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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 114
Donnerstag, den 26. April 1934. 196. Jahrgang
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Der 1. Mai in Heſſen.
Der nakionale Feiertag des deutſchen Volkes am 1. Mai 1934 im Gau Hefſen=Naſſan.
Bekannkmachung.
In Ergänzung meiner Veröffentlichung gebe ich noch
fol=
gendes bekannt:
Der Arbeitslohn am 1. Mai.
Saboteure unſeres Aufbaues, verſteckte Gegner ſowie die
üblichen Nörgler haben in den letzten Tagen in den
Eiſenbahn=
zügen, in den Straßenbahnen, in Betrieben und Lokalen
be=
hauptet, dem deutſchen Arbeiter würde diesmal der Lohn für
den 1. Mai nicht bewilligt. Eine ſolche Auffaſſung bedeutet ein
geradezu frevelhaftes Mißtrauen gegen unſeren Führer Adolf
Hitler. Inzwiſchen iſt, wie das auch nicht anders zu erwarten
war, dahin entſchieden worden, daß der deutſche Arbeiter
für den 1. Mai ſeinen Lohn empfängt. Ausführliche
Beſtimmungen hierüber werden in der Preſſe noch veröffentlicht.
Erſter Spakenſtich auf der Lorelei
am 30. April, 21 Uhr.
Ueber die große kulturelle Kundgebung im Rahmen des
Feiertages der nationalen Arbeit gehen gleichzeitig
Sonderbe=
kanntmachungen an die ganze Preſſe. Ich bitte, dieſe
Sonder=
bekanntmachungen genaueſtens zu beachten. Es iſt wünſchenswert,
daß alle Parteigenoſſen, die über eigene Wagen verfügen, ſich
man dieſer Kundgebung beteiligen.
Jugendaufmarſch am 1. Mai vormikkags zu der
über=
kragung der großen Kundgebung in Berlin um 9 Uhr
In dieſer Frage iſt eine Reihe von irrtümlichen
Auffaſſun=
gen entſtanden, die nach Rückſprache mit den zuſtändigen Stellen
hiermit endgültig geklärt wird:
Der Aufmarſch der geſamten Jugend (Volks=,
Mittel=, höhere Schulen, Fachſchulen, Univerſitäten) erfolgt
unter Führung der HJ. Die HJ. marſchiert
ge=
ſchloſſen, uniformiert zuſammen mit BDM. und
Jungvolk. Ich überlaſſe es den einzelnen Kreispropaganda=
Teitern, mit den zuſtändigen Führern der HJ dahingehend zu
entſcheiden, ob die Mitglieder der HJ, des Jungvolkes und des
BDM. aus den einzelnen Schulen ausgeſondert werden und
geſchloſſen an der Spitze dieſer Schulen marſchieren, oder ob die
HJ in ſich geſchloſſen zuſammen mit BDM. und Jungvolk vor
ven geſamten Zügen marſchiert. Zu Leitern dieſer Kundgebungen
beſtimmen die zuſtändigen Kreispropagandaleiter die jeweils in
Frage kommenden HJ=Führer. Die HJ=Führer leiten
dieſe Kundgebungen und halten kurze
Anſpra=
chen, deren Dauer 10 Minuten nicht überſchreiten ſoll. Außer
hnen hat niemand bei dieſen Kundgebungen Anſprachen zu
halten, es ſei denn, daß hier und da von den
Kreispropaganda=
eitern anerkannte Redner der NSDAP. zu kurzen Anſprachen
angeſetzt werden. Die Leiter und Lehrer der Schulen
marſchieren mit ihren Schülern auf. Ich habe
fern=
mündlich mit dem Vertreter des Reichsjugendführers
verein=
bart, daß dieſe Jugendaufmärſche nicht geſtört
der in Frage geſtellt werden dürfen durch die
Beteiligung der HJ an den nächtlichen
Höhen=
euern. In den Nachmittagszügen marſchieren die
ſchon angedeuteten Ehrenabteilungen der HJ in
Stärke von etwa 120 Mann.
Wo marſchieren die Lehrlinge?
Es ſind Dutzende von Anfragen gekommen, wo die Lehrlinge
miarſchieren, ob mit der Jugend oder in den Betrieben. Alle
ehrlinge marſchieren als Teile der Betriebe mit
hrer Betriebsbelegſchaft.
Ordnungsdienſt durch die 55.
Meine Anordnung, daß der geſamte Ordnungsdienſt in den
Tufſtellungs= und Aufmarſchſtraßen ſowie auf den Plätzen der
Fundgebungen durch SS. und wo dieſe nicht ausreicht, durch
fänzugezogene SA auszuführen iſt, hat zu einigen
Mißverſtänd=
häiſſen Anlaß gegeben. Durch dieſe Anordnung ſollte die
Poli=
ſei in ihrem normalen Dienſt nicht
ausgeſchal=
jet werden. Die SS beaufſichtigt nur die
Auf=
ſtellung der Züge ſowie die marſchierenden
olonnen. Den übrigen Ordnungsdienſt
gegen=
ber dem ſonſtigen Publikum behält natürlich
die Polizei.
Wo marſchieren die ſtaaklichen und kommunalen
Staatliche und kommunale Behörden gelten
Is Betriebe. Bei großer Belegſchaft marſchieren ſie für
ſich; kleinere Behörden werden zuſammengeſchloſſen.
Wer führk die Bekriebe?
Es iſt verſchiedentlich zu Irrtümern gekommen betreffs der
Frage, wer die Belegſchaften führt. Die Belegſchaften der
leEnzelnen Betriebe werden nicht von den Führern
der Betriebe, ſondern von den jeweiligen
Betriebs=
iellenobmännern der NSBO geführt.
Auswärkige Arbeiter.
Kameraden der Arbeitsfront, die eine Anfahrt zu ihren
Be=
täeben von mehr als einer halben Stunde haben, iſt es frei=
Aſtellt, mit ihren Betrieben oder aber zu den Kundgebungen in
trer Heimat aufzumarſchieren.
Bekeiligung von Frauen.
Die Beteiligung von im Erwerbsleben
ſtehenden Frauen in den Zügen iſt freiwillig.
Frauen und Mädchen, deren Geſundheitszuſtand dem
Mit=
marſchieren nicht gewachſen iſt, ſind nicht gezwungen,
mitzu=
gehen. Die mitmarſchierenden Frauen und Mädchen werden
gebeten, möglichſt im dunklen Rock und heller
Bluſe zu erſcheinen.
Darf in den Zügen geraucht werden?
Um der ganzen Welt ein Beiſpiel deutſcher
Diſziplin zu geben, wird dringend darum gebeten in den
Zügen nicht zu rauchen.
Ehrenplähe für ſchwerbeſchädigte Invaliden
des Krieges und der Arbeit.
Zu allen Kundgebungen ſind genügend gute
Plätze fürdie ſchwerbeſchädigten Invaliden des
Krieges und der Arbeit vorzubereiten. Die
Kreis=
propagandaleiter haben Sorge dafür zu tragen, daß dieſe
ſchwerbeſchädigten Volksgenoſſen zu den Kundgebungen gefahren
werden. Es iſt nach Möglichkeit „Vorſorge zu treffen, daß die
Invaliden erſt kurz vor Uebertragung des Staatsaktes zu ihren
Plätzen gefahren werden, damit ſie nicht allzulange zu warten
brauchen.
Bau von Tribünen.
Alle Tribünen müſſen baupolizeilich abgenommen werden.
Ausweis für die Künſtler.
„Ich habe in meiner neunten Sonderbekanntmachung alle
Künſtler im Gaugebiet aufgefordert, den erſten Mai in
Oel=
bildern, Oelſkizzen, Aquarellen, Radierungen und Zeichnungen
feſtzuhalten. Dieſe Bilder ſollen in Zuſammenarbeit mit der
Reichskulturkammer in Frankfurt a. M. und den übrigen großen
Städten des Gaues ausgeſtellt werden. Jedem in der Reichs=
Reichskammer der bildenden Künſte Pg. Blattner ein Ausweis, derts alle mongoliſchen Stämme zwiſchen dem Irtiſch und den
ganz frei auf den Plätzen der Kundgebungen zu bewegen und ſeine Hände. Als er ſieben Jahre ſpäter ſtarb, gruppierten ſich
auch für einige Zeit die Tribünen zu beſteigen.
Amakeurphokographen.
am 1. Mai und gebt zwei Exemplare aller gelungenen
Auf=
dann an den Herrn Reichsminiſter für Volksaufklärung und
nationalen Feiertages zu geben.
Der Abend des 1. Mai.
„Kraft durch Freude”, oder „Kraft durch Freude” iſt uns das Ihr Vordringen in China verbanden ſie wie heute die Japaner,
Volksfeſt des 1. Mai!” Ferner erinnere ich noch einmal daran,
follen überall erklingen. An dieſem Abend darf kein deutſcher
ich noch einmal an ein billiges Eſſen, welches auch
minder=
bemittelten Volksgenoſſen es ermöglicht, einmal zur Entlaſtung
der Hausfrau außerhalb des Hauſes zu eſſen: Im Sinne von
„Kraft durch Freude‟!
Mißbrauch der Hakenkreuzfahne.
mit Reklameaufdruck hier und da zu ſehen ſind. Ich mache
darauf aufmerkſam, daß die Hakenkreuzfahne in irgendwelchem
Zuſammenhang mit Geſchäftsreklame nicht gezeigt werden darf.
Jeder Fall dieſer Art iſt unter Inanſpruchnahme der
zuſtän=
digen Polizei ſofort zu unterbinden.
gez. Müller=Scheld,
Gaupropagandaleiter und Leiter der Landesſtelle
Heſſen=Naſſau des Reichsminiſteriums für
Volksaufklärung und Propaganda.
Keine Feſtſtellung von Parkeizugehörigkeit uſw.
durch Unbefugke.
Der Reichsgeſchäftsführer gibt laut NSK. bekannt:
Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß private
Verbände und dergleichen nicht befugt ſind, durch Fragebogen,
Rundſchreiben uſw. die Parteizugehörigkeit, SA.= und SS.=
Tätig=
keit uſw. ihrer Mitglieder feſtzuſtellen. Begründete
Ausnahme=
fälle bedürfen der beſonderen Genehmigung durch die
Reichs=
lettung de NSDAP.
* Glück und Ende der Mongolen.
Von
Otty Corbach.
Man nennt die gelbe Raſſe, die den vierten Teil der
Erd=
bevölkerung ausmacht, auch die mongoliſche, aber es gibt kaum
noch zwei Millionen nomadiſch lebende Vollblut=Mongolen die
ſich zu dem unaufhaltſam in dem faſt völlig fremden
Völker=
gemiſch, dem ſie ihren Namen gegeben haben, aufzulöſen drohen.
Sie bilden die letzten Ueberreſte einſt viel zahlreicherer
urwüch=
ſiger Horden, die in den Steppen und Wüſten Inner= und
Vorderaſiens ſowie Oſteuropas umherſchweiften und immer
wieder in die Gebiete ſeßhafter Völker einbrachen.
Die älteſten Kulturen entwickelten ſich in Stromoaſen, wie
denen Vorderaſiens und Aegyptens, Chinas und Indiens, auf
Inſeln oder vom übrigen Feſtlande durch Gebirge abgeſonderten
Inſeln. Immer aufs neue wurde die ungeſtörte Entwicklung der
ſich bildenden Ackerbauſtaaten durch die Einbrüche kriegeriſcher
Nomadenſtämme aus dem Innern des Feſtlandes unterbrochen.
Erſt recht verfielen jenſeits der natürlichen Schutzwälle, hinter
denen ſich die erſten Kulturen entwickelten, vorgeſchobene Siede
lungen wieder und wieder dem Schickſal, in ſtürmiſch bewegten
Zeiten vom Meex der Barbarei verſchlungen zu werden.
Aus der fortwährenden Wechſelwirkung zwiſchen nomadiſchem
Raubweſen und der ſeßhaften Lebensweiſe friedlicher Ackerbauer
ergaben ſich imperialiſtiſche „Staaten”, die die Gefahr der „
Bar=
barenſtürme” durch raſtloſe kriegeriſche Ausdehnung ihres
Ge=
biets zu überwinden ſuchten. Nomadiſche Eroberer, die ſeßhafte
Völker unterwarfen, ohne ſie auszurotten, waren die Begründer
der erſten Kriegerkaſten.
Jahrtauſende hindurch konnten indes die Nomaden ihre
Vorherrſchaft über die ausgedehnten Wüſten und Steppen
Inneraſiens und Oſteuropas behaupten, und da, wie der Stille,
auch der Atlantiſche Ozean noch eine unüberwindliche
Waſſer=
wüſte bildete, ſo fiel ihnen als Nebenprodukt der
Unzulänglich=
keit ihrer Stammſitze in Hochaſien die Kontrolle über die alten
Handelsſtraßen zu, die Orient und Okzident verbanden und den
damaligen Weltverkehr vermittelten. Die Karawanen, die ſich
auf dieſen Straßen zwiſchen dem Fernen Oſten und Europa
bewegten, wurden von Nomaden ſowohl geplündert als
be=
ſchützt. Ihre völlige, langdauernde Blockade ſtürzte das
Abend=
land in jene ſchwere Kriſe, die die Triebkräfte des
Entdeckungs=
zeitalters auslöſte, nachdem die Kreuzüge ihren eigentlichen
Zweck, die alten Wege nach dem Oſten wieder offenzulegen,
ver=
fehlt hatten.
Nur die trennende Macht der Weltmeere vor dem Beginn
des Entdeckungszeitalters machte die weltgeſchichtliche Rolle mög=
kulturkammer organiſierten oder angemeldeten Künſtler iſt in= lich, die die Mongolen Jahrhunderte lang ſpielen konnten.
zwiſchen von dem Leiter der Landesſtelle Heſſen=Naſſau der Dſchingiskhan unterwarf zu Beginn des dreizehnten
Jahrhun=
ausgeſtellt worden. Ich erſuche die Kreispropagandgleiter, allen Kinghan=Bergen in der öſtlichen Mandſchurei. 1206 wurde er auf
Künſtlern, die im Beſitz eines ſolchen Ausweiſes ſind, einen zu= einem „Reichstag” zum oberſten Führer gewählt. Eroberung
ſätzlichen Ausweis auszuſtellen, der es ihnen ermöglicht, ſich folgte auf Eroberung. 1210 fielen Buchara und Samarkand in
ſeine Streitkräfte unter drei oberſten Führern. Eine Armee
drang in Afghaniſtan ein, die zweite in Rußland, die dritte
vollendete die ſchon weit vorgeſchrittene Eroberung Chinas.
1237 war ganz Rußland mit Ausnahme Nowgorods den Mon=
Photographiert alle beſonders ſchönen Gruppen und Bilder golen triburpflichtig, die dann Polen und Schleſien und
ſchließ=
lich Mähren und Ungarn überſchwemmten. Damit war der
nahmen an die zuſtändigen Kreispropagandaleiter! Die Bilder / Höhepunkt des Mongolenreiches erreicht. Ende des dreizehnten
ſind mit der Adreſſe zu verſehen und durch den zuſtändigen Jahrhunderts begann der Verfall. 1368 wurden die Mongolen
Kreispropagandaleiter mir zuzuleiten. Ich werde dieſe Bilder aus dem eigentlichen China vertrieben. Hundert Jahre ſpäter
wurden ſie von den Ruſſen geſchlagen und in ihre Stammſitze
Propaganda weitergeben. Dieſe Bilder werden dann benutzt, um zurüchgedrängt. Sie hatten immerhin zwei volle Jahrhunderte
ausländiſchen Beſuchern eine Vorſtellung von der Größe des über Rußland geherrſcht. Nun zerfielen ſie in drei voneinander
und gegenüber China wie Rußland unabhängige Gruppen: die
Nordmongolen, das Kernvolk der Raſſe im Raume der äußeren
Mongolei, die Süd=Mongolen, vorwiegend Vertriebene aus
dem eigentlichen China, und die Weſt=Mongolen, die frühere
Ich erinnere nochmals an meine Anordnung vom 15 April. Eroberungen in Oſt=Turkeſtan, dem heutigen Sinkiang, im Koko=
Der Abend des 1. Mai ſoll vollkommen im Zeichen „Kraft durch nor=Gebiet und in Tibet angeſetzt hatten. Dieſe Gruppen kämpf=
Freude” ſtehen. Ich fordere nochmals alle Wirte auf entſprechend ten ſowohl gegeneinander, wie mit China während der ganzen
der Bedeutung des Tages alle Lokale und Säle feſtlich mit Dauer der Ming=Oynaſtie (1368—1644). Die Mandſchu=Tunguſen
Blumen und Hakenkreuzfahnen zu ſchmücken und in Schildern machten ſich, als ſie China zu erobern begannen, die ſtammper=
und Inſchriften zum Ausdruck zu bringen: „Der 1. Mai in wandten Mongolen der öſtlichen inneren Mongolei zu Freunden,
mit einem geſchickten Gegeneinanderausſpielen der Mongolen4
daß kein Wirtszimmer kein Saal an dieſem Abend ohne Muſik ſtämme bis ſie ſowohl China erobert, wie die Schutzherrſchaft
ſein darf. Fröhliche Lieder, deutſche Tanzweiſen und Märſche über alle Mongolen erlangt hatten. So erklärt es ſich, weshalb
die Mongolen nach dem Zuſammenbruch der Mandſchu=Dynaſtie,
Berufsmuſiker unbeſchäftigt bleiben. Anforderungen ſind recht= teils, wie in der äußeren Mongolei, völlige Unabhängigkeit
zeitig an die Dienſtſtellen der NSBO zu richten. Auch erinnere, gegenüber dem neuen China, teils, wie in der inneren
Mon=
golei, weitgehende Selbſtverwaltung beanſpruchten.
Die Gebiete, innerhalb deren die heutigen Mongolen mit
ihren Herden hin= und herziehen, ſind noch ſo groß wie halb
Europa. Chineſen Japaner, Ruſſen und Engländer machen ſich
die Herrſchaft darüber ſtreitig, ſoweit ſie ſie nicht ſchon zwiſchen
ſich aufgeteilt haben, während die Mongolen zwiſchen den En=
Es iſt wiederholt gemeldet worden, daß Hakenkreuzfahnen oberern ſich ſelbſt zu behaupten ſuchen, indem ſie ſich, zu ſchwach,
auf eigenen Füßen zu ſtehen, teils an die einen, teils an die
anderen anlehnen.
Dieſe Rolle hat eine verzweifelte Aehnlichkeit mit derjenigen,
die die Indianer in den Kämpfen zwiſchen Franzoſen und
Eng=
ländern um die Herrſchaft über Nordamerika ſpielten. Sie
wer=
den nur geſchätzt, ſoweit ſie der einen oder anderen Partei
Hilfstruppen ſtellen können; an ihrem Schickſal, von fremden
Siedlern in ihrem angeſtammten Lebensraum auf immer
un=
zulänglichere Reſervate beſchränkt zu werden, ändert das nichts,
Das neue China unterſcheidet ſich, ſoweit es ſeine angemaßte
Herrſchaft über mongoliſches Gebiet auszuüben vermag, in keiner
Weiſe von Japanern, Ruſſen oder weſteuropäiſchen „
Imperia=
liſten”. Für die Mongolen gibt es herkömmlich ebenſowenig wie
für amerikaniſche Indianer oder afrikaniſche Neger privates
Eigentum an Grund und Boden. Auch ihre ſozialen
Einrichtun=
gen ſind nicht nach feſten Wohnſitzen, über die ſie als
umher=
ſchweifende Hirten ja im allgemeinen gar nicht verfügen, ſondern
nach der Zugehörigkeit zu Geſchlechtsverbänden orientiert, aber
auch alles nicht genutzte Land innerhalb der Aktionsradius ihres
nomadiſierenden Daſeins gilt als Stammeseigentum, wo keine
fremden Siedlungen zu dulden ſind. In der inneren Mongolei,
der jananiſchen Eroberung, in der Mandſchurei, Kim
Seite 2 — Nr. 114
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
merten ſich jedoch chineſiſche Verwaltungsbeamte nicht um den
Begriff traditionellen mongoliſchen Stammlandes; ſie erklärten
allen nicht „rechtmäßig” als privates Eigentum erworbenen
Grund und Boden für Staatseigentum, um es durch
Siedlungs=
geſellſchaften für die Einwanderung aus dem eigentlichen China
aufſchließen zu laſſen. Vielfach gingen die Mongolen nach den
erſten ſchlimmen Erfahrungen mit der vordringenden chineſiſchen
Koloniſation dazu über, ſich von ihren Fürſten Beſitzurkunden
über Acker= oder Weideland ausſtellen zu laſſen; ſie wurden
da=
von aber rückſichtslos vertrieben, ſelbſt wenn ſie einen
Kauf=
preis gezahlt und hohe Aufwendungen für die Nutzung gemacht
hatten. 1916—1919, als kriegführende Mächte aus der
Man=
dſchurei große Mengen von Rohſtoffen und Lebensmitteln
be=
zogen, und 1926—28, als die Chineſen mit fieberhaftem Eifer
neue Bahnen dort bauten, zogen chineſiſche Landſpekulanten
rieſige Gewinne aus der Verdrängung mongoliſcher Bevölkerung
zugunſten chineſiſcher Koloniſten. In wenigen Jahren war ein
Drittel des Gebietes, das vorher die Mongolen als
ausſchließ=
liche Domäne für ihre Herden beanſpruchten, von chineſiſchen
Koloniſten beſetzt. In ähnlicher Weiſe wurden die Mongolen in
der Inneren Mongolei von der chineſiſchen Koloniſation in
immer unwirtlichere Gegenden zurückgedrängt, während ſie in
der äußeren Mongolei unter ſowjetruſſiſcher Schutzherrſchaft vor
einem immer ſtärkeren Zuſtrom aus Rußland zurückwichen. Ihr
herkömmlicher Anſpruch auf unbegrenzten Raumkomfort bringt
die Viehnomaden in den Steppen Inneraſiens überall in
un=
löslichen Gegenſatz zu bäuerlicher wie kommuniſtiſch
rationaliſti=
ſcher Siedlung. Auf die Dauer gibt es, wie die in der öſtlichen
Mandſchurei gemachten Erfahrungen beweiſen, für die
nomadi=
ſierenden Mongolen nur das unerbittliche Entweder=Oder, in
immer unfruchtbarere, ödere Wüſteneien zurückgedrängt zu
wer=
den, um dort langſam, aber ſicher zugrunde zu gehen oder in
der Maſſe fremder Siedler aufzugehen.
Vorſtellungen in Tokio.
Gemeinſame engliſch=amerikaniſche Skellungnahme
zur Lage im Fernen Oſten?
Die an ſich in der Luft liegenden diplomatiſchen
Aktionen wegen des japaniſchen Anſpruchs auf
China kommen nur ſehr langſam in Fluß. Die Mächte ſcheuen
ſich alle, mit der japaniſchen Regierung in Konflikt zu geraten,
ſo daß einer auf den anderen wartet, um ihm den Vortritt zu
laſſen, und inzwiſchen tun die Japaner durch Erklärungen, die
abwechſelnd zurückweichen und wieder vorſpringen, das Ihre, um
die Lage noch mehr zu verwirren. Jedenfalls liegen vorläufig
noch keine Anzeichen dafür vor, daß die 9 Mächte,
die in einem gemeinſamen Vertrag die
Unab=
hängigkeit Chinas gewährleiſtet haben,
gemein=
ſame Vorſtellungen in Tokio erheben werden.
Sicher iſt nur, nach den Mitteilungen des engliſchen
Außenmini=
ſters, daß England freundſchaftliche Aufklärung
von Tokio erbeten hat, und daß gleichzeitig auch der
Draht zwiſchen London und Waſhington ſpielt.
Es iſt ja auch das Nächſtliegende, daß erſt einmal England
und die Vereinigten Staaten eine gemeinſame
Plattform für die weitere Politik zu finden ſuchen, und das
wird vermutlich in der Form erreicht, daß einſtweilen
abgewar=
tet wird, wie Japan auf die engliſchen Vorſtellungen zeichnet.
Inzwiſchen hat ſich auch China bereits gemeldet und ſich die „
Be=
glückungsaktion” Japans mit aller Entſchiedenheit verbeten. Aber
China iſt heute kein politiſcher Faktor mehr. Es iſt nur noch ein
Objekt der Politik. Aber dieſes Objekt iſt ſo wertvoll, daß die
anderen Länder wenigſtens wirtſchaftlich ſchon im eigenen
Inter=
eſſe ihre Anſprüche aufrechterhalten müſſen.
Oſtaſien=Beſprechung im Weißen Haus.
Amerika erſucht Japan um Aufklärung.
DNB. Waſhington, 25. April.
Der Präſident der Vereinigten Staaten Rooſevelt ließ
Staats=
ſekretär Hull zu ſich bitten, um mit ihm die japaniſch=chineſiſche
Frage zu beſprechen.
Unterſtaatsſekretär Philipps bat nach längeren
Beſprechungen mit dem britiſchen Botſchafter den Botſchafter
Japans Saito zu ſich und erſuchte ihn um Aufklärung über
die verſchiedenen Mitteilungen, die in der letzten
Woche in der Preſſe über eine angebliche beabſichtigte
japaniſche Kontrolle über die Beziehungen
Chinas zum Ausland erſchienen ſeien und die man zum
Teil ihm ſelbſt, zum Teil dem „Gewährsmann” des Außenamtes
in Tokio zugeſchrieben habe. Saito ſagte telegraphiſche Rückfrage
zu. Eine Stellungnahme des Staatsdepartements wird nach dem
Eintreffen der Antwort an Saito aus Tokio erwartet.
Vom Tage.
Der Reichsbiſchof und der Rechtsvertreter der Evangeliſchen
Kirche, Miniſterialdirektor Jäger, ſtatteten geſtern nachmittag
dem Reichsſtatthalter und Gauleiter Sprenger in Frankfurt a. M.
einen Beſuch ab. Die ſchwebenden kirchlichen Fragen wurden im
vollen Einvernehmen behandelt.
Reichsbiſchof Müller iſt am Mittwoch in Wiesbaden
einge=
troffen, um heute die feierliche Einführung des Landesbiſchofs
Dr. Dietrich vorzunehmen.
Der Führer nahm am Mittwoch an der Beiſetzung eines der
älteſten und treueſten Mitglieder der NSDAP., des
Schneider=
meiſters Heinrich in Nürnberg, teil.
Der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß,
vollendet am 26. April ſein 40. Lebensjahr.
Reichsbankpräſident Dr. Schacht ſpricht am Donnerstag, den
26. April, im Deutſchen Rundfunk in der Zeit von 20 Uhr bis
20,15 Uhr über die Berliner Transferkonferenz.
Vor 60 000 Menſchen ſprach am Mittwoch Reichsminiſter Dr.
Goebbels, begeiſtert begrüßt, im Rheinſtadion Düſſeldorf.
Vizekanzler von Papen ſprach am Mittwoch im Dortmunder
Induſtriellenklub.
Nach mehr als 2½ Jahren findet nunmehr die Ermordung der
beiden Berliner Polizeihauptleute Anlauf und Lenck, die am
Abend des 9. Auguſt 1931, dem Tage des preußiſchen
Volksent=
ſcheides, auf dem Bülowplatz von kommuniſtiſchen Banditen
nie=
dergeſchoſſen wurden, ihre Sühne. Nach langwierigen
Vorver=
handlungen iſt jetzt Anklage gegen 25 an dem Mord mittelbar
oder unmittelbar beteiligte Kommuniſten erhoben worden, von
denen 10 geflüchtet ſind.
unnegängistent der darnſchen Hadten
nach deutſcher Auffaſſung nicht bedroht.
