Einzelnummer 10 Pfennige
9
W
N
Ter
Tarr
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
Anzeigenpreis:
gnschentlich 7maligem Erſcheinen vom 1. Mal
Mt Mal 2— Reichsmark und 20 Pfennig
Ab=
misühr, abgeholl 2.— Reichsmark, durch die
Muren 2.20 Reichsmart frei Haus. Poſtbezugsprels
nnck ohne Beſſellgeld monatich 2.40 Reichemark.
Nincheſnen einzelner Nummern infolge höherer
gaul berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
Gntwreſſes. Beſtellungen und Abbeſteſlungen durch
Fernruf obne Verbindlichkelt für uns.
Die 22 mm breite Zeile im Anzeigentell, 1 mm boch
Morgenzertung dei Landesndapiftwor Tpfennig. Die 9 mm breſte Zelſe im Tertel 1 mm
hoch 100 Pfennig. Platzaufſchlag (nach vorheriger
Ver=
einbarung” ſür Plaelerung unter Text oder an be=
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
ſimmter Stelle 25%6. Rabatt nach Tariſ. Privatanzeigen
einſpaltig) das fetgedruckte Ueberſchriſteiwort 20 Pfg.
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Orlainal=Aufſätze und elgenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet. ſedes weitere Wort 8 pfennig. Famillen• Anzelgen
die 22 mm breite Zeiſe 1 mm hoch 6 pfennig.
Poſiſcheckkonto: Franffurt a. M. 1301. Bankkonte=
Nummer 133
Dienstag, den 15. Mai 1934.
DD= Bank und Darmſtädter und Nationalbank.
196. Jahrgang
1eAufgaden ves kieihprmnagminnſteriänng
Morkkeilung mit dem Reichsinnenminiſterium. — Uebergang der Reſſorks: Wiſſenſchaft, Erziehung und
Unkerrichk. Jugendverbände und Erwachſenenbildung auf das neue Reichsminiſterium.
Ein Erlaß des Reichskanzlers.
DNB. Berlin, 14. Mai.
Reichskanzler Adolf Hitler hat am 11. Mai einen Erlaß
ᛋüſ vie vom Reichsminiſterium des Innern an das
Reichs=
yuſterium für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung
ab=
zuunden Aufgabengebiete unterzeichnet. Dieſer Erlaß des
19 6ᛋ4kanzlers geht zurück auf den Erlaß des Reichspräſidenten
pmt. Mai 1934.
zn der Neuregelung wird beſtimmt, daß aus dem
Geſchäfts=
blach des Reichsminiſteriums des Innern folgende
Angelegen=
hign in das Reichsminiſterium für Wiſſenſchaft, Erziehung
ſunFolksbildung übergehen:
1Affenſchaft.
HEI
Augemeine Angelegenheiten der Wifſenſchaft, auch in ihren
Bkeetungen zum Auslande, Phyſikaliſch=Techniſche Reichsanſtalt,
„Ghaiſch=Techniſche Reichsanſtalt, Reichsanſtalt für
Erdbeben=
fyrhrng, reichswichtige wiſſenſchaftliche Anſtalten des In= und
Wllarndes, wiſſenſchaftliches Büchereiweſen, Volkskunde,
Archäo=
lalyches Inſtitut.
—eArsiehung und unterricht.
öuchſchulangelegenheiten, Studentenhilfe,
Reichsfachſchafts=
von ,0 führ der Studierenden an den deutſchen Hoch= und Fachſchulen,
alucyneine Schulangelegenheiten, Volksfchulen, höhere Schulen,
Pſriafſchulen, Berufs= und Fachſchulen, deutſches Schulweſen
inluslande, Auslandsſchulen.
„R4ugendverbände.
Urwachſenenbildung.
ön dem Erlaß heißt es dann weiter: Auf den bezeichneten
Cſſeten iſt der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft,
Gſiehung und Volksbildung für alle
Auf=
gilen einſchließlich der Geſetzgebung
feder=
flhrend. Für die Beteiligung der übrigen Reichsminiſter
9An die allgemeinen Grundſätze.
Ur
Der Reichskanzler hat in einem beſonderen Erlaß die
Ahünöigkeiten, des am 1. Mai neugebildeten Reichsminiſteriums
fi Egeſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung feſtgelegt,
wenig=
ſtwſenſoweit, als eine Abgrenzung gegenüber dem
Reichs=
i hnminiſterium in Frage kommt. Die Reſſorts der
Wiſſen=
ſN, der Erziehung und des Unterrichts, der Jugendverbände
U der Erwachſenenbildung werden aus dem
Reichsinnen=
nkſtrium, wo ſie bisher noch mehr oder weniger einen
Abtſkörper bildeten, herausgenommen und in dem Reichs=
11Asminiſterium vereinigt. Die kirchlichen Angelegen=
Aben bleiben alſo auch weiterhin beim Innen=
AMiſterium, während die Abgrenzung gegenüber dem
Rzpropagandaminiſterium dadurch gegeben iſt, daß alles,
AAin den Rahmen der Kulturkammer gehört, vom Reichs=
Intandaminiſterium auch weiterhin betreut wird. Einzel=
I9, die noch ſtrittig bleiben müſſen, werden ſpäter klar=
M1 werden.
Oas Entſcheidende des Erlaſſes iſt, daß damit dem
*Atiff des neuen Reichsminiſteriums ein In=
1M gegeben worden iſt, und daß der Reichsminiſter Ruſt
Rhalb ſeines Amtsbereichs jetzt an den Aufbau gehen kann.
* Ader Perſonalunion mit dem preußiſchen Kultusminiſterium
I9t ſich die weitere Entwicklung von ſelbſt. Unter Benutzung
Meiffahrungen des preußiſchen Kultusminiſteriums wird das
MMiniſterium ſich einrichten und dann ganz von ſelbſt in
Wander hineinwachſen, um ſich dadurch den erforderlichen
Mhau zu ſchaffen und die großen ideellen Aufgaben, vor
AAus Reich ſich auf dem Gebiete der Erziehung und der
2 Run g geſtellt ſieht, einheitlich zu löſen.
Aessmarck hat einmal geſagt, daß der preußiſche Schul=
Ner die Schlacht von Königgrätz gewonnen habe. Er hat
* äzum Ausdruck bringen wollen, daß die Schule das Rück=
2Ades preußiſchen Staates geweſen iſt und der Geiſt, der in
Wngend hineingelegt wurde, die Vorausſetzungen für die
Dicklung des Staates ſchaffen halfen. Aber der Zeitpunkt,
* Aus dem preußiſchen Schulmeiſter der deutſche Schulmeiſter
Mei. mußte, iſt dann leider verſäumt worden — im
Kaiſer=
wie in Weimar. Wir erinnern uns, wie der Kampf um
Sichulgeſetz im erſten Jahrzehnt des Jahrhunderts die
ſ che Innenpolitik beherrſchte. Wir erinnern uns, wie noch
Noenigen Jahren das Reichsſchulgeſetz zu einer Regierungs=
und zum Austritt der Volkspartei aus dem Kabinett
Ne. In Weimar wäre es ein leichtes geweſen, wenigſtens
eünen Fortſchritt zu erzielen. Aber das Zentrum hatte
t vor dem Einfluß der Sozialdemokraten. Und wie in
Reſchen anderen Fällen wurde nun auch in dieſem Punkt in
Aeichsverfaſſung die Kriſis überbrückt mit dem Verlegen=
Eb helf, daß „das Nähere durch ein Reichsgeſetz” beſtimmt
1 de, das dann nie zuſtandekam.
Die neue Verordnung wird jetzt endlich dazu
En, daß die Vorbildung in den Volksſchulen, in
höheren Schulen und auf den Univerſitäten nach
ein=
ichen Richtlinien geordnet wird und eine
8 Volkstums bewußte deutſche Jugend für
Aufgaben des Staates erzogen wird.
Ab 15. Mai auch Anbiekungspflicht
von Forderungen gegen Ausländer in inländiſcher
währung.
DNB. Berlin, 14. Mai.
Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Am 15. Mai 1934 läuft
die Friſt zur Anbietung aller bis jetzt entſtandenen Forderungen
in inländiſcher Währung gegen Ausländer oder Saarländer ab.
Später erworbene Forderungen dieſer Art ſind in gleicher Weiſe
anzubieten wie bisher die Forderungen in ausländiſcher Währung
gegen Ausländer oder Saarländer. Während alſo bisher
Forderungen gegen Ausländer oder Saarländer nur dann
anbietungspflichtig waren, wenn ſie auf
aus=
ländiſche Währung lauteten, unterliegen jetzt
auch Forderungen in inländiſcher Währung
ge=
gen Ausländer und Saarländer der gleichen
An=
bietungspflicht. Wegen der Einzelheiten wird jedem
In=
tereſſenten dringend empfohlen, ſich alsbald mit der Reichsbank
oder einer Deviſenbank in Verbindung zu ſetzen.
S9. und NSOBB. (Skahlhelm).
Ein Erlaß des Stabschefs Röhm.
Das Preſſeamt der Oberſten SA.=Führung teilt mit:
Bei der Oberſten SA.=Führung ſind aus allen
Gruppen=
bereichen Beſchwerden eingelaufen, wonach die Aufſtellung des
NSOFB. (Stahlhelm) dem Sinne und dem Wortlaut der
Gründungsverfaſſung nicht entſpricht. Danach iſt verſucht
wor=
den, NSDFB.=Männer voin Eintritt in die SA.=Reſerve 1
ab=
zuhalten und ſoweit ſie ſcholt SA.=Männer waren, wieder zum
Austritt zu bewegen. Vielfach iſt der NSDFB. als eine
Ver=
einigung dargeſtellt worden, die allein berechtigt wäre,
Front=
kämpfer zu erfaſſen und ihren Geiſt zu vertreten.
Stabschef Röhm hat infolgedeſſen einen. Befehl
erlaſſen, in dem er ſich gegen dieſe Methoden wendet.
Trotz der unfreundlichen Haltung des NSDFB. (Stahlhelm)
verbietet jedoch der Stabschef den SA.=Einheiten, mit
Einzel=
aktionen gegen den NSDFB. vorzugehen. Er weiſt aber
aus=
drücklich darauf hin, daß ſich Hunderttauſende von
Front=
kämpfern der SA. angeſchloſſen haben, weil ſie den ſtaatlichen
Willen der Frontkämpfer und das geiſtige Erbe der
Schützen=
grabenfront in der SA. am beſten verkörpert und vertreten
wiſſen. Männer allerdings, die ſich bereden ließen, nicht in die
SA.=Reſerve 1 einzutreten oder ihren Austritt aus ihr zu
voll=
ziehen, ſeien für die SA. nicht zu gebrauchen. Sie ſollen
aus=
ſcheiden; aber es ſei auch gleichzeitig dafür Vorſorge zu treffen,
daß ſie, nie wieder in die SA. aufgenommen werden. Der
SA.=Feindlichkeit des NSDFB. ſtellt Stabschef Röhm die
Hal=
tung des Kyffhäuſerbundes entgegen, der ſich nicht nur durch
die Pflege alter kameradſchaftlicher Soldatentradition bewährt
habe, ſondern auch in ſeinem geſamten Verhalten, in ſeiner
reſt=
loſen Mitarbeit an den Aufgaben der SA.=Reſerve 2 eine
Kameradſchaft der Frontkämpfer bildet, die dem
national=
ſozialiſtiſchen Staat wertvolle Dienſte zu leiſten verſpricht. Der
Stabschef befiehlt daher, den Kyffhäuſerbund in jeder Weiſe
zu unterſtützen.
*
die neuen Zuhrer des hanowerts.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Auf Grund des Reichsgeſetzes über den vorläufigen Aufbau
der Organiſation des deutſchen Handwerks vom 29. November 1933
iſt im Februar 1934 der Reichshandwerksführer durch den
Reichs=
wirtſchaftsminiſter und den Reichsarbeitsminiſter ernannt
wor=
den. Wie der „Deutſche” mitteilt, iſt jetzt für die weitere
Durch=
führung des Aufbaues einer geſchloſſenen Organiſation auch die
Ernennung der Landeshandwerksführer erfolgt, ſowie teilweiſe
ſchon die Ernennung der Stellvertreter. Die Unterführer haben
ihre Tätigkeit nach den Weiſungen des Reichshandwerksführers
von dem Zeitpunkt ab zu beginnen, den der Reichshandwerksführer
noch beſtimmen wird. Vornehmſte Aufgabe des Landesführers iſt
es, für ein reibungsloſes Arbeiten der Handwerksorganiſationen
in den Treuhänderbezirken Sorge zu tragen, bei der Durchführung
des Führerprinzips in engſter Verbindung mit der zuſtändigen
PO.=Leitung die nationalſozialiſtiſchen Handwerksmeiſter und
Handwerkergeſellen auszuwählen, welche als Führer von
Hand=
werkerorganiſationen geeignet ſind, um alle Fragen der
Handwer=
kerbewegung und der Handwerkswirtſchaft innerhalb ihres
Gebie=
tes im Sinne der nationalſozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft zu
ordnen. Für den Treuhänderbezirk Heſſen iſt der Vorſitzende
des Reichsverbandes des Elektroinſtallateurgewerbes,
Elektro=
meiſter Pg. Gamer=Worms, ernannt worden.
Wieder ein Innsbrucker Univerſikätsprofeſſor
ſeines Amkes enkhoben.
Außer Profeſſor Dr. Belbok iſt nun auch der Profeſſor für
Geographie an der Innsbrucker Univerſität Dr. Friedrich Metz
ſeines Amtes enthoben worden. Profeſſor Metz war zu Beginn
des Monats Februar in das Anhaltelager Wöllersdorf
eingelie=
fert und vor einigen Wochen daraus wieder entlaſſen worden.
Profeſſor Metz iſt Vorſitzender der Zentralkommiſſion für
wiſſen=
ſchaftliche Landeskunde von Deutſchland und hat ſich vor allem
um das zahlreiche Schrifttum über das Grenzlanddeutſchtum
ver=
dient gemacht. Er hat bereits eine ehrenvolle Berufung an die
Univerſität Erlangen erhalten,
Genf und die Saar.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
W. H. Genf, Mitte Mai.
Während der internationale Meinungskampf um das
Schick=
ſal des Saargebietes in vollem Gange iſt, werden in Genf die
erſten Völkerbundsentſcheidungen vorbereitet, die für den Gang
der Abſtimmung von erheblicher Bedeutung ſein können. Zwar
iſt es heute ſchon ſo gut wie ſicher, daß der Völkerbundsrat,
auf Vorſchlag und in Uebereinſtimmung mit dem von ihm
ein=
geſetzten vorbereitenden Ausſchuß, die wichtigſten mit der
Saar=
abſtimmung zuſammenhängenden Fragen, nämlich den
Zeit=
punkt der Abſtimmung und die etwaige Entſendung
aus=
ländiſcher Polizeitruppen ins Saargebiet, noch einmal
zurück=
ſtellen wird. Er würde ſich damit über die ſchweren Bedenken
hinwegſetzen, die ein weiteres Hinausſchieben der Entſcheidung
gerade in dieſen beiden Punkten erwecken muß. Nicht umſonſt
arbeitet die franzöſiſche Propaganda, im Bunde mit den
Landes=
verrätern im Saargebiet, auf eine Verſchleppung der
Ab=
ſtimmung hin. Man weiß in Paris, daß die Saarbevölkerung
mit überwältigender Mehrheit die Rückkehr ins Reich fordert,
und daß alle Verſuche, ſie an ihrer vaterländiſchen Pflicht und
an ihrer ſelbſtverſtändlichen gefühlsmäßigen Einſtellung irre zu
machen, bisher vergeblich waren. Trotzdem will man die
Hoff=
nung noch immer nicht aufgeben, daß ſich mit der Zeit hier
wenigſtens Teilerfolge durch materiellen und politiſchen Druck
und durch eine intenſive Propaganda erreichen laſſen, wenn es
nur gelingt, dafür Zeit zu gewinnen. Man hofft, daß
wirt=
ſchaftliche Rückſchläge im Reich vielleicht abſchreckend wirken
können, ohne an die Erfahrungen der Nachkriegsjahre zu denken,
wo ſelbſt chaotiſche Zuſtände in Berlin und an anderen Orten
die deutſche Geſinnung der damals zur Abſtimmung aufgerufenen
Gebiete nicht erſchüttern konnten. Wer aber geſehen hat, wie
an Hitlers Geburtstag kaum ein Haus im Saargebiet ohne
Flaggenſchmuck blieb, der müßte eigentlich wiſſen, daß dieſe
Spekulation auf niedrige materielle Inſtinkte gerade heute heller
Wahnſinn ſind. Trotzdem muß man aber mit ernſthaften
Ver=
ſuchen der franzöſiſchen Politik rechnen, mit allen Mitteln den
Abſtimmungstermin noch hinauszuſchieben, obwohl: nach dem
Wortlaut des Verſailler Vertrages der Januar 1935 dafür klar
genug feſtgefetzt iſt.
In der Frage der Polizeitruppen ſchwankt man in Genf
anſcheinend immer noch hin und her. Der Präſident der
Saar=
regierung, der Engländer Knox, beſtürmt bekanntlich die
Völker=
bundsorgane ununterbrochen mit der Forderung, ihm ſobald
wie möglich Polizeitruppen zur Verfügung zu ſtellen. Seine
Alarmrufe, die jedem, der die völlige Ruhe und Difziplin im
Saargebiet kennt, heuchleriſch oder lächerlich erſcheinen müſſen
ſind, wie die internationale Preſſe erkennen läßt, nicht überall
wirkungslos geblieben. Auf der anderen Seite weiß man aber
gerade in Genf, daß ein Beſchluß des Völkerbundsrates, der
dazu führen würde, daß — fünfzehn Jahre nach Inkrafttreten
des Friedensdiktates — noch einmal fremde Truppen in
deut=
ſches Land geſchickt würden, den Völkerbund wahrſcheinlich für
immer in Deutſchland unmöglich machen würde!. Man würde
darin einen endgültigen Beweis ſehen müſſen, daß ſich der
Völkerbund immer noch zum ausführenden Organ jener Mächte
machen läßt, die Deutſchland unter allen Umſtänden demütigen
und niederhalten wollen. Aber Frankreich drängt. So fühlt
man ſich auch in dieſer Frage in Genf hin und her geworfen.
Wie in ſolchen Fällen üblich, wird man alſo vermutlich —
vertagen. Wobei auch die Abſicht vorliegen dürfte, durch
Offen=
halten der Entſcheidung einen dauernden Druck auf Deutſchland
auszuüben. Was wiſſen Südamerikaner, Chineſen und andere
im Völkerbundsrat davon, daß ſie damit die deutſche
Saar=
bevölkerung aufs Schwerſte reizen und die innere Beruhigung
in dieſem deutſchen Lande erſchweren würden?
Die Mitglieder des Völkerbundsrates, die in dieſer Woche
zuſammengetreten ſind, werden die Vorſchläge des
Dreieraus=
ſchuſſes vorfinden, die dieſer Ende der laufenden Woche
zu=
ſammen mit dem Völkerbundsſekretariat endgültig formulieren
wird. Bisher ſind wirklich ſichere Nachrichten über den
vor=
ausſichtlichen Inhalt dieſes Berichtes noch nicht bekannt
ge=
worden. Man weiß nur, wie geſagt, ziemlich genau, daß er den
großen politiſchen Streitfragen auszuweichen verſuchen wird.
Wichtig wird es aber ſein, wie die Vorſchläge für die
Feſt=
ſetzung der Abſtimmungsbezirke lauten werden. Das
Juriſten=
komitee, das vor einigen Wochen tagte, hatte bekanntlich die
Beibehaltung der bisherigen Einheiten im Saargebiet, alſo der
Kreiſe im früheren preußiſchen und der Bezirke im früheren
baheriſchen Teil, empfohlen. Das wäre nur eine geringere Zahl
größerer Abſtimmungskreiſe geweſen. Auf franzöſiſcher Seite
aber wünſcht man bekanntlich eine Abſtimmung nach möglichſt
kleinen Einheiten, alſo womöglich nach Gemeinden, weil man
ſo eher die Möglichkeit zu haben glaubt, wenigſtens da und
dort in einem der kleinen Bezirke ein günſtiges
Abſtimmungs=
ergebnis zu erzielen. Nun geht der Dreierausſchuß, wie es
ſcheint, einen mittleren Weg, er ſoll den Vorſchlag machen, nach
Bürgermeiſtereien abzuſtimmen, alſo in Abſtimmungsbezirken,
die in ihrer Größe zwar die Gemeinden durchſchnittlich
über=
treffen, aber das Saargebiet doch ſehr viel ſtärker bei der Wahl
zerſplittern würden (83 Abſtimmungseinheiten ſtatt 8), als wenn
nach preußiſchen Kreiſen und bayriſchen Bezirken abgeſtimmt
würde.
Mit den Geſetzen, denen die Saarbevölkerung für die
Ab=
ſtimmungszeit unterworfen ſein ſoll, und mit den Beſtimmungen
für die Abſtimmung ſelbſt, beſchäftigt ſich gegenwärtig ein
kleiner Sonderausſchuß des Völkerbundes, der aber ſeine Arbeit
bis zur Tagung des Völkerbundsrates noch nicht vollendet hat.
Hier kann der Rat daher auch nur grundſätzliche Beſchlüſſe
faſſen, die Einzelarbeit wird er wohl weiter ſeinen
Unter=
organen, vor allem auch der nunmehr von ihm einzuſetzenden
Abſtimmungskommiſſion überlaſſen. Bedenklich iſt es, daß in
den von Frankreich beeinflußten Kreiſen Genfs kürzlich
be=
hauptet wurde, die Arbeiten für die Saarabſtimmung ſeien ſo
umfangreich und ſchwierig, daß ſie eine Zeit von mindeſtens
zehn Monaten in Anſpruch nehmen würden. Auch das ſieht
natürlich ſehr nach einem Verſchleppungsverſuch aus. Bei
rich=
tiger Organiſation und bei ernſtem Willen ließen ſich dieſe
Vorbereitungen aber bequem ſo rechtzeitig zu Ende führen, daß
die Abſtimmung im Januar 1935 ſtattfinden könnte! Es wird
Seite 2 — Nr. 133
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 15. Mai 193
natürlich auch wichtig ſein, zu ſehen, welche Aufgaben der
Ab=
ſtimmungskommiſſion im einzelnen geſtellt werden und wie ſie
ihre Machtbefugniſſe mit denen der Regierungskommiſſion —
die an ſich nichts mit der Abſtimmung zu tun hat — zu teilen
beabſichtigt. Wie es ſcheint, will man der
Abſtimmungs=
kommiſſion auch das Recht zuſprechen, durch von ihr zu ſchaffende
richterliche Inſtanzen alle etwaigen Vergehen während des
Ab=
ſtimmungskampfes abzuurteilen. Die Frage der
Abſtimmungs=
kommiſſion dürfte alſo während der kommenden Ratstagung,
wenn auch wohl noch nicht in allen Einzelheiten, grundſätzlich
geklärt werden.
In den letzten Tagen hat ſich nun auch der Finanzausſchuß
des Völkerbundes mit der Frage der Finanzierung der
Saar=
abſtimmung befaßt. Es müßte doch ſelbſtverſtändlich ſein, daß
der Völkerbund dafür die Koſten trägt, wenn er das Land
fünfzehn Jahre lang — ſehr gegen den Willen der
Bevöl=
kerung — verwaltet hat und nun auch noch die letzten
Ent=
ſcheidungen fällen will. Trotzdem ſcheint man in Genf auch
dieſe Koſten abwälzen zu wollen. Während urſprünglich der
Vorſchlag am ausſichtsreichſten ſchien, daß derjenige Staat die
Koſten tragen ſolle, dem das Gebiet zugeſprochen wird, ſo
ſcheint man neuerdings in Genf die Abſicht zu haben, die
Koſten für die Saarabſtimmung (etwa 5 Millionen Schweizer
Franken) einfach zwiſchen Frankreich und Deutſchland zu teilen.
Es wirkt nicht gerade erhebend, daß man es nötig zu haben
glaubt, eine internationale Anleihe aufzulegen, um dieſe Summe
überhaupt einmal zu beſchaffen. Jedenfalls wird dieſer Plan
in Genf ernſthaft erwogen. Dabei fragt man ſich ſofort, wie
für eine derartige Anleihe Käufer auf den internationalen
Märkten gefunden werden ſollen.
Die Saarfrage iſt gerade in den letzten Tagen neben den
Abrüſtungsfragen in den Vordergrund des internationalen und
ſogar des weltpolitiſchen Intereſſes getreten. Man fühlt, daß
es hier noch um mehr geht als nur um ein wertvolles Gebiet
und um eine Bevölkerung von weniger als eine Million Seelen.
Nachdem Frankreich es endgültig abgelehnt zu haben ſcheint,
ſich freundſchaftlich über die Saar zu verſtändigen, und die
„Saarfrage zu einem Mittel der Verſtändigung und des
Aus=
gleiches, ſtatt zu einem Zankapfel zu machen, muß nun auch
von deutſcher Seite der Kampf mit aller Kraft geführt werden.
Die große Kundgebung in Zweibrücken, die auch im Auslande
ſtärkſte Beachtung fand, war der Auftakt dazu. Es iſt von
größter Bedeutung, daß auch die Gleichgültigſten und
ſchläfrig=
ſten Mitglieder des Völkerbundsrates unbedingt davon
über=
zeugt werden, daß es nur eine Möglichkeit gibt, in dieſem
Winkel Europas dauernde Ruhe und Frieden zu ſichern: die
vorbehaltloſe und endgültige Wiedervereinigung des
Saar=
gebietes mit dem Reich, zu dem ſeine Bevölkerung durch
Ge=
ſchichte und Abſtammung gehört und nach dem ſie ſich ſeit
langen Jahren mit heißem Herzen ſehnt.
Vom Tage.
Der Hermes=Prozeß.
Die verſchleierken Buchungen der Preußenkaſſe.
DNB. Berlin, 14. Mai.
In der Montagsverhandlung im Prozeß gegen den
ehemali=
gen Reichsminiſter Hermes kam der Vorſitzende auf die
Behaup=
tung des Angeklagten zu ſprechen, wonach die Gelder der
Preu=
ßenkaſſe mit deren Wiſſen und Willen gezahlt worden ſeien. Wenn
die Preußenkaſſe das hätte tun wollen, ſo hätte ſie doch die
Bu=
chungen ganz klar vornehmen können. Das ſei tatſächlich nicht
geſchehen, und auffallend berühre der Umſtand, daß
Hermes die 3½ Millionen Mark zur
perſönli=
chen Verfügung geſtellt wurden. Die Ausgabe
dieſer Summe ſei von der Preußenkaſſe auf das
Konto einer Genoſſenſchaft gebucht worden, die
gar nicht beſtanden habe.
Hierzu erklärte der Angeklagte Hermes ebenſo wie ſein
Ver=
teidiger, daß dieſe Verbuchung deshalb geſchehen ſei, weil man
vor der Oeffentlichkeit verſchleiern wollte, daß
die Preußenkaſſe eine ſo große Summe gezahlt
habe.
Der Vorſitzende wies darauf hin, daß die Abſchrift des
Proto=
kolls einer Vorſtandsſitzung der Landwirtſchaftlichen
Zentral=
genoſſenſchaft vom 25. 11. 30 in den Privatakten Kleppers
vor=
gefunden wurde. In dieſem Protokoll wird auf die Zahlung
einer Reſtſumme gedrängt, weil mit dem Weggang Kleppers zu
rechnen ſei und dann ein parlamentariſcher
Unterſuchungsaus=
ſchuß eingeſetzt werden könnte.
Die Furcht vor einem drohenden Unterſuchungsausſchuß
ver=
ſuchte der Angeklagte Hermes zu erklären, der behauptete, daß
die Regensburger Genoſſenſchaft die Zuteilung von 1½
Millio=
nen dringend gefordert hätte. Er habe ſich nun bemüht, dieſe
Summe, die er für zu hoch hielt, herabzudrücken, und um die
Regensburger trotzdem zu halten, habe er ſie durch den Hinweis
auf einen drohenden Unterſuchungsausſchuß, an den er ſelbſt
nicht geglaubt haben will, gefügig machen wollen.
Reichspräſident von Hindenburg empfing Montag nachmittag
den Reichswehrminiſter Generaloberſt von Blomberg zum
Vor=
trag.
Vor Ehrengäſten und Hörern der Verwaltungsakademie
Ber=
lin ſprach am Montug nachmittag in der Univerſität der
Reichs=
finanzminiſter über „Haushaltsgeſtaltung im Dritten Reich”.
Der Reichsführer der Deutſchen Studentenſchaft. Dr.=Ing.
Oskar Staebel, iſt von dem Führer des V. D. A., Dr. Steinacher,
in den Reichsführerrat des Volksbundes für das Deutſchtum im
Ausland berufen worden.
Eine Abordnung der polniſchen Landwirtſchaft traf am
Mon=
tag früh in der Reichshauptſtadt ein. Die Führer der
Abord=
nung, Fudakowſki, Präſident des Verbandes der
Landwirtſchafts=
kammern und landwirtſchaftlichen Organiſationen Polens, und
Miniſterialdirektor im polniſchen Landwirtſchaftsminiſterium Dr.
Roſe, wurden im Reichsernährungsminiſterium vom Reichsminiſter
für Ernährung und Landwirtſchaft Walter Darré, Staatsſekretär
Backe und Miniſterialdirektor Dr. Köhler empfangen.
Am Montag wurden die öſterreichiſch=ungariſch=italieniſchen
Wirtſchaftsverhandlungen zum Abſchluß gebracht.
Das Finanzkomitee des Völkerbundes veröffentlicht einen
Bericht über die Finanzlage Oeſterreichs. Der Ausſchuß ſtellt die
Bemühungen feſt, die die Regierung gemacht habe, um die
öſter=
reichiſchen Finanzen in Ordnung zu halten. Trotzdem könne nicht
verſchwiegen werden, daß für die erſten fünf Monate des Jahres
1934 ein Fehlbetrag von rund 38 Millionen Schilling zu
erwar=
ten ſei.
In einer von den engliſchen Fasciſten veranſtalteten
Ver=
ſammlung in Newcaſtle=on=Tyne kam es zu erheblichen
Zuſammen=
ſtößen.
Das amerikaniſche Juſtizminiſterium erwägt, wie aus
Waſhington gemeldet wird, die Schaffung einer Kriegskaſſe von
2½ bis 3 Millionen Dollar für die Verſtärkung der
Bundes=
polizei um 270 Mann, 20 Panzerwagen. 200 ſchnelle
Polizeikraft=
wagen, Maſchinengewehre, Gewehre und kugelſichere Weſten.
Feierliche Grundſkeinlegung
für den Adolſ=Hitler=Kanal.
DNB. Coſel=Hafen, 14. Mai.
Am Montag abend fand die feierliche Grundſteinlegung für
den Adolf=Hitler=Kanal im Beiſein des Stellvertreters des
Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, ſtatt. Außer dem
Stell=
vertreter des Führers und dem Reichsverkehrsminiſter Freiherrn
Eltz von Rübenach nahm eine große Zahl von Ehrengäſten teil,
darunter Gauleiter und Oberpräſident Helmuth Brückner.
Glockengeläut und Sirenengeheul leiteten den Feſtakt ein.
Nach=
dem der Reichsminiſter Rudolf Heß die Urkunde der
Grund=
ſteinlegung im Namen des Führers unterzeichnet hatte ſprach
Gauleiter und Oberpräſident Helmuth Brückner als Chef
der Oberſtrombauverwaltung und im Namen Schleſiens
Be=
grüßungsworte. Mit einem Sieg=Heil auf den Führer erklärte
der Oberpräſident den Feſtakt als eröffnet. Hierauf nahm
Reichsverkehrsminiſter Freiherr Elh von Rübenach
das Wort. Er führte nach einem geſchichtlichen Rückblick u. a.
aus: Der Werk, das wir heute beginnen, und das beſtimmt iſt,
durch Verbeſſerung des Verkehrs Schleſien zu ſtützen und zu
ſtärken, iſt in beſonderem Maße geeignet, ſchon während der
Bauausführung Segen auszuſtrahlen. Wird doch bei den
um=
fangreichen Erdarbeiten vielen Tauſenden von ſchaffenden
Ar=
beitskräften auf Jahre hinaus Arbeitsgelegenheit gegeben. Der
Kanal, zu welchem wir den Grundſtein legen, iſt ein Teil jenes
großen Waſſerſtraßenbauprogramms, welches die preußiſche
Regierung für das Flußgebiet der Oder aufgeſtellt und die
Reichsregierung erweitert hat. Das Programm der preußiſchen
Regierung knüpft an den Bau des Mittellandkanals an, der
das Ruhrgebiet mit Berlin verbinden ſoll, und war dazu
be=
ſtimmt, Schleſien einen Ausgleich für die Vorteile zu ſchaffen,
welche der Mittellandkanal dem Weſten bringen würde. Die
Zuſagen, welche Schleſien von der preußiſchen und ſpäter von
der Reichsregierung erhalten hat, werden eingelöſt. Die
Reichs=
regierung wird es nicht zulaſſen, daß Oberſchleſien in ſeinem
Abſatz von Kohlen und Eiſen von ſeinem natürlichen Markt
in Berlin durch den Mittellandkanal verdrängt wird, und
Ober=
ſchleſien mag in dem Kanal, deſſen Inangriffnahme in dieſem
Zeitpunkt es der beſonderen Initiative des Herrn
Oberpräſi=
denten Brückner zu verdanken hat, die Bürgſchaft dafür ſehen,
daß es in ſeinen Lebensrechten von der Reichsregierung
ge=
ſtützt wird. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler war es
perſönlich, welcher in ſeinem Weitblick den Befehl zum Beginn
des Kanalbaues gegeben hat, und ihm wird in Treue und
Dankbarkeit ein ewiges Denkmal geſetzt, indem dieſer Kanal
den Namen „Adolf=Hitler=Kanal” tragen wird. So bleibt der
Name Adolf Hitler, unſeres Reiters und Befreiers aus Schmach
und Knechtſchaft auf immer verbunden mit Schleſien und K
deutſchen Oſten, der deutſch iſt und ſich als ein untrennbs
Glied fühlt im wiedererwachten einigen Deutſchen Reiche.
Mit den Worten „Der Arbeitsnot zur We
Schleſien zum Verkehr, Adolf Hitler zur E
mauerte der Miniſter die Urkunde in den Grundſtein ein.
Hierauf ergriff Reichsminiſter Rudolf Heß den Hamm
und vollzog die Hammerſchläge mit dem Spruch „Diene d=
Frieden, diene der Pflicht, ſo dienſt du Deut zM
land!” Oberpräſident Brückner vollführte drei Hamrn,
ſchläge mit den Worten „Dies Land bleibt deutfſh
Der Präſentiermarſch leitete zur
Anſprache des Skellverkrekers des Führers
Rudolf Heß
über. Er führte etwa aus:
„Das große Kanalwerk, das 40—50 Millionen Tagewe
Arbeit und dem gefährdeten deutſchen Wirtſchafts= und Leb i
raum neue Zukunftsſicherung bringen ſoll, ſteht im Namen
Führers. Damit zugleich iſt auch dieſes Friedenswerk ſaprngen voll
ſchaffenden Arbeit mit dem Namen, dem Begriff und / Amirbundes
geſchichtlichen Sendung der NSDAP. verbunden. Unſere deunä aant des deut
nationale und ſozialiſtiſche Weltanſchauungsbewegung findet irlanm und der
Hauptausdruck in arbeitſchaffenden Werken. Spätere Genercu —u dargelel
nen werden nur noch an den ſchaffenden Werten und. We=/Awus der 9e
das Weſen und Wirken jenes Mannes ableſen, deſſen Lebemiſ Deutſche
unſerer Zeit die Beglückung unſeres Daſeins iſt: Adolf HitzugBüng Kiefet
Unſer Reich ſucht in ſchöpfender, ehrender Arbeitsleiſtung u1 zu Anfang
ſeinem hiſtoriſchen Ausdruck. Während andere Nationen Risgumgder
geſchütze, Rieſenflugzeuge, Rieſenſchlachtſchiffe, Rieſentanks uengaben
viele andere neuartige Waffen der Zerſtörung bauen, UuAusdri
Deutſchland ſeine Arbeitskraft zuſammen zur Geſtaltung von W/ ſnde Mehr
ken des Friedens und des kulturellen Fortſchritts. Greifbe,/ röiche iſt be
Beweis dafür wird auch der Adolf=Hitler=Kanal ſein. Dieſ 0 ußerhalb
dieſe Werke Frieden und Fortſchritt, ſo ſind ſie zugleich Sy
bilder höchſten und echteſten Sozialismus. Weitſchauend
für=
kommenden Geſchlechter gebaut, werden ſie in ihrem Geſen
wirken dazu beitragen, die ſoziale Stellung des Einzelnen Qul).
die Hebung des Lebenshaltungsniveaus der Geſamtheit eben.0
zu heben. Vergeſſen wir als deutſche Sozialiſten nicht, daß
das gemeinſame Schaffen aller den Plan dieſes Kanals
Wirklichkeit gelangen laſſen konnte. Der Führer gab dem 4y
ſchen Volk Kraft, Glauben und inneren Lebensmut wieder,
dem der Wille zu ſchaffender Arbeit erſt emporwächſt. Der Mn
ſchaftler erkannte die Notwendigkeit dieſes Neubaues, der Fr
nieur errechnete ſeine techniſche Durchführung, der Arbeiter 70
ſeine ganze Kraft in die endgültige Formung des Werkes,
Oberpräſident ſetzte es durch, auf daß es Wirklichkeit wurde.
