Darmstädter Tagblatt 1934


12. Juni 1934

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en

weinummer 10 Pfennige

Parmſtäd
Tagblatt
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Be lwteackhich 7maligem Erſcheinen vom 1. Junl
Losih, bis Tum 2 Reichemark und 20 Pfemmig Ab=
gagemtt
, abgeholt 2. Reichsmark, durch die
paentwum 4.20 Reichsmark frei Haus. Poſtbezugspreis
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illufkrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſfattet.
Nummer 160
Dienstag, den 12. Juni 1934.
196. Jahrgang

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Neueinteilung des Schuljahrs.

uitilung des Ferienplans. Forkfall der Herbſtferien. Berkürzung der Weihnachts=, Oſter- und Pfingſt=
ferien
. Berlängerung der Sommerferien um vier auf acht Wochen. Schulung der Lehrer
in vierwöchigen Gemeinſchaftslagern.

k0
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D8 Abtal
letzten !
dus Beh
eie auch ühn

a Peuunheitlichung des Unkerrichtsweſens
DNB. Berlin, 11. Juni.
Alu Anlaß der Anweſenheit des Reichserziehungsminiſters
Ruſt inden Ländern Baden, Württemberg und Bayern, fanden in
Karlluhe, Stuttgart und München unter Hinzuziehung der be=
Seiligee Referenten eingehende Beſprechungen über alle im
uve.
Vordgrrund ſtehenden Fragen des Schul= und Hochſchulweſens
en Stäh
m tatt, de Verhändlungen führten zu einer vollen Uebereinſtim=

ue inſ mung wiſchen dem Reichsunterrichtsminiſter und den Kultus=
240miniſſen der ſüddeutſchen Länder hinſichtlich der in allernächſter
Rienſautes
ndung nict Zeit ſuchzuführenden Reformmaßnahmen mit dem Ziele weiterer
Unr nachmitzgt Vereänhitlichung und Vereinfachung des Unterrichtsweſens.
ußes ſer vom Reichsunterrichtsminiſter Ruſt in ſeiner Mün=
Seiten. hener Inſprache bereits bekanntgegebenen Vereinbarung mit dem
Reich=Eilgendführer Baldur v. Schirach über die Abgrenzung der
ſeitligte Inanſpruchnahme der deutſchen Jugend durch Eltern=
baus
, cule und Staatsjugend, ſtanden die Fragen des Schuljahr=
Na. Eſogees heginus der inneren Schulreform, der Verwaltungsvereinfachung
Feichtück, Wauf dum Gebiete des Schul= und Hochſchulrechtes ſowie der Lehrer=
a
Luckeinn bildur im Vordergrund der Verhandlungen. Auf allen Gebieten
ochr u. 10 M ergab ſih völlige Uebereinſtimmung der Auffaſſungen.
cht. Hierauti
melliesch F / Nichsunterrichtsminiſter Ruſt hat, als er noch preußiſcher
Bienag 9 Kultzusyiniſter war, eine grundlegende Umgeſtaltung ſchon vor=
ben
den Abereitänſer Arbeit geleiſtet. Er hat jetzt das Schuljahr vor=
ge
hiei Tſenonman, daß völlig neu geſtaltet wird. Wenn ſich
Beel. 9 ſuch in Augenblick über die Einzelheiten, wie ſie mit den ſüd=
leie
Reis ſeutſchs) Regierungen durchgeſprochen wurden, nicht allzuviel
füche We ſagen Ißt auch nichts über den Beginn des neuen Schul=
eMeimele
jahres½, ſo ſteht doch feſt, daß der Leitgedanke die national=
n
jedei e ſoziali üiche Grundeinſtellung von Lehrern und Schülern bleibt,
is iet zu elnd daßder Unterricht ſo aufgebaut ſein muß, wie es die Inter=
10.Mnufe eſſen 141 Jugend und der Nation erfordern.
DiReichsunterrichtsminiſter hatte bereits in München ange=
geme
Mtin !
ſegſbzeiglun hündigtz daß er mit dem Reichsjugendführer eine Verſtändigung
8 bieuafüber Staatsjugendtag herbeigeführt habe. Das heißt, der
uegle 9 Eams ay bleibt ausſchließlich der Hitlerjugend als der Tag der
chrend auB ſtaatsyzoltiſchen Erziehung den Schülern und Schülerinnen vor=
Noche 20 behaltt: Der Sonntag gehört der Familie, die übrigen Tage der
10 Mlntlehnlt
aurchgsbelM Schule pobei ſelbſtverſtändlich an dieſen Wochentagen auch noch
eei Kochoe, Die Fomlie zu ihrem Recht kommt. Dieſer Wochenplan der Schul=
bllaatl
eci ugend ind die Abſicht, die Lehrerſchaft im nationalſozialiſtiſchen
fel W8 Sinnes ſchulen und ihre erzieheriſchen Fähigkeiten zu fördern,
MMeimete
g.A, F5i haben ene Umſtellung des Ferienplanes erforderlich gemacht.
die Shlferien im Herbſt werden fortfallen, die Ferien zu den
beſtem pſentlich verkürzt. Auf dieſe Weiſe wird wieder die Zeit
ewomm, die für den Staatsjugendtag zu reſervieren iſt. Gleich=
arc

m.! 9 ieitig der werden die Sommerferien von vier auf acht Wochen
m. 3 verlämpt. Dieſe zuſätzlichen vier Wochen Sommerferien ſollen
M0 der Lecerſchaft dazu dienen, ſich alljährlich in Gemeinſchaftslagern
teizinchle Ratiomlolitiſch, wiſſenſchaftlich und körperlich zu überholen. In
zu0 gäice dieſen 1yr Sommerwochen ſoll ſich der deutſche Lehrer in Gemein=
Feiu zſchaft ud Kameradſchaft immer wieder von neuem die Kraft
holen, in an der ihm anvertrauten deutſchen Jugend die Auf=
Me dabenygüllen zu können, die ihm der nationalſozialiſtiſche Staat
Ei ugepchn hat.
UAnls Führer nicht nur in der Schule, ſondern im Leben ſelbſt
Vorbifdſein zu können, erfordert es des immerwährenden Ein=
ßes
Ur Kräfte und aller Erprobung der ganzen Perſönlichkeit.
eine ſſhe Erprobung ſollen daher die vier Wochen Gemein=
mei
/0 ſchaftss lier für den Lehrer ebenfalls darſtellen.
Außdieſem Grund iſt die verlängerte Ferienzeit gleichzeitig
Wr
auch geſcht als eine ſtändige, alljährlich wiederkehrende Leiſtungs=
Uufuunbei der ſich zu ergeben haben wird, wer als Lehrer und
Eziehgfür ſein verantwortungsvolles und hohes Amt noch die
Horwenage jugendliche Spannkraft beſitzt, ohne die weder nach
vatlon ſAozialiſtiſchen Zielen erzogen, noch in nationalſozialiſtiſchem
Geitesrliehrt werden kann.
Werdeutſche Lehrer wird daher in Zukunft mit dem Staats=
ſhioe
: ramenur eine notwendige Vorbildung abgeſchloſſen haben, nicht
Eine Adung überhaupt. Bei ihm, der in täglicher unmittelbarer
derbi wng mit der Jugend ſteht, heißt ſie: Fortwährende Er=
bänzuuvund
Uebung aller Kräfte.
vier übrigen Ferienwochen werden dem Lehrer unein=
Veſchrick für ſeine Familie und zu ſeiner anderweitigen Ver=
ſügunggehen
.
Scit will der Reichsunterrichtsminiſter auch unter den
Fhremdas Prinzip der Leiſtung zur höchſten Geltung bringen.
Wialdaß die Lehrerſchaft alljährlich den Nachweis ihrer Fähig=
IRSugend zu unterrichten und zu betreuen, erbringt. Er
Lu Anach der Seite des Lehrers die ſtaatspolitiſche Erziehung
eI Sderſchaft ergänzt und ſomit die Gewähr gegeben wird,
ſiete
daß
heranwachſende Jugend vom Geiſt der

atINakſozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft durch=
trännwtxd
.

Der Meuchelmord an den Polizei=
Jaapitealen
vor dem Berliner Schwurgericht.
DNB. Berlin, 11. Juni.
Im Bülow=Platz=Mordprozeß kam es in der Montagsverhand=
lung
zu einer intereſſanten Zeugenvernehmung. Aus dem Leip=
ziger
Unterſuchungsgefängnis wurde der Zeuge Hermann Dynow
vorgeführt, gegen den beim Reichsgericht in Leipzig ein Hoch=
verratsverfahren
ſchwebt. Der Zeuge verhält ſich bei allen Fragen,
die an ihn gerichtet werden, ſehr zurückhaltend und erklärt ſchließ=
lich
, er wolle in dieſem Prozeß nichts ausſagen, da er in dem
anderen, gegen ihn ſelbſt ſchwebenden Verfahren dadurch belaſtet
werden könnte. Der Angeklagte Klauſe erklärt nunmehr, er könne
ſich die Zurückhaltung Dynows ſehr wohl erklären. Dieſer ſei
nämlich unter dem Spitznamen Konrad als Adjutant des
früheren kommuniſtiſchen Reichstagsabgeordneten Kippenberger
bekannt geweſen, der bekanntlich auch in dieſem Prozeß angeklagt
iſt, aber rechtzeitig die Flucht ins Ausland angetreten hat. Dynow
habe ihm, Klauſe, einmal einen vollſtändigen Plan für die be=
waffnete
Revolution mitgeteilt, den Kippenberger entworfen hatte.
Der Entlaſtungszeuge für den Angeklagten Kuntz, Rudolf Lück,
der von 1920 bis 1932 der Kommuniſtiſchen Partei angehört und
zuletzt die Stellung eines politiſchen Leiters eines Berliner Unter=
bezirks
innehatte, ſagt aus, daß der Ordnerdienſt aufgelöſt worden
war, weil ſeine Mitglieder anſtatt ſich mit Politik zu beſchäftigen,
mehr Räuberromantik betrieben hätten. Der Angeklagte Kuntz ſei
gegen den Individualterror eingeſtellt geweſen. Darauf tritt
die Mittagspauſe ein.
Unglaubliche Roheit.
Marxiſtiſche Skeinwürfe gegen deutſche Kolonie
in Madrid.
DNB. Madrid, 11. Mai.
Die Deutſche Kolonie von Madrid veranſtaltete am Sonn=
tag
ein Sportfeſt auf dem Platz des Deutſchen Turnvereins. Es
war dies das erſte Mal, daß die ſämtlichen ſportlichen Vereine
im Geiſte des neuen Deutſchlands als ein geſchloſſenes Ganzes
antraten.
Obwohl mit Abſicht alles vermieden worden war, was der
Veranſtaltung den Charakter einer öffentlichen Kundgebung hätte
geben können, kam es zu einem geradezu unerhörten tätlichen
Angriff einer etwa 50köpfigen marxiſtiſchen Horde, die in dem
Augenblick, als der Deutſche Botſchafter mit der Gräfin
Welczeck die Preisverteilung vornehmen wollte, ein Bombarde=
ment
mit faſt fauſtgroßen Steinen auf die verſammelte Kolonie
eröffnete. Unter dem Gröhlen der Internationale und dem
Schwenken einer roten Fahne verwundeten die Rohlinge durch)
Steinwürfe fünf Kinder, von denen eines mit eingeſchlagenem
Schädel im Sterben liegt, zwei Frauen und einen Mann. Erſt
einem Ueberfallkommando gelang es, die Angreifer auscinander=
zu
treiben.
Der Botſchafter brachte das ſchwer verwundete Kind die
achtjährige Tochter eines Madrider deutſchen
Gaſtwirtes in ſeinem Kraftwagen ſofort ins Deutſche Kran=
kenhaus
, wo es operiert werden mußte und hoffnungslos
darniederliegt. Die nachfolgenden Wagen bzw. deren In=
ſaſſen
wurden auf dem Wege vom Sportplatz zum Krankenhaus
von den in drohender Haltung poſtierten Marxiſten angepöbelt.
Angeſichts ſolcher Ereigniſſe in Verbindung mit den ſeit
längerer Zeit täglich auf der Deutſchen Botſchaft einlaufenden
Drohbriefen, die ſich jetzt unter der Parole Freiheit für Thäl=
mann
! ins märchenhafte häufen, angeſichts der gerade in den
letzten Tagen auch gegen antimarxiſtiſche ſpaniſche Perſönlich=
keiten
ſich häufenden Attentate muß man für die Zukunft leider
noch eine weſentliche Steigerung dieſes Terroriſtenweſens
vorausſagen, es ſei denn, daß die ſpaniſche Regierung jetzt
ſchärfſtens durchgreift.
Deutſchland krikt dem Waffenausfuhrverbok
nach Bolivien und Paraguay bei.
DNB. Genf, 11. Juni.
Das Völkerbundsſekretariat gibt die Antwort bekannt, die
dem engliſchen Botſchafter in Berlin auf ſeine Anfrage wegen der
Haltung Deutſchlands zum Ausfuhrverbot nach Bolivien und
Paraguay erteilt worden iſt. Sie lautet:
Die deutſche Regierung erklärt, daß ſie auch nach ihrem Aus=
tritt
aus dem Völkerbund den Grundſatz der Erklärung vom
März 1933, die ſie mit anderen Staaten im Völkerbund unter=
zeichnet
hat, weiter anerkennt, wonach die Ausfuhr und der
Transport von Waffen, Kriegsmaterial, Flugzeugen oder ihren
Teilen ſowie Munition, die nach den kriegführenden Ländern
Bolivien und Paraguay beſtimmt ſind, verboten wird.
Die deutſche Regierung hat, wie der engliſche Botſchafter in
Berlin durch Vermittlung der engliſchen Delegation in Genf
dem Völkerbund mitgeteilt, hinzugefügt, daß ſie bereit iſt, in Ein=
klang
mit dieſer Erklärung zu handeln, vorausgeſetzt, daß alle
anderen beteiligten Regierungen ſich wie früher verpflichten,
ebenſo zu verfahren.

Ein Franzoſe erlebt das Sowjelparadies
Von unſerem Berichterſtatter.
Die ruſſiſch=franzöſiſche Verſchwörung gegen den
Weltfrieden, der eine erſtaunte und entſetzte Kul=
turwelt
mehr oder weniger tatenlos zuſieht, iſt ſchon
ſeit geraumer Zeit jenſeits des Rheins ſtimmungs=
mäßig
vorbereitet worden: Schon ſeit einem Jahre
war es in Frankreich große Mode geworden,
Miſſionen aller Art ins Sowjet=Paradies zu ent=
ſenden
, die die Annäherung zwiſchen Paris und
Moskau vorwärtstreiben ſollten. Wir geben im
Folgenden dem Mitglied einer ſolchen Kommiſſion,
einem franzöſiſchen Arzt, das Wort, der nach ſeiner
kürzlich erfolgten Rückkehr aus dem Reich des
roten Zaren den Mut fand, ſeinen Landsleuten die
Wahrheit zu ſagen.
Die Schriftleitung.
as. Lyon, Anfang Juni 1934.
* Herr Paul Michand, ſo heißt der franzöſiſche Gelehrte, der
ſich in ſeiner Heimat auf Grund ſeiner Leiſtungen auf dem
Gebiete der Chirurgie einen Namen gemacht hat, führte in
einem Geſpräch unter anderem Folgendes aus:
Herriot iſt mein Freund. Seinem Rate bin ich gefolgt, als
ich mich entſchloß, nach Rußland zu reiſen, um als ehrlicher
Förderer einer Wiederaufnahme der Zuſammenarbeit zwiſchen
meinen Volksgenoſſen und der großen ſlawiſchen Nation im
Oſten Europas zu wirken. Ich habe dieſe Reiſe unternommen.
Zurückgekehrt bin ich jedoch als Fasciſt und
Gegner des Sowjetſyſtems, der ſeinen Freund
Herriot nicht verfehlen wird, entſprechend zur
Rede zu ſtellen.
Was herrſchen im Reiche Stalins für Zuſtände, die jeder
Kultur und Ziviliſation Hohn ſprechen, und die zu grauenhaft
ſind, um ſie auch nur annähernd richtig beſchreiben zu können!
Hat man je ſoviel Elend und Armut geſehen, wie ſie in
Moskau heute zutagetreten? Dieſe zerlumpten Menſchen,
denen der elementare Hunger aus den trüben Augen blickt!
Dieſes dumpfe Daſein, das ein tieriſches Dahinbrüten, aber kein
Leben mehr iſt!
Dabei iſt man als Ausländer noch bei weitem beſſer geſtellt
als die Einheimiſchen. Allerdings hat man auch dann noch nicht
die Unzahl der Vorrechte derer, die heute in Sowjetrußland
allmächtig ſind: Der Beamten der GPU. Wohl kann man in den
Kooperativen für Fremde alles erſtehen, was dort vorhanden iſt.
Aber welche Preiſe werden da gefordert! Selbſt in der dort
geltenden Rechnungseinheit, dem Torgſin=rubel rund 25
Papierrubel, alſo 300 franzöſiſche Franken (50 Reichsmark.
D. Red.) klingt die Summe des Geforderten noch reichlich
hoch. Das iſt kein Verkauf mehr, ſondern Beraubung des
Kunden!
Aber ſelbſt als Ausländer kann man verrecken, wenn man
nicht gerade einer Miſſion angehört oder unter der Schirm=
herrſchaft
des amtlichen Reiſebüros, des Inturiſt, ſteht. Ich
habe ſelbſt geſehen, wie ein Amerikaner, die an ſich hier noch
am höflichſten behandelt werden, der auf gut Glück nach Moskau
gekommen war, eine geſchlagene Stunde im Speiſeraum
eines der größten Hotels der Stadt ſaß, ohne auch nur einen
Biſſen zu eſſen zu bekommen. Die Leute bedauerten, ihn nicht
bedienen zu können. Er mußte alſo knurrenden Magens das
Hotel verlaſſen. Fremdenverkehrspropaganda der Praxis!
Und dabei hinter jedem Ausländer die Spitzel
der GPu!! Jeder Schritt, den man tut, wird
veobachtet.
Vier Klaſſen von Menſchen gibt es in Sowjetrußland. An
der Spitze marſchieren die Angehörigen der GPU. Sie werden
am beſten bezahlt und ernährt. Sie haben alles. Dann kommt
die Rote Armee. Aber während die Beamten der GPU. für ein
Kilogramm Butter ſechs bis acht Rubel bezahlen, müſſen die
Rotarmiſten in ihrem Kooperativ für dieſelbe Menge bereits
12 bis 15 Rubel bezahlen. An dritter Stelle ſtehen die Wiſſen=
ſchaftler
, die Gelehrten, die den Machthabern des Kreml angeb=
lich
ſo ſehr am Herzen liegen. Nun, dieſe Lieblingskinder des
Proletkults erhalten ſo wenig Gehalt, daß ſie kaum davon
leben können!
Ich habe zum Beiſpiel in Moskau einige Wochen hindurch
bei dem berühmteſten ruſſiſchen Chirurgen als Aſſiſtenz gewirkt.
Tag und Nacht hatte dieſer Mann faſt ununterbrochen zu tun.
Mußte ſich zum mindeſten jederzeit bereithalten. Operationen
am laufenden Band. Und dabei erhält dieſer Menſch, der ſein
Leben und ſeine Geſundheit opfert, eine wirkliche wiſſenſchaft=
liche
Kapazität, 250 Rubel im Monat und zahlt für ein Kilo=
gramm
Butter 20 bis 25 Rubel!
Ja, und dann kommt die vierte Klaſſe, die der Fabrik=
arbeiter
, Beamten und Staatsangeſtellten. Sie werden im
Arbeiterparadies entſprechend noch ſchlechter geſtellt, noch
kürzer gehalten. Was aber auch nicht einmal zu dieſer Klaſſe
gehört, das iſt für den Staat nicht vorhanden. Das kann zu=
grunde
gehen. Das iſt zum Tode verurteiltt! Kulturſchande
ohnegleichen, der ein Europa, das das Wort Kultur ſo gerne
im Munde führt, tatenlos zuſieht.
Um wieder auf die Medizin zu ſprechen zu kommen, die ja
mein eigentliches Gebiet iſt, ſo muß ich ſagen, daß, obwohl ſich
gerade auf ſie die Sowjets ſo viel zugute tun, die Zuſtände
hier traurig, ja kataſtrophal ſind. Auch an Heilmitteln ein fürch=
terlicher
Mangel. In ganz Moskau iſt nicht eine ein=
zige
Tablette Aſpirin aufzutreiben! Mindeſtens
genau ſo ſchlecht iſt es um die Inſtrumente beſtellt. Ich hatte
das Unglück, mein Thermometer zu zerbrechen. Ich bat im
Hotel. mir ein neues zu beſchaffen. Um 10 Uhr vormittags ging
ein Laufburſche fort, um eins zu holen er kam um ſieben
Uhr abends unverrichteter Dinge zurück. Nicht eine Moskauer
Apotheke hatte ein Thermometer zu verkaufen. Ein anderes Ge=
ſchäft
kam aber nicht in Frage. Zuletzt riet man mir, mein
Glück im Torgſin=Laden zu verſuchen. Und hier oh Wunder
fand das Mädchen, das mich bediente, nach vielem Suchen
eine Schachtel mit fünf mediziniſchen Wärmemeſſern. Sie feuch=
tete
das Thermometer an, rieb es mit raſender Geſchwindigkeit
an einem Wolltuch, offenbar durch Erfahrung mit Inſtrumen=
ten
im Sowjetſtaat gewitzigt um zu ſehen, ob es auch funk=
tionierte
. Nun, das erſte Thermometer blieb von der Prozedur
völlig unberührt. Beim zweiten, dritten, vierten war dasſelbe

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Seite 2 Nr. 160

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

der Fall. Beim letzten endlich war uns das Glück hold. Dieſes
Thermometer, das einzige, daß ich in Moskau auftreiben konnte,
war zu gebrauchen. Man wäre verſucht, zu lachen, wenn ſich)
hinter dieſen Dingen nicht eine ungeheure Tragik verbergen
würde.
Aber mir ſollte es vergönnt ſein, Sowjetrußland noch beſſer
kennenzulernen. Ich war in Moskau zwei Stunden
lang Gefangener der GPU. Mein ganzes Leben lang
werde ich das Grauen nicht vergeſſen, das ich in dieſer doch
verhältnismäßig nur kurzen Zeit empfand. Ich hatte mit einem
photographiſchen Apparat auf einem Spaziergang in der Stadt
verſchiedene Aufnahmen gemacht, nichts Böſes ahnend, und war
gerade dabei, beſonders kraſſe Szenen des Straßenlebens feſt=
zuhalten
, als mich zwei Beamte der GPU. anhielten und ab=
führten
. Ich mußte ihnen in den Kreml folgen. Vergebens bat
ich den dortigen Kommiſſar, die franzöſiſche Botſchaft anrufen
zu dürfen. Man nahm mir den Apparat ab, und zwei Stunden
war ich genötigt, meiner Freiheit beraubt, im Kreml zu ſitzen,
rechts und links flankiert von je einem Beamten des fürchter=
lichſten
Polizei= und Terrororgans der Welt, der GPU.
Da kam mir in meiner Todesangſt wie viebe Leute
ind in Rußland auf Nimmerwiederſehen ver=
ſchwunden
! ein rettender Gedanke: Bevor ich von Paris
nach Moskau abgefahren war, hatte ich den mir bekannten
Sekretär der ruſſiſchen Botſchaft aufgeſucht und von ihm eine
Empfehlungskarte erhalten. Dieſe Karte zeigte ich jetzt vor, und
nun durfte ich erſt mit der diplomatiſchen Vertretung meines
Landes telephoniſch ſprechen. Die Botſchaft ſchickte dann einen
Sekretär in den Kreml zur Verhandlung mit der GPU. und
ſchließlich kam ein Oberſt und teilte mir mit, daß ich frei ſei.
Meinen Film hielt man zurück, mit dem Verſprechen, ihn in
Moskau entwickeln zu laſſen und mir dann nachzuſchicken. Das
wird wohl am St. Nimmerleinstag geſchehen, oder es wird
ein anderer Film, ein Film der GPU. daraus. Ich war aber
über alle Maßen froh, Moskau nach wenigen Tagen verlaſſen
zu können.
So habe ich als Franzoſe und Freund des heutigen Ruß=
land
den Sowjetſtaat erlebt . . ."

Vom Tage.

Die Berufsausbildung des Schrifkleitets.

DNB. Duisburg, 11. Juni.
In der Hauptverſammlung der Schriftleiter Rheinlandes
und Weſtfalens am Sonntag entwickelte der Führer des Reichs=
verbandes
der deutſchen Preſſe, Hauptmann a. D. Weiß, in pro=
grammatiſchen
Ausführungen die Richtlinien für den Neuaufbau
der deutſchen Preſſe. Er betonte u. a. einleitend, daß es unbeſcha=
det
der diſziplinierten Einordnung eine wichtige Aufgabe der
Provinzpreſſe ſein und bleiben werde, dafür zu ſorgen, daß die
Zeitungen außerhalb der Reichshauptſtadt ihre heimatgebundene
Sonderſtellung bewahrten. Es wäre ein Irrweg, verlangen zu
wollen, daß die Provinzpreſſe weiter nichts darſtelle, als einen
mehr oder weniger guten Abklatſch der Berliner Großſtadt=
zeitungen
.
Die Zeitung, ſo erklärte der Redner weiter, iſt nun nicht ein
totes Produkt, ſondern das Ergebnis der Geiſtesverfaſſung der
Menſchen, die ſie machen, alſo der Schriftleiter. Bei dem Men=
ſchen
alſo müſſen wir den Hebel anſetzen. Der deutſche Schrift=
leiter
muß als Berufsſtand neu organiſiert werden und ausge=
ſtattet
werden mit allen jenen moraliſchen Qualitäten, die er
braucht, um als nützliches Glied der nationalen Geſellſchaftsord=
nung
im neuen Reich beſtehen zu können.
Drei Aufgaben müſſen erfüllt werden, um den neuen Berufs=
typ
des deutſchen Journaliſten zu geſtalten: Eine politiſche, eine
organiſatoriſche und eine erzieheriſche Aufgabe.
Die politiſche Aufgabe ergibt ſich eindeutig aus der Entwick=
lung
des vationalſozialiſtiſchen Journaliſten, bei dem Beruf, Ge=
ſinnung
und politiſcher Kampf ſtets eine Einheit ſind. Der
deutſche Schriftleiter der Zukunft muß ſeinem ganzen Weſen nach
Kämpfer ſein für den neuen Staat. Wir legen den allerentſchei=
dendſten
Wert auf die perſönlichen und politiſchen Charakterwerte
des deutſchen Journaliſten.
Die Mittel und Wege zur Schaffung der organiſatoriſchen
Vorausſetzungen, unter denen ein kämpferiſch eingeſtellter Jour=
naliſtentyp
groß werden kann, ſind das Schriftleitergeſetz, die Be=
rufsliſte
und der Reichsbund der Deutſchen Preſſe.
Ich möchte ganz offen erklären, daß das Schriftleitergeſetz nicht
gemacht worden iſt, damit ſich nachträglich durch die Lücken der
Paragraphen wieder Elemente hineindrängen, die wir mühſam
losgeworden ſind. Der Reichsverband hat die ſchwere Aufgabe,
überhaupt erſt einmal eine neue Tradition für die deutſche Preſſe
zu ſchaffen.
Für die Erziehungsaufgabe ſchließlich werden künftig Schrift=
leiter
am Werk ſein, die ſelbſt mit dem Gedankengut des neuen
Staates großgeworden und in ihm planmäßig erzogen worden
ſind. Wir wollen die junge Journaliſtengeneration einer plan=

Der Reichswirtſchaftsminiſter gibt bekannt, daß vor kurzem
mehrere Hausbeſitzer und Handwerker wegen des Verſuchs, durch
betrügeriſche Angaben höhere Reichszuſchüſſe für Inſtandſetzungs=
und Umbauarbeiten zu erlangen, zu ſchweren Zuchthaus= und
Gefängnisſtrafen verurteilt wurden. Der Reichswirtſchafts=
niniſter
weiſt hierzu darauf hin, daß jeder derartige Betrugsver=
ſuch
unnachſichtlich ſtrafrechtlich verfolgt wird.
Die deutſch=franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen wer=
den
, wie die Agence Economique et Financiere berichtet, am
15. Junz wieder aufgenommen werden.
Am Sonntag haben ſich in mehreren franzöſiſchen Provinz=
ſtädten
Zwiſchenfälle und Zuſamenſtöße politiſcher Gegner ereignet.
Der italieniſch=türkiſche Neutralitätsvertrag vom Jahr 1928
iſt durch eine in Ankara unterzeichnete Vereinbarung bis zum
29. April 1942 verlängert worden.
Der franzöſiſche Außenminiſter Barthou wird Paris am Mon=
tag
, 18. Juni, verlaſſen und ſich nach Bukareſt und Belgrad begeben.
Der jetzt endgültig beſchloſſene Bau von zwei Großkampfſchiffen
von je 35 000 Tonnen für die italieniſche Flotte wird von dem
Marineſachverſtändigen des Corriere della Sera mit unauf=
ſchiebbaren
Sicherheitsbedürfniſſen begründet. Bevor die neue
Flottenkonferenz beginne, wolle Italien, ebenſo wie die übrigen
Mächte, von dem ihm im Waſhingtoner Abkommen zuerkannten
Rechte Gebrauch machen und Panzerſchiffe von insgeſamt 70 000
Tonnen bauen.
Die in dem engliſchen Flottenbau=Programm für 1934 vor=
geſehenen
Kriegsſchäffe (drei 9000=Tonnen=Kreuzer, ein 5 200=
Tonnen=Kreuzer, ein Flugzeugmutterſchiff von 10 000 Tonnen,
neun Zerſtörer, drei U.=Boote und kleinere Fahrzeuge) werden be=
reits
in dieſem Sommer in Auftrag gegeben werden. Da die
Mehrzahl der Schiffe aus dem Bauprogramm des Vorjahres noch
nicht fertiggeſtellt iſt, werden die engliſchen Werften in dieſem
Jahr ſehr ſtark beſchäftigt ſein. Bis Ende des Jahres werden
dann insgeſamt 13 Kreuzer, 27 Zerſtörer, 8 U.=Boote, ein Flug=
zeug
=Mutterſchiff und zahlreiche kleinere Fahrzeuge mit einer
Geſamt=Tonnage von ungefähr 200 000 Tonnen im Bau ſein.
Hand in Hand mit der Durchführung des neuen Flotten=
bauprogramms
ſoll auch der Ausbau der amerikaniſchen Luft=
ſtreitkräfte
vorwärts getrieben werden. Aus den für öffentliche
Arbeiten bereitgeſtellten Krediten ſollen zu dieſem Zwecke 40 Mil=
lionen
Dollar verwendet werden. Nach dem Programm ſollen 2:
Flugzeuge beſchafft werden. Ferner iſt beabſichtigt, die Flugzeug=
mutterſchiff
=Tonnage bis zu der nach den Waſhingtoner und Lon=
doner
Abkommen zuläſſigen Höchſtgrenze in Anſpruch zu nehmen.
Die japaniſche Heeresverwaltung hat von den Kawaſaki=Wer
ken eine größere Anzahl der neuen japaniſchen Kampfflugzeuge
erworben. Das neue Flugzeug iſt ein Tiefdecker mit einem waſſer=
gekühlten
800=PS=Motor und entwickelt eine Geſchwindigkeit vor
über 250 Stundenmeilen. Japan, deſſen Militärluftfahrt bisher
nicht auf der Höhe war, verfügt mit dieſem Flugzeug über das
ſchnellſte Kampfflugzeug der Welt.

mäßigen, zentral geleiteten Schulung unterwerfen. Nicht ohne
Abſicht hat das Schriftleitergeſetz das Mindeſtalter der Berufs=
liſte
auf 21 Jahre feſtgeſetzt. Aber die einjährige Berufsausbildung
reicht nicht hin, das notwendige Maß an journaliſtiſcher Technik
und Erfahrung zu vermitteln. Unſer Ziel geht darauf hinaus, die
geſetzlich verlangten Vorausſetzungen zu ergänzen durch ein Er=
ziehungsſyſtem
, das dem angehenden Journaliſten ſowohl nach der
politiſch=charakterlichen wie nach der journaliſtiſch=techniſchen Seite
weſentliche Grundlagen ſeiner Arbeit vermittelt. Es wird daran
gedacht, vor oder während der Volontärausbildung den Nachweis
ſeiner einjährigen Ausbildung bei der HJ., bei der SA. oder beim
Arbeitsdienſt zu verlangen. Nach dem Volontärjahr muß der
Wolontär etwa ein Vierteljahr auf die Schule. Wir beabſichtigen,
zunächſt dieſe Schule in Berlin einzurichten, und hoffen, mit dem
erſten Schulungskurſus im Herbſt dieſes Jahres beginnen zu
können. Das Ergebnis des erſten Schulungskurſes ſoll zeigen, in
ibelcher Form der weitere Aufbau erfolgen ſoll, und ob es not=
wendig
werden wird, neben den Zentralkurſen in Berlin noch
lſeſondere Vorkurſe bei den Landesverbänden abzuhalten.

Umzug des Reichswirkſchaftsminiſteriums.

Das Reichswirtſchaftsminiſterium begann am 11. Juni 1934
mit der Verlegung ſeiner Dienſträume aus Viktoriaſtraße Nr. 34,
Bellevueſtraße 15 und Potsdamerſtraße 1011 nach dem neuen
Dienſtgebäude (Reichshaus für Wirtſchaft und Arbeit), Behren=
ſtraße
4345. Ecke Charlottenſtraße, Unter den Linden 3335.
Der Umzug iſt vorausſichtlich am 25. Juni beendet. Der Betrieb
des Reichswirtſchaftsminiſteriums wird durch die Umgruppierung
der einzelnen Abteilungen nur vorübergehend verzögert. Der
Reichswirtſchaftsminiſter bittet, Beſuche in dieſer Zeit möglichſt
einzuſchränken und, wenn möglich, ſich auf den ſchriftlichen Verkehr
zu beſchränken. Das Reichswirtſchaftsminiſterium und das gleich=
zeitig
vom Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt geleitete Preu=
ßiſche
Miniſterium für Wirtſchaft und Arbeit, das mit dem Umzug
nach demſelben Gebäude am 12. Juni beginnt, iſt unter der
Sammelnummer Merkur A 64351 erreichbar.

Dienstag, 12. Juni 193
ke in Genſ.

