Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 130
Samstag, den 12. Mai 1934.
196. Jahrgang
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DD= Bank und Darmſtädter und Nationalbank.
Gaar=Proteſt gegen die Regierungskommiſſion.
Scharfe Kritik des Landesraks an der eigenarkigen Politik der Regierungskommiſſion.
Ohne Rückkehr des Saargebiekes zu deukſchland keine Verſkändigung mit Frankreich.
Deutſch die Saar immerdar!
* Gläubiger und Beſahungskoften.
Klare und feſte Ankwork auf die Schikanen
Die moraliſche Seite der Berliner
Transſer=
des Herrn Knox.
Verhandlungen.
DNB. Saarbrücken, 11. Mai.
Im Landesrat des Saargebietes kam es am Freitag nach
Er=
leliung der Geſchäftsordnung zu einer großen politiſchen
Aus=
ſpüche, bei der von Seiten der Deutſchen Front durch den Abg.
Schelzer Ausführungen von grundſätzlicher Bedeutung gemacht
muten.
„chmelzer ſetzte ſich zunächſt mit dem Verhalten des
Präſiden=
teis der Regierungskommiſſion auseinander und hob hervor,
da 7nox mehr als irgendein Franzoſe für das taub ſei, was ihm
allle Welt in die Ohren ſchreie: daß das Saargebiet und daß die
Bezütkerung ein Recht darauf habe, mit ſtärkſter Beſchleunigung
in ha Verband des Vaterlandes zurückgeführt zu werden.
Schmel=
zer tug ſodann auf die Flüchtlingsfrage ein und hob hervor, daß
ihrn ein reichhaltiges Material vorliege, das es zum mindeſten
zwuſtlhaft erſcheinen laſſe, ob es mehr politiſche oder kriminelle
Dijü Feien, die die Flucht von Leuten veranlaßten, die jetzt den
eimſn iſchen Polizeibeamten des Saargebietes als Vorgeſetzte
üb eirdnet worden ſeien. Ueberhaupt ſcheine Knox die
Ver=
pflßtkungen, die ihm ſeine Stellung auferlegten, nicht richtig
auf=
zußtſy. Er habe abſolut neutraler Treuhänder zu ſein. Seine
Ab=
nek uig gegen die neuen deutſchen Verhältniſſe drücke ſich
beſon=
ders n der Behandlung der Saarpreſſe aus. Schmelzer verwahrte
ſicht ſin ſcharf gegen jegliche Manöver, die Abſtimmung unter
dena dickmantel, daß ihre Freiheit nicht gewährleiſtet ſei,
hinaus=
zuſſcben.
zum Schluß ſeiner Ausführungen erklärte Schmelzer: „Die
Bewiterung des Saargebietes hat ſich mit 93 Prozent für die
Deuſche Front und dadurch für die Abſtimmung für unſer
Vater=
lanzh indeutig vor aller Welt erklärt. Die Wucht dieſer Tatſache
wifdn der ganzen Welt anerkannt. Wer andersgehende Wünſche
hau etzt ſeine letzten Hoffnungen auf Verfälſchungen, auf
Schi=
kamg und auf Hinterhältigkeiten mancher Art. Des Volkes
Stiſune, die hier geſprochen hat, iſt wirklich Gottes Stimme. Ohne
eime ſückkehr des Saargebietes zu Deutſchland iſt eine
Verſtändi=
gunzwiſchen Deutſchland und Frankreich unmöglich. Ohne einen
wiüllhen Friedensſchluß zwiſchen Frankreich und Deutſchland iſt
der ſeltfrieden dauernd geſtört. Was die Bevölkerung des
Saar=
gebäus ſchon durch ihre Erklärung für die Deutſche Front der
Welſtiundgetan hat, wiederholen wir hier im Landesrat am
Vor=
aben) einer entſcheidenden Zuſammenkunft des Völkerbundsrates
in ihaf: Deutſch die Saar immerdar!”
Anebelung der Preſſe der Deutſchen Fronk.
lie der Abgeordnete Schmelzer (Deutſche Front) in der
heiten Sitzung des Landesrates mitteilte, ſind ſeit März v. J.
imkkaargebiet insgeſamt 35 Verbote von
Zei=
kuſhſen der Deutſchen Front mit zuſammen 397
Beihotstagen erfolgt, während von den im Gegenſatz zu
ders heutſchen Front ſtehenden Blättern in derſelben Zeit die
„Alklterzeitung” zweimal, die „Deutſche Freiheit” und die
„Elinick” je einmal verboten worden ſind.
PriAſt der Polizeibeamken gegen die Emigranken=
Invaſion.
Ne Saarbrücker Stadtverordnetenfraktion der Deutſchen
Frohweiſt auf folgendes hin: Die Regierungskommiſſion hat die
Go kung der Polizeibeamten auf Beſetzung der leitenden
Stel=
lenx) Polizeiweſen durch einheimiſche Beamte aufs ſchärfſte
zu=
ruc wieſen und hat Diſziplinarmaßnahmen angedroht. Dazu iſt
zu ſen, daß in früherer Zeit bei der Beſetzung gehobener
ſtädti=
ſcellstellen die Regierungskommiſſion immer den Standpunkt
Dellcen hat, daß freiwerdende Stellen mit Bewerbern aus dem
Sacyſbret beſetzt werden müßten. Auch damals glaubte die Re=
Men2gskommiſſion zur Begründung ihres Verhaltens, ſich auf an=
VeDlAe Anſprüche von kommunalen Beamten berufen zu müſſen.
Naclem gleichen Grundſatz kann aber auch die ſaarländiſche Poli=
Der 2A die ganzen Jahre hindurch ihre Pflicht zur vollſten Zu=
Eriolsche it erfüllt hat, beanſpruchen, daß freiwerdende Aufrük=
* ſellen aus ihren eigenen Reihen beſetzt werden.
2eMBDerglung des Sozialverſicherungsausſchuſſes.
DNB. Berlin, 11. Mai.
zur Vorbereitung der geſetzgeberiſchen Arbeiten für den
w Der Sozialverſicherung vom Reichsarbeitsminiſter ein=
VTehe Sachverſtändigenausſchuß hat am Freitag, dem 11.
Meole g. 4, unter Vorſitz des Staatsſekretärs Dr. Krohn vom
Ne hlbeitsminiſterium ſeine Beratungen abgeſchloſſen. Der
Au Slux einigte ſich auf Vorſchläge, die an den Grundſätzen
Dera In Bismarck geſchaffenen Sozialverſicherung feſthalten, je=
Dnehui einer einheitlichen, ſtraffen von obengeführten
über=
ſich hem Organiſation aufbauen.
Die Berliner Transferverhandlungen, in deren Verlauf auch
die Dawes= und Younganleihe eine große Rolle geſpielt haben,
werden durch einen recht bezeichnenden Artikel der
niederländi=
ſchen Zeitung „Maßbode” begleitet. Das Blatt beſchäftigt ſich mit
MÜTTELTAS 1934- 13. MA1
DENKT.AN DIE ALTEN
EINSAMEN MUTTER!
der moraliſchen Seite der Transferverhandlungen und ſtellt
zu=
nächſt feſt, daß eine Herabſetzung des Zinsſatzes der
deutſchen Anleihen im Intereſſe ſämtlicher
Gläubiger liege. Damit greift es eine deutſche Forderung
auf, zu der es ſich bekennt.
Weiter wird dann darauf aufmerkſam gemacht, daß die
deutſche Auslandsverſchuldung zum
allergröß=
ten Teil durch die unſinnigen
Reparationszah=
lungen und die geradezu phantaſtiſchen
Be=
ſatzungskoſten verurſacht worden ſei. Nachdem es nun
gelungen ſei, Hunderte von Millionen, die
Deutſch=
land für Forderungen ſehr anfechtbarer Art
habe leiſten müſſen, in der heutigen deutſchen Schuld zu
fundieren, erſcheine es als recht und billig, daß jetzt, nachdem die
Dinge ſchief zu laufen beginnen und die größten Sünder
unter den Gläubigern den Mund am weiteſten
aufreißen möchten, die Frage dieſer ominiöſen Zahlungen zur
Sprache gebracht würde. Man habe jetzt mit Recht die Frage
er=
hoben, ob die Hunderte von Millionen, die die
zahl=
reichen Entente=Kommiſſionen ſeinerzait
ge=
koſtet haben, etwas mit Reparationszahlungen zu tun gehabt
hätten. Die Verneinung dieſer Frage laſſe folgerichtigerweiſe das
Problem entſtehen, ob es nicht recht und billig ſei, die
zur Diskuſſion ſtehenden Schulden um dieſe
ver=
ſchleuderten Rieſenſummen zu vermindern und
dieſedubiöſen Beträge evtl. in eine franzöſiſche,
belgiſche oder amerikaniſche Englandſchuld
um=
zuwandeln.
Der Artikelſchreiber macht dann auf das Leben der
An=
gehörigen der Kontrollkommiſſionen aufmerhſam.
Er erinnert an einen Fall, der ſich auf die belgiſche Stenotypiſtin
einer engliſchen Kommiſſion bezieht. Dieſer Dame wurde auf
Koſten des Reiches ein Reitpferd unterhalten, mit dem ſie täglich
in Berlin ihre Spazierritte unternahm. Auf dieſe Weiſe wird
klar, ſo heißt es weiter, wie unzählige Millionen
ver=
ſchleudert wurden, die mit Wiederherſtellung
nicht das geringſte zutun hatten. Auf jeden Fall
ſoll=
ten die in Frage kommenden Regierungen ſich dieſer
Reparations=
zahlungen erinnern, wenn ſie uns jetzt unſere bevorrechtigten
An=
ſprüche an die deutſchen Zahlungen ſtreitig machen wollen. Bei
dieſer Gelegenheit müßte auch einmal die Frage geſtellt
werden, ob die Ententeregierungen nicht die
uner=
hörten Summen, die ſie bei der Beſetzung von
Rhein und Ruhr aus der deutſchen Wirtſchaft
ge=
preßt haben, nicht auf eigene Rechnung nehmen
und die jetzigen deutſchen Schulden nicht um eine
entſprechende Summe vermindern wollen. Der
==Maßbode” bringt ſchließlich ein paar Angaben über den
Auf=
wand der Offiziere des Beſatzungsheeres. 74 066 Champagnergläſer,
182 983 Rheinweingläſer, 27 900 Sherrygläſer, 119 661 Likörgläſer
wurden angefordert, ferner 4752 Damenſchreibtiſche, 947.
Damen=
friſiertiſche, 6000 Kinderbetten, 420 Wiegen uſw. Ferner mehr als
91 Kilometer Kokosmatten, über 253. Kilometer Garinenſtoffe,
etwa 500 Kilometer Dekorationsſtoffe uſw. Mit Hinweis auf
dieſe Dinge können wir, ſo erklärt ſchließlich das Blatt, unſere
berechtigte Poſition im Rahmen der deutſchen Schuldenfrage mit
Recht verteidigen.
Bekt.* Arbeitsbeſchaffungsprogramm
für die nokleidenden Künſtler
anläßlich des 1. Mai.
Alle Künſtler, die meiner Anregung Folge geleiſtet und die
ſich aus dem Aufmarſch am 1. Mai ergebenden Motive in
Gemäl=
den, Oelſkizzen, Aquarellen, Zeichnungen, Radierungen uſw.
ge=
ſtaltet haben, geben der
Landesſtelle Heſſen=Naſſau des Reichsminiſteriums
für Volksaufklärung und Propaganda, Frankfurt a. M.,
Bürgerſtraße 9/11,
umgehend ihre Anſchrift und die Art ihres Werkes bekannk.
Die Arbeiten ſelbſt müſſen bis zum 23. Juni d. Js. fertigs
geſtellt ſein.
Heil Hitler!
(gez.): Müller=Scheld, Gaupropagandaleiter und
Leiter der Landesſtelle Heſſen=Naſſau des Reichsmini4
ſteriums für Volksaufklärung und Propaganda.
* Prag iſt nervös.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
4. Prag, im Mai 1934.
Im Prager Außenamt herrſcht Nervoſität. Beneſch hat ſeit
der Gründung des tſchechoſlowakiſchen Staates alles auf eine
Karte geſetzt: Frankreich. Die Reiſen Barthous können nun
nicht über die Tatſache hinwegtäuſchen, daß die internationale
Iſolierung Frankreichs fortſchreitet. Deutſchlands Forderung nach
der Gleichberechtigung in der Rüſtung kann nicht mehr unters
drückt werden. Der franzöſiſche Generalſtab hätte fürs Leben gern
einen netten kleinen Präventipkrieg geführt — die alte
franzö=
ſiſche Linksregierung war dem Gedanken nicht abgneigt, weil
da=
mit, ſo bildete man ſich ein, die „Demokratie” in Deutſchland
hätte gerettet werden können. Dr. Beneſch iſt umſonſt zweimal
in London geweſen. England wollte nicht mittun. Warum ſteht
der vorſichtige Diplomat Dr. Beneſch nun auf einmal auf und
erklärt im Prager Parlament, jeder Gedanke an einen
Präven=
tivkrieg wäre ein Verbrechen? Es hat doch vor ihm niemand
da=
von öffentlich geſprochen! Dieſes plötzliche Dementi, ohne daß
ihm ſonſt eine Tatſache zugrunde läge, ſpricht Bände.
Dazu Polen! Barthou wurde in Warſchau ſehr liebenswürdig
empfangen, aber jeder Verſuch, über das tſchechiſch=polniſche
Ver=
hältnis mit Pilſudſky zu ſprechen, wurde von dem Marſchall
deutlich abgelehnt. Die Tſchechen laſſen es ſich nicht ausreden
— daß der deutſch=polniſche Pakt zeitlich mit den polniſchen
Preſſe=
angeriffen gegen die Tſchechoſlowakei zuſammenfällt, könne kein
Zufall ſein. Daß die Reiſe Barthbus an dem für die
Tſchecho=
ſlowakei wenig erfreulichen Zuſtand nichts geändert hat, iſt
wei=
ter beſonders unangenehm. Was, fragt man in Prag ängſtlich,
will Polen? Niemand glaubt hier, daß es ſich nur um die pols
niſchen Minderheiten in der Tſchechoſlowakei handelt.
Und was braut Italien an der Donau zuſammen? Daß es
Oeſterreich vom Anſchluß abhält, iſt ja gut und ſchön. Aber die
Reden Muſſolinis — „entweder Reviſion oder Krieg” — können
dadurch nicht aus der Welt geſchafft werden, daß man davor nach
Methode Vogel Strauß den Kopf in den Sand ſteckt und, wie Beneſch
es tut, ſich damit tröſtet, daß ſie „vielleicht nicht genau
wieder=
gegeben worden ſind‟. Dabei beſtand durchaus die Möglichkeit,
dieſe Reden auch in der Tſchechoſlowakei im italieniſchen
Rund=
funk mit anzuhören. Vielleicht kann man dennoch —
Begrün=
dung: „Deutſchlands gefährlicher Drang nach Oſten” — mit
Ita=
lien reden? Frankreich würde es begrüßen — Barthou hat es in
Prag geſagt. Alſo läßt man — zum zehnten Male — den
Ver=
ſuchsballon ſteigen, und die willfährige Preſſe ſchreiben, Beneſch
werde ſich nächſtens nach Rom begeben. Aengſtlich horcht man auf
das Echo von dort. Es rührt ſich nichts. Das wird langſam
unheimlich.
Der alte „Cauchemar des Coalitions” ſchwebt über der
Pra=
ger Burg. Man hat das Volk, um es für alle Fälle „moraliſch
vorzubereiten”, ſolange mit erfundenen Erzählungen über
ſchreck=
liche deutſche Rüſtungen, Kriegspläne und womöglich
Teilungs=
abkommen mit Polen geängſtigt, daß die Tſchechen im Innern
unruhig werden. Warum mußte Barthou in Prag ſo oft
wieder=
holen, daß es von Vorteil für einen Staat ſei, wenn er fünfzehn
Jahre lang ein und denſelben Außenminiſter hat? Weil man in
allen politiſchen Prager Kreiſen, mit Ausnahme jener, die
hier=
zulande eben „die Burg” bedeuten, hören kann, daß es
außen=
politiſch nicht mehr ſo weitergehe, daß Beneſch mit ſeiner einzigen
Walze alle Gelegenheiten verſäume, weil er die neue Zeit nicht
mehr verſtehe. Und weil es ein offenes Geheimnis iſt, daß die
tſchechiſchen Agrarier ihren Kandidaten für das Außenamt
— Dr. Milan Hodza, einen Slowaken — nur ſolange
zurückhal=
ten, als über Beneſch die ſchützende Hand des Präſidenten
Maſa=
ryk gehalten wird. Aber Maſaryk iſt alt, ſehr alt.
Irgendein unglücklicher Menſch iſt auf die Idee verfallen,
in einem der Blätter der Partei des Prager Außenminiſters eine
Karte zu veröffentlichen, worauf Europa nach dem Stande der
Staatsverfaſſung gezeigt wird. Die Staaten mit autoritären
Regimen ſind hübſch ſchwarz gemalt — ein Blick darauf genügt,
um feſtzuſtellen: Würde man dieſe Frage allein zur Grundlage
eines Staatenblocks nehmen, ſo wäre die Lage der
Tſchechoſlowa=
kei allerdings verzweifelt. Sie iſt wirklich eine „demokratiſche
Inſel‟. Dabei hat man noch aus diplomatiſcher Courtoiſie
Süd=
ſlawien und Rumänien weiß gelaſſen — wie es in Wirklichkeit
dort mit der Demokratie ſteht, weiß jedes Kind. Außerdem ſind
bekanntlich nicht nur die polniſchen, ſondern auch die
ſüdſlawi=
ſchen Journaliſten nach Deutſchland gereiſt, die
Wirtſchaftskonfe=
renz der Kleinen Entente hat den Abſchluß eines in Prag höchſt
verdächtig erſcheinenden deutſch=ſüdſlawiſchen Handelsvertrages
nicht verhindert, und wie es um Rumänien ſteht, weiß vielleicht
die Madame Lupescu, aber ganz ſicher iſt auch dieſes nicht.
rvös, ſo wird man im öſtlichen Teil der
Iſt man in P=
Republik in jenen „führenden Kreiſen”, die dort bisher ſo ſchön
Seite 2 — Nr. 130
geherrſcht und ſich gegenſeitig Proviſionen und Staatslieferungen
zugeſchoben haben, ängſtlich. Auch die Oppoſition, obzwar ſie
offiziell gegen jede Reviſion Stellung nimmt, wird wieder
ſchwie=
rig. Man hatte gehofft, Pater Hlinka und ſeine katholiſche
ſlo=
wakiſche Volkspartei an den Regierungskarren ſpannen zu können.
Aber offenbar hat die angebotene Subvention für die Slowakiſche
Volksbank nicht ausgereicht. Der greiſe päpſtliche Hausprälat
will plötzlich wieder nichts von einem Miniſterſtuhl wiſſen. Was
ſoll das Volk dazu ſagen? Auch in der Slowakei iſt der Himmel
hoch, und Prag iſt weit. So kam es, daß Dr. Beneſch in den
äußerſten öſtlichen Zipfel des Staates, nach Karpathenrußland,
fahren mußte. Die rutheniſchen und karpathenruſſiſchen
Par=
teien machen dort kaum 60 v. H. der Bevölkerung aus, ſind
unter=
einander geſpalten, und viele von ihnen ſind wütend darüber,
daß die Völkerbundsbeſchwerde der amerikaniſchen Ruthenen über
die Nichteinführung der vor 15 Jahren feierlich verſprochenen
Autonomie vom Völkerbund abgedreht wurde. Dr. Beneſch muß
Karpathenrußland die Autonomie verſprechen. Er muß ſich dort
in großen öffentlichen Verſammlungen zeigen und die
Staats=
allmacht repräſentieren. Die Ruthenen ſind es nicht anders
ge=
wöhnt. Er muß drohen — „Wer Karpathenrußland von der
Tſchechoſlowakei losreißen will, ſoll wiſſen, daß wir es bis zum
letzten Blutstropfen verteidigen werden”, er muß noch viel
mehr verſprechen: „Indem Karpathenrußland uns gehört und
uns auf ewig gehören wird, gehört es auch euch, und zwar auf
immer. Niemand wird es euch je entreißen können!“ — Die
Autonomie, ſagt er, wird nach den Wahlen eingeführt werden.
Im Jargon ſagt man dazu in Prag: „Man wird ſehen!“ — „Die
tſchechoſlowakiſche Löſung”, verkündet Beneſch weiter, „iſt die
ein=
zig mögliche für Karpathenrußland. Es wird ſo ein wichtiger
Bauſtein für das Gleichgewicht in Mitteleuropa, es iſt die
ein=
zige Brücke, die von der „Inſel” nach Rumänien und zur Kleinen
Entente führt.‟ Dieſe Brückentheorie iſt gefährlich: Hat nur die
Tſchechoſlowakei ein Recht darauf? Es gibt in Ungarn und in
Polen Leute, die wiederum behaupten, beide Länder hätten
eben=
falls ein Recht auf eine Brücke zueinander. In der Politik kann
man es nicht allen gleichzeitig recht machen, dieſe Kunſt wird
niemand finden. Warum nur aber, ſo muß man fragen, hat ſich
Dr. Beneſch in Ungvar überhaupt, wenn auch nur negativ, mit
anderen Löſungsmöglichkeiten — einer rutheniſchen, einer
polni=
ſchen und einer, horribile dictu, ungariſchen — beſchäftigt? Auch
davon iſt unſeres Wiſſens bisher vorher noch nicht die Rede
geweſen.
So wie Barthou aus Prag, wird auch Herr Beneſch aus
Karpathenrußland von ſeiner Reiſe mit vielen Beweiſen treuer
Anhänglichkeit, Liebe, Freundſchaft und Feſtigkeit zurückkehren. In
Prager politiſchen Kreiſen erzählt man folgende wahre
Ge=
ſchichte: Nach Barthous Abreiſe ſagte ein hoher Beamter des
Prager Außenminiſteriums zu einem hohen tſchechiſchen General:
„Nun, Herr General, werden Sie doch beruhigt ſein, daß uns
Frankreichs Hilfe feſter denn je zugeſichert iſt?” — Der General
ſagte: „Was nutzt der Tſchechoſlowakei Frankreichs Hilfe, wenn
ſie nur hinterher kommen kann?‟ Dieſe Nervoſiät iſt ganz
über=
flüſſig. Es gibt für die Tſchechoſlowakei einen einfachen
Aus=
weg: Es Polen nachzumachen und ſich mit Deutſchland ſchleunigſt
zu verſtändigen. Ob Herr Beneſch ſelbſt noch die Elaſtizität dazu
aufbringen kann, iſt eine andere Frage. Vielleicht iſt zu einer
neuen Konzeption ein neuer Mann notwendig.
Samstag, 12. Mai 1934
Unruhen
DNB. Wien, 11. Mai.
Im Konzentrationslager Wöllersdorf iſt es, wie von
unter=
richteter Seite mitgeteilt wird, zu größeren Unruhen gekommen.
Die verhafteten Nationalſozialiſten demonſtrierten wegen der
völ=
lig ungenügenden Verpflegung, wobei die Fenſter einzelner
Ba=
racken eingeworfen wurden. In einer Baracke wurde plötzlich eine
Hakenkreuzfahne angebracht, ohne daß bisher feſtgeſtellt werden
konnte, auſ welchem Wege die Hakenkreuzfahne in das Lager
ge=
langt iſt. Die Bewachungsmannſchaften, die zunächſt nicht in der
Lage waren, die Unruhen zu unterdrücken, riefen ein
Ueberfall=
kommando aus Wiener=Neuſtadt herbei, dem es nach einiger Zeit
gelang, die Ruhe wieder herzuſtellen.
Oeſterreichiſcher Gefangenenaufſeher mit fünf
inhafkierken SA-Männern über die deutſche Grenze
enkkommen.
DNB. München, 11. Mai.
Der öſterreichiſche Preſſedienſt meldet: Aus dem Bezirksgericht
Grieskirchen in Oberöſterreich entfloh am Donnerstag der
Ge=
fangenenaufſeher Fritz Leja mit fünf inhaftierten SA.=Männern,
deren Abſchiebung in das Wöllersdorfer Konzentrationslager
un=
mittelbar bevorſtand. Die ſechs Flüchtlinge haben am Freitag die
bayeriſche Grenze paſſiert und ſind in Paſſau eingetroffen. Der
Gefangenenaufſeher Leja war als Heimatwehrzugführer
ver=
kleidet.
Aormtohte iin Modrond.
Während die Benutzung von Mineralquellen zu Bade= und
Trinkkuren bis ins graue Altertum zurückreicht, werden Moor=
und Schlammbäder erſt ſeit ungefähr hundert Jahren zu
Heilzwek=
ken verwendet. Verſuche mit Moorerde zu Heilzwecken ſollen
be=
reits im Jahre 1818 von einem Arzt in Bad Pyrmont
unternom=
men worden ſein. Die erſten Moorbadekuren wurden erſt im Jahre
1830 in Franzensbad vorgenommen. Sie wurden zunächſt zur
Be=
kämpfung chroniſcher Gelenkentzündungen, zur Aufſaugung
ent=
zündlicher Ausſchwitzungen und chroniſcher Unterleibsleiden
emp=
fohlen. Im Laufe der Jahre wurden die Moorbäder in ſteigendem
Maße zur Behandlung von Frauenleiden herangezogen, und zwar
nicht nur, um chroniſche Unterleibsentzündungen zu heilen, ſondern
auch zur Behandlung der Unfruchtbarkeit. So ſind Moorbäder wie
Franzensbad, Elſter, Pyrmont zu Frauenbädern geworden, die
ihren Ruhm im beſonderen auf die günſtige Wirkung der
Moor=
bäder bei unfruchtbaren Frauen zurückführen.
Das erwärmte Moor hält die Wärme ſehr lange und ruft
nicht nur eine ſtarke Erwärmung der Haut, ſondern auch der tiefer
liegenden Organe hervor. Es entſteht auf dieſe Weiſe eine ſtärkere
Durchblutung und eine Aufſaugung entzündlicher Ausſchwitzungen
im Innern des Körpers. Ganz ähnlich wirken auch Schlammbäder,
doch beſteht ein grundlegender Unterſchied zwiſchen Moor und
Schlamm. Die Moore ſind aus untergegangenen Pflanzenwelten
entſtanden unter der Einwirkung von Mineralquellen, die im
Be=
reich der Moorlager entſpringen. Der Schlamm, vielfach auch
Fange genannt, iſt dagegen ein Produkt aus verwitterten
mine=
raliſchen Beſtandteilen und gilt im allgemeinen als vulkaniſchen
Urſprungs. Im Moor finden ſich alſo hauptſächlich organiſche
Be=
ſtandteile. Der Schlamm dagegen beſteht vorwiegend aus
anor=
ganiſchen Stoffen. Inwieweit dem Moor auch eine radiumaktive
Wirkung zukommt, kann hier nicht erörtert werden. Nun iſt durch
die Forſchungen Butenandts und anderer nachgewieſen worden,
Daruſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Zwiſchenſpiel um die Abrüſtar
Engliſche Sondierungen in Paris. — Frankreich will nichk! — Es bleibt bei der Einberufung des
Haupkausſchuſſes zum 29. Mai.
Ribbenkrops Londoner Miſt
ergrontsister Befagg Henverſous
im Quai d Orſay.
EP. Paris, 11. Mai.
Der Präſident der Abrüſtungskonferenz, Henderſon, hatte am
Freitag eine zweite Unterredung mit Außenminiſter Barthou,
die nach einer amtlichen Mitteilung „in dem gleichen
freundſchaft=
liche: Geiſt verlief, wie die geſtrige Zuſammenkunft‟. Die beiden
Staatsmänner hätten ihr Einvernehmen über die Notwendigkeit
feſtgeſtellt, den Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz an dem
dafür feſtgeſetzten Datum, alſo am 29. Mai, einzuberufen. Das
Büro der Abrüſtungskonferenz ſoll bereits am 28. Mai zu einer
vorbereitenden Sitzung zuſammentreten.
Pariſer Ausflüchte.
Die franzöſiſche Preſſe erklärt einmütig, daß die
Beſpre=
chungen zwiſchen dem Außenminiſter Barthou und dem
Präſi=
denten der Abrüſtungskonferenz, Henderſon, keinerlei neue
Faktoren in die Abrüſtungsdebatte gebracht
haben. Die Blätter ſprechen erneut von dem baldigen
Ende der Abrüſtungskonferenz. Henderſon hat, wie
im Quai d’Orſay erklärt wird, an die Hoffnung erinnert, die
er von ſeiner letzten Zuſammenkunft mit Barthou bezüglich einer
Einigung zwiſchen Paris und London nicht nur über die Frage
der Sanktionen, ſondern auch über die Konvention mitgenommen
habe, zumal dieſe Hoffnung es gerechtfertigt habe, daß ein
Zeit=
punkt für die Wiederaufnahme der Genfer Arbeiten in Ausſicht
genommen worden ſei. Er bedauere es ſehr, daß die franzöſiſche
Note vom 17. April dieſe Hoffnung zunächſt zunichte gemacht habe.
Henderſon habe dann auf die Gefahr eines Wettrüſtens
hinge=
wieſen, das ſich aus dem Scheitern der Abrüſtungskonferenz
er=
geben würde, und gefragt, wie ſich der franzöſiſche Außenminiſter
die Zukunft vorſtelle und welche Haltung Frankreich einzunehmen
gedenke. Außenminiſter Barthou ſelbſt habe Henderſon auf die
franzöſiſche Note vom 17. April verwieſen, deren Standpunkt nach
wie vor gültig ſei. Auf keinen Fall wolle Frankreich die deutſche
„Aufrüſtung” legaliſieren. Frankreich habe aber inzwiſchen
keiner=
lei neue ernſthafte Sicherheits= und Garantie=Vorſchläge erhalten.
Immerhin habe Außenminiſter Barthou erklärt, daß er erſt in
Genf eine Entſcheidung treffen werde. Im Verlauf des Geſpräches
wurde auch eingehend der neueſte engliſche Vorſchlag auf Abſchluß
eines Abkomnens über die Luftſtreitkräfte erörtert. Der
franzö=
ſiſche Außenminiſter hat dabei, wie betont wird, erklärt, die
An=
ſicht ſeiner Kollegen hören zu wollen und ſich Bedenkzeit
ausge=
beten.
Die Unterredung mit Außenminiſter Barthou hat Henderſon
ſtark entmutigt. Henderſon iſt unmittelbar nach ſeiner Unterredung
am Freitag nach London zurückgekehrt.
England droht mit Ausbau der britiſchen Lufflokte.
DNB. London, 11. Mai.
Baldwin gab am Freitag auf einer Kundgebung des
Ver=
bandes der konſervativen Frauen in der Albert Hall eine
Erklä=
rung über die Politik der Regierung für den Fall des
Nichtzuſtandekommens einer
Abxüſtungsverein=
barung ab. In dieſem Fall — ſo erklärte Baldwin — werde
ſich England bezüglich der Luftwaffe mit nicht
weniger begnügen, als mit der Ebenbürtigkeit
gegenüber der größten Macht innerhalb
Kampf=
weite von der britiſchen Küſte. In der
Ab=
rüſtungsfrage müſſe die eigene nationale
Sicher=
heit vor Augen gehalten werden. Die einzigen Vorſchläge, die
heute das Feld behaupteten, ſeien die britiſchen Vorſchläge für
die Beſchränkung der Rüſtungen.
In Madrid kam es zu Schlägereien zwiſchen marxiſtiſchen und
fasciſtiſchen Gymnaſiaſten, wobei eine Gruppe marxiſtiſcher
Ar=
beiter aus dem Hinterhalt zahlreiche Schüſſe auf die Fasciſten
ab=
gab. Dabei wurde einer von dieſen getötet, ein anderer ſchwer
verletzt.
Der türkiſche Außenminiſter Tewfik Ruſchdi Bey iſt Freitag
mittag in Bukareſt eingetroffen.
An Stelle des zurückgetretenen mexikaniſchen
Unterrichts=
miniſters Baſſols wurde Innenminiſter Eduardo Vasconcelos zum
Unterrichtsminiſter ernannt. Baſſols, der wegen ſtarker
Preſſean=
griffe zurückgetreten iſt, wurde überraſchend zum Innenminiſter
ernannt.
daß ſowohl in der Pflanzenwelt wie auch in den Ablagerungen
untergegangener Pflanzenwelten, z. B. in der Kohle, Stoffe
nach=
weisbar ſind, die wir als Hormone bezeichnen und die vom
leben=
den Organismus, von Pflanzen, Tier und Menſch unter der
Ein=
wirkung der Blutdrüſen gebildet werden. Dieſe Stoffe nennt man
Hormone. Sie ſpielen eine ſehr wichtige Rolle im Ablauf der
Lebensvorgänge und haben recht verſchiedenartige Wirkungen, die
ſich zum Teil ergänzen, zum Teil gegenſeitig ausgleichen. In
neu=
erer Zeit iſt es gelungen, dieſe Hormone genauer zu ſtudieren,
ſie in reiner Form aus tieriſchen Organen zu gewinnen und zum
Teil auch künſtlich herzuſtellen, ſo daß es möglich wurde, ſie zu
Heilzwecken zu verwenden. Die Hormontherapie ſpielt ja in der
modernen Heilkunde bereits eine wichtige Rolle, ſo z. B. bei der
Bekämpfung der Engliſchen Krankheit (Rachitis), der
Zuckerkrank=
heit u. a. Beſondere Aufmerkſamkeit hat man den Wachstums= und
Keimdrüſenhormonen zugewendet. Es zeigte ſich, daß beſtimmte
Hormone der weiblichen Keimdrüſen auch in Pflanzen, ſelbſt in
untergegangenen Pflanzengenerationen gefunden werden. Wie
Prof. Vogt, Pyrmont, berichtet, iſt der Nachweis ſolcher Hormone
(Follikelhormon) auch im Moor des Bades Pyrmont gelungen.
