Einzelnummer 10 Pfennige
Dartt
tarter Tat
Tatt
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
Beig zhrmilich 7mallgem Erſcheinen vom 1. Junl
zie ſ.Afunf 2.— Reichsmark und 20 Pfennig
Ab=
fragnezihr, abgeholt 2.— Reichsmark, durch die
Aaguahrn 2.20 Reichemark frei Haus. Poſtibezugspreis
im n9 hne Beſiellgeld monatlich 2.40 Reichsmark.
Nichwmeinen einzelner Nummern infolge höherer
Genptlterechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
Bezwueſſes. Beſſellungen und Abbeſiellungen durch
einruf ohne Verbindlichkelt für= uns.
und
Straßenl
Jugen)
rüber ſind, 0
u Treue,
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 158
Sonntag, den 10. Juni 1934.
196. Jahrgang
Anzeigenpreis:
Die 22 mm breite Zeile im Anzeigenteil, 1 mm hoch,
7 pfennig. Die 92 mm breite Zeile im Textteil 1 mm
hoch 100 Pfennig. Platzaufſchlag (nach vorheriger
Ver=
einbarung) ſür Placſerung unter Text oder an
be=
ſimmter Stelle 25% Rabatt nach StaffelC.Privatanzeigen
ſeinſpaltig) das feit gedruckte Ueberſchriftswort 20 Pfg.,
ſedes weitere Wort 8 Pfennig. Famillen• Anzeigen
die 22 mm breie Zeile 1 mm hoch 6 Pfennig.
Poſiſcheckonto: Frankfurt a. M. 1301. Bankkonio:
DD.= Bank und Darmſtädter und Nationalbank.
Zene Bombenaſſciäge i Beſterteic.
Marriſtiſche Sprengbrigaden ſprengen Eiſenbahnſtrecken. — der Semmeringer Piadukk zerſtört.
Verhafkungen von Nakionalſozialiſten.
Die Wiener Preſſe ſchweigk ſich aus.
Unruhiges Oeſterreich.
5 der heutigen Nacht ſind zum erſten Male zwei ſchwere
DNB. Wien, 9. Juni.
olkes zu ſichen / Bonphnanſchläge auf Eiſenbahnſtrecken der großen internationalen
Straän verübt worden. Auf der Weſtbahnlinie Wien—Salzburg
—Inubruck-Zürich wurde bei Vöcklamarkt auf die
Eiſenbahn=
ße und Glüczn brüſke in Bombenattentat verübt. Nach polizeilichen Mitteilungen
einhard. Er — iſt z.ſeEiſenbahnbrücke derartig beſchädigt, daß mit einer achttägi=
Ea und W gen gAiterbrechung des Verkehrs gerechnet werden muß. Der Eiſen=
Aus dem
mgekehrt m dah 4yrlehr wird durch Umleitung aufrechterhalten.
6 wir
De Schnellzug Wien-Paris, der 10 Minuten nach dem
An=
n wir 6u ſchlelg die Brücke paſſieren wollte, konnte gerade noch rechtzeitig
angrhiten werden.
dem Ruf dn). i weiteres Bombenattentat iſt auf der Strecke Wien- Trieſt
end truge rwwiſſin dem Semmering und Breitenſtein verübt worden.
du darſt it
Einzelheiten zu den Anſchlägen.
Eichelſdf
D beiden letzten Eiſenbahnanſchläge haben in Oeſterreich
das nußte Aufſehen hervorgerufen. Die Anſchläge waren diesmal
Erwachen”, viell gündlicher durchgeführt, als die Anſchläge zu den
Pfingſt=
ſeiemgen. Der Verkehr wurde auch in viel nachhaltigerer Weiſe
5 Mitgliederk geſtiknt
N. und Aus der Weſtbahnſtrecke müſſen die Züge bis zur zerſtörten
Brüievon Vöcklamarkt herangeführt werden. Dort müſſen die
Rei hinen ausſteigen und werden über eine raſch errichtete
Not=
ne brüſtke geleitet, worauf ſie dann in einen neuen Zug einſteigen
inmden
un der Südbahnſtrecke wurde der D=Zug=Verkehr über Bruck
alter deutſch —Llshn—Selztal auf die Weſtbahnſtrecke umgeleitet. Das bedeu=
Auf= und Vi tet hiralle aus dem Süden kommenden Fernzüge eine Verſpätung
ndringlich ve von Aulen Stunden. Augenblicklich finden Sachverſtändigen=Be=
Bilderu=ſicht ugen ſtatt, um feſtzuſtellen, wann und wie der zerſtörte
inders=Kul/Vigiaut auf dem Semmering wieder gebrauchsfertig gemacht
wer=
den uiun. Der Perſonenzugverkehr wird durch Umſteigen aufrecht
im Teutoſu ahattt. Die Fahndung nach den Tätern wurde unverzüglich
auf=
genormen. Irgendeine Spur von ihnen konnte aber bisher nicht
befutm werden.
Eſteht aber außer jedem Zweifel, daß es ſich auch bei dieſen
Anſchlgen, genau wie bei den großen Anſchlägen zu den
Pfingſt=
ſeienngen, um die von langer Hand vorbereiteten Anſchläge
mar=
ziſtiſittz Sprengbrigaden handelt, die mit außerordentlicher
Sach=
lenmaus, aber auch mit großer Kühnheit, ans Werk gegangen ſind.
Beſokurs die Sprengſtelle am Semmering befindet ſich an einem
ſiem 1 unzugänglichen Ort.
Noch ein dritter Eiſenbahnanſchlag.
ic der Wachauer Bahn, zwiſchen Spitz und Aggsbach, ſollen
leichſels in der heutigen Nacht die Gleiſe geſprengt worden
ine=h ſer Verkehr wurde lahmgelegt. Dieſes neue
Bombenatten=
ſyd mit einem Diplomatenausflug in Zuſammenhang
ge=
ſchtſer heute von der Regierung für das geſamte diplomatiſche
aNsin die Wachau veranſtaltet wird. Zur Feſtſtellung der
nehsſter ſind umfangreiche polizeiliche Ermittlungen eingeleitet
riße über deren Ergebnis bisher noch keine näheren
Mittei=
unge vorliegen. Ueber das Eiſenbahnattentat auf der
Süd=
ahrgſtcke Semmering—Breitenſtein verlautet jetzt, daß die
beisen die Luft geſprengt worden ſind. Die in der Nähe
ge=
geit Eiſenbahnbrücke ſoll entgegen früheren Meldungen nicht
ſchahyt worden ſein. Der Verkehr wurde lahmgelegt. Die aus
IEden kommenden Fernzüge ſind auf die Strecke Leoben—
Gei umgeleitet worden. In der ganzen Umgebung ſind
ece polizeiliche Abſperrmaßnahmen getroffen
run Der Autovrkehr auf der Reichsſtraße Semmering—Graz
t/ Reiſe unterbrochen.
Aden Eiſenbahnanſchlägen meldet die Amtliche Wiener
Nach=
richißgelle:
Aie nacht wurden in der Nähe von Breitenſtein und
zwi=
gemn ſocklamarkt und Redl Zipf Anſchläge auf Bahnobjekte ver=
Audgag auf die Stromverſorgung der Arlbergbahn.
Ich einer amtlichen Meldung wurde um Mitternacht die
Nu gytleitung des großen Spuller=Seewerkes, die die
Arlberg=
dahrd uit Strom verſorgt, durch einen Anſchlag geſprengt. Der
ShgeR dürfte 250 000 Schilling betragen. Der
Sicherheitsdirek=
dr =Aſich ſofort an Ort und Stelle begeben. Beide
Rohrlei=
ung ades Werkes wurden beſchädigt. Die Rohre weiſen an drei
Debe jopfgroße Sprenglöcher auf. Der Anſchlag erfolgte
un=
bejälxin der Mitte der 900 Meter langen Rohrleitung. Das
Macenwerk ſelbſt blieb unbeſchädigt. Nach vier der Tat ver=
Nach Eon Männern wird gefahndet. Der Verkehr auf der Arl=
Verchſke wird durch Entnahme des Stromes vom Ruetzwerk in
Lirol ufrechterhalten.
EitAimnklicher Berichk zu den Eiſenbahnanſchlägen.
eEhſobei ein gewiſſer Sachſchaden verurſacht wurde. Der Zug=
„Aſt nicht unterbrochen. Der Sachſchaden wird in wenigen
Au 0 behoben ſein. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. Es
gab h keine Verletzten.
Mängreiche Sicherheitsmaßnahmen in Wien.
igen der Anſchläge hat die Sicherheitspolizei in der ganzen
Siceohcken außerordentliche Sicherungsmaßnahmen getroffen.
Del bentlichen Gebäude, Plätze und Straßenkreuzungen werden
De Bheren Polizei= und Gendarmerieabteilungen bewacht. Be=
DueElſcharf iſt die Bewachung der großen Eiſenbahnbrücken und
Veutksbrücken.
In den Wiener Samstag=Abend=Blättern kommen,
offenſicht=
lich auf höhere Weiſung hin, die Ereigniſſe der letzten Nacht,
be=
ſonders der Anſchlag auf die Eiſenbahnbrücke bei Vöcklamarkt, ſo
gut wie überhaupt nicht zum Ausdruck. Nur einige wenige
Blät=
ter bringen die bereits gemeldete amtliche Mitteilung, meiſt auf
der zweiten oder dritten Seite, während einige große Blätter von
den die Oeffentlichkeit in hohem Maße beunruhigenden
Vorkomm=
niſſen überhaupt nicht Kenntnis nehmen. Von ſeiten der
Regie=
rung iſt über die amtliche Mitteilung hinaus, die die Ereigniſſe
von geringerer Bedeutung ſtark in den Vordergrund rückt, dagegen
die Bombenanſchläge zurückſtellt, zu dieſer neuen Anſchlagswelle
bisher in keiner Weiſe Stellung genommen worden. So wird auch
auf Anfrage keinerlei Mitteilung darüber gemacht, ob die
Regie=
rung neue Abwehrmaßnahmen zu ergreifen gedenkt.
Seit den letzten Meldungen über die zahlreichen
Bomben=
anſchläge liegen jetzt weitere Berichte vor. So wurde in Bregenz
auf dem Korridor des Rggierungspreſſedienſtes im
Bundeskanzler=
amt in einem leeren Schreibtiſch Sprengſtoff aufgefunden, der
je=
doch noch vor der Exploſion unſchädlich gemacht werden konnte.
Weitverbreitete Gerüchte, wonach der
Sprengſtoff im Zimmer des Bizekanzlets
Skarhemberg
gefunden ſein ſoll, werden von amtlicher Seite entſchieden als
falſch bezeichnet. In Kapfenberg wurde auf das Wohnhaus des
Medizinalrates Mayr, den Ortsgruppenleiter der Vaterländiſchen
Front, ein Dynamitanſchlag verübt, der ein tiefes Loch in ein
Zimmer riß. Die Frau des Medizinalrates erlitt einen
Nerven=
ſchock. Es handelt ſich um den vierten Anſchlag auf das Haus dieſes
Ortsgruppenleiters der Vaterländiſchen Front in wenigen Wochen.
In Marchtrenk verurfachte ein Anſchlag auf das Anweſen
des dortigen Bürgermeiſters erheblichen Sachſchaden. Als Täter
wurde ein 19jähriger Angehöriger des Freiwilligen Dienſtlagers
feſtgeſtellt.
Wie verlautet, iſt in Wöllersdſorf, wo ſich bekanntlich das
Konzentrationslager befindet, auf einem Gebäude die
Hakenkreuz=
fahne gehißt worden.
Aus ſämtlichen Bundesländern liegen jetzt Meldungen vor,
aus denen hervorgeht, daß die Verhaftung von Nationalſozialiſten
und ihre Ueberführung in das Konzentrationslager Wöllersdorf
in den letzten Tagen in hohem Maße zugenommen habe.
Nach dem Kownoer Putſch
Geſamkrückkrikt der likauiſchen Regierung.
DNB. Kowno, 9. Juni.
Die litauiſche Regierung iſt am Freitag abend zurückgetreten.
Der Präſident der Republik hat die Miniſter mit der Erledigung
der laufenden Geſchäfte betraut.
Zum Regierungsrücktritt verlautet, daß er dadurch
einge=
leitet wurde, daß der Kriegsminiſter Giedraitis und
Außen=
miniſter Zaunis ſelbſtändig ſchon am Nachmittag zurückgetreten
waren. Hierauf trat das Kabinett noch einmal zur Beratung
zuſammen, die ſich bis in die ſpäten Abendſtunden mit angeblich
dramatiſchem Verlauf hinzog und mit dem Rücktrittsbeſchluß
des geſamten Kabinetts endete. Der Staatspräſident beauftragte
die Regierung mit der Weiterführung der Geſchäfte bis zur
Neubildung. Wie verlautet, werden der jetzige Miniſterpräſident
Tubelius und der Innenminiſter Oberſt Ruſteika beſtimmt im
Amt bleiben, während die übrigen Miniſterpoſten durch
voll=
kommen neue Perſonen beſetzt werden ſollen. Als ausſichtsreicher
Kandidat für den Poſten des Kriegsminiſters wird hier die
Perſon des früheren Memel=Gouverneurs und jetzigen
Bürger=
meiſters von Kowno, Oberſt a. D. Merkys, genannt. Allgemein
glaubt man, daß ſich die Neubildung der Regierung bis zur
nächſten Woche hinziehen wird. Oberſt Merkys iſt deshalb
vor=
geſehen, weil er in allen Teilen der Armee als ehemaliger
Kriegsminiſter ſehr beliebt iſt.
Woldemaras im Berhör.
Ueber die Gründe und die Urheber des Putſches herrſcht
noch immer keine Klarheit, ſo daß bei der Erörterung der Dinge
noch immer Gerüchte die Oberhand haben. Wie von zuſtändiger
Seite verlautet, hat Woldemaras bei einem Verhör jede
Schuld an dem Unternehmen abgeſtritten. Er
rechtfertigte ſich damit, daß er gegen ſeinen Willen nach Kowno
gebracht worden ſei, wo man ihn erſt nach der Landung des
Flugzeuges über den Tatbeſtand unterrichtet habe. Hier habe
man ihm erklärt, daß Umgruppierungen in der Regierung vor
ſich gingen und er zum Regierungschef auserſehen ſei. Er habe
dazu weder ſein Einverſtändnis noch ſeine Zuſtimmung gegeben.
Nach dem Verhör iſt Woldemaras im Laufe des Freitag
nach einem Provinzgefängnis überführt worden. Der Ort wird
geheimgehalten.
Ein neuer likauiſcher Willkürakt im Memelgebiet.
DNB. Königsberg, 9. Juni.
Die Rudervereine von Memel und Heydekrug haben in
letzter Stunde ihre Beteiligung an der Königsberger Großen
Ruderregatta, die am Sonntag ſtattfindet, abſagen müſſen, da
ihnen von litauiſcher Seite die Ausreiſegenehmigung verweigert
worden iſt. Es handelt ſich hier um einen neuen Willkürakt und
eine Schikane gegen die memelländiſchen Sportvereine.
Arbeitsbeſchaffung und Außenhandel.
Von
Dr. Carl Wellthor.
Deutſchland hat ſeit Beendigung des Weltkrieges unter
einer zuſätzlichen Arbeitsloſigkeit gelitten, von der die anderen
Völker verſchont geblieben ſind. Sie rührt von der Schmälerung
ſeiner eigenen Rohſtoffbaſis her. Daneben haben wir im gleichen
Umfang wie die anderen großen Wirtſchaftsländer unter der
konjunkturellen und der ſaiſonmäßigen Arbeitsloſigkeit gelitten.
Als die Regierung im Januar 1933 die Macht ergriff, war das
Arbeitsloſenheer auf 7 Millionen, das iſt etwa ein Drittel der
geſamten im Arbeitnehmerverhältnis ſtehenden Deutſchen,
ge=
ſtiegen. Alle Verſuche, den deutſchen Warenabſatz jenſeits unſerer
Grenzen auszudehnen, waren fehlgeſchlagen. Die Spannung im
deutſchen Volk wuchs mit der Erkenntnis, daß die bis dahin
getroffenen Maßnahmen nicht aus der Arbeitsloſigkeit
hinaus=
führten.
Es gab grundſätzlich zwei Wege, dem Uebel beizukommen.
Das auf weite Sicht wirkende Mittel war Berufsverpflanzung,
d. h. Ueberführung von Arbeitskräften aus überſetzten und
aus=
ſichtsloſen Berufen in aufnahmefähige und ausſichtsvolle. Hier
kommt in erſter Linie eine planvolle Vermehrung des
Bauern=
ſtandes in Betracht. Dieſe Reform kann ſich erſt in Jahrzehnten,
ja in Menſchenaltern auswirken. — Das zweite, bereits
kurz=
friſtig wirkende Mittel war die „Arbeitsbeſchaffung” das heißt,
die Anregung und Erleichterung von notwendigen, aber bisher
unterlaſſenen Inſtandſetzungsarbeiten (Gebäude und Wege) und
die Vordatierung nützlicher, aber erſt ſpäter erforderlich
werden=
der Arbeiten (Fernſtraßenbau, Meliorationsanlagen uſw.). Die
Reichsregierung hat beide Mittel gleichzeitig angewandt.
Da=
bei hat ſie ſich und andere nie über das Behelfsmäßige dieſer
„Arbeitsbeſchaffung” getäuſcht. Sie hat ſie ſtets als Uebergang
zu echter, konjunkturbedingter Mehrarbeit angeſehen.
Der bekannte ſchwediſche Nationalökonom Profeſſor Caſſel
hat kürzlich in einem Zeitungsaufſatz die deutſche
Arbeitsbeſchaf=
fung mit folgenden Worten kritiſiert: „Deutſchland inveſtiert im
Zuſammenhang damit in Bauten, Wegen und anderen Anlagen
Summen, die ſich eigentlich nur ein außerordentlich reiches
Lande erlauben dürfte.” Was ſoll das bedeuten? Hat der
ſchwediſche Gelehrte das Recht, die Aufwendungen für die
deutſche Arbeitsbeſchaffung als Luxusausgaben zu bezeichnen,
durch die den berechtigten Anſprüchen der deutſchen Gläubiger
Schaden zugefügt wird? Es kann doch wohl nicht bezweifelt
werden, daß Deutſchland den Arbeitsloſen, die ihren
Lebens=
unterhalt nicht aus eigenen Kräften verdienen können,
bei=
ſpringen muß. Einen gewiſſen Aufwand hätte das Reich alſo
unter allen Umſtänden für die Sicherſtellung von ſieben
Mil=
lionen Arbeitsloſen und weiteren mindeſtens zehn Millionen
Familienmitgliedern treiben müſſen! Es kann ſich alſo nur um
den Mehraufwand handeln, der dadurch verurſacht wird, daß
die bisherigen Arbeitsloſen ſtatt der Verzehrsrente einen
echten Arbeitslohn erhalten, und daß für die Ingangſetzung
dieſer Arbeit Kapital aufgewandt wird.
Der Kapitalaufwand für die Arbeitsbeſchaffung iſt
verhält=
nismäßig gering. Er beſteht größtenteils aus Werkzeugen und
Werkſtoffen, die im Inland erzeugt worden ſind. Hier hat die
Finanzierung durch Vorgriffe auf ſpätere öffentliche Einnahmen
ſtattgefunden. Das einzige, woran ein Anwalt ausländiſcher
Gläubigerintereſſen Anſtoß nehmen könnte, iſt der erhöhte Bedarf
an ſolchen Rohſtoffen und Hilfsſtoffen, die aus fremden Ländern
ſtammen. Es iſt nicht zu beſtreiten, daß ein ſolcher Mehrbedarf
eingetreten iſt. Aber haben fremde Völker das moraliſche Recht,
uns wegen dieſes Aufwandes zu tadeln, nachdem ſie jahrelang
bei der Bereinigung des internationalen Warenaustauſchs von
ſchädlichen Hemmungen erfolglos geblieben ſind und auch nicht
das Geringſte dazu beigetragen haben, Deutſchland die
Er=
füllung ſeiner Schuldnerverpflichtungen zu erleichtern? Die
Arbeitsloſigkeit hat nicht nur eine wirtſchaftliche, ſondern auch
eine moraliſche und politiſche Seite! Es gibt nichts, was das
Selbſtgefühl des Menſchen ſo erſchüttert, die Moral ſo angreift
und die Gemüter ſo radikaliſiert wie das Fehlen einer
geord=
neten Tätigkeit, verbunden mit materieller Not der Familie.
Der energiſche Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit war alſo
ſchlecht=
hin ein Kampf um die nationale Selbſtbehauptung. Wir weigern
uns den Kampf um die Moral unſeres Volkes allein unter die
Kalkulationen ausländiſcher Gläubiger zu ſtellen.
Oder iſt etwa der Rechtstitel dieſer Gläubiger moraliſch ſo
einwandfrei, daß wir darob deutſche Lebensintereſſen
vernach=
läſſigen müßten? Die privaten deutſchen, Auslandsſchulden, für
die Profeſſor Caſſel eine Lanze zu brechen wünſchte, ſind
min=
deſtens zur Hälfte umgewandelte politiſche Schulden (
Repa=
rationsleiſtungen). Wir haben die eine Hälfte unſerer
Auslands=
ſchulden, nämlich den aus freier, nicht reparationsbedingter
Eni=
ſcheidung entſtandenen Teil der Auslandsſchulden, in den letzten
drei Jahren zurückgezahlt. Profeſſor Caſſel ſelbſt hat ſeiner Zeit
dringend die Abſchaffung der politiſchen Schuldenzahlung
ver=
langt. Das Ausland kann ſich von der Schuld daran, entgegen
jeder Moral und Vernunft die politiſche Schuldenzahlung
Deutſchlands länger als ein Jahrzehnt hindurch erzwungen zu
haben, nicht befreien. Es wäre demnach moraliſch verpflichtet,
mit Vertretern der deutſchen Schuldner gewiſſenhaft zu prüfen,
wie künftig die Ueberweiſung fälliger Zins= und
Tilgungs=
beträge ſichergeſtellt werden kann. In deutſcher Mark gehen die
Zahlungen der deutſchen Schuldner ja glatt ein.
Profeſſor Caſſel behauptet, wir hätten über der
Arbeits=
beſchaffung den Außenhandel, d. h. die Ausfuhr, vernachläſſigt.
Es mag ſein, daß wir die Produktionsunkoſten der
ausgeſproche=
nen Exportinduſtrien etwas hätten ſenken können, wenn wir
ſtatt der Finanzierung der Arbeitsbeſchaffung eine Laſtenſenkung
für Ausfuhrhandel und Ausfuhrinduſtrie betrieben hätten. Es
har ja aber gar nicht an der Höhe der deutſchen Preiſe gelegen,
daß wir auf fremden Märkten nicht ſtärker ins Geſchäft
gekom=
men ſind! Seit der Verkrampfung der Beziehungen zwiſchen
den Ländern außerhalb der Weltreiche und Bündnisgruppen iſt
wirtſchaftliche Selbſtſucht immer mehr Trumpf geworden. Alle
Länder und Ländergruppen experimentieren auf eigene Fauſt
und kümmern ſich nicht um die Folgen, die ihre „Reformen”
für andere Länder haben müſſen. Das konnte nur die Wirkung
haben, daß den verſchuldeten Völkern ohne ausreichende eigene
Rohſtoffbaſis das wirtſchaftliche Leben bis zur Unerträglichkeit
erſchwert wurde. Dazu kam eine Boykottbewegung gegen das
Seite 4 — Nr. 158
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
neue Regiment in Deutſchland. Es war wahrlich nicht ſchwer
vorauszuſehen, daß Deutſchland mit der Abwicklung ſeines
Schuldenplanes in Verzug geraten mußte, wenn es nicht gelang,
internationale Garantien dafür zu ſchaffen, daß Deutſchland
die zur Schuldenzahlung erforderlichen Deviſen durch zuſätzliche
Ausfuhr verdiente. Hätte Deutſchland ſich an der Unterbietung
der Preiſe, die von den währungsſchwachen Ländern berechnet
wurden, beteiligt, ſo wären bald ſcharfe „Dumping=
Maßnahmen=
gegen Deutſchland verhängt worden.
Caſſel fordert in konſequenter Weiſe eine Anpaſſung der
deutſchen Währung an die veränderten Verhältniſſe. Er hält eine
Abwertung auf ſechzig Prozent — alſo etwa im Ausmaß der
engliſchen Währung — für nützlich. Er äußert ſich aber nicht
zu der Frage, ob ſich für Deutſchland der Kurs von ſechzig
Pro=
zent für die Währung würde halten laſſen. Ganz abgeſehen von
den zahlreichen techniſchen Schwierigkeiten, die ſich einer
will=
kürlich begrenzten Währungsabwertung entgegenſtellen würden,
hat es die Reichsregierung und mit ihr die Reichsbankleitung
entſchieden abgelehnt, den Sparer nochmals Kapitalverluſte
zu=
zumuten. Mit der Londoner Weltwirtſchafts= und
Finanzkon=
ferenz vom Juni vergangenen Jahres iſt für abſehbare Zeit die
Chance entſchwunden, daß es zu einer internationalen
Wäh=
rungsvereinbarung kommen könnte. Profeſſor Caſſel tut ſo, als
hätten wir die Wahl gehabt zwiſchen „Arbeitsbeſchaffung” und
Ausfuhrſteigerung. In Wirklichkeit haben wir dieſe Wahl nicht
gehabt! Wir haben uns zur Arbeitsbeſchaffung entſchließen
müſſen, weil keine Ausſicht beſtand, unſere überzähligen
Arbeits=
kräfte mit der Herſtellung von Waren zu befaſſen, für die auf
den internationalen Märkten in erkennbarer Zeit eine leidlich
zuverläſſige Abſatzmöglichkeit beſtand.
Die Beweisaufnahme im Gereke-Prozeß
Zuisberg und v. Keudell als Zeugen.
DNB. Berlin, 9. Juni.
Im Gereke=Prozeß wurde am Samstag die Beweisaufnahme
Aber den Anklagekomplex „Hindenburg=Ausſchuß” fortgeſetzt. Der
Vorſitzende kam zunächſt auf die Behauptung Dr. Gerekes
zurück, er habe Verfügungsgewalt über die
Mit=
tel gehabt, ſolange es ſich um Ausgaben
han=
delte, die im Sinne der Hindenburg=Politik
lagen. In mehrfachen Vorhaltungen wies der Vorſitzende Dr.
Gereke darauf hin, daß er es in einer ſolchen Vertrauensſtellung,
die er beſaß, doch nicht nötig gehabt hätte, die rund ein halb
Millionen durch falſche Rechnungen zu belegen. Der Angeklagte
gab hierauf nur ausweichende Antworten und erklärte ſchließlich,
daß er heute den Ausweg mit den falſchen Quittungen nicht
wie=
der wählen würde.
Der frühere Vorſitzende des Hindenburg=Kuratoriums, der
Großinduſtrielle Geheimrat Duisberg, verneinte die
Frage des Vorſitzenden, ob er dem engeren Ausſchuß oder dem
Angeklagten Dr. Gereke allein eine formale Volimacht
erteilt habe, mit den eingegangenen Geldern zu
machen, was er wollte.
Vorſitzender: Die 460 000 oder 480000 M. ſind doch aus den
eingegangenen Mitteln abgezweigt worden, ohne daß dem
Kura=
torium darüber etwas bekannt wurde. Der Zweck ſoll geweſen
ſein, eine Zeitung zu gründen, die die Hindenburg=Politik
durch=
führen ſollte. Wenn Dr. Gereke zu Ihnen gekommen wäre und
hätte erklärt, es müßten Belege geſchaffen werden, um die
Ab=
zweigung dieſer Mittel vertreten zu können, hätten Sie dem
zu=
geſtimmt?
Zeuge: Nein. Ich hätte geſagt, das Hindenburg=Kuratorium
muß darüber beſchließen.
Vorſitzender: Die Herren Politiker ſcheinen da etwas andere
Anſichten zu haben.
Zeuge: Ich war nie Politiker; ich bin nur Kaufmann. Es
war mir aber überraſchend, von Graf Weſtarp die Bemerkung zu
hören: „Die politiſche Moral iſt anders als die bürgerliche
Moral."
Vorſitzender: Ich muß Ihnen geſtehen, ich war auch darüber
verwundert.
Geheimrat Duisberg erklärt noch, er habe immer den beſten
Eindruck von Dr. Gereke gehabt und ſei ebenſo wie andere
Mit=
glieder des Kuratoriums erſtaunt über deſſen Handlungsweiſe
ge=
weſen. Der frühere Reichsinnenminiſter von Keudell bekundete
als Zeuge, daß er nur an zwei Sitzungen der Gruppe, die ſich mit
den Plänen der Zeitungsgründung beſchäftigte, teilgenonimen
hat. Der Zeuge ſelbſt hielt die Verwirklichung dieſes Gedankens
von vornherein für ausſichtslos, weil nach ſeiner Anſicht die
nöti=
gen Mittel nicht zuſammengebracht werden könnten.
Die Frage des Vorſitzenden, ob ihm bekannt ſei, daß Dr.
Ge=
reke ehrenwörtlich gebunden ſei und deshalb keine volle Klarheit
über die Zuſammenhänge geben könne, verneinte der Zeuge von
Keudell.
Die nächſte Verhandlung findet Dienstag ſtatt.
Richard Skrauß, perſönlich.
Zu ſeinem 70. Geburtstag am 11. Juni.
Von Hans Sturm.
Daß man einmal — es mögen rund 30 Jahre her ſein —
über Diſſonanzen, Frivolität, Melodienleere und Formmangel
des „Neutöners” Richard Strauß zeterte und dabei die
an=
ſchmiegſame und dennoch ſtoßkräftige Polyphonie (beſonders
ſeines „Till Eulenſpiegel”) faſt überſah, jedenfalls nicht immer
als ſeine neudeutſche Art erkannte, dieſe Zeit iſt vergeſſen.
Heute wiſſen wir, daß kein deutſcher Komponiſt ſeit Richard
Wagner unſer Muſikdenken bis zum Weltkrieg und auch noch
ſpäter ſo ſtark beeinflußte wie er. Sein Werk — ſymphoniſche
Stücke, Opern, Lieder — iſt klaſſiſch geworden; es ſteht im
breiten Schlagſchatten des Wohltemperierten Klaviers von
Johann Sebaſtian Bach. Der Muſikant Strauß wird ergänzt
durch den Dirigenten Strauß, der einen Mozart deutſch gibt,
die ganze Schalkhaftigkeit eines Haydn mit bajuvariſcher Fülle
heraushebt oder, von Berlioz gepackt, deſſen Phantaſtiſche
Symphonie aufrauſchen läßt zu hinſtürmender Gegenwart.
Weniger bekannt, trotz mehrerer guter Biographien, iſt der
Menſch Richard Strauß, den einmal ein Muſikkenner „
unanek=
dotiſch” genannt hat; und doch können manche Begebenheiten
um ihn, manche Arabesken ſeines Alltags, das Bild des
Muſikanten und Dirigenten umrahmen.
In ſeinen Jugenderinnerungen erzählt er von ſeinen
An=
fängen: „Für mein öffentliches Debüt ſtellte mir Bülow als
Aufgabe Mozarts Klavierkonzert G=Moll. Hatte ich auch den
Sommer fleißig geübt, ſo zitterte ich, als keineswegs
durch=
gebildeter Pianiſt, doch hölliſch davor, das Stück unter Bülows
Leitung zu ſpielen. Nachdem der erſte Satz leidlich gelungen
war, ermunterte mich der liebenswürdige Meiſter mit den
Worten: „Wenn Sie nicht was Beſſeres wären, könnten Sie
auch Klavierſpieler ſein.”
1868 dirigierte Strauß in Meiningen und war ein
be=
fonderer Freund des berühmten Meininger Schauſpiels, von
dem er keinen Abend verſäumte. Im April verließ er Meiningen
und berichtete davon folgendes: „Als ich mich bei den boben
Herrſchaften verabſchiedete, ſpendete mir Frau von Heldburg,
die auf Bülow und der Kapelle Ruhm immer etwas
eifer=
ſüchtig geweſen war, die huldvollen Abſchiedsworte: „Seine
Hoheit der Herzog und ich bedauern ſehr, daß wir Sie ſo bald
ſchon wieder verlieren (ich ſetzte bereits zur erſten
geſchmeichel=
ten Verbeugung an), Sie waren der beſte Claqueur, den wir
ſeit langem im Schauſpiel beſeſſen haben.”
Vom Tage.
Mit Bezug auf Nachrichten in der ausländiſchen Preſſe über
eine bevorſtehende Zuſammenkunft zwiſchen dem italieniſchen
Re=
gierungschef Muſſolini und dem Reichskanzler Adolf Hitler wird
von zuſtändiger Stelle erklärt, daß zwar Erwägungen nach dieſer
Richtung ſchweben, daß aber Abſchließendes über Zeit und Ort der
Zuſammenkunft noch nicht bekannt iſt.
Der Reichsunterrichtsminiſter Ruſt hat für die HJ. den 6. Tag der
Woche zum Staatsjugendtag beſtimmt, der ſiebente Tag der Woche,
der Sonntag, ſoll der Familie, die übrigen Tage der Schule
ge=
hören.
Am Samstag beſichtigte der preußiſche Miniſterpräſident Göring
eine Abteilung des SA.=Feldjägerkorps in der ehemal.
Alexander=
kaſerne im Norden Berlins, deſſen Kommandeur Standartenführer
Fritſch iſt.
Auf der Reiſe zu der am Montag ſtattfindenden
Verwaltungs=
ratsſitzung der B. J.3. verbrachte Reichsbankpräſident Dr. Schacht
das Wochenende in Badenweiler. Auch der Gouverneur der Bank
von England Montagu Norman und der Direktor der BJ3. Hülſe
hatten auf ihrer Durchreiſe nach Baſel in dem reizvollen
Schwarz=
waldſtädtchen Aufenthalt genommen.
ung der Frankfurker
Be
Schukſtaffeln
durch den Reichsführer der SS. Himmler.
LPD. Frankfurt a. M., 9. Juni.
Die Formationen der Schutzſtaffeln in Frankfurt hatten am
Samstag ihren Ehrentag. Reichsführer Himmler beſichtigte die
2. SS.=Standarte zum erſten Mal nach der Machtübernahme,
fer=
ner die Staffel I der 11. SS.=Motorſtandarte, den
Reſerveſturm=
bann, den Pionier= und Sani=Sturm ſowie den Frankfurter
Reiterſturm des SS.=Oberabſchnitts Rhein. Mit dem
Reichsfüh=
rer waren der Führer des SS.=Oberabſchnitts Rhein, SS.=
Grup=
penführer Heißmeier ſowie der Führer des SS.=Oberabſchnitts XI
SS.=Oberführer Bigler zugegen. Auch zahlreiche Ehrengäſte als
Vertreter der Gauleitung, der SA.=Obergruppe und =Gruppe, der
Behörden, der Polizei und des Arbeitsdienſtes wohnten dem
Appell bei. Schon am frühen Nachmittag war der Oſtpark von der
Frankfurter Bevölkerung umſäumt, die mit Freude dem Aufmarſch
ihrer Schwarzen Garde folgte. Um 14 Uhr ſtanden die 2. SS.=
Standarte und die übrigen SS.=Formationen, alles
ſonnenge=
bräunte Geſichter, um ihren Reichsführer zu erwarten. Unter den
Klängen des Präſentiermarſches ſchritt Reichsführer der SS.
Himmler die Front aller Formationen ab. Sodann richtete er an
ſeine SS.=Männer eine kernige Anſprache
Den Appell ſchloß Reichsführer der SS. Himmler mit einem
Sieg=Heil auf den Führer Adolf Hitler. Es folgte dann das Horſt=
Weſſel=Lied.
Der Vorbeimarſch vor dem Reichsführer mußte wegen der
Kürze der Zeit, die dem Reichsführer zur Verfügung ſtand —
er nahm noch eine Beſichtigung der Hanauer Schutzſtaffel vor —
ſchon direkt am Oſtpark erfolgen. Unter den Klängen des
Muſik=
zuges und der Spielmannszüge ſchritten die ſchwarzen Kolonnen
im Parademarſch vor ihrem Reichsführer vorbei. Anſchließend
marſchierte die Schutzſtaffel, geführt von Standartenführer
Schwarz, durch die Stadt, von der Bevölkerung jubelnd begrüßt,
zur Adolf=Hitler=Anlage, wo der Oberführer des SS.=Abſchnittes
Bigler nochmals den Vorbeimarſch abnahm.
Regelung des SA- und S5=Dienſtes
für Eiſenbahnbeamke.
Die Hauptverſammlung der Deutſchen Reichsbahn hat eine
Verfügung erlaſſen, in der im Einvernehmen mit der Oberſten
SA.=Führung eine Regelung des SA.= und SS.=Dienſtes für
Eiſenbahnbeamte getroffen wird. Wie wir dieſer Verfügung u. a.
entnehmen, wird in Zukunft das ſtändig unter die
Dienſtdauer=
vorſchriften fallende Perſonal des Betriebs= und Verkehrsdienſtes
bei der Reichsbahn, da gerade dieſen Beamten Leben und
Ge=
ſundheit der Reiſenden anvertraut ſind, im Intereſſe der
Wah=
rung der Betriebsſicherung am Dienſt in der SA. und SS. nur
dann teilnehmen, wenn vor dem Wiederantritt des
Eiſenbahn=
dienſtes eine Ruhezeit von mindeſtens 10 Stunden zur
Ausſpan=
nung und Erholung gewahrt bleibt. Nachdem dann die
Ver=
fügung im einzelnen noch feſtgeſtellt hat, welche
Beamtenkate=
gorien in dieſem Zuſammenhang dauernd oder vorübergehend in
Betracht kommen, wird mitgeteilt, daß die Oberſte SA.=Führung
den SA.= und SS.=Gruppen empfohlen habe, allen im
Reichs=
bahndienſt ſtehenden SA.=Führern und =Männern, die infolge
dieſer Regelung für den SA.=Dienſt doch nur verhältnismäßig
ſelten verfügbar ſein würden, ein ehrenvolles Ausſcheiden aus
der SA. nahezulegen. Den Betreffenden wird anheimgeſtellt, ſich
um Aufnahme in den Bahnſchutz zu bewerben.
Um 1900 — Strauß hatte eben ſeine „Alpenſymphonie‟
beendet — ſaß in einem Münchener Brauſtübl ein
Künſtler=
ſtammtiſch beifammen; unter den angeregt Streitenden waren
auch Richard Strauß und ein als unerbittlicher Gegner
Strauß=
ſcher Muſik bekannter Kritiker. Zu vorgerückter Stunde kam die
Richard Strauß.
trotzdem vortreffliche Unterhaltung auf das Thema „Krokodile‟,
und ein Mediziner bemühte ſich, den Unterſchied zwiſchen einem
„Alligator” und einem „Kaiman” feſtzuſtellen, wurde aber bald
kurzerhand von dem Muſikkritiker unterbrochen, der behauptete,
beides wäre dasſelbe. Als ſich Strauß einmiſchte, fragte der
Kritiker etwas haſtig: „Verſteht denn ein Muſikant überhaupt
etwas von Krokodilen?” Ruhig ſagte der Komponiſt: „Genau
ſo viel wie ein Muſikkritiker von Muſik!‟ Darauf konnte der
Kritikus nur erwidern: „Stimmt! Und Richard Strauß iſt
tat=
ſächlich der beſte, nein, der allerbeſte — Krokodilkenner der
Gegenwart!”
Auf einer Konzertreiſe war Richard Strauß einmal Gaſt
in einer engliſchen Familie. Während die Tochter des Hauſes,
Sonntag, 10. Juni 19341
Gegen den andauernden Mißbrauch
des Hoheitsabzeichens der NSDAP.
DNB. München, 8. Juni.i
Reichsgeſchäftsführer Bouhler ordnet laut „Völkiſcher Beg”
aehter” in anbetracht des andauernden Mißbrauches des Hobeif,
zeichens der NSDAP. zu den verſchiedenſten Zwecken m.
ſofortiger Wirkung an:
1. Die ſerienmäßige Herſtellung von Hoheitszeichen 4
NSDAP. in jeder Größe und Ausführung, ſowie aus jeglichen
Material wird mit ſofurtiger Wirkung unterſagt. Nicht unn
das Verbot fallen einzig die von der Reichszeugmeiſterei
vm=
gebenen Aufträge in parteiamtlichen Abzeichen in Metall.
2. Um ſoziale Härten zu vermeiden, wird eine Verkaufsf:f/
der lagernden Beſtände bis zum 31. Juli 1934 feſtgeſetzt. DüſN
brüſtu,
Verkaufsfriſt kann auch in Ausnahmefällen keineswegs
wſi=
nm
längert werden. Selbſtverſtändlich dürfen nach wie vor däſſſi=
Form
Lagerbeſtände ausſchließlich an die Dienſtſtellen der NéD9900c) Gerſagen un
geliefert werden.
M3e
will und
3. Wer nach der Bekanntgabe dieſer Anordnung weiterlsſſche
Hoheitsabzeichen herſtellt oder nach Ablauf der Verkaufsfnim imeren AlSNe
ch eine
Ab=
weiterhin ſolche veräußert, hat nicht nur Beſchlagnahme duugza
tauſe.
die Betriebskontrolleure der Reichszeugmeiſterei zu gewärtigmmt
Weg
ſondern auch den Entzug der allgemeinen Verkaufs=Genehmigzgbon
n diplo
durch die Reichszeugmeiſterei. Geſchäftsinhaber, die nicht nch
Beſitz der allgemeinen Verkaufsgenehmigung der Reichsze euſltraen dieſſs De
meiſterei ſind, werden unnachſichtig bei den zuſtändigen Behtrmden. An Fkhllt
den zur Anzeige gebracht und haben im Uebertretungsfflaiz nan in Oe0l
zuohns und der
Strafe zu gewärtigen.
Ich mache ſämtliche Dienſtſtellen darauf aufmerkſam, 7herache hat wal
auch ihnen unterſagt iſt, Aufträge zur ſerienmäßigen Herſtellu yuinmung gegebel!
von Hoheitszeichen zu erteilen. Es gibt ſo viele Möglichkefuar iberlege d0ch
zum Schmuck von Sälen und Feſtplätzen bei nationalen Feiamaſſonen geſchehen
daß dazu nicht das Hoheitszeichen als kitſchige Maſſenwagugon zu der einde
mißbraucht werden muß. Ungeachtet dieſer Anordnung iſt ſellnäf ung eine er
verſtändlich den einzelnen Dienſtſtellen — aber nur dieſen underen Stägtel
geſtattet, Einzelſtücke des Hoheitszeichens durch Künſtler ruſen, daß Franltre
Handwerker in Holz oder Metall anfertigen zu laſſen, die deinzeſigten aufrecht er)
lange Jahre hindurch als beſonderer Schmuck bei offizie Zvſſin will. Hinzu 11
gen” untereinand
Feiern verwendet werden können.
1 Von dieſer Unkl
Zulaſſungsſperre von Berkriebsſtellen nit ſe von bor
* ichleßlich würde ſie
drſpiegeln, was
der Reichszeugmeiſterei der NSDAP.
müichen Verhandl.
Der Reichszeugmeiſter gibt im „Völkiſchen. Beobach är den Regierungs.
bekannt:
his in beſter Ordr
Aus gegebener Veranlaſſung wird die gemäß Bekanntgxoſiien Ziel gekon
vom 2. März 1934 bis einſchließlich 30. 6. 1934 verfügte u Ehrliches Spiel
laſſungsſperre für Vertriebsſtellen der Reichszeugmeiſterei eliſt einzig und 4
NSDAP. für Bekleidungs= und Ausrüſtungsgegenſtände, ſoerinm Wort auf die
*ſrechen gekommer
Abzeichen bis einſchließlich 31. 12. 1934 verlängert.
ü vor vorenthalter
huus eben unſere
Die Mikgliederſperre für die NSDAP. mnenen Bernilhun
In einer Bekanntgabe im „Völkiſchen Beobachter” weiſt ul. Wir wiſſen
gan=
gegebener Veranlaſſung der Reichsſchatzmeiſter ausdrücreden ſind, um F
darauf hin, daß während der Mitgliederſperre die Entgeg um) in Unſchuld zu
nahme von Aufnahmeſcheinen, bzw. Vormerkung zur Aufna ur echuld daran trag
in die NSDAP. gegen eine eventuelle Zahlung einer s wird. Mag das
erkennungsgebühr durch Parteidienſtellen nicht ſtatthaft iſt. eer der Gegenſ
Die während der Mitgliederſperre bei. Dienſtſtellen berutuuſteichs Schuld au
„verankerten Ve
abgegebenen Aufnahmeerklärungen werden vernichtet. Nach
wialls abzurüſten,
Aufhebung der Mitgliederſperre werden neue Aufnahmebeſ=koem haben wir
mungen erlaſſen werden.
im 9
Beſihzwechſel im Allſkein=Verlag.
DNB. Berlin, 9. Jum
Ueber Veränderungen im Verlag Ullſtein gibt der
Ve=
folgende Erklärung aus:
„Wie bereits im Herbſt vergangenen Jahres aus Am9
der Generalverſammlung der Ullſtein AG. verlautbart wud
iſt die Mehrheit der Aktien, die ſich bis dahin in ausſchll ſche
lichem Beſitz der Familie Ullſtein befand, in andere Hände 11
gegangen.
iskierung
Nunmehr hat die Familie Ullſtein in Durchführn) Konfere
ihres im vergangenen Jahr gefaßten Entſchluſſes auch EAperde fal
ihr verbliebenen Minderheitsbeſitz durch reten ſei
Deutſche Bank und Diskontogeſellſchaft an. lopolo dItalie
unter Führung dieſer Bank ſtehendes Kon), Ihtenden Kritik
tium verkauft. Im Zuſammenhang mit dieſer Verändene lun einer Vereinl
werden die Mitglieder der Familie Ullſtein, die noch in Eheideutigkeit=
Verwaltung des Unternehmens tätig waren, aus ihr ausſcheil unnigkeiten un
Andere weſentliche Veränderungen in der Leitung des Um üſcn An einer ſom
nehmens ſind nicht beabſichtigt.
eaution nicht den
wohl dem berühmten Gaſt zuliebe, am Flügel eine Beethod, is hur im Jahr=
Sonate mit fliegenden Armen und reichlichem Pedal her imn komdonſten di=
„arbeitete”, unterhielt ſich der Komponiſt der „Salome” in 210 Arſodne guf A.
Ecke des Saales mit einem Londoner Muſikprofeſſor ſehr:
Die die Inſelſtad
geregt und legte dabei ſeinen Arm um den Kopf einer Beethos M0 zm Ehrenbun=
Büſte, natürlich ohne irgend einen beſonderen Grund. In
Pauſe nahm die Dame des Hauſes den Profeſſor, der ein W4nch edie d
jähriger Freund des Hauſes war, beiſeite und ſagte: „FinPeſt a ob wir
Sie, lieber Profeſſor, es nicht auch zum mindeſten merkwür al. — die Arie
daß Strauß ſich bei ſeiner Unterhaltung mit Ihnen auch DH,Ne
auf den Bronzekopf ſeines großen Landsmannes ſtützt, de
Klavierſonate meine Tochter den Gäſten nahebrachte. Seien :
ehrlich! Was ſagen Sie dazu?” Mit einem feinen 200
antwortete der Gefragte: „Wenn ich ganz ehrlich ſein ſol4
glaube, Strauß hat Beethoden nur die Ohren zuhalten wo.5
weil er, hm, ſeinem großen Landsmann den Genuß niche
gönnte!‟ Der letzte Satz der Sonate fiel unter den Tiſch.
Zu der unvollendet gebliebenen heiteren Oper „Die
Pintos” von Carl Maria von Weber hatte Guſtav Mahler (
Schluß komponiert. Nach der Uraufführung wurde Niec
Strauß gefragt, was er zu dieſem ergänzten Fragment
„Da müßte ich erſt wiſſen” meinte Strauß, „was in dem 2
gewebt und was gemahlt.”
Im Speiſewagen. Dem Komponiſten gegenüber nimmt
„Herr” (Marke Neureich) geräuſchvoll Platz, ſtreckt die Beilt
den Wagen, ſchnauft, wühlt mit der Rechten in ſeinem ſtroge.
Haar, fächelt ſich mit der Speiſekarte Kühlung zu, zieh‟
der Naſe und ſchneuzt ſich dann dröhnend. Strauß härt
ſieht ſich das geduldig an. Als aber wenige Minuten Ic
ſein Gegenüber das Eſſen hinabſchlingt und dabei gluchſt.
ſchmatzt, erkundigt er ſich lammſromm: und mit den *
können Sie gar nichts?”
Einmal bat ihn eine junge Verwandte, ihm vorſpiele.
dürfen. Strauß ließ das mehr als unfertige Spiel mit Li
geduld über ſich ergehen. Als die letzten Töne des Klayl”
zertes ſeines vergötterten Mozart verklungen waren, ei.
ſich und verbarg Erſtaunen und Empörung über ſo viel 2
tismus in den von väterlichem Wohlwollen untermalten
ten: „Heirate recht bald, mein liebes Kind!”
Richard Strauß iſt ein leidenſchaftlicher und gutel.
ſpieler. In einem Kurhaus ſpielt er einmal mit einem Fk.."
Gewinnt und gewinnt. Der Fremde wird immer unrühie”
brauſt endlich auf: „Sie ſind ein Glückspilz!” Richard.2"
lächelt: „Wieſo?‟ Der Andere antwortet erregt: „Sie !
ja heute mit einem unerhörten Schwein!‟ Der Komponiſt.
wieder: „Verzeihung — mit wem — ſagten Sie ſoeben."
ich heute?"
Perhandlungen im Kreiſe.
Genf ein glalter Verſager. — Die Entſchließung der Abrüſſungskonferenz prakkiſch unanwendbar.
