Einzelnummer 15 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 138
Sonntag, den 20. Mai 1934.
196. Jahrgang
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Yolksdeutſche Pfingſten am Rhein.
Heitsregierung, BDA. und das geſamke deutſche Volk grüßen über die Grenzen des Reiches hinweg das
deutſche Volk an der Saar in ſeinem Kampf um Freiheit und Recht.
Reichsinnenminiſter Dr. Frick
* Saarbrücker B9A.-Tagung an Rhein u. Moſel
DNB. Mainz, 19. Mai.
Fichsinnenminiſter Dr. Frick hielt auf der Saarbrücker
V2,lTagung an Rhein und Moſel in Mainz (Siehe Seite 5
Juhmann iu „undt der heutigen Ausgabe. Die Schriftleitung.) eine Anſprache,
en kann. — )elff, er unter anderem ausführte:
At „Saarbrücker Tagung” an Rhein und Moſel überbringe
EAhmann uich Inen allen, die Sie im VDA. deutſche Volkstumsarbeit
Fr des Fill
ein derkurzelleiſtiien die herzlichſten Grüße des Herrn Reichspräſidenten und
der Reichsregierung.
Dm monarchiſchen Staat der Vorkriegszeit über die
libera=
er ſchnächa liſtiſt Weimarer Republik iſt das Deutſche Reich nun ein
Veruleklunge wabar Volksſtaat geworden. Aber die deutſche Nation iſt
m echtester gröſt als die Maſſe der Volksgenoſſen, die im Kernſtaat der
Deetſyen, im Deutſchen Reiche lebt. Von den nahezu 100
Mil=
eit.
liora Oeutſchen in der Welt ſiedeln nur 64 Millionen
Volks=
gennüin im Reichsgebiet. Wenn man von den 10 Millionen
Schty zern und Oeſterreichern abſieht, die in ihren eigenen
Starun leben, muß man feſtſtellen, daß darüber hinaus doch
runn Millionen Deutſche als Grenz= und Auslandsdeutſche
„dies=ſuts und jenſeits der Meere in Staaten nichtdeutſcher
Gerntvölker wohnen.
12r VDA. hat ſich frühzeitig als ein wahrer Volkstums=
Himmgeverkad, insbeſondere als ein Betreuer des deutſchen
Schul=
ſtruaße iſt im weſle im Auslande betätigt, und er iſt ſeit den Tagen der
„natſſualen Erhebung zu noch größerer Bedeutung
heran=
entzuſſm.
hein
ruitd
per B9A. hak nichts mit machlpolikiſchen
Bequeme Auzü”
ätodt ud Bert. 4itſttebungen oder mit Grenzfragen zu fun.
4und ſoll nichts anderes ſein, als die Sammelſtelle
küe kulturellen deutſchen Volkstumsbeſtre=
Blaue hiſ bunen unſerer Volksgenoſſen auf der ganzen
in Herſü Dieſe Zielſetzung wird von uns ganz eindeutig
unter=
ſtrichye und daher hat auch der Stellvertreter des Führers dem
B25 ſeine volle Unabhängigkeit von Staat und
Wohin es9 Beiſt gung beſtätigt.
kurz vor dem 30
12e Deutſche Reichsregierung Adolf Hitlers iſt die erſte in
die FoNre””, der dutſchen Geſchichte, die als die alleinige Grundlage
zuac üct de=eſamten Staatslebens das deutſche Volk
de Rädhanße” betüatt.
ſeitere beſagen
d, die Aushänn!
Deu erſten Male haben wir einen Stagk, der aus=
Die ßlich auf dem Volksgedanken aufgebauk iſt.
jahndirektion ?
M
13 klaſſiſcher Weiſe hat Reichskanzler Adolf Hitler dieſe
grunwitzliche Auffaſſung in ſeiner großen Rede am 17. Mai 1933
vor 7Mm Deutſchen Reichstag herausgearbeitet, als er erklärte:
Ve
„Vemn ich in dieſem Augenblick bewußt als deutſcher Natio=
MMMMMMad nallicliſt ſpreche, ſo möchte ich namens der nationalen
Regie=
rumgind der geſamten nationalen Erhebung bekunden, daß
ge=
kadſl ns in dieſem jungen Deutſchland das tiefe Verſtändnis
beſehel für die gleichen Gefühle und Geſinnungen, ſowie für die
begwideten Lebensanſprüche anderer Völker. — Indem wir in
M” greukſaloſer Liebe und Treue an unſerem eigenen Volkstum hän=
2IE ro0 genn zpektieren wir die nationalen Rechte auch der anderen
Völ=
fer /05 dieſer ſelben Geſinnung heraus und möchten aus
tief=
ungſem Herzen mit ihnen in Frieden und Freundſchaft leben.
Ur trennen daher auch nicht den Begriff des
Germaniſie=
kengs Die geiſtige Mentalität des vergangenen Jahrhunderts,
dreiſen, 90e 2 ausl de heraus man glaubte, vielleicht aus Polen und Franzoſen
Deuſſſe zu machen, iſt uns genau ſo fremd, wie wir uns
leiden=
ſchauflh gegen jeden umgekehrten Verſuch wenden!
Ar ſehen die europäiſchen Nationen um uns als gegebene
Tauſen. Franzoſen, Polen und andere ſind unſere
Nachbar=
völüäſt und wir wiſſen, daß kein geſchichtlich denkbarer Vorgang
dieß tBirklichkeit ändern könnte.”
har und eindeutig geht aus dieſen Worten hervor, daß
Laſm Deutſchen Reich vereinigte Volk und ſeine
Stiltsführung ſich jeder imperialiſtiſchen
Po=
litſenthalten wollen, daß ſie fremdes Volks=
HF0 tumichten und wünſchen mit den Nachbarn in
Frſde und Freundſchaft zu leben. Wenn es
ra) eine Gemeinſchaft zwiſchen dem Reich und
LeItA DA. gibt, dann iſt es die Gleichheit und
4e reinſtimmung in dieſen Fragen. Wenn überall
in IN Welt
FN
Woce
Mlung vor fremdem und Liebe zum eigenen
Volkskum
Ddann kann die treue Anhänglichkeit und
* zum deutſchen Volkstum kein Hindernis
Lch die ſelbſtverſtändlichen Bürgerpflich=
*um andersnationalen Herbergsſtaat zu er=
WM h— Aus dieſem Grunde wünſchen wir auch, daß der VDA.
Iysberſtaatlicher, unabhängiger, allgemein=deutſcher Verband
MeIA der keinerlei machtpolitiſchen Ziele verfolgt. Der Natio=
Ma Acgl ismus iſt der Hüter des volksdeutſchen Gewiſſens im
Ne s: Harum wird kein Nationalſozialiſt ſich den Anforderungen
ESIen, die der VDA. als Mittler und Treuhänder der Volks=
Pehſcaft aller Deutſchen an das deutſche Volk ſtellen muß.
F Träger und Führer des nationalſozialiſtiſchen Staates
Wiin der klaren Erkenntnis, daß Grundlagen des Deutſchen
De6 im Volkstum wurzeln, dem Volksbund für das Deutſch=
tum im Ausland die Möglichkeit gegeben, in großzügiger Weiſe
an der Erziehung des geſamten deutſchen Volkes,
und vor allem der deutſchen Jugend, zu
volks=
bewußtem Handeln und Denken mitzuwirken.
Jeder deutſche Reichsbürger ſoll ſich deſſen
be=
wußl werden, daß er nicht nur Skaaksbürger.
ſondern auch Volksgenoſſe iſt,
der Verpflichtungen dem geſamten deutſchen Volkstum gegenüber auf
ſich zu nehmen hat. In der großen Familie der
deut=
ſchen Nation nimmt das Saardeutſchtum gerade
im gegenwärtigen Augenblick eine beſondere
Stellung ein. In zähem Kampfe hat das Saardeutſchtum
um ſein Recht und ſeine Freiheit gerungen. Mancherlei
Anfein=
dungen und mancherlei Verſuchungen war der Deutſche an der
Saar ausgeſetzt, aber unbeirrt iſt er ſeinen Weg gegangen. Der
deutſche Bergmann an der Saar, fremdländiſchen
Ar=
beitgebern unterſtellt, hat bei kärglichem Auskommen einen
ſtil=
len, heroiſchen Kampf um Volkstum und Leben
gekämpft, und das ganze deutſche Land an der
Saar hat ſich in dieſen harten Prüfungsjahren
der Väter würdig gezeigt. Die deutſche Treue hat ſich
in den Herzen der Saardeutſchen ein herrliches Denkmal erbaut
und aufs neue in wunderbarſter Weiſe bewährt.
In wenigen Monaken wird das deutſche volk an
der Saat vor der ganzen Welt ſein Bekennknis
zum deufſchen Vakerland ablegen.
Klar und offen ſoll dieſes Saardeutſchtum zeigen, daß
es aus ſeinem tauſendjährigen Deutſchtum kein
Handelsgefchäft machen läßt, und daß es nicht
be=
reit iſt, ſich aus ſtrategiſchen oder geſchäftlichen
Gründen hin= und herſchieben zu laſſen! Die
heu=
tige Kundgebung findet als „Saarbrücker Tagung” an Rhein
und Moſel ſtatt, weil die derzeitige Saarregierung der Stadt
Saarbrücken unterſagte, den VDA. in den eigenen Mauern an der
Saar zu begrüßen. So mögen unſere Grüße über die Grenzen
des Landes hinwegklingen und Boten deutſcher
Volkszuſammen=
gehörigkeit ſein. Es lebe das deutſche Volk an der Saar und ſein
Kampf um Freiheit und Recht!
Unſer großes deutſches Vaterland und ſein Volkskanzler
Adolf Hitler Kampf= und Sieg=Heil!
Verſchleppung der Saarentſcheidung
infolge der franzöſiſchen Inkrigen.
DNB. Genf. 19. Mai.
Am Samstag gegen 14 Uhr wurden die vierſtündigen
Ver=
handlungen des deutſchen Konſuls Krauel mit den
Ita=
lienern und den Franzoſen unterbrochen und auf
15 Uhr vertagt. Die Unterredungen haben bisher
noch zu keinem Ergebnis geführt. Sie nahmen eine
ungünſtigere Wendung, als die Franzoſen plötzlich mit
neuen Bedingungen für die Feſtſetzung des
Ab=
ſtimmungstermins herausrückten. Auch nach
Wiederauf=
nahme der Beſprechungen kam man zu keiner Einigung, ſo daß der
Völkerbundsrat am ſpäten Nachmittag die Saarfrage auf ſeine
nächſte Sitzung, d. h. auf die für den 30. Mai anberaumte
außer=
ordentliche Tagung verſchob. Der Beſchluß wurde ohne jede
Aus=
ſprache gefaßt, nachdem der italieniſche Delegierte Aloiſi lediglich
mitgeteilt hatte, daß der Bericht des Dreier=Ausſchuſſes noch nicht
fertig ſei. Der Ratspräſident bemerkte im Anſchluß hieran, daß
die Befugniſſe des Dreier=Komitees erneuert ſeien. Das Dreier=
Komitee ſelbſt wird zur Vorbereitung der Ratstagung am 28. Mai
von neuem zuſammentreten.
Obgleich in den der Ratsſitzung voraufgegangenen
Beſpre=
chungen, wie auch von italieniſcher Seite anerkannt wurde, von
deutſcher Seite in der entſcheidenden Garantiefrage ein
weitgehen=
des Entgegenkommen gezeigt worden iſt, war es unmöglich, zu
einem Beſchluß zu kommen, weil die Franzoſen im letzten
Augen=
blick in der Frage der Polizei und des Abſtimmungsgerichts neue
und unerfüllbare Forderungen ſtellten und von ihrer Annahme die
Feſtſetzung des Termins abhängig machten. Obgleich in einer
ganzen Reihe von mit der Saarabſtimmung zuſammenhängenden
Fragen eine Annäherung erreicht worden iſt, war es nicht mehr
möglich, die noch übrigbleibenden Gegenſätze ſoweit zu beſeitigen,
daß ein Bericht an den Rat fertiggeſtellt werden konnte.
Die Schuld an der neuen Vertagung der wichtigen und
drän=
genden Saarfrage trägt ausſchließlich Frankreich, das drei Tage
lang jede konkrete Mitteilung über ſeine Abſichten abgelehnt und
erſt am Samstag vormittag — als es naturgemäß ſchon zu ſpät
war — in ernſthafte Verhandlungen eintrat. Zu allem Ueberfluß
aber haben die Franzoſen, wie erwähnt, die heutigen
Verhand=
lungen noch durch überraſchende und äußerſt weitgehende
Forde=
rungen derart belaſtet, daß ſie ohne Ergebnis bleiben mußten.
Die Woche.
Die „Neue Zürcher Zeitung” (ein Blatt, das ſich im übrigen
wahrlich nicht durch beſonderes Verſtändnis für deutſche
Ver=
hältniſſe auszeichnet) gab dieſer Tage einem Leitartikel, der ſich
mit der außenpolitiſchen Lage befaßt, die Ueberſchrift „Sorge
um Europa”. Und dieſe Sorge um Europa iſt leider nur allzu
berechtigt. „Die Abrüſtungskonferenz als europäiſches Problem
geſehen, war ein Verſuch, auf dem Wege friedlicher
Verhand=
lungen eine Kriegsregelung in eine Friedensregelung
hinüber=
zuführen. Sie beruht auf einem feierlich abgegebenen
Ver=
ſprechen. Am 16. Juni 1919 ſchrieb Clemenceau im Namen der
alliierten und aſſoziierten Mächte an Deutſchland: „Sie (die
Deutſchland auferlegten Abrüſtungsklauſeln) ſind auch ein erſter
Schritt in der Richtung einer allgemeinen Rüſtungsherabſetzung
und Rüſtungsbeſchränkung, die die alliierten und aſſoziierten
Mächte zu verwirklichen ſuchen als eines der fruchtbarſten
Kriegsvorbeugungsmittel und die herbeizuführen eine der erſten
Pflichten des Völkerbundes ſein wird.” Jahre gingen ins Land,
lange, für Deutſchland furchtbare Jahre, bis ſich die ſogenannten
Siegermächte auf dieſes Verſprechen befannen. Ueber zwei
Jahre hat mit Unterbrechung dann die Abrüſtungskonferenz des
Völkerbundes getagt, um am Ende da zu ſtehen, wo wir heute
ſtehen. Die Abrüſtungskonferenz iſt geſcheitert, hoffnungslos
ge=
ſcheitert, weil Frankreich dem Verſuch hartnäckig widerſtrebt,
„auf dem Wege friedlicher Verhandlungen eine Kriegsregelung
in eine Friedensregelung hinüberzuführen”. Und wenn jetzt
noch in Genf weiter verhandelt wird, ſo kann auch der größte
Optimiſt nicht annehmen, daß es ſich dabei um mehr handelt
als um die Frage, wie man den der Abrüſtungskonferenz zu
Grunde liegenden Gedanken ohne allzu viel Aufſehen
be=
graben kann.
Wohin geht der Weg? Im engliſchen Unterhaus hat man
am Freitag bereits in den dort üblichen vorſichtigen
For=
mulierungen eine recht deutliche Sprache geführt. Der Präſident
des engliſchen Staatsrates, der frühere Premierminiſter
Baldwin, erklärte u. a. daß die engliſche Regierung alles
vor=
bereite, um nötigenfalls Aufrüſtungsmaßnahmen zu ergreifen.
Ein Plan für die Küſtenverteidigung Englands zur See und
in der Luft liege bereits vollſtändig vor. Die Durchführung
dieſer Pläne gehe entſprechend der gegenwärtigen wirtſchaftlichen
Lage langſam vor ſich; wenn ſie aber von
lebens=
wichtiger Notwendigkeit für die Verteidigung
Englands würden, dann könnten ſie mit
größ=
ter Geſchwindigkeit ins Verk geſetzt werden.
Die engliſch=franzöſiſchen Beziehungen haben nicht nur
außer=
ordentlich an Herzlichkeit verloren, ſondern man darf wohl
ohne Uebertreibung von ſtarken Spannungen ſprechen die
zwiſchen beiden Mächten vorhanden ſind. Was keinem ſeiner
Vorgänger bisher gelungen, Herr Barthou hat es in wenigen
Monaten fertigbekommen. Während man noch por einigen
Monaten in Paris größten Wert darauf legte, das Verhältnis
zu Italien beſſer zu geſtalten, iſt auch in dieſer Beziehung jetzt
eine deutliche Wandlung feſtzuſtellen. Der Warſchauer Beſuch
des franzöſiſchen Außenminiſters hat zum mindeſten nicht den
erwarteten und erhofften Erfolg gezeitigt. Die von Paris aus
angeſtrebte Annäherung an die Sowjets kann, wenn ſie
ge=
lingen ſollte, beſtenfalls erſt in ſpäterer Zukunft für Frankreich
nützliche Früchte tragen. Wenn man all dieſe Tatſachen
neben=
einanderſtellt, ſo drängt ſich die ſehr ernſte Frage auf, welche
Ziele die franzöſiſche Außenpolitik mit alledem verfolgt. Man
mag über Herrn Barthou denken wie man will, es iſt eine
gerade Linie, die er ſeit den erſten Nachkriegskonferenzen
ver=
folgt, und gefährlich wäre es, wenn man ihn unterſchätzen wollte.
Alles ordnet man in Paris dem einen Ziel unter, die „
Kriegs=
regelung” des Verſailles Diktates als die Magna Charta des
europäiſchen Unfriedens zu erhalten. „La logigue frangaise
consiste surtout ä sentéter guand les eirconstances changent.”
Cavour ſchrieb es einſt, und die Regierung Doumergue bemüht
ſich, die Richtigkeit dieſes Satzes auch noch für den heutigen
Tag zu beweiſen.
Si vis pace, para bellum! Wenn Du den Frieden willſt,
bereite Dich auf den Krieg vor. Die alten Römer waren das
größte Staatsvolk, das unſere Geſchichte kennt. Die beſte
Siche=
rung des Friedens für ein Volk beſteht darin, daß es ſo ſtark
gerüſtet iſt, daß jeder Nachbar das Riſiko eines Angriffes
ſcheuen muß. Man hat dieſen Satz insbeſondere in Deutſchland
in früheren Zeiten von pazifiſtiſcher Seite aus zu verfemen
ver=
ſucht als ein Bekenntnis zum brutalen Kriegswillen. Wenn die
ewige Richtigkeit dieſes alten Satzes noch eines Beweiſes
be=
durft hätte, die fünfzehn Jahre, die ſeit dem Verſailler Diktat
vergangen ſind, haben ihn geliefert. Einzig und allein die
Entwaffnung des deutſchen Volkes auf der einen und die
ge=
waltige Aufrüſtung aller ſeiner Nachbarn auf der anderen Seite,
die Beſeitigung jedes Riſikos für irgend einen Angreifer, hat
die ſtändige Bedrohung nicht nur des Deutſchen Reiches, ſondern
des europäiſchen Friedens ſchlechthin verurſacht, die unſeren
Erd=
teil nicht zur Ruhe kommen läßt. Als die deutſche Regierung
unſere Gleichberechtigung auch auf militäriſchem Gebiet forderte,
vertrat ſie mit dieſer ſelbſtverſtändlichen Forderung ganz gewiß
nicht nur eigene Lebensintereſſen, ſondern ſie machte ſich damit
zur Vorkämpferin eines wahrhaften europäiſchen Friedens. Wir
haben Gleichberechtigung verlangt, Abrüſtung der anderen, und
nicht eigene Aufrüſtung.
Das deutſche Volk iſt eines der friedliebendſten Völker, das
die moderne Geſchichte kennt. Es verlangt ſein Lebensrecht,
nicht den Revanche=Krieg. Wer das furchtbare Elend des
modernen Krieges kennt, wird alles daran ſetzen, ihn zu
ver=
meiden, ſolange es nicht um Ehre und Freiheit der Nation geht.
Niemand hat das zu ſchönerem und treffenderem Ausdruck
ge=
bracht wie der deutſche Reichskanzler in mehreren ſeiner großen
Reden. Es kann keine ſtärkere Sicherung für den
Friedens=
willen des deutſchen Volkes geben, als ſie die Herrſchaft der
Frontgeneration bei uns bietet. Nicht nur Adolf Hitler hat
ſelbſt im Schützengraben gekämpft und gelitten, alle die Männer,
die heute in Deutſchland maßgebend ſind, gehören der
Genera=
tion an, die im größten aller Kriege ſich freudig eingeſetzt hat
für ihr Vaterland. Man hat über das Fronterlebnis, über den
Frontgeiſt in den letzten Jahren außerordentlich viel geſprochen
und geſchrieben. Mit Recht. Denn das Fronterlebnis iſt von
entſcheidender Bedeutung geworden für die ganze Entwicklung
unſeres Volkes. Wir haben ein Recht das Fronterlebnis in
uns wach zu halten, weil der Frontgeiſt im beſten Sinne die
Gewähr für deutſche Zukunft bietet. Der deutſche Frontkämpfer
braucht keinen künſtlichen Glorienſchein. Das deutſche Volk hat
ſeinen Lebenswillen und ſeine Lebenskraft bewieſen in jenen
unvergeßlichen Tagen des Auguſts 1914, bewieſen durch die
Selbſtverſtändlichkeit, mit der es damals begeiſtert in
den Krieg zog, durch die Selbſtverſtändlichkeit, mit
der die Millionen Freiwilligen zu den Fahnen eilten, um ihr
Leben einzuſetzen für des Vaterlandes Verteidigung. Man hat
manchmal in der Nachkriegszeit dieſe Dinge vergeſſen wollen,
aber dieſe Selbſtverſtändlichkeit der Einſatzbereitſchaft, dieſe
Selbſtverſtändlichkeit eiſerner Pflichterfüllung Volk und Staat
gegenüber, die auch in Not und Tod keiner Mahnung bedarf,
iſt die Trägerin der Zukunft eines Volkes, und zu dieſer
Selbſt=
verſtändlichkeit das deutſche Volk, die deutſche Jugend, wieder
zu führen, iſt die große Aufgabe des neuen Deutſchlands.
Die Jugend iſt die Trägerin der Zukunft eines Volkes.
Kein Volk kann leben ohne eine geſunde Jugend. Sie geſund
an Körper und Geiſt zu erziehen, iſt die Aufgabe der reifen
Menſchen. Und wenn dieſe Aufgabe richtig erfüllt wird, nimmt
auch die Auseinanderſetzung der Generationen, das Problem
Vater und Sohn, das ſo alt iſt wie die Menſchheit ſelbſt, andere
Geſtalt an. Wir haben in Deutſchland viel Verſäumtes
nach=
zuholen. „Jugend iſt kein Verdienſt, ſondern ein Zuſtand.”
Jugendliche Brauſeköpfe hören es nicht immer gern, und man
wird dieſen Gedanken ihnen auch kaum näherbringen, wenn
man mit dem drohend erhobenen Zeigefinger des Mentors jedes
Ueberſchäumen regiſtriert. Es iſt wundervoll, wenn heute die
deutſche Jugend in friſcher Begeiſterung wieder ein enges
Ver=
hältnis zum Staate gewonnen hat. Dafür zu ſorgen, daß dieſe
deutſche Jugend in freudiger ſelbſtverſtändlicher Diſziplin mit
dem Staate immer mehr verwächſt, daß ſie, wenn es nötig
ſein ſollte, mit der gleichen Selbſtverſtändlichkeit dereinſt einmal
zum Einſatz bereit iſt wie die Kriegsfreiwilligen des Jahres
1914, das iſt die große Aufgabe der Frontgeneration, die ſich
für das deutſche Volk heute in ſeinem Führer Adolf Hitler
verkörpert, und ihr auf dieſem Wege verſtändnisvoll zu folgen,
M.
iſt die Aufgabe der deutſchen Jugend.
Ungariſch=polniſche Annäherung.
EP. Budapeſt, 19. Mai.
In den Wandelgängen des Abgeordnetenhauſes wurde in
den Kreiſen der Einheits=Partei bekannt, daß ſich
Miniſter=
präſident Gömbös mit der Abſicht trage, demnächſt
nach Warſchau zu reiſen. Zu dieſen Gerüchten ſchreibt
heute „Peſti Nablo”, in Kreiſen der Regierungspartei wolle man
wiſſen, daß dieſe Reiſe ſchon Ende Mai oder Anfang Juni
er=
folgen werde. Die Vorbereitungen zu dieſer Reiſe ſeien ſchon
anläßlich des jüngſten Aufenthalts des polniſchen
Landwirtſchafts=
miniſters in Budapeſt erörtert worden.
Das rechtsnationale Organ „Magyarſag” ſchreibt, daß die
ungariſch =polniſche Annäherung von der
un=
gariſchen Oeffentlichkeit bereits ſeit langem
gefordert werde, und daß es einer der ſchwerſten Fehler des
letzten Jahrzehnts geweſen ſei, daß man die Pflege der
politi=
ſchen Beziehungen zu Polen vernachläſſigt und die vielen
politi=
ſchen Möglichkeiten unausgenützt gelaſſen habe. Die geforderte
polniſch=ungariſche Annäherung ſei in jüngſter Zeit auch durch
die deutſch=polniſche Verſtändigung gefördert worden, ebenſo
auch die Erkenntnis, daß die Wirtſchaftsbeziehungen der beiden
Länder noch nicht genügend ausgebaut worden ſeien.
Noch vor dem Beſuch Gömbös” begibt ſich der Präſident des
ungariſchen Außenhandels=Amts, Stephan Winchler, der
bekannt=
lich die römiſchen Wirtſchaftsverhandlungen für Ungarn geleitet
hat, nach der polniſchen Hauptſtadt.
Das Blatt teilt ſchließlich mit, daß Gömbös auch dem
Mar=
ſchall Pilſudſki einen Beſuch abſtatten und mit ihm die politiſchen
Fragen erörtern werde.
Türkei fordert Wiederbefeſtigung der Dardanellen.
EP. Paris, 19. Mai.
Die Blätter berichten aus London, in den dortigen politiſchen
Kreiſen gehe das Gerücht um, daß die Türkei Ende dieſes Monats
in Genf offiziell den Antrag auf Befeſtigung der Dardanellen
ſtellen werde, die bekanntlich nach den Beſtimmungen des
Ver=
trages von Lauſanne geſchleift werden mußten. Die engliſche
Re=
gierung habe zwar zu dieſer Forderung noch nicht Stellung
ge=
nommen, ſchreibt das „Echo de Paris”, dagegen würden die
Staa=
ten des Balkan=Pakts und wahrſcheinlich, auch Frankreich eine
wohlwollende Neutralität beobachten. Immerhin ſtünden
be=
deutende theoretiſche Hinderniſſe der Billigung dieſer türkiſchen
Forderung im Wege.
Die diesjährige Biſchofskonferenz wird in Fulda vom 5. bis
7. Juni in der üblichen Weiſe ſtattfinden.
Ewige Pfingſken.
Von Hans Sturm.
Das urchriſtliche Pfingſtwunder iſt zeitdauerndes Zeugnis
da=
für: „Und als der Tag der Pfingſten erfüllet ward, waren ſie alle
einmütig beieinander. Und es geſchah jäh ein Brauſen vom
Him=
mel, als eines gewaltigen Windes, und erfüllte das ganze Haus,
da ſie ſaßen. Und man ſah an ihnen die Zungen zerteilet, als
wären ſie feurig, und er ſetzte ſich auf einen jeglichen unter ihnen.
Und wurden alle voll des Heiligen Geiſtes, und fingen an zu
pre=
digen mit fremden Zungen. Da nun dieſe Stimme geſchah, kamen
die Menſchen zuſammen und wurden beſtürzt; denn es hörte ein
jeglicher ſie in ſeiner Sprache reden. Sie entſetzten ſich aber alle,
verwunderten ſich und ſprachen untereinander: Siehe, ſind nicht
dieſe alle, die da reden, aus Galiläa? Wie hören wir denn ein
jeglicher ſeine Sprache, darinnen wir geboren ſind? Parther und
Meder, und Elamiter, und die wir wohnen in Meſopotamien, und
die in Judäa und Kappadozien, Pontus und Aſien, Phrygien und
Pamphylien, Aegypten, und an den Enden Libyens bei Cyrene,
und Ausländer von Rom, Kreter und Araber; wir hören ſie mit
unſeren Zungen die großen Taten Gottes reden.
Immer wieder fährt, des Geiſtes „ſäender Segen” über die
Erde, und immer wieder wachen Menſchen auf, die ihn tiefer
er=
fahren; ſie ſtehen unter den ewigen Pfingſten und müſſen davon
künden: „Das iſt ein Tag der Wahrheit und des brennenden
Tro=
ſtes”, ſagt Mechthild von Magdeburg vom Pfingſttag, der in die
Seele fällt wie Feuer, das nicht verzehrt, ſondern läutert und reift
und zu neuen Erkenntniſſen führt, wie aus der Pfingſtviſion der
Hadewych, der Seherin von Flandern, erſichtlich iſt, die vor ſechs=,
hundert Jahren ſchrieb: „Es war an einem Pfingſttage, da
emp=
fing ich den Heiligen Geiſt derart, daß ich plötzlich den Willen der
Liebe allenthalben verſtund und die Anordnungen dieſes Willens
im Himmel und unter dem Himmliſchen und die ganze
Vollkom=
menbeit des vollendeten Gerechtſeins und all die Schuld der
Ab=
geirrten und das ganze Treiben und Sein dieſes Willens, wie er
ſich in Wahrheit und in Lüge abſpielt: ſeitdem fühle ich die Liebe
in allem, was ich ſehe und ſo vieles ich ſehe.”
Von der Erleuchtung durch den Heiligen Geiſt ſind auch die
Verſe des Jacovone da Todi, des Narren in Chriſto, erfüllt; ſeine
Lauden (Lobgeſänge) ſtehen unter dem Zeichen der „Amor che 9a:
forma”, der formenden Liebe:
Teil nimmt er nun an allen
Der Geiſt durch dieſe Einung.
Getauſcht ſind Herz und Meinung,
Er ruft: dies All iſt mein!
Papſt Pius XI. hat die im Ausland verbreiteten Gerüchte, daß
der Vatikan beabſichtige, das Saargebiet vom Erzbistum Trier,
dem es heute angehört, abzutrennen, entſchieden dementiert. Eine
ſolche Trennung ſei im Vatikan nie in Erwägung gezogen worden.
Die franzöſiſche Regierung hat das Land mit einem großen
Präfekten=Schub überraſcht. Nicht weniger als 14 Präfekten und
53 Unterpräfekten und andere höhere Präfektur=Beamte ſind in
den Ruheſtand verſetzt worden. Die Regierung begründet dieſe
Maßnahme mit der Notwendigkeit. Einſparungen am
Staatshaus=
halt vornehmen zu müſſen.
Aus Taza in Marokko wird von einem neuen, gegen
Frank=
rich gerichteten Zwiſchenfall gemeldet, der ſich in der dortigen
Moſchee während des Gebets ereignete.
Fünf engliſche Torpedobootszerſtörer werden im nächſten
Mo=
nat Swinemünde einen Beſuch abſtatten. Die Schiffe werden am
19. Juni in Swinemünde eintreffen und am 27. Juni wieder in
See gehen.
Die Regierung der Vereinigten Staaten hat den Kongreß
auf=
gefordert, ein Verbot der Ausfuhr von Waffen nach Bolivien und
Paraguay zu erlaſſen.
EP. London, 19. Mai.
Das Intereſſe der engliſchen Preſſe an der geſtrigen
außenpoli=
tiſchen Debatte im Unterhaus richtet ſich vornehmlich auf die von
dem ſtellvertretenden Miniſterpräſidenten Baldwin abgegebene
Er=
klärung, wonach England für den Fall, daß die
Be=
fürchtungen über ein Scheitern der
Abrüſtungs=
konferenz ſich bewahrheiten ſollten, bereits alle
nötigen Vorbereitungen getroffen habe, um
ſeine Luftſtreitkräfte denen der ſtärkſten Macht
des Kontinents (Frankreich) anzupaſſen. Dieſe
Erklärung überſchattet die Rede des Außenminiſters und auch die
übrigen von Baldwin gemachten Ausführungen.
Für die Mehrzahl der Blätter ſteht das Fiasko in Genf
be=
reits feſt, und Englands kommende Aufrüſtung der Luftſtreitkräfte
wird bereits als unumſtößliche Tatſache angeſehen. In einzelnen
Blättern befinden ſich auch ſchon
Einzelheiten über die Pläne des engliſchen
Lufffahrt Miniſteriums,
mit deren Ausarbeitung bereits vor drei Monaten begonnen
wor=
den ſein ſoll. Danach iſt das Gelände für die neuen
Militärflug=
häfen ſchon abgeſteckt, während die Vorbereitungen für die
Aus=
bildung neuer Militärflieger ſoweit gediehen ſind, daß binnen
kurzem zehn neue Geſchwader eingeſtellt werden könnten. Im
gan=
zen ſoll die Luftflotte vorläufig um 700 Maſchinen erhöht, alſo faſt
verdoppelt werden. Der Entwurf für die neuen Kampfflugzeuge
ſoll aus einem zwiſchen den führenden Flugzeugwerken zu
veran=
ſtaltenden Wettbewerb hervorgehen, und man hofft, daß der neue
Typ den kontinentalen Maſchinen in jeder Beziehung überlegen
ſein wird.
Die Mokoriſierung der franzöſiſchen Armee.
DNB. Paris, 19. Mai.
Der „Matin” berichtet, daß infolge der Fortſchritte der
Mo=
toriſierung des Heeres die 4. franzößtſche Kavalleriediviſion
voll=
kommen umgeſtellt worden iſt. Sie umfaßt überhaupt keine
berit=
tene Einheit mehr. Alle Abteilungen ſind motoriſiert. Das 4.
Dragonerbataillon in Verdun, das acht Schwadronen mit
ins=
geſamt 1200 Mann umfaßt, hat 2 Motorradfahrer=Schwadronen,
eine Aufklärungs=Maſchinengewehr=Schwadron, zwei
Maſchinen=
gewehr=Schwadronen, zwei Schwadronen, die beſonders dafür
aus=
gerüſtet ſind, in jedwedem Gelände operieren zu können, und eine
Schwadron zur beſonderen Verwendung. Das 18. Dragoner=
Regi=
ment in Reims nimmt die Bezeichnung „Kampfmaſchinengewehr=
Regiment” an, das 6. Küraſſier=Regiment in Verdun erhält die
Bezeichnung „Aufklärungs=Maſchinengewehr=Regiment‟. Die 4.
Kavalleriediviſion ſetzt ſich aus folgenden Einheiten zuſammen;
7. Brigade in Reims: Die 18. Dragoner und die 4.
Maſchinenge=
wehrabteilung; 8. Brigade in Verdun: 6. Küraſſiere, 4. Bataillon
der motoriſierten Dragoner und 47. Artillerie=Regiment.
Ruſſiſch=franzöſiſches Milikärbündnig
das Ergebnis der kurzen Gaſtrolle Litwinoms
Und alle Mauern fallen;
So ganz mit Gott verbunden,
Iſt mein und dein verſchwunden,
Was Gottes, iſt auch ſein.
Durch Ahnung nur allein
Schaut er das Unſichtbare,
Faßt er das Unfaßbare,
Weiß in Unwiſſenheit.
Jacopones Worte ſind eine wunderſame Ergänzung der
früh=
chriſtlichen griechiſchen Hymne „Dem hochlautenden Geiſte, dem
heiligen”, in welcher der unbekannte Dichter ſagt:
.. . . Lob ſei ihm,
Der all dem, was lebt, was bleibt, iſt einziger Urſprung.
Das geiſtige aber vor allem Weſen immer ihn preiſe
Wie einen großen König, wie einen gütigen Vater.
Mit Herz und Seele, mit Zunge und mit dem Verſtande
Gib auch mir rein zu verherrlichen dich, Gott Geiſt!“
„Freundlicher Atem! Tröſtender Hauch,
Wir rufen dich an! Sieh nieder:
Die kurze Gaſtrolle Litwinows in Genf iſt ein Beweis doe
für, wie voll von Geheimniſſen und Rätſeln die Diplomatie in
Augenblick iſt. Die Vermutungen über den Zweck ſeiner Reili
gehen ziemlich weit auseinander. In London und Paris wirn
gleicherweiſe von der Möglichkeit geſprochen, daß der Einn
tritt Rußlands in den Völkerbund jetzt aktuell ſer
und von der Wahrſcheinlichkeit eines ruſſiſch=franzöſtt
chen Militärbündniſſes, wobei ſehr wohl beides min
einander in Verbindung ſtehen kann.
Wie bekannt, hat Rußland ſeine kritiſche Stellung gegenübene
dem Völkerbund ſchon längſt aufgegeben. Man rechnete ſcho
im Januar mit ſeinem Beitrittsgeſuch. Das iſt aber damal=
noch geſcheitert, weil die Schweiz Schwierigkeiten machte und wes.
„Gib mir die Stärke, daß ich kann
Dir dienen wie ein Kriegesmann!
Dein Rat regiere meine Sinnen,
Daß ſie recht unterſcheiden können;
Verleih mir göttlichen Verſtand,
Daß mir dein Wille bleib bekannt!“
Etwa zweihundert Jahre ſpäter betete der italieniſche Dichter
Aleſſandro Manzoni in ſeiner Pfingſthymne:
Rußland ſeine Stellung für ſtark genug hielt, um ſehr wein
gehende Forderungen aufzuſtellen. Inzwiſchen ſind dann diu
Fäden zwiſchen Paris und Moskau enger geknüpft worden. Dou
Gedanke an ein neues franzöſiſch=ruſſiſches Militärbündnis iſt kes.
neswegs mehr abwegig. Auch in gut unterrichteten franzöſiſche ſ 1499ng
Kreiſen wird behauptet, daß die Vorbereitungen hierzu ſchon ſekl./, nd holten
weit gediehen ſeien und daß es ſich eigentlich nur noch um di0 u, in der
ſetzte Politur an dem endgültigen Vertragsentwurf handele, E.
fehlt aber auch nicht an Stimmen, die all dieſe geheimnisvolles /M
Andeutungen von einer neuen franzöſiſch=ruſſiſchen Allianz nun
als einen Bluff betrachten.
ſein.
Anſe
Ganz ſo liegen die Dinge nicht. Es liegt ja im
Rahme=
der franzöſiſchen Politik, wenn ſie auf der einen Seite die
Wiei=
derherſtellung des engliſch=franzöſiſchen Bündniſſes wieder am
ſtrebt, daß ſie dann auf der anderen Seite auch wieder mit
Mos=
kau handelseinig zu werden ſucht, um die politiſche Machtpofnf N Salz!
tion wieder herzuſtellen, die ſie bei Ausbruch des Krieges 191tum ſtattgefundel
hatte. Allerdings nur die politiſche Machtpoſition! Die militä, wurden zu.
riſche hat ſich ſeither doch ſehr ſtark verſchoben. Jedenfalls mneitung
die franzöſiſche Regierung im Irrtum, wenn ſie glaubt, daß gülnden ohn
ſolches Militärbündnis in Berlin beſonders große Wirkunge= Anſch!
hervorrufen könnte. Schon die eine Ueberlegung, daß der tiefem Aruck an
Grund eines ſolchen Bündniſſes nur der gemeinſame Haß gegen)krecke ſite
Deutſchland wäre, läßt den moraliſchen Wert derartiger Alliam pn und zwe
zen ſtark brüchig erſcheinen. Rußland hat ſich ſo oft über di an Stellen
kapitaliſtiſchen Staaten, insbeſondere über Frankreich, in der afl zuirt gefunden
fälligſten und gehäſſigſten Weiſe geäußert, daß eine Vernunſts, de: Umfang
ehe zwiſchen Paris und Moskau, wie ſie jetzt beabſichtigt ſeizü hie feſt, daß
ſoll, kaum mit halbem Herzen geſchloſſen werden könnte, zumalg gen ſind
da ja doch Rußland durch eine derartige Anlehnung an das kwpiz;e ichtet.
taliſtiſche Syſtem ein gutes Stück Preſtige opfert. Und auc ſug in ganz
Warſchau dürfte die Reaktion auf den Vertrag anders ſein, alu
ſich das wenigſtens die Franzoſen vorſtellen. Wenn ſie dargi
rechnen, daß jetzt in Berlin lähmendes Entſetzen ausbricht, unin
daß wir durch die Drohung mit einem franzöſiſch=ruſſiſchen Miliil en en Maßr
tärbündnis zu neuen Zugeſtändniſſen in der Abrüſtungsfrage he5
reit ſein würden, dann iſt das ein großer Irrtum,
dem Wiener
Ur
Ds Sicherl
Englands Pläne.
ai en in
ulinie ü
r. Die Arb
* Die Rede des engliſchen Außenminiſters im Unterhaus zum
Freitag wird in politiſchen Kreiſen vielfach ſo ausgelegt, daß ſts
die Ankündigung des letzten engliſchen Verſuches ſein ſoll, tm.
aller Widerſtände ſo etwas wie eine Abrüſtungskonventio m.
ſtande zu bringen. Es wird vor allem dabei auf den Beſuch )9s
belgiſchen Außenminiſters Hymans hingewieſen, der mit ſolgen
Bemühungen in Zuſammenhang ſtehen ſoll. Allerdings hat
ds=
engliſche Kabinett die endgültige Beſchlußfaſſung hierüber his
zur Rückkehr Edens aus Genf für die nächſte Woche zurückgeſtelltil
um dann bis zum 29. Mai ihre Vorbereitungen zum Abſchluß!
bringen zu können.
Zur Zeit wird hauptſächlich von der Möglichkeit geſprochem.
falls die Franzoſen ihren Willen durchſetzen und die Arbeiteis
der Abrüſtungskonferenz abſchließen, daß dann ſofort ein beobaam
tender Ausſchuß eingeſetzt werden ſoll, um ſich auf anderer Grundd.
lage um ein Abkommen zu bemühen. Aber hier wird ſchon din
perſonelle Zuſammenſetzung des Ausſchuſſes Schwierigkeiten genu.
machen, weil Frankreich einen ſolchen Ausſchuß nur im Rahmeis
des Völkerbundes zugeſtehen will, alſo ohne Deutſchland, wähl.
rend Italien auf die Teilnahme Deutſchlands und der Vereinigg
ten Staaten maßgebend Gewicht legt.
A
wiſch=Pa
re
z9i.
Wea
nurden die
ſucke wurder
der Bruck ar
Mmtliches
dr Tatſache
Ardesgebiet
wüihrt wurder
uy der Täter
In den Herzen der Traurigen ſpiegeln ſich
Trübe Gedanken wider.
Und brauſe, du Sturmwind, brauſe herein
Gewaltig aus Himmelsfernen!
Dem Stolz der Großen jag: Schrecken ein,
Daß ſie Gott zu fürchten lernen!“
Daß der pfingſtliche Geiſt immer und überall der gleiche i
ſollen die Verſe aus einer „Sequenz am Pfingſttage” zeigen, bC
ein unbekannter Dichter vor etwa ſechshundert Jahren am Niede?
rhein in ein altes Kirchenbuch malte:
Weiſe verlei
„Nichts iſt dunkel, wenn du deuteſt,
Nichts zu hart, wenn du gebeuteſt,
Wenn du führſt, kein Weg zu ſteil.
Liegt auf uns des Böſen Klaue,
Strömt mit deinem milden Taue
Sühnend ſiebenfaches Heil!”
Noch inbrünſtiger erwartet Symeon, der neue Theologe, das
Nahen des göttlichen Geiſtes: „Komm, du ewiges Jauchzen.
Komm, du Licht ohne Untergang, Komm, erwartet von allen, die
da elend ſind. Komm, Gewaltiger, der du mit bloßem Winde alles
immerwährend ſchaffſt, umgeſtalteſt und erneuerſt. Komm, der du
im Fluß der Stunden rauſcheſt und doch unbeweglich über ihm
be=
harrſt, der du über allen Himmels wohnend doch uns Gebeugte
hinieden beſuchſt .. . . Komm, Freude, Glorie, dauerndes Labſal.
Ich ſage dir Dank, daß du, ohne dich in mein Weſen zu mengen
und zu verlieren, ein Geiſt mit mir, und während du Gott bleibſt
hoch über allem, mir doch alles in allem geworden.”
Alle vom Pfingſtfeuer Erfaßten ſpiegeln deſſen Glanz, ein
jeglicher in ſeiner Weiſe. „Den einen hat der Schöpfer Geiſt
über=
ſchüttet mit Gnaden, dem anderen gab er überſtrömende Geſichte,
manchen öffnete er das Ohr, um den Harmonien hinter den
Ge=
ſtirnen zu lauſchen” (Beethoven), oder er gibt einer Seele ſoviel
Schickſal, daß ſie tauſend Leben zu leben, zu geſtalten vermag. Wer
möchte da nicht mit Angelus Sileſius ſeine Seele bitten laſſen:
Weit zurück reicht in unſerem Volke, in unſeren heidniſchet
Vorfahren das Wiſſen um die „wehende Gewalt göttlichen 0el
ſtes”, die man im Urlicht zu ſpüren begann, noch ehe in die W4
zeln unſeres germaniſchen Volkstums die Säfte zweier andenl!
Formbereiche eindrangen, die erhebende Botſchaft des Chriſte
tums und der klärende Gehalt der Antike, Folgendes Lied, W
aus grauer Vorzeit ſtammt, wurde in den Tagen des Bonifar”!
in ein chriſtlich Lied umgewandelt:
O Röschen rot!
Der Menſch liegt in größter Not,
Der Menſch liegt in größter Pein,
Je lieber möcht ich im Himmel ſein.
Da kam ich auf einen breiten Weg,
Kam einer und wollt mich abweiſen,
Ach nein, ich ließ mich nicht abweiſen:
„Ich bin von Gott, ich will wieder zu Gott,
Der liebe Gott wird mir ein Lichtlein geben,
Wird leuchten mir bis in das ewig ſelig Leben.
Dieſes Volkslied ſteht in den alten Ausgaben „Aus des 90
ben Wunderhorn” und blieb leider ziemlich unbekannt. Abs
den angeführten Stellen geht deutlich hervar, daß der Pſſs
heilige Feuer über allen Zeiten lodern und über allen Geſchte.
tern. Aber viele gewahren ſie nicht, weil ſie über Aeußerlichte.
und Alltag verſäumen, den Blick in die Höhe und Weite 3u. b
ten. Nur hier findet jeder den Geiſt, der ihn vertiefen umh.
bilden kann; nur wer ſich ſeiner ſormenden Gewalt hingibe, Dr
tätiger Teil des in ihm zuſammeugefaßten Ganzen; nur ſo Noic
er Anteil an dem Geſchick ſeines ſich wandelnden Volkes
Hatrag, 20. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 138 — Seite 3
Mfeneahnanſclage i Seftertelck
Hengung von Gleiſen und Teilſprengungen an Brücken. — Skarke Unkerbrechungen des Zugverkehrs
in ganz Oeſterreich. — Milikär übernimmt Bahnſchuh.
Am Schluß des Kommuniqués heißt es, die
Eiſenbahnverwal=
tungen und die Sicherheitsbehörden hätten beſondere Maß=
Nroß angelegter Sabokageverſuch
nahmen zur Sicherung und Ueberwachung der
Eiſenbahn=
anlagen in noch höherem Ausmaße als bisher getroffen. Das
gegen die öſterreichiſchen Bahnen.
reiſende Publikum könne verſichert ſein, daß die vom Bundes=
DNB. Wien, 19. Mai.
9der Nacht vom Freitag zum Samstag iſt ein ganz groß
angtelter Sabotageverſuch gegen die öſterreichiſchen Bahnen
durgheführt worden. An zahlloſen Stellen in allen Teilen
D.
