Einzelnummer 10 Pfennige
Darmſtädtt
Tagblatt
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 147
Mittwoch, den 30. Mai 1934.
196. Jahrgang
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DD.= Bant und Darmſtädter und Naiionalbank.
F
Aufciap dei Tranfer;berhangmngen
nerkennung der deutſchen Transferſchwierigkeiten. — Proviſoriſche Löſung für längeren Zeitraum.
Angebot der Reichsbank vorbehaltlich der Genehmigung der Reichsregierung.
jederzeit, ſpäteſtens 6 Monate nach dem Fälligkeitstage die betr.
1S Communigue der Transferkonferenz Zinsſcheine zu erhalten. Die Schonfriſt iſt beſtimmt, das Arbeiten
DNB. Berlin, 29. Mai.
Die Konferenz zwiſchen den Vertretern der Gläubiger der
Iloe und mittelfriſtigen deutſchen Auslandsſchulden und den
Ver=
tlmrn der Reichsbank, die ſeit dem 27. April mit Erörterungen
üb das Transferproblem Deutſchlands beſchäftigt iſt, iſt zu
fol=
geuem Ergebnis gekommen:
Die Konferenz ſtimmt der Anſicht zu, die in dem Communique
pim21. Januar 1934 ausgedrückt iſt, daß es äußerſt unerwünſcht iſt,
wien Erörterungen des Transferproblems in kürzeren
Zeitab=
ſhöben ſtattfinden. Andererſeits iſt ſie der Meinung, daß wegen
diſeUnſicherheit der Lage gegenwärtig keine Regelung empfohlen
weten kann, die für einen längeren Zeitraum anwendbar iſt. Die
Gſäbigervertreter beſchloſſen, die Reichsanleihen von den
Erörte=
rüſnen auszuſchließen. Nach ſorgfältiger Prüfung der
gegenwärti=
gunund vorausſichtlichen Deviſenlage Deutſchlands, der die ſeitens
dür Reichsbank gelieferten Zahlenangaben zugrunde liegen, er=
Ant die Gläubigerdelegationen an, daß es vertretbar iſt,
Konzeſſionen
nachen, um Deutſchland bei der Ueberwindung einiger ſeiner
Tusferſchwierigkeiten zu helfen. Die Konferenz ſtimmt darin
Geein, daß das Problem der deutſchen Auslandsverſchuldung nicht
efan Broblem der Zahlungsunfähigkeit des Schuldners iſt, ſondern
ühdie Schwierigkeiten nur auf dem
Transferge=
it liegen.
Aie Konferenz ernannte einen Ausſchuß, der eingehend die
üntionen der gegenwärtigen Deviſenbewirtſchaftungskontrolle
ſondere die=Verwendung von Sperrmark jeder Art
lürſuchen ſoll. Hierbei hatte die Konferenz die
Zuſiche=
m der Reichsbank, daß der Bericht dieſes Ausſchuſſes
entgegen=
kclmendſte Beachtung finden wird. Die Reichsbank wird tunlichſt
bill die Gläubigerdelegationen von den Maßnahmen unterrichten,
dile ie im Zuſammenhang mit den Vorſchlägen des Berichtes zu
engrifen für möglich gehalten hat. Das Syſtem der Förderung des
zuſſilichen Exports durch Rückkäufe von Auslandsbonds oder
Schiden wurde erörtert. Es herrſchte Uebereinſtimmung, daß
hne Rückkäufe getätigt werden ſollen, mit Ausnahme
ſol=
berfür Zwecke des zuſätzlichen Deviſenerwerbs im
Zuſatzausfuhr=
vuuhren, und daß die gegenwärtig angewandte Methode, bei der
Deen für ſolche Zwecke nicht vorgeſchoſſen werden, ſoweit
durch=
fühar, beibehalten werden ſoll.
in der Erkenntnis, daß das Beſte was im Augenblick getan
Been könne, ſei, eine Löſung zu finden, welche ihrer Natur nach
vrillufig iſt, aber ſich über einen längeren Zeitraum als bisher
er=
ſtrat, und mit Rückſicht auf die große Zahl der ausländiſchen Gläu=
Wige und auf die verſchiedenartig rechtliche Natur der
Anleihekon=
ute entſchied die Konferenz, daß es der Lage am beſten gerecht
uüte, wenn Deutſchland ſeinen Gläubigern ein
uebot machen würde.
Angebok der Reichsbank.
Die Reichsbank hat daher für den Transfer der Zinſen aus
aſch lands lang= und mittelfriſtiger Nichtreichsverſchuldung das
foſhnde angeboten: Das Angebot bezieht ſich auf die Zinsſcheine,
An der Zeit vom 1. Juli 1934 bis zum 30. Juni 1935 fällig
vwer.
I.
ſeder Zinsſcheininhaber iſt berechtigt, gegen Rückgabe ſeines
*Mcheines jederzeit bei oder nach Fälligleit des Zinsſcheines
Sſen in den betreffenden Gläubigerländern zu bezeichnenden
ſtur en Fundierungsbonds, der Konverſionskaſſe in Höhe des
Mühalbetrages des Zinsſcheines, in der Währung, auf die der
üſhſchein lautet, zu erhalten. Dieſe Fundierungsbonds werden
9.. Januar 1945 fällig und werden Zinſen zum Satze von
2 zotent p. a. vom Fälligkeitstage des Kupons an tragen. Auf=
Dene Zinſen werden in regelmäßigen Zeitabſtänden, abhängig
Ider Stückelung des Bonds bezahlt, und zwar halbjährlich in
wällen, in denen der Nennwert der Bonds den Gegenwert
Mei0 RM. oder mehr in der fremden Währung darſtellt. Dieſes
Awird eine Summe, die 3 Proz. des Betrags der umlaufen=
Nälundierungsbonds ausmacht, zum Kaufe ſolcher Bonds am
ſer Markt zur Tilgung oder zur Auslöſung zwecks
Rückzah=
des Kapitalbetrages plus aufgerufenen Zinſen verwendet.
WZahlung des Kapitalbetrages, der Zinſen und des
Tilgungs=
wird von der deutſchen Regierung garantiert werden und
nicht von irgendwelchen Transferbeſchränkungen betroffen
Ser. Die Bonds ſollen ganz oder teilweiſe durch Auslöſung zu
In Zinstermin zuzüglich aufgerufener Zinſen getilgt werden
Den. Sonſtige techniſche Einzelheiten, einſchließlich der Zins=
AAlie rungen, die notwendig ſind, um Diskriminierungen zwiſchen
ondsinhabern zu vermeiden, werden ſpäter feſtgeſetzt werden.
eutſchen Stellen werden ſich nach Möglichkeit bemühen, die Re=
Stung der Bonds herbeizuführen. Die Bonds werden im Wege
uätzlichen Exportverfahrens rückkaufbar ſein.
II.
m den Wünſchen derjenigen Zinsſcheininhaber zu entſprechen,
ſe Barzahlung den Fundierungsbonds vorziehen, über=
Imt die Reichsbank die Verpflichtung (vorbehaltlich des unten
Veſehenen Widerrufs), die Zinsſcheine zu 40 Proz. ihres Nomi=
Krages zu kaufen. Die Zinsſcheininhaber ſollen berechtigt ſein,
AAslung des Kaufpreiſes gegen Uebernahme des Zinsſcheines in
— den betr. Gläubigerländern zu bezeichnenden Agenturen
des zuſätzlichen Exportverfahrens zu erleichtern. Der
Zinsſchein=
inhaber kann an Stelle des Behaltens der Zinsſcheine bei
Fällig=
keit und Rückgabe 6 Monate oder mehr nach Fälligkeit gegen
vier=
zigprozentige Barzahlung Fundierungsbonds oder Zinsſcheine am
oder nach dem Fälligkeitstag annehmen und dann den
Fundie=
rungbond früheſtens 6 Monate nach dem Fälligkeitstage gegen
Barzahlung von 40 Prozent zurückreichen. Die in dieſem Abſchnitt
vorgeſehenen Zukäufe unterliegen, nicht irgendwelchen
Transfer=
beſchränkungen. Da indeſſen die Fähigkeit der Reichsbank zur
Lei=
ſtung dieſer Zahlungen abhängig iſt von den Deviſen, die
Deutſch=
land gegenüber ſeinen Verpflichtungen in fremder Währung zu der
Zeit zu der die Zahlungen zu leiſten ſind, verfügbar hat, behält ſich
die Reichsbank vor, das Angebot bezüglich ſolcher Barzahlungen
mit dreißigtägiger Kündigung, über die in den geeigneten
Zei=
tungen in den verſchiedenen Gläubigerländern Mitteilung erfolgt,
zurückzuziehen. Die Reichsbank wird jedoch alle Anſtrengungen
machen, um ihre Deviſenlage ſo zu beſſern, daß die Barzahlungen
gemacht werden können, und wir die vorſtehenden 40 Prozent
er=
höhen, wenn ſie ſich in der Lage ſieht, es zu tun.
III.
Das vorſtehende Alternativangebot kann von den
Zinsſcheininabern entweder für die Zinſen des erſten Halbjahres
oder für die des zweiten Halbjahres oder für beide durch
Rück=
gabe der Zinsſcheine an die oben erwähnten Agenturen
angenom=
men werden. Geeignete Vorkehrungen, die den beſonderen
Ver=
hältniſſen der Gläubigerländer Rechnung tragen, werden getroffen
werden, um jede Entſcheidung des Zinsſcheininhabers
durchzu=
führen.
TV
Gläubigevn, die keine der vorſtehenden Angebote anzunehmen
wünſchen und ſich alſo entſchließen, ihre Zinsſcheine zu behalten,
bleiben alle Rechte aus den Zinsſcheinen gewahrt.
V.
Das Angebot bezieht ſich nicht nur auf Zinsſcheine, ſondern
auch auf alle Zinſen, Dividenden und ſonſtige regelmäßig
wieder=
kehrende Zählungen ähnlicher Natur, unabhängig davon, ob ſie
auf Grund von Zinsſcheinen geleiſtet werden. Geeignete
Vorkeh=
rungen hierfür werden getroffen.
FI.
Die Verhandlung der Zinſen= und Kapitalsrückzahlungen für
den durch dieſen Plan getroffenen Zeitraum iſt Gegenſtand eines
Berichts eines beſonderen Unterausſchuſſes geweſen. Soweit
durch=
führbar, werden Regelungen, die ſubſtantiell dem Bericht
ent=
ſprechen, in angemeſſener Zeit bekannt gegeben werden.
Die Reichsbank wird alſo zur Durchführung des Obigen im
einzelnen notwendige Maßnahmen ſofort ausarbeiten und dabei
mit den verſchiedenen Gläubigerkomitees in Fühlung bleiben, um
den Wünſchen der Gläubiger ſoweit wie möglich
entgegenzu=
kommen.
Die Reichsbank wird die notwendigen Schritte tun, um die
Genehmigung der deutſchen Reichsregierung, ſoweit ſie benötigt
iſt, zu Vorſtehendem zu erhalten.
F
Etklärungen der verſchiedenen delegakionen.
Von den verſchiedenen Delegationen wurden folgende
Erklä=
rungen abgegeben:
Die britiſche, franzöſiſche und ſchwediſche Delegation ſind bereit,
die Annahme des vorſtehenden Angebots unter der Bedingung zu
empfehlen, daß:
a) den Erforderniſſen ihrer betr. Regierung bezüglich des
Dien=
ſtes der Reichsanleihe Genüge geſchieht, und
b) falls die Durchführung des Planes für ein Land in der
Weiſe erfolgt, daß die Staatsangehörigen des betr. Landes vor
denjenigen anderer Länder bevorzugt werden, die
Gläubigerdele=
gationen dieſer anderen Länder ſich für ſich ſelbſt und ihre
Regie=
rungen die Handlungsfreiheit vorbehalten.
Da der Plan der von der ſchweizeriſchen Delegation immer
wieder betonten beſonderen Lage der Schweiz nicht Rechnung trägt,
bedauert ſie, dieſem ihre Zuſtimmung nicht geben zu können.
Die holländiſche Regierung ſieht ſich genötigt, die Annahme
des obigen Communiques abzulehnen.
Die amerikaniſchen Delegierten haben an der Konferenz
aus=
ſchließlich auf derjenigen Grundlage teilgenommen, auf der ſie der
Angabe in dem am Schluß der Januarkonferenz ausgegebenen
Communigué zufolge einberufen war, nämlich „keinerlei
Diskrimi=
nierung zugunſten der Gläubiger irgendeines Landes und
Außer=
krafttreten von Sonderabkommen.”
General Teſchner Sonderbevollmächkigker
17
des N59Fb.
DNB. Berlin, 29. Mai.
Zum Sonderbevollmächtigten zur Prüfung der Beſchwerdefälle
gegen Angehörige des NS.=Deutſchen Frontkämpferbundes (
Stahl=
helm) hat der Bundesführer, Reichsarbeitsminiſter Seldte, den
Generalmajor a. D. Teſchner ernannt. Die Dienſtgeſchäfte des
Sonderbeauftragten wurden am Dienstag aufgenommen. Das
Ge=
ſchäftszimmer befindet ſich im Bundesamt des NS.=Deutſchen
Frontkämpferbundes (Stahlhelm), Berlin W. 35,
Tiergarten=
ſtraße 4a.
* Das Skrafregiſter nach neueſkem Rechk
Von
Landgerichtsrat Dr. Bergmann, Halle/S.
Das Strafregiſter iſt eine ſehr bedeutſame Einrichtung
unſeres Strafrechts. Es enthält, abgeſehen von einigen
Ueber=
tretungen, alle Kriminalſtrafen und ſonſtigen Maßnahmen, die
gegen eine Perſon wegen einer Straftat ausgeſprochen worden
ſind. Daneben gibt es auch noch polizeiliche Liſten, die ſich
hauptſächlich auf das Strafregiſter ſtützen. Wird jemand unter
Anklage geſtellt, ſo werden gewöhnlich ſeine Vorſtrafen geprüft.
Von ihrem Vorhandenſein, ihrer Zahl und Art hängt es oft ab,
ob dem Angeklagten die neue, ihm zur Laſt gelegte Tat,
über=
haupt zuzutrauen iſt. Ferner ſind die Vorſtrafen für die
Be=
meſſung der Höhe der Strafe und beſonders für die Feſtſtellung
des Rückfalls, z. B. bei Diebſtahl und Betrug, ausſchlaggebend.
Auch die ſonſtigen Vermerke, die neuerdings das Strafregiſter
enthält, ſind für die Beurteilung der Perſönlichkeit maßgebend.
Damit nun aber die Vorſtrafen dem Verurteilten nicht für
immer nachgetragen werden können, ſind Beſtimmungen
ge=
troffen worden, denen zufolge nach einer beſtimmten Zeit über
die Vorſtrafen nur noch beſchränkt Auskunft gegeben werden
darf. Vorausſetzung iſt allerdings, daß keine neue Strafe
hinzu=
kommt. Nach einem weiteren Zeitraum kann dann die gänzliche
Tilgung der Strafe eintreten.
Die grundlegenden Vorſchriften für das Strafregiſter ſind
enthalten in der Strafregiſterverordnung vom 17. 2. 1934, ſowie
dem Reichsgeſetz vom 9. 4. 1920 über beſchränkte Auskunft aus
dem Strafregiſter und Tilgung von Strafvermerken (
Straf=
tilgungsgeſetz in der Faſſung des Art. 6 des
Ausführungs=
geſetzes zum Gewohnheitsverbrechergeſetz vom 24. 11. 1933.
Da=
neben beſtehen noch viele Ausführungsbeſtimmungen des Reiches
und der Länder. Wichtig iſt insbeſondere auch das
Rund=
ſchreiben des Reichsjuſtizminiſters vom 13. 3. 1934 (Deutſche
Juſtiz 1934 S. 338).
Die Strafregiſter werden grundſätzlich bei der
Staats=
anwaltſchaft desjenigen Landgerichts geführt, in deſſen Bezirk
der Betreffende geboren iſt. In Sachſen und Baden ſind die
Amtsgerichte Strafregiſterbehörden. Für Perſonen, die im
Aus=
lande geboren ſind, wird das Strafregiſter im
Reichsinſtiz=
miniſterium in Berlin geführt. Das gilt auch für ſolche, die in
Gebieten geboren ſind, die erſt durch den Vertrag von Verſailles
abgetreten ſind, z. B. Elſaß=Lothringen, Poſen und Weſtpreußen,
Durch die neuen Geſetze iſt der Inhalt des Strafregiſters
weſentlich erweitert worden. Während er ſich bisher
haupt=
ſächlich in der Regiſtrierung der Strafen erſchöpfte, ſind heute
auch alle Nebenfolgen einer Straftat und Maßnahmen der
Sicherung und Beſſerung einzutragen, beſonders Unterbringung
Unzurechnungsfähiger in einer Heil= und Pflegeanſtalt,
Unter=
bringung in einer Trinkerheilanſtalt, einem Arbeitshaus,
Sicherungsverwahrung, Entmannung, Unterſagung der
Berufs=
ausübung. Hierher gehören z. B. die Zurücknahme der
Konzeſ=
ſion und die Unterſagung des Kleinhandels mit Bier oder
Wein nach den §§ 12 und 13 des Gaſtſtättengeſetzes. Nicht
hierunter fällt dagegen die Verſagung einer nachgeſuchten
Kon=
zeſſion. (Vgl. Schäfer in „Deutſche Juſtiz” 1934 S. 350.) Sodann
kommen in das Strafregiſter Verfügungen der
Verwaltungs=
behörden, durch die ein Ausländer aus dem Reichsgebiet
ver=
wieſen wird, endlich auch die Freiſprechung
Unzurechnungs=
fähiger und ihre Entmündigung. — Man ſieht, daß die heutige
Bedeutung des Strafregiſters weit über den früheren Rahmen
hinausgeht.
Eine Auskunft aus dem Strafregiſter wird grundſätzlich
nur an Behörden erteilt, beſonders an Gerichte und die Polizei.
Die auskunftsberechtigten Behörden ſind in der Bekanntmachung
des Reichsjuſtizminiſters vom 1. 2. 1934 aufgezählt (vgl. Deutſche
Juſtiz 1934 S. 208). Privatperſonen erhalten in der Regel
keine Auskunft. Neuerdings kann jedoch der Leiter der
Straf=
regiſterbehörden genehmigen, daß einer Privatperſon auf ihr
Verlangen über den ſie ſelbſt betreffenden Inhalt des
Straf=
regiſters Auskunft erteilt wird. Die Genehmigung ſoll jedoch
nur dann erteilt werden, wenn ein polizeiliches
Führungs=
zeugnis nicht erlangt werden kann oder wenn ſonſt ein
be=
rechtigtes Intereſſe an der Erlangung der Auskunft dargelegt iſt.
Die beſchränkte Auskunft über eine Strafe tritt bei
Geld=
ſtrafen und Freiheitsſtrafen von höchſtens drei Monaten nach
fünf Jahren ein, ſonſt nach zehn Jahren, immer jedoch unter
der Vorausſetzung, daß keine neue Verurteilung zu einer
Frei=
heitsſtrafe hinzukommt. Iſt alſo jemand am 1. Juli 1924 wegen
Diebſtahls zu einer Woche Gefängnis verurteilt worden, ſo
darf vom 1. Juli 1929 ab über dieſe Strafe nur noch
be=
ſchränkte Auskunft erteilt werden. Iſt aber am 1. April 1926
gegen ihn abermals auf eine Gefängnisſtrafe von einem Monat
erkannt worden, ſo tritt die beſchränkte Auskunft über beide
Strafen erſt am 1 4. 1931 ein. Nur eine Geldſtrafe verlängert
die Friſt nicht. Die zehnjährige Friſt beginnt erſt, wenn die
Strafe vollſtreckt, verjährt oder erlaſſen iſt. Doch wird die
Be=
währungsfriſt angerechnet, wenn die Strafe nachher erlaſſen
wird. Die beſchränkte Auskunft äußert ſich darin, daß die Strafe
nicht den Polizeibehörden, auch nicht den unteren
Verwaltungs=
behörden mitgeteilt werden darf, und daß bei der Mitteilung
beſonders hervorgehoben werden muß, daß die Verurteilung der
beſchränkten Auskunft unterliegt. Eine Beſchränkung der
Aus=
kunft kommt nicht in Frage für Verurteilungen zum Tode und
zum Zuchthaus, ferner nicht für Urteile, durch welche die
Unterbringung in einer Heil= oder Pflegeanſtalt, die
Sicherungs=
verwahrung oder die Entmannung angeordnet wird.
Hier kann nur die Tilgung des Strafvermerks helfen. Sie
hat bei Geldſtrafen oder Freiheitsſtrafen von höchſtens einer
Woche nach fünf, in allen übrigen Fällen nach zehn Jahren ſeit
dem Tage der beſchränkten Auskunfterteilung zu erfolgen. In
den obigen Beiſpielen würde alſo im erſten Falle die Tilgung
der Gefängnisſtrafe von einer Woche am 1. Juli 1934, im
zweiten Falle die Tilgung beider Strafen erſt am 1. April 1941
zuläſſig ſein. War der Täter zur Zeit der Tat noch nicht
acht=
zehn Jahre alt, ſo beträgt die Friſt, nach deren Ablauf
be=
ſchränkte Auskunft und Tilgung zuläſſig ſind, drei oder ſechs
Jahre. War alſo der Angeklagte in obigem Beiſpiel zur Zeit
der erſten Tat erſt ſiebzehn Jahre alt, ſo beginnt die beſchränkte
Auskunft im erſten Falle am 1. Juli 1927. Die Tilgung der
Strafe iſt vom 1. Juli 1930 an zuläſſig. Im zweiten Falle
beginnt die beſchränkte Auskunft für beide Strafen erſt am
Seite 2 — Nr. 147
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 30. Mai 1934
1. April 1931. Die Tilgung beider Strafen darf erſt am
1. April 1941 erfolgen. Hier tritt alſo infolge der zweiten Strafe
die Vergünſtigung für die Tat des Jugendlichen nicht in Kraft.
Ausnahmsweiſe kann die Tilgung durch einen Akt der
Landesjuſtizverwaltung vorzeitig angeordnet werden. Einen
auf=
ſchlußreichen Aufſatz darüber hat kürzlich Gerichtsaſſeſſor
Dr. Kelz vom Reichsjuſtizminiſterium in der „Deutſchen Juſtiz”
geſchrieben. Danach iſt von der vorzeitigen
Tilgungsmöglich=
keit nur in ganz beſonderen Fällen Gebrauch zu machen.
Um=
ſtände, die alle Verurteilten mehr oder weniger treffen, ſollen
nicht berückſichtigt werden. Nur wo die Tilgungsfriſt eine
ungewöhnliche Härte bedeuten würde oder ſich die Aburteilung
jahrelang nach der Tat verzögert hat, oder bei offenſichtlichen
Fehlſprüchen ſoll der Strafvermerk vorzeitig getilgt werden.
Die Tilgung einer Beſtrafung im Strafregiſter hat auch zu
geſchehen, wenn ein Jugendlicher zur Zeit der Tat noch nicht
vierzehn Jahre alt war (§ 46 des Jugendgerichtsgeſetzes). Das
hat ſeinen Grund darin, daß durch § 1 des
Jugendgerichts=
geſetzes die Strafmündigkeit von zwölf auf vierzehn Jahre
heraufgeſetzt worden iſt. Ferner unterliegen auch diejenigen
Verurteilten der Tilgung, die durch die Amneſtien erlaſſen
worden ſind.
Die Wirkung der Straftilgung iſt die, daß die Strafe für
den Strafrichter als nicht erfolgt gilt. Sie kann alſo nicht mehr
die Vorausſetzung des Rückfalls begründen. Dagegen iſt der
Verurteilte weiter verpflichtet, bei einer Vernehmung als Zeuge
auf Befragen die Begehung der Straftat, die Verurteilung zur
Strafe und ihre Verbüßung wahrheitsgemäß anzugeben.
Zum Schluß noch einige Worte über die polizeilichen Liſten:
Die Vorſchriften über Auskunftsbeſchränkungen und Tilgung
gelten auch für ſie. Demnach dürfen Strafvermerke, die der
Auskunftsbeſchränkung unterliegen, nicht allen Behörden
mit=
geteilt werden. Sie müſſen dem Publikum gegenüber
ver=
ſchwiegen werden, alſo bei Ausſtellung polizeilicher
Führungs=
zeugniſſe außer Betracht bleiben. Es heißt dann, daß „in den
polizeilichen Liſten eine Strafe nicht verzeichnet iſt.” Fragt
jedoch eine Polizeibehörde bei einer anderen nach den
Vor=
ſtrafen einer Perſon, ſo fällt die Antwort nicht unter den
Be=
griff der „Auskunft”. Solche Anfragen dürfen vielmehr
unbe=
ſchränkt erledigt werden, indem die Polizeibehörden inſoweit
als einheitliche Organiſation gelten.
*
Miniſterrants.
Führungswechſel in der Deutſchen Skudenkenſchaft.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Das neugebildete Reichsminiſterium für Erziehung und
Unterricht, kurz Reichserziehungsminiſterium genannt, befindet
ſich zur Zeit noch im Aufbau. Allmählich werden aus dem
Reichsinnenminiſterium die Abteilungen herausgenommen, die
dem Reichserziehungsminiſter Ruſt unterſtellt worden ſind. Es
iſt nicht beabſichtigt, einen ganz neuen Verwaltungsapparat
auf=
zuziehen, ſondern die Einrichtungen des preußiſchen
Kultus=
miniſteriums zu benutzen, um ſie auf die Erfüllung der
Auf=
gaben der neuen Behörden umzuſtellen. Sicherlich wird es noch
einige Zeit dauern, bis alle Abteilungen zuſammengelegt ſind.
Trotzdem geht natürlich die Verwaltungsarbeit ruhig weiter.
Einen Beweis dafür bildet z. B. der Führungswechſel
in der Deutſchen Studentenſchaft, der allerdings in
der Oeffentlichkeit gewiſſe Irrtümer hat aufkommen laſſen. Die
Dinge liegen ſo, daß die Reichsſchaft der Studierenden, die
ſeinerzeit durch den Reichsinnenminiſter Dr. Frick ins Leben
gerufen wurde, auf den beiden Säulen der Deutſchen
Stdenten=
ſchaft und der Deutſchen Fachſchulſchaft ruht, und daß beide
Gruppen durch den Führer der Reichsſchaft, Dr. Staebel,
ge=
leitet und verwaltet wurden. Jetzt iſt die Deutſche
Studenten=
ſchaft an Dr. Zähringer übergegangen. Der Leiter der
Deut=
ſchen Fachſchulſchaft wird wahrſcheinlich auch ſchon in
aller=
nächſter Zeit ernannt werden. Das bedeutet nun aber
keines=
wegs, daß dadurch die Stellung Dr. Staebels als Leiter der
Reichsſchaft irgendwie berührt worden iſt. Er bleibt an der
Spitze ſtehen. Ihm ſind lediglich Dr. Zähringer und der neu
zu ernennende Führer der Deutſchen Fachſchulſchaft
unter=
geordnet. Die Ernennung von Führer für die beiden Säulen
war notwendig, um den oberſten Leiter Dr. Staebel zu
entlaſten.
Vom Tage.
Nachdem das Arbeitsgebiet des Sonderbeauftragten für das
bäuerliche Brauchtum, die bäuerliche Sitte und Geſittung im
Reichsernährungsminiſterium auf die Stabshauptabteilung F im
Stabsamt des Reichsbauernführers übergegangen iſt, hat der
Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft die
Beauftra=
gung des Reichskommiſſars Erwin Metzner aufgehoben. Metzner
iſt zum Stabshauptabteilungsleiter E im Stabsamt des
Reichs=
bauernführers berufen worden.
Im Auftrag des Reichsluftfahrtminiſters Göring hat der
deutſche Botſchafter in Rom, von Haſſel, dem italieniſchen
Unter=
ſtaatsſekretär der Luftfahrt, General Valle, als Zeichen der
Sym=
jathie für die italieniſche Luftfahrt einen künſtleriſchen Ehrendolch
überreicht.
Die in der ausländiſchen Preſſe verbreitete Nachricht, der
deutſche Sonderbeauftragte für Abrüſtungsfragen, Herr von
Rib=
bentrop, habe ſich nach Genf begeben, entſpricht nicht den
Tat=
ſachen.
Die Waffen= und Munitionsabteilung der Pilſener Skoda=
Werke arbeitet in drei Schichten und iſt für die nächſten 2 Jahre
mit Aufträgen verſorgt. Gegenwärtig werden, wie erklärt wird,
hauptſächlich Beſtellungen für Ueberſee ausgeführt. In den letzten
Tagen wurden 1500 Arbeiter neu eingeſtellt.
Präſident Rooſevelt hat das Geſetz über das Verbot der
Waffenausfuhr nach Bolivien und Paraguay unterzeichnet.
Chineſiſche Banditen brachten bei Muling einen japaniſchen
Truppentransportzug zur Entgleiſung. 30 japaniſche Soldaten
wurden getötet und 50 verletzt.
Admiral Togo, der Held des ruſſiſch=japaniſchen Krieges, der
bekanntlich an einer ſchweren Kehlkopferkrankung darniederliegt,
iſt auf dem Sterbebett vom Mikado zum Marquis ernannt worden.
Das Ableben des Kranken wird ſtündlich erwartet.
Gegen dusoinige ernädängeil.
Der Oberbürgermeiſter von Saarbrücken an Aloiſi.
DNB. Saarbrücken, 29. Mai.
Oberbürgermeiſter Dr. Neikes hat an Baron Aloiſi folgendes
Telegramm gerichtet:
Die „Baſeler Nationalzeitung” hat einen Bericht ihres
Ver=
treters über ein zwiſchen dieſem und mir ſtattgefundenes
Inter=
view veröffentlicht. Dieſes Interview wird von der hieſigen
Linkspreſſe dahin ausgedeutet, als wenn ich Gewaltakte und
Putſche von deutſcher Seite als bevorſtehend angekündigt hätte.
Ich kann nur feſtſtellen, daß der Baſler Journaliſt jeden Satz und
Gedanken, den ich ihm geſagt habe, in ſein Gegenteil verdreht
hat und daß ich über dieſe Art von Journaliſtik nur meinen
aller=
tiefſten Abſcheu ausſprechen kann. Tatſächlich habe ich dem
Jour=
naliſten gegenüber hervorgehoben, wie ungeheuer beruhigend auf
die Stimmung der ganzen Bevölkerung hier die Feſtſetzung des
Abſtimmungstermins für die Volksabſtimmung wirken würde, und
ihn gebeten, das auch in ſeinem Blatte zum Ausdruck zu bringen.
Die Ankündigung von Exploſionen und eines Brandherdes in
Europa iſt eine böswillige Erfindung des Baſler Journaliſten,
Ich ſtehe dafür ein, daß die Bevölkerung der Stadt Saarbrücken
wie des ganzen Saargebietes die vorbildliche Diſziplin, die ſie
bisher bewieſen hat, auch weiter bewahrt. Im Saargebiet herrſcht
weniger Gewalttat und Terror als in irgend einem Lande
Euro=
pas. Störungen der öffentlichen Ordnung ſind hier nur von ſeiten
landfremder Elemente zu befürchten, die ein Intereſſe daran
haben, einen geordneten Ablauf der Volksabſtimmung zu
unter=
binden.
Ich bitte darum, daß der Völkerbundsrat den
vertragsmäßi=
gen Anſpruch der hieſigen Bevölkerung auf Volksabſtimmung nach
Ablauf der 15jährigen Friſt termingemäß erfüllt.
Mit vorzüglicher Hochachtung
(gez.) Dr. Neikes,
Oberbürgermeiſter der Stadt Saarbrücken.
Saarbeſprechungen in Genſ.
DNB. Genf. 29. Mai.
Der einſtmalige Präſident der deutſchen Friedensdelegation,
Frhr. von Lersner, der als Vertreter des Saarbevollmächtigten
der Reichsregierung, Vizekanzler v. Papen, in Genf eingetroffen
iſt, hatte heute eine eingehende Unterredung mit dem
Vor=
ſitzenden des Dreierkomitees für die Saarabſtimmung, Baron
Aloiſi, und deſſen erſten Mitarbeiter Miniſter Biancheri,
Unter italieniſcher Vermittlung ſind heute die
Dreier=
beſprechungen über die Frage der Saarabſtimmung
weiter=
geführt worden. Auf Grund der hierbei gewonnenen Eindrücke
wollen nun die Italiener einen
Vermittlungs=
vorſchlag ausarbeiten, den ſie beiden Parteien, alſo
Deutſch=
land und Frankreich, unterbreiten wollen.
Um den balkiſchen Block.
Eſtniſche und polniſche Skimmen.
DNB. Warſchau, 29. Mai.
Der im Regierungslager ſtehende „Czas” veröffentlicht einen
bemerkenswerte Unterredung mit dem eſtniſchen Außenminiſte
Seljamaa. Aus der vorausgehenden Einführung geht hervon
daß Außenminiſter Beck der „baltiſchen Fragu
eine beſondere Bedeutung beimißt, zumal an der
Oſtſee die Lebensfragen Polens liegen . . . Das Verhältniu;
Litauens zu Polen war das Hindernis für die Verwirklichunm
eines baltiſchen Blocks, das Verhältnis Eſtlands zu Polen wan
der Grund zur Feſtigung der polniſchen Friedenspolitik an der
Oſtſee. Ferner wird in der Einleitung zu den Erklärungen Sen=
Dei
AAST
ne9
jamaas der beſtimmte Eindruck erweckt, in maßgeblichen Kreiſer A
in Warſchau beſtehe die Auffaſſung, daß der baltiſche Blocn u!
ſber die
bis
wie ihn Litauen letzthin vorgeſchlagen hat, „in ſei ſühſh.
a Pblicht 2
der endgültigen Auswirkung zu einer LockeruniW hm ihre eige
der eſtniſch=polniſchen Beziehungen führe
eiliche
müßte.
Hierzu erklärt Seljamaa: Eſtland iſt jederzeit bereit, min .
Litauen Verhandlungen über die Aufnahme einer näheren Zun 0 Gigehltich L
ſammenarbeit aufzunehmen. Von dem Entſtehen irgendeines geu Auuder hotoe.
ſchloſſenen Blocks (wie ihn eben Litauen vorgeſchlagen hat) kann mtiſt Kolösk”.
jedoch keine Rede ſein. Auf einen derartigen Vorſchlag wird Eſnt mei hol Het”
land niemals eingehen. Die Zuſammenarbeit zwiſchen Polen un. M898 30 Pr.
Eſtland, verſicherte Seljamaa mit Nachdruck, wird ſich auch weitery A0 hech.
hin wie bisher im Geiſte der herzlichen Freundſchaft und in einert Peſw.=
Abrüſtung heran
durch nichts getrübten Harmonie darſtellen.
in Spimismuis
Teilzahlung oder überhaupk keine Zahlung!
EP. London, 29. M=
Die amerikaniſche Regierung hat geſtern der engliſchen Regäu zu danald=Pla
ihn kaum mehr
gaben einer
4 Müi onalen Sie
itrüſtens zu
Grunde doch
tipherie lie
on ganz der
ieht die E.
* Juuen. Unpartei
ven Vorſchla
rung ihre Rechnung für die Kriegsſchuldenraten für Juni 19B4 ſſchland dann w
Dezember 1933 und Juni 1934 überreicht. Der Rechnungsbetren o aran erinnerte,
beläuft ſich auf 51 500 000 Pfund abzüglich der im vorigen Jahck undlungen, die
geleiſteten Anerkennungszahlung von 3 304 000 Pfund und M, doch die AN
igehendſte M
zahlbar bei dem Schatzamt in Waſhington oder der Federal R
ch Litwi
ſerve Bank in New York. In engliſchen Regierungskreiſen wii ed zugunſten
hierzu erklärt, daß es ſich bei dieſer Rechnung um eine reine Forrn ud da Rußland
ſache handle und daß England darauf überhaupt nicht antwortm ich ſucht, ſo war O
arzöſiſchen A
werde.
Konferenz nicht n
In der Preſſe wird die Hoffnung ausgedrückt, daß dieſe amer züren, und ſchlug
kaniſche Forderung nur als formell aufzufaſſen ſei und dG ſiedens
ſe
Waſhington ſich auch diesmal mit einer Teilzahlung begnügkg nd arbe
werde. In neuen Verhandlungen ſolle dann eine endgültige VEoßand ſpielt zunäch
einbarung mit Amerika angeſtrebt werden. Falls es ſich aber hß”, iplieren, Fragt ſ
ausſtellen ſollte, daß die amerikaniſche Regierung eine Teilzaß michen Bund
Sgent
lung als Zahlungsverſäumnis betrachten würde, ſollte nach AS
ſitwinow ſeiner
ſicht der Londoner Preſſe jede weitere Zahlung unterlaſſen wre , ehr ſchönes Sor
den. So „Times‟: Die Miniſter werden nur darüber zu
entſchi=
den haben, ob die Zahlung von „ſymboliſchen” Summen forteb
ſetzt, oder ob die Zahlungen völlig eingeſtellt werden ſollen,
Greſt
Sowjekrußland lehnt die Einlöſung der K
Schulden ab.
