Darmstädter Tagblatt 1934


24. Mai 1934

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Einzelnummer 10 Pfennige

Nr
9
Adter
A
NrT
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort.
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Nummer 141.
Donnerstag, den 24. Mai 1934.
196. Jahrgang

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inamſitſchesertergrappeniseſterrenh
Sprengſtoffanſchlag von Braunau nunmehr auch von amklicher Wiener Skelle als das Werk kommu=
niſtiſcher
Berbrecher zugegeben. Trohdem werden die öſterreichiſchen Nakional=
ſozialiſten
weiker verdächkigk und weiter verfolgk.

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und Koni

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Die Tak von Braungu
das Werk kommuniſtiſcher Parkeigänger.
DNB. Wien, 23. Mai.
In einer amtlichen Mitteilung wird zum erſten Male von
micher Seite zugegeben, daß es ſich bei dem Sprengſtoff=
jählag
, durch den, wie gemeldet, in der Nacht zum 20. Mai in
8unau das Transformatorenhaus und der Reſervewaſſerturm
Stadt ſchwer beſchädigt wurden, um einen Anſchlag kommu=
ſiſſcher
Parteigänger handelt. Hierzu iſt zu bemerken, daß es
ührerbei um den ſchwerſten Sprengſtoffanſchlag der letzten
18 handelt, der zu einer ſchweren Sachbeſchädigung führte. Es
iht in politiſchen Kreiſen die weitverbreitete Annahme, daß
ſieWßelle der Sprengſtoffanſchläge, die jetzt in ganz Oeſterreich
eſuſkellen iſt, auf ein von langer Hand vorbereitetes Vorgehen
ſamaniſtiſcher Terrorgruppen zurückgeführt werden muß.
Im Salzpeter bei Braunau verhaftete die Polizei ſämtliche
ſylreder der NSDAP. und beſtrafte ſie mit Gefängnis von
Wochen.
Keinerlei ſichhaltige Beweiſe
i die Beſchuldigungen gegen Nationalſozialiſten.
DNB. Wien, 23. Mai.
Von amtlicher Seite verlautet, daß die polizeilichen Nach=
uHiengen
nach den Urhebern der zahlreichen Eiſenbahnanſchläge
lesten Tage bisher ohne jedes Ergebnis geblieben ſind. Bis=
Aomnte noch keine einzige direkt mit den Eiſenbahnanſchlägen
uFammenhang ſtehende Perſon verhaftet werden. Entgegen
zuhlreichen halbamtlichen Verlautbarungen liegen keinerlei
ſſialtige Beweiſe vor, daß die Eiſenbahnanſchläge von natio=
ühzialiſtiſcher
Seite verübt worden ſind. Die Prüfung durch
verſtändige hat vielmehr gezeigt, daß die Eiſenbahn=
Vulnge nur von Perſonen ausgeführt werden konnten, die mit
Mterhniſchen Einrichtungen des Eiſenbahnweſens gut vertraut
n. Sowohl die Auswahl der Orte, an denen die Anſchläge
iaieführt wurden, als auch die techniſche Durchführung bei
Lockerung der Eiſenbahnſchienen und der Anbringung der
ſengſtoffe an den entſcheidenden Stellen, insbeſondere an den
hkin, zeigen, daß Fachleute am Werke waren. Da das Be=
neperſonal
der Eiſenbahnen bisher faſt ausſchließlich ſozial=
8ykratiſch organiſiert war und vielfach dem Republikaniſchen
Sutzbund angehörte, da ferner in letzter Zeit die Bildung
Bei technifch ausgebildeter Terrorgruppen des Republikani=
ſech
Schutzbundes bekannt geworden ſind, neigt man immer
1üat zu der Auffaſſung, daß es ſich bei den Eiſenbahnanſchlägen
1ſchin planmäßiges Vorgehen kommuniſtiſcher Gruppen handelt.
mach wird von Seiten der Behörden planmäßig in der
Eentlichkeit der Eindruck hervorgerufen, als ob es ſich hierbei
um eine neue nationalſozialiſtiſche Anſchlagswelle handeln
iel
Enitgegen den Verlautbarungen, nach denen 70 National=
ſülſſten
in den letzten Tagen als Geiſeln verhaftet und nach
Konzentrationslager Wöllersdorf überführt worden ſind,
Tetzt bekannt, daß mindeſtens 120 Nationalſozialiſten ver=
ſet
wurden, ohne daß ihnen auch nur im geringſten Maße
Beteiligung an den Eiſenbahnanſchlägen nachgewieſen
yen konnte. Unter den verhafteten Nationalſozialiſten befin=
ſich
auch ein Bruder des früheren Gauleiters Frauenfeld.
Gauleiter Frauenfeld-Wien in München.
DNB. München, 23. Mai.
Wie die Landesleitung Oeſterreich der NSDAP. mitteilt,
leute der Gauleiter des Gaues Wien der NSDAP. Alfred
ard Frauenfeld und der Gauinſpekteur dieſes Gaues,
mann, in München eingetroffen.
II9elkungsmaßnahmen für die Flucht Ftauenfelds.
DNB. Wien, 23. Mai.
Aie die Politiſche Korreſpondenz mitteilt, iſt als Vergel=
ſür
die Flucht Frauenfelds eine Reihe nationalſozialiſtiſcher
ſrer verhaftet worden.
(lach einer Verlautbarung der Tiroler Landesregierung in
18uruck iſt der bekannte Tiroler Ski=Meiſter Hellmut Lantſch=
iEſammen
mit drei anderen Perſonen der Tiroler Landes=
werſchaft
verluſtig erklärt worden, weil er nach dem 16.
ſuct 1933 unbefugt ſich nach Deutſchland begeben habe.
eſchner iſt einer der beſten öſterreichiſchen Skiläufer.
Erzherzog Eugen von Habsburg
Kehrk aus dem Eril nach Oeſterreich zurück.
EP. Baſel, 23. Mai.
Der öſterreichiſche Erzherzog Eugen, der ſeit dem Umſturz des
es 1918 fünfzehn Jahre lang in Baſel gelebt hat, hat am
Moch vormittag mit dem Wiener Schnellzug die Stadt Baſel
A en. Es hatte ſich etwa ein Dutzend Perſonen zur Verabſchie=
ADes Erzherzogs am Bahnhof eingefunden.
Der Name des Erzherzogs Eugen war in der letzten Zeit im
Drmenhang mit der Entwicklung der politiſchen Verhältniſſe in
/rreich mehrfach genannt worden; u. a. war angedeutet wor=
r
ſolle an Stelle des Thronprätendenten, des Erzherzogs
Sutnächſt öſterreichiſcher Reichsverweſer und ſomit der Schritt=
Ne der Monarchie zn Oeſterreich werden. Jedenfalls iſt Erzz

herzog Eugen der erſte Angehörige der Familie Habsburg, der
von der im Zuge der Entſtehung der autoritären Regierung Doll=
fuß
geſchaffenenen Möglichkeit Gebrauch machte, aus dem Exil nach
Oeſterreich zurückzukehren. In Oeſterreich ſelbſt wird Erzherzog
Eugen von den Organiſationen der Vaterländiſchen Front ein feſt=
licher
Empfang zuteil werden.

Die Transferverhandlungen.

Die Berliner Transferverhandlungen ſind nach den Pfingſt=
feiertagen
wieder in vollem Umfange aufgenommen worden, nach=
dem
zuvor ſchon eine Unterbrechung wegen der Baſeler Konferenz
der Notenbankpräſidenten eintreten mußte. Ungefähr vier Wochen
ſind die Bankiers jetzt in Berlin zuſammen, ohne daß es bisher
gelungen iſt, eine Endlöſung zu finden. Das bedeutet natürlich
nicht, daß die Situation abſolut hoffnungslos iſt. Verſchiedene
ausländiſche Zeitungen verſuchen allerdings, den Eindruck zu er=
wecken
, als ob die Transferverhandlungen unmittelbar vor dem
Abbruch ſtänden. Aber derartige Märchen ſind ſchon während der
erſten Verhandlungswoche ſyſtematiſch verbreitet worden. Sie
wurden dann mit ſtets anderen Begründungen wiederholt, wäh=
rend
tatſächlich doch inſofern auf der Transfer= Kon=
ferenz
poſitive Arbeit geleiſtet wurde, als man ſich
ſehr eingehend mit den deutſchen Schwierigkei=
ten
beſchäftigte, ſie ſehr ſorgfältig unterſuchte
und ihre Gründe auch anerkannte.
So kam man allmählich von einem Studium der Anfänge der
Transferſchwierigkeiten und ihrer Folgen über die derzeitige Wirt=
ſchaftslage
zu den Verſuchen, eine Löſungsmöglich=
keit
zu finden. Daß man bei den Gläubigergruppen trotz
Ablaufs von nahezu vier Wochen noch immer nach Mitteln
und Wegen forſcht, um aus den Schwierigkeiten
herauszukommen, kann als durchaus gutes Zeichen ge=
wertet
werden. Mindeſtens inſoweit, als daraus noch immer her=
vorgeht
, daß man auf der Gegenſeite keine Gewaltlöſungen
anſtrebt, ſondern nach einem Uebereinkommen ſucht,
das auf längere Sicht funktioniert und beiden
Seiten entgegenkommt. An der Tatſache ſelbſt,
daß wir transferunfähig geworden ſind und
ſchonender denn je behandelt werden müſſen, um
alsbald wieder die Ueberweiſungen an das Aus=
land
aufnehmen zu können, hat ſich inzwiſchen
nichts geändert. Eher hat ſich unſere Situation
noch verſchlechtert.
Wir nehmen an, daß der letzte Reichsbankausweis und die
Handelsbilanz für den Monat April auf unſere Gläubiger nicht
ohne Eindruck geblieben ſind, wie überhaupt auch im Auslande
ſchon allerlei Stimmen zu hören ſind, die Vernunft predigen und
unſeren Standpunkt als durchaus gerechtfertigt anerkennen. In=
tereſſant
iſt ein Vorſchlag der amerikaniſchen Han=
delskammer
in Berlin, den Export von deutſchen
Waren nach Amerika freizugeben, ſoweit es ſich dabei
um Erzeugniſſe handelt, die in den Vereinigten Staaten gar nicht
oder in unzureichenden Mengen angefertigt werden. Die Handels=
kammer
hat eine lange Liſte dieſer Erzeugniſſe aufgeſtellt. Faſt
alle deutſchen Wirtſchaftszweige ſind erfaßt. Dieſe Waren unter=
liegen
aber ſo hohen Zöllen, daß ſie in den Vereinigten Staaten
ſchwer oder gar nicht untergebracht werden können. Die Handels=
kammer
hat ihre Liſte nach Waſhington weitergeleitet. Sie glaubt,
daß es bei einer Annahme ihrer Vorſchläge gelingen werde, den
deutſchen Export zu heben und damit die Löſung des Transfer=
problems
weſentlich zu erleichtern.
Neue Bokſchaft Rooſevells
zur Schuldenfrage.
DNB. Waſhington, 23. Mai.
Präſident Rooſevelt bereitet mit Beſchleunigung eine neue
Botſchaft an den Kongreß vor, in der die Schuldenfrage behandelt
wird. Ueber den Inhalt der Botſchaft wird ſtrengſtes Stillſchwei=
gen
bewahrt; doch verlautet von zuſtändiger Seite, daß Rooſe=
velt
an keine allgemeine Schuldenſtreichung
denkt, ſondern die individuelle Behandlung
eines jeden Schuldners verlangt. Wie weiter ver=
lautet
, ſoll Rooſevelt auf Abzahlungsraten der Schul=
den
beſtehen; er werde jedoch auch Richtlinien geben, wie die=
jenigen
, die Anerkennungszahlungen geleiſtet haben, in Zukunft
behandelt werden ſollen.
Englands Kriegsſchulden an Amerika.
EP. London, 23. Mai.
Im Zuſammenhang mit dem Bericht des engliſchen Botſchafters
in Waſhington über ſeine Unterredung mit Präſident Rooſevelt
in der Schuldenfrage verlautet, daß die engliſche Regierung ent=
ſchloſſen
ſei, eine Löſung zu erzwingen. Es wird angedeutet, daß
England am 15. Juni noch einmal eine Anerkennungsgebühr,
deren Höhe noch nicht feſtſteht, anbieten wird, und daß die Ver=
einigten
Staaten dieſe Anerkennungsgebühr annehmen dürften,
ohne England im Verzug zu erklären. Im Anſchluß daran ſollen
dann die Verhandlungen zur endgültigen Bereinigung der Frage
eröffnet werden. Sollte die amerikaniſche Regierung die angebo=
tene
Anerkennungsgebühr jedoch nicht annehmen, oder an ihre
Annahme irgendwelche Bedingungen knüpfen, dann würde Eng=
land
bis zur endgültigen Entſcheidung über dieſe Frage keinerlei
Zahlungen mehr leiſten:

Die Eindämmung der Großſtädke.

Von
Dr. Carl Wellthor.
Seit einigen Wochen hieß es, daß zur Verminderung der
Arbeitsloſen in den großen Städten außerordentliche Maßnahmen
ergriffen werden würden. In den deutſchen Städten über 100 000
Einwohner lag der Hundertſatz der Arbeitsloſen ſtets über dem
Reichsdurchſchnitt. Das Mißverhältnis hat ſich verſchärft, als in
den erſten 1½ Jahren ſeit der Machtübernahme durch Adolf Hitler
die Arbeitsbeſchaffung ſich auf dem Lande und in den kleineren
Städten erheblich ſtärker auswirkte als in den Großſtädten. Ber=
lin
zählte Ende April noch etwa 400 000 Arbeitsloſe. Im Laufe
der letzten Monate haben zahlreiche Gemeinden, Kreiſe und ſogar
Provinzen melden können, daß bei ihnen die Arbeitsloſigkeit über=
wunden
ſei; in den großen Städten und Induſtriegebieten hat
dieſes Uebel nur, ungleich langſamer abgenommen.
Die Reichsregierung ſieht es als eine ihrer wichtigſten auf
weite Sicht berechneten Aufgaben an, die unter ungeſunden und
demoraliſierenden Lebensbedingungen eng zuſammen lebenden
Menſchen zu verlagern. Da jedoch die Unterkunfts= und Beſchäfti=
gungsmöglichkeiten
nicht ſchnell geändert werden können, galt es,
Kompromiſſe zu ſchließen. Um ſo notwendiger erſcheint es, die
Menſchen nicht über die örtlich vorhandenen Beſchäftigungs= und
Verdienſtmöglichkeiten hinaus in den Großſtädten zu belaſſen, oder
gar ihre Verpflanzung dahin zu dulden. Man wird ſich zunächſt
fragen müſſen, was für Menſchen es ſind, die von kleinen Orten
oder vom Lande in die Großſtädte ziehen. Ein großes Kontingent
dieſer Menſchen wird von Neugierigen, Senſations= und Vergnü=
gungsſüchtigen
geſtellt, denen zumeiſt wichtige Vorbedingungen
fehlen, um ſich gegen die ſtarke Konkurrenz ortserfahrener Arbeits=
kräfte
durchzuſetzen. Dazu kommt, daß die große Stadt dem ein=
zelnen
nicht nur in ſeinem perſönlichen Leben, ſondern auch in ſei=
ner
beruflichen Betätigung Möglichkeiten und Freiheiten bietet,
die draußen in der Provinz fehlen. Es hat ſich gezeigt, wie ſchwie=
rig
es iſt, in großen Städten zu verhindern, daß jemand ſich dem
Arbeitsnachweis als beſchäftigungslos präſentiert, und dort Rente
erhält, gleichzeitig aber in einem anderen Stadtteil, unbemerkt
ſelbſt von ſeinen Nachbarn und Freunden, bezahlte Arbeit ver=
richtet
. Jede Razzia auf Schwarzarbeiter hat in den Großſtädten
erſchreckende Ergebniſſe zutage gefördert!
Der Zuzug nach den großen Städten wird aber auch durch an=
dere
Erwägungen veranlaßt: nämlich durch das Streben, im Be=
ruf
vorwärts zu kommen, größere und kompliziertere Verhältniſſe
kennen zu lernen, Erfahrungen für ſpätere Weiterarbeit auf dem
Lande oder in kleineren Städten zu ſammeln uſw. Wo ſolche be=
rechtigte
Beſtrebungen für die Ueberſiedlung und für die Arbeits=
annahme
in Großſtädten vorhanden ſind, wäre es unbillig und
außerdem dem Geſamtintereſſe abträglich, wenn man unüberſteig=
bare
Barrieren errichten wollte. Endlich gibt es auch Fälle, in
denen die Nachfrage nach einer beſtimmten Arbeitsſpezialität, für
die zwar in der Großſtadt Verwendung beſteht, aber geeignete An=
wärter
knapp ſind, durch Menſchenzufuhr vom Lande gedeckt wurde.
Hierzu gehören das weibliche Hausperſonal und die weibliche Be=
dienung
im Fremdenbeherbergungs= und Gaſtſtättengewerbe. Es iſt
nicht einzuſehen, warum ſich die Töchter großſtädtiſcher Familien
nicht wieder für ſolche Arbeiten zur Verfügung ſtellen ſollen, nach=
dem
erſt wieder bei der letzten Nationalfeier am 1. Mai vom
Führer die gleiche Würde jeglicher treugeleiſteten Arbeit prokla
miert worden iſt.
Das Geſetz, durch das die Eindämmung der Großſtädte er=
reicht
werden ſoll, iſt vom Reichskabinett unter dem 15. Mai ver=
abſchiedet
worden und trägt den Namen: Geſetz zur Regelung des
Arbeitseinſatzes. Nur ſein erſter Teil iſt der Fernhaltung uner=
wünſchter
Arbeitskräfte von den Großſtädten gewidmet; der zweite
Teil hat die Bindung der ländlichen Arbeitskräfte zum Zweck. Der
Geſetzgeber hat ſich dazu entſchloſſen, dem Leiter der einſchlägigen
Behörde eine Ermächtigung zu erteilen, gewiſſe Sperrmaßnahmen
auf einzelne Großſtädte anzuwenden. Dieſe Behörde iſt die Reichs=
anſtalt
für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung,
deren Unterbau die Landesarbeitsämter und die Arbeitsämter
bilden. Der Präſident der Reichsanſtalt kann für beſtimmte Groß=
ſtädte
vorerſt iſt das nur für Berlin geſehen ein Verbot ver=
hängen
, auswärtige Arbeitskräfte anzuſtellen. Wenn beſondere
Umſtände für die Zulaſſung ſolcher auswärtigen Arbeitskräfte
ſprechen, kann die Erlaubnis erteilt werden. Um das Verfahren
nicht zu erſchweren und zu verlangſamen, hat der Präſident be=
reits
eine Liſte von Fällen veröffentlicht, in denen das zuſtändige
Arbeitsamt ohne Rückfrage bei der vorgeſetzten Behörde Geneh=
migungen
auf Anſtellung ortsfremder Arbeiter und Angeſtellten
ausſprechen darf. Hierzu gehören die Wiederaufnahme von Fami=
lienangehörigen
in eine Hausgemeinſchaft, die zeitweiſe unterbro=
chen
war, ſowie die beſonderen Fälle von Berufsausbildung, An=
geſtelltenaustauſch
von der Zweigſtelle nach der Zentrale uſw. Da
ferner von den einſchränkenden Beſtimmungen alle ſolche Arbeit=
nehmer
ausgenommen ſind, die ein Arbeitseinkommen von min=
deſtens
3600 Mark beziehen, wird die Mehrzahl ſolcher Sonder=
fälle
nicht einmal vor das Arbeitsamt kommen.
Die Reichshauptſtadt weiſt in den letzten Jahren einen Rück=
gang
der Bevölkerungszahl auf. Dies iſt zum großen Teil auf die
geringe Geburtenzahl in Berlin und auf ein Ueberwiegen der
Sterbefälle über die Geburten zurückzuführen. Zum anderen Teile
handelt es ſich jedoch um echte Wanderverluſte. Zahlreiche Rentner
und Penſionäre ziehen ſich von Berlin zurück, um auf dem Lande
oder in kleineren Orten unter geſundheitlich beſſeren und billige=
ren
Verhältniſſen zu leben. Aber dieſe beiden Verluſtgruppen
liegen außerhalb des berufsfähigen Alters. Die Zahl der berufs=
fähigen
und daher als Arbeitskräfte verfügbaren Menſchen beider=
lei
Geſchlechts hat auch in Berlin weiter zugenommen. Gleich=
zeitig
ſind die in Großſtädten vorzugsweiſe vertretenen Wirt=
ſchaftszweige
von der internationalen Kriſe ſtärker betroffen, als
die mehr für den Binnenmarkt arbeitenden Wirtſchaftszweige auf
dem Lande und an kleinen Orten. Endlich fallen für die Groß=
ſtädte
ganze Zweige der Arbeitsbeſchaffung fort, die draußen im
Lande zu einer ſtarken Verminderung des Arbeitsloſenheeres ge=
führt
haben. In den Großſtädten gibt es keine Reichsautoſtraßen
zu bauen, keine Talſperren, Flußregulierungen, Küſtendämme,
Meliorationen, Aufforſtungen uſw. durchzuführen und auch nur in
beſchränktem Umfang die Möglichkeit, Arbeitskräfte durchzukrüm=
pern
Dieſe Ausfälle werden durch die ſezifiſch ſtädtiſchen Arbeits

[ ][  ][ ]

pläne wie Pflaſterungen, Gebäudeinſtandſetzung, Kanaliſierung
uſw. nicht voll aufgewogen.
Wenn man ſagen kann, daß die Großſtädte in der weltwirt=
ſchaftlichen
Aera aufgeblüht ſind, ſo muß man jetzt ergänzend hin=
zufügen
, daß ſie in einer Zeit geſtörter internationaler Wirt=
ſchaftsbeziehungen
überdurchſchnittlich mitgenommen werden. Aber
darüber hinaus iſt die Frage der Großſtadt viel mehr als ein
bloßes wirtſchaftliches Problem. Die Großſtädte freſſen Men=
ſchen‟
. Das bezieht ſich nicht nur auf die niedrige Geburtenziffer,
ſondern auch auf die anderen entnervenden und demoraliſierenden
Einflüſſe des Lebens in den volkreichen Großſtädten. Dort iſt das
Gefühl der Verbundenheit mit den Bluts= und Heimatgenoſſen
weir geringer als auf dem Lande und in den kleineren Städten.
Aus der Großſtadt kommt der Geiſt der Nörgelſucht, des Mißmuts
und des Fatalismus. Aus der Großſtadt ziehen auch der Berufs=
und Standesdünkel und damit der Ungeiſt der ſozialen Gegen=
ſätze
ihre Nahrung. Eine Regierung, die das ganze Volk zur Teil=
nahme
am Selbſtbehauptungskampf zuſammenfaſſen will, kann
nicht anders handeln, als mit allen Mitteln den Nährboden die=
ſer
Sumpfgewächſe, die Arbeitsloſigkeit in den Großſtädten, zu
zerſtören ſuchen.
Und wie ſteht es mit der Freizügigkeit? Es iſt nicht zu be=
ſtreiten
, daß das Geſetz zur Regelung des Arbeitseinſatzes in das
Recht des Deutſchen auf Freizügigkeit eingreift, wenn auch nur
mittelbar. Aber auch in den erſten Nachkriegsjahren wurde die
tatſächliche Freizügigkeit durch Umſtände beengt, die von der Re=
gierung
mindeſtens mit veranlaßt waren; durch den Wohnungs=
mangel
und die daraufhin durchgeführte Wohnungszwangswirt=
ſchaft
. Die Reichsregierung hat ſich bemüht, das Geſetz nicht nur
möglichſt wirkſam, ſondern auch möglichſt elaſtiſch zu geſtalten. Die
Eingriffe ſollen dem Umfange und der Zeit nach auf das Maß
deſſen beſchränkt ſein, was zur Erreichung des Zieles genügt. Ein
planmäßiger Abbau der Großſtädte iſt alſo durch dieſe Maßnah=
men
nicht beabſichtigt, ſondern nur eine Eindämmung. Eine
gründliche Verlagerung von Volksmaſſen aus den Großſtädten auf
das Land kann nur in dem Umfange gelingen, wie an den neuen
Wohnſitzen Häuſer, Beſchäftigungs= und Verdienſtmöglichkeiten
geſchaffen werden. Immerhin iſt die Eindämmung der Großſtädte
der erſte entſchiedene Schritt zu einer Neuverteilung der Bevölke=
rung
auf unſerer heimatlichen Erde.

Pattel ohne Gläuben.

Berfall der franzöſiſchen Sozialiſten.

Von unſerem A=Korreſpondenten.

Paris, 23. Mai.
Die Pfingſtfeiertage ſtanden in Frankreich im Zeichen der
ſozialiſtiſchen Zuſammenkünfte. Der Parteikongreß der marxiſti=
ſchen
Sozialiſten unter der Führung Léon Blums fiel zeitlich
mit der Tagung der Neuſozialiſten in Paris zuſammen. Und die
beiden Manifeſtationen gaben zu Vergleichen und Erwägungen
Anlaß, die durchaus nicht zum Vorteil der alten marxiſtiſchen
Partei ausfielen.
Die marxiſtiſchen Sozialiſten konnten ſich auf ihrem Kongreß
in Toulouſe nicht zu einer einheitlichen Aktion aufraffen. Ebenſo=
wenig
wie ihre mißlungene Offenſive gegen die Regierung in
der Kammer hat der Kongreß der Partei kein neues Leben ein=
flößen
können. Die Sozialiſten konnten nicht einmal über die
großen Linien ihrer zukünftigen Politik einig werden. Sie
haben den Kontakt mit der bürgerlichen Linken verloren. Ihre
Erbitterung gegen die Radikalen, die an der Regierung teil=
nehmen
, beweiſt das deutlich. Taktiſch hat die Partei einen
Fehler begangen. Doch nicht das iſt das entſcheidende. Wichtiger
iſt, daß ſie immer mehr den Glauben an ſich ſelbſt
verliert. Die junge Generation wird der Parteileitung un=

treu. Entweder ſucht ſie bei der bürgerlichen Linken und bei
den Neuſozialiſten Anſchluß, oder ſie geſellt ſich zu den Kom=
muniſten
. Frankreich iſt das Land, wo das Ueberlebte und Ver=
altete
niemals ganz abſterben kann. Und dennoch wirkt es
überraſchend, wie raſch der Verfall der alten ſozia=
liſtiſchen
Partei vor ſich geht.
Die Zuſammenkunft der Neuſozialiſten unter der Führung
des Arbeitsminiſters Adrien Marquet ſtand dagegen im Zeichen
des Optimismus. Die Neos, der abtrünnige rechte Flügel der
Sozialiſten, marſchieren unter dem dreifachen Loſungswort Ord=
nung
, Autorität, Nation und haben mit dem Zeitgeiſt die
Fühlung bewahrt. Sie haben den Marxismus rückſichtslos über=
wunden
und ſind überzeugt, daß die Zukunft ihnen gehört. Das
intereſſanteſte an ihrer Zuſammenkunft war ihre Stellungnahme
zur gegenwärtigen innenpolitiſchen Lage.
Sie haben nichts dagegen, daß das Parteihaupt Adrien
Marquet der Regierung angehört, aber ſie ſtehen doch im Gegen=
ſatz
zur Politik Doumergues. Und zwar nicht auf dem Gebiet

19

Mit dem Führer unkerwegs.

Randnotizen aus dem Bordbuch.
Von Herbert Seehofer.
Im Zentralparteiverlag der NSDAP. Franz
Eher Nachfolger erſchien ſoeben ein neues Buch
Mit dem Führer unterwegs. Kleine Erleb=
niſſe
einer großen Reiſe‟. Das Buch, das dem
Führer des Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe,
SA.=Gruppenführer Wilhelm Weiß, gewidmet iſt,
iſt von Herbert Seehofer geſchrieben, der an zahl=
reichen
Deutſchlandflügen des Führers als Sonder=
berichterſtatter
teilnehmen konnte. Wir bringen mit
Genehmigung des Verlages nachfolgend einen
Auszug aus einem Kapitel des flüſſig, farbig und
intereſſant geſchriebenen Buches.
Die Schriftleitung.
Es iſt ein ſchmales, abgegriffenes Heft mit biegſamem,
ſchwarzem Leinwanddeckel. Klappe ich das Heft auf, ſo ſehe
ich auf den erſten beiden Seiten einen Ausweis eingeheftet mit
dem Stempel der Kanzlei Adolf Hitler und dem Stempel der
Reichsleitung, der den Wortlaut trägt:
Inhaber dieſes Ausweiſes iſt Sonderberichterſtatter der
Reichspreſſeſtelle der NSDAP. für die Wahlreiſe des Führers
und befindet ſich in ſeiner Begleitung. Alle Parteiſtellen werden
im Intereſſe unſeres Wahlkampfes erſucht, ihn in jeder Weiſe
zu unterſtützen. Insbeſondere iſt auch der Inhaber des Aus=
weiſes
immer unmittelbar zur Führertribüne zuzulaſſen.
Es iſt möglich, daß ich einmal von meiner vorgeſetzten
Dienſtſtelle aufgefordert werde, dieſen Ausweis abzuliefern
dann habe ich für mich zur Erinnerung ſeinen Wortlaut in
dieſen Zeilen verankert. Ich hoffe aber, daß man mir geſtattet,
dieſes Dokument zu behalten, ich will es dann als einziges
greifbares Andenken an die ſtolzeſte Zeit meiner Journaliſten=
laufbahn
hüten. Bleiben würden mir auch noch die eng be=
ſchriebenen
Seiten dieſes Heftes, auf denen in krauſem Durch=
einander
, mit Bleiſtift und Tinte, längere und kürzere Notizen
vermerkt ſind.
Es ſind Stichworte der großen Reiſe, Stichworte für die
Flüge und die Fahrten mit dem Führer. Mit jedem Stichwort
verbindet ſich die Vorſtellung meines Erlebniſſes aus jenen
Tagen, Unterſtützt von Material aus meinem Archiv forme ich
aus den Randnotizen des Bordbuches noch einmal die von mir
erlebten Ereigniſſe des letzten und größten deutſchen Wahl=
kampfes
nach. Mögen ſie ihre Aufgabe als kleines Quellen=
material
erfüllen, wenn dereinſt in der Geſchichte der national=
ſozialiſtiſchen
Freiheitsbewegung die Wahlkämpfe ihre Würdi=
gung
finden. Sie ſchildern die Stimmung rings um das große
politiſche Geſchehen.

Am 27. Mai findet im Stedinger Land aus Anlaß der Wieder=
kehr
des Tages, an dem vor 700 Jahren die freie frieſiſche Bauern=
ſchaft
der Stedinger dem vom Bremer Erzbiſchof aufgebotenen
Kreuzfahrerheer unterlag, eine Gedenkfeier ſtatt, in der Reichs=
bauernführer
und Reichsernährungsminiſter Darré vor dem verſam=
melten
Reichsbauernrat ſprechen wird.
Bei der am 28. d. M., abends 8,15 Uhr, in der Feſthalle in
Frankfurt am Main ſtattfindenden großen Kundgebung der rhein=
mainiſchen
Wirtſchaft aus Anlaß des 125jährigen Beſtehens der
Induſtrie= und Handelskammer Frankfurt am Main werden fol=
gende
Redner ſprechen: Reichsſtatthalter und Gauleiter Sprenger,
Präſident Dr. Lüer, der Führer der Deutſchen Wirtſchaft, Philipp
Keßler, der Bezirksleiter der Deutſchen Arbeitsfront Becker und
der Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt.
Der ſcheidende ruſſiſche Berliner Botſchafter Chintſchuk, der
Ende Juni Berlin verläßt, weilt zurzeit in Urlaub in Karlsbad.
Der neue Botſchafter Suritz, für deſſen Ernennung das Agrement
der Reichsregierung erteilt wurde, dürfte ſeinen Berliner Poſten
nicht vor Mitte Juli antreten.
Am 15. Jahrestag der Befreiung Rigas vom Bolſchewiſtenioch
fanden in den deutſchen Kirchen Gedenkgottesdienſte ſtatt. An den
Heldengräbern wurden Kränze niedergelegt.
Der bulgariſche Geſandte in Paris. Koſta Baſanoff, hat das
Amt des Außenminiſters im Kabinett Georgieff angenommen.
Das amerikaniſche Repräſentantenhaus hat am Mittwoch den
Geſetzentwurf der Regierung angenommen, der die Waffenausfuhr
nach Bolivien und Paraguay verbietet. Der Geſetzentwurf muß
noch im Senat verabſchiedet werden.

der Doktrinen, um die ſie ſich nach fasciſtiſchem Vorbild wenig
kümmern, ſondern in der Wirtſchafts= und Finanzpolitik. Sie
bekämpfen die Sparpolitik und fordern kühne Realiſationen. Das
Wort fiel nicht, aber die Regierung Doumergue erſcheint ihnen
reaktionär. Und dieſe Haltung trennt ſie von den bürgerlichen
Parteien, ob zwar ſie das Zuſammengehen mit dieſen dem
Kartell der Linken vorziehen.

Franzöſiſche Fronkkämpfer drohen mit Bruch
des Wafſenſtillſtandes.

