Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Bel lptentlich Tmallgem Erſcheinen vom 1. Junl
bls 2Ami 2.— Reichsmart und 20 Pfennig
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 156
Freitag, den 8. Juni 1934.
196. Jahrgang
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Militärputſch in Koono mißglückt.
Mohdmaras von ſeinen Anhängern aus der Verbannung geholk. — Ulkimakum der Aufſtändiſchen an den
Skaakspräſidenken. — Smekona lehnk jedes Berhandeln ab. — Rückkrikt des Generalſtahschefs.
Wordeidras Aoenteder.
larkt 4 u0 An
Kowno, 7. Juni.
Die litauiſche
Telegraphen=
agentur „Elta” meldet:
Dieſe Nacht wurde von
der Kownoer Garniſon ein
Probealarm durchgeführt.
In der Dunkelheit kam es
beim Marſch der
Truppen=
teile nach ihren
Beſtim=
mungsorten infolge von
Mißverſtändniſſen zu
eini=
gen Zwiſchenfällen, wobei
Schüſſe abgegeben wurden,
die jedoch niemand
verletz=
ten. Die Zwiſchenfälle
wur=
den aufgeklärt.
ichhaus
Die Aufklärung beſtand
darin, daß in der Nacht
zum Donnerstag ein
Mi=
litärputſch ſtattgefun=
Sans Bau
den hatte, der von den
An=
hängern des ehemaligen
Woldemaras.
Miniſterpräſidenten
Wolde=
maras in Szene geſetzt
wor=
den vir. Woldemaras wurde noch in der Nacht im
Flug=
ders preina zeug uun ſeinem Verbannungsort in die Nähe von Kowno
ge=
ichen . .905 bradſt. Er wurde von ſeinen Anhängern zum
Mini=
t. Breſem Yufft ſterwtäſidenten ausgerufen und hält ſich im General=
— ſtabsseäude auf. Das Militär hat die Macht in den Händen,
Schellfiſch9i die eörden ſollen jedoch auf ſeiten der Regierung ſtehen.
ſchfiletBid,9 Staasräſident Smetona weigert ſich, mit den Aufſtändiſchen zu
Taiſchelſiche T”. verhäneln.
einbagfiche 2i4
Voldemaras, der ſich im Handumdrehen vom Dolmetſcher
füet
„.½8 m iniſchen Miniſterpräſidenten aufgeſchwungen hatte, indem
e gleſzeitig den urſprünglichen Waldemar litauiſierte, iſt lange
Zeit „ene europäiſche Berühmtheit geweſen. Allerdings nicht ſo
ſehr ſilomatiſcher, als vielmehr journaliſtiſcher Natur. Er hatte
mit Hife des Militärs ſich in dem neugebildeten Staate
Li=
tauer um Diktator aufgeſchwungen und ſeinen damaligen in=
A times Freund Smetona zum Präſidenten gemacht. Er begnügte
ſich aör nicht damit, das Land ſelbſt neu zu organiſieren, ſondern
wollik nit aller Gewalt eine europäiſche Rolle ſpielen. Deshalb
jocht 1a auf der einen Seite einen erbitterten Kampf gegen Polen
um 2Hina, gleichzeitig aber einen ebenſo erbitterten Kampf gegen
Deungand durch die Litauiſierungspolitik, die er in Memel
ein=
leiteselnd verließ ſich dabei darauf, daß die Gegenſätze zwiſchen
den Jehen großen Staaten tief genug waren, um ihm den Luxus
einer ſront gegen zwei Seiten zu geſtatten. Er war ein
regel=
mäßiäx Gaſt bei den Völkerbundstagungen und hier als
Dauer=
kednyrgefürchtet, weil es ihm nicht darauf ankam, mehrſtündige
Nedom iber das Wilna=Problem zu halten. Durch dieſe Tätigkeit
erreicht er auch immer in Kleinigkeiten Erfolge, ſchon weil die
Min hüte der anderen Staaten ſich ſolche ſtundenlangen Reden
er=
bpares vollten. Genützt hat er aber auf die Dauer ebenſowenig
ſch ſſilſt wie der Sache, die er verreten wollte. Nachdem er zehn
Jahne ang Diktator geſpielt hatte, wurde er von demſelben
Prä=
ſdenaa den er eingeſetzt hatte, geſtürzt. Ein Hochverrats=
derichren wurde gegen ihn eingeleitet, das ſchließlich
nſchlif. Er ging in eine unfreiwillige wohlbewachte
Venhnnung, von der aus er ſich aber immer wieder bemüht
hat, eie alte Machtſtellung zurück zu erobern. Er hat auch
innen=
bolit.=) mit Artikeln und anderen Mitteln gegen die Regierung
Mer Xſſchoſſen und hatte offenbar beim Militär Freunde
benuly die ihn vor dem Aeußerſten bewahrten. Sie haben ihn
Dohll uch jetzt wieder aus der Verſenkung hervor=
Lehcot, um mit ſeiner Hilfe ein
antiparlamen=
far’ſ)es Regime in Litauen einzuführen.
Alkimakum an den Staakspräſidenken.
G aus Kowno gemeldet wird, waren von 2 bis 7 Uhr früh
Ie =Bhörden durch Militär beſetzt. Ein dem Staatspräſidenten
Smenlin geſtelltes Ultimatum iſt am Mittag abgelaufen und
Denie verlängert worden. Welche Wendung die Entwicklung
mmn läßt ſich im Augenblick nicht ſagen. Unter den Verhaf=
Sekens ſcl ſich auch der Gouverneur des Memelgebietes Nawakas
Leſinih. Das Gerücht, wonach, eine Anzahl von Miniſtern der
Recibang Tubelis in Haft ſei, konnte noch nicht beſtätigt werden.
* Straßenbild iſt in den ſpäteren Vormittagsſtunden frei
Don MMitär, das durchweg zurückgezogen worden iſt. In der Stadt
herrſo völlige Ruhe.
He amkliche likauiſche Erklärung
zu den Vorgängen in Kowno.
den Vorgängen in Kowno gibt die litauiſche Telegraphen=
49eyat ein Sondertelegramm nachſtehenden Inhalts heraus:
Zuſammenhang mit dem in der vergangenen Nacht von
Der Yuroer Garniſon durchgeführten Alarm und einiger damit
DeEVeMlenen Zwiſchenfälle hat ſich herausgeſtellt, daß eine Gruppe
Son hiückeren unter der Deckung des Alarmzuſtandes einen Druck
Nu 10 Obrigkeiten der Republik in der Richtung auszuüben ver=
Nchis laß die jetzige Regierung zugunſten einer von Wolde=
Harllzu bildenden Regierung umgebildet werde. Nachdem der
Sudd cickſident derartige Verſuche auch nur zu erörtern entſchie=
„STſehmte, iſt der Chef des Generalſtabs, Generalleutnant Ku=
DüNue zurückgetreten. Sein Rücktritt wurde angenommen und
an ſeine Stelle der Chef der nach dem Staatspräſidenten
benann=
ten Militärſchule Generalleutnant Jackus, ernannt. Woldemaras,
der von einem Fliegeroffizier ſchon am frühen Morgen in einem
Flugzeug aus ſeinem ſtändigen Verbannungsort Zaraſai nach
Kowno gebracht worden war, wurde nach einigen Stunden
Aufenthalt im Bezirk der Militärflieger gegen 13.30 Uhr von den
Fliegeroffizieren ſelbſt dem Generalſtab und von dieſem den
Or=
ganen der ſtaatlichen Sicherheitspolizei übergeben. Er befindet
ſich zurzeit zu deren Verfügung. Somit ſind alle Gerüchte über
den erfolgten Umſturz, über Verhandlungen mit Woldemaras zur
Bildung einer Regierung, über deſſen Aufenthalt im Palais des
Staatspräſidenten und über die Bildung einer Regierung durch
Woldemaras erfunden. Im ganzen Lande und in allen
Armee=
teilen herrſcht vollkommene Ruhe und Diſziplin. Von den
Betei=
ligten an dem undiſziplinierten Auftritt wurden ſieben verhaftet.
Einige halten ſich noch verborgen. Es ſind außerdem einige
wei=
tere Verhaftungen vorgeſehen. Während der Zwiſchenfälle iſt
nicht nur kein Toter zu beklagen, ſondern es iſt auch niemand
verletzt worden.
Die Runlenisgrande
der belgiſchen Regierung.
Der Sturz der belgiſchen Regierung erfolgte im Anſchluß an
zwei Niederlagen, die das Kabinett in der geſtrigen Kammer=
Sitzung in einer heißumſtrittenen innerpolitiſchen und
finanz=
politiſchen Frage erlitt. Der von der Regierung eingebrachte
Ent=
wurf auf Abänderung des Ausländer=Geſetzes vom Jahre 1897,
deſſen Ausarbeitung auf beträchtliche Schwierigkeiten ſtieß, iſt
von der Kammer mit 80 gegen 74 Stimmen abgelehnt worden.
Außer den Kommuniſten, den Sozialiſten und den Frontiſten
ſtimmten auch eine größere Anzahl Liberaler gegen den
Re=
gierungsentwurf. Dieſer Vorlage zufolge ſollten Ausländer, die
naturaliſiert waren und ſich in der Folge ihrer
Staatsange=
hörigkeit als unwürdig erwieſen haben, der belgiſchen
Staats=
angehörigkeit wieder für verluſtig erklärt werden können. Die
Ablehnung dieſes Antrages betrachtete die Regierung als eine
ſchwere Niederlage und zog daraus die Konſequenzen. — Der
andere Geſetzentwurf über Soziale Familienvergütungen, zu
deren Beibringung die Gemeinden mehr als bisher beitragen
ſollten, wurde zwar ebenfalls abgelehnt, war jedoch für den
Beſchluß des Kabinetts nicht maßgebend.
*
Skillſkehender Welthandel.
Alle Völker ſind von der Erkenntnis der Dinge, durch die die
internationale Weltwirtſchaftskriſe nur überwunden werden kann,
wenn es gelingt, den gegenſeitigen Warenaustauſch möglicbſt
raſch auszubauen und auszudehnen. Aber bis heute haben ſich
diejenigen als die ſtärkeren erwieſen, die auf den Schutz de:
nationalen Wirtſchaft hinarbeiteten und ihr Land mit hohen
Zollmauern von den Nachbarſtaaten abzuſchließen verſuchten.
In der letzten Zeit iſt nun aber in verſchiedenen Ländern eine
erfreuliche wirtſchaftliche Belebung zu verzeichnen, die ſich jedoch
wie das Inſtitut für Konjunkturſorſchung feſtſtellt, internationa!
noch nicht auswirken konnte, jedenfalls nicht ſo weit, daß der
zwiſchenſtaatliche Güteraustauſch zugenommen hat. Noch immer
verharrt der Güteraustauſch auf dem vor einem Jahr erreichten
tiefen Sland. Dagegen iſt aber im Verkehr zwiſchen einigen
Ländern eine Beſſerung zu verzeichnen, die jedoch wieder durch
eine Verſchlechterung des Warenaustauſches zwiſchen anderen
Ländern wettgemacht wird. Man darf wohl mit Recht
behaup=
ten, daß die Wirtſchaftsbelebung in Deutſchland in erſter Linie
im Rahmen des internationalen Güteraustauſches einſeitig den
Rohſtoffländern zugutegekommen iſt. Tatſächlich haben dieſe
Länder eine weitere Steigerung ihrer Ausfuhr auch im März
zu verzeichnen gehabt, wodurch ſie gleichzeitig die Preiſe beſſern
konnten, die gegen Mitte 1932 um rund 75 Prozent angezogen
haben. Leider ſteht dieſem Rohſtoffexport keine entſprechende
Aufnahme von Fertigwaren gegenüber.
Das Konjunkturinſtitut hat ſich jedoch nicht darauf beſchränkt
das Problem des Welthandels lediglich von dieſer Seite her
zu betrachten. Es hat, was für Deutſchland von beſonderer
Wich=
tigkeit iſt, auch die internationale Währungslage unterſucht und
dabei erneut die Feſtſtellung getroffen, die wir u. a. im
An=
ſchluß an die Pfundentwertung machen konnten. Damals nahm
der engliſche Außenhandel einen gewiſſen Aufſchwung, weil die
Engländer mit billigerem Gelde arbeiteten, alſo niedrigere
Preiſe verlangen konnten. Dieſe Entwicklung hat ſich
fortge=
ſetzt. Neben der verſchärften Konkurrenz, die ſich für den Export
der Induſtrieländer nachteilig ausgewirkt hat, haben dieſe
Län=
der, ſoweit ſie zum Goldblock gehören den Ländern mit en= Währung gegenüber Nachteile zu verzeichnen. Die
Aus=
fuhr der Länder mit entwerteter Währung hat ſich im erſten
Viertel des Jahres 1934 weiter gehoben, während die
Goldblock=
länder — und dazu gehört auch Deutſchland — Einbußen ihres
Exports verzeichnen müſſen. Ganz beſonders England iſt hier ein
Nutznießer. Es kommt allerdings hinzu, daß die Konſtruktion der
Handelsverträge, die Lonkon mit den oſteuropäiſchen Staaien
abgeſchloſſen hat, dem engliſchen Außenhandel eine
Monopol=
ſtellung einräumte, ſo daß Deutſchland hier auf breiter Linie
zurückgeworfen iſt.
Zwei Dinge ſind es alſo im weſentlichen, die in Ordnung
zu bringen ſind: 1. Die verminderte Bereitſchaft, fremde Artikel
aufzunehmen und 2. die entwerteten Währungen, die ſich
viel=
fach als Exportproblem auswirken. Für uns ſind die Ergebniſſe
wie ſie in dem Bericht des Konjunkturinſtituts niedergelegt ſind,
von ganz beſonderer Bedeutung, weil wir nunmehr daran gehen
müſſen, im Rahmen der Arbeitsſchlacht für einen ſtärkeren
Export zu ſorgen, nachdem die Binnenwirtſchaft angekurbelt
worden iſt.
15A. in Ernkeſorgen.
Von unſerem Berichterſtatter.
He. New York, Anfang Juni.
Die politiſche Entwicklung der letzten Wochen in den
Ver=
einigten Staaten kann als recht erfreulich bezeichnet werden. Es
iſt dem taktiſchen Geſchick Rooſevelts gelungen, alle
erforder=
lichen Maßnahmen im Kongreß durchzudrücken. Er hat ſich mit
der Silbergruppe auf ein Kompromiß geeinigt, das alle
Kon=
flikte ausräumt, und wird daher Mitte Juni den Kongreß in
die Ferien ſchicken können, ohne daß es zu ernſtlichen Konflikten
zwiſchen dem Präſidenten und den Parteien gekommen iſt. Das
iſt eine Leiſtung, die ſich ſehen laſſen kann, wenn man bedenki,
mit wie großer Sorge man noch vor wenigen Wochen das am
Horizont aufſteigende politiſche Gewitter erwartete. Die
Stel=
lung des Präſidenten iſt jedenfalls aus dieſen Konflikten geſtärkt
hervorgegangen und man kann füglich behaupten, daß das
Ver=
trauen der breiten Maſſen und dementſprechend der Reſpekt der
zünftigen Politiker vor ihm größer denn je ſind: Rooſevelt iſt
noch immer der Führer Amerikas.
Und das iſt vielleicht gut ſo, wenn man ſich vor Augen
hält, wie groß die Schwierigkeiten ſind, die jetzt ohne
Verſchul=
den der Verwaltung heraufzukommen drohen, und die von
einer Seite kommen, von der niemand das erwartet hat: Das
iſt die Tatſache, daß man in ganz Nordamerika — nicht nur in
den Vereinigten Staaten, ſondern auch in Kanada — infolge der
ſeit Wochen anhaltenden Hitze und Trockenheit eine Mißernte
größten Ausmaßes befürchten muß. Seit über zehn Wochen iſt
hier überall kein ausreichender Regen gefallen, ſo daß in manchen
Staaten die Ernte völlig vernichtet worden iſt, während ſie in
anderen ſo ſchwer geſchädigt wurde, daß auch ein
Wetterum=
ſchwung nur wenig mehr helfen kann. In vielen Staaten iſt
man auch bereits dazu übergegangen, das Vieh abzuſchlachten,
weil es an Grün= und anderem Futter fehlt. Andere Staaten
haben die Einfuhr lebenden Viehs zum Auffüttern verboten,
um wenigſtens für den eigenen Viehbeſtand das nackte Leben
zu ſichern. Schon jetzt läßt ſich überſehen, daß der Ernteertrag
im Herbſt um mehr als ein Drittel, wenn nicht gar um die
Hälfte der Erträgniſſe des letzten Jahres geringer ſein wird —
ja hie und da wird ſogar die Befürchtung geäußert, daß die
amerikaniſche Ernte ſamt den Vorräten aus den letzten Jahren
nicht ausreichen werde, um die Bevölkerung der Vereinigten
Staaten zu ernähren.
Das mag zwar übertrieben ſein, man muß ja auch in
Amerika von der Senſationsberichterſtattung einiges abziehen, —
aber ſicher iſt doch, daß damit ein Naturereignis droht wie das
die Vereinigten Staaten ſeit einigen Jahrzehnten nicht mehr
erlebt haben. Und die Frage, die auf aller Lippen liegt, iſt
daher, wie ſich denn dieſes Ereignis wirtſchaftlich und politiſch
auswirken werde.
Wenn man zunächſt von der Wirtſchaft ausgeht, ſo kann
man zumindeſt feſtſtellen, daß eine Folge ſchon allgemein ſichtbar
geworden iſt, die jeder, auch der Kleinſte zu ſpüren bekommt:
Die Getreidepreiſe und die Lebensmittelpreiſe beginnen immer
ſtärker anzuziehen, und man kann beinahe ſchon von einer
Teue=
rung ſprechen, die heraufzuziehen droht. Nun iſt es allerdings
hiermit in Amerika anders als bei uns. Die Regierung hat
der Bevölkerung ſo ſehr eingeſchärft, daß ein Steigen der Preiſe
notwendig ſei, um eine Beſſerung herbeizuführen, daß das noch
nachwirkt; immerhin iſt feſtzuſtellen, daß die Arbeiterſchaft
be=
reits unzufrieden zu werden beginnt. Die vielen anſcheinend
ſich dauernd verſchärfenden Streikandrohungen der Arbeiterſchaft
in den größeren Induſtrien ſind ganz zweifellos darauf
zurück=
zuführen, daß die Löhne vielfach nicht mehr zureichen, weil eben
die Lebenshaltungskoſten geſtiegen ſind. Hieraus erwächſt ſomit
für die ſtädtiſche Bevölkerung der USA ein Problem, das ſich
noch nicht klar überſehen läßt, aber immerhin ſehr deutliche
Ge=
fahren aufzeigt, um ſo mehr, als die Gehälter des Mittelſtandes
nicht in dem gleichen Umfange geſtiegen ſind, wie das eigentlich
die Abwertung des Dollars hätte erwarten laſſen.
Aber auch für die Farmerſchaft iſt die Lage nicht ohne
Be=
denken. Von dem Steigen der Getreidepreiſe hat nämlich der
Farmer zunächſt nichts: denn ſeine vorjährigen Vorräte befinden
fich ja in den Händen der Spekulation oder des Großhandels
(wie das in einem liberaliſtiſchen Staat der Fall zu ſein pflegt),
und wie ſeine künftige Ernte ausſehen wird, weiß er ja noch
nicht. Wenn der Ernteertrag ſchlecht iſt oder gar ganz ausfällt,
wie das beſonders in den Prärieprovinzen häufig der Fall iſt,
dann hat er eben auch von guten Preiſen nichts, ſondern ſieht
ſeine Lage eher verſchlimmert. Das dürfte aber dieſes Mal
infolge der Dürre in weiten Gebieten der USA. der Fall ſein,
ſo daß man wahrſcheinlich damit rechnen muß, daß die Notlage
der amerikaniſchen Farmerſchaft eher geſtiegen, denn gebeſſert
ſein wird. Die amerikaniſche Regierung hatte bisher alle
Maß=
nahmen darauf abgeſtellt, die Ueberproduktion zu bremſen, —
auf die Notwendigkeit gegenteiliger Anſtrengungen war aber
niemand gefaßt, ſo daß nun auch für die Regierung ganz neue
Fragen auftauchen. So iſt es vor allem klar, daß irgend etwas
geſchehen muß, um den amerikaniſchen Farmer von ſeiner bei
einer Mißernte unerträglich werdenden Schuldenlaſt zu befreien;
auch erſcheint es unerläßlich, daß er direkt unterſtützt wird, wenn
ſein Notſtand allzu groß wird. Der Kongreß hat bereits
eni=
ſprechende Mittel verlangt, und Rooſevelt wird nicht umhin
können, einen tiefen Griff in den Geldbeutel zu tun. Der
Präſi=
dent darf es ſich zudem nicht leiſten, ſeine beſonderen politiſchen
Freunde — denn das ſind die Farmer — zu verärgern. Aber
davon abgeſehen, denkt Rooſevelt auch zu ſozial, um bei
Not=
ſtänden nicht einzugreifen.
Damit iſt freilich die aufgeworfene Frage noch nicht gelöſt.
Weun der Staat tatſächlich größere Geldmittel zur Unterſtützung
der Landwirtſchaft benötigt, dann wird das zweifellos auch
wei=
tere Folgen für den geſamten Staatshaushalt haben: Rooſevelt
wird dann alſo ſeine bisherigen Budgetpläne weitgehend
um=
ſtellen müſſen. Das heißt aber nicht mehr und nicht weniger,
als daß er vom Grundſatz des ſparſamen Hausvaters
wahr=
ſcheinlich wieder abgehen und zu dem Syſtem direkter
Unter=
ſtützung weiter Kreiſe der Bevölkerung zurückkehren muß, das
er auch im vorigen Winter anwandte. Er wird damit
möglicher=
weiſe aber auch wieder neue Steuern verlangen oder doch neue
Anleihen aufnehmen müſſen, um dieſen Erforderniſſen zu
ent=
ſprechen. Beide Maßnahmen ſind der Regierung in einem Wahl=
jahr zwar nicht ſehr bequem, ſie ſind aber wohl unvermeidlich,
wenn die Anhänger bei Stimmung gehalten werden ſollen.
Auch für die Induſtrie iſt natürlich eine Mißernte nicht ohne
Gefahren. Schon jetzt hat die Induſtrie mit der Frage der Lohn=
und Preisgeſtaltung ſchwer zu kämpfen; wenn es zu einer
ſtar=
ken Steigerung der Lebensmittelpreiſe käme, würden ſich dieſe
Schwierigkeiten wohl noch ſtark vermehren. Ganz abgeſehen
davon iſt es aber auch kaum fraglich, daß der Abſatz der
In=
duſtrie ſtark unter einer Mißernte leiden muß, — iſt doch die
qmerikaniſche Induſtrie in ganz ungewöhnlich hohem Maße von
den Abſatzmöglichkeiten bei den amerikaniſchen Farmern
ab=
hängig. Die ſtarke Droſſelung der Aufträge und die faſt
all=
gemeine Durchführung von Arbeitsſtreckungen ſind jedenfalls
ein Zeichen dafür, daß man hier die Dinge nicht ohne Sorge
ſieht, und daß die ſchlechten Ernteausſichten ihre Schatten bereits
weit vorauswerfen.
Abſchließend kann man wohl ſagen, daß die neuen, an die
Stelle der alten getretenen Sorgen wirtſchaftlicher Art ſogar das
weitere Schickſal der Regierung Rooſevelt beeinfluſſen können.
Von der Frage, ob und wie es Rooſevelt gelingen wird, dieſer
neuen, ohne ſein Verſchulden auftretenden Nöte Herr zu
wer=
den, hängt jedenfalls die Dauer ſeiner Regierung ab. Man wird
daher die kommenden Monate hindurch die Frage, wie die
Ernte in USA. ausfällt, mit Aufmerkſamkeit verfolgen müſſen:
ſie iſt die Schickſalsfrage für Rooſevelt und ſeiner
Wirtſchafts=
politik — und damit vielleicht die vieler anderer Länder der
Welt!
vor dem Berliner Schwurgericht.
DNB. Berlin, 7. Juni.
Bei unvermindert ſtarkem Publikumsandrang begann der
dritte Verhandlungstag im Bülow=Platz=Mordprozeß. Als
erſter wurde der 27jährige Wilhelm Schünke vernommen, der
im Jahre 1927 dem RFB beitrat und dann ſpäter bei dem
berüchtigten Ordnungsdienſt ſeine „Pflicht” als rühriger
Partei=
genoſſe tat. Der Angeklagte behauptete, der Ordnerdienſt habe
lediglich die Aufgabe gehabt, Demonſtrationszüge zu ſchützen
und die Wache für das Liebknecht=Haus zu ſtellen. Er, Schünke,
wiſſe überhaupt nicht, weshalb er auf der Anklagebank ſitze.
Denn er ſei weder am Samstag noch am Sonntag auf dem
Bülow=Platz geweſen. Von den Vorkommniſſen habe er erſt am
Montag aus den Zeitungen erfahren.
Der Angeklagte Broll erklärte aber auf Befragen des
Vorſitzenden, daß er den Schünke am Sonntag gegen 16 Uhr an
einer dortigen Straßenecke geſehen habe. Schünke widerſpricht
den Angaben Brolls. Die Vernehmung des Angeklagten
Zachow gibt wiederum einen
Einblick in die geheimen Methoden
der Kommuniſtiſchen Parkei.
Zachow war als Siebzehnjähriger dem kommuniſtiſchen
Sport=
verein „Fichte” beigetreten und ſpäter Mitglied der „
Terror=
gruppe Becker” geworden. Es ſtellte ſich heraus, daß alle Führer
ihre Befehle mit Geheimzeichen verſahen. So unterſchrieb u. a.
Becker mit „CO” und Bröde „AO‟ Zachow gehörte am 9.
Auguſt auch zu den Deckungstruppen des Ordnerdienſtes. Er
will aber nichts von der Ermordung der Polizeihauptleute
ge=
ſehen haben. Er wurde bei der Schießerei verwundet und ſpäter
auf der Rettungswache verhaftet. Nach ſeiner Ausſage beſuchte
ihn wenige Tage nach ſeiner Feſtnahme ein Rechtsanwalt der
KPD. im Unterſuchungsgefängnis und erteilte ihm genaue
An=
weiſungen für ſeine Ausſagen. Dadurch gelang es Zachow,
nach wenigen Tagen wieder entlaſſen zu werden, ohne daß ein
Verfahren gegen ihn in Gang kam.
Der Angeklagte Werner der 1930 der KPD. beigetreten
und 1931 Führer der Gruppe 6 des Ordnerdienſtes war,
be=
kundete, daß der Angeklagte Bröde, der Pförtner des Liebknecht=
Hauſes, bei militäriſchen Ausmärſchen den Befehl führte. Bereits
am Tage vor der Tat habe er, Werner, von Bröde durch einen
Kurier den Befehl erhalten gehabt, ſich am Abend an einer
Straßenecke beim Liebknecht=Haus aufzuhalten. Von hier ſei er
jedoch wieder nach Hauſe geſchickt worden. Am Sonntag
nach=
mittag habe ihm dann Bröde den Auftrag erteilt, ſich zur
Ver=
fügung des Führers der 7. Gruppe zu halten. Als er ſich dort
gemeldet habe, habe er die Anweiſung erhalten, mit anderen
Genoſſen ſich in der Nähe des Liebknecht=Hauſes beim
Lichtſpiel=
theater „Babylon” aufzuhalten und im richtigen Augenblick „
ab=
zudecken.” Später ſei ſeine Deckungsgruppe in die Linienſtraße
befohlen worden. Dort habe er auch plötzlich Schüſſe fallen
hören, ohne zu wiſſen, um was es ſich gehandelt habe. Erſt
ſpäter will er von dem Vorfall Kenntnis bekommen haben.
Am Nachmittag wurde die Vernehmung der
An=
geklagten abgeſchloſſen.
Vom Tage.
Reichsaußenminiſter v. Neurath hat der italieniſchen
Regie=
rung durch ihren Berliner Botſchafter den lebhaften Dank der
deutſchen Regierung für die von dem Delegationsführer Baron
Algiſi und ſeinen Mitarbeitern in der Saarfrage entwickelte
Tätigkeit ausſprechen laſſen.
Der Stabschef der SA., Reichsminiſter Ernſt Röhm, hat einen
mehrwöchigen Krankheitsurlaub angetreten. Dieſer Urlaub wurde
dem Stabschef von ſeinen Aerzten zum Zwecke eines notwendig
gewordenen Kurgebrauchs verordnet. Er wird auf alle Fälle nach
Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit ſein Amt in vollem Umfang
weiterführen.
Reichsminiſter Ruſt iſt am Donnerstagmorgen zu dem von
Staatsminiſter und Reichsamtswalter des NS. Lehrerbundes
Schemm angekündigten Beſuch in München eingetroffen.
Der polniſche Außenminiſter Beck hat Genf bereits wieder
verlaſſen und ſich über Berlin nach Warſchau begeben.
Die franzöſiſche Regierung wird am Samstag in einem
Kabi=
nettsrat eine endgültige Entſcheidung in der Kriegsſchuldenfrage
treffen. In politiſchen Kreiſen iſt man einſtimmig der Meinung,
daß das Kabinett Doumergue, genau wie die früheren
Regierun=
gen, jede Zahlung an die Vereinigten Staaten, d. h. auch eine ſog.
ſymboliſche Zahlung, ablehnen wird.
Nach einer Mitteilung des franzöſiſchen Oberkommiſſars für
Syrien ſind gegen den Präſidenten der ſyriſchen Republik,
Moham=
med Ali Bey, gelegentlich einer Reiſe nach Nord=Syrien, die er in
Begleitung des Miniſterpräſidenten und des Finanzminiſters
un=
ternommen hat, mehrere Bombenanſchläge verübt worden, die nach
der amtlichen Darſtellung nur von einigen reklamebedürftigen
Ex=
tremiſten ausgegangen ſeien und keine Opfer gefordert hätten.
Staatsſekrekär Meißner als Zeuge im Gereke=Prozeß
DBN. Berlin, 7. Juni.
Im weiteren Verlauf der Beweisaufnahme im Prozeß gegen
den früheren Arbeitsbeſchaffungskommiſſar. Dr. Gereke wurde
über den Anklagekomplex „Hindenburg=Ausſchuß” am
Donners=
tag auch der Staatsſekretär beim Reichspräſidenten, Otto
Meiß=
ner, als Zeuge gehört. Der Vorſitzende erklärte dem Zeugen, daß
es ſich um die Frage handele, ob er etwas davon gewußt habe,
daß aus den Mitteln des Hindenburg=Ausſchuſſes Beträge
bei=
ſeite geſtellt wurden, die zur Gründung einer Zeitung beſtimmt
ſein ſollten.
Zeuge Meißner: Davon habe ich nichts gewußt. Wohl aber
hatte ich Kenntnis von der Abſicht der Gründung einer Zeitung.
Während des erſten und zweiten Wahlganges zur
Reichspräſiden=
tenwahl wurde wiederholt davon geſprochen, daß es notwendig
ſei, eine überparteiliche nationale Zeitung zu gründen. An dieſen
Beſprechungen, die hauptſächlich im Herrenklub ſtattfanden, nahmen
außer Dr. Gereke auch Oberſt von Hindenburg, Herr von Keudell,
Dr. Regendanz, Freiherr von Gleichen und ich ſelbſt teil. Gedacht
war an eine Zeitung, die unabhängig von Partei=, Induſtrie= und
Wirtſchaftsgruppen ſein und keinen Gewinn abwerfen ſollte. Die
Schwierigkeiten ſetzten ſofort bei der Frage der Finanzierung ein.
Dr. Gereke erklärte ſich als einziger bereit, Gelder zur Verfügung
zu ſtellen, und nannte dabei die Summe von 50 000 RM. Später
hörte ich davon, daß dieſer Betrag auf 100 000 RM. erhöht
wer=
den ſollte. Es iſt mir unbekannt, aus welchen Mitteln dieſe Gelder
von Dr. Gereke kommen ſollten. Er hat nichts davon geſagt, aber
ich nahm an, daß es ſich um Erſparniſſe des Hindenburg=
Aus=
ſchuſſes handelte. Im Juni 1932 wurde der Plan dann endgültig
begraben, weil die Verſuche, andere Geldgeber zu gewinnen — die
Durchführung des Projektes erforderte 500 000 RM. — ſcheiterten.
Vorſitzender: Auch Herr von Schleicher ſoll bei der
An=
gelegenheit beteiligt geweſen ſein?
Zeuge Meißner: Herr von Schleicher hat an den
Be=
ſprechungen nicht teilgenommen. Er hatte während ſeiner
Kanz=
lerſchaft eine ähnliche Idee, die aber mit dem Plan Dr. Gerekes
nichts zu tun hatte.
Vorſitzender: Dr. Gereke behauptet, er könne über die
Dinge keine reſtloſe Aufklärung geben, weil er durch ein
Ehren=
wort gebunden ſei.
Zeuge Meißner: Mir iſt von einer ſolchen
ehrenwört=
lichen Bindung nichts bekannt.
Aufnahmeſperre
für die Deutſche Arbeitsfronk.
DNB. Berlin, 7. Jik=
Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Robert
Le=
unter dem 6. Juni folgende Anordnung herausgegeben:
„Da zurzeit der neue Ausbau der DAF. im vollen Ganme
wird bis zur Beendigung desſelben der Beitritt zur D9s
ſperrt.
Die Sperre iſt eine allgemeine. Keine Gliederung der D99,
befugt, Ausnahmen zu geſtatten. Insbeſondere iſt es verno
über wirtſchaftliche und ſoziale Einrichtungen indirekte Werbön
für die DAF. vorzunehmen. Wo ſolche veranlaßt werden, mi. n Frel0gl ſ94
ugskenfer
dieſe von der Deutſchen Arbeitsfront nicht anerkannt undo /üfMleßt oder
drücklich für nichtig erklärt.”
eturg eines 2
ner Kommiſſiot
Der Stabsleiter der PO. und Führer der Deutſchen Ar g” zuch der Abrüſtun
front, Staatsrat Dr. Ley, hat den Reichshandwerksführer :Pwu.
Schmidt mit ſofortiger Wirkung zum Abteilungsleiter imm! Srundein Iniere
NS.=Hago der Oberſten Leitung der PO. und gleichzeitige i nhl. 208 Be9
rragende
Führer der Reichsbetriebsgemeinſchaft Handwerk in der Deu ſ
hren ſind. Die
Arbeitsfront ernannt. Dieſe Anordnung bezweckt die einheſk, „u ihren Zeitunk
Führung des deutſchen Handwerks in Partei, Arbeitsfron ſu vun ſich noch de.
Wirtſchaft durch den Reichshandwerksführer W. G. Schmi j., uen ſenſationellen
MErtzweifelt herut
Boykokkheße.
rus ſie ihren H
zur lo8 Sie beeilen
rug das Kompr
* In letzter Zeit machte mehrfach eine New Yorker Mez/ihe wie S8 Qlt
die Runde durch die Preſſe, wonach der Woolworth=Ka/ 9/ Tatſache 1a6.
ſich am Boykott deutſcher Waren in Amerika beteiligt, zuſcent eine erleolg
Meldung, ſo unglaublich ſie klingt, hat ſich leider beſtätigt: 4vbermochte, We
wir erfahren, hat die Firma auf die Aufforderung einerr“
nannten amerikaniſchen Antinaziliga, deutſche Waren zu biy den AdfA
tieren, geantwortet, daß ſie „den Import wegen außerocy
licher Verkaufsſchwierigkeiten unterbrochen” hat, ohne alleunt Liſe Konferenz,
den Grund für die Nichteinfuhr deutſcher Waren anzuukreutrat, ſollte, wie
Man braucht nicht lange danach zu ſuchen. Die Anzeigesfen Abrüſtungsbe
Konzerns, die in den amerikaniſchen Blättern mit der bau fobereitende Abru
nenden Schlagzeile erſcheinen: „Wir führen kein Stück der ſtun zuſtandezubrin
Waren”, geben hinreichend Aufſchluß. Im Hinblick auf die wüihlen werden ſol
ſache, daß die Firma Woolworth Co. auch in Deutſchlauoyr quer geſchoſ
allen größeren Städten Filialen unterhält, die trotz der Swn Paul=Boncour,
ſätzlichen Einſtellung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung züe hatte, jede Ei
Einheitspreisſyſtem ſich der größten Rückſichtnahme und Zuin gewußt, ſo daf
dung in Deutſchland erfreuen, iſt dieſe Einſtellung des Ncrez der franzö
worth=Konzerns gegenüber deutſchen Waren außerordentlä)gſihung bewegte
dauerlich. Kein Wunder, wenn ſich der deutſchen Käufer eirnw frnkreichs Sicher
zu verſtändliche Unruhe und Empörung über ein ſolche. Mrhzulehnen, das
ſchäftsgebaren bemächtigt, das einen groben Mißbrauck 90). Dieſer Linie
deutſchen Gaſtrechts darſtellt. Wir können nur hoffen, dar un af der Haupik=
Konzern ſobald wie möglich von derartigen Methoden a Uze immer wied
wenn nicht die deutſchen Käufer aus ſolchem Verhaltern u, daß ſie eine
Konſequenzen ziehen ſollen.
M
Zum Verbot des „Bayeriſchen Anzeigers” A Leuſchland auf
un Jahre demon
* Wie wir zu dem Verbot des „Baheriſchen Anzeiges üinen Austritt au
fahren, liegt dieſem Verbot ein Artikel vom 17. Mai zug?
„Zeitrufe, Gottesrufe”, der aus der Feder des Kardinals AM dyNe Eindru
hten ſofort, daß ſie
haber ſtammt. Jeder, der dieſen Artikel geleſen hat, muß
auf den Gedanken kommen, daß mit ihm eine gegen den ſ a Lgenüber unterlu
gerichtete Abſicht verbunden war. Denn Zeile für Zeile Au/wedung der Las
gegen die Sittenverwilderung, gegen die Ehezerrüttung, dä ?w Me Einſtellun
treibung, die Zerſetzung des kulturellen Lebens geeifert. Jüg” eien Abrüſtun
linſchaltung Er
wieder wurde die Behaupiung aufgeſtellt, daß ſich die U endgülti
lichkeit in aller Oeffentlichkeit breit mache.
var
Wenn man derartiges als „Zeitrufe” auffriſiert, dannn”
das doch nur bedeuten, duß die hier geſchilderten Dinge ſit”
die Gegenwart beziehen. Aber am Schluß dieſes Artikels
ſich in kleinſtem Druck die Feſtſtellung, daß man es hie7
einem Auszug aus einer Silveſterpredigt des Kardinals
haber vom 31. Dezember 1924 zu tun hat. Hätte die Red cn enf i
des „Bayeriſchen Anzeiger” dieſe Feſtſtellung an die Spit) Ehden um Der
ſetzt, hätte ſie vielleicht hinzugefügt, daß der Katholizismus (Fulchen. Aber d.
damals gegen die Unſittlichkeit Front gemacht habe und E3 Kund dabei i
ſich in dieſem Punkte mit den Maßnahmen der Regixum Borthou hat z.
Adolf Hitlers decke, dann wäre das ein abſolut ehrliches EE
Vorgehen geweſen. So aber kann man doch nicht den Ves
gur
los werden, daß hier hinten herum ein gehäſſiger Angriff: Welſchen
Gleichber=
das Dritte Reich geführt wurde und es bei den LeſerrM Tun waren ihm
„Bayeriſchen Anzeigers” verächtlich gemacht werden ſollte2 M—0ß in einem
Lunld iine deet Sprüchen.
EL. Bergen, 4. Juni 1934.