Wert der Arbeit aller für das ſchaffende Volk iſt der gleiche,
höchſte Ehre kennt der Nationalſozialismus nur die Ehre
Arbeit. Nationalſozialiſten, deutſche Arbeiter, wir kennen
ſchweren Weg zur deutſchen Einheit, zum deutſchen Staat A)
Hitlerſcher Prägung. Nur Arbeit ſchweißt unſeren neuen Su9
den Staat des Nationalſozialismus, zuſammen.
In das dreifache Sieg=Heil des Reichsminiſters auf den Sil
rer ſtimmte die tauſendköpfige Feſtverſammlung begeiſtert in
Damit ſchloß der feierliche Feſtakt.
Kulkuramk der NSG. „Kraft durch Freude” in d
Reichsamt Volkskum und Heimak eingeglieders
Der Stabsleiter der PO., Staatsrat Dr. Ley, hat eine Ausſöhnung
genl
Mäi
drrüber, ob di
u) wollen, b
: Saarvolke
: Saar wol
e hätten ab
mmzlers, die
genſeite at
Aat hätte de
ordnung erlaſſen, der zufolge das Kulturamt der NSG. „K1
durch Freude” in das Amt „Volkstum und Heimat” eingegliche drer Deutſche
wird. Damit werden ſämtliche Aufgaben des Kulturamtes 1.Deuſche Fro
ſeinen Organiſationen zwecks einheitlicher Führung dem Xncht unbekan,
„Volkstum und Heimat” unterſtellt. Der Leiter des Aud
ſer Bewei.
„Volkstum und Heimat”, Pg. Werner, iſt für die geſamte ein W
he „Deuſche
liche kulturpolitiſche Arbeit der NSG. „Kraft durch Freude‟ Yhr ihren Mi
Saarre/
twend
antwortlich.
Trokki in der Schweiz?
Bern, 14. Ma
I„
leiſte Beol
Die Denkſe
vergangene
Fin Ordnung
Zu der Havasmeldung, daß der ehemalige ruſſiſche Vag 7M—1924 13
kommiſſar Trotzki die Schweizer Grenze bei Annecy überſchri d Muhabt hab
habe, wird an zuſtändiger Stelle in Bern mitgeteilt, daß
über eine ſolche Tatſache nichts bekannt ſei. Um eine le0
Einreiſe könne es ſich ſchon deswegen nicht handeln,
Trotzki dazu eines Viſums der ſchweizeriſchen Geſandt.”
in Paris bedurft hätte, das nicht erteilt worden ſei.- hün nit gus
Wie das Journal de Geneve” mitteilt, ſoll der frünn
ruſſiſchen Volkskommiſſar Trotzki, der während 48 Sturw
incognito in Annecy weilte, unerkannt die Schweizer G7
überſchritten haben. Man nimmt an, daß Trotzki im Autom!e
über den Forclaz=Paß gekommen iſt und bei Chäteland
Augenblick abgewartet hat, wo ein Zug ankam und den
zige Grenzpoſten durch die Zugkontrolle abgelenkt war.”
Nr Regier
Unſer Leben iſt immer die Verwirklichung unſeres Geiſtes.
Aber an der Verwirklichung erkennt man erſt den Geiſt.
Die Geſchichte eines Volkes iſt immer die Geſchichte ſeiner
Weltanſchauung, aber die Werte, die das Volk ſchafft
und hinterläßt, rechtfertigen erſt dieſe Weltanſchauung.
Moeller v. d. Bruck.
4.
Bad Nauheim. 11. bis 13. Mai.
Von unſerem Sonderberichterſtatter.
In der alten Kurſtadt Nauheim, wo alljährlich Tauſende
von Kranken Heilung von ſchweren körperlichen Leiden ſuchen,
fanden ſich in dieſen Tagen die Vertreter einer Wiſſenſchaft, die
auf ſeeliſchem Wege der leidenden Menſchheit helfen will, zu
neuer, aufbauender Arbeit zuſammen. Auch dieſen 7. Kongreß,
der unter dem Einfluß des großen politiſchen Umbruchs im
deutſchen Volk ein ganz neues Geſicht gewonnen hat, konnte
Geheimrat Dr. Sommer=Gießen als Ehrenvorſitzender und
Alterspräſident eröffnen und damit wieder die geſunde
Tradi=
tion der ärztlichen Geſellſchaft für Pſychotherapie verkörpern.
An die Tradition knüpft aber, wie der Reichsleiter der
deut=
ſchen Geſellſchaft für Pſychotherapie, Profeſſor Dr. Göring=
Wuppertal, in ſeiner Begrüßungsanſprache hervorhob, auch der
Nationalſozialismus an. Wie dieſer das Totalitätsprinzip in
der Staatsführung beanſprucht, ſo umfaßt die ſeeliſche
Behand=
lung den ganzen Menſchen in ſeiner Leib=Seele=Einheit. Gewiß
ſind die ſeeliſchen und körperlichen Anlagen des Menſchen in
der Erbanlage bedingt, aber dieſe Anlage iſt wandelbar
Charakteranlagen ſind entwicklungsfähig. Nicht die Heilung
kranker Menſchen ſteht im Vordergrund, ſondern die
Brauchbar=
machung geſunder Menſchen bildet das höhere Ziel der
deut=
ſchen Pſychotherapie. Dieſe Gedankengänge wurden im Laufe
der Tagung dann in einem Vortrag von Dr. Gauger=
Berlin „Pſychotherapie und politiſches Weltbild” fortgeführt.
Haben ſich die deutſchen Seelenärzte freudig in den Dienſt
unſerer großen neuen Volksgemeinſchaft geſtellt, ſo werden ſie
andrerſeits keinesfalls die wertvolle Verbindung mit den
For=
ſchern des Auslandes verlieren. In dieſem Sinne ſprach der
Vorſitzende der überſtaatlichen Vereinigung, Dr. C. G. Jung=
Zürich, zugleich im Namen mehrerer ausländiſcher Gäſte aus
Schweden, Holland und Dänemark. Was in Deutſchland
vor=
geht, ſagte Dr. Jung, das wirkt ſich auch in anderen Ländern
aus, und ſo iſt die Zuſammenarbeit, die aus perſönlichen und
freundſchaftlichen Beziehungen entſtand, auch zu gemeinſamem
Nutzen erforderlich.
Die Zahl der wiſſenſchaftlichen Vorträge war diesmal nur
klein, um ſo umfaſſender und vertiefter waren ſie im Inhalt.
„Weltanſchauung und Pſychotherapie” — Dr. Seif=München,
„Iſt Pſychotherapie lehr= und lernbar?” — Prof. J. H. Schultz=
Berlin, „Bewußtes und Unbewußtes im Seelenleben” — Dr.
Heyer=München, das waren die Themen der erſten Vorträge,
die aber im einzelnen von größeren Geſichtspunkten ausgingen
und an die tiefſten Probleme des Seelenlebens rührten. Der
geſunden Seele gibt die Weltanſchauung Ausdruck und Kraft,
die neurotiſche Seele gerät in Konflikt mit dem ethiſchen Wollen
und findet trotz weltanſchaulicher Einſtellung keinen Ausweg.
Ihr will der Seelenarzt helfen, indem er ſie aus Abwehrſtellung
und Verkrampfung befreit und den Weg zur Selbſterkenntnis
anbahnt. Dabei ſoll der Arzt, wie J. H. Schultz betont, nicht
vom Kranken verlangen, daß er einfach die Weltanſchauung
annimmt, in welcher der Arzt ſich zurechtgefunden hat. Die
Ehrfurcht vor dem Leben, vor der ſeeliſchen Struktur des
Kranken, der ſich dem Arzt anvertraut, iſt oberſtes Gebot. Das
erfordert vielſeitiges Können vom Seelenarzt, nicht nur die
Be=
herrſchung der erlernbaren, wiſſenſchaftlichen Grundlagen,
Pſychologie und Charakterkunde, ſondern auch ein künſtleriſches
Einfühlungsvermögen in die Seelen anderer Menſchen, aber
dieſes Einfühlen muß wiſſenſchaftlich ſtark untermauert ſein.
Wie es beſonders muſikaliſche Menſchen gibt, ſo gibt es
pſychotherapeutiſch veranlagte Menſchen die ſich in fremde
Seelen einzufühlen und dieſe ſtark zu beeinfluſſen vermögen.
Sind ſie ſich aber der Grenzen ihres Könnens nicht voll bewußt,
ſo verweichlichen ſie ihre Kranken, ſtatt ſie zu ſtärken. Der
Neurotiker kann nicht ſchmerzlos in die lichten Räume der
Geneſung hinaufgetragen werden, er muß um jeden Schritt
kämpfen und ſelbſt Opfer bringen, um zur inneren
Wahrhaftig=
keit zu gelangen. An der Symbolik des bekenntnisreichen
Bil=
des von Albrecht Dürer „Melancholia”, das der Künſtler im
Jahre 1514 für Kaiſer Maximilian, den letzten Ritter und letzten
Vertreter einer vergangenen Zeit ſchuf, konnte Dr. Heyer=
München auf jene ſchmerzvollen, zugleich aber auch
neubelel=
den Seelenvorgänge hinweiſen, die unbewußt wirken und
höheren Reife führen. Heyers Ausführungen, vom tie*
Wiſſen um die menſchliche Seele erfüllt und von ſtarkem ik
leriſchen Ausdruck getragen, gaben gleichzeitig Ausblicke auf
geiſtige Erleben der Gegenwart, die weit über den RaR
eines fachwiſſenſchaftlichen Referates gingen. Das gleiche
von dem Referat Dr. C. G. Jungs=Zürich „Ueber Kom.2
theorie”, in dem er die alte, aus der Pſychoanalyſe betann
Bezeichnung „Komplex”, d. i. affektbetonte Begriffszuſamt
ſtellung in neuem Lichte erſcheinen ließ. Gewiſſe alltägliche
ſtellungen gewinnen im „Komplex” eine überſtarke Geſtl
betonung im Neurotiker, führen zu einer entfremdenden
ſpaltung des Seelenlebens und erfüllen ſchließlich das E
Weſen des Kranken. Jung zeigte, daß ſolche neuroil
Komplexe, obwohl ſie wie Dämone wirken, der menſchl-
Seele nicht weſensfremd ſind. Sie ſtammen aus den primitich
d. h. urſprünglichſten Formen des Seelenlebens.
Die verſchiedenen Theorien und Lehrmeinungen der Pl.
therapeuten fanden ihren Niederſchlag in Referaten von
Bjerre=Stockholm „Pſychoſyntheſe contra Pſychoanalyſe‟
Dr. Künkel=Berlin „Die Tiefenpſychologie als Rahmem!
Geſamtbehandlung von Neurotikern”
Auch die Vorträge von Dr. Brüel=Kopenhagen, Pkoſſ.
Dr. Meinertz=Worms und Dr. Speer=Lindau behandellen-
gemeine, grundlegende Fragen. Spezielle Probleme und Sbi
gebiete der Pſychotherapie traten auf dieſem Kongreb
kommen zurück. Nur das zur Zeit beſonders aktuelle Pk.."
„Die ſeeliſchen Faktoren bei der Entſtehung und Behaſe.
der Unfruchtbarkeit der Frauen” fand durch Dr. M
Düſſeldorf beſondere Würdigung. So wurde die Geſchlolle.
der Verhandlung beſtens gewahrt, um ſo mehr, als dee
üblichen weitſchweifenden Diskuſſionen durch beſondere 4.
gemeinſchaften erſetzt wurden, denen die Nachmittage 9."
waren. Drei für die Entwicklung der Pſychotherapie wee
Punkte ſtanden dabei zur Verhandlung: Hochſchulaushit.
Facharztausbildung und Austauſch zwiſchen den Forſche...
Da das Ziel klar gekennzeichnet war, ließ ſich eine überkel
große Uebereinſtimmung erzielen. Die erarbeiteten Oeſt
punkte ſollen dem Reichsleiter der Gefellſchaft zur Brun5
von Richtlinien dienen, die dem Reichs=Aerzteführek. .
maßgebenden Regierungsſtellen vorgelegt werden. Die S.
vollen Vorbereitungen und die Organiſation des Kone.
hatte wie in früheren Jahren Dr. Cimbal=Hamhus.
Dr. Georg Kaufmam?
nommen.
Seutfce Teſcwerde i Genſ,
hie Knox provoziert die Saarbevölkerung und knebelt die deutſche Preſſe. — Trok aller Schikanen der
Mkerungskommiſſion kein Zweifel über Abſtimmung und Zukunft des Saargebiets. — Mehr als 93 Prozenk
der geſamken ſtimmberechtigken Bevölkerung bereits heute ſchon in der Deulſchen Fronk.
Kine Denkſchrift der Deutſchen Fronk
an den Völkerbundsrak.
DNB. Saarbrücken, 14. Mai.
Die Deutſche Front im Saargebiet hat ſich infolge der
gegen=
men gen politiſchen Lage veranlaßt geſehen, dem Hohen Rat des
Akerbundes eine Denkſchrift zu überſenden, in der der
Stand=
okt des deutſchen Volkes an der Saar zur Frage der
Abſtim=
ung und der Zukunft des Saargebietes noch einmal
zuſammen=
ſend dargelegt wird. Die Denkſchrift, die die Unterſchriften des
Eers der Deutſchen Front, Pirro, ſowie der Führer der
Frak=
ſia „Deutſche Front” des Saarländiſchen Landesrates, Levacher,
ſhling, Kiefer, trägt, iſt am Montag in Genf überreicht worden.
Zu Anfang der Denkſchrift heißt es zunächſt u. a.: Die
Füh=
rng der „Deutſchen Front” hat in wiederholten
Engaben an den Hohen Rat des Völkerbundes
ſin Ausdruck gebracht, daß hinter ihr die erdrük=
dieie da
führer gab U
ensmut n4
vrwächlt ?
Neubaues, /
hg des Weik
rklichkeit un
ik iſt der M
zur die
alige rufſ
Anneel
mitget
ti. um ei4
nicht
ſude Mehrheit der Saarbevölkerung ſteht. Dieſe
Lſache iſt beſtritten worden; insbeſondere haben Delegationen,
Maußerhalb der „Deutſchen Front” ſtehen, in Genf immer
wie=
behauptet, ſie hätten eine große Anhängerſchaft. Am 6. Mai
9 iſt in Zweibrücken die Zahl der Mitglieder der
Nutſchen Front” bekannt gegeben worden; ſie beträgt
ſeii ſchon über 455 000. Die Zahl der
Abſtimmungsberech=
iten kann mangels genügender ſtatiſtiſcher Unterlagen (der Hohe
ſehat die Offenlegung des Abſtimmungsmaterials bisher nicht
RAöſſen) noch nicht genau angegeben werden. Die in der
„Neutſchen Front” zuſammengefaßten
Abſtim=
ungsberechtigten machen mehr als 93 v. H. der
ramten ſtimmberechtigten Bevölkerung im
g. der Ab Härgebiet aus. Die Führung der „Deutſchen
ſkont” hat damit den unumſtößlichen Beweis
fyracht, daß ſie allein berechtigt iſt, im Namen
ſe Saarbevölkerung zu ſprechen.
Zur Frage der Abſtimmung heißt es dann in der Denkſchrift
r. Die Deutſchen des Saargebietes haben, wie dies bei allen
ükean der Fall iſt, über ihre völkiſche Zugehörigkeit in dem
lyemblick ſchon entſchieden, da ſie als Kinder, ihrer deutſchen
Ntter das Licht der Welt erblickt haben. Eine Volksabſtimmung
müber, ob die Saarländer zu Deutſchland oder nicht zu
Deutſch=
ad wollen, bedeutet an ſich eine Mißachtung und Geringſchätzung
Saarvolkes. Die „Deutſche Front” und ſomit die Deutſchen an
Saar wollen ſich einer Volksabſtimmung gewiß nicht entziehen.
Shätten aber gewünſcht, daß das Angebot des deutſchen
Reichs=
ilers, die Saarfrage auf friedlichem Wege zu löſen, von der
ienſeite angenommen worden wäre. Durch dieſen friedlichen
Mhätte der Weg freigemacht werden können zu einer endlichen
Asſähnung der beiden großen Nachbarvölker.
Die Denkſchrift geht ſodann auf die Berichte des Präſidenten
* Saarregierung, Knox, ein, in denen von „Terrormaßnahmen
*Deutſchen Front” und „Putſchplänen” geſprochen wird. Die
Buckſche Front” weiſt in ihrer Denkſchrift darauf hin, daß ihr
uit unbekannt ſei, daß Präſident Knox Mittel und Wege ſucht,
Notwendigkeit internationaler Hilfspolizei zu beweiſen. Zu
ber Beweisführung wären Terrorakte die geeignetſten Mittel.
9 „Deuſche Front” lehne jedoch jeden Terror ab und verlange
wihren Mitgliedern, ſtrengſte Diſziplin, insbeſondere die
ge=
neſte Beobachtung der ſaarländiſchen Geſetze.
Die Denkſchrift erinnert daran, daß die Saarbevölkerung in
vergangenen 15 Jahren unter den allerſchwierigſten Verhält=
Ven Ordnung und Ruhe bewahrt habe, obwohl ſie in den Jahren
18—1924 13 Todesopfer durch das franzöſiſche Militär zu
bekla=
v ehabt habe.
Es wird dann auf einen Ausſpruch des Präſidenten Stephens
lirwieſen, in dem feſtgeſtellt wird, daß die aus der Bevölkerung
hutierte örtliche Gendarmerie des Saargebietes muſtergültig
* Dieſe vorzügliche Polizeitruppe habe die von dem
Präſiden=
u der Regierungskommiſſion Knox geleitete Abteilung des
In=
i mit aus Deutſchland geflüchteten Emigranten durchſetzt. Die
beutſche Front” ſieht, wie in der Denkſchrift ausgeführt wird,
hder Einſtellung ſolcher Leute in die ſaarländiſche Polizei eine
Aopokation gegenüber der Saarbevölkerung
M glaubt annehmen zu können, daß viele der Beſchwerden, die
Land-Skadt-Großſtadk.
Die Binnenwanderung des deutſchen Volkes
von 1870 bis 1934.
Von Dr. E. Wendorff=Brandenſtein.
Seitdem durch die Maßnahmen der Reichsregierung der
zue rnſtand beſondere Achtung erfährt und ſeitdem die Sied=
9S=Förderung im Mittelpunkt des Intereſſes ſteht, iſt die
hee beſonders akut geworden: wie groß iſt eigentlich der
ſteel der ländlichen Bevölkerung an Deutſchlands Geſamtvolk?
lel iele Deutſche leben in Städten? Und welche
Menſchen=
ſſſen hat die Großſtadt an ſich gezogen? Die jetzt vorliegenden
Gcbniſſe der vorjährigen Volkszählung geben die Antwort auf
ſſe Frage.
Sevor ſie für die Gegenwart geklärt wird, dürfte ein Rück=
I auf die vergangenen Jahrzehnte intereſſieren, in deren
Mauf ſich ein ganz durchgreifender Umſchwung vollzogen hat.
10. Zwei Drittel auf dem Land — Ein Drittel in der Stadt.
Bur Zeit der Reichsgründung 1870/71 hatte Deutſchland 41
ionen Einwohner; von dieſen lebten 26 Millionen oder
ſe: Drittel auf dem Lande (in Gemeinden unter 2000 Einwoh=
Eye, und nur 15 Millionen oder ein Drirtel in der Stadt.
42 zwar kamen zu dieſem Zeitpunkt von dieſen 15 Millionen
T:2 Millionen auf die Großſtädte (Gemeinden über 100 000
Mohner). Noch damals, vor nur rd. 60 Jahren war alſo das
uſ che Volk noch ein ausgeſprochenes Agrarvolk.
SSeit dieſer Zeit bis zum Kriegsausbruch iſt die Ziffer der
ſlichen Bevölkerung nahezu unverändert geblieben. Nicht aber
Anteil an der Geſamtbevölkerung! In dieſem Zeitraum
mich war die Entwicklung ſo vor ſich gegangen, daß die
Gete den Geburtenüberſchuß der kleinen Gemeinden aufnah=
und vor allem in den Großſtädten ballten ſich in dieſem
M=gum ungeheure Menſchenkomplexe zuſammen. Die Einwoh=
Fahl der Städte in ihrer Geſamtheit ſtieg in dieſem Zeitraum
1871 bis 1910 von 15 auf 39 Millionen! Und im Rahmen
mtadtiſchen Ziffern zeigt das Anwachſen der Großſtädte noch
e ganz beſonders auffallende Erhöhung; hier erfolgte eine
ahme faſt auf das ſiebenfache ihres urſprünglichen Aus=
Des! Die Einwohnerzahl der Mittelſtädte hat ſich im gleichen
enraum annähernd verdreifacht, während die der Kleinſtädte
hilediglich verdoppelte.
die Regierungskommiſſion an den Völkerbund gerichtet hat, von
dieſen unſauberen Elementen herrühren.
Die angeblichen „Putſchpläne” werden mit der Bemerkung
zu=
rückgewieſen, daß die Mitglieder der „Deutſchen Front” nicht ſo
töricht ſeien, ihre ſichere Rückkehr zum Deutſchen Reich Anfang
1935 dadurch zu gefährden, daß ſie wenige Monate vor dieſem
Ter=
min einen lächerlichen Putſch in Szene ſetzen.
Zum Schluß der Denkſchrift wird darauf hingewieſen, daß die
Sarregierung 32 Organe der „Deutſchen Front”
auf insgeſamt 367 Tage verboten habe, während in
der gleichen Zeit — ſeit Mai 1933 — nur drei Separatiſtenblätter
auf zuſammen 30 Tage verboten wurden.
Die Genfer Woche.
Für die kommenden Tage iſt nun wieder einmal Genf der
Mittelpunkt der europäiſchen Politik. Große Aufregungen ſind
von der Ratstagung, die am Montag begonnen hat, allerdings
nicht zu erwarten. Die wichtigeren Entſcheidungen werden ſich
mehr hinter den Kuliſſen abſpielen. Dabei geht es einmal um
die Saar. Der Saarausſchuß berät immer noch. Seine Abſicht,
ſich um jede Feſtlegung des Abſtimmungstermins zu drücken und
damit den franzöſiſchen Wünſchen nach einer unbegrenzten
Ver=
ſchiebung der Abſtimmung entgegenzukommen, iſt doch nicht ohne
Widerſpruch geblieben. Es ſcheint, daß auch jetzt noch darum
ge=
rungen wird, ob in dem Bericht nicht doch ein beſtimmter
Zeit=
punkt bereits feſtgelegt wird. Der Bericht ſelbſt iſt jedenfalls
noch nicht endgültig fertiggeſtellt und wird vielleicht erſt ſeine
letzte Form nach weiteren Verhandlungen der Außenminiſter
er=
halten.
Ein politiſches Charakteriſtikum iſt, daß der
eng=
liſche und der franzöſiſche Miniſter nicht, wie das urſprünglich
angenommen war, zuſammen in Genf eingetroffen ſind, Eden iſt
durch Paris gefahren, ohne ſich um ſeinen Kollegen Barthou zu
kümmern, der dann einen halben Tag ſpäter reiſte. Es wäre
aber doch wohl verfehlt, daraus irgendwelche Rückſchlüſſe auf
mögliche Verſtimmungen zwiſchen Paris und London ziehen zu
wollen. Es iſt ebenſogut denkbar, daß Eden nur einer
Unter=
haltung aus dem Wege gehen wollte, deren Zweckloſigkeit von
vornherein feſtſtand, nachdem kurz vorher Henderſon bei ſeinen
Verhandlungen mit Barthou nicht um einen Schritt vorwärts
gekommen war. Es iſt deshalb auch nur ein gelinder Troſt,
wenn die franzöſiſche Preſſe andeutet, daß Barthou ſeine
Stel=
lungnahme zu den kommenden Verhandlungen noch nicht
end=
gültig feſtgelegt habe, ſondern den Gang der Dinge in Genf erſt
einmal abwarten wolle. Das kann ebenſogut ein rein
takti=
ſches Manöver ſein, weil Frankreich ſich nicht zu ſehr
iſolieren will und der Uebernahme der Verantwortung
für das Scheitern der Abrüſtungskonferenz
lie=
ber aus dem Wege geht, ohne allerdings ſeine
grundſätz=
liche Politik zu ändern, die, wenn ſie auf der Ablehnung
jeg=
licher Abrüſtung beharrt und die von England angebotenen
Sicherheitszuſagen ablehnt, praktiſch auf eine Sprengung der
Konferenz hinausläuft. Aber darüber wird wohl erſt in der
zweiten Hälfte der Woche geſprochen, wenn auch der engliſche
Außenminiſter in Genf eingetroffen iſt.
Beginn der Ralskagung.
DNB. Genf, 14. Mai.
Der Völkerbundsrat beſchloß in ſeiner geheimen
Sitzung, ſowohl die Klage der deutſchen
Volks=
gruppe in Polen wegen ungerechter
Hand=
habung der Zulaſſung für den
Alkoholaus=
ſchank, als auch die Klage ungarns wegen der
Zwiſchenfälle an der ungariſch=ſüdſlawiſchen
Grenze auf ſeine nächſte Sitzung zu verſchieben.
Um 11,30 Uhr wurde die öffentliche Sitzung des
Völker=
bundsrates eröffnet. Barthou, Baron Aloiſi und Eden waren
wie in der geheimen Sitzung als Vertreter der Großmächte
anweſend. Der Rat erledigte im Eiltempo einige kleinere
Fragen. Die Berichte fanden einſtimmige Annahme.
Die nächſte Sitzung des Völkerbundsrates findet am
Diens=
tag vormittag ſtatt.
1910: Zwei Fünftel auf dem Land — Drei Fünftel in der Stadt.
Zu dieſem Zeitpunkt hatte ſich das Verhältnis zwiſchen
Stadt und Land bereits ſo verſchoben, daß von den damals
65 Millionen Deutſchen nur noch zwei Fünftel auf dem Lande
wohnten, — drei Fünftel, alſo der größere Teil, aber lebte in
Städten. Schon damals war Deutſchland nicht annähernd mehr
im Stande, ſeinen Bedarf an landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen
ſelbſt zu decken, — daher dann im Kriege die verhängnisvolle
Lebensmittelknappheit.
Nach dem Kriege ergaben ſich durch die Gebietsabtretungen
völlig veränderte Grundbedingungen. Die ländliche Bevölkerung
ſank auf 22½ Millionen und konnte ſeither nicht mehr wachſen.
da die Städte auch weiterhin den Bevölkerungszuwachs
auf=
nahmen. Allerdings ging jetzt auch das Wachstum der Städte
nicht mehr in ſo raſchem Tempo vor ſich, da die Volkszunahme
überhaupt nachgelaſſen hatte 1925 lebten — auf das jetzige
Reichsgebiet berechnet — 22,2 Millionen auf dem Lande, 40,2
Millionen in den Städten. Und ſeither hat ſich die Entwicklung
in der gleichen Linie weiter bewegt.
In wie hohem Maße der vorhandene
Bevölkerungsüber=
ſchuß den ſtädtiſchen Gemeinden zugute kam, ergibt ſich klar aus
einer Betrachtung der Verteilung dieſes Ueberſchuſſes auf die
einzelnen Gemeindegrößenklaſſen. In dem nun folgenden
Zeir=
raum 1925—1933 war ein Geſamtzuwachs der deutſchen
Bevöl=
kerung um rd. 2,78 Mill. zu verzeichnen; von dieſem kamen aber
nur 222 000 den ländlichen Gemeinden zugute, während mehr als
2½ Millionen von den Städten aufgenommen wurden. Die
Be=
völkerung auf dem Lande ſtieg alſo nur um 1 Prozent, während
die ſtädtiſche Bevölkerung gleichzeitig um rd. 6 Prozent zunahm.
Die Aufnahmefähigkeit der Großſtädte ſpeziell hatte allerdings
zu dieſem Zeitpunkt ſchon etwas nachgelaſſen; den Hauptteil
des Bevölkerungsüberſchuſſes nahmen die Gemeinden mit 2000
bis 20 000 Einwohnern auf, die dadurch eine Zunahme von
7,5 Prozent erfuhren; es folgten die Mittelſtädte mit einer
Zu=
wachsquote von 6,9 Prozent, während die Großſtädte nur noch
ein Plus von 4,9 Prozent zu verzeichnen hatten.
1934: Ein Drittel auf dem Lande — Zwei Drittel in der Stadt.
Gegenwärtig leben von den 65,2 Millionen Einwohnern
Deutſchlands 21,5 Millionen auf dem Lande und 43,7 Millionen
in Städten. Alſo ſind heute zwei Drittel aller Deutſchen in
Städten beheimatet; nur ein Drittel ſind noch Landbewohner.
Gegenüber 1870 hat ſich die Beziehung alſo völlig umgekehrt!
Die Nachteile der Zuſammenballung in den Großſtädten
aſſen es als äußerſt wünſchenswert erſcheinen, daß die bereits
begonnene Umſiedlung des deutſchen Volkes mit allen Mitteln
weiter durchgeführt wird. Können wir auch kein Agrarvolk
wieder werden wie wir es noch 1870 waren, ſo iſt doch eine
Nr. 133 — Seite 3
Paris und die Abrüſtung.
Enkkäuſchungen. — Fromme Wünſche.— Unangenehme
Ausſichken.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 14. Mai.
Henderſon hat mit ſeinen Pariſer Beſprechungen nichts
Weſentliches erreicht. Am 19. Mai ſoll die vorbereitende
Ab=
rüſtungskommiſſion zuſammentreten, und es beſteht kaum noch
Hoffnung, daß bis dahin eine Einigung zwiſchen den Mächten
zuſtandekommen könnte. Frankreich bleibt
intran=
ſigent und tut gleichzeitig alles, um ſich von der
Verant=
wortung an dem Mißlingen des Abrüſtungswerkes frei zu
waſchen.
Die Ausſicht auf das Scheitern der Abrüſtung beunruhigt
die politiſchen Kreiſe in Paris mehr, als man zugibt. Man
ſetzt zwar große Hoffnungen auf einen Umſchwung in
Eng=
land — das heißt auf den Sturz Macdonalds — und behauptet,
daß England früher oder ſpäter, wenn keine
Verein=
barung in der Abrüſtungsfrage zuſtande käme, ſich zu einem
Bündnis mit Frankreich bequemen werde. Das ſind
aber vorläufig nur fromme Wünſche. Die Perſpektive auf
das Wettrüſten iſt auch für Frankreich nicht reſtlos angenehm.
In einem Augenblick, da man alle Gehälter herabſetzt und
fortwährend von Sparmaßnahmen ſpricht, können ſich die Maſſen
für die Ausſicht auf weitere koſtſpielige Rüſtungen nicht
be=
geiſtern. Der radikale Kongreß in Clermont=Ferrand zeigt ja,
daß die Linke, wenn ſie auch vorläufig den politiſchen
Burg=
frieden nicht brechen will, den jetzigen Kurs doch nur auf
be=
ſchränkte Zeit mitzumachen wünſcht. Und endlich wirkt die
Ab=
rüſtungsfrage auch auf das franzöſiſch=amerikaniſche Verhältnis
zurück. Die Belebung der Verhandlungen um die interalliierten
Schulden ziehen notwendigerweiſe die Erhöhung des
ameri=
kaniſchen Intereſſes an der europäiſchen Abrüſtung nach ſich.
Es ſcheint, daß der franzöſiſche Standpunkt in der
Ab=
rüſtungsfrage ſelbſt bei den Verbündeten Frankreichs weniger
Unterſtützung findet, als man hätte annehmen können. Selbſt in
Brüſſel ſoll Frankreichs Haltung keine reſtloſe Unterſtützung
finden. Und wenn die Tſchechoſlowakei nach wie vor die
fran=
zöſiſche Politik billigt, ſo ſteht ſie eigentlich damit allein. Die
franzöſiſch=italieniſchen Verhandlungen haben Paris in letzter
Zeit wieder eine neue Enttäuſchung gebracht; die römiſche
Miſſion Bérengers wird darum auch wenig erwähnt.
Die große Frage iſt, wie ſich die Lage in Europa nach dem
Verſagen der Abrüſtungsverhandlungen geſtalten wird. Denn
es muß mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß dieſes
Ver=
ſagen auf eine brüske Art erfolgt und ſelbſt die üüblichen
diplomatiſchen Verſchönerungskünſte einen Mißerfolg erleiden.
In Paris ſpricht man viel über die Konfuſion in London, aber
niemand vermag über die Zukunft eine klare Vorſtellung zu
geben.
Waffenſtillſtand
zwiſchen Ibn Saud und dem Imam von Jemen.
DNB. London, 14. Mai.
Nach einer Meldung aus Dſchiddah teilt die Regierung Ibn
Sauds amtlich mit, daß mit dem Imam von Jemen ein
Waffen=
ſtillſtandsabkommen zuſtande gekommen iſt. Der Imam habe ſich
zur Annahme der Bedingungen Ibn Sauds bereit erklärt.
Ver=
handlungen über die Friedensbedingungen und die von Ibn Saud
geforderten Garantien ſollen bald beginnen.
Mandſchuriſch=ruſſiſcher Zwiſchenfall.
Mandſchukuo=Dampfer von einer Howjetbakkerie
beſchoſſen.
DNB. Tokio, 14. Mai.
Wie aus Tſitſikar gemeldet wird, wurde ein Mandſchukuo=
Dampfer in der Nähe der Einmündung des Sungarifluſſes in den
Amur von einer Sowjetbatterie beſchoſſen. Einzelheiten des
Zwi=
ſchenfalles fehlen noch, doch ſteht feſt, daß ſich an Bord des
Damp=
fers mehrere Paſſagiere, darunter ein japaniſcher Oberſt,
befan=
den. Mehrere von ihnen ſollen getötet oder verwundet worden
ſein.
Aus einem Telegramm an den japaniſchen Kriegsminiſter geht
hervor, daß bei der Beſchießung des Mandſchukuodampfers
ledig=
lich ein Mann der Schiffsbeſatzung getötet und ein weiterer
ver=
wundet wurde.
Rückführung auf das Land, wie ſie gegenwärtig vorgenommen
wird, die Rückkehr des deutſchen Volkes zu einer geſunderen
Lebensweiſe zu erwarten.
Ernſt von Wolzogens dramakiſches Gedicht
„Der deutſche Teufel.”
Uraufführung in Chemnitz.
Ernſt von Wolzogen, zumeiſt nur als der Vater des
Ueberbrettls und als Autor vieler humoriſtiſcher Romane
be=
kannt, legt mit dieſem 1923 entſtandenen dramatiſchen Gedicht in
ſechs Bildern den letzten Teil einer Trilogie „Der Weg des
Kreu=
zes” vor, die nach ſeinen eigenen Worten das Ringen des
ger=
maniſchen Geiſtes mit dem orientaliſch=chriſtlichen um eine neue
arteigene Religion darſtellt. Der „Deutſche Teufel” iſt hier Dr.
Fauſt, nicht der Fauſt Goethes und des Puppenſpiels, ſondern der
deutſche Geiſtmenſch, der fanatiſch gegen die Dumpfheit des
Teu=
felsglaubens, aber auch gegen die an das Schriftwort gebundene
„Theologie‟ Dr. Martin Luthers ankämpft und Gott in myſtiſcher
Vertiefung als ſchöpferiſchen Geiſt begreift, von dem er ſelbſt ein
Teil iſt. Die Entwicklung dieſer Idee geſchieht von einer
farb=
kräftig bewegten Handlung aus: dem Magiſter iſt die „liebe Lieſe‟,
ein anderes, zarteres Gretchen, verfallen, das von einem wüſten
Geſellen des Teufelsglaubens bezichtigt wird. Verzweifelt fleht
Fauſt um Hilfe zuerſt bei dem weltmänniſch klugen Kurfürſten
und Erzbiſchof Albrecht von Brandenburg, dann bei ſeinem
Wider=
ſacher, dem mit einer Art bauernſturer Härte und
Selbſtgerech=
tigkeit geſchilderten Luther. Schließlich gelingt es ihm. die Aermſte
mit Gewalt dem drohenden Scheiterhaufen zu entreißen, aber er
vermag ſie nicht an die ſchwankende Unraſt ſeines Lebens zu
ket=
ten und ſtirbt, jäh vom Blitz getroffen. Die theaterhafte Wendung
dieſes Schluſſes iſt kennzeichnend für das ganze Gedicht, das mit
ſeinen bald tiefſinnigen, bald oberflächlich einherklingenden
Ver=
ſen die kühn dem neuen Fühlen angepaßte Idee nicht völlig zu
be=
wältigen weiß und beſonders in der Geſtaltung des Dr. Fauſt
einen ſpürbaren Bruch nicht vermeiden konnte. Dramatiſch am
ſtärkſten, wenn auch keinesfalls im Dialog geſpannt genug, iſt die
große Auseinanderſetzung zwiſchen Luther und Fauſt im vierten
Bild; die Schilderung des bewegten Treibens der
Reformations=
zeit zeugt von einem ſicher abwägenden Bühnengefühl.