Genf, 11. Jum.
Auf der heutigen Schlußſitzung des Hauptausſchuſſes der
rüſtungskonferenz wurden die verſchiedenen Ausſchüſſe einge
die gemäß der Entſchließung vom 8. Juni ihre Arbeiten
Gaf
nehmen ſollen. Konferenzpräſident Henderſon ſtellte zunächſt
daß die in der Entſchließung vorgeſehenen Ausſchüſſe für
Fragen der Durchführungsgarantien des Abkommens, der aul 29 19
rüſtungen und des Waffenhandels bereits früher gebildet woryzu9m
ſeien und jetzt ihre Tätigkeit wieder aufzunehmen hätten. N
dann wurde die Einſetzung des Ausſchuſſes beſchloſſen, der 9 zhr goot..
Frage der regionalen Sicherheitspakte zu behandeln haben mu, zindur in geſtiche.
Als Präſident des Ausſchuſſes wurde der Vizepräſident der
u Mich Dit
rüſtungskonferenz, Politis, einſtimmig gewählt. Dieſem Au
uſetaliſten int 2
werden alle europäiſchen Staaten außer Deutſchland angehöü= mitmachl,
Es zeigte ſich aber ſofort, daß auch innerhalb dieſes europäiſſſt
Gremiums in der Sicherheitsfrage erhebliche Gegenſätze beſtes/.
ſen donmen wek.
Der ungariſche Vertreter, General Tanczos, lehnte die Bei/9 er daß herr 2
ligung Ungarns als Mitglied des Sicherheitskomitees ab.,, / nſannt hat, da.
offenbar nur das alte Regime der Allianzen hier wieder w., zu zeht, ſonder
belebt werden ſolle, ein Syſtem, das mit den Grundgedanken ſ.0 mabeiander
Völkerbundes unvereinbar ſei. Ungarn werde ſich daher w. ſeine große
durch einen Beobachter vertreten laſſen.
-raung, deß Deutl
Auch der italieniſche Delegierte Marcheſe Soragna kündauf uniſche 109 Ll
im Einklang mit der ſchon früher bekanntgewordenen italienifneie Müoh. ſt. Mle.
Haltung an, daß Italien in dieſes wie auch in die anderen Kou/ 79/1fuß hat inöl
nDn Marxismus
tees nur einen Beobachter entſenden werde.

Unter großer Spannung verlas dann die Vertreterin /0!

jn Gegner gefu
lands, Corbett Aſhby, eine kurze Erklärung ihrer Regierungs 1ſc und ſtündlich all
welcher feſtgeſtellt wird, daß England ſich zwar auch im Siger 5n Wien aus wir
heitskomitee durch eine Mitglied vertreten laſſen werde, daßi er 1n Gegner gelt
aber ſeinen eigenen Beitrag zu dem Syſtem regionaler P1.i dlte Behalub.s
tonalſozialismus
ſchon durch den Locarnovertrag geleiſtet habe.
Ja, man gel
Die Erklärung ließ weiter durchblicken, daß auf eine ſinllichen Aus
teiligung Englands an etwa abzuſchließenden ſonſtigen euraü, gen, daß es
iſchen regionalen Pakten nicht gerechnet werden kann.
ſxen begünſti
Der franzöſiſche Delegierte ſuchte in einer kurenife ſich zur Wehr
Rede die Einwände des ungariſchen Delegierten gegen or Ehre erweiſen.
Sicherheitskomitee zu entkräften. Er wiederholte im Sinne e= olſuß wagt es n
letzten Ausführungen Barthous die Verſicherung, daß dieſe mum Er hat ſich in
Organiſation gegen niemand gerichtet ſei und keine Einkreiſſi. fer Gendarmerie
eines oder mehrerer Staaten bezwecke.
Gerlaß herausg
Nach ihm ſprach Litwinow. Er hatte Bedenken dage½ Shutzkorps die
daß die Sicherheitsfrage durch die Bildung eines aus europäiſſeinzu machen, ſobalt
Staaten beſtehenden Ausſchuſſes gewiſſermaßen als eine er d gendwelchen Per
päiſche Frage angeſehen werde. Der Friede ſei kein P ſie
vileg Europas. Er deutete an, daß der Friede amM Wiener Regiert
außerhalb Europas geſtört werden könne. Off iſntnder öſterreicht
bar ein Hinweis auf die Spannungen im Fermtcießerlaß ſollen
Oſten. Er trat neben den regionalen Pakten für einen unirimſill jeder
ſellen Pakt ein, der zur wirkſamen Sicherung des Friedens ruſſer nicht akt
wendig ſei.
ſeinde der Re
Henderſon verſuchte Litwinow zu beruhigen, indem Mie Sorge der Wi
betonte, daß die Aufgabe des Komitees keineswegs begrenzt, Ezbahnen zu ſch
Wenn das Komitee ſich ſpäter die Aufgabe ſtelle, außereuropäie/lagtpoſtener
Pakte zu ſtudieren, dann könnten auch außereuropäiſche Staaukan Südafrika der Fa
an ihm teilnehmen.
unter ſtrengſten
Henderſon ſtellte dann feſt, daß die Bildung des Sicherhe ſe Brücke nach der
ausſchuſſes unter dem Präſidium von Politis einſtimmig, wm
auch mit den Vorbehalten Ungarns und Italiens, gebilligt wu.w. ) ſtagen Herrn D
witung für
Die heute ernannten Ausſchüſſe ſollen ihre Arbeiten in Ex,) Er ſieht doch
beginnen, ſobald ihre Vorſitzenden ſie einberufen. Ferner tean
igen ihn iſt
Henderſon den Mitgliedern des Büros der Konferenz mit, daßchün Schutzhündle=
das
Büro erſt einberufen werde, wenn ſich ein Ergebnis der W2y Seite die na
handlungen über die Rückkehr Deutſchlands abſehen laſſe, D
wenn dieſe Verhandlungen ergebnislos geblieben ſeien. Aus di.=ſ0, M Merreichiſche
ind beim S
Bemerkung Henderſons wird allgemein geſchloſſen, daß er. ., ſchr ausbreitet.
einer verhältnismäßig langen Vertagung der Konferenz rec= /Mllrsdorfer Kon=
Ohne ein Datum für ſeinen Wiederzuſammentritt feſtzuſetzen, 2, fen Dollfuß wil
tagte ſich dann der Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz.
laſſen. Von
*
We Hilfe mehr kom
Der rote Terror in England, der in der letzten Woche gelegae Mk eine Rett
lich der Schwarzhemden=Verſammlung in der Olympia=Halle ge ſgung anzuord
etzte, hat ſich über das Wochenende weiter ausgebreitet. An m. ſ dieſer Abſt
ſchiedenen Stellen Londons wurden fasciſtiſche Verſammlumg
den.

von Kommuniſten überfallen und geſprengt.

EMang für Dr. Ricite Muag.

Die Reichsmuſikkammer veranſtaltete Samstag mittag eine
Geburtstagsfeier für ihren Präſidenten Generalmuſikdirektor
Dr. Richard Strauß, an der als Vertreter des Reichspräſi=
denten
Staatsſekretär Dr. Meißner und als Vertreter der Reichs=
regierung
die Staatsſekretäre Funk und Pfundtner teilnahmen.
Ferner waren u. a. anweſend der Sohn von Richard Strauß, die
Präſidialmitglieder der Reichsmuſikkammer uſw. Staatsſekretär
Funk vom Propagandaminiſterium hielt eine herzliche Glück=
wunſchanſprache
. Er überbrachte ihm ein in Silber gerahmtes
Bild unſeres Führers Adolf Hitler, das die eigenhändige Wid=
mung
trägt: Dem großen deutſchen Komponiſten Richard Strauß
zum 70. Geburtstag in aufrichtiger Verehrung. Adolf Hitler.
Ferner ein Bild des Herrn Reichsminiſters für Volksaufklärung
und Propaganda, Dr. Goebbels, mit eigenhändiger Widmung.
Staatsſekretär Pfundtner vom Reichsinnenminiſterium
überbrachte die Glückwünſche des Herrn Reichspräſidenten und
des von Berlin abweſenden Reichsminiſters Dr. Frick. Er teilte
mit, daß der Reichspräſident Richard Strauß anläßlich ſeines
70. Geburtstages den Adlerſchild des Reiches verliehen und dieſe
höchſte Ehrung des Reiches mit folgendem Glückwunſchſchreiben
begleitet habe:
Sehr geehrter Herr Dr. Strauß!
Zu Ihrem 70. Geburtstage, den Sie am 11. Juni 1934 be=
gehen
, ſpreche ich Ihnen meinen herzlichſten Glückwunſch aus.
Sie blicken an dieſem Tage auf ein Leben voll hohen künſt=
leriſchen
Schaffens zurück, das Sie als Dirigent und Schöpfer
zahlreicher wertvollſter muſikaler Werke in die erſte Reihe der
lebenden deutſchen Tondichter geſtellt und den Ruhm deutſcher
Muſik im In= und Auslande verbreitet und gemehrt hat. So iſt
es mir eine willkommene Pflicht, Ihnen mit meinen Glückwün=
ſchen
den Dank des deutſchen Volkes durch die Verleihung des
Adlerſchildes des Reiches mit der Inſchrift:
Dem Schöpfer und Meiſter deutſcher Muſik zum Ausdruck
zu bringen.
Ich verbinde damit den Wunſch, daß Ihnen noch lange Jahre
künſtleriſchen Schaffens in Geſundheit beſchieden ſein mögen!
Mit freundlichen Grüßen bin ich
Ihr ergebener
gez.) von Hindenburg.
Reichsminiſter Dr. Goebbels hat folgenden Brief geſchrieben:
Sehr verehrter Herr Doktor Strauß!
Mit tiefer Freude und Dankbarkeit übermittle ich Ihnen zu
Ihrem 70. Geburtstag meine herzlichſten Wünſche. Mit mir wird
das ganze deutſche Volk an dieſem Tage ſeines großen ſchaffen=

den Muſikers dankbar gedenken, Sie haben mit Ihren unvergleich=
lichen
Schöpfungen der Tonkunſt Millionen von Menſchen Stun=
den
der Freude und inneren Erbauung bereitet. Ich wünſche, daß
Sie mit dem beglückenden Bewußtſein, Ihrem Volke ewige Werte
geſchenkt zu haben, in jugendlicher Friſche das begonnene Lebens=
werk
vollenden mögen. Nicht zuletzt gilt mein Dank dem Prä=
ſidenten
der Reichsmuſikkammer, der trotz ſeines ſchaffensreichen
Lebens dieſes ſchwere und verantwortungsvolle Amt übernom=
mne
hat und mit zielbewußter Klarheit durchführt.
Mit herzlichſten Grüßen und Glückwünſchen
Ihr Dr. Goebbels.

Das Schreiben des Reichsminiſters Dr. Frick an Richard
Strauß hat folgenden Wortlaut:
Sehr verehrter Herr Doktor Strauß!
Anläßlich Ihres 70. Geburtstages hat der Herr Reichsprä=
ſident
Ihnen in dankbarer Anerkennung Ihrer großen Verdienſte
um die deutſche Tonkunſt den Adlerſchild des Reiches verliehen.
Indem ich Ihnen das Glückwunſchſchreilen des Herrn Reichs=
präſidenten
und den Adlerſchild gleichzeitig zugehen laſſe, iſt es
mir ein Bedürfnis, auch meinerſeits dem Schöpfer und Meiſter
deutſcher Muſik den Ausdruck meiner Verehrung und meine herz=
lichſten
Glückwünſche zu übermitteln. Heil Hitler!
Ihr ſehr ergebener
(gez.) Dr. Frick.
Ruſt an Richard Strauß.
Reichserziehungsminiſter Ruſt hat dem deutſchen Meiſterkom=
poniſten
Dr. Richard Strauß anläßlich ſeines 70. Geburtstags
folgendes Glückwunſchtelegramm geſandt:
Dem anerkannten Meiſter der deutſchen Komponiſten, dem
Führer der deutſchen Muſikerſchaft ſpreche ich zur Vollendung des
ſiebenten Jahrzehnts auf der Höhe ſeines Schaffens meine herz=
lichſten
Glückwünſche aus.
Reichsminiſter Ruſt.
Der Geſchäftsführer der Reichsmuſikkammer, Heinz Ihlert,
überreichte Richard Strauß eine Handſchrift von Richard Wagner
aus deſſen Dresdner Kapellmeiſterzeit und eine Handſchrift von
Wolfgang Amadeus Mozart, die einen Brief an ſeine Konſtanze
darſtellt. Herr Ihlert verlas ſodann eine Glückwunſchadreſſe der
Reichsmuſikkammer und betonte, daß man die beiden erwähnten
Originalſchreiben von Mozart und Wagner als Geburtstags=
geſchenk
für Richard Strauß gewählt habe, weil dieſer in ſeinem
Aufnahmeformular für den Berufsſtand Mozart und Wagner
als ſeine Paten angegeben habe. Dieſe Mitteilung wurde von
allen Anweſenden mit großem Beifall aufgenommen.
Richard Strauß dankte äußerſt gerührt für die ihm erwieſe=
nen
hohen Ehrungen in kurzen Worten und gelobte, im Geiſte

Adolf Hitlers und im Sinne von Dr. Goebbels für die deut!
Muſik und das deutſche Volk weiterhin zu ſchaffen, ſolange ſe
Kräfte ausreichen.
Die überaus eindrucksvolle Feier fand ihren Abſchluß 102 üher Danzigs
der Wiedergabe des Allegros aus dem Streichquartett D=AA ſolieben und g

von Mozart durch das Zernick=Quartett.

M8 ais der
Hiegeitit, He
Ren ich De
Richard Strauß Ehrung in Dresden.
Eie db bieh
Große Liebe und Verehrung der Muſikſtadt Dresden
deichieht es
Richard Strauß kam in einer erhebenden Feier zum Ausdruck,
Nach nicht
Montag mittag aus Anlaß des 70. Geburtstages des Mei/ſ,,
3u ſager
in der Dresdener Staatsoper ſtattfand. Auf der im Stile
EAet
Roſenkavaliers gehaltenen Bühne hatten u. a. Reichsſtatthau.
ie zu jene
Mutſchmann, Miniſterpräſident von Killinger, Volksbildunc: aAys darbietet
miniſter Dr. Hartnacke, Oberbürgermeiſter Zörner, Generalintn. 2an man Muſeer
dant Geheimrat Dr. Adolf und Generalmuſikdirektor Böhm P.e0. aſFriedrichw.
genommen, in ihrer Mitte auf goldenem Seſſel, der Meiſi , hudre Koſthort=
Links laßen zahlreiche Sänger und Sängerinnen der Dresdeis T. M edrückt oder
Oper, die ſonſt auf der Bühne Träger Straußſcher Opernrol., ſi
ſind. Der erkrankte Präſident der Reichstheaterkammer, Lauhſck Rſchſche Auftun.
ich das
ger, hatte als ſeinen Vertreter Kammerſänger Soot entſcſh.
Geheimrat Dr. Adolf begrüßte die Ehrengäſte und dankte dab 9 9ch %, M Nah
Die
Präſidenten der Reichsmuſikkammer, Prof. Dr. Richard S‟ g
eaud Eih
dafür, daß er ſeinen 70. Geburtstag in Dresden verlebe.
eine Uceh
Straußſchen Werke ſeien in Dresden ſtets mit ganz beſono
10 der 9
Liebe gepflegt worden.
Volksbildungsminiſter Dr. Hartnacker ſprach Dr. Strauß. eſſen Peter

Grüße und Wünſche der ſächſiſchen Staatsregierung aus=
Oberbürgermeiſter Zörner überbrachte die Glückwünſche ſ.
SEanoſen
ſei
Stadt Dresden.
das
Der Oberbürgermeiſter überreichte hierbei Dr. Strauh."
ſol
künſtleriſch ausgeführten Ehrenbürgerbrief. Kanmerſchtse
Soot brachte ein Telegramm des Präſidenten der Reichstyeſt..
in Dd f
de
kammer zur Verleſung, in dem mitgeteilt wurde, daß oie
lener
noſſenſchaft deutſcher Bühnenangehöriger Strauß zu ihrem EhudeT.cki) der
lier
mitglied ernannt habe.
Nachdem Vertreter des Perſonals der Over herrliche Be94
M

mengrüße überreicht hatten, brachte Generalmuſikdirektof
Böhm das Gelöbnis zum Ausdruck, daß er, ſolange ihh

künſtleriſche Schickſal der Dresdner Oper anvertraut ſei.
jungen Generation die Straußſchen Werke in würdigſter. Ae
übermitteln wolle. Zum Schluß dankte Dr. Strauß in 9.
ten, herzlichen Worten für die vielen Ehrungen anläßlich le
70. Geburtstages. Den Abſchluß der Feier, die von Votte
Straußſcher Opernmuſik umrahmt war, bildeten ein dreiſte
Sieg=Heil auf den Führer Adolf Hitler und der gemeinſchlle.
ſang des Deutſchland=Liedes.

[ ][  ][ ]

stag, 12. Juni 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 160 Seite 3

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eue Sprengſtoffanſchläge in Oeſterreich.
Hiit erlaß der Wiener Regierung. Bildung von Orkswehren. Einſehung von lokalen Schnellgerichten.
Säuberung der Behörden und Aemker. Unverankwortliche Beſchuldigungen
gegen Deukſchland. Neuer Appell Dollfuß an die Mächke.
* Chaokiſche Zuſtände.
Zahlloſe Akkenkake. Verſtärkter Bahnſchuß.

as Ausland dürfte ſich jetzt wohl allmählich davon über=
zeug
,daß die Verhältniſſe in Oeſterreich un d damit
auch4 sderzeitige Regierungsſyſtem abſolut un=
bouſbar
geworden ſind. Verſchiedene ausländiſche Zeitungen,
diet ſenbar in geiſtiger Abhängigkeit von der Wiener Regierung
ſteic verſuchen zwar, die zahlloſen Sprengſtoffanſchläge den
Nalgit lſozialiſten in die Schuhe zu ſchieben. Die Times, die
die ſ Spiel mitmacht, fügt aber hinzu, daß es wohl zu neuen
Ggha Butndlungen zwiſchen Wien und den Weſt=
M i mmiſte n kommen werde. Falls das richtig iſt, geht daraus doch

ie
inezo
) nun wrvor, daß Herr Dollfuß in vollem Umfange ſeine Ohn=
vit
, m mät erkannt hat, daraus jedoch nicht die erforderlichen Kon=
ſeguezen
zieht, ſondern wie ſchon einmal Rücken=

deuan g bei anderen Staaten ſuchen will. Wir er=
ime
an ſeine große diplomatiſche Aktion, die von der Behaup=
tur
ausging, daß Deutſchland ſich in die öſterreichiſchen Verhält=
giſreinmiſche
und Oeſterreichs Unabhängigkeit beſeitigen wolle.
e kmAktion iſt damals kläglich zuſammengebrochen.
ſollfuß hat inzwiſchen Geſchütze und Maſchinengewehre
eglenden Marxismus eingeſetzt. Er hat ſich damit zwiſchen
we Feuer begeben und muß nun erkennen, daß er in den
Mchuſten Gegner gefunden hat, die nicht davor zurückſchrecken,
gülſt und ſtündlich alle möglichen Anlagen in die Luft zu ſpren=
m
ſon Wien aus wird zwar nur indirekt zugegeben, daß die
ſäyſten Gegner gefunden hat, die nicht davor zurückſcheuen,
uud ie alte Behauptung aufrecht erhalten und wiederholt, daß
tſtionalſozialismus an den chaotiſchen Zuſtänden die Schuld
am Ja, man geht neuerdings wieder ſo weit,
namtlichen Auslaſſungen Deutſchland zu be=
ühtgen
, daß es die Anſchläge auf Eiſenbahn=
zulgen
begünſtige und fördere. Gegen derartige
nuwife ſich zur Wehr ſetzen, hieße dem Syſtem Dollfuß eine be=
nue
Ehre erweiſen. Es iſt im raſchen Abwirtſchaften begriffen.
eugr )allfuß wagt es nicht einmal mehr, die Bundesbahn zu be=
wer
Er hat ſich in Wien hinter einen Schutzwall ſchwer be=
nfſter
Gendarmerie zurückgezogen und gleichzeitig einen
dißerlaß herausgegeben, der allen ſchießluſtigen Elemen=
Schutzkorps die Erlaubnis gibt, von der Schußwaffe Ge=
aru
zu machen, ſobald ſie Grund zu der Annahme haben, daß
om rgendwelchen Perſonen Sabotageakte ausgeführt werden
de Wiener Regierung will nun mit aller Gewalt die Oppo=
ſitnin
der öſterreichiſchen Bevölkerung niederſchlagen. Neben
intchießerlaß ſollen Ortswehren gebildet werden. Außer=
utzoll
jeder ſeine Beſchäftigung verlieren,
üüer nicht aktiv Anteil an der Bekämpfung
eſtſeinde der Regierung nimmt. Augenblicklich iſt
ſaze Sorge der Wiener Regierung darauf konzentriert, die
mbahnen zu ſchützen. Sämtliche Anlagen ſol=
mVachtpoſten
erhalten, genau ſo wie das im Buren=
ehn
Südafrika der Fall war. Auch damals wurden alle Eiſen=
hon
unter ſtrengſten militäriſchen Schutz geſtellt. Dennoch
gne Brücke nach der anderen in die Luft.
rfragen Herrn Dollfuß, wielange er noch die Ver=
uortung
für dieſe Zuſtände zu tragen ge=
Er ſieht doch, daß das ganze öſterreichiſche
oilig egen ihn iſt, daß auf der einen Seite die ſozialdemo=
zuite

Schutzbündler mit Sprengſtoff arbeiten und auf der
em Seite die nationalſozialiſtiſche Idee immer mehr an
luenim öſterreichiſchen Volk gewinnt, und daß auch in der Gen=
rmeie
und beim Schutzkorps der Nationalſozialismus ſich mehr
üphr ausbreitet, ſo daß kürzlich erſt die Wachtmannſchaften
jAllersdorfer Konzentrationslager abgelöſt werden mußten.
rſerr Dollfuß will offenbar Oeſterreich im Bürgerkrieg un=
erehn
laſſen. Von außen wird ihm jedenfalls keine aus=
chwe
Hilfe mehr kommen können. FürOeſterreich gibt
ut eine Rettung, eine allgemeine Volks=
ung
anzuordnen und auf Grund des Ergeb=
dieſer
Abſtimmung dann eine Regierung
den.

DNB. Wien, 11. Juni.
Die Lage in Oeſterreich hat ſich am Sonntag außerordentlich
zugeſpitzt. In den Abendſtunden liefen Meldungen über zahl=
loſe
Attentate ein. In Wien ereigneten ſich verſchiedene An=
ſchläge
. Des weiteren kommen von faſt allen Eiſenbahnlinien in
der Umgebung Wiens ähnliche Meldungen. Auf der Weſtbahn.
auf der Franz=Joſef=Bahn, auf der Oſtbahn, auf der Südbahn,
überall wurden mehr oder weniger größere Eiſenbahnanſchläge
ausgeführt. Nach dem neueſten Lagebericht der Sicherheitspoli=
zei
iſt in der Nacht auf der Trieſter Südbahn=
ſtrecke
bei Steinhaus am Semmering ein neuer
Sprengſtoffanſchlag auf das Bahngleis ber=
übt
worden. Der Eiſenbahnverkehr wurde zunächſt durch Um=
ſteigen
aufrecht erhalten. Der Bahnkörper konnte jedoch in kurzer
Zeit wieder in Ordnung gebracht werden. Der Verkehr wickelt
ſich auf der Südbahnſtrecke wieder normal ab. In den Bun=
desländern
haben ſich ferner im Laufe der letz=
ten
Nacht Sprengſtoffanſchläge ereignet.
Es hat großes Aufſehen erregt, daß Bundeskanzler Dr.
Dollfuß und Vizekanzler Starhemberg ihr Erſcheinen an einer
Feier der oſtmärkiſchen Sturmſcharen in Krembs abgeſagt hatten.
Im Innsbrucker Rundfunk wurde am Sonntag folgende
Mitteilung des Innsbrucker Brigadekommandos im Einverneh=
men
mit der Tiroler Landesregierung verbreitet:
Es tritt ſofort ein verſtärkter Bahnſicherungsdienſt ein an
dem auch Wachpatrouillen des Bundesheeres mitwirken. Dieſe
Patrouillen haben den Auftrag zum rückſichtsloſen Waffen=
gebrauch
gegen Saboteure.
Wie man hierzu erfährt, erfolgte dieſe Maßnahme im Zu=
ſammenhang
mit den letzten Anſchlägen auf Strecken in Oeſter=
reich
. In ganz Tirol werden die Bahnen von Patrouillen, die
vom Bundesheer, dem Schutzkorps und anderen Verbänden ge=
ſtellt
werden, ſtreng bewacht. Auf jedem Kilometer ſteht ein
Poſten. Die für dieſen außerordentlichen Bahnſchutz aufgeſtellten
Wachmannſchaften haben die ſtrengſte Anweiſung, gegen alle Per=
ſonen
vorzugehen, die ſich des Verſuchs eines Anſchlages auf die
Eiſenbahn verdächtig machen.
Außerordenklicher Miniſterrak beſchließt Abwehr=
maßnahmen
.
Am Sonntag nachmittag trat ein außerordentlicher Miniſter=
rat
zuſammen, der ſich mit den Anſchlägen der beiden letzten
Tage und den zu treffenden Abwehrmaßnahmen befaßte und
einen Aufruf an das öſterreichiſche Volk beſchloß.
Darin wird davon ausgegangen, daß der Fremdenverkehr
in dieſem Jahre dank der Werbetätigkeit der Regierungsſtellen
einen außerordentlichen Aufſchwung verheiße. Nun hätte in den
letzten Tagen neuerdings eine planmäßige Terroraktion durch
Sprengſtoff=Anſchläge auch auf verſchiedene Strecken der Bundes=
bahn
eingeſetzt mit dem offenſichtlichen Ziel, die Fremden von
dem Beſuch Oeſterreichs abzuſchrecken. Es lägen Anzeichen dafür
vor, daß die Aktion von einer einheitlichen Stelle aus geleitet
werde."
In dem Aufruf wird auf die wirtſchaftlichen Schäden hin=
gewieſen
, die durch dieſe Anſchläge entſtehen könnten. Als
Gegenmaßnahme kündigt die Regierung an, daß in jeder Ge=
meinde
eine freiwillige Ortswehr errichtet werden
ſoll welche den Organen der öffentlichen Sicher=
heit
unterſtellt ſein werde. Die Aufgabe der Ortswehr
werde die Aufdeckung von vorbereitenden Handlungen zu Terror=
Akten, weiter die Aufdeckung von Waffen= und Sprengmittel=
Vorräten, und die Aufklärung bereits erfolgter verbrecheriſcher
Anſchläge ſein. Darüber hinaus werde die Bundesregierung
die Belohnungen für Anzeigen, die zur Aufdeckung
von Verbrechen führen, erhöhen.
Die Bundesregierung ſei entſchloſſen, heißt es in dem Auf=
ruf
weiter, die Oeffentlichkeit über alles, was ſich etwa noch er=
eignen
ſollte, rückhaltlos aufzuklären. In kürzeſter Zeit ſollen
geſetzliche Vorſchriften erlaſſen werden, die die Möglichkeit bieten,
dem neuartigen Verbrechertum mit ſtrenger Beſtrafung unter
Umſtänden durch Einſetzung von Schnellgerichten
und Anwendung der Todesſtrafe entſchieden entgegen=

zutreten. Von dieſer Möglichkeit werde unerbittlich Gebrauch
gemacht werden.
Die Regierung richtet ſchließlich einen Appell an die Be=
völkerung
, mit Rückſicht auf den Ernſt der Lage und die Trag=
weite
der Anſchläge die Sicherheitsbehörden und die Gerichte
tatkräftig zu unterſtützen.
Einzelheiten der Abwehrmaßnahmen.
Ueber die Abwehrmaßnahmen werden nunmehr Einzelheiten
bekannt. Die Regierung beabſichtigt, Selbſthilfemaßnahmen der
Bevölkerung im ganzen Lande zu organiſieren, um den Abwehr=
kampf
gegen die zahlreichen Anſchläge der letzten Tage in ein
einheitliches Syſtem zu faſſen. In allen Städten und
Dörfern ſollen jetzt freiwillige Ortswehren der
Bevölkerung organiſiert werden, denen nach der Kund=
gebung
der Regierung uneingeſchränkte Befugniſſe
eingeräumt werden. Die Mitglieder der freiwilligen Ortswehren
ſollen den Charakter von ſtaatlichen Organen erhal=
ten
. Ferner ſollen die Wehrformationen in den Ab=
wehrkampf
eingeſchaltet werden. Sie ſollen das Recht
erhalten, überall verläßliche Leute namhaft zu machen,
die zur Abwehr der Terrorakte herangezogen werden
können.
Während bisher alle Standgerichtsfälle zuerſt dem Stand=
gericht
beim Landesgericht Wien angezeigt werden mußten, ſol=
len
jetzt lokale Schnellgerichte eingerichtet werden. Die
Todesſtrafe ſoll in Zukunft nicht nur im ſtandgerichtlichen Ver=
fahren
, ſondern auch im ordentlichen Verfahren ver=
hängt
werden können. Weiter plant die Regierung eine groß=
zügige
Säuberungsaktion der Behörden und
Aemter von allen unzuverläſſigen Elementen.
Die Regierung hofft, ſo den Terror wirkungsvoll bekämpfen zu
können. Aus den offiziellen Mitteilungen ergibt ſich der über=
einſtimmende
Eindruck, daß die Regierung ſich mit allen Kräften
bemüht, die volle Verantwortung und die Beteiligung der
Nationalſozialiſten an den Bombenanſchlägen der letzten Tage
nachzuweiſen.
Maſſenenklaſſungen nakionalſozialiſtiſcher Beamken.
In der Steiermark ſind 68 Beamte, ſowohl Bundesbeamte
wie Profeſſorne, Bundesbahnbeamte uſw., als auch Land= und
Gemeindebeamte wegen ihrer nationalſozialiſtiſchen Betätigung
friſtlos entlaſſen worden. Wie der Landeshauptmann= Stell=
vertreter
von der niederöſterreichiſchen Heimwehr, von Baar,
in einer vaterländiſchen Verſammlung in Abbs u. a. ankündigte,
werden in der Steiermark noch weitere 150 Beamte aus dem=
ſelben
Grunde demnächſt entlaſſen werden.
Gipfelleiſtung der Rüſtung.
102 Milliarden Fr. für franzöſiſche Heereszwecke.
Der ſozialiſtiſche Popoulaire hat einmal nachgerechnet,
welche Beträge Frankreich in den letzten Jahren in ſeine Rüſtung
hineingeſteckt hat. Er hat mit dem Jahre 1928 begonnen und in
der Aufrechnung auch die bisher bewilligten Ausgaben für 1934
mithineinbezogen. Die Tabelle ſchließt mit einer Summe von
102 Milliarden Franken ab, für die Frankreich in den letzten
fünf Jahren alle möglichen modernen Waffen angeſchafft und ſich
eine enorme Verteidigungsanlage un ſeiner Oſtgrenze errich=
tet
hat.
Es wäre falſch, dieſe 102 Milliarden auf den Goldwert um=
zurechnen
, denn Frankreich bezieht nur einen geringen Teil
ſeiner Rohſtoffe aus dem Ausland. Den größten Teil der Mate=
rialien
, die für die Waffenherſtellung erforderlich ſind beſitzt
es ſelbſt oder kann es aus ſeinen Kolonien beziehen. Im Be=
reich
des franzöſiſchen Staates gilt aber der Papierfranken. Er
gilt auch für die Entlöhnung der Arbeiter in den Waffen= und
Munitionsfabriken. Frankreich kann alſo, wenn man den Gold=
betrag
zugrundelegt, für die Goldſumme weſentlich mehr anfer=
tigen
als andere Länder, die noch eine Goldwährung beſitzen,
aber auf die ausländiſche Einfuhr angewieſen ſind. Außerdem
beſteht in Frankreich die allgemeine Wehrpflicht. Der franzöſiſche
Soldat erhält nur ein geringfügiges Taſchengeld zum Unter=
ſchied
von den Söldnern anderer Staaten, die reguläre Monats=
gehälter
beziehen. Auch hier ſind für Frankreich gewaltige Sum=
men
frei, die es in ſeine Aufrüſtung hineinſtecken kann. Wir
dürfen wohl ſagen, daß die Ausgabe von 102 Milliarden in
wenigen Jahren eine Gipfelleiſtung der Aufrüſtung darſtellt und
alles in den Schatten rückt, was bisher über den Stand der
franzöſiſchen Rüſtung bekannt geworden iſt. Dieſe Ausgaben,
die wohlgemerkt mitten im Frieden vorgenommen werden, laſſen
ſich in der Tat mit dem Aufwand vergleichen, der mindeſtens
in den erſten Kriegsjahren notwendig war, um die alliierten
Heere auszurüſten und aufzufüllen.

s Erlebnis des Jüngſten Gerichls
Ueber Danzigs größten Kunſtſchatz iſt ſchon viel geſagt
0 gſchrieben und gedeutelt worden, nämlich das leuchtende
19as uns aus dem Halbdunkel, dem Dämmer der Marien=
ſchentgegentritt
, Hans Memlings wunderreiches Jüngſtes
ſerst; Wenn ich aber an dieſer Stelle das Wort ergreife, um
nehuweite und weiteſte Kreiſe auf dieſes Werk aufmerkſam zu
NcN ſo geſchieht es in dem Bewußtſein, daß es gut iſt, den
ſene die noch nicht von der Bedeutung jenes ſo recht durch=
Ug: ſind, zu ſagen, um was es ſich handelt, und daß nie=
Nam) der unſer deutſches Danzig aufſucht verſäumen möge,
her öchritte zu jener Stätte zu lenken, die ihm ſo außer=
emchliches
darbietet.
Am man Muſeen durchwandert, die, wie etwa das Ber=
eisſai
ſer=Friedrich=Muſeum oder die Dresdener Galerie oder
r 70 Louvre Koſtbarkeiten unermeßlich aufweiſen, ſo wird
an iſt erdrückt oder berauſcht von der Fülle der Geſichte, die
ch gut vor uns auftun. Anders in der Danziger Marienkirche,
2 nſich ſchließlich das ganze Intereſſe auf jenes vielgeſtaltige
id keinigt, im Rahmen einer Umgebung, die ſo ganz außer=
ewſchlich
iſt. Die mit zwingender Gewalt alle Sinne aufs
BiE anſpannt, keine Abirrung zuläßt und das ganze ſo zu
NenErlebnis ungewöhnlicher Art macht.
anno 1473 der Danziger Paul Beneke vor der engliſchen
uſt it ſeinem Peter von Danzig, eine Karawelle, ein eng=
ſchSSchiff
kaperte, das unter der Flagge Burgunds unter
yM eines Franzoſen ſegelte, da ahnte er noch nicht, welch
ce Beſitz in ſeine Hände gekommen war, nämlich unter
2Eh auch das koſtbare Memling=Bild, das ſchließlich nach
Al gehen ſollte. Danzig lag damals im Krieg mit dem
dochen Albion und ſo geſchah es nach allem durchaus recht=
AERweiſe, daß jener Schatz nach dem Nordiſchen Venedig
a 90 in der Marienkirche geborgen wurde. Erſt Napoleon
e horbehalten, im Jahre 1807 das Bild zu entführen, das
WeFimn Kriegen, die uns die Freiheit brachten, wieder nach
Preni zurückgeführt wurde, und zwar nach Berlin, wo man
b erdenkliche Mühe gab, um Memlings unſterbliches
Selaik ſich zu retten. Aber ſchließlich gelang es vor allem den
De Rdienten Oberpräſidenten der Oſtmark, dem unvergeſſenen
Due cuen, Danzig wieder in den Beſitz ſeiner Koſtbarkeit zu
eBeß we es in ſeiner Iſoliertheit, losgelöſt von tauſend ande=
Ihen, jahraus, jahrein von den meiſten, die gen Oſtland
fahnz bewundert wird.
das Jüngſte Gericht ſo eindringlich und ſo bewun=
DEaßwürdig macht, iſt die faſt beiſpielloſe Lebendigkeit ſeiner
Due Mur gsweife, die ſorgfältige Durcharbeitung aller Einzel=

Neuer Inkendank der
Berliner Volksbühne.