Weitere Unterſuchungen führten zu der Feſtſtellung, daß Frauen
nach einem Moorbad vermehrte Mengen von Follikelhormon
pro=
duzieren, daß alſo ein ſolches Bad ähnliche Wirkungen hat wie
eine Behandlung mit Hormonen. Dieſe höchſt intereſſanten
Unter=
ſuchungen bringen alſo nachträglich eine wiſſenſchaftliche
Beſtäti=
gung der von Badeärzten ſchon ſeit langem gewonnenen
Erſah=
rung, daß Moorbäder einen Einfluß auf die
Fortpflanzungs=
fähigkeit der Frau ausüben. Beſonders günſtig waren die Erfolge
bei Frauen, die eine gewiſſe Unterentwicklung der
Fortpflanzungs=
organe zeigten, ferner bei blutarmen, ſchwächlichen Mädchen,
deren Monatsregel ſchwach oder gar nicht auftrat, dann bei
Frauen, die Unterleibsentzündungen durchgemacht hatten und
ſchließlich bei Frauen in den Wechſeljahren mit Störungen
man=
cherlei Art. Moorbäder wirken hier alſo hormonal anregend,
er=
höhen bei jüngeren Frauen die Empfängnisbereitſchaft und
mil=
dern bei leidenden älteren Frauen mancherlei Beſchwerden. Die
Wirkung wird nicht bei allen Frauen eintreten, denn die
Ur=
ſachen, die zu Frauenkrankheiten führen, ſind ja überaus
mannig=
faltig, und die Gründe für die Unfruchtbarkeit laſſen ſich nicht alle
durch hormonale Stöyungen erklären. Es wird alſo unſeren
Frauen, die ſich hoffnungsvoll in ein Moorbad begeben, nicht imnmer
der gewünſchte Erfolg beſchieden und manche wird von ihrer Kur
enttäuſcht ſein. Dennoch hat die Erfahrung gezeigt, daß die
Moorbehandlung ſehr wirkſam ſein kann und zu den beſten
Mit=
teln gehört, die wir zur Ueberwindung der Unfruchtbarkeit
an=
ſetzen können.
„Mrd 90
Die ausländiſche Preſſe, vornehmlich die franzöſiſche und engs rotee mit
liſche, beſchäftigt ſich ſehr eingehend mit der Anweſenheit des Bes —nſte
vollmächtigten des Reichskanzlers, Herrn von Ribbentrope
u=
in London. Da man offenbar genaue Informationen über dert
Verlauf der Unterhaltungen Ribbentrops mit den verſchiedene:
maßgebenden engliſchen Perſönlichkeiten nicht beſitzt, finden ſich i.
den einzelnen Preſſeorganen alle möglichen Kombinationen, din
wild durcheinanderlaufen. Man iſt teilweiſe ſogar ſo weit
gegam=
gen, Herrn von Ribbentrop nachzuſagen, daß er der engliſchen Re „ien unſer
gierung ganz präziſe neue deutſche Vorſchläge zur Abrüſtungsfragg „cöſtigen
gemacht habe und auch die Bedingungen genannt haben ſoll,
untes=
denen Deutſchland bereit wäre, wieder in den Völkerbund zurück
zukehren.
Das Herumraten der engliſchen und franzöſi
ſchen Preſſe iſt inſofern verſtändlich, als man dem ganzen Abb
rüſtungsproblem angeſichts der ſtarren und ſturen Haltung des
franzöſiſchen Regierung doch keine neue Seite mehr
abzugewinne=
vermag. Die Anweſenheit Ribbentrops in Londo
iſt nun das allgemeine Signal, etwa ſo zu
tun=
als ob von deutſcher Seite eine Möglichkeit
ge=
boten werde, aus der Sackgaſſe wieder heraus;
zukommen. Aber alles, was die ausländiſche Preſſe an
ſenſa=
kionellen Informationen ihren Leſern vorſetzt, ſchießt doch weit
über das Ziel hinaus. Herr von Ribbentrop hat eber
keinen anderen Auftrag erhalten, als ſich be
der engliſchen Regierung über deren Anſichter
über das Abrüſtungsproblem zu informieren, de
man in Berlin gerade über die Haltung Englands beſonders Auff
klärung wünſcht. Angeſichts der bevorſtehenden Ratstagung un
der Sitzung des Abrüſtungskomitees iſt das durchaus verſtändlichä
Im übrigen hat ſich auch das engliſche Kabinett in der letzten Zeſtf
täglich mindeſtens einmal mit der Abrüſtungsfrage beſchäftigtn
Ein Beweis dafür, welches Gewicht man auch in London noch inn
mer dem Abrüſtungsproblem beilegt. Alles, was ſonſt über dit
Miſſion Ribbentrops ſonſt in die Welt geſetzt wird, entbehrt alſ)
jeder Grundlage. Weder hat Herr von Ribbentrop neue deutſchd
Vorſchläge überbracht, noch hat er ſich mit der engliſchen Regies
rung über die deutſchen Bedingungen für die Rückkehr in der
Völkerbund unterhalten.
Nächſte Sihung der Transfer=Konferen=
Ann Dienstag.
DNB. Berlin, 11. Mai.
Der Unterausſchuß der Transferkonferenz hat am Freita
ebenſo wie in den letzten Tagen Sitzungen abgehalten. Infolge de
am Sonntag und Montag in Baſel ſtattfindenden Generalvern
ſammlung und der Verwaltungsratsſitzung der BJZ., an dener
ſowohl der Vorſitzende der Transferkonferenz Léon Fraſer als aus
der Reichsbankpräſident Dr. Schacht teilnehmen, findet die nächſt
Sitzung erſt am Dienstag nachmittag ſtatt. Die Beſprechungen.
über techniſche Einzelfragen werden über das Wochenende
ſol=
geſetzt.
Deutſcher Prokeſtſchrikk gegen eine Enkgleiſung
des Generalgouverneurs von Auſtralien.
DNB. Berlin, 11 Mai.
Anläßlich des auſtraliſchen Kriegsgedenktages hat der Genel
ralgouverneur von Auſtralien, Sir Iſaac Jſages in einer
Kundgebung an die Kriegsteilnehmer geſagt, die Söhne Auſtra)
liens ſeien ſeinerzeit ausgezogen, „zur Errettung der Zibü
liſation vom organiſierten Banditentum der Gewalt”
Gegen dieſe Darſtellung hat der deutſche Generalkonſul in”
Sidney im Namen der Reichsregierung bei der auſtraliſcher
Regierung Verwahrung eingelegt. Der Generalgouverneur ha
hierauf ſeine Erklärung berichtigt und zum Ausdruck gebrachtt
daß ſeine Kundgebung nicht gegen das deutſche Volk 9e7
richtet geweſen ſei und daß er niemand habe verletzen wollen.
Der Bundesführer des Kyffhäuſerbundes, Oberſt Reinhardd
hat dem Kyffhäuſer=Landesverband die Summe von 2000 R9.1
als erſte Hilfe für die von dem Grubenunglück von Buggingem
betroffenen Kameraden überwieſen.
Wie die Hormonwirkung beim Moorbad zuſtande kommt 1n44
auf welchem Wege die Hormone in den Organismus gelangenſ
läßt ſich freilich ſchwer ſagen. Es dürfte nötig ſein, daß das Moch
unmittelbar mit der Haut in Berührung kommt. Moorumſchlackt
ſind zu einer Hormonwirkung nicht ausreichend, obwohl ſie zu=
Behandlung einer Entzündung oder krankhaften Ausſchwitzunl.
ſehr gute Dienſte leiſten. Auch die Schlamm= und Fangopackunge‟
und Bäder dürften lediglich entzündungswidrig wirken und niſch
zur Behandlung der Unfruchtbarkeit geeignet ſein. Die Ergebniſ
der Behandlung in Moorbädern haben gezeigt, daß die praktiſe
Erfahrung den theoretiſchen Erkenntniſſen voraneilen kann, 99
aber die wiſſenſchaftliche Aufdeckung der Zuſammenhänge ein
zweckmäßigere Anwendung der Kurmittel ermöglicht.
Dr. med. Georg Kaufmann.
Die Harfe als Orcheſter= und Konzerk
inſtrament.
Zum Harfenabend im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheal”
Samstag, den 12. Mai.
Blicken wir auf das Konzertpodium oder in den Orcheſterraun.
eines Theaters, ſo fällt dem Auge ein „golden” glänzendes 2 beſonders auf. Es iſt die Harfe! Iſt ſie auch nicht a.
reinem Gold geſchmiedet, ſo iſt ihr Wert doch ein ſehr beträckt
licher. Einige tauſend Mark muß man ſchon anwenden, um ei
ſunten
ergeſer
rüt. wiewo
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Dis Volk
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Es iſt
umherge
der beſten deutſchen oder amerikaniſchen Harfen ſein eigen nenne
zu können. Billiger, aber auch nicht ſo gut, ſind die franzöſiſche
und engliſchen Inſtrumente.
Gilt die Harfe im allgemeinen als Orcheſterinſtrument,
wird ſie auch ab und zu im Konzertſaal zu ſoliſtiſchen Darbietu!.
gen und Begleitungen benützt. Unſere Klaſſiker haben wenig ſ”
Harfe geſchrieben. Beethoven verwendet ſie in ſeiner PrN
metheusmuſik” Mozart hat ein ſehr wirkungsvolles Konzert.
Flöte und Harfe geſchrieben u. ſ.f. In den Opern C. M. D”
Webers findet man ſie nicht. Beſonders geſchätzt hat Berlioz —
Harfe. Faſt in allen bekannten Orcheſterwerken dieſes Meiſte
iſt ſie vertreten, oft ſchreibt er ſogar zwei und mehrere Harl.
vor. Richard Wagner gibt den Harfeniſten beſonders in ſeine
Tannhäuſer, den Meiſterſingern und im Triſtan manch harte 9
zu knacken, während er im Ring, mit Ausnahme des „Feuekö‟.
bers”, der Walküre und der Rheintöchterſzene in „Götterdämme.
rung” ſehr gnädig mit der Harfe verfährt. Von den italieniſche
Komponiſten hat vor allem Puccini eine ausgeſprochene Vorlie!
für den Harfenton in ſeinem oft berauſchenden Orcheſterkoloi
Wenig geſchätzt wird die Harfe von den modernen Komponiſt”
Samstag, 12. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 130 — Seite 3
Gegen Miesmacher und Kritikaſter.
heichsminiſter Dr. Goebbels eröffnet die Angriffsſchlacht gegen die Schädlinge im nakionalſozialiſtiſchen Staak
London W
bas ſonſt it
bird, eniſtie.
ſtrov neue P
engliſchen
Rückeh
Die Kundgebung im Sporkpalaft.
DNB. Berlin, 11. Mai.
Der Gau Groß=Berlin der NSDAP. eröffnete am Freitag
„end den angekündigten Feldzug gegen Miesmacher und
Kriti=
aſter mit einer Rieſenkundgebung im Sportpalaſt, in der
Reichs=
nniſter Dr. Goebbels nach Einleitungsworten des
ſtellver=
retender Gauleiters Görlitzer u. a. ausführte:
Es gibt Menſchen, die mögen ſich ſelbſt nicht leiden. Sie
daben an allem etwas auszuſetzen. Wir kennen dieſe Sorte aus
ſemn Krieg. Leider gab es damals in Deutſchland keine
poli=
iſche Führung, die damit aufzuräumen verſtand. (Lebhafte
Zu=
timmung.) Da wir uns in den vergangenen 15 Monaten mit
illen unſeren Kräften mit den großen, uns geſtellten Aufgaben
ſeſchäftigen mußten, haben die Kritikaſter angenommen, ſie
önnten ihr ſchmutziges Handwerk wie im Kriege auch in der
jationalſozialiſtiſchen Revolution fortſetzen. Aber ſie ſollen ſich
getäuſcht ſehen. (Anhaltender Beifall.)
Eine Zeitlang haben wir uns mit dieſen Leuten nicht
aus=
inandergeſetzt. Jetzt ſollen ſie uns kennen lernen. Wir tun das
richt, wiewohl wir es könnten, mit der Staatsgewalt, ſondern
uir appellieren an den Bundesgenoſſen Volk.
Das Volk ſoll ſelbſt urteilen (Stürmiſcher Beifall.) Dann
wird in kürzeſter Zeit dieſer Spuk verflogen ſein.
Wenn heute die Miesmacher glauben, ſie könnten auf Grund
uſeres Schweigens nun ihrerſeits das Wort ergreifen, ſo ſollen
ie ſich in uns getäuſcht haben. Denn die uns beim Aufbauwerk
halfen, wiſſen, wie ſchwer es war, und fällen uns darum auch ein
gerechtes Urteil. Ich gebe zu, daß eine Reihe
nationalſozialiſti=
cher Programmpunkte, vor allem auf wirtſchaftlichem Gebiet,
ich nicht gelöſt ſind. Die nationalſozialiſtiſche Regierung ſtand
inter dem Zwang der Situation, und ſie konnte in einer ſo
zu=
zeſpitzten Lage nicht Verſuche unternehmen, von denen ſie im
lugenblick nicht wußte, ob ſie gelingen könnten.
Die deutſche Wirtſchaft befindet ſich in einer Kriſe, die keine
Experimente verträgt. Darum haben wir Experimente bis
auf ſpätere, beſſere Zeiten verſchoben.
Venn in dieſem Sommer nahezu 4 Millionen Menſchen mehr
eſchäftigt werden, als vor 2 Jahren, dann iſt es
ſelbſtverſtänd=
ich, daß dieſe Menſchen, um beſchäftigt werden zu können, der
kohſtoffe bedürfen. Es iſt ebenſo ſelbſtverſtändlich, daß wir ſolche
kohſtoffe einführen und die eingeführten Rohſtoffe bezahlen
müſ=
er und, weil wir ſo viel mehr Menſchen beſchäftigen, unſere
Aviſenmenge verringert wird. Man ſoll nicht gleich die
linte ins Korn werfen, wenn ſich ſolche Erſcheinungen
enerkbar machen, ſondern es iſt die Pflicht jedes
Deut=
ſchen, dieſe Kriſe überwinden zu helfen. (
Anhalten=
er Beifall.)
Es iſt geradezu verbrecheriſch, wenn Menſchen im Lande
umhergehen und den Leuten, die ohnehin ſchwer zu
kämp=
fen haben, auch noch den Mut nehmen.
Wenn noch ein Teil des Auslandes uns mit anonymem
z ykott begegnet und deutſche Waren nicht abnehmen will, ſo
höiſſen wir ſehr wohl, daß das auf unſere jüdiſchen Mitbürger
urückzuführen iſt. Ich kann aber nicht, weil die Juden im
Aus=
dind uns boykottieren, nun im Innern die Judengeſetzgebung
urückziehen, ſondern wir müſſen dieſe Kriſe eben durchſtehen.
Anhaltende Zuſtimmung und Beifall.) Die Juden meinen
viel=
eicht, ihren jüdiſchen Mitbürgern in Deutſchland damit einen
dienſt zu tun. Sie ſollen aber nicht glauben, wenn ſie ihren
zuykott ſoweit treiben, daß er wirklich eine ernſte Bedrohung
nſerer wirtſchaftlichen Situation darſtellen würde, wir dann die
ſuden frei ausgehen ließen. (Wiederholter ſtürmiſcher Beifall.)
haß und Wut und Verzweiflung des deutſchen Volkes würden ſich
ann zuerſt an die halten, die im Lande greifbar ſind. Wenn
Deutſchland der Welt erklären muß, daß es nicht mehr in der
Vage ſei, ſeine Schulden zu bezahlen und die Zinſen zu
trans=
erieren, ſo liegt die Schuld nicht an uns.
Die Regierung will die Währung ſtabil erhalten, und
lie=
ber Gefahren und Kriſen überwinden, als das Volk um
ſeine Spargroſchen betrügen.
Daß bei einem derartigen Umbauprozeß auch unliebſame
ſoziale Erſcheinungen ſich bemerkbar machen, iſt ganz
er=
lärlich. Wenn wir 4 Millionen Menſchen Arbeit geben, müſſen
vir in der erſten Phaſe der Entwicklung in Kauf nehmen, daß
ſiſen 4 Millionen nicht der Lohn bezahlt werden kann, der ein
der Kulturhöhe des deutſchen: Volkes entſprechender
Lebens=
ſtandard bedingt. Ich bin der Ueberzeugung, daß der deutſche
Arbeiter mit ſeinem geſunden Inſtinkt dafür Verſtändnis
auf=
bringt, daß er aber andererſeits vom Unternehmertum
verlangen darf, daß es dieſen ſozialen Notſtand nicht über
Gebühr und ohne Zwang vergrößert. Denn die Opfer ſollen nicht
nur von den Armen, ſie ſollen auch von den Reichen gebracht
wer=
den. (Erneuerter anhaltender Beifall.) Wir glauben, daß das
Volk bereit iſt, jeder Gefahr ins Auge zu ſchauen.
Die Regierung ſagt die Wahrheit. Sie handelt nach der
Wahrheit. Sie ruft das ganze Volk auf. mit aller Kraft
der Regierung zu helfen, um die ſchweren Gefahren zu
überwinden und das Schickſal zu meiſtern, das uns für
unſer Land und unſer Volk auferlegt worden iſt.
Gefahren ſind nicht nur auf wirtſchaftlichen und politiſchem
Gebiet zu bemerken, ſondern auch auf kulturpolitiſchem Gebiet.
Wenn beiſpielsweiſe die Juden glauben, daß der unblutige
Ver=
lauf der deutſchen Revolution ihnen das Recht gebe, in
altge=
wohnter Frechheit und Arroganz wieder das deutſche Volk zu
reizen und zu provozieren, ſo ſollen ſie unſere Geduld nicht allzu
ſehr auf die Probe ſtellen. So mögen ihnen dieſe Worte als letzte
Warnung dienen. (Erneuter ſtürmiſcher Beifall.) Sie haben ſich
in Deutſchland ſo aufzuführen, wie ſich das für Gäſte gehört. Die
Judenſchaft kann davon überzeugt ſein: Wir laſſen ſie in Ruhe,
wenn ſie ſtill und beſcheiden ſich in ihre vier Wände zurückzieht,
wenn ſie nicht provoziert, und wenn ſie nicht vor das deutſche
Volk tritt mit dem Anſpruch, für vollberechtigt und gleichwertig
angeſehen zu werden. Tut das die Judenſchaft nicht, ſo muß ſie
die notwendig eintretenden Folgen ſich ſelbſt zuſchreiben.
Wenn die uns feindliche Reaktion nun verſucht, den Kampf
gegen den Nationalſozialismus auf dem Umwege über die
Kirchen fortzuſetzen, ſo werden wir auch das zu verhindern
wiſſen, wenn es eine Gefahr für uns bedeutet. Nicht die
Kirchen führen dieſen Kampf gegen uns, ſondern ganz
kleine Klſigel. Man kämpft nicht aus religiöſen, ſondern
aus politiſchen Motiven.
Sie ſchimpfen uns Neuheiden, uns, die wir ihnen die
Mög=
lichkeit geſichert haben, überhaupt noch auf den Kanzeln zu
ſtehen. Was hat denn das Zentrum gegen die Unſittlichkeit
ge=
tan? Ich habe niemals geleſen, daß Kardinal Faulhaber
ſeiner=
zeit Proteſt gegen die Entſittlichung des Volkes, Theaters, Kinos
uſw. eingelegt hätte. Alle dieſe ſtreitbaren Gottesmänner ſind
aufgefordert, ſo rief Dr. Goebbels unter langanhaltendem,
ſtürmi=
ſchem Beifall aus, mit mir einmal zu den Armen von Wedding
und Neukölln zu gehen und ſie zu fragen, was ſie für chriſtlicher
halten, daß man im vergangenen Winter über Dogmen ſtritt,
oder daß man dieſen Armen Brot und Wärme gegeben hat. Dieſe
ſtreitbaren Gottesmänner ſollen ſich nicht darüber täuſchen, wie
das Volk über ſie denkt. Was würden die kirchlichen
Würden=
träger ſagen, ſo fuhr Dr. Goebbels unter minutenlang
brauſen=
dem Beifall fort, wenn wir in ihrer päpſtlichen Geſchichte
herum=
ſchnüffelten, wo dem Vernehmen nach auch nicht alles ſo geweſen
ſein ſoll, wie es dem chriſtlichen Sittenkodex entſpricht? Wir
weiſen das weit von uns. Der Nationalſozialismus hat die
Gegenſätze überwunden. Es kann deshalb weder eine katholiſche,
noch eine proteſtantiſche Preſſe geben. Wenn die Nation wieder
in ihre einzelnen Intereſſenſpären zurückfallen wollte, weshalb
hätten wir dann überhaupt eine Revolution zu machen brauchen?
Wenn die ausländiſche Preſſe bei der Ankündigung dieſes
Verſammlungsfeldzuges erklärte, das Preſtige des
Nationalſozia=
lismus im Lande ſei geſunken, und man müßte deshalb auf
die=
ſes Mittel zurückgreiſen, ſo kann ich nur ſagen, man ſoll nicht
von ſich auf andere ſchließen. Es wäre zu wünſchen, daß alle
Regierungen ſo feſt ſtänden wie die unſere. Mancher Miniſter
des Auslandes könnte ſich beglückwünſchen, wenn er eine ſo lange
Zeit vor ſich hätte wie wir. Das deutſche Volk hat für dieſe
Unterſtellungen nur ein mitleidiges Lächeln übrig. Wir
appellie=
ren an das Volk, weil uns das ein inneres Bedürfnis, weil es
uns eine Freude iſt, und weil wir erneut wieder in unſerer
Be=
wegung aus dem Volke erſtehen wollen. An dieſer Bewegung
werden auch alle Sabotageverſuche zerſchellen. Sie wird die
Re=
gierung der Pflicht entheben, gegen die Miesmacher und
Sabo=
teure vorzugehen Sie wird millionenfach den Schrei erheben:
Nun aber Schluß! Jetzt iſt es zu Ende mit unſerer Geduld! Nicht
länger ſoll man unſere Geduld mißbrauchen! Jetzt appelliert die
Bewegung an die Nation, und dieſer Appell, ſo ſchloß Miniſter
Dr. Goebbels unter brauſendem Beifall, wird nicht ungehört
ver=
hallen. So wie die Bewegung an die Nation appelliert, ſo wird
die Nation mit ihr ſein!
Mandſchukuo beklagk ſich
bei Japan über China.
DNB. Tſchangtſchun, 11. Mai.
Die mandſchuriſche Regierung hat an die japaniſche Regierung
eine Note gerichtet, in der die chineſiſche Regierung beſchuldigt
wird, ſich an der in der Mandſchurei ausgebrochenen
Aufſtands=
beivegung zu beteiligen. Es wird ihr beſonders vorgeworfen, die
Aufſtändiſchen mit Waffen und mit Geld zu verſorgen. Außerdem
ſeien mehrere Gruppen von Inſtrukteuren von der chineſiſchen
Re=
gierung nach der Mandſchurei entſandt worden, um dort den
Kampf gegen die Regierung Pujis zu organiſieren. Die
mandſchu=
riſche Regierung erſucht, die japaniſche Regierung um
Maßnah=
men, die Verbindungen zwiſchen chineſiſchen amtlichen Stellen und
den mandſchuriſchen Aufſtändiſchen unſchädlich zu machen.
des polniſchen Außenminiſters.
DNB. Bukareſt, 10. Mai.
Ueber den Beſuch des polniſchen
Außenmini=
ſters Beck in Bukareſt und ſeine Beſprechungen mit
dem rumäniſchen Außenminiſter wurde am
Donners=
tag abend eine amtliche Verlautbarung ausgegeben. In ihr
heißt es, daß die Außenminiſter drei Zuſammenkünfte
gehabt haben, bei denen ſie die auf der Tagesordnung
befind=
lichen Fragen beſprachen. Die Miniſter hatten nicht nur
Ge=
legenheit ſich der vollkommenen Uebereinſtimmung
ihrer Anſichten zu verſichern, ſondern auch die feſte
Grundlage des polniſch=rumäniſchen
Bünd=
niſſes in jeder Hinſicht feſtzuſtellen. Die Anweſenheit
des polniſchen Außenminiſters gerade am rumäniſchen
National=
feiertag iſt der beſondere Ausdruck des engen Grades der
pol=
niſch=rumäniſchen Beziehungen. Die Außenminiſter haben
be=
ſchloſſen, ſich von Zeit zu Zeit zu treffen, um ihre Anſichten
auszutauſchen und ihre politiſche Aktivität in den die beiden
Länder angehenden Fragen in Einklang zu bringen.
Der polniſche Außenminiſter Beck hat Freitag früh Bukareſt
verlaſſen. Irgendwelche nachträglichen Kommentare werden
vor=
erſt an ſeinen Beſuch nicht geknüpſt. Von offiziöſer Seite wird
lediglich wiederholt, daß es ſich um einen
Höflichkeits=
beſuch handelte. In politiſchen Kreiſen hebt man hervor, daß
die amtlichen Mitteilungen über die Zuſammenkunft
Tiiulescu=Beck wie auch die Anſprachen und die
Preſſeerklärungen ſich in Höflichkeitsphraſen
erſchöpften, ohne irgend etwas politiſch
Be=
deutſames zu ſagen. Hervorgehoben wird gleichfalls, daß
in allen Auslaſſungen Becks von
Antireviſio=
nismus überhaupt nicht die Rede iſt. Dies wird
inſefern vermerkt, als Außenminiſter Titulescu in ſeinen
An=
ſprachen wiederholt von dem gemeinſamen Intereſſe zur
Organi=
ſierung des Friedens auf Grund der Friedensverträge geſprochen
hat, ohne daß der polniſche Außenminiſter auf dieſen Punkt
ein=
gegangen wäre. Als ſicher wird angenommen, daß in der
Abrüſtungsfrage und der Minderheitenfrage
die Gleichheit der Standpunkte feſtgeſtellt wurde und
daß die Frage der polniſchen Flugzeuglieferungen grundſätzlich
poſitiv behandelt wurde. Wie weit darüber hinaus allgemeine
bündnispolitiſche Fragen behandelt und gelöſt wurden, iſt
bis=
her nicht bekannt.
Stabschef Röhm verbieket der SA. Teilnahme
an kirchenpolitiſchen Kundgebungen.
DNB. Berlin, 11. Mai.
Das Preſſeamt der Oberſten SA.=Führung teilt mit:
Um die Verſuche gewiſſer Elemente, Angehörige der SA. in
kirchenpolitiſche Streitigkeiten hineinzuziehen und dadurch dem
Anſehen und der Geſchloſſenheit der SA. zu ſchaden, ein für allemal
unmöglich zu machen, hat Stabschef Röhm einen Erlaß an die SA.
herausgegeben, in dem angeordnet wird, daß jegliche Teilnahme
von SA.=Angehörigen an kirchenpolitiſchen Demonſtrationen
ver=
boten iſt. Gleichzeitig wird jede Art von Amtshinderungen oder
Maßnahmen gegenüber den Pfarrern beider Konfeſſionen
unter=
ſagt.
Reichsinnenminiſter Dr. Frick hat den Miniſterialdirektor im
Preußiſchen Miniſterium des Innern und General der preußiſchen
Landespolizei Daluege mit Wirkung vom 11. Mai 1934 ab mit
der Leitung der im Reichsminiſterium des Innern neu zu
errich=
tenden Polizeiabteilung unter gleichzeitiger Berufung in das
un=
mittelbare Reichsbeamtenverhältnis beauftragt.
die Weichheit des Harfenklangs paßt ihnen wohl, nicht, in die
ſetbe Strenge ihrer Inſtrumentation. Viele Tonmeiſter verſtehen
ſicht, für Harfe zu ſchreiben; ſie glauben, der Harfeniſt könne mit
iner Klavierſtimme gerade ſo gut fertig werden, wie der
Kla=
ſirſpieler. Sie vergeſſen die Pedaltechnik des Inſtruments und
aß der Harfeniſt nur vier Finger jeder Hand zum Spielen
be=
üst. Am wohlſten fühlt ſich der Harfenſpieler, wenn man ihm
e rochene Akkorde und die, eine eigenartige Wirkung
erzielen=
eit rauſchenden Gliſſandi in ſeinen Part ſchreibt.
Als Begleitinſtrument zu alten Volksliedern und
volkstüm=
ichen Geſängen halte ich die Harfe für ſehr geeignet, und es
dire zu wünſchen, daß dies von recht vielen Tondichtern beachtet
virde.
Wenn auch die Harfenſtimme wie eine Klavierſtimme
geſchrie=
en wird, ſo ſei denen, die die Technik der Harſe nicht kennen, ein
anr Worte zum beſſeren Verſtändnis geſagt. Ces=Dur (alſo 7 Be)
ſt die Originaltonart, in der die Harfe ſteht, d. h., wenn alle
ſehen Pedale in der Grundſtellung ſich befinden. Für jeden Ton
e: Tonleiter hat man ein Pedal, die zu beiden Seiten des Fußes
ngebracht ſind. Soll nun z. B. der Ton ges zu einem e werden,
rnuß der Harfenſpieler mit dem Fuß das Ces=Pedal eine Stufe
n den erſten Winkel eintreten; will man ſtatt des ees ein eis
aben, ſo wird das gleiche Pedal zwei Stufen in den zweiten
enkel eingetreten. In gleicher Weiſe verfährt man bei allen
nomatiſchen Veränderungen. Was bei dem Klavier die
Ober=
aſren, ſind bei der Harfe die Pedale!
Man erſieht aus dieſen kurzen Angaben, welch wichtige
Funk=
jornen der Harfeniſt neben der Fingertechnik mit den Füßen zu
rſtillen hat.
Ein unangenehmes Kapitel iſt das Stimmen des
Inſtru=
nemts. Ein boshafter Orcheſterwitz beſagt zwar: Was iſt der
Imterſchied zwiſchen dem Harfeniſten und der Harfe?‟ . . . „Der
Drfeniſt ſtimmt immer, aber die Harfe ſtimmt nie” Unbedingt
et man hierin zu weit! Denn wer ein Streichinſtrument ſpielt,
eeß, wie man ſich ſchon mit ſeinen vier Saiten, zumal bei
feuch=
e und heißem Wetter, herumärgern und aufregen muß. Die
Drfe hat aber ſechsundvierzig Saiten!! Was es heißt, die Harfe
eim einſtimmen zu können, kann nur der ermeſſen, der das
Inſtru=
nemt genau ke int.
Wie weit die Verwendung der Harfe im Konzertſaal möglich
das ſoll ein Ausſchnitt aus Werken dieſer Art der Konzert=
Dend am Samstag, den 12. Mai, im Kleinen Haus des
Landes=
leaters dartun.
Duette für 2 Harfen. geſpielt vom 1. Harfeniſten des
Mann=
immer Opernorcheſters, Konzertmeiſter Johs. Stegmann, und
Ade Thümmel, eine Sonate für Violine von L. Spohr, auf
Ne ich kürzlich aufmerkſam machte, dargeboten von unſerer ein=
Lumiſchen trefflichen Geigerin Anni Delp. und Hilde Thümmel,
e Lieder für Bariton und Harfe von Schubert und Schumann,
N Unſer hochgeſchätzter Bariton Joh. Drath in liebenswürdi=
2 Weiſe beiſteuert, und die Johannes Stegmann auf der Harfe
bpleitet, bilden die Vortragsfolge des intereſſanten und eigen=
Friedrich=Brückmann.
Mtigen Konzertabends.
Grock- der Wellberühmke!
Raſtelli kedivivus.
Varieté=Senſationen im Orpheum.