Oeſtzreichs wurden durch Sprengung von Gleiſen und
Teil=
igkei
fprenyngen an Brücken Anſchläge ausgeführt. Augenblicklich
ſie
läßt ſy der Umfang der ganz zweifellos von radikaler
ſozial=
demokntiſcher Seite ausgehenden Anſchlagsverſuche noch nicht
übeusſten.
Ader Weſtbahn wurden in der Nähe von
Wiſe drei Anſchläge ausgeführt, und zwar bei
Tullner=
bachtFeßbaum, bei Amſtetten und bei Purkersdorf. Bei
iterri
Puulersdorf ſoll die Eiſenbahnbrücke ſchwer
be=
chüüügt ſein. Abteilungen des Bundesheeres wurden ent=
Emlich nur utz fankt ind halten die ganze Gegend beſetzt. Bei der Station
Fragsentwurf ſy Hochzl, in der Nähe von Innsbruck,
all dieſe geh
auder Mitkenwaldbahn wurde eine
Eiſenbahn=
ſch=ruſſiſchen A
briud in die Luft geſprengk und vollkommen zerſtört.
Es liegt ja
der einen Seit” Die” eiſ hängen in der Luft. Pioniere haben einen
vor=
läufür Unterbau hergeſtellt, ſo daß gegen 10 Uhr vormittags
Duddmaies uck der eſte Zug wieder die Anſchlagsſtelle paſſieren konnte.
e auch wieder
Veſitre Anſchläge auf der Weſtbahn werden aus dem
De p9ltziſche A Lauſe Salzburg gemeldet, und zwar hat der größte in
Suruig des hia Aigiy ſtattgefunden. In der Nähe der Stadt Salz=
Hglwpohtion Aebäuſwurden zwei Maſten der Ueberland=
Stark=
ſchobe
ſtkonleitung geſprengt, ſo daß die Stadt zwei
Denn be glaul lStunden ohne Licht war. Auf der Südbahn wurde
weis große Wjes ſiu Anſchlag bei Baden, bei Mödling und
eriegung, dh mbeil’t uck an der Murr ausgeführt. Von der Oſt=
Lemeinſame Abab’ſtrecke ſind bisher zwei Anſchläge bekannt ge=
Wert derarnig worwt, und zwar bei Himberg und bei Ulrichskirchen. An
har ſich ſo 3ſt Imehtten Stellen wurden auf dem Eiſenbahnkörper Spreng=
Gronkreich patrvpnn gefunden, die nicht zur Exploſion gekommen waren.
ſert, daß eine V 9c Umfang der Anſchläge läßt ſich noch nicht überblicken.
ſe jetzt beaſſitEs net feſt, daß Menſchenleben bisher nicht zu
be=
en werden köntklagn, ſind; es wurde lediglich Sachſchaden
Anlehnung a kangeſchtet. Der Zugverkehr erlitt infolge der
An=
ge ovſert. An ſchläün ſin ganz Oeſterreich ſtarke Unterbrechungen.
Vertrag anders Auf ſdn Wiener Weſtbahnhof kam erſt um 9 Uhr früh der erſte
ſtellen. Wenn / Zugy4.
Entſetzen ausſr. T 9s Sicherheitsminiſterium berät augenblicklich über die zu
franzößiſchruſſie krefffiwerr Maßnahmen. In vielen Städten wurden die Gar= Abrüſtungm ifſyen in Alarm geſetzt und haben den Schutz der
ber Irtum. Ba ſlfnie übernommen. Von den Tätern fehlt bisher jede
Spu,? ie Arbeit der Sicherheitsbehörden iſt wegen der
außer=
urdenuc großen Zahl der Anſchläge ſehr erſchwert.
I5N ſämkliche Fernbahnſtrecken unkerbrochen.
ämnehr werden wieder neue Orte bekannt, in
Verſuches ſei behne Eiſenbahnanſchläge verübt wurden. Auf
Abrüſtungskon der Wittenwaldſtrecke von Innsbruck nach
abei auf dens Gajtiſch=Partenkirchen wurde die Bahnlinie
hri Orten unterbrochen, und zwar, wie gemeldet,
ſewil
uhzirl, Völs und im Martinswand=Tunnel. In
ein Tunnel wurden die Geleiſe auf eine weite
tncke aufgeſprengt. Auf der Strecke Kufſtein—
Inns=
lätzſte Woche un bruct eurden die Gleiſe bei Volders geſprengt. Auf der
Oſt=
bereitungen un bahuiſt=cke wurden außer den gemeldeten Anſchlägen noch einer
zwiſühn Bruck an der Leitha und Parndorf durchgeführt.
So=
weitt han jetzt überblickt, wurden ſämtliche Fernſtrecken
er Möglichkeit Anach Vien, mit Ausnahme der Franz=Joſeph=Bahn, durch
ſetzen und NEiſebahnanſchläge unterbrochen.
6 dann ſofort eil
mſich auf adues 10 h0) Schilling zur Ermitklung der Täter ausgeſekzl.
Wber her Di *ſen amtliches Kommuniqué beſchränkt ſich auf die
Feſtſtel=
s Schwieie, lung er Tatſache, daß in der Nacht vom 18. auf den 19. Mai
chuß nur A im hndesgebiet mehrere Sprengſtoffanſchläge auf Bahnhöfen
ohne Deutſchle aus eihrt wurden. Ein Betrag von 10 000 Schilling zur
Er=
unds und d k mitttug der Täter wurde ausgeſetzt.
miniſterium für Handel und Verkehr als Eiſenbahnbehörde und
von den Bahnverwaltungen im Einvernehmen mit den
Sicher=
heitsbehörden nunmehr getroffenen Sicherheitsvorkehrungen die
vollſte Gewähr dafür bieten, daß ſolchen Sabotageakten in
Hin=
kunft wirkſam begegnet werden werde.
Insgeſamt 15 Anſchläge auf die öſterreichiſche
Eiſenbahn.
Abſchließend wird zu den Eiſenbahnanſchlägen noch erklärt,
daß bisher 15 große Anſchläge bekannt wurden. Es beſteht
natürlich die Vermutung, daß noch zahlreiche kleinere Anſchläge,
bzw. Anſchlagsverſuche unternommen wurden, die nicht
be=
kannt wurden, zumal die Behörden ſelbſt über alle
Einzel=
heiten der verſchiedenen Anſchläge in ihren Mitteilungen
außer=
ordentlich zurückhaltend ſind. Die Anſchläge ſind ſo ziemlich
alle um die gleiche Zeit, zwiſchen 1 und 3 Uhr morgens
aus=
geführt worden. Es iſt klar, daß eine große einheitliche Aktion
vorliegt. Die Nachforſchungen nach den Tätern
werden mit fieberhafter Eile betrieben, jedoch haben ſich
bis=
her noch ſehr wenig Anhaltspunkte ergeben, wie
ja auch bei den meiſten anderen Anſchlägen, die ſich in der
letzten Zeit ereignet haben, die Täter nicht ermittelt werden
konnten. Die Behörden haben ganz außerordentliche
Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um weitere
An=
ſchläge zu verhindern. Das Bundesheer wurde größtenteils
auf=
geboten. Außerdem wurden bereits abgerüſtete Schutzkorpsleute
wieder einberufen. Auch ſie ſollen für die Sicherung der
Bahn=
ſtrecken herangezogen werden.
Anſchlag auf das Salzburger
Die Kunde von dem Anſchlag im Salzburger
Feſtſpiel=
haus — von uns bereits geſtern kurz gemeldet — hat ſich
blitz=
ſchnell in der ganzen Stadt Salzburg verbreitet und hält die
ganze Bevölkerung in Atem. Der wahre Hergang des Anſchlages
ſoll folgender geweſen ſein:
Um 6 Uhr abends fuhr in raſender Fahrt ein Kraftwagen
vor dem Feſtſpielhaus vor und ſtoppte jäh ab. Zwei Männer
ſprangen aus der Limouſine, ſtürzten in den Vorraum des
Feſtſpielhauſes und warfen den Sprengkörper mitten in die Halle.
Die Wirkung war außerordentlich ſtark. Die großen
Marmor=
ſäulen ſplitterten, die Fenſter gingen in Trümmer, und die
Moſaikfenſter nach der Straße und dem Theaterfaal zu wurden
ebenfalls zertrümmert. Die Fenſterſcheiben in dem dem
Feſt=
ſpielhaus gegenüberliegenden Gebäude gingen in Scherben. Der
Sprengkörper war offenbar für eine kurze Zeitzündung
ein=
geſtellt geweſen, denn er explodierte kurz nachdem er in die Halle
geworfen worden war. Inzwiſchen hatten die Männer den
Kraftwagen wieder beſtiegen und waren in raſender
Geſchwin=
digkeit davongefahren. Nach den letzten Meldungen ſind die
Verwundungen der zahlreichen Verletzten glücklicherweiſe nur
leichter Natur. Hauptſächlich rühren ſie von Glasſplittern her.
Allerdings wurden auch einige Perſonen infolge des Schreckens
von ſchweren Nervenkrämpfen befallen. Die Verletzten ſind
durch=
weg Beamte des Feſtſpielhauſes. Von den Tätern fehlt bisher
jede Spur. Ueber den Anſchlag wurden amtlich bisher keinerlei
Mitteilungen gemacht.
Erneute Ausſprache v. Ribbenkrops mit Muſſolini.
EP. Rom, 19. Mai.
Muſſolini hat heute vormittag in Palazzo Venezia den
deutſchen Beauftragten für Abrüſtungsfragen, von Ribbentrop,
zu einer längeren Unterredung empfangen. Nach einer
amt=
lichen Mitteilung hat der italieniſche Regierungschef mit
Ribben=
trop den gegenwärtigen Stand des Abrüſtungs=Problems
ge=
prüft und mit ihm die Notwendigkeit erkannt, zu einem
Ab=
rüiſtungs=Abkommen zu gelangen.
Nalionale Regierung in Bulgarien
unker Hinzuziehung des Heeres.
DNB. Sofia, 19. Mai.
Die bulgariſche Nachrichtenagentur teilt mit: In einem
Augen=
blick ſchärfſter wirtſchaftlicher Kriſe hat der König, um die
ſchwierige innenpolitiſche Lage zu beheben und eine ſtarke
nationale Regierung ſicherzuſtellen, am Samstag unter
Hinzu=
ziehung des Heeres eine neue Regierung ernannt, die von dem
früheren Eiſenbahnminiſter Kimon Georgieff als
Miniſter=
präſident geleitet wird.
Der König hat drei Verordnungen unterzeichnet, durch die
die Regierungsumbildung vullzogen wird. Durch die erſte
Ver=
ordnung wurde der ſrühere Miniſterpräſident Muſchanoff, der
mit der einſtweiligen Weiterführung der Geſchäfte beauftragt
worden war, ſeiner Regierungsfunktionen entbunden. Die zweite
Verordnung beſtimmte den früheren Eiſenbahnminiſter Kimon
Georgieff zum Miniſterpräſidenten und vorläufigen
Außen=
miniſter. Durch die dritte Verordnung wurde die Miniſterliſte
feſtgelegt, die demnach folgendes Bild ergibt: Miniſterpräſident
und vorläufiger Außenminiſter: Kimon Georgieff; Inneres und
vorläufig Juſtiz: Peter Midileff; Finanzen: Peter Todoroff;
Krieg: General Petto, Zlateff; Unterrichtsweſen: Profeſſor
Yanaki Molloff; Handel und vorläufig Landwirtſchaft: Koſta
Boyadjieff; Oeffentliche Arbeiten und vorläufig Eiſenbahn:
Nicolas Zacharieff.
Die Miniſterliſte enthält nur Namen bekannter Militärs und
Politiker, die als Männer der ſtarken Fauſt gelten. Wie es in
einer kurzen amtlichen Mitteilung heißt, hat König Boris dieſes
Kabinett ernannt, um dem Lande eine ſtarke Regierung zur
Lö=
ſung der zahlreichen ſchwierigen wirtſchaftlichen, innen= und
außen=
politiſchen Aufgaben zu geben. Ob es ſich nur um ein
Uebergangs=
kabinett zur Auflöſung der Kammer und zur Durchführung von
Neuwahlen handelt, iſt im Augenblick noch nicht abzuſehen. Es
wird jedoch mit aller Beſtimmtheit verſichert, daß ſich die neue
Re=
gierung mit einer Verfaſſungsreform beſchäftigen werde, die dem
gegenwärtigen Parteiunweſen ein Ende machen ſoll. Ueber die
nächſten Schritte der Regierung verlautet indeſſen noch nichts, da
die neuen Miniſter jegliche Erklärung ablehnen.
der Regierungswechſel in Bulgarien ohne jeden
Zwiſchenfall verlaufen.
Ueber den Rgierungswechſel in Bulgarien werden noch
fol=
gende Einzelheiten bekannt: Die Ernennung des neuen
Kabinetts der ſtarken Hand vollzog ſich unter
außerordentlichen Sicherungsmaßnahmen, die von
Polizei und Militär durchgeführt wurden.
In der Nacht zum Samstag um 1 Uhr wurden ſämtliche
Offi=
ziere der Garniſon Sofia in ihre Kaſernen beordert. Um 2.30 Uhr
beſetzten die alarmierten Truppen, unterſtützt von Polizei, die
ge=
ſamte Stadt, und ſtellten an den wichtigen Kreuzungspunkten
Maſchinengewehre auf. Vor der Sobranje, den übrigen
öffent=
lichen Gebäuden und den Geſandtſchaften waren ſtarke Wachpoſten
aufgeſtellt. Vor dem deutſchen Geſandtſchaftsgebäude, das an
einem wichtigen Straßenknotenpunkt liegt, wurden vier
Maſchinen=
gewehre in Stellung gebracht. Gleichzeitig überkreuzten
Flug=
zeuggeſchwader in niedriger Höhe die Stadt. Die nähere Umgebung
des Schloſſes war mit einer dichten Kette von Soldaten abgeſperrt.
In den 11 Stunden des Ausnahmezuſtandes, der um Punkt 12 Uhr
mittags wieder aufgehoben wurde, durfte niemand die Wohnung
verlaſſen. Der Verkehr in den Straßen ſowie der Telephon= und
Telegraphenverkehr war vollkommen unterbrochen.
Die Machtübernahme durch die neue Regierung iſt ohne jeden
Zwiſchenfall in vollſter Ruhe verlaufen. Das neue Kabinett tagte
während des Ausnahmezuſtandes in der Polizeikommandantur,
wo zahlreiche Verordnungen ausgearbeitet wurden, die der König
unterzeichnete.
Die bulgariſche Kammer aufgelöft.
Die bulgariſche Kammer iſt durch einen Erlaß des Königs
auf=
gelöſt worden. Der König hat ferner eine Verordnung
unterzeich=
net, nach der die Miniſterien für öffentliche
Arbei=
ten und für Eiſenbahnen unter dem Namen
Ver=
kehrsminiſterium zuſammengelegt werden. Ferner
werden die Miniſterien für Handel, Induſtrie und Arbeit und für
Landwirtſchaft unter dem Namen eines Miniſteriums für
Natio=
nalwirtſchaft vereinigt.
Präſident Rooſevelt hat den amerikaniſchen Senat in einer
Botſchaft erſucht, das Genfer Waffen= und Munitionsabkommen
vom Jahre 1925 zu ratifizieren.
Helid. — „20 Bakaille.
As dieſem an ſich ſchon ungewöhnlich guten Film
beſonde=
res iRereſſe verleiht, iſt zweierlei: Einmal und in erſter Linie
das ſelungene) Wagnis Annabellas, eine Japanerin zu
ſpiellen zum anderen die Darſtellung einer modernen Seeſchlacht,
wie 2 bisher kein Film gezeigt hat.
N Handlung ſpielt zur Zeit des ruſſiſch=japaniſchen
Krie=
ges, ib Seeſchlacht, die den äußeren Höhepunkt des Films
aus=
mach iſt der Schlacht bei Tſudſhima des Jahres 1905
nachge=
laltls in der die ruſſiſche Flotte vernichtend geſchlagen wurde.
Die 7pſönliche Handlung iſt mit den hiſtoriſchen Geſchehniſſen
beſchy verknüpft: Kommandant Yoriſaka, der ganz in dem
Ge=
banus an den japaniſchen Sieg aufgeht, iſt überzeugt, daß ein
oichnihne die Kenntnis beſtimmter engliſcher Geheimakten nicht
Anigen iſt. Aus dieſem Grunde duldet er die galanten Be=
Muylien eines engliſchen Kapitäns um ſeine Frau, ja er treibt
Ne, iche das zu wollen, in die Arme des Europäers. Seine
langlaye Vaterlandsliebe läßt ihn ſeine Liebe und die Ehre ſei=
Nes Shules opfern. Nach der ſiegreichen Schlacht, in der der
englale Kommandant, den er in kritiſcher Minute zum
Ein=
breistzwingt, fällt, ſühnt der Japaner durch Freitod die eigene
Schuchſund die ſeiner Frau.
darſpieleriſch zieht Annabella in der Rolle der Mar=
Miſe ſit ſonko das ſtärkſte Intereſſe auf ſich. Was wir in ande=
En Aümen an ihr bewundern konnten, das vollſtändige Auf=
Behecn ihrer Rolle, das iſt ihr auch diesmal gelungen. Wie
Ve. Pariſerin, ſich dabei in eine Japanerin zu verwandeln
Dermt hat bis in Haltung, Gebärde, beiläufigſte Mimik, das
Yigſtens für europäiſche Augen, erſtaunlich. Empfindſam,
tesſiifig, verſchloſſen iſt ſie aus der natürlichen Pariſerin
En I9 remdartiges Geſchöpf geworden. Vermag auch Char=
ES ſoDer in ſeiner japaniſchen Maske nicht ganz ſo zu über=
Neugel ſo hat er rein menſchlich die Rolle des fanatiſchen
Pa=
trioſAläußerſt eindringlich geſtaltet.
Ebezeichnet hat es die Regie von N. Farkas verſtanden,
Das 3 Naniſche Milieu zu zeichnen, die dramatiſche Bewegung der
nart und äußeren Vorgänge zu ſteigern, jene in der
nächt=
iche Siene zwiſchen den Gatten, dieſe in der großartigen
Dar=
ſtelllec der Seeſchlacht gipfeln zu laſſen.
42 endlich dem Film über das Künſtleriſche hinaus ein
eeiſes Intereſſe ſichert, ſind die Schlaglichter, die er auf
Deshlund Geiſt der Japaner wirft, deren ungemeine politiſche
e üwnale Aktivität ſeit den Tagen des ruſſiſch=japaniſchen
**
Kriß ra noch deutlicher geworden iſt.
Annabella als Japanerin.
Uraufführung im Düſſeldorfer Schauſpielhaus.
Ernſt Bacmeiſter: „Der Kaiſer und ſein Antichriſt”.
Eine deutſche „Geiſtestragödie” ſtellt dieſes Werk Ernſt
Bac=
meiſters dar, eine dramatiſche Schöpfung von hohem Ernſt, die
lediglich eine geiſtige Auseinanderſetzung ohne allen theatraliſchen
Aufputz erſtrebt. Nur zwei Gegenſpieler beſtimmen das über alles
Triebhafte hinaus in geiſtkämpferiſche Regionen vorſtoßende
Spiel, der große Frankenkaiſer Karl. der im Begriff iſt, ſein Reich
zu teilen, und ſein bückliger Sohn Pippin. Dieſer lichthelle Geiſt
Pippin hat in ſich aus Naturerleben die Dogmatik der chriſtlichen
Lehre überwunden und die Einheit von Geiſt und Leben gefunden.
Er ringt um dieſe Erkenntnis mit ſeinem Vater, um ihn zu
die=
ſem neuen Glauben zu bekehren und ihn zu ſeiner wahren geiſtigen
Geſtalt und Größe zu führen.‟ Doch Karl widerſteht dem „
Anti=
chriſt‟. Er teilt das Reich, und Pippin fällt einer Intrige der
herrſchſüchtigen Kaiſerin Faſtrada zum Opfer. Der tragiſche Geiſt
unterliegt dem übermächtigen Leben. Man verſenkt ſich in
Ach=
tung in dieſes Geſchehen, das im Grund kein theatraliſches
Ge=
ſchehen im landläufigen Sinne iſt, das mit ſtraffer,
knappformu=
lierter Dialektik durch weite Gedankenräume geführt wird und ſich
nicht ganz leicht erſchließt, das in ſeiner philoſophiſchen Haltung
den weltanſchaulichen Kämpfen der Gegenwart ſehr nahe ſteht. So
wurde dieſe Geiſtestragödie vom Publikum auch aufgenommen.
Die Aufführung unter Peter Eſſers geſammelter Führung,
ſprach=
lich zuchtvoll und einheitlich in der ſpieleriſchen Prägung, dient
dem Werk mit Hingabe. Eſſer ſelbſt gab mit Haltung und Größe
den Kaiſer, Peter Lühr ſtellte einen glutvollen, dialektiſch
ge=
wandten Pippin als Gegenſpieler ihm gegenüber. Auch das übrige
Spiel rundete ſich zu einer zwingenden Einheit. Der Dichter
wurde wiederholt gerufen.
* Wahr bleibt wahr, deutſch die Saar. Von Jesco von
Putt=
kamer. Mit 95 Bilddokumenten und einem Geleitwort des
Führers des Bundes der Saarvereine. Verlag Gerh. Stalling,
Oldenburg, 1934. 112 Seiten; kart. 2 85 RM.
Kein Propagandabuch, ſondern ein Dokument, das in Wort
und Bild für ſich ſpricht, von dem Leid an der Saar und von
dem einen Satz, der für jeden Deutſchen ſelbſtverſtändlich lautet:
Deutſch die Saar immerdar! Der Endkampf um die Saar, die
letzte Kraftprobe ſteht bevor; dabei wird das Buch Puttkamers
der Wahrheit allerbeſte Dienſte tun. Die Bilddokumente beziehen
alles in ſich, die Landſchaft und die Menſchen an der Saar;
Karten und Zeichnungen, Plakate und Aufrufe, ſie und der
be=
gleitende Text vermitteln ein lebendiges, gründliches und
deut=
liches Bild von dem Druck, den Frankreich und die in ſeinem
Sold ſtehenden Separatiſten und ähnliches Gelichter auf den
deutſchen Menſchen dort im Saargebiet ausüben. Daß dieſer Druck
vor der Wahrheit des deutſchen Ringens weichen wird, dazu wird
das auch drucktechniſch vorzüglich ausgeſtatete Buch beitragen.
— Gegen das Denunziantentum bringt die neue Nr. 8 des
„Simpliziſſimus” ein Blatt von Schulz. das die Leichtfertigkeit
gebührend an den Pranger ſtellt. Nicht die Bosheit iſt hier
ge=
meint, ſonſt hätte die Zeichnung wohl nicht dieſen nerten,
klein=
bürgerlichen Ton hier ſind die gemeint, die aus ehrlicher
Ueber=
zeugung leichtfertig handeln; leichtfertig deshalb, weil ihre
Ueber=
zeugung nur aus dem Hörenſagen” reſultiert. Das Titelblatt
von Schilling ſtellt die aktuelle Frage: „Wie ſoll der Heilige Geiſt
des Friedens zur Erde finden bei ſo viel Raubvögeln?” Arnold
bringt zwei luſtige Zeichnungen: „Protzenſchild von vorgeſtern”
und unter dem Titel „Die Anekdote” zeigt er eine ebenſo
pietät=
volle als praktiſche Witwe. Sehr lebendig und ſchön iſt wieder
ein Bauernblatt von Thöny und die Zeichnung von Gulbranſſon:
Pfarrer, bleib bei deiner Kirche!” wird mit ihrem verhaltenen
Humor viel Spaß machen,
Seite 4 — Nr. 138
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 20. Mai 1934
Vier Begnadigungen zu Zuchkhaus.
DNB. Hamburg, 19. Mai.
Am Samstag morgen ſind im Hofe des Hamburger
Unter=
ſuchungsgefängniſſes die gegen Jonny Dettmer, Hermann Fiſcher,
Artur Schmidt und Alfred Wehrenberg vom hanſeatiſchen
Son=
dergericht am 2. Mai 1934 erkannten Todesurteile durch das
Beil vollſtreckt worden.
Dettmer und Wehrenberg haben am 19. Mai 1932 den
An=
griff im Herrengraben auf einen Marine=SA.=Sturm geleitet,
bei dem der SA.=Mann Heinzelmann durch Meſſerſtiche tödlich
verletzt wurde. Schmidt und Fiſcher ſind am 21. Februar 1933
Rädelsführer und Drahtzieher eines Schießüberfalls auf ein SA.=
Lokal geweſen, bei dem ein SA.=Mann verletzt wurde und zwei
unbeteiligte Fußgänger ums Leben kamen. Bei den Ueberfällen
handelt es ſich um hinterliſtige, heimtückiſche Terrorakte. Die
gegen Droeſe, Richardt, Ruhnow und Stockfleth erkannte
Todes=
ſtrafe iſt in eine lebenslängliche Zuchthausſtrafe verwandelt
wor=
den, da es ſich um politiſch Verführte handelt.
Unkerbrechung der Berliner Transfer=Berhandlungen
Zwiſchen den Vertretern der Gläubiger mittel= und
lang=
friſtiger deutſcher Auslandsſchulden und den Vertretern der
Reichsbank haben in den letzten Tagen fortwährend Beſprechungen
ſtattgefunden, die zu einer Klärung der verſchiedenen Standpunkte
beigetragen haben. Angeſichts der Pfingſtfeiertage wurde
be=
ſchloſſen, die Beſprechungen auf Dienstag nachmittag zu vertagen.
EP. Tokio, 19. Mai.
Die Weigerung des in einen Skandalfall verwickelten
Finanzminiſters Kuroda, von ſeinem Amt zurückzutreten,
be=
droht den Beſtand des Kabinetts. Falls Kuroda, der ſich für
unſchuldig erklärt, auf ſeiner Weigerung beharren ſollte, dürfte
ſich Miniſterpräſident Saito gezwungen ſehen, den Rücktritt
der Geſamtregierung zu erklären. Finanzminiſter Takahaſhi, der
Kuroda bisher geſtützt hat und ebenfalls in den Skandal
ver=
wickelt ſein ſoll, dürfte noch heute zurücktreten.
Erfolgreiche Berſuche mit dem japaniſchen
Zwerg=Unkerſeebook.
EP. London, 19. Mai.
Wie der Marine=Sachverſtändige des „Daily Telegraph”
mel=
det, ſind die von den japaniſchen Marinebehörden angeſtellten
Verſuche mit dem für die japaniſche Verteidigung und
über=
raſchende Angriffe beſtimmten Zwerg=Unterſeeboot erfolgreich
verlaufen, ſo daß das neue Unterſeeboot, das von Schlachtſchiffen
und Kreuzern mitgeführt werden kann, bald in einer größeren
Anzahl in den Dienſt geſtellt werden würde. — Das U=Boot hat
eine Waſſerverdrängung von nur 12 Tonnen, eine Länge von
knapp 10 Metern, es iſt etwa 2½ Meter breit, führt ein Torpedo=
Lancier=Rohr und ein Maſchinengewehr und hat eine Beſatzung
von vier Mann. Es kann bis zu 55 Meter tief tauchen und drei
Stunden unter Waſſer bleiben.
DNB. Berlin, 19. Mai.
Der Reichsminiſter des Innern hat vor einigen Tagen einſ,
Schreiben an die Landesregierungen gerichtet, das die Bekämm
fung des Denunziantentums betrifft. Er hat erſucht, die
Polizei=
behörden anzuweiſen, gegen die leichtfertige Erſtattung ungerechtu
fertigter Anzeigen auf Grund des § 164 StGB. in der neues
Faſſung vom 26. Mai 1933 mit allem Nachdruck vorzugehen. De=
Reichsminiſter der Juſtiz hat nunmehr von dieſem Schreiben aug=”
den Landesjuſtizverwaltungen Kenntnis gegeben. Gleichzeitig
ho=
er gebeten, die Strafverfolgungsbehörden anzuweiſen, auch ihren:
ſeits der nachdrücklichen Bekämpfung des Denunziantentums ihh
beſonderes Augenmerk zuzuwenden.
Maſchinengewehre als Tee nach Frankreich
DNB. Paris, 18. Mai.
Der Jour, der ſchon vor einiger Zeit aufſehenerregendä
Enthüllungen über den umfangreichen Waffenſchmuggel vog
Belgien nach Frankreich gemacht und in dieſem Zuſammenhann
behauptet hatte, dieſe Waffen ſeien für die marxiſtiſchen
Ver=
bände in Frankreich beſtimmt, erklärt heute, daß ein größeree
Teil dieſer geſchmuggelten Waffen in Teekiſten nach Frankreiot
gekommen iſt. Vor etwa zwei Monaten habe eine größern
belgiſche Ausfuhrfirma 130 Kiſten „Tee” nach Paris geſchick,t
von denen aber nur 90 Kiſten Tee enthielten, während diſſ
anderen 40 mit zerlegten Maſchinengewehren gefüllt geweſern
ſeien.
Mr.
der marſ
Tt
Statt Karten
Käthi Krasser
Heinrich Weis
Verlobte
Luife Stehle
Chriſtian meßer
Verlobte
Pfingſten 1934
Schulkit
Ihre Vermählung beehren sich anzuzelgen . , u0s Arbeitst
Dipl-Ing. Ludwig Hunecke
Else Lunecke, geb. Orio
Darmstadt, Karlstraße 14
Kranichsteinerstraße 44 Mauerstraße 15
Pfingsten 1934
Darmſtadt
Darmſtadt
Berlin
Klrchllche Trauung: 1. Pfingstfelertag, nachm. 1.45 Uhr in der
Stadtkapelle
5733
Julie Rühl
Heinrich Mayer
Verlobte
Pfingsten 1954
Feldbergstraße 62
Lagerhausstraße 26
Suſanne deußer
Karl Bleh
verlobte
Leni Gubsch
Leo Menger
Verlobte
Darmstadt, Pfingsten 1934
Karlstraße 117 / Blelchstraße 17
Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Ingenieur Bernhard Reiniſch
und Frau Anne, geb. 1ohmann
Pkingſten 1934.
1öbau Sa.
Außere Baugcuerſtr. 49.
Darmſtadt
Elifabethenſtr. 42.
Marie Eisenhauer
Karl Riedinger
Verlobte
Heute entſchlief ſanft unſere herzensgute
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter,
Urgroßmutter und Tante
Darmstadt Pfingsten 1934 Darmstadt
Liebfrauenstr. 66
Gießen
Frau Henriette Hamm
geb. Schäfer
Um ſtille Teilnahme bitten:
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Bachgangweg 1.
Die Beerdigung findet Dienstag, 22. Mai,
nachm. 2 Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.
ſiſte auf der T
ig ertig wurd
B rſtandes
fenleim (Wies
ſiſten Landes
Mock, im Ne
ährt er du
onters die (
eie1 ſtehe
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dient Avolf=
Fre
92 ernſt
rertagu
Statt Karten
Philipp Bock
u. Käte Bock, geb. Schäfer
Vermählte
Darmſtadt
Teichhausſtr. 34
Trauung: 1. Feiertag, 3½4 Uhr in der Stadtlirche. Afiter des
üdentent
Lugsabſchn
beeles kant
zreeit wer
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Bismarcir. 5 er Zattung
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heute vormittag ſanſt entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
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20. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 138 — Seite 5
Sautdiagel Piaſſäaang des Tom.
bwaltiges Bekennknis zum deutſchen Volkskum. — Die Saardeutſchen in vorderſter Linie im Kampf um die Erhaltung
ihres Deukſchkums. — Die Saarländer bewußte Glieder der Volksgemeinſchaft.
auch die deutſche Auslandsſchule zu erziehen. Dann wird unge= gefüllt durch die beiden Referate von Dr.=Ing. Stäbel, dem
Lehrer= und Studenkenkagung.
heure Kraft ausſtrömen in unſer Geſamtvolk.
Reichsführer der Deutſchen Studentenſchaft und des NS.
Eiyner M. St.=Bericht des Darmſtädter Tagblatt.
II.
* Mainz, 19. Mai.
ehon am zweiten Tag hat ſich das Straßenbild von Mainz
weſignlich geändert. Es iſt ſchon von der Jugend belebt, die
in UUneren oder größeren Abteilungen von überall her
an=
mauſtiert, ſtolz ihre zahlloſen Wimpel im Wind flattern läßt
Munz ſielfach eigene Spielmannszüge oder auch Muſik mit=
B geb gzut hat, die ſich fleißig hören laſſen. Die immer aber gut
diſäll niert auftritt, wo ſie ſich auch zeigt. Der Feſtſchmuck der
i
ſi Slymfn, die vielfach ein einziges Flaggengewoge darſtellen, iſt
nocku egänzt worden. Und wieder ſcheint die traditionelle
VDA=
ia aur Aif
encielten,
wehren g
Rhl
uſonne! —
kſonders lebendig wird es um Stadthalle und in den zur
gerüicke führenden Straßen um die Mittagsſtunde, 12000
Ander marſchieren an, um Spalier zu bilden zum
Empfang des Reichsminiſters Dr. Frick.
ANZUZeſge, 3u /M Schulkindern kommen ſtarke Züge der SA und SS
ue /s Arbeitsdienſtes und viele Prominente, die den
Reichs=
minfſtr auf der Brücke, (deren Verbreiterung gerade noch
recht=
hecke, zeitkgertig wurde) zu empfangen und zu begrüßen. Die Herren
des burſtandes ſind dem Herrn Reichsminiſter zum Flugplatz
Orio. Erbnneim (Wiesbaden) entgegengefahren. Im Namen des
Heſſiſten Landesverbandes begrüßt den Reichsminiſter
Staats=
rat ſ9 0 ck, im Namen der Stadt Oberbürgermeiſter Dr. Barth,
danſ ährt er durch einige Hauptſtraßen des jubelnden Mainz.
Beſſſnees die Große Bleiche gleicht einer Vig Triumphalis.
145 Uhrhe eb lill ſtehen, Kinder Spalier mit Blumenſtäbchen und
Flag=
gen/ e4 und 8 ſchmettern ihre Marſchweiſen, als die Wagen
auf dm Adolf=Hitler=Platz eintreffen, wo der Reichsminiſter
die ſagen Fronten der SA und SS und Schupo abſchreitet.
92 ernſte Arbeit begann ſchon früh 8.30 Uhr mit der
—Lellttagung, der eine Stunde ſpäter die Eröffnung der
Stuſententagung folgte. Vielfach überſchneiden ſich die
Taguus abſchnitte, was bei der Fülle nicht zu vermeiden iſt.
B04 Undd teſes kann in den Berichten der Tagespreßfe, die ja leider
4. geb. Schün nicht der Lage iſt, ein ganzes Buch zu veröffentlichen, nur
jölte regiſſtert werden. Glänzend wie immer funktioniert der
GPruſtdienſt, ohne den eine gewiſſenhafte underſchöpfende Be=
Zuerichtgraktung überhaupt nicht möglich wäre. Unermüdlich ſind
4 Urin der eiunder ſter des Preſſeamts F. C. Badendieck und beſonders
ſein Litreter Viktor Wagner tätig, ihre langjährigen Er=
Suhrnyin der guten Sache dienſtbar zu machen. Sie arbeiten
gerafſeu vorbildlich. —
Die Lehrerkagung
untete demn Ehrenvorſitz des Staatsminiſters Hans Schemm=
Mürtan, ſtand unter der Leitung von Staatsrat Block=
Durufgdt und Miniſterialrat Dr. Roeſeler=Bukareſt.
3u tsminiſter Schemm wurde beim Erſcheinen vor der
Stan üille feierlich begrüßt und durch ein Spalier der
Fahnen=
ue Hädfe A aboncungen des NSSB. und der VDA.=Jugend mit ihren
Vimyn in den Saal geleitet. Staatsrat Blocks Begrüßung
zlvefglteienfil im Amen der Landesgruppe und gleichzeitig in dem des
eleute sichni Ver uudes deutſcher Auslandslehrer iſt herzlich und kurz.
NauchdieStialt In ſterialrat Ringshauſen überbrachte die Grüße
Uttiag degeistu 7nd MAünſche des heſſiſchen Staatsminiſteriums und würdigte
be=
iefaläalfet, ondd4 d ie Arbeit des VDA. für die Schulen.
Saatsminiſter Schemm gab darauf in längerer
Be=
nechte 1d 2 grüßugs anſprache ein beſonders packendes Bild von der deutſchen
ugerelslN „ Vokkerdung” unſerer Zeit. Während früher nur Teilmächte
zer von B=d herrichen (Fürſten, Generäle, Konfeſionen, Verbände, Parteien),
erdie bestenll”l marnchtt heute zum erſten Male in Europa ein ganzes Volk auf
Srſeke kalel den Af des Führer: Deutſchland erwache. Der
Nationalſozialis=
gisehe Benztu musk ” nichts weiter als Heimweh deutſcher Menſchen nach
ungsweiss—4 Deutſland. Denn bisher ſind ſie geiſtig im Ausland geweſen und
äutlng füt findſteherſt jetzt zum eigenen Weſen zurück. Dieſes Weſen iſt das
des ſutſchen Suchers, den die anderen haſſen, weil er ihnen
rte. Die Leße, das eut glauben will, was ſie ſelbſt gefunden zu haben meinen.
Stadt 144 Dieſie Zeſinnung auf unſer eigenes Weſen aber muß alle Glieder
mautschul” unſeir Volksgemeinſchaft bis ins fernſte Ausland ebenſo er=
„anei zzlmzl”, ſülleyvie der lebendige Blutſtrom alle Teile eines Körpers vom
rWeie 91 4 Heriä her. Und dieſen blutmäßigen Organismus unſeres Volkes
tufrch, Wega” habikzvir Erzieher an deutſchen Kindern im In= und Ausland zu
mi9l” pfle /2 Nicht mehr nur Lern= oder Arbeitsſchule, ſondern
Cha=
raktlahu le iſt nötig: zum Charakter gehört die deutſche Treue zur
Mutle, d. h. zum Mutterland und ſeinen Kräften, aber ebenſo
Treinzur Arbeit= und Pflichterfüllung, die nie mit einmal
er=
reicküſe Zielen zufrieden iſt, ſondern ſtets neue ſucht. (Nietzſche:
Dass eutſche iſt nicht, es wird.) Zu dieſem deutſchen Weſen hat
Miniſterialrat Dr. Benze=Berlin ſprach an Stelle des
ver=
hinderten Miniſterialrats Dr. Haupt über „Grundlagen
deutſcher Erziehung” und überbrachte die Grüße des
Reichsminiſters Ruſt an den VDA.
Den Hauptvortrag hielt Miniſterialrat Dr. Löffler=
Stutt=
gart über „Die Bedeutung der Auslandsſchulen für
den volksdeutſchen Gedanken‟. Er kennzeichnete die
ver=
ſchiedenen Arten der deutſchen Auslandsſchulen und ihrer
Auf=
gaben. Einmal müßten ſie die deutſchen Kinder zu bewußten
Glie=
dern der Volksgemeinſchaft erziehen, andererſeits aber auch durch
die vielen fremden Kinder, die oft ebenfalls in deutſchen Schulen
ſitzen, Brücke zu anderen Völkern werden. Ueber die Kinder hinaus
aber hat die Auslandsſchule auch die ganze Elternſchaft zu er=
Dr. Hans Steinacher,
der Reichsführer des Volksbundes für das Deutſchtum im Ausland.
faſſen und ſo zum Kern einer volksdeutſchen Bewegung in allen
Siedlungsgebieten zu werden, die ſchließlich jeden Volksgenoſſen
zu ergreifen hat.
Im Schlußwort ſprach Direktor Schulz=Madrid für den
Verband deutſcher Auslandlehrer und betonte die Einheit des
ganzen deutſchen Lehrerſtandes, wo in der Welt ſeine Angehörigen
auch wirken mögen. Alle haben den Wunſch unſeres großen
Füh=
rers zu erfüllen: Deutſche draußen und drinnen zu einem Volk
zu=
ſammenzuſchmieden, zum deutſchen Volke des Dritten Reiches.
Der geſamte Gedankenumfang dieſer mehr als zweiſtündigen
Arbeitstagung deutſcher Erzieher des In= und Auslandes unter
der Flagge des VDA. wurde zuſammengefaßt in einer
Entſchlie=
ßung, die Staatsminiſter Schemm vorlas. Die große Verehrung
aller Verſammelten für Miniſter Schemm zeigte ſich auch in dem
freudigen Beifall, mit dem die Ueberreichung eines wundervollen
Roſenſtraußes durch ein auslanddeutſches Mädel begleitet wurde.
Enkſchließung.
1. Richtung und Inhalt der geſchichtlichen, politiſchen und
weltan=
ſchaulichen Erziehung im neuen Staate wird durch die völkiſche
Ausrichtung der ſtaatstragenden nationalſozialiſtiſchen
Bewe=
gung beſtimmt. Dieſe hat ſich, von geſamtdeutſchen Antrieben
herkommend, zu geſamtdeutſcher Verpflichtung bekannt. Das Volk
iſt ihr Bürge und Grundlage alles geſchichtlichen Daſeins. Die
nationalſozialiſtiſche Bewegung will die innere Erneuerung
un=
ſeres volklichen Lebens und die Schärfung des völkiſch=raſſiſchen
Bewußtſeins in allen Gliedern des deutſchen Volkes,
unbeküm=
mert um Wohnſitz und Staatsangehörigkeit. Volk iſt ihr daher
nicht nur ein Ergebnis zufälligen räumlichen Zuſammenlebens
von Menſchen, ſondern aus Blut und Boden hervorgewachſene,
organiſch gewordene Gemeinſchaft.
Geſamtdeutſches Volksbewußtſein der Außengruppe bleibt
jedoch ohne Echo und unfruchtbar, ſolange es nicht auf ein
gleichgerichtetes Bewußtſein im Kernvolk trifft. Deshalb iſt
Er=
weckung, Stärkung und Kräftigung geſamtdeutſchen Bewußtſeins
bei der nachwachſenden Generation Geſamterziehungsziel der
reichsdeutſchen Schule. Die Perſönlichkeit unſeres außerhalb der
Reichsgrenzen geborenen Führers, der von ſeinem glühenden
Volksbewußtſein aus auch gerade damit Erneuerer des
ſtaat=
lichen Daſeins unſeres Volkes geworden iſt, bildet wegveiſende
Kraft auch für das geſamtdeutſche Erziehungsziel.
2. Die Schule ſteht im Dienſte des Volkes und Volkstums Sie iſt
Mittel der Nationalerziehung, der Artbewahrung und
Artſiche=
rung. Sie kann daher nur in den Händen volkseigener Lehrer
ihre Aufgabe erfüllen und darf niemals zum Mittel der
Ent=
fremdung zwiſchen Volk und Kind werden. Angeſihts dieſer
lebendigen Beziehung zwiſchen Schule und Volk und in der
Er=
kenntnis von ihrer Aufgabe im Bildungs= und Erziehungsprozeß
des Volkes bekennen wir uns daher zur Aufjaſſung, daß die
Sorge für die Schule ureigenſte Angelegenheit jedes Volkes iſt.
Von hier aus lehnen wir die Schule als Mittel der
Volksent=
fremdung und Aſſimilierung entſchieden ab. Dieſer Grundſatz iſt
von entſcheidender Bedeutung vor allem für das bodenſtändige
Deutſchtum jenſeits der Grenzen. Ausbau und Erhaltung eines
volkseigenen Schulweſens iſt und bleibt daher entſcheidende
Richtlinie volksdeutſcher Arbeit.
3. Von großer Bedeutung iſt das auslanddeutſche Schulweſen auch
für Binnendeutſchland, das von der deutſchen Schule im
Aus=
lande her wertvolle Anregungen erhalten kann. Die
Durchdrin=
gung des binnendeutſchen Schulweſens mit geſamtdeutſch=
volk=
lichem Denken, ſeine volksdeutſche Ausrichtung, können und
ſol=
len von der deutſchen Schule im Auslande her beeinflußt werden.
In dieſem Zuſammenhange obliegt gerade auch dem
reichs=
deutſchen Lehrer im Ausland eine wichtige Aufgabe; er iſt der
Mittler zwiſchen dem bodenſtändigen Deutſchtum jenſeits der
Grenzen und dem Binnendeutſchtum, berufener Mittler alſo
volksdeutſchen Denkens geſamtdeutſcher Ausrichtung für das
bin=
nendeutſche Schulweſen.
Die Studenkenkagung
trug durch künſtleriſch bedeutſame muſikaliſche Umrahmung
feſtlich=
feierlichen Charakter. Die Tagung ward im Weſentlichen aus=
Studentenbundes, der über „Das Geſamtvolk und der deutſche
Student” ſprach, und von Profeſſor Dr. Max Hildebert Boehm,
Jena, über „Volkstum und deutſcher Staat”.
der Feſtakt in der Stadthalle
brachte eine ſpontane Fortſetzung der freudigen Begrüßung des
Reichsminiſters Dr. Frick, deſſen große politiſche Rede im
Mit=
telpunkt der Anſprachen und Bekenntniſſe ſtand, deren
Krö=
nung ſie war. (Siehe an anderer Stelle.) — Wiederum leitete
ein Muſikvortrag des Städtiſchen Orcheſters den Feſtakt ein=
Dann ſprach
Dr. Hans Skeinacher.
In ſeiner Begrüßung wies er darauf hin, daß dieſer Tagung
beſondere Bedeutung zukomme, da ſie das, was in Paſſau,
inmit=
ten der umwälzenden Revolution nur in Umriſſen die neuen
For=
men deutſchen Lebens ſichtbar werden ließ, nunmehr zu feſtem
Fundament gefügt wurde. Die Grundlagen dieſes neuen deutſchen
Staates liegen in demſelben Volkstum, aus dem die
Auslands=
deutſchen in ihrem harten Lebenskampf Kraft und Sendung
emp=
fangen. Das neue Deutſchland, das durch die Tat die
außen=
deutſchen Brüder grüßt, kennt keinen Wertunterſchied mehr
zwi=
ſchen Deutſchen verſchiedener Staatsangehörigkeit. Des
Reichs=
führers Sondergruß galt Reichsminiſter des Innern Dr. Frick
(langanhaltendes Klatſchen und Heilrufe), der in ſeinem erſten
Erlaß von der bevorzugten Stellung des V. D. A. für die
Förde=
rung des Grenz= und Auslandsdeutſchtums geſprochen habe und
dadurch Bahnbrecher und Schützer volksdeutſcher
Arbeit ward, (Bravo) Worte dankbaren Gedenkens
wid=
mete der Reichsführer den Toten des vergangenen Jahres.
Gruß und Dank des Reichsſtatthalters Sprenger
über=
brachte Regierungsrat Reiner, der eine Kundgebung des
Reichsſtatthalters verlas. Danach hielt
Reichsminiſter Dr. Brick,
mit langanhaltendem Händeklatſchen begrüßt, ſeine Rede, die wir
auf Seite 1 zum Abdruck bringen.
Der Reichsführer dankte und gab der Ueberzeugung
Aus=
druck, daß die Worte des Reichsinnenminiſters im In= und
Aus=
land wohlverſtanden werden mögen.
Volksdeutſche Chöre, geſungen von der Mainzer Sängerſchaft,
unter Leitung von Kreis=Chormeiſter Simons, gingen dann
voraus den
Bekenntniſſen der auslandsdeutſchen
Volksgruppen.
