Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 136
Freitag, den 18. Mai 1934.
196. Jahrgang
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Moerkapernche kiechieni Suntbeookerang
ſtregung im Saarland über die dauernde Verzögerung der Abſtimmung. — Gefährliches Spiel mit der
Abſtimmungspolizei. — Garankien?— Ja! — Aber gegen franzöſiſche Wahlbeeinflufſung.
* Saar=Problem
Amneſtie=
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je auch im Ausſt=
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Jeherrſcht die ganzen Genfer Erörkerungen.
die Saarfrage iſt in Genf doch etwas anders gelaufen, als
diſt ranzoſen ſich das urſprünglich gedacht haben. Sie wollten,
deſßinan die ganze Saarfrage ſang= und klanglos auf die Seite
lellſt um ſie erſt wieder zu einem ſpäteren Zeitpunkt
hervor=
zuheen. Stattdeſſen beherrſcht das Saar=Problem
diiganzen Genfer Erörterungen. Außerdem befaßt
ſich ſie ausländiſche Preſſe ohne Ausnahme und ununterbrochen
mntder bevorſtehenden Abſtimmung der Saar=Bevölkerung.
EmBeweis, daß dem Ausland die unerhörte Verantwortung
benußt iſt, die auf den Schultern des Völkerbundsrates
lieſg der nach dem Verſailler Vertrag verpflichter
iſtüt unmehr dafür zu ſorgen, daß die
Saarbevöl=
kexng zu ihrem Rechte kommt, und zu Beginn
dusnächſten Jahres beſtimmen kann, wie ſich ihr
weitees Schickfal nach der ſtaatspolitiſchen Seite hin geſtalten ſoll.
(3ds Treiben der verſchiedenen kleinen Gruppen, die im
ſemaniſtiſchen oder franzöſiſchen Lager ſtehen, hat es — was
ninchverwunderlich iſt — zu Wege gebracht, daß man ſich im
Aſtland, vornehmlich natürlich in Genf, nicht
imter ganz klare Vorſtellungen über die
Ver=
ha=lu iſſe im Saargebiet macht. Nur ſo iſt es
au=dmöglich, daß es überhaupt Debatten geben
konnt e, die ſich um das Problem der
Inter=
natenalen Polizei drehen. Wir dürfen wohl immer
wüatr daran erinnern, daß die ſaarländiſche Polizei
vytAnfang an unter den ſchwierigſten
Verhält=
niiem ihre Aufgabe reſtloserfüllt hat, und daß
fiſzauch heute in der Lage iſt, die
Vorberei=
tuhnzen der Abſtimmungwie deren Durchführung
zuſtellen.
Denn im Saar=Volk Unruhe herrſchk, dann iſt
das ein ausſchließliches. Verdienſt der
Saar-Regierungskommiſſion,
diſſt nigegen den klaren Beſtimmungen des Saar=Statuts Nicht=
Sitzuänder in die Polizei eingereiht und ihnen ſogar
Befehls=
gemt übertragen hat. Das Saar=Statut ſchreibt vor, daß
wuße ausländiſche Formationen in der Saar=Polizei Dienſt
veſtihten, noch Ausländer oder Nicht=Saarländer in den
Polizei=
köcn hineingenommen werden dürfen. Man kann es den
Deut=
ſch)ie an der Saar nicht verübeln, wenn ſie wegen dieſes
Ver=
haüllns der Regierungskommiſſion empört ſind, mehr aber noch
dutn die Einſtellung von Perſonen, die den Staub ihrer
deut=
ſchle,Heimat von den Füßen ſchüttelten, weil ſie mit dem
Straf=
gerwuch in Konflikt gekommen wären, und ſich als Emigranten
dacm in der verächtlichſten „Weiſe benommen haben, nun aber
dech deutſchen an der Saar vor die Naſe geſetzt werden, was
urdheingt zur Erregung führen muß. Die Regierungskommiſſion
hall ch ſelbſt den allerſchlimmſten Dienſt erwieſen, als ſie auf
Eyhranten zurückgegriffen hat ..."
ber alle die Streitfragen, die man in Genf hin= und
her=
ſchſi, werden doch überſchattet vom Abſtimmungstermin,
dei ioch in dieſer Arbeitsperiode des Rates
eſtellt werden muß.
Es geht nichk an, den Termin auf die
lange Bank zu ſchieben
un damit die Saarbevölkerung auf die Folter zu ſpannen.
E9ßehört nicht nur zu ihren unveräußerlichen Rechten, nach
Abhuf der 15jährigen Periode das Schickſal in die eigene Hand
Zuß ihmen, ſie hat auch das Recht darauf, alsbald zu
weſſſen, an welchem Tage ſie an die Wahlurne
zülreten hat.
ſe ſchneller der Völkerbundsrat hier zu einer Entſcheidung
kolmt, deſto mehr dient er der Sache und deſto ſchneller wird
di Virr egung, die wegen der dauernden Verzögerung über den
Alhmmungstermin an der Saar entſtanden iſt, wieder ver=
IUM Aber die Franzoſen haben es verſtanden, die
ſogenannke Garankiefrage
Sohſchieben. Sie tun ſo, als ob die Saarbevölkerung unter
SM ninerhörten Druck ſtände und ſich nicht frei entſcheiden
kbNe. Sie ſtimmt damit in den Chor der Separatiſten und
DSun ihr ausgehaltenen Emigranten ein. Aber durch das
Alſeien der Franzoſen im Genfer Rat wird die Behauptung
DIder Unfreiheit der Saar=Bevölkerung nicht glaubhafter.
2c mnan ſchon von einem Druck ſprechen will, dann iſt es
AAur die franzöſiſche Grubenverwaltung, die einen verwerf=
4M Druck auf die Arbeiter und Angeſtellten ausübt. Der
N Sliüt g=Prozeß hat das doch zur Genüge bewieſen, mit welchen
D Alu, die deutſchen Bergleute bearbeitet werden, um in das
T Hoſ ſche Fahrwaſſer einzuſchwenken. Die Garantie muß aber
A Sgar=Bevölkerung auf jeden Fall erhalten, daß die Fran=
22A das Abhängigkeitsverhältnis der Bergleute von der fran=
21 Iyem Verwaltung nicht benutzen, um Wahlbeeinfluſſung zu
I Nen. Auch hier hat der Völkerbundsrat dafür zu ſorgen, daß
AAde rechtswidrigen Einwirkungen der franzöſiſchen Gruben=
2 aul ung keinerlei Erregung unter den
Abſtimmungsberechtig=
t4 Ausgelöſt wird.
Nnn die Franzoſen meinen, das ſie ſchon jetzt eine
Ver=
urng zuſtandebringen müßten, die allen Abſtimmungs=
Müirgten von vornherein eine
dafür bringt, was nun bis zum Tage der Abſtimmung noch
alles eintreten kann, dann würde doch damit gerade den
Elemen=
ten, die vom Terror träumen und die ſchon mit der
Mord=
waffe im Saargebiet umgehen, ein glatter Freibrief
aus=
geſtellt. Soweit können wir natürlich nicht gehen, wie
umge=
kehrt heute ſchon feſtſteht, daß die Saarbevölkerung abſolute
Diſziplin wahren wird. Von den Separatiſten allerdings läßt
ſich das nicht behaupten. Sie, die franzöſiſchen Parolen folgen,
haben ſchon wiederholt Proben davon abgelegt, was von ihrer
Seite während des Abſtimmungskampfes zu erwarten iſt.
Unerhört iſt allerdings die im Ausland herumgereichte
Be=
hauptung, daß die katholiſche Bevölkerung an der Saar ſich am
Abſtimmungstage wahrſcheinlich für die Beibehaltung des
gegen=
wärtigen Zuſtandes ausſprechen würde. Etwa 73 Prozent aller
Saarländer gehören der katholiſchen Kirche an, und ſie haben in
der Vergangenheit oft genug bewieſen, daß an ihrer nationalen
Zuverläſſigkeit nicht zu zweifeln iſt. Samt und ſonders gehören
ſie heute der Deutſchen Front an, die für ſie die einzige politiſche
Vertretung iſt. Diejenigen, die da vorgeben, Vertreter des
katho=
liſchen Bevölkerungsteiles zu ſein, ſind auf das lebhafteſte durch
die Saar=Katholiken abgelehnt worden. Sie beſitzen kein Mandat,
in Genf im Namen der Saar=Katholiken zu ſprechen.
Katholiken und Proteſtanten an der Saar
ſind ſich einig in dem Willen, wieder ins Reich
heimzukehren, und dieſem Willen werden ſie am
Abſtim=
mungstage, Ausdruck geben. Der Völkerbundsrat hat dafür zu
ſorgen, daß der Abſtimmungstermin ſchleunigſt feſtgelegt wird und
daß die Rechte der Saar=Bevölkerung, die im Verſailler Vertrag
verankert ſind, nicht durch irgendwelche Manöver der Gegenſeite
verkümmert werden.
* Häfſel über Genſ.
Einberufung des Haupkausſchuſſes der
Abrüſtlungs=
konferenz die einzig feſtſtehende Takſache.
Genf ſteht wieder einmal im Mittelpunkt einer Senſation,
die allerdings vorläufig nur mehr preſſepolitiſcher Art iſt.
Hin=
ter den Kuliſſen iſt etwas im Gange, aber
nie=
mand weiß genau, was. Die einzig feſtſtehende Tatſache
bleibt, daß der Präſident der Abrüſtungskonferenz,
Hender=
ſon, den Hauptausſchuß der Konferenz auf den
29. Mai einberufen hat. Das war ja programmgemäß
vorgeſehen, aber die Einberufung ſelbſt iſt ganz plötzlich erfolgt
— die Anweiſung dafür wurde offenbar telephoniſch gegeben! —
und ſcheint auch nicht mit den Abſichten der engliſchen Regierung,
ſoweit ſie überhaupt erkennbar ſind, in Einklang zu ſtehen.
Das Rätſelhafte iſt nun, was in dieſer
Konferenz=
ſitzung beſchloſſen werden ſoll. Die eine Lesart will
wiſſen, daß am 29. Mai das Kapitel
Abrüſtungs=
konferenz endgültig geſchloſſen und der
Aus=
ſchuß ſein Mandat zurückgeben werde. Eine andere
Verſion ſtimmt dem zu, glaubt aber, daß unmittelbar darauf ein
neuer Ausſchuß eingeſetzt würde, der ſich nicht nur mit der
Abrüſtung, ſondern mit der Rüſtungsbegrenzung beſchäftigen
werde. Dagegen hat es Dementis gehagelt. Herr Barthou hat
ſogar perſönlich durch Havas mitteilen laſſen, er glaube noch,
hoffen zu dürfen, daß die Abrüſtungskonferenz den Weg zu einem
günſtigen Abſchluß werde einſchlagen können. Das ſcheint eine
Ableugnung zu ſein. Bei genauer Betrachtung iſt aber auch dieſe
Formulierung dehnungsfähig.
Demgegenüber ſteht eine Erklärung der
italieni=
ſchen Delegation, die ganz offen davon ſpricht, daß die
Großmächte eine Rückverweiſung an den
Völker=
bundsrat beabſichtigen, und die Amerikaner, die ja
eigent=
lich von allen Seiten gut im Bilde ſind, haben ihre
Nachrichten=
büros in der gleichen Weiſe unterrichtet.
In dieſem Durcheinander ſich zurechtzufinden, iſt nicht ganz
einfach. Man wird vielleicht daraus ſchließen können, daß die
Bemühungen um das Zuſtandekommen einer
Abrüſtungskonven=
tion weitergehen, daß allerdings wohl die ablehnende
Haltung Frankreichs alle Großmächte von der
Unmöglichkeit einer Fortſetzung der bisherigen
Methoden überzeugt hat und deshalb der
Ver=
uch gemacht werden ſoll, etwa an Hand des
ita=
lieniſch=engliſchen Vorſchlages durch eine
Ver=
bindung der Rüſtungsbegrenzung mit der
Rü=
ſtungsausgleichung zum Ziele zu kommen. Freilich,
auch dieſer Weg kann ſehr raſch von den Franzoſen geſperrt
wer=
den. Immerhin iſt es wohl mehr als ein Zufall, wenn gerade
jetzt aus Waſhington zu erkennen gegeben wird, daß Präſident
Rooſevelt dem Problem von neuem ſeine Aufmerſamkeit
zuge=
wendet habe.
Engliſch=belgiſche Abrüſtungsbeſprechung.
London, 17. Mai.
Der belgiſche Außenminiſter Hymans traf zu einem kurzen
Beſuch in London ein, wo er eine Zuſammenkunft mit Sir John
Simon hatte. Die Unterredung dauerte mehrere Stunden,
wäh=
rend deren, wie das offizielle Communiqué betont, die
Abrü=
ſtungsfrage ſehr eingehend beſprochen wurde.
Kriegsminiſter Lord Hailſham, der der Führer der Richtung im
Kabinett iſt, die für den Abbruch aller Verhandlungen eintritt,
nahm an der Unterredung teil. Der belgiſche Botſchafter war
ebenfalls zugezogen worden. Vor der Konferenz hatte
Außen=
miniſter Hymans dem Miniſterpräſidenten Macdonald einen
Be=
ſuch abgeſtattet.
Rooſevelk regiert wieder.
Von unſerem Berichterſtatter.
He. New York, im Mai.
Wenn noch vor wenigen Wochen, kurz bevor er auf Urlaub
ging, in den Vereinigten Staaten der Eindruck herrſchen konnte,
daß Rooſevelts Autorität im Schwinden begriffen ſei, weil das
Parlament ſich mehr und mehr durchſetzte, ſo hat ſich dieſe
Lage wieder einmal ſeit ſeiner Rückkehr vom Urlaub geändert.
Rooſevelt, der friſch und energiſch von ſeiner Kreuzfahrt
wiederkam, hat in wenigen Wochen die völlig verfahren
er=
ſcheinende parlamentariſche Lage bereinigt hat durchgeſetzt, daß
der Kongreß ſich bis ſpäteſtens 15. Juni vertagen wird und
hat es ſchließlich durch eine energiſche Drohung mit ſeinem Veto
zuwege gebracht, daß eine Reihe allzu phantaſtiſcher
Geſetz=
entwürfe nicht weiterverfolgt wird. Kurz, er hat Ordnung
ge=
macht, und den ſchwer unter dem Druck der bevorſtehenden
Wahlen befindlichen Abgeordneten und Senatoren klar gemacht,
daß die Staatsautorität ein zu offenſichtliches Schielen nach
den Wünſchen der Maſſe nicht verträgt, und daß der ganze
„New Deal” (Rooſevelts neue Wirtſchaftspolitik) in die Binſen
geht, wenn man nicht unter Vermeidung und Experimenten
weiterhin Vernunft bewahrt.
Daß die Abgeordneten und Senatoren der demokratiſchen
Partei Rooſevelt die Gefolgſchaft nicht aufgeſagt haben, erſcheint
zwar ſelbſtverſtändlich, ſelbſt wenn man berückſichtigt, daß ſie
kurz vor ſeiner Urlaubsreiſe bereits zu revoltieren drohten —
aber ſo ſelbſtverſtändlich iſt das eben doch nicht, daß man es
nicht zu verzeichnen brauchte. Rooſevelt wäre ja nicht der erſte
Präſident der von ſeiner Partei und ſeinen Beratern abhängig
würde. Deshalb muß man ſeine letzten Erfolge um ſo höher
einſchätzen, da ſie ja doch wohl unter voller Wahrung der
Generallinie erzielt würden. Rooſevelt hat jedenfalls nicht mehr
aufgegeben, als unbedingt notwendig war, und hat nur dort
nachgegeben, wo er es nicht gut anders konnte, ſo daß man alſo
ruhig behaupten kann, er habe noch einmal das Parlament
ſeinem Willen unterworfen. Läuft alles bis zur Vertagung des
Kongreſſes programmäßig, ſo hat er bis zum Januar Ruhe
und kann ungeſtört mit den Vollmachten arbeiten, die ihm vom
Parlament verliehen wurden.
Trotzdem wird man nicht behaupten dürfen, daß damit nun
alle Schwierigkeiten überwunden wären, da
bemerkenswerter=
weiſe die außerparlamentariſchen Faktoren
nun=
mehr ſtärker in Erſcheinung zu treten beginnen, d. h. alle die
Kräfte, die in der Verfaſſung nicht genannt ſind: alſo die
Induſtrie, und die Gewerkſchaften auf der anderen Seite.
Die enge Bindung, die im letzten Jahrzehnt zwiſchen den
Rieſenfirmen und der Republikaniſchen Partei beſtanden hat,
die bekanntlich im gleichen Umfange bei den Demokraten nicht
beſtand, iſt dabei für die Haltung der großen „Boſſe” weniger
verantwortlich, als vielmehr die Politik Rooſevelts überhaupt,
die ja zum erſten Male ſeit dem Beſtehen der Vereinigten
Staaicn beſtrebt iſt, alle großen Truſte, Banken und
Monopol=
betriebe unter Staatsaufſicht zu nehmen. Der Kampf richtet
ſich von dieſer Seite her am ſchärfſten gegen die beabſichtigte,
und z. T. auch bereits verwirklichte Pkanung der Induſtrie,
gegen den Verſuch, die Produktion zu beſchränken und
be=
ſtimmten Normen zu unterwerſen. Bisher waren die
Unter=
nehyier in ihrem Tun und Treiben ſo frei, daß ſie die jetzigen
Verſuche, ihnen vorzuſchre ben, was geian und gelaſſen werden
darf, bereits als „Bolſchewismus” bezeichnen zu müſſen glauben.
Der für unſere Begriffe kindliche Verſuch des Schullehrers
Wirt, die engeren Berater Rooſevelts, den ſogenannten „
Gehirn=
truſt” dadurch zu diskreditieren, daß er behauptete, dieſe Leute
wollen Amerika bolſchewiſieren, iſt jedenfalls nur verſtändlich,
wenn man ſich vergegenwärtigt, wie zügellos bislang der
Kapitalismus in USA. regieren konnte. Auch die von den
gleichen Kreiſen ausgehenden Bemühungen, führende
Perſön=
lichkeiten der Rooſeveltſchen Verwaltung wie z. B. Profeſſor
Tugwell, unmöglich zu machen, indem man behauptete, Tugwell
hätte auf die Frage, an was er glaube, geantwortet: an Weib,
Wein und Geſang!, gehören in das gleiche Kapitel des
Kampfes eines Großuniernehmertums gegen den Staat, der es
zu bändigen verſucht. Immerhin muß man ſich klar darüber
ſein, wie groß dieſe Einflüſſe ſind. Auch Rooſevelt gehört ja
der „guten Geſellſchaft” Amerikas an, in der es mehr Vorurteile
gibt, als man ſich in Europa meiſt träumen läßt. Daraus
reſultieren häufig Hemmungen und Einflüſſe, die — auch ganz
ohne jede Korruption — dazu führen können, daß ganze
Ge=
ſetze, wie z. B. das Börſenkontrollgeſetz, völlig abgeändert
wer=
den müſſen, weil ſie der „guten Geſellſchaft” eben nicht paſſen..."
Immerhin mag Rooſevelt über dieſe Art der Oppoſition
lächeln, da er gegen ſie ja nur das Land aufzurufen braucht.
Schwieriger iſt es für ihn aber ſchon bei der anderen großen
Gruppe: der Arbeiterſchaft. Wenn man der Anſicht ſein kann,
daß die ganze Gewerkſchaftsfrage vor Rooſevelts Regierung in
Amerika eine Nebenſächlichkeit war, ſo kann man das heute
nicht mehr behaupten. Im Gegenteil, die offizielle Anerkennung
der Gewerkſchaften oder der Belegſchaften als Kontraktspartner
in der Nirageſetzgebung hat dazu geführt, daß die
Arbeiter=
ſchaft in USA. ſich als Klaſſe, als ein Stand fühlt, den
ſoli=
dariſche Intereſſen gegen die Unternehmer verbünden — und
der als ſolcher auch vom Staat geradezu anerkannt iſt. Das
hat ein merkwürdiges und mitunter leicht unheimlich
anmuten=
des Aufleben der Streikluſt in ganz Amerika zur Folge gehabt,
wobei es ſich durchaus nicht immer nur um Lohnfragen handelt.
Ja, die Führung der Gewerkſchaften maßt ſich ſogar häufig an,
eine ſehr laute und ſehr lebhafte Kritik an den Maßnahmen
des Präſidenten zu üben, die deutlich zeigt, wie ſehr ſich dieſe
Organiſationen als Träger einer eigenen Oppoſition fühlen.
Da wird der Politik des Präſidenten vorgeworfen, daß das
Realeinkommen der Arbeiter nicht geſtiegen ſei, daß die
amt=
lichen Arbeitsloſenziffern niedriger ſeien, als die vom
Labor=
bureau errechneten, und da wird vor allem gefordert, daß die
Löhne erhöht werden müſſen, „damit die Kaufkraft der Maſſen
ſteige”. Töne, die uns aus der marxiſtiſchen Zeit her allzu
vertraut klingen, und die zeigen, wie ſtark die Verhältniſſe in
USA. in der Umſchichtung begriffen ſind, und wie groß
mög=
licherweiſe die Schwierigkeiten ſind, die ſich Rooſevelt mit der
Anerkennung der Gewerkſchaften geſchaffen hat. Die „dritte
Partei”, der Alptraum aller amerikaniſcher Innenpolitiker, iſt
Seite 2 — Nr. 136
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 18. Mai 195
auf dem Marſch und vielleicht bereits in ganz anderem
Um=
fange organiſiert, als die Verhältniſſe im Augenblick erkennen
laſſen.
Jedenfalls iſt es für Rooſevelt, der ja mit der Parole
„alles für den kleinen Mann” ficht, und der ſich ſo ſtark gegen
die großen Kapitalintereſſen feſtgelegt hat, ſchwer, Forderungen
der Arbeiterſchaft gegenüber hart zu bleiben — es könnte ihm
ſonſt paſſieren, daß er eines Tages gerade von dieſer Seite her
am ſchärfſten bekämpft wird. Gerade das aber verleiht ſeiner
Politik leicht den Anſchein von etwas „ſozialiſtiſchem” und
ent=
fremdet damit möglicherweiſe auch die Kreiſe, die ihn bislang
geſtützt haben. Das ſchafft ſo eine kritiſche Lage, die um ſo
unangenehmer werden kann, je mehr ſie zur Entſcheidung
drängt, und die nur dadurch zu umgehen iſt, daß man die
Oeffentlichkeit von dem Kampf um die Geſetze ablenkt und eine
Art politiſchen Burgfrieden eintreten läßt. Aber gerade das iſt
nicht möglich, weil ja neue Wahlen bevorſtehen, bei der es
für die vielen Parlamentarier des Landes um Sein oder
Nicht=
ſein geht. Und ſo kann man trotz aller Bewunderung für
Rooſevelt nicht umhin, die Zukunft mit einer gewiſſen Sorge
zu betrachten: Gehen doch, obgleich ſich Rooſevelt durchgeſetzt
hat, die innerpolitiſchen Kämpfe an einer Front weiter, die
überaus gefährlich iſt — an der Lohnfront.
Und es gibt eben auch kein Mittel, um das zu vermeiden.
Denn dieſe Entwicklung iſt die unausbleibliche Folge der
Währungspolitik des Präſidenten, die dem Dollar erſt einmal
ein Halt, ein bis hierher und nicht weiter, geboten hat.
vor dem Berliner Hondergerichk.
DNB. Berlin, 17. Mai.
Am Donnerstag wird im Prozeß wegen des
Handgranaten=
anſchlages Unrer den Linden als erſter Zeuge Kriminalkommiſſar
Trettin vernommen, der gemeinſam mit von Liebermann Schulze
vernommen hatte. Die Verhandlung muß jedoch ſofort
unterbro=
chen werden, da der Verteidiger an den Fernſprecher gerufen wird.
Nach ſeiner Rückkehr ſtellt ſich heraus, daß der Anrufer, ein 60 Kunſtmaler namens Marchen, um ſeine
ſo=
fortige Vernehmung gebeten hat. Marchen war
wäh=
rend der polizeilichen Ermittlungen bereits gehört worden. Er
will wiſſen, daß.der Handgranatenwurf aus dem
Gebäude des Innenminiſteriums erfolgt ſei. Nach
Marchens Meinung ſei Schulze völlig unſchuldig.
Trettin beſtätigt dann im weſentlichen die Erklärungen des
Regierungsrates von Liebermann.
Es wurde ſodann der 68jährige Kunſtmaler Marchen
aufgerufen, ein würdig ausſehender, weißbärtiger Greis, der ſich
bekanntlich am Vormittag fernmündlich als Zeuge bei dem
Ver=
teidiger angeboten hatte. Ueberraſchenderweiſe ſtellte ſich heraus,
daß Marchen auf Grund von hellſeheriſchen Fähigkeiten und
Vi=
ſionen glaubt, den wahren Täter zu kennen. Aufgefordert, zur
Sache zu ſprechen, erwiderte er, er wiſſe, daß Schulze unſchuldig
ſei. Er habe im Rundfunk gehört, daß ein Attentat verübt
wor=
den ſei. Der Täter ſei ihm vom lieben Gott gezeigt worden. Der
Täter ſei ein Mann in dunklem Anzug, der auf dem Dach des
Innenminiſteriums geſtanden und die Handgranate geworfen
habe. Dieſer Zeuge wird ſodann aus dem Saal
verwie=
ſen. Die Beweisaufnahme wurde fortgeſetzt.
Im Verlauf der fortgeſetzten Zeugenvernehmung ſagte der
Hauswart des Hauſes Unter den Linden 76 aus, daß im Jahre
1918 während der Spartakiſtenunruhen Aufrührer das Haus
be=
ſetzt hatten, es ſei alſo durchaus möglich, daß auf dem Boden noch
alte Handgranaten liegen konnten.
Es wurden ſodann eine Reihe von Zeugen gehört, die mit
dem Angeklagten zuſammen bei der Reichswehr waren. Beſonders
hervorzuheben iſt hier die Ausſage des jetzigen
Polizeioberwacht=
meiſters Kuhn. Mit aller Beſtimmtheit erklärte dieſer Zeuge, daß
der Angeklagte Schulze im Werfen von Handgranaten, zum
min=
deſten mit Uebungszündern, ausgebildet worden ſei; dieſe Tatſache
hat der Angeklagte Schulze bisher immer hartnäckig abgeleugnet.
Es folgen ſodann
die Gukachken der Schieß= und Sprengſtoff=
Sachverſtändigen.
Profeſſor Celle gab an, daß die Zündſchnur einer Handgranate
ge=
wöhnlich eine Brenndauer von 5½ Sekunden habe, doch kämen
hier auch Ausnahmen vor. Bei der vorliegenden Handgranate
handele es ſich um ein Modell 1915, das nur bis zur Beendigung
des Krieges hergeſtellt wurde. Der Schießſachverſtändige
Pro=
feſſor Brüning betonte, es ſei als großes Glück zu bezeichnen, daß
die Handgranate an jenem Nachmittag des 21. März nicht in eine
Menſchenmenge oder auf das Dach eines Kraftwagens aufgeprallt
ſei; die Folgen wären dann unabſehbar geweſen.
In London socgeend oer „Fuſol.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
G. P. London, im Mai.
Die Londoner „Seaſon” iſt jetzt in vollem Schwunge. Sie
dauert nur von Anfang Mai bis Ende Juli. Doch während
dieſer drei Sommermonate finden in London alle
haupt=
ſächlichen höfiſchen geſellſchaftlichen und
ſportlichen Ereigniſſe des Jahres ſtatt. Viele
Leute vom Lande kommen eigens zur „Seaſon” nach London.
Im Londoner Weſtend werden dann die meiſten Häuſer friſch
geſtrichen. Ueberall wird alles in Ordnung gebracht und geputzt.
Die großen Damenmodengeſchäfte auf Knightsbridge und die
Herrenſchneider am Savile Row haben alle Hände voll zu tun.
Alle Leute, die man auf den Straßen ſieht, ſetzen ihre heiterſten
Geſichter auf. Selbſt die ſonſt ſo griesgrämige britiſche Sonne
ſtrahlt in einem faſt ſüdländiſchen Glanze. In Kürze, während
der „Seaſon” iſt es eine wahre Freude in London zu ſein.
Namentlich, da London im Wonnemonat Mai ganz beſonders
bezaubernd iſt. Die grünen, baumreichen Parks ſcheinen mit
jedem Jahr liebreicher. Dazu haben in den letzten Jahren die
Engländer begonnen einer Liebhaberei zu fröhnen, der die
Hol=
länder bereits ſeit Jahrhunderten ergeben ſind, — der
Tulpen=
leidenſchaft! Im Hydepark, im St. James Park, im Regents
Park und in den Anlagen rund um den Buckingham Palaſt
ſind überall endloſe Beete von Tulpen angepflanzt worden. Ihre
Zeit iſt kurz, nur der Mai. Doch dann feiern ſie wahre
Farben=
orgien. Weiße, rote, roſarote, violette, grüne, blaue Tulpen,
Tulpen jeder Farbe, ſieht man überall zu Tauſenden. Sie paſſen
irgendwie gut zu London. Gerade und aufrecht, wie die
Rot=
jacken mit den Bärenfellmützen vor dem Königlichen Palaſt,
ſtehen ſie überall in endloſen Reihen da. Doch, trotz des etwas
Symmetriſchen und Zeremoniellen, das ſie auszeichnet zeugen
ſie in ſprechendſter Weiſe von der großen Natur= und
Blumen=
liebe, die den Engländern eigen iſt. Und nicht umſonſt ſind eine
ganze Reihe von „Flower=Show” ſtets beſonders beliebte
Attrak=
tionen der Londoner „Seaſon”.
Den bunten Reigen jener zahlreichen Ereigniſſe und
Ver=
anſtaltungen, die die Londoner „Seaſon” bietet, eröffneten heuer,
wie alljährlich, wieder die erſte Opernaufführung in Covent
Garden und die Sommerausſtellung der Königlichen Akademie
der Künſte. Dieſe beiden Ereigniſſe ſind nun glücklich vorüber.
Doch zahlreiche andere Zerſtreuungen ſtehen unmittelbar bevor.
Zunächſt eine ganze Reihe von ſogenannten
„Military Tournaments” der Armee
Kriegs=
marine und Luftflotte. In einem Jahre, das im
Zeichen der Abrüſtung ſteht, haben ſolche militäriſchen Dinge
Vom Tage.
Auf Befehl des Reichskanzlers wurde die Sondernummer des
„Stürmer” Nürnberg. Mai 1934, betitelt „Ritualmordnummer”
wegen eines Angriffs gegen das chriſtliche Abendmahl
beſchlag=
nahmt.
Wegen Verſtoßes gegen die Verordnung des
Reichspräſiden=
ten zur Abwehr heimtuckiſcher Angriffe gegen die nationale
Re=
gierung wurde ein Potsdamer Hofbuchhändler von der
Pots=
damer Geheimen Staatspolizei in das Polizeigefängnis
eingelie=
fert. Der Betreffende hat leichtfertig dreiſt erlogene Gerüchte
gegen mehrere führende Perſönlichkeiten des Potsdamer
öffent=
lichen Lebens weiterverbreitet. Weitere Feſtnahmen ſollen
er=
folgen.
Zu der bereits gemeldeten Aufdeckung der KPD.=
Bezirkslei=
tung in Erfurt berichtet das thüringiſche Geheime
Staatspolizei=
amt über weitere Kommuniſtenverhaftungen in Thüringen.
Der Danziger Senat hat eine Verordnung zur Ordnung der
Arbeit erlaſſen, die ſich in ihren Grundzügen eng an das deutſche
Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit anlehnt und nur
inſo=
weit Aenderungen vorſieht, als es durch die Verfaſſung oder die
beſonders gelagerten Verhältniſſe des Danziger Freiſtaates
ge=
boten erſcheint.
Der bisherige bulgariſche Miniſterpräſident Muſchanoff hat
den Auftrag zur Bildung eines neuen Kabinetts übernommen.
Die deutſchen Mitglieder des Parlaments von Südweſtafrika,
vormals Deutſch=Südweſtafrika, ſind ſämtlich zurückgetreten
in=
folge Fehlſchlagens einer ſoeben zwiſchen der „Union” (engliſche
und holländiſche Gruppe) und der deutſchen Gruppe abgehaltenen
Konferenz. die zu einer Vereinbarung über die Zuſammenarbeit
bei der politiſchen und wirtſchaftlichen Entwicklung des Gebietes
führen ſollte.
Der angekündigte Pariſer Beſuch des jugoſlawiſchen
Außen=
miniſters Jeftitſch wird, wie amtlich mitgeteilt wird, am 11. oder
12. Juni ſtattfinden. Jeftitſch wird während ſeines Aufenthaltes
Gaſt der franzöſiſchen Regierung ſein und Beſprechungen mit dem
Miniſterpräſidenten Doumergue und Außenminiſter Barthou
haben. Die Reiſe Barthous nach Belgrad und Bukareſt, die
ur=
ſprünglich für Juni in Ausſicht genommen war, ſoll auf
Septem=
ber verſchoben werden.".
Das mediziniſche Gukachken.
Im weiteren Prozeßverlauf erſtattete der mediziniſche
Sach=
verſtändige Medizinalrat Dr. Schlegel ſein Gutachten Ueber den
Zeugen Noak, deſſen Ausſage von beſonderer Bedeutung iſt, ſagte
der Sachverſtändige, daß Noack als Zeuge zuverläſſig und
glaub=
würdig ſei. An irgendeinem geiſtigen Defekt leide Noak nicht. Der
Sachverſtändige ging dann zur Beurteilung des Angeklagten ſelbſt
über. Schulze habe, erklärte er, die Kenntniſſe eines
Durchſchnitts=
menſchen. Von irgend welchen Wahnideen, Sinnestäuſchungen
uſw. ſei bei ihm nichts zu erkennen. Es komme daher für ihn der
Schutz des § 51 nicht in Betracht. Auch verminderte
Zurechnungs=
fähigkeit ſei nicht feſtzuſtellen. Die Geſtändniſſe Schulzes
halte er für durchaus ernſthaft. Zu ſeinem Widerruf ſei
der Angeklagte wahrſcheinlich deshalb gekommen, weil er große
Angſt vor einer politiſchen Beurteilung ſeiner
Tat habe. Gerade dieſe Furcht aber ſpreche dafür,
daß politiſche Momente tatſächlich eine Rolle
geſpielt haben können. Andererſeits hielt es der
Sach=
verſtändige auch für möglich, daß Schulze an der Handgranate
her=
umgeſpielt habe und ſie dann aus Angſt davor, daß ſie nun
explo=
dieren könnte, durch das Fenſter ins Freie beförderte.
Schluß der Beweisaufnahme. — Schulze bleibt bei
ſeinem Widerruf.
