf der Leinwand erſcheinen ſoll: „Dieſer Film
parodiert ein Studentenleben, wie es immer wieder aus
einer falſchen Romantik heraus der Bevölkerung gezeigt wurde,
während das wirkliche Leben des Studenten heute Arbeit und
Dienſt am Volk iſt. Daß bei der hieſigen Aufführung dieſe
Vor=
bemerkung fehlte, iſt für die Beurteilung des Films ohne jede
Bedeutung. Ueber ihn kritiſch zu ſchreiben, wäre Ernſthaftigeit
am falſchen Platz; er iſt — wie es im „Datterich” ſo ſchön heißt
— wirklich keinen Gegenſtand für unſeren Zorn.
*
Tabdt
mä
Diolboo 4
Mandel-Mdding
kögtüch und stärkend!
1 Päckchen für 4 Perſ. 8 Pfg. Mein ſarb. fI. Proſpekt
„Puoting mit Früchten” zeigt viele reizende
Zuſammenſtellungen. Zuſendung koſtenlos.
Dr. Ruguſt Detker, Bielefeld
Zum Haſſia=Feſt wird uns im einzelnen zu den
Veran=
ſtaltungen in der Feſthalle am Sonntag geſchrieben: Am
Sonntag, den 10, d. M., nachmittags, fanden in der Feſthalle eine
Reihe von hervorragenden Vorführungen von ſeiten der Turn=
und Sportvereine ſowie der Trachtengruppen ſtatt. Eine Riege
der Turn= und Sportgemeinde 1846 brachte in höchſter Vollendung
Vorführungen am Sprungtiſch und erntete ſtärkſten Beifall.
Wei=
terhin führten 12 Damen einen Tanz in Koſtümen auf. Der
Bayeriſche Trachtenverein „Almenrauſch‟ Darmſtadt, zeigte als
Nationaltanz einen echt bayeriſchen Schuhplattler ſowie weitere
heimatliche Tänze. Der Bayernverein Darmſtadt wartete mit einem
Plattler in einem ſchön getanzten Reigen auf. Die Trachtengruppe
Lindenfels erfreute die dicht beſetzte Feſthalle mit echt Odenwälder
Volkstänzen und Volksliedern. Der Radfahrerverein Darmſtadt
führte einen Sechſer= und Vierundzwanziger=Kunſtreigen auf, der
beſonders exakt ausgeführt wurde. Sämtliche Vorführungen
ſtan=
den unter der Leitung des bewährten Haſſiakameraden
Verwal=
tungsoberinſpektor Meyer, der als Führer des
Vergnügungsaus=
ſchuſſes der Feſtleitung ſich beſondere Verdienſte um das gute
Ge=
lingen erwarb. Alle Aufführungen wurden mit ſtärkſtem Beifall
bedankt, der teilweiſe in Beifallsſturm ausartete. Der
Landes=
führer der Haſſia, Generalleutnant v. Oidtman, ſowie die
Ehren=
gäſte wohnten den Vorführungen bei. General v. Oidtman dankte
allen Beteiligten. Die Jugend kam nun zu ihrem Rechte, indem
ein fröhlicher Tanz einſetzte, der bis in die frühen Morgenſtunden
dauerte.
Dein Name fehlk noch immer
M Opfervau!
Reichstagung des NSLB. 1934. Der Nationalſozialiſtiſche
Lehrerbund hält ſeine große Reichstagung am 3. bis 5. Auguſt
d. Js. in Frankfurt a. M. ab. Man rechnet damit, daß an
dieſen Tagen gegen 50 000 deutſche Lehrer in Frankfurt
verſam=
melt ſein werden. U. a. iſt eine große Saarkundgebung in der
Feſthalle vorgeſehen, des weiteren ein Feſtzug aller
Uniformträ=
ger innerhalb des NSLB., und als Höhepunkt eine Kundgebung
im Stadion, bei der der Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger,
Reichsminiſter Pg. Ruſt, der Reichsführer des NSLB. Miniſter
Schemm. Reichsjugendführer Baldur von Schirach und Vertreter
der Reichsregierung ſprechen werden. Die Organiſationsleitung
der Tagung hat der Obmann des Gaus Heſſen=Naſſau des NSLB.,
Pg. Miniſterialrat Ringshauſen, dem Pg. Fr. Staufenberg
über=
tragen. Die Geſchäftsſtelle der Reichstagung des NSLB. befindet
ſich im Hauſe Offenbach in Frankfurt a. M.
Aus der NSDAP.
Achtung! Hitler=Jugend und Jungvolk.
Alle Teilnehmer am Tag der H.J. und des J. V. der Reichk./
ſchwimmwoche (auch die Aufſchwimmer) treffen ſich am Fre
tag, den 15. Juni, nachmittags 6 Uhr, im Hof der Turnhalle dao=
Gymnaſiums (Soderſtraße) zu einer kurzen Beſprechung.
NS. Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Am Freitag, den 15. Juni, nachmittags 18 Uhr, find
eine große Kundgebung der NSDAP. in der Feſthalle gegen n
Miesmacher und Nörgler ſtatt. Es iſt Pflicht eines jeden
Kam=
raden und Kameradenfrau an dieſer Kundgebung teilzunehms
Der Eintrittspreis beträgt für unſere Kameraden und Kammce
radenfrauen 10 Pfg.
Arbeitseinſakz für Angeſtellkte im Mai
durchſchnittlich günſtig.
Nach den Beobachtungen der Stellenvermittlung der Deutſch,5.
Angeſtelltenſchaft hat ſich die Lage des Arbeitseinſatzes für Ab.
geſtellte — im ganzen geſehen — weiter ſtabiliſiert. Beſonder,a Ey
ſchwierig iſt noch immer der Vermittlungsdienſt für ältere Ay.; ez Gemeinderats
geſtellte. Die Zahl der Betriebe, die für nicht unbedingt gehobes au wid in unſerer
Poſten dreißigjährige und ältere Angeſtellte berückſichtigen, wam ſihr 1934 in Ho9e
wider gering. Dabei ließ die Verknappung, zum Teil mitbedinm iſuer erhoben.
durch Einſtellungen in den Arbeitsdienſt bzw. Abgang weiblich6. ſnzung erlaſſen, De
Kräfte in das Landjahr, eine ſachgemäße Auswahl geeigneter Byſſt. —99*
werber der verlangten Altersgruppe — meiſt 20 bis 25 Jahre —/ Kibürger Hert
kaum noch zu. Trotz der ſozial und auch wirtſchaftlich woh ſe friſche ſeinen
begründeten Notwendigkeit, die Arbeitskraft und Berufserfahrunn / Husheim, 13.
gerade älterer Angeſtellter zum Leiſtungseinſatz zu bringen, wurdeg ſeiter Peter Hohl
Neueinſtellungen hier und da ſogar zurückgeſtellt, oder, wenn Mif. Lerſonentranspork
arbeiter im Alter bis höchſtens 25 Jahren nicht nachgewieſeſ ſele der elektriſchen
werden konnten, allerjüngſte Kräfte — ſoweit weibliche Aill r vollte, auf die
geſtellte in Betracht kommen, ſelbſt Anfängerinnen aus Handely” muenblick gerade der
ſchulen — eingeſtellt. Die Lage wurde haufig noch dadurch e, engegenkommender,
ſchwert, daß der zwiſchenörtliche und zwiſchenbezirkliche Ausgleichch nit einem Beiwal
verkehr ſtärkere Hemmungen durch das Beſtreben erfuhr, zunäckz „onfalls durch das
örtlich die Arbeitsloſenzahl zu ſenken.
nigt bemerkte, fuhr
Für Kaufmannsgehilfen war die Lage günſtig hauptſächlifl als über ſein
Mo=
im Bank= und Verſicherungsgewerbe; teilweiſe — regional alle; urde nach Anlegung
dings nicht einheitlich — auch in der Schwer= und Maſchinery nterſchenkelverletzt
induſtrie. Im Einzelhandel waren hauptſächlich Drogiſten um as nach Darmſtadt
branchekundige, in der Dekorationskunſt erfahrene Verkäufer fül ſlzei geklärt.
Spezialartikelgeſchäfte geſucht.
Eber
Für einzelne Sparten der Techniker beſtanden teilweiſe
erhel=
lich gebeſſerte Unterkommensmöglichkeiten. Zum Beiſpiel fehlten
Kulturbautechniker. In verſtärktem Maße wurden deshalb
dieſer Richtung Umſchulungsmaßnahmen getroffen. Techniker füf
ſpezielle Erzeugniſſe waren nur ſchwer zu vermitteln.
fun
Der Arbeitseinſatz für Werkmeiſter war nach wie vor beein
druckt durch den ſchon ſeit Monaten beobachteten Verſuch, die Mehutk
arbeit in den Betrieben durch die Altbeſchäftigten Werkmeiſtet
„mit” erledigen zu laſſen, auch Vorarbeiter mit Werkmeiſtern
funktionen zu betrauen.
Das Verhältnis zwiſchen Kündigungen und Neueinſtellunges n Vera
bei den Behördenangeſtellten war noch ungünſtig.
unf
Seemänniſche Angeſtellte hatten, wenn auch eine Spur den ſie Kreisfun
Beſſerung unverkennbar, im allgemeinen kaum nennenswerte Auss Kart
ſichten auf Anſtellung.
Roßdorf,
Bei den weiblichen Angeſtellten, hauptſächlich kaufmänniſchenn w. Bezugs
Perſonal, war die Lage ziemlich einheitlich der der Kaufmanns” oſtbaus
gehilfen: junge und allerjüngſte Kräfte ſehr geſucht — ältere ſchwes mung ſtatt
oder überhaupt nicht zu vermitteln. Nur für Aushilfen — ein ind ſie die Mitglieder
Einzelhandel regeres Geſchäft, auch Urlaubsvertretungen, brachteis ſühelm Gunfel
größere Vermittlungsaufträge — waren Bewerberinnen im Alte? Sodann erfolgte
bis 30 Jahren und darüber zugelaſſen.
im Heß, Georg Ph
nedrich Schwan in
msverbandes war
Briefkaſſen.
chaft einer eingeher
Jen Anfrage iſſ die letzte Bezugsgultiung beizufügen. Anonyme Anfragen mchts 4 N Ordnung befun
ugegeben. Die J
nicht beaniwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindlichkeit.
K. hier, 1. und 4. Bäume und Sträucher dürfen, ſofen ſenFornoff vore
mehr als 2 Meter hoch ſind, nur in einem Abſtande von zweis enſſenſchaft 45 155
Metern, ſofern ſie zwei Meter oder weniger als zwei Meter hoch” ſind 7500 RM
ſind, nur in einem Abſtande von ½ Meter von der Grenze de4 uſenen Geſchäftsi
Nachbargrundſtücks gehalten werden. Der Abſtand wird von deld nerden und hat
Mittelachſe des Baumes oder Strauches bis zur Grenzlinie ge2 en Bericht des A.
meſſen, und zwar an der Stelle, wo der Baum oder Strauch auss ſiechnung und Bilg
dem Boden heraustritt. 2 und 3. Der Nachbar kann die Ent2 üloſtung des Vorſtan
fernung aller Bäume und Sträucher verlangen, die in einem ges
Die Gewinnverteilu
ringeren als den nach dem Vorgeſagten zuläſſigen Abſtande ge2 u die eingezahlten
halten werden. So beſtimmt das heſſiſche Ausführungsgeſetz zuhle „wei Dritteln den
BGB. — Hier müßte mangels gütlicher Einigung der Klageweg
Brücklagen zugefüh
(Amtsgericht) beſchritten werden. Nach § 910 BGB. kann der
Eigentümer eines Grundſtücks herüberragende Zweige eines Nackd. Md Aufſichtsratsn
bargrundſtücks, die die Benutzung des Grundſtücks beeinträchtigenr M9 Ludwig G
(Licht und Luft z. B. abhalten), abſchneiden und behalten, wenmn Fi Sieg=Heil auf
der Eigentümer dem Beſitzer des Nachbargrundſtucks eine ange=h ſ de gut verlauf
meſſene Friſt zur Beſeitigung beſtimmt hat und die Beſeitigungn Horf, 13. Jun
nicht innerhalb der Friſt erfolgt, da dieſes Selbſthilferecht untenr iche Eiche
den letztgenannten Beſchränkungen vom Geſetze gewährt iſt, dürſiein Wie das Feſt
ein Schadenerſatzanſpruch entfallen.
ien nationalen
Gange ſind.
ein Feſtkommer=
Surlundgebung
Skimmen aus dem Leſerkreiſe.
Für die Veröffentlſchungen unter dieſer Leberſchriſt übernimmt die Redaktion keinetel 2mc 2. Derden
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Unſaugt W Mitk7 im Gewicht
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, WBnnm n A ſ0skampfe um d
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
wpie gelangen
ind derartig früh
Liebes Tagblatt!
mS ggeben iſt, ein
Wohlmeinende Menſchenfreunde raten uns, alltäglich morg
mit dem Gedanken aufzuwachen: Wie kann ich heute meinen Mitz” am. uich ein ge
menſchen eine Freude bereiten? Ein ſchöner Gedanke, dem außhl em 75 dem die
Dichter in hübſcher Prägung ſchon Ausdruck gegeben haben, unh m8 en, ausgefü
nicht nur menſchenfreundlich im Hinblick auf die lieben Nebele9 „oſe, ommers am
menſchen, ſondern auch für jeden, der ſo handelt, denn die meiſien 2 Fel des Ortes
Freude hat doch der, der Freude bereitet. Aber es ſcheint auch eil ſattlicher Feſt=
Leute zu geben die mit dem Gedanken den Tag beginnen: Wiem durch noch eine.
kann ich heute meinen verehrten Nachbar oder meine liebe Nageg, 00. Verein gelung
barin ein bißchen ärgern? Mir kommt dieſer gewiß nicht ſchonsh A verpſlichten, g
Verdacht namentlich, wenn ich morgens beſonders nach Sonn= unchl. Sap a
Feiertagen, zum Fenſter hinausſchaue. Da ſtehen die Fenſter oifelodl Mebur
und weibliche Hände ſchütteln grauſam Vorlagen und andere Ge—
genſtände zum Fenſter hinaus. Empörte Blicke fliegen von umkei
nach oben, und im gleichen Augenblick wird der von oben geioe
mene Segen nach unten weiter gegeben. Man ſieht: Es iſt auch Dit”
Gedankenloſigkeit im Spiel. Was mag da nicht all von oben Nſche
unten fliegen? Nicht nur Staub und Schmutz und Bazillen Auk”
Art, auch handgreiflichere Gegenſtände, die ich hier nicht nähe”
bezeichnen will. Man könnte von einer beſonderen Art von De."
zillen ſprechen, nicht nur von ſolchen, die leibliche Erkrankunge‟”,
veranlaſſen, ſondern auch von den durch kein Mikroſkop wahrneyn
baren, die Erregungen und Verſtimmungen des Gemuts
ſeeliſche Vergiftungen erzeugen und in Haus und Straße leic
einen Dauerzuſtand von Mißmut hervorrufen. Wenn die Schi
mit den Vorlagen geſchlagen iſt und die Fenſter meiſt wiede.”
ſchloſſen ſind, kann man hier und da noch kurz vor der Mittags”
wahrnehmen, wie von Fenſtern und Balkonen aus Beite‟
Straßenbild beleben. An einem Haus auf der Gegenſeite ei..
das Auge mitunter noch am ſpäten Nachmittag auf dem Büit
dieſe Verzierung und ſelbſt an Sonn= und Feiertagen kann..
hier Kinderwäſche und derartiges vorn heraus leuchten ſehen.
ſich befonders ſchön ausnimmt, wenn andere Leute geflaggt 9.
Ich habe mich ſchon gefragt, ob nicht die Herren Hausbel.
in meiner Gegend auch die Empfindung haben, daß ihre 90
und Wohnungen auf dieſe Weiſe nicht an Anſehen und 2.
winnen.
Nachdem ich früher einmal zu meiner Freude erlebt 902
die Polizei einſchritt, als aus einem Fenſter im Erdgeſchob.
Staubtüchelchen geſchüttelt wurde, halte ich bis auf weiteres."
ſchau nach einem Schupo.
Vereins= und lokale Veranſtalkungel.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.!
Der Frauenverein der Lukasgemeinde Ne
ſtaltet Donnerstag, den 14. Juni, abends 8 Uhr, im Geme.‟
Kiesſtraße 60, eine Zuſammenkunft, bei der Pfarrer ſ. de
ſprechen wird über „Das Leben und Wirken des Apoſtels Pe
Alle Frauen der Gemeinde ſind herzlich eingeladen.
hrstag, 14. Juni 1934
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Aus Heſſen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 162 — Seite 7
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Arheilgen, 13. Juni. Ortsbauſtatut. Im
Abände=
runes Ortsbauſtatuts hat die Gemeinde einen Nachtrag
er=
laſſye der mit ſeiner Veröffentlichung am 9. ds. Mts. in Kraft
getvon iſt. Der Nachtrag beſagt u. a. zu Artikel 59 der
allge=
mehu Bauordnung, daß die lichte Höhe in und an der Straße
errfichter Wohnräume im Erdgeſchoß nicht unter 2,60 Meter, im
obelyſchoß nicht unter 2,50 Meter und im Dachgeſchoß nicht unter
940u ſeter betragen ſoll. Bei Hintergebäuden als
Kleinwoh=
numge ſoll die lichte Höhe im Erdgeſchoß 2.40 Meter, im Ober=
und uchgeſchoß 2,30 Meter betragen. Abſatz 1 des § 19 wird
hah uhend abgeändert, daß in allen Straßen mit Vorgärten die
Voroy bäude bei Vermeidung ſichtbarer Brandmauern und
Bronteimſe mindeſtens 3,50 Meter voneinander entfernt bleiben
müſi. Die Gebäude ſollen in der Regel möglichſt noch an der
Nacyugrenze oder auf dieſer errichtet werden, wobei aber der
Gebeüenbſtand von 3,50 Meter einzuhalten iſt; im anderen Falle
mußue Grenzabſtand 1,75 Meter betragen. Ein Verminderung
der axfuhrten Maße durch Freitreppen Balkone, Erker uſw.
darmyht eintreten. In § 22 wird unter Berückſichtigung des
Ab=
ſatzess des § 15 vermerkt, daß einſtöckige Häuſer nur dann
zu=
läurugno, wenn ſie noch einen Knieſtock von nicht mehr als 1,50
Metzzeinnere Höhe erhalten. — Filialſteuer. Auf
Be=
ſchlulß des Gemeinderats und mit Genehmigung der
Aufſichts=
behäün wird in unſerer Cemeinde eine Filialſteuer für das
Rech=
nunwshr 1934 in Höhe von 200 Prozent der gemeindlichen
Ge=
werhukuer erhoben. Hierzu hat die Gemeindeverwaltung eine
Ortsſſung erlaſſen, die mit dem 1. April ds. Js. in Kraft
ge=
tretgin iſt. — Hobes Alter. Am heutigen Tage konnte
unſeſt Nitbürger Herr Fritz Männche, Darmſtädter Straße 129,
in gnu Friſche ſeinen 80. Geburtstag begehen.