Abgelegt von Abgeſandten aus Nord=Schleswig, dem
Balti=
kum, Polen, den Sudetenländern, Südſlawien, Ungarn, Rumänien,
Rußland. Danzig, Oeſterreich, Südtirol, aus den romaniſchen und
angelſächſiſchen Ueberſeegebieten und aus dem Weſten, waren dieſe
Bekenntniſſe beredte Zeugen ſchwerer, heißer Not, die Deutſche
leiden um ihres deutſchen Volkstums willen. Zeugen aber auch
der Treue im Kampf, des Stolzes und der Freude, Glieder des
trotz allem heiß geliebten deutſchen Volkes und Vaterlandes zu
ſein. Mit tiefem, in ſeinem heiligen Ernſt erſchütternden
Schwei=
gen nehmen die 5000 Teilnehmer das Bekenntnis von
Südtirol auf:
„An meiner Stelle ſollte ein junger Kamerad aus Deutſch=
Südtirol ſtehen. Wir haben bis zuletzt geglaubt, daß er
herkom=
men könnte. Eben trifft die Nachricht ein, daß er die Grenze
nicht hat überſchreiten können. Ich fordere euch darum alle auf.
aufzuſtehen und damit ohne Wort zu grüßen das
tapfere deutſche Südtiroler Volk.”
Jeweils mit dem Wechſel der Wappenſtandarten, die
ſchließlich ein erſchütternd eindrucksvolles Bild ſchufen, wurden
die Abgeſandten durch Knabenſprechchor angekündigt.
Es folgte der von Mitgliedern der Mainzer
Schulgemein=
ſchaften unter Leitung von Intendant Trede=Mainz
vorge=
tragene Sprechchor „Flensburger Spruch” und der Schlußſatz
aus der 3. Symphonie von Beethoven. Dann faßte Reichsführer
Dr. Skeinacher
die Kundgebung in der Bedeutſamkeit ihrer Gedankengänge
in ſeiner Schlußanſprache zuſammen, die noch
ein=
mal Adolf Hitlers befreiendes Werk pries, des Kanzlers der
ſeinen harten Weg zur Staatsführung nicht als Staatsbürger,
ſondern allein als Volksgenoſſe ging und ſo am ſtärkſten den
ewigen Gehalt deutſcher Volkheit, beruhend in der Gemeinſchaft
von Blut, Art und Sprache, in ſeiner Perſon verkörpert. Er
wies dann den vielfach beſonders von Frankreich erhobenen
Dom vom Leichhef aus geſehen
Der Main
Seite 6 — Nr. 138
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichken
Vorwurf zurück, daß der VDA. Kultur=Imperialismus pflege
und führte dazu aus:
Mit Staunen vermiſſen wir in den öſtlichen Völkern
Zwiſcheneuropas den Sinn für die Gerechtigkeit eines
Volks=
tumskampfes, den ſie ſelbſt im letzten Jahrhundert gläubig und
ſiegreich geführt haben. Wir verſagen auch den Italienern
unſere Bewunderung für ihr Volksbewußtſein, für ihre
Ver=
bundenheit mit den Auslandsvolksgenoſſen nicht, weiſen es aber
als beleidigende Zumutung der Minderwertigkeit zurück, daß
wir im Alpenraume, in Südtirol und Oeſterreich weniger an
die Würde und Hoheit unſeres Volkstums gebunden ſein ſollen.
Wir treten in Wettbewerb mit den Polen, Tſchechen und
Italienern, aus deren gleichgerichteter Volkstumsarbeit wir noch
unendlich viel zu lernen haben. In gegenſeitiger
Ach=
tung unſerer Volkstumsarbeit ſehen wir die
Grundlage für den friedlichen Neuaufbau
Europas. Auch in den überſeeiſchen Staaten wenden wir
uns gegen verderbliche Aſſimilationsbeſtrebungen und verfolgen
mit Beſorgnis die Anzeichen eines Kampfes gegen unſer
Volks=
tum, der in ſeinen Ergebniſſen auch dem Wohlergehen der
dor=
tigen Staaten nicht nützlich ſein kann. Man verſchone uns
mit den Verdächtigungen, daß wir ſtaatliche
Ziele verfolgten, Reviſionspolitik betrieben oder ſonſtige
Anſchläge auf fremde Staaten vorbereiteten. Durch den Brief
des Stellvertreters des Führers iſt eindeutig die beſondere und
unabhängige Stellung des VDA. gekennzeichnet.
Mit Dankesworten an alle Mitarbeiter der VDA.=Tätigkeit
und mit dem Gedenken des Ehrenführers und Schutzherrn, des
Reichspräſidenten von Hindenburg, und des Führers Adolf
Hitler und des ganzen Deutſchland, das wir mit unſeren
Seelen umfaſſen, grüße er mit dem Gruß der Volksdeutſchen
Volk=Heil!
Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied beſchloſſen den Feſtakt.
Den Abend des zweiten Tages beſchloß die große
Volksdeutſche Kundgebung
auf dem Adolf=Hitler=platz.
Schon von ½8 Uhr an begann unter Glockengeläute der
Auf=
marſch der Tauſenden, die dann zu Beginn der Kundgebung den
Adolf=Hitler=Platz füllten. Mit klingendem Spiel marſchierten
an die Abordnungen der Auslandsdeutſchen mit ihren Fahnen
und Wappenſtandarten, die Innungen von Mainz, NS. Hago und
NSBO. Dann die Fahnenabordnungen der SA. und SS., die
HJ. und die Jugend des VDA. mit Tauſenden von Wimpeln,
die Turn=, Sport= und Geſangvereine uſw. uſw. Beſonders von
oben geſehen, bot der weite, dicht beſtandene Platz in dem
Far=
benrauſch der Fahnen und Wimpel ein unbeſchreiblich
eindrucks=
volles Bild diſziplinierten Maſſenaufmarſches.
Lautſprecheranla=
gen trugen Wort und Ton über die Tauſende bis in die
weiteſt=
entfernten Ecken und in die umliegenden Straßen, die von einer
unüberſehbaren Menſchenmenge dicht umſäumt waren. Die VDA.=
Jugend und die Auslandsabordnungen flankierten während der
Kundgebung das Portal der Feſthalle zu beiden Seiten, in deren
Mitte die Rednertribüne errichtet war. Unter den Klängen des
Badenweiler Marſches marſchierten dann auch die Fahnen der
SA. und der Vereine, ſowie die Innungszeichen der verſchiedenen
Handwerksgruppen nach vorn, wodurch der äußere Rahmen der
gewaltigen Kundgebung geſchloſſen wurde, Höhepunkt und
Ab=
ſchluß der VDA.=Pfingſten in Mainz!
Grußworte ſprach kurz und herzlich mit angefügtem Dank an
die Mainzer Bevölkerung des ſtellvertretende Bezirksführer des
Bezirks Rhein=Main, Georg Wittig. Muſik der SA.=Kapelle,
Standarte 117, Chorgeſänge der Mainzer Sängerſchaft
umrahm=
ten die Anſprachen, die — aus Hermannſtadt, aus Saarbrücken,
wie aus Kanada, von den Deutſchen jenſeits der Union, ein
wun=
dervolles Bekenntnis zum deutſchen Volk des Dritten Reiches,
aber auch zur und von der VDA.=Volksarbeit darſtellten. Für
Hermannſtadt ſprach der Vorſitzende des Deutſch=Sächſiſchen
Volks=
rats für Siebenbürgen, Dr. Jickeli, für das Saargebiet
Ar=
beiterführer Aloys Lenhardt=Saarbrücken und für Ueberſee
Dr. Hennings=Kanada. Vielfach brauſten Heilrufe und
Beifallsſtürme über den Platz. So, wenn Jickeli die Frage:
Wer iſt Deutſcher? etwa beantwartete:
Deutſcher iſt derjenige, in deſſen Adern das Blut unſerer
Vor=
fahren rollt, Deutſcher iſt jeder Menſch, den irgendwo in der Welt
eine deutſche Mutter einem deutſchen Vater geboren hat. Deutſche
ſeid ihr 65 Millionen Volksgenoſſen, die ihr begnadet ſeid, in der
ſtolzen Burg des dritten Reiches zu wohnen. Deutſche ſind wir
40 Millionen Auslandsdeutſcher, die wir heute
unſer Bekenntnis zum deutſchen Volkstum als
Dornenkrone tragen. Und wenn er verſicherte, daß, wenn
dereinſt die Völker der Erde erkennen werden, daß das
national=
ſozialiſtiſche Deutſchland ein Reich des Friedens und der
Ar=
beit iſt, die Dornenkrone, die heute blutig in die Stirnen der
Auslandsdeutſchen reißt, Blüte an Blüte ſetzen wird, bis
ſie unſer Haupt als farbenfroher Kranz umſchließt, und
dann wird unſer Gebet in Erfüllung gehen, daß Deutſchland, unſer
geliebtes Vaterland, wieder glücklich ſein und frei!
Oder wenn der Redner der Saarbevölkerung erzählt, wie 1918
die Franzoſen, gegen die die Saarländer keinen Haß tragen, mit
denen ſie aber als Deutſche in Frieden leben möchten,
ein=
zogen und einen kühlen Empfang fanden, wie dann, als der
Emp=
fang der Fremdherren in der Stadt Saarlouis, der Stadt mit dem
franzöſiſchen Namen und dem deutſchen Herzen, befohlen ward,
ſpontan das Deutſchlandlied (!) geſungen wurde von den
Tauſenden. Und wie er ſprach vom Heldentum der deutſchen Saar=
Bergarbeiterfrauen, die trotz glänzender materieller
Verſprechun=
gen ihre Kinder nicht in die franzöſiſche, ſondern in die deutſche
Schule ſchicken, und wie er einem Schwur gleich den Tauſenden
und der Welt zurief: Wir ſind für bedingungsloſe
Rückgliederung an unſer deutſches Vaterland!
Aber auch, als der Redner aus Kanada u. a. ſagte: Ich war
zugegen bei der Feier des Deutſchen Tages in New York am
6. Dezember des letzten Jahres. Zehntauſende von
Men=
ſchen legten hier in öffentlicher Verſammlung ein
Treuge=
löbnis zur alten Heimat ab. Gebrochen iſt der Bann,
über alle Grenzen bricht ſich das völkiſche Empfinden Bahn!
Langſam leert ſich der Platz. Mit klingendem Spiel
marſchier=
ten die Abordnungen, die Jugend ab. Wer dieſer Kundgebung
bei=
wohnen durfte, dem ward ſie zu einem Erlebnis! — — M. St.
Preſſeamt der VDA=Pfingſtlagung 1934
an Rhein und Moſel.
Telegramm
An den
Herrn Reichskanzler Adolf Hitler
Berlin.
Der Volksbund für das Deutſchtum im Ausland gedenkt auf
ſeiner Jahrestagung im deutſchen Weſten voller Dankbarkeit des
Kanzlers und Führers, durch deſſen entſcheidende Kraft ſich auch
die Frucht volksdeutſcher Arbeit vervielfältigt hat. Am Beiſpiel
des Führers iſt in Begeiſterung und neuerkannter
Pflicht=
erfüllung gegenüber dem deutſchen Geſamtvolk der Opferglaube
wieder erwacht. Im Gelöbnis treueſter Gefolgſchaft und tiefſter
Ehrerbietung.
Mainz, 18. Mai 1934.
Dr. Hans Steinacher.
Antworttelegramm
des Herrn Reichskanzlers Adolf Hitler.
Treuekundgebung des VDA hat mich ſehr erfreut. Die
Pflege unſeres Volkstums jenſeits der Grenzen, eine
verantwor=
tungsvolle Aufgabe, deren erfolgreiche Entwicklung zum Beſten
unſerer Volksgenoſſen im Ausland ich genau verfolge, kann
meiner Förderung gewiß ſein.
Reichskanzler Adolf Hitler.
Das Hilfswerk „Mukker und Kind”
eine ſtändige Einrichkung der NS-Volkswohlfahri.
Das Ziel die Geſunderhalkung von Mukker
und Kindern.
Nur eine geſunde Mutter kann geſunde Kinder haben, nur
geſunde Kinder können wieder geſunde Eltern werden und damit
den geſunden Nachwuchs unſeres Volkes ſicherſtellen.
Die ſchematiſche Maſſenfürſorge muß durch Selbſthilfe
abge=
löſt werden. Jede Mutter und jede Familie hat die Pflicht
gegen=
über der Zukunft des Volkes, ſelbſt mitzuwirken, daß
geſundheit=
liche, ſeeliſche und wirtſchaftliche Nöte überwunden werden.
Jeder deutſche Volksgenoſſe muß ſich klar werden, daß nur der
ſtarke Gedanke der Nächſtenliebe, der Kameradſchaft, den einigen
ſtarken Willen zur Bekämpfung von Not und Elend bilden kann.
Wie beim Winterhilfswerk wird nur der Einſatz des geſamten
Volkes die Not unſerer Mütter und Kinder beſeitigen und eine
hoffnungsreiche Zukunft anbrechen laſſen.
Die im Rahmen des Hilfswerkes „Mutter und Kind”
geplan=
ten Hilfsmaßnahmen erſtrecken ſich in erſter Linie auf die Geſund=
Sonntag, 20. Mai 1934
erhaltung und ſeeliſche Erholung von Mutter und Kindern.
kinderreiche, bedürftige Mutter ſoll einmal im Jahre aus den
Kreiſe ihrer Sorgen, Mühen und Arbeit genommen werden und
in einem Heime Ruhe und Erholung für Körper und Seele fif.
den. Während der Zeit ihres Urlaubs ſollen durch Haushelfer ff
Mann und Kinder geſorgt werden, damit Frau und Mutter a
ohne Unruhe um den Zuſtand ihres Haushaltes Erholung findvr
kann.
Durch den Landaufenthalt ſoll der deutſchen Jugend Geleges.
heit geboten werden, ſich an Leib und Seele zu ſtärken, die B.
deutung des Bauerntums für das Volksganze verſtehen und dä
Schönheiten des Vaterlandes kennen zu lernen. Sie ſoll in dom
Tagen der Erholung Kraft ſchöpfen für die künftige Arbeit
Schule und Beruf und im Zuſammenleben und Sich=kennen=lernes
das Band der Volksgemeinſchaft und der
Bodenverbundenhe=
feſter knüpfen.
Denn nur eine geſunde, ſeeliſch und körperlich ſtarke Jugenn
durch Einfachheit und Natürlichkeit wird ein ſtarkes Deutſchlann
bilden können. Ueber 500 000 Kinder gilt es auf das Land;.
ſchicken. Das deutſche Kind iſt nicht nur das Kind eigener Eltern
es iſt das Kind aller Volksgenoſſen. Sie ſind verantwortlich ffi
das ſeeliſche und körperliche Befinden. Jedes Kind iſt eine Zelſ.,
im deutſchen Volkskörper. Jeder Volksgenoſſe iſt untrennbar ves
bunden mit dem Schickſal der Nation. Er hat die Verantworturn
für die Zukunft und die Ehrenpflicht zur tätigen Hilfe — wern i/
die Nation es fordert.
Duſches
au ſo nit
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Zus der Landeshauptſtadt
Darmſiadt, den 20. Mai 1934
eutſches Leben und deutſcher Geift.
Gedanken zum Pfingftfeſt.
Unſer Leben iſt immer die Verwirklichung
unſeres Geiſtes. Aber an der Verwirklichung
er=
kennt man erſt den Geiſt.
Moeller van den Bruck.
Das reine Deutſch=Geſtaltige,
das echte Herz=Gewaltige
iſt, was uns mächtig vorwärts reißt!
Wir ſind die Heilig=Glühenden,
die ſich verſtrömend Mühenden!
Und ſiegen wird der deutſche Geiſt!
R. B.
Deutſches Leben — deutſcher Geiſt!
Das ſoll nicht Fanfare ſein, ſondern ein Schwurwort voll
ihrmſter Wucht! Es ſoll gleichſam ſein: tönende Glut der
Afun twortung!
Unſer harſcher Wille heißt: Drittes Reich!
Las iſt der vorderſte Frontgedanke, der den geliebten
Ffürer beſeelt, ſeine nächſten Helfer und Getreuen und alle die
Tſlionen, die mit ihnen nach dem großen Ziel ſich ausgerichte:
Kgtn. Sie alle wiſſen, daß der Geiſt kein ſpieleriſches Hin und
Hinduldet, ſondern von einem jeden den bedingungsloſen
Ein=
fludes ganzen Menſchen fordert jene unverwirrbare,
opfer=
hmte Zähigkeit, wie ſie nur das Herz der Verſchworenen kennt.
Verſchworene des deutſchen Geiſtes!
Kann es einen ſchöneren Namen für unſer pfingſt=feierndes
4ſ geben? Und iſt das Wort nicht beiſpielhaft für einen
ſntext, zu dem ſich die Texte aller Pfingſtreden und Predigten
urdnen müſſen?
Freilich Ueberſchwang verträgt er nicht; aber er kann aus
us ſchöpfbaren Tiefen ſtärkende Fülle emporſtrömen, wenn
wü ihn unter die hohe, heilig=ernſte Klarheit unſeres
deus=
ſ he Gewiſſens ſtellen und zugleich gegen die Nüchternheit der
fſcheren Weltwirklichkeit, aber, was das Wichtigſte iſt, weng
wü ihn auch ſtellen unter die Wucht und in das Licht der
eſwien, göttlichen Dinge! Denn aus ihnen kommt immer noch
wiezu allen Zeiten der tiefſte, gewaltigſte Impuls alles Lebens!
Aus ſolcher Erkenntnis wird unſeres Volkes Wille am
wuderſamſten geſpeiſt werden.
Die deutſche Nation iſt von einem in ſolchem Maße noch
nuie da geweſenen Verwirklichungsdrange erfüllt. Er iſt der beſte
Bieteis für ihre nimmer zu erſtickende Jugendlichkeit!
Las bolſchewiſtiſche Rußland iſt auch von einem Verwirk=
Iiſhngsdrange — „erfüllt” kann man nicht ſagen, ſondern:
be=
felſſe. Aber ſind dort nicht Millionen von Menſchenleben
hin=
güftlachtet oder dem Hungertode preisgegeben worden um dieſes
bſlhewiſtiſchen, teufliſchen Willens wegen? Und muß dieſe
Aewrklichungsſucht nicht immer tiefer ins Elend, in den
Ab=
gyud. das Chaos führen?
Belch ein ungeheurer Gegenſatz nun der
nationalſoziali=
ſtiſe Verwirklichungsdrang! In ihm walten heiliger Sinn
uun jiefgründige Vernunft; vor allem aber waltet in ihm die
hAfe Liebe zu Volk und Heimat, walten in ihm genialiſche
Fücerkräfte, die ſich verſtrömen für das Glück des ärmſten
Wosgenoſſen, für das Gebild einer echten, deutſch=weſenhaften
Wusgemeinſchaft!
M2as Höchſte aber bleibt, daß in all den einzig=artigen
Plaungen und ihren Verwirklichungen der deutſche Geiſt
mäch=
tötgſt, und daß man Gott gibt, was Gottes iſt, daß man an der
Welglon als der reinſten und tiefſten Quellkraft feſthält!
Urid daß daran weiter feſtgehalten wird, dafür ſteht die
muvderbare Perſönlichkeit des Führers ein, dafür ſtehen wir
aueeim und werden dafür einſtehen bis zum letzten Atemzuge!
Denn das ſchöpferiſche Deutſchland war zu allen Zeiten
ein religiöſes, gott=ſuchendes Deutſchland! Je mehr wir den
ellAn, den ſtarken, reinen Gottes= und Chriſtusgeiſt in das
Weden von Neu=Deutſchland einſchalten und dort wirkſam ſein
lüſy, je ſicherer gründen wir das Dritte Reich, je mehr
er=
füln wir es mit dem wahren Lichte und der wahren Liebe!
Je mehr Freude wird darinnen ſein und reines, echtes
Rltſchentum!
Unſer deutſches Leben wird dann wahrhaft die
Verwirk=
klcng ſolches gott=erfüllten Geiſtes ſein, und an und in allen
Bwirklichungen, auf welchem Gebiete ſie liegen mögen, wird
mu dieſen Geiſt erkennen — und das ſei unſer Pfingſtſchwur:
ſſol man ihn erkennen!
Leben ſchafft man nicht aus Schein und Scheinenwollen,
flern nur aus Sein, aus wahrem, tiefem Sein.
Aber es gibt kein Sein ohne Gott und das Erfülltwerden
muewigen Dingen.
Solchermaßen wird das Dritte Reich werden, das, was es
flit will und ſoll: Verwirklichter und ſich immer neu
verwirk=
londer Geiſt, in dem Gott und Deutſchtum ſich zu einem
uNzwingbaren Ganzen vereinen, und man wird landhin und
mnhin ſpüren den einen, den heiligen Geiſt!
Deutſches Volk, die Höhepunkte deiner ſtürmereichen
Ge=
ſ hyte erlebteſt du immer dann, wenn du wirklich warſt das
Aſigſtliche Volk, wenn du aus Geiſt=Mächtigkeit dich wieder=
R. B.
f heit!
Hefſiſches Landestheater.
Nr. 138 — Seite 7
Weiſte Haufe
ANaſ=Sonntag
A.ta
Anf. 19½, Ende geg.
lundine.
223 Uhr. D. Bühne K17
Preiſe 0.70—5.50
2 Hgſt=Montag
21. Mai
Anf. 19½,Ende geg. 22½. (Außer Miete) dazu
kinderreiche Mütter Nummerkarten 1001—1150.
Preiſe 0.50—2.00
Gräfin Mariza.
2 Mstag.
Anf. 19½, Ende geg. 22½. (Außer Miete) dazu
kinderreiche Mütter Nummerkarten 1151—1300.
Preiſe 0.50—2.00
22. Mai Wiener Blut.
Der Pfingſtſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters. Für
9FPingſtfeiertage hat das Landestheater auf ſeinem Spielplan
Aufführungen
bench einer langen Erfolgsſerie während dieſer Spielzeit nur
1m letzten Male aufgeführt werden. Die muſikaliſche
Lei=
u der Aufführungen an den drei Pfingſttagen haben die
bel meiſter Bohne und Hoeglauer. Die ausgezeichnete künſt=
Eche Beſetzung verſpricht den Beſuchern des Landestheaters an
Morten einen wirklich feſtlichen Genuß.
Darmſtadt im Zeichen der Saar.
Herzlicher Empfang der Saarkurner.
Am Bahnhof.
Darmſtadt im Zeichen der Saar! Schon vom frühen
Vor=
mittag ab überall in den Straßen wehende Fahnen, am Adolf=
Hitler=Platz vermehrter Flaggenſchmuck, feſtlich geſchmückt auch der
Hauptbahnhof und ſeine Umgebung. Je näher die Stunde der
Ankunft der Saargäſte rückt, deſto reicher wird der Flaggenſchmuck,
deſto reger wird das erwartungsvolle Leben und Treiben in der
Rheinſtraße, alles rüſtet und eilt zum Empfang.
Ehrenabteilun=
gen der SS., der SA., der Landespolizei, des BDM. und nicht
zu=
letzt ſämtliche Darmſtädter Turn= und Sportvereine marſchieren
zum Empfang auf. Auch die Spitzen der Behörden, Staatsminiſter
Jung und Staatspreſſechef Regierungsrat Dr. Mahr, finden ſich
ein. Als der aus zwölf reichgeſchmückten Wagen beſtehende
Son=
derzug von der Bergſtraße her und unter den Klängen des von der
Landespolizeikapelle auf dem Bahnſteig geſpielten Turnerliedes „O
Deutſchland hoch in Ehren” in die Halle rollt, gibt es ein Grüßen,
Winken und Heilrufen, das kein Ende nehmen will. Unter den
Marſchklängen der Polizeikapelle verlaſſen die Gäſte — 500 an der
Zahl — durch ein Spalier von BDM.=Mädels den Bahnhof. Beim
Betreten des Oskar=Boelcke=Platzes werden ſie mit dem von der
Brigadekapelle geſpielten „Badenweiler Marſch” empfangen.
Namens des Kreiſes Darmſtadt der D.T. und im Auftrage des
Bezirks Rhein=Main und des Gaues Süd=Weſt der D.T. entbietet
Kreisvertreter Roth=Darmſtadt den Turnbrüdern und
Turn=
ſchweſtern von der Saar ein herzliches Willkommen.
Der Einzug in die Stadk.
Dann formierte man ſich zu einem ſtattlichen, von der
Bri=
gadekapelle, einem Ehrenſturm der SA., den Fechtern und den von
der SS. flankierten Fahnen der Darmſtädter Turnerſchaft
geführ=
ten Zug durch die von einer großen Menſchenmenge umſäumte
Rheinſtraße. Vom Rheintor bis zum Paradeplatz ſtand SA.
Spalier. Außerdem war am Rheintor einer Triumphpforte
auf=
geſtellt, die mit dem Hakenkreuz geſchmückt war und auf der einen
Seite den Turnerwahlſpruch „Friſch — fromm — froh — frei”
und auf der anderen Seite die Aufſchrift „Deutſch die Saar
immer=
dar” trug. Auf den Empfangsausſchuß folgten, überall von der Menge
freudig begrüßt, die Saarturner und =turnerinnen, die außer ihren
Fahnen Bandtransparente mit ſich führten. Weithin kündeten die
Aufſchriften von der Treue und dem Deutſchbewußtſein der
Saar=
länder. Die zweite Abteilung des Zuges wurde von der
Schutz=
polizeikapelle angeführt. Freudig begrüßt wurde auch der
Krie=
ger= und Kameradenverein Püttlingen, der ſich den Saarturnern
angeſchloſſen hatte und deſſen Mitglieder zum Teil in
Bergknap=
pentracht erſchienen. Den Schluß des Zuges bildeten die
Darm=
ſtädter Turn= und Sportvereine.
Die Kundgebung auf dem Paradeplaß.
Ein feierliches Bild bot die Kundgebung auf dem
Parade=
platz. Vor dem Portal des Landesmuſeums hatten die politiſchen
Leiter der NSDAP. und die Stadtverwaltung Aufſtellung
ge=
nommen.
Oberbürgermeiſter und Kreisleiter Wamboldt
entbot in herzlichen Worten den Gruß der Landeshauptſtadt, die
den Beſuch der ſaarländiſchen Turner ſich zur Ehre anrechne und
alles daranſetze, ihnen den Aufenthalt ſo angenehm wie möglich
zu geſtalten. Mit ſtolzer Bewunderung erlebten wir in dieſen
Tagen den Endkampf der ſaarländiſchen Volksgenoſſen um die
Heimkehr ins Vaterland. Wir wiſſen, daß die Saarländer bei der
Abſtimmung voll und ganz ihre Pflicht erfüllen. Hier können Sie,
ſo rief er den Gäſten zu, das neue Deutſchland erleben, das ſich zu
einer einigen Nation, zuſammengefunden hat, frei von allen
Klaſſen= und Standesunterſchieden, frei von Partei= und
kon=
feſſionellen Gegenſätzen.
Sie finden uns mitten im Aufbau um die Zukunft unſeres
Volkes. Dieſe Nation iſt Ihre Nation, dieſes Volk iſt Ihr
Volk; denn mit dieſem deutſchen Volk verbindet euch, meine
Brüder von der Saar, die Gemeinſamkeit des Blutes, des
Volkstums, der Sprache, der Kultur und der Sitte. Eure
Lieder ſind unſere Lieder, und unſere Lieder ſind eure Lieder.
Wir verſtehen uns, auch wenn Unverſtand zwiſchen uns Grenzen
gezogen hat. Aber die Zeiten, in denen man Grenzen zwiſchen
Deutſchen ziehen konnte, ſind vorbei! (Lebhafter Beifall.) Das
Saargebiet iſt kein franzöſiſches Gebiet, und das Volk an der
Saar iſt nicht franzöſiſch, ſondern deutſch. Da wir
Nationalſozia=
liſten erkannt haben, wie grundfalſch es wäre, fremdes Volkstum
dem eigenen Staatsverband einfügen zu wollen, ſtehen wir auch
auf dem Standpunkt, daß es auch für Frankreich kein Vorteil
wäre, wenn etwa die Saar franzöſiſch würde. Aus der gleichen
Einſtellung heraus, aus der wir niemals Beſtandteile eines
frem=
den Volkstums in uns aufnehmen wollen, müſſen wir aber
dar=
auf beſtehen, daß alles, was deutſch iſt, zu uns kommt und zu uns
gehört. (Beifall.)
Es geht nicht um irgendwelche materiellen Vorteile, ſondern
um die Einheit unſeres Volkes, um die Heimführung
unſerer deutſchen Brüder in das deutſche Mutterland. Das
durch Adolf Hitler geeinte Deutſchland fühlt ſich euch in
unwandelbarer Treue verbunden.
Gerade wir in Darmſtadt wiſſen aus eigener Erfahrung, was
es bedeutet, weſtliches Grenzland zu ſein. Kaum eine Stadt in
unſerem Rhein=Maingebiet hat ſoviel unter den Folgen und
Wirren der Nachkriegszeit gelitten wie gerade Darmſtadt. Aber
immer hatten wir den Mut, uns wieder aufzurichten immer
wieder ſtärkte uns der Glaube an unſere Zukunft, ſtärkt uns
das Vertrauen zum Nationalſozialismus und zu ſeinem Führer,
der uns die Kraft gibt und die Hoffnung, daß wir alle Kämpfe,
die wir noch zu beſtehen haben, in Ehren und einmütig
be=
ſtehen werden. Ich wünſche herzlich meine ſaarländiſchen Gäſte,
daß dieſe Kraft des Glaubens ſich Ihnen mitteilen möge.
Mögen Sie erkennen, wie groß und ſchickſalhaft unſere
gemein=
ſame deutſche Aufgabe iſt, die uns Erfüllung und Erlöſung
im Geiſte des Nationalſozialismus bringen muß. Möge ſich in
Ihnen der Eindruck feſtigen von unſerer völkiſchen
Verbunden=
heit und den nationalſozialiſtiſchen Tatwillen im neuen Reich.
Wir ſtehen noch im Anfang des Aufbauwerkes, aber kein
Volks=
genoſſe ſoll fehlen, wenn das neue Reich vollendet wird. Dieſem
Reich, dem Reich der deutſchen Einigkeit und Ehre, gilt unſer
Bekenntnis. Heil Hitler!
Nachdem das Horſt=Weſſel=Lied verklungen war, ergriff
Turnführer Hell
vom Kreisturnrat des Kreiſes Saarbrücken das Wort zu
herz=
lichen Worten des Dankes für den begeiſterten Empfang. Kaum
fünf Stunden ſeien her, ſeit ſie den Saarbrücker Bahnhof
ver=
laſſen hätten, aber welch gewaltige Veränderung hätten ſie
be=
reits erlebt. Man würde es ſicher verſtehen können, mit welch
großer Freude er als Vertreter des Kreiſes Saarbrücken Gruß
und Dank ſage für die ſaarländiſchen Brüder, die aus dunklen
Schächten, aus Hütten und Werkſtätten ſehnſüchtig nach
Deutſch=
land ſchauten, und die Hand entgegenſtreckten und nicht müde
würden zu rufen: Alles für Deutſchland! Dank und Gruß
be=
ſonders jedoch von den ſaarländiſchen Turnern, die das ihnen
anvertraute Erbe treu verwalteten. Wir tun es mit beſonderer
Freude, weil wir wiſſen, daß die Stunde nicht mehr fern iſt,
die uns zurück zu Deutſchland bringt. Wir ſchauen nicht
hin=
über nach Weſten, ſondern nach Oſten zu unſerer lieben
deut=
ſchen Heimat, die nicht Feſtungen anlegt, ſondern Turn= und
Sportplätze baut. Wir ſtählen in uns die Kraft des Geiſtes
und des Körpers und wappnen uns für die große Entſcheidung
und halten dem vom Volkskanzler Adolf Hitler geführten
deutſchen Heimatland die Treue. Wir vereinigen uns mit Ihnen,
liebe Darmſtädter Freunde, mit dem Schwur: Deutſchland, mein
Deutſchland, du ſollſt nicht untergehen, du mußt ewig bleiben
in Arbeit und Frieden, du ſollſt einmal dein Volk glücklich
ſehen, Heil Deutſchland! Mit dir die deutſche Saar!
Anſchließend ſprach noch der Führer des Püttlinger
Krieger=
vereins, Kirſchner, der, aus der näheren Umgebung
ſtam=
mend und in Darmſtadt aufgewachſen, bereits Jahrzehnte im
Saargebiet wohnt. Mit beſonderer Betonung erklärte er, ſchon
gleich nach dem unſeligen Friedensſchluß habe ſich die Saar
nach Deutſchland geſehnt und jetzt erſt recht. Dieſes „Zurück zum
Reich” ſei nicht etwa künſtlich eingepflanzt, ſondern deutſches
Blut dränge die Saarländer dazu. Mit den Emigranten haben
wir nichts zu tun. Wir wollen zurück zum Deutſchen
Vater=
land, dem Land der Arbeit und des Friedens, aber auch der
Ehre, der Freiheit und des Rechts!
Nachdem die Kundgebung mit dem Deutſchlandlied
ge=
ſchloſſen war, erfolgte der Abmarſch zur Turnhalle am
Woogs=
platz, wo die Quartierzettelausgabe vorgenommen wurde.
Kundgebung im Saalbau.
Bei prächtigem Wetter und ſtärkſter Beteiligung fanden ſich
die Saarturner nachdem die Quartiere aufgeſucht waren und die
erſte Fühlung mit den Gaſtgebern genommen war, in dem für
ſolche Veranſtaltungen glänzend geeigneten Saalbaugarfen zu
einer einmütigen und vorbildlich verlaufenen Kundgebung
zuſam=
men. Der weithin geſpannte Garten und die mit Fahnen=
Girlan=
den geſchmückte Terraſſe waren bald mit einer frohgeſtimmten
Menge beſetzt, während der Gartenſaal und der große Saal dem
Tanz vorbehalten war, der dem Abſchluß des offiziellen
Pro=
gramms folgte.
Bei den anfeuernden Klängen der
Landespolizei=
kapelle, unter der ſtraffen Stabführung von Muſikinſpizient
Buslau, verging die Zeit nur zu raſch.
„Unter den Anweſenden, die zwanglos an den kleinen Tiſchen
zuſammenſaßen, bemerkten wir Pg. Oberbürgermeiſter, Kreisleiter
Wamboldt, Adjutant Reuter und Kreispropagandgleiter
Malcomes. Nach dem exakt geſpielten Fanfarenmarſch, dem
eine Zugabe folgte, ſang der Männerchor der Darmſtädter
Turnerſänger, Chordirigent Friedel Fiſcher, „Deutſches
Volksgebet” und „Deutſchland, dir mein Vaterland” mit warmem
Empfinden und mit innigem Vortrag. Dann folgte die
An=
ſprache des
P9. Löwer.
Leiter des Staatlichen Turn= und Sportamtes. Pg. Löwer führte
etwa aus:
„Deutſche Männer! Deutſche Frauen! Deutſche Jugend der
Saar! Wir danken unſerem Schöpfer, daß er uns Gelegenheit
gegeben hat, mit Ihnen, unſeren Stammesgenoſſen, hier im
Heſſen=
land, in Darmſtadt, vor der ganzen Welt unſere Verbundenheit
miteinander bekennen zu dürfen. Sie, meine lieben Brüder und
Schweſtern von der Saar, haben heute augenſcheinlich
wahrgenom=
men, wie Ihnen hier in Darmſtadt die Herzen der
Bevölkerung entgegenſchlagen. Ich entbiete Ihnen
ein herzliches Willkommen, zugleich im Namen des Herrn
Reichs=
ſtatthalters und Gauleiters Sprenger, des Herrn
Staats=
miniſters Jung, und damit nicht nur der Darmſtädter
Bevöl=
kerung, ſondern hier in Darmſtadt den Gruß des ganzen
Heſſenlandes. Wenn heute an der Saar böswillige Mäuler
ver=
ſuchen, Ihnen die Geſchichte des neuen Deutſchland zu vergällen,
dann nehmen Sie nur das eine Bild mit nach Hauſe, das Ihnen
heute hier in Deutſchland geboten wurde, das Bild von der
Volks=
verbundenheit aller Stände. Heute herrſcht in Deutſchland die
von Gott gewollte, echte Volksverbundenheit in wahrſtem Sinne
des Wortes. Nichts ſehen wir mehr von der Zerſplitterung, die
einſt unter dem marxiſtiſchen Syſtem herrſchte. Wir empfinden
heute auf dem deutſchen Mutterboden, daß Deutſchland
wie=
der eine Nation geworden iſt, ein einziges geſchloſſenes
Volk. Im deutſchen Volke lebt eine gewaltige Kraft, ein ſtarker
Geiſt, und heute lautet die Forderung, daß wir Deutſche den Geiſt
des Ewigen in uns aufnehmen und ihn zur Vollendung bringen.
Deutſchland iſt und war das Herz Europas, und wie der
Puls=
ſchlag des Herzens den Körper belebt, ſo kann es auch bei den
Völkern Europas nicht anders ſein. — Wir fühlen, denken
und handeln nach den Weiſungen der Vorſehung.
Man ſoll das neue Deutſchland nicht hinſtellen, als ob es keinen
Gott hätte! Wir Deutſche, die Verſailles, die größte Schmach der
Weltgeſchichte, über uns ergehen laſſen mußten, wir haben uns
längſt wieder zu unſerem Gott zurückgefunden und wiſſen, daß das
deutſche Volk nicht untergehen kann, weil es eine Beſtimmung der
Vorſehung zu erfüllen hat. Liebe Saarbrüder, nutzt die Stunden
des Zuſammenſeins hier, nehmt das gewaltige Erlebnis
des Erwachens der deutſchen Nation mit und werdet
echte Vorkämpfer des Nationalſozialismus an der Saar. Niemals
in der Geſchichte hat es ein Saargebiet gegeben, erſt nach dem
Kriege verſuchte Frankreich, die Geſchichte zu verfälſchen. Unſere
KALODERMTA
asterseiſe g Kastercrene
Beide nach besonderem Verfahren unter Zusatz des
haut-
pflegenden Glyzerins hergestellt. Schnelles, sauberes Rasie,
ren des härtesten Bartes bei größter Schonung der Haut!
F=WOLFF ASOHN-KARLSRUHR
Seite 8 — Nr. 138
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 20. Mai 1934
heilige Pflicht iſt es, euch vor Gott und der Welt die Treue zu
halten.
Wir zu Euch! Ihr zu uns!
Ein heißes Gelöbnis wollen wir vor aller Welt ablegen,
„wir wollen leben und ſterben für unſer
Vater=
land”. — Mit erhobener Rechte ſangen die Verſammelten
das „Niederländiſche Dankgebet” mit dem eindringlichen
„OHerr, mach unsfrei!” Nach einem dreifachen Sieg=Heil
auf das Vaterland dem Reichspräſidenten v.
Hinden=
burg und dem Volkskanzler Adolf Hitler wurde das
Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied geſungen.
Als Vertreter der Saarländer ſprach dann noch
Vereinsführer Scholl=Saarbrücken,
der ein lebendiges Bild von dem herrlichen deutſchen
Land an der deutſchen Saar malte, und für die
Saar=
deutſchen das Verſprechen gab, daß ſie, die ſeit alters her
Deutſche in Kultur und Sitte ſind, deutſch bleiben werden, was
auch kommen mag! (Stürmiſcher Beifall.)
Das — wegen der vorgeſchrittenen Zeit — gekürzte
Pro=
gramm ſpielte ſich dann im großen Saale unter ſtärkſter
Anteil=
nahme ab. Seinen Abſchluß konnten wir leider nicht abwarten.
Der Verlauf des Abends ſtellte die — ſelbſtverſtändliche —
engſte Verbundenheit der Saarländer und Heſſen und damit
aller deutſchen Volksgenoſſen unter Beweis.
Zu den Saar=Veranſtaltungen.
Wichtige Bekannkmachung für die Darmſtädter
Turn= und Sporkvereine!
Am 1. Feiertag treffen ſich ſämtliche Mitwirkende an den
turneriſchen und ſportlichen Vorführungen auf der Woogswieſe,
um 2.00 Uhr. in der Woogsturnhalle, zum Umkleiden.
Abmarſch nach der Woogswieſe gemeinſam mit den
Saarturnern um 2. 30 Uhr.
Kleidung: Aktive in Turn= bzw. Sportkleidung;
Turnerinnen im weißen Kleid; Schülerinnen und
Kinder im Turnanzug.
Jeder Verein muß zum Abmarſch, ſowie zur Feier am Adolf=
Hitler=Stein eine Fahnenabordnung ſtellen.
Abends findet in der Woogsplatz=Turnhalle
ge=
mütliches Beiſammenſein mit Tanz ſtatt. (Unkoſtenbeitrag
20 Pfg.)
Am 2. Feiertag treffen ſich die Saarturner zum
Ab=
ſchied und Ausklang auf der Woogswieſe, nachmittags um
3 Uhr. Um 6 00 Uhr iſt Abmarſchzum Bahnhof; um
7.02 Uhr verlaſſen die Gäſte im Sonderzug Darmſtadt. Der
Ab=
marſch zum Bahnhof geht in Begleitung der Kapelle Buslau,
eines Ehrenſturmes der Polizei, ſowie der Darmſtädter Turn=
und Sportvereine durch die Landgraf=Georgs=Straße, Rheinſtraße.
Wir bitten die Bevölkerung den
Saartur=
nern auch beim Abmarſch zahlreiches Geleit zu
geben.
(Bei ſchlechter Witterung erfolgt das gemütliche
Beiſammen=
ſein in der Woogsplatzturnhalle und auch von da der Abmarſch
zum Bahnhof.)
An die Führer der Darmſtädter Turn= und
Spork=
vereine und ſonſtige Organiſalionen und Vereine.
Darmſtadt ſteht an Pfingſten im Zeichen der Saar. Zahlreiche
Vereine und insbeſondere Innungen haben bereits große Opfer
gebracht, um den Saarländern den Beſuch in Darmſtadts Mauern
zu einem eindrucksvollen Ereignis zu geſtalten. Noch reichen die
Mittel aber nicht aus, um alle Unkoſten zu tragen.
Es ergeht deshalb an alle Darmſtädter Vereine und
Organi=
ſationen der Ruf. mit einem kleinen Betrag zu den Geſamtunkoſten
beizuſteuern. Der Betrag ſoll je nach Möglichkeit gegeben werden.
In der letzten Sitzung des Ortsausſchuſſes für den Empfang
der Saarturner wurden bereits namhafte Beträge gezeichnet, die
erkennen laſſen, wie verantwortungsbewußt man in verſchiedenen
Vereinen die ganze Sache auffaßt. U. a. zeichnete der Reichsbahn=
Turn= und Sportverein 157,70 RM., der Polizei=Sportverein
50 RM., ſämtliche anderen anweſenden Vereine 20 RM. Weitere
Beiträge können noch (auch nach Pfingſten) bei dem Rechner des
Saarausſchuſſes Karl Fiſcher, Deutſche Bank und
Discontogeſell=
ſchaft, Filiale Darmſtadt, eingezeichnet werden.
Nakionalſozialiſtiſche Volkswohlfahrk.
Kindererholungspflege 1934.
In dem Gau Heſſen=Naſſau ſollen durch die
Nationalſoziali=
ſtiſche Volkswohlfahrt im Rahmen des Hilfswerks „Mutter und
Kind” 20 000 bedürftige Kinder und Jugendliche bis zum 16.
Le=
bensjahr auf die Dauer von 4 bis 6 Wochen in geeignete
Fami=
lienpflegeſtellen zur Erholung untergebracht werden. Obwohl
hierfür ſchon eine große Anzahl Familien für dieſe Maßnahmen
Verſtändnis gezeigt und ſich zur koſtenloſen Aufnahme von
Kindern bereit erklärt hat, fehlt aber noch eine ganz beträchtliche
Anzahl Pflegeſtellen.
Es werden daher nochmals ſämtliche Einwohner der hieſigen
Stadt und des Landkreiſes Darmſtadt, die bereit und in der Lage
ſind erholungsbedürftige Jugendliche auf die Dauer von 4 bis
6 Wochen koſtenlos aufzunehmen, dringend erſucht, ſich umgehend
bei ihrer Ortsgruppe oder bei der unterzeichneten
Kreisamtslei=
tung zu melden.
Jede Familie, die ein Kind koſtenlos auf einige Wochen zur
Erholung aufnimmt, ſtellt ſich freiwillig und tatkräftig in den
Dienſt der Kindererholungspflege und beweiſt den Sozialismus
der Tat.
Die Unterbringung der Kinder kann allerdings nur bei.
Pflege=
eltern erfolgen, die:
1. politiſch und moraliſch einwandfrei und deren
Familienange=
hörige frei von anſteckenden Krankheiten ſind;
2. wenn die wirtſchaftliche Lage der Pflegeeltern eine gute
Pflege und ausreichende Verſorgung der Pfleglinge
gewähr=
leiſtet;,
3. wenn den Pfleglingen ein eigenes Bett zur Verfügung ſteht
und er nicht mit Perſonen anderen Geſchlechts im gleichen
Raum ſchlafen muß.
Kreisamtsleitung des Amtes für Volkswohlfahrt,
Wilhelminenſtraße 34.
Kinder gehen in Erholung!
Erſte Erholungskur durch die NSV.
Im Rahmen der großen Hilfsaktion des Amtes für
Volks=
wohlfahrt („Mutter und Kind”) eröffnet das Amt für
Volks=
wohlfahrt Darmſtadt am Dienstag, dem 22. Mai 1934,
die ihm von der Stadt Darmſtadt zur Verfügung geſtellte
Wald=
erholungsſtätte bei Roßdorf.
40 Mädels aus dem Stadt= und Landkreis Darmſtadt
werden am kommenden Dienstag in die herrlich gelegene
Wald=
erholungsſtätte der NSV. für eine 6wöchige Erholungskur bei
Spiel und Spört Einzug halten.
Die Kinder mit ihren Lehrerinnen und Betreuer werden am
Dienstag, vormittags 9 Uhr, unter den Klängen des
Muſikzuges der Standarte 115 durch die Wilhelminenſtraße,
Peter=Gemeinder=Straße, Rheinſtraße, Marktplatz, Landgraf=
Georg=Straße, Riedlingerſtraße, Nieder=Ramſtädter Straße und
Roßdörfer Straße nach ihrem neuen Heim marſchieren.
* Reger Pfingſtverkehr. Nicht zuletzt unter dem Einfluß der
Beſſerung der Wetterlage ſetzte bereits am geſtrigen Samstag
ein reger Reiſeverkehr ein. Die Fernzüge, die Darmſtadt
paſſier=
ten, waren äußerſt gut beſetzt. Auch der Kraftwagenverkehr nahm
eine erhebliche Steigerung an. Vor allem war die Bergſtraße
geſtern in Richtung nach dem Schwarzwald äußerſt belebt. Auch
ſah man an der Bergſtraße bereits geſtern viele Radfahrer und
Wandergruppen von Jugendorganiſationen.
Ein karzei Oommergaft.
Der Pfingſtvogel.
Von Franz Hotzen.
Ein Maimorgen in Duft und Sonne. Ich liege tief im
Laubwald auf einer weichen Moosbank im Schatten einer
breit=
äſtigen lichtgrünen Buche, ſchaue durch die Lücken des
Blätter=
dachs in den tiefblauen Himmel hinein, und genieße, den
zu=
ſammengerollten Wettermantel unter dem Nacken, die köſtliche
Stille der Waldeinſamkeit. Perlmutterfalter, Buttervögel und
farbenſchöne Pfauenaugen gaukeln vorüber, goldgrüne Laufkäfer
haſten durch das Moos, bronzefarbene Eidechſen mit
glänzend=
ſchwarzen Augen huſchen über das braune Altlaub, eine
Specht=
meiſe rutſcht unermüdlich an einem ſilbergrauen Nachbarſtamm
auf und nieder.