In der Fortſetzung der Beweisaufnahme wurde dann noch
eine große Reihe von Zeugen über das politiſche Vorleben und
die privaten Verhältniſſe des Angeklagten gehört. Ein
Schriftſtel=
ler Jäger, der ſich als Gründer der „Nationalkommuniſtiſchen
Partei” bezeichnet, mit der auch Schulze nach ſeinem Austritt aus
der KPD. ſympathiſierte, ſagt aus, daß Schulze während ſeiner
Mitgliedſchaft bei der KPD. einer der zuverläſſigſten Genoſſen
war. Im allgemeinen ſei er ein verſchloſſener Menſch geweſen, der
nur in angetrunkenem Zuſtande aus ſich herausging und dann zu
Exzeſſen neigte. In einem Falle wollte er ſeine kommuniſtiſchen
Genoſſen überreden, nun endlich zu Tätlichkeiten überzugehen und
ein SA.=Lokal zu ſtürmen.
Am Schluß der Beweisaufnahme richtete der Vorſitzende noch
einmal an den Angeklagten die Mahnung, ob er ſich nun zu ſeiner
Tat und zu ſeinen früheren Geſtändniſſen bekennen wolle. Mit
hochrotem Geſicht und in großer Erregung rief der Angeklagte laut
in den Gerichtsſaal: „Im Angeſicht meiner Frau und im
Geden=
ken an meine Kinder erkläre ich nochmals, ich habe die
Handgra=
nate nicht geworfen. Beſtrafen Sie mich für meine Lüge, aber die
Handgranate habe ich nicht geworfen.”
Am Freitag vormittag wird der Staatsanwalt ſein Plädoyer
halten.
natürlich einen beſonderen Reiz: wer weiß, ſagen ſich viele, wie
lange es in der Welt noch Armeen und Kriegsflotten geben
wird; man muß ſich beeilen, ſo etwas noch raſch zu ſehen, ehe
das graue und langweilige Zeitalter des ewigen Pazifismus
anbricht; und die zahlreichen militäriſchen „Tournaments” und
„Pageants”, deren es mit jedem Jahr immer mehr und mehr
werden, erfreuen ſich während der Londoner „Seaſon” eines
ganz beſonderen Zulaufs. Am 4. Juni hat Seine Majeſtät der
König Geburtstag. Da gibt es auf dem gleichen Platze, wo
einſt König Karl II. geköpft wurde, ebenfalls eine ſchöne Parade;
ſämtliche Garderegimenter marſchieren langſam, zeremoniell und
ſteif, wie man es in Potsdam nicht ſchöner haben könnte, am
König und ſeiner Suite vorüber; und ganz England, das ſich
gewöhnlich mit Vorliebe über den „preußiſchen Stechſchritt”
luſtig macht, freut ſich dann unbändig über den nicht viel anders
gearteten Paradeſchritt ſeiner Gardegrenadiere Beſonders
in den Monaten Juni und Juli erlebt England eine förmliche
Kavalkade bunter und amüſanter, aber auch meiſtens ſehr
koſt=
ſpieliger und anſtrengender Ereigniſſe: die Pferderennen zu
Ascot die Empfänge bei Hofe, das Tennisturnier in Wimbledon,
das Eton und Harrow Cricket Match, das Wettrudern in
Henley, die Polokämpfe in Richmond, die Segelregatta in Cowes.
uſw. — bis die königliche Garden Party im Park des Buckingham
Palaſtes den Abſchluß bringt, und die meiſten Teilnehmer der
„Seaſon”, im angenehmen Bewußtſein, ihre Pflicht erfüllt zu
haben, fluchtartig London verlaſſen.
In früheren Jahren pflegte die Londoner „Seaſon” ſtets
ein innerengliſches geſellſchaftliches Ereignis und nichts mehr
zu ſein. In letzter Zeit jedoch wird in die „Seaſon”, zum Teil
bewußt, zum Teil unbewußt, noch ein anderes Moment
hinein=
getragen: ſchlaue Geſchäftsmänner haben erkannt, daß die
Londoner „Seaſon” im Grunde genommen für
den britiſchen Handel einen enormen
Reklame=
wert beſitzt; all die „Shows” und „Pageants” der
Lon=
doner „Seaſon”, mit ihren bunten Uniformen, hellen
Damen=
kleidern und blanken Zylinderhüten, werden durch Vermittlung
der Preſſephotos und des Films in der ganzen Welt geſehen.
Sie üben natürlich auf die Menge der Reiſeluſtigen eine ſtarke
Anziehungskraft aus. Die Zahl der Fremden, die während der
„Seaſon” nach London kommen, wird denn auch mit jedem Jahre
immer größer. Die Fremden geben hier Geld aus, ſie helfen
der britiſchen Induſtrie, ſie fördern die „Proſperity” Und auf
dieſe Weiſe macht ſelbſt der gute King George, wenn er auf der
Horſe Guards Parade die Reihen ſeiner Garden abreitet oder
auf dem grünen Raſen von Ascot nach rechts und links mit
dem grauen Zylinderhut grüßt, unbewußt Reklame für die
britiſche Induſtrie und den britiſchen Handel. In dieſem Lande
ſteht eben alles, ſelbſt das Königshaus und ſelbſt die bunte
ſorgloſe „Seaſon” irgendwie im Dienſte des alt=engliſchen
Wahlſpruchs „Business is Busin
Ausnahmezuſkand in Lekkland.
Zahlreiche Marciſten-Verhaftungen.
Umbildung des Kabinekts.
Die lettiſche Regierung hat den Ausnahmezuſtand verhöc
auf Grund deſſen die Tätigkeit der politiſchen Parteien und 70
Parlamnentes bis zur Durchführung einer Verfaſſungsreftiy
eingeſtellt werden muß. Die Regierung ſah ſich, wie die Lettt
Telegraphenagentur meldet, zu dieſer Maßnahme gezwumze
da ſie von Vorbereitungen zu einem bewaffneten Staatsſtt
Kenntnis erhalten hatte, ferner wegen der Unfähigkeit des 29
laments und der Unmöglichkeit die notwendigen Maßnahru
zu ergreifen, um die wirtſchaftlichen Gefahren zu zerſtören.
Anbetracht der immer größer werdenden Unzufriedenheit in:
weiteſten Kreiſen erblickte die Regierung in der gegenwärtt
Lage die drohende Gefahr innerer Unruhen und erachtett
als ihre Pflicht, dieſe mit allen ihr zur Verfügung ſtehern
Mitteln abzuwenden.
Auf Grund der Verkündung des Ausnahmezuſtandes
ſämtliche Verſammlungen und Kundgebun e
verboten worden. Die Militärbehörden unter
Befehl des Platzkommandanten von Riga, General
Be=
haben die Aufrechterhaltung der Ordnru
übernommen. Zahlreiche Mitglieder der mog
gionärstruppe wurden unter der Beſchuldigung, ex
bewaffneten Aufſtand verſucht zu haben, verhaftet, ebiy/in Mehles
ſo eine ganze Reihe von Sozialdemokratz/Wm 9.*
die mit Generalſtreik und bewaffnetem Win//udperte
ſtand gegen die Staatsgewalt gedroht hat li0 Iond5
Sämtliche Verhafteten befanden ſich im Beſitz großer Way/ Msgeme‟
mengen. In der Villa des Parlamentsvorſitzenden Dr. Ka=
und bei dem ehemaligen Präſidenten der Bank von Lettam/wOberm
dem marxiſtiſchen Abgeordneten Celms, wurden beſonders su/sführer
reiche Waffen gefunden.
Im Laufe der Nacht begab ſich Miniſterpräſident Ulmmf Iverkerorg
zum Präſidenten der Republik, um ihm über die Maßnahh /Wohlfahr
der Regierung und die allgemeine Lage Bericht zu erſtag
de
Weitere Maßnahmen werden erwartet. Der Miniſterpräffuſe=Führer!
wird ſofort eine Umbildung des Kabinetts vornehmen
ja1t und jetzt b
riſten von a.
ungewa
zu ſorgen,
erſteht
Geplant iſt
ehemalige Miniſterpräſident Skujenieks, der Führer der Viſchtsbarkei
wirt=Partei, hat ſich der Regierung zur Verfügung geſtellt, / ſa nitehenden
Nacht iſt ruhig verlaufen.
ſude dieſe
ſen) von unſchät
ALiſt, um
Die neue lelkiſche Regierung.
Die Zuſammenſetzung der neuen Regierung wurde am 201 die Hand
nerstag in ihrer endgültigen Form bekannt gegeben. Dena/ der
Spit=
lautet die Miniſterliſte wie folgt: Miniſterpräſident und Alulſin
miniſter: Ulmanis (Bauernbund); Kriegsminiſter: Balo
(Bauernbund); Innenminiſter Gulbis (Bauernbund); S
vertretender Miniſterpräſident Skuyenieks (Progreſſive .
einigung); Finanzminiſter: Geſandter Ehkis, bisheriger
ſandter in Kowno (dem Bauernbund naheſtehend);
Juſtizrrn=
ſter: Staatsanwalt Apſitis (Demokratiſches Zentrum);
Mort
dungsminiſter: Profeſſor Adamowitſch (parteilos); Qiy
wirtſchaftsminiſter: Kaulenſch (Jungwirte); Verkehrsrmie
1N
ſter: Einbergs (parteilos); Wohlfahrtsminiſter: Rubmlf,
zber
(Lettgalliſcher Verband).
ic ürfer
Wie hierzu aus maßgebender Quelle bekannt wird, iſt UmIt
neue Kabinett nicht nach dem Schlüſſel der politiſchen Parte
r ilten.
ſondern nach der Maßgeblichkeit und der Eignung der heren
zogenen Perſonen gebildet worden. Preſſemeldungen zufolgeſt
ſich die Zahl der Verhafteten noch erhöht. Auch iſt eine wern
Anzahl von Zeitungen verboten worden. Aus dem Weichbildde
Hauptſtadt ſind die verſtärkten Schutzwehr= und Polizeipoſten
ſchwunden.
v. Ribbenkrop in Rom.
Der deutſche Beauftragte für Abrüſtungsfragen, von Richrt
trop, iſt zur Fortſetzung ſeiner informatoriſchen Beſprechungen /4
die Abrüſtungsfrage zu einem kurzen Aufenthalt in Rom ei
troffen.
rden Au
tion
Amerikaniſche Blokkenrüſtungen.
Unnung de
Nach einer Erklärung des Marineminiſters Swanſon 7Aſten Stand
von dem Kredit für Notſtandsarbeiten in Höhe von 1322 M01 Küſſers vom
nen Dollar, den Präſident Rooſevelt im Kongreß beantragtanl Koſſeme des
400 Millionen für Flottenbauten verwendet wert /jfändiſchen
Es ſei beabſichtigt, zunächſt 20 Kriegsſchiffe nämlict Fügerückt
Zerſtörer und 6 Unterſeeboote, zu bauen, die den aidl AIder Neuauf
Abſchnitt des ſogenannten Vinſon=Programms bildeten, nachs” Jaſn und Krei
insgeſamt 102 Schiffe gebaut und die Flotte bis zude
Londoner Vertrag feſtgeſetzten Höchſtgrenie /Icenangenen
ſtärkt werden ſoll.
eelhabend
der Städliſchen Akademie für Tonkunſt.
Im Saale der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt:
geſtern abend Fräulein Renate Gläſſing durch einen k.7
Vortrag und eine Reihe von Vorführungen einen Einbl:
die Rhythmiſche Erziehung, wie ſie am Ka
vatorium und an der Muſikhochſchule unter ihrer LeeN
ſtattfindet.
Was die Rhythmiſche Erziehung, ſo führte Frl. Glé
aus, von anderen Gymnaſtikſyſtemen unterſcheidet, iſt die
Verbindung, die ſie zwiſchen der körperlichen Erziehunge?
der muſikaliſchen herſtellt, das lebendige Ineinandergreife.
körperlichen und der muſikaliſchen Funktionen. Bedingung I
iſt der Rhythmus, Grundlage ihrer praktiſchen Verbindum
Arbeiten und Erfahrungen des Schweizer Muſikpädge
Jacques Dalcroze, der den Muſikunterricht als erſter vom im.4
lich muſikaliſchen Erleben her aufbaute und ſomit den 11 Muſikunterricht zur Muſikerziehung geſtaltete, die A.
zeitig die körperlichen und geiſtigen Anlagen entwickelt.
dieſen Verſuchen, dem Schüler die Elemente des Muſikall
Klangbewußtſein und rhythmiſches Gefühl, körperlich
zu=
fahrung zu bringen, entwickelte ſich im Laufe der Jayrl
rhythmiſche Erziehung.
Welche Möglichkeiten dieſe Erziehung hat und wie II
einzelnen vorgeht, wurde, zumal im erſten Teil der Vorfuhrt.
ſehr ſchön anſchaulich. Die Aufgabe war hier, wo es ſ=
Kinder handelte, die Einführung der Schüler in die muſital
Elemente, als Vorbereitung zum Inſtrumentalunterrichi
Uebungen gingen alſo nicht, wie eine Gymnaſtikſtunde, .
Geſamtorganismus des Kindes ein, ſondern hatten De‟
den Zweck, dem Schüler die Muſik als ein Ganzes It.
bringen, ihn die vielfältigen Beziehungen der Muſik zum 2e
bewußt erleben zu laſſen. Im einzelnen gingen ſie, e
Theorieunterricht auch, darauf aus, Tempo, Taktarten, 2
uſw. empfinden zu lehren, rhythmiſches Gefühl,
Geyle-
glangbewußtſein zu entwickeln. Daß das auf dieſem Webe”
durch die praktiſche körperliche Erfahrung, beſſer Lie
theoretiſche Erklärungen allein möglich iſt, leuchtete, we‟”
die Uebungen ſah, ohne weiteres ein.
Der 2. Teil des Abends brachte dann einen Ausſchhl.
der gymnaſtiſchen und rhythmiſch=muſikaliſchen Arbeit de. *
hochſchülerinnen, bei der die rein körperliche Auflockerlut=
Korrektur von Haltungsfehlern uſw. an erſter Stelle ſal.
neben verfolgen auch dieſe Uebungen den Zweck, den S
zur körperlichen Erfahrung der muſikaliſchen Elemen‟.!
Ausdrucksfähigkeit derſelben zu bringen.
ßreitag, 18. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 136 — Seite 3
Reuaafoin vei Hanewerlgsrganſänon.
usbau der Innungen zu Pflichkinnungen mit der Eingliederung aller im Handwerk käligen Volksgenoſſen
vom Handwerksmeiſter bis zum Lehrling. — Führerprinzip auch beim Handwerk. — Neben dem
Handwerksführer ſtehk als mitverankworllicher Slandesführer der Geſellenführer.
Einführung der Ehrengerichtsbarkeik geplank.
*
Berufsſtändiſch
in der Volksgemeinſchaft.
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wehr= und Polizu
Ranl.
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n Aufenthalt in
Zu End des vorigen Jahres ſind die Organiſationen des
deut=
ſin Handwerks von Grund auf neugebaut worden. Der Reichs=
Itſchaftsminiſter und der Reichsarbeitsminiſter haben innerhalb
dies Rahmengeſetzes alle organiſatoriſchen Fragen eingehend
ge=
ufl und jetzt beſtimmt, daß die Innungen freigemacht
oden von allen Eigenſchaften einer
Intereſſen=
torganiſation. Sie werden zu
Pflichtinnun=
an umgewandelt, umfaſſen aber alle zum Handwerk
ge=
högen Menſchen, vom Arbeitgeber bis zum Lehrling hinab.
So=
nwird die neue Organiſation des deutſchen
hudwerks, nicht nur bernfsſtändiſche
Einrich=
ung, ſondern gleichzeitig auch Ausdruck der
Alksgemeinſchaft.
Organiſatoriſch iſt die Geſtaltung ſo gehandhabt, daß neben
in Obermeiſter als mitverantwortlicher
Stan=
ſi ührer der Geſellenführer ſteht. Beide haben
da=
fzr ſorgen, daß das nationalſozialiſtiſche Gedankengut in der
ndrverkerorganiſation gepflegt wird. Ihnen fällt auch die
ſo=
ſie Wohlfahrt zu.
Es verſteht ſich von ſelbſt, daß auch beim Handwerk
ſs Führerprinzip zum Ausdruck kommt.
Geplant iſt noch die Einführung der
Ehrenge=
rhrsbarkeit für den Handwerkerſtand, die in einer
ſſtehenden Durchführungsverordnung in Kraft treten wird.
ſade dieſe Gerichtsbarkeit wird für den
Handwerker=
aad von unſchätzbarem Vorteil ſein, weil ſie das beſte
Mit=
iſ iſt, um alle unlauteren Elemente
auszu=
ſtl ten.
Die Handwerksgliederung wird künftig ſo ſein, daß
lader Spitze der Handwerksführer Schmidt ſteht;
hrſolgen die Kreishandwerksführer, dann die
Handwerkskam=
nen die Kreis=Handwerkerſchaften und die Innungen. Die
1)ganiſationszugehörigkeit bei den Handwerkern
10d fo geregelt, daß künftig nur der Hauptberuf gilt. Ein Bäcker
z l der nebenbei noch Konditor iſt, kommt in die Bäckerinnung;
1ſie ahlt er ſeinen Beitrag und iſt in der Vereinigung der
Kon=
ſürm, der er ebenfalls angehören wird, beitragsfrei.
Die Neuorganiſation des Handwerks wird vor allem auch zur
fot haben, daß man bei der Ausleſe der in die
Hand=
vucksberufe einzugliedernden Volksgenoſſen
ſ hrfer als bisher vorgeht und beſonderes Gewicht auf das
Lei=
ſſgsprinzip legt, alſo dafür ſorgt, daß im Handwerk
de üchtige ſich wieder Geltung verſchaffen kann,
undaß nichtdiejenigen zu Geſellen oder Meiſtern
gſincht werden, die lediglich über gute
Be=
zihhrngen ohne ausreichende Eignung verfügen.
Richshandwerksführer Schmidt über den Aufbau
der deutſchen Handwerksorganiſakion.
Reichshandwerksführer Schmidt machte gleichzeitig
Aus=
ühungen vor der Preſſe und erklärte u. a.:
Soeben hat das Reichskabinett die Neuordnung
fü)en Aufbau der deutſchen
Handwerksorgani=
ſ lion verkündet. Durch die ausdrückliche
Aner=
beinung des deutſchen Handwerks als
beſon=
gemimiſters Em dſem Stand, die in der Rede des Herrn
Reichswirtſchafts=
enin Höhe vo ”. 1üſters vom 17. Oktober 1933 zum Ausdruck kam, wurden die
im Kongreß w böleme des Aufbaues der Handwerksorganiſation, und damit
hauten vrwet. 1Mſtändiſchen Verfaſſung ſchlechthin in den ſtaatsrechtlichen
Blick=
jegsſchifft,” Int gerückt.
Lte zu bauen, d Der Neuaufbau der Handwerksorganiſation in
Pflichtin=
hiden” 1ſen und Kreis=Handwerkerſchaften räumt reſtlos auf mit der
„latte bishaliſtiſch=demokratiſchen Handwerksorganiſation, die im Syſtem
Höchſt9!” 1Avergangenen Zeitalters geſetzlich verankert wurde. Eines der
1bſtigſten nationalſozialiſtiſchen Ziele und das weſentlichſte Fun=
Filmverrückk.
Ein Filmtitel=Märchen.
„Das Verhängnis eines Tages” war ſchuld, daß „Adam
1MEva” aus dem „Garten Eden” vertrieben wurden. Hell
wiete der „Stern von Valencia”, als Evas „Mutterhände‟
19be iden „Teufelsbrüder” „Cain und Abel” „Zwei hölliſche
8e‟ „Am Rande der Sahara” entlang führten, um die „Inſel
Avarlorenen Schiffe” zu erreichen.
„Unter falſchem Namen” meldeten ſie ſich beim „Korvetten=
Mtän” „Danton”, welcher mit der „Arche Noah‟ „Die große
ſai bis an das „Ende der Welt” unternehmen wollte.
As „Ein gewiſſer Herr Gran” paſſierte Abel „Eine Minute
Nzwölf” „Die Brücke von San Luis Rey” und erreichte „Um
Raſenlänge‟ „Das Schiff ohne Hafen”
„Sündig und ſüß” war das Leben auf dieſem „Wolken=
9er””, aber nur „Drei Tage Liebe” waren ihnen vergönnt,
Yan einem „Sonntag des Lebens” „Peter der Matroſe” die
Ben „Stürme über dem Montblanc” meldete.
Ununterbrochen funkte „Der jüngſte Leutnant” an „Die zärt=
Len :Verwandten” „SOS Schiff in Not”, ſendet „Die fliegende
Ite”, aber ungehört blieben „Die Zeichen im Sturm”. „F. P. 1
worxtet nicht”, da „Das Fräulein vom Amt” mit dem „Hans
Alen Gaſſen” „In einer kleinen Konditorei” die „Stürme
k2idenſchaft” kennen lernte.
nSünf bange Tage” waren vergangen, als ſie endlich vom
hläng der Götter” befreit wurden. „Hurra, ich lebe” „.. und
Miſt die Hauptſache”, ſchrie Adam vor Freude, als ſie das
„id. ohne Frauen” erreichten.
„Bobby, der Benzinjunge”, welcher die „Couſine aus
War=
m” erwartete, fah hier das „Geld auf der Straße”, und da
„Flüchtlinge” vom „Hafenbaron” keine Unterkunft bekommen
te, fuhren ſie mit der „Mitternachtstaxe” nach „Paris”.
„Anter den Dächern von Paris”, wo „Die Straße der
ver=
mem Seelen” noch keinen „Aſphalt” kennt, liegt die „Penſion
Oer” „Blüten der Großſtadt” hauſen in dieſem „
Men=
harſenal”, während „Jenſeits der Straße” „Adam und Eva‟
bei „Laubenkolonie‟ „Die neue Heimat” fanden.
Vergeſſen war „Die letzte Warnung”, welche er mit „Eva
Nrradieſe” vom „König der Könige” erhalten hatte, „
Liebes=
uund voller „Zärtlichkeit” genoß er „Das närriſche Glück”
„Siebe‟.
Arieder waren Jahre vergangen, als die „Arme kleine Eva‟
en mußte, daß ihre „Ehe in Not” war, denn „Skampolo,
Mind der Straße” hatte den „Skandal um Eva” geſehen.
hennte „Die grauſame Freundin” „Mata Hari” wegen einer
Dlei” mit dem Gaukler „Raſputin” nicht mehr leiden und
Pite „Das ſchöne Abenteuer”, welches „Das häßliche Mäd=
dament nationalſozialiſtiſcher Weltanſchauung iſt die
Beſeiti=
gung des Klaſſenkampfes und die Neuſchaffung
der kameradſchaftlichen Volksgemeinſchaft: Das
alles wird zum erſten Male durch das neue
Hand=
werkergeſetz in der gewerblichen Wirtſchaft
ver=
ſucht. Der Dank für dieſe geſchichtliche Umwälzung gebührt
allein unſerem Führer und Volkskanzler Adolf Hitler. Er hat die
machtpolitiſche Grundlage dafür geſchaffen, daß im Deutſchen Reich
die Autorität des Staates ſtark iſt und die Staatsführung das
Ge=
meinwohl des Volkes ſichern kann. Nur in einem ſolchen Machtſtaat
iſt es möglich, wirtſchaftsmoraliſche und wirtſchaftsethiſche
Grund=
ſätze und Ziele zu verankern: Ziele, die ein neues völkiſches Leben
und Werben bedingen, Ziele, die neue Menſchen ſchaffen und
her=
anwachſen laſſen, ſo daß die Begriffe von Kameradſchaft und Treue,
von Ehre und Anſtand im ſozialen Leben der Volksgemeinſchaft
wieder heiligſte Güter werden.
Zum Zuſammenſchluß in der
Bekriebs=
gemeinſchaft Verkehr.
Die Deutſche Arbeitsfront veröffentlicht folgenden Aufruf:
Am 12. November 1933 hat ſich das geſamte ſchaffende Volk
zur neuen Staatsführung und zum nationalen Sozialismus
bekannt und damit zum Ausdruck gebracht, daß die Zeit des
Intereſſenten= und Klaſſenkampfes endgültig überwunden iſt.
Um dieſe Gemeinſchaft auf der Grundlage der ſozialen
Ehre und Gerechtigkeit zu ſichern, ſordern die Führer der
nach=
ſtehenden Organiſationen und Verbände alle Betriebsführer des
deutſchen Verkehrs auf, ſich unverzüglich der Deutſchen
Arbeits=
ſront, Reichsbetriebsgemeinſchaft Verkehr anzuſchließen.
Die Führer der unterzeichneten Verbände erwarten von
dieſem Zuſammenſchluß aller Schaffenden des Verkehrs die
ein=
heitliche Geſtaltung einer vom nationalſozialiſtiſchen Geiſte
ge=
tragenen ſozialen Ordnung.
Weitere techniſche Anordnungen ergehen in Kürze über die
Untergliederungen der Deutſchen Arbeitsfront und die der
unterzeichneten Verbände.
Deutſche Arbeitsfront, Organiſationsamt: Pg. Claus
Selz=
ner; Amt für Ständiſchen Aufbau, Abteilung Verkehr: Pg.
Hans=Werner Müller; Reichsbetriebsgemeinſchaft Verkehr
und öffentliche Betriebe: Pg. Georg Körner; Spitzenvertretung
der deutſchen Schiffahrt: Staatsrat John Th. Eßberger;
Reichsausſchuß der deutſchen Binnenſchiffahrt: Generaldirektor
Dr. h. c. Joh. W. Welker; Reich=sverband des gewerbl.
Kraft=
verkehrs und der Fuhrbetriebe Deurſchlands e. V., Reichsverband
des Kraftfahrgewerbes: Friedrich Strebel; Privat= und
Klein=
bahnen: Generaldirektor Dr. Erich Lübbert;
Speditions=
geerbe: Konſul Heinrich Ohlendorf.
DNB. Berlin, 17. Mai.
Nach dem Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit iſt in
allen Betrieben der privaten Wirtſchaft, in denen in der Regel
mindeſtens 20 Arbeiter und Angeſtellte beſchäftigt ſind, vom
Führer des Betriebes ſpäteſtens bis zum 1. Juli 1934 eine
Betriebsordnung zu erlaſſen. Die
VerpflichtungzumEr=
laß einer Betriebsordnung trifft alſo auch Betriebe,
für die bisher der Erlaß einer Arbeitsordnung nicht vorgeſehen
war. Die Betriebsordnung hat gewiſſe, die Ordnung des
Be=
triebes betreffende Fragen zu regeln, die ſich aus Paragraph 27
Abſ. 1 und 2 des AOG. ergeben. Es ſind dies im weſentlichen
die Fragen, die ſchon bisher in Arbeitsordnungen geregelt
wurden, ſo vor allem die Beſtimmung von Anfang und Ende
der regelmäßigen täglichen Arbeitszeit und der Pauſen, ſowie
die Zeit und Art der Gewährung des Arbeitsentgeltes.
chen” und „Der falſche Ehemann” in einer „Großſtadtnacht”
er=
lebt hatten, der „Radiopolizeipatrouille‟.
Im „Höllentempo” veranſtaltete „Der Meiſterdetektiv” „
Ma=
nolescu” eine „Razzia in Paris”, um den „Schrecken der
Gar=
niſon” „Hinter Schloß und Riegel” zu bringen.
Adam war eben dabei, die „Liebe im Kuhſtall” mit „
Gift=
gas” zu töten, als ſein „Herzensjunge” „Cain” die Nachricht
brachte, daß ihn die „Polizei” verhaften will.
Wie „Zigeuner der Nacht” umſchlichen „Emil und die
De=
tektive‟ „Das Haus an der Grenze”, um dem „Tugendkönig”
einen „Strich durch die Rechnung” zu machen.
„Der Greifer” „Quick” begann ſofort mit der „
Vorunter=
ſuchung” und ermahnte ihn, „Die Frau, von der man ſpricht”
zu vergeſſen, aber der ganze „Trara um Liebe” gefiel Adam
nicht, und er ſagte: „Einmal möchte ich keine Sorgen haben”,
und was ich getan habe, war mir wie eine „Melodie des
Herzens”.
Aber „Du ſollſt nicht begehren” erwiderte „Der Greifer”
außerdem iſt das kein „Mädchen zum Heiraten”, bedenke, es
ſind „Spione am Werk”, und wenn ſie dich bekommen, dann
biſt du ein „Menſch ohne Namen”.
Adam war jedoch „Ein ganz verflixter Kerl”, er wußte,
„Es geht um alles” und ſagte: Ich bin „Ein ſteinreicher Mann”
und fahr eher mit dem „Schleppzug Nr. 17” in „Die gelbe
Hölle” als „Die blonde Nachtigall” zu vergeſſen.
„Seine ſtärkſte Waffe” war „Das Glück bei Frauen”, und
als „Die Lichter der Großſtadt” von der „Frau im Mond”
ge=
löſcht wurden, befreite ihn die „Jungfrau von Orleans”, und
er fuhr mit ſeinem „Sonnenſtrahl” in „Die Hölle der
Heimat=
loſen”.
Furchtbar war der „Schrei der Maſſe”, als „Der Glöckner
von Notre Dame” zum Abſchied läutete. „Cain” weinte und
ſchrie, „Vater, ich klage dich an”, wenn du „Mutter” am
„Broadway” allein läßt, aber „Der brave Sünder” wollte von
„Pflicht und Liebe” nichts mehr wiſſen, „Vogelfrei” wollte er
ſein, und nicht mit andern „Menſchen im Käfig” nur das
„Blaue vom Himmel” ſehen.
Eva glaubte, „Das Erlebnis einer Nacht” nicht zu ertragen,
und ſo beſchloß ſie, „Wenn die Großſtadt ſchläft”, ihrem Leben
mit „Cyankali” ein Ende zu bereiten. „Schachmatt” pulſierte
„Das Herzblut einer Mutter” als. Der Liebesarzt” den „Feind
im Blut” beſeitigte. „Es wird ſchon wieder beſſer”, ſagte er,
und als „Abel mit der Mundharmonika” „Das alte Lied” der
„Liebe” ſpielte, erholte ſich „Die keuſche Sünderin” und
grün=
dete mit dem „Judas von Tirol” eine neue „Ehe m. b. H.”.
Abel wollte die „Unheimlichen Geſchichten” vergeſſen, nur
„Arbeit macht glücklich”, ſagte er, und ſo ſpielte „Der verliebte
Blaſekopp” täglich in der „Dreigroſchenoper” „Das
Banditen=
lied”.
„Cain” hatte als „Rächer ſeiner Mutter” keine Ruhe ge=
Die Betriebsordnung kann auch ſonſtige die Ordnung des
Betriebes betreffende Fragen regeln; ſie kann ferner
Beſtim=
mungen über die Höhe des Arbeitsentgelts und über ſonſtige
Arbeitsbedingungen treffen. Durch die Verlängerung der
bis=
herigen Tarifverträge als Tarifordnungen wird allerdings
zu=
nächſt die Regelung der allgemeinen
Arbeits=
bedingungen in der Betriebsordnung eine
ge=
ringere Rolle ſpielen, zumal eine Regelung hier nicht
wirk=
ſam werden kann, wenn ihr eine
Tariford=
nung entgegenſteht. Daher müßte in dieſen Fällen
recht=
zeitig Fühlung mit dem Treuhänder der Arbeit genommen
werden, ob dieſer gewillt iſt, eine etwa erforderliche
Einſchrän=
kung der Tarifordnung vorzunehmen.
Dem Erlaß einer Betriebsordnung hat, wenn ein
Ver=
trauensrat beſteht, in jedem Fall eine eingehende Beratung
dieſem voraus zu gehen.
*
Sprechenor Zamen.
Der Zufall hat es gewollt, daß gleichzeitig miteinander der
Reichsbankausweis für die 2. Maiwoche und die Ueberſicht über
den deutſchen Außenhandel im April veröffentlicht werden.
Beide Statiſtiken haben das eine gemeinſam, daß ſie ein recht
unerfreuliches Bild abgeben. (Siehe auch Handel. Die
Schrift=
leitung.)
Unſere Handelsbilanz brachte diesmal ein Defizit von 82
Mik=
lionen, und zwar in der Form, daß die Einfuhr auf der Höhe
des März geblieben iſt, die Ausfuhr dagegen um 85 Millionen
geringer geworden iſt. Wir hatten ſchon im Januar und
Februar eine paſſive Handelsbilanz zum erſten Mal ſeit 1930.
Damals aber handelte es ſich um verhältnismäßig geringe
Be=
träge, die ſaiſonmäßig erklärt werden konnten. Gründe für das
ſcharfe Abſinken der Ausfuhr laſſen ſich natürlich auch jetzt
an=
führen. Man könnte darauf hinweiſen, daß die Ausfuhr im
März um 60 Millionen gegenüber dem Februar geſtiegen war,
und daß vielleicht die frühe Lage des Oſterfeſtes eine
Ver=
ſchiebung der ſonſt üblichen Entwicklung gebracht hat. Aber das
hilft doch nicht über die Tatſache hinweg, daß die Ausfuhr
einen Rückgang von mehr als 20 Prozent erlitten hat, der voll
zu Laſten der Fertigwarenausfuhr geht. Wobei noch weiter zu
berückſichtigen iſt, daß ein volles Drittel des deutſchen Exportes
„zuſätzliche” Ausfuhr iſt, auf Grund beſonderer Vereinbarungen
mit Nachbarländern ermöglichte Ausfuhr, die ſich deviſenmäßig
nur in einer Erhöhung der Transferquote der betreffenden
Länder auswirkt. Das eigentliche Deviſendefizit
iſt alſo noch größer, als es in den nackten Zahlen
zum Ausdruck kommt.
Bei der Einfuhr ſind die Lebensmittel etwas zurückgegangen
und die Rohſtoffe geſtiegen. Die Einfuhrverbote ſind alſo noch
nicht zur Geltung gekommen. Die geſteigerte Einfuhr
erklärt ſich zwanglos aus dem geſteigerten Inlandsgeſchäft und
iſt an ſich erfreulich. Sie erinnert nur uns und unſere
Gläubiger daran, daß wir Rohſtoffe einführen
müſſen, um nicht nur exportieren zu können,
ſondern auch unſere Induſtrie in Gang zu
hal=
ten, ſodaß ſich alſo die Zange zwiſchen
Einfuhr=
bedarf und Ausfuhr jetzt zu unſeren Ungunſten
öffnet.
Dazu iſt nun die Tatſache zu halten, daß die Reichsbank
ungefähr 25 Millionen in der 2. Maiwoche an ihrem Gold= und
Deviſenbeſtand hat hergeben müſſen. Davon geht faſt die Hälfte
auf beſondere Zahlungen. Aber die Hälfte iſt doch
handels=
mäßig bedingt. 25 Millionen, das ſind heute ſchon faſt 15
Pro=
zent deſſen, was die Reichsbank an Deckungsreſerven noch zur
Verfügung hat. Der Goldbeſtand iſt auf 161 Millionen
ge=
ſunken und die Deviſen auf 5 Millionen. Die
Reichsbank=
noten ſind jetzt gerade noch zu 4,8 Prozent gedeckt
und die Möglichkeiten der Reichsbank ſind alſo ſo
gut wie reſtlos erſchöpft.