Die Ausſprache auf dem 18. Kongreß der Union Fedérale der
ehemaligen Frontkämpfer in Vichy verlief wenig überſichtlich:
Ein Hauptberichterſtatter machte gegenüber der Regierung
Doumergue eine ganze Reihe von Vorbehalten und kündigte an,
daß die ehemaligen Frontkämpfer den politiſchen Waffenſtillſtand
brechen müßten, wenn das Kabinett nicht bis zum 8. Juli die
ſchwebenden gerichtlichen Unterſuchungen der Skandalangelegenhei=
ten
abgeſchloſſen, die Lebenshaltungskoſten geſenkt und die Steuer=
reform
in die Wege geleitet haben werde.

Türkiſche Dardanellen=pläne.

EP. Genf, 23. Mai.
In unterrichteten türkiſchen Kreiſen Genfs wird darauf hin=
gewieſen
, daß der türkiſche Außenminiſter Tewfik Rüſchdi Bey
Ende der Woche in Genf ankommen und hier namentlich die
Frage einer Militariſierung der Dardanellen=
Zone in diplomatiſchen Beſprechungen erörtern werde. Wie es
ſcheint, will die Türkei die Dardanellen wieder befeſtigen, ob=
wohl
der Vertrag von Lauſanne, der im Jahre 1923 abgeſchloſſen
wurde, ein entmilitariſiertes Regime für dieſes Gebiet vorſieht.
Der türkiſche Außenminiſter ſoll ſich bisher ſchon die Zuſtimmung
Rußlands, Frankreichs, der Staaten des Balkan=Paktes und der
Kleinen Entente zu ſeinen Plänen geſichert haben. Außerdem
ſcheint der Beitritt Bulgariens zum Balkan=Pakt
nach der neuen Richtung der bulgariſchen Außenpolitik, die auf
die Wiederherſtellung eines freundſchaftlichen Verhältniſſes zu
Jugoſlawien hinausläuft, in greifbare Nähe gerückt zu ſein, ſo
daß die Türkei alsdann auch auf die Zuſtimmung Bulgariens
rechnen könnte.
Der türkiſche Außenminiſter wird ſich wahrſcheinlich in Genf
damit beſchäftigen, die Engländer und Italiener für ſeine Forde=
rung
zu gewinnen. Es heißt, daß die Türkei verlangen werde,
entweder die Aufhebung der entmilitariſierten Dardanellen=Zone
in einem zu ſchaffenden Abkommen zu verankern oder, falls eine
Abrüſtungskonvention nicht zuſtandekommen ſollte, dieſer Forde=
rung
in einem neuen, eigens zu dieſem Zweck abzuſchließenden
Abkommen Genüge zu tun.

in der Reichshauptſtadt.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Am Tage des Seeſieges von Skagerrak wird ſich auch de
mal wieder in der Wilhelmſtraße in Berlin ein militäriſoe
Schauſpiel bieten. Iſt das Aufziehen der Wache vor dem Rei.
präſidentenpalais mit jedem neuen Tage eine kleine Senſato
für die vielen Hunderttauſende, die namentlich in den Mitta
ſtunden die Regierungsviertel bevölkern, ſo werden ſie am z
Mai nicht wie gewohnt Reichswehr, ſondern eine Matrot
abteilung mit klingendem Spiel aufmarſchieren ſehen. Auf 7
zur Zeit in Wilhelmshaven liegenden Kreuzer Köln iſt
Mannſchaft für die Ehrenwache bereits eingeteilt. Sie tm
einen Tag vorher in Berlin ein, wird hier feierlich eingell
und nach ihrem Quartier geleitet, von wo aus ſie am folgem
Tage nach der Wilhelmſtraße marſchiert. Hier bleibt die Man
ſenabteilung 24 Stunden. Sie ſtellt nicht nur den Poſten
mit dem
dem Reichspräſidentenpalais, ſondern auch den am Ehren=
hat
, iſt der
zuerliche gemd
Unter den Linden.
In Berlin wird am 31. Mai ſowohl auf dem SkagerMf üun den letzten
Einfluſſes erh.
platz als auch am Ehrenmal Unter den Linden eine Gedenkff
iſſe, wie der
ſtattfinden. Unter den Linden erfolgt eine Kranzniederleg;
Bewahrer,
für die in der Seeſchlacht Gefallenen. Reichsbiſchof Müller mil(F md des Ve
hier die Gedenkrede halten. Auf dem Skagerrakplatz were+ deutſchland.
morgens um 8 Uhr die Vereine und Verbände aufmarſchie uutym Times‟
Lod nun haben
Hier hält Konteradmiral a. D. Lützow eine Anſprache,
m Frage der

8 Uhr wird die Schiffsglocke des großen PanzerkreusM)uparnt in
Moltke, deſſen Kommandant in der Seeſchlacht der Berln=/) eine Rückk

Polizeipräſident Konteradmiral a. D. v. Leventzow war, gr/M)rheiten.
ſchlagen. Gleichzeitig ſteigt unter den Klängen des Präſentk=
marſches
die alte Marineflagge an einem Maſt empor, 50 unen daß die
Hamburg ſind ebenfalls beſondere Feierlichkeiten vorgeſehen IMuſen ſollte, dar
deren Mittelpunkt ein Teil unſerer Flotte ſtehen wird. Am :ru daſtehen wur
und 31. Mai halten ſich die Schiffe Schleswig=Holſte
Heſſen, Schleſien, Deutſchland und Leipzig in der EMAzulen Regieru
ſtadt auf.

Weniger Gemeinde=Kommiſſare in Preußen.

Berlin, 23. Mau

Der preußiſche Miniſter des Innern hat an die nachgen

n, in de
t. E.

ini Viertel alle
krrieit lediglich
Mrung auseinat
Iumn

neten Behörden einen Nunderlaß gerichtet, der die Einſetzun
von Kommiſſaren in Gemeinden betrifft. Danach darf diem
Aufſichtsmittel nur in ſolchen Fällen angewern
werden, in denen andernfalls ernſte Unzuträyſäit
lichkeiten für die Ziele der Staatsführung uuhüüſt noch
ſchwere Erſchütterungen des Gemeindelebe Wwſhig 9
Hard der
unabweisbar ſind. Weiter iſt angeordnet, daß in Fällyſuch Ablauf der
in denen die Beſtellung eines Beauftragten geboten iſt, reg ſ ſſey abgeändert
mäßig vorher an den preußiſchen Miniſter dMtiſo oder and
MApgierung die gre
Inneren berichtet werden muß.
Ne oung über die z
Md in die P
Erinnerungszeichen
bumigend zu
Nerraus
für Berdienſte um das Grubenwehrweſen. 11. Unfäind

Berlin, 23.

Der preußiſche Miniſter für Wirtſchaft und Arbeit hat
Awe. Sie ſche

Einführung eines Erinnerungszeichens für Verdienſte um

laden werde
Grubenwehrweſen beſchloſſen. Das in Feinſilber geprägte

ubende Behau
Bantebunge
Lünliche.

innerungszeichen zeigt Johanniterkreuz mit darüber gekreus
Schlegel und Eiſen. Auf dem unteren Balken des Kreuzes:0zrzeit ar
der preußiſche Adler angebracht.
An erſter Stelle ſollen durch das ErinnerungszeickeſMſcleit er
Grubenwehrmänner im Dienſt ausgezeichnet werden, feme/ Mnen,
ſolche Perſonen, die ſich um die Organiſation oder den Auf7c ur Wahrſa
des Grubenwehrweſens beſonders verdient gemacht haben. aan
Ein
Das Erinnerungszeichen wird auf der linken Bruſtſeite
tragen. Nach dem Tode des Inhabers verbleibt es ſeinen Er.0 wie
Alion bet
zum ehrenvollen Andenken.

Ein herrlicher Flug liegt hinter uns, der Flug von
Hannover nach dem Landeplatz Hangelar in der Nähe von
Bonn. Wie ſchwer wurde uns der Abſchied von Niederſachſen
gemacht! Als wir den Wagen beſtiegen, durchbrachen begeiſterte
Menſchen, die ſeit den erſten Vormittagsſtunden ſehnſüchtig auf
dieſen Augenblick der Abfahrt des Führers gewartet hatten, das
lebende Gitter der Abſperrungskette, und tauſend Hände ſtreckten
ſich dem Führer entgegen, und unter einem Regenfall von
Blumen, immer wieder in den Straßen und aus den Häuſern
enthuſiaſtiſch begrüßt, ſuchten wir mühſelig die freie Fahrt zur
Landſtraße.
Auf den ſechzehn Plätzen der ſchwankenden Kabine der
D 2600 ſitzen wir, wie wir ſchon damals ſaßen, als der
Wahlkampf ſich noch unter anderen Bedingungen abſpielte. Da=
mals
, im Juli 1932, oder im November, oder im Februar,
oder früher noch ..
Die D 2600 hat ſich faſt unmerklich auf nahezu 3000 Meter
Höhe geſchraubt. Das weite Land unter uns hat ſich völlig
der Sicht entzogen. Nachdem wir eine Zeitlang luſtige Jagd
nach Wolken angeſtellt haben, die ſich aber nicht kriegen laſſen,
ſondern vor dem ſchneidenden Schnabel des rieſengroßen
ſilbernen Vogels eilig flüchten, ſteigen wir jetzt über die Wolken=
gebirge
hinaus. Sie liegen nun wie weiße Watteberge unter
den Schwingen oder wie eine endloſe Schneelandſchaft. Wenn
ſich die Sonne für zwei Sekunden Bahn bricht, dann ſehen
wir in einer abgrundtiefen Schlucht luſtiges Häuſerſpielzeug
und herbſtlich grüne und braune Schachfelder des Sauerlandes.
Ewig neues Erlebnis eines Höhenfluges umfängt uns.
Der Führer hat ſich jetzt von ſeinem alten treuen Begleiter,
Oberführer Schaub, die Morgenzeitungen geben laſſen. Der
Führer lieſt und läßt ſich dann von dem Reichspreſſechef
Dr. Dietrich über den Widerhall der geſtrigen Rede an Hand
der Preſſemeldungen Bericht erſtatten. Der Adjutant des Reichs=
preſſechefs
, Oberſturmbannführer Alfred=Ingemar Berndt, ver=
gleicht
den Wortlaut der veröffentlichten Führerreden mit dem
Stenogramm, das er durch ſeinen Nachrichtenapparat an alle
deutſchen Zeitungen gegeben hat.
Neben dem Führer ſitzt ſein perſönlicher Adjutant, Ober=
leutnant
Brückner. Der Führer blättert jetzt in einer großen
Landkarte und verfolgt die Flugroute. Vom Pilotenſitz wird
ein Zettel durchgereicht, daß wir in knapp zehn Minuten landen.
Nun geht alles raſcher, als es aufgezeichnet wird. Jetzt ſind
wir nur noch 1500 Meter hoch. Jetzt zeigt der Höhenmeſſer
1200 Meter an. Wir durchſtoßen das weiße Wolkengebirge. Die
Wolken türmen ſich jetzt ſchon über uns, und nun ſehen wir
auch das Land wieder. Wir erkennen Dorf an Dorf. Aber alles
ſcheint, ausgeſtorben. Setzt man jedoch den Feldſtecher an die
Augen, dann ſtehen an den Straßen und Chauſſeen, auf den
Feldern und Gehöften winzige winkende Menſchlein, und ſie
jubeln uns zu.
Schnell auf 500 Meter, dann 300, 200, 170. Der Flug, der
mittags 12,40 Uhr begann, nähert ſich ſeinem Ende. Die

i Erfahrt
D 2600 liegt jetzt ganz ſchräg auf ihren Tragflächen,

ſchon ſtürzen wir nahezu auf das Rollfeld Hangelar hin.)/) Lendenz
W Defürwor
Schwefelgelb ſchwelt die lange Fahne des Landungsfeuers
zeigt uns den Weg zum Landeplatz. Kurzer, herrlicher Empfan
Wieder Fahnen, Jubel und Blumen. Dann Erholungspauſs
dem ſchönen Godesberg, ein unvergeßliches Erlebnis. Ein N9
mittag in Godesberg, wo wir uns nun ſchon unzählige MI
trafen, und dann am Abend in ſauſender Fahrt über
Chauſſee, der Lichtflut Kölns entgegen.
Hunderttauſend warten ſtürmiſch auf den Führer. A

Hitler zieht von neuem in die alte Stadt ein. Die Maſl
kundgebung in den Meſſehallen iſt eröffnet.
In der Kabine der D 2600 iſt jeder vollauf mit ſich ſal
beſchäftigt. Der Führer lieſt in Briefen, die ihm durch ſei
Adjutanten überreicht wurden, und läßt ſich dann wieder M
in= und ausländiſchen Zeitungen vorlegen . . . Wir anda
alle, denen das Fliegen nun ſchon alltägliches Ereignis
worden iſt, vertreiben uns die drei Stunden bis Stuttgart,
wir gerade aufgelegt ſind.
Die Stimmung in der Kabine iſt zwanglos. Gerade
unter den ſechzehn Menſchen offenbart ſich der Führer in ſei
ganzen ſchlichten Größe. Es wird nur wenig geſprochen. E
Verſtändigung iſt auch ſchwer, da das Hämmern und Pochen
Motoren die Stimmen übertönt. Aber das Land unter

erzählt uns mit jedem Meter, den wir überfliegen, immer N
wunderbare unterhaltende Geſchichten.
Wir ſind jetzt langſam auf 1500 Meter geklettert.
Heizung der Auspuffgaſe hat eine angenehme Wärme in
Kabine erzeugt, und wir ziehen die Mäntel aus. Eben ha.n
wir Wittenberg überflogen. Die Elbe ſchlängelt ſich in kurin!
Windungen durch das Land, als wenn man verſehentlich 2 eine bunte Kaffeedecke ausgegoſſen hätte. Fabrikſcha.
ſteine, gerade fingerhoch, blaſen mächtige Rauchſchwaden A.
oben, und in einem Walzwerk glüht helles Hochofenfeuer.
Sonne iſt ſchon wieder verſchwunden, und nur ein ganz ſchme
marineblaues Band zieht ſich rund um den Horizont. 2
ahnt, daß unten auf den Feldern gearbeitet wird; denn hew
liche Kartoffelfeuer ſchwelen in dünnen Rauchfäden, und
einer Wieſe hat man das letzte Gras geſchichtet. Die Grashat=
ſehen
aus der Höhe wie grüne Wirſingköpfe auf einem ſchwam
Blumenbeet aus. In der Ferne verſchwinden Land und Him
zu grauem, dunſtigen Gewölk, und unter uns liegt ſebi
ſauber geſchnittenes Ziergartenbeet. Es iſt aber, wie aus
Flugkarte erſichtlich wird, ein ſtattlicher Wald von **
500 Morgen ..."
Wir fliegen jetzt in 2400 Meter und 160 Kilometer
ſchwindigkeit dem Flughafen Böblingen entgegen. Furche Ve
Furche liegt das gepflügte Land unter den Tragflächen.
wenn es mit einem großen Kamm ſauber gekämmt worden we
Ein Flug über die vorwinterlichen Hänge Thüringens
wir in einer Höhenlage bleiben, kommen uns die verſchieder

eberiode norm
. Hiermit geben

den bereits

7. und

[ ][  ][ ]

onnerstag, 24. Mai 1934

Die Polikik der Times

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 141 Seite 3

(D London, 23. Mai.
Die weitgehenden Meinungsverſchiedenheiten, die in letzter
im Zuſammenhang mit dem Abrüſtungsproblem, im
außße der britiſchen Regierung entſtanden waren, haben wieder
anl die Gerüchte von einem nahe bevorſtehen=
zn
Auseinanderfallen der Nationalen Re=
gerung
, von Neuwahlen, von einer Rückkehr zum alten
hrieeienſyſtem uſw. aufkommen laſſen. Sie ſind raſch im Keime
mct worden. Dieſes Werk haben, wie bereits mehrfach zuvor,
ch dieſes Mal die Times, die unermüdliche und machtvolle
ſchützerin der Nationalen Regierung, beſorgt. Die Times
den erklärt, daß ein weiteres Verbleiben der Nationalen Re=
mung
für England erwünſcht wäre. Und die Nationale Regie=
ng
iſt geblieben! Dieſes neuerliche Hervortreten der Times
fär die gegenwärtigen Machtverhältniſſe in England ſehr
gichnend. Die Times haben gewiß ſeit jeher auf die poli=
ſder
: Entwicklungen Englands einen außerordentlichen Einfluß
ſigeübt. Doch ſeit der Aera der Nationalen Regierung, bei deren
mnindung die Times bekanntlich ſtark mitgeholfen haben,
feit jenes Freundſchaftsbundes auf Leben und Tod, den
Blatt mit dem Premierminiſter Ramſay Macdonald ge=
ſoffen
hat, iſt der Einfluß der Times neuerdings faſt ins
meheuerliche gewachſen. Er iſt zur Zeit zweifellos größer, als
us in den letzten Jahrzehnten je geweſen. Sprechende Beweiſe
ſes Einfluſſes erhielt man u. a. anläßlich ſolcher bedeutſamen
ſigniſſe, wie der Ernennung Mr. Anthony Edens zum Lord=
ßgel
=Bewahrer, der Feſtlegung der britiſchen Abrüſtungs=

Berlin, 9
rnſte Unz
aatsführun
Gemeindell
rordnet, daß

Arbeit

ſn Bergkämme ſcheinbar entgegen. Die Spitzen der gezackten
lnme wollen die Tragflächen ſtreifen. Dabei trennen uns
arige hundert Meter von ihnen.
Ein weites weißes Leinentuch iſt über die Hänge gebreitet
oim, und die verſchneiten Aecker muten an, als wenn ein
Weieilter großer Blechkuchen mit Puderzucker beſtreut worden
We. Dann nähern wir uns dem ſchweigenden Thüringer Wald.
Unvergeßliches Bild. Der Wald ſteht graugrün auf den
en, von Schnee überrieſelt, wie ein Berg von Bleikriſtall.
he hat man den Eindruck, als würden große Klumpen Eiſen=
Mſh ähne durch ſtarke Magneten nach den verſchiedenſten Rich=
en
auseinandergezogen, um ſich nun in bizarren Formen
Mauſendfältig zu ordnen. Die vereiſten Kuppen glitzern und
NWen wie funkelnde Diamanten.
Wohl eine gute halbe Stunde nehmen wir das vorweih=
Eſtli che Bild in uns auf. Es iſt ſo ſtimmungsvoll. Man denkt
Tannenbaum und Engelshaar, Pfefferkuchen und Lichter=

Nik und des Verhaltens der engliſchen Oeffentlichkeit zum
ven Deutſchland. In all dieſen Fragen erwies ſich die Häl=
g
der Times ausſchlaggebend.
Und nun haben die Times auch ihr Urteil in der grund=
unden
Frage der britiſchen Innenpolitik geſprochen. Das
ſatt warnt in aller Form all diejenigen, die
eine Rückkehr zum alten Parteienſyſtem
ſtarbeiten. Es richtet dieſe Warnung vor allem an die
ſervativen, in deren Lager die Unzufriedenheit bekanntlich
ſtärkſten iſt. Es erklärt, es wäre ein großer Irrtum, an=
ſehmen
, daß die konſervative Partei, falls ſie die Regierung
ſaſſen ſollte, dann als eine geeinte und in ſich geſchloſſene
Eui daſtehen würde. Nach ihrer Anſicht wären nicht weniger
u drei Viertel aller konſervativen Mitglieder des Parlaments
perzeit lediglich wegen ihres Einſtehens für die Idee einer
Aionalen Regierung gewählt worden. Sollte die Nationale
ſRierung auseinanderfallen, ſo würden die meiſten dieſer Ab=
gdneten
der Unterſtützung ihrer Wähler verluſtig gehen.
ſcn, nach der Anſicht der Times wünſcht die große Mehr=
zu
des engliſchen Volkes ebenfalls ein Fortbeſtehen der Natio=
en
Regierung. Die Wählerſchaft allerdings iſt in ihrem
ſril wie bas die letzten Nachwahlen bewieſen haben
ut immer dankbar. Aber das ändert nichts an der Tatſache,
ſwdie Errungenſchaften, die die Nationale Regierung während
zdrei Jahre, die ſie am Ruder iſt, aufzuweiſen hat, wirklich
ſuerordentliche ſind. Ueberdies ſteht der Regierung noch eine
uze geſetzgeberiſche Arbeit bevor. Im Laufe der nächſten Zeit
ſud ſie noch das grundlegende Geſetz zur Bekämpfung und
elutng der Arbeitsloſigkeit durchzubringen haben; ſie hat das
Et der Aufräumung mit den Elendsquartieren zu beenden;
ſrn/ Ablauf der Ottawa=Abmachungen werden dieſe erneuert
ſei abgeändert werden müſſen; das Problem der Abrüſtung
1ſbid ſo oder anders zu regeln ſein; und last not least ſteht der
ſeicrung die große Aufgabe bevor, die Epoche machende Geſetz=
iſeung
über die zukünftige Verwaltung Indiens auszuarbeiten
Iſh im die Praxis umzuſetzen. Mit anderen Worten, es gibt noch
ſtüig end zu tun. Und die Schlußfolgerung, die die Times
ſteans ziehen, iſt, daß die Nationale Regierung demnach unter
In Umſtänden noch bis Ende 1935, da die gegenwärtige Legis=
ar
) eriode normalerweiſe aufhört, am Ruder zu bleiben hat.
Hiermit geben ſich die Times indeſſen keineswegs zu=
weri
. Sie ſchauen weiter in die Zukunft und
ſigen bereits, was nach Neujahr 1935/36 ge=
fihen
werde? Sie ſtellen die an und für, ſich kaum an=
chrende
Behauptung auf, daß die Auswirkungen der großen
Atzgebungen, an deren Verwirklichung die Nationale Regie=
ſa
) zurzeit arbeitet, faſt völlig davon abhängen werden, ob
ſerähnliche, von überparteilichem Geiſte erfüllte Regierung die
Elichkeit erhalten wird, dieſe weiter auszubauen und zu
ſaſtigen, und ziehen hieraus die natürliche Schlußfolgerung,
waller Wahrſcheinlichkeit nach eine Fortſetzung des Syſtems
Nationalen Regierung auch nach 1935 erforderlich ſein
oe‟ Eine rein konſervative Regierung kommt für die
Ins wie eingangs erwähnt, nicht in Betracht. Die liberale
ſoſition betrachtet ſie als keinen ernſt zu nehmenden Wett=
eiber
. Und von der Labour Party befürchtet ſie, daß dieſe
den Erfahrungen von 1931 nichts gelernt habe und eine ge=
ſyliche
Tendenz zur Verwirklichung der, von der Socialiſt
gie befürworteten diktatoriſchen Regierungsmethoden zeige‟

Zum Schluß ſtreifen die Times auch die Menge jener Wähler,
deren politiſche Anſichten heute unberechenbar ſind. Die
Times verweilen hierauf nur vorübergehend. Doch wer
weiß! die Menge dieſer Leute mit noch unberechenbaren
politiſchen Anſichten könnte ſich im Frühjahr 1936, da die näch=
ſten
Parlamentswahlen ſtattfinden, als über Erwarten groß
erweiſen und all die Kalkulationen der Times, dieſer heute
allmächtigen Regierungsmacherin, leicht über den Haufen
werfen
Franzöſiſche Sorgen
um die nordafrikaniſchen Kolonien.
EP Paris, 23. Mai.
Ueber die Lage in Marokko haben am Mittwoch nachmittag
unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Doumergue die an die=
ſer
Frage intereſſierten Miniſter mit dem Generalreſidenten von
Marokko, Ponſot, eine längere Beſprechung abgehalten mit dem
Ziel, die Beziehungen zwiſchen der Pariſer Regierung und der
franzöſiſchen Verwaltung von Marokko enger zu geſtalten. Die
panarabiſche Bewegung, die eine große Ausdehnung anzunehmen
droht, erfüllt den Generalreſidenten mit Sorge. Die Zwiſchen=
fälle
in den letzten Wochen legen Zeugnis von der Stimmung
eines Teiles der marokkaniſchen Bevölkerung ab. Der General=
reſident
hat ſich daher entſchloſſen, nach Paris zu fahren, um mit
der Regierung die Angelegenheit zu beſprechen und ſie auf die
drohende Lage aufmerkſam zu machen. Man wirft u. a. den
Pariſer Stellen vor, den Ereigniſſen in Marokko keine genügende
Beachtung zu ſchenken. Auch der Generalreſident von Tunis
befindet ſich in der gkeichen Angelegenheit in Paris. Er hatte
bereits am Mittwochmorgen eine längere Unterredung mit ſeinem
Kollegen von Marokko.

in den Pleß’ſchen Beirieben.
DNB. Kattowitz, 23. Mai.
Wie bereits berichtet, werden zurzeit in den Pleß’ſchen Be=
trieben
umfangreiche Pfändungen wegen Steuerforderungen des
polniſchen Fiskus aus den Jahren 19281930 vorgenommen.
Nach polniſchen Preſſemeldungen ſollen dabei Werte in Höhe von
8 Millionen Zloty eingetrieben werden, ſo daß in den Induſtrie=
werken
und auf den Gütern des Fürſten von Pleß ſämtliches
lebende und tote Inventar der Pfändung verfällt. So weiß die
Kattowitzer Zeitung, zu berichten, daß auch die berühmte
Wiſent=Herde in den Janowitzer Forſten bei Pleß gepfändet
worden iſt, Hobei der Wert der einzelnen Tiere nur auf etwa
5000 Zloty angeſetzt wurde.
Fürſt von Pleß wieder auf freiem Fuß.
Fürſt von Pleß, der bekanntlich vor einiger Zeit wegen Be=
ſchäftigung
eines Ausländers in ſeinen Betrieben zu drei Wochen
Haft verurteilt worden war, hatte, wie ſeinerzeit gemeldet, am
2. Mai, nach der Rückkehr von einer Auslandsreiſe, die Strafe
ſofort angetreten. Am heutigen Mittwoch wurde Fürſt v. Pleß
nach Verbüßung der Strafe wieder aus der Haft entlaſſen.
Ein vom nationalradikalen Lager in Warſchau veranſtalteter
Werbemarſch, an dem 600 Perſonen teilnahmen, wurde von der
Polizei aufgelöſt. 300 Teilnehmer ſind verhaftet worden. Ein
großer Teil von ihnen wurde alsbald wieder auf freien Fuß ge=
ſetzt
: 120 Verhaftete aber werden ſich vor dem Schnellgericht wegen
öffentlicher Ruheſtörung zu verantworten haben.

vei Sehgranſten greffe.

der Verdächkigungen des Deutſchen Rundfunks.
Berlin, 23. Mai.
Die Reichsleitung teilt mit:
Unter der Ueberſchrift Die erfundene Saarhetze des Deutſchen
Rundfunks veröffentlicht ein in Saarbrücken erſcheinendes Hetz=
blatt
der Separatiſten angebliche Meldungen des Deutſchen Rund=
funks
über das Saargebiet. Das betreffende Blatt beſitzt ſogar die
Unverſchämtheit, den angeblichen Durchbruch wörtlich zu zitieren,
obgleich kein einziger deutſcher Sender ſolche Nachrichten verbreitet
hat.
In dieſem Zuſammenhang ſtellen wir feſt, daß die deutſchfeind=
liche
Separatiſtenpreſſe des Saargebiets dauernd von Hetzmeldun=
gen
des Deutſchen Rundfunks ſpricht, die niemals durchgegeben
worden ſind. Der Deutſche Rundfunk hat es nicht nötig, die deutſche
Saarpolitik durch Hetz= oder Falſchmeldungen zu diskreditieren.
Leider hat ſich die Regierungskommiſſion des Saargebiets den Be=
hauptungen
dieſer deutſchfeindlichen Preſſe angeſchloſſen und ſeiner=
zeit
die Uebertragungen religiöſer Morgenfeiern aus Saarbrücken
in einem beſonderen Fall mit dem Hinweis auf die dauernden
Falſchmeldungen des Deutſchen Rundfunks verboten. Ein Brief, in
welchem der Deutſche Rundfunk die Regierungskommiſſion des
Saargebiets auffordert, die angeblichen Falſchmeldungen des Rund=
funks
näher zu bezeichnen, iſt bis heute unbeantwortet geblieben.
In einem Falle hat ſie ſogar die deutſchen Zeitungen des Saar=
gebiets
gezwungen, eine Auflagemeldung gegen eine angebliche
Falſchmeldung deutſcher Sender abzudrucken, obgleich der Inhalt
der betreffenden Meldung dokumentariſch als richtig belegt werden
kann. Sollte ſich die Regierungskommiſſion allerdings bei der Be=
urteilung
der Meldungen des Deutſchen Rundfunks auf die Se=
paratiſtenpreſſe
berufen, ſo müßten wir ſie bitten, zunächſt einmal
davon Kenntnis zu nehmen, daß dieſe Hetzpreſſe aus durchſichtigen
Gründen ſelbſt die Erfinderin der ſogenannten Falſch= und Hetz=
meldungen
des Deutſchen Rundfunks iſt. Wie geſagt: Weder der
Deutſche Rundfunk noch ſonſt ein deutſches Nachrichtenbüro haben
es nötig, in Saarfragen mit Hetz= oder Falſchmeldungen zu ar=
beiten
.
Pariſer Drohungen in der Saar=Frage.
EP. Paris, 23. Mai.
Die Verhandlungen mit Deutſchland über die Saar=Frage
werden dem Matin zufolge fortgeſetzt. Das Blatt droht, falls
Deutſchland ſeine Haltung nicht ändere, werde man zu den von
Frankreich bereits aufgegebenen ſtarken Löſungen, d. h. zur
Bildung einer internationalen Abſtimmungs=

polizei, zurückkommen müſſen. Es werde dann Sache des Völ=
kerbundes
ſein, dieſe Aufgabe zu einem guten Ende zu führen
oder ſeine Nutzloſigkeit einzugeſtehen. Dieſe Drohung an die
Adreſſe Deutſchlands und des Völkerbundes erſcheint deshalb be=
merkenswert
, weil der Matin ſelbſt wenige Zeilen vorher ein=
geſtehen
mußte, daß die Bildung eines internationalen Polizei=
körpers
ſchwer durchzuführen ſei. Holland, Schweden und die
Schweiz hätten auf diskrete Anfrage geantwortet, daß man ſie
nicht um ihre Mitwirkung angehen möge. Dies ſei eine Lehre,
die man nicht vergeſſen dürfe.
Belgiſche Sondermiſſion kommt nach Berlin.
Am Freitag, den 25. d. Mts., trifft der Botſchafter in beſon=
derer
Miſſion Baron Holvoet mit Begleitung in Berlin um
22.29 Uhr auf Bahnhof Friedrichsſtraße ein. Die königlich bel=
giſche
Sondermiſſion, die den Auftrag hat, dem Herrn Reichs=
präſidenten
das Ableben des Königs Albert und die Thron=
beſteigung
des Königs Leopold zu notifizieren, wird am Sams=
tag
von dem Herrn Reichspräſidenten zu dieſem Zweck empfangen.
Der Botſchafter in beſonderer Miſſion Baron Holvoet wird um
12.55 Uhr am Ehrenmal einen Kranz niederlegen. Aus dieſem
Anlaß wird am Ehrenmal eine Kompagnie Reichswehr Aufſtel=
lung
nehmen.
Die Sondermiſſion ſetzt ſich aus dem Botſchafter Baron Hol=
voet
, Gouverneur der Provinz Antwerpen, dem General de Grox,
Kommandant der Provinz Brabant, Graf Eugen de Henricourt
de Grunne, Graf Guy de Baillet=Latour und Herrn Philippe
Lippen zuſammen. Graf Henricourt de Grunne iſt der ältere
Bruder des Oberhofmarſchalls der Königin Eliſabeth, Graf de
Baillet=Latour iſt ein Sohn des Präſidenten de Baillet=Latour
und Herr Philippe Lippen ein Neffe des Unterrichtsminiſters
und mit dem Berliner königlich belgiſchen Geſandten verwandt.
Franzöſiſche Mühlen legen Bekriebe als Prokeſt
gegen die Gekreidepolikik der Regierung ftill.
Die Mühlenbeſitzer des Departements Mayenne, einem der
Hauptgetreidezentren Frankreichs, halten ſeit letzten Sonntag
ihre Mühlen geſchloſſen, um gegen die Zwangsgetreidepolitik der
Regierung zu proteſtieren. Seit Sonntag haben die Mühlen kein
Mehl mehr geliefert. Für den Augenblick ſind die Bäcker jedoch
mit Mehl verſorgt. Falls jedoch dieſer Zuſtand längere Zeit
dauern ſollte, oder falls die Bewegung auf die anderen Departe=
ments
übergreift, wie dies zu befürchten iſt, dürfte die Brot=
verſorgung
gefährdet werden und ein Eingreifen der Regierung
notwendig werden. Die Mühlenbeſitzer haben bekanntlich
mehrmals der Regierung vorgeſchlagen, die Mühlen in eigene
Regie zu nehmen.

Dilberg .