Die Aufführung des Chemnitzer Schauſpielhauſes unter der
im Stimmungsmäßigen überraſchend ſtarken Regie Bruno
Uepachs a. G. (ſehr gut z. B. alles Muſikaliſche) litt etwas
darunter, daß dem ſehr markanten Luther Max Kühnes in dem
auch textlich unſicheren Fauſt Guſtav Th. Wehrles kein geiſtig
überragender Gegenſpieler gegenüberſtand. Wiebke Siemen
als liebe Lieſe wirkte im Lyriſchen des Beginns etwas trocken,
fand dann aber in der Gefängnisſzene ergreifende Töne. Es gab
—
einen betonten Achtungserfolg.
W1844
Zum Geſchirrwaſchen, Spülen und Reinigen Henkel’s
Statt Karten!
Käthe Lautenschläger
Georg Oöttmann
geben ihre Verlobung bekannt.
Darmstadt, im Mai 1934.
Nd.-Ramstädterstr. 64. Nd.-Ramstädterstr. 22.
Todes=Anzeige.
Heute früh entſchlief ſanft nachlängerem
Leiden unſere liebe Mutter, Großmutter,
Schwiegermutter, Schwägerin und Tante
Margarete Hartmann Wwe.
geb. Baumert
im Alter von 76 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 13. Mai 1934
Mühlſtraße 8.
Die Beerdigung findet am 15. Mai 1934,
nachm. 2.30Uhr,auf dem Waldfriedhofſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme
und für die vielen Kranzſpenden beim
Hin=
ſcheiden unſeres lieben Entſchlafenen
Herrn Eberhard Schaffner
ſagen wir herzinnigen Dank all denen, die an
unſerem Schmerz ſo troſtvoll Anteil genommen.
Herzinnigen Dank Herrn Pfarrer Heß für die
aufrichtigen Worte am Grabe, den Schweſtern
für die liebevolle Pflege, dem Geſangverein
Frohſinn=Harmonie für den erhebenden
Grab=
geſang und die Kranzniederlegung Herzinnigen
Dank den Beamten und Arbeitern des
Loko=
motivausbeſſerungswerks und dem Eiſenbahn=
Werkſtätte=Verein für die Kranzniederlegung.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Margarethe Schaffner
geb. Ittmann.
Darmſtadt, den 14. Mai 1934,
Riedlingerſtraße 33.
Heute vormittag entſchliefunſere liebeMutter,
Großmutter, Schweſter, Schwägerinu Tante
Frau Hermine Puth Wwe.
geb. Fendt
nach kurzem, ſchweren Leiden.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Hermine Schmitt, geb. Puth
Obermedizinalrat Dr. Schmitt
Ingeborg Schmitt.
Darmſtadt, den 14. Mai 1934
Bismarckſtraße 52, II.
Die Beerdigung findet in aller Stille in
Gießen ſtatt. — Von Beileidsbeſuchen
bitten wir Abſtand zu nehmen.
Bräutigam s Knoblauchsaft
ärztl. em pfohl. bei: Arterienverkalk., hoh. Blutdruck, Rheuma,
Gicht,Asthma, chron. Bronchialkat.,
Lungen-
leiden, Darm- u. Magenstörung., Würmern,
blutreinigend und appetitanregend.
Ur Flasche Rm. 2,70, I, Elasche Rm. 1.45
Knoblauchöl i. Kaps. Rm. 1.55 p. Schacht,
Zu haben in den Apotheken u. Drogerien.
A.Bräutigam & Co., Hamburg 8 probe""
Geſchäftsempfehlung!
Allen Freunden und Bekannten, ſowie der
verehrten Nachbarſchaft zur gefl.
Kenntnis=
nahme, daß ich am 16. ds. Mts. im Hauſe
Feldbergſtraße 70 (vorm W. Stößel) ein
Herren= und Damen=Friſeurgeſchäft
eröffne.
Es wird mein Beſtreben ſein, die Kundſchaft
jederzeit zufriedenſtellend zu bedienen.
Um geneigten Zuſpruch bittet
Heinrich Spamer
Herren= und Damen=Friſeur.
Friſche
Bruch=
pargel für Gemüſe
Pfund 35 Pfg.
Faßbender
Ludwigſtraße 6
Saalbauſtr. 38.
Todes=Anzeige.
Plötzlich und unerwartet verſchied heute nachmittag an
einem Herzſchlag mein treubeſorgter Mann, unſer
herzens=
guter Vater, Schwiegervater und Großvater
Sohannes Schäfer
Reichsbahnoberſekretär i. R.
im Alter von 68 Jahren.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Auguſie Schäfer, geb. Borger.
Darmſtadt und Magdeburg, den 13. Mai 1934.
Ireneſtraße 5, II.
Die Beerdigung findet ſtatt am Mittwoch, den 16. Mai,
auf dem Waldfriedhof, nachmittags um 3 Uhr. (5551
Donnerstag
abend (
Himmel=
fahrt) wurde v
2 Herren
irrtüm=
lich ein Herren=
Gabardineman=
tel aus d. Café
Hauptpoſt
mit=
genommen.
Bitte denſelben
dort gegen den
eigenen
umzu=
tauſchen. ((
Tennispartner=
(in) geſucht. —
Näh. Angab. u.
V 38 Geſchäftsſt.
Friſeur
Philipp Scherer
vormals
Magda=
lenenſtraße 19,
jetzt
Arheilgerſtr. 33.
Bei Sterbefällen
Beerdigungsgeſchäft
Georg Beſt
Bismarckſtraße 21
Telefon 987
Sohreihmaſch.-
Heparaturen
preiswert.
Leonhard Lutg
22 Rheinstr. 22
TOTULAR
Toppiche
vereinigen hervorragende
mit einwandfreiem
und seltener
Aualität
Geschmack
Farben-
schönheit!
Besichtigen Sie unsere
Sonder-Ausstellung
inderGrafenstraße.
Grafenstraße 23½
(5563
Größtes christliches Fachgeschäft am Platze für:
Teppiche, Gardinen, Tapeten, Linoleum
Klappwagen
von 12.40 an
Faltwagen
von 26.50 an
Kastenwagen
neueste Modelle (5536
TAIA
Beitfedern-Reinigung
Entmotten T. Polstermöhel
Betfedern, Daunen
Barchente, Drelle -O2a
Polstermöbel, Matratzen
Neuankertigung, Reparaluren
TOTA
Magdalenenstr. 11 •Tel. 1084
Kaule
vom Spezialgeschäft
KKrn Hrtete
Ludwigsplatz 6
Fernsprecher 2140. 6176a
„Runst im Kandwerk‟
am Ludwigsplats /5382
Sportpreise
in allen Freislagen
SDienstag, 15. Mai 1934
Nr. 133 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſiadt, den 15. Mai 1934
n gienſingen am 15. Mai 1934, abends 20.15 Uhr.
am Opfertempel der NSV. auf dem Adolf=Hitler=Platz.
Die Geſangvereine „Liedertafel 1842” und „Sängerluſt 1849‟
mcer Leitung von Chormeiſter Grim ſingen am Dienstag abend
0n15 Uhr am Opfertempel folgende Lieder:
1. a) Der Mai iſt gekommen,
b) Deutſche Sonnenwende.
2. a) Freiheit, die ich meine,
b) Deutſcher Chorgeſang.
() Lützows Jagd.
3. 4) Am ſonnigen Rhein,
b) Nun ade,
c) Zum Wandertor hinaus
4. a) Mit Ränzel und Fiedel,
b) Frühling am Rhein.
Es wird erwartet, daß die Darmſtädter Bevölkerung bei die=
Konzert, das zweifellos auf hochkünſtleriſcher Stufe ſteht,
icht zahlreich erſcheint und dieſe Gelegenheit benutzt ihren
ſarnen für alle Zeiten in dem Opferbuch der NS.=
Volkswohl=
ilrt zu verewigen. Hierbei wird darauf aufmerkſam gemacht,
ai der Erlös reſtlos für die große Hilfsaktion der NSV.
Nrutter und Kind” in unſerer Stadt Verwendung finden wird.
Bekannkmachungen des Perſonalamtes.
Ernannt wurde der Verſorgungsanwärter Wilhelm Göbel
. Darmſtadt unter Berufung in das Beamtenverhältnis zum
anzleiaſſiſtenten bei der Heſſiſchen Hauptſtaatskaſſe mit
Wir=
ung vom 1. Februar 1934.
In den Ruheſtand verſetzt wurden auf Nachſuchen: Am 30.
m il 1934 die Lehrerin an der Volksſchule zu Rimbach im
ſufiſe Heppenheim Irene Gaſt, Witwe, geb. Köhler, unter
ſnerkennung ihrer dem Staate geleiſteten Dienſte vom 1. Mai
9ic an: am 8. Mai 1934 der Turnoberlehrer an der
Auguſtiner=
hlle (Gymnaſium und Oberrealſchule zu Friedberg Johannes
ös unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſteten
lang=
ihrigen treuen Dienſte und mit beſonderer Würdigung des im
au onalen Intereſſe bekundeten Opferſinns mit Wirkung vom
Auguſt 1934 an.
Umgewandelt wurde am 28. April 1934 die auf Grund des
des Reichsgeſetzes vom 7. April 1933 (RGBl. S. 175)
er=
ltte Dienſtentlaſſung der außerordentlichen Profeſſorin für
aſiſche Archäologie an der Landesuniverſität Gießen Dr.
Mar=
anete Bieber mit Wirkung vom 1. Juli 1933 an in eine
Ver=
zung in den Ruheſtand nach 8 3 des vorgenannten Geſetzes.
Die Kirche ſpricht zum Hilfswerk
„Mukker und Kind”
Preſſe=Empfang im Haus der Preſſe zu Berlin.
In Deutſchland eint ſich heute unter nationalſozialiſtiſcher
ilrrung das ganze Volk zum Schutz von Mutter und Kind und
ü. zu einem Bekenntnis der Tat durch Opfer auf.
Bei Mutter und Kind liegt das Schickſal und die Zukunft
uss jeden Volkes. Das gilt fur den Staat und für den
Glau=
ntauftrag der Kirche in gleicher Weiſe.
VVolksaufartung iſt nicht ohne Volksſeelſorge möglich und
oleksſeelſorge iſt undenkbar ohne den Weg zu den Müttern.
2Der Wille zu dieſer großen geſchichtlichen gemeinſamen
Auf=
b: beherrſchte auch alle Ausführungen auf dem diesjährigen
aurgeliſchen Preſſe=Empfang, der den Auftakt bildete für die
tällichen Vorbereitungen zur Sammlung für das Hilfswerk
MMiurtter und Kind” am 16. und 17. Mai 1934.
(Nach einem Grußwort der Reichskirchenregierung ſprachen
ſöeließend führende Vertreter und Vertreterinnen der großen
Uskirchlichen Bewegungen:
Wizepräſident Dr. Kinder, Reichsleiter der Deutſchen
Chri=
in. Präſident der Inneren Miſſion, Pfarrer Themal; Probſt
Lohmann, Geſchäftsführer der Ev. Reichsfrauenhilfe; Frau
i Grone, Führerin des Ev. Frauenwerks; Schweſter Auguſte
ſohrmann. Führerin der deutſchen Diakoniegemeinſchaft; die
ſu geliſchen Mutterdienſtleiterinnen Dr. Kopitſch und Fräulein
ngel aus Bayern und Oſtpreußen— Das Schlußwort nahm der
kauuftragte des Reichsbiſchofs, Pfarrer Klein.
DDer große Plan des Hilfswerks „Mutter und Kind”
bedeu=
ffür die Evangeliſche Kirche und alle Organiſationen ſeines
üterdienſtes die erhoffte Erfüllung einer Pionierarbeit aus
m Glauben.
In den vergangenen 14 Jahren der Not iſt aus den
lebendi=
n. Kräften der Evang. Kirche, aus ſtarkem
Verantwortungs=
wißtſein heraus ein Mütterdienſt geſchaffen worden, den die
em ißheit trug, einem kommenden ſtarken geeinten Deutſchland
s zu bewahren und neues Leben zu wecken.
Aufgebaut war und iſt dieſes evangeliſche Mütterdienſtwerk
MLiebe und Opfer, ſein Ziel heißt: Mutter und Volk!,
Jedes neue Müttererholungsheim — heute ſind es 120 —
en kte den erſchöpften und am Leben verzagenden Müttern neue
roft und den Familien wieder das Gefühl einer geborgenen
eiurnat. Ergänzt und ausgebaut wurde dieſer Dienſt durch die
anmäßige Mütterſchulungsbewegung, die in dem kleinſten
renzdorf und der ſchwierigſten Induſtriegemeinde die Mütter
TBelbſthilfe aufrief und ertüchtigte. Kindergärten und Horte,
juglingsheime und Diakoniſſenhäuſer bauten mit am
Mütter=
enſt der Kirche. Es war ein Bekenntnis der Tat zum alten
Furmatoriſchen Lutherwort: Das iſt das höchſte Kleinod, Ehre
19 Schmuck der Frauen, daß ſie Brunnquell und Urſprun ſind,
her alle Lebendigen kommen!
Was ſo der hoffende Glaube lebendiger Glieder der Kirche
ſigereitete, eint ſich heute zu elementarer Stoßkraft durch den
zu, der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung, die getreu ihrem
undgeſetz: Vor allem lebe das Volk — dies gemeinſame
Hilfs=
e1 „Mutter und Kind” und den Reichsmütterdienſt ſchuf.
Heſſiſches Landestheater.
A. 50,0 Anf. 19½, Ende gegen 22½ Uhr. 4 21
Preiſe 0.70—5.50
Wiener Blut. iürpoch
18. Mai Anf. 20, Ende nach 22½ Uhr. B 22, dazu
kinderreiche Mütter. Nummerkarten 850—900.
Preiſe 0.50—4 50
Die vier Musketiere. omerstag
17. Mai Anf. 19½, Ende gegen 22½ Uhr. C 22, dazu
kinderreiche Mütter Nummerkarten 901—1000.
Das Land des Lächelns. Preiſe 0.70—5.50 Meine Has ei:stag
B. Mai Anf. 20, Ende nach 22½ Zuſatzmiete V14, dazu
kinderreiche Mütter Nummerkarten 701—350,
Preiſe 0.70—3.80
Die vier Musketiere.
— Ende der Spielzeit im Kleinen Haus. Heute, Dienstag,
15. Mai, wird um 20 Uhr im Kleinen Haus das Volksſtück
Die vier Musketiere” von Sigmund Graf wiederholt.
7ſiſt dies die letzte Vorſtellung der diesjährigen Spielzeit im
lem nen Haus.
*Die Heimat ruft! — Wandern tut not!
2as große Wanderkreffen in Bad Dürkheim. — 6000 Teilnehmer. — Der Odenwaldklub die ſtärkſte Gruppe.
Der Himmelfahrtstag iſt ſeit drei Jahren zum Tag
der deutſchen Wanderer geworden. An dieſem Tage
marſchieren in allen deutſchen Gauen die Mitglieder der großen
deutſchen Gebirgs= und Wanderverbände auf. um
ſich zu deutſchem Wandertum, zu Heimat und Volk zu bekennen.
Im Kranze der 25 Sternwanderungen, die in dieſem Jahre
ſtatt=
fanden, war die in der ſonnigen Pfalz, in Bad Dürkheim, wohl
eine der eindrucksvollſten. Die landſchaftliche Schönheit dieſes
gottgeſegneten Fleckchens Erde, die gaſtfreie, frohe Art der
Pfälzer Menſchen und die Anweſenheit von 500 Wanderfreunden
aus dem Saarland waren Gründe genug, eine machtvolle
Kund=
gebung zu gewährleiſten. Dazu ſtrahlte über allem die lachende
Maiſonne am Himmel; ſie tauchte Berg und Tal in ihr
leuchten=
des Gold und ließ die Herzen der naturbegeiſterten, heimattreuen
Wanderer höher ſchlagen. Für Bad Dürkheim bedeutete der Tag
noch die offizielle Eröffnung der Kurzeit. Es war ſicher ein
ver=
heißungsvoller Auftakt für das Bad, das durch die neuerlichen
Ausgrabungen in der Umgebung und die Erweiterung ſeiner
An=
lagen noch mehr der Anziehungspunkt der Fremden werden wird
wie ſeither.
Schon früh am Morgen liefen die Sonderzüge ein und
ergoſſen die Maſſen ihrer Inſaſſen in die in ein Fahnenmeer
getauchte Stadt. Sie kamen von Wiesbaden=Mainz, bzw.
Darm=
ſtadt, von Mosbach im Neckartal, von Ludwigshafen und von
Homburg a. d. Saar. Der Sonderzug von Mainz und
Darmſtadt her war überfüllt und brachte allein 1400
Men=
ſchen nach dem Tagungsort. Viele hatten die günſtige
Gelegen=
heit benützt, für billigen Preis (60 Prozent Ermäßigung!) einen
Sonnentag in der ſchönen Pfalz zu verbringen.
Der Vormittag war mit kleineren Wanderungen in die
Umgebung Bad Dürkheims, nach der Limburg, der germaniſchen
Kultſtätte, Brunhildisſtuhl und mit Beſichtigungen des
Heimatmuſeums, der Kuranlagen und der Heilquellen ausgefüllt.
Am Nachmittag durchzog ein
Feſtzug
von etwa 5000 Teilnehmern, der größte, den Dürkheim ſeit Jahren
geſehen hat, die Stadt. Voran als größte Gruppe der
Oden=
waldklub, von dem nahezu 50 Ortsgruppen mit über 2000
Teilnehmern anweſend waren. Dann folgten die Brüder von der
Saar, beſonders lebhaft mit Heilrufen begrüßt, auch
Abord=
nungen des Taunusbundes und des
Schwarzwald=
vereins waren erſchienen. Den Schluß des 40 Minuten langen
Zuges bildeten die zahlreichen Gruppen des
Pfälzerwald=
vereins bei denen Trachtengruppen und Feſtwagen nicht
fehlten. Zahlreiche Muſikkapellen ſorgten für die nötige
Marſch=
muſik, frohe Wanderlieder erſchallten, Wimpel und Banner
flat=
terten luſtig im Winde. Auch die allmählich anzuſtrebende
ein=
heitliche Tracht der Ortsgruppen war z. B. im Odenwaldklub
ſchon wiederholt zu ſehen. Unmittelbar an den Feſtzug ſchloß ſich
auf dem Schloßplatz vor dem Stadthaus eine außerordentlich
ein=
drucksvolle
Kundgebung
an. Im Namen des Pfälzerwaldvereins ſprach Direktor
Kederer=Ludwigshafen herzliche Begrüßungsworte und umriß
das Streben der Wandervereine, zum Wohl von Volk und
Vater=
land für die Volksgemeinſchaft zu wirken. Sein beſonderer Gruß
galt den 500 Getreuen von der Saar, ſein Dank Gauleiter
Bürckel, dem Bürgermeiſter der gaſtlichen Tagungsſtadt, und
dem deutſchen Wanderführer, Prof, Dr. Werner=Darmſtadt.
Das Horſt=Weſſel=Lied folgte ſeinen Ausführungen.
Bürger=
meiſter Hauſch entbot ein herzliches Willkommen namens der
Stadt und ihrer Bevölkerung. Im Namen des Gauleiters
über=
brachte Kreisleiter Merkle=Neuſtadt herzliche Grüße. Er
be=
tonte, daß die Pfalz in treuer Verbundenheit mit den
Volks=
genoſſen an der Saar den Tag herbeiſehne, an dem die
Abſtim=
mung ein einziges In für den Führer und für Deutſchland werde.
Er ſchloß mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Volkskanzler
Adolf Hitler.
Der Sprecher des Saarlandes betonte hierauf den
gemeinſamen Willen zu Opfer und Kampf für deutſches
Volks=
tum. Nicht nur Blut und Art bindet die Saar an Deutſchland,
ſondern auch das gemeinſame Ringen im großen Krieg, das
ge=
meinſame Leiden nach dem Kriege und das gemeinſame
Wieder=
erſtarken im Dritten Reiche. „Man mag uns in Gefängniſſe
ſperren, uns die Arbeit nehmen — niemals ausreißen
kann man unſer deutſches Herz!‟ Die Saar gelobt,
da Deutſchland ihr die Treue gehalten, da es als erſtes ihre
Kin=
der aufgenommen hat, daß ſie mit vollem Einſatz aller Kräfte für
die Rückkehr zu Deutſchland kämpfen wird. Die erſchütternde
Rede klang aus in einem Mahnruf: Wir wollen heim zur=
Mutter Germania! Das Saarlied folgte den Worten.
— Die Neuengagements des Heſſiſchen Landestheaters. Als
1. Zwiſchenfachſängerin wurde Liſelotte Ammermann,
von der Staatsoper Berlin, für die kommende Spielzeit an das
Heſſiſche Landestheater verpflichtet.
— Jubiläum. Herr Obermeiſter Anton Schaaf feiert am
Mittwoch, dem 16. Mai, ſein. 40jähriges Arbeitsjubiläum bei der
Firma E. Merck.
— Treue Mieterin. Frau Dora Grentz Witwe wohnte am
Samstag, dem 12. Mai, 24 Jahre im Hauſe Mackenſenſtraße 36,
Landes=Kirchenamt.
Sommer-Ausgabe 1934
ist erschienen
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße Nr. 25.
— Für Rundfunkhörer. Von dem in Darmſtadt lebenden
Komponiſten Julius Klaas wird ein neues, in Darmſtadt
noch unbekanntes Orcheſterwerk. „Feſtliche Suite‟ Op. 42,
am Mittwoch dem 16 Mai, nachm. um 16 Uhr, in
den Sendern Königsberg, Breslau zu hören ſein. Das Werk
wird vom Orcheſter des Königsberger
Opernhau=
ſes unter Leitung von Herrn Kapellmeiſter Wolfgang
Brückner vorgetragen.
Die Städtiſche Berufsfeuerwehr wurde im Monat April
1934 15mal alarmiert, und zwar zu einem Mittelfeuer, einem
Kleinfeuer, drei Kaminbränden, drei Waldbränden, 3
Waſſer=
rohrbrüchen, drei Verkehrsſtörungen und einer Tierrettung. Auf
der Feuerwache Kirchſtraße 13 (Fernſprecher 600 und 3500),
wurde in fünf dringenden Fällen erſte Hilfe geleiſtet.
Hierauf ergriff, ſtürmiſch begrüßt, der Führer der deutſchen
Gebirgs= und Wandervereine, Prof. Dr. Werner, das Wort
und umriß die Ziele des deutſchen Wandertums im Dienſte der
deutſchen Volks= und Stammesgemeinſchaft. Im Mittelpunkt
ſeiner Ausführungen ſtand der Gedanke, daß der
nationalſozia=
liſtiſche Satz „Gemeinnutz geht vor Eigennutz” beſonders für die
Arbeit der deutſchen Wanderverbände zutreffe. Die ganze Rede
war ein flammendes Bekenntnis zur deutſchen Heimat, zu Blut
und Boden. Hierauf verlas Dr. Götz=Darmſtadt folgende,
ein=
ſtimmig zur Annahme gelangende
Entſchließung:
Der Reichsverband Deutſcher Gebirgs= und Wandervereine
läßt auch in dieſem Jahre wieder ungezählte Scharen ſeiner
Mit=
glieder rüſtigen Fußes zu zahlreichen Sternwanderungen
antre=
ten, um für den deutſchen Wandergedanken zu werben und ein
getreues Bekenntnis zu Volkstum und Volksgemeinſchaft, zu
Heimat und Vaterland, zu Führer und Reich abzulegen.
Deutſches Wandertum will Körperſtählung,
Wil=
lensbildung und Seelenformung.
Es erſtrebt durch bewußtes Erwandern und Erwerben der
Heimat, durch liebevolles Erkennen des Volkstums und
ſeiner unerſchöpflichen Werte, die Erziehung ſeiner Anhänger
zu vertiefter, durch Ehrfurcht vor Blut und Boden geheiligten
Vaterlandsliebe.
Deutſches Wandertum ſchägt Brücken vom Volksgenoſſen zum
Volksgenoſſen, es legt die Schranken törichten Klaſſendünkels
nie=
der und bindet Stadt und Land zu echter
Volksgemein=
ſchaft.
Deutſches Wandertum iſt auf Selbſtloſigkeit gegründet, es
be=
deutet von jeher die Verkörperung des erhabenen Sittengeſetzes
Gemeinnutz geht vor Eigennutz” und ſtellt ſich gern
hinter dieſe Loſung des neuen Reiches Adolf Hitlers.
Die deutſchen Wandersleute haben Wege angelegt und
ge=
kennzeichnet, Türme und Schutzhütten gebaut. Karten und Führer
herausgegeben, dem Ganzen zum Heile. Mühevoll und
koſtſpie=
lig war dieſe Arbeit; teuer vor allem Bau und Erhaltung der
Unterkunftshäuſer und Jugendherbergen. Trotzdem geſchah dies
alles, ſelbſtlos und ohne jeden materiellen Vorteil, lediglich vom
Bewußtſein treulich erfüllter Pflicht getragen. Und der Ruf:
„Lernt erſt Deutſchland kennen, und dann das Ausland!
Erwan=
dert euch Heimat und Vaterland!” iſt der Heroldsruf der
deut=
ſchen Gebirgs= und Wandervereine von jeher geweſen, war eine
von uns Wanderern ſtets redlich erfüllte volksdeutſche Aufgabe
und wird es bleiben.
Darum weiß die deutſche Reichsregierung, was ſie am rechten
Wandertum hat, deshalb wiſſe die Nation, was ſie dem deutſchen
Wandertum verdankt! Und darum heißt unſere Forderung:
Nicht heraus aus den deutſchen
Wanderver=
einen ſondern hinein! Hinein in dieſe Horte ſeeliſcher
Aufwärtsentwicklung hinein in dieſe Stätten edelſten Strebens
und redlichſten Bemühens um den deutſchen Aufbau!
Wanderfreunde, Volksgenoſſen, die Heimat ruft euch:
Wandern iſt not!
Mit dem Deutſchlandlied fand die Kundgebung ihr Ende
An den Führer Adolf Hitler, an den Reichsſportführer
v Tſchammer und Oſten und an Miniſterialdirektor Erb,
München, wurden Begrüßungstelegramme geſandt.
Bürgermeiſter Kauſch aber reichte dem
Reichswander=
führer den Ehrentrunk der Stadt Dürkheim auserleſenes
Wachstum feurigen Weines. — Nach der Kundgebung begann
auf den Feſtwieſen ein großes
Volksfeſt.
Dort unten auf den Wurſtmarktwieſen, hatten die
Schub=
kerchler” ihre Zelte aufgeſchlagen. Es herrſchte frohes Treiben
bei Muſik und Liederklang; man glaubte einen, Kleinwurſtmarkt”,
zu erleben. Auch drinnen in der Stadt, im Kurgarten und in
allen Gaſthäuſern, ſammelten ſich die Scharen der Wanderer, um
dem herrlichen Pfälzer Wein die gebührende Ehre anzutun, bis
gegen Abend die Sonderzüge die Maſſen der Gäſte heimwärts
führten.
Der Tag war ein Erlebnis. Tauſende hatten ſich bekannt
zu Führer und Vaterland, zu Volk und Heimat. In treuer
Ver=
bundenheit und mit ſtolzer Begeiſterung hatte man das tapfere
Brudervolk von der Saar gegrüßt und neue Kraft gegeben und
geſchöpft zum Dienſte an Volk und Vaterland.
Dieſer Himmelfahrtstag bedeutete wahrhaftig ein Erheben
von der Erdenſchwere des Alltags.
Dr. Götz.
„Kraft durch Freude” auf dem Kühkopf
Das Frühlingsfeſt entſprach leider nicht den Erwartungen;
die Sonderzüge waren abgeſetzt, trotz alledem war doch eine
ſtatt=
liche Zahl, zirka 4—5000, erſchienen, um dieſes herrliche Gebiet
zu bewundern und hier neue Kräfte für den Alltag wieder zu
ſammeln. Beſonders ſtark war die Mainſpitze, Rüſſelsheim und
die Nachbarortſchaften, vertreten. Bei Erfelden hatten die
Rüſſelsheimer SA.=Pioniere eine feſte Ponton=Brücke über den
Altrhein geſchlagen, damit der Verkehr ſchneller vonſtatten geht.
Die Veranſtaltung war gut vorbereitet. Die große Wieſe
war als Feſtplatz hergerichtet. Zwei Tanzdielen und ein großes
Bierzelt waren aufgeſchlagen. Wurſtbuden und ſonſtige
Lebens=
mittelbuden ſtanden überall. In der Mitte des Feſtplatzes war
ein großer Maibaum aufgerichtet. Die NSBO.=Kapelle
Rüſſels=
heim erfreute durch Muſikſtücke, die durch einen Lautſprecher
weit=
hin hörbar waren. Durch Führer bekamen die einzelnen
Grup=
pen die Schönheiten des Kühkopfes gezeigt. Fahrten nach der
Schwedenſäule füllten den Morgen aus. Mittags ging dann der
Hauptbetrieb auf dem Feſtplatz los. War es morgens nur eine
kleine Anzahl, ſo trafen mittags immer mehr Gäſte ein. Ein
luſtiges Treiben auf dem Feſtplatz ſetzte ein. Tanzgruppen und
ſonſtige Darbietungen unterhielten die Anweſenden.
Profeſſor Spilger, Organiſator des Reichsbundes für
Volkstum und Heimat, Darmſtadt, hielt eine Anſprache. Er
be=
grüßte alle, die zum Kühkopf gekommen ſind, zu dem ſchönen
Flecken, der als Naturſchutzpark etwas Außergewöhnliches für
Heſſen ſei; hier haben die Vorfahren der alten Deutſchen fleißig
geſchafft, gerodet und angebaut. Hier ſei die Stätte, wo man
ſchon damals nach dem ſtrengen Winter ſich zur Feier des
Früh=
jahrs zuſammenfand. Ein Tag war der Freude und Erholung
gewidmet, ſo ſoll es auch jetzt wieder ſein; in der ſchönen Mutter
Natur haben ſich viele geſammelt, die in echter
Volksverbunden=
heit ſich freuen und geloben, die Natur und die Heimat lieben
zu lernen, ſo wie es der Führer verlange. Reicher Beifall ſetzte
ein, als Carlo Schneider mit ſeiner Spielſchar des Reichsbundes
für Volkstum und Heimat auf den Plan trat und ein ſchönes
Wanderſpiel darbot, das eigens für dieſe Veranſtaltung auf dem
Kühkopf verfaßt war! Es war eine prächtige Darbietung, ein
Lied auf die Schönheit des Kühkopfes, und ein Mahnruf an alle.
ſolch ein teures Gebiet in Ehren zu halten.
Gau=Betriebszellenobmann Becker=Frankfurt richtete
be=
herzigende Worte an die Verſammelten. Dann gings in frohem
Tempo weiter. Beſtimmt haben alle Teilnehmer von dieſem
Frühlingsfeſt auf dem Kühkopf die beſte Erinnerung mit nach
Hauſe genommen.
Tatatbble
Totnlel
Dmttaten
die kleinen ſchnellkochenden Haf
Flocken. WDie man ſie richtig kot
ſagt Ihnen unſer Rezeptheft! U
ſenden es auf Wunſch koſtenlos.
Seite 6 — Nr. 133
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 15. Mai 1934
Sükegs.
Ein ſelkener Fall.
Auf der Rheinſtraße, mitten auf dem Bürgerſteig, liegt ein
Häufchen Dreck, nicht aber etwa ordinärer Dreck, ſondern eine Tüte
und daneben ein Durcheinander von Eierſchalen, Eiweiß und
Ei=
dotter — ſechs Eier ſind in die Brüche gegangen, und nun liegen
ſie da: ein Häufchen Dreck. Ein troſtloſer Anblick, fürwahr! Was
alles hätte aus den ſechs Eiern werden können: ein Prachtomelett,
ein Rühreiberg, ein goldgelber Kuchenteig, drei Paar
Ochſen=
augen und ſo weiter. Und was iſt daraus geworden:
„O — pfui!” ſagt eine vornehme Dame, die beinahe
hinein=
getreten wäre in das verunglückte Omelett. „Wenn ich mir die in
die Pfanne hätte hauen können!” ſagt ein biederer Mann,
nach=
dem er einen großen Bogen um das Häufchen gemacht. „Meine
Herren,” ſagt ein Knirps, „wenn mir das paſſiert wäre — au
Backe!” „Wie einem nur ſo etwas paſſieren kann!” wettert Frau
Meier, der im Leben ſchon ... zigtauſend Eier unbeſchadet durch
die Finger gegangen ſind. Ein Kenner gutachtet: „Die waren von
der beſten Sorte! Schauen Sie mal den rotgelben Dotter an!“
Ach, es wird viel geſagt, gemeint, gemunkelt. Es gibt ſogar eine
kleine Verkehrsſtörung. „Weitergehen!” befiehlt ein Poliziſt.
Ge=
horſam wird weitergegangen
So liegt das Häufchen Dreck troſtlos einſam auf dem
Bürger=
ſteig. Gerade ſteht wieder eine Frau kopfſchüttelnd und „na, ſo
was!”=ſagend auf dem Bürgerſteig, da erſcheint auf der Bildfläche
ein guter Geiſt in Geſtalt eines Hundes. Für ihn iſt das
Häuf=
chen etwas anderes als Dreck oder ein Gegenſtand, um den es
Gedanken zu machen oder Kritik zu üben gilt; für ihn iſt es in
des Wortes wahrſtem Sinn ein gefundenes Freſſen. Ha! Wie
er ſchmatzt und in welcher Schnelle die Mahlzeit genoſſen iſt!
Nun iſt es auf dem Bürgerſteig wieder ſo, als ſei nichts
ge=
ſchehen. Nur der Hund iſt, den Verkehr etwas ſtörend, noch auf
dem Schauplatz und will nicht weichen. Vielleicht iſt er
aufge=
klärt und weiß um das Geſetz von der Wiederholung der
Ereig=
niſſe. Ein zweites Mal aber wird er das Glück nicht haben, denn
mit einer Tüte voll Eier gehen die Menſchen bekanntlich um wie
mit ... nun eben: wie mit rohen Eiern, und ein Fall wie dieſer
Eierfall iſt ein ſehr ſeltener.
Boltserfmenstage in Durmftast.
Vom Evangeliſchen Preßverband für Heſſen wird uns
ge=
ſchrieben:
Vom Dienstag bis zum Donnerstag dieſer Woche finden in
Darmſtadt in der Stadtkirche volksmiſſionariſche Vorträge auf
Veranlaſſung des volksmiſſionariſchen Amtes der Landeskirche
Heſſen=Naſſau ſtatt. Der Herr Landesbiſchof hat erſt kürzlich
dieſes Amt geſchaffen und angeordnet, daß in der Zeit um
Pfingſten in allen größeren Gemeinden des Landes
Volksmiſ=
ſionsvorträge über die gleichen Themen gehalten werden. Die
Abhaltung und Durchführung in Darmſtadt iſt dem Evangeliſchen
Bund übertragen worden.
Die Neugeſtaltung des deutſchen Lebens durch den
National=
ſozialismus hat bei der mit dem deutſchen Volksleben ſo innig
verwachſenen evangeliſchen Kirche den Willen zu einer neuen
religiöſen Verlebendigung unſeres Volkslebens unmittelbar
zur Folge gehabt. Durch die Volksmiſſion möchte man weitere
Kreiſe, die dem kirchlichen Leben entfremdet ſind, wieder
inner=
licher erfaſſen und ſie dem religiöſen Leben wieder zuführen.
Darum richtet ſich das Augenmerk gerade auf die
Man=
nerwelt, namentlich ſoweit ſie ſich aus irgendwelchen
Grün=
den dem kirchlichen Leben entfremdet hat. An die Männer
insbeſondere an diejenigen, die lebendigen und
tätigen Anteil am deutſchen Leben unſerer Tage
nehmen, geht die herzliche Einladung zum
Be=
ſuch der Vorträge. Denn es will uns ſcheinen, daß gerade
die Klärung in den religiöſen Grundfragen die allerwichtigſte
Aufgabe der Gegenwart iſt, weil ohne ſie kein entſcheidender
Auf=
bau möglich iſt. Da dieſe Klärung jedoch nicht in behördlicher
Anordnung, ſondern nur in perſönlicher Entſcheidung
erfolgen kann, muß ſie jedem Einzelnen, der es ernſt meint, ins
Gewiſſen geſchoben werden. Dabei wollen die angekündigten
Vortrage helfen.
Die Themen ſind ſo gewählt, daß ſie dem Suchen der Zeit
Rechnung tragen. Die Redner ſind von der Landeskirche für
ſolche Vortrage ausgewählt. Es ſprechen:
Dienstag, den 15., Pfarrer Rau=Frankfurt: „
Völ=
kiſche Religioſität und chriſtlicher
Gottes=
glaube.
Mittwoch, den 16., Prof. Lic. Dr. Allwohn=
Wall=
dorf: „Der deutſche Chriſtus.
Donnerstag, den 17., Pfarrer Dr. Bergér=
Darm=
ſtadt: „Die Deutſche Evangeliſche Kirche und die
Dritte Konfeſſion”.
Jeweils abends 8 Uhr. Kirchenchöre verſchiedener
Gemein=
den wirken mit. Der Eintritt iſt für jedermann frei.
Arbeitseinſaklage für Angeftellke
auch im April günſtig.
Nach den Beobachtungen der Stellenvermittlung der Deutſchen
Angeſtelltenſchaft geſtaltete ſich die Beſchäftigungslage für
Ange=
ſtellte auch im April günſtig. Die Entlaſtung bleibt allerdings
noch immer hinter der des Arbeitseinſatzes von Arbeitern zurück.