Deshalb reden dieſe Zahlen auch eine ſehr deutliche
Sprache, beſonders für die Mitglieder des
Transfer=Ausſchuſſes die nun nachgerade wirklich
einſehen müſſen, daß es nicht böſer Wille iſt, wenn Deutſchland
nicht transferieren kann. Es iſt einfach wirtſchaftlicher Zwang,
der bedingt iſt durch die lebensgefährlichen Experimente, die
mit der deutſchen Wirtſchaft von den Siegerländern in den
ver=
gangenen Jahren angeſtellt worden ſind. Dafür haben wir in
erſter Linie zu büßen, aber auch die Gläubiger ſind die
Leid=
tragenden, und werden langſam erkennen, daß ſie und wir über
den toten Punkt nur hinwegkommen, wenn ſie uns eine
Atem=
pauſe für die deviſenmäßige Begleichung
unſerer Verpflichtungen, die ja von den einzelnen
Schuldnern geleiſtet wurden, geben, gleichzeitig aber auch
die Vorausſetzungen für eine weitere
Sicher=
ſtellung des deutſchen Rohſtoffbedarfes ſchaffen
helfen.
NRNN
ſingende Stadt”.
Herrlich und in Freuden verbrachte er jeden Abend im
„Palais de danſe”, „wo „Die Orchideentänzerin” „Alraune” und
„Der keuſche Joſeph” die „Geheimniſſe des Orients” preisgaben.
„Cain” wollte den „Hokuspokus” nicht glauben, aber als
„Die Drei von der Tankſtelle” ihm erzählten, daß der „
Heide=
ſchulmeiſter Uwe Karſten” „Hinter Haremsmauern” einen „
Jahr=
markt der Liebe” betreibt, wo man „Die Sünde einer ſchönen
Frau” kennen lernt, fuhr er mit dem „Liebesexpreß” „
Kopf=
über ins Glück”.
Leider war „Die Jagd nach dem Glück” nur eine „Illuſion”,
da der „Hexenkeſſel der Liebe” durch „Die Rache des
Araber=
fürſten” gegen „Madame Blaubart” mit „Dynamit” geſprengt
wurde.
„Nie wieder Liebe” waren ſeine Worte, als er mit einem
„Salto Mortale” in „Berlin=Alexanderplatz” landete.
„Der kleine Seitenſprung” war ihm ſehr teuer geworden,
und da ihm „Sein beſter Freund”, „Der wahre Jakob”, nicht
helfen konnte, wanderte er „Arm wie ein Kirchenmaus” „Durchs
Brandenburger Tor” „Nach Sibirien”.
„Ein Mann geht ſeinen Weg”, ſagte „Die Blumenfrau von
Lindenau” und überreichte ihm zum „Abſchied” einen Strauß
„Wilde Orchideen”.
Darmſtädter Bildhauer nach Paris eingeladen.
LPD. Der Darmſtädter Bildhauer Georg Weckbach,
ein Schüler des Mainzer Profeſſors R. Throll, hat von dem
bekannteſten italieniſchen Bildhauer O. Winkler eine Einladung
erhalten, ſich an deſſen Ausſtellung, die im Spätſommer 1934
in Paris ſtattfindet, zu beteiligen. Die Ausſtellung ſteht
unter beſonderer Förderung der italieniſchen Regierung. Im
Februar des Jahres erhielt Georg Weckbach eine
Aus=
zeichnung des Miniſterpräſidenten Muſſolini, aus welchem
An=
laß er ſich jetzt noch in Rom aufhält. In Paris wird Georg
Weckbach Büſten von Muſſolini, mehreren italieniſchen Miniſtern
und von Reichsminiſter Dr. Goebbels ausſtellen. Daneben
kommen aber auch freie Arbeiten zur Ausſtellung. Die’
Aus=
ſtellung iſt ein Beweis für die freundſchaftlichen Beziehungen
deutſcher und italieniſcher Künſtler. Auf der Fahrt nach Paris
werden Profeſſor Winkler und Weckbach auf Einladung der
Organiſation „Kraft durch Freude‟ Vorträge über Italien halten.
— Bayreuther Bühnenfeſtſpiele 1934. Bei den diesjährigen
Bayreuther Bühnenfeſtſpielen wird der „Parſifal” in
vollſtän=
diger Neuinſzenierung und Neuausſtattung herausgebracht. Die
Inſzenierung liegt in den Händen von Heinz Tietjen. Dirigent
iſt Herr Dr. Richard Strauß. D.. Geſamtausſtattung iſt Herrn
Profeſſor Alfred Roller aus Wien übertragen worden.
Darmſtädter Tagblatt / He
verſchied
ter und E
Shtut Scheu
Zeichenlehrer i. R.
im Alter von 65 Jahren.
Im Namen der Hinterblie
Auguſie Scheu.
Darmſiadt, den 16. Mai 1934.
Heinrichsſtraße 79, I.
Die Einäſcherung findet in der Stille’ ſtatt.
Von Blumenſpenden und Beileidsbeſuchen bitte
abzuſehen.
Ne
HeiIhister, in jalbig ind de.
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Entdeckung um Mitternacht ..."
Um Mitternacht, wenn alle ſchlafen, da paſſierts!
Könnten Sie beobachten, Sie würden es
ent=
decken: tief in der Nacht beginnt Burnus zu
wirken, das Sie abends ins Einweichwaſſer
ſchütteten. Mit ſeinen Verdauungsſäften löſt
es den Kitt, der den Schmutz an die Wäſche
bin=
det. Morgens ſchwimmt faſt aller Schmutz ſchon
im Einweichwaſſer. Man ſpart Seife,
Waſch=
mittel und Feuerung. Bitte, probieren Sie’s aus.
Große Doſe Burnus 49 Pfg., überall zu haben.
Gutſchein. 38 166
An Auguſt Jacobi g.-G. Darmſtadt
Senden Sie mir koſtenlos eine
Verſuchspackung Burnus.
Name
F reitag, 18. Mai 1934
us der Landeshauptſtadt
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 136 — Seite 5
Darmſtadt, den 18. Mai 1934.
Volksgenoſſen!
ferdäl
Mit dem heutigen Tage beginnt in unſerem Gau die Arbeit
ilfswerks „Mutter und Kind”. War das
Winterhilfs=
mk eine Generalprobe für den ſozialiſtiſchen Tatwillen der
Be=
wung Adolf Hitlers, ſo ſtellen die uns jetzt vom Führer gegebe=
„Aufgaben eine Krönung der ſeitherigen Leiſtungen dar.
Unter Ausnutzung der Erfahrungen der amtlichen
Fürſorge=
ier gilt es, in Verbindung mit den parteiamtlichen Stellen,
in Fondere mit der nationalſozialiſtiſchen Frauenſchaft, dringend
nwendige Hilfsmaßnahmen für Mutter und Kind durchzuführen.
en wirtſchaftlicher Hilfe ſoll eine vernünftige Mütter= und
zdererholung Sorge und Not von vielen Familien nehmen.
Auau der beſtehenden Mütter= und Säuglingsberatungsſtellen,
wei Arbeitsplatz= und Wohnungshilfe, ſind große Aufgaben.
Die Mithilfe aller caritativen Verbände, vor allem der in
Arbeitsgemeinſchaften zuſammengeſchloſſenen Spitzenverbände
Toten Kreuzes, der Inneren Miſſion und des
Caritasverban=
it nicht nur erwünſcht, ſondern zwingende Pflicht. Die
Füh=
ug und damit Verantwortung kann ſelbſtverſtändlich nur bei
NS.=Volkswohlfahrt, als der vom Führer errichteten alleinigen
gonalſozialiſtiſchen Organiſation, liegen. „Ich verſichere loyalſte
zummenarbeit, bin aber auch feſt entſchloſſen, jede Uebergriffe
mEigenmächtigkeiten mit aller Schärfe, wenn notwendig,
zu=
ſuweiſen. Der Nationalſozialismus kennt nur die Totalität
Bewegung. Es ſollte keinen Volksgenoſſen, der in Arbeit und
uſteht, geben, der nicht Mitglied der NS.=Volkswohlfahrt iſt.
Mitgliedſchaft bei den anderen Spitzenverbänden entbindet
iſt von dieſer Aufforderung!
Alle Volksgenoſſen aber rufe ich zur Mitarbeit und
Unter=
tüng an den großen Aufgaben auf. Stehe keiner beiſeite, der
Heſſen=Naſſau will, wie im Winterhilfswerk, auch jetzt mit
in Leiſtungen um die Spitze mit allen anderen deutſchen Gauen
ſipfen.
Der Führer ruft, und wir alle wollen unſere Pflicht tun.
Heil Hitler!
gez. Haug,
Gauamtsleiter der NS.=Volkswohlfahrt
im Gau Heſſen=Naſſau.
echt konaleindt.
Kinderlandverſchickung
Dr Scerict. Airt lebendige Verbindung zwiſchen Skadk und Land
ſie Bedeutung der Kindererholung durch die Landverſchickung
haste leilt 9es 1e
g nicht allein in der körperlichen Erholung begründet,
ſon=
leben, die fo
den ganz beſonders darin, daß das Kind aus ſeinem bisherigen
Gabenskreis in eine ſeinen Begriffen neue, unbekannte Welt
en Sie bich
wuk= wird, mit der es ſich beſchäftigen muß.
en das geeiole
Mir Erwachſenen kennen den Bauern als wortkarg, als
m Menſchen, der dem Trubel aus dem Wege geht, einen
sbend‟. *
lan. dem Wetter, Wind und Schickſal das Antlitz geformt
den vie
hun. Wir kennen den Bauern, wie er mit ſchwerem Schritt
hmr dem Pfluge hergeht, und wir kennen ihn als Sämann,
gichkeitb
eiteſellt den Acker und er ſorgt für unſer tägliches Brot und
wie ein L
iſitu Symbol der ſchaffenden Kraft geworden, das wir ehren
unachten. Wir Städter, die wir zu einem Leben in den Stein=
RRr
muem verurteilt und in das Getriebe der Großſtadt gebannt
2AAaSr
ſiln fühlen immer wieder ein leiſes Bedauern, daß wir nicht
ſche Ge”” taülapen können an jener ruhigen und hohen Kraft, die das
L)mſmmer und ewig ausſtrahlt.
Menn nun unſere Jugend auf das Land kommt, dann ſpringt
iken
ſiſgnickten hinein in das neue Erleben; ſie gewinnt ſofort ein
WMätnis zu Wind und Wetter, zu Pferden, Kühen und allen
W e
Din., die auf Bauernhöfen anzutreffen ſind, und zu der klaren,
Er !9
eizuichen Lebensform, die dem Bauern von dem Rhythmus des
ergeſüs”, töüſgaen Lebens und der Jahreszeiten diktiert wird. Wenn man
nuaden Erlebniſſen der Kinder fragt, iſt es wie eine
Offen=
beſetnn, die aus ihnen ſpricht, wenn ſie erzählen, wie ihr Anteil
undfel” uchclein war an dem Leben eines Bauernhofes. Deshalb
üſen wir unſerer Jugend die Möglichkeit ſchaffen, den echten
A
giff „Heimat” in dem Begriff des Bodens, der Scholle, in dem
Ald
2W rk
F. BERi
Seiſr des Bauerntums und des Bauernlebens keimen und
er=
lebe zu können. Und wenn unſere Jugend wiederkommt, dann
wiſie für alle Grundfragen der Naturkunde und Geographie
einnel lebendigeres Verſtändnis mitbringen, als es durch den
beſtt theoretiſchen Unterricht erreicht werden kann. In viele
Küer wird durch einen ſolchen Aufenthalt ganz zweifelsohne
Beiſte Samenkorn gelegt, die Arbeit des Bauern wertſchätzen
hren; vielleicht wird hier unſerer hoffnungsfrohen Jugend
aleg gezeigt zu einer bodenſtändigen Siedlung. Dann würde
mmehr der Begriff der Landflucht im Vordergrund ſtehen,
um der Begriff einer Stadtflucht entſtehen, die zu regeln
hlegenheit der Staatsführung iſt. Enkel und Urenkel eines
nigen ſtarken Bauerngeſchlechtes finden dann wieder zum
in zurück, zur artverbundenen Scholle, und damit zu den
ewi=
hAerten eines Volkes. Wenn daher der Ruf ertönt: „Kin=
Euuff das Land”, dann leiſten wir mit der Durchführung die=
Aweit eine große volkserzieheriſche Aufgabe, die wir als ein
beesliches Geſchenk neben der körperlichen Erholung anſehen
in Die NS.=Volkswohlfahrt wird in dieſem Jahre 500 000
ſei verſchicken, Unerhörte Schaffens= und Arbeitskraft gehört
Mdieſe Aufgabe zu erfüllen. Nur eine Nation, die mit ſo
ſem. Willen an alle großen Aufgaben herangeht, wie es im
gen Deutſchland der Fall iſt, kann eine ſolche Aufgabe löſen,
Adrß auch dieſe Aufgabe von der NS.=Volkswohlfahrt gelöſt
iſtiſt für uns alle eine Selbſtverſtändlichkeit.
fe
Bekannkmachungen des Perſonalamkes.
Fimannt wurden der Finanzpraktiker Paul Schönberger
armſtadt unter Berufung in das Beamtenverhältnis zum
utſtaatskaſſe=Buchhalter; am 28. März 1934 der
Finanzprak=
m Heinrich Hammann bei der Heſſiſchen Brandverſiche=
Winmmer unter Berufung in das Beamtenverhältnis zum
rewiſor beide mit Wirkung vom 1. März 1934: am 5. Mai
Nzu. Bürgermeiſtern: im Kreis Bensheim:Chri=
Rau 5. in Bickenbach; im Kreis Dieburg; Georg
an er 2. in Frankenhauſen; Otto Wörner in Ober=Roden;
tich Michael Körbel in Schlierbach; Philipp Allmann
ſpuchbrücken; im Kreis Erbach; Heinrich Keller in
Og, im Kreis Alzey; Heinrich Auguſt Bretz in Wel=
Him: Friedrich Wilhelm Reinhardt in Wendelsheim;
Aiſt. Fitting in Wonsheim; im Kreis Worms; Theo=
Aunndolf Schach=Werntz in Offſtein; zu
Beigeord=
im Kreis Dieburg; Philipp Roth in Schlier=
NAPeter Riedel in Schloß=Nauſes; im Kreis Büdin=
Karl Koch in Langenbergheim; im Kreis Fried=
Karl Kranz in Okarben; im Kreis Gießen:
Hein=
höwfmann in Hungen; Heinrich Loth in Trohe; im
Ks Oppenheim: Otto Gerhardt in Weinolsheim.
Von der ſtädtiſchen Verwaltung wird uns mitgeteilt: In
igung ſeiner Verdienſte um die Städtiſche Akademie für Ton=
Aict dem bisherigen Leiter dieſer Anſtalt, Herrn Otto Krebs,
Emtsbezeichnung „Direktor” verliehen worden. Herr Krebs
eine Dienſte nach wie vor ehrenamtlich der Anſtalt zur Ver=
Meie
Polizeiſtunde anläßlich der Saarkundgebung in Darmſtadt
NAcinz an den Pfingſtfeiertagen. Die Polizeidirektion Darm=
Afrilt mit: Anläßlich des Beſuchs der Landeshauptſtadt durch
nrturner an den Pfingſtfeiertagen und der Saarkundgebung
MS.=Hago am 1. Pfingſtfeiertag in Mainz wird die Polizei=
Ve iin Darmſtadt am Samstag, den 19., und am 1. Pfingſt=
Tag, den 20. Mäi d. J., auf Antrag gebührenfrei bis 4 Uhr
NMens verlängert.
Das Arbeitsamt teilt mit, daß für die Vermittlung im
Elsgewerbe für Samstag, den 19. 5. 34, von 7—18 Uhr,
ontag, den 21. 6 34, von 9—12 Uhr, Dienſtbereitſchaft zur
a ung von Vermittlungsaufträgen beſteht.
Pfingſtgottesdienſt in der Stadtkirche. Am 1.
Pfingſt=
ſu wird der Landesbiſchof Lic. Dr. Dietrich den Gottes=
—I der Stadtkirche halten. Den Gliedern der
evan=
hen Gemeinden Darmſtadts iſt dadurch Gelegenheit gegeben,
Vihrer der Kirche Heſſen=Naſſau kennen zu lernen.
* Leſen Sie eigentlich Ihre Zeitung? — Scheinbar eine
über=
flüſſige Frage, da Sie ja im Augenblick beſtimmt eine Nummer
in der Hand haben. Ich bin zwar nicht ſo ſicher, daß Sie jetzt
oder überhaupt ſchon einmal darüber nachgedacht haben, ob es
wirklich der Mühe wert iſt, dieſen allmorgendlichen Griff nach
der Zeitung zu tun, ihrer Lektüre die 10—15 Minuten zu
widmen, wie Sie es zu tun pflegen. Ach, eine Zeitung, — was
iſt das ſchließlich? Etwas, das heute intereſſant und
unter=
haltend iſt, und das man morgen zum Feueranzünden gebraucht.
Keine Angſt, — ich will Sie nicht dazu überreden, Ihre Zeitung
künftighin wie ein Heiligtum aufzubewahren. Gewiß ſteht in
ſo einer Nummer eine ganze Menge was nur von heute auf
morgen Intereſſe hat, was nur eine Benachrichtigung über
tat=
ſächliche Geſchehniſſe darſtellt. Bei dieſen Sachen können wir
Zeitungsleute auch nichts dazutun, als ſie Ihnen ſo raſch, knapp
und ſachgetreu wie möglich vorzutragen. Sie nehmen davon
Kenntnis, es iſt von irgendeinem praktiſchen, augenblicklichen
Wert für Sie. Auf dieſe Weiſe erfahren Sie, ob Ihr
Sport=
verein gewonnen oder haushoch verloren hat; ob Ihre
Wert=
papiere ſchwanken oder feſtſtehen. Wir benachrichtigen Sie von
lokalen Ereigniſſen und Veranſtaltungen, wir beraten Sie in
Küche und Garten und bei der Wahl Ihrer neuen
Frühjahrs=
garderobe.
Aber das macht ja nicht die ganze Zeitung aus. Da gibt
es noch andere Ecken in der Zeitung, die etwas an Sie
heran=
tragen tdollen, das auch noch morgen und übermorgen Wert har,
die Ihnen Vermittlerin ſein wollen von Ereigniſſen und
Pro=
zeſſen, die ſich in einer höheren Ebene abſpielen. Da machen
wir Sie zum Beiſpiel mit einem neuen Buch bekannt. Wir
ſagen Ihnen: Da hat dieſer oder jener ſich zu einem beſtimmten
Thema geäußert, vielleicht intereſſiert Sie das auch? Wir
finden, daß der Autor ſeine Aufgabe gut gelöſt hat, — oder
ein anderes Mal: daß dies oder das daran auszuſetzen iſt. Oder
aber an anderer Stelle: Da iſt ein neues Schauſpiel, ein Film,
ein Muſikwerk entſtanden; oder: da iſt eine Sammlung von
Kunſtwerken anzuſehen, man könnte ſie etwa von dieſen und
jenen Geſichtspunkten aus betrachten, uns ſind dabei folgende
Gedanken gekommen.
Solche Beiträge in der Zeitung fordern von uns und von
Ihnen ſchon ganz andere Arbeit. Von uns:
verantwortungs=
bewußtes Sichten des Gegebenen, klare, eindeutige
Stellung=
nahme aus einer ganz beſtimmten, feſt umriſſenen inneren
An=
ſchauung, daneben auch Kraft der Ausformung, damit wir
Ihnen nicht ein krauſes Kauderwelſch vorſchwatzen, ſondern auch
verſtändlich machen können, was wir ſagen wollen. — Und
Sie? Nun, Sie ſollen nicht nur mit einer bloßen Neugier an
dieſe Sachen herantreten. Wir möchten gern, daß Sie den
Ge=
danken, die wir manchmal nur andeuten können, nachgehen;
daß Sie das, was wir Ihnen bringen, noch einmal innerlich
ſichten und ordnen, und daß Sie — wenn auch nur hin und
wieder — etwas davon in das Käſtchen für bleibende Werte in
Ihrem Innern legen. So nehmen Sie durch die Zeitung teil
an dem geiſtigen Leben unſeres Volkes, an dem Schaffen ſeiner
Dichter, Denker, Muſiker und bildenden Künſtler.
Und auch mit den lebendigen Kräften unſeres Volkstums,
wie es ſich etwa in Brauch und Sage darſtellt, mit dem tiefen
Inhalt des Wortes deutſche Heimat und Landſchaft wollen wir
Sie in Verbindung bringen durch Bilder, Skizzen und
Auf=
ſätze. Wir möchten Ihnen zum Bewußtſein bringen, was alles
da der Entdeckung oder Wiedererweckung, der Pflege oder nur
der liebevollen Betrachtung wartet, und wir möchten, daß Sie
ſich dem wirklich aufſchließen und nicht über dieſe ſtilleren
Winkel der Zeitung hinwegleſen.
Vor allem möchten wir, daß Sie den erſten, den politiſchen
Seiten der Zeitung nicht nur Ihre Aufmerkſamkeit, ſondern ein
wirkliches inneres Hingeneigtſein zuteil werden laſſen. Sehen
Sie, für uns iſt es eine ſelbſtverſtändliche Pflicht, dem Willen
des Führers, ſo wie er ſich in Innen= und Außenpolitik
unmit=
telbar und mittelbar in unzähligen großen und kleinen
Tat=
ſachen ausformt, klar und unverfälſcht Ausdruck zu geben. Wir
wollen Ihnen nahe bringen, was Ihnen auf den erſten Blick
nicht verſtändlich iſt. Wir wollen zeigen: „Seht, das iſt damit
gemeint!” Und in dieſer Weiſe wollen wir bauen helfen an
dem, was wir alle ſo glühend erwünſchen: dem neuen
Deutſch=
land. — Sie dürfen dieſen politiſchen Teil darum nicht ſo wie
eine bunte Schüſſel betrachten, dieſer politiſche Teil ſtellt eine
dringende Forderung an Sie: die Forderung, ſich innerlich mit
dem auseinanderzuſetzen, was wir an Sie herantragen. Schlagen
Sie die Verbindungslinien zwiſchen den vielen Punkten des
Weltgeſchehens, die wir Ihnen andeuten. Bauen Sie ſich aus
den vielen kleinen Steinchen, die wir Ihnen bringen, das
Moſaik eines Bildes. Wir ſagen Ihnen ja hin und wieder in
einem Aufſatz, wie wir uns die großen Zuſammenhänge
denken, — und das geſchieht immer aus dem vollen Bewußtſein
unſerer Verantwortung heraus. Denn daß wir Verantwortung
tragen, wiſſen wir genau: daß wir ein Spiegel der Zeit ſind
und daß wir ein getreuer Spiegel ſein ſollen, der die Bilder
nicht undeutlich oder verzerrt wiedergibt. Schauen Sie in dieſen
Spiegel. Nehmen Sie durch Ihre Zeitung teil am Weltgeſchehen,
am Leben Ihres Volkes. Stellen Sie ſich nicht abſeits, ſondern
reichen Sie uns die Hand. Schließen Sie enge Freundſchaft
mit Ihrer Zeitung, eine Freundſchaft, die auf Vertrauen und
auf gegenſeitiger Achtung gegründet iſt.
A. H.
— Hausfrauliche Ausbildung. In den Räumen des
Haus=
frauenbundes. Heidelberger Straße 47 können junge Mädchen
und Frauen unter der Leitung einer tüchtigen und erfahrenen
Lehrerin die Hauswirtſchaft, d. h. Kochen und Backen, Nähen und
Bügeln, in ganz= oder halbtägigem Unterricht erlernen. Der
Eintritt kann jederzeit erfolgen. Am Dienstag dem 29.
Mai, nachmittags 3 Uhr, beginnt ein Kurſus für „Backwerk
Süß= und Sommerſpeiſen” der in zwei Nachmittagen
der Woche (Dienstags und Freitags) ſtattfinden ſoll. Auskunft
erteilt und Anmeldungen nimmt entgegen die Geſchäftsſtelle,
Rheinſtraße 7, und die Leiterin des Unterrichts, Frl. Nungeſſer,
Heidelberger Straße 47, von 9—12.30 Uhr täglich, außer
Sams=
tags.
Die Deutſche Frühjahrsausſtellung Darmſtadt 1934 hat
einen künſtleriſch außerordentlich hochwertigen Katalog
heraus=
gebracht, der neben wertvollen literariſchen und illuſtrativen
Beiträgen, ſowie einer perſönlichen Widmung des Herrn
Reichs=
ſtatthalters ein ſehr umfangreiches Bildermaterial aufweiſt. Der
Preis ſteht in keinem Verhältnis zu ſeinem buchtechniſchen Wert.
Er iſt ſo niedrig gehalten, um jedem Volksgenoſſen die
Gelegen=
heit zu geben, das Buch, das gkeichzeitig ein handlicher Führer
durch die Ausſtellung iſt, zu erwerben.
Kaſſenſtunden der Städtiſchen Sparkaſſe am Pfingſt=
Sam=
tag. Die Sparkaſſe macht ihre Kundſchaft auch an dieſer Stel
darauf aufmerkſam, daß ſie am Pfingſt=Samstag, dem 19. M.
1934 ihre Schalter nur in der Zeit von 10 —12 Uh
geöffnet hält. Die Kundſchaft wird gebeten, bei ihren Dis
poſitionen darauf Rückſicht zu nehmen und ihre Geldgeſchäft
möglichſt vorher zu erledigen.
NDB. Reichsbahn gewährt 66¾ v. H. Fahrpreisermäßigung
für Pfingſtreiſen nach dem Saargebiet. Die Deutſche Reichsbah
gibt zu Pfingſten für Reiſen aus dem Reich nach dem Saargebie
Feſttagsrückfahrkarten zum halben Preiſe aus. Da die
Feſttags=
rückfahrkarten bereits eine Ermäßigung von 33½½ Prozent enk
halten, beträgt die für die Reiſen nach dem Saargebiet gewährte
Ermäßigung auf den Reichsbahnſtrecken 66¾½= Prozent. Die
Kar=
ten gelten wie die übrigen Feſttagsrückfahrkarten vom 17 bis
24. Mai. Die Rückfahrt muß von einem Uebergangsbahnhof des
Saargebiets aus angetreten werden. Z leich wird darauf
auf=
merkſam gemacht, daß die nach dem Saargebiet Einreiſenden mit
Seite 6 — Nr. 136
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 18. Mai 1934
Pfingſten im Zeichen der Saar.
Der Heſſiſche Staatsminiſter
an alle Behörden Darmſtadts.
Das Staatspreſſeamt teilt mit:
Anläßlich des Beſuches der Saar=Turner und =Sportler zu
Pfingſten 1934 haben alle Heſſiſchen Staats= und
Gemeindebehör=
den in Darmſtadt ihre Dienſtgebäude vom 19. bis einſchließlich
21. Mai 1934 zu beflaggen. Die Reichsbehörden bitte ich, das
gleiche zu veranlaſſen.
Ebenſo wird die geſamte Bevölkerung Darmſtadts gebeten,
ihre Häuſer an den genannten Tagen mit reichem Flaggenſchmuck
zu verſehen.
Jung, Staatsminiſter.
Flaggen heraus!
Ueber die Pfingſttage werden 500 Saarturner in unſerer Stadt
zu Gaſt weilen. Zu Ehren unſerer Gäſte aus dem Saarland werden
die öffentlichen Gebäude reich beflaggt. Ich fordere die
Einwohner=
ſchaft Darmſtadts auf, ihre Häuſer ebenfalls mit reichem
Flaggen=
ſchmuck zu verſehen und auch dadurch ihre Verbundenheit mit den
Saarländern zu bekunden.
Heil Hitler!
Wamboldt,
Kommiſſ. Oberbürgermeiſter und Kreisleiter.
An die Bevölkerung Darmſtadis!
Anläßlich des Beſuches der 500 Saarturner in Darmſtadt
finden u. a. folgende Hauptveranſtaltungen ſtatt, zu denen die
Bevölkerung Darmſtadts herzlich eingeladen iſt:
Pfingſtſamstag:
nachm. 17.40 Uhr: Empfang der Saarturner am
Bahnhof. Marſch durch die Rheinſtraße
zum Paradeplatz, unter Mitwirkung der SA.,
SS., Polizei, B. d. M. und ſämtlicher Turn=
und Sportvereine. Die SA. bildet vom
Rhein=
tor bis zum Paradeplatz Spalier. Am
Parade=
platz findet die offizielle Begrüßung durch den
Oberbürgermeiſter der Stadt Darmſtadt ſtatt.
Anſchließend Weitermarſch durch die
Alexan=
der= und Mühlſtraße zur Woogsplatzturnhalle.
abends 20.30 Uhr: Saarkundgebung im Städt.
Saal=
bau, unter Mitwirkung der Kapelle Buslau.
Gartenfeſt mit Tanz. (Unkoſtenbeitrag
ein=
ſchließlich Tanz 20 Pfg.)
Pfingſtſonntag:
vorm. 11.00 Uhr: Marſchder Saarturner vom
Woogs=
platz zum Adolf=Hitler=Platz durch
die Soder=, Schul=, Eliſabethen und Peter=
Gemeinder=Straße. Daſelbſt Eintragung der
Saarturner in das Opferbuch und Platzkonzert
der Kapelle Buslau.
nachm. 14.30 Uhr: Volksfeſt auf der Woogswieſe am
Oſtbahnhof. Turneriſche und ſportliche
Vorführungen. Handballſtädteſpiel
Darmſtadt — Saarbrücken.
abends 20.00 Uhr: Volkstümliches Konzert der
Ka=
pelle Buslau, mit gemütlichem
Beiſam=
menſein und Programm in der
Woogsplatz=
turnhalle.
Pfingſtmontag:
vorm. 9.00 Uhr: Treffpunkt der Saarturner am
Landesmuſeum zu Führungen durch die Stadt
und nächſte Umgebung.
nachm. 15.00 Uhr: Gemütliches Beiſammenſein auf
der Woogswieſe mit Konzert.
nachm. 18.00 Uhr: Abmarſch der Saarturner mit Muſik zum
Bahnhof.
abends 19.07 Uhr: Abfahrt des Sonderzuges nach
Saar=
brücken.
Flaggen heraus!
Der Ortsausſchuß für den Empfang der Saarturner:
gez. Löwer.
Kein weiterer Skeuernachlaß für alte Perſonenkraft=
Fahrzeuge.
DNB. Den Beſitzern von Perſonenkraftwagen und
Perſonen=
krafträdern, die vor dem 1. April 1933 erſtmalig zugelaſſen und
infolgedeſſen nicht kraftfahrzeugſteuerfrei ſind, war im vorigen
Jahr die Möglichkeit der Ablöſung der Kraftfahrzeugsſteuer durch
Entrichtung eines einmaligen Betrages gegeben worden.
Alt=
wagen und Alträder, für die die Kraftfahrzeugſteuer nicht abgelöſt
worden iſt, ſind nach wie vor kraftfahrzeugſteuerpflichtig. Die Friſt,
innerhalb deren der Antrag auf Ablöſung geſtellt werden mußte,
lief bis zum 1. Oktober 1933. Heute iſt eine Ablöſung nicht mehr
möglich.
Es ſind Gerüchte im Umlauf, wonach beabſichtigt ſei, die
Steuer für die ſteuerpflichtig gebliebenen Altwagen und Alträder
aufzuheben. Es ſei in Ausſicht genommen, alte Fahrzeuge dann
von der Kraftfahrzeugſteuer zu befreien, wenn der
Fahrzeug=
beſitzer eine Generalinſtandſetzung an ſeinem Fahrzeug ausführen
laſſe und die Koſten dafür einen Betrag erreichen, der im Fall der
Ablöſung der Steuer zu entrichten geweſen ſein würde. Dieſe
Ge=
rüchte entbehren jeder Grundlage. Es iſt nicht beabſichtigt, an dem
derzeitigen Zuſtand der Beſteuerung von alten Kraftfahrzeugen
etwas zu ändern. Es iſt deshalb verfehlt, daß Altwagenbeſitzer die
beabſichtigte Inſtandſetzung von Monat zu Monat aufſchieben in
dem Gedanken, eine Verordnung über ſteuerliche Vergünſtigung,
die für Inſtandſetzungen an alten Kraftfahrzeugen gewährt würde,
abzuwarten.
— Eintrittspreisermäßigung im Schloßmuſeum. Vom
zwei=
ten Pfingſttag bis einſchließlich Sonntag, den 27. Mai, ſind die
Eintrittspreiſe zu den Führungen auf 50 Pf., für Schüler,
Stu=
denten und Militärperſonen auf 30 Pf. ermäßigt.
— Kriegerkameradſchaft „Germania‟ Darmſtadt. Auf der
Monatsverſammlung konnte der Führer Kam. Hugo Stieſi,
mit Genugtuung feſtſtellen, daß durch die nationalſozialiſtiſche
Staatsführung der echte deutſche Kameradſchaftsgeiſt wieder
ge=
weckt wurde. Der Vereinsführer hielt die Gelegenheit für
gevo=
ten, die neue Kyffhäuſer=Bundesfahne zu weihen. Der
Weihe=
akt vollzog ſich in echt kameradſchaftlichem Sinne. Der
Vereins=
führer wies auf die Bedeutung der Fahne, ſowie auf die
Auf=
gaben und die Traditionspflege des Bundes hin und ſchilderte
die Entwicklung der Kriegervereine. Nachdem ſämtliche
anweſen=
den Kameraden das Gelobnis treuer Gefolgſchaft unſerem
Füh=
rer Adolf Hitler gegenüber ablegten, leiſteten ſie folgenden
Schwur: „Wir geloben nicht allein unſerer Vereinsfahne,
ſon=
dern auch der Bundesfahne die Treue und Achtung, derſelben
ſtets zu folgen und auf die Ehre derſelben immer bedacht zu ſein.”
