WW t5i04
Einzelnummer 15 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 124
Sonntag, den 6. Mai 1934.
196. Jahrgang
Die 22 mm breite Zeile im Anzelgentell, 1 mm hoch,
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eit ſeiett feien emapſtahunett
Machkvolle Kundgebung in Darmſkadk. — Reichsſtakkhalker Gauleiter Sprenger über die Neuordnung im Rhein=Main=Gebiel.
Kampf allen Volksfeinden und Miesmachern. — Skaaksminiſter Jung über ein Jahr nakionalſozialiſtiſcher Führung in Heſſen.
* In feſtlicher Freude
eging heute das heſſiſche Volk die Wiederkehr des Tages, an dem
or einem Jahre nach dem Sieg, der nationalſozialiſtiſchen
Be=
ugung Gauleiter Jakob Sprenger zum Reichsſtatthalter
und Stellvertreter des Führers in Heſſen eingeſetzt wurde.
Ueberall trugen die Häuſer Fahnen= und Flaggenſchmuck. In
en Schulen war der Unterricht abgeſetzt. Etwa 100 Waiſenkinder
nd bedürftige Schulkinder waren von dem Herrn
Reichsſtatthal=
z zum Kaffee eingeladen worden. Aus Darmſtadt ſcharten ſich
3 muntere Kinder um die dampfenden Taſſen und den duftenden
ſuchen und aus den übrigen Kreiſen waren es jeweils zehn
Kin=
ei, denen ſo der Statthalter=Tag in beſonderer Erinnerung ſtehen
zitd. Von der NS=Volkswohlfahrt war beſonders bedürftigen
ſalksgenoſſen eine Gabe übermittelt worden.
In Darmſtadt
kgannen die Feiern mit Konzerten der SA.=, SS.=, HJ.=Kapellen
td einer Parade der Schutzpolizei.
Parade der Landespollzei.
Anläßlich des Reichsſtatthaltertages fand am Samstag
tugen im Hof der fahnengeſchmückten Polizeiunterkunft eine
Unade ſtatt. In offenem Viereck waren 5 Hundertſchaften
Andespolizei mit Gewehr und Stahlhelm und 4 Ausbildungs=
Undertſchaften im Ausgehanzug mit Mütze angetreten,
Spiel=
lite und Muſik auf dem rechten Flügel. Punkt 9 Uhr erfolgte
lrch Hauptmann Brandſtätter Meldung über die Parade=
Uftellung an Hauptmann Spatz, der darauf unter den Klängen
ſ Präfentiermarſches die Front abſchritt.
Haupkmann Spak
Ilt darauf folgende Anſprache:
Kameraden! Heute jährt ſich der Tag, an dem
Reichsſtatt=
lter Sprenger in ſein Amt eingeſetzt wurde. Wenn wir den
4g feierlich begehen, geziemt es ſich, den Blick kurz in die
Legangenheit zu richten. Jakob Sprenger iſt einer der Männer,
A ſich ſchon früh für den Nationalſozialismus einſetzten, zu
der Zeit, als es noch gefährlich war, als man deswegen um
Aruf und Freiheit kommen konnte. Er hat ſtets in der
vor=
leſten Reihe gekämpft und ſelbſt Packen Flugblätter durch das
And getragen und angeklebt. Als Nachfolger des verſtorbenen
(uleiters Gemeinder hat er in unſerem Gau ſeine gänze
tiſt eingeſetzt. Unermüdlich war er tätig, die Idee des
Lionalſozialismus vorwärtszutreiben, in unzähligen
Ver=
ſmlungen hat er für ſie geworben. Er kann von ſich ſagen,
er trotz der Unterdrückung durch die damalige Regierung
Funs den Nationalſozialismus zur Blüte gebracht hat. Als
Hakenkreuzfahne ſiegreich war, wurde er zum
Reichsſtatt=
her beſtimmt. Als Reichsſtatthalter hat er in einem Jahr
leheures geleiſtet: Alle Gebiete der Kultur gefördert: die
unzen, die von engſtirnigen Politikern gehütet, unſer Gebiet
Ahſchnitten, hat er weggewiſcht. Seine Hauptarbeitskraft aber
Reichsſtatthalter Sprenger eingeſetzt, um die
Arbeitsloſig=
zu bekämpfen. Tauſende ſind ihm dankbar, daß ſie wieder
Werkzeug führen dürfen. Blicken wir nach der Autobahn
in das Ried, überall herrſcht werktätiges Leben und Treiben.
2 ſolche neuen Führer wollen wir blicken, wenn der Dienſt
Mal beſonders hart iſt oder länger dauert, um uns an ihrem
Amüdlichen Arbeitseifer ein Vorbild zu nehmen. Auch wir
den all unſere Kraft einſetzen für das große gemeinſame
M. In dieſem Sinne rufe ich Euch zu: Alles für
Lut ſchland! Unſerem Führer und Reichskanzler Adolf.
dier und ſeinem Stellvertreter Reichsſtatthalter Jakob Sprenger
Ndreifaches Sieg=Heil! —
der Ruf wurde von den Kameraden freudig aufgenommen.
2 Kapelle ſpielte die Weiſen des Deutſchland= und
Horſt=
hel=Liedes. Darauf formierten ſich die Hundentſchaften der
2 adespolizei zum Vorbeimarſch, voran die Muſik, die vor dem
Abmandeur exakt einſchwenkte und unter klingendem Spiel
Altellung nahm. Der Parademarſch des Leibgarde=Infanterie=
Imemts 115 erklang. In ausgezeichneter Haltung und Rich=
40 marſchierten die Hundertſchaften in Gruppenkolonne an
Kkdymann Spatz vorbei, der den Vorbeimarſch mit dem Hitler=
90 abnahm.
19er Nachmittag führte den Reichsſtatthalter mit ſeinen Gäſten
49er Feſtvorſtellung der Freilichtbühne im
Für=
ſMtger zu Auerbach, wo Forſter=Burggrafs Schauſpiel „Alle
9 A Einen — Einer für Alle” gegeben wurde.
Auf der Hin= und Rückfahrt war der Herr Reichsſtatthalter
Mkleirnem Gefolge der Gegenſtand begeiſterter Kundgebungen der
L fönerſchaft, und als er nach Darmſtadt zurückehrte, hatte ſich
vor dem Landkagsgebäude
ieſige Menſchenmenge eingefunden. Die SA. hatte die Spa=
*Nung in der Rheinſtraße übernommen und im Landtag ſelbſt
ei te eine Ehrenwache der SS. den Aufgang und den Sitzungs=
3ugang und Plenarſaal waren durch die Gärtnerei Schulz
Diar ausgeſchmückt. Neben rieſigen Hakenkreuzbannern, die
unde und Galerien verkleideten, waren friſches Tannengrün
eiende Blumen eingefügt und inmitten einer Blumenwand
auf der früheren Präſidententribüne die Bronzebüſte des
Ners. Pünktlich hatten ſich
zur Begrüßung
die leitenden Beamten der heſſiſchen Regierung, die
Kreisdirek=
toren, die Amtsleiter der Gauleitung Heſſen=Naſſau, die
Kreis=
leiter der NSDAP. und die Betriebszellenobmänner in Heſſen, die
Führer der Spitzenſtäbe der SA., SS., HJ., des Arbeitsdienſtes
und der Flieger in Heſſen, ſowie die Spitzen aller wirtſchaftlichen,
kulturellen und ſportlichen Verbände und Vereinigungen
ver=
ſammelt.
Bei ſeinem Eintritt empfängt den Herrn Reichsſtatthalter,
in deſſen Gefolge ſich Herr Staatsminiſter Jung und ſeine
engeren Gau=Mitarbeiter befanden, ein donnerndes „Heil Hitler!”
Der eben erſt vom Krankenlager geneſene Reichsſtathalter
begrüßt die Anweſenden und betont: „ſch drücke jedem, der mir
in der Vergangenheit zur Seite geſtanden hat, die Hand!‟ Er
läßt durch Herrn Regierungsrat Reiner
eine Kundgebung
verleſen, in der es nach einem Rückblick auf das Jahr 1933,
wie er in der großen nachſtehenden Rede umriſſen wird,
u. a. heißt:
Ich begrüße Sie, meine Mitkämpfer, und an Ihrer Spitze,
Sie, Herr Staatsminiſter, nach einem Jahr nationalſozialiſtiſcher
Regierung in Darmſtadt. Wir können heute mit
Befriedi=
gung auf dieſes arbeitsreiche Jahr
zurück=
blicken, und die Grundlage, die wir in dieſem Jahre
ge=
ſchaffen haben, gibt uns die Zuverſicht, daß es gelingen wird,
die nationalſozialiſtiſchen Ziele in die Tat umzuſetzen.
Die vom Führer geſteckten Grundziele, die er am 1. Mai 1934
wieder klar heraushob, ſind in meinem Gau in einem Maß zur
Wirklichkeit geworden, daß ich ſtolz ſagen kann, wir ſtehen in
edlem Wettbewerb mit an der Spitze der Gaue,
Eine Ehrenpflichk
iſt es mir, Ihnen, die Sie hier vor mir ſtehen, meinen
be=
ſonderen Dank abzuſtatten. Ohne euere letzte
Einſatz=
bereitſchaft, meine Mitkämpfer, hätte das Werk in dieſem
Aus=
maß nicht gelingen können. Politiſche Leitung. SA. und SS.,
gleichgültig, wo der einzelne ſtand, lagen unaufhörlich im
Wett=
ſtreit, um den Willen des Führers zu erfüllen.
Der Grundſtein des nationalſozialiſtiſchen
Staates iſt gelegt. Gemeinſam wollen wir nun auch das
Haus bauen.
Die politiſche Geſtaltung des Reiches, eine
Hauptaufgabe der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, iſt
im Gange.
Der Führer weiſt den Weg, und wir werden
leiten Zel ion dieſen Dege Mueſcel. 30
werde niemandem geſtatken, einen Schritt
da-
neben zu kun.
Die Vorbereitung zum neuen Deutſchland lag im
national=
ſozialiſtiſchen Kampf; die zielſichere Hand des Führers kann hier,
wann immer er den Zeitpunkt für gekommen erachtet, ordnend
eingreifen. Heſſen=Naſſau, Rhein=Main, iſt ein
ſtarker Kern, ein Magnet in der Hand Adolf Hitlers!
Das haben wir ereicht als Kampfgenoſſen. Aus
Kampfge=
noſſen ſind Freundſchaften erwachſen in des Wortes deutſcheſter
Bedeutung. Wenn wir ſo wie in dieſem einen Jahr weiter
zu=
ſammenſtehen, werden wir allen Aufgaben, die uns der Führer
ſtellt, gewachſen ſein. Er war unſer Rufer, er wird ſtets unſer
Führer ſein. Ihm wollen wir uns verſchreiben mit Leib und
Leben.
Adolf Hitler Heil!
Ein Jahr Reichsſtatthalter in Seſſen.
Unter Vorantritt einer Kapelle und der Fahnenabordnungen
marſchierte dann der Herr Reichsſtatthalter mit ſeinen Gäſten zur
großen Volkskundgebung
auf dem Marklplaß.
Eine unüberſehbare Menſchenmenge hielt den Marktplatz
beſetzt. Eine Ehrenhundertſchaft der Schutzpolizei, der
Flieger=
ſturm, SA. und SS. waren aufmarſchiert. Von hohen Maſten
weht die Fahne Adolf Hitlers. Hinter der Rednertribüne am
Schloßeingang ſtrahlt das wuchtige Maſſiv des Schloſſes mit
der geſchmückten Galerie im blendenden Weiß der elektriſchen
Scheinwerfer.
Kreisleiker Oberbürgermeiſter Wamboldk
heißt den Herrn Reichsſtatthalter, der zunächſt die Front der
Schutzpolizei abgeſchritten hatte, herzlich willkommen. Wir ſehen
in Ihnen, erklärt er, den Ueberwinder der Main=Linie, den
treuen Paladin des Führers und den Schmied des Rhein=
Main=Gebietes.
Hierauf nimmt.
Reichsſtakthalter Gauleiter Sprenger
das Wort zu folgender Anſprache:
Deutſche Volksgenoſſen und =genoſſinnen!
„Ich bin der Vorſehung dankbar, daß es mir möglich iſt, heute
unter euch ſein zu können.
Ein Jahr nationalſozialiſtiſcher Regierung, aber auch ein Jahr
praktiſcher Erfahrung, liegt hinter uns.
Wir hatten im Kampf die Beſten des Volkes gewonnen, nicht
etwa nur, um Macht auszuüben, ſondern wir haben, ihnen zum
Bewußtſein gebracht, daß das deutſche Volk zurückkehren muß zu
der Erkenntnis von dem Eigenwert des deutſchen Menſchen, um
aus dieſer Erkenntnis aufzubauen die nationalſozialiſtiſche
Welt=
anſchauung und ihre Verkörperung im Staat. Die
Abwärtsbewe=
gung im alten Syſtem war in der Zwiſchenzeit in ein derartiges
Tempo gekommen, daß entweder das Syſtem geſtürzt werden
mußte, oder Deutſchland war verloren. Aus dieſer Erkenntnis
wurde Adolf Hitler und, das wird dem ehrwürdigen Herrn
Reichs=
präſidenten das deutſche Volk ewig danken, zum Kanzler des
Rei=
ches berufen.
Adolf Hitler, von der Ueberzeugung durchdrungen, daß alles,
was politiſch beſtehen ſoll, dem Willen des Volkes
entſpre=
chen muß, wandte ſich an das Volk.
Das war damals das Ueberraſchendſte für die ganze Welt, daß er,
von dem man glaubte, daß er ein Regiment des Terrors ausüben
werde, mit ſeinem ganzen Sein auf das Vertrauen des deutſchen
Volkes aufbaute. So war denn der Ausgang der Wahlen im März
1933 im ganzen vorauszuſehen.
Im Lande Heſſen allerdings ſah es damals noch trübe äus.
Die heſſiſche Syſtemregierung verſchaffte ſich noch im letzten
Augen=
blick, ſchon unter der Kanzlerſchaft des Führers, Waffen und
ſon=
ſtige Machtmittel, um ſie gegen die NS.=Volksbewegung einzüz
ſetzen. Ein gütiges Schickſal bewahrte ſie vor dieſem Wahnſinn.
Wie oft habe ich in jenen Tagen der Regierung erklärt, daß ſie ſich
darauf vorbereiten ſolle, am Tage nach der Wahl abzutreten, da
Paragraphen und überlebte Geſetze keine
Regie=
rungsſtütze ſein könnten, ſondern, daß das Volk hinter uns
hinter Adolf Hitler ſtehe.
In dieſen Tagen ſchon habe ich angeſichts der frevelhaften
Haltung dieſer Regierung wiederholt um die
Ueberkragung der Polizeigewalk
beim Reichsinnenminiſter nachgeſucht. Am 6. März, am Tage nach
der Reichs= und Landtagswahl, wurde endlich mein längſt
begrün=
detes Verlangen erfüllt.
Ich darf euch, meine lieben Volksgenoſſen, an die machtvolle
Kundgebung an jenem Tage auf dem heutigen Adolf=Hitler=Platz
erinnern, die ein Muſterbeiſpiel einer diſziplinierten
Volkskund=
gebung für alle Zeiten ſein wird. Erſt nach dieſem Tage, erſt nach
dieſem Erfolge, der mit ein Erfolg des Volkes war, wurden auch
in den anderen Staaten, in Baden, Württemberg und in Bayern
die gleichen Maßnahmen getroffen.
Die Machtmittel des Staates, die Polizei, war in
unſerer Hand. Ich kann aber auch ſagen, daß, wenn uns
Wider=
ſtand entgegengeſetzt worden wäre, Vorſorge getroffen war, dem
Willen des Führers, der zum Willen des Volkes geworden war,
reſtlos Geltung zu verſchaffen. Die Durchführung der
Kommunal=
wahlen am 12. März war dann der Schlußſtein in dieſer
Ent=
wicklung.
In der Woche bis dahin hatte ich die weitere Geſtaltung klar
feſtgelegt. Am 13. März war für den geſamten Gau
die endgültige Regierungsübernahme
geplant. Als erſtes wurden in Frankfurt die alten
Mit=
kämpfer Krebs und Lindner als Oberbürgermeiſter und
Bürgermeiſter eingeſetzt.
Der Jude Landmann hatte ſich mit den am meiſten belaſteten
Spießgeſellen bereits aus dem Staube gemacht.
Im unmittelbaren Anſchluß daran wurde die Heſſiſche
Regierung unter den damals noch notwendigen Formalitäten
durch mich beſtimmt und eingeſetzt. Jeden Verſuch des
Einmiſchens=
gleichgültig von welcher Seite auch er kam, habe ich
zurückgewie=
ſen. Der entſcheidende Schritt im Zuge der Ereigniſſe war dann
die Einſekung der Reichsſtakthalfer
in den Ländern als Garanten des Willens des Führers im Reich.
begann dann das programmatiſche Wirken
Mit den
der heſſiſchen Staatsverwaltung, deren oberſtes Ziel, dem Wil
len des Führers nach, ſein mußte,
Seite 2 — Nr. 124
den Arbeitsloſen Brok zu ſchaffen und des
Bauern Eriſtenz zu ſichern.
Heute können wir ſagen, der heſſiſche Bauernſtand
ſteht feſt! Die erwerbsloſen Volksgenoſſen
ſind zu 55 Prozent an die Arbeitsſtätten
zu=
rückgekehrt, und unſer oberſtes Beſtreben muß weiter ſein,
auch den Reſt dieſer Unglücklichen an die Arbeitsſtellen
zurückzu=
bringen; denn nur wenn Arbeiter und Bauer
feſten Nährboden haben, kann das Volksleben
blühen. Ausſchließlich zu dieſem Zweck habe ich das
Kon=
trollamt für Arbeitsbeſchaffung errichtet. Der
Rhein=Mainiſche Induſtrie= und Handelstag
führte bis dahin auseinanderſtrebende Kräfte zu tätiger Arbeit
zuſammen. In Rhein=Main reicht ſich das Handwerk die
Hand. Die Preſſe iſt in Rhein=Main=Neckar zu einem im
Dienſte des Volkes und Vaterlandes ſtehenden Gebilde geworden.
Die kulturellen Einrichtungen haben ſich
zuſammen=
gefunden zu einer Arbeitsgemeinſchaft, deren
Auswir=
kungen ſchon in allernächſter Zeit offenkundig werden. Mit einem
Wort, unter der politiſchen Führung haben ſich Wirtſchaft,
Han=
del und das geſamte Kulturleben und die Verwaltungen
ver=
ſchiedener Staaten zuſammengefunden.
Die Staatsverwaltung wurde getreu dem Punkt 6 des
nationalſozialiſtiſchen Programms geſäubert. Mancher mag es
hart empfunden haben, aber jeder wird zugeben müſſen, daß die
Verwaltung des Staates nur treuen und erprobten
Staatsbür=
gern anvertraut werden kann.
Heute hak es dank der Milde und Güte unſeres
Führers Adolf Hitler noch jeder in der Hand.
ſeine Bewährung als Staatsbürger unbeſchadet
ſeiner früheren Halkung zu beweiſen.
Der Förderung der Jugenderziehung galt mein
unaufhörliches Bemühen. Die behördliche Schulung ruht in guten
nationalſozialiſtiſchen Händen. Der Hitlerjugend, die
be=
ſtimmt iſt, die ganze ſtaatspolitiſche und ſportliche Erziehung in
die Hand zu nehmen habe ich jede Förderung zuteil werden
laſ=
ſen und werde verſuchen, in Zukunft dieſe Förderung noch zu
überbieten.
Es kann in Deutſchland nur eine deutſche Jugendorganiſation
geben, ohne Unterſchied des Standes, der Klaſſe, der Herkunft
und der Konfeſſion, die Hitlerjugend.
Die Organiſation zu anderen geſonderten und von der
Re=
gierung geduldeten Zwecken wird hierdurch nicht berührt. Ich
bin ſtolz darauf, daß es mir vergönnt war, die zahlreichen
Kul=
turſtätten, die im Heſſenland von deutſchem Werden Kunde
ge=
ben, der Oeffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Glauburg in
Oberheſſen führt uns in Jahrtauſende zurück, in Rheinheſſen und
im Odenwald finden wir vielfach Kunde von der hohen Kultur
unſerer Altvordern, gar nicht zu reden von den zahlreichen
Brennpunkten deutſcher Geſchichte im Gau.
Ein Jahr, meine lieben Volksgenoſſen, ein Jahr hat genügt,
dem Verfall Einhalt zu tun die Wirtſchaft in Gang zu bringen
und den Staat ſeiner Beſtimmung wieder zurückzugeben.
Was will es dagegen beſagen, wenn konfeſſionelle Hetzer,
Miesmacher und Reaktionäre verſuchen, das Aufbauwerk des
Führers zu ſtören. Mögen ſich die Staatsfeinde, die Feinde des
Volkes ſind, und ſich da und dort unter Mißbrauch der Kirchen in
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
den Konfeſſionen zu ſammeln verſuchen — vielleicht in dem
Ge=
danken: „Wir ſind mit der ſozialdemokratiſchen Revolution fertig
geworden, wir werden auch mit der nationalſozialiſtiſchen
Revo=
lution fertig”, warnen laſſen. Ich warne die Kirchenführer, ſich
mißbrauchen zu laſſen. Unerbittlich werden wir getreu dem
Punkt 18 unſeres nationalſozialiſtiſchen Programms den
rück=
ſichtsloſen Kampf aufnehmen gegen diejenigen, die durch ihre
Tä=
tigkeit das Gemeinintereſſe ſchädigen.
Gemeine Volksverbrecher, Wucherer, Schieber
uſw. ſind mit dem Tode zu beſtrafen ohne
Rück=
ſichk auf Konfeſſion und Raſſe.
Lebhafter Beifall und Händeklatſchen! — Der Führer hat ſich zu
Beginn ſeiner Regierungstätigkeit an das Volk gewandt. Das
Volk hat ſich zu ihm bekannt und iſt zu ihm geſtanden, das Volk
wird auch in Zukunft treu zum Führer ſtehen, weil ſeine Taten
ſeinen Worten und ſeinem Wollen entſprechen.
Beſonderer Dank aber gebührt denjenigen, die aktiv
hier an meiner Seite geſtanden haben, den politiſchen Leitern, der
SA., SS., HJ., ſie alle waren, jeder für ſich, bewußter Garant des
nationalſozialiſtiſchen Programms, und damit fühlte ſich jeder
als treuer Hüter des Programms des Führers.
Die Grundlagen dieſes Programms werden, wie der Führer
ſchon in ſeinem Buch „Mein Kampf” ausführt, die Fundamente
des neuen Staates ſein. Das iſt der Geiſt, der mich vom erſten
Tage, da ich in die Bewegung eintrat, beſeelte; das iſt der Geiſt,
von dem ich mich auch in der Zukunft leiten laſſe; das iſt der
Geiſt, der auch meine engſten Mitarbeiter in der Partei, der
heſſiſchen Regierung, auf allen Arbeitsgebieten beſeelt. In dieſem
Geiſte ſind wir nicht nur Kämpfer, ſondern auch Kameraden, in
dieſem Geiſt ſind wir Freunde geworden.
Freundſchaft und Kameradſchaft ſind die
Grund=
feſten der Treue, die auch unſere gemeinſame
Arbeit in Zukunft beſtimmen werden.
In dieſem Geiſt wird Deutſchland neu. Ueberwunden iſt
die Eigenbrödelei. Es hat niemand das Recht, in dieſes neue
Werden ſein perſönliches Intereſſe zu ſtellen. Dem Führer allein
muß es vorbehalten bleiben, das nationalſozialiſtiſche Hauptziel,
Deutſchlands Neuaufbau, zu formen.
Preußens Miniſterpräſident Pg. Göring hat vor ganz kurzer
Zeit in der Oeffentlichkeit erklärt, daß ſeine nächſte Aufgabe ſei,
durch die Aufteilung Preußens in Reichsgaue, Preußen in
Deutſchland aufgehen zu laſſen.
Unſer Gau bedarf für die weiteren Taten des Führers keiner
Vorbereitungen mehr.
Heſſen=Naſſau iſt im nationalſozialiſtiſchen Kampfe über
Stammesbezeichnungen und Begriffe, über Landesgrenzen und
Verwaltungen, zum Deutſchtum vorgedrungen und zu einem feſten
Kern des Nationalſozialismus in der Hand des Führers
gewor=
den. So wollen wir denn zuſammenſtehen als Deutſche, uns
ganz fühlen als Volksgenoſſen, dann werden wir das Ziel
er=
reichen, das Adolf Hitler ſich und uns geſteckt hat:
Deutſchland ſoll werden ein germaniſcher Staak
deutſcher Nakion!
Spontan wurde aus der Menge ein dreifaches Heil auf den
Herrn Reichsſtatthalter ausgebracht.
Ein Jahr Aufbau in Heſſen.
Darauf nahm
Staaksminiſter Jung
das Wort und erklärte u. a.:
Am Tage der Machtübernahme durch die Nationalſozialiſtiſche
Deutſche Arbeiterpartei ſah ſich dieſe vor gewaltige Aufgaben
geſtellt, deren weſentlichſte folgende waren:
1. Die Durchdringung des geſamten Staatsweſens und des
Be=
hördenapparates mit nationalſozialiſtiſcher Weltauffaſſung,
Vereinfachung und Verbilligung der Organiſation des
Staa=
tes und der Gemeinden.
2. Die Belebung der Wirtſchaft, um eine raſche und dauernde
Senkung der Zahl der Arbeitsloſen zu erreichen.
Die erſte Aufgabe lag in der Hauptſache in den Händen der
Länderregierungen, da eine Reichsreform zunächſt der
Unter=
mauerung durch geſunde Länder bedurfte, auch nicht erwartet
werden konnte, daß die Durchführung einer ſolchen Reform in
Bälde möglich ſei.
Die erſte nationalſozialiſtiſche Regierung in Heſſen, die am
13. März 1933 gebildet wurde, mußte ſich deshalb von Anfang
an darüber klar ſein, daß ihre Arbeit auf dieſem Gebiet die
organiſche Umgeſtaltung des geſamten ſtaatlichen Apparates zum
Ziele haben müſſe. Allerdings durfte auch die Ueberlegung, daß
die Reichsreform den Förderalismus beſeitigen werde, in den
Plänen der Regierung nicht unbeachtet bleiben. Denn jeder
Nationalſozialiſt war ſich darüber klar, daß die Zeit vorbei ſei, in
der die Länder für ihre ſogenannten Lebensbelange eine Politik
führten konnten, die ſich ſchädlich für das große Ganze, für das
Reich auswirken mußte.
Die Regierung konnte ſich auch daran erinnern, daß die
natio=
nalſozialiſtiſche Landtagsfraktion bereits am 30. Dezember 1931
einen Antrag eingebracht hatte, der in 12 Punkten alles das
ent=
hielt, was, wenn auch nicht ſofort, jedoch im Laufe der nächſten
Jahre nach einer Uebernahme der Gewalt in Heſſen verwirklicht
werden ſollte.
In dem Antrag wurde bereits verlangt, daß die Zahl der
Miniſter der neu zu bildenden Regierung auf einen Miniſter
feſtgeſetzt werde. Es wurde ferner deklariert, daß ſämtliche
Miniſterien zu einem Staatsminiſterium mit je einer Abteilung
für Inneres, Finanzen, Juſtiz und Bildung zu vereinigen ſeien.
Es wurde auch verlangt, daß ſofort eine Kommiſſion beſtellt
werde, die dem Landtag nach beſchleunigter Prüfung Vorſchläge
für die Durchführung der heſſiſchen Verwaltungsreform
vorzu=
legen habe.
So enthielt alſo der Antrag vom 30. Dezember 1931
das Programm der nationalſozigliſtiſchen Regierung.
Wenn nun am 13. März 1933 dieſes Programm, was die
Zentralverwaltung betrifft, nicht in vollem Umfange
durchge=
führt wurde, ſo mag dies daran gelegen haben, daß in der Zeit
des Uebergangs und der revolutionären Erregung des geſamten
Volkes es nicht tunlich erſchien, einen einzigen Mann an die
Spitze des Staates zu ſtellen. Dieſe Erwägungen wird man als
zutreffend bezeichnen können.
Infolgedeſſen beſtand die erſte nationalſozialiſtiſche
Regie=
rung aus zwei Miniſtern, dem Miniſterpräſidenten, dem zugleich
die Kultusabteilung unterſtellt war, und dem Staatsminiſter für
Inneres, Finanzen und Juſtiz.
Es iſt auch ſelbſtverſtändlich, daß zunächſt die neue Regierung
es als dringendſte Aufgabe anſah, den nationalſozialiſtiſchen
Staat gegen ſeine inneren Feinde zu ſchützen. Die wichtigſten
Aeußerungen des neuen Staates lagen daher faſt alle auf
polizei=
lichem Gebiet.
Mit der Ernennung des Gauleiters zum Reichsſtatthalter
von Heſſen am 5. Mai 1933 bahnte ſich ſofort und klar eine neue
Entwicklung an.
Der Reichsſtatthalter vertrat die Auffaſſung, daß das von
der NSDAP. und auch von ihm in zahlreichen Reden
propagan=
dierte Einminiſterſyſtem in Heſſen eingeführt werden müſſe. Der
erſte Schritt hierzu wurde ſofort getan, indem durch Anordnung
des Reichsſtatthalters die Stelle eines Staatsſekretärs geſchaffen
wurde und der bisherige Staatsminiſter ausſchied. Damit war
im weſentlichen das Einminiſterſyſtem durchgeführt. Nunmehr
konnte auch im übrigen die
Neuorganiſakion der Zenkralverwalkung
vorgenommen werden. Dies geſchah durch Verordnung vom 22.
Juni 1933, derzufolge die Miniſterialverwaltung eine weſentliche
Vereinfachung erfuhr. Ein Miniſter, darunter ein Staatsſekretär,
dem ein Perſonalamt unterſtellt wurde, die Abteilungen I, II
III, mit der Untergliederung der Abteilung I in Polizei, Innere
Verwaltung, Juſtizverwaltung, Finanzverwaltung und
Landwirt=
ſchaft.
Mit dem Ausſcheiden des bisherigen Miniſterpräſidenten
wurde das Staatsſekretariat wieder beſeitigt, ſo daß alſo erſt von
dieſem Tage ab das Einminiſterſyſtem, in voller Reinheit
durch=
geführt war. Dieſes Syſtem hat ſich durchaus bewährt, wenn
man auch zugeben muß, daß damit an den Einzelnen ſehr
erheb=
liche Anforderungen geſtellt werden. Dank des techniſch ſehr gut
arbeitenden Beamtenapparates war es auch möglich, die
Vor=
ſtände der Miniſterialabteilungen ſo zur verantwortlichen Arbeit
heranzuziehen, daß auch Aufgaben von höherer Bedeutung ihrer
ſelbſtſtändigen Entſcheidung unbedenklich überlaſſen werden
konn=
ten. Es wurde dadurch auch der Wille, Verantwortung zu
über=
nehmen, und damit auch die Arbeitsfreudigkeit weitgehendſt
ge=
ſteigert.
Innerhalb ganz kurzer Zeit war es auf dieſem
Wege gelungen, in Heſſen eine Vereinfachung der
Zenkralverwallung in einer Weiſe
herbeizufüh=
ren, die als vorbildlich bezeichnek werden darf.
Dieſe organiſatoriſchen Maßnahmen hatten natürlich auch
weitgehende Perſonalveränderungen zur Folge:
Am 1. März 1933 waren vorhanden: 1 Staatspräſident,
2 Miniſter, 5 Miniſterialdirektoren, 5 Staatsräte, 33
Miniſterial=
räte, 27 vortragende Räte, 12 Regierungsräte.
Der Stand am 1. April 1934 iſt folgender: 1 Miniſter, 22
Miniſterialräte, darunter der Landforſtmeiſter, 27 vortragende
Räte, 20 Regierungsräte.
Es ſind alſo weggefallen: die Miniſterialdirektoren, die
Staatsräte und 11 Miniſterialräte.
Mit Genugtuung kann heute feſtgeſtellt werden, daß dieſer
ſtark verminderte Zentralverwaltungsapparat funktioniert, daß
die Maſchine läuft. Es wird aber auch an dieſer Stelle erneut
wieder hervorgehoben, daß dieſe Organiſationsveränderungen nur
deshalb möglich waren, weil der Gauleiter und Reichsſtatthalter
Sprenger das Ziel, das Einminiſterſyſtem zur Durchführung zu
bringen, nicht aus dem Auge gelaſſen hatte, weil er mit ſtarker
Hand und ungewöhnlicher Tatkraft die Beſtrebungen der
Heſſi=
ſchen Regierung förderte.
So wie die Zentralverwaltung des Landes eine Vereinfachung
erfuhr, ſo wird auch der ſonſtige Behördenaufbau, insbeſondere,
was die Verwaltung und die Juſtiz betrifft, eine Vereinfachung
erfahren. Zum Teil iſt dies bereits — ich erinnere an das Ver=
Sonntag, 6. Mai 1934
meſſungsweſen — geſchehen.
der Durchführung begriffen.
Andere Maßnahmen ſind noch i
Auch die Gemeindeverwalkungen
haben eingehende Beränderungen erfahren.
Die großen Städte haben ihren Behördenapparat einer Pri.
fung unterzogen, und zwar — ich bitte, mir das nicht zu ves
übeln, wenn ich das ſage — nach dem Vorbild der Stadt Main
der es in geradezu glänzender Weiſe gelungen iſt, ihre Verwa
tung zu vereinfachen. Die Städte haben ihre Reform an der
Spitze der Verwaltung begonnen, indem ſie die Zahl der Be
geordneten reduzierten. Auch im übrigen haben ſie, zum Te
auf Anregung des Staatsminiſteriums hin, ihre
Verwaltungs=
organiſation weſentlich vereinfacht und dadurch erhebliche Erſpaa
niſſe erzielt.
In den Landgemeinden war es zunächſt notwendig, die Büs
germeiſtereien in zuverläſſige Hände zu legen. Es erging deshal.:
unterm 13. März 1933 bereits durch das damalige heſſiſche Ge
ſamtminiſterium eine Verordnung, wonach die Amtszeit eine
Bürgermeiſters und Beigeordneten vorzeitig für beendet erklän
werden kann, wenn der Gewählte der Kommuniſtiſchen oder de
Sozialdemokratiſchen Partei angehörte, oder ſich im Sinne dieſe
Parteien betätigte, oder wenn dieſe Maßnahme zur
Aufrechterha-
tung der Ordnung erforderlich erſchien. Auf Grund dieſer Ven
M I0
peiſthen, eit
he Platz
dem
ordnung wurde in Heſſen eine ſehr erhebliche Anzahl neuer Bün
germeiſter und Beigeordneten beſtellt.
„Ich freue mich, auch hier an dieſer Stelle ausſprechen zu
können, daß die neu beſtellten Männer ihre Pflicht in
vollſtem Maße getan haben.
Unbelaſtet mit der Vergangenheit, haben ſie es verſtanden, di.
Verwaltung im nationalſozialiſtiſchen Geiſte zu führen. In um
ermüdlichem Streben haben ſie ſich raſch in die ihnen bishe=:
fremde Tätigkeit, die Verwaltung, eingearbeitet; ſie konnten dies
weil ſie in der Kampfzeit der NSDAP. zu
verantwortungsbe=
wußten und verantwortungsbereiten Männern erzogen warem
So iſt denn auch das Ergebnis der Verwaltungstätigkeit im
alll=
gemeinen ein ſehr erfreuliches.
Sie haben vor kurzem durch meinen Bericht, erfahren, dan
der Voranſchlag des Heſſiſchen Skaates
ausgeglichen
iſt. Dies war allerdings nur möglich unter großen Opfern un
unter Zurückſtellung mancher berechtigter Wünſche. Auch die Zah
der Gemeinden, deren Voranſchläge noch nicht ganz ausgeglichen
ſind, hat ſich ſtark verringert. Es ſeien nur folgende Zahlen ge
mannt, um zu beweiſen, daß auch die Finanzlage der Gemeinden
ſich weſentlich gebeſſert hat:
Die heſſiſchen Städte Mainz, Offenbach, Worms
Darmſtadt hatten im Jahre 1933 noch ein Defizit, von ins
geſamt 12,5 Millionen RM. aufzuweiſen. Die Voranſchläge fünt
das Jahr 1934 der genannten Städte ſchließen mit einem Fehl! M. Gouleite,
betrag von nur 5,4 Mill. RM. ab. Von den etwa 1000 Ge
meinden Heſſens wieſen 150 Gemeinden im Jahr 19351
Fehlbeträge von etwa 19 Millionen RM. auf. Im Jahre 19391 Me
iſt die Zahl der Gemeinden mit Fehlbeträgen auf 80
mit einem Geſamtfehlbetrag von acht Mil.
lionen RM. zurückgegangen, einſchließlich der oben
genannten Städte. Die fünf oberheſſiſchen Kreiſe Alsfeld
Lauterbach, Gießen, Schotten und Büdingen
mi=
ihren Gemeinden ſind vollkommen frei von
je=
den Fehlbeträgen, ebenſo der Kreis Bingen in Rhein=”
heſſen.
Wenn auch nicht zu verkennen iſt, daß dieſes günſtige Er
gebnis nur möglich war dank der geſamten Stärkung des
wirt=
ſchaftlichen Lebens durch die geſetzgeberiſchen Maßnahmen den
Reichsregierung, ſo bleibt doch immerhin richtig, daß bei nichtü
gleichzeitig in Erſcheinung getretenem Willen zur Sparſamkeit und)
zur Vereinfachung ein derartiger Erfolg ſich nicht hätte erzielem
laſſen.
Die Regierung ihrerſeits hat immer wieder unermüdlich dars
auf hingewieſen, daß es das Streben aller Verwaltungen ſeinn
müſſe, zu einer Geſundung der Finanzen zu kommen. Der
Grundſatz müſſe wieder wahr gemacht werden, daß man nur
ſo=
viel ausgeben darf, als man einnimmt.
Die Heſſiſche Regierung hat ſich aber nicht nur darauf bes
ſchränkt, in dieſer Weiſe allmählich eine befriedigende
Verwal=
tungsorganiſation, und damit eine Geſundung der Finanzen zul
erreichen. Sie hat alle Möglichkeiten erſchöpft, um mit Hilſes
der von den verſchiedenen Anſtalten des Reiches zur VerfügungB
geſtellten Mitteln, aber auch mit eigenen Mitteln
Min
Me
Mis u
enſet
die wirtſchaftlichen Berhälkniſſe in Heſſen
einer Beſſerung enkgegenzuführen.
Als eines der wichtigſten und weſentlichſten Arbeitsyo
gramme der Heſſiſchen Regierung iſt das große Projekt der
Meliorations= und Feldbereinigungsarbeiten in der Provim ?
Starkenburg, ſowie in anderen Teilen Heſſens zu erwähnen.
Kulturbaupläne in Heſſen gab es allerdings ſchon ſeit langen!
Jahren. Aber dieſe Pläne ſcheiterten daran, daß die Mittel zu1
ihrer Durchführung nicht vorhanden waren und andere Weges
nicht gefunden wurden. Durch die nationalſozialiſtiſche Regie
rung, vor allem dank der unermüdlichen Tätigkeit des Kultufs
rats Reich und des Landesbauernführers Dr. Wagner ſinoe
nunmehr endlich die ſicheren Vorausſetzungen für die Durchfuns
rung der Pläne gegeben. Die Arbeiten, die in vollem Ganges
ſind, werden
in ganz Heſſen etwa 50 000 Morgen Land freimachen,
die zum Zwecke der Anliegerſiedlung, der Schaffung neuer
Bauernhöfe und der Kleinſiedlung dienen werden.
Allein im 1. Arbeitsgebiet ſind es 4000 Hektar, deren Uebere
weiſung bereits im Herbſt 1935 erfolgen wird.
Auch auf kulturellem Gebiet hat der Heſſiſche Staat mit Hille.
des Reiches Arbeiten in Angriff genommen, die dafür Bewels
liefern, daß der Nationalſozialismus nicht bereit iſt, Kulturgute.
des geſamten Volkes verkommen zu laſſen. Ich erinnere an die
erheblichen Mittel, die für die Erhaltung der Katyn‟
rinenkirche in Oppenheim, die Neugeſtaltung des DoMe
platzes zu Worms und den Ausbau der
Schulbutt=
in Friedberg zur Verfügung geſtellt wurden.
Dieſer Rückblick auf die Arbeit der nationalſozialiſtiſchen De
ierung in Heſſen im Jahre 1933 wird uns nicht dazu veranlaſſe.
die Hände in den Schoß zu legen. Wir werden nicht in den i
mal gewonnenen Stellungen einſchlafen, ſondern wir werden wusde
bleiben und dieſe Stellungen ausbauen. Wir ſind bereit, aldt.
erkennen, daß das, was wir getan haben, nichts iſt im Verglelee
mit dem, was wir noch zu tun haben. Wir kennen unſere De.
antwortung vor dem Volke, deshalb muß unſere ganze geiſtige. ni
körperliche Kraft dem Wohle des Volkes gewidmet ſein. Reile.
von uns darf ſich vergeuden, jeder muß wiſſen, daß das ſtrele.
Auge des Führers dauernd auf ihn gerichtet iſt, daß wir alle Ve.‟
zeit ihm Rechenſchaft erſtatten müſſen. Wir ſind nichts als I.
getreuen Gefolgsmänner, für die es nur eins gibt: der W1.
des Führers! —
Der Staatsminiſter fand am Schluſſe ſeiner Ausführung..
ebhaften Beifall.
Kreisleiter Wamboldt dankt den beiden Reduet.
ir ihre bedeutſamen Ausführungen und gelobt „Wir ſtoh.
bisher in Treue zur nationalſozialiſtiſchen Führung, im 2..
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Sonntag, 6. Mai 1934
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uen Herrn Reichsſtatthalter, und wir wollen ihm auch weiter
v ue Gefolgſchaft leiſten. Denn Eines haben wir erkannt:
Daß es nur auf dem vom Führer gezeigten Weg des
Nationalſozialismus möglich iſt, uns alle im großen
deutſchen Volk wieder einer glücklichen Zukunft
entgegen=
zuführen.
6o ſchließe ich die Kundgebung mit dem Gelöbnis
unverbrüch=
ſcher Treue zu unſerem Führer, zu unſerem Gauleiter und
ftatthalter mit Sieg=Heil! Kampf=Heil! Hitler=Heil!
Begeiſtert ſtimmten die Anweſenden ein und zum
ſtern=
eſäten Maihimmel ſtieg machtvoll das Lied der Deutſchen und
as Horſt=Weſſel=Lied. — Nach dem Abmarſch der geſchloſſenen
ſormationen löſte ſich die Kundgebung auf, und die Zuhörer
greiteten dem Herrn Reichsſtatthalter bei der Abfahrt eine
leb=
rite Ovation.
Feſtvorſtellung im Landeskheaker.
„Dus Rheingold.”
Die Feſtvorſtellung im Landestheater hatte, von den Beſuchern
bgeſehen, eine zahlreiche Menſchenmenge auf die Beine gebracht,
e den Platz vor dem Theater umſäumte, um die Anfahrt des
ſeichsſtatthalters zu ſehen. Der Aufgang zur
Reichsſtatthalter=
ge, an dem eine Ehrenwache der SS. Aufſtellung genommen
ttre, und die Loge ſelbſt waren mit Pflanzen, Grün und
Blu=
en geſchmückt. Kurz nach dem Klingelzeichen fuhr das Auto
rr. Mit dem Herrn Reichsſtatthalter erſchienen der Herr
eaatsminiſter Jung und der ſtellvertretende Gauleiter
Re=
erungsrat Reiner in der Loge. Der Herr Reichsſtatthalter
rließ nach dem Vorſpiel wieder das Theater,
Die Vorſtellung nahm den gewohnt künſtleriſchen Verlauf
D ſtand, abgeſehen von einer (angezeigten) Indispoſition des
irrn Sattler, auf der künſtleriſchen Höhe, die ihr den Charakter
ner Feſtvorſtellung ſicherte.
Feſtvorſtellung im Union Theaker.
