Darmstädter Tagblatt 1934


26. Mai 1934

[  ][ ]

umer 10 Pfennige

A
c in
Uin

Armſtäd
Tagblatt
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:

Schentlich 7maligem Erſcheinen vom 1. Maſ
31. Mal 2. Reichsmark und 20 Pfennig Ab=
abühr
, abgeholt 2. Reichsmark, durch die
wturen 2.20 Reſchsmart frei Haus. Poſtbezugspreis
nncrt, ohne Beſtellgeld monatlich 2.40 Reichemart.
michelnen einzelner Nummern infolge höherer
gat berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
gaipreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Fernruf ohne Verbindlichkelt für uns.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 143
Samstag, den 26. Mai 1934.
196. Jahrgang

Anzeigenpreis:
Die 22 mm breite Zeile im Anzeigenteil, 1 mm hoch,
Pfennig. Die 92 mm breie Zelle im Textell 1 mmp
(nach vorheriger Ver=
. Platzaufſchlag (
R. d Jrc
eind
Text oder an be=
Placierung ur
2.
Stelle 2
g. Rabatt n
Jatanzeigen
fimm
rſf.
ſig) das feigedr
ein
leberſch
vont 20 Pfg.
ſedes
weliere Wort 8.
ennig. Familien• Anzeigen
die 22 mm breite Zeſſe 1 mm hoch 6 Pfennig.
Poſtſcheckonto: Frankfurt a. M. 1301. Bankkonto:
DD. Bank und Darmſtädter und Natlonalbank.

Franzöſiſches Blaubuch zur Abrüſtungsfrage

Magandiſtiſche Vorbereitung der Genſer Verhandlungen. Vergeblicher Enklaſtungsverſuch Frankreichs.
Paris krägk die volle Verantworkung für den Gang der Ereigniſſe.

Das franzöſiſche Blaubuch.

EP. Paris, 25. Mai.
as franzöſiſche Blaubuch über die Abrüſtungsverhandlungen
adem 14. Oktober 1933, dem Austritt Deutſchlands aus dem
ler bund und der Abrüſtungskonferenz, iſt am Donnerstag
ſio vom Quai d’Orſay veröffentlicht worden. Das Blaubuch
mſt 73 Seiten und enthält 24 Dokumente, von denen nur
ec bisher noch nicht veröffentlicht worden waren. Dieſe ſechs
ſiſt ſtücke ſind

eine Note vom 15. November 1933, in der der damalige
ſeuminiſter Paul=Boncour der engliſchen Regierung
eniber den Standpunkt vertritt, daß die Ab=
rſäungskonferenz
trotz dem Austritt Deutſch=

lſads ihre Arbeiten fortſetzen ſolle;
eine Note rom 5. Dezember 1933, in der Paul=Boncour
eP räſidenten der Abrüſtungskonferenz, Henderſon, die fran=
che
Auffaſſung in der Frage der Ausfüh=
ſugsgarantien
für ein Rüſtungsabkommen
dTg:
. der Fragebogen, den der franzöſiſche Botſchafter
Fncois Poncet am 13. Dezember 1933 dem Reichsaußen=
mufſter
von Neurath überreichte und der durch das
ſietſche Memorandum vom 18. Dezember beantwor=
wuerrde
;
die Niederſchrift einer Beſprechung zwi=
nan
Muſſolini und Eden vom 26. Februar 1934 in der
dar talieniſche Standpunkt zum engliſchen
Mlewrandum vom 29. Januar niedergelegt wurde;
ſ.wdie vom 6. April datierte erſte Antwort Barthous auf die
ſynxen der engliſchen Regierung und
die Antwort der Reichsregierung auf die auf die Er=
un
der deutſchen Heeresausgaben bezüglichen Anfragen des
iſchen Botſchafters in Berlin.

*
Berdrehungsverſuche.
die Franzoſen laſſen unmittelbar vor dem Zuſammentritt
hauptausſchuſſes der Abrüſtungskonferenz noch einmal alle
inn ſpringen. Sie wollen mit aller Gewalt dafür ſorgen, daß
enſernationale Oeffentlichkeit auf ihre Seite tritt und daß
tin Genf der Boden propagandiſtiſch ſo vorbereitet wird. Zu
un Zwecke haben ſie alle die Dokumente, die mit den Ab=
igsverhandlungen
des letzten Abſchnittes zuſammenhängen,
mm Blaubuch geſammelt.
ſin Studium des Blaubuches ergibt keinerlei Ueberraſchung.
andelt ſich eben um die Sammlung der gewechſel=
Aoten, eine Verteidigungsſchrift, mit dem
drhen, Frankreichs Haltung als gerechtfer=
hinzuſtellen
. Einige Dokumente ſind bisher unbe=
eweſen
. Das erſte iſt eine Note Frankreichs an den eng=
i
Botſchafter in Paris. Unter dem 15. November wird
Verſuch gemacht, die Engländer noch einmal

die Simon=Erklärung vom 14. Oktober 1933
legen, die ja bekanntermaßen den Austritt Deutſch=
aus
dem Völkerbund zur Folge hatte. Simon teilte da=
it
, daß man ſich darauf geeinigt habe, Deutſchland zu
ei, für die erſten 4 Jahre auf eine Aufrüſtung zu ver=
m
ſich aber dafür einer Sonderkontrolle zu unterwerfen.
Mote vom 13. Dezember, die von dem franzöſiſchen Bot=
in
Berlin ſtammt, beſchäftigt ſich mit den deutſchen
ungsforderungen, und die Note Paul=Boneours
ſenderſon vom 5. Dezember zielt auf eine Wieder=
bung
des berüchtigten Genfer Protokolls
Es kommt dann am 6. April eine Note des neuen franzö=
Außenminiſters Barthou an den engliſchen Botfchafter
hräs, die den Verſuch macht, die Abrüſtungskon=
z
wieder einzuſchalten. Dabei erklärt die Pari=
tegierung
, daß ſie bereit ſei, mit den Engländern weiter
rhandeln. Man muß aber die bekannte Note vom 17. April
nehmen, die Barthou an England richtete, wodurch die
handlungen abgebrochen wurden.
dxaus geht hervor, daß zwiſchen dem 6. und 16.
die ſcharfe Richtung im Pariſer Kabinett
Sieg davongetragen hat. Tatſächlich iſt auch

Zit mehrfach davon geſprochen worden, daß innerhalb des
ſchen Kabinettes Meinungsverſchiedenheiten vorhanden
und daß die intranſigente Richtung gemein=
mit
dem Generalſtab den Notenwechſel für
ndet erklärt wiſſen wollte. Dieſe Richtung hat ſich

Veſſetzt und das muß vor aller Oeffentlichkeit feſtgenagelt
angeſichts des neuerlichen Verſuches der Franzoſen, in
den Eindruck zu erwecken, als ob Frankreich an der ganzen
bäklung keinerlei Schuld trage, während es tatſächlich die
Verantwortung für den Gang der Ereigniſſe trägt.
Die franzöſiſchen Garankieforderungen.
ietz des Abbruchs der Abrüſtungsverhandlungen durch die
henen iſt es nicht ohne Intereſſe, die franzöſiſchen
erungen über die Durchführungsgaran=
eunen
zu lernen, wie ſie ſeinerzeit Paul=Boncour in
Note vom 5. Dezember 1933 an den Vorſitzenden der
Maugskonferenz, Henderſon, umriſſen hat. Danach fordert
urreich:
ſt. Im Falle einer feſtgeſtellten Verletzung des Abkommens
der ſtändige Abrüſtungsausſchuß den betreffenden
auf, in einer feſtgeſetzten Zeit ſich nach den von ihm über=
anen
Verpflichtungen zu richten:
Son dieſem Zeitpunkt an geht der betreffende Staat der
e der Kontrollgarantien verluſtig, die in dem Abkommen

enthalten ſind (das Recht der Teilnahme an den Unterſuchungs=
ausſchüfſen
, das Recht der Klage uſw.);
3. Wenn die feſtgeſtellte Verletzung ausreichend ſchwer iſt,
gilt ſie als gleichbedeutend mit einer Verletzung des Kellogg=
Paktes;
4. Ein Ausſchuß wird an Ort und Stelle feſtſtellen, ob die
Verletzung in der vorgeſchriebenen Zeit nicht aufgehört hat;
5. Wenn die Verletzung fortdauert, haben die übrigen ver=
tragsſchließenden
Parteien die Pflicht, gemeinſam die nötigen
Druckmittel anzuwenden, um die Durchführung des Abkommens
zu ſichern.
6. Dieſe Druckmittel werden wirtſchaftlicher und finanzieller
Natur ſein=
7. Unter Umſtänden wird der Ständige Ausſchuß weiter
gehen können, den Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen
empfehlen und die unterzeichnenden Staaten auffordern können,
dem bedrohten Staat ihre techniſche Hilfe zur Verfügung zu
ſtellen;
8. Wenn der Krieg infolge der Verletzung der übernommenen
Verpflichtungen ausbricht, gilt der ſchuldige Staat als Angreifer.
*-
R
9
Außenpolutſche Ausſpräche
in der franzöſiſchen Kammer.
Haltloſe u. böswillige Berdächkigungen Deutſchlands
EP. Paris, 25. Mai.
Die außenpolitiſche Ausſprache in der franzöſiſchen Kammer
begann mit einer eingehenden Betrachtung der außenpolitiſchen
Lage durch den linksradikalen Abgeordneten de Chappede=
laine
, wobei er ſich naturgemäß beſonders mit Deutſchland be=
faßte
. De Chappedelaine äußerte Zweifel darüber, ob Frankreich
noch auf alle ſeine Verbündeten, beſonders auf Polen, rechnen
könne. Er ſtellte die Frage, ob zwiſchen Warſchau und Berlin
nicht auf Koſten Oeſterreichs ein geheimes Einverſtändnis über den
Korridor zuſtande gekommen ſei. Im weiteren Verlaufe ſeiner
Ausführungen machte der Redner phantaſiereiche Angaben über
den angeblichen deutſchen Rüſtungsſtand, wobei er ſich zu der Be=
hauptung
von dem Kriegswillen Deutſchlands verſtieg.
Nachdem der kommuniſtiſche Abgeordnete Chaſſaigne an der
Außenpolitik, und beſonders an der Abrüſtungspolitik der Regie=
rung
ſcharfe Kritik geübt hatte, ergriff

mi
Außeniniſter Barkhou

das Wort. Barthou gab zunächſt einen Ueberblick über die ver=
floſſene
und das Programm der zukünftigen Politik des Miniſte=
riums
Doumergue, in den wichtigſten außenpolitiſchen Problemen,
wobei er ſich bemühte, den Nachweis zu führen, daß die Konti=
nuität
der franzöſiſchen Außenpolitik gewahrt
bleibe und daß von einem außenpolitiſchen Umſchwung ſeit Bil=
dung
des Miniſteriums Doumergue keine Rede ſein könne. Als
Hauptpunkte unterſtrich der Außenminiſter die Frage der
öſterreichiſchen Unabhängigkeit, die Abrüſtungs=
frage
und das beängſtigende Saarproblem, wobei
er die Aufrechterhaltung der öſterreichiſchen Unabhängigkeit als
eine Vorbedingung für die Aufrechterhaltung der Ordnung und
des Friedens in Europa bezeichnete. Er hoffe, im Einvernehmen
mit England und Italien dieſe Unabhängigkeit Oeſterreichs auch
weiterhin ſichern zu können.
Frankreichs Bündnispolikik.
Barthou ging dann auf ſeine Reiſen nach Polen und in die
Tſchechoſlowakei über. Aus Polen habe er die Aufrechterhal=
tung
des Militärbündniſſes mitgebracht, womit er
lediglich die Politik Briands fortgeſetzt habe. Er habe in War=
ſchau
über den Eintritt Rußlands in den Völker=
bund
geſprochen, den er als ein Ereignis von außerordentlicher
Bedeutung für den europäiſchen Frieden betrachte. In dieſem
Sinne ſei er in Warſchau tätig geweſen. Die Frage,
was er tun werde, wenn Rußland einen ſtändigen Sitz im Rat
verlange, beantwortete Barthou dahin, die Politik Frank=
reichs
ziele auf eine enge Annäherung an Ruß=
land
hin. Er habe ſich daher in Genf mit Litwinow über den
Eintritt Rußlands unterhalten. Die Haltung Frankreichs zu einer
etwaigen Forderung Polens nach einem ſtändigen Ratsſitz ſei
ſchon durch Briand klargelegt worden. Briand habe ſtets dieſen
Sitz für Polen mit Nachdruck gefordert. (Beifall.) Das Ver=
hältnis
zwiſchen Frankreich und Polen könne man
nicht als Freundſchaft bezeichnen, ſondern es ſei eine wahre
Brüderſchaft. (Stürmiſcher Beifall.)
In Prag habe er im Auftrag Frankreichs Beſprechun=
gen
über die mitteleuropäiſchen Probleme ge=
führt
. Auch hier beſtehe eine ſtarke Freundſchaft zu Frank=
reich
trotz mehreren Meinungsverſchiedenheiten.
Barthou kam dann auf ſeine noch geplanten Aus=
landsreiſen
zu ſprechen. Er werde den Einladungen der
jugoſlawiſchen und der rumäniſchen Regierung folgen und ſein
Möglichſtes tun, um die Mißverſtändniſſe, die zwiſchen
Frankreich und dieſen Staaten in einigen Punkten beſtünden, zu
beſeitigen. Auch die Beziehungen zu der Türkei, der republi=
kaniſchen
Türkei, ſeien ein Beweis dafür, daß Frankreich nicht
iſoliert ſei. Wenn man dieſe Außenpolitik Frankreichs als eine
Bündnis=Politik bezeichne, dann müſſe er darauf hinweiſen, daß
ſie von Linksregierungen, in denen Paul=Boncour als Außen=
miniſter
und Chautemps als Innenminiſter tätig waren, einge=
leitet
worden ſei.
(Fortſetzung auf Seite 2, dritte Spalte.)

* Moskauer Umorienkierung.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
N. Moskau, im Mai 1934.
Als Außenkommiſſar Litwinow nach einer langen vertrau=
lichen
Ausſprache mit dem hieſigen franzöſiſchen Botſchafter
Alphand beſchloß, ſich plötzlich und unangemeldet nach Genf zu
begeben, berichteten die Moskauer Blätter darüber in einer klei=
nen
Vierzeilen=Notiz. Ebenſo ſchmucklos und trocken wurde der
Beſchluß über die Auflöſung des Kollegiums des Außenkom=
miſſariats
und der Wechſel in ſeinen leitenden Aemtern bekannt=
gegeben
. Als ob es gar keines Aufhebens wert wäre, wenn
Litwinow eben auch nur einer der Funktionäre Stalins
ſich in den Urlaub begibt, wenn er dabei mit dieſem oder
jenem Miniſter ſpricht, wenn im Zuge der allgemeinen Ver=
einfachung
der Verwaltung auch die Behörden des Außen=
kommiſſariats
nicht vergeſſen werden, oder wenn im weiten
Fernen Oſten wieder einmal etwas paſſiert. Paſſiert dort nicht
etwa jeden Tag gerade genug? Die Zeitungen vermerken es oft
nicht einmal mehr . . . Und gar der Fiſchereiſtreit an der Küſte
von Kamiſchatka! Schon im Sprichwort heißt es: ... weit, wie
Kamtſchatka!. Dem gläubigen Parteimann, dem ergebenen
Arbeiter und Bauern iſt überhaupt die ganze Außenpolitik ein
Gebiet, das ſo weit wie Kamtſchatka liegt. Hier iſt und
bleibt ſelbſt der mit dem Leninorden ausgezeichnete Stoßtrupp=
ler
ein kraſſer Analphabet. Man weiß die Außenpolitik in den
Händen Stalins und ſeines Funktionärs Litwinow und im
übrigen ſteht z. B. die Sorge um die neue Anleihe viel näher...
So wird das ruſſiſche Volk über die Bedeutung der außen=
politiſchen
Aktionen Litwinows, über das Verhältnis Moskaus
zu den Großmächten und über die außenpolitiſchen Ziele der
Sowjets bewußt im unklaren gehalten. Indeſſen iſt aber dieſer
Frühling in der Außenpolitik der Sowjetunion gekennzeichnet
ducch einen Einſatz der Energien auf mehreren Feldern außen=
politiſcher
Entwicklung zugleich. Die erwähnten Vorgänge, die
zwar in keinem inneren Zuſammenhang zu ſtehen ſcheinen, aber
bei näherem Zuſehen nur Glieder einer Kette ſind, beweiſen
dies. Der von Stalin im Schatten der weltpolitiſchen Vorgänge
vorgenommene Wechſel in den leitenden Stellen des Außen=
kommiſſariats
; die Einigung Moskaus mit Japan in dem
Fiſchereikonflikt, einem Streit, der ſeit Jahren die Beziehungen
der beiden größten Gegner im Fernen Oſten belaſtete; ſchließlich
das unerwartete und überraſchende Auftauchen Litwinows in
Genf und das ebenſo meteorhafte Verſchwinden nach einer lan=
gen
Unterredung mit Barthou und, wie man hier weiß, auch
einigen Unterhaltungen mit den Vertretern der Kleinen Entente
und der baltiſchen Staaten alles dies ſind Tatſachen, die
beweiſen, daß Litwinow dabei iſt, im außenpolitiſchen Schach=
ſpiel
die Figuren umzugruppieren und den Oſten zu entläſten
zugunſten einer aktiveren Betätigung im Weſten. .
Man wird, von hier aus geſehen, nicht behaupten können,
daß die angelſächſiſchen Reiche, daß insbeſondere die Vereinig=
ten
Staaten in ihrer Japanpolitik geſchickt operiert haben,
Freilich ließ es die deutliche japaniſche Erklärung gegen den
Grundſatz der offenen Tür in China nur verſtändlich erſcheinen,
daß Amerika und England über dieſe Unverblümtheit verſchnupft
waren. Aber die Verſteifung, die ſeitdem zwiſchen Tokio auf der
einen und Waſhington ſowie London auf der anderen Seite
eingetreten iſt, rückte mit einem Schlage das ruſſiſch=japaniſche
Problem, das bis heute den Kern der fernöſtlichen Spannungen
zu umſchließen ſchien, in den Hintergrund. Litwinow, deſſen
Sinn für das Aufſpüren außenpolitiſcher Konjunkturen ſich ſchon
bei ſeiner Amerikareiſe im Herbſt vorigen Jahres bewährte er=
ſpähte
eine Möglichkeit, Moskau im Fernen Oſten eine Ent=
laſtung
zu verſchaffen und darüber hinaus ſeine Poſition in den
Kredit= und Anleiheverhandlungen mit Amerika zu beſſern. Es
bleibt zwar fraglich, ob ſchließlich die große Auseinanderſetzung
mit Japan erſpart bleiben wird, ihre Gefahr hat aber zur=
zeit
zweifellos etwas an Schärfe verloren. Pſychologiſch iſt eine
Beruhigung in der gegenſeitigen Stimmung eingetreten und
praktiſch wurde dieſe durch die gütliche Beilegung des Fiſcherei=
konflikts
ausgenutzt. Durch weitgehendes Moskauer Entgegen=
kommen
wurde ermöglicht, daß die Fiſchereirechte an der Küſte
von Kamtſchatka, einer Angelegenheit, die wiederholt zu ſchar=
fen
Auseinanderſetzungen zwiſchen den beiden Ländern geführt
hat, in einem Sinne geregelt wurden, der einen vollen Erfolg
Japans darſtellt. Neben den Fiſchereiverhandlungen wurde aber
auch zwiſchen Moskau und Tokio eine Fühlungnahme über ein
zweites, an ſich ebenſo unbedeutendes, aber die gegenſeitigen
Beziehungen ebenſo belaſtendes Thema aufgenommen: Die
Schaffung einer feſten Verrechnungsgrundlage für den ruſſiſchen
Rubel und den japaniſchen Yen, ein neuer Beweis, daß
Litwinow entſchloſſen iſt, die Gelegenheit reſtlos auszunutzen.
Dieſe neue Entwicklung iſt von einem Wechſel in den leiten=
den
Stellen des Außenkommiſſariats begleitet geweſen. Die bis=
herigen
ſtellvertretenden Außenkommiſſare Karachan und Sokol=
nikow
bekamen den Abſchied, zugleich wurde eine Umbildung
des Außenkommiſſariats durchgeführt. Karachan mußte gehen,
weil er zu vorbelaſtet iſt, um die koſtſpielige Ausgleichspolitik
Luwinows gegenüber Japan durchführen zu können. Er iſt der
Mann, der die Weltrevolution über den aſiatiſchen Kontinent
vortragen und auf dieſem kalten Wege insbeſondere China er=
obern
wollte. Er iſt zudem ein erklärter Feind Japans und
hat ausgeſpielt. Aber auch Sokolnikow wird mangelnde Eig=
nung
und Unfähigkeit vorgeworfen. Als Finanz= und Wirt=
ſchaftsſachverſtändiger
hat er die Vorverhandlungen mit Amerika
über die Schuldenfrage geführt, die ruſſiſch=amerikaniſche Ver=
ſteifung
wird ihm alſo in die Schuhe geſchoben. Litwinow, der
das Amerikareferat im Kommiſſariat nun ſelbſt leitet, will,
geſtützt auf die Tatſache der Entſpannung zu Tokio und auf
die Umlagerung des Hauptgewichts der japaniſchen Anziehungs=
politik
auf Amerika, Waſhington ſeinerſeits unter Druck ſetzen,
um Entgegenkommen in der Kreditfrage und der Annul=
lierung
der ruſſiſchen Schulden zu erreichen. Seine eigenen
Freundſchaftsbeteuerungen in Waſhington ſind vergeſſen, heute
ſpielt er die japaniſche Gefahr, vor der er erſt im Herbſt bei
Rooſevelt Schutz ſuchte, gegen Amerika aus und hofft, daß ſeine
Hartnäckigkeit ſiegen werde. Ob dieſe Taktik, die unbedenklich alle
Mittel einſetzt, um aus dem geſtrigen Freund und heutigen
Gegner Vorteile herauszupreſſen, auf die Dauer den erhofften
Erfolg bringen wird, bleibt abzuwarten. Sie zeichnet ſich jeden=
falls
durch eine Sprunghaftigkeit aus, die der gegenwärtigen

[ ][  ][ ]

Seite 2 Nr. 143

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 26. Maf 1934

ſowjetruſſiſchen Außenpolitik den Stempel der Unzuverläſſigkeit
aufdrückt.
Der Ferne Oſten bleibt zwar der große Spannungsherd,
um den jedes weitſichtigere außenpolitiſche Denken in Moskau
kreiſt, die Zeiten der aſiatiſchen Sowjets aber ſind vorbei,
Man iſt zu einer Einſchaltung in den außenpolitiſchen Neu=
ordnungsprozeß
in der Welt übergegangen. Man begnügt ſich
nicht mehr mit europäiſchen Rückverſicherungen und verſucht, ſich
an der Weſtgrenze nicht nur zu decken, ſondern ſich von ihr aus
auch zu ſtärken, ſich mit aktiver Initiative nach Europa zurück=
zubegeben
. Es ſteht ein großes Revirement in Moskau be=
ver
. In dieſem Zuſammenhang wird auch der Berliner
Botſchafter Chintſchuk abberufen. Als ſein Nachfolger
wird der Name des bisherigen Vertreters in der Türkei
Suritz genannt. Auch auf den Poſten in Paris und Lon=
don
ſoll ein Wechſel vorgenommen werden. Im Zuſammenhang
mit der Annäherung an Frankreich und mit den Moskauer Völ=
kerbundsplänen
wird dieſem Revirement die größte Bedeutung
zukommen. Zurzeit befindet ſich Litwinow in Frankreich. Welcher
Art das Ergebnis ſeiner Ausſprache mit Barthou war, darüber
ſchweigt man ſich in Moskau aus. Jedoch läßt man durchblicken,
daß die Fragen einer vertraglichen Feſtlegung der engeren Zu=
ſammenarbeit
mit Frankreich und des Eintritts in den Völker=
bund
noch keineswegs geklärt ſind. Offenbar fühlt man ſich
in Moskau auf einem ſehr hohen Roß ſitzend und glaubt, nicht
nur Amerika, ſondern auch Frankreich ſeine Bedingungen dik=
tieren
zu können. Auch hier muß die Zukunft erweiſen, ob dieſe
neue Politik Litwinows wirklich auf ſo ſtarken Füßen ſteht. Die
bisherigen Erfahrungen laſſen einige Zweifel berechtigt erſchei=
nen
. Zwar werden ruſſiſche militäriſche Abordnungen nach
Frankreich entſandt und franzöſiſche Offiziere in Moskau glän=
zend
empfangen, zwar veranſtaltet die Sowjetregierung fran=
zöſiſche
Wochen gibt franzöſiſche Zeitungen heraus, verlegt
franzöſiſche Bücher, zwar iſt alſo die Verbrüderung im vollen
Gange aber zwiſchen Rußland und Frankreich liegt nicht nur
Deutſchland, ſondern auch Polen. Die propagandiſtiſch ſo ſehr
ausgewertete Paktverlängerung mit Polen iſt nicht im entfern=
teſten
ein Erſatz für den machtpolitiſchen Mißerfolg, den der
Kreml durch die Ablehnung des Garantiepaktes durch Deutſch=
land
und Polen erlitten hat. Die Anerkennung durch die
Kleine Entente wird in Moskau noch beſtimmt in dieſen Tagen
erwartet werden aber Jugoſlawien und Rumänien ſich auch
ſchon an der Garantie der baltiſchen Staaten ſoll heißen, der
weſtlichen Sowjetgrenze beteiligen? Iſt ihre Hörigkeit gegenüber
Frankreich noch ſo groß? Und weiterhin: Wird Polen auf ſeine
Forderung nach einem ſtändigen Ratsſitz verzichten, wenn ein
ſolcher Sowjethandel zugebilligt werden ſoll? Werden ſämtliche
Völkerbundsmächte, wie Moskau dies fordert, die Union an=
erkennen
?
So viele Fragen, ſo viele Schwierigkeiten. Litwinow habe
eine Umorientierung nicht nur ſeiner Fernoſt= ſondern auch
ſeiner Europapolitik vorgenommen und das reaktionäre Frank=
reich
hat ſich mit Sowjetrußland verbunden, deſſen Außenpoli=
tik
bisher aus Schachzügen beſtand und jede konſtruktive Idee
vermiſſen ließ. Was aber wird die Zukunft bringen?

Fork mit Knox!
Engliſche Preſſe fordert erneuk den Rückkritt
Mt
des Präſidenken der Saarkonmifſion.

DNB. London, 25. Mai.
Unter der Ueberſchrift Hände weg wiederholt das Rother=
mere
=Blatt Evening News die Forderung, daß der Präſident der
Saarkommiſſion Knox von ſeinem Poſten zurücktreten ſoll. So=
lange
ein Engländer dieſen Poſten innehabe, ſei es unvermeidlich,
daß England in die Streitigkeiten hineingezogen werde. Das
Saargebiet gehe nur Deutſchland und Frankreich etwas an, und
ſonſt niemanden. Das Blatt ſagt: Wenn die Abſtimmung abge=
halten
wird, dann wird es eine überwältigende Mehrheit für die
Rückgliederung des Saargebietes unter die deutſche Herrſchaft
geben.

Volksbegehren für den Austritt der Schweiz
aus dem Völkerbund beim Eintrikt Sowjetrußlands?

DNB. Genf, 25. Mai.
Die Haltung der Schweiz für den Fall eines Eintritts Sowjet=
rußlands
in den Völkerbund wird in der Oeffentlichkeit weiter
lebhaft erörtert. Verſchiedene maßgebende Blätter ſprechen davon,
daß die Schweiz zwar dem Eintritt Sowjetrußlands keine diplo=
matiſchen
Schwierigkeiten bereiten werde, daß aber in dieſem Falle
ein Volksbegehren für den Austritt der Schweiz aus dem Genfer
Bunde zu erwarten ſei. Die amtlichen Schweizer Kreiſe bleiben
bei ihrer abwartenden Haltung.

* Als die USA. Schulden bezahlen ſollke.
Von Eugen Siebert.

Faſt gleichzeitig mit der Aufführung der Hochzeit des
Figaro in Paris am 24. April 1784 erfolgte die Aufführung
von Schillers Kabale und Liebe‟. Hier ein ſultaniſcher Fürſt
ſchurkiſche Miniſter, die mächtige Mätreſſe, die Unſittlichkeit von
oben, die Verachtung der Bürger, Soldatenhandel, Juſtizwillkür,
Reinheit in engen Bürgerverhältniſſen. Der Zorn des Dichters
ſtellt grell umreißend dieſes Gemälde ſeines Zeitalters nock
heute einem Publikum nahe. Beaumarchais, der eigentlich Caron
hieß, war Literat, Spekulant, und er charakteriſierte die Unzucht
der franzöſiſchen Weiber und Herrenkaſte durch einen revolutio=
nären
Aufguß, der nach Tugend ausſah und das Gegenteil be=
wirkte
. Ein verdorbener Hof, allen voran die Königin Marie=
Antoniette, raſte vor Begeiſterung, als Figaro in ſeinem be=
rühmten
Monolog im 5. Akt erklärt: Nein, Herr Graf, Sie
ſollen ſie nicht haben. Sie halten ſich für einen großen Geiſt,
weil Sie ein großer Herr ſind. Adel, Reichtum, Rang und Amt,
das alles macht ſtolz. Was leiſteten Sie denn für ſo viel Güter?
Sie nahmen ſich die Mühe, geboren zu werden. Das iſt alles,
im übrigen: ein ganz gewöhnlicher Menſch. Während ich, ver=
loren
in der dunklen Maſſe, nur um zu leben, mehr Wiſſen und
Verſtand entwickeln mußte, als man ſeit hundert Jahren auf=
wendet
, um alle Reiche Spaniens zu regieren. Eine Hofgeſell=
ſchaft
, die ſo ihr Konterfei beklatſchte, war reif für die
Guillotine.
Monſieur Beaumarchais wäre heute vergeſſen, wenn ſein
Tendenzſtück nicht durch Mozarts Weiſen Unſterblichkeit erlangt
hätte. Der geriſſene Dichter ſtarb arm, gewöhnlich wird behaup=
tet
, durch eine Fehlſpekulation bei einer Herausgabe der Werke
Voltaires, aber in Wirklichkeit durch eine mißlungene Finanz=
fpekulation
, die nur den Nordamerikanern zugute kam, und dieſe
Hiſtorie vom Literaten, der den Amerikanern Mittel für ihren
Freiheitskampf beſchafft und weil die Amerikaner zwar die
Waren empfingen, aber nicht zahlten, zugrundeging, dieſe Ge=
ſchichte
gehört zu denen, um welche jede glorifizierende Darſtel=
lung
des amerikaniſchen Freiheitskampfes ſich ebenſo herumdreb=
wie
um die Tatſache, daß nicht Liebe zur Freiheit und Abſcheu
vor der Deſpotie den Amerikanern die Waffen in die Hand
drückte, ſondern weii England den einträglichen Schmuggel, vor
allem in Tee, hindern wollte und damit hauptſächlich die Boſtoner
ſchädigte.
Als die amerikaniſchen Helden der Freiheit ſich gegen den
Teezoll wehrten und die Schmuggelfreiheit meinten, als ſie ihre

Vom Tage.

Im weiteren Verlaufe der großen Pfändungsaktion bei der
Pleßſchen Verwaltung wurden in der Fürſtlich Pleßſchen Brauerei
in Pichau 50 000 Hektoliter Bier beſchlagnahmt.
Die ſpaniſche Regierung ernannte den früheren Unterrichts=
miniſter
Madariaga zum Vertreter Spaniens auf der Abrüſtungs=
konferenz
.
Die Zollkommiſſion der franzöſiſchen Kammer billigte eine
Reihe von Zollerhöhungen und Kontingentierungen, die dazu be=
ſtimmt
ſind, den von Deutſchland gegen die Einfuhr gewiſſer fran=
zöſiſcher
Waren erlaſſenen Beſchränkungen zu begegnen.
Die Bemühungen der engliſchen Regierung für die Einleitung
von vorläufigen Flottenbeſprechungen vor der nächſten Flotten=
Konferenz ſind einen Schritt weitergekommen. Nach der amerika=
niſchen
Regierung hat auch die japaniſche Regierung auf den eng=
liſchen
Vorſchlag, einen Meinungsaustauſch über die Probleme der
nächſten Seeabrüſtungskonferenz einzuleiten, in zuſtimmendem
Sinne geantwortet.
Der ehemalige chineſiſche Außenminiſter Dr. Wang erklärte der
Preſſe gegenüber, daß China unter keinen Umſtänden auf die
innere Mongolei verzichten werde. Die innere Mongolei bilde
einen unabtrennbaren Teil der chineſiſchen Republik. Sollte Ja=
pan
verſuchen, die innere Mongolei von China abzutrennen, ſo
würden ſich neue ſchwere Verwicklungen im Fernen Oſten ergeben.

die heichsſteuereinnaymen.
Sehr gukes Aufkommen im April 1934.

DBN. Berlin, 25. Mai.
Das Aufkommen an Steuern Zöllen und
Abgaben hat ſich im Monat April 1934 ſehr gut ent=
wickelt
. Die Einnahmen betrugen im April 1934 an Beſitz= und
Verkehrsſteuern 328,4 Millionen RM. (1933: 275,5 Mill. RM.),
an Zöllen und Verbrauchsſteuern 269,7 Mill. RM. (1933: 212,9
Mill. RM.), mithin zuſammen 598,1 Mill. RM. (1933: 488,4
Mill. RM.).
Von denjenigen Steuern, die für die Beurteilung der Wirt=
ſchaftsentwicklung
am wichtigſten ſind, hat ſich beſonders die
Lohnſteuer im April weiter gut entwickelt. Das Auf=
kommen
im April 1934 überſteigt dasjenige im gleichen Monat
des Vorjahres um nicht weniger als 4 Millionen RM. Die in
den letzten Monaten des abgelaufenen Rechnungsjahres von
Monat zu Monat fortgeſchrittene Beſſerung des Aufkommens an
Lohnſteuer hält ſomit weiter an.
Auch die Umſatzſteuer entwickelte ſich weiter
zur vollſten Zufriedenheit. Das Aufkommen betrug
im April 1934 158,3 Mill. RM., im April 1933 betrug es 120,9
Mill. RM. Trotz der am 2. Oktober 1933 erfolgten Senkung der
Umſatzſteuer der Landwirtſchaft von 2 auf 1 v. H. beläuft ſich
mithin das Mehr im April 1934 auf 37,4 Mill. RM.
Auf den Geſamtbetrag von 598,1 Mill. RM. ſind Steuer=
gutſcheine
im Betrage von 133 Mill. RM. einſchließlich Aufgeld
in Anrechnung genommen worden.

Vor einem Regimewechſel in Rumänien.

Der König fordert Rücktritt des Kriegsminiſters.

Bukareſt, 25. Mai.
Die Gerüchte über einen unmittelbar bevorſtehenden Regime=
wechſel
in Rumänien verdichten ſich immer mehr. Anlaß zu den
Gerüchten gibt eine Audienz des Miniſterpräſidenten Tatarescu
beim König. In gut unterrichteten Kreiſen verlautet, daß der
König den Rücktritt des Kriegsminiſters Uica gefordert habe, der
ſich in der letzten Zeit durch mehrere Handlungen beim König miß=
liebig
gemacht habe. Tatarescu habe daraufhin dem König den
Geſamtrücktritt der Regierung angeboten. Der König habe ſich
vorbehalten, von dieſem Angebot zu einem ihm geeignet erſchei=
nenden
Zeitpunkt Gebrauch zu machen.
In politiſchen Kreiſen glaubt man, daß König Karol ein Ka=
binett
zu bilden beabſichtige, in dem eine Reihe früherer Miniſter=
präſidenten
Portefeuilles erhalten ſollen, wie z. B. Avarescu,
Angelescu, Jorga, Argetoianu und Georg Bratianu. Titulescu
würde an dieſer Regierung nicht teilnehmen.
Die Nationale Bauernpartei und die Liberalen kündigen den
ſchärfſten Kampf gegen etwaige Diktaturpläne an.

Verſtärkung der belgiſchen Wehrmacht.

EP. Brüſſel, 25. Mai.
Die belgiſche Kammer nahm mit 81 gegen 67 Stimmen
bei drei Enthaltungen einen Geſetzentwurf an, durch den der
Landesverteidigungsminiſter ermächtigt wird, eine vorüber=
gehende
Verſtärkung des Heeres vorzunehmen und ein
neues Regiment, das 14. Linien=Regiment, zu bilden.
Dieſes Geſetz hat den Zweck, den durch den Geburtenausfall in
den Kriegsjahren zu erwartenden Rückgang der Rekrutenzahl
in den Jahren 1935 bis 1941 auszugleichen.