Zum Träger der Bundesfahne wurde Kam. Heſſel beſtimmt,
der gelobte, die Fahne für alle Zeit in Ehren zu tragen und vor
Verunglimpfung zu ſchützen. Mit dem Singen der erſten Strophe
des Deutſchland= und des Horſt=Weſſel=Liedes fand der Weiheakt
ſeinen Abſchluß. — Eine Anzahl neuer Kameraden wurden
ver=
pflichtet. Der 2. Vereinsführer, Kam. Roßkopf, berichtete über
das Kleinkaliberſchießen. Es wurde noch beſonders auf das
Haſſia=Jubiläum aufmerkſam gemacht, an dem ſich die
Kamerad=
ſchaft mit einigen Gruppen beteiligt. Nach Erledigung ſonſtiger
interner Vereinsangelegenheiten ſchloß der Vereinsführer mit
einem dreifachen Sieg=Heil die Verſammlung, nicht ohne vorher
nochmals auf das am 9., 10. und 11. Juni d. J. ſtattfindende
60jährige Verbandsjubiläum der „Haſſia”, verbunden mit dem
1. Heſſiſchen Soldatentag, hinzuweiſen.
El. Skelettfund beim Autobahnbau. Geſtern morgen fanden
beim Autobahnbau beſchäftigte Arbeiter bei den Erdarbeiten in
der Nähe der Eſchollbrücker Straße Teile eines menſchlichen
Ske=
letts, und zwar Schenkelknochen, Becken, Wirbel und Rücken. Der
Fund lag nur etwa 30 Zentimeter unter der Erde und die
Kno=
chen waren ſchon recht mürbe. Nach den vorläufigen
Feſtſtellun=
gen muß es ſich um die Reſte eines ziemlich großen und kräftigen
Mannes handeln. Ein mediziniſches Sachverſtändigengutachten,
vor allem darüber, wie lange die Leiche ir: Boden liegt, ſteht
noch aus.
— Der 100 000=Mark=Gewinn nach Berlin und Heſſen=Naſſau
gefallen. In der heutigen Ziehung der Preußiſch=Süddeutſchen
Klaſſenlotterie fiel ein 100 000=Mark=Gewinn auf die Nummer
59 012. Das Los wird in der erſten Abteilung in Achteln in
Berlin, in der zweiten Abteilung, ebenfalls in Achteln, in Heſſen=
Naſſau geſpielt.
— 50 000=Mark=Gewinn nach dem Rheinland und Berlin
ge=
fallen. In der Nachmittagsziehung der Preußiſch=Süddeutſchen
Klaſſenlotterie am Donnerstag fiel ein Hauptgewinn in Höhe
von 50 000 Mark auf die Losnummer 118 726; ſie wird geſpielt
in der erſten Abteilung in Viertelloſen im Rheinland, in der
zweiten in Achtelloſen in Berlin.
Hefſiſches Landestheater.
19. Mat Anf 19. Ende gegen 22½ Uhr. E23
Julius Cgeſar.
Preiſe 0.50—4.05 Pfingſt=Sonntag
20. Mat Anf. 19½, Ende geg. 2234 Uhr. D Bühne K17
undine.
Preiſe 0.30—5.50 Pfingſt=Montag
1. Mai Anf. 19½ Ende geg. 22½. (Außer Miete) dazu
kinderreiche Mütter Nummerkarten 1001—1150.
Gräfin Mariza.
Preiſe 0.50—20
— Die Neuengagements des Heſſiſchen Landestheaters. Als
Koloratur= und Operettenſoubrette wurde Hedy Brozesky vom
Staatstheater Kaſſel für die kommende Spielzeit an das Heſſiſche
Landestheater verpflichtet.
Neue Reichsbahn=Güterkraftfahrlinien.
Erſt vor kurzer Zeit hat die Reichsbahndirektion Mainz zur
heim-Wilhelmsfeld eröffnet. Zur Verbeſſerung und
Erleichte=
rung der Verkehrsbedienung in dem abſeits der Bahn gelegenen
Hinterland von St. Goarshauſen und Caub werden am 25. Mai
auf der Strecke St. Goarshauſen—Weiſel—Strüth—
Obermeilin=
gen von der Reichsbahn weitere Kraftwagenverbindungen zur
Beförderung von Expreß=, Eil= und Frachtſtückgütern eingerichtet.
An der Kraftwagenſtrecke liegen die Orte Bornich, Weiſel,
Dor=
ſcheid, Ranſel, Grube Blücher, Rettershain, Lipporn, Welterod
(zugleich Agentur für Eſpenſchied), Strüth. Zorn. Ober= und
Niedermeilingen, Müncheroth. Diethard (zugleich Agentur für
Algenroth und Weidenbach), Laudert, Ober= und
Niederwal=
menach und Reitzenhain. Für die Annahme und Ausgabe der
Güter ſind Güterannahmeſtellen in den einzelnen Orten
einge=
richtet.
Auf der Kraftwagenlinie werden befördert Sendungen zum
Uebergang auf die Eiſenbahn und in umgekehrter Richtung,
ſo=
wie zwiſchen den Orten der Strecke untereinander.
Der Laſtkraftwagen befährt die Strecke, beginnend bei der
Güterabfertigung St. Goarshauſen, werktäglich einmal nach
be=
ſonderem Fahrplan. Für die Beförderung werden beſtimmte
Beförderungsgebühren erhoben.
Langgehegten Wünſchen der Bevölkerung auf Einrichtung
einer regelmäßigen Güterkraftverbindung iſt damit entſprochen
worden. Die Einbeziehung der abgelegenen Strecken in das Netz
der Deutſchen Reichsbahn bedeutet für die anliegenden Orte einen
erheblichen Fortſchritt in der Verkehrsbedienung. Die neue
Ver=
bindung iſt vor allem wichtig für die vielen Lieferfirmen, wie
Lebensmittelgroßhandlungen, Konſumvereine uſw., die wegen
Fehlens einer geeigneten Verkehrsverbindung gezwungen waren,
ihre Sendungen unmittelbar anzufahren. Auch für die ländlichen
Abſatz= und Bezugsgenoſſenſchaften iſt die Linie von beſonderem
Vorteil, weil nunmehr auch eilige Sendungen in kürzeſter Zeit
befördert werden können.
Durch die Erſchließung der abgelegenen Gebiete trägt die
Deutſche Reichsbahn dazu bei, Wirtſchaft und Verkehr zum Nutzen
der Allgemeinheit weiter zu fördern.
Am Pfingst-Samstag
sind unsere Kassenschalter nur in der Zeit
von 10—12 Uhr geöffnet.
Städtische Sparkasse Darmstadt.
st. 5698)
Mit der Reichsbahn ins Blaue hinein.
„Ins Blaue hinein” fährt man am Sonntag, den 27. Mai,
mit dem Verwaltungsſonderzuge der Reichsbahndirektion Mainz.
Das unbekannte Ziel wird viele Reiſeluſtigen locken. Denn es hat
etwas prickelnd Geheimnisvolles an ſich, in einem bequemen Zuge
der Reichsbahn Platz zu nehmen und in die Gegend
hineinzufah=
ren. Kurz vor dem Ziel fällt dann der Vorhang; ein den
Fahrt=
teilnehmern ausgehändigtes Programm gibt an den Namen und
die Sehenswürdigkeiten des blau verhängten Ziels. Die
Fahr=
preiſe ſind um 60 Prozent ermäßigt, ſie tragen alſo auch dem
klei=
nen Geldbeutel Rechnung. Aushänge auf den Bahnhöfen und bei
den Mitteleuropäiſchen Reiſebüros beſagen alles das, was eben
vorher geſagt werden darf.
Sommer-Ausgabe 1934
ist erschienen
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße Nr. 25.
Briefkaſſen.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen wirden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkelt.
R. hier. 1. Darüber würden Sie wohl ſelbſt bei einzelnen
Fahrlehrern Erkundigung einziehen. 2. Wenden Sie ſich an das
Kreisamt hier.
St. D. 1. Nach dem am 1. Januar 1914 in Kraft getretenen
Reichsgeſetz vom 22 Juli 1913 hat die Frau mit der im Jahre 1918
vollzogenen Eheſchließung mit einem Deutſchen die
Staatsange=
hörigkeit des Mannes erworben. 2. Wegen Ausſtellung eines
Staatsangehörigkeitsausweiſes müſſen Sie ſich an das Kreisamt
Darmſtadt wenden.
Bekannkmachung der Brigade 50
(Skarkenburg).
Um eine Ueberſchneidung von Veranſtaltungen zu vermeir
und die Betätigung von SA.=Angehörigen in den Verbänden
deutſchen Sportes uſw. nicht zu behindern, wird hiermit der B.
plan des SA.=Dienſtes im Bereich der Brigade 50 bekanntgegeb
1. SA.=Einheiten in ſtädtiſchen Bereichen: Wochentags je
Dienstag abend und Donnerstag abend, Sonntags jeden 2.
4. Sonntag im Monat.
2. Die SA.=Einheiten in ländlichen Bereichen: Wochentags je=
Dienstag abend, Sonntags jeden 2. und 4. Sonntag im Morxu
Außerhalb dieſer angegebenen Zeiten findet kein SA.=
Di=
ſtatt. Eine Aenderung des Zeitplanes kann für das Somnp=
Ausbildungshalbjahr bis einſchließlich 15. 11. 1934 aus techniſc
Gründen keinesfalls erfolgen.
Darmſtadt, den 17. Mai 1934.
Der Führer der Brigade 50 (Starkenburg) m. d. F. b.
Ivers, Oberfühver.
Hu, der Kauur.
Der Gauleiter.
Als Stellvertreter des Sachberaters für Fragen der „Alt y (uzgaugsrun
Garde‟, Pg. Gimbel, wurde der Pg. Walter Schilling
ſtimmt.
Ortsgruppe Maintor.
Die für den 18. Mai angeſetzte öffentliche Verſammlung f.ill ei daß es
aus, da von der Kreisleitung eine Maſſenverſammlung für diem rig der 29
derbare.
Zeitpunkt vorgeſehen iſt.
and
Ortsgruppe Gutenberg.
Kirche hat
lat. Sie I
Knſchen bert
Taus emp
ſten Gründen ſchriftlich.
NSKOV.
Die Sprechſtunden des Bezirks 13, Darmſtadt. der NSK.
E. V, finden in den neuen Geſchäftsräumen, Darmſtadt, Eliu/ Aſeiner
bethenſtr. 34 (Haus Alter) wie folgt ſtatt:
Abteilung Fachberatung: Montags von 10—12 Uhr, nachmitta.
von 4—6 Uhr. — Donnerstag von 10—2 Uhr.
Abteilung Arbeitsbeſch.: Montags von 10—12 Uhr, nachm. i
4—6 Uhr. — Donnerstags von 10—2 Uhr.
Abteilung Siedlung: Montags und Donnerstags von 10—12UI.
Abteilung Hirnverl.: Mittwochs von 2—6 Uhr.
Abteilung Offiziersverſ.: Montags und Donnerstags von 10 —
12 Uhr.
Abteilung Hinterbl.: Montags und Donnerstags von 3—6 Uhr.
Abteilung: Preſſe Pg. Wagner: Nach vorheriger Vereinbaru
— Samstags von 10—12 Uhr. An anderen Tagen nur, werr
der Betreffende durch die Geſchäftsſtelle geladen iſt.
Die angeſetzten Sprechſtunden ſind unbedingt einzuhalten, 4 avn un
ſonſt eine ordnungsgemäße Geſchäftsabwicklung nicht möglich / der Redner
Die Dienſtſtunden der Geſchäftsſtelle ſind von Montags I5 um menſchl
Freitags von 7.30 Uhr bis 4 Uhr und Samstags von 7.30 —c guon wird
bis 1,30 Uhr.
angeliſche
der na
iüte der d
ſen die K
urſe
(Sriſtentum
Die Odenwald=Berkehrs=Gemeinſchaft
ſal und m
* ligiöſen
Awunkte, den
teilt uns mit: Die Odenwald—Neckar=Eilzüge Stut/ nneuerun
gart —Heilbronn — Eberbach — Odenwaldbahr. h ſon
Darmſtadt und Frankfurt haben inſofern eine erhö /z/ angeliſche
Bedeutung auch für den Durchgangsverkehr erhalten, als es 1 hen Gebe
neuen Fahrplan gelungen iſt, in Darmſtadt gute knap /aung.
Anſchlüſſe nach und von dem Rhein herzuſtellen. B e.
einer Abfahrt in Erbach 9.01 Uhr in Michelſtadt 9.06 Uhr,
Morgeneilzugs wird man in Darmſtadt=Hbf., an 10.12 Uhr, Uebe
gang auf einen neuen Bezirkseilzug ab 10.19 Uhr, haben,
10.48 Uhr in Mainz eintrifft und hier Uebergang auf einn
läche
Schnellzug, ab 10.57 Uhr nach Köln, hat, welcher Zug bere”rd
13.36 Uhr in Köln eintrifft. Auf dieſe Weiſe wird eine ne‟
Halbtagesverbindung Stuttgart—Odenwald—Darmſtadt—Mains
Köln geſchaffen, die eine frühere Ankunft in Köln um annähern
zwei Stunden ermöglicht. In der umgekehrten Richtung wii
ebenfalls ein neuer Anſchluß hergeſtellt: Schnellzug ab KEi.
16.45 Uhr, Mainz=Hbf. an 19.21 Uhr, Eilzug Mainz=Hbf. ab 19.
Uhr. Darmſtadt=Hbf. an 20.00 Uhr. Hier neu hergeſtellter A.
ſchluß auf den Abendeilzug nach dem Odenwald, ab 20.06 1.
Michelſtadt an 21.10 Uhr. Erbach an 21.15 Uhr. Die Bedeutuy/ 4 y0 einge
der Odenwald-Neckar=Eilzüge für den Fernverkehr iſt durch di/ sppelin” i
neuen Anſchlüſſe weſentlich erhöht worden. Leider fanden weit
gehende Fahrplanwünſche, wie namentlich diejenigen auf eine grum! Denn die
. wird das
legende Verbeſſerung der Abendverbindungen aus ſüdlicher Räü lrugens 590
tung und die Einführung des ſeit langen Jahren angeſtrebtü
zweiten Paares Odenwald-—Neckar=Eilzüge, noch keine Erfüllum, —N Wbjahrt
Hoffentlich gelingt es, dieſe berechtigten Wünſche des gewerhl
und verkehrsreichen Mümlingtales möglichſt bald in die Tat 1
geſetzt zu ſehen.
Steuer= und Wirkſchaftskalender
für die Zeit vom 16. bis 31. Mai 1934.
Ausſchneiden!
Aufbewahrem
15. Mai 1934: Ueber die an dieſem Termin fälligen Steuern 50)
bereits in dem Steuer= und Wirtſchaftskalendd
für die 1. Maihälfte, der in Nr. 123 des „Dan
ſtädter Tagblatts” vom 5. Mai 1934 erſchien, d0
erforderliche geſagt worden.
20. (22.) Mai: Abführung der Lohnſteuer für die in der 30
vom 1 bis 15. Mai 1934 erfolgten Lohnzahlungb
im Markenverfahren und im Ueberweiſungsve‟
fahren. Im letzteren jedoch nur dann, wenn
E=
in der erſten Hälfte des Kalendermonats eink?
haltenen Lohnſteuerbeträge für ſämtliche in eine
Betriebe beſchäftigten Arbeitnehmer den Betrs
nihrend des
un vor der
egenſprache
Ten, worin
nicht gegebe
Im Mitte
Aſ ſteht ein
Un it Von
2 Oüſee
Diert mit
Undfunk und
en des A.
von 200.— RM. überſtiegen haben. (Keine Schar
friſt.)
20. (22.) Mai: Abführung der Eheſtandshilfe ſeitens Ge
Lohnempfänger.
20. (22.) Mai: Entrichtung der Abgabe zur Arbeit
loſenhilfe, ſoweit dieſe an die Finanzkaſſe
zahlen iſt.
20. (22.) Mai: Zahlung der durch Lohnabzug einbehaltenen Bu
derſteuer auf Grund der näheren Beſti
mungen. (Keine Schonfriſt.)
25. Mai 1934: Erſtes (gemeindliches) Ziel der Gemeind=
Kreis= und Provinzialumlagen M.
das Rechnungsjahr 1934/35 Schonfriſt bis 8. Su
1934. (Die Zuſtellung der Beſcheide erfolgt in de
ſen Tagen.)
25. Mai 1934: Entrichtung der Filialſteuer in der Ste
Darmſtadt, erſtes Ziel für das Rechnungs,g
1934/35. Schonfriſt bis 8. Juni 1934. (Die 2
ſtellung der Beſcheide erfolgt in dieſen Tagen.)
25. Mai 1934: Zahlung der Müllabfuhr= Straßenre
nigungs= und Kanalbenutzungsg
bühren in der Stadt Darmſtadt, erſtes Ziel IN
das Rechnungsjahr 1934/35. Schonfriſt bis 8. Ju
1934. (Die Zuſtellung der Beſcheide erfolgt
dieſen Tagen.)
1. Mai 1934: Letzter Tag für die Entrichtung des Schulge
des für die Darmſtädter höheren Schulen 1 gewerblichen Fortbildungsſchulen für d.
Monate April und Mai 1934. Die
ſtellung der Anforderungszettel erfolgt in diel"
Tagen. (Schonfriſt bis 10. bzw. 11. Juu
1934.)
H. W. Wohmann=
Das Hilfswerk „Mukker und Kind
ruff Dich !— Trage das ſeidens
Sammelabzeichen der NSh.!
Freitag, 18. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 136 — Seite 7
Die deutſche Evangeliſche Kirche
und die Beitte Houfeinen.
Dritker Volksmiſſionsabend in der Stadtkirche.
Der dritte Volksmiſſionsabend war noch ſtärker beſucht als die
prausgehenden, erfreulicherweiſe auch von Männern. Der
Kir=
ernchor der Martinsgemeinde ſang unter Prof. Dr. Noacks
Lei=
ſung in bekannter Vollendung: „Komm, heiliger Geiſt, erfülle
nch.‟ Dann ſprach Pfarrer Irle ein einleitendes Wort: Er faßte
ſe Grundgedanken der beiden letzten Abende zuſammen in der
lufforderung zum lebendigen Bekenntnis. Dies iſt nur möglich
us der Kraft des heiligen Geiſtes und ſeiner Wirkung nach dem
Vorte: „Iſt jemand in Chriſto, ſo iſt er eine neue Kreatur. Es
fu ſich erfüllen an jedem einzelnen: „Ich bin gekommen ein Feuer
nünden auf Erden.‟ Dann ſprach Pfarrer Dr. Bergér über
rs Thema der Ueberſchrift. Er führte folgendes aus:
Wie ein Quell, der aus dem Berg hervorbricht, und dann als
ſuß und Strom durchs Land geht, bis er ins unendliche Meer
undet, ſo iſt unſere evangeliſche Kirche. Pfingſten iſt der
Quell=
unkt, an dem Gottes Geiſt hervorbrach, in der
Menſchheits=
eſchichte. Seitdem fließt er immer lebendig, nie aufzuhalten durch
e Welt. Sein Strombett iſt die Kirche. Sie braucht wohl äußere
ardnungen und Sätze und beſteht doch ihrem Weſen nach in der
bendigen Kraft, die in der geſammelten Gemeinſchaft ſpürbar
iter
en aller
Duenſtch
Ihr. na
von 10
Donnerstags von
nnerstags von 3-0
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anderen Tagen nu.
lle geladen iſt.
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Darmſtadt-9
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Schnellzug A
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noch keine En
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hald in die
t. Kirche hat Vergangenheit, den einmaligen geſchichtlichen
usgangspunkt. Chriſtus. Darum iſt ſie einmalig und
unwieder=
blbar. Sie hat Gegenwart weil das Evangelium auch heute
Lenſchen berufe, erleuchtet, heiligt; ſie hat auch Zukunft. Von
or aus empfängt alles Leben erſt Sinn und Inhalt, wenn es
ſeiß, daß es einer Vollendung entgegengeht. Die
Zukunftshoff=
ung der Chriſten lebt in der Kirche. Für uns Deutſche iſt es das
ſunderbare, daß dieſer Strom des Gottes Geiſtes auch durch
eutſche Lande floß und fließt. Kein Volk iſt ſo reich von ihm
be=
uchtet, wie das deutſche. In der Reformation, in Luther,
mün=
it in ihn die deutſche Seele. Immer hat die deutſche Seele all
r Sehnen, alle Not, all ihre Freude einmünden laſſen in das
eutſche evangeliſche Lied. Immer hat die Kirche es in ihrer Mitte
literlebt und geheiligt. So war es im Weltkrieg, ſo war es
it der nationalen Not. Es iſt ein Ruhmesblatt in der
Ge=
hichte der deutſchen evangeliſchen Kirche, daß ſie, ehe der Staat
ch ſeiner Pflicht beſann, Tauſende und Tauſende von
Arbeits=
ſſen die Kräfte der Nächſtenliebe in der Gemeinde hat ſpüren
iſſen. Es darf auch geſagt werden, daß ſie, ehe die nationale
ſrneuerung kam, in der Zeit tiefſter nationaler Not ein ſtarker
nd treuer Hort der nationalen Geſinnung geweſen iſt. Sie iſt
er Ort geweſen, an dem immer wieder der ſeeliſche Halt dem
ſolke gegeben wurde. Bis in das kleinſte Dorf hinein hat ſie
ire gut gebildeten Boten geſandt, aufs innigſte ſo verbunden
nſerem Volke. Und trotzdem iſt ſpürbar geworden, wie das
land des Vertrauens bei vielen nicht mehr feſt genug war. Die
veifellos vorhandenen Mängel ermöglichten es, daß gegneriſche
ggitation weithin gehört werden konnte. Die Gottloſigkeit hat
dr Staat vernichtet, das innere Losgelöſtſein bleibt für viele
eſtehen. Da ſetzt die Hoffnung derer ein, die glauben, das
Griſtentum überhaupt durch eine blutmäßig gebundene
Reli=
ſon und eine aus ihr erwachſene Kirche überwinden zu können.
ser Redner zeigte wie unmöglich es iſt, vom Menſchen aus und
Ind von Yon X m menſchlicher Ziele willen eine Kirche zu bauen. Echte
Reli=
oon wird ſich dem immer widerſetzen. Andererſeits iſt ſtets die
gangeliſche Kirche im tiefſten Sinne Volkskirche geweſen. Sie
II und muß es wieder werden. Eine andere Möglichkeit zur
alrgiöſen Einigung der Deutſchen gibt es nicht, als an dem
Lurkte, den Gott ſelbſt in der Reformation aufgezeigt, die innere
ſrreuerung einzuſetzen. Evangeliſche Kirche ſind nicht ihre
Pfar=
ar ſondern nach dem Satz vom Allgemeinen Prieſtertum alle
ſtben inſoſern eine angeliſchen Deutſchen. Die ernſte religiöſe Erneuerung männ=
(lhen Gebetslebens, evangeliſcher Hausſitte, kirchlicher
Betäti=
riehr erhaukeh 9 ang, treuen Bekennens iſt der einzig mögliche Weg inneren
cr gute X enbaues So ſoll die für das Evangelium freie Kirche des
Vol=
hein hekzuſeus, 7]½s entſtehen, durch die Liebe und Vertrauen an Volkstum und
geiſtadt 90h 9X4 ſtaat gebunden, zugleich das Gewiſſen des Volkes aus ewigen
M12 uN / ſeboten. So erhoffen wir ein deutſches Pfingſten.
Mit Lied, Chor und Gebet ſchloß der Abend. Die evange=
Uebergang an liche Volksmiſſion hat zweifellos einem Bedürfnis entſprochen
welcher 39 X; nd weſentlich zur Klärung und Feſtigung des evangeliſchen
Weiſe wird eib; larmſtadt beigetragen.
31. Mai 1934,
Aufbev
jehrten Rigu4 1½hundfunküberkragungen von der Deutſchlandfahrk
des „Graf Zeppelin”.
DNB. Der Deutſche Luftſportverband hat die
Reichsſendelei=
ung eingeladen, von der Deutſchlandfahrt des Luftſchiffes „Graf
eppelin Uebertragungen durchzuführen.
Wenn die meteorologiſchen Verhältniſſe weiterhin gut blei=
Fen, wird das Luftſchiff in Friedrichshafen Samstag, den 19 Mai,
orgens 5.30 Uhr, aufſteigen. Der Reichsſender Stuttgart gibt von
Seier Abfahrt einen kurzen Hörbericht, den die einzelnen Sender
ährend des Mittagskonzertes von Platten ſenden. Für die Zeit
utz vor der Landung in Berlin, alſo gegen 18.30 Uhr, iſt eine
egenſprache zwiſchen Luftſchiff und Flughafen Tempelhof
vorge=
hen, worin eine Schilderung über den bisherigen Verlauf der
ſahrt gegeben werden ſoll.
Im Mittelpunkt der Zuſammenarbeit von Runkfunk und
Luft=
hiff ſteht ein Verſuch, der für die Nacht von 23 bis 0.30 Uhr
ge=
ant iſt. Von Bord des Luftſchiffes wird während der Fahrt über
er Oſtſee aus 400 Meter Höhe ein Unterhaltungs= und
Tanz=
mzert mit Hilfe von Kurzwellen auf den geſamten deutſchen
undfunk und faſt alle ausländiſchen Sender übertragen. In den
auſen des Konzerts geben der ſtellvertretende Reichsſendeleiter
g. Böſe und Oberingenieur Auguſtin von der techniſchen
Abtei=
ung der Reichsrundfunkgeſellſchaft einen Bericht über das Leben
n Bord des Luftſchiffes.
Heſſiſche Erfinder.
Auszug aus dem Patentblatt vom 9. Mai 1934.
A. Patentanmeldungen: Radiochemiſche
Forſchungs=
nſtitut, G. m. b. H., Darmſtadt, Verfahren zur Herſtellung von
ſohlendisperſionen in Heizöfen: Firma Dr. Otto C. Strecker,
ſarmſtadt: Vorrichtung zum Bilden von Blättern aus
Papier=
oſf gemiſchen; Carl Schenck. Eiſengießerei und Maſchinenfabrik,
ſrmſtadt, G. m. b. H. und Martin Schifferdecker. Darmſtadt;
ſunkerentleerungsvorrichtung, beſtehend aus einer
Hauptförder=
mie und darüber angeordneten Hilfsrinnen.
B Erteilte Patente: Heſſiſche Gummiwarenfabrik
rikz Peter, A.=G., Klein=Auheim b. Hanau: Verfahren zur
Ver=
eſerung des Abnutzungswiderſtandes von Kautſchukvulkaniſaten;
iEer u. Co., A.=G., Mainz: Selbſtverkäufer für Gas, Waſſer oder
ſectrizität mit einer Vorrichtung zur Einkaſſierung einer Grund=
ebäjhr.
C. Eingetragene Gebrauchsmuſter: Jean Jung,
aemſtadt: Stiefelknecht: Ernſt Traſer, Arheilgen b. Darmſtadt:
Whängevorrichtung für Fliegenfänger; „Gebrüder Roeder A.=G.
armſtadt: Entleerhahn für Kochapparate aller Art; Carl
ſctenck, Eiſengießerei und Maſchinenfabrik, Darmſtadt, G. m. b.
Verſteifung für Gewebe, insbeſondere für Feingewebe von
ſſeben; Firma Ludwig Dietrich, Darmſtadt: Schuhſpanner.
Aus den Darmſtädter Lichtſpiel=Theakern.
Union=Theater: „Einmal eine große Dame ſein”.
„Einmal eine große Dame ſein” möchte Käthe von Nagy
die ſich hier in einer Art Filmoperette auch ſingend und tanzend
uind — einen fabelhaften Mercedes ſteuernd bewährt, d. h. ſie
mochte als Kitty Holm, die eine kleine Stenotypiſtin in einem
großen Autoverkaufsgeſchäft iſt. Ihre beiden Freundinnen, mit
denen ſie Samstags abends zum Wochenend fährt, teilen den
Wunſch aber von den Dreien, die von dem Glück der großen Welt
und der großen Liebe
träu=
men, beſchert das Schickſal
nur einer, nämlich der
Kitty Holm, Erfüllung des
Traumes. In Abweſenheit
aller Chefs und Verkäufer
verkauft ſie einen
fabel=
haften Wagen für 40 000
Mark gegen bar, 800 Mark
Proviſion ſind ihr Lohn
und helfen ihr, ihren
Wunſchtraum zu
finanzie=
ren, der ihr erfüllt wird
durch die Käuferin des
Wagens, die zur
Bedin=
gung macht, daß Kitty den
Wagen, ſolange der Motor
plombiert iſt, einfährt. Sie
kann das und tut das und
verbindet damit „die große
Dame‟. Das heißt; ſie
hochſtapelt ein wenig,
nach=
dem ihr die
Wagenkäufe=
rin auch noch Koſtüme und
Toiletten geſchenkt hat, und
wird plötzlich zur „Gräfin”
Kitty Holm. Die
Hand=
lung wird dann etwas
kompliziert, mit dem End=
Phot Uka reſultat, daß die Wagen=
Wolf Albach-Retty
käuferin, die Tochter eines
in seinem neuesten Film
millionenſchweren Baum=
„Einmal eine große Dame sein” wollkönigs von drüben,
ſich in einen Fluglehrer
mit Käthe v. Nagr.
verliebt. Dieſer Fluglehrer
hat einen Bruder, den Kitty Holm als „Gräfin” kennen gelernt
hat, und im Endziel der großen Dame=Fahrt liegt das
märchen=
hafte Schloß derer von Wolfenſtein, das dringend der Vergoldung
bedarf und der Moderniſierung. Nach vorübergehenden, durch die
kleine Hochſtapelei bedingten Angſttagen löſt die Doppelverlobung
die verwickelte Handlung und erfüllt der kleinen Kitty ihren
Wunſchtraum für immer.
Das Ganze iſt ein wenig edelkitſchig. Das veraltete Schloß
ſieht eher hypermodern aus, und die modernen Märchen, in denen
ganz plötzlich der Reichtum über eine kleine Stenotypiſtin ſich
er=
gießt, ſind heute ſehr ſelten geworden, zumal beim derzeitigen
Dol=
larſtand, der die reichen amerikaniſchen Käufer deutſcher Wagen
leider ausbleiben läßt. Die Fülle entzückender Bilder, die vor
allem techniſch in der bewegten Photomontage überraſchende
Re=
ſultate zeigen, das liebenswürdige und animierte Spiel aller
Dar=
ſteller geſtalten den Film aber, zumal er mit einer Fülle von
Schlagergeſängen durchſetzt iſt, zu einer anregenden und
ſympathi=
ſchen Unterhaltung. —
Im Beiprogramm läuft ein entzückender Film aus Japan.
Ein Film, der uns nicht das kriegeriſche und
wirtſchaftsexpanſions=
erfüllte Japan zeigt, ſondern das Japan der Geiſhas, der Blüten=
und Blumenfülle und der maleriſchen Frühlingsfeſte. Eine
Japa=
nerin ſpricht in tadelloſem Deutſch die Erläuterungen. N A
in der rot-weißen
Dose
Aus deutſchen Bädern.
Bad Liebenzell im Schwarzwald hat nun ein
großzügig angelegtes Freiſchwimmbad erhalten. Umrahmt von den
tannenbewachſenen Bergen des Schwarzwaldes, liegt es breit im
ſonnigen Tal der Nagold. Eine moderne Waſſerreinigungsanlage
ſorgt für hygieniſch einwandfreies Waſſer: Liege= und Spielwieſen
und ein großer Parkplatz ergänzen die ſchöne Anlage.
Das Radium=Bad Brambach. Zu den
Radium=
bädern, die im letzten Jahrzehnt eine beſonders aufſtrebende
Vor=
wärtsentwicklung durchgemacht haben, gehört das im oberen
Vogt=
land gelegene Radiumbad Brambach mit ſeiner „Wettin=Quelle‟
der ſtärkſten an der Erdoberfläche ſelbſttätig austretenden
radio=
aktiven Quelle der Welt. Brambach beſitzt über 700 radioaktive
Quellen, die alle neben ihrer Radioaktivität verſchiedenartige
Mineralſalze und einen ſehr hohen Gehalt an freier Kohlenſäure
enthalten. Dieſer hohe Kohlenſäuregehalt iſt für die Höhe der
Radioaktivität der Brambacher Waſſer mit ausſchlaggebend.
Deutſchland beſitzt die bedeutendſte
Arſen=
ſolquelle Europas. Eine Heilquelle von ganz
überragen=
der Bedeutung iſt die radioaktive Maxquelle des bekannten
Heilbades Dürkheim in der Rheinpfalz. In ſeinem
Ludwigs=
brunnen beſitzt Bad Dürkheim eine weitere bedeutende Heilquelle,
die von der Maxquelle in ihrem Charakter weſentlich verſchieden
iſt. Die Ludwigsquelle bietet einen guten Erſatz für die
Karls=
bader Quellen, die heute dem Deutſchen weniger zugänglich ſind.
Bad Dürkheim, das inmitten der geſegneten Fluren der ſonnigen
und wonnigen Weinpfalz, an der „Gartenmauer Deutſchlands”
(wie Ludwig I. den Rand des Haardtgebirges ſo treffend nannte)
liegt, iſt ſeiner äußeren Aufmachung nach und in ſeinen Preiſen
ein wahrhaft volkstümlicher Badeort, ein Badeort, wie er
ſo recht in unſere heutige Zeit paßt. Der Beſucher von Bad
Dürk=
heim erfüllt zugleich eine vaterländiſche Pflicht, indem er ſein Teil
zur Hebung der Wirtſchaft unſerer herrlichen Pfalz, die durch
die Abtrennung des Bruderlandes an der Saar zum Grenzland
geworden iſt und in 12 Jahren, in beſonderem Maße feindliche
Willkür, ſchwarze Schmach und Geſindelherrſchaft zu ertragen
hatte, beiträgt.
Verwalkungsgerichtshof.
p. Betr. Grund= und Sondergebäudeſteuer für 1924 bis 1928
der Dora Fiſcher Witwe und Konſorten in Mainz; hier:
Rechts=
beſchwerde gegen den ihren Antrag auf Berichtigung des Urteils
des Finanzgerichts vom 10. Auguſt 1932 ablehnenden Beſcheid hat
das Gericht dahin erkannt: Die Rechtsbeſchwerde der Genannten.
gegen den ihren Berichtigungsantrag ablehnenden Beſcheid wird
verworfen. Der weitere Antrag, die ſtaatliche Grundſteuer für die
Jahre 1924/28 auf 710,24 RM. und die gemeindliche Grundſteuer
für die gleiche Zeit auf 1566,30 RM. feſtzuſetzen, wird
zurückge=
wieſen.
Die Entſcheidung iſt damit begründet, daß gegen den eine
Be=
richtigung ablehnenden Beſcheid des Finanzgerichtes der
Steuer=
pflichrigen mangels geſetzlicher Vorſchrift ein Rechtsmittel,
ins=
beſondere eine Rechtsbeſchwerde, nicht zuſteht.
Der Antrag auf anderweite Feſtſetzung der ſtaatlichen und
gemeindlichen Grundſteuer wurde zurückgewieſen, weil ein
Rechts=
mittel gegen das Urteil vom 10. Auguſt 1932 ſelbſt nicht
einge=
legt war.
Rechtsbeſchwerde der Bierbrauerei „Zum
ſchwarzen Bären” G. m. b. H. in Mainz=Weiſenau.
wegen Gewerbeſteuer für 1932.