DNB. Riga, 25. April.
Die Lettiſche Telegraphenagentur verbreitet folgende
Mit=
teilung:
Die deutſche Regierung hat der lettiſchen Regierung zur
Kenntnis gebracht, daß die Regierung der Sowjetunion, um eine
Beſſerung der Beziehungen zwiſchen Deutſchland und der
Sowjet=
union zu manifeſtieren, Deutſchland den Vorſchlag gemacht hat,
ein Protokoll zu unterzeichnen, das die Unabhängigkeit und
Un=
antaſtbarkeit der baltiſchen Staaten garantieren würde. Die
deutſche Regierung finde, daß die Unabhängigkeit und
Unantaſt=
barkeit der baltiſchen Staaten nicht bedroht ſei und daß ein
ſol=
ches Protokoll die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und der
Sowjetunion nicht beſſern könnte. Deshalb hat ſie die Anregung
der Sowjetregierung abgelehnt. Auch die Sowjetregierung hat
ihrerſeits die lettiſche Regierung über ihren Vorſchlag und die
Ablehnung Deutſchlands informiert,
So viel bekannt, haben auch Eſtland und Finnland
eben=
ſolche Mitteilungen erhalten.
Die Verpflichkung der Berkrauensmänner
am 1. Mal.
DNB. Berlin, 25. April.
Amtlich wird mitgeteilt: In der Oeffentlichkeit ſind Zweifel
darüber entſtanden, ob die Vertrauensmänner der Betriebe am
1. Mai zu verpflichten ſind. Die 5. Verordnung zur Durchführung
des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit vom 13. 4. 1934
beſagt darüber: „Das Gelöbnis kann mit Zuſtimmung des
Treu=
händers der Arbeit an dem auf den 1. Mai folgenden Werktag
abgelegt werden, wenn infolge der räumlichen Entfernung der
Betriebe von dem Ort der allgemeinen Feier des 1. Mai durch
eine vorhergehende Betriebsverſammlung die Teilnahme der
Be=
triebsangehörigen an der gemeinſamen Feier der Bevölkerung
weſentlich erſchwert würde.”
Sonnkagsarbeit am 1. Mai 1934.
Aus Anlaß des 1. Mai hat der Reichsarbeitsminiſter auch in
dieſem Jahre die Landesregierungen auf die Notwendigkeit
hin=
gewieſen, den Zeitungsdruckereien die rechtzeitige Fertigſtellung
einer Morgenausgabe für den 2. Mai durch Zulaſſung der
erfor=
derlichen Sonntagsarbeit am Abend des 1. Mai zu ermöglichen,
ſowie den Vertrieb und Verkauf von Zeitungen am 1. Mai
wäh=
rend des ganzen Tages zuzulaſſen. Ferner ſind die
Landesregie=
rungen veranlaßt worden, für die Ausſchmückung der Straßen und
Gebäude, die Herſtellung von Grünſchmuck in Kranzbindereien,
Blumengeſchäften und ähnlichen Betrieben, ſowie den Verkauf in
dieſen Betrieben und im Straßenhandel während der
Morgen=
ſtunden des 1. Mai zu geſtatten.
Aufmdeſcpran am 2. Mar in Barteriast
Es marſchieren am 1. Mai in der Stadt Darmſtadt
zwei Feſtzüge, und zwar:
Zug A:
Sammelplatz. Marienplatz.
Teilnehmer: Die NSBO.=Ortsgruppen Beſſungen (1),
Rheintor (3), Maintor (4), Mitte (9), außerdem die NS. Hago.
3 Ehren=Hundertſchaften der Polizei.
Antreten: 12.45 Uhr, auf dem Marienplatz.
Abmarſch: 13.30 Uhr, durch die Heidelberger Straße,
Wilhelmsſtraße, Karlsſtraße, Heinrichsſtraße, Hoffmannsſtraße,
Nieder=Ramſtädter=Straße, Kapellplatz, Schulſtraße, Ludwigsſtraße,
Marktplatz, Rheinſtraße, Exerzierplatz.
Ankunft: Exerzierplatz, 14.45 Uhr. Dort Aufmarſch nach
Anweiſung des Aufmarſchleiters.
Zug B:
Sammelplatz: In der Bismarckſtraße,
Teilnehmer: Die NSBO.=Ortsgruppen Steinberg (1),
Schloßgarten (6), Gutenberg (7), Gervinus (8); außerdem drei
Ehren=Hundertſchaften der Polizei, die NS. Aerzteſchaft (die NS.
Aerzteſchaft ſchließt ſich der NSBO.=Ortsgruppe Gutenberg (7)
an). Die Hausangeſtellten, die ſich am Umzug beteiligen wollen,
ſtehen um 13 Uhr in der Blumenthalſtraße, mit Spitze nach der
Bismarckſtr. — Die Erwerbsloſen, die bei keiner Berufsgruppe
mit=
marſchieren, ſtehen um 12.50 Uhr am Steubenplatz und werden
dann ebenfalls dem Zug B eingegliedert. Außerdem treten auf
dem Steubenplatz noch die Techniſche Nothilfe, Heilpraktikerbund,
Deutſche Handelsvertreter an.
Antreten: 13 Uhr, in der Bismarchſtraße, mit der Spitze
nach Amtsgericht.
Abmarſch: 13.45 Uhr, durch die Frankfurter Straße,
Pallaswieſenſtraße, Liebfrauenſtraße, Heinheimer Straße, Alexanz
derſtraße, Paradeplatz, Rheinſtraße, Exerzierplatz.
Ankunft: Exerzierplatz, 15.15 Uhr. Dort Aufmarſch nach
Anweiſung des Aufmarſchleiters.
Rundgedung anlaptich des Spüterfksches
Zum ernen Langplan
im Gau Heſſen=Naſſau auf der Lorelei.
1. Folge der Feier.
SA., SS., HJ., Arbeitsdienſt ſtehen um 20.15 Uhr auf dem
Thingplatz.
Ab 20,15 Uhr Thingplatz=Gelände für Teilnehmer der
Kund=
gebung geöffnet.
21 Uhr: Eröffnung der Kundgebung durch den Leiter der
Landesſtelle Heſſen=Naſſau des Reichsminiſteriums für
Volksauf=
klärung und Propaganda, Pg. Müller=Scheld. Anzünden der
Fackeln.
„Totenehrung” — Sprechchor von Wilhelm Maria Mund
(geſprochen von der Wiesbadener Hitlerjugend).
Anſprache des Vertreters des Herrn Reichsminiſters für
Volksaufklärung und Propaganda.
Uebergabe des Geländes durch den Landrat, Pg.
Brunn=
träger, an den Leiter der Landesſtelle.
Der Leiter der Landesſtelle übergibt dem Gauleiter den
Spaten zum erſten Spatenſtich.
Anſprache des Gauleiters, Reichsſtatthalter Sprenger, und
Spatenſtich. Die Holzſtöße werden angezündet.
Uebergabe des Geländes durch den Gauleiter an den Gau=
Arbeitsführer Faatz des Arbeitsgaues 25.
„Spaten rufe Thing”. — Sprechchor von Wilhelm Maria
Mund (geſprochen vom Arbeitsdienſt),
Hiſſung der Arbeitsdienſtfahne.
Schluß der Kundgebung.
2. Organiſation.
Ich habe den Geſchäftsführer der Heſſen=Naſſauiſchen
Spiel=
gemeinſchaft für nationale Feſtgeſtaltung, SS.=Mann Beckmann,
mit der Organiſation der Feier des Spatenſtichs zum erſten
Thingplatz im Gau Heſſen=Naſſau auf der Lorelei beauftragt.
Ich bitte alle Organiſationen der Partei, die SA., SS. und
HJ., ſeinen Anordnungen Folge zu leiſten.
gez. Müller=Scheld,
Gaupropagandaleiter und Leiter der Landesſtelle Heſſen=Naſſau
dſes Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda,
ſaß
ber P
tterrie
rankr
eſen
An die Mutter.
Obgleich kein Gruß, obgleich kein Brief von mir
Solang Dir kommt, laß keinen Zweifel doch
Ins Herz, als wär” die Zärtlichkeit des Sohnes,
Die ich Dir ſchuldig bin, aus meiner Bruſt
Entwichen. Nein, ſo wenig als der Fels,
Der tief im Fluß vor ew’gem Anker liegt,
Aus ſeiner Stätte weicht, obgleich die Flut
Mit ſtürm’ſchen Wellen bald, mit ſanften bald
Darüber fließt und ihm dem Aug” entreißt,
So wenig weicht die Zärtlichkeit für Dich
Aus meiner Bruſt, obgleich des Lebens Strom,
Vom Schmerz gepeitſcht, bald ſtrömend drüber fließt
Und von der Freude bald geſtreichelt, ſtill
Sie deckt und nie verhindert, daß ſie nicht
Ihr Haupt der Sonne zeigt und ringsumher
Zurückgeworſ’ne Strahlen trägt und Dir
Bei jedem Blick zeigt, wie Dich Dein Sohn verehrt.
Goethe.
Ein Schneidermeiſter
Hinder eine Dinker=Zreitenung.
Bericht des Univerſitätsprofeſſors
Dr. Perron, München.
Eine Näherungskonſtruktion von Albrecht Dürer.
Die Bedeutung der Konſtruktion des Schneidermeiſters.
Eine verblüffende Genauigkeit.
Der Schneidermeiſter Eugen Kopf in Ludwigshafen a. Rh.
ein Mann ohne mathematiſche Fachkenntniſſe, hat eine
über=
raſchende Dreiteilung des Winkels gefunden. Da den
Mathe=
matikern des Altertums die Teilung eines beliebig gegebenen
Winkels in drei gleiche Teile unter ausſchließlicher Benutzung
von Lineal und Zirkel nicht gelingen wollte, griffen ſie zu
anderen Hilfsmitteln (gezeichneten Kurven), zu denen im Laufe
der ſpäteren Jahrhunderte noch viele weitere, auch Inſtrumente,
hinzukamen. Daneben bemühte man ſich, mit Lineal und Zirkel
wenigſtens Näherungskonſtruktionen zu geben; eine ſolche,
aller=
dings recht ungenaue, rührt z. B. von Albrecht Dürer her. Das
alles hat aber eigentlich immer nur dazu gedient, die Tatſache
zu bemänteln, daß man das wahre Ziel eben nicht erreicht
hatte. Das Ziel blieb ſtets die genaue Konſtruktion mit Lineal
und Zirkel. Heute weiß man, daß es eine ſolche Konſtruktion
nicht geben kann, ſo wenig wie es etwa eine unverzerrte
Dar=
ſtellung der krummen Erdoberfläche auf einem ebenen
Karten=
blatt geben kann. Wann und von wem die Tatſache zum erſten
Mal in voller Erkenntnis des Sachverhaltes ausgeſprochen
wor=
den iſt, dürfte ſchwer feſtzuſtellen ſein. Jedenfalls iſt man ſchon
ſeit 100 Jahren im Beſitz derjenigen algebraiſchen Erkenntniſſe,
welche den Unmöglichkeitsbeweis zu führen geſtatten. Damit iſt
das Problem erledigt. Vom großen Publikum werden
Unmög=
lichkeitsbeweiſe natürlich nicht verſtanden, und die Ergebniſſe
nicht geglaubt oder falſch ausgelegt, nämlich ſo, als ob man nur
zurzeit die Sache noch nicht machen könne und der rechte Mann
erſt kommen müſſe. Daher iſt die Anzahl der Winkeldreiteiler
(und ebenſo der Kreisquadierer), die alljährlich ihre angeblich
genauen Konſtruktionen den Univerſitäten einſenden, nicht
ge=
ring. Dieſe Arbeiten können natürlich nicht das leiſten, was
ſie vorgeben, weil es eben eine ſolche Konſtruktion nicht gibt.
Im allgemeinen ſind ſie auf den erſten Blick als unſinnig zu
erkennen. In ſeltenen Ausnahmefällen kommt es aber vor, daß
ſie doch etwas recht Intereſſantes enthalten.
So bekam ich, erzählt Profeſſor Dr. Perron von der
Uni=
verſität München in „Forſchungen und Fortſchritte”, im Jahre
1929 von Herrn Schneidermeiſter Eugen Kopf in Ludwigshafen
a. Rh. eine angeblich genaue Konſtruktion für die Dreiteilung
des Winkels überſandt, die nach den beigegebenen Figuren als
recht gute Nährung erſchien. In der Tat ergab die rechneriſche
Nachprüfung, daß der maximale Fehler unter der
Genauigkeits=
grenze einer handlichen Zeichnung bleibt, ein in Anbetracht der
Einfachheit der Konſtruktion ſehr günſtiges Reſultat. Herr Kopf
gab ſich aber mit ſeinem Erfolge nicht zufrieden und probierte
weiter. Verſchiedenen ſeiner Konſtruktionen konnte der Fachmann
gleich anſehen, daß ſie viel weniger genau ſind. Aber vor kurzem
legte er mir eine Konſtruktion vor, die bei oberflächlicher
Prü=
fung recht gut ausfah, ſo daß ſich eine genaue Nachrechnung
zu lohnen ſchien. Und ſie lohnte ſich wirklich; die Genauigkeit iſt
geradezu verblüffend. Der maximale Fehler für ſpitze Winkel
liegt etwa bei 70 Grad und beträgt nicht ganz 15‟. Die
Kon=
ſtruktion iſt alſo noch 30 mal genauer als die frühere und dabei
ebenſo einfach; für Winkel unter 20 Grad iſt der Fehler ſogar
kleiner als 1‟.
Das iſt um ſo überraſchender, als Herr Kopf gar nicht
ge=
nügend Fachkenntniſſe beſitzt, um bei irgendeiner Konſtruktion
den Fehler ſelbſt zu berechnen. Er macht alles nur ſozuſagen
experimentell durch Zeichnung; aber bei einer Zeichnung er=
ſcheint ſchon der Fehler der früheren Konſtruktion wegen ſeiner
Kleinheit gleich Null, ſo daß die größere Genauigkeit der neuen
Konſtruktion auf dieſem Weg gar nicht erſehen werden kann.
Trotzdem das erſtaunlich gute Reſultat.
Das kuliſche Theaker.
Der Vortragsabend im Frankfurter KfdK. im Dr. Hochſchen
Konſervatorium, an dem Erich v. Hartz über das kultiſche
Theater ſprach, war von einem Publikum beſucht, das den
ernſthaften Wunſch hatte, ſich über dieſe überall auftauchende
Forderung nach dem kultiſchen Theater zu informieren. Der
Dich=
ter gab eine ungewöhnlich klare und großartige Darſtellung ſeiner
bis in die letzten Hintergründe vordringenden Schau und zeigte
die Notwendigkeiten auf, aus denen ſich gerade im neuen
Deutſch=
land die kultiſche, d. h. die tragiſche Kunſtform entwickeln müßte,
wenn dieſes neue Deutſchland ſeine höchſte Kunſtform finden
wollte. Denn wir ſtehen jetzt in einer Revolution des Blutes, des
mythiſchen Lebensſtoffes, den unſere germaniſchen Vorfahren uns
vererbt haben. Aber das Schickſal der deutſchen Seele iſt nicht
nur von ihrem Bluterbe geprägt, ſondern von Chriſtentum und
Griechentum. Da der germaniſche und der griechiſche Mythos die
beiden einzigen, echt tragiſchen Mythen der Erde ſind, iſt es kein
Zufall, daß in der Zeit des Rationalismus die deutſche Seele
landflüchtig wurde und ſich nach Griechenland wandte. (Goethe,
Winckelmann, Hölderlin.) Der Dichter deutete den Begriff des
Tragiſchen als das Wiſſen um die Zwieſpältigkeit der Welt und
ihren Kampfcharakter und um das Jaſagen zu dieſem Kampf aus
heroiſcher Opferbereitſchaft um der Vollendung willen. Als dritte
echt tragiſche Weltanſchauung kommt ſchickſalhaft das Chriſtentum
zu den germaniſchen Völkern (nicht zu den orientaliſchen!) und
bringt ihnen im Blutopfer von Golgatha die Erfüllung und die
Erlöſung, aus dem in anderer Form unlösbaren Konflikt der
Zwiſtigkeit allen Lebens. Viele hundert Jahre hindurch findet die
deutſche Seele aber nicht die fruchtbare Syntheſe zwiſchen ihrem
Bluterbe und ihrem chriſtlichen Geiſtesſchickſal. Entweder ſie
ver=
fällt der Askeſe und verneint das Leben, oder ſie wendet ſich vom
Chriſtentum ab und wird flach und rationaliſtiſch. Jetzt endlich
nähert ſie ſich durch das heftige Aufrauſchen ihres ſo lange
gebun=
denen Blutes dem Bewußtwerden ihrer tragiſchen Grundhaltung
und damit der Erkenntnis ihrer Erfüllung im chriſtlichen
Welt=
gefühl. Und darum nähert ſie ſich endlich ihrer höchſten kultiſchen
Kunſtform, der Tragödie, in welcher der Held, der um eines
hohen Zieles willen zu ſeiner Umgebung in Spannung gerab
(Hybris), durch ſeinen opferbereiten Untergang zum Samen wird,
der wachſend ſein Volk höher geſtaltet.
Zum Schluß ſeiner Ausführungen wandte ſich E. v. Hartz an
die Zuhörer, die ſeiner mit tiefem Ernſt geführten Sinndeutung
gebannt folgten, mit dem Aufruf, die kulturelle Entwicklung im
neuen Deutſchland nicht leicht zu nehmen, ſondern im
Bewußtſein=
daß es uns gerade jetzt möglich iſt, zur Vollendung deutſchen
Geiſteslebens vorzudringen, allen Verwiſchungen und unlauteren
Verwechſelungen entgegen zu ſtehen zum Heile einer wahrhaften
Kultur.
E. W.
Donnerstag, 26. April 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Kuuhlange hnt Burſcäd seife Turthong.
Die Bilanz der Warſchauer Unkerhandlungen. — Mehr oder weniger große Uneinigkeil. — Franzöſiſche
„Verſtändnisloſigkeit gegenüber polniſchen Helbſtändigkeitsbeſtrebungen. — Polen geht ſeine eigenen Wege.
Milikärbündnis mit Rußland und franzöſiſche Vermitlung im Tſchechenkonflikk abgelehnk.
untereinander zu regeln. Deshalb iſt es auch ein Irrtum, wenn
Die KauzoftſeePolliſche „Zreundſchaft in Paris die Meinung auftaucht, daß Deutſchland die Abſicht ge=
Nr. 114 — Seite 3
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 25. April.
* Die Reiſe des franzöſiſchen Außenminiſters Barthou ſteht
hier nach wie vor im Mittelpunkt der Aufmerkſamkeit. Man iſt
En Paris im allgemeinen nicht ſo gut informiert über den
eigent=
lichen Sinn dieſer Reiſe, als man glauben könnte. Aber an
Kommentaren fehlt es dennoch nicht. Und auch das ausländiſche
Echo wird beſonders beachtet. Die franzöſiſchen Kommentare
ſind zweierlei Art. Auf der einen Seite hört man die üblichen
internationalen Artigkeiten, die bei ſolchen Gelegenheiten
ſelbſt=
verſtändlich ſind, auf der anderen recht ſauere
Bemer=
ungen über Polens Haltung, für die aber zum Teil
Frankreichs Politik in der nahen Vergangenheit und ganz
be=
ſonders der Viererpakt verantwortlich gemacht werden.
Der Empfang in Warſchau war herzlich über alle Maßen,
aber wie „Echo de Paris” bemerkt, der polniſche Außenminiſter
Oberſt Beck hielt ebenſo wenig darauf, Barthou am Bahnhof
gerſönlich zu begrüßen wie ſeinerzeit Paul=Boncour den
pol=
niſchen Außenminiſter bei ſeinem Pariſer Beſuch ..."
In Paris iſt man in ſolchen Formfragen recht empfindlich.
Ja vielleicht zu ſehr und es ſcheint, daß man die polniſche
Außenpolitik allzu einſeitig beurteilt, indem man alles durch
die Brille des polniſch=franzöſiſchen Bündniſſes betrachtet. Man
glaubt, daß Polen in ſeiner geſamten Außenpolitik ſich nur
durch das Gefühl der Verſtimmung wegen der franzöſiſchen
Ver=
nachläſſigung leiten läßt, die Barthou jetzt wieder gutmachen ſoll.
In Wirklichkeit handelt es ſich um viel nüchternere Erwägungen;
aber in Paris will man noch immer nicht einſehen, daß die
Situation in Mittel= und Oſteuropa weſentlich anders iſt als
noch vor Jahren.
Ueber die Reiſe Suvichs nach London urteilt man recht
ſteptiſch. Man glaubt nicht, daß in der Abrüſtungsfrage durch
die engliſch=italieniſchen Verhandlungen ein Fortſchritt erzielt
wird, wenigſtens unmittelbar. Man betont auch die Gegenſätze
zwiſchen dem engliſchen und italieniſchen Standpunkt. Es heißt
übrigens, daß in London neben der Abrüſtungsfrage auch andere
Problem eine große Rolle ſpielen, ſo zum Beiſpiel die
Vorberei=
ſung einer engliſchen Anleihe an Italien. Dagegen ſoll der
Eintritt Sowjetrußlands in den Völkerbund in London nicht
rörtert werden. Bei der Reiſe Barthous ſpielte dieſe Frage
gewiß eine große Rolle. Was aber nicht beſagen ſoll, daß man
ſier der ruſſiſchen Annäherung an Genf eine übermäßige
Be=
deutung zuſchreibt. Frankreich möchte den geplanten ruſſiſchen
Eintritt in den Völkerbund zu einem diplomatiſchen Manöver
enützen, man macht ſich aber keine übertriebene Illuſionen über
die Bedeutung des ganzen Vorgangs.
Vom Paſallen zum Bundesgenoſſen.
Das entſcheidende Ergebnis der polniſchen Reiſe des
fran=
öſiſchen Außenminiſters Barthou iſt nach allem, was man hört,
aß Polen aus der Rolle des Vaſallen auch
for=
nell in die eines Bundesgenoſſen eingerückt iſt.
das Verhältnis zwiſchen Warſchau und Paris hat ſich vollſtändig
erſchoben. Während es bisher eigentlich ſelbſtverſtändlich war,
ſaß die polniſchen Delegationen ihren Weg nach und von Genf
iber Paris nahmen, um ſich dort über die franzöſiſchen Abſichten
interrichten zu laſſen und dementſprechend zu handeln, iſt heute
frankreich der werbende Teil. Die Franzoſen erkennen
ſieſen Tatbeſtand an. Sie ſprechen ſogar von der Möglichkeit
iner Abänderung des Bündnisvertrages und von
er Notwendigkeit, Polen wirtſchaftlich eine
ſorzugsbehandlung zuteil werden zu laſſen um
ie Fäden wieder enger zu knüpfen. Barthou dürfte
uch darüber beruhigt ſein, daß irgendwelche geheimen
bmachungen im Zuſammenhang mit dem
deutſch=
holniſchen Vertrag nicht getroffen ſind. Das iſt für
ſie Franzoſen offenſichtlich eine Ueberraſchung, weil ihre ganze
ſachkriegspolitik darauf aufgebaut war, mit ſolchen Verträgen
uch immer noch eine Spitze gegen Dritte zu verbinden, während
ſolen und Deutſchland nur die Abſicht hatten, ihre Beziehungen
habt hätte, die polniſch=franzöſiſchen Beziehungen zu trüben.
Da=
ran haben wir nie gedacht. Uns kam es nur darauf an, die
Atmoſphäre zu bereinigen und für beſſere deutſch=polniſche
Be=
ziehungen zu ſorgen, was ja auch gelungen iſt.
Die große Frage bleibt aber doch, in welchem
Maße es Barthou gelungen iſt Polen wieder für
die Ziele der franzöſiſchen Rüſtungspolitik
ein=
zuſpannen. Davon iſt in den Kommentaren, ſoweit ſie bisher
vorliegen, faſt gar nichts zu leſen, und die Zurückhaltung,
die auffranzöſiſcher Seite über dieſes Kapitel beobachtet
wird, deutet darauf hin, daß Marſchall Pilſudſki in
die=
ſer entſcheidenden Unterredung mit Barthou
auch hier den Grundſatz der Unabhängigkeit der
polniſchen Politik nachdrücklichſt verfochten hat.
Aber darüber wird wohl erſt Klarheit zu gewinnen ſein, wenn
in Genf ſelbſt Ende Mai die Abrüſtungsverhandlungen von neuem
beginnen.
Ernüchterung in Paris.
EP. Paris, 25. April.
Nach dem Freudentaumel, dem die offiziöſen und privaten
Begleiter des franzöſiſchen Außenminiſters Barthou während
ihres Warſchauer Aufenthaltes Ausdruck gegeben haben, naht
der Augenblick, wo in Ruhe und Objektivität die Bilanz der
Warſchauer Unterhandlungen gezogen werden kann. Als
wich=
tigſtes Ergebnis der Warſchauer Unterredungen wird von den
franzöſiſchen politiſchen Kreiſen die Feſtigung der
franzöſiſch=
polniſchen Allianz empfunden. Darüber hinaus zeigt man ſich
hier ſehr erleichtert darüber, daß man endlich Klarheit über die
polniſchen Wünſche und Abſichten erhalten hat.
In mehreren ſehr wichtigen Punkten iſt zwar in Warſchau
eine mehr oder weniger große Uneinigkeit feſtgeſtellt worden,
aber man iſt der Anſicht, daß mit dieſer Klärung aller, auch der
ſtrittigen Punkte, eine Haupturſache der franzöſiſch=polniſchen
Malaiſe verſchwunden iſt. Was man in Paris den Polen heute
vor allem vorwirft, iſt ihr Wirklichkeitsſinn. Man drückt ſich
zwar nicht mit dieſen Worten aus, ſondern erklärt, daß die
Polen auf Augenblicksvorteile mehr Wert legen als auf eine
Politik, die auf ewig hin in den einmal gezogenen Linien ſich
langſam aber ſicher fortbewegt. Ferner erſcheint es den
fran=
zöſiſchen Politikern einfach unverſtändlich, daß Polen mehr
Intereſſe zeigt ſeine Streitigkeiten mit ſeinen unmittelbaren
Nachbarn, insbeſondere mit Litauen, direkt zu regeln, und mit
Deutſchland in ein freundſchaftliches Verhältnis zu kommen, als
ſich z. B. in die Anſchlußfrage aktiv einzumiſchen. Die
franzö=
ſiſchen politiſchen Kreiſe müſſen mit Bedauern feſtſtellen, daß
die Polen eine die polniſche Intereſſen fördernde „polniſche
Politik” machen, aber keine „europäiſche”, d. h. von Frankreich
und den Genfer und Verſailler Ideen inſpirierte Politik. Die
franzöſiſchen Politiker verlangen heute eine „ſtarke” Politik, die
allein dem jungen und wachſenden polniſchen Volk imponieren
könne. Saint=Brice ſchreibt im „Journal”, wozu dieſe ſtarke
Politik dienen ſoll, nämlich „um die beiden großen Unbekannten
Deutſchland und Rußland zu überwachen”.