ſeierliche Erklärung der Menſchenrechte erließen, beſaßen ſie
keine Waffen, kein Heer, nichts, um den Truppen des Briten=
königs
zu widerſtehen. In Paris verſuchte einer der amerikani=
ſchen
Agenten, Silas Deane, Mittel aufzutreiben, aber zunächſt
wartete die franzöſiſche Politik ab, und Silas Deane kam in
Verbindung zu Bequmarchais, der Einfluß genug hatte, Speku=
lant
vom reinſten Waſſer war und immerhin leichtgläubig
genug blieb, um anzunehmen, die Männer der Erklärung der
Menſchenrechte ſeien ehrliche Leute. Was Beaumarchais leiſtete,
berichtete am 29. Nobember 1776 Deane ſelbſt in einem Geheim=
bericht
an den amerikaniſchen Kongreß: Er hat große Vorſchüſſe
gemacht für Munition, Ausrüſtung und andere Dinge, und ich
habe die feſte Ueberzeugung, daß Ihr ihm ſobald als möglich
beträchtliche Rückfrachten zukommen laßt . . . Alles, was ich
ſagen kann, iſt: in dieſer Unternehmung iſt er nach den weit=
herzigſten
und freiſinnigſten Grundſätzen verfahren. Sein Ein=
fluß
und ſein Kredit ſind groß und voll aufgewandt worden,
um unſeren Intereſſen zu dienen, und ich erwarte, die Ergeb=
niſſe
werden ſeinen Wünſchen entſprechen.
Die Rückfrachten kamen nicht, aber Beaumarchais fuhr als
Kriegslieferant fort, alle Mittel zu mobiliſieren, und er iſt der=
jenige
geweſen, der den ehemaligen General Friedrich des Gro=
ßen
, von Steuben, zu Deane und dann zu Franklin führte und
damit George Waſhington den Inſtrukteur für ſeine völlig
zuchtloſe Armee zuführte,
Inzwiſchen war nämlich Franklin nach Paris gekommen
um franzöſiſche Hilfe zu erhalten. Als Aufpaſſer Deanes und
Franklins ſandten die Amerikaner ferner Arthur Lee, und dieſer
ſchrieb ſchon anfangs 1777 an den Kongreß insgeheim, er ſolle
die Lieferungen überhaupt nicht bezahlen. Franklin war wohl
derſelben Meinung, jedenfalls vertröſtete er Beaumarchais mit
nichtsſagenden Worten. Der noch immer hoffende Beaumarchais
lieferte weiter nicht nur Generale, ſondern alles, was zur
Kriegsführung notwendig iſt, insgeſamt für fünf Millionen
Livres.
Im Jahre 1779 erkannte der amerikaniſche Kongreß durch
Schreiben vom 15. Februar die amerikaniſche Schuld an den
Privatgläubiger Beaumarchais an; der franzöſiſche Miniſter
Vergennes wies amtlich nach, daß es ſich nicht um Subſidien
der franzöſiſchen Regierung, ſondern um private Lieferungen
gehandelt habe, aber neun Jahre lang forderte Beaumarchais,
inzwiſchen auch ein berühmter Dichter, die edle amerikaniſche
Regierung vergeblich zur Zahlung auf. Verarmt, heimatlos,
ſchrieb Beaumarchais von Hamburg aus am 10. April 1797 dem
Kongreß: Amerikaner! Ich diente Euch mit unermüdlichem
Eifer, bei Lebzeiten erntete ich nichts als Kummer dafür. Ich
ſterbe als Euer Bläubiger. Geſtattet mir wenigſtens, daß ich

Franzöſiſche Außenpolikik.
Eierkanz um die Abrüſtung.

(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
Der franzöſiſche Außenminiſter äußerte ſich weiterhin ,
gehend zur Abrüſtungsfrage, wobei er das geſtern /
Quai dOrſay veröffentlichte Material als Beleg dafür bem

zog, daß von einer Kursänderung nicht geſprochh=

Aar

werden könne. Um dieſen Beweis zu erbringg
veranſtaltete Barthou einen wahren Eiertanz
jonglierte ſolange mit den Daten der verſchiedenen Noten
Memoranden und verſchiedenen Aufzeichnungen, bis ſeine
hörer ſich in dieſem Labyrinth überhaupt nicht mehr zuren
fanden. U. a. erklärte der Außenminiſter, zwiſchen den an
engliſche Regierung gerichteten Noten vom 17. März und
April beſtehe kein Widerſpruch, wenn man die erſt geſtern
öffentlichte Note vom 6. April als Brücke hinzunehme. F
Frankreich ſei Abrüſtung nicht gleichbedeute=
mit
Aufrüſtung im Widerſpruch zu den Vert .

Of.
au

inent

gen. Frankreich wolle die Abrüſtung, aber es wolle nicht:
Aufrüſtung (Lärm auf der Linken, Beifall auf der Rechtn
Die Behauptung, die Haltung Frankreichs
vom Generalſtab diktiert wies Barthou e
ſchieden zurück. Nicht der Generalſtab regiere
Frankreich, ſondern die Regierung. Die Abrüſtum=
Politik ſei von der Regierung einſtimmig gebilligt worden. u.0
die Haltung, die die franzöſiſche Regierung in Zukunft in
Abrüſtungsfrage einnehmen werde, gebe ihre Note vom 17. M./
Aufſchluß, durch die weder die Tür zur Abrüſtun,
Konferenz, noch die zum Völkerbund zugeſch
gen worden ſei. Der Außenminiſter verlas dann den Schz
abſatz der Note, der ein Bekenntnis Frankreichs z
Völkerbund darſtelle, und erklärte, es gebe zwei M.
lichkeiten: daß die Konferenzarbeiten erfo
reich weitergeführt würden, oder daß, wenn das nicht mög
ſei, das Abrüſtungsproblem an den Völkerbun
zurückverwieſen werde. Barthou wiederholte, daß *n
alle Türen offen ſtünden.

ite
Aufſteit

RAS
die auch die

BA re
ueße Zahl b.
Fuft geuomn

ſe die Reichs.
19

Verſchleppung der Saarabſtimmung.

üher bei

Zum Schluß behandelte der Außenminiſter ausführlich
mit einer Erregung, die zu ſeiner bisherigen Ruhe in auffa 14
dem Widerſpruch ſtand, die Saarfrage. In Genf ſei beaki
tigt geweſen, das Datum für die Abſtimmung feſtzuſetzen, mu
die Geheimhaltung und Freiheit der Abſtimmung durch eine ſ=
liche
Erklärung der franzöſiſchen und der deutſchen Regierungs
währleiſtet werde. Er habe zwar dieſes feierliche Verſprechemyw MAnſctage
deutſchen Regierung nicht für ausreichend erachtet, aber er ſMAMs Wer!
ſich trotzdem bereit erklärt, im voraus die Zuſicherung Frankr=
zu
geben. Dieſer Vorſchlag ſei aber von Deutſchland zurückge=,
ſen worden mit der Begründung, daß er völlig ungenügendaſmt M Beweis dafuüt
Die Reichsregierung könne die vom Völkerburſ/A vihaſten und
Fären
feſtgeſetzten Bedingungen nicht annehmen,
ſie ja überhaupt nicht kenne und über die ſien
diskutieren könne. Er zweifle nicht daran, daß die AuN4 Jetzt nuß
zöſiſche Theſe auf der bevorſtehenden Ratstagung einſtimmigjahrim zugeben, d
genommen und die deutſche Theſe abgelehnt werde, Mi nicht Nation
darauf hinauslaufe, nur denjenigen Saarbewohn
Sicherheit zu gewähren, denen der Verſailler BMiſten. Wieder
trag das Abſtimmungsrecht zugeſtanden haßſſ hroghen, mit d
ſolche Garantien aber für alle diejenigen im Saargebiet wohye
den Perſonen zu verweigern, die nicht ſtimmberechtigt ſeien. Frr) Fonſeqlenzen
reich könne nicht zugeben, daß dieſe Menſchen Repreſſalien aru
liefert würden. Barthou nannte in dieſem Zuſammenhange
drücklich den Namen des ſaarländiſchen Sozialiſtenführers 2
Braun. Die Saarfrage ſtelle nicht nur eine Belaſtwr//0
der deutſch=franzöſiſchen Beziehungen, ſondern der ganzen Ze
dar. Frankreich wolle die Beilegung dieſes Konfliktess / Der iterreichiſche
wolle die Abſtimmung ſo bald wie möglich, aber n
unter den von Deutſchland verlangten Bed.Mlha Standrecht
gungen. Er, Barthou, habe Baron Aloiſi erklärt, er wiſſe.Myſſyma und be
er dafür erhalte, denn die feierlichſten deutſchen V
ſprechungen genügten Frankreich nicht. Er wcMAchn Umſtänden
vielmehr genau feſtgelegte Beſtimmungen.
Zum Schluß betonte der Außenminiſter die Bündnisue) ſſt oden
Frankreichs und verſicherte ſeine Bereitwilligkeit
Verſtändigkeit mit Italien.
Nach einem Wortwechſel mit dem Sozialiſtenführer Léon A
wurde die Fortſetzung der Debatte auf ein noch unbeſtimmtes:g
tum verlegt. Barthou erklärte, er habe am Samstagw
tige Beſprechungen mit gegenwärtig in Paris weile-
ausländiſchen
Diplomaten, nämlich dem türkiſchen Auß
miniſter Tewfik Rüſchdi Bey und dem ameri
niſchen Abrüſtungs=Delegierten Norman Da
Er werde aber, ſobald in Genf eine Verhandlungspauſe einze
dem franzöſiſchen Parlament zur Fortſetzung der außenpolitä!
Ausſprache zur Verfügung ſtehen.

iſt die
zuſamt

Aes alle A
immer no
Giort begat

Mur=Aufſtand betei
okraten mit
Wird die

ſterbend Euch meine Tochter vermache, um ſie auszuſtatten.!
dem, was Ihr mir ſchuldet.
Zwei Jahre ſpäter ſiarb der Sturmvogel der Revolr!
und Kriegslieferant der Amerikaner, erſt nach ſechsunddre
Jahren erhielten ſeine Erben auf immer neue Anträge
Kongreß eine Abfindung von achthunderttauſend Fra-7
Im Jahre 1835!
Auch George Waſhington hat erleben müſſen, wie der
greß ſich ſchnöde ſeinen Zahlungsveipflichtungen zu entze!
verſuchte. Der Kongreß hatte im Oktober 1780 den Offiz
nach der Beendigung des Krieges die Hälfte ihres Soldes
Lebenszeit zugeſagt. Am 3. September 1783 wurde der eng?
amerikaniſche Krieg durch den Frieden von Verſailles bee=!
Darauf feilſchte der Kongreß, um die Penſionen nicht zu za-
bis
Waſhington an den Kongreß ſchrieb und ihm darſm

wenn dieſer ſein Wort nicht hielte, dann werde ich in-
Tat erfahren, was Undank iſt, und was ich für ein Ma=
hielt
, wird Wahrheit werden . . . Ein Volk, das durch die-
walt
der Waffen vom unvermeidlichen Untergang ge
wurde, wird niemals unterlaſſen, die Schuld der Danibe
abzutragen.
Der Kongreß aber ſchacherte weiter. Er hatte eine le Penſion in Höhe der Hälfte der Kriegsbezuge
ſprochen. Er bewilligte ſchließlich einen Sold für
Jahre! Und die amerikaniſchen Teilnehmer am Weltkrieck
ſuhren eine ähnliche Behandlung durch die amerikanle-
Parlamente, die die Heiligkeit der Vertragserfüllung prebig
ſofern nicht die USA. Schuldnerland . . .

Mdes Standrechts
W entweder da

verich

In ſeiner Kleinen Gartenluſt (Maiheft der neuen
Verlag Otto Beyer, Leipzig, Berlin, Zürich, Wien

Paul Alverdes, der Münchner Dichter, wie er als Gartenauſſe
Sonnenblumen ſäte und ſich wunderte, als ſich in ſeinem 9.,
nichts regte bis er merkte, daß er Vogelfutter, d. h. nicht
jähige Kerne, geſät hatte. Solch Mißgeſchick kann jedem Ge
liebhaber widerfahren, wenn er nicht ſo gut beraten iſt, w.
Leſer der neuen linie, denen im Maiheft auf vier reizvoulen
ten Seiten ein Staudengarten im Wandel von Jahr und B=
mit
genauen Pflanzplänen und Ratſchlägen gezeigt wird. ?"
dem Wunſch, ein ſolches Stück Natur ſelbſt zu beſitzen, behe
uns aber immer noch der Drang in die Ferne. Auch hie*
die neue linie: Wilhelm von Scholz empfiehlt als Reiſeöle"
R
mal das bezaubernde Schwabenland mit ſeinen Barock:n
und Burgen, lieblichen Höhen und Tälern. Dazu bring:
Modeteil alles, was man für die Frühſommer=Reiſe gebi‟
zahlreiche Sommerkleider führender Berliner Ateliers und
dem eine ganze Auswahl der hübſcheſten geſtickten Stoffe für 2
ſommerkleider mit allerhand modiſchem Beiwerk.

[ ][  ][ ]

aunstag, 26. Mai 1934

ehaftungen führender öſterreichiſcher
Aakionalſozialiſten
1s Vergeltung für die Flucht Frauenfelds.
DNB. Wien, 25. Mai.
9 m Pfingſtſonntag wurden bekanntlich eine Reihe hervor=
rwer
nationalſozialiſtiſcher Führer in Wien verhaftet. Es
ſhat ſich um den Gauleiter von Niederöſterreich, Joſeph Leo=
z
ferner die beiden Brüder des Gauleiters von Wien,
ner und Eduard Frauenfeld, den Sektionsrat des Heeres=
u
eriums Dr. Ilz, Ingenieur Pöchlinger und eine Reihe
Bezirksunterführern. Es verlautete urſprünglich, daß die
ny ftungen dieſer Führer als Folge der Eiſenbahnanſchläge
Afingſtſamstag vorgenommen ſeien. Nun läßt aber die Re=
zaurg
in einem amtlichen Communiqus mitteilen, daß die
nu ftungen als Vergeltung für die Flucht des Gauleiters

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 3

su ufeld und des Unterführers Neumann erfolgt ſeien.
Rechkloſigkeit in Kufſtein.
Tor Pfingſten wurde bekanntlich ein 17 Meter hohes Haken=
auf
eine Felswand des Pendling gemalt. Nunmehr wur=
auige
Kufſteiner Kaufleute von der politiſchen Behörde zur
bjängung der Koſten der Entfernung des Hakenkreuzes
mgezogen. Da ſich die Kaufleute, unter denen ſich Inhaber
ſmater Gaſtſtätten befinden, weigerten, die Beträge zu zahlen,
ſcke die Behörde die Schließung ihrer Betriebe an.
Irn Zuſammenhang mit einigen Papierböllerexploſionen,
die auch die Küche der Wohnung des ehemaligen chriſtlich=
len
Landtagsabgeordneten Hödl ſtark beſchädigt wurde, ſind
große Zahl von nationalſozialiſtiſchen Parteigängern, in
thaft genommen wörden.
Marriſt als Akkenkäker von Salzburg verhaftek.
Wie die Reichspoſt am Freitag berichtet, wurde der mut=
ſiche
Attentäter vom Salzburger Feſtſpielhaus verhaftet. Er
früher bei der Salzburger Stadtgemeinde beſchäftigt. Da er
ſtzialdemokratiſcher Schutzbündler an den Februarunruhen
teilnahm, wurde er aus dem Dienſt der Stadt entlaſſen.
git iſt die Lüge, Nationalſozialiſten ſeien die
r. zuſammengebrochen.

* Was alle Welt weiß, will lediglich die öſterreichiſche Re=
ſatg
immer noch nicht wahrhaben, daß nämlich die zahl=
r
Anſchläge, wie ſie insbeſondere vor Pfingſten erfolg=
as
Werk marxiſtiſcher Kreiſe ſind. Man hat
mls ſofort behauptet, daß die Verantwortlichen in den Reihen
eeattionalſozialiſten zu ſuchen ſeien und hat, ohne bis heute
n Beweis dafür erbringen zu können, Hunderte von Men=
werhaften
und in die Konzentrationslager ſchaffen laſſen,
i erid gleichzeitig Marxiſtenführer, die leitend an dem
ar=Aufſtand beteiligt waren, auf freien Fuß geſetzt wur=
Jetzt muß ſelbſt die öſterreichiſche Regie=
1 zugeben, daß hier der Beweis erbracht iſt,
ticht Nationalſozialiſten, ſondern Sozial=
kraten
mit Dynamit und Sprengſtoff ar=
ſten
. Wieder einmal iſt eine Lüge zuſammen=
tochen
, mit der man ſofort alle Welt in Erregung ver=
Wird die Wiener Regierung daraus die entſprechenden
ſenuenzen ziehen?
Skandgerichk für Sprengſtoffanſchläge.
Ffe Maßnahmen gegen ſkaaksfeindliche Beante.

Der öſterreichiſche Miniſterrat hat am Freitag eine Ausdeh=
Des Standrechtsverfahrens auf Sprengſtoffanſchläge beſchloſ=
Das Standrechtsverfahren galt bisher für Mord, Raub, für
nllegung und boshafte Sachbeſchädigung unter beſonders ge=
lichen
Umſtänden. Das Standgericht fällt nach der Prozeß=
ung
entweder das Todesurteil oder beſchließt Rückverweiſung
hlie ordentlichen Gerichte. Die Regierung will nunmehr auch
nngſtoffanſchläge, wie Bomben= und Bölleranſchläge, vor das
ndsericht bringen.
Der Miniſterrat beſchloß ferner, anſtelle langwieriger Unter=
ugen
ſofort wirkſame Maßnahmen gegen ſtaatsfeindliche Be=
ſſung
von Beamten oder Angeſtellten treten zu laſſen.

duurch einen Erlaß des bulgariſchen Königs wurden am Frei=
die
Gemeinderäte in allen Städten und Dörfern des König=
mufgelöſt
. Bis zur Ernennung der neuen Bürgermeiſter und
Stellvertreter ſind die bisherigen Bürgermeiſter mit der
fführung der Verwaltungsgeſchäfte beauftragt worden.

Anlauterer japaniſcher Wettbewers
Unglaubliche Konkurrenzmeihoden japaniſcher Firmen. Skrupelloſer Wetlbewerb mit unlaukeren Mikkein.
die Beifügung von entſprechenden Kundenbriefen oder ähnlichen
Beweiſen. Sie erklärt weiterhin, daß die zuſtändigen Stellen
* Aus dem Markk herausbekrogen.

Die D.A.3. veröffentlicht eine intereſſante Zuſchrift, die ſich
mit der japaniſchen Nachahmung deutſcher Erzeugniſſe beſchäftigt.
In dieſer Zuſchrift wird feſtgeſtelli, daß gewiſſe Kreiſe der japani=
ſchen
Induſtrie zu den unlauterſten Mitteln im Wettbewerb grei=
fen
, deutſche Warenzeichen glatt übernehmen und unter dieſen
Zeichen minderwertige Erzeugniſſe vertreiben. In einem beängſti=
genden
Maß, ſo wird geſagt, haben ſich beſonders im letzten Jahr
die Fälle vermehrt, in denen japaniſche Waren mit deutſchen
Warenzeichen in Verkehr gebracht wurden. Manchmal haben ſich
die japaniſchen Herſteller die Mühe gemacht, in den in den deut=
ſchen
Warenzeichen enthaltenen Namen der deutſchen Firma einige
Buchſtaben zu verändern. Vielleicht wollte man damit dem Vor=
wurf
des Mißbrauchs entgehen.
Meiſt aber wird das deutſche Warenzeichen unverändert auf
die japaniſchen Fabrikate geſetzt.
Die D.A.3. veröffentlicht einige Beweisſtücke aus Chile und
Indien im Bilde. In einem Falle hat man das deutſche Waren=
zeichen
, das in der ganzen Welt bekannt iſt, unverändert über=
nommen
, in einem anderen die Warenmarke einer großen deutſchen
Firma nach Umſtellung einiger Buchſtaben im Namen ſich ange=
eignet
. In einem dritten Fall iſt auch eine reſtloſe Kopierung er=
folgt
. Die Wirkungen dieſer Geſchäftsmethoden auf den deutſchen
Handel ſind verheerend, wird in der Zuſchrift ausgeführt. Cinmal
wird der deutſche Fabrikant unmittelbar geſchädigt, weil er ſeine
Waren dem Käufer, der deutſche Waren kaufen will, nicht abſetzen
kann. Viel ſchlimmer ſind aber die mittelbaren Schädigungen.
Der Käufer merkt bald, daß die Qualität der Waren dem niedri=
geren
Preiſe entſprechend iſt und wird von den ſeiner Anſicht nach
deutſchen Waren auf das ſchwerſte enttäuſcht, wird ſie nicht wie=
der
kaufen und geht dem deutſchen Export verloren. Damit hat
der Nachahmer ſein Ziel erreicht. Er hat den deutſchen Konkur=
renten
aus dem Markt herausbetrogen, und kann ungehindert
den Markt mit ſeinen eigenartigen Geſchäftsprinzipien beglücken.
Mit derſelben Unverfrorenheit werden deutſche Muſter über=
nommen
, die ſich durch jahrelangen Verkauf unſeren ausländiſchen
Abnehmern als Zeichen preiswerter deutſcher Qualitätswaren
eingeprägt haben. Der deutſche Fabrikant ſteht dem Treiben in den
meiſten Fällen machtlos gegenüber. Herſtellung und Vertrieb der
nachgeahmten Waren vollzieht ſich durch ſoviele Scheinfirmen und
Mittelsmänner, daß der Schuldige faſt nie zu faſſen iſt. Hinzu=
kommt
, daß der gerichtliche Schutz in Japan viel zu wünſchen übrig
läßt, koſtſpielig iſt und nur in den ſeltenſten Fällen von Erfolg
begleitet iſt. Neuerdings vergreiſt man ſich aber auch am geiſti=
gen
Eigentum anderer Länder. So iſt in den letzten Tagen ein
beſonders kraſſer Fall bekannt geworden, wo ein japaniſcher Ver=
lag
ein fünfbändiges deutſches mediziniſches Lehrbuch fotokopierte
und dann zu einem Drittel des deutſchen Preiſes anbot.
Deutſch=amerikaniſche Wirkſchaftsſchuhallianz
kämpfk gegen deutſchfeindlichen Boykokt.
DNB. New York, 25. Mai.
Die Germain=American Protective, Alliance (Deutſch=
Amerikaniſche Wirtſchaftsallianz, DAWA.) ſandte nach einer Maſ=
ſenkundgebung
im Madiſon Square Garden ein langes Telegramm
an Rooſevelt, in dem gegen den deutſchfeindlichen
Boykott als Verletzung der Antitruſtgeſetze von
1890 ſchärfſter Proteſt erhoben wurde. Auf dieſes Tele=
gramm
ging von der Generalſtaatsanwaltſchaft Waſhingtons fol=
gende
Antwort ein:
Beſtätigen Erhalt Ihres an Präſidenten gerichteten Tele=
gramms
vom 18. Mai. Erhielten bereits von Privatſeite
Beſchwerden über erwähnte Angelegenheit. Erbitten Beweis=
material
über angeblich geſetzwidrige Tätigkeiten und deren
Wirkung auf zwiſchenſtaatlichen und Außenhandel.
(gez.) Harold N. Stephens, ſtellv. Generalſtaatsanwalt.
Die DAWA. erbittet nun in einem Rundſchreiben an ſämt=
liche
Firmen, Konzerne, Privatperſonen, Verbände uſw., die am
deutſch=amerikaniſchen Handel intereſſiert ſind, ausführliches Be=
weismaterial
, aus dem hervorgehen muß, daß der deutſchfeindliche
Boykott geſchäftliche Verluſte verurſacht hat, daß ferner dieſer
Boykott als Ergebnis der Tätigkeit der Antinaziliga oder die=
ſer
naheſtehender Organiſationen anzuſehen iſt, und ſchließlich,
daß die allgemeinen deutſch=amerikaniſchen Handelsbeziehungen
durch dieſen Boykott leiden. Die DAWA. legt großen Wert auf

des Staatsdepartements und des Juſtizdepartements ihre Ver=
wunderung
darüber ausgedrückt hätten, daß ſie bisher nicht mehr
Proteſte gegen den Boykott erhalten hätten. Die Anſchrift der
DAWA. iſt: 347 Madiſon Avenue, New York City.
* Gold und Wirtſchaft.
Die innere wirtſchaftliche Belebung macht von
Monat zu Monat weitere Fortſchritte. Eben erſt
hat ſich aus der Zahl der Beſchäftigten ergeben, daß der wirtſchaft=
liche
Wiederaufſchwung weſentlich größer iſt als ſich an Hand der
Arbeitsloſenzahl erkennen läßt. Auch die Feſtſtellungen des
Statiſtiſchen Reichsamts über den Beſchäftigungsgrad
beſtätigten alle Beobachtungen der jüngſten
Zeit. Die Zahl der beſchäftigten Arbeiter iſt von 54,4 Prozent
im März auf 57 Prozent der Arbeitsplatz=Kapazität im April ge=
ſtiegen
. Erhöht hat ſich auch die Zahl der geleiſteten Arbeitsſtun=
den
von 50 Prozent auf 53 Prozent der Arbeitsſtunden=Kapazität.
Am ſtärkſten iſt die Belebung bei den Produk=
tionsgüterinduſtrien
. Recht erfreulich iſt auch, daß ſich
in den Verbrauchsgüterinduſtrien die Zahl der beſchäftigten Ar=
beiter
gegenüber dem Vormonat erhöht hat.
Der Reichswirtſchaftsminiſter hat erſt vor kurzem erneut
darauf hingewieſen, daß der Konſum mit allen Mitteln
gefördert werden muß, und daß es verbrecheriſch wäre,
die allgemeine Wirtſchaftsbelebung zu benutzen, um Preisſteige=
rungen
vorzunehmen. Sie würden das gerade Gegenteil bewirken
und den Verbrauch wieder droſſeln, ſo daß Rückſchläge unvermeid=
lich
wären. Es iſt ſicher, daß gegen wirkliche Preistreiber oder ſich
tatſächlich unſozial verhaltende Elemente eingeſchritten wird, um
das große Ziel der Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit zu erreichen.
Außerordentlich beklagenswert iſt es aber, daß
ſich das Ausland noch immer gegen die Aufnahme
deutſcher Waren ſtemmt. Aber auch hier wird es möglich
ſein, der deutſchen Qualitätsarbeit wieder langſam Raum zu ver=
ſchaffen
. In den Vereinigten Staaten hat ſich be=
reits
eine Vereinigung gebildet, die ſich gegen
die dortige Boykottbewegung zur Wehr ſetzt und
die, wenn ſie zielbewußt ans Werk geht und unterſtützt wird, gute
Erfolge zeitigen kann.
Auf den Erport ſind wir ja angewieſen, weil uns nur auf dem
Umweg über die Ausfuhr wieder die Mittel zufließen, um unſeren
Auslandsverpflichtungen nachkommen und die benötigten Rohſtoffe
einkaufen zu können. Die Reichsbank hat allerdings in der letzten
Woche wieder für 11 Millionen Gold und Deviſen abgeben müſſen.
Dieſe Entwicklung muß endlich aufhören. Das kann aber nur ge=
ſchehen
, wenn die Gläubiger, deren Berliner Verhandlungen mit
der Reichsbank offenbar vor dem Abſchluß ſtehen, ſich für eine
Ausweitung des deutſchen Exportes einſetzen. Denn nur ſo werden
auch ſie ſchließlich zu ihrem Rechte kommen können.
Hoheitsabzeichen
für Holdaken und Beamke der Wehrmacht
auch am Zivilanzug.
DBN. Berlin, 25. Mai.
Auf Grund einer Verordnung des Reichswehrminiſters er=
halten
die im aktiven Dienſt befindlichen Soldaten und Beam=
ten
der Wehrmacht die Berechtigung, das am Stahlhelm befind=
liche
Hoheitsabzeichen in verkleinerter Form am Zivilanzug zu
tragen.
Das Abzeichen beſteht aus einer Nadel, die für die Ange=
hörigen
des Heeres in weißem, für die der Marine in gelbem
Metall angefertigt iſt.
Die Reichsſendeleitung teilt mit: Die Eröffnung der Reichs=
theaterwoche
durch Reichsminiſter Dr. Goebbels wird am Sonntag,
27. Mai, von 19.00 bis etwa 21.00 Uhr von allen deutſchen Sen=
dern
übertragen. Der Rede folgt die Uebertragung des erſten
Aktes der Wagneroper Triſtan und Iſolde‟.
Die Synode der Hamburgiſchen Landeskirche nahm nunmehr
ebenfalls die Eingliederung der Landeskirche in die Deutſche Evan=
geliſche
Kirche vor.

Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. Freitag, den 25. Mai 1934.
Erſtaufführung: Arabella.
Lyriſche Komödie von Hugo von Hofmannsthal.
Muſik von Richard Strauß.
Heute möchte ich beredt ſein und ſo begeiſtert ſchreiben, daß
Muſikaliſche, der meine Zeilen lieſt, ſich die Freude und den
Auß verſchafft, die neueſte Oper von Richard Strauß in der
Aalichen Darmſtädter Aufführung anzuhören. Zum letzten
wirkten hier die Freunde Hofmannsthal und Strauß zu=
m
, und man fühlt, daß beide in Erinnerung an den Roſen=
ier
ein Werk von ähnlichem Stil zu ſchaffen trachteten. Ge=
der
Roſenkavalier hat den Vorzug der Erſtmaligkeit, der
Wfriſche, und manches in Handlung und Stoff der Arabella
wenig blaſſer, ſo wie Mozart in der opera butfa ſeinen
ie auch nicht zu überbieten vermochte, aber trotzdem iſt die
dela ein bedeutendes Kunſtwerk, durchblutet von Strömen
Emnpfindung und Leidenſchaft.
banz kurz die Handlung: Der verarmte Graf Waldner ſieht
emzigen Ausweg vor dem finanziellen Ruin in der günſtigen
he ratung ſeiner ſchönen älteſten Tochter Arabella. Da er
Mädchen nicht ſtandeswürdig auftreten laſſen kann, wird
na, die jüngere Tochter, als junger Mann erzogen. Zdenka
INatteo, den unglücklichen Verehrer Arabellas, ſie iſt ſein
kauter. Der Vater hat in ſeiner äußerſten Not an einen
halligen Regimentskameraden geſchrieben, der ſehr begütert
Dar ein Bild Arabellas beigefügt, vielleicht wird der Freund
Arabella werben. Der Freund iſt jedoch verſtorben, Brief
Sild gerät in die Hand des Neffen und Erben Mandryka,
Men um Arabella wirbt und von ihr erhört wird. Den durch
Vulas Gleichgültigkeit verzweifelten Matteo ſucht Zdenka vor
Deifelten Schritten zurückzuhalten, indem ſie ihm vermeint=
Den Arabella geſchriebene Briefe übermittelt und ihm ſchließ=

een Zimmerſchlüſſel zu Arabellas Zimmer zum Stelldichein
* und dort an Stelle ihrer Schweſter ihn im Dunkeln emp=
Mandryka iſt Zeuge der Uebergabe des Schlüſſels an
449 und löſt in ſeiner Erregung die Verlobung, bis ſich durch
Neis Geſtändnis alle Wirrniſſe löſen. Dieſe Handlung iſt
4nd abwechſlungsreich mit feinempfundenen kleinen Epi=
ausgeſchmückt
, zarte Lyrik, lebendige Unterhaltung, drama=

tiſche Spannung löſen einander ab, kurz, es iſt ein Buch, das für
Meiſter Strauß Anregungen in Hülle und Fülle gab.
Man denkt oft beim Hören der Arabella an den Roſenkava=
lier
. Als er neu erſtanden war, hörte ich ihn mir als 22jähriger
Student elfmal kurz nacheinander in Berlin an, ſo hoch ſchlug
damals meine Begeiſterung. Und heute wurden in mir wieder
ähnliche Empfindungen laut. Meiſter Richard Strauß hat auch
an der Schwelle des Alters noch mit ſolcher jugendlichen Begei=
ſterung
, mit ſolcher Wärme und Ueberſchwenglichkeit geſchrieben,
wie ſeit dem Roſenkavalier eigentlich nur in der Ariadne. Wie
ſtrömt ſeine Melodik, wir kennen ſie, weil wir ihn kennen, aber
ſie iſt köſtlich; wundervoll das Duett der beiden Schweſtern im
erſten Akt, die ſinnenden und träumenden Monologe Arabellas,
ihr Duett mit Mandryka im zweiten Akt, der herrliche Schluß.
Fein und treffend pointiert ſind die Dialoge, der Sprechgeſang,
die Szene mit der Kartenſchlägerin, die Unterhaltung der Schwe=
ſtern
über den vorfahrenden Schlitten, groß angelegt die drama=
tiſchen
Steigerungen. Und das ſingt und klingt alles. Trotz der
großen techniſchen Schwierigkeiten aller Partien iſt keine undank=
bar
, überall ſind Möglichkeiten zur Entfaltung der Stimme, des
Ausdrucks und der Charakteriſierung gegeben, und das Orcheſter
iſt mit ſinfoniſcher Feinheit und Gewiſſenhaftigkeit geſchrieben.
Manchmal ſtellen ſich Erinnerungen an frühere Werke des Mei=
ſters
ein, abſichtlich werden bei dem Roſenſtrauß im erſten Akt
die ſilbernen Klänge von der Roſe des Roſenkavaliers lebendig,
bei einigen lyriſchen Stellen denkt man an Jochanaan in Salome:
Er iſt an einem Nachen auf dem See von Galiläa, am Höhe=
punkt
der Liebeserklärung des zweiten Aktes drängt das Haupt=
motiv
vom Till Eulenſpiegel, hier edel=energiſch. Aber immer
wieder dringt eine ſolche Herzenswärme aus der Muſik hervor,
daß man hundertfach Strauß danken möchte, daß er ſeine Muſik
vor allem fühlt und nicht denkt, wie man es heute ſo oft ſonſt er=
leben
muß.
Die Aufführung war ausgezeichnet. Die Ausſtattung hatte
gut die Zeit um 1860 herum getroffen, manche in unſeren Augen
nicht ſehr ſchöne Farbenzuſammenſtellungen im 1. und 3. Akt
waren ſicher auch hiſtoriſche Abſicht. Wer Wien kennt, wird
allerdings in der leider leeren Zigarrenkiſte mit Steuerband
einen gewiſſen Anachronismus ſehen. Hoffentlich haben andere
nicht ſo gute Augen wie ich. Sehr gut gewählt waren die
Koſtüme, ſehr rege und belebend die Spielleitung; für beides
waren Gäſte verantwortlich. Mit großem Temperament und
ſicherer Geſtaltungskraft leitete Karl Friderich die Auffüh=
rung
; er hielt den ganzen großen Apparat mit größter Sicher=
heit
zuſammen und beſeelte die Wiedergabe in allen Teilen. Für

unſer Empfinden ließ er nur faſt durchweg das Orcheſter zu laut
ſpielen. Bei allen Aufführungen, in denen wir den Komponiſten
ſelbſt ſeine Werke leiten hörten, waren wir entzückt und erſtaunt
zugleich, wie ſehr er die Inſtrumente bis auf wenige elementare
Ausbrüche ſich zurückhalten läßt und wie wichtig ihm die Sing=
ſtimmen
ſind. Wir glauben, daß die ausgezeichnete Wiedergabe
noch gewinnen könnte, wenn in gleicher Weiſe verfahren würde,
Von den Soliſten ſei in erſter Linie Maria Reining als Ara=
bella
hervorgehoben, eine erſtklaſſige Leiſtung. Einzelheiten wol=
len
wir nicht hervorheben, das Großartige iſt daß hier alles,
Spiel, Geſang, Sprache, Empfindung, Körperlichkeit und Seele ſo
zuſammenwirken, wie es nur bei gleich großem Können und Be=
gabung
möglich iſt. Wir ſind uns bewußt, daß ſo ausgeglichene
künſtleriſche Leiſtungen eine große Seltenheit ſind. Ausgezeichnet
war Charlotte Krauß als Zdenka. Wir haben die Künſtlerin bis=
her
noch nie ſo aus ſich herausgehen, ſo ſicher geſtalten und ſo
klar und rein ſingen hören, ſie erlebte ihre Rolle vorzüglich. Sehr
edel in Ton und Darſtellung wir wurden durch die Maske an
das damalige Ideal männlicher Schönheit, den Bayernkönig Lud=
wig
II., etwa um 1880, erinnert war Heinrich Blaſel als
Mandryka, ſeine Ruhe und Würde ſtach ſtark ab vom Tempera=
ment
des Verehrer Arabellas, Matteo, deſſen Leiden Dr. Allmeroth
mit ſeiner mächtigen Stimme ausdrucksvoll und glaubhaft zur
Wirkung brachte, Graf Elemer, den Joachim Sattler mit gleichem
Können und erſtaunlich guter Beherrſchung des flotten und ſchnei=
digen
Parlando Geſtalt verlieh, und den beiden anderen Offi=
zieren
, die von Joh. Drath und Heinz Schlüter ausgezeichnet ge=
ſungen
wurden. Ein Kabinettſtück iſt der gräfliche Vater von Theo
Herrmann, ſein pointiert, nirgends komiſch wirkend, ſondern als
eine ſympathiſche Miſchung von Ritterlichkeit und Wiener Gemüt=
lichkeit
, bedrängt von Sorgen, aber raſch bereit, jeden Schein eines
Auswegs oder einer Beſſerung zu begrüßen. Auch dies eine künſt=
leriſche
Leiſtung erſten Ranges. Sehr gut waren auch Magda
Strack als Mutter Arabellas und Martha Liebel als Karten=
legerin
, nicht ganz in den Rahmen dieſes Enſembles paſſend Klara
Ebers als Fiakermilli. Sie mußte doch wohl in der Ballſzene das
Gegenſtück zu Arabella ſein, aus einfachen Kreiſen, aber auch eine
Ballkönigin, ſie gab aber der Rolle mehr Berliner als Wiener
Beigeſchmack. Die Träger kleinerer Rollen mögen ſich mit einem
Geſamtlob begnügen, wohl ſei aber des ſehr gut ſingenden Chores
gedacht. Das Haus war ſehr ſtark beſucht, man hatte den Eindruck
einer beſonders angeregten Feiertagsvorſtellung, und die Mitwir=
kenden
wurden mit reichem Beifall bedacht. Ich freue mich ſchon
auf die nächſte Vorſtellung, die ich zur Vertiefung des Eindrucks
hören darf.
E. N.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 143

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 26. Mai 19341

D UM

K. Am 23.Mai wurde unſer Stammhalter geboren
In dankbarer Freude:
Walter Ewald und Frau Lieſelotte
geb. Klös
Darmſtadt, Eliſabethenſtraße 46.