Der Reiſende, der ſich für ſeinen Norwegen=Aufenthalt
vor=
ſorglich mit einem Wörterbuch oder einem Sprachführer
aus=
gerüſtet hat, erlebt die Enttäuſchung, bei vielen Gelegenheiten
— z. B. in allen Verkehrsmitteln — damit überhaupt nichts
an=
fangen zu können. In den Fahrplänen, Aushängen und
Schil=
dern begegnet er einer Sprache, auf die ſein Lexikon nicht
zu=
geſchnitten iſt: dem ſogenannten Landsmaal. Landsmaal
heißt „Landesſprache” und ſteht im Gegenſatz zum Riksmaal,
der „Reichsſprache” Beide führen einen harten Kampf, der nicht
auf das rein Sprachliche beſchränkt bleibt; denn hinter dem
Landsmaal ſteht das nationale Norwegen und insbeſondere der
Bauer.
Die Landsmaalbewegung datiert in ihren Anfängen bis in
die Mitte des 18. Jahrhunderts zurück und iſt engſtens
ver=
bunden mit dem nationalen Selbſtändigkeitsgefühl, das ſich
da=
mals zu regen begann. Die Norweger entdecken — nach der
vierhundertjährigen Nacht — ſich ſelbſt. Faſt 400 Jahre war
Norwegen nicht viel mehr als eine däniſche Provinz. Die
Mehr=
zahl der Beamten kam aus Kopenhagen, der damaligen
Haupt=
ſtadt des Unionsreiches. Sie ſprachen, ſchrieben und dachten
däniſch, ſie übertrugen die däniſche Sprache in die Verwaltung
und von da ins Volk. Zunächſt in die Oberklaſſen und dann in
alle Schichten der Bevölkerung. Das Urnorwegiſch das
„Norröna=Maal”, wurde verdrängt; ein „Riksmaal” entſtand,
das aber mit Norwegen nichts zu tun hatte. Das heutige
Riks=
maal hat freilich — nicht zuletzt auch dank der
Landsmaal=
bewegung — nicht mehr die frühere Kongruenz zum Däniſchen.
Dennoch arbeitet das Landsmaal mit Erfolg weiter an der
Nationaliſierung der Sprache, die eine Richtung an der
grad=
weiſen Norwegiſierung des Riksmaal, die andere für eine von
Grund auf neue Sprache, wie ſie im Landsmaal ſchon beſteht.
Dieſe Sprache iſt das Lebenswerk Ivar Aaſens eines
norwegiſchen Dichters und Hiſtorikers aus dem Weſtlande (1813
bis 1896), Schon der nationale Stürmer und Dränger Henrik
Wergeland, der bedeutendſte Kopf in der norwegiſchen
Nationalbewegung der erſten Hälfte des vorigen Jahrhunderts
hatte eine Zuſammenfaſſung der norwegiſchen Dialekte zu einem
„Reinnorwegiſch” prophezeit. Aaſen führte aus, was Wergeland
der ſchon mit 37 Jahren die Augen ſchloß, nicht mehr erleben
ſollte. Er bewies, daß das Altnorwegiſch in den einſamen
Tälern ſein Leben weiterführte, ſammelte die Dialektwörter und
brachte in mühſeliger Arbeit eine vollſtändige Sprache
zuſam=
men, mit lückenloſem Wortſchatz und vollkommener Grammatik,
ſo, wie ſie in Norwegen etwa zurzeit der Kalmarer Union ge=
ſprochen worden ſein muß. Es gibt in dieſer Sprache keine
Schriftdenkmäler, keine Ueberlieferung und keine Chroniken.
Jvar Aaſens Landsmaal konnte man zunächſt nur als reine
Kunſtſprache bezeichnen.
Der norwegiſche Nationalismus, der ſeit der Aufhebung der
Union im Jahre 1814 freien Lauf hatte, nahm Aaſens Werk mit
Begeiſterung auf. „Die unechte Lötung zwiſchen den beiden
goldenen Halbringen” wie Wergeland die Dänenzeit genannt
hatte, mußte überwunden werden, aus der vierhundertjährigen
Nacht ſollte es aufwärts zum Licht gehen! Die Ideen und
Entdeckungen der nationalen Forſcher und Nationalromantiker
jener Zeit beherrſchten das geſamte Kunſtleben — in der Muſik
Ole Büll, Kierul und Grieg; in der Malerei Dahl, Tidemand
und Gude; in der Dichtung von Welhaven bis zu Ibſens und
Björnſons Jugendwerken. Asbjörnſon und Moe ſammelten ihre
„Norwegiſchen Volksmärchen”, ein umfaſſendes Werk, das von
Jacob Grimm als beſte exiſtierende Märchenſammlung
bezeich=
net wurde. So ging die urſprüngliche Kunſtſprache Landsmaal
auch in die Dichtung ein, A. O. Vinje und Arne Garborg
ſind die Hauptvertreter der Maaldichtung.
Die geſamte Bauernſchaft ſtellte ſich bald hinter das
Lands=
maal, das ſchnell zu einer politiſchen Kampfanfage gegen alles
Däniſche wurde, wozu die Nationalradikalen auch heute noch
das Riksmaal rechnen, obgleich es ſich nun ſchon beträchtlich
vom Däniſchen unterſcheidet. Die „Maalſtrever” die
Sprach=
ſtreber, haben es jedenfalls ſoweit gebracht, daß das Landsmaal
ſtaatlich anerkannt wurde, in allen Schulen gelehrt wird, beim
Abitur obligatoriſches Fach iſt und von der Beamtenſchaft
ge=
ſprochen werden muß. Oslo hat ein offizielles Landsmaaltheater.
Wie bereits erwähnt, erfolgen alle Bekanntmachungen in den
Eiſenbahnen, Fjorddampfern und „Rutebiler” den
Ueberland=
autos, in der Landsmaal=Sprache. Auf dem Lande hat
Lands=
maal ein merkliches Uebergewicht gegen das Riksmaal; man
korreſpondiert in Landsmaal und verbittet ſich die „
Dänen=
ſprache” Trotzdem — das nebenbei — denken die alten Bauern
nicht daran, Landsmaal nun auch zu ſprechen. Sie halten
an ihren alten Dialekten feſt, aber von dem Riksmaal wollen
ſie nun ſchon gar nichts wiſſen!
Wie aus der Entſtehungsgeſchichte hervorgeht, ſind die
Unter=
ſchiede zwiſchen den beiden feindlichen Sprachen nicht
grund=
legend. Die ſkandinaviſchen Sprachen ſind doch recht eng
ver=
wandt, und ſo beſtehen auch gradlinige Verbindungen zwiſchen
Dänemark und Norwegen. Dem Fremden präſentiert ſich das
Landsmaal als ein Norwegiſch mit größerem Reichtum an vollen
Vokalen, ſtärkerer Biegung und drei Geſchlechtern — masculin,
feminin, neutrum — gegen nur zwei — felleskjönn und
intetkjönn — beim Riksmaal. Die Unterſchiede ſummieren ſich
bedeutend, wenn Landsmaal geſprochen wird; es macht dann
ſogar den gebildeten Riksmaalleuten — die alſo Kenntni1
Landsmaal zumindeſt von der Schule her haben — Schll
keiten, zu folgen.
Die geſamte Landsmaalbewegung in ihrem ſprächeg
Teil ſteht in der Weltgeſchichte unter Ausnahme des San
einzigartig da. Man muß die Norweger um dieſer Le2
willen ehrlich bewundern.
ie Baſuis for
Snſchung aufg
ſon
Geſundes Bluk.
Die deutſchen Menſchen wollen ſich ihres Volkstums ni
bewußt werden, und ſtarke Kräfte ſind am Werk, um
Kreiſen unſerer Bevölkerung die Bedeutung und die Am
iA iſe ſtarke Ge
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Rauf. ſtark för
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euſotz
euieh
kungen der völkiſchen Blutsgemeinſchaft klar vor Augs‟
führen und den unerſetzlichen Wert der Erhaltung 9e!9
Volkskraft tief in die Seelen einzuprägen. Alle Beſtrebu ,g.
dieſer Richtung fallen unter die Begriffe „Raſſenhygien
„Eugenik”, worunter man im volkstümlichen Sinne ſobiel
Rein= und Geſunderhaltung des Bluterbes verſteht.
Mel=
reinen Blutes ſind ſolche, die alle körperlichen und ſeen
Rennzeichen einer beſtimmten Raſſe aufweiſen. Von geit
Blut ſpricht man, wenn weder bei dem Probanden ſelde:
unter ſeinen Geſchwiſtern, Eltern und Vorfahren keinerle!
hafte Erbanlagen in Erſcheinung getreten ſind. Raſſe,.
ber nicht gleichbedeutend mit Volk. Jedes Volk, 9022
vechſelvolle Geſchichte hat, iſt aus verſchiedenen Raſle.
ſammengeſetzt, deren Entſtehung bis in die Urzeiten de=,
ſchengeſchlechts zurückreicht. Nach der Auffaſſung der L
Raſſenforſcher iſt die nordiſche (germaniſche) Raſſe als Die.
des deutſchen Volkstums anzuſehen. Sie findet ſich il."
Teilen Norddeutſchlands noch verhältnismäßig rein erha.
hat unſerem Volke einen ſtarken, zähen Bauernſtamm 10.
hervorragende Führer gegeben. Mit den anderen, im bett
Volkstum wurzelnden Raſſen iſt die nordiſche Raſſe lich
wandt. Sie bilden nun eine Schickſals= und Kulturgem..
und haben alle wertvollen Kräfte zum Aufbau unſeres *
beigetragen. Es hat ſich auch gezeigt, daß die Nachkom. 5
Ehen der Vermiſchung dieſer deutſchen Raſſen in I
maſſe gut zuſammenpaſſen. Dagegen wirkt ſich die Berhle.
mit außereuropäiſchen Raſſen, insbeſondere farbigeh."
liſchen und ſemitiſchen Raſſen, ſowohl für das Volksl
für die Einzelperſönlichkeit ungünſtig aus. Auf die
lichen Auswirkungen von Miſchehen zwiſchen Angehol”.
ſemitiſchen und der deutſchen Raſſe haben u. a. Ais
Raſſenhygieniker hingewieſen. Ganz allgemein ſoltel. ?"
die eine Ehe ſchließen, nicht nur gleichen oder Veil
ſreitag, 8. Juni 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Unehrliches franzöſiſches Spiel.
anfreich Beind jeder Abrüſtung und Rüſtungsbegrenzung. — Gigankiſche Bekräge für franzöſiſche
Ruſtungen. — Abrüſlungskonferenz endet mit hemmungsloſer franzöſiſcher Aufrüſtung.
die lehken Slunden der Abrüſtungskonferenz
ie lekten Skunden der
Abrüftungs=
herangerückk.
konferenz.
Aus der Abrüſtung iſt nichts geworden. Alle Verſuche, wenig=
Im Freitag ſoll es ſich entſcheiden, was mit der
Ab=
ryſſungskonferenz wird, ob man ſie ſang=
undklang=
lyysſchließt, oder ob der Verſuch gemacht werden ſoll, durch
düginſetzung eines Ausſchuſſes oder durch die Wiederbelebung
in woeiner Kommiſſion das tatſächliche Ende und den
Zuſam=
merruch der Abrüſtungskonferenz zu verſchleiern und zu
über=
tü yen.
ſrgendein Intereſſe für dieſe Konferenz beſteht in Genf
nicmehr. Das geht ſchon daraus hervor, daß verſchiedene
hſevorragende Delegierie bereits nach Hauſe
geſhren ſind. Die zahlreichen ausländiſchen Preſſevertreter,
düe on ihren Zeitungen in die Schweiz geſchickt worden ſind,
wielman ſich noch der Hoffnung hingab, daß es zu
irgend=
wirlen ſenſationellen Beſchlüſſen kommen könnte, ſtehen ratlos
uyedverzweifelt herum. Sie wiſſen nichts mehr zu berichten,
unowas ſie ihren Heimatredaktionen kabeln, iſt doch leer und
imhalos. Sie beeilen ſich auch bereits, Abſchiedsartikel zu
ſchrei=
beſymag das Kompromiß um das jetzt noch gerungen wird,
zuröhen wie es will.
dei
die Tatſache läßt ſich nicht beſtreiten, daß die Abrüſtungs=
Ameri
ſch ſeider l bo enz eine erledigte Sache iſt, weil ſich Frankreich
durch=
zuſſen vermochte, weil es mit Erfolg
Aufforderun
deutſch
ſport
den Abrüſtungsgedanken ſabokiert
haſt Dieſe Konferenz, die im Auftrag des Völkerbundes
zu=
ſt.
faeentrat, ſollte, wie es im Verſailler Vertrag vorgeſchrieben
ſuchen. 2
iſty inen Abrüſtungsvertrag ausarbeiten. Fünf Jahre lang hat
Biatern Mik, diſe orbereitende Abrüſtungskonferenz ſich abgequält, eine Kon=
Men lein ea” beintn zuſtandezubringen, die der Hauptkonferenz zur Annahme
Im Hinhit y ewpphlen werden ſollte. Fünf Jahre hindurch iſt von
Frank=
auch m 2u reläher quer geſchoſſen worden. Die franzöſiſchen Delegierten,
hau, die tin4, vom Paul=Boncour, haben, kaum daß man ſich einander ge=
Uiſtiſchen Bay
Rückſichtnahn
ſe Einſtellung
Waren
außeriul=
ung über ein
groben Nits
ten nur hiſt
gen Meich
eder des Haur
geleſen ha.r
hm eine geun
Zeile für M4
Ehezeriüt
Lebens geitrR
ſtellt, daß ſt. *
RA
nächt hatte, jede Einigung durch zuſätzliche Forderungen zu
beithen gewußt, ſo daß ſich alsbald ſchon auf der Vorbereitenden
Klrenz der franzöſiſche Kurs klar herausſchälte, der ſich in
deir kichtung bewegte, wohl ein Abkommen anzuſtreben, durch
deutſchen Küut; dels Frankreichs Sicherheit weitgehend garantiert würde, aber
al gabzulehnen, das nach Abrüſtung oder Rüſtungsbegrenzung
aush. Dieſer Linie ſind die Franzoſen treu geblieben. Sie
hece auf der Hauptkonferenz das gleiche Spiel getrieben. Sie
hach es immer wieder verſtanden, alle Vorſchläge ſo
umzu=
ſolchem Lus duehn, daß ſie eine Spitze gegen Deutſchland erhielten. Dieſes
nichiswürdige Spiel
kolme Deutſchland auf die Dauer nicht mitmachen. Es hat im
bawen Jahre demonſtrativ die Abrüſtungskonferenz verlaſſen
m einen Austritt aus dem Völkerbund erklärt. Sein Abmarſch
bicht ohne Eindruck geblieben. Namentlich die Engländer
hnten ſofort, daß ſie ohne Deutſchlands Unterſtützung
Frank=
raügegenüber unterliegen würden. Allerdings hatten ſie ſich
di ſWendung der Lage vorher nicht überlegt. Später
verſuch=
ten e, ihre Einſtellung gründlichſt zu korrigieren. Es kam zu
dein ſirekten Abrüſtungsverhandlungen mit Frankreich. Es kam
zuſ Einſchaltung Englands und ſchließlich zu der glatten
und endgültigen Abſage Frankreichs am 17.
Aleil. Damit war
u5 Todesurkeil über die Abrüſtungskonferenz
gefäll.
Int ſeiif iſt nun noch einmal verſucht worden, Formulierungen
zuſ ſiden, um Deutſchlands Rückkehr zur Abrüſtungskonferenz zu
eryglichen. Aber dieſe Bemühungen waren, ſoweit Frankreich
ſelnHand dabei im Spiel hatte, auf Unehrlichkeit aufgebaut.
H)enBarthou hat zwar am Mittwoch vor dem Präſidium von
derr bleichberechtigung Deutſchlands geſprochen und außerdem
Wehungen gebraucht, die man als eine gewiſſe Anerkennung
dels eutſchen Gleichberechtigungsanſpruchs hätte verwerten
kön=
na nRaum waren ihm dieſe Worte entfallen, da ſorgte er ſchon
daſ”, daß in einem ſofort herausgegebenen franzöſiſchen
Be=
rütwieſer Paſſus fortgelaſſen wurde. Somit ſind
ſtens einen Stillſtand der Rüſtungen zu erreichen, ſind
geſchei=
tert. Die Verantwortung und die Schuld dafür trägt Frankreich,
das in all den Jahren der Abrüſtungsverhandlungen Milliarden
über Milliarden für ſeine Aufrüſtung ausgab und damit in der
Praxis ganz andere Wege ging. Es hat auch jetzt wieder
gigan=
tiſche Beträge mobil gemacht, die in ſeine Aufrüſtung
hinein=
geſteckt werden. So endet die berühmte Abrüſtungskonferenz
mi=
einer hemmungsloſen franzöſiſchen Aufrüſtung.
Franzöſiſcher Luftſchuh.
Paris probierk Sirenen. — „Proben” für einen
Lufkangriff.
EP. Paris, 7. Juni.
An verſchiedenen Pariſer Gebäuden wurden, in den letzten
Tagen Alarmſirenen angebracht, die demnächſt ausprobiert
wer=
den und die Pariſer Bevölkerung auf die Gefahr eines
Luftkrie=
ges aufmerkſam machen ſollen. Heute wird wahrſcheinlich eine
im 10. Arrondiſſement angebrachte Sirene ſowie eine ſolche in
dem Pariſer Vorort Iſſy ihr Heulen ertönen laſſen. Geſtern
wurde auf einem Gebäude in der Nähe des Oſtbahnhofes eine
mächtige Sirene angebracht.
In linksextremiſtiſchen Kreiſen fordert, man zur Sabotage
dieſer Uebungen auf, und auch in gewiſſen radikalen Kreiſen
kri=
tiſiert man dieſe Maßnahmen der Regierung gerade in dieſem
Augenblick, die lediglich Panik unter die Bevölkerung bringen
würden.
Deutſchlands Skandpunkk unveränderk.
Keine Rückkehr Deutſchlands nach Genf
vor Berwirklichung der Gleichberechtigung.
DNB. Berlin, 7. Juni.
Nachrichten zufolge, die in der ausländiſchen Preſſe in der
letzten Zeit verbreitet werden, ſoll in Genf deutſcherſeits mit den
Vertretern fremder Mächte über den Abſchluß von
Sicherheits=
pakten ſowie über die Rückkehr Deutſchlands zur
Abrüſtungskon=
ferenz in Genf verhandelt worden ſein.
Hierzu erfahren wir von unterrichteter Seite, daß dieſe
Nach=
richten nicht zutreffend ſind. Deutſchland habe keine Veranlaſſung,
ſeine bisherige Haltung zu ändern, da der Grund für das
Aus=
ſcheiden Deutſchlands aus der Abrüſtungskonferenz nach wie vor
fortbeſtehe. Für die Annahme aber, daß der Grund, der die
Reichsregierung zu ihrem Vorgehen veranlaßt habe, infolge der
Genfer Vorgänge in Fortfall gekommen ſei, ſei kein Anlaß
ge=
geben, zumal der franzöſiſche Außenminiſter noch in ſeiner letzten
Rede erklärt habe, die Haltung Frankreichs bleibe unverändert. —
Dieſe läuft bekanntlich auf eine Verlängerung der
Diskriminie=
rung Deutſchlands hinaus. — Es ſei kein Zweifel darüber
vor=
handen, daß die Reichsregierung feſt entſchloſſen ſei, nach Genf
nicht zurückzukehren, bevor nicht die Verwirklichung der deutſchen
Gleichberechtigung ſo, wie ſie ſich auf Grund der deutſch=
engliſch=
italieniſchen Verhandlungen darſtelle, ſichergeſtellt ſei.
Engliſche Blätter haben berichtet, daß im Hinblick auf die
bevorſtehende Flottenkonferenz zwiſchen Italien und Frankreich
diplomatiſche Verhandlungen begonnen hätten, um eine
Verſtändi=
gung zwiſchen den beiden Ländern in der Flottenfrage
vorzube=
reiten. An zuſtändiger Stelle in Rom wird aufs entſchiedenſte
be=
ſtritten, daß derartige franzöſiſch=italieniſche Verhandlungen
ſtatt=
gefunden hätten oder beabſichtigt ſeien.
Der Chef des franzöſiſchen Generalſtabs, General Debeney,
wird ſich Ende Juni nach Warſchau begeben, um das
franzöſiſch=
polniſche Militärabkommen von 1921 zu erneuern und der neuen
Lage anzupaſſen.
Mun angehören, ſondern auch in der gleichen Welt= und
Lahesanſchauung aufgewachſen ſein. Es entſtehen dann in der
Esgnicht ſo ſtarke Gegenſätze, und die Nachkommenſchaft wird
glheſar tiger und ihrer Umgebung beſſer angepaßt ſein, als wenn
eieranz fremdes Element in eine bodenſtändige alteingeſeſſene
Ganlie eindringt. Andererſeits kann unter Umſtänden, vor
Ae A bei geiſtig hochſtehenden Familien, aus raſſiſch verwandten,
ſbgunter etwas anderen Lebensbedingungen aufgewachſenem
S”hm ein ſtark fördernder Einfluß auf die geiſtige und
lmſrelle Entwicklung der Nachkommenſchaft ausgeübt werden.
(im Gegenſatz hierzu ſind Ehen unter Blutsverwandten
wur bedenklich. Sind in einer Verwandtſchaft beſondere Be=
Aalugen künſtleriſcher, wiſſenſchaftlicher oder techniſcher Art
Noſanden, und iſt das Blut in dieſer Familie wirklich geſund,
190 hhn aus ſolcher Inzucht ein Genie entſtehen. Wehe aber,
wie in der Familie heimlich krankhafte Anlagen vorhanden
IADoder gar die Anlage zu erblicher Geiſteskrankheit beſteht.
Am können beide Ehegatten dieſelbe krankhafte Anlage ver=
20um in ihrem Blute tragen, und auch, falls ſie ſelbſt geſund
un dund bleiben, die krankhafte Anlage oder die Krankheit
e9 auf ihre Kinder vererben. Wir kennen Herrſcher= und
EIMlerfamilien, denen zahlreiche hervorragende
Perſönlich=
kelme entſtammen und die dann doch in den folgenden
Dmokionen entarteten. Gerade in dieſen Familien waren
2 handtenehen häufig. Genie und Wahnſinn ſind manchmal
DeAbhelt und können in der gleichen Familie auftreten, und
ſ hes Genie trug deutlich Zeichen krankhafter Anlagen. Nur
eEnie leider viel ſeltener als ererbte Geiſteskrankheit. Die
SAgeniale Perſönlichkeit überſtrahlt in ihrer einzigartigen
Olblagung alle Schwächen des Charakters, ſofern ſie nicht
HR an geiſtige Umnachtung verfällt. Das verbummelte Genie
DAzeigt nur einige auffallend gute Veranlagungen, die aber
2MiFehler der Charakterentwicklung überlagert ſind und nicht
2 Iuswirkung kommen. Nicht in allen Fällen beruht Geiſtes=
* hät oder Charaktermangel auf ererbter Anlage. Kinder,
Ame ſchwere Gehirngrippe durchgemacht haben, können außer=
Würch ſchwer erziehbar werden und krankhafte Aenderungen
Shnrakters aufweiſen. Mißbildungen des Gehirns, beſtimmte
Ationskrankheiten können zu Geiſtesſchwäche und Geiſtes=
** ät führen. Das Blut ſolcher Kranken kann im erbbiolo=
Nn Sinne geſund ſein, d. h. ſie übertragen ihre Krankheit
Mdrurch Vererbung einer krankhaften Anlage. Es iſt deshalb
Awichtig feſtzuſtellen, inwieweit eine Krankheit als ererbi
as erworben anzuſehen iſt, und dies läßt ſich in den
Smeäiſten Fällen durch ärztliche Unterſuchung entſcheiden.
Erb=
niten laſſen ſich nur aus der Art ihres Verlaufs und ihres
ihens bei den Eltern und Vorfahren beſtimmen. Daher ſind
Elforſchung und frühere Krankheitsgeſchichten mit heran=
Die Goethe=Medaille
für Profeſſor Hecker.
Geheimrat Profeſſor
Dr. Oskar Hecker,
der frühere Direktor der
Reichsanſtalt für
Erdbeben=
forſchung in Jena, dem
an=
läßlich ſeines 70.
Geburts=
tages vom
Reichspräſiden=
ten die Goethe=Medaille
verliehen wurde.
zuziehen, wenn es ſich um die Feſtſkellung handelt, ob eine
ge=
ſunde Erbanlage vorliegt oder nicht. Wir brauchen
leiſtungs=
fähige Nachkommen reinen und geſunden Blutes. Jeder, der
über ein ſolch wertvolles Erbe verfügt, iſt daher auch ſittlich
verpflichtet, dieſes wertvolle Gut rein und geſund weiterzugeben,
denn es iſt wahrlich ſchon genug deutſchen Blutes vergeudet und
Dr. Georg Kaufmann.
verdorben worden.
Schallplakkenbeſprechung.
Zu Richard Strauß' 70. Geburtstag hat beſonders
Electrola eine große Anzahl hervorragender Platten neu
her=
ausgebracht, die zum Teil auch, in geſchloſſenen Sonderalben zu
haben ſind, auf die wir im übrigen noch zurückkommen. Heute ſeien
nur die „Arabella”=Platten in Erinnerung gebracht, die
mehrfach Gegenſtand der Beſprechung waren und im Hinblick auf
die Aufführungen im Landestheater beſonders intereſſieren dürften.
Grammophon („Die Stimme ſeines Herrn”) widmet in
ihrer Monatsſchrift einen langen Aufſatz dem Meiſter, deſſen
Werke auch hier in vielen Platten feſtgehalten ſind. Im übrigen
ſei an die Grammophon=Mai=Neuheiten erinnert, in denen ſich
dieſe Firma ganz ſommerlich eingeſtellt hat. Um mit 1471 C zu
beginnen, wird mit dem reizenden Schlager. „Ich möchte wiſſen,
ob die Fiſche ſich küſſen” eine Reihe unterhaltender leichter Ferien=
Nr. 156 — Seite 3
Ralskagung abgeſchloſſen
ohne Ernennung der Saar=Abſtimmungskommiſſion.
Genf, 7. Juni.
Die 80. Ratstagung iſt am Donnerstag mit einer gleichgültigen
öffentlichen Sitzung abgeſchloſſen worden. Der Völkerbundsrat hat
diesmal mit der Saarentſchließung nach langer Zeit zum erſtenmal
wieder eine wichtige Entſcheidung gefällt, aber auch hier erſt,
nach=
dem die entſcheidenden Mächte ſich ſelbſt geeinigt und der
Rats=
entſcheidung ihre eigenen Vorſchläge zugrundegelegt hatten. Ein
Schatten fällt nachträglich durch die Verzögerung der Ernennung
der Saar=Abſtimmungs=Kommiſſion auf die Tätigkeit des
Völker=
bundsrats, der nur durch ſchnelles und loyales Handeln der
nun=
mehr mit der Verantwortung belaſteten Stellen wieder zum
Ver=
ſchwinden gebracht werden kann.
Bisher iſt es noch immer nicht gelungen, ein ſchweizeriſches
Mitglied für die Kommiſſion zu finden. Solange es aber
zweifel=
haft bleibt, ob die den Schweizern vorbehaltene Stelle überhaupt
beſetzt werden kann, gilt auch die Ernennung des ſchwediſchen und
holländiſchen Mitgliedes nicht als endgültig. Dagegen iſt der
Präſident vom Rat beauftragt, die Ernennung der Mitglieder der
Abſtimmungskommiſſion zu vollziehen, ſobald die entſprechenden
Perſönlichkeiten gefunden ſind. Dabei ſoll der Präſident ſich mit
„ſeinen Kollegen”, d. h. mit anderen Mitgliedern des
Völkerbunds=
rates, in Verbindung ſetzen. Da der Präſident ſelbſt aber ebenſo
wie die übrigen Ratsmitglieder nach Schluß der Ratstagung von
Genf abweſend ſein wird, iſt die praktiſche Entſcheidung über die
Zuſammenſetzung der Abſtimmungskommiſſion in erheblichem Maße
in die Hände des Völkerbundsſekretariats gelegt.
Es iſt natürlich außerordentlich bedauerlich, daß ſich die
Er=
nennung der Abſtimmungskommiſſion, die eigentlich ſchon Anfang
der Woche vollzogen werden ſollte, immer wieder von neuem
ver=
zögert. Da die Abſtimmungskommiſſion nach dem Beſchluß des
Völkerbundsrates ſchon am 1. Juli ihre Tätigkeit aufnehmen ſoll
und die Mitglieder natürlich einige Zeit zur Einarbeitung
brau=
chen, könnte die Verſchiebung der Entſcheidung unter Umſtänden
eine Verzögerung für die rechtzeitige Inangriffnahme aller mit der
Abſtimmung zuſammenhängenden Arbeiten bedeuten. Das neue
Verfahren bei der Ernennung der Abſtimmungskommiſſion
er=
ſchwert natürlich die Kontrolle durch die öffentliche Meinung. Die
Völkerbundsorgane werden jetzt zu beweiſen haben, daß ſie im
Sinne der vom Dreierausſchuß ausgeübten Tätigkeit im
Ein=
klang mit der Entſcheidung des Völkerbundsrates vom 4. Juni eine
wirklich neutrale und unparteiiſche Zuſammenſetzung der
Abſtim=
mungskommiſſion herbeizuführen entſchloſſen ſind. Nur ſo kann
die Arbeit dieſes wichtigen Organismus im Saargebiet der
Ent=
ſpannung und der reibungsloſen Durchführung der Abſtimmung
ſelbſt dienen.
Der Reichskanzler dankk dem Bizekanzler
und Freiherrn von Lersner.
Der Reichskanzler empfing Freiherrr von Lersner zum
Be=
richt über den Verlauf ſeiner Genfer Verhandlungen und ſprach
ihm ſeinen Dank aus. An den Vizekanzler richtete er folgendes
Schreiben:
„Endlich iſt die Feſtſetzung des Abſtimmungstermins für das
Saargebiet erfolgt. Aus dieſem Anlaß muß ich Ihnen, Herr von
Papen, als dem von mir mit der Wahrnehmung der
Saarinter=
eſſen Beauftragten, den aufrichtigſten Dank ausſprechen. Die
auf=
opferungsvolle und unermüdliche Arbeit, mit der Sie für die
Rückkehr dieſes Gebietes in das deutſche Vaterland kämpften, hat
für alle Deutſchen und damit auch für Sie den ſchönſten Lohn
er=
halten.
Mit dem Ausdruck des Vertrauens und Dankes
Ihr ergebener
gez. Adolf Hitler.”
Verſchmelzung ſüdafrikaniſcher Parkeien.
EP. Kapſtadt, 7. Juni.
Die Verſchmelzung der nationaliſtiſchen Burenpartei
Gene=
ral Hertzogs mit der von General Smuts geführten
Südafri=
kaniſchen Partei iſt offiziell vollzogen worden. Mit der
Grün=
dung dieſer neuen Partei wird der 25 Jahre hindurch mit
großer Erbitterung geführte Kampf zwiſchen Buren und
Eng=
ländern endgültig beigelegt. Die Loſung der neuen Partei iſt
„Südafrika über alles”. Ihre Statuten bekräftigen die
Aufrecht=
erhaltung der jetzigen Beziehungen zwiſchen Südafrika und dem
Empire, vorausgeſetzt, daß die Intereſſen Südafrikas dadurch
in keiner Weiſe berührt werden. Dieſe Klauſel, die es Südafrika
ermöglichen würde, in einem Krieg zwiſchen England und einer
dritten Macht neutral zu bleiben, iſt ein Zugeſtändnis an die
extremen Nationaliſten, die die Verſchmelzung der beiden
Par=
teien innerlich noch ablehnen. Die erſte große Aufgabe der
neuen Partei iſt die Schaffung eines Eingeborenen=Rechtes.
platten eröffnet, die zu Reiſen und Wandern in Wald und Feld
und an die See, aber auch den Daheimbleibenden viel Freude
machen werden, wie z. B. 1475 C, deren eine Seite auf der Alm
die andere am Meer ſpielt, wie das auch bei 1484 0 der Fall
iſt, einer ausgezeichneten Jooſt=Platte „Hein ſpielt ſo ſchön auf
dem Schifferklavier‟. Die Serie „Braun=Etikett” bringt wieder
gute Tanzkapellen wie Oskar Jooſt vom Eden=Hotel. Egon
Kai=
ſer, Otto Kermbach Paul Lincke, das engliſche Roy=Fox=Orcheſter
und das Harry=Hiller=Tanz=Orcheſter uſw. Das neue Vollton=
Aufnahmeverfahren bewährt ſich beſtens auch bei Geſangsplatten
wie „Odin’s Meeres=Ritt” und bei „Brunswick”, 4 9551 und
10 211 R. geſpielt vom Muſikkorps der Leibſtandarte. Weiter ſei
hingewieſen auf 10 202 mit Louis Graveure aus dem Tonfilm
„Mein Herz ruft nach dir”, und die ausgezeichneten Strauß=
Wal=
zer=Lioſchakoff=Platten 10 209.
Electrola läßt auf EH 862 von Paul Bender die
Archibald=Douglas=Balladen ſingen. Mit dieſem hohen Lied der
Heimatliebe des berühmten Balladenſängers wird die Reihe der
Benderplatten ſehr erfolgreich fortgeſetzt. Er geſtaltet die
Bal=
lade wirklich dramatiſch packend. Dann wieder eine hervorragende
Gigli=Platte. (DA 1307) mit Triſta Maggio von de
Cres=
cenzo und dem Hindulied aus „Sadko” von Rimſky=Korſakoff.
Kein heutiger Tenor könnte dieſes Lied mit ſo bezaubernder
Klangſchönheit ſingen wie dieſer „König der Tenöre‟. Wir
emp=
finden erneut, daß die Stimme Giglis am berückendſten und
hin=
reißendſten im Piano klingt. Hier iſt ihre ſammetartige
Weich=
heit von unſagbarem Wohlklang. Glänzend geſungen und geſpielt
iſt auch die Tonfilmplatte EG 2992 von Fred Willbrun mit
Orcheſter mit den reizenden Schlagern aus „Schön iſt es,
ver=
liebt zu ſein” und zu den intereſſanteſten Spezialplatten rechne
ich EG 532 mit dem „Geſang der Waldvöge!” und
Ge=
ſang der Nachtigal (mit Cellobegleitung). Einzig
exiſtie=
rende Naturaufnahmen aus Beatrice Harriſon’s Garten.
Odeon bringt eine ſehr intereſſante Grock=Platte (0) —
4126) heraus, die den berühmten Clown in charakteriſtiſcher
Auf=
trittsſzene und vor allem muſikaliſch vortrefflich der Nachwelt
er=
hält — Aus dem Tonfilm „Mein Herz ruft nach dir” ſingt
Kam=
merſänger Kiepura auf O. 4711 die ſchönſten Schlager,
be=
gleitet vom Originaltonfilmorcheſter unter Leitung von Nobert
Stolz. Die Banjo=Symphoniker erfreuen mit 0 — 25 069
durch das virtuos geſpielte Intermezzo, Vielliebchen” von Siede
und den entzückenden Walzer „Souvenier de Mona Liſa” von
Schebek.
Auf Gloria bringt die Lindſtröm AG. die ausgezeichneten
fünf Geſangs=Guitarriſten mit Volksliedern (G 0 13 197) das
ſteiriſche Volkslied „O du himmelblauer See” und das tiroler
Volkslied „Zwei Sternderln am Himmel” für Zither, Harmonika
und Klavier (G 0 13 119) und ein entzückendes Pikkolo=
Flöten=
duett mit Blasorcheſter Woitſchach „Die beiden kleinen Finken”,
und „Die Grasmücken” (C 0 13 134); drei wirklich hervorragende
Platten für Freunde von Spezial=Inſtrumenten, zu deren künſt=
*9
leriſcher Auswertung ſchon virtuoſes Können gehört.
Seite 4 — Nr. 156
zur
der Flurbereinigung.
DNB. Berlin, 7. Juni.
Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft wird
im laufenden Rechnungsjahr zwei Millionen RM. zur Förderung
der landwirtſchaftlichen Grundſtückszuſammenlegung (Flur= oder
Feldbereinigung) zur Verfügung ſtellen. Durch Beihilfen aus
dieſen Mitteln ſoll eine Steigerung und Beſchleunigung der
Um=
legung landwirtſchaftlicher Grundſtücke erzielt werden. Dieſe
Mittel ſollen nicht an die Stelle der bisherigen Aufwendungen
der Länderregierungen für die Grundſtücksumlegung treten und
ſie entlaſten, vielmehr ſoll den beteiligten Grundſtückseigentümern
die Tragung der Koſten, die ſie für Vermeſſung, Abmarkung uſw.
tragen müſſen, erleichtert werden. Die Anträge auf Bewilligung
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
von Beihilfen ſind über die Länderregierungen dem
Reichsmini=
ſter für Ernährung und Landwirtſchaft vorzulegen.
Die im Weſten und Süden des Deutſchen Reiches
weitverbrei=
tete Beſitzverſplitterung iſt ein Hindernis für jeden
landwirt=
ſchaftlichen Fortſchritt. Wenn die Bauern und Landwirte ihrem
Beſitz Höchſterträge abringen und die Errungenſchaften der
heu=
tigen Landwirtſchaft zur Anwendung bringen ſollen, müſſen
zu=
nächſt ihre zahlreichen Parzellen gleichen Ausmaßes zu wenigen
gut zu bearbeitenden, durch Wege aufgeſchloſſenen Plänen
zu=
ſammengelegt, die zahlloſen Grenzraine beſeitigt und
Oedlän=
dereien kultiviert werden. Durch die Einführung des
Reichserb=
hofgeſetzes iſt — ſoweit die beteiligten Grundſtücke Erbhöfe ſind
— Gewähr dafür geboten, daß die unter Aufwendung öffentlicher
Mittel erzielten Erfolge, nicht durch neue Erbteilungen wieder
verloren gehen.
Freitag, 8. Juni 1934
Erklärungen Rooſevelts über die Noklage
infolge der Trockenheit.
DNB. Waſhington, 7. Juni
Präſident Rooſevelt bezeichnete die ſchwere Trockenheit i.
den landwirtſchaftlichen Gebieten als ein nationales Unglüen
das über 125 000 Familien betroffen habe und das zum Aa‟
ſterben oder zu Notſchlactſtungen von mehreren Millionen Stüff
Vieh führen werde. Er gebe aber der Nation ſein Wort, du
niemand Hunger leiden ſolle, und er fordere vom Bundeskongrad
einen großen Zuſatzöctrag zum Budget, um alle Menſchen ji
den betroffenen Bezirken vor Hungersnot zu bewahren.
Frankreichs Haltung in der Abrüſtungsfrage wurde geſtern
von dem Erzbiſchof von Canterbury in einer Rede vor der in Lonu
don tagenden Kirchenverſammlung ſcharf gegeißelt.
E8
Todes=Anzeige.
Am 6. Juni iſt nach langem, ſchweren
Lei=
den, im Alter von 49 Jahren, mein lieber
Mann, unſer guter Vater, Bruder, Onkel,
Schwager, Schwiegervater und Großvater
KarlKaufmann
Tapezier
ſanft entſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Emilie Kaufmann
Emmi Kaufmann
Frau Gretel Keil, geb. Kaufmann.
Darmſtadt
Magdalenenſtr. 4.
Berlin=Charlottenburg
Stuttgarter Platz 6.
Die Beerdigung findet Samstag, 9. Juni,
mittags um2 Uhr aufdemWaldfriedhofſtatt.
Todes=Anzeige.
Gott der Herr nahm heute nachmittag
2 Uhr unſer liebes Mütterchen
Mrau wHurie Meilan Awe.
geb. Benz
im Alter von nahezu 88 Jahren zur
ewigen Ruhe zu ſich.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Geſchw. Merlau nebſt Familien.