Bei der Heuchelei der hochgerüſteten Staaken die Abrüſtung eine erledigke Angelegenheit.
könnten als Verſuch Frankreichs interpretiert werden,
Innere Unehrlichkeit.”
unter der Aegide des Völkerbundes Blocks und
Die geſamte internationale Preſſe hat in großer Aufmachung
Genfer „Ergebnis” regiſtriert. Aber hier und dort legt man
in den Kommentaren doch ſchon eine ſtarke Reſerve auf.
mn iſt nicht überall bereit, die Genfer Entſchließung als einen
folg der Abrüſtungskonferenz zu feiern. Denn die Tatſache
ſüt ſich nun einmal nicht beſtreiten, daß das, was man in
guf in die Form einer Entſchließung gekleidet hat, nur das
ute Verſagen und Scheitern der Abrüſtungskonferenz
ver=
ſchiern will und daß dieſe Entſchließung ſelbſt der Ausdruck
Ainneren Unehrlichkeit iſt, die in Genf herrſcht. Denn wenn
m wirklich eine Abrüſtung herbeiführen wollte, dann hätte man
1gr in Genf tauſendfach Gelegenheit gehabt. Jetzt erneut den
ſſtornatiſchen Weg in Vorſchlag zu bringen, iſt nur eine Rück=
1e zu den diplomatiſchen Verhandlungen in den erſten
Nnaten dieſes Jahres, die durch Frankreich zunichtegemacht
jnden. An Frankreichs „Nein” hat ſich nichts geändert. Das
loz man in Genf ſehr genau. Das wiſſen alle Regierungen
ropas und der anderen Kontinente. In Erkenntnis dieſer
bgache hat man doch einer Entſchließung ſeine
Zu=
ſo dieſe git. Nümung gegeben, die praktiſch unanwendbar bleibt.
hur überlege doch nur einmal, was in den neugebildeten
Kom=
bei natzior
yſionen geſchehen ſoll. Jahrelange Verhandlungen in Genf
litſch
Ugen zu der eindeutigen Feſtlegung geführt, daß die Ab=
Anardn
ütung eine erledigte Angelegenheit iſt und daß
ſeanderen Staaten an die Aufrüſtung denken. Weiter hat ſich
aazben, daß Frankreich die Unterſcheidung zwiſchen Siegern und
2zeiegten aufrecht erhält und von einer Gleichberechtigung nichts
ueſen will. Hinzu treten die zahlreichen Gegenſätze der „
Sieger=
ſimgen” untereinander. Nichts iſt alſo geklärt.
Von dieſer Unklarheit ſollen die Kommiſſionen ausgehen,
anegsſeiK; ymit ſie von vornherein in ihrer Arbeit lahmgelegt ſind.
Gſtießlich würde ſich in der Kommiſſionsarbeit doch nur das
DATL5NA ierſpiegeln, was wir im Hauptausſchuß und in den
zwiſchen=
ſimlichen Verhandlungen erlebten. Aber das weiß man auch
inillen Regierungslagern. Trotzdem tut man ſo, als ob nun
all in beſter Ordnung ſei und man jetzt endlich zu dem heiß
gemäß Au- geſonten Ziel gekommen ſei.
6. 1034 beit. Ehrliches Spiel iſt das nicht. Ausſchlaggebend für uns
Reichszeugmitz Hſet einzig und allein die Tatſache, daß man in Genf mit
kflirm Wort auf die praktiſche Gleichberechtigung Deutſchlands
zuprechen gekommen iſt, daß dieſe Gleichberechtigung uns nach
mi vor vorenthalten wird und daß ſich aus dieſer Situation
Herus eben unſere Grundeinſtellung zu allen in Ausſicht
ge=
die nsäMl
mumenen Bemühungen, Deutſchland wieder heranzuziehen,
er=
n Beobachter’k a! Wir wiſſen ganz genau, daß dieſe Manöver nur inſzeniert
atzmeiſter ug muen ſind, um Frankreich einen Vorwand zu geben, ſeine
erſperre diß Kw in Unſchuld zu waſchen und zu beteuern daß Deutſchland
rmerkung zur ½— dieSchuld daran trage, wenn nun aus den künftigen Verſuchen
le Zahlung m. mias wird. Mag das propagandiſtiſche und verhetzende
Trom=
gauhe” meleuer der Gegenſeite noch ſo ſtark ſein, ſo kann dadurch
7inkreichs Schuld an der Nichterfüllung der im Verſailler
Ver=
nſtſtelln
tim verankerten Verpflichtung, nach der deutſchen Vorleiſtung
eiefalls abzurüſten, weder verſchleiert noch ausgelöſcht werden.
uem haben wir genug von ſogenannten Verhandlungen, die
neue Aufnulx
ſhim Kreiſe drehen und die ſich in einer anderen Richtung
msderjenigen einer praktiſchen Abrüſtung bewegen.
IIkalieniſche Preſſe lehnk Genſer Kompromiß
enkſchieden ab.
DNB. Rom, 9. Juni.
Das Genfer Kompromiß ſtößt in der italieniſchen Preſſe auf
18, verlautnk eſtichiedenſte Ablehnung. Die Ueberſchriften der in
dahin in 2 guder Aufmachung auf den Titelſeiten gebrachten ausführlichen
dere " Gener Berichte kennzeichnen die Genfer Formel einhellig als
Wikierungsverſuch des völligen Bankrotts
dſe Konferenz. Italien habe an ihr nicht teil
ein
undwerde, falls es in dem zu bildenden Komitee
vſenreten ſei, nur als Beobachter auftreten.
Popolo d’Italia unterzieht das Projekt Punkt für Punkt einer
vunchtenden Kritik und ſchreibt, die Franzoſen und Engländer
hilun einer Vereinbarung Leben gegeben, die tatſächlich auf
Bwideutigkeiten baſiere, und verſuchten, fundamentale
Wümmigkeiten und den Zuſammenbruch der Konferenz zu
ver=
ſälheern. An einer ſo wenig ehrlichen Formel habe die italieniſche
Deſgation nicht den geringſten Anteil. Die vereinbarten Junkte
Militär=Allianzen zu bilden. Mehrere Punkte ſeien
völlig abſurd.
„Die Abrüſtung ſchiff=brüchig in einer Serie
von Kompromiſſen”, ſo überſchreibt „Corriere della Sera”,
ihren Artikel. Die öffentliche Meinung werde in den Worten
des italieniſchen Delegierten die Abſage an ſolche nutzloſen
Kom=
promiſſe finden.
Gayda ſagt im „Giornale d’Italia” zum Genfer Beſchluß, er
ſei ein typiſches Erzeugnis des Völkerbundes.
Der europäiſche Frieden werde durch dieſe
Ent=
ſcheidung nur erneut behindert. Auf dem Beſchluß
der Abrüſtungskonferenz laſte die Forderung nach Sicherheit.
So=
weit dieſe Forderung, die franzöſiſchen Urſprungs ſei, gefaßt ſei,
diene ſie nur dazu, einen Zuſtand ſtändiger Unſicherheit in Europa
zu ſchaffen. Die ſogenannte Sicherheit ſei ſchon an ſich nur ein
ſehr allgemeiner und ungenauer Begriff. Frankreich habe ihn
feſtgelegt in ſeiner Paktpolitik. Seit Jahren ſuche
Frank=
reich eine Reihe von Pakten aller Art, aber die
Sicherheit habe dadurch keine Fortſchritte
ge=
macht.
Die Tatſache, daß die Liquidierung der Genfer Konferenz
durch die Feſtſetzung des Grundſatzes der Sicherheit erfolge,
be=
deute daher, daß von Abrüſtung heute überhaupt
nicht mehr geredet werden könne, ja nicht einmal mehr von
einer europäiſchen Politik ruhiger Zuſammenarbeit. Man könne
in Zukunft nur noch die Entwicklung einer Politik der Waffen
und der bewaffneten Koalition erwarten. Die Verantwortung
hierfür bräuche man nicht mehr lange zu ſuchen. Frankreich habe
ſeine gradlinige, halsſtarrige und kämpferiſche Politik wieder
auf=
genommen.
Zwieſpältige Gefühle in London.
EP. London, 9. Juni.
Das Genfer Kompromiß wird von der engliſchen Preſſe mit
zwieſpältigen Gefühlen aufgenommen, weil es die
Schwierigkeiten zwar vertagt, aber keine neuen
Löſungsmöglich=
keiten zeigt. Einige Blätter ſprechen von einem engliſchen Erfolg,
aber im allgemeinen wird mehr oder weniger deutlich der
Mei=
nung Ausdruck gegeben, daß es ſich dabei nur um einen Schachzug
handle, mit dem Frankreich die Verantwortung für den
unver=
meidlichen Zuſammenbruch abwälzen will.
Franzöſiſche Preſſe zufrieden.
EP. Paris, 9. Juni.
Die Annahme der unter amerikaniſcher Mitwirkung zuſtande
gekommenen franzöſiſch=engliſchen Entſchließung durch die Genfer
Abrüſtungskonferenz wird von der Pariſer Preſſe als ein großer
Erfolg des Außenminiſters Barthou bezeichnet.
Man zeigt unverhohlen Befriedigung darüber,
daß es dem Außenminiſter gelungen iſt, der
Verant=
wortung für einen etwaigen Fehlſchlag der
Ver=
handlungen auszuweichen, ohne von ſeiner, das
Sicher=
heitsproblem an die erſte Stelle rückenden Theſe etwas
Weſent=
liches aufzugeben, und den eine zeitlang drohenden Bruch mit
England zu vermeiden. Unterſtrichen wird in dieſem
Zuſammen=
hang die Tatſache, daß der engliſche Lordſiegelbewahrer Eden dem
franzöſiſchen Außenminiſter vor deſſen Abreiſe aus
Genf noch die Einladung Macdonalds zu einem
Be=
ſuch in London überreicht hat.
Teilnahme Barkhous an der Konſerenz
der Kleinen Enkenke.
DNB. Bukareſt, 9. Juni.
Die Konferenz der Kleinen Entente, an der
bezeichnender=
weiſe auch Barthou teilnehmen wird, iſt ſoeben für die Zeit
vom 18.—20. Juni in Bukareſt feſtgeſetzt worden. Barthou ſelbſt
wird am 20. Juni in Bukareſt eintreffen, ſo daß er Gelegenheit
hat, mit allen drei Außenminiſtern zu verhandeln. Das
Er=
gebnis wird wahrſcheinlich eine neue
Solidaritäts=
erklärung der Kleinen Entente für Frankreich
ſein. Wahrſcheinlich wird man dabei die ruſſiſch=
fran=
zöſiſche Annäherungin den Vordergrundtreten
laſſen.
E8 war im Jahre 1930. Ein Theaterdirektor beſprach mit
demKomponiſten die Aufführung einer Strauß=Oper. „Spielen
Sit Ariadne auf Naxos”, wenn ich als Ehren=Naxiote (kurz
zu=
büſtſatte die Inſelſtadt Naxos ihn und einen deutſchen
Archäo=
lelg zum Ehrenbürger ernannt) einen Vorſchlag machen darf.”
Behnklich wiegte der Theatermann den Kopf und ſagte: „Ich
Ee nicht, ob wir nicht doch lieber den „Roſenkavalier” geben.
Shn Sie, die „Ariadne auf Naxos' mag das bedeutendſte Ihrer
Wge, gewiſſermaßen der Mont Blanc Ihrer Schöpfungen ſein,
der Roſenkavalier” iſt vielleicht, na, ſagen wir einmal, nur der
W0 Aber ſchaun’s, auf den Rigi gehen halt viel mehr Leute!”
(der Weg des großen deutſchen Symphonikers unſerer Tage
kaknyer von den herrlichen Quarietten des „göttlichen Amadeus”
UX9dem tiefen Melodienzauber des alten Haydn, führte über
Wiſſter zu Bruckner und kehrie — der ſchärfer Hinhorchende
wiles beſtätigen — wieder zu Mozart und Haydn zurück, aber
des Veg des ſiebzigjährigen Meiſters iſt noch nicht zu Ende.
Ehrungen für Dr. Richard Skrauß.
Reichsmuſikkammer ſeierk ihren Präſidenken.
18erlin. In den feſtlich geſchmückten Räumen der
Reichs=
miſkammer fand in Anweſenheit des Präſidenten Dr. Richard
Snuß und zahlreicher Ehrengäſte, darunter Staatsſekretär Dr.
Memner, eine Vorfeier aus Anlaß des 70. Geburtstages Dr.
Stuß” ſtatt.
Siaatsſekretär Dr. Funk ſprach im Auftrage der
Reichs=
kKhrung und überreichte zuſammen mit ſeinen Glückwünſchen
Hm Silber gerahmtes Bild des Führers mit der eigen=
9agen Unterſchrift: „Dem großen Komponiſten Richard Strauß
im yfeichtiger Verehrung. Adolf Hitler.” Ferner übergab er
2eWubilar ein Bild des Reichsminiſters Dr. Goebbels mit der
*Ahung „Dem großen Meiſter der Töne in dankbarer Ver=
Slng zum 70. Geburtstag.” In ſeinem Begleitſchreiben bringt
2160 ebbels die tiefe Freude und Dankbarkeit zum Ausdruck,
DSlammen mit ihm das Volk beſeele. Millionen von Men=
Ahabe Richard Strauß Freude und innere Erbauung
ge=
ſ9 Het.
plaatsſekretär Pfundtner überbrachte im Namen des Reichs=
IIeriten den Adlerſchild des Deutſchen Reiches mit der
In=
am: „Dem Schöpfer und Meiſter deutſcher Muſik‟. Das
Sleiſchreiben Hindenburgs gilt dem Komponiſten, der in der
Reihe der deutſchen Tonſetzer ſtehe und den Ruhm deut=
Muſiker im In= und Auslande verbreitet habe. Anſchlie=
Ebermittelte Staatsſekretär Pfundtner die Glückwünſche
Re ichsinnenminiſteriums.
Im Namen der Reichsmuſikkammer wandte ſich ſodann der
Geſchäftsführer Heinz Ihlert an den Jubilar und übergab ihm
als Feſttagsgabe zwei Originalbriefe Mozarts an ſeine Frau
Conſtance und Wagners an Mendelsſohn. Dieſe beſondere Form
der Ehrengabe geht darauf zurück, daß der Präſident bei der
Ausfüllung der Aufnahmeformulare in der Rubrik der
Paten=
ſchaft ſcherzweiſe die Namen Mozart und Wagner als ſeine
Paten vermerkt hatte.
Richard Strauß dankte für die erwieſenen Ehrungen mit
bewegten Worten und verſprach, ſeine ganzen Kräfte in den
Dienſt der ihm heute zufallenden Aufgaben zu ſtellen.
*
Anekdoken um Richard Skrauß.
Der fleißige Arbeiter.
Richard Strauß war ſteis ein fleißiger Arbeiter, dem nichts
unerträglicher iſt als Bequemlichkeit, beſonders bei jungen
Leu=
ten, die erſt was werden ſollen. Einſt beſchaffte er einem jungen
Dirigenten eine Kapellmeiſterſtelle an einer größeren deutſchen
Opernbühne. Es war nicht ſehr leicht geweſen, dem jungen
Mann dieſe Stellung zu beſorgen, aber ſchließlich ſiegte er doch
über viele Bewerber, und Strauß glaubte nun, ſein Schützling
würde bald feſten Fuß faſſen.
Nach einiger Zeit aber kam der Kapellmeiſter zu ihm und
teilte ihm mit, daß er auf ein Jahr Urlaub genommen hätte,
um eine Oper zu vollenden.
Wie? rief Strauß entſetzt Ihrer Oper wegen? — Der Tag
hat vierundzwanzig Stunden! Zwölf für die Arbeit! Acht zum
Schlafen! Somit bleiben Ihnen noch vier volle Stunden zum
Komponieren! Bei täglich ſo vieler freien Zeit brauchen Sie
Urlaub?
Patzer am Schlagwerk.
Bei einer Brahms=Feier wurde in Meiningen zum Schluß
Brahms” akademiſche Feſtouvertüre geſpielt. Strauß, der mit
Bülow zuſammen als Kapellmeiſter im herzöglichen Orcheſter
tätig war, mußte mit dieſem im Orcheſter mitwirken. Bülow
übernahm die Becken, Richard Strauß die große Trommel. Aber
keinem von beiden gelang es recht, die Pauſen auszuzählen. In
der Probe war Strauß ſchon nach den erſten Takten völlig aus
dem Gleis. Aber er wußie ſich ſchließlich zu helfen, indem er
eine Partitur aufs Pult legte. Jedoch Bülow, den die vielen
Pauſen in ſeinem Part völlig verwirrten, mußte immerzu zum
Trompeter laufen und fragen: Wo ſind wir, bei welchem
Buch=
ſtaben, worauf er wieder von neuem zu zählen begann. Ich
meine, ſo erzählte Strauß ſpäter gern und lachend, am Schlag=
Anerkennung Sowietrußlands
durch Prag und Bukarefk.
Wiederaufnahme der diplomaliſchen Beziehungen.
DNB. Prag, 9. Juni.
Amtlich wird mitgeteilt: Der Volkskommiſſar Litwinow
und der Miniſter des Auswärtigen Dr Beneſch haben am
9. Juni in Genf gleichlautende Schriftſtücke ausgetauſcht, durch
die die normalen Beziehungen zwiſchen der Tſchechoſlowakiſchen
Nepublik und der Union der Sozialiſtiſchen Sowjetrepubliken
hergeſtellt werden. Auch der rumäniſche Außenminiſter hat mit
Litwinow Schriftſtücke gleichlautenden Textes ausgetauſcht, durch
die die diplomatiſchen Beziehungen auch zwiſchen Sowjetrußland
und Rumänien aufgenommen werden.
Die ſüdſlawiſche Regierung wird ſich über ihr Vorgehen
erſt entſcheiden, wenn Außenminiſter Jeftiſch nach ſeiner
Rück=
kehr von ſeiner Reiſe nach Paris, die er am heutigen Samstag
ungetreten hat, berichtet haben wird.
Der Austauſch der erwähnten Schriftſtücke erfolgte nach
mehrtägigen Verhandlungen aller Mitglieder des Ständigen
Nates der Kleinen Entente mit dem Volkskommiſſar Litwinow
nach einmütigem Beſchluß des Ständigen Rates und auf Grund
der Entſcheidungen der zuſtändigen Regierungen.
In den Schriftſtücken, die heute veröffentlicht worden ſind,
wird auch die Ernennung der Geſandten angekündigt.
Keine Enkſpannung durch Genſ.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 9. Juni.
Der Einigung in Genf über die Prozedur der zukünftigen
Arbeitsweiſe käme unter normalen Umſtänden keine prinzipielle
Bedeutung zu. Denn, ſchließlich, die Probleme bleiben,
wenn auch der offene Mißerfolg in Genf verſchleiert wurde.
Wie=
der einmal hat man Zeit gewonnen, und das war diesmal
wich=
tig. Die Dinge befinden ſich mehr als je in Fluß
und in kürzeſter Zeit könnte ſich die Lage verändern. Das erklärt
bis zu einem gewiſſen Grade die optimiſtiſche Note, die in
manchen offiziöſen Erklärungen, in Paris zum
Vorſchein kommt. Aber die Frage bleibt, welche Rolle
dabei die üblichen Manöver der franzöſiſchen
Diplomatie ſpielen.
Das Genfer Kompromiß trägt dem engliſchen Standpunkt in
einem größeren Maße Rechnung als dem franzöſiſchen. Im letzten
Augenblick hat die franzöſiſche Außenpolitik gezögert, den
Gegen=
ſatz mit England zu verſchärfen. Die Zweifel über den Wert der
eigenen Bündnispolitik bleiben. Und wenn aus den Genfer
Ver=
handlungen eine Lehre zu ziehen iſt, ſo iſt es die, daß jeder
Verſuch, eine Entſpannung in Europa zu
errei=
chen und dabei Deutſchland zu umgehen, zum
Schei=
tern verurteilt iſt.
Von engliſcher Seite kommen viele ſenſationelle und zum
Teil ſich ſelbſt wiederſprechende Gerüchte über die Rückkehr
Deutſchlands, in den Völkerbund. Daß der Völkerbund
ohne Deutſchland nur ein Torſo iſt, braucht wohl nicht
mehr geſagt zu werden. Die Ereigniſſe haben das bewieſen. Aber
manche engliſche Darſtellungen von der Lage ſind nur dazu gut,
die allgemeine Konfuſion zu erhöhen. Hier verſucht man
üb=
rigens, die Unklarheiten in der Haltung Englands
beſonders zu betonen und in Vordergrund zu ſtellen. Ganz ſo,
als ob man den Anſchein erwecken wollte, daß die
eng=
liſche Politik im innerſten keine Entſpannung
in Genf, und auch keine wirkliche Entſpannung
zwiſchen Berlin und Paris wünſchen würde.
Recht intereſſant iſt, wie widerſprechend hier über die Rolle
Italiens, geſprochen wird. Man liebt es zu betonen, daß die
italieniſche Außenpolitik ſich von England entfernt hat und ſich
Frankreich nähert. Aber eine franzöſiſch=italieniſche Annäherung,
wie ſie als Vorausſetzung für die geplante Romreiſe Barthous
er=
wähnt wird, ſoll nicht vorhanden ſein. Tatſache iſt, daß die
italieniſche Vermittlungsarbeit in Genf ſich, wenigſtens in
be=
ſtimmten Punkten, erfolgreicher erwies als die engliſche,
Lordſiegelbewahrer Eden, der Führer der engliſchen Delegation
in Genf, iſt am Samstag auf dem Luftwege nach London
zurück=
gekehrt.. Er begab ſich in das Foreign Office, wo er Sir John
Simon über die letzte Entwicklung in Genf Bericht erſtattete.
Preſſevertretern gegenüber erklärte Eden, daß er nichts zu ſagen
habe.
Zwiſchen den Vereinigten Staaten und Kuba fand am
Sams=
tag der Austauſch der Ratifikationsurkunden des kürzlich
abge=
ſchloſſenen Vertrags ſtatt. Damit iſt Kuba ein vollkommen
ſouve=
räner Staat geworden.
werk iſt nie ſo viel gepatzt worden wie an dieſem Abend, an
dem die beiden Kapellmeiſter mitwirkten.
Strauß ſpielt Wagner.
Richard Strauß, ſelbſt Sohn eines ausgezeichneten Muſikers—
ſein Vater war Profeſſor und Mitglied der Hofkapelle — hatte
nicht immer einen leichten Stand gegen den Geſchmack ſeines
Vaters, beſonders, was Wagner betraf, deſſen neuer Geiſt
gerade bei den Orcheſtermuſikern lange Zeit auf lebhaften
Widerſtand traf. Einmal fand der Alte den Sohn mit einem
Freund am Klavier, als die beiden vierhändig die „
Meiſter=
ſinger” ſpielten. Der junge fürchtete ſchon ein Donnerwetter,
aber Vater Franz Strauß hörte ſich das Spiel intereſſiert an
und gewann ſchließlich doch einen bedeutenden Eindruck, er hatte
das Werk ja immer nur von ſeinem Orcheſterplatz aus gehört.
Und die Muſik?
Ein Wiener Dichter, der junge Lindner, will für Strauß
den Text zur „Salome” ſchreiben. Aber ſo begierig Strauß
auf das Werk iſt, paßt ihm das Buch doch nicht recht. Da
ent=
ſchließt er ſich, das Original Wildes zur Hand zu nehmen.
Und ſchon bei den erſten Worten: Wie ſchön iſt die Prinzeſſin
Salome heute nacht — iſt er ſo völlig eingenommen, daß er
das Werk nach dem Original komponiert.
Ein Enthuſiaſt, der ſich die Salome angehört hat, kommt
mit Strauß zuſammen und ſchwelgt in Eindrücken, ſpricht von
der Handlung, der Schönheit der Worte und allen Vorzügen
des Dramas. Und die Muſik? wirft Pauline, die Gattin des
Meiſters ein. — Die habe ich gar nicht bemerkt, entſchuldigt
ſich verlegen der Beſucher.
Bravo! ruft Strauß und klopft ihm befriedigt auf die
Schulter, das iſt der ſchönſte Erfolg, den ich jemals hatte.
Die Alpenſymphonie.
Strauß leitet die Proben zu ſeiner „Alpenſymphonie‟. Es
kommt die Stelle, da, wie ſchon bei Beethovens Natur=
Symphonie, das Gewitter, losbricht. Da fällt dem erſten
Konzeri=
meiſter der Bogen aus der Rechten. Strauß klopft ſofort ab.
Halt, meine Herren, ſagte er, wir müſſen einen Augenblick
warten, der Herr Konzertmeiſter hat ſeinen Regenſchirm
ver=
loren.
Kennern dieſes Werkes mag eine gewiſſe Aehnlichkeit des
Sonnenthemas mit einer Stelle aus Bruchs G=Moll=Konzert
auffallen. Strauß iſt eben bei der Probe, als nicht alles ſtimmt
und die Muſiker auseinandergekommen ſind. Er klopft ab. Man
kann ſich, da die Stimmen noch nicht gedruckt ſind, nicht einigen,
wo wieder eingeſetzt werden ſoll. Da ruft Strauß: „Alſo, meine
Herren, vom Bruch=Konzert an! — Es ſollen alle an der
rich=
ligen Stelle eingeſetzt haben.
Seite 6 — Nr. 158
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſie Nachrichten
Sonntag, 10. Juni 1934
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 10. Juni 1934.
Volksgenoſſen!
Der große Soldatentag in Darmſtadts Mauern ſoll auch
ein Bekenntnis zum deutſchen Sozialismus bringen.
Wenn es möglich iſt, die große ſoldatiſche Tradition zu
pflegen, die alten ruhmbedeckten Fahnen durch die Straßen zu
tragen, ſoll es nie vergeſſen werden, daß dies alles nur durch den
Kampf der nationalſozialiſtiſchen Bewegung um ein freies Volk
und Vaterland uns wieder gegeben wurde.
Der wahre Nationalismus ſoll morgen ſichtbar die
unzer=
reißbare Brücke zum deutſchen Sozialismus ſchlagen.
Soldaten der alten Armee, Volksgenoſſen aus allen Ständen
und Berufen, benutzt dieſen Ehrentag, um Euch im Opfertempel
für ewige Zeiten einzutragen.
Keiner ſtehe zurück, ihr bekennt euch zu dem Feldmarſchall
und Gefreiten des großen Krieges, wenn Ihr Sozialiſten der
Tat ſeid.
Marſchiert als alte Kameraden und Streiter für ein neues
Deutſchland zu dem Opferbuch am Adolf=Hitler=Platz.
Gaben Hunderttauſende ihr Leben, laßt uns alle wenigſtens
opfern.
Heil Hitler!
gez.: Haug,
Bürgermeiſter und Gauamtsleiter der NS.=Volkswohlfahrt.
Bekannkmachungen des Perſonalamkes.
Ernannt wurden: am 26. Mai 1934 der Kanzleigehilfe Trutz
Balthaſar zu Darmſtadt zum Kanzliſten bei der
Miniſterial=
abteilung Ib des Heſſiſchen Staatsminiſteriums mit Wirkung vom
1 Mai 1934; am 1. Juni 1934 zur Bürgermeiſtern; im
Kreis Offenbach: Heinrich Göckel in Langen; im Kreis
Lau=
terbach: Johannes Fehl in Angersbach; Johannes Eurich
in Landenhauſen; Konrad Peter II. in Lauterbach; Hermann
Heinrich Eichenauer in Rixfeld; Dipl.=Ing. Karl Schmidt
in Schlitz; zu Beigeordneten: im Kreis Gießen: Heinrich
Wagner III. in Großen=Buſeck: im Kreis Lauterbach Friedrich
Kraft in Angersbach; Joſeph Böttinger in Herbſtein; im
Kreis Alzey: Georg Deichmann in Framersheim.
Beſtellt wurden: am 1. Juni 1934 Heinz Rebholz in
Friedberg zum kommiſſariſchen Bürgermeiſter der Gemeinde
Gro=
ßen=Buſeck; am 4. Juni 1934 Auguſt Philippi in
Stumper=
tenrod zum kommiſſariſchen Bürgermeiſter der Gemeinde
Stum=
pertenrod; am 5. Juni 1934 Karl Buſch in Groß=Gerau zum
kommiſſariſchen Bürgermeiſter der Gemeinde Kelſterbach a. M.
Uebertragen wurde: dem Oberſtudiendirektor an dem Adam=
Karrillon=Gymnaſium in Mainz Dr. Karl Strobel die
Stu=
diendirektorſtelle an der Realſchule am Stadthaus zu Offenbach
a. M. unter Belaſſung der Amtsbezeichnung Oberſtudiendirektor;
am 1. Juni 1934 dem Oberſtudiendirektor an der Auguſtinerſchule
(Gymnaſium und Oberrealſchule) in Friedberg Dr. Wilhelm
Malzan die Oberſtudiendirektorſtelle an dem Ludwig=Georgs=
Gymnaſium zu Darmſtadt; am 4. Juni 1934 dem
Oberſtudien=
direktor an dem Ludwig=Georgs=Gymnaſium zu Darmſtadt Dr.
Karl Liſtmann die Oberſtudiendirektorſtelle an dem
Gymna=
ſium und der Realſchule zu Bingen; ſämtlich mit Wirkung vom
1. Juni 1934.
In den Ruheſtand verſetzt wurde: der
Polizeihauptwacht=
meiſter Johann Karl Rill in Mainz auf Grund des Art. 14
des Polizeibeamtengeſetzes vom 31. März 1928 unter Anerkennung
der dem Staate geleiſteten treuen Dienſte mit Wirkung vom
1. Auguſt 1934.
Entlaſſen wurde: die Polizeiverwaltungsaſſiſtentin. Elſe
Leib bei der Polizeidirektion Darmſtadt auf ihren Antrag mit
Wirkung vom 1. Juli 1934 aus dem Heſſiſchen Staatsdienſt.
Geſtorben ſind: am 16. März 1934 Kommunalforſtwart Adam
Kohl zu Unter=Abtſteinach; am 12. Mai 1934 Forſtmeiſter Gg.
Wagner zu Homberg a. O.; am 21. Mai 1934 Förſter i. R.
Georg Gennebach zu Bad Salzhauſen.
Das Feſt der Goldenen Hochzeit feiern am Mittwoch, den
13. Juni, Herr Johann Eckart und Eliſabeth Eckart, geb. Lehr,
Wenckſtraße 2, I. Beide leſen heute, im 77. Lebensjahr, das
Tag=
blatt ſeit bereits 26 Jahren.
— Grete Saggau=Arzdorf, früher am Heſſiſchen Landestheater,
wurde für die kommende Spielzeit als Schauſpielerin und
Sänge=
rin an das Leipziger Schauſpielhaus verpflichtet.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus
Sonntag 10. Juni Anf. 19½, Ende 22½ Uhr. C 24, dazu kinder=reiche Mütter Nummerkarten 351—400.
Preiſe 0.50—4.50
Die vier Musketiere Montag 11. Juni Anf. 19½, Ende geg. 23 Uhr. D. Bühne K 19
Zum 70. Geburistag von Richard S rauß.
Preiſe 0 70—5.50
Arabella. Dienstag 12. Juni Anf. 19½. Ende 22½ Uhr. 4 24
Preiſe 0.70—5.50
Ein Maskenball.
Im Heſſiſchen Landestheater wird zurzeit die komiſche Oper
„Das Wahrzeichen” von Bodo Wolf vorbereitet, die hier —
vorausſichtlich Mitte der nächſten Woche — ihre Uraufführung
er=
lebt. Mit der Inſzenierung des Werkes wird ſich
Generalinten=
dant Dr. Praſch als Regiſſeur vom Darmſtädter Publikum
verab=
ſchieden. Die Hauptrollen der Aufführung ſind mit den Damen
Harre, Jacobs, Krauß und mit den Herren Dr. Allmeroth, Biſchoff,
Drath, Herrmann, Kuhn, Vogt beſetzt. Die muſikaliſche Leitung
hat Generalmuſikdirektor Friderich. — Außer dem „Wahrzeichen”
befindet ſich noch Flotows. Sein Schatten” in Vorbereitung und
wird zum Schluß der diesjährigen Opernſpielzeit im Spielplan
des Heſſiſchen Landestheaters erſcheinen.
Abſchiedsvorſtellungen im Heſſiſchen Landestheater. Von
heute an verabſchiedet ſich eine Reihe beliebter Künſtler des
Heſſi=
ſchen Landestheaters nach traditioneller Weiſe in Vorſtellungen,
die den Scheidenden noch einmal in einer beſonders erfolgreichen
Rolle ſehen laſſen. Den Anfang macht Heini Handſchumacher, der
jugendliche Komiker und Tenorbuffo des Landestheaters, der für
die nächſte Spielzeit an das Freiburger Stadttheater geht und
heute abend ſeine Hauptrolle in den „Vier Musketieren” ſpielt.
Am Dienstag verabſchiedet ſich Berta Obholzer in „Ein
Nasken=
ball”, am Mittwoch Hellmuth Hinzelmann und Hannsgeorg
Lau=
benthal in „Weh dem, der liebt”. — In der am Montag, den
11. Juni, ſtattfindenden Vorſtellung von „Arabella” ſingt Rudolf
Buchner die Partie des Grafen Lamoral.
Zurinniaot iin seitichiaa.
Die Stadt hat ihr ſchönſtes, feſtliches Kleid angelegt, um ihre
Gäſte zu empfangen. Das iſt ein Wogen von Fahnen und
Wim=
peln über den Straßen, in denen ſich die Menſchen drängen und
ſchieben. Es duftet nach dem Harz der Tannenzweige, nach den
Linden, die auf der Rheinſtraße ihre gelben Büſchelchen
ausge=
hängt haben. Vor dem Bahnhof und auf dem unteren Teil der
Rheinſtraße blühen die Roſen in den Anlagen verſchwenderiſch
reich. — Und je mehr man ſich, vom Bahnhof kommend, in die
Stadt hineinſchiebt, um ſo dichter wird der Wald von Fahnen.
Da iſt kein Haus, das nicht einen Schmuck angelegt hat, das nicht
mit Tannengrün bekränzt iſt. Vor anderen Häuſern wieder ſind
junge Birken mit ihrem helleren Grün oder dunkelgrüne Lor=
Der Feſtſchmuck des Monuments zum Heſſiſchen Soldatentag.
beerbäume aufgepflanzt. Tut man einen Blick in die
abzweigen=
den Straßen, etwa die Neckar= oder Grafenſtraße hinunter — auch
hier dasſelbe feſtliche Bild von grünem Schmuck und bunten
Fahnentüchern. Von der Neckarſtraße ab ſchlingen ſich die
Rhein=
ſtraße hinan von Baum zu Baum die grünen Bogen der
Tannen=
girlanden und geben dieſem ganzen Straßenzug etwas feſtlich
Beſchwingtes. Einzigartig iſt der Blick aufs Monument, das im
vollen Licht der Nachmittagsſonne ſteht, und von deſſen Spitze
die langen ſchwarz=weiß=roten Fahnenbänder wehen. Der Adolf=
Hitler=Platz, auf dem ſich dicht die Menſchenmaſſen ſtauen, bietet
in ſeiner Farbigkeit ein ganz beſonders feſtliches Bild: Da
ſprin=
gen die Waſſerſtrahlen der Brunnen, da lodert die Opferflamme
in ihrer blanken Schale, und der Sockel des Monuments
ver=
ſchwindet ganz unter ſeinem Schmuck von Lorbeer und Tannen,
deren Dunkelgrün einen ruhigen Hintergrund bildet zu den
leb=
haften Farben der Fahnen und Wappen des Dritten Reiches, des
Kyffhäuſerbundes und der Kriegerkameradſchaft Haſſia.
Beängſtigend dicht, aber in tadelloſer Diſziplin und
freu=
diger Erwartung ſtehen die Menſchen vor dem Schloß, das auch
ſein Feſtkleid von grünen Tannengewinden unter jedem Fenſter
angelegt hat. Wendet man ſich weiter über den Markt in die
Alt=
ſtadt, ſo erwartet einen auch hier ein buntes frohes Bild. In
den engen Gaſſen bilden die überreich ausgehängten Fahnen ein
richtiges Dach über den Köpfen der Fußgänger. In der
Ludwig=
ſtraße ſchlingen ſich zwiſchen den gegenüberliegenden Häuſern
grüne Girlandenbogen über die ganze Breite der Straße. Und
von dem Turm der Stadtkirche wehen die Fahnen hoch über dem
bunten Gewimmel in den Straßen.
80000 alte heſſiſche Soldaten trafen zum heſſiſchen
Soldatentag, aus Anlaß des 60jährigen Jubiläums der
Krieger=
kameradſchaft Haſſia in Darmſtadt ein, um ein Wiederſehen mit
den alten Kameraden aus Friedens= und Kriegsdienſtzeit zu
feiern. Wir haben ihnen bereits geſtern in unſerer
Feſtſonder=
nummer einen Willkommgruß gewidmet. Daß die alte
Garniſon=
ſtadt Darmſtadt die alten Soldaten freudig und herzlich
emp=
fängt, beweiſt der Feſtſchmuck der Straßen und Plätze beweiſt
auch die Gaſtfreundſchaft der Einwohnerſchaft Darmſtadts. Mit
ihnen grüßen berufene Vertreter der Reichs= und
Staatsregie=
rung und des Bundes die Feſtteilnehmer.
Beim Eintreffen des Feſtzuges auf dem Feſtplatz großes
Reklamefeuerwerk der in Darmſtadt beteiligten Geſchäfte
und Firmen.
Vortrag:
Saftgewinnung u. Sterilisieren
Donnerstag, den 14. Juni, abends 8 Uhr
Elisabethenstraße 25½. — Karten kostenlos!
st.8503) Direktion der städt. Betriebe.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Erna
Schieferdek=
ker, bekannt vom Sommertheater Kleines Haus wurde nach
er=
folgreichem Gaſtſpiel an das Grenzlandtheater Görlitz verpflichtet.
Beflaggung aller Dienſtgebäude
während der Trauerkundgebung für Buggingen.
Das Staatspreſſeamt teilt mit:
Die Reichsregierung hat angeordnet, daß während der
Trauer=
kundgebung für die Opfer des Grubenunglucks in Buggingen amp
Montag, den 11. Juni 1934, in der Zeit von 10 Uhr vormittagss
bis 2 Uhr nachmittags, ſämtliche Dienſtgebäude des Reichs, denn u
Länder und der Gemeinden, ſowie die Gebäude der Körperſchaften;
des öffentlichen Rechtes und der öffentlichen Schulen halbmaſtt
flaggen. Dieſe Anordnung wird hiermit den Behörden amtlich mittt 5
dem Hinzufügen bekannt gegeben, daß eine ſchriftliche Mitteilungw
der Anordnung an ſie nicht ergeht.
Me. Eeit
Weo re
Trauerfeier im Reichsſender. Am Montag, den 11. Junif
findet im Werkshof in Buggingen die ſtaatliche Trauerfeier fün; Schweſternl !
die Opfer der Grubenkataſtrophe ſtatt, die vom Reichsſenden
Frankfurt und ſeinen Nebenſendern übertragen wird. Der Reichss lin überzelbe
ſender Frankfurt ſtellt ſein Programm an dieſem Tage auf dem
badiſchen Landestrauertag ein. Das Programm ändert ſich wie, zzywieleleo
folgt: 6.55—8.15 Uhr: Ernſte Muſik; 10.00—10.10 Uhr:
Nach=
richten: 10.10 Uhr: Funkſtille; 11.00 Uhr: Trauerfeier für die
toten Arbeitskameraden, Uebertragung aus dem Werkshof im
Buggingen; 12.15 Uhr: Funkſtille; 12.30 Uhr: Mittagskonzert I1M0, 10,300 192
(ernſte Muſik); 13.00 Uhr: Nachrichten, Saardienſt; 13.10 Uhr
Nachrichten aus dem Sendebezirk; 13.20 Uhr: Mittagskonzert 777
(ernſte Muſik); 13.50 Uhr: Nachrichten; 14.00 Uhr: Mittagss
konzert III (ernſte Muſik), anſchließend programmgemäß bie=
7.45 Uhr. 17.45 Uhr: Ernſte Rezitationen: „Ballade von den
Bergleuten” von Ludwig Hebold, geſprochen von Walter Grüterss
Umrahmt mit Muſik. Das anſchließende Programm bleibt ber Miſt Udr
ſtehen. Nur der Sender Freiburg wird von 18.45 bis 22.45 Ub=0
zum Zeichen der allgemeinen Trauer ſtillgelegt.
anläßlit
— Schleswig=Holſteiner=Bund. Zum Reichsführer für diel
„Buten” Schleswig=Holſteiner Landsleute, die außerhalb der Hein geiein nachmitag
wat im deutſchen Reiche wohnen, wurde Marius Molſen; anten ſich der Ehl
Berlin, ernannt. Mit dem Ausbau des Bundes für Süddeutſchlanzu ſtrie Abordnunge
wurde Ortsgruppenobmann Johs. Boyſen in Frankfurt a. M. bes Rmenſchaft, BdM.,
auftragt. Zweck des Schleswig=Holſteiner=Bundes iſt, allen Landss eyſangener aufgeſt
leuten die Verbindung mit ihrer Heimat zu erhalten, heimatlich=
Sitte und Art zu pflegen. Schleswig=Holſteiner, die ſich für dief güſung verbunbden
Förderung dieſes Gedankens einſetzen, werden exſucht, ihre Adreſi Mekneter der ſtagiu
ſen dem Ortsgruppenobmann Johs. Boyſen, Frankfurt a. M.1., ſer Techniſchen
Oberer Atzemer 4, einzuſenden.
bei. Man bemer.
Kunſthalle am Rheintor. Erfreulicherweiſe hat die derzeitigg ſte Wamboldt. Bl
Veranſtaltung, die allgemein von den Beſuchern ſehr beifälli. i ſeſen Präſidentin
aufgenommen wurde, auch einen ſchönen Verkaufserfolg gebrachtn . Landesverein
Von größeren Bildern fanden die „Oderlandſchaft” von Profeſſoc, n oon Hahn.
G. A. Brendel und das „Kinderbildnis” von Rudolf Grunemanru
Kaufliebhaber, Außerdem ging das Vogelmotiv „Wiedehopf” vorn =Muſikzug der Le
F. Barth in Privatbeſitz über. Von den Temperabildern desſehf mel eröffnete die
ben Künſtlers erwarb der Kunſtverein als Gewinne für ſeiny ugsvorträgen
Weihnachtsverloſung „Vorfrühling” und „Abendſonne bei Eber ndder Eiſenbahnge
ſtadt”, außerdem von Adolf Schröter den „Tag der deutſche herfuhrt hielt
Kunſt” von Max Heilmann. Hochwaſſer an der Oder” Hoffenn
lich bringt guch der heutige Sonntag, der unwiderruflich letzte Tay
der Ausſtellung, ihr einen recht guten Beſuch und noch einige hurache, in der er
weitere Verkäufe.
Namen des Lan
Reichsfachſchaft Deutſcher Werbefachleute. In der am Mom Kdarf ich alle, die
tag abend im Reichshof ſtattfindenden Ortsgruppenverſammlun y ᛋ Kundgebung gel
ſteht ein außerordentlich intereſſantes Thema zur Debatte. Mity
en heiße
glied Firnges ſpricht über „Schrift, Farbe und Form als Ge die Abordnungen
ſtaltungsmittel der Werbung” und zeigt eine umfangreiche Scha=n
vorbildlicher Druckſchriften, Plakate, Packungen, Farben unu ſten Verbände ſon
Werbeneuheiten. Da es ſich hier um Dinge handelt, die für der, uerbietet mir die
Werbefachmann und Schaufenſtergeſtalter, ebenſo bedeutungsvokſ us begrüßen mö
ſind wie für den Druckfachmann und Werbungstreibenden, ſo ſin ungerung, Herrn
Gäſte zu dem Vortragsabend herzlich eingeladen. Eintritt wir:v mn Präſidenten d
züdenten des Heſſt
nicht erhoben.
Arf.
Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.
berall in deutſchen
begangen. Er
Belida: „Flüchtlinge.”
Auch bei ſeiner Neuaufführung verfehlt der mit dem Staalss ſine ſo mann
preis ausgezeichnete Film „Flüchtlinge” nicht ſeine Wirl chaft erfüllen hann.
kung. Beſonders ſtark iſt der Eindruck der Flucht= und Maſſenn ſei des Roten Kre
ſzenen, in denen die Regie G. Uceckys ihr Beſtes geleiſtet harn u des Opferdan
zung zu veranſtalte
men von Miteln
— Von den ſchauſpieleriſchen Leiſtungen iſt neben den Haupt” g und Frieden
g=
darſtellern, Hans Albers und Käte v. Nagy, beſonders Euge:?
g..Leiſtungen im
Klöpfer zu nennen.
auch von allen W
hiegern verdanken
Mitskoonnen Leb
Vereins= und lokale Beranſtalkungen.
nen dem Roten Kre
Fe von Kriegsg
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
ingen die Mögli
Alle ſchweren Artilleriſten marſchieren, in dei ſen viele die
Gruppe der Regimentsvereinigung ehem Fuß=Art.=Regts Nr. ien es gibt ;
(Gfz.) im Feſtzug. Antreten um 12 Uhr pünktlich (nicht 11.,30 Uhrn s Note Kreu=
auf dem Kapellplatz vor dem Hauptportal des Realgymnaſiums” ſict freundl
12.15 Uhr Abmarſch zur Eingliederung in den Feſtzug. Die uni? nſt Militär
ormierte Fahnenabordnung der Regimentsvereinigung Maim, /i jeder For
iſt zur Stelle. Kleidung: Dunkler Anzug, Orden und Ehrenzeichen
Feſtabzeichen beſorgen.
iber unter de
Hiſtoriſcher Verein. Sonntag, den 17. Juni, findes m
Sie hat
der Ausflug nach Alzey ſtatt. Führung Profeſſor Dr. Be)”sſe unterſtützt
us Mainz. Es werden beſichtigt die neuen Ausgrabungen, di! Ma Aufgabenkrei=
Ergebniſſe der früheren Ausgrabungen, von denen Profeſſor 9:4 GAngehörigen de=
Behn vor einiger Zeit berichtet hat, das Muſeum, die Nikolays ſſo, daß das ao
kirche, in der zur Zeit Herrichtungen ſtattfinden, bei denen be. ſein
Vertra=
merkenswerte Funde gemacht wurden. Vielleicht wird unterwegl den Kräſten
di=
in Bechtolsheim oder Gau=Odernheim ein kurzer Halt gemacha
Abfahrt morgens 8 Uhr vom Landesmuſeum. Meldung in inſei tuarbeit
Staatsarchiv bis Donnerstag, 12 Uhr, unbedingt erforderlicht —n5 duch re
Kraftwagen 3,50 RM.
Ruie Kreuz
Die Schule der Hausfrau. Der Hausfrauenbumn M nicht mehr
bietet in ſeiner „Schule der Hausfrau”, Heidelbergerſtraße 41 de
jungen Frauen und Mädchen gute Gelegenheit, die einfache un ſch., At wie
feine Küche, ſowie die Hauswirtſchaft in allen Zweigen ſparſar” /m” der auf
und gründlich zu erlernen. Der Eintritt in dieſen Lehrgang kam.
der de
jederzeit erfolgen. Ferner beginnt am Freitag, den 15. Jum
igert ſich
nachmittags 3 Uhr, ein beſonderer Lehrgang für „Backwerk Sul!
und Sommerſpeiſen” der an zwei Nachmittagen der Wocér
Dienstags und Freitags, ſtattfindet, Auskunft und Anmeldungen
in der Geſchäftsſtelle oder in der „Schule der Hausfrau”,
Heute 17.30 Uhr im Hochſchul=Stadiol.
Endſpiel um die Deutſche Handballmeiſterſchaff.
Polizei Darmſtadt — Spielvereinigung Fütkh.
(Vergleiche Sportteil.)
Sante.
Schuhgesellsch mbl.
Darmstadt, Rheinstr.
FrankfurtiM., Steinweg 8
die eleganten Schuhe des Wohlbehagens..
Deutſche Wertarbeit
Eukag, 10. Juni 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 158 — Seite 7
Rotkreuztag in Darmſtadt.
Dierhfgaben des Roken Kreuzes im Dienſte der Volksgemeinſchaft. — Tag des Opferdankes an das Roke Kreuz
zch entbiete dem Deutſchen Roten Kreuz am Rotkreuztage meine kolonnen bzw. ſelbſtändige Zuge
brüße. Seine vorbildliche Organiſation, die unorſchrockene Hilfs= gliedern wirken alein in
Del=
ſereitſchaft ſeiner Sanitätsmänner und die wohltuende Pflege ſeiner Dienſt der Allgemeinhert und
ſchweſtern habe ich während des Krieges ſelbſt kennengelernt. Ich für die gute Sache.
in überzeugt, daß das Deutſche Rote Kreuz auch weiterhin die ihm Ausbildung der Betriebshelfer, durch
zgewieſenen Aufgaben inTreue gegen Bolk und Stagt erfüllenwird”, beiterinnen in der erſten Hilfe unter=
Beultl, 10. Zuni 1934
ſine eindrucksvolle Kundgebung
anläßlich des Rolkreuzkages
Mallskanzler Adolf Sitler begrüßt den Ro
ſand ggtern nachmittag auf dem Paradeplatz ſtatt. In weitem
Vierack atten ſich der Ehrenſturm der SAR. 7/115 I., der
Marine=
turm ſirke Abordnungen der Freiwilligen Feuerwehr, der Teno
„NS. huenſchaft, BdM., NSKOV., der Reichsvereinigung ehem
rieges fangener aufgeſtellt. Mit der Kundgebung war eine
iflagsgehiſſung verbunden. Dem feierlichen Akt wohnten
zahl=
beichen Prtreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, des
Rek=
oratels der Techniſchen Hochſchule, ſowie vieler Verbände und
Vereisnbei. Man bemerkte u. a. Staatsminiſter Jung,
Oberbür=
ermmiſtr Wamboldt. Bürgermeiſter Haug, für den
Alicefrauen=
ereim iſſen Präſidentin die frühere Großherzogin von Heſſen, für
h en 209. Landesverein vom Roten Kreuz deſſen Präſident Ge=
Rudol Gn eimvunt von Hahn.
tiv „Wiedei. Die Muſikzug der Teno unter Leitung des Kammervirtuoſen
emverabihlen gümnpe l eröffnete die Kundgebung mit flotten Märſchen. Nach
Gewinne üien 0 ungsvorträgen des Geſangsvereins Melomanen=Lieder=
Lndlonne R halle u der Eiſenbahngeſangsabteilung unter Leitung von
Chor=
neiſtete derfuhrt hielt
Mu
Oberſt Schröder
ſiü zine yprache, in der er u. a. ausführte:
InNamen des Landesverbandes Heſſen des Deutſchen Roten
In der A kreuzusdarf ich alle, die hierher gekommen ſind, um mit uns die
eierliih Kundgebung gelegentlich des Rotkreuztages zu begehen,
erzliſch villkommen heißen. Vor allem auch die Vertreter der
Be=
örden, ie Abordnungen der SA. und aller anderen mit uns
be=
wuniretn Verbände ſowie die Preſſe. Einzeln jeden hier
aufzu=
handelt, die führen erbietet mir die Kürze der zur Verfügung ſtehenden Zeit.
ebenſo bedeu=Beſones begrüßen möchte ich nur den Leiter der Heſſiſchen
gstreibenden ptaatrigierung, Herrn Staatsminiſter Jung. in dem ich zugleich
laden. Einmien nnun Präſidenten des Männervereins vom Roten Kreuz und
ſen Mädenten des Heſſiſchen Landesverbandes vom Roten Kreuz
ſegrüſe darf.