Die Sowjetregierung hat ihren Botſchafter in WaſhingtM
beauftragt, der amerikaniſchen Regierung mitzuteilen, daß derud / Em dicht beſetzten
Vorſchläge zur Löſung der Vorkriegsſchulden von der Sowjetreayn” pauptausſchuß der
rung nicht gebilligt würden. Die ruſſiſche Regierung ſei bereit,! egerchts der gemel
Vorkriegsſchuldenfrage ſo zu löſen, wie es ſeinerzeit Litwinom Muiſls.
Präſidenten Rooſevelt vorgeſchlagen habe. Die Einlöſung der Lx Tonſerenzpräſiden
renſki=Schulden lehne die Sowjetregierung ab.
en Arbeiten, wol
Macdonald unte
Der amerikaniſche Kriegsminiſter für Erhöhung! Mzen als Arbei
Lus dei hiſtorif
der Heeresſtärke.
ſt einer raſchen
laben ab. Es m.
DNB. Waſhington, 29. Mak Aunlin Sicherbeit
Der Staatsſekretär für das Kriegsweſen, Dern, hat am Diag zin Abrüſtungsfro
tag vor dem Militärausſchuß des Repräſentantenhauſes erk. 4n Gehiete der Luft
nach ſeiner Meinung könne die Bundesarmee in ihrer jetzigen 2ilkolionale
Kontr=
ſammenſetzung die ihr geſtellte Aufgabe der Landesverteidigw cn geſchaffen wer
nicht erfüllen. Dern empfahl, die Thompſon=Vorlage anzunehr!
Haun die Völlerh
und den Perſonalbeſtand der Bundesarmee von 130000 Prdung wiſchen
179 000 Mann zu erhöhen.
die
deultichee nanfer T9äfſelodey.
Die Ausſtellung, die ſich dieſen anſpruchsvollen und
ver=
pflichtenden Namen gegeben hat, wird in Düſſeldorf im
Kunſt=
palaſt am Rhein gezeigt. Düſſeldorf rührt ſich. Die rheiniſche
Kunſtſtadt will auch in der neuen Zeit ihre gewichtige Stellung
innerhalb der deutſchen Kunſt behalten. Der Weſten überhaupt
kämpft zielbewußt und mit großem Eifer für eine gute neue
Kunſt, ſucht die Grundlage zu ſchaffen, auf denen wir
weiter=
bauen können, vorwärtsweiſend, wenn auch zuweilen
rückwärts=
ſchauend, beides in dem Maße wie es eine geſunde Entwicklung
verlangt. Im letzten Jahre ſtellte ſich die Weſtfront 1933 in
Eſſen vor, die erſte Zuſammenfaſſung der Künſtler im Sinne
einer Landſchaft: die Vereinſamung des Künſtlers dem Volk
gegenüber ſollte aufgehoben, dem ewigen Hader und Streit
untereinander Einhalt geboten werden. Weder die Gruppe noch
der Einzelne ſollte ſeine Kraft im nutzloſen Kampf
gegen=
einander um Richtung und Stil vergeuden. Beides kommt von
alleine aus der Leiſtung. Sie iſt nur denkbar als ſinnvoll und
notwendig, wenn die, die Kunſt ſchaffen, von der gemeinſamen
Idee des Volkstums durchdrungen ſind und dem Volke ſelbſt,
den ungezählten Einzelnen ihre verbindenden Wünſche und
Hoffnungen ſichtbar vor Augen ſtellen können, ſo daß ſie ſich als
Glied eines Ganzen empfunden und mit Kopf und Herz
ver=
ſtehen und erleben können. Wunſchträume? Nein, unerläßlich
Forderung! Kürzlich hat man in Duisburg das neue Muſeum
eröffnet, das neben der einzigartigen Lehmbruckſammlung, die
nun würdige Aufſtellung fand, eine beſondere Pflegeſtätte für
Kunſt und Künſtler unſrer Zeit werden ſoll. Auch das Folkwang=
Muſeum in Eſſen verſucht, die Vereinzelung des bildenden
Künſtlers zu überbrücken durch eine beſondere Art der
Kunſt=
pflege, ohne in den Fehler zu verfallen, Kunſtwerke zu kaufen,
die einem ernſthaften Urteil einige Jahre ſpäter ſchon nicht
mehr Stand halten können. Eſſen ſchafft eine Sammlung, in
die Kunſtwerke, zunächſt zu halbem Preis, als Leihgaben
Zu=
gang finden und dort ſozuſagen Quarantäne durchmachen, das
heißt, erſt nach Ablauf von drei oder fünf Jahren endgültig
in den Oeffentlichen Beſitz übergehen. Man hofft durch den
Abſtand der Jahre ein beſtändigeres und wertſicheres Urteil
fällen zu können.
und nun kam dieſes Jahr die Gemeinſchaftsausſtellung
Gemeinſchaft? Mit wem? Künſtler untereinander am
gemein=
amen Werk? Architekten, Maler, Bildhauer in
Werkgemein=
ſchaft? Nein, ſo noch nicht. Dieſes Problem will erſt die nächſt=
jährige Werkbundausſtellung löſen. Ich ſagte ſchon das
ver=
pflichtende Wort für die Eſſener Weſtfront: Mannſchaft. Das
will auch die Düſſeldorfer Ausſtellung. Negativ ausgedrückt:
Beſeitigung der Gruppenwirtſchaft. Künſtler werden ſich immer
zuſammenſchließen oder abſondern. Das iſt wie ein
Natur=
geſetz. Aber wichtiger als natürlicher Zuſammenſchluß oder
Ab=
wehr iſt das gemeinſame Ziel, dem alle genügen müſſen, um
deutſche Künſtler zu ſein. Die lebendige vom heißen Atem
der großen Wandlungen unſrer Zeit erfüllte deutſche Kunſt.
Die Düſſeldorfer Ausſtellung will Ehrlichkeit. Ehrlichkeit iſt die
Grundlage für alles Weitere. Ehrlichkeit gegen ſich ſelbſt und
gegen andere! Wer hier Senſationen ſucht, ſucht ſie vergebens.
Dieſe Ausſtellung hat keine. Und das iſt gut ſo. Was ſie hat,
iſt ein ſauberer Durchſchnitt. Minderwertiges iſt mit ſicherem
Gefühl ausgeſchaltet. Aber auch das Außergewöhnliche, den
Durchſchnitt durchbrechende wird man nur ſelten finden. Es
werden auch nicht die neueſten Arbeiten gezeigt. Ausſtellungen,
die immer hinter dem letzten Werk eines Künſtlers her waren,
wirkten oft wie ein ſenſationell aufgemachter Betrieb. Ich will
nicht ſpöttiſch werden — aber manchmal hatten die Ausſteller
Sorge, daß inzwiſchen ein neuer Ismus geboren ſein könnte,
und alſo das letzte Werk — leider — eben doch nicht das letzte
wäre. Dieſem Alpdruck hat ſich die diesjährige
Ausſtellungs=
leitung gar nicht ausgeſetzt. Sie erklärt klipp und klar: die
Gemeinſchaftsausſtellung verlangt nicht das letzte Werk des
Künſtlers, ſondern das beſte Werk, ganz gleich, ob es ſchon zum
ſoundſovielſten Male der Oeffenilichkeit gezeigt wurde. Denn
ein gutes Werk kann man nicht oft genug zeigen. Das iſt eine
geſunde und ſolide Auffaſſung. Das zeigt, daß man Reſerven
in der Künſtlerſchaft vorausſetzt.
Die Ausſtellung iſt auf eine beſondere Art zuſtande
ge=
kommen. Man hat ein neuartiges Gruppenſyſtem eingeführt.
Alſo doch Gruppe werden jetzt einige ſagen. Früher nannte man
es Künſtlervereinigung. Viele ſind aufgelöſt worden. Dieſe
Gruppen hier aber ſind anderer Art. Führer der
Ausſtellungs=
gemeinſchaft iſt Profeſſor Grund, Direktor der Düſſeldorfer
Akademie. Er ernannte einundzwanzig Gruppenwarte. Jeder
Künſtler=Gruppenwart forderte ſeinerſeits wieder 4—5 Künſtler
auf, in ſeiner Gruppe auszuſtellen. Der Führer der
Aus=
ſtellungsgemeinſchaft hatte das Recht, in die Gruppen
einzu=
greifen, einzelne Kunſtwerke, einzelne Künſtler, ja eine ganze
Gruppe zu verwerfen. Jeder der Gruppenwarte hat dadurch
ein ganz anderes Maß von Verantwortung. Die Ausſtellung
wurde ſomit keine Anſammlung von Prominenten, auch das iſt
kein Schaden. Es kommen auf dieſe Art zuweilen ſogar
unbe=
kannte mit mehreren Werken zu Wort. Jeder Künſtler durfte
fünf Werke ausſtellen. Keines mehr, wohl aber weniger. Die
Künſtler, die aufgefordert wurden, ſind nicht gerade die Jüngſten.
Wir haben es vorwiegend mit der Generation der in den ah).
ziger und neunziger Jahren Geborenen zu tun, vereinzelt a4. Zligen Tag.
icteit die
mit ſolchen bis 1906 Geborenen. Es ſind eine ganze Reihe „Mtäumes Eis
Landſchaften vertreten. Vorwiegend natürlich Duſſeldorf.
Eandr liſce
das Rheinland. Von Düſſeldorf iſt die Gruppe Clarenbach i½
nennen, der Pudlich und Schmurr zugehören, die Gruuf,
Dd 2es Leuf
Humer mit Peiner und Steppes, die Gruppe Kohlſchein, in
S Eeialenen
Doran
Plaſtik die Gruppe Ittermann, der ſich Scheibe zugeſelt, Aalnmebas
die Gruppe Zſchokke mit Scharff. Eine ſehr feinſinnig Uhr
Gruppe ſtellt noch Champion Düſſeldorf zuſammen, der N0Me e in
Münch=
ziwill und Schrimpf angehören. Sehr verwandt in Art .,der Rh=
Stimmung iſt die Kölner Gruppe Duprés, der die Grtup”, aen Redublik z
Me
Greferath=Köln mit Mangold, Bell, Gilles und Räderſch*
die 5
gegenüber ſteht. Aber auch die andern Gruppen ſind von gr. 7— Jh
A.
Wichtigkeit. So die Saargruppe, die Münchner Gruppe
ite id Aufr
Unold und Geigenberger, Berlin, Königsberg (hierhin gehl= ½-Nhen.
Duien u
WViſſel, Milly Steger) und Dresden. Ich nannte die Nank Aue
Asſtellun=
mit Abſicht ausführlich, um mit ihnen anzuzeigen, daß ſor2nMt
das Expreſſiv=viſionäre auf der einen Seite, das Abſtralte g/2Mügen
groß=
der andern faſt völlig fehlt. Dagegen finden wir eine lieberW7”üheſt
Auseinanderſetzung mit der Natur, teils ſachlich, ſchlicht
ehrlich, mitunter ſogar in einer fatalen Weiſe behaglich,
ach auch lyriſch, faſt romantiſch, hingewendet, hingegeben
die Bedingtheit aller Erſcheinungen.
Leliſche
Die Ausſtellung ſtand unter der Schirmherrſchaft
Reichsminiſter Ruſt. Welche Wichtigkeit ihr beigemeſſen wi.
beweiſt die Tatſache, daß Alfred Roſenberg bei der Erofſia
eine programmatiſche Rede hielt, in der er mit Nachdrug
die verhängnisvolle Lage der Kunſt hinwies, daß jede Gi.
ſchaffender deutſcher Menſchen ihren eignen Weg gingen. 2ſchs el Muit
betat
losgelöſte Kunſt wurde immer blutleerer. „Wir glauben,
ein ganzes Lebensgefühl zerbrochen und ein neues angebt.
Wh.
iſt, eines, das den ganzen Menſchen in ſeinem Denkel
i,
Fühlen beeinflußt. Wir glauben, daß nicht nur unſere S‟
verlitre
ration, ſondern noch viele kommende Geſchlechter um die
geſtaltung dieſes neuen Lebensgefühls ringen werden, und.
freuen uns, daß in der Zukunft noch große Aufgaben ſe
Wir glauben, daß jede Kultur und jede Weltanſchauung b
ſo ſtark ſind wie der Wille der Menſchen ſowie der Wille R
Träger, ſie zu verteidigen. Wir glauben, daß eine echte Ni
nur Sinn hat, wenn ſie verbunden iſt mit einer ſtarken ſe
bewußten Macht.
Das Wort Gemeinſchaftsausſtellung hat noch einen Sil
Die Kunſtausſtellung ſteht Seite an Seite neben der 2
lutionsausſtellung — „Der Kampf der NSDAP."
Ausſtellung iſt die erſte in ihrer Art in Deutſchland. Sie
in klarer überſichtlicher Weiſe, in ſtraffer Zuſammenfaſſung.—
Ueberblick über die Jahre des deutſchen Freiheitskampe.;
Auf der Suche nach einem Ausweg.
ſinſchwenken Henderſons ins franzöſiſche Fahrwaſſer. — Norman Davis für Rückkehr zum revidierten
Macdonald=Plan. — Litwinow regt Friedenskonſerenz an.
Sicherheitsſyſtem ſei von beträchtlicher Stärke. Es ſei aber unter=
* Genfer Bilanzkunſtſkücke.
höhlt worden durch Zweifel über ſeine praktiſche Anwendung. Es
Der Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz hat am
Austag ſeine große Ausſprache begonnen, die eine Art
gunz über die bisherigen Arbeiten ſein ſoll. Es iſt ein
Fahenſpielerkunſtſtückchen, daß dieſe Ausſprache in voller
Oeffent=
ſteit ſtattfindet. Die Hauptbeteiligten wollen ſich das
erfor=
zſuiche Publikum ſchaffen, vor dem ſie ſpielen und vor dem ſie
I0 allem ihre eigene Unſchuld nachzuweiſen ſuchen. Das
ſientliche Thema iſt denn auch nicht die
Ab=
züütung, ſondern die Suche nach dem
Sünden=
ſot. Eigentlich unvermeidlich, daß deshalb die Herrn Miniſter
unander vorbeiredeten und ſich auf die Verleſung wohl
vor=
zſiteter Konzepte beſchränkten. Das iſt am erſten Tag
ge=
ugen von Herrn Henderſon über den Amerikaner Norman
Q)is bis zu Herrn Litwinow.
An Herrn Henderſon iſt auf einmal bemerkenswert
uaPeſſimismus, mit dem er an den letzten Abſchnitt
dmAbrüſtung herangeht, nachdem er ſich vor wenigen Tagen
in Optimismus gewiegt hat. Die Abrüſtung ſelbſt ſcheint
u ihn kaum mehr zu beſtehen. Er ſpricht von den drei
Alügaben einer Löſung des Problems der
inter=
nionalen Sicherheit, der Verhinderung des
sſttrüſtens zur Luft und der Waffenkontrolle.
Grunde doch alſo alles Fragen, die an der
ſipherie liegen. Aber auch Herr Henderſon iſt
hin ganz der franzöſiſchen Pſychoſe erlegen
mſieht die Entwicklung nur noch mit Pariſer
ligen. Unparteiiſcher ſchon Norman Davis, der den
ſiven Vorſchlag zur Rückkehr zum revidierten
sſedonald=Plan machte in der Hoffnung, daß auch
aſchland dann wieder mitmachen werde, und der
nachträg=
hdaran erinnerte, daß der eigentliche Sinn der
Ver=
ſadlungen, die ſich nun ſeit Jahr und Tag in die Länge
en, doch die Abrüſtung geweſen iſt, wozu er noch
ein=
raweitgehendſte Mitarbeit der Amerikaner in Ausſicht ſtellte.
Endlich Litwinow, der eine reine
Agitations=
ſe zugunſten der ruſſiſchen Politik gehalten hat.
in da Rußland zur Zeit einen engen Anſchluß an
Frank=
i ſucht, ſo war Litwinow der beſte Sekundant der
ſiizöſiſchen Politik. Er ſprach ſchmucklos aus, daß
ſie konferenz nicht mehr in der Lage ſei, ihre Arbeiten
weiter=
wihren, und ſchlug darauf ein neues Organ, eine
ſredenskonferenz vor, die neben oder unter dem
Völ=
ſtund arbeiten und ſtändig den Frieden ſichern ſoll.
Muland ſpielt zunächſt das franzöſiſche Spiel, um Deutſchland
olieren. Fragt ſich nur, ob Herrn Barthou mit dieſem
ge=
ſichichen Bundesgenoſſen auf die Dauer gedient iſt. Immerhin
t Artwinow ſeinem franzöſiſchen Kollegen für den Mittwoch
eyr ſchönes Sprungbrett aufgebaut.
Große Ausſprache in Genf.
derſon vor dem Haupkausſchuß der
Abrüſtungs=
konferenz.
Genf, 29. Mai.
In dicht beſetzten Völkerbundshaus verſammelte ſich heute
Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz, und die Sitzung trug
gichts der gemeldeten Redner das Gepräge eines großen
Tonferenzpräſident Henderſon zog eine Bilanz über die
bis=
hültien Arbeiten, wobei er beſonders auf den am 16. März 1933
un Macdonald unterbreiteten Abrüſtungsplan hinwies, den die
Rmet enz als Arbeitsgrundlage angenommen habe.
ſus dem hiſtoriſchen Rückblick leitete Henderſon die
Notwen=
diglit einer raſchen Löſung einiger der Konferenz übertragenen
Aufaben ab. Es müſſe erſtens eine Löſung des Problems der
uhnalen Sicherheit gefunden werden, das die Grundlage der
ge=
ſolmn Abrüſtungsfragen bilde. 2. Es müſſe dem Wettrüſten auf
dAnGebiete der Luftflotten Einhalt geboten werden und 3. eine
Uunationale Kontrolle der Herſtellung und des Handels von
Wſſtien geſchaffen werden.
Schon die Völkerbundsverſammlung des Jahres 1925 habe die
Beindung zwiſchen Sicherheit und Abrüſtung feſtgeſtellt. Das
Min die Völkerbundsfatzung und die Locarno=Verträge erreichte
zültheutigen Tag. Eine rieſige Weltkugel zeigt mit
erſchrecken=
ditDeutlichkeit die Zerſtückelung und Verengung des deutſchen
Beſsraumes. Eine lange, ernſte, würdige, monumentale Straße,
mt von rieſigen Hakenkreuzfahnen, führt von hier zum
Südbild des deutſchen Freiheitskämpfers und zum
Ehren=
m8 rum der gefallenen Kämpfer der Partei und zur Gedenkſtätte
Schigeters. Daran ſchließt ſich an ein hochintereſſantes, bisher
in uſammenhang ſelten gezeigtes Material von der Gründung
diWPartei in München, vom ſchwarzen Tag an der Feldherrn=
Yu von der Rheinlandbeſetzung, vom Ruhrkampf, von der
rlſſiſchen Republik und vom unabläſſigen Wirken der Partei.
iseſondere die Hitlerjugend kann hier im Obergebiet Weſt
ihſte vorbildliche Leiſtung in Körperertüchtigung, in
welt=
a1Agulicher und kultureller Schulung und ſozialer
Hilfsbereit=
ſamr zeigen.
Beide Ausſtellungen ſind ein ſymboliſches Zeichen für das
Achr und Wollen unfrer Zeit, die alles als die Aeußerung
2b einzigen großen Willens betrachtet, dem zu dienen unſre
Dr. Guſtav Barthel.
Aljabe iſt!
I. Deukſche Reichskheakerfeſtwoche
in Dresden.
Dresden, 28. Mai 1934.
eresden hatte geſtern einen außerordentlichen Tag. Zum
amal betrat der Führer als Kanzler des neuen Reiches den
der Landeshauptſtadt, zum erſten Male beſuchte er das
* Ide uer Staatstheater, die Stätte der älteſten und
glorreich=
ſeuutſchen Operntradition. Die Einwohnerſchaft bereitete dem
Mer einen entſprechenden triumphalen Empfang: als Adolf
Ar in einer Pauſe der Triſtan=Aufführung den Balkon des
ngauſes betrat, durchbrach die ſtundenlang geduldig
aus=
ude Bevölkerung ſämtliche Sperrketten und jubelte dem
Ner unter Geſängen zu. Inzwiſchen hatte ein feſtlicher
9 der Staatsoper alle zahlreich erſchienenen Gäſte aus dem
darunter die Reichsminiſter v. Blomberg und Dr.
er — überzeugt, daß man in Dresden ſeit der politiſchen
ok zung Theater zu ſpielen verſteht, wie ſeit der großen
riegsära Schuch nicht mehr.
Säger dieſer Triſtan=Aufführung war in der Hauptſache
eralmuſikdirektor Dr. Böhm, der immer mehr zu größtem
hat reifende Wagnerdirigent; dazu ſein leidenſchaftlich
muſi=
udes Orcheſter, das ſich in den Farbengluten des Wagner=
Muſikdramas zu verzehren ſchien. Die Bühne ſah manchen
komme jetzt darauf an, allgemeines Vertrauen auf eine effektive
internationale Aktion gegen den Angreifer herzuſtellen. Nur dann
könne man von den Ländern erwarten, daß ſie in eine
Herab=
ſetzung ihrer Rüſtungen einwilligen.
Norman Davis” Borſchlag.
Hierauf ergriff der amerikaniſche Delegierte Norman Davis
das Wort, der ebenfalls den Macdonald=Plan als eine geeignete
Grundlage für die Abrüſtungskonvention bezeichnete.
Nach Auffaſſung der amerikaniſchen Regierung, meinte der
Redner, müßte es möglich ſein, durch wechſelſeitige
Verminderung und Begrenzung der Rüſtungen
in Verbindung mit dem revidierten Macdonald=
Plan für alle Staaten die Verringerung der
Sicherheit durch Herabſetzung der Rüſtungen
auszugleichen. Es gibt nur zwei Wege, um
Sicher=
heit zu ſchaffen: 1. durch eine überwältigende
Rüſtungsüberlegenheit, vielleicht zuſammen
mit einer Rückverſicherung durch Bündniſſe. Aber
dieſes Syſtem hat einſt zu einem Wettrüſten und dann zu einem
Kriege geführt, von dem wir uns noch heute nicht erholt haben
und von deſſen Wiederholung wir uns vielleicht niemals wieder
erholen würden.
Der zweite Weg iſt folgender: Es gilt, die
Verteidi=
gungskräfte zu ſtärken und die Angriffskraft zu
ſchwächen, mit anderen Worten, die Ausſichten eines
erfolg=
reichen Angriffskrieges zu vermindern durch eine allmählich ſich
ſteigernde Abſchaffung derjenigen Waffen, die
ſich beſonders für einen Einfall eignen, d. h. der
ſchweren beweglichen Artillerie, der Tanks, der
Gaswaffen und der Bombenflugzeuge. Dieſe
Ab=
rüſtungsmethode würde eine wirkliche Hilfe für die
Aufrecht=
erhaltung des Friedens ſein, vor allem auch dadurch, daß man
da=
mit die Inſtrumente abſchaffen würde, die für einen erfolgreichen
Angriff unerläßlich ſind und wodurch man auch den Feſtungen
und anderen Verteidigungsmitteln eine Ueberlegenheit ſichern
würde. Dieſe Methode iſt tatſächlich am 23. Juni 1932 von der
Konferenz in einer Entſchließung angenommen worden.
Die amerikaniſche Regierung iſt überzeugt, daß nur dieſer
zweite Weg — der der Abrüſtung — Friede und Fortſchritt in
der Welt und die nationale Sicherheit jedes Landes verbürgen
kann. Leider iſt die entgegengeſetzte Strömung in Europa
gegen=
wärtig vorherrſchend. Ein Fortſchreiten auf dieſem Wege würde
wieder Bedingungen ſchaffen, wie ſie dem Weltkrieg vorangingen.
Wer alſo dieſe Politik verfolgt, anſtatt die Sicherheit durch eine
Verminderung der Rüſtungen herbeizuführen, lädt eine ſchwere
Verantwortung für die Zukunft auf ſich.
Die Vereinigten Staaten haben ſich immer wieder
für eine praktiſche Verminderung der
Rüſtun=
gen ausgeſprochen und ſind bereit, mit anderen Staaten
zuſam=
menzuarbeiten, um die Rüſtungen auf jenen Stand zu bringen,
wie er durch die Erforderniſſe der Selbſtverteidigung
notwen=
dig iſt.
Norman Davis empfahl erneuk den zu kevidierenden
Macdonald=Plan als Grundlage für eine Einigung
und fuhr dann fort: Präſident Rooſevelt hat mich beauftragt,
die Haltung und Politik der Vereinigten Staaten
folgender=
maßen zuſammenzufaſſen: Wir ſind bereit, jeden praktiſchen Weg
zu beſchreiten mit dem Ziel, ein allgemeines Abrüſtungsabkommen
zu erreichen und ſo dem allgemeinen Frieden und dem Forſchritt
der Welt zu dienen. Wir ſind weiter bereit, in Verbindung
mit einer allgemeinen Abrüſtungskonvention
ebenfalls über einen allgemeinen Nichtangriffspakt
zu verhandeln und mit anderen Nationen über alle Probleme zu
ſprechen, die aus Verträgen erwachſen können, an denen wir
teil=
nehmen. Die Vereinigten Staaten haben aber nicht die Abſicht,
an den politiſchen Verhandlungen und Abmachungen europäiſcher
Mächte teilzunehmen, und werden ſich auf keine Vereinbarung
einlaſſen, die den Zweck haben könnte, ihre bewaffnete Macht für
die Regelung irgendeines Streitfalles einzuſetzen. Die Politik
der Vereinigten Staaten hat das Ziel, ſich außerhalb jedes
Krie=
ges zu halten, aber auf jede Weiſe zu helfen, wenn es gilt, den
Krieg zu verhüten.
Die Konferenz ſtehe nun vor einer ſchweren Entſcheidung.
Gaſt mit klangvollem Namen neben den hervorragendſten
Wagnerſängern des Dresdener Enſemble. Der Akzent verlegte
ſich oft vom Geſanglichen auf die ſchauſpieleriſche Geſte. Sokam die
heroiſche Seelenhaltung des wagnerſchen Werkes durchweg
erſchüt=
ternd zum Ausdruck. In der Glaubhaftmachung der inneren
Wand=
lung der Rollen leiſteten Gunnar Graarud und Lilly
Hafgren=Dinkela (Dresdens neugewonnene
Hochdrama=
tiſche) faſt gleichwertig Großartiges. Dazu Rode als Kurwenal,
Plaſchke als König Marke, Margarete Kloſe — ein
Enſemble ſtärkſter Perſönlichkeiten.
Der Beifall nahm unter dem ermunternden Zeichen, das der
Führer ſelbſt gab, allerſtärkſte Formen an. Im ganzen aber lag
ein würdig=feierlicher Ernſt über der Stimmung dieſes erſten
Tages der Reichstheaterfeſtwoche, die Dresdens Rolle als Kunſt=
und Fremdenſtadt repräſentativ vor aller Welt erneuern ſoll.
Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. — Dienstag, den 29. Mai.
Weh dem, der liebt!
Luſtſpiel von Fedor von Zobeltitz.
So ſcharmant wurde in dieſem Winter auf der Darmſtädter
Bühne noch nicht geliebt!
Trägerin der jungen Liebe war Edith Wien. Sie hat
das ſchmerzvolle Glück, mit dem feſchen Kapitänleutnant Hans
Georg Laubenthal verheiratet zu ſein. Schmerzvoll
des=
wegen, weil ſein Beruf ihn lange Zeit von dem ehelichen Heim
fernhält. Doch um ſo ſtärker iſt die Ueberraſchung, wenn er
einem kurzen, heimlichen, urlaubsloſen Beſuch durch den
Fern=
ſprecher ankündigt. Wie Edith Wien, die junge Frau die
glücklichen Verliebtheit ſpielen ließ, war reizend.
Nicht minder reizend war ihr Spiel, als der Geliebte
nächtlich erſchien und das Wiederſehen bei einem verliebten „Das Rieſenſpielzeug” und den erſten Teil eines großen Dramas
Mahle zu Zweien geſeiert wurde.
Doch nun ſetzten die tollen Verwicklungen ein, die dem
Luſt=
ſpiel den Namen geben. Damit der Beſuch geheim bleibe, findet
das Wiederſehen in der Villa der Freundin Beatrice Doerine
ſtatt. Unerwartete Beſucher erſcheinen. Ein Dieb bricht nächt= Heinrich IV — Wir erwähnen weiter die große zielweiſende Rede
lich ein. Erpreſſungen und andere bezirksſchöffengerichtliche
Ver=
wirrungen überſtürzen ſich.
Aber Hellmuth Hinzelmann bringt die Sache in
Ord=
nung. Er ſchiebt Emil Lohkamp, den Exbräutigam, nach Heft ab.
Sie müſſe ſich darüber klar werden, ob man dieſes Ziel einer
kontrollierten Abrüſtung im Auge behalte, oder ſich mit einer
einfachen Begrenzung der Rüſtungen abfinden wolle, die bei der
gegenwärtigen Höhe der Rüſtungen von ſehr zweifelhaftem
Nutzen ſein würde. Sonſt bleibe nur ein unkontrollierbares
Wett=
rüſten übrig, deſſen Wirkungen verhängnisvoll ſein müſſen.
Nor=
man Davis ſchlug der Konferenz vor, zu den Entſchließungen vom
8. Juni vorigen Jahres zurückzukehren, alſo zur Annahme des
Macdonald=Vorſchlages durch alle Nationen,
einſchließlich Deutſchlands, als Baſis eines
zukünftigen Abrüſtungsabkommens. Wenn
Deutſch=
land eine Abrüſtungskonvention wünſche, was zweifellos der Fall
ſei, dann könne er nicht leicht glauben, daß es nicht bereit ſein
würde, die Verhandlungen wieder aufzunehmen auf einer
Grund=
lage, der es früher ſelbſt zugeſtimmt habe.
Likwinow empfiehlk Ueberleikung der
Abrüſtungs=
konſerenz in eine „Friedenskonferenz”.
Der ruſſiſche Vertreter Litwinow erklärte, er ſei perſönlich
der Auffaſſung, daß die gegenwärtigen
Meinungsverſchieden=
heiten in der Abrüſtungs=Konferenz eine Löſung des Abrüſtungs=
Problems unmöglich machten. Die ruſſiſche Delegation wolle
die Konferenz unter einem weiteren Geſichtspunkt betrachten,
Als wichtigſten ruſſiſchen Vorſchlag nannte Litwinow die
Ueber=
leitung der Abrüſtungskonferenz in eine ſtändige und
regel=
mäßig tagende Konferenz, die keine andere Aufgabe habe, als
mit allen Mitteln den Frieden zu ſichern. Bisher hätten
Friedenskonferenzen nur nach Beendigung eines Krieges getagt.
Sein Vorſchlag ging auf eine Konferenz hin, die den Krieg
und ſeine Folgen verhindern ſolle. Dieſe hätte die Aufgabe,
alle Mittel zu vervollkommnen, die die Sicherheit ſtärken könnten
und rechtzeitig alle Maßnahmen treffen zu laſſen, um den
Frie=
den zu ſichern, wobei es ſich um moraliſche, wirtſchaftliche,
finanzielle oder auch andere Mittel handeln könne.
Die Tagung des Hauptausſchuſſes der Abrüſtungskonferenz
war gegen 18½ Uhr beendet. Der franzöſiſche Außenminiſter
Barthou verzichtete wegen der ſpäten Stunde auf ſeine Rede.
Die Vorverhandlungen zur
Flokken=
konferenz.
Einſchränkende Zuſagen Frankreichs und Japans.
EP. London, 28. Mai.
Wie die Blätter heute melden, wird auch Frankreich
Eng=
lands Anregung, Vorverhandlungen für die Flottenkonferenz
einzuleiten, annehmen, nachdem bereits die Vereinigten Staaten,
Ilalien und Japan in zuſtimmendem Sinne geantwortet haben.
Japan hat dabei allerdings, wie nunmehr bekannt wird, die
Bedingung gemacht, daß die fernöſtlichen Fragen in dieſen
Vor=
beſprechungen nicht berührt werden. Auch Frankreich dürfte ſeine
Zuſage einſchränken, und zwar dahin, daß eine weitere
Herab=
ſetzung oder auch nur eine Begrenzung ſeiner Seerüſtungen
nicht in Frage kommen könnte, ſolange ihm nicht neue Garantien
für ſeine Sicherheit gegeben würden.
Japaniſche Vorbereikungen für die Flokkenkonferenz.
DNB. Tokio, 28. Mai.
Unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Saito fand eine
Kabinettsſitzung ſtatt, an der auch Vertreter des Generalſtabs
und des Admiralſtabs teilnahmen. Der Marineminiſter und der
ſtellveriretende Chef des Admiralſtabes erſtatteten über das
Programm für die kommenden Beſprechungen über die
Flotten=
konferenz Bericht. Nach einer kurzen Beratung wurde beſchloſſen,
die Stellungnahme des Marineminiſteriums in der Frage der
Seerüſtungen gutzuheißen und den japaniſchen Marineminiſter
zu ermächtigen, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um
die japaniſche Flottenverteidigungsbaſis zu
erweitern. Die Vorbereitungen für die internationale
Flottenkonferenz liegen in den Händen des Marineminiſters
und des Außenminiſters.
Neue Anſprüche Japans.
Obgleich die Bereitſchaftserklärung Japans zur Teilnahme an
der von England vorgeſchlagenen Vorbereitenden Flotten=
Konfe=
renz von einſchränkenden Vorbehalten über die Tragweite dieſer
Vorbeſprechungen begleitet war, zieht man hier jetzt die
Möglich=
keit einer Teilnahme Rußlands an dieſer Vorkonferenz in
Er=
wägung. Sichere Inhaltspunkte für eine ſolche Teilnahme
Ruß=
lands liegen zwar noch nicht vor, man meldet aber für dieſen
Fall bereits Forderungen an. Man erklärt nämlich, falls
Ruß=
land an der Vorkonferenz teilnehmen ſollte, dann müßte Japan
infolge der vollſtändigen Aenderung des Kräfteverhältniſſes im
Fernen Oſten die Aufhebung des bisher beſtehenden Verhältniſſes
für die Beſchränkung der Zahl der Flugzeuge verlangen.
Babylon und Heini Handſchumacher, den Erpreſſer, nach
Rio de Janeiro ab! Zum Lohne darf er Beatrice in ſeine
Arme ſchließen. Der in dem Städtchen gegründete „Verein für
Bevölkerungspolitik” bucht als erſten Erfolg die Zwillinge des
jungen Kapitänleutnantpaares!
Man ſieht, tolle Dinge werden luſtig durcheinander
ge=
wirbelt. Es ergibt ſich eine prickelnde Schaumſpeiſe, bei der
anſpruchsloſe Gemüter einen Theaterabend heiter verbringen
können.
Heinz Stieda richtete die Schaumſpeiſe nach Bouletins
gutbürgerlicher Kochart ſchmackhaft an.
Es halfen ihm hierbei in erſter Linie Edith Wien, neben
ihr die ſchon genannten Herren Hinzelmann, Handſchumacher,
Laubenthal und Lohkamp, letzterer ein Wallenſtein=Zitat ſtark
variierend. Beatrice Doering hatte in einer ernſteren Szene
ſtarke, menſchlich feſſelnde Momente. Draſtiſch wie immer
ver=
körperte Käthe Gothe die alte Haushälterin. Im Verein für
Bevölkerungspolitik ſchoß im Kreiſe der Damen Francke=
Booch, Liebel, Jacobs und Bauer, Fräulein Ella
Horn durch ſtarke Komik und luſtige Zwiebelfriſur den
Vogel ab.
Fedor von Zobeltitz, der Verfaſſer ſo bieler Luſtſpiele
und Romane, hätte an der flotten, heiteren Darſtellung ſeine
Freude gehabt, wie ſie nicht minder das vollbeſetzte Haus durch
lebhaften Beifall äußerte.
2.
„Das innere Reich‟. Eben erſchien das erſte Heft der neuen
Zeitſchrift für Dichtung, Kunſt und deutſches Leben:
Da=
innere Reich” (Verlag Albert Langen/Georg Müller,
München).