Das gilt hauptſächlich für kaufmänniſches Perſonal. Technikee
werden verhältnismäßig ſtärker angefordert. Bei den
Werkmei=
ſtern iſt die Lage noch uneinheitlich. Mehr als offiziell bekannt,
werden Vorarbeiter als Werkmeiſter eingeſetzt. Andererſeits
ſin=
den Werkmeiſter, die in der Zeit wirtſchaftlichen Niederganges bei
ihrer Firma als Facharbeiter Beſchäftigung fanden, jetzt wieder
in Werkmeiſterſtellungen Verwendung. Von den verſchiedenen
Frauenberufen wird, hauptſächlich für ſehr junge Verkäuferinnen
und Kontoriſtinnen, eine verhältnismäßig hohe Zahl offener
Stellen gemeldet.
Sngung des Sendefgerlcls.
Aw Sondergericht am Montag vormittag.
Zu=
nächſt wird ein 45jähriger Weißbinder aus Nieder=
Modau beſchuldigt, in einer Wirtſchaft Redensarten geführt zu
haben, die die Regierung herabſetzten. Der Angeklagte behauptet
kurzerhand, er ſei betrunken geweſen und wiſſe nichts mehr.
Mög=
lich könne es ſchließlich ſchon ſein, denn er war bis März 1933
Sozialdemokrat und Mitglied des Reichsbanners, und zum
Um=
ſtellen hat es anſcheinend immer noch nicht gelangt bei ihm.
Nachdem die Schweſter des Angeklagten, die nicht umhin konnte,
ihrem ob dem Antrag des Staatsanwalts empörten Herzen im
Gerichtsſaal laut Luft zu machen, mit einer Ordnungsſtrafe von
20 Mark bedacht wurde, verurteilt das Gericht den Angeklagten
zu drei Monaten Gefängnis.
Der nächſte Angeklagte ein Fabrikarbeiter von hier,
ſoll ebenfalls die Regierung beleidigt haben, und ſoll außerdem
einige Waffen aus Heeresgut nicht abgeliefert haben. Der erſte
Anklagepunkt kann in der Verhandlung nicht geklärt werden,
denn der Haupt= und einzige Belaſtungszeuge gibt ſelber zu, daß
er die Anzeige aus Verärgerung machte und daß er dem
Ange=
klagten feindlich geſinnt ſei. Das Gericht glaubt infolgedeſſen,
eine Verurteilung auf ſeine Ausſage allein nicht gründen zu
können. Der Mann wird ſodann lediglich wegen
Nichtablie=
ferung der Waffen — es handelt ſich um Waffen aus dem
Kriege, die der Angeklagte aus Liebhaberei ſammelte — zu einer
Geldſtrafe von 50 Mark verurteilt.
Der dritte Angeklagte, ein Schreiner aus Klein=
Auheim, der einen Karabiner bis zu dieſem März in ſeinem
Haus verſteckt gehabt haben ſoll, wird ebenfalls mangels
Be=
weiſes freigeſprochen, da nicht nachzuweiſen iſt, daß er
um den Karabiner, der im Hauſe ſeiner Eltern verſteckt lag,
wußte.
Es wird dann ein ruſſiſcher Nichtarier, der einen
ganz unglaublichen Brief mit den gröblichſten Greuelgeſchichten
an ſeine Schweſter nach Metz ſchrieb, zu einem Jahr und
ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte
Aus der NSDAP.
NS.=Lehrerbund Darmſtadt=Stadt und Land.
Mittwoch, 16. Mai, um 16 Uhr: Lichtbildervortrag des Pg.
Rektors Hofmann im Städtiſchen Saalhau: „Als Lehrer 4 Jahre
kreuz und quer durch Deutſch=Südweſt.
Ortsgruppe Gutenberg.
Am Dienstag, dem 15. Mai abends 8.30 Uhr, findet im
Re=
ſtaurant Fabian, Alexanderſtraße, ein Schulungsabend für die
Zellen 1 bis 5 ſtatt. Erſcheinen iſt, Pflicht.
Zer Bou. i deutſchen Beften.
Zur Pfingſtkagung an Rhein, Moſel und Saar.
Da die Regierungskommiſſion des Saargebietes die
Abhal=
tung der diesjährigen VDA.=Pfingſttagung in Saarbrücken. zu
der die Stadt Saarbrücken eingeladen hatte, unterſagt hat,
iſt die Tagung nach Mainz und Trier verlegt worden. In Mainz
werden vor allem die Arbeitsſitzungen, Frauentagung,
Lehrer=
tagung. Studententagung und Hauptverſammlung des VDA.
ſtatt=
finden. In Trier werden die großen Kundgebungen der Jugend
ihren Verlauf nehmen. Höhepunkt der Veranſtaltungen in Mainz
bildet ein Feſtakt im Stadthallenſaal, der ein Bekenntnis aller
uslanddeutſchen Volksgruppen ſowie eine feierliche Kundgebung
des VDA.=Reichsführers Dr. Steinacher, umrahmt von
muſikali=
ſchen Vorträgen, bringt. Den Höhepunkt der Kundgebungen in
Trier bildet die feierliche Morgenfeier mit Anſprachen hoher
Geiſtlicher beider Konfeſſionen, die daran ſich anſchließende
Dank=
kundgebung an die Abſtimmungsgebiete, bei der Vertreter aller
deutſchen Abſtimmungsgebiete zugegen ſein werden, und ein
Feſt=
zug. Am Abend werden die Feuer von allen Bergen rings um
das Saargebiet aufflammen. Eine Kundgebung auf der Feſte
Mont Royal, dem wieder ausgegrabenen „Rheinlanddrachen”
Ludwigs XIV., wird die Tagung beſchließen. Die diesjährige
Pfingſttagung erhält ihre beſonders weitreichende Wirkung auch
dadurch, daß die Sonderzüge der Landesverbände auf der
Rück=
fahrt in zahlreichen Städten bis nach Mitteldeutſchland hinein,
Kundgebungen abhalten, durch die ſie den Geiſt der Pfingſttagung,
das Gelöbnis der geſamtdeutſchen Verbundenheit weit ins Land
hineintragen. Die Sonderfahrten geben ſehr günſtige und
preis=
werte Reiſemöglichkeiten an Rhein, Moſel und Saar.
Neuer Fahrplan!
Die Nachtſchnellzüge zwiſchen Dortmund-Holland und
Baſel—München D 308/108 und 307/107, die bisher über Mainz=
Kaſtel geführt wurden, fahren im neuen Fahrplan ab 15. Mai
1934, erſtmals in der Nacht 14./15. Mai, wieder über Mainz
Hauptbahnhof.
D 107 von München: Mainz Hbhf. an 2.48, ab 2.50.
D 108 nach München:
„ an 2.33, ab 2.36.
D 307 von Baſel:
an 2.38, ab 2.41.
an 2.40, ab 2.43.
D 308 nach Baſel:
In der Uebergangsnacht 14./15. Mai verkehren die Züge 108 und
308 ausnahmsweiſe nochmals nach dem alten Fahrplan,
je=
doch über Mainz Hbhf. und nicht über Mainz=Kaſtel.
D 108 Mainz Hauptbahnhof an 3.49, ab 3.53.
D 308 Mainz Hauptbahnhof an 3.58, ab 4.02.
Die Omnibusverbindungen zwiſchen Mainz Hauptbahnhof und
Mainz=Kaſtel mit Halt am Höfchen in Mainz und zum Anſchluß
von und an die vorgenannten Züge in Mainz=Kaſtel verkehren ab
Nacht 14./15. Mai nicht mehr.
Das wird jeder mit ehrlicher
Hann! Schon brann? Bewunderung fragen, wenn Sie
ſchon jetzt im Mai nach einem
Auch jetzt, im Zeichen allgemeiner Belebung der Wirtſchaft,
hat das Problem der älteren Angeſtellten nichts von ſeiner
Tra=
gik verloren. Aufträge auf Vorlage von Bewerbungspapieren
ſind immer noch mit Bedingungen hinſichtlich des Alters der
Be=
werber belaſtet, die ſozial nicht zu vertreten, oft auch hinſichtlich
der Anforderungen an die berufliche Leiſtungsfähigkeit des
ge=
ſuchten Perſonals, nicht zu verantworten ſind.
Bemerkenswerte Unterſchiede in der Beurteilung der
Arbeits=
einſatzlage der Angeſtellten ſind in regionaler Hinſicht z. Zt.
kaum zu beobachten. Lediglich die Exportzentren, insbeſondere die
Hafenſtädte, müſſen ſtellenvermittlungsmäßig immer noch als
Not=
ſtandsgebiet bezeichnet werden. In fachlicher Beziehung waren
Vermittlungsmöglichkeiten am günſtigſten im Baugewerbe — hier
weniger für kaufmänniſches als für techniſches Perſonal —. m
Eiſen= und Metallwarengeſchäft, und zwar hauptſächlich für
Kauf=
mannsgebilfen. Etwa gleichmäßig günſtig war die
Arbeitseinſatz=
lage für techniſches und kaufmänniſches Perſonal in der
Ma=
ſchinen= namentlich der Elektro=Starkſtrom=Induſtrie ſowie im
Kraftfahrzeug= und Motorenbau. In der Gruppe der
Landwirt=
ſchafts= und Gärtnereiprodukte fanden kaufmänniſche Angeſtellte
geſteigerte Beſchäftigungsmöglichkeiten. Auch die Textilinduſtrie
und der Textilhandel konnten in größerem Umfange
Einſtellun=
gen vornehmen. Das gleiche gilt vom Bank= und
Verſicherungs=
gewerbe.
In den kaufmänniſchen Beſchäftigungsgruppen fehlen z. Zt
tüchtige Verkäufer der Spezialbranchen. Das Prinzip. „
Anfänge=
rinnen” als Verkäufer anzunehmen, anſtatt Lehrlinge
auszubil=
den und Junggehilfen zu beſchäftigen, beginnt ſich zu rächen. Im
Technikerberuf fehlen Kulturbau= und Vermeſſungstechniker,
Uun=
ſchulungsmaßnahmen für Hochbautechniker ſind ſeitens der
Deut=
ſchen Angeſtelltenſchaft eingeleitet. Anſtellungen erfolgten im
April auffallend häufig, nicht feſt, ſondern „zur längeren Aushilfe‟,
mit der Ausſicht auf ſpätere Feſtanſtellung. In den
Perſonaldis=
poſitionen mancher Firmen iſt eine gewiſſe Zurückhaltung zu
be=
obachten, die in der tatſächlichen Entwicklung der Wirtſchaft keine
Begründung findet.
einzigen Sonnenbad braungebrannt nach Hauſe kommen. Sie wollen
wiſſen, wie ſich das erreichen läßt? Ganz einfach: reiben Sie beim
Sonnenbaden Ihre Haut gründlich mit Leokrem ein. Leokrem hilft ſchneller
bräunen, weil er Sonnen=Vitamin enthält! Dank ſeinem Fettgehalt ver=s
ringert Leokrem zugleich die Gefahr ſchmerzhaften Sonnenbrandes. Doſen
ſchon von 22 Pfg. ab in allen Chlorodont=Verkaufsſtellen erhältlich.
Der Polizeiberichk.
Diebſtahl eines Kleinkraftrades. Am 10. Mai 1934. gegen
23 Uhr, wurde in Darmſtadt in der Grafenſtraße vor dem Café
Storck ein Kleinkraftrad. Marke Miele, mit dem Kennzeichen
VS 14103, geſtohlen. Beſchreibung: Fahrgeſtell und
Motor=
nummer 50 688, ſchwarzer Rahmen, graue Gummigriffe. Die
blanken Teile ſind verchromt. An dem Rad befindet ſich ein
Gepäckträger mit Riemen und ſchwarze Werkzeugtaſche.
Sach=
dienliche Angaben über den Verbleib des Motorrades werden
von der Kriminalpolizei Darmſtadt. Hügelſtr. 31/33,
entgegen=
genommen.
Geſtohlene Fahrräder. In der Zeit vom 23. 2. bis Mai
wurde aus dem Vorkeller des Hauſes Dieburger Straße 65, ein
Herrenrad, Marke Torpedo, geſtohlen.
Verkehrsunfälle. Am Samstag. 12. Mai, gegen 20 Uhr. lief
im Dornheimer Weg ein 3 Jahre altes Mädchen plötzlich aus
einem Hauſe heraus und gerade einem vorbeifahrenden
Motor=
radfahrer aus Darmſtadt vor das Rad. Das Kind trug nur
leichtere Verletzungen davon.
Am Sonntag, 13. Mai. gegen 9.30 Uhr, ſtieß an der
Kreu=
zung Frankfurter= und Pallaswieſenſtraße der Motorradfahrer
C. E. aus Darmſtadt bei dem Einbiegen in die
Pallaswieſen=
ſtraße in weſtlicher Richtung mit einer Radfahrerin zuſammen.
Die Radfahrerin wurde zu Boden geſchleudert und erheblich
ver=
letzt nach dem Krankenhaus verbracht
Am Montag, 14. Mai, gegen 10 Uhr, ſtieß an der Kreuzung
Blumenthal= und Pallaswieſenſtraße der Laſtkraftwagen,
Kenn=
zeichen Vs 10444, Fahrer F. H. aus Fränkiſch=Crumbach, mit
einem Radfahrer zuſammen. Der Radfahrer wurde erheblich
verletzt in das Stadtkrankenhaus eingeliefert.
lebte ſeit 1904 in Deutſchland, und es ging ihm und ſeiner
Fag=
milie bis zum März vorigen Jahres recht gut. Seit der Zeii
hatte ſein Geſchäft naturgemäß unter der veranderten Lage uni
Weltanſchauung in Deutſchland zu leiden. Möglich auch, daß
e=
mit einzelnen Menſchen beſonders ſchlechte und bittere
Erfahrunn=
gen machte. Das berechtigte ihn aber noch lange nicht, ſo führr
der Vorſitzende beim Urteil aus, derart entſtellte Berichte in=
Ausland zu ſchicken. Kommt noch hinzu, daß der Angeklagtt
wohlweislich keine nähere Ortsbezeichnung — Deutſchland hattt
er darüber geſchrieben — und keine Unterſchrift hingeſetzt hatte=
Das Gericht iſt weiter der Anſicht, daß der Angeklagte, de
ſtaatenlos iſt — die ruſſiſche Staatsangehörigkeit hat er 1926 ver
loren — eine Gefahr für Deutſchland bedeute und erkennt nact
verbüßter Strafe auf Reichsverweiſung
Ein junger, aus dem Thüringiſchen gebürti
ger Arbeiter wird dann zu vier Monaten Gefäng;
nis verurteilt, weil er im Seligenſtädter Arbeitsdienſtlager, wo
er ſich ſeit Februar aufhielt, fortgeſetzt die Regierun
uſw. beſchimpfte und unter den Kameraden ſchürte.
Zum Schluß erhält ein hieſiger 42jähriger Dach
decker ſechs Monate Gefängnis, ebenfalls wege=
Herabſetzung der Regierung. Der Angeklagte iſt ein
hemmungsloſer Menſch, liebt den Alkohol und neigt dann zu
de=
ſchlimmſten Exzeſſen. Eine Vorſtrafenliſte von 19 Nummern zeug
davon zur Genüge. Dieſes Mal hat ſich der gute Mann in einern
Parteilokal der NSDAP. zu den blödeſten Aeußerungen him
reißen laſſen. Dreimal war er ſchon in Oſthofen geweſen wege
ähnlicher Geſchichten. Aber 11 Glas Aeppelwein und zwei Glag=
Bier obendrauf hatten alle vernünftigen Erwagungen hinweg
geſpült. Er beteuert zwar, es ſei immer nur „ſchlächt Geſchwätz
und er denke gar nicht daran, Kommuniſt zu ſein, aber das Ge
richt iſt der Ueberzeugung, daß der Menſch angetrunken dan
ſagt was er ſonſt verſchweigt. Es läßt dabei noch einmal Milde,
walten, weil der Angeklagte für gewöhnlich ein fleißiger Mann
iſt und für eine neunköpfige Familie zu ſorgen hat.
nidhte
Obe
Alter
ung der N
int
i mr ein Seid
neh tommt
1. Roßdor
tunages hat
uhre alten
ſuchen eings
Ged
Heldengedenkfeier des Weinheimer Henioren=
Convenks auf der WSC.=Wachenburg.
1. Weinheim (Bersſtr.), 13. Mai. Das Programm des WSc
iſt in dieſem Jahr, im Gegenſatz zu den Vorjahren, ziemlich
ver=
andert und auch ſehr beſchnitten. Auch die Farben haben ſich etwar —uie hieſigen
verändert, denn in dieſem Jahre kann man erſtmals Studenten ir:
Braunhemd mit ihren Couleurbändern ſehen, da die Tagung m
einem Schulungslager verbunden iſt. Bis zum Vorjahre fanu
die Heldengedenkfeier ſtets am erſten Morgen der Tagung ſtatt
Die diesjährige Tagung nahm bereits am Himmelfahrtstage ſads geſchmü
ihren Anfang, und erſt am 12. d. M., abends 9.15 Uhr, fand dre
von tiefer Weihe erfüllte
Heldengedenkfeier auf dem Ehrenhofe der Burg
ſtatt. Auf dem Ehrenhof waren Flammenſäulen aufgeſtellt, d7 ſtyma d
den Hof erleuchteten. Außerdem ſtanden auf den Zugangstreppes hurr Arzt
und in der Ehrenhalle ſelbſt die Fackelträger. Die Feier wurdd
mit dem Bethovenſchen Trauermarſch durch die Weinheime
Feuerwehrkapelle eröffnet.
Alsdann hielt Herr Oberbaurat Winter, Corps Sleviga/
Holſatiae=Hannover, die Gedächtnisrede. In dieſer wies
er darauf hin, das wohl ſchon durch den 70/71er Krieg eimn
Ehrenhalle im Turm vorhanden geweſen war, die aber in Am
betracht der vielen auf allen Kriegsſchauplätzen gefallenen Corps
Kameraden nicht mehr ausreichte. Um die gefallenen Kame
raden zu ehren, war es erforderlich, daß eine größere Halle er,
ſtellt wurde, die einerſeits die Tafel der 70/71 gefallen Kamera
den aufnimmt und andererſeits die auch ſo reichlich bemeſſen wilk.
daß die Kameraden des letzten Weltkrieges verewigt werdes
können. Der Künſtler des Entwurfes hat dieſe Frage glänzenn
gelöſt und ein Bauwerk geſchaffen, das unſeren Helden zur Ehrm
gereicht. Der Blick ſei auch gegen die Rheinebene gerichtet un.
dabei wollen wir der Brüder im Saarland gedenken. Es ſaſ
düietztere hat
It) umra
alt
Beer
rurmittag 1
Thr zu eine=
Itm waren
12Adiumerſa
nich erſchier
Arogramm=
ogen mit Ge
AAich
Tagenwart
2Krä
rauen
Pflicht eines jeden Corpsſtudenten, daß er den Ruf der deutſchen
Helden hochhält. Es ſei ferner ſeine Pflicht, im neuen Reick
mitzuarbeiten, damit das Vaterland wie früher zu voller Blütz
ſich entfaltet. Umſonſt ſollen die Kameraden nicht gefallen ſein,
und in Gedanken ſollen ihnen heute in aller Stille die Händd
gereicht ſein, ſie ſollen wiſſen, daß ſie nicht vergeſſen ſind. DS
Redner richtete insbeſondere noch warme Worte an die junge
Corpsſtudenten, die in die Fußſtapfen der Alten Herren treten
möchten. Unter den Klängen „Ich hatt’ einen Kameraden” wur)
den die Lorbeerkränze der Corps und der Stadt Weinheim nig
dergelegt und die Halle durchſchritten. Unter Hochziehen der arn
Halbmaſt ſich befindlichen Fahnen fand die ſehr eindrucksvollle
Feier mit anſchließender Burgenbeleuchtung ihren Abſchluß.
Arheilgen
ſich eines
ſtück ſprd
Nehma
Ortsgruppe
nützig haber
folgreichen
Heſſen=Nafſaus Kleingärkner kagen in Frankfurk.
LPD. Frankfurt a. M., 14. Mai. Die Landesgruppe Heſſenn
Naſſau der Kleingärtner im Reichsbund der Kleingärtner und
Kleindſiedler veranſtaltete am Sonntag im Palmengarten eine
öffentliche Kundgebung, der die Jahreshauptverſammlung folgte
Landesgruppenführer Krug eröffnete die Kundgebung und teiln
mit, daß die Landesgruppe Heſſen=Naſſau etwa 30 000 Kleingara.
ner des Gaues Heſſen=Naſſau umfaſſe. Die Kleingärtner ſeien he?
reit, den Darréſchen Gedanken von Blut und Boden zum Leitges
danken auch ihrer Arbeit zu machen und dieſen Gedanken hinenen
zutragen in die Städte, damit auch der Städter die gewaltige B=‟
deutung des Bauerntums erkennen lerne. Eiſentraud=Höchſt ſprgah
dann über das Thema „Der Nationalſozialismus die Grundlagc.
des Aufbaues‟. Der Redner hob den hohen Wert des eigenen Ec.
zeugniſſes hervor. Jeder müſſe ſein Stückchen Heimat haben, u.
ſei es auch noch ſo klein. Der Weg des Nationalſozialismus 0
Kampf auch in der Zukunft, Kampf darum, daß jeder begreile
lerne: Nichts für uns, alles für Deutſchland. Uns Deutſchen n
der Grund und Boden deshalb ein Heiligtum, weil deutſche Mer
chen für ihn geblutet hätten. Es gelte ferner, den Familienſin?
im deutſchen Volke wieder zu erwecken. Den zweiten Vortrag hie*
Bezirksbauernführer Muhl=Dudenhofen über „Blut und Bodem
Blut und Boden, das ſei das Weſentlichſte, das ſei der beſte Zk
ſammenklang. Das Entgegengeſetzte ſei: Wiſſensdünkel. Verhetzufm
und Zerſetzung. Kämpfen müßten wir, daß der Geiſt der Anſtar
digkeit ſiege, dann werde auch der Nationalſozialismus für ald
„Mutter un.
wechſelten 4
ihenabteilun
mrtet
hepelle
Zeiten über unſerem Volke und dann auch über der Welt leuchte‟
Die Kundgebung ſchloß mit dem gemeinſamen Geſang des Deutſel
land= und Horſt=Weſſel=Liedes. In der folgenden Jahreshaun
verſammlung wurden der Jahres= und der Kaſſenbericht erſtalfen
Die Landesgruppenſchulungsleiter hielten kurze Vorträge. Nah
Erörterung der Anträge wurde die Jahreshauptverſammlung 9e
ſchloſſen.
Bereins- und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Alt=Darmſtadt=Verein. Unſere Mitglieder werd.
nochmals auf den am Donnerstag, den 17. Mai, abeml
8½ Uhr, im Fürſtenſaal, ſtattfindenden Lichtbildervht
trag des Herrn Rechnungsrat Jungmann über „Einſtige Ve
tage im 19. Jahrhundert” aufmerkſam gemacht, und bitten w
zahlreiche Beteiligung.
Evangeliſche Stadtmiſſion, Mühlſtraße "
Am Dienstag, den 15. Mai, nachmittags 4 Uhr, findet wiede.
eine Frauenbibelſtunde durch Frau Hoffmann, Linde
fels, ſtatt. Es wird hierzu herzlich eingeladen.
Die Literariſch=Künſtleriſche Geſellſche
weiſt nochmals auf den hochintereſſanten Vortrag hin, den D
berühmte Auſtralienflieger Hans Bertram heute, Die.
tag. 8 Uhr, im Feſtſaal der Loge (Sandſtraße 10), unter Ve
Leitwort „Durch Wille und Glaube zum Siege” über
ſpannendſten Flugerlebniſſe hält. Karten bei Du‟
handlung Bergſträßer und an der Abendkaſſe.
Deutſche Bühne. Sonntag, den 20. Mai, 19.30 Um
im Großen Haus. Miete K. 17. Vorſtellung; „Undine 3.
beroper von G. A. Lortzing. — Nach einer Vereinbarung
ſtſpielen vom 22. Juli bis 23. Auguſt eine Ermä
gung von 10 Prozent auf die Eintrittspreiſe aller Vorſt.”
lungen. Proſpekte ſind in unſerer Geſchäftsſtelle erhältlich.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 133
Seite 7
Dienstag, 15. Mai 1934
derjahrt
Farben habe
ten erſtmals Studer
ſehen, da die A
dis zum
Aus Heſſen.
Matteriagfeieen naf deint Lunve.
Ak Nieder=Ramſtadt, 14. Mai. Muttertag. Am
Sonn=
asg fand aus Anlaß des Muttertages im Saale „Zum Darmſtädter
hof” eine überaus gut beſuchte Veranſtaltung der evangeliſchen
ßemeinde ſtatt. Herr Pfarrer Weigel wies in ſeiner Anſprache
nuf die Bedeutung des ſeit einigen Jahren eingeführten
Mutter=
anges hin, der im neuen Reiche unter der Führung Adolf Hitlers
eirne beſondere Förderung erfahre, indem die Kinder auf ihre
Urlicht, den Eltern Dankbarkeit zu erweiſen, in verſtärktem Maße
hirrgewieſen würden. Umrahmt wurde die eindrucksvolle Feier
mrt Gedichtvorträgen, muſikaliſchen und geſanglichen
Darbietun=
nmr ſowie der Aufführung eines für den Tag ſehr geeigneten
SHeaterſtücks, das ſeinen Darſtellern alle Ehre machte, weil die
urigen Mädchen ihre Rollen wirklich mit Seele ſpielten.
Mit=
wirkende waren der evangeliſche Kirchenchor, der Chor des
rauenvereins, der Poſaunen= und gemiſchte Chor der
evangeli=
dten Gemeinſchaft ſowie eine Gruppe Jungmädchen, die Lieder zur
drute recht wirkungsvoll zu Gehör brachten. Die Veranſtaltung
ſarnd allſeitigen Anklang. Reicher, aber auch verdienter Beifall
parde allen Mitwirkenden gezollt.
G. Ober=Ramſtadt, 14. Mai. Muttertag. Eine
ange=
nichme und ſehr willkommene Ueberraſchung wurde am Muttertag
ſiner großen Anzahl Frauen und Mütter unſerer Gemeinde
zu=
eil, die von der Ortsgruppe der NS.=Volkswohlfahrt ein
Ge=
chenk, beſtehend aus Kaffee, Kakao und Zucker, durch Mädel vom
BDM. ins Haus gebracht bekamen. In Frage kamen nur Frauen
m. Alter von über 60 Jahren. — Sammlung. Unter
Füh=
unng der NS.=Volkswohlfahrt findet am 16. und 17. Mai auch hier
ine Sammlung für das Hilfswerk „Mutter und Kind” ſtatt, bei
ſer ein Seidenbandabzeichen und Aufklärungsſchriften zum
Ver=
neb kommen.
f. Roßdorf, 14. Mai. Muttertag. Aus Anlaß des
Mut=
ertages hatte die hieſige Frauenſchaft der NSDAP. alle über 65
fahre alten Mütter in den Saal „Zur Sonne” zu Kaffee und
Luchen eingeladen. 75 Mütter hatten der Einladung Folge
ge=
eiſtet. Gedichtvorträge, gemeinſame Geſänge aus der Jugendzeit,
naſikaliſche Darbietungen von Mitgliedern des Muſikzuges 4/115
letztere hatten ſich in uneigennütziger Weiſe zur Verfügung
ge=
ſellt) umrahmten die Veranſtaltung. Alle freuten ſich über das
hnen in ſo reichlichem Maße Gebotene. Die nicht mehr
weg=
äbigen alten Mütter erhielten Kaffee und Kuchen durch wackere
hände der Frauenſchaft ins Haus gebracht.
m. Beerfelden, 14. Mai. Vorfeier zum Muttertag.
die hieſigen Schulen, Volks= und Realſchule, hatten für Samstag
vormittag 10 Uhr die Mütter und anderen Angehörigen der
Schü=
ler zu einer Feier auf den Marktplatz eingeladen. Für die
Müt=
er waren Stühle und Bänke beſorgt, die Kirchentreppe als
Lediumerſatz war mit Tannenzweigen und den Farben des
Rei=
hes geſchmückt. Herr Rektor Arzt begrüßte insbeſondere die
zahl=
eich erſchienenen Mütter, dann begann die Abwicklung des ſchönen
Frogramms: Gedichte, Geſänge, Sprechchöre, ein Spiel für 5
Mäd=
hm mit Geſang unter Violin= und Zitherbegleitung. Herr Lehrer
4rchenbeiſer würdigte in einer umfaſſenden Anſprache die
Bedeu=
ung der Mutter in jeglicher Beziehung. Im Schlußwort dankte
dirr Arzt noch einmal den erſchienenen Müttern, ohne deren
Ge=
enwart dieſe Feier bedeutungslos geweſen wäre. Seine Worte
langen aus in ein begeiſtert aufgenommenes Sieg=Heil auf
unſe=
er Reichspräſidenten, unſeren Volkskanzler und alle, die ihre
4täfte in den Dienſt des Vaterlandes ſtellen. In demſelben Sinn
rk langen je die erſte Strophe des Horſt=Weſſel= und des
Deutſch=
andliedes.
Dg. Arheilgen, 14. Mai Werbeabend der NS.. Zu einem Werbeabend hatte die Ortsgruppe
lnheilgen der NS.=Frauenſchaft in die Turnhalle eingeladen, der
ic eines guten Beſuches erfreute. Nach einem einleitenden
Muſik=
ück ſprach Frau Zeidler Worte der Begrüßung. Lehrerin Frl.
Nehmaier gab Bericht über das Werden und Wirken der
Drtsgruppe der Frauenſchaft im abgelaufenen Jahre. Uneigen=
Mickig haben ſich die Frauen in den Dienſt des gewaltigen und
er=
oggreichen Winterhilfswerkes geſtellt, und auch im Hilfswerk
Mutter und Kind” werden ſich die Frauen voll einſetzen. Dann
pechſelten zahlreiche Prologe und Gedichte mit Tänzen der
Mäd=
hemabteilung der Kükengruppe und einem Sprechchor der
Buben=
breilung. Beiden Abteilungen überreichte nach einer kurzen
An=
onache Ortsgruppenleiter Bürgermeiſter Birkenſtock namens
er Ortsgruppe jeweils einen Wimpel, von den Kleinen mit
ſicht=
ſicher Freude entgegengenommen. Der Bund Deutſcher Mädchen
ve rtete mit Liedern und Mandolinenvorträgen auf, während die
7upelle „Dorfmuſik” zahlreiche flotte Muſikſtücke beiſteuerte. Ein
oliterer Teil der Darbietungen war auf den Muttertag
abge=
iimmt. Den Abſchluß des Werbeabends bildeten mehrere
Grup=
en= und Einzelbilder aus Deutſchlands Vergangenheit und
Ge=
ſenwart, die, von entſprechenden Liedern begleitet, unter gut
an=
evaßter Beleuchtung recht wirkungsvoll dargeſtellt wurden.
Eberſtadt, 14. Mai. Schach=Jubiläums=Turniere
n Eberſtadt (Bergſtraße). Der Schachklub Eberſtadt
veran=
tolltete anläßlich ſeines 10jährigen Beſtehens drei Turniere, die
tim. Sonntag (13. Mai), nachmittags, nach ſpannenden Kämpfen
hpen Abſchluß fanden. 1. Meiſterturnier des Unterverbandes
Süd im Landesverband Mittelrhein: Sieger wurde der bekannte
Oa.rmſtädter Spieler R. Schomerus mit 6½ Punkten aus 7
Par=
ſim. Es folgen: G. Seeh, Eberſtadt 5 Punkte: Meidinger,
Eber=
kuwt, 4½ P.; Seidel, Bensheim, 3½ P: Dr. Niemann, Darmſtadt,
und Stumm, Mainz, je 3 P.; Jung, Auerbach, 2 P. und Hönche,
Dieburg (zurückgetreten), ½ P. Im Hauptturnier ſiegte der junge
derſtädter Geiß mit 6 Punkten aus 7 Partien, ebenfalls ohne
Gerluſtpartie. Es folgen: W. Seeh, Eberſtadt, 5½ P.; Pennrich
und Spatz, Darmſtadt, und Schneider, Mainz, je 4 P.;
Wollen=
derg, Auerbach, 3 P.; Speckhardt, Auerbach, 1 P., und Ringhof,
Gwpenheim, ½ P. 3. Das Mannſchaftsturnier (je 4 Spieler)
ewann Eberſtadt vor Auerbach=Bensheim, Darmſtadt und
Hep=
genheim.
Eb. Eberſtadt, 13. Mai. Saarturner in Eberſtadt.
Auch Eberſtadt wird an Pfingſten im Zeichen der Saar ſtehen,
ungefähr hundert Saarturner weilen zu Gaſt. Mit der
Durch=
üprung der Veranſtaltung wurde der Turnverein Eberſtadt 1876
derraut. Vereine und Körperſchaften ſind zur Mitarbeit
heran=
ſe ogen worden.
Op. Pfungſtadt, 13. Mai. Todesfall. Einer der älteſten
üit ſigen Einwohner, Zimmermann Michael Wambold, iſt im Alter
vor7 84 Jahren geſtorben. Er wurde am heutigen Sonntag
nach=
nittag zu Grabe getragen.
Op. Dieburg, 15. Mai. Hohes Alter. Heute Dienstag
ann Herr Glaſermeiſter Heinrich Pfirſching 3. ſeinen 80.
Geburts=
an begehen. — Ihren 75. Geburtstag begeht heute Frau
Katha=
ina Weber, geb. Oeſtreicher.
Le. Groß=Umſtadt, 14. Mai. Gemeinderatsſitzung.
In der letzten Gemeinderatsſitzung wurde beſchloſſen: 1. Der
Orts=
dünrgernutzen wird vom 1. 4. dieſes Jahres ab auf 10.— RM.
her=
bseſetzt; 2. wurde die Erhebung einer Filial= und
Warenhaus=
teller von 200 v. H. der Gewerbeſteuer im Rechnungsjahre 1934
rſchloſſen. Beide Beſchlüſſe und der Entwurf einer Ortsſatzung
1 Nr 2 liegen vom 12. Mai ab für die Dauer einer Woche auf
Nir Bürgermeiſterei zur Einſicht offen. — Die
Reichsſchwimm=
nche findet auch in unſerer Stadt vom 17.—24. Juni ſtatt. In
in er am 11. Mai abgehaltenen Sitzung wurde der Ortsausſchuß
ewildet
Babenhauſen, 14. Mai. Feuerwehr=Schauübung.
M läßlich des Florianstages hielt unſere Feuerwehr am
vergange=
en Samstag abend eine öffentliche Schauübung auf dem Bis=
Mrcksplatze ab, die Oberbrandmeiſter Heinlein in gewohnter
Um=
icht leitete. Alle Uebungen — das Exerzieren und die Uebungen
den Geräten — zeigten deutlich, daß ein neuer Geiſt in unſere
Vehr eingekehrt iſt, die mit unbedingter Sicherheit und plan=
NBiger Schlagfertigkeit arbeitete. Der Kommandant hielt am
SGluſſe an ſeine Mannſchaften und das Publikum eine recht
volks=
umliche Anſprache, in der er den Zweck der Feuerſchutzwoche
klar=
te und die Vermeidung von Brandunglücken als vornehmſte
Fürgerpflicht bezeichnete. Ein Sieg=Heil auf Deutſchlands großen
ahrer, die 1. Strophe des Horſt=Weſſel=Liedes, ein ſchneidiger
Maurſch der mitwirkenden NS.=Fliegerkapelle und das
Deutſchland=
echd beendeten die Kundgebung. — Kirchliches. Ab 13. Mai
ſernahm Herr Pfarrverwalter Büchler ſeither in Mainz=
Mimhenheim, die Verwaltung der 1. evangeliſchen Pfarrſtelle. Ihm
die Führung des Kirchenvorſtandes Babenhauſen und die
Ver=
ung aller damit verbundenen Dienſtgeſchäfte übertragen. Herr
Marrer Kehr als nunmehriger 2. Pfarrer übernimmt den
Seel=
egebezirk Harreshauſen und den eines hieſigen Stadtteils.
Weihe der Kyffhäuſer=Bundesflagge
des Krieger= und Soldatenvereins Griesheim.
I. Der Krieger= und Soldatenverein hatte ſeine Mitglieder
zu dem erſten Kameradſchaftsabend in den feſtlich geſchmückten
Saal „Zum grünen Laub” eingeladen. In Verbindung mit
die=
ſem Abend fand auch die Weihe der Kyffhäuſer=Bundesflagge die
neben der alten Fahne des früheren Vereins bei allen Anläſſen
als Zeichen der Volksverbundenheit getragen wird, ſtatt. Die
Mit=
glieder hatten ſich zu dieſem feierlichen Akt in recht großer Zahl
mit ihren Familienangehörigen eingefunden. Mit dem vom
Spiel=
mannszuge unter der exakten Leitung des Kameraden Feuerbach
geſpielten Marſche „In Treue feſt” marſchierte im Gleichſchritt die
Schießmannſchaft in den Saal ein und nach dieſer trugen ſechs
Jungfrauen die umhüllte neue Flagge vor der alten Fahne auf
die Bühne. Der Vereinsführer, Kamerad Lachmann, hieß alle
herzlich willkommen und begrüßte beſonders den Führer des 1.