Arheilgen, den 6. Juni 1934.
Die Beerdigung findet Freitag, 8. Juni,
nachm. 4 Uhr, vom Sterbehauſe, Große
Felchesgaſſe 8, aus ſtatt. (6398
Am 6. Juni verſchied unerwartet nach
kurzem Krankſein unſer verehrter früherer
Chef
Herr
Heinrich Lauh
Nahezu 50 Jahre hat er in nie
ermüden=
der Tätigkeit ſein Geſchäft geführt und
war ſeinen Angeſtellten und Arbeitern
nicht nur jederzeit ein vorbildlicher Chef,
ſondern auch ein väterlicher Freund
und Berater.
Wir ſtehen trauernd an ſeiner Bahre
und werden ihm ſtets ein ehrendes
(6386
Gedenken bewahren.
Die Gefolgſchaft
der Firma Heinrich Lautz.
Jg. Frau, 34 J.,
mit 14j. Jung.,
ſchoner 3=Zim.=
Vohnung und
etwas Vermög.
ucht die
Be=
kanntſch. e. nett.
Arbeit. zwecks
Heirat. Zuſchr.
u. 3. 192 Geſch.
Fräulein,
Mitte 30, w.
ge=
bild. Herrn zw.
päterer Heira
kennen zu lern.
Zuſchriften unt.
3. 217 Geſchſt.
Statt Karten.
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme und die vielen Kranz= und
Blumen=
ſpenden bei dem Heimgang unſerer lieben
Ent=
ſchlafenen ſagen wir allen unſeren herzlichſten
Dank. Ganz beſonders danken wir Herrn
Pfarrer Köhler für die troſtreichen Worte am
Grabe und allen denen, die der Verſtorbenen
während ihrer Krankheit ihre Anteilnahme
be=
kundeten und ihr die letzte Ehre erwieſen haben.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Wilh. Ritſert und Kinder.
Darmſtadt, Frankfurterſtr. 32, 7. Juni 1934.
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ſuage. araf=G
dwe
F, 8. Juni 1934
Muls ver Lanueshaupintadt
Darmſtadt, den 8. Juni 1934.
Brofeſſor Hermann Müller †.
Vor vier Wochen konnten
wir Prof. Hermann Müller
und ſeinem am ſelben Tage
geborenen Kunſtgenoſſen und
Freund. Prof. H. R. Kröh
unſere guten Wünſche zum
93. Geburtstage widmen.
Heute (7. Juni) erreicht
uns die ſchmerzliche Kunde,
daß der Künſtler, der kaum
mehr als ein leichtes
Ge=
fühl des Unwohlſeins hatte,
ohne Kampf, ſanft und
ſchmerzlos entſchlafen iſt.
Mit Hermann Müller iſt
eine Perſönlichkeit
dahin=
gegangen, die uns Heutige
noch mit der Tradition
A Alt=Darmſtädter Kunſt
ver=
knüpfte. Aus dem
Lebens=
gang des Entſchlafenen möge
daran erinnert werden, daß
er, der Sohn des
Stadt=
pfarrers Paulus Müller,
noch Schüler des 1863
ge=
m Romantikers Auguſt Lucas war. Dem verehrten Meiſter
cäßuit er bis ans Ende ſeine Verehrung bewahrt, ihm
wid=
gete ſeleinen ſeiner ſchönſten Bilderbogen.
Fes ihm auch nicht vergönnt, die Laufbahn des Malers,
Dei Jüngling erſehnt hatte, einzuſchlagen — er mußte der
zuExiſtenz halber Architektur ſtudieren —, ſo war der
ſwilgabte, ſtets ſcharf beobachtende Künſtler in ſeiner Freizeit
ch imer mit Zeichnungen, Illuſtrationen und Bildern
beſchäf=
jigt „Aederholt iſt er auf den Pfaden des Meiſters Lucas nach
Jigliſiengezogen, wo er beſonders Neapel in ſein Herz geſchloſſen
Beutel 00 ſatte Eraßenbilder und Volksſzenen, an Ort und Stelle mit ſiche=
09 und 00 er 4jad feſtgehalten, hat er dann in Mußeſtunden daheim als
7, 0.06 00 Aaucule und Oelbilder ausgeführt.
Beutel 00 „Sicte „Zündnadeln” im Jahre 1870 machten ihn durch ihren
Pſd.=Paket 0,2 ſchlasgenen Witz in aller Welt bekannt und brachten auch einen
hne Glas 06 hnſehrnlhen materiellen Erfolg. Uns Heiner iſt Hermann Müller
durchlſen Darmſtädter Skizzenbuch, das ſo vieles aus der
Vergan=
rot 0mbenheſit das ohne ihn verloren wäre, feſtgehalten hat, lieb und
blon 0.4bertrt: geworden. Unvergeſſen bleiben auch ſeine famoſen Dat=
Pd,Pa 02ſterickᛋ Tuſtrationen, die Prof. Dr. Eſſelborn veröffentlicht hat.
Als hitekt hat er zahlreiche Bauten im Johannesviertel
er=
e. echinlen ie richtent und als Direktor der Landesbaugewerkſchule eine reiche
Seintoſtmeihſct Tätiggie entfaltet. Auch dem Hoftheater, dem er als muſikfreudi=
Ar.o. g1.0gber nſtkenner zeitlebens ein beſonderes Intereſſe entgegen=
.. 09brachts hat er als Berater in Architektur= und Koſtümfragen
wertrole Dienſte geleiſtet. Länger als ein halbes Jahrhundert
ſtelltk fermann Müller bei allen Feſten der Vaterſtadt ſeine Kunſt
leiſch Pb. 09
uneigr=ſtützig zur Verfügung.
„ühervorragender Sohn der Stadt, ein reichbegabter
Künſt=
markante Perſönlichkeit von Temperament und Humor
gegangen, betrauert von Familie und Freunden. R. i. p.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 156 — Seite 5
tglieder)
zun g:
tit An
Polizeiſtunde und Ladenſchluß
zwährend des Heſſiſchen Soldakenkages.
nläßlich des Feſtes der Kriegerkameradſchaft Haſſia und
häuſerbundes, verbunden mit dem Heſſiſchen Soldaten=
0 Polizeiſtunde und Ladenſchluß in der Zeit vom 9. bis
mi d. J. von der Polizeidirektion wie folgt geregelt
Arfäl
Polizeiſtunde wird am 9. und 10. Juni d. J.
ſo=
jage Küche 17 wah für die Lokale der Stadt wie für den geſamten Feſtplatz
umelmer, ! gufghoben und am 11. Juni d. J. allgemein bis 5 Uhr
mor=
verlängert. Die Schlußſtunde für Konzerte in den
Lo=
uta der Stadt bleibt an ſämtlichen Tagen wie bisher auf
2243 Uhr feſtgeſetzt, ſoweit nicht in einzelnen Fällen
Ver=
löharung erteilt wird.
d0 Tabakwarengeſchäfte dürfen ihre Läden am
vernge T 9.4ud 11. Juni d. J. bis 21 Uhr und am 10. Juni d. J. von
1u1ts 18 Uhr offen halten. Die Beſchäftigung von Gehilfen
undLehrlingen darf am 9. und 11. Juni nur bis zum
allge=
mann Ladenſchluß (19 Uhr) und am 10. Juni nur in der
Motn!”, BAüvon 11 bis 13 Uhr ſtattfinden.
Alle übrigen Geſchäfte dürfen ihre Läden am 9. Juni
bils 1 Uhr und am 10. Juni von 11 bis 13 Uhr offen halten,
ſontnt ihnen die Ladenöffnung nicht ſchon auf Grund der
Be=
kehmmachung des Kreisamts Darmſtadt vom 26. November
ASan Sonntagen in der Zeit von 11 bis 13 Uhr geſtattet iſt.
Pennal darf am 9. Juni über 19 Uhr hinaus nicht beſchäftigt
wenen. Am 10. Juni iſt die Beſchäftigung von 11 bis 13 Uhr
geſctet.
Verkehrsregelung für Fahrzeuge
Sit 4 Nadlind des Feſtzuges am Sonnkag, dem 10. Juni.
mit der große Feſtzug am nächſten Sonntag überall
unge=
denvaſſieren kann. müſſen die Straßen des Feſtzugs,
ein den Zeitungen bereits bekannt gegeben wurden, von
Alnib bis zur Beendigung des Feſtzuges von jedem nicht zum
beitz Mge hörenden Fahrzeug freigehalten werden. Ferner
uuß I Durchgangsverkehr von Fahrzeugen durch die
Stadg ſarmſtadt von 13 Uhr bis etwa 17 Uhr umgeleitet
herden Die Umleitungsſtrecke geht von der
Gries=
heima: Chauſſee durch die Otto=Wolfskehl= Bismarckſtraße, Kir=
Genehlle, Landwehr=, Blumenthal= Schlageterſtraße, Speſſartring.
Gedlleeg, Landgraf=Georgs=, Beck=, Heinrichs=, Nieder=Ram=
Ladtng Straße, Herdweg, Beſſunger=, Kattrein=, Eſchollbrücker=
Hra3 Holzhofallee, unbefeſtigter Weg weſtlich des
Bahnein=
miuBam Weſtrand des Exerzierplatzes (nicht befahrbar für
Zcmwagen!) bis zur Griesheimer Chauſſee. An den wich=
Mg 15traßenkreuzungen im Zuge dieſer Umleitungsſtrecke ſtehen
Lerkſaßpoſten der Polizeidirektion Dieſe „Umleitungspoſten”
Frwaen ſämtliche Fahrzeuge, welche in die Stadt wollen, zu=
Nach er uf die Umleitungsſtraßen. Wünſchen Fahrzeuge trotzdem
Einfſ in die Stadt, werden ſie durchgelaſſen, aber gleichzeitig
Mrargaufmerkſam gemacht, daß ſie die Feſtzugsſtraßen nicht
be=
arahund nach Beginn des Feſtzugs auch nicht mehr kreuzen
dürfiei,
bbendſingen am Opfertempel. Der Geſangverein „Kon=
Droi” gab am Mittwochabend vor dem Opfertempel auf dem
4Dohkſtler=Platz ein Konzert, das viele Zuhörer angelockt
Mtrge Inter der Stabführung des Chormeiſters und Komponiſten
* SMmermacher kamen Chöre von Heinrichs. Lautenſchlä=
Be* „bcher, Mendelsſohn, Hanemann und Simmermacher ſelbſt
Dm ürtrag. Es war ein ſchönes Erlebnis, über dem auch noch
* BhAbendſtunden lebhaften Verkehr am Adolf=Hitler=Platz
deutll92reder emporklingen zu hören.
Heſſiſches Landestheater
Freisll
Sangtt
Anf. 20, Ende gegen 22½ Uhr. D 24,
kinderreiche Mütter Nummerkarten 151 —300.
dazu
Preiſe 0.50—4.50
2 Jun: Weh dem, der liebt!
Anf. 19½, Ende gegen 23 Uhr. E 26, dazu
kinderreiche Mütter Nummerkarten 301—350.
Preiſe 0.70—5.50
2. Juni /Arabella.
Anf. 19½, Ende 22½ Uhr. C 24, dazu
kinder=
reiche Mütter Nummerkarten 351—400.
Preiſe 0.50—4,50
10, Jun
Die vier Musketiere.
Tagung ves Siaokals.
Errichtung weiterer 100 Siedlerſtellen in der Stadkrandſiedlung.
Zer Maungseerladf.
* Die geſtrige öffentliche Stadtratsſitzung wurde kurz nach
17 Uhr von Oberbürgermeiſter Wamboldt eröffnet und die
Tagesordnung ohne Debatte erledigt. — Mit Zuſtimmung des
Bau=Ausſchuſſes wurde die
Orangerieſtraße in Peter=Frieß=Straße
umbenannt. Zur Erinnerung an den Hitler=Jungen Peter Frieß,
der ſeinerzeit in Lindenfels ermordet wurde. Man hat eine Straße
in Beſſungen gewählt, weil Peter Frieß in dieſem Stadtteil
ge=
lebt hat. Durch Erheben von den Sitzen wurde des gefallenen
Kämpfers ehrend gedacht.
Für das Stadterweiterungsgebiet öſtlich und ſüdlich des
Friedhofes an der Nieder=Ramſtädter Straße beſteht ein
Bebauungsplan=Entwurf
aus dem Jahre 1927/28, der nur für den Teil ſüdlich des
Fried=
hofes miniſterielle Genehmigung gefunden hat, während für den
Teil öſtlich des Friedhofes eine geſetzliche Feſtlegung noch nicht
erfolgt iſt. Nunmehr iſt für dieſes Erweiterungsgebiet die
Durch=
führung der Baulandumlegung angeregt worden, die
Vorarbei=
ten hierzu ſind bereits in Angriff genommen, ſo daß die
miniſte=
rielle Begutachtung des Bebauungsplans, die für die
Durchfüh=
rung der Baulandumlegung erforderlich iſt, eingeholt werden muß.
Da dem früheren Bebauungsplan=Entwurf andere
Programm=
punkte und ſtädtebauliche Forderungen zugrunde lagen, wurde
nach den heutigen Geſichtspunkten ein neuer Bebauungsplan
gut=
geſtellt, der mit Zuſtimmung des Bau=Ausſchuſſes gutgeheißen
wird.
Das Kuratorium für die höheren Mädchenſchulen
(Viktoriaſchule und Eleonorenſchule) ſoll wie folgt
zuſammen=
geſetzt werden: 1. Dem Oberbürgermeiſter; 2. dem Vertreter des
Heſſiſchen Staatsminiſteriums; 3. vier Stadtratsmitgliedern;
4. den Direktoren der beiden Anſtalten. Es wird dem Vorſchlag
der Verwaltung zugeſtimmt. Die in Betracht kommenden vier
Stadtratsmitglieder ſind bereits durch Beſchluß des Stadtrats vom
15. Mai 1933 berufen worden.
Der Schulvorſtand der Berufsſchulen
ſoll entſprechend den Vorſchriften in Artikel 50 letzter Abſatz des
Geſetzes das Volksſchulweſen im Volksſtaat Heſſen betreffend vom
25. Oktober 1921 wie folgt zuſammengeſetzt werden: 1. dem
Ober=
bürgermeiſter als Vorſitzender; 2. dem Stadtſchulrat zugleich
als ſtellvertretender Vorſitzender; 3. dem Leiter der gewerblichen
Berufsſchule I; 4. dem Leiter der gewerblichen Berufsſchule II;
Am nächſten Sonnkag Rokkreuzkag.
Das Deutſche Rote Kreuz wendet ſich am nächſten Sonntag,
am Rotkreuztag, an alle mit der Bitte um eine Spende für ſeine
Sammlung. Die Sammlung ſoll der Opferſtock werden, aus dem
den Einrichtungen des Deutſchen Roten Kreuzes für ihren Dienſt
10. Juni 1934
an der Volksgeſundheit neue Mittel zufließen. Er ſoll ein Zeichen
des Dankes für die opferwillige Hilfe ſein, die das Rote Kreuz
allen ohne Unterſchied, wenn ſie in Krankheit und Rot ſeiner
be=
dürfen, zuteil werden läßt. Jeder, der dem Roten Kreuz gibt,
gibt für ſich ſelbſt. Die Sammlung wird am 9./10. Juni
ehren=
amtlich unter Beteiligung der SA. und SS. durchgeführt. Jeder
Groſchen kommt reſtlos den ſegensreichen Einrichtungen des
Deut=
ſchen Roten Kreuzes zugute.
Das Roke Kreuz beſtellkt 6.,5 Millionen Glasplakekten.
Das Deutſche Rote Kreuz hat in Lauſcha, im Notſtandsgebiet
des Thüringer Waldes, als Abzeichen zum Rotkreuztag am
nächſten Sonntag 6,5 Millionen Glasplaketten
be=
ſtellt. Lauſcha iſt die Heimat eines Menſchenſchlages, der ſeit
Jahrhunderten mit dem Glas als ſeinem Werkſtoff verbunden iſt.
Wenn wir die Rotkreuztag=Glasplakette uns anſtecken
wer=
den, denken wir kaum darüber nach, wie mühſam ſie entſtanden
iſt. In ungeheuren Hitzegraden des Glasofens ſchmelzen zunächſt
Sand, Kalk und Soda zu Glas zuſammen, um zu langen
Glas=
ſtäben ausgezogen zu werden. Die Glasſtäbe werden dann in
einer Stichflamme wieder erhitzt und in einer Form zu den rohen
Plaketten gepreßt. Mit Preßluftgebläſe wird nun der glänzende
Ueberzug aus Fiſchſilber, einem Silber, das in der Tat aus
Fiſch=
ſchuppen gewonnen wird, auf die Plakette gebracht. Es folgt das
Aufzeichnen der kleinen Kreuzchen, und auf der Rückſeite die
Be=
feſtigung der kleinen Nadel. So läuft das kleine Kunſtwerk aus
dem Glasofen der Hütte in die Hand der Glasbläſer, die hier
durchweg Hausgewerbetreibende ſind, und von ihnen in die Hände
der Verſchönerer durch Silberüberzug und Bemalung. Man kann
5. dem Leiter der kaufmänniſchen Berufsſchule; 6. dem Leiter der
hauswirtſchaftlichen Berufsſchule; 7. vier Stadtratsmitgliedern;
8. zwei Vertreter der Arbeitgeber; 9. zwei Vertreter der
Arbeit=
nehmer. Es wird dem namentlichen Wahlvorſchlag der
Verwal=
tung zugeſtimmt.
Inſtandſetzung der Gleisanlage im Gaswerk.
Die Gleisanlage im ſtädtiſchen Gaswerk, die für die Zufuhr
der Materialien für das Gaswerk und den Schlachthof dient iſt
dringend reparaturbedürftig. Es wurde deshalb bei dem Heſſ.
Staatsminiſterium ein Antrag auf Bewilligung der erforderlichen
Mittel zu Laſten des Arbeitsbeſchaffungsprogramms vorgelegt.
Das Miniſterium teilte mit, daß zur Zeit nur für größere
Maß=
nahmen Mittel von der Deutſchen Geſellſchaft für öffentliche
Ar=
beiten zur Verfügung geſtellt würden. Die Reparatur der
Gleis=
anlage ſollte hierauf zunächſt zurückgeſtellt und die Mittel in den
nächſten Voranſchlag eingeſtellt werden.
Nach Mitteilung der Direktion der Betriebe laſſen ſich jedoch
die Reparaturarbeiten nicht länger hinausſchieben, da ſonſt die
Gefahr beſteht, daß die Reichsbahndirektion die Zufuhr der
Wag=
gons ſperrt. Es wird deshalb der aus Erneuerungsmitteln zu
entnehmende Betrag für die notwendigſten Herſtellungen in Höhe
von 4500 RM. bewilligt.
Zur Errichtung weiterer 100 Siedlerſtellen in der
Stadtrand=
ſiedlung
hat das Reich der Stadt Darmſtadt ein Darlehen von 225 000
RM. zur Verfügung geſtellt. Die Verpflichtung, die Siedlung zu
errichten und fertigzuſtellen, wurde von der Naſſauiſchen
Heim=
ſtätte übernommen. Nunmehr wird aber von dem Reich die
Aus=
zahlung der Reichsbaudarlehen davon abhängig gemacht, daß die
Stadt die ordnungsgemäße Durchführung der von der Naſſauiſchen
Heimſtätte übernommenen Verpflichtungen gewährleiſtet. Die
Gewährleiſtung kann als eine reine Formſache angeſehen werden,
da die Naſſauiſche Heimſtätte hinreichende Sicherheit bietet, und
der Stadt aus der übernommenen Gewährleiſtung vorausſichtlich
keinerlei Verpflichtungen entſtehen werden. Die geforderte
Ge=
währleiſtung der Trägerſchaft wird ausgeſpröchen.
Im Jahresvoranſchlag für 1934 ſind 100 000 RM. für
Stra=
ßenunterhaltungen vorgeſehen. Im Einvernehmen mit dem Bau=
Ausſchuß werden durch den Stadtrat für Beſchaffung des
erfor=
derlichen Materials (Teer, Grus, Rheinſand) der notwendige
Betrag aus obigem Kredit nach der Faſſung des Finanzausſchuſſes
zur Verfügung geſtellt.
Vor Schluß der öffentlichen Sitzung teilt Bürgermeiſter
Kopp mit, daß Gebühren für Antennenanlagen nicht mehr
er=
hoben werden, die Genehmigungspflicht bleibt beſtehen.
ſich vorſtellen, was es für ein Induſtrienotgebiet bedeutet, wenn
durch eine ſolche Beſtellung für mehrere Wochen 1000
Familienväter, 1000 ſonſtige männliche
Ar=
beitskräfte und 500 Frauen und Mädchen zu
Ar=
beit und Verdienſt kommen.
Jeder von uns, der ſich am Rotkreuztag dieſe Glasplakette als
Abzeichen anſteckt, hilft daher nicht nur dem Deutſchen Roten
Kreuz zum Beſten ſeiner für die Volksgeſundheit ſegensreichen
Einrichtungen, ſondern hat auch einen kleinen Bauſtein zum Werk
der Arbeitsbeſchaffung beigetragen. Die Sammlung am
Rotkreuztag wird 9./10. Juni ehrenamtlich unter Beteiligung der
SA. und SS. durchgeführt.
Die Unkerbringungs= und Verpflegungsfragen
anläßlich des Fronkſoldakenkages.
Erfreulicherweiſe wurden gerade in den letzten beiden Wochen
ſo viele Zimmer durch die Bevölkerung zur Verfügung geſtellt,
daß es gelungen iſt, die am Samstag ankommenden Frontſoldaten
alle in Bürgerquartieren unterzubringen, daß alſo auf
Maſſen=
quartiere nicht zurückgegriffen werden braucht. Leider hat ſich in
den letzten Tagen bei manchen Familien ergeben, daß ſie durch
Beſuch uſw. glauben, die gegebene Zuſage rückgangig machen zu
ſollen. Damit wird heilloſer Durcheinander
an=
gerichtet, weil die Quartierſcheine längſt im Beſitz der
ankom=
menden Frontſoldaten ſich befinden und dieſe auch nicht mehr
be=
nachrichtigt werden können. Wenn man ſchon eine Zuſage gegeben
hat, ſo ſollte man dieſe auch unter allen Umſtänden erfüllen, und
die Bürde und Arbeit des Wohnungsausſchuſſes nicht unnötig
er=
ſchweren. Bei gutem Willen läßt ſich ſicher im Hauſe ſelbſt oder
in der Nachbarſchaft die Unterbringung regeln. Wohl ſtehen dem
Wohnungs= und Verpflegungsausſchuß noch eine größere Anzahl
Zimmer zur Verfügung. Dieſelben werden aber einmal für die
notwendige Reſerve für ſolche Kameraden, die am Samstag
an=
kommen und noch kein Quartier haben, benötigt dann aber iſt,
die Neuzuteilung mit großen Schwierigkeiten verbunden, da die
Kameraden, im Beſitze der Quartierſcheine und Vertrauen auf
ihre Unterkunft das Büro des Wohnungsausſchuſſes gar nicht
auf=
ſuchen, ſondern ſich unmittelbar in die Quartiere begeben. Mit
herzlichem Dank an die Quartiergeber verbindet der
Wohnungs=
ausſchuß die herzliche Bitte, im Sinne dieſer Anregung verfahren
zu wollen. Soweit durch Abſagen von Vereinen ſich Aenderungen
in den Quartieren ergeben ſollten, ſind dieſe bereits anderen
Kameraden zugeteilt worden. Man möge deshalb verzeihen, wenn
ſtatt aus Oberheſſen ein Kamerad aus Rheinheſſen kommen ſollte.
Die Gaſtnehmer werden am Samstag zwiſchen 16 und 17 Uhr in
den Quartieren eintreffen. Soweit die Quartiere nur gegen
Ver=
gütung zur Verfügung geſtellt worden ſind, erfolgt die
Auszah=
lung der Beträge gegen Rückgabe der mit Anweiſung verſehenen
Zweitſchrift des Beherbergungsſcheins ab Dienstag kommender
Woche bei der Städtiſchen Sparkaſſe in Darmſtadt, Rheinſtr. 34.
Erfreulicherweiſe wurden etwa drei Viertel ſämtlicher Quartiere
unentgeltlich zur Verfügung geſtellt. Der Wohnungsausſchuß war
daher in der Lage, durch Zuſammenrechnung ſämtlicher bezahlter
Quartiere eine Regelung dahingehend zu treffen, daß das
ein=
zelne Quartier dem Frontſoldaten nur mit 50 Pfg berechnet
wird. Damit iſt gleichzeitig ein ſozialer Ausgleich geſchaffen, daß
nicht zufälligerweiſe etwa ein Minderbemittelter ein bezahltes
und ein Bemittelter ein unentgeltlich zur Verfügung geſtelltes
Quartier erhält. Unſere Kameraden ſind beſcheiden. Sie ſind
dankbar für die gewährte Uebernachtungsgelegenheit und für ein
einfaches Frühſtück. Die Verpflegungsfragen (Mittageſſen) hat
die Gaſtwirte=Innung Darmſtadt übernommen. Unſere Gäſte ſind
in allen Lokalen der Stadt zu dieſem Zweck eingeteilt und
wer=
den durch die Gaſtſtätten angemeſſen verpflegt.
Es iſt ſomit zu hoffen, daß durch die Gaſtfreundſchaft unſerer
Bevölkerung der große Frontkämpfertag zur beſten Zufriedenheit
der Kameraden durchgeführt werden kann, und daß ſie unſere
Stadt und ihre opferbereite Bevölkerung in angenehmer
Erinne=
rung behalten.
Pholo=Ausſtellung im Landesmuſeum.
Die Geſellſchaft Deutſcher Lichtbildner, eine Vereinigung von
Führenden der Photographie und ihrer Wiſſenſchaft, welche ſich
ausſchließlich mit der Veredlung des Lichtbildes und den dazu
notwendigen Unternehmungen ſowie allen einſchlägigen
Bil=
dungs= und Erziehungsfragen befaßt, eröffnet am Sonntag, vorm.
10 Uhr, ihre Ausſtellung vor geladenen Gäſten im Heſſiſchen
Landesmuſeum in Darmſtadt.
Dieſe Schau iſt nach Eröffnung derſelben für jedermann zu
beſuchen. Sie iſt ein Unternehmen der genannten Geſellſchaft in
Verbindung mit der Stadtverwaltung Darmſtadt und der
Or=
ganiſation „Kraft durch Freude‟
Am 9. Juni. abends 8.15 Uhr, kündigt die Geſellſchaft zwei
Vorträge an, und zwar von ihren Mitgliedern Hugo Erfurth=
Dresden über:
„Die Entwicklung der Bildnisphotographie‟.
und Profeſſor Dr. Berek der Univerſität Marburg über:
„Leica, ein Programm und ein Syſtem.”
Auch für dieſe Vorträge, welche in der Aula des Ludwig=
Georg=Gymnaſiums am Samstag, den 9. Juni, abends 8.15 Uhr,
gehalten werden, iſt für die Berufsangehörigen und die
Lieb=
haber der Photographie der Eintritt frei.
Seite 6 — Nr. 156
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 8. Juni 1954
*Der Flug ins Blaue.
im Städtiſchen Saalbau.
Im Rahmen der großangelegten und allem Anſchein nach
er=
freulich erfolgreichen Werbe=Woche für die deutſche Fliegerei
ver=
anſtaltete geſtern abend die Fliegerortsgruppe Darmſtadt einen
bunten Abend unter dem Signum Ein Flug ins Blaue”
Das ſoll heißen, alle die zahlreichen Beſucher des Feſtes blieben im
Unklaren darüber, wohin der Flug ging. Es wurde kein Programm
ausgegeben, ſo daß jede Nummer eine Ueberraſchung bot. Der
große Saal des Saalbaues war mit Einſchluß der Galerie, des
Gartenſaales und der oberen Räume dicht beſetzt. Ein Beweis
da=
für, welcher Beliebtheit ſich die Fliegerei beim Darmſtädtr
Publi=
kum erfreut.
Für den muſikaliſchen Teil des Abends war die Kapelle des
Schumanntheaters Frankfurt verpflichtet. Der Beginn des Feſtes
wurde durch Lautſprecher, der auch ſonſt im Verlauf des Abends
vielfach in Tätigkeit trat, bekanntgegeben. Privatdozent Dr.
Mö=
rath hielt die Begrüßungsanſprache, die ein Dank für den
zahl=
reichen Beſuch war und ankündigte, daß die Flieger auch recht
ver=
genügt und fröhlich ſein können. Dann trat als Anſager Herr
Hille vom Frankfurter Sender in Tätigkeit, der bekanntgab, daß
das Programm im Weſentlichen vom Schumanntheater in
Frank=
furt beſtritten werde, das z. Zt. wegen der Boxkämpfe frei iſt
und ſich gern in den Dienſt der Sache geſtellt habe. Der Flug ins
Blaue ſoll einem Fluge durch die Welt der Artiſtik gleichen und
Spitzenleiſtungen aus dieſem Gebiete bringen. — Welches
Ver=
ſprechen denn auch weitgehend gehalten wurde.
Das Reiſeflugzeug „Hummel=Hummel‟ D. 69 ſtellte ſich in der
echten Dekoration vor. Adolf wollte damit und mit ſeiner Braut
einen Weekendflug machen, was erſt nach allerlei Zwiſchenfällen
humoriſtiſcher Art gelang Entzückende Flugboys (Schumann=
Ballett) tanzten vor dem Abflug eine temperamentvoll=rhythmiſche
Tanzgirl=Sache Dann ſtieg der Flug unter furchtbarem
Propeller=
geräuſch. 5200 Meter hoch ging die Maſchine, paſſierte die
Milch=
ſtraße und flog an der Venus mit ihren Zwillingen vorbei. Die
Milch der „Straße” war ſauer geworden und mit dem Propeller
wurde Schlagſahne geſchlagen. Dann wurde der Benzintank defekt
und zwang zur Notlandung im ſchwarzen Erdteil, im
afrika=
niſchen Urwald. Blonde, baſt=gekleidete Schönen begrüßten die
Not=
gelandeten mit einem echten Rumba. Aber Alfred, der
Bordmon=
teur, reparierte. Der Flug ging weiter nach Amerika. In New
York zeigte eine ausgezeichnete Seilakrobatin ihr Können.
Spazier=
gang und Tanz auf ſchwankendem Seil in vorſintflutlicher
Stra=
ßentoilette mit Stöckelſchuhen (!) Entkleidungsſzenen.
Seil=
akrobatik mit Entfaltung athletiſcher Kraft und anmutigſter
Grazie, Spitzentanz und gemeiſterte Balanceakte in
bewunderns=
werter Vollendung. Dann drei entzückende kleine Step=
Tänzerin=
nen, die ihre Tänze wie „am Schnürchen” boten. Dann trat Adolf
wieder in Aktion und erzählte, daß er 1913 in Darmſtadt am Hof=
theater gaſtiert hat. Parterre=Akrobatik und Bodengymnaſtik
Sprünge und Räder, wie ſie die berühmteſten fremdländiſchen
Zirkusgruppen bei weitem nicht erreichen, wurden von deutſchen
Mädeln der Varieteekunſt geboten.
Naris war das nächſte Ziel des Abendfluges ins Blaue.
In einem Boulevard=Café zeigten Jongleure ihr Können,
Spitzen=
leiſtungen der alten und immer wieder neuen Jonglierkunſt in
atemberaubendem Tempo und nie dageweſenen Tricks. Dann ein
exotiſches Tanzpaar. Künſtleriſch gemeiſterte und höchſt elegant
und graziös gegebene Tanzakrobatik. Die Kaffeehaus=
Beſuche=
rinnen ſelbſt boten einen entzückenden Cancan, Walzer und Step
im Girl=Enſemble. Moderne Illuſion löſte die Akrobatik
ab. Eine liebenswürdige Dame ſtellt eine Wunderpuppe
vor, die „Konzertino” und Zither ſpielt, die Bier aus Sektgläſern
trinkt, mit leuchtenden Augen Zigaretten raucht. Ein reizender,
ganz neuartiger Scherz.
Dann gings zur Heimat zurück, und zwar direkt nach
Darm=
ſtadt, wo die alte Bürgergarde aufgeboten war, die Blauflieger
zu begrüßen. Sie war ſehr verjüngt, die Garde, und trug ſtatt
der weißen Hoſen und Gamaſchen — nichts vom Aequator
ab=
wärts. Adolf Hille gab dann am Mikrophon die abendlichen
Neuheiten durch Radio bekannt. Köſtliche Scherze aus allen
Ländern der Welt, die, beſonders ſoweit ſie politiſch waren,
ein=
ſchlugen. Ein großer Schluß=Aufmarſch des geſamten künſtleriſchen
Perſonals beſchloß das Varieté=Programm, das durchweg
ſtür=
miſch bejubelt wurde.
Nach dem Programm wurde der Saal zum Tanz geräumt und
in den oberen Räumen entwickelte ſich ein Betrieb, wie er in
glei=
cher Fülle und Lebendigkeit nur noch mit den VDA.=Feſten
ver=
gleichbar iſt. Während der Tanzpauſen bot Frau Regina Harre,
ſtürmiſch bejubelt, heitere Liedergeſänge. Sämtliche oberen Räume
waren charakteriſtiſch und mit köſtlichem Humor geſchmückt und
ausgeſtattet. Die feine humoriſtiſche Malerei hatte Kam.
Schrö=
der=Paddok vom Segelfliegerſturm hergeſtellt, Sie perſiflierte
einen Flug in die Stratoſphäre mit köſtlichen Flieger=Erlebniſſen
und im großen Oberſaal war Tanz in den Wolken. Es ging hoch
her, feucht, fidel und heiter in der Stratoſphäre und in den
Wol=
ken. Das Jazzorcheſter, das hier zum Tanz aufſpielte, war
eben=
falls von Schröder=Paddok aus dem Fliegerſturm
zu=
ſammengeſtellt. Ueberall herrſchte beſte fröhliche Stimmung. Eine
reich beſchickte Tombola, deren Loſe reißend Abſatz fanden, bot
hübſche und wertvolle Gewinne.
Lange nach Mitternacht erfuhr das Programm noch eine
in=
tereſſante Bereicherung durch das Auftreten der Darmſtädter
Muſical=Clowns Gebrüder Walkenhorſt, die mit einer Reihe
ganz neuartiger Darbietungen aufwarteten, auch auf dem Gebiete
des komiſchen Kunſtradfahrens.
Der harmoniſche und animierte Verlauf des ſchönen Abends,
der die Beliebtheit der Flieger und das Intereſſe der Darmſtädter
am Flugſport eklatant bewies, wird allen Beſuchern in
ange=
nehmſter Erinnerung bleiben.
A. St.
Deutſches Evangeliſches Männerwerk.
EPH. Die Obmänner des Deutſchen Evangeliſchen
Männer=
werkes in der Propſtei Oberheſſen waren zu einer Tagung in
Gießen verſammelt, die unter Leitung von Dekan Scriba=
Nidda ſtand. In Vortrag und Ausſprache wurde das Thema
be=
handelt: „Die Aufgaben der Dorfkirche in der Kirche im Rahmen
des Evangeliſchen Männerwerkes”
Den einleitenden Vortrag hielt der Leiter der Abteilung
Bauern= und Landgemeinden im Deutſchen Evangeliſchen
Männer=
werk, Pfarrer Palock. Der Redner wies zunächſt darauf hin,
daß die Dorfkirchenvereinigung in das Männerwerk der Deutſchen
Evangeliſchen Kirche nunmehr eingegliedert iſt, das alle
evan=
geliſche Männerarbeit umfaßt. Das Evangeliſche Männerwerk
will dem Manne in der Kirche das Heimatgefühl
zurück=
geben. Im tätigen Dienſte an der Gemeinde ſoll er dann
zurück=
geben, was er empfangen hat, und im Evangeliſchen Männerwerk
der Kirche heranreifen zu einem rechten Streiter Jeſu Chriſti. In
den Landgemeinden will das Evangeliſche Männerwerk ſeine
Auf=
gaben durch ſeine Abteilung Bauern= und Landgemeinden
er=
füllen. Der neue Staat gewährt, der kirchlichen Arbeit vollen
Raum. Jetzt gilt es mit noch größerer Liebe ſich einzuſetzen für
die Aufgaben der Kirche im Volk, alte Sitten zu hüten, beſtehende
vor dem Zerfall zu ſchützen, damit neues kirchliches Leben in
Stadt= und Landgemeinden ſich entfalten kann.
Landesgeſchäftsführer Laufer ſprach ſodann über die
Or=
ganiſationsfragen des Evangeliſchen Männerwerkes. Das
Evan=
geliſche Männerwerk iſt Glied der Kirche. Sein Ziel iſt, innerhalb
der Gemeinden die evangeliſchen Männer zuſammenzurufen, die
willig ſind, Dienſt in der Gemeinde zu tun und für Evangelium
und Kirche einzutreten. Alle evangeliſchen Männer, die die große
Verantwortung für die evangeliſche Kirche fühlen, ſind zur
Mit=
arbeit im Evangeliſchen Männerwerk aufgerufen. Seine
Monats=
zeitſchrift „Mann und Kirche” unterrichtet über alle Fragen des
kirchlichen Lebens und der evangeliſchen Männerarbeit und will
mithelfen, daß evangeliſche Gemeinden Glaubens= und
Tatgemein=
ſchaften werden. Eine rege Ausſprache ſchloß ſich den Vorträgen
an. Der Leiter der Tagung. Dekan Scriba, rief zu treuer
Mit=
arbeit und Gefolgſchaft im Evangeliſchen Männerwerk auf. Im
neuen Reich und in der neuen Kirche iſt allen evangeliſchen
Män=
nern die gleiche Aufgabe und das gleiche Ziel geſtellt:
Zuſammen=
ſchluß aller, die ihr Volk und ihre Kirche lieben und beiden dienen
möchten.
Die Tagung beſchloß folgende Entſchließung: Die
Ob=
männer des Deutſchen Evangeliſchen Männerwerkes der Propſtei
Oberheſſen, zu ihrer Tagung in Gießen verſammelt, faſſen folgende
Entſchließung:
Wir grüßen den Landesbiſchof von Naſſau=Heſſen, Lic. Dr.
Dietrich, und danken ihm für ſein reges Intereſſe für unſere
Arbeit. Wir gelobe nihm, in allen Gemeinden treu zu arbeiten
für Volk und Kirche, Männer zu gewinnen für den Herrn der
Kirche und Gemeinde, den lebendigen Chriſtus, die in Haus und
Stand, Nachbarſchaft und Gemeinde die Kirche bauen aus der
Kraft des Evangeliums.
Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheatern.
Helia: Der Springer von Pontreſina.