Was die außerhalb des franzöſiſch=polniſchen Verhältniſſes
liegenden Fragen anbelangt, ſo zeigt man ſich in Warſchau dem
ruſſiſchen Problem gegenüber ſehr zurückhaltend. Von
verſchie=
dener Seite iſt mit dem Gedanken einer Art Militärallianz
zwi=
ſchen Polen und Rußland, oder wenigſtens einer automatiſchen
Hilfeleiſtung im Konfliktsfall geſpielt worden. Die Polen haben
dieſe Anregung glatt abgelehnt. — Das polniſch=tſchechoſlowakiſche
Problem iſt, wie die franzöſiſchen Blätter berichten, in Warſchau
nicht angeſchnitten worden. Man hat Grund zu der Annahme,
daß den Polen die geplante franzöſiſche Vermittlung nicht
an=
genehm war und daß ſie dies dem franzöſiſchen Außenminiſter
zu verſtehen gegeben haben. — Ueber die zwiſchen Polen und
Frankreich bezüglich der Abrüſtung und des Völkerbundes
be=
ſtehenden Meinungsverſchiedenheiten ſoll in den letzten Stunden
des Warſchauer Aufenthaltes von Barthou noch verhandelt
werden.
Hufcks Landoier Beſbrechugen
veenoct.
Engliſch=italieniſche Fronk in der Rüſlungsfrage.
EP. London, 25. April.
Die engliſch=italieniſchen Beſprechungen ſind heute abgeſchloſt
ſen worden, nachdem vorher noch das Kabinett zuſammengetreten
war, um, wie angenommen wird, zu dem Ergebnis Stellung zu
nehmen.
Das über die Verhandlungen ausgegebene Kommuniaué weicht
um nichts von der bei dieſen Miniſterbeſprechungen üblichen
Form ab. Es iſt jedoch anzunehmen, daß die darin unterſtrichene
Harmonie mehr als eine Höflichkeitsformel iſt und daß ſich
Eng=
land und Italien tatſächlich zu einer (wahrſcheinlich zeitlich
be=
grenzten) gemeinſamen Front in der Rüſtungsfrage
zuſammen=
getan haben. Auch die ſpäter von Suvich vor der Preſſe
abgegebe=
nen Erklärungen ſcheinen dieſe Annahme zu beſtätigen. Dieſe
ge=
meinſame Front dürfte ſich jedoch erſt in Genf auswirken. In dem
für die Zwiſchenzeit geplanten diplomatiſchen Verhandlungen
dürfte Italien, geſtützt auf Downing Street, die Initiative
über=
nehmen und dabei ſeinen eigenen Plan zugrunde legen. Allerdings
ſollen an dieſem Plan im Laufe der Beſprechungen einige
Aende=
rungen vorgenommen worden ſein. Außerdem dürfte er durch
be=
ſtimmte Garantieangebote ergänzt worden ſein. Einzelheiten
dar=
über liegen jedoch noch nicht vor.
Der Beſuch Suvichs in London fand heute abend mit einem
Diner in der italieniſchen Botſchaft ſein offizielles Ende. Morgen
früh verläßt der italieniſche Unterſtaatsſekretär bereits London
und es wird angenommen, daß er auf der Rückreiſe in Paris
be=
reits mit den franzöſiſchen Miniſtern Fühlung über die neuen
Vorſchläge nehmen wird. Vorausſichtlich wird man jedoch, um
Rückſchläge und Enttäuſchungen zu vermeiden, bei der neuen
Phaſe der Verhandlungen äußerſt vorſichtig vorgehen, jeden
Notenwechſel vermeiden und nach Möglichkeit die Oeffentlichkeit
ausſchließen.
Auerkreibereien gegen die Saar.
Auf der Suche nach Vorwänden zur Verſchiebung
der Abſtimmung.
Die Genfer Giftküche iſt wieder einmal in Betrieb geſetzt
worden. Diesmal, um, wie ſchon ſo oft, die franzöſiſchen Pläne
an der Saar zu fördern. Der Tatbeſtand iſt ganz klar. Bis
zum 15. Januar nächſten Jahres muß die
Abſtim=
mung erfolgt ſein. Der Zeitpunkt iſt aber vielen
Leuten zu früh. Deshalb wird ſchon ſeit längerer Zeit
daran gearbeitet, irgendwelche Vorwände zur Hinausſchiebung
der Abſtimmung zu finden. Die erſten geheimnisvollen
Mittei=
lungen über die Arbeit des Juriſtenkomitees lauteten ſchon
be=
denklich. Jetzt lanziert das Völkerbundsſekretariat eine weitere
Andeutung, die ganz unverhüllt die Tendenz zu einer
Verſchie=
bung der Abſtimmung erkennen läßt. Danach ſoll im Mai der
Völkerbundsrat die Abſtimmungskommiſſion einſetzen, die ſich
dann ins Saargebiet begeben will, wie es ſehr hübſch heißt, zur
Vorbereitung des Abſtimmungsdatums.
Wozu noch irgendwelche Vorbereitungen7.
Dazu iſt ein einfacher Beſchluß nötig, der
ebenſo=
gut in Genf gefaßt werden kann. Ortskennt;
niſſe ſpielen dabei gar keine Rolle. Es handelt
ſich nur darum, den Zeitpunkt möglichſt früh
bekanntzugeben. Denn die Abſtimmungsvorbereitungen
ſelbſt werden einige Zeit beanſpruchen. Von dem ſpäteſten
Ter=
min trennen uns jetzt gerade noch dreiviertel Jahre. Viel Zeit
iſt alſo nicht mehr zu verlieren. Der Völkerbund hat hier
die Aufgabe des Treuhänders zu erfüllen. Er
hat die Verpflichtungen, die ihm aus dieſer Aufgabe entſtehen,
oft genug überſehen. Wir können uns aber nicht denken, daß
auch jetzt wieder, angeſichts des klaren Rechtszuſtandes, ein
In=
trigenſpiel auf Koſten der Saarbevölkerung Ausſicht auf Erfolg
haben könnte.
Berichkigung.
In unſerer vorgeſtrigen Nummer iſt ein Druckfehler
unter=
laufen. Es muß natürlich heißen:
Die deutſche Volksarmee des Friedens marſchiert mit dem
Führer in eine beſſere Zukunft hinein; beſeelt von dem
Glau=
ben an Deutſchlands Größe und Unſterblichkeit vereinigen ſich
arm und reich und hoch und niedrig in der feſten Zuverſicht, daß
es unſeren vereinten Kräften gelingen wird, die Not zu
über=
winden und das Reich des Nationalſozialismus zu vollenden.
Skädkiſche Akademie für Tonkunſt.
Fünfter Elkernabend.
Mittwoch, den 25. April 1934.
Eltern laſſen ſich anſcheinend ſchwer organiſieren, denn trotz
r reizenden Vortragsfolge war der Beſuch recht mäßig, in den
kademieſaal wären mehr als doppelt ſo viel Hörer
hinein=
ggangen. Der Abend begann mit einem entzückenden Bläſertrio
ſir Klarinette, Kammermuſiker Heynau, Fagott, Kammermuſiker
liſchert, der Darmſtädter Doppelgänger von Richard Strauß,
d. Horn, Kammermuſiker Klamand. Ein gemütlicher und
zu=
ſeich geiſtvoller Variationenſatz und ein Schlußallegro mit
ge=
hichlichem Zwiſchenſatz verraten einen wirklichen Meiſter aus
dr Zeit Mozarts. Dann ſpielte Eliſabeth Jäger Chromatiſche
hantaſie und Fuge von Bach. Ich glaube, es gibt wenig
künſt=
ſiſche Aufgaben, die ſo ſchwierig ſind wie die Geſtaltung dieſer
hantaſie, die Fräulein Jäger kraftvoll und inhaltsſicher ſpielte,
einigen Teilen vielleicht noch nicht ganz frei und
improvi=
oriſch genug. Hervorragend gelang die ſchwierige Fuge, klar
1d wohlaufgebaut in allen Teilen.
Eine vierſätzige Flötenſonate von Quantz, dem Lehrer
Fried=
ſhs des Großen, ganz genau der Form der Kirchenſonate
fol=
ind, ein liebenswürdiges Rokokowerk ſpielte Kammermuſiker
ſing mit Nelly Birrenbach. Uns fehlten nur in den langſamen
ſitzen die Kadenzen und Verzierungen, die als Improviſation
Quantzens Stil gehören. Der Flötiſt ſpielte ſehr tonſchön
1d virtuos, ſeine Begleiterin überaus flüſſig und mit der
muſi=
diſchen Grazie des 18. Jahrhunderts. Es folgten Uraufführun=
* von einigen Werken von Bernd Zeh. Zuerſt drei Lieder
uh Dichtungen von Ernſt Bertram, von Willy Schmitt tonſchön,
helligent und ausdrucksvoll geſungen. Die Dichtungen, eine
ſwiſſe abſtrakte Monumentalität, ſind Gedankenlyrik, die in der
brtonung herb wirkt, ausdrucksvoll zwar, aber in vielem auch
uſikaliſch mehr gedacht als gefühlt, ausgezeichnet gearbeitet,
ar mehr Achtung als Liebe abnötigend. In der kleinen Suite
Oboe, Kammermuſiker Schäfer, Klarinette und Fagott kam
ſun der Muſikant Zeh zu Wort. Ein kleiner Prolog führt
Inſtrumente gewiſſermaßen redend ein, ein amüſanter Kir=
13tanz nach alter holländiſcher Melodie, ſchwankt zwiſchen
dr und Moll, es herrſcht altväteriſche, etwas ſteife Grazie.
blancholiſch wirkt die Legende, die den 3 Inſtrumenten ſehr
bſtändige Parte gibt, beſonders dem Fagott fällt ſchwierige
leitende Figuration zu. Ein Thema, das bei der Ausführung
iht ganz einwandfrei im Zuſammenſpiel gelang folgt, aus ihm
zwickelt ſich ein reizendes, famos gearbeitetes humorvolles
Fugato. Dieſe vergnügte Stimmung nimmt ein kleiner Marſch
mit vielen hübſchen Einzelepiſoden auf. Der Komponiſt fand ſehr
lebhaften Beifall. Beſonderen Dank aber möchten wir den
Blä=
ſern vom Landestheater ausſprechen, die ihre in der
Kammer=
muſik leider ſo ſelten zu hörende Kunſt ſo reichlich ſpendeten.
Der anregende Abend war ein feiner Genuß, der den Hörern
F.N.
viel Freude bereitete.
6. Symphonie=Konzert in Mainz.
Die dieswinterliche Konzertreihe gipfelte in einem
rauſchen=
den Finale mit ungewöhnlichem Format. Es war der
Inten=
danz gelungen, zwei Große aus dem Reiche der Tonkunſt für
dieſen Abend zu gewinnen. Im Mittelpunkte des erſten Teiles
ſtand Sigrid Onegin mit erſtmaligem Auftreten in Mainz.
Sie hat längſt ihren Platz in der allererſten Reihe unſerer
Sän=
gerinnen und konnte in ihrem Mainzer Konzert ihren Ruf aufs
Neue bewähren. Eine wundervoll warm und rund klingende
Stimme verbindet ſich mit einem in allen Lagen ausgeglichenen
Umfang von erſtaunlicher Spannung und einer geradezu
phäno=
menalen Geſangstechnik. Die Künſtlerin, die von dem
ausver=
kauften Hauſe ſogleich lebhaft begrüßt wurde, ſang zuerſt eine
Arie aus Roſſinis Oper „Cenerentola”, ein Prachtfeuerwerk
allerſchwierigſter Art, das doch wie ſpielend gemeiſtert wurde.
Es folgten drei Lieder von Richard Strauß, zuerſt „Morgen”,
das in ſeinem allzubreiten Maß zwar Gelegenheit gab, die
herr=
liche Stimme einmal in ſatter Ruhe ausſtrömen zu laſſen, in der
Auffaſſung aber doch vergriffen ſchien. Nach der kapriziöſen
„Muttertändelei” folgte dann der rauſchende Dithyrambus
Cä=
cilie”, in den die Sängerin die ganze Leidenſchaft des
künſtleri=
ſchen Miterlebens hineinlegte, und als Zugabe Mozarts „
Halle=
lujah‟. Das Bedauern, daß das anfänglich in Ausſicht
genom=
mene Gaſtſpiel der Künſtlerin im „Troubadour” durch ein reines
Mißverſtändnis nicht zuſtande kommt, wird gemildert durch den
Abſchluß eines anderen Gaſtſpieles in der kommenden Spielzeit.
Als zweite Größe lernten wir den Hamburger
Generalmuſik=
direktor Eugen Jochum kennen. Er bot als Einleitung die
überaus ſchön geſpielte Weberſche Euryanthe=Ouvertüre und als
krönenden Abſchluß des Abends wie der ganzen Konzertſpielzeit
Brahms 2. Symphonie in D=Dur. An dieſes Werk
heranzu=
gehen, iſt nur dem Stärkſten beſtimmt, und billige Lorbeeren
ſind dabei nicht einzuheimſen. Nach dieſer Leiſtung muß Jochum
zu den führenden Brahmsdirigenten unſerer Zeit gerechnet
wer=
den und wir erinnern uns nicht ſeit Fiedler dieſe Symphonie
in ſo aufwühlender Entladung ihrer fauſtiſch grübleriſchen
Ge=
dankengänge erlebt zu haben. Und unſerem Orcheſter darf gern
bezeugt werden, daß es ſich willig der hinreißenden Führung
dieſes genialen Dirigenten hingab und eine prachtvolle Leiſtung
hinſtellte.
Wir ſtehen am Ende eines Konzertwinters, der anders war
als mancher ſeiner Vorgänger. Von im ganzen 6 Konzerten
ſahen wir nur zweimal den eigenen Orchſterleiter Schwieger am
Pulte die anderen waren geleitet von auswärtigen Dirigenten
mit bedeutenden Namen, Knappertsbuſch. Elmendorff, Stöver
und Jochum. Bei der geringen Anzahl von möglichen
Veran=
ſtaltungen muß naturgemäß mancher Sonderwunſch unerfüllt
bleiben. Aber niemand wird mehr ableugnen dürfen, daß das
Syſtem der Gaſtdirigenten, das wir ſtets verfochten haben, ein
ganz unvergleichliches Mittel zur Verlebendigung des
Muſik=
lebens einer Stadt iſt. Und wir haben das feſte Vertrauen zu
der Leitung des Mainzer Kunſtlebens, daß das Konzertweſen der
kommenden Jahre den erfreulichen Anſtieg fortſetzen wird, den
Dr. B.
s im abgelaufenen Jahre nehmen konnte.
Begeiſterte Aufnahme der Berliner Philharmoniket
in Rom.
DNB. Rom. Die Berliner Philharmoniker konzertierten am
Dienstag unter Wilhelm Furtwängler im Auguſteum. Die
Ver=
anſtaltung wurde zu einem wahren Triumph deutſcher Kunſt.
Das begeiſterte Publikum dankte mit ſpontanem Beifall, wie ihn
das Auguſteum nur ſelten erlebt hat. Es iſt ſchwer zu ſagen, ob
man der unerhört feinen kammermuſikaliſchen Wiedergabe des
Concerto groſſo von Händel oder dem von Furtwängler
hinrei=
ßend und meiſterhaft aufgebauten und vom Orcheſter mit
diſzi=
plinierter Hingabe geſpielten letzten Satz der 1. Symphonie von
Brahms den Preis des Abends zuerkennen ſoll. Aber auch „Tod
und Verklärung” von Strauß entfeſſelte Beifallsſtürme. Zum
Schluß mußten die Berliner Gäſte noch das Meiſterſinger=
Vor=
ſpiel zugeben.
Staatsrat Wilhelm Furtwängler iſt vom König von Italien
das Großoffizierskreuz der Krone von Italien verliehen worden.
Sprechchöre.
Die Sprechchöre nehmen in der Kunſt de Dritten Reiches eine
beſondere Stellung ein. Nicht nur in der Propaganda, auch bei
Feiern in den Schulen, im Kameradenkreis, bei Feſtakten uſw.
haben ſie ſich als wirkſam erwieſen und werden zunehmend den
Programmen eingefügt. Der Verlag Eduard Block Berlin, hat
eine Reihe von Sprechchor=Texten herausgegeben für Soldaten
(Langemarck in mehreren Ausarbeitungen), für deutſche Mädel
und Buben (Weihnachtsſprechchor), für Erwachſene (Sonnwend),
für Arbeiter und Arbeitsdienſt u. v. a., die ſich recht gut für
Feiern jeglicher Art eignen und zum Teil ſchon öffentlich
urauf=
geführt ſind.
Von der Landes=Univerſität Gießen. Prof. Dr
Wal=
ther Schultze, Oberarzt der Univerſitäts=Hautklinik Gießen,
der für das Ende des Winterſemeſters vertretungsweiſe den
Lehrſtuhl für Dermatologie in Frankfurt a. M. inne hatte iſt
das Ordinariat für Dermatologie in Jena angeboten worden.
Dr. Schultze hat den Ruf zum 1. Mai angenommen und wird als
Nachfolger von Profeſſor Spiethoff, der nach Leipzig geht, die
Leitung der Jenger Hautklinik übernehmen.
Seite 7 — Nr. 114
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donuerptag, B. Hprfl 1934
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Heute verſtarb mein lieber Mann,
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Suloe Kuuf
im Alter von 83 Jahren.
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Die Beerdigung findet Freitag, den 27. April,
um 11 Uhr auf dem alten Friedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir
Abſtand=
zu nehmen.
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Am Dienstag, den 24. April, eniſchlief
nach langem Leiden unerwartet mein lieber
Mann, unſer guter Vater, Sohn,
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vater, Schwiegervater, Bruder, Onkel
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Die trauernden Hinierbliebenen:
Marg. Hochſtätter und Kinder.
Darmſtadt, den 25. April 1934.
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Beerdigung Donnerstag, 26. April,
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mittags 2 Uhr, auf dem Waldfriedhof.
Dankſagung.
Für die freundliche Teilnahme, die uns
beim Ableben unſerer lieben Schweſter
und Tante
Fräulein Luiſe Guntrum
erwieſen worden iſt, ſagen wir herzlichen
Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 25. April 1934. (4784
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Donnerstag, 26. April 1934
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 26. April 1934.
Bekannkmachungen des Perſonalamks.
Ernannt wurden am 24 März 1934 der praktiſche Tierarzt
Dr. Engelbert Daum in Mainz=Biſchofsheim und der praktiſche
Tierarzt Dr. Albert Gilbert in Butzbach, beide unter
Beru=
fung in das Beamtenverhältnis, zum Amtsveterinärarzt, mit der
Amtsbezeichnung „Veterinärrat” mit Wirkung vom 1. April 1934;
am 26. März 1934 der Verwaltungspraktikant Hermann
Glanz in Offenbach, unter Berufung in das
Beamtenverhält=
nis, zum Verwaltungsoberſekretär bei einem Kreisamt, mit
Wir=
kung vom 1. Februar 1934.
In den Ruheſtand tritt auf Grund des Geſetzes über die
Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 19. Dezember 1923
(Reg.=Bl. S 509 und 511), in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Okt.
1925 (Reg.=Bl. S 249) der Rechnungsrat Auguſt Barth, beider
Heſſiſchen Landesbank — Staatsbank — zu Darmſtadt, mit
Wir=
kung vom 1. Mai 1934. Dem Ausſcheidenden wurde aus dieſem
Anlaß die Anerkennung der dem Staate geleiſteten treuen Dienſte
ausgeſprochen.
In den Ruheſtand verſetzt wurden auf Nachſuchen: Am
29. März 1934 der Kreisarzt bei dem Kreisgeſundheitsamt
Darm=
ſtadt Obermedizinalrat Dr. Ludwig Heid zu Darmſtadt mit
Wirkung vom 1. Mai 1934, unter Anerkennung ſeiner dem Staate
geleiſteten langjährigen treuen Dienſte; der Obergärtner bei der
Badedirektion Bad Salzhauſen Jakob Hubert Becker zu Bad
Salzhauſen, mit Wirkung vom 1. April 1934 und der
Betriebs=
oberſekretär bei dem Heſſiſchen Staatsbad Bad Nauheim Karl
Auguſt Wittig zu Bad Nauheim, mit Wirkung vom 1. Juli
1934, beide unter Anerkennung ihrer dem Staat geleiſteten treuen
Dienſte und des im nationalen Intereſſe bekundeten Opferſinns.
Perſonalnachrichken der Reichsſiganzverwsallung
(Abkeilung Befik- und Berkehtsſteuern).
Verſetzungen: ORR. Karl Schroeder vom Finanzamt
Er=
furt als Vorſteher an das Finanzamt Darmſtadt=Stadt. StAmtm.
Lange vom Landesfinanzamt Braunſchweig an die Abteilung I
des Landesfinanzamts Darmſtadt, StInſp. Paul Polzin vom
Finanzamt Mainz=Innenſtadt an das Finanzamt Gerdauen (LFA.
Königsberg) Reg.Rat Dr. Lange vom Finanzamt Teltow
(LFA. Brandenburg) an das Finanzamt Mainz=Innenſtadt. Reg.=
Rat Dr. Haag vom Finanzamt Karlsruhe=Stadt an das
Finanz=
amt Offenbach=Stadt. StInſp. Heinr. Fourier vom
Finanz=
amt Mainz=Innenſtadt an das Landesfinanzamt Darmſtadt. St.=
Inſp. Gg. Rathgeber von der Abt. I des Landesfinanzamts
Darmſtadt an das Finanzamt Darmſtadt=Stadt. StPrakt. Heinr.
Beckmann vom Finanzamt Bingen an das Finanzamt Höchſt
. O., Reg.=Rat Heinr. Göbel vom Finanzamt Aachen=Stadt als
Vorſteher an das Finanzamt Groß=Gerau. StInſp. Peter Heißt
vom Finanzamt Darmſtadt=Stadt an das Finanzamt Oſthofen,
StInſp. Wilh. Werner vom Finanzamt Reinheim an das
Finanz=
amt Gießen, StInſp. Wilh. Lemp vom Finanzamt Gießen an
das Finanzamt Reinheim, StInſp. Heinr. Mohrhardt vom
Finanazmt Seligenſtadt an das Finanzamt Mainz=Außenſtadt,
StInſp. Phil. Metzler vom Finanzamt Wörrſtadt an das
Finanzamt Seligenſtadt an das Finanzamt Mainz=Außenſtadt,
Oſthofen an das Finanzamt Höchſt i. O., StSekr. Karl
Bier=
bauer vom Finanzamt Oſthofen an das Finanzamt Reinheim,
StSekr. Karl Rettig vom Finanzamt Achern (LFA.
Karls=
ruhe) an das Finanzamt Wörrſtadt, StSekr. Gg. Kehr vom
Finanzamt Darmſtadt=Stadt an das Finanzamt Seligenſtadt,
StAſſiſt. Rud Hofmann vom Finanzamt Höchſt i. O. an das
Finanzamt Oſthofen, Bed. Angeſt. Karl Schüler vom
Finanz=
amt Reinheim an das Finanzamt Darmſtadt=Stadt.
Abordnungen: StInſp. Otto Engel vom Finanzamt Mainz=
Außenſtadt zur Probedienſtleiſtung bei der Heeresverwaltung in
Ludwigsburg. StInſp. Friedr. Waldow vom Finanzamt
Schot=
ten zur Dienſtleiſtung beim Oberſten SA.=Führer.
Planmäßige Anſtellungen: StAſſiſt. i. e R. Joſeph
Gund=
lach als StAſſiſt. beim Finanzamt Bingen, StInſp. i. e R. Karl
Taubert als StAſſiſt. beim Finanzamt Darmſtadt=Land.
Ruheſtandsverſetzungen: StSekr Johannes Vetter vom
Finanzamt Langen und OStSekr. Eduard Seidel vom
Finanz=
amt Mainz=Land, beide mit Ablauf des Monats Juni 1934.
Einberufen: Gerichtsaſſeſſor H. Kleinjung aus Bensheim
zur Probedienſtleiſtung in der Reichsfinanzverwaltung bei dem
Finanzamt Worms. Verſ.=Anw Joſ. Berger aus Augsburg
als Steuerwachtmeiſter auf Probe bei dem Finanzamt Grünberg.
Evangeliſcher Gemeindetag zu Darmſtadk.
EPH. In Ergänzung der öffentlichen Einladung zum
öffent=
lichen Gemeindetag in Darmſtadt=Beſſungen am kommenden
Sonntag und Montag ſei mitgeteilt, daß der Herr Propſt von
Starkenburg, Herr Oberkirchenrat Dr. Müller, zu ſeinem
Be=
dauern verhindert iſt, teilzunehmen und über das vorgeſehene
Thema: „Die Gegenwartsaufgaben der evangeliſchen Kirche an
den evangeliſchen Männern” zu ſprechen. An ſeiner Stelle wird
Pfarrer Dr. Bergér=Darmſtadt über das gleiche Thema reden.
Die Ausſprache wird von Pfarrer Bürſtlein=Offenbach eröffnet.
Der Beginn der Nachmittagsverſammlung iſt 2.45 Uhr.
EPH. Die evangeliſchen Kirchen ſind heute Donnerstag aus
Anlaß der Einführung des Herrn Landesbiſchofs in ſein Amt mit
den Kirchenfahnen beflaggt.
Seſſiſches Landestheater.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 114 — Seite 5
Großes Haus Donnerstag26. April Anf. 19½, Ende geg.:22¾ Uhr. C 21
Preiſe 0.70—5.50
Ein Maskenball. Freitag
27. April Anf. 19½, Ende nach 22¾ Uhr D 20
Preiſe 0.50—4 50
Julius Cgeſar. Samstag
28. April Anf. 19½. Ende 22/4 Uhr. H22
Preiſe 0.70—5 50
Ein Maskenball. Miinte He Freitag
27. April Anf.20, Ende geg. 22½ Uhr Außer Miete), dazu
kinderreiche Mütter Nummerkarten 1151—1300.
Preiſe 0.86—4.50
La Traviata.
Anf. 19½, Ende gegen 22 Uhr (Außer Miete)
amstig
Preiſe 0.70—3.80
28. April Krach um Jolanthe.
— Landestheater. Gäſte. In der heute abend, um 19.30 Uhr,
n Großen Haus, ſtattfindenden Wiederholung von G. Verdis
per. Ein Maskenball” wird Dr. Alfred Baſeli, vom
Opern=
aus Chemnitz, den Grafen Richard als Gaſt auf Anſtellung ſingen.
Vorbereitungen für „Arabella”. Im
Landesthea=
haben jetzt die Bühnenproben für die neue Oper von Richard
trauß. „Arabella”, begonnen, die ungefähr Mitte Mai im
roßen Haus herauskommen wird. Die muſikaliſche Leitung liegt
den Händen von Karl Friderich die Spielleitung hat Dr Bruno
eyn als Gaſt. Fur die ſzeniſche Ausſtattung wurde Edward
5uhr, Berlin, als Gaſt gewonnen.
— Die Neuengagements des Heſſiſchen Landestheaters. Elli
dall, vom Stadttheater Münſter i. W. wurde für die kommende
vielzeit als Liebhaberin und Darſtellerin komiſcher Rollen an
as Heſſiſche Landestheater verpflichtet.
Auf dem Wege zur deutſchen Einheit.