Be=
zirks des Landesverbandes der Haſſia, Kamerad Eidenmüller=
Darmſtadt, die Kameraden der SA., die Ortsgruppenleitung,
ſo=
wie die Vertreter der Vereinigung des Schlitzer Landes in
Darm=
ſtadt. Er gab im weiteren einen kurzen Rückblick über den
Auf=
ſchwung des jetzt vor einem Jahr im gleichen Saale wieder neu
ins Leben gerufenen Vereins, der ſich heute aus 375 Mitgliedern
aller Stände zuſammenſetze. Nach einem Vorſpruch von Fräulein
Ria Lachmann, hielt der Bezirksführer Kamerad
Eiden=
müller, eine Anſprache und übermittelte die Grüße des
Landes=
führers, des Generalleutnants von Oidtmann. Er freute ſich
be=
ſonders, die Vereinsmitglieder in ſo großer Zahl begrüßen zu können
und ſei dies einBeweis derfreudigenMitarbeit und desIntereſſes, das
dem Kriegervereinsweſen entgegengebracht werde. Nach den
Satzungen waren die Kriegervereine in früheren Jahren politiſch
neutral und ihre Politik hieß „Vaterland”. In ihrer Politik
waren die Kriegervereine die Wegebereiter und ſtillen
Mitarbei=
ter für das neue Deutſchland. Die alten Soldaten erachten es für
eine ganz beſondere Pflicht, die Heldentaten unſeres Volkes nicht
zu vergeſſen. Unauslöſchliche Dankbarkeit gegen unſere gefallenen
Kameraden verpflichtet uns, in unwandelbarer Treue ihrer
alle=
zeit zu gedenken. Sie haben ihr Herzblut dahingegeben, damit
Deutſchland lebe. Gegen eine Welt von Feinden hat ſich unſer
Volk gehalten und in Jahrtauſenden wird man von den glorreichen
Taten unſeres Heeres noch erzählen. Das gibt uns Glauben und
Hoffnung, daß es uns gelingen möge, in unſerem Volke das
Ge=
meinſchaftsgefühl zu ſtärken, die Sucht nach äußeren Gütern
ein=
zudämmen und uns durchzuringen zu dem Gedanken — ein Volk.
ein Vaterland, und ſo wie unſer Reichskanzler ſagt: Die Treue iſt
das Mark der Ehre. Hierauf bat der Vorſitzende den Bezirksführer,
die Weihe der Fahne vorzunehmen. Mit den Worten „So ent=
fernet nun die Hülle und reichet mir die Flagge, das Sinnbild der
deutſchen Einigkeit zur Weihe”, wurde die Flagge unter dem
ſinn=
vollen Weiheſpruch von Fräulein Lena Haſſinger enthüllt.
Der Vereinsführer übernahm hierauf die neue Bundesflagge.
Er übergab dieſe dem Fahnenträger, Kamerad Georg Funk, der
verſprach, die Flagge, wo es auch ſei, zur Ehre des Vereins zu
tragen. Zum Fahnenträger der alten Fahne wurde Kamerad
Benner beſtimmt. Fräulein Ria Lachmann heftete hierauf zur
Erinnerung an dieſen Tag eine von den Jungfrauen geſtiftete
Fahnenſchleife an die alte Fahne. Nach der Weihe gedachte der
Vereinsvorſitzende der Toten des Vereins, währenddeſſen der
Spielmannszug das Lied vom guten Kameraden anſtimmte.
Es folgte die Ehrung alter und verdienter Kameraden durch
den Bezirksführer. Das Haſſia=Ehrenkreuz wurde verliehen den
Kameraden Heinrich Kurz 3.. Johannes Schaffner 2., Hch. Phil.
Feldmann 2.. Peter Feldmann 12., Peter Kunz 6., Friedrich
Feld=
mann 5., Peter Ritter 5. und Karl Metzger. Die Haſſia=
Ehren=
münze wurde verliehen den Kameraden Peter Nothnagel 2.,
Valen=
tin Göbel 2. und Jakob Funk 15. Das Flandernkreuz wurde
ver=
liehen den Kameraden Wilhelm Helfmann, Ludwig Benner,
To=
bias Leichtweiß und Georg Klüpfel. Außerdem wurde noch
meh=
reren Kameraden die Kyffhäuſer=Kriegsgedenkmünze mit
Schwer=
tern überreicht. Aus der übrigen Vortragsfolge ſeien noch
beſon=
ders erwähnt die jungen Artilleriſten des Artillerievereins
Darm=
ſtadt, die ein ausgezeichnetes Batterie= und Geſchützexerzieren
vor=
führten. Auch die komiſch=muſikaliſchen und Akrobatenakte des
Herrn Walkenhorſt=Darmſtadt und ſeines Partners löſten reichen
Beifall aus. Ein Tänzchen beſchloß den Abend.
Am Sonntag vormittag nahm der Verein mit den beiden
Fah=
nen, der Schießmannſchaft, dem Spielmannszug und den
Ehren=
jungfrauen geſchloſſen an dem Gottesdienſt teil. In ſeiner Predigt
gedachte Herr Pfarrer Mangold außer des Muttertages auch aus
Anlaß des Kirchganges des Kriegervereins der alten ruhmreichen
Armee und ihrer Soldaten, die ſich im Kriegerverein
zuſammen=
geſchloſſen haben und heute wieder, wie früher, ihre Feſtlichkeiten
mit einem Gang in das Gotteshaus beginnen. Nach dem
Gottes=
dienſt trat der Verein vor der Kirche an, wobei der Vereinsführer
Lachmann nochmals der alten und der neuen Zeit und ganz
beſon=
ders des Schmiedes des dritten Reiches gedachte. Im Gedenken
an unſeren grgßen Führer wurde, über den beiden Fahnen die
Ehrenſalve abgefeuert. Hierbei ſpielte der Spielmannszug das
Deutſchlandlied. Die machtvolle Veranſtaltung fand ihren
Ab=
ſchluß mit dem Zurückbringen der beiden Fahnen unter ſchneidigen
Muſikklängen.
Rakhausbeleuchkung in Michelſtadt i. 9denwald.
In den letzten Wochen ging die Nachricht durch die Preſſe daß
der älteſte Holzfachwerkbau Deutſchlands, nämlich das
Rat=
haus in Michelſtadt i. Odw., in dieſem Jahre auf ſein
450jähriges Beſtehen zurückblickt. Wie wir erfahren, findet an
den Pfingſttagen im Rahmen des althergebrachten Licht= und
Brunnenfeſtes eine Beleuchtung dieſes einzigartigen Bauwerkes
ſtatt.
Bad Wimpfen, 14. Mai. Landſturm=Bataillon
Er=
bach. An Pfingſten, den 21. Mai 1fd. Is, ſollte bekanntlich der
Landſtuvmtag dahier ſtattfinden. Damit ſollte eine Einfahrt in
das berühmte Steinſalzbergwerk Kochendorf verbunden ſein, weil
dieſe auch am Pfingſtmontag 1933 ſtattgefunden hat. Bei der
An=
meldung bei der Verwaltung wurde uns aber mitgeteilt, daß die
erſte Einfahrt am 3. Juni und nicht am Pfingſtmontag ſtattfindet.
Leider muß daher der Landſturmtag verſchoben werden. Daher
kann ſich jeder am Haſſiatag in Darmſtadt beteiligen. Weil nun
die Erntezeiten in den einzelnen in Betracht kommenden Bezirken
verſchieden ſind, ſo iſt die einzige paſſende Zeit für den
Landſturm=
ag der 2. September, an dem auch eine Schachteinfahrt ſtattfindet.
nagend."
bewährt.
haben ſich Togal=Tabletten bei
Grippe
Rheuma
Gicht
Erkältungs-
Ischias
Krankheiten
Kopf- u. Verwenschmerzen
Togal lindert nicht nur die Schmerzen,
ſondern beſeitigt die Krankheitsſtoffe auf
natürlichem Wege, es löſt die Harnſäure!
Mehr als 6000 Arzte=Gutachten! Abſolut
unſchädlich! Fragen Sie Ihren Arzt. In
allen Apotheken. Ein Verſuch überzeugt!
Verlangen Sie koſtenloſe Zuſendung der
reich=
illuſtrierten Gratis=Broſchüre „Der Kampf gegen
den „Schmerz” vom Togalwerk München 27.
12,6 Lith. 0,46 Chin. 74,3 Acid. acet. sal.
Mies
SOdal
R
Dp. Alsbach, 14. Mai. Geſtern fand auf dem Alsbacher Schloß
das Kirchengeſangvereinsfeſt ds Dekanats Zwingenberg ſtatt. Mit
dieſem Feſt war die Feier des 25jährigen Beſtehens des evangel.
Kirchengeſangvereins Alsbach verbunden. Bei ſchönſtem Wetter
trafen die einzelnen Vereine aus der näheren und weiteren
Um=
gebung, ſogar der Verein Viernheim war erſchienen, im
Schloß=
hofe ein. An einen einleitenden Choral des Poſaunenchors ſchloß
ſich ein Gottesdienſt an. bei welchem Herr Dekan Zaubitz=
Bens=
heim und Herr Pfarrer Keitzer=Alsbach ſprachen. Auf den Segen
folgte ein Schlußchoral. In der Nachverſammlung zeigten die
ein=
zelnen Vereine ihr Können. Sie trugen ſämtlich zum guten
Ge=
lingen des Tages bei und verdienen Anerkennung. Für das
leib=
liche Wohl ſorgte eine Kaffeeküche nebſt Zubehör in Verbindung
mit dem Schloßwirt, Herrn Förſter Dörr.
Ex. Bürſtadt, 14. Mai. Goldene Hochzeit. Die Eheleute
Matthias Fettel und Frau Anna Maria, geb. März, feierten am
Sonntag in geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit im Kreiſe ihrer
Kinder und Enkelkinder ihr 50jähriges Ehejubiläum. Der Jubilar
war Mitbegründer der Raiffeiſenkaſſe und gehörte dem
Aufſichts=
rat 25 Jahre lang an. Mehrere Söhne zogen 1914 ins Feld, drei nur
kehrten wieder zurück, zwei davon erſt im Jahre 1920 aus der
fran=
zöſiſchen Gefangenſchaft.
— Gernsheim, 14. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
13. Mai —0,62 Meter, am 14. Mai —0,66 Meter.
Kreiskagung der Ddeuiſchen Skenographenſchaft.
As. Erbach, 14. Mai. Die Deutſche Stenographenſchaft des
Kreisgebietes Erbach trat am Sonntag in Höchſt i. Odw. zu einer
reichen Arbeitstagung zuſammen, die mit einem Schnell= und
Rich=
tigſchreiben verbunden war, um den Jüngern Gabelsbergers
Ge=
legenheit zu geben, ihre Kräfte im edlen Wettſtreit zu meſſen. Die
Ortsgruppe Höchſt unter der zielbewußten Leitung des Herrn
Heinrich Knieriem hatte keine Arbeit und Mühe geſcheut, durch die
vorbildliche Organiſation einen reibungsloſen Verlauf ſämtlicher
Veranſtaltungen zu ſichern.
Die Führertagung fand um 7.30 Uhr im Gaſthaus „Zum
Odenwald”, ſtatt. Der Kreisführer, Herr Verwaltungsſekretär
Stellwag=Erbach, eröffnete die Tagung mit herzlicher
Be=
grüßung ſämtlicher Teilnehmer. Sein beſonderer Gruß galt dem
Geſchäftsführer des Gaugebietes Heſſen, Herrn Krapp=
Darm=
ſtadt, und dem Ehrenvorſitzenden Fleckenſtein=König.
An=
ſchließend wurde ſofort in die Tagesordnung eingetreten. Der
Kreisführer gab einen äußerſt anſchaulichen Bericht über die
Tä=
tigkeit innerhalb des Kreisgebietes während des abgelaufenen
Heſchäftsjahres unter beſonderer Würdigung der Tätigkeit der
Reichsregierung durch Bildung einer einheitlichen Organiſation
und der deutſchen Kurzſchrift. Den Kaſſenbericht erſtattete der
Rechner, Herr Johe=Beerfelden. Beſonders eingehend wurde
die ſtenographiſche Lage des Kreiſes beſprochen, es wurden
Vor=
ſchläge für deren Verbeſſerung entgegengenommen und
Maßnah=
men für die Winterarbeit in den einzelnen Ortsgruppen getroffen.
Herr Krapp=Darmſtadt überbrachte die Grüße und beſten
Wünſche des Gaugebietsführers Werner=Darmſtadt.
Anſchließend wurden die Berichte der einzelnen Ortsgruppen
entgegengenommen.
Die nächſte Kreistagung findet in Erbach ſtatt. Unter Punkt
Verſchiedenes iſt noch die Mitteilung des Gaugeſchäftsführers zu
erwähnen, wonach der Kreis Erbach für die Zukunft auch als
ſelb=
ſtändiger Kreis beſtehen bleiben ſoll.
Pünktlich um 10 Uhr begann in ſämtlichen Sälen des
Schul=
hauſes das Schnellſchreiben unter Leitung des bewährten
Obman=
nes Lenz=Beerfelden und anſchließend das Richtigſchreiben
un=
ter Leitung des Herrn Gerſtenſchläger=Erbach. Geſchrieben
wurde in den Geſchwindigkeiten von 60 bis 220 Silben.
Am Nachmittag ſetzte ſofort durch den Wettſchreibausſchuß die
Durchſicht, Prüfung und Wertung der Arbeiten ein. Die Jugend
hatte ſich unterdeſſen im Gaſthaus „Zum Lamm” verſammelt, wo
ſie bei heiterer Muſik die Zeit bis zur Preisverteilung verbrachte.
Dieſe kleine Nachfeier wurde eingeleitet durch eine kurze Anſprache
des Ortsgruppenleiters; anſchließend ſprach Herr Stellwag in
eindrucksvoller Weiſe über den Wert der Kurzſchrift und über die
geſchichtliche Entwicklung derſelben von Gabelsberger bis auf den
heutigen Tag.
Die eigentliche Preisverteilung verlief in der harmoniſchſten
Weiſe. Es ſei auch hier noch einmal die muſtergültige Vorarbeit
des Stenographenvereins Höchſt gebührend hervorgehoben, durch
die 20 Schreiberinnen und Schreiber mit wertvollen Ehrenpreiſen
hedacht werden konnten.
Jahreskagung der Gießener Hochſchulgeſellſchaft.
LPD. Gießen, 13. Mai.
Die Geſellſchaft von Freunden und Förderern der Univerſität
Gießen (Gießener Hochſchulgeſellſchaft) hielt geſtern nachmittag im
Univerſitätsgebäude unter dem Vorſitz von Dr. h. c. Meesmann=
Gießen ihre Jahrestagung ab. In der Hauptverſammlung
wur=
den auf Vorſchlag des Verwaltungsrats der frühere Vorſitzende
Provinzialdirektor i. R. Dr. H. v. Graef, der ſeinen Wohnſitz nach
München verlegt hat, und der vor wenigen Tagen 80 Jahre alt
gewordene Begründer und treue Mitarbeiter der
Hochſchulgeſell=
ſchaft, der Germaniſt Geheimerat Profeſſor Dr. Behaghel=Gießen.
in Anbetracht ihrer großen Verdienſte um die Hochſchulgeſellſchaft
zu Ehrenmitgliedern ernannt. Der Hochſchulgeſellſchaft gehören
zurzeit 549 Mitglieder an, die Beitragseinnahmen beliefen ſich im
Jahre 1933 auf rund 7450 RM. Für Zwecke der Förderung der
Univerſität Gießen wurden im Jahre 1933 rund 6100 RM.
ver=
ausgabt. Seit Beſtehen der Hochſchulgeſellſchaft bis jetzt hat ſie
für Univerſitätszwecke der verſchiedenſten Art von 1924 bis 1933
einſchließlich rund 150 000 RM. aufgewandt. Das
Geſamtver=
mögen der Hochſchulgeſellſchaft beziffert ſich zurzeit auf rund
43 500 RM. Dem Vorſtand und dem Verwaltungsrat wurde
ein=
ſtimmig Entlaſtung erteilt. Zum Vorſitzenden der
Hochſchulgeſell=
ſchaft an Stelle des verzogenen Provinzialdirektors Dr. Graef
wurde einſtimmig Dr. h. c. Meesmann=Gießen gewählt. In den
Vorſtand wurde weiter der langjährige Schriftführer Profeſſor
Dr. Bötticher=Gießen entſandt. Für den Verwaltungsrat wurden
die turnusmäßig ausgeſchiedenen Mitglieder Aſſeſſor Kippenberger
und Fabrikant Schuchardt=Gießen wiedergewählt. Im Anſchluß
an die Hauptverſammlung fand die Feſtſitzung ſtatt, in der
Pro=
feſſor Dr. Hans Neumann=Bonn den mit großem Beifall
aufge=
nommenen Feſtvortrag über „Tacitus und die Germanen” hielt.
Bad Nauheim, 13. Mai. Schweres Autounglück,
zwei Tote, ein Schwerverletzter. Zwiſchen Butzbach
und Bad Nauheim in der Kurve oberhalb Block Obermörlen
rann=
ten zwei Kraftwagen und ein Motorrad in voller Fahrt
zuſam=
men. Der Motorradfahrer flog gegen einen Straßenbaum und
blieb tot liegen. Ein Inſaſſe des einen Autos war ebenfalls
ſo=
fort tot, während ein anderer ſchwer verletzt ins Johanniter=
Krankenhaus im nahen Nieder=Weiſel verbracht werden mußte.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 15. Mai 1934:
Weihe der neuen Königsberger Hand
Anſegeln in Kiel.
Fahnenhiſſung vor dem neuen Gebäude der Königsberger Handelshochſchule,
die jetzt in einem feierlichen Feſtakt ihrer Beſtimmung übergeben wurde.
Als Auftakt zu der bevorſtehenden „Kieler Woche” fand am Himmelfahrtstage das Anſegeln
ſämtlichen Kieler Seglervereine ſtatt, an dem 150 bis 200 Jachten beteiligt waren.
Reich und Ausland.
Geglückter Segelflugzeugſtart
vom Luftſchiff „Graf Zeppelin”.
Friedrichshafen. Das Luftſchiff „Graf
Zeppelin” iſt von ſeiner Werkſtättenfahrt am
Montag, um 14.45 Uhr, glatt gelandet. Nach
er=
folgtem Paſſagierwechſel, währenddeſſen das
Segel=
flugzeug mit dem Piloten Wiegmeyer unter dem
Luftſchiff feſtgemacht wurde, erhob ſich um 15.23
Uhr „Graf Zeppelin” mit dem Segelflugzeug. In
eine Höhe von 500 Metern klinkte der
Segelflie=
ger aus, zog eine Ehrenſchleife um den „Graf
Zep=
pelin” und führte einige Kunſtflugfiguren vor.
Um 15.43 Uhr landete er glatt auf dem
Luftſchiff=
gelände. Wenige Minuten ſpäter ging auch
„Graf Zeppelin” nieder. Der Verſuch, ein
Segel=
flugzeug vom Luftſchiff ſtarten zu laſſen, darf als
vollkommen geglückt bezeichnet werden. Die nächſte
Fahrt des Luftſchiffs beginnt am Samstag. Es iſt
die große Deutſchlandfahrt.
Noch keine Nachricht vom Ballon
„Bartſch von Sigsſeld”.
Bitterfeld. Bis Montag mittag war in
Bitterfeld keine Landungsmeldung von der
Mannſchaft des Subſtratoſphärenballons „Bartſch
von Sigsfeld” eingetroffen, der am Sonntag früh,
kurz nach 8 Uhr, auf dem Bitterfelder
Ballonfüll=
platz aufgeſtiegen iſt. Man befürchtet deshalb das
Schlimmſte. Da in großer Höhe aber ſtärkſte
Luft=
geſchwindigkeiten herrſchen, iſt es auch möglich,
daß der Ballon ſehr weit, vielleicht nach Polen,
Rußland oder auch auf die hohe See, abgetrieben
worden iſt. Das Auswärtige Amt iſt von der
Sachlage unterrichtet worden, damit den
Ballon=
inſaſſen bei einer etwaigen Notlandung im
Aus=
lande jede mögliche Unterſtützung zuteil wird.
Der Ballon iſt der größte deutſche Freiballon. Er
faßt 9500 Kubikmeter. Die Führung hatte Dr.=
Ing. Schrenck=Berlin.
Vom Bau der Reichsaukobahnen.
Der Entwurf der Mangfall=Brücke bei Darching,
die auf der Strecke der Kraftfahrbahn München-Landesgrenze (Salzburg) errichtet werden wird.
Rieſenſeuer in Unkerfranken.
16. Parkie
um die Schach=Weltmeiſtterſchaft
in beſſerer Stellung für Dr. Aljechin abgebrochen.
Bayreuth. Zum erſten Male im Verlaufe
des Wettkampfes wurde am Sonntag der
Königs=
bauer gezogen. Es kam zu einer ſpaniſchen
Par=
tie, die recht verwickelt wurde. Weltmeiſter Dr.
Aljechin opferte, wie ſchon oft, einen Bauern auf
Angriff. Der deutſche Meiſter Bogoljubow gab
ihn zurück, um Gegenſpiel zu erlangen. Der
Welt=
meiſter jedoch kam zum Zuge und ſtellte durch eine
Reihe feiner Opfer ſeinen Vorteil ſicher. Die
Partie wurde im 40. Zuge abgebrochen, und der
Weltmeiſter dürfte jedenfalls das Spiel für ſich
entſcheiden.
Mord an einem 52-Mann.
Der Täter richtet ſich ſelbſt.
Lünen. Die Kriminalpolizei teilt mit: Am
Sonntag morgen, gegen 6 Uhr, fand ein
Anwoh=
ner, als er ſeine Kühe in den Wald trieb, in
Lünen=Horſtmar eine männliche Leiche und rief
die Polizei. Kurze Zeit danach fand ein
an=
derer Fußgänger, etwa einen Kilometer von
ge=
nannter Stelle entfernt, eine weitere männliche
Leiche. Beide Leichen wieſen Schußverletzungen
auf. Nach 3 Uhr nachts waren von Anwohnern
mehrere Schüſſe vernommen worden. Es handelt
ſich bei den Toten um den SA.=Mann Erich
Teß=
mer aus Lünen=Horſtmar und um einen gewiſſen
Karl Frölich, ebenfalls aus Lünen=Horſtmar. Die
Ermittlungen zur Aufklärung der Bluttat haben
ergeben, daß SA.=Mann Erich Teßmer von dem
früheren KPD.=Angehörigen Frölich durch fünf
Schüſſe in den Rücken getötet worden iſt. Der
Mörder hat ſich nach der Tat entfernt und dann
ſelbſt gerichtet. Bei der Leiche des Frölich
wur=
den zwei Piſtolen und eine Menge Munition
ge=
ſunden.
Bad Kiſſingen. In der Gemeinde
Poppenroth wütete am Sonntag nachmittag ein
verheerendes Großfeuer, dem nicht weniger als
16 Wohnhäuſer und 22 Scheunen zum Opfer
fie=
len. Das Feuer, das in einer Scheune
ausge=
brochen war, verbreitete ſich, vom Wind
begün=
ſtigt, in raſender Eile über die ganze Häuſerreihe
Bei dem Waſſermangel erwieſen ſich die erſten
Bekämpfungsmaßnahmen als völlig unzureichend.
Erſt als die Feuerwehren von Bad Kiſſingen
Hammelburg, Schweinfurt und zwei anderen
Orten mit ihren Motorſpritzen eingreifen
konn=
ten, gelang es, dem Feuer Einhalt zu gebieten.
Der Ort bietet ein Bild der Zerſtörung. Der
Schaden iſt noch gar nicht abzuſehen. Das
Un=
glück trifft die Bevölkerung um ſo härter, als es
ſich meiſt um minderbemittelte Leute handelt.
Durch den Brand ſind über 100 Einwohner
ob=
dachlos geworden. Durch einſtürzendes
Mauer=
werk und Balken wurden zahlreiche Bewohner
verletzt, ſo daß in faſt 30 Fällen die Sanitäter
Hilfe leiſten mußten. Sofort nach
Benachrichti=
gung von der Kataſtrophe eilte der Gauleiter
Dr. Hellmuth an Ort und Stelle, um helfend
ein=
zugreifen.
Das Urkeil gegen den Kindesmörder
Schulz aufgehoben.
Zwei Hitlerjungen beim Baden im Rhein
ertrunken.
Köln. Am Sonntag vormittag gerieten drei
bitlerjungen, die oberhalb Rodenkirchens badeten,
in einen Strudel. Nur einer der Jungen konnte
derettet werden. Die beiden anderen, die 17 Jahre
ilt waren, fanden den Tod im Rhein.
Leipzig. Wegen durchgreifender Bedenken
verfahrens= wie ſachlich=rechtlicher Art hob das
Reichsgericht am Montag das am 15. Februar
er=
gangene, wegen Mordes auf Todesſtrafe lautende
Urteil des Schwurgerichts Schweidnitz gegen den
35jährigen früheren kommuniſtiſchen
Landtags=
abgeordneten Richard Schulz aus Dittersbach
(Kreis Waldenburg in Schleſien) auf und verwies
die Sache zur nochmaligen Verhandlung an das
Schweidnitzer Gericht zurück.
Das Schwurgericht hatte während der
neun=
tägigen Hauptverhandlung, bei Ausſchluß der
Oeffentlichkeit, bei der Behandlung der
Beweis=
anträge und in einigen anderen Punkten
prozeſ=
ſuale Verſtöße begangen, die einen ſog. abſoluten
Reviſionsgrund abgaben und daher zwangsläufig
zur Aufhebung des angefochtenen Urteils führten.
Aber auch in ſachlicher Hinſicht waren nach
Auf=
faſſung des Reichsgerichts keine ausreichenden
Feſt=
ſtellungen über die Ueberlegung des Angeklagten
bei Ausführung der Tat getroffen worden.
Schulz, der bereits am 20. 9. 1932 wegen
Miß=
handlung ſeines älteren Sohnes Werner zu vier
Jahren Gefängnis verurteilt worden war, hat
ſeinen ſeit den Sommerferien 1932 verſchwundenen
jüngeren Sohn Horſt umgebracht und die Leiche
dann in die Weiſtritztalſperre bei Breitenhain
ge=
worfen, wo ſie ſpäter geborgen wurde. Der
Be=
weggrund zur Tat ſoll die Abſicht geweſen ſein,
ſich an ſeiner geſchiedenen erſten Frau durch
Be=
ſeitigung ihres Lieblingsſohnes zu rächen und
zu=
gleich einen unbequemen Zeugen im
Eheſchei=
dungsverfahren aus dem Wege zu räumen.
Aukobus prallk gegen ein Haus.
Karlsbad. Eine Prager Reiſegeſellſchaft
hatte am Sonntag in einem großen Autobus einen
Ausflug nach Karlsbad veranſtaltet. Auf der
Rückfahrt raſte der Wagen in Buchau in einer
Gaſſe gegen ein Haus. 24 Inſaſſen wurden
ver=
letzt. Der Wagenlenker, der, wie die Paſſagiere
übereinſtimmend erklärten, betrunken geweſen iſt,
wurde ſofort verhaftet. Er war unverletzt
geblie=
ben. Von den verletzten Fahrgäſten wurden 14
ins Karlsbader Krankenhaus eingeliefert,
dar=
unter vier ſehr ſchwer Verletzte. Die übrigen
wurden von den Buchauer Aerzten behandelt und
in Privatwohnungen untergebracht.
Die Toten des Schleppers „Merkur”
noch nicht geborgen.
Bremen. Vom Norddeutſchen Lloyd
Bre=
men erfahren wir zu dem tragiſchen Unglück des
Schleppers „Merkur” noch folgende Einzelheiten:
Die angeſtrengteſten Verſuche, die in dem
kiel=
oben treibenden Schlepper eingeſchloſſenen
Be=
ſatzungsmitglieder zu retten, mußten leider
er=
folglos bleiben, da bei Niedrigwaſſer nur ein
ganz kleines Bodenſtück des vorderen
Schlepper=
teiles nicht vom Waſſer überflutet war. Es
wur=
den verzweifelte Verſuche unternommen, durch
Sauerſtoffgebläſe Zugang zum Innern zu
erhal=
ten. Die Arbeiten wurden vor allem durch die
ſtarke Strömung außerordentlich erſchwert. Die
nach dem Abſinken des Schleppers „Merkur” noch
eine zeitlang gehörten Klopfzeichen waren ſchon
ſtundenlang verſtummt, als man ſchließlich die
Rettungsverſuche aufgeben mußte. Nur ſchweren
Herzens entſchloſſen ſich die an der Unfallſtelle
anweſenden Sachverſtändigen zur Aufgabe der
Rettungsarbeiten, da ſie erkennen mußten, daß
dieſe Arbeiten unter den obwaltenden Umſtänden
gänzlich ausſichtslos waren.
Die Löſegeldzahlung an die Enkführer
des Oelmagnaken Gettle geſcheikert.
Los Angeles. Der Verſuch eines
Vertre=
ters der Familie Gettle, die Verbindung mit den
Entführern des Oelmagnaten herzuſtellen und
einen Betrag von 60 000 Dollars als Löſegeld
auszuzahlen, iſt unter aufſehenerregenden
Um=
ſtänden geſcheitert. Als der Vertreter nach
Emp=
fang verſchiedener, offenbar von den Entführern
ſtammender Zettel, die Anweiſungen über die
Auszahlung des Löſegeldes enthielten, an dem
angegebenen Treffpunkt angelangt war, bemerkte
er, daß mehrere Kraftwagen ihn einzuſchließen
verſuchten. In der Ueberzeugung, daß die
In=
ſaſſen der Kraftwagen nicht die Entführer,
ſon=
dern andere Banditen waren, die ihm das
Löſe=
geld entreißen wollten, ſchoß der Vertreter auf die
Kraftwagen und entkam nach lebhaftem
Kugel=
wechſel den Banditen, die ſofort ſeine Verfolgung
aufgenommen hatten.
Gaſomeker=Exploſion
in Hongkong.
Hongkong. Auf einer der weſtlichen Irn
ſeln der Stadt flogen zwei Gaſometer in die Luff.
Man befürchtet, daß hierbei zahlreiche Menſche
ums Leben gekommen ſind. Die Exploſion wan
ſo heftig, daß die Häuſer der Umgebung völlii,
zerſtört wurden. Die Exploſion hatte viele Brända
im Gefolge, an deren Bekämpfung die Feuerwehs,
mit allen Kräften arbeitet.
Das ſchwere Exploſionsunglück hat bis jetzt
20 Tote gefordert. Etwa 100 Verletzt
liegen in den Krankenhäuſern. Wie nunmeh
feſtſteht, iſt nur ein Gaſometer in die Luft ser
flogen, doch handelt es ſich um den größten
Gaſc=
meter von Südchina. Ueber die Urſache des Um
glücks verlautet, daß offenbar der Gasdruck zru
ſtark geweſen iſt, wodurch ein Teil des Gaſch
meters fortgeſchleudert wurde. Ein rieſiger Gass
ſtrom ergoß ſich nunmehr durch die Straßem
drang in die Wohnhäuſer und entzündete ſich am
offenen Herdfeuer. Im Augenblick entſtand an
mehreren Stellen ein Brand, bei dem der Gaſon
meter ſchließlich in die Luft flog. Die
Woh=
nungsinhaber ſprangen aus den Fenſtern,
andera=
ſtürzten entſetzt auf die Straßen mit ſchrecklics
verbrannten Geſichtern und verſengten Haarenn
Unter den Toten, die zum Teil bis zur Unkennt.”
lichkeit verbrannt ſind, befinden ſich zahlreichen
Frauen und Kinder. Die Feuerwehren der ganzer
Umgegend ſind an den Unglücksort gerufern
worden.
Rieſiger Pektoleumbrand bei Iſtanbul.
Iſtanbul. Die rieſigen Petroleumtanks irn
Tſchubuktu, einem an der aſiatiſchen Seite des
Bosporus gelegenen Ort etwa 20 Kilometer vonn
Iſtanbul entfernt, die der Standard Oil Companan
gehören, ſind im Laufe der Nacht zum Sonntagl
in Brand geraten. Eine gewaltige Brandfackell
erleuchtet den Himmel. Die Feuerwehr des Wer=”
kes und der umliegenden Bosporusorte machenn
verzweifelte Anſtrengungen, das Feuer einzudäms
men, das durch den ſtarken Nordwind immer wiel?
der angefacht wird.
Der Petroleumbrand am Bosporus Brandſtiftung!
Iſtanbul. Das im Laufe der Nacht zum
Sonntag ausgebrochene Großfeuer in den
Pelto=
leumlagern am oberen Bosporus hat inzwiſchen!
weiter umſichgegriffen. Bei einer türkiſch=amerls
kaniſchen Petroleum=Geſellſchaft ſind insgeſama
10 000 Tonnen Petroleum verbrannt. Außerdem.
ſind im benachbarten Lager des ruſſiſchen Naphiae”
Syndikats vier große Tanks zerſtört worden, daks
unter zwei durch Exploſion und zwei durch Auss
brennen. Wegen der furchtbaren Hitze iſt es nichl.
möglich an den Brandherd heranzukommen. Das
Feuer wütete weiter auf den Lagerplätzen. Dieß
Feuerwehr beſchränkt ſich darauf, die Umgebung.!
beſonders die in der Nähe am Ufer des
Bosporus=
liegenden Depots anderer Petroleumgeſellſchaften.
zu ſchützen. Einige kleinere Verwaltungsgebäudes
ſind bereits verbrannt. Menſchenleben ſcheinem
nicht zu Schaden gekommen zu ſein, da ſich wähs”
rend der Nacht kein Menſch auf dem Grundſtuch
befand. Die Staatsanwaltſchaft iſt dabei, Erhes
bungen über die Urſache des Feuers anzuſtellen-
Man vermutet Brandſtiftung.
Zu einem Ozeanflug nach Rom geſtartel.
New York. Die Fliegeroffiziere Kapitäm
Fond und Leutnant Sabelli ſind am Montag, unc.
12.24 Uhr (M.E.3.) mit ihrem Flugzeug „Lede
nardo da Vinci” vom Bennett=Flugplatz zu emenſch
Dauerflug nach Rom geſtartet. Das Flugzeige
führt etwa 3000 Liter Brennſtoff an Bord, mitd
denen man in etwa 40 Stunden das Ziel zu ere
reichen hofft.
4000 Kilomeker in 11½ Stunden
von einem amerikaniſchen Poſtflugzeug zurückgelebt.
New York. Ein amerikaniſches Poſtfluge:
zeug ſtellte einen neuen Flugrekord auf. Es durch
flog die rund 4000 Kilometer lange Strecke Lo2
Angeles—Newark (New Jerſey) in 11 Stundel
31 Minuten, mit einer
Durchſchnittsgeſchwindlg=
keit von 360 Kilometer in der Stunde. In Rale
ſas City machte es eine Zwiſchenlandung von
10 Minuten zur Aufnahme von Poſt und Brehle
ſtoff.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 133 — Seite 9
1 Nekag, 15. Mai 1934
„Graf Zeppelin” macht klar!
Die Rangabzeichen des Freiwilligen Arbeitsdienſtes.
„af Zeppelin”, unſer ſtolzes Luftſchiff, wird nach langem
Wiyuſchlaf jetzt wieder ſeine Fahrten aufnehmen. Alles klar
zuru ßen Fahrt! Die letzten Ueberholungsarbeiten ſind be=
9 95e) und am 14. Mai ſollen dann planmäßig die erſten
Weyüttenfahrten beginnen. Die 17 Traggaszellen wurden in
denn ſirtermonaten in dem Ballonhüllenwerk des
Zeppelin=
konns, in Berlin=Tempelhof gründlich geprüft und verbeſſert.
So/uten ſie jetzt wieder ihren Dienſt im ſechſten Fahrtjahr
vesygiſchiffes wieder aufnehmen. Die erſten Werkſtättenfahrten
wevd auch erweiſen, ob ſich die mannigfachen baulichen
Ver=
ändwmgen an dem Luftſchiff ſelbſt beweiſen. Um den
Luft=
igennd zu verringern, wurden alle vorſpringenden Teile, ſo
beſchurs die Entlüftungsanlagen für die Innenräume, ſtrom=
Alinineniig verkleidet. Man kann alſo damit rechnen, daß durch
dieſſe Ferbeſſerungen auch die Fahrtgeſchwindigkeit des
Zep=
weli=merheblich verbeſſert werden wird. Uebrigens hat das
Lufſrlff nach fünf anſtrengenden Fahrtjahren auch eine neue
Hau/elommen. Auf der oberen Hälfte wurde die Hülle völlig
rncut. Selbſtverſtändlich wurden hierbei die neueſten
Er=
fahrugen in der Stoffbehandlung ſowie in der Verſchnürung
undy Ydichtung der einzelnen Stoffbahnen verwandt.
die Werkſtättenfahrt am 14. Mai ſchließen ſich dann
nock n oder zwei kleinere Fahrten an, bis ſich dann „Graf
Zewin” am 19. Mai zur großen Deutſchlandfahrt auf den
WWegſſcht. Dieſe erſte Rundfahrt durch alle deutſchen Lande
aren
erfoſtauf Veranlaſſung des Deutſchen Luftſportverbandes. Noch
am ſingſt=Samstag wird der Zeppelin dann auf dem
Flug=
feltzt: Tempelhof bei Berlin erwartet, wo bekanntlich eine
Zw ſenlandung geplant iſt. Ueber dem Tempelhofer Flugfeld
wirch ſann der Start eines Segelflugzeuges von Bord des
Lutäüffes durchgeführt. Des weiteren wird „Graf Zeppelin”
aufriſer ſeiner erſten Rundfahrt auch Oſtpreußen beſuchen und
Lplohlon aufro Heimweg nach Friedrichshafen dann die Waſſerkuppe
in in Rhön überfliegen, wo an den beiden Feiertagen der
grorzM odellwettbewerb des Deutſchen Luftſportverbandes
ver=
anſtult wird, bei dem rund 860 Segelflugzeugmodelle
aus=
geſtul werden.