Bernhard Graf Solms,
der bisherige Intendant
des Friedrich=Theaters in
Deſſau, wurde als Inten=
dant
an die Volksbühne
am Horſt=Weſſel=Platz be=
rufen
.

heiten, die leuchtende Farbengebung, vor allem die einheitliche,
großartige Durchführung des Geſamtſtofſes ſo gigantiſcher Art.
Der thronende Chriſtus mit der Weltkugel, der Engeln und
Apoſteln. Die Geſtalt des Erzengels Michael, die Erweckung der
Abgeſchiedenen. Die Sonderung in Gut und Böſe, in einer Fülle
von Geſtalt, faſt jede eine Perſönlichkeit für ſich. Eine erſchüt=
terndere
Darſtellung menſchlicher Schickſale iſt wohl nur ganz
ſelten in ſolcher Eindringlichkeit erfolgt, wie hier in dieſem
Triptychon, das ein ſo geſchloſſenes Ganzes bildet und das bei
geſchloſſenen Flügeln, auf denen unter den ragenden Geſtalten
der Madonna und des Heiligen Georg die knieenden Figuren
der Stifter angebracht ſind, nicht ahnen läßt, welche Fülle der
Geſichte ſich dahinter verbirgt.
Eine ſtille Stunde der Weihe, zumal demjenigen, dem es
vergönnt iſt, einſam und unbeſchwert von überflüſſigen Erläu=
terungen
ſich in dieſes einzigartige, erlebnisreiche Werk zu ver=
tiefen
, das auch dann uns durchdringt, wenn der Alltag uns
wieder umfängt. Später. Denn vorläufig ſind wir ja noch in
Danzig, das noch ſoviel des reizvollen und köſtlichen darbietet.
Stimmungen, eigenwillige Bauten, Lichter und Farben Kunſt=
werke
, deren keines allerdings einen ſo unauslöſchlichen Eindruck
zu erwvecken vermag, wie, im Dämmer von St. Marien, das
Ludwig Heilbronn.
Jüngſte Gericht.

Im Juniheft der Monatsſchrift Atlantis iſt um das Thema
Wege und Straßen eine Anzahl von Aufſätzen gruppiert. Den
Leitaufſatz hat Eugen Dieſel geſchrieben. Dieſel, der durch ſein
Land der Deutſchen als feinſinniger Deuter der Landſchaft be=
kannt
geworden iſt, ſchildert die Geſchichte der Straße im Zuſam=
menhang
mit dem Werden der Kultur. Er zeigt uns, wie auch
jenes Band, das uns von Stadt zu Stadt, von Land zu Land,
von Volk zu Volk führt, ſein eigentümliches Gepräge hat, daß
die Straßen Englands anders als die Frankreichs ausſehen, daß
der ſtille, verträumte Weg ſeinen beſonderen Charakter gegen=
über
der geraden und klar geformten Autoſtraße hat. Peter Gan
plaudert von dem Leben der Straße, von ihren Menſchen und
ihren Spielen, während Klaus Macher von einer Trampfahrt
durch Deutſchland berichtet. Lotte Reiniger gibt in 30 entzücken=
den
Scherenſchnitten eine Geſchichte des Fahrzeugs. Schöne Photo=
graphien
von Schweizer Alpenſtraßen und Straßenbilder aus
Italien runden den Abſchnitt harmoniſch ab. Aus dem übrigen
Inhalt wollen wir, nur die Skizze Vom Reiten Richard von
Schaukals, des öſterreichiſchen Dichters, der im Mai ſeinen 60.
Geburtstag feierte, nennen und daneben auf die vielen ſchönen
Fotos, die auch diesmal das Heft ſchmücken, hinweiſen.
*
Das Land der Griechen. Fahrten in Hellas. Von Wilhelm
Hauſenſtein. 160 Seiten mit 33 Bildſeiten in Kupfer=
tiefdruck
. Preis Ganzleinen 4.50 RM. Societäts=Verlag,
Frankfurt a. M. 1934.
Die Begegnung mit Griechenland gehört zum unveräußerlichen
Beſtand der deutſchen Bildung. Hauſenſtein unterſtreicht
immer wieder dieſen Zuſammenhang. Nicht zufällig iſt das Buch
dem deutſchen Maler Karl Rottmann gewidmet, deſſen grie=
chiſche
Landſchaften einen ſchlechthin gültigen und für die Seh=
weiſe
von Hauſenſtein ſelbſt charakteriſtiſchen Hinweis erfahren.
Dieſer Prolog, der einen tiefen Einblick in die karge und groß=
artige
Natur des griechiſchen Lebensbereiches gewährt, ſetzt ſich
unmittelbar in der Schilderung des gegenwärtigen Landes fort.
Auch hier klingt die Geſchichte nur ſo weit an, als ſie zum Be=
ſtandteil
des Landſchaftlichen geworden iſt. Hauſenſtein
ſchreibt aus dem lebhaften Eindruck der erſten Begegnung heraus,
und er verſucht dieſen Eindruck ſo klar als irgend möglich gegen
nur rein hiſtoriſch gewußte oder archäologiſch bedeutſame Tat=
ſachen
abzugrenzen. Dem Leſer wird alſo nicht mehr zugemutet,
als er zu leiſten vermag. Gerade dieſe Beſchränkung macht das
Buch zu einem beſonders glücklichen und eindringlichen Führer
in die helleniſche Welt.
*
* Goldmanns Abenteurer=Romane. Bücher ſpannender Unter=
haltung
ohne literariſche Anſprüche, ſind immer willkommen für
Reiſe oder ſonſt Stunden, die es nicht geſtatten, ſich geiſti,
tieft zu beſchäftigen. Es liegen vor Das Silberſchiff von
Kapitän Dingel, ein Seefahrtabenteuer. Die Stadt im Meer
von H. Stacpoole, und Duell mit Diamanten von Heinrich L.
Rumpff. Romane von Gaunern und Hochſtaplern, von betrogenen
Betrügern ohne andere Tendenz und Abſicht, als eben unterhal=
tend
ſein zu wollen; das gelingt dieſen Büchern.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 160

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

* Im Schakten aunlands.

Franzöſiſch=jugoſlawiſche Ausſprache.

Litwinow kann mit den Ergebniſſen ſeines Genfer Beſuchs
zufrieden ſein. Zwar hat er ſich mit ſeinem Vorſchlag einer
dauernden Friedenskommiſſion eine unverblümte Abſage geholt.
Aber ſonſt hat er alle ſeine Abſichten zur ſtärkeren Untermaue=
rung
der diplomatiſchen Stellung Rußlands erreicht. Mit der
Unterſtützung Frankreichs iſt es ihm vor allem gelungen, die
diplomatiſchen Beziehungen mit der Kleinen Entente wieder=
herzuſtellen
. Die Tſchechoſlowakei und Rumänien haben d.n
dazu erforderlichen Notenwechſel bereits vollzogen, wobei Rumä=
nien
noch den beſonderen Erfolg zu verzeichnen hat, daß damit
der beſſarabiſche Streitapfel verſchwindet. Rußland hat ſich mit
dem beſtehenden Zuſtand einverſtanden erklärt, hat alſo damit,
was es früher ablehnte, die rumäniſche Grenzen anerkannt
gewiß nicht um der ſchönen Augen Barthous willen, ſondern
in der ſehr nüchternen Erwägung, daß der Verzicht auf das
vorläufig doch verlorene Beſſarabien mehr als ausgeglichen
wird durch die europäiſche Stellung, die Litwinow im Rahmen
des ruſſiſch=franzöſiſchen Bündnisſyſtems zu erobern gedenkt.
Nur die Jugoſlawen haben ſich bisher noch zu=
rückgehalten
. Sie haben zwar grundſätzlich ebenfalls keine
Bedenken gegen die Neuanknüpfung der Fäden nach Moskau,
aber ſie ſehen doch nicht ohne Sorge die Entwicklung, die für ſie
daraus entſtehen kann. Deshalb iſt der jugoſlawiſche
Außenminiſter erſt einmal nach Paris gefahren,
wo man offenbar die Beſorgniſſe zerſtreuen
will, die bei ihm und vor allem beim König
Alexander noch beſtehen. Denn die Abſichten des fran=
zöſiſch
=ruſſiſchen Militärbündniſſes treten ja immer deutlicher
in Erſcheinung und dieſes Bündnis ſoll dann mit Hilſe
ineinandergreifender Regionalpakte über die ganzen Bundes=
genoſſen
Frankreichs ausgedehnt werden zu einem möglichſt eng=
maſchigen
Netz, das ſich über ganz Europa legt. Aber Frankreich
hat ja nicht nur Freunde in Europa. Die Drohung richtet ſich
auch nicht allein gegen Deutſchland. Und gerade Jugoſlawien iſt
in erſter Linie in Gefahr, durch dieſes Bündnisſyſtem in Gegen=
ſatz
zu ſeinem Nachbar zu geraten. Kein Wunder, daß deshalb

Herr Jeftitſch, ehe er ſich auf einen ſolch gefährlichen Weg be=
gibt
, ſich erſt in Paris beruhigen laſſen möchte. Vor allem wiro
er verſuchen, ſich Sicherheiten zu verſchaffen dagegen, daß Jugo=
ſlawien
aus dem politiſchen Zuſammengehen wirtſchaftliche
Nackenſchläge erhält und er wird ſich daher gerade auf dieſem
Gebiet die volle Freiheit des Handelns vorbehalten wollen wo=
bei
es freilich fraglich bleibt, ob ihm ſo weitgehende Zuſagen
gemacht werden können, weil damit ja der eigentliche Sinn des
ganzen ruſſiſchen Spiels zerſtört werden könnte.

Erſte Ausſprache zwiſchen Jefkitſch und Barthou.

Paris, 11. Juni.
Der ſüdſlawiſche Außenminiſter Jeftitſch ſtattete am Montag
vormittag Außenminiſter Barthou einen erſten kurzen Beſuh ab.
Beide begaben ſich hierauf zu Miniſterpräſident Doumergue. Jef=
titſch
hatte vor dem Frühſtück, das Außenminiſter Barthou zu
ſeinen Ehren am Quai d’Orſay veranſtaltete, auch eine kurze Be=
ſprechung
mit Kriegsminiſter Marſchall Pétain.
Die eigentliche Ausſprache begann im Anſchluß an das Früh=
ſtück
. Sie hat ſich, wie von gut unterrichteter Seite verlautet,
auf den Balkanpakt und ſeine Erweiterung durch den etwaigen
Beitritt Bulgariens, auf die Lage in Mitteleuropa und die Frage
der Wiederherſtellung der Habsburgiſchen Monarchie erſtreckt. Be=
ſondere
Beachtung dürften bei den Beſprechungen Barthous mit
Jeftitſch die italieniſche Politik in Mitteleuropa,
die Frage der italieniſch=öſterreichiſch=ungariſchen Wirtſchaftsab=
kommen
und die italieniſch=ſüdſlawiſchen Be=
ziehungen
finden.

Kommuniſtiſche Propaganda in der engliſchen
Wehrmachk.
DNB. London, 11. Juni.
Das konſervative Unterhausmitglied Generalmajor Sir Alfred
Knox fragte am Montag den Staatsſekretär für Auswärtige An=
gelenheiten
, ob ihm bekannt ſei, daß die Dritte Internationale
von Moskau augenblicklich aufrühreriſche Propaganda unter den
britiſchen Truppen unternehme und welche Aktion dagegen ge=
plant
ſei.

A S

chter ſeit

Der Sekretär des Kriegsamts Sir Duff Coover erwiderte, / HMM MN 2
Antwort auf den erſten Teil der Anfrage laute bejahend
würde nicht im öffentlichen Intereſſe liegen, die verfügbaren 5
formationen zu veröffentlichen. Eine Aktion könne nur unttt
nommen werden, wenn genügend Beweismaterial dafür ven
ur Aadt
handen ſei, daß ein Bruch des Geſetzes ſtattgefunden habe.
gie Nel
Knox gab ſich mit dieſer Antwort jedoch nicht zufrieden.
betonte, daß Agitationsmaterial der Dritten Internationale
zuchführung 2
täglichen Umlauf unter den Truppen ſei, und forderte das Foresy
He e
Office auf, gegen die ruſſiſche Regierung, ohne deren Zuſtimmum
die kommuniſtiſche Internationale keinen Tag beſtehen könne, mu 00l %
zugehen.
Naebe
Duff Cooper erklärte, der Generalſtaatsanwalt habe ſchon
i Verdäidt.
einiger Zeit dargelegt, daß die augenblicklich im Parlament
örterte Vorlage zur Erleichterung der Bekämpfung ſtaatsfeinocroiſt Me ſu
9.M Der
licher Umtriebe den Behörden es ermöglichen würde, gegenüüen
dieite 3
den Leuten, die dieſes Material in Umlauf ſetzten, wirkſamer rwusl n wer
zugehen. Die Vorlage hat, wie bei dieſer Gelegenheit zu
den Nebe
wähnen iſt, in der britiſchen Oeffentlichkeit ſtarke Widerſtäro
zndigen Ortsbt
gefunden, vor allem die Erweiterung der Befugniſſe zur 2M
nahme von Hausſuchungen und Verhaftungen.
eait zubichle, Die
tnis 3u
Auf eine Frage eines Mitgliedes der Arbeiteroppoſition, uwr0 9
es für die Regierung nicht möglich ſein würde, eine Erklärrusd ! 9 Po
zu veröffentlichen, in der dargelegt werde, ob nach Anſicht
britiſchen Rgierung die deutſche Regierung den Vertrag ru
Verſailles beobachtet habe oder nicht, erwiderte Simon, dies
zufſetädldie
eine Frage, die Erwägung erfordere.

Kultus,
Dardanellenfrage nicht akknell?
Hitlergruß; hie
In der gleichen Sitzung brachte ein Abgeordneter zur Sprau= Anſchluß an die
2ASe
daß die Türkei gewünſcht habe, gewiſſe Abmachungen des Frien Szſugl
heamten un
densvertrages von Lauſanne, die ſich auf die Dardanellenbeferi/
rte W
M A
gung beziehen, abgeändert zu wiſſen. Der Staatsſekretär
in alter Zeit in
Auswärtigen erklärte, im Verlaufe der Beſprechungen, die A a dien und zu Mirs
vor kurzem in Genf hatte, habe ihm der türkiſche Miniſter 5
Aeußern erklärt, daß unter den derzeitigen Umſtänden die 44 Mu0 Weſſceſe!
kiſche Regierung nicht die Abſicht habe, dieſe Angelegenheit m
ter zu verfolgen.

* Dr Reigsbun

Statt Karten.
Am 4. Juni verſchied an einem Herzſchlag
in Berlin mein über alles geliebter Mann,
unſer treubeſorgter Vater, Schwiegervater,
Großvater, Bruder, Schwager und Onkel

Philipp Kopp
Oberreallehrer i. R.
In tiefer Trauer:
Katharine Kopp, geb. Gerhardt

Familie Dieter, Groß=Gerau
Familie Möll, Berlin=Lichtenrade.
Darmſtadt, den 12. Juni 1934.
Teichhausſtraße 53
Die Einäſcherung fand in aller Stille
ſtatt. Von Beileidsbeſuchen bitten wir
abzuſehen.

Dankſagung.
Allen, die beim Heimgange meines Mannes,
unſeres Vaters, Großvaters und Schwieger=
vaters

Herrn Peter Wißmüller

Lehrer i. R.
in aufrichtiger Teilnahme unſerer gedachten,
ſagen wir auf dieſem Wege herzlichſten
Dank.
Mina Wißmüller,
Margarete Wißmüller
Theodor Wißmüller
Georg und Frieda Wißmüller.

Darmſtadt, Groß=Zimmern, Nieder= Beer=
bach
, Michelſtadt, den 10. Juni 1934.

Mein!

Eussbett gehört in Ihre Schube!

Sollen sich andere Tag um Tag quälen,
sollen andere erleben, daß die Füße eines
Tages nicht mehr mitmachen.
Sie wählen Fußbett:

1. Weil Sie an die Zukunft denken, weil
Sie leistungsfähig bleiben wollen und
müssen!
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den Fuß ist, also nicht hart wie
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Gegenteil weich und elastisch, Er.
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tausendfach
bewährt hat!
Versäumen Sie daher nicht, sich am 12. u.
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Spezialisten kostenlos und ganz unverbind-
lich
dieses Wunder im Schuh vorführen
(6476b
und anprobieren zu lassen.

Darmstadt

12 Zimmm mmabeit mit
abzugeben gesmuie gegenwärtig
jeter
etwas Hilfe uds bezei

Dem Allmächtigen hat es gefallen meinen geliebten Mann, unſeren ſeelenguten Onkel, Groß=
onkel
, Großvater, Urgroßonkel

Hermann Müller

Profeſſor, Direktor i. R. an der Adolf Hitler=Baugewerbeſchule
am 7. Juni 1934 im Alter von 93 Jahren zu ſich zu nehmen. Auf Wunſch des Verſtorbenen
fand die Einäſcherung in aller Stille ſiatt.
Die Leidtragenden:

Haushalt wrd Folsgenoſſen
tſonders wert
mittags. Mih4.
Geſchäftsſtellet 4Zuts und Schl
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Beiſpiel:
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Kell., diebesſiüugiteis, aber ver
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miet. geſ. Ang=
A. 6t a. Geſch.-Cſch veru

Frau Emma Müller, geb. Zeller

Maria Jochheim, geb. Külz, Witwe
von Dr. Ing. Hermann Jochheim
und Frau Elfriede, geb. Loſſen
Mathilde Jochheim, Lehrerin
Gertrud Jochheim, stud. med.
Lina Siebert

Hermalina Becker, geb. Martin, Witwe von
Dr. Theophil Becker, Generaloberarzi a. D.
Dr. Georg Jochheim, Landgerichtsrat Lotte Becker, geb. Merkel, Witwevon Dr. Ing.
Franz Theophil Becker
Anne=Marie Wagner, geb. Becker
Hermann Theophil Becker,Offiziersanwärter
Ernſt Kühn, Apotheker
Erika Schimpf, geb. Kühn
Hans Wagner, Dr. Ing.
Friedrich Schimpf, Dipl.=Ing.
Karſten Schimpf, Hans=Hellmuth Wagner
Hans=Martin Becker, Helga=Johanna Schimpf
Paul=Hermann Wagner.

me ver
delte
Kleiner hell.?
äilder auf Ga
Lagerim gordneten H.
Alle, die beſonders
Faum
umte Tankſtelle,
ſchrift
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Ang. A. 63 6
raße mit geord
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Im Auftrag der Verſtorbenen:
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Emmerich, Rechnungsdirektor i. R.
Darmſtadt, den 11. Juni 1934.
Die Einäſcherung findet am Mittwoch, 13.ds.
Mts. ,nachm.3Uhr aufdemWaldfriedhof ſtatt

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[ ][  ][ ]

*

estag, 12. Juni 1934

das der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 12. Juni 1934.
der Skaafsminiſter. Perſonalamk.
Die Nebentätigkeit der Beamten.
m Durchführung der Beſtimmungen in Kapitel IV des Ge=
zur
Aenderung von Vorſchriften auf dem Gebiet des allge=
Beamten=, des Beſoldungs= und des Verſorgungsrechts

Juni 1933 wurde bei einzelnen Beamten uſw. die weitere
mſbang ihrer ſeitherigen Nebentätigkeit nur unter der Be=
fmng
genehmigt, daß ſie einen Teil der ihnen hieraus zu=
ßeuwen
Vergütung als Spende zur Förderung der nationalen
zuſht oder für das Winterhilfswerk abführen. Nachdem vom
gr 1 1934 an den Beamten, Angeſtellten und Arbeitern Spen=
da
mir dieſe Zwecke an den Gehalts= und Lohnbezügen nicht mehr
e5 wha lten werden, beſtimme ich hiermit, daß von dieſem Tage an
düſor den Nebenvergütungen abzuliefernden Beträge nunmehr
dsnutändigen Ortsgruppe der NS. Volkswohlfahrt zuzuweiſen

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 160 Seite 5

Tſch empfehle, die in Betracht kommenden Beamten pp. hier=
vann
Kenntnis zu ſetzen und denſelben aufzugeben, Ihnen am
Sichſſe des Rechnungsjahres die Ablieferung nachzuweiſen.
Jung.

Hitlergruß; hier: Dienſtgruß der Forſtbeamten.
m. Anſchluß an die Ausſchreiben hat der Herr Staatsminiſter
nutſerfügung vom 25. Mai 1934 zu Nr. P. A. I. 8161 den heſſi=
hien
Forſtbeamten und deren Anwärtern geſtattet, beim deutſchen
huudie Worte Weidmannsheil zu gebrauchen, um die
in alter Zeit in der deutſchen Jägerei üblich geweſene Sitte
zur qalten und zu pflegen.
Noko=Wektbewerb des Reichsbundes volkskum
und Heimal.
Der Reichsbund Volkstum und Heimat veranſtaltet in Zu=
henarbeit
mit dem Reichsverband der Amateur= Photographen=
enie
gegenwärtig einen Photo=Wettbewerb zur Feſtſtellung be=
durdes
bezeichneter Fälle der Verſchandelung des Heimatbildes.
Alke Volksgenoſſen können ſich an dem Photo=Wettbewerb betei=
he
Beſonders wertvoll iſt es, wenn in Beiſpiel und Gegenbei=
üfel
butes und Schlechtes im Bild gegenübergeſtellt werden. Je
mfilliger die Vergleichsmöglichkeit ſolcher Gegenüberſtellungen
iſt, ſto beſſer wird der Zweck erreicht:
IIs Beiſpiel: Ein durch Markenſchilder nicht verunſtalteter
Laßp mit guter Inſchrift aus einzelnen, auf den Putzgrund ge=
ſetm
Buchſtaben.
egenbeiſpiel: Möglichſt ein Laden in einem Hauſe gleichen
Chlukters, aber verunſtaltet durch die Häufung der Blechſchilder,
dungein ungeſchicktes Firmenſchild, das auf die Gliederung des
Bchut keine Rückſicht nimmt.
icht verunſtalteter Ortseingang, frei von Reklame, und durch
Klemt Reklt
e verſchandelter Ortseingang oder wild aufgeſtellte Hin=
vershilder
auf Gaſtſtätten, Tankſtellen uſw. und vernünftige Ta=
427
geordneten Hinweiſen auf Gaſtſtätten uſw.
, ſchlechte
ikelle, die beſonders durch Schilderhäufung verunziert iſt, und
FAl gun gformte Tankſtelle, die möglichſt nur durch Hausfarbenanſtrich
infache Aufſchrift am Zapfſtänder auf die Firwa hinweiſt.
Rftsſtraße mit geordneten Firmenſchildern. Geſchäftsſtraße mit
windngebrachter Reklame uſw.
Bilder müſſen bis zum 30. Juli 1934 an die Reichsführung
ſeichsbundes Volkstum und Heimat, Berlin NW. 40. Her=
ſtraße
4, eingeſandt werden.
Ein guter alter Darmſtädter. Friedrich Nahrgang feiert
ſentbei guter Geſundheit ſeinen 75. Geburtstag; viel kann er
iner Heinerſtadt am Großen Woog erzählen. In der Lauten=
ſchlzürſtraße
, wo er ſchon 28 Jahre wohnt, verehrt ihn groß
un lein. Sein Tagblatt, das er ſchon ein halbes Jahrhundert
berxet, lieſt er noch täglich.
inrich Lautz . Im Alter von 73 Jahren iſt Heinrich Lautz,
er kgründer der gleichnamigen Firma, Ecke Rhein= und Grafen=
deren
Inhaber er auch bis vor etwa einem Jahr war,
vom) Woche verſchieden. Der Verſtorbene hat es mit ſeltener,
aſaſer Arbeit vermocht, das von ihm gegründete Bürobedarfs=
inm
ſapierwarengeſchäft, dem er ſpäter auch eine Buchdruckerei
inmliderte, aus beſcheidenen Anfängen ſtändig zu vergrößern, bis
s süeinem führenden Geſchäft ſeiner Art aufblühte. Heinrich
Lantelbſt war eine in Darmſtadt allgemein geſchätzte und ge=
achtet Perſönlichkeit. Davon gab die zahlreiche Teilnahme an ſei=
er
Enäſcherung beredten Ausdruck Zahlloſe Kränze und Blumen
ſotendem Verſtorbenen letzte Abſchiedsgruße, u. a legten Kränze
und widmeten Abſchiedsworte der Deutſche Buchdrucker=
Vete Bezirk und Stadt Darmſtadt, die Ortsgruppe Darmſtadt
zwoick
est ſichsverbands deutſcher Büro= und Papierwarenhändler, zu
dere Gründern der Verſtorbene gehörte, die R.M.P. Reichsein=
aunsreinigung
, für die ſowohl Vorſtand und Aufſichtsrat, wie
jen Egeſtelltenſchaft Kränze niederlegten, die Angeſtellten der
fiu ſelbſt, der Reichsverband Deutſcher Büro= und Papier=
darchändler
und mehrere andere Vereinigungen, auch führende
Hium, mit denen der Verſtorbene bzw. ſeine Firma lange Jahre
iGchäftsverbindung ſtanden. Der Geiſtliche, Pfarrer Wolf,
umteſeine Grabrede auf I Theſ. 4, 11: Ringet danach, daß ihr
7
Die menſchlichen Qualitäten des Verſtorbenen, vor
tilſe eid‟.
allun ſein echt Darmſtädter Humor und ſeine Hilfsbereitſchaft,
chen ihm ein treues Gedenken.

tel!
imm.
enek
zbl.
iert
perl

die.
ſper

enitk

Miſte Hfe

Mitm

Anf. 19½, Ende 22½ Uhr.
Ein Maskenball.

24
Preiſe 0.705.50

Anf. 20, Ende gegen 22½ Uhr. B24
Preiſe 0.504.50
13. Juni Wehl dem, der liebt!

Der Botaniſche Garten im Juni.

Der Rhododendron=Blütenrauſch iſt nun vorüber, auch die
mächtigen Eremurus ſind bereits verblüht, Feuermohn und
Schwertlinien flauen ab. ein kleiner Stillſtand, macht ſich im
Blühen bemerkbar.
Nur die chineſiſchen Primeln in ihren leuchtenden Farben
fahren fort, das Auge zu erfreuen. Wenn ſchon dem Alpenwan=
derer
das Bild der Hänge mit goldgeben Aurikeln und der Mat=
ten
mit roſigen Mehlprimeln unvergeßlich iſt, ſo wird es doch
noch ſicher weit übertroffen von der Primelpracht der chineſiſchen
Bergwieſen, von der wir begeiſterte Schilderungen engliſcher For=
ſcher
(Wilſon, Porreſt, Kingdon, Ward) und des öſterreichiſchen
Botanikers Handl=Mazetti haben, welch letzterer zur Zeit des
Weltkrieges in den chineſiſchen Hochgebirgen Jahre hindurch
weilte. Jeder Gebirgszug hat dort ſeine zahlreichen endemiſchen
Primelarten. Hunderte neuer Formen ſind in den letzten Jahren
daſelbſt entdeckt worden, Formen der verſchiedenſten Geſtalt, mit
hängenden und aufrechten, mit einzelnen, doldig und wirtellig
geſtellten, mit gelben, roten, weißen, blauen bis ſchwarzbraunen
Blüten. Ihrem nebelumwogten, von Gletſcherwaſſer und häu=
figen
Regengüſſen durchnäßten heimatlichen Standort entriſſen,
verſagen viele dieſer lieblichen Hochgebirgsprimeln bei Tiefland=
kultur
, aber gerade die wirtelblütigen im Volksmund Etagen=
Primeln genannt, die mit zu den ſchönſten zählen, ſind auch in
Gartenkulturen die dankbarſten, wenn an feuchtem Standort oder
am fließenden Waſſer gezogen. So finden wir ſie im Botaniſchen
Garten auf quelligem Grund auf der Wieſe am Roßdörfer Tor
angepflanzt.
Gleich hochgeborener Herkunft, rühmen ſich die meiſten
chineſiſchen Schein= oder Stachelmohnarten (Meconopsis), deren
die chineſiſchen Berge eine Fülle von Formen (an 100 Arten) be=
herbergen
, meiſt in blau von allen Schattierungen, aber auch in
gelb, rot, weiß bis grünlich. Sie ſtellen oft ähnliche ſchwer zu er=
füllende
Kulturanſprüche wie die Primeln und ſind überdies
meiſt nur zweijährig. Einer der dankbarſten iſt der gut aus=
dauernde
ſog. blaue Mohn Meconopsis betonicifolia var. Bailevi
mit himmelblauen, etwas nickenden großen Blüten zu einem trau=
bigen
Blütenſtand vereint. Wir finden ihn im Schatten der Lin=
dengruppe
an der offizinellen Abteilung, wo er ſtete Bewunderer
hat,
In der Nähe der Woogswieſen beginnen die Lilien zu blühen.
Ganz reizend, iſt die ſibiriſche Zwerglilie (Lilium tennifolium)
mit ziegelroten türkenbundähnlichen, intenſiv duftenden Hänge=
blüten
, für jeden Lilienfreund eine Augenweide; der hungrige
Aſiate mag es ein Kamtſchadale oder Aino, ein Tunguſe, Bur=
jate
, Mongole oder ſonſtiger Sibirier ſein, kümmert ſich freilich
um die Blütenſchönheit wenig, ſondern zieht es vor, die Zwiebeln
aller Lilien und Schachbrettblumen (Fristillaria) auszugraben,
auf Schnüre gereiht zu trocknen und im Winter zu verzehren.
Einen ähnlichen Geſchmack entwickeln bei uns im Darmſtädter
Sandboden die zahlreichen Mäuſearten, die gerade in den Winter=
monaten
, ſchon manchen wertvollen Zwiebelbeſtand vernichtet
haben, ſo daß die Beete mit Maſchendraht unterlegt werden
müſſen.

Wunderbar iſt am Darmbach in der ſchattigen Steingruppe
eine Trupp des Königsfrauenſchuhs (Cipripedium Reginae) aus
dem öſtlichen Nordamerika, benannt nach der Königin Viktoria
von England. Er wächſt auf anmoorigem feuchtem Grund und
entwickelt an ſeinen bis 70 Zentimeter hohen Stengeln bis zu
zwei karminrote Schuhe (Labellum) mit weißen ſeitlichen Petalen.
Ebendaſelbſt blüht auch der Diptam (Dictamnus Fraxinella)
mit ſtattlichen roſenroten Blütenſtänden. Im Volksmund heißt
er auch brennender Buſch Moſis, weil die bei heißer ſonniger
Witterung ſich verflüchtigenden ätheriſchen Oele der Pflanze ſich
mit einem brennenden Zündholz entzünden laſſen und ſich dann
als ein emporzüngelndes Flämmchen bemerkbar machen.
In den Steingruppen am Teich und vor dem Hauſe blüht es
noch reich. Glockenblumen und Steinnelken verſchiedenſter Art,
Schleierkraut, Zwergginſter, Alvenaſter, Lein, Steinbrech, Ler=
chenſporn
, Ciſtröschen. Edelweiß und Alpenroſe und vieles mehr
feſſeln uns, auch die eigenartigen Fruchtſtände der Küchenſchelle,
die ihr mancherorts den Namen Teufelsbart eingetragen haben.
Auch die ſilbrigen alpinen Edelrauten (Artemisia) ſeien genannt,
nicht ihrer völlig unſcheinbaren Blüten wegen, ſondern weil ſie
den Aelplern ein appetitförderndes Bittermittel liefern, das zu=
gleich
auch bei Magenverſtimmungen heilſam iſt
Faſt alle Kakteen haben ihr Sommerquartier in den Miſt=
beetkäſten
bezogen und fahren fort, fleißig zu blühen, ebenſo die
Sukkulenten. Leider können ſie zurzeit nicht beſichtigt werden, da
ſie nach dem Verpflanzen geſchloſſen gehalten werden müſſen, um
das Wachstum anzuregen.
Im Kakteenhaus fällt die prächtige Nvctaginacee Bougain-
villea
glabra auf, deren winzige weiße Blütchen von auffallenden
leuchtend karminfarbenen Hochblättern umgeben ſind in ſolcher
Fülle, daß darunter alles Laub dieſes braſilianiſchen Schling=
gewächſes
verſchwindet.
In den Warmhäuſern blühen viele Orchideen, wie z. B. die
ſchöne Vanda teres, die gewürzige goldgelbe Lvcaste aromatica,
nach Vanille duftende Epidendrum, braungelbe Oncidium, die
entzückende mexikaniſche Encyclia acicularis von Herrn Garten=
oberinſpektor
Purpus aus der Heimat eingeführt. Buntblättrige
Marantacceen und Caladlen unterbrechen das monotone Grün
der ſonſtigen Blattpflanzen. Nicht zu vergeſſen ſei die große
prächtige Erdorchidee Sobralia macrantha mit roſenroten Rieſen=
blüten
im Terophytenhauſe.
An der Böſchung vor dem Vermehrungshauſe fallen die ſo
eigenartigen neuſeeländiſchen Veronica= oder Männertreu=Arten
auf, ſo genannt von böſer Zunge ihrer hinfälligen Blüte wegen.
Teils gleichen ſie einer Cypreſſe (V. cupressoides), teils einer
Myrte (V. Colensoi) oder täuſchen gar ein Bärlappgewächs (V.
Hectori) vor.
Der Garten iſt geöffnet werktags von 7 Uhr morgens bis
7 Uhr abends. Sonntags erſt von 8 Uhr ab. Kurz vor Schluß er=
tönt
die Sirene. Die Gewächshäuſer ſind Sonntags. Dienstags
und Freitags von 24,30 Uhr nachmittags zur Beſichtigung
offen. Eintritt frei. Es wird dringend gebeten, die Raſen nicht zu
betreten, weder Blumen noch Zweige abzureißen, weder im Gar=
ten
noch erſt recht nicht in den Gewächshäuſern (wie vor kurzem
geſchehen), da ſonſt die Kulturen geſchloſſen bleiben müßten. Das
Publikum wird gebeten, aufeinander Acht zu geben, beſonders
auf die Kinder, und dieſe nicht allein herumlaufen zu laſſen,
da der Botaniſche Garten kein Kinderſpielplatz iſt. Auch ſonſt
wird gebeten, dem wenigen Perſonal nicht die Arbeit zu er=
ſchweren
durch Fortwerfen von Papier uſw.

