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Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.
Nummer 132
Montag, den 14. Mai 1934.
Poſiſcheckkonto: Frankfurt a. M. 1301. Bankkonto:
DD= Bani und Darmſtädter und Natlonalbank.
196. Jahrgang
Dus pontſce aoment Margagelteien.
Dr. Kozlowſki
ni der Regierungsbildung beaufragk.
DNB. Warſchau, 13. Mai.
Im Sonntag fand eine Sitzung des polniſchen Miniſterrates
ſſtaut Anſchließend begab, ſich Miniſterpräſident Jendrezejewicz
aun as Schloß zum Staatspräſidenten, dem er im Namen der
gauum Regierung das Rücktrittsgeſuch überreichte. Das Geſuch
wmrt vom Staatspräſidenten angenommen.
Nit der Bildung des neuen Kabinetts wurde Profeſſor Dr.
Kohzlwſki heauftragt.
die Bildung des neuen polniſchen Kabinetts wird bereits im
Lau des Montags erfolgen. Die Miniſterien werden
voraus=
ſichultz folgendermaßen beſetzt werden:
Niniſterpräſident: Dr. Leon Kozlowſki, Profeſſor
anndr Univerſität Warſchau, ehemaliger Miniſter, für Agrar=
Fefum und Unterſtaatsſekretär der Finanzen im zurückgetretenen
Kachnett;
Riniſter für Induſtrie und Handel: Dr. Raichmann,
Umteſtaatsſekretär im Induſtrie=Miniſterium der Regierung
fozialminiſter: Paciorkowſki, ehemaliger
Unterſtaats=
ſekſteit im Miniſterium und zuletzt Wojwode von Kielce;
Ackerbauminiſter: Julien Poniatowſki, früher
Ackerbau=
miniſter und zuletzt Direktor der landwirtſchaftlichen Hochſchule in
Krzemienice.
Miniſterpräſident Jendrezejewicz.
berriok mit dem Eiſernen Beſen.
Hallung der Radikalen. — Sieben Abgeordneke
ausgeſchloſſen.
EP. Paris, 13. Mai.
1t einer umfaſſenden Säuberungsaktion und mit einer
SFtlug der Partei fand am Sonntag der radikalſozialiſtiſche
Aakutag in Clermont=Ferrand ſeinen Abſchluß. Auf Vorſchlag
Inpflanze dert „5äuberungskommiſſion” beſchloß die Vollverſammlung des
Kothigeſſes, ſieben Parteimitglieder, nämlich Garrat, Bonnaure,
Prpi, Bonardi, Rens, Renoult, André Heſſe und Dalimier,
lepflanzet die intlich in die Staviſty=Affäre verwickelt ſind, auszuſchließen.
ien Stück” Auſtat Heſſe verſuchte vergebens, ſeinen Ausſchluß aus der
tlanzen” Balli” zu verhindern, indem er vor der Abſtimmung telegraphiſch
1e3.0—mltte, er habe in ſeinen Akten ein wichtiges Schriftſtück
ge=
funm) mit dem er ſeine Unſchuld beweiſen könne. — Der
ehe=
bäng= müſſe Unterſtaatsſekretär Hulin beteuerte weinend ſeine
Un=
ſchtſ und nachdem mehrere Redner zu ſeinen Gunſten
ein=
geeun er hatten, wurde der Ausſchluß=Antrag der
Säuberungs=
komm ſſion abgelehnt. — Der Vorſitzende der Finanzkommiſſion
deis iauimer, Malvy, ſollte einen Tadel erhalten, weil er ſeine
beuſitſche Freundſchaft zum Polizeipräfekten Chiappe über die
Iriteſſen der Partei und der Republik geſtellt habe. Malvy
wuün jedoch von Herriot energiſch verteidigt und der Kongreß
ſtench ſich durch Handaufheben gegen einen Ausſchluß Malvys
Eer Vizepräſident der radikalſozialiſtiſchen Partei, Cudenet,
teiuſe dem Vorſitzenden Herriot mit, daß er aus der Partei
AutAte, weil der Kongreß die Politik der Nationalen Union
oh‟eieden Vorbehalt gebilligt habe. Die Minderheit ſei auf
deich fongreß fortgeſetzt vergewaltigt worden. Herriot und die
rädAle Partei hätten nahezu alle Punkte ihres Programms
hen. Er, Cudenet, habe als einziger auf dem Kongreß den
gumſt. Ncr Briand ausgeſprochen und die von Barthou eingeleitete
BA der Rückkehr zu den gefährlichen Bündnisſyſtemen ver=
109. — Zuſammen mit Cudenet ſind drei weitere Delegierte
uu er Partei ausgetreten, und man rechnet damit, daß noch
be die dem linken Flügel der Partei angehörende Mitglieder
Ko0, ſicher neuen Gruppe anſchließen werden, die eine „
Radikal=
ſeeſlſtiſche Partei Camille Pelletan” zu gründen beabſichtigt.
e: Ausgang des radikal=ſozialiſtiſchen Parteitages in Cler=
NSL mch ferrand wird von der Preſſe mit großer Befriedigung
auf=
jngel KAnen. Bei der Abſtimmung, ſo ſchreibt das „Journal”, ſeien
Des ungtürken zerſchmettert worden, nachdem Herriot die
Beweis=
aublA Muxng ſeiner Gegner Stück um Stück niedergeriſſen habe. Das
„Gih )e Paris” iſt der Anſicht, daß der Erfolg, den die reſtloſe
Bißlung der Haltung Herriots, durch den Kongreß darſtelle,
REe meie ner Perſon als der von ihm vertretenen Politik zuzuſchrei=
Leitll DeMhi. Solange die Ausſicht auf Kammerauflöſung die Radikalen
in hr cken verſetze, ſolange beſtehe die Möglichkeit, die Nationale
UA1 Eufrechtzuerhalten.
Aſchſichtige Propagandamanöver für die Saar.
EP. Paris, 13. Mai.
as Nationalfeſt, der Jungfrau von Orleans iſt heute in
Das Nh ankreich gefeiert worden. In Paris, wo die Straßen im
GuAnichmuck prangten, fand die übliche offizielle Huldigung am
Sph-Id der Jungfrau in der Rue de Rivoli ſtatt, wobei Ver=
DAder Regierung, des Parlaments, des Gemeinderats, des
SyAats, der Polizeipräfektur uſw. Kränze, Blumen und Zweige
RRlegten. Dann ſchloß ſich eine Militärparade an. Die
DaEtüſ chen Verbände und die rechtsſtehende Studentenſchaft zogen
Im karmnittag zü der Statue der Jungfrau von Orleans auf dem
S1Wgruſtin=Platz.
e Preſſe weiſt beſonders darauf hin, daß an der Kund=
2 Sig auf dem St=Auguſtin=Platz zum erſten Male auch eine
2 Ahnung aus dem Saargebiet” teilgenommen habe, die auf
DMern die Wappen der bedeutendſten Städte des Saargebiets
M Ihten. Wie es in Wirklichkeit um dieſe „Saar=Abordnung”
DAt war, verrät, allerdings unabſichtlich, als einziges Blatt
DNautin”, der mitteilt, daß es ſich bei der Abordnung keines=
A um Saarländer, ſondern um Mitglieder der „4soeiation
N A. de 1a Larre”, der bekanntlich die franzöſiſchen Beamten im
S gekbiet angehören, handelte.
Paris iſt erboft
über die ungariſche Beſchwerde beim Völkerbund.
EP. Paris, 13. Mai.
Die Beſchwerde, die die ungariſche Regierung am Samstag
dem Generalſekretär des Völkerbundes zugeleitet hat und in der
über Grenzſtreitigkeiten mit Jugoſlawien Klage geführt wird,
hat in Paris allgemein Ueberraſchung ausgelöſt, da man auf
einen ſolchen Schritt Ungarns nicht vorbereitet war.
Das „Echo de Paris” drückt ſich deutlicher aus, indem es die
italieniſche Regierung beſchuldigt, als treibende Kraft oder
wenigſtens als Mitwiſſerin hinter Ungarn zu ſtehen. Italien, das
über die günſtigen Ergebniſſe der Wirtſchaftsbeſprechungen der
Kleinen Entente, über den Abſchluß des Balkanpakts und über
die Friedensbemühungen Jeftitſchs und Muſchanows äußerſt
ver=
ſtimmt ſei, habe einen Druck auf die Lage in Mittel= und
Oſt=
europa ausüben wollen. In Rom hoffe man augenſcheinlich, durch
die Aktion Ungarns vor dem Völkerbund die Beſtimmungen des
Paktes aufrollen zu können, die ſich auf die Reviſion unhaltbar
gewordener Verträge beziehen. Das „ungariſche Manöver” werde
aber in die Länge gezogen werden, denn es ſei ſicher, daß die
ganze Angelegenheit, bis zur nächſten Ratstagung verſchoben
werde, um der jugoſlawiſchen Regierung Zeit zu laſſen, von dem
umfangreichen, gegen ſie, vorgebrachten Material Kenntnis zu
nehmen.
Die Friedensbedingungen für Südarabien.
EP. London, 13. Mai.
Nach einer Meldung aus Kairo berichtet das Blatt „El
Ahram”, daß König Ibn Saud einen Vorſchlag des Imam des
Yemen, die Feindſeligkeiten einzuſtellen, angenommen habe. Ihn
Saud wolle jedoch die militäriſchen Operationen nur dann
unter=
brechen, wenn der Imam ihm Garantien für die
Erfül=
lung des Friedensvertrags, der auf 20 Jahre
abge=
ſchloſſen werden ſoll, gebe.
Propagandakagung des Gaues Heſſen=Naſſau
der NSDAP.
GPA. Nachdem Gauleiter Sprenger die nationalſozialiſtiſche
Propagandaaktion gegen die Miesmacher und Nörgler am
5. Mai mit der Großkundgebung in Darmſtadt eröffnet hatte,
fand am Sonntag in Frankfurt a. M. eine Propagandatagung
zu dieſer Aktion der NSDAP. ſtatt. Die Tagung war von den
Kreisleitern und den Kreispropagandaleitern aller 38 Kreiſe
beſucht und ſtand unter der Leitung des Gaupropagandaleiters
Pg. Müller=Scheld. Neben ſeinem Hauptvortrag ſprachen der
Bezirksleiter, der Arbeitsfront, der Landesbauernführer, der
Gaupreſſechef und der ſtellvertretende Propagandgleiter auf der
über vierſtündigen Tagung.
Zum Gedächtnis der im Weltkriege und für die
nationalſozia=
liſtiſche Revolution gefallenen Handwerker wurde am Sonntag
durch den Reichshandwerksführer Schmidt im Kloſter Bergegarten
bei Magdeburg ein Ehrenmal eingeweiht. Es ſteht unter der
Schirmherrſchaft des Ehrenmeiſters des Deutſchen Handwerks, des
Reichspräſidenten von Hindenburg und hat die Form eines
nie=
derſächſiſchen Bauernhauſes.
Im Rahmen des franzöſiſchen Beamtenabbaus hat
Innen=
miniſter Sarraut 14 Präfekte ſowie 53 Unterpräfekte und höhere
Beamte der Devartementsverwaltungen in den Ruheſtand
ver=
ſetzt. Gleichzeitig werden in der Zivilverwaltung des
Luftfahrt=
miniſteriums 56 Beamtenſtellen aufgehoben.
Der griechiſche Kriegsminiſter General Kondylis iſt aus
An=
kara zurückgekehrt, wo er Beſpreigungen, mit Muſtapha Kemal
Paſcha und Mitgliedern der türkiſchen Regierung über die
Trag=
weite des kürzlich abgeſchloſſenen Balkanpaktes geführt hat.
Gene=
ral Kondylis erklärte, zwiſchen der Türkei und Griechenland ſeien
keine militäriſchen Vereinbarungen protokolliert worden. Die
Regierungen der beiden Länder würden ſich jedoch über ihre
mili=
täriſchen Verpflichtungen verſtändigen, ſobald ſich die
Notwendig=
keit einer gemeinſamen Aktion ergeben werde.
Der deutſch=polniſche Ausgleich.”
„Indem wir in grenzenloſer Liebe und Treue an unſerem
eigen Volk hängen, reſpektieren wir die nationalen Rechte auch
der anderen Völker aus dieſer ſelben Geſinnung heraus und
möchten aus tiefſtinnerem Herzen mit ihnen in Frieden und
Freundſchaft leben”. Charakteriſtiſch dieſe wenigen Sätze für
die Grundlage der deutſchen Politik, wie ſie der Kanzler in
ſeiner Rede vom 17. Mai geprägt hat. Den einzig möglichen
Weg in die Zukunft wies er damals — den der Verſtändigung
mit den neuen Methoden der Verhandlungen auf der
Grund=
lage der Völkerpſychologie.
Als die Regierung Adolf Hitler am 30. Januar das Erbe
der voraufgegangenen Regierung antrat, waren durch das
Frie=
densdiktat und ſeine Nachwirkungen die deutſch=polniſchen
Ver=
hältniſſe ſo verfahren wie nur irgend möglich, und die
Aus=
ſichten auf eine befriedigende Entwicklung der nachbarlichen
Be=
ziehungen auf ein Minimum geſunken. Es drohte die Gefahr,
daß ſich aus den vorhandenen Differenzen allmählich eine
Feindſchaft bildete, die nur zu leicht bei längerer Fortdauer
den Charakter einer beiderſeitigen politiſchen Erbbelaſtung
an=
nehmen konnte. Eine Entwicklung, an der nur die Väter des
Verſailler Unfriedens ein Intereſſe haben konnten. An einem
politiſch und wirtſchaftlich ausgeglichenen gut nachbarlichen
Verhältnis zwiſchen Deutſchland und Polen war den
Entente=
mächten, namentlich Frankreich, nicht das geringſte gelegen. Im
Gegenteil! Man hat in Verſailles Verhältniſſe konſtruiert, die
in möglichſt dauernder Form eine ſtändige Verfeindung der
beiden Völker herbeiführen ſollten, ohne allerdings mit der
Möglichkeit zu rechnen, daß die künſtlich zu ewiger Feindſchaft
verurteilten Völker eines Tages erkennen würden, welcher
Miß=
brauch mit ihnen getrieben wurde, um daraus zum Nutzen
beider Völker die einzig logiſche Folgerung zu ziehen, — ſich
beiderſeits zu verſtändigen und zu vertragen.
Jetzt iſt gelungen, was vielen vorher unmöglich und
un=
durchführbar erſchien, im Wege freimütiger und offener
Aus=
ſprache zu einem Abkommen zu gelangen, von dem beide
Re=
gierungen mit Recht erhoffen können, „daß ſich auf dieſe Weiſe
die Beziehungen zwiſchen ihren Ländern fruchtbar entwickeln
und zur Begründung eines gutnachbarlichen Verhältniſſes führen
werden‟. Damit war der Grundſtein zum deutſch=polniſchen
Ausgleich gelegt, deſſen praktiſche Durchführung folgerichtig von
einem Prozeß ſeeliſcher Umſtellung begleitet ſein muß und kann,
wenn ſich beide Völker nur ihrer naturgegebenen engen
Ver=
bundenheit bewußt werden. In der gleichen Linie lag auch die
Verbundenheit beider Völker im Weltkrieg und in den beiden
Kriegen 1866 und 1870/71. Hunderttauſende polniſcher Soldaten
hatten damals unter deutſcher Fahne gefochten. 400 000 deutſche
Soldaten ſind während des Weltkrieges im Kampfe gegen die
Zarenherrſchaft gefallen, die ſo den Weg mit freimachen halfen
für Polens Unabhängigkeit, an deſſen Selbſtändigkeit ſchon das
kaiſerliche Deutſchland ein ſtarkes deutſches Intereſſe hatte. Im
Glauben und Vertrauen an eine künftige, ſegensreiche
Ver=
bundenheit beider Völker hat Deutſchland damals das Angebot
der Zarenregierung ausgeſchlagen, einen Frieden zu
ſchlie=
ßen unter Preisgabe der Befreiuungspolitik Polens und
Aus=
lieferung des polniſchen Volkes an Rußland. Deutſchland hat
dieſen Weg nicht gewählt. Es iſt ſeiner den Führern des
pol=
niſchen Volkes gegebenen Zuſage treu geblieben. Anders
Frank=
reich, deſſen „heiliger Egoismus” die Opferung der polniſchen
Selbſtändigkeitswünſche verlangte. Noch im Auguſt 1917 erſtrebte
Frankreich einen Separatfrieden mit Oeſterreich auf Koſten des
polniſchen Volkes.
Eine weitere Verbundenheit beider Völker ergibt ſich
natur=
gemäß auch aus dem Kampfe gegen den Kommunismus.
Wäh=
rend ſchon in den vergangenen Jahrhunderten deutſche — und
polniſche Streiter die Chriſtenheit und europäiſche Kultur vor
aſiatiſchem Einbruch bewahrt haben, ſtehen beide Völker heute
abermals vor einer gemeinſamen Schickſalsaufgabe zum Schutze
der europäiſchen Kultur und des Chriſtentums. Aber ſtatt eine
gemeinſame Abwehrfront zu bilden, hatten ſie ihre
Schwierig=
keiten durch überflüſſige Reibungen und Wirtſchaftskämpfe
untereinander nur noch verſchärft. Das ſicherſte Mittel, die
Aus=
breitung des Kommunismus zu verhindern, war in erſter Linie
ein großzügiger deutſch=polniſcher Wirtſchaftsausgleich.
Menſchen=
alter hindurch hat man geglaubt, durch Niederlage und
Schä=
digung der Nachbarn reicher zu werden, bis man endlich zur
Erkenntnis kam, daß man durch Störung der wirtſchaftlichen
Harmonien nicht an Wohlſtand gewinnt, ſondern nur noch tiefer
in die Kataſtrophe geriet.
Durch die Friedensgeſtaltung von Verſailles iſt das
pol=
niſche Volk auch auf den verhängnisvollen Weg der
imperia=
liſtiſchen Expanſion nach Weſten gedrängt worden, wodurch ein
dauernder Gegenſatz zwiſchen Deutſchland und Polen geſchaffen
werden ſollte. Allmählich kommt man aber auch in Polen zu
der Erkenntnis, daß beide Völker in Zukunft davon abſehen
müſſen, ihre Kräfte nutzlos in gegenſeitigem Ringen zu
ver=
geuden, und ſtatt deſſen ihre beiderſeitigen ſtarken Energien
parallel geſtellt, wenn auch nach getrennten Intereſſenſphären,
auswirken laſſen müſſen. Auch in den Oſtfragen, ſind die
deut=
ſchen und polniſchen Intereſſen parallel geſtellt, ſo daß auch hier
eine gemeinſame Linie verfolgt werden kann.
Geſchichte und Gegenwart, Wirtſchaftszwang und
Länder=
geſtaltung weiſen den Weg in die Zukunft. Die erſten Etappen
der praktiſchen Zuſammenarbeit ſind durch die Notwendigkeit
der Gegenwart zwangsläufig gegeben: 1. Gemeinſame
Be=
kämpfung des Kommunismus: 2. Aufbau einer wirtſchaftlichen
Intereſſengemeinſchaft. 3. Parallelſtellung gegenüber
außen=
politiſchen, den Frieden gefährdenden Eventualitäten. Aus einer
loyalen Zuſammenarbeit auf dieſen Gebieten kann ſich dann eine
politiſche Praxis entwickeln, die zum Segen beider Völker den
deutſch=polniſchen Ausgleich vollenden wird.
*) E. Frhr v. Reibnitz: Der deutſch=polniſche
Ausgleich. Internationaler, Verlag, Berlin,
Kurfürſten=
damm 167.
Am Sonntag nachmittag nahm Reichsverkehrsminiſter Freih.
v. Eltz=Rübenach in Gegenwart des Braunſchweigiſchen
Staats=
miniſteriums in dem Vorort Feltenhof die Einweihung des
Braun=
ſchweiger Hafens vor.
Seite 2 — Nr. 132
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 14. Mai 1934.
Lebensmitkelſammlung
zugunſten des Hilfswerkes „Mukker und Kind”.
Das Hilfswerk „Mutter und Kind” hat die Aufgabe, im
Sinne einer geſunden Bevölkerungspolitik Mutter und Kind in
geſundheitlicher und fürſorgeriſcher Hinſicht zu erfaſſen. Das
ge=
ſamte Hilfswerk trägt den Charakter der zuſätzlichen Hilfe; es
ſoll zur Zeit noch vorliegende Lücken ausfüllen und vorbeugend
wirken.
Oberſter Grundſatz für eine erfolgreiche Durchführung des
Hilfswerkes wird ſein, für eine reichliche und geſunde Ernährung
der Mutter und der Familie zu ſorgen. Es kommt nicht darauf
an, eine ſchematiſche Maſſenfürſorge zu treiben, ſondern
indivi=
duelle Hilfe von Menſch zu Menſch zu leiſten. Zur Erreichung
dieſes Zieles iſt erforderlich, daß jeder deutſche Volksgenoſſe
freu=
dig und gerne ſein Scherflein dazu beiträgt, um die große Not, in
der ſich noch ſo viele unſerer deutſchen Mütter befinden, zu
lindern.
Wenn deshalb am Montag, den 14., und Dienstag,
den 15. Mai, die Sammler und Sammlerinnen
des Lebensmittelopferringes vor Deiner Tür
er=
ſcheinen und von Dir ein Lebensmittelopfer erbitten, laß ſie nicht
mit leeren Händen von Deiner Türe gehen.
Das Ergebnis dieſer Sammlung wird reſtlos unſeren
hilfsbedürftigen Müttern und deren Familie zugute kommen.
Denke immer daran, daß die
„Geſunderhaltung von Mutter und Kind”
eine unſerer wichtigſten bevölkerungstechniſchen Aufgaben iſt, die
auch von Dir Pflichten verlangen, denen Du Dich nicht entziehen
kannſt.
500 Saarkurner beſuchen Darmſtadk.
Darmſtadt bereitet ſich auf ihren Empfang vor. — Turner und
Sportler nehmen ſie in ihre Obhut. — Was wir ihnen an den
Pfingſttagen bieten wollen.
500 Turner und Sportler, aus dem Saarland wollen die
Pfingſttage benützen, um Darmſtadt kennen zu lernen. Die
Tur=
ner und Sportler unſerer Heimatſtadt haben ſich unter Führung
von Verwaltungsdirektor Löwer zuſammengeſchloſſen, um ihren
Brüdern von der Saar dieſe Tage ſo angenehm wie möglich zu
machen. Der Leiter des ſtaatlichen Turn= und Sportamts hat es
als Vorſitzender des Ausſchuſſes in kurzer Zeit verſtanden, die
Vorbereitungen zur Ausgeſtaltung der Feſttage ſo weit zu
för=
dern, daß Gewähr für einen würdigen Empfang und einen
genuß=
reichen Aufenthalt geboten iſt.