Griesheim, 13. Juni. Verkehtsunfall. Der hieſige
Autyhitzer Peter Höhl 20. mußte, als er mit ſeinem Omnibus
ſicht wir einem Ferſonentransport nach Leeheim ausführte und die
Eud=
ſoweit w” haltzſille der elektriſchen Straßenbahn an der Bürgermeiſterei
; paſſiſem wollte, auf die linke Straßenſeite ausbiegen, dn im
ſel=
ben Agenblick gerade der Motorwagen des Zuges einſetzte. Ein
ihm jengegenkommender, aus Darmſtadt ſtammender
Motorrad=
reben enna fahryrmit einem Beiwagen, der aus Richtung Hintergaſſe kam
und ſieenfalls durch das Umſetzen des Motorwagens den
Omni=
bus inht bemerkte, fuhr auf dieſen auf und wurde infolge des
iſe — jmr Aufufnls über ſein Motorrad auf den Bürgerſteig geſchleudert
der= und y: Er nude nach Anlegung eines Notverbandes mit einer
inksſei=
ſächlich Duen tigens interſchenkelverletzung durch ein Sanitätsauto in das
Kran=
kenhzu nach Darmſtadt verbracht. Die Schuldfrage wird duich
die 2ſ0izei geklärt.
MEberſtadt, 12. Juni. Der Bau des Kirchturms der
Zum Beſyu kathoglichen Kirche iſt beendet. Der Turm hat eine Höhe von 31
wurden / Metey und wird von einem 5½ Meter hohen Kreuz gekrönt.
Eberſtadt, 13. Juni. Rundfunk=Werbeabend
Der em der hieſigen Ortsgruppe des Reichsverbandes Deutſcher
Runmimkteilnehmer und der Kreisrundfunkſtelle veranſtaltete
Wernebend nahm einen guten Verlauf. Den muſikaliſchen Tei!
hattet dr Muſikverein „Edelweiß” übernommen. Georg
Pfeif=
ſt Yz ſer; Gerſtadt und Erna Monti brachten Sologeſänge, während
Tonzu ſunder Proben ihrer Tanzkunſt gab. Als Anſager und
pumrt betätigte ſich Walter Mundt=Darmſtadt. Aus dem
mit Veranſtaltung verbundenen Wettbewerb nach dem beſten
Runnfakſprecher ging Ernſt Hohweiler als Sieger hervor
Für di Kreisfunkſtelle ſprach Kreisfunkwart Schmitt=
Darm=
ſtadt 1Bgrüßungs= und Schlußworte.
Roßdorf, 13. Juni. Generalverſammlung der
lanyy. Bezugs= und Abſatz=Genoſſenſchaft eGmbH.
Im bothaus „Zum Bahnhof” fand die 16. ordentliche
General=
verſchmlung ſtatt. Aufſichtsratspräſident Konrad Schenkel
begrürßt die Mitglieder ſowie den landwirtſchaftlichen Fachbera=
Sbettkenuga ter Wihelm Gunkel und ernannte Protokollführer und
Stimm=
zählenr. Sodann erfolgte die Ehrung der verſtorbenen Mitglieder
Wilhinn Heß, Georg Philipp Löffler, Georg Heinr. Breitwieſer
und inedrich Schwan in üblicher Weiſe. Durch einen Reviſor des
Reviſüusverbandes war die Kaſſe= und Geſchäftsführung der
Ge=
noſſeryſctaft einer eingehenden Prüfung unterzogen worden, wobei
alles u Ordnung befunden wurde. Der Reviſionsbericht wurde
bekarmtzegeben. Die Jahresrechnung und Bilanz wurden von
Rechwe Fornoff vorgetragen. Hiernach betrugen die Aktiven
der Ceoſſenſchaft 45 155 RM., die Paſſiven 44 529 RM. An
Re=
ſerve ſind 7500 RM. vorhanden. Die Genoſſenſchaft konnte im
von der F abgelenen Geſchäftsjahre wiederum allen Anforderungen
ge=
recht urden und hat ſomit ihren Zweck voll und ganz erfüllt.
Nach m Bericht des Aufſichtsrats haben ſich bei der Prüfung der
Jahrasechnung und Bilanz keine Beanſtandungen ergeben, und
die Entaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrates erfolgte
einſtim=
mig. die Gewinnverteilung erfolgte derart, daß 5 Prozent
Divi=
dende uf die eingezahlten Geſchäftsanteile verteilt werden, der
Reſt. üwei Dritteln dem Reſervefonds und zu einem Drittel den
Betrießrücklagen zugeführt werden. Die ausſcheidenden
Vor=
ſtando=und Aufſichtsratsmitglieder Georg Peter Haas, Heinrich
Rückextund Ludwig Günther wurden wiedergewählt. Mit einem
drerfeichn Sieg=Heil auf den Volkskanzler ſchloß der
Aufſichtsrats=
präſiklen die gut verlaufene Verſammlung.
Bodorf, 13. Juni. 30 Jahre Kraftſportverein
„De ſche Eiche‟. Der hieſige Kraftſportverein begeht in
die=
ſem ſare das Feſt ſeines 30jährigen Beſtehens, verbunden mit
dem inſen nationalen Kreisfeſt, zu dem alle Vorbereitungen in
vollern Gange ſind. Als Auftakt findet am Samstag, den 11.
Auguut ein Feſtkommers auf dem Sportplatz ſtatt, der im Zeichen
einerxäarkundgebung ſtehen wird. Am Sonntag, den 12. Auguſt,
vormnttgs, werden die Wettkämpfe der Schüler Jugend und
ker Whtven im Gewichtheben und Ringen durchgeführt, die
Ent=
ſcheidanskämpfe um die Gaumeiſterſchaften ſowie die
Mann=
ſchaft lünpfe gelangen am Nachmittag zur Austragung. Die
Rämpfeſind derartig früh angeſetzt, daß noch jedem Beſucher
Ge=
legenmi gegeben iſt, einige frohe Stunden zu verleben. Der
Abenn vird durch ein gemütliches Beiſammenſein, mit Konzert
und Cnz, bei dem die Alltagsſorgen auf einige Stunden
ver=
geſſem ſin ſollen, ausgefüllt. Nicht unerwähnt ſoll bleiben, daß
ſor dan Feſtkommers am Samstag abend ſich ein Fackelzug durch
die Sirßen des Ortes bewegen wird, ebenſo am Sonntag
nach=
mittac in ſtattlicher Feſtzug vorgeſehen iſt. Die Wettkämpfe
er=
hälter adurch noch eine beſondere Bedeutung, daß es dem
feſt=
bebemp Verein gelungen iſt, eine Mannſchaft aus dem
Saar=
gediesu verpflichten, gegen die am Samstag abend ein
Freund=
ſchaft inpf ausgetragen wird.
A dieburg, 13. Juni. Rechtsberatungsſtelle der
Deunſhen Arbeitsfront im Kreiſe Dieburg. Die
Kreis briebszellenleitung hat im Hauſe Schloßgaſſe Nr. 8 eine
nechttsbratungsſtelle eingerichtet für Mitglieder der DAF. und
ihre ſiterbliebenen. Die Beratung erſtreckt ſich auf alle Fragen
Nes Bwitsrechts, der Sozialverſicherung, Wohlfahrtspflege,
Ver=
kketumtbei den Arbeitsgerichten uſw. Die Mitglieder der DAF.
und 1hoflichtet, in all dieſen Fragen ſich an die obige Stelle zu
Zenda; und zwar nur Mittwochs von 14—17 Uhr.
L Semd, 13. Juni. Die hieſige evangeliſche Kirche
Dkd genwärtig im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms
Einer Thündlichen Erneuerung unterzogen. Eine neue Warmluft=
Velöumiſt bereits fertiggeſtellt. Die Arbeiten zur
Wiederherſtel=
ung .w Innern und Aeußern ſind in vollem Gange und werden
ſach w Angaben des Heſſiſchen Denkmalpflegers, Profeſſor Dr.
Meißan unter Leitung des Hochbauamtes Dieburg ausgeführt.
Mir2MAusmalung iſt Kirchenmaler Kienzle betraut. — Zu Be=
Zian :4 Arbeiten konnte ein wertvoller Fund gemacht werden:
Mc gut erhaltene Dachſchiefer, der ſich losgelöſt hatte, zeigte
Aul Iohr Unterſeite folgende, ſauber eingemeißelte Barockinſchrift:
SEmN Anno 1792 erbaueten wir dieſe Kirche. Schultheiß war
Wya EnHenrich Georg. Und Kirchenbaumeiſter waren Joh. Die=
EHa Eibert und Joh. Henrich Seibert,, beyde des Gerichts.
Salser Philipp Bechell von Umſtadt.” — Es ſteht zu hoffen,
8 Aneue Gewand, das die Kirche erhalten ſoll, der Väter
Dury Aein wird, die ſie einſt errichtet haben.
Hausmarke und Hofname.
NSK. Am künftigen Sitze des Reichsnährſtandes, in der 1000 Kaiſerſtadt Goslar, an den Nordhängen des Harz,
ſteht, in verträumter Stille das einſtige Innungshaus der
Tuch=
macher und Walker, ein ſtattlicher Fachwerkbau aus der
Ueber=
gangszeit der Spätgotik zur Renaiſſance, breit und behäbig
zwi=
ſchen die Gärten und Häuschen der Abzucht hingelagert.
Seine beſondere Bedeutung erhält das altertümliche Gebäude
durch eine über ſeine ganz Stirnfläche hinlaufende Reihe von 38
aus der Eichenſchwelle des Obergeſchoſſes reliefartig
herausgear=
beiteter mittelalterlicher Hausmarken, die zum Teil eine ſtarke
innere Verwandtſchaft mit altgermaniſchen
Ru=
nen aufweiſen.
Noch heute findet man dort an alten Bauten im Gebälk über
der Haustür oder hinausgerückt an die ſichtbare Ecke des
Gebäu=
des die Kennmarke des Beſitzers, richtiger des
Ge=
ſchlechts, eingekerbt, deſſen Anerbenbeſitz das Gebäude in
jahr=
hundertlanger Aufeinanderfolge der Generationen gebildet hat.
Die Aehnlichkeit dieſer Hausmarken mit altgermaniſchen
Runenzeichen iſt keine rein zufällige und äußerliche, ſondern
be=
ruht auf geſchichtlicher Entwicklung. Noch ſind nicht
alle Einzelfragen dieſer Entwicklung wiſſenſchaftlich gelöſt, doch
läßt ſich ſchon heute ſicher erkennen, daß die Geſchichte der deutſchen
Hausmarken in die altgermaniſche Frühzeit unſerer Geſittung
zu=
rückführt und mit der regelmäßigen Verloſung des zur
Dorfmar=
kung gehörigen Gemeindelandes zuſammenhängt.
So tritt uns die Hausmarke in den Jahrhunderten des
begin=
nenden Mittelalters in der ganzen Fülle meiſt ſinnvoll
ſymboli=
ſcher, ſelten willkürlich gewählter Formgebungen entgegen; ſtets
aber läßt ſie ihren geſchichtlichen und formalen Entſtehungsgrad,
die Rune, noch durchſcheinen.
Die vielſeitige Verwendbarkeit der Hofmarken im Rechtsleben
leuchtet ohne weiteres ein. Beſaß einmal jeder Hof ein eigenes
Zeichen als Hausmarke (auch „Handgemal” genannt), ſo war es
naheliegend, dieſe Marke auch zur Kennzeichnung der fahrenden
Habe des Bauern, ſpäter vielfach noch zu anderen Zwecken,
ins=
beſondere bei Unterſchriften des Hofbauern zu
ver=
wenden.
Das Reichserbhofgeſetz hat den altgermaniſchen Brauch
der Hausmarken einer geſetzlichen Regelung nicht unterworfen. Als
Symbol der über den Geſchlechterfolgen ſtehenden Dauer des Hofs
hat es lediglich den Hofnamen in den Kreis ſeiner
Be=
ſtimmungen einbezogen und verfügt, daß der Erblaſſer anordnen
kann, daß der Anerbe als Zuſatz zu ſeinem Namen den.
Hofnamen führt. Hierdurch ſoll ſinnbildlich die.
Verbundenheit des Bauern mit dem Erbſitz
ſei=
nes Geſchlechts zum Ausdruck gebracht werden
können.
Es ſteht aber nichts im Wege, daß der Bauer als
bewahrſam=
ſter Hüter alter deutſcher Volksſitte von ſich aus jenen
ſinn=
vollen Brauch der Hofmarke zu neuem Leben
er=
weckt.
Wurde durch das Reichserbhofgeſetz die Verwachſenheit des
deutſchen Bauern mit der Scholle und dem Hof zu bewußter und
gewollter Wirklichkeit erhoben, bildet dieſer Beſitz unter ſeinem
mit dem Namen des jeweiligen Trägers verknüpften Hofnamen
von Generation zu Generation die ernährende und geſtaltende
Grundlage eines neu ſich heranbildenden Bauernadels als der
geſunden und lebenskräftigen Blutquelle des Volkes, ſo liegt es
nahe, der Geſamtheit der zu dieſem Erbe gehörigen Güter in der
Form ſchlichter Hausmarken das Zeichen der Hofzugehörigkeit
auf=
zuprägen und damit die Verbundenheit des Gutes oder
Rechts=
aktes mit dem Hof und ſeinen Geſchlechtern ſchon rein äußerlich
ſinnfällig auszudrücken.
Es kann nicht die Rede davon ſein, daß ſolche Hofzeichen ſich
nun in Form und Charakter der Geſtalt jener alten
Runenmar=
ken ängſtlich anzupaſſen hätten. Geſchmack und geſundes
volkstümliches Empfinden werden das Richtige
zu treffen wiſſen. Auch kann ein ſorgfältiges Studium der auf den
Hof bezüglichen Urkunden und Erinnerungsſtücke
manche längſt beſtehende Hofmarke zutage fördern. Immer aber
wird man eine ſinnvolle Beziehung der einmal gewählten
Hof=
marke, ſei es nun zum Hofnamen (etwa in der verflochtenen
Verwendung ſeiner Initialen oder in der Andeutung ſeines
ſach=
lichen Inhalts) oder zur Geſchichte des Hofes und ſeiner
Be=
wohner verlangen müſſen.
Dr. Hans Sommer.
Bom Bau des neuen Zeppelin.
Blick in den Bug des neuen Luftrieſen „L. 2. 129‟,
der auf der Werft Friedrichshafen gebaut wird und im Herbſt
fertiggeſtellt werden ſoll.
r. Babenhauſen, 11. Juni. Eindrucksvolle
Kund=
gebung für das Rote Kreuz. Anläßlich des Rotkreuztages
veranſtaltete unſere Freiw. Sanitätskolonne unter
Mit=
wirkung des NS.=Fliegermuſikzuges am Samstag abend eine
ein=
drucksvolle Kundgebung auf dem Marktplatz. Nach einem Umzug
durch die Stadt ſpielte die Kapelle zur Einleitung den
Baden=
weiler Marſch, worauf der ſtellv. Kolonnenführer Aug.
Wil=
land unter Hinweis auf die hohe Bedeutung des Tages die
Kundgebung eröffnete. Als Zeichen der Verbundenheit des Roten
Kreuzes mit Regierung und Volk wurde feierlich die Flagge des
Roten Kreuzes gemeinſam mit den beiden Reichsfahnen
hochge=
zogen, während die Volksmenge das Horſt=Weſſel=Lied ſang. Im
Anſchluß an die Flaggenhiſſung ſprach Herr Lehrer Pfaff über
das Thema: „Aufgaben des Roten Kreuzes für Volk und Staat”,
Seine Ausführungen, die ihre Wirkung auf die zahlreiche
Volks=
menge nicht verfehlten, wurden mit ſtarkem Beifall belohnt. Unter
den gedämpften Klängen des Liedes vom „Guten Kameraden”
gedachte man in ſtiller Wehmut der toten Helden des Weltkrieges
und der Opfer der SA. Mit einem Appell an die Gebefreudigkeit
der Volksgenoſſen und einem begeiſtert aufgenommenen Sieg=
Heil auf den deutſchen Reichspräſidenten, den Volkskanzler und
das Rote Kreuz war die Kundgebung geſchloſſen.
Ax. Neuſtadt mit Burg Breuberg (DJH.), 13. Juni. Die NS.
Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” des Kreiſes Erbach hielt
am 9. Juni im Saalbau „Breuberger Hof” einen Muſik= und
Lie=
derabend ab. Das NS.=Orcheſter unter Pg. Weißgerber leitete
mit einem flotten Marſch die Feier ein. Der
Männergeſangver=
ein Neuſtadt unterſtützte durch gut vorgetragene Chöre, ebenſo
das Quartett durch fein abgeſtimmte Vorträge wirkſam den
Feſt=
abend. Dazwiſchen fanden Opernſänger Koob=Darmſtadt und Frl.
Schellhaas durch ihre Darbietungen ſtarken Beifall. Auch Herr
Schwarz trug durch Solovorträge zur freudigen Ausgeſtaltung des
Abends bei. Nicht zuletzt gebührt dem Orcheſter wegen ſeiner
ſorgfältig ausgewählten Vortragsfolge ein beſonderes Lob. Das
war gute Muſik, die freudige Zuſtimmung fand und hoffentlich ſich
bald wieder in unſerem Städtchen ein ebenſo begeiſterndes Echo
ſchaffen wird.