Das Heſſiſche Landesmuſeum hatte am Sonntag. 10. Juni,
einen Beſuch von 4000 Menſchen aufzuweiſen. Allgemein iſt zu
ſagen, daß gerade das Muſeum in Darmſtadt infolge der einzig=
artigen
Ueberſicht und Klarheit in der Anordnung eines der leben=
digſten
und daher beſuchteſten des ganzen Rhein=Maingebietes iſt.
Gerade jetzt aber iſt der Beſuch doppelt zu empfehlen, wird
doch zurzeit eine photographiſche Ausſtellung der G.O.L. gezeigt,
die wohl das Beſte iſt, was man auf dem Gebiet ſehen kann. Mit=
telpunkte
ſind natürlich die Sonderſchau des Reichsbildberichterſtat=
ters
Hofmann, München, der Bilder vom Führer zeigt, und die=
jenige
von Frau Dirckſen Das deutſche Volksgeſicht‟. Das heſ=
ſiſche
Landesmuſeum iſt täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

W

(
Praktiſche
Winke
auf allen
Marge
mr
Gebieten
findet die Leſerin täglich in den Spalten des Darmſtädter Tag=
blatts
, dem Blatt der intereſſanten, zuverläſſigen Informatio=
nen
. Die Hausfrau weiß, daß das Darmſtädter Tagblatt
immer ein Vielfaches von dem bietet, was es koſtet! Und weil
ſie ſo zufrieden mit den Leiſtungen des Darmſtädter Tagblatts
iſt, empfiehlt ſie auch ihren Freunden und Bekannten den Bezug
unſeres Blattes!

Perſonalien aus dem Bezirk der Abkeilung Darmſtadk
der Reichspoſtdirekkion Frankfurk (Main).
Angenommen ſind: als Poſtſchaffner auf Probe die Verſor=
gungsanwärter
Bräuer in Offenbach und Keuchler in
Bingen.
Planmäßig angeſtellt worden ſind: als Telegraphenwerkführer
der Telegraphenmechaniker Eberle in Darmſtadt, als Poſtaſſi=
ſtent
(w.) die Telegraphengehilfin Petronella Meſſerſchmidt
in Alzey.
Beſtanden haben: die Poſtaſſiſtentenprüfung die Poſtſchaffner
Dechert in Mainz und Späth in Nieder=Ingelheim.
Uebertragen ſind: Poſtamtmannsſtellen den Oberpoſtinſpek=
toren
Hedrich aus Gießen in Worms und Schwerdt aus
Offenbach in Koblenz, Obertelegrapheninſpektorſtellen den Tele=
grapheninſpektoren
Ehrgott in Mainz und Spatz in Darm=
ſtadt
, eine techniſche Telegrapheninſpektorſtelle dem Telegraphen=
ſekretär
Schwinn in Darmſtadt, eine Poſtverwalterſtelle dem
Poſtſekretär Schäfer aus Gießen in Hungen, eine Poſtſekretär=
ſtelle
dem Poſtaſſiſtent Lotz in Gießen, Poſtaſſiſtentenſtellen den
Poſtſchaffnern Bauer in Worms. Baumann und Kunitſch
in Darmſtadt, Rühl in Homberg und Thomas in Lampert=
heim
, eine Werkführerſtelle im Poſtkraftwagendienſt dem Poſt=
kraftwagenführer
Lipp aus Gießen in Osnabrück.
Verſetzt ſind: die Oberpoſtinſpektoren Elfers von Darmſtadt
nach Kaſſel, Gelhar von Darmſtadt nach Frankfurt a. M.,
Keiſer von Darmſtadt nach Frankfurt a. M., Maurer von
Darmſtadt nach Frankfurt a. M., die Poſtinſpektoren Heinrich
Geyer von Darmſtadt nach Frankfurt a. M. und Strößin=
ger
von Darmſtadt nach Frankfurt a. M., der techniſche Telegra=
pheninſpektor
Dammer von Darmſtadt nach Groß=Gerau, die
Poſtſekretäre Mayer von Frankfurt a, M. nach Alsfeld, Stünn
von Uſingen nach Büdingen und Sutter von Darmſtadt nach
Kelſterbach, die Poſtaſſiſtenten Dülz von Darmſtadt nach Ober=
lahnſtein
, Hofmann von Offenbach nach Butzbach, Steiger
von Kelſterbach nach Alsfeld, Marie Buri von Dieburg nach
Offenbach, Ida Ganß von Herbſtein nach Höchſt, Lina Gütz=
aff
von Groß=Gerau nach Mainz und Auguſte Venitz von
Schotten nach Butzbach, der Telegraphenleitungsaufſeher Wag=
ner
von Wöllſtein nach Mainz, die Poſtſchaffner Hofmann von
Heuchelheim nach Gießen und Kneipp von Darmſtadt nach
Frankfurt a. M.
In Ruheſtand treten: der Poſtinſpektor Körbs in Mainz,
der Poſtaſſiſtent Momberger in Butzbach, der Telegraphen=
aſſiſtent
Rüger in Offenbach und der Poſtaſſiſtent (w.) Mar=
garete
Kloos in Mainz, der Oberpoſtſchaffner Valentin
Schmitt in Darmſtadt.

Mtllldftor2

oder unter Freunden gütige Frauenhände liebevoll guten Kaffee reichen,
das iſt Genuß behagliches Ausruhen vom Rlltag! Guter Kaffee
wird mit Mühlen Franck Spezial zubereitet, denn dieſe neuartige,
feine Kaffeewürze macht jeden Kaffee ſelbſt fein-
ſten
Bohnenkaffee noch voller, noch aromatiſcher und
noch ſchöner in der Karbe. Hicht nur die Zunge
auch das Auge genießt.

Mühlen Franck Spezial, die appetitliche Kaffeewürze, erhält
durch ein beſonderes Röſtverfahren Bitterſtoffe, die denen des Bohnen=
kaffees
geſchmacklich verwandt ſind. Rls Zuſatz würzt und verbeſſert
darum Mühlen Franck Spezialjede Nrt von Kaffee auffallend gut.

[ ][  ][ ]

Heſſiſcher Soldakenkag.
B0jähriges Haſſia=Jubiläum. Des Feſtes Ausklang

Sind auch bereits am Sonntag abend zahlreiche Feſtteil
nehmer, denen Beruf und Dienſt längeres Verweilen in Darm=
ſtadt
nicht geſtattete, wieder abgereiſt, ſo ſtand doch auch der
geſtrige Montag noch weitgehend im Bilde des Haſſia=Jubiläums
und des großen Kameradentreffens der alten Soldaten. Viele
fanden ſich ſchon vormittags wieder zum Frühſchoppen in ihren
Treffzelten auf dem Feſtplatz zuſammen, ſoweit ſie nicht vorzogen,
im engeren Kameradenkreis die letzten Stunden zu verleben. Iſt
dieſes Soldatentreffen doch für viele der Teilnehmer vielleicht
die letzte Gelegenheit geweſen, Kameraden aus Krieg und Frie=
den
wiederzuſehen und im Gedankenaustauſch ſich der großen,
ſchönen und auch ſchweren Stunden zu erinnern, die einſt den
Grundſtein zur Kameradſchaft für Leben legten.
Am Nachmittag und Abend waren dann Feſthalle und Feſt=
platz
wiederum das Ziel vieler Tauſende.

1ii=
Kinderjubel auf dem Feſtplatz.
Schon von mittags 2,30 Uhr an ziehen die ganz Ungeduldi=
gen
, dies gar nicht mehr erwarten können, die Rheinſtraße hin=
unter
zum Feſtplatz, wo um 3 Uhr das große Kinderfeſt
ſteigen ſoll. An der Hand von Müttern und Tanten und älteren
Geſchwiſtern marſchieren ſie mit runden, erwartungsvollen Augen,
die kleinen Mädchen fein herausgeputzt in ihren hübſcheſten Kleid=
chen
, während die Buben mehr fürs Praktiſche geweſen ſind. Vor
den Buden ſtaut ſichs und drängelt; da läuft einem ja das Waſ=
ſer
im Munde zuſammen vor all den Herrlichkeiten, die es da zu
ſehen und zu kaufen gibt! Und drüben bimmelt ſchon ohrenbe=
käubend
die Glocke des großen Karuſſells: Einſteigen, einſteigen
meine Herrſchaften!
Da kann man auf ſtolzen weißen Pferden
Platz nehmen und einmal und noch einmal herumfahren. Oder
wollen wir lieber zu dem andern Karuſſell da drüben gehen, wo
man in ſchönen bunten Autos ſitzen kann? Die Wahl iſt ſchwer
zumal ſich gar nicht weit davon entfernt das Rieſenrad der Ruſ=
ſiſchen
Schaukel dreht. Die Allerkleinſten aber ſetzen wir in das
hübſche Miniaturkaruſſell, da fahren ſie dann mit halb ſeligen,
Die
halb bänglichen Geſichtern zur Muſik im Kreis herum.
kleinen Mädchen ſind gar nicht wieder von der winzigen Mäuſe=
ſtadt
wegzubringen, wo die niedlichen Mäuschen und Meer
ſchweinchen hauſen, und die Buben gucken kritiſch zu, wie der
Vater an einer Bude verſucht, mit zwei Ballwürfen einen kunſt=
vollen
Aufbau aus leeren Konſervendoſen herunterzupfeffern.
Aber jetzt müſſen wir uns eilen, da drüben ſtellen ſich die
andern ſchon zur Kinderpolonaiſe auf, zu dreien in der Reihe,
die Buben voran, dann die Mädel, o, es gibt eine lange, lange
Reihe! An der Spitze marſchiert eine ganz richtige SA.=Kapelle
mit Pauken und Trompeten, und alle Kinder haben bunte Fähn=
chen
in der Hand.
Nachher gibts herrliche Wettſpiele, das
Wurſtſchnappen iſt doch eine luſtige Sache, und die netten jungen
Tanten vom BdM. haben die wunderbarſten Gewinne für die
Sieger und paſſen genau auf, daß keiner zu kurz kommt, und daß
am Ende jedes von den Kleinen ſeine richtige Mama wieder=
findet
! Müde und befriedigt ſtolpern ſie dann auf ſtaubigen klei=
nen
Schuhen, die gewonnene Trompete feſt unter den Arm ge=
klemmt
, nach Haus.
Am Abend des letzten Feſttages ſetzte ſchon frühzeitig in
allen Zelten und auch in der Feſthalle fröhliches, buntbewegtes
Leben ein. In allen Unterhaltungs= und Gaſtſtätten herrſchte
Hochbetrieb, in der Feſthalle war Tanz, dem lebhaft und aus=
dauernd
gehuldigt wurde, von überall her erklang Konzert und
Marſchmuſik.
Feuerwerk.


Es ſchien, als ob die Darmſtädter und die Heſſen der Nach
barſchaft der Landeshauptſtadt den dritten Feſttag abgewartet
hätten. Zeitweiſe war es eine Völkerwanderung die Rheinſtraße
und Allee hinunter und auf dem Feſtplatz, über den weithin ſicht=
bar
eine dichte graue Staub= und Rauchwolke lagerte, waren
wohl zur Zeit des Feuerwerksbeginns 80 000 bis 100 000 Men=
ſchen
verſammelt. Und die Gaſtſtätten in der Stadt waren leer
In den großen Reſtaurationszelten war zeitweiſe kein Platz
zu erhalten und die Glücks= und Schießbuden vielerlei Art waren
dicht belagert. In der Feſthalle ſpielte die Polizeikapelle und in
drangvoll fürchkerlicher Enge wurde getanzt. Bis gegen 11 Uhr
ſich die Halle und die Zelte leerten und alles zu dem Platz hinter
der Halle ſtrömte, wo hohe Turm= und ſonſtige kunſtvoll=geheim=

nisvolle Bauten des Feuerwerks erwarten ließen, auf das alle
geſpannt waren. Der Badenweiler Marſch und eine Rieſenrakete

mit weitſpreizendem Sternregen kündete den ungeduldig erwar=
teten
Beginn des Rieſenfeuerwerks, das von der Firma Wal=
lenſtein
=Darmſtadt erſtellt wurde, allgemeine Bewunderung
und Beifall auslöſte. Immer wieder bringt ja die Pyrotechnik
Neues und Eigenartig=Schönes. Ungezählte Raketen ſtiegen
ziſchend zum dunklen Abendhimmel empor, hoch droben berſtend
und ſich krachend in weichem ſternartigem Funkenregen, in rie
ſigen Polypenarmen oder Seeſternformen, oder auch in vielfar=
bigem
leuchtenden Kugelregen auflöſten. Zwiſchen Böllerſchüſſen
krachten, ziſchten und pfiffen andere Kunſtwerke der Pyrotechnik.
Sauſende Feuerräder und Sonnen, Sternregen und weithin leuch=
tende
Waſſerfälle in Silber und Gold. Embleme und Inſchriften
Heil Hitler! flankiert von ſtrahrenden Hakenkreuzen. ganze
Büſchel und Bündel aus der Erde aufſprühender krachender
Leuchtkugeln und vieles andere, bis als Schlußapotheoſe die
rieſengroßen Bildniſſe des Reichspräſidenten und des Führers
aufſtrahlten und lange brennend unter dem Getöſe von unzäh=
ligen
Kanonenſchlägen, die aus rotſtrahlendem bengaliſchen Licht
aufſprangen, langſam wieder erloſchen
Es war ein ſchönes Schauſpiel, das erſt gegen Mitternacht
beendet ward. Wenn dann auch die Mehrzahl der Feſtbeſucher

heimſtrömten, die Elektriſche konnte trotz Hochbetriebs nicht alle
faſſen, auf dem Feſtplatz blieben immer noch Unzählige, die den Staub

hinunterſpülen mußten und wetteiferten in dem Streben, die
etzten der Feiernden zu ſein. Wem das gelungen, weiß ich
M. St.
leider nicht zu vermelden.

*

Ergänzung und Berichtigung. Der Verein ehemaliger Ma=
rtneangehöriger
erſucht uns, ergänzend mitzuteilen, daß der Feſt=
wagen
Ehemalige Kolonialtruppen, von ihm geſtellt worden
war. Die Bildunterſchrift im geſtrigen Kopfbild iſt dahin
richtig zu ſtellen, daß der im Kreis abgebildete Vater der Haſſia
der Altveteran Jakob Weiland aus Nieder=Roden iſt.
Es liegt hier eine Namensverwechſlung vor. Jakob Weiland iſt
der einzige noch lebende Gründer, Lehrer Gremm iſt ſchon zur
großen Armee eingegangen.

Erfaſſung der Werkkätigen für deutſches
Heimatwandern.

Neue Aufgaben des Reichsverbandes deutſcher Gebirgs= und Wan=
dervereine
in Zuſammenarbeit mit der NS. Gemeinſchaft Kraft
durch Freude‟.
Bei einer kürzlich am Sitze des Reichsverbandes der Deutſchen
Gebirgs= und Wandervereine, in Darmſtadt, ſtattgehabten Beſpre=
chung
mit einem Vertreter der NS. Gemeinſchaft Kraft durch
Freude‟, Amt für Reiſen, Wandern und Urlaub, wurde zu dem
Zwecke einer immer ſtärkeren Erfaſſung der deutſchen
Werktätigen in den Betrieben für das deutſche Hei=
matwandern
folgendes vereinbart:
Der Reichsverband der Deutſchen Gebirgs= und Wanderver=
eine
, der heute mit 52 Gebietsvereinen rund eine Viertelmillion

deutſcher Wanderer umfaßt und erſt kürzlich am Himmelfahrts=
tage
in 25 machtvollen Kundgebungen ſeiner Mitglieder für deut=
ſches
Wandern geworben und damit ſeine: Stärke und Leiſtungs=
fähigkeit
bewieſen hat, unterſtützt auf Grund ſeiner jahrzehnte=
langen
Arbeit und Erfahrung die großen Aufgaben des Amtes für
Reiſen, Wandern und Urlaub auf das weiteſtgehende. Die Gau
referenten dieſes Amtes ſetzen ſich mit den einzelnen Verbandslei=
tern
in Verbindung und beſprechen die Durchführung eines aus=
gedehnten
Wanderbetriebs unter Berückſichtigung der gegebenen
Anweiſungen. Der Reichsverband der Deutſchen Gebirgs= und
Wandervereine mit all ſeinen Unterverbänden ſtellt bis in die
kleinſten Orte hinein ſo viele Führer zur Verfügung, als ihm
möglich iſt. Eine entſprechende Führerſchulung wird einſetzen, um
die Leute aus den Wandergruppen der Betriebe ſo auszubilden
daß in ſpäterer Zeit ein organiſches Wanderführernetz über ganz
Deutſchland ſich ausdehnen wird. Die Mitarbeit der Reichsver=
bandsmitglieder
ſoll ehrenamtlich geſchehen.
Mit dieſer Vereinbarung treten an den Reichsverband der
Deutſchen Gebirgs= und Wandervereine, neue große Aufgaben
heran, die er im Hinblick auf ſein großes Ziel, für Heimat, Volks=
tum
und Vaterland zu wirken, mit Eifer und Entſchloſſenheit auf=
nehmen
wird.

Neuregelung der Ausbildungs= und Präfungs=
vorſchriſten
für Poffſupernumerare.

Der Reichspoſtminiſter hat neue Vorſchriften über die Aus=
bildung
der Poſtſupernumerare erlaſſen. Hiernach ſollen künftig
die Charakterbildung, die Förderung der Willens= und Entſchluß=
kraft
, die Erziehung des jungen Beamten zum Verantwortungs=
bewußtſein
und zur Verantwortungsfreudigkeit im Vordergrund
ſtehen. Ferner ſoll die Ausbildung ihm die Möglichkeit geben, ſich
die Grundlage eines ausreichenden Fachwiſſens und =könnens an=
zi
eignen. Die Ausbildung iſt für Zivil= und Verſorgungsanwär=
ter
die gleiche, ſie dauert drei Jahre. Im zweiten Ausbildungs=
jahre
iſt der Beſuch von Poſtverwaltungsſchulen vorgeſehen, die
bei den Reichspoſtdirektionen in Berlin, Köln, Frankfurt a. M.,
Hamburg. Leipzig und München eingerichtet werden. Bei jeder
Poſtverwaltungsſchule werden die Poſtſupernumerare aus mehre=
ren
Reichspoſtdirektionen zu einem dreimonatigen Lehrgang zu=
ſammengezogen
. In ſchulmäßigem Unterricht wird ihnen ein Ueber=
blick
gegeben über alle Wiſſensgebiete, die zur Wahrnehmung des
gehobenen mittleren Poſtdienſtes erforderlich ſind. Hierbei wer=
den
ſchriftliche Arbeiten unter Aufſicht gefertigt und Poſtbetriebs=
ſtellen
unter ſachkundiger Führung beſichtigt. Als Lehrer werden
nur dienſterfahrene und vor allem lehrbefähigte Beamte des höhe=
ren
und des gehobenen mittleren Dienſtes beſtellt, die ſich der
ehrenvollen Aufgabe, den Nachwuchs heranzubilden, mit Luſt und
Liebe widmen.
Die Ausbildung der Poſtſupernumerare wird durch Ablegung
der Verwaltungsprüfung nach neuen Vorſchriften abgeſchloſſen
Die Prüfungsanweiſung unterſcheidet ſich grundſätzlich von der
bisherigen Anweiſung für die Oberſekretärprüfung. An die Stelle
des bisher im Vordergrund ſtehenden angelernten Wiſſens tritt
das Verſtändnis für Zweck und Zuſammenhang der Vorſchriften
und der Einrichtungen der Deutſchen Reichspoſt. Mit dieſen neuer
Ausbildungs= und Prüfungsvorſchriften wird die Deutſche Reichs=
noſt
ſich Betriebsführer und Verwaltungsbeamte heranbilden, wie
ſie der nationalſozialiſtiſche Staat bedarf.

Haupkverſammlung des Odenwaldklubs
am 16. und 17. Junt in Weinheim.

Nur noch wenige Tage trennen uns von der am 16. und 17.
Juni in Weinheim ſtattfindenden Hauptverſammlung des Oden=
waldklubs
, und es gilt daher nochmals, alle Klubmitglieder und
Wanderfreunde zur Beteiligung an dieſer Tagung aufzurufen.
Die Vorbereivungen ſind ſoweit gediehen und abgeſchloſſen, daß
mit einem ſchönen und würdigen Verlauf gerechnet werden kann.
Der Samstag bringt neben internen Sitzungen von 56 Uhr ein
Standkonzert auf dem Marktplatz und 8,30 Uhr den Begrüßungs=
abend
mit Tanz im Saalbau Pfälzer Hof, zu welchem erſte
künſtleriſche Kräfte verpflichtet ſind, ſo daß die Beſucher einen
frohen Abend verleben können. Am Sonntag früh 9 Uhr treffen
die Sonderzüge aus Wiesbaden und Mosbach ein. Die Hauptver=
ſammlung
beginnt um 10,30 Uhr im Saalbau Pfälzer Hof. Zur
gleichen Zeit finden für die Gäſte Rundgänge durch die Stadt und
den Exotenwald ſtatt. Ein großes Standkonzert von 11 bis 12
Uhr auf dem Marktplatz beſchließt den Vormittag. Nachmittag=
vird
ſich um 3 Uhr, nach einer Wimpelweihe auf dem Badenia=
Sportplatz, der Feſtzug mit hiſtoriſchen Gruppen und Wagen durch
die Straßen der Stadt nach dem Feſtplatz Pfälzer Hof be=
geben
, wo ein Volksfeſt mit Tanzdarbietungen verſchiedener
Trachtengruppen den Abſchluß der Tagung bildet. An alle Klub=
mitglieder
und Wanderfreunde ergeht nochmals der Ruf: Kommt
nach Weinheim!
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Seit dem Sieg der
nationalen Bewegung iſt die Bedeutung von Volkstum und Hei=
mat
ſtärker als je in den Vordergrund getreten und beider Wich=
tigkeit
tiefer in das Volksbewußtſein eingedrungen. Die Wander=
vereine
dürfen mit vollem Recht für ſich in Anſpruch nehmen, ſtets
und uneingeſchränkt im Dienſt von Volkstum und Heimat geſtan=
den
zu haben, und ſie ſind es geweſen, die von Anfang an Volks=
gemeinſchaft
und Heimatverbundenheit in ihren Reihen verwirk=
licht
haben. Die Wandervereine ſind ſich aber bewußt, daß ihr
eigenes Wandergebiet, deſſen Pflege und Kenntnis ſie ſich zur
Aufgabe erkoren haben, immer nur ein Teil des großen deutſchen
Vaterlandes iſt. Ihr Wanderplan greift deshalb auch über die
Grenzen der engeren Heimat hinaus. Auch die Ortsgruppe Darm=
ſtadt
des Odenwaldklubs verlegt zweimal im Jahre ihre Wan=
derungen
außerhalb des Klubgebietes. Auf der einen eintägigen
Wanderung werden der Reihe nach die Gebiete der benachbarten
Wandervereine beſucht, die andere von zwei Tagen greift weiter
aus. In dieſem Jahre geht die Fahrt nach der Schwäbiſchen Alb
Wer hat nicht ſchon gehört von den maleriſchen, oft abenteuerlichen
Felsbildungen, die eine Hauptzierde der Alb ſind, von dem ſteilen
Rand, deſſen Felſenkalke in der Abendſonne weit ins Land leuch=
ten
, von den burgengekrönten Vorbergen, die dem Steilrande vor=
gelagert
ſind. Eng ſind ſie mit deutſcher Geſchichte und Dichtkunſt
verbunden. Der Hohenſtaufen erinnert an die glanzvollſte Zeit
deutſchen Mittelalters, vom Hohenzollern kam das Führergeſchlecht
der deutſchen Kulturpioniere öſtlich der Elbe. Wer iſt nicht unſe=
rem
Dichter Wilhelm Hauff in ſeinem Roman Lichtenſtein durch
die märchenhafte Nebelhöhle gefolgt? Eine Landſchaft von ſcharf
ausgevrägter Eigenart wird ſich den Teilnehmern der Fahrt auf=
tun
. Darum iſt es beſonders zu begrüßen, daß ſich vom Schwäbi=
ſchen
Albverein Herr Direktor Baur=Hechingen bereit erklärt
hat, in einem Lichtbildervortrag am nächſten Freitag im Klub=
lokal
Krone die Klubgenoſſen und alle, die ſich dafür intereſſie=
ren
, einzuführen in die Romantik der Alb. Bekanntlich iſt der
Reichsverband der Gebirgs= und Wandervereine als Sportverband
anerkannt. Damit iſt die Zugehörigkeit zu unſerer Ortsgruppe
des Odenwaldklubs für die Beamten gleichbedeutend mit der Zu=
gehörigkeit
zu einem Sportverein.

Sommer-Ausgabe 1934
O preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken, Bahnhofs-
buchhandlung
und Geschäftsstelle, Rheinstraße Nr. 25.

Aus dem Gerichtsſaal.

Aw. Der 20jährige K. F. wurde am Montag vom
Bezirksſchöffengericht zu einer Gefängnisſtrafe
von 10 Monaten verurteilt, weil er ſeine Kameraden im
Arbeitsdienſtlager beſtohlen hatte, einem ein Taſchenmeſſer, einem
anderen aus der verſchloſſenen Fahrradſatteltaſche Werkzeuge uſw.,
und einem dritten den Kofferſchlüſſel, um wahrſcheinlich deſſen
Koffer zu inſpizieren. Da der hoffnungsvolle junge Mann bereits
einmal wegen Diebſtahls vorbeſtraft iſt und dieſe Kameradendieb=
ſtähle
das Gemeinſte darſtellen, was man ſich denken kann, erkennt
das Gericht auf die hohe Strafe. In einem Fall mußte der Ange=
klagte
mangels Beweiſes freigeſprochen werden.
Der Kohlenhändler Peter D. aus Erbach wurde dar=
nach
zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, weil er von
Koks, den er an die Erbacher Fachſchule zu liefern hatte, wie er
ſelbſt zugibt, 28 Zentner unterſchlug. Er behauptet, er habe ſich
nur ſchadlos halten wollen für eine Fracht, die der Staat ihm nicht
bezahlt habe. Es ſtellte ſich jedoch in der Beweisaufnahme heraus,
daß dieſe Behauptung nicht ganz ſtimmte.
Danach wurde der 28jährige Ch. M. von Pfungſtad
zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt, weil er fünf
Quittungen gefälſcht hatte, das heißt, er hatte als Bauleiter
dieſe Rechnungen um das Vier= bis Fünffache erhöht, um auf den
im Bauvertrag vereinbarten Höchſtbetrag zu kommen. Da er noch
nicht vorbeſtraft iſt, wird ihm eine fünfjährige Bewährungsfriſt
zugebilligt.
Am 18. Juni wird vorausſichtlich wieder eine neue Ta
gung des Schwurgerichts beginnen, in der wahrſcheinlick
auch die beiden Kindesmorde aus Pfungſtadt und Roßdorf verhan=
delt
werden. Genauer Termin ſteht noch nicht feſt.

Ortsgruppe Steinberg.
Ucie Ae
Am Mitwoch, den 13. Juni 1934, abends 20.30 Uhr. finder
öffentliche Verſammlung in dem großen Saal der Krone
Gäſte willkommen.
We
NS. Frauenſchaft (Kindergruppe)
Hes e
Buben und Mädels von 6 bis 8 Jahren können in una ckll zef Uſ. Di
Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 48, zur Kindergruppe angema9 7.
H e
werden.
Lie.
Eeu iſchgf
NS. Frauenſchaft, Ortsgruppe Schloßgarten.
Deinde
A e
Die nächſte Zuſammenkunft findet am Dienstag, den 12. 50 u1
athauſe ert
20 Uhr, im Haus der Arbeit, Bismarckſtraße 19, ſtatt.
Fhngeitlichehn. Pe
Berufsgemeinſchaft der Techniker.
unter Voral
1. Fachgruppe der Chemie. (Fachgruppenleiter: Dr. Zſcharm) cz.
E et
W e
Am Freitag, den 15. Juni, 20 Uhr pünktlich, ſpricht Herm!
gen
Oskar Wagner, Frankfurt a. M., im Hörſaal 234 der Technißt ,
ichteten
Hochſchule über Die Bedeutung und Anwendung
ein

he. Spulwürmer, Hakenwurm uſw.).
aud iuneh Die
AST
Jugendamt des Kreiſes Groß=Gerau, Rüſſelsheim a. M.,
fatdug ider.

aud
Der junge Menſch erhält ſeine deutliche Weſensprägunu
der harten Auseinanderſetzung mit der Arbeitswelt. Das 20
eiA. de Diet
Adolf Hitlers iſt wie kein anderes das der Arbeit. Tatbekennnuſ 7od überwindet.
ges Jahrh
im Reichsberufswettkampf bezeugten wir als Jugend den Wk
Suy
zum Aufbau. Wir werden rüſten, wir werden alle unſere
emtrin der idhiſchen
ſönlichen Kräfte wecken und ſchulen, unſeren Körper und

ſtählen, zu einem Werkzeug von höchſter Leiſtungsfähigkeit usſiche Vohoeiles.

bilden. Auf dieſem Willen und den ſich aus dem nüchte urd hie Wsrugen. Lc
Berufsleben ergebenden Notwendigkeiten bauen wir die yſteWhen iMe 3D
zum Ausdruck ge
faſſende zuſätzliche Berufsſchulung auf.
Das Kreisjugendamt der Deutſchen Arbeitsfront hattqh=, dieſes Riichte.

Aufgabe, die zuſatzliche Berufsſchulung der geſamten Juwirer Mitelpunkt des
lle M Zit
durchzuführen. Es iſt von großer Notwendigkeit, daß
Es Etzien 14 Jahre bi=
beiten
der Berufserziehung auf ein Ziel ausgerichtet ſt
Jungarbeiter der Stirn und Fauſt benötigen für die Zukurty Dolf Hitler. An
Drſiund mr eine kleit
aufgaben mehr an Wiſſen und Konnen, als uns die Leh
Berufsſchule geben können. Nicht der einzelne, der die Muſ, daß Gott hier
Fittiche nehr
beſitzt, oder nur der Streber dürfen die Fortbildungsmöglichkeline
benutzen. Wir, die geſamte Jugend, betrachten es als Selbſtre nachten. Wir ha
h heute ni
hrz ſie auf
ſtändlichkeit, daß neben der ſtaatspolitiſchen und weltanſchaul
benutzen,
Schulung in der Hitlerjugend die Berufsſchulung ſteht und Nichte
hof Dr.
notwendige Beachtung im Dienſtplan erfährt.
Junz der Glocken für
Arbeitsgemeinſchaften aller Berufe, Fortbildungskurſe
licher Art ſind für alle da. Die aufgewandte Mühe und Arzſücken, Pfarrverwa
die Mittel gehen uns alle an.
iüt alle Gott nahm
Wir, die Hitler=Jugend, erziehen den Kerl, der im Lei
im Kampf des Berufes und des Alltags ſeinen Mann ſteht
kennen den Weg, der zur Höhe führt, und wiſſen, daß Arbow E Pfungſtadt, 11.
zu ſein höchſte Ehre iſt, bekennen uns zum Adel, den wir enins. Auf der E
uer hieſige Ziegen
Jugend anerkennen.
ifeit wurden. Die
1. Anordnung:
h=Preis, Philipp R
Sämtliche bisher in der Deutſchen Arbeitsfront beſte 2u
den 1a=Preis un
den Verbände, außerdem Innungen, Vereine uſw., in den poc
Lina in derſelb
ſchen Kreiſen Mainz Bingen und Oppenheim, die ſich mit
rufsausbildung befaſſen und noch Lehrgänge für männliche mi der Ziege
jedem erhielt die Zi
weibliche Teilnehmer halten, werden aufgefordert, ſich m
Kreisjugendamt der DAF. in Verbindung zu ſetzen. Jede beu Mg einen dritten A
Zucht, die heutel
liche Ausbildung von Jugendlichen bedarf der Zuſtimmung
enlls pri
iiert. Mi
Kreisjugendamtes. Ausgenommen ſchulbehördliche Stellen
Für die richtige fachliche und berufliche Ausbildung en er Verein zufriede
arliten ab
nitte
Jugendlichen benötigen wir auf allen Gebieten Facharbeiter
jöglichkeit
Fachlehrer. Bedingung iſt gutes Fachwiſſen und das Zutrarmſle Abſat
ingen bewieſen u
Jugendlichen auf leicht verſtandliche Art den Wiſſensſtoff zu
mitteln. Die Ausbildung geſchieht praktiſch und theoretiſt
Erzhauſen, 11.
ergeht hiermit der Aufruf an alle Arbeiter und Lehrer, ſicht
0FB. (Stal
den Dieniſt der zuſätzlichen Berufsſchulung zu ſtellen.
otiebler ſtatt.
Der geſamte Schriftwechſel über Berufsausbildung iſtMzug die Feier
das Kreisjugendamt der DAF., Sitz Rüſſelsheim, RhF4 Zuſammenſein ſt
att
ſtraße 7‟/uo, zu richten.
je zur gute

nine Uebung der
die Einteilung z
Bekannkmachungen des Perſonalamkes.
Nieder=Ramſtad
Im Rahmen
Ernannt wurde: am 4. Juni 1934 der Studiendirektor an Ep
ſtiger Gemeinde
Lyzeum in Bingen, zurzeit kommiſſariſch an dem Gymnaſium
hrt iſt m
der Realſchule in Bingen, Rudolf Dumont, mit Wirkung rwy
Juni 1934 an zum Studiendirektor, an der Auguſtinerſchen und wird in all
(Gymnaſium und Oberrealſchule) zu Friedberg unter Verleihe=Mohen. Rotk=
un
der hieſigen g
der Amtsbezeichnung Oberſtudiendirektor.
Ates
mnis zu
Uebertragen wurde: am 4. Juni 1934 dem Lehrer Wilhen Zuſache bewuf

Berntheuſel zu Aſſenheim, Kreis Friedberg, eine Lehrerſtſt
an der Volksſchule zu Offenbach unter gleichzeitiger Uebertrags. Dm Roten Kr
Dmlung nach 8
der Leitung einer Schulgruppe an der Volksſchule zu Offenbacht
er=Ramſtad
unter Verleihung der Amtsbezeichnung Rektor für die Dae,
ne 20 sbd hat
dieſer Tätigkeit; dem Berufsſchullehrer Adam Götzinge
Sommerwetter
Alsfeld eine Berufsſchullehrerſtelle an der Berufsſchule zu G4
doche werde
ſenheim, Kreis Mainz; dem Berufsſchullehrer Wilhelm Kle/
zu Gonſenheim, Kreis Mainz, eine Berufsſchullehrerſtelle an 0 he allen
Mannens eindri
Berufsſchule zu Alsfeld; ſämtlich mit Wirkung vom Tage nda ür eingn
Dienſtantritts an.
ind Erholu

Das Alke Teſtamenk
im Lehrplan der hefſiſchen Schulen.