Ob Grock, den Schickſalsſchläge zwingen, das Variets, dem
er bereits Valet geſagt, wieder zu betreten, der Welt größter
Komiker iſt mag dahingeſtellt ſein. Sicher aber: er iſt der
Welt originellſter einzigartiger Muſikal=Clown. Ein
Clown, über deſſen Leben und — Kunſt ein Schimmer tiefer
Tragik zittert, der einen während des knapp einſtündigen
Auf=
tretens, das erfüllt iſt, vom Widerhall fröhlichen lauten Lachens
nicht losläßt. Einer Tragik über deren tatſächlichem
Vorhanden=
ſein oder von Grock gewollter künſtlicher Zeugung er einem
ſtändig in Zweifel läßt. Er kann wie keiner im gleichen
Atem=
zug in gleicher Maske nur durch Verziehen der Geſichtsmuskeln
beſtrickend liebenswürdig, werbend lächeln und kann erſchütternd,
konvulſiviſch zuckend, weinen. Kann in raſende Wut geraten und
kann harmlos lächelnd zum tauſendſten Male jeweils in anderer
Nuance fragen „Brauchens kein Trompeter?” — Ja ſelbſt
darüber läßt Grock ſeine Zuhörer in Zweifel, ob der Krach den
er dem Kapellmeiſter macht, echt oder geſpielt iſt, weils ſtändig
—wie das Premieren üblich — nicht klappt. Und auch darüber,
ob die etwas klapprigen, oft rührend hilfloſen Bewegungen
ganz geſpielt ſind. So echt wirken ſie und man könnte ſie oft
für leiſe mahnendes Alter halten, wenn ſie nicht in
Sekunden=
ſchnelle abgelöſt würden durch elaſtiſche Varietéſprünge, wie ſie
nur reſtloſe Beherrſchung des Körpers ermöglicht.
Im übrigen iſt Grock der geblieben, den man kennt. Einige
Nuancen ſeines Auftretens ſind geändert, einige neue
hinzu=
gekommen. Sicher, er iſt weder in ſeiner Tragikomik und
Origi=
nalität, noch in ſeinen Muſikdarbietungen bisher erreicht
wor=
den. Man kann ihn Abend für Abend ſehen und wird ſeiner
nicht müde.
Grock kommt mit einem ausgezeichneten Varieté=Enſemble.
Einer Truppe von Künſtlern, deren jeder und jede Kapazität
iſt. Die aber alle überragt werden von The Reverhos in
ihrem Jongleur= und Drahtſeilakt. Wir erinnern uns noch
Enrico Raſtellis, des jungen Italieners, und ſeiner bunten
Bälle, mit denen er die Geſetze der Schwerkraft und des
Gleich=
gewichts überwunden hatte. Und erinnern uns, daß die
Zeitun=
gen ſchrieben, als Raſtelli jung ſterben mußte, es ſei unerſetzbare
Einmaligkeit mit ihm dahingegangen. Sie irrten. Wenn ein
Uebertreffen ſeiner Jonglierkunſt möglich iſt, die Reverhos
haben ſie erreicht. Offenbar Brüder dieſe beiden, die ſich im
wechſelnden Auftreten gegenſeitig überbieten. Außer mit dem
Ball jonglieren dieſe beiden mit allem möglichen. Mit Reifen
und Ringen, mit Schirmen und Keulen und Tellern. Und zwar
in manchen Piecen mit all dem gleichzeitig! Und dann
das gleiche auf dem Drahtſeil und ſchließlich mit dem
Einhandſtand auf ſchwankendem Drahtſeil. Und um auch
das noch zu überbieten, balanciert der andere mit dem Kopf
auf einer Kugel und jongliert in dieſem Kopfſtand mit drei
Keulen! — Grock und dieſe Reverhos ſind unerreicht, ſie allein
rechtfertigen vollauf den Beſuch des Gaſtſpiels.
Dazu aber ſind wie geſagt alle die anderen Mitglieder
des Enſembles erſtklaſſiſche Künſtler auf ihren verſchiedenen
Gebieten. Wie Sedagi=Bros” glänzende Parodiſten in
Parterre und Kraftakrobatik ſind, iſt Spyras ein Dienſtmann
von überwältigender Komik. Sind Caſſio und Florence
ein Tanzpaar von beſtem techniſchen Können und ſeltener
Ge=
diegenheit des Auftretens. Iſt die Lowſkaya eine
Geſangs=
künſtlerin von ſeltenſter Eigenart. Ihr Alaska=Chanſon und
„Dein iſt mein ganzes Herz” wirkten faſzinierend. — Die vier
Gioves ſind komiſche Akrobaten, wie ſie in der ſpieleriſchen
Sicherheit der ſchwierigſten und komplizierteſten Akrobatik kaum
beſſer zu denken ſind. Eine Reiternummer bieten ſie von
hin=
reißender Komik. — Schließlich iſt noch Grocks Partner zu
erwähnen, der ihm glänzend aſſiſtiert, deſſen Namen das Pro=
* RA
gramm aber nicht nennt.
Seite 4 — Nr. 130
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 12. Mai 1934
DE
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geben ihre Verlobung bekannt.
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Am 8. Mai verſchied unſere liebe Mutter, Schwiegermutter
Großmutter und Tante
Frau Anna Knapp Wwe.
geb. Salzmann
im 94. Lebensjahr.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Walther Knapp
Darmſtadt, am 11. Mai 1934.
Roquetteweg 7.
Die Beerdigung fand in aller Stille ſtatt. — Von
Beileids=
beſuchen bitten wir abzuſehen.
Heute nacht entſchlief ſanft nach
ſchwerem Teiden meine inniggeliebte
Mutter, Großmutter und Tante
Helene Walter
im Alter von 25 Jahren.
In tiefer Trauer:
Paula Steinbrecher
geb. Walter.
Darmſiadt, den 11. Mai 1934.
Heintichſtraße 109.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
Die Beiſetzung findet am Montag, den
14. Mai, nachmittags 3 Uhr, auf dem alten
Friedhof, Nieder=Ramſtädterſtr. ſtatt. (5431
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teil=
nahme beim Hinſcheiden unſeres lieben
Entſchlafenen
Jakob Itzel
ſagen wir auf dieſem Wege allen unſeren
herzlichſten Dank.
Insbeſondere danken wir dem
Eliſabethen=
ſtift in Darmſtadt für die liebevolle Pflege,
den beiden Geſangvereinen u. dem
Krieger=
verein ſow. für die Blumen= u. Kranzſpenden.
Frau Maria Itzel Wwe. u. Kinder.
Heubach, den 10. Mai 1934.
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Sarmstag, 12. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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13394. 7
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 12. Mai 1934.
1e Quarkiermacher der Hafſia kommen!
Es ſind mit Ausweis verſehene Herren, die ſich freiwillig
be=
zu erklärt haben, von Haus zu Haus gehend, Anmeldungen für
übernachtungsgelegenheiten für den Frontkämpfertag am 9. Juni
1J. entgegenzunehmen. Es wird nochmals die herzliche Bitte
argeſprochen, daß alle diejenigen, die es einigermaßen möglich
phen können, Betten zur Verfügung ſtellen. Es bedeutet ſicher
bie Bürde, einen ehemaligen Frontkämpfer einmal für eine
eiuige Nacht zu beherbergen. Darmſtadts Bevölkerung hat, teils
hiekt, teil indirekt, von ſo großen Feſten Vorteile. Es wird Geld
indie Stadt gebracht, die Geſchäfte haben zu tun, es wird Arbeit
ghaffen, und da alle Volksgenoſſen aufeinander angewieſen
iit, iſt letzten Endes der Vorteil vieler einzelner auch für die
Gamtheit von Nutzen. Und wer ſich ſonſt keinen Vorteil
ver=
ſuchen mag, kommt ſicher durch den großen hiſtoriſchen Feſtzug
u ſeine Rechnung.
Deshalb nochmals die Bitte an Darmſtadts Bevölkerung, die
gartiermacher nicht als läſtige Eindringlinge anzuſehen,
ſon=
dn ihnen zu helfen, ihr ſchwieriges Amt durch raſches Ausfüllen
Unmeldekarten zu erleichtern.
— Hohes Alter. Frau Eliſabeth Briatta. Ww. Darmſtadt,
ßtzhofallee 32, beging am 11. Mai ihren 82. Geburtstag in
wer Geſundheit.
Karoline Ende Witwe begeht heute, Samstag, den 12.
Mi, in voller geiſtiger und körperlicher Friſche ihren 81.
Ge=
itstag.
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Anf. 19½, Ende gegen 22½ Uhr. 4 21
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BZiener Blut.
Nwoch
16. Mai
Anf. 20, Ende nach 22½ Uhr. B 22, dazu
kinderreiche Mütter. Nummerkarten 850—900.
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17. Mai
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kinderreiche Mütter Nummerkarten 901—1000.
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Anf. 19, Ende gegen 22½ Uhr. E 23
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RAſt=Sonntag
20. Mai
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21. Mai
Anf. 19½,Ende geg. 22½. (Außer Miete) dazu
kinderreiche Mütter Nummerkarten 1000—1150.
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22. Mai
Anf. 19½, Ende geg. 22½. (Außer Miete) dazu
kinderreiche Mütter Nummerkarten 1151—1300.
Preiſe 0.50—2.00
Wiener Blut.
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(Mtag
F.
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20 b. n. 21.30 Zuſ.=Miete V, 13. Preiſe 0.70—3.80
Konzert Abend Hilde Thümmel.
Nact
13. Mai
Geſchloſſene Vorſtellung.
Krach um Folanthe. —
Kein Kartenverkauf.
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Anf. 20, Ende nach 22½ Zuſatzmiete V 14, dazu
kinderreiche Mütter Nummerkarten 701—850.
15. Mai
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Die vier Musketiere.
Nr. 130 — Seite 3
Beſntſcer Seibalemag.
Zeier des 60jährigen Verbandsbeſtehens der Kriegerkameradſchaft Hafſia Darmſtadt.
Sechzig Jahre hat der Landesverband Heſſen=Darmſtadt
die Kriegerkameradſchaft Haſſia — dem Vaterlande treu in
ſol=
datiſchem Sinne gedient, in Jahren ſchwerſter aber freudiger
Ar=
beit. Sie durfte die Zeit des Aufſchwunges zu hoher
vaterländi=
ſcher Blüte erleben und mußte die Jahre des ſchwerſten
Zuſam=
menbruchs erleiden. Die Geſchichte der Kriegerkameradſchaft Haſſia
iſt gleichzeitig die Geſchichte unſeres deutſchen Vaterlandes. Sie
war ſtets beſtrebt die Pflicht gegen das Vaterland bis aufs
äußerſte zu erfüllen. Im neuen Deutſchland hat der Geiſt des
Sol=
datentums und der treu bewährten Kameradſchaft wieder die
Führung. Generalfeldmarſchall von Hindenburg und
Reichskanz=
ler Adolf Hitler haben den alten Soldaten den Weg zu neuen
Aufgaben freigemacht. Um den ehemalig heſſiſchen Soldaten, die
in engſter Gemeinſchaft mit allen Schichten des deutſchen Volkes
ſich auf das innigſte verbunden fühlen, dahingehend Ausdruck zu
verleihen, daß ſie auch künftighin in gemeinſamer friedlicher
Ar=
beit für unſer liebes Deutſchland zuſammenſtehen, hat die
Führer=
ſchaft des Landesverbandes Heſſen=Darmſtadt beſchloſſen, in den
Tagen vom 9. bis 11. Juni alle ehemaligen heſſiſchen Soldaten
und Kameraden zum großen kameradſchaftlichen Appell in
Darm=
ſtadt zuſammenzurufen. Die bis jetzt eingegangenen
Teilnehmer=
anmeldeliſten beweiſen, daß dem Rufe in allerſtärkſtem Ausmaße
Folge geleiſtet wird. Tauſende und aber Tauſende deutſche
Män=
ner, die heute beſonders ſtolz ſind, den Soldatenrock getragen und
für ihr Vaterland gekämpft und gelitten zu haben, werden ſich in
Darmſtadt die Hände reichen, um in unverbrüchlicher Treue ihre
Zuſammengehörigkeit aufs neue zu beſiegeln. Die alte
Soldaten=
ſtadt Darmſtadt hat in unermüdlicher Mitarbeit alle Vorbereitun=
gen getroffen, um die Kameraden des Heſſenlandes auf das
herz=
lichſte und freudigſte zu empfangen und ſie als Gäſte zu begrüßen.
Die herzliche Aufnahme in Darmſtadt wird von neuem die
tradi=
tionelle Schickſalsverbundenheit zwiſchen ſeinen Einwohnern und
den alten Soldaten bekunden. Aus der Feſtfolge iſt zu erſehen,
daß bereits am Samstag, den 9. Juni, nachmittags, ſich mehr wie
900 Fahnen der Vereine des Landesverbandes am Hauptbahnhof
verſammeln und in großen Fahnentrupps mit Muſik, Trommler
und Pfeiferkorps durch die Straßen der Stadt zum Schloß
mar=
ſchieren. Am Abend findet in der Feſthalle ein Feſtakt ſtatt, in
welchem unter anderem ein großes Weiheſpiel „Deutſches
Er=
wachen” zur Aufführung kommt; auf dem Feſtplatz in den
zahl=
reichen Zelten ein großes kameradſchaftliches Beiſammenſein. Den
Glanzpunkt des Sonntags bildet der große hiſtoriſche
Feſt=
zug. deſſen Leitgedanke „Volk und Wehr” iſt, und bis in alle
Einzelheiten künſtleriſch ausgeſtaltet wird. In zahlreichen großen
Feſtwagen und Gruppen, an welchen viele Verbände Vereine,
Innungen teilnehmen, werden Bilder aus der ſtolzen
Vergangen=
heit der ruhmreichen heſſiſchen Regimenter vorgeführt werden,
und in zahlreichen Gruppen deutſcher Fleiß und Können
veran=
ſchaulicht werden. Alsdann große Wiederſehensfeier auf dem
Feſt=
platz. Am Montag findet ein großes Volksfeſt auf dem Feſtplatz
ſtatt, ſowie in den Nachmittagsſtunden ein großes Kinderfeſt. Das
Feſt findet ſeinen Abſchluß in einem beſonders großartigen
Bril=
lantfeuerwerk. Die Leitung des Feſtes liegt in den bewährten
Händen des Schatzmeiſters der Haſſia, Obertelegraphenbauführers
Eidenmüller, Darmſtadt. Anfragen ſind an die
Geſchäfts=
ſtelle, Darmſtadt, Ahaſtraße 5. zu richten.
Vierke Sonderveranſtalkung
der A. Bottseoonfährt.
Es ſei nochmals auf das heute abend 20.30 Uhr
ſtattfin=
dende „Große Doppelkonzert” in der Feſthalle,
veran=
ſtaltet von den beiden Polizeimuſikkorps Darmſtadt und Mainz,
hingewieſen. Nach dem Konzert findet großer Tanz unter
Mitwirkung von 2 Kapellen ſtatt.
Da der Reinertrag der Veranſtaltung der NS.=
Volkswohl=
fahrt zugute kommt, iſt es Ehrenſache jedes Volksgenoſſen, durch
ſeinen Beſuch zu zeigen, daß er gewillt iſt, zur Förderung der
großen Ziele der NSV. beizutragen. Wer ſoziales Verſtändnis
beſitzt, beweiſt dies durch Löſung einer Eintrittskarte zu obiger
Veranſtaltung zu dem außerordentlich niedrig bemeſſenen Preis
von nur 50 Rpf. Er verſchafft ſich hierdurch einen
genuß=
reichen Abend und unterſtützt gleichzeitig die große ſoziale
Auf=
bauarbeit der NS.=Volkswohlfahrt.
Daher kommt heute abend zu dem großen Polizeikonzert
in der Feſthalle.
Karten zum Preiſe von nur 50 Rpf. ſind in den
Vorver=
kaufsſtellen bei Hugo de Waal, Rheinſtraße, Verkehrsbüro, Muſik=
Arnold, Ernſt=Ludwig=Straße, Kreisamtsleitung des Amtes für
Volkswohlfahrt, Wilhelminenſtraße 34, und ſämtlichen
Ortsgrup=
pen des Amtes für Volkswohlfahrt zu haben.
Sommer-Ausgabe 1934
1sterschienen
Preis 70 Pfennig
Perſonalnachrichken der Reichsfinanzverwalkung.
(Abkeilung Beſih= und Verkehrsſteuern).
Beförderungen: Zum Oberſteuerinſpektor ernannt wurden die
Steuerinſpektoren Otto Rubin vom Landesfinanzamt (
Finanz=
gericht), Wilh. Schürg vom Finanzamt Worms, Phil. Weber
vom Finanzamt Mainz=Innenſtadt. Adam Keil vom Finanzamt
Groß=Gerau, Herm. Höntſch vom Landesfinanzamt (Abtl. 1) unter
Verſetzung an die Oberfinanzkaſſe, Hans Großmann vom
Landes=
finanzamt (Abtl. 1), Adolf Kimmel vom Finanzamt Gießen,
Georg Fritſching vom Landesfinanzamt (Präſidialſtelle) und
Lud=
wig Wenner vom Landesfinanzamt (Abtl. 1).
Verſetzungen: St.=Inſpektor Wilh. Kleidow von der
Ober=
finanzkaſſe an das Finanzamt Darmſtadt=Stadt, St.=Sekretär
Wilh. Götz vom Finanzamt Darmſtadt=Stadt an das
Landes=
finanzamt (Präſidialſtelle), Steuerpraktikant Gg. Pickel vom
Finanzamt Fürth i. O. an das Finanzamt Münchberg (LFA.
Nurnberg), Steuerpraktikant Fritz Peter von Finanzamt
Lauter=
bach an das Finanzamt Wörrſtadt, Steuerwachtmeiſter Philipp
Mohr vom Finanzamt Sonneberg (LFA. Thüringen) an das
Finanzamt Darmſtadt=Stadt, St.=Inſpektor Adolf Strehl vom
Finanzamt Münchberg (LFA. Nurnberg) an das Finanzamt
Friedberg, St.=Inſpektor Emil Schuricht vom Finanzamt Groß=
Gerau an das Finanzamt Fürth i. O., St.=Anwärter Leonh. Stoll
vom Finanzamt Heppenheim an das Finanzamt Bruchſal (LFA.
Karlsruhe),
Abordnung: Regierungsrat Dr. Otto Mahlerwein vom
Finanz=
amt Mainz=Innenſtadt wurde mit der kommiſſariſchen Leitung
des Finanzamts Oppenheim mit ſofortiger Wirkung beauftragt.
Planmäßige Anſtellung: Steuerwachtmeiſter a. Probe Gg.
Borger vom Finanzamt Darmſtadt=Stadt als Steuerwachtmeiſter.
Ruheſtandsverſetzung: Oberregierungsrat Herm. Schreiner,
Vorſteher des Finanzamts Bingen, mit Ablauf des Monats Juni,
Auf Grund ſeiner beſonderen Erfahrung auf dem geſamten
Gebiete der Verwaltung hat der Reichsjuſtizkommiſſar,
Staats=
miniſter Dr. Frank, den Landesfinanzamtsdirektor Pg. Dr.
Müller=Darmſtadt zum Mitglied des
Reichsfachgruppen=
rates — Verwaltungsjuriſten — ernannt.
— Heſſiſches Landestheater. Am Muttertag (Sonntag, 13.
) wird zu den Vorſtellungen des Heſſiſchen Landestheaters
im Großen Haus „Götterdämmerung”, im Kleinen. Haus
ſach um Jolanthe‟ — Emil Lohkamp einen Vorſpruch „Müt=
und Volk” von H. M. Heidrich ſprechen. Eine ähnliche Aus=
Rnung des Muttertages findet auf Anordnung des Herrn
ſehsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda in allen
nſchen Theatern ſtatt. — Auf den heute abend im Kleinen
bus des Heſſiſchen Landestheaters ſtattfindenden
Konzert=
ſend ſei noch einmal hingewieſen. Wie wir bereits mitgeteilt
gen. bringt das Programm in erſter Linie ſelten gehörte Muſik
Harfe. Der als Meiſter dieſes Inſtrumentes berühmte
Konzert=
lſter des Mannheimer Nationaliheaters, Johannes Stegmann,
cſeine Schülerin, die Harfeniſtin des Heſſiſchen Landesthea=
2 Hilde Thümmel, bringen Werke von Thomas, Poenitz,
Sthr. Schumann und Schubert zum Vortrag. Neben ihnen
wir=
die Darmſtädter Geigerin Anni Delp und Johannes Drath,
Bariton des Heſſiſchen Landestheaters, mit.
— Die Neuengagements des Heſſiſchen Landestheaters. Als
hſcher und Spiel=Tenor wurde Hermann Schmid=
Beri=
hen vom Stadttheater Heilbronn für die kommende Spielzeit
das Heſſiſche Landestheater Darmſtadt verpflichtet.
Erhältlich ab heute nachmittag 2 Uhr in den
Buchhandlungen, Kiosken, Bahnhofsbuchhandlung und
Geschäftsstelle, Rheinstraße Nr. 25.
— Darmſtädter Künſtler. Annelies Roerig, aus der
Schule der Darmſtädter Geſangspädagogin Maria Franke
her=
vorgegangen, gaſtierte mit großem Erfolg als „Sieglinde” in
„Walküre” am Opernhaus zu Hannover, und wurde als erſte
jugendlich dramatiſche Sängerin für die kommende Spielzeit an
die dortige Bühne verpflichtet.
T Luftpoſtliſte. Das Reichspoſtminiſterium gibt neuerdings
eine Luftpoſtliſte heraus, die im Mai erſtmalig erſchienen iſt. In
dieſem Druckwerk ſind die früher in einem Sonderdruck
veröffent=
lichten Flugpläne des europäiſchen Luftverkehrs mit den
bisher in der Abteilung „Luftpoſt” der Poſtliſte enthaltenen
Luft=
verbindungen nach und in außereuropäiſchen Ländern
zuſam=
mengefaßt. In beſonderen Vorbemerkungen ſind die wichtigſten
Beförderungsbeſtimmungen für den deutſchen Luftpoſtverkehr
wiedergegeben.
Verſammlung der Führer der örklichen Obſt= und
Garkenbauvereine des Kreisobſtbauverbandes
Darmſtadk und der Baumwärker und
Baum=
pfleger des Kreiſes Darmſtadt.
Der Kreisobſtbauverband des Kreiſes Darmſtadt hält am
Sonntag, dem 13. Mai 1934, nachmittags 2.30
Uhr, im Gaſthaus „Zum Bergſträßer Hof” in Eberſtadt eine
Beſprechung der Führer der örtlichen Obſt= und
Gartenbauver=
eine ab. Im Anſchluß an die Beſprechung iſt eine Beſichtigung
der Obſt= und Gemüſekulturen der Provinzial=Heil= und
Pflege=
anſtalt in Eberſtadt vorgeſehen. Auch ſonſtige Intereſſenten der
Vereine ſind zu dieſer Veranſtaltung eingeladen.
Am gleichen Tage, um 1 Uhr, verſammeln ſich auf Einladung
der Obſtbauinſpektion I Darmſtadt die berufstätigen
Obſtbaum=
wärter und Baumpfleger aus dem Kreiſe Darmſtadt in demſelben
Lokal zu einer Beſpechung über Berufs= und Fachfragen.
Gudsten: Neue Salamander
Fott und liftig
U Sotalgen Farben
und jeder Schuh...
Ludwigstraße 13
Darmstadt
Ladwigstraße 13
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 130
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 12. Mai 1934
Sütths
. .. über das Graben.
Ich ſteche den Spaten ein und lege Scholle um Scholle mit
Wohlbehagen hin. Es iſt ein bedächtiges und wohlbeſchauliches
Tun, bei dem einem allerhand gute und keine ſchlechten Gedanken
kommen. Höchſtens wenn von Zeit zu Zeit geſtochen wird und mit
der flachen Spatenklinge draufgeſchlagen, daß die Brocken ſtieben.
Mag ſein, daß dann man an den oder jenen guten Freund denkt.
Wie beim Holzhauen. Aber anſonſten iſt es das friedlichſte
Ge=
ſchäft auf der Welt. Du kommſt der Scholle näher, dem Urgrund
der Dinge: Wachstum und Vergehen und Immerwiederauferſtehen
ſind dir nicht mehr fremd. Zuletzt beim Graben kommt ein Tun,
das deine volle Aufmerkſamkeit und Liebe erfordert. Das dich
aber auch von allem abzieht, was Tag. Berufskrampf, Sorge,
Juden, Weiber, Chriſten ſonſt dir an Ruhe und Seelenſeligkeit
abzuknabbern bemüht ſind. Ein Freund, der ſchon ſeit Jahren es
liebt, mir bei dieſer Tätigkeit zuzuſehen, nennt es das „
Strei=
cheln” der Beete. Du harkſt und harkſt hin und her, krümelſt und
krümelſt, bis das Beet ſo weich iſt, daß du ſelber ein Pflänzchen
ſein möchteſt, da eingebettet zu werden. Befriedigt ſaugſt du den
Duft der friſchen Erde ein, ſtreichelt ein letztesmal das Beet mit
den Blicken, ſtreichſt den angekrümmten Rücken glatt und ſtapfſt
zurück zum Haus. Nachts ſteigen dir Geſichte auf von fabelhaftem
Wuchs, der die Nachbarn vor Bewunderung und Neid ſtarr ſein
läßt. Morgens eilſt du hinaus und ſtehſt deinerſeits ſtarr. Aber
nicht vor Bewunderuung. Wut preßt ſich durch deine Zähne,
Flu=
chen. Vor allen Beeten weit und breit in der Nachbarſchaft ward
deines auserwählt! Auserwählt von den Katzen des geſamten
Blocks zum Tummelplatz und Stelldichein! Aber du faßt dich; alſo
war dein Beet, dein Streichelbeet, doch das weichſte —
anerkann=
termaßen. Und wieder kommt der Gleichmut und die Seelenrube
des Schollennahen über dich. Du grüßeſt den Morgen, du grüßeſt
den Tag. Geſegnet ſei der Schweiß, geſegnet die Schwielen,
ge=
ſegnet das kleinſte Stückchen Land.
Aus den Darmſtädker Lichtſpiel=Thegkern.
Helia.
Die Wiege des Films.
Den Bericht über den derzeitigen Helia=Spielplan kann man
ausnahmsweiſe mit dem Beiprogramm eröffnen, das aus einer
Feſtveranſtaltung zu Ehren des deutſchen Film=Erfinders Max
Skladanowsky beſteht. Ueber die Perſönlichkeit
Sklada=
nowskys und ſein Erfinderſchickſal unterrichtet in kurzem
perſön=
lichem Vortrag Herr Richard Ohrtmann. Wir können uns
dies=
bezüglich mit einem Hinsweis auf unſere Nummer vom letzten
Mittwoch begnügen, in der wir einen Aufſatz über den Anfang
und die Entwicklung des Kinos, das aus einer Varieté= und
Rummelplatz=Attraktion heute zu einem einflußreichen
Kultur=
faktor geworden iſt, gebracht haben.
Es folgen dann aus dem Archiv Skladanowskys eine Anzahl
von Bildern, die den Erfinder bei ſeinen früheſten Experimenten
und Arbeiten zeigen und die Entwicklung der Kinematographie
Ein bewegliches Nebelbild: „Der Blitzſchlag in die Sennhütte von
Brienz”. Die Nebelbilder Skladanowſkys ſind die Filmvorläufer.
von den mechaniſch bewegten „Nebelbildern” bis zur erſten
öffent=
lichen Filmvorführung im Berliner Wintergarten im Jahre 1895
darſtellen. Von der Primitivität dieſer Bilder aus der
Kinder=
zeit des Films macht man ſich kaum einen Begriff. Selbſt die
ältere Generation, die ſich an dieſe Anfangsſtadien noch erinnern
kann, wird Szenen wie etwa den „Blitzſchlag in die Sennütte
von Brienz” und die aktuellen Zeitbilder aus dem Berlin der
90er Jahre nur mit Erheiterung ſehen können.
Es folgt dann eine Schau von Frühzeitfilmen, die Herr
Ohrt=
mann mit draſtiſchen Erklärungen im Anſager=Ton jener Zeit
verſieht. Das hochdramatiſche Sittengemälde „Vater, dein Kind
ruft!” oder „Der Leichtſinn der Eltern” bringt uns den ganzen
Abſtand, der uns von jenen erſten Filmſchöpfungen trennt, zum
erſetzt
Bider, in denen wir Stars wie die Garbo Dder Marlene Dietrich.
Albers oder Gebühr in ihren erſten Rollen oder in Filmen, die
ein bis zwei Jahrzehnte zurückliegen, ſehen. Das alles bringt uns
die außerordentliche Entwicklung zum Bewußtſein, die der Film
in verhältnismäßig geringer Zeitſpanne durchlaufen hat und
nötigt uns zur Bewunderung des Erfindergeiſtes Skladanowskys,
dem nun an ſeinem Lebensabend doch noch die gebührende
An=
erkennung zuteil wird.
Im Hauptteil ſehen wir ſodann Lilian Harvey in ihrem
neuen Film:
„Ich bin Suſanne‟.
Zene Bertehrgradienang eiheiant.
Zenkrale Zuſammenfaſſung der geſamken Verkehrsinkereſſen des Rhein=Mainiſchen Wirkſchaftsgebiekes.
Ausgleich zwiſchen allen Belangen der zum Berkehr gehörenden Fachgruppen.
Das Ende der Zerriſſenheit im
Berieytseoeil.
Aufbauſkizze der Verkehrsabkeilung.
Die in Vorbereitung befindliche Verkehrsabteilung beim
Rhein=Mainiſchen Induſtrie= und Handelstag hatte die
maßgeben=
den Vertreter des Verkehrsgewerbes zu einer Vorbeſprechung in
den Räumen der Induſtrie= und Handelskammer eingeladen. Dr.
Niecz. Mitglied des Präſidialrates der Induſtrie= und
Handels=
kammer Frankfurt a. M., führte im Auftrag des Präſidenten
Dr. Lüer aus, daß die zu gründende Verkehrsabteilung dazu
be=
rufen ſei, die Geſamtintereſſen des Verkehrs des Rhein=
Maini=
ſchen Wirtſchaftsgebiets zentral zuſammenzufaſſen und zwiſchen
allen Belangen der zum Verkehr gehörenden Fachgruppen einen
Ausgleich zu bewirken. Es ſei nun an der Zeit, der Zerriſſenheit,
die in dem Verkehrsgewerbe herrſche, ein Ende zu bereiten und
für ein organiſches Zuſammenarbeiten aller an dieſem Gewerbe
intereſſierten Unternehmungen Vorſorge zu treffen. Die
Aus=
führungen von Dr. Niecz fanden in der ſich anſchließenden
Dis=
kuſſion rege Zuſtimmung. Für die in der obigen Aufbauſkizze
bezeichneten 12 Ortsgruppen (Hanau. Fulda, Wetzlar. Limburg,
Wiesbaden, Bingen, Mainz Worms Darmſtadt, Offenbach,
Fried=
berg. Gießen) wurden zuſtändige Bezirksgruppenleiter ernannt,
denen die bezirkliche Unterorganiſation der Rhein=Mainiſchen
Ver=
kehrsabteilung zufallen wird. Alle am Verkehrsgewerbe
beteilig=
ten Unternehmungen werden gebeten, ſich bei den
Bezirksgruppen=
leitern — deren Namen bei den zuſtändigen Induſtrie= und
Han=
delskammern zu erfahren ſind, zu melden. Die
Bezirksgruppen=
leiter ſind gerne bereit, allen denjenigen Firmen, die an der
neuen Verkehrsabteilung intereſſiert ſind, über den Aufbau und
die weiteren Zielſetzungen der Verkehrsabteilung nähere
Aus=
kunft zu geben.
iſt ein Stück Heimatgeſchichte.
Alles geiſtige und wirtſchaftliche
Geſchehen in der Heimat wird
durch ſie aufgefangen. Liebe zur
Heimat, das iſt gleichbedeutend
mit Zuneigung zur
Heimat=
zeitung.
Das Darmſtädter Tagblatt iſt mit 6 Generationen
aufgewachſen, es hat ſich im Laufe der Jahrzehnte
ſeinen Ehrenplatz bei den heſſiſchen Familien
erobern können.
keishet Uneder auch diſt ſeine amer duiſcher öif Aneriſt den
Geſchmack an Revuen großen Stils noch nicht verloren hat. In
deren Mittelpunkt ſteht natürlich Lilian Harvey, die an
tänze=
riſcher Akrobatik Erſtaunliches leiſtet und in unglaublicher
Be=
weglichkeit federleicht über die Bühne wirbelt und mit fabelhafter
Präziſion von ihren Partnern durch die Luft gewirbelt, geworfen
und aufgefangen wird. Daß dies kindliche Geſchöpf dann bei einer
beſonders waghalſigen Nummer abſtürzt, um anſcheinend für
im=
mer an Krankenlager und Krücke gebannt zu ſein, iſt natürlich
ein beſonders rührender Einfall, der an ſich aber ebenſo wenig
wie die übrige Handlung den Film über einen gewiſſen
Durch=
ſchnitt erheben würde. Ungewöhnlich dagegen iſt in dieſem Film
alles, was mit dem Marionettentheater und mit der Perſon des
jungen Puppenſpielers, in den ſich Suſanne verliebt,
zuſammen=
hängt. Nicht nur daß dieſer ſelbſt von Gene Raymond ſehr
fein dargeſtellt wird — die ganze Geſtalt dieſes Jungen, für den
die Puppen mehr bedeuten als die Menſchen und der ſeine Gefühle
ausſchließlich an ſeine Marionetten hängt, iſt ſo ungewöhnlich,
daß man wünſchte, der Film wäre noch ſtärker auf dieſes Thema
eingegangen und hätte es nicht ſo ſehr mit den üblichen Motiven
des amerikaniſchen Spielfilms vermiſcht. An Stelle eines
intereſ=
ſanten, aber künſtleriſch nicht einheitlichen Films, der jetzt
vorliegt, hätte ein wirklich bedeutender zuſtande kommen können.