77 Plötzlich ſtaubt ein luſtiges Schneetreiben an unſeren
Anenfenſtern vorüber. An den Scheiben blühen Eisblumen.
es wird Winter,
Zetzt iſt der Thüringer Wald überflogen, und nach Kitzin=
und Mergentheim nähern wir uns Ludwigsburg. Die
ue bricht wieder durch und überſtrahlt den herbſtlichen Laub=
D der ockergelb und purpurn uns zu Füßen liegt. In ſechs
hu en ſollen wir landen.
Zne D 2 600 ſenkt ſich auch ſchon in weiten Rieſenſpiralen.
ee haben wir noch Zeit, nach unſeren Mützen und unſerem
hia zeug zu faſſen, ſchon ſetzen die Räder auf. Die Maſchine
har noch einmal, zweimal, dann ſtehen wir, und von neuem
uns der Begrüßungsjubel der in Erwartung geſpannten
Wide, die ſich auf dem Rollfeld Böblingen, dem Flughafen
Füarts, in heller Freude verſammelt haben .. .
Hinſtler=Sörderung durch den Arbeitsdienſt!
2ie die Landesſtelle Heſſen=Naſſau des Reichsminiſteriums
oltsaufklärung und Propaganda mitteilt, hat ſich der
hmann des Arbeitsdank in Wiesbaden in hochherziger
bereit erklärt, fünfzehn bildende Künſtler als Gäſte in
Lager des Gaues aufzunehmen, um ihnen das Studium
Mbeit zu ermöglichen. In der im Herbſt in Breslau ſtatt=
eden
Ausſtellung des Arbeitsdienſtes ſollen auch die Er=
e
dieſes Aufenthalts der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht
. Eine Anzahl Künſtler iſt bereits mit Begeiſterung die=
orbildlichen
Anerbieten gefolgt, das vorzüglich geeignet
Abeiter und Künſtler einander näherzubringen. Für weitere
eeſenten Anmeldung bei der Landesſtelle Heſſen=Naſſau
Neichskammer der bildenden Künſte‟, Frankfurt a. M., Buch=
FeH1a.

Dr. Franz Dülberg,
der bekannte Dramatiker und Kunſtkritiker, iſt im Alter von 61
Jahren geſtorben. Seiner Feder entſtammen zahlreiche Werke
über holländiſche Maler, die deutſche Romantik. Monographien
über Rubens, Rembrandt, Ruisdael, Dürer und Frans Hals. Im
vorigen Jahr hatte der Heimgegangene die Leitung der Fach=
ſchaft
der deutſchen Ueberſetzer übernommen.

Ein Darmſtädter Theakerſkandal in den
6der Jahren des vorigen Jahrhunderks.
Bei vielen aus unſerer älteren Darmſtädter Generation lebt
noch das Gedächtnis an Maria Hafemann=Kläger, die als Witwe
in reiferen Jahren den Schauſpieler Wagner heiratete, und die
als Naive wie als jugendliche Liebhaberin lange Jahre hindurch
der ausgeſprochene Liebling des Darmſtädter Theaterpublikums
war. Daß auch ihr Vater Wilhelm Kläger in den ſechziger
Jahren des vorigen Jahrhunderts Mitglied unſerer Bühne und
als ausgezeichneter Charakterdarſteller in weiten Kreiſen unſerer
Theaterbeſucher äußerſt beliebt und geſchätzt war, dürften aller=

dings heutzutage nur herzlich wenige Darmſtädter wiſſen. Ebenſo
dürfte es kaum jemand bekannt ſein, daß Wilhelm Kläger durch
einen von ihm provozierten Theaterſkandal ſelbſt ſeiner Tätig=
keit
auf der Bühne des Darmſtädter Theaters ein jähes Ende
bereitet hat.
Wilhelm Kläger war nämlich nicht nur ein hervorragender
Schauſpieler und Charakterdarſteller, ſondern auch ein äußerſt
witziger und liebenswürdiger Geſellſchafter. Danch dieſer ſeiner
Eigenſchaften bildete er denn auch den Mittelpunkt eines größeren
Kreiſes von Darmſtädter Bürgern, die ſich zur Winterszeit all=
abendlich
in der Brauerei von Ensling in der Alexanderſtraße,
dem heutigen Perkeo, zuſammenfanden. Eines Abends nun er=
ſchien
Kläger etwas früher als gewöhnlich, da er beizeit die
Geſellſchaft wieder verlaſſen mußte, um als Geßler in Schillers
Tell im nahen Theater aufzutreten. An dieſem Abend feſſelte
er die verſammelte Korona mehr denn je durch ſeine witzigen
Einfälle und luſtigen Anekdoten. Und als Kläger ſich ſchließlich
erhob, um ſich ins Theater zu begeben und dort, wie er ſich ver=
nehmen
ließ, wieder einmal einen Böſewicht zu ſpielen, wurden
allerwärts in der Geſellſchaft lebhafte Aeußerungen des Be=
dauerns
laut ob Klägers allzufrühen Scheidens. Da ſann dieſer
einen Augenblick nach und fragte dann, ob jemand bereit ſein
würde, ein Faß Bier zum beſten zu geben, wenn er, trotzdem
r jetzt den Geßler ſpielen müſſe, nach kurzer Weile ſich wieder
bei Ensling einſtellen würde. Wenn nun auch ſofort ein Mit=
glied
der Geſellſchaft ſich zu dieſer Spende bereit fand, ſo
glaubte doch keiner der Anweſenden, daß Kläger ſein Verſprechen
in die Tat umſetzen würde.
Bald darauf nahm im nahen Theater die dritte Szene des
dritten Aktes von Schillers Tell ihren Anfang, und ſchon er=
ſcheint
unſer Kläger als Geßler mit dem Falken auf der Fauſt.
neben ihm Rudolf der Harras. Drohend fordert der Landvogt
von Tell, daß er als Sühne für ſein Vergehen, dem Hut nicht
Reverenz bewieſen zu haben, ſich der furchtbaren Probe des
Apfelſchuſſes unterziehe. Da, als alles im Theater geſpannt nach
der Bühne blickt, da plötzlich hört man die Stimme Klägers:
Was meinſt du. Rudolf? Wir wollen den Tell loslaſſen; er ſoll
zum Ensling gehen und nen Schoppen trinken. Ob dieſer Frech=
heit
Klägers herrſchte anfangs maßloſes Staunen unter den
Anweſenden, dann aber löſte ſich der Bann, der auf den Ge=
mutern
lag, und das ganze Theater brach in einen dröhnendes
Gelächter aus. Natürlich war jetzt die Vorſtellung zu Ende,
ind es fiel der Vorhang. Bald darauf erſchien Kläger im Ens=
ling
, jubelnd begrüßt von ſeinen Freunden. Aber ſchon am fol=
genden
Tag fand Klägers böſe Tat ihren böſen Lohn. Er er=
hielt
nämlich von Großherzog Ludwig III., der in Perſon der
Vorſtellung beigewohnt hatte, prompt ſeine ſofortige Entlaſſung
aus dem Verband des Darmſtädter Theaters.

[ ][  ][ ]

Peite 4 Nr. 141

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 24. Mai 1934

Zoraftang!
Zahlreiche franzöſiſche Manöver.

EP. Paris, 23. Mai.
Wohl noch nie ſeit Kriegsende ſind die franzöſiſchen Flotten=
und Heeresmanöver mit ſolcher Sorgfalt und in ſo großer Zahl
vorbereitet worden wie in dieſem Jahre. Die großen Kanal=
manöver
, bei denen Flugzeug und Kriegsſchiff zum erſten Male
eng zuſammenarbeiten, ſind noch in vollem Gange, da werden be=
reits
neue Manöver zur See und zu Lande angekündigt. So findet
Anfang Juni ein kombiniertes Manöver in der Nähe der Halb=
inſel
Rhuis im Golf von Morbihan im Süden der Bretagne ſtatt.
Landarmee und Kriegsmarine werden nach einem einheitlichen
Plane in Tätigkeit treten Zwei große Flugzeugabwehrmanöver
finden Mitte Juni, das eine in der Pariſer Militärregion und
2., 3. und 4. Militärregion (Amiens Rouen und Le Mans), das
zweite in der zweiten Auguſthälfte in der 14. Militärregion (Lyon)
ſtatt. Die 14. Kavalleriediviſion von Reims, die vollſtändig motori=
ſiert
iſt, wird Ende Juni der 12. Infanteriediviſion (Chalons=ſur=
Marne) im Manöver gegenüberſtehen. Anfang Auguſt werden die
10. Infanteriediviſion von Paris und die 3. von Amiens auf dem

Manöverfeld von Siſſonne ihre diesjährigen Uebungen abhalten.
Das intereſſanteſte Experiment wird aber in der Zeit vom 15. bis
30. September auf dem Manöverfeld in Mourmelon ſtattfinden.
Zum erſten Male wird eine nur für den Kriegsfall vorgeſehene
Diviſion, die 41. Infanteriediviſion, aus den für den Kriegsfall
vorgeſehenen Reſervetruppen gebildet und kriegsmäßig ausgerüſtet
werden. 15 000 Reſerviſten werden zu dieſem Zweck während fünf=
zehn
Tagen im Kriegszuſtand leben. Die Diviſion wird gegen
verſchiedene Einheiten, der dortigen Gegend ins Feld geſtellt
werden.

Nrei minneoen
für die franzöſiſche Landesverteidigung.

Der Finanzausſchuß der franzöſiſchen Kammer wird noch
im Laufe dieſer Woche in die Prüfung des Geſetzesvorſchlages
der Regierung eintreten, der die Eröffnung eines
3=Milliarden=Kredits für die Landesvertei=
digung
vorſieht. Dieſer Kredit ſoll auf das Landheer, die
Marine und die Luftfahrt verteilt werden. Die Regierung hat
anſcheinend großen Wert darauf gelegt, daß der Vorſchlag ſo
ſchuell wie möglich verabſchiedet wird, damit die Auf=
rüſtung
keine Stockung erfährt.

Eingiieverang Sauldeftafrias
in die Südafrikaniſche Anion.

DNB. London, 23. Maf
Wie aus Windhuk gemeldet wird, hat die geſetzgebende W,
ſammlung am Mittwoch einſtimmig eine Entſchließung angeng
men, in der die Regierung der Südafrikaniſchen Union erſu
wird, die Verfaſſung dahingehend abzuändern, daß Südweſtafmu
in die Verwaltung als fünfte Provinz der Union einbezogen w
Die deutſchen Mitglieder der Verſammlung nahmen an der Sitzrm
nicht teil. Sie hatten das Parlament bekanntlich bei ſeiner
öffnung am letzten Freitag verlaſſen und dadurch ihre vom Füch=
des
Deutſchen Bundes, Dr. Schwietering, angekündigte Abſicht.
dem Parlament auszutreten, durchgeführt. Wie bereits gemel!
hatten die deutſchen Mitglieder vor ihrem Austritt am Freſin
der Verſammlung eine Denkſchrift unterbreitet, in der erka,
wurde, daß eine Regierung nach dem Führergrum
ſatz die einzige Löſung für die augenblicklich=
politiſchen
Schwierigkeiten ſei, und daß die E5
verleibung des Gebietes in die Union alsfün
Provinz nicht annehmbar ſei.

ntdlsttwstastshe-Hät

Statt Karten

Für die zahlreichen Glückwünsche und Auf-
merksamkeiten
anläßlich unserer Vermäh-
lung
sagen wir unseren herzlichsten Dank.
Dr. Carl-Hans Quetsch
u. Frau Aenni, geb. Jamme
Darmstadt, im Mai 1934.

Heute verſchied plötzlich im 72. Lebens=
jahre
unſere treuſorgende, liebe Mutter,
Großmutter und Schwiegermutter

Frau Emma Schmehl., geb. Glas

Witwe des Prof. Dr. Chriſtof Schmehl.
Um ſtille Teilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen:
Berta Kraft, geb. Schmehl
Direktor Dr. Otto Schmehl
Dr. Rudolf Kraft
Emma Kraft
Dr. Leonhard Kraft
Auguſte Schmehl, geb. Neuroth
Darmſtadt, Rotterdam, den 23. Mai 1934,

Die Beerdigung findet Freitag, 25. Mai,
nachmittags 3 Uhr von der Kapelle des
Friedhofes Nieder=Ramſtädterſtr. aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen
zu wollen.
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Todes=Anzeige.
Am 22. Mai, früh ½2 Uhr, ſtarb nach
ſchwerem Leiden meine liebe Frau, meine
treubeſorgte Mutter, Schweſter, Schwägerin
und Tante

Frieda Sulzmann

geb. Roth
im 58. Lebensjahre.
Ludwig Sulzmann
Karl Sulzmann.

Darmſtadt, den 24. Mai 1934.
Kranichſteinerſtr. 32,

Die Beerdigung findet am Freitag, den
25. Mai, nachmittags 1½ Uhr, auf dem
Beſſunger Friedhof ſtatt.

Für die zahlreichen und wohliuenden
Beweiſe herzlicher Anteilnahme, die
uns bei dem ſo ſchmerzlichen Verluſt
unſerer teuren Entſchlafenen zuteil
wurden, ſagen wir hierdurch unſeren
herzlichſien Dank.

Im Namen aller Hinterbliebenen:
Marie Haas, geb. Olt.

König im Odenwald, im Mai 1934.

Statt Karten.
Dankſagung.
Für die zahlreichen und wohliuenden
Beweiſe herzlicher Anteilnahme an
unſerem ſchweren Verluſt innigſien
Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Wilhelm Wolf.
Darmſiadt, den 23. Mai 1934.

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, am 20. ds.
Mts. unſeren lieben Vater, Schwiegervater und
Schwager

Grunff unner

Obergütervorſteher i. R.
Inhaber des Roten Adlerordens TV. Klaſſe
im 86. Lebensjahre in die Ewigkeit abzurufen.

In tiefer Trauer:
Elſe Heim, geb. Bütiner
Jakob Heim, Rechnungsrat.

Darmſtadt, den 23. Mai 1934.
Georgenſtraße 3.

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verſtarb am1. Pfingſtfeier=
tag
mein lieber Mann,
Sohn, Schwiegerſohn,
Bruder und Schwager

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Im Namen
der Hinterbliebenen:
Marie Roßkopf
geb. Städtler.
Darmſtadt, 23. Mai 1934.
Die Beiſetzung fand in
aller Stille ſtatt.

Die Beiſetzung fand in aller Stille ſtatt. Von Beileids=
beſuchen
bitten wir abſehen zu wollen.

Statt Karten.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
beim Ableben unſerer lieben Ver=
wandten
und Freundin

Fräulein Eugenie Nagatz

ſprechen wir auf dieſem Wege unſeren
innigſten Dank aus.

Die Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Mai 1934.

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Donnerstag, 24. Mai 1934

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſiadt, den 24. Mai 1934.
Geheimeral Wilhelm Beſt 75 Jahre all.
Am 24. Mai vollendet Provinzialdirektor i, R., Geheimerat
ſichelm Beſt ſein 75. Lebensjahr. Der Jubilar iſt Darmſtädter,
ſuchte die Schmitzſche Schule und das Gymnaſium ſeiner Vater=
ſor
und ſtudierte in Leipzig, Heidelberg und Gießen Rechtswiſ=
ſchaft
. Nachdem er ſeinen Vorbereitungsdienſt erledigt und
Großherzöglichen Artillerie=Korps ſeiner Dienſtpflicht genügt
ſtie, trat er in den Verwaltungsdienſt ſeines Heimatſtaates ein.
wwar mehrere Jahre als Miniſterialſekretär und dann als Re=
uungsrat
am Kreisamt Darmſtadt tätig und wurde dann als
titiſches Mitglied in die Schulabteilung berufen. Im Jahre
be wurde er zum Miniſterialrat ins Miniſterium des Innern
rifen und leitete mehrere Jahre lang deſſen Medizinalabtei=
ng
. Später war er mit der Leitung der inneren Verwaltung
ſo der Perſonalangelegenheiten befaßt und entwarf in dieſer
ſge nſchaft die neuen heſſiſchen Verwaltungsgeſetze, die er dem=
ichſt
kommentierte und herausgab. Im Jahre 1913 wurde er
Provinzialdirektor und Territorialkommiſſar nach Mainz ver=
Dort war er während der Kriegszeit tätig und hatte nach
Beſetzung durch die Franzoſen als energiſcher Verfechter der
uiſchen Belange ſchwere und aufreibende Kämpfe mit dem
unzöſiſchen General Mangin und deſſen noch ſchwierigerem Nach=
ſger
zu beſtehen. Er hat ſeine Mainzer Erlebniſſe nachträglich
iner Denkſchrift eingehend geſchildert. Die Erſchöpfung, die
ſr fortgeſetzte Kampf im Gefolge hatte, veranlaßte Geheimerat
ſſt im Jahre 1921, ſeine Verſetzung als Provinzialdirektor nach
ſumſtadt zu erbitten. Hier war er bis zu Ende 1924 tätig, wo
hörperlich und geiſtig vollrüſtig mit Erreichung der Alters=
unze
in den Ruheſtand trat.
Geheimerat Beſt war als ausgezeichneter, pflichttreuer, mit
irſſendem allgemeinen Wiſſen ausgeſtatteter Beamter bei
men Vorgeſetzten hochgeſchätzt und wegen ſeines wohlwollen=
und freundlichen Weſens bei Kollegen und Untergebenen
ſich beliebt. Von ſeinem Landesherrn wurde er durch das
m turkreuz 1. Klaſſe des Philippsordens und das Kommandeur=
uz
des Ludwigsordens ausgezeichnet. Er beſitzt außerdem hohe
iſiſche und ſchwediſche Orden, und während ſeiner Mainzer =
tkeit
wurde ihm das Eiſerne Kreuz am weiß=ſchwarzen Bande
rllehen.
Neben ſeiner amtlichen Tätigkeit war Geheimerat Beſt längere
üit als Vorſitzender des Alice=Frauenvereins tätig, und für die
Alange der entrechteten Sparer ſetzte er ſich als heſſiſcher Lan=
Bvorſitzender des Deutſchen Sparerbundes mit Nachdruck ein.
inge Jahre und bis vor wenigen Wochen hat er überdies die
ſſchäfte der Arbeiterkolonie Neu=Ulrichſtein geleitet.
Seinen Geburtstag verlebt der Jubilar mit ſeiner Gattin
h ſeiner älteſten Tochter, die als vielbeſchäftigte Kinderärztin
Saalfeld a. d. Saale, in Thüringen, tätig iſt. Möge ihm noch
uches frohe Jahr beſchieden ſein.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 141 Seite 5.

licher Au
ungen

Bekannkmachungen des Perſonalamkes.
Ernannt wurde: Am 8. Mai 1934 der Aſſiſtenzarzt Dr. Lud=
yg
Peters bei der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt Philipps=
hp
tal bei Goddelau mit Wirkung vom 1. Mai 1934 unter
krufung in das Beamtenverhältnis zum Anſtaltsarzt bei dieſer
tſtalt mit der Amtsbezeichnung Medizinalrat.
In den Ruheſtand verſetzt wurde auf Nachſuchen: Am 8. Mai
14 der Kreisveterinärrat Dr. Fritz Chriſt beim Kreisveteri=
memt
in Alzey unter Anerkennung der dem Staate geleiſteten
Sen ſte mit Wirkung vom 1. Juli 1934.
Entlaſſen wurde auf Nachſuchen: Am 8 Mai 1934 der Ober=
. Medizinalrat Dr. Hans Liſch bei der Landes=Heil= und
Aegeanſtalt Philippshoſpital bei Goddelau unter Anerken=
tag
ſeiner dem Staate geleiſteten Dienſte mit Wirkung vom
Zuli 1934.
Prſonalnachrichken der Reichsbahndirektion Mainz.
Zugang: Reichsbahnrat Pfeiffer von Frankfurt (Oder)
ah Darmſtadt als Vorſtand des Reichsbahn=Maſchinenamtes.
ſichsbahnrat Mengewein von Koblenz nach Darmſtadt als
Arſtand des Reichsbahn=Betriebsamtes 2.
Abgang: Reichsbahnrat Dencker, bisher Vorſtand des
ſichsbahn=Maſchinenamtes Mainz, nach Hamburg als Vorſtand
Reichsbahn=Maſchinenamtes daſelbſt. Reichsbahnbaumeiſter
über von Mainz (Reichsbahn=Betriebsamt) nach Berlin zur
lichsbahndirektion. Reichsbahnrat Neumann, bisher Vor=
ſand
des Reichsbahn=Maſchinenamtes Darmſtadt, nach Mainz als
ſarſtand des Reichsbahn=Maſchinenamtes.

Die Heſſiſche Handwerkskammer, Sitz Darmſtadt, teilt mit:
½s organiſatoriſchen und techniſchen Gründen wird die für Juni

Heſſiſches Landestheater.

R merstag
24. Mai Anf. 19½, Ende nach 22. Deutſche Bühne 017
Infolge Erkrankungen im Perſonal
Preiſe 0.705.50
Die vier Musketiere. Etag
25. Mai Anf. 19½, Ende gegen 23 Uhr. D 22
Preiſe 0.705.50
Arabella. Uinstag
26. Mai Anf. 19½, Ende gegen 22 Uhr. B24
Alle gegen Einen Einer für Alle. 0.504.50

Die Arabella=Premiere im Landestheater. Morgen abend
h1 das Große Haus des Landestheaters ein Ereignis, das die
tſcaliſchen Kreiſe Darmſtadts ſeit langem mit Spannung er=
wet
haben: Arabella, die neue Oper von Richard Strauß,
di zum erſtenmal hier in Szene. Seit der Uraufführung in der
ſesdener Staatsoper iſt dieſes jüngſte Werk des großen deut=
en
Komponiſten, der heute bekanntlich an der Spitze der
licsmuſikkammer ſteht, ſchon über die größten deutſchen Bühnen
gumgen. Es hat dabei den Erfolg erneuert, den Richard Strauß
iſt mit dem Roſenkavalier errang, nicht zum mindeſten des=
weil
der Meiſter der lyriſchen Komödie Arabella viele
tlränge an den Roſenkavalier gegeben hat. Das Landes=
türer
hat die Aufführung des Werkes mit außerordentlicher
ſ abe vorbereitet. Die muſikaliſche Leitung hat Generalmuſik=
teittor
Karl Friderich. Die Regie führt Dr. Bruno Heyn, der zu
eſean Zweck als Gaſt an das Landestheater verpflichtet wurde;
Ausſtattung wurde Edward Suhr übertragen, der im Laufe
ſer Spielzeit bereits mehrfach gaſtweiſe am Landestheater tätig
:. Die Aufführung beſchäftigt faſt das ganze Opernenſemble des
ingestheaters.
Heute: Vier Musketiere im Landestheater. Infolge von
hmnkungen wird heute abend an Stelle von Ein Maskenball
Großen Haus des Landestheaters das Volksſtück Vier Muske=
von
Sigmund Graff gegeben. Anfangszeiten. Einteilung der
ſere uſw. wie für Maskenball vorgeſehen.
Jochen Hauer vom Heſſiſchen Landestheater wurde von
iſtef Gründgens für die kommende Spielzeit als Darſteller an
* Staatlichen Schauſpiele in Berlin verpflichtet. Der Künſtler
in Berlin vornelmlich Rollen derber, bodenſtändiger Art
eigen.

Porbeugender Feuerſchutz.
Aufklärungsarbeit über die verheerenden Folgen von Bränden. Feuerverhülung durch gründliche Aus
bildung der zur Feuerbekämpfung berufenen Feuerwehrleute. Als Grundſak gilt
die Ausbildung aller Feuerwehrleuke als Einheits=Feuerwehrmann.
Flüſſigkeits= und Gasbrände, Verſicherungsweſen, Baukonſtruk=
tionslehre
und Verhalten von Bauſtoffen im Feuer, Ermittelung
Was will die Feuerwehr=Fachſchule?.
von Brandurſachen, Rettungsgeräte, Verwaltung und Organiſa=

Die Arbeits= und Intereſſengemeinſchaft der deutſchen Feuer=
wehrorgane
führte erſtmals 1930 eine Feuerſchutzwoche zur Auf=
klärung
der Bevölkerung über Brandgefahren in Haus und Hof
und deren Verhütung durch. Dieſe Aufklärungsarbeit hat der
Deutſche Feuerwehrverband im Vorjahre am St. Florianstag
(7. Mai) fortgeſetzt. Daneben wird aber ſeit Jahren in Feuer=
wehrkreiſen
daran gearbeitet, einmal durch immer wiederholende
Aufklärungsarbeit und Hinweiſe auf die verheerenden Folgen die
ſchaffende und auch die im Haushalt beſchäftigte Bevölkerung für
die Feuerverhütung zu intereſſieren und zweitens durch gründ=
liche
Ausbildung der zur Feuerbekämpfung berufenen Freiwilli=
gen
Feuerwehrleute und deren Führer die Schlagfertigkeit der
Wehren zu erhöhen.
Welche Werte durch Leichtſinn, durch fehlerhafte Feueranlagen
und durch die induſtriellen Brände vernichtet werden, ſagen uns
die Ziffern, die der Verband der öffentlichen Feuerverſicherungs=
anſtalten
in Deutſchland verkündet: Im Jahre 1933 betrugen die
Brandſchäden in ſeinem Bereich 70 172 685 RM., und dabei war
der Schadensverlauf um rund 24 000 000 RM. günſtiger als im
Jahre 1932! Nun muß man bedenken, daß dieſe Summen dem
deutſchen Volksvermögen verloren gehen und in Rauch und Aſche
aufgegangen ſind.
In Heſſen wurden in den Winterhalbjahren Feuerwehrführer=
kurſe
eingerichtet, die in den Kreisſtädten an Sonntagen ſtattfan=
den
und deren Beſuch für die Kommandanten der Wehren und
ihre Stellvertreter Pflicht war. Vorträge und praktiſche Uebun=
gen
wurden von erfahrenen Führern und Fachleuten gehalten, und
die Behörden und Elektrizitätswerke förderten und unterſtützten
dieſe Arbeit an der Volkswohlfahrt weiteſtgehend.
Schon der Erfolg der immerhin ſehr beſchränkten Fortbil=
dungsarbeiten
an der Führerſchaft ſpornte die Oberleitung der
Heſſiſchen Feuerwehren an, mit der gerne gewährten Unterſtützung
der Feuerlöſchkaſſe dieſe Führerburſe auszubauen und eine Feuer=
wehrfachſchule
zu errichten, in welcher in wöchentlichen Lehr=
gängen
die Wehrführer und namentlich der Nachwuchs gründlich
in allen Zweigen der Feuerlöſchtechnik ausgebildet werden ſollten.
Dieſe Heſſiſche Feuerwehrfachſchule wurde im Herbſt 1932 in der
Bergkaſerne in Friedberg durch den Feuerwehr= Landesverbands=
führer
Ludwig Knaup eröffnet, und es haben an ihr bis jetzt
über 250 Feuerwehrleute ihre Ausbildung erfahren.
2Jeder Lehrgang dauert eine Woche, und in dieſer kurzen Zeit
muß viel gelernt und noch mehr geübt werden. Die Kameraden
ſind in einem Seitenbau der Bergkaſerne untergebracht. Von 7.00
bis 8.30 Uhr, folgen Freiübungen, Ordnungsdienſt und Haken=
leiterübungen
, die in der Exerzierhalle an einem eigens errichteten
Steigerturm ausgeführt werden. Ein Frühſtück in der Menſa des
Polytechnikums folgt, und um 9 Uhr beginnt der theoretiſche Un=
terricht
in einem Hörſaal des Polytechnikums, in dem auch die
Modellſammlung untergebracht iſt. Unterrichtsgegenſtände ſind:
Ziel und Zweck der Schule, Geſetzeskunde, Obliegenheiten der Füh=
ver
und Kritiküben, Feuerſpritzen und Leitern, Entſtehung von
Bränden und deren Vorbeugung, Sanitätsdienſt, Brandarten und
ihre Bekämpfung, Ueberlandlöſchhilfe und Brandwachen. Luftſchutz
und Rauchſchutz, Lagerung von leicht brennbaren Flüſſigkeiten,

tion, Starkſtrom= und Blitzſchutz, Einreiß= und Waſſerſchäden,
Feuerwehr und Feuerſchau, Feuermeldeanlagen, die Schlaucharten
und ihre Behandlung, Handfeuerlöſcher und Kleingerät, Feuer=
löſchweſen
in Vergangenheit und Gegenwart, Waſſerverſorgung
der Gemeinden, die Motorſpritze im Bau und in der Anwendung,
Gerätehäuſer, Steiger= und Schlauchtrockentürme, Brandſchutz von
Theater= und Verſammlungsräumen. Rechtliche und geſellſchaft=
liche
Stellung der Feuerwehren. Der theoretiſche Unterricht findet
täglich von 912 und 1619 Uhr ſtatt; dazwiſchen liegen noch
täglich eine Stunde Geräteexerzieren und Brandtaktik ſowie die
zweiſtündige Mittagspauſe. Am Schluß der Lehrgangswoche iſt
dann Samstags nachmittags die Schlußübung und Prüfung, auf
Grund deren dann die Teilnehmer ein Zeugnis erhalten, ohne das
in Zukunft keine Brandmeiſter Freiwilliger Feuerwehren durch
die vorgeſetzten Dienſtſtellen beſtätigt werden. Das Alter der
Teilnehmer war zwiſchen 24 und 49 Jahren, die Dienſtgrade vom
jungen Steiger bis zum Oberbrandmeiſter, ja zwei Kreisfeuer=
wehrinſpektoren
haben ſich zur Vervollkommnung ihrer Kenntniſſe
als Schüler eingereiht, und mehrere Schüler haben inzwiſchen
ausſcheidende Inſpektoren erſetzt.
Der Erfolg der Feuerwehrfachſchule iſt nach verſchiedener Rich=
tung
ſichtbar und wertvoll: Der Andrang zu den Lehrgängen iſt
groß, es hätte die doppelte Anzahl Kurſe inzwiſchen abgehalten
werden können; neues Leben und neuer Eifer pulſt in den Weh=
ren
, in deren Reihen Feuerwehrfachſchüler Führerſtellen inne=
haben
; jeder Schüler muß das Gelernte in ſeiner Wehr und in
den benachbarten Wehren den Kameraden vermitteln durch Vor=
träge
und Weiterausbildung. Grundſatz iſt heute die
Ausbildung aller Feuerwehrleute als Ein=
heitsfeuerwehrmann
, das heißt, es muß jeder Wehrmann
jedes Gerät bedienen können. So werden die Freiwilligen Feuer=
wehren
von innen heraus neu aufgebaut. Nach außen hin zeigt
ſich der Erfolg in Ziffern, und das iſt die beſte Antwort geweſen
an die Hausbeſitzer, die ſeinerzeit gegen die Einrichtung von Füh=
rerkurſen
wegen der Koſten proteſtiert haben: die Brände als
ſolche haben kaum in der Zahl nachgelaſſen, aber die Schadenszif=
fern
ſind ſo geſunken, daß bei uns in Heſſen der Umlageſatz für
die Gebäudeverſicherung innerhalb zweier Jahre von 10 Pfg. auf
Pfg. für 100 RM. Umlagekapital geſenkt werden konnte. Dieſe
Herabſetzung iſt begründet durch die beſſere Waſſer= und Geräte=
verſorgung
der Gemeinden und nicht zum mindeſten durch die
beſſere Ausbildung und die erhöhte Schlagfertigkeit der Wehren,
verbunden mit dem vorbeugenden Feuerſchutz, wie er durch ge=
wiſſenhafte
Wehrführer gelehrt und durchgeführt wird. Die beſte
Feuerwehr iſt diejenige, bei der es ſelten brennt und bei der
ausbrechende Feuer raſch und wirkſam bekämpft werden können.
Die notwendige Zuſammenarbeit im Gas= und Luftſchutz mit
den Feuerwehren und Sanitätskolonnen wird noch mehr dazu bei=
tragen
, daß die vorbeugende Arbeit der Feuerwehren Verſtändnis
in der Bevölkerung findet und zum Wohle der Allgemeinheit aus=
ſchlägt
. Wir Heſſen und beſonders die Freiwilligen Feuerwehren
ſind ſtolz auf unſere Arbeit und beſonders auf unſere Feuerwehr=
fachſchule
, und wir wünſchen nur, daß wir bald die Mittel erhiel=
ten
, um ſie noch weiter auszubauen und zu vervollkommnen.
A. Kunz, Buchſchlag.