Wenn am Samstag nachmittag die Saarturner hier
am Hauptbahnhof eintreffen, werden die Mitglieder der
Turn= und Sportvereine Darmſtadts auf dem Bahnhofsplatz
Auf=
ſtellung nehmen und nach herzlichem Willkomm ihre Gäſte durch
ein Spalier von Sportlern und Turnern zum Paradeplatz geleiten
An dieſem Empfang beteiligen ſich auch alle übrigen
ſporttreiben=
den Verbände, darunter auch ein Ehrenſturm der SA.
Auf dem Paradeplatz wird Oberbürgermeiſter Wamboldt die
Saarländer im Namen der Stadt begrüßen.
Am Abend findet im Städtiſchen Saalbau eine große
Saarkundgebung
ſtatt, die Turner und Sportler mit der Bevölkerung in
zwang=
loſer Geſelligkeit vereinen wird. Ein ausgewähltes Programm
ſorgt für gute Unterhaltung.
Der Pfingſtſonntag
ſieht am Vormittag die Saarturner bei einem gemeinſamen
Opfer=
gang zum Tempel auf dem Adolf=Hitler=Platz, wo der Führer der
Gäſte im Namen der Saarturner ſich in das Opferbuch eintragen
wird.
Turneriſche und ſportliche Vorführungen,
verbunden mit einem großen Volksfeſt, ſind für den Nachmittag
auf der Woogswieſe vorgeſehen. Dort werden ſich die
Darm=
ſtädter mit ihren Brüdern von der Saar bei Sport und Spiel
zu=
ſammenfinden.
Am Abend werden dann die Saarturner Gäſte der Turn=
und Sportgemeinde Darmſtadt 1846 in der Turnhalle am
Woogsplatz ſein.
Durch das Entgegenkommen der Darmſtädter Bäcker= und
Metzgerinnungen, der Brauereien und verſchiedener anderer
Ge=
ſchäftsleute iſt es möglich geworden, die Gäſte zu bewirten.
Der zweite Tag
wird der Beſichtigung der Stadt gelten. Die Vorbereitungen für
die Ausgeſtaltung des zweiten Feiertags ſind ebenfalls getroffen.
Für die Darmſtädter Bevölkerung
gilt es nun. an dem Beſuch unſerer Saarbrüder regen Anteil zu
nehmen. Es gilt die Gäſte für die beiden Tage zu beherbergen
und ihnen Quartiere, zur Verfügung zu ſtellen. Anmeldungen
hierzu nimmt das Quartieramt der Turn= und Sportgemeinde
1846 am Woogsplatz noch entgegen.
Niemand wird ſich dieſer Ehrenpflicht entziehen. Es gilt, den
Brüdern von der Saar erneut zu beweiſen, wie ſehr wir mit ihnen
fühlen und denken und wie ſehr wir mit ihnen und ſie mit uns
verbunden ſind. Für die Pfingſttage kann es alſo nur heißen:
Darmſtadt im Zeichen der Saar!
Die Aufbewahrung giftiger Flüſſigkeiten. Vielfach, ſowohl
im Haushalt als im Gewerbebetriebe, werden Gefäße, die zur
Aufnahme von Nahrungs= und Genußmitteln beſtimmt ſind, wie
Wein= Bier= und Mineralwaſſerflaſchen, zur Aufbewahrung git
tiger Flüſſigkeiten, die im Haushalt oder im Gewerbebetrieb Ver
wendung finden ſollen (z. B. Salzſäure. Salpeterſäure, Karbol
ſäure, Lyſol, Salmiakgeiſt, Sublimatlöſung und dergleichen) be
nutzt, ohne daß Vorkehrungen getroffen werden, durch die der
Ge=
fahr einer Verwechſlung des giftigen Inhalts der Gefäße
mi=
einem Nahrungs= oder Genußmittel vorgebeugt wird. Infolge
dieſes auf Unkenntnis und Unachtſamkeit, auf Gleichgültigkeit ode
Rückſichtsloſigkeit zurückzuführenden Verfahrens ſind ſchon häufig
Perſonen, die aus Verſehen aus ſolchen Flaſchen getrunken haben,
ſchwer erkrankt oder geſtorben. Ebenſo wie es für Gifthändler
nach § 15 der Verordnung, betreffend den Verkehr mit Giften
vom 17. April 1895, verboten iſt, Gifte in Trink= oder Kochg
fäßen oder in ſolchen Flaſchen oder Krügen abzugeben, deren Form
oder Bezeichnung die Gefahr einer Verwechſlung des Inhalts mi
Nahrungs= oder Genußmitteln herbeizuführen geeignet iſt, ſo mu
auch demienigen, der giftige Flüſſigkeiten im Beſitz hat, um ſie im
Haushalt oder Gewerbe zu verwenden, ſchon im Hinblick auf ſein
zivil= und ſtrafrechtliche Verantwortlichkeit dringend anempfohler
werden, die gleiche Vorſicht bei ihrer Aufbewahrung obwalten
zu laſſen.
Hefſiſches Landestheater.
Miſte Hfe
Dienstag. 15. Mai Anf. 19½, Ende gegen 2½4 Uhr. 4 21Wiener Blut.
Preiſe 0.30—5.50 Mittwoch 16. Mat Anf. 20, Ende nach
kinderreiche Mütter
Die vier Musketiere. 22½ Uhr B 22, dazu
Nummerkarten 850—900.
Preiſe 0.50—4.50 Kleines Haus Dienstag 15. Mai Anf. 20, Ende nach 22½ Zuſatzmiete V14, dazu
kinderreiche Mütter Nummerkarten 701—850,
Die vier Musketiere.
Preiſe 0.70—3.80
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 14. Mai 1934
Eröffnung der deutſchen Frühjahrsausſtellung
Surmſtäut 290+.
Volkhafte Kunft.
Eine deutſche Kunſtſchau von ganz beſonderem
Ausmaß.”
Wieder einmal iſt der Kunſttempel auf der Mathildenhöhe,
der Joſeph M. Olbrichs Namen für immer mit dem
Darm=
ſtadts und mit der ganzen deutſchen Kunſt engſt verbindet, in das
Sonnengold eines wunderbaren Frühlingsſonntags getaucht. Und
wieder einmal ſind feſtlich geſtimmte Menſchen verſammelt, der
Eröffnung einer Ausſtellung beizuwohnen, die ein Markſtein ſein
ſoll in der Entwicklung der deutſchen Kunſt. Einer Kunſt,
die nach dem Willen des Führers des Dritten Reiches „
volk=
haft” ſein ſoll. Was heißen ſoll, aus Blut und Boden
deut=
ſchen Weſens geboren. Einer Kunſt, die keines Dolmetſchers
be=
dürfen ſoll, die ſich unmittelbar an den Beſchauer wendet und
die der Beſchauer, ganz gleich welcher Berufs= und
Geſellſchafts=
ſchicht er angehört oder ſich — in Verkennung wahrer
Volks=
gemeinſchaft — zuzuzählen verpflichtet fühlt, ohne Mittler
ver=
ſtehen ſoll. Die ſich ihm offenbart, wie das ſelbſtverſtändlich
Schöne, das uns immer und überall umgibt, dem aber durch
be=
rufene Künſtler greifbarer, Kulturwillen verkörpernder Ausdruck
gegeben wird.
„Gerade in einer Zeit wirtſchaftlicher Nöte und Sorgen iſt
es wichtig, allen Menſchen klar zu machen, daß eine Nation aus)
noch höhere Aufgaben beſitzt, als in gegenſeitigem wirtſchaftlichen
Egoismus aufzugehen. Die Kulturdenkmäler der
Menſch=
heit waren noch immer die Altäre der Beſinnung auf ihre beſſere
Miſſion und höhere Würde!” — Alſo ſprach der Führer in
Nürn=
berg, als er in allen Nöten ſchweren Kampfes die Notwendigkeit
unterſtrich, die Kulturaufgaben, und darin in erſter Linie die
Kunſt, im nationalſozialiſtiſchen Staat nicht zu vernachläſſigen,
ſie vielmehr an die Spitze allen Tuns zu ſtellen. Darmſtadt
ver=
ſucht nun als erſte deutſche Stadt, dem Willen des Führers
Weg=
bereiter zu ſein, ein wenn auch beſcheidenes Stück zu
verwirk=
lichen.
Der Anfang iſt, das ſei rückhaltlos anerkannt, vielverſprechend.
Wir ſchließen uns gern dem Wunſch an, den geſtern Profeſſor
Adolf Beyer, der Leiter der Ausſtellung, ihr mit auf den
Weg gab:
„Möge dieſe Ausſtellung von dem neuen Glauben an
Deutſchland und ſeine Kunſt Zeugnis ablegen, möge ſie
Freude und Genuß denen geben, die eine
empfängliche deutſche Seele haben!“ —
Dem feierlichen Eröffnungsakt wohnten Vertreter der
Staats= und ſtädtiſchen Behörden, der Kunſt, der Partei uſw. bei.
Allen entbot der Leiter des Kampfbundes für deutſche Kultur,
Ortsgruppe Darmſtadt,
Dr. Rudolf Erckmann,
herzlichſten Willkommgruß. Im Namen des Kampfbundes und
der Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler, denen die
Durch=
führung der Ausſtellung zur Aufgabe ward. Sein Gruß galt
be=
ſonders dem Vertreter des Reichsſtatthalters, des Staatsminiſters,
der Kulturabteilung des Miniſteriums, dem Oberbürgermeiſter
und den deutſchen Meiſtern von draußen und drinnen, deren
per=
ſönliches Intereſſe an der Ausſtellung beweiſt, daß wir mit
un=
ſerem Wollen auf dem rechten Wege ſind. Dank für Unterſtützung
und Förderung ſprach Dr. Erckmann aus dem Staat und der
Stadt, der Thoma=Geſellſchaft, der Freien Vereinigung, und
be=
ſonders Profeſſor Adolf Beyer, dem verantwortlichen Leiter der
Ausſtellung, der in ſehr ſchwieriger Zeit dieſe verantwortungsvolle
Aufgabe übernommen hat. Dank auch der Künſtlerſchaft und allen
deutſchen Männern, vor allem auch den Arbeitern, die weſentlich
zum Gelingen des Werkes beigetragen haben.
Wir ſtehen im Aufbau eines neuen Kulturerlebens, ſagte Dr.
Erckmann, das erwächſt aus dem umwälzenden Erlebnis der
nationalſozialiſtiſchen Revolution. An die Stelle der
hinweg=
geräumten Trümmer der überwundenen Epoche ſtellten wir den
neuen Kultur=Willen. Als Künſtler gelten uns
Men=
ſchen des Dritten Reiches allein die Mittler wahrhaftiger, echter
Kunſt, geboren aus Blut und Volk, Formwerdung der
Volks=
ſeele. Nur wer in die Volksſeele hineinleuchtet und uns
den Widerſchein künſtleriſch vermittelt, iſt berufen, als Künſtler
der Kultur zu dienen. Nicht der zerſetzt, dadurch, daß er
krank=
haft Zerſetzendes als Kunſt vermitteln will, ſondern der
auf=
baut. Nur der iſt Führer im Reiche der neuen deutſchen Kunſt,
der dem Volksgenoſſen die Umwelt zum Erleben in der Kunſt
erſchließt. In dieſem Willen und Geiſt des Führers arbeiteten
wir, und in dieſem deutſchen Kunſtwillen ſoll die Ausſtellung
ſtehen. —
Profeſſor Adolf Beyer,
der beauftragte und verantwortliche Leiter der Ausſtellung,
um=
riß ſeine Abſichten und die Aufgaben, die er in
Uebereinſtim=
mung mit der Leitung des Kampfbundes bei der Verwirklichung
der Geſtaltung der Ausſtellung zu löſen hatte, etwa wie folgt:
„Ich darf nicht verſchweigen, daß ungeahnte Schwierigkeiten
und Hemmungen zu überwinden geweſen, daß ich nicht in die
Lage verſetzt worden war, die mir erwünſchten Kunſtwerke in
auswärtigen Werkſtätten ſelbſt auszuſuchen und vorher kennen
zu lernen. Trotzdem habe ich nach beſtem Wiſſen und Können
verſucht, für meine Vaterſtadt eine Ausſtellung zu ſchaffen, die
dem Namen der Stadt als Pflegeſtätte der Kunſt Ehre macht,
und die dem Volke wieder die Zuverſicht gibt, daß auch unſere
Kunſt, die lange Jahre die ſchwerſten Krankheitserſcheinungen
zeigte, wieder geſund wird. Sie ſoll dem Wunſche des
Führers entſprechen, daß die Kunſt das Volk
wieder beglücken möge.
Um dies zu erreichen, war es notwendig, der Künſtlerſchaft,
die wir zur Beſchickung der Ausſtellung einluden, klar und
deut=
lich zu ſagen, was wir wollten und was wir nicht wollten. In
der Einladung hieß es wörtlich: „Wir wollen wieder eine
ge=
diegen gekonnte deutſche Kunſt vorführen, die ein geſundes,
ſtar=
kes deutſches Menſchentum, deutſches Land, auch das Schöne,
Edle, Heldiſche im Sinne des Führers zeigt.
Zu meiner großen Freude konnte ich feſtſtellen, daß dieſe
meine Worte in den Kreiſen deutſchgeſinnter Künſtler den
lebhaf=
teſten Widerhall fanden, zahlreiche Zuſtimmungsſchreiben und
Glückwünſche zu dieſer Initiative und Deutlichkeit gingen von
überall her ein. Ich bin ſtolz darauf, daß große deutſche
Meiſter dieſem Rufe folgten und mir in treuer
Kol=
legialität halfen.
„Ich glaube hier ausſprechen zu dürfen, daß dieſe Kunſtſchau frei
von jeder Einſeitigkeit iſt. Ich ſuchte das Gute, wo es nur zu
finden war, in allen deutſchen Gauen, bei jung und alt. Wie ein
Volk immer aus Generationen beſteht, ſo beſteht auch die deutſche
Künſtlerſchaft aus Generationen. Wir haben niemand
ausgeſchal=
tet, weil er alt oder zu jung war — gewählt wurde nur nach dem
Ge=
ſichtspunkte, ob das Werk echt, gut und deutſch ſei. Die Vorzüge
der Güte und des Deutſchtums aber können in der verſchiedenſten
Weiſe und Technik erreicht werden, und in der Tat finden Sie
hier Werke, die ſowohl tradionsgebunden ſind, wie auch ſolche die
weltanſchaulich oder techniſch ganz auf dem Boden unſerer Tage
ſtehen. Ich bin überzeugt, daß Sie alle aus dieſer Kunſtſchau den
deutſchen Geiſt herausfühlen werden. Der Geiſt eines Düree
oder Schwindt iſt nicht tot, er lebt auch in unſeren Tagen, Romantt”
und Poeſie ſind lebendig in unſerem Volke, Geſtaltungskraft fü
ſeine Gabe.
Es iſt im Neuen Deutſchland höchſte Zeit geworden, daß am
in der Kunſt endlich die ſchmachvolle Ausländerei aufhört, der
fremdſtämmige Kunſtſchwätzer und Händler betrieben haben. W'
müſſen uns frei machen von allen Schädlingen und dem deutſchee
Volke einhämmern, daß kein Volk der Welt einen ſonz
unerhörten Reichtum, an eigener Kunſt beſitzt wie de
deutſche. Wir wollen die eigene Art pflegen, die Achtung v.d
gediegenem Können, und ehrlichem Handwerk wieder belebe=,
ganz ohne Rückſicht darauf, daß unbelehrbare Vertret:/
von geſtern, die ſich fortſchrittlich” dünken, dieſe Bemühung aus
„reaktionär” zu verhöhnen ſuchen. Ein Verzicht auf die Erzeuu
niſſe jener fingerfertigen internationalen Artiſten, die ebenſowo
in Paris wie in Berlin, Prag oder Moskau daheim ſind, iſt mi
nicht ſchwer geworden, ich glaube dafür durch Heranholung viel:
Stiller im Lande, die oft einſam in kleinen Orten ſitzen, einee
beſſeren Erſatz gefunden zu haben.
Kann dieſe Ausſtellung bei dem beſchränkten Raum auch nru
eine kleine Auswahl aus dem großen Reichtum zeitgenöſſiſche=
Kunſtſchaffens bringen, ſo kann ſie doch ein Markſtein de
neuen deutſchen Kunſtgeſinnung ſein. Auf Gruppe==
Moden und Richtungen habe ich keine Rückſicht genommen, 5n
kenne nur deutſche Kunſt in ihren verſchiedenſten Aeußeru
gen, wie ſie durch Blut und Boden bedingt ſind. Ich kün
mere mich auch nicht um jene vergriffenen Fremdwörter zur W.
zeichnung von Richtungen. Dieſe ſind alle irreführend und
unz=
treffend, durch ſie wird den Aeußerungen unverantwortlicher, S
undeutſch geſinnter Kunſtſchreiber ein gelehrtes Mäntelchen um
gehängt. Durch dieſe Fremdworte aber wird die Kluft, die E,
Maſſe unſeres Volkes von der Kunſt trennt, nur vergrößert. Kum
aber iſt keine Wiſſenſchaft, Kunſt iſt auch nicht nur fäü
eine kleine gelehrte Schichtda, ſondern fürunſs
ganzes Volk.
Noch iſt der Kampf um die Kunſt nicht beendet, wir
dürf-
uns darüber keiner Täuſchung hingeben. Noch ſind dieſelb=
Kräfte am Werk, die zum Teil ſchon vor dem Kriege den Umſtug
und den Bolſchewismus einleiteten, es wird ſogar verſucht, die
Sturmvögel des Zuſammenbruchs als „Wegbereiter” einer natm
nalen Erneuerung umzulügen — den klaren Worten des Führe/
zum Trotz. Wir dürfen auch nicht vergeſſen, daß in der deutſch=
Kunſtgeſchichte der neuen und neueſten Zeit die größten
Geſchicht=
fälſchungen und Lügen begangen worden ſind, daß die Feinde d+
deutſchen Volkes auch hier ein verhängnisvolles Zerſtörungswe.”
vollbracht haben. Aufklärung tut not.
So liegt noch ein großes Werk vor uns — aber wir gehen dm=
Weg in eine beſſere deutſche Zukunft freudig, denn ein neur rI.
Glaube iſt durch die herrlichen Worte des Führers bei uns eiu
gezogen.,
Gegner
Raike
die Spit
rlichen Bel
ten zahlreich
bemerkbar
4öolizei Dart
Fü1 die Gäſte
Mit dem oben zitierten Wunſch ſchloß Prof. Beyer ſeine Rech , Angriff wi
Dann trat
Oberbürgermeiſter Wamboldt
ans Rednerpult um auch ſeinerſeits als Vertreter der Lande;
hauptſtadt den Veranſtaltern der Ausſtellung herzliche Wor
des Dankes zu ſagen. Vor allem dem Kampfbund und ſeine:
Führer und Prof. Beher für ſein unermüdliches, von ſtarle;
künſtleriſchen Wollen beſeeltes Wirken, dem es zu verdanken ih.
daß eine vorbildliche Ausleſe von Kunſtwerken aus allen deud
ſchen Gauen zuſammengetragen wurde, die eine Schau beſt
deutſcher Kunſt bietet. Eine Ausleſe, die die Bedeutung d
Ausſtellung weit über örtlichen Rahmen heraushebt und z.
einer deutſchen Kunſtſchau von ganz beſondere
Ausmaß erhebt.
7
Verteidig=
amentlich in
iüge Zeit
her mn
Ruden Schw
M us Fluidu
Die Siadt Darmſtadt iſt ſtolz darauf, wieder einmal ein” wet. Erſt
ſo bedeutende Ausſtellung in ihren Mauern zeigen zu könnes ſtieckenwei
die beweiſt, daß der Kunſtbolſchewismus endgültig überwundet Jampfes,
iſt und die deutſchen Künſtler wieder Feld haben zu natu /y) Gürth,
und blutgebundenem Kunſtſchaffen. Deutſche Kunſt muß
alle-
deutſchen Volksgenoſſen zugänglich und verſtändlich ſein, ohrt
Dolmetſcher und ohne Kommentar. Die aus der Aſphaltwüf
der Großſtadt geborene kranke Kultur und Aſphaltkunſt iſt übes
wunden. Wir hoffen, daß dieſe Ausſtellung wegbereitend ſei=
und wirken wird. Wir hoffen aber auch, daß ſie die Kunf
geltung unſerer Stadt neu begründen wird, daß ſie den Namel
Darmſtadt, der im Kranz der deutſchen Städte als Kultur= und
Kunſtſtätte immer einen guten Klang hatte, neu feſtigen wien
Daß ſie zum mindeſten der Anfang ſein wird dazu, d0
keiner die deniſche Kunſtkennt, der nicht Dar0!
ſtadt kennt!
Im Namen des Reichsſtatthalters,
der durch Dr. Scheer vom Kultusminiſterium ſein lebhaſie)
Bedauern darüber ausſprechen ließ, daß er verhindert iſt, perſol”
lich zu erſcheinen, wurde die Ausſtellung ſodann für eröffſih
erklärt. — Ein Rundgang durch die Ausſtellung, auf dere
künſtleriſche Bedeutung wir in Bälde zurückkommen, ſchloß
an und beendete den feierlichen Eröffnungsakt.
M. St..
— Kunſthalle am Rheintor. Mittwoch, den 16. d. M., G
öffnet der Kunſtverein ſeine 4. diesjährige Ausſtellung, in der =s
Mittelpunkt eine Wanderausſtellung des Oſtmärkiſchen Künſtle.”
bundes ſteht. Der Regierungspräſident in Frankfurt a. d. O. ur
Leiter des Amtes für Kunſt im Landesführerrat des Bunde‟
Deutſcher Oſten, Landesgruppe Oſtmark Dr. Eichler, hat Lee
Ausſtellung folgendes Geleitwort mit auf den Weg gegeben: v”
ſeiner Wanderausſtellung im Weſten des Reiches begleiten d2
Oſtmärkiſchen Künſtlerbund meine aufrichtigen Wünſche. Ich. 2
hoffe von dieſer Wanderausſtellung, daß ſie für die kulturel. e
Belange des Oſtens vor allem in den deutſchen Landſchaften Ve
ſtändnis wecken hilft, denen eine enge Berührung mit dem C.
diete der Oſtmark fehlt. Gerade die Kunſt hat ja die hohe Ard
gabe, Ausdruck der ſchöpferiſchen Kräfte eines Volkes zu ſei
der Entfaltung und Veredelung ſeiner blut= und bodengebunch”
nen Weſensart zu dienen. Sie iſt im Sinne des Nationalſoöf
lismus die Mittlerin zwiſchen höchſtem geiſtigen Geſchehen 12
dem ſein Volkstum wahrhaft verkörpernden deutſchen Menſche”
Ihn zu formen und in der Totalität der nationalſozialiſtiſche.