Uhrall in deutſchen Landen wird heute der Rotkreuztag
elgeheß feierlich begangen. Er ſoll nicht nur etwa dazu dienen, eine
Sannuing zu veranſtalten, obwohl ja auch ſelbſtverſtändlich das
finloanen von Mitteln unbedingt nötig iſt, damit das Rote
der mit den Kreuxz ſine, ſo mannigfachen Aufgaben im Dienſte der
Volks=
nicht ſen ſemeikſtaft erfüllen kann. Nein, vor allem ſoll er die Volksver=
Flucht= und hundenſit des Roten Kreuzes zum Ausdruck bringen, er ſoll aber
Beſtes gelizuch Ta des Opferdankes ſein, für alles das, was das Rote Kreuz
ſt neben du m K4z und Frieden geleiſtet hat.
a g9. beſonde
DeLeiſtungen im Weltkrieg ſind wohl allgemein bekannt und
ſerden uch von allen Wiſſenden anerkannt. Tauſende von
deut=
hen, ntegern verdanken der Tätigkeit der Schweſternſchaft und
Sanätskoonnen Leben und Geſundheit, Tauſende von Kriegs=
Iiallungel efangenn dem Roten Kreuz Linderung ihrer unglücklichen Lage,
auſen) von Kriegsgeſchädigten, d. h. von Vertriebenen und
flüchtrngen die Möglichkeit weiteren Daſeins. Nach dem Krieg
über Ihben viele die Leiſtungen des Roten Kreuzes vergeſſen, gar
uß=Art Hew hiele, gen, es gibt ja keinen Krieg mehr, wozu brauchen wir da
nicht 1 ſoch düurs Rote Kreuz. Und die damalige Regierung war dem Roten
kreuzg iht freundlich geſinnt, da ſie in ihm etwas in gewiſſem
öinng nit Militär Zuſammenhängendes ſah. und der
Wehr=
zedangen jeder Form wurde ja damals mit Gewalt
niederge=
mltem
Mu aber unter der heutigen Regierung iſt die Sache wieder
3 mers. Sie hat Verſtändnis für das Weſen des Roten
kreuzßs ſie unterſtützt es auf jede Weiſe, ſie hat ihm einen ganz
„eſtimmn Aufgabenkreis zugewieſen, der große Mühe und Opfer
don au/ Angehörigen des Roten Kreuzes verlangt, der aber auch
drauuſet, daß das ganze deutſche Volk dem Roten
reuüein Vertrauen ſchenkt und mithilft, jeder
lach ſkün Kräften, die Laſten zu tragen, wenn er es nicht durch
Derſömiſte Mitarbeit kann, dann durch zahlende Mitgliedſchaft
der nuweſtens durch reichliche Spenden am Rotkreuztag.
DArRote Kreuz iſt überhaupt aus dem Leben des deutſchen
Akess ar nicht mehr wegzudenken. Der geſamte öffentliche
Sani=
zätsdiſey die erſte Hilfe und der Krankentransport bei Unfällen
igendu cher Art, wie ſie im täglichen Leben auf der Straße und
n der ſtbrik oder auf dem Sportplatz immer wieder vorkommen,
zuſt diu Männer der Sanitätskolonnen zur Arbeit. In
ungeahn=
m Weie ſteigert ſich die Inanſpruchnahme der Sanitätskolonnen
Füahn aller Art, politiſchen Veranſtaltungen, Umzügen und
Arößersc Sportveranſtaltungen. Allein an dieſem 1. Mai wurden
in Daurntadt 120mal die Dienſte der Rotkreuzkolonne in Anſpruch
Re
Dm aber iſt das Rote Kreuz verpflichtet zum amtlichen
unit übienſt, d. h. zur Hilfeleiſtung bei Kataſtrophen aller Art
Die Ucrſchwemmungen, Wolkenbrüchen, Feuersbrünſten,
Explo=
oeng hergwerksunglücken und endlich beim Auftreten von
Seu=
hen, che Freundſchaft mit der Feuerwehr, die ſich bei ſolchen
Deleggweiten oft bewährt hat, verbindet darum das Rote Kreuz
Mrntsn.
Iallen letzten Jahren ſind nun noch eine Reihe von
Sonder=
ſigalan hinzugekommen. Da iſt zunächſt der Unfallmelde= und
Bilisdeiſt auf den Landſtraßen, der bei der dauernden Zunahme
M 2 Des WStverkehrs immer mehr Bedeutung gewinnt. Gar mancher
Autofeher dankt den Männern und Frauen des Roten Kreuzes
Geſun Rt oder gar Leben. Dann der Waſſerrettungsdienſt. Auch
er Alherſport, die Rodel= und Skiplätze fordern beſondere Maß=
Nahmer Eo haben wir hier in Heſſen auf der Tromm eine
Dilfsſs ſion für Skiläufer und Rodler eingerichtet.
Auch den Segelfliegern gewährt ein
beſonderer Dienſt auf der Herchenhainer
tfreuztag
Höhe erſte Hilfe bei Unglücksfällen.
150 freiwillige Sänitäts=
und Gruppen mit rund 4000
Mit=
ſen ohne jede Entſchädigung im
opfern ihre Kraft und ihre freie Zeit
Endlich iſt noch zu erwähnen die
die in den Werken Arbeiter und
Ar=
wieſen werden, damit ſofort bei
Un=
glücksfällen bis zum Eintreffen des
Arztes die notwendigen Maßnahmen
ergriffen werden können. In gleicher
Weiſe bildet das Rote Kreuz Frauen
und Mädchen für die erſte Hilfe im
Hauſe aus und übermittelt ihnen das
Wiſſen, über das jede Hausfrau für
vorkommende Unfälle verfügen ſollte.
Ueber dieſer Friedenstätigkeit dürfen aber die urſprünglichen
Aufgaben des Roten Kreuzes nicht vergeſſen werden. Deutſchlands
Führer und das deutſche Volk wollen den Frieden, aber beſonders
gegen Angriffe aus der Luft müſſen umfaſſende Vorbereitungen
getroffen werden, bei denen das Rote Kreuz durch Ausbildung
von Sanitätsmannſchaften und Helfern und durch Organiſation
des geſamten Luftſchutz=Sanitätsdienſtes beteiligt iſt. Welche
Rie=
ſenaufgabe dem Roten Kreuz geſtellt iſt, welche ungeheure Opfer
von Zeit und Kraft von den freiwilligen Helfern verlangt wird,
das dürfte wohl bei der heute zum Glück immer beſſer werdenden
Aufklärung aller Volksgenoſſen durch den Reichsluftſchutzbund
allen Verſtändigen klar ſein.
Auch die ſoziale Tätigkeit des Roten Kreuzes
iſt gegen früher keineswegs kleiner geworden. Die Hebung der
Geſundheit des Volkes, Fürſorge für Mütter und Säuglinge,
Be=
kämpfung der Tuberkuloſe und ähnliches ſind von den
Frauen=
vereinen vom Roten Kreuz vielfach zuerſt als Aufgaben geleiſtet
worden. Die Gemeindenkrankenpflege, vorzugsweiſe auf dem
Lande, verdankt den Frauenvereinen vom Roten Kreuz ihre
Ent=
ſtehung und einen weſentlichen Teil der Entwicklung zu dem
heu=
tigen Stand. Allein in Heſſen arbeitet eine Schweſternſchaft
von 430 Schweſtern in 30 heſſiſchen Krankenhäuſern und
Krankenpflegeſtationen. Das Alice=Hoſpital in Darmſtadt, das
Alice=Heim in Mainz, das Kinderheim in Bad=Salzhauſen werden
unterhalten. Das Rote Kreuz betreibt Mittelſtandsfürſorge und
Studentenhilfe, unterſtützt Veteranen und Invaliden von 1866
und 1870/71 und hilft Kriegshinterbliebenen und
Kriegsbeſchädig=
ten aus dem Weltkrieg. Irgendwelche Konkurrenz oder Rivalität
mit anderen Wohlfahrtsverbänden, wie etwa Winterhilfswerk,
NS.=Volkswohlfahrt. NS.=Frauenſchaft iſt hierbei völlig
ausge=
ſchloſſen. Leider iſt ja, und wird es wohl noch lange Zeit ſo
blei=
ben, die Not ſo groß und die Menge der Hilfsbedürftigen ſo
zahl=
reich, daß alle Verbände ihr vollgerüttelt Maß von Arbeit haben.
Darum haben ja auch nach dem Willen des Führers die vier
gro=
ßen Wohlfahrtsverbände ſich zu einer Reichsarbeitsgemeinſchaft
zuſammengeſchloſſen, die immer in allen Fällen gemeinſam Hand
in Hand den Kampf mit der Not aufnehmen ſoll. In dieſer
Ar=
beitsgemeinſchaft hat die NS.=Volkswohlfahrt ſelbſtverſtändlich die
Führung, aber das Rote Kreuz iſt ſtolz darauf, ein vollwertiger
Mitarbeiter zu ſein, wie es beim Winterhilfswerk der Fall war
und bei der Hilfeleiſtung für Mutter und Kind der Fall ſein wird.
Der Führer und die Reichsregierung haben dem Roten Kreuz
dieſe Aufgaben geſtellt, ſie unterſtützen das Rote Kreuz bei ſeiner
Tätigkeit, und in vielen Verlautbarungen von Mitgliedern der
Regierung, ſowohl als auch hervorragender Perſönlichkeiten der
NSDAP. hören wir die Mahnung, dem Roten Kreuz den ihm
ge=
bührenden Platz in der deutſchen Volksgemeinſchaft einzuräumen,
erfahren wir, daß es ganz falſch iſt und gegen beſtimmte
Intereſ=
ſen unſeres Volksſtaates verſtoßend, wenn ein Pg. glaubt, nicht
in das Rote Kreuz eintreten zu dürfen; im Gegenteil, es iſt
er=
wünſcht, wenn möglichſt viele Pgg. Mitglied des Roten Kreuzes
werden.
Reichsminiſter Frick hat geſagt: „Das Deutſche Rote Kreuz iſt
ein Bauſtein im lebendigen Gefüge unſeres Volkes, und Dienſt für
das Rote Kreuz iſt Dienſt für Volk und Vaterland‟. Stabschef
Röhm hat nach dem Nürnberger Parteitag geſchrieben: „Bei den
SA.=Aufmärſchen der letzten Zeit, beſonders bei dem Parteitag in
Nürnberg, habe ich geſehen, daß die freiwilligen Sanitätskolonnen
vom Roten Kreuz überall den Sanitätsdienſt im Verein mit den
Sanitätsdienſtſtellen der SA. und SS. verſehen haben.
Unbe=
ſchadet der völkerrechtlichen Sonderaufgaben des Roten Kreuzes
entſpricht dies der nationalen Haltung des Deutſchen Roten
Kreu=
zes, die dieſes von jeher vertreten hat. Die Zuſammenarbeit des
Roten Kreuzes mit der SA. und den in ihr zuſammengeſchloſſenen
Verbänden iſt ein Ausdruck des uns alle beſeelenden nationalen
Willens und der Volksgemeinſchaft.‟ Der Herzog Carl Eduard von
Coburg=Gotha, der durch das Vertrauen des Reichspräſidenten und
des Reichskanzlers zum neuen Präſidenten des Deutſchen Roten
Kreuzes berufen wurde, ſchreibt in ſeinem Neujahrsaufruf: „Das
Deutſche Rote Kreuz iſt in einem hohen Sinne immer und zu allen
Zeiten Träger des Gedankens der Volksgemeinſchaft, des
Gedan=
kens der Verbundenheit und der gegenſeitigen vorausſetzungsloſen
und ſelbſtloſen Hilfeleiſtung geweſen. Seine Verdienſte im Krieg
wie im Frieden ſind unbeſtritten und weiſen ihm auch im Dritten
Reich den ihm gebührenden Platz an.”
Die Reichsregierung hat auch dem Roten Kreuz dadurch ihr
beſonderes Vertrauen gezeigt, daß ſie es mit der Umorganiſation
und Ueberführung der aufgelöſten Kolonnen des Arbeiter=
Sama=
riterbundes in ſeine Sanitätsformationen beauftragt hat.
Das Rote Kreuz iſt national und hat ungemein wichtige
Auf=
gaben im Gefüge des Deutſchen Reiches zu erfüllen, aber auch bei
der Vertretung unſeres Vaterlandes nach außen ſind ihm wichtige
Aufgaben zugefallen. Die amtliche Verlautbarung der
Reichsregie=
rung ſagt hierüber: „Das Deutſche Rote Kreuz iſt Träger der
völkerrechtlichen Aufgaben, die das Deutſche Reich auf Grund der
Genfer Konvention zu erfüllen hat. Dieſe beſondere Lage erfordert
die wirkſame amtliche Förderung des Roten Kreuzes.” Alſo
na=
tional iſt das Deutſche Rote Kreuz, und es hat die Ehre, die
deutſche Nation in der internationalen Geſellſchaft der Völker zu
vertreten.
Als Zeichen der Verbundenheit des Roten Kreuzes mit
Re=
gierung und Volk ſoll darum jetzt hier wie überall heute und
mor=
gen im Deutſchen Reich die Flagge des Roten Kreuzes gemeinſam
mit den beiden Reichsflaggen am Maſt emporſteigen. Stolz darf
ſie im Winde wehen zwiſchen der alten ruhmreichen Fahne
ſchwarz=
weiß=rot und der Hakenkreuzfahne, dem Zeichen der ſonne=
empor=
ſtrebenden deutſchen Jugend
So heißt denn die Flagge!
Die Flaggenhiſſung
wurde durch den Marineſturm vorgenommen. Langſam ſtiegen die
Fahnen an den Maſten empor, während die Kapelle den Flaggen=
marſch intonierte. Gemeinſam wurde das Deutſchland= und Horſt=
Weſſel=Lied geſungen.
Im Anſchluß an die Flaggenhiſſung ſprach
Oberbürgermeiſter Wamboldt,
der auf den Rot=Kreuz=Tag hinwies der in Darmſtadt in dieſem
Jahre mit dem großen Kameradſchaftstreffen und der 60jährigen
Jubelfeier der Haſſia zuſammenfällt. Das Deutſche Rote Kreuz
war mit dem Soldatentum und Volkstum von jeher eng
verbun=
den. Seine Treue in Krieg und Frieden hat es ſtets durch
her=
vorragende Leiſtungen bewieſen. Die Männer der Sanitätskolon
nen vom Roten Kreuz waren ſtets auf dem Poſten, wenn es galt,
Hilfe zu bringen. Das war nur durch pplanmäßige Ertüchtigung
und durch Hingabe jedes einzelnen möglich. Alle freiwilligen
Hel=
fer beſeelt ein tiefes Pflichtgefühl. Ihre Aufgaben bringt ſie in
enge Zuſammenarbeit mit den Gliederungen der SA. und SS.
Die gemeinſame Arbeit iſt Volksdienſt im beſten Sinne. Es darf
daher dem Roten Kreuz die ihm zukommende Anerkennung nicht
verſagt bleiben. So wünſche er, daß dem Roten Kreuz=Tag ein
voller Erfolg beſchieden ſein möge. Möge es wachſen blühen und
gedeihen. Die Verbundenheit mit dem Roten Kreuz bekunden wir
mit einem dreifachen Sieg=Heil dem Führer, in das begeiſtert
eingeſtimmt wurde. — Damit war die Kundgebung geſchloſſen.
Zum Rolkreuzkag.
Stpa. Zum Rotkreuztag wird nochmals darauf hingewieſen,
daß es Pflicht jedes deutſchen Volksgenoſſen iſt, die zugunſten des
Roten Kreuzes zugelaſſene Sammlung nach Maßgabe ſeiner
Kräfte zu unterſtützen. Auch dieſer Tag ſoll Zeugnis ablegen
„von dem Geiſt der Volksverbundenheit und der Opferwilligkeit
der Deutſchen” wie der Reichspräſident v. Hindenburg in ſeinen
Begrüßungsworten geſagt hat.
Jeder, der die Glasplakette, die als Abzeichen des Rot=Kreuz=
Tages verkauft wird, erwirbt, unterſtützt damit einerſeits die
hohen Aufgaben, die dem Roten Kreuz auch im
nationalſoziali=
ſtiſchen Staat geſtellt ſind und trägt andererſeits mit zur
Arbeits=
beſchaffung bei.
Kolonnen-Befehl
für Sonntag, den 10. Juni 1934.
1. Zur Ausübung des öffentlichen Rettungs= und
Sankkars=
dienſtes treten die Hauptkolonne Darmſtadt und die Werkskolonne
Merck ſowie Teile der Kolonnen Arheilgen, Eberſtadt, Griesheim
und Nieder=Ramſtadt vom Roten Kreuz um 12 Uhr mittags auf
der Sanitätswache, Saalbauſtraße 4, an.
2. Ausgenommen: die Mannſchaften der Stationen 1 (
Hallen=
ſchwimmbad) und der Station 21 (Soder=Eck), welche bereits 11.30
Uhr auf der Sanitätswache antreten.
3. Es ſind beſetzt: Station 1, Hallenſchwimmbad: mit 2
Füh=
rern, 1 Schweſter, 10 Mann. Station 2, Alice=Hoſpital: 1 Führer,
6 Mann. Station 3, Säuglingsheim: 1 Führer, 4 Mann.
Sta=
tion 4, Hochſchule (phyſik. Inſtit.): 1 Führer, 1 Schweſter, 6 Mann.
Station 5, Schloß: 1 Arzt, 2 Führer, 2 Schweſtern, 12 Mann.
Station 6, Handelshof (Ludwigsplatz 1): 1 Führer, 1 Schweſter,
4 Mann. Station 7, Hotel Traube: 1 Führer, 1 Schweſt., 6 Mann.
Station 8, Miniſterium (Adolf=Hitler=Platz); 1 Führer, 1
Schwe=
ſter, 6 Mann. Station 9, Sanitätswache (Saalbauſtraße,
Fern=
ruf 400) 1 Führer, 1 Schweſter, 10 Mann ſowie die
Berufsmann=
ſchaft: 2 Führer 7 Mann. Station 10, Motorhaus (Neckarſtr.):
1 Führer, 1 Schweſter, 6 Mann. Station 11, Dragonerkaſerne
(Marienplatz); 1 Führer, 1 Schweſter 8 Mann. Station 12,
Ma=
rienplatz (Landw. Genoſſenſchaft): 1 Führer, 1 Schweſter, 6 Mann.
Station 13, 5. Polizeirevier (Heidelbergerſtr.): 1 Führer, 2
Schwe=
ſtern, 8 Mann. Station 14, Heidelbergerſtraße 75: 1 Führer
1 Schweſter, 6 Mann. Station 15, Haus der Deutſchen Arbeit
(Bismarckſtraße): 1 Führer, 1 Schweſter, 6 Mann. Station 16,
Bismarckſtr. 61 (Konrad Appel): 1 Führer, 1 Schweſter, 6 Mann.
Station 17, Kunſthalle (Rheintor): 1 Führer, 1 Schweſt., 6 Mann.
Station 18. Landwirtſchaftskammer: 1 Führer, 1 Schweſt., 6 Mann.
Station 19, Landwirtſchaftliche Verſuchsſtation (Rheinſtraße 91):
1 Führer, 1 Schweſter, 4 Mann. Station 20, Zeltſtation Feſtplatz:
2 Aerzte, 2 Führer, 5 Schweſtern, 20 Mann. Station 21,
Soder=Eck: 1 Führer, 6 Mann. Station 22: Polizei=Sportlatz:
1 Führer, 6 Mann. — Zuſammen 3 Aerzte, 25 Führer, 24
Schwe=
ſtern, 165 Mann.
4. Zwei Krankenkraftwagen nehmen auf dem Feſtplatz
Auf=
ſtellung; je einer Zeltſtation und Polizei=Sportplatz.
5. Iſt der Feſtzug an den einzelnen Stationen vorbei, rücken
die Beſetzungen außer von Station 20 und 22 (Klammer, Feſtplatz)
ab und ſammeln ſich auf der Sanitäts= und Rettungswache vom
Roten Kreuz, Saalbauſtraße.
6. Nach Eintreffen auf der Sanitätswache erfolgt dort
Neu=
einteilung der Mannſchaften für den Dienſt auf dem Feſtplatz
ab 8 Uhr abends.
Der Kolonnenführer:
(gez.) Reinhard Lotheißen.
Kraftpoſt Darmſtadt—Jugenheim-Bensheim. Aus Anlaß der
Verkehrsſperre innerhalb der Stadt Darmſtadt am 10. Juni
(Heſſiſcher Soldatentag), zwiſchen 13 und 17 Uhr, können die
Kraftpoſtfahrten nach Seeheim-Jugenheim um 14.00, 15.00 und
15.45 Uhr nicht vom Schloß Darmſtadt aus verkehren. Die Fahrt
ab Darmſtadt 14.00 Uhr fällt aus. Die Fahrt ab Darmſtadt
(Schloß) um 15.00 Uhr beginnt an der Moosbergſtraße. Nach
Beendigung des Feſtzuges verkehren die Kraftomnibuſſe wieder
fahrplanmäßig.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkrankung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu
rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, ſo ſind am Sonntag, den
10. Juni, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit: Dr. med.
Buchhold, Alicenſtraße 19½, Telephon 3208; Dr. med.
Gal=
lus, Bismarckſtraße 23 Telephon 3148; Dr. med.
Riemen=
ſchneider, Otto=Wolfskehl=Straße 32, Telephon 2955.
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts
in der Woche vom 10. bis 16. Juni: Löwenapotheke,
Bal=
lonplatz 11, und Adlerapotheke, Wilhelminenplatz 17.
Geſchäftliches.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Anläßlich des heſſiſchen Soldatentages zeigt die Firma
Lud=
wig Müller (Fuld Nachf.) Kirchſtraße 14, in einem ihrer
Schaufenſter eine in jeder Weiſe hübſche und zeitgemäße
Ausſtel=
lung in Verbindung mit ſämtlichen Schulterklappen aller
ehe=
maligen heſſiſchen Regimenter, Frühere Angehörige ſehen wieder
vertraute Farben, Nummern. Namenszüge. Die junge Generation
wird mit Ehrfurcht an die Dienſtzeit der Väter in Frieden und
Krieg in den ruhmreichen heſſiſchen Regimentern erinnert.
Höchſtleiſtung beim Sport. Die durch die Sportbewegung
ge=
ſteigerte Nachfrage bewirkte das Aufkommen zahlreicher
Erſatz=
wäſſer, die durch geſchickte Aufmachung ein Naturwaſſer
vorzu=
täuſchen verſuchen. Um ſicher zu ſein, ein wirklich gutes
natür=
liches Mineralwaſſer zu erhalten, verlange man nicht einfach „eine
Flaſche Waſſer”, ſondern ausdrücklich „Kaiſer Friedrich Quelle‟;
ſie iſt durſtſtillend und erfriſchend wie kein anderes
Mineral=
waſſer und wird daher von Sportsleuten bevorzugt. Niederlage:
Martin Jahn, Darmſtadt, Pallaswieſenſtr. 30. Ruf 305. (16160
KALODERMTA
asierseife g Kastercreme
Beide nach besonderem Verfahren unter Zusatz des
haut-
pflegenden Glyzerins hergestellt. Schnelles, sauberes
Rasie-
ren des härtesten Bartes bei größter Schonung der Haut!
F=WOLFF & SOHN-KARLSRU
Echter Kameradſchaftsgeiſt und der ehrliche Wille, außerhalb
der Amtsſtuben und der täglichen Berufsarbeit gemeinſam mit
den Familien auch einmal einige frohe Stunden der
Entſpan=
nung und Erholung zu verleben, ließ unter der Beamtenſchaft des
Landesfinanzamts den Gedanken einer „Frühlingsfahrt” in den
Odenwald reifen. Und mit welcher Begeiſterung dieſer Plan
auf=
gegriffen wurde, das bewies am letzten Sonntag die Beteiligung
an dem nach dem NS.=Landheim Brandau i. O. angeſetzten
Treffen, das die geſamte Belegſchaft des genannten Amts vom
Chefpräſidenten bis zum Verwaltungsarbeiter faſt reſtlos
ver=
einte! Auf dreierlei Weiſe ſtrebte man am frühen Morgen dem
lockenden Ziel entgegen: Die „Radfahrer” wählten ihren Weg
über Traiſa=Ramſtadt und durch das idylliſche Modautal, deſſen
maleriſche Windungen und kuliſſenhaft wechſelnde Durchblicke das
leichte Anſteigen des Tälchens vergeſſen ließen. Um die gleiche Zeit
ſtarteten vier Autoomnibuſſe nach Rohrbach mit den „Fußgängern”.
die von dort aus in fröhlicher Wanderung auf der „hohen Straße‟
über den Brunnenkopf und die Herchenroder Höhe nach dem
Treffpunkt marſchierten Friſch ſtrich die Morgenluft über die
wal=
digen Höhen unſeres Odenwalds; bald tauchten Schloß Lichtenberg
und die Neunkircher Höhe in der Ferne auf und nach gut
zwei=
ſtündiger Wanderung grüßte uns vom Waldrand hoch über den
alten Fachwerkhäuſern Brandaus die rieſige Hakenkreuzflagge des
Landheims entgegen. Dort war inzwiſchen auch die dritte Gruppe
— Frauen, Kinder und Marſchunfähige — mittels Autobuſſen
ein=
getroffen und kurze Zeit ſpäter waren alle Teilnehmer in den
gaſtlichen Räumen des Heims um ein kräftiges Suppengericht
verſammelt, das der Küche nur Ehre machte Nach dem Eſſen ſpielte
die aus dem Kollegenkreis zuſammengeſtellte Kapelle auf. und
da=
mit der Körper recht viel der kräftigreinen Waldluft einzuatmen
hatte, wurden für jung und alt 100=Meter=Wettläufe und Spiele
veranſtaltet; die Jugend erfreute ſich beim Eierlaufen,
Sack=
hüpfen u. a. m. Als am Nachmittag ein Gewitter des Himmels
Schleuſen öffnete und der dortigen Gegend den langerſehnten
Re=
gen brachte, da konnte das Heim wiederum beweiſen, welchen
An=
forderungen es genügt. Ueber 300 Perſonen fanden Platz, und
an=
geregt durch den Genuß eines kräftigen Kaffees dauerte es nicht
lange, bis die erſten Paare im Tanze ſich drehten. Andere
wie=
der nahmen die Gelegenheit wahr, ſich die Räumlichkeiten und
Ein=
richtungen näher anzuſehen; und immer wieder hörte man die
Beſtätigung deſſen, was frühere Beſucher bereits feſtgeſtellt
hat=
len: das Landheim Brandau der NSDAP. kann ſich ſehen laſſen!
Freundlich und hell, zweckmäßig und ſchmuck ſind die Tages= und
Schlafräume eingerichtet, ſauber und einfach muſtergültig die
Waſchräume und ſonſtigen ſanitären Anlagen. Der verdienſtvolle
Schöpfer des Ganzen Steueramtmann Pg. Fr. Claß, Darmſtadt,
darf verſichert ſein, daß viele der Teilnehmer an der
Frühlings=
fahrt noch öfter Gaſt dieſes wirklichen „Heims” ſein werden, und
daß die dort gemeinſam verlebten Stunden mitgeholfen haben an
der Verwirklichung eines hohen Zieles unſeres Führers und ſeiner
Bewegung: der Deutſchen Volksgemeinſchaft!
— Vereinigung von Katzenfreunden. Die Juni=Verſammlung
war gut beſucht, ein Vortrag Hölpers=Dieburg fand Beifall,
des=
gleichen der Lichtbildervortrag ſowie der Geſangsvortrag des
Mitglieds Fräulein Portner. Der Vorſitzende machte wiederholt
darauf aufmerkſam, daß die Mitglieder verpflichtet ſeien, bis auf
weiteres den Katzennachwuchs (gleich nach der Geburt) zu
ver=
nichten. Auch wurde der Kettenhunde und der Garten=Wachhunde
gedacht, denen es an Ernährung und vor allem Waſſer nicht zu
fehlen habe. Die Katzenausſtellung vom 27. Juni bis 2. Juli im
Bürgerhof ſei reichlich zu beſchicken; es werden 15 Tiere prämiiert,
um vollzähligen Beſuch der Ausſtellung wird erſucht. Es wurde
beſonders darauf hingewieſen, daß Vernachläſſigung oder
Aus=
ſetzung von Tieren nach dem Reichstierſchutzgeſetz ſtreng beſtraft
wird. Ein Mitglied berichtete, daß im Herrngarten die Eulen
(derzeit unter Naturſchutz geſtellt) die Vögel ſtark vernichten, man
höre dauernd das Hilferufen der Vögel. Dasſelbe gelte von
Eich=
hörnchen, die vor allem den Vögeln, die Eier wegrauben. Es
müſſen gegen all dieſe Dinge techniſche Verhütungsmittel
gefun=
den werden, damit die Vögel in ihrer Behauſung ſicher ſind.
Ein=
ſeitiger Tierſchutz oder Tierhetze iſt auf jeden Fall unverſtändlich
und verwerflich. Die Zeitſchrift „Unſere Katze” muß abgeholt
werden (Karlſtraße 73½, part.).
— Straßenbahn umgeſtürzt — 10 Tote! Auto überfährt
Rad=
fahrer! Kraftwagenzuſammenſtoß — 4 Tote. Auto fährt in
mar=
ſchierende Kolonne — 3 Tote! Eiſenbahn überfährt Halteſignal
entgleiſt — 80 Tote! Omnibus raſt die Böſchung binunter
14 Tote!
Tote, — Tote, — Schwerverletzte! Zuſammenſtoß, —
Ent=
gleiſung. Menſchen, heute früh noch kerngeſund und lebensfroh,
liegen des Abends auf dem Brett. Viele zerſtümmelt bis zur
Unkenntlichkeit, — nur ſchwer iſt ihre Perſönlichkeit feſtzuſtellen.
Das iſt die Sprache unſerer Zeit!
di Sſe. 30 Mles bicken Fe cöet wen durch Rit
zur Arbeit und von der Arbeit vom Moloch Verkehr geſchluckt
wurden.
Ja, Ihr verſpürt alleſamt ein Grauen, eine unheimliche Angſt
vackt Euch, wenn Ihr, vielleicht zum erſten Male in ein großes
Induſtriewerk kommt. Ihr hört das Brauſen und das unheimliche
Summen der Dynamos Schwungräder von gigantiſchen Aus= laſſen, der dann durch die deutſchen Gaue erſchallen wird:
maßen raſen um ihre Achſe, Kurbelwellen ſingen. Treibriemen
knattern.
Menſchlein, wie gering fühlſt Du Dich in all dieſer Gewalt, —
Dich mit einem Schlage vernichten könnten? Spannt ſich nichr
zu geladen mit Vorſicht?
kehrsteufel ſich heute gepackt hat.
wäre für alles, nur nicht für den Fußgänger da?
glauben, die Herren der Straße zu ſein?
Der Polizeibericht meldel:
geſuche, denen er gemalte Poſtkarten beiſchließt, und ferner eine Motorrad in Langen abzuſchleppen, zu reparieren und es ihm
men, daß er Hilfskräfte einſtellen mußte und ſich auch einen Per= Meter groß, geſetzte breite Geſtalt, gebräuntes Geſicht, graubliu
ſchwebenden Strafverfahren werden weitere Vorgänge geſucht, dunkles geſtreiftes Hemd.
Geſchädigte in Darmſtadt werden erſucht, ſich alsbald bei der
zu wollen.
Aufgeklärter Wohnungseinbruch. Am 31. Mai 1934 wurde in unzuläſſig iſt.
einer Wohnung in der Gervinusſtraße eingebrochen und
Wert=
papiere ſowie verſchiedene Schmuckgegenſtände geſtohlen. Der Dieb
Anzeigen zu erſtatten.
ſem Falle, kommt mit größter Wahrſcheinlichkeit ein erheblich vor= nach dem Auslande beſonders zu achten.
Es gibt einfältige Stimmen, die am liebſten das
der Straße verſchwinden laſſen möchten. Sie ſchimpfen
ſchnelle Fahren.
Ob ſich jene wohl überlegt haben, daß wir die wirtſcho
liche Schlagader der Nation abbinden würden, wollten wir
vm=
ſuchen, den Verkehrsſtrom zu hemmen.
Das Verkehrsleben hat in der letzten Zeit einen ungeahnin
Aufſchwung genommen. Der Motor hat ſich mit Rieſenſchritt,
die Welt erobert.
Welche Bedeutung das Verkehrsleben aber noch in
Zuk=
haben wird, erkennen wir an den großzü
Set eee e en
Wenn vom 9. bis 16. Juni eine Verkehrserziehungs=Woß,
ſtattfindet, ſo wollen wir uns alle von dem Schlachtruf paga,9‟
Aen Ge.
000 zu ver
„Kampf dem Verkehrsunfall!”
Kaut verlichen.
Was nützt uns die Bekämpfung der Peſt, der Cholera, wit
in dieſem Toſen, und, — merkſt Du nicht, wie ein banges Zittern wir heute an Unfallopfern Menſchenmaterial liefern das 1.N M de), darſte
Dich beſchleicht? Fühlſt Du nicht die Angſt, daß dieſe Dämonen Opfer der ſchwerſten Schlachten des Weltkrieges überſteigt? zuirillieder „nge
Die Verkehrserziehungs=Woche die unter Führung „aſenicht in Frade,
alles in Dir zum Widerſtand, zur Abwehr? Biſt Du nicht gerade= Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propagavz0f N A0e,i dem
von der Sonderabteilung „Schadenverhütung” im Amt für Vonzue hün, die bei. *9
Wie anders, Volksgenoſſe, bewegſt Du Dich auf der Straße, „wohlfahrt bei der Oberſten Leitung der P O. durchgeführt modewelllt kwilſen.
Man ſollte meinen, Du rennſt dem Unglück nach. Du haſt Angſt, „will Euch aufrütteln. Sie will Euch in ihren Einzelaktionen ndienigen Parteigen
daß Du vielleicht zu ſpät unter die Räder kommen könnteſt. Ohne Augen führen, wie ungeheuer der Tribut iſt, den wir jährlich Kndgt ind, die ſich
jede Vorſicht, oft tief in Gedanken verſunken, begibſt Du Dich in Unfallteufel zollen. Sachwerte werden vernichtet, von denen „ubei, Ein dieſſaches
die Gefahrenzone des Verkehrs, daß es geradezu als ein Wunder / Bruchteil genügen würde, um unzähligen Volksgenoſſen, die hontwer eiſten Si” am
gelten muß, wenn Du nicht mit zu den Opfern zählſt, die der Ver= ein kümmerliches Daſein friſten, eine geſicherte Zukunft zu ſchafind gerlaufene Verſal
Wir wollen nicht reſigniert die Hände in den Schoß legsnc Eberſtadt, 9. Jun
Gehörſt Du zu denen, die glauben, die Verkehrsregelung ſondern jeden auffordern die Sicherheit zu fördern. Es gilt, utetaggeſtorben
höchſte Gut, was wir beſitzen, die Geſundheit, zu ſchützen. Hiolzzi, u Beginn der
Gehörſt Du zu denen, die, das Steuerrad in ihren Händen, möge aber jeder an ſeinem Platz und zu ſeiner Zeit mithelfen zu ſtumittelhar da
Segen für Volk und Vaterland.
4. Nieder=Ramſtadt,
en Samstag und Sor
ne um Roten Kreu
beſtrafter auswärtiger Dieb in Betracht. Namen und weiunfälen hat die Kold
Einzelheiten können noch nicht veröffentlicht werden.
Leweis geſtellt. D
Vorſicht! Darlehensſchwindler! Ein unbekannter Betrüger ſchrungpieſen. Zur Bemd
Warnung vor einem betrügeriſchen Bettler. Seit Juli 1933 delte dem Inhaber einer hieſigen Auto= und Motorrad=Reparaurm geſtellt ſind, wi
bettelt der Kunſtmaler E. St., geb. am 4. 3. 12 in Darmſtadt, zur= werkſtätte einen Motorradunfall bei Langen vor. Er gab dem Ueging teilweiſe beich
zeit wohnhaft in Nürnberg in der Weiſe, daß er Unterſtützungs= ſchäftsmann den Auftrag, ſein bei dieſem Unfall, demoliegening nicht warm ge
Druckſchrift „ein Maler ohne Hände” verſendet. In dieſer Druck= Hirſchberg in Schleſien nachzuſenden. Unter dieſer Deviſe bra.” DeRowſtodt,
ſchrift verweiſt er auf ſeine Notlage, insbeſondere auch auf die ſei= er es fertig, von dem erwähnten Geſchäftsmann ein Darlelte” elhyſtgegeben,
eftung Ober=Ramſtad
nes alten Vaters, die aber in Wirklichkeit gar nicht beſteht. Durch herauszuſchwindeln für die Reiſe nach Hirſchberg in Schleſien, Fſnnwoche Der O
den Verſand zu Hunderttauſenden hat St, derartig hohe Einnah= ſchreibung des Schwindlers: zirka 40—50 Jahre alt, zirka, Füdet und hat ſeint
ſonenkraftwagen zulegte. Zu einem gegen St. und ſeinen Vater Augen, trug grauen Sportanzug (lange Hoſe), gelbe Schnürſchchtel, die Reichsichn
einehnen mit der N
Luftſchutzorientierungstafeln. Zwei Vertreter einer auswös,” werden=
Polizeidirektion Darmſtadt. Hügelſtraße 31/33, Zimmer 3, melden gen Firma haben in den letzten Tagen im Darmſtadt Beſtellume Ydarſ, 9. Jun.
für eine „Luftſchutz=Orientierungstafel” entgegen genommen. „üüuft „Weidmannsh
Polizei macht darauf aufmerkſam, daß der Vertrieb dieſer Tagl zel in Raßweilet
und 17. Juni eingt
nlunden. Zur Ver
Unrichtige Freimachung von Briefen nach dem Ausluüdaſt Weidmanshei,
konnte alsbald in der Perſon eines 25jährigen Georg Bauer aus. Die Deutſche Reichspoſt hat bekanntlich die Gebühr für eir/” „Mei Zitherl”, 1
Darmſtadt feſtgenommen werden. Seine Feſtnahme erfolgte am am 1. Dezember 1933 von 25 Rpf. auf 24 Rpf. herabgeſetzt, ſo uutünden aufführen.
2. Juni 1934 auf dem Flugplatz in Griesheim. Der Feſtgenom= kehr (einſchl. Oeſterreich, Memelgebiet, Litauen und Luxembrwieiſen, um ihnen den
mene Bauer iſt auch verdächtig, eine Reihe von Perſonen in be= am 1. Dezember 1933 von 23 Rpf. auf 24 Rpf. herabgeſetzt ſo un wie möglich zu g
trügeriſcher Hinſicht geſchädigt zu haben. Zutreffendenfalls wer= alſo der Doppelbrief wieder das zweifache der Gebühr für 7 Meſſl. 9 Juni
den die Geſchädigten gebeten, umgehend bei der Landeskriminal= einfachen Brief koſtet. Unberührt von dieſer Tarifänderung ſlern. Die
Ort=
polizei Darmſtadt oder ihrer nächſten Polizeiſtelle entſprechende die Gebühr für den einfachen Auslandsbrief geblieben, der n gſend im vollb
wie vor 25 Rpf. koſtet. In letzter Zeit häufen ſich in auffallenz
Weiſe die Fälle, in denen Briefſendungen nach dem Ausland inun 12, eine öffen
Die Schaufenſtereinbrüche in das Uhrengeſchäft von Nikol und genügend, und zwar beſonders Briefe mit 24 anſtatt 25 Rpf. f74 Fröhner begriß
Thams u. Garfs in der Karlsſtraße vor der Aufklärung. Die in gemacht werden. Aus der unzureichenden Freimachung köm=”, der ſdann
übe=
unſerem Polizeibericht vom 28. Mai 1934 veröffentlichten Schau= dem Empfänger und dem Abſender durch Nacherhebung des hbach. In ſeinen 2
fenſter= und Gartenhauseinbrüche ſtehen vor der Aufklärung. Nach lenden Freimachungsbetrags leicht Nachteile entſtehen, ſo daßi= Zweck derartiger
dem Ergebnis des kriminalpolizeilichen Nachrichtendienſtes in die= ſich empfiehlt, auf die richtige Freimachung der Briefſendugnlismacher werde
verfalle der Deutſck
„kwitze tief über 0
— Der Nationalſotz
n das Voll wad
nalſozialismus dur
lch bin
ſum gerde noch ?
Meineverlobung mit Fräulein Marianne
zu allen Krankenkassen zugelasserr /t. Der Redne
Kirnberger, Cochter des Fabrikanten herrn
LadEesha
Uhre Vermählung geben bekannt
hermann Böck.
und Frau Marie, geb. Reit
Arheilgen
Darmſtadt
wernergr. 20
neckargr. 17
die Erauung findet heute nachmittag 4 Uhr
in der St. Ludwigskirche ſtatt.
Heute morgen wurde meine liebe Frau,
unſere gute Mutter, Tochter, Schweſter
und Schwiegertochter
Frau Frieda Hild
geb. Fehſe
von ihrem langen ſchweren Leiden durch
einen ſanften Tod erlöſt.
In tiefer Trauer
zugleich im Namen aller Hinterbliebenen:
Heinrich Hild und Kinder.
Darmſtadt, den 9. Juni 1934.
Beerdigung findet am 11. Juni, 3 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Statt Karten.
Für die Blumen und vielen Beweiſe
herz=
licher Anteilnahme, die uns beim
Heim=
gang unſerer lieben Entſchlafenen
Gertrude
zuteil wurden, ſprechen wir hiermit unſeren
herzlichſten Dank aus. Beſonderen Dank
Herrn Pfarrer Wolf für ſeine troſtreichen
Worte und Herrn Lehrer Lehning ſowie
den Schulkameradinnen ſür die
Kranz=
niederlegung, ferner allen, die der
Ent=
ſchlafenen die letzte Ehre erwieſen haben.
Familie Reinhard Gelfius.
Die verlobung unſerer Tochter Marianne
mit herrn Dipl. Ing. hans dieter Gros geben
wir hiermit bekannt.
Dr. Albert Kirnberger
u. Frau Erhd, geb. Schotten
Dr. Rlbert Kirnberger und ſeiner Frau 6
e=
mahlin Erna, geb. Schotten, beehre ich mich
anzuzeigen.
hans dieter Gros
Dipl. Ing.
Mainz
Rinterdraße 6
Juni 1934
6471
Wildungen
Brunnenallce 8
Darmſtadt
beinrichſtraße 42
Statt Karten.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme an dem Hinſcheiden meiner
lieben Liſa danke ich herzlichſi. (6473
Dr. Maurer, San.Rat.
Statt Karten.
Dankſagung.
Allen lieben Verwandten, Freunden
und Bekannten für die aufrichtige
Teilnahme bei unſerem ſchweren
Ver=
luſi herzlichen Dank.
Im Namen
der trauernden Familie:
Helen Viél, geb. Thum.
Darmſtadt, den 10. Juni 1934
Nieder=Ramſtädterſtraße 118.
(6516
Wilh. Schmank
Erd= und Feuerbeſiattung
Shlgeanſiehe 10.=Saſcen 9a8
5964a
WERKSTÄTTE DANIEL GREINER
1UGENHEIM A. D.B. (4416a
KUNSTLERISCHE GRABMALER
IN UEDEM MATERIAL U. UEDER PREISLAGE
O
Hühneraugen, schlechte
Nägel, Schwielen
behan-
delt zeitgemäß und preiswert
Privatschwester Therese Lange
Elisabethenst. 4, II. Bernspr. 3453
Massagen. Fußpflege, Heilbäder
Zu den Krankenkass zugel. (5515a
„Runst im Kandwerk‟
am Ludwigsplats 8533a
SGpesialist für (0appenringe
ne
sei es durch Anschwellen,
Geschwüre, Flechten, Gicht,
Rheuma, 1schias, Plattfuß,
dann denken Sie an die
er-
folgreiche Dostrah-Methode,
die Ihnenvielleicht schonvon
Bekannten empfohlen
wor-
den ist. Wir senden Ihnen
gernkostenlosdieillustr.
Bro-
schure S40 von Dr.med. K,die
Ihnen viel Aufklärung gibt.
Ai
Dr.
Rudolt Jochel
Heinrichstr. 103
zurück!
Kaufmann,
Steuerfachmann
übernimmt
ge=
wiſſenhafte.
Er=
ledig, aller
ein=
ſchläg. Arbeiten
wie Buchführg.,
Beratung uſw.
Ang. 3. 248 Gſch.
Schreinerarbeit.
ſow. alte Möbel
w. fachgem.
auf=
pol., umgebeizt
u. repar. b. bill.
Berechn.
Schrei=
nerei Mederle,
Bleichſtraße 27,
Telef. 2384. (s
Stehleitern
in allen Größen
Brückner
Holzſtraße
am Brunnen,
auch zur Ortskrankenkassee
Dr. Dr. Weckerling
Nervenarzt, Rheinstraße 41.
Sprechstunden täglich 11—1 Uhr
und 4—6 Uhr
6206b)
lihen zu ſprechen
dieſer Zeit
Mt beſſeren „B
deier mit ihrer u
ius ſie vollten.
eitiſchpolitik, u
Maionalſozialisn
dieſe Sorte Mer
Redner geißelt
die jedoch eig
enus dankbar
Müu ſprechen.
Auge in den hö
ichen Lebens z
* Mationalſozial
Milicialiſten erker
Wdand muß leben.
hner ſeine begeiſt
a. Fröhner danf
ei. Dus Horſtich
Reilen 1 Junt
9G2. Joſt z
Neieshiche
Rnlaife Pa. d.
Eussbeitgehört in Dre Schuhg
Sollen sich andere Tag um Tag gudles
sollen andere erleben, daß die Füſe einen
Tages nicht mehr mitmachen.
Sie wählen Fußbett
1. Weil Sie an die Zukunft denken, Mek
Sie leistungskähig bleiben wollen und
müssen!
2. Weil Fußbett wirklich ein „Beit !41
den Fuß” ist, also nicht hart M
eine Metalleinlage, sondern — i
Gegenteil — weich und elastisch E
satz für den Naturboden!
5. Weil Fußbett sich seit 30 jahren Zehie
tausendfach bewährt hat!
Versäumen Sie daher nicht, Sich am 14"
13. 6. durch einen erfahrenen Fufbele
Spezialisten kostenlos und ganz unverbite.
lich dieses Wunder im Schuh vorüihte.
und anprobieren zu lassen.
M. KATTLER
Rheinstraße
Darmstadt
st ag, 10. Junk 1934
Nr. 158 — Seite 9
Aus Heſſen.
„5riesheim, 9. Juni. Mitgliederverſammlung der
mens/A P., Ortsgruppe Griesheim. Die Ortsgruppe Griesheim
der SOAP. hielt im Gaſthaus „Zur Traube” eine
Mitglieder=
vereſam lung ab, die von den Parteigenoſſen überaus zahlreich
beſtuwar. Zu Beginn der Verſammlung rief der
Ortsgruppen=
leitz gürrf Parteigenoſſen zur Empfangnahme der Mitgliedsbücher
aufu derauf erfolgte die Berichterſtattung des
Ortsgruppen=
bet eſtsobmanns der NSBO. und der übrigen Amtsleiter und
Amtszalter. Nach der Berichterſtattung machte der
Ortsgruppen=
ſeitzeill itteilung von der Einführung einer Rechtsberatungsſtelle
inn eulb der NSDAP., bei der jeder Parteigenoſſe unentgeltlich
herung werden kann. Als Rechtsberater für die Gemeinde
Gries=
heinnommt Herr Rechtsanwalt Colin in Darmſtadt in Betracht.