22 offizielle „Saiſon” des „Graf Zeppelin” beginnt dann
am A Mai. An dieſem Tage wird das Luftſchiff wieder ſeine
regexlß igen Fahrten nach Südamerika aufnehmen, und zwar
ſindns nach dem aufgeſtellten Fahrplan insgeſamt 11 Fahrten.
Diet amburg=Amerika=Linie betreibt den Dienſt auf dieſer
Stry4 Um den augenblicklichen Wirtſchaftsverhältniſſen gerecht
zu lmden und Fahrtkoſten denen der Dampferreiſe mehr und
mehu isugleichen, ſind die Tarife in dieſem Jahr wiederum
Wohnungs=
Nachweis
Re In 1ur kädtiſch. Eliſabethenſtr.30
RelllerY ornhei= H. 1.St., f.
Haus=
de mer 199 4:/uo iſt beſitzer, Vermiet.
„ie
einViager=
u. Mieter günſt.
„rauſnvon 800
geſenkt worden, und zwar im Vergleich zum Vorjahr um
ganze 20 Prozent.
Die Zwiſchenlandung in Berlin am Pfingſt=Samstag ſoll
im Rahmen eines Programms ganz groß aufgezogen werden.
Die Zeit für die Landung des Luftſchiffes iſt auf nachmittags
18,30 Uhr feſtgelegt worden. Um dieſe Landungszeit herum iſt
vom DLV. ein großes fliegeriſches Programm aufgebaut
worden. Das große auf 200 Mann verſtärkte Orcheſter des
DLV. wird unter Leitung ſeines Dirigenten, des ehemaligen
Geſchwaderfliegers aus dem Weltkrieg, Schulz=Dornburg,
kon=
zertieren. Der deutſche Kunſtflugmeiſter Ernſt Udet wird die
Berliner wieder mit ſeinen tollkühnen und waghalſigen
Experi=
menten in der Luft unterhalten. Die Senſation werden
dies=
mal ſeine Sturzflüge auf der amerikaniſchen Curtiß=Maſchine
werden. Wolf Hirth wird auf ſeiner Segelflugmaſchine ſtarten
und verſuchen, den in Südamerika aufgeſtellten Rekord von
74 Loopings zu erreichen oder gar zu überbieten.
Eine beſondere Attraktion ſoll, gutes Wetter und
Wind=
verhältniſſe vorausgefetzt, dann der Aufſtieg des Luftſchiffes
werden, das ſich diesmal ohne Motorenantrieb gerade wie ein
Freiballon von der Erde erheben ſoll. Erſt wenn dann das
Luftſchiff einige Hundert Meter über der Erde ſchwebt, dann
ſollen die Motoren einſetzen. Dabei wird dann das unten
auf=
gehängte Segelflugzeug von dem Piloten Wiegmeyer vom
Deutſchen Forſchungsinſtitut für Segelflug ausgeklinkt. Die
Vorrichtung iſt in Friedrichshafen bereits eingebaut worden und
auch dort ſchon ausprobiert. Während dann das geſtartete
Segelflugzeug über dem Tempelhofer Feld ſeine Manöver
aus=
führt, wird „Graf Zeppelin” über Stettin nach Oſtpreußen ſeinen
Weg nehmen. In den Abendſtunden, etwa von 10,30 bis 1 Uhr
nachts kreuzt dann das Luftſchiff über der Oſtſee, und in dieſen
Stunden wird von Bord des Zeppelins mit dem
Kurzwellen=
ſender Tanzmuſik übertragen werden, die alle deutſchen Sender
aufnehmen und weitergeben werden.
Der genaue Weg des Luftſchiffes iſt noch nicht feſtgeleg:.
Ununterbrochen gehen bei der Leitung des Deutſchen
Luftſport=
verbandes Meldungen von hunderten von Orten und Städten
ein, die überflogen werden wollen und ſich mit Spenden von
100 bis zu 2000 RM. an den Unkoſten des Fluges beteiligen
wollen. Die Luftſchiffleitung wird nach Möglichkeit alle
ge=
äußerten Wünſche zu berückſichtigen ſuchen, vorausgeſetzt, daß die
Wetterverhältniſſe einigermaßen günſtig liegen, und ſelbſt wenn
über manchen Gegenden Zickzack gefahren werden müßte. Der
genaue Weg wird darum erſt in letzter Stunde mitgeteilt
wer=
den, ſo daß die betreffenden Orte und Städte, die mit einer
Ueberfliegung rechnen können, noch rechtzeitig informiert werden.
An dem Deutſchlandflug wird übrigens der Generalinſpekteur
WüTZENKOKARDE
ARBEITSDIENST-
WllLiEER
DIE
ARBEITSDIENSE
HGSSGEN
TRUPPFUHRER OBERTRUPPFUHRER
ROT-WEISS
ROT-WElSS
R
MUSIK - G4U-MuSik-
ZuGFüKRER 120GFUNRER
Re
grße Feld=
FEIdREIST. MEISTER
R
OBER- OBERSF-
EIOMEISTIFELDMEISTER
für das Straßenbauweſen, Dr. Todt, teilnehmen, der ſich bei
dieſer Gelegenheit über den Stand der Arbeiten an den
ein=
zelnen Bauabſchnitten überzeugen will.
Eine zweite Zwiſchenlandung iſt für Königsberg geplant,
wo das Luftſchiff am Pfingſt=Sonntag früh zwiſchen 6 und
7 Uhr landen ſoll. Von dort geht dann die Rückreiſe quer über
Oſtpreußen und den Korridor. Auch Schleſien und Sachſen
ſollen überflogen werden.
Ueber „United Preß” erfahren wir dann noch aus Rio
de Janeiro, daß die braſilianiſche Regierung und die Zeppelin=
Werke einen Vertrag unterzeichnet haben, nach dem in Santa
Cruz, in unmittelbarer Nähe von Rio de Janeiro, eine
Luft=
ſchiffhalle und ein Ankermaſt errichtet werden ſollen. Die
Bau=
koſten betragen über 11 Millionen Milreis, das ſind etwa
2½ Millionen Reichsmark. Halle und Ankermaſt ſollen ſpäeſtens
in 15 Monaten ſtehen. Die Zeppelin=Werke verpflichten ſich
dafür, jährlich 20 Flüge nach Braſilien durchzuführen.
n imn 1130 qm
mit 1 ſe sanſchl.
iſtralsbinl zu
ver=
du miettst I.Nähere
Di Aus Xuft wird
anner 66
pſtein des letl thauſes
erteieſt /St.5566
gten W
ULRK
9. P Finaige
ders Zurner=
Numrng
tlünubeh.,
1.St mper 1. Juli
veriten. Näh.
rie Arhſkr. 17, p1
8.=Wohn.
Petroleund
M Eg. z. 1
gſiatiſchen Sl
Br. 100 ℳ.
bidelbg.,
twa 20 Kilond
Standard Oil (c Strizpl., T.4980
der Nacht zun 8. —Jal
Ddus
e gewaltige Bi
nil.=Haus
Die Feuerwehr
Bosvorusatt ! Hffüſraße 2
nitzt Bimmer,
„. das Feuer 2
Zen /fühs g., ent=
Nordwind imſe, ſpreoh Zubehör
u. Gtern, iſt z.
1934 zu
zosvorus Brupſl ver=uten. Näh.
Suft wird
aufe der de 4 außlmrner 66
est tad thauſer
erteWl ISt.556
II
Juni
Ruerr 1. St.
uſtt. 14.
O
weſäi=
8ü henwohng.
mitt ihehör im
Zeuklnw. Stabt
als5prmieten.
2 Mtes bei
Asarzwalt
D1 Aicheuſchäffer
Lnct adt.
RMcMhN 44.
K
Sd Ele onnige
mmmer=
lhnung
Hüherr gericht.
Dantt Küche
evbE B0 d, auch
mi Mbreisw. in
autz l paauſeNähe
Orletetige gart. zu
bevMrm. Anfr.
und” 34 Geſchſt.
— L
Am ne ältere,
ebd /Rſ, unabh.
Frl Misiu e kleine
A Sohng,
n.
Nd Ggeſichſt.
G Mhss zwei
imrmer
Züache und
ör ſofort
zu Uem. Näher.
ſitraße 73
helles, ruhiges
Zimmer (
mit Zentralhzg.,
fließend warmer
u. kalten Waſſer
Stadtmitte, auf=
merkſ. Bedieng.
Wilh.=Gläſſ.=Str.
„ I. Tel. 1255. Möbl. Zimmer,
1. Stock, mit od
ohne Klavier, 1
Manſardenzim.
mit 1 od. 2 Bet=
ten, 1 Manſard.=
Zim. mit 1 Bett
zu vermieten.
Hoffmannſtr. 36 Viktoriaſtr. 26,I
gut möbliertes
Zimmer per ſo=
fort zu verm. Gut möbliertes
Zimmer
zu vermieten.
Grafenſtr. 8, II. Möbl. Zimmer
zu vermieten.
Heinrichſtr. 70,III. Möbl. Zimmer
mit oder ohne
Penſion zu ver=
nieten. Wilhel=
minenſtraße 24. Kaſinoſtr. 10, II.
möbl. Zimmer:
Schreibt., Chai=
ſelongue. Ernſt=Ludwigſtr.
3, IV. einfaches
Zimmer el. L.
u. ſep. Eingang. Möbliertes
Zimmerchen
zu vermieten.
Heidelbergerſt. 120, I. Gut möbliertes
Zimmer
zu verm. Müller,
Eliſabethenſt. 26,
1. Stock. Schön möbl.
Zimmer
zum 1. Juni zu
vermieten.
Kaſinoſtraße 12.
Anzuſeh. v. 12—3. Gut möbliertes
Zimmer
Hochſtr. 5, part. K Beamter ſucht
p. ſofort ſonnige
Vierzimmer=
Wohnung
mit Zubehör in
gut. Lage. Ang.
unt. V 20 Gſchſt. Z-Zim.=Wohn.,
mögl. Nähe Meß=
platz, geſ. Ang. u.
V35 Geſchſt. (G
Eilt!— Suche
2=, 3= u. 4=Zim.=
Wohnungen.
Näh. Adolf
Din=
geldein.
Land=
wehrſtraße 39,
Telefon 2067. (k
A.
Das Darmſtädter Tagblatt
Das Darmſtädter Tagblatt
Das Darmſtädter Tagblatt
Das Darmſtädter Tagblatt
Das Darmſtädter Cagblatt
Das Darmſtädter Cagblatt
Das Darmſtädter Tagblatt
Das Darmſtädter Tagblatt
Das Darmſtädter Tagblatt
die älteſte heſſiſche Morgenzeitung
wirbt durch ſeine Leiſtung!
berichtet, unterſtützt durch eigene Mitarbeiter in allen großen
Städten des Reiches und den Hauptſtädten der für uns wichtigen
Staaten, über alle weſentlichen Ereigniſſe im In= und Ausland.
vermittelt durch einen reichhaltigen Bilderdienſt ſeinen Leſern
unmittelbare Anſchauung des Geſchehens in aller Welt.
berichtet und erläutert alle Maßnahmen der Regierung, um dieſe
allen Bolksgenoſſen nahezubringen und ſo durch ſeine Mitarbeit
den Neuaufbau unſeres Baterlandes zu fördern.
berichtet ſchnellſtens über alle lokalen und heimatlichen
Geſchehniſſe.
unterrichtet über alles Wiſſenswerte in Politik und Wirtſchaft,
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
bringt intereſſante Romane, Novellen, Kurzgeſchichten,
Plaude=
reien und will jeder Familie in ernſten und heiteren Stunden ein
wahrer Freund ſein.
bietet durch ſeinen täglichen Sport= und Handelsteil, ſowie durch
ſeine wöchentliche Unterhaltungsbeilage einen wahren Zeitſpiegel,
der zugleich Berater in allen Tebenslagen iſt.
bietet durch ſeinen weltumſpannenden Nachrichtendienſt Ihnen die
Gewähr, daß Sie über alles unterrichtet werden.
iſt in ſeinem täglichen Anzeigenteil der beſte Mittler auf dem
Arbeits=, Wohnungs= und Geſchäftsmarkt und wird von ſeher
von der Familie als Publikationsorgan für alle freudigen nnd
ernſten Ereigniſſe benützt.
RAlſo leſen auch Sie das
ofort trocknend, in verſchiedenen Farbtönen
½ Liter 50 Pfg.
bei
Frankfurterſtr. 12-14
Anton Fiſcher, Rheinſtr. 1214, 65774
Frei=
händiger Modets Bertauf!
Infolge Wegzug ſowie aus
Nach=
läſſen verkaufe zu niedr.
Taxations=
preiſen nachſteh. guterhalt. Möbel
aus Herrſchaftshäuſern im Lokale
1 Bleichſtraße 1
Schlaf= u. Speiſezimmer, 1 Büfett.
nußb., 1 Büfett eich., mod., 1Diplom=
Schreibtiſch mit Seſſel, Auszug=/
runde u. Küchentiſche, 6 Rohrſtühle,
Kleiderſchränte, 1-u. 2=tür., 2
Dielen=
ſchränke, 2 kl. Bücherſchränke,
Waſch=
kommode u. Nachttiſche, Näh= u.
Spieltiſche, Flurgarderobe, 2Dielen=
Garnituren, 1 Diwan m. 2 Seſſeln,
2 Sofa, 1 Klubſofa, Polſterſeſſel u.
Stühle, 1 Schrankgrammophon,
1 Näymaſchine, 1 Ulein, Eis ſchrank,
1 Kaffee=Service, 1 Rollwand,
5Dkl. Tiſche, Bilder, 1 Konſole mit
Goldſpiegel, Spiegel, Porzellan,
Zinn u. a. m.
Johannes Krummech
Auktionator und Taxator.
Telefon 4133. (5640
Annahme v. Verſteigerungen u. Taxationen.
Darmſtädter
Bekanntmachung
des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 2 Damenfahrräder,
1 Rechenſchieber, 1 blaue
Strick=
weſte, 1 Herrenrad, 1 goldene
Damenuhr, 1 Geldbörſe mit
In=
halt, 3 Bund Schlüſſel, 1
Damen=
handtaſche, 2 leere
Portemon=
naies, 1 Aktenmappe, 2
Basken=
mützen. 1 Perlenhalskette, 1 Rolle
Zwirn und Gummiband, 1 alter
Ruckſack, 1 alter Damenſchirm, 2
einzelne Handtaſchen. 1 Nickeluhr
mit Kette, 1 alter Gummimantel.
1 Zwanzigmarkſchein, 1
Taſchen=
meſſer, 1 Arbeitsfrontnadel, u
blaue Herrenmütze, 1 Gummiball,
1 Strickjäckchen, 1 alte geſtreifte
Herrenhoſe, 1 Damengürtel, 1
Patentſchlüſſel, 1 Marktnetz, 1
Bund Schlüſſel, 1 Damen=
Leder=
handſchuh, 1 Briefumſchlag mit
Photographie, 1 Parteiabzeichen.
Zugelaufen: 1 braun=weiß
ge=
fleckter Spaniel, 1 Vorſtehhund.
1 Zwergſchnauzer, 1 Hahn, 1 grau.
Schnauzer 1 rotbrauner Dackel,
1 Hund (Baſtard).
Zugeflogen;
Wellenſittiche.
3 Kanarienvögel, 1 Brieftaube.
3=Zim=Wohn.,
auch Teilwohng
von Nichtarier,
Perſ., mögl. freie
Lage, zu mieten
geſucht. Off. u
T 26 Geſchſt.
Beamtenwitwe
ſucht zum 1. Juli
oder früher
3 Zimmer
mit Zubeh. 1. St.
oder part. Off. u.
V 33 Geſchſt.
Leeres Zimmer
von
Parteiorga=
niſation, mögl
Zentrum (part.)
geſucht. Ang. m
Preis unt. V
a. d. Geſchſt. (b
Aelteres
Beam=
tenehepaar ſucht
z. 1. 7. kleinere
Drei=Zimmer=
Wohnung.
Ang. V 8 Gſchſt.
Aelter, alleinſt.
Dame ſucht eine
freundliche
Zweizimmer=
Wohnung
(Erdgeſchoß od.
1. Stock). Angeb.
mit Preis unter
V14 Geſchäftsſt.
Heag=Schaffner
ſucht 3=Zimmer=
Wohnung. Nicht
über 40 Mark.
Pünktl. Zahler.
Ang. mit Preis
unt. V 23 Gſchſt.
Seite 10 — Nr. 133
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 15. Mai 19:0
Süderg Ster Ttio Saebiere
Deutſchlands Waſſerball=Rakionalmann=
Koffein und Nikokin.
Darf der Sporlsmann rauchen und Kaffee krinken?
Waaft am Piingfrinomtag iie Hürmntadt.
Rauchen und Kaffee trinken ſind für viele Menſchen unent=
Ein ganz beſonderes ſportliches Ereignis ſteht dem
Darm=
ſtädter Schwimmſport am zweiten Pfingſtfeiertag bevor. Die
Deutſche Nationalmannſchaft im Waſſerball, die an Pfingſten im
Frankfurter Stadion ihr Training für die kommenden
Länder=
ſpiele, die Europameiſterſchaften in Magdeburg und die
olympi=
ſchen Spiele in Berlin aufnimmt, wird am zweiten Feiertag
vormittags nach Darmſtadt kommen, um auch hier im Woog
Spiele auszutragen. Nach der langen Winterſaiſon, die gerade
in Darmſtadt an Waſſerballſpielen ſehr arm war, wird man
gleich zu Beginn der Sommerſchwimmzeit Gelegenheit haben, im
Großen Woog Deutſchlands beſte Waſſerballſpieler in Tätigkeit
zu ſehen. Auf Einzelheiten werden wir in den nächſten Tagen
zu ſprechen kommen.
Die Handballmeiſterſchaft.
Die Paarungen für die Vorſchlußrunde.
Nachdem am Sonntag die „letzten Vier” im Kampfe um die
Handballmeiſterſchaft ermittelt worden ſind, wurden jetzt vom
Deutſchen Leichtathletikverband die Paarungen für die am
27. Mai ſtattfindende Vorſchlußrunde feſtgelegt. Die Sieger der
Vorſchlußrunde beſtreiten dann am 10. Juni das Endſpiel. In
der Vorſchlußrunde kämpfen:
Männer:
In Leipzig: Sportfreunde Leipzig — Polizei=SV. Darmſtadt.
In Fürth: Spielvereinigg. Fürth — Askaniſcher TV. Berlin.
Frauen:
In Leipzig: Fortuna Leipzig — V. f. R. Mannheim.
Im Hamburg: TV. Eimsbüttel — „Heſſen=Preußen” Kaſſel.
behrliche Genüſſe des Alltags geworden, auf die ſie nur ungern
verzichten. Während der geſunde, unbelaſtete Körper gegen die
nachteilige Wirkung von Nikotin und Koffein ziemlich
widerſtands=
fähig zu ſein ſcheint, ändert ſich deren Einfluß ſofort, wenn
er=
höhte körperliche Leiſtungen verlangt werden. Deshalb bedarf es
gerade beim Sportsmann einer ganz beſonders kritiſchen
Ab=
wägung über Nutzen oder Schaden beider Genußgifte.
Der Einfluß des Rauchens iſt in erſter Linie vom Material
abhängig, wobei dem Nikotin die eigentliche Wirkung
zuzuſchrei=
ben iſt. Man nimmt allerdings in letzter Zeit an, daß auch noch
andere Stoffe daran beteiligt ſind. Unterſuchungen von Gräfe
haben ergeben, daß der Nikotingehalt beſſerer Zigaretten
1,65 bis 1,86 Prozent, der geringerer Sorten bis 2.16 Prozent
be=
trägt. Pfeifentabak enthält etwa die gleiche Menge. Am
meiſten nikotinhaltig aber ſind Zigarren, bei denen der Anteil
bis zu 3,45 Prozent errechnet wird. Von dieſen Nikotinmengen
geht natürlich nicht alles ins Blut über, ſondern nur ein
be=
ſtimmter Prozentſatz, der bei hellen Zigaretten 2,05 bis 407
Pro=
zent, bei dunklen 5 bis 7 Prozent und bei Zigarren 13 bis 20
Pro=
zent beträgt. Hierbei ſpielt wieder die Rauchart die entſcheidende
Rolle. So iſt bei Lungenrauchen der
Nikotinüber=
gang ins Blut dreimal höher, als bei
gewöhn=
lichem Mundrauchen. Die Schleimhäut von Mund und
Naſe, der verſchluckte Speichel, vor allem aber die Blutgefäße der
Lunge — durch deren Wände Nikotin direkt ins Blut dringt —
ſind die verſchiedenen Wege, auf denen es in den Körper gelangt.
Hier ruft Nikotin eine erhöhte Herztätigkeit hervor, indem es
die=
jenigen Nervenfaſern lähmt, deren Aufgabe es iſt, den Herzſchlag
zu zügeln. Die Mehrleiſtung des Herzens, an und für
ſich ſchon durch eine ſportliche Tätigkeit hervorgerufen, wird alſo
nochmals künſtlich verſtärkt. Während ſich aber normalerweiſe bei
ſchnellerem und ſtärkerem Herzſchlag die Arterien automatiſch
er=
weitern, bleibt die Vergrößerung der Blutgefäße unter der
Niko=
tineinwirkung aus. Die Adern ſind ſomit gezwungen, einen
er=
höhten Blutdruck auszuhalten, den ſie ihrerſeits wieder auf
das Herz übertragen. F. Lorenz vom Hamburger Hygieniſchen
Staatsinſtitut hat deshalb
Turngeſ. Ober=Ramſtadt—TV. Arheilgen 9:2.
Mit dieſem Reſultat mußte ſich der Abteilungsmeiſter der
Bezirksklaſſe geſchlagen bekennen. Gleich von Anfang an
ent=
wickelte ſich ein ſchnelles Spiel. Ober=Ramſtadt findet ſich ſchön
zuſammen und erzielt bis zur Halbzeit 3 ſchöne Feldtore. Nach
der Pauſe mußte ſich der Gaſtgeber 10 Minuten nur auf die Ab=
für den Sporksmann ſieben Rauchgebote
wehr beſchränken, doch die Hintermannſchaft zeigte ſich dem
An=
ſturm der Gäſte gewachſen. Als dann Arheilgen ein Tor auf=
holte war der Sturm Ober=Ramſtadts nicht mehr zu halten.
Durch ſchnelles Abſpiel liefen ſich die Spieler immer wieder frei
und ſechsmal mußte der gewiß nicht ſchlechte Arheilger Hüter den
Ball aus dem Netz holen. Mit einem ſchönen Tor von Rudi
Braun ſtellte Arheilgen das Endreſultat her. Schiedsrichter
konnte nicht immer gefallen.
Tv. Gundernhauſen—Sportfreunde Saarbrücken.
Am 2. Pfingſtfeiertag empfängt der Tv.
Gundernhau=
ſen die 1. Mannſchaft der Sportfreunde Saarbrücken zu einem
Freundſchaftsſpiel. Die Gäſte ſpielen in dem Saarkreis in der
Bezirksklaſſe und waren im vergangenen Jahre Pokalmeiſter des
Saar=Blies= und Nahe=Gaues. In der Städtemannſchaft
Saar=
brücken ſtellen ſie immer 5—6 Mann. Daraus iſt zu erſehen, daß
aufgeſtellt, deren Vorzug gegenüber anderer Anſicht darin liegt,
daß nicht nur Laboratoriumsverſuche zugrunde
gelegt wurden, ſondern auch die lebenspraktiſche
An=
wendung dabei berückſichtigt worden iſt:
1. Wenn irgend möglich, ſoll nicht geraucht
werden.
2. Bei Rauchabhängigkeit iſt die Zeit vor, während
und unmittelbar nach dem Sport rauchfrei
zu laſſen.
3. Gute Zigaretten ſind vorzuziehen.
4. Lungenrauchen muß unterbleiben.
5. Der Speichel iſt nicht zu verſchlucken.
6. Es iſt möglichſt trocken zu rauchen.
7. Die Zigarette iſt gut in Brand zu halten, da ein Teil des
Nikotins in der Glimmzone verbrannt wird.
Der Kaffeegenuß
die Gäſtemannſchaft für die Einheimiſchen einen großen Gegner
abgibt. Gundernhauſen wird in dieſem Spiel in ſtärkſter Auf=
ſtellung antreten und alles hergeben, um ein ehrenvolles
Er=
gebnis zu erzielen. Vor dem Spiel findet eine große
Saarland=
kundgebung ſtatt, in der unſer Kreisvorſitzender Dr. Spalt das
Wort ergreifen wird.
Fußball.
Alemannia Groß=Rohrheim-Konkordia Gernsheim.
Heute Dienstag abend 6 Uhr empfängt Alemannia Groß=
Rohrheim anläßlich des Maimarktes die Gernsheimer Konkor=
dia zum Freundſchaftsſpiel. Am Pfingſtſonntag iſt Eintracht
Altenwald (Saar) zu Gaſt.
Egelsbach 03—Alemannia Nied (Gruppenmeiſter Groß=Frankfurt!)
10:0 (2:0), Reſerven 9:1.
Mit befriedigendem Schmunzeln wird man „rund um
Darm=
ſtadt” von dieſen Reſultaten Kenntnis nehmen, wird doch
da=
durch dem Gerede „rund um Frankfurt” ein Ende gemacht,
„Egelsbach habe es in ſeiner Gruppe mit ſchwacher Konkurrenz
zu tun gehabt während .!‟ Denn wenn ſolches am grünen
Holze eines Meiſters geſchieht ...!
Zu dem Spiele ſeien folgende Feſtſtellungen gemacht: Beide
Meiſter beſtritten das Spiel mit ihren Akteuren aus der
Ver=
bandsſpielzeit. Die Egelsbacher Mannſchaft bereitete ihrem
An=
hang in der erſten Halbzeit viel Kummer, denn außer in der
Hintermannſchaft, die einen ihrer beſten Tage hatte, wollte es
vor der Pauſe nirgends klappen. Andererſeits erwieſen ſich die
Gäſte als eine ſchnelle, ballſichere Mannſchaft. Dagegen beſannen
ſich nach der Pauſe auch die Stürmer= und Läuferreihe der
Egelsbacher auf ihr Können, und obwohl die Mannſchaft ihre
Höchſtform nicht erreichte (Mittelläufer!) ergab ſich nun das
be=
kannte Bild: Der Gegner klappte mit jedem Tore mehr
zuſam=
men und mußte den Einheimiſchen das Feld völlig überlaſſen. So
kam es daß der Groß=Frankfurter Gruppenmeiſter der in 22
Verbandsſpielen nur 13 Gegentore hinnehmen mußte, in dieſem
einen Privatſpiel deren 10 aufgebrummt erhielt.
iſt vom Sportſtandpunkt aus ungleich ſchädlicher, wie Lorenz weiter
ausführt; denn zur Giftwirkung des Koffeins tritt noch eine
Herz=
belaſtung durch vermehrte Flüſſigkeitsaufnahme. Auch wirken die
vielen unnatürlichen und ungleichmäßigen Herzreize im Kaffee
ſchädigend ein. Zwar iſt ſein Genuß nicht nur für Geiſt und
Ner=
ven anregend, ſondern er erzielt auch eine vorübergehende
körper=
lich muskuläre Leiſtungsſteigerung, aber dieſe wird ſofort
abſin=
ken, ſobald der künſtliche Anreiz durch das Koffein nachläßt.
Ver=
ſuche ergaben, daß Kaffee bei Perſonen, die nicht daran gewöhnt
waren, den Blutdruck erhöht, bei den Kaffeegewöhnten dagegen
herabſetzt. Deshalb hat der Menſch, der regelmäßig
Kaffee trinkt ihn immer wieder von neuem
nö=
tig, wenn er Höchſtleiſtungen vollbringen will.
In beſonders heißer Jahreszeit iſt auch gegen
eine Taſſe hellen kalten Tees nichts
einzuwen=
den. Nur muß es bei einer Taſſe bleiben, denn in größeren
Men=
gen wirkt Tee genau ſo ſchädlich auf Herz Nerven und Verdauung
wie Kaffee. Immer vorteilhaft ſind Kakao.
Schoko=
lade oder Hafergrütze. (Aus Nr. 13 des Reichsſportblattes.)
Svorkikerakur.
Aus dem reichhaltigen und hochintereſſanten Inhalt des
neu=
eſten Heftes von „Motor und Sport” wollen wir beſonders auf
zwei Aufſätze aufmerkſam machen, die vollſte Beachtung des Leſers
verdienen. Der zweite und dritte Teil des im vorigen Heft
begon=
neuen Aufſatzes „Scheinwerfer, Kotflügel und Trittbretter freſſen
die Leiſtung” zeigt zum Teil vollkommen neuartige Geſichtspunkte
über das Weſen der Stromlinie. Allergrößte Beachtung verdient
auch der Artikel „Intereſſantes und Erſtaunliches aus der
Kraft=
fahrzeugtechnik vor 30 Jahren”, zeigt er doch, daß ſchon vor
meh=
reren Jahrzehnten vieles dageweſen iſt, was heute als neueſte
Errungenſchaft der Technik geprieſen wird. „Wie weit ſind wir
motoriſiert?” gibt Aufſchluß über die Zulaſſung von Kraftwagen
in den Monaten Januar, Februar und März dieſes Jahres in den
einzelnen Kategorien und insgeſamt, der Teſt über die 170=
Kubik=
zentimeter=Triumph ein vollſtändiges Bild über die Einzelheiten
und Eigenſchaften dieſer leiſtungsfähigen kleinen Maſchine. Es
fehlen nicht die intereſſanten Sportberichte, Kurzmeldungen aus
Über den landwirtſchaftlichen Betrieb des
1) Georg Maus in Hahn bei Darmſtadt,
2) Margarethe Maus, geb. Kraft, deſſen Ehefrau,
daſelbſt,
wird heute, am 3. Mai 1934, nachmittags 15½ Uhr,
das Entſchuldungsverfahren eröffnet. Zur
Entſchul=
dungsſtelle wird die Landesbauernkaſſe Rhein=Main=
Neckar e. G. m. b. H. in Frankfurt a. M. ernannt.
Alle Gläubiger werden zur Meidung von
Rechtsnachteilen aufgeſordert, bis zum 15. Juli 1934
bei dem unterzeichneten Gericht oder bei der
Ent=
ſchuldungsſtelle ihre Anſprüche anzumelden und die
in ihren Händen befindlichen Schuldurkunden
ein=
zureichen.
5544)
Amtsgericht Darmſtadt.
Lebendes
zchüfe
täglich friſch
Zoo=Erdmann,
Mühlſtraße Ecke
Rundeturmſtr. (a
Haus
mit
freiwerden=
dem Laden und
2= Zimmerwhng
billig z. verkauf
Anzahlg. 3-4000
Mark. Angebote
unt. V 25 Gſchſt.
Einfamilienhaus
ſechs Zimmer,
ſonderſteuerfrei,
ſowie mehrere
ſchön gelegene
Bauplätze.
Oſt=
viert.,
wegzugs=
halber unt.
gün=
ſtig. Bedingung.
zu verkaufen od.
zu vermiet.
Au=
gebote unt. V 27
an die Gſchſt.
Lebensmittel=
Geſchäft
bar z. kauf. geſucht.
Ang. V.37 Geſchſt.
Acker
oder Gar en in
jeder Größe zu
kaufen geſucht.
Gegend
Frank=
furterſtr. bis
Oſt=
bahnh. bevorzugt.
Angeb. u. V. 30
an d. Geſchäftsſt.
Parkreſtaurant
m. Wohng. in 4000
qm gr. Gelände
Zentr.=Heizung,
Fiſchweiher,
ſon=
derſteuerfrei in
rheinheſſ. Stadt
für RM. 25000.—
bei RM. 6000.—
Anzahl. u. ſofort.
Antritt zu verkauf.
Off. unt. F. 4 W
4038 an „Wefra‟
Frankfurt a. M..
Kaiserstr. 5 (I5547
Auto=Verdecke
ſowie Planen
repariert u.
fer=
tigt neu an: (a
Ballonplatz 4,
Auto=Sattlerei.
Sehr gut erhalt.
Opel=Limouſine
8/40 PS 24 000
Klm. gef. billig
abzugeben. Näh.
dch. Tel. 2556. G
O
Wer
gibt 300—400 ℳ
gegen pünktliche
Rückzahlung und
aute Zinſen? —
Off. V 32 Gſchſt.
Schöner großer
angepflanzter
Garten
mit vielem Obſt
wegzugshalber
ſofort geg.
Ver=
gütung zu
ver=
pachten. Angeb.
u. V 22 Geſchſt.
Spottbillig!
N. S. U. 300 ccm.
Zündlicht, prima
Läufer, Horn,
neu bereift, 290
Mk. A. Glatz,
Neckarſtr. 26.
Ford=
Limouſine
billig z. verkauf.
Gr. Ochſengaſſe
12 (Scheidler).
Zündapp=
Motorrad
250 ccm, ſehr gut
erhalten, zu
ver=
kaufen.
Rhein=
ſtraße 21.
Sei=
tenbau links.
Auto
7134 NSU.=Lim.,
viertür., in ſehr
zutem Zuſtande
preisw. abzugeb.
Hotel zur Poſt,
am Bahnhof.
Opel=Limouſine,
1.2 Liter,
Son=
nendach,
ſteuer=
frei / Vierſitzer=
BMW.=Limouſ.,
Viergang,
Vollſchwingachſe,
ſteuerfrei,
verkauft Brohm.
Lauteſchläger=
ſtraße 14.
Feldſtecher
geſucht. Zeiß=
Ikon; kommt in
gute Hände.
Zu=
ſchrift. unt. V15
an d. Geſchſt. (e
Geſucht 1 Trum.=
Spiegel.
Preisangeb. unt.
V 10 Geſchäftsſt.
Gebr., einfache
Ladenkaſſe
geſucht. Ang. u.
V 29 a. d. Gſchſt
K
Gold- u. Silber-
Gegenstände
Pers.-Teppiche
Antike Möbel
kauft (a
KURTZ
Rheinstr. 20
Tel. 1202.
Lackierter
Kleiderſchrank
und
Waſchkom=
mode, zu kaufen
geſucht. Angeb.
unt. V9 Geſchſt.
handlung, am Kiosk oder direkt vom Vogel=Verlag Pößneck /0
teilung 420).
Der Schwingball iſt ein neues, in Deutſchland erfundo,
Sport=, Spiel= und Gymnaſtikgerät. Er unterſcheidet ſich
anderen Geräten durch ſeine Einfachheit. Die Uebungen
dem Schwingball ſind eine ideale Körperſchulung für jedermay
eigenartig, abwechſelungsreich, beanſpruchen ſie Körper und o
gleich viel. Der Schwingball kann zu frohem Spiel und auo
ernſtem Kampf benutzt werden. Suren und Lahr haben in
ial=
neuen Anleitungsbuch verſucht, eine ausgezeichnete neue Körp
ſchulung mit dem Schwingball darzuſtellen, und es iſt ihnem
lungen, eine feſſelnde Darſtellung über den bildenden Wertt
neuen Gerätes zu geben. Während Lahr die Uebungen mit
Schwingball in kurzer, klarer Weiſe beſchreibt, hat Surén
Aufgabe in der Unterſuchung der allgemeinen Zuſammenhoy
und der Unterſchied zwiſchen dieſer neuen Gymnaſtik und
bisher beſtehenden anderen Arten der Leibesübungen gud
Surén gibt in ſeiner lehrreichen Weiſe Ratſchläge für die
bereitungs= Ausgleichs= und Zweckgymnaſtik, die jeder verm
tige Menſch befolgen ſollte, 32 Bilder veranſchaulichen die Grr iel
züge des Spieles und Kampfes mit dem Schwingball. Sicher.:
/=
dieſe neue Körperſchulung einen größen Aufſchwung erlli, ao
wird, und dazu kann dieſes Büchlein recht nützlich werden.
Reichsſender Frankfurt:
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Dienstag, 15. Mai
5.45: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter. — 5.50: Stuttgart: Guu
naſtik. — 6.15: Zeit Meldungen. — 6.25: Gymnaſtik. —
Wetter. — 6.55: Frühlingsgrüße auf Schallplatten. — 8...
Meldungen. — 8.20: Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.25: Fri4
burg: Werbekonzert. — 9.45: Nur Freiburg: Eigene Senduu,/
10.0: Zeit, Nachr. — 10.10: München: Schulfunk: Framt
ſiſch für die Unterſtufe. — 10.45: Praktiſche Ratſchläge f. Küu
und Haus. — 11.00: Werbekonzerk. — 11.40: Meldungen.
11.50: Sozialdienſt.
12.00: Ehrr Eure deutſchen Meiſter. Robert Schumann (810
1856.) (Schallplatten.) — 13.00: Zeit, Nachr. — 13.10: Nar=
13.20: Stuttgart: SA=Standartenkapelle 119. Ltg.: Hann.
Dazw. (13.50): Zeit, Nachr. — 14.30: Nur Freiburg: Nau;
14.40: Stunde der Frau: Anette von Droſte=Hülshoff. — 15.