Weltanſchauung ſeeliſcher immer feſter zu verankern, iſt letzts
Ziel der Volkwerdung der deutſchen Nation. Die Kräfte hien
nimmt auch der oſtmärkiſche Künſtler nur aus ſeiner tiefen Be”
wurzelung mit ſeinem Volkstum und ſeinem oſtmärkiſchen Heime”
boden, der er ſein kulturelles Selbſtbewußtſein verdankt. Oh0‟
dieſes Selbſtbewußtſein, das wir geräde im Oſten des Reiches
bitter nötig haben, weil es zu deſſen Erſchließung und
Erſtchk=
kung die unerläßliche geiſtige Vorausſetzung bildet, vermag iit
der oſtmärkiſche Künſtler keine Werte zu ſchaffen. Wie ſehr
aber berechtigt iſt, beweiſen ſeine Werke und dieſe Wanderat”
ſtellung. Wer ſie fördert, dient nicht nur der deutſchen Kunſt —
Oſtmark und damit dem deutſchen Volke ſchlechthin, ſondern
hilft vor allem dem deutſchen Künſtler ſelber, ſich wieder, M.
ſeinem Volke heimzufinden zu den Quellen ſeiner Kraft. n2
denen ihn eine volksfremde geiſtig verarmte Zeit innerlich *
trennt hatte.” — Hoffen wir, daß dieſe ſchönen Worte auch 1.
unſeren Darmſtädter Kunſtfreunden Widerhall finden. Da D
von dem Oſtmärkiſchen Künſtlerbund geſandten Werke nicht —
ganze Kunſthalle füllten, wurde noch unſer beliebter Darmſtche.
Maler Ferdinand Barth gewonnen, der in den beiden 99%
räumen des Obergeſchoſſes zahlreiche ſeiner anſprechenden. L
bider mit vielen Aotven auls unſerer jäheren Ungebung 1.
im Erdgeſchoß über 30 ſehr beachtliche Temperabilder brine
Auch ſeine Arbeiten werden auf großen Beifall rechnen kohl.
ſastag, 14. Mak 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 132
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W. Ve Len WV Me V
onſe Damſtädt i del Savonn Porſciaprande
wrät 149r 4000 Zuſchauern unterliegt Tura Barmen 10:• (b: 2) in der Zwiſchenrunde gegen Polizei Darmſtavt.
4 alk letzten Vier: Polizei Darmſtadt, Spielvereinigung Fürth, Sportfreunde Leipzig und Askan TV. Berlin.
nach der Pauſe erwachken die Gäſte!
Die Handball=Zwiſchenrunde.
Ein kleiner „Meiſterſchafts” Kampf.
Auf einmal decken ſie präzis jeden Mann,
ſpie=
mik
Verdienker Sieg
der „Grünen”.
die Kluſt 4.
verart
nicht 7u
dernfürn
och ſind dit
kriege ten!
zur peicht.
eiter” eime
derten des G
5indeik
or etwa 4000 Zuſchauern ſtanden ſich die
bitzn Gegner Polizei Darmſtadt und Tura
Baen gegenüber. Unter den Ehrengäſten
wn die Spitzen der ſtaatlichen, ſtädtiſchen und
ſpilichen Behörden vertreten. Auch die Gäſte
ber wi ſtz helin zahlreiche Anhänger mitgebracht, die ſich
z dem zu bckl hemerkbar machten.
ners dir olizei Darmſtadt ſiegte, und zwar verdient,
betn tie Gäſte erreichten nie die Geſchloſſenheit
Beger ku im lrgriff wie der Südweſt=Gaumeiſter. Auch
ihlteV erteidigung wies manche Schwächen auf,
nagntlich in der Läuferreihe mangelte es
Urztin dre. Zeit an der notwendigen Unterſtützung
deis iß enen Sturmes. Hier arbeitete die „grüne‟.
berilct Rhe vorbildlich! Die Zuſchauer wurden bei
bund W0 deinswiel nicht recht warm, noch nie war es in
iges, 10 Dkmſcadt bei einem Spiel der
Meiſterſchafts=
zu brl”, runs der Handballer ſo ruhig um das Spiel=
In aus A f hpre heute. Es fehlte dabei nicht einmal an
eine Sdl k gſternden Leiſtungen, an
Einzellleiſtun=
ſie Bebelke., gſt Ulber man ſuchte die große Linie, den
mit=
uchebt n ſinden Schwung eines ſpannenden Ringens
zbeie undas Fluidum der ſich reſtlos einſetzenden
Sämer. Erſt in der 2. Hälfte erreichte das
Syl ſtreckenweiſe das Niveau eines
Meiſter=
zeigen 744 ſa nskampfes, wie wir ihn früher etwa gegen
S hen. Fürth. Hamburg erlebten. Da feuerten
dkzuſchauer die Aktionen beider Parteien im=
Aſwieder an und kargten auch nicht mit
MMk!
ſann kann ruhig behaupten, daß
14 Pafel z30 Maufen des Hueles
eicfen.
Abder Pauſe diktierten die Einheimiſchen klar
1 WVerlauf und beherrſchten das Feld, weil es
um der Gegner überließ. Der grüne Sturm
ſtſſte, wie er wollte, von der Läuferreihe
im=
urwieder durch den 6. Mann unterſtützt. Kein
Alder, daß ein halbes Dutzend Tore geworfen
1 Wen, trotzdem der Gäſtehüter ein blendendes
hen bewies und ſelbſt raffinierteſte Würfe
(M Spalt, Sommer und Rothärmel unſchäd=
Mnachte. Die Gäſte hatten ihren beſten Mann
Nur ſtehen: Isringhaus, der ſchon mehrfach
MWeſten vertrat, legte Proben ſeiner Kön=
Uhaft ab und verhütete mindeſtens 6 „
tot=
he Sachen”, als Gegner frei zum Torwurf
1An. In der Verteidigung war Wildförſter
eltziſcher im Zugriff als ſein Nebenmann
Np= der erſt nach der Pauſe ſich voll ausgab.
79der Läuferreihe überragte rechts Kunze
ANebenleute Biſchlipp und Buſchmann weit=
AA Biſchlipp erſetzte den etatmäßigen Mittel=
Utt der Tura nicht ganz und klebte, mit
ſhmann zuviel in der Verteidigung. Im
an war Braſelmann ein ausgezeichneter
beſtürmer und auch der ſicherſte Torſchütze.
2 An er einmal lospreſchte, dann hatte Kiepfer
AAGewißheit, einen ſcharfen Wurf halten zu
Weh. Er verſtand ſich mit ſeinem Halblinken
kneiſter ausgezeichnet. Auch Bender zeigte
Ei ichen Einſatz, wurde aber ſehr ſtark ab=
B1. Das widerfuhr auch dem ſchon in der
Nomalmannſchaft tätigen Geilenberg auf
Atsaußen, von dem man eigentlich etwas ent=
4h wurde. Der körperlich große Linksaußen
ſnibt hatte kein Glück mit ſeinen Strafwür=
Lundo auch nicht im Strafraum, obwohl er mit
en Vorlagen, oft gut ins Gefecht gebracht
Ne. In der erſten Hälfte war der Gäſte=
M ja kaum ein laues Lüſtchen, das an der
ſien Abwehrmauer erſtickte. Die Gäſte
kom=
ſeicken immer noch einmal und verzettelten
häs ihnen ein Grüner den Ball abſpielte.
wie Gäſteverteidigung ließ ſich lange Zeit
dem Konzept bringen und verſuchte mit 5
hun gegen 6 Stürmer zu arbeiten. Als man
irktik der Grünen ſpitz hatte, war ſchon eine
ſteit vorbei Dann wurde allerdings gut
Fütz hart geſperrt und auch körperlich mit
G1 und Feſthalten operiert. Die Elf gab
1 0n ihrem Gegenüber nichts nach und gefiel
aut.
Die Polizeielf
war heute nicht in der Spiellaune und auf der
Höhe wie etwa gegen Frieſenheim; ſie hat auch
gegen Herrnsheim Beſſeves gezeigt. Sie darf
den heutigen Sieg nicht überſchätzen, denn eine
Halbzeit lang war „kein Gegner von Format”
da, und als er erwachte, da wackelte es oft
ge=
fährlich in der grünen Abwehrmauer. In acht
Minuten warf Tura vier Tore! Konnten vor
der Pauſe der Eifer, der Kampfgeiſt und das
überlegte Zuſammenſpiel des ganzen Sturmes
reſtlos gefallen, ſo überraſchte ſpäter die
Luſt=
loſigkeit und das Schema, mit dem gegen die
weiße Abwehr angegangen wurde. Das
Frei=
laufen war, außer bei Spalt, wie vergeſſen.
Wollte man auf Zeit ſpielen? Als der Gegner
auf 8:6 herangekommen war, hätte leicht eine
böſe Ueberraſchung eintreten können. Zwei Tore
Differenz ſind im Handball unter Umſtänden
weniger als nichts. Ohne Tadel ſpielten Spalt.
und Rothärmel, auch Leonhardt konnte gefallen.
Huber muß man ſeine Verletzung vom
Donners=
tag zugute halten, dennoch war er ſtets
einſatz=
bereit im Strafraum. Sommer auf Halbrechts
hielt den Angriff ſpäter ſtark auf, und ſeine
ſonſt gefürchteten Durchbrüche verſuchte er gar
nicht anzuwenden, obwohl ſie z. B. in der erſten
Spielhälfte oft verlockend nahe lagen. Auch bei
ſeinen Strafwürfen hatte ar Pech. Die Pauſe in
ſeinem Mannſchafts=Training iſt wohl dafür
verantwortlich zu. machen, daß er heute nicht
hundertprozentig der „Ta,k Sommer” war. Das
kann ja wieder werden. Die Läuferreihe
Un=
macht, Daſcher, Stahl ſpielte ſich ein verdientes
Lob heraus, das auch Walther in der
Verteidi=
gung gebührt. Pfeiffer litt noch unter ſeiner
Knieverletzung, ſo entwiſchte ihm ſein Gegner
oft, und drei Treffer entſtanden auf dieſe
erklär=
liche Weiſe. Kiepfer hate einen guten Tag und
ſchlug ſich „für Eichenlaub und Schwerter”, wenn
ihm auch das Mißgeſchick eines Eigentors
wider=
fuhr.
Die Begrüßung der Mannſchaften
erfolgte durch Gau=Handballobmann Klee=
Frank=
furt a. M., worauf Schiedsrichter Marguardt=
Eßlingen den Ball freigab. Der Anwurf
Leon=
hardts rollt bis zum Gäſteſtrafraum, und ſchon
ſauſt ein ſcharfer Wurf Sommers — aber ins
Aus. Dann erwirbt ſich Isringhaus im
Gäſte=
tor ſofort die Sympathien der Zuſchauer.
Groß=
artig pariert er viermal Strafwürfe und
Feld=
angriffe Hubers und Spalts. Doch in der 5.
Min, wird er von Rothärmel, der ſich kraftvoll
durchkämpfte, zum erſten Male geſchlagen. Und
wieder ſtürmt Rothärmel mit Spalt heran, eine
Drehung Spalts, und unhaltbar landet ſein
Ball in der langen Ecke zum 2. Treffer. Schmidt
auf der Gegenſeite wirft einen Strafwurf weit
ins Zuſchauergedränge. Spalt verſucht es durch
die weiße Deckungsreihe mit einem tiefen
Straf=
wurf, aber Isringhaus iſt auf dem Poſten. Auch
Kiepfer zeigt ſeine Meiſterform gegen
Straf=
würfe Schmidts und als einmal Bender
durch=
gebrochen war. In der 12. Min, iſt wieder die
weiße Deckung mit den Halbſtürmern zur
Ab=
wehr eines Strafwurfes angetreten. Doch Spalt
ſchockt zum freiſtehenden Sommer, deſſen
Verlän=
gerung zum 3. Tor führt. In der 17. Min,
kom=
men die Gäſte durch Bender, der ſeinem
Vertei=
diger enteilen konnte, zum 1. Gegentreffer,
Dann nimmt Polizei wieder, das Heft in die
Hand und bucht in der 20. Min, durch eine ſchöne
Einzelleiſtung Spalts das 4., 2 Min, ſpäter nach
prächtiger Kombination Huber=Leonhardt das
5. und in der 26. Min, durch Leonhardt das
6. Tor. Spalt ſetzt einen ſcharfen Schuß genau
auf die Latte, und zwei fabelhaft genaue Würfe
in die hohe Ecke boxt Isringhaus zum Eckball
hinaus. Dann ſieht man ein im Handball ganz
ſeltenes Eigentor. Es paſſierte Kiepfer. Er
hatte einen ſcharfen Wurf im Hechtſprung
her=
untergeholt. Als er aufſtand, rutſchte er aus,
und der Ball rollt ihm aus der Hand nach
rück=
wärts über die Torlinie.
Nach der Ueberlegenheit der Platzelf in der
erſten Halbzeit hatte man eigentlich kaum noch
Ueberraſchungen erwartet. Aber es kam
an=
ders, denn
len auch reichlich körperlich in Abwehr und
An=
griff. Zunächſt läßt man Sommer noch einmal
durchbrechen, worauf das Torverhältnis ſchon
7:2 lautet. Dann nutzt Braſelmann die
Situa=
tion geſchickt aus. Als ſich am Wurfkreis zwei
Grüne gegenſeitig überlaufen, wirft er
unhalt=
bar zum 7:3 ein. Wenige Augenblicke ſpäter iſt
der grüne Sturm gedeckt, da windet ſich Daſcher
durch ein Loch, und ſein Wurf verbeſſert die
Partie auf 8:3. Barmen greift unentwegt an,
ſetzt ſeine Außenſtürmer verſtärkt ein, und auch
die Läuferreihe arbeitet offenſiv, mit Erfolg.
Braſelmann läuft auf und davon, ſo daß ſich
Kiepfer vergeblich bemüht, den Erfolg zu
ver=
hindern. Auch Bender hat die ſchwache Stelle
in der grünen Verteidigung gewittert und
be=
nutzt das gleiche Rezept, ſo daß in 8 Minuten
die Gäſte auf 8:6 herankommen. Das wird dem
Anhang der Grünen doch zu bunt. Der
Polizei=
ſtürm ſcheint ſich ausgegeben zu haben,
Leon=
hardt hilft in der Verteidigung, meiſt ſind nur
drei Mann vorn. Es ſieht nicht gerade roſig
aus. Kiepfer iſt ſchwer beſchäftigt. Aber zwei
wunderbare Paraden laſſen die Tauſende
auf=
atmen, und der kritiſche Punkt ſcheint
überwun=
den. Leonhardt entdeckt eine Chance. Huber
ſerviert ihm eine weite Vorlage, und ſchon heißt
es 9:6. Kaum iſt der Beifall verrauſcht, da iſt
der grüne Sturm wieder einmal blockiert.
Da=
ſcher ſpritzt dazwiſchen, Spalt legt ſcharf auf den
freien Raum vor, ſo daß Daſcher unbehindert
das 10. Tor werfen kann. Noch 7 Minuten ſind
zu ſpielen. Tura kämpft unverdroſſen, mit
Rie=
ſeneifer attackieren Bender, Braſelmann.
Geilen=
berg. Jetzt hält die grüne Deckung nicht. Nur
noch einmal kann Braſelmann davonziehen, aber
bei ſeinem genauen Wurf iſt es kein Wunder,
daß Kiepfer zum 7. Male, hinter ſich greifen
muß. Noch einmal iſt Leonhardt im vollen Lauf,
aber die Schwungkraft, von Wildförſter
abge=
lenkt, führt ihn in den Schußkreis. Kurz vor
Schluß zeigt Kiepfer noch einmal eine
groß=
artige Robinſonade, als Hellmeiſter ungehindert
zum Wurf kam. Der nächſte Gäſteangriff endet
im Schlußpfiff.
Schiedsrichter Marquardt pfiff, manchmal
etwas zu genau, aber es war ſchon beſſer ſo” er
verdient ebenfalls Anerkennung für ſeine
Lei=
ſtung, denn gegen Ende wurde auch oft
rauh=
beinig geſtritten.
Zum Schluß: Nach dem Ausfall der
Zwiſchen=
runde wird unſer heimiſcher Meiſter das
nächſte=
mal auf die Reiſe gehen müſſen, wahrſcheinlich
nach der Schwächung der Fürther, die wohl mit
Berlin in Halbfinale die Klinge kreuzen
wer=
den, gegen Sportfreunde Leipzig. Und das iſt
ein anderer Gegner als Tura Barmen. Hoffen
wir, daß die Elf dann wieder ohne Verletzte und
in Hochform ſpielt, damit ſie in das Endſpiel
um die Deutſche Meiſterſchaft eingreifen kann.
Waldhof verlierk mit Recht.
SVgg. Fürth — SV. Waldhof 8:5 (2:1).
Ungefähr 3000 Zuſchauer waren Zeugen des
Zwiſchenrundenſpiels um die Deutſche
Hand=
ballmeiſterſchaft zwiſchen der SVgg. Fürth und
dem bisherigen Deutſchen Meiſter SV. Waldhof
im Fürther Ronhof. Der Kampf bedeutete kein
Ruhmesblatt in der Meiſterſchafts=Geſchichte des
deutſchen Handballſports, denn er verlief
ziem=
lich unfair und brachte zwei bedauerliche
Platz=
verweiſe. Der bekannte Internationale Zacherl
ließ ſich kurz vor der Pauſe zu einer Tätlichkeit
hinreißen, die ihm den ſofortigen Platzverweis
eintrug. Der Fürther Goldſtein beleidigte dann
in der zweiten Halbzeit den guten Schiedsrichter
Grobe=Leipzig, was dem Fürther ebenfalls einen
Platzverweis eintrug.
Der beſte Mannſchaftsteil der Mannheimer
war die Abwehr. Sle verſtand es ausgezeichnet,
den gefährlichen Kleeblattſturm in Schach zu
halten, ſo daß es faſt 20 Minuten dauerte, bis
die Fürther überhaupt zu einem Treffer kamen.
Zu Beginn des Spieles legte Fürth mächtig los,
aber erſt in der 18. Minute gelang es Zacherl,
einen Strafwurf zu verwandeln. Ueberraſchend
kam dann Waldhof zum Ausgleich durch
Speng=
ler. Bis zur Pauſe erre chte Fürth durch einen
von Hirſch verwandelten Freiwurf die neuerliche
Führung.
Männer.
In Fürth: Sppgg. Fürth — SV. Waldhof
8:5 (2:1), in Darmſtadt: Pol. Darmſtadt —
Tura Barmen 10:7 (6:2), in Berlin:
Aska=
niſcher TV. — Pol. Hamburg 9:7, in Leipzig:
Spfr. Leipzig — Pol. Magdeburg 10:7.
Frauen.
In Fürth: Spvgg. Fürth — V.f. R.
Mannheim 2:4 (1:1), in Kaſſel: Heſſen=Pr.
Kaſſel — Mülheimer SV. 2:1 (1:1), in
Leipzig: Fort. Leipzig — Frauen
Magde=
burg 2:1, in Berlin: SC. Charlottenburg
— Eimsbüttel 2:3.
Die Zwiſchenrunde zur Deutſchen Handball=
Meiſterſchaft verlief im allgemeinen ohne
be=
ſondere Ueberraſchungen. Daß es der deutſche
Meiſter SV. Waldhof bei der Sppgg. Fürth ſehr
ſchwer haben würde, wußte man im voraus.
Man rechnete auch mit einer Niederlage, die
denn nun auch eingetroffen iſt. Die Fürther
ſchlugen in einem unſchönen Kampf Waldhof mit
8:5 Toren. Die Darmſtädter Poliziſten mußten
ſich mihr als erwartet anſtrengen, um gegen
Tura Barmen zu einem 10:7=Siege zu kommen.
Auch der Askaniſche Turnverein Berlin konnte
die Hamburger Polizei erſt nach ſchärfſtem Kampf
mit 9:7 Toren abfertigen. In Leipzig feierten
die Sportfreunde Leipzig einen knappen 10.=
Sieg über die favoriſierten Magdeburger
Poli=
ziſten.
Nach dem Wechſel blieb Fürth weiter
über=
legen. Hirſch und Goldſtein zeichneten für das
dritte und vierte Tor verantwortlich. Gleich
darauf warf Träg den 5. Fürther Treffer.
Schmidt verbeſſerte für Waldhof auf 5:2, doch
Goldſtein, Seidel und Hirſch ſtellten das
Ergeb=
nis auf 8:2. Drei Tore von Spengler und
Herzog (zwei) beendeten den unſchönen Kampf.
Die Fürther haben den Kampf verdient
ge=
wonnen. Ihr Sturm, wies mehr
Durchſchlags=
kraft auf und warf auch genauer. Die
Mannhei=
mer kombinierten zu viel und vergaſſen dabei
das Werfen.
Privakſpiele:
Germania Pfungſtadt- Merck
Darm=
iad der 4au Gal.
Tu. Auerbach -Tu. Zwingenberg
15 4I.
Das Programm ſtand im Schatten des
Darmſtädter Großkampfes, ferner des
Kreis=
ſpielfeſtes, und ſchließlich der ſeit langem
an=
geſagten, aber wieder abgeblaſenen SA.=
Ver=
eidigung. Die Merckſportler weilten am
Samstag abend in Pfungſtadt.
Von vornherein ſah es nicht nach einem
zweiſtelligen Siege der Germanen aus.
Ret=
tig, der bei Merck mitwirkte, ſchaffte mit zähem
Eifer und überragte ſehr. Erſt nach 10 Min.
eröffnete Becker für Germania den Torreigen.
Bald darauf holte Rettig durch Strafwurf den
Gleichſtand. Wieder dauerte es eine Weile,
wobei Germania Glück hatte, da die Latte
rettete, bis in kurzen Abſtänden drei Tore für
Germania fielen (Huxhorn, Gg. Crößmann
und Meherhöfer). Nach der Pauſe hieß es
bald 7:1 durch Gebrüder Crößmann und
Straf=
wurf durch Meyerhöfer. Dann erzielte Rettig
ein Prachttor. Aber Germania ließ nicht
locker und ſchoß noch dreimal, abermals durch
Gebrider Crößmann, ein. Beachtlich in dieſem
Spiele war die Leiſtung des Gäſtehüters.