Da zuckt der Schatten einer Vogelſchwinge durch den
Sonnen=
glanz, ein feuergelbes, goldrotes Etwas ſchwebt zwiſchen Grün
heran, ſchwenkt um die Baumkronen und verſchwindet im
Blattgewirr der Zweige hoch oben über mir. Und nun tönt es
voll und weich aus dem dichtgrünen Wipfel: Düdlojo, dü=
dü=
todüdlojo — eine Golddroſſel, der Paradiesvogel des deutſchen
Waldes, hat ſich eingeſchwungen und läßt laut ſeine
glocken=
reine Stimme erſchallen, die weithin den ſommerſtillen Forſt
durchdringt und alle anderen Waldpogelſtimmen an Schmelz und
Wohllaut überſtrahlt.
Der Pirol oder Pfingſtvogel, auch Vogel Bülow oder
Gottesvogel oder Goldamſel genannt, iſt einer der ſchönſten
Vögel unſerer Breiten, mit dem an Farbenpracht nur Blaurake
und Königsfiſcher wetteifern können: Bruſt und Leib goldgelb
bis lichtorange, tiefſchwarze Schwingen, die Augen rubinrot. Ein
ſcheuer, wilder und unſteter Vogel, der ſich den Blicken der
Men=
ſchen nach Möglichkeit entzieht, iſt er vor allem in den dichten
Kronen unſerer Laubbäume daheim, vornehmlich Eiche und
Buche und hochſtämmiger Birken; doch ſoll er vereinzelt in alten
Föhrenbeſtänden vorkommen, deren dunkle, ſchattige Dachkronen
ihm Deckung und Verborgenheit ſichern. Seine Unraſt treibt
ihn ruhelos umher, ſelten duldet es ihn längere Zeit auf dem
gleichen Baum, noch ſeltener auf dem gleichen Aſt; unabläſſig
hüpft und flattert er im undurchdringlichen Verſteck laubgrüner
hoher Wipfel umher, meidet aber alles niedrige Buſchwerk und
Geſträuch und kommt nur nach ſchweren Gewittern bis auf den
Boden herab, um eine Raupe oder ein Kerbtier aufzunehmen,
die der Sturm herabgeſchüttelt oder der Regen verſchwemmt
hat. Mutig und händelſüchtig wie er iſt, jagt er ſich, zumal in
der Paarungszeit, beſtändig mit Artgenoſſen und auch anderen
Vögeln umher. Sein Flug ähnelt dem des Staren, weite
Streckem=
überfliegt er in flachen großen Wellen, kurze Entfernungen legt
er gradlinig, bald ſchwebend, bald flatternd zurück,
Bei uns weilt die Golddroſſel nur als kurzer
Sommergaſt=
etwa um die Mitte des Mai ſo um Pflingſten herum, — dahem
der volkstümliche Name Pfingſtvogel” — kommt ſie aus dem
Korkeichenhainen Marokkos und den algeriſchen und tuneſiſchenn
Randgebieten im Norden an und verläßt die deutſchen Wälden;
ſchon wieder zur Zeit der Heideblüte, gegen Ende Auguſt.
Was den Pirol zu einer beſonders willkommenen und be= Erſcheinung macht, das iſt der tiefe Wohllaut undd 119
und die Schönheit ſeines volltönenden Geſanges. Seine Stropbo
iſt nicht groß, aber melodiſch und prächtig moduliert und ſc
klangvoll wie der Ton einer Kirchenorgel, ſo daß man ihmn
ſtundenlang zuhören kann: Der fleißigſte aller Sänger. Oft ſchom
vor Sonnenaufgang läßt er ſich vernehmen, begrüßt dann das=
Tagesgeſtirn mit beſonders weichen, vollen Tönen und ſingtt
auch in den ſchwülen Hundstagen immer rege und lebendig,
bis=
zum Mittag, um gegen Abend von neuem zu beginnen. Eim
einziger Pirol — darin gleicht er dem Kuckuck — vermag einenn
ganzen Wald oder Park zu beleben; auch das hat er mit denn
„Gauch” gemeinſam, daß ſein lateiniſcher Name Oriolus und
die norddeutſche Bezeichnung „Vogel Bülow” wortmaleriſche
Klangformen ſind, die den Naturlauten beider Vögel nachgebilde:
wurden, eine Erſcheinung, der wir, beiläufig erwähnt, bei denn
Vögeln häufiger begegnen, als bei der übrigen Tierwelt;
er=
innert ſei nur an Uhu, Rabe, Häher und Kiebitze.
Als Neſtbauer iſt der Pirol ſchlechthin ein Künſtler; erreichru
er auch nicht die Prachtbauten der tropiſchen Webervögel, ſo iſtſ
ſein Neſt doch unbeſtritten der kunſtvollſte Bau aller heimiſchen
Arten. In der äußerſten Gabel eines ſchlanken, federnden
Zwei=
ges einer Buche, Eiche oder Erle, und darum unzugänglich ſelbſtſ
für Marder und Eichkatze, beginnt das Weibchen das ſturmfeſtes
regendichte Hängeneſt zu weben. Mühſam und geduldig werdenn
Neſſelbaſtfaſern und Haare um die beiden dünnen Arme den
Gabel geſchlungen und mit Fichtenharz und Speichel ſorgfältig
angekleb: und befeſtigt, ſo daß ein beutelförmiges Netz vom
großer Tragfähigkeit entſteht, das mit der Wolle von Diſtel undd
Waſſerhanf und anderen Bauſtoffen ausgekleidet wird; eim
Pirolneſt erfordert Wochen und überdauert Jahre. Wie
wider=
ſtandsfähig das ganze Gefüge iſt, beweiſt die Erfahrung, daßßf
man wiederholt Pirole gefunden hat, die ſich in dem feſten Ge= wienſtr. 34,
ſpinſt verfangen hatten, und den würgenden Schlingen des z0eſlung Fae
eigenen Netzes, wie der Krammetsvogel in der Dohne, zum on 4—6 U
Opfer gefallen waren.
Weilung Ar
on 4—6 1
Deukſchlands beſte Waſſerhallſpieler
weilen anläßlich ihrer Olympiavorbereitung im Frankfurter
Stadion am zweiten Feiertag, vormittags 11 Uhr,
im Großen Woog zu Spielen mit Darmſtädter
Städtemannſchaften. Kein Sportfreund möge ſich die
Gelegenheit, erſtklaſſigen Waſſerballſport zu ſehen, entgehen laſſen.
Saarturner haben freien Eintritt. (Näheres im Sportteil.)
Pfingſtwanderung.
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Palaſt=Lichtſpiele.
* Pipin der Kurze” der fröhliche Luſtſpielfilm in den P.L. mit
Heinz Rühmann in der Titelrolle, iſt ſo recht geſchaffen, ſich
herzlich zu freuen und tüchtig auszulachen. Rühmann in ſeiner
unnachahmlichen Naivität und lebenswahren Darſtellungskunſt
er=
lebt die unglaublichſten Dinge und Verwicklungen es iſt eine
Handlung geſchaffen, die abweicht von den üblichen Vorlagen und
ganz neue Gedanken bringt, die regielich ſehr gut und originell
verarbeitet ſind. Insbeſondere ſind menſchliche Schwächen ſehr
hübſch ironiſiert, der ganze Film, bei dem noch eine Reihe
bekann=
ter Filmkünſtlerinnen und Filmkünſtler mitwirkt, der mit
paſſen=
der Schlagermuſik durchſetzt iſt und immer wieder neue luſtige
Einfälle bringt, vermittelt echte Fröhlichkeit. — Ein reichhaltiges
Beiprogramm geht dem Hauptfilm voraus.
— Deutſche Bühne. Unſere Vorſtellungen in der Pfingſtwoche:
Sonntag, den 20. Mai, im Großen Haus, Miete K, 17. Vorſtellung,
„Undine”, Zauberoper von Lortzing. Donnerstag, den 24. Mai.
im Großen Haus Miete O, 17. Vorſtellung und L= und U=
Sonder=
miete 1. Vorſtellung: „Ein Maskenball”, große Oper von
G. Verdi. Kartenausgabe: Donnerstag, den 24. 5.. vormittags
von 9 bis 13 Uhr, nachmittags ab 16 Uhr bis Beginn der
Vor=
ſtellung.
Waldgottesdienſt an der Marienhöhe. Die Evangeliſche
Stadtmiſſion veranſtaltet auch in dieſem Jahre wieder am zweiten
Pfingſtfeiertag, nachmittags halb 3 Uhr, an der Marienhöhe bei
Darmſtadt einen Waldgottesdienſt. Die bibliſche Anſprache hält
Herr Jugendbundſekretär Nöll aus Auerbach. Der Poſaunen hor
der Stadtmiſſion wird eine halbe Stunde vor Beginn der
Pfingſt=
verſammlung ſeine Weiſen ertönen laſſen, um das Auffinden des
Platzes zu erleichtern. Die Mitglieder und Freunde der
Stadtmiſ=
ſionsarbeit, wie auch die Waldſpäziergänger ſind herzlich
einge=
laden. Mitwirkung der Vereinigten Gemeinſchaftschöre.
Arbeits=Jubiläum.
Isltung Si
Ibeilung Hir
lbeilung O
.4 Uhr,
im Hauſe der Firma Carl Schenck, Eiſengießerei und betung
(beilung:
Maſchinenfabrik Darmſtadt G.m. b. H., Darmſtadl.
Am 15 Mai 1934 waren es 40 Jahre, ſeitdem Herr.
Dr.=Ing. e. h. Emil Schenck im Hauſe der Firma Carl Schenck,) m
Eiſengießerei und Maſchinenfabrik Darmſtadt. G m. b. H.,
Darme=
ſtadt, als verantwortlicher Leiter tätig war. Einem Manne war
s vergönnt, in körperlicher und geiſtiger Friſche einen Rückblick 2
zu halten auf ein ſegensreiches Wirken für ſein Haus. Einen
Manne, von deſſen vorzüglichen Qualitäten als Wirtſchaftler
nicht nur ſeine engſten Mitarbeiter überzeugt ſind, hat man auch
weit über die Grenzen ſeines Wirkens hinaus Anerkennung
zu=
teil werden laſſen. War es doch immer ſein Beſtreben, ſpeuell
in der Wahl der Erzeugniſſe des Hauſes Schenck, weittragende
Gedanken zu verwirklichen und wiſſenſchaftlich durchdachte Pu= ,
nierarbeit zu leiſten. Auf dem Fundament weiter zu bauen, das itm
der alte Herr Kommerzienrat Carl Schenck geſchaffen, war ihn / ſch.
erſter Grundſatz. Dem Jubilar iſt es mit in erſter Linie zu dan=
Wskeitsberi
ken, daß das Haus Schenck heute Weltruf genießt. Es lag nicht
im Sinne des Jubilars, dieſen Ehrentag der Arbeit in rauſchentv Alle Glie
den Feſten zu begehen. An ſeinem blumengeſchmückten Arbeits” rtsende e
platz empfing er die Gratulationen ſeiner Mitarbeiter. Der Veſe? H yſtaltunge
trauensrat überbrachte offiziell die herzlichſten Wünſche, und der?
Jubilar durfte die Verſicherung treuer Gefolgſchaft im Sinne? 2ie Geſche
unſeres unvergleichlichen Führers entgegennehmen. Bei einemn A—turm
Gang durch die Betriebe hat ſich ihm manch ſchwielige, ölige Arzu Mss
beiterhand entgegengeſtreckt, und die aufrichtigſten und herzliche/ Mchie folgt
ſten Wünſche für ſein Wohlergehen und ſein ferneres Wirkeny. Im He
Ei
als Führer wurden ihm ausgeſprochen.
Der Jubilar hatte den Wunſch geäußert, aus dieſem Anlaß
einige vergnügte Stunden im Kreiſe ſeiner Gefolgſchaft verlebenn Aa der Né
zu können, und lud für Freitag, den 18. Mai 1934, alle Werk;
angehörigen und Penſionäre in den herrlich geſchmückten Saall.
des „Heilig Kreuz” zu einem Imbiß und Bier ein. Dieſes Zue
ſammenſein brachte den Höhepunkt der Ehrungen für den
Jubie=
lar. Als Vertreter des Aufſichtsrats waren erſchienen He
Geheimrat Prof. Dr. Berndt und Herr Dr. Georg Büchner. Auche
die Penſionäre der Firma haben es ſich nicht nehmen laſſen, ihre
Verbundenheit mit dem Hauſe Schenck und ſeiner Führung durag
ihr Erſcheinen zu bekunden.
Herr Dr. Schenck dankte mit warmen, bewegten Worten junl
die zahlreichen Ehrungen, die ihm aus Anlaß ſeines Arbeitsjuhſe
läums zuteil geworden ſind. In ſeiner ihm eigenen Art ſchlle‟
derte er in humorvoller, ſinniger Weiſe ſeinen Werdegang ii
Hauſe Schenck und den allmählichen Aufbau der Firma zu ihren
heutigen Größe. Ein ſchlichtes Programm war zuſammengeſtenn.
worden, für deſſen reibungsloſe Abwickelung ſich Herren aus den
Gefolgſchaft Verdienſte erwarben. Muſikvorträge wechſelten im
bunter Reihe mit Geſangsdarbietungen und humorvolle, auf deni
Betrieb zugeſchnittene Vorträge.
Die Werksjugend, an ihrer Spitze Herr Betriebsleiter Göbel!
brachte ihre Glückwünſche dar. Die jugendlichen Geſtalten mitd
ihren brennenden Lichtern boten einen erhebenden Anblick.
Herr Schultheis als Beauftragter der Gefolgſchaft fana.
Worte herzlicher Anerkennung für die Verdienſte des Jubilals
während ſeiner 40jährigen Tätigkeit. Als äußeres Zeichen der
Wertſchätzung überreichte der Sprecher im Auftrag der Gefolg:”
ſchaft eine Bronze=Plaſtik des Mannes, den wir als
Einigel=
aller Deutſchen lieben und verehren.
Herr Geheimrat Prof. Dr. Berndt gedachte in begeiſtertern
Worten des Gründers der Firma, den er in lebendiger Weiſe
als aufrichtigen, offenen Charakter mit unbezähmbarer Willen”
kraft ſchilderte, ermahnte zu eiſerner Pflichterfüllung zum Wohe
des Betriebes und der aufſtrebenden Wirtſchaft. Ein Muſikſtug)
beendete die nach jeder Richtung hin erhebende Feierſtunde.
— Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkran”
kung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausſitens
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind an be‟
Feiertagen folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit: Ne
Pfingſt=Sonntag: Dr. med. Holzmann, Schwanenſtr. 73, 4c4
Dr. med. Weyell. Hölgesſtr. 16, Tel. 253, Frl. Dr. mel”
Vaubel, Heinrichſtr. 100, Tel. 1645; am Pfingſt=Montag: di
med. Degen, Klappacherſtr. 1. Tel. 366, Dr. med. Hof, Gern.”
nusſtr. 46½, Tel. 48. Dr. med. Lewandowſki. Stiftsſtk.
Tel. 1978.
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtat”
vom 19. bis 26. Mai. Es verſehen den Sonntagsdienſt und in.
daran ſich anſchließenden Woche den Nachtdienſt die Merc!"
Apotheke, Rheinſtr. 9, und die Beſſunger Apoth‟
Wittmannſtraße 1.
Eintrittspreisermäßigung im Schloßmuſeum. Vom zweilt.
Pfingſttag bis einſchließlich Sonntag, den 27. Mai, ſind die Li
trittspreiſe für die Führungen auf 50 Pf.. für Schüler, Stude‟.
ten und Militärperſonen auf 30 Pf. ermäßigt. Am 1. Feiette
iſt das Schloßmuſeum geſchloſſen, am 2. Feiertag ſind um 11...
11.30 Uhr vormittags Führungen.
— Die Stahlhelmkapelle iſt mit ihrem Stahführer. Obe:
muſikmeiſter Micklen, geſchloſſen dem NSDFB. (Stahlhelm) Pe‟
getreten. Die muſikaliſchen Tätigkeiten hat der M3=Güht.
Mickley in friedlichem Wettbewerb mit den Stabführenden. d
hieſigen Uniformierten=Kapellen wieder aufgenommen.
sonntag, 20. Mai 1934
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 138 — Seite 9
täin as Mck
hinaus Anerkenm
Aus der NSBAP.
Der Gauleiter hat berufen bzw. beſtätigt:
SFg. Alfred Kloſtermann, als Kreisleiter im Kreis Gießen;
og. Dr. Helmuth Schranz, als Kreisleiter im Kreis Offen=
Hach am Main:
Pg. Dr. Franz Brunnenträger, als Kreisleiter im Kreis
St. Goarshauſen:
Pg. Georg Hinterwälder, als Kreisleiter im Kreis
Unter=
weſterwald=
Pg. Georg Brückmann, als Kreisleiter im Kreis Bensheim;
Pg. Theo Peters, als Kreisleiter im Kreis Bingen:
Pg. Joſef Schimmel, als kommiſſariſcher Kreisleiter im Kreis
Dillenburg;
Pg. Otto Löwer, dem Leiter der Unterabteilung für
Be=
nördenfragen im Land Heſſen als Gau=Inſpekteur z. b. V.
Pg. Bernh. Wellenkamp, als ſtellvertretender Gau=
Organiſa=
onsleiter:
Bg. Ludwig Baden, als Abteilungsleiter der Abteilung 2
des Gau=Perſonalamtes:
Pg. Heinr. von Wantoch=Rekowſki, als ſtellv. Gau=
Prova=
andaleiter:
Pg. Friedrich Walcher, als Führer der Arbeitsgemeinſchaft
thein=mainiſch. Studentenſchaften:
Pg. Otto Fricke, als Leiter der Gaukulturabteilung:
Pg. Friedrich Bethge, als ſtellv. Gaukulturwart;
zPg. Dr. K. H. Behrens, als Gauobmann des NS.=
Aerzte=
undes:
M Pg. Dr. Walter Strebel, als Gauobmann des
Sachverſtän=
digenrates für Volksgeſundheit;
m Pg. Wilhelm Lehr als Gaufunkwart.
Pg. Karl Bingel als Referent für Sozialfürſorge:
Pg. Hans Georg Velten, als Gaureferent für Luftſchutzfragen;
APg. Adalbert Gimbel, als Sachberater für Fragen der Alten
Garde‟
MPg. Walter Schilling als Stellvertreter des Pg. Gimhel;
9Pg. Herbert Wendt als Referent für Fragen des Deutſchen
Oſtens;
APg. Dr. E. Goudefroh als Gaureferent für Reichsbahnfragen
und Reichsautobahnen.
Dem Pg. Fr. Döring iſt der erteilte Auftrag auf
Bearbei=
tung aller Fragen der Reichsautobahn im Rahmen der Witab
entzogen.
R Kriegsopferverſorgung. Ortsgruppe Darmſtadt.
Unſere Mitglieder können ſich bei Urlaubsfahrten „Kraft
uh Freude” beteiligen. Nähere Auskunft bei Kamerad Kräll,
inbeaghaus, parterre, oder in der Wohnung, Gutenbergſtr. 47.
KäSV.
Die Sprechſtunden des Bezirks 13. Darmſtadt, der NSKOV.,
59, finden in den neuen Geſchäftsräumen, Darmſtadt. Eliſa=
1denſtr. 34, (Haus Alter), wie folgt ſtatt:
Allikung Fachberatung: Montags von 10—12 Uhr, nachmittags
on 4—6 Uhr. — Donnerstags von 10—2 Uhr.
Albeiſung Arbeitsbeſch.: Montags von 10—12 Uhr, nachmittags
orr 4—6 Uhr. — Donnerstags von 10—2 Uhr.
Albeil ung Siedlung: Montags und Donnerstags von 10—12 Uhr.
Albil ung Hirnverl.: Mittwochs von 2—6 Uhr.
Abbeilung Offiziersverſ.: Montags und Donnerstags von 10 bis
12 Uhr.
Alhilung Hinterbl.: Montags und Donnerstags von 3—6 Uhr.
Bhlil ung: Preſſe Pg. Wagner: Nach vorheriger Vereinbarung.
mmstags von 10—12 Uhr. — An anderen Tagen nur, wenn
er Betreffende durch die Geſchäftsſtelle geladen iſt.
2ie angeſetzten Sprechſtunden ſind unbedingt einzuhalten, da
ſug eine ordnungsgemäße Geſchäftsabwicklung nicht möglich iſt.
Die Dienſtſtunden der Geſchäftsſtelle ſind von Montags bis
Füta gs von 7.30 Uhr bis 4 Uhr und Samstags von 7.30 Uhr bis
110 Uhr.
Ortsgruppe Bensheim.
Aus Heſſen.
zeugt ſind, hat N Allgsimlungen und Veranſtaltungen.
r ſein Beſtreben! Akle Gliederungen der Partei ſowie ſämtliche Vereine und
Schenck, weill. Akünde der Ortsgruppe Bensheim haben alle Verſammlungen
haftlich durchdaäu un Beranſtaltungen ſchriftlich der Ortsgruppe unbedingt
recht=
mtweiter u hmu 1ſz zu melden Alle Verſammlungen und Veranſtaltungen, die
n ſt gemeldet werden, werden in Zukunft ohne weiteres verboten.
enct geſt
Tügkeitsberichte.
in eiſter 2
uf genießt. (s
1Alle Gliederungen der Partei haben der Ortsgruppe am
der Arbeit
Alaatsende einen Tätigkeitsbericht über alle ſtattgefundenen
Tanſtaltungen ſchriftlich abzugeben.
Die Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe Erbach der NSDAP. und
dyS turmes 3 /186 der SA. iſt im Nebenzimmer des
Gaſt=
ues „Zur Stadt Erbach” untergebracht. Die Sprechſtunden
ſinuie folgt feſtgeſetzt: 1. Ortsgruppenleiter Pg.
Wil=
nch ſcpelit.
ſichtigſten u0 ” hem Heim: Mittwoch von 5—7 Uhr 2. Geſchäftsführer und
d ſein ſemet Kſenwart Pg. Wilhelm Schmidt: Täglich (außer
Sams=
tiy und Sonntags) von 3.30 bis 6.30 Uhr 3. Ortsgruppenamts=
I ſte der NS.=Volkswohlfahrt Pg. Otto Müller: Dienstags
um Freitags, abends 8.30 bis 9.30 Uhr. 4. Hilfskaſſenobmann
A0Wilhelm Kolmer: Dienstags und Freitags, nachmit=
(0
m von 6.30 bis 7.30 Uhr. 5. Sturmhauptführer
Aſſe=
lich geſchmi,
in in: Donnerstags von 4.30 bis 6.30 Uhr nachmittags.
Bier eit.
Vereins= und lokale Beranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
In Schuls Felſenkeller, der gemütlichen Gaſtſtätte in
119 jeburger Straße, mit dem großen, ſchattigen,
wind=
ffüsten Garten, finden an den Feiertagen Konzerte ſtatt,
edem Beſuchern frohe Stunden bereiten werden, bei dem aner=
1mt guten Schulbier, und bei den in einer gepflegten Küche
Urt iteten ſchmackhaften Speiſen. Für die Feiertage iſt eine
be=
geie Karte für Mittagstiſch und Abendſtammeſſen aufgelegt.
t. Feiertag ſind große Militärkonzerte, ausgeführt
Muſikzug der Standarte 115, unter perſönlicher Leitung von
4Ally Schlupp; am zweiten Feiertag ſpielt ein
Streich=
ſite tt einen „Abend am Rhein‟. Wer die Pfingſtfeiertage
40 ungenehme Art verbringen will, nach der Arbeitstage Laſt
1 Pühe, der beſucht an Pfingſten Schuls Felſenkeller!
Hausfrau und Hauswirtſchaft auf der Ausſtellung
Luſches Volk — deutſche Arbeit‟. Der Hausfrauenbund
1ſmtaltet am Freitag, den 25. Mai, abends 8 Uhr, im Kai=
Enl. Grafenſtraße, einen öffentlichen Lichtbildervortrag.
4Mdurch die große Berliner Ausſtellung „Deutſches Volk
eutſche Arbeit” führt. Dieſer Vortrag mit ſeinen hoch=
1 btre ſanten Lichtbildern zeigt die erſte große Ausſtellung, die der
Kon alſozialiſtiſche Staat durchgeführt hat und die eine Gemein=
Atswerbung für das arbeitende deutſche Volk ſein ſoll. Wir
1 40n-zu dieſem Vortrag herzlich ein.
Tbd. Jahn 1875. Die Abfahrt zur Lager=Jugendwoche
4 Adern Landheim Knöllemühle bei Groß=Umſtadt iſt am Diens=
19 um 7.45 Uhr, ab Oſtbahnhof. Wir erſuchen die Teilnehmer
1 Mläch zur Stelle zu ſein.
Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Beſſunger Lichtſpiele: „Ein Mädchen mit Prokura”.
Städt. Saalbau. Pfingſtmontag großes Konzert, bei
Atiser Witterung im Garten, anſchließend Tanz. (Siehe An=
kächtenberg. Auf das Konzert, welches Pfingſtmontag
wündet (ſiehe Anzeige), wird aufmerkſam gemacht.
Freiſicht=Feſtſpiele
in Zurfenlger zu Auerach an der Beruftahe.
Nach ſieben großen Aufführungen Forſters Freiheits=
Schau=
ſpiels „Alle gegen einen — einer für alle” rüſtet Auerbach zu den
beiden großen Feſt=Vorſtellungen an Pfingſten, Sonntag und
Montag, jeweils um halb 4 Uhr.
Der Verkehrs= und Kurverein Auerbach kann mit ſeinen
her=
vorragenden Veranſtaltungen über alle Maßen zufrieden ſein.
Tauſende haben ſich bisher dieſes grandioſe Freiheits=Schauſpiel
Forſters angeſehen. Aber tauſende werden nach den zurzeit
vorlie=
genden Anmeldungen von Verbänden und Korporationen noch
folgen.
Da iſt keine Effekthaſcherei, kein Geldverdienertum am Werk
—da merkt man, das iſt beſter und edelſter Dienſt am Volk.
Die Freilicht=Spiele in Auerbach ſind nun einmal kein „
Volks=
feſt” und gehören nicht in den Rahmen. Spiele und Brot” — ſie
ſind vielmehr echt deutſches Erleben und Volkserziehung im
wabr=
ſten Sinne.
Unter dieſem Geſichtspunkte haben die Freilicht=Spiele in
Auerbach längſt politiſchen und damit vaterländiſchen Charakter
erhalten. Das Packen des innerſten Kerns des deutſchen Menſchen
und nicht zuletzt der deutſchen Jugend iſt derart zwingend, daß es
für den Zuſchauer ein ſeeliſches Ausweichen einfach nicht mehr
gibt. — Beſſeres, künſtleriſch Hervorragenderes, das Innere des
ſchlichten deutſchen Herzens Packenderes kann man einem Volke
nicht geben.
Auch der vergangene Sonntag brachte wieder eine vollbeſetzte
Trihüne bei ſtrahlendem Himmel. Der herrliche
Nachmittagsſon=
nenſchein iſt für die Auerbacher Feſtſpiele faſt ſchon ſprichwörtlich
geworden, denn auch nicht eine Aufführung war bisher verregnet.
—Es iſt ſo, als ob auch die Natur immer ihre beſten Kräfte
mobi=
liſierte, den blauen Himmel, den Sonnenſchein, das Jubilieren der
Vögel, und der Beſchreiber einer ſolchen Stimmung hat nicht
Augen und Ohren genug, um eine ſolche Stunde feſtzuhalten.
Auch am vergangenen Sonntag war wieder alles vertreten:
der Intellektuelle, der Arbeiter, der Geſchäftsmann, der Bauer.
Für den Beobachter und Beſchreiber iſt es gerade ſo wertvoll,
ſei=
nen Blick auch einmal rückwärts über die Zuſchauer ſchweifen zu
laſſen und das Mienenſpiel der Gäſte zu ergründen und zu
erfaſ=
ſen und ſich zu erfreuen, an dem verklärten Blick eines deutſchen
Jungen oder eines alten Mütterchens. Ach wieviel
unzählige=
blanke und klarblaue Augen des Alters und der Jugend konnte
man da beobachten und manche ſtille Träne, die ſchlicht und
ſelbſt=
verſtändlich über ein gerunzeltes liebes altes Geſicht ihren Weg
fand.
Forſters Schauſpiel „Alle gegen einen — einer für alle” iſt
alles andere als ein rührſeliges Stück und die vergoſſenen Tränen
ſind Tränen der inneren Erhebung und Erbauung und eine
ein=
zige davon iſt für den Schauſpieler und ſeine Kunſt, ja für
Volks=
tum, Volksdenken und Volksempfinden mehr wert als tauſend
applaudierende Hände.
So ſoll echte und wahre Kunſt wirken, die Kunſt, die etwas
gibt für „mit nach Hauſe” auf den Lebensweg, für die Familie
und das Volk.
Unſere vorbildlichen Schauſpieler und Schauſpielerinnen von
Darmſtadt haben auf dieſer Freilichtbühne im Fürſtenlager alles,
aber auch alles in ihre Rollen hineingelegt, was überhaupt
mög=
lich war.
Ganz Auerbach mit ſeinen Einwohnern, ſeinen zahlloſen
Be=
ſuchern und Gäſten dankt den echt deutſchen und wahrhaften
Künſt=
lern und Künſtlerinnen vom Landestheater. — Wir haben euch
die Kuliſſen unſeres einzig ſchönen Freilicht=Theaters geſtellt, aber
ihr habt dieſe herrliche Gottesnatur helebt durch eure echte und
wahre deutſche Kunſt und unſer Fürſtenlager zu einem Tempel
der Erholung und Erbauung gemacht. Dieſes Schaffen und Wirken
am deutſchen Volk, eure ſelbſtloſe Hingabe für das gewaltige Werk
innerer Erneuerung am deutſchen Menſchen ſoll euch unvergeſſen
bleiben.
—.
E. Wixhauſen, 19. Mai. Oeffentliche
Gemeinde=
ratsſitzung. Die Prüfung der Gemeinderechnung für das Jahr
1932 wurde ohne Beanſtandung genehmigt. Betreffs Erlaß einer
Ortsſatzung über Filialſteuer beſchloß der Gemeinderat, dieſelbe
in Höhe von 200 Prozent der allgemeinen Gewerbeſteuer zu
er=
heben. Es iſt dies der gleiche Satz wie im vorigen Jahr.
Bürger=
meiſter Volz teilte mit, daß im Fürſorgeweſen eine Neuregelung
ſtattfindet. Jede Gemeinde wird zur Mitarbeit herangezogen. Der
Fürſorge werden daher 100 RM. beigeſteuert. — Laut amtlicher
Bekanntmachung wurden die hieſigen Obſtbaumbeſitzer
aufgefor=
dert, die Blutlaus von ihren Bäumen in dieſen Tagen zu
entfer=
nen. Die Bekämpfung der Blutlaus iſt gerade in den jetzigen
Tagen ſehr angebracht, denn um dieſe Zeit läßt ſich das
Ueber=
handnehmen dieſes gefürchteten Obſtbaumſchädlings am eheſten
verhindern. Am beſten bepinſelt man die Blutlauskolonien (weiße
flockige Gebilde an Stämmen und Aeſten der Apfelbäume) mit
Karbolineum, das ſich als ſehr wirkſames Bekämpfungsmittel
er=
wieſen hat.
— Wixhauſen, 19. Mai. Der jetzt in Ruhe lebende
früher=
langjährige Herdmonteur der Firma Gebr. Roeder Akt.=Geſ.,
Darmſtadt, Heinrich Melk, hier, Falltorſtr. 27, feiert am Montag
(2. Feiertag) ſeinen 70. Geburtstag=
I. Griesheim, 19. Mai, Monatsverſammlung der
Turnerſchaft Griesbeim am 16. Mai. Nach dem gemeinſamen
Liede „Treu unſerm Volke”, ſprach der Dietwart Keller. Er zeigte
Jahn in ſeinem Kämpfen und Streben. Für ſein Ringen um
Deutſchlands Einheit ging er in Leiden und Gefängnis. Er hat
die Höchſt gefährliche Lehre von Deutſchlands Einheit”
aufge=
bracht, wie man es damals bezeichnete, und erſt 100 Jahre ſpäter
in unſeren Tagen wurde ſeine Traum durch Adolf Hitler
verwirk=
licht. Dann ergriff der Vorſitzende, Turner Krug, das Wort. Unſer
Ziel iſt auch eine Einheit auf dem Gebiete des Griesheimer Turn=
und Sportlebens. Er trug die mit dem Vorſtand des Sportklubs
„Viktoria” gepflogenen Verhandlungen vor und erläuterte die
Vorgeſchichte des geplanten Zuſammenſchluſſes. Dieſes
Zuſammen=
wirken ſei nötig, um den Plänen der Gemeinde bei der Schaffung
eines großen Thingplatzes zur Durchführung zu verhelfen.
Vor=
läufig iſt nur eine Art Arbeitsgemeinſchaft geplant. Die Vereine
bleiben als ſolche beſtehen, haben ihre eigenen Geſchäftsführungen.
beſtimmen ſich aber einen gemeinſamen erſten Führer. Auf
ſport=
lichem Gebiet dagegen ſoll innige Zuſammenarbeit erfolgen,
be=
ſonders gemeinſames Auftreten nach außen hin. Es wurden dann
zwei Männer beſtimmt, die bei der Wahl des gemeinſamen
Füh=
rers in Betracht kommen, Oberturnwart Widmaier ſprach ſodann
über das hier ſtattfindende Kreisvolksturnfeſt und das erſte
Kreis=
turnfeſt in Arheilgen. Beſonders an die jüngeren Turner ergeht
der Ruf, treu einzuſtehen für unſere große Sache, Zeigt, was wir
leiſten! Die Deutſche Turnerſchaft iſt eine ſtarke Stütze des
Staa=
tes, das hat unſer Führer Adolf Hitler zu uns in Stuttgart
ge=
ſagt. und v. Tſchammer=Oſten hat erklärt: „Wer die Deutſche
Tur=
nerſchaft angreift, greift den Staat an.” Wir wollen auf dieſe
Anerkennungen nicht nur ſtolz ſein, ſondern vok allem auch an die
Pflichten denken, die ſich für jeden einzelnen Turner daraus
er=
geben. — Fahrrad geſtohlen. Am Donnerstag abend gegen
7 Uhr wurde in der Schönweibergaſſe ein neues Damenfahrrad
mit Ballonreifen, Marke „Regina”, geſtohlen. Wer über dieſen
Diebſtahl nähere Auskunft geben kann, wird gebeten, ſich bei der
hieſigen Gendarmerieſtation zu melden.
4k Nieder=Ramſtadt. 19. Mai. Pfingſtlager des
Jung=
volks in der H.J. Im Walde zwiſchen Waſchenbach und
Franken=
hauſen wurde heute ein Pfingſtlager des Jungnolks in der H.J.
aufgemacht, in dem etwa 220 junge Leute Aufnahme finden.
Dar=
unter befinden ſich auch mehrere Saarſchüler. Die aus nah und
fern zuſammengekommenen Jungens kampieren etwa eine Woche
lang in Zelten. Die Verpflegung ſtellen ſie ſich ſelbſt.
C. Ober=Ramſtadt. 19. Mai. Auch in dieſem Jahre
heabſich=
tigen die 50jährigen Schulkameraden eine gemeinſame
Geburts=
tagsfeier, die dem Vernehmen nach im bisher üblichen Rahmen
14 Tage nach Pfingſten ſtattfinden ſoll.
Aufruf des Landesbauernführers
an die Bauern Heſſen=Naſſaus!
Als Führer der Landesbauernſchaft habe ich den Bauern des
Gaues Heſſen=Naſſau den Dank der Gauführung des
Winterhilfs=
werks auszuſprechen. Nur der Opferſinn des deutſchen Bauern hat
es möglich gemacht, im vergangenen Jahr die bedürftigen
Volks=
genoſſen der Großſtädte über den Winter hinwegzubringen, ohne
— wie in früheren Jahren — neue Schulden auf alte zu häufen.
Es wäre verkehrt ſchweigend an einzelnen Fehlern
vorbeizu=
gehen, die bei der Größe und Heftigkeit der Schlacht gegen Hunger
und Kälte damals unvermeidlich waren. Die Wintersnot klopfte
an die Tür, da war keine Zeit für lange Erwägungen. Die
vor=
gekommenen Fehler müſſen in dieſem Jahre durch rechtzeitige
Vor=
kehrungen vermieden werden. Es darf nicht vorkommen, daß
Koh=
len dort ausgegeben werden, wo die Gelegenheit zur Selbſthilfe
durch Holzmachen für den Arbeitsloſen beſteht. Es dürfen keine
Nahrungsmittelſpenden von der Bauernſchaft an ſolche
Volksge=
noſſen gelangen, die auf dem Lande die Selbſthilfe verſäumen, die
Arbeit beim Bauern verweigern. Der Arbeitsloſe, der Landarbeit
leiſten kann und dieſe ablehnt, verwirkt damit ſein Anrecht auf
Unterſtützung durch ſauer erarbeitete Früchte des Feldes,
Die NS. Volkswohlfahrt wird als Trägerin des Hilfswerks
im nächſten Winter die Augen offen halten. Sie kann die
Ueber=
wachung aber nur leiſten, wenn die Bauern in der NS.
Volkswohl=
fahrt mitarbeiten. Deshalb gehören auch Bauern, in die NS.
Volkswohlfahrt hinein, damit ſie in jedem Dorfe mittun können,
Auch dieſes Jahr ſollen wieder wirklich bedürftige Stadtkinder
aufs Land. Die Jugend iſt am beſten geeignet, die Brücke zu
ſchla=
gen, die das gegenſeitige Verſtändnis zur Volksgemeinſchaft im
nationalſozialiſtiſchen Staat erweckt und erhält. Meldet eure
Frei=
plätze an die betreffenden NSV.=Ortsgruppen.
Heil Hitler!
Dr. Wagner, Landesbauernführer.
Eb. Eberſtadt, 19. Mai. Kundgebung der NS.=Hago.
Auf einer Kundgebung der hieſigen Ortsgruppe der NS. Hago
ſprach Kreisamtsleiter Schmidt=Darmſtadt über die Ziele und
Auf=
gaben der NS. Hago. Der Redner ging von dem Kampf gegen
die Miesmacher und Nörgler aus und wies darauf hin, daß es
heute nach Ueberwindung des unſeligen Parlamentarismus für
jeden Deutſchen allererſtes Gebot ſei, im Gehorſam gegenüber dem
Führer ſeine Pflicht zu tun. Eine der wichtigſten Aufgaben zur
Wiederbelebung der Wirtſchaft ſei, die deutſche Hausfrau, durch
deren Hände allein 80 Prozent des Volkseinkommens in die
Wirt=
ſchaft zurückfließen, dahin zu erziehen, daß ſie ihre Einkäufe und
Anſchaffungen ausſchließlich bei den einſchlägigen Betrieben des
Handels, Handwerks und Gewerbes tätige und nicht in
Waren=
häuſern und Einheitspreisgeſchäften kaufe. Der Redner betonte,
daß an dem Programm der NSDAP. nicht gerüttelt werde, und
daß alle Punkte, jeder zu ſeiner Zeit, verwirklicht würden.
Orts=
gruppenamtsleiter Wilhelm Kirſchner ſchloß die gutbeſuchte
Ver=
ſammlung mit einem Sieg=Heil auf den Führer.
1 Roßdorf. 19. Mai. Schnakenbekämpfung. In einer
ortsüblichen Bekanntmachung wurde die Bevölkerung aufgefordert,
alle alten Gefäße wie Fäſſer, Blechdoſen, zerbrochene Töpfe uſw.,
in denen ſich Regenwaſſer anſammeln könnte, wegzuräumen und
überdacht aufzubewahren. Aborte und Jauchelöcher ſind mit
feſt=
ſchließenden Deckeln zu verſehen, ſtehende Jauche in den
Miſtgru=
ben zu beſeitigen und das in Bütten, Fäſſern uſw. aufgefangene
Regenwaſſer mindeſtens innerhalb 14 Tagen einmal reſtlos
auszu=
ſchütten. Wer Gießfäſſer und Waſſerbecken in ſeinem Garten
be=
ſitzt, die ſich nicht vollkommen entleren laſſen und auch mit keinem
feſtſchließenden Deckel verſehen ſind, bat dies ſofort auf der
Bür=
germeiſterei anzumelden, damit die Schnakenbrut rechtzeitig und
erfolgreich bekämpft werden kann.
Cs. Reinheim, 19 Mai. Die Evangeliſche Frauenhilfe hatte
eine Abendfeier am Muttertag beabſichtigt, die wegen der
Vor=
ſtellung im Landestheater, zu der viele Einwohner hereits Karten
hatten, verſchoben werden mußte und nun im Saalbau „Zur
Spitze” ſtattfand. Mit dem einleitenden Choralvortrag des
Po=
ſaunenchors „Die Himmel rühmen . ..” und gemeinſamem Geſang
des Lieds „Lobe den Herrn” begann die Feier. Pfarrer Dr.
Mei=
ſinger hielt eine kurze Anſprache. Ein Lichtbildervortrag „Große
Tage aus dem Leben einer Mutter” ſowie Gedichtvorträge
ſchloſ=
ſen ſich an. Die Chorſchule ſang mit zweiſtimmiger Violin= und
Klavierbegleitung das Lied „O, ſelig Haus. ...‟ Gedichte, Reigen
und das Lied „Treue Liebe bis zum Grabe” leiteten zu dem
Büh=
nenſtück. Woas die Qurewäller Groußellern ehrne Enkel vor
Weis=
heitsſprüch hinnerloſſe hawwe” über, das von größten
Heiterkeits=
ausbrüchen begleitet war. Schlußanſprache und das „Im
Oden=
wald bin ich daheim” beendeten die ſchlichte, eindrucksvolle Feier,
hatten doch die Hitlerjugend, BdM., die Chorſchule und die
Jung=
ſchar, ſowie die übrigen Mitwirkenden beſte Leiſtungen dargeboten.
— Groß=Umſtadt, 19. Mai. Zuſammenſchluß. Die beiden
Geſangvereine „Liederkranz” (gemiſchter Chor) und Sängerluſt”
haben ſich vereinigt, um dem deutſchen Lied, dem deutſchen Volke
und dem deutſchen Vaterland in gemeinſamer Geſangspflege zu
dienen. Der Dirigent des neugebildeten Vereins, der nunmehr
den Namen „Sängervereinigung Groß=Umſtadt” trägt iſt der
alt=
bewährte Chormeiſter der ſeitherigen „Sängerluſt”, Herr Rektor
Maſer hier. Die beſondere Zuſammenſchlußfeier wird am 27.
Mai auf „Roths Keller” ſtattfinden.
r. Babenhauſen. 19. Mai. Aus Anlaß des Muttertages
veran=
ſtaltete die NS.=Frauenſchaft einen Filmabend im
Saalhau „Deutſcher Hof”, der mit ſeinen Filmen „Das Erwachen
der Seele” und „Bauernhochzeit” den tiefen Sinn und die
Bedeu=
tung des Muttertages eindringlich zeigte. Neben einer Anſprache
der Frauenſchaftsleiterin, Frau Scherff, und Gedichtvorträgen von
Frl. Koch und Frl. Geißler hielt Herr Medizinalrat Dr. Binſack
einen Vortrag über die Entwicklungsgeſchichte des Kindes mit
vielen praktiſchen Erziehungsratſchlägen.
4s. Erbach, 19. Mai. Volksmiſſion. Wie in vielen
grö=
ßeren Orten des Heſſenlandes, ſo fand auch in unſerer
evangeli=
ſchen Gemeinde auf Grund einer Anordnung unſerer Landeskirche
am Dienstag. Mittwoch und Donnerstag eine Vortragsreihe ſtatt.
Die Volksmiſſion in Erbach wurde durch Herrn Pfarrer Köhler=
Darmſtadt durchgeführt, der nach einſtimmigem Urteil als
aus=
gezeichneter Kenner dieſer zeitgemäßen Fragen zu betrachten iſt
Herr Pfarrer Köhler hatte es ausgezeichnet verſtanden, in äußerſt
klarer und temperamentvoller Weiſe in die zeitgemäßen Fragen
einzuführen. — Der diesjährige Ausflug des evangeliſchen
Kir=
chengeſangvereins hatte eine äußerſt ſtarke Beteiligung
auf=
zuweiſen. Mit drei Wagen der Reichspoſt ging, die Fahrt über
Aſchaffenburg, Eſchau nach Meſpelbrunn zur Beſichtigung der
idyl=
liſch gelegenen Waſſerburg. Die Rückfahrt erfolgte über
Klingen=
berg und Laudenbach — Auch dieſes Jahr fand in unſerem
Kirch=
ſpiel eine Wiederſehensfeier der Fünfzigjährigen
ſtatt. Nach dem gemeinſamen Kirchgang und der ſich
anſchließen=
den Gefallenenehrung am Ehrenmal auf dem Schöllenberg, fand
am Nachmittag im „Anker” zu Stockheim die eigentliche
Wieder=
ſehensfeier ſtatt. Eine kleine Nachfeier wurde bei Jakob Beck in
Elsbach abgehalten. — Das Erbacher Brauhaus im
neuen Gewand. Das im ganzen Odenwald und darüber
hin=
aus beſtens bekannte Erbacher Brauhaus hat in dieſen Tagen ein
neues Gewand erhalten. Es wurde nämlich das herrliche
Fach=
werk, das in früheren Jahren einmal hinter einem Verputz
ver=
ſteckt wurde, wieder freigelegt, und mit ſchönen Schnitzereien und
Wappen verziert. Es wäre nur zu wünſchen, daß dieſem Beiſpiel
noch andere folgen würden.
Br. Seckmauern, 19. Mai. Am Pſingſtſonntagabend um 8.30
Uhr findet im evang. Gemeindehaus Seckmauern ein Mutterabend
ſtatt. Zu dieſer Veranſtaltung ſind alle Frauen des Kirchſpiels
Seckmauern herzlich eingeladen.
— Hirſchhorn. 19. Mai Waſſerſtand des Neckars am
18. Mai 1,44 Meter, am 19. Mai 1.48 Meter, morgens 5.30 Uhr.
— Gernsheim, 19. Mai, Waſſerſtand des Rheins am
18. Mai —0,69 Meter, am 19. Mai —0,67 Meter, morgens 5.30 Uhr.
Vefeg
Hansa-Llovd und Goliath-Werke, Verkaufsstelle Hessen: G. Wacker, Darmstadt, Telefon 1617, Olbrichweg 16, hinter dem Hochzeitsturm
[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 138
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 20. Mai 1934
Bieverſehen:
Als ich letzten Sonntagmorgen meine Schritte hinauflenkte
zu ſtiller Andacht am Waldesrand der Neunkircher Höhe.
ſtockte der Fuß bei der Linde, dem grünen Baum des Odenwaldes
Hier bis hin zum Pfarrhauſe ſtanden Gruppen von Männern und
Frauen — feierlich gekleidet, doch froh bewegt. Es waren die 50er,
60er, 70er und 75er des Kirchſprengels Neunkirchen, die
Wieder=
ſehen feierten und nun den Tag mit gemeinſamem Gottesdienſt
beginnen wollten. — War das ein Händeſchütteln und Erzählen.
ein Erkennen — langſam manchmal, wenn das Land=Mütterchen
den in die Ferne verſchlagenen Schulkameraden vor ſich ſah oder
wenn die nach auswärts verheiratete Freundin von einſt im Kreiſe
erſchien. Rührend und ſchön, die ungekünſtelte Freude zu ſehen,
mitzuerleben.
So hatte der Kirchendiener einige Mühe, die wohl über 100
Feiertagsleute im Pfarrhofe zu formieren, die Aelteſten voran. —
Im Pfarrgarten probte der Kirchenchor noch einmal durch — und
dann erſchien der Pfarrer an der Spitze, die Glocken begannen zu
läuten und langſam — gemeſſen in Schritt und Tritt, ſetzte ſich
der Zug in Bewegung. — Ich ſtand an der Mauer und ſchaute
dies Bild.