Dp. Jugenheim, 13. Juni. Die hieſige katholiſche Kirche
erhält in den nächſten Tagen zwei neue Glocken. Dieſe
wur=
den am verfloſſenen Samstag in der Glockengießerei Hamm in
Frankenthal gegoſſen und werden am Sonntag, den 24. Juni,
ge=
weiht. Das neue Geläute umfaßt die Töne as, b und e.
Voller Dampferverkehr auf dem Rhein ab 17. Juni.
Die Schiffe der „Köln=Düſſeldorfer=Rheindampfſchiffahrt”
nehmen am Sonntag, den 17. Juni, ihren Hauptſommerfahrplan
auf allen Strecken auf. 25 Schiffe werden dann in den einzelnen
Fahrtabſchnitten von Mannheim bis Emmerich verkehren, die
Fahrten ab Frankfurt nicht zu vergeſſen. Beſtimmte Fahrten ſind
als Muſikfahrten angekündigt. Die beliebten Abendfahrten
er=
ſcheinen wieder im Fahrplan, ebenſo wie die ſonſtigen billigen
Sonderveranſtaltungen, ſo z. B. die Zwei= und Drei=Tagefahrten
vom Oberrhein und Frankfurt nach dem Siebengebirge. Von
Frankfurt fahrt ein Großmotorſchiff dreimal in der Woche nach
Rüdesheim-Bacharach und zurück.
Bb. Bensheim, 10 Juni. Zum heutigen Rotkreuztage
konzertierte die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr erſtmals in
dem ſchönen, der Allgemeinheit zugänglichen Kurpark in
Anweſen=
heit eines zahlreichen Publikums — Frau Eliſab. Heſch Wwe.
feiert am Montag, 11. d. M., bei voller Rüſtigkeit ihren 90.
Ge=
burtstag. — In Durchführung der Reichsverkehrs=Erziehungswoche
fanden und finden auch hier verſchiedene Veranſtaltungen, ſo
Filmvorſtellungen u. a. ſtatt.
Dp. Zwingenberg, 13. Juni. Vorgeſtern abend fand im Lokal
Werner die Monatsverſammlung der NS. Hago, Ortsgruppe
Zwingenberg, ſtatt, in welcher auch der Kreisführer Pg.
Speck=
hardt=Jugenheim anweſend war. Letzterer ſprach über die
allge=
meine Lage und fand ſcharfe Worte gegen Miesmacher und ihr
Tun. Der Monatsbeitrag der Mitglieder wurde um 10 Pfg.
er=
höht. Dieſer Betrag ſoll einem „Selbſthilfe=Fonds” zugeführt
und hieraus kreditbedürftigen und kreditwürdigen Mitgliedern
geholfen werden.
Bb. Bensheim, 13. Juni. Feueralarm. Geſtern abend
kurz nach 11 Uhr ertönte die Feuerſirene. Es brannte in dem
großen Keller des Willarethſchen Geſchäftshauſes an der
Mittel=
brücke, woſelbſt Packmaterial in Flammen geraten war, was mit
einer ſtarken Rauchentwicklung verbunden war, die bis in die
oberen Stockwerke ſich ausdehnte. Die alsbald herbeigeeilte
Frei=
willige Feuerwehr griff den Brandherd energiſch an und arbeitete
dabei mit Rauchmasken. Die Urſachen des Brandes ſind noch nicht
geklärt. — Unfall. Ein in einem hieſigen Sportgeſchäft
täti=
ger junger Mann wollte, da ihm die Vorplatztür zur Wohnung
verſehentlich zugeſchlagen war, ſein Zimmer durch das Fenſter
erreichen. Er ſtürzte dabei in den Hof und verletzte ſich erheblich,
ſo daß ihn ſofort herbeigeeilte Sanitätsmannſchaften dem Hoſpital
zuführen mußten. — Roter Poſtautobus. Auf der Strecke
Bensheim-Lindenfels verkehrt ſeit Beginn dieſer Woche als erſter
im Bezirk ein neuer, rot lackierter Poſtautobus.
Cf. Birkenau, 11 Juni. Ratsſitzung. Der Bürgermeiſter
nahm eingangs der Sitzung die Verpflichtung des ſeither kommiſſ.
Beigeordneten Gg. Hönig vor, der nunmehr durch das
Staats=
miniſterium auf die Dauer von ſechs Jahren zum Beigeordneten
beſtimmt wurde. Georg Hönig genießt allſeits das Vertrauen
ſei=
ner Mitbürger. — Der Umpflaſterung der Obergaſſe ſtimmte der
Rat zu. Die Finanzierungsfrage ſoll jedoch zuvor erſt reſtlos
ge=
klärt ſein. Die Straße, die im Zuge der Provinzialſtraße
Bir=
kenau-Löhrbach liegt, iſt in einem Zuſtand, daß für Kraft= und
Laſtwagen wie auch für Fuhrwerke Gefahren beſtehen und daß,
wenn durch den Zuſtand der Straße bedingt, Unfälle oder
Bruch=
ſchäden eintreten ſollten, die Gemeinde haftpflichtig wäre.
Ex. Bürſtadt, 11. Juni. Brieftaubenſport. Bei dem
Preisflug ab Zoſſen mit 460 Kilometer beteiligte ſich die hieſige
Kreisgruppe mit zirka 250 Tauben. Die übrigen Züchter ließen
diesmal ihre Tiere zu Hauſe, um für den in 14 Tagen
ſtattfinden=
den großen Flug um die Goldene Medaille gerüſtet zu ſein.
Auf=
gelaſſen um 4.45 Uhr vormittags, erreichten die erſten
Preis=
tauben bei herrlichem Wetter und leichtem Rückenwind bereits
gegen 12 Uhr wieder den heimatlichen Schlag, was einer
Flug=
geſchwindigkeit von 1000 Meter pro Minute entſpricht.
Sämt=
liche ausgeſetzten Preiſe waren bereits in ½ Stunde vergriffen. —
Lokal=Kaninchen=Schau. Traditionsgemäß veranſtaltete der
hieſige Kaninchenzuchtverein 1912 am Sonndag im großen Saale
„Zur Krone” ſeine diesjährige Lokal=Schau, die mit rund 200
Raſſetieren beſchickt war. Verbunden mit dieſer Schau war ein
Verkaufsmarkt und war in der Pelzabteilung die Bearbeitung den
Kaninchenfelle vom einfachen Rohfell bis zum feinſten Sealmantel
zu ſehen. Eine Tombolaverloſung trug für ſtete Abwechſlung Sorge,
und wurde von dieſer infolge der wertvollen Preiſe reger
Ge=
brauch gemacht. Als Preisrichter fungierten die Herren Franz
Kilian und Philipp Kühn, und wurde denſelben die Prämiierung
nicht leicht gemacht, zumal nur hervorragendes Zuchtmaterial vor
handen war. Die Schau war dann am Sonntag. bis zum Abenk
zugänglich, und war der Beſuch, hauptſächlich von auswärts, über
Erwarten gut. Es konnten 48 Ehrenpreiſe, 40 1. Preiſe, 35
2. Preiſe und 13 3. Preiſe vergeben werden
Dy. Sprendlingen, 13. Juni. Hohes Alter. Einer unſerer
älteſten Einwohner, Herr Karl Schäfer 2. Wingertsſtraße,
konnte heute ſeinen 87. Geburtstag feiern. Ueber 40 Jahre war
der Jubilar auf der Dampfziegelei Geheſpitz als Heizer bei Wind
und Wetter tätig und erfreut ſich trotz der angeſtrengten Arbeit
heute noch guter Rüſtigkeit.
Wenn In Frankkurk . . . dann
* Rebstock, Braubachstraße 19
W Mürfel nur 10
Erprobtes Rezepr
Kohlrabigemüfe. (FFür 4 Perſonen.)
Zutaten: 15 junge, zarte Kohlrabi, 1/2 Liter Fleiſchbrühe aus
2 Maggi’s Fleiſchbrühwürfeln, 2 Eßlöffel (40 g) Butter, 2 Eßlöffel
(40 g) Mehl, Salz nach Geſchmack, 1 Priſe Muskatnuß.
Zubereitung: Die Kohlrabi ſchälen, waſchen und in dünne
Scheiben ſchneiden. In der Butter das Mehl leicht andünſten, mit
der Fleiſchbrühe eine glatte, ſämige Soße kochen, die
Kohlrabi=
ſcheiben und die in feine Streifen geſchnittenen zarten Blätter
hineingeben, nach Salz und Muskatnuß abſchmecken und nun das
Gemüſe auf kleinem Feuer unter zeitweiligem Umrühren weichkochen.
Blikzſtrecken der Deutſchen Lufthanſa.
Berlin—Frankfurt in 85, Frankfurt—Köln
in 35 Minuten.
Berlin. Am 15. Juni 1934 eröffnet die
Deutſche Lufthanſa zwiſchen Berlin, Frankfurt a.
Main, Köln und Hamburg als erſte
Luftverkehrs=
geſellſchaft der Erde ihren Blitzflugverkehr, der
richtungweiſend für die geſamte Entwicklung des
zukünftigen Luftverkehrs zu werden verſpricht.
Auf dieſem Blitzſtrecken=Viereck, das vier der
wichtigſten Städte des Reiches miteinander
ver=
bindet, werden zum erſten Male
Schnellverkehrs=
flugzeuge vom Muſter Heinkel He. 70 für die
Perſonenbeförderung eingeſetzt werden. Dieſe
Flugzeuge geſtatten eine planmäßige
Reiſege=
ſchwindigkeit von über 300 Stundenkilometern.
Sie ſind zurzeit die ſchnellſten Verkehrsflugzeuge
der Welt und wurden in planmäßiger
Zuſammen=
arbeit der Deutſchen Lufthanſa und den Ernſt=
Heinkel=Flugzeugwerken in Warnemünde den
Ver=
kehrsbedürfniſſen entſprechend entwickelt. Die
große Reiſegeſchwindigkeit mögen einige Beiſpiele
veranſchaulichen. So beträgt die reine Fahrzeit
Berlin-Hamburg 50 Minuten, Hamburg—Köln
1 Stunde 10 Minuten, Berlin—Frankfurt a. M.
1 Stunde 25 Minuten, Köln—Frankfurt a. M.
35 Minuten.
Dr. Aliechin gewinnk die 25.
Weit=
kampfparkie.
Berlin. Im Kampf um die
Schachweltmei=
ſterſchaft wurde am Dienstag die am Vortage
begonnene erſte Berliner Partie beendet. Dr.
Aljechin verſtand es in ganz kurzer Zeit, ſein Fieſeler, der am Sonntag in Paris die
Weltmei=
poſitionelles Uebergewicht in Gewinn umzuſetzen, ſterſchaft errungen hat und Montag abend in Kaſ=
Er drang mit ſeiner Dame ins feindliche Lager
mußte Bogoljubow die Waffen ſtrecken. Der Preſſevertreter eine Unterredung. Als ich, ſo
ſeinen Weltmeiſtertitel geſichert. Zum Siege des
Wettkampfes jedoch benötigt er noch einen hal= ſofort, daß die Bedingungen in erſter Linie auf
ben Punkt. Die 26. und vorausſichtlich letzte die von den Franzoſen gemeldeten Maſchinen zu=
20 Uhr bei Kroll beginnen.
Der Reichspräſident beglückwünſcht Geheimen ließ und mich auf die von den Franzoſen und Ita=
Bergrat Hilger zum 75. Geburtstag,
Berlin. Reichspräſident v. Hindenburg hat
dem Geh. Bergrat Dr.=Ing. h. c. Eward Hilger
zu ſeinem 75. Geburtstag in einem warm gehal= Maſchinen an den Start brachten, während wir
ausgeſprochen.
Arbeitsdienſt und Reichswehr eingeſetzt.
Potsdam. In dem Potsdamer Staatsforſt,
unmittelbar an den Toren Groß=Berlins, an der
Vorortsſtrecke Berlin-Potsdam, brach geſtern
mittag bei Kohlhaſenbrück ein Brand aus, der in= flugwettbewerb teilzunehmen. Meine ganze
Ar=
folge des Windes in kürzeſter Zeit eine große
Aus=
dehnung annahm und ungefähr 4 Hektar Wald=/ Werk. Zu dem Wettbewerb in Vincennes möchte
ſchlag vernichtete. Die Feuerwehren der
Umge=
bung ,darunter acht Züge der Berliner Feuerweyr, Sachlichkeit der internationalen Jury aufrichtig
Mannſchaften des 4. Preußiſchen Reiterregiments
und der Nachrichtenabteilung 32, ſowie
Freiwil=
liger Arbeitsdienſt arbeiteten gemeinſam an der
die Gefahr einer weiteren Ausbreitung zu beſei= uiſcher Begeiſterung applaudierte.
tigen. Der Schaden iſt noch nich: zu überſehen,
zumal das geſchlagene Holz zum größten Teil
an=
gekohlt iſt und wohl kaum noch zu gebrauchen ſein
wird. Auch ein Teil des angrenzenden Hochwaldes
wird wohl gefällt werden müſſen. Noch während
des Brandes erſchien die Kriminalpolizei, um
feſt=
zuſtellen, auf welche Weiſe ads Feuer ausgebrochen
ſin kann.
Vorſicht bei Dornverlehungen!
Fulda. In Salz ſtieß ſich eine 35jährige
Einwohnerin einen Dorn in den Finger. Die
Wunde fing an zu eitern und alsbald trat
Blut=
dergiftung ein. Obwohl man im Fuldger
Lan=
deskrankenhaus verſuchte, durch Amputieren des
Armes die Frau zu retten, ſtarb dieſe doch kurz
darauf.
Sachſens
Ehrengeſchenk
an Richard Strauß.
Eine Nachbildung der Reiter
ſtatue Auguſts des Starken aus
Meißener Porzellan wurde dem
Meiſter deutſcher Muſik, Richard
Strauß, anläßlich ſeines 70.
Ge=
burtstages von der ſächſiſchen
Staatsregierung als
Ehrenge=
ſchenk überreicht.
Fieſeler ſtellt die Kunſtflüge ein.
Berlin. Der Kunſtflugweltmeiſter Gerhard
ein, und bereits 4 Züge nach Wiederaufnahme ſel eingetroffen iſt, gewährte einem Berliner
Wettkampf ſteht nunmehr 15:10. Dr. Aljechin hat ſagte er u. a., vor längerer Zeit die franzöſiſche
Ausſchreibung in die Hand bekam, erkannte ich
Partie des Kampfes wird am Donnerstag um geſchnitten waren. Ich ſtellte daher mein
Kür=
programm um, indem ich die mit niedriger Punkt
wertung ausgeſtatteten ſchwierigen Figuren
weg=
lienern bevorzugten Figuren konzentrierte.
Achge=
lis und mein Abſchneiden in dieſer ſtarken
Kon=
kurrenz wiegt um ſo höher, als unſere Gegner zum
Teil extra für dieſen Wettbewerb hergeſtellte
tenen perſönlichen Schreiben ſeine Glückwünſche beide unſere ſeit langer Zeit unveränderten
Ma=
ſchinen flogen. Mein vor zwei Jahren in eigener
Werkſtatt hergeſtellter „Tiger” hat ſich wiederum
Rieſenwaldbrand bei Potsdam. ausgezeichnet bewährt, ſo daß eine Abordnung
ſchweizeriſcher Militärflieger mir mitteilte, die
Schweiz wolle Maſchinen dieſes Typs ſerienweiſe
bei mir beſtellen. Das und die anderen Aufgaben,
die meinem Kaſſeler Werk geſtellt ſind, hat meinen
Entſchluß reifen laſſen, künftig an keinem
Kunſt=
beitskraft gehört von jetzt ab meinem Kaſſeler
ich noch ſagen, daß ich mich über die Loyalität und
gefreut habe; desgleichen über die Haltung des
franzöſiſchen Publikums, das, obwohl es meinen
Kameraden Detroyat gern als Sieger geſehen
Bekämpfung, bis es gelang, nach zwei Stunden hätte, nichtsdeſtoweniger meinem Siege mit ſtür=
Keſſelexploſion
auf einem chineſiſchen Dampfer.
168 Tote geborgen.
Schanghai. Auf einem chineſiſchen Dampfer
ereignete ſich vor Kanton, wie erſt jetzt bekannt
wird, vor einigen Tagen eine Keſſelexploſion. Ein
Teil des Dampfers verſackte und riß über
hun=
dert Perſonen mit in die Tiefe. Bisher konnten
168 Leichen geborgen werden. Der Keſſei war
überheizt worden.
New York. Die Nachrichten über ſchwuige Vollstum getar
Inwetterkataſtrophen in Mittel= und Südamerxicen Hanſa ſind bi
nehmen in den letzten Tagen in ungewöhnlijetzn und doch habe
Weiſe zu. Die ſchon gemeldeten Stürme und Alſun; andere Stal
kenbrüche in El Salavador und Honduras ſind a/dm mit den Rül
„un. Denkmälern
ſchwerſten ſeit Jahren. In Honduras iſt
.y an die einſtige
Sachſchaden ungeheuer. Ueber 1000 Perſonen / Tweviele Menſchen
umgekommen. Aus Santiago de Chile wird ſe die noch nie etwa
richtet, daß die Stadt Concepcion von einem neimturg gehört haben,
heftigen Tornado, dem zweiten innerhalb der 1 ut dem Deutſchor
ten 14 Tage, heimgeſucht worden iſt. 50 Häuuz verbunden iſt!