Anſchließend folgte im Union=Theater eine Feſtvorſtellung,
d zunächſt ein reichhaltiges Beiprogramm vom Aufbau der
tlieniſchen Stadt Littoria, dann vom Beginn der Arbeitsſchlacht
/Heſſen und ſchließlich von der Hitler=Jugend in den Bergen
hachte. Neben ſchönen Naturaufnahmen rollte Bild auf Bild
lendig und prachtvoll ab. aus dem Lager= und Marſchleben,
ufelnd in einem Aufſtieg einer Gruppe mit ihrer ſtolzen Fahne
„a freie Bergeshöhen.
Als Hauptfilm lief dann, von der Landesfilmſtelle „Süd=
Aſt” aufgenommen, als Uraufführung der Film „
Heſ=
ſe begrüßt ſeinen Reichsſtatthalter”. Weit
aus=
gend, zeigt der Film zunächſt die ſchöne Landſchaft unſerer
Gmat in Stadt und Dorf, in den Bergen und am deutſchen
Nein, um hierauf über 1914, Revolution und Inflation nach
eErringung der Macht durch die Bewegung und der Einſetzung
e Gauleiters Sprenger als Reichsſtatthalter abwechſlungsreiche
m eindrucksvolle Bilder aus der Begrüßungsfahrt durch das
ane, begeiſterte Heſſenland zu zeigen. In Zwingenberg, in
Hibs und Friedberg begannen die drei Fahrten durch die drei
ſvinzen, die ein erhebendes, unvergeßliches Bild von der
Ver=
urdenheit des Reichsſtatthalters mit dem Heſſenvolk vermittel=
Der Film fand mit dem Horſt=Weſſel=Lied ſeinen Ausklang.
* Der Reichsſtakthalter
bei den Auerbacher Freilicht=Feſtſpielen.
Die Auerbacher Freilicht=Feſtſpiele, die ſchon in einer Reihe
Aufführungen mit Friedrich Forſters Freiheitsſchauſpiel
Ale gegen einen — einer für alle” viele hundert
ſusgenoſſen Stunden wahrer Erhebung erleben ließ, hatten
geſrn ihren großen Tag.
Reichsſtatthalter Sprenger, der bei ſeinem
uner=
eten Beſuch bei den Proben im Fürſtenlager, überwältigt von
dagwaltigen Idee der Dichtung und dem einzigartigen Zauber
Szenerie des „Fürſtenlagers”, die Schirmherrſchaft über die
epiele übernommen hatte, erſchien am Jahrestag ſeiner
Reichs=
ſt mzalterſchaft ſelbſt zur Vorſtellung.
Schon am frühen Nachmittag, der durch ſchönſten Sonnenſchein
ſich ausgezeichnet war, ſtand Auerbach im Bann des großen
C uzniſſes. Von nah und fern ſtrömten die Beſucher dem
idylli=
ſ Waldtal des Fürſtenlagers zu. Braune Uniformen, von der
üterjugend bis zu hohen politiſchen Funktionären, beherrſchten
AyStraßenbild. Um 3.30 Uhr war die große Zuſchauertribüne
d8Fürſtenlagers bis auf wenige Sitzreihen dicht von einer ar=
Umungsvollen Zuſchauerſchaft gefüllt.
Der Gauleiter und Reichsſtatthalter, der mit Staatsminiſter
zſug und der ganzen heſſiſchen Staatsregierung, ſowie den
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
oberſten Vertretern aller Behörden kurz nach 3.30 Uhr unter den
Klängen des Badenweiler Marſches eintraf, wurde von der Menge
der Beſucher mit dem Hitlergruß empfangen. Der Kreisleiter und
Bensheimer Bürgermeiſter Brückmann begrüßte den
Reichs=
ſtatthalter mit einer kurzen Anſprache im Namen des Kreiſes
Bensheim und brachte auf den Gauleiter, dem Heſſen ſeine
poli=
tiſche Erneuerung und die Ueberwindung der Mainlinie verdankt.
und auf den Führer ein Sieg=Heil aus.
Dann nahm das Freiheitsſchauſpiel um Guſtav Waſa, in dem
ſich die deutſche nationale Erhebung mit höchſter dramatiſcher
Ein=
dringlichkeit ſpiegelt, ſeinen Anfang. Im Zeichen des feſtlichen
Tages war die Wirkung der Aufführung, der ſich wohl noch kein
Beſucher entziehen konnte und über die wir ja anläßlich der
Er=
öffnung der Auerbacher Feſtſpiele am Geburtstag des Führers
ſchon ausführlich berichtet haben, womöglich noch geſteigert. Der
Nr. 124 — Seite 3
Guſtav Erichſon Waſa von Hannsgeorg Laubenthal, der
in=
zwiſchen auch in Frankfurt den ſtärkſten künſtleriſchen Erfolg
er=
rang, ſchlug die tauſend Beſucher unwiderſtehlich in den Bann des
gewaltigen ſymboliſchen Geſchehens von Forſter=Burggrafs
Dich=
tung. Auch alle übrigen Darſteller des Heſſiſchen Landestheaters
ſchienen in ihrer künſtleriſchen Leiſtung heute über ſich
hinaus=
zuwachſen.
Nach dem letzten, frohen Bild der Aufführung, das mit dem
ſpontan einſetzenden Deutſchlandlied ſchloß, durften ſich die
Dar=
ſteller einſchließlich des ſpielleitenden Generalintendanten Dr.
Praſch, der ein großes Verdienſt an dem Zuſtandekommen der
Auerbacher Feſtſpiele hat, vor der beifallsfreudigen
Zuſchauer=
ſchaft und vor dem Gauleiter und Reichsſtatthalter, der Dr. Praſch
für das Erlebnis der Aufführung herzlich die Hand ſchüttelte,
bedanken.
Vergewaltigung der Saar.
Regierungskommiſſion verbiekek Übertragung von Gokkesdienſten im Saargebiet auf den deutſchen
Rundfunk. — Knebelung der Saarpreſſe. — Berſchleppung der Abſtimmung.
Verboken!
DNB. Saarbrücken, 5. Mai.
Im Verlauf des Saartages des Deutſchen Rundfunks ſollte
auch ein katholiſcher Gottesdienſt aus dem Saargebiet mit
An=
ſprache des bekannten Geiſtlichen, Prälat Schlich, über alle
deut=
ſchen Sender übertragen werden. Die Regierungskommiſſion hat
jedoch die Radio=Ubertragung verboten.
Die Regierungskommiſſion hat ferner die Saarbrücker Zeitung,
die Saarbrücker Landeszeitung und die Neunkirchener Volkszeitung
auf drei Tage verboten. Die Zeitungen hatten eine Meldung
ge=
bracht, in der geſagt wurde, daß die Regierungskommiſſion die aus
Anlaß der Saarbrücker Saartagung geplanten kirchlichen
Morgen=
feiern verboten habe. Die Regierungskommiſſion erklärt, daß es
ſich um eine offenſichtlich unrichtige und entſtellte Nachricht
han=
dele; denn die Regierungskommiſſion habe überhaupt keine
Mor=
genfeier verboten, und dieſe könnte ungehindert ſtattfinden.
Franzöſiſche Berſchleppungsmanöver.
Für Frankreich iſt im Saargebiet am Abſtimmungstag nicht
das Geringſte zu holen. Darüber beſtehen auch in Paris
keiner=
lei Meinungsverſchiedenheiten. Trotzdem läßt Paris kein
Mit=
tel unverſucht, um doch ans Ziel ſeiner Wünſche zu kommen.
Schon die Information des „Berner Bundes” über die
an=
geblich vom Dreierausſchuß als notwendig erkannte
Vorberei=
tungszeit von 10 bis 12 Monaten ließ ziemlich
deut=
lich erkennen, wo hinaus Frankreich will. Eine andere
Infor=
mation des ganz offen im franzöſiſchen Fahrwaſſer ſchwimmenden
„Journal des Nations” behauptet, daß der Bericht des
Saaraus=
ſchuſſes in der Mai=Tagung nicht behandelt, ſondern ebenfalls
auf den Juni verſchoben würde. Die Mai=Tagung würde im Mai
nicht als offiziell geſchloſſen erklärt werden, um der Juni=Tagung
nicht den Anſtrich einer außerordentlichen Tagung zu geben.
Selbſt im Juni aber würde der Rat über alle politiſchen Fragen,
wie das Datum der Abſtimmung und die Frage der
internatio=
nalen Polizei, noch nicht endgültig entſcheiden, ſondern lediglich
die Mitglieder der Abſtimmungskommiſſion ernennen.
Wir nehmen zunächſt noch immer an, daß der
Völkerbunds=
rat ſich im entſcheidenden Augenblick an ſeine Pflichten erinnert
und dafür ſorgen wird, daß die Abſtimmung auch zu dieſem
vor=
geſchriebenen Termin erfolgt. Jedoch die Kräfte, die eine neue
Hinauszögerung und Verſchleppung wünſchen, ſind nicht zu
unter=
ſchätzen. Von hier geht auch wieder das Beſtreben aus, im
Saargebiet ſelbſt Verhältniſſe zu ſchaffen, die dann den
Völker=
bundsrat dahin beeinfluſſen ſollen, ſich mit einer Verlegung der
Abſtimmung einverſtanden zu erklären, bis die Ordnung
wieder=
hergeſtellt iſt. Es wird davon geſprochen, daß die Abſtimmung
vorherrſchen ſoll, die Saarbevölkerung zu provozieren, damit es
zu Zwiſchenfällen kommt. Es ſind auch ſchon recht merkwürdige
Perſonen in die Landespolizei eingeſtellt worden, die ganz offen
tarauf hinarbeiten, die ruhige Saarbevölkerung zu reizen.
Ge=
rüchten zufolge ſoll auch geplant ſein, den Rechtsanwalt des
be=
rüchtigten Separatiſten Braun, einen Mann namens Dr. Sender,
zum Polizeipräſidenten von Saarbrücken zu machen, von dem man
ſchon heute weiß, daß er wie ein Kronvogt auftreten wird. Wir
nehmen von dieſen Gerüchten zunächſt nur Notiz, halten ſie aber
doch nicht für abſolut abwegig. Nachdem die
Regierungskom=
miſſion ſchon allerlei Emigranten in die Polizei eingeſtellt hat,
was den ſchärfſten Unwillen der ſaarländiſchen Bevölkerung zur
Folge hatte.
Von der Ratstagung ſelbſt trennen uns jetzt nur noch wenige
Tage. Wir appellieren noch einmal an die im Völkerbundsrat
ſitzenden Mächte, die die allerſchwerſte Verantwortung auf ſich
laden würden, wollten ſie irgendwelche Verſchleppungsmanöver
mitmachen, die darauf abzielen, das dem Saarland im Verſailler
Vertrag gegebene Recht, im Jahre 1935 über ſein eigenes
Schick=
ſal abſtimmen zu dürfen, zu verletzen oder gar gänzlich zu
be=
ſeitigen.
Zeierliche Grundſkeinlegung
des Reichsbank=Erweikerungsbaues
durch Reichsbankpräſidenk Dr. Schacht.
Berlin, 5. Mai.
Auf hiſtoriſchem Boden, mitten im älteſten Berlin, erfolgte
am Samstag nachmittag auf dem Gelände des
Reichsbank=
erweiterungsbaues in Anweſenheit des Führers die feierliche
Grundſteinlegung durch Reichsbankpräſident Dr. Schacht. Er
ſprach in ſeiner Feſtrede von den Anfängen der Reichsbank,
ſprach von Friedrich dem Großen und ſeiner Auffaſſung über
das Geld und das Geldweſen, dankte für den ehrenvollen
Auf=
trag, der ihm vom Führer zuteil geworden iſt, den
Erwei=
terungsbau auszuführen. Dann folgte die feierliche Einſchließung
einer Reihe von Dokumenten in den Grundſtein zum Gedächtnis
für ſpätere Geſchlechter. Die Dokumente umfaſſen:
1. Eine bebilderte Abhandlung über die bisherige
Entwick=
lung der Reichshauptbank.
2. Die Entwurfszeichnungen zu dieſem Erweiterungsbau
im Maßſtab 1:200.
3. Ein Exemplar des Völkiſchen Beobachter vom heutigen
Tage.
4. Je ein Exemplar der im Umlauf befindlichen
Reichs=
ſcheidemünzen.
5. Ein Exemplar des Handbuches der Beamten der
Reichs=
bank von 1934.
6. Eine Niederſchrift der heute hier gemachten Ausführungen,
Zu dieſen zeitgeſchichtlichen Belegen fügte Dr. Schacht noch
eine auf Pergament geſchriebene Urkunde bei, deren Inhalt
folgendermaßen lautet:
Anſchließend an die Stätte, wo der große Preußenkönig
die Vorgängerin der Reichsbank gegründet und erſtellt hat, wird
169 Jahre ſpäter der ſeit langem geplante, durch die Not des
Krieges und das Elend der Nachkriegspolitik immer wieder
ver=
zögerte Erweiterungsbau der Reichsbank nunmehr nach dem
inneren Wiederaufbau eines willenseinigen Deutſchlands unter
nationalſozialiſtiſcher Führung in Angriff genommen.
Der neue Bau ſoll Zeugnis ablegen von der
unerſchütter=
lichen Lebenskraft des deutſchen Volkes und von dem
unbeug=
ſamen Willen zur Erhaltung der geiſtigen und ſeeliſchen Güter
der deutſchen Volksgemeinſchaft.
In dieſem Geiſte wurde heute, am 5. Mai 1934, unter der
Reichspräſidentſchaft des Generalfeldmarſchalls von Hindenburg
und unter der Reichskanzlerſchaft des Führers Adolf Hitler vom
Reichsbankpräſidenten Dr. Hjalmar Schacht der Grundſtein zu
*Abt Vogler
geboren am 15. Juni 1749 zur Würzburg,
geſtorben am 6. Mai 1814 zu Darmſtadt.
Läglich gehen ungezählte Perſonen an der Kapelle vorbei
lie Mühlſtraße und beachten nicht den einfachen, in griechiſcher
im gehaltenen Gedenkſtein, der folgende Inſchrift trägt:
ſbt. G. J. Vogler. Geiſtlicher Geheimer Rath. Geboren
Würzburg. XV. Juni MDCCXLIK. Geſtorben zu
armſtadt. VI. Mai MDCCCXIV. Liegt unter dieſem
Eabſtein. Dem vorzüglichen Tongelehrten. Und geiſtvollen
Componiſten. Errichtet von Ludewig G. H. v. H.”
R Arjemand erinnert ſich daran, welche Bedeutung dieſer Mann
EAſondere für das Muſikleben in Darmſtadt ſeit 1807 hatte,
Achem ihn Großherzog Ludwig I. als geiſtlichen Geheimrat
WDHofkapellmeiſter nach Darmſtadt berufen hatte. Vogler, der
daies mit größtem Erfolg in Stockholm und Mannheim gewirkt
Ncl war nicht nur ein glänzender Muſiker, ſondern auch ein
Deßglicher Organiſator, der mit wenigen Mitteln Großes aus
daNichts zu ſchaffen verſtand. Auch in Darmſtadt waren die
Dahl für die von dem Großherzog vorgeſehenen Zwecke ſehr
gecz. Das Muſikleben ſollte gehoben werden, aber ein Orcheſter
wexnicht vorhanden, ebenſowenig eine muſikaliſche Bibliothek
19 m. Vogler wußte ſich ſchnell zu helfen. Die beſten
9Rſten aus den Militärkapellen wurden zu Hofmuſikern be=
1o0mit und in einem neuen Orcheſter zuſammengeſtellt. Dazu
ichem die muſikaliſchen Türmer. Aus allen Teilen Deutſchlands
Dcen, die beſten Muſiker herangezogen. So war ein
erſt=
leiſes Orcheſter ſchnell zuſammen, aber es fehlte noch der
LeA der zur Aufführung großer Tonwerke erforderlich war.
4Ahler wußte Vogler, unterſtützt von dem hochmuſikaliſchen
SScsFürſten, ſchnell Rat. Ludwig I. verſammelte die Frauen
BNäidchen der gebildeten Stände, ſoweit ſie wirklich muſika=
Evaren, im Konzertſaal des Schloſſes und ließ ſie muſika=
Fusbilden. Männliche Dilettanten fanden ſich ein, und bald
*ecein herrlicher gemiſchter Chor geſchaffen. Abt Vogler er=
He im Schloſſe eine große Orgel, die zur Einſtudierung
iBegleitung der großen Chorwerke erforderlich war. Während
Par die Orgel ſpielte, dirigierte der Großherzog ſelbſt die
Lu9. Der Karfreitag wurde zum Höhepunkt der muſikaliſchen
SHetuungen. An dieſem Tage erſchienen die Chlrmitglieder —
In der Zahl — in Trauerkleidern und fühlten Requieme
Dera ßten Meiſter jener Zeit auf. Die Da=mſtädter
Auf=
füſligen zählten zu den beſten in ganz
Euroe=
e Perſönlichkeit Voglers, der das Muſtgben über die
Bucen. Darmſtadts hinaus neu belebt hattwirkte
außer=
blch anziehend. Die beſten Muſiker der dmaligen Zeit
heilten ſich um den großen Meiſter in 2mſtadt. C. M.
har, war ein Schüler Voglers. Meherbeer, ter von Winter,
hcher, Freiherr von Poiſſl u. a. m. hal n ſich um 1810
in Darmſtadt eingefunden. Mit Gänsbacher, Meyerbeer und
Weber wohnte Vogler zuſammen in einem von dem
Groß=
herzog zur Verfügung geſtellten Hauſe, in welchem nicht nur
ernſtlich Muſik getrieben, ſondern auch eine ziemlich tolle
Jung=
geſellenwirtſchaft geführt wurde.
Der Vormittag war ſtets der ernſten muſikaliſchen Arbeit
gewidmet. Das Haus war eine muſikaliſche Akademie im
wahr=
ſten Sinne des Wortes. Ernſten Lehrſtunden folgten muſikaliſche
Spielereien, die wiederum zu ernſtem Studium hinleiteten. Oft
ſtellte Vogler ſeinen Schülern folgende Aufgabe: Er ließ auf
einer ſeiner vielen Spieluhren ein Stück ſpielen, brach dieſes
plötzlich ab und verlangte dann von ſeinen Schülern, daß ſie
das vorgeſpielte Stück auf ihrem Inſtrument durch paſſende
Variationen ergänzten. Am erfolgreichſten war bei dieſer Arbeit
C. M. v. Weber. Dabei hatte Vogler eine merkwürdige
Lehr=
methode. Seine Schüler durften nie eine vollſtändige Oper
uſw. unter ſeiner Leitung komponieren; nur Studien waren
ihnen geſtattet. Vogler begründete dieſe Lehrweiſe mit
folgen=
den Worten: Ihr müßt frei und unabhängig dichten; euer
Genius darf durch keine Leitung geſtört werden. Wenn ihr nur
buchſtabieren könnt, das Leſen lernt ihr von ſelbſt!
So ſchrieb unter dieſer Methode Gänsbacher Orgelſtücke,
während Meyerbeer ſeine Kantate „Gott und Natur” vollendete,
und ſpäter — aber unabhängig von Vogler — die Oper
„Jephtha”. C. M. v. Weber arbeitete einen Klavierauszug zu
Voglers Oper „Samori” aus und nachher noch verſchiedene
Variationen. Der pädagogiſche Gedanke Voglers wirkte ſich aufs
beſte aus. Durch die Analyſe der bedeutendſten Werke wurde
deren Eigentümlichkeit zum Bewußtſein eines jeden gebracht
und durch die auferzwungene Verzichtleiſtung eigner größerer
Werke wurde in verſtärktem Maße die Kenntnis der
In=
ſtrumentation vermittelt.
Nach Beendigung dieſer vormittäglichen Lehrſtunden eilte
Vogler gewöhnlich ins Schloß zum Mittageſſen, an dem er faſt
täglich teilnahm. Seine äußere Erſcheinung muß nicht ſehr
anziehend gewirkt haben. Er wird als klein und dick geſchildert,
mit vorgeneigtem Haupt, auffallend langen Armen und Fingern,
die zwei Oktaven in ihrer vollen Ausdehnung umſpannt haben
ſollen. Dieſer unproportionierte Körper muß ſich im
Staats=
kleid allerdings doppelt komiſch präſentiert haben. Da Vogler
päpſtlicher Erzzeuge, Kämmerer des apoſtoliſchen Palaſtes und
Ritter vom goldenen Sporn war, trug er ſchwarze Kniehoſen,
einen roten und einen weißen Strumpf, ſchwarze Schuhe und
einen goldenen Sporn am rechten Schuh. Vom Kragen ſeines
weitſchößigen Frackrockes pendelte ein mit einem Ordensſtern
behangenes Mäntelchen herab. Da Vogler auch Großkomtur des
Verdienſtordens des heſſiſchen Hauſes war, vervollſtändigte
dieſer Orden am roten Band und ein rieſiger Degen die
Aus=
rüſtung des Meiſters. Vogler war kulinariſchen Genüſſen ſehr
zugänglich und gern ſprach er Champagner und Hochheimer zu.
Auch in ſeinem Hauſe war Vogler ſtets mit Vorräten dieſer
Art reichlich verſehen. Das machten ſich die zu Hauſe ge=
bliebenen Schüler gelegentlich, wenn der Meiſter „länger
aus=
blieb”, zu nutze und plünderten den Keller ſo reichlich, bis ſie
müde da, wo ſie waren, in einen tiefen Schlaf verfielen. Kam
dann Vogler ſpät nach Hauſe und es empfing ihn
Grabes=
ſtille, dann wußte er ſofort, wie viel die Uhr geſchlagen hatte.
Er weckte ſeine Freunde und machte ihnen Vorhalt mit den
Worten: Ihr Kinderchen, was habt Ihr wieder angeſtellt, um
ſich dann die Antwort gefallen zu laſſen: Papachen, zupft Euch
an Eurer eigenen Naſe! — Herzliches Lachen auf beiden Seiten
und dann brachte man ſich gegenſeitig zu Bett.
Materielle Güter waren unter den Schülern Voglers ſehr
ungleichmäßig verteilt. Der reichſte war Meyerbeer, der ärmſte
C. M. v. Weber. Gleichwohl führten die Kunſtjünger
gemein=
ſame Kaſſe, und ſelbſt in ſpäteren Jahren war Meherbeer der
edele Bankier ſeiner Freunde.
War die eigentliche Arbeit vollendet, dann ging jeder dieſer
Muſikſtudenten ſeinen eigenen Liebhabereien nach. Meherbeer
ſtudierte in den Luſtgärten den Geſang der Vögel. Weber zog
es vor, ſtundenlang in einer Schenke zu ſitzen, wo die
Land=
leute aus ganz Heſſen verkehrten, um dem Volksgeſang zu
lauſchen. Hier fand er Anregung zu den ſchönſten Melodien
ſeiner Lieder und ſpäteren Opern.
Das Verhältnis zwiſchen Abt Vogler und ſeinen Schülern
war das eines Vaters zu ſeinen Kindern, wie ſich ja auch
aus der oben geſchilderten eigenartigen Hausgemeinſchaft ergibt.
Vogler war offen in ſeinem Urteil; er hielt weder mit ſeinem
Tadel zurück, noch mit Lob. Weber prophezeite er eine glänzende
Zukunft; Meherbeer erhielt das Urteil, daß er großes Talent
habe und bei anhaltendem Fleiße Großes leiſten könne, er werde
ſich auszeichnen durch die originelle Konſtruktion ſeiner Muſik.
Mitten aus dieſem erfolgreichen Schaffen wurde Vogler,
erſt im 65. Lebensjahre ſtehend, am 6. 5. 1814 geriſſen als er
unerwartet einem Schlaganfalle erlag. Nur wenige Freunde
und zwei Prieſter geleiteten ihn zur letzten Ruhe. Der Sarg
war mit einer goldenen Apollo=Leier und einem Lorbeerkranz
geſchmückt. So endete ein an Arbeit und Erfolgen gleich reiches
Leben. Vogler ſelbſt war ein Schüler des großen Paters
Palotti zu Padua. Vogler war es vorbehalten geweſen, die alte
beinahe ausgeſtorbene Kunſt der wirklichen Muſik zu neuem
Leben zu erwecken, jedem Tonſtück durch die Inſtrumentierung
einen eigentümlichen Charakter zu geben. Seine Meſſen und
ſonſtigen geiſtlichen Tonwerke löſten eine erhabene religiöſe
Be=
geiſterung aus. Wie innig und ergreifend ſein Orgelſpiel
ge=
weſen ſein muß, geht aus folgendem verbürgten Vorfall hervor:
In der Stadtkirche wurde mit allen muſikaliſchen Mitteln
Voglers große Paſtoralmeſſe einſtudiert. Vogler ſaß an der
Orgel, während der Großherzog Ludwig I. mit dem Taktſtock
auf der gegenüberliegenden Kanzel ſtand. Die Wirkung des
Zwiſchenſpiels war ſo gewaltig, daß der Großherzog in
über=
quellendem Gefühl dem Meiſter plötzlich zurief: Der Donner
und Teufel! Vogler, machen Sie es nicht ſo arg; es kann mir
ja kein Menſch mehr ſingen und ich nicht mehr taktieren! —
dieſem Erweiterungsbau der Reichsbank nach den Plänen des
Reichsbankbaudirektors Heinrich Wolff gelegt.
Als ein Vorbild deſſen, was vaterländiſcher Wille in ſchwerer
Zeit vermag, als ein Mahnmal für hingebende Arbeit am
Volksganzen möge der Bau in kommenden Zeiten ragen.
Der Allmächtige gebe dazu ſeinen Segen!
Die Urkunde iſt unterzeichnet von unſerem ehrwürdigen
Reichspräſidenten, dem Herrn Generalfeldmarſchall von
Hinden=
burg, von unſerem geliebten Führer, dem Kanzler des Deutſchen
Reiches Adolf Hitler, und von dem Reichsbankdirektorium als
Bauherrn.
Dr. Schacht legte die Urkunde gleichfalls in die
Metall=
kaſſette, die der Grundſtein von nun umſchließen wird. Dann
weihte der Reichsbankpräſident den Grundſtein durch drei
Ham=
merſchläge und ſprach dazu den Spruch:
Laß Weisheit Deine Mauer ſein,
Und Können ſei der Pfeiler Dein,
Und deutſcher Wille Dein Fundament!
Das Uebrige ſtell' in Gottes Händ!!
Hierauf brachte er ein dreifaches Sieg=Heil auf den Führer
aus. Brauſend erſchollen die Heilrufe über den Platz. Nach dem
Geſang des Deutſchlandliedes und des Horſt=Weſſel=Liedes begab
ſich Dr. Schacht zum Führer, der ihm für ſeine Worte dankte.
Noch einmal brauſten die Heilrufe auf, als der Führer dann den
Platz verließ. Damit hatte die Feier der Grundſteinlegung zum
Reichsbankerweiterungsbau ihr Ende gefunden.
Franzöſiſch=japaniſche Ausſprache.
Der japaniſche Außenminiſter Hirota hatte mit dem
franzö=
ſiſchen Botſchafter in Tokio eine längere Unterredung über die
politiſche Lage im Fernen Oſten. Hirota wiederholte die
Erklä=
rung des japaniſchen Botſchafters in Paris und betonte, daß ſeine
Regierung an einer friedlichen Löſung der Probleme mit der
Sowjetunion beſonders intereſſiert ſei. Zur oſtaſiatiſchen Frage
erklärte Hirota, daß China jetzt im Rahmen der internationalen
Verträge handele.
Vom Tage.
Reichspräſident v. Hindenburg empfing am Samstag
vormit=
tag den Reichskanzler zu einer Beſprechung ſchwebender politiſcher
Fragen.
Der Chef der Heeresleitung, General der Artillerie Freiherr
von Fritſch, hält vom 7.—9. Mai in Bad=Nauheim eine
Beſpre=
chung mit den höheren Führern des Reichsheeres ab.
Der Reichsführer der SS. und Chef der Geheimen
Staats=
polizei, Staatsrat Himmler, traf Samstagnachmittagg in
Göttin=
gen zur Beſichtigung der ſüdhannoverſchen 51. SS.=Standarte ein,
die in Stärke von 2000 Mann auf dem Jahn=Spielplatz
angetre=
ten war.
Am Samstag fuhren von Berlin rund 1000 Studenten und
Studentinnen zum Oſtſemeſter nach Königsberg. Danzig und
Marienburg. Sie leiſteten damit der Aufforderung ihres
Füh=
rers Folge, ſich ein Semeſter lang in den Dienſt des deutſchen
Oſtens zu ſtellen, um die in ihrer Exiſtenz bedrohten oſtdeutſchen
Hochſchulen zu unterſtützen.
In der Sobranje wurde am Freitag nach überaus ſtürmiſcher
Ausſprache ein Mißtrauensvotum gegen den bulgariſchen
Eiſen=
bahnminiſter Koſturkow angenommen. Koſturkow hat Samstag
mittag ſeinen Rücktritt erklärt. Miniſterpräſident und
Außenmini=
ſter Muſchanoff iſt durch königliches Dekret mit der vorläufigen
Führung der Geſchäfte des zurückgetretenen Eiſenbahnminiſters
beauftragt worden.
Es beſtätigt ſich, daß der franzöſiſche Kriegsminiſter Marſchall
Pétain demnächſt nach Warſchau reiſen wird, um mit den
vol=
niſchen Stellen Verhandlungen über die Aenderung gewiſſer
Be=
ſtimmungen des geheimen franzöſiſch=polniſchen Militärvertrages
im Hinblick auf eine Anpaſſung an die gegenwärtige Lage zu
führen.
Auf Anordnung des merikaniſchen Staatspräſidenten hat der
mexikaniſche Außenminiſter den Vertreter Mexikos in Genf,
Ca=
tillo Najera angewieſen, die Note Mexikos vom Dezember 1932,
mit der Mexiko aus Gründen der Sparſamkeit ſeinen Austritt aus
dem Völkerbunde erklärt, zurückzuziehen. Mexiko bleibt ſomit
wei=
terhin Mitglied des Völkerbundes.
Segenbierang
der Tumanlſchen Herialwote..
Dramakiſcher Abſchluß der Bukareſter
Offiziers=
verſchwörung.
EP. Bukareſt, 5. Mai.
Die Degradierung der in dem Verſchwörerprozeß verurteilter
acht Offiziere ging in der Kaſerne des Artillerieregiments Ma
maiſon unter dramatiſchen Umſtänden vor ſich. Die zur Degr.e
dierung verurteilten Offiziere waren in ein von Gendarmer
gebildetes Karré geſtellt worden. Nach der Verleſung des U,
teils und einer kurzen Anſprache des Kommandanten des zweite=
Armeekorps, General Jonescu, der die Degradierung komman
dierte, begann der Chef der Militäranwaltſchaft, Oberſt Pom
poniu, mit der Durchführung der Degradierung. Als er vor
d=
verurteilten Offiziere Precup und Nicoara hintrat und die tro
ditionelle Degradierungsformel ſprach, begannen die beiden Off
ziere laut zu ſchreien: „Das iſt eine elende inſzenierte Komödi=
Ihr ſeid Kanaillen!” und ſich in heftigen Beſchimpfungen .
ergehen, die ſich insbeſondere gegen General Jonescu richtete
und unter den Zuſchauern lebhafte Erregung hervorriefen. An
Pomponiu dann den beiden Offizieren die Achſelſtücke herabri
verdeckten ſie ihr Geſicht durch ſchwarze Masken. Pomponiu r5
ihnen dann auch die Knöpfe von der Uniform, wobei es zu einen
regelrechten Handgemenge zwiſchen dem Chef der
Staatsanwal=
ſchaft und den beiden Offizieren kam, die unter neuerlichen lau.
ten Beſchimpfungen ihre Unſchuld beteuerten. — Schließlich wun
den die Degradierten von den Gendarmen im Kraftwagen inn
Gefängnis geführt.
In der letzten Zeit mehren ſich die Zeichen, daß die legitn
miſtiſche Propaganda für eine Wiederherſtellung der Habsburge=
Monarchie in Oeſterreich im In= und Auslande mit großem Nach
druck und mit großen Mitteln betrieben wird.
hre Verlobung zelgen an
KATHE BARENZ
ERNST ZAEIN
Darmstadt, den 6. Mal1934
Ihre Vermählung zeigen an
Karl Riebling
Anita Niebling
geb. Munz
Im Wonnemond 1934
1. „im
Darmſtadt, Bismarckſtraße 100
Kirchl. Trauung: Sonntag, den s. Mai 1931,
nach=
mittags 2 Uhr, Johanncskirche.
Statt Karten.
Dit Lnhei Siapel
Inſpektor der Norddeutſchen Hagelverſicherung zu Berlin,
Geb. 6. Februar 1868. — Geſf. 5. Mai 1934.
In ſtiller Trauer:
Darmſtadt, Rheinſtraße 53.
Die Hinierbliebenen.
Die Trauerfeier ſindet ſtatt am Dienstag, den 8. Mai 1934, nachmittags
3.30 Uhr, in der Einſegnungshalle des Waldfriedhofs.
Von Beileidsbeſuchen bittet man Abſtand zu nehmen,
(5203
Schreinerarbeit.
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Paul Kauf
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Hildesheim-Hann.
Goethestraße 66
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(Statt jeder beſonderen Anzeige).
Am 4. Mai iſt mein lieber Mann, unſer guter
Vater und Großvater
Dii Ahmity Tanher
Geh. Oberforſtrat, Miniſterialrat i. R.
im 78. Lebensjahr nach kurzem Krankſein ſanft
verſchieden.
Pauline Walther, geb. Heß
mit Kindern und Enkeln.
201
Die Einäſcherung erfolgt in aller Stille.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe und
Anteilnahme bei unſerem
ſchweren Verluſte unſerer
teuren Entſchlafenen
Ria
ſagen wir allen Verwandten,
Bekannten und der treuen
Nachbarſchaft ſowie Schar 9,
R. 10/115 unſeren herzlichſten
Dank.
Familie David Kaffenberger
Karl Mai.
Darmſtadt, den 6. Mai 1934,
Sackgaſſe 12.
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macht alte Kleider neu! Reinigt und
entglänzt! — in Drogerien 75 % (v 2180
ſern
der ſagte.
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Die der
Lehrerbilde
199 Lehrern
tigt, anſt
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Rheinstr. 24, Fernr.: 100, 1010, 3000, 3001
Am 3. Mai, nachmittags 4.45 Uhr verſchied
nach längerem, mit Geduld ertragenem
Leiden im 67. Lebensjahre meine liebe, gute
Frau, unſre treubeſorgte Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmutter, Schweſter, Tante und
Schwägerin
Frau Kathärente Eberharok
geb. Peter
Die frauernden Hinterbliebenen:
Palentin Eberhardt und Angehörige.
Darmſtadt, Stiftsſtraße 40.
Die Beerdigung findet am Montag, den
7. Mai, nachm. 2.30 Uhr vom Portale des
Beſſunger Friedhofes aus ſtatt.
Für die uns beim Heimgange unſerer lieben
Ent=
ſchlafenen bekundete Teilnahme und erwieſenen
Auf=
merkſamkeiten ſagen wir unſeren herzlichſien Dank.
Auguſt Müller
Dr. phil. Heinrich Müller und Familie
Dr. Ing. Wilhelm Müller und Familie
Margarete Müller
Darmſtadt, Grafenſtraße 22, Brandenburg (Havel),
(5175
Außig (EElbe), im Mai 1934.
lch bin als
Rechtsanwalt
bei dem Oberlandesgericht Darmstadt zugelassen.
lch übe meine Tätigkeit gemeinschaftlich mit
Herrn Rechtsanwalt W. Werner,
Darmstadt, Bismarckstraße 17 aus. 5224
Edgar Hummel, Rechtsanvalt
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teil=
nahme bei dem Hinſcheiden meines
innigſt=
geliebten Mannes, unſeres guten Vaters
Georg Lautenſchläger
Buchbinder
ſagen wir auf dieſem Wege allen unſeren
herzlichſten Dank. Insbeſondere danken wir
Herrn Pfarrer Müller für die troſtreichen
Worte am Grabe, der Firma E. Merck, der
Gefolgſchaft der Firma E. Merck, ſeinen
Arbeitskameraden für die Kranzniederlegung
am Grabe, ſowie ſür die zahlreichen Blumen=
und Kranzſpenden.
(5136
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Katharine Lautenſchläger
geb. Stelzer und Kinder.
Darmſtadt, Kiesſtr. 14, den 6. Mai 1934.
Bei Sterbefällen
Beerdigungsgeſchäft 145a
Georg Beſt
Bismarckſtraße 21
Telefon 987
Für die uns anläßlich des Ablebens unſerer
lieben, treuſorgenden Schweſter, Schwägerin
und Tante
Fräulein
Anna Polk
in ſo reichem Maße erwieſene Teilnahme,
ſowie für die zahlreichen Kranz= u.
Blumen=
ſpenden, ſagen wir hiermit unſeren
herz=
lichen Dank.
Familie A. Werner
Gaſihaus zum goldenen Engel.
Reichelsheim i. Odw., 5. Mai 1934. (5217
Wilh. Schmank
Erd= und Feuerbeſiattung
Schützenſtraße 16 Telefon 965
Während meiner Abwesenheit
bis 20. Mai werden mich
ver-
treten die Herren:
Dr. Hein, Hermannstraße 25
Dr. Hammer, Karlstraße 95
Dr. Wagner, Annastraße 3
Dr. Kautzsch, Riedeselstr. 37
Dr. Schmidt, Heinrichstr. 38
Dr. Hof, Gervinusstr. 46½.
Dr. Degen.
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Schließli
. daß dit
ß6 der Habel.
nit groben )
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 6. Mai 1934.
Profeſſor Hermann Müller und
Pröſeifot H. N. Mag 33 Jahe m.
Am Montag, den 7. ds. Mts., können die zwei
hervorragen=
den Darmſtädter Künſtler ihren 93. Geburtstag begehen. Beide
entſtammen alteingeſeſſenen Darmſtädter Familien und ſind durch
ihre künſtleriſchen Leiſtungen weit über die deutſchen Grenzen
bekannt geworden. Erſterer berühmt durch ſeine Flugblätter
„Zündnadeln”, die ihn in die erſte Reihe der politiſch gefärbten
Zeichner ſtellten, und die die „Times” für „unwiderſtehlich
komiſch” erklärte. Für uns „Heiner” brachte er ein „Darmſtädter
Skizzenbuch” heraus, das als Chronik der damaligen Zeit zu
gelten hat. Was der Künſtler noch nebenher an
Gelegenheits=
blättern ſchuf, iſt mit treffendem Worte Karl Noacks bezeichnet,
der ſagte, daß in den letzten 60 Jahren kein Feſt gefeiert wurde,
zu dem H. Müller nicht uneigennützig ſeine Kunſt zur Verfügung
geſtellt. Dabei war aber ſein Hauptberuf Lehrer und Leiter der
Landesbaugewerkſchule ſowie Baumeiſter von vielen Gebäuden des
Johannesviertels, wo er in dieſen Leiſtungen ein großes Geſchick
und guten Geſchmack an den Tag legte. — Ein Augenleiden hat
ihn ſchon ſeit Jahren ſeinen Stift niederzulegen gezwungen, doch
erfreut er ſich nebſt ſeiner gleichaltrigen Gattin noch einer guten
Geſundheit, und er erzählt noch gern aus ſeinen Erlebniſſen und
Erinnerungen aus dem alten Darmſtadt des vergangenen
Jahr=
hunderts, das er uns in ſo lebenswahren Zeichnungen mit deſſen
alten Originalen feſtgehalten hat.
Als ein noch eifrig Schaffender tritt uns Profeſſor Heinrich
Reinhard Kröh entgegen: Mit erſtaunlicher Friſche ſteht er in
ſeinem Atelier in der Kiesſtraße vor ſeiner Staffelei und malt da
ſeine uns allen wohlbekannten Motive aus Bergſtraße und
Oden=
wald, fährt auch noch öfters ſelber an ſeine geliebten Studienplätze
daſelbſt, wie erſt kürzlich wieder, und bringt uns dann ſeine
friſchen Eindrücke von der Natur, mit ſicherem Auge und feſter
Hand hingeſchrieben, zuruck. Auf der demnächſt zu eröffnenden
Ausſtellung auf der Mathildenhöhe wird Prof. Kröh mit einigen
Gemälden vertreten ſein. Auch erfreut er ſich einer
beneidens=
werten Jugendfriſche und „bläſt” im Kreiſe ſeiner Kunſtgenoſſen
im „Sitte ſeinen Schoppen mit der obligaten Brezel in
fröh=
lichem Genießen, wobei ſein trockener Humor ſich zur allgemeinen
Freude entfaltet.
Beide Jubilare ſind Ehrenmitglieder des Ortsvereins
Darm=
ſtadt der Allgemeinen Deutſchen Kunſtgenoſſenſchaft E V. und
ſchon faſt ſeit deren Gründung im Jahre 1862 treue Mitglieder
derſelben. Prof Kröh war früher Hofmaler des Großherzogs
und erhielt zu ſeinem 90. Geburtstag die ſilberne Medaille des
Hauſes Brabant. Die Stadt Darmſtadt hat ihn ebenfalls durch
ihre ſilberne Plakette ausgezeichnet, auch erhielten beide Herren
zum 90. Geburtstag vom damaligen Staatspräſidenten mit
Blu=
men und Wein ein Glückwunſchſchreiben.
Mögen beider Künſtler Werke noch lange Jahre zur Freude
unſerer aller aneifern und möge ihnen ſelber ein ruhiger Lebens=
H. H.
abend beſchieden ſein!
Vorleſungen über „Heſſiſche Urgeſchichke‟
an der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadk.
An die Direktionen der höheren Schulen, der gewerblichen
Unterrichtsanſtalten und die Kreis= und Stadtſchulämter.
Die deutſche Vorgeſchichte iſt Pflichtfach an der Hochſchule für
Lehrerbildung geworden. Um den bereits im Amte befindlichen
Lehrern Gelegenheit zu geben, ſich die für den Unterricht
notwen=
ligen Kenntniſſe anzueignen, lieſt Profeſſor Dr. Behn vom
Rö=
iſch=Germaniſchen Zentralmuſeum in Mainz im kommenden
Sommerſemeſter an der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt „
Heſ=
liſche Urgeſchichte‟. Die zur Teilnahme an den Vorleſungen
herechtigende Hörerkarte iſt beim Sekretariat der Techniſchen
Hoch=
chule zu beziehen.
Die Vorleſungen finden Montags von 15 bis 17 Uhr im
hörſaal 326 ſtatt und beginnen am 7. Mai 1934. Es iſt
beabſich=
igt, anſchließend an die Vorleſungen wiſſenſchaftliche Exkurſionen
un bemerkenswerten Stätten der heimiſchen Vorgeſchichte zu
veran=
alten.
Wir weiſen auf dieſe Vorleſungen hin und empfehlen, den
itereſſierten Lehrkräften durch geeignete Anordnung des
Stun=
enplans den Beſuch der Vorleſungen zu ermöglichen.
Ringshauſen.
Heſſiſches Landestheater.
Mite Hfe
Anf. 19, Ende gegen 22½ Uhr. (Außer Miete)
Mitce
Preiſe 0.70—5.50
8. Mai lundine.
Nontag
7. Mai
jenstag
fonntag
ſienstag
Anf. 20, Ende 213 Uhr
Neuntes Sinfoniekonzert.
Preiſe 0.90—5.00
D. Bühne 0 16
Anf. 19½, Ende 22 Uhr.
dazu Kinderreiche Mütter Nummerkarten 601-650
Preiſe 0.70—5.50
8. Mai Rigoletto.
Miinte Hae
Anf. 19½, Ende gegen 22. Zuſatzm. 1V 12, dazu
kinderreiche Mütter Nummerkarten 451—600,
Preiſe 0.70—3.80
S Mai Krach um Folanthe.
Anf. 20, Ende geg. 22½ Uhr, Zuſatz=Miete I, 12.