Immerhin iſt an einer Stelle, die zugleich den Höhepunkt des
Films darſtellt, das Aeußerſte aus der Möglichkeit des
Puppen=
theaters herausgeholt worden. Im Rahmen eines Traums iſt bier
die ganze Phantaſtik, die Ueberwirklichkeit, die durch Marionetten
dargeſtellt werden kann, ausgebreitet worden in einem Spiel,
deſſen Grundgedanke, daß auch die Menſchen nur Puppen ſind,
deren Schnüre ein anderer in Bewegung ſetzt, jedenfalls
weſent=
licher iſt als das, was ſonſt Filmen zugrunde gelegt werden pflegt.
Erwähnen wir aus der Wochenſchau noch die eindrucksvollen
Bilder vom 1 Mai in Berlin, ſo iſt damit im ganzen ein äußerſt
ſehenswertes Programm umſchrieben.
*
Für Pilzſammler.
— In der Zeit der Pilzernte werden alljährlich zahlreiche
Erkrankungen und Todesfälle durch den Genuß giftiger Pilze
ver=
urſacht. Dabei handelt es ſich in den meiſten Fällen um den
Ge=
nuß ſelbſtgeſuchter Pilze. Jedem Pilzſammler kann nicht
drin=
gend genug empfohlen werden, nur Pilzarten zu verwenden, die
ihm zweifellos als eßbar bekannt ſind. Einen Uebeiblick über die
wichtigſten eßbaren und ſchädlichen Pilze gibt das im
Reichsge=
ſundheitsamt bearbeitete Pilzmerkblatt, das im Jahre 1924 in
neuer, erweiterter Auflage im Verlage von Julius Springer=
Berlin W. 9. Linkſtraße 23/24. erſchienen iſt und von dort oder im
Wege des Buchhandels bezogen werden kann. Der Preis für ein
Stück beträgt 30 Pfg. (einſchließlich Porto 33 Pfg.), für 100 Stück
27 RM., für 1000 Stück 220 RM. zuzüglich Porto. In der
Neu=
ausgabe des Pilzmerkblattes werden 42 Pilzarten beſchrieben, es
enthält eine farbige Tafel mit 34 Abbildungen ſowie eine Reihe
von Belehrungen über das Sammeln von Pilzen und die
Be=
handlung von Pilzvergiftungen.
Dicke Menſchen
uit
erreichen Gewichtsabnahme in Kürze durch den anerkannt bewährten Ebus=
Tee. Mk. 1.50 (verſtärkt 2.—) in Apoth. u. Drog. Verlangen Sie aber nur
Ebus=Tee. Er ſchmeckt gut, gibt jugendl. Friſche und wirkt einzigartig!
Aus der NSDAP.
Geſchäftsſtellen der Ortsgruppen der NSBO.
Darmſtadt:
Ortsgruppe: OBO.: Geſchäftsſtelle: Zeit:
Steinberg, Landzettel, Bahnhof, Bahnſteig I. täglich 5—7 Uhrm
Beſſungen, Schuchmann. Gündner=Lang, Di., Fr. 7—8 Uhr;
Rheintor, Knörzer. Schlageterſtraße 127, täglich 7—8 Uhr;
Maintor, Adorf, Bismarckſtraße 19, täglich 7—8 Uhr;
Schloßgarten, Langsdorf, Emilsſtraße 10. Di., Fr. 7—8 Uhr;
Gutenberg, Prager Dieburgerſtraße 96 Di. Fr 7—8 Uhr;
Gervinus, Möſer, Darmſtraße 10, täglich 6,15—7,.15 Uhr;
Stadtmitte, Muth. Inf.=Kaſ. Alexanderſtraße, täglich 7—9 Uhr.
Kreis Darmſtadt:
Arheilgen. Goldner Löwe, täglich 6—8 Uhr;
Eberſtadt, Speckhardt, Kirchſtraße 7, täglich 6—8 Uhr;
Erzhauſen, Groh, Seeſtraße 18 täglich 6—8 Uhr;
Griesheim, Ley. Adolf=Hitler=Straße, täglich 6—8 Uhr;
Hahn. Spiller, Pfungſtädter Straße 26, täglich 6—8 Uhr;
Eſchollbrücken: wie vorſtehend;
Meſſel, Germann, Seegartenſtraße 8, täglich 6—8 Uhr;
Nied.=Ramſtadt, Gaßmann, Adolf=Hitler=Str. 4, täglich 6—8 Uhrn,
Ober=Ramſtadt, Gerbig, Bahnhofſtraße 14 täglich 6—8 Uhr;
Traiſa, Brehm, Darmſtädter Straße 10, täglich 6—8 Uhr;
Weiterſtadt, Beck Gräfenhauſen Schloßgaſſe 55, täglich 6—8 Uhrn)
desgleichen: Gräfenhauſen und Braunshardt:
Wixhauſen, Schlapp, Falltorſtraße 31, täglich 6—8 Uhr;
Pfungſtadt, Gunkel, Darmſtädter Straße 75, täglich 7—9 Uhr;
Roßdorf, Feigk, Wingertſtraße 17, täglich 6—8 Uhr.
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Astand
Endeu, mät
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Peiten die
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Fuſden
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Schulungskurſe in Heſſen!
Sonntag, den 13. Mai: Alzey, 14 Uhr, im „Pfälzerwald”. —.
Donnerstag, den 17. Mai: Homburg, Kreis Alsfeld, 20.30 Uhr
Es ſpricht Pg. Dr. Schmidt.
hmen
peſens, M
Nünzer T.
tzung des
Der Gau=Organiſationsleiter.
Der Stellvertreter des Führers erläßt folgende Anordnung:
Der Muttertag am 13. Mai 1934 ſoll in dieſem Jahr
aus=
ſchließlich ideellen Charakter tragen und in beſonderem Maße dern
„Tag der Familie” werden. Ich ordne daher an, daß dieſer Sonn= nach Möglichkeit nicht im Zeichen irgendwelchen Parteidienſtess
zu ſtehen hat, damit der Charakter des „Familientages” gewahrtl
ANg
bleibt.
Der Gauſchatzmeiſter.
Verbot von Sammlungen.
Der Reichsſchatzmeiſter erläßt unterm 24. 4. 1934 folgende An= yg der
ordnung:
„Sämtlichen Dienſtſtellen der NSDAP. einſchließlich allen
Gliederungen ſowie Formationen der SA. und SS. ſind
Samm=
lungen jeder Art durch Sammelliſten, Spendenkarten und
derglei=
chen in Geld oder Naturalien verboten.
Von dieſem Verbot ausgenommen iſt nur die NS.=
Volks=
wohlfahrt.
0
Die Gauſchatzmeiſter haben die Einhaltung dieſer Anordnung =R,
zu überwachen und ſind mir perſönlich dafür verantwortlich.
Verſtöße gegen die Anordnung ſind mir umgehend mit ge== M
nauer Angabe der betreffenden Gliederung oder Formationen und
des Sammelnden zu melden.
ſeiſen: Chi
Jungvolk. Jungbann 1/115 Flandern.
uen guten
Sämtliche Zeltbahnen ſind bis Dienstag, den 15. Mai, 18 Uhr.” ſhen M
abzuliefern. Züge, die bis zu dieſem Zeitpunkt nicht abgelieſertl ter der ch
haben, erhalten keine Zeltbahnen mehr.
Hans
drigewa
*
Landesmuſikerſchaft Heſſen=Naſſau des Fachverbandes B
der Reichsmuſikkammer.
Fachſchaft III (Muſikerzieher): Leiter: Direktor Lothar Win
ſperger, Mainz, Städt. Muſikhochſchule.
Pflegſchaften:
a) Hochſchul= und amtl. Lehrweſen: Otto Krebs, Leiter der
Städt. Akademie Darmſtadt.
b) Seminar= und Schulausbildung: Dr. Bodo Wolf, Franl=)
furt a. M., Braubachſtraße 41.
() Privatſeminare und Muſiklehranſtalten: Komponiſt Wile
helm Peterſen, Darmſtadt Moſerſtraße 2.
( Privatmuſiklehrer: Kapellmeiſter Fr. Rehbock, Darmſtadt,4
Stiftsſtraße 17.
e) Chordirigenten: Muſiklehrer und Komponiſt Bernd Zeh.”
Darmſtadt. Städt. Akademie.
k) Lehrlingsweſen; Kammermuſiker Willy Kühling, Kaſſeh
Rabeſtraße 27.
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Ieweis zu
„Wir ha.
Eſe uf e
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Ii vir kör
Wochendienſtplan der Techniſchen Nokhilfe.
Samstag, den 12. 5, 18 Uhr: Antreten der Kolonnenführer zur
Ablieferung der Werbezettel für den ROB. im Marſtall
Schulungsraum.
Sonntag, den 13. 5., 7 Uhr: Antreten der Abteilung Techniſcher
Dienſt, Zug I und II, im Marſtall zum Ausmarſch.
Montag, den 14. 5., 20 Uhr: Gas= und Luftſchutzabteilung. Zug 4
Antreten im Maxſtall. Zug II in der Maſchinenbauſchule.”
Zug III an der Feuerwache. — 20 Uhr: Spielmannsuch
Antreten im Marſtall zur Uebung. — 20,30 Uhr: Muſie)
zug Antreten im Verkehrslokal „Zur Reichskrone” zun
Einzelprobe‟.
Dienstag, den 15. 5.: Dienſtfrei.
Mittwoch, den 16. 5., 20 Uhr: Antreten der Gas= und Luftſchuß:8
abteilung, Zug I und III im Marſtall, Zug II in der Mau
ſchinenbauſchule. — 20 Uhr: Abteilung Techniſcher Dienſt
Zug I und II Antreten im Marſtall zur Uebung.
Donnerstag, den 17. 5., 19.30 Uhr: Führerbeſprechung im Mar?
ſtall. — 19.30 Uhr: Antreten aller Nothelfer im Marſtall.
zum Unterricht und Allgemeinübung. — 20 Uhr: Antreten
des Spielmannszuges im Marſtall. — 20.30 Uhr: Antreten
des Muſikzuges im Verkehrslokal „Reichskrone” zur Ges
ſamtprobe.
Freitag, den 18. 5.: Dienſtfrei.
Samstag, den 19. 5.: Dienſtfrei.
Kochhafen, Ortsgruppenführer.
Jagd in Heſſen im Mai.
Mitgeteilt vom Heſſ. Jagdklub. Darmſtadt.
Hoch= Damwild und Rehe verfärben, ein Prozeß, der durc
Darbietung von Salz gefördert werden kann. Die Setzeit dieſe
Wildarten iſt im Gange, daher iſt unbedingte Ruhe im Revies
geboten.
Der Hirſch ſchiebt ſein neues Geweih, der Rehbock verſegt ke.
weiſe noch ſein fertiges Gehörn. Der Aufgang der Jagd auf dei‟
letzteren beginnt am 1. Juni.
Der zweite Haſenſatz fällt. Die Balz der Waldhühner erkeuls
ihren Höhepunkt und flaut gegen Ende, des Monats ab. Dic
Schonzeit des Auerhahnes beginnt am 16. d. M. Faſanenhähle.
können noch bis zum 31. Mai geſchoſſen werden. Die Schonzen
des Dachſes endigt am 15. d. M.
Die Hennen faſt ſämtlicher Flugwildarten brüten noch, ſt
Wildenten, Waldſchnepfen und die Moosbrüter führen bei
vor=
malem Brutverlauf bereits Junge.
Die Verſorgung der Nachkommenſchaft erhöht die Schädlicht.
des Haar= und gefiederten Raubwilds und erfordert beſonde”.
ein Kurzhalten der eierraubenden Krähen und Elſtern. Nochle.
mals: Ruhe im Revier iſt in dieſer Zeit das Gebot der Stude
Strengſtes Augenmerk iſt auf ſtreunende Hunde und auf die 2i=
Bodenbrüter, aber auch ſonſtiges Wild bis zum Rehkitz ſchädige.
den Katzen zu richten. Revierbummler, die nicht ſelten Giettil.
treiben, und ſonſtige verdächtige Elemente ſind zu überwachel,
Samstag, 12. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 130 — Seite 7
Das volksdeutſche Pfingſtfeſt in Mainz.
Zur Saarbrücker Tagung des Volksbundes für das Deukſchkum im Ausland in Mainz. — Die beſonderen
Veranſtalkungen des heſſiſchen BDA.
Bekanntlich hält in dieſem Jahr der VDA., dieſer große, alle
Stände und Kreiſe umfaſſende Volksbund für das Deutſchtum im
Ausland, ſeine Heerſchau im Weſten des Reiches ab. In Mainz
perden die Fachtagungen und geſchloſſenen Kundgebungen
ſtatt=
ſinden, während die Veranſtaltungen in Trier die größeren
Auufmärſche der geſamten VDA.=Jugend aus dem Reich bringen
verden Die Tatſache, daß der VDA. im Weſten des Reiches ſeine
Irgung abhält, gewinnt dadurch beſondere Bedeutung, daß der
Weſten die Quelle der meiſten Auswandererſtröme geweſen iſt,
unrd daß die Tagung alſo in der Urheimat der meiſten
Auslands=
ſeutſchen ſtattfindet. Schon dadurch findet die Tagung in den
Her=
en der Auslandsdeutſchen ſelbſt ihren beſonderen Widerhall.
hinzu kommt noch, daß die ganze Tagung als „Saarbrücker
Tagung” bezeichnet wird, alſo auch den Blick und die Herzen
„inüher lenkt zu jenem treuen Volk von der Saar, das ſehnſüchtig
ſer Stunde der Heimkehr ins Reich harrt.
Der Landesverband Heſſen des VDA. wird ſich
m Rahmen des geſamten Volksbundes in großen Maſſen an der
kagung in Mainz beteiligen. Der Leiter des heſſiſchen
Schul=
geſens, Miniſterialrat Ringshauſen, hat den Beſuch der
Nainzer Tagung ausdrücklich dadurch gefördert, daß er die
Aus=
etzung des Unterrichtes am Pfingſtſamstag angeordnet hat. Im
inzelnen ſind folgende Veranſtaltungen in Mainz vorgeſehen:
Am Freitag, den 18. Mai, werden nachmittags die Scharei
er heſſiſchen VDA.=Jugend im goldenen Mainz eintreffen und
m Abend auf der Zitadelle an einem Heimatabend der
Nainzer Schulen unter der Leitung des Stadtſchulamtes
Nainz teilnehmen. Hierbei werden zur Jugend ſprechen: Lehrer
fleſſa=Mainz, der heſſiſche Landesjugendführer des VDA. Dr.
Frckmann=Darmſtadt und Direktor Treut, deſſen Kämpfe um
ie Erhaltung des Deutſchtums in Nordamerika unvergeſſen
blei=
en werden. Ein Fackelzug zum Adolf=Hitler=Platz ſchließt die
ſeranſtaltungen dieſes Abends ab
Am Samstag. den 19. Mai, zeigen vormittags Beſichtigungen
nd kleinere Ausflüge den jugendlichen Gäſten die Stadt, ihre
Nuſeen, einzelne induſtrielle Anlagen und die nähere Umgebung.
m 14.30 Uhr nimmt die heſſiſche VDA.=Jugend geſchloſſen an dem
roßen Feſtakt in der Stadthalle teil, der durch
Laut=
drecher in den Rheingoldſaal und auf den Adolf=Hitler=Platz
bertragen wird. Bei dieſem Feſtakt wird neben dem
Reichsfüh=
zer des VDA., Dr. Steinacher, auch der Reichsinnenminiſter
Dr. Frick ſprechen. — Um 18 Uhr ſtellt ſich die Jugend zum
Marſch durch die Straßen der Stadt auf und nimmt anſchließend
um 20 Uhr an der großen volksdeutſchen Kundgebung
auf dem Adolf=Hitler=Platz teil — die erwachſenen Mitglieder des
VDA. tagen in geſchloſſenen Sitzungen bereits von Freitag
vor=
mittag an. Die Arbeit des Freitag bringt vor allem die
Frauen=
tagung, eine Sitzung der Reichsleitung und einen
Begrüßungs=
abend in der Stadthalle unter dem Vorſitz des heſſiſchen
Landes=
führers des VDA., Staatsrat Block. Am Samstag vormittag
verſammeln ſich die heſſiſchen Lehrer unter der Leitung von
Staatsrat Block=Darmſtadt und Miniſterialrat Dr.
Roeſe=
ler=Bukareſt in der Stadthalle, gleichzeitig die Studenten im
Saal der Liedertafel, während am Nachmittag die eigentliche
Hauptverſammlung des geſamten VDA. im Rheingoldſaal
ſtatt=
findet.
Vom Pfingſtſonntag ab findet die Tagung ihre Fortſetzung in
Trier. Höhepunkte der Trierer Veranſtaltungen werden die
Abendfeiern der Jugend und der Fackelzug am Sonntag und die
Morgenfeier und der große Feſtzug am Montag ſein. Am
Diens=
tag ſchließt die ganze Tagung mit einer großen Kundgebung auf
der Veſte Mont Royal=Traben=Trarbach. —
Am Montag, den 21. Mai veranſtaltet die NS.=Hago
außerdem eine Rieſenſaarkundgebung auf dem
Main=
zer Sand, die für die Teilnehmer an der Mainzer VDA.=Tagung,
die nicht nach Trier gehen, ein großes Erlebnis ſein wird. An
dieſer Kundgebung werden vorausſichtlich mindeſtens 200 000
Menſchen teilnehmen. Es werden deshalb ſicher viele jugendliche
Teilnehmer der VDA.=Tagung den dazwiſchen liegenden
Pfingſt=
ſonntag zu einem Ausflug in die Umgebung von Mainz benutzen,
um am Montag vormittag ſich an dem großen Aufmarſch auf dem
Mainzer Sand zu beteiligen.
So verſpricht heute ſchon die Mainzer Tagung des VDA.
einen großen Erfolg. Sie wird noch in höherem Maß wie alle
früheren Tagungen ein wuchtiges Bekenntnis zum volksdeutſchen
Gedanken darſtellen und nicht nur die inneren Probleme und
Sorgen unſeres überall in der Welt um ſeinen Beſtand
kämpfen=
den Volkes wiederſpiegeln, ſondern auch nach außen hin vor den
Toren des zur Volksabſtimmung ſich vorbereitetenden Saarlandes
ein erneutes Bekenntnis ablegen zum Gedanken der Einheit und
Ganzheit der deutſchen Nation. —
Dr. Götz.
Die Frühjahrsoffenſive gegen die Arbeitsloſigkeit!
Hans Berkram, der Aufkralienflieger.
Hans Bertram iſt geborener Rheinländer, in Remſcheid
uf gewachſen. Reifeprüfung, Studium in München. Bereits
wäh=
end der Schuljahre lebhaftes Intereſſe für Geographie und
Welt=
unde. Die große, unbekannte Welt iſt ſein Traum, das Ziel.
In Hamburg arbeitete er auf der Schiffswerft von Blohm u.
05 und will Schiffsbauingenieur werden. Auf den Hellingen
SS. ſio; er Werft entſtehen vor ſeinen Augen die Ozeanrieſen, auf
uen u „elchen man ſpäter einmal in die Welt fahren wird.
Aber das iſt noch nicht das Rechte. Die Seefahrt iſt zu eng
ſt ihn. Da kommt zuerſt ein Gedanke, dann die Pläne und
ſchließ=
ich das feſte Ziel, an dem nun nicht mehr gerüttelt wird — Hans
dieſer Au= ſertram geht zur Fliegerei. Der Hamburger Paul
Bäu=
er, Pour le merite=Flieger, einer der größten in der Fliegerei,
ummt ihn in ſeine Schule, pflanzt die unauslöſchbare Liebe zur
mgehe
liegerei in den jungen Menſchen. Dann wieder Studium in
fon
Tunchen, Ausbildung zum Verkehrsflieger. Und endlich die erſten
die M
ſeiſen: China. Indien, die aſiatiſchen Länder beſucht er. Von
ſei=
em guten Kameraden Wenlin Tſchen. Kommandeur der
chine=
ſchen Marinefliegerei, wird er nach China gerufen, wird
Be=
ter der chineſiſchen Marineflugſtation in Amoy, im ſüdlichen
hina.
Die Jahre in China und die Reiſen im Fernen Oſten
be=
ichern nicht nur ſeine fliegeriſchen und Welterfahrungen, ſondern
ühlen vor allen Dingen ſeinen Charakter. Er liebt China, will
rbeiten für die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen ſeinem
arerland und dieſem alten Kulturland des fernen Oſtens.
Bekunden will er dieſe Gedanken der Verbindung der beiden
änder durch einen Flug. Ein Junkers=
Waſſerflug=
eug „Freundſchaft” ſoll auf dem Waſſerwege von Deutſch=
und nach China überführt werden, rund um Aſien fliegen, um
uf dieſe Weiſe die Güte der deutſchen Luftfahrt=Induſtrie unter
leweis zu ſtellen.
„Wir haben in Deutſchland nicht das Geld, um die Leipziger
ſeſſe auf ein Schiff zu packen, mit dieſem Schiff loszufahren, um
Welt den Begriff von der Güte deutſcher Arbeit zu geben.
ber wir können mit einem der beſten Erzeugniſſe der deutſchen
gitfahrtinduſtrie — mit einem Junkers=Flugzeug — aller Welt
en Beweis liefern, von der Güte deutſchen Schaffens”. — Das
Gewaltig hat die deutſche Frühjahrsoffenſive gegen die
Arbeitsloſigkeit eingeſetzt. Unſer Führer kämpft mit einer Energie,
um jeden deutſchen Arbeiter ſein Brot zu geben. Und es iſt
wahr=
lich keine leichte Aufgabe, Millionen Menſchen wieder in den
Rhythmus der Arbeit und viele Millionen Familic; damit
wieder zu verſorgen! Aber unſer Führer braucht nicht nur unſer
Vertrauen, ſondern er benötigt auch unſere Mitarbeit..
Jetzt im Frühling hat ſich eine Front gebildet, die jung,
friſch lebenstüchtig den Kampf gegen die nervenzermürbende
Arbeitsloſigkeit aufgenommen hat. An ihrer Spitze marſchiert die
dritte große nationalſozialiſtiſche Geldlotterie für
Arbeits=
beſchaffung, die es ſich dieſes Mal zur beſonderen Aufgabe
ge=
macht hat, nicht nur dem deutſchen Volke einen neuen
Arbeits=
fundus zu ſchenken, ſondern auch dem vaterländiſchen und
kameradſchaftlichen Empfinden gemäß vielen Deutſchen die
Aus=
ſicht auf einen Gewinn zu geben. Der Gewinnplan zeigt nicht
mehr den übermäßig hohen Hauptgewinn, ſondern viele recht
beträchtliche mittlere Gewinne an. Die Gewinnzahl iſt darum
um faſt 50 Prozent gegenüber den vorjährigen Lotterien
ver=
mehrt worden und vielen kann ſich nun eine Glückstür öffnen.
Der Trompetenruf zu dieſer Frühjahrsoffenſive wird wohl
darum keine tauben Ohren finden. Das neue braune Los mit
den ſtattlichen Inſchriften: Dem deutſchen Volke für
Arbeitsbeſchaffungi wird alle Streitkräfte zum
ſieg=
haften Kampf ums deutſche Glück ſichern. Die Loſe ſind auch zu
haben bei der Städtiſchen Sparkaſſe Darmſtadt, den ſtaatl.
Lot=
terie=Einnahmen und durch Plakate gekennzeichnete Geſchäfte.
) Hans Bertrams Worte.
Im September 1931 fliegt er los. Zweiter Pilot ſein
ehe=
aliger Lehrer, Hauptmann a. D. Schonger, Monteur
Klaus=
ann. Rund um Aſien geht der Flug. 14 000 Km. in 12
agen. Kurz vor dem Ziel — an der indiſchen Küſte — kommt die
Ia taſtrophe: Monſumſturm. Notlandung auf der wilden See.
ſu gzeug ſinkt nach ſieben Minuten. Die Beſatzung treibt in ihren
ſchwimmweſten. Nacht und Sturm. Haifiſchgefahr. Im letztea
usenblick die Rettung durch ein engliſches Schiff.
Nur das nackte Leben haben Bertram und ſeine Kameraden
gettet. Die großen Pläne ſind geſcheitert. Schiffbrüchige kehren
die Heimat zurück. Aber Bertrams Wille hat nicht Schiffbruch
litten. Im November kommt er zurück, in drei Monaten
orga=
ſiert der junge Menſch eine neue Expedition — am 29. Februar
32 iſt der Start zur ,Bertram=Atlantik=
Expe=
ſition”, der Start zum „Flug in die Hölle”.
Der Flug erregte die Teilnahme der ganzen Welt. Nach
glän=
nder Hinfahrt mußte Bertram im Buſch von Auſtralien
olanden. 40 Tage irrte er in der Wildnis umher, bis
Ein=
ſborene ihn auffanden und der Rückflug mit eiſerner Tatkraft
ſrbereitet werden konnte.
Ueber ſeine intereſſanteſten Flugerlebniſſe wird Hans
Ber=
ſam auf Einladung der Literariſch=Künſtleriſchen
ſeſellſchaft am nächſten Dienstag berichten in einem
Vor=
age unter dem Leitwort: „Durch Wille und Glaube
um Sieg!”
Brieſkaſten.
A. W. 46. Vorausgeſchickt ſei daß nach § 37 der
Ausfüh=
uussverordnung zu Art. 21 der Allgemeinen Bauordnung der
ieger zu den Koſten einer Verbreiterung einer beſtehenden
Ner Anfrage iſt die ſetzte Bezugégulltung beizufülgen. Anonyme Anfragen wirdem
nicht beantwortet. Dle Beantwortung erfolgt ohne Rechtevorbindlichkelt.
ttaße nicht herangezogen werden kann. Um auf gütlichem
ese zu einem Reſultat zu kommen, möchten wir empfehlen, daß
ie an einem Amtstage unter Vorlage einer Skizze beim hieſigen
keisamt vorſprechen und deſſen Vermittlung nachſuchen möchten.
A dieſem Wege könnten am beſten auch Ihre Wünſche
entſpre=
ende Berückſichtigung finden.
„Zwei Wettende‟ Nach § 12 der Verordnung vom 22. Juni
WB über Rettungsmedaillen werden die Ausführungsbeſtimmun=
von den oberſten Landesbehörden im Einvernehmen mit dem
leichsminiſter des Innern erlaſſen. Näheres iſt noch nicht bekannt.
Kaffee Sag
jede Tasse Genuß
Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Militärverein Darmſtadt. Wir verweiſen
noch=
mals auf unſere morgen, Sonntag, den 13. Mai, ſtattfindende
Omnibusfahrt hin. Abfahrt pünktlich 7.30 Uhr morgens am
Heag=
haus bei jeder Witterung. Sämtliche Kameraden, die ſich in
die Liſte eingezeichnet haben, müſſen beſtimmt teilnehmen.
Back=Mozart=Klavier=Abend von Prof. Max
Pauer. Auf den heute, den 12. Mai, abends 8 Uhr im Saale
der Städt. Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtr. 36,
ſtattfinden=
den Klavier=Abend von Prof. Max Pauer wird hiermit nochmals
hingewieſen. Karten zum Preiſe von 2 RM. ſind in der Akademie
erhältlich.
Der Akademiechor iſt ab. 1. Mai in einen Frauenchor
umgewandelt worden. Da die Frauenchor=Literatur hier zurzeit
ſehr wenig gepflegt wird, ſo ſah ſich die Direktion der Akademie
veranlaßt, ſich dieſes Aufgabengebiets anzunehmen und damit
ſangesfreudigen ſtimmbegabten Damen Gelegenheit zu geben, ſich
auf dieſem ſchönen künſtleriſchen Gebiet zu betätigen. Die
Pro=
ben finden wie bisher Mittwoch abends um 8 Uhr in der Städt.
Akademie für Tonkunſt. Eliſabethenſtraße 36, unter Leitung von
Bernd Zeh ſtatt, Anmeldungen auf dem Sekretariat oder abends
in den Proben.
Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Die Chriſtengemeinſchaft Heidelbergerſtraße 14,
20.15 Uhr: Vortrag Pfarrer R. Meyer „Abendländiſches
Chriſten=
tum”
Schuls Felſenkeller, das gemütliche Familien=
Reſtau=
rant in der Dieburger Straße, mit ſeinem ſchönen windgeſchützten
Garten iſt wieder täglich geöffnet. Die alten Kaſtanienbäume ſind
ſoweit in der Blüte, daß die Gäſte wie unter Kerzenlichtern frohe
Stunden genießen können, bei anerkannt gutem Schulbier und
preiswerter Küche. Samstag und Sonntag Konzert. (Siehe Anz.)
Geſchäftliches.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Es wird auf die heutige Bekanntmachung des Städtiſchen
Leihamtes aufmerkſam gemacht.
Aus Heſſen.
E. Wixhauſen, 11. Mai. Saarſportler kommen nach
Wixhauſen. Der hieſige Fußballklub Union empfängt an
Pfingſten einen Saar=Sportverein zu einem Wettſpiel auf ſeiner
Sportplatzanlage an der Gräfenhäuſer Chauſſee. Den
Saarſport=
lern, die bereits am Pfingſtſamstag ankommen werden, wird ein
feſtlicher Empfang bereitet. Nach einem Fackelzug durch den Ort
findet im großen Saale des Gaſthauſes „Zur Krone” eine Feier
ſtatt. Die hieſigen Vereine wirken mit. Am Morgen des erſten
Pfingſtſonntags iſt ein Omnibus=Ausflug in unſere ſchöne
Um=
gebung geplant (Kranichſteiner Schloß, Oberwaldhaus). Der
Sport wird nachmittags ausgetragen. Vor dem Spiel iſt auf dem
Sportplatz eine große Kundgebung. Später iſt Treffpunkt in dem
Klublokal Jak. Huck, wo Tanz und gemütliches Beiſammenſein
frohe Stunden bringen ſollen.
Ak Nieder=Ramſtadt, 11. Mai. NS. Volkswohlfahrt.
Aus Anlaß des Muttertags hat die hieſige Ortsgruppe der NS.
Volkswohlfahrt allen bedürftigen Müttern über 60 Jahre je einen
halben Zentner Speiſekartoffeln zugewieſen, die am Muttertage
vormittags 10 Uhr im Keller des Rathauſes ausgegeben werden.
Die Zahl der im Laufe der letzten Wochen neu hinzugekommenen
Mitglieder zu NSV beträgt rund 60. Damit iſt der
Mitglieder=
ſtand der hieſigen Ortsgruppe auf etwa 360 angewachſen, eine
Zahl, die zirka 50 Prozent der Haushaltungen hieſiger Gemeinde
ausmacht.
G. Ober=Ramſtadt, 11 Mai. Waldgottesdienſt. Trotz
merklicher Morgenkühle zogen am Himmelfahrtstag wieder viele
Gemeindeglieder, jung und alt, hinaus in den „Silberberg”, wo
wie alljährlich inmitten herrlichen Buchenwaldes ein Gottesdienſt
ſtattfand, den der Poſaunenchor verſchönern half. Auch diesmal
waren zu dieſer Morgen=Andachtsſtunde, die den Beſuchern
im=
mer wieder zu einem Erlebnis wird, zahlreiche Gemeindeglieder
vom benachbarten Nieder=Modau gekommen. — Der Evangel.
Frauenverein unternimmt am Sonntag, den 13. Mai, eine
Autobusfahrt die Bergſtraße entlang nach Worms. Eine große
Anzahl Frauen hat ſich zur Teilnahme gemeldet.
k. Roßdorf, 11. Mai. Wie in früheren Jahren, ſo fand auch
heute vormittag 8.30 Uhr auf dem Rehberg ein Frühgottesdienſt
ſtatt, zu dem ſich die Einwohnerſchaft zahlreich eingefunden hatte.
Poſaunenchor und Sprechchöre des Jungmädchenvereins wirkten
mit. Der Ortsgeiſtliche hielt eine zu Herzen gehende, ſich auf
Matthäus 28 am Schluſſe gründende Anſprache, Anſchließend fand
Gottesdienſt in der Kirche ſtatt.