Neszorneh
Wie im Bauur

*

in doppelter Beziehung hatte er den Anſchluß an die neue Mwerd
ol. In
verpaßt. Einmal beruhte er auf der Vorausſetzung einer dreiu? Mr
Tes
die KAMs und de
rigen Vor= oder Grundſchule, ſo daß die Obertertia als
8a
firmationsklaſſe behandelt wurde. War dieſer Mißſtand ſchon 2 Gewerbe
Ein Ars She
langem offenbar, ſo mußte nach dem Umbruch des vorigen 2
noch mehr als früher ins Auge ſpringen, daß dem Alten Tels ien Gewerbelan

Rat
ment doch ein zu großer Raum gewährt worden war; es trar onn. h
mal auf, gleich in der Sexta, dann wieder in Quarta und wie 7. Jeburg, 1o

um in Unterſekunda. Das war des Guten entſchieden zu viel
Duen Reich
ſonders erſcheint es nicht richtig, daß die kleinen Sextaner i0
dem Ma
erſten Religionsunterricht in der höheren Schule aus dem Al.b iegerverein
Teſtament erhalten und nicht ſofort zu Jeſus geführt werden=
Ry
ſind nunmehr neue Lehrpläne in Vorbereitung, ſowohl in Heſlk, Bu
2 die
als auch im Reich und in Preußen und im übrigen Deutſchlav 4
und d=
niemo
KT,

begegnen, hat das Heſſiſche Miniſterium im Einverſtändnis me W ur Eröf
inu
der Kirchenregierung eine vorläufige Ordnung getroffen, wohſihe Ei
Ei4 öitungsan
in dieſem Jahre in Sexta und Quarta Neues Teſtament behan0a.
die
werden ſoll, die Sextaner, die im fünften Schuljahre ſtehen, l
durchaus imſtande, die bisherigen Unterrichtsgegenſtände 1F. An uec
Reit,
Quinta aufzunehmen. Ebenſo werden die Quartaner in die Eyg
derden
gelien eingeführt, um wenigſtens darin für den Konfirmaſe"
unterricht vorbereitet zu ſein. Im nächſten Jahre würde 9a
wenn bis dahin keine allgemeine Regelung getroffen iſt, in Luſ

das Alte Teſtament zu behandeln ſein.

Bereins- und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
die
Odenwaldklub Ortsgruppe Darmſtadt. Sonnhan.
17. Juni: 6. Wanderung. Fahrt zur Hauptverſammlung in 2.
ſt
heim. Hauptbahnhof mit Verwaltungsſonderzug (halt e
Darmſtadt=Süd) ab 8.29 Uhr. Fahrkarten an den Schalt
Hauptbahnhof. Tiſchkarten. Feſtabzeichen und näheres bei Ni
Zugleich ſind die Klubge
Tillmann, Eliſabethenſtraße 21.
eingeladen auf Freitag., 15. Juni, abends 8.30 Uhr, groh
der Krone zu einem Lichtbildervortrag über die Schol
Alb von Dir. Baur=Hechingen. Der Vortrag iſt eine treiltn
bereitung zur zweitägigen Fahrt in die Alb. Wir bitten L
reichen Beſuch. Gäſte willkommen. (Siehe Anzeige in der Niti
Nummer.)

(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Beſſunger Lichtſpiele: Die vom Rummelnick.

[ ][  ][ ]

ſtiemstag, 12. Juni 1934

Aus Heſſen.

Nr. 160 Seite 7

Ache
ſtadt.

desbiſchof Lic. Dr. Diekrich zur Kirchenweihe
in Berkach.
z, Groß=Gerau, 11. Juni. Geſtern wurde die in= und aus=
is
neuhergeſtellte Kirche

pacher Rathauſe erwartet. Nach herzlichen Begrußungsworten
ortsgeiſtlichen. Pfarrverwalter Borngäſſer, Groß=Gerau. for=
wogt
ſich unter Vorantritt des Poſaunenchors ein Zug, beſtehend
odenpolitiſchen Leitern des Stützpunktes, verſchiedenen Pfarrern
wuurrliegenden Gemeinden, einem Vertreter der Stadt Groß=
i
und ſonſtigen Vertretern von öffentlichen Körperſchaften
mitathergerichteten Kirche. Nachdem der Geſangverein Berkach
fißtier mit einem Geſangsvortrag eingeleitet hatte und nach
mGeſang des Eingangsliedes nahm Landesbiſchof Lic. Dr. Diet=
jodas
Wort zur Weiherede, anknüpfend an das Bibelwort
28. Wir brauchen eine Stätte, die Gott uns bereitet. Wir
0 können dieſe Stätte nicht bereiten, denn Gott gibt uns die
9he wie die himmliſche Heimat. Wenn eine groze Zeit der
Gmheidung über unſer Volk hereingebrochen iſt, dann muß es
enſtiecht dorthin ſchauen, wo der ſteht der vergeben kann, der
he kann, der die Sorgen erleichtern und tragen helfen kann,
danen Tod überwindet. Dieſe Kirche iſt, ſolange ſie ſteht, und das
51ſon manches Jahrhundert, das Sinnbild der ewigen Heimat
inmten der irdiſchen Heimat. Sie war der Ruheplatz des
in diyen Wanderers, der in ſeinen Sorgen, Kämpfen und Todes=
uaghier
ausruhen durfte und neue Kraft gefunden hat. In dieſe
äre haben ihre Vorfahren ihren Glauben eingebaut. hier haben
fohts zum Ausdruck gebracht, was ſie bewegte, wenn ſie an Gott
daſtchen.
Dieſes Kirchlein, ſo klein es auch ſein mag, es war und
ſiſter Mittelpunkt des Ortes aus der Not des 30jährigen Krieges,
er zeit der Befreiungskriege, den Kämpfen um 1870/71 über
diſe tzten 14 Jahre bis zum Wiederaufſtieg des deutſchen Volkes
m Adolf Hitler. Und ſo wird es weiter gehen, ſo Gott will!
liſind nur eine kleine Weile hier, aber wir wollen nicht ver=
geuſ
, daß Gott hier ſein ewiges Wort zu uns ſpricht und uns
mur ſeine Fittiche nehmen will. Darum laßt uns dieſes Gebäude
tüch verachten. Wir haben dieſe Kirche nicht geweiht und wir
ün ſie auch heute nicht. Gott allein weiht ſie, und wenn wir
uht eifrig benutzen, dann iſt das wohl die beſte Weihe.
andesbiſchof Dr. Dietrich erklärt nun die Kirche unter dem
hun der Glocken für geweiht. Mit einer Predigt des Orts=
eſiſchen
, Pfarrverwalter Borngäſſer, und dem Liede Nun
alnft alle Gott nahm die erhebende Feierſtunde ihr Ende.

*. Pfungſtadt, 11. Juni. Erfolge des Ziegenzucht=
mrins
. Auf der Erfurter Ausſtellung des Reichsnährſtandes
purder hieſige Ziegenzuchtverein mit 4 Tieren vertreten, die alle
pmm iert wurden. Die Stadt Pfungſtadt erhielt mit ihrem Bock
b=Preis, Phrlipp Rädche 9. mit ſeiner Ziege Frieda (Aelt.
Kloſ) den 1a=Preis und Ehrenpreis, Ludwig Wenz 6. mit ſeiner
iſes Lina in derſelben Klaſſe einen 1b=Preis und Adam Sin=
er
mit der Ziege Gertrud (Jüngere Klaſſe) einen 1. Preis.
Aliedem erhielt die Ziege des Ph. Rädche in der Milchleiſtungs=
wing
einen dritten Preis. Eine Anzahl Böcke aus der Pfung=
äſthtr
Zucht, die heute in auswärtigen Händen ſind, wurden
bemlls prämiiert. Mit dieſem außerordentlich guten Ergebnis
cuder Verein zufrieden ſein, da er von allen heſſiſchen Vereinen
miſten abgeſchnitten hat. Ein günſtiger Einfluß wird hierdurch
ie Abſatzmöglichkeit ausgeübt, wie dies durch eingegangene
cragen bewieſen wird.
Erzhauſen, 11. Juni. Samstag fand hier die Vereidigung
SDFB. (Stahlhelm) durch den Kreisverbandsführer Major
19Stiebler ſtatt. Die Sängervereinigung hatte durch ihre Mit=
ung
die Feier verſchönern helfen. Anſchließend fand gemüt=
Zuſammenſein ſtatt, wobei die Sängervereinigung durch
ſrvorträge zur guten Stimmung beitrug. Sonntag morgen
eine Uebung der Freiwilligen und Pflichtfeuerwehr ſtatt,
uh die Einteilung zur Verkehrswoche ſtattfand.
Nieder=Ramſtadt, 11. Juni. Verkehrserziehungs=
wwie
. Im Rahmen der Verkehrserziehungswoche werden auch
ſiger Gemeinde Vorträge gehalten werden. Das Amt für
ſllwohlfahrt iſt mit der Durchführung der Maßnahmen be=
knuund
wird in aller Kürze den Zeitpunkt und das Lokal be=
atn
geben. Rotkreuztag. Die aus Anlaß des Rotkreuz=
devon
der hieſigen Kolonne veranſtaltete Hausſammlung hatte
ein utes Ergebnis zu verzeichnen. Die Einwohnerſchaft war ſich
der atſache bewußt, daß die Arbeit der freiwilligen Sanitäts=
kolxie
vom Roten Kreuz volle Anerkennung verdiene und hat
iſt ammlung nach Kräften unterſtützt.
Ober=Ramſtadt, 11. Juni. Der Badebetrieb, in
mam Volksbad hat ſich in der letzten Woche begünſtigt durch
wchmes Sommerwetter, ſehr rege geſtaltet. Während der Reichs=
wamwoche
werden daſelbſt mehrere Veranſtaltungen ſtatt=
ſintd
, die allen Volksgenoſſen den hohen Wert des Badens und
wmmens eindringlich vor Augen führen werden und damit
lißiteitig für einen noch regeren Beſuch dieſer geradezu idealen
zu= und Erholungsſtätte werben. Erweiterung des
Elaſerrohrnetzes. Gegenwärtig wird das Waſſerverſor=
guhgnetz
im Bauumlegungsgebiet am Schachenmühlenweg er=
Neit, um den daſelbſt errichteten Neubauten Anſchlußmöglich=
keiſt
z geben.
Roßdorf, 11. Juni. Gewerbeſteuer. Der Gemeinderat
hax ſchloſſen, daß im Rechnungsjahre 1934 wie beim Staat auch
inA) Gemeinde auf Antrag den Gewerbeſteuerpflichtigen ein
enkſechender Gewerbeſteuernachlaß aus Billigkeitsgründen ge=
werden
ſoll. In allen Fällen, in denen bei der am Ende des
edungsjahres vorzunehmenden Veranlagung des Gewerbe=
awuls
und des Gewerbeertrags ſich ergibt, daß das alsdann feſt=
MAe Gewerbekapital oder der alsdann feſtgeſtellte Gewerbe=
ruch
eines Steuerpflichtigen ſich gegenüber dem zuletzt feſt=
Beliten Gewerbekapital oder Gewerbeertrag weſentlich ver=
minnrt
hat.
Dieburg, 10 Juni. Rote=Kreuztag. Als Einleitung
ſecn ganzen Reich ſtattfindenden Rote=Kreuztages fand Sams=
Rend auf dem Marktplatz eine öffentliche Kundgebung ſtatt.
derktiegerverein, der im Februar 1910 die hieſige Sanitäts=
louce
gründete, die beiden Geſangvereine, der Turnverein, die
gea4wehr auch die von Münſter und Altheim, die SA., Jung=
DN.8.d.M. und die Sanitätskolonnen hatten am Mainzer Hof
Awhllung genommen, ebenſo die nie bei einer Veranſtaltung
Eorde Kapelle des VDA., die durch ihre angenehmen Weiſen die
Eclis zur Eröffnung durch Bürgermeiſter Burkart verkürzte.
deler Eröffnungsanſprache gab Pg. Burkart ſeinem Befremden
BLuck, daß die Einwohnerſchaft der Kundgebung fernblieb.
Dau iate Kreuz habe im Hinblick auf ſeine ganze Vergangenheit
Ie tenſte der Bedürftigen ein Recht, daß ſeine Veranſtaltungen
useſacht werden. Er hoffe, daß die Sammlung am Sonntag
Deulles wieder gutmache. Regierungsrat Walter, ein
LNSanitäter, zeigte von der Gründung des deutſchen Roten
Ages im Jahre 1864 ein lebendiges Bild von all den Taten
ElsAhſer Hilfsbereitſchaft. Die Feuerprobe im Kriege 1866 zeigte
De Alistätigkeit in ſeinen Anfängen; 1870/71 war die Organiſa=
lhon
weiter zum Wohle der Kriegsopfer gediehen. Was das
WEkreuz im Weltkriege geleiſtet habe, können alle die ermeſſen,
De* Wohltaten der Lazarettpflege ſelbſt geſpürt haben. Redner
Bdann des näheren auf das Heſſiſche Rote Kreuz und ſeine
EeNhtungen ein. Als neueſter Zweig iſt noch der Luftſchutz hin=
Ammen. Auch ſind von der Regierung in der Leitung Aen=
Zeni getroffen worden, die Gewähr bieten für eine Führung
e Uyre nationalſozialiſtiſchen Geiſtes. Die Jugend wurde
SRordert zum Eintritt in das Rote Kreuz, damit jederzeit
* ul detes Perſonal zur Verfügung ſtehe, wenn das Vaterland
Nahr komme. Ein dreifaches Sieg=Heil mit anſchließendem
Deſſel= und Deutſchlandlied bildeten den Schluß der Kund=
Unter Vorantritt der VDA.=Kapelle zogen die Teilneh=
lich
die Kloſterſtraße nach der Evangeliſchen Kirche, wo die
Auulung erfolgte.

Dieburg, 10. Juni. Milchpanſcher. Von dem hieſigen
Eericht wurde ein Einwohner aus Altheim wegen Vergehens
* das Lebensmittelgeſetz zu 100 RM. Geldſtrafe verurteilt.

andwirt von Dieburg erhielt eine Gefängnisſtrafe von zehn
rnd 100 RM. Geldſtrafe; ein Ehepaar erhielt je 100 RM.
DeSim fe. Sämtliche Angeklagten haben auch die Koſten des Ver=
fanlns
zu tragen.

Die Technik der Kellerwirtſchaft.

Von Profeſſor Dr. Kroemer, Geiſenheim a. Rh.

Der Verein Deutſcher Ingenieure hielt ſeine
diesjährige Hauptverſammlung in der Moſelſtadt Trier
am 8. bis 11. Juni ab. Neben einer großen Saarkund=
gebung
beanſpruchten Fachvorträge über die Technik im
Weinbau beſonderes Intereſſe. Wir bringen nachſtehend
einen kurzen Bericht über einen Vortrag, der allgemeines
Intereſſe im Heſſenland finden dürfte. D. Schriftleitung.
Die Technik der Weinbereitung iſt uralt, ihre Arbeitsverfahren
und Arbeitsmittel ſind aber erſt in neuerer Zeit verbeſſert und
grundlegend geändert. Sie verdankt dieſen Fortſchritt in erſter
Linie der Wiſſenſchaft, die nicht nur die chemiſche Zuſammenſetzung
der Moſte und Weine, ſondern auch das Weſen der Gärungserſchei=
nungen
aufgeklärt und damit die feſte Grundlage geſchaffen hat,
auf der ſich unter verſtändnisvoller Auswertung wiſſenſchaftlicher
und praktiſcher Erfahrungen neue ſachgemäße Arbeitsweiſen der
Kellerwirtſchaft entwickeln konnten. Entſcheidend hat dabei die
Erkenntnis mitgewirkt, daß das Werden des Weines ein biologi=
ſcher
Vorgang iſt, der in ſeinem Ablauf und ſeiner Auswirkung
beſtimmt wird von einer Reihe verſchiedener Gärungsorga=
nismen
, die ſich als Epi= oder Endophyten auf den Trauben
anſiedeln, beim Keltern in den Moſt gelangen und hier unter
mehr oder minder lebhafter Vermehrung eine tiefgreifende
Stoffwechſeltätigkeit entfalten. Dieſe zymogenen Eigen=
ſchaften
ſind bei den Weinorganismen verſchieden entwickelt. Bei.
einigen Arten ermöglichen und fördern ſie den Ausbau des Wei=
nes
, bei anderen führen ſie zu Gärungshemmungen und Wein=
krankheiten
. Daß es ſich dabei um Wirkungen handelt, die be=
triebstechniſch
von ausſchlaggebender Bedeutung ſein können, be=
leuchtet
am beſten die Tatſache, daß ſelbſt das edelſte Traubengut
geringwertige Weine liefert, wenn bei ſeiner Verarbeitung die
Gärtätigkeit der Weinorganismen nicht zweckentſprechend geregelt
wird, daß bei zymotechniſch einwandfreier Arbeit aber ſelbſt aus
Trauben geringerer Güte noch ein handelsfähiger trinkbarer
Wein erzielt werden kann. Zweck und Ziel der Kellerwirtſchaft
können daher in erſter Linie nur darin beſtehen, die Gärungs=
nützlinge
im Wachstum ſo weit zu fördern, als ihre Stoff=
wechſeltätigkeit
für die Entwicklung und die Haltbarkeit des Wei=
nes
vorteilhaft iſt, die Gärungsſchädlinge aber in jeder
Weiſe zu unterdrücken und vom Gärſtoff und dem Gärungs=
erzeugnis
fernzuhalten. Erſt in zweiter Linie iſt den rein chemi=
ſchen
und phyſikaliſchen Veränderungen Rechnung zu tragen, die
zur Umwandlung des Moſtes in Wein erforderlich ſind.
Aus dieſen Erkenntniſſen haben ſich die neuen Grund=
ſätze
für die Technik der Kellerwirtſchaft ergeben. Schon im
erſten Abſchnitt der Weinbereitung, bei der Leſe und Kelterung
der Trauben, wird durch zweckentſprechende Arbeitsregelung und
Anwendung gut wirkender Traubenmühlen und Traubenpreſſen
eine Reinigung des Leſegutes und eine möglichſt weit=
gehende
Verbeſſerung ſeiner Pilzflora angeſtrebt. In
derſelben Weiſe wird dafür Sorge getragen, daß die Gärungs=
nützlinge
, d. h. die hochgärenden edlen Weinhefen, im Moſte gun=
ſtige
Entwicklungsbedingungen vorfinden und dem Wettbewerb
durch Gärungsſchädlinge nach Möglichkeit entzogen werden. Von
Bedeutung dafür ſind die neueren ſehr leiſtungsfähigen Trau=
benpreſſen
, die mit hydrauliſchen Druckwerken arbeiten, das
Leſegut in verhältnismäßig, ſehr kurzer Zeit reſtlos auswerten
und nicht die Fehler der in Deutſchland kaum benutzten kontinuier=
lichen
Keltern beſitzen, die das Fruchtfleiſch und die Traubenkerne
zu ſtark zerreiben.
Die wichtigſte Arbeit bei der Weinbereitung, die Ver=
gärung
der Moſte, iſt techniſch am meiſten verbeſſert worden durch
das von E. Chr. Hanſen entwickelte und von deutſchen Gärungs=
phyſiologen
den Bedürfniſſen der Weinbereitung angepaßte Ver=
fahren
der Hefereinzucht. Es bietet nicht nur die Möglich=
keit
, die Moſte mit ausreichenden Mengen von vorgezüchteten er=
probten
Hefeſtämmen zu vergären, ſondern hat die Entwicklung
der Gärtechnik auch dadurch gefördert, daß mit ſeiner Hilfe die
Lebensbedingungen der verſchiedenen Gärungspilze aufgehellt und
die Mittel zu einer natürlichen Reingärung der Moſte
gefunden wurden. Dieſer Fortſchritt in der Gärführung gibt ſich
heute auch in der Bauart und Ausſtattung der Gärräume und der
Gärbehälter zu erkennen, die genau der Eigenart der Wein=
organismen
und der chemiſchen Zuſammenſetzung der Moſte an=
gepaßt
ſind.

Wie die Erkenntniſſe über die Hauptgärung haben die For=
ſchungen
über die Nachgärung und den Säureabbau der
Weine eine durch die Bakterien verurſachte Spaltung der Apfel=
ſäure
in Milchſäure und Kohlenſäure auf die Art der Keller=
behandlung
zurückgewirkt. Gegenſtand der wiſſenſchaftlichen For=
ſchung
und ausgedehnter praktiſcher Verſuche ſind endlich die Ar=
beiten
geweſen, die der Abſtich des vergorenen Weines von dem
bei der Hauptgärung gebildeten Hefetrub, der Ausbau des Jung=
weines
im Faß, ſeine Klärung und ſeine Abfüllung auf die Flaſche
erforderlich machen. Im Verfolg dieſer Arbeiten hat man die
alten Verfahren der Weinklärung weitgehend zum Teil grund=
legend
verbeſſert. Die Zahl der Schönungsmittel, die den
Weinen in feſter oder gelöſter Form zugeſetzt werden, um die trü=
benden
Kalloidteilchen zur Ausflockung zu bringen, iſt nicht nur
bedeutend vermehrt worden, ſondern man hat auch einen beſſeren
Einblick in die Wirkungsweiſe dieſer Klärſtoffe erlangt und ge=
lernt
, ſie methodiſch anzuwenden. Eine Neuerung dieſer Art, die
ſich ſehr bewährt hat, iſt die mit Eiſenſalzen zu erzielende Blau=
chönung
. In Verbindung mit anderen Hilfsmitteln hat ſie
die Kellerwirtſchaft erſt in den Stand geſetzt, den Ausbau der
kleineren und mittleren Weine ſo zu beſchleunigen, daß ſie noch in
voller Friſche und im Höhepunkt ihrer Entwicklung auf die Flaſche
gebracht werden können und die Herſtellungskoſten möglichſt
jedrig bleiben. Der weſentlichſte Fortſchritt der
Weinklärung beſteht aber in der Einführung neuer
Filter. Stand dem Kellerwirt früher höchſtens das recht unzu=
längliche
Sackfilter (Holländerfilter) zur Verfügung, ſo kann er
heute mit den vorzüglich wirkenden Aſbeſtanſchwemmfil=
tern
arbeiten, die bei hoher Leiſtung in kürzeſter Zeit glanzhelle,
nicht nachtrübende Filtrate liefern. In neueſter Zeit kommen
neben dieſen Apparaten in ſteigendem Maße Feinfilter zur
Anwendung, die mit keimdichten Aſbeſtplatten beſchickt werden
und ſowohl die unbelebten Trübſtoffe wie die Mikroorganismen
reſtlos aus den Weinen entfernen. Sie wirken infolgedeſſen ſteri=
liſierend
und eröffnen dadurch ganz neue Möglichkeiten für die
Art der Weinbereitung. Außerdem ſetzen ſie den Weinbau auch
in den Stand, einen Teil ſeiner Traubenernte in Form von un=
vergorenen
Süßmoſten auf den Markt zu bringen. Zu verdanken
ſind dieſe Erfolge faſt ausſchließlich dem deutſchen Kellerei=
maſchinengewerbe
, das in den letzten Jahrzehnten über=
haupt
neugeſtaltend auf die Kellerwirtſchaft eingewirkt hat.
Weſentlich dieſer gewerblichen Mitarbeit iſt es auch zuzuſchreiben,
daß ſich auch eine neue Technik der Flaſchenfullung ent=
wickelt
hat und ſich in neueſter Zeit techniſche Neuerungen anbah=
nen
, die möglicherweiſe den aus wirtſchaftlichen Erwägungen
durchaus wünſchenswerten Ausſchank der kleineren Weine vom
Faß wieder in größerem Umfange zulaſſen werden.

Aus der Reihe der Fachſitzungen, die im Rahmen der dies=
jährigen
Hauptverſammlung des VDJ. in Trier abgehalten wur=
den
, dürfte hier im Weſten, dem Hauptgebiet des Weinbaues, die
Fachſitzung Technik im Weinbau beſonderem Intereſſe begegnen.
In dieſer Fachſitzung, die unter der Leitung des Präſidenten der
Induſtrie= und Handelskammer Trier, Duhr, ſtand, wurden in der
Zielſetzung, den heute notleidenden Weinbau wettbewerbsfähig
und lohnend zu machen und die Güte des deutſchen Weines zu
heben, in vier Einzelvorträgen die Fragen der Arbeitserleichterung
im Weinbau, der Schädlingsbekämpfung und der Technik der
Kellerwirtſchaft behandelt.
Die Vortragsreihe eröffnete der Leiter der Weinbau= Zweig=
ſtelle
der Biologiſchen Reichsanſtalt in Bernkaſtel und Leiter des
Deutſchen Weinmaſeums in Trier, Geh.=Rat Dr. Zillig. mit
einem aufſchlußreichen Referat über das Thema Moſelwein=
bau
und Moſelwein. Ueber das Thema Arbeits=
erleichterungen
durch Technik im Weinbau ſprach
ſodann Dr.=Ing. Raub=Beuel. Ueber die Schädlings=
bekämpfung
im Weinbau ſprach ſodann noch in ein=
gehenden
Darlegungen Direktor Dr. Herberg=Trier, der Leiter
der Prov. Lehranſtalt für Weinbau, Obſtbau und Landwirtſchaft,
Trier, und der Weinforſchungsanſtalt für Moſel, Saar und Ruwer.
Prof. Dr. Kroemer=Geiſenheim a. Rh. hielt anſchließend ſeinen
aufſchlußreichen Vortrag über die Technik der Keller=
wirtſchaft
.

Cg. Reinheim, 11. Juni. Verkehrsunfall. Geſtern
abend wurde von einem Frankfurter Kraftwagen der Sohn des
Metzgermeiſters und Gaſtwirts Gg. B. Schröder von Spach=
brücken
auf der Landſtraße ReinheimSpachbrücken angefahren
und erheblich verletzt. Der Kraftwagen kümmerte ſich um den
Angefahrenen nicht, es beſteht aber Ausſicht, den Wagen aus=
findig
zu machen. Straße ReinheimGroß= Bie=
berau
. Zur Zeit werden die Vorarbeiten für die Verlegung der
Nebenbahn nach Reichelsheim, des Reichelsheimer Lieschens, von
der Verkehrsſtraße weg und die neuzeitlichen Geſichtspunkten ent=
ſprechenden
Herrichtung der eigentlichen Verkehrsſtraße vor=
genommen
. Die Gleiserrichtung iſt abgeſteckt, allüberall ſind
fleißige Hände am Werk, die Aufſchüttungen und Abhebungen zur
Angleichung des Geländes vorzunehmen und der Abhang am
Ortsausgang von Reinheim iſt auf eine lange Strecke weiter ab=
gehoben
worden, um das Erdmaterial für die Auffüllung des
Bahndammes zu gewinnen, der zur Einfahrt nach Reinheim
nötig iſt.

Und nächsten Bonntag?

Da wollen wir tüchtig
die Sonne genießen! Wir
müſſen nur fleißig den

Daumen drücken, damit die Sonne auch wirklich ſcheint. Und vorher
auch rechtzeitig an Leokrem denken, denn natürlich wollen wir uns
möglichſt keinen Sonnenbrand holen, ſondern unſere Haut ſoll ſich richtig
erholen! Leokrem mit Sonnen=Vitamin bräunt ſchneller und hilft die
Sonne doppelt genießen. Leokrem, ein Erzeugnis der Chlorodont= 2
Fabrik, iſt ſchon von 22 Pfa. ab in allen Fachgeſchäften erhältlich. S

As. Erbach, 10. Juni. Die letzte Tagung der Fachſchaft
Volksſchule wurde ausgefüllt durch den intereſſanten Vor=
trag
des Herrn Lehrer Pfeiffer=Erbach über das Thema Er=
ziehung
zum deutſchen Menſchen nach Tietjen.
Redner hatte es ausgezeichnet verſtanden, in anſchaulicher
Weiſe das neue Erziehungsziel, den Glauben an die unbeſiegbare
Kraft des deutſchen Volkes und die raſſenmäßige Schulung auf
der Grundlage des nordiſchen Menſchen, das nordiſche Denken,
Empfinden, Fühlen und Wollen klar herauszuſtellen. Anſchließend
ſchilderte Herr Rektor Weber=Erbach ſeine Eindrücke vom erſten
Schulungslager für nationalſozialiſtiſche Erzieher auf der Zitadelle
in Mainz. Zur Nachahmung empfohlen. Aus Freude
und Dankbarkeit darüber, daß er ſeinen Reichsbauzuſchuß für ſei=
nen
Wohnungsneubau erhalten hat, ſtiftete ein Volksgenoſſe aus
dem Arbeiterſtand zugunſten der NS. Volkswohlfahrt einen Geld=
betrag
.
m. Beerfelden, 11. Juni. Verſchiedenes. An ſchönſtem
Wetter für die eben vonſtatten gehende Heuernte fehlt es nicht,
und darum iſt die Qualität ausgezeichnet. Wäre zur rechten Zeit
dem Gras die nötige Feuchtigkeit beſchieden geweſen, dann hätte
eine Vollernte den Landwirt erfreut, ſo aber muß man von einer
ſolchen mindeſtens ein Drittel in Abzug bringen. Kampf
dem Verkehrsunfall. Unter dieſer Deviſe war Sonntag
nachmittag die hieſige Polizei, Leiter ein Mitglied der Gen=
darmerieſtation
, auf dem Metzkeil tätig, unterſtützt von einer An=
zahl
SA. und Motorſtaffel. Breite weiße Striche markierten die
Wege, die die Paſſierenden innezuhalten hatten. Autos und
Motorräder wurden faſt ausnahmslos ſo gefahren, daß Tadel und
Belehrung überflüſſig waren. Ob der Beginn der Reichs= Verkehrs=
erziehungswoche
und die auf dem Metzkeil amtierenden Perſonen
dazu beitrugen, könnte naheliegen, auf alle Fälle aber iſt feſt=
zuſtellen
, daß die Lenker der Fahrzeuge bei der nötigen Auf=
merkſamkeit
richtig fahren können. Fußgänger und beſonders
Radfahrer ſchnitten nicht ſo vorteilhaft ab wie die vorher genannten,
ſie mußten öfters in die Geheimniſſe der Verkehrsregeln einge=
führt
werden. Dieſe Stunden waren nicht allein von Bedeutung
für die Fahrenden und Gehenden, ſondern insbeſondere für die
zahlreiche Zuſchauerſchaft, die ſich manches von dem Geſehenen zur
Lehre genommen haben wird.