Der erſte Schritt zur Einigung der Nakion. — Entſcheidende Bedeukung Heſſen=Darmſtadts.
zu ſehr betonte ſuchte man eine Vereinigung mit Preußen zu
er=
reichen. Der Plan wurde durch die Tätigkeit oberheſſiſcher Kreiſe
Das Werden des deutſchen Zollvereins.
volkstümlich. Die preußiſche Regierung brachte wegen der Sache
Der Gedanke eines „deutſchen Zollvereins” iſt älter als die
Ideengänge des beginnenden 19. Jahrhunderts; mit aller
Deut=
lichkeit trat er ſchon einmal 1523/24 hervor, als der Vorſchlag
auftauchte, ein einheitliches Zollgebiet zu ſchaffen, in dem
Ein=
fuhr und Ausfuhr der Waren, je nach ihrer Bedeutung, beſteuert
werden ſollten. Der ſeiner Zeit weit vorauseilende Plan mußte
an den Widerſtänden der damaligen Verhältniſſe ſcheitern. Auch
in der Folgezeit, während die territorial gebundenen Mächte die
Entwicklung beherrſchten, war eine Verwirklichung unmöglich.
Erſt im 19. Jahrhundert, als das Nationalgefühl die Siege der
Freiheitskriege erfochten hatte, und alles auf eine, wenn auch
zunächſt nur wirtſchaftliche, Einheit hinwies, konnten die alten
Gedankengänge neuen Boden finden. Ihre Durchführung ſchuf
die Grundlage für die deutſche Reichseinheit, deren letzte
Aus=
geſtaltung wir in dieſen Tagen erleben dürfen.
Mit wenigen, das Große heraushebende und darum um ſo
eindrucksvolleren Strichen zeichnete Univerſitätsprofeſſor Dr.
Ro=
loff aus Gießen in dem Vortragsabend des Hiſtoriſchen Vereins
am letzten Montag das Bild, dieſer grundlegenden Phaſe, das
Werden und die Entwicklung des deutſchen Zollvereins.
Der Sprung in das Dunkle.
wie der Vortragende treffend das Vorgehen Preußens
bezeich=
nete, begann die Geſchichte des Zollvereins, der ausgeſprochen
preußiſchen Bedürfniſſen ſeine Entſtehung verdankte und doch für
die Reichsgründung von einer ſo großen Bedeutung wurde. Das
Zollgeſetz vom September 1818 bildete den Auftakt der neuen
Zollpolitik. Preußen war dazu gezwungen, weil das Ausland,
vor allem England und Frankreich, durch ihre einheitliche
Struk=
tur begünſtigt, die junge deutſche Wirtſchaft zu erſticken drohte,
und die inländiſchen Staaten das in zwei große Teil zerfallende
Königreich durch Schmuggel und andere Manipulationen ſchwer
ſchädigten. Man brach mit dem merkantiliſtiſchen Syſtem des 18.
Jahrhunderts und begünſtigte — im Gegenſatz zu England und
Frankreich mit ihren Schutzzöllen — den freien Handelsverkehr.
Dieſe Neuerung erregte Gegnerſchaft und ſchwerſte Bedenken in
allen Kreiſen; aber darauf brauchte ein ſo ſtarkes, über den
In=
tereſſentengruppen ſtehendes Königtum wie das preußiſche, nicht
zu achten; für das parlamentariſch gebundene in England wäre
das unmöglich geweſen. Dieſer erſte Schritt mußte zwangsläufig
die weiteren nach ſich ziehen, denn eine fruchtbare
Finanzwirt=
ſchaft konnte nur dann durchgeführt werden, wenn die ungeheuer
lange Zollgrenze verkürzt wurde —die bald erfolgte Einbeziehung
der wenigen norddeutſchen Staaten genügte nicht —; es mußte
alſo eine wirtſchaftliche Einigung herbeigeführt werden, wie ſie
eigentlich Aufgabe des Deutſchen Bundes geweſen wäre. So aber
wirkte der preußiſche Eigennutz für die deutſche Reichseinheit.
Zunächſt ſahen die übrigen Staaten nur dieſen Egoismus, ſie
waren darin einig mit dem immer noch vorhandenen
Sonder=
willen in allen Bevölkerungsſchichten. Man bangte um ſeine
Haupteinnahmen, die aus den indirekten Steuern, und damit aus
den Zöllen, kamen.
Der Widerſtand iſt gebrochen,
als Rudolſtadt, Sondershauſen und Anhalt dem preußiſchen
Zoll=
bund beitraten, aber die entſcheidende Wendung brachte erſt der
Eintritt des Großherzogtums Heſſen, das in kleinem Maßſtab
unter denſelben Nöten wie Preußen litt. Es hatte
ſelbſtverſtänd=
lich zuerſt Anſchluß in Süddeutſchland geſucht, man wollte auch
in wirtſchaftlicher Beziehung ein dritte Mächtegruppe bilden, um
den Ausſchlag zwiſchen Preußen und Oeſterreich geben zu können.
Hier lag der Unterſchied zwiſchen der preußiſchen Zollpolitik, die
Vereinheitlichung wünſchte, und der ſüddeutſchen, die die
Ver=
ſtärkung der Trennung anſtrebte. Da Darmſtadt im Süden keine
wirtſchaftlichen Vorteile fand, und Bayern ſeine Vormachtſtellung
An die deutſche Frau!
Der nationalſozialiſtiſche Staat hat die deutſche Frau von
den Irrlehren emanzipierter „Führerinnen” befreit und ihr
wie=
der die natürlichen Aufgaben gezeigt, deren vornehmſte die ſind,
Mutter und Kamerad zu ſein. An der Seite ihres Mannes
kämpft ſie für die Exiſtenz ihrer Kinder. Dieſer Kampf
erfor=
dert erhöhte Wachſamkeit.
Das Schickſal des Volkes iſt ihr Schickſal. Deshalb darf ſie
den großen Problemen der Nation nicht mehr gleichgültig
gegen=
überſtehen. Es gilt auch für ſie, die Gefahren zu erkennen, die
uns allen drohen, und rechtzeitig Maßnahmen zu treffen, dieſen
Gefahren wirkſam begegnen zu können. Gewiß leben wir heute
im Frieden, gewiß will kein Volk den Krieg. Aber die Nation,
die deshalb die Möglichkeit eines Krieges außer Acht läßt, iſt
dem Untergang geweiht. Wir aber wollen leben! —
Haſt Du, deutſche Mutter, deshalb Menſchen geboren, damit
ſie mit Hilfe der furchtbaren Erfindungen des menſchlichen
Gei=
ſtes getötet werden? Haſt Du deshalb Deine Kinder mit ſo viel
Liebe erzogen, damit ſie durch Gift und Gas vernichtet werden?
— Du kennſt aus dem Weltkrieg die Schrecken feindlicher
Flieger=
angriffe. Deine Aufgabe wird es ſein, die Kleinen und Kranken
in der Heimat zu ſchützen, während die Männer die Grenzen
ver=
teidigen. An Dich geht deshalb die ernſte Mahnung. Dich mit
den Mitteln vertraut zu machen, mit denen man den
verheeren=
den Wirkungen feindlicher Bomben begegnen kann.
Deutſche Frau, die Du dieſe ſchwere Aufgabe erkennſt laß
Dich am Sonntag aufklären und nimm an der gewaltigen Kund=
gebung des Reichsluftſchutzbundes teil!
Schüht die Mukker, rektek das Kind.
Helft, daß es der NSB. gelingk!
Spenden bitten wir auf das Konto der
Kreis=
amtsleitung des Amtes für Volkswohlfahrt
Nr. 5990 bei der Städt. Sparkaſſe einzuzahlen.
Paulusgemeinde. Nachdem der Herr Landesbiſchof in
Anbetracht der hohen Bedeutung der Kirchenmuſik für das
gottes=
dienſtliche Leben in einem Ausſchreiben ausdrücklich auf eine
Reihe von Anregungen des Reichsverbandes für epangeliſche
Kir=
chenmuſik aufmerkſam gemacht hat, werden in den nächſten Wochen
auch in unſerer Gemeinde mehrere kirchenmuſikaliſche
Veranſtaltungen ſtattfinden. Hiermit ſei insbeſondere auf
die Kantatefeier am Sonntag, dem 29. April, in der
Pau=
luskirche aufmerkſam gemacht. Die Feier ſieht Lieder der
Ge=
meinde, des Pauluschors und der bekannten Sopraniſtin Frau
Grete Haſſelblatt=Oſing vor. Das ſorgfältig
zuſammen=
geſtellte Programm umfaßt Geſänge, die, der Kirchenjahreszeit
entſprechend, den Oſterſieg feiern, die Grundhaltung des
chriſt=
lichen Lebens im Gottvertrauen darſtellen und im
Pfingſtgedan=
ken ausklingen. Frau Haſſelblatt=Oſing ſingt ſelten gehörte
Lie=
der, u. a. aus dem „Cantionale ſacrum” von 1651 und aus dem
Straßburger Groß=Kirchengeſangbuch von 1560, und wird mit
ihrer feinen Art, aus dem Text heraus den Gehalt dieſer alten
Lieder zu erfühlen und auszudrücken, den Freunden der Muſica
ſacra willkommene Gaben bieten. Auf der Orgel begleitet der
Organiſt der Petrusgemeinde, Herr Heinrich Peppler.
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Opfer, und Darmſtadt er ielt Gleichberechtigung in der
Zollpoli=
tik, ſo daß die ſeither immer gehegte Angſt vor einer „
Mediati=
ſierung” durch das größere Königreich ſich als falſch erwies. Was
bei den bayeriſchen Machtverhältniſſen eine Gefahr bedeutete,
war für Preußen ohne Bedeutung. Am 18. Februar 1828 wurde
der preußiſch=heſſiſche Zollvertrag geſchloſſen.
Der Vollendung entgegen
kam man damit überraſchend ſchnell. Zwar ſchien es zunächſt nicht
ſo, denn zahlreiche Widerſtände tauchten auf; im Oktober ſchloſſen
ſich Bayern und Württemberg zuſammen, im November folgte
der mitteldeutſche Handelsverein, deſſen Vormacht Sachſen war,
zu dem aber auch die Hanſeſtädte gehörten. Er war von Anfang
an durch die räumlichen Verhältniſſe und die verſchiedenartigen
Intereſſen der Binnen= und Seegebiete zum Tode verurteilt,
wäh=
rend der ſüddeutſche doch eher lebensfähig war. Aber trotzdem
drang gerade hier raſch die Erkenntnis durch — vor allem bei
dem König von Württemberg —, daß allein eine Annäherung an
den preußiſch=heſſiſchen Bund förderlich ſei. Schon im Jahre 1829
begann man mit den Verhandlungen, die zunächſt zu einer
An=
gleichung der Zollſyſteme führten; dadurch war das Schickſal des
mitteldeutſchen Handelsvereins beſiegelt. Die preußiſche
Groß=
zügigkeit überwand ſämtliche Schwierigkeiten: am 22. März 1833
war ein einheitliches deutſches Zollgebiet geſchaffen, dem ſich auch
Sachſen, trotz des größten Widerſtandes, anſchließen mußte.
Die Folgen des Zollvereins,
der am 1. Januar 1834 in Kraft trat, wirkten ſich ſofort aus,
Ein außerordentlicher wirtſchaftlicher Aufſtieg zeigte die Vorzüge
des Zuſammenſchluſſes, die ſelbſt ſeine Gegner anerkennen
muß=
ten. Verſuche, ſeine Entwicklung von außen zu hemmen, ſchlugen
fehl. Allerdings ſollten ſich die großen Pläne nicht verwirklichen,
die die Begrunder des Zollvereinsgedankens, Klewitz, Bülow.
Eichhorn und vor allem Motz, gehegt hatten — ſie erinnern in
ihrer weit vorausſchauenden Größe an den Entwurf von 1523/24;
daß dieſer wirtſchaftlichen Einigung auch bald eine militäriſche
und politiſche folgen müſſe, deren Krönung ein einiges
Deutſch=
land, ohne Oeſterreich, unter preußiſcher Führung war. Erſt als
in der Zeit der Erfüllung auch noch die politiſchen Widerſtände
niedergekämpft waren, wurden dieſe Gedanken Wirklichkeit.
Bis=
marck konnte ſie durchführen, der ebenfalls von ſpezifiſch
preußi=
ſchen Machtintereſſen ausging, aber ſonſt einen anderen Weg
ver=
folgte. Profeſſor Roloff ſchloß ſeine intereſſanten Ausführungen
mit dem Hinweis, daß auch der Zollverein, neben allen anderen
Momenten, ſeinen Teil dazu beigetragen habe, jenes Reich
auf=
zubauen, das ſelbſt einer Welt von Feinden widerſtehen konnte,
ohne zu zerbrechen.
Reicher Beifall dankte dem Vortragenden für ſeine geiſtvollen
Darlegungen; Vereinsführer Archivrat Dr. Clemm ſprach den
Dank der Anweſenden aus. In der Ausſprache wies Dr.
Mül=
ler, Direktor der Stadtbibliothek, auf den Einfluß E. W.
Arnol=
dis auf die Haltung der heſſiſchen Regierung hin und betonte die
Tätigkeit von Hofmann und von Kopp als Mitarbeiter des
Miniſters du Thil.
In der anſchließenden Hauptverſammlung erſtattete der
Ver=
einsführer für das Geſchäftsjahr 1933 Bericht und hob dabei das
hundertjährige Vereinsjubiläum im April 1933 und die
Umände=
rung der Satzungen hervor. Nach der Rechnungsablage und den
Berichten der Leiter der Unterorganiſationen wurde der
verdienſt=
volle Mainzer Forſcher Profeſſor Dr. Hch. Schrohe durch die
Hauptverſammlung anläßlich ſeines 70. Geburtstages zum
Ehren=
mitglied ernannt.
Beſonders hingewieſen ſei auch noch auf die dreitägige
Ober=
heſſenfahrt (Schlitz-Lauterbach—Wetterau) vom 22.—24. Mai.
Weber.
* Frauennachmitkag der deutſchen Angeſtellkenſchaft.
Die hieſige Angeſtelltenſchaft veranſtaltete im Fürſtenſaal
einen Frauennachmittag, wie ſie jetzt im ganzen Reich unter
Mit=
wirkung der NS.=Frauenſchaft unternommen werden, um der
deutſchen Frau eindringlich zu beweiſen, welch ungeheure
Verant=
wortung auf ihr, als der Verwalterin des weitaus größten Teils
des Volksvermögens liegt, und um die Frauen wieder und
wie=
der darauf hinzuweiſen, beim Einkauf das Wohl des
Volksgan=
zen im Auge zu haben und darauf bedacht zu ſein, auch in der
kleinſten Kleinigkeit der Allgemeinheit zu helfen, um in dem
Maße, wie es einem jeden möglich iſt. der Not der
Arbeitsloſig=
keit zu ſteuern.
Die Anweſenden wurden begrüßt von dem Vorſitzenden der
deutſchen Angeſtelltenſchaft Darmſtadts, Herrn Heilmann, der
dann dem Redner des Nachmittags, dem Geſchäftsführer der
NS.=Hago Darmſtadt. Pg. Schmidt, das Wort erteilte. Dieſer
führte u. a. folgendes aus: Nachdem der Kampf um die politiſche
Macht vom Nationalſozialismus gewonnen iſt, beginnt er, um
die Seele des deutſchen Menſchen zu ringen und ihm den hohen
Gedanken des Nationalſozialismus, die Umſetzung der Idee in die
Tat und in hilfsbereites Handeln nahezubringen und verſtändlich
zu machen. Vornehmſte Pflicht eines jeden iſt es ſich
einzuord=
nen in das Volksganze und auf ſeinem Poſten mitzuarbeiten am
Wiederaufbau im Sinne des Führers. Der deutſchen Frau fällt
als Verwalterin von faſt 80 Prozent des geſamten deutſchen
Ver=
mögens die ſchwere und große Aufgabe zu, dieſes Vermögen im
rechten Sinne, nicht unter rein eigennützigen Geſichtspunkten zu
verwalten und umzuſetzen. Durch ihren Einkauf beim deutſchen
Stammesbruder trägt ſie dazu bei, ihren Volksgenoſſen Arbeit
und Brot zu geben. Der Deutſche muß endlich lernen,
unter=
einander zuſammenzuhalten, ſeinem eigenen Volk mit tätiger
Mithilfe zur Seite zu ſtehen. Noch lange nicht alle, die am 12.
November Adolf Hitler ihre Stimme gaben, ſind wahre
Natio=
nalſozialiſten, die das Wort ihrer Wahl in die Tat umſetzen und
ſo am wirtſchaftlichen Aufſchwung durch Kauf im deutſchen
Ge=
ſchäft mitarbeiten.
Lebhafter Beifall zeigte die Zuſtimmung zu den
Ausfüh=
rungen des Pg. Schmidt, dem auch Herr Heilmann in warmen
Worten dankte.
In fröhlichem Beiſammenſein blieben die Teilnehmer noch
zuſammen, unterhalten durch wertvolle muſikaliſche Darbietungen
von Mitgliedern der Kapelle Schlupp und beſonders durch eine
gymnaſtiſche Tanzdarbietung von Frau Lore Eiſele=Henneberg
mit einigen ihrer Schülerinnen.
Martinskirche. Der Martinskirchenchor veranſtaltet am
Sonntag, den 29. April, eine Kantatenfeier die dadurch
allge=
meines Intereſſe beanſpruchen dürfte, daß Werke aus der
Früh=
zeit des Oratoriums aufgeführt werden, die zum Teil in
Darm=
ſtadt unbekannt ſind. So der Dialog „vom reichen Mann und
armen Lazarus” und „Jephta” von Kariſſimi, letzteres als
Ur=
aufführung der deutſchen Uebertragung und Einrichtung von
Prof. Dr. Friedrich Noack. Als Soliſten wirken Frau Horn=Stoll,
Frau A. Zeh. Frl. B. Aßmuth. Frl. E. Hahn und die Herren
H. Landzettel und Peter Schäfer mit. An der Orgel Frl. Lieſel
Jäger. (Siehe im Anzeigenteil.)
Nach einem Jahr 12009 Mitglieder in
Dareuftadk. Warum fehlft du noch imkeß?
Mild, leicht schäu=
mend,
ganz wur
nder-
voll im Geschmack.
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 114
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donuerstag, 26. April 1934
*Große und kleine Betrüger vor Gericht.
Boo ooo Mr. Zrolſent derſchoden.
Aw. Seit geſtern verhandelte die Erſte Große
Straf=
kammer gegen vier Deviſenſchieber. Angeklagt ſind
zwei Brüder aus Seeheim, Norbert und
Her=
mann Frank, beide angeſehene Bankleute. Hermann Frank
war an einer Frankfurter Bank Prokuriſt, mußte aber, da er
nebenbei noch Spekulationsgeſchäfte betrieb, die ihm in ſeiner
Stellung unterſagt waren, ſeine Stellung verlaſſen. In ſeinem
Ge=
burtsort Seeheim ſetzte er ſich daraufhin zur Ruhe. Norbert Frank
war ebenfalls Bankmann. Die beiden ſind von Abſtammung
Schweizer, und hatten auch lange Jahre in der Schweiz ein
Bank=
geſchäft, das ſie jedoch in den letzten Jahren aufgaben, um ihre
Geſchäfte von hier aus zu tätigen. Schon jahrelang betrieben die
beiden ſogenannte Arbitragegeſchäfte, d. h. ſie kauften in der
Schweiz Effekten auf, brachten ſie nach Deutſchland, um ſie hier
zu verkaufen, und brachten das Bargeld wieder über die Grenze
nach der Schweiz. Und im letzten Jahr blühte dieſer Handel ganz
beſonders im Verborgenen. Hermann Frank will von dieſen
Ge=
ſchäften nichts wiſſen. Er habe ſein Vermögen dem Bruder
ge=
geben, der damit arbeitete, und ihm jeden Monat einen gewiſſen
Betrag zum Lebensunterhalt aushändigte. Norbert Frank hatte
an mindeſtens ſechs bis acht Banken, überall verſtreut, teilweiſe
unter dem Namen ſeiner Verwandten Papiere oder Konten. Dort
verkaufte, oder ließ er die Effekten verkaufen. Im Auguſt vorigen
Jahres kam man den beiden auf die Spur, und es gelang hier ein
ganz großer Schlag. Man konnte ihnen im Laufe der Unterſuchung
und der jetzigen Verhandlung nachweiſen, daß Norbert Frank im
Laufe von einem Jahre über 600000RM. über dieGrenze
geſchafft hatte. Er hatte einen
Umſatz von über einer Million im Laufe dieſes Jahres.
Die Angeklagten konnten ſo, ungeſtört arbeiten, weil ſie
wohlweis=
lich nur ſolche Effekten erwarben, die noch nicht von der
Nummern=
kontrolle der Deviſenbewirtſchaftungsſtelle erfaßt waren, und
da=
her keinerlei Verdacht erweckten. Norbert Frank brachte die ganzen
Paviere und Gelder immer in ſeinem eigenen Auto über die
Grenze. Anfangs begann er mit relativ beſcheidenen Summen,
12 und 14 000 RM., aber mit der Zeit verlor er jede Scheu, und
ſchließlich hatte er Beträge von nahezu 100 000 RM. bei ſich.
Nor=
bert Frank gibt in der Verhandlung zum größten Teil zu, weil er
ja nicht anders kann, denn an Hand der Bankakten pp. gelang es.
ihm dieſe Summe einwandfrei nachzuweiſen. Hermann Frank
da=
gegen leugnet bis zuletzt, irgend etwas davon gewußt zu haben.
Mitangeklagt ſind zwei Verwandte, ein Autovermieter
aus Berlin=Schöneberg, der drei Konten an Berliner
Ban=
ken für die Brüder Frank unter ſeinem Namen führte, und
ein junger Kaufmann aus Eberſtadt der ebenfalls Konten für
die beiden führte und Effekten dort für ſie verkaufte. Beide
wer=
den auch der Begünſtigung beſchuldigt, da ſie bei ihren erſten
Vernehmungen Weſentliches verſchwiegen, und der junge
Eher=
ſtädter Verwandte, zudem dabei half, belaſtende Akten aus
Her=
mann Franks Beſitz beiſeite zu ſchaffen.
Der Staatsanwalt beantragt für Norbert
Frank ſechs Jahre Zuchthaus und Geldſtrafen von
insgeſamt 107000 RM., für Hermann Frank ſieben
Jahre und zwei Monate Zuchthaus und
Geldſtra=
fen von 141000 RM., und für die beiden
Mitange=
klagten wegen Beihilfe und Begünſtigung je ein
Jahr und drei Monate Gefängnis und eine
Geld=
ſtrafe von 1000 RM.
Der Staatsanwalt führt aus, daß derartige Schiebungen
ge=
radezu vernichtend für die deutſche Wirtſchaft ſeien, und daß man
hier auf eine ganz drakoniſche Strafe erkennen müſſe. Die
bürger=
lichen Ehrenrechte kann man ihnen, da ſie Schweizer
Staatsange=
hörige ſind, leider nicht aberkennen. Die beiden Mitangeklagten
ſeien weſentlich milder zu beurteilen, da ſie im Schlepptau der
beiden Hauptangeklagten ſtanden und auch nicht derart
eigen=
nützig handelten wie dieſe. Das Urteil wird im Laufe des
Don=
nerstag geſprochen.
Die 2. Große Strafkammer verurteilt am ſelben Tag
einen ehemaligen Gemeinderechner aus dem
Odenwald wegen erſchwerterAmtsunterſchlagung
und wegen Untreue und Unterſchlagung unter
Zubilligung mildernder Umſtände zu acht
Mo=
naten Gefängnis. Der Angeklagte hatte Gemeindegelder
in Höhe von 1900 RM. unterſchlagen und außerdem noch Gelder
der katholiſchen Kirchengemeinde, deren Rechner er ebenfalls war,
von 132 RM. Weſentlich ſtrafmildernd wirkt, daß der Angeklagte
ſchwerverletzter Frontkämpfer iſt und daß er in Not handelte.
Zwei Monate und vier Wochen Unterſuchungshaft werden ihm
angerechnet.
Die Große Strafkammer ordnet dann gegen den 19mal mit
ganz erheblichen Zuchthausſtrafen vorbeſtraften 32jährigen
Rei=
ſenden Wilhelm Koob nachträglich
Sicherheits=
verwahrung an. Koob ſetzte ſeinen Ehrgeiz darein, ſich von
fremdem Eigentum, das er durch Diebſtahl, Betrügereien oder
Unterſchlagung gewann, zu ernähren.
Das Bezirksſchöffengericht verhandelte gegen einen
penſionierten Poſtbeamten aus Klein=Umſtadt wegen
Betrugs und Unterſchlagung pp. Der 47jährige
Ange=
klagte bekam eine anſtändige Penſion, außerdem hatte er ein
monatliches Fixum von 200, zeitweiſe auch 250 RM. bei einer
Lebensverſicherung, für die er arbeitete. Außerdem vertrat er
noch die Aachener Bezirksſparkaſſe und eine norddeutſche
Dar=
lehenskaſſe. Durch die jahrelange Krankheit ſeiner Frau war der
Angeklagte in ziemliche Schulden geraten, die er noch durch
Her=
umtreiben mit anderen Frauen erheblich vermehrte, ſo daß er ſich
ſchließlich trotz ſeiner guten Einnahmen an den Geldern der
Ver=
ſicherten vergriff. Er erzählte auch vielfach Darlehensſuchenden
ganz falſche Bedingungen, unter denen ſie Darlehen erhalten
ſoll=
ten, nur um die Proviſion zu bekommen. Kam noch erſchwerend
dazu, daß er ſich als Nationalſozialiſt ausgab. und, um das zu
be=
kräftigen, ſogar verbotener Weiſe das Parteiabzeichen trug. Der
Angeklagte erhält wegen Betrugs in ſechs Fällen,
we=
gen einer Unterſchlagung und wegen ſchwerer
Urkundenfälſchung und Betrug insgeſamt ein
Jahr und acht Monate Gefängnis. Die
Unterſuchungs=
haft wird ihm nicht angerechnet, da er das Gericht in
unverſchäm=
teſter Weiſe belog.
Am geſtrigen Nachmittag hielt die Ortsgruppe des Deutſch=
Evangeliſchen Frauenbundes ihre gut beſuchte
Hauptverſammlung in den Räumen des Heilshofs,
Wey=
prechtſtraße, ab. Die Vorſitzende, Frau Bernbeck, eröffnete
die Verſammlung mit einer Begrüßung der Gäſte und einer
Uebermittlung von Grüßen einiger Mitglieder, die der
Ver=
ſammlung fernbleiben mußten. In ſtummem Gedenken erhoben
ſich dann alle Anweſenden, um die vier im letzten Jahre
verſtor=
benen Mitglieder zu ehren. — Darauf begann Frau Bernbeck
mit der Erſtattung des Jahresberichts, in dem ſie
zu=
nächſt noch einmal in kurzen Zügen die Aufgaben und Ziele des
Bundes herausſtellte: Kampf für die Vertiefung des deutſchen
Volkstums. Dienen und Helfen aus dem Geiſt des Evangeliums
heraus, unermüdliche Pflichttreue an dem Platz, wohin wir
ge=
ſtellt ſind! — In Heſſen iſt die Ortsgruppe Darmſtadt die
ein=
zige Ortsgruppe des Bundes, ſie umfaßt 232 Mitglieder,
darun=
ter 30 neu hinzugekommene. Die praktiſche Betätigung des
Bun=
des erſtreckt ſich auf die verſchiedenſten Gebiete. Die Abteilung
Blindenfürſorge betreut 34 Blinde die Zahl der durch die
Mündelfürſorge Betreuten iſt im letzten Jahre um 50
zurück=
gegangen. Die regelmäßige Fürſorge für Arbeitsloſe konnte
ausſetzen in dem Augenblick, wo ſich der Staat dieſer Sache
an=
nahm. Den Kleinrentnern gilt die beſondere Sorge des
Bun=
des, er unterſtützt augenblicklich 35 Perſonen durch Geld= und
Naturalien=Zuwendungen. Auch an dem großen deutſchen Werk
der Winterhilfe hat der Bund tätigen Anteil genommen, indem
er ſich geſchloſſen einer Nähſtube zur Verfügung ſtellte. Auch die
Mütterfürſorge und die vor 2 Jahren aufgenommene
Trinker=
fürſorge gehören zum Arbeitsgebiet des Bundes — In dem
Seeheimer Schloß beſitzt der Bund eine Stätte der Erholung,
die den Mitgliedern zu niedrigen Preiſen zur Verfügung ſteht.