ſind zerſtört. In Mittelargentinien, wo berer=” Stadt Angerbut
ſeit zwei Wochen völlig abnorme Wetterverhöl=pp. in. Eſſen
„uund zerſtörten
niſſe herrſchten, wurde am Dienstag ein Gelli )ez berühmten
von 47 000 Quadratmeilen von einem heſtig:, n
hätere Fel
Erdbeben erſchüttert, das ſich ſchon am Sonntwyie
des des
bemerkbar zu machen begann. Das Erdbebeb
ch der Gr
gebiet reicht von Cordoba bis San Lus 1
urniſo
Santa Fée. In den Anden wüten große Schnen
hat die
ſtürme. Buenos Aires litt unter Wolkenbrüchet g
z den die
Aus dem Golf von Mexiko traf am Dienstag E) ſidelte dieſe
na=
erwartete Tropenſturm in Tampico ein. Er ha” ſoe ein grof
jedoch an Stärke verloren, ſo daß der Schachei der neue
glücklicherweiſe nur gering war.
hurg hatte eine
berlegt, weil die
Sonderbarer Blitzſchlag bei
Mailand. Am Dienstag abend giugen
verſchiedenen Teilen Oberitaliens erneut ſtun=
Gewitter mit Hagelſchlägen nieder, die große 90
heerungen an der Ernte anrichteten. Ein eigen 2
artiges Spiel trieb ein Blitz auf einem Gehöſt
der Nähe von Mantua. Dort ſchlug ein Bliß
den Kamin eines Zimmers, in dem 22 Kinär
ſaßen. Vom Kamin ſprang der Blitz ab,
kreuz und quer durch das Zimmer, wobei die E
geſchirre, Gläſer und Fenſter zerſprangen Ii
Stühle und Bänke umgeworfen wurden. 40
22 Kinder wurden zu Boden geſchleudert und i
Ruß dicht bedeckt. Dem auf das Schreien der Kic
der herbeieilenden Bauern bot, ſich der Anblie
eines Negerſtammes. Der Blitz nahia durch di0 MAM
Fenſter den Weg ins Freie, ohne weiteren Sch0 WWEBE4
den anzurichten. Kein Kind hat irgendeine 9e0 HEN/FElS
letzung davongetragen.
Deutſchlandflug 1934.
Olden-
1 burg
Flensburg.
Schwerin
jamburd
Tag
Rch
Rönigsberg
Ka
Köln
Hassel
Großſchieber Max Kunert zu 2 Jahren Gefängnis
verurteilt.
Berlin. Nach längerer Verhandlungsdauer
verurteilte die 4. Große Strafkammer des
Ber=
liner Landgerichts am Mittwoch den Leiter der
Inlandsbank A.=G. Max Kunert wegen Betrugs
in zwei Fällen zu 2 Jahren Gefängnis und 3
Jah=
ren Ehrverluſt. Kunert, der zu den Großſchiebern
der Vergangenheit gehört, hat ſchon häufig im
Mittelpunkt ſenſationeller Prozeſſe geſtanden.
Großes Aufſehen erregte es, als er ſeinerzeit
während eines Kampfes mit der
Oppoſitions=
gruppe eines Induſtriekonzers durch einen „
Ver=
trauensmann” Akten der Staatsanwaltſchaft
ſteh=
len ließ, aus denen ſich ſeine Vorſtrafen ergaben.
Fragkfurt M.
Bamberge
ugeuth
Münchel
RReichenhall
Oßerchtesgaden
Eine Karte der Strecke des Deutſchlandfluges,
an dem nach den bisher eingegangenen Meldungen rund 120 Flugzeuge teilnehmen we.
Strecke iſt in vier Tages=Etappen eingeteilt, deren Start= und Zielpunkt an jedem 2*
hafen Berlin=Tempelhof iſt.
viestag, 14. Juni 1934
Nr. 162 — Seite 9
Fals bein beuſcen Often.
Angerburg, Ein groß Ambt, Stadt und Schloß dem Churfürſten gehörig.
flgeſtaltig” in ſeinen Landſchaften und Stämmen iſt
ſitſche Reich: in ſich bilden aber im Allgemeinen die
ſen, deutſchen Länder eine Geſchloſſenheit ihrer Stammes=
Auch das ſchöne Deutſchordensland Oſtpreußen bildet
in heit, und doch gibt es hier eine Vielgeſtaltigkeit der
Kamblaft und eine Verſchiedenartigkeit der einzelnen
Land=
ſtrictwie ſie in dem Maße wohl nirgends im Deutſchen
Vater=
lanzertreten iſt: zu einem Teile iſt dieſe Mannigfaltigkeit
haduu erklärlich, daß unſer Herrgott Waſſer in Geſtalt von
See ud Flüſſen, Ackerland, vom fruchtbarſten
Zuckerrüben=
undd keizenboden bis zum leichten fliegenden Sand, Wälder,
Wiezi Küſtenlandſchaft mit eigenartigen Nehrungsbildungen
und riſt hügeliges Binnenland, das ſich in ſeinem kontinentalen
glinzu von dem ozeaniſchen Klima des Oſtſee=Küſtenſtriches
wefeſuich unterſcheidet, auf dem Flächenraume Oſtpreußens
ganzu ſeſonders reizvoll verſtreut hat; zum anderen Teile iſt
diefell Nannigfaltigkeit dadurch begründet, daß neben dem Reſt
des den germaniſchen Volksſtammes der Pruzzen ſich Ritter
und hufleute, Bauern, Handwerker und Gewerbetreibende aus
allen ſeilen Deutſchlands im Ordenslande Oſtpreußen
nieder=
gelatſe haben.
Bhrend nicht ſelten in oftpreußiſchen Städte= Dörfer= und
Fluuheichnungen ſowohl die Namen mittel=, weſt= und
ſüd=
deutnar Ortſchaften als auch die Namen deutſcher
Ritter=
geſchtleter aus allen deutſchen Gauen erkennbar ſind, leitet die
Staut Angerburg ihren Namen von der alten Pruzzen=Burg
Angate ab, die am Ausfluß des Angerappfluſſes aus dem
110. Jadratkilometer großen Mauerſee angelegt war. Um das
Deuuſchrdensland gegen erneute Einfälle der Litauer zu
ſchützte — im Jahre 1311 hatten die Litauer einen großen Teil
des Idenslandes verheert, waren aber in der großen Schlacht
bei =Vplauken und im Poetſchendorfer Walde auf’s Haupt
ge=
ſchlaug worden — erbaute der Deutſche Orden neue Burgen,
darurr auch im Jahre 1312 eine Ordensburg an der gleichen
Stellle in der die Pruzzenburg Angetete geſtanden hatte: unter
dem jähutz dieſes Deutſchordensſchloſſes Angetete oder Anger=
Taantſif burg urde im Jahre 1335 die Stadt Angerburg gegründet.
Ni „deutſche Geſchichte”, die den deutſchen Menſchen nach
Mi feingn Leiſtungen bewertet, beleuchtet auch die Wohnſtätten der
Menncn nach dem, was ſie bzw. ihre Bewohner für das
deutſth Volkstum getan haben: von den Städten der ſtolzen
Deutran Hanſa ſind viele heute zur Bedeutungsloſigkeit
herab=
geſumla, und doch haben ſie ihre Schuldigkeit für das
Deutſch=
tum gean; andere Städte, wie z. B. Speyer mit ſeinem
mäch=
tigem lom mit den Ruheſtätten großer Deutſcher Kaiſer mahnen
in iſhm Denkmälern die ſtets neu heranwachſende deutſche
Juger) an die einſtige Machtſtellung des Deutſchen Reiches.
Abem ieviele Menſchen gibt es im großen deutſchen
Vater=
landa, ie noch nie etwas von der kleinen oſtpreußiſchen Stadt
ion voh * Angerbirg gehört haben, ſelbſt viele Feinſchmecker wiſſen nicht,
eiten innel daß ut dem Deutſchordensſchloſſe Angerburg ein hiſtoriſcher
Aalfifn verbunden iſt!
210 Stadt Angerburg hatte einſt eine große Eiſenfabrik,
als ſupp in Eſſen noch gar nicht exiſtierte; da kamen die
Tatang und zerſtörten ſie. Die Stadt Angerburg war
Garniſon=
ſtadt s berühmten Regiments Kattſcher Küraſſiere! Der
Generg und ſpätere Feldmarſchall von Katt war der Vater des
ungli chichen Freundes des preußiſchen Kronprinzen des ſpäteren
Nönin Friedrich der Große; der große König nahm der Stadt
Angexbirg die Garniſon durch die Schleſiſchen Kriege. Die
Stada Angerburg hat die General=Landſchaft gehabt; infolge
e Ne eines Frozeſſes, den die Kirche mit der General=Landſchaft
be=
ganm kedelte dieſe nach Königsberg über. Die Stadt
Anger=
burg zhtte ein großes Schwurgericht, dieſes wurde bei der
Ein=
führum der neuen Gerichtsordnung nach Lyck verlegt. Die Stadt
Angerſrg hatte eine Taubſtummenanſtalt; dieſe wurde nach
Tilſit trlegt, weil dieſe größere Stadt den Taubſtummen mehr
Bildungsmöglichkeiten bot. Die Stadt Angerburg hatte ein
Lehrerſeminar; auch dieſes verlor die Stadt als Folgeerſcheinung
des Verſailler Friedensdiktates.
Der berühmteſte Mann Angerburgs war der Probſt Magiſter
Georg Andreas Helwing, der als Pfarrersſohn am 14. Dezember
1666 geboren wurde und nach 57jährigem Wirken in der
Ge=
meinde Angerburg im Alter von 81 Jahren daſelbſt geſtorben iſt.
Mit vollſtem Recht kann die Stadt Angerburg auf dieſen Mann
ſtolz ſein: er gehörte zu den bedeutendſten Naturforſchern des
Preußiſchen Staates, und ſein Ruhm als ſcharfſinniger Forſcher
und fleißiger Sammler der verſchiedenſten naturhiſtoriſchen
Gegenſtände und auch als Schriftſteller reichte weit über ſeines
Vaterlandes Grenzen hinaus und brachte ihm den Namen
„preußiſcher Plinius” ein. Im Jahre 1709 wurde er zum
Mit=
glied der Berliner Akademie der Wiſſenſchaften ernannt. Eine
in Japan wachſende Pflanze iſt nach ihm Helwingia ruseiflora
benannt. Wohlhabende Königsberger Familien ſchickten ihre
Söhne nach Angerburg, damit ſie unter Helwings Anleitung
botaniſche Studien machten. Helwings zahlreiche Sammlungen
der ſeltenſten Naturalien erregten die Bewunderung des
preu=
ßiſchen Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. und des polniſchen
Königs Stanislaus, Letzterer kaufte Helwing ſogar die
Mine=
ralienſammlung ab. Helwing war überhaupt der Erſte, der die
Pflanzen kunſtgemäß in einem Herbarium trocknete. In ſeinem
eigenen botaniſchen Garten machte er Verſuche mit den
merk=
würdigſten ausländiſchen Pflanzen aus dem Orient und brachte
ſie zur Blüte.
Aus der Geſchichte der Stadt Angerburg ſeien einige
Be=
gebenheiten hier angegeben:
Im Anfang des 16. Jahrhunderts überſchreitet ein Mann
mit geſenktem Haupte den einfachen Steg, der über die Angerapp
führt: es iſt der Herzog Don Alvarez von Spanien, der ſeines
lutheriſchen Glaubens wegen auf Szepter und Krone verzichtet
hat und aus ſeinem Lande geflohen iſt. Der Hohenzoller=Herzog
Albrecht nahm ihn liebreich auf und ſchenkte ihm ein Stück
Wildnis bei Angerburg; dieſer große Beſitz wurde gerodet, aber
infolge der vielen Erbteilungen unter des Herzogs Alvarez
Kin=
dern und Nachkommen im Laufe der Jahrhunderte ſind die
ein=
zelnen Familienmitglieder immer ärmer geworden: unter dem
Namen Albarus leben noch heute Grundbeſitzer in jener Gegend
bei Angerburg, die von dem ſpaniſchen Herzog Alvarez
ab=
ſtammen.
Hundert Jahre ſpäter — im Jahre 1629 — rettet der alte
Purtzitzki, ein Schuhmacher, die Stadt Angerburg vor dem
pol=
niſchen Oberſt Butler mit ſeinen polniſchen Kriegshorden: Er
nahm eine alte Trompete, auf der er in jungen Jahren blaſen
gelernt hatte, und blies in den Straßen Angerburgs ſo kräftig
Alarm, daß das am 1. Juni 1629 bis vor Angerburg gerückte
polniſche Heer die Flucht ergriff, weil es die Ankunft eines
Hilfsheeres des Kurfürſten Georg Wilhelm fürchtete.
Von den 7 Peſtſeuchen, die Oſtpreußen heimgeſucht haben, war
die 1709/10 auftretende Peſt die fürchterlichſte. Da erwies ſich die
Gräfin Lehndorff in Steinort in deſſen Schloßpark die älteſten
Eichen Deutſchlands ſtehen, als große Wohltäterin, ſo ſchickte ſie
u. a. täglich einen vierſpännigen Wagen mit Lebensmitteln in
die Stadt Angerburg. Ueber ein Jahrhundert ſpäter bei der
Cholergepidemie im Jahre 1830 war es wiederum die gräflich
Lehndorff’ſche Familie, die ſich in vorbildlicher Weiſe der Stadt
Angerburg annahm.
Bei Angerburg liegt der ſchönſte aller deutſchen
Heldenfried=
höfe mit einzigartigem Ausblick auf die ſeenreiche maſuriſche
Landſchaft.
Die 11 Fuß hohe, 6 Fuß dicke und 6 Fuß breite Säule,
genannt „Kehlſche Mauer” an der Straße Angerburg—Kehlen,
deren Bedeutung lange Zeit rätſelhaft war, iſt lediglich als eine
Boza meka, d. h. als ein „Leiden Gottes”, als eine zugemauerte
Gebetniſche anzuſprechen; für ängſtliche Gemüter kann der
Konopkeberg mit ſeiner Teufelsſage unheimlich wirken.
Als eine Sehenswürdigkeit eigenſter Art iſt die ſich in
Angerburg befindende größte Fiſchbrutanſtalt Deutſchlands zu
erwähnen; die Königliche Regierung hat dieſe Fiſchbrutanſtalt
im Jahre 1881 in der Angerburger Mühle eingerichtet; da dieſe
einem Brande zum Opfer fiel, ſo wurde im Jahre 1884 eine
Neuanlage der Fiſchbrutanſtalt hergeſtellt. Schon 4 Jahre ſpäter
wurden 120 000 Forellen, Felche und Saiblinge in die Angerapp
geſetzt. Iſt dieſe größte Fiſchbrutanſtalt Deutſchlands in
Anger=
burg eine Einrichtung der neuen Zeit, ſo iſt der „hiſtoriſche
Aal=
fang” mit dem Deutſchordensſchloß Angerburg eng verbunden.
Dieſes, wie erwähnt, urſprünglich am Ausfluß der Angerapp
aus dem Mauerſee auf den Ruinen der alten Pruzzenburg
Angetete erbaute Deutſchordensſchloß war in dem ſtrengen
Win=
ter 1364, als alle Seen und Sümpfe zugefroren waren und der
Ordensburg Angetete keinen Schutz boten, von den wilden
Hor=
den des Litauerfürſten erſtürmt und niedergeriſſen worden. Der
Neubau der Burg erfolgte aber nicht wieder am Mauerſee,
ſon=
dern landeinwärts auf einer Inſel der Angerapp, wo er noch
heute ſteht. Bei aller ſtrengen Ordenszucht verachteten die
Deutſch=
herren aber auch einen Leckerbiſſen nicht und nutzten den
Fiſch=
reichtum des Mauerſees aus; inſonderheit legten ſie einen
Aal=
fang an: Noch bis zum Jahre 1855, in dem die Angerapp zur
Herſtellung der Dampfſchiffahrtsſtraße bis Angerburg vom
Schlamm gereinigt und vertieft wurde, war ein Fang von 500
bis 600 Aalen in einer Nacht die Regel. Haufenweiſe lagen die
Aale im Schlamm der Angerapp. Wenn auch ſeit jenem Jahre
der Aalfang bei Angerburg zurückgegangen iſt, ſo werden doch
nirgends ſo große Aale gefangen als bei Angerburg. In
unſeren Flüſſen befinden ſich nur weibliche Aale, die männlichen
Aale, die bedeutend kleiner ſind, bleiben in der Oſtſee. Aus dem
Meere wandern die weiblichen Aale ſtromaufwärts in die
Flüſſe, durch die Weichſel, den Bug, die Narew, den Piſchfluß
bei Johannisburg in die maſuriſchen Seen. Von hier treten ſie
von April an ihre Rückreiſe ſtromabwärts durch die Angerapp in
den Pregel zur Oſtſee an, um dort zu laichen und dann zu
ſterben. Auf ihren Wanderungen werden ſie gefangen. Im
dunk=
len Nächten bei Gewitter und trübem Wetter gehen ſie
ſcharen=
weiſe mit dem Waſſer mit. Ein einziger Aal legt Millionen
Eier, die nur mit dem Mikroſkop erkennbar ſind. Vielfach wird
die Vermutung ausgeſprochen, daß der Name Angerburg nichts
anderes bedeutet als Aalburg, zumal der Name Angerapp in
der Sprache der Altpreußen Aalfluß bedeutet.
Das altehrwürdige Deutſchordensſchloß Angerburg iſt im
Laufe der Jahrhunderte aller Giebel und Türme beraubt
wor=
den aber in ſeiner Schlichtheit wirkt dieſer mächtige Bau und
erzählt uns ebenſo wie die alte Kirche mit ihren Erinnerungen
aus der Tatarenzeit von den Deutſchordensrittern, die der
große Hiſtoriker Treitſchke dahin charakteriſiert hat, daß ſie
rätſel=
hafte Menſchen geweſen ſeien: zugleich raufluſtige Soldaten und
ſtreng rechnende Verwalter, zugleich entſagende Mönche und
waghalſige Kaufleute.