Verardnung über die Begelung der Polizeiſtunde
ir Gsien. Aünfſäalen und Gerfäilenegen.
Vom 16. Mai 1934.
Auf Grund des § 14 des Gaſtſtättengeſetzes vom 28. April
1930 (RGBl. I S. 146) wird nach Anhörung der beteiligten Ver=
bände
folgendes verordnet:
8 1. Der Beginn der Polizeiſtunde wird für Speiſewirt=
ſchaften
, welche ſich auf die Abgabe von Speiſeeis einſchließlich
der dazu gehörenden Eiswaffeln und Früchte zum ſofortigen Ge=
nuß
an Ort und Stelle beſchränken und auf die Abgabe anderer
Waren ausnahmslos verzichten, auf 24 Uhr feſtgeſetzt.
Für alle Betriebe, welche ſich nicht auf die Abgabe von
Speiſeeis nebſt den dazugehörenden Eiswaffeln und Früchten
zum ſofortigen Genuß. an Ort und Stelle beſchränken, fällt der
Beginn der Polizeiſtunde mit der Zeit des allgemeinen Laden=
ſchluſſes
(19 Uhr) zuſammen.
§ 2. Der Beginn der Polizeiſtunde für Trinkhallen und Ge=
tränkewagen
wird für die Zeit vom 1. April bis zum 30. Sep=
tember
auf 22 Uhr, im übrigen auf die Zeit des allgemeinen
Ladenſchluſſes (19 Uhr) feſtgeſetzt.
§ 3. Wer als Inhaber einer Eisdiele, einer Trinkhalle oder
eines Getränkewagens oder als Vertreter des Inhabers duldet,
daß ein Gaſt über die gemäß 88 1 und 2 feſtgeſetzte Polizeiſtunde
in dem Betrieb verweilt, wird gemäß 8 29 Ziffer 7 des Gaſt=
ſtättengeſetzes
vom 28. April 1930 (RGBl. I S. 146) mit Haft und
mit Geldſtrafe bis zu 150. RM. oder einer dieſer Strafen be=
ſtraft
. Die gleiche Strafe hat gemäß 8 29 Ziffer 6 a. a. O. zu er=
warten
, wer als Gaſt in einem der in 88 1 und 2 genannten Be=
triebe
über die feſtgeſetzte Polizeiſtunde hinaus verweilt, obwohl
der Inhaber oder deſſen Vertreter oder ein Polizeibeamter ihn
aufgefordert hat, wegzugehen.
S 4. Die Verordnung über die Regelung der Polizeiſtunde
für Eisdielen, Trinkhallen und Getränkewagen vom 31. Mai 1933
(Reg.=Bl. S. 143) und die Bekanntmachung, die Aenderung der
Verordnung über die Regelung der Polizeiſtunde für Eisdielen,
Trinkhallen und Getränkewagen vom 31. Mai 1933 betreffend,
vom 19. Juli 1933 (Reg.=Bl. S. 174) werden aufgehoben.
§ 5. Die vorſtehende Verordnung tritt mit dem Tag ihrer
Verkündung in der Darmſtädter Zeitung in Kraft.
Darmſtadt, den 16. Mai 1934.
Heſſiſches Staatsminiſterium, Abteilung Te (Polizei).
Der Staatsminiſter: Jung.

Sommer-Ausgabe 1934
ist erschienen
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken, Bahnhofs-
buchhandlung
und Geschäftsstelle, Rheinstraße Nr. 25.

Aenderung der Verfaſſung der Techniſchen Hochſchule
U Darmfalf von 20 Mider 9i beeſend.
Vom 17. Mai 1934.
Die Verfaſſung der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt vom
20. Oktober 1933 Heſſiſches Regierungsblatt Nr. 27, Seite 225,
vom 3. November 1933 wird wie folgt geändert:
8 3 erhält folgende Faſſung:
Dem Rektor tritt ein Kanzler aus dem Kreiſe der
Profeſſoren oder Privatdozenten zur Seite; der Kanz=
ler
wird auf Vorſchlag des Staatsminiſters vom Reichs=
ſtatthalter
ernannt und verpflichtet.
In § 8 werden die Worte dem Obmann der Nationalſozia=
liſtiſchen
Hochſchullehrerſchaft geſtrichen und durch die Worte
dem Führer der Dozentenſchaft an der Techniſchen
Hochſchule‟
erſetzt.
§ 8, Satz 1 lautet nunmehr:
Der Senat beſteht aus dem Rektor, ſeinem Stellvertre=
ter
, dem Kanzler, dem Führer der Dozentenſchaft an
der Techniſchen Hochſchule und ſeinem Stellvertreter
und den Abteilungsvorſtänden.
§ 16. Satz 1 erhält folgenden Zuſatz:
und der Vertreter der Dozentenſchaft der Techniſchen
Hochſchule.
§ 16. Satz 1 lautet nunmehr:
Mitglieder der Abteilung ſind alle Profeſſoren und
Privatdozenten dieſer Abteilung ſowie vom Rektor er=
nannte
Profeſſoren anderer Abteilungen und der Ver=
treter
der Dozentenſchaft der Techniſchen Hochſchule.
Darmſtadt, den 17. Mai 1934.
Heſſiſches Staatsminiſterium Miniſterialabteilung für
Bildungsweſen, Kultus, Kunſt und Volkstum.
Ringshauſen.

Beſichligungszeiten der Kunſtausſtellung.
Die deutſche Frühjahrsausſtellung Darmſtadt 1934 alſo
die Kunſtausſtellung auf der Mathildenhöhe hat einen ſtarken
Eindruck auf alle Beſucher gemacht, der ſich bei eingehender Be=
ſichtigung
der vielen und ausgezeichneten Kunſtwerke noch ſehr
vertiefen wird. Die Ausſtellung iſt täglich ununterbrochen von
10 bis 18 Uhr geöffnet. Sie bietet durch eine große Zahl von
verſchiedenartigen Werken der Malerei. Plaſtik. Graphik ein ſehr
abwechſlungsreiches Bild. Da gibt es Landſchaften und Garten=
bilder
Blumenſtücke, Figürliches und Bildniſſe. Tierbilder un=
ſerer
bekannteſten Tiermaler, Sportſzenen, packende Darſtellungen
aus dem Krieg, deutſche Märchen und Sagen, Bildhauerwerke in
großen Gruppen. Einzelfiguren, Bildniſſe, darunter 4 Hitlerbüſten.
Göring. Furtwängler, Richard Strauß, Defregger u. a.. ferner
Graphiken in jeder Technik.
PO. 222. Gegen Miesmacher und Kritikaſter. Der Verteidiger
im Prozeß Leuſchner gegen Abt, R.=A. Schloimann, jetzt Bürger=
meiſter
in Mainz, ſpricht am 25. Mai in einer großen öffentlichen
Kundgebung auf dem Riegerplatz abends um 8 Uhr. Mit dieſer
Verſammlung unter freiem Himmel eröffnet die Ortsgruppe
Gutenberg die Verſammlungswelle gegen Miesmacher und Kriti=
kaſter
. Zwei Großlautſprecher ſorgen für eine gute Verſtändigung.
Außerdem ſpielt Muſikzug Greilich. Der Zutritt iſt ſelbſtverſtänd=
lich
frei, ſo daß jedem Volksgenoſſen Gelegenheit gegeben iſt, da=
bei
zu ſein. Deshalb am 25. Mai, abends 8 Uhr. auf zum
Niegerplatz!

4

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Creme: 15 P.-RM 100 Ol. 40 P.-RM 1.20

Das gibt gesunde
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[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 141

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 24. Mai 193.3

Sükeh3 4

9 dieſe Piepmäße!

Zweiter Pfingſttag gegen ſechs Uhr. Es wird alſo nicht mehr
viel Unheil geſchehen können, ich meine, ſie ſind ſo gut wie herum,
die Pfingſtfeiertage, und ſie waren ſo gut. Sie hatten Sonne und
ein wenig kühlen Wind und kühles Waſſer für die Erhitzten.
Schönheit und Ruhe über Gottes Erde. Und jetzt wird nicht mehr
viel Unheil geſchehen können. Jetzt kehren ſie ja alle ſchon zurück.
Sie haben das Haar voll Wind und die Haut voll Sonne und
die Augen voll Freude. Vielleicht haben ſie auch ein wenig Müdig=
keit
in den Beinen, aber ein wenig Müdigkeit iſt ſo gut wie
Friede und Segen, jawohl.
Ich habe mir mein Teil ſchon am frühen Morgen geholt, und
deshalb bin ich ſo froh, daß der Tag ſo blieb; nun werden auch
die andern, die hundert und tauſend andern ihr Teil an dieſem
guten Tag haben. Wenn noch eine Stunde vergangen ſein wird,
werde ich mich ans Fenſter nach der Straße zu ſetzen. Dann werden
ſie vorüberkommen, die Alten und die Jungen, die Mädchen mit
dem Wind im Haar und die Burſchen mit den gebräunten Ge=
ſichtern
. Laßt nur auch die Autos ruhig dazwiſchen fahren,
ſchimpfen wir heute nicht auf ſie, ich weiß, daß ſich die Gaſtwirte
über ſie beſonders gefreut haben. Aber das alles werde ich erſt
in einer Stunde ſehen. Jetzt ſitze ich nicht nach der Straße zu, jetzt
iſt mein Platz am Fenſter, das nach dem Garten hin geht. Die
Bäume winken mir zu und die kleinen Blumen ſchütteln die
Köpfe. Ich habe mich dahin geſetzt, um ein wenig zu ſchreiben.
Vielleicht ſchenkt dir Gott einen guten Einfall, dachte ich, eine
Strophe, ein kleines Lied, Pfingſten über den Gärten
Aber es wurde nichts daraus. Die Vögel, dieſe Piepmätze,
waren es, die mich nicht zum Sinnen und Schreiben kommen lie=
ßen
. Sie hüpften mir aufs Fenſter und wippten mit den Schwän=
zen
, auf den kleinen Zweigen ſchaukelten ſie und hatten kein
bißchen Reſpekt im Leib. Nein, mit meinen Plänen konnte es
auf dieſe Art nichts werden. Und dabei hätte ich euch wirklich gar
zu gerne ein kleines Pfingſtlied vorgeſetzt: tirili=tirila oder ſo
ähnlich. Schade. Nichts iſt es geworden, rein gar nichts. Dieſe
lauſigen Piepmätze, verſteht ihr . .. In einem fort ſangen ſie ihr
ewiges Tirili=tirila. Weiter können ſie nichts und wiſſen ſie
nichts. Am heiligen Pfingſtmontag!

Aus den Darmſtädter Lichtſpiel=Theakern.

Belida.

Ein Mann geht ſeinen Weg. Was dieſen Film vor
vielen anderen hervorhebt, iſt die Handlung und die geſunde
Tendenz, die ihr zugrunde liegt. Ein großes, ſolides Geſchäfts=
haus
, das ſeit Generationen Familienbeſitz iſt, gerät infolge der
Wirtſchaftskriſe in die Gefahr des Konkurſes. Einſchränkungen
machen ſich immer mehr notwendig, alte verdiente Mitarbeiter
müſſen abgebaut werden. Dies Schickſal trifft auch einen alten
Buchhalter, der zunächſt ſein ganzes Leben zuſammenſtürzen ſieht,
ſich dann aber aufrafft und mit Hilfe ſeiner Frau und ſeiner Kin=
der
eine neue Exiſtenz aufbaut. Eine ähnliche Wandlung macht
der Inhaber der Firma durch. Schweren Herzens faßt er den Ent=
ſchluß
, das Geſchäft und damit ſein Lebenswerk einem großen
Konzern zu verkaufen, um ſo wenigſtens die luxuriöſen An=
ſprüche
ſeiner Frau ſicherzuſtellen. Auch hier greift der Wagemut
der jungen Generation ein, ſeine Kinder treten auf ſeine Seite,
und als er dann, ſchon auf dem Weg zum Vertragsabſchluß, ſeinen
alten Buchhalter, der ſich ſo wacker durchſchlägt, trifft, faßt auch er
neuen Mut und nimmt den Kampf gegen die Ungunſt der Zeit
mutig auf ſich. Eine Handlung, wie man ſieht, die uns heute
durchaus etwas angeht und deren optimiſtiſcher Grundgedanke
wirklich erfreulich iſt.
Was die Verfilmung angeht, ſo hat die Regie manche feine
Szene geſtaltet, ſich aber im ganzen zu ſehr an die Möglichkeiten
eines Theaterſtücks angelehnt und ſich dadurch manche rein filmiſche
Möglichkeit entgehen laſſen. Ausgezeichnetes leiſten die beiden
Hauptdarſteller Lewis Stone als Chef der Firma und Lionel
Barrymore als Buchhalter, den er mit der gleichen überzeu=
genden
Echtheit darſtellt wie ſeinerzeit den Buchhalter Kringelein
in Menſchen im Hotel
Wertvoll aber iſt der Film vor allem dadurch, daß er in
denkbar unſenſationeller Weiſe ein aktuelles Problem behandelt
*
und menſchlich=packend darſtellt.

Aus dem Gerichtsſaal.

Aw. Zwei junge Leute aus Seeheim ſitzen am
Mittwoch auf der Anklagebank des Bezirksſchöffen=
gerichts
. Sollte da in Seeheim eine Zwangsverſteigerung
ſtattfinden, mit der ſie nicht einverſtanden waren; da gingen ſie
kurzerhand hin und fingen an zu ſchimpfen, im Dritten Reich
dürfe es überhaupt keine Zwangsverſteigerungen mehr geben,
und ſie beſchimpften und bedrohten den Rechtsanwalt, der den
Gläubiger vertrat. Auf den Bürgermeiſter, der ſie aufforderte,
den Saal zu verlaſſen, hörten ſie nicht; erſt als der Gendarm
erſchien, räumten ſie das Feld. Dafür überfielen ſie acht oder
vierzehn Tage ſpäter des Nachts den Bürgermeiſter und trak=
tierten
ihn mit Fauſtſchlägen und Fußtritten. Das Gericht iſt
mit dem Staatsanwalt der Auffaſſung, daß gerade SA.=Leute
wie die Angeklagten Diſziplin beweiſen müßten, und erkennt
gegen den erſten den 25jährigen Kaufmann J. W.,
wegen gemeinſamen Hausfriedensbruchs und ge=
meinſamer
gefährlicher Körperverletzung auf
drei Monate, und gegen den 32jährigen Maurer
P. L. wegen derſelben Delikte und wegen Belei=
digung
des Rechtsanwalts auf fünf Monate Ge=
fängnis
. Es ſpricht außerdem dem Rechtsanwalt Publikations=
befugnis
zu.
Ein 50jähriger Kellner und ſein 29jähriger
Sohn von hier erhalten ſechs und fünf Monate Ge=
fängnis
wegen Betrugs des Wohlfahrtsamtes.
Vater und Sohn bekamen Unterſtützung vom Wohlfahrtsamt, und
dabei hatten ſie verſchwiegen, daß der Vater einen Nebenverdienſt
hatte, der ihnen beiden zugute kam.
Ein junger Kaufmann aus dem Württember=
giſchen
erhält dann wegen Urkundenfälſchung und Betrugs
zwei Wochen Gefängnis mit dreijähriger Bewäh=
rungsfriſt
, weil er die Verlängerungsbewilligung ſeines Er=
holungsurlaubs
durch den Arzt um zwei Wochen veränderte und
dieſe gefälſchte Beſcheinigung der Krankenkaſſe vorlegte. Straf=
mildernd
iſt der damals recht ſchlechte Geſundheitszuſtand des
Angeklagten, der das Urteil übrigens ohne weiteres annimmt.
Vor der Großen Strafkammer begann am Mittwoch
eine Verhandlung wegen Verſicherungsbetrugs in
allergrößtem Stil gegen den 39jährigen Kauf=
mann
Willibald Lehne, der zuletzt als Darlehensver=
mittler
in Heppenheim wirkte. Der Angeklagte, der ſchon
in ganz erheblichem Umfange vorbeſtraft iſt, größtenteils wegen
Darlehens= und Heiratsſchwindeleien, hatte in den Jahren 1931
und 1932 in Heppenheim eine Generalagentur aufgemacht.
Insgeſamt 167 Fälle ſtehen heute zur Anklage, in denen er den
Leuten unter der Behauptung, ihnen Geld zu verſchaffen, das
Geld aus der Taſche holte, einmal mehr, einmal weniger, alles
in allem etwa 12 000 Mark. Davon bekam in einem einzigen
Fall einer 300 Mark zu ſehen, allerdings auch nur ratenweiſe
im Verlaufe von fünf Monaten. Mitangeklagt iſt ein junger
Bautechniker aus Reichenbach, K. K. der als Sachverſtändiger
fungierte. Es kam ihm dabei gar nicht darauf an, ſeine amt=
liche
Eigenſchaft zu verſichern, von der natürlich in Wirklichkeit
keine Rede war. Die Verhandlung wird mindeſtens drei Tage
in Anſpruch nehmen.

Zum Beſuch der Hauptverſammlung des Vereins deutſcher
Ehemiker, verbunden mit der Achema III in Köln können von
allen Bahnhöfen im Umkreis von 300 Kilometer um Köln
Sonntagrückfahrkarten (auch Blanko) nach Köln
mit folgender Geltungsdauer ausgegeben werden: Hinfahrt:
vom 22. Mai, 0 Uhr, bis 24. Mai, 24 Uhr (Ende der Hinfahrt),
Rückfabrt: vom 22. Mai bis 28. Mai, 12 Uhr (ſpäteſter An=
tritt
der Rückfahrt). Die Ausgabe der Karten iſt nicht an die
Vorlage eines Ausweiſes oder dergleichen gebunden. In der Zeit
vom 25. Mai bis 28. Mai, 12 Uhr, gelten die Karten zur Rück=
fahrt
nur, wenn ſie von dem Verein deutſcher Chemiker oder von
der Achema VII auf der Rückſeite abgeſtempelt ſind, an den an=
deren
Tagen, auch wenn ſie xicht abgeſtempelt ſind.

2o.Beufſcei GeograsyemagisaerKauhein
Naſſau habe im Zuge der nationalſozialiſtiſchen Erneuerung m.
Geſtaltung bereits weitausſchauende, praktiſche Geographie
Beinſchädende Brärnſche Geogeapme. trieben, dank der tatkräftigen Arbeit des Gauleiters und Reiſ,
ſtatthalters Sprenger und des Gauobmannes des NSC.

Bad=Nauheim, 23. Mai.
Der Deutſche Geographentag, der als Vertretung der Geo=
graphen
des geſamtdeutſchen Sprach= und Kulturgebietes das
deutſche geographiſche Gewiſſen verkörpert, iſt vor 53 Jahren erſt=
mals
zuſammengerufen worden von dem großen Afrikareiſenden
Nachtigall. Er hat ſich durch ſeine großen geographiſchen Kund=
gebungen
im Reich und im deutſchſprachigen Ausland immer
bewußt zum Geſamtdeutſchtum bekannt. Dafür iſt Beweis auch
die Tatſache, daß viele von den mehr als 300 Beſuchern aus allen
Teilen des Reiches von der Saarbrücker Tagung des Volksbun=
des
für das Deutſchtum im Auslande nach Bad=Nauheim kamen,
der ſchönen heſſiſchen Badeſtadt, die den Gäſten herzlichen Emp=
fang
bereitet hat.
Nachdem ſchon im Anſchluß an Ausſchuß= und Fachſitzungen
bei einem geſelligen Abend Oberſtudiendirektor Dr. Knieriem
die Gäſte im Namen des Zentral= und Ortsausſchuſſes in herz=
licher
Weiſe begrüßt hatte, eröffnete geſtern früh im großen
Bühnenſaal des Kurhauſes der Vorſitzende des Zentralausſchuſſes,
Profeſſor Dr. W. Behrmann=Frankfurt a. M., die Jubi=
läumstagung
der deutſchen Geographen, den erſten Geographen=
tag
im neuen Deutſchland, mit einem Dankeswort an die beiden
Männer, deren Bund des neue Dritte Reich geſchaffen hat. Be=
geiſtert
wurde das Siegheil auf Reichspräſident und Volks=
kanzler
erwidert. Der Vorſitzende entbot beſonderen Gruß u. a.
dem Vertreter des Reichsſtatthalters Sprenger und des Heſſiſchen
Staatsminiſteriums, Oberſtudiendirektor Dr. Leip=Darmſtadt,
ferner Miniſterialrat Dr. Metzner vom preußiſchen Kultusmini=
ſterium
, General Vollmer vom Reichsamt für Landesaufnahme
und dem Senior Dr. Engelbrecht=Glückſtadt. Profeſſor Klute=
Gießen, der betonte, daß durch die geographiſche Wiſſenſchaft den
deutſchen Volksgenoſſen wieder Menſch und Erde, Blut und Bo=
den
nahegebracht werden ſollen, begrüßte namens des Orts=
ausſchuſſes
die Vertreter der Univerſitäten Frankfurt a. M. und
Gießen und der Darmſtädter Techniſchen Hochſchule, und fand
beſonders herzliche Worte dankbarer Anerkennung für Ober=
ſtudiendirektor
Dr. Knieriem=Bad=Nauheim, der als 2. Vorſitzen=
der
des Ortsausſchuſſes die Hauptarbeit der umfangreichen Vor=
bereitung
geleiſtet hat. Oberſtudiendirektor Dr. Knieriem
ſprach als Gaubeauftragter für Geographie des Gaues Heſſen=
Naſſau im Nationalſozialiſtiſchen Lehrerbund. Der Gau Heſſen=

Miniſterialrats Ringshauſen. Die Mainlinie habe für uns mn
hiſtoriſche Bedeutung als Trennungslinie verloren. Die E.
graphie iſt mit berufen, ſo führte der Redner aus, an der
ſtaltung einer neuen ſeeliſchen, geiſtigen und kämpferiſchen S.
tung der heranwachſenden Generation in vorderſter Linie rnu
zuhelfen.
Im Auftrage des Heſſiſchen Staatsminiſters Jung und
Miniſterialrats Ringshauſen hieß Oberſtudiendirektor Dr. Lei
die deutſchen Geographen im heſſiſchen Staatsbad willkomnan
der Tagung reichen Erfolg für Volk, Heimat und Vaterlm
wünſchend. Unter lebhaftem Beifall würdigte der Redner
Bedeutung der Geographie. Profeſſor Dr. Behrmann wriu
digte zum Schluß der äußerſt eindruckspollen Eröffnungsfeier
deutſche Miſſion des Geographentages in Vergangenheit
Zukunft. Dankbar ehrten Vorſitzender und Verſammlung
Gedächtnis der ſeit dem letzten Geographentag verſtorbenen die
ſchen Geographen. Begrüßungstelegramme, die die lebhaftſ
Zuſtimmung der Verſammlung fanden, wurden an Reichspmf
dent von Hindenburg, Reichskanzler Adolf Hitler, Reichsminfie

Dr. Frick. Reichsminiſter Ruſt und an den Stellvertreter

Führers Rudolf Heß vom Zentralausſchuß geſandt.

Nach dieſem ſchlichten würdigen Auftakt trat der 25. Deurt=
Geographentag, der ja als eine Arbeitstagung gedacht iſt, in
Arbeit ein. Unter dem Vorſitz von Profeſſor Klute=Gia=
und Oberſtudiendirektor, Dr. Knieriem=Bad=Nauheim

die erſte wiſſenſchaftliche Sitzung der Entgegennahme von Beri/
ten über die neueſten Forſchungsreiſen vorbehalten. Es wung
drei hochintereſſante Lichtbildervorträge gehalten, an die
jeweils eine lebhafte Ausſprache anſchloß. Profeſſor Dr. Lau
tenſach=Gießen berichtete über die Ergebniſſe einer
ſchungsreiſe nach Korea. Privatdozent Dr. Kinzl=Heideläy
ſprach über ſeine wiſſenſchaftliche Forſchung anläßlich der E=y
dition des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alvenvereins in
Sierra Blanca in Peru. Sehr intereſſante Ausführungen mau
Profeſſor Dr. Obſt=Hannover über Forſchungen zur Geoad
phie der ſüdafrikaniſchen Häfen.
Nachmittags fanden noch eine Sitzung des Verbandes
Hochſchullehrer der Geographie und eine Geſchäftsſitzung
Deutſchen Geographentages ſtatt.

Hach

Ramſ

eine Leiche au
ezten Nacht ein
Fjahre ſtehende

Kundgebung der Beamkenſchaft
ii Mautsau.

Schulungsabend des Amkes für Beamke.

p. Ueberleitung der Rechtspflege auf das Reich. Die Ver=
reichlichung
der Rechtspflege, die durch das Geſetz vom 16. Fe=
bruar
1934 verankert iſt, macht erfreuliche Fortſchritte. Artikel 4
des Geſetzes ſpricht bereits aus, daß notarielle Urkunden im ge=
ſamten
Reichsgebiet dieſelbe Wirkſamkeit haben und landesrecht=
liche
Vorſchriften, nach denen die Wirkſamkeit notarieller Be=
urkundung
oder Beglaubigung davon abhängig iſt, daß die Be=
urkundung
oder Beglaubigung von einem Notar des eigenen
Landes oder eines beſtimmten Landesteils vorgenommen wurden,

dir Gtfifcäif Der eiſe ſaffen iuc Landeric ufie
digen Stelle auch vor einem Notar erklärt werden können.
Dies gilt auch für Grundſtücke, die außerhalb des Notarbezirks
oder des Landes, von dem er beſtellt iſt, liegen. Ein heſſi=
ſcher
Notar kann alſo auch Auflaſſungserklä=
rungen
entgegennehmen, wenn die Grundſtücke
außerhalb Heſſens gelegen ſind.

Bereins= und lokale Veranſtalktungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Kriegerverein Darmſtadt Samstag, den 26. Mai,
nachmittags 4 Uhr: Uebungsſchießen, Schießſtände priv Schützen=
geſellſchaft
: Sonntag, vormittags 8 Uhr: Jubiläumsſchießen. Be=
teiligung
Pflicht.
Hausfrauenbund. Es wird darauf aufmerkſam gemacht,
daß am Freitag, den 25 Mai abends 8 Uhr, im Kaiſerſaal. Gra=
fenſtraße
18, ein öffentlicher Vortrag mit Lichtbildern ſtattfindet,
der durch die große Berliner Ausſtellung Deutſches Volk
Deutſche Arbeit führt, zu dem wir nochmals beſonders herzlich
einladen.

Das Amt für Beamte bei der Kreisleitung Darmſtadt der
NSDAP. hatte am Mittwoch abend die Beamtenſchaft Darm=
ſtadts
zu einem Schulungsabend zuſammengerufen. Der große
Saal des Städtiſchen Saalbaues, die Galerien, von denen die
Fahnen des Dritten Reiches grüßten, und der Gartenſaal waren
bald überfüllt, als die Kapelle der Landespolizei
unter der Stabführung des Muſikinſpizienten Buslau die
Kundgebung mit dem ausgezeichneten Spiel mehrerer Muſikſtücke
einleitete. Nach dem Einzug der Fahnenabordnungen begrüßte
der Leiter des Amtes für Beamte, Pg. Schmidt, die Verſamm=
lung
und erteilte das Wort, ſogleich dem Pg. Dr. Schmidt.
der über das Thema Hinter den Kuliſſen der Tages=
politik
ſprach. Der Redner verſtand es, mit den erſten Sätzen
die Aufmerkſamkeit der Zuhörer in ſeinen Bann zu feſſeln, zog
er doch den Schleier von ſo manchen Einzelheiten in der Politik,
beſonders in der äußeren Politik, die noch nicht Allgemeingut
einer breiteren Oeffentlichkeit geworden ſind. Dr. Schmidt
warnte davor, der Politik des Bluffs, mit der im Aus=
land
gegen uns noch ſehr gearbeitet werde, allzu größe Be=
achtung
zu ſchenken und erklärte, daß man im Ausland ſchon
längſt eingeſehen habe, ohne Verhandlungen mit dem Dritten
Reich auf die Dauer nicht auskommen zu können. Im ferneren
Verlauf ſeiner Ausführungen ſtreifte der Redner ſo manche Er=
ſcheinungen
beſonders in Frankreich, die auch dort die Ver=
mutung
rechtfertigen, daß wenn auch eine Schwalbe noch kei=
nen
Sommer macht! auch in anderen Ländern ſich eine Wen=
dung
der Dinge vorbereitet. Stürmiſche Zuſtimmung erntete der
Redner, als er den Völkerbund in Genf, an den nur noch die
politiſchen Säuglinge glaubten, einem entſprechenden, treffenden
Vergleich unterzog. Auch die Mahnung zur Einigkeit,
an der allein die Macht und die Tücke unſerer Gegner zerſchellen
könnten, wurde mit demonſtrativem Beifall entgegengenommen.
Die deutſche Einigkeit dürfe daher von keinem Menſchen ange=
taſtet
werden, auch nicht von irgendwelchen reaktionären oder
finſteren Kreiſen. Zu Fragen der Wirtſchaftspolitik übergehend,
eröffnete der Redner neue Perſpektiven hinſichtlich der Handels=
politik
in Verbindung mit außenpolitiſchen Momenten. Auch die
treffende Kennzeichnung, die Pg. Dr. Schmidt den Beſtrebungen
der deutſchen Monarchiſten gab, fanden nicht endenwollenden Bei=
fall
. Nicht auf die Staatsform komme es an, nicht darauf ob
Monarchie oder Republik, ſo führte etwa der Redner aus, ſon=
dern
auf den Führer in dieſer Staatsform komme es an, und
damit iſt dieſe Frage für uns ſchon entſchieden, denn unſer Füh=
rer
heißt Adolf Hitler! (Lebhafte Beifallsrufe.) Immer
wieder ſich ſteigernde Zuſtimmung dankte dem Redner, als er ſich
ſcharf gegen die Verquickung von Politik und Religion wandte
und gegen die Art, immer noch von der Kanzel aus Politik zu
treiben. Auch hier galt die Mahnung des Redners wieder der
Einigkeit; nicht religiöſen Haß und Zwieſpalt brauchten wir,
ſondern religiöſen Frieden! Nicht das Trennende woll=
ten
wir betonen, ſondern das Gemeinſame, unſer deutſches Blut.
Mit einem freudigen Ausblick auf die deutſche Jugend, die von
Tag zu Tag mehr in den neuen Staat hineinwachſe und einem
glühenden Bekenntnis zu unſerem Führer Adolf Hitler ſchloß der
Redner. Dem Führer galt auch das Siegheil!, das der Ver=
ſammlungsleiter
ausbrachte.

Aus der NSDAP.

P.O. 222. Kampf gegen den Nationalſozialismus
auf dem Umweg über die Kirchen? Was hat das Zentm.
gegen die Unſittlichkeit getan? Das Wort des Zentrums anſit
Gotteswort auf den Kanzeln? Entſpricht die Papſtgeſchichte 3u
chriſtlichen Sittenkodex? Soll ein Kirchenfürſt über die Ki‟

e leben durch E.
Durch abern
für erh.
ſint. Die Geſan
teilen beläuft ſie
igeitstehenden
Fs ſind noch Ha
Kind
ecemſta

oder den Nationalſozialismus reden? Gibt es eine katholit

und eine proteſtantiſche Preſſe? Gehört ein Pfarrer auf
Kanzel oder ins politiſche Leben? Das ſind alles ſo Sächelck,

die Dr. Goebbels in ſeiner letzten Sportpalaſtrede erwähnte.
Es gibt aber heute noch Leute, die ſich um Sachen kümmern,

uA eine Ern
UUo. Dieburg, 2
ſiem Grunde wer
brein werden, um d

ſie gar nichts angehen! Und die immer etwas zu ſchnudd
ſchwätzen und nörgeln haben, die alles beſſer wiſſen, aber
beſſer machen können. Mit dieſer Geſellſchaft wird am 25.
gerechnet. Und zwar in einer öffentlichen Kundgebung auf 2.
Riegerplatz, abends um 8 Uhr. Es ſpricht Bürgermeiſter t und für
Schloimann aus Mainz.
Ortsgruppe Mitte.
Am Donnerstag, den 24. Mai, findet im Kaplan um 2 2/ hurſeundehaus
Uhr eine Sitzung der politiſchen Leiter ſtatt. Dienſtanzug. T30 1spohlichrt m ei
Briefe uſw. ſind unbedingt abzurechnen.
NS. Frauenſchaft Darmſtadt.
Der Hausfrauenbund veranſtaltet am Freitag, den 25. Mil. 4,, Babenhayſen.
abends 8 Uhr, im Kaiſerſaal Grafenſtraße einen öffentlickty kliür=sch
Lichtbildervortrag, der durch die große Berliner, Ausſtellus hieſgen Schuler
Deutſches Volk Deutſche Arbeit führt. Die NS. Frauenſcktf4. b. Sicmauern.
iſt dazu herzlich eingeladen. Unſeren Pgn. und FrauenſchaftsrrMrAiſtiertage
gliedern wird es zur Pflicht gemacht, den Lichtbildervortragp!//wlangie ein
beſuchen. Eintritt frei.
8 Am Pf
NS. Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Rheintor.
Biviels zu e
Verſammlung ſämtlicher Amtswalter und Helfer Donn Dm den Konfin
tag, den 24. Mai, abends 8.30 Uhr, in der Geſchäftsſtelle, RhuM Suſimande
Rtlliches Beiſ
ſtraße 62 (Bauernkammer). Erſcheinen iſt Pflicht.
A Berfelden,
Humvehr.
üü nachmitta
Auszug aus dem Pakenkblatt vom 14. Mar 193 Mk.ud Ven
A. Patentanmeldungen:
Sſchaffe
der Feuern
Franklin Punga, Darmſtadt und Hermann Roos. Stuttgpr4 zu ein Zug, di
Cannſtatt, Synchronkraftwerk mit ſynchronen Wirkſtromerzeus)4 u
und ſynchronen Blindſtromerzeugern mit Dämpferwicklung.
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bach a. M.: Einrichtung zur Veränderung der Antriebskraft
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piſche auf kleinen Glastäfelchen angebrachte Präparate.
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G. m. b. H. Darmſtadt: Vorrichtung zur Ermittelung der
fangsanlage des Ausgleichsgewichtes bei auszuwuchtenden Körn?
mittels einer nachgiebig gelagerten Schreibvorrichtung.
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Schleif= und Polierſcheiben von elektriſch betriebenen Hand=
Fußpflegeapparaten.
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feuerzeug.
Barbara Hahn, geb. Dohna, Sprendlingen i. Rheinheſſen:
wegliche Federſchare, insbeſondere für Weinbergpflüge.
Karl Kanzler, Neu=Iſenburg b. Frankfurt a. M.: Senſenſc

Kampf dem Motorradlärm. Mit Eintritt der war
Jahreszeit kommt regelmäßig eine größere Zahl von Krafträn.
zur Anmeldung. Die Klagen über Beläſtigungen von Perſc
durch Geräuſch, Rauch, Dampf oder üblen Geruch tauchen deu
zur Zeit erneut in der Bevölkerung auf. Insbeſondere wird 2
klagt über Perſonen, die den Motor ihres Kraftrades im S4.
unnötigerweiſe laufen laſſen oder Fehlzündungen mit donners
gem Getöſe und ſonſtige Beläſtigungen durch Geräuſch verurſae.
Dieſe vielgehaßten motorradfahrenden Ruheſtörer ſind nicht
beruflichen oder ſportlichen Gründen motoriſierte Geſchäftsled
Handwerker oder Arbeiter, ſondern es ſind hauptſächlich jugr
liche ſogenannte Amateurfahrer‟. Nach Geſchäftsſchluß bis ,
in die Nacht hinein muß die ſtaunende Mitwelt die neue
ſchine bewundern und die Stadt möglichſt nach allen Richtum.
durchfahren werden. Dieſen Räubern der Nachtruhe gilt der Karr
Die Polizeidirektion läßt, wie alljährlich, in dieſer Zeit verſche.
Kontrollen durchführen und Fahrzeuge, deren techniſche Beſcht.
fenheit den Vorſchriften nicht entſpricht, aus dem Verkehr zieh
Möge dieſer Hinweis genügen, um unangenehme Folgen für
Einzelnen abzuwenden.