Mitten hinein in den weißen Winter des Engadins führt
dieſer Film. Dort trainiert die Deutſche Studentenmannſchaft
unter ihrem Führer Uli Boeker (Sepp Riſt) für die
inter=
nationalen Springkonkurrenzen. Boeker hat ſeine Leute fabelhaft
im Zug; da iſt nicht einer der nicht beim Training ſein Letztes
hergibt, der ſich nicht freudig in die Gemeinſchaft der Kameraden
infügt. Bis der erſte von ihnen abſpringt. Tielko (Vivigenz
Eickſtedt) gerät in das Bereich der eleganten Sportſnobs im
nahen St. Moritz und vergißt ſein Training unter dem Einfluß
einer oberflächlichen Engländerin (Annie Markart) in einer
faſt unwahrſcheinlichen Weiſe. Es iſt nur gut, daß Eickſtedt ein
an ſich ſo ſympathiſcher Junge iſt, ſonſt könnte man ihm ſeinen
unglaublichen Leichtſinn kaum verzeihen. Denn der
Mannſchafts=
führer, der ihn noch in der Nacht vor dem großen Springen von
einem Ball in St. Moritz holen muß, iſt dadurch ſo um die nötige
— Deutſcher und Oeſterreichiſcher Alpenverein, Sektion
Darm=
ſtadt. Statt des üblichen Monatsausfluges hatte die
Sektionslei=
tung ihre Mitglieder zu einer Fahrt ins Blaue aufgefordert und
die ſtarke Beteiligung zeigte, mit welcher Freude der Gedanke
aufgenommen wurde, auch war es gelungen, den Teilnehmern
bis zum Schluß das Reiſeziel geheim zu halten. Frühmorgens
begann die Fahrt von dem Adolf=Hitler=Platz aus und führte
über Pfungſtadt der Bergſtraße zu, welche bei Zwingenberg
er=
reicht wurde. Dann ging es bis Heppenheim, von wo ſich die
Wagen dem Gebirge zuwandten. Wenn bis dahin Nebel, Dunſt
und Wolken die Sicht verdeckten, brach auf den Höhen ſiegreich
die Sonne durch. Ueber Fürth ging es zur Weſchnitz, von wo in
kurzer Fußwanderung die Walpurgiskapelle erreicht wurde, von
deren Höhe man die prachtvolle Ausſicht bewunderte. Weiter geht
die Fahrt über Gras=Ellenbach und Wahlen auf die Tromm zu
kurzer Frühſtücksraſt. Ein Gang über die Höhe nach Hammelbach
ſchließt ſich an, wo bereits die Wagen ihrer Gäſte harren, um ſie
über Lindenfels Brandau, Lützelbach dem Ausflugsziele, Nonrod,
zuzuführen. Leichte Gewitterſchauer konnten unterwegs nichts
mehr ſchaden, geborgen ſaß man im Wagen. Und ſie erhoben die
Hände, zum lecker bereiteten Mahle. Der Vorſitzende begrüßte
die Anweſenden in kurzer Anſprache, welche in einem dreifachen
Sieg=Heil auf Vaterland, Hindenburg und Hitler ausklang.
Ge=
ſangs= und Violinvorträge von Freunden und Mitgliedern in
liebenswürdigſter Weiſe geboten, wechſelten mit heiteren
Auffüh=
rungen, Duetten und Deklamationen. Da gegen abend die Sonne
wieder ſchien, wurde die Pauſe durch einen Gang zu dem ſpitzen
Stein ausgefüllt. In beſter Stimmung kehrten die Beteiligten
nach Hauſe zurück.
— Ausſtellung. Im Schaufenſter der Buchhandlung
Berg=
ſtraeßer hat Dr. Rudolf Hubertus augenblicklich ein Bild
Rhönlandſchaft Dalherda” ausgeſtellt. In das friſche Grün der
Wieſen ſind die roten Dächer des Dorfes hineingewürfelt,
dahin=
ter erheben ſich in ruhigen Linien die dunkelgrünen Höhenzüge:
ein charakteriſtiſches Bild der herben Rhönlandſchaft.
Die ſtädtiſche Berufsfeuerwehr wurde im Monat Mai 1934
22mal alarmiert, und zwar zu 3 Mittelfeuern, 3 Kleinfeuern,
2 Kaminbränden, 4 Waldbränden, 2 Waſſerrohrbrüchen, 7
Ver=
kehrsſtörungen und 1 Tierrettung. Auf der Feuerwache,
Kirch=
ſtraße 13, wurde in 6 dringenden Fällen erſte Hilfe geleiſtet,
(Fernſprecher 600 und 3500.)
Sepp Ris
innere Ruhe gebracht, daß er in der Konkurrenz verſagt. Eine
ſehr ſympathiſche Figur iſt Tielkos Freundin Lies (Edith
An=
ders), die ihm immer wieder Vernunft zuredet und es auch
durchſetzt, daß die Mannſchaft den Zerknirſchten ſchließlich wieder
in ihre Gemeinſchaft aufnimmt.
Das iſt in großen Zügen die Handlung, in die noch
verſchie=
dene Epiſoden eingeflochten ſind. So hat z. B. Walter Rilla
als Geiger Tonani Gelegenheit, ſich mit ſeinem ausgezeichneten
Spiel Sympathien zu erwerben. Ali Ghito, die Führerin der
weiblichen Mannſchaft, gibt ſehr fein das Schwanken zwiſchen ihm
und Boeker/Riſt, für den ſie ſich dann zuletzt entſcheidet. — Des
landſchaftlich Schönen und ſportlich Intereſſanten gibt es genug
zu ſehen: ſchneidige Abfahrten, Bilder von der großen
Spring=
konkurrenz, Skijöring und Kunſteislauf auf dem St. Moritzer See.
— Das Erfreulichſte an dem Film iſt der herzlich=friſche
Kame=
radſchaftsgeiſt, der in der Trainingshütte der Mannſchaft herrſcht.
der ſo ganz unſentimentale Ton und das ſelbſtverſtändliche
Ein=
ſtehen füreinander.
— Kunſthalle am Rheintor. Der letzte Ausſtellungstag der
derzeitigen Veranſtaltung, die als Mittelpunkt eine
Zuſammen=
ſtellung von Werken des Oſtmärkiſchen Künſtlerbundes bringt, iſt
der kommende Sonntag, weil ſie dann anſchließend in eine Reihe
weiterer weſtdeutſcher Städte gehen ſoll. Sie hat, ebenſo wie die
gleichzeitig gezeigte Geſamtſchau unſeres gern geſehenen
Darm=
ſtädter Malers Ferdinand Barth, großen Anklang gefunden und
ſo auch in künſtleriſcher Hinſicht die Verbundenheit des deutſchen
Oſtens mit dem deutſchen Weſten gefördert. Es ſteht zu hoffen,
daß auch die letzten Tage, und insbeſondere der kommende
Sonn=
tag, der Ausſtellung noch einen recht guten Beſuch bringen. Auch
wäre zu wünſchen, daß bei den ſehr erſchwinglichen Preiſen noch
die eine oder andere der anſprechenden Arbeiten ihren
Kauflieb=
haber findet.
Aus ver Kauup.
Oberſte Leitung der P.O.
NSK. Der Stabsleiter der P.O. und Führer der Deutſ
Arbeitsfront gibt bekannt:
Mit der Betreuung der deutſchen Konſumgenoſſenſchafter
mit der Behandlung aller ſie betreffenden Fragen innerha
Deutſchen Arbeitsfront und der Oberſten Leitung der V
nach wie vor der im Mai 1933 zum Beauftragten für die
ſchen Konſumgenoſſenſchaften beſtellte Pg. Bankdirektor 8ſ.
Müller, Amtsleiter in der Oberſten Leitung der P.O., Ber=. Die Verlautbarung des Amtsleiters der N.S.=Hago
Dr. von Renteln, in der Pg. van Raay genannt iſ
zieht ſich lediglich auf Angelegenheiten innerhalb der N.S.=H5
gez. Dr. Robert Lex.
Kreisfunkwart.
Die nächſte Sitzung der Funkwarte, findet am Donnere
den 14. Juni, nicht wie geſtern angegeben, am 7. Juni, ſtatt i
NS. Frauenſchaft, Ortsgruppe Maintor.
M
Die nächſte Zuſammenkunft, findet Freitag, den 8. Juniiu
eine
8 Uhr, in der Gaſtſtätte „Gutenberg ſtatt.
te Tei
ufmerkſ
nzuſetzen.
Die Geſchäftsſtelle des Bannes 115 der Hitlerjugend, die
ßenkreuzun
ſeither in der Alicenſtraße 25 befand, wird mit ſofortiger
kung in die Zeughausſtraße 2 verlegt.
ſr ſelten n.
beide n
Gauführerſchule Heſſen=Naſſau. Sonderabtlg. 10.
hrer v0.
Die ſchriftliche Abſchlußprüfung des
Lehrgann=
handenen
findet am Freitag, 8. Juni, von 5—7 bzw. 7—9 Uhr ſtag.
g angeha.
Teilnahme an Schulungslagern der Hikler=Juget
und des Jungvolks.
Auf Anordnung der Oberſten Führung der Hitler=Juu
und des Jungvolks müſſen die Angehorigen dieſer Verbände 29 M I..-
gänge in Schulungslagern — die ungefähr 14 Tage dauern
den — beſuchen, ſelbſt wenn die Teilnahme in die Schulzeit M9rtzaruppe Dari
für B.
Der Leiter des Heſſ. Bildungsweſens, Min.=Rat
Ringsha=
gibt den Direktionen der Höheren Lehranſtalten ſowie den K4), geſtung der Sch
und Stadtſchulämtern hiervon Kenntnis und ordnet an, daßs
betreffenden Schülern der erforderliche Urlaub gewährt mn Oit der Schule
Unterrichtsraum
Grundbedingung iſt jedoch, daß
1. ein von der vorgeſetzten Dienſtſtelle der HJ. und des Jäy ger Lehrgang zer
volks ausgefertigtes Einberufungsſchreiben zur Kenryſtſchen Teil.
vorgelegt wird;
2. der Schüler die Gewähr dafür bietet, daß er ohne Nc
a) T
teil für ſein Weiterkommen, in der Schule währendo)
Lehrgangs der Schule fernbleiben kann. Die Entſcheikü 1Abend:d
hierüber iſt im Benehmen mit den Klaſſenlehrern zu trSiehnng1: Der zivile
Geſuche für Schüler, die dieſen Bedingungen nicht entſpresg ſchutzwarnd
ſind abſchlägig zu beſcheiden. Der betr. Dienſtſtelle der HJ. miſſar Lau
des Jungvolks iſt eine kurze Mitteilung unter Angabe Gung?: Die Angr
Gründe zuzuſenden.
Kampfſtoff
Bekannkmachungen des Perſonalamkes. Hus: Der Gasſt
Körper.
Ref.: Ing.
Ernannt wurden am 13. April 1934: der Kanzleigehilfe Ti
2Abend:
Amtsgericht Langen, Peter Rettig. mit Wirkung vom 1. N.
1934 unter Berufung in das Beamtenverhältnis zum Kanzli mmng4: Die Famil
am 9. Mai 1934: der Juſtizinſpektor beim Amtsgericht Alss! Polizeiobe
Friedrich Rudolf Lahl. z. Zt. beim Amtsgericht Lich, mit 2linng5: Der Feuer
kung vom 1. Juni 1934 zum Juſtizinſpektor beim Amtsged tor Herborn
Nidda; beide durch Urkunde des Herrn Staatsminiſters; amnt
Mai 1934: der geſchäftsführende Juſtizinſpektor beim Amtsgeseg 49en9:0
Altenſtadt, Wilhelm Pfaff, mit Wirkung vom 1. Juli 1934 unua 6: Beſichtigun
Juſtizinſpektor beim Amtsgericht Lampertheim; am 23. Mai 15) der Macke
der Aſſiſtenzveterinärarzt an der tierärztlichen Fakultat der 2.0 Architekt 0
des=Univerſität Gießen, Dr. Karl Buhl, unter Berufung in 1onng7: Praktiſche
Beamtenverhältnis zum Amtsveterinärarzt in Mainz mit wache, (½
Amtsbezeichnung Veterinärrat” mit Wirkung vom 1. Mai X4 Agemeine Ausſpr.
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 31. Mai 1934: der — Anſchließend in der
tor an der gewerblichen Abteilung der Berufsſchule zu Be
heim, Ludwig Keßler auf ſein Nachſuchen wegen geſchwä in der Lehiga
Geſundheit unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſtr ſteltion.
Dienſte vom 1. Juni 1934 an.
5)
Aufgabe der Zukaſſung zur Rechtsanwaltſchaft. Am 28
Nrmin wird noch k
1934 hat der Rechtsanwalt Geh. Juſtizrat Hermann Mehn
Darmſtadt ſeine Zulaſſung zur Rechtsanwaltſchaft bei dem Li!
gericht der Provinz Starkenburg in Darmſtadt aufgegeben.
Durchführungsbeſtimmung
vom 11. April 1934.
Min Trier die 72.
Aiieure, verbunden
„im Anlaß werden
zur Anordnung über die Regelung der Organnanorsz, in Trier Son
er ausgegeben.
verhälkniſſe im Baugewerbe
1 Uhr, bis 10. 6.
hit vom 9. 6., 12 U
ſtichrt). Die Sonnta
Mit Zuſtimmung des Herrn Reichswirtſchaftsminiſters c 90 des Einladungs
im Einvernehmen mit dem Führer der gewerblichen WirtſchF 90) dder der Mitgl
Herrn Keßler, ordnet der Reichsſtand des Deutſchen Handml
Unfall. Ein
zur Durchführung der Anordnung über die Regelung der Oras hu norgen
geg=
ſationsverhältniſſe im Baugewerbe vom 11. April 1934 fol2 ße nach der M
des an:
Mommendes
1. Die bauausführenden Unternehmer, die nach der Anordnn Sderſtraße eink
über die Regelung der Organiſationsverhältniſſe im W2r5 uhrwerks ging
gewerbe vom 11. April 1934 zur Hauptgruppe 8 der deutl iemer veranlaßte
Wirtſchaft „Handwerk” („Bauhandwerk”) gehören, habenndata nach dem
Kra=
innerhalb vier Wochen beim Reichsbund des Deutſchen V.
eberfallkom=
gewerbes E. V., Berlin W. 35, Margaretenſtr. 7, ſowein
ſich um Unternehmer des Steinſetz=, Pflaſterer= und Stran)
baugewerbes handelt, beim Reichsverband für das Deun!
Steinſetz=, Pflaſterer= und Straßenbaugewerbe E. V. 2M/
Heſeiſls=
zig C 1, Thomaſiusſtr. 28. zu melden.
Die bauausführenden Unternehmer, die nach der Anr9 Lhne Ve
nung vom 11. April 1934 zur Hauptgruppe 4 der deutſſe Ziſegerver
Wirtſchaft „Bauinduſtrie” gehören, haben ſich innerhalb X/gſhena
gleichen Friſt beim Reichsverband des Ingenieurbaues E2hſny 10.15 Uhr v.
Berlin W. 35, Lützow=Ufer 1a, zu melden.
dingte P
Die bauausführenden Unternehmer, die mit ihrem Haw”—Aſhäuſer=Arm
betrieb zur Hauptgruppe 4 gehören, die aber einen handmh un
Mit: Laut
lichen, zur Hauptgruppe 8 gehörenden Nebenbetrieb um ,0 Mrſen Haſſi
halten, melden den Hauptbetrieb beim Reichsverband ſſ
Ingenieurbaues E. V., den handwerklichen Nebenbetrieb m
Reichsbund des Deutſchen Baugewerbes E. V. bzw. (wenn“
Nebenbetrieb. zum Steinſetz=, Pflaſterer= und Straßenu. 9M0
gewerbe gehört) beim Reichsverband für das Deutſche Sit”A
ſetz=, Pflaſterer= und Straßenbaugewerbe E. V.
2. Ein Verwaltungsverfahren zwecks Streichung in der 90‟
werksrolle oder Streichung bei der Induſtrie= und Hanog”"
kammer darf früheſtens ab 1. September 1934 beitie
werden.
— Sammeltage des VDA. Dem Volksbund für das Deu!!,
tum im Ausland ſind zwei Sammeltage, und zwar der 1
der 17. Juni bewilligt worden. Dieſe Sammeltage ſollen
VDA. die Mittel bringen, die nötig ſind, damit nach dem Me
ideellen Erfolg der Saarbrücker Tagung an Rhein und Mols
praktiſche Arbeit für das Auslandsdeutſchtum mit neuer
kraft aufgenommen werden kann. Ueberall ſteht das Deutiſch.
im Ausland in ſchwerſtem Abwehrkampf. Die Deutſchen 4"
Außenfront leiden am bitterſten unter deutſchfeindlicher Gees
wirkung und Boykotthetze. Es iſt Pflicht jedes im Reiche lt
und geborgen lebenden Volksgenoſſen, am volksdeutſchen De
mitzuwirken und das Seinige zu tun zum Gelingen der *i
Aufgabe, die dem VDA. geſtellt iſt
— Fernflug im Segelflugzeug. Beim Geilweilerhof be. *
dau (Pfalz) landete Dienstag nachmittag ein Segelflugöet”,
teuert von dem zur Akademiſchen Segelfliegergruppe Darſſ.
gehörenden Studenten K. Fiſcher. Er hatte einen nahezl e
ſtündigen Flug von Darmſtadt über Worms die Haardt e‟
zurückgelegt. Die Landung erfolgte ohne Schaden.
Brlefkaſſen.
Jor Anfrage iſt die letzie Bezugsguſtung beizuftlgen. Anonzme Auftege. w.
nicht beantwortet. Die Beanwortung erfolgt ohne Rechteverbindlichte
Nach Jugenheim (Bgſtr.). Engliſche Wanderer(innen) N.
im Beſitz des Deutſchen Jugendherbergsausweiſes
ſein=
dem Reichsverband für Deutſche Jugengerbergen. Berlin 90
Roonſtraße 5, zu beziehen iſt.
bätag, 8. Juni 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 156 — Seite 7
Die Berienserzegungswbchfe.
Arn Donnerstagnachmittag berichtete in Berlin
Polizeihaupt=
u Titel vor Preſſevertretern ausführlich über die
Verkehrs=
mhlungswoche, die im ganzen Reichsgebiet vom 8, 6. bis 17. 6.
UArattfindet.
Es iſt das erſtemal in der Geſchichte des Verkehrs, ſo ſagte
aß eine Verkehrserziehung nach einheitlichen Geſichtspunkten
zrganzen Reich durchgeführt wird. Nachdem der Führer,
Reichs=
krmer Adolf Hitler, beſonders dem Kraftfahrzeugverkehr die
Aſie geebnet hat, haben wir in nächſter Zeit mit einem gewal=
Anwachſen des allgemeinen Straßenverkehrs zu rechnen.
mMVolksgenoſſen müſſen deshalb auf dieſen Verkehr vorbereitet
muer, Außerdem muß Vorſorge getroffen werden, daß mit der
Fuhrne des Verkehrs nicht etwa in gleichem Verhältnis auch
dauFerkehrsunfälle ſteigen. Im Deutſchen Reich ſind in den
letz=
tanſahren alljährlich etwa 8000 Perſonen bei Verkehrsunfällen
guatiet worden oder an den Verletzungen erlegen. Etwa 250 000
Aeunen werden alljährlich erheblich verletzt; in 200 000 Fällen
engind umfangreicher Sachſchaden. Die Verkehrsunfälle
verur=
ſaſcha alljährlich einen Koſtenaufwand von 265 Millionen
Reichs=
mot. Der größte Teil der Verkehrsunfälle wird durch
rückſichts=
loſſe und unaufmerkſames Verhalten verſchuldet. Hier gilt es
denbebel anzuſetzen. Die meiſten Verkehrsunfälle ereignen ſich
auin Straßenkreuzungen. Es iſt tatſächlich ſo, daß bei
Verkehrs=
uyſlen ſehr ſelten nur einer der Beteiligten ſchuld hat.
Gewöhn=
liſt aben ſich beide nicht richtig verhalten. Hauptforderung iſt,
doßß eder Fahrer vor der Kreuzung ſeine Geſchwindigkeit ſelbſt
nwäder vorhandenen Ueberſicht ſo ſtark herabſetzt, daß das
Fahr=
zerurechtzeitig angehalten werden kann. Die Fußgänger dürfen
Wirkung m!
rhältnis zun
ſ-
eim Amts
ktor
Vorkragsfolge
des 11. Lehrgangs der Lufkſchutzſchule
ArOrtsgruppe Darmſtadt des Reichsluftſchutzbundes e. V. (ROB.)
für Block= und Luftſchutzhauswarte.
Leitung der Schule: i. V. Dr. Scriba.
Ort der Schule: Realgymnaſium, Kirchſtraße.
Unterrichtsraum: Aula des Realgymnaſiums.
der Lehrgang zerfällt in einen theoretiſchen Teil und einen
puuſchen Teil.
Vortragsfolge.
a) Theoretiſcher Teil:
1. Abend: den 12. Juni 1934, pünktlich 20 Uhr.
Weurag 1: Der zivile Luftſchutz einſchließlich Flugmelde= und
Luft=
ſchutzwarndienſt. (¾4 Stunde.) — Referent:
Polizeikom=
miſſar Laukart.
Wirag 2: Die Angriffsmittel der Luftwaffe, die chemiſchen
Kampfſtoffe und ihre Wirkung auf den menſchlichen
Körper.
Vſnrag 3: Der Gasſchutz im Luftſchutz: Die Gasmaske (34 Std.)
Ref.: Ing. Altmannsberger und Betr.=Aſſ. Aßmuß.
2. Abend: den 15. Juni 1934, pünktlich 20 Uhr.
Vſntag 4: Die Familie im Luftſchutz. (34 Stunde.) — Referent:
Polizeioberſt a. D. Schröder.
itsgericht 9ü Vſnag 5: Der Feuerſchutz. (1 Stunde.) — Referent:
Brandinſpek=
tor Herborn.
3. Abend: den 19. Juni 1934, pünktlich 20 Uhr.
Whuag 6: Beſichtigung und Erläuterung des Schutzraumes in
der Mackenſenſtraße 17. (¾ Stunde.) — Referenten:
Architekt Eidenmüller und Zimmermeiſter Haury.
unter Beun= Wbitag 7: Praktiſche Vorführungen auf der ſtädt.
Hauptfeuer=
wache, (½ Std.) — Referent: Branddirektor Winter.
IIgemeine Ausſprache: Referent: Schulleitung.
Inſchließend in der Aula des Realgymnaſiums:
Verpflich=
uy der Lehrgangsteilnehmer durch die
Poli=
zſüirektion.
b) Praktiſcher Teil:
Fermin wird noch bekanntgegeben.
Leitung der Luftſchutzſchule:
J. V.: gez. Dr. Scriba.
Sonntagsfahrkarten. In der Zeit vom 9. bis 11. Juni
inde in Trier die 72. Hauptverſammlung des Vereins deutſcher
Ingnieure, verbunden mit einer Saarkundgebung, ſtatt. Aus
ſiin Anlaß werden von den Bahnhöfen im Umkreis von 300
In um Trier Sonntagsrückfahrkarten (auch Blanko) nach
bbr ausgegeben. Die Karten gelten: zur Hinfahrt vom
6,0 Uhr, bis 10. 6., 24 Uhr (Ende der Hinfahrt), zur
Rück=
t vom 9. 6., 12 Uhr. bis 12. 6., 9 Uhr (ſpäteſter Antritt der
Rährt). Die Sonntagsrückfahrkarten werden nur gegen
Vor=
erm des Einladungsſchreibens des Vereins deutſcher Ingenieure
(VD.) oder der Mitgliedskarte des Vereins ausgegeben.
Unfall. Ein 62jähriger Mann aus Ober=Ramſtadt fuhr
geiten morgen gegen 9.30 Uhr mit ſeinem Fahrrad von der
So=
derſtaße nach der Wienerſtraße und kam dabei durch ein ihm
ent=
geehkommendes Fuhrwerk, das aus Richtung Wienerſtraße in
diſt ſoderſtraße einbiegen wollte, zu Fall. Das linke Hinterrad
der juhrwerks ging dem Mann über beide Beine. Ein
Polizei=
beimer veranlaßte, daß der Ueberfahrene ſofort mit dem
Sani=
tänsato nach dem Krankenhaus überführt wurde. Das
hinzukom=
maue Ueberfallkommando nahm den Tatbeſtand auf.
Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
kriegerverein Darmſtadt. Die durch Rundſchreiben
zur jahnenabordnung berufenen Kameraden treten Samstag, den
8.Ani, 16.15 Uhr pünktlich, am Muſeum an Vollzähliges
Er=
ſcheien unbedingte Pflicht. (Zum dunklen Anzug Kyffhäuſer=
Mie, Kyffhäuſer=Armbinde, Hakenkreuzbinde.) — Der
Landes=
füſhr teilt mit: Laut Mitteilung des Heſſiſchen
Staatsminiſte=
rilmz dürfen Haſſiaehrenmünzen, Haſſiaehrenkreuze und die
Kyff=
hätur=Kriegsdenkmünze getragen werden, bis die
Ausführungs=
beiſnmungen von Berlin vorliegen.
Lam. Vereinigung ehem. Heſſ. Garde=Dra=
9 Yer 23. Hauptgruppe Darmſtadt. Sonntag, den 10. Juni,
ſalmeln ſich die Mitglieder pünktlich 12 Uhr bei Kam. Schott.
Ahen unentgeltlicher Eintrittskarten wende man ſich an Kam.
Kuhner. Auf dem Feſtplatz, Bierzelt Pfungſtädter Brauerei.
Drillex Anzug, Orden und Ehrenzeichen.
EHemalige 223er! Zur Teilnahme am Haſſiafeſt tref=
Alich alle Regimentskameraden am Sonntag, 10 Juni
vor=
mngs ab 9 Uhr, Reſtauration Eintracht, Eliſabethenſtraße 12.
krainkameraden! Antreten zum Feſtzug Sonntag,
1119 Uhr, Reſtaurant Sitte.
Fußart.=Regt.
4würigen Kameraden nehmen an dem Feſtzug am Sonntag
(eLie Regimentsvereinigung (Gfz.) Mainz wird eine
unifor=
ieee Fahnenabordnung entſenden. Treffpunkt pünktlich
SAtag, 11.30 Uhr auf dem Kapellplatz (vor dem Hauptportal
MShe algymnaſiums). Abmarſch zur Eingliederung in den Feſt=
2 Bll. 45 Uhr. Jeder Feſtzugsteilnehmer hat ſich vor Antreten
DEfeſtabzeichen zu beſorgen. Kleidung: Dunkler Anzug, Orden
Nehrenzeichen ſind anzulegen. Etwaige Rückfragen beim
Schuführer der Regimentsvereinigung Darmſtadt, Frankfurter
SMße 58, II, Tel. 789.
die Fahrbahn nicht gedankenlos betreten. Sie müſſen zuvor
Um=
ſchau halten und auch auf Fahrzeuge achten, die einbiegen
wol=
len. Beim Einbiegen iſt eine beſonders geringe Geſchwindigkeit
notwendig. Die Fahrzeugführer ſollten es ſich angewöhnen,
Fuß=
gänger, die ſich auf der Fahrbahn befinden, erſt vorüberzulaſſen.
Auch ſollen ſich die Fahrer nicht zu ſehr auf ein ihnen etwa
zu=
ſtehendes Vorfahrtrecht verlaſſen. Die Wahrnehmung eines
ver=
meintlichen Rechtes darf nicht dazu führen, den Verkehr zu
ge=
fährden. Auch auf Hauptverkehrswegen muß jeder Fahrer ſo
fahren, daß er an Kreuzungen mit anderen Straßen nötigenfalls
rechtzeitig anhalten kann. Der Mißbrauch der Hupe muß noch
weiter eingeſchränkt werden. In zunehmendem Maße waren in
den letzten Jahren die Radfahrer an den Verkehrsunfällen
betei=
ligt, ſo in Berlin 1929 mit 11 Prozent und 1933 gleich 22
Pro=
zent. Andere Fahrzeugführer ſollen immer ausreichenden Abſtand
vom Radfahrer halten. Uebertretungen der verkehrspolizeilichen
Beſtimmungen und die Außerachtlaſſung der notwendigen
Rück=
ſichtnahme ſind bei Radfahrern beſonders häufig. Es gilt nur das
Fahren zu einem hintereinandergeſtaffelt: zu zweien
nebeneinan=
der darf nur gefahren werden, wenn für den übrigen Verkehr
ge=
nügend Platz iſt. Eine große Unſitte im Radfahrverkehr iſt das
Ueberholen von Kraftfahrzeugen und das kurze Vorbiegen. Ueber
die Fehler, die die Straßenbenutzer im Verkehr begehen, läßt ſich
noch ſehr viel mehr ſagen. Während der Verkehrserziehungswoche
werden die Verkehrsſünder auf das Gefährliche ihres Verhaltens
hingewieſen werden. Danach ſollen dann polizeiliche
Strafmaß=
nahmen mit aller Schärfe einſetzen.
Uhr.
Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Keſſunger Lichtſpiele: „Flüchtlinge‟:
Aus Heſſen.
Folgenſchwerer Verkehrsunfall.
f. Roßdorf, 7. Juni. Ein folgenſchwerer Verkehrsunfall
ereig=
nete ſich heute vormittag gegen 11 Uhr in der Horſt=Weſſelſtraße,
Ecke Peter=Gemeinder=Straße. Ein Motorradfahrer namens Böhn
aus Fränkiſch=Crumbach, der nach Wiesbaden zu einer
Beerdi=
gung fahren wollte, rannte mit voller Wucht in ein aus
entgegen=
geſetzter Richtung kommendes Laſtauto des Milchhändlers Neubert
aus Ober=Ramſtadt. Das Laſtauto befand ſich in
vorſchriftsmäßi=
ger Fahrt und hatte zum Glück langſames Tempo. Der
Motorrad=
fahrer erlitt ſchwere Verletzungen am linken Bein und am Kopf
und wurde ſofort durch die Rettungswache in ein Darmſtädter
Krankenhaus übergeführt. Die Beſchädigung der beiden
Fahr=
zeuge iſt unerheblich. Seit 14 Tagen iſt dies der fünfte Unfall in
unſerer Gemarkung.
Dazu meldet der Polizeibericht:
Verkehrsunfall in Roßdorf.
— Am Donnerstag, den 7. Juni 1934, gegen 10.45 Uhr,
er=
eignete ſich in Roßdof an der Ecke Peter=Gemeinder= und Horſt=
Weſſelſtraße ein Verkehrsunfall.
Der aus Darmſtadt kommende und in Richtung Dieburg
fah=
rende Laſtkraftwagen VS 8891 ſtieß mit einem aus Richtung
Rein=
heim kommenden Motorradfahrer zuſammen. Der Motorradfahrer,
der einen Unterſchenkelbruch und eine leichte Kopfverletzung
da=
vongetragen hat, wurde nach dem Stadtkrankenhaus in Darmſtadt
gebracht. Die eingeleitete Unterſuchung über die Schuldfrage iſt
noch nicht abgeſchloſſen.
mit
ein köstüichel
Dr. Oetker’s Puddingpulver „Sahne‟
1 Päckchen 10 Pfg. — für 4 — 6 Perſonen
Dg. Arheilgen, 7. Juni. Filmvorführung der NSDAP.
Als 1. Film lief ein kleiner Scherentonfilm, der in ſeiner
originel=
len Aufmachung große Heiterkeit auslöſte. Es folgte dann ein 2 Film vom Schulſchiff Kreuzer „Königsberg”, der neben
dem Leben und Treiben an Bord einen Ausſchnitt aus der
Aus=
bildung unſerer Marine bot und dabei gleichzeitig auf ſeiner
Fahrt zahlreiche landſchaftliche Reize dem Auge der Beſchauer
zu=
gänglich machte. Mit beſonderem Intereſſe wurden die Filme vom
Verlauf der letzten großen Feſte in Arheilgen verfolgt. Es waren
dies das Erntedankfeſt 1933, der Tag des Handwerks 1933 und der
Tag der Arbeit 1934. Dieſe Filme, von Herrn Lehrer Lorz
auf=
genommen, ließen noch einmal die einzigartigen Feſte vor den
Augen der Beſchauer erſtehen. Abſchließend lief ein Film „Unſere
Hunderttauſend”, der einen überaus intereſſanten Ueberblick über
unſre Reichswehr und ihre Ausbildung gab. — Ausflug. Mit
einem Kreis evangeliſcher Frauen unternahm Schweſter Marie
Hölger geſtern einen Ausflug. Ein Sonderwagen der Heag brachte
die 40 Teilnehmerinnen über Groß=Gerau und Mainz nach
Wies=
baden, wo unter ſachkundiger Führung der Kochbrunnen und
einige weſentliche Punkte der ſchönen Kurſtadt beſichtigt wurden.
Dann ging die Fahrt weiter nach dem Neroberg, wo ſich den
Teil=
nehmerinnen ein herrlicher Ausblick auf die Stadt Wiesbaden bot.
Auf dem Dachsberg wurde der Kaffee eingenommen. Nach einer
Beſichtigung der Sektkellerei Henkell in Wiesbaden=Biebrich, wo
Koſtproben gereicht wurden, gings zurück nach Wiesbaden zu dem
Kurhaus. Nach eingehender Beſichtigung wurde an dem
Kur=
konzert teilgenommen. Die Rückfahrt ging über Frankfurt, und
kurz nach 8 Uhr kamen die Frauen wohlgemut und hochbefriedigt
wieder im Heimatorte an.
Eb. Eberſtadt, 7. Juni. Kind in der
Modauertrun=
ken. Das ſechs Jahre alte Söhnchen der in der Kaiſermühle
wohnenden Familie Georg Mink, fiel beim Spielen in die durch
Stauung dort ungefähr drei Meter tiefe Modau und ertrank.
Eb. Eberſtadt, 7. Juni. Der Feldſchluß erſtreckt ſich für
die Monate Juni und Juli in der hieſigen Gemarkung von 10 Uhr
abends bis 4 Uhr morgens. Für die Zwecke des
Durchgangsver=
kehrs ſind die Adolf=Hitler=Straße, der Schloßweg und der
Hahn=
weg von dem Feldſchluß ausgenommen.
Ek. Pfungſtadt, 7. Juni. Hohes Alter Am Donnerstag,
7. d. M., beging der Fuhrmann Friedrich Auguſt Kiſſel, Adolf=
Hitlerſtraße 2½, ſeinen 81. Geburtstag. — Goldene Hochzeit.
Am gleichen Tage feierten die Eheleute Chriſt. Engelhardt 2.
und Suſanna geb. Schüttler, Rügnerſtraße 21, das ſeltene Feſt der
Goldenen Hochzeit.
* Eberſtadt, 7. Juni. Am Sonntag, den 17. Juni, bringt ein
Sonderzug der Organiſation „Kraft durch Freude‟ 1200
Volks=
genoſſen aus Weſtfalen an die Bergſtraße. In Eberſtadt allein
werden 150 Volksgenoſſen eine Woche lang in Privatquartieren
untergebracht.
Der große Heſſiſche Soldakenkag in Darmſtadk.
Am nächſten Samstag, den 9. Juni, beginnen die Feſttage in
Darmſtadt. Der Deutſche Reichskriegerbund „Kyffhäuſer” —
Lan=
desverband Heſſen=Darmſtadt — Kriegerkameradſchaft „Haſſia” —
begeht in den Tagen vom 9./11. Jun die Feier des 60
jäh=
rigen Verbandsbeſtehens, verbunden mit
Heſſi=
ſchem Soldatentag. Siebzig= bis achtzigtauſend alte
Kame=
raden und ehemalige Soldaten, Frontſoldaten des Weltkrieges,
werden ſich zum großen kameradſchaftlichen Appell
zuſammenfin=
den, um zum erſtenmal im neuen geeinten Deutſchland ſich die
Hände zu reichen im Gefühl unverbrüchlicher
Zuſammengehörig=
keit und Verbundenheit mit dem deutſchen Volk und ſeiner
Re=
gierung. Einem jeden alten Soldaten iſt die Möglichkeit gegeben.
ſeine Kameraden aus Kriegs= und Friedenszeiten auf dem
Feſt=
platz wiederzuſehen. Nicht nur aus Heſſen=Darmſtadt, Heſſen=
Naſſau, aus allen Gegenden des deutſchen Vaterlandes haben ſich
die Kameraden angemeldet. Mehr wie 40 Sonderzüge werden in
Darmſtadt eintreffen. Die Reichsbahnverwaltung iſt der
Feſtlei=
tung durch weitgehende Fahrpreisermäßigungen
entgegengekom=
men. Abfahrtzeiten der Sonderzüge und der
Fahrpreisermäßigun=
gen ſind auf den Bahnhöfen und von den Führern der
Krieger=
vereine zu erfahren. Darmſtadt, die alte Garniſonſtadt, hat ſich
aufs feſtlichſte gerüſtet. Sie iſt ſtolz und erfreut, die Angehörigen
der alten ruhmreichen heſſiſchen Regimenter und die heldenhaften
Söhne unſeres Volkes im Weltkriege auf das herzlichſte und
kame=
radſchaftlichſte in ihren Mauern aufnehmen zu können. Ein jeder,
der die Feier miterlebt hat, wird die Empfindung
unverbrüch=
licher Verbundenheit zwiſchen alten Soldaten, und dem jungen
Deutſchland unter der Führung unſeres ehrwürdigen
Reichsprä=
ſidenten und unſeres Volkskanzlers mit nach Hauſe nehmen. Ein
großer hiſtoriſcher Feſtzug am Sonntag wird die
Geſchloſ=
ſenheit der Kriegervereine, Regimentsvereine und von Volk und
Heimat zum Ausdruck bringen. Nicht weniger wie 45 Feſtwagen
und Feſtgruppen, 45 Muſikkapellen und 30 Trommler= und
Pfei=
ferkorps werden den Zug begleiten. Die Preiſe in Darmſtadt ſind
ſo niedrig wie möglich gehalten, ſo daß dem wirtſchaftlich
ſchwa=
chen Kameraden Gelegenheit gegeben iſt, ein Wiederſehen mit
den Kameraden aus Kriegs= und Friedenszeit zu ermöglichen.
Der Heſſiſche Soldatentag in Darmſtadt ſoll ſein der Ehrentag des
alten Soldaten im neuen Deutſchland.
Ein Ehrenmal des Fußatkillerie=Regimenks Nr. 3.
Mainz, 7. Juni. In Gegenwart von General Braſſert,
zahl=
reichen Vertretern der Verwaltung und Kameraden wurde hier
der erſte Spatenſtich zum Ehrenmal des Fußartilleri=Regiments
Generalfeldzeugmeiſter (Brandenburgiſches) Nr. 3, deſſen
feier=
liche Weihe am 13. Oktober ſtattfindet, durch Hauptmann a. D.
Hofmann als Vertreter des Herrn Oberſt Degner getan. Auf
dem Gelände des ehemaligen Forts Joſef wird ein Ehrenmal
ent=
ſtehen, das an die glorreichen Tage der alten Mainzer Garniſon
und des Regiments erinnern ſoll,
* Nieder=Beerbach, 7. Juni. Der hieſige Krieger= und
Mili=
tärverein nahm die Weihe ſeiner neuen Kyffhäuſerfahne
vor, wozu ſich die Mitglieder des Vereins im Gaſthaus „Zum
Darmſtädter Hof” verſammelt hatten. Nachdem der
Vereinsfüh=
rer, Herr Lehrer Lautenſchläger, in einleitenden Worten auf die
Bedeutung der Stunde hingewieſen hatte, hielt Herr W. Hahn=
Darmſtadt die Weiherede, die mit dem Horſt=Weſſel=Lied ihren
Abſchluß fand. Die feierliche Uebergabe der Fahne an die
Fahnen=
träger durch den Führer des Vereins endete mit dem
Deutſch=
land=Lied. Alte Soldatenlieder und Militärmarſche zu Klavier
hielten die Mitglieder noch lange beiſammen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 7. Juni. Kampf den
Mies=
machern und Nörglern. Auf Veranlaſſung der NSDAP.
ſprach im Saalbau Fiſcher hier Gauredner Pg. Prätorius=
Frankfurt a. M. über das Thema: „Kampf den Miesmachern und
Nörglern‟. Er führte etwa folgendes aus: Der Kampf gegen die
Miesmacher, Schnüffler und Nörgler ſei entbrannt. Wer Adolf
Hitler den Kampf anſage, liege morgen zerſchmettert am Boden,
Die erſte Abrechnung gelte dem Marxismus. Es werde wohl
kei=
ner die Zeiten des Bruder= und Klaſſenkampfes zurückwünſchen.