Am 24. d. Mts. verſchied plötzlich und unerwartet
mein innigſigeliebter Mann, unſer herzensguter
lieber Vater, Bruder, Schwager, Onkel und
Schwiegerſohn
Herr

Sursvor Geehmann

Zollinſpektor.

hedwig horſt
willi Blumenſchein

geben ihre Verlobung bekannt

26. Mai 1934

Beſſfungerſtraße 18

hochſtraße 2

In tiefer Trauer:
Käte Freyzmann
Hans und Margret.

Darmſtadt, Schlageterſtr. 36.

(5934

Die Beerdigung findet in der Stille ſiatt.
Von Beileidsbeſuchen bitte abzuſehen.

Marie,Anne Kothe
Dr. Wilhelm Wamſer
geben ihre berlobung bekannt

Im Mai 1934

Ruerbach a. d. B.

Darmſtadt

Statt Karten.

Ihre Vermählung geben bekannt:
HERMANN KUBA

ELISABETH KUBA
geb. VON DER AU.

Darmstadt, 26. Maf 1934.
Mauerstr. 11.

Kirchstr. 1.

Für die zahlreichen und wohltuenden Be=
weiſe
herzlicher Anteilnahme, die uns bei
dem ſo ſchmerzlichen Verluſte unſerer
teuren Entſchlafenen

Margaretha Burger
geb. Berg
zuteil wurden, ſagen wir hierdurch un=

ſeren herzlichſten Dank.

Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Duisburg, 25. Mai 1934.

Kirchl. Trauung: Sonntag, ½4 Uhr, in der
(5947
Martinskirche.

Otto Trumpfheller
Bertel Trumpfheller
geb. Schweitzer
geben ihre bermählung bekannt
Darmſtadt, Moosbergſtr. 22

Kirchliche Trauung: Am Sonntag, 27. Mal, nachmittags
3 Uhr, in der Beſſunger Pctruskirche.

*

Ihre vermählung zeigen an
Ludwig Stein
Pauline Stein

geb. Sommer

Gutenbergſr. 60 Darmſtadt lichtenbergſtr. 73

Kirchliche Trauung: Sonntag, 27. Mal 1934, nachmittags
2.30 Uhr in der Martinskirche.

lch habe mich in Darmstadt als

Rechtsanwalt

niedergelassen und bin am Landge-
richt
Darmstadt und am Amtsgericht
zugelassen.
Burkhard Thurn.

Darmstadt, Grüner Weg 55.

Kinder-
Mann
Klapp-
wagen

Kinder-
stühle

Liegestühle
Gartenschirme
kaufen Sie billig bei (5901b

NSCHE

Ef

Ernst-Ludwigsstraße 19

Arheilgerſtraße 92
Reparaturen aller Art
Schweißarbeiten
Motorrad Abendſonne: 196 eem

2 Zylinder, 2 Takt, 2 Vergaſer
eigenes Fabrikat
ſteuer= und führerſcheinfrei
An= und Verkauf gebrauchter
Autos, Motor= und Fahrräder
Bedienung prompt und billig.

Runst im Kandwerk
am Budwigsplats (8653o
Spesialist für 70appenringe

Verchromen, Vernickeln
schnell, sauber u. preiswert (1179a
Darmstadt
Erb. Wilh., Pankratusstr. 31.

2

Statt Karten

heinrich Appel
und Frau Coni

geb. michel

vermählte
heidelbergerhtr. 104/123 Darmſtadt Fuhrmanngr. 2

Kirchliche Erauung: Sonntag, den 27. Mal 19z4, nachm.
3 Uhr in der Martinskirche.

Statt Karten.

Meine innigſtgeliebte Frau, Mutter,
Schweſter und Schwiegertochter

Frau Marie Henß

geb. Müller
wurde uns am Donnerstag abend nach
langem, mit Geduld ertragenem Leiden
durch den Tod entriſſen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Hermann Henß nebſt Kind
Familie Franz Singer
Familie Franz Keller.
Darmſtadt, den 24. Mai 1934.
Heinheimerſtr. 7.
Die Einäſcherung findet Montag, den
28. Mai, 14 Uhr, auf dem Maldfriedhof ſtatt.

Statt Karten.
Für die zahlreichen und wohltuenden Beweiſe
herzlicher Anteilnahme, die uns bei dem ſo
ſchmerzlichen Verluſt unſerer teuren Entſchla=
enenzuteil
wurden, ſagen wir hierdurch unſeren
herzlichſten Dank.
Im Namen aller Hinterbliebenen:
J. Hartmann.
Darmſtadt, den 25. Mai 1934
Beckſtraße 59.

Teilnehmer
an verbilligter
Nordſeereiſe für
Mitte Juli ge=
ſucht
. Näh. unt.
W. 62 Geſchſt.

Geſchäftstochter
kath., 25 Jahre
vermög., ſ. ſtrebſ
ſolid. Geſchäftsm.
od. penſionsber.
Beamten kenn.
zu lern. zw. ſpät.
Heirat. Ang. mit
Bild u. L. 6010
Annoncenfrenz,
Mainz. (TV 5904

Wſs
Körperpflege
Schönheitsmittel
Ausk. koſtenlos
Marie Biſchoff
Chemnitz, (k
Bismarckſtr. 21

Adler

FAHRRADER
Eilliger als je

Müllera Ober

Zheinstr. 39. (*

dunch dasGhrr.

Enfflogen
2 hellgraue und
blau=grüne=
Wellenſittich.
Abzugeben geg.
Belohnung bei
Kullmann.
Roquetteweg 8
T.5916)

O

Weiblich.

Lehrmädchen
ür Verkaufsge=
ſchäft
geſ. Ang.
u. W. 79 Gſch. (*

Mädchen,
ordentl., zuverl.,
tücht,, tagsäber
kinderl. Haus=
halt
geſ. Vorzu=
ſtellen
Samstag
47, Sonnt. 1
bis 12 u. 3 bis
6 Uhr Saalbau=
traße
80, II.

RingFrei!
(kein Naphta, kein Braunkohlenbenzin)

Marken-Benzin. .
Benzol-Gemisch.
Ia amerik, Autoöl

3½=Zi.=Wohng.,
ſchön, ſonn., Eta=
gen
=Hzg., einge=
richt
Bad, Bal=
kon
u. Zubehör,
7. zu verm.
Miete monatlick
3 einſchließl.
Abgaben. Näh.

Speſſartring 20
2. Stock, rechts.

2 leere Z. ohne
Küche m. Manſ.
u. Keller ſof. zu
verm. Ang. u.
W. 91 Gſchſt. (c

Manſ.=Zimmer
zum Unterſtellen
von Möbeln zu
vermiet. Zu erf.
in d. Geſchſt. (b

Friedrichſtr. 21
2. St., Zimmer
evtl.
teilweiſe
mbl., ſonnig, an
einzelne Dame.

K

HüHNERAUGEN
Hornhauf u. Schwielen
verschwinden sofort
durch den Radikal-
Entferner WDisk‟ Er
liegt in jeder Packung. A4u4
DrScholls
Zino-Pads
In allen Apotheken und Drogerien zu haben

Proben und Aufklärungsschriſten kostenlos durch
Deutsche Scholl Werke G. m. b. H., Zino-Abt, Fim.-50d

Billigſt
Zimm. mit gut
Verpflegung
Juni vermietb
Kirchſtraße 12, I,
Speiſehaus.

Herrn= und
Schlafzimmer,
ſonnig, ſ. ſchön
möbl., evtl. mit
Penſ. zu verm.
Alicenſtr. 19½,
parterre.

Kiesſtraße 63, I.
möbl. Zimm.,
ev. teilw. möbl.,
mit Küchenben.
. eigenem Kell.
in gutem Hauſe
an Ehepaar zu
vermieten. An=
zuſeh
. wöchentags
v. 912 Uhr. (a

Wendelſtadtſtr.
Nr. 26. 2. St.,
möbl. Zimmer
zu vermieten.

Schuchardſtr. 15
2. St., gut möbl.
Zimm. a. Dam=
zu
vermieten.

Zimmer,
gut möbl., Zen=
tralhzg
. Näher
Geſchaftsſtelle.

Arh.=Str. 38, I
frdl. möbl. Zim
mer, Schreibt.,

el. L., an ſolid.
Herrn zu verm

Zimmer,
frdl. möbl., 4
Schuſtergaſſe 12

Eliſabethenſtr.
50, I. r., möbl.
Zimm., auch auf
Tage zu verm.

Ernſt=Ludwig=
Str. 3, IV, einf.
Zim., ſep. Eing.

Schleiermacher=
ſtr
. 18, Pietſch
möbl. Zimm.
jungen Herrn.

Tankstelle Horich
Mackensenstraße 32
Telephon 842.

5938b

bringt. Ihnen /Roßdörferſtr. 73,
*
on E
GrDßeN CTIDIA Herſtellung und 1. St., 5=Zimmer

Mädchen,
einfach, fleißig
von morg. 8 bis
nach dem Spül.
geſ. Friedrichſtr
Nr. 22, 2. Stock.

Mädchen,
ordentlich,
für
ſof. geſ. Stein,
Ballonplatz
Wirtſchaft).

Lauffrau

werktags 91
geſ. Monats=
lohn
. Annaſtr.
Nr. 24, part. (c

Fleißiges
Mädchen
für einige Stund
vormitt. geſuch
Alicenſtr. 15, part

O2
Ua

Raa.

aus der
Parfümerie

Srank

Elisabethen
straße 9 (4776

Vertrieb oder letzterer allein eines
patentamtl. geſch, konkurrenzloſen
leicht verk. Haush.=Art. für Heſſen
Erford. ca. 1000 RM. Ernſtl. Inter=
eſſent
. erh. Auskunft durch o. Hummel,
Ludwigsburg, Chriſtofſtr. 20.III 5913

Detailverkauf=
M
Sein Niederlage

WerübernimmtkleineNiederlage für
örtl. Detailverkauf von einer Wein=
handlung
mit Weinbau. Deutſches
Unternehmen. Nur reelle,preiswerte
Gewächſe. Angemeſſener Verdienſt zuge
ſchert. Anfuhrper Auto Intereſſenten
ſchreiben unter W. 41 Geſchſt.

O

Büroräume
Schulſtraße 7,
preiswert zu
vermieten.
Bayer, 2. Stock,
112.

Garage

kleine, für
Motorräder
vermieten.
Beckſtr. 76,

pt.

O

Männlich.

Für bill. Wochen=
blatt
tüchtige
Abonnenten=
werber

geſucht.
Verlag der Rhein=
Main. Sonntagspoft,
Darmſtadt, Kiesſtr. 18

Fhauffeur
J. geſucht.
M. Lang
Rheinſtraße 28.

Größere
Werkſtätte
evtl. Lagerraum
zu verm. Hügel=
ſtraße
63
(a

O

Auch für Nicht=
arier
5 3. u. Zu=
behör
, 2. Stock.
Johannesviertel
RM. 85. ſo=
fort
zu vermiet.
Ang. unt. W. 90
Geſchäftsſt. (c

Schöne
5-6= Zimmer=
wohnung

in nnterer Hein=
richſtr
. zum 1.
zu vermiet. Näh.
bei Dr. Walz
Hügelſtraße 47.

Rheinſtraße
12½

Stock 5 bis
Zimmer, Praxis,
Büro etc.
3. Stock elegante
Wohng., 6 Zim.,
Bad, Parkett. (:
Näh. im Laden.

Luftkurort
Auerbach a. d. B
Schöne, helle
Wohnung:
5 Zimm., Küche,
2 Manſd.. Bad
Garage. Garten
etc., ſofort ſeh=
preiswert
z. ver=
mieten
. Poſtlag
W. S. 34 Auer
bach/Bergſtr. (b

wohnung, Frem
denzimm., Bad
Veranda zu ver=
miet
. Näh. part

Schöne, ſonnige
5-Zi.-Wohn.
St., 2 Logg.,
Bad, Balkon,
Manſ., Zentral=
hzg
., obere Hein
richſtr., z. 1.
1934 zu verm.
wird hergerich=
et
. Näheres (*

Hausbeſ.=Verein
Rheinſtraße 1.

Eliſab.=Str. 48,
1. St., 4 Zimm
mit reichl. Zu=
behör
, neu her=
gericht
., monat=
lich
75 , ſofort
u verm. Näh.
. Laden daſ. (=

z= u. 5=Zimmer=
Wohnung
nebſt Werkſtätt
zu vermieten.
Wienerſtr. 52, p.

Frankfurt /M
Nähe Ob.= Poſt=
direktion
, Univ. 2
eu herg. 3=Zim.
Wohngn., Bad,
bewohnb. Manſ.
Kell., Bleichpl.
gt. ſehr ruh. Hs
part. und 1. St.
Balk., Erker, ſof
d. ſpät. z. verm.
Näh. Ffm., Zieten=
ſtraße
20, (II. K6.5908

Zimmer
zu vermieten.
Rundeturmſt. 14

Gutenbergſtr. 51
3. St., mobliert.
Zimm. zu verm

Wienerſtr. 72, p.
möbl. Zimmer zu
vermieten.

Möbl. Zim. zu vm.
Machenſenſtr. 23, 11.I

75
Fur Ehepaat
möbl. Manſ.=Z.
m. 2 Betten, el.
Licht u. gr. möbl.
Küche, evtl. auch
geteilt. zu verm.
Taunusſtr. 39, 1. St. I

Theodor= Fritſch=
ſtraße
11½, II.
ſchönes, gut möb
liertes Zimmer
zu verm,

Höherer
Staatsbeamter
ucht 45=Zim.=
Wohn. m. Zen=
tral
= od. Etag.
Heizung zum 1
Oktober.
Ang.
1. W. 55 Gſchſt.

Beamter
ſucht geräumige
4=Zim.=Wohng.
m. Veranda, Zu=
behör
, evtl. Bad,
b. 1. 10. 34. An=
geb
. mit Preis
u. W. 67 Gſchſt

Vier=Zimmer=
Wohnung
mit Badezimm.
u. ſonſt. Zube=
hör
, evtl. mit
Zentralhzg., im
Oſtviertel
zum
Okt. ds. Js.,
evtl. früher, von
älter. Ehepaar
geſ. Preisang. u
V. 81 Geſchſt.

Aufträge zur Lieferung nach allen
Stadtteilen (auch Sonntags) von


Kunst-Eis aus Crinkwasser

werden entgegengenommen durch

B. H. Haohenburger

Pet.-Gemeinderstr. 31 /Fernspr. Nr.9
5554b

6=Zim.=Wohng.
od. ſehr geräu=
nige
5=Zimmer=
Wohn. in freier
Lage Darmſt. z.
1. Juli od. früh.
geſucht. Preis=
ang
. an Pfarrer
Offenbächer,
Jugenheim
a. d. Bergſtr. (k

30 Mark
Belohnung
dem, der mir
ſaſſ. 34=Zim.=
Wohng., per 1.
. b. 1. 10. frei=
werd
. (evtl. frü=
her
).beſorgt. Pr.
ca. 45 bis 50
Ang. W. 78 Gſch.

3= od. 4=Zimm.=
Wohnung
nit Veranda
Gart. ab 1. Juli
geſucht.
Offert. u. W. 93
a. d. Geſchſt. (b

Penſioniertes
Ehepaar ſucht z.
Juli geräum.
3=Zim.=Wohng.
mit Manſ. Ang.
u. W. 71 Gſch. (c

2 Zimmer
mit Küche von
jungem Ehepaar
mit Kind bis 15,
Funi geſucht.
Pünktl. Mietzah=
ler
, Angeb. unt.
W. 83 Geſchſt.

Furiſt
ſucht per 1. Jun
ruhiges Zimmer.
Ang. W84 Gſchſt.

EILT!
12 leere Zimm.
m. Koehgelegenh.
geſucht. Ang. u.
B92 a. d. Geſch.

Klavierlehrer
ucht ſofort für
2 mal wöchentlich
Unterrichts=Zim
mer; Johannes
viertel oder Zen=
trum
. Eilang, u.
W 85 Geſchſt.

Gaſtwirtſchaft
m. guteingericht
Metzgerei und
Saal a. d. Berg=
ſtraße
, 17000,
Anzhlg. 5000,
auch a. tüchtige,
kautionsfähige
Leute zu ver=
Haus
pachten.
mit Wirtſchaft,
neugeb. Saal
Vorort, 14 000,
Anzhlg. 4000,
ſofort zu verk.
Näh. Adolf Din=
geldein
. Land=
wehrſtr
. 39, Te=
lefon
2067

Opel, Frankonia und Hastles
100 Stück neue Modelle
zuv Auswahl

BttHige Preise wie Immer
K

Karlestraße 14/16 Göoc

WEINTZ&IHRK
Darmstadt, Luisenstr. 6, Tel. 57
Fachgeschäft für
Maschinen und Werkzeu
Tranzmlsslonen (5-
Kugel- und Rollenlage

Radie

vom Spezialgeschäf!

Darm

Oale

Eledig
Ene Dienſtwol

Ludwigsplatz
Fernsprecher 2140. G17-

Sehr preiswerte
R
Iunpluhe

wiſchen Villen=
fol
. u. Eberſtadt

zu verkauf. durch
Alb. Mittelſtädt.

Rentables
Haus S

mnannt wurde
iſte
*
die kom
uin und 5
hjältnis

nit Laden, z.
Wohnung 2B5
Mieteinn., de4

Darmſtadt. (=
Riedeſelſtr. 21
Fernſprech. 2340.

Kleines

ann

in ſchöner Lage
zu kaufen geſucht.
Ang. W.76 Gſchſt

Zubehör v. ein= Villen u. Whng.
10. oder früher Ebert, Immob.

Landhaus=
Villa
hauszinsſteuer=
frei
, 7 Zi., Bad,
Zubeh., 600 qm
Obſtgart., Preis
12 500 , Hälfte
34=Zimmer= Anzahl., zu vkf.
Wohnung, oder f. 85 zu
geräumig, mit verm. Landhaus=
zeln
. Dame, ſich. zu bill. Preiſ. zu
Zahlerin, per 1. vermiet. Rudolf

Haus mit
Wirtſchaft
bei Darmſtadt
gel. ,preiswert
zu 25 000 bei
klein. Anzahl.
zuverk. durch:
Wolff, Moos
E Co.
Immobilien
Bensheim
a. d. B.
(IIK6 5905)

O
gut eingeführt,
umſtändeh. ſehr
preisw. zu ver=
auf
. Anfr. und
W. 75 Geſchſt.

Zigarrengeſed
zentrale Lad
gute Exiſten.
verkaufen. 2
u. W. 87 G-

AP.
PA

zugsh. zu b.3
Me
Anz. 6=
Mleigehilfe
Ang. u. W.30c
Be

O

rkun
SAait
*
Ia
it der V
* Mo
M.
er
Duer dieſer

Klavierſpi=
iſt
gegen H=
arb
. zu er
Mathildenſt
Nr. 17, 2. Gr

Hühnerkükz=
Entenkük
Geflüge.
Haag
Beſſ. Forſtl
vor Roßdo=

Sigerheite
Nu
Anten

7
Dieſe
Safe 0u
derart
uten

Bekanntmachungen des Pol
amts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Doublé= Armb=
uhr
, 2 Portemonnaies m. Im
2 Aktenmappen mit Inhalt.
ben Damengürtel, 1 Autodräl
Patentſchlüſſel, 2 blaue
Schals, 1 Windrädchen mit
triſcher Vorrichtung, 1 Hals-
Hufeiſenportemonnaies,
Schlüſſel, 22 einzelne Handſck!
ſchwarze Baskenmütze, 1 A-3
chen vom Inf.=Regt. 116,
geltuchtaſche mit Motorradm?
zeug, 3 Taſchentücher, 1
Strickweſte, 1 Photoſcheibe(Weel
Damenhandtaſchen, 8

geſucht
W. 74

Ang.
Geſchſt.

Auerbach
(Bergſtraße).

Paar Handſchuhe, 1 Vorſts
del, 1 Stück Band, 1 kleine
motive, 1 kleiner Ball, 1 90.
Herrenfahrra
taſchenuhr,
P
Frauenſchaftsbroſche,
monnaie, 2: Handtaſchen,
tenmappe, 1 Sturmlaterne, 4
Jungr
1
zelne Handſchuhe,
mütze, 1½ Meter Kleiderſto=;
Paar Gummihandſchuhe.
gelaufen: 1 Jagdhündin, 1 .
Schnauzer. Zugeflogen:
Wellenſittiche, 3 Kanariend=

Lachtauben und 1

[ ][  ][ ]

Eramstag, 26. Mai 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 143 Seite 5

15
209

DiG DIick
D Geiloila
SnedKäcst

A

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 26. Mai 1934
verordnung über die Bildung der Dozenkenſchaft
an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadk.
Vom 27. April 1934.
Die neuen Aufgaben, die dem akademiſchen Nachwuchs als
ſünftigem Träger der Hochſchule im Sinn der nationalſozialiſti=
m
Weltanſchauung erwachſen, erfordern, daß an Stelle der bis=
igen
Intereſſen= und Gruppenvertretungen von Aſſiſtenten,
qyatdozenten, Nichtordinarien uſw. eine einheitliche, ſtaatlich
mEannte Standesorganiſation als Glied der Hochſchule tritt,
dem NS. Lehrerbund nach den vom Reichsleiter des NS.
erbundes erlaſſenen Richtlinien eingegliedert iſt.
ss werden daher an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt die
Privatdozenten (einſchließlich der Privatdozenten mit der
Umtsbezeichnung eines a. o. Profeſſors) und Aſſiſtenten
planmäßige, Hilfsaſſiſtenten und wiſſenſchaftliche Hilfskräfte)
u einer Dozentenſchaft der Techniſchen Hochſchule Darm=
tadt
zuſammengeſchloſſen.
Für Privatdozenten und Aſſiſtenten iſt die Mitgliedſchaft
Pflicht. Beamtete Profeſſoren und Aſſiſtenten an Forſchungs=
ſinſtituten
, die mit der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt in
Verbindung ſtehen, können ſich der Dozentenſchaft anſchließen
Vorausſetzung für die Mitgliedſchaft iſt die Bereitſchaft zur
Mitarbeit an den Aufgaben der Dozentenſchaft.
Der Führer der Dozentenſchaft wird auf Vorſchlag der vor=
geſetzten
Miniſterialabteilung durch den Staatsminiſter er=
rannt
. Der Stellvertreter des Führers der Dozentenſchaft
und die Amtsleiter werden vom Führer der Dozentenſchaft
nach Einvernehmen mit der vorgeſetzten Miniſterialabteilung
eingeſetzt. Die Amtsdauer beträgt ein Jahr: Wiederernen=
nung
iſt zuläſſig. In dringenden Fällen kann der Staats=
miniſter
den Fuhrer, ſeinen Stellvertreter und die Amts=
leiter
vorzeitig abberufen.
Die Dozentenſchaft iſt die einzige ſtaatlich anerkannte Orga=
niſation
des akademiſchen Nachwuchſes. Sie entſendet nach
der Verfaſſung der Techniſchen Hochſchule, ihre Führer als
Vertreter in den Senat und Vertreter, in die Abteilungen.
Es iſt darauf zu ſehen, daß für die wiſſenſchaftlichen Fragen
in erſter Linie Nichtordinarien zu Vertretungen entſandt
werden.
Die Dozentenſchaft iſt eine ſtändiſche Organiſation, die die
gemeinſame Verantwortung für Hochſchule und Volk trägt
ede Intereſſenvertretung einzelner Gruppen iſt dabei aus=
geſchloſſen
. Sie iſt mit der Vorbereitung und Durchführung
von Maßnahmen beauftragt, die der körperlichen und geiſti=
gen
Ertüchtigung des akademiſchen Nachwuchſes dienen. Die
Ulebernahme weiterer Aufgaben bedarf der Genehmigung der
zuſtändigen Miniſterialabteilung.
Dementſprechend ſind bei der Dozentenſchaft der Techniſchen
Hochſchule Darmſtadt zu bilden:
ein Amt für Wehrſport und Arbeitsdienſt, das mit dem
SA.=Hochſchulamt zuſammenarbeitet;
) ein wiſſenſchaftliches Amt.
Die Bildung weiterer Aemter bedarf der Genehmigung der
uſtändigen Miniſterialabteilung
Die Mitglieder der Dozentenſchaft ſind zur Zahlung eines
Beitrages verpflichtet, deſſen Höhe von dem Führer der
Dozentenſchaft an der Techniſchen Hochſchule nach Genehmi=
gung
durch die zuſtändige Miniſterialabteilung beſtimmt wird.
Die vorſtehenden Beſtimmungen treten am 1. Mai 1934 in
Kraft. Der Führer der Dozentenſchaft an der Techniſchen
Hochſchule hat das Weitere wegen Auflöſung der bisherigen
Verbände zu veranlaſſen.
Darmſtadt, den 27. April 1934.
Der Heſſiſche Staatsminiſter: Jung.

Miniſterialabkeilung für Bildungsweſen,
Kulkus, Kunſt und volkskum.
Erledigt ſind zwei Lehrerſtellen für evangeliſche Lehrer
Volksſchule in Heubach, Kreis Dieburg. Für jede Stelle
ine Dienſtwohnung vorhanden.

Bekannkmachungen des Perſonglamkes.
Ernannt wurden: Hermann Henkel aus Offenbach a. M.
Schleuſenmeiſter an der Schleuſe Offenbach a. M. unter Be=
ug
in das Beamtenverhältnis mit Wirkung vom 1. Mär,
die kommiſſariſchen Polizeidirektoren Willy Herbert
Nainz und Hans Eichel zu Worms unter Berufung in das
entenverhältnis zu Polizeidirektoren bei der Polizeidirektion
uinz und Worms; am 8. Mai 1934 der Rechnungsrat Georg
y in Darmſtadt zum Rechnungsdirektor bei der Oberrech
ugskammer in Darmſtadt; ſämtlich mit Wirkung vom 1. April
der Bauinſpektor Heinrich Küſter bei dem Heſſiſchen
gbauamt Dieburg zum Bauoberinſpektor; am 14. Mai 1934
Kanzleigehilfe Johannes Daab zu Heppenheim unter Be=
ung
in das Beamtenverhältnis zum Kanzliſten; die beiden
en mit Wirkung vom 1. Mai 1934.
Beauſtragt wurde mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts
am 15. Mai 1934 der Bildhauer Hermann Geibel in
ſichen mit der Verſehung der außerordentlichen Profeſſur für
hamentik und Modellieren an der Techniſchen Hochſchule
mtadt unter Verleihung der Amtsbezeichnung Profeſſor
die Dauer dieſer Beauftragung.
Fſpannen von ſtädkiſchem Straßen=- uſw. Gelände
mit Ankennen.
Die Bürgermeiſterei erinnert an die Bekanntmachung vom
1924, nach der zum Ueberſpannen von ſtädt. Straßen= uſw
Nnde mit Antennen die Genehmigung der Stadtverwaltung er
eill ich iſt. Dieſe iſt bei der Direktion der ſtädt. Betriebe, Frank=
Straße 100, zu beantragen. Gebühren, wie ſie früher bei
Ve)migung derartiger Anlagen von der Stadtverwaltung er=
An worden ſind, kommen künftig in Wegfall. Auch die Stadt=
Haltung unterſtützt damit die Beſtrebungen der Reichsregie=
Maur Förderung des Rundfunks, der heute Volksſache iſt.
Hefſiſches Landestheater.

.
RAiD z. Mat Anf. 19½, Ende gegen 22 Uhr. E 24
Alle gegen Einen Einer für Alle, 0.504.50 Eind zi. Mal Anf. 19½. Ende gegen 23 Uhr. A 22
Preiſe 0.705.50
Arabella. RES em, Mal Anf. 19½, Ende gegen 22½ Uhr. A 23
Preiſe 0.504.50
Weh’ dem, der liebt! Noch
30 Mai Anf. 19½, Ende gegen 23 Uhr. B 23
Preiſe 0.705.50
Arabella.

erstag
31. Mai

trg

Weh dem, der liebt.

Preiſe 0.501.50

dar.

Mteig

1. Juni

2. Juni

Anf. 20, Ende gegen 22½4 Uhr. D 23, dazu
kinderreiche Mütter Nummerkarten 1150.
Preiſe 0.504.50
Die vier Musketiere.
Anf 19½, Ende gegen 22½ Uhr. E 25
Preiſe 0.50 4.5)
Weh’ dem, der liebt!

Anf. 19½, Ende gegen 22 Uhr. D. Bühne K 18
Preiſe 0.705.50
3. Juni / Das Rheingold.

* Heſſiſches Landestheater. Das Heſſiſche Landestheater
e zurzeit als Neuigkeit im Schauſpiel das letzte Luſtſpiel
vedor von Zobeltitz Weh dem, der liebt! vor. Die Pre=
die
zugleich die ſüdweſtdeutſche Uraufführung des Werkes
ad noch in dieſem Monat ſtattfinden. Die Oper bereitet
Mitte Juni vorgeſehene Uraufführung von Bodo Wolf=
e
* Oper Das Wahrzeichen vor, mit deren Inſzenierung
EVeralintendant Dr. Praſch, als Regiſſeur von Darmſtadt
hichieden wird.

Der Feſtplatz des großen
Ueber die Haſſia=Jubelfeier am 9., 10. und 11. Juni in Darm=
ſtadr
iſt zu berichten, daß der Sonntag der eigentliche Tag
des heſſiſchen Soldaten, von früh bis ſpät auf das ab=
wechſelungsreichſte
ausgefüllt iſt. In der Frühe großes Wecken
durch alle Straßen der Stadt. Den im Laufe des Vormittags ein=
treffenden
Kameraden iſt Gelegenheit gegeben, die Sehenswürdig=
keiten
der Stadt zu beſichtigen. Der große hiſtoriſche Feſt=
zug
wird ſich pünktlich um 1 Uhr nachmittags in Bewegung ſetzen
und um 3 Uhr auf dem großen Feſtplatz dem früheren Exerzier=
platz
eintreffen. Auf dieſem Platze werden ſich nun weit über
60 000 alte Soldaten, Kameraden und die Krieger des Weltkrieges
zuſammenfinden, um die altbewährte Kameradſchaft im neuen
Deutſchen Reich zu ſtärken und zu feſtigen. Es iſt eine alte Erfah=
rung
, daß die Mehrzahl der Anmeldungen in den allerletzten
Tagen eintreffen wird. Man wird alſo in Darmſtadt ſich auf eine
Teilnehmerzahl vorbereiten müſſen, die noch weit höher iſt als
die angegebene. Auf dem Feſtplatz ſelbſt ſind alle Vorbereitungen
getroffen, um den Kameraden und ihren Angehörigen, Freunden
und Bekannten frohe und angenehme Stunden zu bereiten. Nicht
weniger wie ſechs Rieſenzelte der leiſtungsfähigſten Bierbrauereien
Heſſens, ſowie große Wein= und Kaffeezelte ſind aufgebaut und in
der Lage, die gewaltigen Maſſen bequem und gaſtlich zu empfangen
und zu bewirten. In allen Zelten ſpielen ununterbrochen Muſik=
kapellen
, außerdem werden ſich etwa 40 Muſikkapellen der aus=
wärtigen
Vereine mit Darbietungen ebenfalls beteiligen. Im
Juni iſts gewöhnlich heiß und da gibts Durſt. Dazu kommt die
große und herzliche Freude des Wiederſehens der alten und jun=
gen
Kameraden untereinander, bei dem es unter einem ordent=
lichen
Schoppen nun einmal nicht abgehen wird. Für Speiſe und

Radioſpielen bei offenem Fenſter.
Die Polizei teilt mit: Mit dem Eintritt der wärmeren Jah=
reszeit
mehren ſich die Klagen über Radioſpielen bei offenem Fen=
ſter
. Solches Spielen bei offenem Fenſter bedeutet eine Rückſichts=
loſigkeit
gegenüber der Nachbarſchaft, kann aber auch ſehr leicht
zu ruheſtörendem Lärm werden, namentlich wenn es in denjenigen
Stunden geſchieht, welche die arbeitenden Menſchen zur Ruhe und
Erholung nötig haben. Infolge der zahlreichen Klagen, die in
dieſer Hinſicht bei der Polizeidirektion eingelaufen ſind, hat die=
ſelbe
ihre Beamten erneut angewieſen, gegen das Radioſpielen
bei offenem Fenſter einzuſchreiten und, wenn die Ermahnungen
der Polizei nichts nützen, Strafanzeige zu erheben.

Am 10. Juni in ganz Deukſchland Rokkreuzkag.
Am 9. und 10. Juni findet eine Straßenſammlung, vom 9. bis
15. Juni eine Hausſammlung ſtatt. Die Sammler ſind durch be=
ſondere
Ausweiſe gekennzeichnet. Kein Volksgenoſſe weiſe die
Sammler zurück! Stiftet reichlich für die gute Sache! Das Deutſche
Rote Kreuz leiſtet Dienſt für das deutſche Volk.

Ausstellung

Beutscher
Ford-Automobile
am 26. u. 27. Mai
Darmstadt, Rheinstr. 30

(5489a

Kunſthalle am Rheintor. Der Vorſtand des Kunſtvereins
ſchreibt uns: Zum Zwecke des Austauſches der Kräfte, der ge=
wachſenen
Eigenheiten der Stämme und Landſchaften unſeres Vol=
kes
zwiſchen Oſt und Weſt iſt der Oſtmärkiſche Künſtlerbund eine
Verbindung mit namhaften Städten des Weſtens eingegangen,
die ſich bereit erklärt haben, die große Wanderausſtellung des
Bundes, die das beſondere Landſchafts= und Raſſengeſicht und die
künſtleriſche Eigenart des Oſtens vertreten ſoll, in ihren Mauern
zu beherbergen. Nachdem die Ausſtellung mit ſchönem Erfolg in
Mainz gezeigt worden iſt, bringen wir ſie auch jetzt hier in der
Landeshauptſtadt. Dem Sinne der Veranſtaltung entſprechend,
ſollten unſere hieſigen Kunſtfreunde es nicht verſäumen, ſich die
Arbeiten der Oſtmärkiſchen Künſtler anzuſehen, die deren tiefe
Verwurzelung mit ihrem Volkstum und ihrem oſtmärkiſchen Hei=
natboden
ausſtrahlen. Neben ihnen iſt im Erdgeſchoß der Kunſt=
halle
und in den beiden Nordräumen des Obergeſchoſſes noch eine
anſprechende Kollektivſchau unſeres Darmſtädter Malers Fer=
dinand
Barth zu ſehen, die ebenfalls viele Freunde finden wird.
Aus ihr hat auch der Kunſtverein für ſeine Weihnachtsverloſung
die Bilder Vorfrühling und Abendſonne in Eberſtadt erwor=
ben
. Zu dem gleichen Zweck ſind aus der Oſtmärkiſchen Ausſtellung
von Adolf Schröter der Tag der deutſchen Kunſt und von Max
Heilmann Hochwaſſer an der Oder angekauft worden. Es ſteht
zu hoffen, daß die Ausſtellung auch ferner einen guten Beſuch hat
und noch zu weiteren Verkäufen führt. Die Beſuchszeiten ſind bis
auf weiteres an Sonn= und Feiertagen von 10 bis 13.30 Uhr und
an Werktagen vormittags von 10.30 bis 13 Uhr und nachmittags
von 14.30 bis 17.30 Uhr.

Sommer-Ausgabe 1934
ist erschienen

P Preis 70pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken, Bahnhofs-

buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße Nr. 25.

Schuhmacher=Zwangsinnung, Kreis Darmſtadt. Um allen ent=
ſtandenen
Zweifeln zu begegnen, ſei hiermit feſtgeſtellt, daß der
von der Schuhmacher=Innung Darmſtadt im Schaufenſter der
Lederhandlung Joh. Rödiger, Luiſenſtraße 6, ausgeſtellte Rieſen=
reitſtiefel
ein Werkſtück darſtellt, das Handarbeit und nur Leder
iſt. Zur Verwendung kamen etwa 1½ Haut Rindleder als Ober=
leder
und ungefähr 40 Pfund Bodenleder. In 150 Arbeitsſtunden
wurde der Stiefel von hieſigen Schuhmachern angefertigt. Er ſtellt
neben den Spenden, die das Schuhmacherhandwerk Darmſtadts zu
allen Hilfswerken beitrug, einen Beweis für den Opferſinn des
Handwerks zum Beſten aller dar und wird ſeinen Zweck als Wer=
bung
für Handarbeit ſicher nicht verfehlen.
Die ruſſiſche Kapelle auf der Mathildenhöhe iſt jeden Tag zur
Beſichtigung von 10 bis 12.30 Uhr und von 3 bis 7 Uhr geöffnet.