Preiſe 0.70—3.80
8. Mai Die vier Musketiere.
— Das Schauſpiel des Heſſiſchen Landestheaters bringt, am
lienstag abend im Kleinen Haus als Neuheit „Die vier
Mus=
ttiere” von Sigmund Graff. Der Dichter des ſtarken
Front=
ſicks „Die endloſe Straße” und des Heimkehrer=Dramas. Die
ſeimkehr des Matthias Bruck”, das ja erſt in dieſer Spielzeit
ach am Landestheater noch einen unvergeſſenen Erfolg gehabt
ut. ſchrieb mit den „Vier Musketieren”, ein wirkungsvolles
ſolksſtück aus der Nachkriegsepoche, das bereits auf zahlreichen
lutſchen Bühnen ſich bewährt hat. Die Aufführung am Heſſiſchen
undestheater wird von Kurt Weſtermann inſzeniert, der ſich
dmit dem Darmſtädter Publikum, das ihn ſeit langem als
Dar=
eller kennt und ſchätzt, auch einmal als Spielleiter zeigt.
— Die Neuengagements des Heſſiſchen Landestheaters. Als
ſeriöſer Baß und Spielbaß (Nachfolge von Theo Herrmann)
Arde Karl Biſſuti vom Stadttheater Bielefeld für die kommende
wielzeit an das Heſſiſche Landestheater verpflichtet.
— Neuntes Sinfoniekonzert. Als glanzvoller Abſchluß der
deswinterlichen Sinfoniekonzerte gelangt im neunten
Sinfonie=
inzert am Montag, den 7. Mai, unter Leitung von
General=
mſikdirektor Karl Friderich die Siebente Sinfonie von L. v.
Zethoven zur Aufführung Der größte Meiſter der Sinfonie,
v. Beethoven, kam im Laufe dieſes Winters bereits mit der
zinften, der Achten und der Neunten zu Wort. Eine weitere
ſicheſtergabe iſt das Concerto groſſo B=Dur Nr. 1 von Händel,
der Regerſchen Bearbeitung. Beſonderes Intereſſe dürfte die
Litwirkung eines der bedeutendſten Geiger der Gegenwart,
ſorg Kulenkampff, erwecken, der L. Spohrs lange Jahre nicht
chörtes Violinkonzert Nr. 9 zum Vortrag bringen wird.
4.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dei Tag dei deutſcen Banderek.
Zu den Sternwanderungen des Reichsverbandes Deutſcher Gebirgs= und Wandervereine
am Himmelfahrtskag 1934.
„Wandern iſt not! Wandervereine ſind not!“
Das iſt der Leitgedanke, unter dem die deutſchen Gebirgs= und
Wandervereine am Himmelfahrtstage 1934 in ganz Deutſchland
narſchieren, um in 24 Sternwanderungen ſich öffentlich zum
deut=
ſchen Wandergedanken zu bekennen und ein getreues Bekenntnis
zu Volkstum und Volksgemeinſchaft, zu Heimat und Vaterland,
zu Führer und Reich abzulegen. Deutſches Wandertum will
Kör=
perſtählung, Willensbildung und Seelenformung. Es erſtrebt durch
bewußtes Erwandern und Erwerben der Heimat, durch liebevolles
Erkennen des Volkstums und ſeiner unerſchöpflichen Werte die
Erziehung ſeiner Anhänger zu vertiefter, durch Ehrfurcht vor
Blut und Boden geheiligter Vaterlandsliebe. Deutſches
Wanderertum ſchlägt Brücken vom Volksgenoſſen zum
Volksgenoſ=
ſen, es legt die Schranken törichten Klaſſendünkels nieder und
bin=
der Stadt und Land zu echter Volksgemeinſchaft.
Deutſches Wanderertum iſt auf Selbſtloſigkeit gegründet, es
bedeutete von jeher die Verkörperung des erhabenen Sittengeſetzes
„Gemeinnutz geht vor Eigennutz” und ſtellt ſich gern
hinter dieſe Loſung des neuen Reiches Adolf Hitlers.
Die deutſchen Wandersleute haben Wege angelegt und
gekenn=
zeichnet, Türme und Schutzhütten gebaut, Karten und Führer
her=
uusgegeben, dem Ganzen zum Heile. Mühevoll und koſtſpielig war
dieſe Arbeit; teuer vor allem Bau und Erhaltung der
Unterkunfts=
häuſer und Jugendherbergen. Trotzdem geſchah dies alles, ſelbſtlos
und ohne materiellen Vorteil, lediglich vom Bewußtſein treulich
erfüllter Pflicht getragen. Und der Ruf: „Lernt erſt Deutſchland
kennen und dann das Ausland! Erwandert euch Heimat
und Vaterland!” iſt der Heroldsruf der deutſchen Gebirgs=
und Wandervereine von jeher geweſen, war eine von uns
Wan=
derern ſtets redlich erfüllte volksdeutſche Aufgabe und wird es
bleiben.
Zu dieſen Idealen bekennen ſich erneut Tauſende von
deut=
ſchen Männern und Frauen am Himmelfahrtstage. An 24 Orten
verſammelt der Reichsverband deutſcher Gebirgs= und
Wander=
vereine, der die Gruppe 1 der Fachſäule 11 des von dem
Reichs=
ſportführer geleiteten Reichsbundes für Leibesübungen darſtellt
und etwa 300 000 Mitglieder umfaßt, ſeine Anhänger zu
macht=
voller Kundgebung. In Mayen in der Eifel kommen die
Wan=
versleute aus der Eifel, von der Moſel, vom Hochwald und
Huns=
rück zuſammen, in Gemünden bei Aachen der Eifelverein, in
Hameln die Hannoveraner, die Wanderer aus dem
Wiehen=
gebirge, Eagegebirge Teutoburgerwald, auf dem Pöhlbergbei
Annaberg die Erzgebirgler, auf dem Königshainer
Spitz=
berg der Glatzer Gebirgsverein, in Bad Dürkheim in der
Pfalz die Odenwälder, Pfälzer und Saarwäldler, auf dem
Him=
merich bei Honnef am Rhein die Weſterwälder, ebenſo auf dem
Marienberg. In Wetzlar vereinigen ſich die Weſterwälder.
Vogelsberger und die Wanderer vom oberheſſiſchen Gebirgsverein,
auf der Mengshäuſer Kuppe die Leute von der Knüll,
Rhön, vom Rennſteigverein, vom Waldverein Mühlhauſen, vom
Werratal und heſſiſch=waldeckſchen Gebirgsverein. Die ſchleſiſchen
Sudetengebirgsvereine ſammeln ſich auf der Heidekoppe im
Reichenſteinergebirge, Schwarzwald und Schwäbiſche Alb in
Has=
lach im Kinzigtal, Odenwald, Speſſark, Taunus und Vogelsberg
in Hanau a. M., die Männer vom Eulengebirge auf der hohen
Eule, die Schweidnitzer Gebirgler auf der Andreasbaude.
Lauſitz und Sächſiſche Schweiz in Kamenz, die Fränkiſche Alb
auf dem Hohenſtein bei Hersbruck. Die Wanderer vom
linken Niederrhein führt ihre Sternwanderung auf die
Landes=
burg Linn bei Krefeld, die märkiſchen Wanderer ziehen auf
die Müggelberge bei Berlin, die Vogtländer nach dem
Burgſtein bei Ruderitz, der Thüringerwaldverein nach
Ober=
hof und die Sauerländer nach Saalhauſen und Homert
im Sauerland.
So marſchieren am Himmelfahrtstage in allen deutſchen
Gauen die deutſchen Wanderer und Wanderinnen in der ſieghaften
Gewißheit, daß ihr Tun notwendig iſt, daß das neue Deutſchland
auch ihre Mitarbeit braucht. Und darum heißt ihre Forderung am
Himmelsfahrtstage 1934: Nicht heraus aus den
deut=
ſchen Wandervereinen, ſondern hinein! Hinein in
dieſe Horte ſeeliſcher Aufwärtsbewegung, hinein in dieſe Stätten
edelſten Strebens und redlichſten Bemühens um den deutſchen
Auf=
bau! Wanderfreunde, Volksgenoſſen, die Heimat
ruft euch: Wandern iſt not! Wandervereine ſind not!
Auch der Odenwaldklub. der zuſtändige Wanderbund
in Starkenburg und dem nördlichen Baden, ruft ſeine Mitglieder
und Freunde zur Beteiligung an den Himmelfahrtskundgebungen
der deutſchen Wanderer auf. Für ſeine Ortsgruppen kommen zwei
Sternwanderungen in Frage: Die Gruppen des wordöſtlichen
Klubgebietes werden ſich in Hanau a. M. mit den
Wander=
freunden vom Speſſartbund, Taunusbund und Vogelsberger
Höhenklub vereinigen, während diejenigen des ganzen weſtlichen
und ſüdlichen Klubbereiches ſich in dem weinfrohen Bad
Dürk=
heim in der Pfalz zu den Maſſen des Pfälzerwaldvereins und
der Wanderer von der Saar geſellen. Beide Tagungen werden
einen eindrucksvollen Aufmarſch von Tauſenden von Wanderern
und Wanderinnen bringen. Nach Dürkheim fahren aus dem Gebiet
des Odenwaldklubs drei Sonderzüge (von Mainz bzw.
Darm=
ſtadt, aus dem mittleren Neckartal und von Mannheim=
Ludwigs=
hafen) mit 60 Prozent Ermäßigung, Freunde der edlen deutſchen
Wanderſache ſind zur Teilnahme freundlichſt eingeladen. Es ſteht
zu erwarten, daß mancher die günſtige Gelegenheit, einen ſchönen
Maientag in der ſonnigen Pfalz zu verbringen, benutzen wird.
Deshalb heißt am Himmelfahrtstag die Loſung:
„Maſſen heraus!“
Heraus aus dem dumpfen Häuſermeer der Großſtadt — heraus
aus der Werkſtatt und Fabriken — hinweg von dem Druck der
Steinwüſten — hinaus in Gottes freie Natur — hinaus in die
heilende Sonne — hin zum Wandertreffen des Reichsverbandes
Gz.
Deutſcher Gebirgs= und Wandervereine!
Waldwerben.
—Darmſtadts köſtlichſter Beſitz iſt ſein Wald. Er macht
nicht vor den Toren unſerer Stadt Halt, ſondern er ſtößt bis in
die Außenviertel vor, und in kaum einer anderen Stadt iſt es
dem Städter ſo leicht gemacht wie hier, ſich in Gottes freier Natur
zu ergehen.
Der Verkehrs= und Verſchönerungsverein Darmſtadt und
Um=
gebung e. V. wird am Himmelfahrtstag an den Waldeingängen
eine Büchſenſammlung veranſtalten. Der Erlös dient
ausſchließ=
lich den Zwecken der Förderung dieſes Vereins, ſoweit ſie ſich auf
ein beſtimmtes Teilgebiet beziehen; d. h. der Aufſtellung von
Ruhebänken, der Inſtandhaltung und Markierung geeigneter
Fußwege und dergleichen mehr.
Der Darmſtädter liebt ſeinen Wald, und es ſteht außer Frage,
daß er für die Pflege ſeines köſtlichſten Beſitzes, um den ihn
an=
dere Städte beneiden, ein kleines Opfer zu bringen bereit iſt.
Es wird abſichtlich die Höhe der freiwilligen Spende nicht
feſtgeſetzt. Es ſei jedem Darmſtädter überlaſſen, das zu ſpenden,
was ihm ſein Wald wert iſt.
Am gleichen Tage, d. h. alſo am Himmelfahrtstage 1934,
wird der Verkehrs= und Verſchönerungsverein Darmſtadt und
Umgebung e. V., der unter der Führung des kommiſſariſchen
Oberbürgermeiſters der Stadt Darmſtadt Wamboldt ſteht,
den wiederhergeſtellten Mathildentempel am Ludwigsweg
ein=
weihen. Der Beginn der Feier iſt auf 9.30 Uhr feſtgeſetzt. Die
ganze Darmſtädter Bevölkerung iſt auf das herzlichſte eingeladen.
Selbſtverſtändlich erſcheint es, daß an Ort und Stelle dafür
Sorge getragen iſt, ſich von den Anſtrengungen des Fußmarſches
zu dem Mathildentempel erholen bzw. die verbrauchten Kräfte
ergänzen zu können.
Allein ſchon die Tatſache, daß der neue Verein durch die
Ein=
weihung dieſes ſchön gelegenen Waldtempels im Rahmen der
breiteſten Oeffentlichkeit beweiſt, wie ſehr er ſich in allen Dingen
volksverbunden fühlt, allein ſchon dieſe Tatſache ſollte geeignet
ſein, allen unſeren Mitbürgern die Ueberzeugung nahezubringen,
daß ein Opfer für den Darmſtädter Wald eine angenehme Pflicht
für jedermann ſei.
Darmſtädter Mitbürger! Gebt für Eueren Wald!
Darmſtädter Mitbürger! Beteiligt Euch an der Einweihung
des Mathildentempels am Ludwigsweg!
Dein Name fehlt im Opferbuch!
Ernennung des neuen Reichsführers
der Techniſchen Nothilfe.
Der Reichsminiſter des Innern hat den SA.=Gruppenführer,
Reichstagsabgeordneten Hans Weinreich aus Merſeburg, zum
Reichsführer der T. N. beſtellt.
Anläßlich ſeines Dienſtantritts am 28. April erklärte der neue
Reichsführer, er trete dieſe Stelle an in der feſten Ueberzeugung,
eine Organiſation zu übernehmen, die bisher in ſelbſtloſer Weiſe
ihre Pflicht zum Wohle des Volksganzen getan habe. Große
Auf=
gaben ſtänden der Techniſchen Nothilfe noch bevor. Dieſe reſtlos
im Sinne unſerer Regierung durchzuführen, werde für ihn oberſtes
Geſetz ſein. Mit der geſamten Nothelferſchaft und auch dem letzten
Nothelfer werde er in Fühlung treten. Von allen Angehörigen
der T. N. erwarte er nach wie vor Erfüllung der einmal
über=
nommenen Pflichten. Der Grundſatz „Gemeinnutz geht vor
Eigen=
nutz”, Kameradſchaft und Pflichterfüllung werde für das Arbeiten
der T. N. maßgebend ſein.
Bekannkmachung der SA-Brigade 50
(Starkenburg).
Beit. Eingliederung ehemaliger Stahlhelmmänner
(SAR) in die SA.
1. Der Stahlhelm, B. d. F., hat als ſolcher zu beſtehen aufgehört.
Es gibt weder Dienſtſtellen noch Einheiten des früheren
Stahl=
helms, B. d. F., mehr.
2. Ehemalige Angehörige des Stahlhelms, B. d. F. (ſogenannte
SA.=R. I) können ſich aus freier Willensentſcheidung entweder
der SA. oder dem Nationalſozialiſtiſchen Frontkämpferbund
an=
ſchließen.
Um verſchiedenen irrtümlichen Auffaſſungen
entgegenzu=
treten, mache ich bekannt, daß bis zum 8. 5. 1934 die Reihen der
SA. für die zum Uebertritt gewillten ehemaligen
Stahlhelm=
männer offen bleiben. Nach dieſem Zeitpunkt kann eine
Ueber=
nahme nicht mehr erfolgen.
3. Anträge auf Uebernahme von ehemaligen Stahlhelmmännern
in die SA. nehmen ſämtliche Sturmbann= und Standarten=
Dienſtſtellen der SA. im Brigadebereich entgegen,
Stahlhelmaus=
ausweis iſt vorzulegen.
Ueber Dienſtſtellung, Dienſtgrad, Uebernahme oder
Ableh=
nung wird nach Prüfung der Aufnahmeunterlagen durch die
zuſtändige Standarte im Einvernehmen mit der Brigade
ent=
ſchieden. Die Entſcheidung wird den Antragſtellern bis 20. 5.
1934 endgültig eröffnet.
Der Führer der Brigade 50 (Starkenburg)
m. d. F. b.
Ivers, Oberführer.
Die Lokkerie der nakionalſozialiſtiſchen Idee.
EWieviel Lotterien ſind ſchon ins Leben gerufen worden!
Aber hat je einer daran gedacht, Gewinne für viele zu bringen?
Bisher hat noch jede Geldlotterie das Hauptintereſſe auf einen
anſehnlichen Hauptgewinn gelenkt. Nur einer konnte wirklich
durch ſie Glück finden . . Da erwachte plötzlich unter Adolf
Hitlers Führung im Deutſchen Volke das einzigartige
national=
ſozialiſtiſche Empfinden, das nicht erlaubt, daß nur ein Einzelner
glücklich werde, ſondern das Glück und Wohlergeben aller unſerer
Brüder, Freunde, Kameraden, alſo aller Volksgenoſſen ins Auge
faßt. Und aus dieſem ſtarken, völkiſch=kameradſchaftlichen
Empfin=
den reifte die Idee zu einer wahren nationalſozialiſtiſchen
Lot=
terie, die vielen Deutſchen etwas bringen ſoll und allen Deutſchen
den großen ideellen Gewinn:
Arbeit!
Ab 20. April ſind die braunen Loſe mit dem ſymboliſchen
Bild der deutſchen ſchaffenden Aufbau=Arbeit und der gewichtigen
Inſchrift:
„Dem Deutſchen Volke‟
überall zu haben.
Eineinhalb Millionen Mark werden ausgeloſt. Vielen
Deut=
ſchen ebnet damit die neue NSDAP.=Geldlotterie den Weg zum
Glück und allen bietet ſie eine gute Möglichkeit, im Sinne der
nationalſozialiſtiſchen Idee das Ihre zur deutſchen Aufbauarbeit
gewinnbringend beizutragen.
Die Loſe ſind zu haben bei der Städtiſchen Sparkaſſe
Darmſtadt.
KALODERMTA
Paserseite g Kasterereme
Beide nach besonderem Verfahren unter Zusatz des
haut-
pfegenden Glyzerins hergestellt. Schnelles, sauberes Kaste
ren des härtesten Bartes bei größter Schonung der Haut!
F=WOLFF & SOHN•KARLSRUHEA
LeiPi
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 124
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 6. Mai 1934
Pflege der deutſchen Sprache.
An die unterſtellten Behörden.
Wir haben erneut Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß alle
amtlichen Aeußerungen in einer ſchlichten, klaren, allgemein
ver=
ſtändlichen Sprache abgefaßt werden. Die amtlichen Stellen ſollten
daher auch mit beſonderem Eifer das Eindringen von
Sprach=
ſünden in die Amtsſprache verhindern.
Dieſer Forderung widerſpricht der zunehmend beobachtete
Ge=
brauch von Abkürzungswörtern (Beiſpiel: Grohag — Großglockner=
Hochalpenſtraßen=Aktien=Geſellſchaft) und von Buchſtabenwörtern
(Beiſpiel: R.M.d. J. — Reichsminiſter des Innern), beſonders als
Namen für Amtsſtellen.
An ſich wird das Beſtreben verſtanden, die zahlreichen Stellen,
die beim einheitlichen Neuaufbau des Reiches neu gegründet oder
umbenannt werden, ſo knapp wie möglich zu bezeichnen. Die ſtraffe
Neugliederung des deutſchen Lebens durch den
Nationalſozialis=
mus ſpricht ſich auch in der Wahl kurzer Namen aus. Hierbei darf
jedoch die lebendige Sprache nicht verdorben werden. Daher wird
grundſätzlich dahin zu ſtreben ſein, die Namen in der
natür=
lichen Sprache ſo knapp zu wählen, daß ſie ſtets unverkürzt
ge=
braucht werden können. Abgekürzte Namen oder Zeichen ſind nur
ein künſtlicher Notbehelf und vor allem dann eine Gefahr für das
Leben einer Sprache, wenn ſie als wirkliche Wörter behandelt und
in den täglichen Sprachgebrauch übergeführt werden. Sie ſollten
daher nur angewandt werden, wenn die Amtsſtelle mit einem
knappen, natürlich gebildeten Namen nicht hinreichend genau
be=
zeichnet werden kann und der längere Name für den
Sprachge=
brauch ungeeignet iſt.
Bei der Wahl und beim Gebrauch der verkürzten Namen
wer=
den folgende Geſichtspunkte beſonders ſorgfältig zu beachten ſein:
1. In vielen Fällen wird der volle Name in der Weiſe
ver=
kürzt werden können, daß ein oder mehrere ſeiner Beſtandteile
in ihrer natürlichen Sprachform als Kurzname verwendet
werden. Solche Kurznamen ſetzen ſich in der Regel ſchnell als ge=
pau und unverwechſelbare Bezeichnung der Stelle durch (Beiſpiel:
Austauſchdienſt — Deutſcher Akademiſcher Austauſchdienſt).
2. Nur wenn der Weg zu 1 nicht gangbar und eine Abkürzung
nicht zu umgehen iſt, können die Anfangsbuchſtaben des zu langen
Namens zu einem Buchſtabenzeichen vereinigt werden. Solche
Buchſtabenzeichen dürfen aber nicht als wirkliche Wörter behandelt
werden. Die einzelnen Buchſtaben ſollten daher nicht zu einem
Wort zuſammengezogen, ſondern ſtets ſämtlich großgeſchrieben oder
durch Punkte voneinander getrennt werden.
3. Die Schaffung von Abkürzungswörtern iſt zu verbieten.
4. Kurznamen und Buchſtabenzeichen ſollten möglichſt nur im
inneren Dienſtbetrieb gebraucht, in der Oeffentlichkeit jedenfalls
nür dann verwendet werden, wenn hierfür ein dringendes
Be=
dürfnis beſteht, und wenn die Stelle durch den abgekürzten Namen
unmißverſtändlich bezeichnet iſt.
Die Geſichtspunkte für die Wahl und den Gebrauch von
ver=
kürzten Namen für Amtsſtellen gelten auch für alle ſonſtigen Fälle.
in denen Sachen oder Einrichtungen verkürzt bezeichnet werden.
Wir empfehlen, die vorſtehenden Grundſätze einheitlich
anzu=
wenden und alle Stellen ihres Amtsbereichs anzuweiſen, nach
ihnen zu verfahren.
Ringshauſen.
Volkskümliches Handharmonika=Konzerk.
Einen wohlgelungenen Konzert=Abend veranſtaltete der
Handharmonikaclub Darmſtadt mit ſeiner
Kinder=
gruppe und das Aldo=Handharmonika=Quintett im
großen Saal der „Krone”, Bezirksdirigent Al Dobler=Mainz,
in deſſen Händen die Leitung des Abends lag, hatte ein
reich=
haltiges Programm zuſammengeſtellt, in welchem flotte Märſche
mit Walzern und deutſchen Tänzen abwechſelten. Verſchiedene
der dargebotenen Stücke waren von Herrn Dobler bearbeitet und
dem beſonderen Charakter der Handharmonika gut angepaßt. Es
war erſtaunlich, welche Wirkungen die Vortragenden aus ihren
Inſtrumenten hervorholten. Die techniſchen Schwierigkeiten der
Stücke, die manchmal nicht gering waren, wurden glatt
bewäl=
tigt.
Der Handharmonika=Club Darmſtadt eröffnete das
Pro=
gramm mit einem ſchneidigen Marſch „Für’s deutſche Vaterland”,
Im weiteren Verlauf des Abends hörten wir von dieſem Club
u a. noch zwei hübſche Ländler; beſonders gefiel das bekannte
Walzerlied von Zeller „Als mei’ Ahnerl 20 Jahr”. — Das Aldo=
Handharmonika=Quintett trat u. a. mit zwei Intermezzi „
Ren=
dezvous” und „Liebestraum nach dem Ball” hervor und brachte
die Hymne „Die Himmel rühmen” von Beethoven ſehr
eindrucks=
voll zu Gehör. — Sehr gefällig war der Gritli=Walzer, den die
Kindergruppe ſo tadellos ſpielte, daß es eine Freude war An=
ſchließend ſpielte, das Kinderduett Anton=Weiß in ſehr friſcher
Weiſe ein geſchmackvoll zuſammengeſtelltes Wanderliederpotpourri.
Der Leiter des Abends, Bezirksdirigent Al Dobler, der
auch im Quintett mitſpielte, trat ſelbſt mit 2 Solovorträgen
her=
vor — einem Bravourmarſch „Friedensruf der Völker” und dem
Konzertwalzer „Aurora” — die er mit Temperament und einer
ausgezeichneten Technik ſpielte. Ihm ſowie allen anderen
Aus=
führenden dankte reicher Beifall der Zuhörer.
Das Kindererholungsheim des Roken Kreuzes
in Bad Salzhauſen
wird am 12. d. M. nach erfolgter Umlegung des ſeitherigen
Be=
triebes in Bingenheim für Kinder des Mittelſtandes wieder er=
öffnet. Bad Salzhauſen erſcheint wegen ſeines günſtigen Klimas
und der alibewährten Wirkung ſeiner verſchiedenen Heilquellen
zum Erholungsaufenthalt für ſchwächliche, blutarme und
appetit=
loſe Kinder hervorragend geeignet. Unſer Heim ſteht unter der
Leitung einer Rote=Kreuz=Schweſter, welche von einer
Kindergärt=
nerin bei der Betreuung der Kinder unterſtützt wird. Es können
12 bis 14 Kinder zu jeder Kur Aufnahme finden. Die erſte
Mädchenkur iſt bereits ganz beſetzt, während für die am 13. Juni
d. J. beginnende vierwöchige Knabenkur, zu der Knaben im Alter
von 6 bis 10 Jahren Aufnahme finden können, noch einige Plätze
frei ſind.
Die Kurkoſten betragen für die vierwöchige Kur 75 RM. Im
Bedürftigkeitsfalle kann vom Heſſiſchen Roten Kreuz ein Zuſchuß
bis zur Hälfte des Betrages gewährt werden. Entſprechende
An=
träge ſind bei der Anmeldung mündlich oder ſchriftlich zu ſtellen.
Auch geben die Krankenkaſſen auf Antrag einen Zuſchuß zu den
Kuren. Die Anmeldungen ſind bei der Geſchäftsſtelle des Alice=
Frauenvereins. Dieburger Straße 21 (Sprechſtunden vormittags
10 bis 12 Uhr) vorzunehmen, wo auch die erforderlichen
Auf=
nahmepapiere zu erhalten ſind.
(NNb19 n. Klunſchaen Staſeüf. une deFfchli
ſeiner Veröffentlichungen und Schriftblätter.
— Hohes Alter. Herr Johannes Müller, Philipp=Röth=
Weg 50, begeht am 7. Mai d. J. in geiſtiger und körperlicher
Friſche, ſeinen 84. Geburtstag.
— Deutſche Bühne. Unſere Vorſtellungen in dieſer Woche:
Dienstag, den 8. Mai (Miete 0, 16. Vorſtellung) Großes Haus,
„Rigoletto” Oper von Giuſeppe Verdi; Mittwoch, den 9.
Mai (Miete M, 12. Vorſtellung), Großes Haus „Undine‟
Zauberoper von G. A. Lortzing: Donnerstag, den 10. Mai
(Miete K, 16. Vorſtellung), Großes Haus, „Ein
Masken=
ball”, Große Oper von G. Verdi.
— Auſtralienflieger Hans Bertram in Darmſtadt! Hans
Bertram, der beruhmte Auſtralienflieger, deſſen „Flug in die
Hölle” die Aufmerkſamkeit der ganzen Welt erregte und der
deutſchen Fliegerkunſt hohe Ehren brachte, wird auf Einladung
der Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft am
Dienstag, den 15. Mai, in Darmſtadt perſönlich über ſeine
inter=
eſſanteſten Flugerlebniſſe berichten.
— Vereinigung von Katzenfreunden. Die Monatsverſammlung
war gut beſucht und ſtand im Zeichen der Ehrung unſeres
Mit=
gliedes, des Herrn Oberreallehrers Frank, der auf eine
fünf=
zigjährige Tätigkeit auf dem Gebiet des Tierſchutzes zurückblickt.
Frank ſprach über „50 Jahre Dienſt am Tier” und gab ſeinen
Freuden und Leiden während dieſer 50 Jahre in
Tierangelegen=
heiten Ausdruck. Reicher Beifall lohnte die glänzenden
Ausfüh=
rungen. Der Vorſitzende berichtete dann über den Vortrag in der
H. den ein Ppof Dr. Schmidt von den Behringwerken in
Marburg vor techniſchen Angeſtellten der Firma E. Merck über
Serum und ſeine Gewinnung gehalten hatte.
Der Botaniſche Garten im Mai.
Noch vor zwei Wochen gab es manchen unbelaubten Baum
im Garten, und nun, wo die kühle Witterung vorüber iſt, ſchmückte
ſich alles wie mit einem Zauberſchlage mit hoffnungsvollem
jun=
gen Grün.
Luſtiges Gezwitſcher ertönt überall aus dem Geäſt, iſt doch
der Botaniſche Garten ein Vogelparadies, das ſich an 50
Vogel=
arten zu ihrem Aufenthalt erkoren haben.
Das freudige Grün der Raſenflächen iſt von Wald und
Wie=
ſenblumen, auch von farbigen Tulpen und Vergißmeinnicht, bunt
durchwirkt.
Der Kamtſchadaliſche Sumpf=Aron (Lysichitum) läßt ſeit
einiger Zeit ſeine großen goldgelben Blütenſcheiden leuchten. Die
erſten frühen Rhododendron und Azaleen blühen bereits und
kün=
den die etwa in 2—3 Wochen bevorſtehende Hauptblüte an. Viele
Sträucher ſtehen in ihrem Hochzeitskleid, dem Blütenſchmuck:
weiße Prachtſpieräen (Exochorda) gelbe Kerrien, oſtaſiatiſche
Traubenkirſchen, nordamerikaniſche Blütenhartriegel (Cornus
flörida) die durch die weißen, bei einer Form durch roſenrote
blumenblattartige Brakteen auffallen. Der Zwergapfel des
Thian=
ſchan (Malus Niedswetz kiana) iſt überſchüttet mit karminroten
Blüten. Schön iſt auch der kanadiſche wie auch der ſüdeuropäiſche
Judasbaum (Cercis Siliguastrum), auffällig durch ſeine leuchtend
ſoſafarbenen unmittelbar dem Stamm aufſitzenden
Schmetterlings=
blüten. Judas Iſcharioth ſoll ſich an dieſem Baum erhängt haben
— daher der Name. Die xoſa Blüten deuten auf das Blut hin,
die platten Samen der jetzt noch am Baum hängenden Schoten
auf die Silberlinge.
Am Waldtor kommt in Kürze der zu den Nyſſaceen gehörige
Geſpenſterbaum der Engländer zur Blüte. Es iſt dies Davidia
Vilmoriniana aus dem ſüdweſtlichen China, der in vollem
Blüten=
ſchmuck wie mit weißen Papierfetzen behangen ausſieht. Dieſer
Eindruck wird durch die beiden bis 18 Zentimeter langen
perga=
mentartigen blendendweißen Hochblätter hervorgerufen, welche
den unſcheinbaren kugeligen eigentlichen Blütenſtand umgeben.
Unſer Baum iſt einer der größten dieſer Art in Deutſchland. In
der Belaubung gleicht er einer Linde.
Farbig prangt vor dem Dienſtgebäude das Tulpenbeet. An der
Böſchung und in den Felsgruppen leuchten blütenreiche Polſter
von Blaukiſſen (Aubrietia), Zwergphox in verſchiedenſten
Farben=
tönen, goldgelbe Ginſter und Alyſſum, dunkelblaue großglockige
Enziane (Gentiana acaulis) weiße Schleifenblumen (lberis),
Alpenmohn, Ehrenpreis, Silberwarz (Dryas) uſw.
Pfingſten im Zeichen der Saar.
400 Haarturner in Darmſtadt.
Die Pfingſtfeiertage ſtehen dieſes Jahr in der ganzen
Weſt=
mark im Zeichen der Saar. Es gilt, das Grenzland zu ſchützen
gegen die Habgier franzöſiſcher Intereſſen. Neben den
zahlrei=
chen anderen Organiſationen hat ſich auch die Turn= und
Sport=
bewegung in den Dienſt der Sache geſtellt, iſt doch gerade ſie dazu
berufen geweſen, ſelbſt in Zeiten ſchlimmſter Not und Gefahr die
Verbindung mit dem Saargebiet aufrecht zu erhalten. Wenige
Monate trennen uns noch vor der Abſtimmung im Saargebiet.
Da gilt es nun, nicht nur zu beweiſen, daß das ganze deutſche
Volk in eiſerner Geſchloſſenheit hinter den Brüdern und
Schwe=
ſtern an der Saar ſteht, ſondern, die Saarländer ſollen ſich in
Deutſchland ſelbſt und unbefangen überzeugen, daß ein neuer
Geiſt eingezogen iſt, der Geiſt der Treue, der Ehre, der Ordnung,
der Sauberkeit und Volksverbundenheit.
Tauſende von Saarländern werden an den Pfingſtfeiertagen
die deutſchen Städte und Dörfer beſuchen, und ſo werden auch in
Darmſtadt 400 Saarturner aus dem Kreis
Saar=
brücken eintreffen. Die Darmſtädter Bevölkerung muß es als
ihre Ehrenpflicht betrachten, dieſen Grenzlanddeutſchen den
Aufenthalt in Darmſtadt ſo angenehm wie möglich zu geſtalten
und zu einer gewaltigen Kundgebung für das Saargebiet ſich
zu=
ſammenſchließen.
Die Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde
1846, die mit der Durchführung der Veranſtaltung beauftragt
wurde, hat bereits einen Ortsausſchuß für dieſe Sache gebildet,
in dem alle Kreiſe der Darmſtädter Bevölkerung und alle
Ver=
eine und Körperſchaften vertreten ſind, ſoweit ſie ſich in den
Dienſt der Sache ſtellen können. Das genaue Programm wird
noch bekanntgegeben.
An die Darmſtädter Bevölkerung ergeht aber jetzt ſchon der
eindringliche Appell, alle Sonderintereſſen zurückzuſtellen und
durch die Tat zu beweiſen, daß die Treue der Saarländer
gegen=
über dem Mutterlande nie vergeſſen ſein wird. „Pfingſten im
Zeichen der Saar” wird auch in Darmſtadt die Parole der ganzen
Bevölkerung ſein.
Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846.
Ortsausſchuß für den Empfang der Saarturner:
gez. Löwer.
Aus der Deutſchen Turnerſchaft.
Erſte Dietkagung der Kreiſe Odenwald und Offenbach
im Jahnheim Knöllenmühle.
Das ſchöne „Jahnheim” ſah den erſten Dietwart=
Schulungs=
kurſus des Odenwaldkreiſes D.T. unter Leitung unſeres Bezirks=
Dietwartes Ernſt Gorr. Am Vorabend fand unter
liebenswür=
diger Mitwirkung des Bundes deutſcher Mädel aus Groß=Umſtadt
ein ſchöner, gemütvoller Dietabend ſtatt.
Der Haupttag galt der ernſten Arbeit. In vier tiefgründigen
Vorträgen brachten die Turnbrüder Raitz, Schmidt, Herberg und
Steinbach unſeren Altmeiſter Jahn in Beziehung zur Gegenwart
und zeigten Jahn als Künder, Adolf Hitler als Vollender deutſchen
Volkstums.
Nachdem Turnbruder Gorr noch die „Völkiſche Ausſprache für
die Turnfeſte 1934” klar und ſicher durchgeſprochen hatte, brachte
der Nachmittag in zwangloſer Ausſprache die Klärung einiger,
die Vereine ſtark beſchäftigender Fragen. Den Teilnehmern war
der Kurſus ein Erlebnis. Den Dank ſtatten ſie ihrem Bezirks=
Dietwart durch treue und hingebungsvolle Arbeit ab.
Der Segelflugſtark vom „Graf Zeppelin”
Gelegentlich ſeiner Pfingſtfahrt und ſeines Beſuches in
Ber=
lin wird das Luftſchiff „Graf Zeppelin” ein neues Experiment
über der Reichshauptſtadt ausführen. Wie bekannt, ſoll von Bord
des „Graf Zeppelin” ein Segelflugzeug ſtarten, das nach dem
Wiederaufſtieg des Zeppelins in Tempelhof abgeworfen wird. Das
betreffende Flugzeug iſt von der Techniſchen Hochſchule in
Darm=
ſtadt konſtruiert und gebaut worden. Es iſt jetzt nach
Friedrichs=
hafen geſchafft worden, um hier die für den Abwurf notwendige
Ausklinkvorrichtung am Luftſchiff einzubauen. Wenn die Arbeiten
an dem Luftſchiff dann beendet ſind, wird das Flugzeug „
Präſi=
dent” mit der Bahn nach Berlin befördert werden. Ueber dem
Tempelhofer Feld ſoll dann der Start in einer Höhe von etwa
500 Metern erfolgen.
In Friedrichshafen iſt inzwiſchen ein Verſuchsſtart des
Flug=
zeuges im Schleppſtart unternommen worden. Fluglehrer
Wieg=
meyer, der auch in Berlin die Segelmaſchine ſteuern wird, führte
dieſe Verſuche aus. Das Flugzeug wurde in eine Höhe von 1100
Metern geſchleppt, wurde dann „ausgeſchlippſt” und blieb über
eine Stunde in der Luft. Ueber der Zeppelinhalle führte der
Pi=
lot mehrere ausgezeichnete Loopings aus.
Zollinhaltserklärung bei Briefſendungen nach den
Nieder=
landen. Es wird nicht genügend beachtet, daß Wert= und
Ein=
ſchreibbriefe mit zollpflichtigem Inhalt ſowie alle eingeſchriebenen
Päckchen nach den Niederlanden, gleichviel, ob ihr Inhalt
zoll=
pflichtig iſt oder nicht, von einer Zollinhaltserklärung in deutſcher,
franzöſiſcher, holländiſcher oder engliſcher Sprache begleitet und
außerdem auf der Vorderſeite mit dem oberen Teil des grünen
Zollzettels beklebt ſein müſſen. Die Zollinhaltserklärung ſoll an
den Sendungen außen mit kreuzweiſer Umſchnürung haltbar
be=
feſtigt ſein.
In der Steingruppe am Darmbach bei der großen
Pappel=
gruppe blühen nordamerikaniſche Trillien in weiß und braun,
Götterblumen an Cyclamen erinnernd (Dodecatheon) bereits
auch ein Frauenſchuh (Cypripedium acaule). Ebendaſelbſt an der
Brücke blühen prächtig die farbenfrohen Anemone coronaria (die
„Lilien des Feldes” der Heiligen Schrift) aus dem Orient. Nicht
minder ſchön ſind die einfachen Pfingſtroſen (Paeonia) mit ihren
großen verſchiedenfarbigen Blütenſchalen. Beſonders genannt ſei
die ſchwefelgelbe Paeonia Mlokosiewiczi aus Kachetien, benannt
nach einem Förſter der ſeine beiden pflanzenbegeiſterten Töchter
auf tragiſche Weiſe beim Pflanzenſammeln verlor. Die ſchöne
Primula Juliae trägt den Namen der einen.
So erzählen dem Eingeweihten manche Blumen von Entdecker=
und Forſchererlebniſſen, auch vom Werden und Entſtehen des
ſchönen Darmſtädter Gartens, der durch ſeine Pflanzenſchätze (an
18 000 Arten) weit über die Grenzen Deutſchlands bekannt iſt.
Nun noch einige Worte über die Gewächshäuſer. In den
warmen Abteilungen blühen verſchiedene feine Orchideen, z. B.
die ſo ſeltene Schomburgkia tibicinis aus Mexiko, deren hohle
Bulben in der Heimat von Ameiſen bewohnt werden, reichblühende
Oncidien hängen mit langen goldigen Riſpen über, ſchöne Vandas
feſſeln mit ihren bunten Blüten uſw. Nicht vergeſſen ſeien die
rieſenblumigen Amaryllis in verſchiedenen Schattierungen von Rot.
Im Kakteenhaus haben wieder andere Arten die früheren
mit reichem Blühen abgelöſt. Mit ganzen Kränzen blühen die
Mamillarien, mit Einzelblüten am Scheitel die Echinocacteen.
Mit großen, karminfarbenen Blüten längs den herabhängenden
Gliedern ſteht der Peitſchen= oder Schlangenkaktus, Cereus
flagelliformis. Auch der Feigenkaktus. Opuntia leucotricha, iſt
überladen mit Knoſpen, die in nächſter Zeit ihre großen
ſtroh=
gelben Blüten entfalten dürften.
So iſt ein ſteter Blütenwechſel, ſowohl im Garten, als in
den Häuſern. Beſonders eben, bei ſommerlicher Wärme, verblüht
manches raſch. Eine Blütenſchönheit macht der anderen Platz,
ſo daß der Beſucher immer etwas zu bewundern findet.
Der Garten iſt werktags von 7 Uhr Sonntags von 8 Uhr
morgens ab geöffnet bis 7 Uhr abends. Die Gewächshäuſer ſind
Dienstag, Freitag und Sonntag, von 2 bis 5 Uhr nachmittags zu
beſichtigen. Das Betreten der Raſen und das Pflücken von
Blu=
men iſt verboten, Kinder müſſen von Erwachſenen beaufſichtigt
ſein. Der Eintritt iſt frei.
K.
Süiwer der
muuniſatior
widen au
Flieger muſizieren!
Ein erſtrangiges muſikaliſches Ereignis ſteht unſerer Stadt
bevor. Heute, Sonntagabend, muſiziert in der Feſthalle das große
Neichsorcheſter des Deutſchen
Luftſportver=
bandes. Wer die Entſtehungsgeſchichte dieſes hervorragenden
Klangkörpers kennt, wer vor allem weiß, daß die etwa 80 Muſiker
aus über 5000 Bewerbern ſorgfältigſt ausgewählt wurden, der
muß zu der Erkenntnis kommen, daß es ſich hier um ein Orcheſter
von außergewöhnlicher Qualität handelt.
An der Spitze ſteht Generalmuſikdirektor Fliegerkapitän
Ru=
dolf Schulz=Dornburg. Er beſitzt als Dirigent einen
aus=
gezeichneten Ruf. Noch vor wenigen Tagen wurde ſein Name
genannt bei der Beſetzung des Generalmuſikdirektorpoſtens des
Deutſchen Opernhauſes Berlin; er ſoll dieſe Berufung abgelehnt
haben, weil er ſeine Ideen, die im volkstümlichen ihre Wurzeln
ſchlagen, durch ſein wundervolles Reichsfliegerorcheſter glaubt
beſſer verwirklichen zu können.
Preſſe und Publikum waren bei dem erſten Konzert des
Orcheſters begeiſtert. Die Berliner Zeitungen ſtellten ſeine
Lei=
ſtungen ſogar neben die der beſten deutſchen Orcheſter.
Augenblicklich befindet ſich das Reichsfliegerorcheſter auf einer Idedingte
großen Deutſchlandreiſe, die es durch alle großen Städte Weſt= umden Fäll
Süd= und Mitteldeutſchlands führt. Das Programm heute abend
bringt im erſten Teil frühklaſſiſche Blasmuſik, ſodann ſinfoniſche
Werke von Reger, Rudi Stefan uſw., und im letzten Teil kommen
neuere Komponiſten zu Gehör.
Heute mittag 12 30 Uhr trifft unſer
Reichsflieger=
orcheſter in vier großen Reiſeomnibuſſen auf dem Adolf=
Hitler=Platz ein, wo die Herren von Vertretern des
Luft=
ſportverbandes begrüßt werden.
abegrund
eit zu rich
Artz.
FFlicht. D
Saleingan
Letsgruppe
Am M.
ſer!” Graf
Eſcheinen
Erich=Limpach=Abend.
Es war nur eine kleine Gemeinde, die ſich geſtern abend im
Saal des „Bürgerhofs” eingefunden hatte, wo Erich Limpach
aus ſeinem Kriegsſkizzenbuch vorlas und eine Reihe ſeiner,
gleich=
falls meiſt das Kriegserlebnis behandelnden Gedichte vortrug;
aber um ſo eindringlicher war die Wirkung des Vorgetragenen
auf die Zuhörer, die ſichtlich gepackt und ergriffen den aus tiefſtem
Ernſt geſprochenen Worten des Dichters lauſchten. Dieſer
weſen=
hafte Ernſt und die unverſtellte Echtheit, mit der der Frontſoldat
Limpach ſeine Erlebniſſe im Weltkrieg geſtaltet, machen die
eigent=
liche Bedeutung ſeines Schaffens aus. Daß es nicht überall
ge=
lungen iſt, das Kriegserlebnis in den Bereich großer Dichtung
heraufzuheben, iſt eine Feſtſtellung, die bei ſo unſtreitiger Echtheit
der Geſinnung nichts Schmälerndes hat.