Im Gotteshauſe empfing die Orgel die Eintretenden und
ge=
leitete ſie zu ihren Ehrenplätzen. Dann ſetzten die Poſaunen ein —
gewaltig, wie in Brauſen .... ruft uns die Stimme‟. Alle
ver=
banden ſich in und mit der Gemeinde im Lied; noch klingt mir
die Melodie in den Ohren .. . O. daß ich tauſend Zungen hätte."
Und dann faßt der Geiſtliche all das Fühlen und Denken, das
Feiern und Danken in Worte, ſpricht vom Lieben, vom Sterben
und Leben, vom Wiederſehen hier und dort! — Die Kirche leert
ſich, zurück bleibt dieſe enge Gemeinde zu heiligem Mahl.
Droben am Waldesrand lauſchte ich dem Nachklang. Vor mir
der Friedhof mit ſo manchem bekannten, gepflegten Grabe.
Weit ging der Blick übers grüne Land — ſichtbar und unſichtbar.
Wo im Winter Sterben und weiße ſchützende Decke, war junges
Leben — neue Hoffnung. Ein Vöglein ſang zu Häupten:
Wieder=
ſehen, ja Wiederſehen!
J. A.
m. Beerfelden. 16. Mai. Erfolgreiche Stenographen.
An dem Kreiswettſchreiben der Deutſchen Stenographenſchaft,
Kreisgebietsleitung Erbach, nahmen auch 8 Mitglieder des
hieſi=
gen Stenographenvereins teil, die ſämtlich gute Preiſe erzielten.
Im Schnellſchreiben erhielten bei 160 Silben je einen erſten und
einen Ehrenpreis; K. Schäfer und G. Stierle, bei 120 Silben
einen erſten und Ehrenpreis H. Siefert, bei 100 Silben einen
er=
ſten und Ehrenpreis W. Hering, einen 3. Preis W. Bechtold, bei
80 Silben einen erſten und Ehrenpreis L. König, bei 60 Silben
einen erſten und Ehrenpreis W. Lenz=Beerfelden und W. Lenz=
Ober=Finkenbach. Im Schön= und Richtigſchreiben erhielt einen
erſten und Ehrenpreis H. Siefert. einen 2. Preis Luiſe König.
Dp. Zwingenberg. 16. Mai. Bezirksſparkaſſe
Zwin=
genberg, Mitgliederverſammlung. Als Vertreter
der Aufſichtsbehörde war Herr Verwaltungsoberinſpektor
Hof=
mann vom Kreisamt Bensheim erſchienen. Ferner waren Herr
Oberbürgermeiſter a. D. Rahn vom Heſſiſchen Sparkaſſen= und
Giroverband als deſſen Vorſitzender ſowie Herr Direktor Seip=
Darmſtadt von der Landeskommunalbank=Girozentrale für Heſſen
anweſend. Der Vorſitzende des Verwaltungsrates der
Bezirksſpar=
kaſſe Zwingenberg, Herr Brauereibeſitzer Hildebrand=Pfungſtadt,
eröffnete die Verſammlung mit Worten der Begrüßung und
ge=
dachte zunächſt des verſtorbenen Rechners der Kaſſe, Herrn Delp,
deſſen Andenken die Verſammlung durch Erheben von den Sitzen
ehrte. Sodann trat man in die Tagesordnung ein. Punkt 1,
Ent=
gegennahme des Geſchäftsberichtes und Verleſung der Rechnung
für 1933 zeigte, daß die Tätigkeit der Kaſſe im Jahre 1933 eine
erſprießliche geweſen iſt und daß die Kaſſe ihrer Beſtimmung, dem
Volkswohl zu dienen, nachgekommen iſt. Im nächſten Punkt wurde
für das verzogene und daher ausgeſchiedene
Verwaltungsratsmit=
glied Dr. Münchmeyer=Gernsheim Herr Bürgermeiſter Schnauber=
Gernsheim in den Verwaltungsrat der Kaſſe gewählt. Die
weite=
ren auf der Tagesordnung ſtehenden Punkte behandelten interne
Kaſſenfragen und fanden Erledigung.
Eb. Bensheim, 19. Mai. Kommerzienrat Euler †.
Der Seniorchef der Firma W. Euler, Maſchinenfabrik AG.,
Kom=
merzienrat Wilhelm Euler, iſt im Alter von 87 Jahren
geſtor=
ben. Der Verſtorbene hat ſich weit über den Rahmen ſeines
Be=
triebes hinaus für die Entwicklung von Handel. Gewerbe und
In=
duſtrie eingeſetzt. Er bekleidete in früheren Jahren eine Reihe
von Ehrenämtern. Wegen ſeiner Verdienſte um ſeine Heimatſtadt
Bensheim war er vor Jahren zum Ehrenbürger der Stadt
Bens=
heim ernannt worden.
Ex. Bürſtadt. 16. Mai. Bezirkstag der
Stenogra=
phen. Am Sonntag fand hier der erſte Bezirkstag in der neuen
Einheitsorganiſation der Kurzſchriftbewegung des Kreisgebietes
Worms ſtatt, woran ſich über 100 Stenographen aus den
benach=
barten Ortſchaften beteiligt hatten. Nachdem die Gäſte an der
Bahn abgeholt waren, fand im neuen Schulhaus ein
Wett=
ſchreiben unter der Leitung von Kreisleiter Sauer=Worms und
Obmann Weiſenfels ſtatt und konnten die Teilnehmer zum größten
Teil mit ſehr guten Noten ausgezeichnet werden. Geſchrieben
wurde von 60 bis 220 Silben pro Minute. Die Höchſtleiſtung des
Tages mit 220 Silben vollbrachten Herr K. Weimar aus Worms
und Frl L. Gerkhard. Nach einer kurzen Beſichtigung des
Waſſer=
werkes fand dann im Saale Bub eine kleine Feier ſtatt.
Orts=
gruppenleiter Ph. Glück begrüßte die zahlreichen Gäſte und
ſchloſ=
ſen ſich ſeine Worte mit einem Treubekentnis der Verſammelten
zum Führer Volk und Vaterland. Anſchließend nahm Kreisleiter
Sauer die Preisverteilung vor und konnten 30 Ehrenpreiſe
ver=
geben werden.
Ex. Biblis, 19. Mai. Am 2. Pfingſtfeiertag feiert Herr Hrch.
Fauſt von hier in körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit ſeinen 91.
Geburtstag. Derſelbe iſt Veteran von 1866 und 1870/71 und nimmt
noch heute an den Tagesereigniſſen regen Anteil. Wir gratulieren.
Eb. Langen, 19. Mai. Unfallchronik. In der Bahnſtraße
wurde ein hieſiger Einwohner von einem Perſonenauto
angefah=
ren. Er erlitt eine ſchwere Gehirnerſchütterung. — Auf der
Darm=
ſtädter Straße ſtießen ein Laſtkraftwagen und ein Perſonenauto
zuſammen. Zwei Inſaſſen, ein Herr und eine Dame, erlitten
ſchwere Verletzungen.
Eb. Seligenſtadt, 17. Mai. Die hieſige
Bezirksſpar=
kaſſe konnte im abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Reingewinn
von 25 180.— RM., der der Sicherungsrücklage überwieſen wurde.
verzeichnen. Die Spareinlagen ſtiegen um 241 000.— RM. Die
Umſatztätigkeit erhöhte ſich um mehr als 3 000 000.— RM. Zur
Unterſtützung des Arbeitsbeſchaffungsprogramms der Regierung
wurden nicht weniger als 235 000.— RM. ausgeliehen.
Skandalöſe Zuſtände in einer Konſervenfabrik.
— Mainz, 18. Mai. Der 42jährige Händler Jakob Bauer 4.
aus Eich hatte dort im Jahre 1926 eine Konſervenfabrik errichtet,
um Landesprodukte, wie Obſt, Rüben. Gurken und Weißkraut zu
konſervieren. Vor einiger Zeit lieferte er an eine Firma in
Frankfurt a. M. 1500 Kg. rote Rüben, die ſich bei ihrer
Unter=
ſuchung als unbrauchbar erwieſen. Eine hierauf vorgenommene
Kontrolle brachte ſkandalöſe Zuſtände in der Konſervenfabrik
zu=
tage. In offenen Fäſſern und Blechkannen wurden 2000 Zentner
verdorbene Gurken, vollſtändig in Zerſetzung übergegangenes
Sauerkraut und verſchimmeltes Obſt vorgefunden. Das
Amtsge=
richt Oſthofen hatte den unſauberen Fabrikanten deshalb zu zwei
Monaten und zwei Wochen Gefängnis verurteilt und ihm gemäß
8 15 des Lebensmittelgeſetzes die Weiterführung der Fabrik
unter=
ſagt. Die gegen dieſes Urteil eingelegte Berufung wurde von der
Erſten Kleinen Strafkammer koſtenfällig abgewieſen.
Be. Mainz, 19. Mai. Vom Auto angefahren und
ſchwerverletzt liegen gelaſſen. Als in der Nacht vom
Mittwoch auf Donnerstag gegen 12 Uhr ein von Frankfurt
kom=
mender Arzt des Städtiſchen Krankenhauſes mit ſeinem
Perſonen=
auto die Hochheimer Straße zwiſchen Hochheim und Kaſtel
paſ=
ſierte, fand er auf der Straße liegend einen bewußtloſen Mann
und in deſſen Nähe ein Fahrrad. Die ganze Situation ließ darauf
ſchließen, daß der Mann von einem Auto angefahren und liegen
gelaſſen wurde. Der Arzt nahm ſich des Bewußtloſen an und
brachte ihn ſofort ins Städtiſche Krankenhaus. Dort wurde feſtge=
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Sonntag, 20. Mai
6.15: Hamburg: Hafenkonzert. Die Glocken vom Großen Michel
Choral: O heil’ger Geiſt, kehr bei uns ein. — 8.00:
Flaggen=
hiſſung im Fliegerlager Waſſerkuppe (Rhön). — 8.15: Zeir,
Nachr. — 8.20: Wetter. — 8.25: Marburg: Feſtgeläute der
Eliſabethen=Kirche. — 8.45: Choralblaſen. — 9.00: Aus der
Nikolauskirche, Stuttgart: Katholiſche Morgenfeier. — 9.45:
Feierſtunde der Schaffenden. — 10.15: Stuttgart: Evangel.
Morgenfeier. — 11.00: Alte frohe Heimat „Trier und das
Mo=
ſelland” — H.30: Reichsſendung: (Leipzig): Bachkantate.
Er=
ſchaller ihr Lieder.
12.00: Blasmuſik. Muſikzug der SA=Standarte 98, Hanau. Ltg.:
Muſikzugführer Sälzer. — 13.00: Die Natur in der Tondichtung
(Schallplatten.) — 14.20: Eine Pfingſtfahrt aufs Land!
Hör=
folge. — 15.00: Kinderſtunde: Kaſperl unter den Wilden.
16.00: Königsberg: Kl. Funkorcheſter. Ltg.: Eugen Wilcken.
18.00: Freiburg: Bei den Hirtenbuben auf dem Schellenmärkt.
Hörbild. — 18.20: Fröhl. Zwiſchenſpiel. — 18.40: Zum
Todes=
tag Cäſar Flaiſchlens (12. Mai).
19.00: Pfingſtbräuche. — 19.50: Sport. — 20.00: Großes
Kon=
zert. Funkorcheſter. Ltg.: Hans Rosbaud. — 22.00: Von der
Waſſerkuppe (Rhön), Feier am „Fliegerdenkmal.
22.20:
Zeit, Nachr. — 22.35: Nachr., Wetter, — 22.45: Kl.
Unter=
haltung. — 23.00: Stuttgart: Tanz= und Volksmuſik. — 0.30:
Stuttgart: Nachtmuſik.
Frankfurt: Montag, 21. Maf
6.15: Bremen: Hafenkonzert. Geläute vom Dom. — Choral; Harre
meine Seele. — 8.15: Zeit, Nachr. — 8.20: Wetter. — 8.30:
Choralblaſen. — 8.45: Kakholiſche Morgenfeier. — 9.30: Dtſch.
Volkslieder. — 10.00: Karlsruhe: Evangel. Morgenfeier.
10.45: Sängervereinigung 1931, Langenlonsheim. — 11.30:
Von der Waſſerkuppe (Rhön): Hörbericht vom Modellwettbewerb.
12.00: Ulm: Standartenkapelle 120. Ltg.: Franz Schilling. —
13.00: Sorgenbrecher! (Drunter und drüber auf Schallplatten.)
14.30: Freiburg: Die Pfingſtrecken. Volksbrauch aus dem
Breis=
gau. — 15.00: Stuttgart: Kinderſtunde: Vier Meter Chineſe
und fünf Kinder. Hörſpiel.
16.00: Wiesbaden: Städtiſches Kurorcheſter. Ltg.: Dr.
Thier=
felder. — 18.00: Dr. Schacht: Heitere Erlebniſſe mit Tieren.
18.20: Altflämiſche Volkslieder.
19.00: Trier: Hörbericht und Ausſchnitte aus dem Feſtzug anläßlich
der Pfingſttagung des VDA. in Trier. — 19.30: Jugendſonaten
für Violine und Klavier von Mozart. — 19.50: Sport. —
20.00: Von See zur See. Ein bunter Gemeinſchaftsabend
Ham=
burg, Frankfurt und Stuttgart. — 22.00: Hermine Behn: Was
nicht auf der Schallplatte ſteht. — 22.20: Zeit, Nachr.
22.35: Von See zur See. (Fortſetzung.) — 24.00: „Othello”
von Verdi. Oper in 4 Akten. (Schallplatten.)
Frankfurt: Dienstag, 22. Mai
5.45: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetder. — 5.50:
Wetter. — 6.55: Stuttgart: Frühkonzert auf Schallplatten.
8.15: Woſſerſtand, Wetter. — 8.20: Stuttgart: Gymnaſtik. —
9.25: Nur Freiburg: Werbekonzert. — 9.45: Nur Freiburg:
Ei=
gene Sendung. — 10.00: Nachr. — 10.45: Praktiſche
Rat=
ſchläge für Küche und Haus. — 11.00: Werbekonzert. — 11.40:
Meldungen. — 11.50: Sozialdienſt.
12.00: Muſikzug der SA=Motor=Standarte 49. Ltg.:
Muſikzug=
führer Zoeller. — 13.00: Zeit, Nachr., Saavdiemt. — 13.10:
Nachr. — 13.20: Stuttgart: Inſtrumental=Soli auf Schallpl.
13.50: Zeit, Nachr. — 14.00: Stuttgart: Lucia dr
Lammer=
moor, von Donzetti. (Schallplatten.) — 14.30: Nur Freiburg;
Nachr. — 14.40: Stunde der Frau: Spinne, ſpinne tauſend
Fäd=
chen, gutes Rädchen, dreh dich um! — 15.30: Wetter. — 15.40:
Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 15.50: Wirtſchaftsbericht.
16.00: Nachmittagskonzert. — Anſchl.: Alte Tanzmuſik. — 17.30:
Revierförſter i. R. Dürrfeld: In Wald und Feld. — 17.45:
Lie=
der von Hans Förſter. — 18.00: Wir rrinken noch ne Flaſche
Wein! Unterhaltung. — 18.15: Aus Wirtſchaft und Arbeit. —
18.25: Italieniſch. — 18.45: Meldungen. — 18.50: Griff ins
Heute.
19.00: Der Rodenſteiner. Hörſpiel. — 20.00: Zeft, Nachr. —
20.15: Reichsſendung: (Leipzig:) Stunde der Nation: Die Söhne
des Joh. Seb. Bach. — 21.00: Vom Deutſchlandſender:
Flie=
geralarm. Kurzhörſpiel. — 21.20: Unterhaltungskonzert.
Funk=
orcheſter. Ltg.: Merten. — 22.00: Mannheim: Deutſches
Volks=
lieder=Spiel. Von Herm. Zilcher. — 22.20: Zeit, Nachr. —
22.35: Stuttgart: Du mußt wiſſen. — 22.45: Nachr., Wetter
Sport. — 23.00: Stuttgart: Hiſtoriſches Konzert, Parts 1785.
Erſtaufführung von Kammermuſikwerken eſſäſſiſcher Komponiſten.
24.00: Stuttgart: Nachtkonzert.
ſtellt, daß der Angefahrene einen ſchweren Schädelbruch und no.
ſcheinend innere Verletzungen erlitten hatte. Es handelt ſich
n=
den vorgefundenen Papieren um den 37jährigen Gärtner 9
Wilhelm Hinze aus Frankfurt a. M. — Tödliche Folge
Wir berichteten am vergangenen Montag, daß das 2jährige Töß,
terchen einer Familie in der Welſchnonnengaſſe in einen Eimm
der heiße Brühe für das Färben von Kleider enthielt, ſtürzte mud
ſich ſchwere Verbrühungen zuzog. Das Kind iſt nunmehr im
Kro=
kenhaus an den Folgen der ſchweren Verbrühung geſtorben.
— Bingen. 18. Mai. Ein Erholungsheim der Nc
in Bingen. Der Stadtrat nahm in ſeiner letzten Sitzung H.0
Haushaltsplan für das Jahr 1934 einſtimmig an. Der Etat iſt
mi=
einer Endſumme von 2 370 674 RM. ausgeglichen. Ein Fehlbetru,
von 60 000 RM. konnte durch Einſparungen ausgeglichen werdo.
Die Steuerſätze liegen unter dem Landesdurchſchnitt. Ferrmf
wurde u. a. beſchloſſen, für die Errichtung eines Gefallenendes.
mals für die Stadt Bingen einen Wettbewerb auszuſchreibon u9s/
Auch ſoll der Bau von 100 Siedlungen für Kriegsbeſchädigte tue
fördert werden. Einen wichtigen Beſchluß faßte der Stadtrat, „ſor
dem er das im Binger Wald liegende Erholungsheim der NSu
zur Verfügung ſtellte, damit erholungsbedürftige Volksgenoſſyr= ganze Jahr über dort Aufnahme finden können,
9berheſſen.
h. Klein=Linden, 19 Mai. Die Errichtung ein
Ehrenmales für die im Weltkriege gefallenen Söhne unſe=
Gemeinde iſt nunmehr endgültig beſchloſſen. Der Entwurf 4½
Ehrenmals ſtammt von Architekt Fiſcher=Gießen.
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Deutſchlandſender
Welle 1571
Deutſchlandſender: Sonntag, 20. Mai
6.10: Tagesſpruch. — 6.15: Hamburger Hafenkonzert. Glocken vonm WMte Mür
Großen Michel. — Choral; O heil’ger Geiſt, tehr bei uns einn ſtü
en am A
50 will
in der
ſnpt. Um 16
ſaß iche Fra
8.00: Stunde der Scholle. — 8.55: Deutſche Feierſtunde. —
10.05: Berlin: Wetter. — 10.10: Sperrzeit. — 11.00: Hanss
Voß lieſt aus ſeiner Edda=Uebertragung. — 11.15: Seewetterbes /m äch
richt. — 11.30: Reichsſendung: (Leipzig): Bachkantate. Erſchallett /,6zarüß
ihr Lieder.
12.00: Glückwünſche. — 12.10: München: Standmuſik. Muſikkorpeu 61
des 7. bayr. Pionier=Batl. Ltg.: Obermuſikmeiſter Schifferl. —
12.55: Zeitzeichen. — 13 00: Das Muſikkorps der Leibſtandartei ſeie
Adolf Hitlers. Ltg.: Muſikmeiſter Müller=John. — In der Pauſeſl / Engt mit.
(14.00): Dr. Caſtelle: Ueber den Kreislauf germaniſcher Bräuchst /mSſurter 3
10.05: Herm. Friedrich: Humor m Schach. — 15.20: Chr. 94 ſin werden
Mahn: Hanne Hopp ſin Pingſten.
16.00: Königsberg: Kl. Funkorcheſter. Ltg.: Eugen Wilcken. — ſu der feiet!
18.00: Plautermann meint. .
18.30: Liebe und Trompetenblaſen. Luſtige
Nachmittagsunterhal=
tung. — 19.40: Sport. — 20.00: Fröhl. Pfingſten. Muſit,1
Geſana, Humor und frohe Laune. — 22.20: Wetter=, Tages—
und Sportnachrichten. — 22.45: Seewetterbericht. — 23.002
Stuttgart: Tanz= und Volksmuſik.
Deutſchlandſender: Montag, 21. Mai
E lettin.
6.10: Tagesſpruch. — 6.15: Bremer Hafenkonzert. Geläute vonn / em Be
Dom. — Choral: Harre, meine Seele, — 8.15: Rich. Donath:= d. Strecke
Jagdplaudereien. — 8.35: Oberregierungsrat Motz: Die erſtes mihaltenden
Reichsnährſtandsſchau in Erfurt. — 8.55: Orgelmuſik, aus der 2 mzen. Bei
St. Marienkirche. — 1005: Berlin: Wetter. — 10.10: Spen= / , Der Zugfü
zeit. — 11.00: Ludwig Bäte: Worpswede. — 11.15:
Seewetten=
bericht. — 11.30: Kammermuſik. Roebrt Schumann: Streichquarz / / Meiſende
tett A=Moll.
ich: verletzt
12.00: Glückwünſche. — 12.10: Breslau: Schleſ. Philharmonie. ſo: derte Hili
Rg.: L. Joſ. Kaufmann. — Dazw. (12.55); Zeitzeichen. — eidem Un
14.00: Kinderliederſingen. Pfingſtlieder. — 14.20: Kinderfunk
iche
ſpiele: Pfingſtbeſuch von Dorf zu Dorf. — 15.00: Virtuoſt
Pfingſtleckerbiſſen. — 15.40: Reichsmodellwettbewerb auf de Mxn des
Waſſerkuppe. (Aufn.)
veiterbe
16.00: Stuttgart: Philharm. Orcheſter Stuttgart. Ltg.: M. Hahr .cft geklärt.
17.00: Die Zunft der Peitſchenknaller. Alte Bräuche zum drittm
Pfingſttag im Mansfelder „Lande. — 17.50; Frau Nilpferd i04
zum Tanz. Ein fröhl. Pfingſtbalk bei den Tieren.
19.35: München: Afda. Oper in 4 Akten von Verdt.
den Pauſen (von 21.10): Wetter= und Tagesnachr — 2
Sport. — 23.00: Seewetterbericht. — 23.15: München: Oi
Tanzfunkkapelle. Ltg.: Bruno Aulich.
Deutſchlandſender: Dienstag, 22. Maf
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr. — 6.00: Berlin: Gym:
naſtik. — 6.15: Tagesſpruch. — 6.20: Berlin: Frühkonzert. —
In einer Pauſe (geg. 7.00): Nachr. — 8.00: Sperrzeit. — 8.411
Leibesübung für die Frau. — 9.00: Sperrzeit. — 10.00: Nachr.
10.10: Das deutſche Volkslied auf Schallplatten. — 105010 EN älle
Fröhlicher Kindergarten. — 11.15: Seewetterbericht. — 11.30/7
A. Rehbein: Pau: Warnke zum Gedächtnis. — 11.45: Klavev v il! OfC
muſik der Romantik. Brahms: Intermezzt op. 117.
12.00: Wetter; anſchl.: Glückwünſche. — 12.10: Mittagskonzert auf1
Schallplatten; anſchl.: Wetter. — 12.55: Zeitzeichen. —— 13.00:
Ng.
Fortſetzung des Mittagskonzerts. — 14.00: Sperrzeit. — 14.4514
Nachr. — 15.00: Wetter, Börſe. — 15.15: Für die Mutter: / St=oks
22.20: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten. — 22.45: Sei
wetterbericht. — 23.00: Königsberg: Kleines Funkorcheſter, Lta.
Eugen Wilcken.
Wekkerbericht.
Ausſichten für Sonntag: Teils wolkig, teils aufheiternd, wärm!
und trocken.
Ausſichten für Montag: Im ganzen freundliches und tagsihé
warmes Wetter.
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mritag, 20. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 138 — Seite 11
ſeich und Ausland.
Am Pfingſtmonkag Trauerfeier
ſt die verunglückten Ballonflieger.
„ſerlin. Die Leichen der beiden
verunglück=
tamertſchen Ballonflieger Dr. Schrenk und
Ma=
ſuſieffen am Sonntag früh 7.08 Uhr auf dem
Sühichen Bahnhof in Berlin, Bahnſteig A, ein.
Aud m Bahnhof wird neben anderen
Perſön=
liſchtten Miniſterialrat Bäumker vom
Reichs=
lumſhrtminiſterium beim Eintreffen des Zuges
zuwer ſein. Die Särge werden dann zur Kirche
dehs Invalidenhauſes in der Scharnhorſtſtraße
übde ührt, wo Sonntag mittag 12 Uhr eine
Tiwifeier ſtattfindet. Die Leiche, von Dr.
Sſcnk wird nach der Trauerfeier nach
Stutt=
gannübergeführt, Maſuch wird wahrſcheinlich auf
de mFriedhof in Reinickendorf=Weſt beigeſetzt.
Der Frankfurker Wäldcheskag.
Zr Wäldchestag iſt das Frankfurter
Sommer=
feſſt das Feſt entſtammt einer alten Frankfurter
Söü und wird dieſes Jahr als Volksfeſt mit
Vſölſingen und Volkstänzen gefeiert. Jung und
alc illen am Wäldchestag ſpaßen, lachen und
feitr. So will es das Amt Volkstum und
Hei=
mu in der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch
Flzpe.” Um 16.30 Uhr verſammelt ſich das
zunft=
gamiche Frankfurt auf dem Holbeinplatz, mit
derwitze zur Forſthausſtraße. Die Bürgerwieſe
iſt tich die Stadtverwaltung zum Feſtplatz mit
Gyen, Bühne und Schlagbäumen ausgeſtaltet
mgten. Die Bürgerwehr ſorgt für die
ſelbſtver=
ſte miche Ordnung. Auf der Bürgerwieſe erfolgt
düt ſegrüßung der Zugteilnehmer durch den Alt=
Blüermeiſter von Annodazumal. Dann werden
Vühlitänze, Lieder und Volksſtücke vorgetragen.
J d Frankfurter und jede Frankfurterin tanzt
umdin gt mit. Für das leibliche Wohl ſorgen die
Fiſſoarfarter Zünfte. Fiſchbäcker, Metzger und
BRite werden Stände errichten. Um 9 Uhr
er=
forg der feierliche Rückmarſch zum Holbeinplatz.
Zugzuſammenſtoß
Maeuif der Skrecke Skeklin-Küſtrin.
J. A. Mal
Etettin. Am Freitag, gegen 22 Uhr, ſtieß
auuf en Bahnhof Pakulent (Kreis Greifenhagen),
4 amdr Strecke Stettin-Küſtrin, ein Güterzug mit
demhe ltenden Perſonenzug 644 nach Stettin
zu=
ſaumen. Bei dem Unfall wurden zwei Reiſende
umd er Zugführer des Perſonenzuges ſchwer und
elſ” kääſende ſowie der Heizer des Güterzuges
leiſch verletzt. Der von Stettin telegraphiſch an=
Phüg gexoſrte Hilfszug brachte alsbald ärztliche Hilfe.
Bciſen Unfall ſind weder Wagen entgleiſt, noch
Beginn der Jubiläun
nergau.
ſen=
zu.
ni
iſt) ch=blicher Sachſchaden entſtanden. Die Rei=
mides Perſonenzuges wurden mit dem
Hilfs=
weiterbefördert. Die Schuldfrage iſt noch
geklärt.
„Die Kreuzigung”,
eine Szene aus der vor 5000 Zuſchauern veranſtalteten Generalprobe zu den Oberammergauer
Paſſionsſpielen, die am Pfingſtmontag beginnen werden.
Explofion
in den Bayeriſchen Motorenwerken.
München. In einem Bauſchuppen der
Baye=
riſchen Motorenwerke brach in den Abendſtunden
des Freitags ein Brand aus, der die Exploſion
einiger Sauerſtoff=Flaſchen im Gefolge hatte.
Da=
bei wurden elf Perſonen, darunter einige
Feuer=
wehrleute, verletzt, ſo daß ſie ins Krankenhaus
eingeliefert werden mußten. — Zu dem Großfeuer
in den Bayeriſchen Motorenwerken iſt ergänzend
zu melden, daß nach etwa einſtündiger,
angeſtreng=
ter Tätigkeit der zahlreichen Feuerwehren die
Ge=
fahr als beſeitigt gelten konnte. Bei Ankunft der
erſten Löſchzüge ſtanden mehrere Bau= und
Lager=
hütten, die verſchiedenen Firmen gehörten, in
Flammen. Die Brandbekämpfung wurde
haupt=
ſächlich dadurch erſchwert, daß in einem Schuppen
Azetylen= und Sauerſtoff=Flaſchen lagerten, von
denen ſechs explodierten. Von den ins
Kranken=
haus eingelieferten elf Verletzten konnten ſieben
bereits wieder entlaſſen werden. Weiteren 10
Per=
ſonen, die leichte Verletzungen erlitten hatten,
wurde am Brandplatz die erſte Hilfe zuteil.
Drei Bankiers zu Zuchthausſtrafen
verurkeilk.
Schwerin. Nach viertägiger Verhandlung
wurde am Freitag, gegen Mitternacht, das Urteil
gegen die drei Inhaber des jüdiſchen Bankhauſes
Louis Loeſer u. Co. gefällt. Die Angeklagten
waren beſchuldigt der Depotunterſchlagung und
der Lotterieuntreue. Im April 1933 hatte das
Bankhaus die Zahlungen eingeſtellt, und das
Kon=
kursverfahren war darauf beantragt worden. Im
Verlauſe der Nachprüfungen ergaben ſich
Depot=
unterſchlagungen in Höhe von etwa 180 000 RM.
Auf dem Depotkonto des Bankhauſes bei der
Da=
natbank ergab ſich ein Fehlbetrag von 300 000
RM., der nur durch 26 000 RM. eigene Effekten
gedeckt war. Die Kaſſe der Lotterieeinnehmer
Loeſer wies einen Fehlbetrag von 21 000 RM.
auf. Das Urteil lautete gegen den 72jährigen
Seniorchef Louis Loeſer auf 4 Jahre Zuchthaus
und 5 Jahre Ehrverluſt ſowie 3000 RM.
Geld=
ſtrafe, gegen ſeinen Sohn Kurt Loeſer auf 5 Jahre
Zuchthaus, 5 Jahre Ehrverluſt und 2000 RM.
Geldſtrafe, gegen den anderen Sohn, Arthur
Loe=
ſer, auf 2 Jahre Zuchthaus, 3 Jahre Ehrverluſt
und 1000 RM. Geldſtrafe.
Eröffnung der Achema.
Eine imponierende Schau
des deutſchen chemiſchen Apparateweſens.
Köln. Die „Achema”, 7. Ausſtellung für
chemiſches Apparateweſen, die von der Dechema,
Deutſche Geſellſchaft für chemiſches Apparateweſen,
im Kölner Meſſegelände veranſtaltet wird, wurde
am Freitag mittag feierlich eröffnet.
Etwa 6500 Beſucher aus der internationalen
Fachwelt und =Wirtſchaft haben ſich bereits
na=
mentlich angemeldet, darunter faſt 2000
Auslän=
der aus etwa 30 Staaten. Außerdem hat der
Ver=
ein deutſcher Chemiker die Arbeiten ſeiner
47. Hauptverſammlung unter das Zeichen der
Achema geſtellt. In den verſchiedenen
Ausſtel=
lungshallen ſind die Ausſtellungsgegenſtände ſo
überſichtlich angeordnet, daß ſie auch bei Laien
Intereſſe wecken, wobei namentlich die
ausgeſtell=
ten chemiſchen Großapparate das Intereſſe auf ſich
ziehen. Es ſind hier Großleiſtungen deutſcher
Technik zu ſehen, vor allem auf dem Gebiet der
ſäurebeſtändigen Behälter aus den verſchiedenſten
Werkſtoffen. Man ſieht Teile eines rieſigen
Abſorptionsturmes, der vollkommen aus
Krupp=
ſchem Niroſtahl erbaut iſt, ferner vollautomatiſch
arbeitende Hochleiſtungszentrifugen, Filteranlagen,
neuartige Heizungsſyſteme für chemiſche
Reak=
tionen, rieſenhafte Aluminiumbehälter zur
Lage=
rung von Säuren, mit einem Faſſungsvermögen
von 80 Kubikmeter, dann in einer anderen
Abtei=
lung die für die Chemie ſo wichtigen Maſchinen
und Apparate aus keramiſchen Werkſtoffen, aus
Steinzeug, Quarz, Porzellan, und ſchließlich die
umfangreiche Abteilung der feinen und feinſten
Meßinſtrumente.
Die Eröffnungsfeier wurde eingeleitet mit
einer Anſprache des Präſidenten der Dechema
und des Vereins deutſcher Chemiker, Prof. Dr.
Duden, Frankfurt a. M., der vor allem darauf
hinwies, daß in der Achewa ein Stück
Gemein=
ſchaftsarbeit von Chemikern und Ingenieuren
vor=
liege und die Ausſtellung ſich würdig den
bishe=
rigen anreihe. Durch dieſe wertvolle und
unent=
behrliche Gemeinſchaftsarbeit erhalte die Achema
ein hohes geiſtiges Niveau. Die Achema ſtehe
diesmal unter dem Geſichtspunkt des
Wiederauf=
baues der Wirtſchaft. — Bürgermeiſter Ebel
übermittelte die Grüße der Stadt Köln, und Dr.
Paul Müller, Troisdorf, ſprach im Namen der
auf der Ausſtellung vertretenen Induſtrien allen
an der Ausſtellung Beteiligten den Dank für ihre
Arbeit aus.
Rohrkrepierer bei Artillerieſchießübung
in Northumberland.
London. Bei Artillerieſchießübungen in
Redesdale in Northumberland explodierte eine
Granate in einer 9=Zentimeter=Haubitze. Das
Geſchützrohr brach in Stücke. Sieben Soldaten
wurden verwundet, davon einer ſchwer.
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Seite 12 — Nr. 138
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 20. Mai 1954
Zwiſchenlandung in der Reichshauptſtadt. — Die fliegeriſche Senſakion des Tages.
Wohlgelungenes Experimenk des Starks eines Segelflugzeugs mit dem Ploken
Wiegmeyer an Bord vom Rumpf des Luftſchiffes. — Wiederholung des
Erperi=
ments am Pfingſtſonnkag in Königsberg.
Von Bord des „Graf Zeppelin”, 19. Mai.
Heute morgen, um 5.32 Uhr, ſtieg „Graf
Zep=
pelin” in Friedrichshafen bei herrlichem
Sonnen=
ſchein zu ſeinem großen, 40ſtündigen
Deutſchland=
flug auf.
Der Flug geht über Weſtdeutſchland, das
In=
duſtriegebiet, nach Berlin, von dort nach
Oſt=
preußen und zurück über einen Teil Schleſiens,
über Dresden, die Waſſerkuppe nach
Friedrichs=
hafen, wobei beſonders ſolche Orte angeſteuert
werden ſollen, die bisher den „Graf Zeppelin”,
noch nicht geſehen haben. Veranſtaltet wird der
Deutſchlandflug bekanntlich vom Deutſchen
Luft=
ſportverband als Auftakt zu ſeiner Werbewoche
für den Flugſport Anfang Juni. An Bord des
Luftſchiffes befinden ſich auf dem erſten
Fahrt=
abſchnitt rund 25 Paſſagiere, unter ihnen der
Präſident des Luftſportverbandes, Hauptmann
Loerzer. Als Gäſte nehmen u. a. teil:
Obergrup=
penführer Ernſt, der Generalinſpekteur des deutſchen
Straßenweſens, Dr. Todt, Gruppenführer Prinz
Auguſt Wilhelm, Generaldirektor Obouſſier von der
Hapag, der Direktor der Deutſchen Lufthanſa,
Lutz, Oberſt Sperle vom
Reichsluftfahrtminiſte=
rium und der ſtellvertretende Reichsſendeleiter
Boeſe. — Das Luftſchiff wird geführt von
Kapi=
tän Lehmann.
„Graf Zeppelin” über Aukoſtraßen.
Das Luftſchiff nahm ſofort nach dem Aufſtieg
bei ſchönſtem Wetter Kurs auf Echterdingen, wo
zurzeit ein größerer Abſchnitt der Reichsautoſtraße
München—Stuttgart-Heidelberg gebaut wird.
Mitten durch das Ackerland zieht ſich bei
Echter=
dingen auf mehrere Kilometer das etwa 35 Meter
breite Band der neuen Straße. Die Strecke wurde
vom Luftſchiff aus nach den Anweiſungen von
Dr. Todt im Bild und Film feſtgehalten, ebenſo
wie ſpäter der Bauabſchnitt zwiſchen Heidelberg
und Mannheim. Die Lokomotiven der
Feld=
bahnen begrüßten den „Graf Zeppelin” durch
langes Pfeifen. Die Arbeiter winkten dem
Luftſchiff zu. Beſonders weit ſind ſchon die
Ar=
beiten zwiſchen Heidelberg und Frankfurt
ge=
diehen, wo der Bau am 23. September 1933
be=
gonnen wurde. Hier ſieht man bereits auf einer
längeren Strecke die beiden Fahrbahnen, den
Rand= und den Mittelſtreifen, ſich dunkel
abhe=
ben. Dr. Todt iſt begeiſtert, mit welcher
Genauig=
keit „Graf Zeppelin” unter Führung von
Kapi=
tän Lehmann der Linie der Straße bei
Echter=
dingen folgte, obwohl Bodennebel an einigen
Stellen war.
Beim Ueberfliegen Stuttgarts
ſah man trotz der frühen Morgenſtunde viele
Menſchen. Aus den Fenſtern wurde dem
Luft=
ſchiff zugewinkt. Es ſiſt immer wieder
über=
raſchend, welche Freude unſer Luftſchiff ſelbſt
dort auslöſt, wo es in den vergangenen fünf
Fahrjahren häufig geſehen worden iſt.
Frankfurt a. M. Auf ſeinem großen
Deutſchlandflug traf das Luftſchiff „Graf
Zeppe=
lin” am
Samstag früh 8.30 Uhr über Frankfurt a. M.
ein. Das Luftſchiff war um 5.45 Uhr in
Fried=
richshafen aufgeſtiegen und nahm bei ſchönſtem
Wetter Kurs nach Echterdingen, von wo es dem
Bauabſchnitt der Reichsautobahn München—
Stutt=
gart-Heidelberg und ſpäter dem Bauabſchnitt
zwiſchen Heidelberg und Mannheim entlangflog.
Auf Anweiſung des an Bord befindlichen
Gene=
ralinſpekteurs für das deutſche Straßenweſen Dr.
Todt wurden vom Luftſchiff aus die Eindrücke des
Autoſtraßenbaues in Bild und Film feſtgehalten.
Auf dem Wege nach Frankfurt wurde auch die
Autoſtrecke Heidelberg—Frankfurt in niedriger
Fahrt überflogen. Die Lokomotiven der
Feld=
bahnen begrüßten den „Grafen Zepelin” mit
ihren Pfeifen, während die Arbeiter dem
Luft=
ſchiff zuwinkten. In raſcher Fahrt wurde
Frank=
furt überflogen. Die Bevölkerung winkte freudig
dem von Kapitän Lehmann geſteuerten Luftſchiff
zu, das wegen des bewölkten Himmels ſehr
nied=
rig flog.
„Graf Zeppelin” nahm von Frankfurt Kurs
über den Weſterwald nach Siegen und überflog
dann das oberbergiſche Land. Er überflog Gum=
Luftſportverbandes munter konzertierte. Auch der
private Zeppelin der Berliner Odolgeſellſchaft zog
unentwegt ſeine Schleifen. Als es dann auf
18 Uhr ging, da wurden die Hälſe immer länger
um nach dem Luftſchiff
zu halten. Endlich, 10 Minuten vor 6 Uhr, wurde
der Silberfiſch im Glanze der Abendſonne am
Horizont ſichtbar. „Graf Zeppelin” kam aus
nord=
weſtlich=weſtlicher Richtung. Langſam wurde auch
das tiefe, beruhigende Brummen der Motoren
hörbar. Als das Luftſchiff im nahen Sichtbereich
war, ſtieg im gleichen Augenblick Ernſt Udet mit
dem Darſteller des Hitlerjungen Quex an Bord
auf, um den Zeppelin bei ſeiner Landung auf
dem Tempelhofer Feld zu umfliegen. Begeiſtert
erzählte der junge Quex von ſeinen Eindrücken be:
dieſem Flug. Die Terra=Filmgeſellſchaft dreht
unter Mitwirkung Ernſt Udets und des kleinen
Quex gerade einen neuen Film. Inzwiſchen hat
das Luftſchiff mehrere große Schleifen über dem
Feld gezogen und iſt immer tiefer gekommen, um
dann plötzlich aus nördlicher Richtung über dem
Empfangsgebäude des Flughafens aufzutauchen
und zur
Ich ordne
Turn= und
mersbach und dann Remſcheid, Wuppertal,
Hat=
tingen und Bochum. Um 10.35 Uhr tauchte er
über Eſſen auf, von wo er in Richtung
Mül=
heim=Duisburg zum Niederrhein weiterflog.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Die Reichshauptſtadt ſtand am Samstag
voll=
kommen im Zeichen des Beſuchs des „Graf
Zeppe=
lin”, der in den ſpäten Nachmittagsſtunden auf
dem Tempelhofer Feld zu einer Zwiſchenlandung
auf ſeinem erſten diesjährigen Rundflug über
un=
ſer deutſches Vaterland anſetzte. Gleich nach
Ge=
ſchäftsſchluß ſetzte ſchon am frühen Nachmittag eine
wahre Völkerwanderung nach dem Tempelhofer
Feld ein, und in wenigen Stunden war der weite
Flugplatz auf allen drei Seiten — die vierte Seite
wird durch die Bahnlinie der Südbahn begrenzt
von einer Menſchenmenge dicht umlagert.
Um 17 Uhr begann pünktlich das große
Pro=
gramm, das der Luftſportverband zur
Unterhal=
tung der Zuſchauer veranſtaltete.
Geſchwader=
flüge wechſelten mit Einzelflügen unſerer beſten
Kunſtflieger ab, während das Reichsorcheſter des
Landung
anzuſetzen. Die Ballonſtürme des
Luftſportver=
bandes ſchwärmten aus, und gleich darauf ſetzten
die üblichen Vorbereitungen ein. Die Fangleinen
wurden ausgeworfen, und manch einer der
Hal=
temannſchaften erhielt einen mehr oder weniger
naßkalten Willkommgruß, als das Luftſchiff zum
Auswiegen Waſſerballaſt abwarf. Schließlich lag
der lange ſilberne Rieſe gefeſſelt am Boden. Die
Kapelle ſtimmte das Deutſchland= und das Horſt
Weſſel=Lied an, und rund 200 000 Menſchen
grüß=
ten dieſes herrliche Werk deutſchen Geiſtes und
deutſchen werklichen Fleißes mit dem deutſchen
Gruß. Pünktlich wie angeſetzt war die Landung
um 18.30 Uhr zu Ende geführt. Sofort begannen
auch die Vorbereitungen, das Luftſchiff wieder
ſtartklar zu machen. Während der
Paſſagierwech=
ſel an der Gondel vor ſich ging. Es entſtiegen dem
Luftſchiff u. a. der Obergruppenführer der
Ber=
lin=Brandenburger SA., Staatsrat Karl Ernſt, in
Begleitung des Gruppenführers der SA., Prinz
Auguſt Wilhelm, und des Präſidenten des
Deut=
ſchen Luftſportverbandes, Loerzer. Die Reiſe von
Berlin nach Königsberg, wo die zweite
Zwiſchen=
landung vor ſich gehen wird, machen die bekannte
Segelfliegerin Hanna Reidt, die erſt kürzlich von
der erfolgreichen Segelfliegerexpedition nach
Südamerika zurückgekehrt war, ſowie der
Königs=
berger Oberbürgermeiſter als Ehrengäſte mit
Die Feuerwehr verſorgte unterdeſſen den
Rie=
ſenleib des Zeppelin mit friſchem Waſſer, während
Von dem Eiſenbahn-Unglüg
Pforzheim.
in der Mitte des Luftſchiffes fleißige Hände
Werk waren, um das Segelflugzeug „Präſidoit
mit dem Piloten Wiegmeyer an Bord in die 2/
ſondere Klinkvorrichtung einzuhängen. Die
ben Poſtautos der Reichspoſt fuhren heran.
die Poſt für Berlin abzuholen und die
Köna=
berger Poſt an Bord zu bringen. Darüber iſte
halbe Stunde vergangen. Dann ertönen die G
nalpfeifen. Flugkapitän v. Schiller hat ins
ſchen das Kommando übernommen. Langſamie
gen die Haltemannſchaften den langgeſtreckten 9)
des Zeppelin herum und in voller Breitſeite
die Terraſſen und Tribünen. Um 19 Uhr ſod
der Stark
erfolgen. Er mußte aber verzögert werden, dann
gleichen Augenblick eine fahrplanmäßige Maſchy
der Lufthanſa zur Landung anſetzte, deren
Pz=
die roten Halteraketen der Luftpolizei nicht e ans Siual”
merkt hatte. Das gab einen Aufenthalt von fün ds Heſiſt
Minuten. Dann aber ertönte das Kommam
„Los!‟. Die Halteleinen waren unmittelbar mu
her bereits eingezogen worden, ſo daß der Zern, 10 9
lin allein von den Händen der braven Ballonſtn/ Ene der
mer gehalten wurde. Jetzt erhob ſich „Graf Runw iſt die Korn
pelin” wie ein großer Vogel lautlos vom Ex.)/es die Erſünd
boden. Nur die beiden mittleren Motoren liexypäilichung 3u.
ganz leiſe und ſachte, um die Steigung zu ermuzi/ Bezmien Ai
lichen. Wie ein Freiballon erhob ſich das Luftſckzuel.=n ud Zoc
von der Erde und ſtieg unter den brauſenden u. /4 SeSwdlden.
begeiſterten Hoch= und Heilrufen der Berliner:9
den abendlichen Himmel. Wie ein Kleines bei:n
Mutter, ſo hob ſich das Segelflugzeug Wiegmeya= 1 Ider Beanl
unter dem Rumpfe gegen den Himmel ab. Etty/ Lage ire Na
in 100 Meter Höhe ſetzten dann die Motoren c)”, ten Zule
und ganz langſam flog das Luftſchiff dann eiee/? Jeder Neu
ganz nach Norden ausholende Schleife über daſ ſchreiben hin
Flugfeld, immer höher ſteigend, um dem
Segs=
flugzeug einen um ſo beſſeren Start zu ermin
lichen. Faſt war der Kreis geſchloſſen, als
ſich plöhlich das Segelflugzeng unfes 9ampal
dem Leib des Luftſchiffes löſte. die Poſſerh
Es war an einer V=förmigen Vorrichtung ap im Kal
gehängt. Zwei Segelleinen verbanden den Pf.
ü=
ten des Flugzeuges mit der Leitung des Zeppel!