Rettig, unverwüſtlich, hatte Pech mit
ver=
ſchiedenen Lattenſchüſſen. Spiel recht ordentlich.
Auerbach — Zwingenberg. Leider waren
die Nachbarn nur mit 9 Spielern erſchienen
zu einer von vornherein ungleichen Partie. Der
Sieg fiel noch nicht einmal hoch aus. Vieles
wurde verpaßt, namentlich auf der Auerbacher
Seite. Der Arheilger Schiri geftel nicht
be=
ſonders.
Nr. 132
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 14. Mai 1934
Die TTegat deer TTepntiiierr
SV. Waldhof, 1. FC. Nürnberg, Schalke 04 und Viktoria Berlin. — Fehlurteil gegen Max Schmeling:
„unentſchieden” gegen Paolino. — Därmſtädter Erfolge beim Georgii=Schwimmen der D.T.
Die Zußball=Ergebniſſe:
Endſpiele um die deutſche Fußball=
Meiſterſchaft.
Gruppe Südweſt: In Mannheim: SV.
Waldhof — Union Böckingen 6:0 (4:0);
in Frankfurt: Kick. Offenbach — Mülheimer
SV. 1:3 (1:1)
Gruppe Mitte: In Dresden: Dresdener
SC. — 1. FC. Nürnberg 0:1 (0:1); in Fulda:
Boruſſia Fulda — Wacker Halle 3:2 (2:2).
Gruppe Nordweſt: In Duisburg: Vf.L.
Benrath — Schalke 04 0:2 (0:1); in Bremen:
Werder Bremen — TV. Eimsbüttel 4:2 (3:2).
Gruppe Oſt: In Berlin: Viktoria Berlin—
Preußen Danzig 5:2 (2:1); in Breslau:
Beuthen 09 — Viktoria Stolp 1:1 (1:0).
D.F.B.=Uebungsſpiel: In Köln: Deutſche
Aus=
wahl — Derby County 5:0 (2:0).
Privakſpiele in Südweſtdeutſchland:
V. f. B. Stuttgart — Eintracht Frankfurt 2:5,
Heſſen Hersfeld — FSV. Frankfurt 2:6, V.f. B.
Friedberg — Wormatia Worms 3:3, Sport
Kaſſel — SC. 03 Kaſſel 2:0. Sppg. Heilbronn
— Karlsruher FV. 15. Weſtmark Trier —
Sportfr. Saarbrücken 4:1, SSV. Ulm — FC.
Pforzheim (Sa.) 4:2, 1860 München — FC.
Pforzheim 5:7, Phönix Ludwigshafen — FG.
1914 Oppau 4:4.
Südweſtdeutſche Vereine auf Reiſen:
Chemnitzer BC. — Stuttgarter Kickers (Sa.)
4:4, PSV. Chemnitz — Sppg. Fürth 5:1, SV.
Steinach 08 — FC. 05 Schweinfurt 4:2, V.f. B.
Leipzig — Stuttgarter Kickers 3:1, Alemannia
Aachen — FV. Saarbrücken 4:9. in Hannover:
Gau Niederſachſen — Gau Mittelrhein, 3:1.
Aufſiegſpiele.
Gau Südweſt: Saar 05 Saarbrücken — FVgg.
03 Mombach 2:0; Gau Württemberg: Sportfr.
Eßlingen — SV. Göppingen 10:1: Gau Bayern:
Bayern Hof — Polizei München 1:4. Sppgg.
Weiden — Viktoria Aſchaffenburg 8:0, TSC.
Augsburg — TV. 1860 Fürth 2:1: Gau
Nord=
heſſen: Tuſpo 86/09 — Germania Fulda 1:2;
SV. Niederbrechen — Sppgg. Langenſelbold 1:3.
Spiele im Reich:
Nord=Nordweſt Berlin — York In erburg
3:4, Berolina LSV. — Blau=Weiß Berlin 4:5,
Spandauer SV. — Spandauer BC. 1:2,
Bres=
lauer Sppgg. 02 — SC. Minerva 93 Berlin 4:1,
Städteſpiel Hindenburg — Gleiwitz 1:2. Guts
Muts Dresden — Sppgg. Falkenſtein 7:2. Sppg.
Dresden — Preußen Chemnitz 2:2, in Erfurt:
Nordthüringen — Oſtthüringen 0:1, n. Verl.;
Sppg. Erfurt — V.f. B. Erfurt 3:2, in
Bern=
burg: Anhalt — Harzgau 1:0, Sportfr Halle —
Cricket=Vikt. Magdeburg 3:3, VfB. Schönebeck
— Tennis Boruſſia Berlin 2:1, Staßfurt=
Leon=
hardhall — Tennis Boruſſia — Hamburger
SV. — Hertha BSC. 3:2, Schwerin 03 —
Hertha BSC. 6:3, Preußen Münſter —
For=
tung Düſſeldorf 13, V.f.B. Hamm —
For=
tung Düſſeldorf —, V. f. R. Köln — FV.
Duis=
burg 08 1:1.
Der erſte Abſchnitt der Spiele um die Deutſche
Fußballmeiſterſchaft nach dem neuen Spielſyſtem
iſt abgeſchloſſen, die vier Gruppenmeiſter ſtehen
feſt. Der SV. Waldhof, der 1. FC. Nürnberg,
Schalke 04 und Viktoria 89 Berlin tragen am
10. Juni die Vorſchlußrunde aus, und die dann
verbleibenden zwei Mannſchaften werden acht
Tage ſpäter das Haupt= und Schlußſpiel
be=
ſtreiten.
Nur in zwei von den vier Gruppen hatte
man vor dem letzten Spieltag bereits einige
Gewißheit. Viktoria 89 Berlin hatte ohne
Punktverluſt die Meiſterſchaft der Gruppe Oſt an
ſich gebracht, und der SV. Waldhof hätte nur
noch unter ſehr ſonderbaren Umſtänden von
ſei=
nem Ziel abgebracht werden können. Vikt, 89
Berlin hat dann auch am letzten Sonntag in
der Gruppe Oſt ſeinen „Durchmarſch”
fort=
geſetzt. Die Reichshauptſtädter ſchlugen Preußen
Danzig im Rückſpiel 5:2 (2:1) und beendeten
ſomit ohne Punktverluſt und mit einem
ſtat=
lichen Torverhältnis ihre Runde. Die Berliner
Elf hat zwar in ihrer Gruppe keine allzu ſchwere
Aufgabe zu löſen gehabt, aber man wird doch gut
tun, für die weiteren Spiele nicht zu
unter=
ſchätzen.
Waldhof hat in der Gruppe Südweſt
die Kämpfe mit insgeſamt vier Punkten
Vor=
ſprung beendet. Die Mannheimer ſtellten ſich
zum Schluß noch einmal in einer imponierenden
Form vor. Der württembergiſche Meiſter
Union Böckingen wurde von der techniſchen
Ueberlegenheit des badiſchen Meiſters völlig
er=
drückt und mit 6:0 (4:0) geſchlagen. Zur
gleichen Stunde zog ſich der bisherige
Tabellen=
zweite, die Offenbacher Kickers, in Frankfurt
durch den Mülheimer SV. mit 13 (1:1) eine
überraſchende, aber auch unverdiente
Nieder=
lage zu.
In der Gruppe Mitte lagen die Dinge
ſo, daß der 1. FC. Nürnberg das Rückſpiel in
Dresden unter allen Umſtänden gewinnen
mußte, um noch auf die gleiche Punktzahl zu
kommen. Außerdem mußte er auch noch ein
ent=
ſprechendes Torverhältnis erzielen. Mit einem
1:0=Sieg iſt dann den Bayern vor 46 000
Zu=
ſchauern der große Wurf gelungen. Auf Grund
des Torverhältniſſes (nach dem
Diviſionsver=
fahren) hat der „Club” den Gruppen=
Meiſter=
titel an ſich gebracht. Er wies zum Schluß eine
Treffer=Durchſchnittszahl von 2:5 auf, während
Dresden mit ſeiner Ziffer von 2.285 nur knapp
zurückblieb.
Einen ungeheuren Andrang hatte auch das
entſcheidende Treffen in der Gaugruppe
Nord=
weſt zu verzeichnen. Seit Tagen waren
be=
reits die 45 000 Einlaßkarten für das
Duis=
burger Stadion verkauft. Schalke mußte
Ben=
rath ſchlagen, um Meiſter zu werden. Für
Ben=
rath genügte ein Unentſchieden, um den einen
Punkt Vorſprung zu behaupten. Schalke gewann
aber das recht hart durchgeführte Spiel mit 2:0
(1:0) und hat ſich ſomit einen Platz unter den
letzten Vier” erkämpft, der ihm auf Grund
ſeines Leiſtungsvermögens auch zuckommt.
Waldhofs ſchöner Abſchluß.
Der 6:0 (4:0)-Sieg über Union
Mfer.
Der badiſche Meiſter SV. Waldhof hat mit
einem wirklichen Meiſterſtück die Punktekämpfe
in der Gaugruppe Südweſt beendet. Im
Gegen=
ſatz zu ihren letzten Kämpfen liefen die
Wald=
höfer diesmal zu einer wahrhaft beſtechenden
Form auf, die alle Mannſchaftsteile erfaßte.
Die Abwehr war ſicher, die Läuferreihe in einer
ſeit langem nicht mehr geſehenen Verfaſſung,
und der Sturm gar konnte, obwohl er
erſatz=
geſchwächt war, den 8000 Zuſchauern eine helle
Freude bereiten. Württembergs Meiſter gab
ſich nicht leicht geſchlagen, aber er traf den
Geg=
ner ſo gut gelaunt an, daß kein Kraut
gewach=
ſen war. Der 6:0 (4:0=Sieg Waldhofs ſtand
nie in Frage. Das Ergebnis hätte gut und
gerne noch höher ausfallen können.
Siffling ſchoß vier Tore ...
Nach einigen Vorſtößen der Schwaben
ge=
wannen die Waldhöfer ſchon bald nach
Spiel=
beginn eindeutig die Oberhand. Böckingen war
gleich in die Verteidigung gedrängt. Waldhofs
Sturmführer Siffling war wieder in
blenden=
der Spiellaune, und er war es auch, der in der
10. Minute den Torreigen eröffnete. Unions
Verteidiger verſuchten ſich damit, immer
wie=
der die Abſeitsfalle aufzumachen, das nutzte
aber wenig, ſchon bald fiel durch Siffling ein
zweiter Treffer. Bei Waldhof lief jetzt die
Kombination in prachtvoller Art, aber die
Leute im Sturm vergaßen auch den Schuß nicht.
Siffling erzielte bis zur Pauſe noch zwei ſehr
ſchöne Tore, Böckingen hatte während der
gan=
zen Zeit das Tor der Badiſchen kaum einmal
ernſtlich gefährden können.
Auch nach dem Wechſel hielt die
Ueberlegen=
heit Waldhofs an. Nun trat der jugendliche
Erſatzſpieler Billmeier als Torſchütze in
Er=
ſcheinung. Mit zwei ſehr feinen Leiſtungen
ſchraubte er das Ergebnis auf 6:0. Für den
Reſt der Spielzeit begnügten ſich die
Wald=
höfer dann damit, Kombinationsfußball beſter
Marke vorzuführen. Der Torhunger war
ge=
ſtillt und auf der anderen Seite bemühte ſich
Böckingen auch, mit einer ſtark maſſierten
Ver=
teidigung ein kataſtrophales Auswachſen der
Niederlage zu vermeiden.
Im Schakken Waldhofs.
Offenbacher Kickers — SB. Mülheim
131..
In Frankfurt a. M. gingen am Sonntag
mittag heftige Gewitterregen nieder, die auch,
dem Meiſterſchaftstreffen am „Bornheimer
Hang” Abbruch taten. Nur 1200 Zuſchauer
kamen zum Spiel der Offenbacher Kickers
gegen den Mittelrheinmeiſter Mülheimer SV.
Das war alſo die niedrigſte Beſucherziffer
aller DFB.=Endſpiele in ſämtlichen Gruppen.
Das Spiel litt natürlich auch darunter, daß
ſein Ergebnis kaum noch Einfluß auf den
Ausgang der Meiſterſchaft in der Gaugruppe
Südweſt haben konnte. Immerbin bemühten
ſich die beiden Mannſchaften redlich um den
Sieg und um ein gutes Spiel. In der erſten
Halbzeit fanden die favoriſierten Mainiſchen
bei ihrem Gegner einen harten Widerſtand.
Zwar erkämpften ſich die Kickers durch ihr doch
etwas beſſeres Zuſammenſpiel und ihre größere
Schnelligkeit eine leichte Ueberlegenheit, doch
war der Innenſturm im Strafraum des
Geg=
ners nicht entſchloſſen genug. Im Anſchluß
an einen Durchbruch, der zu einer Ecke führte,
kamen die Rheinländer in der 30. Min, ſogar
durch ihren Rechtsaußen Buchholz zum
Füh=
rungstreffer. Zwei Min, ſpäter fiel jedoch
bereits der Ausgleich. Grebe verwandelte eine
Flanke von Keck mit ſchönem Schuß. — Nach
der Pauſe nahm das Spiel für die Kickers
eine unglückliche Wendung. Zwar ſpielte
Offenbach weiter leicht überlegen, aber die
Kickers ſcheiterten an ihrem eigenen Stürmer=
Unvermögen und an der ausgezeichneten
Mül=
heimer Deckung, in der vor allem der
Tor=
mann Mombre glänzte. Aülheim konnte
ſo=
gar zu einem, allerdings unverdienten Sieg
kommen. Einen Flankenb all Ziskovens boxte
Offenbachs Tormann bald nach der Pauſe
fallend ins eigene Tor und 15 Minuten vor
Schluß konnte der Verteidiger Hönig noch
einen Foulelfmeter verwandeln. — Lohrey=
Kaſſel leitete das Spiel befriedigend.
Die Schluß=Tabelle:
Spiele Tore Punkte
1. SV. Waldhof
19,6 9.3
2. Mülheimer SV.
13:18 6:6
3. Offenbacher Kickers
14:16 5:7
4. Union Böckingen.
15:21 4:8
1:0-Enkſcheidung zugunſten
ves „uiad.
Die Nürnberger ſiegen vor 46 000 Zuſchauern
über den Dresdener SC.
Die ſächſiſche Hauptſtadt Dresden hatte am
Sonntag ihren großen Füßballtag. 46 090
Zu=
ſchauer waren in das „Oſtragehege” gekommen,
um die Entſcheidungen um die Meiſterſchaft der
Gruppe Mitte mitzuerteben. Der Platz konnte
alle Intereſſenten bei weitem nch. faſſen.
Tau=
ſende mußten unverrichteter Dinge vor den
ge=
ſchloſſenen Toren des Stadions wieder
umkeh=
ren. Unter den Beſuchern befanden ſich nicht nur
Deutſche aus allen Teilen des Reiches, auch
Aus=
länder waren gekommen, um dieſes ſportliche
Großereignis zu ſehen. Seit dem denkwürdigen
Länderſpiel gegen Ungarn herrſchte in Dresden
keine ſo große Fußballbegeiſterung mehr, wie
gerade bei dieſem Kampf.
Die Nürnberger haben mit 1:0 (1:0)
gewon=
nen. Sie haben alſo eines der in der letzten
Woche ſo beliebt gewordenen „Rechenexempel”,
zum richtigen Ergebnis geführt. Dresden mußte
ſich in der Gruppenmeiſterſchaft um Naſenlänge
(lies Torverhältnis) geſchlagen bekennen. Und
dies allerdings mit Recht. Denn in dieſem
Kampf war der „Club” wieder einmal der „alte
Club”. Eine harte Kampfmannſchaft, der aber
auch das techniſche Rüſtzeug nicht fehlte. Die
Nürnberger hatten in allen Mannſchaftsteilen
Vorzüge gegenüber den Dresdenern
aufzuwei=
ſen. Bei Köhl fing es an. Der „Hauptmann”,
übertraf diesmal ſein berühmtes Gegenüber
Kreß bei weitem. Kreß leiſtete ſich verſchiedene
ſchwere Schnitzer, beſonders beim Herauslaufen.
Auch die Verteidigung war ſchlagſicherer als die
des DSC. In der Läuferreihe wirkte ſich die
Zurücknahme Oehms nur vorteilhaft aus. Bei
Dresden verſagte der Mittelläufer Köhler
voll=
ſtändig. Die Nürnberger Stürmer waren
ſchnel=
ler und ſpielten zweckmäßiger zuſammen. Im
Dresdener Sturm kam nur Richard Hofmann
auf volle Touren. Seine ,Bomben” wurden
aber von Köhl immer unſchädlich gemacht.
In der erſten Halbzeit lagen anfänglich die
Dresdener im Angriff. Es dauerte aber gar
nicht lange, dann hatte ſich auch der „Club”
ge=
funden. Schon in der 8. Minute fiel dann die
Entſcheidung. Billmann hatte an Friedl eine
geſcheite Vorlage gegeben, die der Nürnberger
Mittelſtürmer unverzüglich mit unhaltbarem
Schuß verwandelte. Nürnberg griff daraufhin
weiter an. Kreß zeigte ſich unſicher, hatte aber
Glück. Köhl auf der anderen Seite dagegen hielt
einige Male ganz famos. Bis zur Pauſe blieb
dann der Kampf ausgeglichen. Torchancen auf
beiden Seiten fanden keine Verwertung.
Nach dem Wechſel übernahmen die Dresdener
das Kommando. Sie kämpften mit dem Mute
der Verzweiflung um den Ausgleich. Nürnberg
mußte ſtändig ſchwer verteidigen, tat dies aber
mit Geſchick und Umſicht. Köhl war nicht zu
überwinden. Schließlich bekamen die
Nürnber=
ger wieder etwas Luft und kurz vor dem
Schluß=
pfiff mußte ſich Kreß einmal ganz gehörig
ſtrek=
ken, um eine Bombe Friedls abzuwehren.
Als Schiedsrichter fungierte Birlem=Berlin,
der ſein Amt zur vollſten Zufriedenheit aller
verſah.
Anhang Schalkes. Das Spiel ging dann mit mtait
vielen Zwiſchenfällen zu Ende. Bünger (Ben= zädte gu
rath) zog ſich ſogar nach mehrfacher Ver= eſa äneſte
warnung, wegen Foulſpiels den Platzverweis zu= weu u0
Entſcheidend für den Sieg Schalkes war ue dmf !
das gute Spiel der Läuferreihe, in der von a Mit. C.
allem Czepan überragte. Benrath übertries afda der
ſein Defenſivſpiel. — Bremſer=Wiesbaden pfifi ee ud dall
zwar etwas zu oft, hielt aber den ſchwer zu e ſtis de
leitenden Kampf in einem anſtändiger ſau
zuſe mit
Rahmen.
uiſchen St
Die Schluß=Tabelle:
1. Schalke 04
2. VfL. Benrath
3. Werder Bremen
4. Eimsbüttel
4. Eimsbüttel
m Vorders
Reu bedeut
Welich glaul
Oi0f Zuver
Bikkorias 5:2-Erfolg
über Danzig.
kilngen 1
ia lon. Wenn
Der Berliner Meiſter ſtand ſchon ſeit eine awt fern
Woche als Gruppenſieger Oſt feſt, dennoch kamen ſi sunkte fol
zu ſeinem letzten Spiel gegen Preußen Danzi 9310 Ringer
noch 8000 Zuſchauer. Wieder ſiegte Viktoria ſeh, eit hat, dach
überzeugend, die Torziffer hätte ſogar noch höhe, Hleh mß.
ausfallen können. Den fünf Treffern von Siem lnter dieſer
holz I (2), Niering (2) und Dauda ſetzten d5i 6
Oſtpreußen, nur zwei von Mathis und Reba Uſer he
lowſki entgegen. Die Ueberlegenheit Viktoria, tlrien der
war beſonders nach der Pauſe ſehr groß.
Die Schlußtabelle.
Spiele Tore Punkd ſiluen beft
1. Viktoria 89 Berkub 6 24:9 12.0 El der
12:13 7
2. Beuthen 09
10:12 4:8
3. Viktoria Stolp
4. Preußen Danzig
Areistiäffe 1, Gruppe 1. der Lufnahn
pt, an der ſich
He usgenon
LANS
Ioit vel
Nnrng in Gi
via
bilichen Beg
4i peutſche R
rir haben!
Küf
6:18 11-n-5
ür noch ein
b uhr er de
den ebenſo
V. f. L. Michelſtadt — T. S. G. 46 6:1 (2:0 9 gDeutſchen
Jahn 1875 Darmſtadt — Union Wixhauſen 0i m n ausgef.
SC. Ober=Ramſtadt — Mörfelden 0:0,
mFem Tra
ucstringen
SV. Roßdorf — SV. Weiterſtadt 6:3.
eitlesgegenn
Der Kampf um den 2. Platz wird jetzt ir Sil,bert verz
tereſſant, da ſich der ſeitherige Tabellenzwein
TSG. 46 Darmſtadt bei den wiedererſtarkte.
Michelſtädtern hoch mit 1:6 ſchlagen ließ und dä tzn Spi
nachdrängenden Wirhäuſer den Leuten vor Rung In
Ziegelbuſch ebenfalls eine 6:0=Packung verak) ree mit d
reichten. Union Wirhauſen rückt infolge d291 Tor des
beſſeren Torverhältniſſes heute auf den 2. Ta l= wird ein
bellenplatz. Alſo erſt im letzten Spiel der beides /steimal mil
Konkurrenten wird ſich erweiſen, wer dieſen bMln vom
gehrten 2. Platz einnehmen darf. Ober=Ranr 4. Mit 20
ſtadt konnte auf eigenem Platz den Gäſten au Ur Nach d1
Mörfelden ein 0:0 abtrotzen. Der SV. Roßdo/,44y lgs und
rang den Namensvetter aus Weiterſtadt mit 0-0 Uyn erſten
nieder und konnte dadurch ſeinen Tabellenpla /u kreſſer.
verbeſſern. Auch der mit Spielen im Rückſtarg4 ſtde Fre
liegende V. f. L. Michelſtadt wird ſeine Poſitic. üner aus A
im Verlaufe der Reſtkämpfe wohl noch verbeſſer Akiſſtetor o!
Egelsbach
Wixhauſen
TSG. 46 Dſtdt.
Die Tabelle nach dem 13. Mai.