Wetter. — 15.40: Zeit, Wirtſchaftsmeldg. — 15.50: Wrf
ſchaftsbericht.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert des Philcharm. Orcheſte=
17.30: Zwei vom Schift. „Novelle von Hans Mensler. — 17.
Tanzſuite von Heinz Schroeter. — 18.00: Gummi. Die C
wicklungsgeſchichte eines Werkſtoffes. — 18.15: Aus Wirtſchaftt
Arbeit. — 18.25: Italieniſch. — 18.45: Meldungen. — 182,
Das Leben ſpricht.
19.00: Stuttgart: Franzöſiſche Opernmuſik. Funkorcheſter. Ltg.
„Senfert. — 19.30: Die fünf Dragoner. Hörfolge. — 200
Zeit, Nachr. — 20.15: Reichsſendung: (Frankfurt a. M.): St.
We
der Nation: Unbekanntes von Lanner und Strauß. — 21.
chler
Stuttgart: Die Barberina tanzt. Hörſpiel. — 22.00: Zeit, Nag,
veiem Obe
22.15: Stuttgart: Du mußt wiſſen. — 22.25: Nachr. — 22E
Stuttgart: Oktett. In F=Dur, op. 166, von Franz Schubert. — ndseschlos
24.00: Szenen aus „Der fliegende Holländer” Wagner, (Scha1 intel der ause
platten.)
Deutſchlandſender
eu abgelasser
Welle 1571
Deutſchlandſender: Dienstag, 15. Mai
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr. — 6.00: Tagesſpnsl
6.05: Berlin: Gymnaſtik. — 6.20: Berlin: Frühkonzert.
In einer Pauſe (gegen 7.00): Nachrichten. — 8.00: Spernt;
8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.00: Sperrzeit. — 10
Frontkämpfer erzählen der Jugend. . . — 10.50: Fröhl. Kiles
garten. — 11.15: Seewetterbericht. — 11.30: Funkſtille.
12.00: Wetter; anſchl.: Glückwünſche. — 12.10: Mittagsiolzss MEieh. Nur
uchen sind,
kurlstrecke W
rur oberen
erder Leit,
g Schleu
1kanäle
weils bei der
5ßsten Schle
Ass Anlage 2
auf Schallplatten; anſchl.: Wetter. — 12.55: Zeitzeichen.
13.00: Sperrzeit. — 13.45: Nachr. — 14.00: Aus Bzets 9.0 Aer oberen !
„Carmen” (Schallplatten). — 15.00: Wetter, Börſe. — 15.-- Ung Unterwa=
Wenn Frauen verreiſen. Plauderet. — 15.40: Prof. Dr. Kaiſit Musen werde
Deutſcher Menſch und deutſche Landſchaft.
mt lieben de
16.00: Leipzig: Unterhaltungskonzert des Funkorcheſters. Lig,
Weber. — 17.00: Hans Chriſtoph Kaerger unterhält ſich n1MZuchschle
ſeinen Landsleuten in Fellhammer über Jugenderlebniſſe. Außf 1 Diefe Nach
derio Papp. — 17.40: Schallplatten=Brettl. — 18.40: H4 nſlau Bie *
ſchriftleiter Fritzſche: Politiſche Zeitungsſchau. — 18.501 f- iar iz ho
Gedicht; anſchl.: Wetter.
19.00: Hamburg: Harzer Heimatſtunde. — 20.00: Kernſpruch: 00 Mügchlae
ſchl.: Kurznachrichten. — 20.15: Reichsſendung: (Franffund W6M/uüf der E.
Stunde der Nation: Unbekannte klaſſiſche Tanzmuſik von Lanut Arua bei au
und Strauß. — 21.00: Muſikal. Kurzweil. — 21.20: HenR ME ſehober
Spitz: Deutſches Bekenntnis. Kantate für Singſtimmen u. —
ſtrumente. — 22.00: Wetter= Tages= und Sportnachrichten. kalchen ElI
22.30: H. J. Rodatz: Helft den deutſchen Jugendherbergen. — Mhik Schüf
22.45: Seewetterbericht. —— 23.00: Künſtler von Ruf: Ru0d IkAlu Englar
Watzke ſingt.
Mlläve von 8
Währer
Weiterberichl.
Die ausgedehnte nördliche Störungstätigkeit hat eine
geſtaltung der Wetterlage bedingt. Der Zuſtrom kühler 0
M Tonne
Mird der
ſcher Luft aus Nordweſt hält an, ſo daß das Wetter ſeinen etg
unbeſtändigen Charakter behält und vereinzelt ſchauerartige
derſchläge auftreten.
Ausſichten für Dienstag, den 15. Mai: Wechſelnd wolkig unde
hältnismäßig kühl, einzelne Schauer.
Ausſichten für Mittwoch, den 16. Mai: Noch kein beſtän!
Wetter.
Hochfein polierte
und eichene
Schlafzimmer,
Speiſezimmer,
Küchen
felfenb. u. natur,
günſtig abzugeb.
Möbelgeſchäft
und Schreinerei
Gg. Mederle,
Bleichſtraße 27,
Werkſtätte. (2
Kaſſen=
ſchrank
mittelgr., prima
Panzerung,
Doppelverſchluß,
zu verkaufen.
E. Wagner,
Verſteigerer,
Karlſtraße 41.
Sehr gutes.
Herrenrad
(Halbballon),
w. neu, 4 Jahre
Garantie, ſowie
ein gut. Preſto=
Damenrad und
Knabenrad
billig zu verkfn.
Fritz Schmidt,
Bleichſtr. 32. (e
Zu verkaufen:
Bettſtelle
mit Spr.=Matr.,
Bettſtelle,
Korb=
flaſche. —
Waſch=
tiſch.
Sitzbade=
wanne.
Waſch=
bütte.
Heidel=
bergerſtr. 25, I.
Flurgarderobe,
Oelgemälde,
Bett mit
Nacht=
tiſch, Korbmöb.=
Garnitur billig!
Neckarſtr. 18, I.
links, 10—12 u.
2—4 Uhr.
Stabiles
Damenfahrrad
billig zu verk. (e
Eliſabethenſtr. 35
Handwau
2= und 4——d
für Weißbol
Küfer
uſm=
eignet, billky
verkf. Th.e)
Bleichſtraß=
Zu verkaufen:
Radio
3=Röhren=
Appa=
rat mit
Erſatz=
röhren u.
Zube=
hör. Violinzither
und Mandoline.
Ab 7 Uhr abds.
Fuchs,
Schützen=
ſtraße 17. S.
Neuwertige
Reiſe=
Schreib=
maſchine (
Deut=
ſche Remington)
geg bar zu
ver=
kaufen Angeb
unt. V 21 Gſchſt.
Gut erhaltener
Kachelofen
zu verkf.
Neckar=
ſtraße 4
Garten=
haus links, I.
Herrenrad
(WKC.), prima
Zuſtand 18 Mk.
abzug. A. Gkatz,
Neckarſtraße 26.
Damenkleider
(42—44) billigſt
abzugeben.
Aliceſtraße 20,I.
Gut erhaltenen
2=Platten elektr.
Herd
zu verkaufen.
Waſem.
Pallas=
wieſenſtraße 160.
2türig.
Kleider=
ſchrank, nußb.
po=
liert, und 1
Blu=
mentiſch zu verk.
Näh. Geſchſt. (b
Kompl. 3t4
Pferdeſtalr. 9
richtung,ſet
erhalten,
abzugeb. N.
Erbacherſtr.
Seitenb.,
7 vorzügl. erhält.
sdarunt.
Plandsf.neue
von 290.— Mark.
Schlageterſtr. 79.
Schnellwaage
(10 Kg.) für 90
Mk. verkäuflich
Saalbauſtr. 69,II.
Eine neue
Friſiertoilette
billig zu
ver=
kaufen.
Kahlert=
ſtraße 17, III.
Gebrauchter
Kohlenherd
50X75, Gasherd,
Junkers=
Bade=
lofen: Ernſt=
Lud=
wigſtraße 1, II.,
zw. 10 u. 12 Uhr.
Herren= und
Damenkleider,
Herrenwäſche,
Größe 48, f. neu
weg. Trauerfall
zu verkaufen.
Hoffmannſtr. 36,
DARMSTADTER TAGBLATT — HESSISCHE NEUESTE NACHRICHTEN
Nummer 4
empfindlicher ist als eine reine Eisenkonstruktion. Die U.
förmi-
gen Rahmen der einzelnen Türme, zwischen deren Schenkel sich
der Trog bewegt, haben die stattliche Höhe von beinahe 60 m.
Der Trog ist ebenfalls eine reine Eisenkonstruktion, wurde
aber aus hochwertigem Baustahl — St. 52 —, des geringeren
Eigengewichtes wegen, ausgeführt. Die Seitenwände sind aus
11 mm starken Stahlblechen hergestellt. Die ganze Länge des
Troges beträgt 88 m, die Breite einschließlich der beiden
Seiten-
wege (Leinpfad) 16 m, die Wassertiefe 2,5 m. Der gesamte
Was-
serinhalt wiegt 2600 Tonnen, das Eigengewicht 1600 Tonnen, zu-
gewaltige Leistung, die diese Großtat deutscher Technik
daustllt, kann nur voll erfaßt werden, wenn in großen Zügen
geuselld ert wird, wie Schiffe zur Ueberwindung des Gefälles bei
Kaluen gehoben werden. Die einfachste Vorrichtung hierzu ist
diel Ummerschleuse, deren Erfindung vielfach fälschlich
Leonardo-
dal-hei zugeschrieben wird. Tatsache ist, daß schon 250 Jahre
vou im, im Jahre 1253, Wilhelm von Holland den ersten
be-
kangen Bau einer Kammerschleuse bei Spaarndamm ausführen
lieä vsl. Darmstädter, Handbuch zur Geschichte der Technik
Seilscheibe-
Ritzel
Schwinge
Gemeinsamer Antrieb
für Ritzel und
Dreh-
riegel
Federtopf-
H: Hebel
oberer
Treg-Querträger
Jragseil
Zahnstockleifen
Mutterbacke
Nutterbachensalle
Aus der
obenen
Halung
Oberes
Eckstück
Unteres
FEckstück
underer
Trog-Querträgen
mit unt Eckstück‟
Entleeren der Schleuse. Bsihges
Vasserinhaltes werden in die
Sparberken geleitet, /s Eliessen
724 Unter siasser.
bl Anscnliessendes Füllen, der Schleuse.
Iswunten aus dem Spacbeiken
ent-
nommert. Muc Bsaus der oberen.
kaltung
Bild 1. Betriebsweise einer Sparschleuse.
Abb. c
SGegengebichte
Mutterbackensaule
(am Hebewerksgerüst)
—Eckstück
—Drehriegel (am Frog)
Seüt 54). Die Kammerschleuse stellt eine der klassischen
Erfin-
bicheſts, dulsen dar, die sich seit Jahrhunderten in fast unveränderter
D9e * Foin erhalten hat und durch ihre Einfachheit und gute
Wir-
rra. Au
tauß — kunen eise nicht übertroffen werden kann. Der Vorgang des
M: M Difraschleusens eines Kahnes ist kurz geschildert folgender: Bei
Nact.— gefiluetem Obertor fährt der Kahn in die Kammer ein, das Tor
im Eit windgeschlossen, das Wasser nach dem tiefer gelegenen Wasser-
Baot,” spfeel der anschließenden Kanalstrecke durch Oeffnen von
Ven-
tüle abgelassen, das Untertor, sobald die Wasserspiegel
aus-
gefüthen sind, geöffnet, der Kahn fährt auf der tiefer gelegenen
Kalnstrecke weiter. Beim Aufsteigen des Kahnes von der
unte-
ren ur oberen Kanalstrecke ist der Vorgang gerade umgekehrt.
In ieter Zeit, wo der Wassersport dem Paddler Gelegenheit gibt,
dei schhleusenvorgang selbst zu erleben, bedarf dieser Vorgang
keuur weiteren Schilderung, um verständlich zu werden. Bei
U Bilwukanälen ist es nachteilig, wenn durch die Schleusung große
Wisermengen aus der oberen Kanalstrecke nach der unteren
eswels bei der Durchschleusung ablaufen, Man hat deswegen bei
fhren Schleusenhöhen sogenannte Sparbecken angelegt. Eine
sd4 Anlage zeigt Bild 1, sie ist ohne weitere Erklärung ver-
/alich. Nur ein Teil des gesamten Inhaltes der Schleuse muß
user oberen Kanalstrecke (Haltung genannt) entnommen und
uſag Unterwasser abgegeben werden, Schleusen und
Spar-
wduen werden in einer wirksamen Höhe von 3 bis 15 m
ge-
hün leben dem Wasserverbrauch beanspruchen sie lange Zeit
zunderchschleusen,
K)iese Nachteile haben schon seit langem veranlaßt, auf
an-
as duis Vorrichtungen zu sinnen, die weniger Wasser verbrauchen,
ebrgrößere Höhe überwinden können und weniger Zeit
bean-
spnhen. Bis zur Eröffnung des Schiffshebewerks bei
Nieder-
fi.w, das ja bekanntlich im vergangenen Monat bei Beginn der
AHitsschlacht feierlich eingeweiht wurde, waren 10 Schiffshebe-
Wee auf der Erde im Betrieb. Zur Schonung des Schiffskörpers
hiAnn bei all diesen Anlagen das Schiff im Wasser
schwim-
mi gehoben, da ein Herausheben des Schiffes aus seinem
ektlchen Element jenes ungünstig beanspruchen würde. Das
älde Schiffshebewerk wurde im Jahre 1838 am Grand Western
Cmlin England erbaut, es ist noch heute im Betrieb, hebt aber
mrſchne von 8 Tonnen Gewicht. Das seither neueste wurde
MMalso während des Weltkrieges, in Belgien von der
deut-
s Mu Besatzung im Centre-Kanal fertiggestellt, es hebt Schiffe
Vh30 Tonnen Ladefähigkeit, Von den bestehenden 10 Hebe-
Wien wird der Wassertrog bei zweien durch Seile, die über
Aücleiben laufen, an deren anderem Ende entweder ein zwei-
Klrog oder Gegengewichte hängen, gehoben, bei 7 anderen
VMder Trog durch Druckzylinder gefördert und bei einem (in
Lichenburg, Deutschland) wird das Gewicht des Troges durch
Bild 4. Antrieb des Hebewerks.
sammen also 4200 Tonnen, welches Gewicht durch die ebenso
schweren Gegengewichte ausgeglichen werden muß. Die
Draht-
seile nehmen diese Gewichte auf und übertragen es über die
Seilscheiben und den Seilscheibenträger auf das Hebegerüst.
Jedes Seil ist mit 22 Tonnen belastet, nur mit einem Siebtel
seiner wirklichen Tragkraft, Es besteht aus 222 Einzeldrähten
von 2,4 mm Durchmesser, hat eine Hanfseele und einen äußeren
Durchmesser von 52 mm. Die Seilscheiben (Räder) mit einem
Durchmesser von 3,5 m haben eine Welle von 24 cm
Durch-
messer, die beiderseitig in Walzenlagern ruhen. Die
Gegenge-
wichte, je 7 m lang und 0,5 m dick, sind in besonderen Rahmen
aufgehängt, die vermeiden, daß bei Reißen eines Seiles ein
Gegengewicht herabstürzen kann. Das Gewicht der gesamten
Seile beträgt 90 Tonnen. Mit dem Abrollen über die Seilscheibe
würde bei Senken des Troges die Trogseite schwerer werden wie
die Gegengewichtsseite, Schwere Gliederketten, die
Seilgewichts-
ausgleichketten, an vier Stellen angebracht, laufen am unteren
Ende um eine Rolle und gleichen das Gewicht der Seile aus.
Hätte man die Bewegung des Troges durch vier Spindeln
mit darauf gleitenden Muttern wie in Henrichenburg bewirken
wollen, so wären hierzu 46 m lange Stahlspindeln, aus einem
Stück hergestellt, notwendig geworden. Schon bei dem Entwurf
wurde klar, daß es kaum möglich wäre, solche Spindeln
fehler-
los im Material herzustellen, daß es ebenso schwierig gewesen
wäre, diese zu transportieren und aufzustellen. Der Trogantrieb
wird deswegen durch Ritzel, die in Zahnstangen laufen,
bewerk-
stelligt. Die Einzelheiten sind, wenn auch nur schematisch, auf
Bild 4 dargestellt. Die Ritzeln sind federnd gelagert, die vier
Antriebmotore durch Leonhard-Schaltung zwangsläufig zu
glei-
cher Umlaufszahl gebracht, und außerdem sind die Vorgelege
durch lange Wellen mit einander verbunden. Auf Einzelheiten
der Antriebsvorrichtung können wir hier nicht eingehen.
Inter-
essenten seien auf die interessante Schilderung des Hebewerks
von Regierungsbaumeister Fischer”) verwiesen. Nur auf die
Sicherung des Troges durch die sogenannten =Drehriegele, eine
Erfindung des Oberregierungsbaurates Loebell, wollen wir noch
näher eingehen. Anstelle der Spindel, wie in Henrichenburg, ist
hier an den vier Führungssäulen eine hohe Mutter angebracht,
die auf die ganze Länge aufgeschnitten ist. Zwischen diesen
Mutterbacken bewegt sich ein kurzes Stück Schraubenspindel, der
Drehriegel, mit einem Spielraum von 3 cm. Bei Bewegung des
Troges wird die Spindel bewegt und dreht sich frei zwischen den
Mutterbacken. Wenn alle Sicherungen bei der Bewegung der
Ritzel versagen und der Ausschlag 3 cm beträgt, greifen die
Drehriegel in das Gewinde der Mutterbacken ein. Das Gewinde
hat aber so geringe Steigung, daß durch die großen
Reibungs-
kräfte die Spindeln stillstehen und den Trog abstützen. Diese
sehr geschickte Anordnung hat den Vorteil, daß einmal Antrieb
und Sicherung getrennt sind und daß weiter die Sicherung, die
sich frei in der Luft bewegt, keine Reibung ausführt und keinem
Verschleiß unterliegt. Einen Begriff von den Abmessungen des
ganzen Bauwerkes kann die schematische Zeichnung nicht geben.
Der kleinerscheinende Drehriegel hat aber in Wirklichkeit eine
Höhe von 1,50 m und einen Kerndurchmesser von 70 cm.
Die Bewegungsvorrichtung ist in der Lage, den Trog in fünf
Minuten zu heben, so daß eine Durchschleusung einschließlich
Ein- und Ausfahrt nur 20 Minuten beansprucht. Die alte
Schleu-
sentreppe beanspruchte eine Zeit von 2 Stunden!
Der Bau wurde im Jahre 1925 mit den ersten Vorarbeiten
begonnen. 1,5 Millionen cbm Boden mußten bewegt werden,
72000 cbm Beton eingebracht werden. Mit dem Aufstellen der
Stahlbauten begann der Bau einer Maschine, die 1900 Tonnen
Stahl und Eisen ersorderte und bei einer Länge von 100 m etwa
60 m hoch ist. Eine Maschine muß man das Bauwerk schon
nennen, feinste Einzelarbeit war notwendig, um ein reibungsloses
Zusammenarbeiten zu gewährleisten, bedingte doch allein die
aufgebrachte Last ein Zusammendrücken des Bauwerkes um
17 mm. Von 1930 bis 1933 arbeitete man an diesem Wunderwerk.
27,7 Millionen hat der ganze Bau einschließlich der Nebenanlagen
gekostet. Dank gebührt der Bauverwaltung dafür, daß sie einen
besonderen Besichtungsgang (Umgang) anlegen ließ, der jedem
Besucher die Möglichkeit gibt, Bau- und Wirkungsweise dieses
Wunderwerkes deutscher Technik zu betrachten. Deutsche
In-
genieure haben wieder einmal einen Bau erstellt, wie er in der
ganzen Welt nicht seinesgleichen hat und wie er deswegen der
Welt Bewunderung für die Fähigkeiten des deutschen Volkes
ab-
ringen muß.
H Verlag R. Müller G. m. b. H., Eberswalde, Preis 50 Pfg.
Dem Verlag verdanken wir auch die beigegebenen Abbildungen,
Größter Huh- Nau-
Noglänge 85w-
Nogdreit -Aw-
Bild 3. Schnitt durch das Schiffshebewerk. Rechte Hälfte:
nor-
maler Ouerschnitt, Iinke Hälfte: Schnitt an einer
Mutterbalken-
säule.
große Schwierigkeiten, Bei den Vorarbeiten zu dem neuen
Hebe-
werk zog die Preußische Wasserbauverwaltung
selbstverständ-
lich die Erfahrung des eigenen Schiffshebewerkes in
Henrichen-
burg und die bei anderen Hebewerken gesammelten heran.
Wei-
ter wurde aber durch zwei Wettbewerbe im Jahre 1906 und 1912
die gesamte deutsche Technik an den Planungsarbeiten
be-
teiligt. Eine große Fülle von Entwürfen mit teils sehr kühnen
Konstruktionen war das Ergebnis. Zahlreiche Patente wurden
von deutschen Firmen auf Grund der Entwürte genommen,
wertvolle Gedankenarbeit bester deutscher Ingenieure kam in
den Wettbewerben zum Ausdruck. Die Anwendung des
Schwimmergedankens wie in Henrichenburg hätte wegen der
großen Hubhöhe Schächte von 60 m Tiefe bedingt, was bei
der Ungunst der Bodenverhältnisse undurchführbar war. Man
versuchte deswegen, die Schwimmer über das Gelände zu
legen oder durch schwere Eisenkonstruktionen, die wie ein
Waagebalken Trog und Gegengewicht ausgleichen sollten,
andere Lösungen zu finden. Es führt zu weit, hier auf die
Einzelheiten einzugehen. Die Betriebssicherheit veranlaßte
Gegengewichte, die an Drahtseilen aufgehängt sind,
ausge-
glichen ist, und nur lotrechte Bewegungen vorzusehen. Der
Grundgedanke stammt von einem Entwurf, den die Demag in
Gemeinschaft mit der Firma Dyckerhoff & Widmann im Jahre
1921 einreichte. Der endgültige Entwurf wurde im Jahre 1926
von der Reichswasserstraßenverwaltung aufgestellt.
Das ausgeführte Hebewerk zeigt Bild 2, einen Schnitt
durch das Bauwerk zeigt Bild 3. Die dem Bild beigefügten
Worte machen eine nähere Erläuterung kaum notwendig. Der
Trog hängt an 256 Tragseilen, 128 auf jeder Seite, die Seile
laufen über Seilscheiben, innerhalb des Führungsgerüstes
hängen die Gegengewichte. Wie Bild 2 zeigt, gliedert sich
das Bauwerk in zwei wesensverschiedene Teile, Von der
Kanalhaltung selbst führt (links auf dem Bild) eine 156 Meter
lange Kanalbrücke zu dem eigentlichen Hebewerk. Diese
Brücke ist auf zwei Pfeilern aufgelagert, sie hat eine
Wasserspiegelbreite von 28 Metern und eine Wassertiefe
von zunächst 2,80 Meter, Später einmal, wenn der
Schiff-
fahrtskanal für den Verkehr von 1000-Tonnen-Schiffen
er-
weitert wird, wird die Wassertiefe um 65 cm erhöht werden. Am
Hebewerk selbst verschmälert sich die Brücke auf 12 m. Das
Hebewerk gliedert sich in das Führungsgerüst und den
eigent-
lichen Trog. Das Führungsgerüst selbst wurde in drei
verschie-
dene Türme aufgeteilt, Zwischen dem West-, dem Mittel- und
dem Ostturm besteht keine feste Verbindung, da
Wärmeausdeh-
nungen möglich sein müssen, die durchlaufenden Träger hängen
durch Lager zusammen. Das ganze Hebewerkgerüst ist aus
ge-
wöhnlichem Baustahl — St. 37 — hergestellt. Hierdurch werden
größere Abmessungen der einzelnen Bauglieder im Interesse einer
besseren architektonischen Gestaltung erforderlich. Eisenbeton
wählte man nicht, da das höhere Gewicht noch kostspieligere
Gründungen erfordert hätte und da dieser gegen Erschütterungen
Bild 2. Das Hebewerk bei Niederfinow.
Wicnmer ausgeglichen. Da dieses letztgenannte Hebewerk, bis
AuHas größte der Welt, ebenfalls in Deutschand gebaut wurde,
Nzum Vergleich einiges hierüber gesagt werden.
EE ist in der Lage, Kähne von 600 Tonnen über eine Höhe
In m zu heben. Der Trog hat zusammen mit dem Schiff ein
Die ht von etwa 3000 Tonnen. Das Gewicht des wassergefüllten
Zes wird ausgeglichen durch 5 Schwimmer von 8,3 m Durch-
Nerr und 13 m Höhe, die in den zugehörisen Brunnen von
m Durchmesser schwimmen, Eine geringe Zugabe von
Was-
im Trog kann leicht das Sinken, eine geringe Entnahme das
19rn der ganzen Vorrichtung bewirken, Die sichere Führung
großen bewegten Massen erheischt aber Vorrichtungen, die
Wasserkasten auch ohne die Auflast bewegen können, Es
TSogar möglich sein, wenn durch einen Unfall der Trog leer
die Vorrichtung festhalten zu können, da sonst die ganze
BJ3. fordert Rückkehr zur Goldwährung.
Nachkrägliche Ablehnung aller ſeither gemachken Währungs=Experimenke. — Eindringlicher Ruf nach einem
feſten inkernakionalen Werkmeſſer.
Die Bank der Banken.
Die Bank für Internationale Zahlungen hat in Baſel ihre
Generalverſammlung abgehalten und gleichzeitig ihren
Jahres=
bericht erſtattet. Man hatte von ihr bei ihrer Gründung Großes
erwartet. Sie ſollte eine Art Ueberbank werden — eine
Welt=
bank für Währungsausgleich, die mit ihren Maßnahmen die
Welt=
wirtſchaftskriſe überwinden half. Von dieſen Hoffnungen hat ſich
nichts erfüllt. Auch ihre Rolle als Treuhänder für die deutſchen
Repavationszahlungen iſt ausgeſpielt, nachdem Deutſchland die
Reparationszahlungen einſtellen mußte, und die Bemühungen, daß
die Bank als Finanzierungsſtelle für Sachlieferungen in größerem
Ausmaße gewiſſermaßen eine Art weltwirtſchaftliches
Kredit=
inſtrument werden könnte, ſind ebenfalls im Keime erſtickt.
So iſt ihr als einzige Aufgabe vorläufig die Verwaltung der
Zinszahlungen für die Dawes=Anleihe und für Young=Anleihe
ge=
blieben. Und das iſt für den großen Apparat etwas wenig. Sie
ſucht ſich ihre Exiſtenzgrundlage zu erhalten, indem ſie aus ihren
Beſtänden Währungskredite gibt. Aber die Mittel, die ihr für
dieſen Zweck zur Verfügung ſtehen, ſind ſo beſcheiden, als daß ſie
mehr als ein Schattendaſein damit führen könnte. Immerhin ein
gewiſſes moraliſches Anſehen iſt ihr noch verblieben, und deswegen
hat es ſchon Bedeutung, wenn die Bank mit
Eindring=
lichkeit darauf hinweiſt, daß ein neuer feſter
in=
ternationaler Wertmeſſer geſchaffen werden
müſſe, um der Weltwirtſchaft wieder
aufzuhel=
fen und aus dem Gegeneinanderarbeiten der
einzelnen Staaten ein Zuſammenarbeiten zu
machen.
Das bedeutet eine nachträgliche Ablehnung der
Währungs=
experimente, die ſeither nach engliſchem und amerikaniſchem Muſter
gemacht worden ſind und die ja auch, auf lange Sicht geſehen die
Hoffnungen auf eine Belebung der einzelſtaatlichen Wirtſchaft
nicht erfüllt haben. Wenn alſo jetzt die maßgebende
Währungs=
bank für die Rückkehr zur Goldwährung eintritt, ſo könnte das
ſchon ein Fortſchritt auf dem Wege der Erkenntnis ſein, wenn man
nicht dieſe Erkenntnis auf lange theoretiſche Stiliſierungen
be=
ſchränkt, ſondern entſchloſſen iſt, auch die Folgerungen daraus zu
ziehen.
*
Der Jahresbericht der BJ3. über das 4. Geſchäftsjahr ſtellt
wieder einen anſehnlichen Band dar, in dem ſich die BJ3. als
„Bank der Notenbanken” und Treuhänderin für verſchiedene
inter=
nationale Anleihen eingehend über die Lage des internationalen
Finanz= und Kapitalmarktes äußert und von ſich aus Wege zur
Ueberwindung der Kriſe aufzeigt. Aus dem Reingewinn von
13,007 (14,064) Mill. Schweizer Franken wird eine Dividende von
6 Prozent vorgeſchlagen. Ferner ſind die ſatzungsgemäßen
Zu=
weiſungen an die Dividendenrücklage, den geſetzlichen und den
all=
gemeinen Reſervefonds vorgeſehen. Der alsdann verbleibende
Reſt von ca. 2 Mill. Schweizer Franken gelangt unter die im
Haager Abkommen genannten Gläubigerſtaaten zur Verteilung
für die von ihnen bzw. ihren Zentralbanken geleiſteten
langfriſti=
gen Anlagen ſowie an die deutſche Regierung für ihre langfriſtige
Einlage von 76,82 Mill. Schweizer Franken.
Produkkenmärkke.
Mannheimer Produktenbericht vom 14. Mai. Weizen inländ.
(76—77 Kilo) frei Mannheim (Mühleneinkaufspreis) —
Feſt=
preiſe franko Vollbahnſtation des Erzeugers per Mai: Bezirk 9
19.90 (20,30), Bezirk 10 20,10 (20,50), Bezirk 11 20,40 (20,80);
Roggen ſüdd. frei Mannheim —, dito Feſtpreiſe franko
Vollbahn=
ſtation des Erzeugers per Mai: Bezirk 8 17,00 (17,70—17,90),
Bezirk 9 17.30 (17.40—17,60); Hafer inländ 17,00—17,50,
Som=
mergerſte inländ. 17,75—18,25 (Ausſtichware über Notiz), Pfälzer
Gerſte 18,00—18,50 (Ausſtichware über Notiz), Futtergerſte 16,50
bis 17,00, Mais im Sack 19,25—19,50, Erdnußkuchen prompt 16,25,
Soyaſchrot prompt 15,25, Rapskuchen 13.50, Palmkuchen 14,00,
Kokoskuchen 16,75. Seſamkuchen 16,75. Malzkeime 12,50—13,50,
Leinkuchen 11,25—11,50, Biertreber mit Sack 14,00—14,50,
Trocken=
ſchnitzel ab Fabrik 10,25, Rohmelaſſe 8,50, Wieſenheu loſe 6,00 bis
6 40, Rotkleeheu 6.30—6,50. Luzernekleeheu 8,00—8,20, Preßſtroh
Roggen=Weizen 2,20—2,40, Hafer=Gerſte 1 80—2,00, geb. Stroh
Roggen=Weizen 1,40—1,60 Hafer=Gerſte 1,20—1.40; Weizenmehl
Spezial 0 (Type 563) mit Austauſchweizen: Feſtpreisgebiet 11
29,00, Feſtpreisgebiet 10 28,90, Feſtpreisgebiet 9 28,80, dito aus
Inlandsweizen: Feſtpreisgebiet 8 —, Feſtpreisgebiet 7 28,60;
Roggenmehl (70—60prozentig) nordd. promt (Type 610):
Preis=
gebiet 9 25,75. Preisgebiet 8 25,25 (0,50 RM. Frachtenausgleich);
feine Weizenkleie mit Sack 10,60, grobe Weizenkleie mit Sack 11,10.
Roggenkleie 11,50. Weizenfuttermehl 11,75 Roggenfuttermehl
12,25, Weizennachmehl 15,50 Weizennachmehl 4b 16,50. (
Auf=
ſchlag für Weizenmehl mit 15 Prozent Auslandsweizen 75 Pfg.,
mit 30 Prozent 1.50 RM.)
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 14. Mai. Der
Getreide=
großmarkt verkehrte zwar in ruhiger aber ſtetige Haltung. Für
einige bevorzugte Artikel blieb die Haltung feſt, ſo für Roggen,
der bei knappem Angebot auch über Notiz bezahlt wurde. Hafer
war gleichfalls weiter feſt und im Preiſe höher, auch für Gerſte
erhielt ſich etwas Nachfrage. In Weizen war das Angebot
da=
gegen ausreichend, nur vereinzelt erfolgten Abſchlüſſe zum
Müh=
lenfeſtpreis. Futtermittel waren kaum verändert und ruhig, auch
in Kleie iſt die Nachfrage ruhiger geworden. Heute wurden
erſt=
mals eine Reihe anderer Mühlennachprodukte notiert, für die ſich
die Preiſe etwa auf Baſis der an anderen ſüdweſtdeutſchen
Märk=
ten feſtgeſtellten Preiſe bewegten. Das Mehlgeſchäft zeigt noch
keine Belebung, Roggenmehl iſt jedoch laufend gefragt. In
Wei=
zenmehl werden die alten Verpflichtungen befriedigend abgerufen.
Es notierten (Getreide je Tonne, alles übrige je 100 Kilogramm)
in RM.: Weizen 205,00 Roggen 178,50, Sommergerſte 170,00 bis
173,50 Hafer 172,50—174,00, Weizenmehl Type 563 (Spezial 0 aus
Inlandsweizen) Feſtpreisgebiet W. 10 28,90 plus 50 Pfg.
Fracht=
ausgleich dito Feſtpreisgebiet W. 7 28,60 plus 50 Pfg.
Frachtaus=
gleich, Roggenmehl Type 610 (0—60prozentige Ausmahlung)
Feſtpreisgebiet R. 8 25,25 plus 50 Pfg. Frachtausgleich, dito
Feſt=
preisgebiet R. 6 25,25 plus 50 Pfg. Frachtausgleich, Weizenmehl
6b 16,50, Weizennachmehl 15,50 Weizenfuttermehl 11,70, feine
Weizenkleie 10,60, dito mittel 10,85 dito grob 11,10
Roggennach=
mehl 16,50, Roggenfuttermehl 12,00—12,25, Roggenkleie 11,20,
Soyaſchrot 15.50—15,65, Palmkuchen 13,90—14,10, Erdnußkuchen
16.20—16.40, Treber 13,90, Trockenſchnitzel 10,25, Heu 6,00, Weizen=
und Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebündelt 2,00.
Viehmärkke.
Darmſtädter Schlachtviehmarkt vom 14. Mai. Auftrieb: 688
Schweine. Bezahlt wurde für das Pfund Lebendgewicht; b) 40
bis 44, c) 39—43, d) 40—43. Es wurden notiert in der Klaſſe
b) 122, c) 416, d) 83 Stück. Marktverlauf: lebhaft, geräumt.
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 14. Mai. Auftrieb:
Rin=
der insgeſamt 1364 (gegen 1244 am letzten Montagsmarkt),
dar=
unter 500 Ochſen, 123 Bullen, 397 Kühe, 344 Färſen: Kälber 889
(541), Schafe 39 (31), darunter 27 (26) Hammel, Schweine 4533
(3716). Notiert wurde pro 1 Zentner Lebendewicht in RM.;
Ochſen a1) 36, b) 34—35, C) 31—33, d) 27—30; Bullen a) 32
bis 33, b) 30—31. c) 28—29. d) 26—27: Kühe a) 30—32, b) 27
bis 29, c) 22—26, 0) 14—21: Färſen a) 35—36, b) 32—34, C) 29
bis 31, d) 26—28; Kälber a) 51—54, b) 47—50, c) 41—46. d) 31
bis 40: Hammel b1) 34—36 Schafe nicht notiert; Schweine
a1) 50, a2) 39—42. b) 39—42, c) 38—41. d) 36—41. e) 35—40.
f) —, g1) 35—39, g2) 30—34 Im Preisvergleich zum letzten
Montagsmarkt zogen Bullen, Kühe und Färſen je 1 Mark. Kälber
1—2 Mark an Ochſen und Hammel blieben unverändert, Schweine
gaben 1 Mark nach. Marktverlauf: In allen Gattungen
mittel=
mäßig, ausverkauft.
Weikere Abnahme der Arbeitsloſigkeit
im Bezirk des Landesarbeilsamkes Heſſen.
Die Preſſeſtelle des Landesarbeitsamtes Heſſen teilt mit: Im
Monat April iſt die Zahl der Arbeitsloſen um rund 4650
weiter=
hin zurückgegangen. Ende April wurden noch insgeſamt 151 868
Arbeitsloſe gezählt, davon waren 27 980 oder 18,4 v. H. Frauen.
Die Geſamtabnahme im Bezirk des Landesarbeitsamts Heſſen ſeit
Beginn der Arbeitsſchlacht beträgt nunmehr 186 700 oder 54,3 p. H.
gegenüber den erſten Monaten dieſes Jahres, in denen die Zahl
der Arbeitsloſen beſonders ſtark abgenommen hatte, iſt in der
abſoluten Höhe eine Verlangſamung in der Abnahme eingetreten.