Der Abfall des Flugzeuges unter dem Luftſchcki
dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde. Dan ennllOlympt
ſchoß es pfeilſchnell dicht unter dem Zeppelin B.5 wer Aumſe.
hin und überholte ihn, gegen den Horizont ge
ſehen, mit unwahrſcheinlicher Geſchwindigkes,
Im nächſten Augenblick begann Wiegmeyer dan
er II
mit ſeinen Kunſtfiguren, und nun ging es in u
unterbrochenen Loopings und Sturzflügen, 5:0 gegen 9
Schrauben und ſteil aufwärts geflogenen Er
guren, immer unter und neben dem Zeppelin hl
— ſicherlich eine volle Minute lang und vielleigie
noch mehr —, bis dann das Luftſchiff immer me.t
Fahrt aufholte und die beiden ſich voneinand4 Parngjahr (.
löſten. Während „Graf Zeppelin”, nochmals z Hanſt (TS
einer großen Schleife über der Reichshauptſtackg Dreutſchlands
Hunſt”, die M
anſetzte, trudelte Wiegmeyer über dem Flugſelk dum ehemaligen
und zeigte ſeine ſchönſten Figuren. Volle zinf Rrwräentauten
Minuten zog er ſeine Kreiſe. Dann beſudt emk mDDammſtadt
der Reihe nach alle Terraſſen und Tribünen mſü / Eine zweit
neigte wie zur Begrüßung den Bug ſeiner Nal M. von „Gde‟
ſchine, ſtürmiſch von den dankbaren Zuſchaleiy. M 2 gegenüber
Almannſchaft.
beklatſcht. In einem vorbildlichen Gleitflug gimſ
Die Gelege
Wiegmeyer dann nieder und ſetzte, wie abgezit) woieen, wie m
kelt, vor dem Empfangsgebäude auf. Dreimal Amnmt, ſollte
kehrte „Graf Zeppelin” dann noch in großen und Achalb die Pat
ſchönen Schleifen zum Flugfeld zurück, um imma? Am 2. Feiert
wieder ſtürmiſche Kundgebungen der Begeiſterunu
und der ſtolzen Freude der Berliner und alle!
ihrer Gäſte aus dem Reich hervorzurufen.
Das Experiment des Starts eines Segelflu=”
zeugs von Bord des Zeppelin, das die größte fli.)— Einer Einle
ſuige leiſtend.
geriſche Senſation des Tages bildete, war gar) Mi=utag i Ue
ausgezeichnet und vortrefflich geglückt. Das, waut in.
Es iſt
da draußen Hunderttauſende von Berlinern ge .;
ſehen haben, legt das allerbeſte Zeugnis von deid
hohen fliegeriſchen Können der Leitung des Luff / Wilsie
ſchiffes wie des Piloten Wiegmeyer ab. Wie v0 / Erſtmglig n.
noch erfahren, wird Wiegmeyer mit ziemlichen Mmſtaltet der
Sicherheit nach dem ſchönen Berliner Erfolg f1W Jahl als d
Rhein
der Frühe des Pfingſtſonntags nach Königsber!
geſchleppt werden, um dort den Start zu wiede s .der
auch Fi
holen.
uch in
Wen ſich
eanflieger in Irland.
Die aufgeriſſenen Waggons des Unglückszuges auf dem Bahnhof von Pforzheim,
wo eine Rangier=Lokomotive ihm in die Seite fuhr und Wände und Dächer mehrerer Waggons
ab=
raſierte. Das Unglück forderte ſieben Todesopfer, 10 Schwerverletzte und zahlreiche Leichtverletzte.
Die Begrüßung bei der Landung in der Nähe der iriſchen Ortſchaft Moy.
Hier mußten der amerikaniſche Fliegerhauptmann Pound und der italieniſche Fliegeroffizier Säh.
die von New York zu einem Fluge nach Rom geſtartet waren, infolge Benzinmangels norlaſ.
Im Nebel waren ſie von der beabſichtigten Route nach Norden abgewichen und erfuhren erſt. ſe
ihrer Landung, wo ſie waren.
Sonntag, 20. Mai 1934
Nr. 138 — Seite 13
OitotSasdoatt
Turnen und Sport in Heſſen.
Ein neues Aufgabengebiek der
Skaatsregierung.
Las Staatspreſſeamt teilt die folgenden beiden Entſchließungen
Heſſiſchen Staatsminiſteriums mit:
Imen und Sport Pflicht jedes heſſiſchen Beamken!
Eine der Hauptaufgaben im nationalſozialiſtiſchen
Deutſch=
ſao iſt die Körpererziehung und Ertüchtigung. Pflicht eines jeden
ſis, die Erfüllung dieſer Aufgaben zu unterſtützen und zur
Ver=
uflichung zu bringen. In ganz beſonderem Maße trifft dies auf
Beamten und Angeſtellten zu. Es iſt Pflicht eines jeden
Be=
men und Angeſtellten, ſoweit er hierzu körperlich in der Lage iſt,
ſdesübungen zu treiben, um ſo ſeine körperliche und geiſtige
ſunrdheit zu erhalten und damit ſeine Dienſtfähigkeit zu erhöhen.
Ich ordne deshalb an:
Feder Beamte und Angeſtellte, der hierzu körperlich in der
Lage iſt, hat ſich umgehend einer nationalſozialiſtiſch
geleite=
ten Turn= und Sportgemeinde anzuſchließen.
Feder neu eintretende Beamte oder Angeſtellte, der keiner
Turn= und Sportgemeinde angehört, iſt ſofort auf dieſes
Aus=
ſchreiben hinzuweiſen.
3. Auf Wunſch des einzelnen Beamten uſw. ſind Nachweiſe über
ſeine ſportliche Beteiligung in den Perſonalakten
auf=
zunehmen.
4. Um einen Ueberblick über den Erfolg der vorſtehenden
Maß=
nahmen zu erhalten, erſuche ich, mir bis zum 1. Oktober 1934
die Beamten und Angeſtellten unter Angabe des Alters zu
be=
nennen, die noch keiner Turn= und Sportgemeinde
ange=
hören.
Jung, Staatsminiſter.
Sporkliche Veranſtalkungen in Heſſen ſtempelfrei.
Um der großen Bedeutung, die der körperlichen Ertüchtigung
des deutſchen Volkes zukommt, Rechnung zu tragen, hat die
Heſ=
ſiſche Regierung die der Leibesübung dienenden Veranſtaltungen
von ſportlichen Vereinen uſw, ſoweit dieſen Veranſtaltungen
nicht gewerbsmäßiger Charakter zuzuſchreiben iſt, von der
Stem=
pelpflicht befreit. Für die polizeiliche Erlaubnis von ſportlichen
Veranſtaltungen war ſeither in Heſſen eine Stempelabgabe von
50 Pfg. bis 5 RM. und in beſonderen Fällen ſogar bis zu 20 RM.
zu entrichten. Die Freiſtellung von der Abgabe wird den
Sport=
vereinen und ſonſtigen intereſſierten Organiſationen eine
willkom=
mene finanzielle Entlaſtung bringen, die den
ſport=
lichen Zwecken wieder zugute kommt. Dieſer
Ge=
bührenverzicht bedeutet eine zuſätzliche Unterſtützung des Sports
durch den Staat in Höhe von etwa 10 000 RM.
ſympiavorbereikung im Großen Woog.
10 Waſſerball=Nakional= und Nachwuchs=Mannſchaft
in Kanpf mif Darnfadlis Maſerbalen.
zweiter Feiertag, 11.00 Uhr.
er 2. Feiertag ſteht im Großen Woog im Zeichen der
Waſ=
enall=Olympiavorbereitung. Deutſchlands Nationalmannſchaft
jnder Aufſtellung
(
eichsſte
rdent
der Berliner W
Reich hervorzurſe
s Starts eines 5
ſich geglich *z, TaHl
Bei
Heinrich (Magdeburg)
Dr. Schürger (Nürnberg) Amann (Magdeburg)
Gunſt (Hannover)
2 ſoemacher II (Magdebg.) Schwartz (Köln), Schulze (Magdebg.)
pilt gegen Darmſtadt, das durch folgende Mannſchaft vertreten
170
Schmidt (TSG. 46)
Schüßler (J.D.) Leonhardt (Jahn 1875)
Gimpel (Polizei)
Orlemann (J.=D.)
4ngahr (Jahn 1875) Mayer (J.=D.)
Berges (J.=D.)
Möenſt (TSG. 46)
tihlands beſte Waſſerballer, den bekannten Hannoveraner „Itze
(ſaf”, die Magdeburger, Acki Rademacher”, Amann, Schulze und
ASemaligen Darmſtädter Heiko Schwartz im Kampfe mit den
kersſentauten des Darmſtädter Waſſerballſportes zu ſehen, iſt
ffedermſtadt das ſportliche Ereignis der Pfingſtfeiertage.
IIcine zweite Darmſtädter Garnitur tritt der unter
Betreu=
u y von „Ede” Rademacher ſtehenden deutſchen
Nachwuchsmann=
gt gegenüber, alſo den berufenen Nachfolgern unſerer
Natio=
nanennſchaft.
1Die Gelegenheit, zwei erſtklaſſigen Waſſerballſpielen
beizu=
vunen, wie man ſie ſo ſchnell nicht mehr in Darmſtadt zu ſehen
emmt, ſollte ſich kein Darmſtädter Sportfreund entgehen laſſen.
2 Phrlb die Parole:
Im 2. Feiertag um 11 Uhr vormittags: Auf an den Woog!
Fußball.
Jahn 1875 in Ueberau.
Einer Einladung der neugegründeten Spielvereinig. Ueberau
gelin, das di W. 15 hze leiſtend, ſpielt eine kombinierte 1. Mannſchaft am zweiten
ſir ag in Ueberau. Die Maunſchaft fährt 13.30 Uhr ab Oſt=
Tags dde T. 11 mhof. Es iſt das Eröffnungsſpiel des neuen Odenwälder Ver=
Bezirksſeſt der Schwerakhleken an Pfingſten.
Erſtmalig nach der Neueinteilung des deutſchen Sportweſens
anſtaltet der Bezirk Südheſſen ſein Bezirksfeſt. Glücklich war
kWahl, als das Feſt auf den Athletenklub
Lauben=
em am Rhein fiel, der ſein 25jähriges Beſtehen damit verband.
ſtooch der Jubelverein, durch ſeine Leiſtungen und
Vergangen=
h6 wie auch Führung, und der Ort ſelbſt durch ſeine
Gaſtfreund=
hnt, auch in der weiteren Umgegend als der Ort bekannt, der
ihm ſolchen Feſt den richtigen Anſtrich geben kann. Lang und
½ waren die Vorarbeiten für dieſes Feſt. Hauptſächlich an die
Uhfteundſchaft der Ortsbevölkerung werden große Anſprüche ge=
. deren ſie auch in dankenswerter Weiſe genügt. Die Zahl der
Aldungen von 700 Kankurrenten allein iſt ſchon Beweis des
ge=
migen Ausmaßes dieſes Feſtes. Qualitativ wird dieſes Feſt
keſalls nicht ſo leicht zu überbieten ſein. Leute am Start — wie
niest kürzlich von den Europameiſterſchaften in Rom
zurückge=
e 2. Europameiſter Siebert von Polizei Darmſtadt, der zweite
wahlſieger für Rom im Bantamgewicht, Müller=Lampertheim.
ſämtliche Kreismeiſter im Ringen, wie auch Europameiſter
Ilverger im Stemmen, geben in dieſer Hinſicht dem Feſt eine
1ſntere Note.
Der Samstagabend gilt dem Artiſten=Wettbewerb und der
but. Feiertag dem Ringen, während noch am Sonntag die
nterriegen und Gewichtheber das Wort haben.
Im Raſenkraftſport und Tauziehen wird der Feſtverein neben
Riſſenburg und Dieburg in ſeinem Element ſein.
1 u=Jitſu, der neu aufſtrebende Selbſtverteidigungs=Sport,
1 0 ruch hier mit anerkannten Kräften auf den Plan treten.
Ein Leiſtungs=Abzeichen für die deutſchen Mädel.
Das Leiſtungs=Abzeichen (oben),
das zur Anſpornung zu ſportlicher Arbeit vom Reichsjugendführer
für den Bund deutſcher Mädel geſtiftet wurde. Das Abzeichen
wird in Bronze und — nach geſteigerten Leiſtungen — in Silber
verliehen.
Weſtmark — Orienkierungsfahrl.
Piſtulla nach einer Minute k. o.
2er Kampf um die deutſche Halbſchwergewichts=Meiſterſchaft
Ahen dem Titelverteidiger Adolf Witt=Kiel und dem in letzter
wieder ſtark nach vorn gekommenen Berliner Ernſt Piſtulla
Ehte in Hamburg eine Rieſen=Ueberraſchung. Der frühere
horameiſter Piſtulla, der ſich nach einer ſchweren Erkrankung
auvergleichlicher Art wieder nach vorn gearbeitet hatte, mußte
Naon nach einer Minute entſcheidend geſchlagen geben. Schon
wenigen Sekunden mußte Piſtulla auf einen harten rechten
47 Witts hin die Bretter aufſuchen. Bei „vier” war er zwar
Me auf den Beinen, doch ein weiterer unglaublich harter Rech=
1 9äitts machte dem Kampf ein vorzeitiges Ende.
Die von allen Kraftfahrern der Weſtmark mit Spannung
er=
wartete Orientierungsfahrt in der Pfalz iſt vorüber. Auf Grund
der Vorarbeit, die der DDAC. Gau Weſtmark gemeinſam mit der
NSKK. Kraftwagengruppe Weſtmark geleiſtet hatte und begünſtigt
von ſchönſtem Frühjahrswetter, war der Fahrt ein voller Erfolg
beſchieden.
Von 148 gemeldeten Fahrern ſtellten ſich in den 5 Startorten
Kaiſerslautern, Bad Dürkheim. Neuſtadt, Waldfiſchbach und
Land=
ſtuhl 128 Fahrer den Startern.
Die tatſächliche Strecke umfaßte 175 Straßenkilometer Sie
wurde von dem Wagenfahrer Daiber=Ober=Ramſtadt auf Röhr=
Junior in der hervorragenden Zeit von 3:38 Stunden durchfahren.
Die gleiche Zeit erzielte der Motorradfahrer Picker=Bad Dürkheim
auf BMW. Wenn man bedenkt, daß allen Teilnehmern die Strecke
völlig unbekannt war (die Generalſtabskarte mit den zu
berühren=
den Punkten wurde erſt am Start ausgegeben), und wenn man
weiter bedenkt, daß 75 Prozent der Strecke über zum Teil
unweg=
ſame Waldſtraßen ging, dann erſt kann man die Leiſtung der
bei=
den obengenannten Fahrer richtig beurteilen. Es gab zahlreiche
Fahrer, die mangels genügenden Orientierungsvermögens weit
über 260 Kilometer gefahren ſind. Wir geben nachfolgend die
Er=
gebniſſe heimiſcher Teilnehmer bekannt:
Wertungsgruppe Ib. Krafträder über 250 Kubikzentimeter.
Bronzene Plaketten: Unger=Darmſtadt (Horex) 5:11 Std.,
Römer=Darmſtadt (Standard) 5:55 Std. — Wertungsgruppe IIa:
Krafträder mit Beiwagen bis 600 Kubikzentimeter Goldene
Plakette: Wiegand=Heppenheim (NSU.) 4:19 Std. —
Wer=
tungsgruppe III a: Kraftwagen bis 1200 Kubikzentimeter.
Gol=
dene Plakette; Becker=Darmſtadt (Opel) 3:45 Std., beſte Zeit
der Gruppe. Bronzene Plaketten: Bußjäger=Darmſtadt
(DKW.) 5:12 Std. Haller=Darmſtadt (Opel) 5:13 Std., Bauer=
Höchſt (Opel) 5:46 Std., Schmidt=Darmſtadt (Opel) 5:54 Std.,
Heil=Hönig i. O. (Hanomag) 6:31 Std. — Wertungsgruppe IIIb:
Kraftwagen über 1200 Kubikzentimeter, Goldene Plaketten:
Daiber=Ober=Ramſtadt (Röhr=Junior) 3:28 Std. (beſte Zeit), Holz=
Neuſtadt (Opel) 3:48 Std. Decker=Ober=Ramſtadt (Röhr=Junior)
3:50 Std. Fink=Ober=Ramſtadt (Röhr=Junior) 3:50, Std.
Sil=
berne Plakette: Decker=Ober=Damſtadt (Röhr=Junior) 4:23
Std. Bronzene Plaketten:: Nungeſſer=Eberſtadt (Adler)
4:37 Std. Schellhaas=Lichtenberg (Adler=Trumph) 4:53 Std.,
Schaetzler=Gr.=Umſtadt (Steyr) 5:48 Std. — Wertungsgruppe IIIo:
Kraftwagen über 2000 Kubikzentimeter Gold Plakette: Dr.
Merck=Darmſtadt (Loncia) 4:00 Std. Silb. Plakette:
Sei=
bert=Darmſtadt (Daimler=Benz) 4:21 Std. Bronzene
Pla=
ketten: Seibert=Darmſtadt (Mercedes=Benz) 4:54 Std., Merck=
Darmſtadt (Mercedes=Benz) 5:23 Std., GundrumDarmſtadt
(Overland) 6:30 Std.
Das Bootshaus des DSC. Jung=Deutſchland am Altrhein
bleibt anläßlich der Saarkundgebung an den Pfingſtfeiertagen und
aus Anlaß der Waſſerballſpiele im Woog auf Anordnung von
Direktor Löwer geſchloſſen.
Die in der Handball=Städtemannſchaft
aufgeſtell=
ten Spieler; Koch, Delp, Dittmar. Feick, Freund und Wahl finden
ſich am Sonntag, 14 Uhr, am Woogsplatz ein. Den Sportdreß
ſtellt TSG. 40.
Rleine Rundschau.
„Ueber allen Wipfeln iſt Ruh.” Allerdings — Ruhe vor
dem Sturm!
Der ereignisreichſte Sonntag der Vorſchlußſpiele liegt hinter
uns, und wenn er letzten Endes doch noch die vier von uns
ſchon am Anfang dieſer Saiſon und erſt in der letzten kleinen
Rundſchau erneut vorhergeſagten Teilnehmer am Semifinale
brachte, ſo geht das eigentlich ganz in Ordnung.
Natürlich denkt man jetzt ſchon wieder an die Paarungen und
nicht minder natürlich an die Austragungsorte der letzten Etappe.
Wir glauben, daß man, genau wie bei den
Weltmeiſterſchafts=
ſpielen, die beiden Stärkſten „ſetzen” wird. Das wären: 1. FC.
Nürnberg und Schalke 04. Dazu hoffen wir, daß
Waldhof nicht das Pech hat, mit dem „Club”
zuſammenzukom=
men, ſondern daß Schalke 04 Waldhofs Gegner wird. Die
Nürnberger werden den „Außenſeiter”, Viktoria Berlin,
ſicherlich glatt bezwingen. Vielleicht kommen dieſe beiden Spiele:
SV. Waldhof — Schalke 04 in Frankfurt, 1. FC.
Nürnberg — Viktoria Berlin in Leipzig zur
Aus=
tragung.
Zum Schluß werden ſich wohl Schalke 04 und 1. FC.
Nürnberg gegenüberſtehen. Dieſes klaſſiſche Endſpiel
wün=
ſchen wir uns nach Deutſchlands Hauptſtadt, alſo nach Berlin.
Sollte aber wirklich der SV. Waldhof das Glück haben, ins
End=
ſpiel mit dem 1. FC. Nürnberg zu kommen, dann müßte
natür=
lich dieſe rein ſüddeutſche Angelegenheit im Süden erledigt
wer=
den. Bis dahin hat es aber noch einige Weile ..
Am 10. Juni, alſo juſt wenn in Rom das Endſpiel um die
Weltmeiſterſchaft ſteigt, wird man in Deutſchland die beiden
End=
ſpielteilnehmer zur „Deutſchen” ermitteln. Natürlich kann da
auch eine Verſchiebung eintreten, nämlich, wenn Deutſchland mit
Argentinien zu unſeren Gunſten fertig werden ſollte.
Siff=
ling, Szepan und Oehm ſind, nämlich ſicherlich bei der
Italienexpedition dabei.
*
Wir glauben heute ſchon zu wiſſen, wie unſere Mannſchaft
beim erſten Spiel in Florenz gegen Belgien ſtehen wird,
denn die Belgier werden mächtig aus ſich herausgehen, und dazu
brauchen wir eine ſo gute Mannſchaft wie: Kreß: Haringer,
Hundt: Janes, Szepan, Oehm; Lehner, Hohmann, Conen.
Siff=
ling, Kobierſki. Mit dieſer Mannſchaft hoffen wir die Belgier
glatt abzufertigen und auch die ſeurigen Argentinier in Mailand
vier Tage ſpäter abzuſtoppen.
Ueber Pfingſten werden verſchiedene Vereine unſeres Bezirks
wieder einige Saarvereine zu. Gaſt haben. Wie wir die
Fuß=
baller unſeres Bezirks kennen, werden ſie unſeren Brüdern von
der Saar den Beſuch ſo angenehm wie möglich geſtalten.
Von etlichen recht intereſſanten Freundſchaftsſpielen
abge=
ſehen, iſt jetzt bei dem ſchönen Sommerwetter allgemein bereits
die „große Pauſe” eingeſchaltet.
Die Vereine beginnen ſich langſam auf kommende Ereigniſſe
vorzubereiten, und wenn auch die Spieler vorerſt noch ihre
wohl=
verdiente Ruhe haben, ſo halten die „Vereinsgewaltigen”
be=
reits emſig Ausſchau nach Trainern. Man kann gerade für
die kommende Saiſon die Beobachtung machen, daß ſelbſt die
klein=
ſten Vereine ihre „Lieblinge” im die Obhut eines erfahrenen
Mannes geben. Greifen wir einige Reſultate dieſer Art heraus:
Stuhlfauth trainiert jetzt Hagen. Unter 35 Angeboten
hat man unſerem alten Nationaltormann den Vorzug gegeben.
Joſ. Pöttinger iſt auf der Suche nach einem Betreuerpoſten.
Holſtein Kiel Dresdener SC., Stuttgarter
Kickers VfB. Stuttgart und Wormatia Worms
werden wieder von erfahrenen Leuten geleitet werden. In
un=
ſerer engeren Heimat iſt die Darmſtädter Polizei mit dem
erfolgreichen Trainer Kellerſehr zufrieden. VfR. Bürſtadt
ſucht nach dem Weggang Pölſterls einen neuen Mann; auch
Olympia Lorſch und die Bergſträßer wollen wieder ein
intenſives Spieltraining einlegen, Olympia Lampertheim
behält ſeinen guten Waldhofmann; SV. 98 Darmſtadt macht
es noch „unter ſich” mit der Leitung des alten Kämpen Bärenz.
Haſſia Dieburg hat ſich den bekannten Spieler Fr. Rebell
von Heuſenſtamm verpflichtet: Wunderlich trainiert
Ger=
mania Pfungſtadt. Auch Arheilgen läßt ſeine Spieler
wieder betreuen, ſo daß alſo alle Vereine der Bezirksklaſſe für die
kommende Saiſon in „beſonderer Lehre” ſtehen, Ober=
Ram=
ſtadt ſteht in der Lehre Staigmillers: Lengfeld wird
von Heib=Arheilgen, SV. Roßdorf von
Schnägel=
herger=SV. 98 und Germania Babenhauſen von dem
H. H.
Dieburger Fach trainiert.
Tennis.
Das internationale Tennisturnier von Rotweiß in Berlin
brachte in den Abendſtunden des Freitags, eine weitere
Ueber=
raſchung. Der Berliner Heinrich Henkel beſtätigte ſeine zurzeit
vor=
treffliche Form durch einen ſchönen Sieg über den ſtark
favoriſier=
ten Amerikaner Hines. Henkel ſchlug ſeinen großen Gegner in
drei Sätzen 6:3. 4:6. 6:4. Zum erſten Male trat auch Gottfried
von Cramm in Aktion. Erſt nach Satzverluſt gewann er gegen
Heidenreich=Berlin 6:1. 3:6, 6:2. Der Prager Vodicka behielt über
Goepfert mit 9:7. 6:3 die Oberhand, Werner Menzel
be=
zwang Zander 7:5, 6:4 und Tübben ſchaltete Kai Lund 6:4, 9:7
aus. Caska konnte den Schlittſchuhklub=Vertreter Guſtav Jaenecke
6:4, 6:4 aus dem Rennen werfen. Im internationalen
Herren=
doppel waren Palmieri/Tüſcher 6:2, 6:1 über Deter Gruſewſki und
Schwarz/Droſt mit 4:6. 8:6, 6:3 über Graf Salm/Eichner
erfolg=
reich. Weiter gefördert wurde auch das Gemiſchte Doppel. Hier
ſiegten Frl. MolesworthDenker mit 6:2, 7:5 über Weber/Dr.
Hauß.
Der Davispokal=Wettbewerb 1934 wurde am Freitag mit zwei
Kämpfen in Paris und Luzern eröffnet. Frankreich führt am
er=
ſten Tage gegen Oeſterreich mit 2:0, und mit dem gleichen
Ergeb=
nis liegt die Schweiz gegen Britiſch=Indien in Führung.
Das letzte Trainingsſpiel der deutſchen Nationalmannſchaft
gegen die engliſche Mannſchaft von „Derby County” fand am
Freitag in Dortmund ſtatt und endete vor 20 000 Zuſchauern
unentſchieden mit 1:1. Die deutſche Mannſchaft ſchien ziemlich
er=
müdet, während die Engländer durch ihre beiden Internationalen
Cooper und Crooks weſentlich verſtärkt waren. Deutſchland ging
eine Viertelſtunde vor Halbzeit durch Hohmann in Führung, die
Erooks in der 15. Minute der zweiten Halbzeit, aus dem
Ge=
dränge ausglich.
Im Kurhaus=Jagdſpringen beim Wiesbadener Reitturnier
kam Rittmeiſter von Barnekow im Stechen unſer ſechs
Teilneh=
mern auf Niccoline fehlerlos mit der beſſeren Leit vor Rittmeiſter
Schunck auf Nelke und dem Holländer Oblt. Greter auf Piccolo
Amore zum Siege.
Jtever= und führorscheinffel . „ RMt 1280.
F400 15 Zentner Trogfähigk. RM 1380.
1500 15 Zentner Trogfähigkeit
Wierragl RM 1880—
ArLAs 20 Zeniner Tragfähigkeit
Wierradl RM 2100.
Hansa-Llovd und Goliath-Werke. Verkaufsstelle Hessen: G. Wäcker, Darmstadt, Telefon 1617, Olbrichweg 16, hinter dem Hochzeitsturm
[ ← ][ ][ → ]Die Lage des Getreidemarktes.
Neben der Entwicklung der Saaten, für die infolge des
küh=
keren Wetters der letzten Woche und auf Grund verſchiedentlicher
Niederſchläge Befürchtungen nicht gehegt zu werden brauchten,
ge=
winnt mit Eintritt in das letzte Viertel des Getreidejahres die
Vorratslage, im deutſchen Getreideverkehr erhöhte Bedeutung.
Aus den ſoeben veröffentlichten Ausweiſen über die Vorräte bei
der Landwirtſchaft und in der zweiten Hand kann man entnehmen,
daß die Vorratslage bei Roggen und Futtergerſte ſich durchaus
befriedigend entwickelt hat, ſo daß eine entſprechende Rückwirkung
auch für den Weizenmarkt zu erwarten iſt, zumal die bei den
Mühlen eingelagerten Mengen ſowie das in die nationale
Re=
ſerve überführte Quantum nicht an den Markt gelangen werden,
falls nicht beſondere Umſtände es erfordern. Die Geſamtvorräte
an Weizen betrugen Ende April 2,089 Mill. Tonnen gegen 2,35
Mill. Tonnen Ende März; die Abnahme war alſo merklich
ge=
ringer als im vorhergehenden Monat, es ſind offenbar in dem
vorigen Ausweis die ſtarken Käufe der Mühlen und des Handels
im März deutlicher in Erſcheinung getreten. Immerhin ſind die
erſthändigen Weizenbeſtände um 110 000 Tonnen geringer als zur
gleichen Zeit des Vorjahres, und bis zum Beginn des neuen
Erntejahres verfügt die Landwirtſchaft nur „noch über 780 000
Tonnen, während die Vermahlung mit mehr als 3 Tonnen
Tages=
leiſtung etwa auf rund 320 000 Tonnen monatlich anzuſehen iſt.
Ein ähnliches Bild ergibt ſich am Roggenmarkte, wobei noch zu
berückſichtigen bleibt, daß infolge der erheblichen
Preisſteigerun=
gen für Hafer zweifellos die Neigung zur ſtärkeren Verfütterung
von Roggen fortbeſtehen wird. Die Grundſtimmung an den
deut=
ſchen Getreidemärkten war daher in der letzten Woche durchaus
ſtetig, und bei Roggen hat ſich die Spanne zwiſchen den Handels=
und Feſtpreiſen; mit örtlichen Unterſchieden, ſogar merklich
ver=
mindert. Hierzu trug das mäßige Angebot ſeitens der
Landwirt=
ſchaft bei, es war jedoch auch eine Belebung der Mühlennachfrage
für Roggen zur Lieferung vor dem 1. Juni feſtzuſtellen, während
die Weizenvorräte der Großmühlen aus den umfangreichen
März=
käufen unter Berückſichtigung der zugeteilten Grund= und
Ver=
arbeitungskontingente wahrſcheinlich noch etwas länger reichen
dürften. Die Kaufluſt erſtreckte ſich daher in der Hauptſache auf
hochwertige Weizenqualitäten, für die die geforderten Aufgelder
nicht immer zu erzielen waren. Die Abſatzverhältniſſe an den
einzelnen Märkten waren nicht einheitlich, denn die Gebiete, die
vorwiegend auf Verladung auf dem Waſſerwege angewieſen ſind,
waren durch die unbefriedigenden Waſſerſtandsverhältniſſe die
auf der Oder teilweiſe zur Einſtellung der Schiffahrt geführt
haben, ſtark benachteiligt. Vom Exportgeſchäft lagen beſondere
Anregungen auch nicht vor, nachdem in der Vorwoche
verſchiedent=
lich Weizen nach England verkauft werden konnte. Die Preiſe für
Exportſcheine, die zur Wiedereinfuhr von Weizen berechtigen,
haben nach der Beruhigung im vorigen Berichtsabſchnitt wieder
kräftig angezogen und wurden mit bis 160 RM. bezahlt, ſo daß
ſich die Spanne gegenüber den vernachläſſigten Roggenſcheinen auf
43 RM erweitert hat. Am Mehlmarkte kam das Geſchäft zu den
neuen Beſtimmungen langſam in Gang, allerdings wartet man
noch auf die Regelung der Handelsſpanne und die
Veröffent=
lichung des Bäcker=Schlußſcheins. Auch hier war Roggenmehl
leichter abzuſetzen als Weizenmehl. Bei der Bedeutung, die die
Entwicklung der Haferpreiſe auch für die Entlaſtung des
Roggen=
marktes in dieſem Jahre hat, muß wiederum auf die beachtlichen
Preisbeſſerungen für dieſe Getreideart hingewieſen werden; ſeit
Anfang April haben die Haferpreiſe um mehr als 20. RM. je
Tonne anziehen können, wobei die Vorratsentwicklung eine
maß=
gebende Rolle ſpielte. Während die erſthändigen Beſtände im
März ſich um 910000 Tonnen vermindert haben, war im April
eine weitere Abnahme um 760 000 Tonnen zu verzeichnen.
Am Getreideweltmarkte war die Preisgeſtaltung in der letzten
Woche uneinheitlich. Während die Preiſe in Argentinien bis zu
12 Centavos und in Liverpool um 1½ d zuruckgegangen ſind,
waren in Chicago noch Steigerungen um etwa 3 Dollar=Cents und
in Winnipeg um 1½ Dollar=Cents zu verzeichnen. Nachdem trotz
der allgemein ungünſtigeren Ernteausſichten bei den
internatio=
nalen Beſprechungen in London angeſichts des Widerſtands
Argen=
tiniens gegen die Feſtſetzung von Mindeſtpreiſen eine Kriſe
ein=
getreten iſt, der man ſich durch die übliche Form der Vertagung
bis Ende Juni zunächſt zu entziehen ſuchte, trat an den meiſten
Märkten ein Rückſchlag ein. Der Plan der Mindeſtexportpreiſe
ſoll einer neuen Reviſion unterzogen werden, jedenfalls erſcheint
aber die Gefahr, daß die erhebliche Spanne zwiſchen Manitoba=
und Plataweizen durch ein Abkommen auf lange Zeit feſtgelegt
wird, vorerſt gebannt. Andererſeits haben die übrigen Export=
länder ihre Bereitwilligkeit, Argentinien von ihren
unausgenutz=
ten Exportquoten für das noch laufende Erntejahr einen Teil zu
leihen, offenbar bereut; der Landwirtſchaftsminiſter der USA. hat
im Zuſammenhang mit dem Scheitern der Londoner Konferenz
vielmehr erklärt, im Falle eines Preiskrieges am Weizenmarkte
brauchten die USA. nur die Erzeugung in vollem Umfange
wie=
der aufzunehmen, um auf alle Fälle konkurrenzfähig zu ſein. Die
für die Farmer beim Export entſtehenden Verluſte ſollten dann
durch höhere Inlandspreiſe ausgeglichen werden. Sollte
aller=
bings in den USA. eine Mißernte eintreten, ſo würden die
mei=
ſten Farmer von den höheren Inlandspreiſen keinen Nutzen haben,
vielmehr würde lediglich ein weiterer Abbau der
Ueberſchuß=
beſtände aus früheren Erntejahren erreicht. Die ſichtbaren
Vor=
räte in den beiden nordamerikaniſchen Produktionsländern waren
in der letzten Woche mit insgeſamt 169,8 Mill. Buſhels um 37,3
Mill Buſhels niedriger als zur gleichen Zeit des Vorjahres.
Berückſichtigt man, daß ſich die Ernteausſichten in dieſen beiden
Ländern ſeit den letzten amtlichen Berichten zu Anfang Mai eher
noch verſchlechtert haben, ſo beſteht durchaus die Möglichkeit für
eine günſtigere Entwicklung am Weltweizenmarkte im kommenden
Erntejahr, zumal auch der Ernteausfall in Rußland und in den
Donauländern zweifellos durch die Hitzewelle der letzten Zeit eine
Beeinträchtigung erfahren wird, obgleich in Südoſteuropa durch
den inzwiſchen eingetretenen Wetterumſchlag die größten Gefahren
zunächſt behoben ſind.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Richtzahl der Großhandelspreiſe. Die Richtzahl der
Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 16 Mai auf 96,1. Sie hat ſich
gegenüber der Vorwoche (95,8) um 0,3 v. H. erhöht. Dieſe
Stei=
gerung iſt auf ein zum Teil ſaiſonmäßiges Anziehen der Preiſe
für Agrarſtoffe, darunter vor allem für Schlachtvieh,
zurückzufüh=
ren. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 91,2
(plus 1,0 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 90,4 (minus
0,1 v. H.) und induſtrielle Fertigwaren 114,9 (plus 0,1 v. H.).
Die öffentlichen Lebensverſicherungsanſtalten in Deutſchland.
Im April 1934 wurden bei den im Verbande öffentlicher
Lebens=
verſicherungsanſtalten in Deutſchland zuſammengeſchloſſenen
öffent=
lichen Lebensverſicherungsanſtalten 13 180 neue Verſicherungen
mit 20,6 Millionen RM. Verſicherungsſumme beantragt. Die
durchſchnittliche Verſicherungsſumme beträgt in der
Großlebens=
verſicherung 3805 RM. und in der Sterbegeldverſicherung 427.—
RM.
Zinsherabſetzung in Frankreich. In Anbetracht der weiteren
Entſpannung auf dem Geldmarkte, die ſich ſeit Mitte April in
einer beträchtlichen Hauſſe aller Wertpapiere, insbeſondere aber
der Renten, ausdrückt, hat die franzöſiſche Regierung beſchloſſen,
den Zinsſatz für die Bons der nationalen Verteidigung und die
anderen Schatzbons um ½ Prozent herabzuſetzen. Dieſe
Verbilli=
gung der Zinsſätze bedeutet nicht nur, wie offiziös mitgeteilt
wird, daß die Periode lerer Kaſſen des Schatzanmtes vorüber iſt,
ſondern daß ſie auch der Beginn einer Periode des verbilligten
Kredits ſein wird
1 Auf dem Weinheimer Schweinemarkt am 19. Mai waren
zugeführt 363 Stück. Verkauft wurden 202 Tiere. Bei amtlichen
Preisnotierungen wurden Milchſchweine mit 10—15 RM. pro
Stück und Läufer mit 16—26 RM. pro Stück verkauft.
Markt=
verlauf: mittel.
Produkkenmärkke.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 19. Mai.
Die Preiſe verſtehen ſich in Pfg. pro Pfund bzw. Stück. Gemüſe:
Spargeln 1. Sorte 40—45, dito 2. Sorte 25—30. Kohlrabi 8—10,
Karotten (Bundel) 8—10. Spinat 8—10, Römiſchkohl 12—15,
Stangenbohnen 40. Erbſen 25—30, Zwiebeln 12—15, Rhabarber
8—10, Tomaten 70—80, Kopfſalat 8—10, Salatgurken 30—40,
Blumenkohl 35—60, Rettich 8—10. Kartoffeln: Neue
Früh=
kartoffeln 15—18, Spätkartoffeln 3½—4. Obſt: Erdbeeren 70
bis 80, Kirſchen 30—35, Tafeläpfel 15—35, Wirtſchaftsäpfel 10
bis 18, Apfelſinen 18—25, Zitronen 4—5, Bananen 32—35.
Eß=
waren: Süßrahmbutter 145—150, Landbutter 130—140,
Weich=
käſe 20—25, Handkäſe 4—12, friſche Eier 9—12 Wild und
Geflügel: Hühner 80—90, Tauben 60, Ziegenlämmer 50,
Hah=
nen 110—120. Fleiſch= und Wurſtwaren: friſches
Rind=
fleiſch 56, Kalbfleiſch 70, Schweinefleiſch 86. Hackfleiſch 64.
Unſer Mitarbeiter berichtet uns: Die Nachfrage nach
trockee=
nem Schnittholz iſt geſunken, nachdem infolge der günſtigen Wita;
terung der Trocknungsprozeß der neu geſchnittenen Ware guten
Fortſchritte machte. Selten zuvor wurde aus dem Oſten ſchon inn ToMA
Monat Mai ſoviel Schnittholz aus der Winterherſtellung ver=” WE8
laden wie 1934. Infolgedeſſen machte ſich das Fehlen trockener,, HeieNFtt
ſofort verarbeitungsfähiger Stammbretter nicht mehr ſo ſchwen;
fühlbar. Immerhin können die neuen Beſtände nur dort verwen=,
det werden, wo Trockenkammern für eine künſtliche Trocknung
vor=
handen ſind. Während der Preis für alte Tiſchlerhölzer, beſon,,
ders in der Stärke 43 Millimeter, bis auf 116 Mark frei Waggonm
Berlin im Großhandel ſtieg, wurde friſche Stammkiefer, auch von
Oſtpreußen, in hochwertiger Struktur mit etwa 60 Prozent 1 Kl.) ſth eN B,
zu 100 bis 105 Mark je Kubikmeter verkauft. Es lebte auch die Arzland eh
Nachfrage nach aſtreinen Seitenbrettern wieder auf. Nur den igei mit W
Zopfholzmarkt verlief ruhig. Die meiſten Möbelfabriken haben
da
im Verhältnis wenig zu tun. Bei den zurzeit für die fertigen ſön lommen
Möbel gezahlten Preiſen iſt die Herſtellung von Gebrauchsmöbelnm
habe ich
unkentabel. Bisher haben alle Bemühungen der Möbelverbände. Verhältniſſe zu ſchaffen, wenig Erfolg gehabt. Die feſten 0 meiſe?.
Lage des Holzmarktes hat die Kaufluſt auch für neue Schnittholz=” zuf gerichte.
produktionen mächtig angefacht. Es wurden in Oſtpreußen, dern nzubringen.
Grenzmark, in Brandenburg und Mecklenburg bedeutende Mengenn /puris ſprang
von Stammware zu befriedigenden Preiſen umgeſetzt. Auch warenn! Soll das
kurze Stammblöcke ſehr geſucht. Die Holzeinfuhrzollerhöhung, die 9 ur deswege
in Italien vor kurzem eingeführt wurde, hat zu einer Stockung im)
Holzhandelsverkehr zwiſchen Jugoſlawien, Oeſterreich und Italieny Merdſnbe:
geführt. Auch berichtet man aus Frankreich über unbefriedigende s/ „Ich Y0ule
Abſatzverhältniſſe. Rege geſtaltete ſich der Umſatz eigentlich nun
am deutſchen Holzmarkt, der gut zu tun hat. Vor allem iſtyſ.Wber Herthe
der Bedarf der Reichsbahn immer noch erheblich. Neuerdings ſind e hötzlich, aus
auch Kiſtenfabriken beſſer beſchäftigt und bereit geweſen, zu Ein= / ᛋ zwiſchen
käufen Stellung zu nehmen.
„Fauptmann
men!” ertönt
ipir fahren
us Oſtrolenka
14 drei von
Siegerländer Erzgruben zur beibehaltung der geichs--Lalſtabsofit
und Skaaksbeihilfen.
Eine Stellungnahme des Siegerländer Eiſenſteinvereins. (Boris fuhr
Der Siegerländer Eiſenſteinverein G. m. b. H., Siegen, teilt 11Mwas, mag.
mit: „In der am 16. Mai abgehaltenen ordentlichen Generalver=;tliet dem Ge
ſammlung der A.=G. Buderusſche Eiſenwerke wurde auch die Frage /ſiete,
der ſtaatlichen Beihilfe für den Eiſenerzbergbau an Lahn, Dill, in 11 Karz darauf
Oberheſſen und im Siegerland behandelt und dabei zum Ausdruck ! ſcenem eng
gebracht, daß es für den Be=gbau an Lahn, Dill und in
Ober=
heſſen erwünſcht ſei, ſchon vom nächſten Etatsjahre ab auf die /00 Ih0 D
bisher für Aus= und Vorrichtungsarbeiten erhaltenen Reichs= und //eMSlage erc
Staatsmittel zugunſten erweiterter Unterſuchungs= und Aufſchluß= Ler Graf .
arbeiten zu verzichten.
Sollten die gemachten Ausführungen tatſächlich für ſämtliche en an die Tr
Dill= Lahn= und oberheſſiſche Gruben zutreffen, ſo muß mit allem uFeur Pan
Nachdruck darauf hingewieſen werden, daß eine Anwendung der ſäcshugt. In
artiger Maßnahmen keinesfalls auf das Siegerland in Frage
kommen darf. Bei den großen Teufen und den damit verbundenen iſ wer Arbel
beſonders hohen Koſten einerſeits und den geringen Erlöſen
an=
dererſeits muß die wirtſchaftliche Lage der Gruben trotz der
zwiſchen erfolgten Steigerung von Förderung und Abſatz nach wie
vor als nicht befriedigend angeſprochen werden. Vor allem iſt es
notwendig, an Aus= und Vorrichtungsarbeiten für die ſeit Aprf
1933 die Beihilfe verwandt wird, im Siegerland noch ſehr vie
nachzuholen. Es iſt daher unbedingt erforderlich, daß die his
herige Verwendung des Reichs= und Staatszuſchuſſes für die
gerländer Gruben auch weiterhin beibehalten wird, zumal ſc
dieſe Beihilfe nicht nur im Intereſſe der heimiſchen Arbeiterſchnt
ſondern auch im nationalen Intereſſe ſo produktiv auswirkt mſt
bei kaum einer anderen Arbeitsbeſchaffungsmaßnahme.
Die ſchwebende Reichsſchuld am 30. April.
Am 30. April 1934 betrug die ſchwebende Schuld des Deut
ſchen Reiches insgeſamt 2344,8 Millionen RM. gegen 2188,0 Mill.
RM. am 31. März, davon 1461,2 gegen 1362,8 Millionen RM.
Zahlungsverpflichtungen aus der Begebung unverzinslicher
Schatz=
anweiſungen. An Steuergutſcheinen waren im Umlauf befindlich
1263,3 gegen 1368,8 Millionen RM. Für Zwecke der öffentlichen
Arbeitsbeſchaffung waren der Reichsbank als Sicherheit überlaſſen
600 gegen 600 Millionen RM. Steuergutſcheine.
Klavier=
fimmen
ſofort.
Telefon 2457
Klavier-
Arnold
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girtag, 20. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 138 — Seite 15
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Urheberrechtsſchutz durch Herm. Berger, Roman=Verlag, Berlin SW. 68.
(Nachdruck verboten.)
er Eiſenſteinveris
gbau an Lahn
nd dabei zum
chungs= und An
eine Anwen
zun war es zu ſpät, doch noch nichts verloren, wenn dies
dem (einige Grund von Herthas Zurückhaltung war. Er
rich=
teti ich kerzengerade auf und ſagte: „Gut, zugegeben, ich habe
für zußland Spionage getrieben. Was hat dieſe rein berufliche
Täüſſtert mit unſeren perſönlichen Beziehungen zu tun? Ich
glaut nicht, daß ich mir Ihnen gegenüber irgend etwas
zu=
ſchüllen kommen ließ?”
Das habe ich auch nicht behauptet. Ich vermag jedoch einem
Feſy meines Vaterlandes, deſſen ganzes Tun und Trachten
rden in Oſyeuß dauof gerichtet iſt, ihm zu ſchaden, keinerlei Zuneigung ent=
Dutg bedeutene g gegrenubringen.”
ſoris ſprang auf und ſprudelte in höchſter Erregung her=
Pmuhrzollerhäß, vom „Soll das bedeuten, daß es zwiſchen uns beiden aus iſt
unv ur deswegen?”
„lllerdings!” entgegnete Hertha ruhig und erhob ſich
eben=
fallzs „Ich halte daher eine weitere Unterhaltung für
unange=
hredt
„ber Hertha! Das kann doch unmöglich Ihr Ernſt ſein?
3gh ſötzlich, aus heiterem Himmel heraus, ohne daß irgend
einug zwiſchen uns vorgefallen iſt?”
Hauptmann v. Holten, Sie möchten zu Seiner Exzellenz
komrmn!” ertönte vom Lugaus herab die Stimme eines der
Gemealſtabsoffiziere. „Verzeihung, Komteſſe, wenn ich ſtöre.
Abcrwir fahren ſogleich nach Neidenburg. Exzellenz Samſonow
iſt u8 Oſtrolenka eingetroffen und wünſcht uns zu ſprechen.”
ſoris fuhr ſich mit der Hand über die Stirn, als blende
m. 0. h, Sieg, ihm ewas, machte eine kurze Verbeugung und folgte unſicheren
Laenlichen Gens Schrites dem Generalſtabsmajor, der ihn ſchweigend ins Schloß
e wurde aud df gekkite.
furz darauf verließ General Martos in zwei Automobilen
Dill und u min irem engeren Stabe Greifenſtein und fuhr nach Neiden=
Etatsjahre ch; bung wo ihn der Oberbefehlshaber zur Ausſprache über die
erhaltenen Rit Gexatslage erwartete.
er Graf hatte ſeinen Kraftwagen zur Verfügung geſtell:,
werldrei von den mitgebrachten zur Uebermittlung von
Be=
hachlich fü ſ fehäz rn die Truppe unterwegs waren. Boris nahm neben dem
Reu, 19 muß n Chaufeur Pawlik Platz. Eine verbiſſene Wut hatte ſich ſeiner
berncyigt. In wenigen Minuten war das in monatelanger,
müüyſmer Arbeit um Herthas Herz errichtete Gebäude zuſammen=
geſtürzt. Seine berufliche Tätigkeit konnte unmöglich allein der
Grund zu ihrem ablehnenden, ja direkt ſchroffen Verhalten ſein.
Je mehr er ſich die Einzelheiten der kurzen Unterredung
vergegenwärtigte, deſto klarer wurde er ſich über die Sachlage,
Wenn es wirklich nur ſeine Tätigkeit war, die ihm ihr Herz
ent=
fremdet, wäre ſie beim Abſchied vor drei Wochen nicht ſo
freund=
lich zu ihm geweſen, ſondern hätte ihrem inneren Empfinden
rückhaltlos Ausdruck verliehen. Er kannte ſie genau und wußte,
daß ſie zu ſtolz war, ſich zu verſtellen. Sie gab ihren Gedanken
und Empfindungen ſtets impulſiv Ausdruck.