[ ][  ][ ]

jat du *

Griesheim, 23. Mai. Der hieſige Kirchengeſangverein feiert
Sonntag, den 3. Juni ds. Js., das Feſt ſeines 25jährigen Be=
ſe
.s. Zu dieſer Feier ſind eine größere Anzahl auswärtiger
etengeſangvereine eingeladen und haben bereits eine ſtattliche
ſacl ihr Erſcheinen zugeſagt. Die Vorbereitungen für das Feſt
Em Gange es verſpricht hiernach einen ſchönen Verlauf zu
inen. Da Griesheim bei früheren Sänger=, Sport= und ähn=
ſter
. Feſten infolge ſeiner Gaſtfreundſchaft von nah und fern
mim gern beſucht wurde, iſt es eine Selbſtverſtändlichkeit, daß
Sinwohnerſchaft auch diesmal unſeren auswärtigen Gäſten
zn würdigen Empfang bereiten und auch im übrigen unſerem
als Feſtort wiederum alle Ehre machen wird.
Ip. Eberſtadt, 22. Mai. Der Gemeinderat trat dem
chlag des Fiskus auf Abtretung von Baugelände in der Adolf=
zer
=Straße an den Staat (zwecks Entſchuldung der Gemeinde
rückſtändigen Reichsſteuern in Höhe von 30 000 RM.) bei.
cyrd ein Quadratmeterpreis von 2,32 RM. zugrunde gelegt.
Erhöhung des Feldſchutzes werden die zwei nicht vollbeſchäf=
hen
Polizeibeamten herangezogen werden. Der Gemeinde=
platz
im Wald wurde dem Geſangverein Germania für den
e tehenden Kreisliedertag des Kreiſes Darmſtadt=Land zu
zm Mietpreis von 100 RM. überlaſſen. Beſchlüſſe des Bauaus=
ſſes
und des Finanzausſchuſſes fanden in der Hauptſache die
zürmung des Rates
b. Eberſtadt, 23. Mai Urlauber vonder Ruhr. Im
ymen der NS.=Gemeinſchaft Kraft durch Freude werden vom
Mai ab 150 Volksgenoſſen aus dem Ruhrgebiet auf die Dauer
Tagen hier zur Erholung weilen. Die Badeanlagen in
46emeindebadeanſtalt in der Eleonorenſchule werden
weſentliche Erweiterung erfahren. Die Arbeiten hierfür ſind
eils zur Vergebung ausgeſchrieben.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 23. Mai. Spaziergänger fanden am
ſticken Vormittag am Ufer des Waltersteich einen Damen=
ſptel
und einen Damenhut, nebſt einem kleinen Notizbuch, das
Namen Lieſel Darmſtädter aus Eberſtadt enthielt. Die
ſa die Polizei angeſtellten Ermittlungen ergaben, daß tatſächlich
jetzt 23 Jahre alte Mädchen ins Waſſer gegangen war und
Tod gefunden hat. Welche Motive das Mädchen zu dem Frei=
pe
ranlaßten, ſteht nicht feſt.
4k. Nieder=Ramſtadt, 23. Mai. Freitod. Nachdem erſt
zrn eine Leiche aus dem Waltersteich geländet wurde, iſt in
pletzten Nacht ein weiterer Freitodfall gemeldet. Der im 50.
Aeysjahre ſtehende Fabrikarbeiter A. Schott dahier machte
um Leben durch Erhängen ein Ende. NS. Volkswohl=
ſart
. Durch abermaliges Werben konnten noch einige weitere
äuſtellen für erholungsbedürftige Kinder ausfindig gemacht
een. Die Geſamtzahl der bis jetzt zur Verfügung geſtellten
rſtellen beläuft ſich auf über 50. Es wäre zu begrüßen, wenn
ſchASſeitsſtehenden jetzt auch ihre Bereitwilligkeit erklären woll=
Es ſind noch Haushaltungen vorhanden, die bei gutem Wil=
hruhig
ein Kind für 34 Wochen aufnehmen könnten. Mel=
en
nimmt die Geſchäftsſtelle des Amtes für Volkswohlfahrt
ihthaus) entgegen.
0. Ober=Ramſtadt 23. Mai. NS. Volkswohlfahrt.
GSammlung für Mutter und Kind hatte hier folgendes Er=
ptis
: Hausſammlung: 197,10, Straßenſammlung: 68,68 RM.
Ober=Ramſtadt, 23. Mai. Der Vorſtand der Beſonderen

E*/ ſark=ankenkaſſe hat beſchloſſen, ab 1. Juli eine weitere Beitrags=
ſenung
vorzunehmen, nachdem am 1. Januar die ordentlichen Be=
ſne
von 6½ auf 6 Prozent geſenkt worden ſind. Die neue Bei=
ſusſenkung
ſieht vor, daß die Beiträge für Verſicherte, die Ar=
wiſſe
, e/ ſtientgelt bei Arbeitsunfähigkeit bis zu 6 Wochen weiter er=
aft
wird m) iſten, von 5,5 auf 4,75 Prozent, für diejenigen, die Arbeitsent=
lundgebuna
=l oſelüber 6 Wochen erhalten, von 5 auf 4.25 Prozent geſenkt wer=
mel
öſe and für die Mitglieder, die der Kaſſe freiwillig beigetreten
ſi tine Ermäßigung von 4,35 auf 3,75 Prozent eintritt.
(p. Dieburg, 23. Mai. Kinderheim. Das ehemalige
aur freundehaus auf der Moret wird durch das Amt für NS.
Aſas=wohlfahrt zu einem Kinder=Erholungsheim ausgebaut. Aus
Gſiem Grunde werden in Kürze einige Erweiterungen vorgenom=
rie
werden, um das Heim ſeinen neuen Erforderniſſen entſpre=
aſed
auszugeſtalten.
Babenhauſen, 23. Mai. Unſere Badeanſtalt, frühere
trr=Schwimmanſtalt, wurde am Pfingſtſonntag eröffnet.
hreſigen Schulen erhielten vor kurzem Rundfunkgeräte.
Seckmauern, 23. Mai. Der Mutterabend am erſten
ſertfeiertage in Seckmauern erfreute ſich eines guten Beſuches.
Belangte ein Film Kinder= und Wiegenlieder zur Vorfüh=
t
. Am Pfingſtmontag trafen ſich die Sechzigjährigen des
äyſwiels zu einer Wiederſehensfeier. Der Pfarrer legte der
wint den Konfirmationstext 2 Petr. 3, 18 zugrunde. Von den
ornfirmanden waren 19 anweſend. Anſchließend war noch ein
hütliches Beiſammenſein in der Wirtſchaft Friedr. Eckert Wwe.
n Beerfelden, 23. Mai. Waldfeſt der Freiwilligen
iheerwehr. War das ein Leben und Treiben am Pfingſt=
mtag
nachmittag im Feuerwehrwäldchen am Gänsbuckel!
17. MAMk Uar und Menſchenhand haben hier eine Anlage erſtehen laſſen,
u geſchaffen zu gemütlichem Verweilen. Bei den packenden
gen der Feuerwehrkapelle bewegte ſich am 1. Pfingſttag nach=
ugt
ein Zug, die Feuerwehr in blitzendem Helm und ſchmuckem
ug voran, gegen Süden, hin zum ſchattigen Feſtplatz. Und
har mahm im Lauf der nächſten Stunde auf in ſeinen wohligen
t Erwachſene und Kinder in ſo großer Zahl, daß trotz der
sſtem Fürſorge keine Sitzplätze mehr zu bekommen waren. Nun
der Antk
sickelte ſich inmitten ſchönſter Natur ein frohes Treiben. Die
Ahſte Unterhaltung der Erwachſenen erfuhr Pauſen durch die
gen Vorträge der Feuerwehrkapelle, die Konzertſtücke. Märſche,
Wzer uſw. unermüdlich darbot. Einer Einladung der Feuerwehr
Sen auch die beiden hieſigen Geſangvereine Sängerkranz und
Eigerriege gefolgt und zeigten dadurch ihre Verbundenheit mit
Ganzen. Bevor der anbrechende Abend die Reihen lichtete,
Euff der Brandmeiſter der Wehr, Herr Wilhelm Bechtold, das
Wit und dankte allen Teilnehmenden und Mitwirkenden, der
ittag ſtehe im Zeichen brüderlicher Einigkeit und treuer
Bdundenheit und in dieſem Sinne ſei des Führers, unſeres
Askanzler Adolf Hitler, gedacht einem dreifachen brauſenden
Ei=Heil folgte der Geſang der erſten Strophe des Deutſchland=
es
. Mit der Wehr darf man ſich freuen über den ſchönen Ver=
dieſes
Nachmittags.
Ds. Fürth i. Odw., 23. Mai. Sportfeſt. Der Kraftſport=
in
09 Fürth feiert am 25., 26. und 27. Auguſt d. J. ſein
äh iges Stiftungsfeſt. Aus dieſem Anlaß fand am 15. Mai
NGaſthaus zum Stern eine Vorſtandsſitzung ſtatt, in der der
ſau sſchuß gebildet wurde. Zum Vorſitzenden des Feſtausſchuſſes
de Dentiſt Gaß ernannt. Ebenſo wurden die einzelnen Aus=
9e gewählt. Eingeleitet wird das Feſt durch einen Feſtkom=
tag
vormittag kommen die

t B.

ſewaifsſchilien des Dewiſtch den Feſfäud m Nchniſtäl.
dern ſich ſämtliche Kreisvereine beteiligen werden, treten die
lecen zu verſchiedenen Vereins=Mannſchaftskämpfen im Ringen
Stemmen an. Hieran ſchließt ſich ein Werbeturnen an den
zuien durch die Kreisriege des Odenwald=Jahnkreiſes der
T. an. Die Ehrung der Sieger ſowie ein Feſtball beſchließen
wweiten Tag des Feſtes. Für den Montag ſind Volksbeluſti=
gem
und Tanz vorgeſehen. Ueber die weitere Ausgeſtaltung
Feſtes wird ſich der Feſtausſchuß und der Vorſtand in den fol=
den
: Sitzungen beraten. Hoffentlich gelingt es dem gewählten
kalsſchuß ſowie der Vereinsführung, das 25jährige Stiftungs=
22s Kraftſportvereins Fürth zu einem Werbefeſt der deut=
Sportſache zu geſtalten.
Zwingenberg. 23. Mai. Bei dem geſtrigen Schulungs=
I d. der hieſigen Ortsgruppe der NSDAP., welcher gut be=
war
, ſprach nach einleitenden Worten des örtlichen Schu=
WSl eiters Pg. Eichhorn der Pg. Arno Kempf über Erbhof= und
Dy irtſchaftliche Entſchuldungsfragen. Daran anſchließend hielt
Nektor Bauer einen intereſſanten Vortrag über die Geſchichte
die Einwohner des Saargebietes.

Hirſchhorn, 23. Mai. Der Turnverein Mannheim 1846 hatte
ſich als Endziel der diesjährigen Pfingſtwanderung ſeiner Jugend=
abreilungen
unſer Neckarſtädtchen als Endziel auserſehen. Während
ſchon eine Schülerinnengruppe am Pfingſtſamstag hier eintraf und
im Hirſchhorner Hof Maſſenquartier bezogen hatte, trafen die
übrigen Abteilungen, die die nähere und weitere Umgebung
durchwandert hatten, programmäßig um die Mittagſtunde hier ein.
Bei herrlichem Pfingſtwetter formierten ſich gegen 1 Uhr die Gäſte
zuſammen mit dem Turnverein Hirſchhorn auf der Neckarbrücke, um
gemeinſchaftlich durch das Städtchen nach dem hieſigen Sportplatz
zu ziehen. Nach Ankunft auf dem Sportplatz begrüßte der Vereins=
führer
des Turnvereins Hirſchhorn mit herzlichen Worten die
Gäſte, worauf der Führer des Turnvereins 1846 Mannheim,
Tbdr. Thum auf die guten Beziehungen der beiden Vereine hin=
wies
. Anſchließend ergriff der Leiter der Pfingſtveranſtaltung, der
Jugendführer des Gaſtvereins, Tbdr. Binder, das Work. Er
ſchilderte in längeren Ausführungen den Werdegang der Deutſchen
Turnerſchaft. Es gilt für uns, treue Gefolgſchaft zu leiſten, unſerem
Führer Adolf Hitler. Er ſchloß ſeine Ausführungen mit einem
Sieg=Heil auf unſeren Reichspräſidenten, Reichskanzler und die
Deutſche Turnerſchaft. Je eine Strophe des Deutſchland= und Horſt=
Weſſel=Liedes bildeten den Abſchluß der Kundgebung.
Als Vertreter der Gemeinde Hirſchhorn war Bürgermeiſter
Belzner erſchienen, während der Neckar=Elſenz=Turnkreis durch den
ſtellvertretenden Kreisführer, dem Gau= und Kreispreſſewart
Krämer aus Neckargemünd, vertreten war.
Anſchließend herrſchte munteres Treiben auf dem Feſtplatz, in
deſſen Mittelpunkt ein Handballſpiel der beiden Schülermann=
ſchaften
ſtand. Nach Schluß desſelben richtete Jugendführer Binder
mahnende Worte an die Hirſchhorner Jugend die Treue ihrem
Verein zu wahren und überreichte dem Jugendturnwart Walldorf
und dem Vereinsführer des Turnvereins Hirſchhorn die Vereins=
nadel
ſeines Vereins.
Gegen 6 Uhr rüſtete man zum Aufbruch, um die Heimreiſe an=
zutreten
, mit dem Bewußtſein, vergnügte Stunden in Gottes
freier Natur, in echt Jahnſchem Geiſt, verlebt zu haben.

FEEDEe
TloHelelone
PAoln
Oagrern
ORe

Em. Heppenheim, 23. Mai. Saarkundgebung. Reicher
Flaggenſchmuck und lebhafte Begeiſterung der Bewohner Heppen=
heims
begrüßte die deutſchen Brüder der Saar in unſerer Heimat=
ſtadt
. Nach der Begrüßung am Bahnhof und einem Marſch durch
die Stadt fand dann auf dem Marktplatz die Begrüßung durch
die Stadt, die Ortsgruppenleitung und den TVH. 64/91 ſtatt. Die
ſämtlichen, über die Pfingſttage zu Ehren der Gäſte ſtattgefun=
denen
Veranſtaltungen zeigten die Verbundenheit mit den Brü=
dern
der Saar aufs engſte und klangen mit dem Treuſchwur der
Saarländer zum deutſchen Mütterland aus.
Ex. Lampertheim, 23. Mai. Die Vereinsbank teilte in
ihrer Jahresverſammlung mit, daß der Umſatz 9 179 000 RM. be=
tragen
habe. Die Bankſchulden haben ſich um rund 19 000 RM. ver=
mindert
. Aus dem Vergleich von 1930 ſind außerdem 126 000 RM.
zurückgezahlt worden. Der Reingewinn beträgt 1614 RM. Ein
Auge verloren. Beim Spielen verſchiedener Kinder ſchleu=
derte
ein Kind eine Glasflaſche auf einen Betonblock, wobei die
Flaſche zertrümmerte und einem Kinde, welches noch nicht das
3. Lebensjahr erreicht hat, ein Splitter ins Auge drang, ſo daß
dieſes auslief. Es wurde ſofort ins Krankenhaus nach Worms
verbracht.
i. Viernheim, 23. Mai. Machtvolle Saarkund=
gebung
. Zu einer Saarkundgebung hatten die Viernheimer
die erſte Mannſchaft des Fußballvereins Homburg eingeladen.
Das etwa 13 000 Einwohner zählende kleine heſſiſche Städtchen
Viernheim wird den Pfingſtſonntag 1934 mit großen Lettern in
die Stadtchronik eintragen. Vom Rathaus prangte ein großes
Transparent: Herzlich willkommen Ihr deutſchen Brüder von der
Saar. Der Empfang in Viernheim glich einem Triumph und
war ein ſichtlicher Beweis für den echt deutſchen Kameradſchafts=
geiſt
im neuen Deutſchland. SS.=Führer und Bürgermeiſter Pg.
Martin hielt eine herzliche Begrüßungsanſprache. In einem
impoſanten Feſtzuge am Nachmittag marſchierte alles geſchloſſen
durch die Stadt nach dem Sportplatz der Amicitia Viernheim, wo
eine große Saarkundgehung ſtattfand. Der ſtellv, Ortsgruppen=
leiter
Schweigert verſicherte die Saarländer der größten Un=
terſtützung
im letzten Stadium ihres heldenhaften Kampfes um
die Rückkehr zum deutſchen Mutterland. Um die innere Verbun=
denheit
zu bekunden, überreichte der Redner dem Führer der
Saarmannſchaft das Bild unſeres Führers. Das auf den Volks=
kanzler
ausgebrachte Sieg=Heil mit anſchließendem Deutſchland=
lied
fanden begeiſterten Widerhall. Die Dankesworte des Herrn
Willenbach=Homburg klangen aus in den Worten und in
dem Schwur: Recht bleibt Recht, wahr bleibt wahr, deutſch die
Saar! Ein Bild der Stadt Homburg wurde den Gaſtgebern
als äußeres Zeichen ſaarländiſcher Dankbarkeit überreicht. Bür=

Eio laidechin Keitad n ien Kecheläieineſesteit
fahrt des Hakenkreuzbanner=Flugzeugs löſte bei den Saar=Gäſten
große Freude aus.

Die im Herbſt 1933 erſtmalig im ganzen Reichsgebiet durch=
geführte
Ertragsermittelung der Obſternte ergab nach Wirtſchaft
und Statiſtik insgeſamt 16,7 Millionen Zentner Aepfel, 9,3 Mill=
Zentner Birnen, 8,8 Mill. Ztr. Pflaumen, Zwetſchen Mirabellen
und Reineklauden , 2,0 Mill. Ztr. Süßkirſchen, 1,2 Mill. Ztr.
Sauerkirſchen, 0,3 Mill. Ztr. Pfirſiche, 0,1 Mill. Ztr. Walnuſſe
und 34 000 Zentner Aprikoſen. Danach würde die Obſternte des
Jahres 1933 unter Berückſichtigung der Ergebniſſe der Obſt=
ertragsermittelungen
früherer Jahre in Württemberg und Heſ=
ſen
im allgemeinen eine knappe Mittelernte darſtellen. Die
Urſache der beſonders im Südweſten des Reiches, alſo in den
Hauptobſtkammern Deutſchlands, teilweiſe recht niedrigen Baum=
erträge
iſt im Witterungsverlaufe des Jahres 1933 (Aprilfröſte,
feuchte und kühle Witterung in den Monaten Mai und Juni, die
große Trockenheit in den Sommermonaten) und im Auftreten der
tieriſchen Schädlinge zu erblicken. Die höchſten Durchſchnittser=
träge
je Baum ſind im Jahre 1933 an Aepfeln und Birnen in den
Obſtbaugebieten an der Unterelbe ſowie in den Regierungsbezir=
ken
Aurich und Hannover, an Pflaumen in den Regierungsbezir=
ken
Magdeburg, Minden, Münſter und Hannover, an Süßkirſchen
in den Regierungsbezirken Wiesbaden und Düſſeldorf erzielt
worden. Die Obſternte in den Hauptobſtgebieten (Württemberg,
Heſſen, Rheinpfalz, der größte Teil Badens ſowie die Regierungs=
bezirke
Wiesbaden, Trier, Koblenz, Köln, Aachen und Düſſeldorf,
im rechtsrheiniſchen Bayern der geſamte Regierungsbezirk Unter=
franken
, ferner große Teile Mittelfrankens, Oberfrankens, Nie=
derbayerns
, außerdem Gebiete in Sachſen uſw.) betrug 1933 ins=
geſamt
: 8,56 Mill. Ztr. Aepfel 4,63 Mill. Ztr. Birnen, 4,11 Mill.
Ztr. Pflaumen, Zwetſchen. Mirabellen und Reineklauden, 1,17
Mill. Ztr. Süßkirſchen 0 42 Mill. Ztr. Sauerkirſchen, 0.15 Mill.
Ztr. Pfirſiche, 0,02 Mill. Ztr. Aprikoſen, 0,04 Mill. Ztr. Walnüſſe.
Ex. Bürſtadt, 23. Mai. Taubenſport. Die Kreisgruppe
Bürſtadt, welche der Reiſevereinigung Worms angehört, veran=
ſtaltete
am Sonntag einen Preis= und Wettflug ab Weimar (260
Kilometer), an dem ſich die hieſigen Züchter mit 450 Tieren be=
teiligt
hatten. Trotz ſtarken Gegenwindes wurden die Tauben um
6 Uhr vormittags aufgelaſſen, und erreichte die erſte Preistaube
bereits um 10.09 Uhr wieder den heimatlichen Schlag, was einer
Durchſchnittsgeſchwindigkeit von ca. 1000 Meter pro Minute ent=
ſpricht
. Die Preiſe waren dann auch bereits um 10.45 Uhr reſtlos
vergriffen. Seinen 83. Geburtstag feiert am Donnerstag
Herr V. Tremmel.
Bm. Hofheim (Ried), 23. Mai. Hohes Alter. Am 26. Mai
feiert Leonhard Herbert ſeinen 78. Geburtstag.
Hirſchhorn, 23. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 22. Mai 1,44 Meter, am 23. Mai 1.45 Meter, jeweils
morgens 5.30 Uhr.
Gernsheim, 23. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 22. Mai 0,78 Meter, am 23. Mai 0,82 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Gräfenhauſen, 23 Mai. Auf geſchmückten Wagen in Weiter=
ſtadt
abgeholt, ſchon in Schneppenhauſen durch Fahnenſchmuck und
ſpalierbildende Bevölkerung empfangen, trafen unſere Gäſte von
der Saar am Samstag abend 7.30 Uhr am Ortseingang ein. Auf
dem ſinnvoll geſchmückten Kirchplatz, von dem in großen Lettern
die Worte: Deutſch die Saar immerdar! grüßten, hieß der
Führer der Turngeſellſchaft Gräfenhauſen, Philipp Bormet X.,
die Turnbrüder und =ſchweſtern von der Saar herzlich willkommen.
Lieder der Turnerjugend klangen auf, der Turnergruß. Gut Heil!
erſcholl, und das Gelöbnis Treu unſerm Volke! Begrüßungs=
worte
des Bürgermeiſters und Ortsgruppenleiters Philipp Mager
ſagten den Saargäſten, daß ſie hier unverfälſchte deutſche Volks=
gemeinſchaft
vorfinden. Tief bewegt dankte der Führer der Saar=
turner
für den überaus herzlichen Empfang. 67 Saargäſte waren
in Gräfenhauſen untergebracht. Der Samstagabend vereinigte
Gäſte und Einwohner im Saal Zur Krone zu einer Feier=
ſtunde
, deren Höhepunkt eine eindrucksvolle Totenehrung war für
die Getreueſten im Völkerringen ſowohl als auch im Ringen um
die deutſche Wiedergeburt. Begeiſternde Reden löſten einander ab.
Es ſprach Ortsgruppenleiter Mager, Turnerführer Bormet, als
Vertreter der Kreisleitung der NSDAP. Zeidler, als Vertreter
des Turnkreiſes der DT. Hotz und der Führer der Saarturner.
Sprechchöre und Lieder der Ortsvereine und der Gäſte wechſelten
mit turneriſchen Darbietungen und Volkstänzen. Am Pfingſt=
ſonntag
, morgens 9 Uhr, war man bei ſtrahlendem Sonnenſchein
wieder auf den Beinen und zeigte den Gäſten, wie im neuen
Reich gearbeitet wird. Herr Ober=Ingenieur Hoffmann hatte ſich
in liebenswurdiger Weiſe zur Verfügung geſtellt und gab die nöti=
gen
Erläuterungen bei Beſichtigung der im Bau befindlichen Auto=
bahn
. Um 2 Uhr bewegte ſich ein großer Feſtzug durch die feſt=
lich
geſchmückten Straßen Gräfenhauſens. Auf dem Kirchplatz fand
anſchließend eine bedeutungsvolle Saarkundgebung ſtatt.
Ortsgruppenleiter Mager begrüßte die Erſchienenen und dankte
allen, die zum Gelingen der Kundgebung beitragen halfen. Be=
ſonders
begrüßte er Pg. Kreisſchulungsleiter Borchert, der als
Redner gewonnen war. Pg. Borchert verſtand es in ausgezeich=
neter
altbewährter Weiſe, den Saargäſten den Geiſt des neuen
Deutſchland vor Augen zu führen. Er gab den Brüdern und
Schweſtern von der Saar die Gewißheit mit auf den Weg: Ihr
ſteht nicht allein! Wir alle, die wir uns dem Führer verſchworen
haben, wir ſind bei euch für alle Zeiten! Seine Rede klang aus
in einem dreifachen Sieg=Heil! auf den Führer. Begeiſtert wurde
das Deutſchlandlied und Horſt=Weſſel=Lied geſungen. Der Führer
der Saarturner betonte aufs neue ihre Freude über die Auf=
nahme
in Deutſchland und ihre Dankbarkeit. Der Nachmittag ver=
einigte
die Gäſte mit ihren deutſchen Volksgenoſſen bei froher
Geſelligkeit und fördette das gegenſeitige Verſtehen. Am näch=
ſten
Tage überreichte der Turnverein Kleinblittersdorf an der
Saar dem Bruderverein Gräfenhauſen als Zeichen treuen Ge=
denkens
einen Tiſchwimpel mit der Aufſchrift: Treue um Treue!
Kleinblittersdorf läd die Gräfenhäuſer jetzt ſchon ein, im näch=
ſten
Jahr zu ihnen zu kommen. Es folgte noch eine Beſichtigung
der Kirche, wobei Herrn Pfarrer Gombel für die Führung zu
danken iſt. Dann verweilten die Saarturner zu kurzem Gedenken
an dem Gefallenen=Ehrenmal. Mit Muſik gings um 1.30 Uhr zum
Dorf hinaus, und Hunderte gaben unſeren ſcheidenden Gäſten das
Geleite bis zur Station Weiterſtadt. Vorher in Schneppenhauſen
noch eine kurze Raſt bei der Bürgermeiſter Raiß ſeiner Freude
Ausdruck gab, auch hier die Gäſte begrüßen zu können.
Eb. Langen, 23. Mai. Der Ausbau des Schwimm=
bades
, der nach den Entwürfen des Stadtbaumeiſters Barth
vorgenommen wird, geht ſeiner Beendigung entgegen. Das Bad
ſoll anläßlich der Eröffnung der Reichsſchwimmwoche am 17. Juni
dem Badebetrieb offiziell übergeben werden. Die Schwimmbahn
iſt hundert Meter lang und 25 Meter breit. Für Schwimmſportler
iſt ein zehn Meter hoher Sprungturm errichtet. Zwei weitere
Becken ſind für Nichtſchwimmer und Kinder beſtimmt. Neue Gar=
deroberäume
und Kabinen wurden geſchaffen Das Schwimmbecken
wird durch Mühlbachwaſſer geſpeiſt. Eine Beleuchtungsanlage läßt
die Benutzung des Bades auch während der Abendſtunden zu,
Außerdem wurde ein Erfriſchungsraum eingebaut. Die Ausfüh=
rung
der Arbeiten erfolgt im Rahmen des allgemeinen Arbeits=
beſchaffungsprogrammes
.
Aus Mainz und Rheinhefſen.
Be. Mainz, 23. Mai Schwere Schädelbrüche. Am
Fiſchtor wurde am Abend des Pfingſtmontag der 48jährige Elek=
triker
Joſ. Moos von hier von einem Motorrad angefahren und
ſtürzte zu Boden. Er fiel derart unglücklich auf den Kopf. daß er
einen doppelten Schädelbruch erlitt. Während des NS. Hago=
Aufmarſches am Pfingſtmontag ſtieß auf der Kaiſerſtraße ein aus=
wärtiges
Auto mit ſolcher Wucht gegen einen Maſt der elektriſchen
Straßenbahnleitung, daß eine Inſaſſin des Autos, die 53jährige
Ehefrau Maria Bartmann aus Dörnigheim bei Hanau, mit
dem Kopf gegen den Maſt geſchleudert wurde und einen ſchweren
Schädelbruch davontrug. In beiden Fällen fanden die Schwer=
verletzten
Aufnahme im Städtiſchen Krankenhaus.

Kennzeichen:Der Name MAGGl und die gelb-rote Pockung

[ ][  ][ ]

Ein Bild von der Maſſenkundgebung der NS=Hago auf dem Kleinen Sand bei Mainz,

wo ſich am Pfingſtmontag mehr als 100 000 Gewerbetreibende, Kaufleute und Handwerker aus allen
Gauen des deutſchen Vaterlandes verſammelt hatten, um ihrer unlöslichen Verbundenheit mit dem
deutſchen Saarland Ausdruck zu geben.

unter den ungeheuren Zügen von Heuſchrecken, die einige Küſtenſtrecken Albaniens heimſuchten uud
dort die geſamte Vegetation in kürzeſter Zeit vernichteten.

Reich und Ausland.

Der Aſchaffenburger Kreisbetriebs=
zellenleiter
Edelmann ködlich verunglückl

Aſchaffenburg. Einem ſchweren Autounfall
iſt vorgeſtern im Speſſart der Aſchaffenburger
Kreisbetriebszellenleiter der NSBO., Edelmann,
zum Opfer gefallen. Das Unglück ereignete ſich
gegen 5.30 Uhr nachmittags in der Gegend des
Ortes Markheidenfeld. Edelmann befand ſich auf
dem Rückweg von Würzburg nach Aſchaffenburg.
Sein Wagen wurde geführt von dem SA.= Sturm=
führer
Sauer, der ebenfalls erheblich verletzt wor=
den
iſt. Ueber den Hergang des Unfalls erfahren
wir, daß in der Nähe des Forſthauſes Aurora bei
Markheidenfeld vor dem Wagen Edelmanns plötz=
lich
aus einem unüberſichtlichen Waldweg ein
Radfahrer herausfuhr. Der Fahrer Sauer bremſt,
um einen Zuſammenſtoß zu vermeiden, ſo ſcharf
ab, daß ſich ſein Wagen mehrere Male überſchlug.
Bei dem Ueberſchlagen des Autos muß Edelmann
mit dem Kopf vor den Rahmen geſchleudert wor=
den
ſein, ſo daß er außer ſchweren Schädelbrüchen
einen Bruch der Wirbelſäule erlitt. Der Tod trat,
wie Landgerichtsarzt Dr. Pfeiffer=Aſchaffenburg
feſtſtellte, unmittelbar ein. Der 15jährige Rad=
fahrer
, der einzige Sohn eines Waldarbeiters,
wurde ſo unglücklich gegen den Wagen geſchleudert,
daß er unmittelbar nach ſeiner Einlieferung in
das Marktheidener Krankenhaus an mehreren
Schädelbrüchen verſtarb. Eine, Tochter Edelmanns
erlitt einen Schlüſſelbeinbruch. Die zweite Tochter
und die Frau des Verunglückten nur leichte Ver=
letzungen
.

Hohe Auszeichnung des weltberühmter
Heilbades Krenznach durch Reichs=
präſidenk
und Reichsregierung.

Die Kurverwaltung des durch ſeine großen
Heilerfolge bei Frauenleiden, Rheumakismus,
Gicht, Ischias und Kinderkrankheiten weltberühm=
ten
Radium=Solbades Kreuznach begeht am 2. und
3. Juni ihr hundertjähriges Jubiläum. Die aus
dieſem Anlaß ſtattfindenden Feierlichkeiten ſind
beſonders ausgezeichnet durch die Anweſenheit des
mit der Vertretung des Herrn Reichspräſidenten
und der Reichsregierung beauftragten Herrn Ar=
beitsminiſters
Seldte. Die Feier beginnt Samstag
den 2. Juni. Am Sonntag, den 3. Juni, findet in
dem herrlichen Salinental eine große Kundgebung
und Anſprache eines namhaften nationalſozialiſti=
ſchen
Führers ſtatt. Nachmittags beſuchen die
Ehrengäſte das im Oranienhofpark gelegene Mu=
ſeum
Großes Hauptquartier 1917/18. Samstag
abend, Sonntag mittag und abend finden im Kur=
park
große volkstümliche Feiern mit Lampionbe=
leuchtung
und Weinfeſt ſtatt.