Aber die oſtpreußiſche Stadt Angerburg zehrt nicht nur von
ihrer Vergangenheit. König Friedrich Wilhelm TV. von Preußen
hat ſich ſehr für den Ausbau von Waſſerſtraßen, Kanaliſierungen
von Flußläufen, Entwäſſerungen uſw. eingeſetzt, und ſich durch
vielfaches Bereiſen ſeiner öſtlichen Provinzen — dieſe Reiſen
in einer Kaleſche auf meiſt unchauſſierten Wegen waren recht
anſtrengend — und perſönliche Inaugenſcheinnahme von den
einſchlägigen Arbeiten überzeugt. So wurden in der Mitte des
vorigen Jahrhunderts unter Ausnutzung der oſtpreußiſchen
Seenplatte die Städte Johannisburg im Süden und Angerburg
im Norden durch einen Kanal verbunden. Eine weitere
Ver=
beſſerung auf dem Waſſerwege ſoll der Maſuriſche Kanal
bringen, der die Verbindung mit dem Pregel herſtellt.
Heute iſt die Deutſchordensſtadt Angerburg, die ſchon vor
dem Weltkriege Eiſenbahnknotenpunkt und Ausgangspunkt der
großen Dampfer=Seenfahrt auf den Maſuriſchen Seen war eine
Pflegeſtätte des Ruder=, Segel= und Angelſports und im Winter
des Eisſportes: die deutſchen Eisſegelmeiſterſchaften werden
da=
ſelbſt ausgetragen.
Auch in Zukunft wird die Kreisſtadt Angerburg ein
deut=
ſches Bollwerk des deutſchen Oſten bleiben.
Ei.
(Nachdruck verboten.)
Urheberrechtsſchutz durch Herm. Berger, Roman=Verlag, Berlin SW. 68.
RU0M AN
ValWERNER
TBEMEEISOTroont
Baha barg das Geſicht an der Bruſt des Vaters und
mur=
helte eſchüttert: „Iſt das furchtbar!“
—” Rattern der Gewehre ſchwoll unheimlich an. Kugeln
zſchtem durch die Baumkronen der zur Chauſſee führenden Allee,
ſchlugen in den jenſeitigen Kiefernwald oder fielen klatſchend ins
Waſſeir Und nun begannen die Maſchinengewehre in unerhörtem
Tempp u raſen.
D/Graf und Hertha ſetzten ſich in atemloſer Spannung und
lauſchtn auf die Klangzeichen des in unmittelbarer Nähe
toben=
den UFechtes.
Anmandos und Schreie durchzitterten die Luft. Hörner
gell=
ken, cymmeln raſſelten, Signalpfeifen ſchrillten. Dann erſcholl
kauſeshimmiges Hurra. Es brauſte über den Waſſerſpiegel des
Dlau zer Sees wie ein einziger Jubelruf.
Ii deutſchen Truppen hatten die Enge bei Schlaga=Mühle
und Iſangrenzenden Waldſtücke genommen und ſomit den letzten
Dide mnd des außerordentlich zäh und erbittert kämpfenden
Feinde gebrochen.
ſind da!” jubelte Hertha und ſprang auf. „Komm,
Väter=
gen, =m, wir wollen ſie begrüßen!” Sie faßte ihn in
über=
ſcaumedem Glücksgefühl bei der Hand und zog ihn, ſo ſchnell es
einesten Beine erlaubten, zum Schloßhof, in den gerade ein
VDyl4Ribter Reſervehauptmann mit einigen Mannſchaften
ein=
drang,
42Aſoeben noch wild tobende Kampf verebbte in den ſich nach
Scwgsich zu erſtreckenden Wäldern, bis auch dort die Fliehenden
De 3lfen ſtreckten und bei Kurken die geſamte große Bagage
S 14Korps in die Hände der glücklichen Sieger fiel. Faſt zur
WeicnStunde ergab ſich ſein tapferer Führer, General Martos,
R ihm treu ins Unglück folgenden Major Iwanow bei
Wien=twen.
Newaltigem Ausmaß ſtreckten die zur Grenze zurückfluten=
„S Mimenter und Abteilungen bei Muſchaken, Jägersdorf,
LichEwen, Rauſchwerder, Gr.=Dankheim und anderen Dörfern
*IMundurchdringlichen Menſchenring der Truppen des
Gene=
kals Eſt Francois die Waffen.
Meheure Mengen an Material, Geſchützen, Maſchinengeweh=
ENa Ani tion und Ausrüſtungsgegenſtänden fielen den Deutſchen
4 DAdünde. Sie ſchufen ein ſtündlich wechſelndes Bild von der
Gröfüles errungenen Sieges.
Hertha ſtand auf dem Balkon des Zimmers, das General
Martos bis zum geſtrigen Abend innegehabt und lauſchte auf den
in der Ferne verklingenden Gefechtslärm.
Ein befreites Aufatmen entrang ſich ihrer Bruſt. Nun war
die Heimat wieder frei von dem Tritt der ruſſiſchen Eindringlinge
und konnte daran denken, die geſchlagenen Wunden zu heilen.
Doch wo weilte Kurt=Heinz?
An welcher Stelle der Schlachtfront hatte er zum Erfolge
beigetragen und ſeinem zuverſichtlichen, unbeirrbaren Glauben
an die Unbeſiegbarkeit des deutſchen Heeres neue Nahrung
ge=
geben?
Warum war er nicht als Befreier in den Schloßhof geſtürmt
und hatte ſie im Jubel der Begeiſterung in die Arme geſchloſſen?
Die Heimat frei!
„Komteſſe, der Herr Oberleutnant iſt da. Sie haben ihn eben
gebracht.”
„Franz!” Wie ein Schrei entrang ſich der Name ihrem Mund.
„Lebt er?” Ohne eine weitere Antwort als das ſtumme Nicken
des Alten abzuwarten, eilte ſie die Treppe hinuter zur Hofterraſſe.
Vor ihr, am Fuße der Treppe, ſtand eine Bahre, auf der mit
einer Zeltbahn bedeckt Kurt=Heinz lag, umgeben von ſeinem
ge=
treuen Büchner, zwei Sanitätern und Stabsarzt Steinrück. Dieſer
hatte Kurt=Heinz unterſucht und zwar ſehr ſchwere, jedoch
keines=
wegs lebensgefährliche Verletzungen feſtgeſtellt. Das dichte, volle
Haar des Verwundeten und die Helmſchiene hatten die Wucht des
Kolbenſchlages gemildert, ſo daß die Schädeldecke nicht
zertrüm=
mert war.
Beim Erſcheinen Herthas zog der Stabsarzt ſchnell die
Zelt=
bahn über den Kopf des Bewußtloſen, um ihr den Anblick des mit
Blut, Schmutz und Erde bedeckten Geſichtes zu erſparen.
„Lebt er?” rief Hertha von neuem in heißem Bangen und ſah
den Arzt mit angſterfüllten Augen an. Sie eilte die Treppe hinab
und wollte die Zeltbahn von dem Geſicht des Schwerverletzten
reißen, um ſich Gewißheit zu verſchaffen.
Stabsarzt Steinrück erfaßte mit ſchnellem Griff ihren Arm
und ſagte: „Verzeihung, aber ich möchte Ihnen einen wenig
ſchönen Anblick erſparen. Er lebt und wird leben.”
Hertha machte ſich los und verſuchte ihr Vorhaben von neuem
auszuführen, ſah ſich jedoch nun auch den beiden Sanitätern und
dem Gefreiten Büchner gegenüber, der ſie mit den Worten
trö=
ſtete: „Herr Oberleutnant lebt wirklich, Komteſſe. Mein heiliges
Ehrenwort darauf. Sonſt hätte ich ihn nicht hierher gebracht.”
In Herthas Augen ſchimmerte es feucht. Sie wußte im
Augen=
blick nicht, wie ſie ſich verhalten ſollte. Es zog ſie mit allen Pulſen
zu dem Körper des Geliebten. Nur berühren wollte ſie ihn,
flüch=
tig berühren, ſich ſelbſt davon überzeugen, ob er noch lebte, ihr
erhalten geblieben war. Sie knirſchte in willensſtarker
Selbſtbe=
herrſchung mit den Zähnen, krampfte ihre ſchlanken Hände feſt
ineinander und ſtieß herriſch hervor: „Anfaſſen will ich ihn, ſeine
Hand, nur einmal ſchnell. Dann mögen Sie Ihres traurigen Amtes
walten.”
Stabsarzt Steinrück erkannte inſtinktiv, in welchem
Verhält=
nis die bildhübſche Komteſſe zu dem verwundeten Oberleutnant
ſtand. Herthas Augen ſtrahlten ihm in ſolch faſzinierender
Schön=
heit entgegen, daß er nachgiebig antwortete: „Aber nur die Hand,
Komteſſe.” Er zog Kurt=Heinz” Linke unter der Zeltbahn hervor
und ſtellte ſich ſo, daß Hertha bei einem überraſchenden Zupacken
ſeinen Kopf nicht erreichen konnte.
Hertha griff haſtig danach, fühlte die natürliche Wärme und
mit den Fingerſpitzen den matten Pulsſchlag. Dies genügte ihr.
Sie richtete ſich auf und ſagte: „Ich danke Ihnen, Herr
Stabs=
arzt.‟ Dabei hob ein Seufzer der Erleichterung ihre Bruſt.
„Wann werde ich ihn ſehen können?"
„In ſpäteſtens zwei Stunden.”
„Helfen Sie ihm, ſo gut Sie können.”
„Ich werde mein Möglichſtes tun, Komteſſe. Deſſen können
Sie verſichert ſein,” erwiderte Stabsarzt Steinrück freundlich, der
am Morgen des Tages Jadwiga verbunden und für ihren
Ab=
transport geſorgt hatte. Das ſtändige Hin und Her des faſt
ſtünd=
lich wechſelnden Kampfbodens verſchlug ihn vom Kämmereiwald
nach Mörken, von wo aus er nach endgültiger Eroberung der Enge
bei Schlaga Mühle als erſter deutſcher Arzt in Greifenſtein eintraf.
Hertha ging in mühſam beherrſchter Aufregung im Park auf
und ab und wartete, bis der Gefreite Büchner ſie zu Kurt=Heinz
rief. Unausgeſetzt zog ihr die Frage durch den Kopf, wie die Art
der Verwundung ſein mochte. War das Geſicht zerriſſen, der
Kie=
fer zerſchmettert oder gar das Augenlicht verloren? Der Gedanke
an dieſe Möglichkeit ließ ſie erſchauern. Wenn er ſie nie, nie
wie=
der erkannte? Herrgott, nur das nicht!
Sie ließ ſich auf eine Bank nieder. Ihre Augen ſtarrten in
umflortem Glanz auf den grünen Raſenteppich zu ihren Füßen.
Sie dachte der Abſchiedsſtunde im Boudoir, wie ihre Blicke zum
letztenmal ineinandergetaucht und jeder die große Liebe in den
Augen des anderen geleſen!
„Darf ich die Komteſſe bitten?” Hertha fuhr erſchrocken
zu=
ſammen. Sie hatte den Schritt Büchners auf dem weichen Raſen
überhört.
„Wie geht es ihm?”
„Durchaus gut. In ſpäteſtens ſechs Wochen führt Herr
Ober=
leutnant wieder ſeine Kompagnie,” lautete die in von Herzen
kommender Freude gegebene Antwort des braven Gefreiten.
„Dann iſt er nicht erblindet?"
„Aber Komteſſe! Wie kommen Sie denn darauf?”
„Ich ... ich dachte nur, weil Sie ihn mir nicht zeigen
wollten."
„Der blutende Kopf war kein Anblick für eine Dame.”
Sie hatten inzwiſchen die Treppenſtufen zum Obergeſchoß
zu=
rückgelegt und waren vor Kurt=Heinz Tür angelangt. Hertha
klinkte behutſam auf und trat mit ſtürmiſch klopfendem Herzen in
den matt erleuchteten Raum. Freudiger Schreck durchfuhr ſie, als
ſie das Antlitz des heißgeliebten Mannes zwar leichenblaß, jedoch
unverſehrt aus einem Meer von weißen Binden hervorleuchten ſab.
Seite 10 — Nr. 162
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 14. Juni 199
Vom Endkampf um die Fußball=Weltmeiſterſchaft.
itewert
der Verni
den
Ausſ
tofſe
Die drei Siegermannſchaften (von links nach rechts) Italiens, der Tſchechoſlowakei und Deutſchlands Aus dem Entſcheidungsſpiel um die Weltmeiſterſchaft zwiſchen Italien und der Tſchechoſlowanz der
it uiſgen Jſches 2
das in ſehr hartem Kampfe von den Italienern 2:1 gewonnen wurde.
bei der Ehrung durch Muſſolini.
MNinen im Dormnol
frlen de Fniche 2
Hfiüht von Facs.
Darmſtädter Hochſchulmeiſterſchaften 1934.
Die neuen Meiſter.
Deppenbrock fünffacher Tikelkräger.
Nach längerer Pauſe trugen geſtern die Sportler der
Darm=
ſtädter Techniſchen Hochſchule ihre internen Meiſterſchaften
wie=
der aus, die ſtets einen lebhaften Publikumserfolg zu verzeichnen
hatten. Auch geſtern waren mehrere Hundert Zuſchauer im
Hoch=
ſchulſtadion anweſend. Da die Studierenden längere Zeit keinem
geregelten Sporttraining huldigen konnten iſt als beſondere
Leiſtung anzuerkennen, daß es dem neuen Amt für
Leibesübun=
gen an der Techniſchen Hochſchule innerhalb knapp 10 Tagen
ge=
lang, das umfangreiche Programm als Unterlage für die
Deut=
ſchen Hochſchulmeiſterſchaften in Leichtathletik und Schwimmen ſo
anſprechend durchzuführen. In den letzten Jahren waren die
Wettkämpfe meiſt auf mehrere Tage verteilt, geſtern mußten ſie
auf einen Nachmittag zuſammengedrängt werden, ſo daß
Wett=
kämpfe gleichzeitig im Schwimmſtadion und auf dem Kampffeld
ausgetragen wurden und die Zuſchauer nach zwei Seiten gelockt
wurden.
Bereits nach 14 Uhr begannen die erſten Vorläufe und
Aus=
ſcheidungen im Keulenweitwurf, Weitſprung und Diskuswurf.
Pünktlich 16 Uhr traten.
die Aktiven zum gemeinſamen Aufmarſch
an und nahmen auf dem grünen Raſen Aufſtellung. Der Leiter
des Amtes für Leibesübung an der Techniſchen Hochſchule, der
bekannte Leichtathlet Lüttringhaus, hieß die Anweſenden,
unter ihnen namentlich die Dozentenſchaft, herzlich willkommen.
Er erinnerte an die großen Erfolge der deutſchen
Studenten=
ſportler, und insbeſondere die der Darmſtädter Hochſchule bei
früheren Wettkämpfen, und betonte, daß in Zukunft wieder an
dieſe große Tradition angeknünft werden müſſe getreu der
Auf=
forderung des Führers und Volkskanzlers, daß Leibesübung
Dienſt an Volk und Vaterland bedeute. Mit einem dreifachen
Sieg=Heil ſchloß ſeine Anſprache.
Unter der flotten Leitung, der ſich die Herren Direktor
Söl=
linger als Starter, Müller, Joſt und Leibner als Zielrichter,
Köllner als Schwimmſtarter und W. Schulze als Protokoller zur
Verfügung geſtellt hatten, wickelten ſich die Kämpfe reibungslos
ab. Vielleicht wird man, nächſtes Mal die „techniſchen” Uebungen
mit Staffeln umrahmen.
Die leichkakhlekiſchen Wektbewerbe.
Zum Endlauf über 100 Meter traten 6 Bewerber an. Es
ſiegte Wettſtein=ASC. in 114 Sek vor Martin=Alemannia in
116 Sek. 3. Meier=ASC. in 118 Sek. 4. Simon 11.9 Sek.,
5. Lüttringhaus=ASC. 12,1 Sek. und Auerswald 122 Sek.
Im Speerwerfen blieb Deppenbrock=ASC. mit 48,76
Meter vor Magnus 45,52 Meter.
Den zweiten Titel holte ſich Wettſtein im Weitſyrung
mit 6.04 Meter vor ſeinem Klubkameraden Meier 5.95 Meter.
Recht intereſſant verlief der 1500=Meter=Lauf.
Nach=
dem das achtköpfige Feld zwei Runden lang dicht beiſammen lag,
fiel es dann langſam auseinander, und beim Einlauf in die erſte
Kurve der letzten Runde ging de Wries an die Spitze, während
der bisher Führende langſam auf den letzten Platz zurückfiel. Auf
der Gegengeraden ging Roß=Wingolf zum Endſpurt über und
überholte ſeine beiden Vorderleute bis ins Ziel um volle zwölf
Meter. Er ſiegte in 4 :32,4 Min. vor Martinaglia=ASC. 4:36
Min, und de Wries=ASC. in 4 :36,8 Min.
Im Hochſprung holte ſich Rolfſen mit 1,65 Meter vor
Gebers in der gleichen Höhe im Stechen den Titel.
Werner=ASC. brachte den Keulenweitwurf mit 62,80
Meter vor Hubert. 55 Meter, an ſich.
Ueber 4 X100 Meter, ging nur der ASC. mit vier
Mann=
ſchaften an den Start. Die 4=Mannſchaft durchriß in 47.1 Sek,
das Zielband, vor der 2. Garnitur in 48.1 Sek. der 4. Mannſch.
in 49 Sek und der 3. Viererſchaft in 49.7 Sek.
Nach heftigem Poſitionskampf über 400 Meter holte ſich
Heil=ASC. den Titel mit uo Sek. Vorſprung, in 56 Sek. vor Rin
und dem Norweger Blickſtadt. 57 Sek.
Bei den Werfern fielen die Titel beim Diskus an
Wettſtein=ASC. mit 35,25 Meter, vor Deppenbrock, 32,65 Meter,
der ſich im Hammerwerfen, mit 32,22 Meter vor Wettſtein.
27,60 Meter, placieren konnte, und auch im Kugelſtoßen mit
1183 Meter Hochſchulmeiſter wurde, wo Hubert ſich mit 11.10
Meter begnügte. Den 4. Titel ließ ſich Deppenbrock im
Schleu=
derballwerfen, wie ſeit Jahren, nicht nehmen; er behielt
mit 56,85 Meter klar die Führung vor GeigerFriſia, 47.30 Meter
Aber auch im Stabhochſprung wurde. Deppenbrock
Meiſter mit 2,90 Meter, vor ſeinem Kameraden Meier, der nach
2,80 Meter die Latte warf.