— Abſchließend ging Frau Bernbeck auf einige organiſatoriſche
Fragen ein. Der Deutſch=Evangeliſche Frauenbund iſt
eingeglie=
dert in die 2. Arbeitsgruppe des Frauenwerks der Deutſchen
Evangeliſchen Kirche; dieſe Gruppe umfaßt die karitativ=ſoziale
Arbeit. Weitere Gruppen umfaſſen: die Gemeinde=Arbeit die
Erziehungs=Arbeit, den Mütterdienſt und die Berufsdiakonie.
Vorſitzende des geſamten Frauenwerks der Deutſchen
Evangeli=
ſchen Kirche iſt Frau von Grone 1. Vorſitzende des Deutſch=
Evangeliſchen Frauenbundes iſt jetzt Frl. Lic. Meta Eyl, die
an die Stelle von Frau Müller=Otfried trat.
Frau Müller=Otfried hat ihr Amt aus Geſundheitsrückſichten
nie=
dergelegt und iſt zur Ehrenvorſitzenden des Bundes ernannt. —
Anſchließend gab Frl. Wittenbecher einen kurzen
Kaſſen=
bericht, aus dem hervorging, daß ſich Einnahmen und Ausgaben
ziemlich die Waage hielten. Darauf erfolgte die Wahl von Frau
Höhlbaum, der Vorſitzenden der Blindenfürſorge, in den
er=
weiterten Vorſtand.
Nach einer kurzen Pauſe, in der Tee und Gebäck gereicht
wurden, wurde eine ſehr intereſſante Folge von Lichtbildern aus
Japan gezeigt, die Frl. Franke zur Verfügung geſtellt hatte
und zu der ſie auch die begleitenden und erläuternden. Worte
ſprach. Bilder vom japaniſchen Frühling, von der Kirſchblüte
und Irisfeldern wechſelten ab mit Straßenbildern, Bildern aus
dem japaniſchen Volksleben, Tiſchſitten und Hochzeitsbräuchen.
Japaniſche Bauweiſe und Gartenkunſt wurden in dieſen Bildern
ebenſo lebendig wie japaniſches Handwerk und Gewerbe, und
nicht zuletzt das Militärweſen, das in ſeiner Entwicklung einen
großen Sprung vom Mittelalter zur Neuzeit gemacht hat.
Die Vorführung, die reichen Beifall fand, wurde umrahmt
von Muſikvorträgen. Frl. Schulz ſpielte eine
temperament=
volle Polonäſe (4=Dur) von Chopin und zum Abſchluß eine
Me=
lodie von Reger. Auch ihr dankten die Anweſenden mit
herz=
lichem Beifall.
Alle im Monat Dezember in die Deutſche Arbeitsfront
ein=
getretenen Mitglieder werden hiermit aufgefordert, ihre
Mit=
gliedskarten gegen Vorlage der grünen Quittungen auf
unſerem Büro, Rheinſtr. 21, im Kaſſenzimmer in Empfang
zu nehmen. Gleichzeitig bemerken wir, daß die Aushändigung
der Mitgliedskarten nur unter der Bedingung erfolgt, daß die
Beiträge bis einſchließlich März bezahlt ſind oder bei Empfang=
nahme der Mitgliedskarten bezahlt werden. Um eine geregelte
Geſchäftsführung durchführen zu können, iſt es nötig, daß die
ſäumigen DAF.=Mitglieder nunmehr ihre Mitgliedskarten
un=
bedingt abholen. Die Empfangnahme findet ſtatt von 9—12 Uhr
vormittags und von 3—5 Uhr nachmittags.
Die Auszahlung der Unterſtützungen an die Hilfsbedürftigen
des III. Polizeibezirks findet am Montag, den 30. April,
wie folgt ſtatt: Buchſtabe A bis F von 13—14 Uhr. Buchſtabe
G bis L von 14—15 Uhr Buchſtabe M bis R und Sch. von
15—16 Uhr, Buchſtabe S. St. T bis Z von 16—17 Uhr.
Aus Anlaß der Frankfurter Frühjahrs=Pferderennen wird
die Geltungsdauer der nach Frankfurt a. M. feſt
aufliegen=
den Sonntagsrückfahrkarten am Samstag, dem 28 April, auf
0 Uhr vorverlegt. Es kommen jedoch nur die Bahnhöfe in
Frage, die im Umkreis von 75 Km. um Frankfurt a. M. liegen.
Zur Rückfahrt ab Frankfurt a. M. dürfen die
Sonntagsrückfahr=
karten erſt nach 12 Uhr am 28. April benutzt werden.
— Die NS. Frauenſchaft, Ortsgruppe Darmſtadt, die im
ver=
gangenen Winter wiederholt Sonderveranſtaltungen zugunſten
des WHW. veranſtaltet und recht anſehnliche Beträge als
Rein=
erlös abgeführt hatte, ſtellt ſich nunmehr mit derſelben Opferfreus
digkeit in den Dienſt der NS Volkswohlfahrt. Sie hat durch
ihren Unterhaltungs=Abend am vergangenen
Samstag im Städtiſchen Saalbau, als Reinertrag
900.— RM. erzielt, die ſie in anerkennenswerter Weiſe
reſt=
los der großen Hilfsaktion der NSV. „Mutter und Kind” zuführte.
Von den Beamten, Angeſtellten uſw. der Polizeidirektion
Darmſtadt (Verwaltungs=, Kriminal= und Einzeldienſtpolizei) iſt
für das Winterhilfswerk 1933/34 insgeſamt der anſehnliche
Be=
trag von 4343,40 RM. aufgebracht worden.
Alleinhersteller: Günther & Haußner A.-G., Chemnitz 16
Vertretung und Fabriklager: Ernst Mever, FrankfurtiM.-Nied,
Oeserstraße 49, Telefon 13661
(I Ch. 2899
am Sonnkag, den 29. April, nicht!
Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Biochemiſcher Verein, Darmſtadt. (Aelteſter
Ver=
ein.) Auf den von dem genannten Verein heute abend
8.15 Uhr (ſiehe Anzeige), im Fürſtenſaal ſtattfindenden Vortrag
ſei hierdurch nochmals hingewieſen. Das vorgeſehene Thema dürfte
gute Aufnahme finden.
Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Beſſunger Lichtſpiele: „So ein Flegel”.
Aus der NSDAP.
Anordnung!
Betrifft:
Kampfbund der Deutſchen Architekten und Ingenieure.
Es iſt Pflicht jedes nationalſozialiſtiſchen Architekten,
Tech=
nikers und Ingenieurs, dem Kampfbund der Deutſchen
Architek=
ten und Ingenieure beizutreten. Der KDAJ. hat die
Zuſammen=
füſſung aller deutſchen Techniker zum Ziel und iſt die für die
Schulung der Techniker im nationalſozialiſtiſchen Sinne von der
Reichsleitung der NSDAP. allein anerkannte Stelle.
Es muß mit der
Vereinsmeierei und Zerſplitterung
nun endlich einmal Schluß gemacht werden. Ich kann es daher, im
Intereſſe der gewaltigen Aufgaben, die der Technik bei dem
Auf=
bau des Staates geſtellt ſind, nicht mehr zulaſſen, daß ſich die
Architekten, Chemiker und Ingenieure in einem Dutzend von
Ver=
einen und Bünden verlieren, und werde, wenn hier nicht in aller
Kürze ein Zuſammenſchluß erfolgt, die mir geeignet erſcheinenden
Maßnahmen treffen.
Anmeldungen für den Gau Heſſen=Naſſau ſind an die
Gebietsleſtung, Frankfurt am Main,
Adolf=Hitler=Haus. Gutleutſtr. 8/12,
bzw. an die betreffenden Bezirksleitungen zu richten.
Frankfurt a, M., den 20. April 1934.
gez.: Sprenger.
*
Feſtwagen.
Etwa noch anzumeldende Feſtwagen ſind bis ſpäteſtens
Don=
nerstag, den 26. April, mittags 12 Uhr, beim Parteigenoſſen Heck.
Darmſtadt, Landestheater, unter Beifügung einer entſprechenden
Skizze einzureichen.
Berufskleidung.
Unter Berufskleidung iſt diejenige Arbeitskleidung zu
ver=
ſtehen, wie ſie im Betrieb getragen wird. Eine Berufskleidung mit
irgendwelcher Firmenkennzeichnung darf unter keinen Umſtänden
getragen werden.
Invaliden.
Die Ortsgruppen=Betriebsobmänner melden bis Donnerstag,
den 26. April, mittags 12 Uhr, ſchriftlich, die Inwaliden und
Ar=
beitsbeſchädigten bei Pg. von Oelhafen, NSBO.=Geſchäftsſtelle,
Rheinſtraße 21 für die von ſeiten der Betriebe keine Fahrzeuge zur
Verfügung ſtehen. Beſondere Anordnungen ergehen noch.
Ausſchmückung mit Birken= und Fichtengrün.
Das Forſtamt Darmſtadt teilt mit: In Anbetracht der
ge=
ringen Birken= und Fichtenbeſtände in der nächſten Umgebung
Darmſtadts, müſſen die Anforderungen auf Birken und
Fichten=
grün aufs äußerſte eingeſchränkt werden. Es können ſolche
Anfor=
derungen daher nur von den Behörden für die öffentlichen Plätze
und Gebäude, und zwar bis Samstag, den 28. April, 12 Uhr
mit=
tags erfolgen. Privatperſonen können mit Birkenreiſern und
Fichtengrün nicht beliefert werden, ſondern müſſen ſich dieſerhalb
mit den Gärtnern in Verbindung ſetzen. Einzelperſonen dürfen
unter keinen Umſtänden Maiengrün aus den Wäldern holen.
Deutſche Arbeitsfront.
Alle im Monat Dezember in die Deutſche Arbeitsfront
ein=
getretenen Mitglieder werden hiermit aufgefordert, ihre
Mit=
gliedskarten gegen Vorlage der grünen Quittungen auf unſerem
Büro, Rheinſtraße 21. im Kaſſenzimmer in Empfang zu nehmen.
Gleichzeitig bemerken wir, daß die Aushändigung der
Mitglieds=
karten nur unter der Bedingung erfolgt, daß die Beiträge bis
einſchließlich März bezahlt ſind oder bei Empfangnahme der
Mit=
gliedskarten bezahlt werden. Um eine geregelte Geſchäftsführung
durchführen, zu können, iſt es nötig, daß die ſäumigen DAF.=
Mitglieder nunmehr ihre Mitgliedskarten unbedingt abholen. Die
Empfangnahme findet ſtatt von 9 bis 12 Uhr vormittags und von
3 bis 5 Uhr nachmittags.
Nationalſozialiſtiſcher Lehrerbund, Kreis Darmſtadt und Land.
Am Samstag, 28. April, 17 Uhr, findet im Großen Saal des
Städt. Saalbaues eine Hauptverſammlung des NSLB. Stadt= und
Landkreis Darmſtadt ſtatt. Es ſpricht Prof. Lacroix=
Heidel=
berg über das Thema „Völkiſche Bildung”. Das Erſcheinen der
Mitglieder des NSLB. iſt Pflicht.
NS. Lehrerbund. Kreis Darmſtadt Stadt und Land, Pflichtgruppe
Volksſchule.
Arbeitsſitzung am Donnerstag, 26. April, nachmittags 17 Uhr,
im Saale „Zur Krone”, Schuſtergaſſe 18. Es ſpricht der
Gau=
arbeitsleiter Rektor Schäfer, Offenbach a. M., über das Thema:
„Die Grundlagen nationalſozialiſtiſcher Erziehung".
Geſamtverband deutſcher Arbeitsopfer in der Deutſchen
Arbeits=
front e. V. Rentenempfänger;
Am Donnerstag, den 3 Mai findet im Lokal „Hanauer Hof”,
Heinheimer Straße, eine öffentliche Verſammlung ſtatt, in der
Landesopferführer Schneider über Zweck und Ziele des Verbandes
ſprechen wird. Zu dieſer ſehr wichtigen Verſammlung ſind alle
Rentenempfänger eingeladen. Ferner ſei mitgeteilt, daß ſich die
Arbeitsopfer am 1. Mai, dem Tag der nationalen Arbeit
eben=
falls beteiligen. Näherer Beſcheid erfolgt noch durch die Preſſe an
dieſer Stelle.
Aufruf!!!
NS. Hago — GHG. in der Deutſchen Arbeitsfront.
Wir machen ſämtliche Handwerker — Handel und
Gewerbe=
treibende, ſowie die bei Ihnen beſchäftigten
Arbeiter, Angeſtellten, Gehilfen und Lehrlinge
darauf aufmerkſam, daß am
30. April 1934
die Aufnahme für in die „Deutſche Arbeitsfront” geſchloſſen
wird!
Wir fordern hiermit die Außenſtehenden auf, ihre Aufnahme
bis zu dieſem Zeitpunkt auf der
Geſchäftsſtelle: Neckarſtraße 3.
zu tätigen!
Eine Nachmeldung kann nicht mehr erfolgen!
Heil Hitler!
Die Kreisamtsleitung der NS. Hago.
Sternwanderung der „Kraft durch Freude” nach dem
Naturſchutz=
park Kühkopf und Groß=Kundgebung daſelbſt.
Am 10. Mai (Chriſti=Himmelfahrt) unternimmt die NS.=
Gemeinſchaft „Kraft durch Freude”. Kreis Groß=Gerau, unter
Beteiligung der umliegenden Kreiſe eine Sternwanderung nach
dem Naturſchutzpark „Kühkopf” am Altrhein, woſelbſt
nachmit=
tags 3 Uhr eine Groß=Kundgebung der „Deutſchen Arbeitsfront
ſtattfindet und ein Redner über die Ziele und Aufgaben der
NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” ſpricht. Dieſe
Veranſtal=
tung wird in ein machtvolles Bekenntnis zur deutſchen
Volks=
gemeinſchaft ausklingen. Sachkundige Führungen durch den
Naturſchutzpark und kurze Fahrten auf dem Altrhein ſollen allen
Teilnehmern die unvergleichlichen Schönheiten dieſes Gebietes
zeigen. Mittagsraſt auf den Wieſen beim Forſthaus „Kühkopf”,
gewürzt durch Vorträge einer bekannten Stimmungskanone,
Platzkonzert der Opel=NSBO.=Werks=Kapelle, Volkstänze und
Geſang! Kinderfeſt, Volksbeluſtigung!
Unkoſtenbeitrag freie Fährbenutzung und
künſtle=
riſche Hitler=Plakette als Teilnehmerausweis: zuſammen 30 Pf.
Getränke und Speiſen ohne Aufſchlag zu ortsüblichen
Prei=
ſen. Bratwurſtbuden, Bierzelt, Kaffeegarten. Tanzbeluſtigung,
erſtklaſſiges Orcheſter: Opel=NSBO.=Werks=Kapelle.
zn
ſenau,
dienſt
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Progra=
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ithnt
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Ortsgruppe Mitte.
Am Donnerstag, 26. April, findet um 20.30 Uhr, bei Stein=
Ballonplatz 7. eine Beſprechung der Politiſchen Leiter ſtatt. NS=
Briefe uſw. ſind unbedingt abzurechnen (letzter Termin).
Dienſt=
anzug.
NS. Kriegsopferverſorgung. Ortsgruppe Darmſtadt.
Am 28. April. abends 8 Uhr, findet im Saal des Perkeo ein
Kameradſchaftsabend des Stützpunkts 7 ſtatt. Erſcheinen aller
Kameraden und Kameradenfrauen wird zur Pflicht gemacht.
Donnerstag, 26. April 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus Heſſen.
Verbeſſerungen in der Beförderung von Spargeln
aus der Lamperkheimer Gegend.
— Um den Uebergang der umfangreichen Spargelſendungen
aus der Lampertheimer Gegend nach dem Rheinland und
Ruhr=
gehiet auf den Durchgangseilgüterzug 5079 ſicherzuſtellen und eine
ſachgemäße Verladung in die direkten Eilgutkurswagen bei
die=
ſem Zug zu gewährleiſten, wird das Gut verſuchsweiſe von
Bahn=
hof Lampertheim mit Reichsbahngüterkraftwagen, nach Bahnhof
Ingelheim überführt. Die Spargelſendungen werden in
Ingel=
heim ſo frühzeitig angebracht, daß ſie den Anſchluß an DE 5079
erreichen. Der Reichsbahnkraftwagen ſteht um 17 Uhr in
Lam=
pertheim Güterabfertigung ladebereit und fährt ſpäteſtens um
18 Uhr ab, ſo daß er um 20 Uhr in Ingelheim eintrifft.
Die Spargelſendungen ſind bereits am frühen Morgen des
folgenden Tages in Köln ſowie auf den größeren Plätzen im
Wup=
per= und Ruhrgebiet zum Marktbeginn greifbar. Damit iſt eine
weſentliche Erleichterung und Verbeſſerung in der Beförderung
der Spargeln auch aus der Lampertheimer Gegend geſchaffen.
Die Maßnahme wird beſonders von den Spargelzüchtern und
Aufkäufern auf das lebhafteſte begrüßt.
Dg. Arheilgen, 25. April. Verſammlung der Ortsgruppe
Arheilgen des Geſamtverbandes deutſcher Arbeitsopfer. Im
Mit=
telpunkt ſtand ein Referat des Landesverbandsführers
Schnei=
der=Darmſtadt über „Deutſche Arbeitsopfer und Verſorgung im
Dritten Reiche”. Redner verbreitete ſich in eingehenden
Ausfüh=
rungen über die Organiſation des Geſamtverbandes deutſcher
Ar=
beitsopfer, der ebenfalls der Deutſchen Arbeitsfront angeſchloſſen
iſt. Der Verband ſei nach nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen
or=
ganiſiert und die einzige Organiſation der Arbeitsopfer bzw.
=Invaliden. Die weiteren Ausführungen des Referenten
behan=
delten die neuen Verſorgungsgeſetze und fanden reichen Beifall.
Ortsgruppen=Obmann Jakob Wolf gab noch verſchiedenes
be=
kannt und verband damit Dankesworte an den
Landesverbands=
führer für die aufklärenden Ausführungen. — Beamten=
Jubiläum. Am 28. April kann Herr Philipp Fleck,
Mühl=
ſtraße, auf eine 25jährige Tätigkeit, als Angeſtellter bei den
Adler=Werken in Frankfurt a. M. zurückblicken.
Be. Büttelborn, 25. April. Ein ſauberes Früchtchen.
Bei einem hieſigen Landwirt wurde während ſeiner
Abweſen=
heit von ſeiner Landhilfe ein hellblaues Seidenkleid, ein
Herren=
rock und einige Rollen Käſe geſtohlen. Die Landhilfe von
Wei=
ſenau, ſchon verſchiedene Male vorbeſtraft, ſtand wegen dieſen
Vorwürfen geſtern vor dem Amtsgericht in Groß=Gerau. Sie gibt
zu. das Seidenkleid und den Herrenrock geſtohlen zu haben, das
Mitnehmen des Käſes aber beſtreitet ſie und gibt zu, die Käſe
verkauft zu haben, aber das vereinnahmte Geld für ſich behalten
zu haben. Weiter gibt ſie zu, daß ſie dem Milch= und
Butter=
händler Jockel aus der Hoſentaſche Geld entwendet hat. Das
Ge=
richt verurteilt ſie zu einer Strafe von 5 Monaten und 1 Woche
Gefängnis.
Eb. Eberſtadt, 25. April. Himmelfahrtags=
Gottes=
dienſt auf dem Frankenſtein. Auch in dieſem Jahre wird
am Himmelfahrtstag (10. Mai) ein Frühgottesdienſt auf dem
Frankenſtein im Freien abgehalten werden.
Ek. Pfungſtadt, 25. April. Hohes Alter. In
verhältnis=
mäßig guter körperlicher und geiſtiger Friſche beging heute,
Mitt=
woch, Frau Wilhelm Helene Witwe, Eberſtädterſtr. 51, ihren 82.
Geburtstag — Der Familienabend des evangeliſchen
Kirchenchors erfreute ſich außerordentlich guten Beſuches. Das
Programm war auf das „deutſche Volkslied” eingeſtellt und bot
ſehr gute Lieder. Ein Violinſolo von Ludwig Herbert fand
gro=
ßen Anklang. In Vertretung des Vorſitzenden leitete Dekan Strack
den offiziellen Teil. Dem aus dem Amte ſcheidenden Dirigenten
Hofmann widmete er warme Worte. Sein Nachfolger Georg
Her=
bert hat mit dem Programm gezeigt, daß das Amt des Dirigenten
in gute Hände übergegangen iſt. Als aktiver Sänger während 25
Jahren wurde Adam Diehl geehrt. Nach kleiner Pauſe wurde ein
Theaterſtück, betitelt „Aennchen von Tharau” geſpielt.
k. Dieburg, 25. April. Zum 1. Mai. In einer im Café
Mayer abgehaltenen Verſammlung der NS.=Hago gab nach
Er=
öffnung durch den Ortsgruppenleiter Gorges
Kreispropaganda=
leiter Schenk die Richtlinien für die Feier des 1. Mai bekannt.
Am Montag wird auf dem Sportplatz am Städt. Schloßgarten ein
Maibaum errichtet, wobei die Hitlerjugend mitwirkt. Am
Diens=
dag, dem Tage der nationalen Arbeit, iſt Weckruf, um 9 Uhr die
Rundfunkübertragung. Die große Kundgebung nimmt um 4 Uhr
nachmittags ihren Anfang, wozu ein ſtarker Zuſtrom aus der
Um=
gegend erwartet wird. Sonderzüge aus dem Rodgau mit
Preis=
ermäßigung werden wahrſcheinlich eingelegt werden. Der
Auf=
marſch wird in der vorgeſchriebenen Kleidung vor ſich gehen, in
Uniform erſcheint nur die SA. Feſtwagen, die von „Kvaft durch
Freude” geſtellt werden, verſchönern den gewaltigen Umzug. Eine
Lautſprecheranlage wird die Rede des Führers vermitteln. Gute
und billige Speiſen und Getränke, freier Tanz, werden den Abend
recht fröhlich geſtalten helfen.
Dieburg, 25. April. Am Montag, den 30. April 1934,
vor=
mittags 10.15 Uhr. findet im Sitzungsſaale des
Kreisamtsgebäu=
des zu Dieburg eine ordentliche Verſammlung des Kreistages des
Kreiſes Dieburg ſtatt.
Eb. Bensheim, 25. April. Beerdigung. Unter großer
Beteiligung wurde heute vormittag der frühere Schmiedemeiſter
Leonhard Klein zu Grabe getragen. Klein hatte ein Alter von
85 Jahren erreicht. Als Altveteran von 1870 war Klein
Mitbe=
gründer des hieſigen Kriegervereins, dem er mehr als ſechs
Jahr=
zehnte angehörte. Der Kriegerverein gab ihm in der üblichen
Weiſe das letzte Geleite.
Gernsheim, 25. April. Kraft durch Freude. Am
10. Mai (Himmelfahrtstag) veranſtaltet die NS. Gemeinſchaft
„Kraft durch Freude” des Kreiſes Groß=Gerau eine
Sternwande=
rung zum Kühkopf. Alle ſchaffenden Volksgenoſſen und
Arbeits=
kameraden des Kreiſes mit Familie ſind zu dieſer großen
Kund=
gebung eingeladen. Dieſe Sternwanderung wird ein Rieſen=
Volkstreffen der NSG. „Kraft durch Freude” werden. Man
rech=
net mit einer Beteiligung von über 10 000 Volksgenoſſen.
C. Ober=Ramſtadt, 25. April. Hohes Alter Am 27. April
vollendet Frau Eliſabeth Fiſcher Witwe, Siebenhäuſergaſſe, in
voller körperlicher Rüſtigkeit und geiſtiger Friſche ihr 79.
Lebens=
jahr.
e. Bad Wimpfen, 25. April. Goldene Hochzeit. Am
Sonntag reichten ſich die Eheleute Wilhelm Kern und Frau (am
Schibbogen) zum zweitenmal die Hand, um ſich noch einmal
ein=
ſegnen zu laſſen. Eine große Freude war es für den alten Herrn,
als an ſeinem Ehrentag eine Abordnung des Kraftwerks
Alt=
württemberg erſchien, dem der Jubilar ſeine Lebenskraft zur
Ver=
fügung geſtellt hatte, um unter Ueberreichung eines prachtvollen
Blumenkorbes mit einem guten Tropfen darin die Glückwünſche
des Werkes zu überbringen. Gleichzeitig liefen künſtleriſch
wert=
volle Glückwunſchdiplome von dem Herrn Reichspräſidenten und
Landeskirchenregierung Heſſen ein.
Nr. 114 — Seite 7
Südweſtdeutſches Treffen der Zungjuriſten in Karlsruhe
Heſſen voran!
Anläßlich des Badiſchen Juriſtentages (3. Gautagung des
BNSDJ., Gau Baden) am 21. und 22. April unter Anweſenheit
des Reichsjuriſtenführers Dr. Frank fand in Karlsruhe ein
Tref=
fen der Jungjuriſten aus allen Enden der Südweſtecke
Deutſch=
lands ſtatt. Auf Autobuſſen, Laſtwagen oder auf einem zufällig
auf der Landſtraße angehaltenen Perſonenauto ſtrömten die
Re=
ferendare und Aſſeſſoren herbei, ihren Führer zu einem neuen,
zukunftsträchtigen Rechtsdenken zu ſehen und reden zu hören.
Mit einer Fachtagung im kleinen Saal der Städt. Feſthalle,
wo die Begrüßung ſtattfand und grundſätzliche Anſprachen durch
die verſchiedenen Gruppenleiter und ſchließlich den
Reichsgruppen=
leiter Regierungsrat Rühle gehalten wurden, begann der
Auf=
takt des Treffens, der in einem Marſch der Jungjuriſten zum
Grenadier=Denkmal am Lorettoplatz mit anſchließender
Helden=
ehrung und Kranzniederlegung ſeinen Ausklang fand unter
außerordentlich feierlicher und diſziplinierten Teilnahme der
Karlsruher Bevölkerung.
Der Abend des 21. April brachte eine gewaltige öffentliche
Kundgebung im feſtlich geſchmückten großen Saal der Städtiſchen
Feſthalle und mit den beiden Anſprachen Dr. Franks und des
Badiſchen Juſtizminiſters Dr. Wacker wohl den Höhepunkt
ſo=
wohl des Badiſchen Juriſtentages als auch des Treffens der
Jungjuriſten. Die Verſammlung geſtaltete ſich zu einer einzigen
Vertrauenskundgebung der teilnehmenden Diener des Rechts für
ihren von edlem Pathos durchdrungenen und zugleich beinahe
ironiſch geiſtvollen Führer. Das Orcheſter des Bayeriſchen
Staatstheaters hob den Eindruck dieſer Kundgebung durch den
ausgezeichneten Vortrag des Meiſterſingervorſpiels und der
Egmont=Ouvertüre.