Zumawecke der Aufklärung der Mitglieder wurden die Namen
undu beitsgebiete der Amtsleiter und Amtswalter des Kreiſes
Dammadt bekanntgegeben. Im weiteren gab der
Ortsgruppen=
leitineine Verfügung des Stellvertreters des Führers bekannt,
daß ümer der „Alten Garde” nur die Mitglieder mit der Nummer
vonu eis 100 000 zu verſtehen ſind, denen das Abzeichen mit
gol=
dennyKranz verliehen worden iſt, und daß diejenigen
Mitglie=
der,ud vor dem 1. April 1933 beſtätigt worden ſind, die „alten
Paruenitglieder” darſtellen. Ein Bezeichnung „alte Kämpfer”,
kämp eſo nicht in Frage. Der Ortsgruppenleiter wies zum Schluß
nocht af die Abſicht der Ausgabe von Kontrollkarten für die
Mit=
glie ze hin, die bei dem Beſuch von Pflichtverſammlungen zur
Abſtewelung kommen. Weiter erfolgte Mitteilung darüber, daß
nur djenigen Parteigenoſſen zur Tragung des Parteiabzeichens
berenhgt ſind, die ſich im Beſitz der vorläufigen Ausweiskarte
befindn. Ein dreifaches Sieg=Heil auf den Führer und das
Ab=
ſinganer erſten Strophe des Horſt=Weſſelliedes beſchloſſen die
an=
regenyverlaufene Verſammlung.
Eberſtadt, 9. Juni. Kurz nach ſeinem 75.
Ge=
burutag geſtorben. Landwirt Georg Kölſch I., der, wie
beriſcht, zu Beginn der Woche ſeinen 75. Geburtstag begehen
konmt iſt unmittelbar danach geſtorben.
A Nieder=Ramſtadt, 7. Juni. Rotes Kreuz. Am
kom=
mennn Samstag und Sonntag veranſtaltet die hieſige
Sanitäts=
kolonn vom Roten Kreuz eine Hausſammlung. In weit über
700 Fllen hat die Kolonne bereits ihre ſegensreiche Tätigkeit
unteſe Zeweis geſtellt. Die Notwendigkeit ihres Beſtehens iſt
da=
mit ibwieſen. Zur Bewältigung der großen Aufgaben, die der
Kolune geſtellt ſind, wird Geld benötigt, das dieſer durch die
Sannmung teilweiſe beſchafft werden ſoll. Es kann daher die
Samnmung nicht warm genug empfohlen werden.
iMn
ntgege
„Ober=Ramſtadt, 9. Juni. Heuernte. Wie die
Bürger=
meiſſeti bekanntgegeben, wurde der Beginn der Heuernte in der
ſchberg n 51. Gemmurung Ober=Ramſtadt auf den 11. 6. feſtgeſetzt. — Reichs=
Jahre u zſchuuinmwoche. Der Ortsausſchuß für die Reichsſchwimmwoche
ntes
iſt gehldet und hat ſeine vorbereitende Tätigkeit bereits aufge=
8. nomm. Die Reichsſchwimmwoche ſelbſt wird hier im engſten
Einmenehmen mit der NSDAP. und deren Gliederungen durch=
Verteter eim; gefünz werden.
Darmſtadt ? Roßdorf, 9. Juni. Saargäſte kommen. Die
Schützen=
geſelsſtaft „Weidmannsheil” Roßdorf hat die Schützengeſellſchaft
Vertieh le/ „Gun iel” in Raßweiler (Saar) zu einem Freundſchaftsſchießen
für Kund 17. Juni eingeladen. Eine große Kundgebung iſt
da=
mit lpbunden. Zur Verſchönerung des Feſtes wird die
Schutzen=
fen nac m” geſelrſtaft „Weidmansheil”, drei Tiroler Einakter: 1. „Wilde
die Geüüht; Tonn 2. „Mei Zitherl”, 3. „Evi und Vroni” im Freien auf den
Rpf heratze; Schiißüänden aufführen. Für die Saargäſte wird alles
aufgebo=
itauen un ten „eden, um ihnen den Aufenthalt in unſerer Gemeinde ſo an=
Rpf. heralzs, geneun wie möglich zu geſtalten.
Meſſel, 9. Juni. Kampf den Miesmachern und
dieſer Tnis, N3luern. Die Ortsgruppe Meſſel der NSDAP. hielt, am
geliee; Freira abend im vollbeſetzten Saale, der Gaſtwirtſchaft Georg
ſoN Laummn 12, eine öffentliche Verſammlung ab. Pg.
Ortsgrup=
nach den ½s venlltitr Fröhner begrüßte den Redner, Kreisſchulungsleiter Pg.
Borwet, der ſodann über „Kampf den Miesmachern und
Nörg=
lernn brach. In ſeinen Ausführungen wies der Redner zunächſt
uf de Zweck derartiger Verſammlungen hin. Der Kampf gegen
die Mesmacher werde nunmehr mit aller Schärfe durchgeführt.
ung der O0 Leidarverfalle der Deutſche allzuleicht in den großen Fehler, die
Michelmütze tief über die Ohren zu ziehen und nur ſo
dahinzu=
leben. Der Nationalſozialismus werde jedoch unter allen
Um=
ſtänne das Volk wachhalten. Erſt wenn jeder Deutſche vom
Nat mlſozialismus durchdrungen ſei, ſei die Aufgabe gelöſt; aber
auchädnn werde noch Arbeit ſein, gelte es doch das Errungene zu
erhmm. Der Redner kam dann auf die früheren Parteien und
assen 27 4 Parneihen zu ſprechen und führte aus, daß die NSDAP. in die
Fehéerdieſer Zeit nicht verfallen werde. Namentlich gefährlich
krankenl” ſeien de beſſeren „Bürgerlichen” und die ganz „Feinen”, die ſchon
von zueer mit ihrer Ueberheblichkeit und Hochnäſigkeit nicht
wuß=
ten, „ms ſie wollten. Nach dem Siege Adolf Hitlers verſtummte
die hirtiſchpolitik, um heute wieder zum Vorſchein zu kommen.
Weches DerrAtionalſozialismus laſſe ſich an ſeiner aufbauenden Arbeit
dura ieſe Sorte Menſchen nicht ſtören, ſondern werde brutal
zu=
greinen Redner geißelt dann die befremdende Einſtellung der
Geiſt=
lichbei die jedoch eigentlich allen Grund hätte, dem
National=
zigälimus dankbar zu ſein. Dann kam der Redner auf die
Jdanzu ſprechen. Bis zur nationalen Revolution waren dieſe
fresinge in den höchſten Stellungen des Staates und des
öffe xichen Lebens zu finden. Dies habe nun aufgehört. Als
richuyr Nationalſozialiſt verkehre man mit keinem Juden. Den
Natuaalſozialiſten erkenne man am beſten an ſeinen Taten.
„Denichland muß leben, auch wenn wir ſterben müſſen”, ſo ſchloß
der „Ndner ſeine begeiſtert aufgenommene Rede.
Ortsgruppen=
leiter Pg. Fröhner dankte ihm für ſeine ſo vortrefflichen
Aus=
führamen. Das Horſt=Weſſel=Lied beſchloß die Veranſtaltung.
0 gReinheim. 7. Juni. Schulungsabend der NSDAP.
Nacidm OGL. Joſt die Verſammlung eröffnet und einen kurzen
Uebſtilick über die außenpolitiſchen Geſchehniſſe gegeben hatte und
einic/ Mitgliedsbücher ausgeben konnte, wurde die Leitung der
Verjamlung Pg. Dr. Axei=Dieburg übertragen, welcher in
kurz=Uleberleitung Pg. Dr. Schmidt=Darmſtadt das Wort zu
dem ſauptvortrag des Abends erteilte. Als Thema war die „Be
böllleingspolitik” ausgewählt. In bekannt herzerfriſchender
Weisſt zing Redner auf die ſchon ſeit der Jahrhundertwende
herr=
ſhei Geburtenverminderung in Deutſchland ein und erläuterte
De =ölgen dieſer Sorgen machenden Tatſache, auch inwieweit
nach ener in Stuttgart vorgenommenen ſtatiſtiſchen Unterſuchung
ſchom nſer Volk raſſenverſeucht iſt. Weiter, daß geſunde Kinder
dem ſaat weniger Ausbildung koſten als geiſtig minderwertige
und ß Betreuung von Idioten viele Tauſende für den Einzelnen
erſolyrt. Die Fortpflanzung ſolch Erbkranker müſſe verhütet und
wieis geſunden Eltern geholfen werden, daß ſie Kinder mehr als
DSiat zu erhalten imſtande ſind. Die Ausführungen, die mit
„Sccukt Deutſchland Kinder, denn Deutſchland muß leben”, aus=
klangen, waren öfters von Beifall unterbrochen, der am Schluſſe
lange gezollt wurde. — Erwähnt muß noch werden, daß das
An=
denken eines SA.=Kameraden und Pg. mit Nummer unter 100 000
durch OGL. Joſt mit dem in Violinſolo von Herrn Schönberger
geſpielten. „Ich hatt’ einen Kameraden”, ſtehend angehört, geehrt
wurde. Schlußwort von Pg. Dr. Axel=Dieburg, der 1. Vers des
Horſt=Weſſelliedes und ein dreifach Sieg=Heil auf den Führer
be=
ſchloſſen die Verſammlung.
Bz. Reinheim, 10. Juni. Hohes Alter. Heute begeht
Frau Eliſe Lehmann in voller geiſtiger und körperlicher
Geſund=
heit ihren 79. Geburtstag.
Es. Fürth i. Odw., 7. Juni. Die Guttenbrunner in
der Schule. Dieſer Tage beſuchten die Guttenbrunner unſere
Schule. Nach einem Liede begrüßte eine Schülerin die Gäſte mit
einem Gedicht. Herr Bürgermeiſter Klotz überbrachte Grüße der
Guttenbrunner Schuljugend und richtete dann an die Kinder
herz=
liche Worte des Dankes und ermahnte ſie, niemals zu vergeſſen,
daß die Guttenbrunner und die Fürther ewige Freundſchaft
ge=
ſchloſſen haben und damit eine lebendige Brücke geſchlagen ſei
zwiſchen dem Mutterlande und der Banater Heimat. Dann
über=
reichte er drei Aufnahmen, darſtellend die Guttenbrunner Schule
und ihre Jugend, ſowie ein Gruppenbild von Guttenbrunner
Mädchen und Burſchen in Volkstracht. Anſchließend gab Herr
Johann Luckaub an Hand der Karte einen Bericht über eine Reiſe,
die er und noch drei Guttenbrunner junge Männer zu Rad
zurück=
legten. Die Kinder folgten den mit Humor durchwürzten
Aus=
führungen mit geſpannter Aufmerkſamkeit. Nach dem Schlußlied
nahmen die Kinder Abſchied von den Gäſten mit den Worten:
Wißt Ihr, was Deutſchland heißt? Das, was uns niemand aus
dem Herzen reißt!
Dk. Waldmichelbach, 9. Juni. Die NSDAP.=Ortsgruppe
Waldmichelbach und ihre Gliederungen hielten im Parteilokal den
General=Mitgliederappell für den Monat Juni ab, der von über
400 Volksgenoſſen beſucht war. Mit dem Appell war ein
Schu=
lungsabend verbunden, in deſſen Verlauf zwei Referate gehalten
wurden. — Im Rahmen der Aktion „Mutter und Kind” kommen
in den nächſten Tagen 23 erholungsbedürftige Schulkinder aus dem
Ortsgruppenbereich Waldmichelbach durch die NSV. 5 Wochen zur
Erholung in den Taunus. — Ein Motorradfahrer aus Gadern
ſtürzte aus unbekannten Gründen vom Motorrad und zog ſich
ſchwere Verletzungen zu, ſo daß er ärztliche Hilfe in Anſpruch
neh=
men mußte. — Auf Anregung des Kriegervereins wird noch im
Laufe dieſes Jahres am Hindenburgplatz ein Denkmal für die
Ge=
fallenen des Weltkrieges errichtet.
Cf. Birkenau, 6. Juni. Kirſchenverſteigerung. Bei
der Verſteigerung der Kirſchen von den der Gemeinde Birkenau
gehörenden Bäumen an der Weſchnitz und am Buckelklamerrain
wurden, im Gegenſatz zu den letzten Jahren, recht gute Preiſe
er=
zielt. — Arbeitsloſenrückgang. Die Zahl der
Arbeits=
loſen hat ſich in der Gemeinde gegenüber dem Vormonat wiederum
erfreulicherweiſe verringert. Es wurden am Ende des vergangenen
Monats noch 44 Wohlfahrtsempfänger gezählt, gegenüber 52 Ende
Aprik 1934.
Es. Fürth i. Odw., 7. Juni. In der Turnhalle, die zum
Ber=
ſten voll war, ſo daß viele wieder umkehren mußten, fand am
Sonntag abend zu Ehren der zurzeit hier weilenden Banater
Gäſte ein Volksfeſt ſtatt. Nach der Begrüßung durch Herrn
Beigeordneten Gehbauer wechſelten Muſikvorträge der Kapelle
Renner, Maſſenchöre der beiden Geſangvereine. Chöre der
Ober=
klaſſe, ein hübſcher Frühlingsreigen, ein Sprechchor der HJ. und
des BdM. ſowie Heimatlieder und Volkstänze der Ellenbacher
Trachtengruppe in bunter Reihenfolge einander ab. Der
an=
weſenden Gattin des Dichters Adam Müller=Guttenbrunn
über=
reichte die Schülerin Annemarie Gaubatz nach einem ſinnvollen
Gedicht einen Roſenſtrauß. Im Laufe des Abends ſprachen noch
Herr Bürgermeiſter Rettig ſowie der Führer der Gäſte aus dem
Banat, Herr Bürgermeiſter Klotz. Herr Profeſſor Maennex aus
Weinheim dankte noch einmal allen, die zum Gelingen des Feſtes
beigetragen hatten. Nachdem Herr Johann Luckaub aus
Gutten=
brunn noch den Verlauf eines Guttenbrunner Kirchweihfeſtes zum
Beſten gegeben hatte, hielt Geſang und Tanz die Anweſenden
noch lange beiſammen.
Dp. Zwingenberg, 8. Juni. Gemeinderatsbericht,
Auf die kreisamtliche Verfügung vom 18. vor. Mts., betr. die
Ge=
werbeſteuer der Gemeinden, Kreiſe und Provinzen im
Rechnungs=
jahr 1934, wurde beſchloſſen, es bei den Sätzen des vorigen Jahres
zu belaſſen. — Da der Waldbeſtand der Gemeinde nur ein
gerin=
ger iſt, ſoll die Aufſtellung eines Waldwirtſchaftsplanes für 1935
dem Bedarf angepaßt werden. — Der Antrag einiger Hausbeſitzer
in der Bleichſtraße um Erwerb der hinter ihren Anweſen
liegen=
den Grundſtücke von der Gemeinde, wird bis zur Erledigung der
Feldbereinigung in dieſem Ortsteil zurückgeſtellt. — Der Antrag
des Emil Müller, die Gemeinde möge zum Abbruch ſeines Hauſes
und Errichtung der Einfriedigung noch 200 RM. zahlen, wird
ab=
gelehnt. — Die endgültige Beſetzung der Feldſchützenſtelle hier
Stellungnahme zu der Verfügung des Heſſiſchen Kreisamts
Bens=
heim vom 19. Mai 1934, wird bis nach Ablauf der
Probedienſt=
zeit zurückgeſtellt. — Die Umpflaſterung des Paſſes wird
beſchloſ=
ſen. — Die Aufwendungen hierfür ſowie für Kanaliſations= und
Waſſerleitungszwecke und für Errichtung von Bürgerſteigen
wer=
den genehmigt. Desgleichen die Lieferung von Holz für
Umarbei=
ten in der Wohnung Georg Schellhaas.
i. Von der Bergſtraße, 9. Juni. Die Reben an der
Bergſtraße ſind durch die günſtige Witterung in der
Ent=
wicklung der Blüte ſchnell vorwärts gekommen und ſtehen jetzt in
voller Blüte. Die roten Burgunder Reben haben größtenteils
wenig Samen angeſetzt. Während die Blüte der Reben im
Durch=
ſchnitt erſt Mitte Juni beginnt, iſt der Blütenbeginn in den
letz=
ten Tagen des Mai als außergewöhnlich früh zu bezeichnen.
Da=
durch werden die Trauben ſehr lange Zeit zum Wachſen und
Rei=
fen haben, ſo daß mit einem guten Ertrag und einer Qualität
ge=
rechnet werden kann, die dem bewährten 1834er ebenbürtig iſt.
e. Bad Wimpfen, 7. Juni.
Bürgermeiſterverſamm=
lung der Kreisabteilung Heppenheim. Vorgeſtern
fand eine Arbeitstagung der Bürgermeiſter des Kreiſes
Heppen=
heim im „Kurhotel” zu Bad Wimpfen am Berg ſtatt.
Oberamts=
richter Quack hielt einen Vortrag über „Geſetzliche und
teſta=
mentariſche Erbfolge unter Berückſichtigung des Erbhofrechts”.
Hierbei hob er auch die kulturelle, biologiſche und
bevölkerungs=
pollitiſche Bedeutung des Bauernſtandes für das deutſche Volk
her=
vor. Einen zweiten Vortrag hielt Bürgermeiſter Dr. Mißler=
Bad Wimpfen über die geſchichtliche Vergangenheit und die jetzige
Bedeutung Bad Wimpfens. — Der Mitbegründer der
Ortsgruppe Süd=Heilbronn geſtorben. Mit Trauer
vernahm man die Kunde, daß der Ortsgruppenleiter von Süd=
Heilbronn, Pg. Kaſtropp, im Alter von 36 Jahren verſtorben iſt.
Mit ihm ſtarb einer der älteſten und tüchtigſten Parteigenoſſen.
Um ihn trauert nicht nur die hieſige Ortsgruppe ſondern auch der
ganze Kreis und Gau. Tauſende von Volksgenoſſen und =
genoſſin=
nen gaben ihm das letzte Geleit. Reichsſtatthalter Murr
wür=
digte den Verſtorbenen als einen unermüdlichen Kämpfer für die
Ideen Adolf Hitlers.
Ca. Lorſch, 7. Juni, Werbeverſammlung. Die hieſige
Ortsgruppe des Reichsluftſchutzbundes veranſtaltete in der
Turn=
halle der Turnvereinigung Lorſch eine erfolgreiche
Werbever=
ſammlung. In der Eröffnungsanſprache wies Ortsobmann Pg.
Dr. Brauns auf die unbedingte Notwendigkeit des
Reichsluft=
ſchutzbundes hin. Sodann ſprach Pg. Schweigert=Viernheim
einleitende Worte, in denen er die großen Gefahren ſchilderte, die
uns im Falle eines Angriffs drohen würden und gegen die uns zu
wehren nur durch den zivilen Luftſchutz möglich ſei. Längere
Aus=
führungen machte dann der ſtellv. Bezirksleiter im
Reichsluftſchutz=
bunde, Pg. Dr. Seidel=Darmſtadt. Die Aufgabe des
Reichs=
luftſchutzbundes ſei es, durch Einführung des zivilen Luftſchutzes
vor den drohenden großen Gefahren zu erwartender Luftangriffe
ſchützen zu lernen. Der Reichsluftſchutzbund werde durch
Schaf=
fung von Einrichtungen und Belehrung der Bevölkerung dieſe in
den Stand ſetzen, ſich wirkſam gegen die Gefahren zu ſchützen. Auch
der Ortgruppenleiter Lorſch bat die Verſammelten, den an ſie
er=
gangenen Ruf nicht unverhallt vorübergehen zu laſſen und dem
Reichsluftſchutzbund beizutreten.
Ex. Biblis, 9. Juni. Gemeinderat. In der auf dem
hieſigen Rathaus ſtattgefundenen Gemeinderatsſitzung wurde
fol=
gendes beraten und beſchloſſen: Die Verſteigerung der
gemeincheit=
lichen Gräſereien, die einen Erlös von 353 RM. einbrachte, wurde
genehmigt. Die Verwertung der ausgefüllten Gärten auf der
Gänsau ſoll dem Kreisamt unterbreitet werden. Zu
Hilfsfeld=
ſchützen für die Sommerperiode wurden B. Freihaut, V. Platz und
V. Helferig beſtimmt. Als Vergütung erhalten dieſelben 24.—
RM. wöchentlich. Der Beitritt der Gemeinde zum Tuberkuloſen=
Heilſtätten=Verein wurde auf Empfehlen der Aufſichtsbehörde
be=
ſchloſſen und ein jährlicher Beitrag von RM. 20.— bewilligt. Für
das Jahr 1934 ſoll die Filialſteuer wie im Vorjahre in Höhe von
200 v. H. der gemeindlichen Gewerbeſteuer erhoben werden. Betr.
Ermäßigung der gemeindlichen Gewerbeſteuer bei
Exiſtenzbedro=
hung wurde beſchloſſen, genau wie in den vergangenen Jahren die
Ermäßigungsbeſtimmungen nach den Richtlinien des
Staatsmini=
ſteriums gelten zu laſſen. Den bei dem im Gemeindewald
kürz=
lich entſtandenen Brande, zur Hilfeleiſtung herangezogenen
Per=
ſonen wurden eine Gebühr von 2 RM. bewilligt. Die Eingabe
der hieſigen Arbeitsdienſtabteilung auf Uebernahme der
Trans=
portkoſten der aus den abgebrochenen Brücken gewonnenen
Bruch=
ſteine vom Lagerplatz zum Arbeitsdienſtlager wurde bewilligt.
Ex. Gernsheim, 9. Juni. Typhusepidemie. Hier iſt
eine ganze Familie an Typhus erkrankt und mußten ſämtliche
Familienangehörige ins Krankenhaus überführt werden, wo die
Mutter bereits verſtorben iſt.
— Rüſſelsheim, 8. Juni. Maſſenſterben von Fiſchen.
Verurſacht durch die Armut an Sauerſtoff, des durch Abwäſſer
aller Art verſeuchten Mainwaſſers ſowie durch die Verſchlammung
des Flußbettes, in dem ſich tödliche Sumpfgaſe entwickeln, wurde
in den vergangenen Tagen im Untermain ein kataſtrophales
Fiſch=
ſterben beobachtet. Zu Tauſenden trieben die toten Fiſche in
allen Größen den Main herunter und wurden meterhoch ans Land
geſchwemmt. Der Geruch, den dieſe vergifteten Tiere, unter denen
ſich eine große Menge der im vergangenen Jahre ausgeſetzten
Jungfiſche befinden, ausſtrömen, iſt abſcheulich. Die
Waſſerbau=
ämter Mainz und Frankfurt haben mehrere Arbeiter entſandt,
die mit dem Begraben der Fiſche beſchäftigt ſind.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Mainz, 8. Juni. Durch Nichtbeachtung der
Schutz=
vorſchriften das Augenlicht verloren. Ein
erſchüt=
ternder Unfall ereignete ſich bei den Ausbeſſerungsarbeiten an der
großen Straßenbrücke, an der augenblicklich umfangreiche
Schweiß=
awbeiten vorgenommen werden. Entgegen der ſtrengen
Arbeits=
vorſchrift, beim Schweißen zum Schutz gegen die weißglühenden
Eiſenſtrahlen und gegen umherfliegende Funken und Splitter eine
Schutzbrille zu tragen, arbeitete ein 32jähriger Schweißer ohne
Schutzbrille. Der Bedauernswerte mußte dieſen Leichtſinn mit dem
Augenlicht bezahlen. Er erblindete beiderſeits völlig, da die
un=
geſchützte Netzhaut die Wirkung der grellweißen Strahlung nicht
ertragen konnte.
Worms, 9. Juni. Schweres Verkehrsunglück bei
Worms. — Zwei Tote. Am Freitagabend zwiſchen 6 und 7
Uhr ereignete ſich auf der Landſtraße Bobenheim—Worms in der
Nähe der Wormſer Stadtrandſiedlung ein folgenſchweres
Ver=
kehrsunglück, das zwei junge Menſchenleben forderte. Ein von
Bobenheim kommender Kraftwagen II D 5032 überholte dort einen
Lieferwagen und erfaßte dabei die mit dem Rade nach Worms
fahrende 21jährige Hedwig Schollmeyer aus Roxheim, die
auf der Stelle getötet wurde. Der Kraftwagen bog dann nach
links ab und erfaßte dabei die auf dem Rad nach Bobenheim
fah=
rende 21jährige Fabrikarbeiterin Guilet, die in
ſchwerverletz=
tem Zuſtande nach dem Krankenhaus gebracht wurde, wo ſie
als=
bald ſtarb. Der Kraftwagen überſchlug ſich und drehte ſich um
ſeine eigene Achſe, wurde aber nur wenig beſchädigt. Die Wormſer
Polizei nahm ſofort die Unterſuchung auf.
Aus Oberheſſen.
h. Lauterbach, 9. Juni. Der 63. Lauterbacher
Prä=
mienmarkt. Der weitbekannte traditionelle Lauterbacher
Prämienmarkt, der in dieſem Jahre auf ſein 63jähriges Beſtehen
zurückblicken konnte, erfreute ſich eines ſehr ſtarken Beſuches aus
nah und fern. Unſer Kreisſtädtchen prangte in reichem
Flaggen=
ſchmuck. Der Auftrieb des Marktes betrug 114 Stück Großvieh,
121 Ziegen, 45 Schweine und 424 Ferkel. Auf dem
Schweine=
markt koſteten 5—6 Wochen alte Tiere 16—19 RM., 6—8 Wochen
alte 18—24 RM., ältere Tiere 26—30 RM. je nach Größe und
Qualität. Der Handel ging ſehr flott, ſo daß nur geringer
Ueber=
ſtand verblieb. Die Prämiierung zeigte erneut den hohen Stand
der Vogelsberger Fleckvieh= und Rotviehraſſe. Es konnten daher
zahlreiche Geld= und Leiſtungspreiſe verteilt werden.
Landes=
bauernführer Dr. Wagner wies in einer kurzen Anſprache auf
die hohe Bedeutung der Viehzucht hin und verteilte eine Reihe
von Ehrenpreiſen der Landesbauernſchaft. Als Vertreter der
Heſ=
ſiſchen Regierung war Staatspreſſechef Dr. Mahr=Darmſtadt
erſchienen. Die Grüße des Reichsſtatthalters Sprenger
über=
brachte Kreisleiter Dr. Lang. Mit dem Markt waren ferner eine
Lotterie, Krämermarkt und Volksbeluſtigung verbunden.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; ſür den Handel: Dr. C. 6. Quetſch; für den Sport; Karl Böhmann: für „Die
Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigen=
teil und geſchäftl. Mitteilungen: Willy Kuhle ſämtlich in Darmſtadt. D. A. V. 34. 22461
Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 20 Geiten
Ein weiterer Beitrag zur Moforisierung Deulschlands:
MLIOOLMIMIONNO
von RM 4290. — auf RM=
Für wenig Geld die grobe, 2türige
50 PS „Rheinland‟ LIMOUSINE
Fritz Rinner, Darmstadt, Rheinstraße 30 — Telefon-Nummer 2826
[ ← ][ ][ → ] Für grosse Bomane zu erzählen,
sind wir nicht zu haben.
Tatsache ist, daß Sie bei uns ein gutes verchromtes Ballon-Rad
mit Außenlötung, gemufft, Elastiksattel und rostsicherer
Email-
lierung für nur 48.— RM. kaufen können, evtl. Teilzahlung.
Standard-Räder schon für . . . . . . . . 35. — RH.
Opel-Marken-Räder mit Innenmuffen nur 53.— RM.
Victoria-Oualitäts-Räder m.Außenmuffen,
Patentdrucklötung u. schlagfester Emaillierung,
mit Halbballon-Bereifung nur
.. . 55.— RM.
schon mit 10.— RM. Anzahlung. — Alte Räder in Tausch.
Karlstraße 19116
Größtes Fahrrad- und Kinderwagenspezialhaus Hessens.
600 qm gewerbliche Parterreräume. — 9 Schaufenster.
Günstige Einkaufsguelle für Fahrrad-Händler.
(6517
Haus,
ſchön., in
Trai=
ſa, 2 bis 3 Fa
milien, zu
ver=
kaufen. Ang. u.
3. 227 Geſchſt.
Einfamil.=Haus
8 Zimm. u. all.
Zubehör, in
gu=
ter Lage u. Zu
ſtand z. 25 000
R. zu verkf
Ang. A. 28 Gſch.
Bauplatz,
Südoſtviert,
be=
vorzugt, m. Gr.=
Angabe u. Lage,
Barzahlg. Ang.
u. A. 30 Geſchſt
Fräulein.
40er, ſucht paſſ.
Stellung z. Füh
rung klein., beſſ.
Haush., bei
be=
ſcheid. Anſprüch
Gute Empfehlg.
vorhand. Angeb.
u. 3. 241 Geſch.
Alleinmädchen,
ſelbſtändig,
bal=
igſt geſucht
Schützenſtr. 18,p
Männlich.
Tagesmädchen,
tüchtig, kinder
lieb, geſ. Theo
dor=Fritſch=Str.
55, part.
Achtung !
Vertre=
ter, d. b.
Schuh=
macher, eingef.
ſind, f. bek.
Ma=
ſchinen all. Art
geſucht. Off. u.
A. 33 a. d. Geſch.
(VI6485)
Ehrl., fleißiges
Mädchen
(25 J. alt) mit
Kochkenntniſſ. u.
ſehr gut. Empf.
ſucht ſof. od. 15
6. Stelle in H.,
ev. bis nach d.
Spülen. Ang. u.
A. 46 Geſchſt.
Bauplatz
(Eberſtadt)
zwi=
ſchen Waldfriede
und Ort,
direk=
an der Darmſt.
Straße, 668 qm.
ſehr günſtig zu
verkauf. Richard
Wälke,
Eber=
ſtadt. Georgſtr.
Nr. 24
Vauplatz
in der Eberſtädter
Villenkolonie, an
der Weſtſeite der
Neuen
Darm=
ſtädterſtraße ge
legen,900 qm groß
undeingefriedigt,
zu verkauf. Ang
unter 3. 118 an
Geſchäftsſt.
Bauplätze,
Hohler=Weg=
Viertel, baureif,
umſtändehalber
äuß. preiswer
z. verkauf. Ang
u. 3. 121 Gſch.
Tüchtige
Schneiderin,
an elegantes u
ſchickes Arbeiten
gewöhnt,
nimm=
noch Kunden an.
Ang. W. 207 Gſch
Männlich.
Chauffeur,
33 Jahre alt,
jedig, ſolid und
nüchtern ſicherer
Fahrer, guter
Wagenpfleger,
ſucht alsb.
Stel=
lung auf Perſ. Lieferwag.
Gefl. Angeb. u.
A. 45 Geſchſt.
BUr alenstttegttennen.
Zur Werbung für ein billiges
Wochenblatt suchen wir noch
einige Herren und Damen
Wieland-Verlag, Kiesstrade 19
Beſondere Gelegenheit!
Wir ſuchen für die Vertriebsſtelle
für unſeren bek. Bremer Röſtkaffee,
Tee und Kakao Dame oder Herrn
mit guten Beziehungen und bieten
ohne Riſiko regelmäßigen guten
Wochenverdienſt. Bewerbungen an
M. Jacobs, Bremer Kaffee=Lager,
Bremen Gg Gröningſtr. 119. (TV6427
Vertreter
10 Pfennig=
Schlager!
Jeder Käufer.
Verdienſt RM.
10.— tägl.
Pro=
de geg. 12 Pfg.
in Briefmarken.
Pauli,
Mannheim,
Humboldſtr. 9.
(IIMhm6484)
Zwecks Einführung unseren
kopkurrenzl., patent., flachen
Vollgummi „Elastic‟-
Schnür-
senkel für Schuhe, Stiefel und
Breeches suchen wir einen
ge-
wandten, zielbew. und seriösen
General-Vertreter
f. d. Bezirk Hessen-Darmstadt.
Ar. Herren, die nachweisl. über
ausreich. Erfahrungen im
Ver-
trieb von Massen- u.
Marken-
artikeln verfügen und bestrebt
sind, sich eine gute Dauer-
Existenz aufzubauen, wollen
ausführl. Angebote m. Angab
über bish. Tätigkeit u. persönl.
Verhältn., sow. Aufg. von
Re-
ferenzen richten an (TBIn 6318
Elastics Handelsgesellschaft m. b. H.,
Berlin W. 50.
RingFrei?
(kein Naphta, kein Braunkohlenbenzin)
Marken-Benzin . . . . 32.9
Benzol-Gemisch . . . 36.%
Ia amerik. Autoöl . . 70₰
Tankstelle Horich
Mackensenstraße 32
Telephon 842.
Hutzen Sie
Ihre guten Beziehungen zu
besseren Haushaltungen,
Pen-
sionen, Sanatorien usw. aus
und sichern Sie sich die
Ver-
tretung eines von einer
be-
deutenden Großfirma
heraus-
gebrachten erstklassigen,
jetzt überall stark begehrten
Apparates.
Angebote unter A. 34 an die
Geschäftsst. ds. Bl. (TV 6488
beanspruchen
für dle Frlschhaltung von Nahrungsmittein moderne Kühlung und damit
Wirtschaftlichkelt, Sauberkelt und Zweckmäßigkelt. / Der Elelscher und
Lebensmittelhändler bletet das Beste durch die vorzügliche
Arbelts-
welse mit Ate-Kühlschränken und Anlagen. / Die Hausfrau läßt nichts
mehr verderben und erhält was gut und wertvoll lst durch „Ate",
Der Geschäftsmann, Hoteller und Fachmann verlangt elektrisch-
auto-
matlsche Kühlung für dle fortschrittliche Führung seines Betrlebes.
Fordern Sle letzt unsere große lllustrierte Drucksache G 176 und A. I. Z. an.
Sie werden umgehend orientlert über Ate-Haushaltungs- und
Gewerbe-
kählschränke, / Ate-Raumkühlanlagen und Kühlzellen / Verglaste Ale-
Kühltheken und Aufsätze / Ate-Bler- und Büfettkühlung / Konsewatoren
und Soelseelsberelter / Ate-Mllchtiefkühlung und Spezlalkühlanlagen.
Für leden Bedart:
(U 2248
AA
ALFRED TEVES•FRANKFURTA. M.
MASCHINEN-UND ARMATURENFABRIK G. M. B. H. -FERNRUF 7007
Kostenlose ingenleur-Beratung und unverbindliche Vorführung lederzeſt.
feit fertigeſtellt un
die den Verkeh.
beidelberg. In
girigen Tages ſtarb
fir Dr. phil. nat.
de Grenzen Heide
Aa vier Wochen,
dr Rüſtigkeit ſein
ulen Seiten als
ineſte Erforſcher d
ruhiſch, hiſtoriſch u.
in zahlreichen Schr
Drein der Pfälzer
undornerdorf bei K
O
Weiblich.
Zuverläſſiges
Alleinmädchen
Bäckerei
mit
Kolonial=
waren. Dampf
ofen, jährlich
70 000 RM.
Um=
ſatz, Übernahme
4500 RM., mon.
Miete (4 Zim.)
180 RM. Ang.
u. A. 48 Geſchſt.
Metzgerei
mit Wirtſchaft
an größ. Platze,
beſte Lage, pr.
wert zu
verkau=
fen oder zu
ver=
mieten. Ang. u.
A. 49 Geſchſt.
Lebensmittel=
geſchäft m.
Woh=
nung zu mieten
geſucht. Ang. u.
A. 43 Geſchſt.
mit gut. Zeugn.,
im Kochen und
llen Hausarb.
bewandert, zum
1. Juli geſucht.
Ang. mit
Lohn=
ang. A. 9 Geſch.
Makler, ſeriös, für Beamtenkredite
von Berliner Bankinſtitut geſucht.
Angebote unter 10474 Annoncen=
Expedition Kegeler, Berlin=Wilmersdorf.
(TV 6391)
Tüchtiges
Alleinmädch.
das kochen kann,
in
Villenhaus=
halt per ſofort
geſucht.
Angebote unter
3. 187 Geſchſt.*
Mädchen
zur Hilfe im
Haushalt u. für
3 Jahre altes
Kind per 15. 6.
geſucht. Ang. u
A. 42 Geſchſt.
bei Industrie u. sonstigen
Verbrauchern eingeführt
findet durch den Verkauf
unserer erstklassigen
Aufo- und Industrieöle
aus eigen. Import, guten
sicheren Verdienst.
Bewerb. und. H. G. 18046 beförd.
ALA, Hamburg 1 (II Hbg6506
Kaffee-Vertriebastelle.
Herren und Damen mit guten Be
ziehung. z. Privatkundſchaft richten
wir in der Wohnung lohnende
Vertriebsſtelle ein für unſer,
Röſt=
kaffee, Tee, Kakav. Vorzügliche
Qualit. Lieferungen in Kommiſſion.
Hagens E Schmidt, Kaffee=Import,
Großröſterei, gegr. 1856, Bremen,
Poſtfach 529.
(ITBr. 636‟
Einige Etagenwohnhäuſer ſowie
Geſchäftshäuſer prsw. abz., evtl. bei
kl. Anzahlung. Anfragen erbet. an
H. Heldmann, Bankvertreter, Peter=
Gemeinder=Str. 29, Tel. 4251 (4775a
Tüchtige
(651
Wirtsleute
zur Ubernahme eines ſchönen
Lokals mit Nebenzimmer u. Saa
geſucht. Angebote u. A. 47 Geſchſt.
Herren
finden
die mit nachweisbar
gutem Erfolg im
Pri-
vatverk. tätig waren,
bei intens. Tätigkeit
gute Existenz
bei wöchentl.
Provi-
sionsauszahlg.
Aus-
führl. Bewerbungen
erbet. unt. Df.415 an
Ala, Düsseldorf, Hansahaus
1 Kö
schönste Formen, größte
Auswahl, denkbar
nied-
rigste Preise, kaufen Sie
in dem altbekannten
Spezial-Möbelhaus Gseis
Bleichstr. 51
Mauu Kafh & u0. am alten Bahnhof
Amtlich zugelassene Verkaufsstelle für Ehestandsdarlehen.
Z
A
Elektro-
latlon Kirchstr. 1
Instsl- Nan
Vertreter
Lebensmittel
Tüchtige Herren, die regelmäßig
Lebensmittel= oder
Drogenge=
ſchäfte beſuchen, zum Mitführen
eines erſtklaſſigen Artikels
geſucht. Große Verdienſtchance.
Angebote unter F. 3. 229 an
„Wefra‟, Frankfurt a. Main,
(T6431
Kaiserstraße 5.
Werbekräfte
Wunderſchönes !
Mifa=
afrik. Birnbaum Damenrad, gut
poliertes (aſerhalten, ſowie
Für die Durchführung einer
Sonderwerbung des
Reichs=
luftſchutzbundes werden
geeig=
nete Herren ſofort geſucht.
Ausführliche Angebote ſind zu
richten an die Werbeleitung
des D. L. K., Berlin=
Wilmers=
dorf, Jengerſtraße 7. (6482
Allein=Pertretung
für ſenſationelle Leucht=Reklame,
preiswerter Schaufenſter=Artikel,
konkurrenzlos, geſetzl. geſch., für
Darmſtadt und Umgebung
zu vergeben. Ca. 3/400 RM. für
Uebernahme erforderlich. Angeb.
erbet, unt. 8552 an ALA-Anzeigen
A.=G., Wiesbaden, Taunusſtr. 4. (TT 6489
ALT-DARMSTADT
6 verſchiedene Poſtkarten in Umſchlag:
—20 RM.
10 Briefbogen und 10 Briefhüllen gefüttert:
in Mäppchen: 1.— RM.
POSTKARTEN
IN VIERFARBENDRÜCK
Johann Konrad Geekatz, Aufbruch
Nach einer Olſkizze
im Heſſiſchen Landesmuſeum Darmſtadt
Der Marktplatz zu Darmſtadt
Blick aus der Halle des Gchloſſes
Nach einem handkolorierten Skich von Georg Moller
Preis der Karten:
Gtück —20 RM. /6 Gtück 1.— RM.
Verſand nach auswärts zuzüglich Porto
gegen Vorauszahlung oder Nachnahme
L. C. Witkich Verlag/Darmſtadk
4
M
Ahuh
M
günſtig zu verkf.
Menger, Möbel
u. Bett., Darm
ſtadt. Bleichſtr. 17
Flurgarderobe
(Eiche), Zimm.=
Kloſ. mit
Waſ=
ſerſpül. (Tapz.),
Tiſchplatte mit
2 Böcken.
Pa=
neelbrett.
Kra=
nichſteinerſtr. 61
b. Hausmeiſter.
Holzbadeofen
mit Zinkwanne
(10 Mk.), Sitz.
badewanne,zwei
gute eiſern.
Füll=
öfen, alt. Sofa
Vertiko, Schran
125 auf 34. H.
158),
Bauern=
tiſchchen, 2
un=
ſebeizte
Kirſch=
baum=
Toilette=
ſchränkchen.
Hei=
delbergerſtr. 5, II.
1 Marmorwaſch
tiſch m. 2 Beck.,
4 Standhähne
kalt und warm.
2 Ablaßventile
mit Stöpſel und
Kette.
Armatu=
ren, Meſſ., ver
nick., u. 2
Blei=
geruchverſchlüſſe
ſehr billig geg.
bar zu verkauf
Anzuſeh. täglid
zw. 10 u. 11½
und zwiſch. 2 u.
3½ Uhr.
Alice=
ſtraße 5, II. (b
Verkaufsſtand
zu verkauf. Näh.
Geſchäftsſtelle.
Photo
Koralle 45, 3X4
Rollf., 30 RM.,
verk. Kurz,
Lud=
wigshöhſtr. 61.
Küchenmöbel,
wei
gebr.,
lackiert, billig zu
verk. Herdweg 2
Philipps=
Lautſprech.,
Netz=
node. A. E. G.=
Trockenlader
bil=
ligſt zu verkauf.
Dorn,
Taunus=
ſtraße 45, II.
Prachtvolle
Kinderwagen
günſtig zu
ver=
kaufen.
(a
Gütting,
Schuchardſtr. 10
Eisſchrank,
Fſchebach. 2tür.
08 X 94 X 60.
Glaswände, wie
neu, preisw.
ab=
geben.
Guten=
bergſt. 12.
Kinderſchreibp.,
Garderobeſtänd.
Lautſprecher,
Areofon zu
ver=
kaufen.
Schu=
knechtſtr. 45, II.r
Wellblechgarage
3X6 m zu ver
kaufen.
Villen=
kolon. Eberſtadt
Darmſt. Str. 9
Eiſerne —
u. Waſſerfäſſer
Bütt. u. Kiſten.
Max Fabian,
Bleichſtraße 39.
ein Ball.=Herr.=
Rad bill. z.
ver=
kaufen.
Kaup=
ſtraße 44, I.
Abfallholz!
Eiche
1.50
Buche
1.70.
2.—
Kiefer".
p. Ztr. fr. Kell.
Faßfabrik Heim,
Arheilgerſtraße
Nr. 53/55. (a
dere
wer Univerſität
— ſeimer Stiftung,
uft, des Roten
Hnütziger Unterne
kine Fülle verd
Mn Tod in ei
F Anteilna.
zahlreichen
Pjälzern wiede
M durch die Er
gebracht.
Kleinauto,
ſteuerfrei. Vier=
Sitzer, Limouſ.,
und Damenrad
zu kauf. geſucht.
Ang. mit Preis
u. A. 50 Geſchſt.
Auto
4=Sitzer. Neu
wert. 4/16 Sport=
Modell. Steuer
freies. Dreirad
billig abzugeben
Dieburg,
Löwen=
gaſſe. Kern.
5/25 Brennabor,
offen, auch für
Lieferwagen
ge=
eignet, ſehr bill.
z. verk.
Eckhardt=
ſtraße 2
Kain
4=Rad=Liefer
wagen von RM.
1500.— an
ſofort lieferbar
Generalvertret.
Karl Oberndorf,
Am Herrenacker
15, Tel. 2343. (e
R
Dmm
M
Riſnahne
Iin Be
Gubenkatt
1id
Reich=
ie und i
AASGtein.
198 ccm
verkauft: M wird.
Aüßlich
Arheilges,e Purtei=
Ob. Mühlſtr. 2,)0e ihre 7
Kompl. Motoc Xn
Lichkmaſchin dnda
zu kauf. geſurtt
Angebote und
Uebertr
A. 29 Geſchl
D.=Rad
zu verk. Baé
horn und Lis
Weiterſtadte
Friedrichſtr.
ſteuer=u. führer
ſcheinfreie
Lieferwagen
D. K. W.=Mog
ſofort teils
Lager lieferls
Generalvertt”
Karl Oberndck
Am Herrenau=
15, Tel. 2345
„ECkKANTRiA
RM 12Z5.—
OkWMOIC
Viersitzig für
300 ccm luftgekü/ A.
2Erwachsene
hser
und 2 Kinder
(625
Erleichteter Führerschein.
General-Vertr.; KARL OBERNDOR
Telephon Mr. 2
Am Herrenacke
10. Juni 1934
Die neue eiſerne Elbbrücke in Meißen,
fertigeſtellt und ihrer Beſtimmung übergeben wurde. Dahinter ſichtbar die bisherige alte
die den Verkehrsanſprüchen ſchon längſt nicht mehr genügte. — Im Hintergrunde die
berühmte Albrechtsburg und der Dom.
Die Univerſität Frankfurt a. M.,
die am 10. Juni vor 20 Jahren begründet wurde. In den zwei Jahrzehnten ihres Beſtehens hat
dieſe Hochſchule im Weſten Deutſchlands weit über ihren unmittelbaren Wirkungskreis hinaus das
Geiſtesleben in wertvollſter Weiſe angeregt und gefördert.
Und
VRTAI
Exnzur mn
Reich und Ausland.
Iafeſſor Dr. Daniel Haeberle †.
däidelberg. In den frühen Morgenſtunden
des ugtrigen Tages ſtarb plötzlich und unerwartet
Proneſor Dr. phil. nat. Daniel Haeberle, ein weit
über ie Grenzen Heidelbergs bekannter
Gelehr=
ter. 19r vier Wochen, am 8. Mai, feierte er noch
in roler Rüſtigkeit ſeinen 70. Geburtstag, geehrt
vonn velen Seiten als der beſte Kenner und der
vermieteſte Erforſcher der Pfalz, die er geologiſch,
geomrohiſch, hiſtoriſch und volkskundlich unterſucht
undu zahlreichen Schriften bekannt gemacht hat.
Dem lerein der Pfälzer in Berlin hat den aus
Daubebornerdorf bei Kaiſerslautern ſtammenden
Gelſehren anläßlich ſeines 70. Geburtstages ſeiner
groſet Verdienſte um die Pfalz wegen zum
Ehren=
mitſlid ernannt.
IDozent an der früheren Heidelberger
Han=
delskſchſchule, als wiſſenſchaftlicher Mitarbeiter
dess ſeologiſch=Palgeontologiſchen Inſtituts der
Heiſtelerger Univerſität, als Schriftleiter der
Geoywphiſchen Zeitſchrift, als Lehrer an der
Hei=
delllener Univerſität, als Mitarbeiter an der
Pfokzlimer Stiftung, als Mitglied der
Kolonial=
geſsülſtaft, des Roten Kreuzes und vieler anderer
mſütziger Unternehmungen hat Daniel
Hae=
ine Fülle verdienſtlicher Arbeit geleiſtet, ſo
*hin Tod in einem überaus großen Kreis
leb=
iü) Anteilnahme wecken wird. Vor allem hat
*a zahlreichen nach Nordamerika
ausgewan=
ermfPfälzern wieder eine Verbindung mit der
eixn durch die Erforſchung ihrer
Familienge=
ſchickt gebracht.
der Trauerfeier für die Opfer
von Buggingen.
ſeilnahme des Reichsarbeitsminiſters.
Zrlin. Bei der Beiſetzung der Todesopfer
er ſGubenkataſtrophe von Buggingen am
Mon=
tag ſurd Reichsarbeitsminiſter Franz Seldte im
Auftige und in Stellvertretung des Führers
an=
weſſiu ſein.
häßlich der Trauerfeier ſetzen, wie weiter
genrelet wird, auf Anordnung Dr. Leys auch
ſamaliye Partei= und DAF.=Dienſtſtellen an
die=
ſem3lge ihre Fahnen auf Halbmaſt.
„0Trauerfeier auf dem Werkshof in Bug=
Ainga verbreitet der Reichsſender Frankfurt a. M.
am bhentag, den 11. Juni, in der Zeit von 11 bis
eiwar 2.15 Uhr. Sämtliche deutſchen Sender
über=
nehln dieſe Uebertragung. Von 12.15 Uhr bis
223.)hr tritt eine Funkſtille ein.
er Weitkampf der Kunſtflieger
in Bincennes.
Aris. Der Kampf um die europäiſche
Mei=
ſterſicit im Kunſtflug begann am Samstag in
Amenes. Der erſte Tag, der die Pflichtübungen
Tra=N endete mit einem „Sieg des deutſchen
Kurſt ie gers Fieſeler mit 138 Punkten vor ſeinem
Beidiſichſten Gegner, Détroyat=Frankreich (129.4
Zurn). Den dritten Platz belegte der Deutſche
Ach22s mit 122,6 Punkten, den vierten Novak
Scltioſl owakei, den fünften d’Abreu=Portugal.
Kann zwiſchen drei Dörfern um eine Dorfſchöne.
KGro. Zwiſchen den Bewohnern dreier
Tör=
er76 Unter=Aegypten entbrannte ein blutiger
Na20 um eine Dorfſchönheit. Die Polizei muſite
Imaſen, um die Ordnung wiederherzuſtellen.
deu Me0 Perſonen wurden verhaftet und Dutzende
Rurcct ins Krankenhaus gebracht werden.
SinAömiſche Säule zur Erinnerung an den Flug
19s Balbo=Geſchwaders nach Amerika.
John (Neufundland). Zur Erinnerung
aAn Ozeanflug des italieniſchen Geſchwaders
anaöfährung des damaligen Luftfahrtminiſters
Dacch wird in der Bucht von Cartwright in La=
Narh ine römiſche Säule errichtet werden. Die
SaA /t von Muſſolini zur Verfügung geſtellt
worriüt.
Feierliche Eröffnung der großen
Münchener Ausſtellungen.
München. Am Samstag vormittag wurden
die beiden großen Münchener Ausſtellungen dieſes
Sommers, die Deutſche Siedlungsaus
ſtellung und die Ausſtellung „Die Straße‟
feierlich eröffnet.