Heſſiſchen Soldatentages.
Trank iſt beſtens Sorge getragen. In drei Bierzelten findet gro=
ßes
Ochſenbraten am Spieß ſtatt.
Trotz der rieſigen Maſſenanſammlung wird man Dank der
ausgezeichneten Organiſation des Wirtſchaftsausſchuſſes allen An=
forderungen
gerecht werden können. Die Darbietungen auf dem
Feſtplatz im Laufe der Nachmittagsſtunden ſind überaus anregend
und unterhaltend. Die Darmſtädter Sänger laſſen in Maſſenchören
echt deutſche Lieder erſchallen. Die Darmſtädter Turnerſchaft zeigt
unſeren Gäſten die hervorragendſten Leiſtungen. Die Verbunden=
heit
mit Volk und Heimat findet ihren Ausdruck durch Tanz und
Spiel der Originaltrachtengruppen aus Oberheſſen, Odenwald und
Bayern. Sport= und Radfahrervereine zeigen durch beſondere Vor=
führungen
ihr hervorragendes Können. Abends findet in der Feſt=
halle
großer Tanz ſtatt, zu dem eine ausgezeichnete Muſikkapelle
aufſpielen wird. Ein Vergnügungspark, wie ihn Darmſtadt wohl
ſelten geſehen haben wird, iſt vorhanden. Nicht weniger wie ſechs
Rieſenkaruſſells der neueſten Art. etwa 12 Zuckerbuden. Eisgarten
und mehrere Eisſtände, 5 große Schießbuden, Bratwurſtröſtereien,
Fiſchbuden. Waffelbuden, Schaubuden aller Art ſorgen ununter=
brochen
für Unterhaltung.
Am Montag, den 11. Juni, findet in den Nachmittagsſtun=
den
ein großes Kinderfeſt mit Ueberraſchungen ſtatt, über das wir
noch berichten werden. Es wird hier ausdrücklich feſtgeſtellt, daß
bei den ſchwierigen Vorbereitungen des Heſſiſchen Soldatentages
deutſche Männer am Werke ſind, die mit unübertrefflicher Be=
geiſterung
und Liebe zur Sache dieſes Darmſtädter Ereignis wirk=
lich
zu dem geſtalten, was der Sinn des Feſtes bedeuten ſoll, die
Verbundenheit des alten Kameraden und deutſchen Soldaten mit
Volk und Heimat.

Verbot des Schrotſchuſſes auf Rot- Dam- u. Rehwild
Das Kreisamt Darmſtadt weiſt zu Beginn der Jagdzeit auf
den Rehbock 1. Juni darauf hin, daß durch die ſtaatsminiſte=
rielle
Bekanntmachung vom 8 September 1933 der Schrot= und
Poſtenſchuß und der Schuß mit gehacktem Blei auch als Fang=
ſchuß
auf Rehwild wahrend des ganzen Jahres verboten iſt,
Zwecks Durchführung dieſer Vorſchriften ſind die Polizeiorgane,
Gendarmerie=, Orts= und Feldſchutzbeamten mit ſtrenger Ueber=
wachung
und unnachſichtlicher Anzeigeerhebung beauftragt. Folgen
von Zuwiderhandlungen gind außer empfindlicher Beſtrafung ins=
beſondere
auch Einziehung des verbotswidrig erlegten Wildes und
der bei der Tat gebrauchten Schußwaffe ſowie Ungültigkeit und
Einziehung des Jagdpaſſes. Hierauf ſowie auf die neuen Be=
ſtimmungen
zum Schutze des Edel= und Damwildes vom 16. Mai
1934 wird die Jägerwelt beſonders aufmerkſam gemacht. Jagd auf
männliches Rotwild darf nur in der Zeit vom 16. Auguſt bis
31. Dezember, auf männliches Damwild vom 1. September bis
31. Dezember, auf weibliches Rotwild, weibliches Damwild, ſowie
Kälber beiderlei Geſchlechts vom 16. Okt. bis 31. Jan. ausgeübt
werden. Die als Anfangs= und Endtermine der Jagdzeiten be=
zeichneten
Tage gehören zur Jagdzeit. Das junge Wild gilt als
Kalb bis einſchließlich zum letzten auf die Geburt folgenden
Februartag.
Es wird von der Jägerwelt erwartet, daß dieſe im volkswirt=
ſchaftlichen
und im Intereſſe weidgerechter Jagdausübung getrof=
fenen
Beſtimmungen genau beachtet werden.

Opfergang der Beamken und Angeſtellten der Heag.
Die Beamten und Angeſtellten der Heag marſchieren am

Der Zug wird von dem Muſikzug der Standarte 115 beglei=
tet
. Im Anſchluß an den Opfergang findet ein Platzkonzert auf
dem Adolf=Hitler=Platz ſtatt.
Es wäre zu wünſchen, daß noch recht viele Behörden und
Betriebe unſerer Stadt ſich dieſem Beiſpiel anſchließen wollten.

Der Polizeibericht.
Sittlichkeitsverbrechen. Am 17. Mai,
der Mittagszeit,
wurde in der Nähe des Oſtbahnhofs ein 12 Jahre altes Schul=
mädchen
aus Roßdorf von einem Radfahrer angeſprochen. Der
Radfahrer erbot ſich, das Mädchen, das in Darmſtadt die Schule
beſucht, mit ſeinem Fahrrad nach Roßdorf zu bringen, wozu ſich
das Kind ohne weiteres bereit erklärte. Der unbekannte Rad=
fahrer
ließ jetzt das Mädchen noch ein Stück vorausgehen, nahm
dann auf ſein Rad und fuhr in Richtung Roßdorf davon. Im
Walde, kurz vor dem Beſſunger Forſthaus, dort, wo die Straße
die größte Steigung erreicht, begab ſich der Unbekannte mit dem
Kinde in den Wald, woſelbſt er verſuchte, unzüchtige Handlungen
an ihm vorzunehmen. Durch das Verhalten des Mädchens wur=
den
die Abſichten des Unholdes vereitelt.
Der Täter wird wie folgt beſchrieben: Etwa 1,60 bis 1,65
Meter groß, ca. 40 Jahre alt, unterſetzt, volles rundes Geſicht,
bartlos, blaue Augen graumeliertes Haar, Glatze, kurze dicke
Hande. Bekleidet war er mit blau=grau kariertem Anzug, langer
Hoſe, weißem Hemd, ohne Kragen und ohne Kopfbedeckung und
trug ſchwarze Schuhe.
Auf dem Wege zum Tatort begegnete dem
unbekannten Radfahrer und der Schülerin in
Roßdörfer Wald ein anderer Radfahrer, der
ihm zurief er ſei in Griesheim geweſen und
wolle jetzt in Roßdorf etwas erledigen.
Wer war dieſer zweite unbekannte Radfah=
rer
? Er wird gebeten, ſich umgehend bei der Kriminalpolizei
Darmſtadt oder einer nächſten Polizeiſtelle, zu melden. Welche
ſonſtigen Perſonen haben den Radfahrer mit dem Mäd=
chen
beobachtet?
Einbruchsdiebſtahl in eine Kinderſchule in Darmſtadt.
Schlechte Erfahrungen machte die Schweſter einer Kinderſchule
mit einem jungen Mädchen, das ſie täglich zum Reinigen der
Schule beſchäftigte. Durch ihre längere Tätigkeit war es dem
Mädchen möglich, den Aufbewahrungsort des vorhandenen Gel=
des
zu finden, und ſie beſchloß, ſich einen Teil desſelben anzueig=
nen
. Da ſie wußte, daß die Schweſter über die Feiertage ver=
reiſte
, hielt ſie die Tage der Abweſenheit der Schweſter für die
günſtigſte Zeit zu ihrem Vorhaben. Es klappte auch, ſie erbeutete
rund 70 Mark, die ſie vor und während der Pfingſtfeiertage
umſetzte
Diebſtahl am Woog. Kaum iſt die Badeſaiſon am Woog er=
öffnet
, und ſchon haben ſich auch die Diebe dort wieder gezeigt.
So wurden am 22. Mai in der Zeit von 1719 Uhr einem Bade=
gaſt
aus ſeiner in einer Kabine, aufgehängten Hoſe ein Porte=
monnaie
mit einem Geldbetrag ſowie zwei Kinokarten entwendet
Geld und alle Wertſachen müſſen unter allen Umſtänden zurück=
gelaſſen
oder ſo verwahrt werden, daß ein Diebſtahl unmöglich iſt.
Fahrrad=Diebſtähle. Am 17. Mai wurde aus dem Hofe der
Reſtauration Zur Krone in der Schuſtergaſſe ein Damenrad,
Marke Pluto, geſtohlen. Am 19. Mai ein Herrenrad, Marke
Wanderer, aus der Torhalle des Hauſes Hügelſtraße 6, und ein
Damenrad, Marke Wittler, aus der Torhalle des Hauſes Bis=
marckſtraße
55. Am 20. Mai aus dem Hausflur des Hauſes
Grafenſtraße 20 ein Herrenrad. Am 22. Mai ein Damenrad
Marke Falter, Fabriknummer 194 120, aus dem Hausgang Lud=
wigsſtraße
12.
Am 23. Mai ein Herrenrad, Marke Toreador,
Fabriknummer 1 373 650, vor dem Hauſe Herdweg Nr. 1.
Autoſchau. Die hieſige Ford=Vertretung, die Firma Fr. Rin
ner, zeigt in ihren Räumen, Rheinſtraße 30, eine reichhaltige
Schau deutſcher Erzeugniſſe der Ford=Werke in Köln. Neben bild=
ſchönen
Cabriolets in luxuriöſer Ausführung werden formenſchöne
Limouſinen der 13/50 PS Ford=Modelle gezeigt. Gleicherweiſe
intereſſieren die Ford=Kleinwagen, darunter die 4=PS=Limouſinen
mit Ganzſtahlkaroſſerie, ein entzückendes Limouſinen=Cabriolet die
neue Reklame=Type der Ford=Fabrik, und nicht zuletzt der Ford=
Volkswagen, der an Qualität der Ausführung, Formenſchönheit
und Geräumigkeit den verwöhnteſten Anſprüchen gerecht wird.
Eine Beſichtigung der Ausſtellung kann nur empfohlen werden.
Preisermäßigung im Schloßmuſeum. Es wird darauf hinge=
wieſen
, daß für die Führungen im Schloßmuſeum am Sonntag, den
7. Mai, um 11 und 11.30 Uhr vormittags, die ermäßigten Ein=
trittspreiſe
letztmalig Gültigkeit haben.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 143

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 26. Mai 1934

* Gegen Miesmacher, Krikikaſter
und Heher.

Raſſenkundgebung auf dem Riegerplaß.

Was uns nokkuk: Einigkeit!

Die Ortsgruppe 7 (Gutenberg) der NSDAP. war
am geſtrigen Freitag abend mit ihren Unter= und Nebenorgani=
ſationen
(NS=Frauenſchaft, =Hago, =Volkswohlfahrt und = Kriegs=
opferverſorgung
) auf dem Riegerplatz aufmarſchiert, um gegen
das Miesmachertum auf allen Gebieten zu demonſtrieren. Im
geſchloſſenen Viereck ſtanden der Muſikzug der Motor=Standarte 50
(Leiter: Muſikzugführer Greilich), der Spielmannszug der
Standarte (Führer Pg. Leißler), ein Ehrenſturm der SA.
und die Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen der Ortsgruppe
Gutenberg auf dem Platz ſelbſt, deſſen Seiten, Zugänge und
Fenſterreihen dicht beſetzt waren. Es mögen über 3000 Volks=
genoſſen
geweſen ſein, die ſich zu der Kundgebung eingefunden
hatten. Das auf einem Wagen errichtete Rednerpult war mit
Grün und Blumen geſchmückt, mitten auf dem Platz flatterte von
einem hohen Maſte das Hakenkreuzbanner, und auch die an=
liegenden
Häuſer hatten reichen Flaggenſchmuck, in den Farben
des Dritten Reiches angelegt. Muſik= und Spielmannszug kon=
zertierten
abwechſelnd und ſo pauſenlos bis zu dem Eintreffen
des Redners, Pg. Bürgermeiſter Schloimann=Mainz, mit
deſſen Anſprache nach einer kurzen Begrüßungsrede des ſtellv.
Ortsgruppenleiters Pg. Muth die eigentliche Kundgebung
begann.
Pg. Schloimann erinnerte daran, daß der Führer aus
freien Stücken acht Monate nach Erringung der Macht, als
Deutſchland aus dem Völkerbunde austrat, das deutſche Volk be=
fragte
, ob es einverſtanden ſei mit der nationalſozialiſtiſchen
Regierung und ihren bisherigen Leiſtungen. 40 Millionen
deutſche Menſchen hätten damals mit Ja ge=
ſtimmt
. Brauſender Beifall ſtimmte dem Redner zu, als er
mit aller Deutlichkeit erklärte, es ginge nun nicht an, dem Füh=
rer
Vorwürfe zu machen oder den Nationalſozialismus anzu=
greifen
weil nun auf einmal alles nicht ſchnell genug ginge.
Der Führer hat, ſo führte Pg. Schloimann weiter aus, niemals,
auch nicht früher vor der Erringung der Macht, Verſprechungen
gemacht, die er nicht halten konnte! Vier Jahre, ſo habe der
Führer erklärt, brauche er, um das erſte Ziel zu erreichen, die
Arbeitsloſigkeit zu beſeitigen und das Bauerntum
wieder geſunden zu laſſen. Auf dieſem Ziel als Fundament müſſe
dann das zweite Ziel erreicht werden, den Lebensſtandard
nicht nur der deutſchen Arbeiter, ſondern des ganzen deutſchen
Volkes, insbeſondere des deutſchen Mittelſtandes, zu heben.
In dieſer Verſammlungswelle, ſo rief der Redner mit erhobener
Stimme aus, wollen wir allen denen die Meinung ſagen, die
kritiſieren und nicht wagen, hervorzutreten! Scharfe Kritik an
den alten Parteien übte dann der Redner, die vernichteten ſtatt
aufzubauen und den Aufbau ſabotierten. Das gibt es im
neuen Deutſchland nicht mehr!
Nicht Märtyrer ſollen geſchaffen werden, ſo wandte ſich Pg.
Schloimann dann an die Verſammlung, ſondern eine tödliche
Waffe ſoll angewandt werden, die Waffe der Lächerlichkeit, um
den Kritikaſtern zu zeigen, was ſie für erbärmliche Menſchen ſind.
Wiederholte Zuſtimmung fand die Rede bei der Kennzeichnung
der konfeſſionellen Hetze, die von Geiſtlichen beider Konfeſſionen
getrieben und bei der in ſkrupelloſer Weiſe gearbeitet wird. Daß
die Lebensbedingungen, unter denen der deutſche Arbeiter ſchaf=
fen
muß, eben nicht die beſten ſind, das wiſſen wir ſo erkannte
der Redner an , und ſo iſt es unſer größtes Beſtreben, dieſem
deutſchen Arbeiter, der geduldig auf die Beſſerung wartet, ſolche
Lebensbedingungen zu verſchaffen, daß er ſeine Familie anſtän=
dig
ernähren und ſeine Kinder zu deutſchen Menſchen erziehen
kann. Ein kräftiges, in Darmſtadt leider nur zu berechtigtes
Wort ſprach der Redner dann gegen die ſogenannte Stammtiſch=
politik
und gegen die törichte Wiſperei in dieſen Kreiſen! Not=
wendig
ſei es, zuſammenzuhalten, notwendig ſei es, Stel=
lung
zu nehmen gegen unſachliche Kritik, notwendig ſei es,
die Leute zu entlarven, die der deutſchen Volksgemeinſchaft in
den Rücken fallen wollen. Eine große Erziehungsarbeit gelte es
noch am deutſchen Volke zu leiſten, denn Gemeinnutz geht vor
Eigennutz ſei leicht dahingeſagt und ſchwer zu erfüllen. Der
Redner ſchloß mit der Mahnung, den Nationalſozialismus nicht
auf den Lippen, ſondern in dem Herzen zu tragen und nur an
Deutſchland zu denken, an nichts als an Deutſch=
land
.
Nach einem Schlußwort des Leiters der Kundgebung und
zwei von dem Geſangverein Melomanen
ausgezeichnet
vorgetragenen Liedern nahm die überaus eindrucksvolle Ver=
anſtaltung
mit dem Horſt=Weſſel=Lied einen ebenſolchen Ausklang.

Kundgebung der Rhein=Mainiſchen Wirtſchaft.

Am 28. Mai d. J., abends 8.15 Uhr, findet in der Feſthalle
zu Frankfurt a. M. eine Kundgebung der Rhein=Mainiſchen
Wirtſchaft ſtatt. Es werden ſprechen die Herren Reichswirt=
ſchaftsminiſter
Dr. Schmitt, Ph. Keßler. Führer der deut=
ſchen
Wirtſchaft, Bezirksleiter der Deutſchen Arbeitsfront Becker
und Präſident Dr. Lüer. Eintrittskarten ſind noch bei der
Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt erhältlich.

Aus den Darmſtädter Lichtſpiel=Theakern.

Helia.

Wenn ich König wär‟. Das alte Thema, als Wunſch=
traum
immer neu, wird hier wieder einmal in zeitgemäßer Ab=
wandlung
behandelt.
Der Monteur einer Autofabrik, ein
friſcher, begabter Junge (Viktor de Kowa), hat eine epochale
Erfindung gemacht, ohne bisher ſeine Vorgeſetzten vom Wert der=
ſelben
überzeugen zu können; im Gegenteil, infolge einer An=
geberei
ſoll er entlaſſen werden. Hier ſetzt nun das Märchen ein.
Auf einem Feſt, das die Belegſchaft des Betriebs veranſtaltet,
kommt es im allgemeinen feuchtfröhlichen Durcheinander zu einigen
ſeltſamen Bekanntſchaften, die zur Folge haben, daß der entlaſſene
Monteur am nächſten Tage den Poſten des Generaldirektors ein=
nimmt
. Soweit iſt die Sache ja ganz nett, und ſelbſtverſtändlich
darf ein Luſtſpiel die Wirklichkeit einmal gründlich auf den Kopf
ſtellen. Aber gründlich
ſo eben, daß man dabei nicht mehr an
die Wirklichkeit denkt. Das iſt die eine Möglichkeit, die andere,
anſpruchsvollere, iſt die, daß man die Wirklichkeit läßt, wie ſie
iſt, aber ſie vom Standpunkt des Luſtſpiels aus anſieht, alſo ihre
verborgene Komik zeigt, ihr mit Humor entgegentritt oder an ihr
zum Spötter wird. Im vorliegenden Film iſt weder das eine noch
das andere geſchehen, das Reale und das märchenhaft luſtſpiel=
mäßige
iſt in einer Weiſe gemiſcht, die auch wenn man über
Einzelheiten lacht, im Ganzen nicht erfreut. Denn daß nun alle
leitenden Beamten eines großen Werks ausſchließlich Trottel oder
Schlimmeres ſind, daß der Befähigungsnachweis für einen General=
direktor
durch Dummheit und anmaßenden Konmmandoton allein
erbracht werden kann uſw. uſw. das alles ſind Züge aus denen
man weder die Wirklichkeit noch ein wirkliches Luſtſpiel zuſammen=
ſetzen
kann.
Dieſe Kritik, die man dem Film als Ganzen nicht erſparen
kann, trifft nicht auf alle Einzelheiten zu. Da gibt es manch luſti=
gen
Einfall, manch gelungene Szene und vor allem Victor de
Kowa reißt vieles heraus durch ſeine friſch=fröhliche Art, die
manches herzliche Gelächter auslöſt.

Palaſt=Lichtſpiele. Frisco=Expreß führerlos!

Das iſt eine ganz tolle Angelegenheit, in der die Senſationen
ſich nur ſo jagen und die Effekte nur ſo knallen. Wer einmal
gern ſo einen ganz handfeſten Senſations= und Kriminalfilm
ſieht, der wird ſeinen Spaß daran haben, auch wenn er in der
raſenden. Abfolge der überraſchenden Zwiſchenfälle nicht ganz
hinter den Zuſammenhang der Vorgänge kommt Jedenfalls
handelt es ſich um die Verfolgung eines Verbrechers, der in
immerhin ſchon ein etwas ungewöhnlicher Aufent=
einem
Sarg
haltsort! im Frisco=Expreß mitreiſt, unterwegs die Zugführer
ermordet, ſo daß der Zug führerlos in einem Höllentempo dahin=
raſt
. Natürlich fehlt nicht der findige Reporter Jimmy, der die
Situation rettet, den Zug anhält und den Verbrecher entlarpt.
Jagd über die Dächer des fahrenden Zuges, verſagende Bremſen,
Licht, das im kritiſchen Moment erliſcht, Hände, die aus dem
Dunkel auftauchen, damit wird der Zuſchauer in Atem gehal=
ten
und kommt aus der Spannung gar nicht heraus.

Die Kölner Chemiker=Tagung.

Wie lange haf die Welk noch Eiſenerze? Kohle als Rohſtoff der chemiſchen Induſtrie. Welkerfolge du
deutſchen Chemie in der Malaria=Bekämpfung.

Chemiſche Abfallverwerkung.

In Köln, wo gegenwärtig die große Chemietagung, die
47. Hauptverſammlung des Vereins deutſcher Chemiker ſtatt=
findet
, nahmen heute die Beratungen innerhalb der 16 einzelnen
Fachgruppen ihren Anfang. Ueber 100 Vorträge wurden in den
verſchiedenen Sälen des Kongreßhauſes auf dem Meſſegelände
gehalten. Ueberblickt man ihren vielgeſtaltigen Inhalt als
Ganzes, ſo zeigt ſich immer wieder in wie hohem Maße ſich die
Chemiker gegenwärtig mit den Problemen befaſſen, die die
wirtſchaftliche Lage unſeres Landes ihnen ſtellt. In der Fach=
gruppe
für Wirtſchaftschemie befaßte man ſich beſonders mit den
Materialverluſten, die durch die Gütererzeugung ſelbſt bedingt
ſind, d. h. mit der Verwertung von induſtriellen Abfällen.
Dr.=Ing. A. Sulfrian=Aachen konnte zeigen, wie durch eine
großzügige Betrachtung wirtſchaftlich=techniſcher Zuſammenhänge
noch ſehr bedeutende Erfolge erzielt werden können. Beiſpiels=
weiſe
wäre es durch Gewinnung der in den Eiſenbeizereien ab=
fallenden
ſehr erheblichen Mengen an Eiſenvitriol, die gegen=
wärtig
noch verloren gegeben werden, möglich die Unkraut=
vertilgung
in der Landwirtſchaft ſo weit zu verbilligen, daß der
Landwirt ſie ausreichend anwenden und dadurch nicht nur eine
beſſere Ausnutzung des Bodens, ſondern auch einen höheren
Ernteertrag erzielen könnte.
Im Zuſammenhang mit der Bewirtſchaftung unſerer Stoffe
ſpielen naturgemäß auch die Fragen der Rohſtoff=
verſorgung
eine wichtige Rolle. Nach Mitteilungen, die
Dr. Fr. Frowein=Ludwigshafen machte, reichen bei einer jähr=
lichen
Bedarfszunahme an Eiſen von 3½ Prozent die euro=
päiſchen
Eiſenerzvorkommen nur noch 58 Jahre und die ge=
ſamten
Eiſenerzvorkommen der Welt nur noch 64 Jahre aus.
Allerdings bezieht ſich dieſe Schätzung lediglich auf den
geologiſch genau bekannten Teil der Erde, der kaum ¼ der Erd=
oberfläche
ausmacht. In verſchiedenen Teilen der Welt dürften
noch bedeutende Reſerven zur Verfügung ſtehen, die die Lebens=
dauer
der Erzvorräte der Welt beträchtlich verlängern werden.
Der drohenden Verknappung kann aber auch durch andere Maß=
nahmen
vorgebeugt werden, nämlich durch eine verſtärkte Er=
faſſung
des Schrottes und einen vermehrten Roſtſchutz. Allein
durch Verminderung der Roſtſchäden dürfte eine Einſparung
von nahezu 20 Prozent der Welteiſenproduktion zu erzielen ſein.

Wie wir bereits mitteilten, findet am 31. Mai, um 19 Uhr.
ein Handballſpiel einer ſchwediſchen National=Handballmannſchaft
gegen eine Darmſtädter Stadtmannſchaft auf dem Hochſchulſtadion
ſtatt. Darmſtadt, die Hochburg des ſüddeutſchen Handballſpiels, iſt
beauftragt, dieſes dritte Spiel durchzuführen und kann ſtolz darauf
ſein. Gilt es doch in dieſem Spiel, die Gäſte mit dem Feldhandball=
ſpiel
vertraut zu machen. Schon ſeit Jahren wird in Schweden
Handball geſpielt, aber meiſt nur in der Halle. Das Programm
der olympiſchen Spiele 1936 in Berlin ſieht zum erſten Male
Handball vor, und es iſt hoch anzuerkennen, daß Schweden ſchon
jetzt eine Mannſchaft ſchickt, um ſich auf das größte ſportliche Er=
eignis
vorzubereiten. In Schweden wurden ſtärkſte deutſche Mann=
ſchaften
beſiegt. Es handelt ſich alſo keineswegs mehr um Schuler.
ſondern das Spiel in Darmſtadt wird wichtige Vergleichsmöglich=
keiten
zwiſchen der ſchwediſchen und deutſchen Spielſtärke zulaſſen.
Das Hochſchulſtadion wird am 31. Mai ein feſtliches Kleid an=
legen
und jedem Darmſtädter werden die großen Tage der Welt=
meiſterſchaften
der Studenten in die Erinnerung kommen, in denen
die ſtudentiſche Jugend der Welt hier in friedlichem Kampfe ihre
Kräfte maß, zu ihrer und ihres Landes Ehre.
Darmſtadts Handballgemeinde iſt groß. Sie wird vollzählig
vertreten ſein. Es ſollen aber auch alle diejenigen kommen, die
ſonſt den Sportplatz nur von außen ſehen. Es gilt, unſeren ſchwe=
diſchen
Gäſten auf dem Sportplatz einen würdigen, überwältigen=
den
Empfang zu bereiten.
Da es ſich, bei aller Würdigung allgemeiner Geſichtspunkte, um
eine rein ſportliche Sache handelt, iſt von größeren Empfangsfeier=
lichkeiten
auf Wunſch abgeſehen worden. Umſomehr Grund beſteht
für alle, den großen Rahmen zu bilden, der Darmſtadt bei Ver=
anſtaltungen
internationaler Geltung ſtets ausgezeichnet hat. Es
kommen die Vertreter eines den Deutſchen freundlich geſinnten
Landes. Es kommen Menſchen unſerer Raſſe. Empfangen wir ſie
herzlich, indem wir alle zu dieſem Spiel am Donnerstag, den
31. Mai, 19 Uhr, in das Hochſchulſtadion eilen.

* Das Merck=Orcheſter, das aus Arbeitern und Angeſtellten
der Firma beſteht und unter der Stabführung des Herrn Ham=

mer bereits verſchiedentlich Proben ſeines Könnens in der Oef=
fentlichkeit
ablegen konnte, gab geſtern nachmittag um die fünfte
Stunde vor dem Opfertempel auf dem Adolf=Hitler=Platz ein
Standkonzert, das zahlreiche Zuhörer angelockt hatte. Außer
ſchneidigen Märſchen und einem Walzer trug das Orcheſter die
Quvertüre Regina von Roſſini ſowie den Chor und Marſch zu
Wagners Meiſterſingern vor. Das abendliche Maienſingen
fiel aus.

Wenn in Frankkurt .. . dann
Rebstock, Braubachstraße 19
Tiroler Muskateller, natursüßer Heuriger, (1.5910

Vereins= und lokale Beranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)

Kriegerkameradſchaft Germania, Samstag,
den 26. Mai, nachmittags 5 Uhr: Uebungsſchießen auf den Schieß=
ſtänden
Windmühle, Sonntag, vormittags 9 Uhr: Jubiläums=
ſchießen
auf den Schießſtänden der Priv. Schützengeſellſchaft. Be=
teiligung
ſämtlicher Schützen Pflicht.
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Sonntag
nachmittag 2 Uhr Wanderung nach Malchen. Abmarſch 2 Uhr
Orangeriegarten, Eingang Jahnſtraße. Zahlreiche Beteiligung er=
wünſcht
.
B. V. Die Mitglieder des Bürgervereins ſeien hierdurch
darauf aufmerkſam gemacht, daß die für heute abend durch Karten
erfolgte Einladung zur außerordentlichen Generalverſammlung auf
einem Irrtum beruht. Die Verſammlung findet vielmehr erſt am
25. Juni ſtatt. (Siehe heutige Anzeige.)
Markus=Gemeinde (Frauen=Verein). Die Mitglieder
unſeres Frauen=Vereins werden zu einem Beſprechungs= und Ar=
beits
=Abend auf Mittwoch, den 30. Mai, abends 8 Uhr. in das
Vereins=Zimmer in der Helfmannſchule, Stiftsſtr. 47, herzlich ein=
geladen
. Zahlreicher Beſuch iſt dringend erwünſcht, da im Hinblick
auf die baldige Neubeſetzung der Pfarrſtelle wichtige Fragen zu
beſprechen ſind. Der ſeitherige Gemeindepfarrer Vogel wird ein=
leitend
über neue Wege zum Verſtändnis der Bibel reden.
Evangeliſche Stadtmiſſion, Mühlſtr. 24. Am kom=
menden
Sonntag, den 27. Mai, abends 8 Uhr. findet ein Fa=
milienabend
ſtatt, bei dem Herr Zeltſänger Puhle einige ſeiner
Lieder zum Vortrag bringen wird. Im Mittelpunkt ſteht eine
bibliſche Anſprache, welche ebenfalls Herr Puhle übernimmt. Es
wird herzlich dazu eingeladen. Der Eintritt iſt frei für jedermann!

Geſchäftliches.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)

Hallenſchwimmbad. Mit der Eröffnung des Woogsbadebetriebs
das Hallenbad an Sonntagen, erſtmals am 27. Mai, wieder ge=
ſchloſſen
. Vergl. den Anzeigenteil.

25.

Dem Chemiker erwachſen auch hier wiederum außerordenmnrz nge uug de
wichtige Aufgaben im Rahmen der nationalen Stoffwirtſchaft.: ogs Auto. 91
In wie hohem Maße die Chemie in der Lage iſt, ihre Steuf P, vur gegen ein
wandlungen nach Wunſch und Wille auszuführen, bewies am P., zſich unverletz
Vortrag von Prof. Dr.=Ing. Drawe=Berlin, der über ein nein) F. gſetungen 1
Verfahren zur Vergaſung von Kohle berichtete. Mit dieſ7,
Hes e
Verfahren laſſen ſich aus Stein= und Braunkohle Gaſe erzeuggy
Hadus gechadh.
deren Zuſammenſetzung in weiten Grenzen willkürlich beesn

Weitdoitrie eint
Nichtung
Wer
Hns e

fluſſen kann. Man kann z. B. ein normales Stadt= oder Fem
gas gewinnen und zwar auch aus Braunkohle , man kazu
ein für die Stickſtoffſyntheſe oder die Kohleverflüſſigung gees=
netes
Gas erhalten und man kann ſchließlich auch Gaſe
zeugen, die ſich nach dem Verfahren von Prof. Fr. Fiſchs=
Mülheim=Ruhr in Benzin und ſchwere Kohlenwaſſerſtoffe wu
wandeln laſſen. Der Chemiker erweiſt ſich alſo auch hier 7/4
der Meiſter des Stoffes, dem es immer mehr gelingt, ſe:
Reaktionen elaſtiſch zu geſtalten, d. h. ſo, daß er weitgehend
der Lage iſt, ſie den Anforderungen des Marktes anzupaſſit
Am Nachmittag wurde u. a. über die neueſten Erfolge in
deutſchen Chemie auf dem Gebiete der Malaria=Bekämpfwun
mit künſtlichen Heilſtoffen berichtet (Dr. F. Mietzſch=Elberfell.
In langen und mühſamen Verſuchsreihen konnte ein deon
Chinin weit überlegenes Malaria=Heilmittel aufgefundin
werden: das Atebrin. Gegenüber einer bisherigen BehandlunsM/, us 9
dauer von etwa 20 Tagen, wird hier die Kur auf 57 Teue4;

H20

neldet

Un Freitag, de
Landſtraße R

ſiteshduſtrie ei
führer des

901 S0ch
ſc af der 2
fahrer

. Der Aut
Eeinen. Die S

Fan
(mr
M.. K
Zungsp
verkürzt; die Rückfälle, die bei der ſeitherigen Behandlun /
weiſe noch 70 Prozent betrugen, werden auf unter 10 Proz zu
herabgedrückt. Das Atebrin bleibt außerordentlich lange
menſchlichen Körper und kann daher ſeine Schutzwirkung geg
Rückfälle und Neuinfektion gut ausüben. Ein beſonderer :/w Arheilgen,
zug iſt ſeine außerordentliche Ungiftigkeit. Läſtige Neba) hurſitz von 2
wirkungen wie Seh= und Hörſtörungen, Beeinfluſſung der Heu/ t Arbeits
tätigkeit u. dgl. fehlen bei den üblichen Doſen vollkommen. AlMM auf
nmenden
bei den ſchwerſten Komplikationen der Malaria, dem ſogenannu=ſo ue
Wixhauf
Schwarzwaſſerfieber, wird das Atebrin als einziges MalamrſſismM
nt aus Vertrett
heilmittel gut vertragen.
nigung 0=
Die deutſche Chemie hat damit einen neuen Welterfolg
PyReichs
verzeichnen, der ſich ihren anderen Welterfolgen auf dem cherryſiy,
ranſtaltun
therapeutiſchen Gebiet, der Auffindung des Salvarſans als 5An)Meſſel kein
ſtaltt
langgeſuchte Heilmittel gegen die Syphilis, der Schaffung
a2
8Ss
Germanins, das die tropiſchen Länder der Erde von der Schkiffym eo=
K
krankheit zu befreien vermag, u. a. würdig zur Seite ſtellt. Fundeſch

*
wager
Apütde. De.

Der Gau=Geſchäftsführer.
Der Pg. Karl Diehl aus Bergnaſſau hat am 19. Mai Pwchwend ſteht
großes Ehrenzeichen Mitglied=Nummer 49 192 in Diez verlonmd lun wird auch
Es wird gebeten, dasſelbe bei der Kreisgeſchäftsſtelle in Diez
der Lahn abzugeben.
Der Preſſereferent der alten Garde.
Enl
Die Sprechſtunden der Referenten der Alten Garde
verin

eine Ju
zunu
wüntliche Schul
N-imer, ebenio de
DM, den Frar
dienstagab
Zuen und Meſ
*in
Bl. Lurnperein
Donnerstag i
hwimmen

Montags. Donnerstags und Samstags von 10 bis 11 Uhr
Adolf=Hitler=Haus, Zimmer 77.
Kreisſchulungsleiter.
Der Sonderlehrgang mit Redner=Ausbildung für die So
lungsobmänner des Kreiſes Darmſtadt für den kommenden Se
tag beginnt um 8.30 Uhr vormittags in kleinen Saal des Hamu
Hotels, Rheinſtraße.