Die abſchließende Schwedenſtaffel war wieder eine
klare Sache für den ASC. deſſen 1. Mannſchaft in 2:22,5
Sekun=
den eine halbe Sekunde beſſer war als die zweite der Rothoſen.
Im Schwimmbecken
rollten die Konkurrrenzen wie am laufenden Band vorüber, und
die in der warmen Sonne ſchmorenden Zuſchauer blieben in
fröh=
licher Stimmung, beſonders bei den Rennen der Anfänger, die mit
erfreulichem Kampfgeiſt ſich ins naſſe Element ſtürzten und ihrem
Temperament ſichtbaren Ausdruck verliehen.
Die Ergebniſſe.
100 Meter Bruſt: 1. Mewes. Gießener SV. 127.2 Min.,
2. Mohr 1.30,5 Min — 50 Meter Bruſt für Anfänger:
1 Wilkendorf 43.0 Sek. 2 Geiger, Frieſia, 44,8 Sek. — 100
Meter Kraul: 1. Wolfsholz 1.08.1 Min. 2 Schüßler, Friſia,
1104 Min. —50 Meter Kraulfür Anfänger: 1 Zucker,
SAC. 36.4 Sek. 2. Kunkel 37. Sek. — 50 Meter Rücken: 1.
Bolk 43,2 Sek., 2 Kunkel 45,4 Sek. — 4 mal 50 Meter Bruſt:
1 Burſchenſchaft Germania 2,51 Min., 2. Fachſchaft Elektrotechnik
3.01,2 Min. — 200 Meter Bruſt: 1. Mewes. Gießener SV.,
3.16,4 Min. 2. Holmboe, Norweger Klub. 3.28 Min. —
Kunſt=
ſpringen: 1. Köllner, Merovingia, 56,7 Punkte, 2. Mohr
40,1 Punkte.
Den Abſchluß bildete das
Waſſerballſpiel Techniſche Hochſchule Darmſtadt — Jung=
Deutſchland Darmſtadt 1:5 (1:3).
Durch die vorhergehenden Wettbewerbe waren einige Mannen
der Hochſchul=Sieben etwas ermüdet, aber dennoch hielt ſie den
Kampf ſtets offen, hatte allerdings auch den guten Torhüter
Jung=
deutſchlands vor ſich, der zahlreiche gefährliche Torwürfe
unſchäd=
lich machte. Auch Stiefel im Hochſchultor war recht zuverläſſig
in der Abwehr, wenn er auch den 1. Ball halten mußte.
Insge=
ſamt war Jungdeutſchland im Zuſammenſpiel überlegen, ein
Manko, das unſere Hochſchulelf bei einigem Training ausgleichen
kann, ſo daß ſie wieder wie früher eine Sieben von gefürchtetem
Können wird. Jungdeutſchland war ein guter Lehrmeiſter und
die Zuſchauer hatten, ihre Freude an dem netten Spiel, das
Schwimmlehrer Bertling gewohnt ſicher leitete.
Hoffen wir, daß ſich die neuen Hochſchulmeiſter am Sonntag,
bei den weiteren Ausſcheidungen, mit Erfolg ſchlagen und bei den
„5-.
Endſpielen zu finden ſind.
Aufſtiegsſpiel zur Gauliga.
Polizei Darmſtadt — Tp. Heuſenſtamm.
Am kommenden Sonntag, 17. Juni nachmittags 17 Uhr.
tref=
fen ſich beide Mannſchaften zum Aufſtiegsſpiel auf dem
Polizei=
ſportplatz.
Wenn auch unſer Meiſter bei ſeinem Rückſpiel in Niederrad
eine hohe Niederlage hinnehmen mußte, ſo iſt die Möglichkeit des
Aufſtiegs immer noch vorhanden, zumal Polizei ihr letztes Spiel
auf eigenem Platz, während der Favorit Niederrad auswärts in
Heuſenſtamm antreten muß. Wie gerade die Platzvorteile ſich
aus=
wirken, dem einen zum Vor= dem anderen zum Nachteil, hat ſich
ganz beſonders in den diesjährigen Aufſtiegsſpielen gezeigt.
Allerdings darf die Polizeielf ihren Gegner am Sonntag
keineswegs unterſchätzen, Heuſenſtamm verfügt über eine
Mann=
ſchaft, die keinesfalls ſchwächer iſt als die anderen beiden
Auf=
ſtiegsteilnehmer, und ſie wird ſich keinesfalls ſo leicht
überrum=
veln laſſen. Will unſer Meiſter ſeine letzte Chance nicht
ſchwin=
den ſehen, ſo muß er ſchon ſein ganzes Können von Anfang bis
zum Schluß zeigen. Denn dieſes Spiel wird ſicher erſt mit dem
Schlußpfiff entſchieden ſein. — Vorher, um 15.30 Uhr, ſpielen die
Jugendmannſchaften Polizei — Germania Pfungſtadt.
5V. 98 — . f. L. Neu=Iſenburg.
Nach der Abſage des Württembergmeiſters Union Böckingen
iſt es den 98ern gelungen, für den kommenden Samstag abends
18.30 Uhr, die beſtbekannte Mannſchaft des VfL. Neu=Iſenburg
nach Darmſtadt auf das Stadion zu verpflichten. Die Gäſte zählen
ſchon ſeit Jahren zu den beſten Mannſchaften der Frankfurter
Kante und nur die Neueinteilung im vergangenen Jahre brachte
dem VfL. die Bezirksklaſſe, in welcher er hinter dem Meiſter
Union Niederrad an zweiter „Stelle, rangiert. Allgemein rechnet
man damit, daß die „Main=Fürther” nach dem Aufſtieg der
Nie=
derräder in der nächſten Saiſon ebenfalls wieder die höchſte Klaſſe
erringen, denn die Mannſchaft dürfte von ihrer bekannten und
gefürchteten Spielſtärke kaum etwas verloren haben. Das
An=
treten der Iſenburger am Samstag auf dem Stadion wird von
der hieſigen Fußballgemeinde auf alle Fälle mit Spannung
er=
wartet, da es gerade dieſe Mannſchaft in ihren früheren Spielen
hier verſtand, die Zuſchquer mit einer, für das Auge gefälligen
Spielweiſe zur feſſeln. Vor dem Hauptſpiel treten die Reſerven
der 98er gegen die Darmſtädter Union an.
Polizei — Reſerve Hota
Heute Donnerstag 17 Uhr treffen ſich am Sportplatz 98
(Böllenfalltor) beide Mannſchaften zum Rückſpiel. Am Samstag,
23. Juni, 17 Uhr, fahren alle Hotaner nach Arheilgen zu dem
Jubiläumsfeſt der Spielvereinigung 04, verbunden mit einem
Freundſchaftsſpiel gegen die A.=H.
Reichsdietwart Münch ſpricht
in Darmſtadt.
Turnerbund Jahn 1875 Darmſtadt.
Auf die am Freitag, den 15. Juni 8.30 Uhr, im Turnhaus
Dieburgerſtraße 26 (Mathildenſaal) ſtattfindende Feier des
Zu=
nſchluſſes der beiden
Turn= und Sportkameraden von Bedeutung, da der
Dietwart des Reichsbundes für Leibesübung Münch=Berlin
ſpricht. Es iſt ſo Gelegenheit gegeben, aus dem Munde eines
eng=
ſten Mitarbeiters des Reichsſportführers etwas über die
Zu=
kunftsaufgaben der Turn= und Sportvereine zu
hören. Wir laden zu dieſer Feier alle Freunde der Leibesübungen
herzlichſt ein.
Die heute abend ſtattfindende Zuſammenſchluß=
Feier, bei der Reichsdietwart Kurt Münch, Berlin,
ſprechen wird beginnt um 8.30 Uhr. Den Teilnehmern an der
Maſſenkundgebung in der Feſthalle iſt aber trotzdem noch reichlich
Zeit zur Verfügung, um den Ausführungen von Tbd. Kurt Münch
lauſchen zu können. Verſäume es daher kein Turn= und
Sport=
kamerad, die Veranſtaltung zu beſuchen. Der Unkoſtenbeitrag iſt
nur 20 Pfg. Turneriſche geſangliche und muſikaliſche
Darbie=
tungen von Matthias Weber umrahmen die Feier.
Kinderkreffen des Kreiſes 18 92.
in Weikerſtadt.
Mit dem 17. Juni naht endlich der Tag, auf den ſich die
Kinderherzen der Turnerjugend des Mittel= und Oſtbezirks des
einheimiſchen Turnkreiſes 18 Darmſtadt der DT. ſo rieſig freuen,
der Tag, den ſie ſehnſüchtig erwarten: de
g des
Kinderturn=
treffens in Weiterſtadt. Wie übten ſie doch alle, ſelbſt die
klein=
ſten Knirpſe beiderlei Geſchlechts, um den Wettkampf beſtreiten
zu können. Sie alle kommen über den eigenen Vereinsrahmen
hinaus, ſie treten an gegen andere, die ſie nicht kennen, um
gegenſeitig zu wetteifern. Brennend liegt die Frage vor denen,
die ſchon ein= zweimal ein Kinderturntreffen beſuchten: „Werde
ich diesmal beſſer ſein wie im vorigen oder vor zwei Jahren?”
Diejenigen, die zum erſtenmal kommen, puppert doch etwas das
Herzchen und ſie fragen ſich: „werde ich auch einen Preis
bekom=
men, werde ich meine Sachen ordentlich machen?” So regen ſich
die Kinderherzen, und mit wieviel Fragen werden alle die
be=
ſtürmt, welche als Leiter den Kinderturnabteilungen vorſtehen.
Aber auch wieviel perſönlicher Einſatz aller Kräfte war nötft Pden übrigen R
und wieviel Opfer brachten die alle, denen die Turnerjugers!”“
Einlaufsverbote
anvertraut iſt. Mit welch großer Liebe hängen ſie aber auch 10
ihrer Turnerjugend, die jetzt zum Kinderturntreffen zieht. A encht eingetrteh.
wiſſen, ſie alle, die unzähligen Leiter und Leiterinnen im Turnen ſen emnächigte ſch vol
lager, ſie erfüllen treu ihre Pflicht und ſind ſtolz darauf. Erzieht Allinen RMl. und
ſein zu dürfen eines neuen deutſchen Geſchlechts. Baumeiſter ſein Allonen RMl. An
zu dürfen am Volksſtaat. So iſt es ihnen allen gelungen dc us ſiſomähigen
Maſſe der Turnerjugend nach Weiterſtadt zu führen, was ſchon zu füſhlen und Fichl
das Ergebnis der Teilnehmerzahl ausdrückt, eine Zahl, die biſ ſe Ausfuhr ſtiell
her noch nicht erreicht wurde. Man erwartete 500 Jugendliche gun z uf 374 Millionell
beiden Bezirken. Es wurden 600, 700, ja mit 800 ſchien der Höchft z beruht im weſen!
ungen. Bei den Fel
ſtand erreicht und
nun ſind es über 1100 Jugendliche, die zum Wettkampf zun rückläufic, ein
ſchnitswerte bei de
antreten.
Wer nun einmal fröhliche Turnerjugend ſich tummeln ſehen val hberbeigeiht. 9
u fertige Waren,
der komme am Sonntag nach Weiterſtadt zum Kinderturntreſſeſ W
des 18. Kreiſes. Neben dem Geräteturnen kommen auch die den BMllonen RM.
Kindern beſonders liegenden volkstümlichen Uebungen wie Laur M Mai wenigſtens
Wurf und Sprung zur Geltung. Tanz und Spiel wird von den zuus iſt die Zun
Turnerjugend getrieben und nicht zuletzt wird echt fröhlichen e ſtaren Rückſchlag
Kinderſang ertönen, kurz ein echtes kindhaftes Leben und Treu 0 dr Fertigwarenl
ben wird ſich abwickeln, an dem auch alle Erwachſenen ihre hellt 65 Mllionen RM.
Freude haben dürften. Und nun auf zum Kinderturntreffen nam ſaus 59 Millioner
men RM.), Eiſenert
Weiterſtadt am kommenden Sonntag.
Handball.
10 Pavierwaren (p!
usfuhr ging von 65
uug enfällt in der
*.7Mill. RM.) u
RM.).
T5G. Darmſtadk 46 — Tgſ. Offenbach.
ſie Handelsbilanz ſch
Für kommenden Sonntag, 10,30 Uhr, hat ſich die Darm biſchiß von 42 M
ſtädter Turn= und Sportgemeinde die Turngeſellſchaft Offenhaou im April. In Ml
zu einem Freundſchaftsſpiel verpflichtet. Die Offenbacher ſpieleu hüberſchuß noch 89
Gauklaſſe und hatten in den Verbandsſpielen einen guten Mitellt Aes 1984 beträgt
platz inne. Für den Gauliga=Neuling TSG. 46 heißt es auf demr 7M. An Gold und
Damm ſein, damit der gute Ruf, den ſich die junge Mannſchaff 34 Millionen RM
in Darmſtädter Sportkreiſen erworben hat, auch weiterhin geg
feſtigt wird. Vor dieſem Spiel. um 9.30 Uhr, treten die Reſervenu
Wirſich
beider Vereine ebenfalls in Erſcheinung.
Reichsſender Frankfurt. hs Sonstag den
Kaſſel. Trier. Freiburg 251.
Franffurt: Donnerstag, 14. Junk
Ttühkartoffelpreiſe.
ar 1934 und weitert
sbauernſchaft Heſſen!
ſtiſlartoffeln auf 7
Gür deutſche Frühl
1FeAnbauers, für
5.45: Choral. Zeit, Wetter. — 5.50 u. 6.15: Gymnaſtik. — 6901 4. Es wird darauf
Zeit, Meldungen. — 6.50: Wetter. — 6.55: Bad Neuenahr: zerſchritten werde
Frühkonzert. — 8.15: Waſſerſtand, Wetter — 8.20: Stut Gelſtrafen belegt
gart: Gymnaſtik — 10.00: Nachr. — 10.15: Nur Kaſſel: Were Zzettiebsſtelle für
bekonzert. — 19.30: Nur Kaſſel: Eigene Sendung — 10.454 Uhugebieten, hzw.
Praftiſche Ratſchläge für Küche und Haus. — 11.00: Werbe= . hzv, vom I.
ſchein auszuſtellen,
konzert. — 11.40: Meldungen. — 11.50: Sozialdienſt.
12.00: Schallplatten: Was wir ſelten hören. — 13.00: Zeit,. Nhaſt Heſſe=Naſa
Nachr., Saardienſt. — 13.10: Nachr. — 13 20: Stuttgurt: n0 von denen eine
Philharm. Orcheſter, Ltg.: Wallenborn. — Dazw. 1350” Is an dieſe Stelle
Zeit, Nachr. — 14.30: Nur Kaſſel: Nachrichten. — 144” kinbau und Weinh
Kinderſtunde: „Zwerg Naſe‟. Ein Märchenſpiel. — 1531 dolen Gange.
Wetter — 19.40: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 15.50: Mike” echeine geüſſiet.
ſchaftsbericht.
Ri. iſt damit zu
1600: Stuttgart: Funkorcheſter. Ltg.: Guſtav Görlich. — 191 luien Tronfen erk
Das Erwachen der Natur Lta.; Wilb. Platt. — 1745: Als
derweiſe die Rek
Zeit und Leben. — 18.15: Stuttgart: Familie und Raſſe.
18.15: Stuttgart: Spaniſch. — 18.45: Meldungen. — 1891, ku huben die Wi
Eendaugchbeamte
Das Leben ſpricht!
19.00: Kaiſerslautern: Militärkonzert, Standartenkapelle M 50. Dde Spritzarbeit=
Ltg.: Muſikzugführer Geiger. — 20.00: Zeit Nachr und Mitie. Men geſchert zu
lungen aus dem kulturellen Leben. — 20.15: Reichsſendung: 1ü bezeichnen.
München; Stunde der Nation: Zum 65. Geburtstag Siegfricd üuter durchgehen
Wagners; Volksliedklang bei Sraatried Wagner. — 210i berden nur kle=
Der Spielhof und ſein Knecht. Hörſpiel. — 21.45: Unterhah. „Mitelrheingebiet
tungskonzert. Das Funkorcheſter, Ltg.: Hans Rosbaud. — 33
Merlölung für lebe
Zeit. Nachr. — 22.35: Stutgart: Du mußt wiſſen — 224: N Deutſchland iſt.
Nachr. Wetter Sport. — 23.00: Aus Werken von C. M. 30, Rüſcher Gänſe d
rer. Das Funkorcheſter, Lta: Dr. Reinh. Merten. — 2401 eſchwert wurſe
Schalbplatten: Werke von Edpard Grieg.
Den ür de natwen
Snedlaug und ür
Nen. Zu dieſem
21 Pichsan
Deutſchlandſender
de Biei
N. MM. zi.
der 100d-
Ren die Zill üir=
Eind ier Rilcht
elauiet ſt demit:
Welle 1571
Deutſchlandſender: Donnerstag, 14. Juni
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr. — 600: Berlin: Gyt”
naſtik. — 6.15: Tagesſpruch. — 6.20: Berlin: Frühkonzer!.
In einer Pauſe (gegen 700): Nachr. — 8.00: Sperrzeſt.
8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.40: Toni Schwabe: 1N‟
non”, eine Rokokogeſchichte. — 10.00: Nachr. — 10.10: D98 Fn Aüſtellung jeit
deutſche Volksſpiel vom St. Georg. (Aufn.). — 10.50: Körperliche
Erziehung. — 11.15: Seewetterbericht. — 11.30: Marcel Mie
triſch ſin t (Schallpl). — 11.45: Major a. D. Lancelle: De
Hauiß Rer O.
Aufbau des erſten nationalſozialiſtiſchen Arbeitsdienſtes m In
halt 1932.
12.00: München: Mittagskonzert. Ltg.: Erich Kloß — 125‟
Zeitzeichen. — 13.00: Wetter. — Anſchl.: Mittagskomert.
(Schallpl.). — Anſchl.: Wetter. — 13.45: Nachr.