Heute aber hatte eine ſolche abgeklärte Ruhe über ihrem
Weſen gelegen, wie er ſie bisher nicht bei ihr erlebt. Dieſe war
nicht der Ausdruck äußerer Beherrſchung, ſondern kam von
innen heraus, war die Folge einer im Entſtehen begriffenen
oder ſchon vorhandenen Liebe.
Wer aber war der Glückliche, dem ſie ihr Herz geſchenkt, das
er ſelbſt heiß und leidenſchaftlich begehrte?
Sollte zum zweitenmal der bewußte Oberleutnant ſeine
Hand im Spiele haben, oder war die dritte, ihm völlig
unbe=
kannte Perſönlichkeit in Herthas Lebensweg getreten und hatte
ihr Herz im Sturm erobert?
Der Kammerdiener trug eine ſo undurchdringliche Maske,
als er nach der Nummer des Regiments und dem Namen des
Kompagnieführers fragte, daß dies unbedingt einen Grund
haben mußte.
Je mehr er ſich die Einzelheiten ſeines kurzen Aufenthaltes
in Mellienen und Greifenſtein vergegenwärtigte, deſto klarer
wurde ihm jedes Wort, jede Miene der Geliebten. Plötzlich hegte
er keinen Zweifel mehr. Herthas Herz gehörte dem Oberleutnant
v. Ehrenfels!
Doch halt! Wußte Hertha denn von deſſen Liebe zu
Jad=
wiga, ihrer Freundin? Spielte er die beiden Frauen nicht
vielleicht gegeneinander aus und betrog die eine mit der
anderen?
Darüber mußte er ſich Klarheit verſchaffen. Noch war nichts
verloren, konnte ſich alles zum Beſten wenden. Vielleicht gab
ihm Pawlik einen Fingerzeig. Er wandte ſich an ihn mit den
Worten: „War Herr Graf in letzter Zeit viel unterwegs?”
„Doch, meiſt nach Oſterode und Allenſtein. In Oſterode
habe ich übrigens Frau Baronin getroffen. Sie unterhielt ſich
längere Zeit mit der Komteſſe.”
„So? Wie ging es ihr? War ſie geſund und munter?”
Sie iſt Schweſter beim Roten Kreuz geworden.”
„Nicht möglich?” fragte Boris erſtaunt. „Wie gefiel es ihr
denn dabei?”
„Scheinbar recht gut. Sie war ſehr fröhlich.”
„In Oſterode war ſie tätig?”
„Ja. Doch einige Tage ſpäter traf ich ſie im Deutſchen
Haus in Allenſtein” berichtete Pawlik treuherzig, in dem
Glau=
ben, dem Baron damit eine Freude zu bereiten.
„Lagen denn dort auch Truppen?”
„Doch. Das Regiment, von dem eine Kompagnie bei uns
drei Tage im Quartier geweſen.”
„Die Kompagnie von Oberleutnant v. Ehrenfels”, warf
Boris leicht hin.
„Herr Baron wiſſen?” kam es erſtaunt aus Pawliks Mund.
„Die Komteſſe erzählte mir davon. Wir kennen uns vom
Sport her.”
„Die Komteſſe hat ihn auch dabei kennengelernt.”
„Wo denn?”
„Beim Tennisturnier in Travemünde. Sie gewann mit ihm
den erſten Preis. Die ſchöne, große Vaſe, die in ihrem Zimmer
ſteht.”
„Das iſt ja ſehr erfreulich”, heuchelte Boris mit heiſerer
Stimme. Seine Hände umkrampften ſo feſt den Säbelgriff, daß
ihn die Finger ſchmerzten. Nun waren die Zuſammenhänge
klar. „Dann hat Oberleutnant v. Ehrenfels ſicher auch im
Deut=
ſchen Haus logiert?”
„Das iſt möglich. Die älteren Offiziere wohnten faſt alle
dort.”
„War die Komteſſe mit in Allenſtein?
„Nein. Herr Graf hatte beim Regierungspräſidenten zu tun.
Ich ſprach Frau Baronin allein. Sie trug mir Grüße an die
Herrſchaft auf und ſagte, ſie kehre am Abend wieder nach
Oſterode zurück.
Der Wagen hielt vor dem Kreishaus in Neidenburg, wo
General Samſonow wohnte. Er war um vier Uhr aus
Oſtro=
lenka gekommen und hatte ſogleich die erreichbaren
Komman=
deure zu ſich beordert. Nachdem dieſe ausführlichen Bericht über
die Kriegslage erſtattet und ſich über den Stand der Schlacht
übereinſtimmend günſtig geäußert, lud er ſie zur Abendtafel ein,
an der noch der engliſche General Knox, ſowie ein franzöſiſcher,
japaniſcher und ſerbiſcher General teilnahmen.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
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Seite 16 — Nr. 138
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Sonntag, 20. Mai 193.4
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Mühltal—Kuralpe—Felſenmeer . . . . RM. 1.10
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Beſichtigung der Opelwerke
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Mittwoch, den 23. Mai. Abfahrt 13 Uhr
Bad Schwalbach=Wiſpertal-=
Aßmanns=
hauſen . . . .
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Donnerstag, den 24. Mai. Abfahrt 13 Uhr
Bergſtr.—Kirſchhäuſertal—Reichelsheim
(Spaziergang auf den Rodenſtein) . . . RM. 2.00
Freitag, den 25. Mai. Abfahrt 6.30 Uhr
Heidelberg — Ettlingen — Herrenalb —
Baden=Baden ..
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Samstag, den 26. Mai. Abfahrt 13.30 Uhr
Frankfurter Zoo . . . . einſchl. Eintritt RM. 2.20
Kinder RM. 1.50
Sonntag, den 27. Mai. Abfahrt 8 Uhr
Michelſtadt—Amorbach — Miltenberg —
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Kleine Beobachtungen rings um den Pfingſtausflug
Waſſer gezogen. Dann geht er die Kinder ſuchen, die inzwiſchen
verloren gingen. Und da ſind ja auch Meiersl („Na,
ausge=
ſchlafen?” — „Oooch, was Sie denken! Wir ſind ſchon ſeit
ſechſe uff!”
Nach anderthalb Stunden Fahrt durch romantiſche Vororte
und Laubenkolonien ſpeit der Sug einen Strom von
Ausflüg=
lern aus. („Ach, das verkrümelt ſich ja bald! Junge, deine
Rückfahrkarte darfſte doch nicht abgeben!”)
Sriſchgrüner Wald in lachender Maienſonne, feſtliche
Men=
ſchen in froheſter Stimmung — („Haben Sie die eben geſehen,
Frau Meier, die im gelben Kleid? Sowas Geſchmackloſes!”);
blühende Bäume auf ſanften Wieſenhängen — und ſchon nach
einer halben Stunde ein mordsmäßiger Appetit! („Sind wir
noch nicht bald da, Mutti?”)
dem Söhnchen das Schmetterlingsnetz. Im Umſehen füllt ſich die
Sigarrenkiſte, und Fritzchen iſt plötzlich ſo munter, wie den
gan=
zen Cag über noch nicht. —
Ein Abendlüftchen ſpendet erfriſchende Kühlung, oder war
es nur der Vorbote des Gewitters?
„Kinder! Hübſch beiſammen bleiben!
In Mückendorf gibt’s kein Fundbüro!”
Froh. Sugvögel, die mit dem
Sonderzug kamen .. .."
Pein, weder die Laubfröſche noch
die Meteorologen haben recht
K behalten. Der Pfingſtnorgen,
öpannung und Sehnſucht erwartet, wie eine junge Braut,
aruf, ſtrahlend, ſonnig, blühend. Die jüngeren
Samilien=
ger, an anderen Feiertagen nicht aus dem Bett zu
krie=
ſtehen ſchon ſeit ſieben Uhr früh mit friſchgewaſchenen
„Das iſt Dinkelsbühl? — Menſch — zackig!”
Deutſche Jugend erlebt auf Wanderfahrten die ſchöne Heimat.
Als die erſten dicken Cropfen fallen, feiern die Peſſimiſten
mit Negenmänteln und Schirmen einen kurzen Criumph. Alles
ſtürmt das Gaſthaus, in deſſen beſcheidenen Näumen ein
Ge=
dränge ohnegleichen entſteht. Aber je mehr Leute au einem
Fleck ſitzen, um ſo luſtiger iſt es jal Die ſüffige Maibowle
tut das Ihrige dazu, die Stimmung auf den Höhepunkt zu
führen. („Mutti, laß mich doch auch mal koſten!” — „Aber
nur einen kleinen Schluck — das iſt nichts für Kinder!”)
Die ganze Welt erſcheint wie ein glücklicher
Paradies=
garten. Ach ja, das Leben iſt doch ſchön und lebenswert — im
Alltag merkt man es bloß nicht ſo. Wie klein, wie nichtig
wir=
ken die täglichen Sorgen, die Streitigkeiten und Feindſchaften
im Vergleich zu dieſer ſeligen, rührenden Weltumarmungs=
Stimmung. Wie ſchön wäre es, wenn es alle Cage Pfingſten,
Feſte und Maibowle gäbe !
Selbſt die Catſache, daß das erwachſene Cöchterchen bereits
ſeit einer halben Stunde mit ihrem Canzpartner verſchwunden
iſt, löſt kein Gewitter aus. („Laß man, Alte, wir waren doch
auch mal jung ()
Erſt als die Kleinen zu quengeln beginnen, entſinnt man ſich
der ſpäten Stunde. Mit ſchlafenden Kindern auf dem Arm, am
Hut ein welkes Blütenzweiglein, ſo zieht man durch die milde
Mondnacht heimwärts und ſtimmt das ſchöne Lied an: „Wer
hat dich, du ſchöner Wald ....!"
Es war ein wunderbarer, ein unvergeßlicher Pfingſtausflug!
Und das Schönſte — morgen iſt ja auch noch ein Feiertag!
„Ein ſelten ſchöner Tag heute,
finden gnädiges Fräulein nicht auch?”
Erſtes Cänzchen im Freien.
Ein romantiſches Flechkchen am Seeufer iſt der
richtige Platz für ein Picknick. Berge von
Butter=
proten, Eiern, Comaten und Obſt verſchwinden im
Handumdrehen, und gegen die Mücken hat der
Herr=
gott ja bekanntlich die Sigarre erfunden.
Ein kleine Sieſta am Buſen der Natur — („Papa,
wo ſind denn die Maikäfer?”) — bringt wohltuende
Entſpannung und ungeheuren Durſt.
Von fern tönt heitere Muſik herüber
— ein Gartenlokal mit blendend
wei=
ßen Stühlen und unendlich vielen Gäſten
lockt. — („Ober, zwei Schok, zwei Mok,
zwei Pils!”— „Rollege kommt gleich!”)
Ais leid Ihr Euch einig über den ſchönſten Picknickplatz!”
Der Höhepunkt des romantiſchen Waſſerwanderns.
Aloenbluſen, mit Schmetterlingsnetz und Botaniſiertrommel
im dege und wiederholen ängſtlich, daß man den Sug verpaſſen
DAe. Die Hausfrau und Mutter zaubert Armeen von
But=
ieSpten auf der flachen Hand hervor, und Vater hat — wie
M2 Gahr — mit dem Sitat: „Pfingſten, das liebliche Feſt,
DiAycrommen, es grünten und blühten . . ." einen vollen
Er=
ſ9h2 ſs,Woran hängt’s denn eigentlich noch, Emma?” — „Ich
ka ne ja ſchon — bloß noch die Eier.
Nunn Abmarſch mit Photoapparat, Schwimmſachen, Land=
K49 und Freßkober. („Nein, Paulchen, den Noller kannſte
An Zmrrklich nicht auch mitnehmen!”) Und nach einem prüfen=
2u bläck in den azurblauen Himmel beſchließt man, leichtſinnig
AAnuund alle Regenutenſilien daheim zu laſſen. Mutter muß
Na M emnmal zurückſtürzen, weil ſie glaubt, daß der Gashahn
u Aoffen iſt und im Badezimmer das Fenſter geſchloſſen wer=
L Anullß. Dann iſt man aber doch, o Wunder, äußerſt pünktlich
Wahnhof. Bloß Meiers, mit denen man verabredet iſt,
ſi Noth nicht da. (,Vielleicht ſtehen ſie an der anderen Sperre?”
Lwwo, Frau Meier wird ja bloß nie fertig!”)
Dim Anſturm auf die Plätze im Sonderzug beweiſt Vater
Me. Held. Er kämpft für ſeine Jamilie um anderthalb Sitz=
FeA heiten und iſt ſchon nach fünf Minuten wie aus dem
ihrer Erfahrungen mit dem
Perſonal und den Kindern
angelangt, und die Kleinen
quengeln um einen Groſchen
für den Schokoladen-
Auto=
maten.
Ja richtig, die Maikäfer!
Die Dämmerung ſinkt leiſe
und hüllt Lie blendende
Früh=
lingswelt in ſanfte Schleier.
Da burrt es auf den Wieſen
auf, prallt gegen Bäume
und Köpfe und ſurrt in der
Luft herum. Vater entdeckt
ſein Jägerherz und entreißt
Kleine Sieſta der reiferen
Jugend am Buſen der
Nakur — mit der
Aus=
ſicht auf einen ausgiebigen
Durſt. (Und einen
erſt=
klaſſigen Sonnenbrand . .)
Oeteettgbtttg
[ ← ][ ][ → ] weil die Wächter der Herde auf der
gegen=
überliegenden Seite noch immer nach ihm
Aus=
ſchau hielten. Und wenn er ſich eine neue Beute
holen wollte, müſſen die Hunde ihn gleich falls
wittern, um die Herde ſchutzlos zu laſſen . . . So
kam es denn, daß dieſer Wolf zum
furchtbar=
ſten Verheerer der Schafe wurde. An geeigneter
Stelle nahte er ſich mit dem Winde der Herde,
bis ihn die Hunde witterten, auf ihn
einſtürm=
ten, ihn verfolgten. Als dies geſchah, ſchlug der
Wolf einen Haken, eilte in raſchem Lauf um
die Herde herum und überfiel dieſe an der
ſchutzloſen Seite.
Die ſiebenbürgiſchen Hirten, die nicht
wuß=
ten, daß es nur ein Wolf war, der ihnen die
Herden dezimierte, brachten die Mär auf, ein
alter Werwolf führe die Wölfe der Wälder
gegen ſie an.
Es war aber nur der Sufall, der dieſem
kampferprobten Wolf die Liſt gelehrt hatte.
Otto Alſcher.
Culs Seſchichten
. . . Du fragſt, warum ich ſo ſchnell von
meinem Ausflug nach Paris zurückgekommen
bin? Es gibt mehrere Gründe. Da iſt zunächſt
In dem Augenblick, da er die
Witte=
rung in die Naſe bekam und auf einen
geſtürz=
ten Stamm als Deckung zugleiten wollte,
bemerkte eine Ringamſel den grauen Schatten
und begann laut zu warnen. Der unerwünſchte
Laut durchzuckte den Wolf wie ein Schlag. Er
ſchmiegte ſich reglos an das morſche Holz, aber
ſchon kam das helle „Pink Pink” eines
Buch=
finken dazu, und ein Votkehlchen zirpte lang und
gedehnt. Der Wolf verharrte unſchlüſſig. Da
hörte er auch ſchon die Nicke mit dem Kitz
flüchtig abgehen.
Den Hang hinauf, mit dem Winde
flüch=
teten die Nehe. Denn der Feind war hinter
ihnen und den mußten ſie im Windfang
behal=
ten. Der Wolf aber nahm doch die Verfolgung
auf. Vielleicht war das Kitz trotz des großen
Vorſprunges zu ermüden.
Mit federnden, langen Sprüngen flog
Neiß=
zahn auf der friſchen Fährte dahin. Das Kitz
war ſchon gut flüchtig, das merkte er an den
geſtürzten Stämmen, die die Nehe überfielen.
Er gewann ihnen nichts ab. So hatten ſie den
freien Buchenwald durchhetzt. Der Forſt hörte
auf, Geſtrüpp begann. — Bevor der Wolf
ins Sreie trat, ſuchte er den ungünſtig ſtehenden
Wind einzuziehen. Ein tiefer Con, wie von
einer Herdenglocke, ließ ihn ſtutzen. Schon
brach ein wütendes Gebell los — die Wächter
der Herde hatten die Witterung ihres
Cod=
feindes bekommen.
Aergerlich zog ſich der Wolf vor den
heran=
ſtürmenden Hunden auf ſeiner eigenen Fährte
zurück. Er hoffte, daß die Hunde von ihm
ab=
gelenkt würden, wenn ſie auf die Fährte der
Nehe kamen. Doch ein junger Kläffer hatte es
auf ihn abgeſehen. Aft zornigem Gebelfer,
die Naſe auf dem Boden, rückte er heran.
Waren dem Wolf auch die Nehe entkommen,
ſo wollte er doch den übereifrigen Cölpel
ab=
fangen. Wie widerwillig zog er ſich zurück, von
dem Hund gefolgt, während die andern in
reſpektvoller Entfernung klieben. Nun warf ſich
der Wolf über eine moorige Stelle hinweg
ſeit=
wärts in die Schachtelhalme hinein. Er drückte
ſich in den Sumpf, um den Kläffer
vorbeizu=
laſſen und von rückwärts zu überfallen. Bevor
er aber die Abſicht ausführen konnte, kam ein
alter Hund dem Vorwitzigen nach, überfiel ihn,
beutelte ihn ab und trieb ihn zurück. So lehrte
der Nüde den Jungen die Vorſicht gegen den
Erbfeind.
Der Wolf wußte nun, daß dieſe Wächter
der Herde alte, erfahrene Kämpfer waren, die
ſich nicht ſo leicht überliſten ließen. Er wollte
aber doch nicht erfolglos abziehen und begann
einen weiten Bogen um die Herde zu
beſchrei=
ben. So gelangte er auf die andere Seite des
Bergrückens und witterte, daß die Herde aus
Schafen beſtand. Durch Selsblöcke und
Kugel=
büſche gedeckt ſchlich er näher.
Der Maibaum
Noch immer kläfften die Hunde jenſeits im
Walde auf ſeiner alten Fährte. Mit dem Nücken
ihm zugewandt gegen den hellen Abendhimmel
ſich abhebend, ſaß der Hirte auf einem
Fels=
block und blickte dort hinab, wo die Hunde
lärmten. Die Jungſchafe aber zogen weidend
in geſchloſſener Neihe gegen ihn heran.
Vor Beutegier begann der Wolf mit den
Lefzen zu zucken. Zwiſchen Preißelbeerſtauden
gedrückt glitt er auf einen Buſch zu, in den er
eintauchte.
Näher rückten die Schafe. Mit ihnen kam
der Geruch der abgeweideten Bergkräuter und
das rupfende Geräuſch der Mäuler. Von Seit
zu Seit blickte ſich der Hirte um, doch die Herde
weidete ungeſtört. Da ſchaute er wieder nach
den Hunden aus.
In einer Entfernung von dreißig Schritten
ziehen die Schafe am geduckten Wolfe
vor=
über. Er läßt ſie noch etwas weiter, dann fliegt
er geballt aus dem Verſteck heraus, vier, fünf
mächtige Sätze. Bevor die Schafe noch recht
die Köpfe aufwerfen können, hat er ſich über
eins von ihnen geſtürzt, ein mächtiger Biß in
den Nacken. Schon hängt das Opfer leblos
im Nachen des Näubers.
Die Herde wirft ſich herum und ſtürmt in
toller Angſt davon.
Wild tönt die Glocke des Leithammels.
Auf=
geſchreckt fährt der Hirte herum. Er ſieht die
entſetzte Flucht der Schafe, die dann jäh
anhal=
ten und dumm zurückglotzen. Es war ihm noch,
als habe er tief unten am Waldrand einen
Fel=
ſen ſich bewegen ſehen. Erſt nachdem er die
Hunde herbeigerufen und auf die Spur ſetzte,
wußte er, daß ihm der Wolf ein Schaf geholt. —
Anfangs eilte der Näuber mit ſeiner Beute
in langem Crabe dahin. Als er aber merkte,
daß er nicht verfolgt wurde und die tiefen
Abendſchatten des Waldes ihn
wohltuend umfingen, verfiel er in
einen ſchleichenden Gang. Eine
zer=
klüftete Schlucht nahm er ſich zum
Siel. Am Nand der Schlucht
ange=
langt, verhoffte er, um zu ſichern
und zu lauſchen. In wartender
Nuhe ſank die Nacht herein. Nur
in einem Wipfel am Hang ſang
noch eine Droſſel, und aus dem
fahlen Himmel fiel der Nuf eines
Goldadlers nieder. Da weiteten ſich
die Sinne des Wolfes. Wie von
einem plötzlichen Lichtſtrahl erhellt,
ſah er wieder alles vor ſich,
wo=
durch er das Opfer erbeuten konnte.
Swar beſaß er nicht die Gabeder logiſchen
Schluß-
folgerung, des ſammelnden und läuternden
Ueber=
blicks, aber es wurde ihm doch jedes Ereignis zur
ſcharfgeprägten Erfahrung. Ihm ergab ſich aus
dem Bilde des letzten Geſchehens die Catſache,
daß er das Schaf nur deshalb ergattern konnte,
die Geſchichte vom Neubau.
Ein Freund hatte ihn mir gleich am erſten Cag
empfohlen. Er ſagte: „Mitten in der Stadt
kannſt du nicht wohnen. Keine Luft. Keine
Sonne. Die Autobuſſe rattern. Die Caxis
hupen. Den ganzen Cag hörſt du das Gekreiſch
von Bremſen. Oder bemerkſt du nicht, daß die
Autos hier mehr bremſen als fahren. Heute
noch nicht, aber morgen ſetzt ſich dir das
Ge=
räuſch in der Magengrube feſt. Du irrſt umher,
um einen ruhigen Platz zu entdecken, ſtolperſt
über Baugruben und über aufgeriſſenes
Pfla=
ſter. Oder ſiehſt du nicht, daß die Straßen alle
aufgeriſſen ſind? Man baut in einem fort, und
kein Menſch weiß, was man baut. Krahne
krei=
ſchen, und Geröll und Schutt, dem Innern der
Erde entriſſen, ſtürzt polternd in halbwracke
Wagen. Eingekeilt in einen Wald von
Auto=
buſſen, Caxis, Lieferwagen und grau
gewor=
denen Sußgängern, eingetaucht in ein
ſchäu=
mendes Konzert von heiſer gewordenen Hupen
und in das ſich überſchlagende Crillern der
Poliziſtenpfeifen, ſuchſt du vergeblich eine
Straße zu überqueren. Dann entdeckſt du
ſchließlich einen Park und nimmſt erſchöpft auf
einem Stuhl Platz. Aber kaum ſitzt du, naht ſich
dir eine würdige Dame mit einem Billett in
der Hand. Du ſiehſt dich einer Armee von
Kindern gegenüber, die erbittert um ein
Plätz=
chen ringen, auf dem ſie ihren Sand ausbreiten
können, den ſie von Hauſe mitgebracht haben,
und es gelingt dir endlich, in einen Seitenweg
zu entkommen. Du wandelſt langlam unter
Bäumen und möchteſt das Switſchern eines
Vogels hören. Statt deſſen fühlſt du dich
plötz=
lich durch ein erbittertes Schimpfen aus deinen
Cräumen geweckt, und du entdeckſt, daß du zwei
alten Herren in ihre Kricketpartie geraten biſt,
die ſie hier miteinander ausfechten. Halbtot biſt
du in den tiefſten Winkel eines Cafés
ent=
kommen, entſchloſſen, ihn für die nächſten Cage
nicht mehr zu verlaſſen, als ſich vier ernſte
Männer nahen und an den Nebentiſchen Platz
nehmen. Ehe du dich umſiehſt, ſitzen ein Dutzend
Kartenſpieler um dich herum, die ſich erbittert
um die Crümpfe raufen und unter deren Säuſten
die Ciſche tanzen. — Nein, mein Freund, ich
muß dich vor dem Untergang bewahren. Komm
heraus an die Peripherie. Da iſt es ſtill. Die
Spät und zögernd kommt der Frühling ins
Moor, aber wenn er erſt einmal Suß gefaßt hat
auf den weiten braunen Flächen, daß ſie von
weißem Wollgras erblühen, wenn über die
Sandwege die grünen Schleier der Birken
wehen, die roten, ſtrobgedeckten Gehöfte im
Schnee der Kirſchen=, int roſigen Schaum der
Apfelblüte verſinken und am leiſe guirlenden
Wehr des dunklen Moorgrabens eine
Enten=
familie ſchnatternd ſich ihres Daſeins freut,
dann iſt nach dem langen Warten dieſer
Früh=
ling berauſchend wie der herbe Obſtwein, den
die Bauern aus den Beeren ihrer Gärten
ziehen. In den Mondſcheinnächten flüſtert der
Nachtwind lauter Liebesworte, die niedrigen
Weidenknicks am ſumpfigen Wieſenrain ſind
verſchwiegene Verſtecke, und wie lockt die
Ein=
ſamkeit des Corfmoors mit ſeinen Heidepolſtern
und Machangelbüſchen, mit dem Flug einer Eule
darüber hin, weich wie Wolle, oder dem
Balz=
ruf eines Käuzchenpaares!
In einer ſolchen Nacht, der Nacht vor
Ofingſten, iſt es bier Brauch, daß die jungen
Burſchen ausſchwärmen und als ſinnfälligen
Ausdruck ihrer Werbung ihrem auserwählten
Mädchen einen grünen Birkenzweig — einen
Maibaum — vor das Kammerfenſter pflanzen,
wofür die ſo Geehrte, hat ſie nicht einen gar zu
keſten Schlaf oder zu geſtrenge Eltern, ſich auf
der Stelle zu bedanken pflegt.
Nun, auch Dierk, der junge Bauernſohn
vom Neinershof, iſt in dieſer Nacht mit einem
Birkenbuſch unterwegs, den er ſoeben am
Corf=
ſtich von jenem Baum abgeſchnitten hat, unter
dem er Cina zum erſten 2llal im Arme hielt.
Sie ſind jetzt miteinander verſprochen, das iſt
nichts Neues mehr im Dorf. Wenn die
Hoch=
zeit noch nicht ausgerichtet worden iſt — eine
richtige „Fleiſchhochzeit” mit dem üblichen
Schweinebraten, Backobſt und Mehlpudding,
denn Cinas Leute gehören nicht zu den Aermſten
im Moor —, ſo hat das leider einen
gewich=
tigen Grund, gegen den weder Cinas
Gutwillig=
keit noch Dierks verliebte Ungeduld
aufzukom-
men vermag. Auf dem elterlichen Hof, den
Dierk einmal übernehmen ſoll, regiert
vor=
laufig noch der alte Neiners, mehr aber noch
die derbe, jugendliche Bäuerin, ſeine zweite
Srau, Dierks Stiefmutter alſo, die rund heraus
erklärt hat, daß ſie ſo bald nicht daran denkt
die Herrſchaft im Haus mit einer jungen
Schwiegertochter zu teilen oder ſich aufs
Alten-
teil abſchieben zu laſſen. Da der Bauer ſich von
ihrer Meinung, Dierk ſei noch viel zu jung
zum Heiraten, überzeugen läßt, ſo bleibt dem
Jungen um des lieben Friedens willen nichts
anderes übrig, als ſich in Geduld zu faſſen und
zu warten. Schließlich ſind ſie ja auch beide,
Dierk und Cina, als Kinder dieſes kargen
Moors, das nur den Geduldigen Brot und
Auskommen gewährt, zur Geduld und zum
Wartenkönnen erzogen.
Dierk ſchwingt ſich über das Gatter des
Hofes und ſchleicht ſich unter den Bäumen
des Eichkamps näher an das Haus ſeiner
Braut heran — es iſt nicht nötig, daß der Hund
anſchlägt und die Eltern aufwachen Der
hohe Siebel des moosverfilzten Strohdaches
legt einen ſpitzen Schatten auf den ſauber
geharkten Hof, in den kleinen Fenſtern ſpiegelt
ſich blinkend ein Mondſtrahl. O Cina, kann ſie
denn ſchlafen in ſolch einer Nacht? Hört ſie
nicht die Schritte, ſpürt ſie nicht die Nähe ihres
Liebſten? — Jetzt ſieht er unter ihrem
Kam=
merfenſter, zärtlichſter Gefühle voll. Aber, was
Häuſer ſind neu. Wundervolle Häuſer.
Vek=
bauten übrigens, in drei Monaten erric
Wenn du dich im ſechſten Stockwerk nie
läßt, kommſt du dir vor wie Nobinſon
einer Inſel.” — Sch folgte ſeinem Natſe
Und er hatte recht, es waren prächtige Hä
Ich konnte mich in der Nähe überzeugen.
ſie entſtanden. Ein Betorgerippe wuchs im
Luft und war erſchreckend anzuſehen in
Magerkeit. Es wurde zugedeckt mit e
Mantel aus Siegeln. Dann wurden im In
die Decker, und die Swiſchenwände gezr
Ich weiß nicht, aus welchem Material, ob
Grießbrei oder Gips. Als ich eines
AE-
einen Nagel einſchlagen wollte in meinem au
mer, um meine Krawatte daran aufzuhärt
kam er auf der andern Seite durch. Ich M
das Gepolter, und die Wirtin, die dor
Bad ſaß, erſchrak ſich faſt zu Code. —
wenn du je einmal in die Lage kommen ſo
im ſechſten Stockwerk dieſes Hauſes zu wollt
das Geräuſch, das ſich alle fünf Mitm
wiederholt und ſo klingt, als ob ſich dim
Ozeandampfer nähert, kommt vom Fahr:
Der andere Laut, der unabläſſig ertönt.
ob man unter dir auf einen Amboß ſchlügg.
die Standuhr, die im erſten Stockwerk
Das Gebrüll, das mittags einſetzt, als ol
Menſch zu Code gemartert würde, ſoll dich
erſchrecken. Es iſt der Nundfunktenor, der
dieſe Seit aus den vereinigten Lautſprerg
ſingt. Und wenn du nachts wach wirſt 2u
einen ungewohnten Wind, der im Hauſe /
und ſich verfangen hat, es iſt ein Mieter
nnurren. Er
im dritten Stockwerk ſchnarcht. Fluche nichä
laß ihn ſchlafen, er iſt Steuereinnehmer und
einen harten Dienſt. — Crotz allem wäru
vielleicht noch für eine Weile geblieben, n.
die Geſchichte vom gemahlenen Kaffen‟
nicht hinzugekommen wäre. Ich trage es-
Pariſern nicht nach, daß ſie ihren
Kaffee=
einer Art Gummigewächs zuzubereiten ſchet
aber ich wollte endlich wieder einen ordentll,
Kaffee trinken und ihn mir ſelber brauen.
hatte wr keine Kaffeemühle . ..
In einem Lande wie bei uns hat N
Mangel keine Folgen. Jedes Geſchäft iſt
darauf, dir deinen Kaffee gemahlen mitzug)
Aber hier mußte ich entdecken, daß ein 2
ruhig ein Näuber und Dieb ſein kann,
daß es ihm nachgetragen wird. Aber
einer keine Kaffeemühle beſitzt . . . Ich ſal
Fräulein bis unter die Haarwurzeln erbleß
als ich gemahlenen Kaffee von ihr verla?
Der Angeſtellte eines großen Lebensm
hauſes verfiel in einen Lachkrampf über H
Frage. Und der Inhaber eines Geſchäfts in
Nue du Temple ſah mich finſter an, als mi
er mich erwürgen. Sch weiß licht .. . . in 9
darf kein Stier getötet werden, weil er
iſt, vielleicht gibt es in Paris ein
Geſei=
die Kaffeebohnen nicht gemahlen werden 2
— ich entdeckte kein Geſchäft, das mir m*
Kaffee mahlen konnte.
ſt das? Wie vom Donner gerührt, ſtar:
auf ein Birkenſtämmchen, das, vom Alon?
umfloſſen, vom linden Nachthauch zitternc.
wegt, mit ſeinen Blättern an die verhal
Scheiben einlaßbegehrend anpocht. Ein —
baum für ſein Mädchen! Von einem ande
Nun muß man wiſſen: Nach der Sitte:
ſer Gegend iſt es ein unerhörter Vorgang:
dei einem feſten Verlöbnis ſich ein Sſ4
werbend einmiſcht, es ſei denn, daß er durec
Mädchen ausdrücklich dazu ermutigt wa.
iſt. Dierk ſteigt das Blut in den
Kopf=
fremden Maibaum ausreißen, in hohem 2
wegſchleudern, als habe er den unverſche
Nebenbuhler ſelbſt am Kragen, und T
eigenen Birkenbaum ſtatt deſſen einpflanie
das Werk eines Augenblicks. Wütend
gekränkt, zum erſten Mal den Stache.
Eiferſucht im Herzen ſpürend, ſtürzt er 2
ohne an das Kammerfenſterchen zu klopfeim
es ihn doch eigentlich mit allen Saſern drC.
Der unglückliche Zufall will es dann, Oe
ſchon am nächſten Abend auf dem Pfingſe.
wo Cina ſich von einem ortsfremden /t
Mann mehrmals zum Canz aufforder!
leinen Widerſacher entdeckt und da8 N
Martert würde
der Nun
vereil
um Schluß, ich war ſchon ziemlich
ver=
uet, geriet ich in die Lebensmittrlabteilung
t Kaufhauſes. Es war gleichzeitig ein
ßſe ausſchank vorhanden, und ich dachte,
zuſie auch nicht viel Kaffee an ihren Kaffee
ſhwenden, aber dieſes wenige muß doch
ge=
nſten werden. Ich kam ſchüchtern zu dem jun=
62Tann, der hinter der Cheke ſtand und die
Kſie maſchine bediente. Es wurde mir nicht
1p, mmeinen Wunſch zu äußern. Er betrachtete
nüſeine Weile, dann nahm er mein halbes
Iſhu, Kaffee entgegen und näherte ſich einer
2ſſciine in der Ecke, die mit einem großen
Hſünad verſehen war. Ich ſah, wie er eine
Sſthrade unter ihr hervorzog, die mit gemah-
Lamh Kaffee gefüllt war. Und er ſah ſich nach
eiſt Cüte um, in der er ihn aufbewahren
Ant., bis mein Kaffee gemahlen war.
In=
zohun begannen ſich Leute anzuſammeln, die
eurfhra und dann mich verwundert betrachteten,
uwer ſtand immer noch da mit der vollen
Sübade in der Hand. Neue Gäſte traten an
dikTpeke und verlangten eine Caſſe Kaffee.
Sſeitte immer noch keine Cüte gefunden. Er
FIſdhres, als hätte er ſich zu viel zugemutet, und
diſelbenſchenmauer um mich herum begann zu
Imeren. Er hatte jetzt eine Seitung
zuſammen-
goeittt und verſuchte aus der Schublade, die
vkzi: groß war, den Kaffee in ſie
hineinzu=
ſ hiter. Ich ſtand Codesängſte aus, und hinter
nüſvaren die Verkäuferinnen aus der
Lebens=
nmltbteilung zuſammengeſtrömt und machten
Aßterkungen, die ich nicht verſtand. — Es
eht k m/t Erotzdem noch alles gut abgelaufen. Aber
Cnf ale / 4M Segann plötzlich die Kaffeemaſchine, die
eine Weile gelE k eiyrmachläſſigt hatte, laut zu ziſchen und Dampf
vom gemahlenen ! z eſſtrömen. Die Menge wich entſetzt
aus=
wäre, Ich ti/keinter, Schreie und empörte Nufe wurden
daß ſie ihren ½ lHuch ſah, wie ihm die Seitung entglitt, wie
mmberein AſSchublade mit einem dumpfen Poltern zu
er gine m Hlei. fiel und der Kaffee ſich über die Erde
der ze Eſraute, dann hielt ich es für beſſer, dieſen
Cbz verlaſſen. —
2u ſiehſt, ich konnte keinen Cag mehr länger
ſte. . Ich bin wieder zurückgekehrt. Und
tchweig mir von Paris.
emahlen
J. N. Schmidt.
ein A.
ſingſtglocken
Aus der junge Fernhofbauer ſeinen Blick von
Runzel hinweg durch die Kirche ſchweifen ließ,
var es ihm plötzlich, als habe er einen un=
wie bei 1nß
des Geicht
Maren Schlag gerade auf das Herz erhalten.
Tes möglich? Das Lenerl! Drüben im Ge=
Ades Noſenhofes ſaß das Lenerl! Wirklich
EMn=ahrhaftig. Und lächelte ein wenig, als
weitaufgeriſſenen Augen des jungen
enn begegnete, und ſah dann züchtig und
euken auf ſeinen Noſenkranz hernieder.
ſeiner Braut durchſchaut zu haben
Bi, und es bedarf des ſtrengen Eingreifens
Pbuſden im Saal anweſenden Landjäger, um
rvilde Schlägerei zwiſchen einheimiſchen
hon tsfremden Burſchen zu verhüten.
ina hat ſeitdem manchen Anlaß, den hüb=
M, rweizenblonden Kopf hängen zu laſſen, ſie
M Weine Erklärung für das reizbare und un=
Rülliche Benehmen ihres Verlobten; etwas
Ueggeſprochenes, dem von ihrer Seite nicht
Ahwmmen iſt, richtet ſich wie eine Wand
huen beiden auf. Zwar iſt Dierk oftmals
braran, das Unſinnige ſeiner
Verdächtigun=
ginzuſehen. Spricht ihr nicht die blanke
e aus den blauen Augen, und fühlt er
micht, wie ſie unter ſeinem veränderten
Jar leidet? Aber er wird die leidige Er=
Nrurng an den fremden Maibaum nicht los,
eu ele Beleidigung, die ihm durch Cinas
Ru0 zugefügt worden iſt, — ſie hält ihn in
en trüben Hirngeſpinſten gefangen. Hinzu
Imk, daß ſeine Stiefmutter, der die Span=
Brzwiſchen dem Paar natürlich nicht
ent=
wert iſt, ihn durch geſchickt hingeworfene
Andeutungen in ſeinen Sweifeln beſtärkt.
in er ihr auch mißtraut und ſcheinbar nich!
Das Lenerl, das in der Stadt
war und von dem der Fernhofer
rſt vorgeſtern gehört hatte, daß
ihm dort gar gut gefalle und
wohl nimmer zurück käme in die
Berge. „Das Lenerl iſt
wieder=
gekehrt!” jubelte es in dem
Bur=
ſchen und er empfand eine große
Freude. Am liebſten wäre er
auf=
geſprungen und hinausgerannt,
doch er bezwang ſich, ſtarrte, um
ſich zu ſammeln, auf einen
golde=
nen Sonnenfleck, der vor ihm auf
dem Betſtuhl leuchtete. Das
Le=
nerll — Aber ſiehe, der Sleck
tanzte und flimmerte, als ſei’s aus
lauter Freude, und der
Schul=
meiſter droben vor ſeiner Orgel
hatte in dem Choral immer
drei wiederkehrende Cöne, die
ſagen: „— Das Lenerl, — das
Lenerl!”
DesFernhofers Hand fuhr
kon=
fus durch ſeinen dichten
Haar=
ſchopf und ſein Blick ging
ver=
wirrt über die Köpfe der
ge=
ſchnitzten Heiligen ringsum —nach
dem Noſenhofgeſtühl traute er ſich
gar nimmer hinzuſehen. Doch,
ſollte man es glauben — alle
Heiligen ſahen ihn an und
lächel=
ten, als wollten ſieſagen— „
Frei=
lich, das Lenerl!” „Sie lächeln
ja gar net — es ſieht bloß ſo
aus, weil die Sonne draufſcheint! Ich bitt” dich,
Martin, halt dich zuſammen — du biſt ja
när=
riſch!” redete ſich der Fernhofer gut zu. Und
war froh, als der Gottesdienſt beendet war
und er neben dem Pförtlein ſtand, das Lenerl
erwartend. Es trat hinter den alten
Noſen=
höfern aus der Kirche, und ſeine Augen, blau
wie ein Bergſee, lachten dem Burſchen entgegen.
„Lener!! Ja, daß du wieder da biſt!“
„Grüß” Gott, Martin! Meinſt leicht, daß
ich noch gut hätt” wegbleiben können? Aber es
hat mir nimmer gefallen."
„Du weißt wohl, wie ich’s mein”” entgegnete
der Bauer unbeholfen. „Es freut mich halt, daß
du wieder da biſt.”
Das Mädchen ſah ſich um. Die Eltern
ſtan=
den noch ſchwatzend vor der Kirchtür. So
gin=
gen die beiden allein bergan und ſetzten ſich
ſchweigend auf einen Felsblock nieder. Sahen
über das friedlich zwiſchen den Bergen gebettete
Dorf. Die Sonne leuchtete und der blaue
Him=
mel ſtand über den Höhen. Von der Kirche
klangen die Glocken herauf. Es war Pfingſten!
„Wie ſchön iſt das alles!” ſagte das Lenerl
leiſe. „Und deshalb, ſiehſt du, wollt’ ich auch
wieder heim. Die Neſi hat ſich ja gut eingelebt,
in der Stadt. Ich hab’ mich da gewundert,
über meine Schweſter — ich könnt’s net. Gewiß,
es iſt dort ein ganz anderes Leben wie hier, aber
daß es darum ſchöner iſt, he” ich net gefunden.
Und ich hab' zur Reſi geſagt, daß ich zum Feſt
wieder daheim ſein will — ſo hat ſie mir halt
den Gefallen getan und iſt ſchnell wieder
ge=
ſund geworden. Aber ſie hat mich ausgelacht,
weil ich die Pfingſtglocken daheim hören wollte
und ſagte, daß die Glocken in der Stadt viel
größer und im Con ſchöner wären, da könnten
wir hier oben gar net mit. Nun, das mag ja
auch ſo ſein, das will ich gern glauben. Aber
in dem Lärm und Getriebe der Stadt haben
ſie wohl auch ſtärkere Sloc en nötig, damit man
überhaupt dazu kommt, ſie zu hören und ſich
darauf zu beſinnen. So denke ich mir das, Nun,
das iſt bei uns ja ein anderes. Da ſind unſere
ſchönen Berge, die fangen alle den Schall auf,
und geben ihn zurück, doppelt und dreifach, daß
wir unſere kleinen hellen Glocken gar net
ſtär=
ker brauchen, ſie würden ſich ſonſt anhören, wie
ein gar gewaltig Getön. — Ja, und deshalb,
weil ich die Glocken hier zum Feſt hören wollt”,
darum bin ich halt wieder da!‟
Das Lenerl ſchwieg und ſah über die Berge
hin, dieweil der Bauer Martin es unverwandt
angeſehen hatte, während ſeiner langen Nede.
„So”, ſagte er zögernd, „alſo nur wegen der
Glocken biſt wiederkommen, Lenerl?”
Das Mädchen wurde rot und ſchob eine
helle Haarſträhne von den Wangen zurück.
„Natürlich auch wegen der Eltern und der
Heimat”, ſagte es verwirrt, ſah den Fernhofer
an und wurde noch verwirrter. Da lächelte der
Martin, ergriff des Mädchens beide Hände und
hinhört, ſo bleibt von ihren ſpitzen Worten doch
immer ein Splitter in leinem Herzen hängen,
das ſchwerblütig und verſchloſſen an ſolcher
Verwundung krankt. — So geht der Sommer
hin; an d en langen Winterabenden ſtichelt Cina
ganz verzagt an ihrer Ausſteuer. Daß es damit
nicht eile, mag ſie wohl voll Bitterkeit denken.
Ach, iſt ihre Hoffnung auf ein Glück an Dierks
Seite nicht faſt ſchon dahin?
Wieder wird es Frühling mit blauſeidenem
Himmel, Lerchentriller über grünend n Acker,
Ruf des Kuckucks aus dem Birkenhag und
milden, mondſtillen Nächten über
herbduften=
tem Land. Auf die Nacht vor Pfingſten hat
Dierk ſeit langem gewartet. Kaum daß es
dunkelt, ſchlägt er ſich mit verbiſſenem Geſicht
heimlich quer durch die ſumpfigen Wieſen,
Moorſtreifen und Aecke die ſich hinter den
Gehöften des Dorſes erſtrecken. Er weiß,
warum er den bequemen Sandweg vermeidet,
der ſchnurgerade an der langausgezogenen
Reihe der Siedlungen entlangläuft. Heute will
er erfahren, wer ſich zwiſchen ihn und Cina
zu ſtellen wagt, er iſt überzeugt, daß er den
Kerl diesmal erwiſcht, er ſoll ſich freuen, und
auch mit Cina wird es eine Abrechnung geben!
ſchaute ihm ſo recht ausgiebig und zärtlich in
die Augen.
„Da guck” hin, Dirnd!!” ſagte er und tat mit
dem Kopf eine Bewegung in die Ferne. Dort
lag, wohl eine halbe Wegſtunde vom Dorfe
abſeits, der Fernhof, großmächtig und breit.
„Meinſt, daß du deine Glocken bis dahin hören
kannſt?‟
Das Lenerl verſtand ſogleich, errötete noch
mehr und verſuchte ſeine Hände frei zu
bekom=
men. Aber der Fernhofbauer lachte und ließ
kein biſſel locker.
„Martin!” ſagte das Mädchen und ſtrahlte
ihn an mit ſeinen Augen. Der Fernhofer gab
die Hände frei und nahm dafür das ganze
Mädel in ſeine Arme. Die Glocken läuteten
dabei und die pfingſtliche Welt ſah blau und
golden zu.
„Siehſt du”, ſagte der Bauer Martin
be=
glückt, „ich hab’s gleich gewußt, daß du nicht
wegen der Glocken wiedergekommen biſt!” —
Aber da zog das Lenerl jäh ſeinen Arm aus
dem des Mannes und ſeine blauen Augen
fun=
kelten. „Gelt, bild dir aber nix ein, bitt’ ſchön!”
ſagte es böſe. „Natürlich iſt’s wegen der Glocken
— weshalb auch ſonſt?‟ . .. A. Kretzer=Hartl.
Herbert
Trüding Der Oruſ der anderen
Wer heute zur Begrüßung einem anderen
die Hand reicht, denkt kaum darüber nach,
woher dieſe Sitte kommt.
Und treizdem hatte dieſes Händereichen
ſei=
nen beſonderen Sinn. Der Uſus des
Hände=
reichens- bzw. ſchüttelns geht bis auf die wilden
Völker zurück. Kam nämlich ein Wilder auf
den anderen in freundſchaftlicher Weiſe zu, ſo
hob er meiſt die Hände oder ſtreckte ſie dem
an=
deren mit lebhafter Gebärde blank entgegen:
zum Seichen, daß er keine Waffen in der Hand
habe, alſo voll friedlicher Abſichten ſei.
Die alten Völker drückten durth ihre
Be=
grüßungsformel, nämlich das
Sichzubodenwer-
fen, die völlige Unterwürfigkeit und Ergebung
in die Macht des Begrüßten aus.
Da dabei die Kopfbedeckung von ſelbſt
ab=
fällt, ſo nimmt man ſie gleich herunter oder
macht wenigſtens eine Handbewegung, als ob
man ſie abnehmen wollte. Der militäriſche Gruß
des Salutierens ſtellt ſo eine Andeutung vor.
In der Jetztzeit iſt der Gruß, ſeinem Weſen
nach, beſonders in den Kulturſiaaten ſtark
nor=
miert worden. Doch gibt es gewiſſe Grüßarten,
die dem Mitteleuropaer eine
Selbſtverſtändlich-
keit ſind, welche der Nand- oder Inſeleuropäer
überhaupt nicht kennt. So iſt bei den
Englän=
dern der Guten=Cag=Gruß gar nicht üblich.