Rote Poſtwagen zuerſt in Berlin, München

und Nürnberg.

Berlin. Die Deutſche Reichspoſt wird Künf=
tig
, wie bereits gemeldet, bei Erneuerung des An=
ſtrichs
ihrer Fahrzeuge die Farbe der nationalſo=
zialiſtiſchen
Bewegung verwenden. Die Einführung
des roten Anſtrichs wird ſchrittweiſe erfolgen.
Der Anfang wird in Berlin, München und Nürn=
berg
gemacht werden. Außerdem wird bei den
Kraftomnibuſſen, Perſonenanhängern und Laſt=
kraftwagen
der bisherige Reichsadler durch das
Hoheitszeichen der NSDAP. und die Aufſchrift
Reichspoſt durch Deutſche Reichspoſt erſetzt
werden. Das Dach der Fahrzeuge wird elfenbein=
farbig
, die Kotflügel, Trittbretter uſw. werden
ſchwarz lackiert werden. Aehnlich wie die Wagen
der Reichspoſt erhalten auch die Briefkäſten und
Wertzeichengeber, ſpäter auch die Fernſprechhäus=
chen
die rote Farbe. Die Poſtſcheck= und Luftpoſt=
briefkäſten
behalten ihre bisherige Farbe.

Luftaufnahme des brennenden Stadtteils.

Im Chicagoer Schlachthofviertel entſtand ein Brand, der rieſige Ausdehnungen annahm. Zahlreiche
Stallungen mit lebendem Vieh, Kühlhäuſer, ein Hotel, zwei Banken, eine Brauerei und viele klei=
nere
Gebäude wurden ein Raub der Flammen. Drei Feuerwehrleute fanden den Tod und drei weitere
Perſonen werden noch vermißt, ſo daß im ganzen mit ſechs Todesopfern zu rechnen iſt. Hunderte
von Menſchen erlitten Brandverletzungen. Der Sachſchaden wird auf 25 Millionen Dollar geſchätzt

Der Ozean 16mal von der Luff=Hanſa Großſeuer in den Unkerweſerorken.

Berlin. Die planmäßige Poſtlaufzeit von
Natal (Braſilien) nach Deutſchland konnte neuer=
dings
um nahezu anderthalb Tage verbeſſert wer=
den
Die Poſt hatte Natal am Freitag um 8 Uhr
15 Min. mit dem Transozeandienſt der Luft=Hanſa
verlaſſen und war dann mit einem Heinkel= Schnell=
flugzeug
, das am Pfingſtmontag in Stuttgart lan=
dete
, weiterbefördert worden. Bereits am Diens=
tag
konnte den Empfängern in Deutſchland die
Poſt aus Südamerika zugeſtellt werden.
Die Flugzeuge der Luft=Hanſa haben bisher
16mal den Ozean in regelmäßigen Poſtflügen über=
flogen
. Dabei ſind die vorgeſehenen Reiſezeiten
niemals überſchritten worden. Meiſtens wurden ſie
ſogar erheblich verkürzt. Der bisherige Ozeanluft=
vderkehr
der Luft=Hanſa hat allen Erwartungen voll
entſprochen. Auf allen Flügen, die bei den ver=
ſchiedenſten
Witterungsverhältniſſen durchgeführt
werden mußten, haben ſich alle Einrichtungen be=
währt
. Beim letzten Flug hatten ſich die Poſt=
ſendungen
auf 20 000 Briefe erhöht. Dies beweiſt,
daß der Transozeandienſt der Luft=Hanſa in den
Kreiſen der Wirtſchaft ſchnell die Bedeutung er=
langt
hat, die einer derartigen Schnellverbindung
zukommt. Dem Flugplan des Transozeandienſtes
entſprechend, werden die nächſten drei Poſtflüge,
die ebenfalls mit 14tägigem Abſtand ausgeführt
werden, vom Luftſchiff Graf Zeppelin übernom=
men
. Ab Juli werden die Flugzeuge der Luft=
Hanſa gemeinſam mit dem Luftſchiff den Dienſt
auf der genannten Strecke zu einem wöchentlichen
in jeder Richtung verdichten.

Eine dritte Leiche des Schleppers Merkur
angeſpült.

Bremerhaven. Am Dienstag abend gegen
18 Uhr wurde der auf Schlepper Merkur tätig
eweſene Matroſe Richard Krickhahn in der Nähe
der Nordſchleuſe angetrieben. Die Leiche wurde
zur Quarantäneſtation gebracht und wird am
Freitag hier beigeſetzt werden.

Der EnglandAuſtralienflug der neuſeeländiſchen
Fliegerin Jane Batten.
London. Der 24jährigen neuſeeländiſchen
Fliegerin Jane Batten iſt auch die letzte Etappe
ihres Fluges LondonAuſtralien, die über die
gefährliche Timor=See führende Strecke von Ku=
pang
auf der Inſel Timor nach Port Darwin in
Nordweſtauſtralien geglückt. Sie hat damit den bis=
her
von der Engländerin Amy Molliſon=Johnſon
mit 19½ Tagen innegehabten Rekord für den
Alleinflug LondonAuſtralien um 4½ Tage ver=
beſſert
. Fräulein Batten, die am Mittwoch
früh 7 Uhr in Port Darwin eintraf, benötigte für
die ganze Strecke von dem Flugplatz Lympne bei
London nach Port Darwin 14 Tage, 23 Stunden,
25 Minuten.

Weſermünde. Mittwoch nachmittag brach
in der Sägerei der Holzhandlung; Kuelken aus
noch unbekannten Gründen ein Großfeuer aus.
Infolge des ſtarken Windes beſtand die Gefahr,
daß das Feuer auf alle Gebäude der Rheinſtraße
und das ſtädtiſche Elektrizitätswerk Geeſtemünde
überſprang.
Außer den ſtädtiſchen Feuerwehren von Bre=
merhaven
und Weſermünde waren auch die frei=
willigen
Wehren von Geeſtemünde, Lehe und Guls=
dorf
ſofort herbeigeeilt. Sie bekämpften das Feuer
aus 22 Rohren. Auch die Marine=SA., der Frei=
willige
Arbeitsdienſt in Stärke von 150 Mann,
HJ. und Sanitätsmannſchaften wurden zur Be=
kämpfung
des Brandes eingeſetzt. Gegen 19 Uhr
war es gelungen, die Flammen auf den Brand=
herd
zu beſchränken. Verbrannt ſind ſämtliche
Holzlagerſchuppen, eine große Reihe Holzſtapel,
das Keſſelhaus, die Schuppen mit den Holzbearbei=
tungsmaſchinen
, die Stallungen und eine frühere
Kraftwagengarage des Elektrizitätswerkes, in der
die NS.=Volkswohlfahrt Sachen für das Hilfswerk
Mutter und Kind aufbewahrte.

Fünf Tote durch giftige Gaſe.
Wien. In der Gemeinde Feldkirchen in
Kärnten ereignete ſich durch giftige Gaſe in der
Senkgrube eines Gemeindehauſes ein ſchweres Un=
glück
, bei dem 5 Perſonen den Tod fanden. Einem
Knaben fiel beim Fußballſpiel der Ball in die
Grube. Er ſtieg hinab und kam nicht wieder her=
auf
. Vier weitere Perſonen, die ihn retten woll=
ten
, kamen ebenfalls nicht wieder. Schließlich wurde
die Feuerwehr gerufen, welche nach Ablaſſen der
Giftgaſe die fünf Toten aus der Grube bergen
konnte.

Schreckensherrſchaft der Ausbrecher von Faridkot,
Kalkutta. Wie gemeldet, brachen 27 Schwer=
verbrecher
aus dem Staatsgefängnis von Faridkot
aus, nachdem ſie zwei Wachtpoſten niedergeſchoſſen
hatten. Die Ausbrecher terroriſieren jetzt die ganze
Umgegend. Zwei Zeugen, die über die Flucht An=
gaben
vor der Polizei machten, wurden von den
Verbrechern niedergeſchoſſen. Der eine war auf der
Stelle tot, während der andere ſchwerverletzt in
ein Krankenhaus geſchafft weden mußte. Der Poli=
zei
gelang es, einige Ausbrecher feſtzunehmen.
Mehrere wurden erſchoſſen. Die übrigen ſetzen die
Terröriſierung der Bevölkerung fort.

Ein inkernalionaler Schwindler
ſeſtgenommen.

Uu

Neuſalz a. d. Oder. Die Neuſalzer Pol
verhaftete einen internationalen Schwindler,
51jährigen Max Eiſelt aus der Tſchechoſlowa=
der
ſich als Direktor des Schwäbiſch=Deutſcr,
Kulturbundes in Neuſatz, Südſlawien ausgab u.u
mit gefälſchten Ausweiſen und Empfehlungsſch-
ben
Bilder von Dolomitenlandſchaften vertr
Der Ertrag ſollte angeblich der Finanzierut
deutſcher Minderheitenſchulen in Südſlam
dienen. Eiſelt machte überall gute Geſchäfte.
legte nur Probedrucke vor, nahm die Beſtellun u
an, kaſſierte die Gelder, 312 RM. je beſtellle
Bild, und verſchwand dann auf Nimmerwiedt
ſehen. Eiſelt wurde in Deutſchland, wo er
dem Frühjahr 1933 ſein Unweſen trieb, mehr.
ſteckbrieflich geſucht. Zunächſt graſte er Bam=
und Sachſen ab und wandte ſich dann nach Sc
ſien. Bevor er nach Deutſchland kam, hat er SN
ſlawien, die Tſchechoſlowakei, die Schweiz, Oeſ7rſſrrn. As dam
reich und Polen unſicher gemacht. Nach eigernnſgrung durch ſein
Geſtändnis hat er in letzter Zeit nicht weniger 1Adaß alles gut gel
1500 RM. erſchwindelte Gelder durchgebracht. 1 Am folgender
der Schwindler ſich einen falſchen Namen beigel!/ ſr Pſrrer gergd
hat, müſſen die Ermittlungen noch ergeben.
1 ich Marig, ſeine
W4 Aüſters verſah

Ohr

for 0 keie

1MM

vor einet
war, bei
derben
une
laſſe ſich

Beiſehungsfeier für Dr. Schrenk.

Stuttgart. Auf dem Waldfriedhof in St lmn
gart fand am Mittwoch nachmittag die Beiſetz uſl
des Ballonfahrers Dr. Martin Schrenk ſtatt, .
bei ſeinem der wiſſenſchaftlichen Forſchung diemſ,
den Ballonaufſtieg in Rußland den Tod gefumelt uein
hat. Ein Flieger=Ehrenſturm ſchritt mit Aczſ
reichen Kränzen dem geſchmückten Sarge vor 7,uN
Unter den Krazſpenden befanden ſich auch /ih
Kränze, mit denen Sowjetrußland das Opfer M
Luft ehrte. Den Sarg umhüllte die Reichsflas)4./
die an der Gondel des verunglückten Ballons Hi Ait.
In den Nachrufen und den Gedenkworten M
Geiſtlichen erſtand noch einmal ein Bild der Seh)
ſönlichkeit Dr. Schrenks, deſſen ausgezeich e1
Leiſtungen für die Flugtechnik und das Luftfc.
weſen in ehrenvoller Weiſe gewürdigt wurdem

Deutſcher Dank an die Sowjekunig=
für
die Unterſtützung bei dem Ballon=Ungl.4

Moskau. Der deutſche Geſchäftsträger
Twardowſki übermittelte dem ſtellvertreten
Außenkommiſſar Kreſtinſki den Dank der Re
regierung für die Unterſtützung, die die Behö.
der Sowjetunion bei der Auffindung und
gung des verunglückten Höhenballons Bartſch
Sigsfeld geleiſtet haben ſowie für die Ehrum!
die den ſterblichen Ueberreſten der deutſchen 2
lonflieger Schrenk und Maſuch bei der Ueber
rung nach der Heimat erwieſen wurden.

Oeſterreichiſcher Dauer=Segelflug=Rekord.
Wien. Auf dem Geisberg bei Salzburg
der Segelflieger Karl Frena mit ſeinem Ri

Adler einen Dauerflugrekord für Segelflugz=

mit 11 Stunden und 25 Minuten aufgeſtellt
damit den bisherigen öſterreichiſchen Dauer=Red
von 5 Stunden und 45 Minuten weit überbe
Frena erreichte dabei eine Höhe von 2000 M

Der Weiterflug der Ozeanflieger verſchobe
Dublin. Die beiden Ozeanflieger Pont
Sabelli haben ihren für geſtern feſtgeſetzten Ol
terflug nach Rom wieder verſchoben. Der AL.
iſt nunmehr auf Donnerstag nachmittag 4
feſtgeſetzt worden. Die Flieger wollen von Du=
direkt
nach Rom fliegen.

Amerikaniſche Bundesſtrafgeſetze zur Bekämp=
des
Verbrechertums.

Waſhington. Präſident Rooſevelt u.
zeichnete eine Anzahl Geſetzesvorlagen, in 9
für das Geſamtgebiet der Vereinigten Sta
Strafen für Verbrechen feſtgeſetzt werden, die
her nur von den Strafgeſetzen der Einzelſta
erfaßt wurden. Die neuen Geſetze, deren Anne-
durch
die zahlreichen Raubüberfälle Dillingers
ſeiner Bande beſchleunigt wurde, erklären 4
Entführungen von Menſchen zu Verbrechen ½=
den
Bund, falls die Opfer ſieben Tage lang
gehalten werden.

[ ][  ][ ]

Lonnerstag, 24. Mai 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 141 Seite 9

geschichten aus adler Welt

Lachen, ärztlich verordnek!
4a) Paris. Eine Kur bei dem Pariſer prakt. Arzt Dr.
z. Vachet muß ein geradezu paradieſiſches Vergnügen berei=
Er hat nämlich ſeine ganze Heilkunſt auf die biologiſche
ſirung des Lachens eingeſtellt. Daß man im Wartezimmer
ges Arztes häufig Witzblätter vorfindet, iſt nichts Neues
zhr und erſchien vielen Patienten wohl als etwas merkwürdig.
Dr. Vachet allerdings findet man keine Witzblätter im
giteraum. Dafür aber iſt ſein Behandlungszimmer als wahres
ᛋrabinett eingerichtet. Einer ſeiner erfolgreich behandelten
v geheilten Patienten erzählt in einer franzöſiſchen Zeit=
nit
einer derartige Konſultationsſtunde:
Man leidet beiſpielsweiſe, wie es mir erging, an chroniſcher
clafloſigkeit. Lieber Herr Doktor, ich habe ſchon alle markt=
qligen
Pulver dagegen eingenommen und auch Hausmittel
aucht, aber alles war vergeblich. Ich magere von Tag zu
mehr ab und bin kein rechter Menſch mehr. Können Sie
wohl helfen?
Der Doktor, eine joviale Erſcheinung, nötigte mich in eibr.
ſen, weichen Seſſel, nahm an ſeinem Tiſche Platz, zog ein
des Buch hervor und begann kaum traut man ſeinen
ggen und Ohren eine nette kleine Geſchichte vorzuleſen.
war ſo reizend und auch ſo liebenswürdig von dem Arzte
getragen, daß ich ganz vergaß, wegen eines hartnäckigen
adens vor einem Mediziner zu ſitzen. Als das Geſchichtchen
Ende war, beginnt der Doktor alle möglichen luſtigen und
auch derben Anekdoten und Schnurren zu erzählen, von
neir er einen unerſchöpflichen Vorrat im Kopf haben muß. Und
nu ich auch anfangs nur verlegen gelächelt hatte, bald lachte
aus vollem Halſe laut heraus und mußte mir die Augen
itnen, weil vor lauter Lachen Tränen gekommen waren.
zu erhob ſich der Doktor, fühlte meinen Puls und erklärte,
Kur laſſe ſich vielverſprechend an. Woraufhin er eine
ſummophonplatte aufzog. Waren ſeine Schnurren ſchon zum
glachen, ſo konnte man beim Anhören der Platten Dr.
Gets, die er ſich von einer Schallplattenfabrik eigens hat
ſammenſtellen laſſen, vor Gelächter faſt aus der Haut fahren.
5 geriet in Schweiß, fühlte mich hinterher wohlig ermattet
u wurde nun mit der Aufforderung entlaſſen, am nächſten
2z wiederzukommen, Und, o Wunder: Ich ſchlief in der näch=
Nacht zum erſten Male ſeit ſo vielen qualvollen Monaten
gewiegt. Die Kur hatte angeſchlagen und der Doktor Vachet
recht: Lachen heilt!
eluf dieſe amüſante Weiſe, der ſicherlich pſycho=analytiſche
Evägungen zugrunde liegen rückt Dr. Vachet, der übrigens
nigen Zulauf hat, allen neurotiſchen Erkrankungen, wie Schlaf=
egl
eit, Migräne, Magenverſtimmungen uſw. zu Leibe ...

Des Küſters Rache.

bi) Mailand. Magliano, ein Alpendörfchen im nord=
ſptſächen
Italien, wollte den Tag ſeines Schutzpatrons St.
Grieppe, wie alljährlich feſtlich begehen. Nachmittags war das
aaze Dorf auf den Beinen. Die Mädchen wanden Kränze und
Glanden aus friſchem Frühlingsgrün und die Männer befeſtig=
te
FFahnen, Wimpel und bunte Heiligenbilder an allen Fen=
ſte
. Als dann am Abend der Herr Pfarrer einen letzten Rund=
gat
durch ſein Dorf machte, ſtellte er mit Wohlgefallen feſt,
ſoz halles gut gerüſtet war.
Alm folgenden Feiertag zu früher Morgenſtunde hatte ſich
PPfarrer gerade aus ſeinem Bette erhoben, als ſchreckens=
Aſch Maria, ſeine junge Magd, nebenamtlich auch die Aufgaben
us Küſters verſah, in die Kammer ſtürzte und ſtammelte, daß
tas Entſetzliches paſſiert ſei: die Glocken wollten nicht läuten.
16 habe es mit allen dreien verſucht, aber nicht eine einzige
ſe einen Ton von ſich, ja ſie bewegten ſich nicht einmal. Der
ärrer überlegte. Einen St. Joſeftag ohne Glocken? Unmög=
iöſt
Er rief den Rat der Männer zuſammen und einer von
hen kletterte auf den Kirchturm, um zu ſehen, ob er das
ſiſel löſen könne. Und wirklich, er ſtellte feſt, daß man die
ſcken mit dicken Stricken am Gebälk feſtgebunden hatte, ſo
ſie nicht ſchwingen konnten. Die Stricke wurden durchſchnit=
e
; der Pfarrer nahm freudig Notiz davon, und alles ſchien in
er Ordnung.
Maria begann von neuem an den Glockenſträngen zu ziehen.
ſchwangen auch hin und her, aber, merkwürdig, nicht ein
At ertönte. Alſo ſchickte der Pfarrer noch einmal einen Mann
dem Glockenſtuhl, und nun ſah dieſer, daß man aus ſämtlichen
aen die Klöppel entfernt hatte. Darunter einen im Gewichte
N 30 Kilogramm.
Angeſichts dieſer gottloſen Tat weigerte ſich der Pfarrer, die
Iſſe zu leſen. Einen St. Joſefstag ohne Glockengeläute laſſe

Dem Suuurtit
Bilder aus der preußiſchen Geſchichte.
inrich von Treitſchke: Das deutſche Ordensland Preußen.
Reclams Univerſalbibliothek.
En Meiſterwerk des großen nationalen Geſchichtsſchreibers,
die kriegeriſche und koloniſatoriſche Leiſtung des Deutſchen
ſterordens, ſeine Glanzzeit und ſeinen Verfall in formvollen=
Ru. von edlem Stolz erfüllter Darſtellung ſchildert. Heinrich
Treitſchke, der Mitſtreiter Bismarcks, iſt für unſere Zeit wie=
neu
entdeckt worden. Seine Werke ſind erfüllt vom Geiſt des
usentums und von der nationalen Sendung der Deutſchen.
4 Zeitgenoſſen von 1862 war die Schrift eine Mahnung uns
ſie eine Lehre für Gegenwart und Zukunft.
Ahelm Rumpf: Friedrich der Große. Reclams Univerſal=
Brbliothek.
Ruumpf, der bekannte Biograph Friedrichs des Großen, erfüllt
dieſem Buche eine dringende Forderung: Leben und Taten
eies größten Königs in klarem, anſchaulichem Deutſch weiteren
ſien nahezubringen, ohne ihn wie es ſo häufig geſchehen
zu verkitſchen und zu populariſieren‟. Der umfangreiche
hüi iſt in meiſterhafter Zuſammenfaſſung behandelt: nicht nur
Lönig, ſondern auch ſein Zeitalter tritt lebendig hervor.
ſanuel Neumann: Blücher, Scharnhorſt, Gneiſenau. Drei deut=
ſche
Heerführer in großer Zeit. Reclams Univerſalbibliothek.
Auf dem geſchichtlichen Hintergrund einer ſchweren und doch
pem Zeit für Preußen und Deutſchland heben ſich drei Lebens=
Charakterbilder ab. Alle drei Männer waren durch ihre
Närrlichen Schickſale, durch gleiche Ziele und durch Freundſchaft
emander verbunden. Und doch war jeder von ihnen einzig in
ger Art, jeder ein deutſcher Vollmenſch. Sie haben erleben
2 rnithelfen dürfen, daß Deutſchland aus tiefſter Schmach und
hedrigung wieder zur Freiheit und Ehre emporſtieg.
Kurt Jagow: Königin Luiſe. Ein Lebensbild. Reclams
Urniverſalbibliothek.
4I Grund der geſamten, zum Teil neu erſchloſſenen Quellen
öſentlicht jetzt Dr. Kurt Jagow einen Abriß des Lebens der
MSin Luiſe, der bei aller gedrängten Kürze doch alles Wiſſens=
ſet
über die Königin und ihre Zeit zur Darſtellung bringt.
Hap hält ſich fern von der üblichen Verherrlichung Luiſes, die
iverändert von Jugend an mit dünner Farbe als Heilige
N. Wie ſie hier, pſychologiſch und geſchichtlich feſt begründet,
Huldert wird, iſt ein echter Menſch von Fleiſch und Blut, eine
A die aus unbedeutenden Anfängen unter den Schlägen eines
hatigen Schickſals zu einer wahrhaft erhabenen Geſtalt von
gſſicher Würde heranwächſt.
Neue juriſtiſche Likerakur.
Das neue deutſche Reichsrecht. Ergänzbare Sammlung des gel=
unden
Rechts ſeit dem Ermächtigungsgeſetz mit Erläuterungen.

er nicht zu. Im Dorf aber begann ein Forſchen und Suchen
nach dem frevelhaften Sünder, aber ohne Erfolg. Ein Schmied
ſtellte endlich in der allerhöchſten Not zwei große Schmiede=
hämmer
zur Verfügung. Damit bearbeitete man die Glocken
und erzeugte die Illuſion, daß ſie wirklich läuteten. Worauf der
Herr Pfarrer die heilige Meſſe las und der Tag, mit einiger
Verſpätung zwar, aber dennoch in aller Feſtlichkeit zu Ende
ging.
Inzwiſchen iſt aber auch das Geheimnis der Glockenklöppel
aufgehellt worden: der alte Küſter, der dem Alkohol ſehr zu=
ſprach
, war ſeit einem halben Jahr entlaſſen worden. Da man
nicht gleich einen Erſatzmann für ihn fand, hatte man Maria,
die Dienſtmagd des Pfarrers, mit ſeinen Funktionen betraut.
Das empfand der alte Küſter als eine Herabſetzung der Größe
ſeiner Tätigkeit und ſo hatte er dem Pfarrer Rache geſchworen,
die er am höchſten Feſttag des Dorfes ausführte. Am Tag nach
Beendigung des Feſtes hat er die Klöppel zurückerſtattet. Sein
Proteſt gegen die Schwarzarbeit blieb wie ſich denken läßt
nun freilich vollends erfolglos.
Kein Schuß zum Thronbeſteigungskag.
() London. Man beging in England den 24. Thron=
beſteigungstag
. An ſich eine feſtliche Sache. Diesmal rührte ſich
kein Schuß, kein Salut. Totenſtill ging der Tag vorüber. Er=
ſchütterter
Thron? Verſchwindende Tradition? Aber keineswegs!
Es war Sonntag in England. Und daran können weder ein
Königs=Geburtstag noch die höchſte Staatserinnerung etwas
ändern. Am Sonntag darf eben nicht geſchoſſen werden.
Der ſtille engliſche Sonntag in ſeiner Langweiligkeit und
Ruhe iſt weltbekannt. Aber man hatte nie geglaubt, daß dieſe
Sonntagsſtille auch über den König hinweggehe. Und doch iſtes ſo.

In den Königlichen Vorſchriften heißt es unter Geburtstag,
Thronbeſteigungen, Krönungen: An den Erinnerungstagen wer=
den
Salutſchüſſe abgegeben. Fällt der Erinnerungstag aber auf
einen Sonntag, dann haben die Schüſſe nicht zu erfolgen. Sie
können aber bei Bedarf am Nachmittag des folgenden Tages
nachgeholt werden."
So donnerten denn auch diesmal die 21 Schüſſe im Long
Walk=Winſor und 41 Schüſſe im Hydepark 24 Stunden ſpäter
über das Land.
Der Panzer des Iwan Karamanoff.
(hk) Prowadia (Bulgarien). Immer wenn Iwan Kara=
manoff
von dieſem Abend ſpricht, ſtreichelt er dankbar ſein dickes
Kaſſenbuch: Bitte überſehen Sie nicht die vier kleinen Löcher,
die von der Rückſeite bis zur Seite 100 gehen .. ."
Hier trug er alle Einnahmen aus ſeinem gutgehenden Krä=
merladen
ſorgſam ein. Er war auch an dieſem Abend damit be=
ſchäftigt
, als ein alter Freund in den Laden trat. Er hatte gerade
eine Auseinanderſetzung mit Karamanoff gehabt, wegen irgend=
einer
lächerlichen kleinen Sache. Aber als er jetzt Karamanoff in
ſeiner Hauptbuchbeſchäftigung ſtörte wurden die Worte hitziger.
Der Freund ſchrie, Iwan brüllte. Hitzig, wirklich hitzig ſah die
Situation aus.
Da ſah Iwan, wie ſein Freund eine rieſengroße Piſtole
zog und auf ihn anlegte. Er riß das Kaſſenbuch hoch. Vier
Schüſſe krachten. Iwan ſtand noch immer auf ſeinen Beinen,
aber er lugte vorſichtig über das Kaſſenbuch hinweg und ſah,
wie ſein Freund entſetzt die Piſtole fallen ließ. Die Schüſſe
hatten ihn wohl zur Beſiunung gebracht.
Iwan beſah ſein Buch! Vier Schußlöcher, aber alle nur bis
zur Seite 100. Sein Freund kam auf ihn zu, umarmte Iwan
und das Buch und erbot ſich, ein neues Kaſſenbuch zu kaufen.
Iwan hat das abgelehnt. Wer weiß, ob das nächſte wieder
ſo feſt iſt und ſo gut Kugeln fängt, denn auf dem Balkan ſind
die Menſchen hitzig, wie der Fall mit dem Freund unſeres
Iwan beweiſt ...

Vom Jung
M Zum
).

Oben links: Ablauf zum Start. Unten links: Der Start, der ſtolzeſte Augenblick für den Modellbauer. Unten rechts:
Muſikaliſches Zwiſchenſpiel im Lager. Oben rechts: Die einzige weibliche Wettbewerbsteilnehmerin, Giſela Schnorr v. Carolsfeld,
ſtartet ihr Modell.
Zu Pfingſten verſammelten ſich auf der Rhön 2000 Jungflieger zum 5. Reichswettbewerb für Segelflugmodelle. 15 000 Schauluſtige
wohnten dem Wettbewerb bei, der ausgezeichnete Leiſtungen brachte.

Herausgegeben von Hans Pfundtner, Geh. Reg.=Rat,
Staatsſekretär im Reichsminiſterium des Innern, und Dr.
Reinh Neubert, Rechtsanwalt, Präſident der Reichsan=
waltskammer
, unter Mitwirkung von Dr. F. A. Medicus,
Oberregierungsrat im Reichsminiſterium des Innern. Indu=
ſtrieverlag
Spaeth u. Linde, Berlin W. 35.
Ein Sammelwerk großen Stils iſt von den Herausgebern un=
ternommen
worden, denen ſich eine große Anzahl gediegener Mit=
arbeiter
beigeſellt. Die Aufgabe iſt geſtellt, das neue Recht feſtzu=
halten
und entſprechend zu erläutern. Der Zweck iſt, einen raſchen
und gründlichen Ueberblick über die neue Materie zu gewähren,
die in 6 Abteilungen: Oeffentliches Recht, Rechtspflege, Wirt=
ſchaftsrecht
, Sozial= und Arbeitsrecht, Finanzweſen und Verkehrs=
weſen
überſichtlich gegliedert iſt. Das Werk, das in Ergänzungs=
blättern
erſcheint, und ein Stichwortverzeichnis zum leichteren
Auffinden der einzelnen Geſetze und Sachgebiete enthält, wird
künftig Juriſten wie Laien ein willkommener Wegbereiter im
neuen Reiche ſein.
Oeffentliche Verwaltung im neuen Reich. Herausgegeben von der
Verwaltungsakademie in Berlin. Heft 1. Die neue Stellung
des Reiches. Von Geh. Reg.=Rat Hans Pfundtner. Preis
075 RM. Heft 2: Der Beamte im neuen Staat. Von Min=
Rat im Reichsminiſterium des Innern Seel. Preis 0,40 RM.
(Induſtvie=Verlag Spaeth u. Linde, Berlin W. 35.)
Die Aufgabe dieſer Schriftenreihe, in der weitere Hefte folgen
ſollen, beſteht darin, die einſchneidenden Veränderungen, die die
grundlegende Wandlung der Weimarer Verfaſſung auch für die
öffentliche Verwaltung mit ſich brachte, darzuſtellen und weiteſte
Kreiſe mit dem Geiſte vertraut zu machen, der der neuen Auffaſ=
ſung
vom Staat und ſeinen Aufgaben zugrunde liegt. Die gehal=
tenen
Vorträge ſind in Broſchürenform in die Oeffentlichkeit ge=
bracht
. Um dieſer Aufgabe gerecht zu werden, mußten in erſter
Linie die neue Stellung des Reichs und des Beamten im Staat
in klarer und gemeinverſtändlicher Weiſe erläutert und ſo das
Verſtändnis weiteren Kreiſen vermittelt werden.
* Kurzkommentar der Zivilvrozeßoednung in Faſſung der Zuſtel=
lungverordnung
vom 17. Juni 1933 mit Gerichtsverfaſſungs=
geſetz
und den wichtigſten Nebengeſetzen. Von Dr. Ad. Baum=
bach
, Senatspräſident beim Kammergericht a. D. Siebente,
völlig durchgearbeitete und vermehrte Auflage, 51.53. Tauſ.
1553 Seiten, Dünndruckpavier, Taſchenformat, 1933. Verlag
Otto Liebmann, Berlin W. 57., Geb. 18 RM.
Die neue Zeit hat auch auf dem großen Gebiete des Zivil=
prozeßrechtes
weitgehende und einſchneidende Veränderungen her=
vorgebracht
. Nur beiſpielsweiſe ſeien die Zuſtellungsverordnung
und das Zwangsvollſtreckungsnotrecht hervorgehoben. Der nun in
7. Auflage vorliegende Kommentar ſtellt in Wahrheit ein völlig
durchgearbeitetes Werk dar; nach den vorgenommenen Stichproben
muß er als ein vorzüglicher Berater in allen Fragen des Prozeß=
rechtes
(auch das internationale iſt ausführlich behandelt) aner=
kannt
werden. Wer je mit dieſem wiſſenſchaftlich vorzüglich er=
läuternden
Werk gearbeitet hat, wird auch dieſe neueſte Auflage
willkommen heißen. Der Praktiker zudem wird ihr gar nicht ent=
raten
können.
Juſtizrat Lindt=Darmſtadt.

Geſchichtliche Romane.