Dieburg, 11. Mai. Himmelfahrtstag. Die am Him”
melfahrtstage von der kath. Kirchengemeinde abgehaltene
Flur=
prozeſſion erfreute ſich einer großen Teilnahme, insbeſondere
ſei=
tens der Männerwelt. Die Straßen, durch welche die Proßeſſion
von der Pfarrkirche aus ſich bewegte, waren feſtlich mit Fahnen
und religiöſen Symbolen geſchmückt. — Felddiebe. Kaum
bringt die Erde die erſten Feldfrüchte, die Spargeln hervor, zeigen
ſich auch die, die nicht ſäen und doch ernten. So wurde einem
Spargelanlagenbeſitzer am Mittwoch die Tagesernte geſtohlen,
ohne daß man den Dieben die verdiente Strafe, nämlich eine
Füh=
rung durch die Ortsſtraßen, hat angedeihen laſſen können.
r. Babenhauſen, 11. Mai. Begräbnis. Zu Grabe
getra=
gen wurde am Mittwoch nachmittag der im 61. Lebensjahr ſtehende
ſtädtiſche Wiegemeiſter Friedrich Hafner. In Ausübung ſeines
Berufes war er am Montag im Wiegehäuschen von einem
Herz=
ſchlag betroffen worden und ſofort tot. Innerhalb weniger
Mo=
nate iſt Hafner, der früher bei der Reichsbahn in Darmſtadt
be=
ſchäftigt, wegen eines körperlichen Leidens jedoch aus dem Dienſt
geſchieden war, ſeinem Vater, dem letzten Altveteran unſerer
Stadt, in den Tod gefolgt. Der Eiſenbahnverein von
Babenhau=
ſen und Umgebung legte unter ehrenden Worten einen Kranz
an der Gruft ſeines langjährigen Mitgliedes nieder.
— Fränkiſch=Crumbach. 11. Mai. Die Vorbereitungen für den
Gautag der Reichsvereinigung ehemaliger
Kriegs=
gefangener des Gaues Südweſtdeutſchland, der an Pfingſten
hier ſtattfindet, haben jetzt ihren Abſchluß erreicht. Wie
voraus=
zuſehen war, gibt es ein gewaltiges Erleben, aller ehemaligen
Kriegsgefangenen. Die Anmeldungen ſind bereits viel zahlreicher
eingelaufen als man erwartete, und die hieſige Ortsgruppe mußte
nochmals für weitere Quartiere ſorgen. Die Einwohnerſchaft hat
bereitwilligſt alle erreichbaren Quartiere zur Verfügung geſtellt,
weshalb allen Feſtteilnehmern eine gute Unterkunft zugeſichert
iſt. Für gute Verpflegung und Bewirtung iſt von ſeiten der
Gaſt=
hofbeſitzer Sorge getragen.
Ck. Birkenau. 9. Mai. Pfingſtmarkt. Der Pfingſtmarkt
war, wie diejenigen der letzten Jahre, auch wieder ſehr ſchlecht
be=
ſchickt und beſucht. Von einem Marktverkehr iſt ſchon ſeit nach dem
Krieg nichts zu merken. Während vor 25—30 Jahren der Markt
noch weit und breit bekannt, ſehr gut beſchickt war und alle
Be=
rufe ihre Stände und Buden aufgeſchlagen hatten, ſieht man heute
nur noch ein paar Zuckerwarenbuden und Schaubuden. Der Markt
war 1816 eingeführt worden. Der diesjährige Pfingſtmarkt war
auch durch das ſchlechte Wetter ſehr beeinträchtigt. — N.S.=
Volkswohlfahrt. Die recht ſtattliche Ortsgruppe Birkenau
der N.S.=Volkswohlfahrt hielt hier im Saal „Zum deutſchen Haus”
eine Mitgliederverſammlung ab, die ſehr gut beſucht war.
Beſon=
ders auch die Mitglieder der umliegenden Orte waren zahlreich
vertreten. Die Verſammlung wurde von dem Ortswalter,
Bür=
germeiſter A. Jakob=Birkenau, eröffnet. Er gab einen Ueberblick
über das große Aufgabengebiet der NSV. und einen Rückblick
über die Leiſtungen des Winterhilfswerkes. Zum Schluſſe der
Ver=
ſammlung wurden den Mitgliedern die vorliegenden Mitglieder=
Ausweiſe ausgehändigt
Dp. Alsbach, 11. Mai. In der Nähe des Alsbacher Schloſſes
hat die Ortsgruppe Alsbach des Odenwaldklubs vor einiger Zeit
eine Adolf=Hitler=Eiche angepflanzt und im Umkreis
einige Bänke aufgeſtellt. In einer ſchlichten Feier wurde die
Einweihung vorgenommen.
Dp. Zwingenberg, 11. Mai. Die Kirchenchöre des
De=
kanats Zwingenberg treffen ſich am Sonntag, nachmittags um
2 Uhr, auf dem Alsbacher Schloß zu ihrem Jahresfeſt.
Dp. Zwingenberg, 8. Mai. Geſtern abend fand im Saale des
Gaſthauſes „Zur Linde” eine Monatsverſammlung der NSDAP.
ſtatt, welche von Ortsgruppenleiter Dickler eröffnet und geleitet
wurde. Im Mittelpunkt des Abends ſtand ein Vortrag des
ört=
lichen Schulungsleiters Pg. Eichhorn über das Thema „
Bevöl=
kerungspolitik‟. Einem Mitglied der alten Garde, Pg. Brunner,
wurde eine Ehrenurkunde überreicht. Letzterer forderte die
Ver=
ſammlung auf, allezeit Kämpfer für die nationalſozialiſtiſche Idee
zu ſein und den Nationalſozialismus der Tat zu üben.
Cp. Wolfskehlen, 11. Mai. Todesfall. Im Alter von
61 Jahren ſtarb Landwirt Wilhelm Schäfer 4. Unter großer
Be=
teiligung wurde er am Himmelfahrtstag zu Grabe getragen.
Schäfer gehörte 30 Jahre dem Gemeinderat an und war ferner
Mitglied des Kirchenvorſtandes. Außerdem war er ſeit 1920
Vor=
ſitzender des hieſigen Geſangvereins „Germania”, der ihm zum
Abſchied einige Lieder ſang, während der Kriegerverein eine
Salve über dem offenen Grab abgab. Kränze legten der
Orts=
vorſtand, die Ortsgruppe der NSDAP., der Geſangverein „
Ger=
mania”, der Kirchenvorſtand und der Kriegerverein nieder.
Bm. Hofheim (Ried) 11. Mai Generalverſammlung.
Am Himmelfahrtstag hatte der Krieger= und Soldatenverein im
Bahnhofsreſtaurant Scherer eine außerordentliche
Generalver=
ſammlung, wobei neben Erledigung interner Angelegenheiten
der Bericht des Vereinsführers über den Bezirkstag
entgegenge=
nommen wurde. Die Verſammlung war gut beſucht — Hohes
Alter. Am 12. Mai feiert der frühere kathol. Kirchendiener
Leonhard Schmelig ſeinen 82. Geburtstag. Landwirt Valentin
Litters 1. feiert am 13. Mai ſeinen 72. Geburtstag.
— Gernsheim, 11. Mai. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 10. d. M.: —0,52 Meter, am 11. d. M.: —0,51 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr
— Hirſchhorn, 11. Mai. Waſſerſtand des Neckars
(Pegel) am 9. d. M.: 1,65 Meter, am 10. d. M.; 1,58 Meter,
jeweils morgens 5.20 Uhr.
Die kleinen Schweſtern
der bekannten
P-Flocken
af
5
Gabſtdole
Mit ihrer kurzen Kochzeit helfen ſie
Wnntuten Aoitleln der Hausfrau ſparſam u. gut kochen
O
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 130
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 12. Mai 1934
Ex. Bürſtadt, 8. Mai. Weihe der St.=Florians=
Statue. Für die hieſige Freiwillige Feuerwehr war der
Sonn=
tag ein Ehrentag erſter Ordnung. Wurde doch im Hochamte das
von ihr geſtiftete Standbild des hl. Schutzpatrons, des hl. Florian,
ſeiner Beſtimmung übergeben. Die Statue, aus der
Kunſtwerk=
ſtätte der Firma Aug. Ph. Müller in Heppenheim ſtammend, ſtellt
den hl. Schutzpatron der Feuerwehr als Soldat mit Schild und
Lanze dar. In der Feſtpredigt gedachte Hochw. Herr Kaplan
Grimm des örtlichen Gemeinſchaftsgedankens, aus dem die
gegen=
ſeitige Hilfsbereitſchaft, die auch in der Freiw. Feuerwehr ihren
ſinnfälligen Ausdruck findet, entſpricht. Die Weihe und kirchliche
Segnung nahm ſodann Hochw. Herr Pfarrer Mergler vor. Nach
dem Gottesdienſt ging es geſchloſſen zum Gefallenen=Ehrenmal, wo
Herr Bürgermeiſter Kraft der Feier des Tages ſowie der Toten
gedachte. Möge St. Florian ſtets ſein ſchützendes Schild über
un=
ſere Gemeinde, die durch Pfarrkirche und Rathaus zu ſeinen Füßen
ſymboliſiert iſt, halten und ſie vor Schrecken und Feuersbruſt
be=
wahren. — Schwer verbrannt. Als am Sonntag die
13jährige Tochter des Arbeiters Kindhäuſer in der Peterſtraße
einen Keſſel mit kochendem Waſſer vom Ofen ziehen wollte, kippte
derſelbe um, wobei ſich das kochende Waſſer über den Körper des
bedauernswerten Kindes ergoß. Unter gräßlichen Schmerzen
wurde dasſelbe nach Anlegung eines Notverbands durch das Rote
Kreuz zum Arzt verbracht. — Beſichtigung des
Worm=
ſer Waſſerwerks. Durch die Deutſche Angeſtelltenſchaft,
Ortsgruppe Worms, wurde am Sonntag dem Waſſerwerk im
Bür=
ſtädter Wald ein Beſuch abgeſtattet. Die Teilnehmer fuhren mit
dem Zug bis zur Halteſtelle im Lorſcher Wald, von da ging es zu
Fuß durch den herrlichen Buchenwald zum ſtädtiſchen Waſſerwerk,
wo durch den Direktor, Herrn Trautner, und Ingenieur
Fried=
mann eine ſachkundige Führung ſtattfand.
Eb. Langen 11. Mai. Eine
Kleinſiedlergemein=
ſchaft zur Anlegung einer Stadtrandſiedlung hat ſich hier
ge=
bildet. Vereinsleiter iſt Helmut Specht. Man ſteht mit der
Stadt=
verwaltung wegen Stellung des erforderlichen Geländes in
Ver=
bindung. Die Stadtverwaltung ſteht dem Plan ſehr wohlwollend
gegenüber.
Dy. Sprendlingen, 8. Mai. Hohes Alter. Frl. Bettchen
Fürth, die zweitälteſte Einwohnerin unſerer Gemeinde, wird am
Mittwoch (9. Mai) 90 Jahre alt. Ein weiterer Jubilar iſt der
Straßenbauunternehmer Jakob Stroh 14., hier, Taunusſtraße, der
am Freitag (11. Mai) ſeinen 89. Geburtstag feiern kann. Der
hochbetagte Jubilar nimmt noch regelmäßig ſeine täglichen
Spa=
ziergänge in Feld und Wald vor.
— Offenbach, 11. Mai. Erfolg der Offenbache;
Kunſtgewerbeſchule. Der Wettbewerb für ein Fremden=
verkehrsplakat der Stadt Frankfurt der innerhalb eines
auser=
wählten engen Kreiſes von zehn Graphikern ausgeſchrieben, ergab
als Sieger den aus der Offenbacher Kunſtgewerbeſchule (
Fach=
klaſſe für Gebrauchsgraphik Profeſſor Ludwig Enders)
hervorge=
gangenen Frankfurter Graphiker Heinz Sperzel, der auch bei
dem Wettbewerb um das Signet des Verkehrsvereins den 1. Preis
erhalten hatte und bei dem Frankfurter Adler unter den
Preis=
trägern war. Dem Entwurf Heinz Sperzels wird beſonders
nach=
gerühmt, „die überzeugend klare und ſaubere Durcharbeitung der
Schrift, welche die Frakturform faſt der klaren Linie der Antiqua
annähert” der Entwurf ſtelle in ſeiner graphiſchen
Geſamtanord=
nung und Beſchriftung eine außerordentlich glückliche Löſung der
durch den Text „Beſucht die ſchöne alte Kultur= und Kaiſerſtadt
Frankfurt am Main” geſtellten Aufgaben dar. Der Entwurf weiſt
alſo die typiſchen Vorzüge Offenbacher Schulung auf. Der Klaſſe
Enders der Offenbacher Kunſtgewerbeſchule entſtammen auch die
Entwürfe der prachtvollen Wagen, welche bei dem Offenbacher
Maiumzug allgemein Aufſehen erregten.
Die Himmelfahrks-Skernwanderung
Aus Rheinheſſen.
LPD. Mainz. 9. Mai. Erſtes nationalſozialiſtiſches
Schulungslager für Lehrer. Am Montag vormittag
wurde in der ehemaligen Generalfeldzeugmeiſter=Kaſerne das erſte
nationalſozialiſtiſche Schulungslager für Lehrperſonen im Beiſein
von Miniſterialdirektor Ringshauſen=Darmſtadt und Kreisleiter
Dr. Barth=Mainz in feierlicher Weiſe eröffnet. Auf dem Hof
waren um den Fahnenmaſt 184 Kurſusteilnehmer, drei
Gruppen=
leiter und der Leiter des Kurſus, Oberſtudiendirektor Dr. Ratz,
verſammelt. Oberſtudiendirektor Dr. Ratz wies in einer kurzen
Anſprache auf die Bedeutung dieſes Lagers, des erſten ſeiner Art
in Deutſchland. hin. Dieſer Kurſus ſolle Kameradſchaftsſinn und
Gemeinſchaftsempfinden in der deutſchen Lehrerſchaft ſtärken. In
dieſem Sinne hieß er die Lagerteilnehmer, die größtenteils im
Braunhemd erſchienen waren, herzlich willkommen. —
Miniſterial=
direktor Ringshauſen umriß in einer kurzen Anſprache die
Auf=
gaben, die die Kurſusteilnehmer zu erfüllen hätten. Jeder
ein=
zelne müſſe das, was er von dieſer Stätte mitnehme, in die
Ju=
gend hineintragen, damit das große Ziel unſeres Führers
er=
eicht werde. An Reichsſtatthalter Sprenger wurde ein
Tele=
gramm geſandt. Hierauf übergab Miniſterialdirektor
Ringshau=
ſen als Gauobmann des Nationalſozialiſtiſchen Lehrerbundes dem
Lagerleiter, Oberſtudiendirektor Dr. Ratz, den Kurſus. Als die
Fahne am Maſt hochging, ſangen die Verſammelten das Horſt=
Weſſel=Lied.
des Berbandes der deutſchen Gebirgs=
und Wandervereine
vereinigte in Hanau 2800 Mitglieder der Ortsgruppen des
öſt=
lichen und nördlichen Odenwaldklubgebietes, des Taunusklubs,
Vogelsberger Höhenklubs, Rhönklubs, Speſſartbundes und des
Frankfurter Waldvereins. Unerwartet ſchönes ſonniges Wetter
war dem Treffen beſchieden: Hanau prangte im Feſtſchmuck vieler
Fahnen. Vom Morgen an kamen die Gäſte in der Stadt an,
wur=
den von der örtlichen Leitung empfangen und zu Beſichtigungen
in der alten Stadt, in die nächſte Umgebung, wie Wilhelmsbad,
unter Führung geleitet. Am Nachmittag ſtellte ſich der
umfang=
reiche Feſtzug auf, der durch dichtbeſetzte Straßen der Stadt zu
dem ſtimmungsvollen alten Marktplatz führte; angeſichts der
ſchönen Renaiſſancehäuſer fand ſich die Menge der Wanderer und
Wanderinnen zu der Kundgebung zuſammen, die gleichzeitig am
Himmelfahrtstage an vierundzwanzig Stätten im Deutſchen
Reiche ſtattfand. Am Denkmal der beiden Brüder Grimm war
das Rednerpodium errichtet, Lautſprecher vermittelten die Worte
der Redner. Die vereinigten Wandervereine Hanaus als
Feſt=
geber ließen durch ihren Vertreter die Gäſte begrüßen, worauf:
für den Vorſtand des Verbandes der deutſchen Gebirgs= und
Wandervereine Herr Direktor Werner=Frankfurt ſprach, deſſen
Worten das Deutſchlandlied folgte. Weiter ſprachen Vertreter
der Stadtverwaltung Hanaus, der natſoz. Kreisleitung und
end=
lich als Vertreter des Führers des Verbandes. Profeſſor Werners,
der Führer des Taunusbundes. Allen Anſprachen gemeinſam war
das Bekenntnis zur Liebe zu Heimat und Vaterland und zur
Notwendigkeit des Wanderns und der Wandervereine. Die
Kund=
gebung gipfelte in der Annahme einer Entſchließung, die von
Herrn Direktor Werner verleſen wurde, womit die große
Ver=
ſammlung die Ziele des Verbandes ſich zu eigen machte. Die
Ge=
ſangsabteilung des Darmſtädter VHC. ſang den Chor „
Deutſch=
land, dir mein Vaterland” beifallswürdig, worauf der bekannte
oberheſſiſche Mundartdichter Heß aus Leihgeſtern im bäuerlichen
Gewand ein Begrüßungsgedicht vortrug, dem das Horſt=Weſſel=
Lied folgte. Damit war die Kundgebung geſchloſſen. Am Abend
vereinigten ſich Einheimiſche und Gäſte in der Feſthalle zu einem
ſeimatlichen Zuſammentreffen, mit allerlei Darbietungen,
Kon=
zert und Tanz.
Dileiet
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Mint. Vor
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UHoussungsfäkig
Wie ei Sooetsmohn
Fragt ein richtiger Sporfsmonn danach, wie das Wetter
ist? Er denkt gar nicht daron! Und wenn die Prognose
noch so schlecht ist — deswegen treibt er doch am
Wochen-
ende seinen Sport! Und „Panafomic” macht mit! Auch ihm
fst jedes Wetter recht, ob die Sonne scheint, oder ob es
regnet: wenn sich nur das Motiv lohnt — darauf kommt’s
ihm an! Mit allem anderen wird er schon fertig: die Farben
gibt er tonwertrichtig wieder — viel, viel besser als jeder
Orthofilm — duch rot gegenüber ist er nicht blind! Und
weil elektrisches Licht besonders viele rote Strahlen
besitzt, ist „Panatomic” auch der gegebene Film für
schnelle Kunstlichtaufnahmen. Und vergrößern lassen
sich die „Panatomic‟-Negative — das müssen Sie sich
einmal zeigen lassen! Teilausschnitte, noch so klein,
wachsen, wie man’s will, zu großen selbständigen Bildern,
ohne daß jemals störendes Korn erscheint.
„Panatonic” ist ein Erzeugnis der Kodak.
RaielO
für jedes Wetter, jedes
Licht, jede Stimmung!
K4
banstowick!
Dird als Edelmaterial durch
verlötete Metallhülse vor allen
Sußeren Eindüssen geschülzt.
KODAKSAKTENGESELISCHAFT, BERLIN SW68
WDEWTRAESS 22EMIEEMBBPFAIEK ANPSTNTTGART
Einträge in das Handelsregiſter Abteilung A: Am
12. April 1934 hinſichtlich der Firma Karl Rooſen,
Darmſtadt: Die Firma iſt erloſchen. — Am 20. April
1934 hinſichtlich der Firma Eduard Fiſchbach,
Pfung=
ſtadt: Geſchäft ſamt Firma iſt auf Eouard Fiſchbad
Witwe Eliſabeth geborene Weber in Pfungſtadt
über=
gegangen. — Am 21. April 1934 hinſichtlich der
Firma Reinhardt & Comp., Darmſtadt: Der
Geſell=
ſchafter Johann Neukirch iſt mit Wirkung von
1. April 1934 aus der Geſellſchaft ausgeſchieden
Gleichzeitig iſt Kaufmann Wilhelm Reinhardt II. in
Darmſtadt als perſönlich haftender Geſellſchafter in
die Geſellſchaft eingetreten, die mit ihm fortgeſetzt
wird. — Die Prokura des Kaufmanns Wilheln
Reinhardt II. iſt erloſchen. — Am 24. April 1934
hinſichtlich der Firma Friedrich Barfels, Maßſtab
fabrik. Darmſtadt: Geſchäft ſamt Firma iſt au
Kaufmann Friedrich Barfels Ehefrau Katharine
geborene Pfeiffer in Darmſtadt übergegangen. —
Der Uebergang der in dem Betriebe des Geſchäfts
begründeten Forderungen und Verbindlichkeiten iſt
bei dem Erwerbe des Geſchäfts durch Friedrich
Bar=
fels Ehefrau Katharina geborene Pfeiffer
ausge=
ſchloſſen. — Die Prokura der Friedrich Barfels
Ehe=
frau geborene Pfeiffer iſt erloſchen. Friedrich
Bar=
fels, Kaufmann in Darmſtadt, iſt zum Prokuriſter
beſtellt. — Neueinträge: 1. Am 20. April 1934 Firma
Magdalene Hofmann. Darmſtadt: Inhaber Georg
Hofmann Ehefrau Magdalene geborene Lauer in
Darmſtadt. — 2. Am 24. April 1934: Firma „Hanſa‟
Wirtſchafts=, Rechts= und Inkaſſo=Büro Koch & Glenz.
Offene Handelsgeſellſchaft. Sitz Darmſtadt.
Geſell=
ſchafter Heinrich Koch, Rechnungsdirektor a. D. in
Darmſtadt, Philipp Glenz, Oberjuſtizſekretär a. D.
in Darmſtadt. Die Geſellſchaft hat am 15. April
1934 begonnen. — 3. Am 28. April 1934: Firma
Willi=
bald Schütz, Darmſtadt. Inhaber Willibald Schütz,
Kaufmann in Darmſtadt. — Am 30. April 1934: / 200 ccm. zu verk.
Firma Karl Michel, Darmſtadt. Inhaber Karl
Michel, Kaufmann in Darmſtadt.
Abteilung B: Am 26. April 1934 hinſichtlich der
Firma: Fratſchner, Gardinen — Raumkunſt —, Geſell= Zündlicht, prima
ſchaft mit beſchränkter Haftung, Darmſtadt: Die Firma
iſt erloſchen. — Neueintrag am 24. April 1934:
Firma öllig’ſche Papierfabrik, Vertriebs=Geſellſchaft
mit beſchränkter Haftung. Sitz Nieder=Ramſtadt.
Ge=
genſtand des Unternehmens: Veredelung von
Pa=
pier, vornehmlich ſolchen Papiers, wie es die Firma
Illig’ſche Papierfabrik in Nieder=Ramſtadt herſtellt:
die Geſellſchaft iſt auch berechtigt, andere Fabrikate
zu veredeln. Die Geſellſchaft iſt weiter berechtigt,
Handelsgeſchäfte jeder Art mit Papier und aus Nr. 40, Tel. 3484.
Papier hergeſtellten Erzeugniſſen zu betreiben, /6/30 Wanderer
Stammkapital 20000 RM. Geſchäftsführer:
Di=
plom=Ingenieur Ernſt Arnold, Fabrikant in
Bens=
heim. — Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 19.
Ja=
nuar 1934 feſtgeſtellt. Die Geſellſchaft wird durch
einen oder mehrere Geſchäftsführer vertreten. Sind
mehrere Geſcheftsführer beſtellt, ſo iſt jeder
berech=
tigt, die Geſellſchaft allein zu vertreten und zu
zeich=
nen. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Die
öffentlichen Bekanntmachungen der Geſellſchaft,
ſo=
weit ſie geſetzlich vorgeſchrieben ſind, erfolgen im
dſeutſchen Reichsanzeiger.
Darmſtadt, den 7. Mai 1934.
Amtsgericht Darmſtadt.
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Amt wegen der Vorarbeiten zur Verſteigerung nur
1 Stunde — von 12—1 Uhr — geöffnet und zwar
nur für Auslöſung verfallener Pfänder.
Darmſtadt, den 9. Mai 1934.
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ſtädtiſchen Krankenhaus ſoll auf Grund der Reichs
verdingungsordnung vergeben werden.
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unterzeichneten Direktion erhältlich, woſelbſt auch
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Angebote ſind bis Samstag, den 19. Mai 1934,
10 Uhr, hierher einzureichen.
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Wir machen darauf aufmerkſam, daß in den
ſtädtiſchen Aushängekäſten z. Zt. eine
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lichung der Stadtverwaltung über den Verkehr mit
fiern angeſchlagen iſt. Wir empfehlen allen Hühnere
haltern dringend, ſich mit dem Inhalt dieſer
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ſchläge vertraut zu machen.
Darmſtadt, den 7. Mai 1934.
Bürgermeiſterei.
Haug.
Bekanntmachung.
Der Sommerfahrplan der Darmſtädter Straßen= und
Vorortbahnen, ſowie der Omnibuslinlen tritt am
Dienstag, den 15. Mai ds. Js., in Kraft.
Taſchenfahrpläne ſind zum Preiſe von 5 Pfg. bei
den Schaffnern und an unſerer Kaſſe erhältlich.
Darmſtadt, den 13. Mai 1934.
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ſerustag, 12. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 130 — Seite 9
FDei deutſchen Bauein in Korbeuigarien.
T ach der Befreiung Bulgariens vom Türkenjoch, im Jahre
u9 Eehrten viele Flüchtlinge wieder in ihre Heimat zurück.
m Nachbarland Rumänien hatten ſie Schutz geſucht. Von
Aſſtn, erfuhren die dort anſäſſigen Deutſchen im Banat und
jner Dobrudſcha, daß in Nordbulgarien fruchtbares Land auf
AmBearbeiter warte und der König Ferdinand I., ſelbſt ein
guſcher, jedem Siedler 40 da. koſtenlos zur Verfügung ſtellte.
Shik wurden Kundſchafter fortgeſchickt, die auch nicht mehr
zuclkamen, und ihre Familien und Bekannte kommen ließen.
Shſind in Nordbulgarien zwei deutſche Bauernſiedlungen
ent=
ſtwuen: Bardarſki=Geran und Endſche.
Schon lange trug ich den Gedanken, dieſe Landsleute, von
Aßhippopel aus, wo ich als Lehrer an der Deutſchen Schule
tü bin, einmal aufzuſuchen. In dieſen Oſterferien wurde er
gueführt. Von Philippopel führte uns, mein Freund war
au mit, der Zug über Sofia nach Tſcherwen=Breg. Noch zwei
Sinden mit der Kleinbahn, der Donau zu, und wir waren am
2ſte Bardarſki=Geran war erreicht. Ein kleines ſchlichtes
Bahn=
hoheuschen mit einer Wartebank davor verriet es uns; aber
vmeinem Dorfe war nichts zu ſehen. Eine weite, endloſe,
liſt gewellte Ebene, mit vereinzelten Bäumen dehnte ſich beim
Ryudblick vor uns aus. Aber „kade e Bardarſki=Geran?” fragte
j hen Bahumann. „6 Km. peſch”, war die Antwort. Alſo den
Kſer in die Hand und 6 Km. zu Fuß, eine ſchöne Abwechſlung
noder langen Bahnfahrt. Eine breite halbfertige Straße, die
nuder nächſten Stadt Belaslatina führt, zeigte uns den Weg.
Aᛋu tauchten auch in der Ferne die ſpitzen Kirchtürme auf, ein
f üzulgarien ſeltenes Bild. Zu beiden Seiten der Straße große
ſi gepflügte Mais= und Weizenäcker. Ein Wagen, mit zwei
z ſen und zwei Männern beſetzt, begegnete uns. Auf unſer
zndliches „Guten Tag”, ſagte die eine zur anderen: „Was ſeit
”. Aha, das waren ſchon von unſeren lieben Schwaben.
Beſpannt waren wir auf das Derf. Auf der Höhe des
näch=
ſKügels lag es vor uns. Wir konnten ſchon weißgekleidete
2ſſichen laufen ſehen. Es war dritter Oſtertag, der hier noch
ggett wird. Schon am Eingange des Dorfes erſcholl uns
bul=
gache Horomuſik entgegen. Mädchen und junge Frauen mit
ſ wren, blendend weißen Koſtümen, und herrlich geſtickten
Shren tanzten hier Hand in Hand mit den jungen Burſchen
i ner langen Reihe den Horo.
Nach einigen Aufnahmen wurden wir in den deutſchen
TAdes Dorfes gewieſen. Breite Straßen, geſchloſſene Gehöfte
mitſchönen eiſernen Toren und einſtöckigen ſauber getünchten
Hcein. An einer Straßenecke ſtanden zwei Männer; es
könn=
tanLeutſche ſein. „Guten Tag”, „Guten Tag” war die Ant=
21
mm Vorſtellen und Begrüßen war ſchnell geſchehen und ſchon
2.— A fühen ſie uns weiter zum Schulvorſtandsvorſitzenden Karl
Witſch.
29
Eim großer, räumiger und ſauberer Hof, im Hintergrund
4I5 mmige Stroh= und Heuhaufen. In der Bauernſtube ſaß Karle
mit einen Freunden. Herzlich wurden wir aufgenommen und
dasFragen und Erzählen begann. Eine korpulente, echt
ſchwä=
büſt Bauersfrau begrüßte uns. Daß wir bei ihm auch über
Mu bleiben mußten, war eine Selbſtverſtändlichkeit. Wir hörten
hiervon dem ſchweren Kampf um ihr Volkstum. Nicht genug
kalmen ſie bedauern, daß wir nicht früher gekommen waren,
unn hrre geſtrige Kindervorſtellung zu ſehen. Man merkte es
ihine an, wie ſtolz ſie auf ihre vor zwei Jahren neugebauten
S ie ſind. Warum auch nicht, wenn man ſoviele Opfer hat
Eke
brihen müſſen, bis dieſes 40 Jahre lang erſehnte Ziel erreicht
mu Die Kinder mußten ja früher in die bulgariſche Schule
gehe) obwohl zu Hauſe nur deutſch geſprochen wurde. Das
deuche ABC wurden ſie an den langen einſamen
Winter=
alſden von Aelteren gelehrt. Als endlich die Mittel zuſammen
Uhi rm, half alles mit, groß und klein. Es war kein Baumeiſter
uMFacharbeiter nötig. In 5 Monaten ſtand das Schulhaus
Biegeſle, f and fertig da. Die Frauen malten es aus und die Männer
ſerten die Bänke und Tafeln. Heute wird es von zwei
Drod dahen katholiſchen Schweſtern und 2 bulgariſchen Lehrerinnen
9au. Das jährliche Heizmaterial wird nicht von der Gemeinde
ſtr. 2.
AEt. Sie müſſen es ſelbſt beſorgen. Um auch hier für eine
ADre Zukunft geſichert zu ſein, kauften ſie ein Stück Wald,
3 Im. vom Dorfe entfernt. Zu Beginn der kalten Jahreszeit
A vie ärmeren Deutſchen hinaus, fällen ſoviel als für den
Aber nötig iſt. Nachts um 2 Uhr ſpannt die ganze Kolonie
düßſerde ein, und am Abend iſt das Holz zur Stelle. Ein
A9tibt es hier wohl nicht, aber wenn die Führer beſtimmen,
ſtend alle zur Stelle. Das iſt echter Gemeinſchaftsgeiſt.
Haben Sie unſere neue Kirche geſehen? Die müſſen Sie
mülgnſchauen”. Sie konnte im letzten Jahre durch Stiftung
eiß reichen Holländerin gebaut werden. Auch hier haben ſie
al9 ſelbſt gemacht. Ein holländiſcher Miſſionar iſt der Seel=
1Fr. Früher hatten ſie einen kleinen Betſaal und vorher ver=
1mecten ſie ſich in einer Bauernſtube zu gemeinſamem
Gottes=
dh. Denn obwohl die Bulgaren auch den gleichen katholiſchen
Gſchem haben, ſo wollten ſie doch deutſch beten und ſingen
MNachrichten des Standesamts Darmſtadt.
ſeitorbene. Am 4. Mai: Walther, Philipp.
Miniſterial=
h=Str. 40; Buck, Johannes, Schreinermeiſter, 85 J., verw.,
8her Str. 87; Barth, Friedrich Kammacher, 65 J., verw., Hauptportal.
enplatz 1; Roth, Georg 2., Steinbrecher, 89 J.. verw.,
Mifer Str. 201 — Am 5. Mai: Beſt, Wilhelm
Straßen=
er, 57 J., verh., Schützenſtr. 9. — Am 6. Mai: Gimbel,
ig, Wilhelm, Kupferſchmied, 51 J., verh., Mollerſtr. 32;
Sard. Adam, Eiſengießer, 67 J. verw., Mackenſenſtr. 2.
m 7. Mai: Lang, Eliſabeth. geb. Grünewald, 83 J., Ww.
A.—, Barkhausſtr. 1: Keil, Eliſabeth, Hausangeſtellte, led.,
ner, Pauline, geb. Bechtel. Witwe des Kreistierarztes i.
1 J., Liebigſtr. 9; Schaffner, Eberhard, Werkhelfer,
DA verh., Riedlingerſtr. 33; Schäfer, Wilh. 4., Landwirt, 61 J.,
0b. Anna Eliſabethe, geb. Krömmelbein, Witwe des Dach= abend der Kaplaneigemeinde.
9 Atneiſters, 77 J., Nidda, Mackenſenſtr. 30.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 12. Mai.
Lumirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
ASserhardt=Haus (Gemeindehaus der Walbkoloniel, Abends 8 Uhr:
Chriſten=
nd Wochenſchlußandacht.