Bez
Vi=
Rit geber
ütszällen u

e San

Mai bee
Auni de
Altb.
Mögh An 2

M Wof
-fürd
Freilichk=Feſtſpiele im Fürſtenlager
S Mche
zu Auerbach a. d. B.
Der tiefſte Sinn des Theaters erfüllt ſich erſt dann, wenn
Kluft zwiſchen der Bühne und dem Zuſchauer ſchwindet, w
Darſteller und Publikum ſich in ein und derſelben Wirklichr0 Uhr
fühlen, ein und dieſelbe Luft atmen, durch ein und dasſelbe
lebnis gebunden ſind. Dies iſt aber in höchſter Vollendung utz zwe
möglich, wenn das aufgeführte Drama unmittelbar aus dem A=
ßen
Strom des Zeitgeſchehens und dem gemeinſamen Schickſal
Volkes herauswächſt und andererſeits die Bühne ja völlis
Illuſion der Wirklichkeit wird, daß wir nicht mehr wiſſen, daß
Fihauſen
im Theater ſind. So ergibt ſich als Ideal aller wahrhaft großt
gen und volkstümlichen Bühnenkunſt das Freilichttheater
das die Natur ſelbſt in ihrer unnachahmlichen Lebendigkeit
Nahmen iſt.
Auerbach an der Bergſtraße: Weg zum Fürſtenlager, 000 beiſammlu=
Feſtſtraße voll Blütenpracht! Bunte Wimpel. leuchtende Far=
leuchtende Sonne, leuchtendes Grün! Nun ſitzen wir vor ei
kleinen Raſenhügel, dem Souffleurkaſten. Keine abgegre=
Michten
Bühne iſt da, ſondern nur ein einziger großer Naturraum,
uns alle umfängt, mit ſeiner Stimmungsmacht. Unmittelbar
MeduFete, Am
uns eine ſanft anſteigende Waldwieſe, am Rand herrlicher Ba
NeIo
ſig, N
beſtand, im Vordergrund rechts und links zwei blockhausar
Me Beruf
Holzbauten, mit Vorhängen verſchloſſen, die ſich dann öffnen
die Innenraumſzenen, ganz hineingepaßt in die Landſchaft.
Mate 3
Fanfarenbläſer ziehen auf und geben das Zeichen zum B
2, ledig Er
des Stückes, das uns ſofort gefangen nimmt mit ſeinem lei.
Aide de
ſchaftlichen Einſatz und nicht mehr losläßt bis zum Ende; wie
Sian Auie
rauſchende Sinfonie, ſo unmittelbar ſtürmen dieſe unvergeßli=
1tt
Szenen auf uns ein, in atemloſem Tempo, nur einmal durk=

Lenſt=
längere
Pauſe unterbrochen. Bald ſprengen die Reiter den Wie
Rin
abhang hinab, in ihrer Mitte Biſchof Trolle, der Tyrann, 50/4Mer, Ebeir=
öffnet
ſich links die Waldkavelle zu ergreifendem Gebet eines
drückten und gequälten Volkes, bald mordet im Bauernhof rc.
der Däne die Wehrloſen. Wohl am tiefſten erſchüttert uns
Bild des durch das Land gejagten, faſt zu Tode gehetzten jur
Waſa, dem der Freund ſein eigenes Blut zu trinken gibt um
für das kommende Befreiungs= und Erlöſungswerk zu retten;
gewaltige Steigerung des Abendmahlsgedankens in die leben=
menſchliche
Wirklichkeit hinein! Der Kern der ganzen Dichn
wird hier offenbar: alles Große wächſt aus Opfermut und Frerl
ſchaft! Das innere Muß iſt da, und an Laubenthals Waſa
man unbedingt glauben.
Mit dem ſonnenüberſtrahlten, lieblichen Bilde der den BI
zen Wieſenhana erfüllenden, reigentanzenden Jugend, wie ſie
jugendlichen König und Befreier jubelnd und gläubia umrm
endet das Spiel, und man weiß dann nicht: war es Wirklick
oder war es ein Traum? Hier wurde der Traum ſelber zur .
lichkeit und die Wirklichkeit ſelber zum Traum. Das Work
wahr, das Reichsſtatthalter Sprenger, der Schirmherr dieſes S
les, ſchrieb: Volkserziehung durch Volkstheater, das wahre Va!
theater aber muß ſein Freilichttheater!

Ausſtellung L. Federn=Staudinger: Plaſtiken und Te=
kotten‟
. Die Arbeiten, die L. Federn=Staudinger au
blicklich in der Buchhandlung Bergſtraeßer ausſtellt, Ie
erkennen, daß die Künſtlerin beſonderes Intereſſe und ſe
Verſtändnis für die weibliche Pſyche hat. Ihre Themen
immer wieder Mädchen= und Frauengeſtalten. Beſonders *
voll iſt an den ſehr weichen Mädchengeſtalten das Abklingen
2u
Ausſchwingen der Linien, etwa bei einem halbliegenden 2e
chen. Herber ſind die fraulicheren Geſtalten, auch in der
noch ruhiger und im Ausdruck ſicher und nach innen gete
Sehr fein auch ein entſchloſſenes Kinderprofil auf der Rüch2
eines bronzenen Wapvens, und ein Kind mit Ball, bei dem
eigenartig belebte Oberflächenwirkung dadurch zuſtande kon
daß durch die hellere Glaſierung der dunklere Ton durchſch.
mert. Unter einer Reihe von Bronzeplaketten prägt ſich
ſonders der ausdrucksvolle Kopf des Philoſophen Kant ein=
neben
finden wir eine Reihe von kunſtgewerblichen Gegenſtöl=
Leuchter, ein Petſchaft, Tiſchklingeln. Was bei dieſen Arbe
beſonders auffällt, iſt die glückliche Weiſe, in der die Formen
angebrachten menſchlichen Figuren, z. B. bei einer Tiſchklime
mit der gegebenen Form des Gegenſtandes vereinigt ſind,

[ ][  ][ ]

mstag, 26. Mai 1934

Nr. 143 Seite 7

Aus Heſſen.
Verkehrsunfall.
Roßdorf, 25. Mai. Heute vormittag 11 Uhr wurde auf
Straße nach Reinheim an der Plattenfabrik der Odenwälder
ßtſreininduſtrie ein Radfahrer aus Darmſtadt von einem
Eialls in Richtung Spachbrücken fahrenden Frankfurter Per=
hnauto
angefahren. Während das Fahrrad vollſtändig demo=
ſa
wurde, trug der Radfahrer nur leichtere Beinverletzungen
ſot. Das Auto, das dem Radfahrer nach links ausweichen
mtt, fuhr gegen einen Baum und wurde ſtark beſchädigt. Der
suer blieb unverletzt, während die beiden Inſaſſen erhebliche
fchrsverletzungen davontrugen. Sie wurden von der Ret=
wsrwache
zuſammen mit dem Radfahrer nach dem Darmſtädter
zmkenhaus verbracht. Die Polizei nahm ſofort den Tatbeſtand
Dazu meldet der Polizeibericht:
Verkehrsunfall auf der Landſtraße RoßdorfReinheim.
Am Freitag, dem 25. Mai, gegen 10.45 Uhr, ereignete ſich
uder Landſtraße Roßdorf-Reinheim unweit der Odenwälder
geſſein=Induſtrie ein Verkehrsunfall. Der aus Frankfurt a. M.
wmende Führer des Perſonenkraftwagens mit dem Kennzeichen
19032, Dipl.=Ing. Heinrich Eduard Johann Theodor Brauns,
ſnd ſich auf der Fahrt von Darmſtadt nach Reichelsheim. Vor
fuhr in gleicher Richtung auf der rechten Fahrbahn der in
Aaſtadt wohnhafte Radfahrer Georg Weſp. Beim Ueberholen
der Radfahrer plötzlich nach links abgebogen ſein, wobei er
wdem Kraftwagen ſeitlich gefaßt und umgeworfen und leicht
nitzt wurde. Der Kraftwagen geriet hierbei in ſtarkem Tempo
m einen an der linken Straßenſeite ſtehenden Obſtbaum und
ſtark beſchädigt, ſo daß er abgeſchleppt werden mußte. Bei
Anprall erlitten die beiden Mitfahrer, Ingenieur Heinrich
ſter aus Darmſtadt und Kaufmann Wilhelm Kreßmann aus
nffurt a. M., Kopf= und Beinverletzungen, ſo daß ſie durch
Rettungswache in das Herz=Jeſu=Hoſpital eingeliefert werden
n. Der Autolenker klagte über Gelenkverſtauchungen in
Beinen. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt.

Ds. Arheilgen, 25. Mai. Reichsſchwimmwoche. Unter
Vorſitz von Bürgermeiſter Birkenſtock hielt der auch hier ge=
dte
Arbeitsausſchuß für die Reichsſchwimmwoche vorgeſtern
d auf dem Rathaus eine Sitzung ab, zu der auch neben den
rage kommenden hieſigen Organiſationen auch die von Kra=
iſctein
und Wixhauſen Vertreter entſandt hatten. Der Ausſchuß,
uſich aus Vertretern der NSDAP. des Turnvereins und der
nivereinigung 04 zuſammenſetzt, befaßte ſich mit der Durchfüh=
ug
der Reichsſchwimmwoche und beſprach die hierfür vorge=
Men Veranſtaltungen. Da unſere Nachbargemeinden Wixhau=
mun
d Meſſel keine eigenen Schwimmbäder beſitzen, ſollen dieſe an
ſegen Veranſtaltungen teilnehmen. Den Auftakt bildet ein Um=
ucam
Sonntag, 17. Juni, in den Morgenſtunden nach dem
ſeeindeſchwimmbad am Arheilger Mühlchen, wo ſich Vorfüh=
uen
und eine Jugendveranſtaltung anſchließen werden. Hieran
oln ſämtliche Schulklaſſen von Arheilgen, Meſſel und Wixhauſen
eitehmen, ebenſo das Jungvolk. Der Montagabend bleibt
BdM., den Frauen und der weiblichen Jugend vorbehalten.
55
Dienstagabend ſieht die geſamte SA. von Arheilgen,
hruſen und Meſſel am Schwimmbad verſammelt, um ihre
ſite in ſchwimmeriſchen Wettkämpfen zu meſſen. Der Mitt=
thabend
ſteht im Zeichen der Hitler=Jugend. An dieſer Ver=
vülrung
wird auch die Jugend der Eiſenbahnwerkſtätte ſich be=
nn
. Turnverein und Sportvereinigung 04 werden am Abend
eDonnerstag in Muſterſchwimmſtunden die einzelnen Pha=
ndes
Schwimmens vorführen, und für den Freitagabend iſt
Filmvorführung in der Turnhalle vorgeſehen, bei der ein
ſhinmerfilm zur Vorführung gelangt. Der Samstagabend
ſeit der Allgemeinheit vorbehalten; bei freiem Eintritt ſoll ſich
geſamte Bevölkerung am allgemeinen Schwimm= und Bade=
beteiligen
. Der Sonntag, 24. Juni, gilt als Haupt=
der
mittags mit einem Feſtzug eingeleitet wird. Nach Ein=
des
Feſtzuges am Schwimmbad ſoll ſich unter Teilnahme
r Organiſationen ein größeres ſchwimmeriſches
im entwickeln; auch ſollen hierzu einige auswärtige Schwim=
herangezogen
werden. Des weiteren iſt eine gemeinſame grö=
Waſſerübung des Luftſchutzes und der Lebensrettungsgeſell=
für
dieſen Tag geplant.

Wixhauſen, 25. Mai. Am Sonntag, 27. d. M., findet hier
,Bezirksübung der Freiwilligen Sanitätskolonnen ſtatt.
ar beteiligen ſich die Kolonnen Arheilgen, Egelsbach, Weiter=
Götzenhain, Langen und die hieſige Kolonne. Nachmittags

ſalb 2 Uhr marſchieren ſämtliche Kolonnen von dem Uebungs=
Jak. Huck) nach dem Horſt=Weſſel=Platz, wo von dem Inſpek=
Erzhauſen, 25. Mai. Für das Hilfswerk Mutter und Kind
g die Sammlung hier 88,84 RM. Hohes Alter.
Mai begeht Frau Kath. Berbert ihren 94. Geburtstag,
Juni der Altbürgermeiſter H. Wannemacher ſeinen 81
urEstag. Am 26. d. M. findet abends in der Ludwigshalle

Aus den Gemeinderatssitzungen-

J. Griesheim, 25. Mai. Gemeinderatsbericht vom
2 4. d. M. Im Rahmen der Riedentwäſſerung und der Feldberei=
nigung
ſoll eine Umwandlung der Torfwieſen links und rechts des
Pferchdammes und der Mönchbruchwieſen in ertragsfähiges Kul=
turland
erfolgen. Zu dieſem Zweck iſt eine Umpflügung dieſes um=
fangreichen
Geländes vorgeſehen. Die Gemeinde ſtellt das Ge=
lände
der Meliorations=Arbeitskommiſſion gegen eine jährliche
Entſchädigung von 6 Prozent des jeweiligen Bonitierungswertes
zur Verfügung. Die Kommiſſion gibt das Gelände nach der Um=
pflügung
zur Bewirtſchaftung an Landwirte ab. Die Rückgabe
des geſamten Kulturlandes, an die Gemeinde erfolgt im Jahre
1937. Für folgende Wirtſchaftskonzeſſionsgeſuche wurde die Be=
dürfnisfrage
bejaht: Heinrich Bungartz aus Darmſtadt für die
Kantine in der ehemaligen Fliegerkaſerne auf dem Truppen=
Uebungsplatz: Emil Bolle aus Darmſtadt für die Sportklauſe,
Neue Darmſtädter Straße 263; Theodor Heyl aus Darmſtadt für
den Ausſchank alkoholfreier Getränke in einem Verkaufshäuschen
an der Provinzialſtraße DarmſtadtGriesheim in der Nähe der
Autobahn. Der Neuverpachtung des 4. Jagdbezirks zu einem
jährlichen Pachtpreis von 405 Mk. wurde die Genehmigung erteilt.
Verſchiedene Jagdpächter haben um Gewährung von Pachtnach=
läſſen
nachgeſucht. Auf wiederholte Geſuche hält der Gemeinderat
an ſeinem Beſchluß vom 16. April d. Js. feſt. Feldſchütz Jakob
Göbel 3. iſt am 1. Mai d. Js. in den Ruheſtand getreten. Lud=
wig
Fiedler, Adolf Hitlerſtraße 32, hat um Genehmigung zur
Verlegung einer Waſſerrohrleitung durch die Verlängerte Alte
Darmſtädter Straße nachgeſucht. Die Genehmigung wurde erteilt.
ſemeindlichen Grund= und Sondergebäudeſteuer
Dinich ige NSoAP und ihren Organiſationen genutzten Grund=
der
von der V
ſtücke ſoll in gleicher Weiſe verfahren werden, wie es nach der Ver=
fügung
des Heſſiſchen Staatsminiſters vom 10. April 1934 bezüg=
lich
der ſtaatlichen Grund= und Sondergebäudeſteuer angeordnet
iſt. Der Siedlerverein, Bruderbund Griesheim hat um Zu=
weiſung
von Siedlungsgelände nachgeſucht. Die Bürgermeiſterei
wurde beauftragt, Schritte zu unternehmen, daß bei der Durchfüh=
rung
der Feldbereinigung entſprechendes Gelände zur Verfügung
geſtellt wird. Die Erweiterung der Waſſerleitung in den Schul=
höfen
und die Verlegung einer neuen Waſſerleitung in der Kran=
kenſchweſterwohnung
wurde beſchloſſen Der NS. Volkswohl=
fahrt
wurde ein Beitrag bewilligt, deſſen Höhe für die Durchfüh=
rung
einzelner Maßnahmen von Fall zu Fall feſtgeſetzt werden ſoll.
Roßdorf, 25. Mai. Aus dem Gemeinderat. Nach=
dem
die dreimalige Verſteigerung der Gemeindehäuſer Wingert=
ſtraße
19 und Moltkeſtraße 22 erfolgt iſt, erteilt der Gemeinderat
ſeine Zuſtimmung zur Veräußerung und ſetzt die Kaufpreiſe, die
in bar zu entrichten ſind, auf 4000 bzw. 4300 RM. feſt. Bezüg=
lich
der Erbauung einer Umgehungsſtraße um Roßdorf anläßlich
der Feldbereinigung gibt der Bürgermeiſter von einem Schreiben
der Provinzialdirektion Kenntnis. Hiernach ſind durch das neue
Reichsſtraßengeſetz die Fernverkehrsſtraßen, zu denen auch die

Straße DarmſtadtRoßdorf-Beerfelden zählt, auf das Reich über=
gegangen
und werden nunmehr auf deſſen Koſten unterhalten. Da
gleichzeitig dieſe Straße als Zubringerſtraße für die im Bau be=
findliche
Reichsautobahn betrachtet werden kann, beſteht die Mög=
lichkeit
, daß auch der Ausbau der Umgehungsſtraße auf alleinige
Koſten des Reichs vorgenommen werden kann. Unter dieſen Vor=
ausſetzungen
ſowie evtl. entſtehenden Entſchädigungen an Private,
die ſich aus der Geländeſtellung ergeben, ſtimmt der Gemeinderat
der Ausſcheidung des für die Umgehungsſtraße erforderlichen Ge=
ländes
zu. Johs. Schollenberger bittet, an ſeinem Anweſen in
der Bahnhofſtraße die Einfriedigung herzuſtellen. Der Rat lehnt
dies ab. Dem Amt für Volkswohlfahrt wird für das Hilfswerk
Mutter und Kind jährlich ein Zuſchuß bewilligt, und zwar au
den Kopf der Einwohner 5 Rpfg.
Hinſichtlich der Grund= und
Sondergebäudeſteuer der von der NSDAP. und ihren Organen
genutzten Grundſtücken werden die Erlaßvorſchriften wie bei der
ſtaatlichen Steuer angenommen.
Bx. Reinheim, 25. Mai. In der dritten diesjähriger
Gemeinderatsſitzung war eine umfangreiche Tagesord=
nung
zu behandeln. Zuerſt erſtattete Bürgermeiſter Dr. Goebel
Bericht über den Stand der Bahnverlegung Reinheim-Groß=
Bieberau und der damit verbundenen Verbreiterung und Pflaſte=
rung
der Provinzialſtraße. Durch den Wegfall der Förderung von
Notſtandsarbeiten iſt in den Verhandlungen, die nun ſchon neun
Monate ohne Unterbrechung geführt werden, ein Rückſchlag ein=
getreten
. Der Bürgermeiſter will an der oberſten zuſtändigen
Stelle auf die Gefahren der Provinzialſtraße für Perſonen und
Sachen eindringlichſt hinweiſen und daſelbſt einen neuen Plan
vorlegen, nach dem die Maßnahme durchgeführt werden könnte.
Ferner berichtet der Bürgermeiſter über das Ergebnis einer Lokal=
verhandlung
über eine geplante Unterführung der Odenwaldbahn.
Hier handelt es ſich um die Umgehung des Verkehrshinderniſſes
am Bahnübergang nach Spachbrücken, an der die Provinz hervor=
ragend
intereſſiert ſei. Es beſtänden wenig Ausſichten auf bal=
dige
Durchführung dieſes Projekts, da wegen der erheblichen tech=
niſchen
Schwierigkeiten, die ſich der Durchführung entgegenſtellen,
Koſten entſtehen würden, die zurzeit nicht aufzubringen wären.
Anſchließend wurde die Rechnung 1932/33 geprüft und nichts be=
anſtandet
. Die gute und ſparſame Arbeit der Gemeindeverwal=
tung
bewies ein weſentlicher Betrag, der dem Reſervefonds zu=
gewieſen
werden konnte. Weiterhin wurde die Erhebung einer
Filialſteuer in Höhe von 100 Prozent beſchloſſen. In der Wingert=
ſtraße
wird zwecks Verbreiterung derſelben die nördliche Straßen=
fluchtlinie
um 3 Meter nach außen verſchoben, die Baufluchtlinie
zum Anlegen von Vorgärten um weitere 3 Meter. Ein Antrag
des Arbeitsdienſtlagers Reinheim auf Verbeſſerung der Abortan=
lagen
wird der Baukommiſſion zur Prüfung übergeben. Schließ=
lich
wird beſchloſſen, den Nachtwächter Metzler mit dem Kaſſieren
rückſtändiger Gemeindegefälle zu beauftragen. Anſchließend wurde
in die nicht öffentliche Sitzung eingetreten.

verſchiedene Aufgaben geſtellt werden. Ein gedachter Zuſam=
taß
zweier vollbeſetzter Autobuſſe wird den Sanitätern Ge=
mheit
geben, ihre Kenntniſſe bei der erſten Hilfeleiſtung von
gücksfällen unter Beweis zu ſtellen.

nVerſammlung gegen die Miesmacher und Nörgler ſtatt.

Ak Nieder=Ramſtadt, 25. Mai. NS. Gemeinſchaft
Kraft durch Freude‟. Am Sonntag, den 27 d. M. 8 Uhr
abends, findet im Saale des Gaſthauſes Zum goldenen Anker
(Fiſcher) ein großer Bunter Abend der NS. Gemeinſchaft Kraft
durch Freude ſtatt. Die Mitwirkenden ſind vom letzten Abend
her noch in guter Erinnerung, ſo daß man annehmen kann, daß
auch dieſe Veranſtaltung wiederum gut beſucht wird. Obſt=
ausſichten
. Soweit ſich bis jetzt überſehen läßt, kann mit
einer guten Obſternte gerechnet werden. Insbeſondere die Apfel=
bäume
haben gut angeſetzt. Birnen= und Zwetſchenbäume zeigen
einen weniger guten Behang.
Reichelsheim 25. Mai. Trichinenfeſtſtellung. In
Reichelsheim i. O. fand Fleiſchbeſchauer Keil am 22. d. M. bei
einem 110 Kilogramm ſchweren Schwein, das aus Erzbach ſtammte.
lebende und verkalkte Trichinen in großer Zahl. Der Befund
wurde von Kreisveterinärrat Dr. Uhrig, Erbach. beſtätigt. Dieſer
Fall beweiſt wieder, wie wichtig die Trichinenſchau im Intereſſe
der Volksgeſundheit iſt.
Cd. Michelſtadt, 25. Mai. Am 26. und 27.
M. feiert der
ſein 90jäh=
Männergeſangverein Liederkranz
riges Beſtehen. Als älteſter Verein unſeres Städtchens blickt
er auf eine reich bewegte Vergangenheit zurück. In guten und in
ſchlechten Zeiten war der Liederkranz ſtets ein treuer Hüter
deutſcher Art und deutſcher Sitte. Seine Konzerte und Lieder=
abende
waren nicht nur rein geſellige Veranſtaltungen; der Lie=
derkranz
hat ſein gut Teil an der kulturellen Entwicklung unſerer
engeren Heimat mit beigetragen. In Anbetracht deſſen, daß die
kulturellen Aufgaben der Männergeſangvereine heute im Vorder=
grunde
ſtehen, hat man davon abgeſehen, dies Jubiläum zu einem
großen Feſtrummel zu machen. Am Samstagabend gibt der Chor,
zuſammen mit dem Löbſchen Orcheſter, nach einer Gedenkfeier am
Ehrenmal ein Feſtkonzert im Saalbau. Am Sonntag weilen die
Sänger des Mümling=Gaues im Heſſiſchen Sängerbund in unſeren
Mauern (zirka 2000 Sänger), die ſich in einer großen Maſſenkund=
gebung
auf dem Marktplatz zum deutſchen Lied und deutſcher Art
bekennen. Anſchließend folgt in drei Sälen das Wertungsſingen.
Abends ſoll ein froher Feſtball noch einmal die Sänger vereini=
gen
. Die Michelſtädter wünſchen ihrem Liederkranz einen
frohen Feſtverlauf, und hoffen, mit ihm das 100jährige Jubiläum
gerade ſo freudig begehen zu können.

Großfeuer in Meſſel.
Meſſel, 25. Mai.
Am Freitag gegen 7.30 Uhr abends brach in der Scheune der
Witwe Spielmann 2. Feuer aus, durch das die Scheune und die
Nebengebäude vollſtändig eingeäſchert wurden. Das Wohnhaus
wurde teilweiſe eine Beute der Flammen. Ebenſo brannten die
Scheune von Friedrich Heberer und das Stallgebäude Ludwig
Fröhners 3. teilweiſe nieder. Nur dem energiſchen Zugreifen der
Freiwilligen Feuerwehr Meſſels iſt es zu danken, daß der Brand
bei der alten und engen Bauweiſe in Meſſel nicht weiter um ſich
gegriffen hat. Das Feuer wurde mit ſechs Schlauchleitungen be=
kämpft
. Die Brandurſache iſt vorerſt noch unbekannt.

Klein=Umſtadt, 25. Mai. Der Turnverein Klein=Umſtadt
begeht am Sonntag, den 3. Juni, das Feſt ſeines 25jährigen Be=
ſtehens
. Die Feier wird in ganz einfachem und beſcheidenem Rah=
men
gehalten ſein. Geplant iſt ein kleines Schauturnen am Mittag,
wobei eine vom Kreisoberturnwart Federlin geſtellte Muſterriege
an Reck, Barren und Pferd mitwirken wird. Abends findet dann
die Ehrung der 17 noch lebenden Gründer ſtatt, die dem Verein
und der deutſchen Turnſache bis heute die Treue gehalten haben.
Den Abſchluß bildet ein Feſtball.
Ci. Erbach, 25. Mai. Trachtenfeſt der NS. Frauen=
ſchaft
. Die hieſige Ortsgruppe der NS. Frauenſchaft veranſtaltet
am Samstag, den 26., und Sonntag, 27. Mai, ein großes Trachten=
feſt
, bei dem Originaltrachten aus faſt, allen Gegenden unſeres
Vaterlandes gezeigt werden. Am ſpäten Samstag nachmittag
marſchiert der Trachtenzug durch die Stadt und ſchließt mit Volks=
tänzen
auf dem Adolf=Hitlerplatz ab. Der Sonntagnachmittag
vereinigt die Glieder der NS. Frauenſchaft zu einem Kreistreffen,
das mit einer großen Trachtenſchau in der Feſt= und Sporthalle
verbunden iſt. Reigen, Volkstänze, Volkslieder und ſonſtige
Ueberraſchungen ſorgen für reiche Abwechſlung. Der Reinerlos
der Veranſtaltung fließt der NS. Volkswohlfahrt zu.

Nachrichken des Standesamis Darmſtadi.

Geſtorbene. Am 18. Mai: Nagatz, Eugenie, Privatin,
ſahre, ledig, Nieder=Ramſtädter Straße 30; Liebig, Eliſa=
ohne
Beruf, 67 J., ledig, Pfungſtadt, hier, Stadtkranken=
Am 19. Mai: Aſtheimer, Adam. Sattler, 67 J.,
Fiſcher. Eliſe, Diako=
1M., Löffelgaſſe 22. Am 20. Mat
Burger, Margarethe,
. 52 J., ledig, Erbacher Straße 52
Berg. Witwe des Schreinermeiſters, 80 J., Sandbergſtr. 61;
Johann Joſef, Buchhalter, 61 J., verh., Neue Nieder=
Sie 16; Büttner, Franz, Obergütervorſteher i. R., 85 J.,
1*
Georgenſtraße 3; Beſt, Wilhelm, Schreiner, 37 Jahre,
Thomae, Antonie,
Griesheim hier, Stadtkrankenhaus
härter, Ehefrau des Schreinermeiſters. 70 J., Herdweg 82.
*
Mai: Daum, Georg Wilhelm. Glaſermeiſter, 72 Jahre,
91, Alexanderſtraße 15; Hirſch, Barbara, geb. Ludwig, Ehe=
Krebs. Otto
des Landwirts, 70 J., Liebfrauenſtr. 115:
*
Georg, Muſikdirektor, 36 J., verh., Wilhelmsſtraße 16;
üinger, Katharina, geb. Wembacher, Witwe des Zieglers,
Am 22. Mai:
Nieder=Beerbach, hier, Eliſabethenſtift
Eliſabethe, geb Stamm Ehefrau d Werkſtättenvorſtehers
. 56 J., Schlageterſtr. 125; Thierolf, Hans. 3 Mon., Sohn
AChauffeurs, Mümling=Grumbach. Heinheimer Straße 21;
mann, Friederike, geb. Roth, 57 J., verh. Kranichſteiner
Abs 32. Am 23. Mai; Schmehl, Emma, geb. Glas. Witwe
Sudienrats i. R.. Prof., Dr., 71 J., Hoffmannſtr. 39; Stapp.
amn Stephan, Maurer, 52 J., verh. Ludwigshöhſtraße 76;
J, ohne Beruf, ledig, Heinrichs=
echbaum
, Henriette.
e 74: Schroth, Philipp, Maurer, 47 J., verh. Gundern=
n
.
hier, Eliſabethenſtift; Feuerbach Margarete geb.
op, Witwe des Kaufmanns, 27 J., Griesheim, hier Stadt=
haus
; Ganß, Philipp Johann, Buchdrucker, 51 J., verh.,
bichſteiner Straße 594,o. Am 24. Mai: Volz, Margarete,
Schuhmacher, Ehefrau des Taglöhners, 46 J., hier, Taunus=
14.
Tänzer, Friedrich Karl. Spenglermeiſter, 60 J.
Luiſenſtr. 38; Blank, Ilſe, 5 J., Tochter des Oberſchul=
Or. phil., Dir. d. Heſſ. Landesbibliothek, Ohlyſtr. 36; Frey=
mr
, Theodor, Zollinſpektor, 59 J., verh. Schlageterſtr. 36;
Marie Sophie Eliſabeth, geb. Müller, Ehefrau des
gereibeſitzers, 36 J., Heinheimer Straße 7.

Kirchliche Nachrichten.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 26. Mai.
4) kirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
EGerhardt=baus (Gemeindehaus der Waldkoloniel. Abends 8 Uhr: Ghriſten=
und Wochenſchlußandacht.
unger Kirche (Petrusgemeinde). Abends 7,30 Uhr: Chriſtenlehre für den Oſt=
Pfarrer Weiß.
Sonntag Trinitatis, 27. Mai.
ieküirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Markusgemeinde und Chriſtenlehre
Vorm. 10 Uhr:
umationsgemeinde (Oſtbezirk). Pfarrer Lautenſchläger.
etechienſt. Pfarer F. Müller, Vorm. 11.15 Uhri Kindergottesdienſt der Markus=

gemeinde. Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
ng Nordtür
Ein
dtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dr. Bergér. Vorm. 9 Uhr:
ottes=
re
für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr: Kinde
Wi
Lukasgemeinde. Pfarrer F. Müller. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt.
jenſt
Pfarrer Lautenſchläger
nnerstag, 31. Mai, abends 8 Uhr: Bibelſtunde
ein zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte. Vorm. 9,30 Uhr
Schloßkir,
und Anmeldung in der Sakriſtei. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
en Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger.
des
Nartinskirche. Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer Beringer, Vorm. 10 Uhr:
orm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die
tgottesdienſt. Pfarrer Dr. Berger.
r Dr. Berger.
tinsgemeinde Weſt. 4
hre für die Martinsgemeinde Oſt I in der Kirche; Oſt II
Vorm. 8,30 Uhr: Chriſte
ind II im Gemeindehaus.
kartinsſtift; Weſt Tur
im
Fohanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. Borm.
ſt. Die Johanneslirche iſt wochentags von 7.,30 bis 7 Uhr
11.15 Uhr: Kindergotte
zu ſtiller Andacht geöffne
us (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr: 6
P
aul=Gerhardt=
Beringer. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Beringer.
gottesdienſt. Pfarre
Hauptgottesdie
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 u
beide Bezirke.
eck. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt
ſikar A
Die Beſſunger Kirche iſt wochentags zur ſtillen Andacht geöffnet von mor=
Waldeck.
ihr bis abends 7 Uhr
gens
Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre für beide Bezirke. Pfarrer Wolf. Vorm.
Pauluskir
ttesdienſt. Pfarrer Wolf. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
10 Uhr: Hau
Wolf. Die Pauluskirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Hauptportal.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt.
Lutheriſcher Gottesdienſt (ſelbſt. ev. luth. Kirche), im Feierabend, Stiftsſtr. 51.
onntag, den 27. Mai: Trinitatisfeſt, 9,45 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Müller. Erba
zimmermann.
Die Amtshandlungen für Auswärtige hat bis zum 1. Juni Dekan
Alexanderſtr. 1, Fernruf 2168. Vom 1. Juni ab Pfarrer F. Müller, Kiesſtr. 60, Fern=
ruf
1438.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, 28. Mai: Jungenabend de
Mittwoch, 30. Mai, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und
Stadtgemeinde.
Schloßkirche. Freitag, 1. Juni, abends 8 Uhr: Männervereinigung der Lukasgemeinde.
Mädchenabend der Kaplaneigemeinde.
dehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 28. Mai, abends
Martinsgemeinde: Geme
8 Uhr: Jungenabend (Weſt). Mittwoch, 30. Mai, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
g, 1. Juni, abends 8 Uhr: Mädchenabend (Weſt). Samstag,
trickſchule. F
indarbeits= und Strickſchule.
uni nachm. 2 uk
lerſtr. 28). Montag, 28. Mai, abends 8 Uhr: Jungenabend (Oſt).
Martinsſtift (
aal der gleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Dienstag, 29. Mai, abends 8 Uhr:
Kirchenchor. Donnerstag, 81. Mai, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Kahlertſtr. 26). Montag, 28. Mai, nachm.
ohannesgemeinde: Gemeindehaus
irchenchor. Abends 8 Uhr: Jungenabend.
. Jungſcharſtunde. Abends 8 Uhr:
5
Uhr: Strickſchule. Freitag, 1. Juni, nachm. 5 Uhr:
twoch, 30. Mai, na
8 uhr: Ev. Mädchenkreis.
Rn
aul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkoloniel. Montag, 28. Mai, abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. Donnerstag, 31. Mai, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Nontag, 28. Mai, abends
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr.
zabend für die Gemeindejugend.
Dienstag, 29. Mai, abends 8,.15
8.30 Uhr: Vortre
Donnerstag, 31. Mai, abends 68 Uhr: Poſaunenchor. Freitag,
uhr: Kirchench
ni, abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor.
1.5
Baulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Dienstag, 29. Mai, abends
8 uhr: Rirchenchor.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 27. Mai,
Vereinsſtunden.
m. 4 Uh
Kack
ſiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Herr Hammer.
Borm.
Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Köhl
Abends 8 Uhr: Familienabend mit Zeltſänger Puhle. Monta
g, nachm. 4 Uhr: Miſ
Dienstag, nachm
ſionsarbeitsſtunde. Abends 8.30 Uhr: Männerabend. Herr Schul
Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde, Herr Weimer.
Mittwoch, abends 8,80 Uhr: Gemiſchter Chor. Donnerstag, vorm. und nachm.:
Konferenz des Frauen=Miſſionsgebetsbundes. Abends 8,30 Uhr: Familienbibelſtunde.

Bericht über die Gnadauer Pfingikonferenz. Herr Bringmann. Freitag, abends
8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule, Herr Bringmann. Samotag,
abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 4,45 Uhr: Bibelbeſprechſt.
für junge Mädchen. Abends: Beteiligung an dem Familienabend der Stadtm
chm. 5 Uhr: E. C.Jungſchar für Knaben. Abends 8 Uhr: Gebe=
nde
.
ung
ung
ends 8,30 Uhr: Spielen im Freien. Dienstag, abends 8
Z
Mit
Geſchäftsſtund
ch, nachm. 3 Uhr: Kinderſtunde für Mädchen. Freitag
abends 8,30 Uhr: Mädchen
reis.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Feden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Sprech=
ſtunden
vorm. 1012 Uhr und nachm. (außer Samstags) v. 56 Uhr. Fernſprecher
Nr. 458
emeindeamt für Kirchenſteueran.
egenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
us, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorn
und nachm. von 8 bis 5,80 Uhr,
2 bi,z
außer Dienstag= und Freitagnachmit
Fernſpr. 23
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, giesſtr. 17, Hinterhaus, Bimmer 4.
Zahltage: Montag. Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9 bis 121
diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21
rnſpr. 2883.
diakoniſſenſtationen: Ge=
eiesſtr
. 17
ehaus,
artinsſtift
(üllerſtr. 28;
demeind
aus Liebfrauenſtr.8:
Gemeind
aus, Kahlertſtr. 28; Gemeindehaus, Eich=
8: neben der Pauluskirche, Ohly
wie
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 243.
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche zu Traiſa. Sonntag, 27. Maf. Vorm. 8,45 Uhr: Chriſtenlehre. 9,30 Uhr:
ttesdienſt. 10,30 Uhr: Kit
Go
dergottesdienſt der Gr. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kl.
donnerstag: Frauenaber
Evgl. Kirche zu Ober=Ramſtad
Sonntag, 27. Mai. Vorm. 9,30 Uhr: Gottesdienſt.
n. 10,30 Uhr: Ghriſtenlehre. M
ſontag: Poſaunenchor. Dienstag, 6 bis 7 Uhr:
Bücherausga
abe, 8,30 Uhr: Kirchenchor. Mittwoch: Bibelſtunde. Donnerstag:
Poſaunench=
Evangel. Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 27. Mai, vorm. ½10 Uhr:
Hauptgottesdienſt; ½11 Uhr: Chriſtenlehre. Mittwoch; Rirchenchor. Freitag:
Jungmädchenverein.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Dreieinigkeit
den 27. Mai, vorm. 9½ Uhr:
Hauptgottesdienſt, anſchließend Chriſtenlehre.
nachmittags 2 Uhr,
N
im
Gemeindehaus: Verſammlung des Evang. Männerwe
8. Vortrag des Herr Landet
obmann Laufer aus Darmſtadt. Dienstag: Kirchengeſangverein und Poſaunen=
chor
. Freitag, abends 8 Uhr: Evang. Gemeindejugend. Jungmädchenabend.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evgl. Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, 27. Mai, vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottes=
dienſt
. Prediger Veihelmann. Vorm. 10,45 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt
und Generalverſammlung. Pfarrer Veihelmann. Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Sing=
ſtunde
. Donnerstag, abends 8,80 Uhr: Bibelſtunde.
Evgl. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonntae
27. Mai, vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. P
I. Vorm. 10,30 Uh
ediger
Kindergottesdienſt.
g, abends 8,30 Uhr:
ds 8,15 Uhr: Epangeliſation.
Di
Jugendſingen. Mittwoch, abends 8,80 Uhr: Bibelſtunde. Freitag abends 8,30 Uhr:
Gebetsſtunde.
Sonntag, 27. Mai, vorm. 11 Uhr=
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtr. 38.
Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hirtz. Mittwoch,
abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde.
r Str. 14. Sonntag, 27. Mai, vorm. 10 Uhr=
Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelber
ntlicher Vor=
Menſchenweihehandlung mit Predigt.
Montag, 28. Mai, 20,15 Uhr: Of
ag von Pfr. Sch
ze, Frankfurt über: Allegorie, Shmbol und Kultus
Mittwoch
30. Mai, 7.45
Donnerstag, 31. Mai, 10,30 Uhr:
hr: Menſchenweihehandlung.
Menſchenweihehandlung
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 27. Mai, vorm. 9,15
Uhr: Andacht. Prediger Kruſt, Abends 8 Uhr: Epangeliumsverkündigung. Dienstag,
abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 143

Reich und Ausland.
Maſſenſimulkanſpiel
der beiden Schachmeiſter in Nürnberg.
Nürnberg. Am Donnerstag gaben Welt=
meiſter
Dr. Aljechin=Frankreich und der deutſche
Schachgroßmeiſter Bogoljubow=Triberg im Rahmen
des Wettkampfes um die Schachweltmeiſterſchaft
zu Nürnberg eine Maſſenſimultanvorſtellung. Der
Kampf der beiden Meiſter, die die weißen Steine
führten, ging über 95 Bretter; Dr. Aljechin
kämpfte gegen 50 und Bogoljubow gegen 45 Spie=
ler
. Bogoljubow beendete von den 45 Spielen 30
ſiegreich und elf unentſchieden; vier Begegnungen
nahmen für den zweimaligen deutſchen Meiſter
einen ungünſtigen Verlauf. Dr. Aljechin konnte
von ſeinen 50 Partien nicht weniger als 36 ge=
winnen
; fünf Gegnern gelang es, remis zu er=
zielen
, während neun Partien für den Weltmeiſter
verloren gingen. Bogoljubow benötigte für ſeine
Spiele, bei denen er ebenſo wie Dr. Aljechin eine
ganz vorzügliche Leiſtung zeigte, genau fünf Stun=
den
, während Dr. Aljechin 1½ Stunde mehr an
Zeit benötigte. Am Samstag abend wird der
Kampf um die Weltmeiſterſchaft mit der 19. Partie
ſeine Fortſetzung finden.