Er erinnerte an den Geiſt im großen Völkerringen, wo ein jeder
Kamerad war, ohne Unterſchied des Standes und Berufes und
wo nur ein Gedanke vorherrſchend geweſen ſei, nämlich der, ein
guter Kamerad und Deutſcher zu ſein. Im Gegenſatz hierzu ſeien
die Kampfjahre 1930 bis 1933 eine Zeit des Bruderkampfes in
allen Straßen, Zerſplitterung in pielen Parteien geweſen. Das
Erbe, das Adolf Hitler bei der Machtübernahme antreten mußte,
ſei ein furchtbares geweſen. Einen neuen Staat der nationalen
Ehre habe er aufgebaut und den Menſchen klargemacht, daß ein
jeder benötigt werde am Aufbau, und daß ein jeder auf den
an=
deren angewieſen ſei. Scharf ging der Redner dann mit den
ein=
zelnen Gruppen der Nörgler ins Gericht. Sein Mahnruf war,
den Hetzern keinen Glauben zu ſchenken, ſondern treu zum Führer
zu ſtehen, ſo wie dieſer dem Volke die Treue halte. Der deutſche
Arbeitskamerad müſſe wiſſen, daß ihn die nationalſozialiſtiſche
Bewegung nie wieder hergebe, ſondern daß er zuſammengeſchweißt
werde mit den Wirtſchaftsführern. Wenn alle mithelfen, die
Ideen des Führers auszubauen, dann könne uns kein Volk der
Erde wieder klein bringen. — Ortsgruppenleiter Pg.
Makco=
mes dankte dem Redner für ſeine vortrefflichen Ausführungen
und ſchloß mit einem „Sieg Heil” auf den Führer.
G. Ober=Ramſtadt, 7. Juni. Geſtern Abend hatte der
Orts=
gruppenleiter und Bürgermeiſter Jörgeling die Führerräte des
Turnvereins 1877, der Turngeſellſchaft 1900, der
Schwimmbad=
geſellſchaft, der Sportklubs 1928 und des Kraftſportvereins „
Teu=
tonia” zu einer außerordentlichen Sitzung in das Gaſthaus „Zur
Poſt” eingeladen, um die Verſchmelzung dieſer Vereine in die
„Turn= und Sportgemeinde 1877 Ober=Ramſtadt” vorzunehmen.
Die Allgemeinheit darf die Tatſache der erfolgten Verſchmelzung
als ein Ereignis ganz beſonderer Bedeutung für das Turn= und
Sportleben Ober=Ramſtadts werten und die Mitglieder ſämtlicher
eingangs erwähnten Vereine dürfen die Gewißheit haben, daß nur
auf dieſem Wege das große Ziel erreicht werden kann, welches ſich
die nationale Regierung im Hinblick auf die körperliche
Ertüch=
tigung der deutſchen Jugend geſteckt hat. Der in der
Verſamm=
lung ſofort gebildete Führerrat und techniſche Ausſchuß bietet in
ſeiner Zuſammenſetzung unbedingt volle Gewähr dafür, daß die
ſeitherigen unliebſamen Erſcheinungen in dem Einzelvereinsweſen
endlich der Vergangenheit angehören.
k. Dieburg, 6. Juni. Die Kinderreichen tagten im
Gaſthaus „Zur Traube”. Kreiswart Frenſch begrüßte die
Er=
ſchienenen, der Landesverbandsgeſchäftsführer Löhr ſprach über
den Willen des Führers, ein geſundes Volk heranzubilden, denn
über das Wohl und Wehe eines Volkes entſcheidet nur der
Um=
ſtand, wie es zu ſeinem Kinde ſtehe. In den Großſtädten ſei die
Sterblichkeit höher als die Geburten, nur das flache Land weiſe
noch einen kleinen Ueberſchuß auf.
Em. Heppenheim, 6. Juni. Sanitätskolonne vom
Roten Kreuz. In einer Mitgliederverſammlung der
hieſi=
gen Sanitätskolonne wurde zunächſt die Regelung der Haus= und
Straßenordnung zur Sammlung am 9. und 10 Juni
vorgenom=
men. Frau Stieh, Kreisvorſteherin der Alice=Frauenvereine
vom Roten Kreuz im Kreis Heppenheim, erklärte dann in einer
Anſprache den Zweck der Neuorganiſation des Roten Kreuzes und
der damit verbundenen Trennung zwiſchen dem Kreis=
Männer=
verein und den Sanitätskolonnen ſowie dem Frauenverein und
den Helferinnen; letztere werden nunmehr Samariterinnen
ge=
nannt und ſtehen unter der Leitung von Frau Maurer, der die
Orts= und Kreisgruppenleitung anvertraut iſt. — Deutſche
Turnerſchaft. Anläßlich der Werbewoche der DT. fand ein
Umzug der Turner und Turnerinnen durch die Straßen der Stadt
tatt, um ſo für die Turnſache zu werben. Auch die beiden
Werbe=
turnſtunden — getrennt von beiden Abteilungen abgehalten
waren ſehr gut beſucht und fanden reges Intereſſe.
Ex. Bürſtadt, 7. Juni. Verſammlung des
Krieger=
vereins. Der Krieger= und Soldatenverein „Germania” hielt
im Gaſthaus „Zum Schwanen” ſeine letzte Verſammlung vor dem
großen Soldatentreffen in Darmſtadt ab, in welcher nach
Ver=
leſung des Geſchäftsberichtes durch den Rechner die
Feſtzugs=
abzeichen, die Feſtbücher ſowie die Eintrittskarten zum
Soldaten=
tag verabfolgt wurden. — Am kommenden Samstag feiert Herr
Spenglermeiſter V. Ofenloch in der Jahnſtraße, noch in guter
Rüſtigkeit ſeinen 85. Geburtstag.
Eb. Langen, 7. Juni. Hohes Alter. Witwe Anna
Katha=
rina Hoffmann, geb. Barth, beging geſtern ihren 85.
Ge=
burtstag.
— Hirſchhorn, 7. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 6. Juni 1,54 Meter, am 7. Juni 1.46 Meter.
— Gernsheim, 7. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 6. Juni — 0,86 Meter, am 7. Juni — 0,87 Meter.”
Meisker
ohne Lehre
Seite 8 — Nr. 156
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Jahresverſammlung der Heſſiſchen Miſſionskonferenz
EPH. Die 39. Tagung der Heſſiſchen Miſſionskonferenz fand
am 30. und 31. Mai in Gießen ſtatt. Sie ſtand unter einem
dop=
pelten Zeichen: Einmal des Jubiläums des großen
Miſſionsleh=
rers Warneck, den Oberkirchenrat Zentgraf in einem
Vor=
trag über: „Warneck als Erzieher der Kirche zur Miſſion”
ge=
würdigt hat; zum andern ſtanden die aktuellen Fragen des
Volks=
tums, der natürlichen Ordnungen und der auf ſie eingeſtellten
miſſionariſchen Predigt im Vordergrund. Miſſionsinſpektor Dr.
Keyßer=Neudettelsau hat ſie in ſeinen Vorträgen über „Unſere
miſſionariſche Verkündigung” und „Unſere Miſſionsarbeit in
Ge=
meinde und Bruderkreis”, ſowie in einem Abendvortrag in der
Stadtkirche über: „Unſere Miſſionsarbeit in Neuguinea” aus
einer reichen praktiſchen Erfahrung heraus, unter tiefen,
grund=
ſätzlichen Erwägungen, meiſterhaft behandelt. Fragen, die heute
in der Heimatkirche unter dem Anſturm der neuen Zeit durchdacht
werden, haben auf dem Felde der Miſſion weithin ſchon eine
Klä=
rung gefunden. Von den Vorträgen gingen deshalb viele ſtarke
Anregungen auf das kirchliche und völkiſche Leben der Gegenwart
aus. Pfarrer Schäfer=Bad=Nauheim bereicherte die Tagung
durch eine Andacht; Herr Prof. Hepding=Gießen durch einen
Vortrag über: „Die Miſſionsabteilung der Gießener
Univerſitäts=
bibliothek”.
In der geſchäftlichen Sitzung wurden an Stelle der
zurück=
getretenen Pfarrer Fiſcher und Pfarrer Ködding zum 2.
Vorſitzen=
den und Schriftführer der Heſſiſchen Miſſionskonferenz Pfarrer
Schäfer=Bad=Nauheim und Pfarrer Lic zur Nieden=
Offen=
bach a. M. gewählt. — Der Vorſitzende, Prof. Knöpp=
Darm=
ſtadt, der die Tagung eröffnete, konnte mit großer Dankbarkeit
ein gutes Gelingen feſtſtellen.
Der Landesbauernführer
über die Feldbereinigung in 9berheſſen.
LPD. Büdingen. 7. Juni.
Anläßlich einer Zuſammenkunft der Bürgermeiſter des Kreiſes
Büdingen ſprach u. a. der Landesbauernführer Dr. Wagner
über die neuen Richtlinien in der Agrarpolitik, wobei er
insbe=
ſondere auf die Meliorationsarbeiten und die Feldbereinigung in
Oberheſſen einging. Er betonte dabei die Erleichetrung, die die
neue Art der Feldbereinigung mit einem Landabzug von 7½
Pro=
zent für die Bauern bedeute, gegenüber der früheren Art, welche
neben einer 12prozentigen Landabgabe noch mit anderen Unkoſten
verbunden geweſen ſei. Die neue Art der Handhabung der Feld=
bereinigung ſei ebenſo wie das Reichserbhofgeſetz und das
Reichs=
nährſtandgeſetz ein Zeichen dafür, daß die neue Regierung ſich
be=
mühe, das Los der Bauern zu erleichtern und ſeine Stellung
in=
nerhalb des deutſchen Volkes zu ſichern und zu feſtigen, wie es der
Führer im Rahmen ſeines großen Vierjahresprogramms wünſche
und wolle. Aus dieſem Grunde wandte ſich der
Landesbauern=
führer gegen die Miesmacher und Kritikaſter und forderte ſie auf,
die Bemühungen und Beſtrebungen der neuen Regierung
anzuer=
kennen und ſich die Zeit ins Gedächtnis zurückzurufen, in der man
das Bauerntum um Hab und Gut habe bringen wollen. Die
Ver=
ſammlung ſchloß mit einem Treuegelöbnis für den Führer.
Heſſiſche Preiskräger auf der
Reichsnährſtands=
ausſkellung.
Bei den weiteren Preisbewerben auf der 1. Reichsnährſtands=
Ausſtellung in Erfurt gingen aus Heſſen u. a. folgende Züchter
bzw. Zuchtverbände als Preisträger hervor:
Abteilung Rinder, Klaſſe 19: Fleckviehzuchtverband für
Heſſen mit einer Anerkennung. Eigentum Gemeinde Albig. —
Klaſſe 23: Fleckviehzuchtverband für Heſſen mit einem Za Preis,
Eigentümer Georg Wörner, Dilshofen bei Reinheim. — Klaſſe 24:
Fleckviehzuchtverband für Heſſen mit einem 4b Preis und einer
Anerkennung. Eigentümer Fritz Hirſch. Weſthofen (Rheinheſſen),
bzw. Chriſtian Werner 1., Hähnlein a. d. B. — Klaſſe 25:
Fleck=
viehzuchtverband für Heſſen mit einem 1a, einem 4a und einem
4b Preis. Eigentümer Wilhelm Euler 1. Maar bei Lauterbach
(Oberheſſen), Friedrich Jakob Hebermehl, Crumſtadt, Wilhelm
Michel 3., Beerfelden im Odenwald. — Klaſſe 26:
Fleckviehzucht=
verband für Heſſen mit einem 1b Preis. Eigentümer Wilhelm
Euler 1., Maar bei Lauterbach (Oberheſſen). — Klaſſe 28:
Fleck=
viehzuchtverband für Heſſen mit einem 2a Preis. Eigentümer
Fritz Hirſch, Weſthofen (Rheinheſſen), — Klaſſe 125:
Landesver=
band der Fleckviehzuchtvereine für den Volksſtaat Heſſen,
Darm=
ſtadt, mit einem 2. Preis. — Klaſſe 74 Herdbuch für Odenwälder
Rotvieh. Darmſtadt, mit einem 3b. Preis. Eigentümer Theodor
Becker Zipfen bei Lengfeld im Odenwald. — Klaſſe 75: Herdbuch
für Odenwälder Rotvieh mit einem 3b Preis. Eigentümer Georg
Helm, Airlenbach im Odenwald. — Klaſſe 76: Herdbuch für
Oden=
wälder Rotvieh mit einem 1. und einem 2. Preis. Eigentümer
Georg Helm, Airlenbach im Odenwald, bzw. Johann Adam
Sie=
fert, Airlenbach im Odenwald. Klaſſe 139: Herdbuchgeſellſchaft f.
Odenwälder Rotvieh mit einem 2b Preis — Klaſſe 271:
Fleck=
viehzuchtverband für Heſſen, Alzey, mit einem 1. Preis.
Eigen=
tümer Friedrich Jakob Hebermehl, Crumſtadt. — Klaſſe 22:
Fleck=
viehzuchtverband für Heſſen, Alzey, mit einem 1a Preis. Eigen=
in ihren
manig-
faltigen
Ausfüh-
rungen und Wandlungen wird heute
nicht nur von den jungen Sportleuten
getragen, sondern erfreut sich in allen
Kreisen größter Wertschätzung.
Be-
sonders aber die von Stegmüller, von
der man weiß, daß sie so
ungewöhn-
lich vorteilhaft im Preis ist.
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einmal falsch gewählt haben,
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Freitag, 8. Juni 1934
tümer Chriſtian Werner 1.. Hähnlein. — Klaſſe 79: Herdbuch fürr
Odenwälder Rotvieh mit einem 1b Preis. Eigentümer Ludwiog
Sattler. Airlenbach im Odenwald.
Abteilung Ziegen; Klaſſe 1: Landesverband dern
Ziegenzuchtvereine für den Volksſtaat Heſſen mit einem 1a, einemm
1b, einem 2a und einem 2b Preis, Eigentümer Stadt Laubach=
Stadt Pfungſtadt. — Klaſſe 3: Landesziegenzuchtverband für dem
Volksſtaat Heſſen mit einem 1a Preis. Eigentümer Gemeinde
Hähnlein. Landesverband der Ziegenzuchtvereine für den Volks. Heſſen mit einem 2. Preis. Eigentümer Ziegenzuchtvereinn
Wöllſtein. — Klaſſe 4: Landesverband der Ziegenzuchtvereine für
den Volksſtaat Heſſen mit einem 1a, einem 1b, einem 1c, einenn
2a, einem 2c, einem 3b Preis und zwei Anerkennungen. Eigenn
tümer Philipp Räthge 9., Pfungſtadt. Ludwig Wenz 6., Pfung
ſtadt. Kreisziegenzuchtverein Gießen, Georg Hirſchel, Richen, Hrchl
Vogel. Gießen, Chriſtian Scheld 6., Groß=Buſeck, Peter Wahlia=
Lorſch, Friedrich Göbel. Groß=Rohrheim. — Klaſſe 5: Landesvern
band der Ziegenzuchtvereine für den Volksſtaat Heſſen mit einenn
1. Preis und einer Anerkennung. Eigentümer Johann Weigel,
Richen und Peter Maſſoth, Lorſch. — Klaſſe 6: Landesverbanu
der Ziegenzuchtvereine für den Volksſtaat Heſſen mit einem 1].
einem 4. Preis und drei Anerkennungen. Eigentümer Adam Sim
ner 2., Pfungſtadt. Jakob May 2., Hähnlein, Heinrich Hüge=
Langenſelbold, Wilhelm Stütz. Langenſelbold,
Abteilung Geflügel: Rudolf Stahl. Reinheim, mi.
einem 3d Preis.
h. Friedberg, 7. Juni. Umfangreiche Skelettfundo
ausder Vorzeit wurden bei Straßenbauarbeiten am hieſiges
Verſorgungskrankenhaus gemacht. Man nimmt an, daß an der
Fundſtelle ein Friedhof war, der früher die alte Kapelle an dos /9
Uſa umgab.
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bei Schmidt. Vorzuſprechen von 2—6 Uhr nachm.
(außer Samstag).
(II. Nch. 6393
1 Suffens Schicha
dge hoch über dem
znüber, nicht me
Die Lokkerie des deutſchen Volkes.
Dritte nationalſozialiſtiſche Geldlotterie für Arbeitsbeſchaffungg ſycn entfernt, wat
Jetzt im Frühling wird im Rahmen der großen Frühjahr==Kref gelien, Roſhie.
offenſive gegen die Arbeitsloſigkeit die dritte nationalſozialiſtiſchth vuderten in den
Geldlotterie für Arbeitsbeſchaffung veranſtaltet. Wieder beſte=ſgin us Schlüſſelpu
das Weſen dieſer Lotterie darin, daß, wer ein Los kauft, ſich nicti ſcr u0 nach Chriſt
nur ſelbſt, ſondern auch anderen eine Freude macht, indem er zruſ, zin Kaſtell, aus
Unterbringung der Arbeitsloſen beiträgt.
Gegenüber den beiden vergangenen Lotterien ſind verſchieder,? Duſes Koſlet.
Verbeſſerungen erfolgt. Der Gewinnplan zeigt nicht mehr denmien hordeſ. Sre
übermäßig hohen Hauptgewinn, ſondern viele, recht beträchtlicte, ms ſie konmten
mittlere Gewinne an. Die Gewinnzahl iſt darum faſt um 50 Prr=/he Zülbich, im a
zent gegenüber den vorjährigen Lotterien vermehrt worden, ur n die Franken u0
vielen kann ſich nun eine Glückstür öffnen.
M Die erſte Urkund
—n utz dem Jahre 8.
Arms das Zollrecht
eie Deutſchlands, fie
md zerſtörten alles vo
zu und Kindern ha=
OIINAR
M Siadt nicht mehr
Müy woraus ſpäter
OiOlAK
ies fein foll.
Attra
Au. der vorteilhafte
3n 11. Jahrhund
anr
* hr noch das letzte k1
ſttorden war, der v
Mihen Stadtkirche
Indie Biſchöfe von A
A An Toreingang
nm Schlüſſel, den
W rägt.
(erum die herrlie
M der Hohenſtauf
ſirnt nach dem Roter
Hilzen Kaiſerpfalz.
Aauwickelte ſich Wir
FIII. weilte oft
Alstreuen Wimpfene
M Gebiet bei Necka
lorgen zum ewigen
MKönigs Heinrich d
Ihguelle der Stadt
Wlen, Erzbiſchöfe u
ſefolge in unſerer
S Ahundert wurden
Nein, kein Meister ist vom Himmel gefallen — leder hat erst
lernen müssen! Aber meisterhaft knipsen — das können Sie
auch ohne Lehrzeit! Wenn ihr „Kodak” mit „Panafomic”
ge-
loden ist, dann ist’s eine Kleinigkeit, ohne Vorkenntnisse und
ohne Obung sofort die prachtvollsten Bilder zu machen. Denn
„Panatomic” läßt auch ohne ihr Zutun jedes ihrer Photos zu
einem kleinen Kunstwerk werden. Er kann’s, weil er die Farben,
auch das wichtige Rot tonwertrichtig wiedergibt, so wle das
Auge sie sieht. Und, weil ihm ledes Licht und jedes Wetter
recht sind: bei Regen wie im Sonnenschein, in der Dämmerung,
bei Gegen- oder Kunstlicht liefert er stets klare brillante und
gut durchgezeichnete Bilder von feinster Abstufung in den
hellsten Lichtern wie in den tiefsten Schatten. 1rrtümer beim
Belichten, wie sie praktisch vorkommen, gleicht er so aus, daß
Sie es garnicht merken. Und: das überaus feine Korn des
„Panatomic” erlaubt Vergrößerungen auch der kleinsten
Teil-
ausschnitte! So entstehen 4, 5, 6 und mehr große selbständlge
Bilder aus einer Aufnahme, alle klar, scharf und ohne Korn!
Wenn Sie erfolgreich sein und mehr Freude am Knipsen haben
wollen — dann nehmen Sie „Panatomic”, den Film, der
Phofo-
freuden ohne Lehrgeld schenkt!
„Panafomic” ist ein Erzeugnis der Kodak 46.
Anafomle
für jedesWetter, jedesLlicht, jede Stimme
KODAK AKTIENGESELISCH.
SERLiN SWS8, LinDENSTRASSD
EABRIkEN iN kGeEnick v. SrUNſE-
(II Bln.432
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äußerev Einfüssen geschützt.
e des nötdl Schwarzwalds
8. Juni 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 156 — Seite 9
Gebade
41s Wimpfens vergangenen Tagen.
Fimpfens Schickſal war in allen Zeiten durch ſeine herr=
Noites.
ſche 19ge hoch über dem Neckar beſtimmt. Der Mündung der
* Arbei
ſagfv egenüber, nicht weit von dem Einfluß des Kochers in
en 19kar entfernt war das Gebiet von Wimpfen für alle
zwenkeden Kelten, Römern und Germanen ſehr geeignet. Dieſe
hölkprpanderten in den Tälern und benutzten das Gebiet um
z „Vimof als Schlüſſelpunkt für alle ihre Handlungen. Um
ſas ſiar 100 nach Chriſti gründeten die Römer in Wimpfen
m Ica ein Kaſtell, aus dem bald eine größere Anſiedlung
terie
lü purtre Dieſes Kaſtell bildete den Schutzwall gegen die vor=
Seigt nicht n rineueven Horden. Später kamen die Alemannen und
zer=
iele, rei
urum fnt m ü ürtcthwas ſie konnten und ſetzten ſich ſelbſt feſt. Nach der
fchlag bei Zülpich, im Jahre 496, ging das alemanniſche
Ge=
ſet ia die Franken über, ſo wurde auch das Neckargebiet
ſänküſt.! Die erſte Urkunde, in der von Wimpfen die Rede iſt,
Itiert ius dem Jahre 829. Zu dieſer Zeit übte der Biſchof
in lärms das Zollrecht in Wimpfen aus. Die Ungarn, der
ſchrtan Deutſchlands, fielen im Jahre 905 in unſerer Gegend
in uin zerſtörten alles vom Grunde aus. Mit den wehrloſen
ßeikten und Kindern hauſten ſie fürchterlich. Seit dieſer Zeit
ſ Uiestadt nicht mehr den Namen Cornelia führen, ſondern
ßeiktpn woraus ſpäter Wimpein, Wimpin und Wimpfen
ewerh ſein ſoll.
Mk. der vorteilhaften Lage erholte ſich Wimpfen raſch
ſiedr: Im 11. Jahrhundert iſt der Biſchof von Worms,
nach=
ſem un noch das letzte königliche Recht, der Wildbann
über=
ſagen dorden war, der völlige Herr über Wimpfen. Neben der
hanthelichen Stadtkirche ſieht man heute noch den Wormſer
pi. jy die Biſchöfe von Worms wohnten, wenn ſie in Wimpfen
ſeiluten Am Toreingang des Wormſer Hofes ſieht man heute
ſch teien Schlüſſel, den der Adler im Wimpfener Wappen im
ſntzu trägt.
Iderum die herrliche Lage Wimpfens veranlaßte das
beſatlut der Hohenſtaufen, ſich in Wimpfen niederzulaſſen.
lehtlrn nach dem Roten Turm, ſo findet man die Reſte der
ſten blzen Kaiſerpfalz. Unter der Herrſchaft der
Hohen=
zauftuntwickelte ſich Wimpfen zu großer Blüte. König
Hein=
ſch ziw VII. weilte oft und gern in Wimpfen. Er ſchenkte
emün etreuen Wimpfenern den ſogenannten Forſtwald, im
ndilcht Gebiet bei Neckarbiſchofsheim gelegen, mit 2280
heſ=
ſchet lorgen zum ewigen Eigentum und Nutzen. Dieſes
Ver=
ſächtu Königs Heinrich des VII. bildet heute noch die
Haupt=
nihe uelle der Stadt Wimpfen. Kaiſer, Könige, Herzöge
afen, Erzbiſchöfe und Biſchöfe weilten ſtändig mit
ſtatt=
herk ſefolge in unſerer Stadt und brachten Wohlſtand. Im
Iſſuhundert wurden die großen Kirchen neu erbaut, das
ſſptu zum Heiligen Geiſt und das Dominikanerkloſter neu
hritult. Kein Wunder, wenn Wimpfen in der damaligen
küt füer mehr und mehr emporblühte. Nach Schwaben, nach
den Rheinlanden, nach dem Odenwald und nach Franken
gingen die Hauptverkehrsſtraßen, insbeſondere mit Nürnberg
wird ein ausgedehnter Handel betrieben.
Im Jahre 1342 wurde Wimpfen durch Kaiſer Ludwig den
Bayer zur freien Reichsſtadt erhoben. Wimpfen muß damals
über große Reichtümer verfügt haben, denn es kaufte eine Reihe
größerer Güter auf. Es erwarb ferner den Ort Biberach für
2200 Goldgulden und ein Fünftel des Ortes Rappenau für
550 Goldgulden. Wimpfen hatte eine eigene Währung, ein
eigenes Maß und Gewicht. Das Wimpfener Stadtrecht und
Maß wurde von einer ganzen Reihe Nachbarorte, wie Eberbach,
Waibſtadt uſw., angenommen. Von 1539—1540 hatte das
Ober=
gericht oder das höchſte Reichsgericht in Wimpfen ſeinen Sitz.
Die Reformation fand früh in Wimpfen Fuß. Erhard Schnepf,
welcher in der Reformation eine beachtenswerte Rolle ſpielte,
war der erſte lutheriſche Stadtpfarrer in Wimpfen. Es kam
A.SSclwnalbackt imt Taunu4
bewährt seit Jahrhunderten bei
Aerr-;Gsfäu-, Blutkrankkeiken, Trauenlei-
Lin, Khuuma, /Vervenent fündung und Sickia
Mod. Kurhotel deutſchlands. Tel. 415. Otto Häfner.
Skaakl. Kurhotel Ale Zimmer mit Ballon, Telefon und privatToilette.
dann der ſchreckliche 30jährige Krieg, deſſen Erfolg die
Ver=
wüſtung, Verödung und Verarmung Deutſchlands war. Unter
dieſem Krieg hatte Wimpfen beſonders ſchwer zu leiden.
Dauernd war Wimpfen mit durchziehenden Truppen belegt,
welche der Stadt Tribute und ſonſtige Abgaben auferlegten.
Am 6. Mai 1622 wurde in unſerer Gegend — zwiſchen Wimpfen
und Obereiſesheim — die Schlacht bei Wimpfen geſchlagen,
wobei Tilly ſiegreich über den Markgrafen Georg Friedrich
von Baden blieb. Die bekannte Erzählung, daß in dieſer
Schlacht 400 Pforzheimer Bürger den Heldentod fanden, hat ſich
als Sage erwieſen, wie dies auch Studienrat Dr. Betzendörfer,
der die Geſchichte Wimpfens geſammelt und durchforſcht hat, in
ſeinem Buch „Wimpfener Sagen” zum Ausdruck bringt.
Geſchichtlich iſt der Tod des Herzogs Magnus von Württemberg,
dem der hiſtoriſche Verein auf dem Schlachtfeld ein Denkmal geſetzt
hat. In den folgenden Kriegsjahren wurde Wimpfen immer
mehr und mehr mitgenommen, und als der 30jährige Krieg ein
Ende nahm, waren von 300 Einwohnern nur noch 37
vor=
handen. Schaut man hinein in die engen Gaſſen und Winkeln,
betrachtet man ſich die alten Häuſer und Giebeln, ſie alle
ſprechen noch von der ſchrecklichen Zeit. Im Anfang des 19. Jahr=
hunderts wurden alle geiſtlichen Fürſtentümer und freien
Reichsſtädte aufgehoben und ihr Gebiet den zu entſchädigenden
weltlichen Fürſten zugeteilt. Wimpfen fiel dadurch zunächſt an
die Markgrafſchaft Baden, bei der es aber nur ſechs Monate
blieb. Durch Staatsvertrag vom 14. März 1803 zwiſchen Heſſen
und Baden kam Wimpfen zu Heſſen. Wimpfen iſt alſo über
130 Jahre heſſiſche Exklave. Heſſen hat Wimpfen immer als
Kleinod betrachtet, und es mit beſonderer Fürſorge behandelt.
Es hat ſich aber trotz aller Fürſorge nach dem Dreißigjährigen
Kriege nie mehr recht erholt. Was blieb, ſind die Erinnerung
und die Baudenkmäler der großen Zeit, von der heutigen
Generation pietätvoll behütet und bewahrt. Und ſo iſt das
Wimpfen von heute ein Wallfahrtsort für alle diejenigen, die
für deutſche Vergangenheit und Geſchichte und für die
Architek=
tonik einer vergangenen Epoche Sinn und Verſtändnis
mit=
bringen. Dieſen Wallfahrern — deren es viele im Lande gibt —
wird Wimpfen als ein Kleinod und ein herrliches Wanderziel
erſcheinen. Neben dieſem Wimpfen der Vergangenheit ſteht das
neue Wimpfen. Wimpfen das Bad. Neben den eindrucksvollen
Zeugen einer ſtolzen Geſchichte ſtehen die Solbäder und
Kur=
häuſer des neuen Wimpfens. Neben der Behütung des Alten
und Ueberkommenen wird zielvoll und tatkräftig am Neuen
ge=
arbeitet und in dieſer geiſtigen Ueberbrückung und Verbindung
zweier Welten, der mittelalterlichen und modernen, liegt das
ſchöne Geheimnis Wimpfens, der Bergſtadt am Neckar,
Aus deutſchen Bädern und Kurorken.
Der durch die geſchützte Lage gemilderte herbe friſche Hauch
des Waldes macht die Stadt zu einem bevorzugten Luftkurort, da
ſich die Höhenlage von durchſchnittlich 425 Meter mit den
An=
nehmlichkeiten einer Stadt verbindet, die nicht vom Strom der
Induſtrie in nennenswertem Maße überflutet iſt, dafür noch die
alte Behaglichkeit eines deutſchen Städtchens beſonders
ſinn=
fällig zum Ausdruck bringt. Unendliche Wälder von Edeltannen,
untermiſcht mit Laubwaldbeſtänden, weite Ausblicke bis nach dem
Wasgenwald und der ſchwäbiſchen Alb ſind auf den Wanderungen,
aber auch mit kurzen Ausflügen zu erreichen. Gelegenheit zum
Baden in dem ſchönen Freiluft und Schwimmbad mit der über
200 Meter langen Schwimmbahn iſt vorhanden. Proſpekte durch
alle Reiſebüros und Verkehrsverein Neuenburg (Württemberg),
Die deutſchen Bäder im Sommer 1934, herausgegeben vom
Bund deutſcher Verkehrsverbände und Bäder
e V. — Dieſe neue Zuſammenſtellung, die als Nachſchlageheft für
Reiſebüros und Schriftleitungen gedacht iſt, gibt in überſichtlicher
Weiſe Auskunft über Heilanzeigen, Kurmittel, Pauſchalkuren uſw.
der deutſchen Bäder und enthält die vom Bundespräſidenten,
Staatsminiſter Eſſer, bekanntgegebenen Beſtimmungen der
Be=
griffe Heilbad, Klimakurort und Seebad.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 156
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 8. Juni
der lehke Beſucher der Ausſkellung „Deutſches Volk
Deutſche Arbeil”.
Der Führer vor dem Modell des Schiffshebewerkes Niederfinow
in der Berliner Ausſtellung, die er zuſammen mit Reichsminiſter Dr. Goebbels (neben dem
Kanz=
ler) nach offiziellem Ausſtellungsſchluß in ſpäter Nachtſtunde beſuchte.
Das Rudolf=Heß=Krankenhaus in Dresden eröffnel.
Das Stadtkrankenhaus in Dresden=Johannſtadt,
das künftig den Namen „Rudolf=Heß=Krankenhaus, ärztliche Forſchungsanſtalt für natürliche:
weiſe” tragen wird, wurde jetzt mit einer würdigen Feier eröffnet. Mit ſeinem Ausbau zu
Forſchungs= und Lehrinſtitut wird es für die weitere Entwicklung des Heilweſens in Deutſi4
von hervorragender Bedeutung ſein.
Reich und Ausland.
Ein Freund Deutſchlands plöklich
geſtorben.
Berlin. Ganz plötzlich verſtarb in der Nacht
zum Donnerstag an den Folgen einer ſchweren
Angina in einem Berliner Hotel der bekannte
amerikaniſche Hiſtoriker William Robert Shepherd
im Alter von 63 Jahren.
Profeſſor Shepherd war am Tage vorher vom
Rektor der Friedrich=Wilhelm=Univerſität in
Ber=
lin zu einer Gaſtvorleſung in der alten Aula
ein=
geladen worden. Jedoch mußte an Stelle des ſchon
erkrankten Gaſtes Profeſſor Dr. Friedrich
Schöne=
mann von der Univerſität Berlin den Vortrag
verleſen, der einen nachhaltigen Eindruck machte.
Profeſſor Shepherd iſt einer der ganz wenigen
amerikaniſchen Gelehrten, der ſchon ſeit dem
Welt=
kriege ſeine Treue zum deutſchen Volk ſtändig
be=
wieſen hat. Er iſt für die deutſche Ehre
einge=
treten, als es Mut bedeutete, überhaupt ein
gutes Wort über Deutſchland zu ſagen, und hat
ſtets ritterliches Verſtändnis auch gegenüber dem
neuen Deutſchland gezeigt. Eine große
Freundes=
gemeinde, nicht nur im akademiſchen Berlin,
ſon=
dern auch in den Kreiſen der Deutſchen Akademie
in München, unter den Hiſtorikern Deutſchlands,
aber auch unter den Freunden Lateinamerikas,
deſſen beſonders feinſinniger Kenner er war,
be=
trauert den plötzlichen Tod des großen Gelehrten
und charaktervollen Mannes.
Ein Vogelſchuhgebiek am Drauſenſee.
Großfeuer auf der Danziger We
Bogoljubow gewinnt auch die 24. Partie
im Schachweltmeiſterſchaftskampf.
Mannheim. Die 24. Wettkampfpartie war
wiederum ein Damengambit. Bogoljubow führte
ein glänzendes Angriffsſpiel. Aljechin machte in
gefährdeter Stellung einen Fehler, der
Bogol=
jubows Vorteil unmittelbar verſtärkte, ſo daß der
Weltmeiſter im 39. Zuge aufgeben mußte.
Bogol=
jubow hat alſo bei den drei Mannheimer
Par=
tien 2½ Punkte gewonnen. Mannheim iſt
über=
haupt der einzige Kampfort, wo Bogoljubow
über=
legen war. — Der Geſamtſtand des Weltme
ſter=
ſchaftskampfes iſt 14:10 zugunſten von Dr.
Aljechin.
Schwere Bluttat in einer Wirtſchaft.
Münſter. Eine folgenſchwere Bluttat
ereig=
nete ſich in der Nacht auf Donnerstag in einer
Wirtſchaft in der Weſelerſtraße. Dort wurden der
Wirt Lichterbeck und ſein Bruder, der
Kohlen=
händler Lichterbeck, von zwei übelbeleumdeten
Burſchen, die in der Wirtſchaft randaliert hatten
und hinausgeworfen worden waren, erſchoſſen. Der
Wirt wurde durch einen Herzſchuß ſofort getötet,
während ſein Bruder an den Folgen eines
Bauch=
ſchuſſes kurz darauf verſchied. Die beiden Täter
wurden geſtern morgen gegen 7 Uhr in einer
Be=
hauſung der Franz=Hitze=Straße von der Polizei
geſtellt. Einer der beiden entzog ſich der Feſtnahme
durch Selbſtmord, während der andere feſtgenom
men werden konnte.
Der Drauſenſee bei Elbing in Oſtpreußen,
an deſſen Süd= und Südoſtende jetzt vom Staat ein Vogelſchutzgebiet geſchaffen wird. Hierzu hat
der Fiskus ein Gebiet von 3600 Morgen zur Verfügung geſtellt, in dem ſowohl auf Jagdpachtnutzung
wie auf Vergebung des Rohrſchnittes verzichtet wird.
Neuer Polizei=Pizepräſidenk von Berlin.
Preußiſche Polizei ſtifkek 25 000 RM.
dem Winkerhilfswerk.
Die Verteilung der 100 000 RM. Belohnung
für die Aufklärung des Jüterboger
Eiſenbahn=
anſchlags.
Berlin. Für die Aufklärung des
Eiſenbahn=
attentates bei Jüterbog vom 8 Auguſt 1931 —
deſſen nähere Tatumſtände noch bekannt ſein
dürf=
ten— hatten der Reichsverkehrsminiſter und die
Deutſche Reichsbahngeſellſchaft eine Belohnung
von insgeſamt 100 000 RM. ausgeſetzt, die jetzt
zur Verteilung gekommen iſt. Mit den
Ermittlun=
gen waren Beamte der Berliner Kriminalpolizei
betraut. Ihrer hervorragenden Arbeit und dem
verſtändnisvollen Zuſammenwirken mit den
unga=
riſchen und öſterreichiſchen Kriminalbeamten, die
das von dem gleichen Täter Matuſchka verübte
Eiſenbahnattentat bei Bia Torbaggy bearbeiteten,
iſt es zu verdanken, daß das Verbrechen reſtlos
ge=
klärt worden iſt. In Anerkennung dieſer Leiſtung
iſt ein erheblicher Teil der Belohnung, 25 000
RM., der preußiſchen Kriminalpolizei zugeſprochen
worden. Die Kriminalpolizei hat den geſamten
Betrag dem „Winterhilfswerk des Deutſchen
Vol=
kes” überwieſen und damit ein Beiſpiel deutſcher
Beamteneinſtellung, Berufsauffaſſung und
natio=
nalſozialiſtiſcher Volksverbundenheit gegeben.
Der frühere Polizeipräſident von Weißenfels,
Heinrich Neubaur,
der ſpäter in die Polizeiabteilung des preußiſchen
Innenminiſteriums berufen wurde, iſt jetzt mit
der vertretungsweiſen Verwaltung des Poſtens
des Polizei=Vizepräſidenten der Reichshauptſtadt
beauftragt worden.
Funkausſtellung 1934 vom 17. bis 26. Auguſt.
Berlin. Die diesjährige Große. Deutſche
Funkausſtellung findet unter dem Protektorat
von Reichsminiſter Dr. Goebbels in der Zeit vom
17. bis 26. Auguſt auf dem Berliner Meſſegelände
tatt. Ihre Parole lautet: „Dein Rundfunk bei der
Arbeit”.
Im Brunnenſchlamm umgekommen.
Oels. Ein furchtbares Unglück ereignete ſich
in Rathe bei Oels. Bei dem Landwirt Wundrack
ſollte der Brunnen geſchlemmt werden. Als der
45jährige Hermann Paul auf einer Leiter in den
Brunnen ſtieg, verſank er im Sand des
Unter=
grundes bis auf die Knöchel. Er achtete zunächſt
nicht weiter darauf. Als er dann aber weiter
ſank, mußte er zu ſeinem Entſetzen feſtſtellen, daß
der Schlamm ihn feſthielt und er ſich nicht mehr
herausarbeiten konnte. Er verſank ſchließlich bis
zum Leib. Feuerwehr, Sanitäter und andere
Hel=
fer bemühten ſich ſtundenlang vergeblich, den
Un=
glücklichen aus ſeiner furchtbaren Lage zu befreien.
Nach etwa zwei Stunden war der Bedauernswerte
tot. Seine Leiche konnte geborgen werden. Der
zähe Sandſchlamm hatte die Glieder des
Unglück=
lichen eingeſchnürt, ſo daß die Blutzirkulation ins
Stocken kam und ein Herzſchlag eintrat.
Segelflugzeugkaufe.