Die Beſchwerdeführerin iſt zur ſtaatlichen Gewerbeſteuer für
1932 mit einem Gewerbeertrag von 50 800 RM. veranlagt
wor=
den. Sie machte mit Einſpruch geltend, daß von dieſem Ertrag
nicht nur 4 Prozent des Grundſteuerwertes der in ihrem
Eigen=
tum ſtehenden Grundſtücke abzuziehen ſeien, wie es geſchehen ſei,
ſondern daß auch 4 Prozent des Grundſteuerwertes der von ihr
gepachteten Grundſtücke, die dem Gewerbebetrieb dienen, hätten
abgezogen werden müſſen.
Das Finanzamt wies den Einſpruch zurück, da ein ſolcher
Ab=
zug nur dem nach dem Geſetz zur Zahlung der Grundſteuer
Ver=
pflichteten, dem Eigentümer der Grundſtücke, zugute kommen
könne. Eigentümerin ſei aber eine Kommanditgeſellſchaft R.
Privatrechtliche Abmachungen, wonach dem Eigentümer gegenüber
ein anderer zur Zahlung dieſer Steuer verpflichtet ſei, ſeien für
die Veranlagung zur Gewerbeſteuer nicht maßgebend.
Das Finanzgericht hat die dagegen verfolgte Berufung
zu=
rückgewieſen.
Motiviert wurde das Urteil damit, ein wirtſchaftliches
Eigen=
tum der Pachtgrundſtücke könne bei der Berufungsklägerin um
deswillen nicht anerkannt werden, weil dieſe Grundſtücke bei der
Einheitsbewertung zum 1. Januar 1931 nicht als Vermögen der
Beſchwerdeführerin, ſondern als ſolches der Verpächter perſönlich
behandelt worden ſei. Dieſe Feſtſtellung müſſe auch für das
Ge=
werbeſteuerverfahren als bindend gelten, da für die Frage, ob und
bei wem wirtſchaftliches Eigentum vorliege oder nicht, nur die
im Reichsbewertungsverfahren getroffene Entſcheidung
maß=
gebend ſein könne.
Die Rechtsbeſchwerde iſt trotz des geringen Streitwertes
wegen der grundſätzlichen Bedeutung der Sache vom Finanzgericht
zugelaſſen.
Gerügt wurde die Verletzung des materiellen Rechts:
1. Art. 15 Gew.St.G. ſei unrichtig ausgelegt. Die Bindung
an die Ergebniſſe der Einheitsbewertung beziehe ſich nur auf die
Feſtſtellung des Gewerbekapitals. Hier handle es ſich um die
Errechnung des Gewerbeertrages, für den nach Abſ. 3 des
Art. 15 nur eine gewiſſe Bindung an die Ergebniſſe der
Einkom=
men= bzw. Körperſchaftsſteuerveranlagung ausgeſprochen ſei.
2. Maßgebend ſei für den begehrten Abzug des Ertrags der
Grundſtücke nicht das rein rechtliche, ſondern das wirtſchaftliche
Eigentum; die Beſchwerdeführerin habe an den gepachteten
Grundſtücken das wirtſchaftliche Eigentum.
Das Urteil des Gerichtshofes hat der Rechtsbeſchwerde
ſtatt=
gegeben, die Entſcheidung des Finanzgerichts aufgehoben und die
Sache zur anderweiten Verhandlung und Entſcheidung an letzteres
zurückverwieſen.
Der Gewerbeertrag, ſo wird ausgeführt, wird nach den
Be=
ſtimmungen des Reichseinkommens= und
Reichskörperſchaftsſteuer=
geſetzes und deſſen Ermittelung feſtgeſtellt. Art. 15 Abſ. 4 ſagt, daß
das in Abſ. 3 Geſagte ſinngemäß gilt für Rechtsmittel gegen die
Feſtſetzung des gewerblichen Ertrages ſoweit er der
Reichseinkom=
menſteuer (Körperſchaftsſteuer) unterliegt.
Dieſe Zuſammenſtellung zeigt ſchon, daß die Ergebniſſe der
Einheitsbewertung auf die Feſtſtellung des Gewerbeertrages ohne
jede Bedeutung ſind.
Danach beruht das angefochtene Urteil auf einem
Rechts=
irrtum und könne mit dieſer Begründung nicht aufrecht erhalten
werden. Zur Aufhebung des Urteils kann der Verſtoß aber nur
führen, wenn auch die Begründung, die das Finanzamt ſeiner
Entſcheidung gegeben hat, auf Rechtsirrtum beruht.
Das Urteil des Finanzgerichts betont, für Auslegung des
Art. 8 Abſ. 1 Gew.St.G, ſei es ohne Bedeutung, ob rein
recht=
liches oder nur wirtſchaftliches Eigentum hinſichtlich der
Betriebs=
grundſtücke beim Betriebsinhaber vorliege. Dieſer, der
Rechtſpre=
chung über die ſteuerrechtliche Bedeutung des Eigentums
entſpre=
chender Auffaſſung iſt ſchlechthin beizupflichten. Der Gerichtshof
hat keinen Anlaß, von ſeiner Entſcheidung vom 15. Novemben
1930 in Sachen Arzt in Michelſtadt wegen Gewerbeſteuer
abzu=
weichen. Verwieſen wird auch auf die feſtſtehende Rechtſprechung
des Reichsfinanzhofs.
Die Entſcheidung hängt davon ab, inwieweit die von der
Be=
ſchwerdeführerin gepachteten Grundſtücke in ihrem
ſteuerrecht=
lichen=wirtſchaftlichen Eigentum ſtehen. Soweit dies der Fall iſt,
iſt der in Art. 8 Abſ. 1 Gew.St. G. vorgeſehene Betrag vom
Ge=
werbeertrag abzuziehen.
Die Sache muß daher zur weiteren tatſächlichen Aufklärung
zurückverwieſen werden.
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. In zweiter Inſtanz verhandelte die Große
Straf=
kammer am Donnerstag gegen einen jungen
Sprend=
linger Kraftwagenführer, der beſchuldigt iſt, am
4. November vorigen Jahres den Tod eines Arbeiters und die
Verletzung zweier anderer Arbeiter, die auf ihren Fahrrädern
zu ihrer Arbeit nach Rüſſelsheim fuhren, verſchuldet zu haben.
Der junge Angeklagte, kaum 20jährig, hatte nach jahrelanger
Ar=
beitsloſigkeit bei einem Autobeſitzer im Rodgau Stellung
gefun=
den und hatte jeden Morgen in einem Omnibus von dort
Ar=
beiter nach Rüſſelsheim zu fahren. An jenem Morgen nun, es
war, wie immer, ſehr neblig, fuhr er vier Arbeiter an und
rich=
tete damit das oben geſchilderte Unglück an. Das
Bezirksſchöffen=
gericht verurteilte ihn im März zu ſechs Monaten Gefängnis,
billigte ihm aber eine fünfjährige Bewährungsfriſt zu. Die
Große Strafkammer iſt aber heute der Auffaſſung, daß die Strafe
keineswegs ausreichend ſei, und erkennt auf die Berufung des
Staatsanwalts hin auf neun Monate Gefängnis. Von
einer Bewährungsfriſt kann nun keine Rede mehr ſein. Das
Ge=
richt iſt der Auffaſſung, daß der junge Mann, der gerade zwei
andere Radfahrer überholen wollte und dabei weit über die
Mitte der allerdings ſehr ſchmalen Straße bis auf den linkerſeits
laufenden Fußweg kam, ſehr leichtſinnig gefahren ſei und daß
deshalb eine Bewährungsfriſt dem Strafzweck in keiner Weiſe
entſpreche.
Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Beſſunger Lichtſpiele: „Ein Mädchen mit Prokura”
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[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 136
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 18. Mai 1934
Aus Heſſen.
Eb. Eberſtadt, 17. Mai. Im Naturpfad, dem im
Rah=
men der Volkstums= und Heimatkunde erhöhte Bedeutung
zu=
kommt, ſind jetzt an einigen Bäumen und Sträuchern
verſuchs=
weiſe Bilder in Wechſelrahmen angebracht worden, die den
Ent=
wicklungsgang der Pflanzen während des Jahres veranſchaulichen
und ſomit eine wertvolle Ergänzung zu den bereits vorhandenen
Erläuterungen bilden. Auch auf geologiſchem Gebiete ſind einige
neue Erklärungstafeln angebracht worden. Die Tafeln und
Bil=
der werden dem Schutze des Publikums empfohlen. Auf die
Er=
mittlung des Täters, der vor einiger Zeit in der „Hohl” ein
Schild abgeriſſen und geſtohlen hat, iſt eine Belohnung ausgeſetzt
worden. — Die Kriegergedenkſtätte am
Friedhofein=
gang wird gegenwärtig gärtneriſch neu ausgeſtaltet.
Ek. Pfungſtadt, 17. Mai. Bei körperlicher und geiſtiger
Friſche begeht Altveteran Georg Höhl 2., Baumgartenſtraße 8, am
Freitag (18. Mai) ſeinen 86. Geburtstag.
Ak Nieder=Ramſtadt, 16. Mai. Jubiläum. Der Werkmeiſter
Georg Riedel 2., dahier, kann heute auf eine 40jährige
Tätig=
keit im Dienſte der Firma Wacker u. Dörr Söhne, hier.
zurückblik=
ken. Aus dieſem Anlaß wurden dem Jubilar große Ehrungen
zu=
teil. Bei Eintritt in den Betrieb wurde er mit Muſikvorträgen
des Poſaunenchores der evangeliſchen Gemeinſchaft empfangen.
Betriebsleitung, wie auch die Belegſchaft feierten den
verdienſt=
vollen Werkmeiſter in warmen Worten. Aus den Anſprachen der
einzelnen Redner war mit Befriedigung das gute Einvernehmen
zwiſchen Betriebsleitung und Angeſtellten= und Arbeiterſchaft
feſt=
zuſtellen, insbeſondere aber auch die Beliebtheit, der ſich der
Jubi=
lar bei der ihm direkt unterſtellten Arbeiterſchaft in hohem Maße
erfreuen kann. Wertvolle Geſchenke von allen Seiten wurden dem
Jubilar zuteil.
G. Ober=Ramſtadt, 17. Mai. Unſer im Jahre 1927 nach den
neueſten ſportlichen und hygieniſchen Grundſätzen errichtetes
Schwimmbad iſt für die diesjährige Badeſaiſon eröffnet worden.
Erneut wurden am Bad und ſeinen Anlagen wieder verſchiedene
Verbeſſerungen getroffen, die einen wirklich genußreichen
Aufent=
halt im Bad gewährleiſten. Schon am Eröffnungstage wurde das
Bad wieder von vielen auswärtigen Gäſten beſucht, die, wie die
vorausgegangenen Jahre bewieſen, immer gerne wiederkommen.
Erbach, 16. Mai. Um den Eltern von unbemittelten
Kin=
dern mit Wachstumsſtörungen die Möglichkeit zu geben, ihre
Kinder unentgeltlich beraten zu laſſen, findet am Mittwoch, den
30. Mai 1934, vormittags 9 Uhr im Kreiskrankenhaus in Erbach,
auf Veranlaſſung der Bezirksfürſorgeſtelle eine
Krüppelberatungs=
ſtunde ſtatt. Die Beratungsſtunde, die von jeher ſtark in Anſpruch
genommen wurde und ſich als eine ſegensreiche Einrichtung
er=
wieſen hat, ſteht unter der fachmänniſchen Leitung des Herrn Dr.
Kohlſchütter in Darmſtadt.
m. Beerfelden, 15. Mai. Muſik= und Liederabend.
Die NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” bot dem hieſigen
Publikum am Samstag abend in der hieſigen Turnhalle einen
wohlgelungenen Muſik= und Liederabend. Vorwiegend ſchöne
Kon=
zertſtücke, dann aber auch Tänze und Märſche bot das von Herrn
Weißgerber geleitete Orcheſter. Als Soliſt wirkte mit Herr
Opern=
ſänger R. Buchner vom Heſſiſchen Landestheater in Darmſtadt, der
aus Tannhäuſer und Volkslieder mit großem Beifall ſang. Für
das hieſige Publikum meiſt neu und darum von um ſo größerem
Reize war das Auftreten von Fräulein Elſe Falkenſtein, die
„Fruhlingsſtimmen”, Militärmarſch von Schubert und „Die
Puppe” mit ſo großem Erfolge vorführte, daß jedesmal
Beifalls=
ſtürme eine Zugabe heiſchten. Die zwei hieſigen Geſangvereine
ſangen in Gemeinſchaft zwei Chöre. Herr St. Hörr hatte die
vor=
bereitenden Arbeiten muſterhaft erledigt. Ueber Sinn und Zweck
ſolcher Veranſtaltungen ſprach Pg. Hüß, in ſeinem Schlußwort
unterſtrich Pg. Hardt dasſelbe, ſeinem auf den Führer angeregten
dreifachen Sieg=Heil folgte unter Muſikbegleitung die erſte Strophe
des Horſt=Weſſel=Liedes.
El. Lindenfels i. O., 17. Mai Vom Spiel inden Tod.
Als abends einige Kinder am Rand des Schwimmbades kleine
Waſſertiere fangen wollten, bekam der 7jährige Junge des
Fri=
ſeurs Schwerer das Uebergewicht und ſtürzte in das Waſſer. Aus
Angſt liefen ſeine Spielkameraden davon, während in der Nähe
befindliche Kurgäſte hinzueilten und den bewußtloſen Buben ans
Ufer brachten. Fachmänniſche Wiederbelebungsverſuche waren
jedoch ohne Erfolg, das Kind war bereits tot.
Cf. Birkenau, 16. Mai. Tagung der Amtswalter der
NSV. Die Amtswalter und Helfer der NSV. des Kreiſes
Heppenheim hatten geſtern abend in Birkenau im Saal „Zum
Birkenauer Tal” eine Sitzung unter Vorſitz des Kreisamtswalters.
zu welcher der Gauamtswalter der NSV..
Bürgermei=
ſter Haug=Darmſtadt, erſchienen war. Der Saal war bis
auf den letzten Platz von den aus allen Ortsgruppen des Kreiſes
erſchienenen Amtswaltern der NSV. dicht beſetzt. Nach einigen
ſchneidigen Märſchen der SA.=Kapelle eröffnete der Kreiswalter
die Verſammlung. Nach kurzer Begrüßung der Erſchienenen und
nachdem der Kreisleiter den anweſenden Amtswaltern und
Hel=
fern der NSV. den Dank für die bisher geleiſtete Arbeit
ausge=
ſprochen hatte, erteilte er dem Gauamtsleiter, Bürgermeiſter
Haug=Darmſtadt, das Wort. Die zirka einſtündigen
ausgezeich=
neten und oft von lebhaftem Beifall unterbrochenen
Ausführun=
gen desſelben fanden ſtärkſte Beachtung. Nachdem der Redner das
große Aufgabengebiet der NSV. aufgezeichnet hatte, wies er
dar=
auf hin, daß Träger all der vielen Aufgaben in erſter Linie die
durch den Willen des Führers geſchaffene Organiſation, die NSV.,
ſei. So wie der Nationalſozialismus allein in Deutſchland
beſtim=
mend iſt, ſo iſt die aus ihm geſchaffene Organiſatign der NS.
Volkswohlfahrt in allen Fragen ihres Aufgabengebietes, allein
und abſolut maßgebend. Dem marxiſtiſchen Sozialismus der
gro=
ßen Theorien und zeitvergeudenden Reden ſtellt die NSV. den
deutſchen Sozialismus der Tat gegenüber, der im Winter 1933/34
ſeine Aufgaben glänzend gelöſt hat. Um die großen Aufgaben, die
geſtellt ſind, reſtlos zu löſen, muß jeder Volksgenoſſe, der in
Ar=
beit ſteht, in die Reihen der NSV. treten und ſo mithelfen, alle
Standesgegenſätze verwiſchend, den deutſchen Sozialismus
vor=
wärts zu tragen und den notleidenden Volksgenoſſen in
brüder=
licher Verbundenheit zu helfen. Die ganz ausgezeichneten
Ausfüh=
rungen hatten bei den Zuhörern einen tiefen Eindruck
hinterlaſ=
ſen. Mit einem „Sieg=Heil” auf den Führer und dem
Deutſchland=
lied wurde die Verſammlung geſchloſſen.
Em. Heppenheim, 16. Mai. Hohes Alter. Heute konnte
eine der bekannteſten Bürgerinnen Heppenheims in ihrer
Vater=
ſtadt ihren 80. Geburtstag feiern. Die Jubilarin hat ſich beſondere
Verdienſte im Dienſte der Nächſtenliebe erworben.
Jahrhunderkfeier
der Oberrealſchulen in
Ufendan d. Han=
LPD. Offenbach, 16. Mai.
Am 21. und 22. September 1934 feiern
die beiden Offenbacher Oberrealſchulen ihr
hundertjähriges Beſtehen. Anläßlich dieſes
Jubiläums ſind größere Veranſtaltungen
vorgeſehen, in deren Mittelpunkt die
Wie=
derſehensfeier aller ehemaligen Schüler der
Anſtalt ſteht. Ein beſonderes Gepräge
er=
halten dieſe Veranſtaltungen durch eine
Ausſtellung, in der Klaſſenbilder ſowie
Einzelbilder der Schüler aus den
verſchie=
denſten Jahrgängen, ſowie Bilder von den
früheren Direktoren und Lehrern der Anſtalt
gezeigt werden. Außerdem ſollen
Zeichnun=
gen und Gemälde der Schüler, daneben aber
auch Werke wiſſenſchaftlicher, techniſcher und
künſtleriſcher Art von ehemaligen Schülern
der Anſtalt ausgeſtellt werden. Anfragen
und Anmeldungen zur Teilnahme an den
Feiern ſind zu richten an: Studienrat Storck,
Offenbach a. M., Oberrealſchule am Stadthaus.
Die Oberrealſchule am Stadthaus in Offenbach beim 50jährigen Jubiläum 1884.
Spenden der Eiſenbahnvereine zu den nakionalen
Sammlungen.
Wie aus den Veröffentlichungen in den Tageszeitungen
be=
kannt geworden iſt, haben ſich die Beamten und Arbeiter der
Reichsbahnverwaltung in hervorragender Weiſe an den Spenden
für die nationalen Sammlungen beteiligt. Es dürfte aber von
Intereſſe ſein, darauf hinzuweiſen, daß neben dieſen
Einzelſpen=
den auch die Eiſenbahnvereine, ihre Bezirksverbände und der
Reichsverband der Eiſenbahnvereine erhebliche Beträge aus ihren
eigenen Mitteln für den guten Zweck geſpendet haben, und zwar:
a) für die Stiftung für die Opfer der Arbeit 19 986 RM.
b) für Förderung der nationalen Arbeit . 46 177
c) für das Winterhilfswerk . . . . . . 55 853
zuſammen: 122016 RM.
i. Mörlenbach, 17. Mai. Hier fand die feierliche Vereidigung
des Beigeordneten Pg. Loroch im Sitzungszimmer des
Rat=
hauſes ſtatt. Bürgermeiſter Knapp hatte außer dem Gemeinderat
auch die Blockwarte der NSDAP., die Führer der SA., der
Frauenſchaft, der HJ., des JV., die Vereinsführer u. a. geladen.
Pg. Seltmann ſprach als Gemeinderat einleitende Worte über die
Bedeutung des Tages und über die ganz beſondere Eignung des
OGL. Pg. Loroch zum Beigeordneten. — Peter Jäger, Leonhard
Jöſt von Mörlenbach, wurden als Tierſchätzer und Joh. Adam
Jäger von Groß=Breitenbach als Stellvertreter der Gemeinden
Mörlenbach und Ober=Liebersbach verpflichtet.
Wenn in Frankfurt
Rebstock, Braubachstr. 19.
dann
(I. 5276)
Dp. Zwingenberg, 16. Mai. Seit einigen Tagen werden auf
dem Obſtgroßmarkt auch Kirſchen angeboten und verkauft. Der
Preis ſchwankt zwiſchen 27 und 30 Pfg. pro Pfund. Der Behang
der Kirſchbäume an der Bergſtraße läßt in dieſem Jahre
durch=
ſchnittlich auf eine gute Ernte ſchließen.
Eb. Groß=Rohrheim. 16. Mai. Zuchtviehmarkt. Der
geſtrige Zuchtviehmarkt war mit 38 Bullen, 18 Kühen, 8
Rin=
dern, 16 Ebern, 14 Sauen, 7 Böcken und 30 Ziegen beſchickt. Wie
aus den Ergebniſſen der mit dem Markt verbundenen
Prämiie=
rung hervorging, war das vorhandene Zuchtmaterial im
allge=
meinen befriedigend, wenn auch Spitzentiere nicht ſehr zahlreich
vorhanden waren. Von den aufgetriebenen Bullen konnten vier
mit erſten Preiſen bedacht werden. Bei den Kühen wurden 2 erſte
Preiſe vergeben. Außerdem erhielt ein Rind einen erſten Preis.
Bei den Ebern und Sauen wurden je zwei erſte Preiſe verteilt.
Außerdem wurden drei Ziegen mit erſten Preiſen ausgezeichnet.
Daneben gelangten eine größere Anzahl zweiter, dritter Preiſe
und Anerkennungen zur Verteilung. Auch Ehrenpreiſe waren
ge=
ſtiftet worden. Das Verkaufsgeſchäft war nicht ſonderlich groß.
Bullen kamen auf 300 bis 450 RM. Von den zum Verkauf
ge=
langten Ziegen wurden mehrere ins Saargebiet abgeſetzt
Ziegen=
ſammlungen hatten die Ziegenzuchtvereine Groß=Rohrheim und
Lorſch ausgeſtellt. Dabei gelangten zwei zweite Preiſe und ein
dritter Preis zur Verteilung. Im Zuſammenhang mit der
Preis=
verteilung fand eine Kundgebung ſtatt, bei der
Bezirksbauern=
führer Mohr. Bürgermeiſter Olf und Landwirtſchaftsrat Seeger,
Darmſtadt, ſprachen. Letzterer wies vor allem auf das Zuchtziel
hin, tiefgeſtellte, leichtfüttrige Tiere heranzuziehen, und betonte,
daß nach dem neuen Faſelgeſetz bei Körungen in Zukunft neben
dem Abſtammungsnachweis auch ein Leiſtungsnachweis erbracht
werden müſſe. Außerdem war mit dem Markt eine Aus
Cp. Wolfskehlen, 17. Mai. Der Gemeinderat übertrug
in ſeiner geſtrigen Sitzung die Ausführung der Dachdeckerarbeiten
am Kirchturm dem Dachdeckermeiſter Aßmuß in Groß=Gerau. —
Die Häuſer der neuen RaPdſiedlung ſind jetzt unter Dach
gekom=
men. — Die Hausanſchlüſſe für die Waſſerleitung können noch
vor Pfingſten beendet werden. — Die Neugaſſe ſoll gepflaſtert
werden.
— Gernsheim, 17. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 16. Mai — 0,68 Meter, am 17. Mai — 0,68 Meter.
Aus Rheinheſſen.
Ab. Pſaffen=Schwabenheim (Rhh.), 16. Mai. Hauſierer
droht mit Revolver. Bei einem hieſigen Einwohner
er=
ſchien ein Hauſierer, der, als ihm nichts abgekauft wurde, ſeinem
Gegenüber einen Revolver auf die Bruſt ſetzte. Auf die Hilferufe
des Bedrohten hin flüchtete der Hauſierer in die Gemarkung. Als
mehrere Ortseinwohner die Verfolgung aufnahmen, gab er auf
dieſe Schüſſe ab. Später konnte er jedoch eingefangen werden. Nach
einer tüchtigen Tracht Prügel lieferte man den ſchießwütigen ian ſchönen
Mann der Polizei aus.
El. Nieder=Ingelheim, 17. Mai. Räucherwehr gegen
Froſtgefahr. In der Nacht auf Mittwoch trat in unſerer
Ge=
markung und in den Gemarkungen Ober=Ingelheim und Gau=
Algesheim die Räucherwehr in Tätigkeit, da eine Temperatur von
2 Grad Kälte die Weinberge und Obſtpflanzungen bedrohte. In
den Gemarkungen Dietersheim, Sponsheim, Genſingen und
Wel=
gesheim wurde ebenfalls geräuchert; dort ſank das Thermometer
ſogar auf minus 3 Grad, während in Büdesheim es bei 1 Grad
Kälte blieb.
Gewinnauszug
2. Klaſſe 43. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
1. Ziehungstag
16. Mai 1934
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
4 Gewinne zu 2000 m. 31561 91998
2 Gewinne zu 1000 M. 109722
(4 Gewinne zu 800 M. 7152 97322 211646 232879 270602 320963
343626
52 Gewinne zu 500 M. 16844 43686 56469 80942 976368 97609
105977 139882 146523 153506 159843 167452 168026 197212 201276
206238 209573 242322 287575 291512 306269 319044 355653 376136
388122 389647
178 Gewinne zu 300 M. 5941 6619 8691 9173 10118 10118 17025
35405 45472 46173 47157 68208 63316 63364 63956 64083 68701
69667 70451 88296 90513 96420 98230 99328 101680 112400 112797
112880 114047 139508 140519 142326 143912 145691 146282 158307
160608 167816 181619 184546 184791 187256 196406 197266 206813
207147 208768 224232 227994 229585 231116 232718 245912 262564
263931 265206 255482 264329 268101 274265 277098 278433 286589
287609 290704 290716 298502 3038 10 305255 306738 308950 320243
321141 323981 326391 327680 333366 351238 351986 353799 3668658
370588 372606 373036 376898 381683 385926 390473 390631
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M4
gezogen
2 Gewinne zu 3000 M. 65732
4 Bewinne zu 2000 M. 176763 232943
20 Gewinne zu 1000 M. 13694 59134 59229 95664 114953 173470
239660 274122 315243 367898
16 Gewinne zu 800 M. 44226 88791 103522 111092 196022 223986
312260 385012
42 Gewinne zu 500 M. 16205 21406 35548 37963 78666 138660
141754 155413 160359 175898 189797 215180 229274 239687 260381
282618 298530 340089 349324 392797 396536
146 Gewinne zu 300 M. 2766 4223 12613 21320 23768 29171 37670
40345 45352 50 183 75747 83295 86496 86752 93352 97480 100670
104559 105346 115189 137792 143567 145419 148012 151424 159225
167594 168033 168794 168292 170828 173526 173560 176736 180360
183379 188250 191668 204689 206 133 208534 213945 220533 222299
230689 268260 275688 282156 283396 288932 288371 299958 310819
323588 323644 327069 330000 330985 331326 338344 341451 346738
347868 356184 360090 364622 366518 370517 373758 377445 386679
393179 399341
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20 Tagesprämien.
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM
gefallen, und zwar je eine auf die Löſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
26023 67527 77738 104067 111167 113537 209580 264596
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 136 — Seite 9
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Hedic
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Hepsde
Jurei Wanderkagen von Heppenheim
nach Erbach.
ſer von Heppenheim nach Erbach wandern will,
ent=
äun 194
deuſctſer dem erſten Blick auf der Karte, daß ſeine Wanderſtrecke
duhrkreuzt wird von Höhenzügen, die von Norden gen Süden
zieſche. Mit manchem Buckel wird ſich der Wanderer vertraut
macch müſſen, er darf auch nicht vor dem Sonnenſtrahl
zurück=
ſchifen. Denn trotz des ungeheuren Waldreichtums, in deſſen
kürſieden Schatten er ſtundenlang eintaucht, führt manche Straße
au ſieſer Wanderung durch freies Gelände, durch Wieſe und
Lai. Hauſi Fe/MAber die Mühe wird gelohnt durch den reizvollen Wechſel
igen Einwohne; dent ſilder, die ſich gerade in dem ſüdlichen Odenwald vor das
gekauft wurde ſu übſſenſchte Auge ſtellen, und wer kurz nacheinander den
Irene=
die. Auf die Hilia turmarf der Tromm und den Turm auf dem Lärmfeuer beſteigt,
die Gemarkng k unw ſeit in die Lande ſchaut, der umſpannt mit ſeinem Blick ſo=
Zyen gab as vienl ic önheit deutſcher Gebirgslandſchaft, daß er dem
zuſammen=
efangen werd
un den ſchiefwte gelwgten Auf und Ab ſeines Marſches keinen Groll nachträgt.
m ſchönen Heppenheim, wo in den Villengärten die
cherwehr au Roüſ llühen, beginnt die Wanderung. Mit ſeinem neueſten,
ſtol=
ch trat in unſem zeng liternehmen, dem Schwimmbad, und ſeinen köſtlichen Weinen
Ingelheim, und wenich am Beginn der Fahrt nichts anzufangen. Die Häuſer neu
eine Temperatu= unw ſt überragt der Dom der Bergſtraße. Dieſes mächtige
ngen bedrohte / Goſtthaus iſt Nachfolger einer St. Peter geweihten Kirche. Der
Genungen un 2 altue praniſche Turm verweiſt auf alte Zeiten, in denen
Heppen=
s 4here heiyamrt dem Kloſter Lorſch alle Schickſale teilte. Auf der
Süd=
heim es bei
ſeitſe es kleinen Marktplatzes, auf den von allen Seiten ſteigende
uni illende Gäßchen zuſteuern, tritt mir das mit Geſchmack und
Ve ſnd wiederhergeſtellte Rathaus von 1551 entgegen. Sein
Ge uebſld auf der Nordſeite iſt die Apotheke. Ueber dem
Ein=
aats=Lotterie. gamalefe ich: „All mein Hoffnung zu Gott”. „Jakob Steinbach
Nachdruck peut 17018 mnd eine Gedenktafel darüber ſagt: „Hier arbeitete als
„Lekzang Juſtus Liebig 1818/19‟ Die Starkenburg iſt das
eich bobe Gewiu unde Gelehrtenſtreit neu erſtandene Wahrzeichen Heppenheims,
gleicher Rummn undu npekümmert um die Frage, ob die Verſetzung des Turmes
ud II an ueie andere Stelle nötig war, genießt der Wanderer von dem
behſchziw eingerichteten Zimmer der Sektion Starkenburg des
Alzlevixeins oder der höher gelegenen Klauſe des Odenwaldklubs
einipundervollen Rundblick. An der alten Starkenburg, die
nietzezllegt wurde, ſind ſo ziemlich alle Kriege vorbeigebrauſt,
die Deutſchland zum Tummelplatz der Waffen erkoren, ſeit den
Tauze ſin denen der ſtreitbare Abt Adalrich eine Trutzburg
er=
rich ) um den ehrgeizigen Erzbiſchof Adalbert die Möglichkeit
32879 27060 R zu fraben, ſich in den Beſitz des reichen Kloſters Lorſch zu ſetzen.
gog42 g753 9 Glüſtghe Jugend, die da oben eine freundliche Herberge gefunden
hatt imm ſich in einem freien, ſtarken Reich nicht vorſtellen, daß
8026 19721
319044 3556*
an imn Ort ihrer friedlichen Spiele einmal Spanier, Schweden
unin renzoſen entſetzlich gehauſt haben.
(ne ebenſo leidvolle Vergangenheit hat das ſtattliche, weit=
45691 146382 ü4 gedzitt Rimbach, das ich nach dem Anſtieg aus dem ſchönen
Erhner Tal über die Juhöhe erreiche. Sein Beharren beim pro=
96406 1
teſt uiſchen Glauben rief erbarmungsloſe Gegner herbei. Der
Pl=Aineiung durch bayeriſche Reiter folgte 1622 die Einäſcherung
duuhdie Spanier, Hungersnot und Peſt brachten es dahin, daß
nun m einziger Bewohner übrig blieb. Beim Gang durch den
ſauke Ort betrachte ich das eigentümliche Kriegerdenkmal, das
ſichſt af Der Brücke erhebt, von einem ſchwertbewehrten Löwen
ge=
kränzhlreiche Helden der Jahre 1866 und 1870 ehrend. Ein
ſomve: Weg nähert mich der Tromm. Breit, wuchtig, behaglich
und ols hat ſich dieſe Bergmaſſe ins Gelände gelegt wie ein
ge=
wales Tier, das ſeine Nachbarn ſchützen will. Ich ſehe eine
zw Bergſtraße vor mir, aber ſie iſt herber, einſamer, abge=
ſchü cer, ohne Obſt und Rebenhang, dafür überreich an
herr=
lich HAsaldungen. Noch ſehe ich nicht, daß der langgeſtreckte
Höhen=
ruck auf ſeiner Oſtſeite armen Ackerboden tragen muß. Durch
Zweitägige Pfingſtwanderung.
Beginnt in Heppenheim, endet in Erbach.
Mit der Main=Neckarbahn nach Heppenheim. Fahrpreis ab
Hauptbahnhof 1.10 RM. (Starkenburg, Marktplatz mit Rathaus
und Liebig=Apotheke, Amtskellerei, Amtshof, Fachwerkhäuſer, „Dom
der Bergſtraße” Villenviertel), Zeichen — rot am Friedhof
vor=
bei ins Erbacher Tal nach 1½ Stunden Juhöhe (362 Meter,
Gaſt=
haus). Zeichen rot=blau bis zur Kreuzung mit Zeichen A weiß,
dieſes rechts ab über Albersbach nach 3 Stunden Rimbach. Durch
den Ort, im Feld bergan, Lützel=Rimbach bleibt links, nach fünf
Stunden Tromm (577 Meter, Ireneturm, Gaſthaus), Zeichen 7
weiß über den Schimmelberg (494 Meter) mit „Rudi=Wünzer=
Turm”, 1933 neu errichtet, nach 6½ Stunden Wald=Michelbach.
Uebernachten. (Geburtsort des Odenwalddichters A. Karrillon.
Schwimmbad.)
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Han Eengis
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„Skgs-EtLeNgRiK
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Jwaiy-Hichet B44M
Zweiter Tag: Zeichen e gelb über Aſchbach nach Dürr=
Ellen=
bach (Forſthaus), Achtung! von hier aus in der ſeitherigen
Rich=
tung ohne Zeichen! weiter (nordöſtlich!) bis zur Kreuzung mit
Zeichen + rot, mit dieſem Zeichen über die Straße Affolderbach—
Olfen, am Speſſartkopf her (548 Meter) nach 2½ Stunden „
Sieg=
friedsbrunnen”, nach 3 Stunden Gras=Ellenbach, Zeichen + rot
zur Wegſcheide (Straßenkreuzung) nach 4½ Stunden „
Lärm=
feuer” (501 Meter) mit neu errichtetem hölzernen Ausſichtsturm.