Nusgerkirche (Betrusgemeinde), Abends 730 Uhr: Chriſtenlehre für den Oſt= 2.30 Uhri Airchenchor. — Donnerstag, 17. Mai, abenbs 8 Uhrz Mütterabend.
BNmrrer Weiß.
Sonntag, 13. Mai, Exaudi.
Märche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Markusgemeinde. — Vorm. 10 Uhr: Freitag, 18. Mai, abends 8 Uhr: Mädchenchor. — Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor.
MüuEödienſt. Pfarrer F. Müller. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für die
Eingang Nordtüre.
Ocspelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesbienſt. Pfarrer Heß. — Vorm. 9 Uhr: Freitag, 18. Mai, abends 8 Uhr Kirchenchor.
milore. Pfarrer Heß. — Vorm. 11,16 Uhr: Kindergottesdienſt der Lukasgemeinde.
* Dr- Müler.— Abends 8 Uhr: Abendgottesdienſt. Kandibat Arnold.
Dulirche, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. — Vorm. 11,15 Uhr:
Aiſts her Gottesdienſt. Hochſchulpfarrer Junker.
A Amsmeinde Oſt. Pfarrer Köhler.
W AEluensſtift; Weſt T und I im Gemeindehaus.
vie des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Köhler.
n Nain weskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. — Vorm.
N: Kindergottesdienſt. — Die Fohanneglirche iſt wochentags von 7,30— 7 Uhr
U Pa ländacht geöffnet.
Miderhardte=Baus (chemeindehaus der Waldkoloniel, Vorm. 10 Uhr: Haupt=
und ihre Predigt in deutſcher Sprache hören. Der bulgariſche
Bürgermeiſter hatte ihnen dabei viel Schwierigkeiten gemacht.
Bei der Einweihung war berittene Polizei im Dorfe und führte
den Pater wegen angeblicher kommuniſtiſcher Umtriebe ab. Durch
Vermittlung der Deutſchen Geſandtſchaft in Sofia konnte die
Sache wieder beigelegt werden.
Wir hörten, wie ſchwer es war, die Kolonie zu gründen.
Die erſten wohnten in Erdlöchern. Nachdem einige Häuſer
ge=
baut waren, kamen andere nach und wohnten ſo lange bei ihnen,
bis das eigene Haus gemeinſam erſtellt war. Sie brauchten dazu
keine Steine, denn dieſe ſind in der weiten Ebene teuer zu
be=
ſchaffen. Die dicken Wände wurden aus Lehm und feuchter Erde
geſtampft. Deshalb ſind ſie ſo dick, halten dabei auch wärmer
als die Steinmauern mit dem unerſchwinglichen Zement.
Ich ſchaute mich in der Stube um: zwei hohe Federbetten,
eine Seltenheit in Bulgarien, ſtehen an den Seiten. Das
inter=
eſſanteſte, für uns etwas ganz Neues, war der große Strohofen.
Die Bauern leben in einer holzarmen Gegend. Stroh haben ſie
in Hülle und Fülle. Wozu denn auch Holz oder die teueren
Kohlen, wenn es mit Stroh auch geht. Von außen vom Flur,
wird der Ofen geheizt; da wird gebraten, gebacken und
ge=
räuchert. Dabei macht er gar nicht viel Arbeit.
Vor Einbruch der Dunkelheit wollte uns Herr Weltſch noch
ſeinen Hausbeſitz zeigen, denn elektriſches Licht gibt es nich:.
In der Küche ſteht ein ſchöner Herd, der mit Maiskolben
ge=
feuert wird. In der guten Stube ſtehen neue Kleiderſchränke und
die Wände ſind mit Photographien aus der ungariſchen
Militär=
dienſtzeit geſchmückt. Bevor wir das Haus verließen, mußten
wir durch den Flur. Hier walkte die gute Hausmutter ſchon
die Nudeln für den nächſten Tag. Die Räucherkammer,
vollge=
hängt mit Schinken und ſelbſtgemachter Wurſt, wird vom
Stroh=
ofen mit Rauch geſpeiſt. „Ja, zu eſſen haben wir”, meinte die
Mutter, „aber Geld ham mer kans.” Vor der Haustüre befindet
ſich der Ziehbrunnen, den ſie ſelbſt ausgegraben haben. Die
Pferde, der größte Stolz des Bauern, wurden zuerſt gezeigt.
Wirklich Prachtkerle, glänzend und ſauber geputzt! Darum
be=
neiden uns die Bulgaren”, ſagte der Hausherr. Ein Bulgare
fragte ihn einmal nach dem Mittel, das er dazu verwende.
Seine Antwort war: Mit dem, was die Pferde übrig laſſen,
reibe ich ihnen die Haut. Hoffentlich hatte dieſer den Witz
ver=
ſtanden und ſeinen Pferden täglich ſoviel vorgeworfen, daß ſie
noch liegen ließen. Das Reiben hätte er ſich dann erſparen
kön=
nen. Eine Kuh nur verſorgt die Familie mit Milch und Butter.
Einen großen Schweinebeſtand, große und kleine, durften wir
ſetzt bewundern. Der Anblick der Strohhaufen veranlaßte mich,
nach dem Dreſchen zu fragen. „Das iſt nicht ſchwer. Wir Deutſche
haben 19 Dampfdreſchmaſchinen, auch mit Stroh geheizt, moderne
Selbſtbinder für die Ernte Sämaſchinen, Maistripper, kurz eine
ganz moderne Wirtſchaft. Ein gut gepflegter Garten liegt beim
Hauſe darin Bienenkörbe für den Honig. Inzwiſchen war es
dunkel geworden. Im Hauſe wartete ſchon das Nachteſſen.
Reich=
lich und echt bäuerlich. Die anderen, die mitgekommen waren,
Reichsſammlung
für das
Hilfswerk „Mutter und Kind”
am 16. und 17. Mai
Zu der groß
Aukkion in Leipzig.
„Der Schmerzensmann”,
ein Kupferſtich des im 15. Jahrhundert lebenden Meiſters E. S.
Dieſer Stich iſt eines der ſchönſten Blätter, die am 14. und 15. Mai
bei dem bekannten Leipziger Kunſthaus Boerner zur Verſteigerung
kommen.
Für Geſundung und Erholung
unſerer Mütter
Jeder Volksgenoſſe muß am
16. und 17. Mai
dieſe Plakette tragen!
nahmen auch Platz. „Das iſt bei uns ſo Sitte; wo man iſt,
fühlt man ſich zu Hauſe.‟ Nach dem Eſſen ſetzte ich mich in die
Küche zu den ſechs Kindern, die gerade ihre Schulaufgaben
machten: blond, blauäugig mit geſundem Ausſehen. Richtiges
Hochdeutſch haben die älteren in der Schule gelernt. Der kleine
zweijährige Niklas allerdings ſpricht echt ſchwäbiſch.
Nun gings zum Tanz. Die blechernen Walzer konnten wir
ſchon von der Straße aus hören. Der Saal iſt eine größere
Bauernſtube, in der Mitte durch eine Petroleumlampe
erleuch=
tet. Mädchen und Frauen, letztere durch Kopftücher als ſolche
erkenntlich, ſaßen auf den Bänken an den Wänden. Der Muſik,
die auf einem an der Decke aufgehängten Holzbalkon ſaß,
leuch=
tete eine Stallaterne. Walzer und Polka wurden im Wechſel
ge=
ſpielt und dabei durfte die Dame nicht gewechſelt werden.
Wal=
zer können, ſie tanzen, die Schwabenmädel, daß die weiten
Röcke fliegen, wenn der Boden auch rauh und uneben iſt. „Die
Inſtrumente haben uns viel Geld gekoſtet”, erzählte Toni
Steringer. Zu deutſchem Tanz gehören auch deutſche
Inſtru=
mente. Ihre Volkslieder intereſſierten uns. Alle uns bekannten
kennen ſie auch und begeiſtert wurde geſungen: Wenn die
Blüm=
lein draußen zittern, . . . Nach der Heimat möcht ich wieder ...,
Verlaſſen, verlaſſen... und viele andere. Vom Vater auf den
Sohn wurden ſie weitergetragen. Ein alter Banater Schwabe,
der einige Klaſſen des Seminars abſolviert hatte, hat ſich ihrer.
angenommen und alle aufgeſchrieben. Bei Franz Reichrat
konn=
ten wir das Heft durchblättern. Es ſtammt aus dem Jahre 1911.
In den weichen Federbetten fühlten wir uns wie bei
Mut=
ter, mußten wir ſie doch ſchon 3 Jahre lang entbehren.
Am anderen Tage wurden Beſuche gemacht und Schule und
Kirche beſichtigt.
Sehnſucht nach Deutſchland haben ſie nicht. Sie ſind ja auch
fern davon geboren und kennen es aus eigener Anſchauung nicht.
Aber als Deutſche fühlen ſie ſich und an ihrem Volkstum halten
ſie mit eiſernem Willen feſt. Die Grundlage dafür haben ſie
geſchaffen durch die Schule und die Kirche.
Der Zweiſpänner brachte uns an den Bahnhof zurück, wo
wir uns von dieſen tapferen Blutsbrüdern verabſchiedeten. Es
war für uns ein großes Erlebnis, das uns gezeigt hat, was
einfache deutſche Bauern an Kulturarbeit zu leiſten vermögen,
wenn ſie zuſammenhalten und einig ſind.
Hans Itzel, Philippopel.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Frle.— Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Frle.
Die Beſſunger Kirche iſt wochentags zur ſtillen Andacht geöffnet von morgens 7 Uhr
bis abends 7 Uhr.
Panluskirche, Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre für beide Bezirke. — Vorm. 10 Uhr:
R., Geh. Oberforſtrat, Dr. phil., 77 J., verh., Theodor= Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wolf.
Die Pauluskirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel. — Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Donnerstag, 17. Mai, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Heß, Hügelſtraße 8, Fernruf 2205.
2. Veranſtaltungen.
Stadtkirche. Volksmiſſionariſche Vorträge des Evang. Bundes: Dienstag=
15. Mai, abends 8 Uhr: „Völkiſche Religion und chriſtlicher Gottesglaube.” Pfarrer Rau=
Frankfurt a. M. — Mittwoch, 16. Mai, abends 8 Uhr: „Der deutſche Chriſtus.” Profeſſor
Fränkiſch=Crumbach, hier, Martinspfad 72: Weins= HIo. Dr. Allwohn, Walldorf. — Donnerstag, 17. Mai, abends 8 Uhr: Die Deutſche
Evangeliſche Kirche und die dritte Konfeſſion.” Pfarrer Dr. Bergér, Darmſtadt.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 13. Mai, vorm=
11.30 Uhr: Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde Weſt. Pfarrer Wagner. —
Montag, 14. Mai: Jungenabend der Stadtgemeinde. — Donnerstag, 17. Mai, abends
Wolfskehlen, hier, Stadtkrankenhaus — Am 8. Mai; 8 uhr: Frauenabend der Lukasgemeinde. — Freitag, 18. Mai, abends 8 Uhr: Mädchen=
Martinsgemeinde. Gemeindehaus (Liebfrauenſtraße 6). Montag, 14. Mai,
abends 8 Uhr: Fungenabend (Weſt). — Mittwoch, 18. Mai, nachm. 2 Uhr: Handarbeits=
und Strickſchule. — Freitag, 18. Mai, abends 8 Uhr: Mädchenabenb (Weſt). — Samstag,
19. Mai, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtraße 28). Montag, 14. Mai, abends 8 Uhr: Jungenabend
(Oſtl. — Dienstag, 15. Mai, abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Freitag, 18. Mai, abends
8 Uhr: Mädchenabend (Oſt).
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 17. Mai, abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Gemeindehaus (Kahlertſtraße 26). Montag, 14. Mai, nachm.
Ein e Duache erlti e e enrie
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 14. Mai, abends
Petrudgemeinde. Gemeindehaus (Eichwieſenſtraße 8). Dienstag, 15. Mal, abends
8.15 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 17. Mai, abends 6—8 Uhr: Boſaunenchor. —
Paulusgemeinde. Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 14. Mai, abends
ger neinde. — Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—5 Uhr zu ſtiller Andacht 8.80 Uhr: Gemeindeſingſtunde. — Dienstag, 15. Mai, abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
Donnerstag, 17. Mai, nachm. 8 Uhr: Ausflug des Frauenvereins auf die Ludwigshöhe.—
Eliſabethenſtift. (Erbacher Straße 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 13. Mai,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmifſion. (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Vorm.
uu uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,80 Uhr: Muttertagsfeier. Anſprache: Herr
(tungkirche, Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer Köhler. — Vorm. 10 Uhr: Neuber, Eberſtadt. — Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Abends 8,30
Buch esdienſt. Pfarrer Beringer. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Uhr: Männerabend. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends 8,80 Uhr:
Blaukreuz=Bwelſtunde. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag,
M. 8.30 Uhr: Ghriſtenlehre für die Martinsgemeinde Oſt Tin der Kirche; Dſt UI abends 8,30 Uhr: Bbelſtunde über den Römerbrief, Herk Bringmann. — Freitag,
abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule. Herr Neuber. — Samstag,
abends 6 Uhr: Eiſenbahner=Vereinigung. — Abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Voranzeige: 2. Pfingſtag, nachm. 2,80 Uhr: Waldverſammlung an der Marienhöhe.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 3,30 Uhr: Beteiligung an
der Muttertagsfeierder Stadtmiſſion. — Abends 8,80 Uhr: Spielkreis für junge Mädchen.
— Montaa, nachm. 5 Uhr: E. C.=Fungſchar für gnaben. — Abends 8 Uhr: Gebetsſtunde
Auſt. Pfarrer i, R. Göbel. — Vorm, 11,16 Uhr: Kindergottesdienſt, Pfarreri, R. für junge Männer. — Abends 8,30 Uhr: Vortrag für junge Männer, Herr Brigmann. —
Dienstag, abends 8,80 Uhr; Weiheſtunde. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr; Kinderſtunbe für
Mädchen. — Freitag, abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtraße 24,
Jeden Donnerstag, abends 8,15—10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe.
Sprechſtunden vorm. von 10—12 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5—6 Uhr.
Fernſprecher 4584.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8—12 Uhr und nachm. von 3—5,30 Uhr,
außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, Hinterhaus, Zimmer 4,
Bahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm, von 9—18 Uhr.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Straße 21. Fernr. 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17: Martinsſtift, Müllerſtraße 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtraße 8: Gemeindehaus, Kahlertſtraße 26; Gemeindehaus,
Eichwieſenſtraße 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtraße.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtraße 8, Fernr. 245.
Auswärtige Gemeinden.
Evangel. Gemeinde Traiſa. Sonntag, 13. Mai, 8,45 Uhr: Chriſtenlehre. 9,30 Uhr:
Gottesdienſt. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt der Gr. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der gl. —
Donnerstag: Frauenabend.
Evangel. Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 13. Mai (Muttertag), vorm.
9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. 10.30 Uhr: Chriſtenlehre. Abenbs 8 Uhr im Saal des
Gaſthauſes „Darmſtädter Hof”, Gemeindeabend zum Muttertag, veranſtaltet von der
evangel. Frauenhilfe und der evangel. Gemeinſchaft. — Mittwvoch: Kirchenchor, —
Donnerstag: Frauenverein — Freitag: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 13. Mai (Muttertag), 9,30 Uhr:
Gottesdienſt. 10.45 Uhr: Chriſtenlehre. (12,30 Uhr Abfahrt des Frauenvereins vom
Marktplatz). — Montag: Poſaunenchor. — Dienstag: Kirchenchor. — Mittwoch:
Bibel=
ſtunde. — Freitag: Poſaunenchor.
Evangeliſche Gemeinde Dieburg. Sonntag, den 13. Mai, vorm. 9:/, Uhr:
Gottes=
dienſt (Muttertag) und Chriſtenlehre. Nachm. 2 Uhr ſvon der evang. Kirche aus):
Gemeinſamer Waldgang der evang. Familien unter Führung des evang.
Frauen=
vereins (Frauenhilfe). — Montag bis Mittwoch, 14.—16. Mai, je abends 82½= Uhr
in der Kirche: 8 volksmiſſionariſche Vorträge (Pfarrer Thaer, Groß=Umſtadt).
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm 9,30 Uhr:
Predigt=
gottesdienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 10,45 Uhr: S
e
Evangel. Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hähnel. Vorm. 10,30 Uhr:
Kindergottesdienſt. Abends 8.15 Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends 8,15 Uhr:
Jugendſingen. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, 8,30 Uhr:
Gebetſtunde.
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtraße 38, Sonntag, vorm. 11 Uhr:
Sonntags=
ſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibel= und
Gebeisſtunde.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, 13. Mai, vorm.
9,15 Uhr: Andacht. Prebiger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. —
Diens=
tag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde, Prediger Kruſt.
Seite 10 — Nr. 130
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 12. Maf 1934!
der Todesopfer von Winkerbach.
Der Trauerzug in den Straßen von Winterbach,
dem kleinen württembergiſchen Ort, wo durch einen Einſturz der Schule 7 Kinder und ihr Lehrer
ums Leben kamen.
Von der Dreikagefahrk im Harz.
Einer der Teilnehmer auf ſteiler Abfahrt.
Die Harzer Dreitagefahrt, die am Mittwoch begonnen hat, iſt eine der ſchwerſten Prüfungen für
Fahrer und Wagen. Wer hier mit Ehren beſteht, kann mit Recht von ſich ſagen, eine Feuerprong
erfolgreich abgelegt zu haben.
Reich und Ausland.
Die 14. Schachparkie remis.
München. Die am Mittwoch begonnene 14.
Schachpartie im Weltmeiſterſchaftskampf wurde
am Donnerstag zu Ende geführt. Bogoljubow
konnte durch ein feines Springermanöver
aus=
gleichen und ſogar ſeine Poſition weſentlich
ver=
beſſern. Wäre es ihm möglich geweſen, den
Da=
menaustauſch zu erzwingen, ſo hätte er gute
Ge=
winnausſichten gehabt. So vermochte aber Dr.
Aljechin dauernd den feindlichen König zu
be=
unruhigen, und die Partie mußte im 54. Zuge
durch Zugwiederholung remis gegeben werden.
Maſſenſimultanſpiel der beiden Schachgroßmeiſter
in München.
München. Im Rahmen des Schachwettkampfes
um die Weltmeiſterſchaft fand am Sonntag im
Büx=
gerbräukeller ein Maſſenſimultanſpiel der beiden
Meiſter ſtatt, die an je 50 Brettern kämpften. Der
Abend war überaus ſtark beſucht. Als erſter hatte
Weltmeiſter Aljechin ſeine Partien erledigt. Er
gewann 34 Partien, gab 12 remis und verlor 4.
Bogoljubow, der 35 Minuten mehr benötigte,
ge=
wann 40 Partien, gab 8 remis und wurde nur
von drei Gegnern überwältigt. Seine 51. Partie
ſpielte er gegen die Gattin des Weltmeiſters. —
Vorher hatten Dr. Aljechin und Frau ſowie Frau
Bogoljubow einer Einladung des
Reichsjuſtizkom=
miſſars Dr. Frank Folge geleiſtet. Sie waren zu
Gaſt im Landhauſe des Miniſters in
Fiſcherhau=
ſen am Schlierſee. (Bogoljubow ließ ſich
entſchul=
digen, da er ſich nicht wohl fühlte.) Kultusminiſter
Schemm war ebenfalls anweſend; die beiden
Mi=
niſter, eifrige Anhänger des königlichen Spiels
unterhielten ſich mit ihren Beſuchern aufs beſte.
Gewaltſamer Maindurchbruch.
Lichtenfels. Infolge der im oberen Main=
und Rodachlauf niedergegangenen
wolkenbruchar=
tigen Gewitterregen iſt der Main raſch
angeſchwol=
len und hat am Donnerstag früh den ſchmalen
Damm, der den Fluß noch von ſeinem neuen Bett
trennt, an der Südſeite gewaltſam durchbrochen.
Sobald die Waſſermaſſen ſich wieder verlaufen
haben, muß der durchbrochene Damm wieder
auf=
gerichtet werden, um die noch notwendigen
Ar=
beiten vornehmen zu können.
Eine ſeltene Neuerwerbung
des Berliner 300.
Abu Markub in Berlin.
Dieſer ſeltenſte aller Stelzvögel, deſſen arabiſcher
in den Berliner Zoologiſchen Garten gehalten, offiziere ſtatt, wobei ein Wachtmeiſter ſchwer
Bekannt wurde er durch das Buch des ſchwediſchen ſtürzte und beim Aufſtehen noch einen Schlag von
Tierforſchers und Schriftſtellers Bengt Berg, der einem vorbeigaloppierenden Pferd erhielt, der
den Vogel in den faſt undurchdringlichen
Papyrus=
wäldern des mittleren Nil entdeckt hat.
Der falſche „Herr Dr. med.”
Den nachhaltigen Bemühungen der Berliner
Rauſchgiftzentrale" iſt es jetzt gelungen, einem
langgeſuchten Betrüger und Rauſchgifthändler auf
die Spur zu kommen. Man ſtöberte ihn in ſeinem
Schlupfwinkel auf und ſetzte ihn hinter Schloß und
Riegel. Es iſt der 22jährige mehrmals vorbeſtrafte
Otto Gartz, der offiziell kommiſſionsweiſe den
Ver=
trieb von Büchern übernommen hatte. Das
Ge=
ſchäft ging ganz gut, und in wenigen Wochen hatte
er etwa 8000 RM. eingenommen, die er aber nicht
ablieferte, ſondern unterſchlug. Gleichzeitig war
er mit Ausländern in Verbindung getreten und
hatte ihnen auf Grund ſeiner „weitreichenden und
guten Beziehungen” das Einbürgerungsrecht
ver=
ſprochen, natürlich gegen entſprechende
Vorſchuß=
zahlungen. Die Beträge erreichten in jedem
ein=
zelnen Falle 50 RM. Als man ſeinen
Schlupf=
winkel näher durchſuchte, fand ſich u. a. ein ganzer
Stoß von Rezeptvordrucken des Groß=Berliner
Aerztebundes, die offenbar von einem Diebſtahl
herrühren. Auch ein Gummiſtempel fand ſich „Dr.
med. Otto Gartz”, und mit dieſem Stempel hatte
er ſich eine Menge chemiſcher Bücher zu
verſchaf=
fen gewußt. Es beſteht der dringende Verdacht,
daß Gartz noch eine ganze Reihe weiterer
Betrü=
gereien begangen hat und ſich vor allem auf
un=
rechtmäßige Weiſe in den Beſitz größerer Mengen
von Rauſchgift zu ſetzen wußte, die er dann zu
einem ſchwindelhaften Preis weitervertrieb.
Neuer Welkrekord im Tauchen.
Rom. Der Taucher Guido Martinelli aus
Viareggio hat bei von einem italieniſchen Schiff
unternommenen Verſuchen, die Zinnladung eines
m Weltkrieg am Kap Bon in Tuneſien
geſunke=
ten britiſchen Schiffes zu bergen, eine Tauchtiefe
von 250 Meter erreicht und damit einen neuen
Weltrekord aufgeſtellt. Der bisherige Rekord war
um 100 Meter niedriger. Die neue Höchſtleiſtung
wurde bei Verſuchen erzielt, die mit einem neuen
Tauchapparat vorgenommen wurden.
Schwerer Verkehrsunfall.
Waldkirch. Donnerstag abend gegen 22 Uhr
fuhr von Kandel kommend ein mit vier Perſonen
beſetzter Kraftwagen etwa 100 Meter unterhalb
von Alterbach auf eine Dampfwalze auf. Bei dem
Zuſammenprall wurde der Kraftwagen
vollkom=
men zertrümmert. Der Apotheker Heindl aus
Waldkirch wurde auf der Stelle getötet, der Führer
des Wagens und ein Fräulein Ketterer ſchwer
verletzt. Der vierte Inſaſſe kam mit leichteren
Verletzungen davon. Fräulein Ketterer wurde mit
doppeltem Schädelbruch und ſonſtigen ſchweren
Verletzungen in hoffnungsloſem Zuſtand nach
Frei=
burg gebracht. Der Führer des Kraftwagens, der
ſich in angetrunkenem Zuſtand befunden haben ſoll,
wurde vorläufig feſtgenommen.
Beim Entfernen einer Hakenkreuzfahne
durch Starkſtrom getötet.
Wien. In der Nähe von Knittelfeld in
Steier=
mark wurde am Donnerstag über der Mur eine
große Hakenkreuzfahne gehißt, die mit einer
Draht=
vorrichtung und mit Rollen an einer
Starkſtrom=
leitung angebracht war. Der
Gendarmeriekomman=
dant von Knittelfeld verſuchte mit zwei
Schutz=
korpsmännern die Fahne zu entfernen. Hierbei
kletterte der eine der beiden Schutzkorpsmänner
auf die Schultern des anderen und bemühte ſich,
die Fahne abzuſchneiden. Im gleichen Augenblick
entſtand Kurzſchluß, und beide Schutzkorpsleute
brachen zuſammen. Der eine, ein Mitglied des
Heimatſchutzes, war ſofort tot, während der
an=
dere, der den Oſtmärkiſchen Sturmſcharen
ange=
hört, ſich wieder erholte.
Schwere Unfälle bei einem Rennen in Frankreich.
Paris. Während des Militär=Hindernis=
Rennens in Abbéville haben ſich mehrere Unfälle
ereignet. Der Hauptmann Botéreau=Bonneterre
vom 71. Artillerie=Regiment und der Leutnant de
Caſtries vom 11. Küraſſier=Regiment, bekannte
franzöſiſche Reiter, ſtürzten und blieben
beſin=
nungslos liegen, ſo daß ſie mit Tragbahren ins
Krankenhaus geſchafft werden mußten. Der
Haupt=
mann Botéreau=Bonneterre erlitt einen Bruch der
Wirbelſäule; ſein Zuſtand, iſt beſorgniserregend.
Leutnant de Caſtries iſt leichter verletzt. — An=
Name Abu Markub lautet, hat jetzt ſeinen Einzug / ſchließend, fand ein Hindernisrennen für
Unter=
ihm ebenfalls einen Bruch der Wirbelſäule
ver=
urſachte.
Für die Gefallenen der NSDAP.
„Der verwundete SA=Mann”,
ein Standbild aus Lindenholz, das in Bernau
(Mark) zur Nagelung aufgeſtellt wurde. Der
Er=
trag der Spenden iſt für die Errichtung eines
Denkmals für die Gefallenen der Partei beſtimmt.
Großer Erfolg des Sprechchors
der Univerſikät Berlin in Athen.
Athen. Der Sprechchor der Univerſität Ber
lin unter Leitung von Dr. Leyhauſen wirkte am
Donnerstag in der Aufführung der „Perſer” von
Aeſchylos im griechiſchen Nationaltheater mit. Die
Aufführung löſte begeiſterte Kundgebungen im
Publikum aus. Als der deutſche Sprechchor den
griechiſchen Darſtellern auf der Bühne Roſen
zu=
warf, erhob ſich im Zuſchauerraum ein unendlicher
Beifallsſturm. Nach der Vorſtellung vereinigten
ſich die deutſchen und die griechiſchen Künſtler zu
einem geſelligen Beiſammenſein. Die herzliche
Aufnahme, die der deutſche Sprechchor beim
Pu=
blikum und in den Kreiſen der griechiſchen
Künſt=
ler gefunden hat, beweiſt die Möglichkeit, eine
geiſtige Olympiade zu verwirklichen.
Ein Trick, den noch niemand ſah.
Der indiſche Seiltrick, bei dem der „Magier”
ein Seil in die Luft wirft, worauf das Seil ſich
ſtraft und ein Knabe daran hochklettert und
ſchließlich verſchwindet, iſt ſei dem frühen
Mittel=
alter eine beliebte Erzählung. Jeder, der einmal
in Indien geweſen iſt, kennt jemanden, der den
Trick einmal geſehen hat, aber ſelbſt geſehen hat
ihn eigentlich noch niemand, oder wenigſtens doch
niemand, der als glaubwürdig anzuſprechen iſt,
und die indiſchen Magier ſelbſt wiſſen auch nichts
davon, ſondern erklären auf Befragen immer, daß
es ſich dabei nur um ein Gerede von weißen Shibs
handele. Nun hat der magiſche Kreis in London,
eine Vereinigung von „Zauberkünſtlern”, einen
Preis für denjenigen ausgeſetzt, der ihm dieſen
Steiltrick vorführen werde. Dieſem Beſchluß ging
eine Sitzung voraus, in der die Möglichkeit eines
ſolchen Tricks noch einmal von allen
Geſichtspunk=
ten erörtert wurde und ſeine Unmöglichkeit
ein=
mütig feſtgeſtellt wurde. Zu dieſer Sitzung waren
auch zwei ehemalige engliſche Vizekönige in
In=
dien und andere ehemalige hohe
Verwaltungsbe=
amte in Indien geladen, die ſämtlich erklärten, daß
ſie während ihrer Anweſenheit in Indien alle
Hebel in Bewegung geſetzt hätten, um ſich den
Trick vorführen zu lcTen, daß aber alle ihre
Be=
mühungen erfolglos geweſen ſeien.
Schwere Stürme über Schweden. — Fünf Tote.
Stockholm. Am Donnerstag tobte ein
ſchwerer Sturm über Schweden. Im Melar=See
er=
tranken fünf Perſonen.
Jür duggingen.
Berlin. Reichspräſident v. Hindenbui,
Reſer
eide
Tur
einer
hat für die Hinterbliebenen der bei dem
Bugüſ=
ger Bergwerksunglück ums Leben gekommeen,
Bergleute aus ſeinem Dispoſitionsfonds eind
Spende von 10 000 RM. geſtiftet.
Der Stabsleiter im Amt für Beamte de
Oberſten Leitung der PO. der NSDAP. un
1ieſtehen.
Stellvertreter des Führers des Reichsbundes d/ ſ Spiel nu=
Deutſchen Beamten, Pg. Reuſch, hat, wie der B6
amtennachrichtendienſt mitteilt, an den Reichsſtatt
halter Wagner=Karlsruhe ein Beileidstelegramn
gerichtet. Zur Linderung der Not wurden 3000)
RM. für die Hinterbliebenen überwieſen.
Die die
uien am 1
er gemelde
Frankfurt a. M. Reichsſtatthalter Gar) kſtngen an
leiter Sprenger hat an den Reichsſtatthaltk ) Frage n
Gauleiter Robert Wagner in Karlsruhe folgende/ Mang vor
Telegramm geſandt: „Ueber das Grubenunglüg RLich iſt.
e=
in Buggingen bin ich tief erſchüttert. Ich ſprecht FB. geſell
Ihnen meine herzlichſte Anteilnahme aus und bit=) etragen u.
dieſe auch den Hinterbliebenen zu übermittelnu ſſ.
Eſſen. Der Verein für die bergbaulichen Itu „—ch, die
Hhaft
tereſſen in Eſſen hat gleich nach
Bekanntwede=
des Unglücks auf dem Kaliwerk Buggingen duchn
Ma 4
ſeine Hauptſtelle für das
Grubenrettungswſir=
telephoniſch Hilfe angeboten, die aber leider ard / 900
geſichts des tragiſchen Verlaufs des Unglücks pau /en de
tiſch nicht mehr durchführbar war. An die Gruber!
verwaltung hat der Bergbauverein Beileidsſchres
ben gerichtet. Als äußeres Zeichen unſerer tieſe?
aufrichtigen Mittrauer haben alle Zechen d00
iedst
Ruhrreviers die Fahnen auf Halbmaſt geſetzt,
Wochenendrazzien in New York.
New York. Die Zunahme des Verbreche?
ums in der letzten Zeit hat nunmehr den
Leit=
der New Yorker Polizei zu der Maßnahme 1e
anlaßt, an jedem Wochenende umfangreiche Ray
ſien abzuhalten. Alle der Polizei bekannten Ve?
recher und Verdächtige in ihrer Geſellſchaft, 10
einen Einkommensnachweis erbringen könheid
ollen bei dieſen Razzien verhaftet werden.
Die näch
ſttag, den 1.
Blutige Auseinanderſetzung zwiſchen Braſilianer.n
und japaniſchen Siedlern.
Sao Paulo. In der Stadt Tiete iſt e 30
einem blutigen Kampf zwiſchen den eingeſeſſeneld
Braſilianern und japaniſchen Koloniſten gekonmelle
Der Vater eines verführten japaniſchen Mädcheſi
hatte einen Braſilianer erſchoſſen. Daraufhinf 9.
fen die braſilianiſchen Bauern die japaniſche e
lung an und verjagten die Koloniſten. Fünf 900
ihnen wurden erſchlagen, 16 erlitten ſchwere 96‟
letzungen.
Der Leiter der GpA. geſtorben.
Menſchinſki,
der Chef der Moskauer Geheimen Politiſch
Polizei, iſt nach längerer Krankheit im Alter
55 Jahren geſtorben. Er war eine der geſür.
tetſten Perſönlichkeiten in Rußland, da er die
beſchränkten Machtbefugniſſe, die ſeine Stet””
ihm gab, rückſichtslos gebrauchte. Zahlloſe 2
urteile tragen ſeine Unterſchrift.