Auch gibt man ſich dort viel weniger die Hand
als bei uns. Man fragt l diglich „How do vou
do” und bekommt dieſelbe Frage ls Antwort
zurück.
Die Schweden wieder begrüßen ſich zu allen
Cageszeiten anders. Bei ihnen gibt es ein God
förmiddag, ein God middag und ein God
ofter=
middag. Die Norweger hingegen müſſen alles
zweimal ſagen. Sum Beiſpiel: God dag, god
dag; guten Cag, guten Cag. Sie denken ſich
wahrſcheinlich, doppelt genäht hält beſſer.
Bei den Ruſſen iſt, was die Formen der
Begrüßung betrifft, vieles geblieben, wie es vor
zwanzig Jahren geweſen iſt. Ausgenommen die
beſonderen Seichen der Unterwürfigkeit, wie
etwa das Küſſen des Nockſaumes des
Be=
grüßten.
Die Cſchechen ſagen am liebſten Ma uzda,
meine Verehrung, und die Ungarn wünſchen
ihrem Nächſten nur das Beſte: Adion isten;
Gott möge geben . . . einen guten Cag, ein gutes
Jahr, je nachdem.
In grimmiger Entſchloſſenheit legt er ſich auf
die Lauer, das Haus, das ſein Mädchen
beher=
bergt, keinen Augenblick aus den Auge laſſend.
Wieder ſteht der Mond am Himmel, aber
diesmal nicht als volle glänzende Scheibe,
ſon=
dern wie ein ſchmaler, ſchaukelnder Kahn auf
den Wellen eilig ziehender Wolken, — in
un=
gewiſſem Dämmer vergehen die Umriſſe der
Cageswelt. Die traumhafte Stille der Nacht,
die durch das ſanfte, verſchlafene Muhen einer
Kuh, durch das Naſcheln eines Igels im Gras
nur noch unwirklicher wird, ſchmeichelt ſich
be=
ruhigend in die aufgeregten Sinne des
War=
tenden. Schon will unter ihrem Sauber ſein
Crotz, ſein finſterer Unmut langſam
dahin=
ſchmelzen, näher und näher zieht es ihn mit
tauſend Fäden an das kleine Fenſter heran,
hin=
ter dem Cinas junges, blühendes Leben atmet,
da — er erſtarrt. In der nächſten Sekunde iſt
er mit einem Satz in blinder Wut der
ſchatten=
haften Geſtalt an der Kehle, die ſich eben
vor=
ſichtig um die Hauswand ſchiebt.
Swei Männer wälzen ſich keuchend in den
Salatbeeten, — ein Birkenſtämmchen, zerknickt
und zertreten, liegt im Sand. Plötzlich aber läßt
Dierk mit einem Ausruf grenzenloſer Ueber=
Die Italiener begrüßen ſich bei aller
Seu=
rigkeit ihres Charakters wenig formell. Sie
rufen ſich, wenn ſie vertrauter zueinander ſind,
meiſt zu: Ciaol Servus Kamerad!
Die Franzoſen wieder haben das elegante
abientöt, bald auf. Bemerkenswert iſt die
Be=
grüßung in Südfrankreich: Comment ca va?
Wie lebſt du? Dann ißt und trinkt man, trinkt
ſich zu und fragt erſt dann nach der Frau und
den Kindern und läßt ſie grüßen. Dieſe feſte
Grußformel in Crinkform ſtammt noch aus der
Antike her.
Nun kommen wir ſchon in das mittlere
Europa. Des Oeſterreichers beliebteſter Gruß
iſt das Zervus! Es ſetzt eigentlich ſchon ein Du
voraus.
Laßt uns von Europa ſcheiden!
In Japan muß der Geringere vor dem
Vor=
nehmeren ſeine Sandalen ausziehen, die rechte
Hand in den linken Arm ſtecken, die Arme
langſam bis an die Knie herabgleiten laſſen, mit
abgemeſſenen Schritten vor dem anderen
vor=
übergehen und mit furchtſamen Gebärden rufen:
„Augh, augh!” Füg mir kein Leid zu!
Der gewöhnliche Araber ſpricht als Gruß
ſein Salem aleikum, der Friede ſei mit euch —
dann legt er die Hand auf die Bruſt, um
anzu=
deuten, daß ihm der Wunſch vom Herzen
komme.
Die Hindu in Bengalen berühren beim Gruße
mit der rechten Hand die Stirn und beugen den
Kopf vorwärts. Wollen ſie ſich tief verbeugen,
ſo legen ſie erſt die rechte Hand auf die Bruſt,
berühren dann mit dieſer Hand die Erde und
zuletzt die Stirn. Dabei nennen ſie ſich „
unter=
tänigſte Sklaven” des Begrüßten.
In Neu=Guinea bedeckt man ſich das Haupt
mit Baumblättern, was nicht bloß als Gruß,
ſondern zugleich auch als ein Seichen des
Srie=
dens gilt.
Creffen ſich Europäer in den
Ueberſeelän=
dern, ſo gibt es faſt nur eine einzige
Be=
grüßungsformel, das den Engländ rn
unnach=
ahmliche „Haloh”, das ſich wie „Hällaouh”
an=
hört. Dazu wird mit den Augen gezwinkert.
Damit baſta. Man tut ſeine Arbeit weiter oder
ſchlürft ſeinen Whisku hinunter.
Originell iſt, wie ſich die Hamburge: Schiffer
und Simmermannsleute, wo immer ſie ſich auch
in der Welt treffen, begrüßen: Hummel,
Hum=
mel! Worauf a tempo zur Antwort kommt;
Morſch, Morſch!
raſchung ſeinen Gegner ebenſo jäh los, wie er
ihn gepackt hat. Er ſpringt auf die Füße, fährt
ſich wie hilflos mit allen zehn Singern durch
das zerzauſte Haar, als könnte ſeinem Gehirn
dadurch eine Erleuchtung der Zuſammenhänge
kommen, ſchlägt ſich dann an den Kopf und lacht
laut und ſchallend auf. Sein jungenhaftes,
be=
freites und ſchadenfrohes Selächter
durchſchnei=
det klingend die Stille der Nacht.
Indeſſen rappelt der Menn aus dem
Gar=
tenland ſich mühſam auf und macht ſich eilig,
in gebücktem Altmännergang, davon. Dierk
läßt ihn laufen, denn an Cinas Fenſter hat ſich
leiſe die Gardine gerührt. Den übel zugerichteten
Maibaum aufnehmend, l hnt er ſich mit
ſtrah=
lendem Geſicht gegen die Scheiben, die ſeinem
Druck willig nachgeben, und flüſtert ſeiner Cina,
die ſich ungläubig=glücklich zu ihm herausbeugt,
die frohe Nachricht ins Ohr: Nach dem
Ernte=
feſt ſolle die Hochzeit ſein, er habe ſetzt ein
ſicheres Mittel, die Suſtimmung des Vaters
zu bekommen, denn die Bäuerin, ſeine
Stief=
mutter, mache durch Jan, den alten Knecht
auf dem Neinershof, ſelbſt den Freiwerber,
Dieſen Maibaum habe ſie Cina geſchickt . . .
Anke Ehlers.
Nun ſei alles gut!
Hunndags=Moochmiddags=Bedrachdunge
Un es geſchähe doch noch Zeiche un Wunner,
wann aach die Menſche net mehr dro glaawe
wolle, un in ihrer Zweifelſucht ſogar de
Aawer=
glaawe for Schwindel halte.
Odder kann mer däß net als e Zeiche, odder
als e Wunner agucke, wann aam der
Kärche=
ſteierzeddel genaa an dem Dag ins Haus fliggt,
an dem wo des erſte Ziel fellich is? — No alſo
drum äwe! — Un wer däß net als e Zeiche, odder
als e Wunner äſtimiern will, der kanns aach
vun mir aus als e „Fiechung” uffnemme, ich hab
nix degäje eizuwenne.
Iwwrichens is der fuffzehnde Mai ſowiſſo en
kriddiſcher Dag erſter Ordnung, indem daß däß
bekanntlich de „Soffie” ihrn Namensdag is, dem
wo ſe aach diß Johr ſoweit wie meechlich
Räch=
nung gedrage hott, un hott uns ihr ſchee, awwer
kald Schulder gezeicht. — Wies iwwerhaabt
kimmt, daß die, mitſamſt dene drei annern mehr
odder wenicher ſunnerbare Heiliche, mitte in de
Mai eneifellt, däß mag der Himmel wiſſe, odder
die Kallennermacher. Dann alle Johr ſteht mer
näje dene unſichere Kanndoniſte, infolche vun
ihre mißginſtiche Verallagung, allerhand Engſte
aus, un es wer drum, meiner unmaßgeblichen
Aſicht nooch, doch viel zweckmeßicher, wann mer
dene ihr Nomensdäg afach in de November falle
ließ, odder in de Febbrewar, wo ſe weiders kaan
Schade ſtifte kenne. Awwer daß mern die Ehr
adhut, un leßt ſe ausgerächent in de Mai falle,
däß verſteh wer will.
Zwar ſie hawwe ſich jo diß Johr immerhie
noch einichermaße „benumme”, vermudlich, weil
ſe ſchun vor ihre omineeſe Namensdäg ihr
Miedche an uns gekiehlt hatte. Drotzdem mag
mer ſich die Sach agucke vun wellere Seid als
mer will, den liewe Mai, den ſogenannte
„Wonnemonat”, kann mer net als en volle
Er=
folch buche; wenichſtens vorlaifich noch net.
Dann kaum, daß er aam e bische vun ſeine
viel=
beſungene „Wonne” vorzauwert, un mer fellt uff
den Zauwer enei, un ziggt ſich demgemeß o,
baufdich, ſchun laaft’s aam kald de Buckel
enun=
ner, un es ſchuckert aam, un mer verwiſcht
un=
verſähens e karracktervolle Verkeldung, un huſt,
wie im beſte Winder.
Un ſo ſteht mer mit ſeine „Maiwonne”
im=
mer gewiſſermaße zwiſche Dier un Angel. Un an
aam Dag henkt mer de Mandel hinne in de
Schrank, am annern Dag henkt mer’n widder
vornehie. Un faſt dehts not, daß mer noch
emol ei heize dhet, zwiſchedrei. Awwer, mer
ſchenniert ſich dann doch, beſunnners weil mer
kaa Kohle mehr hott, un weil mer ſich
annerer=
ſeiz ſein Kohlehennler „warm” halte muß, bis
zum Herbſt, indem mer denkt, daß mer bis dohie
die letzt Rad vun de alde Kohlerächnung
begli=
gla=gliche un abgeſto=ſta=ſtoddert hott.
No un ſo ſchnaddert mer manchendags
de=
haam in de Stubb erum un ziggt ſich worm o.
un bemittleid die arme junge Mädercher, die wo
nirdeſtodrotz ihr bloße Baa un nackiche Aerm zur
Schau drage miſſe, weils die liewe Eidelkeid halt
emol ſo will, ganz ganerlag, was hinnenooch
draus wärd, nemlich en gewehnliche Feld=,
Wald= un Wiſſeſchnubbe, odder en richdichgehende
Waldfriedhofsjodler mit alle Schikane.
Ob wohl die Woch an dem bewußte
fuff=
zehnte Mai, dradditzionsgemeß, mei liewe alde
„Schlammbeißer” draus am große Woog die
Saiſſohn ereffent hawwe? — Der wedderhadde
Rudolf, der unverwieſtliche Theodor, Schang der
Woogsdreiwer, un de Ab=dell=Valldien?
Jedenfalls, die Diern hawwe an de weiße
Haischer de morjend um ſer Uhr ſchun
ſperr=
angelweit uffgeſtanne, awwer wann mei
Schlammbeißer kaan Tauchſieder in de Badhos
hadde, mag däß Friehbad immerhie e recht
ſchuk=
kerich Agelejenheid gewäſe ſei
Ja, un dodebei ſähe dagsiwwer mitunner die
Däg eichendlich recht freundlich un eiladend aus,
ungefehr wie däß Geſchwätz vun de Franzohſe,
inbedräffs vun ihre
Abriſtungskunnferenzbolle=
dick, bezugsweis, däß Gedhu un Gemach vun ihre
bedrohte „Sicherheit‟ Dann däß is bekanntlich
aach weider nix wie e Vorſpiechelung falſcher
Dadſache. Un es wunnert mich vun Dag zu Dag
mehr, daß de Leit drauß in de Wäld noch net die
Aage uffgange ſin; daß ſe noch net vun ſälbſt
druffkumme ſin, wer eichendlich däß beesordiche
Kannickel is un wer ſo hinnerliſtiche un
haam=
dickiche Spojemende un Fiſſemadende gäje de
Friede macht, un die Wäld net zur Ruh kumme
leßt. — Un do mecht mer dann doch ſage: „Komm
liewer Mai, un mache die Menſche hellſichdich un
hellheerich, effen die Aage un die Herzer, eh’s
widder zu ſpeed is ....."
Freilich, aach de ſchennſte un friedferdichſte,
un liewenswärdichſte Mai kennt unſer liewe
Nachbern jenſeiz des Rheins kaum eines Beſſeren
belehrn. Sie hawwe halt emol die fix Idee, des
mächtichſte Volk der Wäld ſei zu miſſe, un zu dem
Zweck ſetze ſe uns ins ſchlechte Licht, un gehn
ewich mit ihre „Sicherheit” hauſiern, un greine
Rotz wie Gutlichter, un fiehle ſich ſchun bedroht,
wann in Deitſchland e paar klaane Buwe mit
ihre „Roller” iwwers Drottwah ſauſe, was in
ihrer Eibildung nix annerſter beſage will, als
wie e Motoriſierung vum geſamte deitſche
Jung=
volk, un wo kaan annere Zweck hott, als eines
Dags ihrn beſcheidene un ſchwache
Feſtungs=
gärdel zu iwwerrenne, den Feſtungsgärdel,
hin=
ner dem die franzmenniſche Friedenslieb ſo
ab=
ſunnerliche Bliete treibt.
Freilich, ganz ſo große Unſchuldslemmer ſin
mir jo aach net, däß muß ich ſchun ſage, un ich
denk, es wärd mer net als Vaderlandsverrat
ausgelegt, wann ich do emol e bische aus de
Schul ſchwätz; ſälbſt uff die Gefahr hie, daß es
uff däre fragwärdiche Abriſtungskunnferenz als
„Maddrial” gäje uns benutzt wärd.
Nemlich mir hawwe dadſächlich Dräck am
Stäcke, dann es leßt ſich doch net leichne, daß mir
uffgeriſt hawwe, un immer weider uffriſte,
dann wo mer äwe in Deitſchland enausgeht, un
wo mer hieguckt, do ſtehn — die Geriſtſtange. Un
daß mer mobill gemacht hawwe, un hawwe de
Nod un de Arweitsloſichkeid des Krieg
erkal=
un den Kambf beinoh ſchun zu gud dreivämg
gewunne, däß leßt ſich jetzt aach net mehr leey
verduggele. Un daß mer aach Eroweru
mache wolle, un wolle Land erowern, nernd
Neiland, däß wo ſeither brach geläje hott.
däß miſſe mer äwenfalls unumwunde zugäm
weil mers net mehr lenger verhaamliche karu
Un ſo kennt ich noch manches afiehrn, däßßn
die Wäld in Erſtaune ſetze dhet. — Awwer 1
ſin jo gornet ſo, daß all däß e Geheimnis bl!4
ſoll, ſundern mir lade alle Wäld ei”, ſich vum)
ſerm Brifatkrieg zu iwwerzeiche. Un zu
Krieg do brauche mir kaa Pullwer un Blei, / 1
Kanone un Tanks, kaa Giftgasbombe un
Völberbund. Un wir peife aach uff die ganz :9! Gröze 4
riſtungskunnferenz, ſundern riſte un kembfe. 4 Mülteiten inn
der in dem Sinn. Nor in Ruh wolle mer ges). 3wegelhild
ſei, dann mir hawwe volluff mit uns zu 11igenartigen
un denke noch net emol im Schloof dro, mitt/ aſündertes
nere Leit un Lender Krammbohl azufay migen und
Ganz im Gäjedaal, mir ſtrecke jedem die Su zSchauſp
zum Friede hie, er brauch bloß ei zuſchlage:1 104 hang
die Sach is in de Reih.
„ſnders als
Mehr kenne mer allerdings aach net dhu19 ülſeit, die
wer net will, hott gehatt, däßhalb loſſe mer 1ſchut zu ver
noch lang net ins Boxhorn jage; ſälle Bierrilimen wird
gäſſe.
1 bele Jah
Un in dem Sinn begrieß aach ich um cüt unum
Pingſtbeſuch, nemlich die fimfhunnerd2/ Midebildes
ner aus Saarabien. Un wann ich am Afu ſäwung, da
vorne was gäje den Monat Mai geſagt hall / imen große
nemm ich am Schluß alles zurick, wann er n 4xiegen dür
wenichſtens uff Pingſte mit=eme Wetter beglich !0 Dieſe ne
damit ſich unſer Städtche in ſeim ganze Glanzu ſeiner plötz
Glorie zeiche kann. Wann uns awwer der 29 Riſtler
„Kallies” mache will, un will uns net endar” hlondem ha
kumme, gut, dann mache mer unſer Wäüls Biſt der le
ſälbſt, un do ſolls um ſo heller aus umd Umtlich
Aage, un um ſo wärmer aus unſere Häf meiermo
ſtrahle, damit ſich unſer Gäſt aus Saarbricke,/9 0 Wenn
wo ſunſt noch her, um ſo wohlerer fiehle. 1 aamaliger
däßhalb: Grieß Gott! — Gud Heil! — Heil !1 ader
Sieg! — Un „Freehliche Pingſte!”
Bienche Bimmbernel.
Küchenzettel vom 22. bis 27. Mai 1934.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Dienstag: Legierte Apfelweinſuppe,
Brat=
wurſt, Mangold, Kartoffeln.
Mittwoch: Kerbelſuppe, Leberpuddingk),
Salat.
Donnerstag: Ribeleſuppe,
Spargelauf=
laufk*), Salat.
Freitag: Braune Mehlſuppe, geb.
Fiſchkote=
lettes mit Kräutertunke, Kartoffeln.
Samstag: Frühlingsſuppe, Kaiſerſchmarren
mit Rhabarberkompott.
Sonntag: Tomatenſuppe, gefüllte Kalbsbruſt,
Spargel, Kartoffeln, ſaure Milchſpeiſe.
geſtrichen, röſte man reichlich ¼ Pfd. Speck mit
1 großen, würflig geſchnittenen Zwiebel
gold=
braun, füge ſie der ſämigen Suppe bei, ſtecke eine
Kochwurſt zum Erhitzen hinein und ſchmecke das
Gericht mit Salz, Eſſig und Zucker oder
Süß=
ſtofflöſung und wenig Pfeffer ab.
Paprika=Zwiebelgemüſe. Dazu
wer=
den 1—1½ Pfund große, geſchälte Zwiebeln in
Scheiben geſchnitten und in reichlich
ausgebra=
tenem Speck gut gebräunt. Dann mit ½
Tee=
löffel Paprika untermiſcht und mit Salz nach
Geſchmack abgewürzt, laſſe man ſie, mit heißem
Waſſer bedeckt, faſt weich ſchmoren, worauf man
2 Pfd. geſchälte Kartoffeln beifügt und alles
langſam ſämig kocht.
Sssattz
*) Leberpudding. A, Pfund Leber, 60
Gr. Schweineſchmalz oder friſcher Speck, 1 große
Zwiebel, 1 Eßlöffel Butter, 2 Semmeln, 3 Eier,
Salz, Pfeffer, 3 Eßlöffel geriebener
Schweizer=
oder Parmeſankäſe.
Die Leber und den Speck gibt man durch die
Fleiſchmaſchine, dann verrührt man Leber und
Speck (oder Schmalz) mit der geriebenen, in
Butter geſchwitzten Zwiebel, den eingeweichten
und feſt ausgedrückten Semmeln, Salz, Pfeffer,
Eigelb. Käſe und zuletzt dem Eiweißſchnee, füllt
das Ganze ins gefettete Küchenwunder oder
Puddingform, läßt den Pudding mit
Dünſtein=
ſatz gardämpfen, ſtürzt ihn und reicht ihn mit
Peterſilientunke.
45) Spargelauflauf. 2 Pfund
Kar=
toffeln werden gekocht, geſchält und in Scheiben
geſchnitten. 1 Pfund Spargel wird in
halbfinger=
lange Stückchen gebrochen und allein für ſich
ge=
kocht. Aus der Spargelbrühe macht man eine dicke
eremeartige Buttertunke, der man noch etwas
Rahm beimiſchen kann, und würzt ſie zum Schluß
mit etwas Muskatblüte.
Eine Auflaufform wird gut gefettet, zuerſt
eine Schicht Kartoffelſcheiben hineingelegt, dann
eine Schicht Spargel, dann wieder Kartoffeln,
Spargel und als letzte Schicht Kartoffelſcheiben.
Die Tunke wird nun gleichmäßig darüber
ge=
goſſen, geriebener Käſe und geriebene Semmel
darübergeſtreut, mit ein paar Butterflöckchen
be=
legt und ½ Stunde im Ofen überbacken.
Schach=Nummer 572.
Aufgabe 770.
A. Mari in Genua.
(1. Preis: „De Problemiſt”, 1927.)
z
dien
M Kungenen
Iibit
dergen
1a
fum ſcheint
üute. Gat
heühre
ai
au hurzer
1üiten Phan
Die Wörter der 4 magiſchen Quadrate
be=
deuten: Oberes Quadrat: Graupe aus
Palmenmark. Heilpflanze, Sportmädchen in
Eng=
land, europäiſche Hauptſtadt. — Linkes
Quadrat: Einzelvortrag, Atem, Weinernte,
Vorzeichen. — Rechtes Quadrat: Uebliche
Anrede der Kellner, Rübenart, Staatshaushalt,
Abſchlagszahlung. — Unteres Quadrat:
Poſſenfigur, Kunſtgeſang. Papiermaß,
Ueber=
bleibſel.
Treffende Feſtſtellung.
„Meinſt du, ich ſtrafe dich zu meinem Vergu1
gen, Peter?”
„Na, zu meinem doch beſtimmt auch nicht!!
Ein Stück Erde.
1 2 3
5 6 7
kalter Kräuterſoße, 1—1½ Pfund
ge=
kochten, einmal zerſchnittenen Spargel, wickle
man je 3—4 Stangen in Scheiben von gekochtem
Schinken, die man tütenartig zuſammengerollt
gefällig auf einer Platte mit Peterſilie
gar=
niert. Man überziehe ſie mit dicker Soße aus
Mayonaiſe, die man mit ſehr reichlich Dill,
Peterſilie, Schnittlauch und Kerbel gemiſcht und
recht würzig abgeſchmeckt hat.
Hamburger Kartoffelſuppe. Zwei
Pfund geſchälte Kartoffeln, ſowie 1 Pfd.
ſäuer=
liche Musäpfel, nur von Stiel und Blüten
be=
freit und ungeſchält, ſetze man mit zirka 1½ Ltr.
Waſſer zum Kochen auf. Dann durch ein Sieb
Weiß zieht und ſetzt in zwei Zügen matt.
Prüfſtellung: Kbl Da4 Uf6. h5Le3, g8 Sf5. 77 BbHe7;
Kd5 Te8 Lg6 Se8 Bb2, e5.h3,h7.
Ein feiner Zweizüger mit vorbildlichem
Schlüſſelzug.
Aufgabe 771.
W. Pauly.
(National=Zeitung, 1928.)
Weiß: Kal Tg1 Th5 Bd4 Bd5 (5 Steine)
Schwarz: Kb6 Bh6 (2 Steine)
Matt in vier Zügen.
Löſungen der Aufgaben 768 und 769.
768. O. Nemo. Nicht 1. Dd6, wegen Ke8l 2.Tb4 Kd8!1
Zum Ziele führt 1. T44—b 4: (broht Tb84) Te6 2. Dg84
3. DbSR. 1.. .. Te8 2. Df64 3. Db6R. Echol1. . . Ke7
(es,Ab2, Bd7 bel.) 2. DbK (D=eS, pbé Dd8)4
769. R. Phermet. 1. Da2—a 7: Eine gefällige
Zugzwang=
uufgabe.
a bel de di ka la li na ne ooope ri ru
Obige Silben ſchreibe man buchſtabenweiſe
in die Felder, ſo daß die ſenkrechten Reihen
Wörter von folgender Bedeutung enthalten:
1. Naturerſcheinung, 2 Dichtungsart, 3. Fluß
(ſpaniſch), 4. Göttin, 5. ſüdamerikaniſche
Repu=
blik 6. türkiſches Gewicht, 7. Farbe.
Die Anfangsbuchſtaben nennen ein Stück Erde.
Carl Deubel.
Löſerliſte: Hermann Schmidt, Oberleutnant a. D.
2. Ehrhardt in Darmſtadt.
2. Schottin Pfaffen=Beerfurth (768 und 769).
Brieflaſten: 2. Sch. Wegen der Veröffentlichungen Ihrer
Urdrucke weiſen wir auf die Briefkaſtenangabe unſerer Schach=
Nummer 86i hy
Auflöſung der Rätſel aus Nr.
Magiſches Quadrat.
1. Juni, 2. Ufer, 3. Newa, 4. Iran.
19.
Deutſche Städte.
Dresden, Augsburg. Gera, Weimar, Eſſen, Trier
Aachen, Spandau, Sprottau. — „Darmſtadt.”
Das genügt! „Wer iſt Ihr Lieblingsautor”!
„Verzeihung, mein Herr!. Ich bin ſe=
Schriftſteller!”
Schade. Er: „Gott ſei Dank! Mein Rheuu
bin ich endlich los!” — Sie: „Schade! Nun wi
man gar nicht mehr, wenn ſich das Wett
ändert.”
Berechtigter Wunſch. „Mammi, ich möck”
du hätteſt das Zahnweh und nicht ich!”—
das iſt doch häßlich von dir, mein Liebling.
„Wieſo? Du kannſt deine Zähne doch raud
nehmen.”
Gründe. „Ich möchte um eine Aufbeſſertu
meines Gehalts bitten, und zwar aus zus
Gründen.” — „Und die wären?” — „Zwillinge.
Er kann ſichs leiſten. Herrn Neureichs Gatk1
iſt ins Waſſer gefallen, und als er aufger=)
herbeieilt, macht man gerade Wiederbelebun 2
verſuche. Wir wenden künſtliche Atmung au
ſagt der Arzt. — „Was ſoll das?” ruft er T1
tend. „Geben Sie ihr die richtige, ich kann
bezahlen.”
Aha! Mein Mann iſt gegen Schönheit II
empfindlich”, ſagte ſie ſtolz. — „Ach. nun begtc
ich, warum er mit mir nicht geflittet hat
merkte die Freundin.
Schwerwiegender Grund. „Es iſt doch me”
würdig, daß ein kräftiger Mann wie ſie kei
Arbeit finden ſollte”, ſagte die Dame zu, d.20
Bettler — „Ja, ſehen Sie, meine Dame.
klärte dieſer „die Leute wollen immer Zeut
niſſe von der letzten Stelle und mein letz 7
Arbeitgeber iſt ſchon 20 Jahre tot.”
Freundinnen. Nelli: „Der Mann, de7,
Ell
mal heirate, muß ein Held ſein!”
Aber Kindchen, ſo furchtbar ſiehſt du n7
ſchließlich auch nicht aus!”
Imponierend. „Na. Kurt welches iſt des
der klügſte Junge in deiner Klaſſe?” — „Alfu=
Wels, Papa. Der kann hinter dem Atlas eine)
Apfel eſſen und wird nie gefaßt.”
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389—2392. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verbotesk
[ ← ][ ][ → ] nol im Sch
K
ir ſtrecke
be
die fimfhunnn
Un wann ich n!
Monat Mai geiſt
alles zurick wan
zſte mit=eme Wett!
lim gant
—
liche Pingſte!”
ſenche Bimmhe
D wird Ohr
Sommerhut
ausſehen!
Große Hüte ſind ſehr maleriſch und
ſteiten immer Freude, denn ſchon das
wregelbild ſagt jeder Frau, daß dieſe
genartigen Hut=Typen ihr ein ganz
jändertes Ausſehen zu geben
ver=
ſögen; und da jede Frau einen
Trop=
m Schauſpielerblut beſitzt, hat ſie auch
Hang zur Verwandlung, zum
ſinders als geſtern”, ſo daß die
Mög=
ſchkeit, die Erſcheinung durch einen
ſut zu verändern, gerne
wahrgenom=
en wird.
Biele Jahre hindurch war der kleine
ſu unumſchränkter Beherrſcher des
ſtDebildes, ſo daß der plötzliche
Um=
ſwung, das heißt: das
Wiederkom=
eir großer Hüte ſicherlich Senſation
iregen dürfte.
Dieſe neue Richtung iſt keineswegs
er plötzlichen Eingebung unſerer
üinſtler zufolge eingeſchlagen worden,
undern hat ſich organiſch aus dem
MtiE der letzten Mode ergeben, die
be=
ſiitlich die Konturen der
Bieder=
eieermode wieder erſtehen läßt.
Wenngleich man noch nicht bei den
Ayraligen Schutenformen hält (was
de— möglicherweiſe noch kommen
tum), anerkennt man doch die
breit=
wSigen Hüte, die zu Ende des
ver=
ſſtnsenen Jahrhunderts als ſogenannte
Florentiner” eine führende Rolle
ieckten.
Der geniale Schwung dieſer Modelle
weradezu bezaubernd und vermag
1½, die ſich für Dinge der Mode
be=
giſsern können, in Atem zu halten!
Gleichzeitig mit der neuen großen
Hun ſcheint auch eine höchſt
beachtens=
nike Garnierungsmode einzuſetzen;
ährend nämlich bisher
aufputz=
ihſe Modelle an der Tagesordnung
nnen, bemüht man ſich jetzt, allerlei
itmen=, Bänder= und Federn=garnierte Hüte
Hen Vordergrund zu rücken.
Insbeſondere die Blumenhüte, die man noch
hi kurzer Zeit „als groteskes Spiel einer
über=
itzen Phantaſie” bezeichnete, ſind mittlerweile
vollſter Anerkennung gelangt und ſind zu
Nachmittags= und Abendkleidern, vornehmlich
aber zu den reizenden Organdy=Modellen oft zu
ſehen.
Einen geſchmackvollen breiten Hut führt
un=
ſere erſte Skizze vor Augen und zeigt, daß ſich
eine Blütenranke unterhalb des Randes ganz
vorzüglich ausnimmt. Nicht weniger effektvoll
ſind die Samt= oder Seidenband=Schlupfen, die
den Modeſtil der zweiten Hälfte des
Neunzehn=
ten Jahrhunderts vor unſer Auge zaubern.
Man fragt ſich mit Recht, ob dies nicht der
Beginn einer „neuromantiſchen” Mode=Aera ſein
ſolle, die als Sinnbild ſchöner
Sorg=
loſigkeit des allgemeinen Beifalls
ſicher ſein darf.
Der ſtark aus dem Geſicht gerückte
kleine Hut war zweifellos zu raſch
populär geworden, als daß er ſich
dau=
ernd oder auch nur eine längere Zeit
hindurch zu behaupten vermocht hätte.
Um aber dieſe Mode nicht
vollkom=
men aufzugeben, verſucht man es nun
mit breitrandigen,
aufgeſchlage=
nen Hüten aus hellem Stroh. In den
aufgebogenen Rand werden oft Schlitze
eingeſchnitten, durch die ein lackiertes
Band gezogen iſt, das — den Hutrand
feſthaltend, — rückwärts zu einer
wir=
kungsvollen Maſche verknotet erſcheint.
(Bild.) Ein ſolches Modell bietet den
unſchätzbaren Vorteil, zu jedweder
Auf=
machung getragen werden zu können,
alſo zum Jackenkleid ebenſogut
auszu=
ſehen, wie zu einem nachmittäglichen
Modell. Man tut übrigens gut daran,
mehrere Bänder anzuſchaffen, die
je=
weils zur Farbe und Art des
betref=
fenden Kleides abgeſtimmt werden,
alſo auszutauſchen ſind.
Breite Hüte mit welligem oder
be=
tont zackenförmigem Rande ſind heuer
keine Seltenheit und es zeigt ſich
im=
mer wieder, daß ſolche Formen derart
wirkungsvoll ſind, daß ſie keiner
beſon=
deren Garnierung bedürfen.
Immer=
hin, nehmen ſich hier beiſpielsweiſe
zwei gekreuzte Federkiele in
zueinan=
der abſchattierten Farben vorzüglich
aus. (Letztes Modell.)
Abgeſehen von den ganz großen und
von den modern=aufgebogenen Formen
ſpricht man auch viel von einem
Wie=
derkommen der Jockey=Kappen.
Sie ähneln ganz auffallend den „
Pa=
namahüten”, die noch unſere Mütter
vor drei Jahrzehnten für ihre
Sommer=
reiſe zu tragen pflegten und die ſie mit
einem karierten Bande zu garnieren
gewohnt waren.
Ganz wie damals ſind dieſe Formen
auch heuer mit einem vielfarbigen
Bandaufputz verſehen (gleichviel, ob es
nun geſtreiftes oder kariertes
Mate=
rial ſei). Das Band wird vorne
ver=
knotet und läuft in zwei gefranſte
En=
den aus, die über den Hutrand
hin=
ausragen. Auf dieſe Weiſe entſteht eine
neuartige Kontur, die für die
Hut=
mode ſicherlich nicht unwichtig iſt, und
allen jenen, die aus modiſchen Anfängen die
weitere Entwicklung zu deuten vermögen, ſehr
viel ſagt!
Auch dieſe Type iſt alſo in die Reihe jener
Hüte zu ſtellen, die für die ſommerliche
Mode=
tendenz charakteriſtiſch ſind.
Willy Ungar.
Gartenkleid oder Gartenpyjama?
Die Wahl der Aufmachung für die
Garten=
arbeit iſt eine ſo perſönliche Angelegenheit, daß
man gut daran tut, die Trägerin ſelbſt zu Worte
kommen zu laſſen, um dieſes ſicherlich nicht
un=
wichtige Modethema von verſchiedenen
Geſichts=
punkten beurteilen zu können.
Frau A. L. ſchreibt uns darüber:
„Ich bin eine Frau mittleren Alters, alſo
gegen die .. . zig ... und entſcheide mich
unbe=
dingt für das Arbeits=Kleid, denn ich finde,
daß eine Frau, die nicht ganz jung, ganz ſchlank,
ganz zart und elaſtiſch iſt, in einem
Garten=
pyjama unter Umſtänden höchſt unporteilhaft
ausſehen, ja ſogar belächelt werden könnte! Und
ein mitleidiger Blick iſt für uns Frauen
bekannt=
lich das allerböſeſte Urteil! Darum bin ich
über=
zeugt, daß eine Frau, die modiſche Extreme zu
vermeiden wünſcht, das Arbeitskleid tragen
amdarbeiten im Barockſtil
t) ſicherlich ſchon des eingehenden Studiums,
ſſen es vor Inangriffnahme eines ſolchen
ickes bedarf, ungemein anregend. Die langen
Hamertage, die vielfach im Freien verbracht
ersen, geben vielen Frauen Gelegenheit, eine
lichre Handarbeit, für die man ſonſt ſicherlich
che genügend Zeit erübrigen könnte, vorzuneh=
Seu. Und da es viel empfehlenswerter iſt, eine
11 Stickerei in Angriff zu nehmen als irgende
e belangloſe und völlig wertloſe Sache — die
Eit nutzlos im Schranke liegt —, iſt man
be=
uht, wirklich künſtleriſche Handarbeiten
anzu=
ru gen, zu denen unter anderem auch die nach
ſten Barock=Motiven entworfenen Tee=Dek=
) zu zählen ſind. Die Ausführungstechnik iſt
tärlich ſehr vielfältig, da außer den in barok=
Ronturen eingearbeiteten Klöppelſpitzen auch
üh=evolle Nadelarbeiten in Frage kommen, die
ickleriſch viel höherwertig ſind und auch den
hisgeiz zu befriedigen vermögen!
4uf einer ſchönen Holzplatte nimmt ſich eine
ſche nicht zu überſehende Decke, die die Zierde
dess Geſellſchaftszimmers iſt (Bild), ſehr
vor=
emn aus!
Willy Ungar.
quemer als das Kleid! Erfordert auch keine
Un=
terkleidung und iſt zweifellos die ſachlichſte
Ar=
beitsaufmachung für die moderne Frau. Soll ich
noch eingeſtehen, daß ich im Pyjama meine
Ge=
ſtalt viel vorteilhafter finde, als im Gartenkleid?
Wozu betreibe ich Sport, wozu halte ich mich
diät, wenn die Welt von dieſen Erfolgen keine
Ahnung haben ſollte?! Ich muß geſtehen, daß ich
das Pyjama für die Gartenarbeit als
hervor=
ragend praktiſch empfehlen kann, ganz abgeſehen
davon, daß ich einen ſolchen Waſchanzug
ge=
legentlich auch als Strandpyjama brauchen kann.
Daher zögere ich keinen Augenblick und reiche
dem Gartenpyjama die Palme!”
Anſcheinend alſo eine ſehr ſchwer zu
beant=
wortende und komplizierte Modefrage. . Eine
Frage, die nur mit Geſchmack, Inſtinkt und vor
allen Dingen: mit ſicherer perſönlicher Einſtel=
Willy Ungar.
lung zu entſcheiden iſt!
Wie ſich der kleine Karli
eine „Monſter=Modenſchau vorſtellt
Blumenſtützen
ſollte, deſſen vielfältige Formen mancherlei
Ab=
wechſlung geſtatten. . . ."
Frau E. D. iſt durchaus anderer Meinung:
„Warum ſollte ich kein Arbeitspyjama
wählen?” — ſchreibt ſie. — „Es iſt ja ſo viel be=
ſind der Stolz jedes Heims und man muß
ge=
ſtehen, daß ſowohl Hausleute als auch Gäſte von
dieſen kunſtgewerblich behandelten Stäbchen
ent=
zückt ſind.
Jedes Stäbchen — von irgendeiner Figur
oder einem Phantaſie=Ornament gekrönt
ſieht ebenſo luſtig wie geſchmackvoll aus.
Eine Stütze, die eine bunt koſtümierte
Bäue=
rin darſtellt (Skizze 1) wird ſicherlich Beifall
finden, gleichviel ob es ſich nun um ein
Blumen=
ſtäbchen für den einfachen Tontopf, für das
Fen=
ſterkiſtchen, für die Balkonpflanzung oder für das
Gartenbeet handelt.
Sehr eigenartig ſind auch die mit ſtiliſierten
Sonnenblumen abſchließenden Entwürfe (Bild 2).
Nicht weniger originell wirkt ein
buntlackier=
tes Jahrmarktherz (Figur 3).
Man kann Blumenſtützen, wie wir ſie im
Bilde zeigen, leicht ſelbſt herſtellen,
vorausge=
ſetzt, daß man ſich mit der Technik der Schnitzerei
(die aber auch durch Laubſägearbeit erſetzt
wer=
den kann) und der bunten Lackierungsart ver=
Willi Ungar.
traut gemacht hat!
Seite 22 — Nr. 138
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichken
Sonntag, 20. Mai 1934
Städt. Saalbau u. Ratskeller=Gaststätte
(5758a
Inhaber Fritz Niemann
In beiden Pfingstfeiertagen besonders auserlesene
Miltag- u. Abendessen. — Keine erhöhten Preise.
la naturreine Husscbankweine, ff. Spezialbiere.
Spezial-Husschank d. Bayr. Qualitätsbier, Siechen-Hell!
Lustige Pfingsten
im Oxpheums
4n beid. Beiertas. 20/4 Uhr
Das große
Rekord Lachen
über Deutschlands besten
Vortragsmeister u. Humorist
Gustau
TAKOBT
Millionen bekannt durch 7
Rundtunk u. Schallplatten
Ferner Gastspiel:
Fritz Neumann
der beliebte Tenor vom E
Reichssender Köln und
Gerhard Ebeler
der volkstümliche
rheinische Karnevalist
2 änderst genu dreiche Abendel
Preise 60 Pfg. Dis Mk. 25
Karten: Klosk am Schloß 9—1,
Kiosk am Paradepl. 1—7,
Orphenmsk. 2b 4 Uhr, Tel. 380.
Neue
Erdbeere
mit Schlagsahne, Erdbeer-Bowle
Café Hammer
Eigene Konditorei (5781
Konzert
UNSER
BEINGST-PROGRAwM:.
EIN
MADCHEN
(V5789
MIT
PROKURA
Pfingsten in’s
HOTEL POST
Maibockbier-Fest
2. Feiertag: (5761
Tanz bis 4 Uhr!
Die gute Küche e Mäßige Preise
8 Stars in einem Film.
Ganz große
schauspiele-
rische Leistungen.
Anfang: 3.30, 6.00, 8.20
An beiden Feiertagen
BEGINN 2 UHR:
mit
P PAT unv
PATACHON
LACHEN OHNE ENDE
Aſternpflanzen!
frühblüh. Sort.
100 St. ℳ 1,80,
Zinnien,
Löwen=
maul 100 Stück
ℳ 3.-, Sommer=
Remontant=
Nel=
ken, blühen von
Ende Juli bis
z. Eintritt des
Froſtes. 100 St.
ℳ 8.—. Alle Pflz.
m. kl. Erdballen.
Liefere a. kleinſte
Meng. fr. Haus.
Konrad Mahr,
Schnittbl.=Gärt.,
Traiſa,
Röder=
weg Nr. 41.
Stehleitern
in allen Größen
Brückner
Holzſtraße
am Brunnen. (a
Selleriepflanzen
pikiert. 25 Stck.
0,50 ℳ. 100 St.
1.80 ℳ. größere
Mengen Rabatt.
liefert frei Haus
Konrad Mahr.
Traiſa,
Roder=
weg 41.
Händler!
Hauſierer!
Billigſte
Bezugsquelle für
Zahnpaſta,
Champoon,
Feinſeife.
Kommiſſionslag.
P. Gimbel,
ArheilgenKleine
Felchesgaſſe 8.
Städtischer Saalbau
Montag, 2. Pfingstfeiertag, abends 8 Uhr
gr. volkstümliches Konzert, anschl. Tanz.
Garten-Konzert bei ungünstiger Witterung im
großen Saal. — Standarten-Kapelle 115
Ltg.: W. Schlupp.— Eintritt 40 Pfg. einschl. Tanz
Die 1dear mit
Ihrer Schwester
Erika ein
Meister-
werk deutscher
Technik u.
deut-
schen Fleißes
WINKEL
RHEINISTR. 28
Bekanntmachung.
Nachdem in der außerordentlichen Generalverſammlung vom 28. April ds. Js.
die Auflöſung der Vereinsbank Eberſtadt e. G. m. b. H.
einſtimmig beſchloſſen worden iſt, haben wir die Bank mit allen Aktiven und Paſſiven
mit Wirkung vom 1. Mai 1934 ab übernommen.
Die Geſchäfte werden von uns nunmehr unter der Bezeichnung
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt
Zweigſtelle Eberſtadt
in dem bisherigen Bankgebäude, Mühltalſtraße 8, weitergeführt.
Die Abernahme der Bank iſt u. a. unter folgenden Bedingungen erfolgt, die wir hiermit
nochmals zur allgemeinen Kenntnis bringen:
1. Die ſeitherige Auszahlungsſperre für Guthaben jeder Art iſt aufgehoben
worden, ſo daß über alle Guthaben frei verfügt werden kann unter Beachtung
der vorgeſchriebenen Kündigungsbedingungen.
2. Die letzte Rate aus dem Vergleich wird nach Abzug des beſchloſſenen Nachlaſſes von
10 Prozent, alſo mit 20 Prozent, den Altgläubigern ſofort zur freien Verfügung
geſtellt und kann jederzeit ohne Kündigung abgehoben werden. Soweit dieſe Beträge
bei der Sparkaſſe verbleiben, werden ſie ab 1. Mai 1934 wie die neuen Spareinlagen mit
jährlich 3½Prozent verzinſt. Die Verhandlungen wegen Bewilligung eines Reichszuſchuſſes
ſind noch nicht zum Abſchluß gekommen.
3. Die Genoſſen der ehemaligen Vereinsbank ſind ab 1. Mai 1934 von jeder
genoſſen=
ſchaftlichen Haftung befreit worden. Weitere Einzahlungen auf die neuen
Geſchäfts=
anteile ſind nicht mehr zu leiſten. Rückſtände auf die alten Geſchäftsanteile müſſen
ſelbſt=
verſtändlich noch bezahlt werden.
4. Die auf die neuen Geſchäftsanteile bereits einbezahlten Beträge werden freigegeben
und können abgehoben werden, ſofern nicht eine Verrechnung auf vorhandene
Verbind=
lichkeiten zu erfolgen hat. Wenn dieſe Beträge bei der Sparkaſſe ſtehen bleiben, werden ſie
auf Sparkonto übertragen und ab 1. Mai 1934 mit jährlich 3½ Prozent verzinſt.
Indem wir dies der Bevölkerung von Eberſtadt auch auf dieſem Wege nochmals zur Kenntnis
bringen, teilen wir gleichzeitig mit, daß den ſämtlichen Kunden (Schuldnern und Gläubigern)
in den nächſten Tagen Kontenauszüge mit dem Stand zum 30. April 1934 zugeſtellt
werden, aus denen zu erſehen iſt, mit welchen Beträgen die Konten von der Sparkaſſe
übernommen worden ſind. Nähere Auskunft wird ſelbſtverſtändlich jederzeit an den Schaltern
der Zweigſtelle bereitwilligſt erteilt.
Hiermit hat die Auflöſung der Vereinsbank und die Ueberleitung in eine Zweigſtelle
der Städtiſchen Sparkaſſe Darmſtadt ſtattgefunden.
Wir richten aus dieſem Anlaß an die Einwohnerſchaft von Eberſtadt die herzliche Bitte,
der neuen Geldanſtalt volles Vertrauen entgegenzubringen und ſie in der
Er=
füllung ihrer gemeinnützigen Aufgaben im Dienſte der Geſamtheit weitgehendſt zu unterſtützen.
Wir haben das Verſprechen gegeben, die Intereſſen der Bevölkerung von Eberſtadt,
insbeſondere des gewerblichen Mittelſtandes, wohlwollend und entgegenkommend zu
pflegen und zu vertreten. Wir wollen nicht nur den ſeitherigen Genoſſen der Vereinsbank,
ſondern allen Volksgenoſſen ohne Unterſchied, alſo der Geſamtheit der Bevölkerung,
helfen und dienen im Geiſte wahrer Volksgemeinſchaft und echter
Volks=
verbundenheit. Wir rufen alle, die dazu in der Lage ſind, hiermit auf, uns mit ehrlichem
Aufbauwillen im Geiſte unſeres Führers nach Kräften zu unterſtützen. Dies geſchieht
am wirkſamſten, wenn jeder Volksgenoſſe ſeine entbehrlichen Gelder uns
an=
vertraut und ſpart.
Auf die kleinſten Beträge, auf jeden Spargroſchen kommt es an.
Dann wird die neue Eberſtädter Sparkaſſe, getragen von dem allgemeinen
Ver=
trauen der Bevölkerung, ſich zu dem entwickeln, was ſie nach unſerem Willen werden ſoll,
die Geldanſtalt der Einwohnerſchaft von Eberſtadt,
zum Nutzen der einzelnen Volksgenoſſen, zum Segen der Gemeinde Eberſtadt und damit
zum Wohle unſeres deutſchen Vaterlandes.
Darmſtadt, im Mai 1934.
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt
Kräckmann, Direktor.
(S15778
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