Von hier entweder Zeichen A gelb über Ober=Moſſau, Zeichen —
weiß an der „Kreuzeiche” vorbei nach Erbach in 6½ Stunden,
oder Zeichen blau bis zur Kreuzung mit Zeicheno weiß, dieſes
links ab, Ober=Hiltersklingen bleibt rechts, über Unter=Moſſau
in 7½ Stunden nach Erbach (Schloß mit berühmten Sammlungen,
Stadtkirche, Rathaus, Haus der Echter von Meſpelbrunn,
Elfen=
beinſchnitzereien), Rückfahrt, Fahrpreis bis Dſtdt.=Oſt 1,90 RM.
eine grüne Laubgaſſe winde ich mich zum Hochwald empor, in dem
bemooſtes Geſtein ein kleines Felſenmeer bildet. „Auf der Tromm”,
nennen ſich die 19 vereinzelt ſtehenden Häuſer auf der Höhe, die
zu fünf Gemeinden gehören. Im Gaſthaus Keil hängt ein Bild
des unvergeſſenen Rudi Wünzer, der 2000mal auf die Tromm
geſtiegen iſt und der Vater der Trommfeſte war, die alljährlich
von den um die Tromm gelegenen Ortsgruppen des
Odenwald=
lubs gefeiert werden. Wer dort oben mit den aus der Großſtadt
entflohenen Kurgäſten ſpazieren geht oder gar den Ireneturm
be=
ſteigt, begreift, was jenen Naturfreund aus dem Talkeſſel von
Waldmichelbach in die Höhe trieb und zu einem begeiſterten
Lob=
redner der Trommlandſchaft machte. Der Ireneturm des
Odenwaldklubs, benannt nach der Schweſter des letzten
Großher=
zogs, bietet einen Rundblick von ungewöhnlicher Weite. Iſt man
den Berg hinabgeſtiegen, immer wieder begrüßt von den
hell=
grünen Spitzen der Fichten, ruft der Schimmelberg zu einem
neuen Hinan. Die Szenerie verändert ſich dauernd, bald zur
Rech=
ten, bald zur Linken. Eine Fichtengarde hält Wache um den
Rudi=Wünzer=Turm, den der Odenwaldklub 1933 dem
„Odenwaldpionier” geweiht hat. Schnell bin ich in dem lieblichen
Waldmichelbach, das ſich weit hinzieht im wieſenreichen
Ulfenbachtal und andere Häuschen in ſtillen Seitentälern verſteckt.
Viele ſchöne Erinnerungen tauchen bei mir auf, wenn ich an dem
Amtsgericht vorbei gehe, an der hochgelegenen Adam=Karrillon=
Schule, an den beiden Kirchen, die ſo friedlich nebeneinanderſtehen.
an dem armen Haus, in dem am 12. Mai 1853 der Odenwalddichter
Adam Karrillon geboren wurde. Wie oft hat Rudi Wünzer
im Kreiſe ſeiner Freunde all die ſchönen Plätzchen ringsum in
ſeiner dichteriſchen Sprache geprieſen, den Hohlſtein, den
Storr=
buckel, die Galgenhöhe, den Stallenkandel, den Schimmelberg, den
Kottenberg, den Hardberg, den Götzenſtein, den Waldknopf. Das
neue Waldmichelbach rühmt ſich eines ſchönen, vom Wald
benach=
barten Schwimmbades und denkt gern zurück an den letzten
Win=
ter, der ihm ſtarken Zuzug an Winterſportlern, beſonders aus
Mannheim, gebracht hat.
Die traurige Berühmtheit, die Stätte der Ermordung
Sieg=
frieds zu ſein, nehmen mehrere Orte in Anſpruch. Am „
Speſſart=
kopf” vorbei führt der Weg nach dem „Siegfriedsbrunnen” bei
Grasellenbach. Man hat den Walddiſtrikt Speſſart in
Ver=
bindung gebracht mit einer Stelle des Nibelungenliedes, in der
es heißt, der tückiſche Hagen habe den Wein nach dem Speſſart
ge=
ſandt. Ein Beweis, das hier auch der Tatort des dunklen
Ver=
brechens zu ſuchen iſt, läßt ſich aber aus dem ganzen
Zuſammen=
hang der Stelle nicht herleiten. Ich habe auch gar nicht die Abſicht,
Texte zu interpretieren und den Gras=Ellenbachern ihren Glauben
zu rauben, ſondern ich raſte gern im ſtillen Frieden dieſes
ſagen=
umwehten Plätzchens, ehe ich mich nach dem Lärmfeuer
auf=
mache.
Auf dem Lärmfeuer, der uralten Signal= und
Verſammlungs=
ſtätte, hatte hochſtrebender Wald die Möglichkeit des Rundblicks
genommen. Dieſen Mißſtand hat der Odenwaldklub beſeitigt,
da=
durch, daß er einen neuen Holzturm errichtet hat. Der wird
län=
ger leben als ſein Vorgänger, der ebenfalls Ihrig=Turm hieß,
be=
nannt nach dem erſten Vorſitzenden des Odenwaldklubs. Die
Um=
ſchau zeigt ein anderes Bild als die vom Kaiſerturm oder
Irene=
turm. Sie breitet ein ſiedlungsarmes Land aus, das Rot der
Dorf=
dächer ſpringt nicht ſo oft aus dem grünen Rahmen heraus wie im
Weſten des Odenwalds. Aber alle Berge kann ich zählen:
Kräh=
berg, Katzenbuckel, Tromm, Starkenburg, Malchen, Neunkircher
Höhe, Reichenberg, Breuberg, zur Rheinebene kann mein Blick
her=
niederfahren und in der Form den Donnersberg und die Höhen
des Taunus und Speſſarts feſtheften.
„So lang wie Moſſe” ſagt eine dem Volksmund geläufige
Wendung. Dieſes Ober=Moſſau will in der Tat kein Ende
nehmen. In weiten Abſtänden liegen die einzelnen Gehöfte
von=
einander. Sie lehnen ſich an die endloſe Straße. Wenn man Ober=
und Unter=Moſſau durchwandern will, braucht man 2 Stunden.
Das Tal durchfließt die Moſſau, früher Mosaha genannt (mose
— Moor, aha — Waſſer). Heute iſt Ober=Moſſau weithin bekannt
durch das köſtliche Bier ſeiner Brauerei Schmucker.
Wer nach 6—7 Marſchſtunden in Erbach ankommt, iſt nicht
mehr imſtande, dieſe durch Schätze der Kunſt, geſchichtliche
Erinne=
ungen und Schönheiten der Natur begnadete Stadt zu beſichtigen.
Die Reſidenz an der Mümling, der Herrſcherſitz der Erbacher
Gra=
fen, unter denen Franz I. als Wohltäter ſeines Landes, als
ver=
ſtändnisvoller Sammler und Begründer der Elfenbeinſchnitzerei
hervorragt, bietet mit ſeinem von weltberühmten Sammlungen
erfüllten Schloß, mit ſeinem maleriſchen Rathaus, mit ſeinem
„Städtel”, der mittelalterlichen Heimſtatt der adeligen
Burg=
nannen, mit ſeinen denkwürdigen Bauten wie dem Wohnhaus des
Echter von Meſpelbrunn und dem Steinernen Haus ſo viel des
Sehenswürdigen, daß ein beſonnener Wanderer ſich ſagen muß:
dieſes Erbach iſt einen ganzen Tag wert. Ein Stück Hiſtorie aber
übermittelt mir das 1822 gegründete Erbacher Brauhaus am Ende
eines ſtrammen Wandertags.
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Seite 10 — Nr. 136
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Reich und Ausland.
Beiſehung des Prinzen Ernſt Ludwig
von Heſſen.
Kaſſel. Unter großer Anteilnahme der
Be=
völkerung fand am Dienstag in Barchfeld an der
Werra, dem Stammſchloß des Landgrafen
Clod=
wig von Heſſen=Philippsthal=Barchfeld, die
Bei=
ſetzung des vor acht Tagen in der Nähe von
Warnemünde ums Leben gekommenen Prinzen
Ernſt Ludwig ſtatt. Im Trauerzug ſah man den
Landgrafen Clodwig von Heſſen, die Landgräfin
Eleonore, die Brüder und Schweſtern des Toten,
den Erbgroßherzog Donatus von Heſſen=Darmſtadt,
den heſſiſchen Oberpräſidenten Prinz Philipp, ſowie
Korvettenkapitän Schenk aus Kiel. Am Grabe
ſprach Kreispfarrer Falk aus Gelnhauſen, der
ehe=
malige Hauslehrer und väterliche Freund des
Verſtorbenen. Reichswehrſoldaten aus Meiningen
feuerten Salut über der offenen Gruft.
„Die Wahrheit über die Rektung
der franzöſiſchen Marineflieger.”
Eine Feſtſtellung des „Deutſchen”.
Berlin. Wie erinnerlich, hat der deutſche
Dampfer „Dresden” vom Norddeutſchen Lloyd,
der ſich zurzeit mit deutſchen Arbeiterurlaubern
auf hoher See befindet, vier Inſaſſen eines
fran=
zöſiſchen Marinewaſſerflugzeuges unter den
ſchwie=
rigſten Umſtänden aus Seenot gerettet. Zu dieſer
Rettung hat das franzöſiſche Nachrichtenbüro
Ha=
vas, wie gemeldet, einen Bericht verbreitet, in
dem die Behauptung aufgeſtellt wird, daß die
In=
ſaſſen des Waſſerflugzeuges zwar von einem
Ret=
tungsboot der „Dresden” aufgenommen worden
ſeien, daß dieſes Rettungsboot dann jedoch ſelbſt
in Schwierigkeiten geraten und von dem
franzö=
ſiſchen Schlepper „Pingouin” gerettet worden ſei.
Demnach habe der franzöſiſche Schlepper die
fran=
zöſiſchen Flieger ſowie die Beſatzung des
Rettungs=
bootes, fünf deutſche Matroſen, an Bord
genom=
men. — Gegenüber dieſer Darſtellung teilt, wie
der „Deutſche” meldet, die Nautiſche Abteilung
des Norddeutſchen Lloyd in Bremen mit, daß die
franzöſiſchen Marineflieger von dem Rettungsboot
an Bord der „Dresden” gebracht worden ſind und
ſich zurzeit gemeinſam mit den deutſchen
Arbeiter=
urlaubern an Bord des deutſchen Dampfers
be=
finden. Die „Dresden” trifft am Freitag mittag
in Bremerhaven ein und wird bei dieſer
Gelegen=
heit auch die geretteten franzöſiſchen
Marineflie=
ger an Land ſetzen.
Schmuckſachen im Mülleimer.
Der Dieb konnte nichts damit anfangen.
Frankfurt a. M. In der Nacht zum
11. Mai wurden in der Feldbergſtraße bei einem
Einbruch Schmuckſachen im Werte von 1000 RM.
geſtohlen. Ein großer Teil der Schmuckſachen
konnte von der Kriminalpolizei bei einer
Gold=
ankaufſtelle ermittelt und beſchlagnahmt werden.
Als Verkäufer der Schmuckſachen wurden zwei
Männer ermittelt, die bei ihrer Vernehmung
an=
gaben, daß ſie die Schmuckſachen in einer
Müll=
tonne, die ſie nach Abfällen durchſuchten gefunden
hätten. Dieſe Angaben ſcheinen glaubhaft zu
ſein, denn nach der Art des Einbruchs muß
ange=
nommen werden, daß es ſich um einen Einbrecher
handelt, der es nur auf Bargeld abſieht. Er hat
die Kaſſette in der Annahme entwendet, daß ſie
Geld enthielt, und hat ſich vermutlich der darin
be=
findlichen Schmuckſachen dann ſpäter entledigt.
Großfeuer in Alkona.
Altona. In den Hauptfabrikationsräumen
der bekannten Firma Georg Dralle, Parfümerie
und Feinſeifenwerke in Altona, iſt am Mittwoch
abend aus bisher noch nicht bekannter Urſache
Großfeuer ausgebrochen. Die Altonger
Feuer=
wehr iſt auf Großfeueralarm hin ſofort mit
meh=
reren Rohren an die Brandſtätte geeilt.
Altona. Das am Mittwoch abend, kurz nach
21.30 Uhr, in der Parfümerie= und Seifenfabrik
von Dralle in Altona ausgebrochene Großfeuer
war am Donnerstag, gegen 1 Uhr, gelöſcht. Die
beiden oberen Stockwerke des
Fabrikationsgebäu=
des ſind völlig ausgebrannt; es handelt ſich um
das Flaſchenlager, wo Kiſten, Verpackungsmaterial
und mit Stroh umhüllte Flaſchen in Brand
ge=
raten waren, die Laboratorien und Abteilungen
mit ſprithaltigen Riechwaſſern und ähnlichen
Fa=
brikaten blieben dank der geſchickten Bekämpfung
durch die Altonaer Feuerwehr, die neun Rohre
eingeſetzt hatte, vom Feuer verſchont. Die
Ent=
ſtehungsurſache konnte bisher noch nicht ermittelt
werden.
Schweres Brandunglück im Kreiſe Neuſtettin.
Neuſtettin. In der Nacht zum
Donners=
tag brach in Soltnitz (Kreis Neuſtettin) ein Feuer
aus, das infolge des ſtarken Sturmes und der
Trockenheit mit raſender Schnelligkeit um ſich
griff. Dem Feuer ſind acht Gehöfte mit insgeſamt
15 Gebäuden zum Opfer gefallen. 10 Familien
ſind obdachlos geworden.
In der Sandgrube verſchüttet und erſtickt.
Bad Kreuznach. Ein im Alter von 44
Jahren ſtehender Arbeiter war in einer
Sand=
grube bei Wallhauſen mit Ausgrabungen
beſchäf=
tigt, als plötzlich eine Sandwand nachgab und den
Arbeiter unter ſich begrub. Bevor noch Hilfe
ge=
leiſtet war, erſtickte der Arbeiter, der Frau und
drei unmündige Kinder hinterlaſſen hat.
Die Mörder des Bergwerksdirektors Wiederhold
feſtgenommen.
Halle. Der Mord an dem
Bergwerksdirek=
tor Wiederhold aus Bitterfeld iſt von der
Krimi=
nalpolizei raſch aufgeklärt worden. Die Täter
ſind in Deſſau feſtgenommen worden. Es handelt
ſich um vier junge Leute im Alter von 18 bis 23
Jahren aus Deſſau. Sie haben den im
Kraft=
wagen daherkommenden Wiederhold angehalten
und um Feuer gebeten. Dabei brachten ſie ihm
den tödlichen Schuß bei. Alle vier Täter haben
bereits ein Geſtändnis abgelegt.
Freitag, 18. Mai 197
in Poppenrokh.
Die 7
Die Brandruinen des Dorfes Poppenroth.
Das Dorf Poppenroth, das zwiſchen Kiſſingen und Brückenau liegt, wurde von einer
Brandkata=
ſtrophe heimgeſucht. Infolge des Waſſermangels konnte das durch heftigen Sturm angefachte Feuer
nicht wirkſam bekämpft werden, ſo daß drei Viertel der Ortſchaft in Aſche gelegt wurden. Hundert
Einwohner wurden obdachlos.
Das erſte Bild vom Eiſenbahnunglück bei Langwedel.
Löſcharbeiten an den brennenden Eiſenbahnwagen.
Verden. Wie wir noch zu dem
Eiſenbahn=
unglück bei Langwedel erfahren, ſind von den
Ver=
letzten, die ſich im Verdener Krankenhaus
befin=
den, ſieben außer Lebensgefahr. Der Kaufmann
Peludſzinſki, der mit einem ſchweren Schädelbruch
ins Krankenhaus eingeliefert wurde, hat eine ver=
hältnismäßig gute Nacht gehabt. Die Aerzte ſind
voller Hoffnungen, ihn am Leben zu erhalten. Die
Leichen des Lokomotivführers und des Heizers
konnten in der letzten Nacht geborgen werden. Die
Aufräumungsarbeiten ſind bereits ſoweit
fortge=
ſchritten, daß die Strecke wieder befahrbar wird.
Zuſammenſtoß zwiſchen Kraftwagen
und Straßenbahn.
Ein bekannter Fußball=Mittelſtürmer getötet.
Halle. In der Nacht zum Donnerstag fuhr
ein Perſonenkraftwagen mit einer Straßenbahn
zuſammen. Die beiden Inſaſſen des Kraftwagens
der Staffelführer Pitzſchk und der Motor=SA.=
Mann Kempner, beide aus Weißenfeld, wurden
mit ſchweren Verletzungen dem Krankenhaus
„Bergmannstroſt” zugeführt. Kempner, dem die
Halsſchlagader durchgeſchlagen war, iſt bald nach
ſeiner Einlieferung geſtorben. Die Verletzungen
Pitzſchks ſind nicht lebensgefährlich. Kempner
galt unter dem Namen Paulſen in den Jahren
1924 und 1925 als Deutſchlands beſter
Fußballmit=
telſtürmer. Er hat in verſchiedenen Länderſpie
len mitgeſpielt. Infolge einer Verletzung zog er
ſich dann vom Sport zurück.
Große Ueberſchwemmungen
in Nordikalien.
Mailand. Am Mittwoch richteten Sturm
und Wolkenbruch in der Gegend von Novara, im
nördlichen Italien große Schäden an. Die Reis=
und Getreidefelder ſind weithin in einen See
verwandelt. Viele tiefliegende Ortſchaften ſind
vom Waſſer völlig eingeſchloſſen. Häuſer und
Ställe ſtehen bis zur Hälfte im Waſſer. Auf
der Strecke Novara-Varallo wurde auf 500
Me=
ter der Bahndamm völlig zerſtört. Alle
Gebirgs=
flüſſe führen Hochwaſſer und haben an den
an=
liegenden Straßen und Feldern große
Verhee=
rungen angerichtet. Zahlreiche Brücken ſind
fort=
geſchwemmt. Miliz, Polizei und Pioniere ſind
aufgeboten, um der Bevölkerung die erſte Hilfe
zu leiſten. In Treviſo wurde ein Kind, in der
Nähe von Bergamo eine junge Viehhüterin von
Blitz erſchlagen. Der Sachſchaden wird auf rund
4 bis 5 Millionen Lire geſchätzt.
Eiſenbahnunglück in pforzheit
Vier Toke, zahlreiche Verlehzte.
Karlsruhe. Donnerstag morgen, geu
6.30 Uhr, fuhr im Bahnhof Pforzheim ..
Rangierlokomotive dem einfahrenden Perſoneru
2302 Mühlacker—Pforzheim in die Flanke. D.00 I
wurden drei Perſonenzug=Wagen aufgeriſſen.
weiterer ſtark beſchädigt. Durch den Zuſamm
ſtoß wurden vier Reiſende getötet und, ſorv
bisher feſtgeſtellt wurde, 10 Perſonen ſchwer
letzt. Außerdem gab es eine größere Anu/
Leichtverletzter. Alsbald nach dem Unfall trusfg
mehrere Aerzte und die Sanitätskolonne Pffiy
heim an der Unfallſtelle ein. Die Verletzten mu
den teils mit Krankenautos, teils mit den rern
lich zur Verfügung ſtehenden Kraftwagen
Krankenhaus gebracht, einige der Leichtverlet,
unmittelbar in ihre Wohnung. Der Sachſchog
iſt nicht unerheblich. Die Unterſuchung iſt
geleitet.
Der verunglückte Zug diente hauptſächlich
Berufsverkehr nach Pforzheim, woraus ſich
erklärt, daß die Verletzten und Toten aus
Orten an der Strecke Mühlacker—Pforzheim .M unue die Un
Nachbarſchaft ſtammen. Das Befinden eines 270/= Und ſel
der Schwerverletzten iſt ernſt. Ein 50jährr/ gklärt w
Mann ſoll auf dem Wege zum Krankenhaus=/ fiw,
eits geſtorben ſein. Die Toten, die im
Eilgüü=
ſchuppen aufgebahrt ſind, ſind: Hilde
Holza=
aus Niefern, 21 Jahre alt; Leonore Sporrn
Mühlacker, 17 Jahre alt, die ſchrecklich verſtümry
nach einer Stunde unter der Lokomotive herrut m neue Fe
gezogen wurde: Oskar Fries aus Mühlacker, A)/ einer Reil
graphenarbeiter, ledig; „Fr. Kempf aus Oetiskluux für Stral
(Oberamt Maulbronn), Schmied, verheiratet. 2/ Sgsſeld”, d
Eiſenbahnperſonal wurde ein Rangierer nicht :/Ppolt, war ſ0
erheblich verletzt. An der Unglücksſtelle ſind y— eine ſech
SA., SS. und Freiwilliger Arbeitsdienſt für=/ Hei der
Aufräumungsarbeiten eingeſetzt.
Op
Peiſe, wie
Zuſammenſtoß im Karlsruher Rangierbahnnl
Karlsruhe. Am Donnerstag nachmit 64
ſegen 13.30 Uhr, ſind im Rangierbahnhof Kar3, Huß mar
ruhe zwei Rangierabteilungen zuſammengeſto n9 Mon noch
Dabei iſt eine Lokomotive umgefallen. Der Leſads vorget
komotivführer Steinbach aus Karlsruhe, der Pru höhe
letzten Augenblick von der Lokomotive abgeſp-Menser von Weſ
gen war, iſt dabei unter die Maſchine gekom Eſü darau
ind totgequetſcht worden. Von den Rangie=asen ni
non dem Ba
teilungen ſind acht Wagen entgleiſt und zum
umgefallen.
42 Todesopfer in Mons.
Brüſſel. Wie aus Mons gemeldet und,
hat die Schlagwetterkataſtrophe 42 Todesopferag
fordert. Von den fünf Bergleuten, die lebend
der Grube geſchafft werden konnten, iſt
inzwiſtM=
noch einer ſeinen Verletzungen erlegen. AE/
iimmt an, daß die in der Grube ums Leben
kommenen Bergleute einen raſchen Tod gefufn.
haben. Am Mittwoch nachmittag waren im we,
zen elf Leichen geborgen. Die Bergungsarbe 7/
begegnen weiterhin großen Schwierigkeiten,/
dauernd neue Einſtürze in der Grube erfole.1
und das Feuer noch nicht auf ſeinen Herd /el
ſchränkt werden konnte. Das Feuer gefährn
zeitweiſe ſogar die ganze Schachtanlage. Die
gehört einer franzöſiſchen Geſellſchaft und iſt des
ihre Schlagwetterexploſionsgefahr bekannt. K79
Leopold iſt an der Unglücksſtelle eingetroffen.
iet Lage
dit Kraft d
vem kleinen
miteinander
tſſt
cahlen durck
Rorktiver
18 Bergleuke dem Tode enkronnet
Kattowitz. Wie erſt jetzt bekannt un)
ereignete ſich auf der Hillebrand=Grube in A.!0
nienhütte am Dienstag abend ein Gebirgsſcht!
durch den eine Strecke von 40 Meter Längol
Bruch ging. 18 Bergleute wurden von der Au 1
welt abgeſchnitten. Nach zweiſtündiger auſae
rungsvoller Arbeit gelang es der Rettungsmo/
ſchaft, an die abgeſchnittenen Bergleute
hi=
zukommen und ſie alle unverletzt zu bergen.
Eisberge gefährden die Schiffahr
an der amerikaniſchen Küſte.
Boſton. Das Küſtenwachſchiff „Mende‟
berichtet daß es in der Nähe der Grand Bo/
in der Nähe der Schiffahrtswege, nicht wenih
als 74 große Eisberge geſichtet habe. Fecl
wurden unter der Meeresoberfläche Eisberge
große Stücke von Treibeis beobachtet. Den S
fen iſt angeraten worden, mit verminderter
ſchwindigkeit zu fahren und doppelte Ausguckpt
einzurichten, bis ſie die Gefahrenzone hinter
haben.
Engliſcher
Ozeandampfer
rammk amerikaniſt
Zeuerſchlif.
Links: Das Unglücksſchiff „Olym!
Rechts: Lageplan des Feuerſchif!
Der engliſche Ozeandampfer „Olynn
rammte vor der amerikaniſchen K
infolge dichten Nebels das Feuet g
„Nantuckett”, das ſofort ſank.
ſeiner elfköpfigen Beſatzung kon2
nur ſieben Mann geborgen wei.
von denen drei ihren ſchweren
F eitag, 18. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 136 — Seite 11
Als Opfer der Höhenſtrahlung gefallen?
Höhenſtrahlen bis hundertmal ſo inkenſiv wie Radiumſtrahlen.
ſitive Teile zu zerſchlagen. Durch die früheren Ballonfahrten hat
Eiotielſchantgege Bedentung der Fährt man nun feſtgeſtellt, daß die Joniſation bis 400 Meter zunächſt
er der
Fries aus
Fr. Kempf ars!,4
Schmied, ver
de ein
Ran=
der Unglücks
liger Arbei
eingeſetzt.
m Donnerstu 4.
m Rangierbuhtge *
eilungen zuſamme,
tive ungeialle ....
der Lokomotive ..
I
pier in Maf
us Mons gemit 71
taſtrophe 42 Tos. „
Bergleuten, die 5z
erden konnten, ſt r/2
der Grube uns .
en v0
sder
Alre
ges Ballons „Barkſch von Sigsfeld”.
Eine Unterredung mit Prof. Dr. Kolhörſter.
Zur Tragödie des Ballons „Bartſch v.
Sigs=
feld” in Rußland gab der Leiter des
Strahlen=
laboratoriums des Potsdamer Meteorologiſchen
Obſervatoriums, Prof. Dr. Kolhörſter, der ſich
zur Zeit als Mitglied des Unterſuchungsausſchuſſes
in Rußland befindet, unſerem Berliner Vertreter
eine Erklärung über die wiſſenſchaftliche
Bedeu=
tung des Fluges:
„Die Kataſtrophe des Ballons „Bartſch v. Sigsfeld”, die ſich
„Rußland abgeſpielt hat (nach menſchlichem Ermeſſen muß die
Xgödie allerdings bereits über deutſchem Gebiete eingetreten
ſ), hat den Tod zweier kühner Wiſſenſchaftler gefordert, des
9=Ing. Schrenck, Berlin, und des cand. phil. Maſuch
Pots=
da, die Opfer ihres Forſchungsgeiſtes wurden. Ueber die Art
„ Weiſe, wie ſich die Tragödie abgeſpielt hat, läßt ſich vorläufig,
ſange die Unterſuchung nicht abgeſchloſſen iſt, nichts Genaues
ſpen. Und ſelbſt dann erſcheint es fraglich, ob dieſe Tragödie je
az geklärt werden kann. Dr. Schrenck war ein zu ſicherer
Ballon=
ſter, als daß man annehmen könnte, daß ihm bei der Führung
Ballons Fehler unterlaufen ſeien. Viel wahrſcheinlicher iſt,
dieſe deutſchen Pioniere der Wiſſenſchaft Opfer der Höhen=
ᛋhlung geworden ſind, die ſie einſchläferte, ſo daß ſie auf
de Weiſe in den großen Höhen ihren Tod fanden.
Das Ziel, das dieſen verunglückten Kameraden vorſchwebte,
wen neue Feſtſtellungen in bezug auf die Höhenſtrahlung. Schon
ſteiner Reihe von Jahren werden in Deutſchland
Meſſungsver=
ſte für Strahlenforſchung gemacht. Auch der Ballon „Bartſch
5igsfeld”, der größte deutſche Freiballon mit 9500 Kubikmeter
Galt, war ſchon mehrfach für dieſe Zwecke gebraucht worden. Es
we ſeine ſechſte Fahrt, die dieſem Ziele galt.
. Bei der erſten Fahrt, die er ebenfalls von Bitterfeld aus,
uer dem Ballonführer Schütze unternommen hatte, war er
:ſ i die Nähe von Köln abgetrieben worden, bei der zweiten,
Arlsruher Ranziut Iſeder Dr. Suchdorf führte, bis in die Nähe von Wien. Bei
ietzten, tragiſch verlaufenen Fahrt war vereinbart worden,
ſa der Ballon bis zwei Uhr ungefähr wieder zurück ſein ſollte,
onß man alſo ſchon um 3 oder 4 Uhr nachmittags, als der
6lom noch nicht zurück war, damit rechnen mußte, daß irgend
uas vorgekommen war. Wenn der Ballon gegen Abend in gro=
9 ais Rautsrg z Höhe in Oſtpreußen geſehen worden iſt, und dazu noch vor
ar von Weſten heraufziehendn Unwetterfront, ſo läßt ſich eigent=
1ſ daraus der Schluß ziehen, daß ſchon zu dieſer Zeit die In=
/oſn, nicht mehr am Leben waren. Denn Dr. Schrenck wäre bei
1het Lage mit abſoluter Sicherheit niedergegangen, wenn er noch
Kraft dazu gehabt hätte. Es muß alſo der Unterſuchung
vor=
ſeilsen bleiben, ob die Sauerſtoffapparate verſagt haben oder
ddie Höhenſtrahlung die kühnen Fahrer beeinflußte.
Für die Strahlenforſchung hat man in Deutſchland ein Netz
wileinen Beobachtungsſtationen eingerichtet, die ihre Meſſungen
feinander vergleichen können. Die Stationen, die in dieſer Form
anmenarbeiten, ſind in: Wyk auf Föhr, Zoppot, Potsdam,
Aisen, Breslau, Friedrichsroda, Aachen, Trier und Schömberg
erletzungen erleus / Swarzwald). Um was handelt es ſich nun bei dieſen
Strahlen=
mungen?
Die radioaktive Strahlung des Erdbodens nimmt bekanntlich
nwachſender Höhe nicht in dem gleichen Maße ab, wie man
er=
utn könnte, wenn man die Schwächung der radioaktiven
Ɨilen durch die Luft berückſichtigt. Die Strahlenſtärke der
Aoaktiven Subſtanzen, wird durch ihre Joniſation gemeſſen,
It ihre Fähigkeit, neutrale Gasmoleküle in negative und po=
raſch, dann aber langſamer abnahm, und je höher man kam,
um=
ſomehr zunahm. In 9300 Meter Höhe wurden 90 Jonen gemeſſen,
gegen 4 am Erdboden. Die Strahlung der Erde reicht aber nur bis
1000 Meter nach oben. Von dieſer Höhe ab tritt dann die
Höhen=
ſtrahlung auf, die am Erdboden nur ganz ſchwach iſt. Sie konnte
aber bis 230 Meter Waſſertiefe nachgemeſſen werden. Aus dieſer
Differenz zwiſchen 9300 Meter Höhe und 230 Meter. Tiefe läßt
ſich berechnen, daß dieſe Höhenſtrahlung 10= bis 100mal ſo
durch=
dringend iſt, wie die Radiumſtrahlung; denn dieſe vermag nur
1000 Meter Luft zu durchdringen.
Neben dieſer Höhenſtrahlung gilt die Forſchung auch der
Luft=
ſtrahlung. Die Luftſtrahlung iſt die Wirkung radioaktiver Gaſe,
die als Emanationen der radioaktiven Subſtanz aus dem
Erd=
boden entweichen und ſich in der aufſteigenden Luft verbreiten.
Die Luftſtrahlung hat in der Bodennähe eine joniſierende
Wir=
kung von 0,1 bis 0,4 Jonen. Man ſollte nun annehmen, daß dieſe
mit der zunehmenden Höhe ſchwächer werden. Das entſpricht aber
nicht den Tatſachen, denn es treten in der Luft Sperrſchichten auf,
Luftſchichten, in denen bei wachſender Höhe die Temperatur nicht
mehr abnimmt, ſondern konſtant bleibt. Auch dieſe Sperrſchichten
ſind durch Freiballonfahrten erforſcht worden. Es hat ſich
heraus=
geſtellt, daß die Luftſtrahlung bei wachſender Höhe zunimmt und
Werte erreicht, die der 50= bis 100fachen Intenſität der
Luftſtrah=
lung am Boden entſprechen. Dieſe Sperrſchichten werden als die
„große” Inverſion bezeichnet, die die Tropoſphäre von der
Stra=
toſphäre trennen. Es ſind Gebiete, die im Sommer ungefähr 11
bis 12 Kilometer hoch liegen, im Winter dagegen nur 9 Kilometer.
In dieſer „großen” Inverſion liegt die Herkunft der großen
Aktivitäten in den Sperrſchichten begründet.
Auch die letzte Fahrt des Ballons „Bartſch v. Sigsfeld” ſollte
der wiſſenſchaftlichen Erforſchung dieſer ſonderbaren Erſcheinung
dienen. Zwei wackere deutſche Männer haben ihren Forſcherdrang
mit ihrem Leben bezahlt. Sie fielen als Pioniere deutſchen
For=
ſchergeiſtes. Ehre ihrem Andenken!”
geschichten aus adler Welt
Skeuerliches Mißverſtändnis.
(v. U.) London. Steuerformulare in England geben denen
anderer Länder gewiß an Kompliziertheit und
Unverſtändlich=
keit in der Faſſung nichts nach.
Es iſt daher auch kaum verwunderlich, daß ein Waliſer, der
ſeine Einkommenſteuerveranlagung zum erſten Male erhielt, nach
gewiſſenhafter und eingehender Prüfung des Dokuments
fol=
gende Antwort abſandte: „Nach ſorgfältigem Durchleſen Ihres
geehrten Proſpektes habe ich beſchloſſen, Ihrem Verbande nicht
beizutreten . . ."
Dieſe garantiert wahre Geſchichte wurde kürzlich bei einer
Erörterung der Einkommenſteuerfrage durch die Nationale
Handelskammer in Folkeſtone als Beweis für die
Notwendig=
keit einer Vereinfachung des Steuerveranlagungsformulars
vor=
getragen.
Kampf um den Waſchplaß.
(() Rom. In dem kleinen piemonteſiſchen Oertchen
Fene=
ſtrella herrſchte in den letzten Wochen ungeheure Aufregung.
Be=
ſonders waren es die jungen und alten Damen des Ortes, die dieſe
Aufregung ſchürten, ſo daß es ſogar zu Demonſtrationen vor dem
Rathauſe kam. Die Sache verhielt ſich folgendermaßen:
Feneſtrella liegt am Pelice, einem kleinen Nebenflüßchen des
Po, das einem Gletſcher des Mont Genevre entſpringt und bei
Feneſtrella zwiſchen mächtigen Steilufern dahinſchießt. An einer
einzigen Stelle nur gibt es einen flachen Uferfleck, an dem man
bis an den Fluß herankann. Und dieſe Stelle iſt der allgemeine
Waſchplatz der Feneſtreller Damen. Bekanntlich wäſcht man
über=
all in Italien im fließenden Waſſer, wo ſolches vorhanden iſt. Man
kann ſich alſo die Empörung der Frauen von Feneſtrella vorſtellen,
als kürzlich durchſickerte, ein Turiner Fabrikant ſtehe mit der
Stadtverwaltung in Verhandlungen, um dieſen flachen
Uferſtrei=
fen zu erwerben. Er wolle darauf ausgerechnet eine —
Seifen=
fabrik errichten. Die Empörung ſteigerte ſich noch, als man
ver=
nehmen mußte, daß die Stadtverwaltung aus Gründen der
Fi=
nanzpolitik dem Vorhaben des Turiner Eindringlings nicht
abge=
neigt gegenüberſtehe. Kaum hatte dieſe Kunde das Städtchen
durcheilt, als ſich ſchon ein wütend ſchreiender und geſtikulierender
Demonſtrationszug von Frauen und Mädchen dem Rathaus
näherte, um dem Herrn Podeſta, dem Bürgermeiſter, ganz gehörig
den Marſch zu blaſen. Da die Kundgebungen auch in den nächſten
Tagen mit unverminderter Leidenſchaft andauerten, ſah dieſer
keinen anderen Ausweg, als ſich telegraphiſch an den Präfekten
der Provinz mit der Bitte um Verhaltungsmaßregeln zu wenden.