Der ſchöne Sonnentag geſtattete es, den Eröff
nungsakt im Freien abzuhalten. Vor der Halle III
bot ſich den Teilnehmern ein ungemein
eindrucks=
volles, farbenprächtiges Bild.
Um 9.30 Uhr marſchierte unter den Klängen
ihrer Kapelle die ſtattliche Ehrenabordnung des
der deutſchen Kunſt eine deutſche
Siedlungsaus=
ſtellung ins Leben zu rufen. Zum Schluß gedachte
der Oberbürgermeiſter des Führers, deſſen
Wir=
ken wir es danken, daß eine ſolche Ausſtellung
überhaupt geſchaffen werden konnte, und daß das
deutſche Volk wieder den Mut und den Willen
hat, vorwärts — und aufwärts zu ſtreben im
neuen Deutſchland. — Anſchließend ſprach
Gene=
ralinſpektor Todt.
Dann trat unter den Klängen des
Präſentier=
marſches Statthalter Ritter v. Epp an das Red=
Ein Straßenzug der Ramersdorfer Muſterſiedlung.
Arbeitsdienſtes mit geſchulterten Spaten oder
Spitzhacken ein. Sie hatten den Ehrenſpaten, mit
dem Adolf Hitler in Fvankfurt a. M. den Bau der
Reichsautobahnen begonnen hatte, von der
Woh=
nung des Führers in Bogenhauen abgeholt und in
feierlichem Zuge zur Ausſtellung gebracht, wo die
Träger des Ehrenſpatens während des Feſtaktes
hinter dem Podium Aufſtellung nahmen.
Die Geſamtleitung des Eröffnungsaktes lag
in den Händen der Landesſtelle des
Reichspropa=
gandaminiſteriums. Allmählich verſammelten ſich
um die Repräſentanten der deutſchen Arbeiter, zu
dem ſich der Treuhänder der Arbeit in Bayern,
Kurt Frey, geſellt hatte, und um die Schöpfer und
Mitarbeiter der beiden Ausſtellungen, voran
Ge=
neralinſpektor Dr. Todt, die zahlreichen Ehrengäſte
und Mitglieder der Reichsleitung der NSDAP.,
die führenden Männer des Stabes, an der Spitze
Miniſterpräſident Siebert und Staatsminiſter
Wagner und Eſſer, Vertreter der
Reichsminiſte=
rien, darunter für das an den Vorarbeiten der
Straßenbauausſtellung mitbeteiligte
Reichspro=
pagandaminiſterium, namhafte Führer der
Bewe=
gung, Leiter der Behörden, Vertreter aus allen
Gebieten des öffentlichen Lebens.
Um 10 Uhr traf Reichsſtatthalter General
Rit=
ter v. Epp ein, der die Ehrenabordnung des
Ar=
beitsdienſtes mit einem herzlichen „Guten morgen
Kameraden” begrüßte.
Nach muſikaliſchen Vorträgen hielt
Oberbür=
germeiſter Fiehler eine Anſprache, in der er ſeiner
großen Freude darüber Ausdruck gab, in dem
Be=
ſuch ſo vieler Ehrengäſte den Beweis dafür zu
er=
blicken, daß beide Ausſtellungen weit über die
Grenzen Münchens hinaus für das ganze Volk und
Vaterland Bedeutung haben. Als Vorſitzender der
Siedlungsausſtellung betonte er, daß ſich die
Ver=
anſtalter der hohen Verantwortung bewußt
ge=
weſen ſeien, in der Hauptſtadt der Bewegung und
nerpult. Die beiden Ausſtellungen, ſo führte er
u. a. aus, ſollen dem deutſchen Volk, und ſoweit
ſie gewillt ſind, allen Kulturvölkern zugute
kom=
men. Die Ausſtellungen gehen von zwei
Grund=
zuſtänden des menſchlichen Lebens aus, von der
Seßhaftigkeit und von dem Gegenpol, von der
Be=
wegung oder vom Verkehr. Den Verkehr ſo zu
ge=
ſtalten, wie es unſere heutigen Verhältniſſe
be=
nötigen und wie es namentlich der Zwang zur
wirtſchaftlichen Leiſtung heiſcht, das iſt der Sinn
der neuen Bewegung auf dem Gebiete des
Stra=
ßenbaues. Die beiden großen Fragen, die
Siede=
lung und der Straßenbau, bewegen nicht nur uns,
ſondern alle Kulturvölker. Wenn ſie von unſerer
Arbeit Nutzen ziehen wollen, freuen wir uns.
Un=
ſer Intereſſe und unſer Bemühen iſt es, unſerem
eigenen Volk und ſeiner Entwicklung zu dienen.
So kam es, daß ſich die nationalſozialiſtiſche
Be=
wegung gerade dieſer beiden Gebiete beſonders
intenſiv annahm. Aus der Lebenserfahrung
her=
aus, aus dem Zwang, die raſchen Verkehrsmittel
zu benützen, um ſeine Bewegung vorwärts zu
bringen, erkannte auch der Führer die Kluft
zwi=
ſchen dem Gegebenen und dem Notwendigen.
Mit dem Dank an die Ausſtellungsträger,
ins=
beſondere an Generalinſpektor Todt und mit dem
Wunſche, die Ausſtellungen mögen ihren Zweck
er=
füllen, namentlich den Gedanken des Führers
mög=
lichſt vollkommen zu verwirklichen, erklärte der
Reichsſtatthalter die Ausſtellung für eröffnet. Mit
dem Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied ſchloß die
Feier.
Schweres Einſturzunglück in Spanien.
Madrid. Bei Huesca ſtürzte ein in Bau
befindlicher Aquädukt ein, auf dem 60 Arbeiter
beſchäftigt waren. Mehrere Arbeiter ertranken, die
Zahl der Verletzten iſt groß.
Von der deukſchen Himalana=Expedikion
Beginn des Angriffes auf den Nanga Parbas.
Berlin. Dem Drahtloſen Dienſt, dem
Nach=
richtendienſt des deutſchen Rundfunks, iſt am
Samstag ein neuer Bericht von der deutſchen
Himalaya=Expedition zugegangen. Der Leiter
meldet den Beginn des eigentlichen Angriffs auf
den Nanga Parbas.
Nachdem alle Laſten im endgültigen Hauptlager
in 3600 Meter Höhe eingetroffen waren, wurde
ohne einen Raſttag mit dem Angriff auf den
Nanga Parbas begonnen. Am 27. Mai errichteten
Bechtold, Wieland und Müllritter das Lager 1 in
4600 Meter Höhe auf dem Rakiot=Gletſcher. Die
Eis= und Schneeverhältniſſe waren günſtig ,ſo daß
ſofort der Vorſtoß nach Lager 4 beſchloſſen wurde.
Dieſes Lager ſoll auf der oberſten Stufe des
Ra=
kiot=Gletſchers in 5800 Meter Höhe angelegt
wer=
den. Am 30. Mai erreichten Aſchenbrenner,
Schnei=
der, Welzenbach und Drechſel mit 24 Trägern das
Lager. Am 31. Mai brachen dann Bechtold,
Müll=
ritter, der Expeditionsarzt. Dr. Bernard, ſowie
Kapitän Sangert, einer der engliſchen
Begleit=
offiziere ebenfalls nach Lager 4 auf. Am 1. Juni
folgten Merkl und Wieland mit Kapitän Frier,
dem treuen engliſchen Expeditionskameraden von
vor zwei Jahren.
Der Angriff auf den noch niemals erſtiegenen
Nanga Parbas wird unter möglichſter Ausnutzung
der gegenwärtigen Schönwetterlage unternommen,
und zwar mit 30 Darjeeling=Leuten und 40
Hoch=
trägern. Die Verbindung zwiſchen der
Spitzen=
gruppe der deutſchen Himalaya=Expedition und
dem Hauptlager wird durch einen
Kurzwellen=
ſender aufrecht erhalten.
Durch dieſen Kurzwellenſender werden auch die
Berichte der Expedition für den deutſchen
Rund=
fünk=Nachrichtendienſt übermittelt. Sie werden mit
Hilfe des kleinen Senders zum Hauptlager
ge=
geben. Dort freilich muß eine weniger moderne
Beförderungsart eintreten. Vom Hauptlager
wer=
den die Berichte nämlich durch einen
Poſtſchnell=
läufer in viertägigem Marſch über drei Himalaya=
Gebirgskämme von 3000—4000 Meetr Höhe nach
Aſtor geſchafft, von wo ſie durch Kabel nach
Deutſchland gehen. Dieſer Botendienſt iſt ſtets
da=
durch gefährdet, daß der Bote den Oberlauf des
Indus bei Talliche überſchreiten muß. Das geht
nur bei günſtigem Wetter. Bei ſchlechtem Weiter
iſt eine Ueberfahrt mit Booten über den Indus
nicht möglich — dann muß unſer indiſcher Lote
noch am Ufer des Indus aufwärts bis nach Bunji
laufen, wo er eine Brücke findet, und die deutſthen
Hörer müſſen zwei Tage länger auf die Berichte
der deutſchen Forſcher warten.
Die deutſche Himalaya=Expedition meldet
ſchließlich, daß nun auch Hans Hieronymus im
Hauptlager eingetroffen iſt, der Erſatzmann für
den erkrankten Heinz Baumeiſter. Mit ihm
zu=
ſammen kam der deutſche Konſul Dr. Kapp aus
Bombay in das Hauptlager der Willy=Merkl=
Expedition.
Regenſtürme nach der Dürre.
New York. Gewaltige Regenſtürme und
Ueberſchwemungen richteten in Süd=Dakota und
Jowa ähnlichen Schaden an wie die bisherige
Dürre. In Yankton (Süd=Dakota) wurden zwei
Perſonen durch umſtürzende Bäume getötet.
Zahl=
reiche Häuſer ſtürzten um. Hunderte von
Haus=
dächern wurden abgetragen. Die Felder ſtehen
meilenweit unter Waſſer. In Sioux=Stadt
über=
ſchwemmten Regengüſſe die Gleisanlagen und
mehrere Stadtteile. Feuerwehr und Polizei
muß=
ten in Booten Hilfe bringen.
Der älteſte Mann der Welt „nur 120 Jahre” al
Iſtanbul. Zaro Agha, „der älteſte Man
der Welt”, iſt nach einem Bericht türkiſch
Aerzte nicht 160, ſondern „nur” 120 Jahre al
Während ſeiner Behandlung in einem Kranken
haus hatten die Aerzte die Behauptung Zaro A
has angezweifelt, daß er 30 Jahre vor der Schlack
von Trafalgar geboren ſei. Sie machten mehre
Röntgenaufnahmen ſeines Knochenbaues, au
denen hervorgehen ſoll, daß ſein wirkliches Alt
nur 120 Jahre beträgt. Die Röntgenaufnahme
ſind an den Verjüngungsſpezialiſten Dr.
Vorono=
in Paris zur Begutachtung geſandt worden.
Latf
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 158 — Seite 11
ecelt eine neue Bruu
Jubiläum
3u
äl Frankfurk a. M
Seite 12 — Nr.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 10. Juni 1934
TadrSatdo lgt
Wird Polizei Darmſtadt
Deutſcher Handballmeiſter?
Wir haben in den letzten Tagen ausführlich auf das heutige
Sportereignis in Darmſtadt hingewieſen; auf das
Entſcheidungs=
ſpiel um die deutſche Handballmeiſterſchaft zwiſchen unſerem
Gau=
neiſter Polizei Darmſtadt und der
Spielvereini=
gung Fürth, dem jahrelangen Anwärter auf den
Meiſter=
ſchaftstitel.
Wir unterſchätzen nicht die „Kleeblätter” aus Fürth, die einen
modernen, erfolgreichen und energiegeladenen Handball ſpielen,
aber unſer heimiſcher Meiſter im grünen Dreß weiß, um was es
geht und wir vertrauen auf das vorzügliche Können und die
Kampfkraft, die die Elf zuletzt in Leipzig bewieſen hat. Sie wird
ſich vor den Tauſenden von heimiſchen Anhängern ihrer großen
Aufgabe bewußt ſein und dafür auf die Unterſtützung ihrer
Freunde ſicher rechnen können.
Gerade der offene Charakter des Spieles dürfte ein
beſonde=
res Moment der Anziehung ſein, zumal in Hans Zeius=Aachen
ein Mann die Pfeife führt, der bereits in ſchweren Treffen ſeinen
Mann geſtanden hat.
Wir veröffentlichen nachſtehend die Aufſtellung der
Mann=
ſchaften und hoffen, heute abend unſere Grünen als Deutſchen
Meiſter beglückwünſchen zu können.
Polizei:
Kiepfer
Walther
Pfeiffer
Daſcher
Unmacht
Stahl
Sommer Huber Leonhardt Spalt Rothärmel
Träg
Goldſtein Hirſch Seidel Zacherl
Herath Gebhardt
Henninger
Grüner
Dölfel
Fürther
Fürth:
Vorher ſpielen zwei Schülerſtadtmannſchaften, und zwar:
Frankfurt a. M. — Darmſtadt.
Das Ende des Haſſia=Feſtzuges und der Spielbeginn um 17.30
Uhr ſind mit Abſicht zeitlich ſoweit auseinander gelegt, daß jeder
Gelegenheit hat, in Ruhe das Hochſchulſtadion erreichen zu
kön=
nen. Es iſt eine genügend große Anzahl von Kaſſenhäuschen
auf=
geſtellt worden. Stockungen an den Schaltern ſind alſo nicht zu
er=
warten. Für Parkplätze (Fahrräder und Automobile) iſt Sorge
getragen. Das Hochſchulſtadion iſt, wie immer an großen Tagen,
feſtlich geſchmückt.
Nach dem Vorverkauf zu urteilen, iſt mit Maſſenbeſuch zu
rechnen. Deswegen iſt auch der Eingang von der Kekuleſtraße
(Südkurve) geöffnet. Stehplatzbeſucher werden zweckmäßig dieſen
Eingang benutzen.
Darmſtadt, die Hochburg des Handballſportes, wird beweiſen,
daß es ſowohl dem Soldatentag die notwendige Aufmerkſamkeit
zu erweiſen vermag, als auch dem größten ſportlichen Ereignis des
Jahres rein zahlenmäßig gerecht werden kann.
Nach dem Spiel iſt ausreichend Gelegenheit gegeben, den
Ueberraſchungen und Annehmlichkeiten des Feſtplatzes gerecht zu
werden!
Sp.V. 1898 — D.ſ.R. Kaiſerslaukern.
Trotz der vielen Veranſtaltungen am kommenden Sonntag
hat ſich der Sportverein Darmſtadt entſchloſſen, die ſpielſtarke
Handballmannſchaft des VfR. Kaiſerslautern zu einem
Freund=
ſchaftsſpiel zu verpflichten. Gerade in der zurzeit wieder
auf=
wärts gehenden Handballentwicklung will SV. 98 nicht müßig
ſein, er will den Handballintereſſenten durch Verpflichtung von
ſpielſtarken, namhaften Gegnern größere Spiele vor Augen führen.
Der VfR. Kaiſerslautern iſt in Darmſtadts Mauern kein
un=
bekannter Gegner mehr. In den Jahren 1925, 26 27 28. 29,. 30
und 1932/33 war er Rhein=Main=Saar= bzw. Rhein=Saarmeiſter.
In den Jahren 1925/26/27 außerdem noch Pokalmeiſter. In allen
dieſen Jahren mußte er im Verlauf der Spiele um die Süddeutſche
Meiſterſchaft gerade gegen die 98er ſpielen, die die Lautener erſt
nach manch hartem Kampf ausſcheiden konnten. In den letzten
Verbandsſpielen konnten ſie gegen den Meiſter Frieſenheim gute
Ergebniſſe herausholen. Das Vorſpiel ging ganz knapp verloren,
während das Rückſpiel 3:3 endete und die „Lautener” weſentlich
mehr im Vorteil ſah. Intereſſant iſt die Feſtſtellung, daß
anläß=
lich des Kreuznacher Pokalturniers der größte Widerſacher des
Pokalturniermeiſters Polizei Darmſtadt der VfR. Kaiſerslautern
war. Nur knapp 7:5 konnte die Darmſtädter Polizei ſiegen.
Die 98er werden ſich anſtrengen müſſen, um den Kampf
ſieg=
reich zu beenden. Dem Beſſeren jedoch der Sieg.
Die Lilienträger erſcheinen in der Beſetzung:
Lindenberger: Dittmar, Förſter; Hepting, Delp. Pabſt;
Wahl, Werner, Ploch, Freund, Feick. — Erſatz; Koch.
Die Eintrittspreiſe ſind am, Sonntag für dieſes Spiel ſtark
ermäßigt worden, um die Sportintereſſenten in die Lage zu
vor=
ſetzen, außer dem nachmittags ſtattfindenden Endſpiel auch dieſes
Vormittagsſpiel zu beſuchen.
Schönes Freundſchaftsſpiel an der Rheinallee:
TSG. 46 Darmſtadt — TV. Urberach 2:2 (0:2).
Zu dieſem in recht freundſchaftlichem Geiſt ausgetragenen
Abendſpiel hatten ſich nur wenige Zuſchauer an der Rheinallee
eingefunden. Beide Mannſchaften hatten nicht ihre komplette
Gar=
nitur zur Stelle: 46 erſchien mit 5 Mann aus der Reſerve und
auch die Gäſte brachten auf vier Stellen neue bzw. „alte‟
Ge=
ſichter mit. Daher ſoll von einer Einzelkritik abgeſehen werden.
Das Spiel bot keine Offenbarungen, doch war es nicht ohne ſchöne
Momente vor den Toren; namentlich nach der Pauſe. Alle Treffer
reſultierten aus recht gefälligen Leiſtungen der Stürmerreihen.
Beide Mannſchaften hatten etwa gleichviel vom Spiel, das Knell=
Gräfenhauſen kaum zu dirigieren brauchte.
Beide Stürmerreihen hatten manche totſichere”
Torgelegen=
heit, aber Pech und zwei einſatzbereite Hüter machten weitere
Zähler zunichte. Die Gäſte ſpielten zunächſt eine leichte
Ueber=
legenheit heraus und gingen auch durch Rieß 0:2 in Führung, die
durch zwei im 3=Minuten=Abſtand erzielte Gegentreffer von Hamm
und Vogelmann in der 6. und 9. Minute nach dem Wechſel
aus=
geglichen wurden. Gegen Schluß drehten die Gäſte, die ihre beſten
Leute im Torhüter, dem linken Verteidiger Werner, Mittelläufer
und Innenſturm ſtellten, wieder auf, ohne jedoch einen Sieg — der
Ball ſprang einmal von der Innenlatte ins Feld zurück —
er=
reichen zu können. Das Unentſchieden entſprach den beiderſeitigen
Leiſtungen.
=ö=
Auf Vormikkag verlegk!
Roßdorf — Jahn 1875.
Die Spiele in Roßdorf finden vormittags ſtatt. Die 75er
fah=
ren ver Rad ab Ausgang Roßdörferſtr. (Tempelchen — Botaniſcher
Garten), 2. Mannſchaften um 8 Uhr. 1. Mannſchaften um 9.30 Uhr
vormittags.
* Fußball im Ried.
Diesmal haben die Riedmannſchaften ein größeres Programm
herausgebracht, wobei faſt alle Vereine, der ſüdheſſiſchen Kante
vertreten ſind. V. f. R. Bürſtadt gaſtiert in Rüſſelsbeim.
und trägt mit der bekannten Opelmannſchaft ein
Freundſchafts=
ſpiel aus. Die Pokalmannſchaft der V. f. R.=Leute ſpielt zu Hauſe
gegen Alem Groß=Rohrheim. In Gernsheim ſteigt
das bekannte Lokalderby: Conc. Gernsheim gegen Olym=
ſpiel mit zwei Mannſchaften in Alzey gegen die dortige
ſpiel=
ſtarke Olympia aus. Die Hofheimer ſind in der Mannheimer
die Kinnſpitze für die Zeit zu Boden geſtreckt.
In der Kreisklaſſe 2. Gruppe 3, gab es am letzten
Sonntag gewiſſermaßen eine Vorentſcheidung in bezug auf den
erſten Tabellenplatz, da die führenden Alsbacher Turner
mit einer 0:3=Niederlage von ihrem ſtärkſten Rivalen in
Klein=
hauſen geſchlagen wurden. Die Ergebniſſe dieſer Gruppe, in
wel=
cher die Punkteſpiele jetzt noch mächtig in Schwung ſind, lauten:
T. u. Sppgg. Kleinhauſen — T.V. Alsbach 3:0 (1:0);
See=
heim — Jugenheim 3:2 (2:1); D. J.K Bensheim — T.V.
Bicken=
bach 3:1 (1:1); V. f. R. Fehlheim — T.V. Auerbach 2:0 (0:0).
Die Spitze der Tabelle ſieht nun ſo aus: TV. Alsbach
18 Spiele, 39:16 Tore, 30 Pkte. T u. Sppgg. Kleinhauſen 16
Spiele, 80:20 Tore, 28 Pkte., V. f. R. Fehlheim 19 Spiele, 29:31
Tore, 25 Pkte. Jugenheim 18 Spiele, 39:30 Tore, 22 Pkte., TV.
Bickenbach 19 Spiele, 30:32 Tore, 22 Pkte., Seeheim 17 Spiele,
38:38 Tore. 18 Pkte.
Heute ſpielen: TV. Alsbach — Jugenheim: Seeheim
T. u. Sppgg. Kleinhauſen; V. f. R. Fehlheim — Bickenbach; TV.
Auerbach — D.J.K. Bensheim.
Auch diesmal ſind wieder recht ſpannende Kämpfe zu
erwar=
ten, zumal in der Spitzengruppe die letzte Entſcheidung noch auf
H. H.
ſich warten läßt.
Reichsſchwimmwoche 17.-24. Juni 1934.
Unter der Parole „Schwimmen muß Allgemeingut des
deut=
ſchen Volkes werden” wird in ganz Deutſchland in der Zeit vom
17. bis 24. Juni eine Reichsſchwimmwoche durchgeführt. Mit der
Unterſtützung des Reichsminiſteriums des Innern und des
Reichs=
miniſteriums für Volksaufklärung und Propaganda wird der
Deutſche Schwimmverband in Gemeinſchaft mit der Deutſchen
Le=
bensrettungsgeſellſchaft und der Deutſchen Turnerſchaft auf
An=
ordnung des Herrn Reichsſportführers die Reichsſchwimmwoche
zu einer gewaltigen Kundgebung und Werbeaktion für das
Schwimmen geſtalten. Außer den Schwimmern und Turnern
wer=
den alle Parteiorganiſationen an den Veranſtaltungen
mitwir=
ken, um die Bedeutung des Schwimmens für den Menſchen dem
letzten deutſchen Volksgenoſſen klarzumachen, denn Schwimmen iſt
die ſchönſte und geſündeſte Leibesübung für den Menſchen. Allein
die bedauerliche Tatſache, daß in Deutſchland jährlich Tauſende
den Tod durch Ertrinken erleiden, genügt, die Wichtigkeit des
Schwimmens für den Menſchen darzutun. Aus dieſem Grunde
geht der Generalangriff der Reichsſchwimmwoche auf das
Rieſen=
heer der Nichtſchwimmer, denn die Zahl der Volksgenoſſen, die
des Schwimmens unkundig ſind, iſt immer noch erſchrecklich groß.
Sie zu erfaſſen, iſt die oberſte Aufgabe der Reichsſchwimmwoche.
Unter der tatkräftigen Führung von Verwaltungsdirektor
Löwer, dem Leiter des Perſonal=, Turn= und Sportamtes beim
Heſſiſchen Staatsminiſterium, wird die Reichsſchwimmwoche nicht
nur in Darmſtadt, ſondern in ganz Heſſen zu einer gewaltigen
Kundgebung für das Schwimmen werden. Wenn auch
erfreu=
licherweiſe in kleineren Städten und vielen Orten in den letzten
Jahren mehr und mehr Bäder gebaut wurden, ſo bleibt aber
ge=
rade auf dem Lande eine große und dankbare Aufgabe beſtehen,
„Baut Bäder” iſt eine der Parolen der Reichsſchwimmwoche,
die in dieſer Beziehung ihre Aufgabe nicht verfehlen wird. Von
all den heſſiſchen Orten — wie in Starkenburg beiſpielsweiſe
Neu=Iſenburg, Sprendlingen. Langen, Ober=
Ramſtadt, Jugenheim Heppenheim, Lichtenberg,
Lindenfels Michelſtadt Groß=Umſtadt u. a. m. mit
ihren ſchönen Bädern — muß der Ruf der Reichsſchwimmwoche
weiter in das Land dringen:
„Jeder Deutſche ein Schwimmer, jeder Schwimmer ein Retter!”
Hier müſſen alle mithelfen, denn Leibesübungen ſind im
nationalſozialiſtiſchen Deutſchland keine Privatangelegenheit
mehr, ſondern Sache des Staates. Ueber alle kleinlichen
Vereins=
intereſſen hinweg müſſen Turner und Sportler im Sinn unſeres
Führers mithelfen am Neubau unſeres Vaterlandes. Welch große
Bedeutung der Führer ſelbſt den Leibesübungen beimißt, das hat
er mehr als einmal geſagt, am deutlichſten wohl anläßlich des
großen Deutſchen Turnfeſtes voriges Jahr in Stuttgart. Ein
ſtar=
kes und geſundes Geſchlecht heranzubilden, iſt die höchſte Pflicht
des Dritten Reiches. Kann es eine beſſere und geſündere
Lei=
besübung als Schwimmen geben? Deshalb unterſtützt alle die
Ziele der Reichsſchwimmwoche, helft mit, daß ihr Ziel erreicht
wird!
„Schwimmen muß Allgemeingut des deutſchen Volkes werden!“
Zuſammenarbeit im Spork.
Abkommen Zzwiſchen Leichkakhleken und Skiläufern.
Die edlen Aufgaben und Ziele, die auch dem Sport im
heuti=
gen Deutſchland geſtellt ſind, führen auf allen Gebieten zu einer
fruchtbaren Zuſammenarbeit. Zwiſchen dem Deutſchen
Leichtath=
letikverband und dem Deutſchen Ski=Verband iſt nunmehr das
nachſtehende Abkommen, getroffen worden:
1. Das ſpezielle Skitraining iſt von entſprechenden
Schneever=
hältniſſen abhängig. Um aber bis zu dieſem Zeitpunkt einer
gün=
ſtigeren Schneelage die allgemeine körperliche Verfaſſung der
Ski=
läufer zu heben und damit günſtigere Vorausſetzungen für die
eigentliche Trainingsarbeit zu ſchaffen, werden bei den Herbſt=
Veranſtaltungen des Deutſchen Leichtathletikverbandes beſondere
Wettkämpfe für Skiläufer eingelegt. Die Anſetzung der
Wett=
kämpfe bleibt jedoch nach den örtlichen Verhältniſſen den
zuſtändi=
gen Sportwarten beider Verbände überlaſſen.
2. Um ferner den Skiläufern ein planmäßiges Training zu
ermöglichen, wird angeordnet, daß den Mitgliedern des Deutſchen
Skiverbandes entſprechende Gelegenheiten ebenfalls in
gegenſeiti=
gem Einvernehmen gegeben werden. Auch hier haben, je nach den
Erforderniſſen, die zuſtändigen Stellen, insbeſondere die
Sport=
warte, alle erforderlichen Maßnahmen zu treffen, um ſich
gegen=
ſeitig in jeder Beziehung zu unterſtützen. In allen dieſen Fällen
behält der Deutſche Leichtathletikverband die Aufſicht.
Die Ausführungsbeſtimmungen für den Deutſchen Skiverband
wird in den nächſten Tagen der Sportwart des DSV., Baron le
Fort, bekanntgeben.
Eine neue Vereinbarung, iſt auch zwiſchen dem
DLV. und dem Deutſchen Schwerathletikverband
von 1891 für den Raſenkraftſport getroffen worden. Danach darf der
Deutſche Schwerathletik= Verband von 1891 wieder Wettbewerbe
im Hammerwerfen und Steinſtoßen austragen, iſt aber
verpflich=
tet, ſeine Veranſtaltungen dem DOV. zu melden, der die
Ueber=
wachung der Wettkämpfe durchführt und ein Kampfgericht ſtellt.
Das Gewichtwerfen bleibt nach wie vor dem Deutſchen
Schwer=
athletikverband unterſtellt. Die offiziellen Meiſterſchaften im
Hammerwerfen und Steinſtoßen trägt der DOV. weiter aus.
Guſtav Eder Europameiſter.
Der Belgier Neſtor Charlier ging im Kampfe um die
Welter=
gewichts=Europameiſterſchaft bereits in der 11. Runde k.o.
via Biebesheim. Die Bibliſer gaſtieren bei Blau=
Weiß Worms, während Olympia Lampertheim bei
den bekannten und ſchnell berühmt gewordenen
Pfifflighei=
mern zu Gaſt iſt. Der F. C. 07 Bensheim trägt ein Rück=
Der Dortmunder Guſtav Eder, Deutſchlands Titelträger im
Weltergewicht und im eigenen Lande, von den Boxern ſeiner
Klaſſe unerreicht, hat am Freitagabend in Berlin vor 4000
Zu=
ſchauern ſeine große Chance, den Titel eines Europameiſters zu
erlangen, gewahrt. In einem von zwei hervorragenden
Tech=
nikern beſtrittenen Kampfe blieb der Deutſche ſiegreich. Sein
Gegner, der Belgier Neſtor Charlier, ein drahtiger, bis auf die
letzte Faſer durchtrainierter Boxer, und mit der Erfahrung eines
alten Ringfuchſes kämpfender Mann, hielt dem ſtürmiſchen
un=
aufhaltſamen Drängen des Deutſchen nicht bis zum Schluß ſtand.
Nach einem heftigen Schlagwechſel mußte er in der 11. Runde, auf
einen harten Linken Eders hin, die ſchützenden Bretter aufſuchen
und wurde, als er ſich mit großer Mühe wieder auf die Beine
gebracht hatte, endgültig durch einen genauen rechten Haken auf
die Kinnſpiße für die Zeit zu Boden geſtreckt.
Das Davispokal=Tenniswektſpiel
denſhland- Fauftel 121
Das Doppel um den Davis=Tennis=Pokal, in dem am Samss
tag nachmittag die deutſche Mannſchaft v. Cramm=Denker gegen
Brugnon=Borotra=Frankreich antrat, wurde von den
Franzoſen=
mit 5:7, 6:2, 6:4. 10:8 gewonnen. Die deutſchen Spieler übery
raſchten anfangs ihre Gegner durch ihr ſchnelles Spiel, die Frann
zoſen fanden ſich jedoch bald wieder und leiſteten hartnäckigern
Widerſtand. Auch im weiteren Spielverlauf zeigten ſich die Deutt
ſchen den Franzoſen wiederholt durch ihr ſchnelles Spiel ſehr get
fährlich. Zum Schluß entſpann ſich ein äußerſt erbitterter Kampfu
g=
bevor es den Franzoſen gelang, den Sieg an ſich zu bringen. Nac)
dem Stand des Wettſpieles am Freitag mit 1:1 führen jetzt diü
Franzoſen nach ihrem Sieg mit 2:1.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Sonntag, 10. Juni
6.15: Hamburg: Hafenkonzert. Glocken vom Gr. Michel —
Cho=
ral: Die güld’ne Sonne. — 8.15: Zeit, Nachr. — 8.20: Wetter,
8.25: Stuttgart: Gymnaſtik — 8.45: Evangel. Morgenfeier.
9.45: Stuttgart: Triomuſik. — 10.15: Stuttgart: Kathol. Mor=
genteier. — 11.00: Stunde des Chorgeſangs. — 11.45: Junge
deutſche Dichtung: Goswin P. Gath.
12.00: Stuttgart: SA=Standartenkapelle 119. Ltg.:
R. Hanker.
18.00: Stuttgart: Kleines Kapitel der Zeit. — 13.15: Schall
platten=Automat (Wunſchkonzert). — 14.20: Stunde d. Landen
15.00‟ Kaſperlſtunde: Kaſperl im Gebirge.
16.00: Stuttgart: Funkorcheſter. Ltg.: F. Droſt. — 18.00: Au1
dem Falkenhot von Sickingen. Ber den Edelfalken und Seeadler., 9
18.20: Fröhl. Zwiſchenſpiel mit den „5 Sorgenbrechern”.
19.00: G. Lederer: Die Jagd aut einen ſechs Zentner ſchweren!
Schwertfiſch. — 19.15: Sport. — 19.30: Berlin: Guntram.
e ndiond
In drei Aufzügen von Rich. Strauß. — 22.00: Paris: Kampf
furzem des C
um den Davtspokal Deutſchland gegen Frankreich. (Hörbericht)
22.20: Zeik Nachr. — 22.35: Stuttgart: Du mußt wiſſen. — 9Jchren die deut
22.45: Nachr., Wetter, Sport. — 23.00: Warſchau: Großer Preis ! m Boden gehißt und
der Nationen in Polen. — 23.20: Leichte Nachtmuſik. — 24004
4 ungeleitet wurde,
Schallplatten: Fröhl. Rutſch in die neue Woche!
derſailles einen vor
Frankfurt: Montag, 11. Juni
5.45: Choral, Zeit, Wetter. — 5.50 u. 6.15: Gymnaſtik. — 6.40;4 üigentliche Geburts
Zeit Meldungen. — 6.50: Wetter, — 6.55: Ehem. Städt.
olitik iſt
Orcheſter Trier, Ltg.: Hans Federn. — 8.15: Waſſerſtand. Wetg
ter. — 8.20: Stuttgart: Gymnaſtik. — 10.00‟ Nachr. — Mui Jchr 1528. On
10.30: Nur Trier: Eigene Sendung: — 11.00: Werbetonzerk-1 nafe füddeutia
11.40: Meldungen. — 11.50: Sozialdienſt.
Ehin
12.00: Muſikzug der Standarte 81, Frankfurt a. M. Ltg.: Mus ei,
ſikzugführer Weilert. — 13.00: Zeit Nachr., Saardienſt. — gug einen
13:10: Nachr. — 13.20: Raſieren gefällig? (Schallplatten! —
Beſiede
13.59: Zeit, Nachr — 14.00: Bilder vom Rummelplatz. (Schalle
platten.) — 14.30: Nur Kaſſel: Nachr. — 14.40: Stunde des Mhr päter, am
Liedes: Freiherr von Eichendorff. Kompoſitionen von Hemricä ſe Schiffe unter den
Scherrer. — 15.30: Wetter. — 15.40: Zeit, Wrtzſchaftsmebg- Giathalters Andr
15.50: Wirtſchaftsbericht.
16.00‟ Das Funkorcheſter. Ltg.: Dr. Threrfelder. — 17.30: Hugou Naniſchen Küſte auf
Hefter=Baſil: „Raum.” Eine deutſche Forderung. — 17,431 lſter, 700 Mam ſ.
Kleine Unterhaltung. — 18.00: Stunde der Jugend: Ju
Hitler=Jugend=Dichter geſucht. — 18.25: Am Storchenneſt mu k7 Mdientage gel
Wachenbuchen. Hörbericht von der Storchberingung. — 1841 1 fug von Enttäuſg
Meldungen. — 18.45: Dresden: Einführung zum „Roſenkavale””
19.00: Reichsſendung: Dresden: Stunde der Nation: Der Roſen! 98 Llende Küſt
kavalier, Komödie für Muſik in 3 Aufzügen von Rich. Srrauß.4 gen ſponſchen
22 45: Zeit Nachr. — 22.55: Nachr. Wetter Sport. — 205) ein empfangen wi
Munchen: Schöpteriſche Jugend. — 24.00: Stutgart: Nachtniſte A hs einer God
ſchürfen und graben
Deutſchlandſender
und rauden, u
Welle 1571
Deutſchlandſender: Sonntag, 10. Jun
Mehren wie ein
Mezito. Der (
Entdeckunge
6.10: Tagesſpruch. — 6.15: Hamburger Hafenkonzert. Glockem
vom Großen Michel. Choral: Die güldne Somne. — 8.00: Stundst Itere des 9.
der Scholle. — 8,55: Deutſche Feierſtunde. — 9.35: Fumiſtille.: ad des Golies
10.05: Berlin: Wetter. — 10.10: Sperrzeit. — 11.00: C. A.1
Heidrich: Deutſcher Frühling. — 11.15: Seewetterbericht, — 19 anlegte.
11.30: Schöne Stimmen (Schallplatten).
Miderweile aber
12.00: Glückwünſche. — 12.10: Königsberg: Orcheſter des Kbg-
Opernhauſes. Ltg.: W. Brückner. — Dazwiſchen, 12.55: Zeie1 M Benezue
zeichen. — 14.00: Kinderliederſingen: Von allerlei Tieren. — W Gold, Nuhm.
14. 20: Kinderfunkſpiele: Ein ſeltſamer Uhrmachergeſelle. — 15921 Und dariter mit
Viertelſtunde Schach. — 15.20: Stunde des Landes —
16.00: Königsberg: Orcheſter des Kbg. Opernhauſes. Ltg.: Börſchel) erieten. Untor
In der Pauſe, von 17.00: Schlußſpiel um die Deutſche Handball!
meiſterſchaft. — 18.00: Plautermann meint . . . — 19307f m Dr der kühn
Fritz Binder mit ſeinen 5 Nürnberger Deutſchſingern.
kolaus Federme
19.00: Schlußſpiel um die Weltmeiſterſchaft im Fußball (Aufn.) —
19.50: Sport. — 20.00: Oscar Jooſt ſpielt zum Taß: —/ e gchende 2b
22.00: Wetter. Nachr., Sport. — 22.20: Bericht über die Dabisg / af eigene
Pokalſpiele in Paris (Aufn.). — 22.45: Deutſcher Seewettern W/ Landes zu
bericht. — 23.0: Hörbericht vom Großen Preis der Natonen= n.
in Polen (Aufn.). — 23 20: München: Das kl. Münchener Sien /it iſt Unerfor
fonieorcheſter. Ltg.: M. G. v. Spallart.
Lenest. Von
Deutſchlandſender: Montag, 11. Juni
den Sichein.
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr. — 6.00: Gymnaſikl Mtbe
im Druck
6.15: Tagesſpruch. — 6.20: Hamburg: Frühkonzert. — 2n4 ih
einer Pauſe (gegen 7.00): Nachr. — 8.00: Sperrzeit. — 4.56 0
er geſe
Leibesübung für die Frau. — 9.00: Berufs= und Fachſchuffunl k. M 1
Hörberichr aus dem Reichs=Arbeitsſchutzmuſeum in Charlottenn
burg. (Aufn.). — 9.40: Herybert Menzel lieſt eigene „Luſtige),
Geſchichten”. — 10.,00: Nachr. — 10.10: Süddeutſcher Humor m /t
Volkslied — 10.50: Körperliche Erziehung — 11.15: Se
wetterbericht. — 11.30: Wiener Walzer (Schallpl.).
12.00: Franffurt: Muſikzug der Standarte 81. Ltg.: Muſikzugfühler
Weilert — 12.55: Zeitzeichen. — 13.00: Wetter. — Anſchl.
Rich. Strauß. (Schallpl). — Anſchl.: Wetter. — 13.45: Nach04
14.00: Sperrzeit. — 14 45: Glückwünſche. — 15.00: Wettet!
Börſe. — 15.15: Für die Frau: Baſteleien für den Gartem
15.40: Werkſtunde für die Jugend: Anregungen zum Zeltba=
16.00: Breslau: Schleſ. Gau=Sinfonieorch. Ltg.: W. Mundry.
17.00: Bücherſtunde: Ein Führer zu deutſcher Art und Kunſt1
Zum 50. Geburtstage von Rich. Benz. — 17.15: Schwarzwälde?
Kirſch. Ein ſingendes, klingendes Reiſelmel. — 18.10: Rch
Strauß: Hymne op. 34 Nr. 2. Anläßl. des 70. Gebuts
tages des Meiſters. — 18.30: Dr. Steinacher: Lebendiges deuſt!
ſches Volkstum außerhalb der Landesgrenzen. — 18.50: Em
führung zum „Roſenkavalier”.
19.00: Reichsſendung: Dresden: Zum 70. Geburtstag des Roße
poniſten: „Der Roſenkapalier.” Komödie für Muſikt in 2. A0ſl.
zügen von Rich. Strauß. — Erſte Pauſe (80.10): Nachr.
Zweite Pauſe 21.25): K. Vohwinkel: Der Buchhandel vor neichte
Aufgaben. — 22.45: Seewetterbericht. — 23.00: Wettere, Tagck
und Sportnachr. — 23.15: Köln: Der andere Straun 40ud
Operetten des Walzerkönigs.)
Weiterbericht.
Der hohe Druck hält auf dem Feſtland weiterhin ſtall.
ſteigt ſogar von Norden her noch an, ſo daß das Wetter weitel
heiter und meiſt trocken bleibt. Ungehinderte Ein= und Ausſt.
lung beſtimmen die Temperaturen und führen tagsüber 3 f9
Werten, während es dann nachts recht friſch wird. Da
Ne=
herrſchenden Wetterlage unendlich breite Kaltluft gegen des
land vorſtößt, bildet ſich immer noch Bewölkung und vereſi.
können dabei lokal bedingte Gewitter auftreten.
Ausſichten für Sonntag: Vorwiegend heiter, tagsüber w.
nachts friſch trocken.
Ausſichten für Montag: Im allgemeinen Fortdauer der.
wetterlage, vereinzelt Neigung zu lokalen Gewitterſtäd
Ales 10.Zuni 1934
* * * V
DeeT
Karaibiſche Meer ergießt.
Man drang auch bis in
das Land der „
aca=
bueges” vor. In kurzer
Seit konnte man den
Ein=
geborenen Gold, im
Wert von 20 000
Peſos auf eine mehr
oder minder gewaltſame
Weiſe abnehmen. Einen
Ceil der Beute beſchloß
Ambroſius Ehinger nach
Coro zurückzuſchicken, um
es an den
Handelsbevoll=
mächtigten der Welſer
abzuliefern. Allein die
kleine Schar, die ſich
as nationale Deutſchland hat vor
burzem des Cages gedacht, an dem
vor n5 Jahren die deutſche Sahne auf afrika=
„nſchten Boden gehißt und damit die
Kolonial=
poliſik eingeleitet wurde, die durch das Diktat
von „Prſailles einen vorläufigen Abſchluß fand.
4-Oaeregentliche Geburtsjahr deutſcher
überſee=
oſgitnz 1chen Rolonialpolitik iſt jedoch ein viel frühe=
M res:3 ds Jahr 1528. In dieſem Jahre ſchloß
das zgoße ſüddeutſche Handelshaus
„ MAider Pelſer-Chinger mit der ſpaniſchen
Surhe Negrgung einen Vertrag über die Erſchließung
(Schuhle und Teſiedelung ſüdamerikaniſchen Feſtlandes.
Iſg, S. Ein nöhr ſpäter, am 14. Mai 1529, lagen
ſionen u deutiche Schiffe unter dem Befehl des
welſeri=
ſchem dtatthalters Ambroſius Ehinger an der
u venasdaniſchen Küſte auf der Neede von Coro
vor 1Aker. 700 Mann ſollen an dem
ſchickſals=
ſchrwin Maientage gelandet ſein. Mit einer
ng. — Miſſtyung von Enttäuſchung und Spott zogen
„wl2 ſie indas elende Küſtenneſt Coro ein, wo ſie
von 93, gigen ſpaniſchen Anſiedlern und nackten
Sprt-JIndZmrn empfangen wurden. Alle aber woll=
Iten u das eine: Gold finden, nicht ſo ſehr
da-
nacht ſürfen und graben, als es den Indianern
ſtehlen und rauben, um mit Schätzen beladen
ſender
heinnehren wie ein paar Jahre vorher
Cor=
tez au Mexiko. Der Golddurſt trieb die Schar
Jum baßd); Entdeckungszügen von der heißen Küſte
ain du Innere des Landes, wo Ehinger am
Wegud des Golfes von Maracaibo eine
Nie=
derläſing anlegte.
Atlerweile aber trafen neue deutſche
Schicii Venezuela ein mit neuen Männern,
die ich Gold, Nuhm und Abenteuern lüſtern
warpnund darüber mit Ambroſius Ehinger in
Struf gerieten. Unter den neuen Ankömm=
ungegniber war der kühnſten und ränkevollſten
einen: Nikolaus Federmann. Dieſer benutzte
eine Yurübergehende Abweſenheit des
Statthal=
tersy m auf eigene Fauſt einen Sug in das
Imn au des Landes zu wagen. Sicher hat er ſich
KAdeg beit in unerforſchtes und unbekanntes
Gebha gewagt. Von ſeinen Caten berichtet er
ſebſe einem Büchlein, das nach ſeinem Code
9ünberg im Druck erſchien. Aber daß er
A8 : M Südmeer gekommen ſei, wie er behaup=
Eel, I freilich hat er geflunkert. Heimgekehrt
lache Gro, zog ihn der Statthalter Ambroſius
Chu & zur Verantwortung und ſchickte ihn
Nach Utopa zurück, ſich vor den Welſern zu
vercllborten. Aber ſchon wenige Jahre ſpäter
kaueih der unruhige Geſelle von neuem in
Veriela auf.
M krat Ambroſius Ehinger ſelbſt an die
Spi hit es Expeditions=Korps. Das Siel der
FeAueinkernehmung war ein ſagenhaftes Gold=
Mner 4 Oberlauf des Magdalenenſtroms, jenes
Beim ihgert Sluſſes, der, das Gebiet des
heuti=
gen plambiens durchſtrömend, ſich in das
untek Befehl des Spaniers Vascuna mit Gold
auf den Weg machte, iſt elend zugrunde
gegan=
gen. Vom Goldſchatz, den man vergrub, fand
ſich nie mehr eine Spur. Wie weit damals
Ehinger ſelbſt noch vorgedrungen iſt, läßt ſich
mit Sicherheit nicht feſtſtellen. Ohne Sweifel
hat er den Magdalenenſtrom viele Cagemärſche
weit aufwärts verfolgt und iſt dabei dicht an die
Core des Dorados, des Goldlandes, gelangt,
das ſpäter Sedermann betrat. Verſuche, den
Strom zu überſchreiten, mißlangen indeſſen. So
entſchloß er ſich umzukehren. Dabei hatte die
Expedition unerhörte Schwierigkeiten zu
über-
winden. Vielfach führte der Weg durch das
Gebiet feindſeliger und kriegeriſcher
Indianer=
ſtämme. Im Kampfe fand Ambroſius Ehinger,
vom Giftpfeil eines Indianers getroffen, den
Cod an der Spitze ſeiner Getreuen.
Vom Herbſt 1531 bis zum Herbſt 1533 hatte
die Expedition gedauert. Die Ausbeute war
trotz des Verluſtes, den man erlitten hatte,
immer noch ſehr bedeutend. Sie betrug nicht
weniger als nahezu 31000 Peſos.
Der zweite deutſche Statthalter in
Vene=
zuela war Georg Hohermut von Speyer.
Be=
gleitet von Nikolaus Sedermann als
General=
kapitän, der ſelbſt die Statthalterwürde erſtrebt,
aber nicht erreicht hatte, betrat er als Führer
einer welſeriſchen Slotte anfangs des Jahres
1535 in Coro den Boden Venezuelas. Schon
im Mai 1535 brach Hohermut an der Spitze
einer wohlausgerüſteten Expedition zum Zug in
das Innere des Landes auf. Wir können hier
nicht alle Einzelheiten dieſes heroiſchen Suges
verfolgen. Hohermuts Begleiter, Philipp von
Hutten, hat in einem Cagebuch, das auf uns
gekommen iſt, davon erzählt. Der Weg führte
zunächſt in den Spuren der Sedermannſchen
Ex=
pedition von 1532 in das Gebiet der
Quell=
flüſſe des Orinoko, aber darüber hinaus bis in
das Quellgebiet des Amazonenſtroms in das
Cerritorio del Caquetta, des heutigen
Kolum=
biens. Wenig mehr als ½ Grad nördlicher
Breite mag der ſüdlichſte Punkt liegen, den
Hohermut erreicht hatte. Das ſind, in der
Luft=
linie von Coro gemeſſen, 1500 Kilometer. Eine
unerhörte Leiſtung! Neißende Flüſſe mußten
überſchritten, feindliche Indianerſtämme
über=
wältigt werden. Oft genug war das
Expedi=
tions=Korps, das immer mehr zuſammenſchmolz,
dem Verhungern nahe. Aber eine unſtillbare
Gier nach Gold trieb die Ermatteten weiter in
das unwirtliche, unbekannte Land. Jenſeits der
Kordilleren, an deren Oſtfuß man entlang zog,
dort ſollte nach den Erzählungen der Indianer
das Goldland, das Dorado, liegen. Aber wie
eine Mauer türmten ſich die Selſen auf,
unüber=
ſteiglich, ſo ſehr auch der Pfadfinder der
Ex=
pedition, Eſtéban Martin, nach einem Paſſe
ſuchte. Am 15. Mai 1535 war ein ſtolzer Crupp
von 400 Mann mit vielen Pferden und einer
großen Sahl
indiani=
niſcher Cräger von
Coro ausgezogen, am
15. Aug. 1557 kehrte
man am Noten Fluß,
einem Quellfluß des
Amazonenſtroms, um.
Am 27. Mai 1539
hielt Hohermat mit
noch 100 Mann und
24 Pferden ſeinen
Einzug in Coro. Die
Ausbeute der
Expedi=
tion war, gemeſſen an
den ungeheuren
Stra=
pazen, die ihre
Ceil=
nehmer zu erdulden
hatten, gering.
Hoher=
mut aber ſtarb im
Jahre 1540, vom
tük-
kiſchen Küſtenfieber
dahingerafft, mitten in
den Vorbereitungen
für eine neue
Expedi-
tion.