Eb. Bensheim, 11. Juni. Oeffentliche Sitzung des
Stadtrates. In Abweſenheit des auf Urlaub befindlichen
Bürgermeiſters Brückmann leitete Beigeordneter Möhler die
letzte Stadtratsſitzung. Wahl zweier Mitglieder des Wohlfahrts=
ausſchuſſes
: Dem Vorſchlag entſprechend wurden beſtimmt: Stadt=
rat
Andreaus und Frau Margarete Kraemer. Ergänzung des
Finanzausſchuſſes: An Stelle des zum Beigeordneten gewählten
bisherigen Mitgliedes des Wohlfahrtsausſchuſſes wurde Stadt=
rat
Mohr gewählt. Neubildung des Schulvorſtandes: Es wur=
den
gewählt die Herren: Schwalb. Lamb, Weber. Schöpp. An=
dreaus
, Borgenheimer, Knapp, Brecht und Walter. Ergän=
zung
des Hoſpitalvorſtandes: Auf Vorſchlag des katholiſchen
farramtes wurde Beigeordneter Möhler als ſtändiges welt=
liches
Mitglied beſtimmt. Ausbau der Lammertsgaſſe: Die ſtark
benutzte Straße bedarf dringend einer Verbeſſerung des Pflaſters.
deſſen Erneuerung an Koſten 2000 RM. verurſachen. Die Anlieger
haben hierzu die Hälfte zu tragen; die Ausbaukoſten betragen da=
her
für die Stadt 1000 RM. und werden bewilligt. Straßen=
namenänderung
im Hemsbergviertel: Zu Ehren des verſtorbenen
Ehrenbürgers der Stadt, Kommerzienrat Euler erhält der
Jakobsweg nunmehr die Bezeichnung Wilhelm=Euler=Straße.
Ein auf dieſe Straße ſtoßender Wegteil wird jetzt Jakobsweg
genannt. Ankauf einer Motorſpritze: Um dieſes zu erleichtern
gewährt die Fabrik dieſer Spritzen einen Rabatt von 17,5 Pro=
zent
. Die Brandverſicherungskammer leiſtet einen Zuſchuß von
60 Prozent. Außerdem hat die Firma W. Euler einen Zuſchuß von
500 RM. zugeſagr, ſo daß bei einem Anſchaffungspreis von 2460
RM. auf die Stadt rund 500 RM. entfallen. Dieſer Kredit wird
bewilligt. Durch die Erſtellung von Siedlungshäuſern werden
einige ſtädtiſche Wohn= und Miethäuſer frei, dieſe ſollen zum Ver=
kauf
geſtellt werden. Genehmigt werden die neuen Tarifſätze für
Kraftdroſchken. Beigeordneter Möhler teilt mit, daß, nachdem
nunmehr die neuen Kurparkanlagen geſchaffen worden ſind, auch
an die Verſchönerung des allgemeinen Stadtbildes herangegangen
werden ſoll. Man will dies nach einem beſtimmten Fünfjahres=
plan
durchführen. In Betracht kommt dabei die Umpflaſterung
einer Reihe von Straßen und die Verlegung von Fußſteigplatten.
Das Material wird dabei aus dem ſtädtiſchen Hemsberg gewon=
nen
, die aufzubringenden Koſten ſollen aus dem Verkauf von ſtäd=
tiſchen
Häuſern und aus Einſparungen gewonnen werden. Die
Bauperiode wird im Herbſt beginnen. Die ſtraßenbaulichen Ver=
änderungen
werden im Rahmen von Notſtandsarbeiten ausge=
führt
werden. Das ganze Stadtbild wird dadurch eine beſonders
vorteilhafte Veränderung erfahren.
Hirſchhorn, 11. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
10. Juni: 1.45 Meter, am 11. Juni: 1,42 Meter.
Ex. Bürſtadt, 9. Juni. Gemeinderat. In der letzten
Gemeinderatsſitzung wurde beſchloſſen, die über 20 Jahre alten
Kindergräber, und zwar vom Eingang rechts bis zum Mittelkreuz
und vom Mittelkreuz links bis zum Jahrgang 1914 umzulegen,
um für neue Gräber Platz zu machen. Dieſer Beſchluß wird be=
reits
durchgeführt.
Verkehrs=Erziehungswoche.
Wie überall im Reich, wird auch hier die Verkehrs= Erziehungs=
woche
durchgeführt und hielten die in Frage kommenden Beamten
bereits verſchiedene Belehrungen ab.
Be. Groß=Gerau, 11. Juni. Werbung für die NS.=
Volkswohlfahrt. Hier wurde vor dem alten Rathauſe durch
die Ortsgruppe der NS.=Volkswohlfahrt eine vierſeitige Pyramide
aufgeſtellt, an der mit Sprüchen zu der Mitarbeit der NS.= Volks=
wohlfahrt
geworben wird.
Be. Wallerſtädten, 11. Juni. Hier hat man einen Werbe=
feldzug
für den Reichsluftſchutzbund veranſtaltet,
Bis heute traten dem Reichsluftſchutzbund ſchon 120 Volksgenoſſen
als Mitglieder bei.
Fahrplanänderung. Ab 15. Juni 1934 verkehrt Zug 3911 W.
Oberroden ab 6,36 Buchſchlag=Sprendlingen an
7,06, durchweg fünf Minuten früher, Oberroden ab 6.31, Buch=
ſchlag
=Sprendlingen an 701. Er erreicht dadurch in Buchſchlag=
Sprendlingen den Anſchluß an Zug 916, Buchſchlag ab 7,04,
Darmſtadt Hbhf. an 7,32.

[ ][  ][ ]

Dienstag, 12

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Die Ausſtellung Die Straße eröffnel.

Der Generalinſpekteur des deutſchen Straßenbauweſens, Dr.=Ing. Todt, erklärt den Verlauf der Oſt=
markenſtraße
an Hand eines Reliefs, das in der Münchener Ausſtellung Die Straße zu ſehen iſt.
Der Zweck der Ausſtellung iſt die Behandlung neuzeitlicher Verkehrsprobleme und die Darſtellung
der Verhütung von Verkehrsunfällen.

Deutſche Eiſenbahner in Budapeft.

300 Angehörige der Deutſchen Reichsbahn am Heldendenkmal,
wo ſie gelegentlich eines Beſuches der ungariſchen Hauptſtadt einen Kranz niederlegten.

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bleibe
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die
Mf Mnf
dim

nuen Verbern
zuung it un e
hi. der durch
teht.

Reich und Ausland.

Die Eröffnung des Wiſenk=Geheges
in der Schorfheide durch Miniſter=
präſidenk
Göring.

Der Adlerſchild für Richard Skrauß.

Berlin. Am Sonntag vollzog Reichsjäger=
meiſter
Miniſterpräſident Göring vor zahlreichen
Vertretern des diplomatiſchen Korps, der Regie=
rung
und der deutſchen Jägerwelt die Eröffnung
des Wiſent=Geheges in der Schorfheide, dem größ=
ten
Naturſchutzgebiet Deutſchlands. Die Ehren=
gäſte
, unter ihnen Vizekanzler von Papen, die
Miniſter Graf v. Schwerin=Kroſigk, Gürtner, von
Blomberg, Kerrl und Popitz und einige Staats=
ſekretäre
hatten vor dem großen Gatter Aufſtel=
lung
genommen. Der Reichsjägermeiſter begrüßte
zuerſt die ausländiſchen Diplomaten und ſchritt
dann die lange Front der Forſtbeamten ab. Ober=
landforſtmeiſter
Dr. Hauſendorff gab einen hiſto=
riſchen
Rückblick über den Wiſent, von dem heute
noch etwa 70 Stück in Europa vorhanden ſeien.
Wenn der Miniſterpräſident nun daran gehe, dem
Wiſent neue Zukunftsmöglichkeiten zu eröffnen, ſo
ſei das eine Tat von geſchichtlicher Bedeutung.
Miniſterpräſident Göring ſprach von den Abſich=
ten
der Wiedereinführung und Vermehrung be=
drohter
Wildarten. Er wolle verſuchen, das urige
Wild des deutſchen Waldes, vor dem Untergang
zu retten. Der Beſtand an Wiſenten müſſe wie=
der
auf 2000 Tiere gebracht werden. Ein weiteres
Gebiet der Schorfheide ſei der Hege des Elches
vorbehalten, von denen er in Oſtpreußen 40 Exem=
plare
habe fangen laſſen. Auch dieſes urdeutſche
Wild ſolle auf mehrere hundert Stück in der
Schorfheide gebracht werden. Beſonders wertvoll
für die Ergänzung des Wildbeſtandes ſei auch die
ſchon erfolgte Ausſetzung von mehreren aſiatiſchen
Wildpferden und Mufflons. An allen dieſen
Maßnahmen ſollten weiteſte Kreiſe der Volksge=
noſſen
teilnehmen. Deshalb werde am Rande der
Schorfheide ein Schaugatter erſtehen. Dem Volke
ſolle gezeigt werden, daß die Jagd nicht das Vor=
recht
einiger weniger Menſchen ſei, daß ſie viel
mehr zur Hege des Wildes notwendig ſei.

Die Hellſeherin von Areſing verhaftet

München. Die angebliche Hellſeherin
Anna Inderſt, deren Tätigkeit im Zuſammenhang
mit der Areſinger Mordaffäre großes Aufſehen
erregte, iſt auf Grund des Ergebniſſes der Unter=
ſuchung
des Gerichtlich=Mediziniſchen Inſtituts in
München in Augsburg am Samstag verhaflet
worden. Das Ergebnis beſagt, daß der ausge=
grabene
Kopf einem Menſchen angehören muß,
der bereits 20 Jahre tot war. Es liege deshalb
die Vermutung nahe, bzw. es iſt faſt ſicher, daß
die Inderſt oder einer ihrer Helfershelfer den
Kopf aus einem Beinhaus geſtohlen hat und dann
eingrub, worauf ſie dann vor der Polizei ihre
hellſeheriſchen Kräfte ſpielen ließ. Die Ver=
haftung
erfolgte bei der Rückkehr der Inderſt von
einer angeblichen Schatzgräberei in einem Dorf
bei Ingolſtadt, wo ſie einem Bauern die Hebung
einer Kiſte mit Gold im Werte von 300 000 RM.
verſprochen hatte. Dieſe Kiſte ſollte im Hofe des
Anweſens während des Dreißigjährigen Krieges
vergraben worden ſein.

Der Adlerſchild, die höchſte Auszeichnung des Deutſchen Reiches,
die dem großen Tondichter Richard Strauß anläßlich ſeines 70. Geburtstages vom Reichspräſidenten
verliehen wurde.

Erhebende Trauerfeier in Buggingen.

ng wieder einmt
nicht vergeſſen
Die deutſche Himalgia=Expedikiom gend zur Hiſe ber

ie große Bede
Fr
Balti=Träger ſtreiken.
ſchaft als wichtt
Berlin. Nach einem bei dem Drahtuſ
ltes zukom
Dienſt eingelaufenen telegraphiſchen Bericht 10) mei Reich=
zwar
O
Leiters, der deutſchen Himalaja=Expedition june
unft
m. O.
20 Balti=Träger in den Streik getreten. Sie Temism
niſterium 9.
ſuchten, genau wie vor zwei Jahren, die A
uns. Bei.
der deutſchen Expedition in kritiſcher Stunde 11.5
fragen, mit de
zulegen und auch jetzt wieder eine viel zu Amuſ ſ
beſens und
Lohnforderung durchzuſetzen. Die Forderung WN) hahmen der deutſe
abgelehnt, die 20 Träger ſofort entlaſſen. Der=
dere
Teil der Baltis blieb unter einem zuveic
ſigen Führer treu. Die Leute aus Darjeelingst
nach wie vor auf ihrem Poſten. Die deutſche 2/
gebirgsexpedition im Himalaja arbeitet nunre
mit 20 Baltis und 30 Darjeeling=Leuten, alicun
U
insgeſamt 50 Hochträgern. Trotz des Streiks.
Träger, der die Anweſenheit faſt aller Euxg)
tionsteilnehmer notwendig machte, wurde der: 9
Zwei
ſtoß nach dem Lager 4 in 5800 Meter Höhe u
kräftig gefördert. Die Spitzengruppe war im
0 Kopenhag
ger 1, alſo in 4600 Meter Höhe, auf dem Rux/eine kleine Flaſche
Gletſcher, einen Tag eingeſchneit. Sie koynieWg in Dänemaak ſo
2. Juni das Lager 2, am 4. Juni das vorläuxge in dieſem Falle n
Lager 3 und am 6. Juni das endgültige 20/F In ſaß alſo in Ko
mit Hilfe von 12 Trägern errichten.

Anderſen hieß
trinken. Er ſchmee
Er rief den Kell
Neue deutſche Spikenleiſtung
tor: Das Bier
ein ganz anderes
im Segelflug.
tier hatte offenbar ſch
85 Loopings eines Danziger Segelfliegers. / Dann müſſen Sie

Danzig. Eine neue Spitzenleiſtung im Sonl Haſt hatte gute

Buggingen. Unter ſtärkſter Anteilnahme dieſem Grabe geloben, die Treue zu halten, wie
aller Bevölkerungskreiſe fand am Montag die die Toten treu waren. Wir wollen geloben, daß
große Trauerfeier für die Opfer des Bergwerks= wir darüber hinaus für alle Zeiten für die Opfer
unglücks im Zechenhof des Kalibergwerks Bug= der Arbeit Treue und Kameradſchaft in unſerem
gingen ſtatt. Vor der Tribüne, auf der die Ver= Volke pflegen werden.

Der erſte Verhandlungstag im Betrugsprozeß
Oppenheimer.
Frankfurt a. M. Vor der Großen Straf=
kammer
begann geſtern die Verhandlung gegen den
ehemaligen Generalkonſul und Rennſtallbeſitzer
Max Oppenheimer, dem die Anklage Konkursver=
gehen
und Betrug vorwirft. Die Verhandlung
mußte nach etwa 2½ Stunden auf morgen ver=
tagt
werden, da Oppenheimer nach Ausſagen der
ärztlichen Sachverſtändigen ſchwer nerven= und
herzleidend iſt, und bei einer zu langen Verhand
lungsdauer ernſtliche geſundheitliche Schädigungen
für ihn zu befürchten ſind. Der Angeklagte äußerte
ſich zunächſt über ſein Vorleben.
Omnibus fährt gegen Perſonenzug.
München. Ein mit 30 Perſonen beſetzter
Omnibus aus Rottweil am Neckar fuhr am Sonn= Spendern aus der Schweiz, die viel zur Linderung
tag vormittag bei Sonthofen in Schwaben gegen
einen Perſonenzug. Der Führer des Wagens
wurde getötet. Die Fahrgäſte kamen wie durch
ein Wunder mit unbedeutenden Verletzungen da= leitung der Ne
von. Ein Wagen des Zuges entgleiſte.

treter der Behörden, der Partei und der Verbände
Platz nahmen, war ein Sarkophag aufgeſtellt, auf
dem die Hakenzreuzfahne und die Wahrzeichen des
Bergmannes lagen. Rechts und links von der
Tribüne ein Wald von Fahnen. Als Vertreter
des Reichspräſidenten und des Reichskanzlers war
Reichsarbeitsminiſter Seldte erſchienen. Ferner
waren zugegen der Reichsſtatthalter von Baden,
Robert Wagner, der Führer der Deutſchen Ar=
beitsfront
Dr. Ley, die Mitglieder der badiſchen
Regierung unter Führung des Miniſterpräſiden=
ten
Köhler, alle führenden Perſönlichkeiten der
badiſchen Sa., der SS. und des NSDFB., ferner
Vertreter des Arbeitsdienſtes, der kommunalen
Behörden und der Kirchen, unter letzteren auch
Erzbiſchof Dr. Gröber, Freiburg.
Das Heulen der Sirenen gab das Signal
zum Beginn der Feiern. Generaldirektor Wiſ=
ſelmann
hob in ſeiner Anſprache hervor, daß
das große Mitgefühl, das ſich in allen Teilen des
Reiches und auch des Auslandes geregt habe, ein
gewiſſer Troſt für den großen Schmerz geweſen
ſei, den das ſo ſchwere Unglück bereitet habe. Der
Redner dankte den Behörden, den Parteiſtellen
und insbeſondere auch den Aerzten und Rettungs=
kolonnen
für ihre Hilfe und erwähnte dabei, daß
auch von jenſeits des Rheines Hilfe angeboten
worden ſei.
Reichsſtatthalter Robert Wagner, wies auf
den ſchweren Kampf des deutſchen Volkes um
ſeinen Wiederaufſtieg hin. Auch die Männer,
die von uns gegangen ſeien, hätten ſich an dieſem
Kampf beteiligt. Wie der einzelne zurück zu ſei=
nem
Vaterland gefunden habe und heute erfüllt
ſei von dem Geiſt des neuen Staates, ſo ſei das
Volk heute wieder bei jedem einzelnen. Dieſer
neue Geiſt des Volkes ſei zum Ausdruck gekom=
men
in der Hilfsbereitſchaft, die ſich nach dem
Unglück von Buggingen überall gezeigt habe. Der
Reichsſtatthalter dankte, insbeſondere auch den
der Not beigetragen hätten.
Staatsrat Dr. Ley überbrachte die Grüße des
Führers, ſeines Stellvertreters Heß, der Reichs=
AP. und der Deutſchen Arbeits=
front
. Wir wollen, ſo führte er u. a. aus, an

Als letzter Redner ſprach Reichsarbeitsminiſter
Seldte, der die Grüße und Wünſche und das
Mitgefühl des Reichspräſidenten und des Reichs=
kanzlers
ausſprach und zwei Kränze niederlegte.
Der Arbeiter ſei immer der Mann geweſen, der
wie der Soldat an der Front der Gefahr der Ver=
letzung
und Vernichtung ausgeſetzt ſei. Die Män=
ner
, die in die Tiefe ſtiegen, um die dort liegen=
den
Güter für das deutſche Volk freizumachen,
hätten dieſen großen Pionierdienſt am deutſchen
Volk mit ihrem Leben bezahlt. Denken wir daran,
daß Leben und Tod ewig miteinander verbunden
ſind, und daß nur aus den Opfern der Menſchen
das Leben der Zukunft und der Jugend beſteht.
Wir alle wollen wie die Toten mitarbeiten an
den großen Zielen, zu denen uns unſer Führer
den Weg gewieſen hat.

Vorwärmer-Exploſion
bei 36.-Zarben Bikkerfeld.
Bitterfeld. In dem Werk Nord der JG.=
Farben=Induſtrie in Bitterfeld erfolgte in der
Nacht zum Sonntag eine Vorwärmer=Exploſion,
deren Urſache noch nicht aufgeklärt werden konnte.
Hierdurch kam ein Heizer ums Leben. Der Scha=
den
beläuft ſich auf rund 400 000 RM. Zu
dem Unfall bei der JG.=Farben in Bitterfeld wird
von der Verwaltung ergänzend mitgeteilt: Die
Exploſion ereignete ſich in dem Keſſelhaus einer
der beiden Chlor=Alkali=Anlagen des Werkes Bit=
terfeld
=Nord. Bei dem ums Leben gekommenen
Heizer handelt es ſich um den 58jährigen Otto
Völker aus Greppin. Völker war 29 Jahre auf
ſeiner Arbeitsſtelle tätig. Er hinterläßt eine Frau
und einen erwachſenen Sohn. Die Verſorgung
der Hinterbliebenen wird in Ergänzung der ge=
ſetzlichen
Vorkehrungen durch zuſätzliche Maß=
nahmen
der JG. ſichergeſtellt. Nach Anſicht der
Sachverſtändigen iſt die Urſache der Exploſion, die
lchwere Beſchädigungen im Keſſelhaus angerichtet
hat, in einem Bedienungsfehler des Heizers zu
ſehen. Der Sachſchaden, der auf rund 400 000

RM. geſchätzt wird, iſt durch Verſicherung gedeckt.

flug=Looping wurde am Sonntag abend in D.nd, in Aas nächſte 2
zig aufgeſtellt. Der Flieger Kuhnn von der C khwenhagen. Ga=
ger
=Landesgruppe Danzig ließ ſich auf dem neit
Danziger Segelflugzeug Arthur Greiſer O2M nicht ſchmeckte
Grunau=Baby II) von einem Motorflugzeug 14 Dem Direktor werdel
2100 Meter ſchleppen. Er klinkte dann aus mn
diene, ſolle es bri
drehte hintereinander 85 Loopings. Damit Pdn. Man kannte ir
Kuhnn die bisherige Spitzenleiſtung von 70 2 2M0 Auftrag wörtlic
Mm Tabl

Fa. Zwei Flaſchen
hn ihn als

pings im Segelflugzeug üerboten.

Für den kolonialen Gedanken!

eit mit zwei
us nach 9
zu dieſem 2
roſtig gewo
gelaunten

Das Werbeplakat für den Kolonialiab,
der am 1. Juli im ganzen Reich begangel.
Das Plakat ſpiegelt den Zweck des Kolonilt
wieder: Die Weckung des Verſtändniſſes 9
daß ein Volk ohne Raum Kolonien brauch.
den Bevölkerungsüberſchuß aufzunehmen. 2
Mutterlande Rohſtoffe zu liefern vermog
der Erkenntnis dieſer Notwendigkeit wird 2.
unſerer früheren Kolonien ſchmerzlich Le
deren wichtigſte Deutſch=Südweſtafrith.
Oſtafrika Kamerun und Togo in der Kict
zeichnung des Plakats feſtgehalten, No

[ ][  ][ ]

jenstag, 12. Juni 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Der deutſche Gaſtſtättentag in Danzig.
Einmunges Bekennknis des Gaſtſkättengewerbes zum neuen Skaak. Hervorragende Leiſtungen
auf der Danziger Kochkunſtausſtellung.

Nr. 160 Seite 9

w. Der im vergangenen Jahr nach der Neuordnung der poli=
en
Verhältniſſe in Deutſchland gegründete Einheitsverband
das Gaſtſtättengewerbe hielt in der Zeit vom 4. bis 7. Juni
erſte Verbandstagung in Danzig ab Für die Wahl des
jurngsortes ſind, wie der Präſident des Verbandes, Goerke, in
ger Anſprache anläßlich der Eröffnung der mit der Tagung ver=
hoe
nen Kochkunſtausſtellung hervorhob, drei Gründe maßgebend
weſen. Erſtens ſollte durch die Wahl Danzigs als Tagungsort
pd utſchen Bevölkerung dieſer alten deutſchen Stadt gezeigt wer=
daß
die Danzig über alle politiſchen Grenzen hinweg mit dem
ſihe verknüpfenden kulturellen und blutmäßigen Bande im
vn Deutſchland noch mehr, als es bisher geſchehen iſt, gepflegt
von ſollen. Zum anderen ſolle bei den Beſuchern aus dem
h durch den perſönlichen Eindruck die Erkenntnis vertieft wer=
M2
daß an dem deutſchen Charakter dieſer Stadt trotz aller poli=
ſen
und wirtſchaftlichen Nöte nicht gerührt werden konnte, und
ndre deutſche Bevölkerung dieſer Stadt heute mehr denn je ge=
iſt
, ihre deutſche Art auch für alle Zukunft zu bewahren.
artens ſollte durch die Tagung in Danzig der ſchwer um die
frenz ringenden Bevölkerung eine wirtſchaftliche Hilfe zuteil
pen.
Dieſe für die Verlegung des Tagungsortes nach Danzig maß=
gand
geweſenen Abſichten haben volle Auswirkung gehabt. Die
m 1000 Perſonen, die an der Danziger Tagung teilnahmen, ſind
üde Wirtſchaft eine wertvolle Hilfe geweſen, und dieſe wirt=
hitliche
Unterſtützung wird nicht nur auf die wenigen Tage
eränkt bleiben, die die deutſchen Gäſte hier verbrachten. Dieſe
au allen Teilen des Deutſchen Reiches ſtammenden 1000 Men=
Rei.
welche die unvergleichlichen Schönheiten des mittelalter=
ſchn
Danziger Stadtbildes und die herrliche Umgebung der
inen Stadt in Oliva, Zoppot uſw. erleben konnten, werden zu
ſiyen Werbern für das alte deutſche Danzig werden. Dieſe
Wevung iſt um ſo wertvoller, da ſie von einem Berufskreis
ſuseht, der durch ſein Gewerbe in engſter Verbindung mit den
ſolsgenoſſen ſteht. Der Danziger Bevölkerung aber hat dieſe
ng wieder einmal die Gewißheit gegeben, daß Danzig im
zu nicht vergeſſen iſt und daß ſeine Nöte dort ein teilnehmen=
ſts
ind zur Hilfe bereites Verſtändnis finden.
Die große Bedeutung, welche dem Gaſtſtättengewerbe in ſeiner
ſionſchaft als wichtiger Gradmeſſer des kulturellen Lebensſtandes
ue Volkes zukommt, fand rein äußerlich ihren Ausdruck dadurch,
ßdrei Reichsminiſterien Vertreter zu dieſer Tagung entſandt
ſtn, und zwar Oberregierungsrat Michel vom Reichswirt=
usminiſterium
, Oberregierungsrat Friebe vom Reichsver=
ſhrminiſterium
ſowie ein Vertreter des Reichsernährungs=
teriums
. Bei den internen Tagungen, die ſich mit Organi=
tznsfragen
, mit der Preispolitik. mit der Neuregelung des
Aieſſionsweſens und mit der Stellung des Gaſtſtättengewerbes
mu kahmen der deutſchen Geſamtwirtſchaft befaßten, konnten die

Delegierten aus dem Mund der behördlichen Vertreter die Ge=
wißheit
erlangen, daß das neue Deutſchland die Nöte und Sorgen
des Gaſtwirtsſtandes erkannt hat und im Rahmen des Möglichen
zu lindern und abzuſtellen gewillt iſt.
Den Abſchluß der Tagung bildete eine große öffentliche
Kundgebung in Zoppot, an der faſt alle in Danzig an=
weſenden
Mitglieder der Regierung ſowie der Gauleiter Albert
Forſter teilnahmen. Dieſe eindrucksvolle Kundgebung wurde
zu einem deutſchen Bekenntnis im doppelten Sinne: zu einem
Treuegelöbnis für das neue Deutſchland und ſeinen Führer Adolf
Hitler ſowie zu dem Bekenntnis der unlösbaren kulturellen und
völkiſchen Verbundenheit der alten deutſchen Stadt Danzig mit
dem Reich. Durch den Gauleiter Albert Forſter wurde in einer
großangelegten Rede auf den neu erwachten deutſchen Lebens=
willen
hingewieſen, deſſen ſieghafte Kraft in der Verbundenheit
des Volkes zu einer großen Schickſalsgemeinſchaft wurzelt. Der
entſchloſſene Selbſtbehauptungswille ſei nicht von Welteroberungs=
plänen
getragen, ſondern er wolle lediglich im Frieden mit ande=
ven
Völkern die zuſtehenden Lebensrechte und die erforderliche
Achtung zugeſtanden erhalten. Der im Nationalſozialismus ver=
ankerte
deutſche Gemeinſchaftsgedanke ſei die ſicherſte Gewähr da=
für
, daß auch Danzig, der deutſche Vorpoſten im Oſten, ſich be=
haupten
werde. Daß die innige Verbundenheit aller Deutſch= Völ=
kiſchen
ſich nicht nur in Worten ausprägt, erwies die Tatſache, daß
an der Danziger Tagung des deutſchen Gaſtſtättengewerbes auch
eine große Anzahl von Berufskollegen teilnahm, die außerhalb der
deutſchen Grenzen unter fremder Herrſchaft leben. Zugleich mit in
ihrem Namen gab auf der Zoppoter Kundgebung ein Vertreter
des ſaarländiſchen Gewerbes die Verſicherung ab, daß alle Deutſch=
fühlenden
, wo ſie auch leben mögen, eins ſind in dem neuen deut=
ſchen
Lebensgedanken. Die Abſtimmung an der Saar werde da=
für
ein grandioſes Beiſpiel geben.
Verbunden mit dem erſten deutſchen Gaſtſtätttentag in Danzig
war eine Kochkunſtausſtellung in den Räumen der Brau=
nen
Meſſe. Monatelanger Arbeit hat es bedurft, um dieſe Aus=
ſtellung
zuſtandezubringen. Der Erfolg hat dieſe Mühen im reich=
ſten
Maße belohnt. Die Ausſtellung iſt zu einem Muſterwerk
deutſchen Fleißes und deutſcher Gewerbekunſt geworden. Aner=
kannte
Fachleute; die über Welterfahrung verfügen, haben die
Danziger Schau als ein Schmuckſtück bezeichnet, das ſich würdig
den internationalen Ausſtellungen gleicher Art zur Seite ſtellen
darf. Unter den rund 50 000 Beſuchern, die in den fünf Tagen
durch die Ausſtellungsräume gegangen ſind, hat ſich bei der eigen=
artigen
politiſchen Lage Danzigs auch ein beachtlicher Teil Aus=
länder
befunden. So iſt die Danziger Schau im gewiſſen Sinne
auch zu einer internationalen Repräſentation deutſcher Fachkunſt
geworden, die neben dem großen fachlichen Können auch Zeugnis
ablegte von dem hohen Lebensſtand des geſamten deutſchen Volks=
tums
.

Zwei keure Fläſchchen Bier.
Kopenhagen. Es iſt eigentlich nicht üblich, 150 Kronen
ſine kleine Flaſche Bier bezahlen zu müſſen. Auch iſt es keines=
in
Dänemark ſonſt Sitte, daß man zwei Tage darauf wartet.
in dieſem Falle war es eben ſo:

Da ſaß alſo in Kopenhagen ein Mann, der wie jeder zweite
Anderſen hieß, bei Tiſch und wollte mit Genuß ſein Glas
e trinken. Er ſchmeckte und ſchmatzte, aber es ſchmeckte ihm
ih Er rief den Kellner, der holte den Geſchäftsführer, dieſer
Direktor: Das Bier ſei ſchlecht. Da haben wir aber in Aar=
sein
ganz anderes Bier! ſtöhnte er unwillig. Der Geſchäfts=
ſünr
hatte offenbar ſchlecht geſchlafen, denn er knurrte vor ſich
ſiDann müſſen Sie es ſich da beſtellen!
der Gaſt hatte gute Ohren und das Grollen verſtanden. Er
ſne an das nächſte Telephon und rief ſein Reſtaurant in Aar=
ws
n. Zwei Flaſchen Bier wollte er. Anderſen aus Aarhus, zur=
äopenhagen
. Ganz gleich, was es koſte. Das ſei er nun leid,
ſſßnan ihn als Nörgler behandle, weil ihm das Bier in Kopen=
üen
nicht ſchmeckte.
dem Direktor werde er’s beweiſen. Der Kellner, der ihn im=
narjediene
, ſolle es bringen, und er ſolle ſich gleich auf den Weg
mgn. Man kannte in Aarhus den Sonderling Anderſen, nahm
em Auftrag wörtlich und ſchickte einen Kellner zu Fuß mit
iſm Tablett mit zwei Gläſern und zwei Flaſchen Bier los. Zu
Füſoon Aarhus nach Kopenhagen: Genau 47½ Stunden brauchte
ei kellner zu dieſem Marſch. Dann konnte er dem Herrn Ander=
ſen
ſer mit roſtig gewordener Kehle da ſaß, ebenſo wie dem noch
immr übel gelaunten Geſchäftsführer das Bier einſchenken.

150 Kronen machte die Rechnung. Aber Anderſen kann für
ſich immerhin verbuchen, daß in Dänemark niemals einer ein ſo
apartes Bierſervice bezahlte wie er nur weil ihm das
Kopenhagener Bier nicht ſchmeckte und er ſelbſt ſo eigenſinnig
war ...."
Blinde Pafſagiere‟.
() London. Eine luſtige juriſtiſche Streitfrage hat ſich
um eine ſoeben in einer Londoner Zeitung gemachte Enthüllung
entſponnen. Danach befinden ſich zurzeit an Bord des transatlan=
tiſchen
Dampfers City of Flint, der auf dem Wege nach Kopen=
hagen
iſt, nicht weniger als 476 blinde Paſſagiere. Allerdings
keine zweibeinigen, ſondern ſechsbeinige. Ein Bataillon ge=
zähmter
Flöhe nämlich, die ſich der Zirkus Schumann in Kopen=
hagen
aus einer zoologiſchen Handlung in Naſhua (New Hamp=
ſhire
USA.) kommen läßt.
Der Beſitzer jener zoologiſchen Handlung hat dieſe Flöhe nicht
etwa in Kiſtchen verpackt, ſondern läßt ſie am Leibe eines armen
lebenden Foxterriers über das Weltmeer gehen, der den Inſekten
gleichzeitig als Nahrungsſpender dient. Für den Hund iſt die Paſ=
ſage
bezahlt worden, nicht aber für die 476 Plagegeiſter. Darüber
nun, ob auch für ſie die Ueberfahrt bezahlt werden müſſe, disku=
tieren
nun in Londoner Blättern namhafte Juriſten zum Spaß,
und der trockene engliſche Humor feiert auch in dieſer Angelegen=
heit
Triumphe. Einer von ihnen zum Beiſpiel erklärt, daß wohl
für die Flöhe, nicht aber für den Hund die Ueberfahrt bezahlt
werden müſſe, denn da der Hund doch hauptſächlich als Nahrungs=
ſpender
diene, ſei er nach den Transportbeſtimmungen der Schiff=
fahrtslinien
als Tara anzuſprechen, während die Flöhe die
eigentlichen Paſſagiere ſeien.

BDMnAP
WWWERNEN
TEUENEEIS
771

Urheberrechtsſchutz durch Herm. Berger, Roman=Verlag, Berlin SW. 68.