Ein Kameradſchaftsabend im großen Saal des Koloſſeums
hielt die Tagungsteilnehmer am Samstag abend noch längere
Zeit beiſammen.
Sonntag morgen um 8.30 Uhr veranſtalteten die Jungjuriſten
eine Kundgebung in der Feſthalle mit einer Anſprache des
Uni=
verſitätsprofeſſors Dr. Krieck=Frankfurt über „Die zukünftigen
Aufgaben der Rechtsphiloſophie”. Weiterhin ſprachen
Regie=
rungsrat Rühle als Reichsgruppenleiter der Gruppe
Referen=
dare und Aſſeſſoren und Reichsjuſtizkommiſſar Staatsminiſter Dr.
Frank als Reichsjuriſtenführer.
Nachmittags brachten Laſtwagen eine große Anzahl, vor
allem die heſſiſchen Jungjuriſten, in das Referendarlager nach
Raſtatt, das den Namen Dr.=Frank=Lager führt. Dortſelbſt fand
eine Beſichtigung der angetretenen Jungjuriſten durch den
Reichs=
juriſtenführer ſtatt, der ſich mit beinahe jedem in ſeiner Nähe
ſtehenden Kameraden perſönlich unterhielt, mit anſchließender
Führung durch das Lager.
Ueber Baden=Baden fuhr man nach Karlsruhe ins
Stand=
quartier zurück und von da wieder in die Heimat.
Auffallend war — das ſei beſonders hervorgehoben — die
bei weitem hervorſtechendſte Beteiligung der heſſiſchen
Refe=
rendare und Aſſeſſoren. In ſeiner Schlußanſprache vor dem
heſſi=
ſchen Standquartier in Karlsruhe betonte dies Gaugruppenleiter
Regierungsaſſeſſor. Denzer mit Recht und verband damit ſeine
beſondere Anerkennung für die in jeder Hinſicht gebrachten Opfer
und den dadurch bewieſenen, ſelbſt auf dem ganzen
Südweſtdeut=
ſchen Jungjuriſtentreffen beiſpielloſen Opferſinn. Heſſen voran!
So war es und ſo möge es bleiben! Im Dienſte der gemein=
Altf.
ſamen deutſchen Sache.
Bürgermeiſterverſammlung des Kreiſes Heppenheim
Em. Heppenheim a. d. B., 25. April. Im Gaſthaus zum Schiff
in Neckarſteinach fand unter der Leitung des Bürgermeiſters Pg.
Bechtel=Viernheim eine kommunalpolitiſche Schulungstagung der
Kreisabteilung Heppenheim des Heſſiſchen Gemeindetages ſtatt,
zu der faſt ſämtliche Bürgermeiſter des Kreiſes erſchienen waren.
Als erſter Referent ſprach Herr Oberamtsrichter Zemſch=
Hirſch=
horn über das Geſetz zur Beurkundung des Perſonenſtandes. In
klaren Worten umriß der Redner die verantwortungsvollen
Ar=
beiten des Standesbeamten und erläuterte im einzelnen die
gel=
tenden Vorſchriften des Geſetzes. Hierauf ſprach. Herr Direktor
Lind vom Landesſtatiſtiſchen Amt Darmſtadt über die Mitwirkung
der Bürgermeiſter bei der Anbauflächenerhebung, ſowie der
land=
wirtſchaftlichen Statiſtik. Er erwarte, ſo betonte der Vortragende,
daß die Bürgermeiſter mehr als bisher ihr größtes Augenmerk
auf eine wirklich gut aufgebaute Statiſtik legen möchten.
Regie=
rungsrat Stieh=Heppenheim unterſtrich nochmals beſonders den
Wert der diesjährigen Anbauflächenerhebung und empfahl den
Bürgermeiſtern die Einrichtung einer ſtändigen Statiſtik
inner=
halb ihrer Gemeinden. Nach Bekanntgabe verſchiedener amtlicher
Verfügungen und Anordnungen wurde in eine lebhafte Diskuſſion
eingetreten zur Behebung von Zweifelsfragen. Nach reſtloſer
Er=
ledigung des Tagesprogramms ſchloß der Vorſitzende Pg. Bechtel
die lehrreiche Tagung mit einem begeiſtert aufgenommenen
drei=
fachen Sieg=Heil auf unſeren Führer. Nachmittags erfolgte durch
die Vermittlung des Bürgermeiſters Menges die Beſichtigung der
Stauſtufe Neckarſteinach mit Kraftwerk.
Heſſiſche Erfinder.
Auszug aus dem Patentblatt vom 12. April 1934.
A. Patentanmeldungen: Karl Roters, Offenbach a. M.:
Buchſchutzhülle; Dr. Otto C. Strecker, Darmſtadt: Aetze für
Flachdruckformen aus Metall: „Elſter u. Co., Mainz:
Selbſt=
verkäufer für Gas, Waſſer, Elektrizität o. dgl.; Goebel AG.,
Darmſtadt: Vorrichtung zum Aufwickeln einer Werkſtoffbahn aus
Papier o. dal.: „Ludwig Fourdan, Nieder=Beerbach=
Darm=
ſtadt 2 (Land): Trinkgefäßunterſatz mit Zählvorrichtung.
B. Erteilte Patente: Chemiſche Fabrik Budenheim
Akt.=Geſ., Mainz: Reinigung der durch ſauren Aufſchluß von
Roh=
phosphaten erhaltenen Rohphosphorſäure; Dr. Kurt Albert
G. m. b. H., Chemiſche Fabriken, Amöneburg: Verfahren zur
Her=
ſtellung härtbarer Kunſtharze: Heinrich Maltner GmbH.,
Offenbach a. M., Fichteſtraße 15: Reibzündfeuerzeug: Heinrich
Greb, Bingen a. Rh.: Auswechſelbarer Gummilauffleck.
C. Eingetragene Gebrauchsmuſter: Heinrich Kracht,
Arheil=
gen bei Darmſtadt: Kochherdplatte mit Oberluftzufuhr: Ludwig
Dietrich, Schuhleiſtenfabrik, Darmſtadt: Spannvorrichtung für
langſchäftige Stiefel.
Auszug aus dem Patentblatt vom 19. April 1934:
A. Patentanmeldungen: Dr. Ernſt Berl, Darmſtadt:
Ver=
fahren zur Herſtellung von höchſtacetylierten, Zelluloſeacetaten:
C. H. Boehringer Sohn Akt.=Geſ., Nieder=Ingelheim a. Rh.:
Verfahren zur Darſtellung von Dihydrothebainonbenzylaethers;
Carl Schenck, Eiſengießerei und Maſchinenfabrik. Darmſtadt,
GmbH., und Otto Schirrmeiſter, Darmſtadt: Laufgewichts=
Gattierungswaage mit Seicherheitsdruckwerk: Dipl.=Ing. Rudolf
Fertig, Klein=Rohrheim bei Gernsheim i. H.:
Einſpritzvorrich=
tung für Brennkraftmaſchine; „Dipl.=Ing. Gerald Strecker u.
Theodor, Göckel, Darmſtadt: Bogenableger für Querſchneider
und dergleichen.
B. Erteilte Patente: Franklin Punga, Darmſtadt,
Tech=
niſche Hochſchule: Selbſttätiger Rohrverſchluß am Kopf von
Bohr=
öchern; Röhm u. Haas Akt.=Geſ., Darmſtadt, Weiterſtädter
Straße 42: Verfahren zur Herſtellung von Derivaten aus
Poly=
meriſaten der Acylſäure, ihrer Abkömmlinge oder ihrer
Homo=
logen.
C. Eingetragene Gebrauchsmuſter: Firma Jakob Maul. Zell
(Kr. Erbach i. O.): Briefwaage mit Portowertſkala, und
Brief=
waage mit Portotarifanzeiger; Frankfurter Schleifmittelwerk
Eichler u. Co., AG. Neu=Iſenburg: Schleifſcheibe mit in
Be=
wehrungskörper eingeſetzten Befeſtigungsmuttern.
Da. Egelsbach, 25. April. Unter Leitung ihres Dirigenten
G. V. Breidert hielt die hieſige Sängervereinigung 1861 im
Eigenheimſaalbau ein Konzert ab. Eine auserleſene Liederfolge,
die auch meiſterhaft bewältigt wurde, geſtaltete den Abend zu
einem hohen Genuß. Die ſchönſten Leiſtungen lagen jedenfalls bei
dem achtſtimmigen, eingangs geſungenen Männerchor „Gnädig und
barmherzig” von E. Gregs, bei dem „Steuermannschor” von R.
Wagner und bei dem packenden Lied „Horſt Weſſel” (Baldur von
Schirach) von R. Trunk. Die verſchiedenen Cellovorträge des
Herrn Rud Schacker=Darmſtadt, unter der Klavierbegleitung des
Herrn Karl Dietrich=Darmſtadt, gaben dem Programm eine ſehr
ſchöne Ausſchmückung. Reicher Beifall lohnte Sänger und Soliſten.
Der 5. Reichs=Modellwekkbewerb
auf der Waſſerkuppe.
LPD. Zum 5. Male treffen ſich am diesjährigen Pfingſtfeſte
unſere deutſchen Segelflug=Modellbauer, um, wie alljährlich, an
der Geburtsſtätte des Segelfluges, auf der Waſſerkuppe in der
Rhön, die Bilanz ihrer ſchöpferiſchen Kräfte monatelanger
inten=
ſivſter Werkſtättenarbeit und einer unabläſigen Konſtruktions=
und Verſuchstätigkeit zu ziehen. Zweifellos war die
Modell=
bauertätigkeit in konſtruktiver und baulicher Beziehung ſeit
An=
beginn richtunggebend für den Segelflugzeugbau, und ſo kommt
auch dieſen Wettbewerben ſeit jeher größte Bedeutung zu. Im
Rahmen dieſer Wettbewerbe iſt unſeren deutſchen Modellbauern
Gelegenheit gegeben, ihr Schaffen von den erſten
Sachverſtändi=
gen prüfen zu laſſen, Erfahrungen zu ſammeln und
auszutau=
ſchen und vergleichende Beobachtungen über die Flugtüchtigkeit
und Stabilität der einzelnen Modelle zu machen.
Dieſe Leiſtungsprüfung auf dem klaſſiſchen Segelfluggelände
der Waſſerkuppe ſtellt beſonders große Anforderungen an die
Modelle, und wiederum iſt die Mindeſtflugdauer auf 60
Sekun=
den und die Mindeſtſtrecke auf 500 Meter feſtgeſetzt. Der von
dem Dresdener Gentzſch gehaltene Rekord liegt bei 8,5 Km., eine
Strecke, die von ſeinem Flugzeug mit nur 2 Metern Spannweite
ohne jeglichen Antrieb zurückgelegt wurde. Auch in dieſem Jahre
iſt der Deutſche Luftſportverband wiederum Träger der
Veran=
ſtaltung, der bereits ſchon heute umfaſſende Vorbereitungen für
die Organiſation getroffen hat. Der Meldeſchluß iſt erſt am
7. Mai, aber heute ſchon liegen nahezu 700
Mel=
dungen gegenüber 300 Nennungen im Vorjahre
vor, und Tauſende flugbegeiſterter deutſcher Jungens werden
daran teilnehmen. Ein Modellwettbewerb in dieſem rieſigen
Ausmaße erfordert naturgemäß umfangreiche techniſche
Einrich=
tungen. Dank der Mitarbeit der Techniſchen Nothilfe wird für
die genaue Strecken= und Zeitmeſſung ein weitreichendes
Fern=
ſprechnetz inſtalliert, und eine ganze Reihe von Meßtrupps wird
zur Verfügung ſtehen. Als Teilnehmer ſind zugelaſſen die
Mit=
glieder der Fliegerortsgruppen des DOV., die Teilnehmer der
Luftfahrtlehrgänge der HJJ., der höheren und der gewerblichen
Berufs= und Fachſchulen, ſoweit ſie vom DLV. anerkannt ſind.
Die Klaſſifizierung iſt in zwei Gruppen vorgenommen, eine
Ju=
nioren= und eine Seniorenklaſſe, wobei das vollendete 18.
Lebens=
jahr die Grenze bildet. Die Bauvorſchriften ſehen eine
Mindeſt=
ſpanne von 150 Zentimetern und eine Höchſtſpannweite von 350
Zentimetern vor. Gewertet wird nach Zeit oder
Strecken=
leiſtung. Der DLV. hat für die beſte Geſamtleiſtung einen
Wan=
derpreis ausgeſetzt. Eine beſondere Förderung erfährt der
5. Reichs=Modellwettbewerb dadurch, daß das Luftſchiff „Graf
Zeppelin”, das an den Pfingſtfeiertagen die große
Deutſchland=
fahrt des Deutſchen Luftſportverbandes als erſte diesjährige
Fahrt durchführt, am erſten Pfingſtfeiertag zwiſchen 16 und 18
Uhr die Waſſerkuppe überfliegen wird.
Be. Groß=Gerau, 25. April. Der Wunderdoktor von
Treburwieder verhaftet. Nachdem der Treburer
Wunder=
doktor, der eine weit über die Grenzen des Kreiſes Groß=Gerau
bekannte Perſönlichkeit iſt, geſtern von dem Amtsgericht Groß=
Gerau vernommen wurde, hat man ihn ſofort in Haft genommen
und Nutz in das Landgerichtsgefängnis Darmſtadt eingeliefert.
Es wird ihm Vergehen gegen den 8 218, verbotenen Waffenbeſitz
und verſchiedene Betrügereien zur Laſt gelegt. Dieſer „
Menſchen=
freund” hat ſein Aſyl ſchon ſeit einigen Jahren in der Nähe von
Trebur aufgeſchlagen. Er wurde auf einmal bekannt als
Heil=
kundiger, und manchmal konnte man an eine Wallfahrt glauben,
wenn man an ſeinem Wohnwagen vorbeifuhr. Große Wunder
wurden erzählt von ſeiner Kunſt, Leiden, die ſchon Jahr und Tag
währten, ohne daß es ein Arzt vermocht hätte, ſie zu heilen, ſeien
in einigen Tagen geheilt worden. Bis ſich ſchließlich die
Staats=
anwaltſchaft einmal der Sache annahm und 1929 wegen
Ver=
ſtoßes gegen 8 7 des Geſchlechtskrankheitsgeſetzes, ferner des
Be=
trugs und der Kurpfuſcherei Anklage erhob. Der Wunderdoktor
wurde dann zu 300 RM. Geldſtrafe und zu drei Monaten
Ge=
fängnis verurteilt. Trotz alledem fanden ſich immer wieder
Dumme bei ihm ein und wollten betrogen ſein. Sollte er ſein
Unweſen weiter betrieben haben, dann wird dieſe Strafe etwas
anders ausſehen wie die letzte.
Be. Rüſſelsheim, 25. April. Seit einigen Tagen iſt der
Ar=
beiter Leonhard Niklas, zuletzt in Rüſſelsheim, Uhlandſtraße 7,
wohnhaft, verſchwunden. Der junge Mann entfernte ſich aus
ſei=
ner Wohnung und kehrte bis heute noch nicht wieder zurück. Wer
ſachdienliche Angaben über den Verſchwundenen, der am 28. 9.
1906 in Kirch=Brombach, Odenwald, geboren iſt, machen kann,
kann ſich auf der Bürgermeiſterei melden.
Cp. Biebesheim, 25. April. Hohes Alter. Die älteſte
Ein=
wohnerin Biebesheims. Witwe Valentin Voltz, kann morgen,
Don=
nerstag, ihren 88. Geburtstag begehen.
Gernsheim, 25. April. Waſſerſtand des Rheins
am 24. April —0,59 Meter, am 25. April —0,61 Meter.
ſen
NO
A
Ae
NA
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durch Plombe deschöter
etetetetetene e e
Ueeieitet.
Eeeiet.
Die bäuerliche Siedlung
in der Ausſtellung „Deutſches Polk— Deutſche Arbeit”
Berlin, 21. April bis 3. Juni 1934.
keiten der Hoflage durch das nachfolgende Geſchlecht erfüllt ſind.
Der neue Bauernhof wird ſo geſtaltet, daß er entſprechend den
Bauernhöfen früherer Zeiten in Generationen wachſen und ſich
abrunden kann. Die beſondere Bedeutung der Neubildung
deutſchen Bauerntums für die Bevölkerungsverdichtung in
unſeren bevölkerungsarmen Ländern und Provinzen, beſonders
im Oſten, zeigt die Karte der Bevölkerungsdichte
und der Geburtenziffern Deutſchlands und
ſeiner Nachbarn.
Im Mittelpunkt der Ausſtellung ſtehen die beiden
Groß=
darſtellungen
Die Neubildung deutſchen Bauerntums durch bäuerliche
Siedlung iſt für die volkliche Erneuerung und wirtſchaftliche
Geſundung unſeres geſamten deutſchen Volkes von national=
und bevölkerungspolitiſcher ſowie kultureller und
wirtſchaft=
licher Bedeutung.
Im Mittelpunkt der dazu geplanten Maßnahmen ſteht der
Menſch in ſeiner Verbundenheit mit dem Boden als
Grund=
lage für Volk und Staat.
Die Schaffung von 10 000 Bauernhöfen und die
Neu=
gründung von Bauerndörfern bringt Brot und Arbeit für alle
Die Bevölkerungsbewegung in den letztvergangenen 50 Jahren
mußte in ihrer Entwicklung von dem Oſten nach den
Groß=
ſtädten und Induſtriezentren von Mittel= und Weſtdeutſchland
zwangsläufig zum allmählichen Volkstod führen, während die
Bevölkerungsbewegung nach
nationalſoziali=
ſtiſcher Raumordnung vom Weſten nach dem Oſten
ge=
richtet iſt. Die Schaffung neuer, geſunder Lebens= und
Arbeits=
bedingungen aller Volksgenoſſen in Land und Stadt wird durch
dieſe Strukturänderung in Zukunft ſichergeſtellt.
Die idealſte Verbindung von Menſch und Arbeitsſtätte
„Arbeitsbeſchaffung durch Aufbau von neuen Bauernhöfen”
und
„Der Neubauer ſchafft Brot und Arbeit für das Volk”.
Beide Darſtellungen zeigen, wie außerordentlich bedeutungsvoll
die Neubildung deutſchen Bauerntums für die einmalige und
ſtändige Arbeitsbeſchaffung iſt. Der Bau von 10000
Bauernhöfen erfordert allein Bauſtoffe im Werte von
60 Millionen RM. für Siedlungsgebäude, Wegebauten,
Schulen und Gemeindehäuſer, und einen Lohnaufwand im
Werte von 40 Millionen RM. für dieſe Anlagen.
Kreiſe des Handwerks, Handels, Gewerbes und der Induſtrie.
Die bäuerliche Siedlung nimmt daher im Rahmen der
Arbeits=
beſchaffungsmaßnahmen der Reichsregierung einen beſonders
bedeutungsvollen Platz ein.
Das Deutſchland der Zukunft wird ein Bauernreich ſein
oder es wird untergehen.
Erbgeſundheit iſt die unerläßliche Vorausſetzung für die
Berück=
ſichtigung der Bewerber um Neubauernſtellen. Die erbgeſunde,
bauernfähige und landverbundene Jugend unſeres
Volkes gibt uns neue Bauern und neue Bäuerinnen, die auch
der Stadt wieder neues Blut zuführen. Während auf dem
Lande die Familie in unbegrenzter Geſchlechterfolge blüht und
gedeiht, iſt auch die geſundeſte Familie in der Stadt zum
allmählichen Abſterben verurteilt.
finden wir im Bauernſtand; in ihm ſind die wertvollſten
Bluts=
teile unſeres Volkes mit dem deutſchen Heimatboden verbunden.
Menſch und Boden, Bauernhof und Bauerndorf bilden eine
Einheit. Im Bauernhof erblickt der Bauer das Licht der
Welt, dort arbeitet und werkt er ſein Leben lang, bis er den
Hof ſeinen Nachkommen hinterläßt, die denſelben Kreislauf des
Lebens von vorn beginnen. Deshalb iſt die kulturelle und
handwerksgerechte Geſtaltung, Ausſtattung
und Formung der neuen Bauerndörfer und
höfe von grundlegender Bedeutung für die Entwicklung des
neuen Bauerntums. In einer beſonderen Darſtellung wird die
Form, der Grund= und Aufriß ſowie die Aufteilung eines
Neubauernhofes in Mecklenburg gezeigt, in dem die
betriebswirtſchaftlichen Anforderungen unter Berückſichtigung
der heutigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe mit Ausbaumöglich=
bis zu meiner Garniſon, aus der wir noch am Tage meiner
An=
kunft abrückten. Es ging bis zur Grenze nach Soldau. Unſere
Zeit war ausgefüllt mit Kämpfen, Marſchieren und auf Poſten
ſtehen. Wie ſollt ich da Gelegenheit zum Schreiben haben.”
„Du Aermſter, ſo ſtark biſt du beſchäftigt geweſen? Aber hier
haſt du doch einige Tage Ruhe?"
„Kaum. Morgen abend, ſpäteſtens übermorgen früh, geht es
weiter.”
„Das iſt ja ſchrecklich. Und ich hatte mich ſchon ſo auf einige
Tage ungeſtörten Beiſammenſeins gefreut.”
„Aber Jadi! Jetzt im Kriege? Wo die Kameraden in Oſt
und Weſt im Kampfe liegen? Nein — dazu iſt man wirklich in
dieſer Zeit nicht aufgelegt”, wehrte Kurt=Heinz und fuhr, als er
Jadwiga ein enttäuſchtes Geſicht machen ſah, fort: „Die hier oben
in Oſtpreußen ſtattfindenden Kämpfe gegen die ruſſiſche
Ueber=
macht werden bei unſerer zahlenmäßigen Unterlegenheit ſehr
ſchwer ſein.”
Jadwigas Geſicht hellte ſich ſchnell wieder auf. Sie hatte
etwas ganz anderes als Grund ſeiner ihr völlig fremden
Zurück=
haltung vermutet und im erſten Augenblick an eine inzwiſchen
eingetretene Erkaltung ſeiner Gefühle geglaubt, ſah aber ein, daß
nur tiefe Sorge um Vaterland und Heimat ihn ſo ernſt ſtimmten.
„Du haſt recht, Kurtel. Zum Feiern und Genießen iſt in dieſen H1
Tagen kein Anlaß, wo täglich hunderte deiner Kameraden fallen
oder verwundet werden.”
„Na, ſiehſt du, Jadi.”
„Aber ein Täßchen Kaffee werden wir morgen nachmittag
doch wohl wieder zuſammen trinken können?”
„Selbſtverſtändlich. Und wenn es dir recht iſt, in meinem
Quartier, aus dem du mich ja vorhin treten ſahſt?”
„Gern Schatzel.”
„Ich muß jetzt leider fort, habe um ſechs Appell.”
Sie erhoben ſich und verließen das Kaffee.
„Alſo, morgen um vier Uhr. Hoffentlich biſt du dann etwas
beſſerer Stimmung und machſt nicht wieder ſolch ſorgenvolles
Ge=
ſicht wie heute.”
„Der Krieg iſt kein Bühnenſpiel, Jadi. Bei uns wird richtig
geſchoſſen und geſtochen.”
„Ich weiß, Kurtel. Sehe ja täglich die Folgen davon. Alſo,
auf morgen.”
Sie trennten ſich. Kurt=Heinz ging nach der anderen Seite
des langgeſtreckten Marktes, wo die zum Appell angetretene
Kompagnie auf ihn wartete.
Der Grund, warum er ſo bereitwillig auf Jadwigas Vorſchlag
einging, war ein ganz anderer, als ſie auch nur im entfernteſten
ahnte. Er wollte Abſchied von ihr nehmen, für immer. Er hielt
dafür die Abgeſchloſſenheit ſeiner Wohnung für geeigneter, als
Straße oder Kaffee, zumal er bei dem ſenſiblen Charakter
Jad=
wigas auf einen ſtarken vielleicht ſogar folgenſchweren
Gefühls=
ausbruch gefaßt ſein mußte.
Es war am Nachmittag des folgenden Tages. Kurt=Heinz
hatte im Muſikzimmer den Kaffeetiſch decken und einige
Erfri=
ſchungen beſorgen laſſen.
Ihm war nicht allzu wohl zumute bei dem Gedanken an die
bevorſtehende Ausſprache. Je mehr ſich der Zeiger der Uhr der
Zahl vier näherte, deſto unruhiger wurde er. Die Hände in die
Hoſentaſchen verſenkt, ging er nervös auf und ab, rauchte eine
Zigarette nach der anderen und fragte ſeinen Burſchen zu
wieder=
holten Malen nach der gleichen Sache.
(Fortſetzung folgt.)
Erprobtes Rezept
Klare Fleiſchbrühe mit Eierſtich. Zutaten: 2 Eier, 2 Eßlöffel
Miich, 1 Teelöffel Butter, 1 Priſe Salz= 4 Maggi’s Fleiſchbrühwürfel,
1 Liter Waſſer, feingehackte Peierſilie. Zubereitung: Die Eier mit
der Milch, etwas feingehackter Peterſilie und einer Priſe Salz
ver=
quirlen, in ein mit Butter ausgeſtrichenes Töpfchen gießen und dieſes”
25—30 Minuten in fochend heißes Waſſer ſiellen, bis die Flüſſigkeit,
erſtarrt iſt. Dann die Form ſtürzen und die Maſſe mit dem
Bunt=
ſchneidemeſſer in zierliche Würfel ſchneiden. Maggi’s Fleiſchbrühwürfel.
in einem Liter kochendem Waſſer reſtlos auflöſen und beim Anrichten
in ſeden Teller Fleiſchbrähe eine Anzahl Eierſtichwürfel geben.
Beim Anblick all der Materialien, die für den Bau und
die Einrichtung der neuen Bauernhöfe und =dörfer notwendig
ſind, wird der Volksgenoſſe aus Stadt und Land erkennen, daß
der Bauhandwerker, der Baugewerbetreibende, die Bau= und
Landmaſchinen=Induſtrie und viele andere Berufe Arbeit und
Brot durch die Schaffung von neuen Bauernhöfen auf Jahre
hinaus erhalten.
Die neugeſchaffenen Bauernhöfe bilden in ihrer Geſamtheit
wiederum Ausgangspunkte für die gleiche Anzahl erbgeſunder,
tüchtiger Familien, die Erzeugungsſtätten für die wichtigſten
Nahrungsmittel unſeres Volkes ſind. Dieſe neuen Höfe und
Bauerndörfer auf geſunder, wirtſchaftlicher Grundlage ſind
gleichzeitig wieder Auftraggeber für die verſchiedenſten Induſtrie=
und Gewerbezweige.
ROMAN
VON WERNEN
TEuchEEisGaroolt
33)
Urheberrechtsſchutz durch Herm. Berger,
„Sonderbar, höchſt ſonderbar!” kam es nun auch aus
Jad=
wigas Mund ernſt und nachdenklich. „Sollte etwa ſein
Jugend=
freund Peter, der ihn, ſoviel ich mich entſinne, in dem Jahr
meines Melliener Aufenthaltes fünfmal beſuchte, ein verkappter
ruſſiſcher Offizier geweſen ſein? Er wurde mir von Boris als
Moskauer Bankier vorgeſtellt.”
„Möglich iſt alles. Die feindliche Spionage arbeitet ſehr ge=
Ralt
„Einerlei”, entgegnete Jadwiga mit läſſiger Handbewegung,
als wolle ſie einen unangenehmen Gedanken damit verſcheuchen.
„Ein lieber Kerl war Boris auf jeden Fall. Mag er ruhig etwas
Spionage getrieben haben. Das hat ja ſchließlich mit uns Frauen
und der Liebe nichts zu tun.”