Spiele gew. un. verl. Tore
24
23
23
23
14
16
142:24
74:37
62:44
kausden 9
B! Minut
Eberſtadt 21 13 3 5 93 Spiele Tore Punkte Roßdorf. 2 z 5852 1. FC. Nürnberg 10:4 9:3 Groß=Gerau 2 12 4055 Dresdener SC. 16:7 9:3 Griesheim. 2 13 52:72 Boruſſia Fulda 7:10 4:8 1875 Darmſt. 23 6 3 14 42:70 4. Wacker Halle 8:20 2:10 Ober=Ramſtadt 22 3 13 34:63 Michelſtadt. 19 6 2 11 52:66 Schalkes Triumph. Weiterſtadt
Union Dſtdt. 22 3 1
5 16
14 40:74
25:69
Dfe. Benrakh 2:0 (1:0) geſchlagen.
Seit Tagen war ſchon das Duisburger
Stadion für den Großkampf des weſtdeutſchen
Fußballs, für den entſcheidenden Gang in der
Gruppenmeiſterſchaft Nordweſt ausverkauft.
45 000 Zuſchauer ſtrömten aus dem
Ruhr=
gebiet und aus dem Rheinland zuſammen und
beſetzten das Stadion bis auf den letzten
kleinen Fleck. Zu Tauſenden wehten die
blau=
weißen Fähnchen Schalkes und die
ſchwarz=
weißen Wimpel Benraths, das Blau=Weiß
überwog allerdings. Der Himmel war bedeckt
und dennoch herrſchte unter den Maſſen die,
denkbar beſte Stimmung.
Während Schalke in ſtärkſter Beſetzung, alſo
mnit Czepan und Kuzorra antrat, mußte
Ben=
rath immer noch auf ſeinen beſten Mann, auf
Raſſelnberg verzichten. Das Spiel beider
Mannſchaften war anfänglich hart und
zer=
jahren. Benrath wurde durch Strafſtöße und
Durchbrüche Hohmanns gefährlich. Stoffels,
eine Stütze Benraths litt an einer
Knie=
verletzung und mußte ſogar phaſenweiſe
aus=
ſcheiden. Bei Schalke ſpielte die Abwehr ſehr
hart. In der 13. Min, kam es zum erſten
Treffer. Lenzli (Benrath) verſchuldete einen
Strafſtoß. Czepan gab zu dem links ſtehenden
Kuzorra, deſſen Bombe prallte an der Latte
ab und Nattkämper ſchlug aus dem Gedränge
heraus den Ball wuchtig ins Tor. Schalke
be=
kam Oberwaſſer, aber in den letzten zehn Min.
vor der Pauſe wurde auch Benrath ſehr
ge=
fährlich. Beiderſeits ſpielte man auch nach der
Pauſe zunächſt ſtark auf Deckung. Ein Abſeits=
Tor von Rothardt wurde nicht gewertet.
Ueber=
raſchend fiel in der 26. Min. der zweite
Treffer für Schalke. Urban ſchoß aus 18 Meter
Entfernung unheimlich ſcharf in die rechte
Torecke. Unbeſchreiblich der Jubel unter dem
Sp. Vgg. 02 Griesheim — VfR. Bürſtadt 0:3.
Olymp. Lampertheim — Amicitia Viernheim 3—.
Fußballſportverein Speyer — Olymp. Lampe:‟
heim (Do.) 1:2.
FC. Egelsbach — Alem. Nied 10:0 (2:0).
Hohe Packung für TSG. 46.
V. f. L. Michelſtadt — TSG. 46 6:1 (2:0).
Es war kein Spiel techniſcher Feinheiten, de0
die nur 250 Zuſchauer zu ſehen bekamen, ſonde:2
ein Punktekampf mit reichlich viel Straftöße
Aber es muß geſagt werden, daß es die Darro
ſtädter Gäſte waren, die dieſe Note in das Spf
trugen, denn von allem Anfang an kam kel
Michelſtädter Spieler in eine einigermaßen
gißb=
ſtige Poſition, ohne unfair angegangen zu
wo=
den. Die Klagen der Gäſte über den Schient
richter waren nicht berechtigt. Was das Reſultrzal
anlangt, ſo iſt zu ſagen, daß zwei Tore vrd
Darmſtädter Hüter zu vermeiden geweſen wär.”
An den anderen 4 Treffern iſt er ſchuldlos.
Die Gäſte
zeigten während des ganzen Spiels gute 9
lagen, aber ſie kamen infolge der derzeitig
guten Verfaſſung der Odenwaldleute nie 9e
zur Entfaltung ihres Könnens. So ſah man1”
ſpielsweiſe niemals einen einigermaßen braug
baren Torſchuß.
Die V.f. L.=Mannſchaft
war heute nicht ganz ſo in Form wie am Hi.
melfahrtstag gegen die Wormſer Gäſte. Trcnt
dem verdient ſie ein Geſamtlob, denn ſie känp 2!
bis zum letzten Augenblick mit ganzer Hingal.
Die 7 Tore.
Die erſte Viertelſtunde verlief ziemlich vese
vös, denn für beide Mannſchaften ſtand viel cN
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
hatag, 14. Mai 1934
Nr. 132
e. Sieberl uel Dihmpimtandient.
Der „Zweite” von Rom über die Erfahrungen unſerer Ringerſtaffel bei den Europameiſterſchaften.
„Im Bodenkampf wollen wir noch beſſer werden.”
Ein großer Kummer: Das richtige Gewicht!
* Von Rom nach Rürnberg.
Gerade in Rom hatte unſere Mannſchaft erheblich unter Ge=
Nit unſeren Schwerathleten — es gibt auch „Leicht”=Athleten
g, umt ihnen — iſt es bisher immer eine etwas komiſche und tragiſche
mehrſacher / Gcſichte geweſen. Jahrelang führten ſie ein „Dornröschen”=
Platzverwut Lichhe,, kämpften im Stillen ihre Ausſcheidungskämpfe in den
Kiwen und Gauen, und wenn der Deutſche Meiſter ermittelt
eihe, in de wrue, dann nahm davon über die Fachpreſſe hinaus kaum
je=
ſenrath
mnr Notiz. Erſt wenn die Olympiſchen Spiele nahten, entſaan
W
mmſich an der zuſtändigen Stelle unſerer Ringer und
Gewicht=
heſche und dann im Kampf gegen die Nationen der Welt waren
ſiſt ſtets, die für unſere Farben mit die meiſten Medaillen
er=
raiten.
heute, mit der ſyſtematiſchen Vorbereitung auf die nächſten
Sunviſchen Spiele 1936 in Berlin, ſtehen unſere Schwerathleten
mtm Vordergrund der Aufmerkſamkeit. Kein Zweifel, daß ſie
19ceine bedeutſame Rolle übernehmen müſſen und, wie wir
zu=
mrihtlich glauben, auch erfolgreich beſtehen werden.
Dieſe Zuverſicht gründet ſich insbeſondere auf die
eiſtungen unſerer Ringer bei den Europa=Meiſterſchaften
ir ſom. Wenn wir auch bei dieſer „kleinen olympiſchen
Prü=
faſ, an der ſich 19 der beſten Ringernationen — die der „Neuen
R” ausgenommen — beteiligten, nur einen Meiſter —
Horn=
ur im Schwergewicht — ſtellen konnten, ſo war doch das
Ge=
wild unſerer Abordnung durchaus erfreulich. Allerdings
hat=
huvir viel Pech. Zum anderen kam dazu die ſpezielle
Punkt=
u eung im Griechiſch=römiſchen Ringkampf, die ſchon beim letzten
Olnpia in Los Angeles die Amerikaner von der Teilnahme
m upt ferngehalten hat. Durch die eigenartige Wertung der
eſt, denn
kuspunkte kann es — wie jetzt wieder in Rom — eintreten,
Preußen 2 düſein Ringer, der alle ſeine beſten Gegner, ſelbſt den Meiſter,
ſiegte Viltoru blſigt hat, doch nicht Sieger wird und ſich mit einem Platz
be=
ſtie ſogar noch ” ginlen muß.
reſfern von 74 / Inter dieſem Mißgeſchick hatte, wie wir ſeinerzeit berichteten,
Dauda ſetier atzü
Tachis um .
unſer heimiſcher Polizeimeiſter Erich Siebert
ſegenheit Yic= zuſt liden, der dadurch nur „Zweiter” wurde. Nach einigen
freund=
ſe ſehr groß ſchialichen Begegnungen und dem Kampf gegen Frankreich iſt
diſe nutſche Ringerſtaffel wieder ins Privatleben zurückgekehrt
uüdwir haben Erich Siebert einmal kurz nach ſeinen römiſchen
ſe Tore I. Eſmücken befragt.
249
he, der 24jährige Hüne aus Kreuznach, kämpfte ſeither ſtets
12:3, ird Schwergewicht und kam eigentlich etwas überraſchend in die
zaze deuche Mannſchaft. Bei den Ausſcheidungskämpfen rutſchte er
mmteinem Gewicht eine Klaſſe tiefer ins Halbſchwergewicht und
Guß kome hier ſeinen früheren Lehrmeiſter, Bräun=Kreuznach, und
ſwätr noch einige mehrfache deutſche Meiſter unter ſich bringen.
S uhr er denn mit nach Rom und iſt begeiſtert von der gaſt=
Mrüppe liühe Aufnahme durch die italieniſchen Behörden und
Sportkame=
rada, ebenſo befriedigt äußert er ſich über die Betreuung durch
6. 46 6u1 dendutſchen Verband. Fünf Tage vor dem Beginn der Kämpfe
on Wirhaun wann ausgefüllt mit Beſichtigungen und Einladungen, aber auch
elden 00, ſchae Training in der neuen Umwelt. Denn zum Siegen im
nadt 555. Stringen gehört nicht nur Kraft, ſondern geübte Technik,
Gete gegenwart, Behendigkeit und „Luft”, alſo kräftige Lunge.
latz wird is (ehäidenrt verzichtet daher auf Alkohol und Nikotin!)
rige Tabeller
en wiedereik
blagen ließ” dix Spiel. Michelſtadt kommt allmählich in
wichtsſchwierigkeiten zu leiden. Die Luft= und Koſtveränderung!
5—8 Pfund Lebendgewicht mußten „herunter”, damit der
Kämp=
fer nicht durch Uebergewicht ſchon von vornherein verlor. Keine
angenehme Aufgabe für den Mannſchaftsführer und die „
Be=
ſchwerten”.
Mit Zuverſicht und Kampfgeiſt
gingen unſere Mannen, erzählt Siebert, in die Kämpfe, denen
auch Muſſolini und der deutſche Botſchafter, ſtets aber ein
Ver=
treter, beiwohnten. Die Deutſchen hatten es nicht leicht.
Beſon=
ders Gehring im Bantamgewicht, deſſen Gegner Nizzola (Ital.)
Erich Siebert.
wie in Los Angeles einen Skandal hervorrief, hatte großes Pech
und hat ſich ſozuſagen totgeſiegt. Earl im Federgewicht hatte
zu=
viel „abzutrainieren” und kam ſo etwas außer Form. Auch
Sper=
ling im Leichtgewicht, der Europameiſter Reinii=Finnland beſiegt
hatte, und Schäfer im Weltergewicht waren vom Glück
keines=
wegs begünſtigt. Neuhaus, unſer Mittelgewichtler, iſt erſt 20
Jahre alt und hat gegen ſeine routinierten Gegner ſicher viel
ge=
lernt für die ſpäteren Begegnungen. Bei unſerem
Mannſchafts=
material hätten wir, ohne Pech, vier Meiſtertitel nach Hauſe
bringen können.
Im Gegenſatz zu vielen Teilnehmern, die von der Matte
flüchteten oder zum Kampf „gemahnt” werden mußten erhieltz
dieſetwegen kein Deutſcher eine Verwarnung — ein glänzendes
Zeugnis für ihren Kampfgeiſt. Im forſchen Drangehen waren ſie
wohl allen Teilnehmern überlegen.
Ein Plus verzeichneten namentlich die Nordländer —
Dä=
nen, Schweden, Norweger — im Bodenkampf. Während ſie im
Standkampf eine Zermürbungstaktik anwandten, gingen die
Ge=
nannten hier bis an die Grenzen des Zuläſſigen — auch Sieberr
trägt heute noch eine Erinnerung daran — und bevorzugten die
Entſcheidung durch Hammerlock. Dieſes Minus auszugleichen hat
der deutſche Verbandskapitän bereits begonnen und ſo hat auch
Siebert ſein Training entſprechend erweitert. Als beſten Ringer
überhaupt bezeichnet er den Mittelgewichtler Johanſſon=Schweden,
in welcher Gewichtsklaſſe leider unſer deutſcher Könner Bräun
nicht mehr ſtartet. Auch Johanſſon iſt ſchon der Ringkunſt
Sie=
berts unterlegen, dem aus ſeiner Nordlandreiſe mit ſeinem
frü=
heren Verein Bad Kreuznach die Schweden und Norweger nicht
unbekannt ſind.
Von den Kämpfen in Rom
iſt Siebert recht befriedigt. Die erſte Begegnung führte ihn gegen
den mehrfachen Europameiſter und Dritten von Los Angeles (
da=
mals im Mittelgewicht) Cadier=Schweden. Gegen dieſen
tech=
niſch beſten Mann aller Teilnehmer erzielte er einen knappen
Punktſieg. Die anweſenden Finnen und Norweger waren von dem
Kampfverlauf ſo begeiſtert, daß ſie unſerem „Grünen” ſofort eine
Einladung für den Herbſt dieſes Jahres überreichten.
Der zweite Gang ſah Siebert als Gegner von Kokkinen=
Finnland, der in Los Angeles vor unſerem Meiſter Földeak im
Mittelgewicht geſiegt hatte. Nach meinem erſten Kampf ging ich,
meint Erich, mit viel mehr Zuverſicht und Feuer auf die Matte.
Leider reichte es nicht zu einem Schulterſieg und ich mußte mich
mit einem hohen Punktſieg begnügen. Kokkinen, der die 20er
Jahre jetzt wohl hinter ſich hat, iſt immer noch ein ausgezeichneter
Kämpfer.
Die größte Ueberraſchung war für den Darmſtädter der
Aus=
gang des Kampfes gegen den Eſten Bietag. Zunächſt hatte das
Ringgericht Siebert verdient zum Sieger n. P. erklärt, revidierte
aber ſpäter ſeine Meinung aus bisher nicht geklärten Gründen.
Da auch Mraweck=Tſchechoſlowakei Siebert n. P. unterlegen
war, ſo wäre er eigentlich Meiſter geweſen. Aber im Kampf
Bie=
tag gegen Mraweck um den 2. und 3. Platz erzielte der erſtere
in letzter Minute einen Schulterſieg, und buchte dadurch einen
Minuspunkt weniger als Siebert. „Das Zuſehen bei dieſem
Kampf war aufregender für mich, als wenn ich ſelbſt auf den
Matte gerungen hätte”, betont mein Gegenüber und ich glaube
ihm gerne. Als am Abend beim Feſtkommers, der jedem
Teilneh=
mer der Kämpfe eine Plakette Muſſolinis brachte, die revidierte
Entſcheidung des Kampfgerichts durchſickerte, fiel die deutſche
Ab=
ordnung nicht gerade in beſte Stimmung, aber ſie blieb aus
Sportkameradſchaft dem Gaſtgeber zu Ehren doch bei der Feier.
Auch die Italiener hatten ja einen Proteſt eingelegt, der
inzwi=
ſchen durchgegangen iſt, während der deutſche Einſpruch noch
offen=
ſteht.
Auf der Heimfahrt machten 5 Mann der deutſchen Staffel
Station in Freiburg zu einem Freundſchaftskampf. „Da ich meine
Gegner zu raſch auf die Schultern legte” lächelt Siebert, „
for=
derte das Publikum „noch etwas für ſein Geld”, da mußte ich eben
eine Zugabe zugeſtehen und noch einen Mann umlegen.”
Seine nächſten Kämpfe führen den Darmſtädter —
Un=
vorhergeſehenes vorbehalten — nach Koblenz zu einem
Heraus=
forderungskampf und dann zu den Kampfſpielen nach
Nürn=
berg. Er iſt feſt überzeugt, daß Deutſchland bei den Olympiſchen
Spielen 1936 auch im Ringen mit einer Staffel antreten wird,
die das Letzte und Beſte hergeben wird, um unſeren Farben Ehre
zu machen. „Unſer Material und unſer Nachwuchs iſt gut und in
beſten Händen”, verſichert er, „wir werdens ſchon ſchaffen!“
Hoffen wir, daß unſer Vertreter dann mehr Glück hat als in
Rom, und zum anderen die bekannten Welt= und Deutſchen
Mei=
ſter aus Darmſtadt und Umgebung würdige Nachfolger ihrer
Ringkunſt finden. Zeit wäre es und nach der Vereinheitlichung
=
ö=
des deutſchen Sportes auch möglich.
Leuten/Skung. In der 22. Minute kann der
Mittel=
ackung & mer mit dem Kopf in feiner Manier das
rückt inühl 49Tor des V. f. L. erzielen. Fünf Minuten
te auf den V ür wird ein Elfmeter gegen TSG. 46 fällig,
Spiel de4 xſteimal wiederholt werden mußte und
wie=
in wer dic an vom V. f. L.=Mittelſtürmer eingelenkt
vſt. Mit 2:0 für die Platzherren gehts in die
19e. Nach dem Wiederanpfiff legt Darmſtadt
ger S9.½tig los und kommt durch Verwandlung einer
(Kzrm erſten und — wie ſich herausſtellte,
ein=
zM Treffer. TSG. ſchöpft neuen Mut, aber
IMiſt die Freude verrauſcht, denn als der
Mit=
ſw. kürmer aus 35 Meter Entfernung einen Schuß
aMGäſtetor abgibt, ſpringt der Ball dem Tor=
1ür aus den Händen in den Kaſten. Nach
wei=
z. Mai. T 1m 2 Minuten erzielt der gleiche Spieler in
hicher Weiſe das 4. Tor. Darmſtadt dreht
19 einmal auf. Auch Michelſtadt ſtürmt im
Suß galopp und iſt noch zweimal durch den
ſurechten und den Rechtsaußen erfolgreich.
Eri Dey=Steinheim äußerſt genau, wenn es
I9e Parteien auch nicht immer einſehen
uten.
Mannſch. 5:4 für TSG. 46. m.
ſarf. O
den
Kr eisſpielfeſt in Beſſungen.
EV. Michelſtadt — TSG. 46 6:1 (2:0).
die 46er hatten einen rabenſchwarzen Tag
außerdem das Pech, daß der Halblinke als
Ehrlichſter Stürmer gleich zu Beginn derart
lücklich zu Fall kam, daß er über die ganze
belzeit vollſtändig zum Nichtstun verurteilt
N Die Hintermannſchaft, ſonſt ſtets das Beſte
Nder Elf, fiel in dem Moment auseinander,
der Torhüter beim Stande von 2:1. zwei
e ſſelbſt beſorgte. — TSG. 46 1. Schüler —
Aterſtadt 5:0; TSG. 46 2. Schüler — Merck
„eba
halbes Duhend Minuskore ſerviert
AIn 1875 Darmſtadt — Union Wixhauſen
0:6 (0:3).
Lrotz 3 Mann Verſtärkung verloren die 75er
rraaſchend hoch gegen Wixhauſen. Wenngleich
Sieg von W. verdient war, ſo hätte die
Nie=
age nicht ſo hoch ausfallen dürfen. Schuld
der Höhe war in erſter Linie der
Torwäch=
der mindeſtens 3 Tore hätte halten müſſen.
B auf der anderen Seite die Stürmer nichts
eichten, lag daran, daß ſie ſehr eigennützig
igenſinnig ſpielten und ſich im Einzelſpiel
uchten. Durch raſche Ballabgabe,
Uneigen=
ſi keit und ſchnelleren Einſatz würde mehr
Licht werden. Gefallen konnte im Sturm
Egl ich Fr. Thiem in der 2. Hälfte, nachdem er
er 1. Hälfte auch als Verteidiger Gutes lei=
Ne. Er und der rechte Läufer Wolf waren die
luwen der Turner, die ſich reſtlos einſetzten
dauch Anerkennenswertes leiſteten.
Mirhauſen ſtellte eine körperlich ſtabile
ummſchaft, die ein hervorragendes Spiel
lie=
e Sie fand ſich ſehr gut zuſammen und hatte
den Verteidigern und dem Torwächter gute
ſütgen.
Deie Leitung des Spiels lag bei Herrn Ph.
han in guten Händen. Ihm unterlief nicht
te einzige Fehlentſcheidung. — Die 2.
Mann=
ſt= gewann ihr Spiel 3:1.
Vorrunde im Fauftball.
Tu. Pfungſtadi Sieger der Kreisklaſſe 1
Vorwärts Langen Sieger der
Kreis=
klaſſe 2.
Vorweg ſei es genommen, daß mit einem
Publikumserfolg keinesfalls zu rechnen war.
Wenn auch verſchiedene glaubten, das
Hand=
ballſpiel auf dem Polizeiplatz habe der
Ver=
anſtaltung Abbruch getan, ſo ſtimmt das nicht.
Wenn man bedenkt, daß die Spiele am
Vor=
mittag 8,30 Uhr anfingen und erſt nachmittags
6,15 Uhr beendet waren, daß jede Partei der
erſten Klaſſe wenigſtens ſieben Spiele
aus=
tragen mußte, ſo iſt es begreiflich, daß kaum
Zuſchauer ſolange ausgehalten hätten. Konnte
doch niemand wiſſen, welches Spiel, das
ent=
ſcheidende war. Zufällig war es der
Schluß=
kampf zwiſchen Tv. Pfungſtadt und Beſſungen,
den die Pfungſtädter ausgerechnet am höchſten
gewannen."
Ein Wort noch der Leiſtungsfähigkeit der
Spieler. Wir verkennen nicht die ermüdende
Nervenprobe, die faſt 10 Stunden dauerte,
würdigen vor allem aber auch die körperliche
Leiſtung. Nur ein ſportgeſtählter Körper
konnten den Anforderungen genügen, die
innerhalb 3½ Stunden bei praller Sonne
ver=
langt wurden!
Die Veranſtaltung verlief unter der
Lei=
tung von Wolf=Bickenbach und Zeunert=
Langen faſt reibungslos. Ein Zwiſchenfall
bei dem Spiele Beſſungen — 1846 ſollte zum
Einſpruch durch die 46er führen, wegen eines
Körperballes und eines Grenzballes.
Ein=
ſprüche kennt jedoch die neue Spielordnung
nicht mehr. Das Spiel ging mit einem Balle
30:29 für Beſſungen gewonnen.
Betrachten wir nachſtehende Tabelle, ſo iſt
die Führung der Pfungſtädter Turner klar
erſichtlich. Scharf entbrannte der Kampf um
den zweiten Platz. Erſtaunlich iſt hier das
gute Abſchneiden der Pfungſtädter Germanen,
die kaum ein Jahr Fauſtball ſpielen und ſchon
mit den alten Kämpen, Beſſungen und TSG.