Samstag, 12. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 130 — Seite 11.
Salstosls Ta SAdt
im die Deutſche Handball=Meiſterſchaff.
Polizeiſporkverein Darmſtadt — Tura Barmen
Am Sonntag um 15 Uhr. Polizeiſportplatz.
Morgen treffen ſich dieſe beiden Mannſchaften auf dem
Exer=
ſiplatz in der Zwiſchenrunde um die Deutſche
Handballmeiſter=
ſaft. Da beide Mannſchaften in ſtärkſter Aufſtellung antreten,
md es zu einem äußerſt intereſſanten Kampfe kommen. Obwohl
..,Grünen” Sommer und Rothermel zur Verfügung
hen. muß das Spiel als vollkommen offen bezeichnet werden,
mn auch die Barmer Elf ſpielt denſelben flüſſigen Handball wie
M Polizei. Wir wollen hoffen, daß das Treffen am Sonntag für
Deutſche Handball=Bewegung in jeder Beziehung werbend ſein
md.
Die beiden Meiſter treten ſich in folgender Aufſtellung
ger
über:
ra Barmen:
Isringhausf
Kniepf Wildförſterf
Kunz Biſchlipp Buſchmann
ſeilenbergf Benderf Braſelmannf Hellmeiſtenf Schmidt;
Die mit einem † gekennzeichneten Spieler kämpften ſchon oft
Weſtdeutſchland. Geilenberg vertrat dazu ſchon die Farben
ſtſchlands.
Die Polizei Darmſtadt ſtellt ihrem ſtarken Gegner folgende
nnſchaft gegenüber:
Kiepfer
Walter Pfeiffer
Stahl Daſcher Unmacht
Sommer Huber Leonhardt Spalt Rothermel.
Turngemeinde Beſſungen 1865.
Heute abend 18.30 Uhr ſtehen ſich auf der Rennbahn die TGB.
u die Reſervemannſchaft des hieſigen Polizeiſportvereins
gegen=
dtr. Beide Mannſchaften treffen ſich in dieſem Spiel zum erſten
hle, und es iſt ſchwer, hier eine Vorausſage zu treffen.
Turnverein Arheilgen—TGS. Ober=Ramſtadt.
Zu einem Freundſchaftsſpiel treffen ſich beide Mannſchaften
ſute Samstag um 18 Uhr in Ober=Ramſtadt.
Die Spielſtärke Arheilgens iſt zur Genüge bekannt, um ein
uflaſſiges Spiel zu garantieren. Ober=Ramſtadt wird alles
uvieten müſſen, um gegen dieſen erſtklaſſigen Gegner ehrenvoll
ubeſtehen. Man kann aus dieſem Grunde jedem Handballfreund
u Spiel nur empfehlen.
Wer wird Fauſtballſieger
bei den Kreismeiſterſchaften?
Die diesjährigen Meiſterſchaftsſpiele der DT. im Fauſtball
nden am 13. Mai (Vorſpiel) auf dem Platze der Turngemeinde
Zungen an der Heidelberger Straße (Rennbahn) ausgetragen.
) Frage nach dem diesjährigen Sieger iſt durch den Zu= bzw.
lang von Spielern in den einzelnen Vereinen ſehr ſchwer.
Er=
fnlich iſt es, daß ſämtliche früher ſpielenden Mannſchaften
wie=
teigemeldet haben und ſich zu ihnen noch die Mannſchaften der
NB. geſellen. Die Spiele werden wieder in drei Klaſſen
aus=
getagen und es ſpielen in der Kreisklaſſe 1: TSG. 46 1. und 2.
Tv. Pfungſtadt 1. und 2. Mſch., Germania Pfungſtadt
Nch., die Vereine Beſſungen, Nauheim, Walldorf mit je einer
Nnnſchaft.
In der Kreisklaſſe 2: Vorwärts Langen 1. und 2. Mſch.,
Ger=
mia Pfungſtadt 2. Mſch., TSG. 3. Mſch., Tſch. Griesheim, Merck
Amſtadt mit je einer Mannſchaft.
In der Altersklaſſe ſind die Vereine Nauheim, Walldorf, Tv.
ingſtadt, Mörfelden, Merck und Darmſtadt 46 vertreten.
Der Beginn der Spiele iſt vormittags 8 Uhr
Min.
Schiedsrichter=Arbeitsgemeinſchaft des Kreiſes
Skarkenburg.
Die nächſte Pflichtſitzung der Gruppe Darmſtadt findet am
Antag, den 14. Mai, wie üblich um 8,30 Uhr in Darmſtadt ſtatt.
M Ausſtellungsgebühr für die neuen Päſſe und das Lichtbild
man dieſem Abend mitzubringen. Pünktliches und vollzähliges
ſheinen wird erwartet.
Ph. H.
Radſport im Gau Südweſt, Bezirk 3.
Treffen der Radfahrer in Nierſtein am Rhein.
Die Radfahrer des Bezirks 3 im Gau Südweſt hatten am
Antag, dem 6. d. M. ihre erſte große Pflichtwanderfahrt nach
hrſtein. Dieſes Treffen zeigte wieder einmal, daß doch der
Inderſport des Radfahrens die Hauptſtütze des Radſports iſt.
gibt wohl kaum einen ſo ſchönen Sport, der den Menſchen
A der Enge ſeiner Heimat auf die billigſte und ſchönſte Weiſe
U und ſicher hinaus in die Ferne führt und ihm einen Natur=
Euß bietet, den er ſonſt viel zu wenig findet. Bei herrlichſtem,
bhlendem Sonnenſchein kamen von nah und fern, aus dem
dn=mainiſchen Gebiet, aus dem Odenwald aus Rheinheſſen,
dem Rheingau die Sportfreunde angeradelt. Im Anker und
R heinhotel in Nierſtein fanden die offiziellen
Verbandswer=
gen für Wanderfahrten ſtatt. Man zählte hier zirka 500
Rad=
die zum erſten großen Wandertreffen des hieſigen Bezirks
Fammelt waren. Dieſem ſchönen Auftakt des Wanderſports
2den in Kürze noch weitere Wanderfahrten folgen
Hußonn.
Heuke abend 18 Uhr
ſteigt auf dem Stadion am Böllenfalltor der Fußball=Großkampf,
der die 98er mit dem traditionsreichen SV. Wiesbaden
zuſammen=
führt. Als Beweis für die Qualität der Wiesbadener Mannſchaft
ſeien folgende Reſultate angeführt, die die Gäſte in den
Ver=
bandsſpielen neben den bereits gemeldeten 3:0= bzw. 5:0=Siegen
in Worms gegen Wormatia und in Kaiſerslautern errangen.
Gegen Eintracht Frankfurt 2:0, Boruſſia Neunkirchen 5:2, Kickers
Offenbach 0:0, Mainz 05 2:0, FSV. Frankfurt 2:2, FC.
Pirma=
ſens 1:2. Vor dem Spiel ſtehen ſich eine kombinierte Mannſchaft
der „Lilien” und die Reſerve=Elf von TSG. 46 (Rot=Weiß)
gegenüber.
Jahn 1875 Darmſtadt—Union Wixhauſen.
Auf das morgen nachmittag um 4 Uhr am Ziegelbuſch
ſtatt=
findende Treffen ſei nochmals hingewieſen. Beide Mannſchaften
werden angeſichts ihres Poſitionskampfes ihr Beſtes geben. Ein
Beſuch dieſes ſicher recht intereſſant werdenden Spieles wird ſich
lohnen. — Die 2. Mannſchaften treffen ſich vorher 2.15 Uhr.
D.ſ.2. 1911 Michelſtadt —
Alemannia-Olympia/ Wormakia komb. 7:4 (3:1).
Das mit großer Spannung erwartete Gaſtſpiel der
kombinier=
ten Wormſer konnte der V.f.L. zu einem ſchönen Erfolg geſtalten.
Annähernd 400 Zuſchauer bildeten den Rahmen für einen Kampf,
in dem die Michelſtädter während zweimal 45 Minuten wohl
größtenteils dominierten. Kurz nach Seitenwechſel waren ſogar
ſie es, die eine Zeitlang Fußball ſpielten. Die Mannſchaft zeigte
erneut, was ſie leiſten kann, wenn ſie einig und uneigennützig
iſt; nur gibt es immer noch einige Leute, denen das Maulen und
Nörgeln anſcheinend Lebensbedürfnis iſt.
Von dieſem Schönheitsfehler aber abgeſehen, machte die Elf
einen ſchönen, geſchloſſenen Eindruck, und die Leiſtung eines
Ein=
zelnen hervorzuheben, hieße die anderen zurückſetzen, denn die
Ge=
ſamtleiſtung war es, die den Sieg bedingte. Wenn etwas zu
monieren wäre, wäre es das oftmals immer noch zu lange
Ball=
halten einiger Spieler. Wir hoffen, daß die geſamte Mannſchaft
nach dieſer Reihe ganz anſprechender Erfolge mit Energie
daran=
geht, auch dieſe letzten Unebenheiten noch völlig abzuſchleifen.
Die Gäſte, die in der Aufſtellung; Baumgärtner (A.=O.),
Plappert, Kloſet, Nazarenus, Völker, Wolf, Schumann, Müller,
Heinrich, Müller, Ludwig, Dubs und Fries antraten, zeigten
naturgemäß größeres techniſches Können des einzelnen Mannes,
aber in der Zuſammenarbeit haperte es ſehr oft. Hier war es
auch meiſtens der ungeheure Eifer der Einheimiſchen, der die
ſchönſten Aktionen zunichte machte. Die beſten Leute waren der
ungemein ballſichere Kloſet, die Läuferreihe und im Sturm die
beiden Müller, ſowie der Linksaußen Fries. Baumgärtner im
Tor tat ebenfalls vollauf ſeine Pflicht, aber gegen die ſieben Tore
war er machtlos.
Der Anſtoß der Gäſte wird von der Michelſtädter
Verteidi=
gung abgefangen, aber auf der anderen Seite gibt Kloſet gleich
eine Probe ſeiner „Schläge”, deren imponierende Wirkung auch
nicht ausbleibt. Die Gäſte tändeln zunächſt mit dem Ball und
zeigen allzu deutlich das Gefühl der Ueberlegenheit. Aber bald
haben die V.f.L.er ihre Scheu vor den Kanonen überwunden, die
Kombinationsmaſchine kommt immer mehr auf Touren und in
der 23. Minute ſchellt es zum erſtenmal. Der Halbrechte wird
von Kloſet heftig bedrängt, zieht den Ball über die Schulter zum
Linksaußen, der direkt aus der Luft unhaltbar einſendet Zehn
Minuten ſpäter gibt der Halblinke dem Linksaußen eine Vorlage,
dieſer flankt nach innen, und den Reſt beſorgt der Mittelſtürmer.
Die Wormſer ſind ſichtlich verblüfft, aber drei Minuten ſpäter
iſt es ſchon wieder der Linksaußen, der Baumgärtner mit einer
Bombe das Nachſehen gibt. Nun wird es den Gäſten doch zu
bunt, ſie raffen ſich auf, erzielen eine Ecke, die Ludwig Müller
mit dem Kopf zum erſten Gegentreffer verwandelt.
Nach Seitenwechſel ſpielt Michelſtadt mit der Sonne und
nimmt auch gleich das Heft in die Hand. Nach neun Minuten
hat der Halblinke auch ſchon eine Vorlage des Mittelſtürmers
zum 4. Tor verwandelt. Nun geht Kloſet in den Sturm, um ſein
Glück zu verſuchen, und die auf vier Mann verſtärkte
Verteidi=
gung fängt an, ſyſtematiſch mit der Abſeitsfalle zu arbeiten, in
die die Michelſtädter die jetzt voll im Zuge ſind, oft genug
hinein=
fallen. In dieſem Abſchnitt ſpielen die Einheimiſchen allein
Fuß=
ball, und zwei weitere Tore ſind das Ergebnis dieſer
Drang=
periode. Worms hat in dieſer Zeit das Glück ſtark auf ſeiner
Seite, denn hätte jeder Schuß ins Schwarze getroffen, die
Tor=
ausbeute wäre beſtimmt noch höher geworden. In der 75. Min.
läßt ſich ein Michelſtädter Verteidiger mit Kloſet in einen
Nah=
kampf ein, bei dem er aber den Kürzeren zieht. Der Schuß des
Wormſer landet im Tor. Nun drängen die Vereinigten
wieder ſtärker und gewinnen auch an Boden. Aber zuvor gibt
der Linksaußen dem hereingelaufenen Rechtsaußen noch eine
Flanke, die dieſer mit dem Kopf zum 7. Tor verwandelt. Jetzt
verſuchen nacheinander Kloſet und die beiden Müller ihr Glück,
aber ihre Schüſſe gehen vorbei oder werden von Hofmann
gehal=
ten Bei den Odenwäldern machen ſich nun doch immer ſtärker
Er=
müdungserſcheinungen bemerkbar. Dies iſt den Wormſern Waſſer
auf die Mühle. Sie ſetzen noch einmal zum Generalangriff an
und verbeſſern das Torverhältnis auf 7 : 4. Von einzelnen
un=
ſchönen Mätzchen einiger Wormſer Spieler beſonders des
Mittel=
läufers, abgeſehen, war das Spiel ſtets fair und Schiedsrichter
Friedrich hatte kein allzu ſchweres Amt.
B.
SC. 1928 Ober=Ramſtadt—SV. Erzhauſen 7:2 (1:1).
Dieſes Spiel verlief recht ſpannend und abwechſelungsreich.
Die Gäſte zeigten hauptſächlich vor der Pauſe gutes Können,
während die Einheimiſchen wohl das reifere Spiel boten, aber
teilweiſe recht luſtlos kämpften. Gleich nach dem Wechſel gelang
den Gäſten durch eine ſchöne Leiſtung ein weiterer Treffer. Jetzt
wacht die Platzelf auf und zeigt, ohne ſich ganz auszugeben, ein
glänzendes Spiel; durch gute Zuſammenarbeit der geſamten
Mannſchaft fallen noch 6 weitere Treffer. Das faire Spiel hatte
in Friedrich einen guten Schiedsrichter. 2. Mannſchaften 0:5 für
Ober=Ramſtadt.
Am kommenden Sonntag empfängt der SC. Ober=
Ramſtadt den SV. Mörfelden zu den fälligen Verbandsſpielen.
Es wird wieder zu äußerſt ſpannenden Kämpfen kommen, zu
denen wir Maſſenbeſuch erwarten. Der Gäſteelf geht ein guter
ſportlicher Ruf voraus, ſie wird jedenfalls zu dieſem Spiele in
ſtärkſter Beſetzung antreten. Ober=Ramſtadt mit 2 Mann Erſatz
wird in folgender Aufſtellung antreten: Seibert; Fiſcher
Silber=
ling; Suppes, Oehmichen, Emich; Wedel. Obmann, Chriſt,
Wid=
maier und Schuchmann. Spielanfang 1. Mannſchaft 4 Uhr,
2. Mannſchaft 2,15 Uhr.
Hans Forſtreuter: „Gymnaſtik”, neuzeitliche Körperſchule ohne
Gerät, rund 900 Uebungen mit 1100 Zeichnungen von Erna
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reuter, 5. Auflage, Wilhelm Limpert=Verlag, Dresden=A 1.
Daß die in kurzer Zeit vergriffene umfangreiche 4. Auflage faſt
unverändert neu herausgehen konnte, ſpricht für die Güte des
Buches. Die 5. Auflage bringt neben den bisherigen bekannten
Vorzügen und einer weiteren Vervollſtändigung und Verbeſſerung
des Uebungstrextes ein nunmehr lückenloſes alphabetiſches
Ver=
zeichnis aller in erhöhtem Maße verwendeten praktiſchen
Kenn=
worte und charakteriſtiſchen Uebungsbezeichnungen, ſo daß ein
raſches Auffinden jeder behandelten Uebung auch ohne Kenntnis
der ſyſtematiſchen Bucheinteilung denkbar einfach iſt. Preis des
356 Seiten ſtarken Buches 4,50 RM.
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„Max Eyth”. Aus dem tatenreichen Leben eies deutſchen
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ders. Ltg.: Eugen Sonntag. — 17.30: Heſſiſche Volkslieder unſerer
Zeit. — 18.00: Stimme der Grenze. — 18.20: Der
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präſidenk ſpricht. — 18.30: Stegreif=Sendung. — 18.50: Zeit,
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in den Himmel und wieder hinaus kam. Hörfolge. — 20.00:
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in der Schule. — 10.00: Nachr. — 10.10: Funkſtille. — 10.50:
Fröhlicher Kindergarten. — 11.15: Seewetterbericht. — 11.30:
Bücherſtunde: Eine Wanderung durch die Buchläden. — 11.45:
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12.00: Wetter. — Anſchl.: Glückwünſche. — 12.10: Wolfg. A.
Mozart. Ein muſikaliſches Lebensbild des Meiſters. —
Anſchl.: Wetter. — 12.55: Zeitzeichen. — 13.00: Sperrzeit. —
13.45: Nachr. — 14.00: Wochenendunterhaltung auf Schallpl. —
15.00: Wetter Börſe — 15.15: Kinderbaſteſſtunde: Haus,
Baum, Schweinchen, Hans und Grete ... alles aus Knete.
1d.45: Karl Emil Weiß: Wirtſchaftswochenſchau
16.00: Unterhaltungskonzert des Deutſchlandſender=Orcheſters. Ltg.:
Eugen Sonntag. — In der Pauſe um (17.00): G. Schäfer:
Sportwochenſchau. — 18.15: Deutſche Davispokalſpieler bereiten
ſich für die Kämpfe des Jahres vor. Gottfried von Cramm
ſpricht über ſein Training. — 18.15: Zeitfund=Kunterbunt. —
18.30: Erwin Chriſtoph ſpielt auf der Wurlitzer Orgel. — 18.55:
Der deutſche Rundfunk bringt. . .
19.05: .. . und zum Feierabend der Deutſchlandſender! — 19.55:
Glockengeläute vom Dom zu Münſter. — 20.00: Kernſpruch.
Anſchl.: Wetter, Nachr. — 20.10: Alles mal herhöven! —
20,25: Orcheſterkonzert. Das Orcheſter des Deutſchlandſenders,
Ltg.: A. Selo. — In der Pauſe (um 21.10): W.
Sommen=
meyer: Deutſche Muſikpflege in Braſilien. — 22.00: Wetter=,
Tages= und Sportnachr. — 22.25: Heilmener: Das neue
München: Die Monumentalbauten der NSDAP. (Aufn.). —
22.45: Seewetterbericht. — 23.00; Berlin: Wochenendübertrag.
Wekterbericht.
Der hohe Druck hat ſich weiter behauptet und wird ſich auch
in den nächſten Tagen noch durchſetzen. Unter ſeinem Einfluß
bleibt das Wetter meiſt heiter und trocken. Stellenweiſe dürften
ſich in den Morgenſtunden Nebelbildungen einſtellen. Die
Tem=
peraturen werden durch Ein= und Ausſtrahlungen beſtimmt, ſo
daß es tagsüber heiß wird und „4hts wieder ſtärkere Abkühlung
ſtattfindet.
Ausſichten für Samstag, den 12. Mai: Stellenweiſe, Frühnebel,
ſonſt meiſt heiter, tagsüber ſehr warm, trocken.
Ausſichten für Sonntag, den 13. Mai: Fortdauer der
Schönwetter=
lage.
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Die landſchaftliche Induſtrie=Organiſation.
Neben der Wahrnehmung des ſachlichen Aufgabenkreiſes durch die in den ſieben Haupkgruppen zuſammen=
ſchaftsgebiek gemeinſchafklichen induſtriellen Angelegenheiken.
Berliner und Frankfur
Eine Verſügung.
Die Kuliſſe der Berliner Börſe hielt ſich geſtern twas
zurück. Teilweiſe wurden Realiſationen vorgenommen. Die
Ten=
ur9 Zuhtels ver Wierſchaft.
denz war daher auch nicht ganz einheitlich, wenn auch die Kurs=
Zum Zwecke der Vereinfachung des induſtriellen
Verbands=
weſens verfügt der Führer der gewerblichen Wirtſchaft, Pg.
Direk=
tor Philipp Keßler, folgendes:
1. Für die Durchführung der induſtriellen Aufgaben iſt neben
dem fachlichen Aufgabenkreis, wie er von den in den 7.
Haupt=
gruppen zuſammengefaßten Fachgruppen der Reichsgruppe
Indu=
ſtrie der deutſchen Wirtſchaft wahrgenommen wird, eine
regio=
nale Untergliederung der Induſtrie erforderlich. Dieſe hat den
Zweck, die einem beſtimmten Wirtſchaftsgebiet gemeinſchaftlichen
induſtriellen Angelegenheiten zu bearbeiten. Zur Durchführung
dieſes Aufgabenkreiſes iſt engſte Verbindung mit den
entſpkechen=
den regionalen Untergliederungen der übrigen
Wirtſchaftsgrup=
pen und auch den Induſtrie= und Handelskamemrn zu halten.
2. An die Stelle des bisherigen landſchaftlichen
induſtriel=
len Organiſationsaufbaues der Induſtrie ſind die
landſchaft=
lichen Untergliederungen der Reichsgruppe Induſtrie in ihren
bezirklichen Abgrenzungen den Bezirken, der Treuhänder der
Ar=
beit anzupaſſen.
Die hiernach für die 13 Treuhänderbezirke anerkannten
land=
ſchaftlichen Organiſationen haben nicht mehr den Charakter
ſelbſtändiger Induſtrieorganiſationen, ſondern ſind
Bezirksgrup=
pen der Reichsgruppe Induſtrie der Deutſchen Wirtſchaft.
Dem=
entſprechend führen ſie die Bezeichnung:
Reichsgruppe Induſtrie der Deutſchen Wirtſchaft, Bezirk
3. Es werden die nachfolgend aufgeführten 13 Stellen als
Bezirke der Reichsgruppe Induſtrie der Deutſchen Wirtſchaft
an=
erkannt. Für den
Treuhänderbezirk 1 Oſtpreußen: Reichsgruppe Induſtrie der
Deutſchen Wirtſchaft Bezirk Oſtpreußen, Sitz Königsberg.
Treuhänderbezirk 2 Schleſien: Reichsgruppe Induſtrie der
Deut=
ſchen Wirtſchaft, Bezirk Schleſien. Sitz Breslau.
Treuhänderbezirk 3 Brandenburg: Reichsgruppe Induſtrie der
Deutſchen Wirtſchaft, Bezirk Brandenburg. Sitz Berlin.
Treuhänderbezirk 4 Pommern: Reichsgruppe Induſtrie der
Deutſchen Wirtſchaft, Bezirk Pommern. Sitz Stettin.
Treuhänderbezirk 5 Nordmark: „Reichsgruppe Induſtrie der
Deutſchen Wirtſchaft, Bezirk Nordmark. Sitz Hamburg.
Treuhänderbezirk 6 Niederſachſen: Reichsgruppe Induſtrie der
Deutſchen Wirtſchaft, Bezirk Niederſachſen. Sitz Hannover.
Treuhänderbezirk 7 Weſtfalen: „Reichsgruppe Induſtrie der
Deutſchen Wirtſchaft, Bezirk Weſtfalen. Sitz Düſſeldorf.
Treuhänderbezirk 8 Rheinland: Reichsgruppe Induſtrie der
Deutſchen Wirtſchaft. Bezirk Rheinland. Sitz Köln a. Rh.
Treuhänderbezirk 9 Heſſen: Reichsgruppe Induſtrie der
Deut=
ſchen Wirtſchaft, Bezirk Heſſen. Sitz Frankfurt a. M.
Treuhänderbezirk 10 Mitteldeutſchland: Reichsgruppe Induſtrie
der Deutſchen Wirtſchaft, Bezirk Mitteldeutſchland. Sitz
Weimar.
Treuhänderbezirk. 11 Sachſen: Reichsgruppe Induſtrie der
Deut=
ſchen Wirtſchaft, Bezirk Sachſen. Sitz Dresden.
Treuhänderbezirk 12 Bayern: Reichsgruppe Induſtrie der
Deut=
ſchen Wirtſchaft, Bezirk Bayern. Sitz München.
Treuhänderbezirk 13 Südweſtdeutſchland: Reichsgruppe
Indu=
ſtrie der Deutſchen Wirtſchaft, Bezirk Südweſtdeutſchland.
Sitz Stuttgart.
Die Bildung dieſer 13 Stellen erfolgt im einzelnen nach
An=
weiſungen, die vom Führer der Reichsgruppe Induſtrie, Herrn
Dr. Krupp von Bohlen und Halbach, in meinem Auftrag für die
einzelnen Bezirke erlaſſen werden. Hierbei können auch im
Be=
darfsfalle Zweigſtellen mit Zuſtimmung des Führers der
Reichs=
gruppe Induſtrie errichtet werden. Die Ernennung des Führers
der Induſtriebezirke behalte ich mir auf Vorſchlag des Führers
der Reichsgruppe Induſtrie vor.
4. Der Führer der Reichsgruppe Induſtrie wird mit der
um=
gehenden Durchführung dieſer Verfügung beauftragt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Eine Neugründung zur Förderung des Abſatzes? Das
Reichs=
wirtſchaftsminiſterium gibt nachfolgendes amtlich bekannt: Seit
einiger Zeit werden in der Oeffentlichkeit Mitteilungen über eine
Unternehmung befindet ſich in Berlin.W., Rauchſtraße. In einer
ſatzes deutſcher Erzeugniſſe zu befaſſen und den Namen „Deutſches
Archiv für Handel und Induſtrie” führt. Die Geſchäftsſtelle dieſer
Unternehmurng befindet ſich in Berlin W., Rauchſtraße. In einer
Propagandaſchrift über Aufgaben und Weſen des Archivs wird
u. a. ausgefülrt, daß 4ais „Deutſche Archiv Handel und Induſtrie‟
als gemeinnütziges Unternehmen arbeitet und ſich dem
Reichs=
verkehrsminiſterium als aufſichtsführender Behörde unterſtellt.
Das Reichswirtſchaftsminiſterium weiſt nachdrücklich darauf hin,
daß das „Deutſche Archkv für Handel und Induſtrie” keinerlei
amtlichen oder behördlichen Charakter, noch eine ſolche
Anerken=
nung hat, und in keiner Verbindung mit dem
Reichswirtſchafts=
miniſterium ſteht.
Aachener und Münchener Feuer=Verſicherungs=Geſellſchaft,
Aachen. Die GV. genehmigte den bekannten Abſchluß für 1933.
Der AR. hat auf ein Sechſtel der ihm in dieſem Jahre
zuſtehen=
den Tantieme zugunſten der Geſellſchaft verzichtet. — Im neuen
Geſchäftsjahr läßt nach Anſicht der Verwaltung ſowohl das
Fort=
ſchreiten der allgemeinen Wirtſchaftsbelebung als auch eine leichte
Beſſerung des Verſicherungs=Neugeſchäftes neben weiter
nach=
laſſenden Rückgängen des Beſtandes auf eine bevorſtehende
Ueber=
windung des Tiefſtandes im Verſicherungsweſen ſchließen. Der
Schadenverlauf ſei noch befriedigend, wenn auch in der
Haft=
pflicht=Verſicherung weiter anſteigend. Der Abſchluß des
deutſch=
polniſchen Friedenspaktes laſſe auch eine günſtige Rückwirkung
auf die Zukunft des polniſchen Verſicherungsgeſchäftes erwarten.
Produkienmärkke.
Diehmärkke.
Mainzer Getreidemarkt vom 11. Mai. Es notierten (je 100
Kilo loko Großhandels=Einſtandspreis) in RM.: Weizen 20,50
nom., Roggen 17,75. Hafer 17—17,25 Braugerſte 17,75,
Induſtrie=
gerſte 17,25. Malzkeime 13—13,25 Weizenkleie fein 10,90—11.00,
desgl. grob 11,30—11,50, Roggenkleie 11,35—11,85,
Weizenfutter=
mehl 12—12.15, Biertreber 14, Soyaſchrot 15,55—15,60,
Trocken=
ſchnitzel 10,25. Für Mehle wurde keine Notiz feſtgeſtellt.
Ten=
denz: Roggen und Hafer feſter, ſonſt ſtetig.
Amtlicher Berliner Getreidegroßmarktbericht vom 11. Mai.
Umſätze im Getreideverkehr nach der geſtrigen Unterbrechung
wei=
ter mäßig. Durch unbefriedigende Waſſerſtandsverhältniſſe und
Binnenverkehr iſt das Geſchäft ſtark beeinträchtigt. Für
Brot=
getreide iſt die Stimmung ſtetig, die Mühlen kaufen aber zunächſt
nur vereinzelte Waggons von Weizen und Roggen. Am
Mehl=
markte dürfte das Geſchäft nach Klärung der den Mehlhandel
be=
treffenden Fragen lebhafter in Gang kommen, da der Konſum
anſcheinend keineswegs reichlich verſorgt iſt.
beſſerungen, abgeſehen vom Montanaktienmarkt, überwogen. Die
Tendenz erhielt durch die weitere Abnahme der
Arbeitsloſenzif=
fer einen guten Rückhalt. Auch die aus der Wirtſchaft
vorliegen=
den günſtigen Nachrichten fanden Beachtung. Für Tarifwerte hielt
das Intereſſe an. Gefragt waren wieder Bekula, Elektr.
Liefe=
rungen, Charlottenburger Waſſer und Deſſauer Gas. Am
Mon=
tanaktienmarkt erfolgten Glattſtellungen, die Kurſe waren meiſt
bis zu 1 Prozent niedriger. Lediglich Harpener konnten ¼ Proz.
höher eröffnen. Im Verlauf waren die Stahlvereinswerte etwas
erholt. Braunkohlenwerte bröckelten bis auf Ilſe ab. Kaliwerte
waren durchweg befeſtigt. Am Markt der chemiſchen Werte fielen
nur Farben (plus) durch feſtere Haltung auf. Blankotagesgeld
für erſte Adreſſen erforderte unverändert 4—4½ Prozent. Am
Valutamarkt bröckelte das Pfund etwas ab. die Parität gegen
Mark ſtellte ſich auf 12,755 und für den Dollar auf 2,495. Der
Verlauf war knapp behauptet. Feſter lagen
Eiſenbahnverkehrs=
mittel, die 2½ Prozent gewannen. Die übrigen Märkte lagen
teils behauptet, teils etwas ſchwächer. Deutſche Kabel verloren
nach feſterer Eröffnung 2½ Prozent. Feldmühle erhöhten ihren
Verluſt auf 2½ Prozent. Farben wurden auf Baſis der letzten
Schlußnotierung umgeſetzt. Montanwerte bröckelten noch etwas
ab. Kaſſarenten lagen dagegen überwiegend freundlicher,
ledig=
lich Neubeſitz gaben weiter auf 16½ (17,35) Prozent nach.
Pfand=
briefe wurden ½—½ Prozent höher bezahlt. Beſonders
Meinin=
ger und Nordd. Grundkredir waren gefragt.
Nach der Feiertagsunterbrechung kam das Geſchäft an der
geſtrigen Frankfurter Mittagsbörſe nur langſam in Gang.
Von der Kundſchaft lagen nicht die erwarteten Kaufaufträge vor,
was die Kuliſſe etwas zur Zurückhaltung veranlaßte; auch
des=
halb, weil man über den Stand der Transfer=Verhandlrungen
präziſere Angaben vermißt, wenngleich man für den Ausgang
weiterhin zuverſichtlich geſtimmt bleibt. Die Hartnäckigkeit
Frank=
reichs in der Abrüſtungsfrage wurde zwar beachtet, machte aber
keinen Eindruck, da andererſeits aus der deutſchen Wirtſchaft eine
ganze Reihe günſtiger Anregungen vorlagen. Vor allem
befrie=
digte der weitere Rückgang der Erwerbsloſen im April um 190 000
Perſonen; auch die Zunahme der Zulaſſungen von
Perſonenkraft=
wagen im April und die 80prozentige Steigerung der
Roheiſen=
gewinnung gegenüber dem Vorjahr waren zu beachten. Die
Kurs=
geſtaltung war etwas uneinheitlich, obgleich bei Börſenbeginn
Beſſerungen überwogen. Nach den erſten Kurſen machte ſich aber
ſeitens der Kuliſſe Realiſationsneigung bemerkbar, was
beſon=
ders am Rentenmarkt fühlbar wurde. Auch in der zweiten
Bör=
ſenſtunde war die Umſatztätigkeit äußerſt klein. Die Kurſe
neig=
ten aber überwiegend weiter um zirka ½—½ Prozent nach unten.
Die Neubeſitzanleihe blieb ſpäter auf Baſis von 16,60 Prozent
be=
hauptet; „auch die übrigen variablen Werte lagen unverändert.
Stadtanleihen waren etwas uneinheitlich bei Abweichungen von
½—1 Prozent; Staatsrenten lagen ruhig. Goldnfandbriefe
blie=
ben zumeiſt unverändert, ebenſo Kommunal=Obligationen,
wäh=
rend Liquidationspfandbriefe, bei uneinheitlicher Kursbildung
Veränderungen von ½—½ Przent aufwieſen.