Laſtkraftwagen mit Ausflüglern umgeſtürzt.
Fritzlar. Ein mit Pfingſtausflüglern beſetz=
ter
Laſtkraftwagen ſtürzte in der ſcharfen Kurve
am Nordausgang der Stadt in den Straßengra=
ben
. Sämtliche Inſaſſen wurden herausgeſchleu=
dert
. Vierzehn Perſonen erlitten Bein=, Arm=und
Rippenbrüche. Es kann noch von Glück geſprochen
werden, daß das Unglück keine Menſchenleben ge=
fordert
hat.
Am Deutſchen Eck abgeſtürzt.
Koblenz. Ein Jugendlicher von auswärts, der
an der großen VDA.=Tagung in Trier teilgenom=
men
hatte, erlitt am Deutſchen Eck einen bedauer=
lichen
Unfall. Er war an einem der hohen Poſta=
mente
hinaufgeklettert, rutſchte aber ab und ſtürzte
in die Tiefe, wo er auf ein an der Steinwand an=
gelehntes
Fahrrad aufſchlug. Außer ſchweren
äüßeren Verletzungen und Knochenbrüchen trug
der Verunglückte auch innere Verletzungen davon.
Man brachte den Jungen in ein Krankenhaus.
2365 Betrugsfälle des internationalen Schwindlers
Eiſelt.
Neuſalz. Dem Schwindler May Eiſelt, der,
wie gemeldet, von der Neuſalzer Polizei wegen
vielfacher Betrügereien in Deutſchland und in
anderen Staaten Europas verhaftet wurde, ſind
bis jetzt 2365 Betrugsfälle nachgewieſen worden,
die er auch zugegeben hat. Nach dem Abſchluß der
Vernehmung wurde Eiſelt am Freitag dem Amts=
gerichtsgefängnis
zugeführt. 50 Fälle ſind noch
nicht abgeſchloſſen. Einen Begriff von dem Ausmaß
der Betrügereien gibt die Tatſache, daß von der
Polizei in Neuſalz 200 Anzeigen nach Orten weiter=
geleitet
wurden, die Eiſelt früher unſicher gemacht
hat. Nach Anſicht der Polizei kommen etwa 3000
Perſonen in Frage, die polizeilich zu den Gaue=
reien
vernommen werden müſſen. Es ſteht auch
noch nicht feſt, ob Eiſelt ſeinen wirklichen Namen
angegeben hat, oder ob er Popp heißt.
Brand auf dem Fernlenkzielſchiff Zähringen.
Berlin. Amtlich wird mitgeteilt: Bei den
Schießübungen der 3. Marineartillerieabteilung
in Swinemünde ſetzte am 25. Mai ein 15= Zenti=
meter
=Volltreffer die Korkfüllung einer Abteilung
des Fernlenkzielſchiffes Zähringen in Brand.
Das Zielſchiff iſt in den Swindemünder Hafen ein=
gelaufen
, wo der Brand abgelöſcht wird. Die Fahr=
bereitſchaft
der Zähringen iſt, ſoweit bisher zu
überſehen, durch dieſen Brand nicht unterbrochen.
Da das Fernlenkſchiff bei Schießübungen bekannt=
lich
ohne Beſatzung fährt und von einem zweiten
Fahrzeug aus funkentelegraphiſch gelenkt wird,
ſind Perſonen nicht zu Schaden gekommen.

Zu Pfingſten wurde in Deidesheim ein alter
Brauch die Geisbock=Verſteigerung feſtlich
begangen. Auf Grund eines Schiedsſpruches vom
Jahre 1402 ſtiften die Bürger der Stadt Lambrecht
den Deidesheimern alljährlich einen Ziegenbock,
der vor dem Rathaus von Deidesheim unter aller=
lei
Volksbeluſtigungen verſteigert wird.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichte

tag, 26. Mai 19341

Zum Gedenken
unt Schlägeter.

Links: Schlageters Todesſtätte in
der Golzheimer Heide, wie ſie bis
vor wenigen Jahren ausſah.
Mitte: Albert Leo Schlageter,
geboren am 12. Auguſt 1894, ge=
ſtorben
26. Mai 1923.
Rechts: Das rieſige Stahlkreuz,
das ſich jetzt an der Stelle erhebt,
wo der deutſche Freiheitsheld ſein
Leben ließ.
Am 26. Mai jährt ſich der Tag zum
11. Male, an dem Albert Leo Schla=
geter
den Gewehren ſeiner franzö=
ſiſchen
Henker heldenmütig gegen=
überſtand
. Sein Märtyrertod bedeu=
tete
die Ausſaat des Gedankens der
deutſchen Freiheit, die unter natio=
nalſozialiſtiſcher
Führung vollends
erſtritten wurde.

Vom Abſturz des Freiballons
BArliwy ooft DAsfeid..

Furchkbares Omnibus-Unglück
in den Bereinigken Staaken.

Das Haus, das durch den Abſturz der Ballongondel zertrümmert wurde.
Im Kreis: Die Gondel nach dem Abſturz.

in Rußland, unweit der lettländiſchen Grenze, fand die Unglücksfahrt des deutſchen Ballons Bartſch
on Sigsfeld, der von Bitterfeld aus zu einer Forſchungsfahrt geſtartet war, ein tragiſches Ende.
Bei dem Abſturz kamen der Ballonführer Dr. Schrenk und der Beobachter Maſuch ums Leben.

Für 50 000 Mark 20-Matk=Banknoken
gefälſchl.

Mannheim. Vor der Mannheimer Straf=
kammer
begann am Donnerstag die Verhandlung
gegen eine Geldfälſcherbande, die falſche 20=Mark=
Noten in den Verkehr brachte. Die Hauptangeklag=
ten
, der 43 Jahre alte Ernſt Starkloff aus Rudol=
ſtadt
und der 46 Jahre alte Franz Janſon aus Ko=
burg
begannen im Sommer 1930 in einer Berg=
hütte
bei Rudolſtadt mit der Herſtellung der fal=
ſchen
Banknoten. Von dort aus wurden zahlreiche
Städte Mitteldeutſchlands mit dem Falſchgeld
überſchwemmt. Als ſich die Verbrecher immer ſiche=
rer
fühlten, wagten ſie auch einen Vorſtoß nach
dem Süden. Hier war beſonders Mannheim das
Verbreitungsgebiet, wo dann im September 1932
Starkloff und der Hauptverbreiter des Falſch=
geldes
, der 32 Jahre alte Oswald Muſchi, ver=
haftet
werden konnten. Die Anklage nimmt an,
daß etwa 2500 falſche 20=Mark=Scheine hergeſtellt
wurden. Die Scheine waren den echten ſo ähnlich,
daß es lange dauerte, bis man die Fälſchung ent=
deckte
.

Die Mörderin Juchniewicz zum Tode verurteilt.

Berlin. Das Berliner Schwurgericht ver=
urteilte
entſprechend dem Antrag des Staatsan=
walts
die 44jährige Frieda Juchniewicz, die am
15. Dezember die 75jährige Witwe Frau Ida
Krüger in deren Wohnung in der Kopenhagener
Straße 45 niedergeſchlagen und dann an der Tür=
linke
erhängt hatte, zum Tode und dauernden
Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte. Wegen fort=
geſetzter
Unterſchlagung und des fortgeſetzten Dieb=
ſtahls
, den die Angeklagte an einem gelähmten
Rentner, den ſie betreute, begangen hatte, wurde
ſie zu 1½ Jahren Gefängnis verurteilt.

Drei Wohnhäuſer in die Luft geflogen.
Paris. In St. Genies=le=Bas ereignete ſich
am Donnerstag in einem Wohnhaus eine furcht=
bare
Sprengſtoffexploſion, die mehrere Kilometer
weit zu hören war und drei Wohnhäuſer zerſtörte.
Unter den Trümmern fand man eine alte Frau
und ihren Sohn tot. Der Beſitzer eines der drei
Häuſer war ſo ſchwer verletzt, daß er bisher noch
nicht vernommen werden konnte. Die Bewohner
des dritten Hauſes, konnten ſich rechtzeitig in
Sicherheit bringen. Ein Hausbeſitzer hatte, wie ſich
herausſtellte, eine Kiſte mit Sprengſtoff zu Stein=
brucharbeiten
in den Keller ſeines Hauſes geſtellt.

Großer Garagenbrand in Paris.

Paris. Freitag morgen entſtand in einer
Pariſer Garage in der Nähe der Porte des Ternes
ein Brand, der ſehr ſchnell um ſich griff. Die Ga=
rage
brannte vollkommen nieder und der Beſitzer
kam in den Flammen um. Wie nachträglich feſt=
geſtellt
werden konnte, war er betrunken und
hatte in der Nähe der Benzintanks geraucht. Das
Feuer übertrug ſich auf eine andere Garage, die
zum Teil niederbrannte, ſowie einen Hundezwin=
ger
, in dem etwa 56 Hunde den Flammen zum
Opfer fielen.

Die polizeiliche Erziehungsakkion
der Fußgänger in Berlin.
9600 Verkehrsſünder feſtgeſtellt.

Berlin. Im Laufe des Donnerstag wurde
in der Reichshauptſtadt eine großangelegte Er=
ziehungsaktion
der Fußgänger durch die Schutz=
polizei
durchgeführt. Alle Fußgänger, die ihre
Pflichten im Straßenverkehr verletzten oder die
notwendige Vorſicht vermiſſen ließen, hatten ein
polizeiliches Einſchreiten zu erwarten. In 207
Fällen mußte wegen beſonders grober Verſtöße
gegen die Verkehrsordnung Strafanzeige erſtattet
werden. Wegen geringerer Vergehen wurden 1607
gebührenpflichtige Verwarnungen erteilt. Schließ=
lich
genügten in 7786 Fällen mündliche Verwar=
nungen
und Belehrungen ſeitens der Straßenauf=
ſichtsbamten
. Somit wurden im Laufe der von
15 bis 19 Uhr anhaltenden Aktion insgeſamt 9600
Verkehrsſünder feſtgeſtellt.

Sandſturm in Perſien.
Teheran. Perſien wurde am Donnerstag
von einem derartig heftigen Sandſturm heimge=
ſucht
, wie er ſeit Jahrzehnten nicht vorgekommen
iſt. Große Bäume und Telegraphenſtangen wurden
umgeriſſen. Der Fernſprechverkehr iſt unterbrochen.

chlaß ſich der 1
Acht Tote, 40 Verletzte.
vll heißen Rad
New York. In Richmond im Staate Vi=/en Freikorps
ginia ereignete ſich ein furchtbares Verkehrsuu!sſen einzufallen
glück. Ein vollbeſetzter Omnibus ſtieß in ſchnell.eWz0 und Hilfsm
Fahrt mit einem Traktor zuſammen. Der Anpr:
war ſo heftig, daß ſich der ganze Vorderteil Q),n Grenze warb
Traktors in den Omnibus hineinbohrte. Ber e).,, Reitern und
Fahrzeuge gingen ſofort in Flammen auf. Biskeſſe nſache waren e
werden acht Tote und mindeſtens 40 Verletzte E2ſſ die Schar der
meldet.

in Schleſien (K

Feuer auf einem algeriſchen Militärflugplar i ſich der Zulauf
Paris. In einer der großen Flugzeughalll ye5 zu der Zeit,
des algeriſchen Militärflugplatzes von La Serty/den Sieg bei
bei Oran iſt in der Nacht zum Donnerstag Feuayſtsu des Korſen z
ausgebrochen. Da die Feuerlöſchmannſchaften nin nsdes lühnen Sch
ausreichten, um den Brand zu bekämpfen, gm // min mit ſeinem
die Feuerwehr aus Oran ein. Trotzdem wurde 2.9/5 ine öſterreichiſe
größte der Flugzeughallen und das darin befin:ugin, nachdem er
liche Automobilmaterial ein Raub der Flanmuſſts ſaußs d. but
Der Sachſchaden ſoll ſich auf mehrere MilliorrnM Oe/
belaufen und würde noch größer ſein, wenn n7 ümüliche General A
ein Teil des Flugzeug= und Automobilmateri= s30. ſchwiugen d
zurzeit im Manöver geſtanden hätte.
des Welfen=
Frik 10
jie reichiſche Geueral
Tod eines engliſchen Komponiſten.
iser, den Oberbef
London. Der engliſche Komponiſt Guſ.= den Tudben in
Holſt iſt im Alter von 59 Jahren an den Folspüsl. Der folſt v
einer Operation geſtorben.
zog und ſeine Sch
Britiſches Militärflugzeug abgeſtürzt.
z4bereiut ſchlug er
London. Am erſten britiſchen Reichsluftug/0 zunot bei Berne
hat ſich in Andover (Hämpſhire) ein ſchwerer Mehüt, den Ueberbleibſel
fall ereignet. Vor den Augen einer großen S=gleiternacht über den

neu ſie als Sinnbi
M in dem mit Roß
nter

ſchauermenge ſtürzte ein Militärflugzeug ab mt

verbrannte. Die beiden Inſaſſen, ein Offizier meſl Sachſen, um den

ein Unteroffizier, fanden den Tod. Dies iſt 2n
neunte ſchwere Unfall der britiſchen Luftſtreitma
ſeit dem 1. Januar d. J. Seit dieſem Tage halle
15 Offiziere und Mannſchaften der britiſchen Lur
ſtreitkräfte bei Unfällen den Tod gefunden.
Die Flieger Pond und Sabelli nach Londom
geſtartet.
London. Die Flieger Pond und Sabelli 774
auf ihrem Fluge nach Rom am Freitag vormit
um 11,04 Uhr von Cardiff nach dem Flugp
Heſton bei London geſtartet.

zu entfliehen. H

möglich, im Felt
der König

Bankraub in der Umgebung von Chicago
verhindert.
Chicago. Beim Verſuch, im Vorort Sou)
Holland eine Bank auszurauben, wurde ein R
ber getötet, ein anderer ſchwer verwundet.
Bande, vier Männer und zwei Frauen, fuhren
Kraftwagen vor dem Gebäude vor. Während
Frauen am Steuer blieben, drangen die Män-
in
dem Augenblick, als das Bankgewölbe autom!
tiſch geöffnet wurde, in die Räume ein. Die
einem Balkon poſtierte Bankwache eröffnete dar-u
ſofort das Feuer aus einem Maſchinengewe‟
Während zwei Verbrecher getroffen niederſtürzti
flüchteten die anderen mit dem Kraftwagen mi
konnten trotz heftiger Beſchießung entkommen.
Wagen ähnelt dem von der Dillinger=Bande
nutzten Kraftwagen.

Der Start der Ausgleichs=Jachten bei der Segel=Regatta Rund um Helgoland von dem Hamburger Boot Kaptein Harm gewonnen wurde.

[ ][  ][ ]

*

ſarnstag, 26. Mai 1934

Darmſtädter Tagblatt7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

*Der tapfere Welfen=Herzog.
In jenen Tagen gelang es einem ehemaligen Schillſchen
Der Führer der Braunſchweiger
Offizier, nach abenteuerlichem Ritt die Freiſchar des Welfen=
fürſten
zu erreichen. Der wackere Reitersmann erzählt: Nach
meiner Meldung reichte der Herzog mir mit echt ſoldatiſcher
Schwarzen Jäger
Herzlichkeit die Rechte und ſagte: Ich freue mich, Sie bei mir

Drei helle Geſtirne ſtrahlen in Deutſchlands tiefſter Nacht
Mot: Drei heldenmütige Reiter= und Jäger=Führer und
oaf fer gegen die Zwingherrſchaft des Korſen: Der tapfere
sl. der kühne Lützow und der ſtolze Welfen=Fürſt, in deſſen
n das Biut ſeines Ahnherrn Heinrichs des Löwen rollte,,
7it 18 Jahren (geb. 9. Oktober 1771) war der junge Braun=
ge
ger in die Preußiſche Armee eingetreten, die der Ruhm
zidrichs des Großen umſtrahlte.
ges Prinzen Vater war der Sohn einer Schweſter Fried=
des
Großen und des Herzogs Karl von Braunſchweig. Im
i 1806 führte der Vater des Prinzen: Herzog Karl Wil=
en
Ferdinand von Braunſchweig, die Preußiſche Armee in der
wücklichen Schlacht bei Auerſtedt am 14. Oktober. Gleich zu
hann der Schlacht wurden ihm beide Augen ausgeſchoſſen.
Herzog wurde von Napoleon geächtet und verlor das Land
Väter. Er mußte fliehen: am 11. November 1806 erlöſte
der Tod von allen ſeinen Qualen zu Ottenſen bei Altona.
Als ein Fürſt ohne Land trat Herzog Friedrich Wilhelm,
in der Schlacht bei Auerſtedt als preußiſcher General=Major
mpft hatte, die Erbſchaft ſeines Vaters an. Sein Stamm=
ſo
war zum Königreich Weſtfalen geſchlagen, und der junge
ßeog ſeines Erbes verluſtig erklärt worden.
Als in Oeſterreich unter all den erhebenden Anzeichen eines
Rheitskampfes der Krieg gegen Napoleon begann, als Anno
noch einmal ſich die alte Kraft des Kaiſerſtaates bewährte,
chloß ſich der junge Welfen=Herzog dem Kampfe an und
voll heißen Rachedurſtes den verwegenen Plan, auf eigene
ſo ein Freikorps zu werben, mit dieſem in das Königreich
falen einzufallen und ſich ſein Erbe ſelber zurückzuerobern.
held und Hilfsmittel bot ihm Preußen, dem er dafür ſeine
het in Schleſien (Herzogtum Oels) verpfändete. An der böh=
ſchen
Grenze warb er eine Freiſchar, die zunächſt aus etwa
dend Reitern und einigen hundert Schützen beſtand; in der
äptſache waren es Sachſen und Tiroler, die Schwarzen
m.die Schar der Rache genannt. Ganz in Schwarz gekleidet,
gen ſie als Sinnbild ihres totverachtenden Mutes den Toten=
ſo
an dem mit Roß=Schweif geſchmückten Tſchako. Schnell ver=
nrte
ſich der Zulauf zu der kühnen Schar. Am 21. Mai 1809,
nde zu der Zeit, da der Erzherzog Karl zum erſten Male
uy den Sieg bei Aſpern den Glauben an die Unüberwind=
ſtheit
des Korſen zerſtörte und zehn Tage vor dem traurigen
he des kühnen Schill in Stralſund, brach Herzog Friedrich
Yielm mit ſeinem Korps auf, fiel in Sachſen ein und nahm,
uy eine öſterreichiſche Abteilung verſtärkt, Dresden und Leip=
gein
, nachdem er das ihm entgegengeſandte ſächſiſch=franzö=
Korps unter General Thielemann zurückgedrängt ha=te.
MOeſterreicher hätten ihn gern kräftiger unterſtützt, aber der
miliche General Am Ende war ein Bleigewicht an den
drſchwiugen des Herzogs. Dadurch ſtockte das kühne Unter=
ckun
des Welfen=Fürſten eine Zeitlang, bis der wackere
er ichiſche General von Kienmayr, ein ſchneidiger, feuriger
iizer, den Oberbefehl über die in Sachſen und Franken
elnden Truppen an Stelle des ewig zaudernden Am Ende‟
ſilr. Der ſelbſt noch junge General unterſtützte den kühnen
ſog und ſeine Schwarze Schar mit größtem Nachdruck. Mit
vereint ſchlug er am 12. Juni 1809 den franzöſiſchen Gene=
UInunot bei Berneck; nur mit Mühe gelang es Junot, ſich
Mden Ueberbleibſeln ſeines Heeres in der Finſternis einer
iſternacht über den Weißen Main zu retten und nach Bam=
ku
entfliehen. Hierauf wandte ſich der Herzog unverweilt

Sachſen, um den Räuber ſeines Erbes, den König Jerome,
vmöglich, im Felde gefangen zu nehmen. In eiliger Flucht
ich der König immer luſtick hinter die feſten Mauern

zu ſehen, denn von dem unglücklichen Feldzug von 1806 her ſind
Sie noch aufs beſte bei mir in Erinnerung. Tüchtige Reiter
kann ich aber jetzt gebrauchen; will es Gott, ſo reiten wir noch
manche herzhafte Attacke zuſammen. Sehr bewegt war der Her=
zog
über das Unglück des tollkühnen Majors von Schill, über
das er bereits Nachricht erhalten hatte, ich mußte ihm alles
ganz genau mitteilen. Daß er bei dieſer Gelegenheit manche
ſehr bittere Bemerkung über einzelne höhergeſtellte Perſonen in
Preußen laut werden ließ, die nach meiner Anſicht zu hart
waren, will ich mit dem vielen Mißgeſchick, das er ſelbſt unauf=
hörlich
in den letzten Jahren zu ertragen gehabt hatte, entſchul=
digen
. Man konnte überhaupt in ſeinen edlen, ſcharfgeſchnittenen
Zügen leicht erkennen, daß tiefer Schmerz ſeine Seele in den
letzten Jahren erſchüttert haben mußte, denn es lag ein ſehr
ernſter, ja ſelbſt finſterer Ausdruck darin. Es ſchien mir auch,
als ob der Herzog in den drei Jahren, in denen ich ihn nicht
geſehen hatte, um ein Jahrzehnt gealtert ſei, ſo tiefe Furchen
hatten der Kummer über den Verluſt ſeiner heißgeliebten Gat=
tin
und der Zorn über die Tyrannei Napoleons auf ſeine hohe
Stirn gegraben.
Der zwiſchen Frankreich und Oeſterreich abgeſchloſſene Waf=
fenſtillſtand
von Znaim (12. Juli 1809) vernichtete auch die Hoff=
nung
des tapferen Welfenherzogs und ſeiner kühnen Anhänger.
Wollte der Herzog als Offizier in öſterreichiſchen Dienſten gel=
ten
, ſo mußte er ſich den Beſtimmungen des Waffenſtillſtands
fügen. Aber in dem Stolze des geborenen Fürſten, dem man ſein
Land geraubt hatte, nahm er das Recht einer ſelbſtändig krieg=
führenden
Macht für ſich in Anſpruch. Mit einem Korps von
1300 Jägern, 650 Reitern, 80 Artilleriſten und 4 Geſchützen trat
er jenen Heldenzug an, der ihn und ſeine ſchwarzen Jäger für
alle Zeit berühmt gemacht hat. Am 20. Juli 1809 rückte er von
Franken aus über Halle und Quedlinburg nach Halberſtadt; am
29. Juli ſchlug er hier den franzöſiſchen General Meyronne.
Und nun zog der Held nach Braunſchweig, der Stadt ſeiner
Väter. Nur im Dunkel der Nacht beſuchte er das öde Schloß
ſeiner Ahnen. Am folgenden Morgen warf er bei Oelper vor
Braunſchweigs Toren den weſtfäliſchen General Reubel mit
ſechstauſend Mann zurück, dann eilte er über Hannover, Nieu=
burg
, Delmenhorſt nach Elsfleth an der unteren Weſer. Dort
ſchiffte ſich die tapfere Schar ein, der Herzog war der Letzte, der
ein Fahrzeug beſtieg. Bald grüßte ihn nach unſäglichen Mühen
und Gefahren das freie Meer, das ihm und ſeinen kühnen
Jägern die Rettung brachte. In vierzehn Tagen hatten ſie unter
ſteten Kämpfen verfolgt und gehetzt von der Meute der Feinde,
ſich von der böhmiſchen Grenze bis zur Nordſee durchgeſchlagen.
Am 8. Auguſt 1809 erreichte das Korps die Inſel Helgoland;
britiſche Schiffe brachten es von hier aus nach England. Zum
größten Teil wurde es der deutſchen Legion einverleibt, die
unter Wellingtons Befehl in Spanien an der Seite der Eng=
länder
gegen Napoleons Truppen leider auch gegen viele,
Deutſche aus den Rheinbundſtaaten focht.
Der Sturz Napoleons und der erſte Pariſer Friede (30.
Mai 1814) brachte dem Herzog den Beſitz ſeines alten Landes
wieder. Mit Jubel ward er in Braunſchweig begrüßt.
Die Rückkehr Napoleons von Elba rief auch den tapferen
Herzog wieder ins Feld. Am Tage von Quatrebras traf ihn
das tödliche Blei. Wenige Tage vor ſeinem Heldentode hat ſein
alter Mitkämpfer deſſen Tagebuch wir mehrfach gefolgt ſind,
den tapferen Welfen=Herzog geſehen: Der Herzog war ſeit dem
Jahre 1810, wo ich ihn zuletzt geſehen merklich gealtert. Die
ſchwere Zeit der Verbannung war nicht ſpurlos an ihm vorüber=
gegangen
. Ungeſchwächt aber blitzte das frühere Feuer noch aus
ſeinem Auge, und kräftig und mannhaft wie immer zeigte er
ſich in Wort und Tat. Im Augenblick der höchſten Bedrängnis
des engliſch=niederländiſch=deutſchen Heeres durch den Marſchall

UMAN
OWWERNER
FEUENFEIS

Urheberrechtsſchutz durch Herm. Berger, Roman=Verlag, Berlin SW. 68.

(Nachdruck verboten.)

21.

Die Nacht in dem zerſchoſſenen Bauernhaus von Kl. Gar=
en
war für Kurt=Heinz wenig behaglich geweſen. Er hatte
Uge der ſtarken Zugluft ſchauderhaft gefroren, ſich eine Er=
ang
zugezogen und leichtes Wundfieber bekommen. Doch was
utete das nach einem ſo herrlichen Sturmangriff, wie er ihn
Aderte von Malen im Frieden geübt und geſtern mit ſeinen
en durchgeführt hatte!
AS ihm Feldwebel Hedemann die Kompagnie meldete, ſtellte
EAch heraus, daß die Verluſte des erſten Schlachttages recht
buch waren. Zwei Offiziere und ungefähr ein Viertel der
Anſ chaften hatte er tot oder verwundet auf dem langen An=
Sſeld zurücklaſſen müſſen.
Das war bitter, jedoch nicht zu vermeiden geweſen. Dafür
der Sieg errungen, ging es weiter dem Feinde nach. Dieſer
nicht zur Ruhe kommen, mußte angegriffen werden, wo
*ch zeigte, bis der heimiſche Boden wieder frei von ihm war.
ach die anderen Kompagnien des Bataillons hatten erheb=
Berluſte, jedoch nicht ſo hohe wie die Zehnte, die beim
Gaſl en des kleinen Waldſtückes öſtlich Oſchekau am ſchwerſten
Stem.
De 41. Diviſion folgte dem am Abend vorher in regelloſer
I zurückgegangenen Gegner langſam bis in die Gegend von
Duemtken, wo ſie eine Feldſtellung einnahm und die weiteren
e des Oberkommandos abwartete.
er Tanz ſcheint um uns herum von neuem in vollem
zu ſein, bemerkte Feldwebel Hedemann zu Kurt=Heinz
ſauſchte mit ihm auf den von Mühlen und Usdau herüber=
riden
Kanonendonner.
e hatte recht. Der heutige Tag war für General von Hin=
M8 der Prüfſtein, ob ſein Schlachtplan gelingen würde.
ſa machtigem, unwiderſtehlichen Anſturm warfen ſich die
A Oſtpreußen des Generals v. Francois gegen die ſtark
aute, von den Ruſſen heldenhaft verteidigte Höhenſtellung
Ladau. Was ſchon am 26. Auguſt erfolgen ſollte, mußte heute
ſigen. Alles hing davon ab.
eneral v. Francois wußte, daß das Oberkommando voll
Eng und Zuverſicht auf die Nachrichten von ſeiner Front
ſie: Während er ſich am Tage vorher in gerechter Wür=
ſeiuer ſchwachen Kräfte und des Fehlens der ſchweren
ie zuerſt geweigert hatte, den Angriff einzuleiten, fügte

er ſich nach der Rückſprache bei Montowo dem kategoriſchen
Verlangen des Oberbefehlshabers und griff an. Am Abend
konnte er ihm die Einnahme der Dörfer Seeben und Gr. Koſch=
lau
melden.
Doch das war kein Kampf nach dem Herzen des Korps=
führers
geweſen, der ſeine Infanterie faſt ohne Artillerieunter=
ſtützung
gegen die ſtark befeſtigten Linien der Ruſſen vorſchicken
mußte.
Ein großer Teil ſeiner Streitkräfte war noch im Anrollen
aus dem Norden der Provinz. Zugzuſammenſtöße, Ausbleiben
des Leermaterials aus Danzig, verſpätete Umleitung rollender
Transporte und andere Komplikationen hatten das rechtzeitige,
planmäßige Eintreffen einzelner Regimenter um faſt 22 Stunden
verzögert.
Doch nun durfte es keinen Aufenthalt mehr geben. Nicht
eine einzige Stunde. Der ganze Angriffsplan Hindenburgs
konnte in Frage geſtellt werden; denn jede taktiſche Ueberraſchung
bedingt ein Geizen mit Minuten.
Mit Todesverachtung führten die Lokomotivführer die
waffenſtrotzenden, ſehnlich erwarteten Inſaſſen ihrer Züge bis
dicht an die kämpfenden Truppen heran und achteten nicht der
einſchlagenden Geſchoſſe.
Helfen, helfen, ſo ſchnell als möglich! Dieſer Gedanke be=
ſeelte
ſie alle und ließ ſie in treuer Pflichterfüllung bis zum
Umſinken auf ihren Maſchinen ſtehen.
Endlich, in der Nacht vom 26. zum 27. Auguſt, waren die
Truppenausladungen beendet und die zuletzt angekommenen
Regimenter bei ihren Diviſionen eingetroffen. Nun beſaß das
Korps Francois wieder ſeine volle Gefechtskraft und konnte mit
gewohntem Siegeswillen und der gleichen frohen Zuverſicht wie
bei Stallupönen und Gumbinnen in den Kampf gehen.
Jetzt tobte er wild und verbiſſen um die ſtark ausgebaute
Höhenſtellung bei Usdau. Das bei Heinrichsdorf in befeſtigter
Feldſtellung ſtehende Detachement v. Mülmann ſicherte gegen
die über Soldau her im Anmarſch begriffene 3. Gardediviſion
des Korps Kondratowitſch, die am vergangenen Abend von
Samſonow General Artamanow unterſtellt wurde, ſo daß es der
2. Diviſion des Generalleutnants v. Falck möglich war, trotz
verluſtreicher ruſſiſcher Artilleriewirkung in Richtung auf Gr.
Tauerſee unaufhaltſam Boden zu gewinnen.

Nr. 143 Seite 9
Werbung für das Fliegerkreffen in Berlin.

Am 3. Juni verſammeln ſich in der Reichshauptſtadt Flieger aus
allen Teilen des deutſchen Vaterlandes zum Erſten Flieger=
treffen
Berlin 1934 mit dem ein Großflugtag verbunden wird.

Ney waren die Braunſchweiger auf dem Schlachtfelde angekom=
men
. Der tapfere Herzog verſuchte die Entſcheidung zu bringen,
aber eine Attacke ſeiner Ulanen gegen die vordringende fran=
zöſiſche
Infanterie wurde abgewieſen; ſeine Infanterie, die flott
drauf gegangen war, mußte ebenfalls den Rückzug antreten. Das
Leib=Bataillon, in deſſen Mitte ſich der Herzog hoch zu Roß be=
fand
marſchierte zurück. Kanonenkugeln, welche in die gedrängte
Maſſe einſchlugen, verurſachten Verwirrung, die noch vermehrt
wurde, als ein franzöſiſches Küraſſier=Regiment antrabte. Der
Herzog kommandierte mit lauter Stimme, mit hochgeſchwunge=
nem
Säbel dadurch zog er die Aufmerkſamkeit der umher=
ſchwärmenden
franzöſiſchen Schützen auf ſich: bald ſank er tödlich
getroffen vom Pferde.
Die franzöſiſchen Küraſſiere waren im Verfolgen begriffen;
zu Tode verwundet lag der tapfere Vorkämpfer deutſcher Frei=
heit
zwiſchen Freund und Feind.
Der Korporal Külbel vom Leib=Bataillon, der Horniſt Aue
und der Jäger Reckau trugen den Herzog auf ihren Gewehren
zurück. Seine letzten Gedanken galten ſeinen Truppen, bald
darauf hauchte er ſeine Heldenſeele aus.
Wo Schill und Lützow genannt werden, da darf man auch
den tapferen ſchwarzen Herzog Friedrich Wilhelm von Braun=
Dr. Ludwig Roth.
ſchweig=Oels nicht vergeſſen!

Gegen Usdau ſelbſt hatten die Batterien der 1. Diviſion des
Generalleutnants v. Conta um vier Uhr morgens das Feuer
eröffnet und den 1. und 3. Grenadieren ſowie 41ern und 43ern
den Weg zu ihrer blutigen Arbeit vorbereitet.
Der vom Dorf ſüdwärts nach Soldau führende Eiſenbahn=
damm
war dicht beſetzt. Kopf an Kopf ragten die lehm=
farbenen
Mützen der Ruſſen über die hellglitzernden Schienen=
ſtränge
, an denen unaufhörlich die Feuergarben unzähliger
Schüſſe aufflammten.
Hinter ihnen, auf Höhe 202, ſtanden mehrere Batterien,
andten über die Köpfe der Liegenden hinweg ihren Eiſenhagel
in die deutſchen Linien und räumten furchtbar in ihnen auf.
Doch vorwärts ging es, unaufhaltſam, mit unerhörtem
Kampfesmut. Die Heimat mußte wieder frei ſein, durfte nicht
noch mehr von dem ruſſiſchen Raubgeſindel verwüſtet werden.
Die Eltern und Geſchwiſter, Frauen und Kinder warteten
mit bangen, ſchreckerfüllten Herzen auf die Nachricht von dem
Ausgang der Schlacht. Und ſie ſollten ſich nicht täuſchen, nicht
umſonſt ihnen vertrauen.
Blut um Blut! Für jeden getöteten Kameraden zehn
Ruſſen und noch mehr. Sie zählten nicht, ſie kämpften, rannten
an gegen den lebenfreſſenden Eiſenhagel, waren nicht zu halten
in ihrem Eifer, ruhten nicht eher, als bis ſich ihre Bajonette in
die Bruſt des Feindes gruben.
Es war kein Blutrauſch, der alle die Braven dieſer oſt=
preußiſchen
Regimenter vorwärts trieb, rennen, ſtürzen, taumeln,
vor Wut brüllen ließ, ſondern nur ein kleines und dennoch
ſo inhaltreiches Wort:
Heimat!
Die Liebe zur Heimat, zu dem Stückchen Erde, auf dem ſie
geboren, gelernt, gearbeitet und geliebt hatten, war der mäch=
tige
Impuls, der ihre Glieder durchſtrömte und ſie zu Helden
werden ließ.
Dieſes Zauberwort gebar die hervorragenden Leiſtungen,
denen ſich die wie Löwen kämpfenden Ruſſen beugen mußten,
denen ſie einfach nicht gewachſen waren, denen keine andere
Armee der Welt zu widerſtehen vermocht hätte.
Heimat frei! riefen ſie ſich auf dem Marſch, beim An=
ſtoßen
der Gläſer, beim raſenden Vorwärtsſtürmen zu und
Heimat frei röchelten die Verwundeten, wenn ſie brechenden
Auges die Kameraden die feindliche Stellung ſtürmen ſahen.
Heimat frei!
Das war das Loſungswort der wackeren, treudeutſchen, oſt=
preußiſchen
Regimenter, mit deſſen belebendem, fortreißenden
Schwung ſie die heimatliche Scholle reinfegten von allem aus
Nußland hereingekommenen Unrat.
General v. Francois hielt neben Generalleutnant v. Conta
auf Höhe 196 ſüdweſtlich Usdau und beobachtete mit dem Glaſe
das allmähliche Vorwärtsſchreiten ſeines Infanterieangriffs.
Langſam, doch unaufhaltſam, wie eine zähe Lavamaſſe ſchoben
ſich die Kompagnien von Kl.=Grieben her an das Dorf heran,
Ein wahrer Höllenlärm erfüllte die Luft, der an den ein=
zelnen
Stellen im Gelände bald ſtärker bald ſchwächer in Er=
cheinung
trat. Das flatternde Geknatter der Maſchinengewehre,
unterbrochen von einzelnen Salven der Ruſſen, das helle Bellen
der Feldſchütze und das dumpfe, ſonore Dröhnen der ſchweren
15=cm=Haubitzen vereinigte ſich zu einem ſchaurigen Konzert,
deſſen Dirigenten abwechſelnd die Generale Francois und
Ariamanow waren.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Sport, Spiel und Jurnen

An die Schwimmſporkler Darmſtadks.
Das urſprünglich in größerem Rahmen vorgeſehene An=
ſchwimmen
im Woog kann verſchiedener Umſtände wegen heute
nicht durchgeführt werden. Dafür wird auf Anordnung von
Herrn Direktor Löwer in Zukunft das An= und Abſchwimmen im
Woog in größerem Umfange ſtattfinden.
Die Schwimmſportler Darmſtadts, alſo die Schwimmerinnen
und Schwimmer der Turn= und Sportgemeinde 1846, des Darm=
ſtädter
S.C. Jung=Deutſchland, des Turnerbundes Jahn 1875, des
Polizeiſportvereins und des Merckſportvereins treffen ſich nun
am kommenden Montag, dem 28. Mai 1934, um 18.15 Uhr im
Woog zum gemeinſamen Beginn der Sommerſchwimmzeit. Für die
Mitglieder der Trainingsgemeinſchaft der Darmſtädter Schwim=
mer
iſt das Erſcheinen unbedingt Pflicht, da an dieſem Abend
mit der Verpflichtung der offizielle Uebungsbetrieb der Trai=
J. A.: Leyerzapf.
ningsgemeinſchaft beginnt.
Suuoan.
Polizei-SV. Darmſtadt.
Autofahrkarten zur Fahrt nach Niederrad werden, um dem
vorausſichtlichen Andrang am Sonntag vor der Abfahrt vorzu=
beugen
, bereits am Samstag ab 16 bis 19 Uhr vor der Wache
der Kaſerne 24 ausgegeben. Es wird gebeten, hiervon regen
Gebrauch zu machen.
T5G. 46 Darmſtadt.
Die Fußballer der 46er ſollten am kommenden Sonntag
termingemäß mit erſter und Reſervemannſchaft die letzten Ver=
bandsſpiele
in Weiterſtadt austragen. Da aber an dieſem Tage
die SA.=Vereidigung ſtattfindet, wird die ſchon einmal verlegte
Begegnung notgedrungen abermals abgeſetzt werden müſſen.
Jugendabteilung. Die 1. Schüler treten am Sonn=
tag
nachmittag 1.30 Uhr auf dem Platze an der Rheinallee in
ihrem letzten Pflichtſpiel gegen die Sppgg. Arheilgen an. Bis
heute ungeſchlagen und mit einer äußerſt hohen Torausbeute
werden die kleinen 46er dieſe Runde mit der Gruppenmeiſter=
ſchäft
abſchließen Die 2. Schüler empfängt anſchließend die
1. Schüler des hieſigen Merckſportvereins.
FC. Egelsbach 03 Biktoria Arberach.
Urberach hat eine Rückſpielverpflichtung in Egelsbach vom
Auguſt her. Damals ſiegte Egelsbach in Urberach 6:2. Man darf
geſpannt ſein, wie ſich das Stärkeverhältnis der beiden Maun=
ſchaften
während der Verbandsſpiele geändert hat. Das Spiel der
erſten Garnituren beginnt um 4 Uhr.