Was die beiden Herausgeber Paul Alverdes und K. B.
v. Mechow in ihrer Einführung vom Weſen des „inneren
Vorfreude auf dieſen Beſuch auf allen Regiſtern einer über= Reiches”, wie es ihnen in der tiefſten Gefährdung des Krieges
zur beglückenden Erfahrung wurde, andeutend ausſagen, das wird
geſtaltete Wirklichkeit in den künſtleriſchen Beiträgen. Wir
nennen nur das erſte Kapitel von Emil Strauß' neuem Roman
„Gregor und Heinrich” von E. G. Kolbenheyer. In einem
grandioſen Wurf packt Kolbenheyer das größte Thema der
deut=
ſchen Geſchichte, die Auseinanderſetzung von nordiſchem und
medi=
terranem Geiſt, an einem der entſcheidenden geſchichtlichen
Wende=
punkte, der Begegnung zwiſchen dem Papſt Gregor und Kaiſer
Hans Fr. Bluncks über deutſche Kulturpolitik. Eine Fülle von
Gedichten bekannter und unbekannter Autoren (Britting, Zerzer,
Paula Grogger, Hermann Claudius, Paul Appel, Leifhelm),
Proſabeiträge von Binding, Max Mell, O. v. Taube runden das
Seite 4 — Nr. 147
Einheitliche Vorſchriften
für das ſoziale Verſicherungsrecht.
DNB. Berlin, 29. Mai.
Im „Völk. Beob.” veröffentlicht Oberregierungsrat Eckert
Ausführungen über die am Dienstag im Reichsgeſetzblatt
er=
ſcheinende Verordnung des Reichsarbeitsminiſters vom 17. Mai
über die Aenderung, die neue Faſſung und die Durchführung
von Vorſchriften der Reichsverſicherungsordnung, des
Angeſtellten=
verſicherungsgeſetzes und des Reichsknappſchaftsgeſetzes.
Die Verordnung beruht auf Ermächtigungen, welche die
Reichsregierung bei der Verabſchiedung des Geſetzes zur
Er=
haltung der Leiſtungsfähigkeit der Invaliden= der Angeſtellten=
und der Knappſchaftlichen Verſicherung vom 7. Dezember 1933
dem Reichsarbeitsminiſter erteilt hat. (§ 39 a. a. O.
Sinn und Zweck dieſer Ermächtigungen iſt, das durch die
Geſetzgebung der letzten Jahre, namentlich durch
Notverord=
nungen völlig unüberſichtlich gewordene ſoziale
Verſicherungs=
recht wieder in geltender Faſſung feſtzulegen, mit anderen
Wor=
ten, es für die Praxis und für das Volk wieder verſtändlich
zu machen.
Dieſes Verlangen gilt ſelbſtverſtändlich für das geſamte
Verſicherungsrecht. Spruchreif iſt jetzt die Neufaſſung des
Rech=
tes inſoweit, als in der Invaliden= und in der
Angeſtellten=
verſicherung, auch in der Knappſchaftlichen Penſionsverſicherung
„Gegenſtand der Verſicherung”, d. ſ. die Leiſtungen, und „
Auf=
bringung der Mittel” in Frage kommen.
Die Verordnung legt nicht nur den Wortlaut des geltenden
Rechtes feſt, ſie ändert, ergänzt das Recht der drei großen
Ver=
ſicherungszweige in vielen Punkten und bringt ſchließlich eine
Reihe wichtiger Durchführungsbeſtimmungen zum Geſetz vom
7. Dezember 1933.
Neben der rein äußerlichen Zuſammenfaſſung des
Rechts=
ſtoffes jedes der drei Verſicherungsgeſetze lag es im Sinne der
großen Vereinheitlichung, die drei Geſetze in ſich nach
Möglich=
keit aufeinander abzuſtimmen.
Für die drei Verſicherungszweige iſt jetzt die Gliederung
der Abſchnitte „Gegenſtand der Verſicherung” und „Aufbringung
der Mittel” völlig gleich, der Wortlaut der Vorſchriften der
Reichsverſicherungsordnung iſt die Grundlage für die
ent=
ſprechenden Vorſchriften des Angeſtelltenverſicherungsgeſetzes
und des Reichsknappſchaftsgeſetzes geworden, einheitliche
Be=
griffe, einheitliche Sprache erleichtern künftig die Beherrſchung
und praktiſche Durchführung der drei Geſetze!
Künftig regeln etwa 190 Paragraphen der
Geſetze, zu denen noch wenige Paragraphen der Satzung
der Verſicherungsträger hinzutreten werden, das gleiche
Rechtsgebiet, das bisher in mehr als 600
Paragraphen zu ſuchen war.
Höhe und die allgemeinen Vorausſetzungen
der Leiſtungen hat die Neufaſſungsverordnung
nicht geändert.
In wichtigen Punkten baut die Verordnung den ſozialen
Verſicherungsſchutz weiter aus; ſo erweitert ſie die Anrechnung
der Zeit der Arbeitsloſigkeit als Erſatzzeit für die Erhaltung
der Anwartſchaften in der Rentenverſicherung zugunſten ſolcher
arbeitsloſen Verſicherten, die ſelbſt keine Unterſtützung erhalten,
für die aber ein Zuſchlag zur Unterſtützung eines anderen
Arbeitsloſen oder Hilfsbedürftigen gewährt wird.
In einzelnen Punkten iſt das Anwartſchaftsrecht
durch Berückſichtigung von Erſatzzeiten
er=
leichtert. Erleichtert ſind die
Ruhensvorfchrif=
ten beim Zuſammentreffen der Rente mit
an=
deren Bezügen.
Dem Schutz der Verſicherungsberechtigten
der Krankenverſicherung dient die Vorſchrift, daß
Verſicherungsberechtigte, die am 1. Januar 1934 mindeſtens
fünf Jahre freiwillig Mitglieder der Kaſſe waren, die
Ver=
ſicherung fortſetzen können, wenn ſie das Recht hierzu nur
in=
folge der Herabſetzung der Verſicherungsgrenze auf jährlich
7 200 RM. verloren haben.
Wer auf Grund der 8§ 25, 30 des Geſetzes vom 7. Dezember
1933 freiwillige Beiträge nachentrichten durfte, kann ſolche
Bei=
träge auch für die Zeit ſeit dem 1. Januar 1932 noch bis zum
30. Juni 1934 entrichten, ſolange der Verſicherungsfall noch nicht
eingetreten iſt.
In der Angeſtelltenverſicherung kann von der
Befreiungs=
vorſchrift zugunſten von Angeſtellten, die beim Eintritt in die
Verſicherungspflicht das 50. Lebensjahr vollendet haben, rück.”
wirkend auf den 1. Januar 1932 Gebrauch gemacht werden
wenn der Befreiungsantrag bis zum 30. Juni 1934 geſtellt wirdo
Schließlich klärt die Verordnung die Streitfrage, ob für
Zeiten vor dem 1. Januar 1934 die Beiträge zur Invaliden=”
verſicherung nach den neuen Vorſchriften zu entrichten ſind, im
bejahendem Sinne.
f90000 42
9
N5
A
H e
ud
O Aaud
Montag, den 28. Mai 1934 entſchlief nach
langem, ſchweren Leiden mein lieber
Gatte, unſer guter Vater und
Schwie=
gervater
wird immer größer, wenn Sie ein schlechtsitzendes und lästiges Bruchband
tragen. Brucheinklemmung kann zur Todesursache werden. Fragen Sie
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im Alter von 53 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 30. Mai 1934,
Frankenſteinſtraße 44, II.
K. Ruffing, Spezlalbandagist, Köln, Richard-Wagnerstr. 16
O
un Wittmann=
Matur ſtr. 30,I. ſo
Die Beerdigung findet Donnerstag, den
31. Mai 1934, nachmittags 15 Uhr, auf
dem Waldfriedhof ſtatt. (6048
Referendar
erteilt Nachhilfe
in Mathematik
Pankratius=
ſtr. 214, I. rechts.
Am 26, ds. Mts. verſchied unſere liebe
Schweſter, Tante und Großtante
Minna Hiſſerich.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Helene Hiſſerich.
Die Beiſetzung fand nach dem Wunſch
der Verſtorbenen in der Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abſehen
(6051
zu wollen.
Dankſagung.
Für die Beweiſe herzlicher Teilnahme beim
Tode unſeres lieben
Hwon
Godard Streotia Sottlatin
ſagen wir Allen aufrichtigen Dank, auch
der Schillerſchule für Kranzſpende nud
Troſt=
zeilen. Ferner ſei denen in Dankbarkeit
ge=
dacht, die ihm im Leben Gutes erwieſen,
Familie Oßmann, Adams.
Darmſtadt, den 30. Mai 1934,
(6047
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oe
Skeigende Geburkenziffern.
Berlin, 29. Mai. (Priv.=Tel.)
Die bevölkerungspolitiſchen Maßnahmen der Reichsregieruns wölce. .
des Vorjahres haben recht erfreuliche Erſcheinungen ausgelöſtü „INel po
Eine außerordentliche Zunahme der Eheſchließungen iſt zu vern. ſa uſere Verbuang
zeichnen. Iin dritten Vierteljahr 1933 ging die Zahl der Ehex ud der im De
ſchließungen um 33 Prozent und im vierten Vierteljahr unm
43 Prozent in die Höhe. Am ſtärkſten iſt die Kurve der Ehex Pzuchl. Le
ſchließungen in den kleineren Gemeinden hinaufgegangen. gun F Mih. O.
Großſtädte hinken noch hinterher. Das iſt verſtändlich, denn urids ſowie Lit
die Großſtädte weiſen noch immer eine erhebliche Arbeitsloſigy ſa gſgefordern
keit auf. Wenn es gelingt, auch in den Induſtriebezirken diſſ „der Zeit vom 309
Arbeitsloſigkeit alsbald auf ein Minimum herabzudrücken, dannu
wird ſich auch hier eine Zunahme der Eheſchließungen ergebem zSüuſel 30 beſtode.
Intereſſant iſt, daß im dritten und vierten Vierte dshald:
des Jahres 1933 bereits ein beſſerer Geburtenn
ſtand zu verzeichnen iſt. Die Geburtenziffern
haben ſich um etwa 3 Prozent erhöht. Das in
bekaunimd
außerordentlich erfreulich. Will man aber die Verluſte wie ſioſſ
in den letzten Jahrzehnten durch das Nachlaſſen der Geburten
eingetreten ſind, aufholen, dann iſt ein ganz anderes Anſteigem /uſechoben. Dit
g des Beru
der Geburtenziffern erforderlich.
vienen Dienſtent
us II. zu Grobel
Reichspräſident von Hindenburg empfing geſtern den Beaufs=) hm ing in Heule
Zerſetzt wurde an.
tragten für Abrüſtungsfragen von Ribbentrop zur Meldung,
Wiederherſtel.
Der Führer hat im Verlaufe ſeines großen Staatsbeſuches ft
S.
Dresden die ſächſiſchen Miniſter einzeln empfangen und ſich mint
dagogiſchen In
ihnen über ihre Arbeitsgebiete ausgeſprochen.
Im Hof der ehemaligen Kadettenanſtalt in Lichterfelde ſanu N zu Mainz, mit
Dienstag mittag die feierliche Uebergabe der Tradition der Polfl. in den Ruheſtanl
zeitruppe von Deutſch=Oſtafrika an die Landespolizeigruppe Gei =66des Reichsgeſ
neral Göring, und zwar an die erſte Hundertſchaft, ſtatt.
aſſung des C.
gudentliche Pro
zuniverſität Gie
ing ſeiner der
Auguſt 1934 an.
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Heſe
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Klappwagen
Faltwager
(044
[ ← ][ ][ → ]lirwoch, 30. Mai 1934
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 30. Mai 1934.
Fahnen heraus!
das Staatspreſſeamt teilt mit:
Im Donnerstag, den 31. Mai d. J., kommt eine
ſie diſche Nationalmannſchaft zu einem
Hand=
hiſſ piel gegen eine hieſige Städtemannſchaft nach Darmſtadt.
Im unſere Verbundenheit mit dem ſchwediſchen Volk zu
be=
ku n und der im Deutſchland Adolf Hitlers ſich verkörpernden
Boßgemeinſchaft auch unſeren ſchwediſchen Gäſten gegenüber
äu lich Ausdruck zu verleihen, werden die geſamte Bevölkerung
Duſtadts, ſowie alle Behörden, die in unſerer Stadt ihren Sitz
huah, aufgefordert,
n der Zeit vom 30. Mai nachmittags bis 1. Juni abends
ih whäuſer zu beflaggen.
deshalb:
Flaggen heraus!
Bekannkmachungen des Perſonalamkes.
lufgehoben wurden die gemäß § 4 des Geſetzes zur
Wieder=
nllung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933
ausge=
menen Dienſtentlaſſungen des Bürgermeiſters Ferdinand
zus II. zu Großen=Buſeck und des Gemeinderechners Franz
ſeining, in Heuſenſtamm.
Verſetzt wurde am 16. Mai 1934 auf Grund des § 5 des
Ge=
zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums vom 7. April
(RGBl. I, S. 175) der Schulrat Johannes Denzer bei
Pädagogiſchen Inſtitut in Mainz als Lehrer an die
Volks=
zu Mainz, mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts an.
in den Ruheſtand verſetzt wurde am 16. Mai 1934 auf Grund
6 des Reichsgeſetzes vom 7. April 1933 (RGBl. I, S. 175),
iür Faſſung des Geſetzes vom 23. Juni 1933 (RGBl. I. S. 389),
urdentliche Profeſſor der Geologie und Paläontologie an der
esuniverſität Gießen Dr. Hermann Harraſſowitz, unter
lucennung ſeiner dem Staate geleiſteten Dienſte, mit Wirkung
vuy1. Auguſt 1934 an.
uinker Abend des Reichsverbandes Deutſcher
Mdfunkkeilnehmer am 2. Juni im Städk. Saalbau.
Dieſe Veranſtaltung iſt von beſonderem Intereſſe für alle,
ſie wird erſtmalig über den Reichsſender Frankfurt
über=
maunt
der Reinertrag des Abends dient der Wiederherſtellung alter
Klogeräte für die Opfer des Krieges und Erwerbsloſe im Sinne
Mr )t.=Goebbels=Spende.
Fe für dieſen Abend verpflichteten erſtklaſſigen Kräfte
garan=
ein ausgezeichnetes Programm. Die anſchließende
Aus=
der beſten Rundfunkſprecher durch das Publikum wird ein
aber um ſo intereſſanteres Ereignis, wie es überhaupt
det anze Abend ſein wird, den niemand verſäumen ſollte.
UInſchließend ſpielt eine erſtklaſſige Tanzkapelle noch einige
juden zum Tanz.
Sorgen Sie ſich rechtzeitig für Karten, der Vorverkauf
ver=
ein ausverkauftes Haus. Kommen Sie rechtzeitig, die
riragung beginnt pünktlich.
„Wir ſuchen die beſten Rundfunkſprecher”.
Las Preisausſchreiben der Reichsſendeleitung unter der
Paroke hat für den Darmſtädter Bezirk allgemeines In=
9e gefunden. Eine Reihe angehender Funkreporter aus
mſtadt haben ſich zu dem Wettbewerb gemeldet, der am
Stag, den 2. Juni, abends 8½ Uhr, im Städt.
bau: bei dem „Bunten Abend” des Rundfunks abgehalten
Das Publikum ſelbſt hat die Entſcheidung über die Repor=
Das weitere Programm, das eine ganze Reihe führender
üler aufweiſt, iſt auf Heiterkeit und Frohſinn eingeſtellt. Der
nach Ende des Programms gibt dem ganzen Abend ein
froh=
biſtwingtes Abſchlußgepräge.
3. Dieffenbachſcher Familientag. Auch in dieſem Jahre übte
Familientag, letzten Sonntag, im Städtiſchen Saalbau. als
mGelegenheit zu froher Wiederſehensfreude ſeine alte
An=
ſiengskraft aus. Der Vorſitzende Oberbaurat Diefenbach,
b”nüßte die Verſammelten und verlas die gereimten und anderen
Gue aus nah und fern. Prof. Knoll gedachte ehrend der fünf
gegangenen des letzten Jahres: Frl. Mathilde Faber aus
lichen, Frau Hauptmann Marie Dieffenbach aus Wien, Major
Wilh. Diefenbach, Frau Landgerichtsdirektor Theo
Schil=
mTrygophorus und deren Schweſter, der Lehrerin i. R. Frl.
Köhler. Geh. Obermedizinalrat Dr. Balſer ergänzte
m vorjährigen. Ausführungen über Dieffenbach den
Bahn=
b get der deutſchen Chirurgie, durch Worte, die auf der 58
Ta=
der Deutſchen Geſellſchaft für Chirurgie, anfangs April
d, geſprochen wurden: „Dieffenbach war der bedeutendſte Chi=
Uder vorantiſeptiſchen Zeit, vor deſſen Erfolgen wir heute voll
Aſunderung ſtehen, ein Meiſter, der gewiſſermaßen aſeptiſch zu
gYten wußte, ohne von der Aſepſis ſelbſt Kenntnis zu haben.
ie Familie darf ſtolz auf ihn ſein! Bei einfachem Kaffee
ſtickelte ſich frohe Unterhaltung, bis einbrechende Dunkelheit
LaSaal für Abendgäſte zu räumen mahnte.
Fronleichnam und Beamtenſchaft. Das Staatspreſſeamt teilt
Zur Beſeitigung von Zweifeln iſt angeordnet worden, daß
9üarholiſchen Beamten uſw., die nicht in den Orten wohnhaft
in denen der Fronleichnamstag als geſetzlicher Feiertag gilt,
keilnahme an den kirchlichen Feierlichkeiten vom Dienſt
be=
ſind.
Maienſingen am Paulusplatz. Das für Mittwoch vorgeſehene
heu ſingen der Geſangvereine Liedertafel und Sängerluſt, am
Klusplatz, muß umſtändehalber ausfallen. Ein öffentliches
en zu einem ſpäteren Zeitpunkt iſt vorgeſehen. Näheres
ſeiber wird noch bekannt gegeben.
Heſſiſches Landestheater.
Preiſe 0.70—5.50
Arabella. Zmerstag
Zi. Mai Anf. 19½, Ende gegen 22½ Uhr. C 23
Preiſe 0.50—4.50
Wehl dem, der liebt
Sit
tig
1. Juni
Anf. 20 Ende gegen 2234 Uhr. D 23,
kinderreiche Mütter Nummerkarten 1—150.
Preiſe 0.50—4.50
Die vier Musketiere.
Heute kommen die Schweden!
Am Miktwoch 22.30 Uhr krifft die ſchwediſche Handball=Nakionalmannſchaft in Darmſtadt ein.
Repräſentativkampf Schweden —Skadk=Elf Darmſtadk am Donnerskag 19 Uhr im Hochſchul=Skadion.
Darmſtadk empfängk ſeine Gäfte.
Schon einmal iſt Darmſtadts Name als Stadt des Sportes
in aller Munde geweſen: bei den Wettſpielen der ſtudentiſchen
Jugend. Damals laſen wir mit Stolz das Lob der
Begeiſte=
rungsfähigkeit und der ſportlichen Gerechtigkeit der Zuſchauer,
die ſich zu vielen Tauſenden eingefunden und den Wettkämpfern
aller Nationen einen freudigen Empfang bereiteten. Seit
Jah=
ren haben wir keine großen Ausländer=Beſuche auf den
Darm=
ſtädter Sportplätzen mehr erlebt. Morgen zum erſten Male wieder.
Die ſchwediſche Nationalmannſchaft für
Hand=
ball auf ihrer Deutſchlandreiſe trifft heute
abend 10, 30 Uhr in Darmſtadt ein und nimmt im
„Darmſtädter Hof” Wohnung. Sie abſolviert in Deutſchland
nur vier Spiele, und es iſt eine anerkennenswerte Ehrung für
die Handball=Stadt Darmſtadt, daß die Deutſche Sportbehörde
eines dieſer Spiele hier austragen läßt.
Mit den ſchwediſchen Turnern und Sportlern ſtehen wir
Deutſche in herzlichen Beziehungen, und es bedarf eigentlich
kei=
ner langen Hinweiſe auf die ſportlichen Taten unſerer Freunde
im Norden, ſie ſind überall bekannt. Sport iſt heute unter den
Völkern ein Kanal, auf dem pulſierendes Leben herrſcht, denn
die nächſten Olympiſchen Spiele leuchten ſchon von ferne und
rufen nach Berlin. Unbeſtreitbar iſt heute der deutſche Sport
ein weſentlicher Aktippoſten unſerer Außenpolitik, und groß iſt
die Breſche, die durch die Beſuche und Siege deutſcher
Wett=
kämpfer im Auslande in die Deutſchland feindliche Mauer geriſſen
wurde. Wir freuen uns aber auch, wenn die ausländiſchen Ver=
bände ihre beſten Kämpfer zu uns ſenden, weil wir wiſſen, daß
ſie durch ihre Eindrücke im neuen Deutſchland für uns
aufklä=
rend und — davon ſind wir überzeugt — werbend in ihrer
Hei=
mat wirken werden. Sportleute von Format denken eben in
allen Dingen fair und laſſen einen ehrlichen Gegner nicht
herab=
würdigen.
Die Bevölkerung Darmſtadts und Umgebung hat dafür die
Ehrenpflicht, unſeren ſchwediſchen Gäſten durch zahlreichen
Beſuch ihre Achtung und Verbundenheit zu bezeugen.
Kein Zweifel, auch das Sportlerherz wird befriedigt, denn
in den bisherigen Spielen haben die Schweden bewieſen, daß ſie
im Handball ein ernſthafter Konkurrent bei den Weltſpielen
1936 ſein werden. Vergleichen Sie die Mitteilung im Sportteil.
Das Spiel beginnt am Donnerstag 19 Uhr im
fahnengeſchmückten Hochſchulſtadion. Vorher
ſtehen ſich zwei Jugendmannſchaften im
Freundſchafts=
kampf gegenüber. Angeſichts des ſicherlich zu erwartenden ſtarken
Andranges an den Platzkaſſen ſind Vorverkaufsſtellen im
Verkehrsbüro, im Zigarrenhaus Meder und bei
Sport=Joſt eingerichtet. Bedienen Sie ſich alſo dort nach
Möglichkeit.
Wie geſagt, trifft die ſchwediſche Nationalmannſchaft heute
abend hier ein und wird am Donnerstag vormittag
10 Uhr im Rathaus auf dem Marktplatz von der
Stadtverwaltung begrüßt werden.
Machen Sie ſich am Donnerstag abend frei und ſeien Sie
froher Zuſchauer des Handballkampfes Schweden—Stadtelf
Darmſtadt.
Ein Flug ins Blaue!
Zum Fliegerſeſt im Saalbau, Donnerstag, 7. Juni.
Nicht daß die Flieger ihrer Konkurrenz, der Eiſenbahn, mit
ihrem Fliegerfeſt etwa Kampf” anſagen wollten! Ganz im
Ge=
genteil, der „Flug ins Blaue” geht in die Unendlichkeit, und das
kann eine „Fahrt ins Blaue” niemals nachmachen! Aber ſonſt
ſollen ſich dieſe beiden Konkurrenten, Fliegerei und Eiſenbahn,
ganz gut vertragen. Wie ſollte das auch im heutigen Staate
an=
ders ſein!
Ja, das Fliegerfeſt am Donnerstag, 7. Juni!
Lieber Volksgenoſſe! Du haſt ja nicht unrecht, wenn Du ſagſt,
nicht zu wiſſen, wohin Du zuerſt gehen ſollſt, bei all den vielen ſich
überſtürzenden Veranſtaltungen. Aber haſt Du ſchon einmal
ver=
ſagt, wenn man Dich aufrief, eine von hohem Idealismus
getra=
gene Sache zu fördern? Iſt es vielleicht mit dem Fliegerfeſt
an=
ders? Wenn die Flieger Dir einen ſchönen Abend beſcheren, ſo
tun ſie es nur, um der großen Sache der Fliegerei dienen zu
können, die in der Luftfahrt=Werbewoche vom 1. bis 8. Juni einen
äußeren Ausdruck findet in dem Gedanken, das Weſen der
deut=
ſchen Sportfliegerei in das Volk hineinzutragen.
Wenn deutſche Künſtler mit Weltruf ſich in den Dienſt der
Sache ſtellen und ein Kabarett ermöglichen, wie es Darmſtadt
wohl ſelten ſah, dann iſt dieſer Genuß beſtimmt wohl auch
Deines Beſuches, lieber Volksgenoſſe, wert! Meckere nicht, daß Du
vielleicht 75 Pfg. Eintritt bezahlen ſollſt! Du ſiehſt Dir ja auch
ſonſt für dasſelbe Geld einen Film oder etwas Aehnliches.
Warum ſollſt Du da nicht für das Fliegerfeſt genau ſo großzügig”
ſein, wenn Du dazu noch ohne weitere Koſten tanzen darfſt. Für
Dich gibt es alſo nichts anderes, als:
Auf zum Fliegerfeſt im Saalbau!
Sommer-Ausgabe 1934
ist erschienen
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße Nr. 25.
Die Reichspoſt ſchafft billige Funktelegramme für die
See=
fahrten der NSG. „Kraft durch Freude‟. Für die Teilnehmer an
den Seefahrten der NSG. „Kraft durch Freude” in der Nordſe=
und in der Oſtſee iſt ein verbilligter Funkdienſt „Wochenfunk”
eingeführt worden. Wochenendfunktelegramme ſind während der
ganzen Fahrt zugelaſſen in Richtung von See nach Orten in
Deutſchland. Bordgebühren, Küſtengebühren und
Telegraphenge=
bühren für die Nachrichten betragen zuſammen 30 Rpf. für das
Wort die Mindeſtgebühr für ein Telegramm iſt 3 RM. Es kann
auch Schmuckblatt=Ausfertigung verlangt werden. An dem
Wochen=
endfunk nehmen alle Schiffe der NSG. „Kraft durch Freude‟=
Fahrten teil. Zurzeit ſind dies für die Nordſee die Fahrten der
Schiffe „Dresden”. „Monte Oliva” und „Sierra Cordoba”, für
die Oſtſee die Fahrten der Schiffe „Rugard”, „Hertha”, „Odin”
Berlin”, „Hanſeſtadt Danzig”, „Preußen” und „Kai=
„Frigga‟
‟ Die Vergünſtigung gilt auch für weitere bei Seefahrten der
NSG „Kraft durch Freude” etwa in Dienſt geſtellte Schiffe.
Fer=
ner können Wochenendfunk=Telegramme zu den ermäßigten
Ge=
bührenſätzen noch von den reinen Wochenendfahrten der Schiffe
„Cap Arcona”, „S. Louis” und „Milwaukee” befördert werden.
Bibelſtunde in der Stadtkapelle. Die Sommerbibelſtunde in
der Stadtkapelle beginnt in dieſer Woche, aber die beiden erſten
Wochen nicht wie üblich am Mittwoch, ſondern erſt
Donners=
tag, den 31. Mai, abends 8 Uhr, da Pfarrer Köhler am Mittwoch
durch auswärts ſtattfindende volksmiſſionariſche Vorträge
ver=
hindert iſt. Alle Evangeliſchen der Stadt ſind herzlich eingeladen.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen Freundinnenheim,
Sandſtraße 24. Jeden Donnerstag, abends 8,15—10 Uhr:
Zuſam=
menkunft. Jeden erſten und dritten Mittwoch im Monat:
Gym=
naſtik, Leitung Frl. Irmgard Pätzold. Jeden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden. Donnerstag, den
31. 5. 34: Junge Gemeinde.
Rakionalſozialiftiſcher Staak u. Bliegerei
Gedanken zur Luftfahrk-Werbewoche 1.-8. Juni 1934
Es iſt auf der einen Seite eine bezeichnende Erſcheinung,
jedes beliebige Thema mit dem Nationalſozialismus in
Verbin=
dung zu bringen, wie es auf der anderen Seite für die Kraft
nationalſozialiſtiſchen Ideengutes zeugt, daß wenigſtens der
Ver=
ſuch gemacht wird, die Werte nationalſozialiſtiſchen Denkens in
allem Geſchehen unſerer Tage zu erkennen und zu fördern.
Nationalſozialismus und Fliegerei — das eine eine
Welt=
anſchauung, das andere ein Begriff, hat in dieſer engen
Verbin=
dung eine Berechtigung, wie wohl ſelten etwas. Das hat ſeine
natürlichen Gründe. Denn die Fliegerei als ſolche baut ihre
ge=
ſamten Leiſtungen einzig und allein auf den einzelnen Menſchen
und in der Zuſammenfaſſung der Einzelleiſtung auf der
Gemein=
ſchaftsleiſtung auf. Würde die Luftfahrt wohl je eine ſolche
Entwicklung genommen haben bis zum Kriegsausbruch, wenn es
nicht das zähe Ringen der Pioniere der Fliegerei gegeben hätte?
Würde wohl je die Kriegsfliegerei zu ſolchen unſterblichen Taten
gekommen ſein, wenn es anders geweſen wäre. Würde die
deutſche Sportfliegerei nach dem Kriege und insbeſondere nach
der nationalſozialiſtiſchen Revolution ſolche Aufgaben zu löſen
in der Lage geweſen ſein, wenn nicht der Menſch mit ſeinen
wirklichen Werten ausſchlaggebend geblieben wäre? Gerade hier
kann man wohl ſagen, daß die Fliegerei vollkommen unbewußt
und ohne jede Erkenntnis den Nationalſozialismus vorausgelebt
hat. Nicht allein das Fronterlebnis unſerer Kriegsflieger iſt
da=
bei das Entſcheidende; denn ſie ſtanden unſeren Brüdern im
Schützengraben vollkommen gleich in dem eiſenharten Willen, ſich
und damit Volk und Heimat zu verteidigen. Was ungleich viel
wertvoller iſt und rückſchauend ſchon als Nationalſozialismus
be=
zeichnet werden darf. iſt, daß die phyſiſche Kraft unſerer
Kriegs=
flieger zu ihren unſterblichen Taten ſich aufbaute auf der
ſaube=
ren menſchlichen Leiſtung ſelbſt des einfachſten Mannes bei der
Vorbereitung neuer Flüge. Was wäre ein Flieger im Kriege
geweſen und was würde ein Flieger heute noch ſein, wenn er
ſich nicht felſenfeſt darauf verlaſſen könnte, das ſeine Monteure
und das ſonſtige Perſonal nicht alles getan hätten und tun
wür=
den, um einen Flug ſo ſicher zu geſtalten, wie es eben nur
mög=
lich iſt, um der ewigen Sehnſucht des Menſchen, Herr auch der
Luft zu ſein, zu entſprechen.
Es erſcheint die Aufgabe der deutſchen Sportfliegerei im
Auf=
bau der Nation als eine ganz beſondere, weil das Verſailler
Diktat und die ſpäteren Abkommen von London und Paris es
nicht ermöglichen, daß der Staat eine Fliegerei unterhält, oder
auch nur Mittel zur Unterhaltung des Betriebes zuweiſt. Wenn
die deutſche Sportfliegerei den Geiſt unſerer unſterblichen
Richt=
hofen und Boelcke tief in die Herzen unſerer heranwachſenden
Jugend hineinpflanzen ſoll, ſo zeigt ſich die Größe der Aufgabe
angeſichts dieſer materiellen Beſchränkung erſt im rechten Licht.
Darum hat der Appell an das deutſche Volk, ſeine
Opferwillig=
keit und Opferbereitſchaft in der Luftfahrt=Werbewoche zu
be=
weiſen, eine ganz große Berechtigung; er gibt aber auch jedem
Einzelnen für ſeine Opferbereitſchaft und für ſeine Opfer das
ſtolze Gefühl, durch ſeine Hilfe an einer Aufgabe praktiſch
mit=
gearbeitet zu haben, die durch ihren hohen Idealismus ein
wirk=
licher Träger nationalſozialiſtiſchen Denkens, Fühlens und
Wollens iſt.
Städtiſche Steuern und Gebühren 1934. Die Zuſtellung der
Steuerbeſcheide für das Rechnungsjahr 1934 über die Umlagen
und die Sondergebäudeſteuer der Stadt, des Kreiſes und der
Pro=
vinz, über die Filialſteuer und Warenhausſteuer und über die
Ge=
bühren für Straßenreinigung, Müllabfuhr und Kanalbenutzung iſt
beendet. Pflichtige, die keinen Beſcheid erhalten haben, wollen ſich
dieſerhalb bis längſtens 5. Juni 1934 zur Vermeidung von
Rechts=
nachteilen an die Stadtbaſſe, Schalter 8 (Auskunft), wenden.
— Die Reichspoſt ſorgt für Erfriſchung ihres Perſonals. Dem
Perſonal der Deutſchen Reichspoſt werden ſeit mehreren Jahren
auf Anordnung des Reichspoſtminiſters bei großer Hitze oder
Kälte unentgeltlich Erfriſchungen verabreicht, wenn es
vorwie=
gend im Außendienſt tätig iſt. Hauptſächlich ſind dies die in dem
Bahnhofs= und Kraftfahrdienſt und im Telegraphen= und
Fern=
ſprechbau beſchäftigten Beamten und Arbeiter, die am meiſten
unter der Einwirkung außergewöhnlicher Witterungsverhältniſſe
zu leiden haben. Es hat ſich gezeigt, daß dieſe
Wohlfahrtsmaß=
nahmen die Arbeitsfreude und Arbeitsleiſtungen beſonders
gün=
ſtig beeinflußt haben. Es iſt deshalb kürzlich angeordnet worden,
daß dieſe Einrichtung dauernd beibehalten werden ſoll.
Ein Fausbenbeinder
madt die Welk.
wird als Edelmaterſal
durch veriötete
Hetoll-
üise vorallen äußeren
Eintigssen geschützt
Zuerst ist man etwas erstaunt, dann schüttelt man den Kopf: Ja, er ist wirklich
forbenblind! Also hat der rotblinde Orthofilm jahrzehntelang die ganze Weit
verkehrt geschildert — und wir haben uns damit abfinden müssen. letzt aber
gibt’s den „Panatomic‟-Film, das panchromatische Edelmaterial der Kodak AG.
„Panatomic” gibt alle Farben tonwertrichtig wieder, auch das wichtige Rot
deshalb liefert er Bilder, die lebensecht, natürlich und fast greifbar plastisch M4
Zwirken. „Panatomic” ist allem gewachsen: jedem Licht, jedem Motiv und
jedem Vergrößerungsmaßstab, er ist der Universalfilm für alle Zwecke! Bald
Kuird der Ornhoflm der Geschichte ungehbren, denn „Pandtonic” zeigt uns TAllAOlNIIL
täglich neu, daß Knipsen und Knipsen zweierlei ist!
für jedes Wetter, jedes Licht, jede Stimmung
„Panatomic” ist ein Erzeugnis der Kodak A6.
KODAk AG., BERLIN SWSB FABRIkEN iN SrUTTGART UND KOPENICK
Seite 6 — Nr. 147
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 30. Mai 1934
„Deutſchland zwiſchen Nacht und Tag”
NSK. Der Aufſtieg des Nationalſozialismus war von einer
Propaganda getragen und begleitet, die im Gegenſatz zur
libera=
liſtiſchen Propaganda Ausprägung und Andeutung
iner Idee heißt. Auch nach dem Sieg wird nur ſolche echte
Propaganda Beſtand und Erfolg haben. Allein die Zielrichtung
hat ſich gewandelt: ſtatt Eroberung der Macht Erziehungder
Geſamtheit zum ſozialiſtiſchen Lebensgefühl
und zum nationalen Staatswillen. Wie auf jedem
Gebiet ſteht auch auf dem der Propaganda noch gewaltige Arbeit
bevor, Idee und Ziel ſtehen feſt. Die Methoden müſſen immer neu
geprüft werden.
Unter dieſem Geſichtspunkt ſehen wir das Buch von Friedrich
Heiß „Deutſchland zwiſchen Nacht und Tag” (Berlin:
Volk= und Reich=Verlag, 1934. 284 Seiten Umfang. Preis
Ganz=
leinen 6,60 RM.). Es iſt eigenartig und bemerkenswert durch
ſeine Methode, es iſt zu bejahen nach ſeinem Inhalt. Wir beſitzen
bereits eine umfaſſende Redner=, Zeitungs= und
Zeitſchriftenpro=
paganda, die die Feuerprobe glänzend beſtanden hat, wir wiſſen
um Kraft und Macht der großen Programmbücher der Bewegung.
„Deutſchland zwiſchen Nacht und Tag” bringt etwas
Bemerkens=
wertes hinzu. Es geſtaltet bildhaft Zeitgeſchichte.
nicht einſeitig geſehen, nicht liberaliſtiſch verfälſcht, ſondern es will
in den Geſchehniſſen der Zeit ſelbſt die Idee ſichtbar machen.
Da=
her iſt nur das Weſentliche herausgegriffen, das Beiſpielhafte, das
Mythiſche, aber dies mit allen buchtechniſchen Mitteln,
mit Text, Bild, Karte und ſtatiſtiſcher Zeichnung. Trotzdem iſt es
in gewiſſer Weiſe erſchöpfend. Es iſt keine Broſchure, ſondern ein
gediegenes Buch. Es iſt ein „Bilderwerk”, aber keine Sammlung
von Bildern; kein Bild iſt um ſeiner ſelbſt willen aufgenommen,
jedes iſt ein Geſchichtsvorgang oder politiſche, weltanſchauliche
Deutung.