Gunnar Gunnarſſon: Die Eidbrüder, Roman der erſten Island=
ſiedler
. Aus dem Däniſchen überſetzt von Erwin Magnus.
(Gebunden RM. 4,80. Verlag Albert Langen/Georg Müller,
München.)
Echt durch und durch, dabei voll Humor und friſcher Kraft er=
zählt
dieſer Roman von altnordiſchen Volks= und Seefahrerleben:
Die Blutsbrüderſchaft zweier Häuptlingsſöhne, Jugendſtreiche,
abenteuerliche Wikingerfahrten. Kampf zwiſchen Götterglauben
und Chriſtentum und die Beſiedlung Islands durch die aus Nor=
wegen
Vertriebenen. Eine bis in die kleinſten Einzelheiten hiſto=
riſch
getreue Kenntnis des Alltagslebens jener Zeit iſt mit un=
auffälliger
Kunſt in das Geſchehen hineinverwoben. Die tauſend=
jährige
Ueberlieferung Islands wird in allem Geſchehen, in allen
Geſtalten lebendig und wach; alle die alten Sagen des isländi=
ſchen
Volkes, das in Gunnar Gunnarſſon ſeinen größten gegen=
wärtigen
Dichter gefunden hat, leben in dieſen Helden und
Frauen, die, obwohl ſie ſo gesenſätzlicher Art ſind, und weil ſie es
ſind, lautere Urbilder germaniſchen Weſens, unſeres Weſens ſind.
Carl Spindler: Der Jude‟. Deutſches Sittengemälde aus der
erſten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Verlag Das Bergland=
Buch. Ganzleinen 5,70 RM.
Ein hiſtoriſcher Roman von Kraft und Größe. Die Charak=
teriſtik
und Geſtaltung der Menſchen und ihrer Schickſale, die
Schilderung der Sitten und Gebräuche ſind von eindrucksvoller
Plaſtik. Den geſchichtlichen Hintergrund dieſes großen Romans
bildet das Konzil von Konſtanz. Daß Spindler ſich gerade die=
ſes
Konzil, bei dem zeitweilig über 80 000 Menſchen in und um
Konſtanz anweſend waren, zur hiſtoriſchen Grundlage ſeines
Werkes wählte, legt Zeugnis, ab von dem Phantaſiereichtum
und der Geſtaltungskraft des Dichters.

Alfons von Czibulka: Der Münzturm, Roman. ( Volksver=
band
der Bücherfreunde. Wegweiſer=Verlag GmbH., Berlin=

Charlottenburg 2.)
Hier hat ein begabter Erzähler das tragiſche Schickſal eines
der größten deutſchen Künſtler geſtaltet. Jener ruhmreiche Ab=
ſchnitt
aus Schlüters bewegtem und enttäuſchungsreichem
Leben, der ihn als Schloßbaudirektor des brandenburgiſchen Kur=
fürſten
und ſpäteren Königs Friedrich I. auf der Höhe ſeines
Schaffens zeigt, wird eingefügt in die wechſelvollen ſtaatspoliti=
ſchen
Ereigniſſe damaliger Zeit. Im Kampf um die künſtleriſche
Viſion entſtehen Schlüter ungeahnte Widerſacher. Wir ſchauen
hinter die Kuliſſen des neuerſtehenden Hoflebens und beobachten
das verhängnisvolle Intrigenſpiel des ehrgeizigen Miniſters
Wartenberg, der ſeinen Schützling Eoſander gegen
Schlüter ausſpielt. Das von verbrecheriſcher Hand vorbereitete
Bauunglück des Münzturmes bedeutet Schlüters Ver=
nichtung
. Das Werk wirft einen, grellen Schein auf alle zer=
ſtörenden
und aufbauenden Kräfte, die ſich in dem jungen Staats=
weſen
miſchen. Hiſtoriſche Romane von ſo hohem künſtleriſchem
Niveau wie dieſer hier, tragen weſentlich dazu bei, in den Krei=
ſen
des breiteſten Volkes, das Intereſſe an deutſcher Geſchichte
weſentlich zu fördern und zu vertiefen.

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 141

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 24. Mai 1934

Mst Tt atgatt
Sboog

Dei Oporr unn s. Man.
Pferdeſport.
Der Terminkalender enthält folgende Galopprennen: Hoppe=
Großkampftag erſter Ordnung.
garten (Hindenburg=Rennen), Halle und Königsberg. Reittur=

Der letzte Maiſonntag bringt ein Sportprogramm. das ſowohl
in ſeinem Umfang als auch in der Bedeutung der ſtattfindenden
Ereigniſſe an die allererſte Stelle der diesjährigen Sport= Sonn=
tage
geſtellt werden kann.

Fußball.

Nach dem Olympiſchen Fußballturnier von 1928 in Amſter=
dam
hat die Welt wohl keine ſolche Heerſchau des internationalen
Fußballs mehr erlebt wie dieſe zweite Weltmeiſterſchaft,
die am Sonntag mit acht Spielen in acht verſchiedenen Orten
Idaliens ihren Anfang nimmt. Deutſchland trifft in der Vor=
runde
in Florenz auf Belgien, einen unſerer letzten Länderſpiel=
gegner
. Die deutſche Mannſchaft, in Kurſen und Lehrſpielen auf
das Beſte ausgewählt und erprobt, deren endgültige Aufſtellung
aus der achtzehnköpfigen Streitmacht an Ort und Stelle nominiert
wird, wird das Spiel unter der heißen Sonne Italiens wohl nicht
ſo hoch gewinnen wie ſeinerzeit in Duisburg, die zweite Runde
ſollte uns aber ſicher ſein. Sie führt uns am 31. Mai in Mailand
mit dem Sieger der ebenfalls am Sonntag in Bologna ſtattfin=
denden
Begegnung zwiſchen Argentinien und Schweden zuſammen.
Die übrigen ſechs Vorrundenſpiele des Sonntags ſind: Braſilien
Spanien (in Genua), Italien Mexiko oder USA. (Rom),
Tſchechoſlowakei Rumänien (Trieſt). Ungarn Aegypten ( Ne=
apel
), Holland Schweiz (Mailand) und Oeſterreich Frank=
reich
in Turin.
Neben den Spielen in Italien verdienen zwei weitere Treffen
Erwähnung, bei denen deutſche Mannſchaften im Ausland weilen.
In Baſel ſteigt der Städtekampf Baſel Frankfurt und Nym=
wegen
iſt der Schauplatz des Kampfes Oſt=Holland Weſtdeutſch=
land
. Im ſüddeutſchen Fußball gehen die Aufſtiegsſpiele zur
Gauliga auf breiteſter Front weiter. Es ſpielen im Gau Süd=
weſt
: FG. Oppau Saar 05 Saarbrücken, Union Niederrad
Polizei Darmſtadt.
Aus dem umfangreichen Privatſpielbetrieb nennen wir fol=
gende
Treffen: Kickers Offenbach 1. FC. Nürnberg, VfB. Stutt=
gart
Stuttgarter Kickers, Freiburger FC. Budai Budapeſt,
Stadtelf Ulm Sportfr. Saarbrücken. Der badiſche Meiſter
Waldhof trifft am Samstag in Berlin auf den BSV. 92. Wor=
matia
Worms ſpielt am Samstag in Gleiwitz gegen Vorwärts=
Raſenſport und am Sonntag gegen den polniſchen Meiſter Ruch
Bismarckhütte.
Handball.

Schwere Kämpfe bringt die Meiſterſchafts=Vorſchlußrunde mit
ihren Spielen in Fürth, Leipzig und Hamburg. Bei den Männern
erwartet die Spielvg. Fürth den Askaniſchen TV. Berlin, in
Leipzig treffen die dortigen Sportfreunde auf Polizei Darm=
ſtadt
. Bei den Frauen muß der VfR. Mannheim nach Leipzig zur
Fortuna. Heſſen=Preußen Kaſſel beſucht den Nordmarkmeiſter TV.
Eimsbüttel in Hamburg. Für die ſüd= und ſüdweſtdeutſchen
Mannſchaften ſind die Kämpfe recht ſchwer, für die Kaſſeler
Damen ausſichtslos. Die Fürther müſſen ihre geſperrten Schuß=
kanonen
. Zacherl und Goldſtein, erſetzen, ein nach unſerer Anſicht
ſchweres Beginnen Polizei Darmſtadt und die Mannheimer Da=
men
treffen in Leipzig auf ſchwerſte Konkurrenz, denn beide ſäch=
ſiſchen
Mannſchaften haben ihre große Klaſſe in der Vor= und
Zwiſchenrunde bewieſen.
Rugby.

Die ſüddeutſche Fünfzehn, die am Sonntag in Vichy gegen
eine franzöſiſche Mannſchaft höchſt ehrenvoll verlor, mißt ſich, nur
in einigen Punkten geändert, mit der gleichen Vertretung der
Franzoſen am Sonntag in Zürich. Dem wieder neu aufgebauten
Schweizer Rugbyſport neue Freunde zu gewinnen, iſt der Zweck
dieſes Spieles und es iſt für uns ſehr ehrenvoll, zuſammen mit
unſeren franzöſiſchen Nachbarn zum Lehrmeiſter der Eidgenoſſen
auserſehen worden zu ſein. Hoffentlich erfüllt das Treffen ſeinen
Zweck, ſo daß Europas Rugbynationen bald um eine vermehrt
werden.
Motorſport.

Das Internationale Avus=Rennen hat eine Beſetzung erfah=
ren
, die es zum bedeutendſten Ereignis im deutſchen Automobil=
ſport
und zu einem der größten Rennen Europas ſtempelt. Sie=
ben
Nationen haben ihre beſten Rennfahrer und Wagen nach
Berlin beordert und ganz beſonders geſpannt iſt man auf den er=
ſten
offiziellen Start der neuen deutſchen Rennwagen von Mer=
cedes
=Benz, der Auto=Union, und der Zeller=Wagen aus
den Neuen Röhrwerken Ober=Ramſtadt. 39 Fahrer ſtehen
in der Meldeliſte, unter ihnen finden wir nur Namen von beſtem
Klang. Varzi, Chiron und Moll vom Stall Ferrari, der Englän=
der
Earl Howe, der Amerikaner Peter de Paolo, der berühmte
Italiener Nuvolari, die deutſchen Fahrer Hans Stuck, Prinz Lei=
ningen
, Burggaller u. a. ſind nur eine beſcheidene Ausleſe aus
der Meldeliſte, die aber die Qualität der Veranſtaltung garan=
tiert
. Aus dem Ausland nennen wir die 6000=Km.=Fahrt in Ita=
lien
um den Goldpokal des Duce, die Schwediſche To=riſt=Trophy
bei Stockholm und die Schweizer Motorrad=Rundfahrt.

Das wichtigſte Ereignis im Radrennſport iſt das Rennen
Rund um Dortmund, das wieder die Nationalmannſchaften der
Straßenfahrer, die beſten Berufsfahrer und Amateure, am Start
ſieht. Bahnrennen gibt es in Eßlingen, Bochum, Baſel, Paris,
Antwerpen (mit Richter und Oſzmella) und Mons=Crotteux (mit
Richter, Steffes und Hürtgen).

Radſport.

Tennis.

Nach den glänzenden Turnieren in Wiesbaden und Berlin
bringt der weiße Sport ein weiteres Großereignis mit der
Vor= und Zwiſchenrunde um den Meden=Pokal. Anſtelle der frühe=
ren
Bezirke wird der Kampf von Mannſchaften der neu eingeteil=
ten
Gaue beſtritten. Berlin ſtellt zwei Vertreter, dafür nominieren
die Gaue Nieder= und Mittelrhein gemeinſam eine Mannſchaft,
ſo daß die Geſamtzahl von 16 Mannſchaften erreicht wird, die an
vier verſchiedenen Orten ſpielen, Frankfurt iſt der Schauplatz
der Spiele der Gruppe D. Hier begegnen ſich am Samstag Baden
gegen Württemberg und Südweſt gegen Bayern. Die ſiegreichen
Mannſchaften beſtreiten am Sonntag die Zwiſchenrunde und die
Zwiſchenrundenſieger der außerdem noch in Breslau. Ber=
lin
und Kaſſel zur Abwicklung kommenden Kämpfe beſtreiten
ſpäter die Vorſchlußrunde. In Paris ſind mit deutſcher Betei=
ligung
die franzöſiſchen Meiſterſchaften im Gange und in Wil=
mington
treffen ſich USA. und Kanada zum erſten Davisvokal=
treffen
der Amerikazone.
Rudern.

Einen glänzenden Auftakt nimmt die deutſche Regattaſaiſon
mit der zweitägigen Regatta in Saarbrücken. 55 Vereine ent=
ſenden
254 Boote mit 1398 Ruderern, ſo daß zahlreiche Rennen
geteilt werden mußten und insgeſamt 42 Entſcheidungsrennen ge=
fahren
werden. Erfreulich ſtark iſt die Beſchickung aus dem Reich.

Leichtathletik.

Zum Andenken an den unvergeßlichen Nationalhelden Albert
Leo Schlageter werden im ganzen Reiche Schlageter=Gedenkfeiern
mit Staffelkämpfen veranſtaltet. Deutſchlands beſte Langſtrecken=
läufer
ſtarten beim 8 Brockenlauf, wo ſie auf der 20 Km. langen
Strecke eine Höchſtdifferenz von 900 Meter zu überwinden haben.

niere gibt es in Koblenz und Ulm.

Schwerathletik.
Um die deutſche Meiſterſchaft im Mannſchaftsringen bringt der
Sonntag im Süden zwei Vorbegegnungen zwiſchen KSV. Bam=
berg
und Siegfried Ludwigshafen ſowie KSV. Untertürkheim und
VfK. Schifferſtadt. Im Gewichtheben ſteigt ein Vorrundenkampf
zwiſchen dem KSV. Oggersheim und dem KSV. 95 Stuttgart.

Verſchiedenes.
Die zweite Olympiaprobe der Waſſerballer führt die deutſche
Nationalmannſchaft in Berlin mit einer brandenburgiſchen Gau=
mannſchaft
zuſammen. Das 2000=Km.=Flugzeugrennen um den
Deutſch de la Meurthe=Preis bei Paris ſieht 13 Teilnehmer aus
Frankreich, England und Italien am Start.

Süddeutſcher Handball
vor ſchwerſter Prüfung.
Vorſchlußrunde zur dentſchen Meiſterſchaft.

Von den 16 Männer= und 15 Frauen=Mannſchaften die am

29. April als Vertreter ihrer Gaue in den Kampf um die erſte
wirkliche deutſche Handballmeiſterſchaft im neuen Deutſchland ein=

griffen, ſind noch je vier Mannſchaften bei den Männern und

Frauen übrig geblieben.
Der Spielplan bringt folgende Treffen:
Männer:

in Fürth: Spielvgg. Fürth Askaniſcher TV. Berlin.
in Leipzig: Sportfr. Leipzig Polizei Darmſtadt.

Frauen:
in Leipzig: Fortuna Leipzig VfR. Mannheim,
in Hamburg: TV. Eimsbüttel Heſſen=Preußen Kaſſel.
Die Vorherſage des Ausganges vorſtehender Spiele iſt dies=
mal
außerordentlich ſchwer. Die Fürther wären auf eigenem
Platze unbedingt gegen den von den vielen tauſend Wünſchen aller
DT.=Handballer nach Nordbayern begleiteten Askaniſchen
TV. Berlin als Favorit anzuſprechen, wenn in der Zwiſchen=
runde
gegen Waldhof die Fürther Schützenkönige‟, Zacherl und
Goldſtein, nicht des Feldes verwieſen worden wären und am
Sonntag fehlen würden. Es hat zwar den Fürthern auch mit neun
Spielern dazu gereicht, den deutſchen Meiſter auszuſchalten, die
Nordbayern gehen aber diesmal mit dieſer großen Nervenbe=
laſtung
, ihre Beſten erſetzen zu müſſen, in den Kampf, während am
13. Mai die Fürther Mannſchaft während des Spieles dieſe
Schwächung erlitt und ſo mit Löwenmut weiterkämpfte. Wir hal=
ten
alſo die Tatſache, daß die Fürther, die man ſonſt als klaren
Favoriten bezeichnet hätte, die Segel ſtreichen müſſen, für durch=
aus
möglich.
Im Leipziger Treffen ſtehen die Ausſichten für den ſüddeut=
ſchen
Vertreter, Polizei Darmſtadt, gleichfalls nicht beſon=
ders
gut. Der Eindruck des Spieles gegen Tura Barmen war
nicht der beſte und die Sportfreunde Leipzig haben im=
merhin
das Kunſtſtück fertiggebracht, die Magdeburger Poliziſten
aus dem Rennen zu werfen. Man muß alſo die Leipziger, wenn ſie
bisher auch noch wenig hervorgetreten ſind, als eine ſtabile
Klaſſemannſchaft bezeichnen und das gleiche ſind einmal die Darm=
ſtädter
trotz der von ihnen errungenen Meiſterſchaft des Gaues
Südweſt noch nicht ganz.
Bei den Frauen fährt der VfR. Mannheim auch nicht mit
guten Ausſichten nach Leipzig, denn die Leipzigerinnen ſind ſeit
Jahren als erprobte Kampfmannſchaft bekannt, die ſchon oft in
den Kämpfen um die deutſche Meiſterſchaft ſtand. Die Kaſſeler
Frauen von Heſſen=Preußen werden außer einer ſchönen Reiſe
an die Waſſerkante keinen Gewinn aus der Handballzwiſchenrunde
ziehen und dort ihre weiteren Ausſichten begraben.

Pfingſt= Handball im Kreis Odenwald.

Gundernhauſen Saarbrücken 5:10 (2:8). Pf.=Beerfurth
Merchweiler 6:12 (1:8), Lengfeld Winkel 10:6 (4:3). Reinheim
Wies=Oppenheim 8:11 (7:6). 2. Mannſch. 9:5 (2:4). Nieder=
Klingen Marienborn 7:7 (2:5). König Pfeddersheim 1:11
(1:4). 2. Mannſch. 4:4., Reinheim Pfeddersheim 5:9 (1:6). 2.
Mannſch. 7:7 (2:4).
Unter den zahlreichen Gäſten im Odenwald aus anderen Krei=
ſen
waren auch Turnbrüder von der Saar. So in Gundernhauſen,
wo eine Saarbrücker Mannſchaft nach beiderſeits ſchön durchge=
führtem
Spiel mit 10:5 ſiegte. Ausſchlaggebend waren die wuchti=
gen
Würfe der Saarturner.
Auch Pfaffen=Beerfurth mußte in dem Spiel anläßlich der
Saar=Kundgebung die Ueberlegenheit der Gäſte aus dem Saar=
land
anerkennen. Dieſe waren äußerſt flink im Lauf und Zuſpiel.
Mit ſchönen wuchtigen Angriffen und einem geſunden Torwurf
führten ſie bei Halbzeit mit 8:1. Dann wurden die Gaſtgeber etwas
beſſer, konnten aber die Niederlage nicht abwenden.
In Lengfeld ſtanden ſich zwei gleichwertige Gegner gegenüber.
Nach der Pauſe kam der Sturm der Platzelf mehr zur Geltung
und entſchied das anſtändige und ruhige Spiel. Der Sieg fiel in=
folge
einer Verletzung des Gäſtetorhüters etwas deutlich aus.
In Reinheim iſt die zweite Mannſchaft der Rheinheſſen zu=
nächſt
im Vorteil und führte. Nach der Pauſe aber reißt Reinheim
Spiel und Sieg an ſich. Bei den erſten Mannſchaften iſt es umge=
kehrt
, hier iſt die Platzelf zunächſt im Vorteil. Die beſſere Wurf=
kraft
der Gäſte jedoch ſorgt, daß der Torunterſchied nicht hoch wird.
Nach der Halbzeit ſpielen dieſe auch beſſer und kommen zum Sieg.
Nieder=Klingen ſpielt anfangs zerfahren. So kommt Marien=
born
leicht zu 5 Toren. Nach Seitenwechſel findet ſich die Platz=
mannſchaft
beſſer zuſammen, legt größeren Eifer an den Tag und
ſo gelang ihr doch noch der Ausgleich.
Während überall von anſtändigen turneriſchen Spielen berich=
tet
wird, kommt von König eine weniger erfreuliche Meldung.
Dort ſcheint die kaum überſtandene Platzſperre nicht genügt zu
haben. Spieler und Zuſchauer ſcheinen die richtige Lehre nicht dar=
aus
gezogen zu haben. Die Herren Zuſchauer und vor allem Tur=
ner
müſſen auch mal eine Niederlage hinnehmen können, zumal
dann, wenn man durch eigene Leiſtung den Sieg nicht verdient.
Anſtändig und ehrlich ſpielen, die Leiſtungen des Gegners aner=
kennen
und auch anſtändig unterliegen können, das iſt auch ein
Sieg.
Pfeddersheims 1. Mannſchaft, die am erſten Feiertag Königs
erſte verdient ſchlagen konnte ſpielte am zweiten Feiertag in
Reinheim gegen den Kreisbeſten des Odenwaldkreiſes und zeigt
ſich während der erſten Spielhälfte klar überlegen. Nach Seiten=
wechſel
zeigt Reinheim ein weniger offenes Feldſpiel, verhindert
damit wohl mehrere Torerfolge des Gegners, aber auch das Auf=
kommen
eines ſchönen Spieles, wie es während der erſten Halbzeit
zu beobachten war. Vorher ſpielten die 2. Mannſchaften, die ſich
als gleich ſpielſtark erwieſen und unentſchieden das Treffen be=
endeten
.
Steinbuch, das rund ein halbes Jahr pauſiert hatte, ſchickte
eine faſt neue ziemlich junge Mannſchaft nach Zell. Mit rur 10
Mann konnte es dort gegen die ziemlich hart ſpielende Hinter=
mannſchaft
der Zeller kaum zu zählbaren Erfolgen kommen. Die
Platzelf kam gegen die uneingeſpielte Hintermannſchaft der Gäſt:
und deren Erſatztorhüter leicht zu den erzielten Toren.

T5p. Meſſel 1877.

Wir verweiſen nochmals auf den in der Dienstag=Nummer
an dieſer Stelle erſchienenen Aufruf unſeres Preſſe= und Werbe=
wartes
und fordern ſämtliche Mitglieder auf, die Werbung
neuer Mitglieder tatkräftig zu betreiben. Bis zum Ablauf der
Werbeaktion am 3. Juni darf kein Einwohner mehr vorhanden
ſein, der nicht wegen ſeines Eintritts in den Verein gehört wor=
den
wäre. Deshalb ran an die Arbeit!

Kreis 18 Darmſtadt der 22.

Die geübteren Turner des Kreiſes finden ſich am Sonntog
den 27. Mai, vormittags 9 Uhr, in der Woogsplatz=Turnhalle u
Darmſtadt zu einem Kunſtturnlehrgang zuſammen. Die für don
2./3. Juni angeſetzte Kreiswanderung der Turnerinnen muß amu
den 9./10. Juni anderer Veranſtaltungen wegen verlegt we‟
den. Die bereits abgegebenen Meldungen werden auch für diie
Tage als abgegeben betrachtet. Weitere Meldungen nimmt R=
27. Mai Kreis=Frauenturnwartin, Frl. Fel. Kaiſer, Spren.
lingen (Kreis Offenbach) entgegen. Samstag, den 26. Mil
abends 6 Uhr, Turnhalle Beſſungen, findet ein Kreis=Schulungs
abend für Leiter und Leiterinnen von Turnerinnen=Abteilungyn
ſtatt. Anſchließend Beſprechung über das Kreisturnen.

Kraftſport.
Kraftſportverein Darmſtadt 1910.

ſtekäanf
die ab
waren
Sechs Ringer vertraten bei den an Pfingſten in Laubenhee,
er4 Prod g
1. Rh. ſtattgefundenen ſüdheſſiſchen Bezirksmeiſterſchaften
Neue und A
Farben der KSV. 1910, und zwar ſehr zufriedenſtellend.
erfolgreichſten ſchnitt Georg Veith ab, der ſich im Halbſchwderungen wa.
gewicht den Meiſtertitel holte. Franz Borowſki im Feder mflax0 für erſte
Johann Zapf im Welter placierten ſich an 4 Stelle. Erſtermſ ggeſächſiſchen
hatte leider mit Gewichtsſchwierigkeiten zu kämpfen und mu e/4n Pans auf
eine Klaſſe höher gehen. Trotz dieſes Mankos ließ er ſich arll zerlin lautete
nicht verdrießen, und nur durch widrige Umſtände kam er um Qndl us Pfund.
reichlich verdienten beſſeren Platz. Georg Schnauber landete Mum / Prozent

Dagegen We
derſelben Klaſſe auf dem 7. Platz. Franz Daum hatte nFi
ſeinen beſten Tag und mußte ſich im Leichtgewicht mit dem 77M gie
letall
und Emil Kohlbacher in derſelben Klaſſe mit dem 8. Platz
Eu
Ia iagen ſeh
gnügen. Am Freitag, den 25. Mai, abends 8 Uhr,
Trainingslokal Pflichtverſammlung für alle Aktiven W.,. Neubeſi
Undreſe lager

äu
Mit einem engliſchen Siege endete der alljährl

Kampf der internationalen Tennisklubs von England und Fra!
tyer!
reich im Pariſer Roland Garros=Stadion. Die Engländer ſiegzußln
im Geſamtergebnis mit 9:8 Punkten, nachdem die Franzoſen m
erſten Tag noch 5:4 geführt hatten. Beſonders überraſchend konu
die Niederlage Brugnons durch den Engländer Tucket mit 6.
3: 6 6:2.
Abgeſagt wurde die Amerikareiſe europäiſcher Amater
boxer durch die amerikaniſchen Veranſtalter, denen die Mittel n
Durchführung des Projektes fehlen. Ein zweites Mal wird mi
gfrei
hoffentlich in Europa auf einen ſolchen Bluff nicht hereinfaller,
Auch die vierte Etappe der italieniſchen Radrundfaurſtroid ſehr
über 45,5 Klm. von Livorno nach Piſa wurde eine Beute des Joſe Heſſerungen ein

lieners Guerra, der 1:05:39,6 benötigte. Zweiter wurde Fu/iüte ſich in den
Landsmann Olmo. Von den beiden deutſchen Teilnehmern beletſſt. Enge des
Altenburger den 50. und Sieronski den 54. Platz.

ekien. An
war
Ey Ne
Pruent 90
Etein.
Reichsſender Frankfurt hendn
Rr Uimang
Brozent befeſtigt.
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Lfonsturfe ziem
Frankfurt: Donnerstag, 24. Mai
Isen mäßig Niher.
5.45: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter. 5.50: Stuttgart: Gyrp Mk0 zwar Siemens
naſtik. 6.15: Zeit, Meldungen. 6.25: Gymnaſtik. WMlizzent, nur Co

6.50: Wetter. 6.55: Stuttgart: Frühkonzert (Schallpl.).
8.15: Waſſerſtand, Wetter. 8.20: Stuttgart: Gymnaſtik.
10.00: Nachr. 10.15: Nur Kaſſel: Werbekonzert. 1030
Nur Kaſſel: Eigene Sendung. 10 45: Praktiſche Ratſchlägy
für Küche und Haus. 11.00: Werbekonzert. 11.400
Meldungen. 11.50: Sozialdienſt.

Deutſche Anleihten
Meiste und Komm
ür üüdgtionspiandt
u4 dianleihen lag
Friolier un 4
WAich an der Abe

Stuttgart: John Gläſer ſingt (Schallpl.). 13.50: Zeit, Nach / ſder den Stan
14.00: Stuttgart: Konzert=Waßzer (Schallpl.) 14.30: Nur 71. In Verglei
Kaſſel: Nachr. 14.40: Kinderſtunde: Märchen und Kinder K peringügig
lieder. 15.30: Wetter. 15.40: Zeit, Wirtſchaftsmeldunger ½z Inteneſſe e

13.00: Zeit. Nachr., Saardienſt. 13.10: Nachr. 13.22 A.-Halend.
15.50: Wirtſchaftsbericht.
Ben, ſpäter a
16.00: Stuttgart: Funkorcheſter. Ltg.: G. Görlich. Soliſten: Gduax ſtc gbröckelten
Oswald (Violine), Eberh. Schrempf (Bariton). Am Flüge=
Otto Seytert. 17.30: Hamburg: Dr. Bertkau: Von deu
ſchen Naturforſchern und Aerzten. 17.45: Aus Zeit und Lebe=
18.15: Stuttgart: Familie und Raſſe. 18.25: Stuttgax-/ Msiellung v.
Spaniſch. 18.45: Meldungen. 18.50: Das Leben ſpricks Müllitr Eier vers
(Soziale Funkberichte.)
Lag von Ueber
19.00: Die vaterländiſche Dichtung von Ulrich von Hutten b=i
Ihriehr gek
heute. 19.30: Blasmuſik. Muſikzug der SA.=Standarte Fran.
furt a. M. Ltg.: Muſikreferent von der Dovenmühle. 200 Whhen au
Zeir, Nachr. 20.15: Hamburg: Stunde der Nation: Wel. W M Zolinlan
helm Raabe, Deutſchlands Gewiſſen. 21.00: Bunte muſikalis M köraucher ab
S Hrnte
Stunde. 22.00: Karlsruhe: Lieder, die die Mutter ſang.
22.20: Zeit Nachr. 22.35: Stuttgart: Du mußt wiſſen. W0 R auſtaufen u
22.45: Nachr., Wetter, Sport. 23.00; Stuttgart: Bali. EinMikmuger, denen
Folge von Originalautnahmen mit verbindendem Text. 23.32/ 41 ſt und die E
Stuttgart: Tonfilmſchlager. 24.00: Stuttgart: Nachtmuſ-i) Mrag muß bei

Deutſchlandſender

Welle 1571

Deutſchlandſender: Donnerstag, 24. Mai
6.45: Hamburg: Wetter, 5.50: Nachr. 6.00: Berlin; Gyn=
naſtik
. 6.15: Tagesſpruch. 6.20: Berlin: Frühkonzert.
In einer Pauſe (geg. 7): Nachr. 8.00: Sperrzeit. 8.42
Leibesübung für die Frau. 9.00; Berufs= und Fachſchulfun-
Engliſcher Volkscharakter im Lied. 9.40: Agnes Allege-
Meine alte Lina. Ein Zeugnis vom beiſpielhaften Leben.
10.00: Nachr. 10.10: Deutſche Sprache und Dichtung: Gudri-!
Hörſpiel. (Aufn.) 10.50: Turnen der Grundſchule. 11.1 *
Seewetterbericht. 11.30: Volkstümliche Lieder. (Schallpl.)
12.00: Wetter; anſchl.: Glückwünſche. 12.10: Mittagskonze‟
auf Schallplatten; anſchl.: Wetter. 12.55: Zeitzeichen.

13.00: Fortſetzung des Mittagskonzerts. 14.00: Sperrze"
14.45: Nachr. 15.00: Wetter, Börſe. 15.15: Walter vw

Molo erzählt aus ſeiner Kinder= und Jugendzeit. 153-
Herman Fehſt ſpricht über ſein Buch: Bolſchewismus und 3I
dentum.
16.00: Breslau: Funkkapelle. Erg.: Gerh. Ewald Riſchka. 17.0-
Lebensgeſchichte ſeiner Majeſtät Abraham Tonellt. 17.1.
Muſik zum Tee. Kapelle Herbert Fröhlich. Dazw. (17.5I
Vom Kupferſtich bis zum Photodruck. Ein Gang durch graphiſſe.
Werkſtätten. 18.30: Kommendes Theater und Schauſpiele=!
nachwuchs. Zwiegeſpräch. 18.55: Das Gedicht; anſchl.: Weitz.:
19.00: München: Gezupftes und Geſungenes. 19.40: Münche.
Oeſterreich=Vortrag. 20.00: Kernſpruch; anſchl.: Kurznack
20.15: Reichsſendung: (Hamburg): Stunde der Nation: Wilkl.
Raabe, Deutſchlands Gewiſſen. 21.00: Von den Berlim:!
Kunſtwochen: Muſik aut alten Inſtrumenten. In der Pauſe mi
(etwa 21.30): Fred Krüger: Hörbericht. 22.20: Wettere, Td

ges= und Sportnachr. 22.45: Seewetterbericht. 23.07
Breslau: Nachtkonzert der Funkkapelle. Ltg.: G. E. Riſchka.

Weiterbericht.