„Die Front im Spiegel der Seele” heißt das tapfere Buch. in
dem Limpach ſeine Kriegsſkizzen geſammelt hat, und dieſer Titel
könnte zugleich als Motto über ſeinem Schaffen ſtehen. Denn bei
allem Grauen und trotz der dämoniſchen Furchtbarkeit, die
nir=
gendswo übertüncht und geleugnet wird, gewinnt das
Kriegserleb=
nis für den Dichter Limpach eine tiefere Bedeutung und führt ihn
zu letzten Gedanken über die Seele, über Gott, über Pflicht und
Vaterland — dieſe oft gebrauchten Worte in ihrer unverblaßten
urſprünglichen Wahrheit genommen. Ob er die Hölle von
Flan=
dern ſchildert oder die Stimmung bei der Rückkehr zur Front oder
nächtlichen Sturmangriff — immer iſt es das Erlebnis des
Front=
ſoldaten in ſeiner ganzen ungeſchminkten Furchtbarkeit und Größe
und über allem Grauen und allen Zweifeln ſteht hier der
unver=
rückbare Glaube an Deutſchland und ſeine Zukunft.
S Frau
Ir
MHnitags.
vormitt
IS Frauenſck
Lufkpoſt im Sommer 1934.
Alle regelmäßig — nicht nur nach Bedarf — beflogenen Linien
des Sommerflugdienſtes (ab 1. Mai) werden auch zur
Poſtbe=
förderung benutzt Luftpoſtverbindungen beſtehen innerhalb
Deutſchlands einſchließlich Saargebiet ſowie mit der Freien Stadk
Danzig, Belgien, England, den Niederlanden, Frankreich,
Schwe=
den, Dänemark, Norwegen, Eſtland. Finnland. Lettland, Litauen,
Sowjet=Rußland, Oeſterreich, Ungarn. Tſchechoſlowakei Polen,
Jugoſlawien, Bulgarien, Griechenland, Rumänien, Italien, der
Schweiz und Spanien. Am wichtigſten für den Poſtverkehr iſt das
ſtark erweiterte Netz der Reichspoſtflüge Solche Flüge
ver=
kehren nachts auf den Linien Halle—Leipzig—Berlin-Hannover—
Köln—London (mit Anſchluß an die Nachtflüge Hannover—
Kopen=
hagen—Malmö—Stockholm—Helſingfors) Köln-Brüſſel—Paris=
Hannover—Frankfurt (Main)—Stuttgart, Köln—Frankfurt (M.)
—München—Nürnberg (beide Linien mit Anſchluß an die
Nacht=
flüge Frankfurt (M.)—Baſel-Zürich), außerdem wöchentlich als
Tagflüge auf der Linie Berlin—Athen (mit Anſchluß an die Fluge
nach Aſien und Afrika). Durch Benutzung der Nachtflüge
er=
reichen die Poſtverſender in den an das Nachtflugnetz
angeſchlol=
ſenen und vielen benachbarten Orten, daß ihre abends aufgelle
ferten Sendungen in allen andern an das Netz angeſchloſſenen und
benachbarten Orten in der Regel ſchon bei der erſten, ſpäteſtens
bei der zweiten Briefzuſtellung des folgenden Tages abgeträge!
werden. Hieraus ergeben ſich gegenüber dem gewöhnlichen Verkehl
bedeutende, meiſtens 24 Stunden betragende Zeitgewinne.
Die neben den gewöhnlichen Gebühren zu entrichtenden
Lull=
poſtzuſchläge ſin’ ſehr niedrig. Nähere Auskunft über Flugplane
und Beſtimmut”; für Luftpoſtſendungen erteilen die
Poſtan=
ſtalten.
den
Verei/s und lokale Veranſtallungen.
(Ohne A rantwortung der Schriftleitung.)
Hausfrauenbund. Das Feſt der Treue findet Diells”
tag, den 8 Mai nachmittags 4 Uhr, auf dem Heilig=Kreud, ſ.
zu dem wir unſere N
Sonntag, 6. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 124 — Seite 7
Aus der NSDAB.
ArM
Aufbruch der deutſchen Jugend durch die Hitlerjugend.
Mit Rückſicht auf die Anordnung des Gauleiters nach der
ver erſte Montag im Monat für Veranſtaltungen der PO. frei zu
pleiben hat, wird der Vortrag des Oberbannſchulungsleiters
Becker: „Das kulturpolitiſche Wollen der Hitlerjugend” auf
Montag, den 14. Mai, verſchoben.
Kreisleitung Darmſtadt.
Der Termin zum 30. April 1934, It. Rundſchreiben vom 25.
Alpril. Tgb. Nr. 1819/34, iſt von folgenden Ortsgruppen noch
nricht erledigt worden: Gutenberg, Mitte. Meſſel, Wixhauſen,
Erzhauſen. Eberſtadt mit Zelle Malchen, Griesheim,
Gräfenhau=
ſen mit Zelle Schneppenhauſen, Nieder=Beerbach, Roßdorf,
Pfung=
radt, Eſchollbrücken und Zelle Braunshardt.
Ich mache die Ortsgruppen für ſofortige Meldung
verant=
wortlich.
Ortsgruppe Steinberg.
Am Montag, den 7. Mai, abends 20.30 Uhr, findet im Saal
der „Krone” Schuſtergaſſe eine ordentliche
Mitgliederverſamm=
lung ſtatt. Es ſpricht der Referent für Raſſefragen in der SS.,
Fg. Dr. Holler. Erſcheinen iſt Pflicht!!
Ortsgruppe Maintor.
Montag, den 7. Mai, findet im Concordiaſaal eine
Mitglie=
derverſammlung ſtatt. Es ſpricht Pg. Bareis=Auerbach. Erſcheinen
der Pg iſt Pflicht. Entſchuldigung ſchriftlich und nur in
dringen=
den Fällen.
Ortsgruppe Schloßgarten.
Opfergang.
An dem am Sonntag, den 6. Mai ds. Js., ſtattfindenden
Lpfergang zum Opfertempel der NSV. auf dem Adolf=Hitler=
Platz nehmen außer der geſamten Parteigenoſſenſchaft die
Mit=
glieder der NS. Volkswohlfahrt und die Mitglieder der
Unter=
mganiſationen der Ortsgruppe teil. Die übrigen Volksgenoſſen
verden aufgefordert, ſich ebenfalls dem Zug anzuſchließen.
An=
neten 10.45 Uhr vormittags Dietrich=Eckart=Platz. Von hier aus
dgibt ſich der Zug unter Vorantritt der Kapelle Buslau zum
Oofertempel. Ich erwarte recht zahlreiche Beteiligung.
General=Schulungs=Appell.
Am Montag, den 7. ds. Mts., abends 8.30 Uhr, findet im
Verkeo, Alexanderſtraße 10, der General=Schulungs=Appell ſtatt.
Fs ſpricht: Dipl.=Ing. Pg. W. Erban, Referent an der
Gau=
ührerſchule, Frankfurt a. M.
An dieſer Veranſtaltung haben die Mitglieder der
Unter=
rganiſationen wie NSV., NSBO.. NS. Hago, NS. Frauenſchaft
eilzunehmen.
Unbedingtes Erſcheinen iſt Pflicht! Entſchuldigungen — nur
n begründeten Fällen — ſind ſchriftlich an die zuſtändige
Dienſt=
elle zu richten.
Atsgruppe Gutenberg.
Am Montag, den 7. Mai, abends 8.30 Uhr, findet im Saale
es „Hanauer Hof”. Heinheimerſtraße 8, eine Verſammlung der
ſutsgruppe Gutenberg ſtatt. Das Erſcheinen ſämtlicher
Partei=
itglieder, der Frauenſchaft, der NS. Hago ſowie NSBO. und
SV. iſt unbedingte Pflicht. Eintritt 10 Pfg. Gäſte willkom=
ſtsgruppe Gervinus.
Am Montag, den 7. Mai, findet im Vereinshaus „
Feier=
hend”. Ecke Landgraf=Georg= und Stiftsſtraße, um 8.30 Uhr eine
Litgliederverſammlung ſtatt Es ſpricht Pg. Kreisdirektor
urtz. Erſcheinen iſt für jeden Parteigenoſſen der Ortsgruppe
ſlicht. Die Pol. Leiter treten um 8 Uhr im Dienſtanzug am
ſaaleingang an.
Irtsgruppe Mitte.
Am Montag, den 7. Mai, findet um 20.30 Uhr im „
Fürſten=
a!” Grafenſtraße 18 eine Mitgliederverſammlung ſtatt. Das
Eſcheinen aller Mitglieder auch der Nebenorganiſationen, iſt
tbedingte Pflicht. Entſchuldigungen werden nur in ganz
drin=
anden Fällen entgegengenommen.
75. Frauenſchaft Darmſtadt.
Die Teilnehmerinnen an der Fahrt nach Frankfurt a. M.
teffen ſich am Montag, den 7. Mai, pünktlich 9 Uhr vormittags,
ſtuptbahnhof. „Abfahrt 9.,38 Uhr. Ermäßigter Fahrpreis.
Die Geſchäftsſtelle der NS. Frauenſchaft, Rheinſtr. 48, iſt ab
Mai 1934 für das Publikum täglich geöffnet von 10 bis 12
ſu vormittags und 2 bis 3.30 Uhr nachmittags außer Samstag
Uhmittags. Die Sprechſtunden bei der Kreisleiterin ſind täglich
ur vormittags von 10 bis 12 Uhr.
Frauenſchaft, Ortsgruppe Beſſungen.
Der nächſte Frauenſchaftsabend findet, am Mittwoch, den
Mai abends 8.30 Uhr, im „Prinz=Emil=Garten” ſtatt. Es
ſicht Frl. Schüttler. Gaureferentin im NSLB.
F. Frauenſchaft, Ortsgruppe Rheintor.
Der nächſte Frauenſchaftsabend findet am Dienstag, den 8.
ai, im Gaſthaus „Zur Eiſenbahn” ſtatt. Treffpunkt 8 Uhr.
E. Frauenſchaft, Ortsgruppe Maintor.
Die nächſte Zuſammenkunft findet Dienstag, den 8. Mai,
1 20 Uhr, in der Gaſtſtätte „Gutenberg” ſtatt.
F. Frauenſchaft, Ortsgruppe Schloßgarten.
Die Mitglieder der Frauenſchaft verſammeln ſich am Sonn=
6 den 6. Mai, vormittags 10 45 Uhr, auf dem Dietrich=
Eckart=
ſatz zwecks Teilnahme am Opfergang. Vollzähliges und
unbe=
gres Erſcheinen iſt Pflicht.
F. Frauenſchaft, Ortsgruppe Gervinus.
Der nächſte Arbeitsabend der NS. Frauenſchaft der
Orts=
ſppe Darmſtadt=Gervinus findet am Mittwoch, den 9. Mai, im
(ierabend”, Stiftsſtraße, ſtatt.
NBO.
Die Geſchäftsſtelle der Kreis=Betriebszellen=Abteilung und
Deutſchen Arbeitsfront, Rheinſtraße 21, bleibt wegen
dringen=
organiſatoriſcher Arbeit Donnerstag, Freitag und Samstag
jeglichen Publikumsverkehr geſchloſſen
Gleichzeitig machen wir darauf aufmerkſam, daß ſich die
Rechts=
ſe der Deutſchen Arbeitsfront ab 1. Mai in der Peter=
Ge=
under=Straße 21 befindet. Die Deutſche Arbeitsfront iſt ab
1April geſperrt.
V=Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Die Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe befindet ſich Eliſabethen=
8e 34 II. (Möbelhaus Alter), Zimmer 25. Die Sprechſtunden
Dienstags und Freitags von 9—12 Uhr und nachmittags
26 Uhr.
Die Kaſſenwarte der einzelnen Stützpunkte werden gebeten,
N5 Beitragsabrechnung ab 18 Uhr in der Geſchäftsſtelle der
gruppe, Eliſabethenſtraße 34 II., ſich einfinden zu wollen.
Die Mitgliederſperre iſt ſeit 1. April 1934 wieder aufgehoben
Mlönnen wieder Neuaufnahmen entgegengenommen werden.
Wir richten hiermit nochmals den dringenden Appell an
ſtliche Kriegsbeſchädigten, Kriegerhinterbliebenen, Krieger=
Stn, die bis jetzt noch außerhalb der NSKOV. ſtehen, ſich
un=
u Reihen angliedern zu wollen. Es darf heute keine Kriegs=
Dr mehr geben, die noch abſeits ſtehen der großen
Volksgemein=
t unſeres Führers und Volkskanzlers Adolf Hitler.
Uebernahmeſcheine für Landbutter.
Vom Milchwirtſchaftsverband Heſſen wird uns geſchrieben:
Mit der geſetzlichen Neuregelung des Verkehrs mit Käſe und
But=
ter iſt auch die Frage der Landbutter akut geworden. Nicht ſelten
geben bei Ueberfüllung der Märkte gegen Marktende die Preiſe
für Landbutter auf die Hälfte der normalen Preiſe nach und
ſtem=
peln ſo die Preiſe zu einem Zufallergebnis der jeweiligen
Markt=
lage. Derartige Erſcheinungen bleiben auf den allgemeinen
Butter=
markt nicht ohne Auswirkung, und die Milcherzeuger in ihrer
Ge=
ſamtheit ſind die Leidtragenden. Die Beſchneidung einer ſolch an
und für ſich recht fragwürdigen Freiheit der Bauern liegt
demge=
mäß im allgemeinen Intereſſe.
Der Reichskommiſſar für die Milchwirtſchaft hat im Rahmen
der durch die Geſetze und die Verordnung gegebenen Möglichkeiten
nachſtehende Richtlinien aufgeſtellt:
1. In Gebieten, welche molkereimäßig noch nicht oder nur
un=
genügend erſchloſſen ſind, wird man dem Bauern ſelbſtverſtändlich
auch bis zur Wandlung dieſer Verhältniſſe die hofeigene
Verwer=
tung ſeiner Milch zu Milcherzeugniſſen auch zum Abſatz weiter
geſtatten.
2. Das gleiche gilt in molkereimäßig erſchloſſenen Gebieten,
ſofern infolge irgendwelcher Umſtände die Zuweiſung der Milch
zu einer Molkerei für einen Betrieb mit beſonderen
Schwierig=
keiten verbunden wäre, oder wo z. B. in ausgeſprochenen
Zucht=
betrieben die ganze Magermilch auf dem Hofe verbleiben muß.
3. In allen anderen Fällen wird die bofeigene Herſtellung von
Milcherzeugniſſen zum Zwecke des Abſatzes unterbunden
werden müſſen, um jeden marktſtörenden Einfluß dieſer
Erzeug=
niſſe zu vermeiden und zugleich die beſtehenden Molkereien im
Intereſſe der geſamten Erzeugerſchaft zweckmäßig auszunutzen.
Dieſe Maßnahmen erſcheinen vor allem dort angezeigt, wo der
be=
treffende Bauer ſeither bereits die ganze oder einen Teil ſeiner
Milch regelmäßig oder auch nur zeitweilig an eine Molkerei
ab=
geliefert hat. Die vielfach ſeitherige Gepflogenheit, ſich des Mol=
kereibetriebes nur zur konjunkturellen Ausnutzung der jeweiligen
Marktverhältniſſe zu bedienen, kommt in Zukunft ſchon dadurch
in Wegfall, daß die Butterpreiſe, wie es bereits heute der Fall iſt,
ſich unbedingt ſtetig entwickeln, und daß die Landbutter ihrer
nicht ſo guten Qualität und Haltbarkeit wegen im Preiſe niedri
ger ausfällt. Dieſe Maßnahmen tragen ferner dazu bei,
Mißgün=
ſtigkeit und Unzufriedenheit in den Kreiſen der Erzeuger
auszu=
ſchalten und ſie zu einer völkiſchen und berufsſtändiſchen Einheit
zu verbinden.
4. Es bleibt auch in Zukunft jedem Bauern unbenommen, ſich
eine Einrichtung zur hofeigenen Verwertung ſeiner Milch
anzu=
ſchaffen; er muß ſich lediglich über die Ausnutzbarkeit dieſer
Ein=
richtung je nach Lage der gegebenen Verhältniſſe von vornherein
im klaren ſein. Auch bei nicht hofeigener Herſtellung von
Milch=
erzeugniſſen kann die Entrahmung überall dort am Platze ſein,
wo ſich nach Lage des Falles, insbeſondere bei ſchwierigen
Wege=
verhältniſſen u. dgl., die Rahmlieferung mehr empfiehlt als die
Beförderung der ganzen Milch. Bei Unklarheiten und
Zweifels=
fällen wolle ſofort Rückfrage beim zuſtändigen
Milchverſorgungs=
verband gehalten werden.”
Die Zeit iſt alſo gekommen, daß die Frage der Landbutter
einer Löſung entgegengeführt wird. Mit dem alten Zopf.
Eigen=
brötelei und einer konſervativen Einſtellung, die mit der heutigen
techniſchen Entwicklung der Milchwirtſchaft ſowie mit den
Inter=
eſſen des Volksganzen nicht mehr in Einklang zu bringen iſt, muß
gebrochen werden. Der Milchwirtſchaftsverband Heſſen iſt deshalb
an die Kreisämter (Landratsämter, Bezirksämter) mit dem
Er=
ſuchen herangetreten, ſämtliche Gemeindebehörden anzuweiſen,
Anträge auf Ausſtellung von Uebernahmeſcheinen in allen Fällen
zu verweigern, in denen die Möglichkeit der Milchablieferung an
eine betriebswirtſchaftlich normale Molkerei oder Sammelſtelle
gegeben iſt. Um eine Ueberſchwemmung ſolcher Molkereien mit
Milch zu verhindern, hat die Regelung im Einvernehmen mit dem
zuſtändigen Milchverſorgungsverband zu geſchehen.
NS. Lehrerbund, Kreis Darmſtadt=Stadt und =Land.
Wahlgruppe Turnen und Wehrſport.
1. Fachgruppe Turnen: Zuſammenkunft am Mittwoch, den
9. Mai. 15 Uhr, in der Turnhalle des Realgymnaſiums,
Kirch=
ſtraße 2.
2. Fachgruppe Geländeſport: Zuſammenkunft am Mittwoch.
den 9. Mai, 17 Uhr, im Realgymnaſium.
Kreisſchulungsleiter.
Sonntag, 6 Mai: Sonderlehrgang und Rednerausbildung
der Schulungsobmänner des Kreiſes Darmſtadt im kleinen Saal
des Hanſa=Hotels Beginn 8.30 Uhr vormittags Erſcheinen
ſämt=
licher Schulungsobmänner des Kreiſes iſt Pflicht. Der Beſuch der
Hilfs= und Kreisredner iſt zu empfehlen.
Schulungskurſe in Heſſen.
Sonntag, den 6. Mai 9.30 Uhr, Gildehaus Worms.
Mon=
tag, den 7. Mai, 20.30 Uhr, Rhein=Hotel Nierſtein.
Pflichtmitgliederverſammlung jeden erſten Montag im Monat
mit Einſchluß der SA.=Parteigenoſſen.
Dieſer Abend ſoll dazu dienen, den Kameradſchaftsgeiſt und
die Volksgemeinſchaft unter den Parteigenoſſen und =genoſſinnen
zu pflegen und zu fördern und die Pgg. in nationalſozialiſtiſchem
Geiſte zu ſchulen. Das Erſcheinen der Mitglieder zu dieſen
Abenden iſt Pflicht. Die OG.=Leiter haben Kontrolle darüber
zu führen, wer ohne Entſchuldigung fehlt. Entſchuldigung nur in
dringenden Fällen zuläſſig. Auf Anordnung des
Gauſchulungs=
leiters ſollen die Referate an dieſem Abend im ganzen
Kreis=
gebiet einheitlich ſein und werden infolgedeſſen für die Zukunft
von mir beſtimmt.
Der Montag, 7. Mai, gilt als Auftakt zu der großen
Ver=
ſammlungswelle, die jetzt einſetzt, und hat ganz im Zeichen des jetzt
begonnenen Kampfes zu ſtehen. Referat ſämtlicher Redner
lau=
tet: Kampf gegen Miesmacher. Profitjäger, Konfeſſionshetzer,
Gerüchtemacher.
— Eberſtadt, 4. Mai. Am Sonntag, den 13. ds. Mts., findet
auf unſerem herrlich im Walde gelegenen Feſtplatz die
Verpflich=
tung der SA.=Anwärter der SA.=Brigade 50 ſtatt. Oberführer
Pg. Dr. Ivers ſowie andere bekannte SA.=Führer werden
anwe=
ſend ſein. Wir bitten jetzt ſchon, an dieſem Tage Eberſtadt in
Flaggenſchmuck zu verſetzen. Nähere Anordnungen werden noch
bekanntgegeben.
Aus dem Bezirk der Abkeilung Darmſtadt
der Reichspoſtdirektion Frankfurk (Main).
Angenommen ſind als Poſtanwärter die Poſtſchaffner
Ger=
hard in Sprendlingen (Kreis Offenbach) und Lubaſch aus
Offenbach in Worms, die Verſorgungsanwärter Blumenſchein
in Monsheim und Schneider in Reichelsheim (Odw.); als
Poſtſchaffner auf Probe die Verſorgungsanwärter
Brunnen=
gräber und Meſſing in Mainz, Chriſt in Offenbach,
Faatz in Groß=Gerau Horn, Kredel, Lübbert und
Luda in Worms, Joſt in Birkenau, Koch in Groß=Umſtadt,
Maul in Eberſtadt (Bergſtr.) und Minor in Schlitz.
Beſtanden hat die Oberſekretärprüfung für den gehobenen
mittleren telegraphentechniſchen Dienſt der Telegraphenſekretär
Balſer in Darmſtadt.
Befördert iſt zum Oberpoſtrat der Leiter des Poſtamts in
Darmſtadt, Poſtrat Eber.
Beſtätigt iſt als Poſtſchaffner der Poſtſchaffner auf Probe
Fiſcher in Offenbach.
Uebertragen ſind eine Poſtinſpektorſtelle dem Poſtmeiſter
Weißbach aus Guntersblum in Mainz; eine
Telegraphenwerk=
meiſterſtelle dem Telegraphenwerkführer Merres aus Berlin in
Darmſtadt.
Verſetzt ſind der Oberpoſtrat Dornbuſch und der Poſtrat
Dr. Jäkel von Darmſtadt nach Frankfurt a. M., der
Poſtinſpek=
tor Chriſt von Groß=Gerau nach Rüſſelsheim, der
Telegraphen=
inſpektor Richter von Darmſtadt nach Koblenz der
Poſtverwal=
ter Röhrig, von Homberg nach Lich, die Werkführer i. Kr Joſt
und Teichmann von Darmſtadt nach Frankfurt a. M. der
Telegraphenleitungsaufſeher Sieben von Flonheim nach Mainz.
die Poſtſchaffner Arzt von Offenbach nach Wöllſtein und
Dau=
bermann von Birkenau nach Worms, der Poſtbote Schäfer
von Darmſtadt nach Schlitz die Poſtſupernumerare Kern von
Alzey nach Lampertheim Eiſenhardt von Büdingen, nach
Lorſch Pfeifer von Neu=Iſenburg nach König und Stoll
von Bensheim nach Schlitz.
In Ruheſtand treten der Poſtaſſiſtent Adolf Schmidt in
Offenbach, die Oberpoſtſchaffner Joſef Junker in Seligenſtadt
und Werum in Mainz, die Poſtſchaffner Fromm in Groß=
Gerau, Schmelzer in Heidesheim und Schmidt in
Fried=
berg.
Freiwillig ausgeſchieden ſind die Poſtſchaffner Schäfer in
Neu=Iſenburg, Kronsbein in Mainz und Willand in
Groß=Umſtadt.
Miniſterialabkeilung für Bildungsweſen,
Kultus, Kunft und Volkskum.
Reichsſchwimmwoche vom 17. bis 24. Juni 1934 und
Schwimm=
unterricht an den Schulen.
An die Direktionen der höheren Schulen, der gewerblichen
Unter=
richtsanſtalten und die Kreis= und Stadtſchulämter.
Im Einvernehmen mit dem Reichsminiſterium für
Volksauf=
klärung und Propaganda und dem Reichsſportführer veranſtalten
der Deutſche Schwimmverband und die Deutſche Lebensrettungs=
Geſellſchaft in Gemeinſchaft mit der Deutſchen Turnerſchaft in der
Zeit vom 17. bis 24. Juni d. J. eine Reichsſchwimmwoche unter
dem Motto: „Jeder Deutſche ein Schwimmer! Jeder
Schwimmer ein Retter!”
Wir weiſen Sie ſchon jetzt nachdrücklich auf dieſe
Veranſtal=
tung hin und erwarten, daß Sie den örtlichen Ausſchüſſen für die
Reichsſchwimmwoche durch Verbreitung von Werbematerial durch
die Schüler uſw. jede Unterſtützung gewähren. Auch wollen Sie
ſelbſt durch Hinweis auf die Bedeutung und Norwendigkeit der
Veranſtaltung, durch Vorträge und Uebungen (Trockenſchwimmen,
Rettungsſchwimmen, Wiederbelebung, Waſſerballſpiele) die
Schü=
ler bzw. Schülerinnen mit dem Grundgedanken der Veranſtaltung
vertraut machen. Werbe= und Aufklärungsmaterial wird Ihnen
ſ. Zt. durch die örtlichen Ausſchüſſe oder durch uns zugeſtellt
wer=
den. Die Preſſe wird ebenfalls in den nächſten Wochen im
Unter=
richt verwendbare Aufſätze bringen.
Um einen Ueberblick über den jetzigen Stand des
Schwimm=
unterrichts an den Schulen zu gewinnen, wollen Sie bis
ſpä=
teſtens 7. Mai d. J. folgende Erhebungen anſtellten und
hier=
her melden:
1. Zahl der Freiſchwimmer bzw. Freiſchwimmerinnen;
Verhält=
nis zur Geſamtſchülerzahl.
2. Art des Unterrichts (Sommer, Winter, Stundenzahl,
Schul=
jahr).
3. Zur Verfügung ſtehende Bade= oder Schwimmgelegenheiten.
4. Ausbildung der Schwimmunterricht erteilenden Lehrkräfte.
5. Koſtenregelung.
Ringshauſen.
Bekannkmachungen des Perſonalamkes.
Ernannt wurden: am 19. April 1934: der Privatdozent der
Ohren=, Naſen= und Halsheilkunde Dr. med. Alexander
Herr=
mann zum außerplanmäßigen außerordentlichen Profeſſor an
der Landesuniverſität Gießen mit Wirkung vom 4. März 1934 an;
der ordentliche Profeſſor an der Univerſität Sofia Dr. Curt
Krauſe zum ordentlichen Profeſſor für pathologiſche Anatomie
und pathologiſche Hiſtologie der Haustiere an der
Landesuniver=
ſität Gießen mit Wirkung vom 1. April 1934 an; — am 23. April
1934 der Landgeſtütsaufſeher i. e. R. Heinrich Kaffenberger
zu Darmſtadt mit Wirkung vom 13. Dezember 1933 unter Berufung
in das Beamtenverhältnis zum Miniſterialamtsgehilfen bei der
Miniſterialabteilung 1e.
Uebertragen wurde: am 28. April 1934: dem Studienrat an
der Adolf=Hitler=Oberreal= und höheren Landwirtſchaftsſchule in
Groß=Umſtadt, Alfons Knoll. eine Studienratsſtelle an dem
Ludwig=Georgs=Gymnaſium zu Darmſtadt: dem Lehrer Friedrich
Keller zu Engelſtadt. Kreis Bingen, eine Lehrerſtelle an der
Volksſchule zu Darmſtadt; am 30. April 1934 dem Gewerbelehrer
Chriſtian Schröter im Bezirk Bad Wimpfen, Kreis
Heppen=
heim eine Gewerbelehterſtelle an der Berufsſchule zu Friedberg,
ſämtlich mit Wirkung vom 1. Mai 1934 an.
Verſetzt wurde: auf Grund des § 5 des Geſetzes zur
Wieder=
herſtellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 (RGBl.
S. 175) der Oberjuſtizinſpektor, bei dem Amtsgericht Offenbach
a. M. Friedrich Kanngießer mit Wirkung vom 1. April 1934
in die Stelle eines Oberjuſtizinſpektors bei dem Amtsgericht
Lam=
pertheim.
In den Ruheſtand verſetzt wurde: am 19. April 1934 der
Kreis=
ſchulrat Dr. Wilhelm Weil bei dem Kreisſchulamt zu
Heppen=
heim auf Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner dem Staate
gelei=
ſteten langjährigen treuen Dienſte mit Wirkung vom 1. Mai 1934
an; — der Kriminalſekretär Wilhelm Seitz in Gießen auf Grund
des Artikels 14 des Polizeibeamtengeſetzes vom 31. März 1928 mit
Wirkung vom 1. Juli 1934.
TAerztlicher Sonntagsdienſt! „Iſt wegen plötzlicher
Erkran=
kung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am
Sonn=
tag, den 6. Mai 1934, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung
be=
reit: Dr. med. Gros. Heinrichſtraße 49, Telephon 201: Dr.
med. Vidal, Stiftsſtraße 25. Telephon 1110: Frl. Dr. med.
Stieler, Wilhelm=Gläſſing=Straße 25, Telephon 2721.
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken. Es verſehen
den Sonntags= und in der anſchließenden Woche den Nachtdienſt
die Löwenapotheke, Ballonplatz 11, und die
Adler=
apotheke, Wilhelminenplatz 17.
Eine Säule unſerer Volkswirtſchaft — die Lebensverſicherung
Rund 18 Millionen Lebensverſicherungen
über eine geſamte Verſicherungsſumme von
rund17MilliardenMarkbeſtanden Ende1933
in deutſchland-der beſte Geweisfür das
der=
trauen, das die deutſche Lebensverſicherung
ſich in mehr als 100 Jahren erworben hat.
Ueber 4 Milliarden Mark betrug Ende
1933 das von den Lebensverſicherungs=
Unternehmungen
fürihreberſichertenan=
geſammelte und in mündelſicheren Werten
angelegte dermögen. Dieſes Kapital
be=
fruchtet die ganze deutſchebolkswirtſchaft.
An derſicherte und deren
Hinter=
bliebene wurden im Jahre 1933
rund 5oo Mill. M. ausgezahlt. In
zahlloſen Fällen wurden dadurch
Familien vor Kot bewahrt,
Exiſſen=
zen gerettet und neu geſchaffen.
Gemeinſchaft zur Pfiege des Lebensverſicherungsgedankens
[ ← ][ ][ → ]Zum Einweichen der Wäſche: Henko. Waſch= und
Bleich
Kae.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
k. Dieburg. 5. Mai. Florianstag. Der St. Florianstag
wird von unſerer Feuerwehr am nächſten Montag durch eine
Schauübung auf dem Marktplatz gefeiert. Bürgermeiſter Burkart
wird dabei eine Anſprache halten. Nach der Uebung zieht die
Wehr mit den Feuerlöſchapparaten unter Vorantritt der Kapelle
des D.A.D. durch die Straßen der Stadt. — Der hl. Florian ſteht
als Schutzheiliger bei Feuersgefahr in großem Anſehen, in vielen
Gegenden findet man noch an oder in den Häuſern den Spruch:
„Heiliger Florian, verſchon mein Haus, zünd’ andre an!“ — Ein
Turnveteran. Seinen 81. Geburtstag feierte letzter Tage in
ſehr guter körperlicher und geiſtiger Verfaſſung Herr Wilhelm
Treber, eine in Turnkreiſen weit über unſere Stadt hinaus
be=
kannte Perſönlichkeit.
— Lichtenberg. 5. Mai. Konzert und Tanz iſt hier an
Himmel=
fahrt zur Tradition geworden. Diesmal iſt es die Heſſiſche
Lan=
despolizeikapelle, Leitung Pol.=Muſikmeiſter Buslau, die den
muſi=
kaliſchen Teil übernommen hat. Ueber Mittag findet vor dem
Gaſthaus Schellhaas ein Militärkonzert ſtatt, dem ſich nachmittags
die Tanzmuſik im Schloßſaal anſchließt. Auf die (nach Bedarf;
ſtündliche Autobusverbindung ab Darmſtadt Adolf=Hitler=Platz ſei
beſonders aufmerkſam gemacht.
Cd. Michelſtadt, 5. Mai. Zu Beginn der geſtrigen
Mitglie=
derverſammlung des Verkehrsvereins Michelſtadt
gab der Vorſitzende des Vereins, Bürgermeiſter Dr. Leber, einen
Bericht über die Kaſſenführung und Rechnungslegung. Dieſe war
nach ſeinen Darlegungen trotz Wechſel des Rechners, der erſte
Rech=
ner Oberlandmeſſer i. R. Baſt verzog im Laufe des Berichtsjahres
nach Darmſtadt, und trat Oberſekretar Heiſt an ſeine Stelle,
durch=
aus überſichtlich und einwandfrei, ſo daß Entlaſtung erteilt wurde.
Im Zuſammenhang damit richtete Bürgermeiſter Dr. Leber an die
anweſenden Mitglieder die Bitte, die noch fernſtehenden Kreiſe,
insbeſondere die Geſchäftswelt, zum Eintritt in den
Verkehrs=
verein zu werben. Zur Beſtimmung eines neuen Rechners
wur=
den verſchiedene Vorſchläge gemacht, doch wurde eine Entſcheidung
hierüber noch nicht getroffen und ſoll dies dem Vorſitzenden
über=
laſſen bleiben. Bürgermeiſter Dr. Leber gab dann einen
Ueber=
blick über die bis jetzt getroffenen Verkehrs= und
Werbemaßnah=
men und zeigte in dieſem Zuſammenhang Zeitungsausſchnitte und
Belegexemplare aus bedeutenden Tageszeitungen aus allen
Ge=
genden Deutſchlands, in denen Michelſtadt und ſeine Reize als
Ausflugs= und Erholungsort beſprochen war. — Die
Rathausbe=
leuchtung ſoll in dieſem Jahre in anderer Weiſe durchgeführt
werden wie ſeither, und zwar ſoll in Zukunft das alte Wahrzeichen
deutſcher Bau= und Handwerkskunſt in bengaliſcher Beleuchtung
ſeine Reize offenbaren. Eventuell ſoll dieſe Beleuchtung noch durch
Scheinwerfer unterſtützt werden. Auch das Licht= und
Brunnen=
feſt überhaupt ſoll in dieſem Jahre eine andere Ausgeſtaltung
er=
fahren; es wurden hierzu verſchiedene Anregungen gegeben.
Bür=
germeiſter Dr. Leber gab noch einen Ueberblick über die
Werbe=
maßnahmen im Gebietsausſchuß Odenwald im
Landesverkehrsver=
band Rhein=Main. Nach der Verſammlung ſah man ſich dann noch
eine Probebeleuchtung des Rathauſes in ähnlicher Weiſe, wie ſie
an Pfingſten durchgeführt werden ſoll. an. Wenn die Beleuchtung
in dieſer Form aufgezogen wird und auch die ſonſtigen geplanten
Maßnahmen zur wirkungsvollen Umrahmung derſelben ſo
ausge=
führt werden, dann kann jedem Freund alter deutſcher Sitte
ge=
taten werden, Michelſtadt an dieſen Tagen zu beſuchen.
m. Beerfelden, 5. Mai. Ausſtellung der Mädchen=
Fortbildungsſchule. Die techniſche Lehrerin an den
Fort=
bildungsſchulen von hier und den zugehörigen Ortſchaften,
Fräu=
lein Jayme, in Gemeinſchaft mit ihren Schülerinnen, gab am 1.
und 2. Mai der zugehörigen Einwohnerſchaft Gelegenheit, ſich zu
überzeugen, was die Mädchen Schönes und Nützliches herzuſtellen
lernen. Mit viel Geſchmack und Verſtändnis, mit ausgeprägtem
Sinn für dekorative Wirkung war der ganze Raum ſeinem Zweck
dienſtbar gemacht. Ein Rundgang überzeugte, daß neben dem
Schönen dem Praktiſchen ausgiebigſt Raum gegeben wurde. Alles,
was weiblichen Körper deckt und ziert, ſah man hier ausgebreitet.
in bezug auf Stoff, Farbe, Form, Verzierungen uſw., in
unzäh=
ligen Varianten: Hemden, Schlafanzüge, Unterröcke, vollſtändige
Kleider, Jäckchen. Mützen. Auch die Bettwäſche war nicht
vei=
geſſen, da lagen Kopfbezüge, mit wunderbarer Lochſtickerei. Das
8 Schuljahr der Mädchen der Volksſchule hatte Frl. Jayme zur
Ausſtellung der unter ihrer Aufſicht entſtandenen Arbeiten
heran=
gezogen. Schöne Zeichnungen, allerliebſt mit Stickereien verzierte
Klammerſchürzen und ähnliches, das alles läßt in der Fortſetzung
in den nächſten drei Jahren noch viel erhoffen.
Sonntag, 6. Mai 1934
2s0 Jaurlärner m oroßeGeran.
Be. Am Samstag nachmittag gegen 6 Uhr trafen 250
Turns=
des Saarvereins Pittlingen im Bahnhof Groß=Gerau ein. Zuu
Begrüßung hatten ſich der SA.=Sturm 13/168, das geſamte Grof
Gerauer Jungvolk, die HJ. und der BDM. ſowie zahlreiche Mi.
glieder des Turnvereins 1846 Groß=Gerau eingefunden. Weite;
waren der Sturmführer Engeroff mit ſeinem Stabe, die Krei= ſowje die Stadtverwaltung von Groß=Gerau erſchienen.
A-
der Zug der Saarturner im Bahnhof einlief, wurden die Saa.
gäſte von den zahlreich Erſchienenen mit ſtürmiſchen Heilrufen be
grüßt. Blumen und immer wieder Blumen wurden über die
An=
gekommenen geſchüttet. Kurz zuvor war der Vorſitzende mit dee
ſtellvertretenden Geſchäftsführung des Turnvereins Pittlingen in
Wagen eingetroffen. Die SA.=Kapelle, intonierte den
Bade=
weiler Marſch und unter deſſen Klängen marſchierten die
Saa=
turner, die z. T. in der ſchmucken ſchwarzen Bergwerksuniform en
ſchienen waren. vom Bahnſteig auf den Bahnhofsplatz, von d.e
Menge mit Jubel empfangen, wo ſie der Vorſitzende des Turm
vereins Groß=Gerau, Wahl, kurz begrüßte.
Sodann formierte ſich der ſtattliche Zug und zog vor der
Stadthaus. Hier hatten ſich die Spitzen der Partei, der Behörde!
und der Stadt eingefunden. Für den leider verhinderten Krei=s
leiter Stavinoga nahm Parteigenoſſe Schlich das Wort, d
die Saarturner im Namen der Kreisleitung Groß=Gerau begrüßt=
Beigeordneter Göbel, dankte dem Turnverein Pittlingen fü
ſein Erſcheinen und richtete den Appell an ſie: Tapfer auszuha
ren, bis die Entſcheidungsſchlacht geſchlagen. — Sodann begrüß!
der Ortsgruppenleiter Schad die Saarturner und wies in
ſeing=
kurzen Rede darauf hin, daß auch endlich die Stunde des
Saa=
volkes geſchlagen habe. Der Vorſitzende des Turnvereins Pittliw
gen wies in ſeinen Dankesworten darauf hin, daß die Abſtim
mung, die Anfang 1935 ſtattfinden ſoll, eigentlich gar nicht
nöt=
wväre, da die Saarbevölkerung in ihrer überragenden
Mehrhe=
treu zum deutſchen Vaterland ſtehe. Mit einem dreifachen Sies
Heil auf das deutſche Vaterland, das Saarland, den Führer Ado=)
Hitler, in das die Menge begeiſtert einſtimmte, ſchloß er ſein
Rede. Das Horſt=Weſſel=Lied und Deutſchlandlied und das
Saa-
lied bildeten den Abſchluß. Ein Marſch durch die feſtlich geſchmücl
ten Groß=Gerauer Straßen ſchloß am Abend die Feier.
ſperrt.
Schneppt
zunſalt,
Aicurchiah
ſeres geſp
Dollerſtädten
auf weite
Leheim.
2Gurg.-Gr.
Unleitung
MKdurchfäahr
ſthau=
berrt. Un
— Gernsheim. 5. Mai. Waſſerſtand des Rheins anz gerheut
4. Mai: —0,85 Meter. am 5. Mai: —0,87 Meter.
hurdert
Rite
A.
grö
PD. Rüſſ
n morg
5
uch an.
Bn. Hirſchhorn, 5. Mai. Erſchoſſen. Geſtern
nachmitta=
kurz nach 5 Uhr, erſchoß ſich in ſeiner Wohnung der Amtsvorſtam
des hieſigen Forſtamts Rothenberg. Forſtmeiſter Karl Chantr
mit einem Revolver. Seine Verletzungen am Kopfe waren
derar=
daß der Bedauernswerte nach einigen Stunden verſchied. Der
Ve=
ſtorbene weilte ſeit zwei Jahren in unſerem Städtchen und e= uden
freute ſich ob ſeines leutſeligen Weſens und ſeines offenen Cha
rakters allgemeiner Beliebtheit nicht nur bei ſeinen Untergebene=
und Kollegen, ſondern auch bei der geſamten Bevölkerung ſeins=
Dienſtbereichs. Was den ledigen, 50jährigen, pflichttreuen Boverlehzt
amten in den Tod getrieben hat, läßt ſich ſchwer ſagen, doch wer, .
det ſich ſeinem mit ihm zuſammenlebenden hochbetagten Vate
allgemeine Teilnahme zu.
— Hirſchhorn, 5. Mai. Waſſerſtand des Neckars arr
4. Mai: 1,50 Meter am 5. Mai: 1,54 Meter.
Bm. Hofheim (Ried), 5. Mai. Blitz ſchlägt in Kirch”
A
turm. Bei den am Mittwoch abend ſich hier heftig austobende
Maigewittern ſchlug der Blitz in den hieſigen Kirchturm und rick, Lin Einar
tete bedeutenden Schaden an. Der Turm weiſt zwei größere Löche” ſai ſtieß m
auf, die deutlich den Weg und die Gewalt des Blitzes zeigen. D71 Lcel eines
Turmuhr iſt beſchädigt und die Glockenſeile ſind unbrauchbar gS / Muſeums
worden. Den Schaden trägt die politiſche Gemeinde. Auch ware ian dieſes Mu
noch einige leichtere Blitzeinſchläge mit geringerem Schaden z+ urden zwei
verzeichnen.
6 Zentner 1
El. Geinsheim. 4. Mai. Pferd vom Blitz erſchlagem ſbeiten guf
Zwei Perſonen verletzt. Als Donnerstag nachmitta g m vorigen
ein Gewitter aufzog, wollte der Bauer Phil. Löſch, der mit ſeine/ ſhren jedo
Frau auf dem Feld gearbeitet hatte, ſchnell mit dem Fuhrwer” ſemmen wur
heimfahren. Da fuhr ein Blitz nieder und traf das Fahrzeug. Da= ſdert werde
Pferd wurde totgeſchlagen. Bei Löſch war die Mütze zerfetzt und i0 zertrümn
die Haare verſengt und er ſowohl wie ſeine Frau erlitten Brand/ werſt, daß in
wunden an Bruſt und Beinen. Löſch liegt zwar darnieder, abe= ſtanden
habe=
es beſteht keine Lebensgefahr.
ie iuiſchen
wurd
Seite 8 — Nr. 124
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 5. Mai. In unſerem Bericht über den
Ehren=
abend im Turnverein blieb irrtümlicherweiſe das Mitglied
Phi=
lipp Schmitt 14. unerwähnt, dem ebenfalls für 40jährige treue
Mitgliedſchaft die goldene Ehrennadel überreicht wurde.
J. Griesheim, 5. Mai. Die Wiederſehensfeier der in
den erſten Kriegstagen von hier ins Feld eingerückten Reſ.=Art.=
Munitions=Kolonne 47 findet am Samstag, 5., und Sonntag, 6.