Die Geſchichtsepoche — „Deutſchland zwiſchen Nacht und Tag‟
— iſt die Zeit von 1914 bis 1934. Der Weltkrieg als erſte
Ge=
meinſchaftsleiſtung des deutſchen Geſamtvolkes,
ſozial und völkiſch geſehen, leitet ſie ein. Daß dieſes Erlebnis,
rus Vermächtnis der Toten, in und nach dem Zuſammenbruch von
1918 ſchmählich vertan wurde, erhöht die Schuld der
Verantwort=
lichen. Erſt ſo wird das Grauen der vierzehn Jahre, das in
Bil=
dern, Karten, Kurven gezeigt wird, ganz verſtändlich. So wird
auch verſtändlich, warum es zur nationalſozialiſtiſchen Erhebung
kam. Die toten Kämpfer für die deutſche Zukunft reihen ſich dem
Zug der Gefallenen des Weltkrieges an.
Die einzigartig knappe und einprägſame Schilderung der
Ver=
allszeit zeigt die Größe der Aufgabe, die der Nationalſozialismus
im Frühjahr 1933 übernahm. Innenpolitiſch iſt die Weimarer
Epoche damit abgeſchloſſen. Nach außen ſtehen größere Aufgaben
bevor: den Ring der militäriſchen Einkreiſung durch die
hochge=
rüſteten Staaten zu ſprengen, der Lügenpropaganda der
Emigran=
ten zu begegnen, die Verfolgung der Deutſchen außerhalb des
Reiches zu beenden.
Nur die friedliche Arbeitskraft der
ſchaffen=
den Deutſchen ſteht dem Führer hierfür zur Verfügung, ſie
ſind die „Soldaten Hitlers”. Dieſe Arbeitskraft wird in Feſten
und Bekenntnisfeiern entbunden, im Werk der Arbeitsbeſchaffung
und des Aufbaues eingeſetzt. Der letzte Teil des Buches zeigt,
warum ſich dermythiſche Wille zum ewigen
Deutſch=
land durchſetzen mußte Deutſchland das Land und das Leben
ſeiner Menſchen, breitet ſich in einer Symphonie herrlicher Bilder
vor dem Leſer und Beſchauer aus Arbeit, Volksgeſundheit,
Bauerntum und Jugend als Zukunft ſind wohl nicht ohne Abſicht
betont. Kennzeichen für den Geiſt des Buches: auch nicht die
Schön=
heiten des deutſchen Landes einzeln oder zuſammen ſind zuletzt
entſcheidend, ſondern wir lieben Deutſchland (ſo ſchließt das Buch
mit Heinrich von Kleiſt), weil es unſer Vaterland iſt.
Die Inhaltsangabe des Buches muß letztlich an der
Ober=
fläche haften bleiben. Die Wirkung des Buches iſt elementarer,
als daß ſich ſein Inhalt erſchöpfend umſchreiben ließe. Dieſe Art
Propaganda iſt noch jung. Die Kritik muß darüber wachen, daß
ihre politiſche Wirkung echt bleibt. Daß ſie wirkend iſt, beruht auf
mancherlei Vorausſetzungen, die gewiß nicht allzu oft anzutreffen
ſind, insbeſondere auf der Fähigkeit ſicherer Auswahl der Bilder,
richtiger Verknüpfung der Gedanken, künſtleriſcher Geſtaltung und
der Entwicklung geeigneter zeichneriſcher Methoden Die
Erfahrun=
gen, die Heiß und der Volk= und Reich=Verlag ſchon früher in
dieſer Richtung gemacht haben, haben das Buch mitgeſtaltet. Daß
es bereits jetzt in dritter Auflage (11. bis 20. Tauſend)
vorliegt, zeigt ſeine Wirkung.
Eine Wildnis wird Weinberg!
Arbeitsdienſt ſchafft Neuland. — Ein Hörbericht aus dem Lahntal.
Der Reichsſender Frankfurt a. M. mit ſeinen Nebenſendern
übertrug von der Arbeitsdienſtabteilung Naſſau am Mittwoch
nachmittag einen Hörbericht „Eine Wildnis wird Weinberg‟. Der
Hörbericht erfolgte von der Bauſtelle auf den Lahnhöhen zwiſchen
Naſſau und Dauſenau. Sprecher waren Arbeitsführer Schmidt, Dr.
Schacht, Winzer Haxel und Arbeitsdienſtfreiwillige.
In lebendigem Zwiegeſpräch entſtand vor den Hörern das
herrliche Lahntal mit ſeinen faſt bis ans Ufer der Lahn reichenden
Hängen des Taunus und des Weſterwaldes mit der Burgruine
der Grafen von Naſſau, das Denkmal des Freiherrn vom Stein,
und der Stammſitz derer vom Stein.
Die Reportage erfolgte auf der gegenüberliegenden Seite von
dem Südhang des Weſterwaldes, der mit Geſtrüpp und
Strauch=
werk faſt ganz überzogen iſt. Dazwiſchen liegen — ungefähr bis zur
Hälfte der Hänge — bisher ſchon beſtandene Wein= und
Obſt=
anlagen. Die höher gelegenen Teile der Hänge zeigen
vollkom=
mene Wildnis, zwiſchen denen alte Mauerreſte hervorlugen, die
beweiſen, daß ſchon früher hier Weinberge geſtanden haben.
Tat=
ſächlich wurde ſchon vor 800 Jahren im Lahntal Wein gezogen.
Als die Induſtrie in das Lahntal einzog, ließ die Bevölkerung
ihre Weinberge und arbeitete lieber in den Kalk= und
Schiefer=
bergwerken. Die gleichzeitig zugeteilte Arbeits= und Freizeit ſchien
den Leuten günſtigere Exiſtenzmöglichkeiten zu bieten. Kraſſer
Materialismus brachte es alſo fertig, daß ererbter Grund und
Boden unbebaut liegen blieb und ſchließlich verkam.
Heute liegt die Induſtrie im Lahntal faſt völlig ſtill. Die
Arbeitsloſigkeit iſt hier beſonders groß.
Der Nationalſozialismus der Tat iſt es, der die Bevölkerung
wieder zum Erb= und Heimatboden, der Ur= und Großeltern
nährte, zurückführt.
Der Arbeitsdienſt ſetzte ſeine Kraft hier ein. Er leiſtete die
Vorarbeiten, die viele Zeit beanſpruchen und von den einzelnen
in abſehbarer Zeit nicht geleiſtet werden kann. Er nimmt den
Neuwinzern das Schwerſte ab und bringt ſie ſo ihrem Ziele, der
Anlage eines Weinberges raſch näher. In der Hauptſache ſind es
Rodungsarbeiten, alſo Aufſchließen des Geländes und
Vorberei=
tung des Bodens durch Umwerfen desſelben für die Aufnahme
junger Rebenſetzlinge, dann unter Ausbeſſerung und Auffriſchung
verfallenen Mauerwerks, Setzen neuer Mauern, und die
Stein=
hänge in leichter gangbare Stufen zu gliedern und endlich auch
Bau von Zugangswegen in die Weinberge.
So wird der Arbeitsdienſt zum Schatzgräber des Volkes. Es
fällt uns das in der Schule gelernte Gedicht vom Schatzgräber
im Weinberg ein: „Grabt nur danach!” Und die Söhne gruben
nach dem Rate des ſterbenden Vaters. Da brachte der Weinberg
reichlich Frucht, und die Söhne erkannten, was der Vater mit
ſeinem letzten Rat gemeint hatte.
Nur durch Arbeit kann unſer Volk wieder groß werden.
Arbeit iſt Kampf, Kampf macht ſtark. Jeder an ſeiner Stelle und
alle mit vereinten Kräften! Nicht auf Weichheit und Genuß
ein=
geſtellt, ſondern auf Selbſtzucht und Opferfreudigkeit — ſo lehrt
es der nationalſozialiſtiſche Arbeitsdienſt, ſo will es unſer Führer!
Der Spaten ſetzt ſich durch!
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Wegen Sittlichkeitsverbrechens an kleinen Mädchen
ver=
urteilte die Große
Strafkammer am Dienstag den
37jährigen Alois Richter aus Offenbach zu einem Jahr
Zuchthaus.
Das Offenbacher Bezirksſchöffengericht verurteilte in erſter
Inſtanz die 27jährige Anna Witzel wegen Diebſtahls im
Rück=
fall zu einem Jahr und drei Monaten Zuchthaus.
Das Mädchen iſt ſchon viermal wegen der gleichen Delikte
vorbe=
ſtraft. Es hatte gegen dieſes Urteil Berufung verfolgt, denn, ſo
erklärt es vor den Richtern, wenn es ins Zuchthaus kommt darf
es nicht mehr heim. Das Mädel hatte in ganz infamer Weiſe
arme Leute, die mit ihr auf dem gleichen Flur wohnten, um ihr
bißchen Hab und Gut beſtohlen. Das Gericht iſt der Auffaſſung,
daß hier, wenn überhaupt, nur eine ganz gehörige Strafe helfen
könne und verwirft die Berufung der Angeklagten.
Ebenſo ergeht es dem 28jährigen Martin Egner aus Ober=
Beerbach, den das Darmſtädter Bezirksſchöffengericht wegen einer
Unterſchlagung und wegen Zechbetrugs in zwei
Fäl=
len im April, unter Einbeziehung einer einjährigen
Gefängnis=
ſtrafe wegen Diebſtahls, zu zwei Jahren und 10
Mona=
en Zuchthaus verurteilt hatte. Egner hatte einen
Muſter=
koffer, den er als Vertreter gebraucht hatte, ſamt Inhalt verkauft,
und hatte behauptet, er habe noch Proviſion zu verlangen. In
den anderen beiden Fällen war er ohne Geld in Wirtshäuſer
ge=
gangen und hatte dann einen Moment der Abweſenheit des Wirts
benutzt, um zu verſchwinden. Egner hatte gegen das
erſtinſtanz=
liche Urteil Berufung verfolgt, doch verwirft auch hier die
Strafkammer ſeine Berufung.
Weſentlich ſchlechter geht es dem 26jährigen Paul
Niege=
mann aus Frankfurt, der wegen Fahrradhehlerei zu einem Jahr
und vier Monaten Gefängnis verurteilt worden war. Er war
in erſter Inſtanz wegen Fahrraddiebſtahls angeklagt. Er
be=
hauptete, wie allgemein, er habe die beiden Räder von dem
Großen Unbekannten für ein paar Mark gekauft. Das Gericht
erkennt heute gegen den jungen Mann, der als Fahrradhehler
bekannt und ſchon einige Male vorbeſtraft iſt, auf eine
Zucht=
hausſtrafe von zwei Jahren.
Ortsgruppe Steinberg.
Am Samstag, den 2. Juni, abends 8 Uhr, hält die Ortsgruppe
einen Familienabend in der Woogsturnhalle ab. Es wirken mit:
Konzertmeiſter Drumm, die Kapelle Buslau, ſowie eine Reihe
namhafter Künſtler und Künſtlerinnen. Gäſte willkommen.
Pro=
gramm, das zum Eintritt berechtigt, 60 Pfg. einſchließlich Tanz!
Erwerbsloſe und Sozialrentner die Hälfte. Saalöffnung 7 Uhr.
Programme Heinrichſtraße 101.
Ortsgruppe Gutenberg.
Auf der Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe, Riegerplatz 8, ſind
Karten zu dem am 2. Juni im Saalbau ſtattfindenden „Bunten
Abend” zu haben. Veranſtalter iſt der Reichsverband Deutſcher
Rundfunkteilnehmer.
Ortsgruppe Mitte.
Am Mittwoch den 30. Mai, 20.30 Uhr. findet im Brauerei=
Ausſchank Karl Fay (Mich. Fabian), Alexanderſtraße 23, ein
Zellenabend der Zellen 3, 4 und 5 der Ortsgruppe ſtatt. Erſcheinen
der Mitglieder und betreffenden Unterorganiſationen, wie SA.,
Frauenſchaft uſw., iſt unbedingte Pflicht. Gäſte haben ebenfalls
Zutritt.
Fachſchaft Muſik im NSLB.
Am Mittwoch, den 30. Mai, nachmittags 2.30 Uhr, findet in
der Aula des Realgymnaſiums zu Darmſtadt eine Arbeitste
für Mitglieder und Freunde der Fachſchaft Muſik des NSSB.
itz, Frankfurt, wird über „Stimmkraft und
tatt. Herr Prof.
Leiſtungsfähigkeit” ſprechen.
NS.=Briefe.
Alle Zahlungsrückſtände ſind unverzüglich zu begleichen.
Poſt=
ſcheckkonto 8051. Die nächſte Folge gelangt Anfang Juni zur
Aus=
gabe.
Schulungskurſe in Heſſen.
Mittwoch den 30. Mai, 20.30 Uhr, Bensheim, im „
Deut=
ſechn Haus”. Es ſpricht Pg. Dr. Schmidt.
R. V. H. Schont die Hecken! Wie wenig achtet man der Hecken,
und doch wie wertvoll ſind ſie! In ihren Aſtgabeln bieten ſie
vielen Vögeln Niſtgelegenheiten, die ja durch die Ausrodungen
immer ſeltener werden. Ihre Dornen und Stacheln ſind den
ge=
fiederten Sängern ein erwünſchter Schutz vor Feinden, ihre Beeren
ein willkommenes Futter Die Hecken geben auch Wieſeln,
Spitz=
mäuſen, Eidechſen, Fröſchen, Kroten und Molchen Unterſchlupf,
und das ſind, wie die buſchbrütenden Vögel, eifrige
Inſektenver=
tilger. Die Feldhecke verhindert auch, daß der Wind auf den
Aeckern die Erde mit den friſch geſäten Körnern auf Haufen bläſt
oder die ſchützende Schneedecke verweht. Sie fangen auch viele
Samen der Ackerunkräuter auf. Den Weidetieren verwehren ſie
das Eindringen in die Fruchtfelder und weiſen oft auch dem
un=
achtſamen Wanderer den Weg. Sie bringen Abwechſlung in das
Landſchaftsbild und erfreuen damit den Naturfreund. Wer dächte
an all dieſe Vorteile? Sind da die Hecken nicht der Schonung
wert?
Wenn in Frankfurt . . . dann
Rebstock, Braubachstraße 19
Dirmsteiner Mandelpfad, natur, ¼Liter 6S6
(I.5910
Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Frauenverein der Lukasgemeinde. Donnerstag,
den 31. Mai, findet ein gemeinſamer Spaziergang durch den
Wald nach dem Heiligen Kreuz ſtatt. Treffpunkt 3 Uhr, am Alten
Friedhof. Alle Frauen der Gemeinde ſind herzlich eingeladen.
Männer=Vereinigung der evangeliſchen
Lukasgemeinde. Entgegen der bereits erfolgten Anzeige,
findet unſere Monatsverſammlung nicht am Freitag, den 1. Juni.
ſondern, Montag, den 4. Juni
im Gemeindehaus,
Kies=
ſtraße 17, ſtatt. Infolge anderweitiger Dispoſition finden auch
in Zukunft unſere Verſammlungen wiederum an jedem erſten
Montag eines jeden Kalendermonats ſtatt. Unſer Vorſitzender,
Herr Pfarrer Friedr. Müller, ſpricht über die Entſtehung der
vier Evangelien. Wir laden zum zahlreichen Beſuch zu dieſem
ſicherlich intereſſanten Vortrag ein.
Der Verein ehem. heſſiſcher Leibdragoner.
Darmſtadt, bittet ſeine Mitglieder, zur Beerdigung ſeines
Ehrenmitgliedes Machenheimer, am Mittwoch nachmittag 2.30 Uhr,
im Waldfriedhof, teilzunehmen.
Brieſkaſten.
Jeeu Anfrage iſt die ſetzte Bezugsqulttung beizufügen. Anonyme Anfragen mirden
ſicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindlichkelt.
„R. K. 105” und „Wohnungskündigung”. Iſt unter
Zugrunde=
legung monatlicher Zinszahlung gemietet, ſo kann, wenn eine
andere Kündigung nicht vereinbart iſt, nur auf den Schluß des
Kalendermonats gekündigt werden; dieſe Kündigung muß dem
anderen Teile ſpäteſtens am 15. des Monats zugegangen ſein.
M. M. Die Anfrage erledigt ſich zweckmäßig durch Rückſprache
werktags, vormittags 8 Uhr, bei der Schriftleitung.
M. L. Wenden Sie ſich in beiden Fragen an das Kreisamt
hier, da nach den gemachten Angaben noch verſchiedene Punkte zu
klären ſein dürften.
„Kolonie Merck‟. Erheben Sie beim Amtsanwalt hier
Anzeige wegen ruheſtörenden Lärms und Uebertretung der
Lokal=
polizeiverordnung, die das Ausklopfen auf beſtimmte Stunden des
Vormittags beſchränkt.
Aus Heſſen.
50jähriges Beſtehen der Freiwilligen Zeuerwehr
Wirhauſen.
A
bei Naturkataſtrophen, wie Hochwaſſer, helfend eingegriffen. Das=
3u8 N
50jährige Beſtehen feiert unſere Wehr in Gemeinſchaft mit 21n
auswärtigen Feuerwehren und der Einwohnerſchaft durch einn
Jubiläumsfeſt am 2., 3. und 4. Juni. Der Feſtplatz iſt an der Gärt
*
nersmühle. Die hieſige Wehr, die bisher auch Geſelligkeit in ihremm ſ.
Hütel
Kreiſe pflegte, geſtaltet dieſes Jubiläumsfeſt zu einem Volksfeſt
Von den Gründern verſehen heute noch Herr Chr. Jockel und Nik.k ſ8, hind
Huck aktiven Feuerwehrdienſt!
AS
Zum Feſte hat die Wehr folgendes Programm aufgeſtellt:
Samstag um 7 Uhr Gedenkfeier am Kriegerdenkmal für die ver=sw Mueſt
ſtorbenen und gefallenen Wehrleute. Abends wird ein Fackelzuay ucheſ.
formiert. Dann iſt Kommers auf dem Feſtplatz. Am Sonntaay
morgen halb 9 Uhr iſt Kirchenparade. Um 10 Uhr iſt das Fuß=
und Gerätexerzieren am Bahnhofsplatz, Anſchließend folgt eine r Aeſchen.
Angriffsübung auf das Ferdinand=Werner=Schulgebäude. Hier
*s
greift auch die Sanitätskolonne vom Roten Kreuz mit ein. Auf / v
dem Feſtplatz iſt nach dem Feſtzug Begrüßung der Feſtgäſte,
Eh=
rung verdienſtvoller Wehrleute durch die Behörde, Konzert,
Ss
190.
und Darbietungen durch die Ortsvereine. Die Feſtrede hält He
Mrei
dis
Rechel=Wixhauſen. Bei dem Volksfeſt am Montag wird eiſe
Schülerfeuerwehr ein brennendes Objekt löſchen.
6n=
die 16
N. M
für die
Dg. Arheilgen, 29. Mai. 30 Jahre Sportvereini,
gung 04. Die hieſige Sportvereinigung begeht in dieſem Jahre /Atrſt yel
das Feſt ihres 30jährigen Beſtehens, zu dem die Vorbereitungenn uis
eſang des
in vollem Gange ſind. Als Auftakt findet am 23. Juni ein Feſt= ſtatt. Die darauffolgende Woche iſt als Sportwerbewoche, ſie lietzten Si.
gedacht, in der ſämtliche Hand= und Fußballmannſchaften auf denm O du Heim
du Zer
Plan treten ſollen. Hierzu hat der Verein Verbindungen mitt
achtbaren Gegnern aufgenommen. Am Samstag, den 30. Juni,
Wir
und Sonntag, den 1. Juli, folgt dann das 8. Nationale Sportfeſty wir ſtehn 9
des Vereins. Dieſe leichtathletiſchen Wettkämpfe waren in den
R0
Nero=
vergangenen Jahren immer gut beſchickt und zeigten äußerſt gute
Wd.
Sport. Der Samstag bringt die Wettkämpfe der Jugend und deru
zug amen
ſeod
Alten Herren. Am Sonntag morgen finden die Vorkämpfe der, uct die Mahn
Aktiven der verſchiedenen Klaſſen ſtatt, die Entſcheidungen erfolgemu ye Mutt
iachel
am Nachmittag. Den Siegern winken Wanderpreiſe, Plakettem"
wie eure ?
und Diplome, fur die beſte Vereinsleiſtung der Klaſſe 1 der
Wan=
warf, und der
derpreis des „Darmſtädter Tagblatt‟. Die Ausſchreibungen fürl gen ſeiner Bangt
dieſe nationalen Wettkämpfe ſind erfolgt, Meldeſchluß iſt de
ſche Volk
deu
23. Juni. Hauptfeſttag iſt Sonntag, den 8. Juli, für den ein U=) furerland es nicht
fangreiches Feſtprogramm vorgeſehen iſt.
Nach dem Weckruf in
Der 3. Juni 19
der Morgenfrühe folgt eine Totengedenkfeier am Gedenkſtein au
E3
den ganzen Ode
dem Sportplatz. Am Nachmittag gruppiert ſich ein Feſtzug, der
Feſte, und
deſt
ſich durch die Ortsſtraßen nach dem Schwimmbad am Arheilger=
Mühlchen bewegt. Anſprachen und Schwimm=Vorführungen wer: / Eilehnis werden
den den Nachmittag ausfüllen. Der Abend ſieht die Feſtteilnehi
mer wiederum am Schwimmbad bei Konzert, Geſang, Tänzen und) Bh. König i. O9
ſportlichen Vorführungen verſammelt. Ein Feuerwerk ſoll dirf Mis
41 Jahre)
Jubiläums=Veranſtaltungen beſchließen.
me Briegleb geſte
in unſerer C
Ef. Meſſel, 29. Mai. Siegeszug der Elektrizität
Ueber dieſes Thema ſprach am Montag abend Herr Heß von ders eheſſen. Seine
1923 in Gries
Heſſ. Eiſenbahn A.=G. im Saale der Gaſtwirtſchaft Joh. Heinrick, mmie aus Zotzer
Laumann 2. Leider war der intereſſante Vortrag nicht ſo beſucht), gor=Umſtadt ſtatt
wie er es eigentlich verdient hätte. Nach dem Vortrag fand außer?
dem noch eine kleine Verloſung ſtatt.
Der Turn= und / Kd. Michelſtadt,
Sportverein e. V. Meſſel hielt am vergangenen Sonntagl egünn der geſtrig
ein Vereinsſchülerwetturnen ab. Trotz großer Werbung war diei Aryelſtadt
Beteiligung auch hier ſehr mäßig.
ert gen Ra
Failnt. ue
Griesheim, 29. Mai. Die Abteilung Rundfunk der NSD9
eiſter Dr
veranſtaltete am Sonntag abend im Feſtſaal „Zum grünen Laul! / Erhebung der Fi.
einen Bunten Abend, bei dem der Muſikzug der SA., der. , wurden bierfür
Geſangverein „Sängerbund=Germania” und zwei Soliſten mit
und wurde eint
ten und die beſten Rundfunkſprecher ermittelt wurden. Nach dem
für 1934 weiter
flott geſpielten Eröffnungsmarſch begrüßte der Ortsfunkwar
ein Beſchlt
Erſchienenen und wies in einer kurzen Anſprache auf die Bedeu=
2
ichem Rücke
tung des Abends hin. Hierauf kam der Kreisfunkwart zu Word, /
Billgkeitsgründ=
der ſich in längeren Ausführungen über Zweck und Ziele des einy Minderung
de=
ſchen Rundfunks verbreitete. Der Redner zog zunächſt e„ inetens 20 V
Parallele zwiſchen dem Rundfunkſyſtem des alten Syſtems und de.
ggen
rt. —
neuen Deutſchland. Er wies darauf hin, daß zunächſt eine Säubes
rungsaktion notwendig geweſen ſei, um die ſich breit gemachte Kom, A 3n0 Ausgabe,
wurde
ruption zu beſeitigen. Heute ſtehe der Rundfunk vollſtändig
un i
Dienſte des Volkes, der Führer bediene ſich des Rundfunks wen!
egebe
Punkt war
er bei beſonderen Angelegenheiten zum Volk ſprechen wolle.
wies ganz beſonders auf die Vorteile des Volksempfängers hirn eoe in die
der Errichtu
In ſeinen weiteren Ausführungen machte der Redner Propagand0
I. Leber ge
für den Reichsverband Deutſcher Rundfunkteilnehmer. Die eim
zelnen Teile des Programms wechſelten nun in bunter Reih
Zu dieſer Sie
Sr Ic alerle
folge ab, wobei durch den humorvollen Anſager die Lachmuskel
DF beſchloß der R
der Anweſenden dauernd in Bewegung gehalten wurden. D
Leiſtungen des Orcheſters, des Geſangvereins und der Soliſt
Legenheit n
Landzettel und Nothnagel ſtanden auf beachtlicher Höhe. Zwiſt
Doc genau g
den einzelnen Programmpunkten traten die Sprecher am Mitz
hu einem 9
phon auf, die auf Grund eines Filmes ihre Eindrücke den Z.
ie des Ste
hörern übermitteln mußten. Unter den 5 Sprechern befande=
Oa im
ſich 4 Griesheimer und 1 Auswärtiger der auf Grund der Bewer/ /Ne Zwecke vo
tung durch das Publikum die meiſten Stimmen auf ſich vereinig.
des
Er kann alſo nun bei den in Frankfurt a. M. ſtattfindenden Aus” zurg des Förderun
ſcheidungskämpfen teilnehmen. Von den Griesheimer Sprecherr IA. Miſtandenen Au
erhielten 2 ebenfalls Diplome.
mit einem dre
— Ober=Ramſtadt, 29. Mai. Den Auftakt zur Reichswerlm g... Paſſen=
Be=
woche für das deutſche Turnen begann die Turngeſellſchaft 1941
iuſerbund
e V mit einer Schlageterfeier am letzten Samstag aben-: Poſft” hatten s
Nachdem die Feier durch den Führer Schulz eröffnet worden wa 1 Mauen und
Gön=
ergriff der Alterspräſident Frz. Wilh. Fiſcher das Wort, ur
HAty
in meiſterhafter Weiſe das Leben und Weſen Schlageters zu ſch1 Awehen. Nach
dern. Nach ſeiner Rede wurde das Deutſchlandlied geſungen.
er, Ke
Es wurden ſodann noch die weiteren Veranſtaltungen zur Reichs M0 N
werbewoche beſprochen und die Einzelheiten feſtgelegt. Den Al)
ſchluß bildet ein großes Werbeturnen aller Abteilungen am kon: Wsſſen g
menden Samstagabend und Sonntagnachmittag. Nachdem die Dr* MnNe
tails hierzu beraten waren, ſchloß die erhebende Feier mit der
Geſang des Horſt=Weſſelliedes.
Roßdorf, 29. Mai. Dank der Saarturner. De
Deutſche Turnverein hatte im Einvernehmen mit der Gemeins
den Turnverein Hüttigweiler (Saar) für 5. und 6. Mai d.
nach Roßdorf eingeladen. In einem an den Bürgermeiſter der Gs/7n fei
meinde Roßdorf gerichteten Schreiben hat nunmehr der eing
.
Fla
7.
iſte
ladene Verein und der Gemeindevorſteher von Hüttigweiler ſi
den liebevollen Empfang gedankt und ſeine Eindrücke mitgeteil
und zwar in folgendem Wortlaut: „Hüttigweiler, den 26. 5. 35 M Zele
S0
Noch ganz unter dem Eindruck des tiefen Erlebens in
Roßdo=
möchte ich nicht verſäumen, ihnen ſowie allen deutſchen Brüden
und Schweſtern in Roßdorf im Namen des ganzen Vereins rech
herzlich zu danken für den liebevollen, großartigen Empfang, 9.
herzlichen Worte der Begrüßung und die freundliche, koſtenloe
Bewirtung. Was wir in Roßdorf erlebt und empfunden, läßt —
nicht in Worten faſſen, war es doch echte, wahre Volksgemeik!
ſchaft, tiefſte, empfundene Verbundenheit und für uns die bels
Einführung in narionalſozialiſtiſches Ideengut! Wir wollen 9e
Erlebnis jener Stunden und unſeren Dank in der Weiſe erſiau
ten, daß wir in engſter Verbundenheit mit unſeren deutſchen Brch
dern und Schweſtern mit jeder Faſer unſerer Seele für die keß
loſe Rückkehr unſerer deutſchen Saarheimat in das geliebte deutſch
Vaterland, ins Reich unſeres großen Führers Adolf Hitler kal.
fen werden. Mit treudeutſchen Grüßen von der Saar: Gut 9e‟
Heil Hitler! (gez.) Peter König. DT.=Vereinsführer.” — „Nach 9—
Schilderungen unſerer Turner und Turnerinnen war das Erle.
nis in Roßdorf auf ſie von ſo tiefer einſchneidender Bedeutal.
daß ich nicht umhin kann, ihnen und der geſamten Bürgerſohl
von Roßdorf im Namen der ganzen Gemeinde Hüttigweiler It
die liebevolle Aufnahme und Bewirtung unſerer Turner und 2"
nerinnen den tiefſten Dank auszuſprechen. Die Zeit iſt ja
vic=
mehr fern, daß wir hoffentlich ganz und ohne einen Quadratme.e
deutſchen Saarbodens verloren zu haben, in unſer deutſches Vle
land einkehren werden. Mit treudeutſchen Grüßen von der Sſe*
Heil Hitler! Der Gemeindevorſteher (L. S.) Sahner.”
ſirtwoch, 30. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 147 — Seite 7
Denkmalweihe
den Bünnter Sicter Avum Mantet.
Am 3. Juni 1934 wird in Fürth i. O. ein Denkſtein enthüllt,
ſdem großen Banater Dichter Adam Müller=Guttenbrunn
ge=
not wird. Der Denkſtein ſelbſt iſt ein gewaltiger Findling,
zſvon der Firma Kreuzer u. Böringer, Lindenfels i. O.,
auf=
züür wurde. Eine eingelaſſene Bronzetafel kündet 2
umen und
ßeurtsort des Dichters. Adam Müller wurde am 22. Oktober
in Guttenbrunn (rum. Banat) geboren. Er beſuchte ſpäter
gGymnaſium in Temesvar. Die magyariſche Unterrichtsſprache
ſ ynn zuwider. Er giht das Studium auf und geht zu einem
fyur in die Lehre. Der Stubendienſt gefällt ihm nicht. Er
das deutſche Gymnaſium in Hermannſtadt in
Sieben=
ſien, wo er ſeine Studien fortſetzt und beendet. Dort wird
deutſches Fühlen und Streben mächtig angeregt, und der
ſeiner Ahnen packt mit mächtigen Akkorden ſeine Seele.
Ko deutſche Blut, das unverfälſcht und reich in ſeinen Adern
g ſchüttelt und rüttelt ſeinen Geiſt auf und ſchlägt eine feſte
drke hinweg über Berge und Flüſſe, hinüber zum deutſchen
Aſiterlande, woher die Urväter gekommen, die vor mehr als
MJahren vom Odenwald nach dem Banat ausgewandert ſind.
Q) Ahnenhaus unſeres Dichters iſt in Fürth und Mörlenbach
uſchen, und ſo entſtammt der große Sohn des Banater
Schwa=
nolkes einer Odenwälder Bauernfamilie. Sein Urahne,
Chri=
zu Luckaub, iſt, wie aus den Pfarrbüchern von Fürth i. Odw.
z rſehen dortſelbſt am 19. Januax 1709 geboren und hat ſich
ſſteiner Margaretha Scherer, die Tochter eines Anton Scherer
eMörlenbach i. Odw., verheiratet.
Adam Müller ſiedelte ſpäter nach Wien über. Er wurde
elgraphenbeamter und widmete ſich nebenbei der Schrift=
Arei. 1907 kehrte er in die Heimat zurück. Er findet ein
das in ſeiner Mehrheit ſein deutſches Weſen, ſeine Mutter
e und ſein Mutterland aufgeben will. Die Magyaren ſuchen
Schwaben, ſo werden die Banater geheißen, zu entwurzeln,
die letzten Faſern, die ſie noch in dem Mutterlande
ver=
jüfen zu zerreißen. Adam Müller erkennt ſofort die Gefahr
tritt „feſten Sinnes, hell wahrheitsfreudig und
kampfes=
für die Heimat ein. In ſeinem Schwabenlied das zum
uig
ogeſang des Banater Deutſchtums geworden iſt, ſingt er in
jur letzten Strophe:
O du Heimat, deutſchen Fleißes ſtolze Blüte,
du Zeugin mancher herben Väternot:
Wir ſegnen dich, daß dich uns Gott behüte,
wir ſtehn getreu zu dir in Not und Tod!
Auch ſeine Romane und Erzählungen „Meiſter JJakob”
ßtendämmerung”, „Glocken der Heimat” und der Große
ſchabenzug” atmen Heimatluft, und aus allen ſeinen Werken
Elimt die Mahnung: „Hütet das Erbe eurer Ahnen! Bewahrt
un Mutterſprache! Haltet feſt an
em Volkstum
Bleibt
war es, der ſein Volk
Beiſche, wie eure Väter es waren!"
ſurckwarf, und der wieder deutſches Fühlen und Denken in die
mn ſeiner Banater geträufelt hat. Und heute ſteht dieſes
Ba=
ur deutſche Volk geeint und geſchloſſen und weiß, daß das
ſtute rland es nicht vermißt.
Der 3. Juni 1934 wird für die Gemeinde Fürth i. Odw. ja
jüden ganzen Odenwald, ein großer Tag. Fürth rüſtet eifrig
ze ieſem Feſte, und für alle, die ſich einfinden, wird dieſer Tag
einErlebnis werden.
Bo. König i. Odw., 29. Mai. Pfarrer Briegleb† Im
utie von 41 Jahren iſt im Darmſtädter Eliſabethenſtift Pfarrer
Aitt Briegleb geſtorben. Pfarrer Briegleb wirkte ſeit dem Jahre
2 rn unſerer Gemeinde. Vorher ſtand er in Bobenhauſen in
brheſſen. Seine erſte Verwendung hatte er in den Jahren 1921
1923 in Griesheim b. D. Er war ein Pfarrersſohn und
inmte aus Zotzenheim. Seine Beiſetzung findet am 30. Mai in
Muz= Ulmſtadt ſtatt.
C5. Michelſtadt, 29. Mai. Aus dem Gemeinderat. Zu
ym der geſtrigen öffentlichen Sitzung des Rates der Stadt
Eielſtadt wurde als Nachfolger des nach Erbach verſetzten
ſeit=
yem Ratsmitgliedes Michel, Friedrich Adelhelm eingeführt
in der üblichen Weiſe durch Handſchlag an eidesſtatt durch
hügermeiſter Dr. Leber verpflichtet. Der nächſte Punkt betraf
Erhebung der Filialſteuer für das Rechnungsjahr 1934.
Seit=
wurden hierfür 200 v. H. der Gemeinde=Gewerbeſteuer er=
und wurde eine Ortsſatzung beſchloſſen, nach der dieſer Satz
für 1934 weiter gelten ſoll. Im Anſchluß daran wurde dann
ein Beſchluß gefaßt, wonach ab Rechnungsjahr 1934 bei
nach=
eilichem Rückgang des Gewerbeertrags und Gewerbekapitals
Rilligkeitsgründen ein entſprechender Erlaß erfolgen kann. —
Minderung des Gewerbeertrags bzw. Kapitals muß aber
viveſtens 20 Prozent betragen und wird der Erlaß auch nur auf
Lmag gewährt. — Die Ueberſicht über die tatſächlichen
Einnah=
tie und Ausgaben der Oberrealſchule für das Rechnungsjahr
z wurde dann in ihren Einzelheiten von Bürgermeiſter Dr.
r bekanntgegeben und vom Gemeinderat gebilligt. — Der
mätte Punkt war: Beſchlußfaſſung über den Eintritt der
Ge=
nide in die Verpflichtungen der Naſſauiſchen Heimſtätte im
der Errichtung der geplanten Vorſtadtſiedlung.
Bürgermei=
aDr. Leber gab hierzu die bis jetzt erfolgten Vorarbeiten für
Bau dieſer Siedlung bekannt und ſind nach ſeinen Ausfüh=
Nach reiflicher
Aus=
men noch allerlei Fragen zu klären.
ſche beſchloß der Rat einſtimmig, die Beſchlußfaſſung über dieſe
Aſzelegenheit nochmals zu vertagen und in den zuſtändigen Aus=
Aen noch genau alles durchzuprüfen. — Anſchließend bewilligte
daRat einem Ratsmitglied dem ihm in ſeiner Eigenſchaft als
Aſſizlied des Steuerausſchuſſes entſtehenden Lohnausfall zu er=
Da im Voranſchlag für 1934 keine Mittel für
nach=
ende Zwecke vorgeſehen waren, genehmigte der Rat die durch
Feier des 1. Mai, der Rathausbeleuchtung und die
Herab=
ing des Förderungsſatzes der Notſtandsarbeiter von 3 auf 2
2M entſtandenen Ausgaben, dann wurde die öffentliche
Rats=
ing mit einem dreifachen Sieg=Heil geſchloſſen.