FC. Union Darmſtadt.

Die Freundſchaftsſpiele am Sonntag gegen TSV. Meſſel fallen
wegen SA.=Vereidigung aus.
Pflichtſpiel: Schüler Schüler SV. Weiterſtadt, hier, Sonn=
tag
. 1.30 Uhr.
FV. Biblis am Frankenſtein.
Germania Eberſtadt FV. Biblis.
Heute, Samstag abend, 5,45 Uhr, empfangen die Cermanen
zum erſten Freundſchaftsſpiel auf eigenem Platz den bekannten
Vertreter des Südheſſenkreiſes, FV. Biblis. Den Riedleuten geht
ein guter Ruf voraus. Auch in den diesjährigen Verbandsſpielen
hat ſich die Elf einen guten Mittelplatz erkämpft und lag ſtets mit
in führender Poſition. Sie werden dieſes Samstagabendſpiel mit
kompletter Beſetzung beſtreiten und man iſt hier ſehr auf ſie ge=
ſpannt
. Die Vorſtädter dagegen haben immer noch Mannſchafts=
ſorgen
. Material iſt genug vorhanden, es genügt aber noch immer
nicht den geforderten Anſprüchen. Auch heute werden wieder einige
neue Geſichter dabei ſein, und man darf wirklich geſpannt ſein,
wie die Elf mit den Riedleuten fertig wird. Das Spiel ſindet
wegen der morgen ſtattfindenden großen SA.=Vereidigung in
Eberſtadt ſchon heute abend 5,45 Uhr ſtatt.

Fußball im Ried.

Die Riedfußballer ſind größtenteils nicht allzu eifrig mit den
Freundſchaftsſpielen und gönnen ſich bereits jetzt ſchon am liebſten
der Ruhe, um im Rhein baden zu können. Es iſt diesmal auch
wieder nur ein kleines Programm zuſammen gekommen, wobei
die Bibliſer allerdings ſehr ſtark beteiligt ſind. Heute abend um
5,45 Uhr, gaſtieren die ſpielſtarken Bibliſer in Eberſtadt, um mit
den Germanen auch dieſes Jahr wieder ihr traditionelles Freund=
ſchaftsſpiel
auszutragen. Am Sonntag ſpielen die Bibliſer dann
auf eigenem Platze mit zwei Mannſchaften gegen Concordia Gerns=
heim
1. u. 2. Mannſch. VfR. Bürſtadt trägt gegen Griesheim
H. H.
am Main das Rückſpiel in Bürſtadt aus.
Italiens Gegner in der Vorrunde zur Weltmeiſterſchaft
iſt am Sonntag in Rom die Mannſchaft der Vereinigten Staaten
von Nordamerika, die im Ausſcheidungsſpiel am Donnerstag vor
10 000 Zuſchauern in Rom über Mexiko mit 4:2 (2:1) ſiegreich
blieb. Das Treffen brachte keine beſonderen Leiſtungen und beide
Mannſchaften reichen in ihrem Können nicht an europäiſche Klaſſe
heran.

SC. Vikkoria Griesheim.

Handball: Abgeſehen von dem Wochentagsſpiel gegen die
Mannſchaft des Arbeitsdienſtes ſind es nun acht Wochen, daß das
Griesheimer Sportpublikum unſere Handballer nicht mehr ſpie=
len
ſah. Kommenden Sonntag beginnt die Serie der Heimſpiele
und als Gegner iſt der Turnverein Heppenheim a. d. B. mit ſeiner
1., 2. und Jugendmannſchaft verpflichtet. Die Spiele beginnen um
, 3 und 4 Uhr. Heppenheim iſt hier in ſeinen ſpieleriſchen Fähig=
keiten
ein unbekannter Gegner und iſt man auf dieſe Spiele ſehr
geſpannt. Der Beſuch des Viktoria=Sportplatzes wird ſich beſtimmt
lohnen und iſt jedem Spoitfreund zu empfehlen. Die Eintritts=
preiſe
ſind für die Privatſpiele herabgeſetzt worden.
Rleine Rundschau.
Die Weltmeiſterſchaft beginnt! Wohl fehlen etliche ganz
Große wie England, Schottland. Uruquay und die
noch niemals
Profis von Argentinien, aber
waren zahlenmäßig ſoviel Nationen an dieſem Spiel beteiligt, als
diesmal in Italien.
Uns intereſſiert in erſter Linie das Spiel der Deutſchen
mit Belgien. 8:1 haben wir die weſtlichen Nachbarn bei der
letzten Begegnung niedergekantert. Auch diesmal müßte es in
Florenz wenn auch nicht ſo hoch ein klarer Sieg für uns
werden.
Wir Süddeutſchen bedauern, daß zu dieſen großen Kämpfen
Klaſſeſpieler wie: Oehm, 1. FCN., Lachner. 1860 München,
Stubb, Eintracht Frankfurt, und der leider immer noch ſpiel=
untaugliche
Hupp Raſſelnberg aus Benrath nicht zur
Verfügung ſtehen, da ſie aus beruflichen Gründen gicht mit=
konnten
.
In unſerer deutſchen Heimat erwartet man natürlich mit
Spannung das Ergebnis dieſer Kämpfe, während man ſo langſam
die Fußballſtiefel an den Nagel hängt und die Badehoſe aus der
Schublade kramt, um in Strömen und Flüſſen Erholung zu ſuchen.
Bis zum großen Ereignis der Deutſchen iſt nämlich noch einige
Zeit Ruhe.
Der 1. FC. Nürnberg gaſtiert am Sonntag auf dem Bie=
berer
Berg in Offenbach. Obwohl dem Nürnberger Club noch
10 gute Angebote auf den Tiſch flatterten, lehnte er ſie alle ab,
da er ſeine Leute nicht überanſtrengen will,

In Berlin kennt man die Waldhöfer noch lange nicht
ſo wie bei uns, ſüdlich der Mainlinie. Man iſt ſo geſpannt au=
dieſe
ſagenumwobenen Techniker aus Mannem, daß man ſie zu
einem Spiel nach Berlin eingeladen hat. Natürlich ſpielt nicht
Viktoria 69 Verlin, ſondern B. S.B. 92 gegen die Wald=
höfer
, denn die vier Letzten gehen ſich gefliſſentlich aus dem
Wege.
Nach einer ſchönen Reiſe an den Elbeſtrand, wo Worma=
tia
Worms aus Magdeburg mit einem 5:0 Sieg heimkehrte,
haben die Wormſer am Donnerstag abend ihre Polenreiſe
angetreten, um unter anderen auch gegen den Polenmeiſter Ruch
anzutreten.
W. Winkler, die Wormſer Schußkanone, iſt nach Bad
Kreuznach übergeſiedelt, wo Winkler den Poſten eines unbe=
zahlten
Trainers einnimmt und für Kreuznach ſpielen wird. Im
Privatleben wird es dem alten Fußballer recht gut gehen, denn er
hat das florierende Klubhaus der Kreuznacher zu verwalten.
Die Wormatia hat übrigens Glück, denn der bekannte ſchuß=
gewaltige
Halblinke Kleber vom VfR. Bürſtadt iſt zu ihr
gegangen. Die Bürſtädter ihrerſeits haben in dem ehemaligen
Bibliſer Ohl einen Stürmer großen Formats entdeckt, ſo daß der
Weggang Klebers wenigſtens einigermaßen zu verſchmerzen iſt,
*
Alem.=Oly. Worms macht zurzeit einen Reinigungs=
prozeß
durch, wobei einige Kanonen das längsgeſtreifte ſchwarz=
weiße
Trikot wohl für immer ausziehen mußten. Wir wünſchen
allen Vereinen eine ſo klare und geradlinige Vereinsfüh=
rung
wie die der A.=O. W.
H. H.

Turnverein 1860 Erbach.

Fußball: Die 1. Fußballmannſchaft war am 2. Pfingſtfeiertag
bei dem FC. Phönix Bad Vilbel zu Gaſt und verlor mit 4:5 (0:5)
Toren. Das Spiel war alles andere als ſchön, überhaupt die ganze
Veranſtaltung. Vor und nach dem Spiel bekümmerte man ſich um
ſeine Gäſte gar nicht und während des Spieles nur um deren
Beine. Von Freundſchaft kein Gedanke, ſchade, man hatte ſich ſo
ſehr auf dieſes Spiel gefreut. Daß die Mannſchaft trotzdem einen
ſchönen Tag verleben konnte, hatte ſie ihrer eigenen Tatkraft zu
verdanken. Man verließ ſeine unfreundlichen Gaſtgeber, um ſich
auf eigene Fauſt einen ſchönen Abſchluß zu ſuchen. Und, daß dieſes
glückte, wiſſen alle zu erzählen.
Die Junioren ſpielten in
Gimbsbeim im Rahmen einer Saarkundgebung und verloren
knapp. Auf der Rückreiſe beſuchte man noch ſeine Sportfreunde
von Dienheim, auch dort Saarkundgebung, wobei der Empfang
unſerer Mannſchaft ein ſehr freundlicher war. Erſt um 11 Uhr ent=
ſchloß
man ſich zur Heimfahrt. Die Spiele der Fußballer in Gr.=
Gerau am kommenden Sonntag mußten abgeſetzt werden und ſind
nun auf den 3. Juni verlegt.

Im Dritten Reiche iſt es Pflicht eines jeden Deutſchen, ob
Mann oder Frau, ob Junge oder Mädel, Leibesübungen zu be=
treiben
. Die Deutſche Turnerſchaft wirbt eine Woche lang vom
27. Mai bis 3. Juni 1934, um alle die Volksgenoſſen und Volks=
genoſſinnen
, wie auch um die Jugend, die ihr noch ferne ſteht.
In der Deutſchen Turnerſchaft werden alle Arten Leibesübungen
in allen Altersſtufen beiderlei Geſchlechts betrieben. Der Turn=
verein
1860 Erbach e. V leitet die Werbewoche mit einer Mit=
gliederverſammlung
am 26. Mai ein, bei der eine Gedenkfeier
für den an dieſem Tage vor elf Jahren von Franzoſenhand er=
mordeten
deutſchen Freiheitshelden Albert Leo Schlageter und
die Durchführung der Werbewoche in Erbach im Mittelpunkte
ſtehen. Die Vorkehrungen für die Werbewoche ſind bereits ge=
troffen
. Durchgeführt werden öffentliche Turnſtunden an den
Abenden: Dienstag für Frauen, Mittwoch für Turner, Donners=
tag
für Männer und Freitag für Turnerinnen. Für die Schul=
jugend
am Donnerstag und Freitag nachmittag. Am Sonntag,
dem 3. Juni, treten alle Aktiven zum Werbemarſch durch die
Stadt nach dem Sportpark an, wo alle Abteilungen ſich bei
Lauf, Sprung, Wurf und Spiel tummeln werden. Die Werbe=
woche
=Abſchlußfeier findet am Sonntag, dem 3. Juni, abends, in
der ſtädt. Feſthalle unter den Linden ſtatt.

Krafiſport.

Polizei=SV. Darmſtadt.
Bei dem diesjährigen Bezirksfeſt in Laubenheim bei Mainz
konnten einige Mitglieder der Kraftſportabteilung des PSV. recht
ſchöne Erfolge erzielen. Jugend: Fliegengewicht: Korwall er=
rang
unter 11 Teilnehmern mit vier Siegen den 2. Preis; Feder=
gewicht
: Quick erzielte in ſeiner Klaſſe im Gewichtheben unter
15 Teilnehmern den 1. Preis und im Ringen den 5 Preis. In
derſelben Klaſſe konnte Neumer mit vier Siegen den 4. Platz
erringen. Teilnehmerzahl 21. Aktiv: Bantamgewicht: Becker
und Schnauber mußten vorzeitig durch Verletzungen ausſcheiden.
Becker kam mit vier Siegen an 5. Stelle, Schnauber mit drei Sie=
gen
an 9. Stelle; Schwergewicht
Siebert fertigte ohne An=
ſtrengung
alle ſeine Gegner ab. Die Meiſterſchaft war ihm nie zu
nehmen.

Nr
Handball.
25G. 46 Stadkſportverein Brankfurt.
a
Heute, Samstag, 18.30 Uhr. Rheinallee.
Nach öfteren Auswärtsſyielen hat ſich die Darmſtädter Turn=
und Sportgemeinde 46 die ſpielſtarken Stadtſportvereinier Fronkß
furi verſchrieben. Es iſt das erſte Spiel des neuen Gauligiſter=
auf
eigenem Platz. Die 46er Mannſchaft ſtellt zurzeit beſten Hando
ball dar, was ja Herrnsheim am Himmelfahrtstag zu ſpüren bo=
kam
. Der Stadtſportverein iſt einer der ſpielſtärkſten Vereine irn
Frankfurter Bezirk. Er unterlag nur knapp gegen den Bezirks=
meiſter
, Fußballſportverein Frankfurt bei den Meiſterſchaftsſpige
len. Alle Kräfte der TSG. 46 müſſen ſchon eingeſetzt werden, wenn
Mudt
der Sieg in Darmſtadt bleiben ſoll. Wir werden nach etlichen Ent.
täuſchungen im Darmſtädter Handball im allgemeinen wieder eirn
mal etwas Gutes vorgeſetzt bekommen.
Vorher zweite Garnituren. Beginn hier 5,30 Uhr. Gering= Mewoe
Preiſe.
Rückrunde der Sauſtballer.
iIN
Morgen ab 8 Uhr auf den Woogswieſen.
MMn Lusbeis
Nur die Kreisklaſſe 2 und Alte Herren ſind morgen früh as zu phloſſenen 2
8 Uhr zur Rückrunde verpflichtet. Dieſe Spiele bringen die Enu
ſcheidung über die Meiſterſchaft der beiden Klaſſen und es dürfte FII Vo.. L
äußerſt ſcharfe Kämpfe entbrennen, deren Beſuch ſich lohnt. D./ 4u 000 Muct
Meiſterſchaft der 1. Mannſchaften kann wegen der morgen angeſet, / ü4 m Hocheisd.
ten SA.=Vereidigung nicht vergeben werden und bleibt einern / Richsſchabwee!
uegen die Beſt.
ſpäteren Zeitpunkt, den die Behörde noch bekannt gibt, vorbehay
lionen und an
ten. Sehr wahrſcheinlich an einem der nächſten Sonntage.

Beim FJFA=Kongreß in Rom ſetzte ſich der Führe‟
des Deutſchen Fußball=Bundes, Regierungsrat Felix Linneman=n
warm für die Durchführung eines Olympiſchen Fußballturnierey
ein Linnemann erklärte, daß, wenn man das Fußballturnier prir
ziviellen Erwägungen opfere, das volkstümlichſte Mannſchaftt
ſpiel zu einem Sport zweiter Klaſſe degradiert würde.
Eine 2:0=Führung ſicherte ſich USA. am erſten Tage deu
Davisvokalkampfes gegen Kanada in Wilmington, Stoeffen ſchluu
Rainville 6:1, 7:5. 6:1 und Shields bezwang Martin 6:2, 6:3.95
Belgiens Mannſchaft für den Vorrundenkampf zu=
Weltmeiſterſchaft gegen Deutſchland iſt geändert worden. Die Ei
ſpielt jetzt in folgender Aufſtellung: Vandeweyer; Joacim, Smge
linck; Peeraer, Welkenhuyſen, Claeſſens; Devries, Vorhoof, C
pello. Grimonprez, Herremans.

Reichsſender Frankfurt

Miionen zugent
u eien Mit 2i
uichsbanknoten u11
uen in die Kaſſel
0dr Unlauf al
ne in Neutenbho
et. Der Umlauf
onen ab. Die Be.
ſch auf 63,5
jgung von
eingezogenen
E eigen mit 521
* Beſtände an (
hfauf 154,5 Mi.
Stände um 13.
IEeun deckungsfähie
erien. Die Deckun
wr 18 Prozent an

Kaſſel. Trier. Freiburg 251.

Frankfurt: Samstag, 26. Mal
5.45: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter. 5.50: Stuttgart: Gym- lau Opl 9G., 9
In d
6.25: Gymnaſtik.
N=kit
6.15
naſtik.
Zeit, Meldungen.
6.50; Wetter.
6.55: Stuttgart: Frühkonzert (Schallpl.). u- un N
8.15: Waſſerſtand, Wetter. 8.20: Stuttgart: Gymnaſtik. ſums treuhl

Aiſcau der deutſ
9.30: Nur Trier; Werbekonzert.
10.00: Zeit, Nachr.
11.00: Werbekonzert.
11.50: So- MKide Februar d.
11.40: Meldungen.
zialdienſt.
indet ſeine
12.00: Trier: Städtiſches Orcheſter. Ltg.: Werner Creutzburg.
Mäf dieiem
13.00: Zeir, Nuchr. Saardienſt.
1320
13.10: Nachr.
nden geleiſt

um
Stuttgart: Lernt morſen. 15.30: Wetter.
15.45: Quert gifen. Endt
durch die Wirtſchaft.

16.00; Gartenkonzert und TanzTee=Muſik. 18.00: Stinm
der Grenze. 18.20: Der Polizeipräſident ſpricht! 18.30
Stegreifſendung.
18.50: Zeit, Wetter.
19.00: Till Eulenſpiegel. Hörſpel. 20.00: Nachr., Zeit. 20.05: Saar=
20.15: Bunter Abend.
ländiſche Umſchau.
22.20: Zeitz
Nachr.
22.35: Stuttgart: Du mußt wiſſen.
22.4
Nachr., Wetter, Sport. 23 00: München: Das kleine Fun=
orcheſter. Lig.: Erich Kloß. 24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.
Deutſchlandſender
Welle 1571
Deutſchlandſender: Sonnadend, 26. Mai
rg: Werter. 5.50: Nachr. 6.00: Berlin: Gym=
5.45: Hambu!
naſtik.
6.15: Tagesſpruch.
6.20: Königsberg: Frühkonzer
8.00: Sperrzeit. 8.45
In einer Pauſe (geg. 7.09):
kachr.
Leibesübung für die Frau. 9.40: Die Jugend im Kampf u
die Olympia=Medaille. 10.00: Nachr. 10.10: Kinde-
funkſpiele
: Der junge Engländer. Ausſchnitt aus dem Leben ein=
Kleinſtadt. 10.50: Fröhl. Kindergarten. 11.15: Seewette-
bericht
.
11.30: Bücherſtunde: Geſchichten aus der Geſchicht
11.45: Dr. Bertkau: Von deutſchen Naturforſchern u. Aerzte

beirug die Za
n-r auch für die
Nectes ſicherſtellen,
Zu Septemnber 7
N*berates der Dei
WGient
enthal.
Mülwn
itaille und im
de Haushal
veweſthaß des K
MDie Abakmel
G A
Stet
utech
Maunesmannröh=
26 auf RM.
1202) Mill.
Million
ſmn.2 eroich
nvortrag
Aüſchoer
trags
AN am 27. Jun

Adien und 7I

12.00: Wetter; anſchl.: Glückwünſche. 12.10: Aus deutſche
Opern (Schallplatten); anſchl.: Wetter.
12.55: Zeitzeich
14.00: Spe
13.00: Wochenendunterhaltung auf Schallpl.
14.45: Nachr.
zeit.
15.00: Wetter, Börſe. 1
Kinderbaſtelſtunde: Wir baſteln einen Wochenmarkt: Die Ve=
kaufsware
wird hergeſtellt. 15.45: K. E. Weiß: Wirtſchaft.
chenſchau.
18.4
Flensburg: Militärkonzert. Muſikkorps des 3. (preuß.) B
taillons, 6. Infanterie=Regiments. Ltg.: Muſikmeiſter Sinkula.
Dazw.: Eine Sammlung deutſchvolkstümlicher Weiſen. (
chor=Einlagen.)
17.30: Im Dienſt an der künſtleriſchen Wl
beitsgemeinſchaft. Ein Orcheſtermitglied erzählt. 17.50:
Schäfer; Sporiwochenſchau.
18.10: Zeitfunk. 18.30: Kcl
Erb ſingt auf Schallplatten. 18.50: Der deutſche Rundfzukliuthunt 15
Gri
18.55: Wetter.
19.00:
Alles mal herhören.
19.15: Geläute vom Brauu
ſchweiger De
. 19.20: Muſik im Volksgarten mit OtbMeielülniſe an
Kermbach. 20.00: Kernſpruch: anſchl.: Kurznachrichten.
geit b.
20.10: Maitanz im Volksgarten. Ein fröhl. Feſt im Grün
deweg
mit allem Drum und Dran. 22.09: Internationale Aukl=
unen
ur
Rennfahrer trainieren auf der A
us. (Aufn.) 22.20: Wette,
age
Tages= und Sportnachrichten.
22.45: Seewetterbericht.
Mich
23.00: München: Das Kl. Funkorcheſter. Ltg.: Erich Kloß.
u 6h

S i Ptr
miteis u.
otierung
1 2
5
A uchr 90.
Laun Grtziden

ſoggen 1
ite UR
9. Weizer
565, 7
M F
Die Geteite

Weiterbericht.

Haf
ine ie.

Da ſich der hohe Druck vornehmlich über dem Nordatlanticl)
rückgezogen hat, fließt an ſeiner Vorderſeite kühle Luft nach
Kontinent. Das Wetter wird ſich daher wechſelhaft und für
Jahreszeit ziemlich kühl geſtalten. Vereinzelt iſt ſogar mit 1
ten Niederſchlägen zu rechnen.
Ausſichten für Samstag: Wechſelnd wolkig mit Aufheiter=
mäßig warm, vereinzelt auch Neigung zu etwas Regen.
Ausſichten für Sonntag: Keine weſentliche Aenderung der We
lage.

Ve
A

Kleinauto
von Selbſtfahrer
tagweiſe z. mie=
ten
geſ. Ang. u.
W. 66 Geſchſt.

BMW.=Limouſ.,
gut erhalten, zu
verk. Motorrad
wird in Zahlg.
genom. Alicen=
ſtr
. 2, Ecke Frank
furterſtraße. (
Motorrad (e
500 ccm., in gut.
maſchinell. Zu=
ſtand
, m. neuem
Kolben uſw.
100 U zu verk.
Groß=Umſtadt.
Höchſterſtr. 50.

Auto=Verdecke
ſowie Planen
epariert u. fer=
tigt
neu an: (a
Ballonplatz 4.
Auto=Sattlerei.
500 Ardie,
generalüberholt
Preis 180 Mk.,
4 PS. Opel
Limouſine zu
verkaufen. And
Fahrzeug wird
in Zahlung ge=
nomm
. Heidel=
bergerſtr
. 25.

Motorrad,
wen. gebraucht,
zu kaufen geſ.
b. 750 ccm. An=
geb
. unt. W. 45
a. d. Geſchſt.

Auto
a. liebſt. BMW.,
ſteuerfr., gut er=
halt
., zu kaufen
geſucht. Off.
W. 43 Geſchſt.

Schüttoff (c
500 ccm. Sport=
maſchine
, ſehr
gut erh., ſpott=
bill
. zu verkauf.
Alicenſtr. 2, Ecke
Frankfurterſtr.

D.K.W. (,
ſteuerfrei, ſehr
bill. zu verkauf.
Alicenſtr. 2. Ecke
Frankfurterſtr

6/25
Brennabor
offen, auch für
Lieferwagen ge
eign., z. verkauf.
Eckhardtſtr. 2, I

Motorrad
od. Klein=Auto,
in gut. Zuſtand,
auf Teilzahlung
geſucht. Ang.
W. 35 Geſchſt.

Mokorräder
200 ccm.
Maſchine, gut
erhalt., 150.
1 Maſchine, faſt
neu, 550.-
Maſchine,prima,
Arheilgerſtr. 92,
H. part.

Motorrad.
200 ccm., ſehr
bill. zu verkauf.
Arheilgen,
Merckſtraße 6.

Zündapp.
200 ccm., Mod.
1934, zu verkau=
fen
. Nehme Mo=
torrad
i. Zahlg.
Löffelgaſſe 11.

9.K. W.
Motorrad. 200
ccm., Sattelt., z.
verkauf. Wein=
bergſtr
. 32, I.

1½ Tonnen
Opel=Lieferwag.
10/40 PS., fahr=
bereit
, zu verk.
Dreirad ( Go=
iath
), 350 ccm.
fahrbereit, bill.
verkaufen.
Näheres Geſchſt.

Gelegenheits-

(E4) Haul!
Gutes Damen=Rad nur 20.
Herren=Rad . . . RM. 8.
Herren=Rad . . . RM. 15.
Starkes Geſchäftsrad 20.
Herren=Rad, Victoria,
neu, gemufft, im Lack
etwas beſchädigt, nur 48.
Damen=Rad, wie neu 35.
Orio, Harlsstr. 14/16
Größtes Fahrrad= und Kinder=
wagen
=Spezialhaus Heſſens.

Eleg. Speiſezim.,
Küche, Schlafzi.
Schreibtiſchſeſſ.,
Rauchtiſch. Bett=
ſtelle
m. Matr.,
neu, Teppiche,
Kleiderſchrank,
Beleuchtungs=
körp
., Standuhr.
Flurgarderobe,
Staubſauger,
Reiſeſchreibma=
ſchine
, verſchied.
Körbe u. Stühle
Küchengeſchirre.
Eichwieſenſtr. 11
Neubau. 1. St.

Brandkiſte,
Zteil., Flurgar=
derobe
zu verk.
Bruſtſtraße 47.

H.=Rad
ſowie 1 niedr.
12j. Jg. z. vk.
Soderſtraße 59.

Näh-
maschinen

RM. 115.
fabrikneue Welt=
marke
,auf Raten
gering. Aufſchlag
Monatsr. Mk. 6.
oder wöchentlich
Rk. 1.50, koſten=
loſer
Stick= und
Stopf=Unterricht.
Lieferung frei
Haus, Altmaſch.
in Zahlg. Lang=
jährig
. Garantie.
Ang. unt. W.57
a. Geſchſt. (TV5883

Mie
Damen= u. Her=
ren
=Räder, ge=
braucht
, ſowie
Ballonräder
preiswert

Verſenk= (e
nandlhne
nur wenig be=
nutzt
, dch. Rück=
zu
nahme z. Reſt=

verkaufen. Fr. betrag abzugeb.
Schmidt. Bleich= Neue Nähmaſch.

ſtraße 32. (c

H.=Fahrrad
faſt neu, billig
zu verkaufen. (c
Liebfrauen=
ſtraße
103, pt.

Metallbett,
weiß, mit Zteil.
Kapok=Matratze,
faſt neu, f. 75
zu verk. Vorm.
von 1012 Uhr
Gervinusſtr. 95.
2. St., b. Henſel.

von 115. an.
Georg Moll,
Eliſab.=Str.25½.

7 vorzügl. erhalt.
gdarunt.
Piandsf. neue,
ſelten billig.
Schlageterſtr. 79.

Herrenrad
(Mars), gut er=
halten
, f. 20
zu verkauf. Lud=
wigshöbſt
. 1½,III!

Schreik
maschin.
RM. 140 AEl
marke aufRer
geringer Z

Garantie. An-/
u. W. 56 am
ſchäftsſt. UIS

Ciche ....
Buche ...
Kiefer ...
Ztr. ft:
Faßfabrik S
Arheilgerſt
Nr. 53/565

ſchlag, Mon=l
raten R.M. =
Altmaſchinem!
Zahlung. GeFR.

[ ][  ][ ]

Nummer 143

Samstag, 26. Mai

latte

HelſLieueſte Nachrchten

Der Ausweis der Reichsbank.
Rückgang des Goldbeſtandes, Anſteigen des Beſtandes an deckungsfähigen Deviſen.

die Geldbewegung der Reichsbank
in der drikken Maiwoche.

ntach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. Mai 1934 hat ſich
nei verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapitalanlage der
zu in Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapieren um
ſlauf 3625,6 Mill. RM. verringert. Im einzelnen haben die
ginde an Handelswechſeln und =ſchecks um 72,4 auf 2902,2 Mill.
an Reichsſchatzwechſeln um 9,5 auf 3,5 Mill. RM. abgenom=
wdagegen
die Beſtände an Lombardforderungen um 11,8 auf
z AMillionen und an deckungsfähigen Wertpapieren um 3,3 auf
zAMillionen zugenommen. Die Beſtände an ſonſtigen Wert=
gren
zeigen mit 323,0 Millionen eine Abnahme um 0,2 Mill.
bieichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 102,3
conen in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen, und zwar
ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 97,2 auf 3363,5 Mill.,
guige an Rentenbankſcheinen um 5,1 auf 345,4 Millionen ver=
zert
. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 49,0 auf 1360,6
honen ab. Die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen
ſich auf 63,5 Millionen, diejenige an Scheidemünzen unter
hickichtigung von 4,1 Mill. neu ausgeprägten und 7,4 Mill.
vei eingezogenen auf 307,4 Millionen erhöht. Die fremden
ber zeigen mit 521,9 Millionen eine Zunahme um 44,8 Mill.
ſte Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich
u16 auf 154,5 Millionen vermindert. Im einzelnen haben die
C ſtbeſtände um 13,9 auf 147,0 Mill. abgenommen und die Be=
öre
an deckungsfähigen Deviſen um 2,3 auf 7,5 Millionen zuge=
men
. Die Deckung der Noten betrug am 23. Mai 4,5 Prozent
gſen 4,8 Prozent am 15. Mai d. Js.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
lam Opel AG., Rüſſelsheim. Die Verwaltung der Adam Opel
Gteilt mit: In der Generalverſammlung der Adam Opel AG.
uie von deutſcher Seite ein ſehr beträchtlicher Teil des Aktien=
vals
treuhänderiſch vertreten. Das Vertrauen in den weite=
nllafbau
der deutſchen Verkehrswirtſchaft, von dem bereits in
dinEnde Februar d. Js. erſchienenen Geſchäftsbericht geſprochen
wue, findet ſeine Rechtfertigung in folgenden Zahlen: Es wur=
din

nin dieſem Jahre bis einſchließlich 24. Mai 10,6 Millionen

Tüſtuunden geleiſtet gegenüber 5,1 Millionen in der entſprechen=
dinßt
riode des Vorjahres. Der Wagenabſatz im Inland erhöhte
i hückmäßig in der gleichen Zeit um 113 Prozent gegenüber dem
udre. Der Automobilexport konnte um 30 Prozent geſteigert
merer. Ende 1933 beſchäftigte die Firma 10 010 Leute, am 24.
Agbetrug die Zahl 17 417. Der gegenwärtige Auftragsbeſtand
dünre auch für die nächſten Monate eine volle Beſchäftigung des
Wites ſicherſtellen.
zm September Frankfurter Meſſe. Die mit Genehmigung des
Wbderates der Deutſchen Wirtſchaft in der Zeit vom 16. bis
19. Zestember 1934 ſtattfindende Frankfurter Meſſe wird folgende
Firuppen enthalten: Möbel= Haushalt= und Küchengeräte und
ſwaren Textilien, Tabak. Die Abteilung Möbel wird in der
alle und im anſchließenden Teil des Hauſes der Moden, Erd=
. die Haushalt= Küchengeräte= und Spielwarengruppe im
begt ſchoß des Hauſes der Moden, die Textilgruppe im Bachſaal
ſtdie Tabakmeſſe im Feſtſaal (Saxophonſaal) untergebracht
feret
Das Haus der Technik iſt am Meſſeſonntag noch durch

dafenbautechniſche Ausſtellung belegt.
Nannesmannröhren=Werke, Düſſeſdorf. Der Rohertrag ſtellt
933 auf RM. 55,50 (48,68) Mill., Handlungsunkoſten auf
42,02) Mill. Abſchreibungen werden in Höhe von 8,05
Millionen vorgenommen, ſo daß ſich ein Reingewinn von
098 423 ergibt (i. V. RM. 3,17 Mill. Verluſt, der ſich durch
ſßewinnvortrag auf 1,21 Mill. ermäßigte). Nach Abzug die=
sſerluſtvortrags
bleibt ein Reingewinn von RM. 888 786.
a5V. am 27. Juni in Berlin wird vorgeſchlagen, nach Zuwei=
iſn
von RM. 0,44 Mill an die geſetzliche Rücklage die Dividende
lufie Vorzugsaktien Lit A und B für 1932 (Fehljahr) und 1933
Biſchütten und RM. 112 674 vorzutragen.