Nikolaus Federmann, den Hohermut als
Stellvertreter in Coro zrückgelaſſen hatte,
hätte nicht der unzuverläſſige Abenteurer ſein
müſen, der er war, wenn er die Abw=ſenheit
des Statthalters nicht dazu benutzt hätte,
wie=
derum auf eigene Sauſt auf Entdeikungen zu
ziehen. Nach langen Vorbereitungen trat er
im Hochſommer 1536 den Vormarſch an. Im
Frühjahr 1537 waren beide Expeditionen —
die Sedermannſche und Hohermutſche — nahe
beieinander, Hohermut aufs äußerſte erſchöpft
auf dem Rückmarſch, Federmann auf dem
Vor=
marſch, hatten beide die Gegend des Apure,
eines Nebenfluſſes des Orinoko erreicht.
Da=
bei ereignete ſich die häßlichſte Szene in der
Ge=
ſchichte der deutſchen Entdeckungszüge in
Venezuela: Sedermann wich ſeinem Sefährten
aus. Nachdem er die Begegnung glücklich
ver=
mieden hatte, zog Sedermann, wie einſt
Hoher=
mut, weiter nach Süden, die Kordilleren zur
Nechten. Aber der Gewalttätige, dem das
Leben ſeiner Gefährten wenig, das der Indianer
nichts bedeutete, fand und erzwang den
Ueber=
gang. In der Gegend des Paramo de la Suma
Paz überſchritt er in 22tägigem Marſch von
unerhörten Mühen und Gefahren die
Kor=
dilleren. Hinabſteigend aber in das Hochtal, in
dem die Hauptſtadt des heutigen Kolumbiens,
Bogota, liegt, fand er ein reiches Land, ein
höher kultiviertes Volk. Das Wunder der
Entdeckungszüge des Cortez in Mexiko, des
Pizarro in Peru ſchien ſich noch einmal
wie=
derholen zu wollen: das Dorado war gefunden.
Da traf Sedermann die bitterſte Enttäuſchung.
Er war nicht der erſte, der das Land betrat.
Von Santa Marta aus, den Magdalenenſtrom
aufwärts, hatte es ein Spanier, Gonzalo
Jimenez de Queſeda, ſchon vor zwei Jahren
er=
reicht und ſich im reichen Land feſtgeſetzt. Ja,
zufällig, gab ſich noch eine dritte Schar von
Abenteurern dort mit Federmann und Queſada
ein Stelldichein: ein Crupp von Pizarros Heer
unter dem Befehl des Hauptmanns
Belna=
cazar, der aus der Gegend des heutigen Quito,
der Hauptſtadt Ekuadors, ausgezogen und das
Dorado von Süden her erreicht hatte. Da keine
artei die andere überwaltigen konnte, ſo gern
ſie es getan hätte, einigte man ſich ſchließlich
und teilte den Naub. Federmann kehrte als
reicher Mann in die Heimat zurück. Der Neſt
ſeines Lebens iſt ausgefüllt mit Prozeſſen gegen
die Weſſer, die ihn mit vollem Necht zur
Ver=
antwortung zogen, gegen die er aber auch ſelbſt
ſchwere Anklage erhob. Im Jahre 1541 iſt er
geſtorben, nachdem er alle Vorwürfe, die er
gegen die Welſer erhoben hatte, feierlich
wider=
rufen hatte.
Noch einmal zog eine deutſche Expedition
in die Wildnis: diesmal unter Führung
Phi=
lipp von Huttens, des treuen Begleiters
Hoher=
muts. Ihm ſchloß ſich ein Sproß des Hauſes
Welſer, B.rtholomäus Welſer, an, der über
das Meer gekommen war, um an der
Expedi=
tion teilzunehmen. Am 1. Auguſt 1541 zog die
Schar von Coro aus. Es iſt möglich, daß
Hut=
ten noch ein wenig weiter nach Süden
vorge=
drungen iſt als Hohermut. Das Goldland fand
auch er nicht. Heimkehrend nach der Küſte aber
traf ihn ein furchtbares Schickſal: In Coro war
inzwiſchen ein Schurke namens Carvajal zur
Macht gekommen. Am Cocuſo empfing
Car=
vajal den von der Expedition heimkehrenden
Hutten am Pfingſttage des Jahres 1546 und
bewirtete ihn mit einem Seſtmahl. Das aber
war nur Liſt und Crug. Als Hutten vor
ver=
ſammelter Mannſchaft das Verlangen ſtellte,
mit den Seinen den Sug nach Coro fortzuſetzen,
um dort Nede zu ſtehen dem ſpaniſchen König
und den Welſern, brauſte Carvajal auf, die
Welſer hätten hier gar nichts zu ſagen, ſondern
kein anderer als der König. Als Hutten dem
widerſprach, befahl ihm Carvajal, ſich als
Ge=
fangenen zu betrachten. Da aber riß dem
wackeren Deutſchen die Geduld. Er packte
Car=
vajal, und beide Kommandanten ſchlugen
auf=
einander los, bis die Anweſenden ſich dazwiſchen
warfen und ſie trennten. Hutten zog dann
wei=
ter zur Küſte, nachdem ihm mit feierlichen Eiden
verſichert worden war, daß er unbehelligt
blei=
ben würde. Aber nach wenigen Cagen wurde
ſein Lager von Leuten Carvajals überfallen, er
ſelbſt mit einigen Getreuen gefangengenommen.
Nun hielt Carvajal über ſeine Opfer Gericht.
Sunächſt fielen die Köpfe von zwei treuen
ſpa=
niſchen Begleitern Huttens. Dann wurden auf
Carvajals Befehl auch Hutten und
Bartholo=
mäus Welſer von Indianern enthauptet und
mit ihren Leibern ſchändlicher Schimpf
ge=
trieben.
Carvajal fand ſpäter den verdienten Lohn
am Galgen. Aber die Provinz Venezuela war
für die Welſer verloren.
Die deutſchen Konquiſtadoren in Venezuela
waren keine Engel, ſie waren Söhne ihrer Seit:
hart bis zur Grauſamkeit, beſeſſen vom Durſt
nach Gold. Daß ſie ſchlechter geweſen ſeien als
die ſpaniſchen Konquiſtadoren, wie Las Caſas,
der Geſchichtsſchreiber der Conquiſta,
behaup=
tet, glauben wir nicht. Mit Ausnahme nur des
Nikolaus Federmann, waren ſie treue Diener
ihrer Herren, der Welſer, und alle hatten eine
Eigenſchaft, die heutigentags wieder
beſon=
ders zu Ehren kommt: Sie waren die Führer
ihrer Gefolgſchaft, die Glük und Leid, Not und
Cod brüderlich mit ihr teilten. Ja, mir ſcheint:
Von dem Heldenzug Hohermuts führt eine
ge=
rade Linie zu dem Heldenzug unſerer Cage, zu
Lettow=Vorbecks Sug durch Deutſch=
Oſt=
afrika im Weltkrieg von Norden nach Süden
bis in das Gebiet des portugieſiſchen Angola.
Da wie dort bewährten ſich die beſten
Eigen=
ſchaften deutſchen Führertums. Hohermut und
Lettow=Vorbeck: beide Namen ſind unſterblich
in der deutſchen Kolonialgeſchichte.
Guſtav Dittmar.
In der Flughecke hängen Glasbehälter mit Honigsaft
gefüllt. Aus unten angebrachten Glasröhrchen saugt
der Kolibri im schwebenden Schwirrflug wie aus den
Blüten den Honigsaft
Oas H.uD dei AUAUrNTA
Der Craum des Haushalts=Ingenieurs — und
der Hausfran — wird zu Verſuchszwecken
ver=
wirklicht.
Amerikaniſche Ingenieure haben aus einem
Wohnhaus in Manfield (Ohio) ein Muſterhaus
gemacht, das den heute erreichbaren
Gipfel=
punkt an Bequemlichkeit, Behaglichkeit und
Geſundheit darſtellt. Das „Haus von morgen”
iſt gewiſſermaßen der Croum des Ingenieurs,
ausgeſtattet mit allen mechomiſchen und elektri=
ſchen Vorteilen, die die Cechnik unſerer Seit
bietet. 20 Ingenieur=Abteilungen
der Weſtinghouſe-Geſellſchaft haben
zuſammen-
gearbeitet mit dem Siel, hier ein ganz
neuzeit=
liches „Laboratorium, für Haushaltsforſchung”
zu ſchaffen. Während eines Jahres ſollen jetzt
in dieſem Haus Architekten, Ingenieure,
Fabri=
kanten, Haushalts=Sachverſtändige, aber auch
gänzlich untechniſche Laienfamilien wohnen, mit
der einzigen Verpflichtung, ihre Erfahrungen
zu ſammeln und dadurch beizutragen zur Schöp=
Bei den
Kleinſten
der
Vogel=
Toerr
Textu. Bilder: Adolf Ziegler
Brasilianische Kolibris,
Der Frankfurter Soo zeigt in ſeinem
Vogelhaus gegenwärtig eine Anzahl
verſchiede=
ner Kolibriarten aus Braſilien. Für dieſe
klein=
ſten aller Bögel hat der Soo in einer großen
Slughecke mit Sachverſtändnis und
bemerkens=
wertem tiergärtneriſch=künſtleriſchen Geſchmack
eine Pflanzen= und Blumengruppe geſchaffen,
die eine dem Urwald nachgebildete, bunt und
üppig blühende kleine Landſchaft darſtellt. Von
oben einfallendes Sonnenlicht und ſeitliche
elek-
triſche Lichtquellen erzeugen eine magiſche Helle,
in der die metalliſch ſchillernden zierlichen
Sän=
ger der Cropen hin= und herſchwingen wie „
flie=
gende Edelſteine”, wie man ſie ſehr treffend
benannt hat. Von den ſonnengelb geſtrichenen
Wänden heben ſich die Blütenzweige und die
bunten Flieger deutlich ſichtCar ab und ermöglichen
es uns, dieſe prächtigen Liliputaner der
überſee=
iſchen Vogelwelt, in ihren ſeltſamen Lebens=
die Liliputaner der Vogelwelt
gewohnheiten zu beobachten. Vor allem iſt es
der ſchwirrende Schwebeflug der Kolibris, der
ganz anders iſt als das Sliegen unſerer
einhei=
miſchen Vögel. Eher noch könnte man den
Schwirrflug der Kolibris mit dem zeitweiligen
Slug mancher FSliegen vergleichen, denn ähnlich
wie dieſe ſteht der Kolibri oft faſt regungslos
in der Luft, während ſeine Flügel ſo raſch
ſchwingen, daß wir ſie nur wie einen
nebelhaf=
ten, grauen Schatten wahrnehmen können.
Wenn die Kolibris in der Freiheit
Nah=
rung aufnehmen, tun ſie es, vor der pfeilſchnell
angeflogenen Blüte „ſchwebend”, im
Schwirr=
flug. Sie ſtecken dabei ihre langen geraden
oder vorn gekrümmten röhrenförmigen
Schnä-
belchen tief in die Crichter der Blütenkelche und
ſaugen den Blütenhonig aus den Blumen,
wo=
bei ſie gleichzeitig, wie die Inſekten, die Blüten
beſtäuben. Im Frankfurter Soo hat man in den
Flugraum kleine Glasbehälter aufgehängt, die
mit beſonders zubereitetem Honigſaft gefüllt
ſind. Aus dem Unterteil der Glasbehälter ragt
im Winkel nach oben ein Kranz offener
Glas=
röhrchen, in denen der Honigſaft des Behälters
hochſteigt. Die Vögel fliegen an dieſe,
natür=
lichen Blütenkelchen nachgebildeten
Glasröhr=
chen, ſtecken im Schwebeflug ihr Schnäbelchen
in das Glasröhrchen und ſaugen das ſüße Naß
mit ihrer dieſer Nahrungsaufnahme vortrefflich
angepaßten Sunge ein . . . Dieſes Schauſpiel
und die intereſſanten „Fliegerkämpfe” von
denen weiter unten die Nede iſt, ſind ſo ſchön,
daß man ſtundenlang vor den Kolibris
ver=
weilen könnte. Außer Honigſaft bekommen die
Kolibris auch „Caufliegen” (Drosophila), von
denen man im Soo Kulturen unterhält. Dieſes
auch für die Vererbungsforſchung überaus
wichtige Inſekt iſt ſo winzig, daß man es gar
uicht ſieht, wenn es hinter den Scheiben der
Flughecke von den Kolibris gejagt wird.
Eine Augenweide iſt es, die Kolibris an
einem warmen Cag zu beobachten. In einem
hohlgekrümmten Blatt zittern ein paar
Waſ=
ſertropfen, in denen ſich ein Sonnenſtrahl bricht.
Oa huſcht auch ſchon ein Kolibri herbei und
nimmt in dem glitzernden Naß ſein Bad. Es
iſt köſtlich, zu ſchauen, mit welchem Behagen
ſich das farbenſprühende Körperchen in der
grünen Badewanne am ſchwankenden Sweig
„puddelt”.
Man ſollte meinen, daß dieſe zierlichen,
an=
mutigen Weſen die friedlichſten der Welt ſeien.
Dies iſt aber ein Irrtum, denn auch für dieſe
Swerge unter den Vögeln iſt das Leben trotz
der paradieſiſchen Pracht, die ſie umgibt, keine
Sdulle. Auch für die Kolibris bedeutet Leben
Ein Kolibri im schwebenden „Schwirrflug” bei der
Nahrungsaufnahme
Kampf! Mit Schneid und Draufgängertum
führen ſie untereinander Fliegerkämpfe, die
kei=
neswegs wie eine Spielerei ausſehen.
Immer=
hin enden dieſe Luftduelle aber niemals tragiſch,
höchſtens fällt der beſiegte Curnerkämpe
er=
ſchöptf auf den Boden, um ſich nach einiger
Seit wieder zu erholen.
Die Schulmeiſterin
Von Grete Maſſé.
In jenen Jahren, in denen der General
Hraf Johann Cſerklaes von Cilly mit
ſteigen=
dem und ſinkendem Glück Krieg in deutſchen
Landen führte, ſah eines Abends in dem
Föh=
renwalde vor der Stadt B. der Lehrer, der mit
ſeinen Schulkindern im Mooſe nach Pilzen
ſuchte, ein Gefährt nahen, das zu kippen drohte,
weil es das rechte Vorderrad verlor. Der
Leh=
rer eilte mit den Knaben dem Kutſcher zu Hilfe,
der vom Bock geſprungen war und ſich um den
Wagen bemühte. Er wunderte ſich kaum, beim
Näherkommen in dem zerſchliſſenen
Soldaten=
mantel eine Frau in ſtädtiſchen Kleidern zu
ent=
decken. Mancherlei wildes Geſchick war
mög=
lich in jenen Seiten, da alle Wege von
vor=
oder rückwärts flutenden, ſiegenden oder
be=
ſiegten Söldnerſcharen überſchwemmt waren
wie Uferwieſen zu Seiten eines reißenden
Stromes.
Da der Lehrer ſah, daß dem beſchädigten
Gefährt in der Eile nicht zu helfen war und die
Dunkelheit des herbſtlichen Abends ſchnell und
unaufhaltſam niederſank, bot er der Fremden
Quartier im Lehrerhaus. Auch ſorgte er
da-
für, daß man die im Wagen verſtauten Käſten
mit eiſenbeſchlagenen Ecken ſo unter Sweig=
und Buſchwerk verſtaute, daß ſie nicht ohne
weiteres für vorbeiſtreifendes Geſindel ſichtbar
waren.
Die Fremde aber erkrankte in der Nacht ſo
ſchwer, daß der Lehrer ſchon mit der Möglichkeit
rechnete, noch vor Morgengrauen den Pfarrer
an ihr Sterbebett holen zu müſſen. Das junge
Leben jedoch kämpfte ſich langſam an Cod und
Grab vorbei. Doch ſanken bereits die erſten
Winterflocken auf Stadt und Föhrenwald, als
ſich die Fremde vom Lager erhob. Der Wagen,
vom Lehrer und den Schulknaben von allen
Schäden geheilt, wäre fahrbereit geweſen. Doch
das Mädchen ſagte, hier, wo ſie faſt den Cod
gefunden, wolle ſie jetzt bleiben. Sie ſehe in
ihrer Geneſung den Willen des Himmels, daß
ſie ausharren ſolle auf dem Platze, auf den ſie
das Geſchick in Geſtalt eines vom Wagen ſich
löſenden Nades niedergeworfen. Der Lehrer
ahnte wohl: ihre Seele belaſte ein ſchwer
Ge=
ſchick. Doch drang er nicht in ſie, ſich zu
offen=
baren. Er wußte: ein Bekenntnis darf nicht
gefordert werden. Es mußte von ſelbſt
kom=
men, wie aus der Knoſpe die Blume kommt,
ohne Swang und nach freiem Willen.
Oft trieb es die Fremde vom Hauſe fort,
von den Hügeln aus in die Ferne zu ſchauen.
Manchmal verharrte ſie lange im Anſchaun der
Wolken oder der fernen Bergkuppen.
Manch=
mal aber wandte ſie ſich nach einem kurzen
Blicke in die Weite zitternd ab, als hätte ſie,
nahe dem Horizonte, die Kriegsfurie ſelbſt
er=
blickt auf geſpenſtiſchem Pferde, ein ſchauriges,
gewaltiges Weſen, der Hölle verwandt.
Von einem Gange zu der Gemeinde eines
entfernten Dorfes kam an einem Aprilabend
der Lehrer nicht wieder. Einige mutmaßten,
Kroaten hätten ihn mitgeſchleppt, und er lerne
jetzt Oſt und Süd, Nord und Weſt der deutſchen
Lande kennen auf eine Weiſe, wie er es ſich nie
haben träumen laſſen. Andere wollten wiſſen:
er ſei Soldaten des Mansfeld in die Hände
geraten, die ihn gezwungen, Kundſchafterdienſte
für ſie tun. Er habe ſie mit Abſicht ins
Moor geführt und ſei gemeinſam mit ihnen in
das feuchte, braune Blaſen auswerfende Grab
geſunken. — Die Schulkinder, ihres Führers
be=
raubt, zerſtreuten ſich in den Wäldern oder
über=
fielen, zuſammengerottet zu kleinen Crupps,
ent=
fernt liegende Gehöfte. Sie begannen bald, ein
Schrecken für die Gegend zu werden.
Die Klagen und Verwünſchungen gegen die
verwilderten Scharen der kleinen Näuber
dran=
gen bis in die einſame Kammer, in der die
Fremde ein einſiedleriſches Leben führte, in der
Bibel leſend oder beſchäftigt mit dem
An=
ſchauen jener Dinge, die ſie in den Kiſten
ver=
wahrte, die ſie mitgebracht. Da verſchloß ſie
die Kiſten, ging aus dem Haus und ſchickte ſich
an, die in den Wäldern verſtreuten Kinder um
ſich zu ſammeln. Sie brachte mehr in die Schul=
ſtube zurück, als ihrer ausgezogen, denn draußen
hatten ſich zu den umherſchweifenden Buben
und Mädchen der Stadt andere Buben und
Mädchen aus entfernteren Gegenden geſellt, die
keine Heimſtatt, mehr beſaßen. Bald nannte
man die Fremde nur noch die Schulmeiſterin.
Sie ſtand in der großen Stube an des
Leh=
rers Platz und unterrichtete. Es war zuerſt
nicht leicht, die kleinen Wildlinge zu zügeln und
zu Sucht und Ordnung zurückzubringen. Doch
langſam erkämpfte ſie ſich Reſpekt. Allmählich
glich ſie auch äußerlich dem feinen, zarten
Mäd=
chen nicht mehr, das im Lehrerhaus von
ſchwe=
rer Krankheit geneſen. Da ſie ſich das Haar
kurz geſchnitten und es ſich angewöhnt hatte, in
derben Stiefeln, bäuerlicher Joppe und hartem
Silzhut herumzugehen, erſchien ſie wie ein
Mann. Bald waren es auch Männerdienſte,
die ſie zu beſorgen hatte. Lange mußte ſie ihr
lehrendes Wort von der Schulſtube fort auf den
Acker und in die Waldgründe tragen. Sie und
die Kinder rodeten und bebauten das Land, daß
es wenigſtens an Nüben und Kohl nicht fehlte.
Sie ſchleppten Steine, ziegelten, mauerten. Und
in den Pauſen teilte die Schulmeiſterin in der
Joppe ihr Wiſſen an die Kinder aus wie Stücke
Brot. Bald verteilte ſie dieſes geiſtige Brot
reichlicher als das aus Korn. Denn der
Man=
gel in allen Landen ward um ſo fühlbarer, je
länger der Krieg dauerte.
An einem Sommertage fielen die Scharen
des Cilly wie Heuſchreckenſchwärme über die
Stadt. Die erſte, die im Amtshaus erſchien,
Beſchwerde zu führen bei den feindlichen
Söld=
nern, war die Schulmeiſterin. Sie verlangte
ſo=
fortige Freilaſſung der vierzig Kinder, die man
aufgegriffen und in feſten Gewahrſam gebracht
hatte. Der Küraſſier, der mit ſeinen Soldaten
am langen Ciſch der Amtsſtube trank und
wür=
felte, trieb ſeinen Spott mit dieſem
merkwürdi=
gen Weſen in männlicher Cracht. Jedesmal,
bevor er ſeinen Witz über ſie machte, zwinkerte
er liſtig ſeinen Kumpanen zu, daß ſie wohl Acht
darauf haben ſollten, wie er ſie zum Narren
halte.
Als die Schulmeiſterin, nicht aufhörte, die
fung eines wirklichen „Hauſes der Sukunfte
das in beſſeren Seiten vielleicht einmal
Wohnhaus von Millionen Menſchen wendech
wird.
Mit elektriſcher Kraft iſt dieſes Haus —
enthält 8 Wohnräume — verſchwenderiſch aue
geſtattet. Die eingebaute elektriſche Leiſtun
beträgt, alles in allem, 87 Kilowatt, alſo eim
das Dreißigfache des durchſchnittlichen amer:
kaniſchen Haushalts; 19 eingebaute Motorn,
leiſten die verſchiedenartigſten Arbeiten. Vo
Keller aus wird für das beſte „Wetter”;
Hauſe geſorgt, alſo für gereinigte, getrocknele
oder angefeuchtete, warme oder kalte Luft.
nach der Jahreszeit. Und dies „Wetter” hag,
von jedem Ceil des Hauſes aus durch
Schaltl=
geregelt werden. Die Beleuchtung iſt übern!
ſchattenlos und kann nicht nur im Hinblick adf
die Helligkeit, ſondern auch auf die Farbe we
regelt werden, je nachdem, ob man arbeity
frau keine Hand zum Cüröffnen frei hc.
Cragbare Fernſprecher ſind in jedem Naum eis,
zuſtöpſeln. Alle Näume ſtehen auch
untereingot=
der in telephoniſcher Verbindung, wie man au4), ahrbarer Serri
von jedem Naum aus mit Lieferanten oOMriochlein=deck-die
Gäſten ſprechen kann, die an einer der
Haur=
türen klingeln. Infrarote und ultravioleneind erzielbaren Lid
Lampen fehlen ebenſowenig wie die elektriin meiſt in die Wän
beheizte Laube auf dem Dach. Und Küche mo ſen. In Speiſe=
Waſchküche ſind ſo ausgeſtattet, daß in ihmach in den eingebd
am „laufenden Band” gearbeitet werden kaozen, ſchalten ſt
wie in der modernſten Fabrik, ohne einen übeltenen geöffnet we
flüſſigen Schritt. Denn obgleich dies Haus fra Mattſch
amerikaniſche Verhältniſſe groß iſt, ſoll es do, junme.
wie der Durchſchnitts=Haushalt drüben, ohln usfrau für
Dienſtboten bewirtſchaftet werden. Und trin immun
ſeiner koſtſpieligen Ausſtattung und der inſtait en Kleid.
lierten hohen elektriſchen Leiſtung ſoll mögliaſt ſanftes Licht
billig gewirtſchaftet werden. Deshalb iſt z. Tjen der Fenſter
auch auf die Wärme=Oſolierung des Hauſes ” riht, die den Ein
größte Wert gelegt, damit weder künſtlillechten wollen, ſo d.
Wärme noch künſtliche Kälte verſchwennt, niemals in die
wird; ſogar die Fenſterſcheiben beſtehen aus 0d-en braucht. Aud
ſem Grunde aus einem neuartigen Doppelglli.m indirekte Bele
Die Aufgabe, das „Wetter” im Hauſe, aoſen für vollko
gewünſchte Cemperatur und Seuchtigkeit, ſeatigel in Hauſe
zu ſchaffen, iſt mit beſonderer Sorgfalt gelR4oben beleuchtet
Die Wärmequelle iſt ein großer Oelbrenner mus Spiegelbild
Keller, deſſen Wärme in Nöhren durch die ge/ Beleucht
reinigte Luft geführt wird, die, angewär n den zu ſtören
durch Vöhrenleitungen in die verſchiedennhrecken, iſt ein
Näume geleitet wird. Im Sommer wird, nrpbaut, geſchaffer
durch Umwerfen eines Schalters, aus dem Harſhoden in d
Kein Suchen mehr in dunklen Schränkem
Freilaſſung der vierzig Kinder zu verlange,! echt iſtie 1
ſagte er, um ſie loszuwerden, über die Gefangw‟ M man
nen habe gar nicht er zu beſtimmen, ſondiculß. Läter
Obriſt von Niedel.
Lufen in die
„Obriſt von Niedel kommandiert Euud Me fiehen. Ha
Kann nicht ſein! Der Niodel war Soldat 90 und me
Heere des Mansfeld!”
„Iſt jetzt bei uns! Mancher wechſelt
Beit am h.
ön9
Kriege den Herrn!” antwortete der Küroſſil e. die Stin
„So führt mich vor den Obriſten”, ſagte W 79 die Sch
* ihr
Schulmeiſterin.
„Ihr habt Mut!” höhnte der Küroſil Rolſeltes
„Glaubt Ihr, daß der Niedel Euch treiſſtie 9 den Soldat
empfangen wird?"
ia n Janden
„Das denke ich!” ſagte die Frau.
Dite i Solie
Die Soldaten brüllten vor Lachen. „Woß Raſt die Kinder
Ihr das glaubt, kommt zum Feſt. Heute Ghich del 2
Ni gebr
hat der Obriſt ein groß Gelage. Sch0c A
Frauen werden ihm willkommen ſein!"
„Ich werde kommen!”, antworteie
Schulmeiſterin, nahm ihren zerbeulten Sililk
drückte ihn ſich aufs Haar und ging.
Lange blieb an dieſem Abend die O0
meiſterin in ihrer Kammer. Sie bürſteie.
ſtrählte ihr Haar. Sie öffnete die verſchloſſele
Kiſten, in die ſie ſeit Jahren keinen Blick Mab. 2
getan.
Das Feſt war in vollem Gange, de
Saal die Schulmeiſterin erſchien. Sie hatte"
Filzhut tief in die Stirn gedrückt und trug"
Soldatenmantel, den ſie getragen, als vor.!"
föhrenwald dieſer Stadt die Achſe Me
Wagens brach.
„Iſt dies die Schulmeiſterin, die mich Me 14
hen will?” fragte der Obriſt von Viedel eille 9.
Küraſſier.
Der Küraſſier, der ſich einen großen All
verſprach, ſagte, ſie ſei es und verlande.
Freigabe der vierzig Schulkinder, die Mit
Haft genommen.
„Kann Gefangene nicht freilaſſen, Sche 9
meiſterin”, lprach der Obriſt. „Hat man le Hr.
gegriffen, wird man ſie zu Necht in 5ol. ”
nommen haben!”
„In dieſem Kriege geſezah manche
ſierr ein Kühlſyſtem gemacht. Die große
Dach=
ſode wird elektriſch gewärmt durch 36 in die
Audung eingebettete Heizdrahtſyſteme, und
ſeſtwerſtändlich kann auch hier jede gewünſchte
Caperatur eingeſtellt werden.
Berſchwenderiſch iſt die Beleuchtung in
die=
ſ „Haus der Sukunft”. Im durchſchnittlichen
mrikaniſchen Haushalt findet man 28
Glüh=
owen, in dieſem 320. Entſprechend
ungewöhn=
ſü und für unſere Anſprüche reichlich über=
Unden und theatraliſch ſind die mit dieſem Auf=
mufahrbarer Serviertisch als modernes
Mie hlein-deck-dich
mud erzielbaren Lichteffekte. Die Beleuchtung
iſſt neiſt in die Wände, der die Decke
einge=
lolſſn. In Speiſe= und Kühlſchränken, aber
auu in den eingebauten
Kleidelſchrän=
ktei, ſchalten ſich Glühbirnen ein, wenn die
Sin geöffnet werden. Hinter den
eingelaſſe=
nun Mattſcheiben der Decken=Beleuchtung im
Simmer leuchten die Farben auf, die die
Kusfrau für am beſten paſſend hält zu ihrer
Sitmung, zu ihrer Geſellſchaft oder auch zu
ihrm Kleid. Leuchtarme in den Ecken werfen
eim ſanftes Licht gegen die Decke. An den
Seſen der Fenſter ſind Beleuchtungen
ange-
bacht, die den Eindruck des Cageslichtes
er=
wwiten wollen, ſo daß man von dieſem Naum
ans niemals in die Dunk=lheit der Nacht zu
ſoha braucht. Auch in den anderen Näumen
ſort indirekte Beleuchtung hinter den
Wand=
fmeen für vollkommene Blendungsfreiheit. Alle
Sigel in Hauſe werden von den C iten oder
vomoben beleuchtet, derart, daß man ein
ſchatten=
long Spiegelbild gewinnt. Um nachts nicht durch
hullt Beleuchtung der Näume die ſchon
Schla=
fendn zu ſtören oder auch um Eindringlinge zu
erſgrecken, iſt ein beſonderes Nachtlichtſyſtem
eiigbaut, geſchaffen, durch dicht über dem
Föy boden in die Wand eingeſetzte
Dedrete Bodenbeleuchtung läßt
Nacht-
brummler ihren Weg finden, ohne die
Haus-
geilssen aus dem Schlaf zu scheuchen
nührecht iſt!” ſagte die Schulmeiſterin. „Auch
mur dat man angetan, was nicht recht iſt. Hat
mpier Väter Burg verbrannt. Die Fackeln
gowrfen in die Wälder meines Heimatlandes.
Mute fliehen. Habe die Heimat nie
wieder=
geitzen und meinen Verlobten nach neun
Jah=
ran rſt am heutigen Abend!”
„Wer ſeid Ihr?” fragte der Obriſt. „Ich
mai: die Stimme habe ich ſchon vernommen!”
An og die Schulmeiſterin den Hut vom Kopf,
loe uß ihr blondes, jetzt ſchön gebürſtetes und
gecziuſeltes Haar zum Vorſchein kam. Sie
ſchiy den Soldatenmantel auseinander und
ſtan da im ſamtenen Kleid und mit goldenem
Schucke am Halſe und an den Armen.
Laßt die Kinder frei!” rief der Obriſt. „Es
iſtht ſel Recht gebrochen worden in dieſem
RRhe. Dieſes iſt meine Braut Eliſabeth.
Alangen wird ſie die Obriſtin von Niedel ſein!”
Wus alte kleine Bild
Gn Dorothea Hollatz.
unimorgen. Irgendwo in der Stadt in
eiem Hinterhaus ſtehen die Fenſter weit auf.
Wa)uft ungemähter Wieſen dringt nicht bis
hioger, aber der Wind, der die kleinen Mull=
9chunen bläht, erzählt davon. Er weiß viel
Dugl ſolch ſommerlichen Dingen zu erzählen; er
Ecmt vom Norden und iſt noch friſch, denn
eE-)t es bis zur großen Stadt nicht weit. Aber
Dusſrau im Simmer will ihm nicht zuhören.
Salhat zu tun. Auch ſind genug Stimmen
Emmun, die lauter ſind als die des Windes.
Uhnas hat er ihr auch groß noch zu ſagen!
Sorill ſie doch nur quälen, er will doch nur ..
Slnacht das Fenſter zu. Unten im Hof
ſtrei=
iElſich die Frauen um den Waſchki. hen=
Jelgſel.
ſber da iſt noch ſo was Kleines, vierjäh=
EIndas beginnt zu plärren: „Mammi, mach
Dic las Fenſter wieder auf, bitte, es riecht
diußert ſo ſchön.”
194. kann alſo der Wind wieder hinein, und
9Achleine Mädchen darf den Juni riechen,
euchtkörper, die eine Art beleuchteten
Pfad durch alle Näume ſchaffen. Hiermit in
Verbindung ſteht eine „Einbrecher=
Be=
leuchtung”: durch eine einzige
Schalter-
drehung vom Bett aus kann in jedem Naum
und an jeder Haustür mindeſtens eine Lampe
eingeſchaltet werden.
In der Waſchküche finden ſich
ſelbſtver=
ſtändlich Celephon und Nadio. Alle Arbeit geht
hier elektriſch vor ſich. Die Waſchmaſchine
be=
ſteht aus drei, kleeblattartig angeordneten
Ein=
heiten, die einen laufenden Waſchprozeß
ermög=
lichen, da Waſchen, Spülen, Blauen und
Aus=
wringen gleichzeitig vor ſich gehen, während in
der Mitte dieſer drei Keſſel der
Crockenſchleu=
derer angebracht iſt. Alles iſt ſo eingerichtet,
daß kein Waſſer getragen oder gehoben zu
wer=
den braucht oder auf den Sußboden ſpritzt. Sur
Beförderung der Wäſche dient ein fahrbarer
Ciſch. Elektriſche Wäſchetrockner fehlen hier
ebenſowenig wie die elektriſche Plättmaſchine
und die Handplätte. Die ganze Wäſche kann in
einem Suge erledigt werden.
Ebenſo bequem, unter Vermeidung jedes
überflüſſigen Schrittes und jeder Ermüdung,
wird die Küchenarbeit gemacht. Der elektriſche
Herd iſt ſo gebaut, daß eine unbegrenzt große
Sahl von Kochtemperaturen eingeſtellt werden
kann, während man ſich heute beim elektriſchen
Kochen meiſt mit wenigen Stufen begnügen
muß. Alle kleinen Küchenmaſchinen ſind ſelbſt=
Ein Druck auf den Knopf vom mit Radio
versehenen Wagen öffnet die Garagentür
verſtändlich vorhanden, ebenfalls eine Geſchirr-
Spülmaſchine, die, einmal eingeſtellt, ſelbſttätig
arbeitet, nämlich zuerſt Seifenwaſſer, dann heißes
reines Waſſer liefert, dann Preßluft einbläſt,
ſo daß das Geſchirr in einem Arbeitsgang
ge=
waſchen und getrocknet wird. Der elektriſche
Kühlſchrank wird durch dieſelbe elektriſche Uhr
kontrolliert, die der Hausfrau in der Küche die
genaue Seit angibt. Ferner iſt ein beſonderer
elektriſcher Crockner für Handtücher,
Waſch=
kleider uſw. eingebaut. — Um bei Ciſch nicht
vor jedem Gang in die Küche gehen zu müſſen,
iſt ein elektriſcher Serviertiſch
vor=
handen, in dem vor dem Eſſen ſämtliche
Spei=
ſen und das Geſchirr untergebracht und ins
Eßzümmer gefahren werden. Heiße Gerichte
werden von ihm elektriſch warm gehalten und
kalte kühl. In der Frühſtücksecke iſt eine ganz
neuartige, automatiſche Kaffeemaſchine
einge=
baut, mit deren Hilfe man bis zu 24 Caſſen
Kaffee auf einmal bereiten kann; alles geſchieht
durch einen Motor und vollkommen ſelbſttätig.
Mit demſelben Komfort ſind die
Bade=
räume ausgeſtattet. Der elektriſche Handtuch=
während die Frau den Streit der Nachbarn
über den Weg hinweg hört. Und weil das Kind
noch zu klein iſt, um allein auf die Straße zu
können, und weil auf der Straße ja doch kein
Gras für die kleinen Füße wächſt und d
Mut=
ter heute keine Seit hat, es bis zum Spielplatz
zu bringen, ſitzt es unter dem Fenſterbrett, ſtellt
ſich manchmal hoch und wittert in ein
vier=
eckiges Stückchen Himmelsbläue hinaus und
klopft ſich auf den Magen. Auf dem Hof
un=
ten ſteht ein Baum, ziemlich hoch iſt er ſchon.
Wenn das Kind ſich auf die Sehen reckt, kann
es die oberſten Sweige ſehen. Armer Baum!
denkt das Kind. Aber der Wind ſpielt
wenig=
ſtens ein wenig mit den ſilbernen Blättern, und
das hört ſich ſchön an, und ſicher freut das den
einſamen Baum.
Dann kramt das kleine Mädchen weiter in
der alten Caſche, die die Mutter ihm zum
Spielen gab. Und da findet es was Nettes: ein
kleines Bild, zerknittert, bräunlich=grau, mit
vielen Fingerabdrücken. Die Kleine duckt ſich
in die Ecke und tippt mit dem Seigefinger
dar=
auf. Ein ſchönes kleines Bild! Ein ulkiges
kleines Bild! Denn da ſteht ein hochbeladener
Heuwagen, zwei Pferde davor, ein paar
Män=
ner ringsum und an der Seite ein Mädchen, das
trägt — huch wie komiſch! — ein Cuch mit
Sipfeln um den Kopf gewickelt und hat eine
mächtige Gabel in der Hand. Das Kind ſchiebt
die Oberlippe vor und guckt inbrünſtig. Solch
ein großes Mädchen, und hat eine
Küchen=
ſchürze um im Freien und hat nackte Beine,
man ſieht es ganz deutlich. Mit der freien
Hand ſtreichelt es das Pferd. Streichelt es
einfach. Ohne Angſt. Das muß ſchön ſein. Wie
ſich das wohl anfühlt, ſolch Pferdefell.
Viel=
leicht ganz warm. Und die weißen Stellen
viel=
leicht ganz kalt, man kann es nicht wiſſen.
Immer noch guckt das kleine Mädchen auf
das große Mädchen da im Bild. Und plötzlich
geht eine Srühlingswolke über das runde
Ge=
ſichtchen: Das ſieht ja aus, das iſt ja .. . nein,
nein . . . aber doch . . . Es kräht gellend:
„Mammi, das biſt du ja, mit der Gabel und
dem Pferd! Guck mal ſchnell!”
Unberufene Hände am Türschloß bringen
die selbsttätige Diebsbeleuchtung zur
Auslösung
trockner dient gleichzeitig zur Erhöhung der
Raumtemperatur, genau ſo wie die Infrarot=
Lampe oberhalb der Brauſe die Aufgabe hat,
mit Hilfe unſichtbarer Strahlen Wärme zu
er=
zeugen. Große Wandſchränke enthalten das
viele Subehör, das man drüben für Baderäume
verlangt. Die Wannen haben bequeme
Hand=
griffe, uno der Sußboden der Baderäume
be=
ſteht aus Kork, der ein Ausgleiten verhindert
und das Gefühl der Wärme erhöht.
Schließlich ſeien noch die ſieben Nadio=
Empfänger erwähnt, die in dieſem „Haus
der Sukunft” vorhanden ſind. Einer iſt auch im
Auto eingebaut und hat eine Zuſatzeinrichtung,
mit deren Hilfe die Garagentüren
ge=
öffnet werden, einfach dadurch, daß man auf
einen Knopf des Apparates drückt, wenn man
ſich dem Haus nähert.
Das alles ſtellt in ſeiner Geſamtheit für uns
den Höhepunkt des Luxus und der
Verſchwen=
dung dar. Es iſt übertrieben, gewiß, und, ſelbſt
wenn es in einer größeren Sahl von Häuſern
in die wirkliche Praxis umgeſetzt werden ſollte,
heute nur für eine kleine Sahl Bemittelter
er=
ſchwinglich. Aber es ſtellt eben nur einen
Ver=
ſuch dar, und irgend etwas pflegt ja auch bei der
ausgefallenſten Verſuchen herauszukommen.
Vielleitht erleben wir doch noch die Seit, in der
es einem großen Ceil der Menſchheit, und vor
allem der Hausfrauen, vergönnt iſt, in ſolch
einem „Haus der Sukunft” zu wohnen.
A. Lion.
Türen öffnen sich .. .
Erlebnis mit einem Holunderſtrauch
Es iſt vielleicht unbedeutend, was ich hier
erzählen will, aber es hat mich während einer
ganzen Woche ſo ſtark beſchäftigt und
mitge=
nommen, daß ich einmal darüber reden muß.
In meinen paar Quadratmetern Garten ſoll
wachſen, was ich will. Dazu habe ich gleich
anfangs hinausgeworfen, was nicht
herein=
gehörte, habe gegraben, gehackt, geſät und
ge=
ſteckt und ſchließlich ergeben gewartet auf das,
was ich dem Boden anvertraut hatte. Es kam
das eine und andere, und ich hatte meine Freude
dran. Plötzlich aber iſt einer da, den ich nicht
gewollt hatte: ein Holunderbuſch. Suck an,
denk ich, dieſer Kerl! Und ich habe ihn
be=
obachtet. Er wuchs ſchneller als alles andere,
ſchoß in die Höhe, wurde nach einigen Wochen
über zwei Meter hoch, legte ſich aber auch in
die Breite und tyranniſierte faſt ein Drittel des
Beetes. Das konnte ich nicht zulaſſen, und ich
beſchloß: der Kerl muß raus, ehe er mir alles
erſückt! Es war ein hartnäckiger Kampf. Die
Wurzeln waren hart und zäh, krallten ſich wie
lange dürre Singer im Boden feſt, und als ich
unter den Stock griff, geriet ich mit der Hand
zwiſchen zwei fingerdicke Wurzeln: es war mir,
als ob mich eine Sange gefaßt hielte, und ich
ſpürte: zwiſchen uns beide war Feindſchaft
ge=
ſetzt, und es gab keine Schonung mehr. Dem
Kräfteverhältnis entſprechend blieb ich Sieger,
aber ich hatte keinen reinen Genuß dabei: mir
war, als ob ich gegen einen ſtarken, ehrlichen
Willen gewütet hätte, und ich konnte lange das
Unbehagen nicht überwinden, das mir der Druck
dieſer zähen, nackten Wurzelfinger verurſacht
hatte. So lächerlich das auch klingen mag: ich
Die Frau zuckt zuſammen. Sie beugt ſich
über das Bild, das ihr kleines Mädchen nicht
aus der Hand läßt. „Das da, das da!” jubelt es.
Soll die Mutter ſich und ihr Kind belügen?
Nein, die Vergangenheit läßt ſich nicht
betrü=
gen. Es mußte ja doch die Stunde kommen, da
ſie vor dem Kind ihr Herz ausbreiten durfte.
Sie ſchluckt und ſagt nur: „Hm, das bin ich. So
ſah ich mal aus.”
„Uijeh wie komiſch! Aber wo haſt du das
Pferd gelaſſen?”
„Das hat mir nicht gehört.”
„Aber das viele, viele Heu da auf dem
Wagen?”
„Das hat mir auch nicht gehört.”
„Gar kein bißchen Heu, Mammi?”
„Doch, ein bißchen hat mir auch gehört,
aber das ſieht man da auf dem Bilde nicht.”
„Och ... Und ein klitzekleines Pferd, haſt
du das gehabt?"
„Nein, aber eine Kuh. Doch die ſieht man
auch nicht.”
„Schade!‟. Das kleine Mädchen iſt
ge=
knickt. „Und iſt der Pappi da auch bei?"
„Nein, der Pappi kam aus der Stadt, der
hat die Dreſchmaſchine in Ordnung gebracht.”
„Was??” — — und nun iſt’s vorbei. Nein,
die Erde gibt keinen her, den ſie einſt beſaß.
Die Erde begeht keinen Creubruch. —
Junimorgen. Hankt euch unten im Hof —
hier unterm Fenſter auf der kleinen Vorlage
ſitzen Mutter und Kind und lachen und weinen.
Denn das Kind findet es drollig, daß der
Mut=
ter die Cränen über die Backen laufen an ſolch
einem Morgen. Und in der Küche wird die
Seifenlauge kalt, und die Kartoffeln müßten
wohl auf’s Seuer, aber was bedeutet das alles!
Hier ſitzt das Kind und hat vom Herzen der
Mutter den Niegel weggeſchoben, ſo daß ſich
das Herz öffnen muß, denn es drängt von
in=
nen ſtoßweiſe nach, ſo ſchmerzhaft voll war
alles. Und ſie lachen zuletzt beide und krähen
und kugeln am Boden. Und dann gibt’s etwas
ſpät das Mittageſſen, was tut es? Vater
kommt doch erſt abends. Und als er heute
hatte Gewiſſensbiſſe, und ich brachte es nicht
über mich, dieſen lebenshungrigen Buſch zu
ver=
derben. Ich ſetzte ihn in eine — allerdings ſehr
trübe — Mauerecke und gab ihm eine tüchtige
Kanne Waſſer mit. Cags darauf ließ er die
Blätter hängen. Das war nicht verwunderlich,
bedrückte mich aber. Ich begoß ihn abends von
neuem. Aber die Blätter hingen auch am
näch-
ſten Morgen noch trauernd herunter. Und nun
begann unſer Kampf mit verbiſſener Heftigkeit
wieder aufzuleben. Ich ſetzte alles daran, dieſen
kranken Buſch durchzubringen. Sch gab die
Hoffnung nicht auf, die Blätter wieder ſaftig
und leuchtend zu ſehen. Ich kümmerte mich faſt
allein noch um ihn, um dieſen wilden, trotzigen
Eindringling. Und dieſen Kampf verlor ich: die
Blätter welkten, der Stengel wurde dürr, der
Buſch ſtarb — ich hatte das ganz beſtimmte
Gefühl — aus Crotz und unverſöhnli. r
Feind=
ſchaft. Nach acht Cagen beſchloß ich, ihn
aus=
zureißen, weil er in ſeiner traurigen Geſtalt
mein Gewiſſen belaſtete.
Da ſehe ich im entſcheidenden Augenblick
dicht neben ihm etwas Grünes aus der Erde
kommen. Ich unterſuchte, und richtig: es war
ein neuer Sproß! Sch weiß ſelber nicht, warum
ich mich darüber ſo unbändig freute, denn
ſchließlich iſt ein Holunderſtrauch ja nicht viel
beſſer als wucherndes Unkraut; aber es war
mir, als ſei ich gerade noch glimpflich an einem
Verbrechen vorbeigekommen. Und als ich nun
an die Arbeit ging, merkte ich erſt, wie
ver=
ſtimmt ich die ganze Seit über geweſen war und
wie leicht mir plötzlich alles von der Hand
Baſtian Berg.
ging.
kommt, müde wie immer, ißt er, lieſt Seitung
und wippt das kleine Kind auf den Knien. Aber
lachen kann er nicht. Früher konnte er es.
„Pappi, Pappi, wir haben..."
Doch die Mutter an der Cür legt den
Sin=
ger über die Lippen, und das Kind verſtummt.
Und der Vater fragt nicht, ſo müde iſt er.
Nachts aber haben ſie das Fenſter offen,
und der Wind ſtreicht bis an die Betten. Da
beugt ſich die Frau zu dem Mann hinüber und
legt die Hand an ſeine Schläfe: „Du haſt mich
mal gefragt, damals, als wir heirateten, ob ich
auch kein Heimweh kriegen würde. Ich habe
nein gefagt. Ich habe gelogen, Mann, aber ich
wußte ja nicht, wie es iſt. Mußt nicht böſe ſein,
aber einmal muß es raus. Wenn ich ſo denke,
an das Feld, an die Kuh . . . die Wolken..."
die Lupinen .. . und Sauerampfer . . ." Er
ſtreichelt ihr ſchweres Haar: „Ja, und was hilft
es?” Ihr Herz iſt mutig geworden: „Meinſt
du nicht, daß wir eine Siedelſtelle bekommen
können? Drüben die Leute haben doch auch
eine gekriegt. Ich kann gut arbeiten.” — „Das
ſchon . . ." — Jetzt ſtockt ihr faſt das Herz:
„Meinſt nicht? Denk mal, wenn im Winter
das Sweite kommt und kriegt auch nichts von
Wieſen und Blumen zu riechen und hat ſpäter
kein Pferd angefaßt und keine Kartoffel in der
Erde geſehen .. ." Er zuckt mit den Schultern:
„Cja, ich mein’, es ſteht ſo viel Tazwiſchen.”
— „Wenn man nur richtig atmen kann, Mann,
iſt’s nicht ſo ſchlimm. Ich kann doch arbeiten.”
Er bleibt lange, ach ſo lange ſtumm.
End=
lich bringt er’s hervor: „Leicht iſt’s nicht.” Und
damit hat er ja geſagt; ſie kennt ihn.
„Aber wir ſchaffen’s, wir beide, glaub' nur.”
Und während ſie noch die Falten auf ſeiner
Stirn glättet, hören ſie ein gluckſendes,
kichern-
des Schlaflachen aus der Ecke: Weiß Gott, was
das kleine Mädchen da im Craum tut oder
ſieht: Vielleicht merkt es gerade, daß auch die
weißen Stellen auf dem Pferd warm ſind, oder
es zieht ganz vorſichtig mit zwei Fingern an
dem Sipfelkopftuch?
„Schlaf,” ſagt der Mann, „freu dich dars
Bunndags=Noochmiddags=Bedrachdunge
Im iwwriche kann ſich vun mir aus jeder
uff=en ixbeliewiche, awwer immerhie verdrehte
un verbohrte Standpunkt druffſtelle odder ſetze,
der wo ihm am bequemſte un bekömmlichſte
vorkumme dhut, awwer däß aane wärd em
doch net verborje bleiwe, nemlich daß mer ſei
liewe Laſt hott, mit Liſt un Luſt dorchs Läwe
zu kumme, un daß aam alſo däß La=Li=Lu=
Läwe allerhand reedſelhafte Räbbuſſe uffgibt,
die wo mer leeſe ſoll, un allerhand hadde
Niß, die wo mer uffknacke ſoll: Kimmerniß,
Bidderniß, Bindniß un Kobbniß. Gäje welche
letztere allerdings mei alde Freundin un
Kubfer=
ſtächern, nemlich mei Endebärzelſen, allerhand
brobade Middel hott. Mit ihre Kobbniß
hott die alſo weiders kaan Laſt.