Mai, im Feſtſaal „Zum grünen Laub”, hier, ſtatt. Es werden etwa
80 ehemalige Angehörige aus der näheren und weiteren Umgebung
hier eintreffen, die ſämtlich bei ihren früheren Quartiergebern
Unterkunft finden. Mit der Zuſammenkunft iſt ein Deutſcher Abeny
verbunden, bei dem die Sängervereinigung „Germania” ſowie der
Spielmannszug des Krieger= und Soldatenvereins mitwirken
werden. — Kleintierzuchtverein. Am Sonntag, den 6.
Mai, nachmittags. findet im Lokale Zum Bürgerhof” ein großer
Vortrag über „den Wert der Kaninchen= und Geflügelzucht” ſtatt.
Referenten: Gaugruppenleiter Kraus für Kaninchen,
Gaugrup=
penleiter Ackermann für Geflügel, außerdem Kreisgruppenleiter
Edinger.
— Eberſtadt, 5. Mai. Veranſtaltungen des
Schach=
klubs 1924 Eberſtadt anläßlich ſeines
zehnjäh=
rigen Beſtehens im Mai 1934. Es finden verſchiedene
Turniere ſtatt. Die Austragung erfolgt im Vereinslokal Café
Volkmann, Darmſtädter Straße. Geſpielt wird nach den Regeln
des Großdeutſchen Schachbundes (40 Züge in 2 Stunden). 1.
Tur=
nier um die Meiſterſchaft des Unterverbandes
Süd (Landesverband Mittelrhein). Zugelaſſen werden von
jedem der eingeladenen Vereine 1 bis 2 Spieler, insgeſamt nicht
mehr als 8 Teilnehmer für das Turnier. Der Sieger erhält den
Titel „Meiſter des Unterverbandes Süd” ſowie ein Diplom —
2. Hauptturnier. Zugelaſſen werden 8 Spieler aus der
nähe=
ren Umgebung. Der Sieger erhält ein Diplom. — Spielplan für
beide Turniere: 1. Runde: Samstag, 5. Mai, 17.30—21.30 Uhr.
Ausloſung und Spielbeginn. 2. Runde: Sonntag, 6. Mai, 9—13
Uhr. 3. Runde: Sonntag, 6. Mai, 15—19 Uhr. 4. Runde:
Don=
nerstag, 10. Mai (Himmelfahrt), 9—13 Uhr. 5. Runde:
Donners=
tag. 10. Mai (Himmelfahrt), 15—19 Uhr. 6. Runde: Samstag.
12. Maj, 17.30—21.30 Uhr. 7. Runde: Sonntag, 13. Mai, 9—13
Uhr. — 3. Mannſchaftsturnier am 13 Mai,
vormit=
tags 9 Uhr, im Vereinslokal. Hierzu ſind 4 Vereine aus
der näheren Umgebung mit je 4 Mann eingeladen. Die
Sieger=
mannſchaft erhält ein Diplom und einen Wertpreis, die 2.
Mann=
ſchaft ein Diplom und einen Troſtpreis. Die Siegerehrung und
Preisverteilung finden nach dem Abſchluß der Turniere im
Ver=
einslokal ſtatt.
Eb. Eberſtadt, 5. Mai. Jubiläum der
Villenkolo=
nie. Die zur Gemarkung und Gemeinde Eberſtadt gehörende
Waldvillenkolonie „Ludwigshöhe” kann in dieſem Jahre auf ein
35jähriges Beſtehen zurückblicken. Die erſten Anfänge zur
Errich=
tung des Villenviertels zu Füßen der Ludwigshöhe fallen nämlich
in das Jahr 1899. Die Entſtehung der Villenkolonie iſt in erſter
Linie der Initiative des damaligen Bürgermeiſters Wilhelm
Schäfer zu verdanken.
G. Ober=Ramſtadt, 5. Mai. Deutſche
Stenographen=
ſchaft. In Anweſenheit des Leiters des Gaues Heſſen=Naſſau der
Deutſchen Stenographenſchaft, Pg. Werner=Darmſtadt, und des
Kreisgeſchäftsführers Pg. Lang=Darmſtadt erfolgte nach
voraus=
gegangenen vorbereitenden Beſprechungen in einer im „
Heſſi=
ſchen Hof” ſtattgefundenen Generalverſammlung die Verſchmelzung
der beiden hieſigen Stenographengruppen zu einer Ortsgruppe
der Deutſchen Stenographenſchaft. Die Verſchmelzung ging
reibungslos und in voller Einmütigkeit ſehr raſch vonſtatten. Zum
Leiter der neuen Ortsgruppe wurde Pg. Georg Henkel einſtimmig
gewählt und vom Leiter des Gaues ſogleich in ſeinem Amt
be=
ſtätigt. Der neue Leiter der Ortsgruppe berief anſchließend die
übrigen Herren der Ortsgruppenleitung und ermahnte die
zahl=
reich anweſenden Schriftfreunde zu freudiger, zielbewußter
Zu=
ſammenarbeit. Die Herren Werner und Lang beglückwünſchten
die neue Ortsgruppe zu der befriedigenden Löſung der
Kurzſchrift=
angelegenheit in Ober=Ramſtadt und ſprachen die Erwartung aus.
daß der Zuſammenſchluß ſich ſehr bald in einer Leiſtungsſteigerung
und Erhöhung der Mitgliederzahl auswirken möge.
Sonntag, 6. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 124 — Seite 9
Sraßenbericht
für die Woche vom 6. bis 12. Mai 1934.
EMitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club, Gau 15
Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
„Weſtmark”
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Keine Sperren gemeldet.
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Groß=Gerau—Gernsheim (zwiſchen Biebesheim und Gernsheim)
Km. 19,0—19,8 vom 2. 5. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Bruchmühle.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Mörfelden-Langen vom 16. 10. 33 bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Gräfenhauſen—Wixhauſen oder Neu=Iſenburg.
Darmſtadt—Gräfenhauſen vom 13. 11. 1933 bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Arheilgen—Wixhauſen oder Weiterſtadt—
Schneppenhauſen.
Pfungſtadt — Eſchollbrücken und Pfungſtadt — Griesheim bis zur
Kreuzung mit der Straße Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 11. 1,
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Eſchollbrücken—Hahn.
Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 28. 11. 33 bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Eberſtadt—Pfungſtadt.
Ortsdurchfahrt Hechtsheim (alte Gauſtraße) vom 8. 1. bis auf
wei=
teres geſperrt. Umleitung im Ort durch die Karthäuſerſtraße.
Wallerſtädten—Geinsheim, Km. 18,42—23,156, vom 19. 3. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Groß=Gerau—Wolfskehlen—
Leeheim.
Dieburg—Groß=Zimmern vom 26. 3. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Groß=Zimmern — Kleinertsbrücke—Dieburg.
Oetsdurchfahrt Dreieichenhain (Bahnhofſtraße) im Zuge der Straße
Forſthaus Koberſtadt—Dreieichenhain vom 20. 4. bis 19. 5.
ge=
ſperrt. Umleitung: Philippseich.
t. Groß=Rohrheim, 5. Mai. Maimarkt. Zum diesjährigen
broß=Rohrheimer Mai= und Zuchtviehmarkt gehen täglich
zahl=
eiche Meldungen ein. Zur Prämiierung und zum Verkaufe
wer=
en eine größere Anzahl erſtklaſſiger Bullen. Eber. Böcke und
weib=
iche Tiere zur Schau geſtellt; mit dem Markte verbunden iſt eine
lusſtellung landwirtſchaftlicher Maſchinen aller Art. Man rechnet
nit einer außergewöhnlichen ſtarken Beteiligung.
LPD. Rüſſelsheim. 5. Mai. Schuß auf einen Autobus.
beſtern morgen wurde auf einen Autobus, der ſich auf der Fahrt
ach den Opelwerken befand, in der Nähe des Mainzer
Waſſer=
verks Schönauerhof ein Anſchlag verübt. Ein Gewehrſchuß, der
us dem nahen Walde abgegeben wurde, durchſchlug die Scheibe
es Fahrzeugs und die Kugel drang einem Fahrgaſt in die Backe
nd verletzte den Knochen leicht. Es beſteht der Verdacht, daß der
ſchuß aus dem Gewehr eines in der Nähe wildernden Zigeuners
bgegeben wurde. Die polizeilichen Ermittlungen dauern zurzeit
och an.
Aus Rheinheſſen.
Ex. Wattenheim, 5. Mai. Steinſärge zutage
geför=
ſert. Im Laufe dieſer Woche wurden hier ſeltene Funde gemacht.
ſeim Eingraben der Fahnenſtange am Gefallenendenkmal, am 1.
Tai, ſtieß man auf eine mächtige Steinplatte, welche ſich als der
leckel eines Steinſarges erwies. Nachdem die Leitung des
Worm=
ſe Muſeums verſtändigt war, wurde in Anweſenheit einiger
Her=
in dieſes Muſeums die Ausgrabung reſtlos vorgenommen. Dabei
urden zwei Sarkophage zutage gefördert, von denen der eine über
3 Zentner wiegt und an den Außenſeiten gediegene
Steinhauer=
beiten aufweiſt. Bei der Errichtung des Gefallenen=Ehrenmals
vorigen Sommer ſtieß man nur auf einige Skelette. Vor zehn
hren jedoch, als vor dem Kirchenportal eine Pflaſterung
vorge=
umen wurde, konnten ebenfalls einige Steinſärge zutage
ge=
idert werden, leider wurden dieſelben aber aus Unkenntnis
völ=
zertrümmert. Das zahlreiche Vorkommen dieſer Steinſärge
be=
niſt, daß in grauer Vorzeit hier eine wohlhabende Siedlung
be=
unden haben muß. Das Vorkommen dieſer Steinſärge auf rechts=
Uiniſchem Gebiet iſt eine Seltenheit, weshalb die Arbeit nicht
ſcheut wurde, dieſe ſtummen Zeugen aus dem 5. oder 6.
Jahr=
hndert n. Chr. der Erde zu entreißen.
Schulhauseinſturz in Württemberg.
Drei Lehrer und 120 Schulkinder mitten im Unkerrichk vom Einſturz überraſcht. — Ein Lehrer und ſechs
Kinder kok aus den Trümmern geborgen. — Weitere fünf Kinder ſchwer und zwölf leichter verletzt.
Bergung der Berſchütkeken
unker größter Lebensgefahr.
DNB. Stuttgart, 5. Mai.
In Winterbach (Oberamt Schorndorf) ſtürzte Samstag
vormittag kurz nach 10 Uhr während des Unterrichts das alte
Schulhaus ein. Unter den Toten, die aus den Trümmern
hervorgezogen wurden, befinden ſich Hauptlehrer Kohnle und
vier oder fünf Schulkinder. Die Zahl der Verletzten iſt noch
nicht ermittelt.
In den Schulzimmern befanden ſich die Lehrer und Kinder,
die nicht mehr alle den Ausgang gewinnen konnten. Von allen
Seiten rannte die beſtürzte Einwohnerſchaft herbei, um die erſte
Hilfe zu leiſten. Der Schorndorfer Autolöſchzug ſowie die
Sani=
tätskolonne vom Roten Kreuz waren ſchnell zur Stelle, ebenſo die
Aerzte. Unter größter Lebensgefahr mußte an die Bergung der
Verſchütteten gegangen werden. Lehrer Kohnle, der mit
ſeinem Körper noch zwei Kinder deckte, wurde tot
aus den Trümmern gezogen. Außer ihm ſind — ſoweit
bis jetzt feſtſteht — vier bis fünf Schulkinder tot geborgen
wor=
den. Wieviele Verletzte das Unglück gekoſtet hat, läßt ſich im
Augenblick nicht ermitteln, da die Kinder in ihrem furchtbaren
Schrecken nach allen Richtungen davongelaufen ſind.
Der Anblick der Unglücksſtätte iſt entſetzlich. Das Gebäude
iſt ganz durchgebrochen; nur die beiderſeitigen Wände und das
Dach ſtehen noch.
Das ganze Dorf ſtehl unker dem furchtbaren
Eindruck des Unglücks.
Ueberall ſtehen Gruppen von Dorfbewohnern, die die
Kata=
ſtrophe beſprechen. Inzwiſchen iſt die Feuerwehr dabei, das
Ge=
bäude vollends einzureißen. Von den Getöteten konnten bisher
der 40 Jahre alte Hauptlehrer Kohnle und die Schüler
Her=
mann Renz (12 Jahre), Walter Beutelſpacher (10 Jahre),
Walter Schlierer (9 Jahre), Hermann Günther (9 Jahre),
Maria Uetz (10 Jahre) und Lore Käfer (10 Jahre) geborgen
werden. Vermißt wird der Schüler Alfred Eiſemann, von
dem angenommen werden muß, daß er noch unter den Trümmern
liegt. Außerdem ſind fünf Kinder, von denen eins im Sterben
liegt, ſchwer verletzt worden. Zwölf leichter verletzte Kinder
befinden ſich in ärztlicher Behandlung. Von dem alten
Schul=
haus, das in der Mitte durchgebrochen ſcheint, ſtehen noch die
bei=
den Giebel.
Die Urſache des Einſturzes
ſcheint nicht in der vorgeſchrittenen Baufälligkeit des Gebäudes
begründet zu ſein, ſondern, wie vermutet wird, in
Kanaliſations=
arbeiten, die in der Nähe des Hauſes vorgenommen werden und
durch die eine Senkung des Untergrundes eingetreten zu ſein
ſcheint. Insgeſamt waren in dem Schulhaus 120 Schulkinder
und drei Lehrer untergebracht.
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Ein Augenzeuge,
ein junger Mechaniker, der ſich von Anfang an an den
Bergungs=
arbeiten beteiligt hatte, gibt folgende Einzelheiten:
Als die Mauern unter großem Getöſe und rieſiger
Staub=
entwicklung durchbrachen und der mittlere Teil des Hauſes
ein=
ſtürzte, ſuchten ſich die Kinder dadurch zu retten, daß ſie aus den
Fenſtern ſprangen. Während dies den Schülern, die im
Erd=
geſchoß waren, noch gelang, wurden diejenigen, die aus den
Fenſteröffnungen des oberen Stockwerkes herausſprangen, von
den unten ſtehenden Erwachſenen in den Armen aufgefangen.
Auf dieſe Weiſe konnten ſich noch zahlreiche Kinder vor dem
ſiche=
ren Tode retten. Vor der Unglücksſtätte hätten ſich
herzzerrei=
ßende Szenen abgeſpielt. Schreiende und weinende Mütter
ſuch=
ten nach ihren Kindern, die zum Teil in ihrer Verwirrung den
Platz verlaſſen und ſich irgendwo verſteckt hatten. Die Kinder
waren durch den Schreck ſo erſchüttert, daß ſie am Anfang weder
ſprechen noch weinen noch irgendeine Auskunft über den Hergang
des Unglücks geben konnten. Der Augenzeuge berichtet weiter,
daß er unter dem Klavier drei Kinder hervorgezogen hatte, zwei
von ihnen waren tot, das dritte konnte er noch lebend bergen;
es war mit dem Schreck davongekommen.
Wie wir noch erfahren, haben ſich Reichsſtatthalter Murr wie
auch die Vertreter des württembergiſchen Kultusminiſteriums
ſofort nach Bekanntwerden der Kataſtrophe an die Unglücksſtätte
begeben.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugégulttung beizufügen. Anonyrse Anfragen wirten
nicht beantwortet. Die Beantwortung erſolgt ohne Rechtsverbindlichkelt.
L. 2522. Sie hätten die Klage gegen das Finanzamt vor der
Verſteigerung des gepfändeten Gegenſtandes nach 8 328 der
Reichs=
abgabenordnung beim Amtsgericht, in deſſen Bezirk das
Finanz=
amt gepfändet hat, erheben ſollen. Jetzt können Sie nur nach 8 346
der Reichsabgabenordnung eine vorzugsweiſe Befriedigung aus
dem Erlöſe verlangen, vorausgeſetzt, daß nach BGB. ein ſolches
Pfand= oder Vorzugsrecht nach BGB. beſteht. Auch hier wäre die
Klage bei dem Amtsgericht, in deſſen Bezirk gepfändet wurde, zu
erheben, und zwar gegen das Reich, vertreten durch das
Finanz=
amt. Für die Erteilung des Armenrechts wäre dieſes Amtsgericht
zuſtändig. Vielleicht erledigt ſich aber die Angelegenheit am
ein=
fachſten dadurch, daß Sie den Dienſtaufſichtsweg (Landesfinanzamt,
Reichsfinanzminiſterium) beſchreiten.
S. 315. Darüber liegen die Strafbarkeit bejahende
oberſt=
richterliche Entſcheidungen aus früherer Zeit vor; der Eigentümer
muß dieſe Tiere in geeigneter Weiſe verwahren und einſperren.
S. O. 30 hier. Ihre Fragen erledigen ſich am einfachſten durch
Rückſprache (werktags vormittags 8 Uhr) bei der Schriftleitung.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6.Quetſch; für den Sport; Karl Böhmann: für „Die
Gegenwart” Tagesſpiegek in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigen=
teil und geſchäftl. Mitteilungen: Willy Fuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. IV. 34. 2107
Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
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Sonntag, 6. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 124 — Seite 11
der Grundſkein
H.
Ein Modell des neuen Reichsbank=Gebäudes,
zu dem am 5. Mai im Auftrage und in Anweſenheit des Führers Reichsbankpräſident Dr. Schacht
Der Brand eines rieſigen Holzlagers und mehrerer Lagerſchuppen,
die auf dem Gelände des Verladebahnhofes Leipzig=Kirchſtraße aus unbekannter Urſache Feuer fingen
und in kurzer Zeit durch die Flammen zerſtört wurden.
den Grundſtein gelegt hat.
Reich und Ausland.
Unſere Segelflieger
kehren aus Südamerika zurück.
Erſte Seereiſe mik „Kraft durch Freude‟
Eröffnung der Rhein=Mainiſchen
Braunen Meſſe.
ab
Frankfurt a. M. Am Samstag wurde die
Rhein=Maniſche Braune Meſſe in Frankufrt
eierlich eröffnet. Als erſter Redner ſprach Pg.
Uteilungsleiter Steinecker im Auftrag des
Enſtituts für Wirtſchaftspropaganda. Die
Auf=
abe der Braunen Meſſe ſei es, das
wirtſchaft=
iche Wollen der Bewegung und der Regierung
n die breiteſten Schichten zu tragen. Der
Ab=
tilungsleiter „Meſſe und Ausſtellung” bei der
verſten Leitung der NS. Hago, Theilig,
fhrte aus, daß gerade die Braunen Meſſen eine
inzigartige Möglichkeit für Mittelſtand,
Hand=
terk und Gewerbe wären, ihre Erzeugniſſe zu
ropagieren. Abteilungsleiter Theilig
über=
bachte außerdem die beſten Grüße und Wünſche
ds Reichsführers des Deutſchen Handels, Dr. v.
henteln. Im Namen der Ausſtellungsleitung
bgrüßte Dr. Schnorr die Erſchienenen und
ues darauf hin, daß es eine hervorragende
Auf=
abe der Braunen Meſſe ſei, weiter am
wirt=
ſtaftlichen Aufbau mitzuwirken und der
Arbeits=
ligkeit zu ſteuern. Für den Verein Deutſcher
ügenieure, der im Rahmen der Braunen Meſſe
d Lehrſchau „Inſtällationstechnik”, ausſtellt,
rach Diplomingenieur Schaub.
Im Namen des Gauleiters Sprenger führte
dnn Oberbürgermeiſter Staatsrat Dr. Krebs
ſeiner Eröffnungsrede aus, daß die Braunen
Leſſen die Aufgabe hätten, an der wirtſchaftlichen
Nuorganiſation mitzuarbeiten. Er freue ſich, daß
gerade in Frankfurt, das als alte Meſſeſtadt
Eannt ſei, dieſe Schau eröffnen könne.
Anſchließend fand ein Rundgang durch die
Dſſe ſtatt. Den Handwerkerinnungen
Frank=
uts iſt Gelegenheit geboten worden, in
Gemein=
ſaiftsſtänden ihre qualitativ beſten Erzeugniſſe
* Schau zu ſtellen. Neben den modernſten
Er=
egniſſen handwerklicher Kunſt findet man eine
Roriſche Abteilung, in der der Kampfbund für
ſetſche Kultur die Entwicklung des Frankfurter
hndwerks veranſchaulicht. Ein großes
Schau=
hio zeigt die Ausdehnung und Organiſation des
n Frankfurt gelagerten Wirtſchaftsraumes, der
n Rhein=Mainiſchen Induſtrie= und Handelstag
naniſiert iſt, auf. Die oberen Räume der
9uunen Meſſe ſind von der NS. Frauenſchift
behickt.
Die Abſchiedsfeier für die erſten See=Urlauber der NS=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟,
die am 3. Mai mit dem Dampfer „Dresden” des Norddeutſchen Lloyd vom Bremerhaven aus für
icht Tage in See gingen. Nachdem der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Staatsrat Dr. Ley, den
Urlaubern frohe Fahrt gewünſcht hatte, wurde das Deutſchland= und das Horſt=Weſſel=Lied geſungen.
Hohe Zuchkhausſtrafen
Heidelberger Heimſtättenbauſparkaſſen=Prozeß
beantragt.
Heidelberg. Im Heidelberger Heimſtät=
Bauſparkaſſen=Prozeß beantragte der
Staats=
calt nach dreiſtündiger Anklagerede folgende
Eimtſtrafen: 5 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre
werluſt für Pfleger, 3 Jahre 6 Monate Zucht=
½ und 3 Jahre Ehrverluſt für Rahn, für
Anheimer und Linnebach 10 bzw. 5 Monate
Eingnis. Da Pfleger allein es vermochte, den
Weß ein ganzes Jahr hinauszuſchieben, bat der
antsanwalt, ihm keinen einzigen Tag der Un=
1Rchungshaft anrechnen zu wollen. Ein noch
1lſhrlicherer Aſozialer iſt indeſſen Rahn. Er
Ic als der typiſch gewandte Schieber ange=
Ehen werden, der es meiſterhaft verſtanden
9Munter ſcheinbarer Wahrung des Rechtsſtand=
ÜAſtes durch die Geſetzeslücken durchzuſchlüpfen.
Das Brooklyn=Pier
in Flammen.
Luftaufnahme der Pier=Anlagen
von New York=Brooklyn.
Die am 25. Januar unter Führung von Prof.
Georgii in Rio de Janeiro zu einem längeren
Südamerika=Aufenthalt eingetroffene deutſche
Segelflugexpedition, der u. a. Heinz Dittmar,
Wolf Hirth, Peter Riedel und Hanna Reitſch
an=
gehören, haben nach überaus erfolgreich
verlau=
fenen Forſchungsflügen in Argentinien und
Bra=
ſilien am 13. April mit dem Dampfer „General
San Martin” die Heimreiſe angetreten und
wer=
den am 8. Mai in Hamburg eintreffen. Die
Deutſchen haben ſich die Herzen der
Südameri=
kaner im wahrſten Sinne des Wortes „im Fluge‟
erobert und durch ihre fabelhaften Leiſtungen der
deutſchen Sache außerordentlich genützt. Für die
Expedition war es eine beglückende Erkenntnis,
daß es für ſie noch eine höhere Aufgabe gibt, als
Leiſtungen, Rekorde und Anerkennung zu fliegen.
Dieſem ſchönen Ziel iſt ſie bis zum Ende treu
ge=
blieben, und hat ſo ihrem Verlauf das beſondere,
über die Dauer des Aufenthalts hinausreichende
Gepräge gegeben.
Der Blitz in der Kirchkurmſpike.
Berlin. Bei einem Unwetter, das am
Don=
nerstag über dem Weſten Berlins niederging,
ſchlug der Blitz in die Kirchturmſpitze einer
katho=
liſchen Kirche in Berlin=Schöneberg. Dabei brach
die Spitze unterhalb des Knaufes in einer Länge
von rund 14 Metern ab und hing kopfüber und
drohend ſenkrecht herunter. Die ſofort alarmierte
Feuerwehr konnte zunächſt nichts ausrichten, da
die Leitern zu kurz waren. Wegen der dauernden
Abſturzgefahr nahm die Polizei im
Einverneh=
men mit der Baubehörde umfangreiche Abſper=
Die Juwelen in der Aukokaxe.
erlin. Ein Berliner Taxichauffeur hatte
ine Droſchke gekauft, war dann aber ſpäter
wAden Raten ins Gedränge gekommen und in
9Achrverſte wirtſchaftlich Not geraten. In die=
Zeit hatte er eines Tages die Frau eines
9 Hüikanten vom Anhalter Bahnhof gefahren, die
IIhlm. Wagen einen Brillantenſchmuck im Wert
WMA0 000 RM. vergaß. Der unehrliche
Chauf=
ſeAhrtte den wertvollen Fund aber nicht abge=
At, ſondern er hatte ſich durch ſeine Not dazu
Titen laſſen, den Schmuck mit Hilfe eines ihm
b knxen Hehlers zu veräußern. Gemeinſam
An die beiden nach Holland. Unterwegs aber
I dann dem Chauffeur die Gewiſſensbiſſe,
U ler kehrte um, nahm aber ſpäter von ſeinem
und” doch noch 1000 RM. als Erlös an. Das
Gt urteilte milde und ließ es bei 6 Monaten
namis, da der Angeklagte Reue zeigte. Der
bekam allerdings 1 Jahr 3 Monate Ge=
In den Hafenanlagen des New=
Yorker Stadtteils Brooklyn brach
ein Rieſenfeuer aus, das einen
großen Teil der Kai=Schuppen
ver=
nichtete. In den Flammen kam
eine Perſon um. Da mehrere
an=
dere Perſonen vermißt werden,
wird angenommen, daß ſie
gleich=
falls den Tod in den Flammen
gefunden haben. Der Sachſchaden
wird auf mehr als 10 Millionen
Reichsmark geſchätzt.
Immer neue Brandfackeln
über den rumäniſchen Wäldern.
Bukareſt. Die Waldbrände in Rumänien
nehmen immer größeren Umfang an. Zum Teil
ſind ſie von den Bauern ſelbſt angelegt worden,
die dadurch Weidegelegenheit für das Vieh
ſchaf=
fen wollen, das unter der Trockenheit ſchwer zu
leiden hat. Im Bezirk Kronſtadt ſtehen wieder
vier Wälder in Flammen. 50 Bauern wurden
verhaftet. Sie ſind geſtändig, die Brände
ange=
legt zu haben. Bei Targul Jiu ſteht der Wald
in einer Ausdehnung von 10 Quadratkilometern
in Flammen. Sieben Waldbrände, die zumeiſt
auf Selbſtentzündung oder Unvorſichtigkeit der
Hirten zurückzuführen ſind, wüten im Bezirk
Campulang. Die Löſcharbeiten geſtalten ſich
in=
folge der Unzugänglichkeit der Gebirgswälder
ſehr ſchwierig. Ueberall wurden ſtarke
Militär=
kräfte eingeſetzt.
Suche nach Dillinger auf hoher See.
Glasgow. Auf Grund des in Chicago
ver=
breiteten Gerüchts, daß ſich der berüchtigte
Schwerverbrecher Dillinger an Bord des
Damp=
fers „Ducheß of York” auf dem Wege nach
Eng=
land befindet, hat die Polizei von Glasgow einen
Funkſpruch an den Kapitän dieſes Dampfers
ge=
ſandt und angefragt, ob ſich Dillinger an Bord.
befindet. Der Dampfer hatte Halifax (
Neu=
ſchottland) am Montag verlaſſen und ſollte
Samstag nachmittag in Greenock (Schottland)
eintreffen. Der Kapitän erwiderte, daß er das
ganze Schiff gründlich durchſucht habe, aber keine
Spur von Dillinger habe finden können. Trotz
dieſer erfolgloſen Suche werden ſich
Geheimpoli=
ziſten an Bord des Dampfers begeben, ſobald er
den ſchottiſchen Hafen erreicht hat. Eine
Auffor=
derung zur Verhaftung von Dillinger ſeitens der
amerikaniſchen Behörden in Glasgow iſt bisher
nicht eingegangen.
rungen vor, die eine große Zuſchaueimenge
an=
lockten. Der Straßenbahn= und Autobusverkehr
wurden umgeleitet, wie überhaupt der geſamte
Fahr= und Fußgängerverkehr auf dem
Winter=
feldplatz in großem Umfang ſtillgelegt wurde. Die
herabgeſchlagene Spitze wiegt rund 20 Zentner,
urde alſo bei einem Abſtürzen ein erhebliches
Unheil anrichten können. Ueber Nacht blieb dann
der Platz unter polizeilicher Aufſicht, und am
Freitag morgen kamen dann Bauarbeiter
ange=
rückt, um ein richtiges Gerüſt aufzuſtellen und ſo
an die Turmſpitze heranzukommen. Die
Arbei=
ter ſind nun damit beſchäftigt, in ſchwindelnder
Höhe die Turmſpitze abzurüſten, was aber mehrere
Tage in Anſpruch nehmen wird.
Seite 12 — Nr. 124
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 6. Mai 1934
dergSaſbd de lagtlaett
Handbal=Gaumannſchaft
gegen Skadkelf Darmſtadt 16:8 (19:4).
Vor ungefähr 500 Zuſchauern endete das Spiel mit einem
verdienten Sieg der Gauelf. Das Treffen wurde von der
Stadt=
elf jederzeit offen gehalten, aus dem Umſtand, daß die Stadtelf
nicht die Schußkraft hatte wie ihr Gegner, kam dieſer hohe
Tor=
unterſchied heraus. In techniſcher Hinſicht war jedoch die
Gau=
elf weſentlich beſſer. Das Verſtändnis innerhalb der
Gaumann=
ſchaft hat ſich gegen das Spiel in Schwanheim gebeſſert. Man
ſah manchmal ſehr gut geſchloſſene Angriffsleiſtungen. Dem
tech=
niſch und taktiſch reiferen Spiel der Gaumannſchaft ſetzten die
Vertreter Darmſtadts einen großen Eifer entgegen, doch genügte
der zum Sieg über eine ſolche „Kanonenmannſchaft” nicht.
Beide Mannſchaften traten in der angekündigten Aufſtellung
an, mit Ausnahme von Seeberger (TV. Frieſenheim), für den
Stahl (Polizei) einſprang. In der Stadtelf vertrat Crößmann=
Pfungſtadt den verletzten Unmacht.
Die Stadtelf
begann das Treffen mit großem Eifer und hatte bereits in der
2. Min. das Führungstor erzielt. Erſt nach einigen erfolgloſen
Angriffen erzielt Spalt den Ausgleich 1:1. Innerhalb kurzer Zeit
erhöhen Feick und Papſtdorf auf 3:1. Ein energievoller
Durch=
bruch von Feick endet an der Latte. Auf der Gegenſeite läßt
Leonhardt eine Chance aus. Spalt erhöht für ſeine Farben auf
4:1. Leonhardt und Luley ſtellen das Reſultat auf 4:3.
Leon=
hardt auf 4:4. Embach freiſtehend auf 5:4. Randl beteiligt ſich
auch am Torſchießen. Sein ſchöner Wurf trifft das Schwarze.
6:4. Gute Paraden der beiden Darmſtädter Hüter zeigen, daß
ſie die rechten Manner auf dem rechten Platze ſind. Das
Halb=
zeitergebnis ſtellen dann Embach, Papſtdorf (2). Embach (
Straf=
wurf) mit 10:4 her.
Kiepfer eröffnet mit einer ſchönen Parade die zweite
Spiel=
hälfte. Die Gauelf erhöht dann mit ſchönen Würfen von Embach
und Papſtdorf auf 12:4. Durch Leonhardt kommt die Stadtelf
zu Wort. 12:5. Randl, Feick und Embach bringen das Ergebnis
auf 15:5. Die letzten Treffer teilen ſich Avemarie, Leonhardt,
Randl und wiederum Leonhardt zum Schlußergebnis 16:8.
In der Kritik
kommt naturgemäß die Gauelf am beſten weg. Der Sturm iſt
ſehr gefährlich, zumal Daſcher immer als ſechſter Stürmer mit
nach vorne geht. In der Hintermannſchaft klappte es zeitweiſe
ſehr gut. Die beſten Leute waren hier Kiepfer, Dittmar und
Stahl. Aber auch die anderen waren voll bei der Sache.
Die Stadtelf hatte gute Kräfte in Mayer (trotz der 16
Tore), Avemarie, Schmitt und Leonhardt.
Der Schiedsrichter, ein Herr vom Merckſportverein, war dem
fairen Spiel jederzeit gewachſen.
Bo.
Der Weſtdeutſche Handballmeiſter
i Durinntadt.
Polizei- Tura Barmen.
Wir machen ſchon heute auf das Spiel der Zwiſchenrunde um
die Deutſche Handball=Meiſterſchaft auf dem Polizeiſportplatz am
nächſten Sonntag, den 13. Mai, aufmerkſam und bitten
alle Sportintereſſenten, die weiteren Berichte der nächſten Tage
zu verfolgen. Ueber Preiſe und Vorverkauf wird noch berichtet.
Das für den gleichen Sonntag angeſetzt geweſene
Aufſtiegs=
ſpiel im Fußball gegen Heuſenſtamm iſt von der
Be=
hörde auf den 3. Juni verlegt worden.
Sporkverein 98 — Turngeſellſchaft Offenbach.
Heute 3.30 Uhr Stadion!
Zum letzten Verbandsſpiel der Gauliga empfängt SV. 98
heute am Böllenfalltor die Offenbacher Turner. Wenn ſchon
dieſes Treffen keinerlei Bedeutung in ſich birgt, ſo werden es die
Lilienträger gewiſſermaßen als eine Ehrenſache betrachten, die
knappe Niederlage in Offenbach bei dem heutigen Rückſpiel zu
korrigieren. Die 98er werden das Spiel in folgender Beſetzung
beſtreiten: Lindenberger: Dittmar, Förſter: Fiedler, Delp.
Cre=
ter; Koch, Werner, Ploch, Freund, Feick. Der bekannte
Mittel=
läufer Delp der 98er wird heute zum 300. Male die blau=weißen
Farben vertreten. Dem ſympathiſchen und beliebten Sportsmann
unſeren herzl. Glückwunſch.
Aufruf an alle Jungradfahrer
von Darmſtadt und Umgebung!
Dem Darmſtädter Radſportclub 1919 wurde die
Durchfüh=
rung des zum Zwecke der Nachwuchsſuche für die Olympiſchen
Spiele ausgeſchriebenen Straßenrennens (Vorentſcheidung)
Der „Erſte Schritt” 1934
vom Verband Deutſcher Radfahrer übertragen. Das Rennen
findet am 13. Mai 1934 auf der Strecke Dieburg—Altheim
—Babenhauſen und zurück ſtatt. (Näheres über Start
und Ziel bringen wir demnächſt an dieſer Stelle.) Die Art des
Fahrrades iſt nicht vorgeſchrieben, jedoch hat das Fahrrad den
polizeilichen Beſtimmungen entſprechend mit Glocke und
Hand=
oder Rücktrittbremſe verſehen zu ſein. Teilnehmer auf
Wulſt=
reifen erhalten für die Strecke 2½ Minuten Vorgabe
Drahtrei=
fenfahrer 1½ Min., Schlauchreifenfahrer ohne Vorgabe.
Zugelaſſen ſind zu dieſem Rennen alle jungen Radfahrer
ariſcher Abſtammung und deutſcher Nationalität im Alter von
14 bis 18 Jahre (Stichtag 1. Mai), ohne Rückſicht darauf, ob ſie
einem Verein angehören oder nicht — ſofern ſie noch nicht an
einem öffentlichen Wettbewerb auf der Bahn oder Straße
teil=
genommen haben.
Meldung: Zur Teilnahme ſind auf dem offiziellen
Melde=
bogen, der durch den Führer des Darmſtädter Radſport=Clubs
(Hugo Brunner, Heinheimerſtraße 16) koſtenlos zu beziehen iſt,
bis zum Freitag, den 11. Mai, dort abzugeben.
Preiſe: Der Sieger des Vorlaufes erhält ein
Blumen=
gebinde mit geſtickter Schleife und eine Urkunde. Der zweite bis
zwölfte Fahrer je eine Urkunde. Soweit dieſe Preisträger noch
nicht Mitglied des Deutſchen Radfahrer=Verbandes ſind, werden
ſie koſtenlos in den Verband und den Darmſtädter Radſport=Club
aufgenommen. Der Sieger, evtl. bis zum Vierten, nimmt auf
Koſten des Verbandes an dem Zwiſchenlauf teil. Der Endlauf
findet am 2. September 1934 in Berlin ſtatt, für die
Teilnahme=
berechtigten gleichfalls auf Koſten des Deutſchen Radfahrer=
Ver=
bandes. Neben anderem winken dort den Siegern ſehr wertvolle
Ehrenpreiſe.
Meldungen ſind an Hugo Brunner, Heinheimerſtraße 16,
ab=
zugeben, woſelbſt auch jede weitere Auskunft erteilt wird.
Walter Neuſel ſiegt weiker!
Der deutſche ſchlug Tommy Loughran nach Punkken.
Seitdem Max Schmeling im Kampf um die Weltmeiſterſchaft
im Schwergewichtsboxen ausgeſchaltet worden iſt, gilt der
Weſt=
fale Walter Neuſel als neue Hoffnung. Wenn es bisher noch
zweifelhaft war, ob Neuſel ſich bis zu einem Endkampf um die
Weltmeiſterſchaft durchſetzen könnte, ſo hat der Deutſche in der
Nacht zum Freitag bewieſen, daß er tatſächlich das Zeug dazu in
ſich hat. Im ausverkauften Madiſon Square Garden zu New York
ſchlug Walter Neuſel den Amerikaner Tommy Loughran, der
kürz=
lich noch mit Primo Carnera um die Weltmeiſterſchaft kämpfte
und in dieſem Kampf dem Rieſen, nur nach Punkten unterlag,
knapp, aber ſicher nach Punkten. Walter Neuſel hat ſeine ſtändig
wachſenden Freundeskreiſe alſo nicht enttäuſcht, er ſteht nun in der
engeren Auswahl der Kandidaten für die Weltmeiſterſchaft.
Tommy Loughran iſt ein zwar nicht ſehr hart
ſchlagen=
der, aber techniſch hervorragender Boxer. Er gilt in der Union
geradezu als Verteidigungskünſtler. Im Lager des Deutſchen
be=
fürchtete man, daß die für den Kampf angeſetzte Diſtanz von zehn
Runden nicht groß genug ſei, um der größeren Härte und
Aus=
dauer des Deutſchen zum Erfolg zu verhelfen. Die Amerikaner
Fußball.
SV. 98 komb. — Schwimm=Club „Jung=Deutſchland” 8:4 (3:3).
Die in beachtlicher Anzahl erſchienenen Zuſchauer waren
er=
ſtaunt, mit welcher Fertigkeit einzelne Leute des „Clubs” mit
dem Fußball umgingen. Jedenfalls brachten dieſe Stützen der
Schwimmer die recht ſtark aufgeſtellten 98er derart aus dem
Konzept, daß es ihnen gelang, vor der Pauſe zweimal in
Füh=
rung zu gehen. Wäre in der 2. Hälfte der 98er Torwart nicht
zu ganz famoſer Form aufgelaufen, dann hätten die Tore, die
der „blaue” Sturm ſchoß, kaum zu dieſem hohen Siege gereicht.
Für den beſtellten Schiri Jgges pfiff E. Ruppel von SV. 98
das faire Spiel.
TSG. 46 Darmſtadt — SV. 1922 Roßdorf.
Zum fälligen Verbandsrückſpiel, treffen ſich beide Vereine
heute vorm. 11 Uhr auf dem Platze in Roßdorf. Hier dürfte
es zu einem ſpannenden und intereſſanten Spiel kommen, weil die
4ber keinen Punkt mehr verlieren wollen, um den zweiten
Tabel=
lenplatz zu behaupten. Da die Roßdörfer durch die erlittene
Punkteinbuße in den letzten Spielen etwas zurückfielen, werden
ſie ebenfalls bemüht ſein, das Treffen für ſich zu entſcheiden, um
ihren Tabellenſtand nicht weiter zu verſchlechtern. Obwohl die
Einheimiſchen wiederum mit Erſatz antreten müſſen, dürfte es
trotzdem zu einer feſſelnden Begegnung kommen.
Fußball im ſüdlichen Ried.
Bei den Punkteſpielen der 2. Kreisklaſſe, Riedgruppe, ſpitzt
ſich die Lage immer mehr zwiſchen den Alsbacher Turnern
und dem TSV. Klein=Hauſen zu. Momentan führen die
Bergſträßer mit 2 Punkten Vorſprung die Tabelle an; allerdings
haben ſie auch bereits ein Spiel mehr abſolviert. Man darf
ge=
ſpannt ſein, wie dieſer Bruſt an Bruſt=Kampf noch weiterläuft,
und vor allem darüber, wer als Erſter das Zielband durchreißt
und damit zur 1. Kreisklaſſe aufſteigt.
Während in der Riedgruppe der Klaſſe 2 noch recht
inter=
eſſante Verbandsſpiele ausgetragen werden, tröpfeln” in den
anderen Gruppen unſeres Bezirks vereinzelte Freundſchaftsſpiele.
Olympia Lampertheim hat die techniſch hervorragende
Mannſchaft des SV. 98 Darmſtadt zu Gaſt. Bei dem
vor=
züglichen Können beider Mannſchaften iſt mit einem netten Spiel
zu rechnen. VfR. Bürſtadt empfängt zum fälligen Rückſpiel
Amicitia Viernheim, wobei die Raſenſpieler ihre
An=
hänger wohl wieder durch einen überzeugenden Sieg erfreuen
dürften, denn Bürſtadt iſt zurzeit recht ſpielſtark, während die
Viernheimer in den letzten Spielen nichts Großes auf die Beine
brachten. Erſt am letzten Sonntag ſpielte Olympia Lampertheim
dort unentſchieden. FC. 07 Bgnsheim hat die Leute aus
der „Gurkenmetropole” zu Gaſt. Die Bergſträßer hoffen, die 1,3=
Niederlage des Vorſpiels wettmachen zu können, was ihnen
ge=
gen die immerhin recht ſpielſtarken Bibliſer letzten Endes
wohl auch gelingen dürfte.
Olympia Biebesheim trifft ſich im ewig neuen
Lokalſpiel mit Concordia Gernsheim, wobei die
ebe=
maligen Kreisligiſten diesmal unbedingt eine Gewinnchance
haben, denn die Biebesheimer haben in letzter Zeit etwas
nach=
gelaſſen. Alemannig Groß=Rohrheim ſpielt gegen eine
ſtarke Mannſchaft des SV. 08 Mannheim, wobei die
Rohr=
heimer ihr fußballbegeiſtertes Publikum ſicherlich wieder
zufrie=
den ſtellen werden.
Der deutſche Schwergewichtler Walter Neuſel.
lehnten aber eine höhere Rundenzahl ab und es ſchien faſt, als
ſollte der Kampf überhaupt ſcheitern, bis ſchließlich Neuſel und ſein
Manager doch auf die Forderung des Gegners einwiligten.
Neuſel hatte nun augenſcheinlich die Anweiſung erhalten,
von Beginn an ſein höchſtes Tempo einzuſchalten, um nicht in
Nachteil zu geraten. Der blonde Deutſche, der zum Schluß mit
8:5 favoriſiert war, griff von der erſten Runde an ſtürmiſch an.
Er trieb ſeinen Gegner ſtändig vor ſich her und landete
wirkungs=
volle Schläge, die vor allem auf die Körperpartien gingen. In der
dritten Runde ſchlug er den Amerikaner ſogar durch die Seile. Der
Weſtfale trieb aber ſeinen Kampfgeiſt faſt zu weit, er vergaß von
der vierten Runde ab das Boxen, und ließ ſo ſeinen geriſſenen
Gegner mehr und mehr aufkommen. Die drei nächſten Runden
gingen ſogar an Loughran, der kälter und ſtilreiner boxte. Die
ſiebte und achte Runde aber gehörten wieder dem Deutſchen, der
ſich nun allmählich wieder auf ſein Boxkönnen beſonnen hatte. Die
beiden Runden gingen dann wieder knapp an ſeinen Gegner, da
Neuſel doch etwas ermüdete.