Dieſer hohe Herr, der ſeine Pappenheimerinnen zu kennen ſcheint,
verfügte, daß der Turiner Seifenfahrikant ſich einen anderen
Bau=
platz zu ſuchen habe. Denn ſchließlich, meinte er, beginnt die
Rein=
lichkeit zuhauſe, wie für den Engländer (,Charity begins at
home”) die Wohltätigkeit zuhauſe beginnt. — Die Damen von
Feneſtrella können alſo wieder im Pelice waſchen. —
Sie werden nicht alle ..."
(bi) Mailand. Die gute Witwe Pina Perino war mit
ihren 69 Jahren eigentlich noch guter Dinge geweſen. Aber in der
letzten Zeit ſtreikte die Geſundheit. Der Magen wollte nicht mehr
recht, in den Gliedern ſaß das Zipperlein und der Rücken ſchmerzte.
Das machte die alte Pina mürriſch und geradezu lebensmüde. Sie
hätte wohl einen großen Teil ihrer Erſparniſſe opfern mögen,
wenn ſie ihre alten Tage ohne ſolchen Verdruß hätte beſchließen
dürfen. Bis eines Tages Herr Bonione kam, ein Jüngling aus
der Nachbarſchaft, der zwar im Rufe eines Taugenichts ſtand, der
aber doch auch wieder ohne Zweifel ganz beſondere Begabungen
mit ſich brachte: Er war fähig, die Linien der Hand zu deuten,
ſetzte die ganze Dorfſchenke in Erſtaunen durch ſeine phantaſtiſchen
Kartenkunſtſtücke, kurz, er war Meiſter in vielen brotloſen
Kün=
ſten. Der alſo kam zur guten Pina und hörte ſich ihre Klagen
aufmerkſam an. Dann rückte er ſeinen Stuhl dicht an den ihren
und flüſterte ihr eindringlich ins Ohr, daß ſeine hohen
medizini=
ſchen Kenntniſſe zu Lande doch ſchon hinlänglich bekannt ſeien.
Vertraulich geſagt, er habe da eine ſehr enge Freundſchaft mit
ge=
wiſſen indiſchen Gottheiten und werde die Pina für ein geringes
Honorar in ſieben Tagen heilen.
Sprachs, zog ein Amulett aus der Taſche, ließ die wackelige
Pina umſtändlich vor dieſem niederknien und murmelte
zauber=
hafte, beſchwörende Worte, von denen Pina nur verſtand, daß die
Götter aus dem Reiche Buddhas herniederſteigen ſollten, um ihr
zu helfen. — Pina tat gläubig, wie ihr befohlen. Sie folgte auch
dem Befehl des „Meiſters, ihr geſamtes Geld, 1000 wohlgezählte
Lire, in einen Umſchlag zu ſtecken, und ließ ſich geduldig dieſen
Umſchlag in Höhe der Schultern unter das Hemd legen.
Ver=
trauensvoll nahm ſie dann den Befehl entgegen, ihn eine volle
Woche dort liegen zu laſſen.
Die Tage vergingen zwar, aber die Schmerzen nicht. Da faßte
Pina am fünften Tage, ſelbſt auf die Gefahr hin, die Götter
In=
diens zu erzürnen, den Entſchluß, den läſtigen Umſchlag von ihren
Schultern zu nehmen. Als ſie ihn öffnete, fand ſie in ihm zwei
Stücke Zeitungspapier ....
VOMAN
UVeN WEREN
REUENFEIS
Urheberrechtsſchutz durch Herm. Berger, Roman=Verlag, Berlin SW. 68.
„Seine Exellenz iſt ſoeben angekommen”, meldete der
Kam=
nd ener am Mittag des nächſten Tages.
Graf Reichenberg begab ſich zur Hofterraſſe hinaus.
,Wuten Tag, lieber Graf. Ich löſe heute endlich mein Ihnen
ſechs Jahren gegebenes Verſprechen ein und beſuche Sie!”
MSeneral Martos beim Emporſteigen der Treppe und ſchüt=
K Sem überraſchten Schloßherrn in aufrichtiger
Wiederſehens=
hde die Hand.
DDas iſt allerdings eine Ueberraſchung, auf die ich nicht
Gireitet war”, erwiderte Graf Reichenberg mit freundlichem
Uhelln. „Herzlich willkommen!“
Er erinnerte ſich noch gern der gemütlichen Stunden, die
Nals ſeine Frau noch lebte, gelegentlich eines Kiſſinger
Bade=
enthaltes mit dem General verbracht. Sie hatten ſo manche
Ie Schlacht auf dem Schachbrett ausgefochten. Die kleine
ſtiüke Exzellenz war ein liebenswürdiger Geſellſchafter, mit
gut auszukommen war.
WWas macht die edle Schachkunſt? Immer noch fleißig
ers”
Selbſtverſtändlich. Habe zurzeit die Holzfiguren mit
wirk=
ſeu vertauſcht.”
Eine intereſſante Abwechſlung.”
Eeneral Martos ſtellte die Herren ſeines Stabes vor und
ſt ophierte mit kurzen Worten ihre dienſtliche Tätigkeit.
Einer meiner Ordonnanzoffiziere, Hauptmann v. Holten,
löhnen ja bekannt. Er hat ſich auf ſeinem eigenen Gut
ein=
ſräert.”
„SMir ſehr angenehm.”
Kann ich mir denken.”
ſim ſo mehr, als er meiner Familie ziemlich nahegeſtanden
Es iſt nicht jedem gegeben, ohne weiteres rein perſönliche
neute von beruflich ſachlichen zu trennen. Trotzdem iſt er
üiederzeit genau ſo willkommen wie die anderen Herren
Fes Stabes.”
Die Angekommenen begaben ſich in das Innere des
Schloſ=
wo ihnen der Kammerdiener die vorbereiteten Zimmer an=
Der Graf führte General Martos durch die unteren Näume,
ihn ſelbſt die für ſeinen Stab erforderlichen ausſuchen zu
Iſ. Als er ihm zum perſönlichen Gebrauch ſein
Arbeits=
tcer anbot, lehnte der General ab: „Vielen Dank lieber
Ich gebrauche einen völlig ungeſtörten Raum, den ich
(Nachdruck verboten.)
wohl am beſten im Turm finde, von wo aus ſich mir
gleich=
zeitig eine gute Ausſicht bietet.”
Die Herren ſtiegen die Wendeltreppe hinauf zum
Turm=
zimmer, wo ihnen Hertha entgegentrat.
„General Martos — meine Tochter!” ſtellte der Graf vor
und fügte lächelnd hinzu: „Dies iſt ihr Lieblingsaufenthalt.”
Die Komteſſe iſt mir jederzeit willkommen”, erwiderte der
General galant.” Aber ich glaube kaum, daß es ihr Freude
be=
reitet zu ſehen, wie ihre Landsleute geſchlagen werden.”
Herthas Augen blitzten kampfesmutig. In tiefſter
Ueber=
zeugung kam es von ihren Lippen: „Dazu werde ich keine
Ge=
legenheit haben Exzellenz.”
„Bravo, wie eine echte Patriotin geſprochen! Jedoch wir
werden ſehen, Komteſſe. In zwei bis drei Tagen dürfte die Ent=
Für Ihre Gesundheit
Kaffee Sag.
ſcheidung hier gefallen und der Weg nach Königsberg und
Dan=
zig frei ſein.”
Oder die Armee Samſonows ein Trümmerhaufen.”
Der General warf Hertha einen bewundernden Blick zu.
Der Gedanke an die Begegnung der Königin Luiſe mit
Napo=
leon ſchoß ihm durch den Kopf. Auch ihm ſtand ein blondes,
bildſchönes, reinraſſiges Germanenweib gegenüber, das die
gegenwärtige Not ſeines Volkes und die Stärke des Feindes
den Glauben an den Sieg und die Kraft des Vaterlandes nicht
ins Wanken zu bringen vermochte.
„Komteſſe, wir ſind dreifach ſo ſtark wie die Verteidiger
Oſtpreußens!”
„Die deutſche Armee iſt unbeſiegbar!“
Unbeſchreibbar hoheitsvoll wie von höherer Eingebung
dik=
tiert, klangen dieſe von blühenden Frauenlippen dem
über=
mächtigen Eroberer entgegengeworfenen Worte.
Sekundenlang herrſchte peinliches Schweigen in dem kleinen
Raum. Dann entgegnele General Martos mit leichter Ver=
beugung: „Sie mögen recht haben, Komteſſe. Doch iſt der Beweis
erſt zu erbringen. Ich werde bemüht ſein, ihn für mein
Vater=
laud günſtig zu geſtalten.”
Als Boris bei Schwedrich von der Chauſſee abbog, ging er
in Galopp über. Schon ſeit dem Verlaſſen Neidenburgs peinigte
ihn eine immer ſtärker werdende Unruh=, deren Grund er ſich
nicht erklären konnte.
Was war während ſeiner dreiwöchigen Abweſenheit in
Greifenſtein und Mellienen geſchehen? Hatten die deutſchen
Truppen ſein Gut beſchlagnahmt und die Bewohner fortgeführt.
War es Inſpektor Tolski gelungen, die Schar der Neugierigen
irre zu führen?
Der fehlgeſchlagene Streich gegen Hohenſtein war ihm
be=
kgunt. Wer hatte Wenigſee und Schlaga Mühle verteidigt? Vor
allem, war Hertha zu Hauſe geblieben oder wieder zu ihren
Verwandten nach Berlin gefahren? Was wußte Graf
Reichen=
berg von ſeiner Spionagetätigkeit? Irgend welche greifbaren
Beweiſe hatte er glücklicherweiſe nirgends zurückgelaſſen,
außer=
dem die Herren des Stabes gebeten, der Familie Reichenberg
gegenüber davon zu ſchweigen.
Tauſenderlei Gedanken mit ihrem Für und Wider
durch=
eilten ſeinen Kopf. Bei Nußtal bog er vom Wege ab und ritt
auf eine ſeitwärts gelegene Höhe. Vor ihm breiteten ſich die
kleinen Gewäſſer des Popluſz= und Pawlik=Sees, zur Rechten
die Südſpitze des Großen Plautziger.
Wogende Kornfelder wechſelten mit tiefgrünen Wieſen, ernſte
Kiefernwaldſtücke mit lieblichen Laubwaldgruppen. In der
Ferne reckte ſich aus wildem Wein und vielhundertjährigen
Baumkronen der Greifenſteiner Ritterturm, auf deſſen breiter
Ziune er ſo manchesmal während der letzten beiden Jahre die
ſchwarz=weiß=roten, Landesfarben oder die blauweißen des
Reichenberger Wappens hatte flattern ſehen, wenn hohe Feſttase
oder fröhliche Familienfeſte gewiſſen Tagen ihr beſonderes
Ge=
präge gaben.
Gar oft war er ihrem Ruf gefolgt und mit glücklichem,
hoffnungsfrohem Herzen zu Beſuch gekommen.
Dort, hinter jenen Mauern, unter dem Schutze dieſes
jahr=
hundertealten Wahrzeichens ſtolzer, deutſcher Vergangenheit
weilte die Frau, die er über alles liebte und ſo heißt begehrte
wie keine andere zuvor. In ihrer Hand lag ſein Schickſal.
Nun war er zurückgekehrt. Doch nicht als treuer Hüter des
Hohenſteiner Landes, ſondern als feindlicher Eroberer.
Du haſt uns verraren! Wir kennen dich nicht mehr! rief es
ihm aus Büſchen und Bäumen, von Menſchen und Tieren
tauſendfach lautlos enigegen.
Würde auch Heriha zu ihm fagen: Ich kenne Sie nicht
mehr! Nur das nicht. Dann lieber tot, als von der geliebten
Frau verſtoßen. Er wollte gutmachen, was er als Spion
ver=
ſchuldet, wollte helfen und aufbauen, wo immer er konnte. Nur
verſtoßen ſollte ſie ihn nicht, ihn, den ruſſiſchen Spion mit dem
deutſchen Herzen.
„Na, wie iſt’s euch ergangen, ſeit ich fort war?” begrüßte
er ſeinen Aufſeher, Feldwebel Danilew, dem es gelungen war,
auf dem Transport nach Küſtrin zu entfliehen und wieder nach
Mellienen zurückzukehren.
„Schlecht, Herr Baron, reichlich ſchlecht.”
„Weshalb? Was hat ſich zugetragen? Wo iſt Tolski?”
fragte Boris erſtaunt und ſchritt mit Feldwebel Danilew ins
Kaus, wo ihm dieſer Bericht erſtattete.
ortſetzung folgt.)
Seite 12 — Nr. 136
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 18. Mai 1934
Statttlt agtlatt
Stboe4
Der Sport an Pfingſten.
Die Pfingſtfeiertage bringen ein zwar umfangreiches
Sport=
rogramm, bei dem allerdings ſportliche Höhepunkte wie ſonſt an
den Feſttagen vollkommen fehlen. Im
Fußball
ſteigt in Saarbrücken ein Kampf Süddeutſchland —
Weſt=
deutſchland, die Fortſetzung einer Reihe der traditionellen Kämpfe
im deutſchen Fußball aus der Zeit, da noch die Landesverbände
des D.F.B. beſtanden. Das Treffen wird auch im Saargebiet
be=
ſonderes Intereſie finden, da trotz der kurzfriſtigen Anſetzung des
Spieles beiderſeits noch recht gute Mannſchaften auf den Plan
gebracht wurden. Die Zahl der Freundſchaftsſpiele iſt diesmal
nicht ſeh: groß. In Süddeutſchland ſelbſt finden nur wenige
Tref=
fen ſtatt. Die großen Klubs benutzen die Feiertage meiſt zur Rube,
ſofern ſie nicht auswärtige Verpflichtungen eingegangen ſind.
Ein=
tracht Frankfurt hat für den Pfingſtſamstag den Meiſter von
Nordheſſen Boruſſia Fulda, verpflichtet. Die Fuldaer ſpielen dann
an den beiden Feſttagen anläßlich des 25jährigen Jubiläums zwei
Spiele in Somborn, und zwar gegen den SV. Somborn 09 und
gegen eine Auswahlmannſchaft aus dem Freigericht. Eine Reihe
ſüddeutſcher Mannſchaften befindet ſich auf Reiſen. Wormatia fährt
nach Polen, Boruſſia Neunkirchen und FV. Saarbrücken haben
eine kombinierte Mannſchaft mit Conen als Mittelſtürmer
zu=
ſammengeſtellt und beſuchen den Hamburger SV. Bayern
Mün=
chen trifft am Pfingſtſamstag in Köln auf Sülz 07, die
Stuttgar=
ter Sportfreunde ſpielen in Glauchau Germania Brötzingen weilt
in Erfurt und Jena und der FC. Pforzheim hat Hamborn als
Reiſeziel auserſehen. Der Freiburger FC. weilt in der Schweiz
und Mainz 05 nimmt zuſammen mit Alemannia Aachen die
deut=
ſchen Intereſſen an einem Turnier von Fola Eſch in Luxemburg
wahr. Aus dem Ausland iſt ferner noch ein internationales
Vier=
ſtädteturnier in Amſterdam mit Mannſchaften aus Paris,
Ant=
werpen und London als Gäſten und ein Länderſpiel zwiſchen
Dänemark und Polen in Kopenhagen zu erwähnen.
Handball.
Im Lager der Handballer iſt es an den Feiertagen ziemlich
ruhig.
Hockey.
Trotz der ſchon beendeten Saiſon bringen die Feiertage noch
einige Ereigniſſe. In erſter Linie verdient hier das internationale
Turnier in Bruchſal, vom rührigen Turnerbund Bruchſal zum
7 „Male veranſtaltet, Erwähnung. Neben 20 der beſten ſüddeutſchen
Damen= und Herrenmannſchaften haben drei franzöſiſche
Mann=
ſchaften, an der Spitze der franzöſiſche Meiſter Stade Francais
Paris, ihre Teilnahme zugeſagt. Ein weiteres Pfingſtturnier wird
in Bad Dürkheim veranſtaltet. Einige deutſche Mannſchaften,
ſo die Stuttgarter Kickers und Jahn München, unternehmen
Rei=
ſen in die Schweiz. In Herne Bay (England) werden wie
alljähr=
lich die Europameiſterſchaften im Rollſchuhhockey ausgetragen, an
denen auch Deutſchland beteiligt ſein wird.
Tennis.
Hauptereignis im „Weißen Sport” und zugleich eines der
größten Pfingſt=Sportereigniſſe überhaupt iſt das internationale
Turnier von „Rot=Weiß” Berlin. Die deutſche Spitzenklaſſe der
Damen und Herren trifft auf hervorragende Ausländer, ſo den
italieniſchen Meiſter Palmieri, den Iren Rogers, den Amerikaner
Hines, die Tſchechen Vodicka und Caſka, die Auſtralierinnen Frl.
Hartigan und Frau Hopmann, die Polin Frl. Jedrzejowſka und
die Kaliſornierin Elizabeth Ryan. Nach Abſchluß des Turniers
fahren die beſten der Teilnehmer zu den am Montag beginnenden
franzöſiſchen Meiſterſchaften nach Paris, wo unſerer großen
Expe=
dition ſchwere Kämpfe mit den beſten europäiſchen Spielern und
Spielerinnen warten. Im Rahmen dieſer Meiſterſchaften ſteigt
auch der Damen=Länderkampf Frankreich — USA. Außerdem
bringen die Pfingſttage noch die erſten Spiele um den Davisvokal,
und zwar in Paris die uns beſonders ſtark intereſſierende
Begeg=
nung Frankreich — Oeſterreich, auf deren Sieger wir in der
zwei=
ten Runde treffen, und der Kampf Schweiz — Indien in Luzern.
Motorſport.
Die Pfingſtereigniſſe im Motorſport ſpielen ſich im Ausland
ab. Deutſche Fahrer, nehmen am Großen Motorrad=Preis von
Italien bei Rom teil. Weitere Großereigniſſe des Auslandes ſind
die Jubiläums=Targa Florio, der Große Automobilpreis von
Caſablanca, bei dem ſechs Nationen vertreten ſind, und der Große
Preis von Budapeſt.
Leichtathletik.
In Bologna kommt es am erſten Feſttage zu einem
intereſſan=
ten Städtekampf München—Bologna, zu dem die Münchener eine
recht ſtarke Mannſchaft entſenden, die allerdings in Bologna, der
Hochburg, der italieniſchen Leichtathletik, einen ſchweren Stand
haben wird, zumal wir uns in Deutſchland, erſt am Anfang der
Bahnſaiſon befinden.
Radſport.
Am umfangreichſten iſt das Pfingſtprogramm im Radſport,
der zahlreiche Bahn= und Straßenrennen bringt. Bahnrennen
führt der Terminkalender am erſten Feſttage in Forſt, Pforzheim.
Singen, Brüſſel und Paris (mit Ehmer) und am Montag in
Mannheim, Zürich (mit Richter) und in Genf auf. Von den
Stra=
ßenrennen nennen wir zuerſt die am Samstag beginnende Italien=
Rundfahrt, die in 17 Etappen bis zum 10. Juni über 3615 Klm.
führt und an der auch deutſche Fahrer beteiligt ſind. Aber auch in
Deutſchland gibt es eine Reihe von Straßenrennen, ſo u. a. Rund
um Speſſart und Rhön, über 280 Klm. mit Start und Ziel in
Schweinfurt, Großer Preis der Kunſt= und Gartenſtadt Düſſeldorf
über 175 Klm., Vogtländer Achterfahrt über 130 Klm., Rund um
Solingen, Magdeburg—Quedlinburg—Magdeburg, und das
fran=
zöſiſche Rennen Paris—St. Etienne.
Schwimmen.
Die erſte Olympiaprobe der Waſſerballer führt im
Frankfur=
ter Stadion die deutſche Nationalmannſchaft zu einem zweitägigen
Kurſus zuſammen, der von einem intereſſanten Programm
um=
rahmt wird. Am Montag vormittag ſtatten die Nationalſpieler
Darmſtadt einen Beſuch ab, ſie treffen dort auf eine
Stadtvertre=
tung. Der DSV. hat 18 Spieler nach Frankfurt eingeladen,
dar=
unter zahlreiche Vertreter des Nachwuchſes. Gegner der DSV.=
Mannſchaften werden Gaumannſchaften des Gaues 13 des DSV.
und der Deutſchen Turnerſchaft ſein.
Pferdeſport.
Recht groß iſt der Betrieb auf den deutſchen
Pferderennbah=
nen. Die Rennen in Hoppegarten mit dem Jubiläumspreis am
Montag und der Dresdener Preis der Dreijährigen am Sonntag
ſind die wichtigſten Prüfungen. Daneben veranſtalten, noch die
Bahnen in Breslau und Neuß an beiden Tagen und Magdeburg
am Montag. Außerdem gibt es über die Pfingſtfeiertage noch ein
großes Reitturnier in Wiesbaden.
Tagungen.
Vier Bewerber haben ſich auf die Ausſchreibung zur
Deutſchen Meiſterſchaft im Mittelgewichtsboxen gemeldet, und
zwar neben den beiden Altmeiſtern Hein Domgörgen=Köln und
Hans Seyfried=Bochum der Berliner Bruch und Müller=Gera.
Wichkige Bekannkmachungen für alle
Zurmſtadter Zuin und Sporlvereine.
Die Saarturner kommen am Pfingſtſamstag, nachm. um 17.44
Uhr, in Darmſtadt an. Sämtliche Turn= und Sportvereine treffen
ſich mit ihren Mitgliedern um 16.45 Uhr am Woogsplatz und
mar=
ſchieren von hier mit Muſik zum Bahnhof. Fahnen ſind
mitzu=
bringen.
Kleidung: Aktive in Sport= bzw. Turnkleidung.
Tur=
nerinnen im weißen Kleid. Inaktive und ältere Turner im
blauen Anzug.
Die männliche Jugend marſchiert nicht im Zuge mit,
ſondern verſammelt ſich um 17 Uhr in der Woogsplatzturnhalle,
um die Saarturner in ihre Quartiere zu bringen.
Am Pfingſtſonntag treffen ſich alle Teilnehmer der
tur=
neriſchen und ſportlichen Vorführungen um 2 Uhr zum Antreten
und Umkleiden in der Woogsplatzturnhalle, um gemeinſam mit
den Saarturnern zur Woogswieſe zu marſchieren.
Es wird erwartet, daß die Darmſtädter Turn= und
Sport=
vereine mit allen verfügbaren Mitgliedern ſämtliche
Saarveran=
ſtaltungen beſuchen, um die Verbundenheit mit den Saarländern
zu beweiſen. Der Unkoſtenbeitrag, für die Saarkundgebung im
Saalbau (Pfingſtſamstag) ſowie für das Volksfeſt auf der
Woogs=
wieſe und das gemütliche Beiſammenſein in der Woogsturnhalle
(Pfingſtſonntag) iſt auf je 20 Pfg. feſtgeſetzt, einſchließlich
Pro=
grammporträge und Tanz. Auf der Woogswieſe haben außerdem
Jugendliche und Erwerbsloſe freien Eintritt.
Der Ortsausſchuß für den Empfang der Saarturner.
gez. Löwer.
Deutſchlands Waſſerball=Mannſchaft
im Kampf mit Darmſtadts Waſſerballern
am Pfingſtmontag, 11 Uhr, im Woog.
Für die Uebungsſpiele der Waſſerball=Ländermannſchaft am
Feiertag, vormittags 11 Uhr liegen jetzt die beiden Spiele
feſt. Die Nationalmannſchaft wird in der Aufſtellung:
Heinrich (Magdeburg)
Dr. Schürger (Nürnberg) Amann (Magdeburg)
Gunſt (Hannover)
Rademacher (Magdeb.) Schwartz (Köln) Schulze (Magdeb.)
der Darmſtädter Stadtmannſchaft gegenübertreten, die aus den
beſten Spielern Jung=Deutſchlands, der Turn= und Sportgemeinde
46, des Tb. Jahn 75 und des Polizeiſportvereins noch
zuſammen=
geſetzt wird. Zum erſten Male ſeit langer Zeit wird daher
Darmſtadt Gelegenheit haben, eine Stadtmannſchaft aufzuſtellen,
die das Glück haben wird, im Spiel gegen Deutſchlands beſte
Waſſerballmannſchaft ihr Können zu erproben und dabei viel zu
lernen. Wenn auch die Darmſtädter einen ſchweren Stand haben
werden, ſo werden ſie ſich doch nicht ohne Kampf geſchlagen
be=
kennen und ihre letzte Kraft einſetzen, um ehrenvoll
abzu=
ſchneiden.
Im zweiten Spiel wird Deutſchlands B=Mannſchaft, die in
der Aufſtellung:
Heins (Magdeburg)
Günther (Magdeburg) Haas (Köln)
Stellfeldt (Magdeburg)
Lang (Nürnb.) Reulecke (Magdeb.) Fangerow (Magdeb.)
aſt einer Magdeburger Städtemannſchaft gleichkommt und unter
er Betreuung von Altmeiſter „Ete” Rademacher ſchon gute
Lei=
ſtungen gezeigt hat, einer zweiten Darmſtädter Stadtmannſchaft,
die auf dem einen oder anderen Poſten noch durch auswärtige
Spieler verſtärkt wird gegenübertreten.
Zwei erſtklaſſige Waſſerballſpiele mit Deutſchlands und
Darm=
ſtadts beſten Waſſerballſpielern ſollten genügen am zweiten
Feiertag Darmſtadts ſportbegeiſterte Bevölkerung in großen Cha=
ren an den Woog zu bringen.
Doppelveranſtalkung des Polizei=SB.
Handball: Polizei Oſtdk. — Polizei Mülheim (Ruhr),
Fußball: Polizei Oſtdk. — V. ſ. B. Ludwigsburg
Pfingſtſonntag, 15 Uhr, Polizeiſportplatz.
Zu einem Probegalopp empfängt die Handballmannſchaft des
Polizeiſportvereins vor dem Vorendſpiel um die Deutſche Hand=
ballmeiſterſchaft in Leipzig ihre Berufskameraden aus Mülheim
(Ruhr). Die Mülheimer Poliziſten ſtehen in ihrem Gau an
vierter Stelle und verfügen über ein techniſch gutes
Handball=
können. Leider muß die hieſige Meiſterelf auf mehrere ihrer
Beſten verzichten, da ſie ſich für das ſchwere Spiel in Leipzig
ſchonen müſſen. Gleichzeitig ſoll durch die Aufſtellung neuer
talen=
tierter Spieler ein geeigneter Nachwuchs herangebildet werden.
Die Handballmannſchaft ſteht daher:
Kiepfer
Blank
Walter
Stahl Unmacht Moßner
Luley
Stahlecker
Leonhardt Spalt Villhardt
Anſchließend an das Handballſpiel ſtehen ſich die erſten
Mann=
ſchaften des Polizeiſportvereins und des VfB. Ludwigsburg im
Fußballſpiel gegenüber. Im Vorſpiel mußte die Polizeielf auf
dem ſehr ſchlechten Platz in Ludwigsburg wider Erwarten eine
knappe 2:3=Niederlage hinnehmen. Hoffentlich werden die
Darm=
ſtädter „Grünen” das Rückſpiel zu einem Siege geſtalten. Die
Gäſtemannſchaft ſteht in der dortigen Bezirksklaſſe an zweiter
Stelle und hat in dem ſehr ſchnellen Sturm und ihrem guten
Mittelläufer ihre beſten Waffen.
Der Südheſſenmeiſter tritt in folgender Aufſtellung an:
Klein
Bönſel
Balſer
W. Kaſpar
Matthes Kaufmann
Göbel Schupp
Seipp Pfeiffer Becker.
Die Tſchechoſlowakei ſchlägt die Briten in Prag 2:1.
In Athen, wo vor 40 Jahren die Olympiſchen Spiele durch
die Gründung des Internationalen Olympiſchen Komitees wieder
eingeführt wurden, tagt das J.O.C. zu ſeinem Jubiläumskongreß.
Auf dieſem Kongreß wird man ſich in der Hauptſache mit den
Olympiſchen Spielen 1936 in Berlin befaſſen, wobei auch die
end=
gültige Geſtaltung des Programms vorgenommen wird und die
Auswahl über die auszutragenden Sportkämpfe erfolgt. Hier
wird alſo auch die ſehnlichſt erwartete Entſcheidung fallen, ob
beim Olympia 1936 wieder ein Fußballturnier zur Durchführung
kommt.
Der engliſchen Fußball=National=Mannſchaft ſcheint auf ihrer
Kontinentreiſe das Glück nicht hold zu ſein. Nachdem ſie vor
kur=
zem erſt in Budapeſt eine 1:2=Niederlage hinnehmen mußte, erlitt
ſie nun in ihrem zweiten Spiel, auf dem Kontinent gegen die
Tſchechoſlowakei in Prag die gleiche Niederlage. Dabei muß aber
geſagt werden, daß die Briten die in ſie geſetzten Erwartungen
voll und ganz erfüllten.
Turnerbund Jahn 1875 Darmſtadl.
Aus Anlaß des Eintreffens der Saargäſte am
Pfingſtſams=
tag nachmittag zwiſchen 5 und 6 Uhr treten alle Aktiven
(Turnerinnen und Turner) in Turnkleidung an. Die inaktiven
Mitglieder treten im dunklen Anzug mit Mütze ebenfalls zum
Empfang der Saarturner an. Antreten pünktlich um
4 Uhr im Turnhaus. Dieburger Straße 26. Es
wird erwartet, daß in Anbetracht der bedeutungsvollen
Veran=
ſtaltung ein jedes Mitglied ſich an dem Empfang beteiligt. Für
den 1. Pfingſtfeiertag iſt es für Turner und Turnerinnen Pflicho.
an den gemeinſamen Vorführungen auf der Woogswieſe teilzu
nehmen.
Vereinsmeiſterſchaften des ASC. Darmſtadt.
Geſtern abend wickelte der Akad. Sportclub auf dem Hocku
ſchulſtadion ſeine Vereinsmeiſterſchaften ab, die durch eine Eird
ladungsſtaffel 4X100 Meter für die Darmſtädter Vereine
e=
weitert waren. Die Wettbewerbe vor den nicht ſehr zahlreiche=
Zuſchauern brachten folgende Ergebniſſe, wobei der frühere Te=
min der leichtathletiſchen Saiſon berückſichtigt werden muß: 100
Meter=Lauf: 1. Wetzſtein in 11,5 Sek., 2. Lüttringhaus 122
Sek., 3. Heil und Meier je 12,2 Sek. — 400 Meter: 1. Hefn
57,8 Sek., 2. Rinn 58 Sek., 3. Barbier 60 Sek. — 800 Meterr
1. Deſcher 2:20,8 Min., 2. Neuſſe 2:24,5 Min., 3. Beerenbay
2:32,4 Min. — 3000 Meter: 1. Werner 10:30 Min., 2. Schur)
mann 10:45 Min., 3. Pfeiffer 10:45,4 Min. — Hochſprung
Gebers 1,57 Meter. 2. Meier 1,52 Meter, 3. Oſann urn v
Wagenbach je 1,49 Meter. — Weitſprung: 1. Gebers 5,8/ſt die Eint
Meter, 2. Wetzſtein 5,77 Meter 3. Meier 5,67 Meter. — Kuges, //ku, weil ke
ſtoßen: 1. Wetzſtein 10,77 Meter, 2. Bärbier 9,90. Metee, y nehreren 2
3. Heil 9,55 Meter. — Diskuswerfen: 1. Wetzſtein 33,70 Mtx; wen Steiger!
2. Barbier 27,80 Meter 3. Gebers 24,45 Meter. — Keulenweii mgemmäßg
wurf: 1. Boos 59,05 Meter, 2. Rinn 51 Meter, 3. Mack 47 Mt1. hei dem Sta
4X100 Meter Einladung: 1. ASC. mit Meier. Hefi, fröhung der
SV. 98 mit Kliſcha ſgs bi Leben
Lüttringhaus, Wetzſtein, in 46.4 Sek.,
Hauck, Kreuter, Kopp in 46,8 Sek., 3. TSG. 46 mit Jakob, Deiſt / 9 Millione
roth. Avemarie, Görich in 47 Sek. — Die erſten Läufer lage= Ewirtung auf
ziemlich auf gleicher Höhe bei der Stabübergabe, dann ſpurtern ſpeleinuhr
der zweite Lilienträger an ſeinen Vordermännern vorbei, dog ſetigware
da der nächſte Stabwechſel nicht klappte, ging der Vorſprung au anonats.
ASC. verloren. Mit knappem Vorſprung übernahm der letzt, fichr aus de
ASCer den Stab und hielt den Sieg feſt in der Hand, währemy y. Stärter
der SVer den ungeſtüm angreifenden 46er halten konnte. —5ö— m Schweden.
Kanuſpork.
GFbritannien
Die Ausf
dr dem Vorn
eien Rückgan
misig im Apr
Der Zehner=Kanadier des Kanu=Clubs Darmſtadt auf Jugend= ſoü ſten. Nach
Pfingſtfahrt.
Der für den Kanu=Club Darmſtadt bei der bekannte— /minderung
Werft von Hack u. Sohn in Hamburg gebaute Zehner=Ka ſoäu der verg
nadier iſt Ende voriger Woche in Erfelden eingetroffen um wi. lung iſt zu
hat am vergangenen Sonntag ſeine erſte Fahrt auf dem Altrheiu /usnommen h
erlebt. Die Zehner=Kanadier ſind in erſter Linie für die Einſchu miderung im
lung der Jugend in den Waſſerſport beſtimmt. Infolgedeſſen in miktung auf
gleichzeitig mit der Ankunft dieſes Bootes auch eine Jugendabte; M5 zu betr
lung gegründet worden. Daß hierfür von den Jugendlichen große, Helmäßig
Intereſſe vorhanden, beweiſt die inzwiſchen zu einer anſehnliche nuch die frühr
Zahl angewachſene Jugendabteilung des Clubs. Aus dieſer molgedeſſen
Grunde iſt kürzlich, für den gleichen Zweck, noch ein Vierer zütrin die
Kanadier angeſchafft worden, der in Gemeinſchaft mit der miüber hinau
„Zehner” zu Kameradſchaftsfahrten Verwendung finden ſoll. AM fu ſt, wird
den beiden Pfingſtfeiertagen wird die Jugend unter Leitung ihre! Someit
fal allen Lät
Wartes eine zweitägige Fahrt mit Zeltlager unternehmen.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier. Freiburg 251.
Frankfurt.: Freitag, 18. Mai
m Export
Rithnen.
u4. Britiſt
Der R1
Me ttigwa
vtm 351.,
urtd hal
litenen R.