Produkkenmärkke:

Weinheimer Obſtgroßmarkt. Am 24. Mai koſteten bei amt=
Preisnotierungen (pro Pfund in Pfg. gerechnet): Kirſchen

hrte 2025, 2 Sorte 1319; Erdbeeren 1. Sorte 4149,
40. Anfuhr 80 Zentner. Tägliche Verſteigerung 14 Uhr.
ſaänzer Getreidegroßmarkt vom 25. Mai. Es notierten (Groß=
Gels=Einſtandspreiſe je 100 Kilo loko Mainz) in RM.: Weizen
Roggen 17.8518,00 Hafer 17,6017,70, Braugerſte 18,50,
Aſtriegerſte 17,7518,00. Malzkeime 13,25. Weizenkleie fein
10.90, Weizenkleie grob 11.2011,30 Roggenkleie 11,35
Weizenfuttermehl 11.9012,00, Biertreber 13,6013,75,
iſchrot 15,65, Trockenſchnitzel 10,3010,40. Tendenz: Roggen,
und Gerſte feſt, Futtermittel gehalten.
ßerliner Getreidegroßmarktbericht vom 25. Mai. Die Ange=
B Verhältniſſe am hieſigen Markt haben ſich nicht geändert, die
Mtztätigkeit bewegte ſich weiter in ruhigen Bahnen. Von Brot=
rie
Roggen zur Waggonverladung leichter abzuſetzen als
Ven. Nachfrage für rheiniſche Rechnung läßt allerdings allge=
zu
wünſchen übrig. Exportſcheine eher etwas billiger als

Mn angeboten. Am Mehlmarkt tätigt man nur kleine Bedarfs=
0. Das Haferangebot iſt für die vorſichtige Nachfrage ausrei=
). Preiſe aber widerſtandsfähiger als in den letzten Tagen.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Oie Preisindexziffer der Metallwirtſchaft, Metallwiſſenſchaft,
technik ſtellte ſich am 23. Mai auf 48,9 gegen 49,3 am 16.
Durchſchnitt 190913: 100), fiel alſo um 0,8 Prozent der
wom 16. Mai. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem
Vsſtand vom 23. Mai folgende Einzelindexziffern errechnet:
Fer 35,0 (am 16 Mai 35,6), Blei 50,8 (51,6), Zink 40,6 (40,6),
4,1 (84,1), Aluminium 111,1 (111,1), Nickel 90,8 (90,8) und
Amon 63,5 (65,0).
Wie der Reichsverband der Deutſchen Bekleidungsinduſtrie
eut, hat die Reichszeugmeiſterei auf ſeine Anregung ihre bis=

Den Lieferungs= und Zahlungsbedingungen aufgehoben. Sie
Le in Zukunft ihrem Geſchäftsverkehr die Einheitsbedingungen
e utſchen Bekleidungsinduſtrie ſowie der deutſchen Textilindu=
ingrunde
legen.
der Bilanzſitzung des Aufſichtsrats der Deutſchen Linoleum=
Ne AG., Berlin, wurde beſchloſſen, der GV. (21. Juni) 6 Proz.
dende für 1933 auf das umlaufende AK. vorzuſchlagen. Das
auufene Jahr hat gegenüber dem Vorjahr eine Beſſerung ge=
die
auch im neuen Jahre anhielt.
Mai für 1 Unze Fein=
Der Londoner Goldpreis betrug am 2
136 Schilling 6½ Pence gleich 86,9429 RM., für ein Gramm
Aueld demnach 52,6790 Pence gleich 2,79 528 RM.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauvc.
Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
Lurvortlich für Politik und Wirtſchaft:
reeſe;für den Schlußdienſt: Andreas
Sland und Heſſiſche Nachrichten: Max
ſür den Handel: Dr. C. 6. Quetſch; für den Sport;Karl Böhmann: für Die
Dr. Herbert Nette; für den Anzeigen=
neart
Tagesſpiegel in Bild und Wor
N geiſchäftl Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. If. 34. 23107
Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Merlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
iaſtunden der Redaktion: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die Berliner Börſe war gut gehalten. Das Geſchäft war
aber ſehr ſtill, weil vom Publikum nur wenig Aufträge erteilt
wurden und auch die Kuliſſe ſich zurückhielt, da das von der Börſe
für geſtern erwartete Abſchluß=Kommuniqué über die Transfer=
beſprechungen
noch nicht vorliegt. Die Widerſtandsfähigkeit der
Kurſe war im weſentlichen auf die weiter großen Erfolge in der
Arbeitsſchlacht und die erneute Steigerung der Induſtriebeſchäfti=
gung
zurückzuführen. Montanwerte waren unter dem Eindruck
des Mannesmann=Abſchluſſes gut gehalten, auch die ſtarke Er=
höhung
der Walzwerksleiſtung gab dem Markt einen Rückhalt.
Mansfeld gewannen 1, Harpener ½ Prozent, während Rheinſtahl
9 Proz. verloren. Braunkohlenwerte waren gehalten, ebenſo Kali=
aktien
. Chemiſche Werte konnten ſich, ausgehend von Farben (pl.
½ Proz.) bis ½ Proz. befeſtigen; auch Elektroaktien lagen über=
wiegend
freundlicher. Schuckert gewannen erneut 2 Punkte. Be=
kula
bröckelten um ½ Prozent ab, nachdem die Stillhaltekäufe an=
cheinend
beendet ſind. Stärker rückgängig waren Holzmann, die
2½ Prozent einbüßten. Lokalbahn verloren 1½ Proz. Am Markt
er Linoleumaktien erſchienen Continentale Linoleum mit Plus=
Pluszeichen und wurden mit 6364 nach 60¾ Proz. am Vortage
gerechnet. Auch Deutſche Linoleum konnten ½ Proz. anziehen. Von
Textilaktien waren Stöhr befeſtigt, während Aku 1¼ Proz. niedri=
ger
einſetzten. Am Schiffahrtsaktienmarkt gaben Hapag um ½ Pro=
zent
nach. Banken waren gehalten. In Reichsanleihen war das
Geſchäft etwas lebhafter, Altbeſitz gewannen auf die bevorſtehende
Ziehung 22½ Pfg. Neubeſitz behaupteten ſich. Induſtrieobliga=
tionen
bröckelten etwas ab. Blankotagesgeld für erſte Adreſſen
erforderte unverändert 44½ Prozent. Am Valutamarkt war
das Pfund etwas erholt. Der Dollar war mit 2,50 und gegen
Pfunde mit 5,09¾8 Proz. zu hören.

Hdeun Ude HLFe
eine Stütze. Die Transfer=Verhandlungen, über die verſchiedent=
lich
eine Abſchlußmitteilung angekündigt war, werden nach wie
vor zuverſichtlich beurteilt. Am Chemiemarkt bröckelten Farben=
induſtrie
½ Prozent ab, Metallgeſellſchaft blieben behauptet,
Scheideanſtalt zogen um ¼ Prozent, Deutſche Erdöl in Ewwartung
mindeſtens der Vorjahrsdividende um ¼ Prozent an. Am Elektro=
markt
lagen AEG. ¼ Proz., Siemens ½ Proz., Geſfürel ½ Proz.
freundlicher. Auch Montanaktien waren überwiegend leicht ge=
beſſert
, ſo Harpener um ½ Prozent, Stahlverein um ¼, Phönix
dagegen um ½ Prozent niedriger. Transportwerte etwas abge=
ſchwächt
, wobei Hapag 9 Prozent, Nordd. Lloyd 3 Prozent und
AG. für Verkehrsweſen ½ Prozent verloren. Zellſtoffpapiere blie=
ben
zu den erhöhten Vortragskurſen behauptet. Kunſtſeideaktien
etwas nachgebend. Aku um ¼ Proz., Bemberg um ½ Proz: Im
einzelnen lagen Holzmann 1 Proz., Daimler ½ Proz. niedriger,
dagegen Zement Heidelberg und Deutſche Linoleum je ¼ Prozent
und Süddeutſche Zucker 2½ Proz, höher. Am Anleihemarkt war
die Altbeſitzanleihe mit Rückſicht auf die bevorſtehende Ziehung
weiter leicht befeſtigt, auch Stahlvereinsobligationen etwas höher,
dagegen Neubeſitzanleihe, in denen ſeit einiger Zeit von gewiſſer
Bankſeite Verkaufsaufträge beobachtet werden, um etwa 4 Proz.,
auch ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen um ½ Prozent niedriger.
Reichsmarkanleihen ſtill. Im Verlaufe hielt die Geſchäftsſtille
weitgehendſt an, doch blieben die Kurſe verhältnismäßig wider=
ſtandsfähig
. Am Rentenmarkt bröckelten Neubeſitzanleihe noch=
mals
um ½ Prozent auf 17,40 Prozent ab, während ſonſt keine
Veränderungen eintraten.
An der Abendbörſe verhielt man ſich im Hinblick auf den
bevorſtehenden Abſchluß der Transfer=Konferenz abwartend. Die
Grundſtimmung war weiter widerſtandsfähig; allerdings beweg=
ten
ſich die Umſätze in ſehr engen Grenzen. Am Aktienmarkt er=
öffneten
Farbeninduſtrie ¼ Prozent niedriger; im Verlauf glichen
ſie dieſen Rückgang jedoch wieder aus. Im übrigen lagen die zum
Teil ermäßigten Berliner Schlußkurſe gut behauptet. Am Ren=
tenmarkt
erhielt ſich Nachfrage für die Altbeſitzanleihe, die um
4 Proz. anzog; auch die Neubeſitzanleihe lag um 10 Pfg. freund=
licher
. Die Zurückhaltung hielt bis zum Schluß der Abendbörſe an.
Nennenswerte Veränderungen waren nicht mehr feſtzuſtellen.

Abſchluß der Rheiniſchen A.-G. für Braunkohlen=
bergbau
und Brikektfabrikakion.
Die Belebung der Binnenwirtſchaft hat ſich 1933/34 im Ge=
ſchäftsbereich
der Rheiniſchen Braunkohle im Abſatz an die indu=
ſtriellen
Brennſtoffverbraucher und im Elektrizitätsabſatz ausge=
wirkt
. Gegen das Vorjahr hat ſich, wie im Geſchäftsbericht aus=
geführt
wird, der Rohkohlenabſatz um 7 Prozent, der Kohlenſtaub=
abſatz
um 47 Prozent und der Stromabſatz um 28 Prozent erhöht,
Der Brikettabſatz hat im ganzen kaum zugenommen, weil die Stei=
gerung
des Syndikatsabſatzes an Induſtriebriketts, die 12 Prozent
betrug, durch einen Minderabſatz in Hausbrand von 2 Prozent;
der auf Rückgang der Ausfuhr beruht, nahezu ausgeglichen wurde,
Gegen die Höchſtabſatzahlen des Geſchäftsjahres 1929/30 beträgt
der Minderabſatz in Rohkohle 28 Prozent, in Briketts 16 Prozent,
Auf die Syndikatsbeteiligung in Briketts wurden 3 333 672 To.
gleich 81 Prozent des bei Berückſichtigung ſtändiger Liefergemein=
ſchaften
von der Geſellſchaft auszunutzenden Anteils des Jahres=
kontingents
geliefert. Förder=, Herſtellungs= und Abſatzzahlen
tellen ſich gegenüber 1932/33 wie folgt: Kohlenförderung 13,2:
(12,70), Kohlenabſatz 2,17 (2,02), Brikettherſtellung 3,36 (3,26),
Brikettabſatz 3,39 (3,34), Braunkohlenſtaubabſatz 0,05 (0,03) und
Tonabſatz 0,05 (0,02) Mill. To. Es erfolgten in 1933/34 438 Neu=
einſtellungen
: im neuen Jahre ſind weitere 177 Volksgenoſſen wie=
der
in Arbeit gebracht worden. Angeſichts der kaum gebeſſerten
Abſatzlage konnte die Zahl der auf den Kopf der Belegſchaft ent=
fallenden
Schichten noch nicht nennenswert erhöht werden. Bei
insgeſamt 302 Kalender=Arbeitstagen (gegen 307 im Vorjahr)
mußte der Betrieb auf jedem Werk durchſchnittlich an 54 Tagen
(gegen 64 i. V.) ruhen. Der Belegſchaft ſind hierdurch aber nur
30,9 (36) Schichten je angelegtem Arbeiter entgangen. Die Strom=
erzeugung
der Grubenzentralen betrug 113 Millionen Kilowatt=
ſtunden
, der Eigenverbrauch der Bergwerksanlagen 89 Millionem
Kwſtd. Die reſtlichen 24 Mill. Kwſtd. wurden als Ueberſchußſtrom
an die Kraftwerke Fortung und das Kraftwerk Berggeiſt des
RWE. abgegeben. Der Stromabſatz der Tochtergeſellſchaft, des
Rheiniſchen Elektrizitätswerks, im Braunkohlenrevier AG., weiſt
im Kalenderjahr 1933 mit 333 491 436 Kwſtd. gegen 262 245 993
Kwſtd. im Kalenderjahr 1932 eine Steigerung um 27 Prozent auf;
womit auch der Stromabſatz von 1931 wieder überſchritten iſte
Etwa zwei Drittel dieſes Zuwachſes entfallen auf die in Verfolg
der Verbundwirtſchaft mit dem RWE. an dieſes gelieferten Mehr=
mengen
. Drei Fünftel der Stromabgabe ſind in den letzten drei
Jahren an die beiden Großabnehmer, die Stadt Köln und den
Landkreis Bergheim, abgegeben worden. Im Laufe des Geſchäfts=
jahres
wurde, wie bekannt iſt, der geſamte Beſitz an Aktien der
Harpener Bergbau AG. (nom. 36,38 Mill. RM.) gegen nom. 8,25
Mill. RM. Aktien der Braunkohlen= und Brikettwerke Rodder=
grube
getauſcht, für die die dreifache RWE.=Dividende, mindeſtens
aber 24 Prozent jährlich, garantiert worden ſind. Die Beteiligung
der Geſellſchaft beträgt rund 46 Prozent des Aktienkapitals vom
Roddergrube, die ihrerſeits nach der vollen Abwicklung der ent=
ſprechenden
Tauſchoperationen rd. nom. 25 Millionen RM. Rhein=
braunaktien
, d. h. etwa 34 Prozent des AK., beſitzen wird. Dieſe
gegenſeitige Beteiligung bedeutet einen weiteren Schritt zur engem
Zuſammenarbeit der beiden großen rh. Braunkohlengeſellſchaften,
In der Gewinn= und Verluſtrechnung wird ein Ueberſchuß von
37,11 (37,56) Mill. RM. ausgewieſen, der ſich um Zinſen von 1.,62
(1,37) und außerordentliche Beträge von 0,39 (0,25) Mill. RM.
erhöht. Löhne und Gehälter erforderten dagegen 12,37 (11,84),
ſoziale Abgaben 1/44 (1,44). Abſchreibungen auf Anlagen 5,70
(5,71), andere 0.74 (0,60), Steuern 6,14 (7.39) und alle übrigen
Aufwendungen 6,43 (3,35) Mill. Es verbleibt einſchließlich 0,80
Mill. RM. Vortrag ein Gewinn von 7.11 (9,61), aus dem auf das
dividendenberechtigte AK. von 50.52, das in dieſem Jahr um 22,38
Mill. RM. niedriger iſt als im Vorjahr, infolge des gegenſeitigen
Beſitzverhältniſſes mit der Roddergrube, eine Dinidende von wie=
der
12 Prozent verteilt werden ſoll. Zum Vortrag verbleiben
761 869 (797 051) RM. In der Bilanz erſcheinen (in Mill. RM.);
Dauernd Beteiligungen 48 69 (48,90), Roh=, Hilfs= und Betriebs=
ſtoffe
0,55 (0,50), Brikettbeſtände 0,30 (0.47), Vorabraum 1,91
(1,97), Wertpapiere 2,84 (2,79), eigene Aktien 2,02 (2,02), Waren=
forderungen
5,47 (6,24), Forderungen an abhängige und Konzern=
Geſellſchaften 11,79 (0,009) das erhöhte Darlehen an die Rod=
dergrube
iſt dem jetzigen Geſchäftsverhältnis entſprechend erſt=
malig
in der Poſition enthalten. Im laufenden Geſchäftsjahr hält
ſich der Abſatz bisher auf der Höhe des Vorjahrs. Wegen der ge=
ringen
Zahl von Arbeitstagen im April und Mai hat die Geſell=
ſchaft
zur Einſchränkung der Feierſchichten ihre Brikettſtapel, deren
Räumung aus dem gleichen Grunde ſchon im Berichtsjahre ver=
langſamt
worden iſt, wieder über den Vorjahresſtand erhöhen
müſſen. Der Stromabſatz ſteigt weiter.

Berliner Kursbericht
vom 25. Mai 1934

Deviſenmarkt
vom 25. Mai 1934

Me Hu
Deutſche Bank u. 7
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Bau
Berl.9
Conti=
m.
Deutſche Cont. Gas

Nae
53.
59.25
21.50
27.
24.125
127.56
64.625
6.7
36
Rad
151
121.50

Mae
Glektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr. untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen und
Köln=Neueſſer
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw.Chem. Fabl
Mannesm. Röhr
Naſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppell

115.125
7176
39
8350
95.125
91.
71.
AJ
107.
A
62.25
76
61.50

Manne
Rütgerswerke.
Salzbetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke.

1a.50
40.375
144.
17.25
40.25
107.
59.75
18.
95.375
80.50
75.25
98

Aegypter
irge
nien
Fraſilien
Bulgari
janaba.
memarl
Re
inglan
Eſtland
Finnland.
Frankreich
Griechenland
Holla
uaS

Währung
pt. 2
Pap. Pe
Belga
Mi
Doll.
cane
Aae
100 Gulben
12. St
eſtl. Kr.
*
zuf
00 Drachn
100 Gulder
100 isl. Kr.

Geld
1591
149
S a
6e.4
t
.a73
89.53
57.541

Rie
5a5
3o53
2.508
58.5
254
K
189.07
57.66

*
wien
goflatnz
ettland
Sge,
Heſſereick
rtuge
wede
Schweiz
panien
ſchechoflowk.
ürkei
garn
ruguah
Ver. Staaten

Bährung
100 Li

Hen
00 Dinar
0 Lats
dEseu
nen
100 7
00 Beſetas
10 Tſch. Kr.
türk. 2
00 Pengö
1 Golpeſo
1 Dollar

Geld
2i.30
0.758
*3
2oig
0.9gs
2.4991

Briel
21.34
0.758
5.678
34s5
1o.4
2.022
1.or
2.505

Durlaſtaoler and Karloharbanr Surlaftavt, Fillan der Bresoner Bunr
Frankfurter Kursbericht vom 25. Mai 1934.

Meee
Gr. IIp. 1984
g38



GruppeI
6%Dtſch. Reichsanl.
v. 27
%Intern.,b.30
60Baden .. v.27
BBahern ..v.?
3Heſſen. . : b.39
% Preuß. St. v.*
6% Sachſen .. v.
6%Thüringen v.2
6% Dt. Reichsbahn
Schätze ......"
Dt. Reichspoſt
Schätze. .......
Dtſch. Anl. Ausl.
2. Ablöſung.
Neubeſitz)
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
...
6%Baben=Baden.
BBerlin ... b.2
Darmſtadt ..
Dresden .. v.2
6% Frankfurt a.
Sch ätze v.29
Ae
v. 26
Mainz...
annhein
zMünchen b.29
ſaWiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk.
6% Goldoblig.

(8

3a.5
98I.
99.8
71.
56

5.5
93.25
100.8
100

Mt
17.35

8.75

Ree

90.75
85.25

15½½ beſſ. Landes.
Shp.=Bk.=Liquid.
So
omm. Obl.
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig.
6% Landeskomm
Bk. Girozentr:
Heſſ. Gldobl. R.11
19
ſ.Landesrd.
7.
Goldpfbr. ..
162Naſſ. Landesbk.
%0 Liqu. Sbl.
Dt. Komm. Sar
mel=Ablöſ.-An
FAusl.
r.

Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
5%Berl. Hyp.=B
fbr.
Lie
Frif. Hyp.8.
*%*9t
br.
ig.-Pfbr
Mein=Hyp.
ig. Pf
Fälz, Hhp.=Bk.
Lig.Pfbr.
LaNhein.
51% Lia Pfhr
blig.
Südd, Boden=
Bar
a. Pfbr.
S3Württ. Hyp.B.

89.75
90.5

2.
30
d.25
89½,

93
112.25

90.,5
90.5
3.n5
30.5
4.5
8925

91
94.5

R
invi. Werl
KMainkr. W.od.
Stahl.
ZMit
Rac
nanncCo.
%Ver. Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L.E.B.
*
5%Bulg. Tab
Schätze,
% D
imte.
Oſt. G
reinh.Numän
4½%
Türk. Admin
zad
5 1Bo
721
darm 19.
3
½2
Goldr.
4% 1910
4½Budp. Stadtanl
*
Liſſabo
4%Stocholm
Ahtien.
cumulat. Fabrik
züide Unte
a.8.
A.E.0
.....
ndregeNoris BZah
Aſchaffba. Brauer

Zellſtof
Bad. Maſchine
Bemberg,
Berl.Kraft u. Licht/133.;
Buderus Eiſen. . ../ 73
Eement Heidelberg 100.5
Karlſtadt I.

90
38
Rrk
R

7211,
1207,

4.25
6.
6.8
6.*
6.75

3
14.ar
125

Malte Rie
em.Werke Albert
AIa
chede aue, ziwi
Contin. Gum=
Contin. Linoleum.
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr.. ..
Frdöl ....
Dt. Gold=u.
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ...
Dortm. Ritter
OyckerhoffeWidm.
Eich aum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraf=
Eſchw. Bergwer!.
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr. Gebrüder
F.6. Farbeninduſt
Feint
h. (Jett
Felt&
uillegume
Frankfurter Hof
Gelſenk. Berawer!.
Geſ.felektr.üntern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner=Kahſer...
Grün & Bilſinger :1195
HafenmühleFrkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
öilpertArmaturfrb
Hindrichs=Aufferm.
bochtief Eſſen ...:/411.25
Holzmann, Phil.:
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſel

143
So
60
*

Sis

5.5
59.5

Mſſiei n
Kali Chemie ....
ali Aſchersleben
Klein, Schanzlin ..
löchnerwerke ....
Knorr C. 6. ...
Konſerven Braun.
Lahmeher & Co. ../116
urahütte . . ....! 19
*
1, Augsbure
..!
Löwenbr. Münch., /210
Rainkr.=W. Höchſt. 7
ginz. Akt.
jr.
Nannesm=Röhre
ansfeld Bergb.
Retallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau
Moenus. . ...
Motoren Darmſtad
Reckarwer Cßling. 85.5
Oberbedar ...h..!
Park=u. Bürgerbräul 98
Phönix Bergbau..
Rh. Braunkohlen 1222.25
ſtr. Stamm
Stahlwerle .
Riebeck Montan. . / 84.5
Roeder, Gebr. ...
Rütgerswerke ... . 40.1
Salzbetfurth Kali".
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.
19
Schramm, Lacfb
Schuckert, Eleltr. 88
Schwartz, Storch
Siemens & Halske, 13
36
Reinigerwerke! 5
Südd. Zucker=A. G.
Thür, Liefer.=Geſ.,/ 80.5

1104

71.5
795
68
Mie

Unterfranken.
Ber, Stahlw
e..
Ver.Ultramarin...)
Voigt & Haeffner..
Laufhof.
Beſteregeln Kall.
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Crebitanſt
Zadiſche Bank.
k. j. Brauinduſtr
Baher.
Berl. Handelse=
Hypoth
Comm. u.
Ban lund Dis
Dreckf. Wechſel
Bank...
*.
Bonk.. .
Fran
Bankl
Mein.
hp.=Bont.
Pfälz. Hyp.=Bahn
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.=Fr.
Württb. Notenkank
A.-G. 1. Verlehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
Dt. Reichsb. Vzo
...."
Hioh
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allianz= u. Stuttg.
Rritſ
Verein, Verſ.
Frankona Rück=u.M
Mannheim.Verſich.!
Otavi Minen ....
Schantung Handelsl

98
40.75
116
167/4
45.5
N4IS
58.
3.5
/4.75
5
4.s
59,25
1485o
166

99.75
i5
58

20.,5

Aré
38.75

[ ][  ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 26. Mai 1934

an der Bergstrasse

Hit Postkraftwagen Oppenau
Schwarzwald
vom 2. bis 10. Juni 1934
ab Darmstadt,
also 9 volle Tage, in neu-
soitl
. Gesellsch.-Wagen NUT RH. 58.50 für Fahrt, Gepäck
beste Verpflegung und Unterkunft, Veranstaltungen, Führungen,
Trinkgeld nebst 2 großen Gebirgefahrten nach Allerheiligen-
Kloster und seinen Wasserfällen (weltbckannt), Mummelsee
und Hornisgrinde, Baden-Baden (Spielbank), Freudenstadt
usw. Keine bill. Möglichkeit, die Schönheiten des Sohwarzwaldes
kennen zu lernen. Weitere Fahrten äußerst billig. Ausf. Programm,
Auskünfte, Apmeldungen und Einzahlungen Hapag-Reisebüro Zaan,
Adolf-Hitlerplatz und Reisebüro A. Fischer, Rheinstraße, Darmstadt
Reisedienst H. Groh, Mannheim 0. 2/7. Telefon 29 411.
(TV 5347
aldeschluß 31. Mai, 12 Uhr mittags.

Der größte Lustspielschlager
der Saison!
Weun ich
Rönig wär
mit
Victor de Kowa
Camllla Horn

Ein ganz toller
Sensationsfilm!
Zeisco= Expreb-
führerlos
! ...
Ein Film der mitreißt!
Atemberaubend!
Ueberwältigend!

Tiſch.
rund, pol., ein=
bein
., zu kaufen
geſ. Ang. unt.
W. 65 Geſchſt.

Patentmatratze
zu kauf. geſucht
Ang. mit Preis
u. W. 80 Gſchſt.

Ladentheke
u. Regale ſofort
geſucht. Ang. u
W. 88 Geſchſt

Herenfahrrad,
gut erh., niedr.,
geſ. Preisangeb.
u. W. 82 Gſchſt.

Beginn: 5.45, 6.00 und 8.20

geſucht
Piand Preis
offert. u. W. 53
a. d. Geſchſt.

Herren-Anzüge
in guter Maß-Konfektio
von Mk. 7590
Herren-Anzüge
in eigener Schneiderei hes
gestellt, von Mk. 110133
Größte Auswahl bester
deutscher Stoffe.
Wideg hwal
Inh.: Leo Fischl 59g
Darmstadt, Schulstr. 2, 10

Alle gegen Einen Einer für Alle"
Nächste Aufführung morgen Sonntag,
den 27. Ma1 vachm. 14 Uhr. Ende gegen 6 Uhr
Preise der Sitzplätze; Mk. 1., 2., 3. einschl. Erinnerungs-
(5948
plakette.

*S
me4
Gaslbtatte Rhauf
früher Hotel Prinz Heinrich, Bleichstraße 48
Morgen Sonntag
4
Garten-Konzer
(594
Eigene Schlachterei.

Einträge in das Handelsregiſter Abteilung A
Am 11. Mai 1934 hinſichtlich der Firma: S. & 20
Kahn, Darmſtadt: Der perſönlich haftende Geſen
ſchafter Simon Kahn iſt infolge Todes aus der 63
ſellſchaft ausgeſchieden, gleichzeitig iſt deſſen Witm
Lilli, geborene Heyum in Eberſtadt (Bergſtraßg
als perſönlich haftende Geſellſchafterin in die Geſel=
ſchaft
eingetreten, mit der ſie fortgeſetzt wird.
Am 14. Mai 1934 hinſichtlich der Firma: Valentäſu
Wagner, Darmſtadt: Die perſönlich haftende 9.
ſellſchafterin Eliſabethe Wagner, geb. Haas, Witwedg
Brauereibeſitzers Valentin Ludwig Wagner in Darm.
ſtadt iſt infolge Todes aus der offenen Handel:
geſellſchaft ausgeſchieden, die von den übrigen G6 fortgeſetzt wird. Neueintrag au
18. Mai 1934: Firma: Heinrich Schulz, Spiege=.
und Glashandlung, Schreinereibedarf, Darnn=
ſtadt
. Inhaber: Heinrich Schulz, Kaufmann
Darmſtadt. Als nicht eingetragen wird ve
öffentlicht: Die Firma beſteht ſchon ſeit 1. März 19
Abteilung B: Am 18. Mai 1934 hinſichtlich do=
Firmen: 1) Illig’ſche Papierfabrik, Vertrieb=
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Nieds==
Ramſtadt: Julius Vogtherr, Fabrikant in Niedes=
Ramſtadt, iſt zum weiteren Geſchäftsführer beſtes.
mit dem Recht, die Geſellſchaft allein zu vertretm
und zu zeichnen. 2) Conrad Tack & Cie., Gz.
ſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Darm=
ſtadt
: Walter Heitz iſt nicht mehr Geſchäftsführe
Dr. Jens Heinz Peters iſt zum alleinigen E=
ſchäftsführer
beſtellt.
(5S3
Darmſtadt, den 23. Mai 1934.
Amtsgericht Darmſtadt.

N e
R
*
Maenat
A
2 Se
H et
g M Br.
Pr
Fa0 de

Auf franzöſiſcher
1bhaſtes Trom
Sgfügig zu ma
öſiſch=
ts
der fre
um Freitag 1
ien. Er hat hie
i Diplomatie g
*huld daran zu
nigung über
Menige Siunde
ſinigung, ei
ris eine gro
uch der Abg.

Schul’s Felzenkeller
Dieburgefstraße 85.
Samstag und Sonntag
Garten-Konzerte
Eintritt frei (Siehe morglge Notis)

Elifabethenſtr. 8

in beſter Aus
führung zu billig
Preiſen.

Liegeſportwagen
noch gut erhalt.,
zu kauf. geſucht.
Mathildenſtraße
Nr. 53, 2. Stock

W Mide, non
Offenlage der Handbücher der Stadtkaff
und der ſtädtiſchen Nebenkaſſen für dußt zuen dhit
Nechnungsjahr 1932.
Von Montag, den 28. Mai 1934 ab liegen Zeil im daraus für
Handbücher der Stadtkaſſe und der ſtädtiſchen Nebei=ſchhhten Aiten
kaſſen während, der Friſt von einer Woche in Qn
Dienſträumen der Stadtkaſſe, Grafenſtraße 28, 21
Einſicht offen. Während der Offenlage kann m.
den Handdüchern Einſicht genommen und ſchriſtiri oich ſeine Labe=
Bemerkungen dazu eingereicht werden.
Darmſtadt, den 26. Mai 1934.
Bürgermeiſterei
gez. Wamboldt, kommiſſ. Oberbürgermeiſter. ſtemden
er pror
erund von S
nſtatib ihr
Der ſtädtiſche Verwaltungsbericht
ſeiner He

W die ſogenann
taum noch. Ei
hat, daß
der 2
dieb
Htoiegelite, eben m
Um ſo eift
2t9Mfsharlouis
bewußt die T

für Rechnungsjahr 1932

liegt von Montag, den 28. Mai 1934 ab währe
Pir
der Dauer von einer Woche im Stadthaus, Zti
mer 39, in den bekannten Dienſtſtunden zur Eitllle, kor geht
ſicht offen.
Ajöſiſche
Während der Offenlage kann jeder Beteiligte iſſndten der Be
dem Verwaltungsbericht Einſicht nehmen und ſchr A0 Gruuchen um
liche Bemerkungen dazu einreichen.
Kanzöſiſch
(et SMlte Mit au
Darmſtadt, den 26. Mai 1934.
Uurlä=
Bürgermeiſterei
2 Angel
gez. Wamboldt, kommiſſ. Oberbürgermeiſter: M/M0 und

Hallenſchwimmbad.
Nachdem der Woogsbadebetrieb in allen S
teilungen wieder geöffnet iſt, iſt das ſtädt. Hall),
ſchwimmbad ab Sonntag, den 27. Mai 1934
die Zeitdauer des Woogsbadebetriebs an Sonnta:
geſchloſſen.
Darmſtadt, 25. Mai 1934.
Direktion der ſtädt. Betriebe-
St 5926)

Munung
Man der
Main zum
Niecht
aber
19 darc
Nedie
für
gen
Ruid g
RA
ofe
icen
Mähli
Meliet
N6
Näir

Wenz

Eisſchränke

Wer
gibt einem Er
werbsbeſchränk=
ten
ein 2 Röhr.=
Netzger. bill. ab?
Ang. W. 70 Gſch.

Beſchluß.

Der Beſchluß des Amtsgerichts Darmſtadt w.
3. März 1934 betr. Eröffnung des Entſchuldun=

verfahrens über den landwirtſchaftlichen Betmehe
der Eheleute Simon Ditzel I., Meſſel, wird

hin berichtigt, daß Inhaber des Betriebes ſind:
1) Simon Ditzel I. Witwe Margarethe, Sl
Wenchel, Meſſel
2) Simon Lorenz Ditzel, daſelbſt,
3) Katharina Ditzel, daſelbſt,
zu 2) und 3) geſetzlich vertreten durch Sim
Ditzel I. Witwe.
Für etwaige Nachanmeldungen wird die F
in dem Beſchluß vom 3. März 1934 bis zum 30.5
1934 erſtreckt.
Darmſtadt, den 16. Mai 1934.
Amtsgericht.
5927)

Zwangsverſteigerung.

Termin: Mittwoch, den 20. Juni 1934, v0
10 Uhr, im Neuen Gerichtsgebäude, Saal A
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirt
Band VIII, Blatt Nr. 463: Flur IV Nr. 1I.
Grabgarten mit Gartenhaus, Hölgesſtrc
464 qm. Schätzung: 2000. RM. Flur
Nr. 1147, Hofreite Nr. 12, daſelbſt, 392 K.
Schätzung: 38000. RM. zuf. 40000.7
Einheitswert zum 1. Januar 1931 35521.7
Eigentümer: VerſtorbenerSanitätsrat Dr Lſol.
Noellner in Darmſtadt.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwan=
vollſtreckung.
Darmſtadt, den 10. April 1934. IS
Helſiſches Amtsgerichn.

h

Seite 12 Nr. 143

Film-Kamera oplisch heraus und vertieft die Möglichkeiten der

Umwelt. Der in seiner Grundtendenz ernste Stoff ist mit golde=

nem Humor durchleuchtet und bewußt ins Schwankhafte ab-
gebogen
, 80 daß buchstäblich aus vollem Hlerzen gelacht wird.

Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.

heute u.
*.
Daldegrunnsen FFuhlingsref
Herrlicher Ausflugsort. TANZ FREII Wi4e8) Kapelle W. Schlupp.

Landestheater

Samstag, den 26. Mai 1934
Gnosses naus
Hauptm. E24 19.30 b. g. 22
Alle gegen Einen
Einer für Alle
Schauſpiel v. Friedrich Forſter
Darſteller: Francke=Booch,
Gothe, Ausfelder, Baumeiſter,
Beſt, Gehre, Hauer, Heck, Hinzel=
mann
; Keim, Laubenthal,
Langer, Linkmann, Magel,
Maletzki, Schudde, Salzmann,
Weſtermann, Worret
Preiſe: 0.504.50

Weinstube Krauß
Taunusſtraße 6
Gute Küche gepſl. Weine, Gemil. Aufenthalt

An schönen Tagen im schönen
SSochshaut=Gaufen
Besonders erfrischend und gesund
das bayerische WEIZEN-BIER. 5

Bürgerverein Darmstadt
Einladung zur außerord, Generalverſammlung
am Montag, den 25. Juni 1934, 20.30 Uhr, im
Vereinshaus Saalbauſtr. 67
Tagesordmung: Endgültige Beſchlußfaſſung über
die Vereinsänderung entſpr. dem
Beſchluß der Gen.=Verſ. v. 10. 4. 34.
Satzungsänderungen. = Beratung
evtl. eingehender Anträge, die bis
z.17.6. in meinem Beſitz ſein müſſen.
Der Vereinsführer: K. Schembs.
NB.: Die zum 26. 5. ergangene Karteneinladun
beruht auf einem Irrtum, dieſe Verſamm=
lung
findet nicht ſtatt.
(5912

Ab heute in Erstaufführung!
Ein echter, schöner Volksfilm, bei dem des Lachens kein Ende ist

Jugendliche haben Zutritt!

(S921

Nach dem gleichen erfolgreichen Bühnenwerk von Sigmund Graff.
Ein derber Soldatenwitz jagt den andern bei den vier Musketieren:
Erhard Siedel Jaul Westermeier

der Sachse
Feits Kampers

der Hamburger
der Bayer
Weitere Darsteller von Rang: Käfhe Haack, Agnes Straub,
Liselott Schaak, Herm. Speelmans, Frlfz Odemar u. a.
Was das Bühnenstück nur im Dialog sagen kann, holt hier die

der Berliner
Kans Brauseuetter

Heute Samstag, Morgen 8onntag
ab 20 Uhr
Der beliebte
Tanzabend
HOTEL POH
am Hauptbahnhof (5911

O

Der platinblonde Rausch
Jean Harlow
feiert Triumphe in der
Erstauſſührung
Diegelbe Kölle
mit Clark Gable.
Die entfesselt. Leidenschaf
ten der im Dschungel le-
benden
Menschen eir
Großfilm i. deutsch. Sprache.
Im reichhalt. Beiprogramm
J. 2.5 J010ß mmu ULoc.

Sonntag Einlaß 1.30 Uhr
Jugend-Vorstellung
Der Held von Kalifornier
Ken Maynard. (5949

Autofahrten
Opel=Limouſine, übernimmt billigſt
Ballonplatz 4
Laumann Telefon 1799

Eliſabethenſtraße Nr. 23
mit
Palmengarten
(ſchönſter Garten Darmſtadts).
Angenehm. kühler Aufenthalt,
dazu eine
erſtklaſſ. geführte Küche
und vorzüglich gepflegte
Getränke. (5945


Inhaber:
Monrodoav. Kurhaus Pension Berg a. Frledno
Tel. Niedernhausen 27 Höhenluftkurort, direkt am Walde.
Pensionspreis 3.804.20 (4 Mablzeiten).
Wochenende Mk. 6. und 7.-
Div. Omnibueverbindung ab 4 dolk-Hitlerplatz. UF 4881

RESTE

RESTE RESTE
kleine und große
Strellen, Karos, Blumen, Tupfen
(6939
in allen modernen Stoffarten
LADEN
RESN Luisenstraße Nr.38

Grüner Fliegen=
blauer
Fliegen=
Fenſterdrahl
Brückner,
Holzſtraße ( Brunnen.

Woog, 25. Mai.
Waſſerhöhe am
Pegel: 3,8
Luftwärme 14
Celſius, Waſſer=
warme
1
mitt
Uhr 192 Celſ.
Woogspolizei=
Wache.

Wiedersehensfeier
der 4 Musketiere beim Regimentsfest

Heute
GENHe
9 Gesellschafts=
Abend.

OKE4

Am, In0

mit Tanz. (17089
Rückfahrt n. Darmstadt
12.00 Uhr nachts.