Fünf Runden für Neuſel ſtanden zum Schluß gegen fünf
Run=
den für Loughran. Die Richter gaben aber doch den Sieg an den
Deutſchen, da dieſer den ſtärkeren Kampfgeiſt gezeigt, meiſt, den
Kampf diktiert und auch die größere Wirkung erzielt hatte
Neu=
ſels neuer Erfolg iſt ſehr erfreulich, aber für die nächſten Kämpfe
möchte man dem Weſtfalen doch wünſchen, daß er etwas mehr
Kon=
zentriertheit aufbringen möchte. In ſeinem Kampf gegen Loughran
ließ er ſich zu häufig durch ſein eigenes Ungeſtüm von einer klaren
Linie abbringen.
Beim Wiesbadener Tennisturnier
wurden am Samstag die Vorſchlußrunden abgewickelt. Bei den
Herren ſtehen der Schweizer Ellmer und der Hamburger Frenz im
Finale, während bei den Damen Cilly Außem und Frl. Horn den
Endkampf beſtreiten. Ellmer ſchlug Nourney 6:1, 6:4, während
Frenz über Landau=Monaco 6:1. 6:3 gewann. Bei den Damen
ſiegte Frl. Horn 6:4, 6:3 über Frau Stuck, während Cilly Außem
ſchwer kämpfen mußte, um Frl. Sander 6:4, 12:10 ſchlagen zu
können.
Die deutſche Turnier=Reiterei errang am Samstag beim
in=
ternationalen Reit=Turnier in Rom wieder einen ſchönen Erfolg,
Im Preis vom Kapitol, einem über ſechs ſchwere
Hinder=
niſſe führenden Jagdrennen, blieb Oblt. Haſſe zum Schluß unter
54 Teilnehmern als einziger fehlerlos, und ſiegte überlegen vor
Rittmeiſter a. D. Salviati, der auf Großfürſt 4 Fehler machte.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel, Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Sonntag, 6. Mai
6.00: Reichsſendung: (Frankfurt), Weckruf von der Saar, — 6.15:
Reichsſendung: (Hamburg): Hafenkonzert. Glocken vom Großen
Michel. — Choral: Ein feſte Burg. — 8.15: Zeit, Nachrichten.
8.20: Wetter. — 8.25: Stuttgart: Gymnaſtik — 8.40:
Stutt=
gart: Die Saar. Ein Dreigeſpräch. — 9.00: Saarbrücken:
Evan=
geliſche Morgenfeier. Aus der Schloßkirche. — 9.30: Glockengeläute
alter ſaarländiſcher Kirchen, Schallpl.) — 9.35: Reichsſendung:
(Frankfurt): Feierſtunde der Schaffenden an der Saar. — 10.15:
Aus der Chriſtkönig=Kirche, Saarbrücken: Katholiſche Morgenfeier
10.45: Funkſtille. — 10.50: Reichsſendung: Allerlei Muſik.
12.00: Blasmuſik der Völklinger Bergwerks=Kapelle — 13.00:
Stuttgart: Kleines Kapitel der Zeit. Das Märchen von den
150 000 Saarfranzoſen. — 13.15: Schallplatten=Automat. 1.
Wunſchprogramm. — 14.15: Stuttgart: Kinderſtunde: Kaſperi
ber den Kindern an der Saar. — 14.45: Reichsſendung: Weckruf.
Sinfoniſches Vorſpiel für Orcheſter, op. 9. (Uraufführung.) —
15.00: Reichsſendung: Uebertragung der großen Kundgebung aus
Zweibrücken.
16 30: Ringſendung Frankfurt—Köln—Stuttgart: (Frankfurt);
Sin=
fonie Nr. 8 in H=Moll (Unvollendete) von Franz Schubert —
Stuttgart: Volksmuſik. — Köln: Soldatenlieder. — 18.00:
Aus=
länder ſprechen über die Saar. — 18.20: Fröhl. Zwiſchenſpiel. —
18.45: Heiter und froh. (Schalplatten.)
19.15: Sport. — 19.30: Stuttgart: Feſtliches Konzert. — 20.45:
Reichsſendung: (Köln): Jakob Johannes. Em Schickſal an der
Saar. Hörſpiel. — 22.00: Zeit, Nachr. — 22.15: Nachr., Wetter.
Sport. — 22.40: Achtzig bunte Minuten. — 24.00: Stuttgart:
Nachtmuſik.
Frankfurt: Montag, 7. Mai
6.00: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter — 6.05 u. 6 30: Gymnaſtik.
6.55: Zeit Meldungen. — 7.05: Wetter. — 7.10: Stuttgart=
Frühkonzerr auf Schalplatten. — 8.15: Waſſerſtand, Wetter. —
8.25: Stuttgart: Gymnaſtik. — 10.00: Nachr — 10.30: Nur
Trier: Eigene Sendung. — 11.00: Werbekonzert. — 11.40:
Pro=
gramnanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter. — 11.50: Wetter.
12.00: Stuttgart: Der Mar iſt gekommen! (Schallplatten.) — 13.00
Zeir. Nachr. — 13.10: Nachr. aus dem Senderbezirk. — 13.20;
Stuttgart: Kapelle Otto Kermbach. — Dazw. (13.50): Zeit,
Nachr — 14.30: Nur Kaſſel: Nachr. — 14.30: Deutſche
Mäd=
chenlieder — 15.30: Wetter. — 15.40: Zeit, Wirtſchaftsmeldg.
15.50: Wirtſchaftsbericht.
16.00: Stuttgart: Philharm. Orcheſter. Ltg.: Fritz Holzwart. —
17.30: Dr. Pfeiffter: Das Drama des Dritten Reiches. — 18.00:
Stunde der Jugend: Neue Jugendbücher. — 18.25: Stuttgart:
Franzöſiſch. — 18.45: Wetter, Wirtſchaftsmeldungen, Programme
änderungen, Zeit. — 18.50: Griff ins Heute.
19.00: Stuttgart: Mandoline und Ziehharmonika. — 19.20:
Frei=
burg: Frühjahr im Schwarzwaldtal. Hörfolge. — 20.00: Zeit,
Nachr. — 20 10: Der Barbier von Bagdad. Komiſche Oper in
2 Akten von Peter Cornelius. — 22.00: Zeit, Nachr. — 22.15:
Stuttgart: Du mußt wiſſen. — 22.25: Nachr — 22.30: Vom
Deutſchlandſender: Danzig ruft! — 23.00: Stuttgart: Allerlei
Tanzmuſik. Kapelle Otto Kermbach. — 24.00: Nachtkowert.
Claude=Debuſſy=Stunde.
Oeutſchlandſender
Welle 1571
Deutſchlandſender: Sonntag, 6. Maf
6.00: Reichsſendung: Weckruf von der Saar. — 6.15: Hamburger
Hafenkonzerk. Unſern deutſchen Brüdern an der Saar zum Gruß.
1. Die Glocken vom Großen Michel; 2. Choral: Ein feſte Burg.
8.15: 40. Reichsſchau der Deutſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft
1934. Eine Vorſchau. — 8.30: Funkſtille. — 9.30: Aus der
Schloßkirche, Saarbrücken: Evangeliſche Morgenfeier — 9.35:
Reichsſendung: Feierſtunde der Schaffenden. — 10.15: Sperrzeit,
11.00: Reichsſendung: Allerlei Muſik. — Dazwiſchen (11.15):
Seewetterbericht.
12.00: Glückwünſche. — 12.10: Frankfurt: Blasmuſik einer Berg
werkskapelle aus dem Saarland. — 12,55: Zeitzeichen.
13.00: Königsberg: Orcheſter des Kbg. Opernhauſes. Lig.”
W. Brückner. — 14.00: Aus der Geſchichte des Saargebietes
(Aufn.) — 14.45: Reichsſendung: „Weckruf.” Sintomiſches
Vor=
ſpiel für Orcheſter op. 9 (Uraufführung). — 15.00: Reichst
ſendung: Uebertragung der großen Kundgebung aus Zweibrücken.
16.30: Muſfkaliſche Ringſendung. — 18.00: Frankfurt: Ausländer
ſprechen über die Saarfrage. — 18.20: Stuttgart: Hocken=Ländel
ſpiel Deutſchland—Schwerz. (Die letzten 20 Minuten.) (Aufn!
18.40: Plautermam meint ...
19.10: Kleines Schallplattenkonzert — 19.30: Stuttgart: Feſtliche
Muſik. — 20.35: Sport des Sonntags. — 20.45: Köln: R
kob Johannes! Ein Schickſal an der Saar Hörſpiel. — 2200:
Wetter=, Tages= und Sportnachr. — 22.25: Kleines
Schall=
plattenkonzert. — 22.45: Seewetterbericht. — 23.00; 80 bunt
Minuten. Gemeinſchaftsabend Frankfurt—Stuttgart.
Deutſchlandſender: Montag, 7. Mai
5.45: Hamburg: Wetter für die Landwirtſchaft, — 5.50: Nachr.
600: Tagesſpruch. — 6.05: Berlin: Gymnaſtik. — 6.20: Hame
burg: Frühkonzert. — In einer Pauſe gegen 7.00): Nachr.
8.00: Sperrzeit. — 8.45: Leibesübung für die Frau. — 9001
Berufs= und Fachſchulfunk: Hörbericht aus der Ausſtellung
Deutſches Volk — Deutſche Arbeit. (Aufn.). — 9.40: Herbert
Leitzeichen. — 13.00: Sperrzeit. — 18.45: Nachr.
Fortſetzung des Mittagskonzertes auf Schalpl. — 15.00: Wettek,
Börſe. — 15.15: Für die Frau: Entwürfe für Handwebereienl=
15.40: H. Bettin: Zuſatzgeräte für Vergrößerungsapparate.
16.00: Köln: 1. Alte Lothringer Volksweiſen; 2. Neue Muſik auf
Volksinſtrumenten. — 17.00: Bücherſtunde: Ein Paddelboot ente
dech die Welt. — 17 15: Alexander von Humbold. Zu ſeinet :
75. Todestage am 6. Mai. — 17.35: Romantiſche Klaviermuſit.
18.25: Streichquartett EMoll
1805: Unſere Rätſelecke.
(Smetanag). (Schallpl.). — 18.55: Das Gedicht. — Anſchl.:
Wetter.
19.00: Deutſcher Kalender: Mai. „Monatsbild vom Königswuſtele.
häuſer Landboten. — 20.00: Kernſpruch. — Anſchl.: Nachr. —
30.10: Köln: Orcheſterkonzert. — 21.15: Humoriſtiſche Landkarte-
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachr — 22.30: K. Ste*
ding: Danzia ruft! — 22.45: Seewetterbericht. — 230‟*
Stuttgart: Allerler Tanzmuſik. Kavelle Otto Kermbach.
Weiterbericht.
Obwohl nach kräftigen Gewitterſtörungen mit ergiebigen Nich
derſchlägen über dem Feſtland das Barometer kräftig angeſtiede
iſt, bleibt die Wetterlage vorerſt noch nicht beſtändig. Eine St.
rung über den britiſchen Inſeln ſchiebt feuchte und kühle Luftmaſle
vor, ſo daß bei ihrem Zuſammentreffen mit der ſtärker erwärmte”
kontinentalen Luſt Gewitterbildungen zuſtande kommen, die Led
lenweiſe auch Gewitterregen bewirken. Im allgemeinen wird ſ.
aber das Wetter ziemlich freundlich geſtalten.
Ausſichten für Sonntag, den 6. Mai: Wechſelnd bewölt. .
aufheiternd, ſchwil, vorübergehend etwas kühler noch Neigun.
zu Gewitterſtörung oder gewittrigen Niederſchlägen.
Ausſichten für Montag, den 7. Mai: Keine weſentliche Aendeith
der Wetterlag=
Mai
1
1934
ſteiſegern
AMaihsnlsrAinmantsininAsgeteftttneiiftefe
Der Soologiſche Garten von Los Angeles iſt nicht nur der
D film=Löwen=Farm, die mit einer Dreſſuranſtalt berbunden iſt und Hollywood mit Darſtellern dieſer Art verſorgt. Foto: Los Angeles Chör. of Com.
der eigenartigſte Tierpark der Welt
nicht nur auf die kleineren Affenarten zu, ſondern auch auf deren
große Artgenoſſen, die Menſchenaffen.
Vielfach ſind es die letzten Augenblicke eines Cieres, in denen
es weint. Nach den Ausſagen all der vielen Nimrode, die durch
ihre jagdliche Betätigung zur Verringerung des Wildbeſtandes in
den Cropengebieten beitragen, blickt auch das ſchöne dunkle, mit
langen Wimpern verſehene Auge der Giraffe den Menſchen, der
lie tödlich verwundet hat, in ſtummer Klage tränenerfüllt an. Von
den Kamelen erzählt Spen Hedin, daß ſie zu weiten pflegen, wenn
ſie den Cod herannahen fühlen und das Blut in ihren Adern
zu erſtarren beginnt.
Ob auch Meiſter Petz, der Bär, wenn er tödlich verwundet
iſt, Cränen vergießt, iſt nicht erwieſen, wohl aber läßt ſich das
mit Beſtimmtheit vom Elefanten behaupten.
Der Streit um die Beantwortung der Frage, ob Ciere weinen
können, iſt alt. Der erſte, der ihn in der Oeffentlichkeit
ent=
fachte, war der große engliſche Schriftſteller Chakeray, der mit
der Verneinung der Frage zugleich eine der ſtärkſten Waffen
ſchuf, die von Cierfeinden immer wieder gegen Cierfreunde ins
Feld geführt werden. Und man muß zugeben, daß nicht alle
Beweiſe für die Cränen der Ciere einer genauen Nachprüfung
ſtandhalten. Lichtbilder weinender Hunde und Katzen ſind vielfach
nur ſcheinbare Beweiſe. Sie entſtehen dadurch, daß die Ciere
unter der Einwirkung irgendwelcher Beleuchtungseffekte ihre
Geſichtsmuskeln in einer Weiſe verziehen, die wohl dem
menſch=
lichen Weinen ähnlich iſt, jedoch rein körperliche Urſachen hat."
Glauben ſchenken aber darf man den Berichten aller der vielen
Forſcher, die in ernſthaftem Bemühen und aus unendlicher Liebe
zum Cier ihre Beobachtungen anſtellten.
Adolf Neß.
r5ie, ſondern auch der eigenartigſte und ſomit intereſſanteſte
ſipark der Welt. Die rieſenhafte Ausdehnung der mit den
ſegen verbundenen Farmen geſtattet den Bewohnern, vor
lAn den wilden Cieren einen weitreichenden Auslauf, ſo daß
ſtKreiheitsberaubung auf das äußerſte Mindeſtmaß beſchränkt
Die Farmen ſind ſo umfangreich angelegt, daß die Ciere
dem felſigen, mit Bäumen und Sträuchern bewachſenen
von Waſſerläufen durchzogenen, viele Quadratkilometer
Wien Gelände ſozuſagen eine zweite Heimat gefunden haben.
Eindruck der Gefangenſchaft gewinnt man nur dann, wenn
RAaubtiere zu den Fütterungszeiten in die Gittergehege kom=
Ewvo ſie die Wärter mit den Fleiſchportionen erwarten.
dehört auch die Löwen= Farm zu dem Bemerkenswerteſten
ſr Anlage, ſo ſind doch auch die Straußen=, die
Ele=
ſien= und die Alligatoren=Farmen nicht minder
dihM der berühmte Film=Löwe des Luna=Park=zoo in Los Angeles, iſt von
eietuiſch merzhaften faulen Backenzahn befreit worden. Koto: Paramount
im Aſſarnt. Für jung und alt iſt es ein Hauptvergnügen, im Luna=
AAes Soologiſchen Gartens von Los Angeles mit Löwen=
Bas zu ſpielen (und ſich mit ihnen zuſammen photographieren
zu8 hen!) oder ſich in eins der leichten Fahrzeuge zu ſetzen und
eichſtaußengeſpann zu lenken. Das größte Entzücken der Kin=
Dech ileet das Suſammenſein mit den zutraulichen
Straußen=
hiß A ein Ritt auf einem behäbigen, geduldigen Vielenalligator
200 Vime Jahrt in den kleinen Wagen, die von jungen Löwen
DD Eitraußen gezogen werden. Dieſe und andere Beluſtigungen,
DeAiyen auch die Schildkröten=Wettrennen zu erwähnen ſind,
edoch nicht den Hauptzweck dieſer Cierfarmen. Die ganze
Cu ſhung dient vielmehr in allererſter Linie dazu, den Bedarf
del
Los Angeles anſäſſigen Filmgeſelſchaften zu decken, die
Neßi refür Filmaufnahmen benötigen. Von den rund
SndA imen, die jährlich in Hollzwood und Umgebung hergeſtellt
Deh, wpielt die Handlung von mindeſtens hundert Hilmen in
SAlhen Gegenden, in Afrika, auf den Südſee=Inſeln und in
tropiſchen Ländern, wo wilde Ciere ihre Heimat haben.
kaliforniſche Landſchaft mit ihrer ausgeſprochen ſub=
Nen. Vegetation dem Charakter der unter dem Aeguator
N: Erdteile ziemlich ähnlich iſt, können ſich die Filmleute
in den meiſten Fällen zeitraubende und koſtſpielige Neiſen in
dieſe entfernt liegenden Gebiete ſchenken. Man begibt ſich alſo
mit dem Aufnahmeſtab und den Darſtellern in die kaliforniſche
Wüſte, ins nahe Hochgebirge, an die mit Palmen und Kakteen
bewachſene Küſte oder in den Urwald mit ſeinen Sümpfen und
Seen, wenn derartige exotiſche Umgebungen verlangt werden,
und dann wird das benötigte Cier=Material aus dem Soo bzw.
aus den Farmen von Los Angeles bezogen. Man mietet alſo
Löwen und andere Naubtiere, Alligatoren und was man alles
für die vorgeſchriebene Darſtellung der betreffenden
Silmhand=
lung an Lebeweſen braucht.
Die Verwendung der Ciere zu Silmzwecken ſetzt allerdings
eine gewiſſe Gewöhnung an den Menſchen voraus. Zu ihrem
Mitwirken und Auftreten, mitunter in unmittelbarer Nähe der
Schauſpieler, müſſen die Ciere einigermaßen abgerichtet werden.
Der Cierpark verfügt daher über geeignete Dompteure, die die
Ciere ſchon von ganz klein auf kennen, und die ihren Schülern
„Filmmanieren” beizubringen beſtrebt ſind. Wenn beiſpielsweiſe
aber die Löwen ſchon im „Baby=Alter” ſtändig mit Menſchen in
Berührung gekommen ſind und mit Kindern ſpielten, wie es im
Luna=Park des Film=Soo von Los Angeles der Fall iſt, dann
ſind die meiſten auch als erwachſene Ciere zahm genug, um ſich
wilig lenken zu laſſen.
Auch die Elefanten und Strauße müſſen häufig in
Jagd=
ſzenen, die in Afrikafilmen (Made in Hollywood) vorkommen,
mitwirken, und wenn man die aufregenden und atemraubenden
Darſtellungen auf der Kinowand betrachtet, wo Aligatoren mit
ihren rieſigen Mäulern nach dem kühnen Forſcher ſchnappen,
der ſich im Urwaldſumpf verirrt hat, dann werden bisher nur
wenige Suſchauer gewußt haben, daß dieſe ſo gefährlich
wirken=
den Viecher in der Cierfarm bei Los Angeles zu Hauſe ſind.
Otto Behrens.
Auch Tiere können weinen
„Er weint Krokodilstränen . . .” ſagt man von jemand und
meint damit, daß er heuchleriſch Cränen vergießt, um Mitleid
zu erregen, oder aus Falſchheit eine Gefühlswallung vortäuſcht,
die in Wirklichkeit gar nicht vorhanden iſt. Daß es Ciere gibt,
deren Augen ſich bei irgendwelchen Anläſſen mit Cränen füllen,
iſt nicht beſtritten; doch gerade das Krokodil kann nicht weinen,
obwohl es auch von ihm in einem Studentenliede heißt: „Lieder
hat die Lerche, aber weinen kann ſie nicht; Cränen hat das
Krokodil, doch ein Schnupftuch nicht.” Mehr als einmal iſt von
den Gelehrten bewieſen worden, daß dieſer raubgierige
Bewoh=
ner der Flüſſe Afrikas und anderer ſüdlicher Gegenden das
Fehlen des Schnupftuches nicht zu beklagen braucht, da die
anatomiſche Beſchaffenheit ſeiner Augen das Vergießen von
Cränen ausſchließt.
Behauptet man aber von jemand, daß er „wie ein
Schloß=
hund weint”, ſo iſt dafür durchaus der Beweis aus der Natur
möglich. Es braucht zwar nicht gerade ein Schloßhund ſein, aber
Catſache iſt, daß ſich die Augen des Hundes ſehr leicht mit
Cränen füllen, ſei es bei gewaltſamer Crennung von ſeinem
Herrn, dem plötzlichen Verluſt eines Spielgefährten oder ſonſt
aus einem Grunde.
Von den Cränen der Ciere wiſſen am meiſten die Forſcher
zu berichten. So erzählt der große ſchwediſche Forſchungsreiſende
Spen Hedin von ſeinem Neitpferd, daß große Cränen aus ſeinen
Augen rollten, als es auf einer anſtrengenden Neiſe durch das
Innere Cibets plötzlich kraft os zuſammenbrach und liegen blieb.
Ciere, die von Schmerz ergriffen, leicht Cränen vergießen,
ſind die Seeſäugetiere. Die Augen der munteren Delphine ſah
man ſich mit Cränen füllen, wenn ſie, wie es früher üblich war,
von den Siſcherbooten umzingelt, auf den flachen Strand
ge=
trieben und dort erbarmungslos totgeſchlagen wurden.
Von unſeren Soobewohnern iſt der poſſierlichſte, der Affe,
von beſonders gefühlvoller Gemütsart, nicht nur in der
Ge=
fangenſchaft. Jorſcher haben auf ihren Streifzügen beobachtet,
daß er auch in der Freiheit leicht weint. Aber die Cränen der
Affen brauchen nicht immer ein Seichen von Crauer und Schmerz
zu ſein. Auch wenn ſie ſich in großer Angſt befinden, ſtrömen
Cränenbäche aus ihren Augen. Und dieſe Beobachtungen treffen
Zackie Cooper erſetzt dem Löwenbaby die Mutter, Foto: Metro=Goldwyn=Mayer
Ein verznügen für ung und alt ind Kahrten im KraußeneGeſpamn
Koto: Las Angeles Chör. of Com.
Ein diß chen Angſt ſcheint das kleine Fräulein doch zu haben, obwohl dem
Kro=
kodil das Schnäuzchen zugeſchnürt worden iſt. foto: Cos Angeles Chdr. of Com,
Vor dreißig Jahren fuhr am
Sonntagnach=
mittag der kühne Sportsmann noch auf dem
Hochrad durch die Straßen. Wer je das
Beloziped” dieſes „Bizukliſten” geſehen hat,
der weiß, daß Nadfahren damals faſt ſo was
wie eine Sirkusnummer war. Der Velozipediſt
war in dieſen ſportlich beſcheidenen Seiten der
Sportler überhaupt. Er trug eine
Nadfahr=
hoſe, ähnlich unſerer heutigen Knickerbockers,
eine Jockeimütze, und war in einem Verein.
Wenn er ſich auf dem flachen Lande ſehen ließ,
machten die Bauern den Hund los. Er war
der Straßenſchreck. Kam aber erſt eine
Nad=
lerin ins Blickfeld, ſo ging ſelbſt durch die
Straßen der Stadt Entrüſtung und Empörung
— Aufruhr. Die Nadfahrerin trug damals
auch ein eigenes Sportkoſtüm mit weiten
Plu=
derhoſen, und weil ſie dabei die Waden ſehen
ließ, galt ſie als Ausbund von Frivolität. Sie
war ein Pionier des böſen Feindes, ähnlich wie
die erſten Crägerinnen des Bubikopfes,
aus=
geſandt, die Moral der Geſellſchaft zu
erſchüt=
tern. Nadlerin ſein — das war ſoviel wie
verlorene Cochter. Man ſprach im Bekannten=
Der ſchlechte Ruf
Von Lili von Baumgarten.
„Damit haben wir ſchließlich immer
gerech=
net, daß der Sohann einmal heiratet”, meinte
der alte Freiherr gemütlich. „In der
Kutſcher=
wohnung iſt Platz genug. Alſo reg' dich nicht
auf, gute Betty, und gib mir noch etwas
Kaffee.”
„Gott weiß, wen wir da auf den Hof
be=
kommen ſollen.” Baronin Betty ſeufzte
ſorgen-
voll, und die Caſſe in ihrer Linken klirrte
leiſe, während ſie aus der hohen Sinnkanne
ein=
goß. „Ich habe dem Johann jedenfalls geſagt,
wir hätten im Prinzip nichts dagegen, wollten
aber erſt Erkundigungen einziehen. Haſt du
ſchon von dem Mädchen gehört, Kurt?”
„Nein. Aber der Pfarrer in Neuenrod
kann dir ſicher genau Auskunft über das
Käth=
chen Schildträger geben.”
„Das Käthchen Schildträger aus
Neuen=
rod?” fragte der junge Freiherr, der auf
Ferienbeſuch daheim war, und lachte dabei
übers ganze Geſicht. „Das iſt ein reizendes
Ding, da kann man dem Johann nur
gratu=
lieren.”
„Du kennſt ſie, Ferdi?”
„Und b. Mamachen! Ich hab’ im letzten
Herbſt auf der Kirmes in Neuenrod mit ihr
getanzt, daß ihre acht Nöcke nur ſo flogen.
So=
viel ich weiß, ſind die Schildträgers arme, aber
ordentliche Leute.”
Armer Leute Kind und acht Nöcke”, ſagte
die Baronin mißbilligend. „Den Pfarrer frag
ich beſtimmt, aber ich vürde gern noch jemand
anders aus Neuenrod hören.”
Baronin Betty war in der Familie dafür
bekannt, daß ihr Menſchen, die ſie zu ſprechen
wünſchte, in den Weg liefen. Auch jetzt
ver=
gingen keine zehn Minuten, da ſprang Chriſta
herein und meldete: „Mama, die Sannin iſt
draußen.”
Die Sannin war ein altes Weiblein aus
Neuenrod, das den He
aften aus Wieſeneck
kreis über „ſo eine” mit gedämpfter Stimme,
und es galt als taktlos, in Gegenwart ihrer
Familie vom Nadfahren zu reden. So war es.
— Heute hat das Fahrrad inmitten der
fau=
chenden, knatternden, ſtinkenden
kilometerfreſ=
ſenden Vehikel etwas rührend Beſcheidenes=
Verträumtes an ſich. Es iſt wie eine
Poſt=
kutſche.
Dem guten treuen Veloziped iſt noch nie ein
Denkmal geſetzt worden. Paſſionierte Nadler
werden dieſes tiefgefühlte Bedürfnis
nachemp=
finden. Da iſt zunächſt einmal das Vollblut
unter den Nädern: der Straßenrenner.
In mächtigem Schwung iſt die Lenkſtange
ge=
bogen, der Nahmenbau nach vorn geneigt, die
Überſetzung von halbmetergroßem Durchmeſſer.
Mit dieſem Nenner fährt zumeiſt der
Schor=
ſchel, tief über die Lenkſtange gebeugt, und
wenn er an Stelle der Glocke die Sirene
auf=
heulen läßt, dann ſtiebt alles, was da auf der
Straße kreucht und fleucht, auseinander.
Er iſt noch ein letzter Nitter aus jener
gro=
ßen Seit, da das Fahrrad Furcht und
Schrek=
ken verbreitete, und wenn der Straßenrenner
am Sonntagnachmittag in Scharen und Nudeln
Nekorde aufſtellt, und einen ſcharfen Spurt
liebt, ſo iſt nicht alles Huldigung, was ihm von
ſeiten der Spaziergänger zuteil wird.
Ganz anders iſt das brave
wohl=
erzogene Fahrrad des guten Bürgers,
Ganz anders iſt das Feld= Wald= und
Wieſenrad des Schlampers und
Bumm=
lers. Es macht einen verbummelten,
verwege=
nen, lichtſcheuen Eindruck. Es fährt
ſtunden=
lang auf halbaufgepumptem Neifen, die
Pneu=
matiks ſind über und über verpflaſtert, in der
Überſetzung kruſtet noch der Straßendreck vom
letzten Sommer, die Lenkſtange iſt angeroſtet
und wenn der Fahrer klingeln will, dann muß
er pfeifen, weil die Glocke nicht mag. Die
Bremſe iſt eingeroſtet und an der linken
Ba=
lance fehlt der Handgriff. Im Werkzeugtaſcherl
iſt kein Schraubenſchlüſſel, aber ein Paket mit
WANDLUNG DER BEGRIFFE
In der Entwicklungsgeſchichte unſerer
Mutterſprache ſpüren wir den lebendigen Atem
der Menſchheitsgeſchichte. Worte, die wir
täglich ausſprechen, zeigen uns, wenn wir ſie bis
auf ihre Urform zurückverfolgen, die
Stammes-
wurzel, die längſt vergeſſene Völker prägten.
Das Mittelalter, die Geſchichte unſeres eigenen
Volkes und die der Nachbarländer wird bis in
die jüngſte Seit dem forſchenden Auge ſichtbar.
Wie ſich aber die Menſchheit auf ihrem Gang
durch die Jahrhunderte wandelte, ſo haben mit
ihr auch die Worte der Sprachen und ihre
Be=
griffe eine Wandlung durchgemacht. Eine
Un=
zahl von Ausdrücken haben ſich dadurch
ver=
ändert, daß man ſie ihrem Sinne gemäß
über=
trug und ſo neue Begriffe bildete. Als
beſon=
dere Kurioſitäten der Sprachwiſſenſchaft aber
laſſen ſich jene Worte bezeichnen, deren
Bedeu=
tung im Laufe der Seiten eine völlige
Umkeh=
rung erfahren hat.
Wollte man dieſe Bezeichnungen heute
wie=
der in ihren urſprünglichen Sinn
zurückverwan=
deln, ſo gäbe das eine Sprachverwirrung, wie
ſie ſeltſamer nicht gedacht werden könnte.
Neh=
men wir beiſpielsweiſe das Wort „Idiot”, es
ſeit Jahren Wacholderbeeren zum Näuchern
verkaufte. Baronin Betty ließ von Chriſta
eine Caſſe Kaffee holen und benutzte die
Warte=
zeit zu der Frage, ob die Sannin das Käthchen
Schildträger kenne. Ja, das kenne ſie. Die
Ant=
wort klang aber nicht ſehr begeiſtert. Es ſolle
ein ſo hübſches Mädchen ſein, ſagte die
Baro=
nin Betty. Das ſchon. Ein hübſches Mädchen
ſei das Käthchen ſchon, aber
„Aber!?”
DDie Sannin druckſte und ſchluckſte ein
wenig. Mit dem Käthchen, das ſei ſo eine Sach”.
Die Frau Baronin hätte ſicher ſchon davon
gehört — no ja — es habe halt keinen guten
Ruf.
Keinen guten Nuf! Oh, Baronin Betty
hatte es geahnt. Deshalb war ihr die ganze
Angelegenheit gleich ſo unſympathiſch geweſen.
Chriſta kam mit dem Kaffee, und in ihrer
Gegenwart verbot ſich weiteres Fragen. Der
alten Sannin war dies ſichtlich willkommen, ſie
erſchöpfte ſich in Lobpreiſungen des
Wieſen=
ecker Kaffees und der Wieſenecker
Herrſchaf=
ten, trank ihre Caſſe aus, ſteckte das
Butter=
brot ein und machte ſich eiliger davon, als es
ſonſt ihre Art war.
Der arme Johann, der gute Burſche, war
da ja ſchwer hineingefallen. Leicht würde es
nicht ſein, ihm das Mädchen auszureden.
Keinesfalls ſprach ſie mit ihm, ehe ſie alles
wußte. Baronin Betty ſchrieb ein paar Seilen
an den Neuenroder Pfarrer und lud ihn zwecks
vertraulicher Berichterſtattung auf einen der
nächſten Cage, wann es ihm am beſten paſſe,
zum Eſſen ein. Der Gärtnerburſche fuhr mit
dem Nad nach Neuenrod und brachte die
Ant=
wort noch vor dem Cee. Der Pfarrer, der erſt
eit kurzem in der Gegend beamtet war, ſchrieb,
er werde Erkundigungen einziehen und ſich
er-
lauben, der liebenswürdigen Einladung der
gnadigen Frau Baronin übermorgen,
Donners=
tag, Folge zu leiſten.
Nach dem Cee ging Baronin Betty mit
Chriſta in den Wald um Steinpilze zu ſammeln.
Die Baronin war noch immer mit ihren vor=
eingenommenen Gefühlen beſchäftigt, und
die=
ſem Umſtand war es wahrſcheinlich
zuzuſchrei=
ben, daß ſie nicht bemerkte, wie ihre goldne
Armbanduhr ihr vom Handgelenk glitt. Sie
vermißte ſie erſt beim Nachhauſegehen. Sie
kehrten noch einmal um ſuchten alles ab. Es
war vergeblich, und ſie gaben die Mühe
ſchließ-
lich auf, als es anfing, dunkel zu werden. „Heut
hat’s keinen Sinn mehr, aber morgen ſuchen
wir weiter”, ſagte die Baronin, während ſie
die Blicke immer noch am Boden, auf der
Landſtraße dahinſchritten. Da kam jemand
hinter ihnen hergelaufen; ſie wandte ſich um
und ſahen ein Mädchen, das ihnen winkte.
Ganz außer Atem langte es bei ihnen an:
in der Linken hielt es eine Sichel, in der
Nech=
ten — Baronin Bettys Armbanduhr. „Ich
wollt’s eben dem Poliziſten bringen, aber wie
ich die Frau Baronin auf der Chauſſee ſah,
dacht’ ich, es gehört ſicher der Frau Baronin.”
„Ja, es gehört mir. Vielen, vielen Dank”,
ſagte Baronin Betty und blickte mit
Wohl=
gefallen auf das ſchlanke, ſonnengebräunte
Ding mit den freundlichen Braunaugen und
dem krauſen Blondhaar, das unter dem roten,
gelbſchwarz bedruckten Kopftuch
hervorſchim=
merte. „Wie ſchreiben Sie ſich denn?”
Das Mädchen knixte. „Ich bin das
Käth=
chen Schildträger aus Neuenrod.”
Das Käthchen Schildträger! Herrgott, wie
peinlich! Das erwartete jetzt ſicherlich, auf den
Johann hin angeredet zu werden. Su peinlich!
Haſtig zog Baronin Betty ihr Portemonnai=
und drückte dem plötzlich furchtbar verlegenen
Mäochen einen Sehnmarkſchein in die Hand.
Alſo nochmals vielen Dank und guten Abend.
Komn: Chriſtal Sie warten gewiß ſchon mit dem
Nachteſſen auf uns.” Sprach’s und ſchritt
be=
denklich raſcher davon, als es der Situation
angemeſſen war.
Chriſta ſah ihre Mutter erſtaunt an; was
hatte ſie gegen das Mädchen? Der Armen
waren ja die dicken Cränen in die Augen
ge=
ſchoſſen ob der brüsken Verabſchiedung.
Baro=
nin Betty aber dachte unterdes: da ſieht man’s
der profeſſoral mit Brille und ſeitwärts
ge=
knöpftem Gehrock in guter, hygieniſch
einwand=
freier Haltung ſein Penſum abſolviert. Dieſes
Nad iſt ſauber geputzt, alles daran iſt
ordent=
lich, das Glockenzeichen tönt in milder
Be=
ſtimmtheit, und das Cempo iſt von jener ſchönen
Maßhaltung, die der Umgang mit den Weiſen
des Altertums verleiht. Die Neifen ſind prall
gefüllt und in der Caſche ſind ſäuberlich alle
Neparaturwerkzeuge nebſt einer kleinen
Haus=
apotheke überſichtlich geordnet. Dieſes Nad
hat einen guten Platz, einen guten Herrn
ge=
funden. Es macht daher nie Kapriolen, dumme
Scherze und Alfanzereien, ſondern benimmt ſich
immer anſtändig, muſterhaft, gediegen. Es hat
auch eine vernickelte Sicherheitskette, mit der
es ſorgfältig an einen Haun oder ein Gitter
geſchloſſen wird, falls der Herr etwa einmal
austreten muß.
Wurſthäuten für den Buzi daheim, und wenn
der Fahrer abſteigt, ſtellt er das Nad achtlos
an einen Baum. Das Nad aber, zu faul um
ſtehen zu bleiben, rutſcht und legt ſich, und da
liegt es und ſtreckt ein Pedal in die Luft, und
niemand hebt es auf.
Dann das Damenrad. — Es iſt ein
biß=
chen kokett, zierlich, und auf der Lenkſtange
vorn ſitzt ein kleiner Ceddybär mit einer
him-
melblauen Schleife, gerade ſo, daß die Bremſe,
wem man ſie brauchte, ſich in den Bärenfuß
klemmt. Hinter dem Sattel iſt ein Körbchen
angebracht, das, behütet von der runden Hin—
terfront der Nadlerin, ein Handtäſchchen birge
und eine Wollweſte und die Geldbörſe und eim
paar Orangen. Etwas davon iſt immer am
Siel der Fahrt verloren. Das Damenrad iſt
das Gefühlsrad. Nett, zierlich, direktionslos,
immer nach der falſchen Seite ausweichend, eim
bißchen ängſtlich und ein bißchen frech, leichtl
verletzt, unlogiſch und unberechenbar und immer
beſorgt, daß der Ceddybär auf der
Balance=
nicht Schaden leidet: das iſt das Damenrad.
Julius Kreis.
vun
keller
pielte
iſt aus dem alt=griechiſchen idiotes entſtandem eutigen
und bedeutete ehemals Privatmann, im Gegen— no in
ſatz zum Staatsmann, der in Staatsgeſchäftem
Unkundige. Allmählich wurde daraus der Un— Sremder
kundige überhaupt und ſchließlich der Dumme, jeanzöſiſch
der Blöde, der geiſtig Unzurechnungsfähige— fühn über
Eine ähnliche Umwandlung liegt dem Ausdruck:: Aſch darg
„Cölpel” zugrunde. Im Mittelhochdeutſchen. ſch „Du
bezeichnete man den Dorfbewohner, als den in! = In
ſtädtiſchen Dingen Unerfahrenen mit dörpers jon eine
(Dörfer, Dorfbewohner) im Gegenſatz zum
Städter, daraus wurde törpel, Cölpel —
un=
beholfener Menſch. Auch das gleichbedeutende: in, ſpöter
„Colpatſch” iſt auf Umwegen zu ſeinem heutigen !
igen, a.
Sinn gekommen. Im Ungariſchen hießen die ſchen. In
Sußſoldaten ehemals Calpas, von talp (Suß” Riederträg
ſohle), talpas (breitfüßig).
ſtraus
Der Ausdruck Halunke, der heute als
ſt der
Schimpfwort gilt, ſcheint nicht immer dieſe
Be=
deutung gehabt zu haben. In den vergangenen !
Jahrhunderten gebrauchte man dieſe Bezeich”
nung ſowohl in Schleſien wie in den angrenzene!
den Ländern für die einfachen Dienſtboten in
den Haushaltungen der Schlöſſer. Im Jahre:
1564 heißt es in dem „Ungefährlichen Begrifft. 4us der
wie zukünftig die Hof- und Haushaltung beſtelt 1
werden ſoll”, daß die Holunken „unentbehrlich !
zum Verſenden ſind” und ſich auch mit Holz”
tragen nützlich machen. Holanken werden als.i
tz leitet
rite P.
wieder, aufs Aeußere iſt kein Verlaß. Weil
ich nicht wüßte, daß dies Käthchen Schildträge
einen ſchlechten Ruf hat, ſo wäre ich unbedingt
auf ſein ehrliches Geſicht und ſeine verarbeite‟
ten Hände hereingefallen.
Am nächſten Tage ging Baronin Beil!
ihrem Kutſcher gefliſſentlich aus dem Wege; ſe*
wollte ſich nicht zu voreiligen Aeußerungen hile.*
reißen laſſen, ſich überhaupt nicht mehr mit der 2
Angelegenheit befaſſen, ehe ſie den Pfarrer?
gehört hatte.
Als ſie jedoch an der Mühle vorüberkamt.
und die dicke, aus Neuenrod gebürtige Müllerim.
auf der Freitreppe ſtehen ſah, konnte ſie’s 9000
nicht unterlaſſen, ſich nach dem Käthchen Schige
träger zu erkundigen.
„Mein Willy dürft’s mir nicht ins HauS
bringen”, erklärte die Müllerin ſtreng im Oee
fühl vorſchwiegermütterlicher Würde. Deil
Willy war ihr Einziger, der bekam einmal die
Mühle. „Aufs Geld braucht mein Willy nichl
zu ſehen, aber ſonſt —‟ Weiter äußerte ſie 1i92
nicht.
Baronin Betty war immer ungehaltenerh
auf ihren Johann. War der ſo dumm, daß k.
von dem ſchlechten Nuf des Mädchens überhaube.
nichts wußte, oder ſo leichtſinnig, daß ihm Dici
Sache gleichgültig war? Ein Glück nur, deK4
morgen ſchon der Pfarrer kam! . . .
Der junge Pfarrer errötete bis unter ſeind
blonden Haare, als ihn die Frau Baronin, No.d
bevor man zu Ciſch ging, nach dem Käthchenr
Schildträger fragte.
„Ja, gnädigſte Frau Baronin, dieſer Salld
war wieder einmal ein lehrreiches Beiſpiel, Li
Singerz ig des Herrn, wieviel ich noch zu arbeie
ten habe, um mich mit der Denkweiſe meite.
kleinen Gemeinde vertraut zu machen. Lcl
dem ich von fünf, ſechs Leuten unzweideſtiche
vernommen hatte, das Käthchen Schildtrog..
habe keinen guten Nuf, war ich des Gſauueile.
hier gelte es einem rechten Aergernis aul. D.
Leib zu rücken, und ſuchte zwecks ernſter. N.
prache den Bürgermeiſter auf. Frau Baxolle.
Preie
Haufende Boten bezeichnet, während mit He=
Uunken Forſtgehilfen und Heideläufer gemeint
waren. Im heutigen Oberſchleſien wurden die
Wächter noch im 16. Jahrhundert Holunken
genannt, und auf manchen Schlöſſern hat ſich der
Sitel Halunke für den Nachtwächter bis in
rinſere Cage erhalten.
„Stümper” nannte man einſt die Menſchen
mit einem Stumpf, einem verſtümmelten Glied,
das die Leiſtungsfähigkeit einſchränkte. Daraus
machte der Sprachgebrauch Leiſtungsunfähiger,
einer, der nur halbe Arbeit macht, und zuletzt
einer, der ſein Handwerk nicht recht verſteht.
Die Bezeichnungen „ſchelmiſch” und
„Schelm”, die heute im Sinne von
liebenswür=
dig gebraucht werden, wurden noch vor 400
Jahren den Verworfenen, Betrügern und
Böſewichten, die den Galgen verdienten,
bei=
gelegt, auch nannte man zu jener Seit die
ab=
ſeits aller menſchlichen Geſellſchaft ſtehenden
Henker Schelme. Nacker” war ein anderes
Schimpfwort für den Henker, den Schinder, der
beim Foltern den Verurteilten die Glieder
aus=
rockte. „Leichnam” einſt für den lebendigen
Leib, ſpäter für den Körper überhaupt, iſt heute
nur noch in der Bedeutung toter Leib
gebräuch-
ſich. Von dem Granatapfel, der an Körnern
reichen Frucht, ging das Wort „Granate” auf
das mörderiſche, mit Sprengkörpern gefüllte
Ge=
ſchoß über. Die heutige ſoldatiſche
Nangbezeich-
nung „Marſchall”, aus marah (Pferd), Mähre
und schalk (Knecht) zuſammengeſetzt, bedeutete
urſprünglich Pferdeknecht. In der Folge wurde
der Citel Marſchall den Heeresaufſehern über
das Geſinde des Fürſten erteilt, ſpäter gab man
ihn den höheren Hofbeamten, die die Fürſten
auf ihren Neiſen begleiteten, und ſchließlich den
Feldherrn.