10-4 Million
5.45: Stuttgart: Choral Zeit, Wetter. — 5.50: Stuttgart: Gyn Ru Cgang der
naſtik. — 6.15: Zeit, Meldungen. — 6.25: Gymnaſtik. — 6.50
Wetter. — 6.55: Schallplatten: Erinnerungen an den bunten 4
Rock. — Duliöh! — 8.15: Waſſerſtand, Wetter. — 8.20: Stutte
gart: Gymnaſtik. — 9.25: Nur Freiburg: Werbekonzert. — 9.45:
Nur Freiburg: Eigene Sendung. — 10.00: Nachrichten. — 11.001
Werbekonzert. — 11.40: Meldungen. — 11.50: Sozialdienſt.
12.00: Orcheſter freiſtehender Berufsmuſiker. Ltg.: G. Schumacher,
— 13.00: Zeit Nachrichten. — 13.10: Nachrichten. — 13.24
Schallplatten: Nordiſche Muſik. — 13.50: Zeit, Nachrichten. —
14.00: Schallplatten: Das Schönſte an der Woche iſt das Wochent
end. — 14.30: Nur Freiburg: Nachrichten. — 14.40: Kleint
Plaudereien aus dem Leben der Frau. — 15 30: Wetter. —
15.40: Zeit. Wirtſchaftsmeldungen. — 15.50: Wirtſchaftsbericht,
16.00: Stuttgart: Philharm. Orcheſter. Ltg.: W. Walter. Soliſtint
Margarete Wetter (Sopran). — 17.30: Dr. Grotewahl: Schlußt
17.45:
bericht vom Internationalen Polarjahr 1932—33.
Trier: Kleine Klaviermuſik. Lyriſche Stücke von Edpard Grieg,
— 18.00: Vortrag. — 18.25: Die Entſtehung des Autoreifens.
Hörbericht aus einer Gummifabrik. — 18.45: Meldungen.
18.50: Griff ins Heute.
19.00: München: Prof. Dr. Haushofer: Weltpolitiſcher Monats
bericht. — 19.20: München: Reichsſendung: 300 Jahre Obert
ammergauer Paſſion. — 20.00: Berlin: Politiſcher Kurzbericht
— 20.15: Vom Deutſchlandſender: Reichsſendung: Stunde der
Nation. Muſik im deutſchen Heim. — 21.00: Vom Deutſchland
ſender: Ede rettet die Lackfabrik. Kurzhörſpiel. — 21.15: Ruſſte
ſche Ballettmuſik. Das Funkorcheſter. Ltg.: H. Rosbaud. —
22.00: Zeit. Nachrichten. — 22.15: Stuttgart: Du mußt wiſſen.
— 22.25: Nachrichten. — 22.40: Freiburg: Schichtwechſel in
einer Aluminiumfabrik. Hörbild. — 23.00: Vom Schickſal des
deutſchen Geiſtes. Bekenntniſſe, Hörfolge. — 24.00: Stuttgart!
Nachtmuſik.
ch rmazeutiſch
Auk betrug der
Ien
1934 der
hiefe frant
90 (Mühler
ſt 11. 20,40
Spreiſe fran
Deutſchlandſender
Welle 1571
Deutſch andſender: Freitag, 18. Mai
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr. — 6.00: Tagesſprug,
6.05: Berlin: Gymnaſtik. — 6.20: Kiel: Frühkonzert.
In einer Pauſe (gegen 7.00): Nachr. — 8.00: Sperrzeit.
8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.00: Volksliedſingen.
9.40: Georg Wenzel: Die Führerin. — 10.00: Nachr.
10.10: München: Von deutſcher Arbeit: Der Dampfpflug erzbe”
Amerika. — 10.50; Spielturnen im Kindergarten. — 1115:
Seewetterbericht. — 11.30: Für die Mutter: Geſpräch über
Mai= und Pfingſtfeiern. — 11.59: Kinder und Kmderräume.
12.00: Wetter; anſchl.: Glückwünſche. — 12.10: Mittagskonzert
(Schallpl.).
Anſchl.: Wetter. — 12.55: Zeitzeichen.
13.00: Sperrzeit. — 13.45: Nachr — 14.00: Arien und Lieder
(Schallpl.). — 15.00: Wetter, Börſe. — 15.15: Fürs deutſche
Mädel: Sagen, Lieder Sitten und Bräuche. — 15.40: Df=
Decker: Um die deutſche Gewiſſensfreiheit.
16.00: Breslau: Nachmittagskonzert. — 17.30: A. Schneider: Welle
bewegende Erfindungen des letzten Jahrzehnts. — 17.50: Wunſche
konzerr auf Schallpl. — 18.55: Das Gedicht; anſchl.: Wettek.
19.00: Aus der Heimar Ernſt Moritz Arndts. Hörfolge aus
Pommern und Rügen. — 20.00; Kernſpruch; anſchl.: Kurtk
nachrichten. — 20.15: Reichsſendung: Stunde der Nation=
Muſik m deutſchen Heim. — 21.00: Ede rettet die Lacfabrit=
Kurzhörſpret. Aufn.). — 21.20: Der Deutſchlandſender ers
innert. . — 2130: Italieniſche Volkslieder. Aufnahme aus
Turin). — 22.00: Politiſcher Kurzbericht. (Aufn.). — 22.40*
Wetter=, Tages= und Sportnachr. — 22.45: Sewetterberichle,
23.00: Köln: Nachtmuſik und Tanz=
Weikerbericht.
Erneuter kräftiger Druckanſtieg von der Biscaya her lich
Störungseinfluß des Nordſeetiefs vornehmlich im Südweſte.”
Deutſchlands nicht zur Entfaltung kommen. Da das Baromei
noch ſteigende Tendenz zeigt, dürfte das im ganzen freundliche i”
tagsüber wieder etwas wärmere Wetter vorerſt anhalten, w..
auch durch die angrenzende nordweſtliche Wirbeltätigkeit eine Si
bilität der Wetterlage nicht geſichert erſcheint.
Ausſichten für Freitag, den 17. Mai: Vielfach heiter, zeitwe
auch leicht wolkig oder dunſtig, tagsüber wärmer, trocken=
Ausſichten für Samstag, den 18. Mai: Noch freundliches, aber ſic”
durchweg beſtändiges Wetter.
Nummer 136
D
Freitag, 18. Mai
latte
Der deutſche Außenhandel im April.
Roch keine Auswirkung der Rohſteffeinfuhrverboke. — Immer noch Einfuhrüberſchuß.
Ausfuhr ernenk um 85 Millionen Reichsmark geſunken.
C. Millionen Reichsmark Pafſivſaldo. Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Darmſtadt auf üu
tadt bei der
Hi=
ebaute Zehne
eden eingetranf
Fahrt auf dem 1.
r Linie für die
s auch eine Jue
den
anſe
des Clubs. Aus
veck, noch ein 2i
dung ſichen ”
gend unter Leitu
lager unternehr
Im April 1934 betrug die Einfuhr 398 Millionen RM. Sie
idemnach gegenüber dem Vormonat unverändert. Nach der
Sſontendenz war eher eine Steigerung der Einfuhr zu erwarten.
9 Rohſtoffeinfuhr ſtieg von 244,7 auf 253 Millionen RM. Die
Ejuhrverbote für eine Reihe von Rohſtoffen haben ſich ſomit in
Einfuhr des April noch nicht ausgewirkt. Die Einfuhr hat
ade bei einigen der von dieſen Verboten betroffenen Waren
oder ſtärker zugenommen, ſo insbeſondere bei Wolle und Metal=
Die Einkaufsverbote konnten ſich im April noch nicht
aus=
aken, weil regelmäßig zwiſchen Einkauf und Einfuhr eine Friſt
w mehreren Wochen oder gar Monaten liegt. Nach der
anhai=
nden Steigerung in den letzten Monaten hat die Rohſtoffeinfuhr
mgenmäßig im April eine Höhe erreicht, die nur noch wenig
ſiter dem Stand im gleichen Monat von 1928 zurückbleibt. Der
ſtöhung der Rohſtoffeinfuhr ſteht ein etwa gleich großer
Rück=
ag bei Lebensmitteln gegenüber. Die Einfuhr iſt hier von 87,5
79 Millionen RM. zurückgegangen. Es iſt dies eine
Akwirkung auf die verhältnismäßig ſtarke Zunahme der
Lebens=
nte leinfuhr entgegen der Saiſontendenz im Vormonat. Die
ürtigwareneinfuhr hielt ſich etwa aufder Höhe des
Dtmonats. Soweit ſich jetzt ſchon überſehen läßt, war die
Gifuhr aus der Mehrzahl der Bezugsländer nur wenig verän=
. Stärker geſtiegen iſt der Warenbezug aus Britiſch=Indien
m Schweden. Abgenommen hat die Einfuhr insbeſondere aus
ſoßbritannien und Rußland.
Die Ausfuhr betrug im April 316 Millionen RM.
Gegen=
ür dem Vormonat iſt ſie um 85 Mill. RM., d. h. 21 Prozent,
nuken. Nach der Saiſontendenz war von März zu April mit
ſien Rückgang der Ausfuhr zu rechnen, da dieſe bisher
regel=
nzig im April abgenommen hat. Im April ds. Is war die
minderung jedoch mindeſtens doppelt ſo ſtark wie im
Durch=
güt der vergangenen Jahre. Bei der Beurteilung dieſer
Ent=
ulung iſt zu berückſichtigen, daß die Ausfuhr im März ſtärker
genommen hatte, als es der Saiſontendenz entſprach. Die
Ver=
mderung im April iſt hiernach zum Teil ſicherlich als eine
Rück=
ukung auf die verhältnismäßig ſtarke Ausfuhrſteigerung im
ſrz zu betrachten. Es iſt möglich, daß der an ſich im März
velrnäßig eintretende Auftrieb, des Ausfuhrgeſchäfts diesmal
uch die frühzeitige Lage des Oſterfeſtes verſtärkt wurde und daß
allgedeſſen auch der jahreszeitliche Rückſchlag im April um ſo
fäker in die Erſcheinung treten mußte. Ob der Ausfuhrrückgang
müber hinaus noch als Wirkung neuer Abſatzhemmniſſe zu
deu=
ft, wird ſich erſt in den nächſten Monaten überſehen laſſen.
Soweit ſich jetzt ſchon feſtſtellen läßt, hat die Ausfuhr nach
i ellen Ländern abgenommen. Beſonders ſtarke Rückgänge ſind
in Export nach Großbritannien und den Niederlanden zu
ver=
kren Unbedeutende Erhöhungen weiſt lediglich die Ausfuhr
„u BBritiſch=Indien, Japan, der Türkei und Braſilien auf.
Der Rückgang hat ſich beſonders ſtark bei der
hrtigwarenausfuhr geltend gemacht. Dieſe ging zurück.
m &51.1 auf 239,5 Millionen RM. Die Ausfuhr von Rohſtoffen
MHalbfertigen Waren ſank gleichzeitig von 72.1 auf 65,7
Mil=
ſuerr RM. und von Lebensmitteln und Getränken von 13,4 auf
0 MMillionen RM. In erſter Linie beteiligt, waren an dem
krang der Fertigwarenausfuhr Textilwaren, chemiſche und
hrmazeutiſche Erzeugniſſe und Maſchinen. Der
Einfuhrüber=
aß betrug demnach 82 Millionen RM. In den erſten vier
Mo=
ger des Jahres 1934 betrug der Einfuhrüberſchuß 135,8 Millio=
RM. In Gold und Silber betrug in den erſten vier Mona=
1934 der Ausfuhrüberſchuß 162,6 Millionen RM.
Produkkenmärkke.
Mannheimer Produktenbörſe vom 17. Mai. Weizen inländ.
fcrreiſe franko Vollbahnſtation des Erzeugers per Mai: Bezirk 9
90 (Mühleneinkaufspreis 20,30), Bezirk 10 20.10 (20,50), Be=
M21 20,40 (20,80); Roggen ſüdd. frei Mannheim 18,00—18.25,
ſerreiſe franko Vollbahnſtation des Erzeugers per Mai: Be=
8 17.00 (Mühleneinkaufspreis 17.70—17,90), Bezirk 9 17.30
u4—17,60); Hafer inländ. 17.00—17,50, Sommergerſte 17,75—
5 (Ausſtichware über Notiz), Pfälzer Gerſte 18,00—18,50
ſsſtichware über Notiz), Futtergerſte 17,00, Mais im Sack 18,50
N 19,00, Erdnußkuchen prompt 16,25, Soyaſchrot prompt 15,25,
Aus kuchen 13.50, Palmkuchen 14,00, Kokoskuchen 16,75.
Seſam=
lyer 16,75, Leinkuchen 17,25—17,50, Biertreber mit Sack 14,00
ſt 4,50, Trockenſchnitzel ab Fabrik 10,25, Rohmelaſſe 8,50.
Wie=
ſeheu loſe 6,00—6,40 Rotkleeheu 6,30—6,50, Luzernekleeheu 8,00
Ni 6,20, Preßſtroh Roggen=Weizen 2,20—2,40, Hafer=Gerſte 1,80
1 2,00, geb. Stroh Roggen=Weizen 1.40—1,60, Hafer=Gerſte 1,20
4,40; Weizenmehl (Spezial 0) Type 563: Feſtpreisgebiet 11
1M. Feſtpreisgebiet 10 28,90, Feſtpreisgebiet 9 28,80. Feſtpreis=
Heiſel en nit Se 1c Wgeile T5 R Sit 10d
hagenkleie 11,50, Weizenfuttermehl 11,75, Roggenfuttermehl
125, Weizennachmehl 15,50, dito 4b 16,50.
Diehmärkke.
Darmſtädter Schlachtviehmarkt vom 17. Mai. Auftrieb: 221
Aber. Bezahlt wurde für das Pfund Lebendgewicht: a) 44 bis
h 39—43. c) 35—38, d) 30—34, Spitzentiere über Notiz. Es
uden notiert in der Klaſſe a) 41, b) 63, c) 59, d) 22 Stück.
ArEtverlauf: geräumt.
Groß=Gerauer Ferkelmarkt vom 16. Mai. Auftrieb: 528 Fer=
Ferkel koſteten 8—22 RM. pro Stück. Der nächſte Ferkel=
Iriat findet am Mittwoch, den 30. Mai, vormittags 8.30 Uhr,
dem Marktplatz zu Groß=Gerau ſtatt.
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 17. Mai. Auftrieb: 20
Aber, 40 Schweine, 270 Ferkel und 392. Läufer. Preiſe pro
Sc: Ferkel bis 6 Wochen 11—15 RM., über 6 Wochen 20—23
Läufer 24—25 RM. Kälber und Schweine nicht notiert.
histverlauf: In allen Gattungen mittelmäßig.
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 17. Mai. Auftrieb: Rin=
4 (gegen 91 am letzten Donnerstagsmarkt), darunter
befan=
ſich 19 Ochſen. 3 Bullen, 15 Kühe und 27 Färſen; Kälber 1608
Schafe 37, darunter 24 Hammel, Schweine 689 (730).
hert wurde pro 1 Zentner Lebendgewicht in RM.: Kälber
32—52, b) 46—49, c) 39—45, d) 30—38: Lämmer und Hammel
Stallmaſthammel 34—35: Schafe nicht notiert; Schweine
40—42, b) 40—42. c) 38—42, d) 36—41. e) 35—39. Im
deisvergleich zum letzten Donnerstagsmarkt gaben Kälber 1.—
N. Hammel 2.— RM. nach, Schweine blieben unverändert.
ſucktverlauf: „Bei allen Gattungen mittelmäßig, ausverkauft.
(eiſchgroßmarkt. Beſchickung: 1124 Viertel Rindfleiſch,
Sanze Kälber, 2 ganze Schafe, 1024 Schweinehälften Preis
1 Zentner friſches Fleiſch in RM.: Ochſen= und Rindfleiſch
73—58, 2) 49—53; Bullenfleiſch 48—55; Kuhfleiſch 2) 35—44,
23—35: Kalbfleiſch 2) 72—80, 3) 65—72; Hammelfleiſch 75:
hweinefleiſch 1) 60—66. Geſchäftsgang: mittelmäßig. — Der
cete Viehmarkt findet am Dienstag, den 22. Mai, ſtatt.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
nntwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
M Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt; Andreas
Au er; für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch; für den Sport;Karl Böhmann für „Die
Sinei Wart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette: für den Anzeigen=
und geſchäfl Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D.A. IV. 34. 23107
Lruck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Riverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
nechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
Die in Anbetracht der bevorſtehenden Börſenunterbrechung
durch die Pfingſtfeiertage ohnedies gelähmte Unternehmungsluſt
erfuhr an der Berliner Börſe eine weitere Beeinträchtigung
durch die zu Beginn des Verkehrs bekannt gewordene
Außenhan=
delsbilanz für April, die einen Paſſivſaldo von 82 Millionen RM.
ausweiſt; andererſeits bleibt natürlich nicht unbeachtet, daß in der
erhöhten Einfuhr von Rohſtoffen ein weiteres Kennzeichen für die
ſtarke Belebung der Binnenwirtſchaft liegt. Der jüngſte
Reichs=
bankausweis mit einer erneuten Abnahme des Gold= und
Deviſen=
beſtandes bringt zwar nichts Unerwartetes, war jedoch nicht dazu
angetan, die Kaufluſt zu ſtärken. Mit Befriedigung wurden
da=
gegen die neuen Maßnahmen für die Inangriffnahme der
Ar=
beitsſchlacht, die in dem ſogenannten „Göring=Plan”, feſtgelegt
ſind, aufgenommen, ebenſo findet die große Rede des Führers
auf dem Arbeitskongreß allſeitige Beachtung. Das Kursniveau
gab bei kleinſten Umſätzen durchſchnittlich etwa 1 Prozent nach.
Am Rentenmarkt ſetzten Neubeſitzanleihe 20 Pfg. unter
Vortages=
ſchluß ein nachdem am Vormittag größere Umſätze zu einem
höheren Kurſe getätigt worden waren. Am Geldmarkt nannte
man unveränderte Blanko=Tagesgeldſätze von 4 bzw. 4½ Prozent.
Am Valutenmarkt wurde der Dollar mit ca. 2,50, das Pfund mit
12,77 ziemlich unverändert errechnet. Im weiteren Verlauf
ver=
mochte ſich eine einheitliche Tendenz nicht zu entwickeln, bei
klein=
ſten Umſätzen waren Kursausſchläge nach beiden Seiten im
Aus=
maß von höchſtens 2 Prozent zu beobachten. Recht freundlich
ver=
anlagt waren Renten. Gut gehalten blieben
Liquidationspfand=
briefe. Stadtanleihen verkehrten uneinheitlich. Von den kaum
veränderten landſchaftlichen Goldpfandbriefen ſind ldiglich 8
Pro=
zent Sachſen mit minus 9 Prozent erwähnenswert. Durchweg
freundlicher kamen Provinzanleihen zur Notiz. Von
Staats=
anleihen waren 30er Lübecker mit plus ¼ und 29er Mecklenburg=
Schweriner mit plus ½ Prozent über den Durchſchnitt von ¼
Pro=
zent feſter. Am variablen Markt kamen Neubeſitz 30 Pfg. über
den Anfangskurs zur Notiz.
Entgegen den Erwartungen im vorbörslichen Verkehr
eröff=
nete die amtliche Frankfurter Börſe in ſehr ſtiller Haltung.
Die bevorſtehende längere Verkehrsunterbrechung läßt keine rechte
Unternehmungsluſt mehr aufkommen, zumal der Ordereingang
ſeitens der Kundſchaft wieder nur minimal war. Daneben
ver=
urſachte die neueſte Entwicklung der Außenhandelsbilanz für den
Monat April etwas Zurückhaltung. Da auch aus der
Transfer=
konferenz noch keine Verlautbarungen vorlagen, war man
allge=
mein auf Abwarten eingeſtellt. Einige Beachtung fanden die
Ausführungen des Reichskanzlers auf dem Arbeitskongreß und die
Rede des Reichsfinanzminiſters in Hamburg. Bei ſehr kleinen
Umſätzen war die Kursgeſtaltung nicht ganz einheitlich, doch
über=
wogen infolge der Geſchäftsſtille meiſt geringe Abſchwächungen.
Am Rentenmarkt erfolgten in der Neubeſitzanleiche einige
Ab=
gaben, die den Kurs auf 17,50 nach vorbörslich 18 Prozent und
vorgeſtern 17,90 Prozent drückten. Altbeſitz dagegen gewannen
½ Prozent, Stahlverein=Bonds 1 Prozent und ſpäte
Reichsſchuld=
buchforderungen lagen mit 948 Prozent behauptet. In der
zwei=
ten Börſenſtunde ſtagnierte das Geſchäft faſt vollkommen, lediglich
in der Neubeſitzanleihe fanden bei anziehendem Kurs (17,90 nach
17.,40) kleine Umſätze ſtatt, auch Farbeninduſtrie waren wieder ½
Prozent höher. Sonſt blieb das Kursniveau ziemlich unverändert.
Am Rentenmarkt lagen Goldpfandbriefe und Kommunal=
Obliga=
tionen behauptet, Liquidationspfandbriefe teilweiſe etwas
ſchwä=
cher. Staats= und Stadtanleihen lagen ruhig und nur wenig
ver=
ändert. Von fremden Werten waren Rumänen auf den
Fort=
ſchritt bei den Schuldenverhandlungen gefragt und feſter.
An der Abendbörſe herrſchte angeſichts der bevorſtehenden
längeren Feiertage ſeitens der Kuliſſe ſtärkſte Zurückhaltung,
zu=
mal Anregungen nicht vorlagen, da auch die Bankkundſchaft mit
Aufträgen dem Markte fernblieb. Da auch aus der
Transfer=
konferenz immer noch jede Andeutung über den bisherigen
Ver=
lauf fehlte, war die Undernehmungsluſt ſehr gering. Infolge der
Geſchäftsſtille blieben, die Berliner Schlußkurſe in den meiſten
Fällen nur knapp behauptet, teilweiſe ergaben ſich Abſchwächungen
bis zu 1 Prozent.
der Reichsbankausweis für die zweite
Maiwoche.
Weikere Gold= und Deviſenverluſte.
In der zweiten Maiwoche hat ſich nach dem
Reichsbankaus=
weis die Kapitalanlage weiter um 146,3 Millionen RM.
ver=
ringert. Die Rückflüſſe zur Reichsbank ſind im Mai zögernder als
früher. Bisher floſſen nur rund 61 v. H. der zum April=Ultimo
angeforderten Mittel an die Reichsbank zurück gegen 78 v. H. im
Vormonat. Im einzelnen ermäßigte ſich der Beſtand an
Reichs=
ſchatzwechſeln um 12,1 auf 13 Mill. RM. an ſonſtigen Wechſeln
und Schecks um 103,9 auf 2974,6 Mill. RM. und an
Lombardfor=
derungen um 26,5 auf 62,7 Mill. RM. Der Beſtand an
deckungs=
fähigen Wertpapieren hat ſich leicht um 2,6 auf 319,2 Mill. RM.
erhöht. Stärker angeſtiegen ſind die ſonſtigen Aktiven um 45,5
Mill. RM., was mit einer Inanſpruchnahme des
Betriebskredi=
tes des Reiches zuſammenhängt. Der Notenumlauf ermäßigte ſich
um 61,2 auf 3460,7 Mill. RM., während 48,5 Mill. RM.
Scheide=
münzen in die Kaſſen der Reichsbank zurückfloſſen. Der
Gold=
beſtand ging zurück um 22,7 auf 160,9 Mill. und der Beſtand an
deckungsfähigen Deviſen um 2,2 auf 5,5 Mill. RM. Abgeſehen
von dem normalen Bedarf der Wirtſchaft wurde die
Goldbewe=
gung in dieſer Woche beeinflußt durch Zinszahlungen auf Lee=
Higginſon=Kredit und für die Young=Anleihe. Das
Deckungsver=
hältnis der Noten ermäßigte ſich von 5,4 auf 4,8 v. H. Der
ge=
ſamte Zahlungsmittelumlauf betrug 5390 Mill. RM. gegen 5355
Mill. RM. zur gleichen Zeit des Vormonats und 5300 Mill. RM.
zur gleichen Zeit des Vorjahres.
Eine Anordnung des Reichsführers
Ges Handels.
Der Reichsführer des Handels, Präſident Dr. Carl Lüer
hat unter dem 16. Mai 1934 folgende Anordnung erlaſſen: Ich
ordne hiermit an, daß ſich alle Vereine und Verbände, die ſich
der Bearbeitung von Großhandelsfragen, widmen, bei dem von
mir beſtimmten Reichsbeauftragten für den Großhandel, Wilhelm
Rumpf, Berlin W. 30, Mackenſenſtraße 10, zu melden haben. Die
Anordnung betrifft fachliche, regionale und ſonſtige
Organiſatio=
nen, ferner auch Ein= und Verkaufsgeſellſchaften und
Gemeinſchaf=
ten des Großhandels. Soweit die Organiſationen unmittelbar
oder mittelbar dem Reichsverband des Deutſchen Groß= und
Ueberſeehandels angeſchloſſen ſind, erfolgt die Meldung durch den
RGDU., der hierüber nähere Anweiſungen gibt. Die Meldung
hat gemäß Ziffer 1 unter Ausſtellung von Fragebogen zu erfolgen,
die in Berlin W. 30, Mackenſenſtraße 10. RDGU., anzufordern
ſind. Die Verbände und Einkaufsgeſellſchaften haben auf
Anfor=
derung alle vom Reichsbeauftragten für den Großhandel für
not=
wendig gehaltenen Unterlagen zur Verfügung zu ſtellen. Die
Meldung hat unverzüglich bis zum 27. Mai 1934 zu erfolgen.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Nachdem die bisherige Tranche der ſogenannten
unverzins=
lichen Reichsſchatzanweiſungen ausverkauft iſt, wurden neue
Ab=
ſchnitte per 5. 11. 1935 zu einem Diskontſatz von 4½ Prozent
auf=
gelegt.
Der Zementabſatz im April 1934 belief ſich nach einer
Mit=
teilung des Deutſchen Zement=Bundes auf 531 000 Tonnen
gegen=
über 546 000 Tonnen im März 1934.
In der Woche vom 29. April bis 5. Mai 1934 (5 Arbeitstage)
ſind bei der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft 583 607 Güterwagen
geſtellt worden gegen 681 822 in der Vorwoche (6 Arbeitstage)
und 524 150 in der entſprechenden Woche des Vorjahres (5
Ar=
beitstage). Für den Arbeitstag im Durchſchnitt berechnet lauten
die entſprechenden Zahlen 116 721, 113 637, 104 830. Nicht
recht=
zeitig geſtellt wurden 337 Güterwagen.
Die Rhein=Main=Donau A.=G., München, macht den
inländi=
ſchen Beſitzern von Dollar=Bonds ihrer 7 Prozent Dollar=Anleihe
von 1925 ein Umtauſchangebot auf der Baſis von 3.— RM. je
Dollar Nennwert, und zwar in 5 Prozent Reichsmark=
Schuldver=
ſchreibungen. Das Angebot iſt bis 28. Mai einſchließlich befriſtet.
Zum Umtauſch zugelaſſen ſind ſowohl die zertifizierten Dollar=
Bonds wie auch die nicht zertifizierten, ſoweit ſie bis zum Ablauf
der genannten Friſt ſich nachweislich in Inlandsbeſitz befinden.
Berliner Kursbericht
vom 17. Mai 1934
Drutfche Sunr und OibtomtdeGcfeafcaft
Deviſenmarkt
vom 17. Mai 1934
Eein Ianlchasf.
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llohzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
E. P. Bemberg
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Mie
53.50
61.—
20.50
24.50
24.375
131.75
66.75
122.—
76—
151.125
123.50
w Rife
Elettr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ. f.elektr. Untemn
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
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414—
95.—
132.,625
60.25
95.375
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108.—
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Athen
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Budapeſt 1
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1 Pap. Beſo
1eanad. Doll.
1 Yen
1ägypt. 4 I
1 türf. *
L.Stg.
1 Dollar
1 Milreis
1 Goldpefo
100 Gulden
100 Drachm.
100 Belga I5
100 Pengö
100 Gulden
100 finn. Mk.
ſGeld2
0.580l
2.489
0.756
13.135
2.011
12.755
2.500
0.211
0.999
169.53
2.473
58.44
a1.ss
5.634
Brieft
0.584
2.505
0.758
13.165
2.0is
12.785
2.506
0.213
1.00r
169.8
2.R7
58.56
.74
5.656
Italien
Jugoſlawien
Kopenhagen
Liſſabon.
Oslo.
Paris
Prag
Island
Niga
Schweiz
Sofia
Spanien
Stockholm
Tallinn (Eſtl.
Wien
Miit
100 Lire.
100 Dinar
100 Kronen
100 Escubot
00 Kronen
100 Franes
100 Tſch. Kr.
100 isl. Kr.
100 Lats
100 Franlen
100 Leva
100 Peſeta?
100 Kronen
100 eſtl. Kr. ſe
100 Schillingl”
Geld
ſ21.28
l1.81
16.50
10.43 10.35
57.69
77.92
g1.18
3.047
47.20 4
Brief
21.32
5.664 5.676
56.94 57.06
11.63
64.09 64.21
6.54
57.97
78.08
81.34
3.053
84.77 34,33
65.78 65.92
38.43 68.57
7.30
Burmſtädter und Karionaloant Durmktabt, Miaute dee Fresoher Sant
Frankfurter Kursbericht vom 17. Mai 1934.
Kenue
„ Gr. IIp. 1934
„ 1935
„ 1936
„ 1937
„ 1938
GruppeI
6% Dtſch. Reichsanl.
v.27
69
5½%Intern. , v.30
6SBaden ... v.27
69Bahern .. b.27
6%Heſſen..: v.29
69 Preuß. St. v. 28
6% Sachſen .. v.27
6 % Thüringen v. 27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze . ......."
5% Dt. Neichspoſt
Schätze. . .. .. . . .
Dtſch. Anl. Ausl.
* , Ablöſung
.. „Neubeſitz)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%BadewBaden.
6%Berlin ... v.24
6%Darmſtadt . . .
6% Dresden .. v.26
6%Frankfurt a. M.
Schätze v.29
6% „ v.26
68Mainz... ... . .
8%Mannheim v.27
6%München . v. 29
6%Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk.
6% „ Goldoblig.
Pe
Shp.=Bk.=Liquid.
103 7
101‟, 14½½
98.5 ) Komm. Obl. ..
94.25 16% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
93
98.2 6% „ Goldoblig.
99.8 6%Landeskomm.=
96 Bk. Girozentr: f.
91.9 Heſſ. Gldobl. R.11
95.25 16
R.12
86
6% Kaſſ. Landeskrd.
93.5 Goldpfbr. ...
106.75 16%Naſſ. Landesbk.
95.75 5½% „ Liqu. Obl.
92.5
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
FAusl. Ser. I
100.9
100.25 Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
90
83.25
83.75
91.5
90.5
89.5
Ser I7 112.75
17.3
95,
17.9
8.75
86
90.75
87.5
6%Berl. Hyp.=Bt.
5½ %0 „ Lig.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.,
5½%0 Lig. Pfbr.
6%
Goldoblig.
6%Frkf. Pfbr.=Bk.
15½
Lig.=Pfbr.
ZMein.Hhp.=Bl.
532
Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Syp.=Bk.
5½% „ Lig.Pfbr.
6SRhein. Hyp. Bk.
5½% Lia.Pfbr.
6% „ Goldoblig.
16% Südd. Boden=
Ered.=Bank
5½% n Lig. Pfbr.
6%Württ. Hhp.=B.
82Daimler=Benz./ 90.5
16% Dt. Lino.,Werkel 96.25
6%Mginkr.=W.v. 26/ 91.25
/62Mitteld. Stahl. 89.5
6% Salzmann cCo.
6%Ver,. Stahlwerkel 72
6% Voigt & Häffner
J. 6. Farben Bondsl118.7
5%Bosn. L.E.B./ 12
L.Inveſt./ 12
52Bulg. Tab. b. 62)
N5
4½%0 Oſt. Schätze. 32
4%Oſt. Goldrente, 23.25
15%vereinh. Rumänl 3.9
—
14½%
48.
3.6
42Türk. Admin. / 4:25 Eßling. Maſchinen.
14% „ 1.Bagdadl 6.6
420
Zollanl. 6.75
4½%ungarn 1913/ 6.5
4½% „ 19141 6.5
42
Goldr. 6.85
48 „ 1910/ 6.4
902,
96
86.5
90.75
90
91.5
91.25
94.5
K
91.5
80.5
aas
4½Budp. Stadtanl.
476 Liſſabon.
4½ Stockholm
Antlen.
Accumulat. Fabrikl:
Alg. Kunſtzüibe Unte
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AndregeNoris Bahn
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Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
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42.5
44.5
85
168
58.5
24.25
41:),
122
68.5
132.75
72.25
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Genüſſel
Vee
51
161
151-1,
59
46.75
106.5
113.5
183.5
58.25
70
85
70
102.75
238
34.5
52.5
132.25
53.5
36.25
88.5
O
Kali Chemie.
Kali Aſchersleben .
Klein, Schanzlin.
Klöcknerwerke.
Knorr C. 6.
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Lahmeher & Co.
Laurahütte ..
Lech, Augsburg
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103.75
56
63
195
43.25
19
89.25
210
72
62.25
62.25
60
79.25
67
23.25
47.75
216
90
41.25
6o
108
Glektr. Stamm/ 93-75
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Thür. Liefer.=Gef.,/ 77.5
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Ber, Stahlwerke..
Ver. Ultramarin. .
Boigt & Haeffner.
Weſtdte, Kaufhof.
Weſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof.
Allig. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank.. .
Bk. j. Brauinduſtr.
Baher. Hhp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
Hypothelbk. )
Comm. u. Privatb.
Dt. Ban lund Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank ...
Fran1f. Bank.. ...
Hyp.=Bank)
Mein. Hhp.=Bank.
Pfälz. Hyp.=Bank.
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=Bani. 108
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Württb. Notenlankl=
Vfe
40.75
114.
17.25
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46.5
44.75
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84.5
116
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53.5
54.5
61
65.5
150.25
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100
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Allg. Lokalb. Kraftwlg9.75
7%Dt. Reichsb. Vzg
Hapag ........"
Nordd. Lloyd. . . . .
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109
24.5
58.5
218
228
115
20
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nach Rüdesheim. Rückfahrt am
Samstag, Sonntag, Montag
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Pfingſt=Sonntag, 20. Mai 1934,
Abfahrt 8 Uhr. Rüdesheim —
Oberweſel—St. Goar (Lorelei),
ferner: (7½ Uhr ab
Rüſſels=
heim a. M.) 9 Uhr ab Mainz nach
Rüdesheim—Niederheimbach
Lorch.
Pfingſt=Montag, 21. Mai 1934,
Abfahrt 9 Uhr. Rüdesheim —
Niederheimbach — Bacharach.
Ferner 15 Uhr: Rheingau=
Fahrt mit 1½ ſtünd. Aufenthalt
(5677
in Hattenheim.
Pfingſt=Dienstag, 22. Mai 1934,
Abfahrt 9 u. 14 Uhr. Zwei Fahrt.
nach Rüdesheim und zurück.
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1.50
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