25.
ein lachender Auguſtmorgen löſte die Sternennacht ab. An
DeBlättern und Gräſern hingen Milliarden kleiner Tau=

In und ſpiegelten ſich in kriſtallener Klarheit in den Strah=

e es aufgehenden Tagesgeſtirns.
urt=Heinz ſtand auf der Kuppe der am Abend vorher er=
*A Mſten Höhe, reckte die von dem harten Nachtlager ſteifgewor=
deN
Glieder und hielt Umſchau.
Gieder erwachte das Schlachtfeld!
us den weißen, allmählich verflüchtenden Nebelſchwaden
ioben die gelbgrünen Hänge zahlreicher kleiner Berggipfel
üollen langgeſtreckte Waldſtücke hervor, wuchſen die Dach=
der
Bauernhäuſer wie Spielzeugſchachteln in das Ant=
974 jungen Tages hinein. Als wenn eine gütige Vaterhand
SelArgen ſeines ruhenden Kindes ſtreicht und den letzten
2 von ihm nimmt, löſte ſich allenthalben der ſchützende
EHſchleier. Hohenſteiner Land erwachte zu neuem Leben,
nart Arbeit und neuem Kampf.
der am vergangenen Tage ſo heiß umſtrittene Kämmerei=
DA nördlich Hohenſtein, in dem die Truppen der Landwehr=
or
b. d. Goltz mit der vorderſter Brigade des von Allen=
e
ör Hilfe eilenden Korps Klujew bis in die ſinkende Nacht
häif
gerungen hatten, lag in zarter, jungfräulicher Röte und
lglüſte immer tiefer in die Glut des Feuerballs.
uiben bei Mispelſee fingen die Mäuler einer Feldbatterie
WiSiſion Morgen als erſte zu bellen an. Sie ſandten ihren

(Nachdruck verboten.)
eiſernen Morgengruß in das feindliche Nachtlager ſüdlich Mör=
ken
, wo er die Zarenſöhne unſanft weckte.
Als wenn das rieſengroße Schlachtfeld nur auf dieſen Weck=
ruf
gewartet, begann es mit einem Schlage allenthalben leben=
dig
zu werden.
Wie eine Meute geifernder Hunde fielen die Batterien auf
der Schwedenſchanze, bei Hohenſtein, Paulsgut, Ganshorn und
auf der Gegenſeite in das Konzert ein und dokumentierten mit
einigen ſchnell abgeſchoſſenen Salven ihr Vorhandenſein, als
ſchämten ſie ſich, nicht ſchon eher den Morgengruß hinüber=
geſandt
zu haben.
Huiiiii ... wie das Katzengeheul der Granatſplitter den
Ruſſen in ſchreienden Diſſonanzen in die Ohren drang und in
die über Nacht aufgeworfenen Schützengräben trieb! Hungrig,
verdreckt, blutend und doch kampfentſchloſſen in verbiſſener Wut
und letzter Hoffnung.
Ein Teil der Truppen des 15 ruſſiſchen Korps hatte den
am Abend vorher von General Martos erlaſſenen Rückzugs=
befehl
nicht erhalten. Er kämpfte gottergeben, in ſtoiſchem Gleich=
mut
für Väterchen Zar weiter. Doch es war nicht mehr der
Kampf der Zuverſicht und Hoffnung auf Sieg, ſondern der Ver=
zweiflungskampf
des aus tauſend Wunden blutenden Rieſen,
dem die wie aus der Verſenkung überall auftauchenden Deut=
ſchen
ſich anſchickten, den Todesſtoß zu verſetzen.
Ein Lärm lag über dem noch vor kurzem ſo ſtillen, ſchlafgeſeg=
neten
Land, als ſtritten urweltliche Raubvögel, deren mächtige

Belohnfe Schaunſchlägerei.
(r) Budapeſt. Daß man auch durch ehrliche Schaum=
ſchlägerei
ſein Glück machen kann, beweiſt die Schilderung eines
Vorfalles, die kürzlich in der ungariſchen Hauptſtadt die Runde
machte. Der Budapeſter Friſeur Geza Simon nämlich erhielt den
Beſuch eines ihm völlig unbekannten Notars, der ihm, während er
gerade einen ſeiner Kunden einſeifte, mitteilte, daß einer ſeiner
ſoeben geſtorbenen Klienten ihm, den Friſeur, als Alleinerben
eingeſetzt habe. In dieſem Teſtament heiße es: In meinem gan=
zen
Leben bin ich nur Menſchen begegnet, die mir Böſes antaten.
Alle haben mich geſchädigt, beleidigt, betrogen und moraliſch ge=
demütigt
. Einzig und allein mein alter Friſeur Geza Simon hat
mir, obwohl er mir ſtets mit dem Meſſer in der Hand gegenüber=
trat
, nichts Böſes angetan, hat mich während dreißig Jahren im=
mer
aufs freundſchaftlichſte und zarteſte behandelt, und er iſt mir
während dieſer langen Zeit ſtets als ein ehrbarer Mitbürger er=
ſchienen
. Unter dieſem Eindrucke habe ich ihn zum Erben meines
geſamten Nachlaſſes eingeſetzt, der aus einem Hauſe und 20000
Pengö in bar beſteht.
Der Friſeur Geza Simon konnte vor Rührung über dieſe Er=
öffnung
nicht weiter arbeiten und ſchloß für dieſen Tag ſein Ge=
ſchäft
...."
In 3 Minuken und 46 Hekunden um die Erde.
(th) New York. Seitdem das Kabelnetz ſich rings um die
Erde geſchloſſen hat, veranſtalten die Amerikaner in jedem Jahr
einmal einen Rekordwettlauf eines Telegramms mit einem Tele=
gramm
des Vorjahres. Jedes Jahr bedeutet einen neuen Re=
kord
, der auch heute, im Zeitalter der Funkſprüche, noch wert iſt,
regiſtriert zu werden: In 3 Minuten 46 Sekunden rund um die
Erde. Wer kanns ſchneller?
Aufgeber dieſer Depeſche des Jahres 1934 war Oberſt
Soſthenes Behn, der Präſident der Internationalen Telephon=
und Telegraphen=Geſellſchaft. Empfänger ſollte William S. Pa=
ley
, der Präſident des Columbia=Rundfunk=Syſtems, ſein, der
im Augenblick bei ihm im Büro der JTTG. weilte, 67 Broad
Street. New York. An ſich eine einfache Geſchichte, aber das
Telegramm hatte den Auftrag (unbeſchadet der Koſten) rund um
die Erde zu laufen.
Freilich gab man die Depeſche dringend auf. Und dann
wartete man. Im vergangenen Jahre dauerte es 4 Minuten und
10 Sekunden, in dieſem Jahre nur 3 Minuten und 46 Sekunden.
Wobei zu berückſichtigen iſt, daß das Telegramm einſchließlich der
Adreſſe 24 Worte enthielt.
Für die geographiſch und nachrichtentechniſch intereſſierten
Leſer wollen wir auch die Route ſchildern, die das Kabel=
telegramm
rund um die Welt nahm: New York über Tele=
graph
nach San Franzisko über Kabel nach Schanghai über
Mongolei, Sibirien, Dänemark, Schweden durch die Nordſee nach
London über die Schanghai=London=Linie der Großen Nördlichen
Telegraphen=Compagnie über Unterſeekabel von London nach
New York.
Intereſſant iſt ferner, daß das Telegramm zweimal durch
Paſſieren der Zeitlinie das Datum wechſelte. Aufgegeben am
Mittwoch, weitergeleitet am Donnerstag, angekommen am
Mittwoch.
Schlecht belohnt.
(th) Rio de Janeiro. Selbſt dem ausgeſprochenen
Heroismus iſt es manchmal lieber, wenn ſeine Taten im Ver=
borgenen
bleiben und nicht vor aller Oeffentlichkeit laut aus=
poſaunt
werden. So mögen jedenfalls die fünf jungen Leute
denken, denen folgendes Erlebnis zu dieſer nachdenklichen Be=
trach
ung verholfen hat:
Vor kurzem brach in einem Vergnügungsviertel der Stadt
nachts plötzlich in einer Paſtetenbäckerei ein Brand aus, der in
dem aus leichteſtem Material erbauten Hauſe reichliche Nahrung
fand, ſo daß es im Nu lichterloh in Flammen ſtand. Entſetzlich
gellten in dem Flammenmeer die Hilferufe der Bewohner. Ehe
jedoch die Feuerwehr eingetroffen war, waren alle Bewohner
ſchon gerettet. Und zwar von fünf jungen Männern, die im
Augenblick des Feuerausbruchs in animierter Stimmung an dem
Hauſe vorbeigekommen waren. Ohne auch nur eine Sekunde zu
zögern, ſtürzten ſie ſich in das lodernde Element, drangen mit
wahrer Todesverachtung in die Räume ein und retteten die
Eingeſchloſſenen. Jedem Dank entzogen ſie ſich, aber ſie mußten
dem Feuerwehroffizier und der Polizei natürlich Rede und
Antwort über ihre Perſonalien ſtehen.
Am nächſten Tage fanden ſich in allen Zeitungen Bilder
der Lebensretter und anſonſten wurden ſie in den höchſten Tönen
als todesmutige Helden geprieſen. Das eben wurde ihr Ver=
hängnis
! Es handelte ſich nämlich um fünf Zöglinge eines
Prieſterſeminars, die am Vorabend ihrer Prieſterweihe, um ſich
noch einmal weltlich amüſieren zu können, auf geheimem Wege
ihr Internat verlaſſen und damit gröblich gegen die Haus=
ordnung
verſtoßen hatten. Auch der Direktor des Seminars las
die Zeitungen und ſchickte die geſtändigen Uebeltäter in die
Bußzelle. Aus der Prieſterweihe iſt vorläufig nichts geworden..
Flügel die ſonnendurchzitterte Morgenluft mit harten, peitſchen=
den
Schlägen durchſchnitten, um ihren Morgenimbiß. Geifernd,
kreiſchend, hackend, zerreißend.
Pauſenlos rollte es die lange Front entlang, zerrte, rüttelte,
riß wie ein beutegieriges, brandendes Meer, das mit ſataniſcher
Luſt alles Lebende zu erhaſchen und vernichten ſucht.
Kurt=Heinz hatte am vergangenen Abend durch ſeine Pioniere
einen ſchlichten Holzſarg zimmern und Boris hineinlegen laſſen.
Die Leiche wurde unter einer mächtigen Eiche zur letzten Ruhe
gebettet. Ein mit friſchem Eichenkranz geſchmücktes Birkenkreuz
krönte das Kopfende und enthielt die ſchlichten Worte:
Hier ruhet in Gott
Baron von Holten
gefallen am 28. 8. 14.
Das Grab war wie in ſtiller Abwehr mit dicken Steinquadern
umſchloſſen. Auf den Erdhügel pflanzte Kurt=Heinz mit eigener
Hand Heidekraut. Blühende Erika, ſo rot wie das Herzblut des
Geſtorbenen.
Als ſein in ſtummer Andacht bei ihm weilender Bezwinger
ſah, wie die liebliche Erika bei dem glutvollen Kuß der Sonne
erwachte und ihre kleinen Köpfe dem leuchtenden Geſtirn entgegen=
ſtreckte
, faltete er in tiefer Ergriffenheit die Hände und betete
ein Vaterunſer. Dann pflückte er eine beſonders hübſche Ranke,
barg ſie in ſeiner Brieftaſche und verließ mit nachdenklichen
Schritten die geweihte Stätte
Und wieder begann das Zufallsſpiel ums Leben mit der in
Minuten ſich ſteigernden Fülle vernichtende Kräfte. So weit das
Auge reichte, gingen die Landwehrbataillone des Generals von
Unger in loſen Schützenlinien vor, gefolgt von geſchloſſenen
Reſerven.
In einem letzten erbitterten Aufbäumen gegen die unabwend=
bare
Hand des Schickſals verſuchten die Reſte des Korps Martos
ihren fliehenden Kameraden die einzige noch freie Rückzugsſtraße
über Schwedrich-Lindenwald-Lahna nach Neidenburg ſo lange
als möglich offen zu halten. Vergebens! Enger und enger ſchloß
ſich der Ring der unaufhaltſam vordringenden Deutſchen um die
voll Heldenmut ſich wehrenden Ruſſen.
Kurt=Heinz trieb ſeine Mannſchaften ſo energiſch vor, daß ſie
kaum zu folgen vermochten. Doch die kleine Schar aktiver Leute,
die ihn ſeit dem Todeslauf von Waplitz umgab, wirkte anfeuernd
auf die bärtigen Alten. Sie riſſen ſich zuſammen und wollten ſich
von den Jungen nicht beſchämen laſſen.
Er fühlte ſich magnetiſch von der HohenſteinNadrauer
Chauſſee angezogen. Sein Herz pochte in ungeſtümen Schlägen.
Jeder Schritt, den es vorwärts ging, brachte ihm der Geliebten
näher, erhöhte die Möglichkeit des Wiederſehens. (Fortſ. folgt.)

[ ][  ][ ]


Stüsbad ddAgt

*Mit deutſchen Turnern in Budapeſt.
nahme Deutſchlands hatten Frankreich, Belgien und die Tſchecho=
En Ruuotia auf die weitmeiſterſchaften ſtowakei geſtimmt. Die noble Haltung der Schweizer, Finnen,
Italiener Bulgaren und Ungarn, die energiſch für die Aufnahme

Am 28. Mai wurden auf dem Bahnſteig des Budapeſter Oſt=
bahnhofes
die Teilnehmer des Münchener Sonderzuges mit dem
Deutſchland=Lied und der ungariſchen National=Hymne begrüßt.
Leider machten nur ſehr wenige Turner des Gaues 13 der DT.
von der verbilligten Ungarnfahrt von Frankfurt aus zu den Welt=
meiſterſchaften
in Budapeſt Gebrauch, ſo daß wir, 35 vom früheren
Mittelrheinkreis, zuſammen mit den Schwaben, Pfälzern, Saar=
ländern
und Bayern nach dem ſchönen Ungarnlande verfrachtet
wurden. Wo geht es aber luſtiger und fideler zu, als bei Tur=
nern
, die ſich aus allen Teilen des Reiches zuſammenfinden, um
einige ereignisreiche Tage zu erleben.
In München wurde der Sonderzug zuſammengeſtellt und ab
ging es über Braunau am Inn, dem Geburtsorte unſeres Füh=
rers
, zunächſt nach Wien. Es war ein eigentümliches Gefühl für
uns, wenn man ſah, wie mit freudig erhobener Rechten und doch
ängſtlich um ſich ſehend, uns unſere Brüder in Oeſterreich begrüß=
ten
, und die wenigen Minuten des Aufenthalts dazu benutzten,
um möglichſt viel von uns über das heutige Deutſchland zu hören.
Doch um wieviel freier war der Empfang auf dem ungariſchen
Grenzbahnhof. Hier lernten wir ſchon den freundlichen, zuvor=
kommenden
, in jeder Beziehung galanten Ungarn kennen. Nach
Erledigung der üblichen Zollformationen ging es nun weiter
durch die unendlichen Getreidefelder und eintönigen Weideplätze,
dem Lichterglanz der vielgerühmten ungariſchen Hauptſtadt ent=
gegen
. Nach kurzem Grußwechſel des Vertreters der deutſchen Ge=
ſandtſchaft
in Ungarn, dem Vertreter der Stadt und unſeres
Reiſeobmannes, donnerte ein dreifaches Sieg=Heil der Fahrtteil=
nehmer
, auf das uns, ehemals verbündete, und heute noch ſo nahe=
ſtehende
Ungarn durch die Hallen.
Der nächſte Vormittag wurde ausgenützt, durch eine Stadt=
rundfahrt
, um das einzigartige, ſchöne Budapeſt näher kennen
zu lernen. Auch hier war es wieder der geſprächige, freundliche
Ungar, der uns nicht mit Jahreszahlen und ſchnell wieder vergeſ=
ſenden
Namen belaſtete. Nein, er beginnt da, wo man das Herz
eines Volkes ſchlagen hört: Trianon! Um den Begriff für
uns deutlicher zu machen, fügte er hinzu: Trianon iſt für
Ungarn, was Verſailles für Deutſchland. Die Trianon=
Hymne läßt den Schandvertrag nicht vergeſſen. Auf einem
Platze im Zentrum der Stadt haben Gartenkünſtler ein Mahn=
mal
gepflanzt. In eine Raſenfläche eingelaſſen, aus lebenden Blu=
men
gebildet, breitet ſich eine Landkarte aus. Dieſelbe zeigt deut=
lich
an, wie groß das frühere Ungarn war, wie klein das heutige
Ungarn iſt. Hoch am Maſt hängt die rot=weiß=grüne Ungarnfahne
mit dem Doppelkreuz auf Halbmaſt. Zum ſteten Ermahnen an
Trianon.
Gewiß, wir ſind in erſter Linie zu den Weltmeiſterſchaften
nach Ungarn gefahren. Aber eine ſolche Reiſe hätte nicht ihren
vollen Zweck erfüllt, wollte man achtlos an ſolchen Dingen vor=
übergehen
.
Den Auftakt zu den Veranſtaltungen der Weltmeiſterſchaften.
die man nicht mit unſeren Turnfeſten vergleichen darf, war die
Feſtverſammlung des ungariſchen Turnverbandes, anläßlich ſeines
50jährigen Beſtehens. Danach hielt der internationale Turnver=
band
, unter Vorſitz des Grafen Zemoyſki eine geſchloſſene Sitzung
ab. Auf der Tagesordnung ſtand die Aufnahme Deutſchlands. Im
Verlaufe einer dreiſtündigen Debatte wurde dann hierüber nach=
mittags
beraten. Unter großer Aufregung ging die geheime Ab=
ſtimmung
vor ſich. Das Reſultat war 12 Stimmen mit ja, 3 Stim=
men
mit nein. Deutſchland war aufgenommen. Gegen die Auf=

Deutſchlands eingetreten ſind, machten im deutſchen Lager den
tiefſten Eindruck, da die Schweizer vielleicht den ſicheren Sieg aus
der Hand gaben, und die Italiener ſich ſtarke Rivalen für ihren
letzten Weltmeiſter Neri ſchufen. Es folgte nun eine neue Debatte.
Es war noch zu entſcheiden, ob die deutſche Riege an den am näch=
ſten
Vormittag beginnenden Kämpfen teilnehmen dürfe. Mit dem
gleichen Stimmenverhältnis (12:3) wurde nun auch die Teil=
nahme
genehmigt.
Bei der denkbar ſchlechteſten Organiſation begannen am Frei=
tag
vormittag nach etwa eineinhalbſtündiger Verſpätung die
Kämpfe, Man vermißte allgemein den gemeinſamen Aufmarſch
aller teilnehmenden Nationen hinter ihren Fahnen. Ja nicht ein=
mal
die Stadt oder ſelbſt auf dem Kampfplatz kündete eine Fahne
von dem ſo bedeutenden Treffen an. Wären Deutſchland und die
Schweiz mit ihren etwa 3000 Schlachtenbummlern nicht anweſend
geweſen, hätte man kaum mehr als 200300 Zuſchauer zählen
können.
Die deutſche Riege, unter den Fahnen des neuen Reiches ge=
führt
von dem Turnwart der DT., Martin Schneider, wurde ſtür=
miſch
begrüßt. Jede Nation turnte geſchloſſen in einer Riege.
Deutſchland begann mit Freiübungen. Trotz exakteſter Ausführung
gegenüber den anderen Nationen konnte nicht die erhoffte Punkt=
zahl
erreicht werden. (Intereſſant, daß der gegenüber einem Bul=
garen
ſehr gering wertende finniſche Punktrichter ſpäter auf tſche=
chiſchen
Einſpruch erſetzt wurde!) Krötzſch erhielt für ſeine hervor=
ragende
Kürübung nur 8,6 Punkte. Die Frejübungen der ande=
ren
zeigten deutlich, daß vor lauter Suchen nach Neuheiten‟ Wege
eingeſchlagen werden, die eher auf eine Varieté=Bühne gehören,
als auf einen Turnplatz.
Am Barren. Längs= und Querpferd konnten unſere Turner
beweiſen, daß ſie zur allererſten Klaſſe zählen. Hätten ſie die
eiſernen Nerven und die Ruhe der Schweizer gehabt, wäre ihnen
der Sieg ſicher geweſen. Lediglich am Reck bot die deutſche ein
geſchloſſenes Bild. Es war der Höhepunkt der Kämpfe. Unter
atemloſer Spannung zeigten unſere Vertreter lebendige Beiſpiele
aus dem Hochſtand des deutſchen Geräteturnens. Sandrock erhielt
als Erſter des Tages die volle Punktzahl. (10 Punkte.) Jetzt kam
der Frankfurter Winter. Das war ein bezauberndes Drehen und
Schwingen, ein Gemiſch von Eleganz. Kühnheit und Energie. Die
Zuſchauer kannten keine Grenze der Begeiſterung, als er die
Uebung, aus der Rieſenfelge mit Doppelſalto, zu Stand wie an=
gewurzelt
, beendete. Auch er erhielt nur eine 10, und iſt ſomit,
dank ſeiner vorzüglich geturnten Pflichtübung, Weltmeiſter am
Neck geworden. Ein Lohn, den der ſympathiſche Turner auch ver=
diente
Leider wurde die Mannſchaft durch eine Verletzung
Krötzſch’s am Reck ſehr geſchwächt. Das Turnen an den Ringen
warf uns ſehr zurück, was darauf zurückzuführen iſt, daß wir uns
noch nie mit dem internationalen Ringturnen befaßten. Hier ſind
beſonders die Tſchechen. Ungarn und Schweizer hervorzuheben. Im
Volksturnen konnten wir um 15 Punkte die Schweizer einholen,
doch die Gleichmäßigkeit und der gute Durchſchnitt der Tſchechen
warfen uns auf den dritten Platz zurück. Mit etwas mehr Sicher=
beit
und mehr Routine dürften Deutſchlands Turner bei der
Olympiade 1936 in Berlin beſtimmt beſſer abſchneiden. Wir dür=
fen
mit den erzielten Erfolgen unſerer Mannſchaft nicht unzufrie=
den
ſein. Sie hat ſich in allen Ehren geſchlagen. Sie hat den denk=
bar
beſten Eindruck hinterlaſſen. Wir beglückwünſchen die Reprä=
ſentanten
deutſchen Lurnens im Auslande nochmals aufs herz=
lichſte
und wiſſen nun, wo uns noch Aufgaben für 1936 geſtellt
ſind; ſie werden, davon ſind wir überzeugt, ſofort mit aller Kraft
in Angriff genommen werden.

Reichs Schwimm Woche

Bom 17 24 Junt 1934
Deutſchlands Schwimmſport
zu Felin der Femaſelaſal.

Ganz Deutſchland ſteht vom 17.24. Juni im Zeichen der
Reichsſchwimmwoche, die eine gewaltige Kundgebung für das
Schwimmen und den Schwimmſport zu werden verſpricht. Neben
der Hauptaufgabe der Reichsſchwimmwoche, der Erfaſſung der
ganzen Maſſe der Nichtſchwimmer durch volkstümliche Vorfüh=
rungen
aller Art, die werbend für das Schwimmen wirken ſollen,
verſpricht man ſich auch einen ſtarken Auftrieb des ſchönen
Schwimmſports durch die Veranſtaltungen in den Tagen vom
7.24. Juni. Das neue Deutſchland will nach dem Willen des
Führers ein geſundes Geſchlecht heranbilden, denn nur ein ſolche
wird den gewaltigen Aufgaben der Zukunft gewachſen ſein. Aus
dieſem Grunde werden die Leibesübungen in Deutſchland in Zu=
kunft
eine ganz andere Bedeutung erhalten als ehedem. Neben
dem Dienſt in der SS., SA., HJ., DJ. und BDM. ſoll die Jusend
eine tüchtige Ausbildung in allen Zweigen der Leibesübungen
erhalten.
Daß dem Schwimmſport dabei eine ganz beſondere Rolle zu=
gewieſen
wird, beweiſt die Reichsſchwimmwoche, denn der
Schwimmſport iſt der geſündeſte und billigſte aller Sportarten.
Die lang erſehnte Sommerſaiſon iſt nun da. Deutſchlands
Schwimmſportler haben die Schwimmhallen verlaſſen und ziehen
wieder frohen Mutes hinaus in die Sommerbäder aller Art. Die
hinter uns liegende lange Winterzeit hat den deutſchen Schwimm=
ſport
in eifriger Tätigkeit geſehen. Deutſchlands Schwimmer
rüſten wie alle anderen Sportler auch für die großen Ereig=
niſſe
der Zuhunft, beſonders für die Olympiſchen Spiele in Berlin
1936, die die Jugend der ganzen Welt zuſammenführen werden
zu friedlichem Wettkampf in das weite Rund des Deutſchen
Stadions. Aber ſchon in dieſem Jahre ſtehen die Schwimmer vor
großen Aufgaben. Ein Länderkampf mit Frankreich in
Plauen, mehrere Länderwaſſerballſpiele, und vor
allem die Europameiſterſchaften in Magdeburg, erfordern
den höchſten Einſatz des deutſchen Schwimmſports, ſoll Deutſch=
land
ſo abſchneiden, wie das einem 66=Millionen=Volk zukommt.
Erfreulicherweiſe kann gerade der Schwimmſport auf eine ſehr
erfolgreiche Hallenſaiſon zurückblicken. Ueberall in Deutſchland iſt
man eifrig an der Arbeit geweſen, um aufbauend auf einer breiten
Grundlage die Leiſtungen unſerer Meiſterſchwimmer zu fördern.
Nur aus der breiten Maſſe heraus können wir die finden, die be=
rufen
ſein werden, 1936 die Fahnen des neuen Deutſchland an
den Siegesmaſt des Deutſchen Stadions zu bringen. Die Tatſache
daß ſich der allgemeine Leiſtungsſtand in den letzten Monaten Dank
der ausgezeichneten, ſyſtematiſchen Vorbereitungsarbeit des deut=
ſchen
Schwimmſports ſehr gehoben hat, gibt uns die Hoffnung, daß
wir auf dem richtigen Wege ſind und bis 1936 noch manchen
unbekannten Schwimmer gefunden haben. Die großartigen
Leiſtungen unſerer Meiſterſchwimmer Fiſcher. Lenkitſch, Deiters,
Nüske, Küppers, Sieters. Schwartz, unſerer ausgezeichneten
Springergarde Viebahn, Eſſer, Mahraun u. a. m., der Schwim=
merinnen
Arendt, Salbert. Genenger, Engelmann. Stolte, Jenſch.
Jordan u. a. m. geben die berechtigten Hoffnungen, daß unſere
Schwimmer den kommenden Ereigniſſen gewachſen ſein mögen.
Die Reichsſchwimmwoche ſoll dem Schwimmſport neuen ſtarken
Auftrieb verleihen. Hier geben ſich gerade den Schwimmſportlern
neue ungeahnte Möglichkeiten, für ihren ſchönen Sport werbend
tätig zu ſein, denn gerade ſie müſſen in vorderſter Front ſtehen
und kämpfen für das Ziel der Reichsſchwimmwoche:
Jeder muß ſchwimmen können!
Die Schwimmſportler aus allen ehemaligen Lagern, ſeien es
Schwimmer oder Turner, müſſen ſich die Hand reichen zu gemein=

ſamer Arbeit und unter das Trennende der Vergangenheit einen
Strich machen. Die Reichsſchwimmwoche, eine Angelegenheit des
ganzen deutſchen Volkes, gibt allen die beſte Gelegenheit, mit=
zuarbeiten
an einem Ziel, das auch im Sport heißt:
Nichts für uns, alles für Deutſchland!
Ortsausſchuß
für die Reichsſchwimmwoche Darmſtadt.

Neuordnung im Waſſerſpork.

Von der Preſſeſtelle des Reichsſportführers wird mitgeteilt:
Nachdem der Deutſche Waſſerſport=Verband die ihm geſtell=
ten
Aufgaben zum Abſchluß gebracht hat, werden die ihm bisher
angehörenden Fachſchaften für Rudern, Segeln, Kanufahren und
Motorbootfahren dem Reichsſportführer vom 15. Juni ab wieder
unmittelbar unterſtellt.
Mit der Abwicklung des Deutſchen Waſſerſport=Verbandes
wird ſein bisheriger Führer, Kapt.=Lt. a. D. Jaſper, beauftragt.
Er ſteht dem Reichsſportführer weiterhin für die Durchführung
von Sonderaufgaben zur Verfügung.

Mit dieſer Neuordnung iſt der erſte Entwicklungs=Abſchnitt
der Waſſerſportverbände nach der Machtübernahme beendet. Die
vor Jahren für die vier Fachgruppen Segeln, Rudern, Kanu= und
Motorbootfahren geſchaffene Dachorganiſation hat zweifellos die
Entwicklung des geſamten deutſchen Waſſerſports in günſtigem
Sinne beeinflußt. Vor allem wurde der geſamte Sportbetrieb
innerhalb der Fachſchaften nach nationalſozialiſtiſchen Geſichts=
punkten
geregelt, die in erſter Linie zum Ziele hatten, den Waſſer=
ſport
auf breiteſte Baſis zu ſtellen und in erſter Linie den minder=
bemittelten
Volksgenoſſen die Ausübung des Waſſerſports zu er=
möglichen
. Die Führung des Waſſerſport=Verbandes hatte aber
neben dieſen großen, grundſätzlichen Dingen auch viel wertvolle
Kleinarbeit zu leiſten. Die Einführung des Waſſerſport= Auswei=
ſes
für ſämtliche organiſierten Waſſerſportler, die Vereinheit=
lichung
des Preſſeweſens uſw. ſind in dieſer Hinſicht beſonders zu
werten. Nach Löſung all dieſer, für die Geſamtheit des deutſchen
Waſſerſports notwendigen Aufgaben, können ſich die Fach= Ver=
bände
nunmehr wieder in ſtärkſtem Maße mit ihren großen ſport=
lichen
Zielen beſchäftigen, deren bedeutendſtes gegenwärtig die
Vorbereitung auf die Olympiſchen Spiele darſtellt.

Zußball im Kreis Skarkenburg.

Wie ſchon berichtet, brachte der geſtrige Sonntag folgende
Ergebniſſe: Michelſtadt Union Darmſtadt 6 0 (3:0); FV. Roß=
dorf
.
Jahn 75 Darmſtadt 0:1 (0:0) und Mörfelden Union
Wixhauſen 3:0.
die Treffen Groß=Gerau Griesheim und
Weiterſtadt TSG. 46 fielen aus.

5V. 98 V.f.2. Neu=Iſenburg.
Kickers Offenbach ſpielen am 30. Juni in Darmſtadt.

Für kommenden Samstag abend hatte der SV. 98 die
Böckinger Union verpflichtet, die am folgenden Sonntag in
Frankfurt gegen Eintracht antreten wollte. Da ſich das Spiel
gegen Frankfurt zerſchlug, fällt auch das Samstagſpiel in Darm=
ſtadt
aus. Anſtelle der Union Böckingen hat nun SV. 98 mit
dem VfL. Neu=Iſenburg, dem Zweiten der dortigen Bezirksklaſſe
verabredet. Vorher treffen ſich die zweiten Garnituren der beiden
Vereine.

Am Samstag den 30. Junf, ſteht der hieſigen Fußballge=
meinde
ein beſonders reizvolles Treffen bevor; es kommt dann

der Gaumeiſter Südweſt, die Kickers Offenbach, zu einem Freund=
ſchaftsſpiel
gegen SV. 98.

Darmſtädter Hochſchulmeiſterſchaften
morgen Mitkwoch im Hochſchulſtadion.
Das Meldeergebnis zu den internen Hochſchulmeiſterſchaftes
iegt vor. Die Teilnahme an den einzelnen Wettkämpfen in

äußerſt gut. Dies iſt um ſo bemerkenswerter, da während dae s.Muutsbeicht
letzten zwei Semeſter der Hochſchulſport vollkommen ruhte, unm s wid mitge

die Studierenden der Techniſchen Hochſchule keine Gelegenhes. euus uch einem
Ha f Soch De
hatten an Wettkämpfen teilzunehmen. Im 100=Meter=Lauf ſim
vier Vorläufe nötig, um den Sieger zu ermitteln. Die Beteill!
N
fönnen.
gung an Wurf= und Stoßkonkurrenzen, ſowie am Schwimmen z
Si Dehelichen.
ebenfalls ſehr günſtig. Die Mitglieder des ASC. und des No=
wegerclubs
ſind beſonders ſtark vertreten, ſo daß intereſſante umn Fut ſind die B.
ſirie 10ch
harte Kämpfe zu erwarten ſind. Als Abſchluß der Wettkämpp

man M.

1M
Jung=Deutſchland und der Vertretung der Techniſchen Hochſchun !2hülm

oder ſchr her.
ſtatt.
Die Vorläufe beginnen um 14.30 Uhr. Um 16 Uhr iſt dia
in weitet gut beit
Aufmarſch aller Teilnehmer, im Anſchluß hieran beginnen da
Hauptwettkämpfe. Der Eintritt iſt frei, ſo daß jedem 65 Aſſoen Vo=
2AS
legenheit gegeben iſt, ſich die Wettkämpfe anzuſehen.
Uingſidte Bei
en im Autol

ie iet. Aunf
Jung=Beulfchrand Hegeeber Bafferedrifeie Dens
He ne
ihrt,
rtauf und P

Bezirksrunde.
T5G. 46 auf dem 3. Plaß.

ſebh

feinmechanik geſtal
tet über
ſtſteie berit

dus Auslandsgeſct
deſchäft ſei immer n
In Wiesbaden wurde am Sonntag die Bezirksrunde da.
den Betrieben hat
Waſſerballer beendet, wobei ſich Jungdeutſchland Darmſtadt daiß eieſſert,
ſeit End
1. Platz vor dem 1. Frankfurter SC., der TSG. 46 Darmſtatl
Saiſongründe

und Wiesbaden 1911 ſichern konnte. Dadurch hat Jungdeutſchlau)s ku
hir var teil
die Berechtigung zur Teilnahme an den Spielen des Gaues Stlzüit ſt etwas gro
weſt am 8. Juli in Ludwigshafen erworben.
Die Spiele in Wiesbaden ſahen zuerſt ein 4:4=(1:3)=Uner=A vn Beſeitigung
ſchieden der 46er gegen den 1. Frankfurter, Schwimmelub uu . Dem Beileide
eingang für die
dann einen klaren 7:2=(4:1)=Sieg Jungdeutſchlands über Wieieiligsi
baden. Wiesbaden erlitt darauf durch TSG. 46 die zweite ducht ſiſich
ichtet von
fnappe 3 2=(0:2)Niederlage. Da der Frankfurter SC., das beſſeltit beick.
Torverhältnis (13:8 gegen 8:11 unter Berückſichtigung der zuizwisſteſeln, in Offen
S.ü Aurzarbeit einge
ſonntäglichen Spiele Jungdeutſchland TSG. 5:1 und 1.

Wiesbaden 7:0) buchte, entging der punktgleichen TSG. änuſtie hat ſich

h le

lannfmt De Nahrungs=
der
2. Platz. Im Endſpiel kam es zu einem erbitterten K
Jungdeutſchlands gegen Frankfurt, in dem die Darmſtädter klarnfin lendenzen, der
als das Ziffernergebnis beſagt, 4:2 (2:0) die Oberhand Teuieſt, der der Bral
mit iber dem Vori
hielten.
in Abſatz und
info.
Lurnerbund Jahn 1875 Darmſtadt. Aan) F5hrs.
rter Hotel
s im Mai ve
Am Freitag, den 15. Juni, 8,30 Uhr, findet im großiu, Belebung im Gaſ
Saal des Turnhauſes Dieburgerſtraße 26 die
Zuſammenſchluß=Feier der beiden früheren Vereine Turn=
geſellſchaft
Darmſtadt 1875 und des Deutſchvölkiſchen Turn=
vereins
Jahn Darmſtadt
Munheimer Getre
ſtatt. Die Feierſtunde wird umrahmt mit turneriſchen Vorflan Kilo) frei Mo
rungen der Turnmannſchaft und der Turnerinnenabteilung. C.
hn des Erzeugers p
vorträge der Turnerſingmannſchaft verſchönern das Progrann
50). Bezirk
und Obermuſikmeiſter a. D. Weber wird den muſikaliſchen
ten ſüdd.
beſtreiten. Im Mittelpunkt des Abends ſteht die Anſprache k8,
Vollbahnſtatior
Reichsdietwartes Münch=Berlin.
neinkaufspreis 17
Alle Turn= und Sportfreunde Darmſtadtsts mländ, 1900195
die Mitglieder der beiden vereinigten Vereine laden wir des 4 bſähzer Gerf
n Sack 185
lichſt ein.
e 1680 Rapskuch
lüuchen 1675,
150 Bertreber

Reichsſender Frankfurt 4 Rhmelaſſe 8.

eiſte 2,002,20
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Dienstag, 12. Juni
5.45: Choral, Zeit, Wetter 5.50 u. 6.15: Gymnaſtik. 6.41 Rll. Preisgebiet g
Bad Ems: Frig
Zeit, Meldungen 6.50: Wetter 6.5
8.20: Stuttgar-
konzert
. 8.15: Waſſerſtand, Wetter.
9471
Gymnaſtik. 9.25: Nur Freiburg; Werbekonzert.
Nur Freiburg: Eigene Sendung.
10.00: Nachr. 1042 Maſirter Getreid
Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus.
konzert. 11.40: Meldungen. 11.50: Sozialdienſt.
12.00: Schallplatten: Ehrt Eure deutſchen Meiſter.
13.00: Zef
13.80: Stutgar-
Nachr., Saardienſt. 13.10: Nachr.
Ltg.: Fritz Barthelmeus. Dazw (1
Mittagskonzert
Zeit, Nachr.
14.30: Nur Freiburg: Nachr. 14.40: St
15.0
15.30: Wetter.
der Frau: Wir erwarten Gäſte.
Me81
Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
15.50; Wirtſchaftsbericht.
17.30: Unbekanm.
16.30: Breslau: Kapelle Emil Gielnik.
*e
945
in-Ha
Dichter. Wilhelm Reuter. Ein Bauerndichter. 17.45: Kl. Ku)
viermuſik.
18.00: Lufthanſa: FrankfurtBerlin in 85
1115,
erAirſfie 1.iu0e
18.25: Italieniſch.
18.15: Aus Wirtſchaft und Arbeit.
fücen 1
18.45: Meldungen. 18.50: Griff ins Heute.
Generd
19.00: Deutſches Opernkonze
Das Funkorcheſter. L1
id Pegenſtr.
muſitdirektor Nettſtraeter. 20.00: Zeit, Nachr.
9.10z,9=
Hern ie ars 4
Lahntal. Hörfolge. 21.00: Berlin: Tanzabend. 222:
em: 1. Juni) 7.
Zeit. Nachr.
22.35: Stuttgart: Du mußt wiſſen. 22/RkM c Statim pr
Nachr.
23.00: München: Das kleine Funkorcheſter. Lig.;
Kloß. 24.00: Nachtmuſik auf Schallplatten.