Awwer ſunſt kann mer doch ruhich ſage:
s is eine Laſt, zu läwe, wenn es dem beeſen
Nachbar nicht gefällt. Un der beeſe Nachbar,
däß is bekanntlich niemand annerſter, als wie
der riehmlichſt bekannte „galliſche Giggel”, der
wo emol abwäxlungshallwer in Perſon vum
Herr Barthou, badduh net ſo will, wie die
annern, un der wo ſich däßhalb uff ſein
Miſt=
haufe ſchwingt, do wo er am heechſte is un
ſtreibt ſei Feddern, un bleht ſich uff, un kreht
in alle Sprooche der Wäld ſei gehäſſiſches
„Giggriggiggi” mit un ohne Akſang, wie’s
grad dräfft. Un däß ganze „galliſche‟
Ge=
kreh riehrt doch vermudlich bloß doher, weil
dem franzöſiſche Giggel de Giggel geſtieje is,
indem er mit ſeine Bindniſſe allerhand
Bidder=
niſſe un Kimmerniſſe dorchmache muß, un weil
er Angſt hott es kem=em der oder jener ins
Geheeg, und dhet em ſein ſauwere Blan mit
ſeine „Bindnißbolledick”, (nadierlich gäje
Deitſchland, däß wo doch gewiß kaam
was zu Laads dhu will) verbummfiedele.
Awwer ſchließlich geht aach de iwwriche Wäld
mit de Zeit e gewiſſer bollidiſcher „Merks”
uff, un mer ſeekt ſich ganz mit Recht: „
Bur=
ſchoah un Bollſchewick”, däß is doch es bische
e märkwärdich Geſpann.
Un ſo is es äwe doch e Laſt, zu läwe wenn
es dem beeſen Nachber nicht gefällt. Awwer
um däß feſtzuſtelle, brauch mer ſchließlich noch
net emol e Spritzdur in die hoche Bolledick zu
mache, ſundern mer brauch ſich bloß emol e
bische mit de Verkehrsbolledick zu
be=
mengſele, noochher märkt mer äwenfalls, daß
es gäje frieher e Laſt is, zu läwe, un daß
mer darinnen umkimmt, wann mer ſich in
Ge=
fahr begibt. Un dobei hawwe mer eichendlich
dorchaus kaan Mangel an Verkehrsvorſchrifte,
un Verkehrsverordnunge. En ganze
Kaddeſchiß=
muß voll, daß aam’s nachts devo draamt, un
daß mer 18 Albdricke krickt.
Mer ſeekt jo zwar, wer net draame dhet,
hett die Hälft vun ſeim Läwe net geläbt. —
No ich danke for die Hälft vun meim Läwe,
wann ich dauernd draame ſoll, ich dhet die
anner Hälft eibieſe. Mir geniechts
voll=
kumme, wann ’s ſchun e Laſt is, zu läwe; ich
leg gorkaan Wert druff, daß es aach noch e
Laſt ſei ſoll, wann mer draamt. —
Iwwrichens, in friehere Johrn, ’s is zwar
ſchun lang her, do hab ich immer vun Gail
gedraamt, die wo mer noochgemacht ſin, un
wo’s uff mich abgeſähe hadde. Jetzt draamt
mer’s bloß noch vun Audomobille, un
Kraft=
fahrer, dene wo ich im Wähk bin, un die wo
mer abſelud noochm Läwe drachte; un vun
Verkehrsverordnunge, die wo ich iwwerdräde
hab, un ſo. Awwer um’s Verblatze dhut mer’s
net emol draame ich dhet im=me „Märzedes”
ſitze, un dhet als beriehmte Filmdiwaneeſe
dorch ſo draumhaft=ſcheene Gefilde fahrn, wie
ſe nor in Filme vorkumme. — Jau, ſowas
draamts unſeraam net! — Un wann’s aam
wärklich emol draamt, mer dhet in was fahrn,
dann is es gewiß die Elektriſch, un mer
dhet drinn ſitze, un weer noch in ſeim
Nacht=
mutze, un alle Leit dhete aam pickiert muſtern,
un mer mißt aus lauder Scham dauernd ſei
korz Hemdche iwwer die Knie ziehe, daß die
Leit wenichſtens net aam ſei bloße Baa ſähe,
—. Odder ginſtichensfalls draamt’s
un ſo —
aam, mer ſeß in de Elektriſch, un hett’s eilich,
un wollt, an die Bahn, damit mer ſein Zug
noch krickt, un midde uff de Rheinſtroß gingt
de Elektriſch de Strom aus. — Awwer däß
brauchs aam gornet zu draame, dann däß kann
gam aach im wache Zuſtand baſſiern ...
Korzum, s is e Laſt zu läwe, un mer muß
mit Liſt ſähe, wie mer ſich als armſeelicher
Blattfußdibbler dorch all die Gefahrn ſchlengeit,
die wo uff aam lauern. — Vun dene neie
Zwag=
un Fimfmackſticker gornet zu redde, die wo
liſticherweis de Aa= un Dreimackſticker zum
Ver=
wexele ehnlich ſähe, ſo daß aam’s wie’s Gewid=
der baſſiern kann, daß mer e Zwaamackſtick for=e
Aamackſtick odder e Fimfmackſtick for=e
Dreimack=
ſtick — ausgibt. Un do haaßt’s alſo jetzt net
nor im Stroßeverkehr, ſundern aach im
Geld=
verkehr helliſch die Aage uffgemacht. Dann
net nor, daß mer ſich im Ausgäwwe zu ſeim
Schade ärrn kann, aach im Ei nehme kann’s
aam baſſiern, daß aam ſo e gewitzter
Schlau=
bärjer liſticher= odder hinnerliſticherweis, ſo e
alt Aamackſtick, odder=en alde Dahler, wo er
vor=
her uff Hochglanz bolliert hott, als Zwaa= odder
Fimfmackſtick adrehe dhut. Eweſo muß mer ſich
aach vorm Falſchgeld in acht nemme, dann
mer kennt ſich als gornet mehr aus, was
eichentlich Falſchgeld is, nemlich däß, wo mehr
Sillwer wert is, odder des annere. Un mer
waaß jo, wie’s dem gange is, der wo ſich uff
den luggeradiefe Addickel vun Falſchgeld
ge=
worfe hott, un hott falſche Fuffzichfennichſticker
fawwrieziert; un is drotzdem uff kaan griene
Aſt kumme, weil er uff jedem
Fuffzichfennich=
ſtickelche fimfunſibbzich Fennich Unkoſte hatt. —
Awwer ſchließlich is es net nor e Liſt un e
Laſt, ſundern es is aach e Luſt zu läwe. Wie’s
halt ſchun in dem alde Soldadeliedche haaßt, wo
mer als ganz frieher geſunge hott, nemlich:
„Un zum lialialialialu=uſt,
Un zum lialialialialu=uſt,
Un ſie drug ja einen Federhut,
Der ſtand ihr gar zu gut.. .
„Ich waaß zwar net, wie die mit ihrem
Fed=
derhut ſeiner Zeit gehaaße hott, heit haaßt ſe
jedenfalls „Lore”, un es wärd aam dauernd
geſagt, mer ſoll ſe dauſendmol grieße, wann der
Friehling in das Dal kemt. Awwer uff den
„Friehling” word ich jetzt ne mehr lenger, dann
in värrzeh Dag kimmt ſowiſſo der Summer,
un der wärd uns hoffentlich mit=ere Widderung
beglicke, daß es widder e Luſt is, zu läwe; was
mer vun däre Widderung, wo mer die Zeit her
verbaßt hawwe krickt, ehrlicherweis grad net
behaubte kann.
No, un warum ich ausgerächend die „Lore‟,
dauſendmol grieße ſoll, wann ich die
Geläjen=
heit hab, als Saldadebraut a. D. uff aan Schlag
ſächzich= bis ſibbzich= odder achtzichdauſend alde
Krieger zu grieße?! — Ha, däß is doch en ganz
annerer Uffdrag! — Un alſo in dem Sinn:
Grieß Gott, ihr dabfere Landſe
Grieß Gott, ihr ſtolze, Herrn,
Mit Quaſte odder Franze,
Mit Litze odder Stern! —
Grieß Gott, ihr Infandriſte,
Grieß Gott, ihr Schwolleſchee,
Grieß Gott, ihr Addollriſte,
Zu Land un aach zur See!
Grieß Gott, ihr Drengſaldade,
Ihr Flieger, ehrenwert,
Un all ihr Kummerade
Zu Fuß un aach zu Ferd!
Ob feldgrau ihr gedrage,
Ob blau die ſtolz Mondur,
Grieß Gott nor mecht ich ſage
Zu eich in aaner Dur! —
An’s Härz nor mecht ich dricke
Eich all, ihr dreie Borſch,
Doch wärd mer kaum däß glicke,
Drum drick ich bloß mein Schorſch! —
Jedoch mein Gruß ſoll gälde
Zum Willkumm all eich heit,
Ihr dabfere Heſſe=Hälde
Aus Deitſchlands ſchwerſter Zeit!
Un härzlich uffgenumme
Seid ihr am Große Woog:
Willkumme drum, willkumme!
Ihr Landſe, dreimol Hoch!
Bienchen Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Noochdräglich mecht)
ich aach meinerſeitz noch emol druff hieweiſe, daßz
en ſcheener Zufall de heſſiſche Soldadedag mit=em
deitſche Rote=Kreizdag zuſammefalle hott loſſe.*
Un däß hott ſchun ſei Bedeidung, wann mer ſicht
vergäjewärdicht, was uns des Rote Kreiz imn
ſchwerer Zeit war, un was es uns heit is. Unn
valleicht wiſſe drotzdem viel noch net, was ſe demn
Rote Kreiz” zu danke hawwe, un was=ſem drumn
ſchuldig ſin. Eichendlich ſollt mer o’nemme, daß
jeder vaderländiſch=geſinnte deitſche Volksgenoſſel
Mitglied vum Rote Kreiz ſei mißt. Un wannu
er aach zufellich noch net in heechſt eichener Persy
ſon hott ſei Hilf in Aſpruch nemme zu brauche?
dann ſoll er’s eme güdiche Geſchick zuſchreiwe, um 5l2379G
ſoll erſtrecht ſei Schärflein ſpende. Aanerſeitz4
weil er doch des Rote Kreiz noch emol brauche
kann, un annererſeitz, weil’s ganz beſtimmt ſchun
manche aus ſeine Verwandt= un Bekanntſchaft g 100c))0
braucht hawwe, im Krieg un Friede, odder aach
drauß in ferne Lender, odder ſälbſt im Urwald” ſülichen Völker ke
Es is jo jetzt ſchun langſam zur liewen GeI nslos nur die ſ.
wohnheit worrn, daß mer alle Sunndag was
annerſter aſtecke därfe. Stellt eich alſo aach hei:) Heiſen nae
net dumm un daab, un guckt net verläje ern Mlt, daß das
Weiß: Dr. Aliechin.
(7—05
1. 42—d4
Schwarz: Bogoljubow.
G—ß
Küchenzettel vom 11. bis 17. Juni.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Kerbelſuppe: Deutſche Beefſteak,
gebr. Kartoffeln, Salat.
Dienstag: Buttermilchſuppe; Maultaſchen
mit Spinat gefüllt, braune Butter, Salat.
Mittwoch: Frühlingsſuppe; geb. Leber,
Kartoffelbrei, Salat.
Donnerstag: Sagoſuppe; gefüllte
Kohl=
rabi, Kartoffeln, Salat.
Freitag: Tomaten=Suppe; Matjesheringe,
grüne Bohnen, neue Kartoffeln.
Samstag: Gemüſeſuppe; Kirſchenmichel.
Sonntag: Falſche Hühnerſuppe*);
Kalbs=
ſchnitzel mit Erbſen, Kartoffeln; Erdbeer=
Törtchen.
3. 8g1—18
5. If1—43
7. 0—0
9. Lc1—b2
11.a2—94
13. 8d2 F e4
15. Ta1—d1
8g8—k6
sb8—d7
0—0
Le8—b7
le7—54
Sf6 X e4
Tf8—d8
2. 62—64
4. e2—e8
6. Sb1—d2
8. b2—bs
10. Dd1—e2
12. 63—e4
14. 103 F4
ei—e6
If8—e7
b7—b6
af—a5
d5 k e4
Da8—e7
41. Db6 X a5
43. Da5—b8
45. Def—e8
47. 94—a5
49. De8—a8!
51. Kf3—e2
53. a5 X b6
Ld7—e8
7a3—46
Ta6—d3
Tbs—b2*
Sd6 F o4
Tb3—b2 *
Tbs x b6
42. h3—h4
4. Db6—7
46. Le3—b6
48. Kg2—13
50. g5—86
52. Ke2—d3
54. g6—87*
Td8—d8
K7—18
Td3 X bs
Se4—d8
Tb2—b8*
Se4 7b8.
Räumt dem Springer das wichtige Verteibigungsfeld 181
Vorzuziehen war wohl Ar8—e8, um auch baldigſt a6—o5
durch=
zuſetzen.
Ta8—e8
16. Je4—2
Bei 15. . . . T18—e8, was die Dame auf e7 beckt, könnte
bereits 16.. .. 66—e5 geſchehen. In der Partiefortſetzung wäre
16.. .. 66—e5 wegen 17. 44—d5 nachteilig, weil der Be6 nicht
nach 45 ſchlagen kann.
17. Tä1—d3
Als Folge der ſchwarzen Partieanlage gelingt Weiß eine
gefährliche Angriffsaufſtellung.
Sd7—18 18. Sf3—e5 (6 —c5
1..
19. d4 X c5 Lb4 X c5
Auf 19. . . . T X d3, um den drohenden Königsangriff
abzu=
ſchwächen, folgt vorteilhaft 20. 8 X 43 mit Abtauſch 21. 8x Li
20. Td3—g8 f7—f6 21. Se5—g4 Fg8—h8
Stellung nach dem 21. Zuge von Schwarz:
a b d e f
Mit h4—h5 war Schwarz noch vor ein ſchwieriges Problem
geſtellt.
54..
Le7 Xh4
Kf8 X g7 55. Do8 X e8
56. De8—d7+ Kg7—g6 57. Kd3—d4 Ih4—f8
58. Ke4—o5
Tb6—b8 59. Dd7 4 e6 Tb8—d8
60. Ke5—eß
Td8—h8 remis.
Briefkaſten: H. Sch.: In Aufgabe 770 nicht 1. bxce.p., da
e7—o5 als letzter Zug von Schwarz nicht nachzuweiſen iſt!
annern Wähk, odder gor in e Erkerſcheib, wanrn. Wemſroh und
lo=
mer’s eich abiete dhut. — Sundern kaaſt eickh iſchwarz gepi
däß „Rote=Kreiz=Abzeiche” un dragt’s mit Dank.I Ius wurde die
un Stolz! — Helft helfe!
u etwa 1½
—iſt in eine Zeit der
Wordentlich erfolg:
Nan die ſchwarze A
Ggenheit in Bet
90 M ihre Anſcha
Lastasiee ia. ds ſe
1a8 das Entſch
Ina
Weie Stück” wie
aus man ja
die ücte Garnitur.
Nen Girtel, durch
D Shmcktick, durch
Delis Pränderte
Falſche Hühnerſuppe. Suppengrün,
20 Gramm Fett zum Ausdünſten, 34 Liter
Waſ=
ſer, ½ Liter Milch, etwas Butter und Mehl,
Brühwürfel. — Das zerkleinerte Suppengrün
wird in der Butter angedünſtet, das Waſſer
hin=
zugefügt, das Suppengrün darin weichgekocht.
Man gießt die Brühe mit dem Suppengrün durch
ein Sieb, gibt die Milch dazu und ſchmeckt mit
Salz und Brühwürfel oder Fleiſchextrakt ab.
Von Butter und Mehl bereitet man eine helle
Einbrenne, die man mit der Brühe auffüllt. Die
Suppe wird mit Eigelb abgezogen.
Millionen erflehen...
2 3 4 5 6 7 8 9
4 a z b b b
e h
k I m
8tttt
dren alſo
eigentlich
b d
* s b
Schachnummer 575.
Der Kampf um die Schachweltmeiſterſchaft.
Partie Nr. 114. Damengambit.
6. Wettkampfpartie, geſpielt am 18. und 19. April 1934
i Freiburg i. Br.
In dieſer Partie kam der Weltmeiſter Dr. Aljechin frühzeitig
zum Angriff und überraſchte mit einer mutigen
Opferkombing=
tion. Bogoljubow mußte die Dame und 2 Bauern gegen Turm
und 2 leichte Figuren (Läufer und Springer) geben, aber es
gelang ihm, allen Angriffen ſeines großen Gegners ſtandzuhalten,
und der aufregende Kampf endete ſchließlich unentſchieden.
22. Sg4 X f6! g7 Xf6 23. De2—g4! Sf8—d7
24. Teg 8 h71
Die Pointe der Opferkombination: Schwarz muß die Dame
geben, erhält allerdings dafür Turm und zwei leichte Figuren.
Dazu hat Weiß zwei Bauern gewonnen.
24...
De7 2h7.
25. Tg3—hs Ta8—g8
Beſſer war e5, denn Weiß könnte jetzt mit Tih7 + Kih7,
Dh3 + Kg7, Dieß den Be6 erobern, was er aber
merkwürdiger=
weiſe verſchmäht.
26. Th3 X h7+ Eh8 xh7 27. D84—h4+ Kh7—g6
28. Tf1—d1 Te8—d8 29. Td1—d3
Vielleicht war 29. T x d7 nebſt D:k6 + ausſichtsreicher.
29....
Tg8—h8 30. Dh4—g3+ Kg6—n
31. Dg3—c7 Lb7—e8 32.Ib2—d4 Lc5—e7
33. 19—14
Th8—e8 34. Ld4—e3 f6—f5
35. h9—h3
Sd7—c5 36. Td3 X d8 Tes X d8
37. Dc7 X b6
7a8—d3
Sc5—e4 38. g2—84
89. Kg1—g2 Le8—d7 40. 84—g5 Td3—d8
Es iſt nicht zu ſehen, weshalb Bogoljubow nicht den Ba5
mit Lb4 deckte. Nach dem Textzuge wurde die Partie am 19.April
abgebrochen und am nächſten Tag fortgeſetzt.
Die Buchſtaben ſind ſo zu ordnen, daß die
Diagonalreihen Wörter von folgender
Bedeu=
tung enthalten: 1—e Farbe, 2—f europäiſches
Gebirge, 3—g franzöſiſcher Komponiſt, 4—h
Mineral 5—i Gewäſſer, 6—j fabelhafter
briti=
ſcher König; a—5 weibliches Weſen, b—6
Frauenname, —7 Behälter, d—8 Nebenfluß
der Rhone, e—9 Stadt und Fluß in Schleſien,
f—0 wird verliehen. Die Mittelbuchſtaben
ſagen, was Millionen erflehen.. ..
Auflöſung der Rätſel aus Nr.
Streichholz=Rätſel.
22.
Flüſſe.
Oder, Weſer, Arno, Düna. Ebro. Leitha,
Traun, Ufa. Alabama. Humber, Iſere. Iſar.
„Der Überfluß.”
Druck Verlag u. Kliſches: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt.
Die Wirkung.
„Edith! Du biſt ſo ſchön! Ach, deine lieben
blauen Augen! Ach, dein ſüßes, blondes Haan
Du biſt wie eine Madonna!. Du biſt, wie eit
Engel! Dein Geſicht glänzt wie ..
„Um Gottes willen, dann muß ich ſofort etwag
Puder auflegen!”
Untauglich. „Wiſſen Sie, warum man VS
Brandinſpektor, ſo plötzlich auf einen ander!
Poſten verſetzt hat?‟ — „Nein.” — „Er hail
angeordnet, daß von jetzt an bei den Fchel”
glarmſtellen unzerbrechliches Glas verwede
wird.”
mi.
Richtige Antwort. „Nun, Hänschen, ſo.
ſvie*
mal, welcher Monat hat 28 Tage?" —
haben alle”, erwidert Hans ſtolz.
Schwierig. In Hawai iſt das ganze 30che
dasſelbe Wetter.” — „Aber um Gottesvyle!
wovon unterhalten ſich denn dort die Leute‟
Schöne Ausſichten. „Entſchuldigen Sie
der alte Herr zu dem Schutzmann, „Ich hobe hest
im Eiſenbahnabteil ein Paket mit Fiſchen
L=
funden.” — „Schön, Herr”, erwiderte der Hüte?”
des Rechtes. „Kommen Sie aufs Fundbülrd, 1.
wenn ſich innerhalb von 6 Mongten niemah 2e
meldet hat, gehören die Fiſche Ihnen.
Hndunen, die a
Bainen einer ſch
Daiß zuict
Sendiet niclt
Dien Feuift n
Makna
he und
Ee endicier t
Eea an Shau
Ende, und
M2 0 Ms Uebe
7 Jahres
Ein e ets
nbe
int
Fernſpr. 1, 2389—2392.— Alle Rechte vorbehalten. Nachdr ebb.
[ ← ][ ][ → ] DMD
RIEISS=SCHWARZ
mürdin/Hoch)ommermode der eleganten Srau
r ſälſt mr. Diß üidlichen Völker kennen als Feſtkleidung
ſam zur ſit zusnanslos nur die ſchwarze Farbe, ſo daß es
alle Sichaſinema hi Reiſen nach dem Süden immer
wie=
lt eich aſeer anffllt, daß das modiſche Straßenbild, das
guckt me. Eman itgenfroh und lockend erwartete, eigentlich
e Erleiſde ichwamgt=ſchwarz gepinſelt iſt.
ragkz mi.. Beims wurde die Mode der ſchwarzen Klei=
ſung zu etwa 1½ Jahrzehnten geſchaffen und
war, 4afe in eine Zeit der wirtſchaftlichen Kriſe
Siel, oukrordentlich erfolgreich; man erkannte
ſofort, hiß die ſchwarze Aufmachung für
jed=
wede Glegenheit in Betracht gezogen werden
Mönne, 16 ihre Anſchaffung auch inſofern große
Vortelböte, als ſie unaufdringlich, elegant
Sind — vas das Entſcheidende iſt — auch bei
ſäufige Inanſpruchnahme nicht „als das ſchon
uſt genelne Stück” wiederzuerkennen ſei, um ſo
wenigar als wan ja einem ſchwarzen Kleide
durch eie lichte Garnitur, durch eine Blume,
Fdurch eien Gürtel, durch eigenartige Knöpfe,
Pdurch i Schmuckſtück, durch eine Phantaſiekette
Euſw. 5 völlig verändertes Gepräge zu geben
weiß! !
Eséuten alſo eigentlich wirtſchaftlich=
prak=
liſche kwägungen, die auch unſere Damen zu
Anhär=ginnen einer ſchwarzen. Mode werden
Fließen, nd nicht zuletzt mag vielleicht auch die
„Veiblich Eitelkeit mitbeſtimmend geweſen ſein,
die ſtäh eſſen bewußt war, daß Schwarz beſon=
Eders ſo Ank mache und für die Figur unter allen
Umſtäädn vorteilhafter ſei, als irgendeine helle
Gaurbeg!
Sexnzeit war Schwarz nur die Farbe der
Mintemnde, und das Uebergreifen auf die
Klei=
eung A warmen Jahreszeit iſt eigentlich eine
WAngelſiemheit der allerletzten Jahre.
Sendm man den beſonderen Stil des
ſchwar=
den KEies ſchätzen gelernt hat, kann keine
ele=
banre hu auf eine oder die andere Aufmachung
W dieſer 1ſt verzichten, und jene, die über kein
ſcwar.3 Kleid für Alltagszwecke und über
Einessſ jormelle Gelegenheiten verfügen, müſ=
Een daesbefühl haben, ſehr unvollſtändig
aus=
geſtattte u ſein.
Dice foßen Modehäuſer haben die Abſicht,
Dayrerndieſes Sommers auf das ſchwarze Kleid
hanz anderen Wert zu legen, und verſtehen
S ausszeichnet, dieſe Aufmachung vor einer
Liſteran Wirkung zu bewahren, indem ſie
Durch Uhaf te Weiß=Garnierungen ſehr neuartige
Effekt & zielen.
Dal kgenſätze in Modedingen an der Tages=
Swonu wüind, darf es nicht wundern, wenn mit
Eem 2 Ien Erfolge des ſchwarzen Kleides auch
Eine nM Tera der ſtrahlend weißen Aufmachung
gekomam iſt!
Wach und Schwarz halten einander heuer
die Aüne, und das Bemerkenswerte an dieſer
leden 1ode iſt auch der Umſtand, daß man die
ſchwaxn Modelle vorzugsweiſe mit Weiß, die
weißec ber mit Schwarz garniert und mit
dieſen Kontraſten eine ſchöne Folie für eine Frau
von Format zu ſchaffen vermag.
Dunkle Vormittagskleider aus leichtem,
hoch=
ſommerlichem Modeſtoff werden ganz gerade
ge=
ſchnitten, bringen einen breiten Gürtel aus
Pikee oder Leinen, Taſchen=Blenden aus dem
gleichen Material und einen damit
übereinſtim=
menden Cape=Oberteil, in den das dunkle Kleid
wie der Latz einer Schürze eingreift. (Figur 1.)
Schürzenähnliche Schnitte ſtehen ja heuer
überhaupt im Vordergrund des Intereſſes. Als
Beiſpiel bringt unſere zweite Skizze einen ganz
neumodiſchen „Schürzenrock”, der für die
kom=
mende Mode bezeichnend iſt. Hier ſieht man am
allerdeutlichſten, wie ſehr die Mode unſerer
Ur=
großmütter die neueſten Schöpfungen beeinflußt,
denn die mit heller Rüſche gekantete Cape=
Man=
tille, der große Blütentuff und die lichte Bahn
des Schürzenrocks ſind Motive, die wir — wenn
wir die Mode der zweiten Hälfte des 19.
Jahr=
hunderts ſtudieren — immer wieder entdecken
können. Und haben wir das kleine Hütchen mit
dem Blumenkranz, das uns heute ſo mondän
er=
ſcheint, nicht auf vielen, vielen Paſtellbildern
un=
ſerer Voreldern bemerkt?
Blendend ſehen die Zuſammenſtellungen von
ſchwarzem und weißem Material bei den neueſten
Sommerkleidern aus, wenn eine entſprechende
Umhülle dieſe Kontraſt=Kombination motiviert,
wie etwa bei unſerem dritten Bilde, das ein
weißes Kleid mit ſchwarzem Faltenbeſatz, mit
einem ſchwarzen, loſen Dreiviertelmantel neueſten
Stils in Verbindung bringt.
Gemau ſo ſchön und effektvoll, wie jene
Schaf=
fungen, bei denen die ſchwarze Farbe vorherrſcht,
ſind die Entwürfe, bei denen Weiß dominiert;
ſie wirken wie ein herrlicher Sommertag,
ſtrah=
lend und froh. .
Zu den größten Erfolgen der Sommermode
gehören die weißen Koſaken=Mäntel mit
kurzen, bauſchigen Aermeln (Modell 1 des
zwei=
ten Blattes), unter denen man natürlich nicht
nur ein einfaches ſchwarzes Kleid, ſondern auch
jede andere Farbe tragen kann, weil ja eine
der=
artige Umhülle während des Sommers ſozuſagen
„den Mantel für jede Gelegenheit” darſtellen ſoll.
Immer wieder beſchäftigen uns in letzter Zeit
die eindrucksvollen weißen Kaſak=Kleider;
man verarbeitet für dieſen Zweck mit Vorliebe
leichte Seiden, die ſich auch als Fichus und
waſſerfallartige Partien an den Aermeln
aus=
gezeichnet ausnehmen. Ein ſchwarzes Grundkleid
fördert die blendende Wirbung eines ſolchen
Kaſakmodells, das mit einem ſchwarzen Gürtel
und mit einer ſchwarzen Schmucknadel zu
gar=
nieren wäre (vorletzte Skizze),
Weiße Abendkleider ſind zwar immer
faſzinierend, doch können richtig verwertete
ſchwarze Akzente die Wirkung ſicherlich noch
ſteigern.
SemUAnz
WElSS
Man vergegenwärtige ſich etwa unſeren
letz=
ten Entwurf, ein fließendes, weißes
Sommer=
abendkleid mit einer den Ausſchnitt
umrahmen=
den Rüſche ſchwarzer Roſen, die in der Mitte in
ſtilvollſter Weiſe mit einem Samtbande
zuſam=
mengehalten wird.
Mit einer herrlichen Phantaſie, die keine
Grenzen kennt, arbeitet die hochſommerliche
Mode den Gedanken von „Weiß=Schwarz” und
„Schwarz=Weiß” in tauſend Feinheiten aus, ſehr
zu Dank aller jener, die das Verſtändnis dafür
haben, daß „Mode” für die Frau von heute weit
mehr bedeute als eine bloße Laune, daß ſie
nämlich nach und nach zu einer Wiſſenſchaft
ge=
worden ſei, die gründliches Studium verdient!
Willy Ungar.
Gürtel u. Knopfe
gehören heuer zu den beliebteſten Garnierungen
und ſind für die vorteilhafte Wirkung manches
Kleidungsſtücks entſcheidend. Wir wiſſen alle,
daß das Kunſtgewerbe auf dieſem Gebiete ſeinen
ſtarken Einfluß geltend machen konnte, ſo daß
die ſchablonenhaften Wirkungen (die oft ſehr
ſtörend empfunden wurden und einer modiſch
feinfühligen Frau niemals zuſagten) nach und
nach vollkommen ausgeſchaltet wurden.
Die neueſte Mode, die auf Eigenart
aller=
größten Wert legt, erreicht ihre Erfolge nicht
nur durch intereſſante Schnitte und nicht nur
durch Beſonderheit des Materials, ſondern
viel=
fach auch durch beachtenswerte Garnierungen, zu
denen nicht zuletzt auch die außerordentlich
viel=
fältigen Gürtel und Knöpfe zu zählen ſind.
Der Gürtel beſchäftigt uns ſchon recht
lange, weil wir immer wieder gewahr werden,
daß er für die Geſamtwirkung eines Kleides ſehr
wichtig ſei.
Lack=, Sämiſch= und Exotenleder=Gürtel löſen
einander in lebhaften Reigen ab; ſehr
erfolg=
reich ſind auch aus mehrfarbigem Leder
zuſam=
mengeſtellte Gürtel; für leichte Sommerkleider
beſtimmte Gürtel werden aus buntem,
lackier=
tem Bindfaden hergeſtellt, wobei einem ſolchen
Gürtel durch an verſchiedenen Stellen
eingeſcho=
bene Metallzwingen der notwendige Halt
gege=
ben wird. Unter den zahlreichen Metallgürteln
ſcheinen die elaſtiſchen Spival= und Schlangen=
Modelle die erfolgreichſten zu ſein. Schließlich
net einfärben zu laſſen, ſo daß ſie mit jedwedem
Material vollkommen übereingeſtimmt werden
können. Metallknöpfe erſcheinen in immer
neuen, eigenartigen Formen, und Holzknöpfe,
deren entzückende Maſerung uns immer wieder
gefangen nimmt, beherrſchen — gemeinſam mit
geſchmackvollen Lederknöpfen — die ſportliche
Sommermode.
Dieſe großen Möglichkeiten der Knopf= und
Gürtel=Mode bringen es mit ſich, daß man
im=
mer wieder die Anbringung einer ſolchen
Gar=
nierung anſtrebt, ſo daß dieſer Aufputz ſchließlich
derart in den Vordergrund tritt, daß er in der
Sommermode nicht mehr zu überſehen iſt!
An Hand einer Reihe von Bildern, bei denen
Knöpfe und Gürtel eine wichtige Rolle ſpielen,
können wir dieſe Mode genau ſtudieren:
Betrachten wir unſer erſtes Modell: Es
könnte aus heller Seide, aus Pikee oder aus
Leinen hergeſtellt ſein und wäre mit einem
brei=
ten Bandgürtel zu garnieren, deſſen große
Schlupfen für die neue Konturierung bezeichnend
ſind. Das Flügel=Cape wird mit ſchönen
Gala=
lithknöpfen befeſtigt, die die Form kleiner
Som=
merblumen haben und in der Farbgebung ganz
naturaliſtiſch behandelt werden. Ein
breitran=
diger Hut, deſſen Band derart durch den Rand
gezogen wird, daß die Bandenden den Nacken
bedecken, gehört zu den neueſten Anregungen!
Bei den Sommer=Shantung=Koſtümen iſt man
auf derbe, ſcharfe Umriſſe bedacht. Demzufolge
ſind breite Aufſchläge für die Wirkung eines
ſolchen Entwurfes ſehr wichtig. Schöne Knöpfe
ſpielen, die entſcheidende Rolle! Unſer zweites
(aus naturfarbenem Shantung herzuſtellendes)
Modell könnte mit einer Weſtenbluſe aus
korn=
blauer Seide und mit einem gleichfarbigen Hut
kombiniert ſein. Die Bluſe iſt mit ganz großen,
quadratiſchen Kriſtallknöpfen verſchloſſen, die auch
an Stelle der Gürtelſpange zu verwenden wären.
Knöpfe in kräftiger Farbe können für den
Geſamteindruck eines Straßenkleides von
ent=
ſcheidender Wichtigkeit ſein. So z. B. nimmt ſich
ein dunkelblaues oder ſchwarzes Modell mit
hel=
len Pikeeaufſchlägen und ebenſolcher Garnierung
der kurzen Aermel (und natürlich: mit breitem
Sämiſchledergürtel!) außerordentlich flott aus,
wenn es mit korallenroten großen Knöpfen
ver=
ſchloſſen wird. (Mittelſkizze.)
Zu den größten Modeerfolgen des Jahres
zählen ſternförmige Knöpfe, die als Verſchluß
eigenartiger Mantelkleider, die Phantaſie und
flotteſte Linienführung vereinigen, das Richtige
ſind. (Vorletztes Bild.)
gibt es auch ſehr flotte Gürtel aus Filz, die ſich
als Unterlage für Stickereien und Applikationen
ſehr gut eignen.
Der ſchöne Knopf iſt für die Geſamtwirkung
eines modernen Kleides nicht weniger wichtig
als der Gürtel, ſo daß auch hier
begreiflicher=
weiſe lebhafteſte Phantaſie zu verzeichnen iſt.
Durchſcheinende, ſchimmernde Kriſtallknöpfe
ſind für ſommerliche Leinen= und Pikee=Kleider
die geeignetſte Garnierung, Galalith= und Bein=
Knöpfe haben die Beſonderheit, ſich ausgezeich=
In welcher Art kleine Lederknöpfe auf einem
halbſportlichen Kleide aus leichtem,
kleinkarier=
tem Material anzubringen ſind, zeigt unſere
letzte Figur, die die Aufmerkſamkeit auch auf den
geknöpften Sportgürtel lenkt.
Da die Knopf= und Gürtel=Mode dem
größ=
ten Intereſſe des Publikums begegnet, ſeitdem
ſich maßgebende Künſtler in den Dienſt der Sache
ſtellten, fallen einem Tag für Tag Neuheiten
auf, deren erleſenen Geſchmack man immer wie=
Willy Ungar.
indert!
Nummer 158
Tautc
Atsgttbazgt
Sonntag, 10. Juni
Der Ausweis der Reichsbank.
Neue Goldverluſte.
In der erſten Juniwoche iſt nach dem Reichsbankausweis eine
Verringerung der geſamten Kapitalanlage um 108,6 Mill. RM.
eingetreten; damit iſt rund ein Drittel der Inanſpruchnahme zum
Ultimo wieder abgedeckt. Dieſe Bewegung iſt normal. Im
ein=
zelnen ging der Wechſel= und Scheckbeſtand um 76,8 auf 3097, der
Lombardbeſtand um 45,2 auf 79,3 Millionen zurück, während der
Beſtand an Reichsſchatzwechſeln um 11,1 auf 25,1 Mill. RM. ſtieg.
Ein Rückgang der ſonſtigen Aktiven um 38,5 Mill. auf 588,2 Mill.
RM. hängt zum Teil mit Rückzahlung der zum Ultimo in
An=
ſpruch genommenen Reichskredite zuſammen. Der Beſtand an
deckungsfähigen Wertpavieren erhöhte ſich um 2,6 auf 322,9 Mill.
RM. Der Notenumlauf ging um 127,5 auf 3507,9 Mill. RM. zu=
rück, während 14,1 Mill. RM. Scheidemünzen in die Kaſſen der
Reichsbank zurückfloſſen. Hierbei iſt zu berückſichtigen, daß 5,4
Millionen Scheidemünzen neu ausgeprägt und 10,4 Mill. RM.
eingezogen wurden. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen
Deviſen haben ſich weiter um 15,3 Mill. auf 110,6 Mill. RM.
ver=
mindert. In der Berichtswoche waren Zinſen auf die Dawes=
An=
leihe bereitzuſtellen. Der Goldbeſtand ging um 19 Millionen auf
111,1 Mill. RM. zurück, der Beſtand an deckungsfähigen Deviſen
ſtieg um 3,7 auf 9,4 Mill. RM. Das Deckungsverhältnis beträgt
jetzt noch 3,4 Prozent gegen 3,7 Prozent Ultimo Mai. Der geſamte
Zahlungsmittelumlauf beträgt 5442 Mill. RM. gegen 5492 Mill.
RM. zur gleichen Zeit des Vormonats und 5369 Mill. RM. zur
gleichen Zeit des Vorjahres.
Die Schätzungen des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht, die
er auf der Transferkonferenz vorgelegt hat, haben ſich als
durch=
aus richtig erwieſen. Auch aus dem neueſten Reichsbankausweis
geht hervor, daß wir wieder Gold haben abgeben müſſen. Der
Verluſt beträgt etwas mehr als 15 Millionen. Er iſt etwas
ge=
ringer als in der Vorwoche. Es muß aber berückſichtigt werden,
daß die Aufwendungen für Rohſtoffankäufe nachgelaſſen haben.
Umgekehrt ſind jedoch auch die Deviſeneingänge aus dem Export
niedriger, weil ſich das Ausland nach wie vor ſträubt, deutſche
Er=
zeugniſſe über den bisherigen Rahmen hinaus aufzunehmen. Der
neue Reichsbankausweis mit ſeinem Goldverluſt verdient im
Auslande beſondere Beachtung. Es hat ſich bisher jedenfalls eine
Wendung zum Beſſeren nicht eingeſtellt. Infolgedeſſen wird man
ſich darauf einrichten müſſen, daß Deutſchland von den
Möglich=
keiten Gebrauch macht, die es auf der Transferkonferenz andeutete.
Inzwiſchen beginnen Einzelverhandlungen mit verſchiedenen
Gläu=
bigern, namentlich den Schweizern und Holländern. Wir hoffen,
daß ſie einen erfolgreichen Verlauf nehmen. Stehen wir doch
nach wie vor auf dem Standpunkte, daß eingegangene
Verpflich=
tungen zu erfüllen ſind. Aber das iſt nur möglich, wenn man
uns Gelegenheit gibt, „unſere Außenhandelsbilanz auszudehnen.
Die Schweizer und die Niederländer haben ſich in der
Vergangen=
heit vernünftig gezeigt, größere Mengen deutſcher Waren
aufzu=
nehmen. Wollen ſie auch künftig ein guter Kunde Deutſchlands
bleiben, dann werden die Transfereinzelverhandlungen mit dieſen
Gläubigern ein zufriedenſtellendes Ergebnis zeigen.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Beriiner uno Hrantfätier effeirienberſe.
Das Wochende gab der Berliner Börſe geſtern das
Ge=
präge, doch war die Tendenz faſt durchweg weiter befeſtigt. Die
erſten Kurſe lagen im Durchſchnitt ½—1 Prozent über den
geſtri=
gen Notierungen. In der Hauptſache handelt es ſich wieder um
kleine Kaufaufträge des Publikums. Das Rheinland zeigte für
Montanwerte weiteres Intereſſe. Die anhaltenden Erfolge im
Kampfe gegen die Arbeitsloſigkeit waren auf die Stimmung von
günſtigem Einfluß. Auch die Ausführungen von Staatsſekretär
Reinhardt, der weitere energiſche Schritte zur organiſchen
Zins=
ſenkung ankündigt und erneut auf die bevorſtehende Steuerſenkung
im Herbſt zu ſprechen kam, fanden in Bankkreiſen ſtärkſte
Beach=
tung. Am Montanaktienmarkt waren Mannesmann und
Stol=
berger Zink über 1 Prozent befeſtigt. Niederlauſitzer Kohlen
ge=
wannen 1½, Erdöl 1 Prozent; Kaliwerte waren wenig verändert.
Farben ſetzten wider Erwarten ½ Prozent niedriger ein.
Größe=
res Intereſſe zeigte ſich für Linoleumwerte, die 1¾ Prozent
ge=
wannen; Elektroaktien gewannen meiſt 1—1½ Prozent. Chade
ſetzten ihre Aufwärtsbewegung fort, und zwar waren die A—C=
Anteile 5 Punkte und die D=Anteile 1½ Punkte höher. Sehr feſt
lagen Daimler, die bei einem Umſatz von etwa 150 000 RM. über
2 Prozent gewannen. Kräftig gebeſſert waren Thür. Gas plus
2¾ Prozent. Im Verlaufe machte die Aufwärtsbewegung kräftige
Fortſchritte. Kaliwerte gewannen bis zu 4 Prozent; von
Montan=
werten waren Mannesmann, faſt 2 Punkte höher. Vereinigte
Stahl gewannen 1 Proz., Farben erreichten wieder ihren letzten
Schlußkurs. Daimler lagen weiter lebhaft und insgeſamt 3½
Prozent befeſtigt. Auch Maſchinenaktien wurden 1—2 Proz. höher
bezahlt. Deſſauer Gas konnten von 125½ auf 129¼ anziehen. Der
Rentenmarkt lag dagegen ruhig, doch war ein Nachlaſſen des
An=
gebots feſtzuſtell n. Altbeſitz verloren /8 Prozent.
Die Großhandelsrichtzahl vom 6. Juni. Die Richtzahl der
Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 6. Juni auf 96,8; ſie hat ſich
gegenüber der Vorwoche (96,5) um 0,3 Prozent erhöht. Die
Stei=
gerung iſt vor allem au fein weiteres Anziehen der Preiſe für
Agrarſtoffe u. a. für Brotgetreide, Speiſekartoffeln und
Futter=
mittel zurückzuführen. Die Richtzahlen der Hauptgruppen lauten:
Agrarſtoffe 93,0 (plus 0 6 Proz.), induſtrielle Rohſtoffe und
Halb=
waren 90,6 (plus 0,2 Proz.) und induſtrielle Fertigwaren 94,9
(unverändert).
Verordnung über Ausfuhrſcheine. Im RGBl. 1 Nr. 62 vom
8. Juni 1934 wird die Verordnung über Ausfuhrſcheine vom 30.5.
veröffentlicht, derzufolge die Geltungsdauer der bei der Ausfuhr
von Weizen oder Spelz auch in Form von Müllereierzeugniſſen,
ſowie bei der Ausfuhr von als Saatgut anerkannten Weizen oder
Spelz erteilten Ausfuhrſcheine bis zum 31. 7. 1935 verlängert
wird. Das gleiche gilt für die bei der Ausfuhr von Roggen, auch
in Form von Müllereierzeugniſſen aus Roggen, ſowie bei der
Aus=
fuhr von Gerſte in Form von Malz aus Ge; e oder in Form von
Graupen, Grieß, Grütze und Flocken aus Gerſte, ſowie von Mehl,
das bei der Herſtellung dieſer Erzeugniſſe anfällt, ſowie bei der
Ausfuhr von Hafer, auch in der Form von Müllereiprodukten aus
Hafer. In den Tarifpoſitionen 7 (Mais und Dari) iſt bei den
Anmerkungen 1—7 gleichfalls anſtelle vom 31. 7. 1934 zu ſetzen:
31. 7. 1935. Das gleiche gilt für die Anmerkungen in Tarifpoſ. 11
(Speiſeerbſen und Futtererbſen) und 12 (Futterbohnen, Lupinen,
Wicken).
Frühkartoffelpreiſe. Der Reichsbeauftragte für die Regelung
des Abſatzes von Frühkartoffeln hat auf Grund der Verordnung
vom 17. Februar 1934 (Reichsgeſetzblatt Teil L 1934 Nr. 19) für
die Zeit von Montag, den 11. Juni, bis Mittwoch, den 13. Juni,
für Frühkartoffeln einen Mindeſtpreis von 7.90 RM. je Zentner
(Großhandelspreis ab Verladeſtation ohne Sack) feſtgeſetzt. Für
ausländiſche Ware gilt dieſer Preis ab Grenzſtation. Die für den
Handel mit Frühtartoffeln zugelaſſenen Firmen ſind verpflichtet,
den obengenannten Preis beſtimmt einzuhalten.
Zuwiderhand=
jungen werden mit Geldſtrafen bis zu 100 Mark je Zentner
vor=
ſchriftswidrig verkaufter Frühkartoffeln beſtraft.
Vor den Abſchlüſſen der deutſchen großen
Automobilgeſell=
ſchaften. Die Daimler=Benz AG., Stuttgart=Untertürkheim,
über deren Entwicklung in der Verwaltungsmitteilung vom
No=
vember 1933 einige ziffernmäßige Angaben erfolgten, erklärte
da=
mals daß das Ausmaß einer angemeſſenen Kapitalherabſetzung
zur Deckung der früheren Unterbilanz und des Bilanzverluſtes für
1932 ſich nach Abſchluß des Jahres 1933 beſtimmter faſſen laſſe. —
Nach unſeren Informationen tritt nunmehr der Aufſichtsrat der
Daimler=Benz AG. zu Beginn der nächſten Woche in Berlin
zu=
ſammen, um neben der Bilanz 1932 gleichzeitig auch über die
be=
reinigte Bilanz,1933 Beſchluß zu faſſen. Im Gegenſatz zu
frühe=
ren Annahmen von urſprünglich bis 5:1 und Ende 1933 von 3:1
erfahren wir von zuſtändiger Seite, daß dieſe ſcharfe
Zuſammen=
legung nicht mehr in Frage kommt, ſondern daß das Aktionäropfer
geringer ſein werde. Dieſer milde Kapitalſchnitt iſt auf die
be=
kannte ſtarke finanzielle Entlaſtung und auf den Fortgang der
überraſchenden Abſatzſteigerung zurückzuführen. — Auch bei der
Adlerwerke vorm. Heinr. Kleyer AG., Frankfurt am
Main, hat die große Automobilkonjunktur nicht nur eine
bedeu=
tende arbeitspolitiſche Entlaſtung durch eine hohe
Belegſchaftsver=
mehrung, ſondern auch die finanzielle Geſundung des
Unterneh=
mens gebracht. Die Entſcheidung des AR. über die
Bilanzvor=
lagen", für 1932 und für die Sanierungsbilanz 1933 ſind bei den
Adlerwerken erſt in einigen Wochen zu erwarten. Wie wir
einſt=
weilen hören, braucht auch bei den Adlerwerken der Kapitalſchnitt
nicht mehr in der früher vorgeſehenen Härte, ſondern
vorausſicht=
lich mit höchſtens noch 2:1 angenommen zu werden.
Kontingentierung franzöſiſcher Weine. Durch die
Kontingen=
tierungsmaßnahmen der Reichsregierung vom 12. Januar 1934
fallen die franzöſiſchen Weine (Zollpoſ. 180e und I) unter die
Kontingentierungsbeſtimmungen, die ſich in Privatteilungslagern
uſw., alſo in deutſcher Hand, aber nicht im Freiverkehr befinden.
(s iſt nunmehr die Möglichkeit geſchaffen worden, dieſes
feſtlie=
gende deutſche Kapital von Fall zu Fall in einem gewiſſen
Rah=
men flüſſig zu machen. Diejenigen Firmen, die über derartig
feſt=
gelegtes Kapital verfügen, können einen Antrag auf Gewährung
eines zuſätzlichen Kontingents ſtellen. Vorausſetzung für dieſen
Antrag iſt die Ausfüllung eines Fragebogens, der bei der
Haupt=
abteilung II des Reichsnährſtandes, Berlin NW. 7, Mittelſtraße
2—4, anzufordern iſt. Selbſtverſtändlich kommt dieſe Erleichterung
überhaupt nur in Frage für ſolche franzöſiſchen Weine, die ſich am
31. Dez. 1933 in einem deutſchen Privatteilungslager oder
ähn=
lichen befunden haben. Alles weitere iſt aus den anzufordernden
Fragebogen zu erſehen.