„Im Frieden nicht. Im Kriege aber iſt jeder Spion ein Feind
des Vaterlandes und daher mit allen Mitteln zu bekämpfen.”
„Huh, Herthel, du machſt ja ordentlich ein grimmiges Geſicht!
Weißt du auch, daß ich längſt wieder unſterblich verliebt bin? Ich
will dir nur ſoviel in Eile ſagen, daß ich dieſen Sommer
ent=
zückende Stunden n meiner kleinen Seevilla in Zoppot verlebte
und er ein feſcher Marsjünger iſt, dem ſo leicht keiner
gleich=
kommt. Wenn du übermorgen wieder hier biſt, hoffe ich dich mit
ihm bekannt machen zu können. Da kommt dein Vater.” Sie
er=
hob ſich und ſtieg aus.
„Guten Tag, meine liebe Baronin. Das iſt aber eine
Ueber=
raſchung, Sie hier zu treffen! Und dem Roten Kreuz gehören Sie
an? Das iſt ja erſtaunlich!” begrüßte Graf Reichenberg Jadwiga
und küßte ihr die Hand.
„Sie haben mir ſicher nicht zugetraut, daß ich auch mal etwas
Nützliches tue und ernſtlich arbeite? Nicht wahr, lieber Graf?‟
„Aber, teuerſte Baronin, welches Mißtrauen! Sie glauben
doch nicht etwa, daß ich eine ſo ſchlechte Meinung von Ihnen habe?
Aber nun ſagen Sie mal, ſoll man Ihnen gratulieren oder
kon=
dolieren?"
„Beides. Ich bin froh, meine Freiheit wieder zu haben und
mich uneingeſchränkt der Kunſt widmen zu können, mithin —
Gratulationen. Da ich mich andererſeits mit Boris gut verſtand,
tut es mir leid, daß wir uns aus den bekannten Gründen
trennen mußten, ſomit — Kondolation.”
„Kannſt du nicht auf einen Sprung mit nach Greifenſtein
kommen? Wir haben uns doch noch allerhand zu erzählen. Das
läßt ſich hier ſchlecht machen."
Roman=Verlag. Berlin SW. 68.
(Nachdruck verboten.)
„Um Gottes willen, was denſt du? Mein Chef hat mich nicht
zum Vergnügen in die Stadt geſchickt. In ſpäteſtens einer Stunde
muß ich wieder zurück ſein. Hab mich ſchon viel zu lange hier
ver=
plaudert. Wenn du kannſt, komme bitte morgen oder übermorgen
nachmittag wieder her und hol mich vom Lazarett ab.
Nachmit=
tags paßt es am beſten.”
„Gut, Jadi, wird gemacht. Morgen nachmittag geht es nicht,
weil Vater und ich an der Verſammlung des Frauenbundes
teil=
nehmen müſſen. Alſo komme ich übermorgen, ſo gegen vier.”
Der Graf und Hertha verabſchiedeten ſich mit herzlichen
Wor=
ten und verließen in ſchneller Fahrt die Stadt.
Als Jadwiga am Nachmittag einen Spaziergang machte und
gemütlich ſchlendernd den großen Marktplatz umſchritt, ſah ſie aus
einem der einſtöckigen Häuſer Kurt=Heinz treten. Sie glaubte
ihren Augen nicht zu trauen, ihn mit einem anderen Offizier zu
verwechſeln.
Doch nein. Er war es wirklich! Ihre Phantaſie, die ſich
ſoeben noch lebhaft mit ihm beſchäftigt, ſpielte ihr keinen Streich.
Sie beſchleunigte den Schritt und rief halblaut ſeinen Namen. Er
drehte ſich kurz um und ſtand vor ihr.
„Jadi . . . du hier?”
„Tag, Kurt=Heinz. Haſt du denn meinen nach Hohenſtein
ge=
ſandten Brief nicht bekommen? Ich ſchrieb dir, daß ich ins
Oſteroder Garniſonlazarett verſetzt worden bin.”
„I wo, keine Ahnung. Wir rückten ja ſchon geſtern um drei
Uhr von dort fort.‟ Er betrachtete voll Staunen das veränderte
Ausſehen der vor ihm Stehenden und geſtand ſich, daß die
Schwe=
ſterntracht ſie gut kleidete. Mit einigen kleinen Kunſtgriffen
hatte ſie es verſtanden, der allzu nüchternen Uniform etwas
Ge=
fälliges zu verleihen.
Um unnützes Aufſehen und das Gerede der Kameraden zu
vermeiden, begab ſich Kurt=Heinz mit ihr in das nahe gelegene
Zentralkaffee, wo er in einer verſteckt liegenden Niſche Platz nahm.
Jadwiga legte ihre Hand zärtlich auf ſeine Rechte und fragte:
„Nun ſag mal, Schatzel, wo haſt du eigentlich ſo lange geſteckt?
Wie konnteſt du es fertigbringen, mir außer den beiden
Poſtkar=
ten nicht das geringſte Lebenszeichen zu ſenden?”
„Du mußt entſchuldigen, Jadi. Aber es ging wirklich mit
dem beſten Willen nicht. Als das Turnier in Travemünde
be=
endet war, erhielt ich vom Bataillon den Befehl, ſofort
zurückzu=
kehren. Ich nahm den nächſten Zug und fuhr ohne Unterbrechung
deu. d.
uch me
An
dem
Am
werer
ängni
ean
geholt
eiſfe
gang
Donnerstag, 26. April 1934
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 114 — Seite 9
Reich und Ausland.
Preisverkeilung für Zugſpikenflug 1934
München. Die Flieger=Landesgruppe 10
GBayern) im Deutſchen Luftſportverband hatte für
Dienstag abend die Teilnehmer am diesjährigen
Zugſpitzflug zur Preisverteilung geladen.
Präſi=
dent Loerzer gab ſeiner Freude darüber Ausdruck,
daß der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter
Heß, der Sieger des Zugſpitzfluges 1934, unter den
Kameraden weilt, und überreichte ihm dann den
Zugſpitzpokal. Der Stellvertreter des Führers
Rudolf Heß ſprach dann über den neuen Geiſt und
den Siegeswillen, der dem Führer das neue
Deutſchland aufbauen helfen ließ.
Südamerikapoſt planmäßig in Deutſchland.
Berlin. Dienstag abend, um 20.02 Uhr,
traf die Südamerikapoſt, die am 20. April,
mor=
gens 9.30 Uhr, Natal (Pernambuco) mit dem
Transozeandienſt der Deutſchen Lufthanſa
verlaſ=
ſen hatte, planmäßig in Stuttgart ein. Die
Sen=
dungen wurden anſchließend mit den Nachtzügen
in alle Teile Deutſchlands weiterbefördert und
befanden ſich Mittwoch morgen in den Händen
ihrer Empfänger. Poſtſchluß für die nächſten
Poſt=
ſendungen nach Südamerika in Berlin, beim
Poſt=
amt C 2, am Freitag, den 27. April um 18 Uhr,
in Stuttgart, beim Poſtamt 9, am Samstag, den
28. April, um 6.30 Uhr morgens. Auskunft
dar=
über, wie die Sendungen aus anderen Teilen
Deutſchlands am ſchnellſten den zuſtändigen
Poſt=
ämtern in Berlin und Stuttgart zugeleitet
wer=
den können, erteilen alle örtlichen Poſtanſtalten.
Berlin. Im „Berliner Lokal=Anzeiger”
be=
ſchäftigt ſich Geheimrat Prof. Dr. Ludwig Heck,
früher Direktor des Berliner Zoologiſchen
Gar=
tens, mit dem Ungeheuer von Loch Neß. Er habe,
ſo ſagte er, auf einer Photographie des „
Unge=
heuers” ſofort geſehen, daß es ſich um einen
Mör=
der= oder Schwert=Wal handele, möglicherweiſe
auch mehrere, die ſich in Loch Neß verirrt hätten.
Das Bild habe unzweideutig bewieſen, daß es
kein anderes Tier ſein könne. Der angebliche
„Kopf” des „Ungeheuers” ſei die Rückenfloſſe des
Mörderwals, die dieſer Wal immer umgeklappt
aus dem Waſſerſpiegel herausragen laſſe, während
er ſelbſt unter Waſſer bleibe. Der Mörder= oder
Schwert=Wal ſei, wie ſchon in „Brehms Tierleben”
geſchildert, nicht nur der größte, ſondern auch der
raubſüchtigſte und gefräßigſte aller Delphine.
* Ein „Ausbrecherkönig” gefeſſelt entflohen.
Am Montag iſt der Strafgefangene Theodor
Fabiſch aus dem Beuthener Gerichtsgefängnis
ausgebrochen und konnte trotz, der größten
An=
ſtrengungen der Polizei und SA. noch nicht
wie=
der gefaßt werden. Fabiſch war wegen eines
ſchweren Rückfalldiebſtahls zu 1 Jahr 9 Monaten
Gefängnis verurteilt worden. Er wurde ſofort
abgeführt, und da die Beamten beſonders
vorſich=
tig waren, hatten ſie den Gefangenen mit
Hand=
ſchellen gefeſſelt. Unmittelbar vor der Zelle
drehte ſich Fabiſch, der vorangehen mußte, dann
plötzlich um und verſetzte mit ſeinen gefeſſelten
Fäuſten dem Beamten einen ſolch heftigen
Kinn=
ſchlag, daß dieſer bewußtlos zuſammenſank. Und
trotz der Feſſeln nahm Fabiſch dem Beamten dann
die Schlüſſel ab und rannte wie wild den
Ge=
fängnisgang hinunter. Er wurde von mehreren
Beamten beobachtet, konnte aber nicht mehr
ein=
geholt werden und gelangte ſo ins Freie.
Zwei Morde in Dresden aufgeklärt.
iſt es im Laufe des Dienstag gelungen, zwei
ſchwere Bluttaten aufzuklären. In der Nacht zum
Dienstag war auf der Galerieſtraße in Dresden
die 41 Jahre alte Proſtituierte Anna Gros von
einem zunächſt unbekannten Mann erſtochen wor= Zeeiſpräu) imwuntershäufener
den. Als Täter konnte ein 50 Jahre alter
Maler=
gehilfe feſtgenommen werden, der die Tat
be=
gangen haben will, weil er mit der Gros wegen
eines Geldbetrages in Streit geraten ſei. —
Fer=
ner iſt ein Mann feſtgenommen worden, der mit
größter Wahrſcheinlichkeit der Mörder des am handlungsdauer ſprach das Schwurgericht Schwein=
12. d. M. in ſeiner Wohnung auf der Anton=Graff= furt am Mittwoch vormittag 11.45 Uhr den An=
Straße in Dresden erſchoſſen aufgefundenen Rent= geklagten Karl Liebig von der Anklage eines
ners Fritſche iſt. Der Verhaftete leugnet zwar
noch, doch kann nach dem vorliegenden
Beweis=
material kein Zweifel an ſeiner Täterſchaft be= Verbrechens des Mordes frei.
ſtehen.
ſchmiede für den Kanzler.
Ein Ehrenſchrein aus Silber, Gold und Platin,
Führer gearbeitet und ihm kürzlich überreicht
haben. Das Türſchloß des Schreines, der die Ehren= ſchneedecke beträgt 10 Zentimeter, in den Bergen
hält, hat die Geſtalt eines „H”.
Denkt an die Arbeits
ſchaffungs=Lokkerie!
Eine Gruppe aus dem großen Werbeumzug,
den 15 Berufsgruppen in der Reichshauptſtadt veranſtalteten, um auf die jetzt beginnende dritte
Geheimrat Heck über das Loch=Neß=Ungeheuer. Serie der Arbeitsbeſchaffungs=Lotterie hinzuweiſen. Die Gruppen waren von Männern begleitet,
die rieſige Mark=Attrappen aus Holz durch die Straßen rollten, um auf dieſe Weiſe zu
verſinn=
bildlichen, daß durch die gemeinnützige Lotterie die Mark ins Rollen und damit zu einer nützlichen
Wirtſchaftsfunktion gebracht wird.
Germaniſche Kultſkätte wird Thingplaß.
Der Entwurf für ein Freilichttheater bei Heidelberg,
das am Heiligen Berg — einer altgermaniſchen Kultſtätte — errichtet und während der Reichsfeſt=
Dresden. Der Dresdener Kriminalpolizei ſpiele im Juli mit der Uraufführung der „Deutſchen Paſſion 1934” von Richard Euringer
ein=
geweiht werden wird.
Mordprozeß.
Schweinfurt. Nach dreiſtündiger Ver=
Verbrechens des Mordes und eines verſuchten
In der Begründung des freiſprechenden
Urteils führte der Vorſitzende u. a. aus: Für die
Eine Ehrengabe der Hanauer Gold= Annahme, daß der Angeklagte die ihm zur Laſt
gelegte ſtrafbare Handlung verübt hat, ſind zwar
in der Hauptverhandlung gewichtige
Verdachts=
gründe hervorgetreten, ſie reichten aber für eine
Verurteilung nicht aus. Zunächſt gilt das für die
Ausſage der Zeugin Wilhelmine Werther. Wenn
auch beſtimmte Anhaltspunkte dafür, daß ſie an
der Ermordung ihres Mannes irgendwie beteiligt
geweſen iſt, nicht beſtehen, ſo ſind immerhin einige
Verdachtsgründe geblieben. Infolgedeſſen iſt auch
von ihrer Vereidigung abgeſehen worden. Die
Schlüſſigkeit des Gutachtens von Dr. Heſſe ſoll
nicht beſtritten werden, aber für ſich allein kann
dieſes Gutachten eine Verurteilung nicht tragen.
Zugunſten des Angeklagten kommt in Betracht,
daß ein Beweggrund, aus dem er die Tat verübt
haben könnte, nicht erkennbar geworden iſt. Für
die Annahme der Anklagebehörde, daß der Täter
ſich in diebiſcher Abſicht in die Räume
einge=
ſchlichen hat, kann kein Anhaltspunkt feſtgeſtellt
werden. Am Körper und an den Kleidern des
Angeklagten wurden Blutſpuren nach der Tat nicht
nachgewieſen. Ueberdies iſt ungeklärt geblieben,
wie der Angeklagte die Mordräume hätte
betre=
ten und wieder verlaſſen können.
Bei dieſer Sachlage kam es zur Freiſprechung
des Angeklagten von der ihm zur Laſt gelegten
Anſchuldigung, und zwar mit gleichzeitiger
Koſten=
folge aus 8 67, Ziffer 1 StGB. Damit erledigt
ſich auch der Antrag eines Haftbefehls gegen
Liebig.
Neuſchnee.
Oberſtdorf. Nach den warmen Tagen der
letzten Woche iſt wieder empfindlicher
Tempera=
den die Goldſchmiede der Stadt Hanau für den turrückgang eingetreten. Am Dienstag ging auch
im Tal der Regen in Schneefall über. Die
Neu=
ſürger=Urkunde der Stadt für Adolf Hitler ent= liegt der Schnee 20 Zentimeter hoch. In der Nacht
zum Mittwoch trat auch im Tal Froſt ein.
Zeuersbrunſt zerſtörk ein ganzes Dorf.
Kattowitz. In dem Dorfe Moſzczanica,
das 3 Kilometer von Saybuch, in der
Wojewod=
ſchaft Kielce, liegt, entſtand durch Funkenflug aus
dem ſchadhaften Schornſtein eines Backofens ein
Brand. Infolge des ſtarken Windes ſetzte ſich das
Feuer mit raſender Geſchwindigkeit fort. In
kur=
zer Zeit ſtand das ganze Dorf in Flammen. Die
inzwiſchen angerückten 16 Feuerwehren konnten
nur noch wenige Häuſer, die vom Brandherd
wei=
ter entfernt lagen, ſchützen. Den Flammen fielen
72 Anweſen mit dem geſamten lebenden und toten
Inventar zum Opfer. Etwa 500 Einwohner ſind
obdachlos. Soweit bisher bekannt, ſind vier
Per=
ſonen, die verſuchten, aus den brennenden
Häu=
ſern ihr Hab und Gut zu retten, ums Leben
ge=
kommen. Mehrere Feuerwehrleute wurden bei
den Löſcharbeiten zum Teil ſchwer verletzt. Der
angerichtete Schaden läßt ſich zurzeit nicht
über=
ſehen. Er wird auf mehr als 200 000 Zloty
ge=
ſchätzt. Der Brand wütete 16 Stunden lang. Die
Aufräumungsarbeiten ſind eingeleitet.
*
377 Häuſer in Kraljewatz niedergebrannt.
Belgrad. Wie die „Vreme” berichtet, hat
der Brand in Kraliewatz, einem Markte im
Nord=
weſten Südſlawiens, kataſtrophale Ausmaße
ange=
nommen. Das Feuer zerſtörte 377 Häuſer und
vernichtete alle Lebensmittel= und Futtervorräte
der Bevölkerung. 33 Feuerwehren aus der
nähe=
ren und weiteren Umgebung des Ortes hatten an
der Bekämpfung des Flammenmeeres
teilgenom=
men. Infolge des ſtarken Windes waren jedoch
alle Anſtrengungen vergeblich geblieben. Das
Rote Kreuz leitet bereits eine Hilfsaktion ein,
an der ſich auch die Skupſchtina und der Senat in
Belgrad beteiligen. Der durch das Feuer
entſtan=
dene Schaden kann derzeit noch nicht annähernd
angegeben werden. Der Brand wurde durch
Kin=
der verurſacht, die mit Streichhölzern geſpielt
hat=
ten. — Auch aus anderen Teilen des Landes
wer=
den infolge der herrſchenden Trockenheit ſchwere
Brände gemeldet. Bei Banja Luka in Bosnien
zerſtörte das Feuer einen Wald mit 300 000
Stämmen. Bei Eſſeg an der Drau brannte eine
Tanninfabrik nieder.
Drei Todesopfer eines Familiendramas.
Riga. Ein grauenhaftes Familiendrama
ſpielte ſich in Berſon (Oſtlivland) ab. Eine junge
Frau erſchoß ihren Mann und tötete hierauf
Kind. Dann zündete ſie das Gehöft ihrer
Schwie=
germutter an und verübte ſchließlich Selbſtmord.
John Dillingers neuefte Flucht
Als die letzten Meldungen aus Amerika von
der Einkreiſung des Banditenhäuptlings John
Dillinger in einem kleinen Hotel in dem Badeort
Spider Lake berichteten, wo nicht weniger als
400 Mann Polizei und Nationalgarde aufgeboten
waren, glaubte wohl niemand mehr, daß der
Ver=
brecher diesmal ſeinem Schickſal noch entgehen
könnte. Und doch iſt es wahr geworden: John
Dillinger iſt tatſächlich wieder einmal entkommen.
Damit hat die Polizei in ihrem Kampfe gegen
„Amerikas Feind Nr. 1” wohl die größte Schlappe
erlitten.
Nach langem und mühſamem Suchen war die
Polizei dem Banditen endlich auf die Spur
ge=
kommen. Das Hotel, in dem ſich der Verbrecher
mit ſeiner Bande regelrecht verſchanzt hatte, war
mit einem Rieſenaufgebot von Polizei und
Mili=
tär umzingelt worden. Man wußte, daß die
Ban=
diten über eine Menge Waffen und Munition
ver=
fügten und richtete ſich demgemäß auf einen
ent=
ſprechenden Widerſtand ein. Die ganze Umgegend
wurde mit Maſchinengewehrpoſten beſetzt. Der
Befehl zum rückſichtsloſen Schießen war gegeben.
Dann wurde zu einem erſten Sturmangriff gegen
das Hotel angeſetzt, das zu einer richtiggehenden
Feſtung ausgebaut worden war, nachdem die Ban=
diten ſelbſt tags zuvor einen Ausfall verſucht
hat=
ten. Bei dieſem Sturmangriff entwickelte ſich ein
heftiges Feuergefecht, und da die Banditen
offen=
bar ausgezeichnete Schützen ſind, war auf ſeiten
der Polizei und der Nationalgarde ein Verluſt
von vier Toten zu beklagen. Daraufhin wurde
das Gefecht zunächſt abgebrochen, um noch
Ver=
ſtärkungen heranzuziehen. Inzwiſchen wollte man
die „Feſtung” ſturmreif machen, um derartige
Verluſte zu vermeiden. Mit Maſchinengewehren
wurde ſo lange geſchoſſen, bis aber auch die letzte
Fenſterſcheibe im Hauſe entzwei war. Die Wände
des Hauſes ſahen annähernd wie ein Sieb aus.
Dann wurden ſtarke Abteilungen mit
Tränengas=
bomben vorgeſchickt, und es gelang auch, das Haus
vollſtändig einzugaſen. Mit der Zeit waren auch
die Verſtärkungen herangekommen. Und nun ging
man zu einem groß angelegten Sturmangriff
über, mit dem Erfolg, daß das Hotel auch
einge=
nommen wurde. Wie groß war aber das
Er=
ſtaunen oder vielmehr das Entſetzen der
Angrei=
fer, als ſie im Hauſe niemand mehr als zweialte
Franen vorfanden, die zudem heftigſt beteuerten,
einen John Dillinger nicht zu kennen, geſchweige
denn, daß ſie ihn geſehen hätten. In Tat und
Wahrheit war es aber dem Banditen und ſeinen
Komplizen gelungen, abermals dem Zugriff der
Polizei zu entkommen. Wie, das iſt ein Rätſel.
Man war es gewohnt, daß Dillinger auszubrechen
verſteht. Aber hier liegen die Dinge doch ganz
beſonders. Niemand mehr in den Staaten, ja
wohl in der ganzen Welt, hätte es geglaubt, daß
es dem Verbrecher auch diesmal gelingen könnte,
nach einer derartigen Einſchließung und
Umzin=
gelung zu entkommen. Mit einem ungeheuren
Aufgebot an Machtmitteln iſt die Polizei gegen
ihn vorgegangen, mit dem Erfolg, daß er ihr
abermals entwiſchte. Der Eindruck iſt natürlich
in der geſamten Oeffentlichkeit geradezu
nieder=
ſchmetternd. Den Banditen ſtand nichts weiter
zur Verfügung als ein paar kugelſichere Weſten
und die Maſchinenpiſtolen, die ſie vor einigen
Ta=
gen erſt bei einem Einbruch in eine Polizeiſtation
erbeutet hatten. Zu den Komplizen Dillingers
zählt übrigens auch der bekannte „Generalſtabs=
Chef” Hamilton. Er iſt an allen Raubzügen
Dil=
lingers in letzter Zeit hervorragend beteiligt.
Starke Beteiligung auch der deutſchen Kolonie.
Iſtanbul. Der verſtorbene türkiſche
Bot=
ſchafter in Berlin, General Kemalettin Sami
Paſcha, iſt am Mittwoch in einem feierlichen
Staatsbegräbnis zur letzten Ruhe geleitet worden.
Nach Gebeten bewegte ſich durch die von
Menſchen=
mengen dicht umſäumten Straßen Iſtanbuls ein
gewaltiger Trauerzug, in deſſen Gefolge ſich auch
der deutſche Botſchafter von Roſenberg, das
Per=
ſonal der Botſchaft und des Generalkonſulats, eine
30 Mann ſtarke Abteilung der Ortsgruppe
Iſtan=
buls der NSDAP. und zahlreiche Angehörige der
deutſchen Kolonie befanden. Dem auf einer
La=
fette geführten, und von der türkiſchen Flagge
bedeckten Sarg folgte die geſamte Generalität, die
Admirale, Hunderte von Angehörigen des
Offi=
zierkorps, Abteilungen der einzelnen
Waffengat=
tungen und Abordnungen der Kriegsinvaliden.
Von den deutſchen Geſchäftshäuſern und Banken
wehten die zu Ehren des verſtorbenen Botſchafters
auf Halbmaſt geſetzten Flaggen beider Länder. Der
Sarg wurde dann zu Schiff über das Goldene Horn
zum Ehrenfriedhof Eyup übergeführt, wo die
Bei=
ſetzung erfolgte. Anfangs beſtand die Abſicht, die
Beiſetzung in Sinope, dem Heimatort des
Verſtor=
benen, vorzunehmen, doch haben die Angehörigen
ihre Zuſtimmung dazu gegeben, ſie ſtatt deſſen in
Eyup erfolgen zu laſſen. In einem Sammelgrab
ruhen hier nämlich zahlreiche türkiſche Soldaten
der 5. Kaukaſus=Diviſion, die der Genral im Jahr
1920, während der Beſetzung Iſtanbuls durch die
Engländer, befehligte. Nun iſt ihr einſtiger
Kom=
mandeur im Grabe wieder mir ihnen vereint. Die
Stadtgemeinde plant die Errichtung eines
Ehren=
nals.
Seite 10 — Nr. 114
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 26. April 1934
Sttorsbablu Atte
Der Sport am 29. April.
Dreimal deukſche Meiſkerſchaften.
Im Mittelpunkt des umfangreichen Sportprogramms des
Sonntags ſtehen die Kämpfe um deutſche Meiſterwürden in drei
Arten des Raſenſportes. Im Fußball ſteigt der vierte
Sonn=
tag der Spiele um die erſte Etappe auf dem Wege zum höchſten
Titel, die Meiſterſchaften der Gaugruppen, im Handballtreten
ſechzehn Männer= und fünfzehn Frauenmannſchaften in allen
Tei=
len Deutſchlands zur Vorrunde um die deutſche Meiſterſchaft an
und im Rugby ſtehen zwei Spiele der Zwiſchenrunde,
gleich=
falls um den höchſten deutſchen Titel, auf dem Programm.
Fußball.
Die deutſchen Meiſterſchafts=Endſpiele, bzw. die ſie
einleiten=
den Gaugruppen=Meiſterſchaftsſpiele erreichen den vierten
Spiel=
tag und damit ihr entſcheidendes Stadium. In der Gaugruppe
Südweſt liefern ſich die beiden Tabellenerſten. SV. Waldhof
und Kickers Offenbach, in Mannheim das Rückſpiel, deſſen Sieger
wohl mit dem Meiſter der Gruppe identiſch ſein dürfte. Im
zwei=
ten Spiel zwiſchen Union Böckingen und dem Mülheimer SV.
er=
wartet man Böckingens erſten Punktgewinn. Die Gruppe
Mitte ſieht die beiden Tabellenführer auf eigenem Platz, bzw.
im heimatlichen Gaugebiete ſpielen. Die führenden Dresdener
ſollten zu Hauſe mit Boruſſia Fulda trotz des anzuerkennenden
Eifers und Könnens der Nordheſſen ebenſo ſicher ſiegen wie der
„Club” in ſeinem Treffen über Wacker Halle. Hier wird die
Ent=
ſcheidung erſt im Rückſpiel zwiſchen „Club” und DSC. fallen. In
der Gruppe Oſt treffen Viktoria Berlin und Preußen Danzig
zu Hauſe auf Beuthen 09 bzw. Viktoria Stolp und man kann beide
Gaſtgeber auch als Sieger erwarten. Der überraſchende Sieg des
VfL. Benrath am letzten Sonntag über Schalke hat die Lage in
der Gruppe Nordweſt wieder offener werden laſſen. Die
beiden Gegner des letzten Sonntags ſollten diesmal die Sieger
ſein; Benrath in Düſſeldorf über Werder Bremen und Schalke in
Hamburg über Eimsbüttel. — Neben den Meiſterſchaftsſpielen
gibt es zwei intereſſante Repräſentativſpiele, im
Gau=
kampf Nordheſſen gegen Südweſt in Kaſſel werden die Intereſſen
des Gaues Südweſt von einer Saarmannſchaft vertreten, mit dem
Spiel wird eine eindrucksvolle Saarkundgebung verbunden ſein.