Von dem franzöſiſchen Wort finances
ent=
lehnt, bedeuteten die „Finanzen” im Deutſchen
anfänglich Wucher und Unterſchleife. Mit
„Tragödie” bezeichnete man im Altertum den
Bocksgeſang. Dieſe Benennung rührte daher,
daß die Cragödien zuerſt bei den dem Gott
Dionus geweihten Bocksopfern aufgeführt
wurden. In früheſter Seit waren auch die
Dar=
ſteller, die die Nolle des Gefolges des Gottes
pielten, mit Bocksfellen bekleidet. Mit dem
heutigen Beifallsausdruck „Bravo” benannte
man im alten Italien die Straßenräuber und
Naufbolde. Der lateiniſche Urſprung barbarus
Fremder, Ausländer, Wilder) ging dann im
ranzöſiſchen brave in die Bedeutung tapfer,
eühn über. Im 18. Jahrhundert entſtand
ſchlieſ-
ſich daraus der Beifallsruf Bravo, der
eigent=
ich „Du braver Mann” bedeutete.
In der althochdeutſchen Sprache nannte
uan eine gütige, freundliche Perſon „albern”,
lrnählich wandelte ſich der Sinn jedoch in ein=
1ätig. Ehemals ſprach man von einem
geſchätz=
en, ſpäter von einem herablaſſenden und
leut=
eligen, als von einem „niederträchtigen”
Men=
chen. Im 16. Jahrhundert verſtand man uncer
Tiederträchtigkeit”, Unterwürfigkeit, Demut,
araus wurde ſchließlich Niedrigkeit,
Gemein=
eit der Geſinnung. Das Scherzwort „
Mum=
itz” leitet ſich aus dem oberheſſiſchen Mombotz
er, das, zuſammengeſetzt aus Mumme (
ver=
ſrvte Perſon) und Butze (Poltergeiſt),
Schreck=
eſkalt bedeutete. Eine völlige Umkehrung des
Zegriffes, wie ſie eindeutiger nicht gedacht
derden kann, ſtellt die Bezeichnung „Ulk” dar.
us der anfänglichen Bedeutung Unglücksfall
ntwickelte ſich: Lärm beim Unglück, Lärm
über=
aupt, luſtiger Lärm, bis aus dem Unglück
nöhlicher Unfug geworden war.
Hans Werner.
ennen gewiß den langen Bornmichel mit dem
vien Schopf. — „Na, jetzt verdient’s doch
wwas beim Grasſchneiden und ſpäter bei der
irnte’, meinte der, als ich vom Käthchen
an=
ng; ja, ſo geht’s halt, wenn ſo ein armes
ing Pech hat, nachher will’s keines mehr auf
en Hof nehmen.” — „Iſt ſie denn leichtſinnig
der etwa unehrlich? Sage mir aufrichtig, was
über das Schildträger Käthchen weißt.”
ſs iſt mir von all” dem nichts bekannt. Aber
Hat bei Kleinſchmids, wo ſie im Dienſt ſtand,
n Schwein totgefüttert. Ein Prachttier, Herr
farrer, drei Sentner wär’s geworden. Der
(erarzt hat geſagt, ſie hat’s falſch gefüttert.
In Unglücksmenſch! Meine Frau wollt’s auch
icht haben nach der Geſchichtel” — „Und ſonſt”
hgte ich, als ich meine Saſſung wieder erlangt
ttte, wie iſt es ſonſt?‟ — „Sonſt”; ſagte der
vornmichel, Kann keiner was gegen das
Mäd=
ben ſagen. Es hat ſich das Schwein auch ſehr
7Herzen genommen, und ich glaub”, jetzt tät’s
m nicht mehr paſſieren. Aber von ſo inem
ſiglück bleibt doch immer was an einem hän=
R.. . Ich hab' mir dann das Käthchen
ſhildträger noch ſelber vorgenommen,
gnä=
sſte Frau Baronin, und kann nur ſagen, es
ſicht mir den beſten Eindruck.”
„Mir auch”, ſagte Baronin Betty mit
Vberzeugung. „Was gibt’s da z lachen,
hei? . . . Kurt, bitte, ſei ſo freundlich und
ſeis dem Johann. Wir wollen es ihm noch
dem Eſſen ſagen, daß wir nichts dagegen
Aen, wenn er zu Herbſt Hochzeit macht.”
baren ...
EEne Kindergeſchichte von Otto Rombach.
Als wir noch Rothäute waren, hatten
ir einen Häuptling, der mit uns umging wie
11 jungen Hunden. Er ließ uns ſtundenlang
11 Dem Bauche kriechen, obgleich kein Seind
SollBer!
und
Burde
des
Hand=
werrs
Ein Maler gerät in
eine ungewöhnliche
Schreiner=Werkſtatt
Eines Morgens ging ein Maler mit ſeiner
Mappe, die Photos nach ſeinen Oelgemüden
enthielten, durch die Straßen und ſuchte an
Hand einer Adreſſenliſte einen Schreiner, der
bereit wäre, ihm die zu ſeinen Oelgemälden
notwendigen Bilderrahmen gegen Cauſch
an=
zufertigen. Nach einigem vergeblichen Bemühen
findet er einen jungen Schreinermeiſter mit
hellem, blondem Geſicht, der ſich bereit erklärte,
dem Maler zu helfen und ihm, nachdem ein
Blumenbild als Cauſchobjekt aus dem
Photo=
album des Malers ausgewählt war, die
ent=
ſprechende Anzahl von Bilderrahmen
anzufer=
tigen. Aber die geräumige Werkſtatt des
Meiſters verſetzte den Maler in einen Zuſtand
größter Verwunderung. Was er dort
wahr=
nahm, war die Heiligkeit des Handwerks, wie
ſie ſich der Empfänglichkeit einer Künſtlerſeele
nicht ſchöner offenbaren kann. Schon beim
Be=
treten der Werkſtatt empfingen ihn die
Wohl=
gerüche der Sournierhölzer mit leichter und
an=
genehmer Betäubung, die ihn zunächſt an der
notwendig=raſchen Orientierung hinderte. Wirr
geworden durch die Vielfältigkeit um ihn
herum, aber mit wachem Sinn für die
Bedeu=
tung des wahren Handwerks und die
Eigen=
arten des Materials ging der Maler, gefolgt
von den Blicken des überraſchten Meiſters in
die Werkſtatt, um die geheimnisvoll arbeitenden
Geſellen zu betrachten.
Beim näheren Hinſehen und als der Wirbel
der Formen ſich beruhigt hatte, war die Größe
des handwerklichen Geiſtes erkenntlich, der den
Meiſter umgibt und durch die Suſammenfaſſung
ſeiner Arbeit gebildet iſt: Vom einfachſten
Küchenbrett in Kiefernholz und ſonſtigem
ſchlich-
en Hausgerät, handwerklich dem Künſtleriſchen
dienend, bis zu eleganten Salon= und
Stil=
möbeln, deren blumenhafte Eourniere in
Noſen=
holz und Paliſander, ſowie die filigranhaft
wir=
kenden Einlegearbeiten den Maler in hellſte
Begeiſterung verſetzten. In beſinnlicher
Durch=
bildung und liebevoll eingehender Behandlung
der Einzelheiten bringt der Meiſter ſein Hand=
zu ſehen war; er jagte uns durch den Bach,
ob wir Schuhe anhatten oder nicht. „Um euch
zu ſchleifen für den Ernſtfall!” ſagte er. Wir
waren anderer Anſicht.
Durch dieſe Willkür kam es zu einer
Ver=
ſchwörung. Gewöhnlich war unſer Lager weit
draußen vor der Stadt und beſonders in einem
Gehölz, das in den Bereich des feindlichen
Stammes derer von Gundelsheim gehörte. In
allem Ernſt war von den Nädelsführern
be=
ſchloſſen werden, unſeren Häuptling „
Adler=
feder” an einen Baumſtamm anzubinden und
den Gundelsheimern auszuliefern, deren Selte
ſchon ſeit einigen Cagen in der Nähe des
um=
ſtrittenen Waldes ſtanden.
Die Ueberrumpelung des Häuptlings gelang.
Die Waffen waren ihm geſtohlen worden. Den
Proviantſack hatten wir geplündert. Nun ſtand
der Kerl am Baum. Wir führten Freudentänze
auf. Bis der Waldſchütz kam.
„Eine ſchöne Bande ſeid ihr”, ſagte er.
Das waren wir! In der ganzen Stadt, im
ganzen Umkreis gab es keine beſſeren Indianer
als unſeren Stamm. Schon unſere
Nädels-
führer waren furchterregende Geſtalten: Einer
hatte rote Haare, der andere krumme Beine,
aber wenn es ans Sechten oder Steckenreiten
ging, war gerade unſer Säbelbein der flinkeſte.
Der dritte ſchließlich hatte ein Geſicht, das
dermaßen von So. erſproſſen überſprenkelt
war, daß man von der eigentlichen Haut faſt
nichts mehr zu ſehen beke n. Die anderen
Not=
häute — bis zu mir, dem jüngſten — erſetzten
durch Bemalung und Schmuck ihre Capferkeit.
Wir waren „der Stamm” rote Krieger, ſonſt
nichts. Daß wir das Maul halten mußten,
ver=
ſtand ſich.
Genug: Der Waldſchütz muß uns an die
Gundelsheimer verraten haben. Denn plötzlich
tauchten ſie auf. Sie hatten einen Hopfengarten
geplündert und ſtanden je*t mit ihren
rieſen=
haften Stangen um unſe. Lager herum.
Unſer Gericht war gerade zu Ende. Eine
Klage nach der andern hatten wir dem Häupt=
ling ins Geſicht geſchleudert. „Du haſt mich
zehnmal nach Waſſer geſchickt, obwohl es nicht
nötig war.” Er zuckte nur mit den Schultern.
„Du haſt mich ohne Grund drei Stunden im
Gebüſch liegen laſſen, während ihr Aepfel
ge=
freſſen habt! Und ich habe nichts gehabt!”, Er
zuckte wieder. Die Klagen naymen kein Ende.
Aber, als das Urteil geſprochen war, ſagte
Adlerfeder nur: „Ich habe ganz genau gewußt,
was ich getan hab‟."
Das Urteil lautete, wie es ſchon vorher
verabredet war, auf einen halben Cag Durſt
und Hunger am Marterpfahl. Allein laſſen
wollten wir ihn, eine grauſame Strafe, denn
es war ſicher, daß d.e Gundelsheimer ihn
ent=
deckten und verprügelten. Das gehörte zum
Urteil. Die Rädelsführer hatten ſich dieſen
Umſtand mit einer Schlauheit zunutze gemacht,
die nur durch die Liſt wirklicher Nothäute
übertroffen werden kann. Aber kaum ſtand der
Häuptling am Baum, da entſpann ſich bereits
ein Streit über die Nachfolgerſchaft. Alle drei
nahmen das Necht für ſich in Anſpruch, denn
Adlerfeder ſollte nach dieſer Demütigung
end=
gültig abgeſetzt und verbannt ſein.
Da tauchten, bevor es zur Entſcheidung
kam, die Gundelsheimer auf! Mutig gemacht
durch den wehrloſen Häuptling, den ſie am
Marterpfahl erblickten, drohten ſie mit ihren
Hopfenſtangen und fingen ein Geſpött an, das
jedem von uns die Wut ins Geſicht trieb. Aber
was tun? Wir waren umſtellt, die Rädelsführer
hatten ſich entzweit, wir beſaßen nur unſere
Flitzbogen und dünnen Lanzen, die bald
zer=
trümmert waren, wenn es zum Kampf kam. Die
Gundelsheimer waren feige wie die Koyoten,
die räudigen Wölfe der Prärie. Nur unſeren
Häuptling fürchteten ſie. Jetzt, da er am Baum
ſtand, blaß, mit zuſammengebiſſenen Sähnen,
ſtiefelten ſie über das Brachfeld heran und
ſchrien: Gebt uns Adlerfeder! Wir legen ihn
in den Steinbruch! Ihr kriegt dafür freie
Abzug!”
Unſchlüſſig wichen wir an den Waldſaum
zurück, aber ſchon ſahen wir hinter den Bäu=
werk ſchöpferiſch zur Belebung; eine ſchaffende
Arbeit, die in Ueberlieferung, Moral und Ehre
wurzelt und deren eigentlicher Lohn in den
Er=
lebniſſen beſteht, die ſie begleiten.
Der Meiſter ſelbſt, der, erſt in den 4der
Jahren ſtehend, alle Sweifel überwunden und
keine Mühe zu haben ſchien, ſeines Wertes
bewußt zu ſein, ſah den Maler mit hellen, blauen
Augen an, deren Blick erſt aus der Ferne
zuruckgeholt werden mußte, als er ſich ſeiner
Hobelbank näherte, denn der Meiſter ſieht ſeine
ganz beſondere Miſſion im Geigenbau, dem er
ſich ſeit einigen Jahren als Autodidakt widmet.
Die heute allgemein übliche Bearbeitung
des Geige baues, auf Grund der wiſſenſchaft=.
lichen Sirkelkonſtruktion (goldener Schnitt),
der Plattenanpaſſung nach der Schablone, die
im weſentlichen nur die äußere Form der alten
italieniſchen Geigen erſtrebt, während der Con
und die Seele ungeweckt bleiben, lehnt der
Meiſter ab. Die italieniſchen Großmeiſter des
Geigenbaues Nicola Amati, Stradivari und
Guarneri, die Letzten der großen Dynaſtie, deren
Geigenſchöpfungen wie Monſtranzen heilig
ge=
halten werden, mögen wohl nicht nach ein und
derſelben Methode ihre Wunder an Geigen
abgeſtimmt haben, aber die Methode hat ſich
wohl jeder dieſer Großmeiſter ſelbſt durch
For=
ſchen und Beobachten erarbeitet. Ihnen war
das einheitliche Siel: „der italieniſche Con”
(weich, voll, rund und weitreichend) bekannt,
aber ſie gingen getrennte Wege und ihre
Me=
thoden hielten ſie geheim.
Von dem wunderbaren und großen
Geheim=
nis des alten italieniſchen Geigenbaues, das in
der Methode der harmoniſchen Abſtimmung
wurzele, erzählte der Meiſter; vom akuſtiſchen
Rätſel der Geige, das durch die
Verſchieden-
ſeit der Struktur des Holzes bedingt iſt; von
der richtigen Stärkebemeſſung des Holzes von
Jahrhundert alten Bäumen, die hungrig
ge=
wachſen ſein müſſen wegen der Swiſchenbildung
der Jahresringe; vom Lauſchen auf Cöne, die
dem Nohmaterial inne wohnen und die erfühlt
und geweckt werden müſſen; vom Erarbeiten
der Geige, die ein Lebeweſen iſt, deſſen Stimme
und Seele durch die Abſtimmung bewußt geformt
verden muß. Die Methode der harmoniſchen
Abſtimmung iſt ſchwer und ſetzt muſikaliſche
Begabung voraus. — Seine Geigen, die mit
unendlichem Sartſinn erſchaffen ſind und bei
deren Erklingen alles Holz in der Werkſtatt
vibriert, liebt der Meiſter nicht nur als
In=
ſtrumente, ſondern als vollkommene Geſchöpfe.
Alexander Poſch.
Luſtige Anetdote
Die Bismarckzigarre.
Der engliſche Diplomat Lord Nuſſell warteße
einmal im Vorzimmer auf Bismarck. Plötzlich
traf der Graf v. Arnim aus Bismarcks Zimmer
heraus, nach Atem ringend und ſich mit dem
Caſchentuche Luft zufächelnd. „Es war nicht
mehr zu Aushalten drin!” ſagte er zu Nuſſell.
„Bismarck raucht in einem fort ſeine ſtarken
Havannas, der Qualm iſt zum Schneiden dick.
Ich mußte ihn bitten, ein Fenſter zu öffnen.” —
Als gleich darauf Nuſſell ins Simmer trat, fand
er Bismarck am Fenſter, und nach der
Be=
grüßung ſagte der Kanzler: „Was haben
manche Leute nur für einen Geſchmack! Eben
war Arnim da und ſo ſtark parfümiert, daß es
nicht mehr zum Aushalten war. Ich mußte das
Fenſter öffnen, ſonſt wäre ich erſtickt in dieſer
Luft!”
men die Pfeile anderer Gundelsheimer auf uns
gerichtet. Auch Feldſteine hatten ſie
ange-
chleppt. Wir waren eingekreiſt. Wenn es jetzt
losging, waren wir verloren. Da ſagte plötzlich
der Krummbeinige zum Häuptling: „Adlerfeder,
was meinſt denn du dazu?‟
„Liefert mich aus!” gab er zur Antwort.
„Sie ſind in der Uebermacht. Es iſt zuviel
Kroppzeug beim heutigen Srg. Es wäre ſchade,
wenn man den kleinen Kindern (damit waren
wir gemeint) die Skulpe nehmen oder die
Schädel blutig ſchlagen würde.”
Dieſe Antwort hätte eigentlich in den Plan
gepaßt, den unſere Nädelsführer geſponnen
hatten. Aber anſtatt dem Häuptling zu folgen,
ging Säbelbein auf ihn zu und ſagte:
Adler=
feder, wir haben dir Unrecht getan.” Mit dieſen
Worten zog er ſeinen Knicker heraus, ein
rich-
tiges Metzgermeſſer, und ſchnitt ſeine Feſſeln
entzwei. Damit war unſere Spannung gelöſt.
Alle Angſt war vergeſſen. Wir alle jubelten
auf, als nun Adlerfeder mit einem Satz eine
Lanze an ſich riß und dem gegneriſchen
Häupt=
ling zurief: „Wenn du ein Held biſt, ſo komm
an zum Lanzenduell!”
Das hatten die Gundelsheimer nicht
erwar=
tet! Sie liefen erſchrocken ein paar Schritte
zurück, aber in dieſem Augenblick war
Adler=
feder ſchon auf ihren Ferſen, — wir alle
ſtürm=
ten mit Kriegsgeheul nach — ſo jagten wir die
Gundelsheimer den Berg hinunter. Wie Haſen
einen Haſen ſchlagen, rannten wir dann in
die Slanke oder Bogenſchützen, die hinter uns
im Wald geweſen waren, aber dort fanden wir
niemand mehr vor. Das Gehölz war unbeſtritten
unſer Eigentum geworden, obwohl es auf
frem-
der Gemarkung lag.
An dieſe Meuterei ſchloß ſich ein zweiter
Kriegsrat an. „Ich gehe”, ſagte Adlerfeder,
„ich trete zurück. Ich ſchinde keinen. Ich will
Indianer aus euch machen.”
Wir haben „Adlerjeder” nach vielen Hughs
und mit viel Kriegsgeheul unwiderruflich die
ührung unſeres Stammes übertragen.
PaubagdsoomſtobasSSlagfbltät
O
Wrin Ohrzuß.
Eichendlich hab ich jo bereits ſchun im voriche
Johr den „erſte Mai” in Vers gefaßt; un ich
hett aach in dem Johr widder ſo e paar Meder
am lagfende Band zuſammeſtricke kenne, s weer
awwer uffs Nemliche nauskumme, heechſtens
Br4
daß ich voller Begeiſterung noch e bißche mit=eme
ſchwungvollere Schwung loslege hett miſſe.
Awwer mer waaß aach: Begeiſterung, däß is
äbbes, wo mer net eiſalze, eivökele, odder gar
noch emol uffwärme kann. Wenichſtens net mit
Wörder, odder ſo e paar gudgemaante Versjer.
Sundern was aam die Stunde bringt, un ſeegt,
däß ſoll im Härz drinn noochſchwinge, un ſich zu
guder Dad auswirke.
Drotzdem will ich aach meinerſeiz noch emol
konnſtadiern un feſthalte: mir hawwe diß Johr
widder en erſte Mai gefeiert, un en Feſtdag der
deitſchen natzionalen Uffbauarweit, der wo
wid=
der emol Band an de Hoſe hatt. Un an ſo eme
Maiumzug, do kenne ſich alle ehemolige „
Fach=
menner” uff dem Gebiet e Muſter abgucke, un
die ganz Wäld kennt ſich e Beiſpiel dro
nemme; beſunners unſer liewe weſtliche
Nach=
bern. Dann wann die ſich wärklich emol zu ſo
eme große Dag uffrabbele, um for de allgemeine
Friede zu demmonſtriern, un mache zu dem
Zweck en Uffmaſch, un en Umzug, dann richt der
ganz bennedrant nooch Mord und Brand, nooch
Haß un Vernichdung. Un ihr ganz Gedhu un
Gemach, däß eichent ſich zu=eme
Friedenspalm=
wedel, wie en Jjel zu=eme Weſchlabbe.
Freilich, daß mir jetzt nooch altem, ſcheenem
Brauch un deitſcher Sidde uns am erſte Mai
zu=
ſammefinne, ſeis unner me Maibaum odder
aach zu=eme freehliche Umdrunk, alle Stend un
Klaſſe, Mannsleit un Weibsleit, Buwe un
Mädcher, alles was ſchafft un ſchufft, werkt un
arweit, mit de Fauſt odder mitm Kobb, jeder
Stand un Rang, alſo dodriwwer ſtaune ſe drauß
im Ausland net bloß gewehnliche Bauklötzer,
ſundern ganze Wageladunge vun Klafterſtaa. Un
die Stimmber jenſeits der Grenz ſpiern en ganz
verwunnerliche friſchfreehliche Luftzug, dann däß
is e Friehlingsliftche, ächt „Mäd in
Tſcher=
manie”, uff deitſch: fawriziert in Deitſchland.
Allerdings, der Zuſtand, wie er ſo in de letzte
värrzeh Johr in Deitſchland geherrſcht hott, der
hott dene Herrſchafte beſſer behagt, un ſie hawwe
„wohlwollend” mit zugeguckt, wies in unſerm
liewe Vaderland bergab, un immer bergabber
gange is. Un jetzt, wo mir uff däß zweifelhafte
„Wohlwolle” verzichte, un aus eichener Kraft,
un nooch unſerm Guſto unſer Haus nei uffbaue
un ei richte, do ſuche ſe aus Neid un Mißgunſt,
d uns allerhand ſchwere Staa in de Wähk zu rolle,
un Knibbel zwiſche die Baa zu wärfe, ſogar —
leider muß mer’s ſage — ſogar unner „güdicher
Mitwirkung” ehemaliger Deitſcher, die wo jetzt
emigrierender Weis drauß im Ausland ihr
Wäſe, odder vielmehr Unwäſe dreiwe.
No, valleicht hott=en de dißjehriche erſte Mai
erſtrecht gezeicht, daß in däre Beziehung ihr
ver=
wärfliche „Liewesmieh” for die Katz is. Mir ſin
nemehr ſo, wie mer uns weißgemacht hott, daß
Küchenzettel vom 7. bis 13. Mai 1934.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Zwiebelſuppe gefüllte Eierkuchen
mit Kalbfleiſchreſten, Salat.
Dienstag: Sauerampferſuppe, gekochtes
Ham=
melfleiſch, grüne Bohnen.
Mittwoch; Grünkernſuppe (Hammelbrühe),
Eier in Rahmtunke mit pikanten
Kartoffel=
berg”.
Donnerstag: Spargelſuppe,
Schweinelend=
chen, Erbſen und Karotten (Konſerven),
Kar=
toffeln, Baiſers.
Freitag: Reisſuppe, geb. Merlank mit
Spinat.
Samstag: Gemüſeſuppe, Quarck=Auflauf.
Sonntag: Tomatenſuppe, Roaſtbeef. Spargel,
Kartoffeln, Rhabarbergrütze mit Milch.
* Kartoffelberg. Speck und Zwiebel
werden ausgebraten, etwas Waſſer, Salz,
Sel=
lerie und Lauch in Würfel ſchneiden und
dazu=
geben, Kartoffeln in Scheiben ſchneiden und
da=
rin weich kochen und zerſtampfen, mit Peterſilie
und Schnittlauch überſtreuen.
* Gebackener Merlan. Merlanfilets
werden mit folgender Farce gefüllt: 2 hart
ge=
kochte Eier werden fein gehackt, mit 60 Gramm
Butter, 1 Eßlöffel gehackter Peterſilie, 2
feinge=
hackten Sardellen, Pfeffer und Salz vermiſcht
und auf jeden halben Fiſch eine Kage geſtrichen.
Dann rollt man den Fiſch zuſammen, wälzt ihn
in Mehl, dann in Ei und geriebenem
Semmel=
mehl, ſticht je zwei auf einen Holzſpieß, damit
ſie die Form behalten, bäckt ſie in ſehr heißem
Fettbad ſchön braun. Auf Spinat anrichten.
Spargelſalat auf Feinſchmecker:
art. 1 Pfund gekochten, kleingeſchnittenen
Spar=
gel miſche man mit Mayonaiſe, 1 Teelöffel
ge=
wiegten Kapern und 1 gehäuften Teelöffel Dill.
Damit einige Stunden ziehen gelaſſen, ſerviere
man ihn mit Eiſcheiben und Peterſilie garniert.
Köſtlicher Spargelauflauf. 1 Pfd.
geſchälten, kleingeſchnittenen Spargel, in
Salz=
waſſer gekocht, ſchichte man lagenweiſe mit 200
Gramm ausgequollenem Reis oder Nudeln in
eine Form. gebe als Zwiſchenlage grobgewiegten,
gekochten Schinken oder zerpflückte Mettwurſt
(harte Wurſt wird in der Hitze feſt und dadurch
ſchwerverdaulich), 1 Taſſe Spargelkochwaſſer mit
1. Ei, Salz und 1 Teelöffel Kartoffelmehl
ver=
quirlt, gieße man darüber, backe die Speiſe,
obenauf mit Butterflöckchen belegt, im
mittel=
heißen Ofen 4—34 Stunde und trage ſie in der
Form auf.
Waack
Schach=Nummer 57.0.
Aufgabe 768.
Ottmar Nemo in Wien.
(„Die Schwalbe‟, 1933.)
a b d e
König Spargel reſidiert. Der
Spar=
gel, deſſen Saiſon offiziell am 20. April beginnt,
hat ſich verhältnismäßig ſchnell mit „
volkstüm=
lichen” Preiſen eingeführt, die ſich bei
zunehmen=
der Wärme noch mehr ſenken werden, ſo daß es
jeder Hausfrau vergönnt iſt, dieſes delikate
Ge=
müſe ihrer Familie öfter vorzuſetzen,
Stangen=
ſpargel mit Schnitzel, dieſes zur Tradition
ge=
wordene Gericht, verliert aber an Reiz, wenn es
ſich zu oft wiederholt. Aus dieſem Grunde laſſen
wir eine Auswahl Rezepte zur Abwechſlung
fol=
gen. Beſonders herzhaft ſchmeckt z. B.:
Peterſiliengemüſe mit Spargel.
1 Pfund verleſene, mehrmals gewaſchene
Peter=
ſilie füge man feingewiegt einer lichtbraunen
Einbrenne von 1 Eßlöffel Butter, Fett oder Oel
und 1 Eßlöffel Mehl bei, laſſe ſie, mit
Spargel=
kochwaſſer aufgefüllt, zu dickem Gemüſe kochen,
dem man 1 Pfund kleingeſchnittenen, gekochten
Spargel beifügt. Mit Salz, ſowie Pfeffer und
wenig Muskatnuß abgeſchmeckt, gebe man dazu
kleine Grießklößchen und gekochtes Huhn oder
ebenſolche Rinderbruſt.
mir ſei mißte, un wie’s uns die Bonzeologe
uff=
okuliert hawwe. Der erſte Mai is zu=eme
wahr=
hafte deitſche Volksfeſt worrn. Mer guckt net
mehr uff de Kiddel un de Tiddel, ſundern uff
däß, was drunner ſtickt, nemlich uffs Härz, dann
dodruff kimmts a. Un do wärrn mir uns erſt ſo
richdich bewußt, daß mir all zuſammegeheern,
un daß mir a aanzich Volk vun Brieder un
Schweſtern, un ſozuſage a Famillie ſin, un daß
mer enanner beiſteh miſſe, un umenanner
kim=
mern, ſeis dorch freiwillige Spende, odder noch
beſſer dodorch, daß mer Arweit ſchaffe hälfe,
Uffdräg gäwwe, odder Eikaif mache, jeder
nooch ſeine Kräfte un nooch ſeim Vermeeche un
Vermöche.
Un do ſoll ſich kaaner for zu gering achte. Mir
kenne ſälbſtredend net all e Haus baue odder
umbaue, odder nei aſtreiche loſſe. Awwer in
jeder Wohnung gibts was zu räbbariern odder
auszubeſſern. Do muß de Fußboddem
nei=
geſtriche wärrn, dort die Stubb kennt e nei
Da=
beed brauche, dort kennt die Deck geweißt, dort
die Möwel uffbolliert wärrn. Die Maddratze
ſpärrn die Mailer uff, un kennte widdermol nei
Seegras odder Roßhoor verdrage, odder mer leßt
ſe uffarweide. Neie Vorheng wollt mer ſich aach
ſchun lengſt kaafe, — s gibt ſo vielerlag
Ar=
weide, die gemacht miſſe wärrn, un die mer
im=
mer widder enausgeſchowe hott, un weerns bloß
e paar Stiwwel zum Sohle; korzum jed Arweit,
die wo mer heit vergibt, un weer ſe noch ſo
un=
ſcheinbar, ſie hilft mit zum Uffbau. — „Viele
Wenich, gäwwe e Viel!” — „Läwe, un läwe
loſſe!‟ — „Gemeinnutz geht vor Eichenutz!” —
un wie die behärzichenswärte Sprich all haaße,
awwer ſie hawwe nor dann en Sinn, wann mer
ſe net bloß im Mund fiehrt, ſundern zur Dad
wärrn leßt. Es kimmt bloß druff a, daß mer ſich
ſälbſt en klagne Ruck gibt, un net uff ſeine
Fen=
nich odder Mackſtickelcher ſitze bleibt. Ob mer e
nei Klaad, odder en neie Azug, odder bloß en
neie Hut, odder e Krawadd brauch, ganz
ganer=
laa, jetzt net beſinne, un denke, ach ’s geht aach
noch emol ſo, ſundern wann nor ärchend
meechlich, dann ſoll mer ſei paar Greede locker
mache un ſo zu ſeim Daal, wann aach noch ſo
beſcheide, ſein Mann ſteh, in däre große
Ar=
weidsſchlacht.
Un wer ſich dodriwwer enaus noch was
gunne kann, ſeise Buch, odder en Theaterbeſuch,
ſeis en vergniechlicher Owend im Orfeum odder
ſunſtwo, odder ſei’s gar e gud Flaſch Wei — all
däß is kaan iwwerdriwwener Luxibuß, ſundern
gibt wiederum annern Brot un Arweid.
Freilich, aach ſparn ſoll mer, haaßt’s.
Aw=
wer wer zu dem Zweck de Handwerker ins
Hand=
werk puſcht, odder gar „ſchwazz” arweide leßt,
der ſpart net nor am verkehrte Daal, ſundern
ſabbodiert aus ſchäwichem Eichenutz däß große
Drudenkreuz.
"
n o
ſ „.
Obige 20 Buchſtaben ſetze man auf die 20
Punkte, ſo daß 5 Wörter erſcheinen: 1—2
ale=
manniſcher Dichter, 2—3 Schlingpflanze. 3—4
Männername, 4—5 öſterr Land, 5—1
Zwiebel=
gewächs. Die Mittelbuchſtaben nennen eine
Farbe.
Carl Deubel.
Kreuz und Quer.
Nach richtiger Ordnung der Buchſtaben
er=
ſcheinen Wörter, und zwar: 1 2 Blume. 3—
Männername, 1—3 deutſcher Dichter, 2—4
Me=
tall, 1—4 Gewebe, 3—2 deutſche Stadt.
Carl Deubel.
b de
Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen mat.
Prüfſtellung: Kf7Dg6 Td4; Kd8Te2 Bd7, f3.
Eine ſehr hübſche Miniatur mit einer feinen
Verführung.
Aufgabe 769.
Rudolf Lihermet in Schönebeck.
(Deutſche Schachblätter 1927.)
Weiß: Kh1 Da2 Tk5 Tg2 Le8 65 Steine)
Schwarz: Kh6 DF7 L.g8 (3 Steine).
Matt in zwei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 766 und 767.
766. W. Paulh. 1.Lc6—o8! Kif5 2. Bk41 Bifs e.p.
3. ThSc11. . . K:45 2. Bd41 B:d3e. p. 3. Ta5411...
Kits K:a5 2. Bft G44 B03 3.B84 Geti:
767. W. Paulh. 1. 046-—oßiKbs 2. De2 4Ka3 3.D034
Tbs 4. De5t Ab4 5. Dd6, die gewünſchte Stellung iſterreicht!
Kbs 6. Dd9X. Sehroriginelle Zugwechſelaufgabe!
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 17.
Etwas von Farben.
Himmel, Korn, Erde, Eiſen, Gras, Kohle.
„Indigo.”
deitſche Uffbauwerk. Diddo desgleichen aach
ſäll=
wicher, der wo liewer ſei iwwriche Moneede
dehaam im Strumb, im Kaſte odder im
Kaffee=
kobbche „uffhebt”, anſtatts ſe uff die Sparkaß,
odder Bank zu drage.
Wer awwer gar ſei Zeidung „ſpart”, un
behilft ſich mit de Nachrichte vum Radio, no der
waaß iwwerhaubt net, was heit geſpielt wärd,
un ſoll ſich, mitſamſt ſeim Spardrieb liewer
gleich begrawe loſſe..."
Un domit kemt ich uff däß zurick, was ich ſchun
ganz vorne am vorderſte Afang geſagt hab.
Nemlich: Begeiſterung is was Scheenes, awwer
ſie muß noochwirke, un uns zu guder Dad
begeiſtern” — Un wann mer den erſte Mai als
„Tag der Arweit” in briederlicher un
ſchweſter=
licher Verbundenheit mitenanner gefeiert
haw=
we, dann ſoll er aach in dem Sinn noochwirke,
zum Beſte vun Deitſchlands Zukumft un Greeße,
un for unſer aller Wohlergehe! —
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Grad die Woch ſchreibt
mer widder aaner aus Ameriga, daß mer dort
vun „gewiſſer Seid” widder mitseme neie Film
gäje Deitſchland Stimmung mache will. Es haaßt
do in dem Brief: „Is däß net e Schand! — De
Cornelius Vanderbilt jr. is aach debei. Der ſoll
erſt emol beweiſe, daß er dorch ſeiner Hände
Arweit Werte geſchaffe hott, die der Geſamtheit
zum Nutze worn. Was gehn die Gauner,
Gümb=
ler un Betrüger die Verhältniſſe in Deitſchland
a? — Des is Sache des deitſchen Volks, des
hawwe die deitſche Volksgenoſſe unner ſich
aus=
zumache. — Die hier ſolle vor ihre eigene Dier
kehra, do liggt de Dreck haushoch. Mir wolle mol
hier en Film drehe, wie mer die Vetrane aus de
Bundeshauptſtadt dorchs Millitär hott naus
dreiwe loſſe; odder wie die „Natiol Guard” geje
die Streiker vorgeht, — dann wolle mer emol /
unſere deitſche Brieder die Suppe= un
Brotpol=
naiſe zeige, die Obdachloſe=Aſyle, die
Demonſtra=
tion vun de net bezahlte Lehrer. Weiterhin alle
jüdigen un chriſtlichen Schwindler un Betrüger,
die Tauſende an de Bettelſtab gebracht hawwe,
die ſollt mer emol unſere Volksgenoſſen in der
alten Heimat in Freiheit dreſſiert vorführen. Un
wann’s dann noch net langt, en Film, wo die
ganze Gangſter= un Reiwerzunft zu ſehe is. Un
als Schlußakt mit Pauke un Trompete: wie de
Unkle Sam dorch ſeine Bundesbrieder (dorch
jüdige Machenſchaften) ſauwer iwwern Löffel
balwiert is worrn. Motto: „Kumm un hol dirs”
odder: „Er krickt ſei Geld, er brauch gornet dra
zu denke!” — Wann die hier Puhl uffriehrn wolle,
dann ſoll=en des deitſche Volk nor die richtig
Antwort gäwwe! — ſchreibt mei Speezel aus
Ameriga — — „Worauf du dich verlaſſen
kannſt” — ſag ich.
en nich
un man
zie betrachtet,
ſpruck in ein
in ſ0 groß 1
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umdglich iſt,
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Muck neng
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Im Luftkurort.
„Gnädiger Herr, wie gefällt Ihnen denn Ih4
Zimmer?”
„Wunderbar, Bäuerin, die Ausſicht iſt ja
mehr wie reizend, nur muß ich mich an die ſ4
geſchätzte Landluft erſt gewöhnen!“
Entgegenkommen. Verleger: „Die Novelle iſt
nicht ſchlecht, mein Freund — aber Sie müſſen
ſie ſo ſchreiben, daß ſie jeder Idiot verſtehen
kann!” — Schriftſteller: „Aber gewiß gern
welcher Abſchnitt iſt Ihnen denn nicht klar?”
Das iſt doch gar nichts ... Der frühere Groß”
veſir Said Emir Paſcha iſt mit 75 Jahren noch
Vater geworden. Das iſt noch gar nichts! Ich
kenne einen Mann von 94 Jahren, der iſt kürz.
lich ſogar Urgroßvater geworden ...
Zeitgemäß. „Für wen ſtellt man wohl kon”
denſierte Milch her?‟ — „Wahrſcheinlich für
Leute, die wenig Platz in der Küche haben.”
Spruchrätſel.
Aus den Silben be ben die, fung, gen, gra,
grot, kit le. lei, lei, ler, lie, mi, ne. nen. ner,
nur, pfei, ſchöp ſtei, te, zin ſind 11 Wörter zu
bilden, die, nebeneinander geleſen, einen Spruch
ergeben, wenn man von jedem Wort nur die
Buchſtaben in die Figur einträgt, die unten
ne=
ben der Wortbedeutung in Klammern
angege=
ben ſind. Die Wortbedeutungen: 1.
Felſen=
höhle (1345) 2 Erdbefeſtigung (134) 3.
bekann=
ter Theoſoph (134567) 4. Weltall (alle), 5.
be=
kannter Leichtathlet (123) 6. Gewebe (23456).
7. linker Nebenfluß der Aller (234), 8. Stadt
am Main (45789). 9. Stütze von Decken und
Gewölben (alle) 10. Teil der Wohnung (123),
11. Himmelsmacht (alle).
Ausgeſchloſſen. „Ich möchte wohl wiſſen, ob
der junge Schmidt, der jetzt bei euch wohnt, der=
Ein Sprichwort.
Sproß, Globus, Liebe Preis. Anger, Mehl,
Stück, Rebe, Mars. Natur, Verdi, Scherz, Wien.
„Probieren geht über ſtudieren”.
ſelbe Schmidt iſt, den ich meine. Ich bekomme
Geld von ihm.” — „Dann iſt es nicht unſef
Schmidt. Kein Menſch bekommt Geld von ihm.
Kein Beweis. „Mein Bruder hat zwei Golde
medaillen für Fünf=Meilen=Laufen, eine ſilberne
Medaille für Schwimmen, zwei Pokale aus
Box=
kämpfen und unzählige Preiſe für Rudern und
Ringkämpfe.” — „Da muß er aber ein tüchtiger
Athlet ſein?” — „Das nicht, er hat eine
Pfand=
leihanſtalt.”
Pietät. Hier in dieſem Käſtchen habe ich die
teuerſten Erinnerungen an unſere Hochzeitsreiſe
aufbewahrt.” — „Ach, wie lieb. Was iſt 2
denn? — „Die Hotelrechnungen.”
Freundſchaft. „Sollte man es wohl glauben,
der Friſeur hat heute eine ganze Stunde 9e
braucht, um meine Haare zu ondulieren.”
„Warum biſt du denn während dieſer Zeit nicht
ſpazieren gegangen?"
Rechtzeitig. Erna: „Geſtern habe ich meinen
fünfunddreißigſten Geburtstag gefeiert!
Frieda: „Na, das wurde aber auch die höchſte
Zeit!”
Druck. Verlag u. Kliſches:L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389— 2392. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verboten.
[ ← ][ ][ → ] Um
Treibhaus
ver Mose
(läten, nichts als Blüten .. .!)
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2
un
7N.
SpezlA
ſich verlaſſt
Wenn man die allerneueſten
Ent=
urfe betrachtet, hat man geradezu den
Eidruck, in ein Glashaus verſetzt zu
e; ſo groß iſt nämlich die
Farben=
ucht, ſo vielgeſtaltig die Form und
vas das Weſentlichſte iſt: ſo beliebt
i Verwendung von Blüten!
Nan bringt ſie — wo immer es
u möglich iſt, an, weiß aber doch ſo
mt Maß zu halten, daß der
Geſamt=
mruck niemals übertrieben iſt und
ein höchſt kultivierte Note gewahrt
Ulebt.
loch vor ein paar Jahren wäre
tſer Stil vollkommen unausdenkbar
geueſen!
Seitdem man ſich aber ältere Moden
zuv Vorbild nimmt und ganz
offen=
kſtnig auf den Modeſtil unſerer
Müt=
tihr ja ſogar auf den unſerer
Groß=
müter zurückgreift, indem man dieſe
Woen in geſchickter Weiſe auf
zeitge=
müt Art variiert, ſind alle
erdenk=
lilh Garnierungen in den
Vor=
darrund getreten.
er erſte Verſuch wurde in der
Hut=
mrit rinternommen, indem man
Bän=
deie Blüten= und Federgarnierungen
zc eigen begann; dann erſt griff die
Wiutzmode auch auf die Kleider über.
Jatürlich muß einem der modiſche
Ihſtnkt ſagen, wie weit man hier
geum dürfe, denn nichts iſt peinlicher
alus ine übertriebene Mode, die auch
unſlbar auf den Widerſtand jener
ſtühn würde, die ſich durch eine
plötz=
lifhn den Vordergrund tretende Mode
nitht verblüffen laſſen wollen, ſondern
Alzſingerinnen einer gut durchdachten
miſchen Entwicklung ſind.
lan muß alſo zu beurteilen verſtehen, wie
eilenBlumengarnierung für dieſes, wie aber für
jem Kleid ausſehen dürfe, in welcher Art etwa
die Blüten als Aufputz eines Straßenkleides
anzringen ſeien, welchen Charakter ſie aber
fürin Beſuchsmodell haben müßten und wie ſie
für in abendliches Kleid gearbeitet und
ver=
went werden ſollen.
Um über dieſe Mode Klarheit zu gewinnen
und ihre Anmut entſprechend zu würdigen,
wol=
len wir die verſchiedenen Blumengarnierungen,
die die ſommerliche Mode ſo unendlich reizvoll
machen, im Bilde betrachten:
Bei einem Strapazkleide iſt die Frage der
Blumengarnierung ſicherlich am
allerkomplizier=
teſten zu löſen, da doch die Sachlichkeit eines
ſolchen Modells Anſteckblumen jeglicher Art
bis=
her faſt völlig ausſchaltete. Trotzdem wird man
ſich der geänderten Modeauffaſſung raſch
an=
ſchließen, ſobald man ſich mit unſerem erſten
Entwurfe vertraut macht. Es handelt ſich um
ein jugendliches, kragenloſes Kaſak=Kleid mit
kurzen Aermeln, ſeitlichem Knopfverſchluß und
geradem Rock, der in der Fortſetzung der Knopf=
bahn eine Sonnenfaltenpartie bringt.
Das Blumenſträußchen (man denkt der
Jahreszeit entſprechend an Margueriten
und andere Feldblumen) wird in
kecker Art mit den Stielen nach
auf=
wärts durch den Gürtel geſteckt und
natürlich an ſeiner Innenſeite mit ein
paar Stichen feſtgehalten.
Aber nicht nur naturaliſtiſche
Blu=
men ſind gerne geſehen, ſondern auch
ſtiliſierte Blüten beifälligſt beurteilt.
Sie finden in der Hauptſache auf
ſchwarz=weißen Modellen Verwendung,
für die eine ſolche Blütenform
unbe=
dingt notwendig erſcheint.