Hirſchberg (Rieſengebirge). Anläßlich der
Luftfahrtwerbewoche wurden am Mittwoch abend
auf dem Hirſchberger Marktplatz wo ſich
Tau=
ſende von Menſchen eingefunden hatten, zwei
Se=
gelflugzeuge getauft. Die Weiheſtunde erhielt
be=
ſondere Bedeutung durch die Anweſenheit der
Mütter des Kampffliegers Manfred von
Richt=
hofen und des Vorkämpfers für das Dritte Reich
Hörſt Weſſel. Auf Veranlaſſung des
Oberbürger=
meiſters waren auch zwei Hirſchberger Mütter,
deren Söhne für die Bewegung gefallen ſind, und
zwar Frau Gornktowſki und Frau Teſche,
einge=
laden. Nach einem Marſch der Hirſchberger
Jäger=
kapelle und der Begrüßungsanſprache durch den
Schwarmführer von Küſter tauften Freifrau von
Richthofen und Frau Weſſel die Segelflugzeuge
die die Namen „Kamerad” und „Präſident
Loer=
zer” erhielten. Mit dem Lied vom guten
Kame=
raden klang die Feierſtunde aus.
Abſchluß der Arbeiken in Buggingen.
Buggingen. Am geſtrigen TTage ſind, wie
bereits gemeldet, die letzten Opfer des
Gruben=
unglücks geborgen und identifiziert worden. Auch
die zurückgeſtellten Fälle konnten geſtern
einwand=
frei geklärt werden. Damit ſind die Sicherungs=
und Bergungsarbeiten in der Grube abgeſchloſſen.
Auch geſtern haben in verſchiedenen Orten
zahl=
reiche Beiſetzungen ſtattgefunden. 34 Särge harren
in der Leichenhalle noch der Beiſetzung, darunter
auch einige, die nach Norddeutſchland und nach
Schleſien transportiert werden. Es folgt nun
zu=
nächſt eine 48ſtündige Unterbrechung für die
ge=
ſamte Belegſchaft unter Tage, um dieſer die
Teil=
nahme an der Beiſetzung ihrer Arbeitskameraden
zu ermöglichen. Am 9. Juni wird dann der
nor=
male Betrieb wieder eingeleitet mit ſyſtematiſcher
Wiederinſtandſetzung der Grubenbaue.
Danzig. Auf der Danziger Werft br.1
der Nacht zum Donnerstag ein Magazinbram.
der ſich zu einem Großfeuer entwickelte.
Zu dem Großfeuer erfahren wir folgend
zelheiten: In dem brennenden Hauptmagari
bäude lagerten in der Hauptſache Werng
Kleineiſenzeug, Kabel, Bolzen, Schrauber:
Die Feuerwehr wurde um 1.15 Uhr nachts-d
miert, jedoch muß das Feuer im Innern des Möt, heißt die Sie
gazins ſchon längere Zeit gewütet haben, „M Suge a Sund,
Brand beim Eintreffen der Wehren bereit Hülten. Stralow
Ehuuch der Urſprung
vorgeſchritten war. Infolge der ſtarken Velchdrf Stralau bei
mung waren die Zugänge zu ſämtlichen R1yſen Pfeil im Wa
unpaſſierbar. Seitens der Feuerwehr wurd iſa genannt, gab ſo
geblich verſucht, in das Innere des Gebäude=Went erleben wir di
Gasſchutz vorzudringen. Sechs Feuerwehrleu./
an Gasvergiftung erkrankt; zum Teil wa
umgefallen und mußten von Kameraden aun
Stralſur
ſatzaus und die
Wt Nirgends ſon
verqualmten Gebäude herausgeſchafft werdel.ſion dort wo die
geſamten Danziger und Langfuhrer Feuerunden wir ſolche
waren auf der Brandſtelle tätig, außerdszil und ihre Fromm
Löſchdampfer. Gegen 7 Uhr morgens war Beh hren Kirchen vo
walt des Feuers gebrochen, ſo daß ein T iſſt md Jacobikirche
Wehren abrücken konnte. Zurzeit befinden ſn hr wohl neben
Brandwachen auf der Brandſtätte, um QiN Mittelalters b
Brandneſter abzulöſchen. Der Sachſchaden, du Aemuck und prächt
Aldruck gelangt. Und
nicht genau feſtſteht, iſt außerordentlich A.m, o echtem deutſo
m ſo reich und ſo
Schweres Einſturzunglück in Valencin, hſwaren gleich ihn
Madrid. In Valencia ſtürzte in du otern und Braur
gangenen Nacht aus bisher noch nicht feſtge /” em gleichen Ge
Urſache ein Mietshaus ein. Bis in die 4.9 her in dieſer ha
Morgenſtunden wurden 13 Leichen und zwe &‟9 Mzu gehört ebe
bende geborgen. Man befürchtet, daß ſich nou fe we berechnend
Tote unter den Trümmern befinden.
Die „Tſcheljuſkin”=Mannſchaft in Wladin
gelandet.
Moskau. Alle geretteten „Tſcheljuſkin
und die Flieger, die bei ihrer Rettung mit
hatten, ſind mit dem Dampfer „Smolem!
Wladiwoſtock eingetroffen. Die ganze Stadt
in Flaggenſchmuck.
Feuer auf einem amerikaniſchen Damr
Honolulu. Auf dem Dampfer der
Linie „Preſident Lincoln” iſt in einem La=
Feuer ausgebrochen. Das Schiff iſt mit 6C77
gäſten und 250 Mann Beſatzung nach Hed
unterwegs. „Preſident Lincoln” funkte, EI
Brand vorgeſtern nacht 150 Meilen von
de=
von Hawai entdeckt wurde.
Feiſten, die mit L:
Andin dieſer groß
bs Nordens mit
„Preſident Lincoln” in Honolulu eingetr.
Honolulu. Der Dampfer „Preſidem
coln”, auf dem ein Brand ausgebrochen T
mit eigener Kraft in Begleitung eines
wachſchiffes und eines Marineſchleppers he
getroffen. Das Feuer im Laderaum iſt geln”
900 Fiſcher an der koreaniſchen Künſte ertnl
Tokio. Ein neuer Wirbelſturm hat m.
Berichten der Polizeiſtationen die Norä)
Koreas verwüſtet. Nach den bisherigen Mel.
ſind 167 Fiſcherfahrzeuge geſunken und u.
Perſonen ums Leben gekommen.
Zum 65. Geburtskage von Proß
Paul Schulke=Naumburg.
Neues Todesopfer auf den de Wendelſchen Gruben.
Groß=Roſſeln. Die de Wendelſchen
Gru=
ben haben vorgeſtern ein neues Todesopfer
gefor=
dert. Der 25 Jahre alte Bergmann Hans Hacket
war mit dem Verbauen eines Schachtes, der
be=
reits ein halbes Jahr außer Betrieb war,
beſchäf=
tigt, als plötzlich die Strecke zu Bruch ging. Hacket
wurde unter den Geſteinsmaſſen bgraben und fand
den Tod. Ein zweiter Bergmann entging nur
da=
durch dem gleichen Schickſal, daß er in dem
ver=
hängnisvollen Augenblick abweſend war. Hacket iſt
der vierte Bergmann aus Groß=Roſſeln, der
inner=
halb vier Wochen den Tod auf den de Wendelſchen
Gruben fand.
Profeſſor Paul Schultze=Naumburbe
der führende deutſche Baumeiſter, wii.
10. Juni 65 Jahre alt.
fmag, 8. Juni 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 156 — Seite 11
*Der edle Sund
de Maut Seler der Hiaot Hiraljund. Männer, die die Kaptäne, die Schiffer dieſes ſtähtiſchen Staats=
blickt, dankt ihre
Ent=
der Lage als Brückenkopf von Rügen Deutſchlands größter
je erhielt auch ihre ſtädtiſchen Gerechtſame von dem Wen=
Wixlav von Rügen, deſſen Vater Jarmor I. die
nieder=
m Bürger aus Weſtfalen, Braunſchweig und Flandern
her=
eu hatte. In der älteſten Urkunde, die ihren deutſchen Namen
den ſich auch in Stralſund Volk von Seeleuten und Fiſchern, die
von ihren Schiffen her das Zuſammenſtehen im Blut hatten, immer
weſens abgaben. Von Bertram Wulflamm und Carſten Sarnow,
die dem Waldemar Atterdag mit den übrigen Hanſen den
Stral=
ſunder Frieden abnötigten, durch den dieſe Bürger im Norden die
Könige abſetzten und einſetzten, die Vitalienbrüder und Seeräuber
nach deren eigener rauher Gepflogenheit als Gefangene in Tonnen
daherrollten, aus denen nur die Köpfe herausſtachen, bis zu Franz
Weſſel und Lambert Steinwich, dem Düſſeldorfer. Jahrhunderte
mit großen Bürgermeiſtern. Sie waren gewalttätig wie die Löwen.
wenn es not tat, und fein und klug wie die, Schlangen, wenn es
erforderlich war. Alleſamt gleich ihren Bürgern Kerle, die ſich ihre
Zeit ſelbſt formten, ihre Welt ſelbſt zurechtzimmerten. Die
Stral=
ſunder haben noch am längſten den Kriegsruhm der alten Hanſen
betätigen können dadurch, daß ihnen Wallenſtein den Gefallen tat,
ſich ſeine grimmigen Zähne an ihren Wällen auszubeißen. Eine
ehrenvolle Geſchichte, auf die der „Edle Sund”, wie Stralſund ſich
voll Stolz ſelber nannte, zurückblickt.
A
Spaßmacher des Zoos.
Stralſunder Backſteinfiligran.
oels kathaus und die Nicolaikirche der 700jährigen Stadt.
wiet ubt, heißt die Stadt ſchon 1240 „zum Straleſund‟. Darin
ſt iſn Lage am Sund, der die Inſel vom Feſtland trennt, und
uuglrüauch der Urſprungsort, das wendiſche Fiſcherneſt Stralow,
mitekualten. Stralow kommt unzweifelhaft genau wie das
ſüiſchkerrf Stralau bei Berlin von Strela und bedeutet den
Stratlden Pfeil im Waſſer. Die kleine Inſel Strela, heute der
däntun genannt, gab ſo den Urſprung für die mächtige Stadt.
Gerithietzt erleben wir durch den Bau des großen Rügendammes,
we nd Bedeutung von Stralſund als Brückenkopf ihre
neuzeit=
lichet Lsprägung erhält.
ſh Stralſund trägt das charaktervolle ſtolze Antlitz der
hanteidt. Nirgends ſonſt in der Welt als bei uns in Deutſchland
sſütnn dort wo die Hanſen ihren gewaltigen Einfluß gehabt
habem inden wir ſolche Städte. Ihre ganze Macht, ihr
Selbſtbe=
muſe und ihre Frommheit ſtehen wie für die Ewigkeit
gegrün=
et üihren Kirchen vor uns. Auch Stralſund hat neben der
Nichit und Jacobikirche eine großartige Marienkirche deren
Rulx ehr wohl neben dem anderer großer Backſteinkirchen des
ſamotn Mittelalters beſteht. Hier iſt ebenfalls der Sinn für
dleEchmuck und prächtige Zier in einem vornehmen Rathausbau
1
umalzdruck gelangt. Und die Stralſunder, mittelalterliche
Stadt=
reitervon echtem deutſchen Schrot und Korn, waren vielleicht
4mz ſo reich und ſo politiſch groß und klug wie die Lübecker.
tſwaren gleich ihnen und den Danzigern und Hamburgern,
imn iſtockern und Braunſchweigern den Magdeburgern und
Köl=
uites dem gleichen Geſchlecht: eiſern, prächtig, klug.
155 hier in dieſer harten Welt des Oſtens und Nordens durch=
Jeder Tierfreund weiß, daß in all unſeren zwei= und
vier=
beinigen Freunden in Pelz und Gefieder ein Stück Spaßmacher
drinſteckt. Es bedarf nur einer gewiſſen Stimmung, um dieſe ſchon für Shakeſpeare nichts Luſtigeres gab als den Papagei,
Clowns=Veranlagung zu erwecken. Dann mag es wohl ſein daß der über einen Dudelſackpfeifer lacht.
der grimmige alte Löwenvater ſich zu gar ſpaßigen
Bock=
ſprüngen verleiten läßt. Und der Panther vergißt ſeine ganze
Geſchmeidigkeit, um ein Weilchen poſſierlich plump mit ſeinen
Artgenoſſen herumzutollen. Nur die Elefanten bleiben immer weiſe
und ernſt in ihren Bewegungen. Sieht man aber die neu ge= Luſtigmacherzunft. Hier wird ein Aeffchen ſich mit ſchrecklichem
wordene Elefantenmutter ihr großes Geſicht zu einer Grimaſſe
voll Freude über das neue Elefantenbaby verziehen, ſo weiß
man ganz genau, daß ſie lacht. Sie bekommt ein ſo ſpitzes
glattes Maul, das ſich zu den Ohren zurückzieht, und der Rüſſel
mutter lacht. Gleich wird ſie auch ein fröhliches Trompeten
vernehmen laſſen, über das im Affenhaus ein geradezu
fremetiſcher Jubel nach dem erſten Schreck ausbricht.
Aber die eigentlichen Spaßmacher des Zoos und der
Tier=
welt überhaupt ſind ganz andere Herrſchaften. Nicht dieſe alten
Neſtoren von Rhinozeroſſen, Nilpferden und Krokodilen, durch
deren dicke Haut ſo leicht kein luſtiger Sonnenſtrahl des
Tem=
peraments hervorbricht. Es gibt Vierfüßler und Zweibeiner,
die ganz ausgeſprochene Spaßmacher ihrer Natur nach ſind.
Freilich, um es gleich vorwegzunehmen, bei den Vögeln ſind
es nur die Papageien, die als Luſtigmacher, als rechte Clowns,
gelten können. Und auch ihre Spaßmacherei iſt gewöhnlich an=
Uuen, dazu gehört ebenſo viel eiſerner Mut ſtandhafte Treue,
hi inſicht, berechnendes kluges Wagen. Stralſund gehörte unter
die iü erſten, die mit Lübeck die Großmacht der Hanſeſtädte grün=
deteth Ind in dieſer großen Zeit, wo deutſche Bürger die
Welt=
eſchtte des Nordens mit Schwert und Rechenſtift ſchrieben, fan=
„Kinder, tut die Frühlingsſonne gut!“
Der See=Elefant, der zentnerſchwere Clown jedes Zoos, hat ſich
an Land begeben, um ſeine Fettmaſſen von der Sonne beſcheinen
zu laſſen.
Urheberrechtsſchutz durch Herm. Berger, Roman=Verlag, Berlin SW. 68.
(Nachdruck verboten.)
us iſt wirklich Gottes Fügung”, erwiderte Jadwiga in
eüger Freude. „Wie wird ſich Ihre Braut freuen, wenn
Mun erfährt.”
us will ich meinen. Und vor allem wie lieb Sie mir ins
eurückverholfen haben.‟ Er hatte ſich während der letzten
Deden Waffenrock zugeknöpft und die Feldbinde umge=
29 Jadwiga gab ihm das Etui zurück und ſagte: „Tun
DeF aHer ja wieder an dieſelbe Stelle.”
Albſtverſtändlich! Das iſt von heute ab mein Talisman.
Vals vielen Dank liebe Schweſter. Jetzt muß ich aber
ſchndeveiter. Die Arbeit ruft.”
bwiga fühlte einen flüchtigen Kuß auf der Hand und
glücklich vom Tode Erſtandenen mit langen Sätzen zur
ant eilen.
ſelben Zeit weilte Graf Reichenberg mit ſeiner Toch=
Turmzimmer bei General Martos, dem Führer des
ſchen Korps, das in ſchwerem Kampf gegen die von drei
ſegen ſeine beiden Diviſionen anſtürmenden Deutſchen
Wablitz hatten ſeine Truppen am Morgen gegen die
che Diviſion einen Erfolg buchen können. Bei Mühlen
ergrößerte ſich die Zahl der durch das Höllentor der
arge kommenden Verbände des Generals von Unger
Rnehr. Die Wirkung der bei Frögenau ſtehenden Haubitz=
Dau war zu furchtbar. Ueberall, wohin ſie mit ihren
Eiſen=
griffen, ebneten ſie die kunſtvoll angelegten
Schützen=
eän und veranlaßten die Verteidiger, ſie in kopfloſer
zu verlaſſen.
* dem Kämmereiwald nördlich Hohenſtein war in früher
unde ganz unerwartet, von keiner der zahlreichen
Auf=
eſchwadronen gemeldet, eine neue ſtarke Formation auf
pfblatz erſchienen. Sie drohte ſtündlich die in Mörken
Deu, Bataillone zu überrennen.
Sohenſtein zog ſich von Norden, Weſten, Südweſten und
dr Ring der Deutſchen immer enger, dem ſich die in
aIden Granatfeuer der deutſchen Feldbatterien liegenden
ier zu entziehen ſuchten.
Ueberall ſchlugen die Flammen aus den Häuſern zeigten
die berſtenden Mauern den mit Gläſern atemlos beobachtenden
Inſaſſen des Greifenſteiner Ritterturmes, wie ſchwer das
Städtchen zu leiden hatte.
So weit das Auge reichte, Flammen, einſtürzende
Dach=
giebel, wankende Mauern, aufſpritzende Erde, brennende
Scheu=
nen. Ein einziges großen Flammenmeer.
Auch in Wenigſee, Mörken, Mispelſee und Lautens hielt
die lodernde Kriegsfackel furchtbare Ernte und zerſtörte im
Ver=
lauf weniger Stunden, was Jahrzehnte geſtanden. Wann wird
ſie Greifenſtein erreichen und ihren zündenden Feuerſtrahl in
das Schloß werfen?
Heute noch . . . morgen . . . oder wann?
Waren die Viſiere einer ſchweren Haubitzbatterie ſchon
ge=
ſtellt und nahte binnen kurzem das erſte ihrer Ungetüme?
Her=
tha erſchauerte bei dem Gedanken. Sie ſah mit brennendem
Schmerz das Beſitztum ihrer langjährigen Freunde in Wenigſee
niederbrennen. Dieſer traurige Anblick blieb den in Oſterode
weilenden Beſitzern glücklicherweiſe erſpart.
Die Heimat in Flammen! —
General Martos hatte auf Grund ſeiner alten Kiſſinger
Bekanntſchaft Graf Reichenberg und Hertha zu ſich gebeten, um
ihnen den Anblick eines neuzeitlichen Schlachtfeldes zu bieten.
Sein Generalſtabschef war zu dem auf der Nadrauer Höhe
haltenden Kommandeur der gegen Mühlen im Kampf liegenden
1. Diviſion geritten, um ſich an Ort und Stelle über die
Aus=
ſichten des Korps gegen die wie wahnſinnig angreifenden
Deutſchen zu überzeugen.
Major Iwanow hatte Hertha, als er ſie kurz nach dem
Frühſtück einen Augenblick ſprechen konnte, um Verzeihung für
ſeinen Freund Boris gebeten, deſſen unwürdiges Verhalten er
mit übergroßer Liebe, zu ſtarkem Alkoholgenuß und zeitweiſer
Nervenüberreizung entſchuldigte.
Hertha hatte ihm geantwortet, daß ſie Boris nicht zürne,
den Major jedoch bitte, ſeinen Freund von weiteren unnützen
Rückſprachen abzuhalten.
Die Unterredung mit Boris wäre gegenſtandslos geweſen,
hätte ſie Kurt=Heinz Brief nicht erſt heute morgen erhalten.
geſteckt, abgeleitet, verurſacht von anderem Luſtigmachertum. Sie
ſind dann allerdings ganz beſonders ausgelaſſen, ſo daß es
Spaßmacher erſten Ranges ſind die Affen, beſonders die
kleineren Affenfamilien. Ihre Munterkeit im Verein mit ihrer
großen Gefelligkeit und Anhänglichkeit macht deshalb das
Affenhaus vor jeher zum eigentlichen Zirkus der tieriſchen
Gehabe um eine Erdnuß oder eine Banane mit den Artgenoſſen
balgen, um plötzlich auf einen ganz neuen Einfall zu kommen,
den Schwanz des Gegners als Schaukelſeil benutzend, ſich unter
entſetzlichem Geſchrei durch die Luft zu ſchlenkern, um endlich
ſteht, ſo luſtig in die Luft . .. Kein Zweifel: die Elefanten= mit kühnem Schwung gerade auf dem Rücken eines gänzlich
unbeteiligten Affen zu landen.
Es ſind immer die gleichen Tiere, die auch auf den
Schau=
bühnen als Clowns ihre Rolle zu ſpielen haben, die auch im
Zoo den Spaßmacher abgeben. Neben den Papageien und
Affen die Bären, unter denen ſelbſt der mächtige Eisbär noch
eine beſondere Veranlagung zum Humor beſitzt, indem er ſo
luſtig mit ſeinen Kleinen zu ſpielen verſteht, daß alle Zuſchauer
voll mit ihren Lachmuskeln in Anſpruch genommen ſind. Und
dann vor ällen der See=Elefant. Seine gute Laune wird
be=
kanntlich von einer ebenſo großen Faulheit oder Bequemlichkeit
einerſeits, wie auch von einer geradezu unerhörten
equili=
briſtiſchen Begabung zu einer wirklichen Artiſtik im
Spaßmacher=
tum erhöht. Wenn nur ſeine natürliche Trägheit überwunden
iſt, dann iſt er ein ſo poſſenreißeriſcher Geſelle, daß ſich vor
ſeinem Zooheim die Erwachſenen ebenſo drängen wie die
Kinder in der Zookinderſtube mit den reizendſten von allen
vierbeinigen Clowns.
Schlangenjagd im Zenkrum Londons.
(ust) London. Daß es Seeſchlangen gibt, die nicht
exiſtie=
ren, weiß jedermann. Nicht aber, daß es „Aſphaltſchlangen” gibt,
die wirklich exiſtieren. Und nicht etwa in kleinen düſteren Gaſſen,
ſondern im Mittelpunkt von London: in einer der geſchäftigſten
Straßen der Stadt. Kein Wunder daher, daß große Aufregung
herrſchte, als kürzlich in St. Martin Lane eine fünf Fuß lange
Schlange auf dem Bürgerſteig entlang kroch. Frauen, die ſeit Evas
Zeiten, wohl infolge der ſchlechten Erfahrungen ihrer
Stammut=
ter, gern jeden Umgang mit Schlangen meiden, fingen beim
An=
blick des Reptils furchtbar an zu ſchreien. Und daraufhin
verſam=
melte ſich eine große Menſchenmenge, die in reſpektvoller
Entfer=
nung von dem Untier ſtehen blieb und ſomit den Verkehr zum
Stocken brachte, Bald war die in der Nähe gelegene Polizeiſtation
von Bowſtreet alarmiert, die allen Ausländern als Anmeldeſtelle
bekannt iſt, und daher beſonders geeignet erſchien, ſich mit dem
fremden Gewürm zu befaſſen. Drei Poliziſten wandten an Ort
und Stelle, da ſie nicht in die indiſchen Fakirgeheimniſſe der
Schlangenbeſchwörung eingeweiht waren, das einfachere Mittel
der Betäubung durch den Gummiknüppel an. Ein hinzugezogener
Sachverſtändiger des Zoologiſchen Gartens ſtellte feſt, daß die
„Ausländerin” wahrſcheinlich als blinder Paſſagier in einer
Fruchtkiſte aus fernen Landen nach dem Fruchtmarkt von Covent
Garden gereiſt war. Das Abenteuer dieſer übrigens weder biſſigen
noch giftigen Schlange, die, ohne ihrer Anmeldepflicht als Fremde
zu genügen, London beſichtigen wollte, hat glücklicherweiſe keine
ſchlimmeren Folgen gehabt. Sie hat inzwiſchen Aſyl im Londoner
Zoologiſchen Garten gefunden.
Dem Sekundaner war bei ſeiner Fahrt am 22. Auguſt von
einem nach Polen zurückkehrenden Erntearbeiter das Fahrrad
genommen worden. Kurz darauf erfolgte die Beſchießung
Nei=
denburgs, die das Haus ſeiner Eltern zerſtörte, So war es
ge=
kommen, daß er erſt heute den Brief brachte, deſſen Inhalt
Her=
thas Herz von allem Zwieſpalt befreite und mit jubelnder
Freude erfüllte.
Sie ſtand mit ihrem Vater im Turmzimmer und
beob=
achtete mit fliegenden Pulſen das günſtige Vorwärtsſchreiten
des deutſchen Angriffs. Ihre Gedanken weilten bei Kurt=Heinz.
Am Montag vergangener Woche hielt er noch hier oben treue
Wacht, wo jetzt der feindliche General ſein Feldherrntalent
ver=
geblich aufbot, um ihre Landsleute zu ſchlagen.
Immer wieder ſuchte ſie zu ergründen, an welcher Stelle
dieſer rieſengroßen, über 100 Kilometer langen Kampffront wohl
Kurt=Heinz ſich aufhielt. Gehörte ſein Regiment zu den bei
Waplitz geſchlagenen, von denen, wie der General erzählte,
zahlreiche Gefangene gemacht wurden? Kämpfte er bei
Gans=
horn, Paulsgut, Dröbnitz? War er im Begriff, in kühnem
An=
griff Hohenſtein zu nehmen oder lag er gar vor Mörken und
richtete ſein Glas zum Turm hinauf, um ſie zu ſuchen? Wenn
das der Fall war, ſtand ein baldiges Wiederſehen im Bereich
hoffnungsvoller Möglichkeit
Ein heißes Glücksgefühl durchpulſte ſie. Ihre Sehnſucht
nach dem geliebten Mann wallte ſo ſtark auf, daß ſie das
Ge=
fühl hatte, als ſtände er neben ihr und legte ſeinen Arm um
ihre Schulter.
Ihr Herz war von einer ſo ſiegesgewiſſen Erregung
durch=
drungen, daß ſie faſt jauchzend ausrief: „Sie ſtürmen! Jetzt ſind
ſie am Vorbeckſchen Haus und dort am Proviantmagazin!”
Die Herren richteten ihre Gläſer in die bezeichnete
Rich=
tung und ſahen, wie die deutſchen Schützenlinien von zwei
Sei=
ten zugleich in Hohenſtein eindrangen.
In dieſem Augenblick ſchwiegen die deutſchen Batterien,
deren Führer und Beobachter in fieberhafter Spannung den
Nahkampf der Infanterie beobachteten und auf den Augenblick
warteten, wo die Ruſſen die Stadt in öſtlicher Richtung
ver=
ließen oder die Kameraden von der Fußtruppe ſonſtwo ihrer
bedurften.
Doch dies war vorderhand nicht nötig. Der Sturm war
von den Schwarzkragen ſo vorzüglich vorbereitet worden, daß
die Bajonette die Arbeit in der brennenden Stadt vollenden
konnten.
In den Straßen und Gaſſen laſtete unerträgliche Hitze. Das
Pflaſter war bedeckt mit brennenden Balken zerſplitterten
Dach=
ziegeln, verkohlten Leichen und Hausgerät aller Art.
Die Reſerviſten der Diviſion Morgen rangen in
erbitter=
tem Straßenkampf um jede Fußbreit Boden und glitſchten faſt
aus in den großen Blutlachen, die die Bürgerſteige bedeckten.
Die Ruſſen wehrten ſich unglaublich zäh und verbiſſen in der
klaren Erkenntnis daß der Verluſt Hohenſteins die ganze
Kampffront des 15 Korps ins Wanken brachte und die Stadt
daher um jeden Preis gehalten werden mußte.
Und wieder grub ſich Eiſen in Fleiſch, krachten Kolben
auf mützenbedeckte Köpfe, erſcholl das Hurragebrüll der
zorn=
entbrannten Reſerviſten wie Sturmesbrauſen durch die
zer=
fetzten, zerſchlagenen Mauerreſte der aus tauſend Wunden
blutenden Stadt.
Seite 12 — Nr. 156
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 8. Juni 19349
Massbabbld slatatt
Hanns Braun=Gedächtnisſtaffelabend.
Schöne Leiſtungen
der Zurlentadter Leichtatgieien.
2000 Zuſchauer im Hochſchulſktadion.
Wenige Tage nach dem Stadtſtaffeltag wurden geſtern abend
im Hochſchulſtadion zum Gedächtnis an unſeren unvergeßlichen
Leichtathletikpionier und Fliegerhelden Hanns Braun von den
Darmſtädter und Arheilger Leichtathleten ein Staffelabend
durch=
geführt. Mehr als 2000 Zuſchauer hatten ſich eingefunden, die
hart umkämpfte Rennen in allen Klaſſen ſahen. Kein
Zweifel=
daß in unſerer Leichtathletik friſcher Wind herrſcht und dadurch
die Rennen erbitterter, ſpannender und damit in der
Leiſtungs=
höhe verbeſſert werden.
Das erlebten wir geſtern abend ganz augenfällig; beſonders
der Nachwuchs war ſtark vertreten — warum werden die
weib=
lichen Jugendklaſſen eigentlich ausgelaſſen? — und lief mit einer
Begeiſterung, die ſofort die Zuſchauer zum lebhaften Mitgehen
hinriß. Unter der flotten Leitung von Kreisſportwart Heinz
Lind=
ner zog ſich die Veranſtaltung bis zum Einbruch der Dunkelheit
nach 21 Uhr hin und wurde dann abgeſtoppt.
Die vorgeſehene Wiederholung der Jugendſtadtſtaffel
fiel aus, da Polizei=SV. und TSG. 46 nicht antraten; die
ſonn=
tägliche Wertung gilt daher infolge der Benachteiligung aller
Mannſchaften wie feſtgehalten alſo 1. SV. 98 in 4:34 Min,
2. TSG. 46 in 4:58 Min., 3. Polizei 5:07 Min. — Nach dem
gemeinſamen Aufmarſch aller Teilnehmer
Akad SC. Union, Merck. Polizei, TV. und SpVgg. Arheilgen,
Reichsbahn. SV. 98, Jahn 75 und TSG. 46 — richtete
Kreis=
ſportwart Heinz Lindner kurze Worte des Gedenkens an Hanns
Byaun, den Bahnbrecher der Leichtathletik und heldenmütigen
Kämpfer für Volk und Reich an die Aufmarſchierenden. Die
Fah=
nen ſenkten ſich. Eine Minute feiern die Tauſende ſchweigend und
entblößten Hauptes den Toten. Nach dem Sieg=Heil auf
Reichs=
präſident und Volkskanzler eröffnet.
die Jugend
mit der 4mal 100=Meter=Staffel den Kampfabend. In zwei Läufen
gehen an den Start — von innen nach außen: Union Reichsbahn,
Arheilgen 04 und Polizei, SV. 98 B, Arheilgen 2. Nach
ſpannen=
dem Beginn liegen bald die „Lilien” in Front mit folgendem
Er=
gebnis 1. SV. 98 4 in 492 Sek 2. SV. 98 B 49,9 Sek, 3.
Poli=
zei 522 Sek., 4. SV. 98 C 53,2 Sek., 5. Arheilgen 54,1 Sek.
6. Reichsbahn 56,2. Sek.
Im 4 mal 100 Meter=Lauf der Aktiven
konkurrierten in zwei Läufen acht Mannſchaften Die
Entſcheidun=
gen brachte der zweite Lauf, in dem ſich der ASC. vor 46. Polizei
und 98 placieren konnte Ergebnis: 1. ASC. in 46,5 Sek.;
2. TSG. in 46,5 Sek. Handbreite zurück: 3. Polizei 47 Sek.
4. 98 in 47,1 Sek; 5. TSG. II in 47,5 Sek; 6. ASC. II in 48,7 Sek.
16 Schüler=Mannſchaften
gruppierten ſich dann zur 4 mal 100 Meter=Stafette, die in drei
Läufen getrennt wurde. Die Zuſchauer kamen wieder in helle
Be=
geiſterung, wie energiſch das „junge Gemüſe” hier vom Leder
zog. Die acht Beſten: 1. 98 A. in 56,2 Sek.: 2. Arheilgen A in
57,9 Sek.; 3. 98 B. in 60 Sek. 4. Polizei B und A. je 61 Sek.;
5. Arheilgen B. 60 Sek.; 6. 98 C. in 63,4 Sek. und 7. Union in
63,4 Sek.
Zweimal knallte auch die Startpiſtole als die
28 Alten Herren
„zum Teil aus dem vorigen Jahrhundert” ſtammend, wie der
Star=
ter den Zuſchauern aufklärend verſicherte, auf die 4 mal 100 Meter=
Strecke gingen. Hier gab es wieder einen erbitterten und flotten
Rennverlauf, in dem SV. 98 A. in 49,5 Sek. vor TSG. 46 in
50 Sek. ſiegte. 3 98 B. in 52 Sek.; 4. Merck A. in 522 Sek.
5. Jahn 75 und Merck B. in 57 Sek.; 6. Reichsbahn in 60,4 Sek.
Acht Frauenſchaften
beſtritten ihrerſeits die 4 mal 100 Meter=Wechſel. Hier ſiegte die
Viererſchaft der Polizei dank dem glänzenden Spurtvermögen
ihrer Start= und Schluß=Läuferinnen in 54,3 Sek vor TSG. A. in
55 Sek.; TSG. B. in 57 Sek.: 98 in 59,8 Sek.; Arheilgen in
60 Sek.; Reichsbahn B. und Jahn 75, während Reichsbahn I
aufgab.
Ein Genuß war die 4 mal 1500 Meter=Staffel.
zu der acht Mannſchaften erſchienen. Nachdem der ASC. durch
Schilgens Weggang einen ſeiner beſten Mittelſtreckler verlor,
ſcheint SV. 98 ſein Erbe antreten zu wollen. Denn die Zeit des
SV. 98 A. als Sieger in 17:08,5 Min. iſt wohl eine der beſten.
die in dieſer Saiſon bisher erzielt wurden. 2. SV. 98 B. in 17:46,2
Min.; 3. Polizei in 18:27,2 Min.: 4 TSG. 46 in 18:34,2 Min.;
5. Merck A. in 19:06,1 Min.; 6. ASC. in 19:32,3 Min.; 7. Jahn
75 in 20:07,3 Min: 8. Merck II.
Da die Dunkelheit ſchon zu ſtark hereingebrochen war, wurde
von dem Programm lediglich noch die ſchöne und
abwechſlungs=
reiche.
4 mal 400 Meter=Staffel
ausgetragen, die TSG. infolge des glänzenden Laufes von
Ave=
marie in 3:36,6 Min. gewann vor SV. 98 in 3:40,4 Min.:
Poli=
zei 3:48,2 Min.; ASC. in 3:50,4 Min.; Jahn 75 und Arheilgen.
Deutſchland iſt Drikker.
Nach 10 Jahren!: Oeſterreich in der Troſtrunde zur
Aaut Pelnefſeſchaf 1 Nenel zur 1500
Zuſcauern 3.2 deſiegt.
Zu einem glänzenden Erfolg für den deutſchen Fußball wurde
am Donnerstag im herrlichen Stadion von Neapel der
Troſt=
rundenkampf zur Fußball=Weltmeiſterſchaft zwiſchen den
National=
mannſchaften von Deutſchland und Oeſterreich, die beide am
Sonn=
tag in der Vorſchlußrunde ausgeſchaltet worden waren. Die
deutſche Mannſchaft befand ſich vor der Pauſe in einer glänzenden
Form und erzwang ſich eine Führung von 3:1, die leicht deutlicher
hätte ſein können. Nach dem Wechſel ſetzten die Oeſterreicher alles
daran, den Vorſprung aufzuholen. Trotz zahlreicher Gelegenheiten
hierzu gelang ihnen aber nur ein Treffer, der das Ergebnis auf
3:2 verbeſſerte. Deutſchland hat damit in ſeinem zehnten
Länder=
ſpiele gegen Oeſterreich den dritten Sieg errungen und die Bilanz
der bisherigen Treffen verbeſſern können. Leider wohnten dem
Treffen nur wenig Zuſchauer bei. Etwa 15000 Zuſchauer
ver=
ſchwanden in dem auf ein weit größeres Faſſungsvermögen
vorge=
ſehenen Stadion. Unter ihnen befand ſich als Ehrengaſt der
ita=
lieniſche Kronprinz, der begeiſtert den Vorgängen auf
dem Spielfeld folgte und ſowohl bei Beginn als bei Ende des
Spieles zu Ehren der deutſchen Mannſchaft beim Spielen der
deutſchen Nationalhymne und des Horſt=Weſſel=Liedes mit
erhobe=
nem Arm verharrte. Die Zuſchauer nahmen diesmal ziemlich ſtark
für die deutſche Mannſchaft Partei. Unſere Vertreter lieferten
aber auch in der erſten Halbzeit ein Spiel, das den nüchternſten
Zuſchauer zur Begeiſterung hinreißen konnte.
Die beiden Mannſchaften.
Deutſchland: Jakob; Janes, Buſch; Zielinſki.
Münzen=
herg, Bender: Lehner, Siffling. Conen, Czepan, Heidemann —
Oeſterreich: Platzer: Seſta. Ciſar; Urbanek. Smiſtik,
Wag=
ner; Viertl, Horvath, Pican. Braun, Ziſchek.
Der Kampf begann mit einer großen Ueberraſchung. Schon
in der erſten Minute fiel der deutſche Führungstreffer. Ein
glän=
zendes Zuſammenſpiel zwiſchen Czepan. Heidemann und Lehner,
führte durch dieſen zu einem auch für den Oeſterreicher Platzer
un=
haltbaten Torſchuß. Deutſchland kam glänzend ins Spiel und
Platzer mußte ſein ganzes Können aufbieten, um weitere Tore zu
verhindern. Als aber ſpäter Conen, von Siffling freigeſpielt,
einen zweiten Treffer aufbrachte, wurden die Oeſterreicher
reich=
lich nervös. Sie holten zwar durch den kleinen Horvath einen
Treffer auf, aber acht Minuten vor der Pauſe fiel bei einem
neuen glänzenden Angriff des deutſchen Sturms durch Lehner
der dritte Treffer. Nach dem Wechſel drängten dann die
Oeſter=
reicher ſehr ſtark. Die deutſche Abwehr hatte bange Minuten zu
überſtehen, aber bis auf einen Fernſchuß von Seſta, bei dem
Jakob den Ball durch die Beine rollen ließ, gab es keinen Treffer
mehr. Auf der anderen Seite verhinderte Platzer weitere Treffer
der Deutſchen, ſo daß dieſe den Kampf als knapper, aber
verdien=
ter Sieger beendeten.
SV. Münſter zum Wochenend an der Rheinallee!
Als nächſten Gegner der Privatſpiel=Saiſon haben ſich die
Fußballer der 46er die in Darmſtadt beſtbekannte Mannſchaft des
Sportvereins Münſter zu einem Abendſpiel am Samstag, 6.30
Uhr, verpflichtet. Die Gäſte, die ja durch ihre Zugehörigkeit zur
alten Kreisliga noch allen Fußballanhängern in guter
Erinne=
rung ſein dürften, ſind auch in der neuen Kreisklaſſe äußerſt
ſpiel=
ſtark und hätten bei etwas mehr Glück, die Meiſterſchaft der 2.
Gruppe erringen können. Immerhin bedeutet auch der zweite
Platz der Tabelle, bei dieſer ſtarken Konkurrenz, unbedingt einen
Erfolg für die Gäſte. Münſter wird zu dem Spiel an der
Rhein=
allee am Samstag in beſter Beſetzung antreten, und natürlich
be=
ſtrebt ſein, die Gruppe aufs beſte zu vertreten. Die 46er, denen
dieſelbe Aufgabe obliegt, werden abermals nicht ganz komplett
antreten können, dafür aber die Gelegenheit ausnützen, neue
Kräfte, in der Hauptſache im Sturm. auszuprobieren. Das Spiel
verſpricht einen recht intereſſanten Kampf.