46, in gleicher Reihe ſtehen. Das macht
Becker, der einſt die Farben der Pfungſtädter
Turner vertrat. Zur Illuſtration die Siege
gegen Beſſungen mit 47:36 und gegen Nauheim
mit 40:28. Dagegen hielten ſich die 46er beſſer,
denn ſie ſiegten 43:38 gegen Germania. Den
Lokalkampf gewannen die Pfungſtädter Turner
36:33. Auffallend iſt das Hintertreffen der
Nauheimer. Sie verloren nicht nur gegen
Germania, ſondern auch gegen beide
Darm=
ſtädter Vereine (gegen 1846 mit 35:39 und
gegen Beſſungen knapp 29:30). Dagegen
liefer=
ten ſie ihre beſte Partie gegen Tv. Pfungſtadt
mit 22:22 und knöpften ſo dem vorjährigen
Meiſter den einzigen Punkt des Tages ab.
Alle Einzel=Ergebniſſe zu bringen, würde
zu weit führen. Wir bringen die überſichtliche
Tabelle:
Spiele gew. un.
TV. Pfungſtadt 1.
Germ. Pfungſtadt
Tgde. Beſſungen
46 Dſtdt. 1.
TV. Nauheim
46 Dſtdt. 2.
TV. Pfungſt. 2.
TV. Walldorf
verl. Bälle
273:202
280:212
2. 261:223
288:242
3 235:212
5 218:278
6 217:295
0 198:306
Kreisklaſſe 2.
Hier iſt das Bild etwas zerriſſen dadurch,
daß Merck frühzeitig ausſchied. An erſter Stelle
marſchiert Vorwärts Langen mit vier Siegen.
Beachtlich iſt hierbei, daß die Fehlbälle der
Mannſchaft bereits in niederen Grenzen liegen
mit 32, 32, 40 und 33. Sehr wacker hat ſich
die Dritte der 46er gehalten. Unſtät waren
dagegen die Griesheimer, deren beide
Nieder=
lagen höher ausfielen, als die drei Siege,
Daher auch das Manko bei der Ballzählung.
Spiele gew. un. verl. Bälle P.
Verpflichtung der Leichtathleten
Rufe des Führers und der Nation zu folgen. Vor
der Broncebüſte des Führers gelobten die
fri=
in der Trainingsgemeinſchaft
ſchen Sportgeſtalten mit Handſchlag ihren vor=
Durintdor.
Der mit der Leitung der Darmſtädter
Trai=
ningsgemeinſchaft für Leichtathleten zum
olym=
piſchen Programm betraute Sportwart des
Krei=
ſes Starkenburg, Heinz Lindner, hatte am
Sonntag mittag die Teilnehmer der
Gemein=
ſchaft zur feierlichen Verpflichtung ins
Union=
theater berufen. Viel Sportfreunde hatten ſich
eingefunden, darunter Vertreter des Staates,
der Stadt, der Polizei, SA., Studentenſchaft,
Sportbehörde und Turnerſchaft. Heinz Lindner
hieß die Anweſenden herzlich willkommen und
dankte namentlich Direktor Sportlehrer
Söllin=
ger und Dr. Heim, der ſich uneigennützigerweiſe
der Trainingsgemeinſchaft zur Verfügung
ge=
ſtellt haben. In treffſicheren Formulierungen
ging er — der unſerer ſchönen Leichtathletik mit
Herz und Hand angehört — dann zur
Kennzeich=
nung der Trainingsgemeinſchaft über. Ihr ſind
nach dem Willen des Führers Adolf Hitler und
gemäß den Anordnungen des Reichsſportführers
v. Tſchammer=Oſten ſpezielle Aufgaben zur
Aus=
bildung olympia=werter und =veranlagter
Leicht=
athleten aus allen Verbänden geſetzt. Der deutſche
Sport iſt ein wertvoller Aktivpoſten unſerer
Außenpolitik und die Olympiſchen Spiele 1936
ſollen der Jgend der Welt ein Bild des neuen
Deutſchland, ſeiner lebendigen völkiſchen Kräfte
und ſeiner nationalen Geſchloſſenheit bieten. In
der deutſchen Leibesübung gehen Spitzenleiſtung
und Durchſchnittsleiſtung Hand in Hand. Die
Veranlagten und Berufenen ſind verpflichtet,
mit freudigem Ernſt und beſtem Können der
Nation zu dienen. Der Kampf um olymniſche
Ehren iſt ſchwer, der Weg zu ihnen verlangt
millensſtarke, zähe, dauernde Ausbildung in der
Kameradſchaft der Trainingsgemeinſchaften. An
die Mitglieder dieſer Darmſtädter Sport= und
Kampf=Gemeinſchaft, die auf der Bühne mit
einer Jugendabteilung der Darmſtädter Vereine
aufmarſchiert war, richtete er die Aufforderung,
einſatzbereit und ſportgerecht zu leben und dem
geſetzten Sportkameraden treue Gefolgſchaft
„Alles für Deutſchland, nur für Deutſchland!“
Nach dem Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied
rollte der Film der DSB. über die Olympiſchen
Spiele von Los Angeles ab. Er begeiſtert
im=
mer wieder mit ſeinen Ausſchnitten ſprühender
Jugend, ſpielender Kraft, unerhörtem
Kampf=
geiſt und letzter Aufopferung für die Fahne des
Volkes; aber er iſt durch eine Mahnung, daß
unſere Jugend 1936 auf erbitterten Widerſtand
der beſten Kämpfer und Kämpferinnen der Welt
ſtoßen wird und es ſorgſamer und ſorgfältiger
Vorbereitung unſerer Auserwählten bedarf,
wenn wir ſtrahlenden olympiſchen Ruhm ernten
wollen.
Weltrekord im linksarmigen Stoßen.
Der bekannte Kraftſportler Eugen Jaegle
vom KSV. Alemannia Kuhbach b. Lahr
ver=
beſſerte ſeinen eigenen, vor drei Wochen
aufge=
ſtellten Weltrekord im linksarmigen Stoßen von
206 Pfund 200 Gramm auf 209 Pfund 380
Gramm. Jaegles Eigengewicht iſt 192 Pfund
50 Gramm. Die Leiſtung wurde vom
Bezirks=
ſportwart Bührer=Emmendingen amtlich
abge=
nommen.
Die Handball=Frauen=Meiſterſchaft.
Die Vorſchlußrunde um die Deutſche
Meiſter=
ſchaft im Frauen=Handball verlief nicht ſo glatt
wie die der Herren. In Berlin gab es die große
Senſation, daß der SC. Charlottenburg vom
TV. Eimsbüttel=Hamburg mit 2:3 ganz knapp
geſchlagen wurde. Auch das Leipziger Ergebnis
von Fortung Leipzig gegen Frauen Magdeburg
mit 2:1 kommt etwas unerwartet. Die
erwarte=
ten Ergebniſſe dagegen brachten die Spiele in
Fürth und Kaſſel. Der VfR. Mannheim zeigte
ſich ſtark genug, um auch auf Fürther Gelände
die SVgg. Fürth ſicher mit 4:2 ſchlagen zu
kön=
nen. Heſſen=Preußen Kaſſel hatte Mühe, gegen
den Mülheimer SV. einen 2:1=Sieg
herauszu=
holen.
Nr. 132
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 14. Mai 19B
„Spaniſches Unentſchieden”
Die Pleike des Borkampfes
Sutteliiig- Pudlinld
ſporklich und finanziell.
Am Sonntagnachmittag ſtieg im Montjuich=
Stadion zu Barcelona der in ganz Europa mit
größter Spannung erwartete Boxkampf zwiſchen
Exweltmeiſter Max Schmeling und dem
Spa=
nier Paolino. Der Kampf und das ganze Drum
und Dran nahm ganz den gleichen Verlauf, wie
man es ſich vorher ausgemalt hatte. Sportlich
wurde Max Schmeling nach allen Regeln der
Kunſt „verſchoben‟. Er hatte von den zwölf
Run=
den mindeſtens ſieben ganz klar an ſich gebracht
und dabei den Spanier ſo ſchwer angeſchlagen,
daß dieſer mehr als einmal „groggy” war. Das
aus drei Spaniern zuſammengeſetzte
Schiedsge=
richt gab „Unentſchieden” ein dem
Kampfver=
lauf völlig widerſprechendes Urteil. Um dieſes
Kampfgericht hat es vorher übrigens ſchon einen
Streit gegeben. Schmeling wollte mindeſtens
einen neutralen Unparteiiſchen im Kampfgericht
haben, während Paolino auf drei Spaniern
be=
ſtand. Bis 16 Uhr nachmittags war es noch nicht
entſchieden, ob der Kampf überhaupt ſtattfinden
würde. Schließlich einigte man ſich aber doch auf
den Vorſitzenden des ſpaniſchen Box=Verbandes,
Inore, als Ringrichter.
Vom „Drum und Dran” iſt beſonders zu
er=
wähnen, daß Schmeling und ſeinem Manager
Joe Jacobs beim Wiegen die Brieftaſchen mit
wertvollem Inhalt geſtohlen wurden.
Anſchei=
nend brauchten die Veranſtalter das Geld
Schme=
lings, um die rieſenhafte Pleite, die dieſer
Kampf für ſich brachte, einigermaßen
auszuglei=
chen. Von den angekündigten um ſicherlich auch
erwarteten 100 000 Zuſchauern waren nur
35 000 erſchienen. Die „Hunderttauſend”
war=
teten vor den Toren des Stadions auf das
Er=
gebnis und lauſchten an den Lautſprechern dem
Kampfverlauf. Die Eintrittspreiſe waren zu
hoch bemeſſen, das ſpaniſche Publikum, das
eben=
falls unter der wirtſchaftlichen Kriſe leidet.
konnte ſie nicht erſchwingen. Den erſten
Schätzun=
gen nach beläuft ſich das Defizit auf rund 120 000
Mark.
Der Kampf begann um 18.45 Uhr. Die erſte
Runde brachte das übliche Abtaſten. Aber ſchon
in der zweiten drehte Max Schmeling auf.
Pao=
lino wurde mit gut gezielten Aufwärtshaken in
die Enge getrieben und zeigte Wirkung. In den
beiden nächſten Runden holte Paolino etwas an
Boden auf. Schmeling entzog ſich aber den
An=
griffen des Spaniers ſehr geſchickt. Die fünfte
Runde brachte harten Schlagwechſel und war
ausgeglichen. In der ſechſten kam Schmeling mit
einem Haken gut durch, die linke Augenbraue
des Spaniers öffnete ſich. Paolino mußte nun
ſchwere Brocken einſtecken, er ließ immer mehr
nach. Schmeling konnte ihn aber nicht „
um=
legen‟. Die achte und neunte Runde gingen
hoch an Schmeling. Auch die zehnte war noch für
Schmeling. In den beiden letzten Runden hatte
ſich Paolino wieder erholt. Er griff an und
Schmeling, durch die ſtarke Hitze und das Tempo
des Kampfes müde geworden, kam nicht mehr
richtig mit. Trotzdem kann man auch bei dieſem
Endſpurt kaum von einem Rundengewinn des
Spaniers ſprechen.
Max Schmeling
Als das Urteil verkündet wurde, erhob ſich
ein ohrenbetäubender Lärm. Die Spanier
jubel=
ten und klatſchten ihrem Landsmann begeiſtert
Beifall. Nur ein keiner Teil der Zuſchauer —
hauptſächlich Ausländer — proteſtierte gegen den
Spruch.
Kampffpiel=
Ausſcheidungs=
kämpfe der Amakeurboxer
WOün 13.
Die von der Sportgemeinde Eintracht und
dem FSV. gemeinſam durchgeführten
Kampf=
ſpiel=Ausſcheidungskämpfe wieſen nur einen
ſchwachen Beſuch auf. Unangenehm fiel ferner
auf, daß drei Kämpfer aus dem Saargebiet
un=
entſchuldigt fern blieben. Bis auf eine
Aus=
nahme konnten ſich die mainiſchen Boxer in allen
Klaſſen durchſetzen, ein weiterer Beweis dafür,
daß es im mainiſchen Boxſport vorwärts geht.
Im Fliegengewicht zwang Wieland=
Ein=
tracht den Neunkirchener Bohn bereits in der
zweiten Runde zur Aufgabe. Im
Bantam=
gewicht wurde Schmelz=FSV. kampflos
Sie=
ger, da ſein Gegner nicht antrat. Ebenſo fiel im
Federgewicht Schöneberger=Frankfurt der
Sieg ohne Kampf aus dem gleichen Grunde zu=
In der Leichtgewichtsklaſſe ſchlug der
tech=
niſch famoſe Klaus=Eintracht Betry=Boxklub
Schmeling Querſchied hoch nach Punkten,
wäh=
rend im Weltergewicht Hachenberger=
Meder zur Aufgabe zwingen konnte.
Ausgezeich=
netes Können verriet Joſt=FSV. im
Halb=
ſchwergewicht, der Sauſen=Eiſenbahn
Mal=
ſtatt, einwandfrei nach Punkten bezwang. Im
Schwergewicht bekam Trumpfheller=
Darmſtadt die ungeheure Schlagkraft von
Leis=Mittelbexbach zu ſpüren. Schon in der
erſten Runde mußte er für die Zeit auf die
Bretter.
Zerreißprobe ohnegleichen für
Mienſc und Mafcine.
Orei Tage=Fahrt im Harz
beendet!
Die Drei=Tage=Fahrt im Harz iſt beendet.
Der letzte Fahrtag, dem Reichswehrminiſter
Generaloberſt v. Blomberg,
Reichsverkehrs=
miniſter Eltz von Rubenach,
Obergrup=
penführer Hühnlein mit ſeinem Stabe und
dem geſamten DDAC.=Präſidium an vielen
kritiſchen Punkten beiwohnten, war bei warmer
Sonne doch nicht ganz ſo ſchwierig wie
zu=
nächſt angenommen, da die meiſten Strecken
wenigſtens ausgetrocknet waren. Die Räder
hatten 280,2, die Seitenwagen und
Perſonen=
wagen 284,7, die Laſtwagen 213,8 Kilometer
zurückzulegen. Wieder waren es zu 80 Prozent
Gebirgs= und Geländeſtrecken, die nicht nur
Strafpunkte, ſondern auch Ausſcheidungen zur
Folge hatten. Zunächſt eine tiefe
Waſſerdurch=
fahrt bei Lauterberg. Bei Andreasberg mußte
ein Wieſenhang genommen werden. Dann gab
es als erſte Sonderprüfung die Bergfahrt am
Langen Steiger, die am erſten Tage bergab
gefahren worden war, ferner die
Sonder=
prüfung auf der Rodelbahn von Elend, die
Mindeſtgeſchwindigkeitsprüfung auf einer
har=
ten Geröllſtraße bei Wildemann, ſowie die
Bergprüfung am Mittieren Schulenberg, die
beſonders den Molorradfahrern manchen
Schweißtropfen koſtete. Einfach die
Waſſer=
durchfahrt bei Arensberg, gefährlich und ſchwer
aber ganz zum Schluß die Querfeldeinfahrt
bei Goslar, wo es nicht nur viele Strafpunkte,
ſondern auch manche Ausfälle gab.
Die Ausrechnung der Ergebniſſe nahm
lange Zeit in Anſpruch und mußte ſpäter noch
in verſchiedenen Puniien berichtigt werden.
Insgeſamt blieben 36 Fahrer
ſtraf=
punktfrei, aber auch 37 Teilnehmer mit
nur einem Strafpunkt wurden von
Ober=
gruppenführer Hühntein mit der Goldenen
Plakette ausgezeichnet. Hier die endgültige
Liſte der
Strafxuultfreien:
Krafträder bis 2.0 cm: Geiß=Zſchoppau,
Müller=Zſchoppau (öcide auf DKW.), Stoltze=
Erfurt (Puch); über 250 ccm: Oblt.
Klein=
ſchmidt=Leipzig, Kirigberg=Chemnitz, Roſemeyer=
Zſchoppau (alle auf TNW.), Stelzer=München
(BMW.) Gmelch=München (BMW.),
Fleiſch=
mann=Nürnberg (NSU.).
Seitenwagen=Maſchinen bis 600 ccm:
Berg=
müller, MSA.=Schuie Gruſtaf, Bayeriſche
Oſt=
mark, Hegendörfer, MSA.=Schule Gruſtaf,
Sieber, MSA.=Schule Bruſtaf (alle auf
Vik=
toria); über 600 ccm. v. Krohn=Berlin (
Zün=
dapp), Mauermayer=Berlin (BMW.),
Unter=
offizier Frey=Döberitz (BMW.), Oblt. von
Unold=Döberitz (BMW.).
Perſonenkraftwagen bis 1200 ccm:
Ras=
muſſen=Zſchoppau, Hptm. a. D. Hennig=Berlin,
Trägner=Chemnitz, Hptm. Rothe=Berlin,
Poli=
zeioberwachtmeiſter Kitza=Berlin (alle auf
DKW.); von 1200 bis 2100 ccm: Diehl=Mainz
(Opel), Otto Simon (Opel) Porſche jr.=
Stutt=
gart, Majunke, Gruppenſtaffel Schleſien, Guſe=
Gruſt=Schleſien (alle Banderer), Oblt.
Milde=
brath=Döberitz, Oblt. Bruns=Wünsdorf (beide
auf Adler); über 2100 ccm: Oblt. Holzhäuer=
Döberitz (Mercedes=Benz), Berneth=Berlin
(Mercedes=Benz), Hirte jr.=Berlin (Mercedes=
Benz).
Laſtkraftwagen: Metſch=Gruſt. Bayeriſche
Oſt=
mark (Magirus), Hiller=Gruſt=Schleſien (
Büſ=
ſing=NAG.), Traiſer=Rüſſelsheim (Opel), Oblt.
Pächter=Döberitz, Unteroffizier Luſchmann=
Döberitz, Unteroffizier Baiersdorff=Döberitz,
Drewes=Gruſt.=Weſtfalen (alle auf Krupp).
Von den Mannſchaften blieben nur zwei
ohne Strafpunkte, und zwar die
MSA.=Schule der Gruppenſtaffel
Bayeriſche Oſtmark, Regensburg,
mit Hegendörfer, Bergmüller und Sieber
(ſämtliche auf Viktoria mit Seitenwagen),
ſo=
wie die Macnſchaft des
Kraftfahr=
verſuchsſtabes Döberitz in der
Klaſſe-
der Laſtwagen mit Oblt. Pächter, Unteroffizier
Luſchmann und Unteroffizier Baiersdorff (
ſämt=
lich auf Krupp).
Das Fazik der Prüfung.
Die Drei=Tage=Fahrt im Harz,
Deutſch=
lands größte Zuverläſſigkeits=Fahrt, ſtellte auch
in dieſem Jahre wieder eine harte
Zerreiß=
probe für Maſchinen und Material dar, und
gab den Fahrern zugleich Gelegenheit, ihr
her=
vorragendes Können unter Beweis zu ſtellen.
Drei Tage lang ging es im wahrſten Sinne
des Wortes über Stock und Stein, über
Wald=
wege, Wieſenhänge, ausgetrocknete Bäche,
an=
gefüllt mit Steingeröll) durch Waſſer und nur
wenig über gute Styaßen. Bei den rieſigen
Anforderungen, die die Drei=Tage=Fahrt ſtellte,
iſt das Ergebnis als ausgezeichnet
zu betrachten. Von den 324 geſtarteten
Fahrern ſchieden 116 vorzeitig aus, 170
be=
endeten die Fahrt mit Strafpunkten, darunter
37 mit nur einem Punkt. 38 erreichten das
Ziel ohne jeglichen Strafpunkt. Sie haben ſich
die Goldene (Medaille redlich verdient. Pech
für die 37, die ihr Konto mit nur einem
Strafpunkt belaſteten. Der Chef des
Kraft=
fahrweſen der SA., Obergruppenführer
Hühn=
lein, nahm am Samstag vormittag vor dem
Kurhaus in Bad Harzburg die Preisverteilung
vor und würdigte in einer Anſprache die
Lei=
ſtungen der Fahrer. Auf ſeinen Wunſch
wur=
den auch die Fahrer mit nur einem
Straf=
punkt mit der Goldenen Medaille ausgezeichnet.
Unter den Strafpunktfreien befinden ſich ſaſt
alle Spezialiſten für derartige Wettbewerbe,
ſo=
wie zahlreiche Rennfahrer, wie Stelzer=Mün=
chen, Roſemeher=Zſchoppau, Mauermeyer=Mäu
chen, Fleiſchmann=Nürnberg, Gmelch=Münch=
Geiß=Zſchoppau, Müller=Zſchoppau, J. v. Kroky
Berlin, ſowie bei den Wagenfahrern Berm=
Berlin, Hirte=Berlin, Porſche jr.=Stuttga=
Unter den Mannſchaften blieb nur die
SA.=Schule der Gruppenſtaffel Bayeriſche Qu
mark, Regensburg, auf Viktoria Seitenwagyn
Maſchinen, ſowie in der Gruppe der Laſtwa
die Mannſchaft des Kraftfahrverſuchsſtalle
Döberitz auf Krupp ſtrafpunktfrei. Majun/
Guſe und Brudes von der Gruppenſta ſe
Schleſien hatten das Pech, nicht als Ma
ſchaft gemeldet zu ſein, ſonſt wäre ihnen au /5
der Goldenen Medaille im Einzelwettbew
noch eine Urkunde zugefallen. Beſonders Ey
vorſtechend war das gute Abſchneiden
Reichswehr und der SA., während die Fab !
Mannſchaften ſämtlich vorher platzten.
5. Georgi=Schwimmen in Skuttgark.
Crawl: 1. Heimlich, SV. Reichenbach, 2:3:29
2. Kutzer, Hamburg, 2:38,4; 3. Schmalba)
Beuranainte Zeiftängse
TSG. 46 Darmſtadt, 2:44. 400 Mad
Crawl: 1. Doſcher, Hamburg, 5:57,2; 2. Wy
ner, TV. Bad Cannſtatt, 6:07,3; 3. Mer,
ſteigerungen.