Die Frankfurter Wochenſchlußbörſe eröffnete in ſtiller
Haliung und war kursmäßig zunächſt nur wenig verändert. Vom
Publikum lagen nennenswerte Aufträge noch nicht vor, während
die Kuliſſe etwas Zurückhaltung übte. Die Grundſtimmung der
Borſe war aber weiterhin freundlich, wobei neben der bereits
ge=
meldeten neuen Verminderung der Arbeitsloſenziffern auch die
gebeſſerte außenpolitiſche Lage anregte, wenngleich gerade die
neueſte Entwicklung zur= Zurückhaltung veranlaßte. Die erſten
Kurſe lagen bei nur minimalen Veränderungen uneinheitlich,
ſpä=
ter ſetzte ſich dann überwiegend eine neue Befeſtigung durch und
auch die Umſätze wurden im ganzen etwas größer, in einigen
Spezialvapieren waren ſie ſogar recht lebhaft. Der Rentenmarkt
lag weiter recht ruhig, Altbeſitz eröffneten ¼ Prozent leichter,
Neubeſitz zunächſt noch ohne Notiz und zwiſihen 22,95—23,00, alſo
gut behauptet bei ziemlich lebhaftem Geſchäft. Obwohl zum
Um=
tauſchkurs inmer noch ein beachtliches Disagio beſteht, kommt eine
weitere Befeſtigung nur ſchwer durch, da auf dieſem Niveau nicht
unerhebliche Verkaufslimite zur Ausführung kommen. Späte
Reichsſchuldbuchforderungen waren zu 94¼ Prozent behauptet. Am
Aktienmarkt ſetzten JG. Farben mit 144½ Proz. knapp behauptet
ein ſpäter galten ſie etwa 145½ Proz. Metallgeſellſchaft zogen
1 Prozent an. Elektroaktien lagen faſt durchweg um ¼—½ Proz.
freundlicher; mehr erhöht waren AEG 27—27¾ (26½), Lechwerke
89½ (87½), Rhein. Elektro 99½ (97½), Siemens unv. 141½,
da=
gegen Schuckert ein halbes Prozen leichter. Von Montanwerten
ſetzten Harpener 1½ Prozent niedriger ein; im übrigen gaben
Rheinſtahl /8 Proz, Stahlverein ¼ Proz. und Ilſe Genuß ½
Pro=
zent nach. Schiffahrts= und Transportwerte eröffneten bis ½
Pro=
zent ſchwächer. Kunſtſeide= und Zellſtoffaktien gut behauptet. Sonſt
eröffneten u. a. Zement Heidelberg 1½ Proz. Deutſche Linoleum
1½ Proz., Südd. Zucker 1½ Proz. feſter. Lebhafte Umſätze hatten
Daimler Motoren, die erſt unverändert einſetzten, dann
ſchließ=
lich auf 52¾ Proz. (plus 1½ Proz.) anzogen. Auch Adlerwerke
Kleyer beachtet und etwa 1½ Prozent höher. Bei dieſen beiden
Geſellſchaften rechnet man mit einem weſentlich milderen
Sanie=
rungsbeſchluß in den demnächſt ſtattfindenden Bilanzſitzungen.
— Am Rentenmarkte ergaben ſich für Reichsanleihen auch ſpäter
keine Veränderungen, Neubeſitz wurden ſchließlich mit 22,95 Proz.
notiert. Pfandbriefe und Stadtanleihen waren größtenteils
un=
verändert, vereinzelt auch von ½—1 Proz. höher bzw. niedriger.
Induſtrieobligationen zogen meiſt etwas an. Von fremden
Wer=
ten waren Schweiz. Bundesbahn=Anleihen erneut geſucht und von
2—3 Prozent höher. Türken, Rumänen und Mexikaner bröckelten
etwas ab.
Produkkenmärkte.
Darmſtädter Wochenmarkt= Kleinhandelspreiſe vom 9.
(pro Pfund bzw. Stück bzw. Bündel in Pfg.): Spargeln 1.
30—35, do. 2. Sorte 20—25, Kohlrabi 4—6, Karotten 5—7.,
nat 10—15, Römiſchkohl 12—15, Wirſing 12—15, Stangenbao
30—35, Erbſen 18—20, Zwiebeln 12—15, Rhabarber 8—10. B.
ten 45—60, Kopfſalat 4—10, Salatgurken 30—40, Blumenkc
bis 50, Rettich 5—10; Frühkartoffeln 10—15,
Spätkartoffell=
bis 5: Erdbeeren 25—40, Aprikoſen 35—40, Kirſchen 20—30
hannisbeeren 20, Stachelbeeren 15—18, Tafeläpfel 15—30. An
ſinen 20—30, Zitronen 5, Bananen 35; Süßrahmbutter 145.,
Landbutter 120—140, Weichkäſe 20—25, Handkäſe 4—12,
Eier 9—11: Rehe 50—120, Hühner 80, Tauben 60, Ziegemi
50—60, Hahnen 1,20: friſches Rindfleiſch 56, Kalbfleiſch 80.
melfleiſch 86, Hackfleiſch 64.
j. Weinheimer Marktbericht vom 8. Juni. Es koſteten
kirſchen 11—15, Spitzkirſchen 16—20, Erdbeeren 1. Sorte 2
2. Sorte 12—24, Johannisbeeren 11—13, Stachelbeeren hal
8—12, Himbeeren 26—28 Pfg. pro Pfund.
Mainzer Großmarkt für Getreide und Futtermittel wul
Juni. Großhandelspreiſe per 100 Kilo loko Mainz in
Weizen 20,70, Roggen 18,10—18,30, Hafer 18,50—18,75,
gerſte 19—19,25, Induſtriegerſte 18—18,50, Malzkeime 14—
feine Weizenkleie 11,10, grobe Weizenkleie 11,40, Rogge;
11,75—12,25, Weizenfuttermehl 12,00, Biertreber 14,50—
Soyaſchrot 16,00, Trockenſchnitzel 11,25. Tendenz: durchweg
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Das Geſchäft blie
ter klein, auch im Einzelhandel beſchrankte ſich der Abſatz nun
den notwendigſten Bedarf. Das Angebot war etwas ſchun
doch ſinden die überſchüſſigen Mengen zum großen Teil zur
hauseinlagerung Verwendung, die zu den jetzigen Preiſen
ders lebhaft ſei. Die Preiſe zogen etwas an, beſonders F.
Güteklaſſe I (S.) Es notierten in Pfg. pro Stück frei Frcn
a. M.: deutſche Friſcheier S. 10. a) 9,5, b) 8,75, c) 8,25, 5
Holländer S. 9,75, a) 9,25, b) 8,75. Dänen und Flandern
a) 9. b) 8,5.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Die Haltung am!
termarkt war etwas zuverſichtlicher, da die Konſumnachfragerh
geworden iſt. Die Eingänge in deutſcher Butter waren
drängend, bleiben aber ausreichend. Holländiſche Butte
etwas feſter. Für deutſche Ware blieben die letzten
Einſtand=
unverändert, und zwar notierten in RM. pro 50 Kilo al
ſandſtation: Deutſche Markenbutter 127,00, feine deutſche —70
reibutter 123—125. Für beſte holländiſche Markenbutter ſte-10
der Einſtandspreis etwa auf 129—131 RM.
W
errei
Viehmärkke.
i. Auf dem Weinheimer Schweinemarkt am 9. Juni wan
geführt 490 Stück; verkauft wurden 305 Tiere. Bei ann!
Preisnotierungen koſteten Milchſchweine 8—15 RM. das
und Läufer 16—26 RM. Marktverlauf mittel.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Geich nach den
huien Stabe einger
euen Ringen ſei
Mier Nähe beizuw
don der Höhe
Fiher das zwiſe
iu Vaplis liegende
iſtaue dort weilen
ſte erſchien. Er
ſit und befahl der
i er mit dem
in auf der Höhe
Aülictken konnte.
eneral Samſono
ie deren Liebline
zu ſehen und
Wie dem DHD. mitgeteilt wird, ſind im vergangenen
bei den Vereinigten Stahlwerken und ihren Betriebsgeſellſſ
weiterhin 2300 Arbeiter und Angeſtellte neu eingeſtellt mt
Die Zahl der ſeit dem Tiefſtand im Oktober 1932 bei den Ze
Stahlwerken wieder in Arbeit gebrachten Volksgenoſſen I)
damit auf 35 000 erhöht, wobei die Hüttenwerke allein
ihn=
folgſchaft um faſt 50 Prozent vermehrt haben.
Die Deutſche Linoleum AG., Berlin=Bietigheim, die
internationalen Linoleumgruppe gehört und nach 2,87 (5,20
lionen regulären Abſchreibungen aus 0,64 Mill. Reingewin.
der Neuordnung 6 Prozent Dividende zahlt, berichtet vomü
Steigen des mengenmäßigen Umſatzes um 7,7 Prozent, u
der wertmäßige Umſatz um 3,3 Prozent nachgab. Die Bel
ſtieg um rund 30 Prozent.
Die früher blühende deutſche Schafzucht iſt auf rund 3,
Tiere zurückgegangen. Infolgedeſſen müſſen gegenwärtig W
zent des deutſchen Wollbedarfs durch Einfuhr gedeckt werder,
Entlaſtung der Dividendenbilanz und um Deutſchland zu.
der Abſchwächung der Rohſtoffzufuhr den erforderlichen Beil
Wolle weitgehend zu ſichern, iſt eine Steigerung der Schafz
das Mehrfache des gegenwärtigen Beſtandes notwendig m.
plant.
Die Umſätze der Warenhäuſer lagen im April um rd.
unter Vorjahrshöhe. Für die Zeit vom Januar bis April
ſie um rund 11 Prozent hinter dem Vorjahr und um 26,529
hinter der entſprechenden Zeit 1932 zurück.
Berliner Kursbericht
vom 9. Juni 1934
Negerke
WenlieKörpertory
Sunidrtental Krat
Oeviſenmarkt Wtiue
MAusseh, t. Dam.
vom 9. Juni 19-47 den
Berl. Handels. Geſ.
Deutſche Bank u. 7
Disconto=Geſ.
Dresdne: Ban!
Hapag
Nordb. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
et
58.50
63.*0
26.625
31.25
27.50
131.—
71.25
137.—
K9.—
139.—
128.—
Auhe
Eleltr. Lieferung
J. G. Farben .
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen und 7
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabt.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppel
122.
96.25
144.875
E4.50
102.—
102.—
76:50
Iee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte, Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.= Nurb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. .
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werle
L. nervenstärg
Irtlich empfok
Authreiben, 35 I.
Bnia mit gold. Die
Enast Halet. Ne
Demest.-Medieinal
Flauf
hul- u. Kir
Durmſtädter and Hartokatount Surmfrade, Wihiane Der
Frankfurter Kursbericht vom 9. Juni 1934.
Kee
„ Gr. IIp. 1934
„ „ „ 1935
„ „ „ 1936
„ „ „ 1937
„ „ 1938
„ Gruppe I
6%Dtſch. Reichsanl.
„ v.27
5½%Intern., b.30
6%Baden .. . v.27
6%Bahern .. v.27
6%Heſſen. . . . v. 29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen .. v. 27
6%Thüringen v. 27
103.5
103.5
99‟,
96.5
94
S9.4
99.6
97.25
92
25.3
95.75
92.75
106-
93.25
92.25
69 Dt. Reichsbahn
Schätze ... . . . . ."
5% Dt. Reichspoſt
Schätze. . .
Dtſch. Anl. Ausl.
+ 11. Ablöſung
„ . (Neubeſitz
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ..
6% Baden=Baden.
6% Berlin .. . v. 24
6% Darmſtadt . . .
6% Dresden .. v. 26
6% Frankfurt a. M.
Schätz e v. 29
K.
v. 26
6%Mainz... . . . . .
6% Mannheim v. 27
6% München . v.29
6%Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk.
6% Goldoblig.
1c0.9
100
94.25
22.92
2.25
81
82.5
83
n7.25
5½% Heſ. Landes.
Hhp.=Bf.=Liquid.
42le „
..
Komm. Obl. . . .
6¾ Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig
6½Landeskomm.
Bk. Girozentr: f.
Heſſ. Glbobl. R.11
% „ „ R.12
6%Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. .. ...
6%Naſſ. Landesbk.
5½% „ Liqu. Lbl.
79‟.
84.5
80
24
88
90.75
87
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
FAusl. Eer.
„ Ser.1.
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
9Berl. Hhp.=Bk.
3½%0 „ Lig.=Pfbr.
6% Frif. Hyp.=Bk.,
5½% „Lig. Pfbr..
6% „ Goldoblig.
6% Frkf. Pfbr.=Bk.
2%0 „ Lig.=Pfbr.
6% Mein. Hhp.=Bt
O „ Lig. Pfbr.
16% Pfälz. Hhp.=Bl.
5½% „ Lig. Pfbr
19 Rhein.Hyp. Bk.
% „ Lig. Pfbr.
83
„ Goldpblig.
6% Südd. Boden=
Cred.=Bank ....
5½% „ Lig. Pfbr.
6%Württ. Hyp.=B.
89.75
90
91.25
86-),
90.5
94.5
112.5
19.75
90.25
89
86Ü),
90.25
90
917.
80:).
94.5
91:.
91
91.25
89.5
94.25
Made
Dt. Linot. Werke
6%Mainkr. W. o. 26
68Mitteld. Stahl.
6½ Salzmann &Co.
6%Ver. Stahlwerke
6% Voigt & Häffner
J. G. Farben Bond=
5%Bosn. L.E. B.
L. Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze.
4%Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
4½=%„
490
„
4¾Türk. Admin.
4% „ 1.Bagdad
4%
Bollanl.
4½ %ungarn 1913
4½% „ 1914
4%
„ Goldr.
4% „ 1910
4½Budp. Stadtanl.
42Liſſabon
42 Stockholm
Aktien.
Accumulat. Fabrik
Alg. Kunſtziide Unie
A. E. G.
..
AndregeNoris Bahn!
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr
Bemberg, J.P. ..
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Cement Heidelberg
Karlſtadt".
Me
96
80
92
78.75
1251,
9
28
4
6.9
3.9
4.25
7
Zi.
725
59.25
51.5
92
179.75
27.5
33
137
77
104
125.5
J. G. Chemie. Baſel)
Chem. Werke Albert
Chade (A=C).....
Contin. Gummiw..
Contin. Linoleum
Daimler=Benz...
Dt. Atl. Telegr. . .
„ Erdöl .......
Dt. Gold=u. Silber
ſcheide=Anſtalt
„ Linoleum .. . ."
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoff c Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft)
Eſchw. Bergwer!.=
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr, Eebrüder ..
J. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guillegume
Frankfurter Hof ..
Gelſenk. Bergwer1.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner=Kayzſer...
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft..
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Cſſen ....
Holzmann, Phil..
Zlſe Bergb. Stamm/t
Genüſſel:
195
89
36
102
110
E6
109
62.5
159
125
Miie
Kali Chemie ...."
Kali Aſchersleben" .
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ....
Knorr C. H. ......
Konſerven Braun.
Lahmeher & Co. ..
Laurahütte ......"
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt. Br.. ..
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf. .
Miag, Mühlenbau.
Moenus. . .. . . . ..
Motoren Darmſtadt
Reckarwer Cßling.
Oberbedar ... ..."
Park=u. Bürgerbräu
Phönix Bergbau..
Rh. Braunkohlen
Clektr. Stamm
Stahlwerke ..
Riebeck Montan. . .
Roeder, Gebr. ..
Rütgerswerke ....
Salzdetfurth Kali".
Salzw. Heilbronn"
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr..
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
„ Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.
hür, Liefer.=Geſ..!
216
71
63
677
78.5
85
99
234
99.5
98
92
411.
Mieé
35
87.5
Mee
Ver. Stahlwerle . .
Ver. Ultramarin.. .M
Voigt & Haeffner.
Weſtdte. Kaufhof.
Weſteregeln Kali. .10
ZellſtoffWaldhof. —
Allg. Dt. Creditan/ R
Badiſche Bank.. —1
Bk. f. BrauinduſtrI
Baher, Hyp. u. W2
Berl. Handelsge!.
Hypothebbl. 1
Comm. u. Privatkr!
Dt. Ban und Dis,s
Dt. Eff. u. Wechie
Dresdner Ban!"
Fran 1f. Bank.. .. .
Hhp.=Banz
Mein. Hhp.=Ban11
Pfälz. Hyp.=Ban/”.,
Reichsbank=Ant. —!
Rhein. Hyp.=Bantk.uf
Südd. Bod. Cr. Bi=
Württb. Notenkanr!
A. G.,. Veriehrshrr
Allg. Lokalb. Krafttr ai
790 Dt. Reichsb. B38
Hapag ......"
Nordd. Llohzd. .
Südd. Eiſenb.=Gels,
Allianz= u. Stutige
Verſicherung.
Verein,Berli.=
Frankona Rücku. 9
Mannheim. Verſichek
Otavi Mine
K
Sonntag, 10. Juni 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
L Wenn wenigſtens
Klujew endlich käme.”
„Seine vorderſte Brigade traf um die Mittagszeit im
Hohen=
ſteiner Forſt ein und verirrte ſich. Die Verbände zerriſſen,
gingen zurück und nur ein Regiment liegt noch im Kampf
nörd=
lich Hohenſtein. Wenn nicht die anderen Teile des Korps bald
kommen, lohnt es nicht mehr.”
Die Generale verſanken wieder in Schweigen. Jeder hing
ſeinen eigenen Gedanken nach. Dies war nun der Abſchluß
ihrer langen, glanzvollen, militäriſchen Laufbahn, die ſie auf
der Militärſchule in Odeſſa vor über 40 Jahren gemeinſam
begonnen.
Schauderhaft! Wäre dieſer Krieg doch nie gekommen oder
zehn Jahre ſpäter, wenn andere an ihrer Stelle ſtanden.
Warum mußten ſie auch ausgerechnet gegen die deutſche
Armee kämpfen? Gegen dieſes unvergleichliche Kampfinſtrument,
geführt von einem Generalſtab, deſſen Qualität ſie trotz
jahr=
zehntelanger intenſiver Arbeit nicht zu erreichen vermocht hatten.
General Samſonow ſenkte tief bekümmert das Glas und
fragte mit halblauter, müder Stimme: „Haſt Du noch
Hoff=
nung?"
„Nein!”
„Dieſes „nein” klang ſo hart, nüchtern, weſenlos, als galt
es einer ganz anderen Sache und bedeutete die ſich zu einer
Kataſtrophe größten Stiles auswachſende Schlacht nicht das
militäriſche Ende der beiden Freunde.
General Martos fügte tröſtend hinzu: „Das Glück iſt
dies=
mal gegen uns. Du wirſt dem Zaren eine ſchlechte Meldung
machen müſſen.”
Auf die Züge des Oberbefehlshabers legte ſich düſterer
Schatten. Von neuem fühlte er, daß er die Schmach nicht
über=
leben und das getäuſchte Vertrauen des Herrſchers in ſeine
Feldherrnkunſt mit dem Tode quittieren werde.
Er war im Begriff, etwas zu erwidern, als ſich über ihren
Köpfen die weißen Wöltchen platzender Schrapnells zeigten,
deren Bleiregen die Verſammlung ſchnell im Walde verſchwinden
ließ, wo ſich die Bedeckungskompagnien in der Aufregung
gegen=
ſeitig beſchoſſen.
Eine bei Gr.=Maranſen ſtehende ruſſiſche Batterie hatte
Ge=
neral Samſonow in unliebſamer Weiſe darauf aufmerkſam
ge=
macht, daß der Oberbefehlshaber nicht nach vorn zur kämpfenden
Truppe, ſondern nach hinten gehört, damit er ununterbrochen
die Verbindung mit den ihm unterſtellten Generalen
aufrecht=
erhalten kann. Dieſe war ſeit dem Fortreiten von Neidenburg
völlig verlorengegangen und beſtand nur noch mit dem 15.
Korps, bei dem er zurzeit weilte.
General Samſonow ſtieg zu Pferde reichte dem durch einen
Streifſchuß verwundeten Freunde die Hand, ſah ihm lange mit
tiefem, von Herzen kommenden Blick ins Auge und ſagte: „Tu,
was Du für richtig hältſt und leb wohl.‟ Dann ritt er in
Rich=
tung Gr.=Maranſen—Seeleſen fort.
General Martos war es, als zog ein eiſiger Strom durch
die Hand des Freundes. An der Stärke ihres Druckes erkannte
er, daß ſie ſich nicht wiederſehen würden. —
Er kehrte nach Greifenſtein zurück, ließ ſich die inzwiſchen
eingegangenen Meldungen vortragen und beriet kurze Zeit im
Turmzimmer mit ſeinem Stabschef und Major Iwanow.
(Fortſetzung folgt.)
OMAR
VON WERNEA
Urheberrechtsſchutz durch Herm.
Wie die Minuten ſchlichen! Schrecklich, Und das Feuer
tzen Sprung vor ihren Augen blutüberſtrömt zu Boden nichteten 2. Diviſion des XXIII. Korps.
ie enden Ruſſen tatſächlich in nächſter Nähe?
ſtrien in ſinnverwirrender Angſt ſchlugen.
Berger, Roman=Verlag, Berlin SW. 68.
(Nachdruck verboten.)
Erſt am Vormittag hatte er die ſchwere Niederlage erfahren,
hm immer noch zu. Oder ſchien es nur ſo? Hörten die die ſeinem VI. Korps bei Böſſow und Lautern bereitet worden
ſten auf eiumal vor Angſt alles doppelt? Hämmerte die war. Hinzu kam das unaufhörliche Zurückfluten des bei Usdau
enitaſie ihnen Spukgebilde ins Hirn oder waren die bei einem und Soldau geſchlagenen I. Korps und der bei Gardienen ver=
In Anbetracht des außerordentlichen Ernſtes der Lage in=
Sie ſchmiegten ſich feſt aneinander und fühlten, wie ihre formierte er die fremden Militärattachss, bevor er fortritt, über
die Möglichkeit eines ſchlechten Ausgangs der Schlacht und riet
War dieſes furchtbare Konglomerat von Dreck, Eiſen, Blut, ihnen, im Kraftwagen nach Oſtrolenka zurückzukehren, weil
zur, Lärm und Sterben wirklich nur 100 Meter von ihnen Neidenburg durch das ſchnelle Zurückweichen Artamanows ſchon
affrut oder täuſchten ſich ihre Sinne bei dem wahnſinnigen bedroht und die Straße nach Mlawa nicht mehr ſicher war.
Als Troſt für das Verſagen der ruſſiſchen Dampfwalze fügte
Da ... in nächſter Nähe ... dort, wo der geſtorbene, er hinzu: „Der Feind hat diesmal Glück gehabt. Das nächſte
Doch er glaubte ſelbſt nicht daran. Er erkannte in dieſen
zwei Tagen, welche furchtbaren Gegner die Deutſchen waren,
denen ſelbſt die vorzüglichen Regimenter des Korps Artamanow
uſoßen, ſah, wie der zwei Schritte entfernt liegende Schwer= in glänzend ausgebauten Stellungen nicht einmal trotz
nuuindete ſich ſtöhnend nach dem Leib griff, fühlte ſelbſt einen uumeriſcher Ueberlegenheit ſtandzuhalten vermochten.
Er hatte keine Hoffnung mehr und hielt die Niederlage für
unvermeidlich. Daß es aber dazu gekommen war und er dem
Bleich nach dem Mittageſſen, das General Martos mit ſeinem Zaren keinen Sieg melden konnte, wurmte ihn tiefer, als ſeine
Er war mit ſeinem Stabe nach der Mitte der Kampffront
des 15. Korps geritten, um ſich mit deſſen Führer, ſeinem Ju=
Son der Höhe 194 öſtlich des Dorfes bot ſich ein weiter gendfreund und ſpäteren Regimentskameraden zu beraten, ob es
gk über das zwiſchen Kgl. Lichteinen-Paulsgut—Ganshorn noch einen Ausweg aus der Umklammerung des Feindes gab.
Waplis liegende Gelände. Er mochte ungefähr eine halbe Vielleicht war ihm ein Erfolg bei Hohenſtein beſchieden und
SuSe dort weilen, als der Oberbefehlshaber mit ſeinem konnte er in Verbindung mit dem von Allenſtein kommenden
sbe erſchien. Er ließ die Bedeckungsmannſchaften im Walde / Korps Klujews den Gegner doch noch nach Süden abdrängen?
Die beiden alten, im Dienſte des Zaren ergrauten Generale
ſſonß er mit dem Führer des ihm unterſtellten XV. Korps ſtanden lange Zeit ſchweigend nebeneinander und beobachteten
an auf der Höhe ſtand, von wo aus er das Schlachtfeld durch ihre Gläſer die einzelnen Phaſen des Kampfes bei
Pauls=
gut und Ganshorn, gegen das die ruſſiſchen Schützenlinien lang=
Eeneral Samſonow gehörte noch zu den Generalen der alten ſam, aber ſtetig zurückgingen. Endlich brach der Oberbefehls=
Sule, deren Lieblingsplan es war, das Kampffeld mit eigenen haber das Schweigen und fragte: „Wie ſteht es bei Hohenſtein?
„Leider nein.”
gunder feuerſpeienden Geſchoßmäuler in der Entfernung.
zu tätsgefreite lag, ohrenbetäubender Krach. Ein Dröhnen, Mal werden wir es haben.”
Efen und Zerreißen! Hoch auf ſpritzte die Erde unter dem
cichlag einer zu kurz gegangenen Granate und wirbelte in
Ner: Chaos alles Umherliegende in der Luft.
Sadwiga hörte Schweſter Monika einen gräßlichen Schrei
ſih baren Schlag und verlor das Bewußtſein.
24.
ſoeten Stabe eingenommen, ritt er nach Nadrau, um dort dem Umgebung ahnte.
ſpiren Ringen ſeiner bei Waplitz kämpfenden 2. Diviſion aus
ſiater Nähe beizuwohnen.
pick und befahl den Herren der beiden Stäbe zurückzutreten,
ützklicken konnte.
er zu ſehen und wenn möglich an Ort und Stelle helfend Iſt die Stadt noch in unſerem Beſitz?”
eugreifen.
Kinderliege=
wagen, modern,
hell, gut erhalt.,
zu kauf. geſucht.
Preisang. unter
A. 38 Geſchſt.
Kinderheilſtätte
Kinderſolbad
Bad Pürrheim
Schwarzwald, 710 m ü. d. M.
für Knaben und Mädchen.
Eingerichtet u. geführt nach d. Muſter
klimatiſcher Sanatorien des Schweiz.
Hochgebirges Geſchützte Höhenlage,
Liegehall., Liegeverand. Höhenſonne,
Röntgen, Solbäder. Inhalationen.
Arztl. Direktor Geprüfte Schweſtern u.
Kindepgärtnerinnen Günſt. Heilerf.
b. Erkrank. der Drüſen u.
Schleim=
häute, bei ſchwächl. u. gefährd.
Kin=
dern, b. Rachitis. Aſthma u.
Bron=
chitis. Geringer, bedeut. ermäßigter
Pflegeſatz. Proſp. u.
Aufnahmebe=
dingungen durch die Anſtaltsleitung
mBad. Frauenverein v. Rot.
Kreuz. Landesverein
Karlsruhe, Kaiferallee 10
vernichtet
Wanzen
Motten u.
Käfer
ler altbewährte Djät-Essig für
Kpeiſe= und Einmachzweche
Bestens dekämmlieh
für Gesunde und Kranke.
Ausgiebig dICitrorin — 4—51
gebranchs-
fertiger Bselg) und daher billig im debrauch.
Laden (a
zu vermieten.
Karlsſtraße 12.
10 Pauetig,
Beschädigung
Zewegung, Spiel,Sport, Licht und Luſt haben in hohem
Maße zur Derſüngung der Frau beigetragen. Vorüber
ſind die Zeiten, da Prüderie und Vorurteile es der Frau
unmöglich machten, die köſilichen Naturkräfte unmittels
bar auf ihren Körper einwirken zu laſſen. Und ſchon
ſehen wir die Erfolge: Entzückende Bilder weiblicher
Grazie gepaart mit Geſundheit. Gleichen Schritt hielt
die perſönliche Sugiene, die durch die Beform=Damene
binde „Camelia” vervollkommnet wurde. Nun iſt die
Frau nicht mehr in den peinlichen Zuſtand der zeitweilis
gen Verhinderung, Verlegenheit und Unſicherheſt vers
ſetzt. Es gibt für ſie keine Beſchwerden und verdorbene
Ferienmehr. Kurz,mit„Camelia” fühlt ſie ſich geborgen.
aus
der Saure
der
Citrone
mit od. ohne
Wohnung, im
ſüdlich.
Stadt=
teil, gute
Ge=
ſchäftslage, f.
alle Branchen
geeignet, bill.
zu vermieten.
Ausk. erteilt:
Ferd. Braun,
Karlsſtr. 66,
Tel. 517.
Aeltest. Spezial-
Institut f.
Schäd-
lings bekämpfung
am Platze.
Fachmännische
Vernichtung
durch nuramtlich
geprüft. Personal.
Eliſahethenſtr. 31
Telefon 461.
Jede Hausfrau muß Citrovin kennen.
In allen einschlägigen Geschäften erhältlich.
Ue
Weintz & lhrig
Magerkeit
Ia Java=Kapok
Matratzen 69.-65.—59.-49.. Neutuchwollfüll. 27.50, 24.50, 19.50
Chaiſelongue 24,50, 19.50
Barchent, Federn, Damaſte:
Bettuchleinen in nur erſtkl. Qualität
beſonders billig. (2900e
Herm. Wetzel Ludwigſtr. 15, I.
volle Körperformen durch
Lulsenstr. 8 Darmstadt Telefonso73
Fachgeschäft für
Maschinen und Werkzeuge
Transmissionen
6309b) Kugel- u. Rollenlager
A biurs Ortental-Kraft-Pillen.
HIirzZeit erheb.Gewichtszunahmer
u. Hliend.Ausseh. (f. Dam. reiz. Büste)
D1Hidend u. nervenstärkend. Gar.
UB8( I., ärztlich empfohlen. Viele
B auchreiben, 35 Jahre weltbek.
dief rönt mit gold. Medaillen u.
Rdipl. Pak /100 St. /Preis 2.75.ℳ.
D atDarmst. :Medizinal-Drogerie
B/ Ahh aub, Schul- u. Kirchstraße,
Di hur Steiner & C0., Berlin W. 30/27.
(TV 6441)
Sonnige, prächt.
6=Zim.=Wohng.,
vollkommen neu
hergerichtet, per
ſofort z.
vermie=
ten. Eine gleiche
Wohnung per 1.
Juli zu vermiet.
Hügelſtraße 15,
im Laden. (a
Mathildenplatz 9
2. Stock, ſonnige
4=Zim.=Wohng.,
jeu hergericht.,
per ſofort zu
vermiet. Näh.:
1. Stock. (c
Lande Hi M Mie Mee Heuee
anschmiegend — und infolge der abgerundeten Ecken
vor-
zügliche Paßform — Keine Verlegenhet. Einfachste Vernichtung.
Der „Camelia‟-Gürtel gewährleistet beschwerdeloses Tragen.
Rekord. . . . 10 St.-Schachtel —50
Populär . . . 10 St. Schachtel —90
Regulär . . . 12 St. Schachtel 125
Estra stark . 12 St.-Schachtel 1.50
2 Reisepackung . . (5 Einzelp.) —75
an
Nur in blauer Schachtelpackung!
Die ideale Reform-Damenbinde!
Warnung vor minderwertigen Nachahmungen!
Nur „Camella” ist „Camelia‟!
Lassen Sie einmae
0 ihre Röhren
8prilen
es kostet Sie nichte
und Sie wissen woSie
dran sind.
werd. geg. Barauszahl. angekauft.
Bankgeſchäft L. Krämer,
Ecke Luiſen= u. Schuchardſtr. (4731a
Schöne 4=Zim.=
Wohnung
m. Zubehör und
heireundin,
Mchre, ſucht
Anderungen
„I1. Hypolh. Kapital
auf hieſige
Etagen=
wohn.= u.
Geſchäfts=
häuſer bei 5Proz.
Zins anzulegen
durch
Bankvertreter
H. Heldmann
pet.=Gemeinderſtr. 29
Telefon 4251.
a
Zentralheiz. zum
1. Juli 1934 zu
vermieten. Näh.
b. Alfred Biehl,
Rheinſtr. 1234,
Telefon 243. (a
Geie
EHEANBARRUNc.
Verloren
goldene Damen=
Armbanduhr,
Marke, Alpina,
Donnerst. nacht
3—4 Uhr auf d.
Weg vom
Saal=
bau nach
Schloß=
gartenſtraße.
Abzugeben auf
dem Fundbüro,
Hügelſtraße geg.
hohe Belohnung
iebeld
intel=
ven Menſch.
nſchluß an
ech. kleine
Zuſchr.
Geſchſt.
Friedrichſtr. 23,p.
ſchöne
Fünf=Zimmer=
Wohnung
m. Zubehör per
Erkt. IM. 1, Fach 49/71.
IIIustr. Schritt frei
Diskretversd.30,5
ITMch 6114)
1. Juli d. J. zu
vermieten. Näh.
bei Ernſt Horſt,
Goddelau.
Tel. Nr. 4. (a
D.B.S.
Altkonto 10 000
u. Eintritts=Nr.,
hohe Kennziffer,
notgedrung, ab=/5=
Zimmer=
zugeben. Angeb.
u. A. 40 Geſch. ſev. mit Garage
Suche
nur von
Selbſt=
geber 800 RM.
zu leihen. Bin
Möbl. Zimmer
u. Wohn. leere
Wohnungen und
Zim u. Penſion
vermittel" der
Hausfrauenbund
Rheinſtr. 7, II.,
von 10—12.30 Uhr
außer Samstags.
Wir ſuchen leere
1., 2r, 3=, und
4=Zim.=Wohng. (a
Aelt. Beamten=
Ehepaar 2
Per=
ſon., ſucht z. 1.
Juli ev. ſpäter
4=Zim.=Wohng.
Bad. Balk., Zub.,
i. beſſ. Lg. Ang.:
St. A. Lange,
Hügelſtr. 15.
Laden.
kleiner, in guter
Lage mit
Woh=
nung geſ. Ang.)
u. A. 39 Geſchſt.
ung für Junge Witwe,
en, ſeit 29 Jahre, ſchöne
di srret. Figur, m.
zwei=
källigung. jährigem Buben,
=Bundig in Kleinſtädtch.,
f M. I2.7 ſucht zw. Ueber=
—nahme ihres el=
N.433)
terlichen Hauſes
. mit
Lebensmit=
evgl telgeſchäft tücht.
hn mit beſſeren. Herrn
welches mit etwas
Ver=
nehmen mög. zwecks, bal=
Mäd= diger Heirat.
30 J. /Zuſchrift, unter
t ken= A. 41 Geſch. (e
lernen. Fräulein.
erw. Anfang 40, ev.,
zweck= ſehr häusl.,
ta=
ſchr. u. delloſe Vergan=
Sſchſt. genheit, wünſcht
ſich zu verheir.
Jahre, Ausſteuer u. kl.
m.
gu=
mmen. Kapital vorhd.,
charakterf. Herrn
Aeuß angen. Zuſchrift.
Weſen.
u. A. 31 Geſch. ſe
„ecks
Eheanbahnung.
bieten ſich ſtets
7al
mit gut. Erfolg
1s geb. durch das erſte,
kennen weitverbreitete,
men. beſtens empfohl.
unter Büro
Schuch=
d. Ge= mann. Darm=
hrm erfolg=
Wohnung,
für Praxis
ge=
eignet, zu ver=
Näh.
mieten.
Montag
Rhein=
ſtr. 6, b. Meyer.
DARMSTADT
Ludwigsplatz Nr. 3
Vier=Zimmer=
Wohnung
neuzeitlich, mit
Bad u. Kammer
in freier Lage
(Stadtrand)von
Hypotheken= und
Betriebs=Kredite
fürHandwerk und
Gewerbe z. günſt.
Beding., auch auf
auswärt.
Grund=
ſtücke auszuleihen
durch
H. Heldmann,
Bankvertreter,
pet.=Gemeind.=Str. 29
Telefon 4251
2.-3=Zim.=Wohn.
von ält., ruhig.,
kinderloſ. Ehep.
ſof. geſucht Ang.
u. A. 21 Geſch.
Ludwigsstraße
penſ. höher.
Be=
amten (2 Perſ.)
zum 1. Oktober
geſucht. Angeb.
m. Preisangabe
3. 210 Geſchſt.*
Roquetteweg 41.
II., gut
möblier=
tes Zimmer zum
1. Juli zu
ver=
mieten.
Schöne
Saaaansrksallten.
im 1. Stock per
1. Juli zu
ver=
mieten. Näh.
Bismarckſtr. 46,II
1 Fenſt., 30 qm, 140.— Mark,
ab 15. Juni oder 1. Juli
zu vermieten. Angeb. unter
A. 26 Geſchäftsſtelle.
20.—
demjenigen, der
jung. ſol.
Ehe=
leuten paſſende
2=Zim.=Wohng.
z. 1. 7. beſorgt.
Ang. A. 37 Gſch.
Schwimmen, Turnen, Springen
für die Schlanken Lust und Freude—
auch den Dicken wird’s gelingen,
drum trinket Richtertee noch heute.
Dr. Ernst
Rich-
ters
Frühstücks-
kräutertee, ein
köstliches
Go-
tränk! RSumt
Fett u. Schlacken
fort,oneuertdas
Blut und die
Säf-
teerhältschlank
jung und
lei-
stungsfählg-Pkt.
Mk. 1.80 u. 2.25 in
Apotheken und
rogerien,
ver-
ungen Sie aber
nur den achten
Dr. Ernst Richters
Frühstückskräutertee
(I Mch. 275)
Manſarde.
möbl., mit zwei
Betten zu verm.
Hoffmannſtr. 36.
Ganz alleinſteh.
ält. Hr. (Dipl.=
Ing.) ſucht z. 1.
7. 2=Zim.=Wohn.
m. Küche i.
Süd=
viertel, ev. auch
Teilwohn. Ang.
u. A. 23 Geſchſt
gebraiche Bet.
ten. Angeb. u.
3. 249 Geſchſt. *
Größerer —
Tropen= od.
Ka=
binen=Koffer zu
kaufen geſ. Ang.
u. A. 25 Geſch.
Elektrobaukaſten
Siemens oder
Kosmos zu
kau=
fen geſ.
Preis=
ang. A. 24 Gſch.
Guterhaltener
2türig.
Kleider=
ſchrank geſucht.
Preisang, unter
Bar=Kredite
f.Anſchaff. „
Ent=
ſchuld., Hypoth.
unkündbar.
Til=
gung RM. 0.53
monatl. f. RM.
100.—, koſtenl.
Beratung dch.
„Riva‟.
Spar= u. Kred.=
Gem., eGmbH.
u. Reichsaufſ.
Ausk dch. Willi
Hillebrecht,
Traiſa=
Darm=
ſtadt, Adolf=
Hitler=Str. 12.
5=Zim.=Wohng.,
geräum., 2. St.
mit Zubehör ab
Juli z. vermiet.
Näh.
Heidelber=
gerſtr. 5, Erdg.*
5-Zim.-Wohnung
mit Zubehör, 1. Etage, ſofort
oder per 1. Juli zu vermieten.
Näheres bei L. Rückert,
Land=
wehrſtraße 1, Laden. (4852a
Möbl. Zimmet
auch auf Tag
Eliſabethenſtr.
50, I. r.
Möbl. Zimmer
geſ. Bevorzugt
fließend. Waſſer
u. Nähe
Moſer=
ſtnaße Herdweg.
Ang. A. 27 Gſch.
Berufstät. Herr
ſucht. Zimmer
mit Badbenutz.,
ev. flß. Waſſer
elektr. Licht, per
1. 7. Ang. unter
H. G. 28 067 an
Ala,
Hamburg
(ISbg6505)
Leeres
Zimmer an
be=
rufstät. Frl. od.
Frau für 10 ℳ
zum 1. 7. z.
ver=
miet.
Heinhei=
merſtr. 4, II. lk.
15.— Mk.
Bad Nauheim
demjenigen,
Wohnungen zu vermieten m. baldigſt ei
oder Haus zu verkaufen. / 3—4=Zimme
Wohnung v
Angebote unter 11901 an mittelt. Ang.
Berufstät. Herr
50 Jahre, ſucht
per ſofort möbl.
Zimmer, mögl.
mit Nebenraum,
m Zentr. Ang.
u. A. 22 Geſchſt.
Ala-Berlin, W35. (IBIn 6392 A. 36 Geſchſt.
O
[ ← ][ ]Landestheater
Sonntag, den 10. Juni 1934
GROSSES HAUS
Hauptm. (24 19.30 b. g. 22.15
dazu Kinderreiche Mütter
Nummerkarten 351—400
Abſchiedsvorſtelluug
für Heini Handſchumacher
Die vier Musketiere
Volksſtück von Sigmund Graff
Darſteller: Doering,
Frank=
ke=Booch, Gothe, Licht,
Lie=
bel, Wien, Baumeiſter,
Hand=
ſchumacher, Heck, Hinzelmann,
Linkmann, Lohkamp, Maletzki
Preiſe: 0.50—4.50
Musikverein
4. Konzert
Freitag, den 15. Juni,
20 Uhr, im Großen Haus
Hugo Wolf
Chor-,
Solo-
u. Orchesterwerke
Kartenverkauf: Theaterkasse u.
Buchhandlung Bergsträßer. —
Haupt-
probe am Donnerstag, 20 Uhr, nur
(6472
für Mitglieder.
kernt stenographieren
und maſchinenſchreiben! Beides braucht der Beamte bei den
Behörden und der Angeſtellte in Induſtrie und Handel. Leiſtungen
entſcheiden heute alelin und verſchaffen Vorteile im Beruf.
Nehmen Sie daher kurzentſchloſſen an den morgen abend
8 Uhr im Saal 9 der Ballonſchule beginnenden Anfänger=
(6498
kurſen teil.
Deutsche Stenografenschaft, Ortsgruppe von 1861.
Mathematik, reine
u. angew.,d. akad.
geb. Lehrer.
Vor=
ber. a. alle Ziele.
Nachhilfe.
Witt=
mannſtr. 30, I. (a
Leghornküken,
weiße, geſucht.
Ang. m. Prei
an Tilmann.
Wilhelmsſtr. 27.
Deutſche Bühne
Wir ſchließen die Spielzeit am
30. Juni.
Bis dahin find alle rückſtändigen
(6508
Raten fällig.
Neuanmeldungen von jetzt an in
unſerer Geſchäftsſtelle im Rleinen
haus des heſſiſchen Landestheaters.
Pahrradreiſen
wieder ganz
rische Sendung
eingetroffen
Riesenauswahl
Frafenstr. 20.
Reichspoſt=Ausflugsfahrten.
Dienstag, den 12. Juni. Abfahrt 14 Uhr,
„Nach dem Jagdſchloß Kranichſtein”.
Eine Waldfahrt! . . Fahrpreis 1.40 Mk.
Mittwoch, den 13. Juni, Abfahrt 13 Uhr,
„Lindenfels‟ . . . Fahrpreis 2.10 Mk.
Donnerstag, den 14. Juni, Abfahrt 13 Uhr,
„Durch den Odenwald zur Bergſtraße‟
Nd.=Beerbach-Reichenbach-=Heppenheim
(Kaffee i. Halben Mond), Fahrpr. 1.80 Mk.
Freitag, den 15. Juni, Abfahrt 13 Uhr,
„Ein Nachmittag in Wiesbaden”
Fahrpreis 2.40 Mk.
Samstag, den 16. Juni, Abfahrt 14 Uhr,
„Die ſchöne kleine Fahrt durch
Darm=
ſtadts Wälder” zum Einſiedel
Fahrpreis 1.00 Mk.
Voranmeldung und Auskunft im
Reiſebüro des Verkehrsvereins
(6514
MEz Adolf=Hitler=platz 4.
Die 1dear mit
Ihrer Schwester
Erika ein
Meister-
werk deutscher
Technik u.
deut-
schen Fleißes
A
WINKEL
RHEINSTR. 28
Woog, 8. Juni.
Waſſerhöhe, am
Pegel: 3,74 m.,
Luftwärme 150
Celſius,
Waſſer=
wärme vormitt.
7 Uhr 192 Celſ.
Woogspolizei=
Wache.
Dr. Getker
Back-Lehr-Vortrag
Mittwoch, den 13. Juni 1934
Fürstensaal (Grafenstraße), 20 Uhr
Vortrag mit praktischen Vorführungen
von Gewerbelehrerin Fräulein Capelle
/ Dr. Oetker-Lehrküche / Bielefeld:
„Das Backen vom einlachsten
Dopfkuchen bis zur keinsten
garnierten Jorte.
Eintritt frei • Bekanntgabe neuer
Back-
rezepte• Verlosung gebackenerKuchen.
Alle Hausfrauen sind herzlichst eingeladen.
TAI
Treffpunkt der Odenwälder
Brauerei=Ausſchank
„Zum grünenLaub”
Darmſtadt, hinter d. Marktplatz
Radfahrer=Einkekr. (6501
Weildr sar hM. 32.
Der stärkste Film aus dem
Leben junger Menschen
Reiſende Jugend
Heinrich George, Hertha
Thiele und Albert Lieven!
Jugendl. zugelassen! (6518
Beginn: 3.45, 5.50 u. 8.10
—
SONNTAG EINLASS 1.30
Jugend-Vorstellung
Ein sensat. Abenteurerfilm
mit HARRY PIEL
Spez.-Rad m. Freil.
Rücktr.-Brems.
For-
dern Sie d. Kat. 34,
der bringt billige u.
gute Räd. in Chrom.
Lief. direkt an Priv.
E. & P. Stricker Brackwede-
Fahrradfabrik Bielefeld Nr. 218
Neuer Riesen-Erfolg
der
„Adler‟-Autos
Hoch-, Tief- und
Eisenbetonarbeiten
aller Art übernehme zu
konkurrenzlosen Preisen
unter fachmänv. Leitung
Baumeisler
PNAupP LISDeTLEISSD.-Sr-SDTeLISS4
6478)
Bei der 6000 Kilometer-Fahrt durch ltalien mit
226 Teilnehmern aus aller Welt erhielten die 3Adler-Trumpf-
Fahrer als einzige Mannschaft aller Nationen und Klassen
den einzigen „Team-Preis‟
der vergeben wurde, außer 3 goldenen Plaketten, und den
Preis für den schnellsten deutschen Fahrer. Ein neuer
Beweis, daß Adler-Trumpf als Gebrauchswagen der
ge-
samten Konkurrenz weit überlegen ist. Alles Nähere durch
Müllertober
Rheinstraße 39.
9 Tage in die haprischen Alpen
30. Juni bis 8. Jun
Eisenbahnfahrt, Unterkunft, Verpflegung
Bedienungsgeld, Ausflüge, v. Darmstadt
bis Darmsradt alles eingeschlossen RM. 10.ß0
Sonderfahrt nach Füssen im Allgäu
mit Gelegenheit zum Besuch der
3475
Passionsspiele,Oberammergag
Bonderfahrtel
der Heſſiſchen Autobus=Verkehrs=Geſellſed
Darmſtadt, Adolf=Hitler=Platz 1. Tel. 5
Abfahrt 13
Dienstag, den 12. 6. 34.
Ein Nachmittag in Wiesbaden ...
Abfahrt 13
Mittwoch, den 13. 6. 34.
Bad Schwalbach—Wiſpertal . .."
Donnerstag, den 14. 6. 34. Abfahrt 13
Bad Kreuznach—Münſter a. St.
Abfahrt 6.30.
Freitag, den 15. 6. 34.
Baden=Baden .. .........
Sonntag, den 17. 6. 34 . . . . . Abfahrt 8
Aſchaffenburg—Lohr—Bad Orb ..
Ferienfahrten im Juli:
30, 6. — 2. 7. Saartreuefahrt, zurück durch
das Moſeltal, Fahrpr. m. Verpfleg.
9. 7. — 15. 7. 1000 km durch den
Schwarz=
wald. Fahrpreis mit Verpflegung
22. 7. —30. 7. Große Bayernfahrt nach
Mittenwald, Fahrpr. m Verpfleg.
Uhr
RM.
Uhr
RM.
Uhr
RM.
Uhr
RM. /
Uhr
RM.
RM.*1
RM. 20
Rif3
15. 7. Großer Preis von Deutſchland auf
dem Nürburgring. RM. 10.00 einſchl. Ein
Boranmeldungen unbedingt erforderlich.
kine Sonnte
MSite ware
4Suge
UNION BANN
Rheinstr. 24, Fernr.: 100, 1010,3000, 300
OAERLEE
Frankfurt a. M. grA
Taunusstraße 5 Telefon 33057
Ausflugsfahrten der Heglt
u eintreff
—) mit Muſi
Seit
Sſe Jugend
bnuck der Str
Earit Blumne und
S Nurufe erſchallte
Aten nicht geſe
Sluntieren ſich be
Simmung gab
ind noch die M.
9. marſchiert
Aruppen
Montag, den 11. Juni, 13.15 Uhr: Ein Nachn2
in Heidelberg; Schloßbeſichtig. u. dgl. 3.—
Dienstag, den 12. Juni, 13.30 Uhr: Ein Nachm
in Liudenfels i. Odw. . . . . . . . . 1.80 M
an den
Mittwoch, den 13. Juni, 13.30 Uhr: Zur Kund
(Spazierg. Felſenmeer)—Balkhäuſ. Tal 1.10.M
Donnerstag, den 14. Juni, 14 Uhr: Durch d. Mé‟
Park nach Dreieichenhain-Langen .1.10
Freitag, den 15. Juni, 13.30 Uhr: Ein Nachm!
im Park Schönbuſch b. Aſchaffenburg 2.—
Samstag, den 16. Juni, 14 Uhr: Fahrt nach Reiute.
heim über Lindenfels mit der Darmſtädter 67
vereinigung. Fahrpreis einſchl. Kafſee
Kuchen ...... . ....... . . 2.00 0
Sonntag, den 17. Juni, 8 Uhr: Lindenfels—9‟
ſtadt — Amorbach — Heubach — Klingende
Obernburg . . . . . . . . . . . . . . 3.80
Fernfahrten:
1. Vom 15. 7. bis 23. 7. 34: Große Bayeriſche?"
fahrt! München—Königſee—Schlierſee—s
ſee—Kochelſee. Fahrpr. einſchl. Unterkunſt.
Verpflegung . . . . . . . . . . nur 29.
2. Vom 22. 7. bis 4. 8. 34: 14 Tage zur Sſl.
Hamburg—Lüneburger Heide. Fahrpr
Unterkunft und Verpflegung . . nur 130——
3. Vom 29. 7. bis 3. 8. 34: Rund um den 2C
S andort in Wernigerode, Fahrpr. einſchle*
kunft und Verpflegung .. . . . nur 00-
Auskunft und Proſpekte im Heaghaus, Darhl”
Luiſenſtr. 12—16, Zimmer 6, Telefon 222
Zeweilige Abfahrt am Heaghaus; Vorgyme.
erforderlich.
Ausführliche Prospekte und Anmeldunget"
Darmstäl
und
HapagHeisehtt
Telephon Ar.
1318