Unſer zweites Bild veranſchaulicht
ein ſchwarzes Kleid mit weißem,
ab=
nehmbarem Cape, das den Eindruck
er=
weckt, als ob es durch die großen,
wei=
ßen Nelken feſtgehalten wäre. Ein
wei=
ßer Hut, weiße Schuhe und weiße
Handſchuhe ſind eine reizvolle
Ergän=
zung dieſes nachmittäglichen Kleides,
das als modiſche Neuheit ſicherlich
all=
gemein gefallen wird.
Sogar Buntſeidenkleider werden —
ohne überladen auszuſehen — mit
Blumen garniert, und zwar pflegt man
in dieſem Falle die im Muſter der
Seide vorkommenden Blüten plaſtiſch
nachzubilden und auf dieſe Weiſe eine
ſchöne Uebereinſtimmung zu ſchaffen.
Unſere dritte Figur zeigt ein typiſch
modernes Kleid, für deſſen
Gürtel=
mitte und unteren Glockenanſatz je eine
Blütenbahn in Biedermeierart
ver=
wendet erſcheint.
Ein ſchwarzer Paletot mit
gefälte=
ten, weiten Capeärmeln läßt die
reiz=
volle Buntheit des eben beſprochenen
Kleides noch deutlicher zur Geltung
kommen.
Manche Modeſchöpfer verlegen die
Blüten auf den Oberarm und laſſen
daraus (ein ebenſo ſchöner wie „
logi=
ſcher” Aufbau!) gebauſchte Aermel
her=
vorkommen, eine Idee, die ſowohl in
der nachmittäglichen als auch in der
abendlichen Mode Verwertung findet
(vorletztes Bild) und über kurz oder
lang populär werden dürfte.
Daß die „Gelegenheitskleider” die
Blütenmode berückſichtigen, iſt
ſelbſt=
verſtändlich, weil dieſe Garnierung
hier unſtreitig am wirkungsvollſten iſt.
Bei den anmutig=intereſſanten
Geſell=
ſchaftskleidern mit gefältelten Stufen
und damit übereinſtimmenden
Halb=
ärmeln darf man ſich einen Aufputz in Form
eines beſonders großen Anſteckſtraußes ſicherlich
leiſten.
Die neue Mode im Zeichen der Blumen iſt
friſch, jugendlich und „ſonnig”
Wer ſollte ſich alſo dieſem Stil nicht mit
Be=
geiſterung anſchließen?!
Willy Ungar.
Wateiten des Kunſtgewerbes Das weiße Leinenkleid
düuke — ſofern ſie nicht übertrieben und
Ver=t ſind — des Beifalls der Dame immer
ſiches ſein, die für all” dieſe kleinen,
künſt=
ternnn Dinge vollſtes Verſtändnis an den
Lamegt. Die ſtarke Welle der
Buntſeiden=
ibiß hat begreiflicherweiſe nun auch das
Kugſiewerbe erfaßt und alle modiſchen Kreiſe
ſinlech darin einig, daß die Arbeit, die hier
Belleſt wurde, Eigenart und beſten Stil
hakgi.
Ier wieder ſpricht man von den durch
eingelde runterlage verſteiften Buntſeiden=
Kuhſeln, die ſich auf jedem einfarbigen
Kleldgut ausnehmen. Nicht weniger geſchmack=
Dougend, die in bunter Hülle untergebrachten
Sawme mit elfenbeingeſchnitztem Blüten=
Arichder den Modellen, die unſere Mütter
in hr Jugendzeit trugen, auffallend ähnelt.
Da bnan eine ſolche Garnitur gerne durch
einde gkeichartig=geblumten Schal
vervoll=
ſtärglt, iſt ſchon der Einheitlichkeit wegen
ſehM greiflich. Unſere Skizzen ſollen auf die
beſehere Anmut dieſer neuen Mode
aufmerk=
ſamlſachen.
Bis das weiße Leinenkleid ſeine moderne
Form erhält ... braucht es gar keinen allzu
lan=
gen Weg zu machen. Wir kaufen ein wenig
brau=
nen, weiß getupften Crepe de Chine und fertigen
daraus einen fünf Zentimeter breiten engliſchen
Gürtel für die Taille und ein dreieckiges
Tüch=
lein für den Hals, und ſchon kann das kleine
weiße Kleid vom Vorjahre das Moderennen
mitmachen. Ein erfolgreiches Verjüngungsmittel
für vorjährige Kleider iſt auch das karierte
Taftband. Du kannſt, liebe Leſerin, unter dem
Kragen deines Leinenkleides nicht eine ſo große
Schleife binden, daß ſie nicht Mode ſein ſollte,
Auſtige Kiſſen
können ſich nur dann vorteilhaft ausnehmen,
wenn die ganze Art der Inneneinrichtung für
farbenfrohe Stücke geeignet iſt.
Grundbedingung ſind in einer guten,
ſo=
genannten „Hintergrund=Schattierung”
gehal=
tene Wände — natürlich ohne jegliche
Zeich=
nung und ganz ſachlich! Wir denken
haupt=
fächlich an warmes Ockergelb, an Flußgrün
und an das für den modernen Raum ſehr
beliebte Elfenbeinweiß.
Den modernen Kiſſen wurde durch manche
kunſtgewerbliche Einflüſſe eine ſehr intereſſante
Note gegeben, die ſich in Form, Ausführung
und Kolorit geltend macht.
Einige der neueſten Entwürfe zeigen wir
im Bilde:
Da wäre vor allen Dingen das ſogenannte
„Rahmen=Polſter” (Modell 1) zu beſprechen,
das — aus zweierlei Material
zuſammen=
geſtellt — einen dunkleren Rahmen und ein
helles Mittelfeld bringt. Die Mitte ſelbſt
wird durch plaſtiſche Filzblumen garniert,
die — wenn auch ganz weich — doch ſehr
widerſtandsfähig ſind, alſo nicht etwa wie die
ſonſt gebräuchlichen Kunſtblumen nach und nach
unanſehnlich werden.
Sehr wirkungsvoll ſind auch rechteckige,
mit verſchiedenfarbigen Filzſtreifen benähte
Polſter. (Dieſe Streifen werden, ſo weit ſie
über den Polſterrand hinausragen, zu einem
franſenartigen Effekt verſchnitten.)
Als Allerneueſtes aber gelten die „Rieſen=
Früchte” darſtellenden Kiſſen. Es gibt Aepfel,
Birnen und — Gipfel der Eigenart! — auch
Kirſchen, wobei oft zwei Polſter vereinigt
und durch Stiele und ein ſtiliſiertes Blatt
ver=
bunden werden (Bild),
Die kleine Straußfedern=Krauſe
Farben
Blau iſt dieſes Jahr die beliebteſte Farbe.
Die entzückendſten Schattierungen ſind erſchienen.
Von der Morgendämmerung, von der
Abend=
dämmerung ſind die Schattierungen abgeborgt,
oft auch ſpielen ſie ins Grau=Blaue der
Regen=
nebel, ſie erinnern an Lavendel, an Iris, an
Veilchen, manchmal auch gehen ſie eine Ehe mit
Roſa ein, ſo zum Beiſpiel bei einem Kleid aus
Blaßroſa, das irisblau getupft iſt. Ferner
ſind Lachsfarbe und Maisgelb große Mode,
letz=
teres ſteht Brünetten ausnehmend gut.
Bang=
nengrün macht ſich auch ſehr gut, hauptſächlich
als Kragen oder Blüschen zum ſchwarzen Koſtüm
oder ſchwarzen Kleid.
M. F.
wird nicht nur in Form der „Stola”, alſ
eigentlich unabhängig von dem betreffende
ſommerlichen Abendkleide, ſondern auch fe
montiert als eigenartige Umrahmung des
Ausſchnittes getragen.
Von rückwärts wirkt dieſe knapp am Halſ
anliegende Federnpartie genau wie die ſonn
üblichen Rüſchen, während die Feder vorn
gewiſſermaßen als Träger des Abendkleide
verwendet erſcheint. (Skizze.)
Zu mittelfarbigen Sommerabendkleidern
nehmen ſich heller=abſchattierte Federn
vorzüg=
lich aus, ſo daß man etwa zu
mitternachts=
blauem Material mattblaue Federn wählt
während zu ſchönem Flußgrün zart=graugrüne
Federn das Richtige ſind. Ein ſchwarzes
mit weißer Feder zählt natürlich zu
den erprobten, ſicheren Effekten!
Willy Ungar=
Rundverfügung für die wirtſchaftlichen Verbände.
Organiſakoriſche Beſchlüſſe oder Maßnahmen, ſowie alle Maßnahmen oder Vereinbarungen, deren
Auswir=
kungen über den Zeikraum der nächſten Monake hinausgeht, bedürfen der Zuſtimmung des Führers der
Haupigruppe 11 (Handell. — Jede Werbeverſammlung und Werbekäkigkeit wirkſchaftlicher Berbände hat bis
auf weiteres völlig zu unkerbleiben.
Eine Anordnung des Führers der
Haupkgruppe 11 (Handel)
über die wirtſchaftlichen Berbände.
Der Führer der Hauptgruppe 11 (Handel), Präſident
Dr. Karl Lüer, erläßt folgende Rundverfügung Nr. 1:
„Auf Grund der Anordnung des Führers der Wirtſchaft
vom 30. April 1934 beſtimme ich hiermit als Führer der
Haupt=
gruppe 11 (Handel) für die in mein Arbeitsgebiet fallenden
wirtſchaftlichen Verbände folgendes:
I. Alle organiſatoriſchen Beſchlüſſe oder Maßnahmen
er=
halten erſt bindende Wirkung durch meine ſchriftliche
Zu=
ſtimmung. Das betrifft insbeſondere
a) die Erklärung von Wirtſchaftsverbänden, daß ſie als
alleinige Vertretung ihres Wirtſchaftszweiges anzuſehen ſind;
b) die Errichtung, Auflöfung oder Vereinigung von
Wirt=
ſchaftsverbänden;
c) Die Aenderung und Ergänzung von Satzungen und
Geſell=
ſchaftsverträgen von Wirtſchaftsverbänden;
() Die Beſtellung und Abberufung der Führer von
Reichs=
verbänden und der Führer von Landesverbänden bzw.
Landesbezirksleitern durch die Führer der jeweiligen
Reichsverbände.
II. Alle Maßnahmen oder Vereinbarungen, deren
Aus=
wirkungen über den Zeitraum der nächſten Monate
hinaus=
geht bedürfen meiner ſchriftlichen Zuſtimmung. Zu ſolchen
Maßnahmen und Vereinbarungen zählen insbeſondere:
g) der Abſchluß und die Verlängerung von
Anſtellungs=
verträgen mit mehr als der geſetzlichen Kündigungsfriſt;
b) der Abſchluß von Mietverträgen mit einer Laufzeit von
mehr als drei Monaten;
e) der Abſchluß von Kaufverträgen für Häuſer und
Grund=
ſtücke jeglicher Art;
C) die Anſchaffung von Einrichtungsgegenſtänden;
6). der Abſchluß von Verträgen wirtſchaftlicher,
wirtſchafts=
politiſcher oder organiſatoriſcher Art mit einzelnen
Unter=
nehmungen oder anderen Verbänden bzw. öffentlich=
recht=
lichen Körperſchaften;
B die Abgabe von wirtſchaftspolitiſchen Erklärungen
pro=
grammatiſchen Inhalts durch Führer und Geſchäftsführer
von Verbänden in der Oeffentlichkeit ſowie deren
Ver=
breitung durch die Fach= und Tagespreſſe;
g) die Bewilligung von Vergütungen irgendwelcher Art, die
über die in den Verbänden bisher beſtehende Uebung
hinausgehen.
Die Zuſtimmung zu den Punkten a bis d iſt, ſoweit es ſich
um Unterorganiſationen handelt, über die jeweiligen
Reichs=
berbände einzuholen.
III. Jede Werbeverſammlung und Werbetätigkeit
wirt=
ſchaftlicher Verbände hat bis auf weiteres völlig zu unterbleiben,
es ſei denn, daß ich ausdrücklich andere Anordnungen genereller
vder ſpezieller Art erlaſſe. Bezüglich der Zuſammenarbeit
mehrerer Organiſatoren gleicher oder benachbarter Arbeitsgebiete
ſowie der Auseinanderſetzungen zwiſchen Wirtſchaftsverbänden
mache ich ausdrücklich auf die Anordnungen des Führers der
Wirtſchaft aufmerkſam. Ich betrachte insbeſondere alle ſolche
Maßnahmen, die auf eine Beeinträchtigung der ſachlichen Arbeit
oder des gegenwärtigen Mitgliederſtandes einer anderen
Wirt=
ſchaftsorganiſation hinauslaufen, als Diſziplinloſigkeit.
Aller aus dieſer Anordnung ſich ergebende Schriftwechſel
iſt zu richten an die Berliner Geſchäftsſtelle, vorläufig SW11,
Eüropahaus (in doppelter Ausfertigung).
(gez.) Dr. Lüer.
Der Führer der Hauptgruppe Handel der Geſamtorganiſation.
der deutſchen Wirtſchaft, Dr. Carl Lüer, hat mit Zuſtimmung
des Führers der Wirtſchaft Dr. Franz Hayler=München zum
Füh=
rer der Geſamtgruppe Einzelhandel berufen, um die verſchiedenen,
den Einzelhandel vertretenen Verbände zuſammenzuſchließen. In
der Führung der beſtehenden Verbände des Einzelhandels tritt
hierdurch keine Aenderung ein.
Dr. Lier Vorſikzender des Verbandes Mitkeldeutſcher
Induſtrieller.
Auf der ordentlichen Jahreshauptverſammlung des Verbandes
Mitteldeutſcher Induſtrieller mit dem Sitz in Frankfurt a. M.
legte der bisherige verdienſtvolle und langjährige Vorſitzende
Dr. Waldemar Braun ſein Amt nieder. Auf ſeinen Vorſchlag
hin wurde der Präſident der Induſtrie= und Handelskammer für
das Rhein=Mainiſche Wirtſchaftsgebiet, Dr. Carl Lüer,
einſtim=
mig von der Mitgliederverſammlung zum neuen Vorſitzenden
gewählt.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 5. Mai
(pro Pfund bzw. Stück bzw. Bündel in Pfg.): Spargeln 1. Sorte
35—40, 2. Sorte 25—30; Kohlrabi 12—20. Gelberüben 12—15,
Schwarzwurzeln 15—18 Spinat 5—7, Rotkraut 18—20,
Weiß=
kraut 16—18, Erbſen 25—30, Zwiebeln 10—12, Knoblauch 40,
Rhabarber 8—10, Tomaten 60—70, Feldſalat (Lattich) 40—70,
Kopfſalat 15—18, Salatgurken 55—60, Blumenkohl 35—40.
Ret=
tich 10—15. Meerrettick
träwdier 1401 Stdobiter iſ. 10 Bechiäſe
20—25, Handkäſe 4—12 friſche Eier 9—19: Hühner 70—90,
Tau=
ben 60 und 70. Ziegenlämmer 50—60. Hahne 80—90: Rindfleiſch
friſch 56, Kalbfleiſch 70. Schweinefleiſch 86, Hackfleiſch 64.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 5. Mai. Die
ſaiſon=
mäßig großen Zufuhren hielten an, während der Abſatz auch nach
dem Monatswechſel keine nennenswerte Belebung aufwies.
Bil=
lige Sorten ſind jedoch laufend geſucht und die Nachfrage wird
hauptſächlich mit Balkanware befriedigt. Holländer und
Flan=
dern waren kaum am Markt. Die Preiſe blieben gegenüber der
Vorwoche unverändert. — Es notierten in Pfg. pro Stück frei
Frankfurt a. M.: Deutſche Friſcheier S. 9,75. a) 95. b) 85.9
c) 8—8,5: Bulgaren und Rumänen b) 8,5.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 5. Mai. Infolge
des zurzeit ſtärkeren Friſchmilchverbrauchs haben die
Anlieferun=
gen in deutſcher Butter eine Verknappung erfahren; auch in
aus=
ländiſcher Butter waren die Zufuhren klein. Daher konnten die
Läger leicht geräumt werden, zumal die Nachfrage des Konſums
ſich in der laufenden Woche erheblich gebeſſert hat. Die Preiſe
blieben unverändert. Großhandels=Einſtandspreiſe pro 50 Kilo
in RM.: Deutſche und holländiſche Markenbutter 127, feine
deut=
ſche Molkereibutter je nach Qualität 123—
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Zu den erſten Kurſen lag geſtern an der Berliner Börſe
auf den meiſten Gebieten Angebot vor, das teilweiſe aus Händen
der Kuliſſe und aus Publikumskreiſen ſtammte. Die Eröffnung
war trotz des geringen Angebots faſt allgemein abgeſchwächt, da
die Käufer ſich in Erwartung, weiterer Mitteilungen über die
Transferbeſprechungen abwartend verhielten. Nachdem das
An=
gebot auf ermäßigtem Niveau untergebracht worden war, war
die Tendenz behauptet. Durch weiter feſte Haltung fielen
Rhei=
niſche Braunkohlen auf, die ½ Prozent höher bezahlt wurden.
Die zuverſichtlichen Nachrichten aus der Wirtſchaft blieben auf
die Kursfeſtſetzung im allgemeinen einflußlos. Auch der günſtige
Stickſtoffbericht blieb unbeachtet: Farben ſetzten anſcheinend bei
Abgaben gegen Sperrmark 1½ Prozent ſchwächer ein und waren
im Verlauf weitere ½ Prozent gedrückt. Am Rentenmarkt ſtörte
ein erneuter Rückgang der Neubeſitzanleihe um 70 Pfg.
Blanko=
tagesgeld für erſte Adreſſen war unverändert mit 4½—4½ Proz.
zu hören. Am Valutenmarkt war das Pfund international
all=
gemein etwas ſchwächer. Gegen Mark ſtellte ſich die Parität auf
12,75. Der Dollar war unverändert. Im Verlauf ergaben ſich
teilweiſe noch weitere Abſchwächungen. Kaſſarenten waren wenig
verändert. Pfandbriefe und Kommunalobligationen lagen
teil=
weiſe etwas freundlicher. Von Stadtanleihen wurden
Düſſel=
dorfer 7 Prozent höher bezahlt.
Die Frankfurter Börſe verkehrte auch am Wochenſchluß
in ſchwächerer Haltung, da dem in kleinem Umfange
herausge=
kommenen Angebot mangels jeglicher Anregung keine Aufnahme
gegenüberſtand und andererſeits die noch laufenden Transfer=
Verhandlungen jegliche Unternehmungsluſt lähmen. Eine gewiſſe
Verſtimmung bereitete auch der abermalige Rückgang der
Neu=
beſitzanleihe von 15,75 auf 15½ Prozent, wobei neuerliche
Preſſe=
meinungen über die Bewegung dieſes Papiers die Veranlaſſung
gaben. Bei faſt vollkommener Stagnation betrugen die
durch=
ſchnittlichen Verluſte von ½ bis 1 Prozent. Im Verlaufe hielt
die Geſchäftsſtille zwar an, doch erwies ſich das Kursniveau als
widerſtandsfähiger. Am Rentenmarkt waren Neubeſitz auf 15½
Prozent erholt, ſchloſſen mit 14,95 Prozent aber matt. Altbeſitz
blieben wie anfangs 95 Prozent, ſpäte Schuldbücher bei 94½
Pro=
zent niedriger; 6proz. Stahlvereinbonds minus ½ Prozent. Der
Pfandbriefmarkt lag uneinheitlich bei Abweichungen von ¼—½
Prozent, wobei Abſchwächungen überwogen. Stadtanleihen lagen
meiſt niedriger beſonders Mainzer (77 —1 Proz.) und Gproz.
wertbeſt. Frankfurt von 26 (76½ —2 Proz.). Staatsrenten lagen
rühig und unverändert. Fremde Werte hatten nur wenig
Ge=
ſchäft bei kaum veränderten Kurſen. Am Kaſſamarkt büßten
DD.=Bank 1 Prozent, Commerzbank ½ Prozent ein.
Die Darmſtädker Volksbank e. G. m. b.H.
hat auch in ihrem zweiten Wiederaufbaujahr ein lebhaftes lau
fendes Geſchäft gehabt. Die nach dem Vergleich inzwiſchen fällk
gewordenen Quotenzahlungen wurden pünktlich zur Verfügun.,
geſtellt. Die Abhebungen darauf waren gering. Für die reſst
ROM4
lichen Quoten iſt hinreichend Vorſorge getroffen. Ganz beſor,
R4
ders hat die Volksbank das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der
Reichsregierung durch Zurverfügungſtellung von Krediten unten MEdENN
ſtützt. Für die nunmehr allenthalben beſſere Beſchäftigung der
ihr angeſchloſſenen Kreiſe wurden auch in ausreichendem Maß=
Betriebskredite gewährt. Daß die Volksbank hierzu trotz ihre,
vor etwa 2½ Jahren abgeſchloſſenen Vergleichs in der Lage iſſt.
um Pe.
iſt der beſte Beweis für den guten, geſunden Wiederaufbau, fü. Tußen dan
das in großem Maße zurückgekehrte Vertrauen und für die wie
der erſtarkte Leiſtungsfähigkeit. — Alles weitere iſt aus dem i. egolich=
„Dazu br
den nächſten Wochen zu erwartenden Geſchäftsbericht zu erſehen
gerechnet
Alte
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Odenwälder Hartſtein=Induſtrie AG., Darmſtadt. In de
Aufſichtsratsſitzung wurde die Bilanz für 1933 vorgelegt. Nac
RM. 181 715 (106 368) Abſchreibungen verbleibt ein Reingewim
von RM. 123 418. Der GV. am 30. Mai wird die
Verteilun=
von 6 Prozent Dividende auf die Vorzugsaktien und von 5Pro
zent (—) auf die Stammaktien vorgeſchlagen.
Veithwerke AG., Sandbach bei Höchſt i. Odw. In der GB
in der RM. 371 900 Stammaktien und RM. 18 000 Vorzugsaktie:
vertreten waren, wurden die Regularien für das Geſchäftsjah
1932/33 mit 6 (5) Prozent Dividende auf die Stammaktien un
wieder 7 Prozent auf die Vorzugsaktien genehmigt.
Chemiſche Werke vorm. H. u. E. Albert, Mainz=Amöneburg
Der AR. der Chemiſchen Werke vorm. H. u. E. Albert, Mains
Amöneburg, beſchloß in ſeiner Bilanzſitzung, der GV. am 2. Jum
folgendes vorzuſchlagen: Der Reingewinn aus 1933 von RMI.
433 592 (einſchließlich RM. 292 265 Gewinnvortrag aus 1932
wird auf neue Rechnung vorgetragen. Ferner wird das Gruns
kapital 3:2 herabgeſetzt und die reſtlichen Geſchäftsanteile der Dr
Kurt Albert G.m.b. H., Chemiſche Fabriken, teils gegen bar, teil
gegen Hingabe von jungen Aktien zum Nennbetrag von RM. 1.
Millionen erworben, um den das herabgeſetzte Grundkapital wie
der erhöht wird.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Richtzahl der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 2. Max 1I0
auf 95,9; ſie hat ſich gegenüber der Vorwoche (95,6) um 0,3 v.H btierien ſich
erhöht. Dieſe Steigerung iſt hauptſächlich auf ein Anziehen des ſüigt dere
im April ſaiſonmäßig zurückgegangenen Preiſe für Schlachtvie ſpchel
zurückzuführen. Die Richtzahlen der Hauptgruppen lautenn
Agrarſtoffe 91,0 (plus 1,1 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halb n0
waren 90,3 (minus 0,2) und induſtrielle Fertigwaren 114,8 (plu 1 0perte ſich
Sih mal
0,1 v. H.).
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft. Metallwiſſenſchafu! ” die Flam
Metalltechnik” ſtellte ſich am 2. Mai 1934 auf 49,5 gegen 49,9 am P in ſtoiſſ
25. April (Durchſchnitt 1909—13: 100), fiel alſo um 0,8 Prozenm / Boris ko
der Ziffer vom 25. April. Für die einzelnen Metalle wurden nacht ſicht teilen,
dem Preisſtande vom 2. Mai folgende Einzelindexziffern errech;t iſtem Ge
net: Kupfer 35,2 (am 25. Mai: 35,8), Blei 52,3 (51,6), Zink 410 ſrd die
(42,1), Zinn 85,5 (86,5), unverändert: Aluminium 111,1. Nickel.
93,8, Antimon 59,8.
jare
Berliner Kursbericht
vom 5. Mai 1934
Deutſche Danr and SistomorSefrafcaft
Deviſenmarkt
vom 5. Mai 1934
Mei H
Deutſche Bank u. 7
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Ve
51.75
58.—
20.—
22.125
22.50
125.—
63.—
110.—
16.50
75.—
140.50
119.—
Meie
Elektr. Lieferung.
F. G. Farben
Gelf. Bergwerke
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppell
Mf
95.—
127.25
S9.375
95.75
88.—
70—
61.—
103.25
59.75
80.50
62.375
42.—
61.—
Me ef
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali 1137.125
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch./ 56.75
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch. 85.50
VogelTelegr. Drahtl
Wanderer=Werke.
52.75
16.375
39.375
105.—
15.—
92.50
27.75
72.75
105.25
Buenos=Aires
Kanada
Javan.
Kairo.
Iſtanbul
London
New York
Nio de Janeiro
uruguah
Amſterdam
Athen
Brüſſel
Budapeſt
Danzig
Helingfors
Währung Geld)
1 Pap. Peſo
1canad. Doll.
1 Yen
1äghpt. 2
1 türk. 2
12=Stg. 12.745
1 Dollar
911 Milreis
1 Goldpeſo
00 Gulden
100 Drachm. 2.473
100 Belga 5
100 Pengö
100 Gulden a
100 finn. Mk.
0.563
2.427
0.756
13.125
2.018
2.493
6.211
1.049
169.53
8.39
a1.s4
5.6341
Rict
0.565
2.503
0.758
13.155
2.022
12.775
2.497
0.213
1„os
169.87
2.477
58.51
21.s0
5. 6481
Italien
Jugoſlawien
Kopenhagen
Liſſabon
Sdd
Paris
Prag
Island
Riga
Schweiz
Sofia.
Spanien
Stockholm
Tallinn (Eſtl.
Mie
Währung
100 Lire ſe
100 Dinar
100 gronen
100 Eseudos :
100 Kronen (6
100 Franes 1u
100 Tſch. Kr. 1i
100 isl. Kr.
100 Lats
100 Franlen
100 Leva
100 Peſetas
100 Kronen 6
100 eſtl. Kr. /6
100 Schilling
47.30
Dürmſtädter und Kariandtbane Surimftadt, sihate drr Frrscner
Frankfurter Kursbericht vom 5. Mai 1934.
Steuergutſcheine
„Gr. II p. 1934
„. „ 193.
... 1936
„. 1931
1938
„.
Gruppe!
6% Dtſch. Reichsanl
6%
„ v. 27
5½% Intern.,v. 30
6% Baden. .. v. 27
69Bahern., b. 27
6% Heſſen.. . v. 29
6% Preuß. St. v. 28/106.5
6% Sachſen. . v. 27
6%Thüringenv. 27
6% Dt. Reichsbahn!
Schätze . .......
5% Dt. Reichspoſt
Schätze ........"
Dtſch. Anl. Ausl
* r Abl.. .
„ „ (Neubeſitz,
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden.
6%Berlin. . . .v. 24
68 Darmſtadt. . ..
68 Dresden. b. 26
6% Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
6%
b. 28
6% Mainz ......."
6% Mannheinv.27
6% München v. 2‟
6%Wiesbadenv.2s
6% Heſſ. Landesbk.
„ Goldoblig.
5½% Heſſ. Landes=
Hyp.=Bk.=Liguid
49% n Kom. Obl.
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſchldobl. R. 11
R. 12
6%Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
6%Naſſ.Landesbk.
512% „ Ligu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöf. - Anl.
AuslSer
-AuslSerl!
5. 4. 5. 5.
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6%Berl. Hyp. Bk.
5½%„Lig.=Pfbr.=
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½% n Lig. Pfbr.
Goldoblig.
2 Frkf. Pfbr.=Bk.
ſo n Lig.=Pfbr.
8½ Mein. Hhp.=Bk.
Lo „ Lig. Pfbr
2 Pfälz. Hyp.=Bk.
%o n Lig. Pfbr.
z Rhein. Hyp. Bk.
3%o n Lig.Pfbr.
„ Goldoblig.
Südd. Bod.
Cred.=Bank.
5½% n Lig. Pfbr.
6%0 Württ. Hyp.=B.
626 Daimler=Benz.
69 Dt. Linol. Werke
6% Mainkr. W.v. 26
3% Mitteld. Stahl
2 SalzmannckCo
820 Ver Stahlwerke
6% Voigt & Häffner
3. 6. Farben Bonds
5% Bosn. L.E.B.
„ L. Inveſt
32 Bulg. Tab. b. 02
4½% Oſt. Schätze
84.5 4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%
42 Türk. Admin.
1.Bagdad
Zollanl.
90.5 4½% ungarn 1913
„ 1914
Goldr.
42
„ 1910
4½ Budp. Stadtan!
42 Liſſabon
4% Stockholm „
Aktien.
Accumulat. Fabrik
Alg. Kunſtzüide Unie
A. E. 6. ........"
AndregeNoris Zahnl
Aſchaffbg. Brauerei
„ Zellſtoff.
16
s
Berl. Kraft u. Lichtl 10
22
92
921
921),
917.
88
92.25
921.
92
92
94.5
93.5
93½.
92:1,
91
95
951.
91.5
95.25
91:
89.75
73.25
79.5
117.75
8.5
28.2
22.25
7.1s
41,
4.25
6.75
8.1
62.75
29.5
100.5
40.25
74.25
128,25
15
90.5
91
90.25
86.5
91
96
911,
90.5
94.5
93‟,
91
90.75
90
90
95.5
91.5
88.75
67.5
118
53.75
44
85
165.5
58.5
22.75
77.5
39.5
122
63
128
Buderus Eiſen....
Eement Heidelberg
Cement Karlſtadt
J.G.Chemie, Baſel
Chem.Werke Albert
Chade (A.=C).....
Contin. Gummiw.
Contin. Linoleum.
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr. .
„Erdöl .......
Di. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
Dt. Linoleumwerke
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoff E Widm
Eichbaum=Werger:
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume.
Frankfurter Hof ..
Gelſenk. Bergwerk.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner=Kahſer...
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerke. Füſſen
Harpener Bergbaul
Henninger, Kempf!
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ..
Holzmann, Phil.
Flſe Bergb. Stamm
„ „ Genüſſel
Junghans .......
Kali Chemie .....
„ Aſchersleben.
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ....
Knorr C. H......
Konſerven Braun.
Lahmeher & Co. .
Laurahütte ....."
Lech, Augsburg...
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſ:
Mainz. Akt. Br. . .
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau.
Moenus..
MotorenDarmſtadt
oi.
5. 4.
163
136
58.5
158
1447,
58.5
561,
115
113.75
178
58.5
76
860
74.5
100.25
104
246
55
137.75
60.25
64.5
98.5
28
201
39.75
92.5
40.5
67.5
108.5
75
138.5
117.5
41.5
102‟
112.5
64
187
116.5
90.25
202
66.5
66.5
80.5
63
5.5.
102.5
115.5
Sal,
159
1141
116.5
182
54.75
66.5
86.5
96
101.5
234
33
52.5
111
125
38I,
54
38.75
88.5
104
61
106
60.5
136.5
35.5
104.5
50
60
195
36
60
62
66e,
79.5
65‟,
66.
Reckarwerk Eßling.
Oberbedarf ......
Park=u. Bürgerbräu
Phönix Bergbau ..
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
„ Stahlwerke ..
Riebeck Montan..
Roeder, Gebr. ...
Rütgerswerke ....
109.75 Salzdetfurth Kali.
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
„ Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.
Thür. Liefer.=Geſ.,
nnterfranken .....
Ber. Stahlwerke..
Ver. Ultramarin ..
Voigt & Haeffner.
Weſtdte. Kaufhof.
Beſteregeln Kalil.
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank. . ..
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher, Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
„ Hypothekbk.
Comm. u. Privatb.
Dt. Bank und Dise.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank...
Frankf. Bank.....
„ Hyp.=Pank
Mein. Hyp.=Bank.
Pfälz. Hhp.=Bank.
Reichsbank=Abt. . .
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Württb. Notenbank
A.=G. f. Verkehrswil
Allg. Lokalb. Kraftw
7%6 Dt. Reichsb. Vzal
Hapag ..........
Nordd. Lloyd. . ..
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung ..
„„ Verein. Verſ
Frankona Rück=u. M/ 1
Mannheim. Verſich
Otavi Minen
Schantung Handels
Kd.
92.25
15
51.75
201.5
Ros
59
143
198
169
34.25
1102.5
83
140.5
168
43.75
114.
114
51.25
461.
116
100
86.5
117
4s
64
77.5
64.5
89.25
83.75
83
76.5
150 147
107
218
Ais
186
165
Rua
132
1705
75.5
103
68.5
105.5
113,5
281.
32:I,
8344,5
125
22.5
112
1äng ſe
107.5
46it rBN
44.55
1125
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715
15
69
108,5
64
100
11225
12.755
865
233,5
13.75 5
385
)
Urheberrechtsſchutz durch Herm. Berger, Roman=Verlag, Berlin SW. 68.
(Nachdruck verboten.)
hitofie und ?
„Ich ſehe keinen Uniformknopf in dem Neſt”, ließ ſich Peter
Zvanow vernehmen. „Die Batterien wollen ſich ſcheinbar
ein=
chießen, damit die Kerls an den Pulvergeruch und die Bedienung
der Geſchütze gewöhnt werden.”
„Dazu braucht ſich der Vorhutkommandeur aber doch nicht
uusgerechnet eine Stadt mit friedlicher Zivilbevölkerung
aus=
uchen. Alte Scheunen, Strohſchober oder trigonometriſche
Sig=
ale ſind geeignetere Objekte dafür.”
„Was willſt du, Boris? Einige Menſchen mehr oder weniger
vielen wirklich keine Rolle. Von den dummen Michels werden in
en nächſten Wochen noch genug ins Gras beißen. Ein kleiner
ſorgeſchmack von unſerer Treffſicherheit iſt ganz gut für die
Ge=
ellſchaft. Dann rückt ſie uns mit ihrer Artillerie nicht zu nahe auf
en Pelz.”
„Bei genau abgemeſſenen und in die Karte eingetragenen
ſſutfernungen iſt das Treffen kein Kunſtſtück”, erwiderte Boris,
ſer das Höhengelände des Neidenburger und Oſteroder Kreiſes
der ruſſiſchen Vormarſchrichtung während ſeines zweijährigen
lufenthaltes in Mellienen genau erkundet und alle wichtigen
intferungen in das geheime Kartenmaterial eingezeichnet hatte,
daß die Batterieführer vor der Feuereröffnung nicht lange
hätzen und meſſen brauchten, ſondern die Meterzahl von ihrem
ſtandpunkt zu den anderen Höhen und Ortſchaften einfach ab=
Iſen konnten.
Dieſe ſorgfältige Friedensarbeit erklärte die anfängliche,
er=
ſunliche Sicherheit der ruſſiſchen Batterien, die ſchnell nachließ,
es ſich die Kampffront änderte und nicht mehr in nordweſtlicher
ver nördlicher Richtung verlief oder die deutſchen Batterien
nter Nichtachtung eigener Verluſte an irgend einem beliebigen,
drch nichts ſich auszeichnenden Punkte im Gelände approtzten
ſch für den; Iad den Gegner mit Schnellfeuer überſchütteten. Bis die ruſſiſchen
95,6) un 9 Atterien ſich der neuen Gefechtslage angepaßt hatten, waren ſie
ein Anzieln = lngſt derartig mitgenommen, daß nur beſchleunigter
Stellungs=
e für Sältfnchſel die einzige Rettung vor gänzlicher Vernichtung war.
tgruppen Ar1„Du haſt die Entfernungen wirklich tadellos feſtgelegt, Boris”,
waren 1u9 ißerte ſich ſein Freund lobend. „Die Einſchläge ſitzen brillant.
Eeh mal da, der ganze Kaſten ſtürzt zuſammen. Und dort
39
un 08½
talle w.
ſe die Flammen herausſchlagen! Ein hübſches Schauſpiel”, kam
in ſtoiſchem Sarkasmus von den Lippen des Generalſtäblers.
Boris konnte die grauſame Freude des neben ihm Haltenden
ſhr teilen. Ihn bewegten ſonderbare Empfindungen, die ſich aus
tem Gemiſch von Schmerz und Aerger zuſammenſetzten. Er
emp=
nd die Beſchießung des harmloſen Städtchens als ſinnloſe
Bar=
ei, die umſo unvernünftiger war, als ſie den eigenen Truppen
beim Einrücken ſtatt behaglicher Quartiere rauchende, ſtinkende
Trümmer beſcherte.
Noch etwas anderes bewegte ihn, und zwar ſo ſtark, wie er
es bisher nicht empfunden und für möglich gehalten.
Die Liebe zur Heimat.
Dieſe Gegend mit allem Drum und Dran, der lieblichen
Na=
tur und den treuehrlichen Menſchen, war ihm, dem von Jugend
an viel gereiſten, unſtet umherziehenden Mann, zur zweiten
Hei=
mat geworden. Hier hatte er ein glückliches Jahr mit Jadwiga
verlebt. Dann war die Liebe zu Hertha gekommen, die ihn aus
tiefſtem Innern heraus Land und Leute lieben gelehrt.
Es war daher ein ehrlicher Schmerz, der ſeine Seele
durch=
zuckte, als er ſah, wie die in Neidenburg einfallenden Granaten
zwiſchen den Häuſern barſten und mit ihrer vernichtenden Kraft
die Behauſungen friedlicher Menſchen zerriſſen und vernichteten.
Ueberall ſchlugen die Flammen aus den Häuſern und leckten
mit gierigen Zungen an dem von Sonnenglut ausgedörrten
Ge=
bälk. Dort ſtand der alte Ordensſpeicher in lodernden Flammen,
hier das Salzmagazin des Hauptzollamts, weiter rechts die
evan=
geliſche Kirche mit ihrem ſchlichten Turm und drüben das Rathaus,
in dem er ſo manchmal geweſen.
Ungehindert ſprangen die Flammen auf die Nachbarhäuſer
über und erfaßten, was ſie nur irgend erreichen konnten. Zwiſchen
den Häuſern aber rannten Menſchen in Todesangſt hin und her,
ſchleppten ihre Habe heraus, warfen ſie auf die Straße oder
löſchten. Sie achteten nicht des Eiſen= und Bleihagels, den die
krepierenden Granaten und Schrapnells herabfandten, ſondern
verſuchten unter Einſetzung ihres Lebens die Nachbarn vor dem
Uebergreifen des Feuers und der eigenen Not zu bewahren.
Da ſtürzte der brennende Giebel des Rathauſes, kurz darauf
die Dächer des Hauptzollamtes und des evangeliſchen Pfarrhauſes
zuſammen.
Die Glut des ſchnell um ſich greifenden Feuers erzeugte in
Gemeinſchaft mit den ſengenden Strahlen der Auguſtſonne eine
derartige Hitze, daß ſelbſt die den Bürgerſteig zierenden
Linden=
bäume verkohlten.
Endlich, nach mehr als zweiſtündiger Beſchießung hörte die
Tollheit der ruſſiſchen Batterieführer auf. Sie hatten ſich
ausge=
tobt, genug Feuer geſehen und die rechte Stimmung zu einem
ſolennen Saufgelage.
In wilder Ankläge ſchlugen die Flammen der brennenden
deutſchen Stadt zum Himmel empor, als meilenweit ſichtbares
Wahrzeichen ruſſiſcher Barbarei. Als wollten ſie den Lenker der
Nr. 124 — Seite 19
Menſchengeſchicke um Vergeltung bitten für das ſchuldlos über die
Bewohner hereingebrochene Leid.
Auf drei Straßen zugleich rückte das XV. Korps in die
bren=
nende Stadt ein. General Martos ſtellte dem ſich bei ihm
mel=
denden Stadtoberhaupt 200 Mannſchaften zum Löſchen zur
Ver=
fügung, verweigerte indes, nach dem Grunde der Beſchießung
be=
fragt, die Antwort. Vielleicht ſchämte er ſich ſelbſt der
fragwür=
digen Heldentat ſeiner Unterführer oder hatte gleich dieſen im
Laufe ſeiner Dienſtzeit das Gefühl für den Wert von
Menſchen=
leben verloren?
Boris übernahm perſönlich die Leitung der Löſcharbeiten
und ging überall mit Rat und Tat zur Hand, wobei er es nach
Möglichkeit vermied, mit früheren Bekannten zuſammenzutreffen.
Dem Bürgermeiſter der Stadt, den er mitten auf der Straße
traf, als er in Begleitung des Ortskommandanten von Haus zu
Haus ging, antwortete er auf ſeine erſtaunte Frage: „Sie ſind
bei den Ruſſen, Herr Baron?” mit der kurzen Redensart: „Cieſt
la guerre, mon cher!“ — Dann war er ſchnell weitergegangen, um
ſich unliebſamen Fragen zu entziehen.
Die eingerückten Bagage=, Proviant= und Lazarettwagen
hielten mitten auf der Straße. Die Veranſtalter des ſinnloſen
Brandes, die Artilleriſten, waren mit den Munitionskolonnen
außerhalb der Stadt geblieben, weil ſie bei der enormen, zwiſchen
den Häuſern laſtenden Hitze eine Entzündung der Munition
be=
fürchteten.
Unheilvoll ſenkten ſich die Schatten der Nacht über die Leiden
des ſo jäh in Elend und bittere Not verſetzten Städtchens, unter
deren verbergendem Schutz die Stehlſucht der ruſſiſchen Soldaten
wahre Orgien feierte. Alle 10 Meter ſtand ein Poſten mit
auf=
gepflanztem Seitengewehr und ſorgte für Ordnung, die nach
ruſſiſchem Begriff ſo auszulegen war, daß er von ſeinen in dem
von ihm bewachten Hauſe ſtehlenden Kameraden ordnungsgemäß
ſeinen Anteil bekam, wenn ſie ungeſtört brennen, rauben und
mor=
den konnten. Er ſtand ſozuſagen Schmiere mit Gewinnanteil und
ſtand ſich vortrefflich dabei.
Die Fortſchaffung des geſtohlenen Gutes beſorgten polniſche
Männer und Frauen. Es zeigte ſich hierbei, daß das Mißtrauen
der Bevölkerung gegen die Erntearbeiter und ihren Anhang
wohl=
begründet war.
Boris hatte die Nacht zum Sonntag im Hotel „Deutſches
Haus” verbracht. Er ſchlenderte am ſpäten Vormittag durch die
Straßen der arg mitgenommenen Stadt.
Breit und zackig klafften die ſtehengebliebenen Mauern der
Häuſer, deren Dächer und Stockwerke ausgebrannt oder eingeſtürzt
waren. Wie Schlangen wanden ſich die zerriſſenen, ſchief
hängen=
den Gas= und Waſſerleitungsrohre aus den meterbreiten Lücken
und erzeugten in Boris ein Gefühl des Unbehagens. Er dachte
daran, daß noch am geſtrigen Tage fleißige, arbeitſame Menſchen
in dieſen ausgeplünderten, verkohlten Räumen geſchafft hatten.
Und heute? Heute kauerten ſie mittellos im
Kreiskranken=
haus oder in anderen öffentlichen Gebäuden und konnten es nicht
faſſen, weshalb ſo plötzlich all das Leid über ſie hereingebrochen
war. Wenn einer der Männer etwas zum Nachbar ſagte, hatte
ſeine Stimme jenen eigentümlich heiſeren Laut, der wie
verzwei=
feltes Weinen der Wut und des Schmerzes klingt. —
Boris ſchlug ſich unmutig mit der Reitpeitſche an den
Unter=
ſchenkel. Dieſe Art von Kriegführung gefiel ihm nicht. Soldat
gegen Soldat, in offener Feldſchlacht, das war etwas, hatte Sinn.
erhob Herz und Gemüt. Aber hilfloſe Ziviliſten zuſammenſchießen?
Pfui Teufel, das war kein Zeichen von Mut und wahrhaftig keine
Heldentat! —
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