Das 5. Georgi=Schwimmen der D.T., das
vom Kreis Stuttgart des Turngaues
Württem=
berg durchgeführt wurde, hatte in dieſem Jahre
dadurch eine beſondere Bedeutung erhalten, als
es als Ausſcheidungsſchwimmen für die
Deut=
ſchen Kampfſpiele und als Olympia=
Vorberei=
tung der D.T. galt. Dementſprechend waren
auch die reichsoffenen Schwimmwettkämpfe von
den beſten deutſchen Turner=Schwimmern
be=
ſchickt. Das Feſt war ſportlich ein großer Erfolg,
denn es brachte neben ſpannenden Kämpfen
auch hervorragende Leiſtungen, die eine
Ver=
beſſerung des Turnerſchwimmens auf der
gan=
zen Linie bedeuteten. Wenn man außerdem
be=
rückſichtigt, daß die 50=Meter=Bahn im Stadtbad
Heßlach in Stuttgart als ſehr ſchwer bekannt iſt,
gewinnen die erzielten Zeiten noch an
Bedeu=
tung.
Ergebniſſe.
Turner.
100 Meter Crawl: 1. Heimlich, SV.
Reichen=
bach, 1:03,1; 2. Kluge, Eintracht Leipzig, 1:07;
3. Wanner und Kutzer, beide 1:07,2. 200 Meter
Hamburger Tſchft., 6:12,0. 200 Meter Be
1. Vorwerk, Leipzig, 3:01,2; 2. Heyſer, —6
Mühlhauſen, 3:06,4; 3. Loewe, Bad Cannſt:
3:11,4. 100 Meter Rücken: 1. Gerhard, Tc5
46 Darmſtadt, 1:19,2: 2. Möbius, Leipzä=
SSV., 1:20,4; 3. Maurer, TB. Ulm, 1:2-1
Kunſtſpringen: 1. Kaiſer, TB. Cannſtatt, 115
Punkte; 2. Volk, TV. Mannheim, 112,47 Qu
4 mal 100 Meter Lagen: 1. Eintracht Leip
1:17,0; 2. TV. Hamburg, 5:17,3. 4 mal
Meter Crawl: 1. TB. Stuttgart, 6:29,3.
Eeit
Turnerinnen.
100 Meter Crawl: 1. Ohliger, Solinger T.
1:15,2; 2. Griesbach=Renne, 1:19,3. 200 Mad
Bruſt: 1. Brömmel, ATV. Leipzig, 3:25
2. Fritſch, Hamburger Tſchft., 3:27,1. 400 Mar
Crawl: 1. Griesbach=Renne, Hamburger T
6:52,2. 400 Meter Bruſt: 1. Großmann, Stuu
gart, 7:47,0. 100 Meter Rücken: 1. Friny
1:34,6; 2. Fecht, Stuttgart, 1:36,4.
Ku-
ſpringen: 1. Kapp, Frankfurt, 73,6 Pkt. Waſ?
ball: DT.=Verbandsmannſchaft — Sportzy
mannſchaft Württemberg 4:5 (3:1).
Der „Erſte Schrikt” der Jungradfahrer.
Der Fahrweiſe nach konnte man jetzt auf
Eak=
tippen — aber 1000 Meter vor dem Ziel m)
Aus 30 werden 14.
ihm ein Sandhaufen zum Verhängnis. Ein n
Weßel=Darmſtadt
ſiegt vor Schaffner=Groß=Gerau.
Von den 30 gemeldeten Fahrern ſchienen doch
einige im letzten Augenblick Bedenken zu haben,
denn nur 14 ſtellten ſich dem Starter. Es gab
alſo nicht das bunt zuſammengewürfelte Feld,
wie es bei derartigen Rennen üblich iſt, man,
hatte vielmehr den Eindruck, als ob alle ſchon
eine kleine Ahnung von dem harten Rennfahrer=
Sport hätten. Man ſah es auch an dem Material
— der alte „Härrſch” war nicht zu entdecken. Das
Rennen ging daher auch ohne Defekte ab (den
fälligen Reifenſchaden lieferte diesmal das
Be=
gleitauto), Zwiſchen den 14 Fahrern gab es
zeit=
weiſe, man möchte ſagen, erbittertes Rennen.
Schon vor Dieburg ſind die Vorgaben aufgeholt
und der in Dieburg zum erſtenmal geſtürzte
faſt geſchloſſenes Feld. Es fehlen nur Graf, Wenz
und dr in Dieburg zum erſtenmal geſtürzte
Eiſenhauer, der auf dem Rückweg, den zweiten
Sturz macht und vom Rettungsauto abgeholt
werden muß. Auch Lang, der gut in der Spitze
liegt, macht einen anfangs ſchlimm ausſehenden
Sturz, bringt ſich aber bald darauf wieder in
gute Poſition. Die Steigungen zwiſchen Dieburg
und Einſiedel zerreißen das Feld und bringen
die erſte Vorentſcheidung. Eckerl, Wetzel,
Krü=
ger bilden die Spitzengruppe, in 200 Meter
Ab=
ſtand, verfolgt von Schaffner, Petry, Rentrop
und Lang, denen in Sicht die anderen folgen.
vorſichtiges Umſehen und ſchon war es um
geſchehen. Damit war kurz vorm Ziel der Ee
gestraum ausgeträumt. Schaffner, Petry, Lug
haben inzwiſchen aufgeſchloſſen, und im ſchau/
Endkampf holt ſich Wetzel ſeinen erſten Sieg
Das Drum und Dran.
Ausgezeichnete Organiſation dieſes —
Darmſtädter Radſportklub 1919 im Auftr
des Deutſchen Radfahrerverbandes durchgefüg
ten Rennens war hervorzuheben. Die Strechtiſ
überwachung klappte ganz beſonders, ebenſo
Sanitätsdienſt. Am Ziel fand anſchließend
Führer des Darmſtädter Radſportklubs, Hau
Brunner, warme Worte für Sieger und „—9
ſiegte” und überreichte dem jungen Fah=
Wetzel ein Blumengebinde mit der Schleife
Deutſchen Radfahrerverbandes. Dieſer hat m!
das Anrecht, an dem Zwiſchen= und evtl.
Endlauf teilzunehmen.
Wir beglückwünſchen den Sieger und hof”
ihn noch recht oft in den Reihen der „Placf!
ten” zu finden. — Ergebniſſe (50 Klm
1. Wetzel=Darmſtadt 1.26,31 Std., 2. Schaffnn
Groß=Gerau 1.26,32 Std., 3. Krüger (DR
1.26,37 Std.. 4. Petry=Wixhauſen 1.26.39 S=
5. Lang (DRC.) 1.26.40 Std., 6. Schepp 127
Std., 7. Rentrop (DRC.) 1.28,05 Std., 8. RN
kert=Ober=Ramſtadt 1.28,06 Std., 9. GrafA2‟
felden 1.28,10 Std., 10. Eckerl (DRC.) 13
Std.
Klubkurnier des Tennis= und
Eisklubs Darmſtadt.
Dank der guten Witterung und
Turnierlei=
tung iſt es gelungen, das Turnier bis auf das
Gemiſchte Doppelſpiel zu Ende zu führen. Eine
nicht leichte Aufgabe, da ſich Vorgabeturniere
bekanntlich ſehr in die Länge ziehen und 158
Wettſpiele abgewickelt werden mußten.
Sieger im Herren=Einzel wurde
Endriß ach ſchönem, ſehr erbittertem Kampf
gegen Claß mit 10:8, 6:8, 10:8. Die dritten
Preiſe erhielten Werner und Müller.
Das Damen=Einzel gewann Fräulein
Skriba gegen Ringer 6:3, 6:3 dank ihrer
größeren Sicherheit. Die dritten Preiſe
erhiel=
ten Frl. Unkell und Frau Sennewald.
Das Herren=Doppel wurde von
Teichmann Füngling gewonnen. Sie
beſiegten zunächſt in der Vorſchlußrunde Buſch
Reid 6:1, 4:6, 6:4, und in der Schlußrunde
Claß/Brieger 7:5, 6:3. Den dritten Preis
be=
kamen Noack/Glatz.
Im Gemiſchten Doppel ſtehen in der
Schlußrunde Frau Friedrich/Krämer und Frl.
Reuling/Füngling. Die dritten Preiſe erhielten
Frau Zimmermann/Mösner und Frau Noack/
v. Arnim.
Das Damen=Doppel gewannen Frl.
Unkell / Zimmermann nach
aufregen=
dem Match gegen Frau Reuling/Frl. Werner.
Das Turnier war ein Beweis dafür, in
welch hervoragender Art es der Klub
verſtan=
den hat, in echt kameradſchaftlicher und
ſport=
licher Weiſe die Mitglieder einander näher zu
bringen.
An den Junioren=Trainingsſpielen des Klubs
nehmen zurzeit nicht weniger als 58 Junioren
teil. Wie ſehr Tennis auf dem Wege zum
Volksſport iſt, beweiſen die über 100
Neuanmel=
dungen in letzter Zeit.
T5G. 46 Darmſtadl.
Heute abend 19.30 Uhr, auf der Woogswi
zweite Pflichtſtunde für alle männlichen M
glieder.
Ausgabe der Woogs=Dauerkarten ab heiu
14 Uhr, beim Hausmeiſter, gegen Vorlage
letzten Beitragsquittung. Mitglieder, die
Badegelegenheit auf dem neugeſchaffenen dim
ten Zugang vom Turnplatz über die „Inſd
ohne Inanſpruchnahme der Umkleideräume
nutzen, erhalten eine weitere Ermäßigung
die Dauerkarten. Für dieſe neu ermäßig?
Dauerkarten iſt Lichtbild notwendig und m
zubringen.
Das gemeinſame Anſchwimmen findet ül
morgen, Mittwoch abend 18 Uhr, im We
ſtatt.
5V. 98 Darmſtadi.
Der Vereinsleiter erſucht ſämtliche Ab”
lungsleiter, heute Montag abend 9 Uhr in
Stadiongaſtſtätte zu erſcheinen.
Derby Counky
wurde im zweiten Spiel ſeiner Deutſchlandt
in Köln vor 20 000 Zuſchauern von einer dS
ſchen Auswahlelf mit 5:0 (2:0) beſiegt. —
deutſche Elf machte aber nicht den guten Geſa.
eindruck, den die Mannſchaft aus dem Franil
ter Spiel hinterlaſſen hatte.
Sechs Tote gab es bei einem Autorennen
der Nähe von Paris. Der von dem Franie
Eric Lora geſteuerte Bugatti=Rennwagen roſle
die Zuſchauermenge. Sechs Perſonen wukpe!
tötet, zahlreiche ſchwer verletzt.
Eilly Außem und Denker blieben bei Blu=
Weiß in Berlin Turnierſieger. In den Ender.”
den ſiegte Cilly Außem über Frau Schm‟
der Peitz 6:0, 6:3, während Deuker Tüſcher
8:6, 7:5, 7:5 abfertigte.
tag, 14. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bonshgung ui Hueint und Mofen.
gonnene Umlagen, Zuſchüſſe aus Hilfskaſſen u. a m. Es wäre
ſehr wünſchenswert, wenn dieſen Anregungen weitgehendſte Be=
Pningſten Tae4
achtung geſchenkt würde. Angeſichts der volksdeutſchen Bedeutung
der Tagung und der Auswirkung auf das Saargebiet legt die
Reichsleitung des VDA. ferner den allergrößten Wert darauf,
als „Saarbrücker Tagung”.
daß möglichſt viel Erwachſene an der Tagung teilnehmen. Sie
Tie diesjährige Pfingſttagung des VDA. wird ſich in ihrem
Alnaße, in ihrer Organiſation und in ihrer Bedeutung ſehr
win lich von früheren Tagungen unterſcheiden. Innerhalb eines
zaes hat ſich der VDA.
zu einem gewaltigen Volksbund
mickelt, der dem volksdeutſchen Empfinden des neuen Deutſchen
Aſes machtvollen Ausdruck verleiht. Die diesjährige Tagung
nmi ſich „Saarbrücker Tagung an Rhein und Mo=
f!,” und ſtellt ſich damit in den Volkstumskampf der Zeit hinein.
S sſerhält ihren Sinn und ihre Bedeutung durch die
Saarabſtim=
nug des nächſten Jahres. Wie die deutſchen Volksgenoſſen im
6fagebiet trotz aller Abſchnürung durch Grenze, Währung,
Ver=
ymurig, allein auf ſich geſtellt, allen Verlockungen, Drohungen
unZerſetzungsverſuchen zum Trotz, an ihrem Deutſchtum
feſt=
h tt- ſo ſollen ſie wiederum wiſſen, daß das ganze deutſche Volk
anhrem Geſchick 2
il Leben. Zu dieſem Bekenntnis alt und jung aufzurufen,
ſif der Sinn der diesjährigen Pfingſttagung. Dieſer großen
ſyzbe entſpricht auch die Größe des Aufgebots an Jugendlichen
mCrwachſenen. 50—60 Sonderzüge aus dem Reich werden
er=
mer. Tauſende deutſcher Volksgenoſſen aus dem Saargebiet
unim teil. Um möglichſt weite Gebiete Deutſchlands in dieſes
wleutſche Erleben und Bekennen einzubeziehen, ſind auf der
ſirt und Ruckfahrt jedes Sonderzuges in den verſchiedenſten
Süten Deutſchlands beſondere Kundgebungen geplant die
gleich=
vi den Teilnehmern Gelegenheit bieten, alte deutſche Städte
AKulturzentren kennen zu lernen. Es werden damit zugleich
Aitzjahrten vermieden und die Unterbringung erleichtert. Die
ſtegungen, die im weſentlichen für Erwachſene beſtimmt ſind,
mu am Freitag und Samstag vor Pfingſten in Mainz ſtatt.
dier ſowie von Koblenz und Köln erfolgt dann die Anfahrt
Teilnehmer zu den gemeinſamen Kundgebungen in Trier,
ſwird ein großes Zeltlager, für die männliche Jugend
er=
int, während die Mädels in Schulen, die Erwachſenen in Ho=
Aund Privatquartieren untergebracht werden. Der
Pfingſt=
fantag beginnt mit einem Feſtgottesdienſt und ſchließt mit
troßen Abendfeiern. Fackelzügen und Höhenfeuern, die als
*z Des Neuen Deutſchland zur Saar hinüberleuchten ſollen. —
Pfingſtmontag bringt als Morgenfeier die
gemein=
m große Dankeskundgebung an die deutſchen
Abſtimmungsge=
ſe, und am Nachmittag den Feſtzug. Um alle dieſe Abſichten
exwirklichen, ſo große Maſſen ohne gegenſeitige Störung zu
bidern, unterzubringen und zu verpflegen, und gleichzeitig auch
möglichſt große Fahrtverbilligung zu erreichen, hat die
ſchrleitung diesmal die Anfahrt und Rückfahrt jedes
Landes=
randes zentral genau geregelt. Nur ſo iſt eine reibungsloſe
ſiclung des ganzen Planes möglich. Um auch unbemittelten
Sfüle rn die Teilnahme zu erleichtern, macht die Reichsleitung
katenswerte Vorſchläge, die etwa drei unbemittelten Kindern
A Schule das Mitkommen ermöglichen könnten. Dazu gehörten
Arn abende in Form von Saarvorträgen und anſchließender
ſan.lung, Verloſung einer Freifahrt, kleine, rechtzeitig be=
hat aus dieſem Grunde neben der beſonders billigen Jugendfahrt
mit Maſſenquartier und Maſſenverpflegung beſondere
Erwachſe=
nenfahrten vorgeſehen, deren eine neben der Fahrt
Gemein=
ſchaftsunterkunft mit Betten und Maſſenverpflegung in guten
Hotels vorſieht. Dazu Beſichtigungen und Stadtrundfahrten. Für
ſolche Teilnehmer, die aus geldlichen oder zeitlichen Gründen nur
an der Kundgebung in Trier teilnehmen können, iſt die
Mög=
lichkeit geſchaffen, am Pfingſtdienstag mit beſonderem Transport
(allerdings ohne Fahrtunterbrechung) in die Heimat
zurückzu=
fahren.
So hat die Reichsleitung des VDA. alle Vorkehrungen
ge=
troffen, um jedem Deutſchen mit wenig Unkoſten die Teilnahme
an dieſer einzigartigen Kundgebung zu ermöglichen. Eine
Mah=
nung der Reichsleitung ſei aber nicht vergeſſen: Jeder Teilnehmer
betrachte die Fahrt nicht als eine Vergnügungsfahrt, ſondern als
ein volksdeutſches Bekenntnis und als eine Bereitſchaftserklärung
zu volksdeutſcher Tat. Der Sinn der Tagung iſt der, zu zeigen,
daß das deutſche Volk ſich der Bedeutung der Abſtimmung an
der Saar bewußt iſt und bereit iſt, für ſein Volkstum einzuſtehen.
Wer an der Fahrt teilnehmen will, erkundige ſich bei den
Geſchäftsſtellen der Landesverbände, bei den Ortsgruppen oder
Schulgruppen des VDA. nach den Einzelheiten und den näheren
Bedingungen und verſäume nicht, ſich möglichſt umgehend
anzu=
melden.
Guſtav Luſchey.
Farbrücte Taguug
A
Perfrnf5t
Das Feſtabzeichen,
das die Teilnehmer an der zu Pfingſten in Mainz und Trier
ſtatt=
findenden Tagung des Volksbundes für das Deutſchtum im
Aus=
land tragen werden. Wie die Inſchrift des Abzeichens verrät,
hatte die Tagung urſprünglich in Saarbrücken ſtattfinden ſollen.
Saarkundgebung
der Darmſkädker Burſchenſchaft.
die Darmſtädter Burſchenſchaft hielt im Rahmen der
Semeſter=
mittkskneipe am Samstag abend in der „Krone” eine eindrucks=
Saarkundgebung. Es waren die vier Darmſtädter
Bur=
ſſwaften vollzählig und die Burſchenſchaftsortsgruppe Alter
Ic enſchafter erſchienen. Nach dem feierlichen Einzug der
zäerten erbrauſte machtvoll des ewig junge Lied Ernſt Moritz
lvis, das immer wieder die Herzen aller echten Deutſchen mit=
: „Sind wir vereint zur guten Stunde‟. Dann ſprach der
Secher der örtlichen Burſchenſchaft, Stud. Walter (
Ger=
ige), Grußworte, die fern aller konventionellen Phraſen die
eir- der Deutſchen Burſchenſchaft aufzeigten und begründeten.
2 eutſche Burſchenſchaft iſt ſeit ihrer Gründung niemals ſich
Siſtsweck geweſen, niemals in der Pflege des rein Korpora=
un und der ſtudentiſchen Fröhlichkeit aufgegangen. Das Ziel
iunmer, dem deutſchen Vaterlande wehrliche und ehrliche
ner zu erziehen. Des Vaterlandes Freiheit und Ehre ging
itets über alles, wie der alte Wahlſpruch: „Gott, Ehre, Frei=
Vaterland” es ausdrückt. Die Deutſche Burſchenſchaft war
umer ein politiſcher Bund; für die deutſche
Ein=
t hat ſie leidenſchaftlich gekämpft, für einen einheitlichen
St., für die Zuſammenfaſſung deutſcher Art und Sitte. Von hier
Vergibt ſich als praktiſche Gegenwartsaufgabe für das Jahr
Lie Mitarbeit in der Saarfrage. Es geht an der Saar nicht
higendwelche „Intereſſen”, es geht um die deutſchen Menſchen,
Yzu, uns gehören, um ein Jahrtauſend altes deutſches Kultur=
Das zur Heimat will. Durch ihre Saarfahrten, und
nament=
durch die übernommenen Patenſchaften, hat die Deutſche
Bur=
ſchaft prakiſch, ernſte und wertvolle Arbeit in der Pflege der
Zeſtungen geleiſtet. Die Rede ſchloß mit einer Darlegung der
tederung der Burſchenſchaft in den nationalſozialiſtiſchen
ſpuwillen und einem machtvollen Sieg=Heil auf den Führer
17 Hitler.
Trrofeſſor Dr. Vogt überbrachte namens S. Magn. des Herrn
tors die Grüße und Wünſche der Hochſchule an die Darmſtädter
ſchenſchaft, die mit einem warmen perſönlichen Bekenntnis zur
ſichenſchaft ſchloſſen. Nach einer Deklamation und einigen
ge=
hiumen vaterländiſchen Liedern, folgte als eigentlicher
Höhe=
der Kundgebung der durch vorzügliche Originalbilder
un=
kürste Vortrag von Studienaſſeſſor Dr. Mühl (Alemannia
ßem), vom Weſtamt der Deutſchen Burſchenſchaft. Er
ſchil=
ſe Das Land der 800 000 Deutſchen, zeigte die Lüge von 150 000
rianzoſen, die Wilſon einſt mit gefälſchten Unterſchriften vor=
Bt wurde, wies auf die politiſche Lage der Parteien, den Röch=
=Vrozeß, die Bedeutung der Franzoſenſchule hin. Die
zweifel=
e Rolle des Verräters Ritzel wurde beleuchtet, um dann
deut=
yerden zu laſſen, was die Abſtimmung für uns bedeutet,
na=
ücch im ſogenannten „Warndt” dem Betreuungsgebiet der
ltiſchen Burſchenſchaften von Marburg, Gießen und
nnächſt auch von Darmſtadt. Durch Vortragsabende
ſändigen perſönlichen Verkehr mit den Menſchen in den Be=
Nuugsorten wurde das Deutſchbewußtſein geſtärkt und
nament=
viele Kommuniſten für die Deutſche Front gewonnen. Tau=
Schulkinder erhielten aus den Mittel der Studenten an
2hmachten eine Weihnachtsgabe u. a. m. So entſtand ein le=
Duiges Bild von der praktiſchen national=politiſchen Tätigkeit
jungen deutſchen Menſchen, die eine beſſere Schule iſt, als
Endloſen Debatten über Parteiprogramm in vergangenen
Ve. Der Redner ſchloß mit einem hinreißenden Aufruf:
Eht bleibt Recht, wahr bleibt wahr deutſch
Saar immerdar”. Es war ein einziger Treuſchwur,
aus hunderten jungen Kehlen und Herzen das Saarlied als
wort erſcholl: „Deutſch iſt die Saar, deutſch immerdar‟. Die
kü hrungen wurden noch aufs wertvollſte ergänzt durch Ober=
Dnungsrat Dr. Nehmeyer (Germania Gießen), der aus
eniter Anſchauung berichten konnte.
ie Kundgebung war ein tief empfundenes Treubekenntnis
dear und alter Akademiker zum Volkstum und eine Bezeugung
leidenſchaftlichen Willens zum Dienſt für das Vaterland. Der
neßende Teil des Abends, der in ſtudentiſcher Fröhlichkeit
6.
Liff, hat dieſen Willen noch vertieft.