Union Böckingen in Darmſtadt.
Wer wird Deutſcher Handballmeiſter?
Polizei Darmſtadt — Spielvereinigung Fürth.
Dieſe Frage beſchäftigt die ſportlich intereſſierten Kreiſe in
dieſen Tagen auf das lebhafteſte. Die Entſcheidung fällt am
Sonntag, den 10. Juni 1934, nachmittags 17.30 Uhr, im
Hochſchul=
ſtadion zu Darmſtadt.
Dort treten ſich die Gegner im Entſcheidungsſpiel gegenüber.
Nämlich die Mannſchaft des Polizeiſportvereins Darmſtadt und
diejenige der Spielvereinigung Fürth (Bayern).
Die Darmſtädter Mannſchaft iſt in all ihren Reihen bekannt.
Wir wollen unſeren Leſern aber noch
einiges über die Fürther Spieler
mitteilen.
Der Torwächter Hans Fürther iſt 28 Jahre und
von Beruf Mechaniker. Er gehört der Mannſchaft ſeit 1927 an
und hat viermal für Süddeutſchland repräſentativ geſpielt. Der
linke Verteidiger OſſiDölfel, von Beruf Kaufmann,
28 Jahre, ſpielt ſeit 1929 in der Mannſchaft und war zweimal
repräſentativ für Süddeutſchland tätig. Der rechte
Vertei=
diger, Fritz Grüner, Kaufmann, iſt ein Neuling in der Elf.
Mit ſeinen 21 Jahren iſt er der Jüngſte und iſt erſt ſeit dieſem
Jahre als Verteidiger aufgeſtellt. Rechter Läufer iſt Karl
Henninger, ſeines Zeichens Schuhmacher, 30 Jahre. Seit 1921
Mitglied des Vereins und ſeit acht Jahren Angehöriger der
Mannſchaft. Er hat dreimal für Süddeutſchland repräſentativ
ge=
ſpielt. Hans Gebhardt (Kaufmann) iſt der Mittelläufer der
Mannſchaft und Spielführer. Gebhardt, der in Darmſtadt wegen
ſeiner ruhigen Spielweiſe nur Freunde lat, iſt mit 31 Jahren
der „Senior” der Elf. Er gehört der Mannſchaft ſeit 12 Jahren
an, hat einmal international und nicht weniger als 25mal
reprä=
ſentativ geſpielt. Für ſeine Mannſchaft kämpfte er
über 300 mal! Der linke Läufer Hans Herath, iſt
Zimmermann, 25 Jahre, und ſpielt ſeit 1931 in der Mannſchaft.
Links außen ſtürmt der Junglehrer Harry Träg,
26 Jahre. Auch er war ſchon viermal repräſentativ tätig. Der
Halblinke, Martin Zacherl. iſt Mechaniker, 27 Jahre.
Er gehört ſeit 1928 der Mannſchaft an. Zacherl, ſechsmal
reprä=
ſentativ, iſt in ganz Deutſchland wegen ſeiner gewaltigen
Schuß=
kraft bekannt. Als Mittelſtürmer iſt Paul Seidel,
Elektrotechniker, 27 Jahre, eingeſetzt. Er ſpielt ſeit 1929 in der
Meiſtermannſchaft und war einmal für Süddeutſchland repräſen=
Dem Sportverein 1898 iſt es gelungen, die bekannte
Mann=
aft von Union Böckingen, die in dieſem Jahre die
württember=
che Gaumeiſterſchaft vor Kickers Stuttgart erringen konnte, für
imstag, den 16. Juni, zu verpflichten.
Die Ausloſung zum Daviskampf gegen Frankreich ergab.
daſ am erſten Tage v. Cramm gegen Merlin und Nourney gegen
Bouſſus antreten müſſen. Das Doppel am Samstag beſtreiten auf
ſcher Seite v. CrammDenker.
tativ. Halbrechts ſteht Hans Hirſch, 25 Jahre,
Landes=
polizei=Wachtmeiſter, ſeit 1933 in der Mannſchaft. Auch ihm wird
große Schußkraft nachgerühmt. Rechtsaußen iſt mit
To=
bias Goldſtein, Monteur, beſetzt. 29 Jahre alt, ſpielt er ſeit
1928 in der Elf und war mehrfach repräſentativ tätig.
Die Fürther Mannſchaft ſpielt in ihren ganzen Reihen ſchon
ſeit Jahren zuſammen. Kein Wunder, daß der Geiſt, der dieſe
ſchnelle und ſtarke Mannſchaft beſeelt, ſehr gut iſt. Bei Fürth iſt
vor allem das ſtarke Offenſivſpiel der Läuferreihe
bemerkbar. Es bedingt, daß dieſes Mannſchaftsſpiel unermüdlich
iſt. Vielleicht aber wird gerade unſere Darmſtädter
Mann=
ſchaft mit ihrer ungeheuren Schnelligkeit hier
Ge=
legenheit haben, den Gegner matt zu ſetzen.
Wir wollen uns ganz klar ſein: Es wird ein männlich
hartes Spiel werden. Das iſt gut ſol Sport iſt nun
einmal Kampf. Daß beide Mannſchaften kämpfen können,
wiſſen wir. Daß ſie beide aber auch den Ehrgeiz haben, neben
aller männlichen Kraft die äußere, elegante Linie des
Handball=
ſpieles nicht außer acht zu laſſen, iſt ebenſo ſicher.
Wir wünſchen natürlich, daß unſere
Mann=
ſchaft gewinnt. Wir gönnen aber auch unſerem großen
Geg=
ner aus Fürth den Sieg neidlos, wenn er auf Grund
der beſſeren Leiſtung verdient iſt.
Der Spielbeginn iſt auf 17.30 Uhr feſtgelegt. Damit haben
die Zuſchauer nach Beendigung des Feſtzuges, der
Kriegerkame=
radſchaft Haſſia ausreichend Gelegenheit, ſich in das
Hochſchulſtadion zu begeben, zumal ja bis dahin auch wieder der
elektriſche Straßenbahnverkehr in Tätigkeit iſt.
Wir teilen noch mit, daß Fahrräder nicht mit in das
Hochſchulſtadion genommen werden dürfen, ſondern daß ſie auf
einem beſonderen Parkplatz Aufſtellung finden. Ebenſo
dürfen die Kraftwagen nur in den Seitenſtraßen parken und
können nicht bis zum Stadioneingang vorfahren.
Unſere Leſer ſeien nochmals auf den Vorverkauf
auf=
merkſam gemacht: Zigarrenhaus Meder, Verkehrsbüro und
Sporthaus Joſt. Das Intereſſe an dem Spiel, iſt
begreif=
licherweiſe groß, findet eine Entſcheidung um die deutſche
Handballmeiſterſchaft doch zum erſten Male in
Darmſtadt ſtatt. Es werden zwar eine größere Anzahl von
Kaſſen aufgeſtellt, aber wer dem Rieſentrubel entgehen will. tut
doch gut daran, ſeine Karte vorher zu löſen. Der Eingang
zum Hochſchulſtadion von der Kékuléſtraße aus (Südkurve)
iſt ebenfalls geöffnet. Die Preiſe betragen: 1— Mk.
Sitzplatz=Tribüne, 60 Pfg. Stehplatz, 40 Pfg. Jugendliche,
Er=
werbsloſe und Studenten, 20 Pfg. für Schüler unter 14 Jahren.
SV. 98 Darmſtadt — BfR. Kaiſerslaukern.
Im weiteren Verlauf der Freundſchaftsſpiele empfangen
Sonntag, vormittags 10.30 Uhr, auf dem Sportplatz am Börnu
falltor, die 98er den Gauligavertreter VfR. Kaiſerslautern
Kaiſerslautern iſt in Darmſtadt kein unbekannter Gege
mehr. Schon ſeit langen Jahren nahm der VfR. faſt regelmäg
an den Endſpielen um die damalige Weſtgruppenmeiſterſchaft
Noch im vorigen Jahre war dies der Fall. Ein dünner 6.4 der Lilienträger in Kaiſerslautern war das letzte Ergehy
Jedoch war dies ein Kampf, wie man ihn ſelten ſah und nur u ſint d
Aufbietung aller Kräfte konnten die 98er den Sieg an ſich reiſtzſtrgei0ſ Biro
Kaiſerslautern konnte ſ 5 dank ſeiner Spielſtärke in den „reus
ten Verbandsſpielen mit Ludwigshafen, zuſammen hinter zwrmen di Nes
Meiſter Frieſenheim als Zweiter in der Tabelle placieren. Mehuſten handwer,
ae nen
will ſchon was heißen.
Das Spiel wurde in anbetracht der vielen Veranſtaltunnen iry der Belebllte
die am Sonntag abgewickelt werden, auf vormittags 10.30 nchuſten des h0.
angeſetzt. Den Zuſchauern iſt ſomit Gelegenheit gegeben, ſichsiſeſich im zweiten 2.
reits vormittags in den Genuß eines ſchönen Handballkampfe grehnen Zit 18 9
Fi9 und im Januar
ſetzen.
Am Samstagabend, 18 Uhr empfängt SV. 98 Reſerve =ützugstbeiteh 1.
2. Garnitur von der SpVag. Arheilgen auf dem 98er Gelänklig ſio uch dit 10
ſie Unſätze des Me
het in zweiten Viet
Tgſ. 1900 Ober=Ramſtadt — TSG. 1846 Darmſtadt.
die Holz verat
Zu einem Freundſchaftsſpiel treffen ſich beide Vereine Mu in der entſpreche
Samstag nachmittag um 18 Uhr in Ober=Ramſtadt. Die TSſn
ſern. Der Geſamt
welche in der kommenden Spielzeit in der höchſten Handbalklkſjahre bei den,
ſpielt, wird ein erſtklaſſiges, werbendes Spiel vorführen. Trotz ”vrſer um 197 P.
der Gaſtgeber zwei Klaſſen niedriger ſpielt, wird er gegen ſes in 0z Prozent.
großen Gegner alles aufbieten, um ehrenvoll zu beſtehen. Aus :Fſiteweiſe beſonders
ſem Grunde können wir das Spiel auf dem Platz des Sport0/kſnſitze dieſer Zweil
„Am Schorsberg” jedem Handballanhänger nur empfehlen, ſo Vierteliahr 1933
Am Freitag abend um halb 9 Uhr findet in der Turnhalle Vher auch die Bäcke
Pflichtverſammlung ſämtlicher Spieler und Spochlnitze, Das ſt.
ſtatt.
Der Spieleit a,ſ hodwerks die
Schiedsrichter-Arbeitsgemeinſchaft Kreis Starkenkitz, werden konnte.
Unter=Gruppe Darmſtadt.
Am Montag, den 11. Juni, findet die nächſte Pflichtitzgk: 9 ü den Bäcke
ſt Beſerung der
wie üblich um 8½ Uhr, ſtatt. Vollzähliges und pünktliches ;0
ſcheinen wird erwartet.
Hügerung der
Verb=
cuar 1934 bereits
Weit die der Bäcker
Der Streckenplan für die diesjährige 2000=Km.F0,
der
Hopfenhilfsakti=
wurde jetzt bekannt gegeben. Er iſt gegenüber dem Vorjahrolluſte Brauerbund mit
trächtlich geändert und führt über eine Geſamtſtrecke von Aundes Landesbaue
Km. Start= und Zielort iſt wieder Baden=Baden. Die Fahrt, ſuſten Brauerbund
Eu un den Hopfen
am 21./22. Juli.
ber letzten Ernte zu
üſchlagszahlung
Reichsſender FFranrfurt. n Nährtand
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Aſe von der Deut
AAnzhlung über
ſuechende Vereinbar
M 1500 Zentner
Mibernahm die Ve
40 April 1934 wer
Frankfurt: Freitag, 8. Juni
5.45: Choral, Zeit, Wetter. — 5.50 und 6.15: Gymnaſtik. — üten, ihre Hopfe
6.30: Zeir Meldungen. — 6.50: Wetter — 6.55: StutgsskSeumtverbrauchs
Frühkonzert (Schallpl.) — 8.15: Waſſerſtand. Wetter. —Aüt altem Hopfen
8.20: Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.25: Nur Freiburg: Werd/l verſehen ſind, di
konzert. — 9.45: Nur Freiburg: Eigene Sendung. — 10.M 0 für 1920er und
Nachr. — 11.00: Werbekonzert. — 11.40: Meldungen. Auten Hopfen der C
Witen Preiſen umt
11.50: Sozialdienſt.
12,00: Stuttgart: Schallplatten: Im Land des Weins und „ ſie mehr als ein
Geſänge — 13.00: Zeit, Nachr. Saardienſt. — 13.10: Nazchtletztjährigen Ernt
13.20: Stuttgart: Philharmon. Orcheſter Stuttgart, Ltg.: MLhüigen zuſätzlichen
Schwob. — Dazw. (13,50): Zeit, Nachr. — 14.30: Nur Firſlen wurde vereinl
burg: Nachr. — 14.40: Krankenſchweſtern erzählen. B ſter Bevorratun
Wetter. — 15.40: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 15.50: MMkliſt Ergehnis die
ſchaftsbericht.
16.00: Nachmittagskonzert. Das Funkorcheſter. Ltg.: Paul Bel / e/ Drittel des E
17.30: Zum 140. Todestag von Gottfried Auguſt BülrgeFy, Zilſchaſt abgeruf=
17.45: Der neue Rille=Kreis. Fünf Lieder von Karl MSr)u Ritwirtuma die
op. 17. — 1800: Stunde der Jugend: Unteroffzier Krauſe, Auc des jolioder
Jahre alt! Eine Kriegserinnerung. — 18.25: Rund um
Mühle, Hörfolge. — 18.45: Meldungen. — 18.50: Griff Wt i der gleichen
Heute. —
19.00: Stuttgart: Allerlei Getter. Zahme und wilde Attraktior9
Wieſch
20,00: Zeit, Nachr. — 20.15: Hamburg: Reichsſendung: Stu4
der Nation: Carl Hagenbeck. Zu ſeinem 90. Geburtstage. 1 A Gioſhlandelsinde
21.00: Stuttgart: Soliſtenkonzert. Das Funkorcheſter. Lta.: F Mehiſſt der Großba
Droſt. — 22.20: Zeit, Nachr. — 22.35: Stuttgart: Du mr Aht
wiſſen. — 22.45: Nachr Wetter Sport. — 23,00: Prof. 9 Füſt. Die Steis
Heinitz: Deutſche Mundarten. — 24.00: Schalplatten: Lorzrillen der Preiſe fi
Stunde.
D re Arlckzuführen
en ſt, daß berei
Deutſchlandſender
Lgarſtoffe 91.5
ei Woiſtrielle B
2id induſtrielle 7
Welle 1571
ans und Stuttg
EnNai wurden in
Enderingsiumnt
Lau aiälin Ster
Dericenungsſu
Ein Les Kich
Riä
ſar für
Deutſchlandſender: Freitag, 8. Juni
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr. — 6 00: Berlin: 6-2) M, ſo daß der
naſtik. — 6.15: Tagesſpruch. — 6.20: Kiel: Frühkonzert.
In einer Pauſe (geg. 7.00): Nachr. — 8.00: Sperrzeit.
8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.00: Volksliedſingen.
9.40: Zwer unbekantere Geſchichten von Joh. W. von Goethe.
1000: Nachr. — 10 10: Halloh — iſt dort die Redaktiäeſilchn
Hörfolge aus einem Zeitungsbetrieb. Aufn) — 10,50: SpA
turnen im Kindergarten. — 11.15: Seewetterbericht. — 11-0
Für die Mutter: Was ſpielen wir mit unſeren Kindern im Fre”t.
1200: Breslau: Schleſ. Philharmonie. Ltg.: Ernſt Joſ. Trd
12.55: Zeitzeichen — 13.00: Wetter; anſchl.: Glückwünſche.
13.10: Mittagskonzert guf Schallplatten: anſchl Wetter.
14,00: Sperrzeit. — 14 45: Nachr. — 15.00: Wetter Börſe=;
15.15: Für die Frau: Dichtungen und Lieder um Mutter
Kind. — 15 45: V. Pantelnburg: Fmiſche Frauen als H-/
nordiſchen Kulturgutes.
16.00: Köln: Die fröhlichen Fünf. — 17.00: Zeitfunk. — 1T
P. Supt: Im Schnellflugzeug 3 Stunden kreuz und auer
Deutſchland. — 17.40: Mozart: Klavierkonzert. A=Dur
Soloſtreichquintett. — 18.G: Hörbericht a. d. Reichsführerinr!
ſchule des BdM. in Potsdam. (Aufn.) — 18.20: Schallpladk!
Brettl. — 18.50: Dr. Graupner: Neueſte Forſchungen aus
biologiſchen Gebiet: Tier oder Pflanze?
19.00: Stuttgart: Tierbändiger Richter: Zahme und wilde Att 2
tionen. — 20.00: Kernſpruch; anſchl.: Kurznachrichten und 27
ter. — 20.15: Reichsſendung: Hamburg: Stunde der Nation=
Hagenbeck. Zu ſeinem 90. Geburtstage — 21.00: Muſik des=
Jahrhunderts, Berl. Philharm. Orch. Ltg.: Kleiber. 22.00: P
Kurzberichr. (Aufn.) — 22.10: G. Hax: Kriegserklärung an.
Nichtſchwimmer. (Aufn.) — 22.25: Wetter= Tages= und Sir.”
nachrichten. — 22 45: Seewetterbericht. — 23 00: Europame”k.
ſchaft Eder — Charlier in Berlin. — 23 30: München: 2—
muſik. Das Kleine Funkorcheſter. Lta.: E. Kloß.
Weiterberichl.
Das Störungsgebiet, das ſich von Irland bis über
deutſchland erſtreckt, iſt aufgefüllt worden, ſo daß jetzt das
druckgebiet, das mit ſeinem Kern über Frankreich lagert,
Al=
lich eine Beruhigung der Wetterlage herbeiführen wird. 9a
immer noch Luftmaſſen verſchiedenen Urſprungs aufeinander
fen, wird zeitweiſe noch Bewölkung und Neigung zu Gene
ſtörungen mit leichteren Regenſchauern aufkommen.
Ausſichten für Freitag: Teils wolkig, teils heiter, wärme!
vereinzelt leichte Regenſchauer.
Ausſichten für Samstag: Vorübergehend bewölkt, ſonſt m
tagsüber warm, nachts friſch, vorwiegend trocken.
ſuammer 156
latte
Freitag, 8. Juni
Neueſte!
Die Lage des deutſchen Handwerfs.
Erfreuliche Auswirkung der Maßnahmen der Reichsregierung. — Die Umſähe des Handwerks
bis 20 Prozenk beſſer.
Beuctenswoerte Jauten.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
ine beſonders erfreuliche Wirkung der Arbeitsſchlacht der
Rehütregierung offenbart ſich jetzt für das deutſche Handwerk. Es
iſt,5 re das Ndz.=Büro meldet, feſtgeſtellt worden, daß infolge der
Müahmen der Regierung zur Arbeitsbeſchaffung die Umſätze
deu dutſchen Handwerks teilweiſe bis etwa 20 Prozent gegenüber
venglichbaren früheren Zeiten geſtiegen ſind. Einen Maßſtab für
dem ſrad der Belebung bieten z. B. die Umſätze der
Einkaufs=
gemüenſchaften des Handwerks. Der Einkaufsumſatz der Maler
ſte ill ſich im zweiten Vierteljahr 1933 auf 111 Prozent der
ent=
ſpyeanden Zeit des Vorjahres, im vierten Vierteljahr bereits
gun 10 und im Januar 1934 ſogar auf 250 Prozent. Da die
In=
ſtand tzungsarbeiten uſw. natürlich auch andere Gewerbe
beſchäf=
tignen ſind auch dort Umſatzſteigerungen feſtzuſtellen. So erhöhen
ſich de Umſätze des Metall verarbeitenden Gewerbes von 114,3
ſrynt im zweiten Vierteljahr 33 auf 182,2 Prozent im Januar
1994 Die Holz, verarbeitenden Handwerksberufe konnten ihre
Unkſie in der entſprechenden Zeit von 120,2 auf 130,8 Prozent
geutbeern. Der Geſamtumſatz im Jahre 1933 hob ſich gegenüber
em orjahre bei den Malern um 16,7 Prozent, für die
Metall=
hauderker um 19,7 Prozent, für die Holz verarbeitenden
Be=
rufve m 17,3 Prozent. Die Sattler und Polſterer profitierten
er=
frenuhe rweiſe beſonders an den Eheſtandsdarlehen des Reiches.
dit mſätze dieſer Zweige des Handwerks waren von 103,6 im
zwuitr Vierteljahr 1933 auf 156 Prozent im Januar 1934
geſtie=
gew lber auch die Bäcker, Schneider und Schuhmacher melden
er=
höhrteUlmſätze. Das iſt um ſo bedeutſamer, als bei dieſen
Zwei=
genr ’s Handwerks die Verbeſſerung der Beſchäftigung erſt durch
dieußeigerung der Verbrauchskraft infolge der Arbeitsbeſchaffung
Mtän
ſichihe werden konnte. Die Umſatziffer der Schuhmacher ſtand
im „Inuar 1934 bereits auf 123,7 Prozent der vergleichbaren
Vor=
jahuzzeit, die der Bäcker auf 103,6 Prozent. Die Hebung der
Um=
ſätzte B. in den Bäckereien iſt als nicht zu ſchlagender Beweis
und vinnz, fürß de Beſſerung der Lebenshaltung unſeres Volkes anzuſehen.
Lipfenhilfsakkion des deutſchen Braugewerbes.
sjährige Aldk.
ur Hopfenhilfsaktion des deutſchen Braugewerbes teilt der
enüber dem Ai4
Deſtiſhe Brauerbund mit: Von der Hauptabteilung IV des Reichs=
Geſamtſtretr näumndes Landesbauernſchaft Bayern iſt gemeinſam mit dem
n=Baden Die z Deuthen Brauerbund Anfang Mai eine Hilfsaktion eingeleitet
wanin, um den Hopfenmarkt von dem Uebermaß an Beſtänden
auntr letzten Ernte zu entlaſten und für die Hopfenbauern eine
zwuit Abſchlagszahlung auf die Hopfen der 33er Ernte zu
ermög=
lickien die von der Deutſchen Hopfenverkehrs=Geſellſchaft unter
ge=
rinim Anzahlung übernommen und eingelagert worden waren.
Fränkfü zuuſen Nährſtand und Braugewerbe wurde Anfang Mai eine
enuuechende Vereinbarung getroffen. Der Markt ſoll um
ins=
geſur 15 000 Zentner Hopfen entlaſtet werden. Das
Brauge=
weir) übernahm die Verpflichtung, daß ſämtliche Brauereien, die
ami). April 1934 weniger als einen vollen Jahresbedarf auf
Lemhatten, ihre Hopfenbeſtände auf 100 Prozent ihres
letztjäh=
rianGeſamtverbrauchs ergänzen; ferner, daß Brauereien, welche
nolhnit altem Hopfen aus den Jahren 1930, 1929 und früheren
ſalim verſehen ſind, dieſe alten Beſtände zu feſtgeſetzten Preiſen
M.N40 für 1929er und ältere Hopfen, RM. 50 für 1930er
Hop=
ſertz egen Hopfen der Ernte 33 zu den für die Hopfenhilfsaktion
eſzeitzten Preiſen umtauſchen können, und ferner, daß
Braue=
eizn die mehr als einen vollen Jahresbedarf aus Hopfen der
beüin letztjährigen Ernten (1932 und 1933) auf Lager haben, bei
eyligen zuſätzlichen Käufen eine Preisvergünſtigung erhalten.
Ailzdem wurde vereinbart, daß jede deutſche Brauerei,
unbe=
ſchüt ihrer Bevorratung, einen Ballen Hovfen zukauft. Das
voAlifige Ergebnis dieſer Hilfsaktion für die notleidenden
Hop=
ferzmern iſt, daß bereits Ende Mai insgeſamt 10 200 Zentner
alſich wei Drittel des Geſamtſolls, bei der Deutſchen
Hopfenver=
täirzeſellſchaft abgerufen waren. Ferner aber ſtellte ſich als
mit=
telliye Rückwirkung dieſer Inlandsentnahmen eine verſtärkte
NchFrage des kaufenden Auslandes ein, und es wurden für
Ex=
voßwecke in der gleichen Zeit 3000 Zentner Hopfen angekauft.
der Großhandelsindex für den Monatsdurchſchnitt Mai. Die
Ir Bziffer der Großhandelspreiſe im Monatsdurchſchnitt Mai
betut 96,2; ſie hat ſich gegenüber dem Vormonat (95,8) um 0,4
d. rhöht. Die Steigerung iſt zum Teil auf das ſaiſonmäßige
Auſziyen der Preiſe für Agrarſtoffe, u. a. für Getreide= und Fut=
Wirkſchaftliche Rundſchau.
teintel, zurückzuführen. Die Inderziffer der Hauptgruppen
lau=
tenl lgrarſtoffe 91,5 (plus 1.1 v.H.), Kolonialwaren 74,3 (plus
DA0 :5.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 90,4 (minus 0,2
990)und induſtrielle Fertigwaren 114,9 (plus 0,2 v. H.).
lranz= und Stuttgarter Lebensverſicherungsbank AG., Ber=
— Im Mai wurden in der großen Lebensverſicherung 20 Mill.
Verſicherungsſumme beantragt, in der Kleinlebensverſiche=
und Kollektiv=Sterbegeldverſicherung 10 Mill. RM.
Verſiche=
pumme, ſo daß der Antragszugang des Monats insgeſamt
AI. Verſicherungsſumme beträgt.
eſtſetzung von Preiſen für Eier im Wirtſchaftsbezirk Heſſen.
keichskommiſſar für die Vieh=, Milch= und Fettwirtſchaft hat
Edem 30. Mai gemäß 8 14 der Zweiten Verordnung über die
Aung des Eiermarktes vom 3. Mai 1934 mit Wirkung vom
ſni 34 für den Wirtſchaftsbezirk Heſſen den Mindeſteinkaufs=
Du8 für Eiererzeuger auf 1.15 RM. je Kilo feſtgeſetzt.
ſüddeutſche Zucker AG., Mannheim. Der Aufſichtsrat hat
be=
ben, der GV. am 25. Juni für das am 28. 2. 34 beendete, ſechs
rzuſchlagen, aus dem
M (69.25).
4 Und Angeſtellten des Unternehmens zuzuweiſen und den ver=
Anden Reſt von 1,56 Mill. RM. vorzutragen.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Nit Wirkung ab 7. Juni gelten folgende Preiſe für
Kupfer=
eug (in RM. je 100 Kilo für Abſchlüſſe auf 100 Kilo):
Kup=
ce 76,50 (76,25), Rohre 92,50 (92,25), Drähte und Stangen
Die GV. der Mainkraftwerke AG., Frankfurt a. M.=Höchſt,
Fre die Regularien für 1933 (4 Proz. Dividende auf 22,40
onen AK.) und wählte die Herren Landeshauptmann Trau=
Aäesbaden, und Landrat Prinz Wolfgang von Heſſen, Bad
durg, neu in den Aufſichtsrat.
ei Reichsverband Deutſcher Schuhhändler hält ſeine
Haupt=
rnlung am 11. und 12. Juni in Frankfurt a. M. ab. Auf
„gung, die im erſten Jahre des Neuaufbaues der deutſchen
e beſondere Bedeutung hat, ſpricht u. a. Präſident Dr. Lüer,
e ichsführer des Handels, ferner der Führer der Reichs=
Schuhe, Albert Neumann=Berlin.
A der Woche vom 20.—26. Mai 1934 (5 Arbeitstage) ſind
er Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft 575 291 Güterwagen
ge=
orden gegen 695 211 in der Vorwoche (6 Arbeitstage) und
— in der entſprechenden Woche des Vorjahrs (5 Arbeits=
Für den Arbeitstag im Durchſchnitt berechnet, lauten die
iechenden Zahlen: 115 058 bzw. 115868 bzw. 110 774. Nicht
* tig geſtellt wurden 120 (236) Güterwagen.
Ie von der amerikaniſchen Regierung geſtern aufgelegte 2
½=
ige, fünfjährige Schatzanleihe in Höhe von einer halben
rde Dollar wurde neunmal überzeichnet. Die Zprozentigen
0 14jährigen Schatzbonds, die 300 Millionen Dollar erbrin=
Aelen, wurden achtmal überzeichnet.
Die Beteiligung des Publikums am Effektengeſchäft war an
der Berliner Börſe geſtern weſentlich geringer als an den
Vortagen. Auch die Kuliſſe verhielt ſich reſerviert, ſo daß, da
Sperrmarkkäufe des Auslandes geſtern nur in kleinſtem Ausmaß
beobachtet wurden, die Tendenz allgemein etwas ſchwächer war.
Die Verluſte gingen aber kaum über 1—1½ Prozent hinaus. Auch
aus Publikumskreiſen überwogen die Abgaben, wobei anſcheinend
der heutige Zeichnungsbeginn für die neue Reichsanleihe, die
ſo=
weit wir aus Bankkreiſen hören bei der Depoſitenkaſſenkundſchaft
großes Intereſſe findet, eine Rolle ſpielen mag. Eines der wenig
feſten Papiere war die Neubeſitzanleihe, die auf das beſtehende
Disagio hin weitere 10 Pfg. höher bezahlt wurde. Die übrigen
Renten waren im allgemeinen behauptet. Altbeſitzanleihe litten
etwas unter Gewinnmitnahmen. Auch am Auslandsrentenmarkt
waren vereinzelt Abſchwächungen zu bemerken. Die vorliegenden
günſtigen Nachrichten aus der Wirtſchaft vermochten ſich an dem
Aktienmarkt kursmäßig nicht auszuwirken; ſelbſt der gute
Ab=
ſchluß der Mannesmannwerke blieb einflußlos. Die Aktien waren
½ Prozent ſchwächer. Rheinſtahl und Gelſenkirchen waren bis 1½
Proz. niedriger. Auch Braunkohlenaktien litten unter
Realiſa=
tionen, doch waren die Verluſte hier in Anbetracht der
vorange=
gangenen ſtarken Steigerungen gering. Farben ſetzten 2½ Prozent
niedriger ein. Man wollte hier wieder die bekannten
Ruſſenab=
gaben beobachten. Goldſchmidt verloren 2½ Proz. Am
Elektro=
aktienmarkt waren nur Chade etwas feſter. Maſchinen= und
Auto=
aktien waren bis 1 Proz. gedrückt. Relativ gehalten waren Textil=
und Zellſtoffwerte. Einen ſtärkeren Verluſt erlitten Conti Gummi
(minus 3). Verkehrswerte ermäßigten ſich um ½ Proz. Nach den
erſten Kurſen traten vereinzelt kleine Beſſerungen ein. Im
Ver=
lauf war die Tendenz uneinheitlich.
Die Frankfurter Börſe hatte größere Umſätze an dem
Aktien= wie an dem Rentenmarkte, w obei Tauſchoperationen von
Aktien in Renten eine Rolle ſpielten. Durch verſchiedene
Hin=
weiſe in der Oeffentlichkeit auf die hohe Rendite der
Feſtverzins=
lichen und geſtützt auf die aktive Anleihepolitik des Reiches
ſtan=
den Renten heute im Vordergrund. Neubeſitz zog um 15 Pfg. auf
22,90 an, die übrigen Reichsanleihen waren gut gehalten, nur
Altbeſitz eröffneten ½ Prozent leichter. Am Aktienmarkt erfolgte
zunächſt durchweg ein leichter Kursrückgang; ſpäter wurden die
Anfangsverluſte zum Teil wieder etwas ausgeglichen. Für die
Geſamtbörſe waren die Verlängerung des Hollandkredits, das
deutſch=niederländiſch=indiſche Abkommen über den Warenverkehr
und ſchließlich eine Reihe günſtiger Bilanzvorlagen und
Geſell=
ſchaftsberichte zu beachten. Farbeninduſtrie eröffneten mit 143
(144½) und lagen ſpäter bei 143½—144 wieder etwas
freund=
licher. Deutſche Erdöl zogen ½ Prozent an, dagegen lagen
Me=
tallgeſellſchaft 1 Prozent und Rütgerswerke 78 Prozent ſchwächer.
Am Elektromarkt verloren Rhein. Elektro, Geſfürel und AEG. je
1 Prozent, Schuckert 2 Proz., Siemens und Licht u. Kraft je ½
Prozent. Montanwerte notierten überwiegend etwas ſchwächer.
Im Verlaufe ſchrumpfte die Umſatztätigkeit ſtark zuſammen,
ledig=
lich in der Neubeſitzanleihe waren die Umſätze zu unverändert
22,90 Prozent noch relativ groß. Die übrigen variablen
Reichs=
werte zeigten keine Veränderung. Am Aktienmarkte waren die
Kurſe gegen das Anfangsniveau überwiegend um ½—1 Prozent
erholt; es kamen aber auch einige Papiere noch merklich ſchwächer
zur Notiz. Am Pfandbriefmarkt lag ziemlich überraſchend
Ange=
bot vor, was die Kurſe ſowohl für Gold= als auch für
Liquida=
tionspfandbriefe um durchſchnittlich ½—½ Prozent drückte.
An der Abendbörſe ſetzte ſich nach der vorübergehenden
Unterbrechung ſowohl am Aktien= wie am Rentenmarkt eine neue
Befeſtigung durch und die Umſatztätigkeit war verhältnismäßig
lebhaft. Neben Kauforders der Kundſchaft betätigte ſich auch die
Kuliſſe etwas ſtärker am Geſchäft, ſo daß gegen den feſteren
Ber=
liner Schluß durchſchnittliche Beſſerungen von ½—1 Prozent
ein=
traten. — Am Aktienmarkt lag das Hauptintereſſe bei
Farben=
induſtrie, die 1½ Prozent gewannen. Daneben waren Montan=,
Kali= und einige Elektroaktien beachtet.
Die Biehſchlachtungen in Preußen
im erſten Herichage 1994.
Zunahme der Schlachtungen mit Ausnahme der Schafſchlachtungen
— Erhebliches Vermehren der Kälberſchlachtungen — Größerer
Geſamtfleiſchverbrauch.
Wie das Preußiſche Statiſtiſche Landesamt meldet, iſt im
erſten Vierteljahr 1934 eine nicht unbeträchtliche Zunahme der
Schlachtungszahlen aller Tiergattungen, mit Ausnahme der
Schaf=
ſchlachtungen, gegenüber dem erſten Vierteljahr 1933 feſtzuſtellen.
Am bedeutendſten iſt die Vermehrung der Kälberſchlachtungen (pl.
20,6 Prozent). Die Umſtellung der landwirtſchaftlichen Betriebe
auf wirtſchaftseigene Futterbaſis im Rahmen der
Marktregulie=
rungsmaßnahmen der Reichsregierung, das heißt der Verzicht auf
wirtſchaftsfremdes Futter, kommt offenbar in dem ſtarken Anſtieg
der Kälberſchlachtungen ebenſo zum Ausdruck, wie im Rückgange
des Durchſchnittsſchlachtgewichts bei Ochſen und Bullen.
Beacht=
lich erhöht iſt auch die Zahl der Schweineſchlachtungen (pl. 11,6
Prozent) gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres. Von
Be=
deutung iſt im Rahmen der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit in
allen Provinzen das Durchhalten der landwirtſchaftlichen
Arbeits=
kräfte über den Winter hinaus. Ebenſo erhöhen die
Arbeitsdienſt=
lager den Verbrauch an Schweinefleiſch. Nicht minder
nachweis=
bar iſt der Einfluß der im Rahmen des Fettplanes entſtandenen
Neutrallardfabriken, und zwar beſonders in Berlin, in der
Rhein=
provinz, in den Provinzen Hannover und Schleswig=Holſtein. Der
Geſamtfleiſchanfall aus Schlachtungen und Einfuhrüberſchuß zeigt
gegen 1933 eine Steigerung um plus 12,5 Prozent. Es iſt
anzu=
nehmen, daß der tatſächliche Fleiſchverbrauch etwa dieſer Zunahme
entſpricht, da die für den ſpäteren Verbrauch, beſonders in den
Sommer= und Herbſtmonaten, verfügbaren Dauerfleiſchwaren
vor=
wiegend aus den Schlachtungen des Wintervierteljahres Oktober=
Dezember ſtammen.
Diehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 7. Juni. Aufgetrieben waren
180 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich auf a) 46—49, b) 42—45,
c) 38—41, d) 35—37 Pfg. pro Pſund. Spitzentiere und geringe
Tiere nicht notiert. Es wurden notiert in der Klaſſe a) 39, b) 51,
c) 49 d) 10 Stück. Marktverlauf: geräumt.
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 7. Juni. Auftrieb: 300
Ferkel, 478 Läufer. Preiſe pro 50 Kilo, Lebendgewicht in RM.:
Ferkel bis 6 Wochen 11—13, darüber 18—22 RM., Läufer 22—25.
Marktverlauf: Ferkel und Läufer mittel.
Frankfurter Viehmarkt vom 7. Juni. Auftrieb: Rinder
ins=
geſamt 103 (gegen 114 am letzten Donnerstagmarkt), darunter
befanden ſich 19 Ochſen, 11 Bullen, 31 Kühe und 42 Färſen;
Käl=
ber 928 (893), Hammel 34 (32), Schafe 22 (20), Schweine 560
(583). Notiert wurde pro Zentner Lebendgewicht in RM.:
Käl=
ber Sonderklaſſe —, andere a) 52—53, b) 48—51, c) 42—47, d) 33
bis 41. Lämmer und Hammel b) 1. Stallmaſthammel 37, c)
mitt=
lere Maſtlämmer 32—35; Schafe e) beſte 34—35, f) mittlere 28—
30, geringere 24: Schweine b) (240—300 Pfund) 39—41. c) (200
bis 240 Pfund) 37—41, d) (160—200) 35—40 e) und f) —. g)
1. fette Speckſauen 34—35, 2. andere 31—33. Im Preisvergleich
zum letzten Donnerstagmarkt waren Kälber, Hammel und Schafe
ziemlich unverändert: Schweine konnten ſich um 1—2 Mark
be=
feſtigen. Marktverlauf: Kälber, Hammel und Schafe mittelmäßig,
ausverkauft: „Schweine ruhig, ausverkauft.
Vom Frankfurter Pferdemarkt. Für den nächſten Frankfurter
Pferdemarkt, der am 11. Juni ſtattfindet, rechnet man mit einem
Auftrieb von etwa 200—300 Pferden. Mittelſchwere
Arbeits=
pferde, die in letzter Zeit von der Landwirtſchaft bevorzugt
wer=
den, werden in guter Qualität zum Verkauf ſtehen. Daneben
werden auch ältere Pferde und Schlachttiere wie bei dem letzten
Markt gebucht ſein.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MaxStreeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; ſür den Handel: Dr. C. 6. Quetſch; für den Sport; Karl Böhmann: für „Die
Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigen=
teil und geſchäftl. Mitteilungen: Willy Kuhle ſämtlich in Darmſtadt. D.A. V,34. 22461
Druck und Verlag: 2. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
Berliner Kursbericht
vom 7. Juni 1934
Deviſenmarkt
vom 7. Juni 1934
Hres
Deutſche Bank u. 7
Disconto=Geſ.
Dresdne: Ban!
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
N
57.75
63.—
25.75
3C.875
25.375
128.125
69.375
135.—
19.50
82.50
136.—
124.375
Deutſche Erdöl
Cleltr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerle
Gel.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen .
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke.