Obwohl der Luftdruck im Laufe des Tages über dem Feſttl
allgemein gefallen iſt, wird das heitere Wetter vorerſt noch 2.
beſtehen. Da an der Rückſeite des Tiefdruckgebietes, das mit
nem Kern über Finnland lagert, kühle Luftmaſſen bereits
nach Norddeutſchland vorgeſtoßen ſind, iſt in der Nacht mit e
ſtarken Abkühlung zu rechnen. Tagsüber werden dann inf
der intenſiven Sonnenſtrahlung die Temperaturwerte noch zu.
men. Vereinzelt dürften ſich auch Gewitterſtörungen bemer
machen und Niederſchläge verurſachen.
Ausſichten für Donnerstag: Teils heiter, teils bewölkt, tagsl
warm, nachts kühler. Neigung zu Gewitterſtörungen.
Ausſichten für Freitag: Weitere Zunahme der Temperaturger
ſätze zwiſchen Tag und Nacht, ſtellenweiſe gewittrige Me *
ſchläge, ſonſt heiter.

im der Betrieb
Welerzeuigers ge
nr. Für
heSbetrag ei

[ ][  ][ ]

Nummer 141

VarmſtädterCagblatte

Donnersta g, 24. Mai
leſte Nachrichten

Schnauf
Daum
ſitgewicht mit
mit dem 8.
abends 8
für alle Im
endete der alſidh
en England u /
Die Englänn!
dem die Franun
ders überraiſchn4
länder Tutzt r

Zurückhaltung und Stille an den Börſen.
Troß kleinen Geſchäfts Widerſtandsfähigkeit der Effekken. Uneinheikliches Kursbild.
Bekanntmachung der Ueberwachungsſtelle für Wolle. Die
Eliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Ueberwachungsſtelle für Wolle und andere Tierhaare gibt anläß=
lich
der Verlängerung des Einkaufsverbotes bis zum 31. Mai

4. Platz.

Da die Transferbeſprechungen doch längere Zeit in Anſpruch
umen, als man an der Berliner Börſe vielfach angenom=
mhatte
, hielt die Zurückhaltung weiter an, zumal ſich auch das
ſlikum kaum am Geſchäft beteiligte. Trotzdem iſt eine gewiſſe
virſtandsfähigkeit nicht zu verkennen, die im Verlauf durch
leichte Befeſtigung

Sithelfefäufe erelgfen in Deder Fariſwberen, nebein=
Bekula, die aber nur unweſentlich verändert waren. Am
ſtenmarkt waren Ver. Stahlobligationen 18 Proz. niedriger
ſpäter ½ Proz. erholt. Auch Krupp=Obligationen waren an=
wten
. Neu= und Altbeſitz waren kaum verändert; Reichsſchuld=
vſorderungen
waren vereinzelt ½ Prozent ſchwächer. Blanko=
vsgeld
für erſte Adreſſen erforderte unverändert 44½ Proz.
nngelſächſiſchen Valuten waren etwas ſchwächer. Das Pfund
in Paris auf 77,03 und der Dollar in Paris auf 15,10 nach.
Berlin lautete die Parität 2,492 für den Dollar und 12,72
das Pfund. Im Verlauf wurden die Anfangsnotierungen
ſt um ¼ Prozent überſchritten; auch Montanwerte waren leicht
Alt. Dagegen waren Kaliaktien 23 Prozent ſchwächer. Far=
befeſtigten
ſich um ¼ Prozent, Elektr. Lieferungen gewannen
Prozent. Metallgeſellſchaft ſtiegen um 1½ Proz. Schiffahrts=
me
lagen ſehr feſt, Hapag gewannen 15 Proz und Lloyd 1½8
ſzent. Neubeſitz konnten 5 Pfg. gegen vorgeſtern anziehen.
znzbriefe lagen ſchwach und vielfach ½ Prozent niedriger. Von
6dtanleihen büßten Düſſeldorfer ¼ Prozent und Elberfelder
Duisburger je ½ Prozent ein. Dagegen gewannen 8prozent.
dsdener von 28 1½ und 26er Berliner ½ Prozent. Länderan=
her
lagen uneinheitlich. Lediglich Heſſen waren 1½ Proz.
bſtgt. Lübecker gewannen 1 Prozent.

Auch an der geſtrigen Frankfurter Börſe blieb die ſchon
euroväiſcher . ſ Tagen wirkſame außerordentliche Geſchäftsſtille beſtehen, da
r, denen die , ſſwhl Bankenkundſchaft als auch Kuliſſe mangels jeglicher An=
weites
Mal vuſ ſeung weitgehende Zurückhaltung bekundeten. Trotzdem war die
uf nicht berein? ſöndſtimmung freundlſich und zuverſichtlich, wenn auch das
lieniſchen Ro), ſäisbild ſehr uneinheitlich war, wobei ſich aber Abſchwächungen
rde eine Beut), ſm Beſſerungen etwa die Waage hielten. Dieſe Unregelmäßigkeit
Zweiter mu ſ nät te ſich in den meiſten Fällen durch Zufallsaufträge, die bei
hen Teilnehmen/f iſn Enge des Geſchäfts auf den Markt naturgemäß ſtärker ein=
ſuierr
. Am Rentenmarkt war die Umſatztätigkeit ebenfalls ge=
in
. Neubeſitz waren zu 17,70 knapp behauptet; Altbeſitz lagen
4Frozent höher, dagegen büßten Stahlvereinbonds zirka 1½ Pro=
ſer
ein. In der zweiten Börſenſtunde traten Schiffahrtsaktien
ſturs in den Vordergrund, beſonders Nordd. Lloyd, die bei Ma=
lexirnangel
um 1½ Prozent anzogen; auch Hapag waren um ca.
rozent befeſtigt. Auf den übrigen Marktgebieten blieben die
rangskurſe ziemlich unverändert; nur Farben und Rheinſtahl
Iſgen mäßig höher. Die ſpäter notierten Werte lagen ſchwächer,
U.war Siemens um 2 Prozent, Licht u. Kraft und Aku um je
ſrozent; nur Conti Gummi waren um 1½ Prozent befeſtigt.
utſahe Anleihen blieben im Verlauf unverändert. Goldpfand=
ſaft
, und Kommunal=Obligationen waren zumeiſt gut behauptet,
uisationspfandbriefe zogen teilweiſe von ¼½ Prozent an.
Adianleihen lagen kaum verändert. Von fremden Werten waren
Stolier um ¼ Prozent höher.
Irch an der Abendbörſe herrſchte an allen Marktgebieten
rgehendſte Geſchäftsſtille. Die Spekulation verhielt ſich weiter
ſuckhaltend, zumal vom Publikum Aufträge vollkommen fehlten
im ſeber den Stand der Transfer=Konferenz jeder Anhaltspunkt
et. Im Vergleich zum Berliner Schluß war das Kursniveau

ſu geringfügig verändert; meiſt lagen die Kurſe unverändert.
ſtas Intereſſe erhielt ſich für Farbeninduſtrie, die leicht erhöht
uer, ſpäter aber infolge der fortdauernden Geſchäftsloſigkeit
pder abbröckelten.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Ausſtellung von Uebernahmeſcheinen für Eier. Die Reichs=
E*e für Eier veröffentlicht eine Bekanntmachung über die Aus=
ſturg
von Uebernahmeſcheinen für Eier, nach der Eier nur in
im Verkehr gebracht werden dürfen, wenn für ſie ein Ueber=
uneſchein
ausgeſtellt iſt. Ausgenommen ſind Eier, die aus
sm im Zollinland gelegenen Erzeugerbetrieb unmittelbar an
Verbraucher abgegeben werden. Den Antrag auf Stellung
ais Uebernahmeſcheines können Betriebe ſtellen, die Eier beim
leuger aufkaufen und in den Verkehr bringen wollen, ſowie
ſſelerzeuger, denen die Erlaubnis zur Kennzeichnung von Eiern
milr iſt und die Eier an andere als den Verbraucher abgeben.
9 Untrag muß bei dem Eierverwertungsverband geſtellt wer=
t
dem der Betrieb angehört, oder in deſſen Bezirk der Betrieb
EEinzelerzeugers gelegen iſt. Die Uebernahmeſcheine ſind nicht
lüſttragbar. Für die im Zollinland erzeugten Eier wird als
ſeiſchiedsbetrag eine Gebühr von 1 Rpfg. je Kilo oder nach
hl der Reichsſtelle für Eier oder des von ihr beauftragten
rverwertungsverbandes 0,06 Rpfg. erhoben. Die Uebernahme=
ſins
ſind, nach Ablauf ihrer Gültigkeit vom Antragſteller, an
uictelle, die ſie ausgefertigt hat, zurückzugeben. Es iſt darauf
iuermerken, welche Mengen Eier auf Grund des Scheins in den
Rehr gebracht worden ſind. Die eingehenden Gebühren werden
Marktregelung verwendet. Sie kommen damit der geſamten
Ru irtſchaft und jedem Einzelnen zugute. Die Scheine werden
emalig durch die Eierverwertungsverbände für die Zeit vom
150 Juni 1934 ausgeſtellt. Später ſind ſie jeweils für drei
Ma te im voraus zu beantragen und auszuſtellen. Der Antrag
Ausſtellung eines neuen Uebernahmeſcheines iſt zehn Tage
Ablauf der Gültigkeitsdauer des alten Scheines einzureichen.
Wieder 12 Prozent Dividende bei der Rheiniſchen Braun=
de
. (Verringerter Reingewinn infolge des Dividendengaran=
ſeiſtrags
mit der Roddergrube.) In der geſtrigen Bilanzſitzung
Rheiniſchen AG. für Braunkohlenbergbau und Brikettfabri=
deas
Köln, ſtimmte der Aufſichtsrat dem Abſchluß für 1933/34
Der Brikettabſatz hat ſich kaum erhöht, weil der geſteigerte
an dsabſatz durch verringerte Ausfuhr ausgeglichen wurde.
iehlen= und Stromabſatz ſind geſtiegen. Die Geſellſchaft hat
4. 33 bis jetzt 555 Arbeiter neu eingeſtellt und 60 früher
Lei ändig beſchäftigte Arbeiter wieder ſtändig beſchäftigt. Der
ncrewinn (ohne Vortrag) von 6,31 Mill. RM. iſt bei wenig
en Abſchreibungen (i. V. 5,71 Millionen auf Anlagen und
Mill anderer Abſchreibungen) weſentlich niedriger als im
küahr (8,89 Mill. RM.), hauptſächlich durch Abrechnungsver=
Iy ſſe durch den Dividenden=Garantievertrag mit der Rodder=
d
Von dem 72,9 Mill. RM. betragenden AK. ſind noch RM.
11 100 dividendenberechtigt, die eine Dividende von 12 Proz.
hillen. (Nicht dividendenberechtigt ſind die im Portefeuille der
Ddergrube befindlichen Rheinöraunaktien und der kleine Poſten
Lyer Aktien bei der Geſellſchaft ſelbſt. Für Erſatzbeſchaffungen
Neuanlagen wurden 1 Million RM. bewilligt. 250 000 RM.
den für ſoziale Sonderzwecke zugunſten der Gefolgſchaft bereit=
elt
. Der Vorſtand will in erſter Linie an im Lohn ſtehende
e ſchaftsmitglieder mit Rückſicht auf Feierſchichten eine nach
Familienſtand geſtaffelte Beihilfe geben.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Euckwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
Insland und HeſſiſcheNachrichten: MarStreeſe;für den Schlußdienſt: Andreas
D riſür den Handel: Dr. C. 6. Quetſch; für den Sport; Karl Böhmann: für Die
Reupart Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette: für den Anzeigen=
1D geſchäftlt Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D.A. If. 34. 23107
Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Eiverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Nachſtunden der Redaktion: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

bekannt: Auch ſolche Käufe, die trotz des Einkaufsverbots getätigt
werden dürfen, ſind für die der Anordnung W. 1 vom 17. 4.
1934 unterliegenden Betriebe durch die erteilten Einkaufsgeneh=
migungen
beſchränkt. Ueber diejenigen Mengen hinaus, für die
Einkaufsgenehmigungen erteilt worden ſind, dürfen daher von den
beteiligten Betrieben auch im Inland befindliche Spinnſtoffe nicht
erworben werden.
Zuſammenſchluß der Verbände auf dem Gebiet der Seeſchiff=
fahrt
. Die Spitzenvertretung der deutſchen Seeſchiffahrt unter
Führung von Staatsrat Eßberger iſt vom Reichsminiſter mit der
organiſatoriſchen Zuſammenfaſſung aller Verbände und Vereini=
gungen
auf dem Gebiete der Seeſchiffahrt beauftragt worden. Im
Verfolg dieſes Auftrags iſt durch den Beitritt der Arbeitsgemein=
ſchaft
Hamburger Hafenfachvereine e.V. zur Spitzenvertretung der
deutſchen Seeſchiffahrt die organiſatoriſche Eingliederung der See=
häfenbetriebe
in Hamburg zum erfolgreichen Abſchluß gelangt.
Produkkenmärkke.
1. Obſt= und Gemüſe=Großmarkt Weinheim (Bergſtraße). Auf
dem Markt betrug die Anfuhr zuſammen 40 Zentner. Es koſteten
Kirſchen 1. Sorte 1722, 2. Sorte 816 Pfg.; Erdbeeren 1. S.
3539, 2. S. 2835 Pfg. Nachfrage gut.
Frankfutrer Getreidegroßmarkt vom 23. Mai. Die Geſamt=
haltung
des Getreidegroßmarktes war zwar ruhig, die Grund=
ſtimmung
aber weiter freundlich. Sommergerſte und Hafer waren
bei knappem Angebot weiter feſt, im übrigen blieben die Preiſe
uwerändert. Roggen, Weizen und Futtermittel haben laufend
kleines Bedarfsgeſchäft. Am Mehlmarkt werden hauptſächlich noch
die alten Kontrakte abgewickelt, doch beſtand auch zu den neuen
Bedingungen Kaufneigung. Es notierten: Weizen 205 00, Roggen
178,50, Sommergerſte 175176. Hafer 174176. Weizenmehl
Type 563 Feſtpreisgebiet W. 10: 28,90 plus 0,50 Mk. Frachtaus=
gleich
, desgl. Feſtpreisgebiet W. 7: 28,60 plus 0,50, Roggenmehl
Type 610 Feſtpreisgebiete R. 8 und R. 6: 25,25 plus 0,50: Wei=
zenmehl
IV B 16,50; Weizennachmehl 15,50, Weizenfuttermehl
11,70, Weizenkleie fein 10,50, desgl. mittel 10,75. desgl. grob 11;
Roggennachmehl 16,50, Roggenfuttermehl 12,25, Roggenkleie 11.30.

Gegend RM. 2.953,00 pro Zentner bei Waggonbezug.
Amtlicher Berliner Getreidegroßmarktbericht vom 23. Mai.
Die Abſatzverhältniſſe ſind weiter unterſchiedlich. Das Angebot
hielt ſich im Rahmen der letzten Zeit, jedoch fand Weizen nur
vereinzelt in ſchweren Qualitäten Aufnahme, während Roggen
in Waggonware laufend abzuſetzen iſt. Die Preiſe blieben gut
behauptet. Exportſcheine bei mäßigen Umſätzen ſtetig. An dem
Mehlmarkt bleibt der Konſum abwartend, da man erſt die Aus=
führungsbeſtimmungen
und die Veröffentlichung des Futterſchluß=
ſcheines
überſehen will. In Hafer trat das Angebot in Berlin
etwas mehr in Erſcheinung, die Forderungen ſind allerdings nur
vereinzelt nachgiebiger. Gerſte ruhig, Forderungen und Gebote
ſind ſchwerer als bisher in Einklang zu bringen.

Viehmärkte.

Friedberger Ferkelmarkt vom 23. Mai. Auf dem heutigen
Ferkelmarkt wurden folgende Preiſe bezahlt: Für 6 Wochen alte
Tiere 1517 Mark, für 68 Wochen alte Tiere 1720 Mk., für
812 Wochen alte 2026 Mk. Aufgetrieben waren 293 Ferkel.
Bei lebhaftem Geſchäft war der Markt bald geräumt.
Mannheimer Großviehmarktbericht vom 23. Mai. Auftrieb:
154 Ochſen, 130 Bullen, 324 Kühe, 261 Färſen, 724 Kälber, 16
Schafe, 1836 Schweine und 9 Ziegen. Preiſe pro 50 Kilo Lebend=
gewicht
: Ochſen Kl a) 3335, b) 2628 c) 2932, d)
Bullen a) 3133, b) 2830, c) 2628: Kühe a) 2629, b) 23
bis 26, c) 1821, d) 1217: Färſen 3436 b) 2933 c) 27
29; Kälber a) 4954, b) 4248, c) 3541, 6) 3034: Schweine
a) b) 4144, c) 4044, d) 4043. Marktverlauf: Großvieh
mittelmäßig, geräumt: Schweine mittelmäßig; Schafe und Zie=
gen
blieben ohne Notiz. Badiſche Schweine je nach Qualität nach
den Richtpreiſen der Klaſſe c) verkauft.

Tagung der Gas= und Waſſerfachmänner
in Frankfurk a. M.
Auf der Tagung des Deutſcher Verein von Gas= und Waſſer=
fachmännern
, die zum 75jährigen Gründungsjubiläum vom 28.
30. Mai am Gründungsorte in Frankfurt a. M. ſtattfindet, be=
handelt
eine Reihe wiſſenſchaftlicher und fachlicher Vorträge im
Gasfach die Einordnung der Gaswirtſchaft in den vor einiger
Zeit vollzogenen Aufbau der deutſchen Energiewirtſchaft. Direktor
Mübling=Stuttgart ſpricht über Erkenntniſſe und Denkart in
der Energiewirtſchaft‟ Direktor Winkler=Frankfurt a. M. bringt
einen Vorſchlag zur Vereinheitlichung des Tarifweſens. Direktor
Wolff von der Ruhrgas AG. befaßt ſich mit Gas als großer
Wärmequelle, wobei offenſichtlich der jahrelange Streit um Fern=
gas
offiziell begraben werden ſoll. Das Gasfach will das Pro=
blem
der verſtärkten und verdichteten Gasabgabe zunächſt unter
ſich löſen und dann mit einem feſten Programm an die Oeffent=
lichkeit
treten. Weitere Vorträge behandeln. Gaswerke und In=
ſtallateure
und ſchließlich die Wirtſchaftlichkeit von Benzol= An=
lagen
, da die Benzolabgabe in gewiſſem Umfange in die Ener=
giewirtſchaft
eingreift. Es dürften beſtimmte Probleme der Gas=
wertung
dabei erörtert werden.
Beim Waſſerfach wird über die Waſſerwirtſchaft im Harz,
berichtet. Bekanntlich wird die größte europäiſche Trinkwaſſer=
leitung
vom Harz nach Bremen errichtet. Auf der Tagung ſollen
durch dieſes Projekt der geſamten Waſſertechnik neue Wege ge=
zeigt
werden. Unter verſchiedenen, rein fachlich orientierten Vor=
trägen
wird auch die Entmanganung des Waſſers beſonders be=
handelt
, was allgemein hygieniſches Intereſſe beanſprucht. Auch
wird auf die große Bedeutung der Belieferung der Induſtrie mit
einwandfreiem Waſſer verwieſen werden. Die Tagung wird auch
vom Ausland mit betontem Intereſſe verfolgt werden. Bis jetzt
haben ſieben benachbarte Staaten offizielle Vertretungen für die
Tagung zugeſagt.
Der Rübenbau in Deuktſchland und in Europa.

deu Krde Hekſtelung von Zucke veranfalit de ſn Deufcland
von ſämtlichen 211 Zuckerfabriken, die im Herbſt d. Js. Rüben zur
Herſtellung von Zucker verarbeiten werden, beantwortet worden
iſt. Eine Fläche von 334 793 Hektar wird in dieſem Jahre für
den Zuckerrübenbau benutzt werden, nachdem ſie ſich 1933 nur auf
278 891 Hektar ſtellte. Die Zunahme, an der in erſter Linie die
Landesteile Ober= und Niederſchleſiens beteiligt ſind, beträgt ſo=
mit
20,04 Prozent. Sogar um 37,02 Prozent wird die Rübenbau=
fläche
für Futterzwecke ausgedehnt werden, und zwar von 10 608
auf 14 335 Hektar.
In erſter Linie ſind auch hier Oberſchleſien und Niederſchle=
ſien
neben dem Rheinland und dem Freiſtaat Sachſen an der Ver=
mehrung
beteiligt, während in Süddeutſchland und Mecklenburg
eine Verkleinerung der Fläche feſtzuſtellen iſt. Die Umfrage in
Europa erſtreckte ſich auf 538 Fabriken, aus deren Antworten her=
vorgeht
, daß die Anbaufläche insgeſamt 11,52 Prozent in dieſem
Jahre größer ſein wird als 1933. Mit Ausnahme von Belgien,
Dänemark und Schweden haben alle europäiſchen Länder, welche
Zuckerrüben pflanzen, ihre Anbaufläche vergrößert. Polen wird
115 000 nach 98 249 Hektar für Rübenanbau verwenden, während
in der Tſchechoſlowakei die Fläche von 143 865 Hektar nur 3,49
Prozent über der im Vorjahr benutzten liegt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Anläßlich der in dem großen Frankfurter Börſenſaal ſtattfin=
denden
Feierlichkeiten der Induſtrie= und Handelskammer aus An=
laß
ihres 125jährigen Jubiläums fallen am Montag, den 28. Mai,
die Mittags= und die Abendbörſe aus.
Wie die Deutſche Schokoladenzeitung berichtet, iſt auf Ver=
langen
des Führers der Wirtſchaft von den drei Fachverbänden
der Süßwareninduſtrie (Dresden. Würzburg, Celle) die Zuſtimm=
mung
zum reſtloſen Zuſammenſchluß in dem Reichsverband der
deutſchen Süßwarenfabrikanten erteilt worden. Es handele ſich
hierbei um einen echten Einheitsverband mit Zwangsmitglied=
ſchaft
aller Induſtriefachbetriebe.
Nach einer offiziöſen Vorausſage iſt die Zahl der Arbeitsloſen
in England in dieſem Monat um rund 50 000 zurückgegangen.
Gegenüber dem Vorjahr hat ſich die Zahl der Arbeitsloſen damit
um rund 600 000 vermindert. Die Zweimillionengrenze dürfte je=
doch
noch nicht unterſchritten ſein.

Berliner Kursbericht
vom 23. Mai 1934

Deviſenmarkt
vom 23. Mai 1934

Me H
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llohyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
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Maſch.=Bau=Untn.
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95.
133.25
60.
95.125
99.625
70.25
60.
106.50
62.50
94.
61.25
43.25
61.25

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13.095 Rie
13. 125 Italien Währung
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Lettland 100 Dinar 5. 664 5.676 17.125 zſilien 1 Milreis ( 00 Lats R7.32 Bulgarien 100 Leva 2.947 205= Norwegen 100 Kronen 63.89 3 uon25 Canada. 1 canad. Doll. 2.497 2.50 Heſterreich 100 Schilling 47.30 7.30 Dänemark 100 Kromnen 56.79 56.91 Portugal 100 Escudos 1.57 1.59 Danzig 100 Gulden 81.60 81.76 Schweden 100 Kronen 65.53 5.67 17.75 England 12.Stg. 12.715 12.745 Schweiz 100 Franes
100 Peſetos 81.23 81.39 98.50 Eſtland. 100 eſtl. Kr. 68.43 (68.57 Spanien B4.27 84.38 Finnland 100 finn. Mk. 5.624 5.63e Tſchechoflowk. /100 Tſch. Kr. Frankreich 100 Franken 16.50 15.54 Türkei 1türk. 2 2oil 2aas 82.50 Griechenland 100 Drachm. 2.473 2.47 Ungarn 100 Pengs Holland 100 Gulden 189.53 189.87 Uruguah 1 Goldpeſo 0.999 1.ac1 101 Island
100 isl. Kr. 57.54 57.68 Ver. Staaten 1 Dollar 2.4941 2.473

Surmftädter and Kariokalsanr Barakagt, Binate dir Sresoher Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 23. Mai 1934.

Meeee
Gr. IIp. 1934
1935
1936
1987
1988
Gruppe I
6%Dtſch. Reichsanl.
6%
v.27
5½ %Intern., v.30
6%Baden ... v.27
6%Bayern .. v.27
6%Heſſen. . .. v.29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen .. v. 27
6%Thüringen v. 27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze . .......
6% Dt. Reichspoſt
Schätze. . . . .. . .

Dtſch. Anl. Ausl.
1. Ablöſung
. NNeubeſitz)
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....

6%Baden=Baden,
69Berlin ... v.24
6% Darmſtadt . . .
6% Dresden .. v. 26
6% Frankfurt a. M.
Schä tze v. 29
6% b.26
6%Mainz.. . . . .
69Mannheim v. 27
69München . v.29
6%Wiesbaden v.28
6%Heſſ. Landesbk.
6% Goldoblig.

103.65
101½.
98.5
94.
33
98.25
99.7
95.5
91.25
95
96
93.5
106,
95.25
93
00.9
100

17.35
8.9
83.5
83
73.25
n61.
83

83
86

90.75
87.5

De
Hyp.=Bk.=Liquid.
4¾%
Komm. Obl. ...
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
Goldoblig.
69 Landeskomm.=
Bk. Girozentr: f.
Heſſ. Glbobl. R.11
6%
R.12
6%Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. . . . .
162Naſſ. Landesbk.
5½% Liqu. Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser. I/ 9211.
Ser.II1112:),
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz). 167I,
6%Berl. Hyp.=Bk.
5½%0 Lig.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk..
5½% Lig. Pfbr..
Goldoblig.
%Frkf. Pfbr.=Bk.
Ja n Lig.=Pfbr.
6%Mein. Hhp.=Bf. / 91.5
5½% Lig.Pfbr. 91.25
1 6% Pfälz. Hyp.=Bk.
%0 n Lig.Pfbr.
8Rhein.Hyp. Bk.
5½%o n Lig.Pfbr.
6% Goldoblig. 89.25
6% Südd. Boden=
Cred.=Bank ..
5½% n Lig=Pfbr. 91.5
6%Württ. Hyp.=B.

90

83
83
91.5
80.25
90

90.5
80.75
80
86.75
80.75
91
94.5
92.5
91.25
80.
94.5

We4
6% Dt. Linol. Werkel
6%Mainkr.=W.o.26
163Mitteld. Stahl.
6% Salzmann cCo.
6%Ver, Stahlwerke
6%Voigt & Häffner

Me
91.
8
80.5
72.25
77.5

3. G. Farben Bonds/11971,

5%Bosn. L. E. B
L.Inveſt.
5 %Bulg. Tab. v. 02
4½%0 Oſt. Schätze.
42Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
4½½
425Türk. Admin..
4% 1.Bagdad
420
Zollanl.
4½%üngarn 1913/ 6.6
4½5
1914
42
Goldr.
47 1910 6.5
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4:2
3.57
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6.75
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42
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55
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Niglicherweiſe

Seite 12 Nr. 141

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 24. Mai 1934

Urheberrechtsſchutz durch Herm. Berger, Roman=Verlag, Berlin SW. 68.

(Nachdruck verboten.)

Sie bieten mir nicht einmal die Hand zur Begrüßung.
Weſſen habe ich mich ſchuldig gemacht, daß ich das nicht mehr
Berdiene? kam es klagend aus ſeinem Mund.
Hertha reichte ihm lächelnd die Hand und ſagte: Sie
haben recht, Boris. Es iſt im Grunde genommen töricht, wenn
wir Stimmungen und Empfindungen gar zu ſehr Herr über
uns werden laſſen.
Um ſo mehr, wenn man damit einem alten Bekannten und
aufrichtigen Freund weh tut.
Hertha überhörte die letzten Worte und fragte: Iſt der
Plan Seiner Exzellenz zur Vernichtung unſeres XX. Korps
fertig?"
Nicht nur des XX., ſondern auch der anderen.
Sind denn noch mehr bei Hohenſtein verſammelt? fragte
Hertha erſtaunt und zugleich erfreut über dieſe Nachricht.
Sicher. Die genaue Stärke ließ ſich noch nicht feſtſtellen.
Weil Ihre Flieger nichts taugen. Wir wiſſen ſicher beſſer
üüber eüch Beſcheid.
Möglich. Wir haben ja auch keinen Zeppelin.
Pah! Unſere Flieger und Kavalleriſten ſind ebenſogute
Melder. Nicht zu vergeſſen der ſchneidige Ruſſenſchreck, der bei
zwei Generalſtäben die geſamten Notizen über den ruſſiſchen
Auf= und Vormarſch erbeutete.
Alſo dem ſind die beiden Majore zum Opfer gefallen? Ich
hörte davon. Wer iſt eigentlich ſein Führer?
Leutnant Normann. Er hat als erſter hier im Oſten das
Eiſerne Kreuz bekommen.
Scheinbar derſelbe Herr, der mit einem gewiſſen Ober=
leutnant
v. Ehrenfels mein Gut kaltſtellte.
Sagen wir lieber ein Spionageneſt aushob.
Das ſoll ein ganz brutaler Patron ſein, dieſer Herr von
Ehrenfels, bemerkte Boris mit gelaſſener, mühſam gewahrter
Ruhe. Er beobachtete dabei ſcharf Herthas Mienenſpiel.

Wer hat das behauptet?
Mein Verwalter. Wären meine Leute nicht ſofort geſtändig
geweſen, hätte er ſie kaltlächelnd niederknallen laſſen.
Die übliche Strafe für Spione, erwiderte Hertha in wach=
ſender
Erregung.
Sie wollen damit doch nicht etwa ſagen, daß auch ich einen
ſolchen Tod verdiene?
Wenn Sie meinen Landsleuten lebend in die Hände fallen,
werden dieſe ſicher aus Ihrer erſprießlichen Tätigkeit im Neiden=
burger
und Oſteroder Kreiſe die Konſequenzen ziehen.
Komteſſe! Boris ſprang auf und blickte ſie mit funkelnden
Augen an. Das wagen Sie mir ſo ruhigen Blutes zu ſagen?
Ich wüßte nicht, was dabei zu wagen iſt, Herr Baron.
Darüber mußten Sie ſich doch bereits während der Dauer Ihres
hieſigen Aufenthaltes klar ſein. Geſchieht es meinen Landleuten
in Rußland denn anders?
Boris ließ ſich wieder im Seſſel nieder. Die unheimliche
Ruhe Herthas entwaffnete ihn, ſteigerte jedoch gleichzeitig ſeinen
Haß gegen den glücklicheren Nebenbuhler ins Ungemeſſene.
Draußen ertönte die Hupe des zurückgekehrten gräflichen
Autos. General Martos begab ſich mit ſeinem Stab unverzüglich
an die Arbeit, um die während der Abweſenheit eingelaufenen
Meldungen zu ſichten und neue Anordnungen für den kommen=
den
Tag zu treffen.
Boris machte einige haſtige Züge an der Zigarette und
ſagte: Dieſer Herr v. Ehrenfels ſcheint mein Verhängnis zu
ſein. Nicht allein, daß er mir innerhalb weniger Minuten mein
geſamtes Perſonal vom Hofe jagt, ſteht er auch Jadwiga nahe.
Sie wiſſen? entfuhr es Hertha erſtaunt.
Daß er ſeit einem halben Jahre ein Liebesverhältnis mit
meiner Frau hat und noch vor wenigen Tagen mit ihr zuſam=
men
im Deutſchen Haus in Allenſtein gewohnt hat.
Das iſt nicht wahr.

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Nicht wahr? Warum denn nicht? Waren Sie zufälligern
weiſe zu gleicher Zeit in Allenſtein? fragte Boris mit harnr=
loſer
Miene und beobachtete dabei wieder ſcharf Herthas Ge
ſichtszüge. Jetzt hatte er ſie da, wo er ſie haben wollte. Nun
mußte ſie Farbe bekennen.
Weil Jadwiga in Oſterode iſt.
War verehrte Komteſſe.
Hertha würgte es in der Kehle. Sie fühlte, aus dem leider
ſchaftlichen Liebhaber war ein unverſöhnlicher Feind geworde=
Sie verſuchte ihm auszuweichen und ſagte: Wie kann es =
überhaupt
noch intereſſieren, was Ihre geſchiedene Frau treibt:
Jadwigas Liebſchaften intereſſieren mich in keiner Weif
wohl aber die Handlungsweiſe dieſes ſauberen Herrn v. Ehre=
fels
.
Sie kennen ihn ja gar nicht, verſuchte Hertha die Tat de=
Geliebten zu entſchuldigen.
Leider nicht; denn wäre ich noch hier geweſen, hätte er ſe=
doppeltes
Liebesſpiel nicht ſo ungeſtört durchführen und Sie
charmant zum beſten halten können.
Hertha ſprang auf. Eine dunkelrote Blutwelle übergoß in
Antlitz. Sie ſtützte ſich auf den vor ihr ſtehenden Tiſch urn
fragte mit zitternder Stimme: Was wollen Sie damit ſagg=
Baron?
Oh nichts, durchaus nichts, verehrte Komteſſe, kam
lächelnd von ſeinen Lippen. Ein Liebchen hier ein Liebcho,
dort! Das übliche Leutnantsſpiel. Boris warf mit glänze
geſpielter Nonchalence die Zigarette in den Aſchenbecher u.
ſteckte ſich eine neue an.
Ich verlange Aufklärung, und zwar ſofort!
Aber bitte, behalten Sie doch Platz, Komteſſe. Ich verſte=
Ihre Aufregung nicht. Steht Ihnen denn dieſer Herr vor
Ehrenfels näher? In Travemünde ſoll es ja allerdings ga
ſchön geweſen ſein.
Hertha ließ ſich mechaniſch aufs Sofa nieder und ſah fin
Gegenüber ſprachlos an. Woher wußte Boris von ihrer Lige
zu Kurt=Heinz? Konnte er überhaupt etwas davon wiſſen onr
waren ſeine Andeutungen nur Kombinationen? Sie fand ſchru
ihre Selbſtbeherrſchung wieder und entgegen mit ironiſch
ſchürzten Lippen: Ihr Intereſſe für meine Perſon war ja leiä=
ſtets
ſehr groß.
So groß und aufrichtig, daß ich es nicht verſtehen kamt
wie ſich eine Frau Ihrer Qualität dem erſten beſten Schürzeu
jäger an den Hals wirft, der ſie ſchon zwei Tage darauf mi
ſeiner anderen Liebſten in Allenſtein betrügt.
Hertha wurde es abwechſelnd heiß und kalt. Die unnat=
liche
Ruhe Holtens ließ ſie erkennen, wie ſehr dieſer Mann
liebte und wie maßlos er Kurt=Heinz haßte. Was er von dieſſn
behauptete, war ſo ungeheuerlich, daß ſie es nicht zu faſſen w.
mochte. Kurt=Heinz ſollte auch in Allenſtein mit Jadwiga
ſammen geweſen ſein?
(Fortſetzung folgt.)

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