Pfaffen=Beerfurth i. Odw., 29. Mai. Weihe der
lüfhäuſerbundesflagge. Im feſtlich geſchmückten Saal
Ne Poſt” hatten ſich die Kameraden mit Familienangehörigen,
ſunden und Gönnern des Krieger= und Veteranenvereins
zu=
mnengefunden, um in weihevollem Akt die neue Bundesflagge
Aveihen. Nach einigen flotten Militärmärſchen begrüßte der
eiinsführer, Kamerad Tritſch, die Anweſenden und gedachte der
Weltkriege gefallenen deutſchen Brüder. Die erhebenden
lnge des Liedes „Vom guten Kameraden” begleiteten das ſtille
Heiken. Im Anſchluß hieran nahm der Bezirksführer, Kamerad
We.=Reichelsheim, die Weihe der Fahne vor und übergab ſie dem
hnenträger, Kamerad Jungblut, worauf das Deutſchlandlied.
Ortsgruppen=
e das Horſt=Weſſel=Lied geſungen wurde.
air
Delp ſprach über die Bedeutung der Kriegervereine im
en Reich und gedachte insbeſondere des Helden Albert Leo
Sageter — Auch der hieſige Geſangverein trug zur
Verſchöne=
der Feier bei — Nachdem der offizielle Teil beendigt war,
95 man bei deutſchem Tanz und frohen Weiſen in echter Kame=
Achaft einige Stunden gemütlich beiſammen.
Beerfelden, 29. Mai. Turneriſches Nach der
Schlageter=
am Samstag abend als Auftakt zur Werbewoche der D. T.
ſſte am Sonntag eine „Fröhliche Turnſtunde” auf dem Turn=
Lnde des Vereins. Frau Willenbücher, Kreisfrauenturnwartin,
ge ähnliches ſchon des öfteren in der Turnhalle geboten, was ſie
Kreismännerturnwart Federlin diesmal zeigten mit ihren
eri und großen Turnern und Turnerinnen, damit übertrafen
ich ſelbſt. Freiübungen auch am Boden, lockerer und ſtraffer
Seil=, Ball= und Sprungſpiele, Uebungen an Barren, Reck
PSferd, das alles gab einen Ueberblick über die
Mannigfaltig=
des heutigen Turnbetriebs. Die hiermit begonnene Werbe=
” findet ihre Fortſetzung durch offene Turnſtunden je abends
9 9 Uhr an folgenden Tagen und in folgender Art: Donners=
Schülerinnen und Werbeturnen „Für die Frau”. Freitag
Aler und Turner, Samstag Schauturnen in der Turnhalle,
Aurag Werbeturnen in Falken=Geſäß.
Hauptberſammlung des Vogelsberger Höhen=Clubs in Gedern.
Gedern. 29. Mai. In dem alten Vogelsbergſtädtchen Gedern
mit ſeiner humorvollen Bevölkerung hielt der Geſamt=
Vogelsber=
ger Höhen=Club (VHC.), der Erſchließer und treueſte Pfleger
die=
ſes ſchönen oberheſſiſchen Gebirges und einer der bedeutendſten.
deutſchen Wandervereine, ſeine 53. Hauptverſammlung ab. Am
Vor=
abend fand nach den Vorbereitungen ein der Heimatliebe und dem
=Brauchtum gewidmeter Begrüßungsabend ſtatt, zu dem auch die
VHC.=Brüder, Reichswanderführer Profeſſor Dr. Ferdinand
Wer=
ner und Miniſterialrat Ringshauſen, erſchienen waren. Zur 53,
Hauptverſammlung am Sonntag konnte der verdienſtvolle
Ver=
einsführer Dr. Bruchhäuſer neben zahlreichen Vertretern der
Zweigvereine auch Miniſterialrat Ringshauſen und
Reichswander=
er Profeſſor Dr. Werner begrüßen. Der Mitbegründer des
C Offenbach und Sohn der oberheſſiſchen Heimat,
Miniſterial=
rat Ringshauſen, ſprach eindrucksvoll über die neuen hohen
Auf=
gaben der Wander= und Heimatvereine, die durch das Wandern
und die Pflege heimatlicher Bräuche in erſter Linie die Gedanken
von Blut und Boden verwirklichen helfen. Reichswanderführer
Profeſſor Dr. Werner hob die Verbindung der Wandervereine mit
der Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” und dem Amt „Urlaub,
Reiſe und Wandern” hervor. Die Reichsregierung hat den
Wan=
der=Vereinen das Alleinrecht der Wegemarkierung gegeben. Der
Reichsverband gehört korporativ dem Bund „Volkstum und
Hei=
mat” an.
Die kulturelle und wirtſchaftliche Bedeutung des VHC. kam
durch die nachſtehenden Berichte zum Ausdruck. Bekanntlich hat
der VHC über das Heſſenland hinaus Zweigvereine in Kaſſel,
Berlin uſw. Eingangs des Berichts über das letzte Wanderjahr
gedachte der Vereinsführer der Verſtorbenen u. a des VHC.=
Bruders Finger=Lauterbach, der lebendigen Chronik und eines
der Beſten des VHC. Die Clubwanderungen wieſen zahlreiche
Beteiligung auf. Die Arbeitsgemeinſchaft des Taunus=, Oden=
Ausführungs= und Ergänzungsbeſtimmungen
zu der Anordnung betreffend die Feſtſetzung von Rahmpreiſen
im Verbandsgebiet des Milchverſorgungsverbandes Rhein=Main
vom 24. Februar 1934.
Zu TZiffer 1—4: Die Abgabe in Mengen bis zu 1 Liter
muß in Flaſchen zu den feſtgeſetzten Preiſen erfolgen.
iffer 3 und 4 BBei Abgabe an Großverbraucher
beträgt der Preis für:
pro Liter
n=ſ==Liter=Flaſchen 1,65 „
in ½=Liter=Flaſchen 1,70 „
in ½=Liter=Flaſchen 1,80
Kaffeerahm
1.10 RM.
1.15 „
1.30 „
1,40
Schlagrahm
1,60 RM.
Bei Abgabe an Kleinverbraucher beträgt der Preis:
Schlagrahm Kaffeerahm
pro Liter
2,00 RM.
1.40 RM.
n”==Liter=Flaſchen 2,05 „
1,45
in ½=Liter=Flaſchen 2.10 „
1,60 „
in ½=Liter=Flaſchen 2,.20
1,70
Zu I: Die Strafvorſchrift erhält auf Grund des § 23 der
Verordnung des Reichsminiſters für Ernährung und
Landwirt=
ſchaft vom 27. 3. 34 folgende Faſſung:
Mit Gefängnis und mit Geldſtrafe bis zu 100 000 RM. oder
mit einer dieſer Strafen wird beſtraft, wer vorſätzlich dieſer
An=
ordnung zuwiderhandelt. Wer die Tat fahrläſſig begeht, wird mit
Geldſtrafe bis zu 10 000 RM. beſtraft. Dieſe Anordnung tritt mit
Wirkung vom 1. Juni 1934 in Kraft.
Der Beauftragte des Reichskommiſſars für die Milchwirtſchaft
für den Milchverſorgungsverband Rhein=Main.
gez.: Birkenholz.
Em. Heppenheim, 29. Mai. Uebergabe der Staffel
IVM. 50 in Heppenheim. Heppenheim war am Sonntag
das Ziel der ſieben Stürme der Motor=SA., Staffel TV/M. 50.
Der ſeitherige Staffelführer, Oberſturmführer Strauch, hat ſein
Amt wegen beruflicher Ueberlaſtung niedergelegt; als ſein
Nach=
folger war Oberſcharführer Grimm beauftragt worden. Die
Uebergabe fand durch Standartenführer Keller ſtatt.
Nachmit=
tags traten die Stürme zu einem Leiſtungsmarſch an, der ſich über
10 Kilometer erſtreckte, und zwar auf der Straße Heppenheim—
Kirſchhauſen—Sonderbach—Erbach-Heppenheim bzw. umgekehrt.
Schützenverein. Die Schießleiſtungen beim
Frühjahrs=
preisſchießen des hieſigen Schützenvereins waren diesmal
bedeu=
tend beſſer als in den Vorjahren. Es konnten 27 Preiſe verteilt
werden, und zwar auf die Ringzahlen 35—30. Die Bedingungen
waren: 1 Schuß liegend, 1 Schuß knieend und 1 Schuß ſtehend
frei=
händig. — Evangeliſche Gemeinde. m Auftrage des
volksmiſſionariſchen Amtes der Landeskirche Heſſen=Naſſau hält
Herr Pfarrer Weiß=Darmſtadt in der hieſigen Kirche drei
Vor=
träge, die in die Auseinanderſetzung zwiſchen Chriſtentum und
„Deutſcher Glaubensbewegung” einführen ſollen. Der erſte
Vor=
trag handelt über das Thema: Völkiſche Religioſität oder
chriſt=
licher Gottesglaube”, der zweite Vortrag: „Der deutſche Chriſtus”
und der dritte: „Die deutſche evangeliſche Kirche und die dritte
Konfeſſion”.
Ca. Lorſch, 29. Mai. Berufung. Rechtsanwalt Joſt, zuletzt
Polizeidirektor in Gießen, ein aktiver Vorkämpfer der
national=
ſozialiſtiſchen Sache, wurde durch den Führer in die Leitung der
Deutſchen Arbeitsfront nach Berlin berufen. — Im Gaſthaus
„Zum goldenen Stern” dahier erfolgte im Einvernehmen mit der
Ortsgruppe Lorſch der NSBO. und der DAF. durch die
Volksfür=
ſorge eine Filmaufführung, in der der große Wert und die
Bedeutung dieſer gemeinnützigen Organiſation, die unter
natio=
nalſozialiſtiſcher Führung ſtehe, hingewieſen wurde. Durch einen
Vortrag wurden entſprechende Erläuterungen gegeben und der
Beitritt zur Volksfürſorge empfohlen, die im Todesfalle ein
Sterbegeld und im Falle der Erwerbsloſigkeit oder
Erwerbs=
unfähigkeit ihren Mitgliedern Unterſtützungen gewähre.
An=
ſchließend nahm
Ortsgru=
ſenleiter Pg. Degen die feierliche Ver=
5BO.=Mitglieder vor, denen
Betriebs=
pflichtung zahlreicher Ne
zellenobmann Pg. Schmitt die Mitgliedskarten überreichte. Das
Programm wurde ergänzt durch gemeinſame Lieder und
Muſik=
vorträge der Kapelte Gutſchalk, die ſich in dankenswerter Weiſe
zur Verfügung geſtellt hatte. — Fahnenweihe. Im ehem.
Kloſterhofe am neuen Kriegerehrenmal ging am Sonntag
vor=
mittag eine weihevolle Stunde vonſtatten. Den beiden
Krieger=
vereinen unſeres Ortes wurden, von der Bezirksleitung ihres
Bundes die neuen Kyffhäuſerfahnen überreicht. In einer von
glühender Vaterlandsliebe und echt nationalſozialiſtiſchem Geiſt
getragenen Rede gedachte Herr Lehrer Scherer=Auerbach unſerer
gefallenen Helden und bekundete die Treue zu unſerem
unver=
gleichlichen Führer Adolf Hitler. Herr Findling von der
Bezirks=
leitung Bensheim enthüllte nach einer kurzen Anſprache die
bei=
den Fahnen, weihte ſie und übergab ſie den beiden
Vereinsvor=
ſitzenden. Dieſe gelobten unverbrüchliche Treue, die ihre
Ver=
einskameraden mit dem Liede „Ich hab’ mich ergeben” bekräftig=
Filialſteuer. Durch Gemeinderatsbeſchluß hat die
ten. —
Gemeinde die Erhebung einer Filialſteuer in Höhe von 200 Pro=
Rauchen verboten. Mit Rückſicht auf
zent beſchloſſen.
die zahlreichen Waldbrände in letzter Zeit wird eine Verordnung
bekanntgegeben, die das Rauchen im Walde und in deſſen Nähe
im Umkreiſe von 20 Meter vom Walde ebenſo wie das
Feuer=
anzünden verbietet. Auch wird an die Bevölkerung die Bitte
gerichtet, bei ſich wiederholenden Waldbränden nicht mit leeren
Händen an die Brandſtelle zu eilen, ſondern zur Bekämpfung
ge=
eignete Gerätſchaften mitzubringen.
— Hirſchhorn, 29. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
28. Mai: 1,49 Meter. am 29. Mai: 1,46 Meter. (Morg. 5.30 Uhr.)
Nr
UüüFNR
wald=, Weſterwald= und anderer Clubs unter der Führung des
VHC. erwies ſich als erfolgreich. VHC.=Bruder Dern=Offenbach
wurde die ſilberne Ehrennadel verliehen. Die Vereinsabende
wurden beſonders in Offenbach, Frankfurt und Worms
ge=
pflegt. Die Sommerplakate und die Broſchüre über den
Vogelsberg haben ſehr guten Anklang gefunden. Das „Vater=
Bender=Heim” ſoll dem Deutſchen Jugendherbergsverband
über=
laſſen werden, während das Jägerheim verpachtet wird. Die
lobend anerkannte Wegemarkierung iſt vorerſt ausreichend. Durch
Beitragsſenkung ſollen neue Mitglieder geworben, bzw. alten die
Mitgliedſchaft erleichtert werden. Durch die Anerkennung als
Sportverband iſt den Beamten die Möglichkeit der Mitgliedſchaft
gegeben. Die durch 24 Zweigvereine erhaltene Bergwacht, die
ſich infolge der auch im Vogelsberg, namentlich durch Schulen
einſetzenden Veranſtaltungen, als wertvoll erwieſen hat, übt der
Club jetzt ſelbſt aus. In Zukunft wird die Verkehrswerbung
vom Rhein=Mainiſchen Landesverband übernommen, lediglich die
örtliche Werbung iſt noch genehmigt. Stark gerügt wurde das
geringe Intereſſe des früheren „Oberheſſiſchen Verkehrsbundes
Durch das Reichsbahn=Zentralwerbeamt war auch im Ausland
für den Vogelsberg geworben. Der inzwiſchen eingetroffene
Staatspreſſechef Dr. Mahr überbrachte die Grüße des Heſſiſchen
Staatsminiſters Jung, Regierungsrat Zorn die des Kreisamts
Schotten. Nach dem Bericht der einzelnen Ausſchüſſe wurde feſtgelegt.
die diesjährige Johannisfeier auf der Herchenhainer Höhe vom Club
ausfallen zu laſſen und an der großen Kundgebung am 17. Juni
anläßlich des 575. Johannesmarktes teilzunehmen. Die nächſte
Hauptverſammlung findet 1935 in Lich ſtatt. Nach einem
Feſt=
zug, an dem ſich einige hundert VHC.=Brüder und =Schweſtern,
beſonders ſtark aus Frankfurt, beteiligt hatten, weihte im
Schloß=
hof in eindrucksvoller Weiſe Reichswanderführer Werner die
neue Fahne und zahlreiche Wimpel der Zweigvereine. Ein
Volks=
feſt beſchloß die Tagung.
Eiſenbahner-Vereine kagen in Gießen.
Gießen, 29. Mai Unter dem Vorſitz von Oberregierungsrat
Krug fand hier eine Tagung des Bezirksverbandes der Eiſenbahn=
Vereine im Reichsbahndirektionsbezirk Frankfurt a. M. ſtatt, an
der rund 100 Delegierte von 47 Eiſenbahner=Vereinen des
Direk=
tionsbezirkes teilnahmen. Nach der Erſtattung des
Geſchäftsbe=
richtes und des Kaſſenberichtes, ſowie der Genehmigung des
Vor=
anſchlages folgte eine Ausſprache über das
Eiſenbahnerfürſorge=
weſen, das auch künftig wie bisher beſtehen bleiben ſoll. Das
Eiſenbahner=Erholungsheim Haus Lindenbach in Bad Ems iſt
angeſichts der ſtarken Inanſpruchnahme auch aus anderen
Direk=
tionsbezirken erheblich erweitert worden und wird vorausſichtlich
noch mehr erweitert werden. Ueber das Turnen und die ſportliche
Betätigung in den Reichsbahnturn= und Sportvereinen ſprach
Reichsbahninſpektor Urnitze=Frankfurt, der dabei einen
Arbeits=
plan über die turneriſche und ſportliche Arbeit der
Reichsbahn=
turn= und Sportvereine entwickelte. U. a. iſt vorgeſehen, in jedem
Jahr eine große Turn= und Sportveranſtaltung, wie in dieſem
Jahr in Frankfurt, durchzuführen. Im Anſchluß an die geſchäftliche
Tagung fand ein Ausflug nach der Burg Gleiberg ſtatt, die
ein=
gehend beſichtigt wurde. Die Tagung im nächſten Jahr ſoll im
grö=
ßeren Rahmen in Limburg ſtattfinden.
Ex. Bürſtadt, 29. Mai. Einbruchsdiebſtahl. Bereits
zum zweiten Male wurde das Waſſerhäuschen am Walde (Beſitzer
3.
imler) am Samstag von Dieben heimgeſucht. Diesmal
ent=
wendeten die Diebe für ca. 50.— RM. Limonade, Zigaretten,
Schokolade u. a. m. Sachdienliche Mitteilungen nimmt die
Poli=
zei entgegen.
Verkehrsunfall. Am Samstag rannte
ein mit Langholz beladener Bulldogg infolge Verſagens der
Steuerung mit Wucht gegen einen Baum und riß dieſen aus der
Wurzel. Perſonen kamen keine zu Schaden und konnte der
Bull=
dogg ſeine Fahrt nach einſtündigem Aufenthalt wieder fortſetzen. —
Mitgliederverſammlung beim Odenwaldklub.
In der Mitgliederverſammlung des Odenwaldklubs, Ortsgruppe
Zürſtadt, die gut beſucht war, gab der Ortsführer, Pg. Vetter,
bekannt, daß der Heimabend auf den 2. Juni verſchoben werden
mußte und wies gleichzeitig auf die am 16. und 17. Juni
ſtatt=
findende Jahreshauptverſammlung in Weinheim hin, wo eine
einheitliche Kleidung die Volksgemeinſchaft vertiefen ſolle. Als
Vereinsdietwart wurde ſodann Lehrer Karg beſtimmt. Auf
An=
trag des Bürgermeiſters Kraft traten dann ſämtliche Mitglieder
(korporativ) dem neugegründeten Verkehrsverein bei, und
inner=
halb des OWK. wurde eine Kommiſſion gebildet, die dem
Ver=
kehrsverein notwendige Aenderungen zur Verſchönerung des
Orts=
bildes vorſchlagen ſoll. Zum Schluſſe wurde noch bemerkt, daß für
die Zukunft zur Erringung des Goldenen Abzeichens 10 Tages=
und 2 Nachmittagswanderungen vorgeſchrieben ſeien.
Ex. Biblis, 29. Mai. Diebſtahl. In einer der letzten
Nächte wurden einem hieſigen Hühnerbeſitzer 16 junge
Hüh=
ner aus dem Stalle geſtohlen. Leider gelang es nicht, des Diebs
habhaft zu werden.
Be. Raunheim, 29. Mai. Parteigründung
feier. Mit
einer großen Kundgebung am 24. Juni wird die N
AP. an die
Bevölkerung von Raunheim herantreten, hiermit ſoll ſogleich die
Parteigründungsfeier mit begangen werden.
Be. Mörfelden. 29. Mai. Waldbrand. Bei einem kleinen
Waldbrand mußte am Samstag gegen abend die hieſige
Feuer=
wehr eingreifen. Sie konnte den Brand, der keine größeren
Aus=
maße angenommen hatte, in ungefähr einer Stunde löſchen.
Be. Aus dem Ried, 29. Mai. Wenn die Bodentrockenheit weiter
in dem Maße anhält wie ſeither, können die ganzen Erträge der
Bauernarbeit vernichtet werden. Das Getreide wird ſchon gelb,
die Kartoffel haben keine Nahrung mehr in dem trockenen Boden,
an Pflanzenwerfen iſt im Augenblick überhaupt nicht zu denken,
denn die jungen Pflanzen würden verdorren, das Obſt fällt von
den Bäumen. Es wäre deshalb nur zu wünſchen, daß die
Trocken=
heit nicht ſo weiter anhält, und endlich ein befreiender Regen ſie
ablöſt. — Wie amtlich bekannt gegeben wird, gilt im Kreiſe Gr.=
Gerau auf Grund der neuen Beſtimmungen über das
Feiertags=
geſetz der Fronleichnamstag nur in den Gemeinden Aſtheim,
Gernsheim und Haßloch als geſetzlicher Feiertag.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Be. Mainz, 29. Mai. Zweck und Ziel der
Viehver=
wertungsgenoſſenſchaften im neuen Staat. Geſtern
fand in Eich eine Verſammlung im Auftrag des
Reichsnährſtan=
des der Landbauernſchaft Heſſen=Naſſau, Hauptabteilung 3, ſtatt,
wobei Pg. Diplomlandwirt Brienen, als Geſchäftsführer der
Viehverwertungsgenoſſenſchaften Undenheim und Umgebung, über
Ziel und Zweck der Viehverwertungsgenoſſenſchaften im neuen
Staat ſprach. Redner berichtete in einem umfaſſenden Vortrage
von dem Aufbau der Viehverwertungsgenoſſenſchaften der mit
großem Intereſſe entgegengenommen wurde. Zum Schluß
er=
mahnte der Referent die Anweſenden, in geſchloſſener Front
zu=
ſammenzuſtehen. Wir wollen geloben, ſo führte er unter
ande=
rem aus, uns als Mitglieder des Reichsnährſtandes von keinem
anderen Berufsſtand in unſerer Einſatzbereitſchaft übertreffen zu
laſſen, zum Wohle und Aufſtieg unſeres deutſchen Bauernſtandes
und ſomit zum Geſamtwohl unſeres lieben Vaterlandes. —
An=
ſchließend ſprach Pg. Peukert als Vertreter der
Zentralgenoſ=
ſenſchaft für Viehverwertung Hannover, Filiale Main=, von den
Erfahrungen und der Neuregelung auf dem Mainzer Viehmarkt.
Es wurde angeregt, die Vertrauensleute über die zum Verkauf
ſtehenden Qualitäten zu ſchulen, damit dieſe wiederum den
ein=
zelnen Berufskollegen mit Rat und Tat zur Seite ſtehen können.
Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf unſeren Führer Adolf Hitler
wurde die Verſammlung geſchloſſen.
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Das gibt gesunde Haut und schöne natürliche Bräunung!"
Die deutſchen Turner beim Marſch zum Hauptbahnhof in Dresden,
von wo ſie zur Teilnahme an den Weltmeiſterſchaften im Kunſtturnen nach Budapeſt abfuhren.
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Reich und Ausland.
Rieſenbeſuch der Ausſtellung
„Deutſches Volk — Deutſche Arbeit”.
Berlin. Die Ausſtellung „Deutſches Volk
Deutſche Arbeit”, die nun in wenigen Tagen
geſchloſſen wird, wurde am letzten Sonntag
von 65 000 Menſchen beſucht.
Auffäl=
lig iſt der ſtarke Beſuch aus dem Reiche und vor
allem auch aus dem Ausland. Auf der
Aus=
ſtellung ſieht man Angehörige aller Staaten der
Welt, die ſich über das Geſehene begeiſtert
aus=
ſprechen. Der Beſuch des letzten Sonntags ſtellt
die ſtärkſte Tagesbeſuchsziffer aller bisher
dage=
weſenen Ausſtellungen dar. Die Verkehrsmittel
nach dem Kaiſerdamm hatten, da am gleichen Tag
auch das Avusrennen ſtattfand, eine ſtarke
Be=
laſtungsprobe auszuhalten, die ſie aber glänzend
beſtanden haben. Im Laufe dieſer letzten
Aus=
ſtellungswoche ſind noch Dutzende von
Sonder=
zügen nach Berlin gemeldet, u. a. allein 15
Son=
derzüge aus Sachſen.
Eröffnung der Reichsnährſtands=
Ausſtellung in Erfurk.
Erfurt. Am Dienstag mittag wurde auf
dem am Erfurter Flughafen gelegenen Gelände
die erſte Reichsnährſtandsausſtellung feierlich
eröffnet. Sie umfaßt alles, was der deutſche
Nährſtand an Spitzenleiſtungen auf dem Gebiet
der Tierzucht, der landwirtſchaftlichen
Erzeug=
niſſe und des landwirtſchaftlichen Maſchinenbaues
aufzuweiſen hat. Trugen die früheren
Ausſtel=
lungen im weſentlichen einen mehr flachen
Cha=
rakter, ſo ſteht die Erfurter Ausſtellung erſtmalig
im Zeichen der Volksverbundenheit zwiſchen
Stadt und Land. Die Schau ſoll nicht nur dem
Fachmann Anregungen und Förderung geben,
ſondern ſoll auch Brücken ſchlagen zwiſchen dem
Nährſtand, als dem Träger der Volksverſorgung,
und dem Städter, der in dieſer Ausſtellung die
hohe Leiſtungsfähigkeit, die Mühe, den Fleiß und
die Zuverſicht des deutſchen Landvolkes erkennen
wird. Gegen mittag verſammelten ſich die
Ehren=
gäſte mit den Ausſtellern und den bereits am
erſten Tage zahlreich von überall her erſchienenen
Land= und Stadtbewohnern zu einer ſchlichten
Eröffnungsfeier im Großen Ring. Mit ſtarkem
Beifall begrüßt, ergriff u. a. Reichsminiſter R.
Walter Darré, der Führer des Ehrenausſchuſſes,
das Wort zu einer wegweiſenden Anſprache über
Bauerntum und Agrarpolitik.
Fäüiche 5i.
Anütel. de i
Wr Mwicken is
zuchel, weil Ne
gerintlich erwächte
linnen, wie ſpät e2
en Es ſt gerade
Eine Szene aus dem Feſtſpiel „De Stedinge‟,
drem Innern eint
das anläßlich des 700. Jahrestages der Bauernſchlacht von Alteneſch aufgeführt wurde. Bei der „fozogen zu werd
Feier, an der Tauſende von Oldenburger Bauern teilnahmen, ſprach Reichsbauernführer Darre” ſ, brauchen uns nu
über den Kampf des deutſchen Bauerntums.
hilten, daß wir Me
zidigen, mehr ode
„dm Einrichtung,
dnten Sie Mut me.
Der Südamerika=Poſtdienſt.
ſie einzelnen A.
Eröffnung der Reichs=Theakerfeſtwoche in Dresden.
Franzöſiſche Konkurrenz.
d geſchlagen hat
Paris. Die franzöſiſchen Beſtrebungen, ders ichtige „Blumel
Reichskanzler Adolf Hitler (in der Mitte) in der Dresdener Oper,
wo mit einer Feſtaufführung von „Triſtan und Jſolde” die erſte Reichs=Theaterfeſtwoche feierlich
eröffnet wurde. Rechts neben dem Führer Reichsſtatthalter Mutſchmann.
Bootsunglück auf dem Main.
Würzburg. Nach einer Siegesfeier im
Bootshaus des Würzburger Rudervereins
unter=
nahmen am Dienstag früh 6 Teilnehmer der
Feier in einem Motorboot eine Spazierfahrt auf
dem Main. Oberhalb der Ludwigsbrücke
ken=
terte das Boot, und die Inſaſſen fielen ins
Waſ=
ſer. Vier von ihnen konnten ſich retten, während
zwei ertranken.
Der neue Führer
der Deutſchen Studenkenſchaft.
Erſte Raksſihung
des deutſchen Roken Kreuzes.
Berlin. Der Präſident des Deutſchen Roten
Kreuzes, Herzog Karl Eduard von Sachſen=
Coburg und Gotha, hat den auf Grund der neuen
Satzung des Deutſchen Roten Kreuzes gebildeten
Präſidialrat und Großen Rat des Deutſchen
Ro=
ten Kreuzes zu einer erſten Sitzung einberufen.
Die Sitzung fand am Montag im Hotel
Kaiſer=
hof ſtatt. Die Mitglieder des Präſidialrats und
des Großen Rates waren faſt vollzählig
er=
ſchienen. Die Tagesordnung brachte am
Vor=
mittag die Erledigung der geſchäftlichen
Fra=
gen. Die Nachmittagsſitzung eröffnete der
Präſi=
dent mit einer Begrüßungsanſprache, in der er
der Bedeutung des im Geiſte der
nationalſozia=
liſtiſchen Bewegung neu geſtalteten Deutſchen
Ro=
ten Kreuzes Ausdruck gab. Der ſtellvertretende
Präſident, Gen.=Oberſtabsarzt a. D. Dr. Hoeiſen,
erſtattete den Bericht über die Eingliederung des
Deutſchen Roten Kreuzes in den
nationalſozia=
liſtiſchen Staat. Den Berichten der
Reichswal=
ter für die einzelnen Aufgabengebiete ging ein
Vortrag des Leiters der auswärtigen Arbeiten
des Deutſchen Roten Kreuzes voraus. Alle
Be=
richte betonten den unmittelbaren Anſchluß der
Arbeits= und Erfahrungswerte der
Rotkreuztätig=
keit an die Erforderniſſe der Gegenwart, wie ſie
z. B. der zivile Luftſchutz an den
Bereitſchafts=
dienſt des Roten Kreuzes ſtellt. Am Schluß der
Tagung dankte der Präſident namentlich dem
Reichsminiſter des Innern für die ſtets bewieſene
Förderung bei der Stabiliſierung des deutſchen
Roten Kreuzes inmitten der Bildung des neuen
Reiches. Weſen und Tradition des Roten
Kreu=
zes, ſo ſchloß der Präſident, liegen in dem
Be=
griff ſelbſtverſtändlicher Pflichterfüllung, wie
Le=
ben und Arbeit unſeres Schirmherrn, des
Gene=
valfeldmarſchalls von Hindenburg, und unſeres
Volkskanzlers ein hohes Lied der
Pflichterfül=
lung ſind. Die Tagung verlief als feierlicher
Auftakt zum Rotkreuztag, der bekanntlich am
10. Juni d. J. im ganzen Reich einheitlich
be=
gangen werden wird.
Dipl.=Ing. Heinz Zäringer,
der — nach dem Rücktritt des bisherigen
Reichs=
führers Dr. Stäbel — mit der kommiſſariſchen
Führung der Deutſchen Studentenſchaft betraut
wurde. Dr. Stäbel behält die Führung der
Reichsſchaft der Deutſchen Studierenden inne.
Der Brand auf der „Zähringen” gelöſcht.
Kiel. Die Marinedienſtſtelle teilt mit: Der
auf dem Fernlenkſchiff „Zähringen” durch einen
15=Zentimeter=Treffer entſtandene Korkbrand iſt
jetzt unter größten Schwierigkeiten und unter
tatkräftiger Mithilfe von auswärtigen
Feuer=
wehren, darunter Hilfszügen von Stettin und
Berlin, gelöſcht worden. Die „Zähringen” begibt
ſich zur Ausbeſſerung der Schäden nach der
Ma=
rinewerft in Wilhelmshaven.
Lockende Rufe aus Rüdesheim a. Rh.
Der Gedanke des Heimatſpiels iſt in ganz
Deutſchland auf dem Marſch, weil die Menſchen
ſich neuerdings in verſtärktem Maße für die
Ver=
gangenheit des Bodens, auf dem ſie leben und
das von den Vorfahren übernommene
Gebrauch=
tum intereſſieren. Eine muſtergültige
Veranſtal=
tung dieſer Art wird in der berühmten Rhein=
und Weinſtadt Rüdesheim als
Hauptan=
ziehung ihres diesjährigen We
inblüten=
feſtes geboten. Das rheiniſche Heimatſpiel
„Die Kathrin von Rüdesheim”, das den
rheini=
ſchen Dichter F. C. Butz zum Verfaſſer hat, wird
im Sinne der Arbeitsbeſchaffung —
aus=
ſchließlich von bisher ſtellungsloſen
Berufsſchau=
ſpielern dargeſtellt, und auch für die Reigen und
Tänze ſind freie Berufskünſtlerinnen verpflichtet.
Die erſten beiden Aufführungen erfolgen
Samstag, den 2. Juni, und Sonntag,
den 3. Juni. Außerdem locken — von der
herrlichen Rheinlandſchaft abgeſehen — eine
fröhliche Weinverloſung, der ſchnell beliebt
ge=
wordene Weinbrunnen, Muſik, rheiniſche
Stim=
mung und das anziehende Bild, das die alte
Rheinſtadt Rüdesheim im Feſtſchmuck bietet.
Der Beſuch der ikalieniſchen Flieger
in Böblingen.
Böblingen. Wie zu der bereits
gemelde=
ten Ankunft der italieniſchen Flieger ergänzend
berichtet wird, begrüßte Commodore Mohz, vom
Luftamt München, die Italiener im Auftrage des
Reichsluftfahrtminiſters Göring. Auch
Reichs=
ſtatthalter Murr richtete Begrüßungsworte an
die ausländiſchen Flieger. Ueber den Flug des
italieniſchen Geſchwaders wird nuch berichtet, das
der Start am Dienstag vormittag 10.20 Uhr auf
dem Flugplatz Udine erfolgt war. Der Führer
des Geſchwaders, Oberſt Barbarrno hatte wegen
Motordefekts alsbald nach Udine zurückfliegen
müſſen. Von den übrigen 11 Flugzeugen, die
dann unter der Leitung des Commodore
Mosca=
telli die Alpenkette überflogen, mußten zwei in
der Nähe von Köngen bei Eßlingen notlanden.
Es wurde ihnen Hilfe entgegengeſchickt.
„Graf Zeppelin” 400 Kilometer vor Pernambuco.
Hamburg. Wie die Deutſche Seewarte
mit=
teilt, ſtand das Luftſchiff „Graf Zeppelin” geſtern
morgen, um 5 Uhr M.E.3., auf 5 Grad Süd und
33 Grad Weſt. Das Luftſchiff entwickelte nachts
eine mittlere Geſchwindigkeit von 160 Kilometern
je Stunde, bei mäßigen öſtlichen Winden. Es
meldete 25 Grad Celſius und Regenwetter.
deutſchen Luftpoſtverbindung nach Südamerikol /die mit dem um
Konkurrenz zu machen, haben ein erſtes praktiſchess hckzbart beginn
Ergebnis gezeitigt. Zum erſten Male hat einus erblühenden Kon
franzöſiſches Poſtflugzeug, nämlich der durch vern „lehnliches hat a.
ſchiedene Fernflüge bekannte „Regenbogen”, ann A1 der eine Anzah
Montag früh 3 Uhr, mit vier Mann Beſatzun=y entellte, von denen
an Bord, von St. Louis im Senegal aus, einern d ſich öffnet und
Flug über den Südatlantiſchen Ozean mit denn rrorgens bis 7 Uh
Ziel Natal in Braſilien angetreten. Währeny rie ſpät es gera
bisher die franzöſiſche Luftpoſtlinie nur bis Dac, ſia ſo eine Blumen
car ging und die Poſt von dort aus mit ſchnellen nel weniger una
Aufklärungsbooten der franzöſiſchen Kriegsflottt. xeöffneten Blun
nach Südamerika weiterbefördert wurde. — Eim iſt, ins Büro zu gel
vom Luftfahrtminiſterium veröffentlichte Mittei,n ſchwarz=weißen
lung gibt offen zu erkennen, daß Frankreich mit ſſt der Leitſinn d
dieſem Flus in Wettbewerb mit der gleichzeitin ich wie der Mech
erfolgten Reiſe des Luftſchiffes „Graf Zeppelin hat da ganz drol
zu treten beabſichtige. Obwohl die durch das ver mt man Bohnen
ſchiedene Ziel bedingten Leiſtungen eines Flug x webracht, ein
zeugs und eines Lufkſchifſes nicht miteinander jü de nördlichen Lä
Vergleich geſetzt werden können, glaubt das Lufnn äch aber nicht b
fahrtminiſterium, in ſeiner Note darauf hinweiſen elleen Stunde „ſch
zu müſſen, daß der „Regenbsgen” eine größen; uea die deutſchen
Geſchwindigkeit als das Luftſchiff entwickelt hakl efüchrt wurden, ſto
und deshalb vor dem „Graf Zeppelin” in Natu de Sonne zu eine
eintreffen werde. — Der „Regenbogen” ſoll fi a.s in ihrer
dieſem Jahr drei Poſtflüge von Frankreich nauu de ließen ſie luſti,
gehörte erſt ein
Südamerika und zurück ausführen.
M Zeiger in ihre
Telegraph” in Douglas, auf der Inſel Man, F7, A. m Münchene
„Aund Ameiſen, d
der Iriſchen See, meldet: Der bekannte Rer
fahrer Kaye Don und ſein Mechaniker Taylor ſimm llummten Stunde
vorgeſtern, am ſpäten Abend, in ihrem Krafff h. Mit Chlorofd
wagen verunglückt und verletzt worden. Sie hap eymenden Mittel
ten um 22 Uhr eine Ausfahrt in Dons Wage/” an den Ablauf
unternommen. Als ſie nicht zurückkehrten, wurde er damit hat
Nachforſchungen angeſtellt, und ſchließlich wur.2 uum Ameiſen kan
der zertrümmerte Kraftwagen auf der Straße na.,” A0 halb betäubt,
Caſtledown gefunden. Beide wurden ins Krar/Güutterſtelle.
hieß es weiter ſu
kenhaus gebracht.