An der Abendbörſe herrſchte außerordentliche Zurückhaltung,
zumal von der Bankenkundſchaft Aufträge vollſtändig ausblieben.
Bei faſt völliger Geſchäftsſtille lagen die Kurſe infolge von
wei=
teren kleinen Realiſationen der Kuliſſe überwiegend nur knapp
behauptet. Schiffahrtsaktien lagen gegen den Berliner Schluß
geringfügig höher. Am Rentenmarkt kam in der Neubeſitzanleihe
zunächſt etwas Angebot heraus, das den Kurs leicht drückte
Spä=
ter trat dann von Berliner Seite Nachfrage auf, ſo daß ſich das
Pavier wieder gut erholte. Auch Altbeſitzanleihe zogen um
18 Prozent an, ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen lagen
unverän=
dert. Von Auslandsrenten fanden Schweizer Anleihen einige
Beachtung.
Einzelhandelsumſäße im März
durch Oſtergeſchäft begünſtigk.
Wie ſchon für den Januar dieſes Jahres ſind auch für de=
März die jetzt vorliegenden Zahlen über die Einzelhandelsum
ſätze nur mit Vorſicht für die Beurteilung der Umſatzentwicklunn
heranzuziehen. Infolge des frühen Oſtertermins (1. April) fir
1934 das geſamte Oſtergeſchäft in den März, während es im
Vo=
jahr dem Monat April zugute kam. Aus dieſer
Saiſonverſchi=
bung ergeben ſich für März ſtarke Umſatzſteigerungen, die üboe
das Maß der möglichen konjunkturellen Beſſerung erheblich
him=
ausgehen. Die Märzumſätze lagen im Jahre 1934 nach den Feſſt
ſtellungen der Forſchungsſtelle für den Handel beim RKW. ur Fwint
reichlich ein Viertel über denen von 1933; im Januar und irn
Februar betrug die Umſatzſteigerung nach den endgültigen Ergele „sſel.
niſſen knapp 10 Prozent. — Die ſtärkſten Umſatzſteigerungen ſin)
naturgemäß in denjenigen Handelszweigen eingetreten, für d:
das Oſtergeſchäft beſonders wichtig iſt. Im Handel mit Uhrer,
Gold= und Silberwaren (Konfirmationsgeſchenke) beträgt die Unn
ſatzſteigerung nahezu zwei Drittel, im Fachhandel mit Texti;, y/ Hindenh
waren und Bekleidung faſt ein Drittel. Dabei hat ſich die
ſchoo=
ſeit Monaten bemerkbare beſſere Umſatzentwicklung der Herreig
bekleidung im Vergleich zur Damenkleidung fortgeſetzt. Auch dr
bisher vorliegenden Zahlen aus dem Handel mit Hausrat laſſes
unter der Wirkung des Oſtergeſchäfts eine ſtarke Umſatzſteigerum filethauten
erkennen. Selbſt im Lebensmittelhandel beträgt — abgeſehes
von friſchem Obſt und Gemüſe — die Umſatzſteigerung
gegenübe=
dem März 1933 faſt ein Fünftel. Allerdings kam hier noch di
Beſonderheit hinzu, daß der Oſtertermin gerade auf den
Monats=
beginn hinzu. Die Umſatzentwicklung wurde alſo, nicht nur dund
den Mehrverbrauch während der Feiertage beeinflußt, ſondern es
mußte bei allen Waren des täglichen Bedarfs der geſamte
Ver=
brauch mindeſtens der erſten beiden Apriltage im März eingekauf”
werden. Man wird alſo auch hier die Bedeutung der Zahle
nicht überſchätzen dürfen. — Unter dem Einfluß des Oſtergeſchäftt
(Photoartikel, Farben) konnte auch der Drogenhandel, deſſen Ent
rSitz
Pauen
Prfälle 9
Der mach
kSuirgends
jre zum
Be=
ſo ließ ſie
Die letzte
lutfarben
Käüunern An
wicklung bisher immer noch rückläufig war, die Vorjahrsumſätz
erſtmalig um 10 Prozent überſchreiten. — Auch die Umſätze 9.5
Großunternehmungen des Einzelhandels überſchritten diesmit
den Vorjahrsſtand (Warenhäuſer plus 7. Kaufhäuſer plus 10, eng
Einheitspreisunternehmen plus 13 Prozent). Dabei haben ſichir
den Warenhäuſern und beſonders in den Kaufhäuſern die
Haus=
ratsumſätze (plus 10 bzw. plus 21 Prozent) beſſer entwickelt A
die Bekleidungsumſätze (plus 8 bzw. plus 11 Prozent). — D1
Lebensmittelumſätze der Warenhäuſer konnten den Vorjahrsum
ſatz auch im März nicht ganz erreichen.
Bei der Beurteilung der Einzelhandlsumſätze darf nicht übern
ſehen werden, daß — ähnlich wie die Umſatzrückgänge der letzte
Jahre — die gegenwärtigen Steigerungen nicht die reine Mem
genbewegungen darſtellen, ſondern durch die Preisbewegung be
einflußt ſind. Bereits ſeit Oktober 1933 haben die vom Statiſti.
ſchen Reichsamt ermittelten Lebenshaltungskoſten (ohne Wo
nung) den Stand der gleichen Vorjahrszeit überſchritten. Irn
März 1934 lagen ſie um reichlich 4 Prozent über dem
Vorjahrs=
ſtand.
aſten, den
Wi.
Vor zwei.
Lrd durchſte
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U— du8 Blut
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ſichen des
Vie ein
t.-nitie koſtbar
matlichen
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Durch Verordnung des Reichspräſidenten vom 20. April 193.4
iſt das durch die Verordnung vom 13. Juni 1927 im Bereich des
Reichswirtſchaftsminiſteriums errichtete Reichskommiſſariat fü.
das Ausſtellungs= und Meſſeweſen aufgehoben worden.
Der Führer der Hauptgruppe 5 der Geſamtorganiſation dii/
Deutſchen Wirtſchaft, Präſident Pietzſch, hat mit Zuſtimmung /64
Führers der Deutſchen Wirtſchaft Direktor, Pfotenhauer=Dary=)
ſtadt zum Führer der Fachgruppe Chemiſche Induſtrie berufen.
Der Führer der Hauptgruppe 4 der Geſamtorganiſation des
Deutſchen Wirtſchaft, Dr.=Ing. e. h. Eugen Vögler (Generaldirek.
tor der Hochtief AG.; Eſſen) hat mit Zuſtimmung des Führers
der Wirtſchaft Dr. C. M. Griſar=Penzig (O.=L.) zum Führer :”
Fachgruppe Glasinduſtrie berufen.
Die Betriebsgeſellſchaften der Vereinigte Stahlwerke Aſſ6
haben im April weiterhin über 4500 Volksgenoſſen neu eingeſteltl
Die bei Beginn der Frühjahrsarbeitsſchlacht für den Zeitraunn
bis zum 1. Juli veranſchlagte Neueinſtellungsziffer von 4000 Arn
beitern und Angeſtellten iſt demnach ſchon im jetzigen Zeitpunk?
bei weitem überſchritten.
Zwiſchen den Vertretern der italieniſchen Queckſilbergruber!
iſt angeſichts der herrſchenden Abſatzſtockung ein Abkommen ur”
Einſchränkung der Queckſilber=Produktion getroffen worden.
Berliner Kursbericht
vom 11. Mai 1934
Bank und Disconto=Geſellſchaft
Deviſenmarkt
vom 11. Mai 1934
it
Zucherte
Fsplutiond=
kaliter, Herm
fründete de
das deu
ziffes aufz
* zu org
Leutſchle
gigantiſch
aeg e
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u. 7
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg.
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas
Ve
55.625
62.—
21.—
25.—
25.
129.
67.—
115.—
18.75
76.—
150.625
N5.75
Mei euche
Clektr. Lieferung
J. 6. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr. Unter.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke.
Koksw.Chem. Fabr
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppel
Mic
98.—
132.375
61.—
89.—
20.75
71.125
63.—
109.50
63.75
93.75
64.375
a5.625
63.—
Mee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali.
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz.
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke.
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werle 1.
f
54.
142.50
17.75
41.125
179.75
61.—
17.—
95.—
S6.
72.50
160.25
Buenos=Aires
Kanada
Japan
Kairo
Iſtanbut
London
New Yort
Rio de Janeiro
Uruguah
Amſterdam
Athen
Brüſſe!
Budapeſt
Danzig
Helſingfors
Bährung
Pap. Peſo
canad. Doll.,
1 Yen
lLägypt. 4
türk. *
1 2.Stg.
Dollar
1 Milreis
1 Goldpeſo
100 Gulden
100 Drachm.
100 Belga. I
100 Pengö
100 Gulden
100 finn. Mk.
Rat
0.575
2.4g5
0.755
13.1351
2.018
12.755
2.496
0.211
1.049
169.43
2.471
58.37
ei.60
5.6441
Brief
0.579
2.503
0.757
13. 165
81 2.022
2.795
2.500
0.213
no5
169.77
2.477
59.39
21.76
Sesc
Italien
Jugoſlawien
Kopenhagen
Liſſabon
Oslo.
Paris
Prag
Island
Riga
Schweiz
Sofia
Spanien
Stockholm
Tallinn (Eſtl.
Wien
Währung
100 Lire
100 Dinar
100 Kronen
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes
100 Tſch. Kr.
100 is1. Kr.
100 Lats
100 Franien
00 Leva
100 Peſeta?
100 Kronen
100 eſtl. Kr.
100 Schilling
got ſic
11.61/18
fe42
E4.09
16.50
10.32
57.69
ſe.42
g0.97
3.047
85.78
47.20
ſ94
2124 felcw
Eöat
se. 43 ſce.5.*
47.304
Frankfurter Kursbericht vom 11. Mai 1934.
Keue
„ Gr. IIp. 1934
„ „ „ 1935
„ 1936
„. 1937
„ „ 1938
Gruppe I
6% Dtſch Reichsanl.
v.27
5½0 Intern. nv.30
62Baden ... v.27
69Bahern .. v.27
6%Heſſen.. .. v. 29
6% Preuß. St. v.28
6% Sachſen .. v.27
6%Thüringen v. 27
163.6
101‟.
98.5
935,
921,
98.
99.9
92
86.75
95‟
96
94
106
94.75
91.5
5½% Heſſ. Landes=
„Gyp.=Bk.= Liquid. 90.75
43%
Komm. Obl. ...
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
% „ Goldoblig./ 91
Ma4
62Dt. Linol.Werke
6%Mainkr.=W. o. 26
62Mitteld. Stahl.
6% Salzmann &Co.
6% Ver. Stahlwerke
6% Voigt & Häffne
Me
97.5
92.25
s9"
697I,
80.25
G.Chemie. Baſel
Chem.Werſe Abert
Chade (A=C)..
Contin. Gummiw.,
Contin. Linoleum
162.5
150
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr: f.
Heſſ. Gldobl. R.11/
„ N.12
6% Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. ....
6%Naſſ. Landesbk.
5½% „ Liqu. Obl
—
J. G. Farben Bonds/112.5
83
92
90.75
Aas
6% Dt. Reichsl
Schätze
5%0 Dt. Reichspoſt
Schätze
100.9
1o0.
Dtſch. Anl. Ausl.
* Ablöſung
. (Neubeſitz
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
„Ausl. Ser.
Ser.I
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
93.1
112.75
16.5
95
16.675
2.8
Zu dem auf den 14. Mai angeſetzten Pferdemarkt in
Frank=
furt a. M wird ein ſtärkerer Auftrieb als im Vormonat
er=
wartet. Die normale Verjüngung des Pferdebeſtandes iſt in den
letzten Jahren durch Kapitalmangel ſowohl in der Landwirtſchaft
als auch in der Induſtrie hinausgeſchoben worden und
demzu=
folge zeigt ſich in der letzten Zeit ein größerer Bedarf an
Pfer=
den. Volljährige Tiere ſind auf ſämtlichen inländiſchen
Pferde=
märkten knapp und im Preiſe anziehend.
69Baden=Baden.
6%Berlin ... v.24
6% Darmſtadt . ..
6% Dresden .. v.26
62 Frankfurt a. M.
Echätze v. 29
6%0
„ b.26
6%Mainz.. . . . . . .
6% Mannheim v.27
6% München . v. 2‟
6% Wiesbaden v. 28
80.5
81.75
74.5
83.75
781.
e6.7
6% Heſſ. Landesbk.
6% „ Goldoblig
8is
6%Berl. Hyp.=Bk.
5½%0 „Lig.=Pfbr.
6%Frkf. Hyp. Bk.
½%0 Lig. Pfbr..
„ Goldoblig.
VFrkf. Pfbr. Bk.
3½%0 n Lig.=Pfbr.
3Mein. Hyp.=Bt.
a%0 n Lig.Pfbr.
62 Pfälz. Hyp=Bk.
½.%0 7 Lig.Pfbr
8SRhein.Hyp. Bk.
5½% „ Lig. Pfbr.
6% „ Goldoblig.
6% Südd. Boden=
Cred.=Bank
D‟ „ Lig. Pfbr
6%Bürtt. Hyp. B
5%Bosn. L.E.B.
2.Inveſt.
53 Bula. Tab. v. 69
4½% Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
4½%
49
„
42 Türk. Admin.
42 „ 1Bagbad
425 — Zollanl.
4½%üngarn 1913
4½,% „ 19141
Goldr.
42
„ 1910
95
92.5
94.5
4½Budp. Stadtanl.
42Liſſabon
42 Stockholm
Aßtien.
Accumulat. Fabrik
Alg.Kunſtziide Unte
A. E. G.
.......
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauereil
Zelſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J.P.
Berl. Kraft u. Licht/:
Buderus Eiſen.
Eement Heidelberg
Karlſtadt
1169
40.5
Re
Ge
1321
731,
104:.
2aimler=Benz
Dt. Atl. Telegr.
„ Erdöl
Dt. Gold= u. Silber
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ....
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffé Widm.
Eichbaum=Werger.
Eleltr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft);
Eſchw. Bergwerk.!4
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr. Gebrüder
J.6. Farbeninduſt
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guillequme
Frankfurter Hof.
Gelſenk.Bergwert1.
Geſ.f.eleftr. üntern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner=Kahſer ...
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Lempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
Zlſe Bergb. Stamr
Genüfſel
45
110
113.75
184.25
57
69
84.5
Nuneſiche
Kali Chemie ...
Kali Aſchersleben.
Klein, Schanzlin.
Klöcknerwerke ....
Knorr C. H. ....
Konſerven Braun.
Lahmeher & Co. ..
Laurahüitte .
Lech, Augsburg
Mieie
Ber Stahlwerſe
108.75 Ver. Ultramarin.
Voigt C bgeffner.
63.25 ! Weſtdte. Kauf!
196 Weſteregeln Kali
40 Zelſtoff Wädho
119.5
19.5
90
Löwenbr. Münch. 210
Mainkr.=W. Höchſt. 70.75
104
238
35
52.5
109.5
1321,
39
55.5
61.25
98.5
60.5
35.5
60
107.75
62.75
134
111.5
Mainz. Aft. Br....
Mannesm.=Röhren/ 641,
Mansfeld Berob.
Metallgeſ. Frankf. 80.25
Miag, Mühlenbau=
Moenus. . .. . . . 67
Motoren Darmſtadt!
Reckarwer, Cßling. 83.75
Oberbedarf......
Park=u. Bürgerbräu 48.25
Phönix Bergbau. / 48.25
Rh. Braunkohlen .1220.5
Elektr. Stamm
90.5
Stahlwerle
Riebeck Montan. . 88.5
Roeder, Gebr. .
*=
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kall.
Salzw. Hei
1186
Schöfferho
74.5
Schramm, Lackfbr. 73.5.
Schuckert, Eleltr. 88
Schwartz, Storchen 86.5
Siemens & Halske.
Reinigerwerſe
Südd. Zucker=A. G. 170.5
Thür. Liefer.=Gef./ 76
Alg. Dt. Creditanſt
Badiſche Bank.
Br. f. Brauinduſtr.
Baher. Hyp. u. B.
Berl. Handelsgeſ.
Hypothelbl.
Comm. u. Privatb
Dt. Ban lund Dise.
Dt. Eff. u. Wechſe
Dresdner Bank
Franff. Bank..
Syp.=Ban!
Mein. Ehp.=Bank=
Pfälz. Hhp.=Bank
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=Ban) !1
Südd. Bod.=Cr. Bf.
Württb. Notenlan!
21au=
115
1n5:
1109,5:
47.90
44.55
112.55
101.225
655:
85.2is
118,
42.225
55”,
74,55
81.5:
72.727
70
149.727
110
1o0
A.G.I. Veriehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftiw
72 Dt. Reichsb. Vzgl1
Hapag
Nordd. Liohd.
Südd. Eiſenb.=Ge
u00
112.
2132
25:0
56
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung ..
Verein.Ber
Frankong Rück=u. Mt
Mannheim. Berſich.
uus
Otavi Minen
Schantung Handell
Nf
38,755
Samstag, 12. Mai 1934
Nr. 130 — Seite 13
20. Au
27 im Bert”
skommiſſart
worden.
itol
KOMAN
VON WERREA
TREUENFELS
Urheberrechtsſchutz durch Herm. Berger, Roman=Verlag, Berlin SW. 68.
Nach der dienſtlichen Beſprechung ſtatteten Hindenburg und
fonicois dem alten Schloß einen Beſuch ab. Sie betraten den
goßen Remter der Marienburg, in dem einſt die Ordensritter
ſte Sitzungen abgehalten und ließen den Blick ins Land
eiten.
„Wie manchesmal mag Ulrich v. Jungingen oder Heinrich
Plauen hier präſidiert und über Maßnahmen gegen die
überfälle des polniſch=litauiſchen Geſindels beraten haben.”
ſgte Hindenburg gedankenvoll.
Der machtvolle Zauber der verſunkenen Größe der Ritter,
de nirgends im preußiſchen Lande dem Beſchauer ſo
unmittel=
hr zum Bewußtſein kommt wie in der herrlichen, im gotiſchen
Eil erbauten Stammburg am Nogat=Ufer, hielt beide umfangen
id ließ ſie minutenlang in rückſchauendem Schweigen
ver=
rren.
Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne ſpiegelten
blutfarben in den hohen Fenſtern und gaben den beiden
hännern Antwort auf ihre unausgeſprochenen Gedanken.
Blut . . . Blut . . . überall Blut, wo Menſchen leben,
ſaffen, denken, fühlen, lieben und ihren Leidenſchaften
nach=
mn.
Vor zweitauſend Jahren, als noch der wilde Auerochs das
End durchſtampfte und der langhaarige, fellbedeckte Germane
im mit Speer und Steinaxt zu Leibe ging. Vor 500 Jahren,
3 das Blut der Ordensritter das Schlachtfeld von Tannenberg
ſinkte und ihrer hohen Kultur durch aſiatiſche Horden ein
Ede bereitet wurde.
Habſucht und Ländergier, Neid und Mißgunſt trieben von
num die aſiatiſche Landplage ins preußiſche Land. War das
bitrote Mal an den Fenſtern des Remters ein
Warnungs=
ſchen des Himmels?
Wie einſt lag Sonnenglut über den oſtpreußiſchen Gefilden,
unkte koſtbares Menſchenblut den heiß umſtrittenen Boden der
hmatlichen Erde und vernichtete ruſſiſche Barbarei Gut und
(Nachdruck verboten.)
Leben der Einwohner, wofür keine Kriegsentſchädigung je
wie=
der Erſatz ſchaffen konnte.
Würde ſich das Drama von 1410 wiederholen? Alle
Vor=
bereitungen zur Schlacht in der gleichen Gegend waren getroffen.
Von ihrem Verlauf hing das Schickſal des Preußenlandes, die
Zukunft Deutſchlands ab.
Dieſe und ähnliche Gedanken bewegten die beiden Generale.
Die Sonne ſtarb am fernen Horizont. Ein kleines
harm=
loſes Wölkchen ſchob ſich vor ihre rote Pracht und wiſchte das
Blut von den Fenſtern des Marienburger Schloſſes.
19.
Die Offiziere von Kurt=Heinz: Regiment waren um ihren
Kommandeur verſammelt, der ſich an ſie mit den Worten
wandte: „Meine Herren, die Geſamtlage der 8. Armee hat ſich
grundlegend geändert. Das bei Gumbinnen für uns günſtig
ſtehende Gefecht iſt vorzeitig vom Armeeführer abgebrochen und
der Ihnen bekannte Rückzugsbefehl bis hinter die Weichſel
er=
laſſen worden. Seine Majeſtät war mit dieſer Maßnahme nicht
einverſtanden und hat den Armeeführer mit ſeinem
General=
ſtabschef abberufen. Unſer neuer Führer, General der
Infan=
terie von Hindenburg, iſt geſtern mit ſeinem Stabschef
Luden=
dorff, dem Eroberer von Lüttich, in Marienburg eingetroffen
und hat den Oberbefehl über die 8. Armee übernommen.”
Der Oberſt machte eine kurze Pauſe und ſprach mit dem
zu ſeiner Rechten ſtehenden Kommandeur des I. Bataillons. Ein
Aufatmen ging durch die kleine Schar ſeiner Zuhörer,
Der Eroberer von Lüttich der neue Stabschef?
Das war ſicher kein Mann mit der Parole „Fortlaufen”,
ſondern ein Draufgänger, wie er hier im Oſten nottat.
Und Hindenburg? War das nicht der frühere Kommandeur
des TV. Korps?
Der Regimentskommandeur nahm ſeine Karte zur Hand
und fuhr fort: „Die taktiſche Lage hat ſich unter der neuen
Leitung völlig geändert. Der Kanoſſagang hinter die Weichſel
bleibt uns erſpart. Es geht wieder vorwärts.”
„Bravo!” konnte ſich Major Srockmann nicht enthalten zu
ſagen und traf damit das richtige Wort, dem alle von Herzen
zuſtimmten.
„Das I. Armeekorps iſt am Samstag, dem Tage der
Neidenburger Beſchießung, in Inſterburg, Wehlau und Tapiau
verladen und nach Freyſtadt, Biſchofswerder, Goßlershauſen,
Lindenau in Marſch geſetzt worden. Auf Befehl der Oberſten
Heeresleitung in Koblenz wurde die Verſammlung des Korps
Frangois mehr zu uns heran öſtlich Deutſch=Eylau verlegt.
Das XVII. Korps und I. Reſervekorps haben ſich auch von
Rennenkampf gelöſt und marſchieren von der Angerapp aus in
weſtlicher Richtung, und zwar das XI. nach Ueberſchreitung
der Alle bei Friedland auf Bartenſtein und das I.
Reſerve=
korps des Generals v. Below über Schippenbeil in Richtung
Biſchofſtein—Seeburg.
Unſer XX. Korps ſoll den Feind in der Linie Gilgenburg—
Mühlen=See erwarten und ſolange aufhalten, bis das I. Korps
die linke und die anderen beiden die rechte Flanke des Gegners
gepackt haben. Wir haben mithin den Hauptſtoß des Gegners
auszuhalten. Die 3. Reſervediviſion unter Generalleutnant von
Morgen iſt im Anmarſch auf Hohenſtein zur Deckung unſerer
linken Flanke. Es iſt erfreulich, daß wir nicht noch mehr
heimai=
lichen Boden opfern und ſchon morgen oder übermorgen mit der
Narew=Armee abrechnen” ſchloß der Oberſt ſeine kurze
Orien=
tierung über die taktiſche Lage.
Das war auch die Anſicht ſeiner Offiziere, die mit
freudi=
gem, gehobenen Herzen zu ihren Leuten zurückkehrten und ihnen
die Mitteilungen des Kommandeurs verkündeten.
Vor der Front der Feldſtellung, in der das Regiment auf
den Höhen beiderſeits der Straße Oſtrowitt—Oſchekau lag,
waren Stacheldrahthinderniſſe angelegt und vor dieſe
Horch=
poſten vorgeſchoben worden, die ſich in die Erde eingruben und
beim Nahen des Feindes Strohbündel anzündeten, um die
rück=
wärtige Schützenlinie rechtzeitig von dem Nahen des Feindes in
Kenntnis zu ſetzen.
Kurt=Heinz lag mit Dr. Heinacher und Feldwebel Hedemann
im Graſe und lauſchte auf den von Seeben und Gr. Koſchlau
herüberdringenden Kanonendonner.
„Die Sache ſcheint endlich in Gang zu kommen. Das wird
das I. Korps ſein, das öſtlich Deutſch=Eylau ausgeladen
wor=
den iſt.”
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette, fürden
Anzeigen=
teil und geſchäftl. Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. IV. 34. 23107
Pruck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
Aufruf!
Machtvoll iſt bei allen Nachbarn Deutſchlands die Flugwaffe
awäckelt. Erfindergeiſt und Technik wurden in den Dienſt der
hoch=
geürteten Staaten geſtellt. Angriff und Abwehr ſind großartig
organi=
ſitt. Ueberwältigend iſt die Erziehung der ganzen Bevölkerung für den
Eiſtfall. Und was tat Deutſchland? Jahrelang ſah es teilnahmslos zu.
D. Aufklärung und Schulung des Volkes für die ihm drohenden
Ge=
ſaren wurde unterlaſſen. Die aktive Abwehr wurde uns ohnedies
czich unterſagt, jedoch nicht einmal das, was uns die ehemaligen
eyrer zugeſtanden haben, wurde ausgenutzt. Innerpolitiſches Gezänk
wucherte die Intereſſen der Nation — bis die nationalſozialiſtiſche
ſov lution durch die deutſchen Gaue brauſte. Des Reiches erſter
Luftfahrt=
miſter, Hermann Göring, ſchuf vor einem Jahr gründlich Wandel
Egründete den Reichsluftſchutzbund und betraute ihn mit der
Auf=
ſe, das deutſche Volk über die Gefahren eines zukünftigen Luft
miffes aufzuklären und den Selbſtſchutz der Bevölkerung bis ins
Unſte zu organiſieren.
Aus der Erkenntnis der namenloſen Gefahren, die
Deutſchland drohen, muß jeder Deutſche ſich willig in dieſe
gigantiſche Arbeit des Reichsluftſchutzbundes einfügen.
Jedes deutſche Haus erhält ſeinen Luftſchutzwart, der für
alles Sorge trägt, was im Falle eines Luftangriffes eine
Kataſtrophe vermeiden ſoll.
Jeder deutſche Volksgenoſſe, ob. Mann, Frau oder Kind,
wird im Ernſtfalle wiſſen, wie gehandelt werden muß. Die
gewaltige Aufklärungs= und Erziehungsarbeit übernimmt der
Reichsluftſchutzbund!
Nach dem Willen der Reichregierung ſoll jeder Deutſche
nunmehr Mitglied des Reichsluftſchutzbundes werden.
Der Jahresmindeſtbeitrag beträgt nur RM. 1.-
Dieſes kleine Opfer ſind wir der Erhaltung unſeres Volkes, der
ſimat und des eigenen Lebens ſchuldig. Der Reichsluftſchutzbund
nd in der nächſten Zeit an jeden Einzelnen herantreten und zur
Aligen Durchführung aller notwendigen Maßnahmen die Mitgliedſchaft
ſdern. Nur ſo kann die große nationale Aufgabe des zivilen
Luft=
ſutzees in kürzeſter Zeit mit Erfolg durchgeführt werden. Ich rufe alle
hantwortungsvollen Volksgenoſſen auf, unverzüglich die Mitgliedſchaft
Reichsluftſchutzbund zu erwerben und durch tätige Mithilfe dazu
beizu=
gen, das gigantiſche Selbſtſchutzwerk des deutſchen Volkes auszubauen.
Intereſſenloſigkeitam Luftſchutz iſtLandesverrat!
fomkfurt a. M., den 2. Mai 1934.
Der Gauleiter der NSDAp.
gez.: Sprenger.
Weigerſt Du Dich immer noch, dem R. L. B.
bei=
zutreten? Warum? Welche Ausrede haſt Du?
RM. 1.— im Jahr kann ein jeder Volksgenoſſe
erſchwingen!
Aufnahmegeſuch.
hSitte um Aufnahme in den Reichsluftſchutzbund e, V., Ortsgruppe
(Mindeſtbeitrag
ſurnnſtadt. — Als Jahresbeitrag zahle ich RM..
N. 1.—, Erwerbsloſe RM. 0.50).
e:
„Vorname:
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keinen Appetit haben, an
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vösen Kopfschmerzen leiden,
nachts nicht schlafen können,
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auf Darmſtädter Obf. —
Fa. Alb. Mittelſtädt, Riedeſelſtraße 21,
Samstag, 12. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bis auf Weiteres
4. Sonder=Veranſtaltung
Heute abend, den 12. Mai 1934, 8.30 Uhr in der Feſthalle
Ab heute in Erstaufführung
Heute und folgende Tage
Ein Film voller Grazie und Humor
Derlustigste aller Kriminal-
Filme
in einem Ausstattungsfilm größten Stils
Der
Doppelgänger
Träger der Veranſtaltung: Muſikkorps der
Heſſiſchen Landespolizei Darmſtadt und
Mainz a. Rhein.
Leltung: Polizei=Muſikmeiſter Hermann Buslau
und Hauptwachtmeiſter Diebl.
5449)
Tanz mit 2 Kapellen
Eintrittepreis auf allen Plätzen nur 50 Pfennig.
Vorverkaufsſiellen: Hugo de Waal, Rheinſtraße, Verkehrsbüro,
Muſik=Arnold, Ernſt=Ludwigſtr., (Weißer Turm),
Kreisamts=
leitung des Amtes für Volkswohlfahrt, Wilhelminenſtraße 34
und ſämiliche Ortsgruppen des Amtes für Volkswohlfahrt.
Ein Film mit Tempo und
Spannung bis zum Schluß,
mit deorg Alexander
und Camilla Horn.
Beginn: 5.45, 6.00 u. 8.20 Uhr
Ich bin Susanne
am Hauptbahnhof
Heute Samstag u. morgen Sonntag
Jeden Samstag und Sonnta
KONZERT mit Tanz
Eintritt frei! Eintrit frei
Bürgerho
mit Gene Raymond.
Lilian kann alles — tanzt, singt und
spielt in einem Marionettentheater, sie
lacht und weint und immer ist sie
einzigartig und entzückend.
Im Beiprogramm:
Bockbierfeſt
und Tanz.
Bleichstr. 43
Stets Samstag
mit der charmanten und un
verwüistlichen
Anny Ondra
nachts geöffnen
entzüickend und beweglich —
ein tanzender Kobold! in zwei
Gestalten tollt sie durch ihren
neusten Film — kurz und gut sie lext
eine Doppelrolle hin voll
sprudeln-
der Ouecksilbrigkeit, daß man aus dem
Lachen nicht herauslrommt. Ihr
sympathischer und liebenswürdiger
Partner ist
Der Welt größter Komiker
Festveranstaltung zu Ehren des
deutschen Filmerfinders
Max Skladanowsky.
Das originale erste Filmprogramm der
Welt aus dem Berliner Wintergarten
vom 1. November 1895.
Nebelbilder
als Vorläufer der Kinematographie.
Die ersten aktuellen Zeitbilder
aus dem Berlin der 90erJahre.
Dazu 2. Teil
Urkomische Frühzeit-Filmschau
mit dem persönlich anwesenden
Erklärer Rich, Ohrtmann
Kintopp vor 25 Jahren
Im Foyer und auf der Leinwand: 40
Filmjahre, die Anfänge der berühmten
Stars: Asta Nielsen, Greta Garbo, Henny
Porten, Lilian Harvey, Willy Fritsch u. v.a.
Markt 4.
Telefon 641.
Friſch gebrannter
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Gekochter, milder
Schinken
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Täglich friſchen
Spargel (e
Die erſten friſchen
Erdbeeren
Kirſchen
ſind eingetroffen.
Billigſte Preiſe.
Adodf Wohdbrück
Im Beiprogramm:
Karten: Verkehrs-Büro, Hugo de Waal, Hauptpost.
2 zwerchfellerschütternde Akte mit Adele
Sandrock und Karl Vallentin
Beginn: 5.45 6.00 und 8.20
Geſellſchaff.
Dienstag, .
15. Mai, 8 Uhrr
im Feſtſaal /
Sandſtraße 107
Starke Eigenart
Beginn: 5.40, 6.00 und 8.20
Bessunger Tarnhalle
Sonntag, den 13. Mai 1934
Großes Eröffnungs=Konzert
ausgeführt von einer Abteilung des Muſikkorps der
Heſſiſchen Landespolizei, Muſikmeiſter Buslau.
Anfang 7 Uhr abends.
Bei ungünſtiger Witterung im Saal Tanz. (5457
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Garten=Konzerte
Eintritt frei
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Complets . . 14.75 19.50 26.00 32.00
Klefder . . . 7.90 9.75 14.75 19.50
Mänkel . . . 10.75 14.50 19.75 26.00
Blusen .. . 290 4.90 5.20 6.50
Röcke . . . . 3.90 4.50 5.90 6.70
295 3.90 4.50 5.90
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Grüner
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Holzſtraße (
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