:. Offenbach. 11. Mai. Fähre im Sturm abgetrie=
Ein Sturmwind, der am Montag nachmittag über
Offen=
crauſte, warf im Main meterhohe Wellen auf. Die Fähre
2 um 5 Uhr von der Gewalt des Sturmes gevackt und ſtrom=
Darts (1) bis nach Bürgel gegen die Kaimauer getrieben. Alle
ſengungen der Fährleute, die Fähre an das Offenbacher Ufer
azuſteuern, waren vergebens: ſie hatten alle Mühe, die Fahr=
* du beruhigen. Schließlich kam ein Motorboot zu Hilfe und
wwie die Fähre an das Fechenheimer Ufer, wo ſie verankert
dre.
p. 1. Klage des heſſiſchen
Bezirksfürſorge=
verbandes Kreis Erbach gegen den heſſiſchen
Be=
zirksfürſorgeverband Kreis Dieburg wegen
Er=
ſtattung von Fürſorgekoſten für Auguſt Struth.
Struth wurde am 1. November 1932 hilfsbedürftig, als er ſich
von Lengfeld nach Michelſtadt begab. Er war damals in
Leng=
feld beſchäftigt. Die Parteien ſtreiten darüber, wo die
Hilfs=
bedürftigkeit eingetreten iſt und ob fortgeſetzte Hilfsbedürftigkeit
vorliegt. Struth ſelbſt, der inzwiſchen verſtorben iſt, hat als
Zeuge ausgeſagt, daß er mit der Entlaſſung als
landwirtſchaft=
licher Arbeiter in Lengfeld hilfsbedürftig geworden ſei; er ging
damals nach Michelſtadt, um ſich dort zu verheiraten.
Das Urteil weiſt die Klage koſtenpflichtig ab.
2. Berufung des Vorſitzenden des
Kreisaus=
ſchuſſes Darmſtadt und der Bürgermeiſterei
Ober=Ramſtadt gegen die Entſcheidung des
Kreisausſchuſſes Darmſtadt wegen Aufwertung
von Einzugs= und Einkaufsgeld des Peter
Wil=
helm zu Ober=Ramſtadt.
Wir haben über die Angelegenheit anläßlich der Verhandlung
vor dem Kreisausſchuß berichtet.
Die Landgemeindeordnung unterſcheidet Einzugsgeld für
die Erwerbung des Ortsbürgerrechts und
Einkaufs=
geld für die Teilnahme an den Nutzungen der
Ortsbür=
ger. Der Kreisausſchuß hat ſich mit Urteil vom 21. November
1933 zugunſten des Klägers P. Wilhelm ausgeſprochen und die
Anforderung eines Aufwertungsanſpruchs für unzuläſſig erklärt.
P. Wilhelm hat im Februar 1921 die Aufnahme als
Orts=
bürger beantragt und damals 600 Mark an Einzugs= und
Ein=
kaufsgeld entrichtet; ſpäterhin hat der Gemeinderat eine 50proz.
Aufwertung beſchloſſen.
Seit Erlaß des Kreisausſchußurteils haben zwiſchen den
Par=
teien Vergleichsverhandlungen ſtattgefunden, die ſich aber
zer=
ſchlagen haben.
600 Mark als Papiermark hatten im Februar des
Jah=
res 1921 einen Goldmarkwert von rund 41 Goldmark.
Der Vertreter der Gemeinde beruft ſich auf ein Urteil des
Provinzialausſchuſſes vom 15. Juli 1933, das in einer die Stadt
Bensheim betreffenden Sache die Aufwertung im öffentlichen Recht
als möglich bezeichnet und ausdrücklich ausgeſprochen hat, daß
im öffentlichen Recht von einer Verwirkung des
Aufwertungsan=
ſpruches grundſätzlich keine Rede ſein könne.
Die Gemeinde iſt erſt 1931 mit Anſprüchen — aber nicht
allein gegen den jetzigen Kläger Wilhelm — hervorgetreten.
Die Frage der Aufwertung von Gebühren, Penſionen,
Beſol=
dungen iſt in der Rechtſprechung nicht einheitlich beantwortet
worden.
Der Heſſiſche Verwaltungsgerichtshof hat zu den vorwürfigen
Aufwertungsfragen noch keine Stellung genommen, weil er mit
bezüglichen Rechtsbeſchwerden noch nicht befaßt wurde.
Der Vertreter der Gemeinde verweiſt auf eine im 107. Band
abgedruckte Reichsgerichtsentſcheidung: der Kläger hatte 1914
ſich bei einer Stiftung für lebenslängliche Aufnahme und
Ver=
köſtigung durch Hingabe von 6000 Mark eingekauft; das
Reichs=
gericht habe dieſen alten Vertrag nach der Inſtation als noch zu
Recht beſtehend erklärt, Ober=Ramſtadt habe 1865 den
Ortsbür=
gernutzen geſchaffen, derſelbe ſtelle auch heute noch eine
beacht=
liche geldwerte Leiſtung dar.
Der Vertreter des Klägers, verweiſt auf die kürzlich erfolgte
geſetzliche Regelung der Frage des Ortsbürgernutzens in Heſſen;
er betont, daß ein Rechtsinſtitut der Verwirkung vom
Reichs=
gericht begründet worden ſei, einmal müſſe Rechtsfrieden
geſchloſ=
ſen werden. Es gäbe nur ein „Treue und Glauben” im
Rechts=
leben ohne Unterſchied zwiſchen Privat= und öffentlichem Recht.
Das Reichsgericht habe ſich in der angezogenen Entſcheidung auf
den Standpunkt geſtellt, daß eine Aufwertung überhaupt nicht in
Frage komme; gegen Hingabe von 6000 Mark ſei ein
Nießbrauch=
recht im Jahre 1914 beſtellt worden. Der Gemeinderatsbeſchluß
auf Erhöhung des Einkaufs= und Einzugsgeldes auf 600 Mark ſei
am 6. Mai 1920 gefaßt worden.
Das Urteil gibt der Berufung ſtatt, hebt das
angefochtene Kreisausſchußurteil auf und
er=
kennt zu Recht, daß der geltend gemachte
Auf=
wertungsanſpruch zuläſſig und begründet iſt.
3. Klage des Joh. Seng zu Egelsbach gegen
den Beſcheid des Kreisamts Offenbach vom 5. 3.
1934 wegen Nichterteilung der Erlaubnis zum
Betriebe einer Schankwirtſchaft mit
Brannt=
weinausſchank.
Das Kreisamt hat die Bedürfnisfrage verneint. In
Egels=
bach beſtehen 15 Wirtſchaften bei 3800 Einwohnern.
Wirteinnung und NSDAP. haben ſich mit dem Bürgermeiſter
für das Geſuch ausgeſprochen. Aus der Zeugenvernehmung geht
hervor, daß die Wirtſchaft früher einen guten Ruf genaß und nur
in den letzten Jahren mit unzureichenden Mitteln, geführt wurde.
Die Konzeſſion wird erteilt.
Nr. 132 — Seite 7
Das Schickſal der verheirakeken
Beamninnen.
Abfindung der verheirakeken Beamfin
bei ihrer Dienſtenklaſſung.
Für die preußiſchen Beamtinnen liegt jetzt ein Runderlaß
des Finanzminiſters vor, der ſehr intereſſant und
auf=
ſchlußreich iſt und der vor allem manche Beamtin der
Ungewiß=
heit entheben wird, in der ſie ſich zurzeit befindet.
In dem Runderlaß wird zunächſt feſtgeſtellt, daß die
reichsgeſetzlichen Beſtimmungen für
verheira=
tete weibliche Beamte auch für die
entſprechen=
den Beamtinnen und Lehrerinnen in den
Län=
dern und Gemeinden und den ſonſtigen
Körper=
ſchaften, Anſtalten und Stiftungen des
öffent=
lichen Rechts Geltung haben. Es wird hinzugeſetzt, daß
Beamte im Sinne des Geſetzes auch die verheiratete weibliche
Be=
amtin und Lehrerin im einſtweiligen Ruheſtand iſt. Es wird
dann im einzelnen ausgeführt, daß ſämtliche verheirateten
Be=
amtinnen, ſoweit das noch nicht geſchehen iſt, von ihrer
vorge=
ſetzten Behörde ſchriftlich zu befragen ſind, ob ſie einen Antrag
auf Entlaſſung ſtellen wollen. Es bleibt den weiblichen Beamten
unbenommen, ſchon vor der Verheiratung ihre Entlaſſung zu
einem nach der Eheſchließung liegenden Zeitpunkt nachzuſuchen.
Erfolgt kein Antrag auf Entlaſſung, ſo muß nunmehr eine
Aeuße=
rung über die wirtſchaftlichen Verhältniſſe, insbeſondere über
die Höhe des Familieneinkommens angefordert werden. Die
zu=
ſtändige Dienſtſtelle verfügt die Entlaſſung, wenn nach ihrer
Ueberzeugung die wirtſchaftliche Verſorgung des weiblichen
Be=
amten dauernd geſichert erſcheint. Der Beamtin ſteht das Reclt
des Einſpruchs zu. Erſcheint die wirtſchaftliche Verſorgung nickt
als dauernd geſichert, ſo hat die Dienſtbehörde von Zeit zu Zeit
nachzuprüfen, ob eine Veränderung der wirtſchaftlichen Verhäl= inzwiſchen eingetreten iſt. Beamtinnen die nach
dem 1. Juli 1933 mit einem Manne nicht ariſcher
Abſtammung eine Ehe eingegangen ſind, ſind zu
entlaſſen. Eine Abfindung wird hier nicht
ge=
währt.
Dem Antrag einer verheirateten Beamtin auf Entlaſſung
muß in jedem Fall entſprochen werden. Die
Entlaſſungsve=
fügung iſt zurückzunehmen, wenn innerhalb der für den
Ei=
ſpruch vorgeſehenen Friſt feſtgeſtellt wird, daß die wirtſchaftli
Verſorgung nach der Höhe des Familieneinkommens nicht
m=
als dauernd geſichert erſcheint. Jeder Beamtin, die auf
Gru=
dieſer geſetzlichen Beſtimmung entlaſſen wird, ſteht eine Abfi
dungsſumme in dem vorgeſehenen Maße zu. Die
Abfindungsſum=
wird insgeſamt gezahlt, alſo nicht in Raten. Sie bleibt einko..:.
—Aus Anlaß der Hofer=Feſtſpiele in Viernheim werden von
allen Bahnhöfen der Strecken Darmſtadt—Weinheim und Wornis
Weinheim—Fürth (Odw.), auf denen keine feſten
Sonntagsrük=
fahrkarten nach Viernheim aufliegen,
Blankoſonntagsrückfahrker=
ten nach Viernheim an allen Sonntagen und Feſttagen in der
Zeit vom 20. Mai bis zum 15. Juli 1934 mit der im Tarif
vor=
geſehenen Geltungsdauer ausgegeben. Die Ausgabe der
Feſttags=
rückfahrkarten zu Pfingſten 1934 wird durch dieſe Maßnahme nicht
berührt.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Montag, 14. Maf
5.45: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter. — 5.50: Stuttgart:
Gmm=
naſtik. — 6.15: Zeit, Meldungen. — 6.25: Gymnaſtik. — 6,50;
Wetter. — 6.55: Orcheſter freiſtehender Berufsmuſiker. Ltg.: W.
Wilde. — 8.15: Waſſerſtand, Wetter. — 8.20: Stuttgart:
Gym=
naſtik. — 10.00: Nachr. — 10.30: Nur Trier: Eigene Sendung.
11.00: Werbekonzert. — 11.40: Meldungen. — 11.50:
Sozial=
dienſt.
12.00: Muſikzug der SA=Standarte 81. Ltg.: Obertruppführer
„Weilert. — 13.00: Zeit, Nachr. — 13.10: Nachr. — 13.20:
Gigli ſingt. (Schallplatten.) — 13.50: Zeit, Nachr. — 14.00:
Allotria. (Schallplatten.) — 14.30: Nur Kaſſel: Nachr. —
14.40: Alte deutſche Volkslieder. — 15.30: Wetter. — 15.40:
Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
16.00: Das Funkorcheſter. Ltg.: Dr. Merten. — 17.30: Dr.
Knö=
gel: Die Sicherungsverwahrung und andere Maßregeln der
Si=
cherung und Beſſerung. — 17.45: Operettenlieder. — 18.00;
Stunde der Jugend: Aus Augsburger Fuggerzeitungen. — 18.25:
Stuttgart: Franzöſiſch. — 18.45: Meldungen. — 18.50: Grifr
ins Heute.
19.00: Ergo bibamus. Ein Trinkſpiel in ſieben Runden. — 19.403
Zeitfunk. — 20.00: Zeit, Nachr. — 20.15: Reichsſendung:
(Leipzig): Stunde der Nation: Zwiſchen Fichtelgebirge und
Schnee=
koppe. — 21.00: Stuttgart: Mit Pauken und Trompeten. Ein
Marſchpotpourrt.
22.00: Zeit, Nachr. — 22.15: Stuttgart:
Du mußt wiſen — 22.25: Nachr. — 22.40: Mannheim:
Kam=
mermuſik. — 23.00: München: Schöpferiſche Jugend. — 24.00:
Suttgart: Nachtmuſik.
Heute, Montag, 19.50—20.00 Uhr, bringt Frankfurt in
ſeiner Sendung „Zeitfunk” einen Vortrag von Prof. Kögel=
Karls=
ruhe, dem Erfinder des plaſtiſchen Films.
Deutſchlandſender
Welle 1571
Deutſchlandſender: Montag, 14. Mai
5.45: Hamburg: Wetter — 5.50: Nachrichten. — 6.00:
Tages=
ſpruch. — 6 05: Berlin: Gymnaſtik. — 6.20: Hamburg:
Früh=
konzert. In einer Pauſe gegen 7.00: Nachrichten. — 8.00:
Sperr=
zeit. — 8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.00: Berufs= und
Fachſchulfunk: Vom Brauchtum im Volk und ſeinen germaniſchen
Quellen. — 9.40: G. W. Pijet: Die Geſpenſterjagd. — 10.00:
Nachrichten. — 10.10: Fotolehrgang: Die Kamera entdeckt
Ur=
väterhausrat. — 10.50: Turnen in der Grundſchule. — 11.15:
Seewetterbericht. — 11.30: Funkſtille.
12.00: Wetter. Anſchl.: Glückwünſche. — 12.10: Deutſche Heimat
(Schallplatten). — Anſchl.: Wetter. — 12.55: Zeitzeichen. —
Sperrzeit. — 13.45: Nachrichten. — 14.00: Fortſetzung des
Mittagskonzerts (Schallplatten). — 15.00: Wetter, Börſe. —
15.15: Für die Frau: Unſere Kleidung im Hochſommer — Ein
gehäkelter Sommerhut aus neuem Material. — 15.40: Werkſtunde
für die Jugend: Ein Freilandterrarium wird gebaut.
16.00: München: Nachmittagstonzert. — 17.00: Bücherſtunde: Geiſt
und Charakter. — 17.15: Dr. Graupner: Das deutſche Erdöl.
17.30: Deutſcher Luftverkehr. (Hörbericht.) Aufnahme — 17.501
Rund um die Liebe. Luſtige Schallplattenſtunde mit Leo Peukert,
— 18.55: Das Gedicht — Anſchl.: Wetter.
19.00: Im Kohlenpott. Eine Fahrt zu den Brüdern in Zechen und
Gruben. — 20.00: Kernſpruch. Anſchl.: Kurznachrichten — 20.15:
Reichsſendung: Stunde der Nation. Leipzig: Zwiſchen Fichtelgebirge
und Schneekoppe. — 21 00 Wunſchkonzert auf Schallplatten.
21.40: Schiller lebt. Vortrag von Dr. Bofinger (Aufnahme).
22.00: Wetter=, Tages= u. Sportnachrichten. — 22.30: Die
hohe Schule des Geländefahrens. — 22.45: Seewetterbericht. —
23.00: München: Schöpferiſche Jugend.
Weiterbericht.
Ausſichten für Dienstag, den 15. Mai: Nach Gewitterſtörungen
wieder ruhigeres Wetter.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; ſür den Handel: Dr. C. 6. Que ſch: für den Sport; Karl Böhmann: für „Die
Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigen=
teil und geſchäftl. Mitteilungen: Willy ſuhle, ſämtlich n Darmſtadt. D. A. IV. 34. 23107
2ruck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Nheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Nückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten
[ ← ][ ]Montag, 14. Mai 193.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Doch vorwärts ohne Aufenthalt! 300 Meter vor der Frn,
zog ſich eine kleine, kaum ſichtbare Bodenwelle entlang.
mußte erreicht werden. Von ihr aus konnte das Feuer n
Erfolg aufgenommen werden.
„Teufel noch eins, das iſt anders wie im Manöver! Was
wandte ſich Kurt=Heinz an Feldwebel Hedemann, der neEu
ihm lag. Er gehörte mit Kurt=Heinz zum Reſervezug. H
dieſem hielt ſich jedoch kein einziger Kompagnieführer oder Fe
webel im erſten Gefecht auf. Es zog ſie alle zur vorderf;
Linie, zu ihren Mannſchaften, um ſich als erſte auf den Fefiu
zu ſtürzen.
Endlich war die Bodenwelle erreicht und bot Gelegenki
zum Verſchnaufen.
„Geradeaus, am vorderen Hange, Schützen! Viſier 8=
Schützenfeuer!” kommandierte Kurt=Heinz mit weithin ſchall a
der Stimme. „Aber langſam feuern und gut zielen, Leute. 97
ſchießen, wenn ihr wirklich etwas ſeht! Wir ſind bald nä.
dran, dann geht’s beſſer.”
Und ſie ſchoſſen, langſam und bedächtig, ohne ein Zielx
erkennen, mit dem befohlenen Viſier nach dem fernen Hang, u cu
es bald hier und dort aufblitzte.
Der Angriff der 41. Diviſion und der 75. Brigade von
bei Frankenau, Lahna und Orlau ſchon am 23. Auguſt ſi.
reichen 37. Diviſion war jetzt in vollem Gange. Wie eine mät
tige, weitausholende Meereswoge, die ſich unaufhörlich
kleinere und kleinſte Wellen teilt, arbeiteten ſich die Regimen
an den Feind heran.
Ueber ihre Köpfe hinweg zogen mit heulendem Klagen
Granaten von Batterie zu Batterie und derſuchten, den unſia
baren Gegner durch gutgezielte Treffer zum Schweigen zu bringye
Vom azurblauen Himmel blickte Mutter Sonne mit na
ſichtigem Lächeln auf das törichte Spiel der Erdenkinder
her=
denen bei ihren glühend heißen Strahlen der Schweiß aus E.
Poren brach, unter den Helmen hervorquoll, die ſtaubigen E
ſichter herunterlief und die engſitzenden Uniformſtücke wie klatfſ;
naſſes Leinen an die Körper klebte, auf denen ſich Blut, Schw.
und Staub zu ungewohnter Miſchung einten.
„Hinlegen, Brandes! Du biſt wohl verrückt geworden!“ r
Feldwebel Hedemann einem langen Rekruten zu, der brülle
vor Schmerz die Schützenlinie entlanglief. Eine Schrapn=
Reichskanz!
kugel hatte ihm die Zunge durchſchlagen. Er wurde an En
im
Beinen ergriffen und zu Boden geriſſen.
(Fortſetzung folg
ROMAN
VON WERNEA
TEüMEESOTeool
Urheberrechtsſchutz durch Herm. Berger
50)
„Wo ſteckt denn der Feind? Nirgends was zu ſehen!” rief
Gefreiter Zenk.
Kurt=Heinz und Leutnant Behrendt erkannten mit ihren
Gläſern an dem Aufblitzen der Schüſſe den Verlauf der
feind=
lichen Schützenlinie, die ſich in einer Breite von ungefähr zwei
Kilometern auf dem diesſeits von Gardienen gelegenen
Höhen=
zug erſtreckte.
„Teufel noch eins, ſind die Kerls in ihren erdfarbenen
Röcken ſchlecht zu erkennen. Mit unbewaffnetem Auge überhaupt
nicht. Jegliches Schießen iſt vorherhand zwecklos”, ſchimpfte
Kurt=Heinz.
„Entfernungsmeſſer mißt 1200 Meter.”
„Dachte es mir. Fritſche, lauf zurück, Zug Behrendt ſoll
einſchieben, Zug Heinacher rechts verlängern. Zug Klein bleibt
hinter dem linken Flügel zu meiner Verfügung.”
„Zu Befehl, Herr Oberleutnant.”
„Hält . . . noch etwas! Dem Bataillon meldeſt Du, Gegner
hat in Stärke von ſcheinbar einer Brigade die Höhen weſtlich
Gardienen beſetzt. So — nun lauf! Laß Dich aber nicht von
ſoner Knallerbſe erwiſchen.”
Der Musketier ſprang in langen Sätzen zur Kompagnie
(Nachdruck verboten.)
Roman=Verlag, Berlin SW. 68.
zurück und überbrachte die Befehle, denen die Zugführer ſogleich
nachkamen.
Wwwwwummmm bum .. piſch . . .. pah! erklang es
unaufhörlich über ihren Köpfen beim Vorwärtsſchreiten im
Walde, deſſen ſplitternde Aeſte ihnen um die Ohren flogen.
Die erſten Verwundungen ſtellten ſich ein.
„Berger hat eins abbekommen. Schlicht iſt liegen geblieben.
Au, das hat getroffen”, klang es von rechts und links an
Dr. Heinachers Ohr, der unbeirrt vorwärtsſchritt, bis ſein Zug
ſen Waldrand erreicht hatte, an dem er hinter Bäumen und
Sträuchern einigermaßen gedeckt lag.
Was nun? Schießen war bei der Länge der Entfernung
wecklos, nur Patronenverſchwendung. Alſo heraus aus dem
ſchützenden Wald und heran an den Feind über das lange,
lange deckungsloſe Gelände, auf dem jeder einzelne Mann wie
nauf dem Exerzierplatz zu erkennen war.
Doch es mußte ſein — drum vorwärts!
Die Mannſchaften hatten kaum den ſchützenden Waldrand
verlaſſen, als ein mörderiſches Feuer beim Feinde einſetzte, als
habe er nur auf dieſen Augenblick gewartet und die Gewehre
ſchußbereit im Anſchlag gehabt.
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Mutter, Tochter, Schweſter, Schwägerin und Tante
geb. Wittich
im Alter von 43 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Wilheim Wolf, Juſtizinſpektor.
Darmſtadt, den 13. Mai 1934.
Dieburgerſtraße 88.
Die Beerdigung findet am Dienstag den 15. M0l
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtäil=
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jeßen
Heidelberg., Worms. Herzog
Herz. Leber, Darm. Niere uſw. arbeiten beſſer,
wenn Sie mindeſtens 10 Pfd. abnehmen. Schlank
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