Kolsw. Chem. Fabz.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppel
419.50
96.—
143.125
61.75
100.—
98.—
73.75
61.50
14.875
68.50
98.125
64.75
43.75
62.625
D
Rütgerswerke 39.75
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe.Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drak
Wanderer=Werle 100.50
Naet
153—
19.—
41.—
115.125
63.75
17.1251
104.25
32.50
E5.25
5.—
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
Währung
1 ägypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1eanad Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2. Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld
13.085
0.813
58.56
3.047
56.74
1.60
12.70s
68.33
5.604
18.50
2.547
169.73
57.44
100 Lire g1.n6 21.80 0.617 Japan 1 Yen 0.755 5 0.757 58. 68 Jugoſlawien 1100 Dinar 5.664 5.676 0.1551 0.157 Lettland. 100 Lats 77.32 77.58 3.053 Norwegen 100 Kronen es.94 63.96 2.522/ 2.528 Oeſierreich 100 Schilling 47.45 47.55 56.86 Portugal 100 Escubos 11.58 11.58 81.76 Schweden 100 Kronen 65.48 65. 62 12.,735 Schweiz 100 Franes 81.49 8i.65 68.57 Sponien 100 Peſetas 34.32 34.38 S.Sie Tſchechoſlowk. 1100 Tſch. Kr. 10.43 I 10.45 16.54 Türkei 1türk. s 2.028 2.032 2.553 ungarn 100 Pengö 170.07 Uruguah 1 Goldpeſo 0.999 1.001 57.s6 Ver, Staaten 1 Dollar 2.507 2.513
Surmſtädter ans Kariskaroant Burinftägt, Gillane di Bresoner Sunr
Frankfurter Kursbericht vom 7. Juni 1934.
Kenee
„ Gr. IIp. 1934
„ „ „ 1985
„ „ 1936
„. . 1937
„ „ „ 1938
„ Gruppe I
6%Dtſch. Reichsanl.
v.27
520
6½%Intern., v.30
6%Baden ... v. 27
6%Bahern .. v. 27
6%Heſſen.... v.29
69 Preuß. St. v. 28
62 Sachſen .. v. 27
6%Thüringen v. 27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze . . . . . . . . 11
5% Dt. Reichspoſt
Schätze.
Otſch. Anl. Ausl.
*, Ablöſung
„ . (Neubeſitz)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6% Baden=Baden.
6%Berlin ... v.24
68 Darmſtadt ...
6% Dresden .. v.26
6%0 Frankfurt a. M.
Echätze v. 29
* „ v.26
6 %Mainz..... .
6 %Mannheim v. 27
6 %München . v.29
6 %Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk.
6% Goldoblig.
991,
891,
991
991/
991,
98:.
99‟.
97.9
92:
95:1,
96
93
106,
94
100.7
100
95.5
22.85
2.2
83
82.75
79.5
28
83
88.5
90.75
87.5
Pe
Hhp.=Bk.=Liquid.
143%
Komm. Obl. ...!
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig,
—
6% Landeskomm.
Bk. Girozentr: f.
Heſ. Gldobl. R.11
620 „ „ R.12
6% Kaſſ. Landeskrb.
Goldpfbr. . .."
6%Naſſ. Landesbk.
5½% „ Ligu. Obl
Dt. Komm. Sam=!
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser.
„ Ser.II/112.5
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig. Pfbr.
68
Goldoblig
6% Frkf. Pfbr.=Bk.
5½ %0 n Lig.=Pfbr.
6%Mein. Hyp.=Bi.
5½% „ Lig. Pfbr.
62 Pfälz. Hhp.=Bl.
5½% „ Lig. Pfbr.
16% Rhein. Hyp. Bk.
5½%0 — Lig. Pfbr.
6%
Golboblig.
6% Südd. Boden=
Cred.=Bank ....
5½% „ Lig. Pfbr.
6%Württ. Hhp.=B.
89.5
90
91.25
91.5
89.75
94:/,
19.5
Mee
89.25
86‟.
90.5
S0-),
91
802,
94.5
917,
91
91
88.5
94.75
95‟,
6S0Daimler=Benz=
6%Dt. Linol.Werke
6%Mainkr.=W. o. 26
6%Mitteld. Stahl.
6% Salzmann & Co.
6% Ver. Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
90.5
96
91.25
90.25
73.25
78.75
J. 6. Farben Bondsl
5%Bosn. L.E. B.
5% „ L.Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 62/ 9
4½20 Oſt. Schätze,
4% Oſt. Goldrente. 26.5
5%vereinh. Rumänl 4:21
4½%
4%
„
3.9
426 Türk. Admin.. 4.25
4% „ 1.Bagdadl 7.2
420 „ Zollanl.
4½%ungarn 1913
19141
4½%0
425
Golbr! 8:25
42
1910 7.5
4½Budp. Stadtanl.
4%Liſſabon
42 Stockholm
Aktien.
Accumulat. Fabrikl
Alg. Kunſtziide Unte
A. E. 6. .........
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei!
Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J.P....
Berl. Kraft u. Lich=
Buderus Eiſen....
Eement Heidelberg
Karlſtadt.
48
91
177
61.5
251,
J.G.Chemie. Baſel
Chem.Werke Albert/ 69
Chade (A-C) .... . 186.5
Contin. Gummiw.,
Contin. Linoleum.
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr. . . 1108.5
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ſcheide=Anſtalt. 1200
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Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoff& Widm.
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Eleltr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwer!.
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder.
J.6. Farbeninduſtr. 143
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guillegume
Frankfurter Hof.
Gelſenk. Berower!.
Geſ.feleltr. üntern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kahzſer..
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft..
Hanauer Hofbräuh.
Hanſwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Lempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Cſſen ...
Holzmann, Phil.
3lſe Bergb. Stamm
Genüfſe
151
138
65
46.25
/419.75
61
69
93.5
69
95.,5,
108.75
242
35
52.5
112
37.75
60.75
62
100.5
65.25
193
86
35.5
97
109
341I.
67
108.5
62.5
117.75
Mii
Kali Chemie .....!
Kali Aſchersleben .1114
Klein, Schanzlin . . / 61
Klöcknerwerke ....! 68.5
Knorr C. 6. .... ..
Konſerven Braun./ 40
Lahmeher & Co. ../116.75
Laurahütte ....
Lech, Augsburg „./ 92
Löwenbr. Münch. /217.5
Mainkr.=W. Höchſt. 75
Mainz. Akt. Br..
Mannesm.=Röhren/ 64.75
Mansfeld Berob.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau
Moenus. ....
MotorenDarmſtadt/ 64
Neckarwer=Cßling. —
Oberbedar ......! —
Park=u. Bürgerbräu/ 99
Phönix Bergbau. / 48.25
Rh. Braunkohlen 1234.5
Elektr. Stamml 967.
Stahlwerle ../ 94.75
Riebeck Montan. 91.25
73
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke ..../ 39.75
Ealzdetfurth Kalt".
Salzw. Heilbronn:
Schöfferhof=Bind.., /167
Schramm, Lackfbr. 34.5
Schuckert, Eleltr. / 90.25
Schwartz, Storchen! 87
Siemens & Halske. 138.5
Reinigerwerkel
Südd, Bucker=A. G.
Thür, Liefer.=Geſ.
19.5
83
67.25
Unterfranken .....
Ver. Stahlwerke . . 41.25
Ver. Ultramarin. . .
Voigt & Haeffner..
Weſtdte. Kaufhof.
Weſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank....
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher, Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
„ Sypothelbk..
Comm. u. Privatb.
Dt. Ban lund Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank.
Fran 1ſ. Bonk....
Shp.=Ban!
Mein. Hhp.=Bank.
Pfälz. Hyp.=Ban1.
Reichsbank=Ant. .
Rhein. Hyp.=Ban1.
Südd. Bob.=Cr. Bk.
Würtih. Notenban!
A..G. 1. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsb. Vzgl1
Hapag ........
Nordd. Llotzd. .
Südd. Eiſenb.=Geſ.
—
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung.
„„ Verein. Verſ.
Frankona Rück=u.Ml.
Mannheim. Verſich.
Otavi Mine
SchantungHandels
93
118
19.25
1114.5
48.5
45
u00
70
85.5
115
52,5.
57.75
74.5
63
80.5
69.75
154
105
100
64.5
103.5
109.75
31
D0a
111
20.5
Freitag, 8. Juni 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Heute Freitag Erstaufführung
Das neue, große Ufa-Lustspiel mit jubelnden, singenden und tanzenden
Vertretern goldenen Humors.
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die Beiträge zur Kranken= und
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Koſtenberechnung bis zum 10. Juni einzuzahlen.
Die freiwilligen und unſtändigen Mitglieder
Peter-Gemeinderstraße 19
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werden ebenfalls aufgefordert, die Beiträge für Monat
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Mai bis zum 10. Juni zu entrichten.
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Ida Wüst, Leo Slezak, Eugen Rex.
Herstellungsgruppe: Karl Ritter. Spielleitung: Hans Steinhoff.
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wahre Lachstürme — wenn Dorit Kreysler die ganze Zugspitze in
Auf-
regung versetzt — wenn Leo Slezak wegen unbewußter Zechprellerei
beinah zur — „Geisel” wird — wenn Ida Wüst Schwiegermutter wird
und -wenn Wolkgang Liebenelner für ein schlummerndes Mädchen
gehalten und von Leo Slezak angebetet wird.
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6OIAHRE KRIEGERKAMEKANS
Feſldatengeiſt — Sozialismus der Cat / Generalfeldmarſch all v. Hindenburg ſtens verpönt. Mit einer Ausnahme!. Feinde des Vater=
iſhden Tagen vom 9——11. Juni treffen ſich in der
Landes=
zußk fo! Darmſtadt Zehntauſende ehemaliger Soldaten, die in
Em jaßen deutſchen Reichskriegerbund Kyffhäuſer
zuſammen=
ſ4441 ſind und dem Landesverband Heſſen=Darmſtadt dieſes
0h der Kriegerkameradſchaft Haſſia, angehören, deren
Mäkues Beſtehensjubiläum der Anlaß des großen
Soldaten=
ffzn nr Darmſtadt iſt.
Mtäriſche Dieuſtzeit, die vornehmlichſt zum feſten
kamerad=
ſaftlen Zuſammenhalt erzog, zu einer Kameradſchaft, die
fſu Leben geknüpft, im Kriege durch Blut und Not unlös=
Mi 1g weißt wurde, hat ſchon zu allen Zeiten zum Zuſammen=
Auckzet Soldaten und Krieger in Vereinen und Verbänden
ghultnt Der Kriegerkameradſchaft Haſſia, dem größten und
erftun Verband ehemaliger Soldaten in Heſſen, war im Laufe
nſrzehnte ein wechſelvolles Geſchick beſchieden. Immer aber
ſt haben ihre Mitglieder, unter tatkräftiger und
ziel=
bhr Führung drei Dinge hochgehalten und zum
unverrück=
nindſatz ihrer Arbeit innerhalb der Verbandstätigkeit
M0 Diuge, die ihr die Berechtigung ihres Beſtehens alle
ger, die ihr Erbe ſicherten und die ihren Zuſammenhalt
34/4 neue fügten und ſeſtigten.
uſt zum erſten die Liebe zum Vaterland, zum deut=
4bl. Für Vaterland und Volk haben ſie einſt ſich
jahre=
ſtählt zum ernſten Kampf, für Vaterland und Volk
e Blut und Leben in die Schanze, öpferten ſich, damit
deutſcher Boden vom Feind, von der Zerſtörung durch
ſeg freiblieben. Die Liebe zum Vaterland gab ihnen die
hun Durchhalten bis zum bitteren Ende und aus der
m Vaterland erwuchs als zweites
RSorge. Die Sorge einmal darüber, daß das, was in
hrohgr Friedens= und Kriegsdienſtzeit den Soldaten zum
MEut geworden, nicht verlorengehe, ſondern ſich forterbe
Dmende Geſchlechter, auf die jungen Generationen, die
er der Zukunft des deutſchen Volkes ſind. Das iſt der
Ne Geiſt, das iſt echte opferfreudige, opferwillige
ſelbſt=
e neradſchaft. Das iſt darüber hinaus tatkräftige Fürſorge
filtzlem Gebiet, d. h. der Wille, durch materielle Opfer weiter=
Ac nraterieller und ſeeliſcher Art der Kriegsbeſchädigten und
e/Fucerbliebenen lindern zu helfen. Eine Tätigkeit, die gerade
riegerkameradſchaft Haſſia unendlich mehr Segen geſtiftet,
Oeffentlichkeit bekannt iſt, deren Umfang und
Plan=
it nur erwachſen konnte aus wahrer Kameradſchaft, aus
her ſelbſtloſer Freundſchaft. Es iſt noch ein anderes,
Ariegervereine und mit ihnen die Mitglieder der großen
e ehemaliger Soldaten unſichtbar, aber gerade im Kriege
geleiſtet haben. Sie haben nach der Friedensdienſtzeit
AWereinen und über dieſe hinaus in den großen Ver=
BMeine kameradſchaftliche Erziehungsarbeit geleiſtet, die ſich
MMtieg beſtens bewährt hat. Wenn es unſeren Feldgrauen
Nluokt iſt, vier ſchwere Jahre hindurch Nöte zu ertragen,
Sgliche Ereigniſſe über ſich ergehen zu laſſen, wie ſie die
ebodEher nicht kannte, ſo befähigte ſie dazu nicht zuletzt der
balle ſeeliſche Zuſammenhalt, der aus der Erziehung zur
Lonaltſchaft geboren wurde, die hinwiederum vornehmlich
70 der Soldatenvereine und Verbände war. Nur dieſer
dure Zuſammenhalt ließ den Widerſtand, den unſere
Me Mauer aus Blut und Eiſen an den Grenzen des
NeAides errichtet, ſo ſtark werden, daß die Feinde immer
ergeblich dagegen anrannten.
der Liebe zum Vaterland, aus der Sorge um die
m und um das deutſche Volk, erwuchs der dritte
der Verbandstätigkeit der alten Soldaten, der
Wie es in den Kriegen keinen Unterſchied des Standes
bolitiſchen Anſicht gibt, kennt auch die Krieger=
Waft keinen Klaſſenunterſchied. Ihr vornehmſter Leitſatz
Fum immer Fernbleiben von aller politiſchen Tättgkeit. In
Schirmherr des Kyffhäuſerbundes.
Kameraden!
Ehre, Pflichtbewußtſein und Kameradſchaft ſind die
leuchtenden Zeichen der Frontſoldaten. Dieſe Grundbegriffe
immer ſtärker für die Geſamtheit unſeres Volkes zu
ge=
winnen, iſt unſere Aufgabe. Sie ſind Bürge einer
ge=
ſicherten und damit glücklichen Zukunft.
Im neuen Deutſchland hat der Geiſt des
Soldaten=
tums die Führung. Der Staat von Potsdam iſt ein Staat
der Wehr und Ehr, ein Staat ſoldatiſchen Geiſtes.
Dar=
auf ſtolz zu ſein, iſt unſer Recht. Aber dieſes Recht
ver=
pflichtet uns alte Soldaten zugleich, daß wir in dieſem
Staate, der deutſchen Volksgemeinſchaft ein beſonderes
Vorbild der Treue und der mitſchaffenden Arbeit geben.
Sechzig Jahre hat der Landesverband Heſſen=Darmſtadt
dem Vaterlande treu im ſoldatiſchen Sinne gedient.
Hin=
denburg und Hitler haben uns den Weg zu neuen
Auf=
gaben freigemacht. Ich weiß, daß das heſſiſche
Soldaten=
tum in engſter Gemeinſchaft mit allen Schichten des
deut=
ſchen Volkes weiter in vorderſter Linie kämpfen wird —
für Deutſchland!
Der Bundesführer:
Reinhard, Oberſt a. D.
das Getriebe des Parteihaders ſich zu miſchen, war ſtets
ſtreng=
landes wurden rückhaltlos bekämpft, wurden vor allem nicht in
den Reihen der Kameradſchaft geduldet, ganz gleich aus welchem
Lager ſie kamen.
So haben die alten Soldaten in der Kriegerkameradſchaft
Haſſia ſeit Jahrzehnten zielbewußt in ihrer Erziehungsarbeit
gebaut an den Grundlagen, aus denen die feſten Mauern des
neuen Deutſchland erſtanden. Für ſie gab es darum keine
Um=
ſtellung auf den Geiſt des dritten Reiches keine Gleichſchaltung.
Sie begrüßten und begrüßen den neuen deutſchen Geiſt, grüßen
und begrüßen mit Dank, ſtarker Hoffnungen voll, den Führer,
der in letzter Stunde erſtand und das deutſche Volk zu ſchwerer
Zukunftsaufgabe neu einte und im nationalſozialiſtiſchen Geiſt
zuſammenſchweißte.
Sind die Aufgaben unzähliger Vereine im neuen
Deutſch=
land auch andere, viele vielleicht überflüſſig geworden, die der
Kriegerkameradſchaften fügen ſich harmoniſch dem Wollen des
nationalſozialiſtiſchen Staates ein.
Darmſtadt heißt die alten Soldaten, von denen
Zehn=
tauſende ihre Friedens=Dienſtzeit in ſeinen Mauern leiſteten,
aufs herzlichſte willkommen. Möge das Wiederſehen die
Kamerad=
ſchaft auch unter denen neu feſtigen, die Zeit und Entfernung
aus dem kleinen Kreis des täglichen Lebens abrückten, und die
man nur wiederſieht bei Gelegenheiten, wie die, die den Anlaß
zur Feier gibt. Möge die Kriegerkameradſchaft Haſſia aus der
ſtarken Anteilnahme an ihrem Jubiläum erſehen, daß ihre Arbeit
nicht nur anerkannt, ſondern daß ſie auch für die Zukunft für
unentbehrlich gehalten wird. Daß vor allem ihr geſamtes
Arbeiten immer überſtrahlt bleibt von der Treue zum
Vater=
land und ſeiner zielbewußten Führung, für die im Frieden,
wie im Krieg, ſich bis zum Letzten einzuſetzen, höchſte und ſchönſte
Soldatenpflicht bleibt.
Mar Streeſe.
Die Leitſätze des Kuffhäuſerbundes
ſind wie folgt geändert:
1. Ehrung unſerer Toten aus den vergangenen Kriegen.
Unter=
ſtützung der Kriegsgräberfürſorge.
2. Pflege der großen deutſchen Vergangenheit. Pflege der
dankbaren Erinnerung an die Taten unſerer Helden und
großen Männer. Wachhaltung ihres Geiſtes.
3. Erziehung von charaktervollen und verantwortungsfreudigen
Perſönlichkeiten zu Familienſinn und Frömmigkeit.
4. Erhaltung des Geiſtes der Wehrhaftigkeit und Stählung des
Willens zur Freiheit der Nation.
5. Erhaltung des nationalen Zuſammenſchluſſes im Sinne des
nationalſozialiſtiſchen Staates zum Dienſt am Vaterlande.
6. Kampf für deutſche Ehre und deutſches Recht, beſonders
gegen die Kriegsſchuldlüge.
7. Pflege ſoldatiſcher Selbſtzucht, der Pflicht= und
Ueber=
zeugungstreue.
8. Kameradſchaftsdienſt durch ſoziale Fürſorge für bedürftige
Mitglieder und ihre Familien, namentlich der kinderreichen.
Ehrung und Betreuung unſerer älteſten Kameraden.
9. Durchdringung der Jugend in unſeren Familien mit
Kyff=
häuſergeiſt: Vaterlandsliebe, Kameradentreue, Erziehung zu
Ehr= und Wehrhaftigkeit, zu feſtem und kampferprobtem
Maunestum.
10. Aufrechterhaltung der Verbindung mit deutſchen Brüdern —
beſonders alten Soldaten — im Ausland. Wirken für
Rück=
gabe der Kolonien.
11. Förderung der Ausbildung in ſolchen Aufgaben, die auch an
alte Soldaten hergntreten können.
Der Bundesführer
Reinhard, Oberſt a. D.
Seite 2
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 9. Juni 19341
Aus der Geſchichte der Briegerkameradſchaft
Viele Tauſende heſſiſcher Soldaten ſind in der
Kriegerkame=
radſchaft „Haſſia”, dem Landesverband Heſſen=Darmſtadt des
großen deutſchen Reichskriegerbundes, zuſammengeſchloſſen und
pflegen und vererben ſoldatiſchen Geiſt. Der Tag des 60jährigen
Beſtehens, den etwa 60 000 bis 70 000 ehemalige heſſiſche Soldaten
in der Landeshauptſtadt mitfeiern, rechtfertigt es, einen Blick
in die Geſchichte der Haſſia zu werfen und in dieſer
Feſt=
nummer feſtzuhalten. Wir entnehmen dazu der Feſtſchrift
fol=
gendes:
Vereinigungen ehemaliger Soldaten hat es zu allen Zeiten
gegeben; ihr Vorhandenſein läßt ſich bis in das Altertum
ver=
folgen. Hervorgegangen waren dieſe Vereine aus dem Beſtreben,
die Erinnerung an gemeinſam verlebte Waffentaten
wach=
zuhalten. Im Mittelalter verſchwand der Sinn für dieſe
Ein=
richtungen, und erſt in den gegen Ende des Mittelalters
ent=
ſtehenden Schützengilden finden wir Anklänge an die
Krieger=
vereine der neuen Zeit.
Geſchichtlich nachweisbar iſt das Vorhandenſein von
Krieger=
vereinen im heutigen Sinne erſt ſeit Ende des 18. und ganz
be=
ſonders ſeit Anfang des 19. Jahrhunderts. Veteranen aus den
Freiheitskriegen 1813 bis 1815 waren es, die ſich in den folgenden
Jahren zuſammenſchloſſen, um die Erinnerung gemeinſamen
Er=
lebniſſes zu pflegen und den verſtorbenen Kameraden die letzte
Reichsſtatthalter Ritter v. Epp,
Stabschef Röhm,
Ehrenführer des Kyffhäuſerbundes.
militäriſche Ehre zu erweiſen. Aus dieſen Beweggründen
ent=
ſtanden auch die erſten Kriegervereine im
ehema=
ligen Großherzogtum Heſſen. Durch amtliche
Erhe=
bung mit Hilfe der Kreisämter wurden im Jahre 1881 feſtgeſtellt,
daß vor dem Jahre 1870 folgende militäriſchen Vereine in Heſſen
beſtanden: „Schaafheim 1840, Lollar 1844, Seligenſtadt 1849,
Gammelsbach 1865, Trebur 1866. Nieder=Olm 1867. Die dem
Namen beigefügte Zahl iſt das Jahr der Gründung. Sämtliche
Vereine beſtehen heute noch. Der ältſte heſſiſche Kriegerverein iſt.
hiernach der in Schaafheim. Der Verein in Lollar zeichnet ſich
dadurch aus, daß er eine Fahne beſitzt, die aus dem Jahr 1842.
ſtammt. Neben dieſen noch beſtehenden Vereinen iſt das
Vorhan=
denſein einer ganzen Anzahl von ſogenannten „
Veteranenver=
einen” nachgewieſen, die ſich meiſt aus Kämpfern unter
Napo=
leons Fahnen zuſammenſetzten. Dieſe Veteranenvereine gingen
wieder ein.
Erſt der Ausgang des Krieges 1870/71 ſchuf die
Voraus=
ſetzungen für eine ſtärkere Entwicklung des Kriegervereinsweſens.
Ohne Unterſchied der Stände war das deutſche Volk in den Kampf
gegen den Erbfeind gezogen, die Heere hatten herrliche
Waffen=
taten vollbracht, und als Siegespreis brachten ſie der Heimat das
langerſehnte Deutſche Kaiſerreich. Kein Wunder, daß ſich
aller=
wärts das Beſtreben zeigte, die im Kriege erprobte
Verbunden=
heit auch auf das bürgerliche Leben zu übertragen. So
entſtan=
den ſchon im Jahre 1871 zahlreiche militäriſche Vereine in Heſſen.
Zu Ende des Jahres 1871 beſtanden in Heſſen mit den ſchon vor
1870 nachgewieſenen Vereinen 23 Kriegervereine. Im Jahre 1872
kamen 102 weitere Vereine hinzu, im Jahre 1873 dann 105 und
1874 weitere 89, ſo daß Ende 1874 319 Vereine feſtgeſtellt
wer=
den konnten.
Wie überall im deutſchen Vaterland machten ſich auch in
Heſſen ſehr bald Beſtrebungen zur Zuſammenfaſſung der
loſe nebeneinander beſtehenden Kriegervereine zu einem
Landes=
kriegerverband bemerkbar. Wohl faſt in allen Vereinen war die
Erkenntnis bemerkbar. Wohl faſt in allen Vereinen war die
einen Sinn haben kann, wenn ſich die Vereine eines
Landesver=
bandes zuſammenſchlöſſen. Es bedurfte mehrfacher Anſtrengung,
um dieſes Ziel zu erreichen. Ohne dauernden Erfolg blieb die
Bemühung des Deutſchen Kriegerbundes in Berlin, die heſſiſchen
Kriegervereine in ſeinen 26. Bezirk zuſammenzufaſſen. Wohl
ſchloß ſich anfangs eine Anzahl Vereine dem Bunde an, ſie
bröckelten jedoch bald wieder ab, und bereits im Jahre 1875 hatte
der Bund wieder alle Vereine verloren.
Den Anſtoß zu der zeitlich zuerſt aufgetretenen
Einigungs=
bewegung gab Lehrer D. Gremm zu Nieder=Roden, ſpäter in
Klein=Steinheim. Er verfaßte für ſeinen Ortsverein ein Statut
(Satzung), das dem Statut des ſeit 1849 beſtehenden
Kriegerver=
eins Seligenſtadt, unter Berückſichtigung der geänderten
Zeitver=
hältniſſe nachgebildet war. Alle Kriegervereine, die dieſes Statut
annahmen, wurden als Mitglieder des „Veteranen= und
Mili=
tärvereins Haſſia”, bezeichnet und geführt. In der Provinz
Starkenburg ſchloſſen ſich faſt alle, in Oberheſſen die
Mehrzahl dieſer Vereine der Bewegung an, während die Vereine
Rheinheſſens abſeits ſtanden.
Der Reichsſtatthalter
in Heſſen.
Darmſtadt, den 11. Mai 1934.
Kriegerkameradſchaft Haſſia, Darmſtadt.
Sechzig Jahre pflegen die heſſiſchen Soldaten die
ruhm=
reiche Tradition deutſchen Wehrwillens. Ich beglückwünſche
die Kriegerkameradſchaft Haſſia zu dieſem Ehrentage, an
dem die hohe Aufgabe der Kameradſchaft, die ſittliche
Pflicht der deutſchen Wehr in die Zukunft, alſo in die
deutſche Jugend, hineinzutragen, vor allem Volk gekrönt
wird.
J. Sprenger.
Sehr verehrte liebe Kameraden!
60 Jahre liegen hinter uns. Jahre ſchwerer, aber
freu=
diger Arbeit. Jahre größten Aufſchwungs zu hoher Blüte
und Jahre des ſchwerſten Zuſammenbruchs. Die Geſchichte
des Landesverbandes Heſſen=Darmſtadt, der alten K: K.
Haſſia, iſt gleichzeitig die Geſchichte unſeres deutſchen
Vaterlandes. Mit Stolz und Dankbarkeit können wir frei
bekennen, daß wir ſtets unſere Pflicht gegen das
Vater=
land erfüllt haben bis aufs äußerſte. Tauſende unſerer
Kameraden haben ihr Herzblut für das Vaterland im
männermordenden Krieg dafür gegeben. Tauſende haben
in der Nachkriegszeit ihr Eintreten für ein freies deutſches
Vaterland durch Bedrückung und Verfolgung ſchwerſter
Art ihrer ſelbſt und ihrer Familien büßen müſſen. Aber
all dieſes Ungemach haben wir gern und freudig getragen
in der feſten Zuverſicht, daß es doch endlich Frühling
werde! — Und der Frühling iſt uns Deutſchen gekommen.
Gebracht von einem deutſchen Frontkameraden, der an ſein
Volk und an all die großen Güter glaubt, die in der
deut=
ſchen Volksſeele ſchlummern. Und wir alten Frontkämpfer
jubeln unſerem Frontkameraden Adolf Hitler zu und
ver=
ſprechen ihm, daß wir bis an unſer Lebensende mit ihm
arbeiten werden zu Ruhm und Ehr unſeres Vaterlandes
nach innen und außen, und daß unſer alter Fahnenſpruch
Gott, Ehre, Vaterland uns auch weiter geleiten ſoll, wie
er es die 60 Jahre unſeres Beſtehens getan hat.
Heil Deutſchland! Heil Hitler!
Der Landesführer:
von Oidtman, Generalleutnant a. D.
Unſeren Gäſten
Die alte Soldatenſtadt und Landeshauptſtadt
Darm=
ſtadt machte ihre Tore weit auf zum Empfang der
ruhm=
bedeckten Krieger aus den ehemaligen heſſiſchen
Regi=
mentern.
In Darmſtadt wurde bereits 1621 die militäriſche
Ein=
heit geſchaffen, aus der das älteſte deutſche Regiment des
Weltkrieges hervorging. Seit dieſer Zeit war das Schickſal
der Stadt und ihrer Bewohner unlösbar mit dem von
Soldaten und Soldatentum verbunden. Viele
Hunderttau=
ſend braver Feldſoldaten hatten im Laufe von
Genera=
tionen hier ihre Ausbildung und eine echte und treue
Heimatſtätte gefunden. Die Schichſalverbundenheit
zwi=
ſchen uns Darmſtädtern und Soldatentum hat die Stürme
des Weltkrieges und der Nachkriegszeit überdauert. Heute,
wo wir im neuen Reiche wieder neue Hoffnungen haben,
begrüßen wir mit doppelter Freude die alten
Feldſol=
daten aus dem Heſſengau. Mögen ſie alle hier Stunden
echter Kameradſchaft erleben, die ihnen nach der Rückkehr
in die Heimat in dauernder freudiger Erinnerung bleiben.
Herzlich willkommen darum Ihr alten Soldaten in
Darmſtadt.
Heil Hitler!
Wamboldt
Kreisleiter und Kommiſſ. Oberbürgermeiſter.
Darmſtadt, im April 1934.
Ein beſonderes Verdienſt erwarb ſich Gremm dadurch, daß es
ihm gelang, den Prinzen Ludwig, ſpäteren Großherzog
Lud=
wig IV., der mit den heſſiſchen Kämpfern als Führer der
Heſſi=
ſchen Diviſion im Kriege 1870/71 beſonders verbunden war, für
ſeine Sache zu gewinnen.
Die Vorſtände der im „Veteranen=Verein Haſſia”
zuſammengeſchloſſenen Vereine in NiederRoden, Dudenhofen,
Jügesheim und Dietzenbach wurden am 10. Februar 1872 von dem
Prinzen in Audienz empfangen, der hierbei die
Schutzherr=
ſchaft über alle militäriſchen Vereine, welche ſich dem „
Vete=
ranenverein Haſſia” auf Grund des Gremmſchen Vereinsſtatuts
angeſchloſſen hatten und ſich anſchließen würden, übernahm.
So kann nach dem Verlauf der Dinge der 10. Februar 1872
als der Gründungstag der „
Kriegerkamerad=
ſchaft Haſſia” angeſehen werden, wie dies beſonders von den
alten Haſſia=Vereinen betont worden iſt.
Bevor es indeſſen zu einer eigentlichen Verbandsbildung kam,
trat eine dritte Einigungsbeſtrebung auf den Plan, ausgehend
Heſſiſche Infanterie vor dem Weltkrieg.
Ph. Raiß. Mit großem Geſchick verſtand er es, zunächſt
Vereine des Kreisamtsbezirks Groß=Gerau für einen Anſchlu
zu gewinnen. Von der Bildung eines Kreisverbandes, wie
ſprünglich vorgeſehen, wurde jedoch abgeſehen und dafür die 7.
Z
ſamenfaſſung aller heſſiſchen Vereine zu einem Verband ins Ary
gefaßt. Eine Satzung wurde aufgeſtellt, dem Verband gab mnu
den Namen „Heſſiſche Krieger=Kameradſchaft”. Als Verbann=)
zeitſchrift wurde die in Magdeburg erſcheinende „Deutſche
Krue=
gerzeitung” beſtellt. Eine planmäßige Werbung unter den haſt
ſchen Vereinen ſetzte mit gutem Erfolg ein.
Eine von rheinheſſiſchen Vereinen um dieſe Zeit betriebän”
beſondere Verbandsgründung für Rheinheſſen unter dem Namp
„Rheinheſſiſcher Kriegerverband” konnte erfreulicherweiſe verkky
dert und der Anſchluß dieſer Vereine an die „Heſſiſche Kriegau
kameradſchaft” erreicht werden.
Am 5. Juli 1874 wurde dieſer Zuſammenſchluß endgülte
Der Name „Heſſiſche Kriegerkameradſchaft, wuu,
beibehalten. Das neugewählte Präſidium nahm alsbald eine 19
hafte Werbetätigkeit für den Zuſammenſchluß aller heſiſchen .
eine auf.
Nunmehr beſtanden in Heſſen nur noch die beiden Verhäjy
„Veteranenverein Haſſia” und „Heſſiſche Kriegerkameradſchon=
Oberſt a. D. Reinhard, Führer des Kyffhäuſerbundes. hlund hat ſeinen b
Stunde iſ
Frri, nach langwie
Elich und Amerika
zu ſie wenigſten
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ſefntſchließung
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die Konention nic
von dem damaligen Führer des Kriegervereins Groß=Ger gſü bereitgefunden
nebeneinander. Am 12. November 1874 tagten die Verteirzya auch ohne Deu
des „Veteranenvereins Haſſia” in Heppenheim, wobei auch Wt em das Präſdit
treter der „Heſſiſchen Kriegerkameradſchaft” anweſend wa ryſcſlug der in der
Hierbei wurde die Vereinigung beſchloſſen. 40 hm heiſt es
mit darf dieſer Tag als der Geburtstag des Heſſiſchen allleluen die andere
meinen Kriegerverbandes angeſehen werden. Am 30. Oktoie uſtebten Erfolg d
1875 vollzogen die beiden Vorſtände durch ſchriftliche Ueber=muſchiſch zu erleich
kunft endgültig den Zuſammenſchluß. Prinz Ludwig übernarrſiden, daß die Verl
auf. die Bitte des neuen Präſidiums die Schutzherrſchaft über Mſtargehen und da
neuen Landesverband.
Hund wieder Fühlu
Am 12. Dezember 1875 hält der Verband ſeine erſte M4.
ſammlung ab, welche von 138 Vereinen beſucht war. Der 22 10ie Euſchließ
band zählte 166 Vereine mit 8006 Mitgliedern. An der Syz
des an dieſem Tage gewählten Verbands=Präſidiums ſtand 2//ehonmen
narius, Gau=Algesheim. Zu ſeinen Mitgliedern gehörte auch
1. Schriftführer Dr. Vogt, Butzbach, der ſeitdem bis zu ſein)
Tode eifrigſter Vorkämpfer für das Kriegervereinsweſen blies
Mat Ainie ſoll ein
Betrachten wir die Aufgaben, die zu löſen die „Haſſia”, Udymite für die 91
in der Satzung verpflichtet hatte. Zwar iſt dieſe Satzung Müſtieden zu ſtellen
Laufe der Jahre wiederholt geändert und ergänzt worden, je nuchtzlnferen den einz
dem die Zeitumſtände und die Entwicklung des Verbandes es Mkyaden
forderten, aber die Grundpfeiler des Kriegerv=50 Mhnitte iher d
einsweſens ſind zu allen Zeiten die gleich A wie üher das n
geweſen, nämlich die Pflege der Anhänglichk= Ghud enthlten nicht
und Liebe zum deutſchen Vaterlande und treLuch, genüber der vol
Kameradſchaft unter den Mitgliedern. War Wön herüer ols
Freude an der endlich errungenen Einigung aller deutſchen 4ü,
der im Kaiſerreich mit Anlaß zur Bildung der Kriegervera
geweſen, ſo mußte es eine ihrer Aufgaben der Zukunft ſein, m9 / / 0 Mük,
nur unter den Vereinsmitgliedern ſelbſt, ſondern darüber hinu
Mmnfe
die Freude an dem geeinten Vaterlande zu 9
halten, die vaterländiſche Geſinnung zu pf. F0Mr nichts, den
gen und zu fördern. Dieſer Aufgabe ſind die Krieger=/. Merändert
bände und Kriegervereine zu allen Zeiten treu geblieben: M/0 00 Ungarn
konnten das um ſo beſſer, als ſie ſich ſatzungsgemäß von jeder w2.i agemeldet.
teipolitiſchen Tätigkeit und damit jeder parteipolitiſchen Bind 2.,2 üct geführt
fernhielten und die Geſchehniſſe lediglich von dem Geſichtspu tz,e ien toten Vunk
der Förderung der vaterländiſchen Belange betrachteten. Es rA) 20 Geitern la0
ſelbſtverſtändlich, daß die Kriegervereine in der Folge gegen 145/e genom
politiſchen Parteien auftraten, deren Wirken vaterlandsfeint 1/ M Tage, bevor
war, in erſter Linie gegen die Sozialdemokratiſche Partei, Su , zten diolom
matiſch und rückhaltlos hat auch die K. K. Haſſia dieſe Partei I7 0e Note
kämpft und deren Mitglieder aus ihren Reihen ferngehalten. w Nr damit iſt
lange dauerte der Kampf, bis bei Ausbruch des Krieges 1M2— ſien
Kaiſer Wilhelm II. angeſichts der einmütigen Erhebung des ded
ſchen Volkes ſich zu dem Wort bekannte: „Ich kenne keine A1M
teien mehr, ich kenne nur noch Deutſche‟. Damit war dem Ka:4
gegen die Sozialdemokratie die Spitze abgebrochen. Der unall9
liche Ausgang des Krieges und die nachfolgende politiſche Geſt iu
tung Deutſchlands brachten es mit ſich, daß die Kriegervereine
Kampf gegen die politiſchen Parteien nicht mehr weiterfülke
konnten. Sie haben aber nie aufgehört, ihre vaterländiſche
ſinnung und Einſtellung zu betonen und vor allem vaterländf 90
Gedenktage zu feiern. Es hat keine vaterländiſchen Belanu”
dienende Einrichtung gegeben, die nicht von den Kriegerverei=”
tatkräftig gefördert wurde. Die Pflege der Kameradſchaft wu9
nicht darin erblickt, daß man gelegentlich zuſammenkam, auch Fe4
feierte, ſondern ſie drückte ſich in der ſozialen Fürſon
für bedürftige und in Not geratene Kameraden aus. Auf dieeſ.
Gebiet hat in ſelbſtloſer Hingabe keine andere Organiſationu!9
vieles für ihre Mitglieder und deren Angehörige geleiſtet.
die Kriegervereine im allgemeinen und die Kriegerkameradſcht
Haſſia im beſonderen.
Eines ſei noch
beſonders hervorgehoben, das iſt die F*
ſorge für die Veteranen aus dem Krieg 18700
und aus den früheren Kriegen. Die Kriegerkameradſchaft DFich
hat ſich den Altveteranen gegenüber ſtets verpflichtet gefühlt.
ehrte in ihnen die Kämpfer, die die deutſche Einheit erſtriczt
hatten, ſie ſah in ihnen die Gründer der Kriegervereine 19
ſuchte den Dank dafür dadurch abzuſtatten, daß ſie das Los
Altveteranen nach Möglichkeit erleichterte. Auch der für
Veteranen im Jahre 1895 geſetzlich eingeführte Ehrenfold (0,K
ranenbeihilfe) iſt auf die rührige Werbetätigkeit der deuſſe=
Kriegervereine zurückzuführen.
Ueber die wichtigſten Geſchehniſſe in den einzelnen Jol=
gibt die Feſtſchrift ebenfalls eine Ueberſicht.
treues Spiegelbild der wechſelvollen
Verbandes.
Sie gibt ein.
Geſchicke 1