Der bekannte Rennfahrer Kaye Don erlitt Hi 5. — Na, ig
Meie Ergebnis
dem Kraftwagenunfall nur leichte Abſchürfung
A df der Leity
im Geſicht. Der Zuſtand ſeines Mechanikers Tau.
lor dagegen iſt ſo ernſt, daß an ſeinem Aufkorn” N Betrieb geſetz
men gezweifelt wird. Er hat u. a. einen Sch-*, Ms durch Experin
delbruch erlitten. Kaye Don wollte am Mittwav” —iſt man nur wit
an einem Rennen teilnehmen und hatte in ſeine)
ie 1on Fragen
ſchwarzen Rennwagen eine nächtliche Probefakkr.” uß es eine ganl
unternommen. In einer engen Straße mit viel 17. en Leitſinn, das
Kurven überſchlug ſich der Rennwagen. Er In ich wäre m
Schutzmann fand die beiden Inſaſſen beſinnung? Bhd zu erfahren
los auf.
Die Tochter des Finanzſekretärs von Kaliforni!/ Schr
Marzy
ermordet.
New York. Nach einer Meldung aus Saer? M
Elfried=
mento (Kalifornien) wurde die Tochter
Ein ihes
Finanzſekretärs des Staates Kalifornien,
durch ſeine Schönheit bekanntes junges Mädche Efch den lleinen
Sendien Er
verbrannt aufgefunden. Ihre Kleider waren n. Gu
Petroleum getränkt und dann angezündet word Ehülumns MS vielv
Raarz dor
D e laune
Codos und Rofſi in New York gelandg A.
Rroten B
ien ior
Aer ſitzt dieſer
Schwerer Kraftwagen-Unfall
oper wo ſteckt er
nur ich gar nicht ſo
des Rennfahrers Kaye Don.
ſer Zeitſinn im 9
London. Der Korreſpondent des „Daik) hr da aus zu 9
Die
fra=
vs (rechts),
Maurice Roſſi
nd. Roſſi iſt
Den beiden Flieger Codos
nicht gelungen, ihren Weltrekord zu überdiei.
sie ſind hinter ihrem Ziel, eine 10 000=Küloſt.
ter=Strecke zu durchfliegen, um etwa 4000 b
meter zurückgeblieben.
Seite 8 — Nr. 147
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Abfahrt der deutſchen Turner zu den Welkmeiſterſchaften
Bauernfeier in Alkeneſch.
Mittwoch, 30. Mai 1934
[ ← ][ ][ → ]ſuch, 30. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 147 — Seite 9
Atatit
Tuwar vorgeſtern in der Nacht. Der Herr
vomn Stock iſt ſpät von der Reiſe gekommen
und en die Türen nicht gerade ſanft zugemacht.
Das ur nicht nett von ihm — ich ſchlief ſchon
ſo ſchſü und dann bin ich natürlich aufgewacht.
Halh) war’s, als ich nach der Uhr geſchaut
habe ud was meinen Sie, geſtern in der Nacht
wachteh wieder auf, nichts im ganzen Haus
hat fü eregt — aber als ich einen Blick auf
meineWecker werfe, iſt’s wieder halb 3 vorbei.
Iſt 10 nicht ſeltſam? Ich bin ſicher, daß Sie
ſelbſtt ar ähnliche Fälle erzählen könnten, Fälle
von ilnſchen, die zu jeder beſtimmten Stunde
der üſcht aufwachen können, die niemals einen
Weckerbrauchen, weil ſie jeden Morgen auf die
Minruf pünktlich erwachen, die immer ungefähr
ſagem innen, wie ſpät es iſt, ohne auf die Uhr
zu ſch en. Es iſt gerade, als hätten ſie
irgend=
eit wurde, / wo jfahrem Innern eine Uhr ſtecken, die
nie=
bauernführ, „malsk afgezogen zu werden braucht.
Aſtbrauchen uns nun aber durchaus nicht
einzusbiden, daß wir Menſchen allein mit dieſer
merkidigen, mehr oder weniger gut
funktio=
viererntn Einrichtung, dem Leitſinn, begabt
Weann ſind, 4nken Sie nur mal an die Pflanzen, wie
nkurren genam ie einzelnen Arten wiſſen, wann ihre
Stund geſchlagen hat — ſo genau, daß Linne
n Heſtreaus eine Aichtige „Blumenuhr”, zuſammenſtellen
Nag — konnvedie mit dem um 3 Uhr früh „aufgehen=
Ein eiſtes den” Bcksbart beginnt und mit der um 12 Uhr
Eiſen Mal nachtts erblühenden Königin der Nacht endet.
Gmlich der Etwaslehnliches hat auch Dr. W. von Roeder
ycegenes verſuſtch der eine Anzahl von Blumenarten
zu=
der Mam Sſammetellte, von denen jede zu einer anderen
Sen
E Sturd ſich öffnet und ſchließt, ſo daß man von
gen Oheu r7 Uhlr norgens bis 7 Uhr abends immer ableſen
ngetreten Ckannu ie ſpät es gerade iſt. Eigentlich ſollte
bſtlime nür man aſit ſo eine Blumenuhr leiſten — ich glaube,
dork aus mites iſüt nel weniger unangenehm, wenn man an
hoſiſchen hiseinenn geöffneten Blumenkelch ablieſt, daß es
idert wu=Zeit iit ins Büro zu gehen, als von einem
nüch=
eröffentliät ſternern ſchwarz=weißen Ziffernblatt. —
Uebri=
daß Frmngens aff der Leitſinn der Pflanzen ebenſo
unbe=
mit der Artechlia wie der Mechanismus des Uhrwerks.
ffes „Graf ZMamht da ganz drollige Verſuche gemacht, z.
hl die durg B. human Bohnen einmal in einen dunklen
eiſtungen eins Rellelr gebracht, ein andermal in den langen
nicht mitei Tag iee nördlichen Länder. Die braven Bohnen
nen, glaubt dießehrich, aber nicht beirren und gingen immer
Note darauf hrur ſ en Stunde „ſchlafen”.
enb gen” eine 2. Aßue die deutſchen Hähne, die nach Braſilien
ftſchiff enwith ingeefück wurden, ſtörten ſich nicht daran, daß
Zeppelin nort b: Sonne zu einer ganz anderen Zeit auf=
Regenbogen eht us in ihrer Heimat. Zur gewohnten
von Franh Stumh lreßen ſie luſtig ihr Kikeriki erſchallen;
und ſes gehörte erſt eine richtige Dreſſur dazu,
ren.
üſe Zeiger in ihrem Hahnenkopf
umzuſtel=
len. Aer ſitzt dieſer „Uhrzeiger” eigentlich im
N-Anid Kopf der wo ſteckt er ſonſt? Das feſtzuſtellen,
qu ſt nmürlich gar nicht ſo einfach. Erſt vermutete
he du nan udr Zeitſinn im Nervenſyſtem und wollte
ihm or da aus zu Leibe rücken. Da gab’s
ent A nämrig im Münchener Zoologiſchen Inſtitut
Inſel*Bienr und Ameiſen, die waren abgerichtet, zu
ſaß einex bſtimmten Stunde an der Futterſtelle zu
erüherſchenen. Mit Chloroform und Aether — alſo
ihe nerwnnihmenden Mitteln — wollte man bei
dei Eihnem un den Ablauf der inneren Uhr kennen
L0ß lerner Aber damit hatte man kein Glück; die
Biente und Ameiſen kamen, zwar ein wenig
un=
hid ſicher nd halb betäubt, aber doch pünktlich wie
S immezur Futterſtelle.
Alſ hieß es weiter ſuchen nach dem Sitz
die=
es 4ſinns. — Na, ich will Ihnen nur raſch
Edas /bherige Ergebnis ſagen: Man iſt heute
der „icht, daß der Leitſinn durch den
Zellſtoff=
nich wechs” in Betrieb geſetzt und reguliert wird
Tund Uſe das durch Experimente bekräftigt. Aber
damal teht man nur wieder am Anfang einer
langherKette von Fragen und Rätſeln.
Ir daß es eine ganz rätſelhafte Sache iſt
A mit ſiſſem Leitſinn, das müſſen Sie doch
zu=
gebeiß Und ich wäre wirklich mal neugierig,
banz enau zu erfahren, warum und wieſo
ſchwarze Erde.
Bon Elfriede Steinbach.
*G Anbeginn ſeines Lebens an war alles
beſccgen für den kleinen Harm Harren feſt mit
bewyr ſich mühſam hocharbeitete, auf ſeinen
SBeile klleinen Beinen ſtand und ſich umſah in
der EAlt, dann ſah er nicht weit von ſich Vater
on hut ter tiefgebückt auf der Erde arbeiten.
der ſiGie verwachſen. Er lag in einem Korb und
ab ür ſich das vielveräſtelte Gezweig des
Apfalums ſchwarz vor dem blauen Himmel
anun; und er ſtaunte, wie es mit den
Tau=
ſendlovon weißroten Blüten beſtickt war. Und
Der dter hob mit dem blinkenden Eiſen die
Scheah, und die Mutter legte hinter ihm die
ne Knollen in den dunklen Grund.
Müh=
ſeli ellbeit im Moor. —
eſtex kroch er draußen bei den Eltern
her=
im U mn ſie arbeiteten, und da er ſie immer mit
rA Ge beſchäftigt ſah, ahmte er ihnen nach
ne Yelke mit Sand und Steinen auf eine
ernſt=
haf= Unp verſtändige Art.
ee Kinder kannte er nicht. Die weißen
Birare
End die dunklen Kiefern, die dichten
Wies thrſche und die großen Steine waren ſeine
DoAln eraden. Allmählich lernte er, daß ihrer
e8 Va hlſein und Gedeihen von der Erde ab=
Ninelund bald wunderte er ſich nicht mehr, wenn
ſter die blanken Körner auf den Acker
DeM Er ſah zu, wie ſie hell in der Sonne
rn und im braunen Erdreich verſanken
Erde war ihm das große Geheimnis, und
le, wie auch ſein eigenes kleines Geſchick
midl e werknüpft war.
* *
eigentlich die Stunden im Wartezimmer beim
Zahnarzt ſo viel länger ſind als im Kino oder
auf dem Sportplatz, und warum die Zeit ſo
fliegt, wenn man noch raſch was zu erledigen hat,
und die Straßenbahn ſo kriecht, wenn man
un=
geduldig iſt.
Till.
Fliegende Bälle.
Seit der liſtenreiche Odyſſeus den
Phäaken=
mädchen beim fröhlichen Spiel um den Ball
zu=
ſchaute, bis der ſchickſalsreiche Zufall den Ball
der Königstochter Nauſikaa in ſein Verſteck
rol=
len ließ und ſo der harmloſe Anlaß zu einer
ſchönen Freundſchaft wurde, der der
Vielumher=
geirrte endlich die Heimkehr nach Ithaka
ver=
dankte, ſolange und durch Jahrtauſende iſt das
Ballſpiel einer der verbreitetſten,
hauptſächlich=
ſten, ja vielleicht die kervodragendſte
Leibes=
übung. Nach den verſchiedenen Seiten, die dem
Ballſpiel von Urſprung her eigen ſind, und
eben=
ſowohl ſchnelle, kraftvolle Bewegung, wie
lang=
ſamen Schwung und Rhythmus zur Bedingung
haben, iſt es in dieſem langen Zeitraum
aus=
gebildet worden. Eine Entwicklung, die bis in
unſere Zeit hinein noch nicht zum Abſchluß
ge=
kommen iſt.
Wie viele Möglichkeiten bietet aber auch das
Ballſpiel nach der einen oder der anderen
Rich=
tung hin! Dient der Ball doch ſowohl zum Spiel
für den Einzelnen wie zum Gruppenſpiel, ſo daß
es leicht iſt, im Handumdrehen ein oder zwei
Dutzend und mehr ſolcher ganz
verſchiedenarti=
ger Ballſpiele aufzuzählen. Manche davon, die
ſcheinbar ihre Entſtehung erſt jüngſten
Jahr=
zehnten verdanken, wie beiſpielsweiſe das
Rugby, ſind in Wirklichkeit (wir wiſſen es von
der italieniſchen Tradition) bis weit ins
Mit=
telalter hinein beliebte Volksſpiele geweſen.
Wenn man zum erſten Male von dem
be=
kannten „Ballhausſchwur” der franzöſiſchen
Re=
volution hört, meint man, daß die
Revolutio=
näre der Ständeverſammlung ſich den Ort von
Tanzluſtbarkeiten, für ihre Verbrüderung und
Verſchwörung ausgeſucht hätten, während es ſich
in Wirklichkeit um eine der alten „
Tennis=
hallen” handelt, wie man ſie in gleicher Art in
Große Bälle in kleinen Händen.
Gruppenſpiele mit Medizinbällen gehören zu
den anmutigſten Arten weiblicher Gymnaſtik.
vielen nachmittelalterlichen Reſidenzen und
rei=
chen Bürgerſtädten hatte. Iſt aber das Ballſpiel
ſo alt und ſo verbreitet und dabei ſo
mannigfal=
tig, ſo nimmt es nicht wunder, daß ſeine große
Beliebtheit ſich nicht nur in aktiver, ſondern
auch in mehr oder weniger paſſiver Anteilnahme
rieſiger Zuſchauermaſſen ausprägt. Es gibt nur
wenige ſportliche Veranſtaltungen, die in
glei=
cher Weiſe Hunderttauſende herbeilocken wie
etwa ein Fußballſpiel in England oder ein
Baſe=
ball=Meeting in den Vereinigten Staaten. Und
jedes dieſer Spiele, ob Tennis, Fußball,
Hand=
ball, Rugby, Schlagball, Baſeball, hat ſeine
be=
ſonderen Liebhaber in der ballbegeiſterten
Menge.
Es liegt im Weſen des Balles etwas
Abge=
ſchloſſenes und Erfülltes, das er ſeiner
vollkom=
menen Kugelgeſtalt zu verdanken ſcheint und
dadurch doch wieder unendlich Mannigfaltiges
und Verſchiedenartiges, je nach ſeiner Größe,
Härte, Schwere, Elaſtizität. Ja, man iſt verſucht
zu ſagen: ebenſoviel Berechenbares wie nie zu
Errechnendes! Nehmt nur einen beſonders
großen Ball, den ihr weder auf dem feſten
Boden noch im Waſſer leicht handhaben und
be=
wegen könnt — die komiſchſten Wirkungen ruft
das Ungetüm hervor, genau ſo, wie er die
ſchön=
ſten, anmutigſten Bewegungen bei angemeſſener
Größe und Handlichkeit ausführen läßt. Die von
uns Heutigen vorgenommene wiſſenſchaftliche
Durchforſchung der Leibesübungen hat darum
auch ein ganz beſonders zweckmäßiges neues
Ballſpiel mit dem Medizinball entſtehen laſſen,
ohne das heute kaum ein Kurſus der
Leibes=
übungen, der Gymnaſtik, kurz überhaupt der
Körperſchulung auch nur zu denken iſt.
Das Ballſpiel dringt ſiegreich weiter. Bei
Männern und Frauen. In den Sportſchulen des
Heeres wie der Polizei, unſerer SA., wie in den
Jugend= und Sportverbänden. Und um die
Ballſpiele dreht ſich nicht ſelten der ſchönſte und
beliebteſte Teil von Turnen und Sport.
Schachfiguren,
die ein Schicklal bergen.
Sie ſollten dem Schickſal Schach bieten und —wurden matt geſetzt.
(afp) Man weiß, daß Napoleon ein
leiden=
ſchaftlicher Schachſpieler war; und ein
Schach=
ſpiel hätte — um ein Haar — ſeinem Leben
eine entſcheidende Wendung gegeben. Und damit
auch den Geſchicken Europas.
Das war, als Napoleon nach dem kurzen
Zwiſchenfall der „hundert Tage” als Gefangener
Englands auf St. Helena lebte. Selbſt ſeine
Feinde verſagten ihm ihre Bewunderung nicht,
und ſo iſt es denn auch nicht weiter erſtaunlich,
daß er noch eine ganz große Reihe von
Anhän=
gern hinter ſich hatte, die nicht müde wurden,
Pläne zu ſchmieden, wie ſie den großen Kaiſer
aus ſeiner Verbannung zurückholen und ihm
wie=
der auf den Thron verhelfen könnten. Darüber,
daß die Beſieger des Korſen niemals auf
güt=
lichem Wege dahin zu bringen waren, herrſchte
in dieſen Kreiſen vollkommene Klarheit; man
konnte alſo nur daran denken, Napoleon mit
Ge=
walt oder Liſt zu befreien und nach Frankreich
zurückzuführen. Von den Plänen, die in
Un=
maſſen entworfen wurden, war eine immer
phan=
taſtiſcher als der andere; und wie das ſchon ſo zu
ſein pflegt, es wurde jeder für unbedingt
durch=
führbar gehalten. Erſt wenn man daran ging,
einen oder den anderen wirklich in Angriff zu
nehmen, offenbarte ſich ſeine Unmöglichkeit.
Nur ein einziger ſchien wirklich Ausſicht auf
Erfolg zu haben. Er wurde daher auf das
ſorg=
fältigſte ausgearbeitet, nicht das geringfügigſte
Moment wurde außer acht gelaſſen und der ganze
Plan in winzigen Buchſtaben auf ganz dünnes
Pergamentpapier geſchrieben. Nun galt es nur
noch dieſen Plan in Napoleons Hände zu ſpielen.
Keine leichte Aufgabe bei der ſtrengen Bewachung,
unter der er ſtand. Da verfiel man auf den
Aus=
weg, ſeine Schachleidenſchaft zur Uebermittlung
der Botſchaft an ihn auszunutzen. Es wurde ein
wundervolles Schachſpiel gedrechſelt, deſſen
Figu=
ren auseinanderzuſchrauben waren; die Arbeit
war aber — ſie hätte ſonſt ja ihren Zweck auch
nicht erfüllen können — ſo kunſtvoll ausgeführt,
daß kein Menſch, der nicht um das Geheimnis
dieſer Figuren wußte, ihnen etwas hätte
an=
merken können. Der auf Pergament geſchriebene
Plan wurde nun im Innern der Figuren
ver=
borgen und es galt nur noch, ihn unbemerkt in
Napoleons Hände gelangen zu laſſen. Daß man
es nicht verweigern würde, Napoleon ein von
irgendwelchen Bewunderern als Geſchenk
über=
ſandtes Schachſpiel auszuhändigen, war ſicher.
Wichtig war nur, daß der Ueberbringer
Gelegen=
heit fand, dem Kaiſer das Geheimnis des Spieles
zu verraten. Und da war vorauszuſehen, daß man
auf Schwierigkeiten ſtoßen würde, wenn nicht
eine ganz einwandfreie und über jeden Verdacht
erhabene Perſönlichkeit dafür gefunden werden
könnte.
Aber das Schickſal ſchien es mit Napoleon
gut zu meinen; denn dieſe Perſönlichkeit ſtellte
ſich den Verſchworenen in Geſtalt eines engliſchen
Offiziers zur Verfügung. Dieſer war im Begriff,
mit ſeiner Gattin eine längere Seereiſe zu
unter=
nehmen, wobei auch St. Helena angelaufen
wer=
den ſollte. Ihm, als engliſcher Offizier, würde
man wohl kaum die Teilnahme an einer
Ver=
ſchwörung zugunſten Napoleons zumuten, und ſo
beſtand begründete Ausſicht, daß er das Geſchenk
dem Kaiſer perſönlich würde überreichen können.
Irgendwie wollte er dann Napoleon das
Geheim=
nis ſchon zu wiſſen geben. Von guten Wünſchen
begleitet, machte er ſich auf die Reiſe. Aber, das
Schickſal hatte es inzwiſchen anders beſchloſſen;
das Schiff geriet in einen ſchweren Sturm und
der Offizier wurde, bei ſeinem Verſuch, ſich an
der Rettung der Paſſagiere zu beteiligen, von
einem ſtürzenden Maſt erſchlagen. Seine Gattin
kam mit dem Leben davon, erreichte St. Helena
und überreichte dem Kaiſer das wertvolle
Ge=
ſchenk. da aber ihr Mann das Geheimnis ſelbſt
vor ihr gehütet hatte, erfuhr auch Napoleon
nichts davon Täglich hatte er die Figuren in
Händen, täglich die Botſchaft ſeiner vorbereiteten
Befreiung, und kam auch durch Zufall niemals
dahinter. Bis ihn dann der Tod befreite
Das Schachſpiel aber hatte noch ein gar
wechſel=
volles Schickſal. Zuerſt kam es, gemäß Napoleons
Teſtament, in den Beſitz ſeiner Schweſter
Laeti=
tia, die in Rom lebte. Napoleon aber hatte ja
einen Sohn hinterlaſſen, für keinen anderen
konnte dieſes Schachſpiel ſolchen Wert haben, als
für ihn. Und Laetitia ließ es dem jungen Herzog
von Reichſtadt durch den damaligen Geſandten
Oeſterreichs in Rom, den Grafen Prokeſch=Oſten
übermitteln. Aber länger als er gedacht hatte,
wurde der Graf durch ſeine Miſſion in Rom
zurückgehalten; und als er dann endlich in Wien
eintraf, war der junge Adler tot. Der Herzog
von Reichſtadt war ſeinem Vater nachgefolgt.
Der Graf teilte der Herzogin Laetitia die
Trauer=
nachricht mit und fragte an, was nun mit dem
Schach geſchehen ſollte. Da bat ihn die Herzogin,
es ſelbſt als Andenken zu behalten. Der Graf,
der ſpäter als Geſandter nach Konſtantinopel
ging, hielt es hoch in Ehren und vererbte es
ſeinem Sohne.
Kurze Zeit danach verſchwand es aus der
Glasvitrine der Geſandtſchaft in Konſtantinopel,
in der es als Kleinod gehütet wurde, und iſt
ſeither unauffindbar. Werner Kraß
Die hauptlächlichſten
Codesur=
lachen in den deutſchen Städten.
Im vergangenen Jahre iſt die Zahl der
Sterbefälle gegenüber 1932 geſtiegen. Dieſe
Erhöhung der Sterbeziffer wurde durch die
Grippe=Epidemie Anfang 1933 verurſacht, die
rund 9000 Opfer forderte. Die hauptſächlichſten
Todesurſachen ſind Krebs und andere
bös=
artigen Neubildungen, ſowie Tuberkuloſe: es
fielen hier 14,2 bzw. 7,3 Todesfälle auf 10 000
Einwohner. Einen großen Anteil haben auch
Herzkrankheiten, Gehirnſchlag und
Alters=
ſchwäche, (12,7, 84 und 6,7 Todesfälle auf
10 000 Einwohner). Es handelt ſich dabei
vor=
wiegend um Alterskrankheiten. Die Zunahme
dieſer Todesurſachen erklärt ſich durch die ſtarke
Beſetzung der höheren Altersklaſſen. Durch
Selbſtmord endeten 9188 und durch Unglücks=
Schf.
fälle 7370 Menſchen.
Dann war das Elend zu ihm und der Mutter
gekommen. Die Stadt — die Fabrik. Der Vater
hatte davon gehört, hatte nicht geglaubt, daß
ihn ſein bißchen Land auch fernerhin erhalten
würde. Und jetzt wollte er in die Fabrik. Weg
von Heimat und Moor waren ſie gezogen. —
Harm war ein vernünftiger Junge geworden.
Einen Freund hatte er gleich am erſten Tag in
der engen Straße bei ihnen gefunden. Fried
Geſſen hieß er und war ein echtes Stadtkind.
Harms Mutter ſah den kummervollen Zug in
dem blaſſen Kindergeſicht ihres Jungen.
Ankla=
gend ruhten ſeine Augen auf ihr und ſchienen zu
fragen: „Mutter, wo iſt unſere Erde, unſer
Moor, das ich einmal erlöſen wollte?‟ — Eine
Stelle als Waſchfrau hatte ſie angenommen.
Später brachte ſie es ſo weit, daß ſie zu Hauſe
nur noch feine Wäſche annahm zum Bügeln. Die
Spargroſchen in ihrem Käſtchen mehrten ſich. Sie
konnte wieder an die Zukunft denken.
Da hörte ſie eines Tages, wie Harm und
Fried Geſſen beim Spiel miteinander ſprachen.
„Hier in die Fabrik gehen,” ſagte Fried, „und
nachher an den Suff kommen, das tu ich nicht.
Menſch, ich will mal was werden!“
„Ach du — lachte Harm ihn aus — „was
willſt du denn wohl werden. Kannſt du hier
über=
haupt was werden?
„Kaufmann will ich werden!“
„Na, das iſt was Rechtes — ſo immer im
Laden ſtehen und die Tüten abwiegen.
„Menſch, ich wieg doch keine Tüten! Ich lern
bei einem Großkaufmann und dann geh ich nach
Hamburg, und dann nach Amerika — und ſo
weiter.
„Was dann — und ſo weiter?”
„Na, dann verdien ich was und hab ein eignes
Geſchäft! Ich will noch mal was werden!“
Harms Mutter ſtaunte, wie dieſer kleine
Stadtjunge ſo energiſch ſeinen Weg wußte. Da
hörte ſie, wie Fried Geſſen fragte: „Und du?
*
Was willſt du denn werden?
Sie war neugierig, was Harm ſagen würde,
Aber Harm ſchwieg. Da knuffte ihn Fried in die
Seite: „Du — was du werden willſt?”
„Ich?” fragte Harm langſam — „ich werde
ganz was anderes.”
„Ja, aber was?‟
„Das ſag ich nicht.
„Du weißt es wohl noch ſelbſt nicht.”
„Doch — ich weiß es ſchon beſtimmt.”
„Iſt es was Schönes?"
„Etwas ſehr Schönes. Und wenn ich das nicht
werden kann —
„Was denn —?"
„Ach — ich weiß nicht — Ich hab' keine Luſt
mehr zu ſpielen, wollen wir nach draußen?"
Da liefen ſie beide nach unten. Die Mutter
dachte nach — was war das, was Harm im Sinn
hatte? Warum mochte er das nicht ſagen?
Ein Jahr noch, dann kam er aus der Schule.
Plötzlich fiel es ihr ſchwer aufs Herz, dann kam
die große Entſcheidung — was ſollte aus ihm
werden? Ja, was ſollte hier in der Stadt aus
ihm werden? Am Abend, als ſie mit ihm allein
war, ſetzte ſie ſich zu ihm und zog ihn an ſich.
„Harm — was iſt das, was du gerne werden
willſt
„Ach Mutter —‟
„Kannſt du mir das nicht ſagen?"
Er rührte ſich nicht. Da zog ſie ihn noch dichter
an ſich und ſtrich ihm mit der Hand übers Haar:
„Harm”. Aber er ſchwieg noch immer. Sie faßte
ſeine beiden Hände und ſah ihn an, bekümmert
und gut, bis er ſeine Arme losriß und um ihren
Nacken ſchlug.
„Mutter — das weißt du doch, was ich meine.”
Sie hielt ihn feſt an ſich.
„Ach Harm, wie ſoll das werden?"
„Wenn wir da nicht wieder hinkommen,
Mütter, dann iſt mir alles einerlei, dann kann
ich ja auch mitgehen — in die Fabrik.”
„Nein, Harm, nein”, flüſterte ſie angſtvoll.
„Dann iſt mir alles einerlei.”
„Nicht in die Fabrik,” ſagte ſie faſt tonlos,
„nicht in die Fabrik.”
„Mutter, können wir denn nie, nie wieder
auf unſer Land gehen? — Ich will es doch
er=
löſen — weiß du, das Moor. Es iſt dunkel und
geheimnisvoll. Ich will ihm doch das Licht
brin=
gen. Dort will ich leben und ſchaffen.”
„Harm, es iſt nicht mehr unſer — wir haben
es verkauft.” Troſtlos ſah er ſie an. Da konnte
ſie kaum an ſich halten vor Weh, und wollte ihn
doch tröſten und ſagte: „Vielleicht wird noch
alles wieder gut.”
„Glaubſt du das, Mutter?” fragte er haſtig,
und ſie mochte ihn nicht die Hoffnung rauben
und nickte. Er barg ſein Geſicht in ihre
verar=
beiteten Hände und ſeufzte tief auf.
„Gelt Mutter, du willſt doch auch wieder in
unſer kleines Lehmhaus zurück, wo der
Apfel=
baum davorſteht und —”, er ſchluckte ſeinen
Schmerz hinunter, „und ringsum die ſchöne,
ſchwarze Erde iſt!
Eine Träne voll tiefen Wehs fiel auf ihres
Jungen gebeugten Kopf.
„Ja, Harm!” —
Seite 10 — Nr. 147
Welcheéigenichaften
braucht der Renn=
Von Hans Stuck.
(akp) Hier kann man klipp und klar
antwor=
ten. Hier gibt es keine Ausflüchte und keine
Ver=
ſchleierungen. Der Rennfahrer muß:
1. Geiſtesgegenwart,
2. ein ſchnelles Auge,
3. einen trainierten Körper,
4. ſportlichen Ehrgeiz,
5, eine widerſtandsfähige Konſtitution,
6. Mut und Energie,
7. Ruhe und Ueberlegung,
8. Humor und Beherrſchung
beſitzen.
Das ſind die wichtigſten und unerläßlichſten
Vorbedingungen, ein Rennfahrer zu werden, der
ſeinem Namen und ſeiner Nation mit ſeinen
Leiſtungen Ehre macht.
Von allen den erwähnten Punkten erſcheinen
mit die Geiſtesgegenwart und das ſchnelle Auge
die wichtigſten zu ſein. Die vielen tödlichen
Un=
fälle, die in der Rennſtatiſtik zu finden ſind, ſind
Hans Stuck.
in erſter Linie auf Kopfloſigkeit und zu langſames
Reagieren zurückzuführen. Ehe man ſich in einen
ſehr ſchnellen Wagen ſetzt, hat man die Pflicht,
bei einem Augenarzt feſtſtellen zu laſſen, wie
ſchnell das Auge funktionieren kann. Auch dafür
gibt es ein Training. Man kann ſich erziehen,
ſchneller zu ſehen als man denkt. Der Inſtinkt
allein genügt nicht. In Augenblicken der Gefahr,
der ſogenannten Schreckſekunde, wird der
routi=
nierte Fahrer bewußt die Gefahr zu verkleinern
oder ihr zu entkommen ſuchen. Wenn man ſagt:
„Er hat inſtinktiv das Richtige getan”, ſo
ent=
ſteht dieſes „inſtinktiv” aus der Praxis. Der
An=
fänger wird inſtinktiv vielleicht das Gegenteil
von dem tun, was der geübte Fahrer im gleichen
Augenblick macht.
Die anderen Vorbedingungen eines
Renn=
fahrers zu erläutern, iſt überflüſſig, denn ſie ſind
ohne Kommentar nicht mißzuverſtehen.
Einprä=
gen und danach handeln, dann weiß man auch,
worauf es ankommt.
Kurventechnik.
Mit der Kurventechnik iſt es wie mit dem
Gehen, Eſſen, Schlafen.
Jeder hat dabei ſeine eigene Note. Im Grunde
genommen ſoll dabei dasſelbe herauskommen.
Der eine fährt die Kurve abgerundet
richtig=
gehend aus — genau wie die Form der Kurve iſt.
Der andere nimmt ſich den Scheitelpunkt — fährt
ſchnurgerade bis zu dieſem Punkt, wirft dort den
Wagen herum und fährt ebenfalls ſchnurgerade
wieder fort.
Kurvenfahren erlernt man nicht im Traum
oder von heute auf morgen. Jede Kurve iſt
an=
ders — will ausprobiert, gemerkt und gekannt
ſein, um auf ein Zeitminimum zu gelangen.
Dabei kann man natürlich die eine Kurve
zügig durchfahren, die andere erfordert
Umſchal=
ten, Bremſen oder auch nur Gas wegnehmen.
Man kann keinem Fahrer zureden, wenn er
bremſen und ſchalten ſoll. Das muß er ſich ſelbſt
automatiſch angewöhnen. Der eine vermindert
ſein Tempo vor der Kurve bereits derartig, daß
er auf den niederen Gang umſchaltet und am
An=
fang der Kurve bereits wieder den Wagen
ab=
ziehen läßt. Der andere Fahrer bremſt etwas
ſpäter, ſchaltet erſt in der Mitte der Kurve und
läßt dann den Wagen gleich wieder abziehen.
Beides natürlich nur bei Kurven, die derartig
ſcharf ſind, daß man, um den Wagen zu einem
raſchen Abzug zu bringen, auf einen niederen
Gang ſchalten muß.
In den Schlängelkurven kann man meiſt, ohne
Gas wegzunehmen, durchfahren — aber nicht
gleich beim erſten Mal.
Es gibt viele Anfänger, die auf dem
Stand=
punkt ſtehen: Nachahmung iſt alles! Ich glaube
nicht daran! Kurvenfahren iſt Gefühls= und
Temperamentsſache.
Man kann zwar an Hand eines Vorbildes
ſeine eigene Fahrweiſe ändern oder wandeln
aber jeder Menſch hat dabei ſeinen eigenen Stil.
der zum Ausdruck kommt und den man dann von
ganz allein ausarbeitet.
Als ich meine Rennfahrerlaufbahn begann,
war ich von der Kurventechnik Maſettis und
Heußers begeiſtert und verſuchte mich in beiden
Arten, bis ich ſo oft auf die Naſe flog, daß ich zu
meiner eigenen Fahrweiſe zurückkehrte. Probieren
geht über Studieren. In der Kurventechnik kann
man nie auslernen, und jeder Berg iſt jedes
Jahr anders.
Uebung macht das meiſte, und wenn man
Glück hat, auch den Meiſter!
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ich ſchnitt” es gern in alle Rinden ein ...
Ein noch immer nicht ausgerotteter Unfug.
Von Ton
„Wiſſen Sie, von wem der Vers ſtammt: Ich
ſchnitt es gern in alle Rinden ein?”
„Nein.”
„Sehen Sie! So geht es auch berühmten
Dich=
tern. Die Nachwelt vergißt ihre Namen. Und
doch werden die Wanderlieder und die
Müller=
lieder heute noch geſungen.”
„Es war alſo Wilhelm Müller?"
„Jawohl, Wilhelm Müller, der nun ſchon
mehr als hundert Jahre tot iſt. In ſeinem
Ge=
dicht „Am Brunnen vor dem Tore” ſagt er von
einem Lindenbaum:
Ich ſchnitt in ſeine Rinde
So manches liebe Wort.
Das hätte er allerdings nicht tun dürfen. Und
zum Unglück haben viele Leute ſeinen
Stoß=
ſeufzer: „Ich ſchnitt es gern in alle Rinden ein”
aus ſeinem Gedicht „Ungeduld” als eine
Auf=
forderung betrachtet, ihre Liebesgefühle in
Baumrinden einzuſchneiden, als ob das dem
Baum nicht weh täte, denn ein Baum iſt doch
auch ein lebendes Weſen. Und wenn man
Buch=
ſtaben hineinſchneidet, ſo iſt das eine Wunde, an
der er ſein ganzes Leben zu leiden hat. Es tritt
eine Wücherung ein, indem ſich die Zellen über
der Wunde anhäufen. Dadurch wird dann die
Inſchrift deutlicher und darüber freuen ſich
manche Leute‟.
„Andere ärgern ſich darüber und mit Recht.
Einmal geſchah es aber auch, daß ein Baum ſich
gerächt hat. Schnitt da vor einem Menſchenalter
ein junger Mann aus Hamburg, als er mit
ſeiner Liebſten im Walde bei einem kleinen
Dorfe der Geeſt luſtwandelte, in die Rinde eines
Baumes ſeinen und ſeiner Liebſten Namen
„Walter” und „Lieſel”. Als er nun nach
Jahr=
zehnten an dem Baume vorbeikam, mußte er
entdecken, daß das Holz die Anfangsbuchſtaben
ſeiner Inſchrift überwachſen hatte. Was jedoch
lesbar war, hieß jetzt „alter . . . eſel”
„Dem iſt recht geſchehen! Leider aber werden
ſolche Inſchriften meiſt an Stellen angebracht, wo
die Miſſetäter nie wieder hinkommen. Seit dem
Weltkrieg war es ſogar üblich geworden, in die
Bäume politiſche Parteizeichen einzuſchneiden,
und man kann jetzt z. B. gelegentlich noch auf
Bäumen Zeichen von Parteien ſehen, die ſchon
Kellen.
nicht mehr beſtehen. Das Traurige iſt, daß durch
die Beſeitigung dieſer Zeichen die Bäume noch
mehr beſchädigt werden.”
„Wenn ein dummer Junge in einen Baum
ſchneidet: „Gedenke mein!” oder „Vergiß mein
nicht!” und daneben ein Herz, von einem Pfeil
durchbohrt, oder gar „Bleib mir 3” (ſoll heißen:
Bleib mir treu), ſo glaubt er einen ſehr
geſchei=
ten Witz verbrochen zu haben, während er in
Wirklichkeit nur groben Unfug begeht.”