Gerſte 1401,6
11 29,00,
ſtpreisgebiet 8
af 10,00.
150 Weizenfut
Anebl 15,50, di
IIcs Merbe Arichrte Agenel
us Molge des
daen wicher 9
hrend W
183,00
in aio

Deutſchlandſender

Welle 1571
Deutſchlandſender: Dienstag, 12. Juni
5.45: Hamburg: Wetter. 5.50: Nachr. 6.00: Berlin: Gyr?
naſtik. 6.15: Tagesſpruch. 6.20: Berlin: Frühkonzert. 6
In einer Pauſe (gegen 700: Nachr. 8.00: Sperrzeit. 841
900: Sperrzeit 10V.
Leibesübung für die Frau.
10.10: Die Bauern wollten Freie ſein. Hörbi
Nachr.

Eindie öchas
Re
R
N G5ie
Dam
inen Diche
134-
51
aus dem großen Bauernkrieg. 10.50: Fröhlicher Kindergartei h.
11.15: Seewetterbericht. 11.30: Lied am Morgen.
Au
12.00: Breslau: Kleines Orcheſter des Oberſchleſiſchen Lande‟.
184
a.: Erich Peter. 12.55: Zeitzeichen.
theaters. L
Anſche
letzten
Wetter.
Anſchl.: Mittagskonzert (Schallpl.).
EAle tihl
14.45: GſE=
140: Sperrzeit
Wetter. 13 45: Nachr.
Dam
wünſche. 15.00: Wetter, Böre. 18.15: Für die Ficl
gaben
eidelächt,
Mütter, ſpielt und ſingt mit Euren Kindern! 15.40: A. Mk/ f) Vsperkäauſt.
muth: Die ſozialpolitiſchen Aufgaben der deutſchen Erzieherſche
16.60: Köln: Das Große Orcheſter. Ltg: Otto Julius Kühn=
17.00: Jugendſportſtunde: 12 Jahre Rhön. 17.20: Die 124
Heint
aufführung des Monats. Hans Schwarz: Rebell in Englan
1735: Joſ. Vembaur ſpielt: Liſzt. Sonate H=Moll. 1B)
Veror
H. Rocholl: Die Mittlerrolle des Auslandsdeutſchtums in O

aſien. 18.35: Hauptſchriftleiter
Fritzſche: Politiſche Zeitune=

ſchau. 18.55: Das Gedicht. Anſchl.: Wetter
19.00: Der Muſikzug beim Stabe der Gruppe Berlin=Brandenhu.
Lig.: Muſikzugführer Fuhſel. 20.00: Kernſpruch. 9
Nachr. 20.10: Das Märchen Eine Szene Aufn.). 2S
Deutſchtranzöſiſches Austauſchkonzert. 22.20: Wetters T09
und Sportnachr. 22.45: Seewetterbericht. 23.00: Müſche*
Das kleine Funkorcheſter. Ltg.: E. Kloß.

Welterberichl.
Da ſich die Störungstätigkeit, von Oſten her weitel=
Deutſchland entwickelt hat, fließt entſprechend der Druckverteis
kühlere Luft ſüdwärts, ſo daß das Wetter ſich etwas wechſe.
geſtalten wird und vereinzelt auch gewittrige Schauer auſtwd
dürften.
Ausſichten für Dienstag: Wechſelnd wolkig mit Aufheite.
vorübergehend etwas kühler, Neigung zu gewittrigen Schaud
Ausſichten für Mittwoch: Weiterhin etwas wechſelhaftes Ve

[ ][  ][ ]

Rummer 160

Dienstag, 12. Juni

blatte

Die Rhein=Mainiſche Wirtſchaft in Mai.

der Beſchäftigungsſtand gehoben.
im Monatsbericht des Rhein=Mainiſchen Induſtrie= und Han=
dehleiges
wird mitgeteilt, daß die Beſchäftigung des Eiſenſtein=
beſuauues
nach einem Tiefſtand von 600 heute auf 2000 Mann ge=
ſtüten
iſt. Sobald der vereinbarte Abſatz voll zur Auswirkung
kolme, werde man mit einer weiteren Steigerung von 10 Pro=
ſexurechnen
können. Der Beſchäftigungsgrad der Weſterwälder
umd ſer Oberheſſiſchen Baſaltinduſtrie iſt unzureichend, im Ful=
dade
Bezirk ſind die Baſaltbetriebe befriedigend ausgenutzt. Die
eglinduſtrie konnte ihre vorjährigen Vorräte reſtlos verkaufen.
ſuta Netallgewerbe verzeichneten die Eiſengießereien unvermin=
bedrin
Auftragseingang, die Beſtellungen aus Privatinitiative
trwhzi wieder ſehr hervor. Auch landwirtſchaftliche Maſchinen
wmun weiter gut gekauft, während Gerbereimaſchinen etwas
ſchiſſenden Abſatz hatten. Infolge etwas belebten Exports
ſalhier aber der Geſamtumſatz über April. Der Maſchinenbau
u armſtädter Bezirk iſt etwas weniger ſtark beſchäftigt. Die
zrufsziffern im Automobilgeſchäft liegen im Mai günſtiger als
inn de Vorjahren. Auch für die nächſte Woche iſt guter Umſatz
picrt. Eine hundertprozentige Steigerung für den Mai 1934
zia Verkauf und Produktion von Fahrrädern auf, auch das
Submaſchinengeſchäft iſt gebeſſert. Die Betriebslage der Optik
n feinmechanik geſtaltete ſich im Mai günſtig. Die Scheide=
nwurie
berichtet über ungefähr gleichen Silberumſatz im In=
ud
das Auslandsgeſchäft laſſe ſtark zu wünſchen übrig. Das
Deſchäft ſei immer noch ruhig. Bei Schriftgießereien und ver=
uten
Betrieben hat ſich das Inlandsgeſchäft gegenüber Mai
90zzebeſſert, ſeit Ende April 1934 trat aber teilweiſe, anſchei=
aus
Saiſongründen, eine beachtliche Abſatzminderung ein.
Ausfuhr war teilweiſe leicht bewegt Für die Neubau=
ſäligeit
iſt etwas größeres Intereſſe ſpürbar, regere Nachfrage
ari) von Beſeitigung des Mangels an erſten Hypotheken ab=
vn
. Dem Bekleidungsgewerbe brachte der Mai lebhaften
ſtrgseingang für die Winterſaiſon. Auch in der Textilindu=
rte
hat ſich der Auftragseingang weiter gehoben. Die Leder=
urie
berichtet von nachlaſſendem Geſchäft in Marſch= und
ſhetsſtiefeln, in Offenbach hat man in Erwartung der frühen
(Eiſn Kurzarbeit eingeführt. Der Beſchäftigungsgrad der =
iuſtrie
hat ſich leicht auf den Stand vom Herbſt 1933 ge=
ſoſi
Die Nahrungs= und Genußmittelinduſtrie unterlag ſaiſon=
aßien
Tendenzen, der Schaumweinabſatz hat ſich weiter günſtig
nukelt, der der Brauinduſtrie hält ſich teilweiſe bis zu 20
ſont über dem Vorjahr. Der Mobeleinzelhandel hatte leb=
uu
Abſatz und infolgedeſſen eine gewiſſe Warenknappheit.
= und Schuhwarenhandel profitierten vom Pfingſtgeſchäft.
sFrankfurter Hotelgewerbe hatte etwas beſſere Belegungs=
als
im Mai vorigen Jahres. In Wiesbaden hielt die
Belebung im Gaſtſtättengewerbe an.
Produkienmärkke.
Nannheimer Getreidemarkt vom 11. Juni. Weizen inländ.
Kilo) frei Mannheim , Feſtpreiſe franko Vollbahn=
n
des Erzeugers per Juni: Bezirk 9 20,10 (Mühleneinkaufs=
20,50), Bezirk 10 20,30 (20,70). Bezirk 11 20,60 (21,00);
ſüdd. (7172 Kilo) frei Mannheim 18 50, Feſtpreiſe
Vollbahnſtation des Erzeugers per Juni: Bezirk 8 17.30
üüleneinkaufspreis 17,6017,90), Bezirk & 17,60 (18,0018,20);
inländ. 19,0019,50, Sommergerſte 19,00 (Ausſtichware über
Pfälzer Gerſte 18,0019,00 (Ausſtichware über Notiz),
im Sack 18,50, Erdnußkuchen prompt 16,50, Soyaſchrot
wt 16,60, Rapskuchen 13,50, Palmkuchen 14,50, Kokoskuche=
Seſamkuchen 16,75, Malzkeime 13,0013,50, Leinkuchen 17,25
50.. Biertreber mit Sack 14,50, Trockenſchnitzel ab Fabrik
Rohmelaſſe 8,50, Preßſtroh Roggen=Weizen 2,402,60,
ſe=Gerſte 2,002,20, geb. Stroh Roggen=Weizen 1,601,80,
Aſe=Gerſte 1,401,60: Weizenmehl Spezial 0 Type 563: Feſt=
raizebiet
11 29,00, Feſtpreisgebiet 10 28,90, Feſtpreisgebiet
Feſtpreisgebiet 8
, Feſtpreisgebiet 7 28,60; Roggenmehl
Un610: Preisgebiet 9 25,75, Preisgebiet 8 25,25; feine Weizen=
mit
Sack 10,60, grobe Weizenkleie mit Sack 11.10, Roggen=
R11,50, Weizenfuttermehl 11,75, Roggenfuttermehl 12,25, Wei=
ſuchmehl
15,50, dito 4b 16,50.
rankfurter Getreidegroßmarkt vom 11. Juni. Der Groß=
verkehrte
allgemein in feſter Tendenz, das Geſchäft war
erings infolge des meiſt nur knappen Angebots klein. Beſon=
ieſt
lagen wieder Roggen, Hafer und ölhaltige Kraftfutter=
während
Weizenkleie ruhiger lag. Es notierten: Weizen
Roggen 183,00185.00, Hafer 185,00187,50 Weizenmehl
97 563: Feſtpreisgebiet W. 10 28,90, dito W. 7 28,60; Roggen=
Type 610: Feſtpreisgebiet R. 8 25,25, dito R. 6 25,25; Wei=
dhl
4b 16,2516,50, Weizennachmehl 15,50, Weizenfutter=
11,7011,80, feine Weizenkleie 10,75, grobe Weizenkleie
111,15, Roggennachmehl 16,50, Roggenfuttermehl 12,25,
fenkleie 11,50, Soyaſchrot 16,35, Palmkuchen 15,0015,10.
Nußkuchen 17,75. Treber 15,00, Trockenſchnitzel 11,5011,65,
eien= und Roggenſtroh 2,30; Kartoffeln: Induſtrie hieſi=
ſegend
alte Ware 4,204,50, Erſtlinge hieſiger Gegend ( ver=
per
11. Juni) 7.90 RM., verladbar per 12. und 13. Juni
RM. ab Station pro 50 Kilogramm.
Diehmärkke.
frankfurter Viehmarkt vom 11. Juni. Auftrieb: Rinder ins=
Aut 1327 (gegen 1755 am letzten Montagsmarkt), darunter be=
357 Ochſen, 115 Bullen, 409 Kühe und 446 Färſen
Un ſich
8
2 (548), Hammel 32 (20), Schafe 4 (10), Schweine 39
). Notiert wurde pro 1 Zentner Lebendgewicht in RM
M a1) 3435, b) 3233, c) 2831, d) 2427;; Bullen a)
30, c) 2728, d) 2426: Kühe a) 3031, b)
2. b)
2226, d) 1421; Färſen a) 3435 b) 3233
49.
31, d) 2528; Kälber a) 5153, b) 4650, c) 3945,
38; Lämmer und Hammel b1) 3536, c) 3334; Schafe
notiert: Schweine a1) 50 a2) 3842, b) 3942, c) 3842,
g1) 3436, g2) 3133. Im Preis=
41, e) 3138,
Beich zum letzten Montagsmarkt blieben Ochſen, Bullen, Käl=
0O Schweine behauptet, Kühe und Färſen zogen um je 1.
an, Hammel gaben 1. RM. nach. Marktverlauf: Rinder
geringer Ueberſtand; Kälber, Hammel, Schafe und Schweine
rIch), ausverkauft.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Durch Verordnung vom 7. Juni hat der Reichswirtſchafts=
Iſter ein Verbot für die Ausfuhr von Rohkupfer erlaſſen. Das
uch rverbot tritt mit Wirkung vom 12. Juni in Kraft.
drt Wirkung ab 11. Juni gelten folgende Preiſe für Halb=
S ſin RM. je 100 Kilogramm für Abſchlüſſe auf 100 Kilo=
): Kupfer: Bleche 76,75 (76,50), Rohre 92,75 (92,50),
TAr und Stangen 69,75 (69,50).
u r Londoner Goldpreis betrug am 11. Juni 1934 für eine
87,2221 RM., für ein Gramm Fein=
Feingold 137 sh 9 d.-
4Alemnach 53,1612 Pencec 2,80426 RM.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Mwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton Reich
dreas
u land und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: A
ir Die
den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport; Karl Böhman
* Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette; für den Anzeigen=
adt
.
(iNd*
ſchäftliche Mitteilungen: J. V: Paul Ziegler, ſämtlich in Do
84. 2216l. Truck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Nheinſtraße 23.
Nwerlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
*ſtunden der Redaktion: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.

Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die neuen Ausführungen von Staatsſekretär Reinhardt über
die bevorſtehende weitere Entlaſtung des Arbeitsmarktes und die
Ankündigung energiſcher Schritte zur Anleihe=Konverſion vermoch=
ten
die Tendenz an der Berliner Börſe geſtern weiter günſtig
zu beeinfluſſen. Auch die Mitteilungen über eine erwogene Zu=
ſammenkunft
Muſſolinis und Hitlers wurden günſtig kommentiert.
Ferner erwartet man, daß die Transferverhandlungen mit der
Schweiz und Holland zu einem befriedigenden Ergebnis führen
werden. Das Geſchäft war etwas ruhiger als in den letzten Tagen
der Vorwoche, doch überwogen aus Publikumskreiſen die Kaufauf=
träge
. Montanwerte waren meiſt ½ Prozent höher. Max=Hutte
gewannen 2 und Harpener ſowie Rheinſtahl je 1 Prozent. Auch
Braunkohlenwerte lagen weiter feſt, wobei Niederlauſitzer plus
½ und Rheinbraun plus 2 Prozent die Führung hatten. Kali=
werte
waren wenig verändert. Das gleiche gilt für chemiſche
Aktien. Lediglich Farben befeſtigten ſich um 1½ Prozent. Für
Linoleumwerte war auf die Abſchlüſſe weiteres Intereſſe vorhan=
den
. Elektro= und Tarifwerte lagen ausgeſprochen feſt. Felten
gewannen 2¾, Lahmeyer 1½, Akkumulatoren 2 und Schleſiſche
Elektrizitäts und Stahl 3 Prozent. Chade=Anteile Lit. AC er=
reichten
mit einer Steigerung von 6½ Punkten einen Kurs von
200. Von Autoaktien waren Daimler in Erwartung einer milden
Sanierung 1 Prozent befeſtigt. Maſchinenaktien litten unter Ge=
winnmitnahmen
. Deutſche Telephon und Kabel gewannen 2 Pro=
zent
. An den übrigen Märkten hielten ſich die Beſſerungen im
Rahmen von etwa ½ Prozent. Bankaktien waren wenig verän=
dert
. Der Rentenmarkt war gut behauptet. Vereinigte Stahl=
obligationen
wurden ½ Prozent höher bezahlt. Neubeſitz ſetzten
bei einem Umſatz von 1½ Mill. RM. unverändert ein. Altbeſitz
leiden nach der Ziehung unter einer gewiſſen Intereſſeloſigkeit.
Die Reichsſchuldbuchforderungen waren kaum verändert. Im Ver=
lauf
bröckelten die Kurſe überwiegend leicht ab, da die Kuliſſe in=
folge
der geringeren Beteiligung des Publikums zu Realiſatio=
nen
ſchritt. Variable Renten waren kaum verändert.
Die Frankfurter Börſe lag zum Wochenbeginn feſt, doch
fehlte es an genügend Aufträgen, um die erwartete Geſchäfts=
belebung
zum Durchbruch kommen zu laſſen. Die Münchener Rede
des Staatsſekretärs Reinhardt bot eine Anregung für den Ren=
tenmarkt
und auch für die Geſamtbörſe, da das Problem der
Arbeitsloſigkeit offenbar durch neue Maßnahmen ſehr bald beſei=
tigt
werden könne und daß vor allem eine Erleichterung für die
Wirtſchaft in der organiſchen Zinsſenkung bevorſteht. Auch die
neuen deutſch=ſchweizeriſchen und holländiſchen Transferbeſprechun=
gen
waren zu beachten. Angeſichts der Geſchäftsſtille war die
Börſe ziemlich feſt. Am Elektromarkt lag eine beſondere An=
regung
durch den Geſchäftsbericht von Felten vor, Felten 2¼ Pro=
zent
, Akkumulatoren 2 Prozent, Bekula 1½ Prozent, Lahmeyer
1½ Prozent feſter. Gut gehalten Schuckert, Gesfürel und AEG.,
nur Siemens leicht gedrückt. Deutſche Linoleum lagen ebenfalls
in Auswirkung des Bilanzberichtes 1½ Prozent, Aku 1½ Pro=
zent
höher. Automobilwerte durch die jüngſten Verlaubtrungen
behauptet. Am Zellſtoffmarkt Waldhof wieder nur knapp gehal=
ten
, dagegen Aſchaffenburger erneut ½ Prozent freundlicher.
Schiffahrtsaktien waren gedrückt, und zwar Hapag um ½ Prozent,
Nordd. Lloyd um ca. 1½ Prozent. JG. Farben bei anfänglich
etwas größeren Umſätzen 1½ Prozent feſter, im Verlaufe wieder
½ Prozent leichter. Rütgerswerke verloren 1½ Prozent, Scheide=
anſtalt
1 Prozent: Nicht ganz einheitlich waren Montanwerte,
leicht gebeſſert noch Stahlverein, Rheinſtahl und Gelſenkirchen um
1 Prozent feſter waren Mannesmann und Klöckner. Bis ½ Pro=
zent
niedriger dagegen Mansfeld, Harpener und Ilſe Stamm, Ilſe
Genuß minus 3 Prozent. An Rentenmarkt waren Neubeſitz=
anleihe
gut gehalten, nur ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen ½
Prozent ſchwächer. Unter dem Druck der herrſchenden Geſchäfts=
ſtille
bröckelten die Kurſe im Verlaufe an faſt allen Marktgebieten
um etwa ¼½ Prozent ab. Schiffahrtsaktien lagen insgeſamt 1
bis 1½ Prozent niedriger. Am Rentenmarkt bröckelten die Kurſe
gleichfalls leicht ab, und zwar bis zu ½ Prozent.
Im Abendbörſenverkehr war die Umſatztätigkeit infolge der
nur geringen Publikumsbeteiligung wieder eng begrenzt, zumal
die Kuliſſe Zurückhaltung übte und eher zu weiteren Realiſatio=
nen
geneigt ſchien. JG. Farben unterlagen mehrfachen Schwan=
kungen
, wobei ſich per Saldo eine Minus=Differenz von ½ Pro=
zent
gegen den Berliner Schußſtand ergab.

Haupkverſammlung
des Feicsverhandes Deuſcher Schuffäuder e. I.
Nach einem Begrüßungsabend am Sonntag im Palmengarten
in Frankfürt a. M., an dem der Verbandsvorſitzende der Schuh=
warenhändler
von Frankfurt und Umgebung, Hans Mayer, auf
die Stellung Frankfurts als Metropole für das Schuhgewerbe
hinwies, begann am Montag vormittag die Tagung des Reichs=
verbandes
Deutſcher Schuhhändler. Der erſte Vorſtandswart,
Max Pfitzner=Erfurt, eröffnete die Sitzung und dankte für
die Grüße und Glückwünſche des Reichsbeauftragten für den Ein=
zelhandel
, Dr. Hayler=München, des Einzelhandelsamtes Heſſen=
Naſſau=Süd, des Reichsverbandes der Deutſchen Schuhinduſtrie,
des Schuhgroßhandels und anderer Verbände. Darauf ſtellte ſich
der Führer der Reichsfachgruppe Schuhe, Albert Neumann=Berlin,
vor und legte einige ſeiner Leitſätze dar. Zunächſt müſſe die
Führung der regionalen Untergruppen in einheitlichem Geiſte ge=
ſichert
werden, auch die Jugend ſei zu aktiver Mitarbeit heran=
zuziehen
. Einen beſonderen Platz werde die politiſche, kaufmän=
niſche
und fachkundliche Erziehung der Kollegenſchaft einnehmen,
um angemeſſene Leiſtungen für die deutſche Volkswirtſchaft her=
vorzubringen
. Der überwiegend mittelſtändiſche Schuhhandel
müſſe die Forderung weiter vertreten: Der Handel mit Schuhen
dem Schuhhandel!
Vor allem ſei die Belieferung des Publikums
durch Direktgeſchäfte und fachfremde Elemente ſowie die direkten
Lieferungen der Fabriken an aktive Formationen auszuſchalten,
durch welche Konſtellationen der Schuhhandel in vielen Gegenden
am Erliegen ſei. Der Redner appellierte weiter an die Ehrbar=
keit
und die notwendige gegenſeitige Achtung der Händler unter=
einander
und ſtellte die Einführung von Ehrengerichten in Aus=
ſicht
.
Bei der Rechenſchaftslegung für 1933 wies Heinrich Schimmer=
Erfurt darauf hin, daß das Schickſal des Sperrgeſetzes für Neu=
eröffnungen
noch ungewiß ſei. Auf Betreiben des Verbandes ſei
die Sperre bis Ende 1934 vorläufig verlängert worden. Ein
großer Teil der Wünſche des Schuhhandels habe im vergangenen
Jahre Erfüllung gefunden, ſo vor allen Dingen in der Rabatt=
und Zugabenfrage. Der Verband habe als freiwilliger Zuſam=
menſchluß
bisher noch nicht die notwendige Stoßkraft in Verhand=
lungen
mit anderen Stellen gehabt, insbeſondere auch infolge der
großen Anzahl von Außenſeitern, indeſſen werde die im Gange
befindliche Neuordnung der Wirtſchaft dazu führen, daß man in
kürzeſter Zeit wohlgefügt daſtehe. Ein langſamer, tätiger Fort=
ſchritt
in der deutſchen Schuhwirtſchaft ſei unverkennbar, wofür
die Umſatzzahlen der letzten Zeit einen Beweis bringen; ſie lauten
für Januar 1934: 100 ( Januar 1933: 90,9), Februar 150 (88,3),
März 128 (89.3). Auch durch die Entwicklung der Unkoſten werde
dieſes Bild nicht getrübt. In der Zeit vom 1. 10. 1933 bis 7. 3.
1934 habe der Schuhhandel annähernd 1000 Werktätige neu unter=
gebracht
, er hat ſich zu weiteren 800 Neueinſtellungen bis 1. 7.
1934 und zur Vergebung von weit über einer Million Zuſatzauf=
trägen
verpflichtet. Der Verband werde ſich dafür einſetzen, daß
die Vorteile der Ankündigungsmindeſtpreiſe dem Schuhhandel
erhalten bleiben
Dem ſtehe die neuerliche Verordnung des RWM. gegen Preis=
ſteigerungen
nicht entgegen. Die Zuſammenarbeit mit der Schuh=
induſtrie
ſei erweitert worden.
Der Führer des deutſchen Handels, Präſident Dr. Lüer,
ſprach über Aufgaben und Ziele der Wirtſchafts=
organiſation
im nationalſozialiſtiſchen Staate.
Er betonte, daß wir zur reſtloſen Eingliederung der Arbeitsloſen
dringend der Mitarbeit der Organiſationen der Wirtſchaft bedür=
fen
. Die Wirtſchaftsorganiſationen ſeien aus Intereſſentengrup=
pen
im Wirtſchaftskampfe zu Trägern des Wiederaufbaues, Be=
hütern
des Gemeinwohls geworden. Die fachliche Gliederung in
der Art der beſtehenden Verbände werde in enger Beziehung zu
dem Horizontal= und Regionalprinzip nach Art der Induſtrie= und
Handelskammern gebracht werden müſſen. Es gehe nicht an, daß
Mitglieder die Qualität ihres Verbandes daran bemeſſen, wieviel
er für das einzelne Mitglied an unmittelbaren wirtſchaftlichen
Vorteilen herausſchlägt. Die Organiſation müſſe ſich vielmehr
als Diener am Organismus fühlen. Nie wieder dürfe ein Ver=
band
zur Wirtſchaftspartei werden. Wenn ſich z. B. der Reichs=
wirtſchaftsminiſter
letzthin gegen den ruinöſen Boykott von Groß=
betriebon
des Einzelhandels gewandt habe, ſo ſei damit bis zum
Eintritt einer neuen Wirtſchaftsſituation das letzte Wort geſpro=
chen
. Der Staat werde auch Preiserhöhungen für Konſumgüter
nicht zulaſſen, die zu einer Erhöhung der Lebenshaltungskoſten
und damit zu einer weiteren Verringerung der internationalen
Wettbewerbsfähigkeit Deutſchlands führen müßten.
Die Tagung nahm durch Satzungsänderung die Umſtellung
des Verbandes auf das Führerprinzip vor.

Berliner Kursbericht
vom 11. Juni 1934

Oeviſenmarkt
vom 11. Juni 1934

Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdne: Ban!
Hapag
Nordd. Llohd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
e Glanzſt
Zerei
ergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas

Viee
59.75
64.50
26.
31 875
26. 625
130.
70.
140.
20.25
18.
127.875

Kn
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Gel. feleltr. Untern.
Sapener Bergbau
Soe ch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fab:
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppel

Mate
95.75
144.375
63.87
1a1.50
101.75
75.25
8.
23.
71.25
99.75
67.75
46.75
63.50

Kee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke 11


40.75
158.50
20.625
43.25
120.50
66.25
17.71
1c9.37
31.
86.50
78.
101.

Argerten
tinien
jelgien
Braſilien
jen
(u
Lönemar
anzig.
*.
Ranſch.
Frankreich
Griechenland
volland
Jsland

Währung
hpt. 2
1 Pap. Pe
Belga
Nilreis
100 Leva
1eanad. Doll.
en
100 Krone
100 Gulden ſ
1. Kr.
10 finnA
90 Fro
Drachn
100 Guber
100 isl. Kr.

Geld
sa.5
2. 645
74
16.50
497
57.24

B
58.

57.36

Italien
apan
Fugoſlawien
Lettland
Maee
eſterreie
Zortugal
Schweden
Zunt
ſlowk.
kürkei
garn
Bioe
Ver. Staaten

Mie
100 Lire
Yen
100 Dinar
100 Lats
00 Kronen
100 Schilling
00 Escudos
10 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch. Kr.
ürk. 2
100 Peng
1 Goldpeſo
1 Dollar

Geld
21.68
751
5.664 5.
*A
65.
139
5ä
2.028/ 2.032
2.499

Brief
152
58
63.71
95 4a.0
1.51 11.53
a5
6
0.9o9 1.001
2.509

Durmſtndter und Kärionatbant Burmſtast, Glhute der Fressher Bunr
Frankfurter Kursbericht vom 11. Juni 1934.

Keee
Gr. IIp.
19:
936
38

Gruppe I
6% Dtſch. Reichsanl.
6%
½%Intern. , b.
OS=
2Baden ... b.27
6½Bahern ..*
6%
13
ſſen..
6% Preuß. St. b.28
Sachſen .. v.27
6½Thüringen v. 27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze.
3% Dt. Reichspoſt
Schätze. . . . .. . .
Otſch. Anl. Ausl.
* 1I. Ablöſung
. . Neubeſitz
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
6 Baden=Baden.
3%Berlin ... v. 24
Darmſtadt . . .
% Dresden .. v.26
2o Franlfurt a. M.
Echätze v. 29
v. 26
Mainz... . ..
8
Mannheim v.27
6%München . b. 29
6%Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbl.
6% Goldoblig.

103.
103.*
94. 2:
29.6
4,6
3=
32.75
76
92

100.8
100

94.5
22.95

7.25

79
84.5

84
86.5

90.5
87

5½% beſ. Landes.
Hhp.=Bk.= Liquid.
4½%
Komm. Obl.
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf
6% Goldoblig.
6½ Landeskomm.
k. Girozentr:
sbeſt Glbobl. R.1
R.
62 Ka)i. Landeskrd.
oldpfbr. . . . ."
(Naſſ. Landesbk.
5½%0 Liqu. Tbl.
Dt. Komm. Som=
mel
=Ablöſ.-Anl.
FAusl. Ser.
Ser.II
Di. Komm. Somm.=
Abl. (Neubeſitz
Berl. Kyp.=B
5½%0 Lig.-Pfb=
6% Friſ.
½% Lig. Pfb
Friſi. Pfbr.=ch
Mein Khp.
5½
jg. Pfbr.
*o
* *
SRAhein.
3
5½%
62
Goldobl
6J Südd. Boden=
Cred.=Bank.
% Lig.Pfb
6%Württ. Hyp.=B.

89.5
90

84.5

91.
Kee
S02),

84.5
112.5
19.75

90.2
8t
3.
3.
94.5
91.5
30.5
88.5
94.75
92
94.5

Madu
68 Dt. Linot. Wer
%aMainkr.=W. o.
tteld.
6% Salzmar
60,
Ver. Stahlwe
2Boigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E.B.!
Inve
ab. v. 02
Bu
72
chätze.
½9O
Oſt. Goldrente.
Lavereinh. Numän
43:%
42Türk. Admin.
agdad
2.
s)
Beüngan
*s
1%
Goldr.
47
1910
4½Budp. Stadtanl.
43Liſſabon
42, Stockholm
Aktien.
Accumulat. Fabril
Alg. Kunſtziide Unte
A. E. G. ......."
AndregeNorisKahn!
Aſchaffba. Brauere
Zellſtoft
Bad. Maſchinenfbr. 1
Bemberg, J.P.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
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Karlſtadt.

90
38
96.5
92
74.5
79
124

Zi.

7.5

632,
26),
104

138
75‟I,
103.75

J. G. Chemie. Baſell
Chem.Werke Albert
KChade (A.G).....
Contin. Gummiw.
Contin. Linoleum.
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl
Dt. Gold=
ſcheide
=Anſtalt.
Lndleum gri
Dortm. 5
Lyckerhoffe Widm.
eichbaum=Werge
Elektr. Lieferg.=Geſ
Licht u. Kre
*
Eſchw. Berawer
Eßling. Maſchinen.
8aber & Schleicher
Fahr. Gebrüder
8. 6. Farbenindu
Feinmech. (Jetter
Felt & Guilleaum
Franlfurter Ho).
Gelſent. Bergwer
Geſ.felektr. Untern. /41
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayzſer.
Grün & Bilfinger.
Haſenmühle Frkft.
Sanauer Hofbräuh.
Hanfwerte Füſſer
Harpener Berab
Henninger, Kemt
HilpertArmaturfrb.
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Sochtief Eſſen ...
Holzmann, Phif. 63
Jlſe Bergb. Stamm
Genüſſe

K
=
*
2.8
*
70
96
3
325
52.
112.5
144
63,
63.75
68.55
196

109
115
122

72.

Nſit 140
Kali Chemie ...

Kali Aſchersleben.
Klein, Schanzlin..
Klöcknerwerke ..../ 71
Knorr C. H. .... ..
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Lahmeher & Co. ..
Laurahütte .. ....! 217,
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch. 216
Mainkr.=W. Höch
nz. Akt. Br..
Mannesm.=Röhre
Mansfeld Bergb.
Netallgeſ. Frankf. 83
Miag, Mühlenbau.
Moenus..
Larmſtadt! 64
Motoren?

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Phönix Bergbau 50
m ./234
Rh. Braunkoh
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33
ſoeder, Gebr. . ..
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Salzdetfurth Kali.

Salzw. Heilbronn.
167
Schöfferhof=Bind
35
Schramm Lackfbu
Schuckert, Eleltr.
Schwartz, Storch
Siemens & Halske. 140.75
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G. /175.5
Thür. Liefer.=Gef..

Dite
..
wei
Ber. Stt
ſe.
Ver. Ultramarin. .
Voigt & Haeffner.
Weſtdte. Kaufhof.
Weſteregeln Kali..
ZellſtoffWaldhof.
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank.. .
k. 1. Brauinduſ
Bah
hp.
Ber
andelsge!
6htr
lbi.

Privatb.
Comm. u.
Dt. Ban jund Dise
Wechſel
Dresdner Ban=
Fran 11 Bank.
an!
Sytz
Mein. Shp.=2
Pfälz. Hhp.=Ban
eichsbanf=Ant.
Rhein. Hyp.=Ban1. 1
züdd. Bod.-Cr.
Bürtil Notenlanil100
A..G. Verjehrsw.
a. Lokalb. Kraft
7% Dt. Reichsb.Bzo
Hapag ........"
Nordd.
d..."
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Alltanz= u. Stuttg.
Verſicherung ...
Verein. Verſ.
Frankona Rück=u. M/1.
Mannheim. Verſich.
Otavi Mine
SchantungHandels

95.75
13.5
116

119.5
49.25
45.25
110.
As
86.5
64.5
80
G
60.75
15.
105

109.75
26.25
31.25
58

15.5

[ ][  ]

Seite 12 Nr. 160

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

J
Ottz

OEM

Au heute im Erstaudlührung!

Heute letzter Tag

Nur noch 2 Tage

Ein packendes Werk
der Gegenwartl Ein
Dokument unerschüt-
Zerlicher deutscher Treue

Das neue, große Ufa-
Lustspiel

Ein lustiger Kriminal-
Großfilm

Freut Euch
des Lebens

Abenteuer
im Südexpreß

Nächste Woche
Bad ROTE
EeſHollere
Ziehung 23-Juni
BLyL Gewinne zus
R

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Liebeneiner, Ida Wüst,
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