Sperrzeit — 14.45: Glückwünſche — 15.00: Wetter, Börſe
15.15: Tänzeriſche Muſik. (Schallpl). — 15.45: Bücherſtud”
Vom Leben geformt.
16.00: Stuttgart: Funkorcheſter Ltg.: Guſtav Görlich. Mith”
Herm. Lingor Tenor), E. Gätke (Poſaunel. — 1700: De
Wonnemond der Tiere. Eine Hörfolge. — 17 40: Ständ9e
dreier Jahrhunderte. — 18.05: Prot. Dr. Thießen: Yais
land diesſeits und jenſeits der Grenzen — 18.25: Unſere 50ſ
raten. — 18.55: Das Gedicht. — Anſchl. Wetter.
19.00: Fahne der Jugend. Fahne des Sieges. Eine Hefich
Vhöhr
u9 des Grund
Aunent vorſie
Hörtolge. — 20 00: Kernſpruch. — Anſchl.: Nachr. — D.”
Reichsſendung: München: Stunde der Naton: Zum 65. Gebut” des Komponiſten, Vollsliedklang ber Siegtried Macl”.
30,85: Paris: Deutſchefranzöſiſches Austauſchionert. — Mched
der Pauſe: Nachr. — 22.30:, Wetters. Tages= und Sportnal”.
20 05: Seewetterbericht. — 23.00; Hamburg: Volilstähze.
deurſchen Gauen, Ltg.; von Soſen.
Velterberichl.
Hoher Druck erſtreckt ſich quer über Mitteleuropa &.
zur Fortdauer des ſommerlich heißen Wetters führen. Dud
Norden vorüberziehende Störungen dürfte allerdings ſot
mit der Bildung lokaler Gewitterſtörungen zu rechnen ſein.
Ausſichten für Donnerstag: Vorwiegend aufheiternd, ie
heiß, trocken.
Ausſichten für Freitag: Abgeſehen von lokalen Gewitterbicll.
noch Fortdauer des ſommerlichen Wetters.
ſammer 162
N
Donnerstag, 14. Juni
Taagbsſcrrudelnaftälſet
Der deutſche Außenhandel im Mai.
Asfuhrſteigerung um 7 Prozenk. Einfuhrrückgang um 5 Prozent. — Die Handelsbilanz ſchließt mit
42 Millionen RM. Einfuhrüberſchuß.
nch den ſoeben zur Veröffentlichung gelangenden
Außenhan=
delsſziern für den Mai betrug die Einfuhr 379,6 Millionen
RM ſegen 398,2 Millionen RM. im April. Der Rückgang um Beiiiner und Zruntineier efferiendorſe.
faſt n5 H. iſt ausſchließlich mengenmäßig bedingt. Der gewogene
zum
UuN
m Kindeiny
mmen at*
die junge !.
auch
treiten 9ik
Eimfürdurchſchnittswert hat ſich auf dem Stand des Vormonats
gehſlen. An der Verminderung der Geſamteinfuhr, die im
gan=
zen de jahreszeitlichen Tendenz entſpricht, ſind alle
Hauptwaren=
gruwmn beteiligt. Ausſchlaggebend war jedoch die
Entwick=
jumſder Rohſtoffeinfuhr, die zum erſtenmal ſeit
No=
vemh vorigen Jahres wieder abgenommen hat. Sie ging von
353 zAllionen im Vormonat auf 240 Millionen RM. zurück. Es
iſt umallem die Einfuhr von Wolle ſowie in geringerem Umfang
die Eſifuhr von Flachs, Hanf, Jute und Oelfrüchten
zurückgegan=
gen. Zei den übrigen Rohſtoffen, insbeſondere auch bei ſolchen,
für :0e Einkaufsverbote erlaſſen ſind, ſind nennenswerte
Rück=
gännericht eingetreten. Die Einfuhr von Lebensmitteln und
Ge=
trärnie ermäßigte ſich von 79 Millionen RM. im Vormonat auf
75,89 Tillionen RM. und die von fertigen Waren von 63,3 auf
61,55hillionen RM. An dem Rückgang der Lebensmitteleinfuhr
war us ſaiſonmäßigen Gründen die Einfuhr von Südfrüchten
und aun Fiſchen und Fiſchzubereitungen beteiligt.
De Ausfuhr ſtieg von 315,8 Millionen RM. im
Vor=
momuauf 337,4 Millionen RM., alſo um faſt 7 v. H. Die
Zu=
nahmn beruht im weſentlichen auf einer Steigerung der
Aus=
fuhnmngen. Bei den Fertigwaren waren die Durchſchnittswerte
weitierin rückläufig, ein Ausgleich wurde jedoch durch erhöhte
Durſnittswerte bei der Ausfuhr von Rohſtoffen und
Lebens=
mittzl herbeigeführt. Die Steigerung der Ausfuhr entfällt
ledig=
lich zu fertige Waren, deren Ausfuhr von 239,5 im Vormonat
auf , Millionen RM. ſtieg. Wahrſcheinlich iſt, daß die
Steige=
rungun Mai wenigſtens teilweiſe jahreszeitlicher Natur iſt.
Dar=
über ſinaus iſt die Zunahme vermutlich als eine Rückwirkung
auf w ſtarken Rückſchlag im April zu betrachten. An der
Stei=
gerun der Fertigwarenausfuhr ſind in erſter Linie Maſchinen
(plur /,6 Millionen RM.), chemiſche und pharmazeutiſche
Erzeug=
niſſel blus 5,9 Millionen RM.), Textilfertigwaren ((plus 3,3
Milligen RM.), Eiſenerzeugniſſe (plus 3 Millionen RM.),
Pa=
vierrud Papierwaren (plus 1.3 Mill. RM.) beteiligt. Die
Roh=
ſtafffasfuhr ging von 65,7 auf 61.1 Mill. RM. zurück. Die
Ver=
mindeung entfällt in der Hauptſache auf ſchwefelſaures Ammoniak
(minu 1.7 Mill. RM.) und nichtölhaltige Sämereien (minus 1.1
Miuu 7M.).
De Handelsbilanz ſchließt demnach im Mai mit einem
Ein=
fuhrnhrſchuß von 42 Millionen RM. gegenüber, 82 Millionen
RMA m April. Im Mai des vergangenen Jahres betrug der
Ausäürüberſchuß noch 89 Mill. RM. Für die erſten 5 Monate
des ſares 1934 beträgt nunmehr der Einfuhrüberſchuß rund 178
16 heiſts, Milll 7M. An Gold und Silber wurden in den erſten 5 Monaten
19341 B4 Millionen RM. mehr aus= als eingeführt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
frhkartoffelpreiſe. Auf Grund der Verordnung vom 12.
ſebmur 1934 und weiterer Anordnungen iſt für das Gebiet der
Landtesauernſchaft Heſſen=Naſſau für die Tage von Donnerstag,
den /4 bis Samstag, den 16. Juni, der Großhandelsmindeſtpreis
ſür ßühkartoffeln auf 7.— RM. je Zentner (ohne Sack)
feſt=
gelegt. Für deutſche Frühkartoffeln gilt dieſer Preis ab
Verlade=
ſtatiumdes Anbauers, für ausländiſche Frühkartoffeln ab deutſche
Gremz Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß dieſer Preis
nichtt mterſchritten werden, darf und Zuwiderhandlungen mit
hohes Heldſtrafen belegt werden. Ueber jeden Verkauf, von der
Beziülvertriebsſtelle für inländiſche Kartoffeln, in den
geſchloſſe=
nen Abaugebieten, bzw. vom Anbauer in den offenen
Anbau=
gebiate, bzw. vom Importeur für ausländiſche Kartoffeln iſt ein
Schlzißſhein auszuſtellen, für den Vordrucke, von der
Landes=
hauexnchaft Heſſen=Naſſau, Hauptabteilung II, ausgegeben
wer=
den, ud von denen eine Durchſchrift umgehend nach Abſchluß des
Geſcküfs an dieſe Stelle eingereicht werden muß.
Winbau und Weinhandel am Mittlerhein. Die Weinblüte
ſt im pllem Gange. In den beſſeren Weinbergslagen haben ſich
die ßecheine geöffnet. Sofern die Blüte ohne Störungen
vor=
übernet, iſt damit zu rechnen, daß wir in dieſem Herbſt einen
rechtl uten Tropfen erhalten. Durch das trockene Wetter ſind
glückZigerweiſe die Rebenſchädlinge nicht in Erſcheinung getreten,
Trotzen haben die Winzer überall vorſorglich den Anweiſungen
der Minbaufachbeamten in den einzelnen Bezirken Folge
gelei=
ſtet im die Spritzarbeiten ſachgemäß durchgeführt, um vor
Ueber=
raſchanen geſichert zu ſein. Der Stand der Reben iſt als recht
günſü zu bezeichnen. Die Weinberge ſind ſehr ausgetrocknet, ſo
daß u guter durchgehender Regen ſehr erwünſcht iſt. Im
Wein=
geſchuſlwerden nur kleinere Abſchlüſſe getätigt. Die Preiſe ſtellen
ſich im Mittelrheingebiet auf 700 bis 1000 RM. je Fuder.
Zulerhöhung für lebende Gänſe. Die Entwicklung der
Gänſe=
zuchtt) Deutſchland iſt bisher dadurch gehemmt geweſen, daß der
Abſa eutſcher Gänſe durch die Einfuhr, billiger ausländiſcher
Gänſe erſchwert wurde. Es war daher erforderlich, die
Vorbe=
dingunen für die notwendige und mögliche Steigerung der
deut=
ſchenn Ezeugung und für eine ſachgemäße Regelung der Einfuhr
A ſcchen. Zu dieſem Zweck werden durch eine am 13. Juni im
Deutlan Reichsanzeiger zur Veröffentlichung gelangende
Ver=
ordnnn die Zölle für lebende Gänſe von 2,10 RM. für das Stück
oder: ).— RM. für den Doppelzentner auf 6.— RM. für das
Stückt der 100.— RM. für den Doppelzentner erhöht.
Gleichzei=
tig uuſden die Zölle für geſchlachtetes Federvieh entſprechend
ge=
ſtalt:t
Ehöhung der holländiſchen Einfuhrzölle. Wie von amtlicher
Seit! erlautet, iſt damit zu rechnen, daß der revidierte Zolltarif,
an deſſn Aufſtellung ſeit längerer Zeit gearbeitet wurde, und der
eine=höhung des Grundzolles für Fertigfabrikate von 10
Pro=
ſent rof 12 Prozent vorſieht, am 1. Juli ds. Js. in Kraſt tritt.
9 Abſchluß der Orenſtein u. Koppel A.=G., Berlin. Die
Er=
folgs uhnung für 1933 zeigt bei normalen Abſchreibungen auf
An=
lages im Vorjahre 0,37 Mill.) einen Reingewinn von 48 964
RMi er vorgetragen werden ſoll. (In 1933 betrug der Verluſt
nachg lerrechnung von 285 787 RM. Gewinnvortrag 1 661 717
RMſ ud wurde durch Sanierung beſeitigt.) Der Umſatz inkl.
Lesjünen der Tochtergeſellſchaften belief ſich wie im Jahre 1932
auf „d 30 Mill. RM., von denen rund 50 (60) Prozent auf das
Aussſosgeſchäft entfielen. Die Belebung des Inlandsgeſchäftes
Dirlit bei der Geſellſchaft erſt in den letzten Monaten des
Be=
richt öſhres. Auch die Auftragseingänge in den erſten 5 Monaten
1934 nren erheblich höher als in der gleichen Vorjahreszeit. Die
Gefo lhaft der Geſellſchaft und ihrer Tochterunternehmen belief
Ich. Ee Mai 1934 auf rund 7500 Köpfe gegenüber 5200 am 30.
Seprgber 1933 und rund 4000 am 31. 12 1932.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
* Freigabekontingent 1933/34 für Verbrauchszucker iſt um
Deiug5 Prozent auf jetzt insgeſamt 75 Prozent erhöht.
F engliſche Außenhandel weiſt für den Monat Mai ſowohl
n AnEin= wie in der Ausfuhr ſteigende Ziffern auf. Die
Aus=
luhn hrug im Mai 32 759 000 Pfund gegenüber 30 100 000 Pfund
im Aeil” die Einfuhr ſtellte ſich auch im Mai auf 61 727000
Dluadge genüber 56 330 000 Pfund im April. In den erſten 5
Mblten des Jahres betrug die Ausfuhr 157 608 000 Pfund gegen=
WDe 2 48 877 000 Pfund im entſprechenden Zeitraum des Vorjah=
TeS.,5 ſe Einfuhr betrug in den erſten 5 Monaten 301 249 000
Pſuun gegenüber 267 063 000 Pfund in der entſprechenden Zeit
des =Brjahres.
A Londoner Goldpreis betrug am 13. Juni 1934 für eine
Anais eingold 138 gh 1½ d — 87,2259 RM., für ein Gramm
Fein=
gol9 Im nach 53,2898 Pence — 2,80438 RM.
Die Berliner Börſe war geſtern allgemein weiter
be=
feſtigt. In erſter Linie hinterließen die dem amerikaniſchen
Prä=
ſidenten erteilten Vollmachten zum Abſchluß von Handelsverträgen
einen guten Eindruck, da mit günſtigen Einfuhrbedingungen für
einige hundert Artikel, u. a. Farben, gerechnet wird. Farben
waren erneut 1 Prozent feſter. Die Kuliſſe verhielt ſich anfangs
in Erwartung der Mitteilung über den Umfang des
Transfer=
moratoriums abwartend, doch lagen auf der anderen Seite vom
Publikum und auch vom Ausland weitere Kaufaufträge vor. Im
einzelnen waren Montanwerte bis ¼ Prozent gebeſſert, Harpener
gewannen 238 Prozent. Braunkohlenwerte wurden 1—2 Prozent
und Kaliaktien bis zu 3 Prozent höher bezahlt. Von chemiſchen
Werten erholten ſich Goldſchmidt um 1½ Prozent. Oberkoks
er=
reichten auf den Abſchluß den Parikurs. Conti Gummi waren 3
Prozent befeſtigt. Am Elektrgaktienmarkt betrugen die
Kurs=
ſteigerungen im allgemeinen ½—1½ Prozent. Dagegen waren
AEG. 1½ ſchwächer, Chade lagen matt und gaben erneut bis zu
5 Punkten nach. Tarifwerte waren meiſt 1 Prozent höher.
Ma=
ſchinenaktien gewannen unter Bevorzugung von Berlin=
Karls=
ruher Induſtriewerke (plus 2½) bis zu 1 Prozent. Im Verlaufe
zogen die Kurſe weiter an. Lebhafter lagen Deutſche Reichsbahn=
Vorzugsaktien, die 1 Prozent höher bezahlt wurden, da man in
Börſenkreiſen auch hier mit einem Konverſionsangebot rechnet.
Kaſſarenten waren überwiegend ſchwächer.
Die Frankfurter Börſe war auf allen Marktgebieten
feſter, und das Geſchäft wies eine deutliche Belebung auf, da von
der Kundſchaft zahlreiche Kleinaufträge vorlagen und auch die
Kuliſſe ſich mit Deckungen und Meinungskäufen anſchloß. Das
Hauptgeſchäft hatte der Aktienmarkt, während Rentenwerte
ziem=
lich vernachläſſigt und meiſt nur knapp gehalten waren. Bei der
Neubeſitzanleihe vermißte man weiterhin eine Marktregulierung,
der erſte Kurs wurde hier 22,92½ (22,95) während in Berlin ein
ſolcher von 23 Prozent notiert wurde. Altbeſitz und Stahlverein=
Bonds lagen je ½ Prozent niedriger, ſpäte
Reichsſchuldbuchforde=
rungen eine Nuance höher. Feſt tendierten Reichsbahn=
Vorzugs=
aktien mit plus ½ Prozent bei größeren Umſätzen. Angeſichts
der öffentlichen Konverſionsbemühungen tauchte erneut die ſchon
früher erörterte Frage, wie der Zinsfuß ermäßigt werden kann,
auf. Der Rückzahlungskurs errechnet ſich eben mit 120 Prozent,
die geſtrige Notiz lautete 111 Prozent. Für den Aktienmarkt
ſtimulierten einige günſtige Induſtrieabſchlüſſe. Mit Intereſſe
er=
wartet man auch die Ausführungen des Zentral=Ausſchuſſes der
Reichsbank, der offenbar zur Beſprechung der Transfer= und
Deviſenlage für heute vormittag einberufen worden iſt.
Farben=
induſtrie waren zu 146 (145) etwas lebhafter, Deutſche Erdöl
da=
gegen 1½ Prozent ſchwächer. Elektrowerte überwiegend von 1
bis 1½ Prozent feſter, nur AEG. um ¼ Prozent nachgebend.
Mon=
tanaktien gewannen durchſchnittlich ¼—½ Prozent. Lebhafter
waren Kohlenwerte, wie Harpener (plus 2½ Prozent) und Ilſe
Genuß (plus 2½ Prozent). Schiffahrtsaktien zogen erneut bis
½ Prozent an, Allg. Lokal und Kraft gewannen 2½ Prozent. Gut
erholt waren Conti Gummi plus 3½ Prozent. Linoleum=,
Zell=
ſtoff= und Zementwerte lagen von ½—1 Prozent feſter, wogegen
Autoaktien weiter nachgaben, Daimler minus ½ Prozent,
Adler=
werke minus ½ Prozent. In der zweiten Börſenſtunde ließ das
Geſchäft etwas nach, und die Kurſe bröckelten überwiegend leicht
ab. Farben ſtellten ſich auf 145½ Prozent.
Die Abendbörſe zeigte nach dem leichten Rückgang im
Mit=
tagsſchlußverkehr wieder eine feſtere Tendenz. Die Umſätze
nah=
men allerdings im Hinblick auf die Sitzung des Zentral=Ausſchuſſes
der Reichsbank kein größeres Ausmaß an, lediglich einige
Spezial=
papiere waren lebhafter. Im Vordergrund des Intereſſes ſtand
der Aktienmarkt. Im Verlaufe und bis zum Schluß blieb die
Börſe feſt. — Am Rentenmarkt war das Hauptgeſchaft in
Reichs=
bahn=Vorzugsaktien, die ½ Prozent gewannen und im freien
Markt bei lebhaftem Geſchäft bis auf 111½ Prozent ſtiegen.