„Ein Unfug iſt es auch, an Bäumen
Reklame=
ſchilder anzubringen. Peter Roſegger ſchrieb
ein=
mal, ſeit alten Zeiten gehe im Volk eine Mär,
daß einmal die Zeit kommen würde, da die
Bäume auf den Rainen anfangen würden zu
ſprechen. Dieſe Zeit ſei jetzt da, da die Bäume
nicht nur ſprechen, ſondern durch Reklameſchilder
ſchreien.
„Den alten Germanen war der Wald heilig,
und auch wir ſollten ſoviel Achtung vor der
Na=
tur haben, daß wir uns zum mindeſten davor
hüten, einen Baum zu verletzen und durch
In=
ſchriften zu ſchänden. Das unſinnige Einſchneiden
von Namen in die Rinde der Bäume bekämpft
das Marterl der Bergwacht bei Garmiſch:
„Schneid nicht deinen Namen in Rind und Stamm,
Weil wir zu dem Zwecke Adreßbücher hamim.
Heilig waren die Wälder den Heiden
Sollen ſie unter den Chriſten leiden?”
Auflöſung der Denkſportaufgabe.
Kleines Rechenkunſtſtück.
Angenommen, die gewählte Ziffer heißt 3,
ſo iſt das erſte Ergebnis (3 mal 9) 27. Wir
multiplizieren die Zahlenreihe mit 27:
12345679
X 27
864 19753
24691358
333333333
Das Ergebnis beſteht alſo aus einer
ſtän=
digen Wiederholung der gewählten Ziffer, wie
alle anderen Verſuche beweiſen werden. Es läßt
ſich alſo mit einem einzigen Blick erkennen,
welche Zahl erwählt wurde.
Wie bewpahrt man Lebensmittel
vor dem Austrocknen?
Bei Eintritt der warmen Jahreszeit tritt
zu den Verderbnisgefahren für Lebensmittel,
dem Sauerwerden und Verſchimmeln, eine
neue hinzu: die Möglichkeit der Austrocknung
bzw. des Verwelkens. Es iſt gut, die
Ver=
hütung dieſer Verderbnis zu kennen.
Spargel z. B. bleibt tagelang friſch, wenn
man ihn zu einem feſten Bündel ſchnürt und
dieſes in ein feuchtes Tuch wickelt. Bei großer
Hitze muß das Tuch öfters angefeuchtet werden.
Die Austrocknung von Aufſchnitt läßt ſich
auf einfache Weiſe verhindern. Man legt die
einzelnen Scheiben zwiſchen Brotſchnitten.
Auch das Brot kann vor Austrocknung
be=
wahrt werden, wenn in der Brotbüchſe eine
rohe Apfelſcheibe liegt. Dieſe enthält genügende
Feuchtigkeit, um dem Austrocknen
entgegen=
zuwirken.
Zigarren und Zigaretten leiden ſelbſt bei
langer Lagerung keinen Schaden, wenn man
ein paar Orangeſchalen in das betreffende
Be=
hältnis tut.
Kopfſalat, der ebenfalls ſehr bald welk und
trocken wird, muß zuſammengepreßt in ein
Glas gelegt werden. Jedes von Luft
abge=
ſchloſſene Nahrungsmittel iſt der
Verdorrungs=
möglichkeit entzogen. Dieſes Prinzip läßt ſich
auf angeſchnittene Zitronen und Gurken
an=
wenden. Erſtere werden mit der Schnittfläche
in Pergamentpapier gewickelt, das man
über=
dies mit einem Faden verſchnürt. Die warme
Luft trocknet ſtark aus. Daher können auch
Blätter, die viel Feuchtigkeit enthalten, als
Schutzmittel dienen. Es ſind das Kohl, Efen
und Farnkraut, die man bei ſehr großer Hitze
als Umhüllung für Gebäck, Käſe, Aufſchnitt
und dergleichen verwendet.
Gekochtes und gebratenes Fleiſch wird in
der Soße aufbewahrt. Dieſe ſchützt es vor der
Austrocknung, doch iſt zu bedenken, daß fette
Flüſſigkeiten im Sommer beſonders leicht
ſäuern und gären. Für entſprechendes
Kalt=
ſtellen iſt demnach Sorge zu tragen.
Jetzt ſind die Eier ſchmackhaft
und billig.
In den Wochen, wo ſich der Haushalt von
der ſchweren etwas einförmigen Winterkoſt
auf die leichtere abwechſlungsreiche Koſt des
Sommers umſtellt, ſind die Eier beſonders
preiswert und wohlſchmeckend. Sie bieten eine
gute Aushilfe für nahrhafte und beliebte
Ge=
richte, die zu jeder Gelegenheit und
Tages=
ſeit, alſo ſowohl für den Mittags= als auch
für den Abendbrottiſch geeignet ſind.
Rührei, Spiegelei und ſaure Eier ſind in
jedem Haushalt üblich. In der Regel iſt damit
das Alltagsgebiet der Hausfrau erſchöpft.
Wie=
viele Zuſammenſtellungen mit Eiern es gibt,
ſoll im nachſtehenden einmal dargetan werden.
Torteletts mit verlorenem Ei gefüllt und
mit einer Soße übergoſſen, bilden ein
preis=
wertes Gericht. Zu verlorenen Eiern paßt
jede Soße: Moſtrich=, Tomaten= Belhamel=
und holländiſche Soße kann ebenſogut gereicht
werden wie aus Kapern zubereitete. Harte Eier
laſſen ſich mit geriebenem Meerrettich und
zer=
laſſener Butter garnieren. Beſonders
ſchmack=
haft wirkt erſterer, wenn man einen geriebenen
Apfel und ein paar Tropfen Zitronenſaft darin
verrührt.
Um Spinat mit Spiegeleiern ſchmackhafter
zu geſtalten, kann ein wenig Sardelle oder
Tomatenſoße hinzugegeben werden. Der
Falſchehaſenbraten wird beſonders anſehnlich,
wenn man ein oder zwei hartgekochte Eier in
die noch rohe Maſſe tut. In den
aufgeſchnit=
tenen Bratenſcheiben wirken die Eier als
bunter Farbfleck und appetitliches Beiwerk.
Bei den meiſten Eiergerichten kommt es
auf Buntheit und ſchönes Anrichten an. Harte
Eier werden daher mit den verſchiedenſten
Zutaten garniert. Mayonnaiſe, Streifen
dunkel=
roter Pökelzunge, Paprika und Sardelle ſeien
als Beiſpiele angeführt, wie man eine
Eier=
ſchüſſel appetitlich geſtalten kann. Daß ſich
Tomaten mit Rührei füllen laſſen, und daß
gedämpfter Kopfſalat mit überbackenem Rührei
und geriebenem Käſe zu den vornehmſten
Vor=
gerichten der in= und ausländiſchen Küche
ge=
hört, iſt genügend bekannt. Morcheln und
Pilzreſte ſowie jedes ſonſtige
Gemüſeüber=
bleibſel läßt ſich mit einem oder mehreren
Eiern zu einer anſehnlichen Mahlzeit
um=
geſtalten.
Sommerlicher Brotaufſtrich.
Das Vermiſchen der Butter mit Sardellen,
Anchovispaſte und geriebenen Lachsſcheiben iſt
jeder Hausfrau bekannt. Es gibt aber noch
eine Unzahl von Buttermiſchungen, die durch
die neuartige, auf Vitaminreichtum bedachte
Ernährungsweiſe mehr und mehr in den
Voroergrund treten und wegen ihrer
Be=
kömmlichkeit gerade während der heißen
Jahres=
zeit empfehlenswert ſind.
Tomatenbutter iſt ein köſtlicher Genuß. Man
verwendet einen Eßlöffel Tomatenmark (aus
der Büchſe), reibt eine kleine Zwiebel hinein
und kann je nach Geſchmack Sellerieſalz
hin=
zutun.
Knoblauch, Zwiebel und Kümmel, alles fein
zerrieben und kaum kenntlich, machen die
But=
ter pikant und angenehm.
Zwiebelbutter ſchmeckt ebenfalls vorzüglich.
Eine ähnliche Wirkung erreicht man mit
ge=
hackten Pilzen und ebenſolcher Peterſilie.
Die Arten von Kräuterbutter ſind
mannig=
fach. Hier kann jede Hausfrau ganz nach
eigenem Geſchmack verfahren. Kerbel, Dill,
Schnittlauch, Peterſilie und Moſtrich laſſen ſich
beſtens vereinen. Aus Quark, Joghurt und
ſaurer Milch ergeben ſich viele
Brotaufſtrich=
möglichkeiten. Weißkäſe, Schnittlauch und
But=
er ſind wohl in jedem Haushalt bekannt;
Knoblauch, Tomatenſaft und Sahne hingegen
dürften vielen Hausfrauen eine Neuheit
be=
deuten. Schweizerkäſe, Tomatenmark und
Majoran oder Currypulver ſind pikante
Zu=
ſammenſtellungen. Milder Paprika ſtört bei
der=
artigen Miſchungen niemals, ſondern erhöht
für viele Gaumen den Wohlgeſchmack.
Sender werden
müde.
Schon ſeit langem iſt in Fachkreiſen en
merkwürdige Erſcheinung bekannt, die vorläuc=
noch keine Erklärung gefunden hat: das Ermi
den, das Nachlaſſen drahtloſer Sendeſtatiow Mik
Wenige Wochen oder Monate nach der In:
ind
triebnahme neuer Stationen werden die Se R
dungen allmählich immer leiſer und könnennti
überhaupt nicht mehr oder nur noch mit grosten!."
1a0
Schwierigkeiten empfangen werden.
uns
Man kennt dieſes Phänomen ſeit mehr EicEln ſch
zwanzig Jahren. Alle Stationen, ob
Teleit=
u ſch*
phen= oder Rundſpruchſender, gleichgültig Teu
Dritter
cher Wellenlänge, werden von ihm ereilt
E0
teht feſt, daß die Enpfangsſtärke zur Er) RWM
en wa
nungszeit eines Senders nach dem Ablauf en
ef Käudern.
ger Monate nicht mehr zu erreichen iſt,
henl
nicht entſpechende Aenderungen in der zi u0d 4n
eint Ne
d
niſchen Einrichtung des Senders vorgenon reißei,
gen
werden.
gen 9e9
Jeder Sender hat zwei ſchwache Seiten, 1
engun.
nicht ſtändiger Kontrolle unterliegen; die 9a. /70d
flächenverhältniſſe des Sendedrahtes und je iß ſie uns die
Zuſtand des Erdbodens. Die Veränderung gei lßien
Sendedrähte iſt das kleinere Uebel. Anderssin dis, was wi.
die Bodenbeſchaffenheit zu beurteilen. Gewöünſun neuen. Drlt.
d ſahen, iſt
licher Boden verträgt es kaum, daß ihm und
nlaß zu voller
ung
läſſig große Stromleiſtungen von vielen Aic./,ler Hoffnu
watt Sendeenergie eingepumpt werden. ScEnch über eines nich
nach wenigen Wochen einer ſolchen Behandlſug, die Frage desN
treten im Boden gewiſſe elektrolytiſche Anzuuchſes. Es iſt
gänge auf. Bis heute konnte noch nicht zubſten Rennwas
als je.
geſtellt werden, in welcher Weiſe dieſe Umſeize g.
Rennfahrer di
gen in der Erde vor ſich gehen oder wie ſichl)ſcien, daß bei d
Eigenſchaften des Bodens in unmittelbſ.
rten Kämpfen
lichkeit des Fe
Nähe der Erdungsplatten ändern.
Für die Richtigkeit der hier vermuteten uſlbtählung ſeine
ſammenhänge ſpricht die Tatſache, daß
Erfe
Kraft, ſei
während der jahrelangen drahtloſen Verſtöidyujon den Ausſe
gung mit ſeegehenden Schiffen noch nie bemrvon, ſo kann man
hat, daß die Empfangsſtärke der Schiffsſtati um Auffaſſung nur
der „ſche
nach den erſten Wochen oder Monaten der nfü jeder,
betriebnahme nachließ. Und die gleichbleiblamn gefahren” ha
Leiſtung der Schiffsſender erklärt ſich ſehr uu) iderungen in d
Maße gerei
ſcheinlich daraus, daß die Erdverbindung an
den v.
Schiffes ſtändig erneuert wird.
Unſchau hält.
ſcnell zu der Feſt
aß in dieſe
kein Ueberf.
m Gegenteil,
WDie wird Salz aus merfo
on einem Me
unſer
Es
2W aecr
bilfal
waſſer gewonnin!
chland im Auf
ten haben, g
Gar nicht ſo einfach!
nich
bereitet
Die Seeſalzgewinnung durch die Verarbei,mn chaften ſo zu
von Meerwaſſer auf Seeſalz erfolgt an vade auf dem St
Orten der Welt in Salzgärten. So in Eunpt vollends behob
ier fangen die
nten im Automo
gegriffen ha
pielten mit i
an der atlantiſchen Küſte und der
Mitteln=
küſte von Frankreich, Spanien, Portugal, It
und Griechenland und in Amerika an der Innſ gelder verp
forniſchen Küſte. Die einzelnen Baſſins Q.i=
Meerſeen oder Seegärten ſind durch Wände= ſtenrollen, An
Einlaßöffnungen voneinander geſchieden Halah. Von dieſen
der ja allein
Boden nimmt man feſtgeſtampften Ton
einem Algenpolſter. Durch eine Schleuſe i. eſie auf morg
ler y weil ſich we
man im März zur Flutzeit das Meerwaſſel en Die gunze Zukun
das etwa einen Meter tiefe Hauptbaſſin der Frage des No
Darin klärt ſich das Waſſer, fließt dann in eußt, die durch ſyſten
Vorteich und unter fortwährender Verdunmſſſn werden mu
durch einen Kanal in die ſogenannte ZiſtEyſiſer wichtig
Is d.
Aus dieſer heben es Pumpen in einen K5/,Aoot der Stunde
von dem es dem Verdunſtungsbaſſin zuge 4f 0 Ic. die man heu
IDom Automobil
wird, in dem ſich die bereits im Vorteich 2e ruch dieſe Entwd
gonnene Ausſcheidung von Kalziumſulfat,
nunmehr auch von Magneſiumſulfat fortſetzs
„Rund )
den hinterſten Reihen dieſer Verdunſtungsb 01
fällt auch Kochſalz ſchon aus. Es wird „au/ 72s traditionelle
krückt” und auf einem Damm in der Nä.u/00em Jahre n
Haufen geſetzt. Die geſättigte Sole fließt 1 i einer Verfa
einen neuen Kanal in eine andere Ziſterneg/, u Prüfung
der man es wieder mit Pumpen nach einen”m unde von der
und — den ne
deren Kanal pumpt und es in die Kriſto michſet, ſo daß das
tionsbaſſins verteilt. Dort entſtehen Salzkracn
die man mit hölzernen Krücken von beſorne
Form zuſammenzieht, während die Muttern?
218 50
in die Baſſins zurückläuft. Sie wird ernleit
am komment
wenn ſich kein Kochſalz mehr ausſcheidet, 2 Eifelrennen
einen Ablaßkanal mit Schleuſen ins Meer
zuneldand Antg.
laſſen. Das gewonnene Salz ſchichtet mor /04 nan auch mit d
Haufen, bedeckt es mit Seegras und Stroll)
läßt es einige Monate im Freien lagern.
noch dazwiſchen befindliches Chlormagneſiunr4 LAlſekhund
fließt nämlich dabei, weil es außerorderd
hykroſkopiſch, d. h. feuchtigkeitsanziehend iſt.?
der Reit
filtert ab. Je nach Witterung erhält. moe
einer halbjährigen Betriebszeit 2 bis 3 E
Mun thunde. ud Mont
Die erſte liefert das reinſte Salz. Die M.
deutſches
Rteigt
laugen läßt man oft nicht ins Meer ab, ſ079
eit ind
verarbeitet ſie weiter auf Natriunm Phondei den Dior
(Na2804) auch Glauberſalz genannt. Dabee!
ſtehen Zwiſchenprodukte von Chlornatriunng
heute
Magneſiumſulfat. Das ſchließlich erlangte
e Lunia
ſalz iſt nach der Verarbeitung und Sorgfalt
grau oder rötlich und enthält bei guten E
17 Proz. NaCl, bei minderen 80 Proz.
Wir fordern Ihren ko
Unſere Denkſportaufgabe.
gs
Nitt,
Kleine Kraftprobe.
Dies iſt ein nettes, kleines Geſellſchafts)
Man legt einen einfachen
Zigarrenkiſtel-
dergeſtalt auf einen Tiſch, daß die Hälfm
Deckels — der Länge nach natürlich! —0*
Tiſchplatte ruht, während die andere 90
rade über den Rand hinausragt. Die aud
U
Tiſch liegende Hälfte bedeckt man mit
nach beiden Seiten und nach hinten
übeige-
den Bogen Zeitungspapier.
Man bittet die Zuſchauer nun um eine
Kraftprobe: ein jeder ſoll möglichſt raſc.
kurzen, harten Schlag mit der Fauſt, der
Hand, ſelbſt mit einem Stock auf den übe
Tiſchrand hinausragenden Zigarrenkiſteſ.
führen, um ihn vom Tiſch zu ſchlagen.
Seltſamerweiſe wird das niemanden."
gen, der Deckel wird eher zerbrechen. De
Frage iſt: Warum verhält ſich der 9
hartnäckig?
ſt woch, 30. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 147 — Seite 11
Sport, Soiel und Jurnen
*
Eine Lücke iſt zu ſchließen!
ſern Zweifel: dieſes Jahr wird außerordentlich ſchwere
Küfufe im Automobilſport bringen. Die Konſtrukteure haben
muörte Arbeit geleiſtet, um Rennwagen zu ſchaffen, die das
Omzum nach dem heutigen Entwicklungsſtand darſtellen.
Nen=
nerngerte Summen ſind in die Entwicklung und Verſuche geſteckt
wwoin. Bei uns und im Ausland. Zu den beiden großen Rivalen
eür tzten Jahre, Frankreich und
Ityuln, geſellt ſich jetzt
Deutſch=
langrls Dritter im Bunde. Bei
dem iommenden Kämpfen geht
u weit mehr. als um den
Sisg urgendeiner, Fabrik. Bei
allye drei Ländern geht es um
Sisgund Anſehen der Nation.
Fyſgos ein hohes Ziel, das in
dem etzten Jahren faſt gänzlich
veylen gegangen war.
wiſſen, daß die anderen
ausch ſiordsanſtrengungen machen,
jaxr iß ſie uns die Erfahrungen
itzten Jahre voraus haben.
Able das, was wir bisher von
umpern neuen Rennwagen
hör=
ten und ſahen, iſt ermutigend,
ſihrt Inlaß zu voller Zuverſicht.
Beſiller Hoffnung darf man ſich
jeho über eines nicht
hinweg=
en die Frage des
Rennfahrer=
ſiöſcheuchſes. Es iſt heute mit
de neſten Rennwagen allein
we=
ſiüe getan als je. Wenn
erfah=
reue Rennfahrer die Meinung
venuten, daß bei den
kommen=
arten Kämpfen gerade die
ſhrſnl ichkeit des Fahrers, ſein
Anen
ſein Mut, ſeine
körper=
jcüe Stählung, ſeine ſchnelle
Ent=
ſukraft, ſeine Erfaſſung jeder
Sicution den Ausſchlag geben
wann, ſo kann man einer
ſol=
hemh Auffaſſung nur zuſtimmen.
Niſt jeder, der „ſchon einmal
Reſmen gefahren” hat, wird
die=
em ſoderungen in dem notwen= K
digten Maße gerecht, und wenn
marn in ter den vorhandenen
Fah=
rerm Umſchau hält, muß man
ſeher hnell zu der Feſtſtellung
ge=
lannga, daß in dieſer Hinſicht
winich kein Ueberfluß
vorhan=
den . Im Gegenteil, man kann
rumft von einem Mangel
ſpre=
chenr Es hat unſeren beiden Das Internationale Autorennen, das amf 27. Mai auf der Avus in Berlin veranſtaltet wurde,
De(uchland im Automobilſport
zunuctreten haben, großes
Kopf=
zerruchen bereitet, ihre
Renn=
mawſchaften ſo zuſammenzuſtellen, wie ſie dem entſprechen, was
dayr auf dem Spiele ſteht. Auch heute iſt aber dieſe Sorge noch zu einem gewaltigen Faktor der Erhaltung unſeres Volkes
er=
niezvollends behoben, das iſt kein Geheimnis.
Die Turngemeinde Beſſungen
marſchierk und wirbk heuke durch die Turnerjugend.
Daß die deutſche Turnerei in den letzten Jahrzehnten
einer liberaliſtiſchen geiſtigen Mißbildung, der tieferen Geſetze
vielleicht ſelbſt unbewußt, in der Schule ſchon und nach ihr im
2as Aukorennen auf der Avus.
Die Wagen im Rennen auf der Geraden. Im Hintergrunde der Funkturm.
Oben links: Der Franzoſe Pierre Veyron, Sieger im Rennen der kleinen Klaſſe.
Unten: Sein Landsmann Guy Moll, Sieger im Rennen der großen Wagen.
grorße Automobilfabriken, die brachte die beſten Fahrer des In= und Auslandes an den Start. Leider blieb den ausſichtsreichſten
deutſchen Teilnehmern der Sieg verſagt, da ſie vom Unglück verfolgt wurden.
Jaunn im Automobilſport (im In= und Ausland) immer mehr
Aſtt gegriffen hatten. Ein paar Stars wurden gegen horrende
Stluzellder verpflichtet, für die anderen blieb kaum etwas übrig.
ſ zielten mit ihren überalterten Wagen nicht viel mehr als
Stſatemrollen, Anſchaffung modernerer Wagen war für ſie
un=
nöügh. Von dieſen alten Mühlen auf einen hochmodernen
Renn=
bayze, der ja allein Erfolg bringen kann, umzuſatteln, geht nicht
eute auf morgen. Oft wird es überhaupt nicht zum Erfolg
IAre
weil ſich wertvolle Kräfte auf den alten Wagen vertan
ale. Die ganze Zukunft des Automobilrennſports iſt alſo unlösbar
er Frage des Nachwuchſes verknüpft. Hier klafft eine große
üütg die durch ſyſtematiſche Heranzüchtung junger Fahrer
ge=
ſchle
ön werden muß, hier iſt eine Aufgabe erſtanden, die nicht
„Rund um Schokken” abgeſagl.
ſemier wichtig als der Bau von Rennwagen iſt. Sie zu löſen, iſt
irt ſelot der Stunde. Daß ſie gelöſt wird, daran iſt bei der hohen
M)nung, die man heute in Deutſchland vom Sport im allgemeinen
und am Automobilſport im beſonderen hat, nicht zu zweifeln.
AElerauich dieſe Entwicklung erfordert ihre Zeit.
as traditionelle Motorradrennen „Rund um Schotten” wird
nidſem Jahre nicht ſtattfinden. Die Rennſtrecke befindet ſich
uuzt in einer Verfaſſung, die eine einwandfreie Durchführung
ſeF roßen Prüfung nicht zuläßt. Die Veranſtalter haben aus
ſe Grunde von der Durchführung Abſtand genommen. Die
wird — den neuzeitlichen Anforderungen entſprechend.
ſeFnichtet, ſo daß das Rennen 1935 wieder ausgetragen werden
4u
218 Fahrer aus elf Nakionen
nn das am kommenden Sonntag auf dem Nürburgring
ſtatt=
idde Eifelrennen beſtreiten. Bei den Wagen wird es wieder
einan Zweikampf Auto=Union gegen Alfa Romeo geben, doch
keucht man auch mit der Teilnahme von Mercedes=Benz.
Oehitl ichkeit gezeigt haben und die Sportler und Spieler mit
urnerbund Jahn 1875 Darmſtadt
in der Reichs=Werbemoche der 92.
ſachdem am Montag die Turnerinnen in einer Werbe=
Ti9munde deutſches Frauenturnen in natürlichſter Form der
h80 Gymnaſtik und den vorbereitenden Uebungen für die
Lelihuihletik den Dienstag=Nachmittag ausfüllten, treten
heute abend die Geräteturner
im ſarten des Turnhauſes, Dieburger Straße, an. Auch ſie
Diln in freier und zwangloſer Weiſe das Turnen an den
Ge=
räh jeigen. Alle Altersklaſſen ſind vertreten, vom
Jugend=
ühh bis zum Turner im hohen Alter, ſie werden beweiſen,
aAIton für keine Uebung zu alt oder gar nicht tauglich wäre.
men Sie, um ſich ſelbſt ein Bild zu machen von der
Viel=
ſeitzeſt und der hohen Bedeutung des Turnens für ihren
eige=
fürper. Eingeleitet wird dieſe Werbeſtunde mit einigen
7 der allgemeinen Frejübungen für das Kreisturnfeſt in
AöAlgen denen das Riegenturnen folgt.
er Nachmittag vereinigt
die Mädchen
5/rohen Tummeln an den Geräten im Turnhaus. Deutſche
nimm dein Kind, komme und ſchaue! Erkenne, daß die
2s Mitgliedſchaft in einem Turnverein auch für die körper=
EVerfaſſung deines Kindes von Nutzen ſein wird.
gleicher Zeit verſammeln ſich
fauſtballſpieler auf dem Sportplatz Kranichſteinerſtraße,
fröhlichen Spiel gegenſeitig die Kräfte zu meſſen. Ein
3
Urnſpiel, das gerade in den letzten Jahren wieder ſehr
Eh Aufſchwung genommen hat. Wenn auch raſcher Entſchluß
Dſortiges Zugreifen am Platze iſt, ſo ſtellt dieſes Spiel doch
gei ftee großen Anforderungen an das Laufvermögen des
Ein=
wie dies beim Hand= oder Fußballſpiel verlangt wird.
ute Abend iſt eine Pflicht verſammlung für
Kaſenſpieler und Sportler im Kneipſaale des
Lſes. Ebenſo ſind die Turnerinnen, die Intereſſe
Stathletik haben zu dieſer Verſammlung eingeladen. Die
dnung behandelt den am Sonntag ſtattfindenden Stadt=
er Wichtigkeit der Sache
erd iſt. Beginn 8,45 Uhr.
freien Verbande die körperliche Kraft der Nation ſtählte, hat ſie
hoben. Im Dritten Reich gilt nicht nur das Wiſſen, ſondern
üer fangen die Methoden ſich zu rächen an, die in den letzten auch die Kraft, und höchſtes Ideal iſt uns der Menſchentyp der
Zukunft, in dem ſtrahlender Geiſt ſich findet im herrlichen
Kör=
per, auf daß die Menſchen über Geld und Beſitz wieder den Weg
zu idealeren Reichtümern finden.”
— Vorſtehende Worte ſprach
unſer Reichskanzler Adolf Hitler beim Deutſchen Turnfeſt 1933
in Stuttgart. Und wir, die wir dazu berufen ſind, die
Ertüch=
tigung auf turneriſchem und ſportlichem Gebiet zu pflegen und
zu fördern, laſſen den Ruf an alle Volksgenoſſen und =genoſſinnen
ergehen: Kommt zu uns und laßt durch berufene Kräfte euren
Körper heranbilden und ſtählen.
Die Werbewoche begann die Turngemeinde Beſſungen, am
Montag mit dem Frauenturnen. Oberturnwart Reinhardt führte
während ſeiner Turnſtunde gymnaſtiſche, rhythmiſche und
Tanz=
übungen vor. Zahlreich erſchienene Frauen werden ſicherlich den
Mut mit nach Hauſe genommen haben, in den nächſten
Uebungs=
ſtunden ſelbſt unter ihren Volksgenoſſinnen zu ſtehen und ihre
Geſundheit aufzubauen durch Kräftigung und Stählung des
Körpers.
Heute Mittwoch, um 18 Uhr. marſchiert die
Turner=
jugend durch verſchiedene Straßen des ſüdlichen Stadtteils
und wird dort Ausſchnitte aus ihrem turneriſchen Leben zeigen.
Wir weiſen heute ſchon auf den am Samstag, dem 2. Juni,
ſtattfindenden Fackelzug hin, an dem ſich alle Turner und
Turne=
rinnen beteiligen.
Kreiskurnfeſt in Reinheim i. 9.
Zur Vorbereitung des 1. Kreisturnfeſtes — gleichzeitig das
50. Odenwälder Turnfeſt —, das am 30. Juni, 1. und 2. Juli in
Reinheim ſtattfindet, hatten ſich der Kreisführerrat und die
Feſt=
ausſchüſſe im Gaſthaus „Zur Krone” in Reinheim verſammelt.
Mit dem Turnfeſt iſt eine Saarkundgebung verbunden, da ſich
Turnbrüder aus Neunkirchen (Saar) angemeldet haben.
Die Feſtfolge für das Kreisturnfeſt ſteht bereits. Sie ſieht
für Samstag, den 30. Juni, zunächſt die Sitzungen des
Kreis=
führerrates, der Kampfrichter und Riegenführer vor. Um 17 Uhr
beginnt das Vereins=Riegenturnen, das diesmal in größerem
Umfange durchgeführt wird. Um 20 Uhr folgt auf dem Feſtplatz
der Begrüßungsabend mit turneriſchen Darbietungen und
Ge=
ſangsvorträgen. Der Feſtſonntag bringt vormittags die
Wett=
kämpfe der Turner und Turnerinnen, am Nachmittag den Feſtzug
und anſchließend auf dem Feſtplatz die gemeinſamen Freiübungen
der Turner und Turnerinnen, Volkstänze der Turnerinnen und
als Mittelpunkt des Tages die Saarkundgebung, der ſich die
Sie=
gerehrung anreiht. — Am Montag, den 2. Juli, findet für die
Einwohner Reinheims noch ein Volksfeſt ſtatt.
Kanu=Spork.
Ueber die bereits geſtern berichtete Kanu=Regatta des Gaues
13/14 des Deutſchen Kanu=Verbandes können wir heute
mittei=
len, daß das Meldeergebnis ganz hervorragend ausgefallen iſt.
Nicht weniger als 14 Vereine mit 80 Fahrern werden an dieſen
Wettkämpfen teilnehmen. Eine beſondere Note wird die
Ver=
anſtaltung dadurch haben, daß die drei beſten Saarvereine
ihre Rennpaddler und =paddlerinnen ſtarten laſſen. Von den
Kanonen ſeien hier beſonders erwähnt die Saarmeiſter Coall
und Thomae, ferner die beſtens bekannten Paddlerinnen Suſ.
Becker und Käte Anlauf. Außerdem ſtartet die Europa=
Meiſterin Guſſi Wenzel=Frankfurt, die erſtmalig mit der
jun=
gen Hilde Becker=Mannheim um den Sieg kämpfen wird. Von
den einheimiſchen Paddlern ſtarten Laurin Müller, Paul Foßler,
Walter Bernſee und Erika Meinhardt. Die Gaumeiſter vom
Mainzer Kanu=Klub, Emmerich—Geis, haben ebenfalls ihre
Mel=
dungen abgegeben.
Jeder, der ſich am nächſten Sonntag an den herrlich
gelege=
nen Erfelder Altrhein begibt, kann nicht nur die Schönheiten
der Natur bewundern, ſondern wird dort ſpannende Wettkämpfe
Für Verpflegung wird die Küche der
ſehen bekommen.
Sorge
Ruder=Abteilung des Darmſtädter Schwimmklub „J. D.”
tragen, Beginn der Rennen 9.30 Uhr vormittags und 14 Uhr
Getero —
nachmittags.
Zum Davispokalkampf gegen Frankreich
wurden vom Deutſchen Tennisklub v. Cramm, Tüſcher. Denker
und Nourney als Spieler aufgeſtellt. Die Beſetzung des Doppels
wird erſt nach dem erſten Kampftag vorgenommen werden.
In einem öſterreichiſchen
Konzentrations=
lager befindet ſich ſeit der Vorwoche auch der bekannte Wiener
400=Meter=Läufer Felix Rinner, der 1930 Deutſcher
Kampfſpiel=
meiſter werden konnte. Ueber den Grund für die Verhaftung
Rin=
ners ließ die öſterreichiſche Regierung nichts verlauten. Es
wer=
den wohl „nationalſozialiſtiſche Umtriebe” geweſen ſein.
Das Programm
des Darmſtädker Groß=Skaffellaufs.
Am kommenden Sonntag, um 15 Uhr, wird nach dem
Auf=
marſch aller Leibesübungen pflegenden Vereine von Darmſtadt
und Umgebung der
Darmſtädter Groß=Staffellauf
im Hochſchulſtadion ausgetragen. Insgeſamt ſind 6 Klaſſen
aus=
geſchrieben:
Klaſſe I, Hauptklaſſe,
in der der ASC., der Polizei=SV., der SV. 98 und die TSG.
1846 ſtarten, über 20 Bahnrunden für 16 Läufer.
Streckenein=
teilung: Startmann ½ Rde., 2. 2 Rdn., 3. ½ Rde, 4. 2 Rdn.,
5. 4 Rdn., 6. 1 Rde.,
100 Meter. 8. ½ Rde. 9. 1 Rde., 10.
2 Rdn., 11. 1 Rde., 12. ½ Rde., 13. 2 Rdn., 14. 2 Rdn., 15. ½Rde.,
Schlußmann 100 Meter.
Klaſſe II, für alle anderen Vereine.
ſofern dieſe nicht in der Klaſſe I mitſtarten wollen! 10 Runden
8 2 Rdn. 9. 1 Rde., 10. ½ Rde. 11. ½ Rde., 12. 100 Meter,
13. 100 Meter, 14. 100 Meter. Schluß 100 Meter.
Klaſſe III, Frauen,
4 Runden für 16 Läuferinnen! Startende und alle übrigen
Läu=
ferinnen jeweils eine Viertelbahnrunde (95 Meter)!
Klaſſe IV, Alte Herren,
d. h. für alle die vor dem 1. 1. 1903 geboren ſind, über 4
Run=
den für 10 Läufer! Startmann und alle übrigen laufen je eine
Viertelrunde, mit Ausnahme des 3. und 5. Läufers, die je ½
Runde durchlaufen!
Klaſſe V, Jugend,
d. h. für alle, die in den Jahren 1916 bis einſchließlich 1919
ge=
boren worden ſind, über 71 Runden für 16 Läufer! Startmann
300 Meter, 2. ½ Rde., 3. 300 Meter, 4.—5.—6. je ½ Rde., 7.—
je 100 Meter, 9. ½ Rde., 10. 100 Meter, 11.—12. je ¼ Rde.,
13. 100 Meter. 14. 300 Meter, 15. 100 Meter, Schluß ½ Rde.
Klaſſe VI, Schüler,
d. h. für alle nach dem 1. 1. 1920 Geborenen, über 5 Runden für
18 Läufer! Startmann ½ Rde, alle übrigen durchlaufen je eine
Viertelrunde (95 Meter), mit Ausnahme des 6., der ebenfalls
½ Rde. durchläuft!
Der Eintritt zu der großen Werbeveranſtaltung für die
Pflege der Leibesübungen innerhalb der Darmſtädter und der
Vorort=Vereine iſt frei. Die Vereine müſſen um 14.50 Uhr mit
allen Teilnehmern am Aufmarſch und an den Staffeln
auf=
marſchbereit auf dem Uebungsfeld des Hochſchulſtadions ſtehen,
Meldegebühr für die Teilnahme an den Staffeln wird nicht
er=
hoben. Die Klaſſe III — Einzellauf über 8000 Meter — wird
ſpäter anläßlich einer anderen Leichtathletikveranſtaltung
ge=
ſtartet.
Fußball.
TSV. Meſſel—FV. 1919 Groß=Zimmern.
Am kommenden Sonntag empfängt TSV. Meſſel zum
fälli=
gen Rückſpiel den FV. Groß=Zimmern, der in der Kreisklaſſe 1
eine nicht zu unterſchätzende Rolle in den letzten Verbandsſpielen
geſpielt hat. Das Vorſpiel endete am 26. November in Groß=
Zimmern 3:3 (3:1). Groß=Zimmern wird auch in dieſem Spiel
alles daran ſetzen, um
als Sieger den Platz verlaſſen zu können.
In Anbetracht der
Stärke beider Mannſchaften iſt mit einem
äußerſt ſpannenden Spiel zu rechnen. Spielbeginn 3.30 Uhr.
Jahn 1875 Darmſtadt.
Die Spielerſitzung der Fußball=Abteilung findet dieſe Woche
abends 8.30 Uhr ſtatt. Erſcheinen Pflicht.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier. Freiburg 251.
Frankfurt: Mittwoch, 30. Mai
Silneni d Si Wece nad etalgtiſcie
Allerler Berute.
8.15: Waſſerſtand, Wetter.