Hierbei iſt jedoch zu beachten, daß im April mit der
Neueingliede=
rung von Schulentlaſſenen in das Berufsleben begonnen wurde,
und daß ſich in der Hoffnung auf geſteigerte
Vermittlungsmöglich=
keiten zahlreiche Kräfte aus der Zahl der unſichtbaren
Arbeits=
loſen neu arbeitſuchend gemeldet haben. Hierdurch wird die im
April außerordentlich rege geweſene Vermittlungstätigkeit der
Arbeitsämter zu einem Teil überdeckt. Ferner iſt eine große Zahl
von Notſtandsarbeiten beendet worden. Der entſcheidende Erfolg
der Arbeitsſchlacht im April liegt darin, daß die Abnahme
ledig=
lich auf die Aufnahmefähigkeit der freien Wirtſchaft
zurückzufüh=
ren iſt. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der
Ar=
beitsloſenverſicherung und Kriſenfürſorge ging im Berichtsmonat
um 2664 auf 54 846 die Zahl der anerkannten
Wohlfahrts=
erwerbsloſen um 5347 auf rund 55 500 zurück.
M Aplit.
Im April 1934 zeigten Förderung und Belegſchaft im
Eiſen=
ſteinbergbau eine gleichmäßige Steigerung, vier Gruben wurden
neu in Betrieb genommen. Der Auftragseingang in
Gießerei=
erzeugniſſen verteilt ſich nach der Verlängerung der
Bezuſchuſ=
ſungsfriſt wieder gleichmäßiger. Ueber langſame Abrufe bzw.
Ausbleiben der Reichsbahnaufträge klagt die Baſaltinduſtrie.
Trotz Abſchluſſes der Düngeſaiſon und nachlaſſender Abrufe in
Baukalk iſt die Beſchäftigung in der Kalkinduſtrie ca. 20 Prozent
höher als im Vorjahre. Der Tonbergbau verzeichnet eine
Abſatz=
beſſerung für feuerfeſte und keramiſche Tone. Die
Steinindu=
ſtrie im Darmſtädter Kammerbezirk zeigt eine
unein=
heitliche Lage. Anfragetätigkeit und Auftragseingang im Stahl=
Hoch= und Brückenbau waren gegenüber dem Vormonat nahezu
unverändert. Die Anfragetätigkeit im Zentralheizungsbau ging
weiter zurück, während ſich die Umſätze im Landmaſchinenbau
etwas über die des Vormonats erhoben. Der Automobilabſatz
er=
fuhr zahlenmäßig eine weitere Steigerung gegen den gleichen
Vorjahresmonat, das Fahrradgeſchäft beſſerte ſich zahlen= und
wertmäßig. Auch die Belebung im Schreibmaſchinengeſchäft hält
an. Beſchäftigung und Auftragseingang in der Elektrotechniſchen
Induſtrie haben ſich günſtig entwickelt. Die leichte Belebung in
der Edelmetall= und Schmuckwareninduſtrie des Hanauer Bezirks
hielt an, allerdings iſt das Exportgeſchäft ſo gut wie völlig
unter=
bunden. Die Optik berichtet über günſtiges Inlandsgeſchäft. Die
Umſatzſteigerung in der Chemiſchen Induſtrie ſetzte ſich fort.
Schriftgießereien und verwandte Betriebe zeigen einen
ſaiſon=
mäßigen Rückgang. Im Baugewerbe hat die Beſchäftigung des
Hochbaues für Inſtandſetzungsarbeiten in vollem Umfange
ange=
halten, die Neubautätigkeit läßt, vor allem infolge Mangels an
erſten Hypotheken, zu wünſchen übrig. In der Textilinduſtrie hielt
die Beſſerung der Wirtſchaftslage auch im April an, die
Saiſon=
aufträge für den Herbſt ſetzten im Bekleidungsgewerbe ſehr lebhaft
ein. Die Lederinduſtrie berichtet von nicht ungünſtigem.
befriedi=
gendem Geſchäftsgang infolge gebeſſerten Inlandsgeſchäftes In
der Lederwareninduſtrie hat ein befriedigendes Oſtergeſchäft zu
Eindeckungen mit neuer Ware beim Fabrikanten geführt. In der
Schuhinduſtrie arbeiten die Betriebe meiſt voll. Die erwartete
Belebung in der Möbelinduſtrie wegen Wiederaufnahme der Aus=
zahlungen für die Eheſtandshilfe iſt eingetroffen. Die Teigwar=,
induſtrie iſt aus ſaiſonmäßigen Gründen nicht ſo gut beſchäfttn
wie in den erſten drei Monaten 1934. Feiertage und
Ausflun=
verkehr machten ſich günſtig auf den Konſervenabſatz bemerkbön
Der Umſatz der Brauinduſtrie erfuhr in den letzten Wochen e=
Steigerung gegenüber der gleichen Vorjahreszeit, auch die Miie odA
ralbrunnen ſtellen eine Abſatzbelebung feſt. Im Weinhandel 10
ſich das Geſchäft gut behauptet. Die Umſätze liegen durchweg / HMMM
Prozent über dem Vorjahre. Der Verkauf von Schaumwein
trägt gegen April 1933 das 1½fache in Auswirkung der aufgehod, meb..
nen Sektſteuer. Das Amerikageſchäft iſt in Wein und Schaumwan
verhältnismäßig klein. Das Frankfurter Hotelgewerbe hatte
Oſtern belebtes Geſchäft auch der April zeigte eine gewiſſe Besſ,
rung gegenüber dem Vorjahre. Das Wiesbadener Gaſtſtätt
gewerbe profitierte außer den Feſttagen von einem Kongreß. N19
deſſen Beendigung war der Rückgang der Fremdenziffer wenirn ſht
ſtark als in den vergangenen Jahren.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörfit
1n
Nach dem ruhigen Verlauf der letzten Börſenverſammlungr
hielt die Zurückhaltung des Publikums an der Berliner Böſt
auch geſtern an. Die Börſe bot das gleiche Bild wie in der Vuc/ ſpl Ei Mou
woche. Bei kleinſten Umſätzen waren die Kurſe überwiegend un Ind weite
Bruchteile von Prozenten gedrückt. Aus Publikumskreiſen AIy /s hugeldicht
vereinzelt etwas Angebot vor, während ſich die Kuliſſe weirn! „Sprung
zurückhielt. Den Transferbeſprechungen, die heute nach kurzer Ul)F in im Vo
terbrechung ihren Fortgang nehmen, ſieht man mit unvermindeg, ſc,z Bein d1
tem Intereſſe entgegen. Durch feſtere Haltung fielen lediglli” Hinlegen
wieder Kaliwerte auf, von chemiſchen Werten waren Koks u.
Rütgerswerke gebeſſert. Renten neigten eher zur Schwäche No// 2us ſeſe
beſitz gingen um 20 Pfg. zurück. Reichsſchuldbuchforderungu! hrend die
waren teilweiſe ½ Prozent ſchwächer. Von Obligationen büßtu (rbringen
Vereinigte Stahl 8 Prozent ein. Am Auslandsrentenma u ſo wirkie v
waren Anatolier, Ungarn Gold und 5prozentige Mexikaner ana9 grwvagnie wa
boten, während die 4prozentige Rumänenrente 20 Cents höher 1
zahlt wurde. Blanko=Tagesgeld für erſte Adreſſen erforderte u Kurtehein
verändert 4—4½ Prozent und teilweiſe darunter. Valuten warn, Nwpagnie Sl
wenig verändert. Das Pfund war mit 12,78 und der Dollar mii /sſt wie beſe
2,50 zu hören. Im Verlaufe wurden teilweiſe die Anfangsnot1 ſuſtzend auf
rungen überſchritten. Der Privatdiskont blieb unverändert 3u0 fe ſſen, eine
Prozent.
Auch am Wochenanfang zeigte die Frankfurter Effekte, 9hhagyie!
börſe ein ſehr ſtilles Ausſehen, da wiederum jegliche Anreguy/ Puſggie man
fehlte. Daneben erteilte die Bankenkundſchaft nur in minimalen ri Gehorſam
Umfange Aufträge, während die Kuliſſe in ihrer Lethargie vol gurt=Heit
harrte. Die Kursgeſtaltung war im Vergleich zum Samstas) jnuſhörlich
„S dem Hel
Pas war
ſchluß uneinheitlich, wobei ſich aber Abſchwächungen und Beſſerm
gen die Waage hielten. Mit Intereſſe ſieht man den weitern 1 ſehden S
Mitteilungen über die Transferbeſprechungen, die heute nach kup Midlichen
zer Unterbrechung ihren Fortgang nehmen, entgegen. In dieſe in auf der
Zuſammenhang intereſſieren Ausführungen des Vorſitzenden d.
Transferkonferenz, Fraſer, die er anläßlich einer Sitzung da
BJ3. getan hat, wobei er den allgemeinen Verſtändigungswill !“
für einen Erfolg der Transfer=Verhandlungen erneut betonte. Al
Aktienmarkt war die Haltung matt. Am Rentenmarkt beſtand
der Neubeſitzanleihe weitere Abgabeneigung (— 40 Pfg.). aun
Altbeſitz, ſpäte Schuldbücher je ½ Prozent und Stahlverein=Bon=/
½ Prozent ſchwächer. Ungariſche Goldanleihe lagen unveränder!
Die zweite Börſenſtunde brachte eine weitere Geſchäftsſchrumpfumn
und infolgedeſſen bröckelten die Kurſe überwiegend leicht ab. Mo0
tanwerte blieben recht ſchwach, auch Kunſtſeide Aku gaben nal
mals /8 Prozent nach, andererſeits lagen Reichsbank ¼ Prozr;
und Rheinſtahl ½ Prozent feſter. Farbeninduſtrie blieben 5
132½ Prozent unverändert. Die ſpäter notierten Werte lans
alle von ½—1 Prozent ſchwächer. Deutſche Anleihen waren ium
mehr verändert. Neubeſitz hielten ſich bei ca. 15,80. Goldpfand
briefe und Kommunal=Obligationen blieben gut behauptet, Limn
dationspfandbriefe bröckelten meiſt ab. Stadtanleihen lagen um
einheitlich Staatsanleihen ruhig Tagesgeld 3½ Prozent.
Die Abendbörſe hatte eine freundliche Grundſtimmung, wau
ſich auch zumeiſt in geringprozentigen Kursbeſſerungen gegenübe”
dem Berliner Schluß ausdrückte. Indeſſen war die Umſatztät
keit infolge des nur kleinen Ordereinganges ſeitens des Puhl
kums ſehr klein, zumal auch die Kuliſſe nur wenig Eigengeſchäfn
tätigte. Im Verlaufe hielt die Geſchäftsſtille an. Am
Renter=
markt waren Neubeſitzanleihe bei Börſenbeginn gefragt und eimp
½ Prozent feſter, im freien Markt ſtiegen ſie bis auf 16.10, ſpätgl
wichen ſie aber wieder auf 15,80 Prozent. lagen alſo noch untel
dem Eröffnungskurs von 15.95 Prozent. Altbeſitz bröckelten eben)
falls gering ab, während ſonſt keine Veränderungen von Belanu
eintraten.
Deutſche Bank und Disconto=Geſellſchaft
Berliner Kursbericht
vom 14. Mai 1934
Oeviſenmarkt
vom 14. Mai 1934
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Banl
Hapag
Nordd. Llohzd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg.
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Nefe
54.25
61.—
20.125
24.50
128.50
67.375
26.75
75.25
149.75
124.—
113.—
Mu uch
Elektr. Lieferung
3. 6. Farben
Gelſ. Bergwerke
Ge „f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und /
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Alöcknerwerke
Kolsw. Chem. Fabl
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppel
96. 125
132.50
60.375
92.25
88.25
70.25
62.—
110.——
62.50
92.375
62.—
43.—
62.625
Maee
Rütgerswerke 42.375
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht!:
Wanderer=Werke
7.25
143.—
17.375
40.—
110.—
61.50
17.375
93.375
23.25
72.50
101.—
Buenos=Aires
Kanada
Japan
Kairo
Iſtanbu
London
New Yort
ſio de Janero
Uruguah
Amſterdam
Athen
Brüſſe
Budapeſt
Danzig
Helſingfor=
Währung
1 Pap. Peſo
1eangd. Dol.
Yen
1äghpt. 4
1türk. 2
12=Stg.
1 Dollar
1 Milreis 0.211
1 Goldpeſo
100 Gulden 169.53
100 Drachm
100 Belga
100 Pengö
100 Gulden
100 finn. Mk.
Geld Brief
0.5861 0.590
2.500 2.506
0.756 0.758
13.150 13.180
2.011 2.015
2.770 12.800
2.500
1749
2.473
58.42
A
81.58
2.5oc
0.213
„051
1e9.87
2.477
58.54
21.74
5.6441 5.S5e
Italien
Jugoſlawien
Kopenhagen
Liſſabon
Sslo
Paris
Prag
Jsland
Riga.
Schweiz
Sofia.
Spanien
Stecholm
Tallinn (Eſt!
Wien
Währung /
100 Lire
100 Dinar
100 Kronen
100 Eseudos
100 Kronen
100 Francs
100 Tſch. Kr.
100 isl. Kr s
100 Lats
100 Fran len
00 Leva.
100 Peſeta
100 Kronen 6
100 eftl. Kr. ſ
100 Schilling
Geld Briüit
21.26 21.372
5.4601 70f
S5.o0 Saa
6o. 43 Ees
947.20 4.-21
Zurmktaoter und Kariokatdant Surmkaut, Mitlatt drr Orrosher Dunt
Frankfurter Kursbericht vom 14. Mai 1934.
Kene
„ Gr. IIp. 1934
„ „ „ 1935
„ 1936
„ 1937
„ 1938
Gruppe I
6% Dtſch. Reichsanl.
699
v.27
5½%Intern. , v.30
69Baden ... v.27
6%Bahern .. b.27
6%Heſſen.... b.29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen .. b.27
6%Thüringen v.27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze
5%0 Dt. Reichspoſt
Schätze. . . ...
Dtſch. Anl. Ausl.
* . Ablöſung:
„ . (Neubeſitz)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden.
6%Berlin ... b.24
6% Darmſtadt . . . .
6% Dresden .. v.26
68 Franffurt a. M.
Schitze v. 29
v.26
6Mainz.
68Mannheim v.27
6%München . v. 29
6%Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk.
6% — Goldoblig.
103.5
101:.
98.5
94
92.75
9971,
997,
95‟,
91.5
95
96
24
106,
95.5
91.75
100.8
Loor.
94.75
15.85
2.8
81.25
82.25
74.75
77.5
83.5
78‟1.
86.75
M
Shp.=Bk.=Liguid
421 %o
Komm. Obl. ..
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
Goldoblig.
6%Landeskomm.=
Bf. Girozentr: f.
Heſſ. Glbobl. R. 11
„ R.12
69Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr.
6%Naſſ. Landesbk.
5½% „ Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
*Ausl. Ser. I
„ Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6%Berl. Hyp.=Bk.
5½%0 „ Lig.=Pfbr.
8%Frif. Hyp.Bk.
5½% „Lig. Pfbr..
6% „ Goldoblig.
6%Frkf. Pfbr.=Bk.
5½% — Lig.=Pfbr.
6%Mein. Hyp.=Bl.
5½% „ Lig. Pfbr.
16% Pfälz. Hyp.=Bk
5½%0 7 Lig. Pfbr.
6%Rhein, Hyp. Bk.
½%0 Lig. Pfbr
„ Goldoblig.
6% Südd. Boden=
Cred.=Bank
5½% — Lig. Pfhr
6%Bürtt. Hyp.=B.
90.25
90.75
83
91.5
90.5
90.25
93.1
112.75
90.75
91
90
86.5
80.75
20.5
91.5
So),
94.5
937,
91:.
91,
88.
6SDaimler=Benz.
6% Dt. Lino..Werke
62Mainkr.=W.o. 26
162Mitteld. Stahl.
6% Salzmann &Co.
62 Ver. Stahlwerke
62Boigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L.E.B.
„ L. Inveſt.
52Bulg. Tab. b. 621
4½%0 Oſt. Schätze.
420Sſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
4½%
425Türk. Admin..
14% 1.Bagdad
420 „ Zollanl.
4½%ungarn 1913
4½% „ 1914
4%0
Goldr.
42
„ 1910
4½Budp.Stadtanl.
43Liſſabon.
42, Stockholm
Aktien.
Accumulat. Fabrikl
Alg. Kunſtzide Unte
A.E. G.
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauereil
Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg. J.P..
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Eement Heidelberg
Karlſtadt .
90.25
95
91.5
89.5
68.25
118.25
7.75
23.5
4
425
*
6.75
6.65
87
6.8
m
24.
7. G. Chemie Baſel!
„Chem.Werie Albert
Chade A=C).....
Contin. Gummiw.,
Contin. Linoleum
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr.
„Erdöl .......
Dt. Gold= u. Silber
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ...."
Dortm. Ritterbräu
Lyckerhofick Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft
Eſchw. Berawer!.
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder ..
F. 6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guillegume
Frankfurter Hof.
Gelſenk. Berower!.
Geſ.f.eleftr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer...
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Genninger. Lempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufſerm.
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
Zlſe Bergb. Stamml1
1.
Genüffel1
R
*4
150
56.5
44.25
108
113.5
184.25
56.5
69
85
72
97
102.5
238
33.5
52.5
109
1132.5
38.5
53
59.75
9411.
59.75
21/.
MMie
Tali Chemie ....."
Kali Aſchersleben.
Klein, Schanzlin
Klöcknerwerke ...
Knorr C. 6.
Konſerven Braun.
Lahmeher & Co. ..
Laurahütte..
Lech, Augsburg
MiMnee
Ber Stablwerle:
109.75 Ver. Ultramarin..
Boigt & Haefiner.
62.25) Weſtdte. Kaufhof.
196 Weſteregeln Kali.
Zellſsoff Waldhof.
116"
19.25
89.5
Löwenbr. Münch. 210
Mainkr.=W. Höchſt. 71.5
Mainz. Akt. Br...
Mannesm.=Röhrenl 62.5
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf. 79.25
Migg. Mühlenbau.
Moenus. . ....... 66.75
Motoren Darmſtadt
Redkarwer Cßling. 82.25
Oberbedar!
Park=u. Bürgerbräul S7.25
Phönir Bergbau=
Rh. Braunkohlen 1218.5
Elektr. Stamm/ 93.5
Stahlwerie T0.s
88.5
Riebec Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke ....! 42.25
Sa zdetfurth Kalt ./142.5
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind., 169
Schramm Lacfbr. 32.5
Schuckert Eleltr. 90
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske. 131.25
Reinigerwerke. 50
Südd. Zucker=A. G. 171
Thür. Liefer.=Geſ../ 75.75
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank. .!1
Bk. 1. Brauinduſtr.
Baher. Hyp. u. V.
Berl. Handelsgei.
„ Eypothelbl. 11.
Comm. u. Privatb.!
Dt. Ban jund Dise,
Dt. Eff. u. Wechſe
Dresdner Ban!
Fran1f Bank.."
Hhp.=Ban!l
Mein. Shp.=Banl
Pfälz. Hyp.=Ban!
Reichsbanf=Ant. 14
Nhein. Hyp.=Banl. *
Südd. Bod.-Cr. Bl.
Würtik. Notenlank/40
A.G. Verlehrsw./ 64:22
Allg. Lokalb. Kraftwl 96.55
72, Dt. Reichsb. Bzgl109.21s
Hapag
Nordd. Llohd.
Südd. Eiſenb.=Ge
18.55
22.5 5
Alltanz= u. Stuttg,
Verſicherung
Verein. Verſ.
Frankona Rück=u. M
Mannheim. Verſich.
231
224
115
Nienstag, 15. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
einen Schutzwall vor ſich gehäuft. Zum zweitenmal wandte er
den Blick. Was er jetzt ſah, erfüllte ſein Herz mit
unend=
lichem Jubel.
Da kamen ſie, ſeine Getreuen, die ganze Kompagnie, wie
eine geſchloſſene Mauer, angeſtürzt! Allen voran mit ſeinen
langen Beinen Feldwebel Hedemann.
„Donner und Doria! Der Oberleutnant iſt vorgelaufen und
kein Menſch hat etwas von dem Kommando gehört!” rief er
er=
ſchrocken, als er Kurt=Heinz mutterſeelenallein vor der Front
liegen ſah.
„Stopfen! Weiterſagen: Wenn ich aufſpringe, läuft alles
mit!” befahl er über den Kopf der beiden Reſerveoffiziere
hin=
weg, wartete noch kurze Zeit und ſprang dann auf, ihm nach
ſeine ganzen Schlote, wie er ſie ſo manchesmal liebevoll benannt.
„Aber was machen Herr Oberleutnant denn für
Geſchich=
ten?” rief er ordentlich ärgerlich, als er ſich neben Kurt=Heinz
zu Boden geworfen.
„Habt ihr denn mein Kommando nicht gehört?"
„Keinen Ton. Bei dieſem Höllenlärm kann man ſich nur
durch Weiterſagen und Zeichen verſtändlich machen. Die Leute,
die rechts und links von Herrn Oberleutnant lagen, ſind tot
oder verwundet, ſonſt wär’s wenigſtens von denen gehört
worden.”
„Viſier 400! Weiterfragen, ob noch genug Patronen
vor=
handen ſind?“
„Vorläufig ja. Wir nehmen ſie den Verwundeten und
Toten ab."
„Herr Leutnant Klein iſt beim vorletzten Sprung liegen
geblieben. Er ſcheint einen Bruſtſchuß zu haben.”
„Verflixt, ſchon der zweite Zugführer! Und das gleich beim
erſten Gefecht!”
Doch weiter ging es, unaufhörlich, mit verbiſſener Wut
und müden Knochen. Die 152er ſtießen gleich mit dem Gegner
zuſammen. Auch die 18er zur Linken waren weiter vor. Sie
hatten günſtigeres Gelände gehabt und ſich durch verſchiedene
Mulden ſchneller heranarbeiten können.
Noch 100 Meter dann war der erſte Schützengraben
er=
reicht, begann der Nahkampf Mann gegen Mann! Wehe den
Ruſſen, wenn ſie erſt dran waren. Keiner ſollte am Leben
bleiben. Der Tod der Kameraden mußte gerächt werden.
„Seitengewehr pflanzt auf! Lebhafter feuern!“
Da erklangen die ganze lange wogende Schützenlinie der
drei Brigaden entlang die Sturmſianale der Hoboiſten,
beglei=
tet von dem monotonen Geräuſch der Trommeln.
(Fortſetzung folgt.)
NOMAN
VONWERNEA
deoeTldt
REUENEEISO
Urheberrechtsſchutz durch Herm. Berger, Roman=Verlag, Berlin SW. 68.
Als Kurt=Heinz Umſchau hielt, erkannte er mit Schrecken, des Ozeans ſchwimmender Schiffbrüchiger, umbrandet von den
va große Zahl ſeiner Leute verwundet war. Doch es half, wütenden Elementen, die in ſataniſcher Freude mit ſeinem
arm=
vois. Sie mußten weiter vor. Noch 600 Meter. Dann hatten ſeligen Leben ſpielen, bis es ihnen über wird und ſie ihn durch
des geſchafft!
„Langſamer ſchießen. Ihr verknallt ja die ganze Munition!"
zen die Gruppenführer.
Die Nachbarkompagnie, die Neunte, machte einen Sprung, mache es all den Taufenden von Geſchoſſen Spaß, ihn zu necken
(Nachdruck verboten.)
eine einzige kleine Woge in die ewige Dunkelheit hinabſenden.
Von vorn und hinten, oben und ſeitwärts pfiff, ziſchte und
heulte der Bleihagel an ihm vorüber, ohne ihn zu treffen, als
und zu erſchrecken.
Sekunden höchſter Spannung!
Sollte er zur Kompagnie zurücklaufen und ſeine
Mann=
ſchaften beſchimpfen, weil ſie ihm nicht gefolgt waren oder den
nächſten erreichbaren Führer niederſchießen, weil er ihm den
Gehorſam verſagte?
War er zu ſtreng gegen ſeine Leute geweſen? Wollten ſie
ſich dafür an ihm rächen? Jetzt, in einem der ernſteſten
Augen=
blicke des Kampfes.
Tauſend Gedanken mit ihrem Für und Wider zogen
blitz=
ſchnell durch Kurt=Heinz Stirn. Und ſeltſam, in dieſen
Sekun=
den höchſter Gefahr, den ſicheren Tod vor Augen, dachte er nicht
an Jadwiga, nicht an Hertha, ſondern an ſeine einſam in
Wetzlar ihren Lebensabend beſchließende Mutter, deren
Ein=
ziger er war.
Die Gedanken wanderten aus der Hölle der Gegenwart nach
der fernen Heimat, der alten Goetheſtadt. Dort ſaß ſie jetzt
gemütlich beim Nachmittagskaffee, blickte mit ſehnſüchtigen Augen
über das liebliche Lahntal und die waldgekrönten Bergkämme
des Weſterwalds und trug den nach Oſten eilenden Wolken liebe
Grüße für ihn auf.
Ob er noch lebte, wenn ſie die hieſige Gegend erreichten?
Oder ſtand hinter ſeinem Namen in der Verluſtliſte das kurze
und doch ſo vielſagende Wort „Gefallen”, das auch der lieben
Alten Tod zur Folge haben würde; denn ſie hatte dann niemand
mehr auf der weiten Welt, der ſie noch an das Diesſeits feſſelte.
Während dieſe Gedanken ſeinen Kopf durchjagten, hatte er
ſich mit den Händen ein flaches Loch gewühlt und die Erde wie
9. was war das? Hauptmann Reiferſchmidt wankte, faßte
uh dem Helm, fiel! Zwei Schüſſe hatten ſeine Stirn
durch=
hort. Er war nicht mehr zu retten.
Und weiter ging es. Unermüdlich. Trotz glühender Hitze
w hageldicht einſchlagender Geſchoſſe.
„Sprung auf, marſch, marſch!” Leutnant Behrendt ſtürzte
nten im Vorwärtsſtürmen zu Boden. Eine Kugel hatte ſein
Iſes Bein durchſchlagen.
„Hinlegen, weiterfeuern! Viſier 500!”
Das feindliche Feuer wurde heftiger und wirkungsvoller.
bhrend die Garbe der Maſchinengewehre bisher nur beim
Urſpringen gefährdete, lag ſie jetzt genau auf der Schützenlinie
ud wirkte verheerend. Noch wenige Minuten und die halbe
Ampagnie war gefechtsunfähig.
Kurt=Heinz erkannte die Gefahr und rief: „Die zehnte
Ampagnie Sprung auf, marſch marſch!” Gleichzeitig ſtürzte er
ſeſt wie beſeſſen vor und warf ſich nach einigen 80 Schritten
itſchend auf die Erde. Eine Kugel hatte ſeine Helmſpitze
fort=
giſſen, eine andere den linken Arm geſtreift.
Was war das? Er lag allein, ganz allein, weit vor der
anpagnie! Keiner war ihm gefolgt. Was bedeutete das?
Prſagte man ihm angeſichts des raſenden feindlichen Feuers
d Gehorſam?
Kurt=Heinz lief es trotz der glühenden Auguſthitze und des
ugafhörlich unter dem Helm hervor über Geſicht und Nacken
uſelnden Schweißes eiskalt über den Rücken. Ein Gefühl
ner dlichen Verlaſſenſeins durchzitterte ihn. Er kam ſich vor wie
ei auf der unbegrenzten, horizontentſchwindenden Waſſerfläche
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MarStreeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch: für deu Sport ;Karl Böhmann: für „Die
Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigen=
teil und geſchäftl. Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. 1V, 34. 23107
Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Altbeſitz brä
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
übernimmt Dekorationen aller
Branchen. Billigſte Berechnung.
Angebote unter V 31 Geſchäftsſt.
Solides
Fräulein
(40 Jahre ina len
Haus= u.
Garten=
arbeiten bewand.
evtl. a.
Geſchäfts=
haushalt, ſucht
paſſ.
Wirkungs=
kreis in
Darm=
ſtadt od. Umgeb.
Ang. unt. V. 36
an b. Geſchäftsſt.
Perfektes
Servierfräulein
mit gut.
Zeug=
niſſen und Ref.
ſucht Stellung i.
guter Café=
Kon=
ditorei. Angeb.
unt. V 19. Gſchſt.
Fräulein
m. guten
Zeug=
niſſen ſuchtStelle
in gutem Hauſe
f. tagsüber; im
Kochen ſelbſtänd.
Ang. V 13 Gſch.
Wäſche=
Truhen
prachtv. Muſter,
größte Auswahl.
billigſte Preiſe!
Moderne Wollbinder
Für den Sommer:
in entzlickenden Mustern, Stück 1.25.
Aparte Sommerbinder
Hulſraße,
am Brunnen, (a
in der knittertreien La-Uistta-Oualtiät, St.
LEDER
billig bei
Die alicten Manſhtendde. S.ach
Popeline-Sporthemden
gparte Karos oder Streitenmuster, Stück
Weiße Sporthemden
K4N.
Geiſtig intereſſ.,
jüngeres
Fräu=
lein mit guter
Schulbildung u.
Vorkenntniſſ. in
Kurzſchrift und
Schreibmaſchine,
findet
(e
individuelle
Ausbildung
auf literar.=
kauf=
männ. Gebiet.
Zunächſt ſchriftl.
Meldung erbet.
Peſchko.
Lands=
kronſtraße 79.
Haustochter
geſucht ohne
ge=
genſeit. Vergütg.
Hoffmannſtr. 36.
Perfekte.
Weiß=
u. Buntſtickerin
geſucht.
Muſik=
haus N. Cruſius,
Mühlſtraße 74
(Laden).
neuartiger Cord-Streifen, poröse Oual, St.
mit Garantie
billigſt zu verkf.
Popeline-Schlafanzüge
unifarbig oder mit aparten Streifen in
guter Ausführung . . . . . Stück 7.90,
WINKEL
28Rheinſtraße 28
Fräulein
aus gut. Hauſe
ſucht Stelle in
Lebensmittelge=
ſchäft zwecks Er=
Ordentl. kräftig.
Mädchen
vom Lande für
größer.
Geſchäfts=
haush., das auch
etwas nähen
kann, bis zum
1. Juni 1934
ge=
ſucht. Frau Gedech,
Ernſt=
Ludwig=
ſtraße 20. Vorzuſt.
nuri. Büro (Hof).
Zuverläſſiges,
gut empfohlenes
Mädchen
zum 1. Juni
ge=
ſucht. Angeb. u.
V 24 a. d. Gſch.
Beitfedern=Reinigung
Junges —
Mädchen
für leichte
Haus=
arbeit u.
Schnei=
derei geſucht.
An=
geb. unter B. 28
an d. Geſchäftsſt.
Tüchtig, ſolides
Henſerfälf.
f. dauernde
Aus=
hilfe in
Speiſe=
reſtaurant ſofort
geſucht. Ang. u.
V 39 Geſchſt. (e
Schokolade=Spezial=Geſchäft
ſucht gelernte gute
Verkäuferin
mit langjährigen Zeugniſſen.
Angeb. unter V. 16 Geſchäftsſt.
im Beiſein der Kundſchaft. Neuanfertigung und Umarbeiten
von Deckbeiten, Plümo, Kiſſen, Matratzen, Stepp=u.
Daunen=
dechen, ſowie ganze Ausſtattungen auf Eheſtandsdarlehen
Tüchtiges
Alleinmädchen
in klein.
Haus=
halt (2 Perſon.)
alsbald geſucht.
Unter Vorlage
von Zeugniſſen
vorſtellen
Diens=
tag mittag 2—4
Uhr b. Frau (c
Max Mayer.
Riedeſelſtr.23,II.
vom Fachmann
Bleichſtraße 17 0 Telefon 1608
Spezialhaus für Betten und Möbel
Reifer
Es lächelt der Woog.
Er ladet zum Badel
Haubenvon 22 ₰ an
Müfzen von 25 ₰ an
Schuhe von 50 ₰ an
Bddud aurtel 1on 25 9 2n
Sehr große Auswahl in allen Größen und Farben
Fritz Müller, am Weißen Turm
1 Pfund bei ganzer
Stange
Aufträge zur Lieferung nach allen
Stadtteilen (auch Sonntags) von
Kunst-Eis aus Trinkwasser
werden entgegengenommen durch
B. H. Hachenburger
Pet.-Gemeinderstr. 31 /Fernspr. Nr. 9
Mirn6
Haushälterin. Verbindung ſucht
in frauenloſen
Haushalt geſucht
Haus meiſter
für dauernd geg.
etwas. Taſchen= mit freier
Woh=
geld. Ang. unter nung. Angebote
V 17 a. d. Gſch. unt. V 18 Gſchſt.
At.
[ ← ][ ] Jawohl:
Heute abend bei
Jenny Jugo
der Verkäuferin, die mit allen"
Kunden Pech hat —
Paul Hörbiger
der alles wieder gutmachen
muß —
Theo Lingen
dem Wiener der viel keiner
ist als sein Herr
verbringen Sie bestimmt
elnlge lustlge Stunden.
Jugendliche haben Zutritt!
Städt. Akademie
für Tonkunſt
6. Elternabend
am Donnerstag,den 17. Mai 1934,
abends 8 Uhr, im Saale der
Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße 36.
Borführung:
Rhythmiſche Erziehung am
Konſervatorium und an der
Muſithochſchule.
Leſtung: Renate Gläſſing.
Programm, einſchließl.
Unkoſten=
st.5561) beitrag 20 Pfg.
Einlaß
2.30 Uhr
In weiteren Hauptrollen:
Adolf Wohlbrück
Fritz Odemar
Offo Wernicke
Ein Lustspiel voll mitreißender Fröhlichkeit.
Eine komische Szene reiht sich an die
andere und ein Gelächter 1öst das andere ab.
Auch Sie werden sich
( 5552
köstlich amüsteren!
Beginn: 3.45, 6.00 und B.20 Uhr
im
THEMIEI
Dienstag, den 15. Mai 1934
GROSSES HAUS
Hauptm. A 21 19.30 b. g. 22.15
Wiener Blut
Operette von Johann Strauß
Darſteller: v. Georgi,
Gmei=
ner, Harre, Anders, Hauer,
Hinzelmann, Kuhn, Sattler,
Ausfelder, Ritzhaupt, Licht.
Preiſe: 0.70—5.50
KLEINES HAUS
Zuſatzm. V 14 20 b n. 22.30
dazu Kinderreiche Mütter
Nummerkarten 701—850
Die vier Musketiere
Volksſtück von Sigmund Graff
Darſteller: Doering,
Frank=
ke=Booch, Gothe, Licht,
Lie=
bel, Wien, Baumeiſter,
Hand=
ſchumacher, Heck, Hinzelmann,
Linkmann, Lohkamp, Maletzki
Preiſe 0.70—3.80
HEUTE LErZIER ra6
Der einzigartige Großfilm!
MUTTER-
Dia lelickende Bchduis,
ein Kunstwerkvollspanng,
das man gehen muß !
AB MORGENI
Der prachtv. Kriminalfilm
Unsichtbare
Gegner
Oskar Homolka — Gerda
Maurus — Paul Hartmann,
Paul Kemp.
(5576
in Seehelm!
Gun
Oalnaank
Morgen Mitwoch Tanzabend
Rdoktahrt 4utobus. F 4988
Versuchen Sie uns. Spargelsnerialitäten!“
mit seinem gemütlichen modernen
Restaurant und Dachgarten
nur Georgenstr.1½2
Haus der guten Küche
Ausgewählte Mittag- und
Abend-
essen von 80 Pfennig an
Im Abonnement
10% Ermäßigung/
Taattt
HEIDELBERGLRS R.89
Hermann Thimg
enn ugg
Zweisitz.-Faltboote
Modell 34 mit Zubehör Mk 128.—
Zelte mit Boden
Mk. 16.50
Paddel Mk 3.75/
Schlafsäeke,Bootsschuhe, Matratzen 6
Teltbahnen. 555s
alles für den Wassersport
— billigst! —
Badeanzuge, Hosen, Schuhe, Hauben
Bhein=
Sporthaus Adelmann str. 12½4
22 Jahre Fachgeschsft.
Anfang 3.30. 6.00, 8.20 Uhr. ss6o
EE MI
Waſſerhöhe am
Pegel: 3,84 m.,
Luftwärme 20‟
Celſius,
Waſſer=
wärme vormitt.
19 Uhr 202 Celſ.
Woogspolizei=
Wache.
Remer!
0.10 mm. hauchdünn.
009
10 Stück . .. . ..
nur erhältlich
Parf. Tillmann
Elisabethenstr. 21. (4654a1,
Gültig ab 15. Mai 1934.
Gültig ab 15. Mai 1934.
Sommer=Fahrplan
der Kraftfahrlinie
Darmſodt- Rehrbich-Rodau-Sichtenberg-Nedernhaufen-Nond
hugen eine
wenach das
furten Wehrmacl
ix Verabſchied
Heſſ. Autobusverkehrsgeſellſchaft Darmſtadt
(5559
Fernſprecher 3673
Deifechesch.
Für Pfingsten!
Herrliche Sommerkleider sind in großen Nengen eingetroffen!
In allen modischen Stoffarten von einfachster bis eiegantester Form.
3.75 4.30 6.20 7.20 975 12,75 13.75 15.75 19,35 21.75 23,75 24.,75 26,75 29,75 32,75 34,75 39,75
Elegante
Damenkonfektion
im 1. Stock
immer gut in Oualität und
niedrig im Preis
Wt98
gegenüber Woolworth
Benutzen Sle bitte auch die
Vormittagsstunden, damit
Sie mit größter Sorgfalt
be-
dient werden können.
Das leistungsfähige spezialhaus Für elegante Pamenkleidung
— DEM WARENKAUFABKOMMEN MIT DER BEAMTENBANK ANGESCHLOSSEN —
(5542