Neu=
beſitz waren ruhiger, Altbeſitz nach unverändertem Beginn im
Verlaufe um ¼ Prozent erhöht.
Aenderung der Sakung der Konverſionskaſſe
für deutſche Auslandsſchulden.
Der Reichswirtſchaftsminiſter hat unter dem 9. Juni 1934
folgende Bekanntmachung erlaſſen: §§ 3 bis 5 der Satzung der
Konverſionskaſſe für deutſche Auslandsſchulden (
Bekanntmachun=
gen vom 3. 7., 11. 8., 18. 9. und 9. 11. 1933. Deutſcher
Reichsanzei=
ger Nr. 152, 187, 219, 264) erhalten folgende Faſſung: 8 3: 1. Die
Kaſſe hat die bei ihr gemäß dem Geſetz über
Zahlungsvverbind=
lichkeiten gegenüber dem Ausland vom 9. 6. 1933 zugunſten
aus=
ländiſcher oder ſaarländiſcher Gläubiger eingezahlten
Reichsmark=
beträge ſorgfältig zu verwalten. 2. Inſoweit Reichsmarkbeträge
bei der Kaſſe in Erfüllung von Verpflichtungen aus einer
deut=
ſchen Auslandsanleihe eingezahlt werden, ſind die eingezahlten
Beträge von der Kaſſe für die Inhaber dieſer Anleihe auf ein
lediglich die Bezeichnung dieſer Anleihe tragendes Konto zu
ver=
buchen. — 8 4: 1. Die Kaſſe darf über die bei ihr eingezahlten
Beträge auf Reichsmark lautende, unverzinsliche Schuldſcheine
ausſtellen. Die Beſtimmungen über die Einlöſung der
Schuld=
ſcheine trifft das Reichsbankdirektorium. 2. Die gemäß Abſ. 1
ausgeſtellten Schuldſcheine lauten auf den Inhaber und werden
in Beträgen von 5, 10, 30, 40, 50, 100 RM. und einem vielfachen
von 100 RM. ausgefertigt. Sie tragen die Fakſimileunterſchrift
des Vorſtandes der Kaſſe. — 8 5: 1. Soweit die bei der Kaſſe
eingezahlten Reichsmarkbeträge in Erfüllung von Verpflichtungen
geleiſtet werden, die in der Zeit vom 1. 7. 1934 bis 30. 6. 1935
fällig werden und nicht die Leiſtung regelmäßiger
Tilgungs=
beträge zum Gegenſtand haben, darf die Kaſſe in Höhe des
Nenn=
betrages und in der Währung der urſprünglichen Forderung auf
den Inhaber lautende, am 1. 1. 1945 fällige, mit 3 v. H. jährlich
vom Fälligkeitstage der Forderung an verzinsliche
Schuldver=
ſchreibungen ausſtellen. Die Schuldverſchreibungen werden
jähr=
lich unter Aufwendung von 3 v. H. ihres jeweils umlaufenden
Betrages durch Rückkauf oder Auslöſung getilgt. 2. Die näheren
Beſtimmungen über das Tilgungsverfahren, die Fälligkeit der
Zinszahlungen ſowie die ſonſtige Ausſtattung, insbeſondere die
Stückelung der Schuldverſchreibungen, hat der Vorſtand der Kaſſe
im Einvernehmen mit dem Reichsbankdirektorium zu treffen und
bekannt zu geben. 3. Mit der Aushändigung der
Schuldverſchrei=
bung an den Gläubiger oder Zinsſcheininhaber erliſcht die aus
der Gutſchrift entſtandene Reichsmarkforderung gegen die Kaſſe.
Produkkenmärkke.
Weinheimer Obſt= und Gemüſe=Großmarkt vom 12. Juni.
Frühkirſchen 8—13, Spitz= und Königskirſchen 14—18,
Johannis=
beeren 10—12, Stachelbeeren halbreif 8—11, Erdbeeren 1. Sorte
23—26, 2. Sorte 18—22. Himbeeren 21—30 Pfg pro Pfund.
An=
fuhr 700 Zentner, Nachfrage gut. Tägliche Verſteigerungen 10
und 14 Uhr.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 13. Juni. Der Markt
zeigte eine weiter feſte Haltung, insbeſondere Futtermittel aller
Sorten zogen weiter im Preiſe an. Das Angebot blieb ſehr knapp,
aber auch die Nachfrage iſt zu den hohen Preiſen zögernder
ge=
worden. Immerhin beſteht noch guter Bedarf. Von Brotfrucht
blieb Roggen knapp und geſucht, Weizen lag ruhiger. Am
Mehl=
markt beſchränkt ſich das Geſchäft nur auf die Deckung des
not=
wendigſten Bedarfs Es notierten: Weizen 207,00, Roggen 183,00
bis 185,00 Hafer 187,50, Weizenmehl Type 563 Feſtpreisgebiet
W. 10 28,90 plus 0,50 RM., Frachtausgleich, dito Feſtpreisgebiet
W. 7 28,60 plus 0,50 RM. Frachtausgleich, Roggenmehl Type 610
Feſtpreisgebiet R. 8 und R. 6 je 25,25 plus je 0,50 RM.
Fracht=
ausgleich, Weizenmehl 4b 16,25—16,50, Weizennachmehl 15,75,
Weizenfuttermehl 11,75, Weizenkleie fein 10,75, grob 11,15,
Rog=
gennachmehl 16,50 Roggenfuttermehl 12,25 Roggenkleie 11,50,
Soyaſchrot 16.40, Palmkuchen 15,10, Erdnußkuchen 17.90, Treber
15,00—15,25, Trockenſchnitzel 11,65—11,85. Weizen= und
Roggen=
ſtroh drahtgepreßt oder gebündelt 2,30. Tendenz feſt.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Berliner Kursbericht
vom 13. Juni 1934
Deviſenmarkt
vom 13. Juni 1934
R
Deutſche Bank u. 7
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordb, Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Re
59.125
64.50
28.625
34.50
25.125
131.—
71.50
150.—
19.75
88.25
137.50
130.25
Maiſt ue Mfet
Elektr. Lieferung 89.—
J. 6. Farben 145.—
Gelf. Berowerke 64.—
Gel. feleltr. Untern. 4103.3
Haupener Bergbau 103.875
Speich Eiſen und
75.50
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
61.—
Kali Aſchersleben 118—
Klöcknerwerke
71.62:
Koksw.Chem.Fabi. 99.875
Mannesm. Röhr 67.75
Maſch.=Bau=Untn. 46.25
Orenſtein & Koppell 64.—
Mee
fütgerswerke.
Salzdetfurth Kalt II
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
gsb. Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke.
Dife
40.75
158.—
20.375
43.25
120.—
64.75
18.*0
113.125
31—
87.75
79.375
101.75
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar
Danzig
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
Island
Währung
1äghpt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
ſGelds
12.991
0.810
56.55
0.159
3.0470
2.527
56.34
Ei.80
12.615
68.43 168.57
5.594
2.497
169.73
57,09
Burmkäuter und Hariowarvänt Burmftagt, wiliane dtr Artscher Bnut
Frankfurter Kursbericht vom 13. Juni 1934.
„Mee
Gr.IIp. 1934
1935
„.
„ 1936
„
„ 1937
1938
Gruppe I
6% Dtſch. Reichsanl.
„ v.27
6½%Intern. ,„ v.30
6%Baden ... v.27
69Bahern .. v.27
69Heſſen. ... v.29
68 Preuß. St. v. 28
6% Sachſen .. v. 27
6% Thüringen v. 27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze ........
6% Dt. Reichspoſt
Schätze. . . .
Dtſch. Anl. Ausl.
*, Ablöſung
.. Neubeſitz)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden.
6%Berlin ... v.24
32 Darmſtadt . . ..
Dresden .. v. 26
6% Frankfurt a. M.
Echätze v. 29
v. 26
6%Mainz... . . . .
6%Mannheim v. 27
60München . v.29
6%Wiesbaden v.28
6%Heſi. Landesbl.
Goldoblig.
103.5
103.5
100.5
977
94.75
99.9
99.55
962,
91"
94.75
25.75
92.5
1067
93.5
80.5
4100.75
100
93.5
22.97
73
82.5
72.5
84
90.75
67
½% beſſ. Landes.)
Shp.=Bk.=Liquid.
4¾%
Komm. Obl. ..
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G.Pf.
62 „ Goldoblig.
6½ Landeskomm.
Bk. Girozentr: f.
Heſſ. Gldobl. R.11,
„ R.12
62 Kaſ. Landesktd.
Goldpfbr. . ....
6%Naſſ. Landesbk.
5½% „ Liqu. Lbl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
„Ausl. Ser. I
„ Ser,III.
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
—
9Berl. Hyp.=Bk.
„Lig.=Pfbr.
% Frif. Hyp.=Bk.,
ſo „ Lig. Pfbr..
Goldoblig.
VFrlf. Pfbr.=Bk.
2 n Lig.=Pfbr.
Mein. Hyp.B1.
½ %0 „ Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hhp.=Bl.
5½% Lig. Pfbr.
6%Rhein. Hhp. Bk.
5½%0 „ Lig. Pfbr.
„ Goldoblig.
% Südd. Boden=
Ered.=Bank ..
%o „ Lig. Pfbr.
6%Württ. Shp.=B.
89
89.75
831,
83.75
91.5
20
90
94
112.5
19.75
ss. 25
90.25
89‟
S5.75
80.25
So=f.
91.25
90.5
84.25
92
91
90
88.5
94.75
94.5
s0
96
89.75
90.75
78)
/126
4.5
3.95
7.8
Mae
69 Dt. Linoi.Werke
6%Mainkr.-W. v. 26
6%Mitteld. Stahl.
6S Salzmannc Co.
62Ver. Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L.E. B.
5%
L.Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 62
4½% Oſt. Schätze,
4% Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
4½%
48Türk. Admin..
47 „ 1.Bagdadl
Zollanl.
4%
4½Bungarn 1918
1914/
4½%
Goldr.
1910/
4%0
4½Budp. Stadtanl. 48.5
43Liſſabon
52.5
4% Stockholm
91
Aktien.
Accumulat. Fabrikl181
Alg. Kunſtziide Untel 63.5
9.E.G. .... 257
AndreaeNoris Bahn/ 103.5
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff 46‟,
Bad. Maſchinenfbr. 1122
711,
Bemberg, J. P....
Berl. Kraft u. Licht/137.25
Buderus Eiſen. . ..! 77
Cement Heidelberg 106.5
Karlſtadt 1126.75
Hate Me
Chem.Werke Albert
Chade (A-C).....!"
Contin. Gummiw..
Contin. Linoleum
Daimler=Benz....!
Dt. Atl. Telegr.,
Erdöl
Dt. Gold= u. Silber
ſcheide=Anſtalt.
„ Linoleum ..
Dortm. Nitterbräu
Lyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger.
Eleltr. Lieſerg.=Geſ
Lichtu. Kraſt
Eſchw. Bergwer! ./=
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder..!:
8.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guillegume
Frankfurter Hof ..
Gelſenl. Berawer1.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer..
Grün & Bilſinger.
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanſwerke Füſſen.
Harpener Bergbau =
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil..
Zlſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Si
190
138
68
47.75
e
121.75
203
64.5
69.5
95
70
88.5
109.75
242
37.5
52.5
112
145.75
40
1196
89
35
1041
116
35
70
169.75
61.5
154
40
717),
68.5
84I.
Jniche 2
Kali Chemie ..
Kali Aſchersleben 1120.75
Klein, Schanzlin .
Klöcknerwerke ..
Knorr C. 6.
Konſerven Braun.
Lahmeyer & Co.
1120
Laurahütte
20
Lech, Augsbur
90,
Löwenbr. Mü
220
Mainkr.=W
72
Mainz. Akt. B
Mannesm.=Rö
Mansfeld Berg
Metallgeſ. Frar
Migg, Mühlen!
Moenus.
61
MotorenDarm
64
Reckarwer Cßling./ 87
Lberbedar
—
Park=u. Bürgerbräu
Phönix Bergbau. ./ 50
Rh. Braunkohlen .1249
Elektr. Stamm
98.25
Stahlwerle
Riebeck Montan. . 93.75
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke ..../ 40.5
Sazdetfurth Kan
Salzw. Heilbronn.! —
Schöfferhof=Bind., 169.5
Schramm. Lackfbr. 35
Schuckert, Eleltr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske. 1143.25
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G. 180).
Thür. Liefer.=Geſ..! —
Onee
Ber. Stahlwerke.
Ver. Ultramarin. . .
Voigt & Haeffner.
Weſtdte. Kaufhof.
Beſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank. .
Br. ſ. Brauinduſtr./
Baher. Hyp. u. W.
Berl. Handelsge..
Hhpothekbl.
Comm. u. Privatb.
Dt. Ban jund Dise
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bon!
Fran 1i Bank.
Hyp.=Bank
Mein. Hyp.=Ban1.
Pfälz. Hyp.=Ban).
Reichsbank=Ant. I.
Rhein. Hyp.=Ban!.
Südd. Bob.-Cr. Bk.
Bürtih Notenlank!
A.-G. . Vertehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftn
72 Dt. Reichsb.Vzo
Hapag .........
Nordd. Lloyd. . .
Südd. Eiſenb.=Gef
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung ...
„ Verein. Verſ.
Frankona Rück=u. M
Mannheim. Verſich.
Otavi Mine
Schantungsandelsl
A
u18
3
49.25
45.25
112
100
69
87.5
115
52.25
591,
74.5
64.5
80
66
68.25
77
153.25
G
100
107.25
15
[ ← ][ ]1
ABis auf Welteres Nur noch 2 Tage Ab heute in Erstaufführung Man kommtaus demLachen
nicht heraus:
Bei der
blonden Kathrein
mit Llane Hald, Joe Stöckel,
Rolf von Goth. Ein deutsches Filmwerk
von wirklich. Einmaligkeit
DasalteRecht
mit Bernhard Goetzke,
Hans Kettler, Edlth Linn.
Jugendliche haben Zutritt. Einspannender Sensations-
und Wildwesiflm
DerKampfum Recht
mit Tom Keene.
Im Beiprogramm:
„Der Schrecken von Arizona‟
mit Ken Maynard. (V6588
Im Ausschank
Münchner Augustiner-Bräu
HAIEBOTA
Die Fachſchaft der Darmſtädter Fiſchhändler
Enkirch & Rühl
Hans Bagner
Kiesſtraße 41. Telefon 2599 Eliſabethenſtr. 7, Tel. 2825
Fiſchhalle
Ludwig Nöſinger Reitinger=Blechſchmidt
Eliſabethenſtr. 42, Tel. 367 Eliſabethenſtr. 19. Tel. 543
Fiſchhaus Fertig Markt 4, Ludwigſtr. 18, Telefon 841
empfehlen in nur beſter, lebendfriſcher Ware:
Fülr dieſe Woche ganz beſonders empfehlenswert:
Lebendfriſche Blaufelchen . . Pfd. 1.00
IaSchellfiſch Pfd. 70,3
Ia Fiſchfilet v. 505 an
laßabliau Pfd. 60, 50.9
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Konſum=KabliauPfd.35. Z
Seelachs im Schn. Pfd.45.9
Bratſchellfiſche Pfd. 289
Rheinbachfiſche, Breſem
Mae Migne
Pfd. 1.40
Salm im Schnitt — Heilbutt
Ia Matjesfilet Stück 15.5, Süßblcklinge ½ Pfd. 25.J
Kirschen
Für die Küchenverwaltung der Landespolizei
Darm=
ſtadt wird, die Fleiſch= und Wurſtlieferung für die
Zeit vom 1. Juli bis 30. September 1934 in 3
ge=
trennten Loſen vergeben.
Los 1 Ochſenfleiſch,
Los 2 Schweinefleiſch,
Los 3 Wurſtwaren.
Die in dem Angebot anzuerkennenden
Lieferungs=
bedingungen liegen auf dem Geſchäftszimmer,
Beſſungerſtraße 125, vom 11. bis 20. Juni 1934 zur
Einſicht offen.
Termin zur Abgabe von Angeboten und Muſter iſt
(6579
der 21. Juni 1934, vormittags 9 Uhr.
Küchenverwaltung
der Landespolizei Darmſtadt.
Flurgarderobe
(Eiche), Zimm.=
Kloſett m. Waſ.
ſerſpül. (Tapz.)
Tiſchplatte mit 2
Böcken,
Paneel=
brett.
Kranich=
ſteinerſtr. 61, b.
1 Speiſezimmer,
Eiche, komplett.
1 Spiegelſchrank,
1 Kinderbett
(f. 2—7 Jahre),
1 Standuhr
preisw. abzugeb.
Wegen Umzug
zu verkaufen:
Herrenrad (
ge=
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ſes Führers, die
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zlegt hat, auf den
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gren. Am Flugk
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1, daß wir Zeuge
Der Führer begrüf
dent Haſſel. Gleichze
Neu Reichsaußenmin
W Dr. Dietrich, der
erzählt Fallada mitten aus dem Leben, und aufs nene ,ſvie der zweite
e Neigskanzlei u
wird er alle Herzen erobern! Es iſt die Geſchichte ſedied
erlan=
ier den Klängen
eines Knaben und eines Mädchens, die unter ſelt= „A. Siane mdd=
M der Ehrenform
ſamen Abenteuern zuſammen aufwachſen — es iſt die
Hauf führte
Geſchichte einer unglücklichen Ehe und einer großen. ud der
ſich dann d
tragiſchen Liebe — vor allem aber iſt es die Geſchichte Qaune
Tarpedoho
eines Mannes, der in unbändigem Freiheitsdrang benbezeu
Mar
an keine Frau ſich reſtlos binden will, bis er zu der Führ
Wieder, wie in dem berühmt gewordenen le die wir dabei
„Kleiner Mann, was nun?”
19 von
ſpät erkennt, daß kein Menſch ohne Liebe leben ſi u
Piaz=
kann. Leſen Sie mit! Kaufen Sie ſich heute die
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Führe
Der einig