8.20:
Stuttgart: Gymnaſtik. —
— 10.00: Nachr. —
10.10: Schultunk:
Wir ſind des Geyers ſchwarzer Haufen. Bauernaufſtand im
Odenwald — 10.45: Prattiſche Ratſchläge für Küche und Haus
11.00: Werbekonzert.
11.40: Meldungen. — 11.50:
So=
zialdienſt.
12.00: Orcheſter freihſtehender Berufsmuſiker Ltg.: Willi Wilde.
13.00: Zeit, Nachr., Saardienſt.
13.10; Nachr. Wetter,
Sport.
— 13.20: Schallplatten: Was wir ſelten hören
13.50: Zeit, Nachr.
— 14.00: Schallplatten: Kleine Stücke für
Violine und Klavier.
14.30: 3 mal 15 Minuten aus dem
Sendergebiet. 1. Karlsruhe: Kleines Konzert. 2. Kaiſerslautern:
Pfälzer Wein. Von den ſonnigen Höhen der Haardt, 3.
Mann=
heim: Singſchule Heidelberg ſingt heitere Frühlingslieder.
15.30: Wetter. — 15.40: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 15.50;
Wirtſchaftsbericht.
16.00; Stuttgart: Nachmittagskonzert des Philharm, Orcheſters.
Ltg.: Fritz Holtzwart.
17.30: Ueber das neue Geſetz gegen
gefährliche Gewohnheitsverbrecher. Bericht von Dr. Rehlmener,
17.45: Stunde der Jugend: Heimat in Not! Zur Erinnerung an
den Tiroler Freiheitskampf von Andreas Hofer.
18.20:
Kaiſerslautern: Studienaſſeſſor Faber=Kaltenbach: Liſelotte von
der Pfalz in ihren Briefen. — 18.35: Junge deutſche Dichtung
Karl Heinrich Waggerl. — 18.45: Meldungen. — 18.50: Griff
1905. Deut
Platin. Aus der Geſchichte eines edlen Werkſtoffes. Hörbild.
19.30: Zitherverein Riederwald. Ltg.: Marti Hofler. — 20.00:
Zeit Nachr. — 20.10: Reichsſendung: Frankfurt: Unſere Saar,
20.30: Operetten=Konzert. Funkorcheſter. Ltg.; W. Hahn.
9: Trier: Mandolinen=Konzert. — 22.20: Zeit, Nachr. —
5: Stuttgart: Du mußt wiſſen. — 22.45: Nachr. Wetter,
Sport. —
23.00: Stuttgart: Muſizierſtunde. 24.00; Stuttgart:
Nachtmuſik.
Deutſchlandſender
Welle 1571
Deutſchlandſender: Mittwoch, 30. Mai
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr. — 6.00: Berlin:
Gym=
naſtik. —
— 6.15: Tagesſpruch. — 6.20: Köngsberg: Frühkonzert.
In einer Pauſe (gegen 7.00): Nachr.
8.00: Sperrzeit.
8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.40: Kinderaymnaſtik. —
10.00: Nachr — 10.10: Deutſche Landſchaft im Lied: Thüringen.
10.50: Fröhlicher Kindergarten. — 11.15: Seewetterbericht.
11.30: Stunde der Haustrau.
12.00: Wetter janſchl.: Glückwünſche. — 12.10: Mittagskonzert
Schallpl.).
Anſchl.: Wetter. —
12.55: Zeitzeichen. —
13.00: Köln: Das K
Kleine Orcheſter. Ltg.: Leo Eyſoldt. —
14.00: Sperrzeit.
14.45: Nachr. — 15.00: Wetter, Börſe. —
15.15: Funkkaſperl: Glück muß der Menſch haben! —
15.45:
Vitalis Pantenburg: Nordiſches Bauerntum auf der Wacht!
16.00: Hamburg: Das Grenzlandorcheſter Flensburg. Ltg.: Joh.
Röder. — 17.00: Von Göttern und Helden. Deutſche Volkslieder
und nordiſche Folkewiſer.
17.50: Unſere Rätſelecke.
18.15: Der Start der deutſchen Leichtathletik 1934
18.30:
Kavelle Wiltrred Krüger. — Dazwiſchen (18.55): Das Gedicht;
hl.: Wetter.
z.
89
Italieniſch. — 20 00: Kernſpruch; anſchl.: Kurznachrichten.
20.10: Reichsſendung: Frankfurt: Unſere Saar
den Weg
frei zur Verſtändigung.
20.30; Orcheſterkonzert im Rahmen
der Berliner Kunſtwochen. Ltg.; Edwin, Lindner.
22.20
Wetter=, Tages= und Sportnachr.
— 22.35: Obering. Nairz
Vierteſtunde Funktechnik.
22.45: Seewetterbericht. — 23.00;
München: Tanz in der Nacht.
Wetterbericht.
Ausſichten für Mittwoch: Ueberwiegend heiter und tagsüber
warm, nachts friſch, trocken.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 142
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Mittwoch, 30. Mai.
Zagung der Sas= und Wafſerfachmänner in Frankfurt.
der Deutſche Verein von Gas= und Waſſerfachmännern wählte
7fuh urt a. M., ſeinen Gründungsort, zur Feier des 75jährigen
AFhens. Mehr als 1200 Vertreter der deutſchen Wirtſchaft
mmn erſchienen. Direktor Hartmann, Breslau, konnte am
Diens=
mahlreiche Ehrengäſte der Regierung, der Partei, der techniſchen
Apände ſowie der ausländiſchen Fachorganiſationen begrüßen.
Aübeſonderem Beifall wurden die Vertreter Oeſterreichs und
dgSaargebiets begrüßt. Direktor Hartmann verkündete die
Aueihung der höchſten Auszeichnung des Vereins, der Bunſen=
Aſenkofer=Ehrentafel, für Dir. Holthuſen, Hamburg. Sodann
mue der Jahresbericht erſtattet und noch mitgeteilt, daß im
An=
ſo dlz an das Hüttenmänniſche Inſtitut in Aachen ein Gaswärme=
Iytut begründet wird. Das hat wohl die Aufgabe, den Kampf
fiuas Gasfach durch Aufklärung und Beratung zu führen. Für
S zutsſekretär Gottfried Feder ſprach für Parteileitung und
Fſeisbehörden der Staatsleiter der Witab, Dipl.=Ing. Seebauer=
Aüchen. Wenn am 5. Juni die organiſatoriſchen Maßnahmen
b’hantgegeben werden, die von der Regierung zum Zwecke einer
mitlichen Führung der Energie= und Verkehrswirtſchaft
an=
znet ſind, ſo wird damit zugleich mit vielen Befürchtungen in
gichkreiſen aufgeräumt. Die nationalſozialiſtiſche
Staatsfüh=
u befaßte ſich nicht nur mit dem Problem der
Elektrowirt=
m, ſondern auch des Gasfaches. Die Einfügung des Gasfaches
)e großen Zuſammenhänge der deutſchen Energiewirtſchaft
bie=
m ſo mehr Aufgaben und Möglichkeiten, als ja nur ein deut=
MRohſtoff mit deutſchem Material und von deutſchen Händen
mbeitet wird, ſondern auch deshalb, weil dieſe
Rohſtoffver=
ihung zugleich eine weſentliche Förderung der
nationalwirt=
ülichen Selbſtändigkeit nach ſich zieht, was mit den Worten
Bgolgewinnung und Teerveredelung von ihm angedeutet wurde.
Der Präſident des Deutſchen Gemeindetages, Dr. Jeſerich,
ver=
ſtgiete ſich über die Zuſammenarbeit zwiſchen Gas und
Elektri=
unter dem Geſichtspunkte einheitlicher Energiebereitſtellung.
eſei alles andere als eine überholte Energie. Vielmehr
ſtün=
dün hmn, im vernünftigen Wettbewerb mit der Elektrizität, aber
au konkurrenzlos auf vielen Gebieten,
Verwendungsmöglichkei=
teim u. die das ganze Gasfach über ſeinen heutigen
Entwicklungs=
ſtin hinausheben müſſen. Allerdings werden gleiche
Wettbe=
wersbedingungen geſchaffen. Der Kommunalpolitiker betrachte
ie ſerteilung der Energie als eine Aufgabe, die zu allererſt den
geinden und Gemeindeverbänden gebührt. Künftig darf die
erugung mit Gas, Waſſer und Elektrizität, ſoweit es ſich um
diſe Verteilung handelt, nicht mehr Gegenſtand eines
Privat=
geſäiſtes ſein, ſondern die Gemeinden und Gemeindeverbände
müſn, dieſe Aufgabe ausſchließlich als eine Hoheitsangelegenheit
ü en hmen.
Der Präſident der Internationalen Gas=Union Direktor
Bſtr.=Zürich, überbrachte die Einladung an die deutſchen
Gas=
aſcheute zum Internationalen Gas=Kongreß im September in
Güh, zu dem Deutſchland die Normung für die Prüfung der
Gier eugungsapparate bearbeitet. Die Zweigvereine haben
hiree Hauptverein 9000 RM. für die Lehr= und Verſuchsbacköfen
darßäckereiſchule Berlin geſpendet. Sodann wurde in die
fach=
liſt Tagesordnung eingetreten.
Maliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
De Berliner Börſe die in den letzten Wochen ſichtlich in
Eue Unternehmungsluſt durch die Transferbeſprechungen ge=
Ght worden war, lag geſtern bei lebhafterem Geſchäft
ausge=
ſwietyem feſt. Wenn auch ein Ergebnis über die Konferenz immer
nu cnicht vorliegt, ſo glaubt man doch, daß während der langen
Aur der Konferenz alle Schwierigkeiten überbrückt werden
men. In der Hauptſache bemerkte, man geſtern rheiniſche
Käte am Montanaktienmarkt, denen ſich auch die Kuliſſe
an=
ſäflg. Eine größere Privatbankfirma hatte wieder Orders für
Rerung der Stillhaltegläubiger auszuführen. Für die Börſe
hitete die Wiederaufnahme der Dividendenzahlungen bei einer
Reie von Geſellſchaften eine weitere kräftige Anregung. Die
Ahn der Berlin=Karlsruher Induſtriewerke, konnten auf die
5iuzentige Dividende 3½ Prozent höher eröffnen. Nach den
er=
ſt mKurſen war die Haltung allgemein weiter feſt. Nach
Erledi=
gem der anfangs vorliegenden Kauforders wurde das Geſchäft
neer ſtill. Die Kurſe behaupteten ſich im allgemeinen. Ilſe
B½bau kamen 2 Prozent höher zur Notiz, Schultheiß erhöhten
zn Gewinn auf 18 Prozent. Dagegen waren Deutſche
Tele=
ym und Kabel 3 Punkte ſchwächer. Am Rentenmarkt ging
Neu=
um 20 Pfg. zurück, während Altbeſitz ihren Gewinn auf 4
Ae Aſient erhöhten. Der Pfandbriefmarkt lag überwiegend
freund=
lediglich Rhein. Hypothekenbank, die in letzter Zeit feſt
ur, ſchwächten ſich etwas ab. Von Kommunalobligationen
er=
nügren ſich Fonciers und Deutſche Zentralboden um je ½
Pro=
während Meininger Hypotheken den gleichen Satz gewannen,
ie Aüoſchaftliche Pfandbriefe waren faſt durchweg 4 Prozent höher,
Aosent Pommern und Oſtpreußen gewannen ſogar ½ Prozent.
Wr
uſt rieobligationen lagen etwas lebhafter, aber meiſt etwas
(e.50
hicher. Stadtanleihen waren wenig verändert. Düſſeldorfer
da4
Emdener verloren je ½ Prozent. Prov.=Anleihen beſſerten
*
hm ¼ Prozent. Von Länderanleihen waren 26er Thüringer
30er Lübecker je ½ Prozent befeſtigt und 27er Sachſen ½
bent niedriger.
S
Die Frankfurter Börſe eröffnete zwar in überwiegend
ſtigter Haltung, das Geſchäft war jedoch im ganzen noch
ziem=
ſtklein. Lediglich in einigen Spezialpapieren war die
Umſatz=
ſtckeit etwas lebhafter. Mit Intereſſe erwartet man die wei=
1m7 Beſprechungen bei der Transfer=Konferenz und hofft auf
im baldigen Abſchluß. Die feſtere Haltung der Börſe erfuhr
1 reſtern wieder durch eine ganze Reihe günſtiger Induſtrie=
Mläſſe eine beachtliche Stütze. Im Vordergrund des
Inter=
anden am Chemiemarkt JG. Farbeninduſtrie, die bei etwas
ſtaſteren Umſätzen insgeſamt 1½ Prozent gewannen. Neben
ſeren Stillhaltekäufen beobachtete man aber auch
Meinungs=
de der Kuliſſe. Sehr feſt lagen außerdem Scheideanſtalt, die
Plus=Ankündigung ſchließlich 3 Prozent gewannen. Ferner
gen
Deutſche Erdöl um 1½ Prozent erhöht, wogegen Rütgers=
1½ Prozent und Metallgeſellſchaft ½ Prozent einbüßten.
Käufe aus dem Rheinland war der Montanmarkt beſonders
Aden erſten Kurſen überwiegend feſter, die Umſätze allerdings
nicht ſehr groß. Es gewannen Buderus, Harpener und
Im x je 1 Prozent, Mansfelder 1½ Prozent, Klöckner und
Echlwerein je ¼ Prozent. Von Kaliaktien gingen Weſteregeln
Prozent zurück. Elektroaktien lagen uneinheitlich, Bekulg
Prozent Gesfürel und Siemens je plus B Prozent, da=
21 Licht u. Kraft minus 1½ Prozent und Schuckert minus 1½
amt. Schiffahrts= und Zellſtoffwerte lagen behauptet. Im
emen eröffneten Reichsbankanteile je 1½ Prozent, Daimler
oren 1½ Prozent und Bemberg 1 Prozent feſter, während
2 Prozent und Zement Heidelberg 1 Prozent niedriger ein=
Der Rentenmarkt war ſehr ruhig und vernachläſſigt.
ſche Anleihen bröckelten, nach behauptetem Beginn ſpäter
Ge ab. Späte Reichsſchuldbuchforderungen lagen ſchon von
erein matt und mit 938 Prozent um ½ Prozent ſchwächer,
vereins=Bonds minus ½ Prozent. Der Verlauf der Börſe
m allgemeinen etwas ſtiller, da neue Kauforders faſt
aus=
n, wodurch auch die Kuliſſe etwas Zurückhaltung bekundete.
Kurſe blieben aber auf dem feſteren Anfangsniveau gut
be=
lu et.
dem Abendbörſenverkehr blieb die Umſatztätigkeit mangels
Doerer Anregungen auf ein Minimum beſchränkt, zumal die
Aſie hinſichtlich der Transferbeſprechungen eine abwartende
tung einnahm. Die Grundtendenz war indeſſen weiter freund=
Und die Berliner Schlußkurſe lagen überwiegend gut
be=
w=et. Auch am Rentenmarkt herrſchte Geſchäftsloſigkeit. Im
aufe blieb es an allen Marktgebieten ſehr ruhig, und die
Iſe=
Reigten keine Veränderung. Die Börſe ſchloß in
zuverſicht=
er Stimmung.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Heſſiſche Eiſenbahn A.=G., Darmſtadt Die Geſellſchaft
er=
zielte 1933 einen Gewinn von 0,48 (0,37) Mill. RM., der ſich um
den Vortrag auf 497 823 (431 057) RM. erhöht. Die 4,0 Mill.
Stammaktien erhalten wieder 10 Prozent Dividende, 0.03 Mill.
gehen an den Penſionsfonds, 48 646 RM. werden vorgetragen. Die
Betriebseinnahmen der Straßenbahn beliefen ſich auf 1,53 (1,72)
Mill., der Rückgang hörte erſt gegen Ende des Berichtsjahres auf.
Die Elektrizitätswerke brachten einen Rohertrag von 4,49 (4,38),
die Gaswerke einen von 0.02 (0,03) Mill. Der Stromabſatz war
mit 49,18 (46,32) Mill. Kilowatt der größte ſeit Beſtehen des
Unternehmens. In der Bilanz haben ſich Rückſtellungen auf 1.18
(0,94) Mill. erhöht, Wertberichtigungspoſten auf 18,74 (17,42),
Verbindlichkeiten auf 11,7 (11.105) Mill. Von den letztgenannten
betragen Tilgungsdarlehen 6 98 (6,.40), Schweizer Franken=Anleihe
von 1929 unverändert 4,06, Warenſchulden unverändert 0,32 Mill.
Die Straßenbahnanlagen figurieren mit 8,84 (8,78),
Elektrizitäts=
werke mit 22,41 (22 05) Gaswerke mit 0,60 (0,60). Wertpapiere
erhöhten ſich durch Rückkauf von Anleiheſtücken zu Tilgungszwecken
auf 1,69 (0,53). Vorräte belaufen ſich auf 0,60 (0,63),
Waren=
forderungen auf 0,66 (0,64), Darlehensforderungen 1,48 (1,52),
Bankguthaben 1,28 (0,55). Die Generalverſammlung hat die
Regularien bereits genehmigt.
Verbot der Errichtung und Erweiterung von Anlagen zur
Herſtellung von Superphosphat. Der Reichswirtſchaftsminiſter
hat auf Grund des Zwangskartells eine Anordnung erlaſſen, nach
der es verboten iſt, neue Unternehmungen, in denen
Superphos=
phat hergeſtellt werden ſoll, zu errichten, den Geſchäftsbetrieb
be=
ſtehender Unternehmen, auf die Herſtellung von Superphosphat
und die Leiſtungsfähigkeit beſtehender Unternehmen dieſer Art zu
erweitern. Die Anordnung ergeht mit Rückſicht auf die
beſon=
deren Verhältniſſe dieſes Wirtſchaftszweiges. Die derzeitigen
Un=
ternehmen reichen aus, um jeder zu erwartenden Nachfrage gerecht
zu werden. Die Errichtung neuer Anlagen zur Herſtellung von
Superphosphat würde daher nur Fehlleitung von Kapital
be=
deuten.
Bankverein zu Offenbach e. G. m. b. H. Das Inſtitut hat in
1933 0,26 Mill. RM. neue Kredite in 144 Einzelpoſten
haupt=
ſächlich für Arbeitsbeſchaffung, zur Verfügung geſtellt. Auch im
erſten Viertel 1934 wurde eine große Anzahl neuer Kredite
ge=
währt, die ausſchließlich dem Kleingewerbe zugute kamen. In
Offenbach, wo ein großer Teil der Bevölkerung durch die Lede
wareninduſtrie auf die Ausfuhr angewieſen iſt, bedürfe es
natur=
gemäß einer längeren Anlaufsfriſt für die Auswirkungen des
Arbeitsbeſchaffungsprogramms, bis entweder ſich die
Ausfuhr=
möglichkeiten vergrößern oder auf dem Binnenmarkt ein gewiſſer
Ausgleich entſteht. Die Liquidatät entwickelte ſich günſtig. Das
Geſchäftsguthaben bleibt wieder dividendenlos, der Gewinn von
13 666 (13 448) RM. wird vorgetragen. Die
Generalverſamm=
lung ſoll über Herabſetzung der Höchſtkreditgrenze von bisher
100 000 auf 50 000 RM. bar und 25 000 RM. Wechſelobligo
be=
ſchließen.
Mainkraftwerke A.=G., Frankfurt a. M.=Höchſt. Die zum
Lahmeyer=Konzern gehörende Geſellſchaft, die für 1933
bekannt=
lich wieder 4 Prozent Dividende aus 912 584 (908 438) RM.
Rein=
gewinn einſchl. 12 438 (12 321) RM. Vortrag vorſchlägt, berichtet
von einer Steigerung des Anſchlußwertes auf 0.131 (0,127) Mill.
Kilowatt und der Abgabe elektriſcher Arbeit um 18,34 Prozent
auf 0.131 (0,111) Mill. Kilowatt. Die Abſatzſteigerung entfiel
ausſchließlich auf die Großinduſtrie, während die Lichtſtromabgabe
einen kleinen Rückgang aufwies. Durch beträchtliche
Erweite=
rung des Bau= und Erneuerungsprogramms konnte die
Beleg=
ſchaft um 10 Prozent erhöht werden, auch wurden zur Förderung
der Arbeitsbeſchaffung der „neugegründeten Elektrogemeinſchaft
größere Mittel zur Verfügung geſtellt, durch die bei
Inſtand=
ſetzungsarbeiten über den Reichszuſchuß hinausgehende Beträge
finanziert werden ſollen. Die Beteiligungen brachten 1933
un=
veränderte Erträge bis auf die Lahnkraftwerke A.=G., Limburg,
die die Dividendenzahlung mit 4 Prozent aufnahm. Der
Roh=
überſchuß ging leicht zurück auf 5. 10 (5,22) Mill. außerordentliche
Erträge aus Steuergutſcheinen, Steuerrückvergütungen und
teil=
weiſer Ablöſung des Dollar=Kredites betragen 0,41 (0.17) Mill.
Löhne erforderten 1.49 (1.48), während ſich ſoziale Aufwendungen
auf 0.193 (0.10) faſt verdoppelten, Steuern koſteten 0,76 (0,80),
Zinſen 0,76 (0,93), Abſchreibungen 0,06 (0,03), die Anlagekapital=
Tilgungs= und Erneuerungs=Rücklage wurde um 1.10 auf 8,67
Mill. erhöht. Verbindlichkeiten ſtellen ſich auf 5,93 (6,53), davon
Bank=Tratten=Darlehen 3,92 (4,46), die 6 Prozent Goldmark=An=
leihe ſteht mit 7,505 (7,59) zu Buche. Rücklagen ſind mit
ins=
geſamt 10,03 (9,84) ausgewieſen. Dagegen beträgt das
Anlage=
vermögen 42,80 (42,55) Mill., Beteiligungen 2,116 (2,142) — die
reſtlichen Rheingau=Elektrizitätswerk=Aktien gingen an die betr.
Gemeinden —, Vorräte 0,49 (0,43), Forderungen 1,79 (1,68),
Bankguthaben 0,38 (0,31). Generalverſammlung 7. Juni.
Produkienmärkke.
Berliner Getreidemarkt=Bericht vom 29. Mai. Abſatzlage am
Getreidemarkt unterſchiedlich, nennenswerte Preisveränderungen
nicht feſtzuſtellen. Im Hinblick auf die demnächſt erfolgende
Er=
höhung der Feſtpreiſe war erſte Hand mit Angebot von
Brot=
getreide zurückhaltend, andererſeits für Weizen nur geringe
Kaufluſt, auch Roggen gegenwärtig nur zur befriſteten Lieferung
in Waggonware unterzubringen, während für Kahnmaterial
an=
geſichts der ungünſtigen Waſſerſtandsverhältniſſe kaum Kaufluſt
beſteht. Von Exportſcheinen Weizenſcheine behauptet. Am
Mehl=
markte erfolgen kleine Bedarfskäufe bei ſtetigen Preiſen. Hafer
nach ruhigem Vormittagsverkehr, wieder feſter, an der Küſte
Stimmung ſtetig. Kaufluſt für Gerſte hat nachgelaſſen.
Viehmärkke.
Mainzer Schlachtviehmarkt vom 29. Mai. Auftrieb: Rinder
insgeſamt 753, darunter 42 Ochſen, 26 Bullen, 685 Kühe oder
Färſen, ferner 285 Kälber, 720 Schweine. Notiert wurde pro 1
Zentner Lebendgewicht in RM.: Ochſen a1) 30—34 b2) 25—2:
Bullen c) 25—28; Kühe a) 26—30, b) 20—25, c) 12—19; Färſen
a) 29—35, b) 25—28; Kälber b) 36—47, c) 26—35, d) 18—25;
Schweine b) 40—43, c) 37—43, 0) 35—41. Marktverlauf: Rinder
ruhig, Ueberſtand; Kälber rege, ausverkauft; Schweine mäßig
be=
lebt, geringer Ueberſtand
Mannheimer Großviehmarkt=Bericht vom 29. Mai. Auftrieb:
145 Ochſen, 170 Bullen, 516 Kühe, 392 Färſen, 849 Kälber, 19
Schafe, 2410 Schweine, 4 Ziegen, 17 Arbeits= und 18
Schlacht=
pferde. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht: Ochſen a) 32
bis 34, b) 25—27, c) 28—31: Bullen a) 30—32, b) 27—29, c) 25
bis 27: Kühe a) 26—28, b) 21—25, c) 17—21, d) 12—16
Färſen
a) 33—35, b) 28—32, c) 26—28; Kälber a) 48—53, b) 42—4
c) 35—41, d) 29—33; Schweine b) 40—43,. c) 40—43. d) 38—42
Schafe nicht notiert. Arbeitspferde 450—1100 RM.,
Schlacht=
pferde 35—130 RM. Marktverlauf: Bei Großvieh gute Ware
mittelmäßig, ſonſt ruhig, Ueberſtand; Kälber mittelmäßig,
ge=
räumt; Schweine ruhig, Ueberſtand; Arbeitspferde ruhig,
Schlacht=
pferde lebhaft. Badiſche Schweine wurden je nach Qualität nach
Richtpreis der Klaſſe c) verkauft.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Wie der Drahtverband Düſſeldorf mitteilt, ſind im Mai die
Abrufe und Abſchlüſſe im Inlandsgeſchäft etwas zurückgegangen.
Der Rückgang iſt durch die erfolgte Deckung des Frühjahrsbedarfes
erklärlich. Die Verkäufe nach dem Ausland hielten ſich auf dem
Vormonatsſtand.
Auf der Tagung der Internationalen Walzeiſen=
Exportver=
bände in Königswinter wurde eine Neuregelung der
Form=
eiſenausfuhrpreiſe vorgenommen, die unter Berückſichtigung der
derzeitigen Abſatzverhältniſſe auf den einzelnen Märkten erfolgt
und für verſchiedene Abſatzgebiete Preiserhöhungen zur Folge hat.
die amerikaniſchen Außenhandelsziffern im April ſtellten ſich
auf: Ausfuhr 179 444 000 Dollar gegenüber 105 217 000 im April
1933: Einfuhr 146 517 000 Dollar gegenüber 88 412 000 Dollar im
April 1933. Für die erſten 4 Monate des laufenden Jahres—
h. bis zum 30. April — betrug die Geſamtausfuhr 705 488 000
Dollar gegenüber 435 356 000 Dollar für die entſprechende Zeit im
Jahre 1933. Die Einfuhr betrug in den erſten 4 Monaten 1934
572 594 000 Dollar gegenüber 363 026 000 in der gleichen Zeit des
Jahres 1933.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſck
haft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
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Druck und Verlag: L. C. Wittich Darmſtadt, R
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
Berliner Kursbericht
vom 29. Mai 1934
Oeviſenmarkt
vom 29. Mai 1934
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u. 7
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordb. Llotzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
P. Bemberg
Vereinigte Glanzſt
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.,Bau
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Deutſche Cont. Gas
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53.50
59.25
21.50
27.50
24.—
128.—
64.125
106.50
Inzs4
123.75
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Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
löcknerwerke
Koksw. Chem. Fabi.
annesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppell
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99.50
135.625
60.25
96.125
93.25
70.625
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165.875
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62.2
43.
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Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali 1142.50
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali 106.25
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
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Wanderer=Werle
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17.50
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75.—
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Frankfurter Kursbericht vom 29. Mai 1934.
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Faber & Schleicher
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Grün & Bilfinger
Haſenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Honfwerle Füſſen.
Harpener Bergbau
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Holzmann, Phil.
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Kali Aſchersleben 1107/,
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Klöcknerwerfe . .. 63.25
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Lahmeher & Co. .
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Park=u. Bürgerbräu/ 98
Phönix Bergbau. / 48 25
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Thür, Liefer.=Geſ.,/ 83”,
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Voigt & Hgeffner.
Weſtdte. Kaufhof.
Weſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Crebitanſt.
Badiſche Bank.
Bk. f. Brauinduſtr.
Kaher. Hhp. u.
Berl. Handelsge
Kypotheibl.
Comm. u. Privatb.
t. Ban lund Dise.
Dt. Cff. u. Wechſel
Dresdner Bank..
Franlf.
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Mein. Hhp.=Bank=
Pfälz. Hyp.=Ban1.
Reichsbonk=Ant.
Rhein. Hhp.=Bank.
Südd. Bod.Cr. Bk.
Würtib. Notenkank
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Südd. Eiſenb.=Geſ.
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Mannheim. Verſich.
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25.75
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137,
39
Seite 14 — Nr. 147
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
ROMAN
VoN WERER
TREUENFEIS
B4)
Urheberrechtsſchutz durch Herm. Berger, Roman=Verlag, Berlin SW. 68.
(Nachdruck verboten.)
„Es ſcheint loszugehen. Da kommt der Major.” Kurt=Heinz
fah nach der Armbanduhr: „Sechs Uhr vierzig! Es wäre beſſer,
wir würden den Fortgang des Nebels erſt abwarten. Sonſt
tappen wir völlig ins Ungewiſſe und können von der Artillerie
nicht unterſtützt werden.”
„Herr Oberleutnant v. Ehrenfels! Die Diviſion tritt ſofort
den Vormarſch über Poftſtation Wittmannsdorf auf Waplitz
an. Das Bataillon hat die Vorhut. Uebernehmen Sie wieder
die Spitze und ordnen Sie das Erforderliche an. Das Gelände
zwiſchen Frankenau und Bujaken ſowie Waplitz und
Adams=
heide iſt vom Feinde beſetzt. Wir ſollen zwiſchen Bujaken und
Adamsheide hindurch bei der Poſtſtation Wittmannsdorf die
Chauſſee Neidenburg—Hohenſtein erreichen und von dort
ge=
gen Waplitz vorſtoßen.
Kurt=Heinz legte ſtumm die Hand an den Helm und ſagte,
als der Kommandeur gegangen war, zu Feldwebel Hedemann:
zBei Waplitz ſcheint dicke Luft zu ſein. Alſo voran! Säubern
wir ſie ein wenig.”
Er drückte die Rechte leicht an die Bruſt, wo in der
Brief=
taſche das Bild der Geliebten ruhte und murmelte: „Hertha,
Liebes, bete für mich, daß alles gut geht.”
Eine Stunde ſpäter befand ſich die 41. Diviſion im
Vor=
marſch auf der Chauſſee Neidenburg—Hohenſtein. Sie war von
den bei Bujaken und Adamsheide ſtehenden Kräften des
Geg=
hers infolge des ſtarken Nebels nicht geſehen worden.
„Ein ſchauderhaftes Gefühl, ſo ins Ungewiſſe vorzutappen”,
hörte Kurt=Heinz den Gefreiten Büchner ſagen.
In der Tat, die Undurchſichtigkeit der Umgebung legte ſich
wie ein Schleier über die Sinne der Marſchierenden und ließ
ſie erhöht auf jedes Geräuſch achten. Der Zuſammenſtoß konnte
jeden Augenblick erfolgen und die wenigen Leute der Spitze
abgeſchoſſen werden; denn die verſteckt liegenden Ruſſen erkann=
ten die in voller Figur Nahenden erheblich eher, als ſie ſelbſt
mit Erfolg in Aktion treten konnten.
Kurt=Heinz ließ ſeine Leute halten und orientierte ſich au
der Karte. Der Dorfrand von Waplitz mußte ſeines Erachtens
in wenigen Minuten erreicht ſein. Er überlegte, was zu tun
war. Mit ſeinen zehn Mann ins Dorf hineinzuſpäzieren war
heller Wahnſinn. Am beſten wartete er, bis der Nebel ſich
lichtete.
Da nahte ein Radfahrer vom Bataillon und fragte auf
Ver=
anlaſſung des Adjutanten, was es gäbe? Warum gehalten
werde
„Dumme Frage!” rief Kurt=Heinz ärgerlich. „Vielleicht
ſollen wir wie die Fledermäuſe dem Feinde in die Arme
tor=
keln. Blinde Kuh ſpielte man im Krieg nicht. Leutnant
Hen=
necke mag ſelbſt nach Waplitz reiten und erkunden, wenn er ſe
neugierig iſt.
Die Mannſchaften lachten über die treffende Antwort ihres
Chefs, der kein Blatt vor den Mund nahm, wenn ihm etwas
nicht gefiel. Er ſpottete über unzweckmäßige Maßnahmen ſeiner
Vorgeſetzten und Kameraden genau ſo wie über Dummheiten
ſeiner Leute.
„Sage Herrn Leutnant Hennecke .. ."
In dieſem Augenblick fielen in dem milchigen Nebelmeer
kurz nacheinander mehrere Schüſſe, Kugeln ziſchten vorbei,
Pferdegetrappel ertönte, ſechs Reiter nahten im Galopp. Sie
hatten bei Erkundung der Maranſe=Brücke Feuer erhalten.
„Der ganze Dorfrand iſt beſetzt. Genaue Stärke war nicht
feſtzuſtellen!” rief der Küraſſierunteroffizier Kurt=Heinz zu und
parierte ſein Pferd.
„Beſtellen Sie der vorderſten Kompagnie, ſie ſoll zu beiden
Seiten der Chauſſee ausſchwärmen und vorrücken und melden
Sie dem Bataillonsführer das Geſehene.”
Mittwoch, 30. Mai 19340
Die Patrouille galoppierte weiter und überbrachte Au !
Befehl.
„Du kannſt ſchnell mal nachſehen, wie weit es noch bis zu
Dorfrand iſt. Wenn Du die Hauſer erblickſt, ſteigſt Du ab und
pirſcht Dich im Graben vor,” wandte ſich Kurt=Heinz an Au
Radfahrer des Bataillons.
Major Stockmann ſetzte in richtiger Erkenntnis der
krin=
ſchen Lage drei Kompagnien in der vorderſten Linie ein
beim Erkennen des Feindes mit ausreichender Stoßkraft h.
ken zu können. Als dies geſchehen und der Radfahrer gemeldl.
daß die Entfernung zum Dorfrand nur noch höchſtens ..
Meter betrug, rückte die breite Schützenlinie lautlos vor 7
Augenblicks gewärtig, wo ihr heftiges Feuer als Morgenam
geugsbl
entgegengeſandt wurde.
Schon waren die Dachfirſte und Schornſteine der Häup „ſſc 100080
zu erkennen. Da ertönte aus mehreren Kehlen zugleich der RMr 7. 79-M
„Agon!” Eine Salve rollte unheilſpendend in die Reihen
mart ſt.
A
ſich zu Boden werfenden Mannſchaften der 41. Diviſion.
Eun
S
Viſier 400! Schützenfeuer!” gellten die Rufe der Zugführön! eſer 7
Sie weckten die in friedlichem Schlummer liegende Landſchcht 2mu mall i 2eehe
miek. Deſtelungen
In kurzen Sprüngen arbeiteten ſich die Kompagnien an jug
Dorfrand heran. Zur Linken ging eine Kompagnie der 29. 600 9 S
Pioniere vor, in der Mitte ſchob ſich ein Maſchinengewehrzn
der 58er ein, weiter rechts gewannen die 148er und 152er Bodch,
Die Nebel begannen ſich zu verflüchten. Das Erdreich
die ſinkende Näſſe gierig auf. Hier und da ballten ſich nn
einige Schwaden wie dicke Wattebauſche um alleinſtehere=
Büſche. Die ſchon beim Aufgehen heißen Sonnenſtrahlen
ſeg=
deufe
in wenigen Minuten das letzte Ueberbleibſel der Reifnacht foſe
und ſchufen eine klare, weitreichende Fernſicht.
Der Dorfrand war dicht beſetzt. Aus allen Oeffnungen ad Mahuung d25 !
Luken knallte es unaufhörlich. Beſonders beim Kirchhof, geag
den das 3. Bataillon der 148er vorging, lagen die Ruſſen me /. finon ſteuel
die Heringe. Vier etwas erhöht auf der Umfaſſungsmag
ſtehende Maſchinengewehre räumten mächtig unter den Angnu=,
fern auf.
*
Langes Verweilen bedeutete den Tod. Drum vorwäru
Der Dorfrand mußte genommen werden. Warum ſchoß die 2=
Sie große Ausſt
tillerie nicht? Konnte ſie das lohnende Ziel nicht ſehen?
acht. De
„Langſamer ſchießen, Kinder, genauer zielen. Ihr treffthls ge
gar nicht!” rief Kurt=Heinz ſeinen Leuten zu, ergriff das Gewy,suen und des Gran
eines Gefallenen, ſteckte ſich einige Patronenrahmn in die Ru/ eiſten Tages noe
zuanmenſpiel
taſchen und ſchoß ebenfalls.
Bu..wwwwummmm . . pah! Die erſten Granaten 9——den Auen
ke Gereizthe
len ins Dorf.
zu ländern, d
Immer vorwärts, nur kein Aufenthalt, der koſtete Blut, B/gzuſrſt. Bemerkens
Blut .. .!
ſachlichen Red
„Seitengewehr pflanzt auf! Spielleute blaſen!” Zehnte KaXAnflnd bereits
pagnie zum Sturm auf marſch marſch!”
eur )rungspunkte zu
Ziusin auch ganz
(Fortſetzung folgt.)
Dervorandum von
„Huegen waren. Er
Sindeutig den
2—4
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