Ein „kleines Länderſpiel”, Weſtdeutſchland gegen Luremburg,
fin=
det in Trier ſtatt, wobei man den Weſten als Sieger erwartet.
Aus der Reihe der Freundſchaftsſpiele nennen wir
einige intereſſante Paarungen. Bayern München weilt in
Ebin=
gen und bei den Stuttgarter Kickers die Münchener „Löwen” ſind
in Deſſau und bei Viktoria 96 Magdeburg zu Gaſt. Weitere
Spiele: Eintracht Frankfurt — VfR Mannheim (Sa.)
Freibur=
ger FC. SC. Freiburg, VfB. Mühlburg — Boruſſia
Neun=
kirchen, SV. Wiesbaden — VfL. Neckarau, BC. Sport —
Her=
mannia Kaſſel (Stadtmeiſterſchaft! Ein Rieſenprogramm
ver=
zeichnet auch der internationale Fußball. Hier marſchiert das
engliſche Pokalentſpiel zwiſchen Portsmouth und Mancheſter City
am Samstag an der Spitze. Der Sonntag bringt dann vier
Länderſpiele von denen die Begegnungen: Rumänien —
Jugoſlawien in Bukareſt, Belgien — Holland in Antwerven und
Ungarn — Bulgarien in Budapeſt zur Weltmeiſterſchafts=
Aus=
ſcheidung gehören: Ungarns erſte Garnitur ſpielt in Prag gegen
die Tſchechoſlowakei um den „Europa=Pokal”.
Handball.
Am Start zur erſten deutſchen Meiſterſchaft ſtehen
ſämtliche gemeldeten Gaumeiſter der Männer und Frauen. Zum
„erſten” Male, weil die bisherigen deutſchen Meiſterſchaften keine
waren, denn noch im Vorjahre ſpielten neben zahlreichen
kleine=
ren Verbänden die Spitzenverbände DSB. und DT. allein ihren
Meiſter aus und erſt zwiſchen dieſen Meiſtern wurde der deutſche
Meiſter ermittelt. Von den Meiſtern des Vorjahres ſind die
bei=
den DSB.=Meiſter, Waldhof und Charlottenburg (Frauen)
ver=
treten, während die beiden DT.=Meiſter, Gera und NSTV.
Bres=
lau, in ihren Gauſpielen ſchon ſcheiterten. Der Spielplan
bringt folgende fünfzehn Treffen: Männer; SV. Waldhof—
TV Algenrodt (in Mannheim) TSN. Eßlingen—Sppgg. Fürth
(Stuttgart), TV. Wetzlar-Pol. Darmſtadt (Wetzlar)
TV. Neufahrwaſſer—Pol. Magdeburg (Danzig) Hindenburg
Minden—Ask.=TV. Berlin (Minden) Greif Stettin-Pol.
Ham=
burg (Stettin), Bor Carlowitz—Spfr. Leipzig (Breslau), Tura
Barmen—1910 Limmer (Barmen) Frauen: VfR. Mannheim
—Stadt=SV. Frankfurt (Mannheim), TV. Cannſtatt—Spogg.
Fürth Stuttgart), Mülheimer SV.—Duisburg 48 (Köln). TV.
Danzig=Ohra—SC. Charlottenburg (Danzig) Preußen Stettin=
Magdeburger Frauen=SC. (Stettin), SV. Stabelwitz—Fort
Leipzig (Breslau), Turnklub Hannover Sppgg. Eimsbüttel
(Hannover).
Rugby.
Nach dem Ausſcheidungsſpiele am vorletzten Sonntag, das
Tennis=Boruſſia Berlin über Dresden gewann, findet am
Sonn=
tag die Zwiſchenrunde der deutſchen Meiſterſchaft
ſtatt. Unſer ſüddeutſcher Meiſter, die Heidelberger RG.
trifft in Hannover auf Hannover=Linden, während Tennis=
Bo=
ruſſia Berlin in der Reichshauptſtadt den Titelverteidiger, VfR.
Hannover, zu Gaſt hat. Die deutſche Meiſterſchaft wird in
die=
ſem Jahre zum 20. Male ausgetragen, die Ausſichten unſeres
ſüddeutſchen Vertreters ſind nicht beſonders günſtig.
Im Radſport
ſteigt das dritte der großen Berufsfahrer=Rennen mit dem
Gro=
ßen Straßenpreis von Frankfurt über 260 Km.,
dem zweiten Lauf zur deutſchen Meiſterſchaft der Berufsfahrer;
gleichzeitig wird die Nationalmannſchaft der Straße wieder an
den Start gehen. Bahnrennen bringt der Sonntag in
Pforz=
heim, Mannheim. Breslau, Halle. Weitere Straßenrennen
von Bedeutung ſind: „Rund um Krefeld”, Berlin-Halle”,
„Rund um die Dresdener Heide” und „Paris—Tours”.
Ringen.
Rom iſt vom 26. bis 29. April der Schauplatz der
Europa=
meiſterſchaften im griechiſch=römiſchen Ringkampf.
Deutſch=
land iſt bei den Kämpfen durch folgende ſtarken Kräfte
vertre=
ten: Gehring (Bantamgewicht) Ehrl (Feder) Sperling (Leicht),
Schäfer (Welter), Neuhaus (Mittel) Siebert (Halbſchwer),
Hornfiſcher (Schwergewicht). Im ganzen ſind in Rom die
Ver=
treter von neunzehn Nationen verſammelt. Der Sonntag iſt in
Deutſchland der „Tag des unbekannten
Schwerathle=
ten”, wo nach dem Muſter der Langſtreckler und Radfahrer
ge=
eigneter Olympianachwuchs ermittelt werden ſoll.
Boxen.
Die deutſchen Amateurboxer beſtreiten in Poſen ihren
fünf=
ten Länderkampf gegen Polen. Von den bisherigen
vier Kämpfen wurden drei von Deutſchland gewonnen, einer
— 1931 in Poſen — ging verloren.
Pferdeſport.
Die Frankfurter Rennbahn öffnet am Wochenende
ihre Pforten. Weitere Rennen finden in Karlshorſt,
Ham=
burg=Horn und Krefeld ſtatt. Nach dem Reitturnier in
Nizza ſind die deutſchen Reiter — hoffentlich mit mehr Glück und
Erfolg — beim Turnier in Rom verſammelt.
T5G. 46 Darmſtadt.
Ab dieſer Woche finden die Uebungszeiten der Hand= und
Fußballer Mittwochs ab 5 Uhr unter der Leitung von Herrn
Kunz auf dem Platz an der Rhein=Allee ſtatt. Wer in den aktiven
Mannſchaften berückſichtigt werden will, muß an dieſem
Spezial=
training teilnehmen. Die Uebungsabende für die Leichtathleten
bleiben Mittwochs auf der Woogswieſe weiter beſtehen. Freitags
ſind alle Raſen=Spieler auf der Woogswieſe verſammelt.
Teil=
nahme iſt Pflicht.
Fußball in Skarkenburg.
Der Südheſſen=Meiſter Polizei Darmſtadt iſt am
kom=
menden Sonntag in den Auftiegsſpielen zur Gauliga ſpielfrei.
Er hat ſich dafür am Samstag abend die Wormatia
Worms zum Freundſchaftsſpiel als Gradmeſſer verſchrieben.
Die Wormſer Elf hat in Darmſtadt ſtets ihre Zugkraft bewieſen
Der 2. Darmſtädter Bezirksverein SV. 98 empfängt
zur gleichen Zeit, einer alten Rückſpielverpflichtung folgend, die
Kickers Aſchaffenburg. Auch hier wird es ſicherlich ein
ſchönes und abwechſelungsreiches Spiel geben.
Der Sonntag iſt alſo in Darmſtadt „fußballos”. Im übrigen
gehen die Mitteilungen über den Abſchluß von Privatſpielen
ziemlich dürftig ein, andererſeits ſcheint die Unternehmungsluſt
auch noch nicht ſehr groß zu ſein.
Die Meiſter der Kreisklaſſe Skarkenburg.
ſind nun für beide Gruppen feſtgeſtellt. Der Kreisfachwart hat
in Gruppe 1 den FC. Egelsbach und in Gruppe 2 den TV.
Lampertheim als Meiſter erklärt. Auch wir wünſchen den
beiden Meiſtern Erfolg in den beginnenden Aufſtiegskämpfen zur
Bezirksklaſſe.
Am Sonntag ſtehen, da die Begegnung Michelſtadt—
Union Darmſtadt wegen SA.=Vereidigung ausfällt, folgende
Paa=
rungen auf dem Programm:
Mörfelden—Rot=Weiß Darmſtadt.
Griesheim—VS. Weiterſtadt.
Egelsbach—Roßdorf.
Eberſtadt—Wixhauſen,
Ober=Ramſtadt—Groß=Gerau.
Von Bedeutung ſind die Begegnungen der drei Anwärter auf
den 2. Platz in Mörfelden und Eberſtadt. Während man das
Spiel in Mörfelden offen halten kann, dürften die Gäſte in
Eberſtadt wohl das beſſere Ende für ſich behalten, wenn nicht
die Bergſträßer ſich aufraffen. Der Egelsbacher Sieg zu Hauſe
ſteht wohl feſt, und bei den beiden letzten Begegnungen darf
man wohl der Platzelf die größeren Ausſichten zumeſſen.
Aller=
dings wird ſich Ober=Ramſtadt äußerſt vorſehen müſſen, denn
Groß=Gerau iſt eben gut in Fahrt.
Ab 6. Mai gilt folgende Terminliſte:
6. 5. 34: Mörfelden—Michelſtadt. Griesheim—Wixhauſen (
Vor=
ſpiel), Roßdorf—TSG. 46 Darmſtadt. TG. 75 Darmſtadt—
Weiterſtadt (11 Uhr). Union Darmſtadt—Egelsbach (11 Uhr).
15. 5. 34: Michelſtadt—TSG. 46 Darmſtadt (Vorſpiel) Groß=
Gerau-Griesheim. Ober=Ramſtadt—Mörfelden. Roßdorf—
Weiterſtadt. TG. 75 Darmſtadt—Wixhauſen.
27. 5. 34: Michelſtadt—Groß=Gerau, Ober=Ramſtadt—Roßdorf.
Weiterſtadt—TSG. 46 Darmſtadt.
3. 6 34: Weiterſtadt—Michelſtadt. Mörfelden—Wixhauſen.
Roß=
dorf-Union Darmſtadt.
10. 6. 34: Michelſtadt—Union Darmſtadt. Roßdorf—TG. 75
Darm=
ſtadt. Mörfelden—Eberſtadt.
17. 6 34: Michelſtadt—Roßdorf
Die Platzſperre von Union Darmſtadt wurde im
Gnadenwege aufgehoben. Die Platzſperre von
Wei=
terſtadt wurde auf Beſchwerde vorläufig aufgehoben.
Die Wormakia auf dem „Ererk”.
Samskag, 17.30 Uhr: Polizei — Wormakia Worms.
Nun iſt der rauhe Wind der Punkte=Zeit über unſere
Gau=
liga Südweſt dahingeſtrichen und hat am ſchönen Rhein gleich
drei unſerer Blüten geknickt — der mehrfache Heſſenmeiſter Mainz
05, SV. Wiesbaden und Al.=Ol. Worms ſind abgefallen. Lediglich
die Wormatig aus der Lutherſtadt hat ſich kraftvoll durchgeſetzt
und man darf annehmen, daß ſie die jetzt mit einem halben
Dutzend junger „Kanonen” in die Freundſchaftsſpiele hineinſteigt,
durch dieſe Blutauffriſchung im nächſten Jahre beſtimmt wieder
eine der beſten Rollen zeigen wird. Schon kürzlich, am
Böllenfall=
tor, konnten wir einige dieſer talentierten Jungen beobachten. Am
Samstag wird die Wormatia=Elf auf dem „Exert” komplett
er=
ſcheinen, alſo mit
Ebert
L. Müller.
Cloſet
A. Müller Kiefer Allebrand
Lehr Winkler Gölz Buſam Faty
Müller Pfeiffer Seipp. Schupp Göbel
Scheuermann Matthes W. Kaſpar
Bönſel
Balſer
Klein
wird die Polizei zur Stelle haben.
Bei den Wormaten wird man vor allem auf den am Sonntag
in der ſüddeutſchen Elf ſo ausgezeichnet kämpfenden Fath geſpannt
ſein, ebenſo auf die „Neuen” Lehr Allebrand. Buſam, wie ſie ſich
neben der „alten Garde” ſchlagen werden. Außerdem kommt
Schmahl als „12. Mann” hierher.
Polizei muß Kaltwaſſer, der immer noch mit Gipsverband
im Lazarett liegt und für die Aufſtiegsſpiele leider wohl
ausfal=
len wird, durch Müller; der in Heußenſtamm das ſiegbringende
einzige Tor ſchoß, erſetzen. Verſuchsweiſe wird Max Kaſpar eine
Halbzeit lang die Sturmführung übernehmen.
Sicher ſteht daher den Fußballfreunden am Samstag abend
wieder einmal ein Spiel bevor, in dem Technik. Elan,
Schuß=
freudigkeit der Stürmer und kraftvolle Abwehr begeiſtern dürften,
T5G. 46 in Mörfelden.
Nachdem die Gruppe 1 der Kreisklaſſe ihren Meiſter in SV.
Egelsbach gefunden hat, entbrennt der Kampf um den 2. Platz
weiter. Die drei Anwärter auf dieſen Platz ſind: An erſter
Stelle die TSG. 46 Darmſtadt mit 9 Verluſtpunkten, dann
fol=
gen SV. Mörfelden und Union Wirhauſen mit je 12
Verluſt=
punkten. Das Spiel am Sonntag in Mörfelden wird nun die
Entſcheidung bringen und zwar inſofern, als daß bei einem
Siege der 46er ihr Vorſprung von 5 Punkten kaum noch
einge=
holt werden kann, während bei einem Erfolg Mörfeldens die
Entſcheidung wohl erſt mit dem letzten Spiel der Saiſon fallen
dürfte. „Bemerkenswert zu den Endkämpfen um dieſen Platz iſt
noch, daß ſich dieſe drei Bewerber über die große Anzahl der
Verbandsſpiele als die Mannſchaften zeigten, die neben dem
Meiſter wohl die beſtändigſte Spielweiſe an den Tag legten, und
wenn Egelsbach, wie zu Anfang geplant war, ſchon dieſes Jahr
in der Bezirksklaſſe geweſen wäre, dann hätte man in dieſer
Gruppe einen ſelten ſpannenden Kampf um den Meiſtertitel
er=
lebt. Hoffen wir, daß ſich die Mannſchaften dieſe reizvolle
Ange=
legenheit bis zur nächſten Saiſon aufſparen.
Wie wir hören, beabſichtigen die Fußballer der 46er, ihre
Handballbrüder bei ihrem ſchweren Aufſtiegsſviel in Schwanheim
durch ihre Anweſenheit nach dem Spiel in Mörfelden zu
unter=
ſtützen, was wohl der beſte Beweis für Kameradſchaft innerhalb
der Darmſtädter TSG. 46 ſein dürfte. Auf Antrag der 46er
wurde das Fußballſpiel aus dieſem Grunde auf 1.30 Uhr vor=
Cod.
verlegt.
SV. 1910 Weiterſtadt
Kommenden Sonntag müſſen 1 und 2 Mannſchaft nach
Griesheim zur Viktoria. Es iſt dies eines der wichtigſten
und auch ſchwerſten Spiele. Beide Vereine haben ſich ſchon
immer ſchöne Treffen geliefert. Auch am kommenden Sonntag
wird jede der beiden Mannſchaften die beiden Punkte für ſich
erringen wollen. Den Vereinsmitgliedern ſei dieſes Spiel
noch=
mals empfohlen. Abfahrtszeit der 1 Mannſchaft 1.30 Uhr bei
Mitglied Reitz mit Rad. 2. Mannſchaft 12 Uhr mit Rad.
Weltkampfabend
der Darmſtkädter Schwimmſporkler
am Freitag, 20 Uhr.
Der Wettkampfabend, den die Schwimmſportler Darmſtadts
von der TSG. 46. dem DSC. Jungdeutſchland, dem
Polizeiſport=
verein und dem Tb. Jahn 1875 im Städtiſchen Hallenbad
beſtrei=
ten, wird einen intereſſanten Aufſchluß über den derzeitigen Stand
des Darmſtädter Schwimmſports geben. Kein Kampf iſt beſſer
ge=
eignet, ein genaues Bild der augenblicklichen Kräfte zu geben,
als gerade der große Verbandswettkampf des deutſchen
Schwimm=
verbandes, der nach vorgeſchriebenem Programm durchgeführt
wird. Daher werden die Darmſtädter Schwimmſportler am
Frei=
tag abend den beſten Maßſtab für ihre derzeitigen Leiſtungen
er=
halten und am beſten erkennen, wo weiter gearbeitet werden muß,
wenn der Darmſtädter Schwimmſport wieder auf die Höhe
ge=
bracht werden ſoll.
Der große Verbandswettkampf ſtellt jedem Teilnehmer
gleich=
große Anforderungen. Sämtliche Wettkämpfer, die etwas können,
werden am Freitag abend im Waſſer ſein, denn alle
Schwimm=
arten — Bruſt, Rücken Kraul — ſind in den Staffeln des
großen Verbandswettkampfes vertreten, ſo daß von Einſeitigkeit
des Programms keine Rede ſein kann.
Zum erſten Male beſtreiten ſämtliche Schwimmſportler
Darm=
ſtadts gemeinſam dieſen Kampf, der dadurch ſeinen ganz
beſonde=
ren Reiz erhält, da man über die Kräfteverhältniſſe auf der
Grundlage des großen Verbandswettkampfes bis jetzt gar keine
Vergleichsmöglichkeiten hat. Gerade das verleiht dem
Wettkampf=
abend am kommenden Freitag ſeine ganz beſondere Bedeutung.
In weiteren Einlagekämpfen werden die Damen
der Turn= und Sportgemeinde 1846 und Jungdeutſchland ihre
Kräfte meſſen, außerdem wird ein Wertungsſpringen der
beſten Darmſtädter Springer auch dieſem ſchönen Zweig des
Schwimmſportes neuen Auftrieb geben.
Die niedrigen Eintrittspreiſe können jedem Volksgenoſſen,
der Sinn für den ſchönen Schwimmſport hat, den Beſuch der
viel=
verſprechenden Veranſtaltung ermöglichen.
Deutſchland Zweiker im „Preis der Nakionen”.
Das Internationale Reit=Turnier in Nizza fand am
Mitt=
woch bei gutem Wetter und dem Maſſenbeſuch von 10 000
Zu=
ſchauern mit dem „Preis der Nationen” ſeinen Abſchluß. Die
deut=
ſchen Reiter konnten auch hier ihre große Pechſträhne, von der ſie
während der ganzen Dauer des Turniers verfolgt worden ſind,
nicht unterbrechen, obwohl unſere Reiter die beſte Einzel= und
auch die beſte Mannſchaftsleiſtung zeigten, konnten ſie im zweiten
Stechen, hinter der Schweiz, nur den 2. Platz erringen. Auch
diesmal ſcheiterten ſie wieder an der ſchwierigen Ausſchreibung.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel, Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Donnerstag, 26. April
6.00: Choral, Zeit, Wetter — 6.05 u. 6.30: Gymnaſtik. — 6.55!
Zeit, Meldungen. — 7.05: Wekter. — 7.10: Stuttgart:
Früh=
konzert auf Schalplatten. — 8.15: Waſſerſtand. — 8.85: Stutte
gart: Gymnaſtik — 10.00 Nachr. — 10.15: Nür Kaſſel:
Werbe=
konzert — 10.30: Nur Kaſſel: Eigene Sendung. — 10.45:
Prak=
tiſche Ratſchläge für Küche und Haus. — 11.00: Werbekonzert.
11.40: Programm. Wirtſchaft. Wetter — 11.50: Sozialdienſt.
1200: Stuttgart: Das Funkorcheſter. Wiener Weiſen. Ltg.: Guſt.
Görlich. — 13.00: Zeit, Nachr. — 13.10: Nachr. — 13.20:
Stuttgart: Norddeutſche Volksweiſen (Schallplatten). — 13.50:
Zeit, Nachr. — 14.00: Stuttgart: Tenor und Koloratur. (
Schall=
platten.) — 14.30: Nur Kaſſel: Nachr. — 14.40: Kinderſtunde=
Märchen und Lieder — 15.30: Wetter. — 15.40: Zeit,
Wirt=
ſchaft. — 15.50: Wirtſchaftsbericht.
16 00: Sinfonteorcheſter Pforzheim. Ltg.: Hans Leger. — Dazw.
Volkslieder mir Klavierbegleitung. — 17.30: Luis Trenker: Von
meinen Büchern. — 17.45: Aus Zeit und Leben. — 17.55:
München: A. Heilmeyer: Die Monumentalbauten der NSDAP.
18.15: Stuttgart: Familie und Raſſe. — 18.25: Stuttgart:
Spaniſch. — 18.45: Meldungen. — 18.50: Sozialdienſt.
19.00: Volksmuſik. — 19.30: Die rauhe Rotte. Hörbericht von
ei=
ner Bauſtelle der Reichsautobahn. — 20.00: Zeit. Nachr. —
20 15: Leipzig: Stunde der Nation: Eine Alpenſinfone. Für
großes Orcheſter. Werk 64, von Rich. Strauß. — 21.30:
Reichs=
ſendung: (München): Lied der Arbeik. Zum 1. Mai. — 2260:
Zeit, Nachr. — 22 15: Nachr. — 22.30: Kaiſerslautern:
Saar=
ländiſche=pfälziſcher Dichter= und Komponiſten=Abend — 23.00:
Stuttgart: Kompoſitionen von Karl Haſſe. — 24.00: Stuttgart;
Nachtmuſik.
Deutſchlandſender
Welle 1571
Deutſchlandſender: Donnerstag, 26. April
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr — 6.00: Tagesſpruch.
6.05: Berlin: Gymnaſtik. — 6.20: Berlin: Frühkonzert.
In einer Pauſe (gegen 7.00): Nachr. — 8.00: Sperrzeit —
8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.00: Berufs= und
Fach=
ſchulfunk: Der Waſſerweg von Berlin zur Oſtſee. — 9.40:
Jo=
hann Peter Hebel: Der große Schwimmer — 10.00: Nachr.
10.10: Muſik und Sprache der Arbeit. (Hörfolge.) — 10.50:
G. Schäfer und Dr. Hoske: Verhinderung und Verbeſſerung
körperlicher Schäden unſerer Schuliugend. — 11.15:
Seewetter=
bericht. — 11.30: Lied am Vormittag.
12.00: Wetter; anſchl.: Glückwünſche. — 12.10: Deutſche,
italie=
niſche und ruſſiſche Chöre Schalpl.). — Anſchl.: Wetter. —
12 55 Zeitzeichen. — 13.00: Sperrzeit. — 13.45: Nachr —
14.00: Unterhaltungsmuſik (Schallpl.). — 15.00: Wetter, Börſe.
15.15: Jungvolk, hör zu! Erlebnisbericht des Fallſchirmpiloten
Ernſt Streit — 15.45: Raſſe und Arbeit: Prinz Friedrich
Wil=
helm zur Livpe.
16.00: München: Veſperkonzert. Ltg. Erich Kloß. — 17.00:
Geſpräche an der Hobelbank. — 17.25: Ueber die ſchwarzen
Berge zum Orient. Zwiegeſpräch über Jugoſlawiens Landſchaft
und Kultur. — 17.8: Lieder von Wolf, Schnell und Behm.
18.15: Alle mal herhören! — 18.30: H. Deichmann und
P. Wilhelm: Frühjahrsarbeiten auf dem Grünlande. — 18.55:
Das Gedicht. — Anſchl.: Wetter.
19.00: Du kleine, liebe Stadt! Hörfolge um Wunſiedel. — 20.00:
Kernſpruch; anſchl.: Kurznachr. — 20.15: Leivzig: Stunde
der Nation: Eine Alpenſinfonie für großes Orcheſter, Werk 64,
von Rich. Strauß. — 21.30: Minchen: Reichsſendung: Lied
der Arbeit zum 1. Mai 1934. — 22.00: Wetter= Tages= und
30: Auch im Handbalſport: Blickziel 19861
Sportnachr. — 9
22.85: Seewetterbericht. — 23.09: Deutſche und engliſche
Stu=
denten ſingen. (Aufnahme.)
Welkerbericht.
Ueber den britiſchen Inſeln lagert ein Tiefdruckgebiet, das
anhaltend feuchte Ozeanluft nach dem Feſtland vorſchiebt. Deshalb
iſt vorerſt noch mit wechſelhaftem Wetter zu rechnen. Dabei
wer=
den die Niederſchläge nur ſtellenweiſe, und zwar in Form von
Schauern niedergehen.
Ausſichten für Donnerstag: Wechſelnd bewölkt und aufheiternd.
Temperaturen wenig verändert, vereinzelt ſchauerartige
Nie=
derſchläge.
Ausſichten für Freitag: Noch keine weſentliche Aenderung des
Wetters,
Nummer 114
Donnerstag, 26. April
latte
Der Reichsbankausweis für die 3. Aprilwoche
Rückflüſſe ziemlich erheblich. — Die Inanſpruchnahme der Reichsbank zum Ende des erſten Bierkeljahres
im Laufe des April wieder völlig ausgeglichen. — Das Deckungsverhälknis
der Noken gegenüber der Vorwoche unverändert.
Auch in der dritten Aprilwoche waren die Rückflüſſe der
Reichsbank ziemlich erheblich, ſo daß insgeſamt genommen die In=
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
anſpruchnahme der Reichsbank zum Ende des erſten Viertel=
jahres im Laufe des April wieder völlig ausgeglichen iſt. Im
einzelnen ging der Beſtand an Wechſeln und Schecks um 113,6 auf
2792,5 Millionen RM. zurück, der Beſtand an Reichsſchatzwechſeln
um 1,0 auf 6.1 Mill. RM., während derjenige an
Lombardfor=
derungen um 8,3 auf 71,3 Mill. geſtiegen iſt. Der Beſtand an
deckungs=
fähigen Wertpapieren weiſt erneut einen Rückgang um 17,7 auf
321,5 Millionen RM. auf; dies dürfte im Zuſammenhang ſtehen
mit einer größeren Nachfrage nach Steuergutſcheinen. Jedenfalls
darf man aus dieſem Rückgang nicht etwa ſchließen, daß die
Reichsbank den Wertpapierbeſtand wieder aufzulöſen beabſichtige.
Auf der anderen Seite ſchrumpfte der Notenumlauf um 121
auf 3307,7 Mill. RM. zuſammen, während 51,8 Mill. RM.
Schei=
demünzen in die Kaſſen der Reichsbank zurückfloſſen. Die
Ab=
nahhme des Goldbeſtandes hat, obwohl beſondere
Zahlungster=
mine nicht vorlagen, ihren Fortgang genommen, und zwar um
7.1 Mill. auf 219,3 Mill., während der Beſtand an deckungsfähigen
Deviſen eine kleine Steigerung um 0,1 auf 5,8 Mill. RM.
er=
fahren hat. Das Deckungsverhältnis der Noten iſt mit 6,8 v. H.
gegenüber der Vorwoche unverändert geblieben.
Der geſamte Zahlungsmittelumlauf iſt mit 5172 Millionen
RM. etwas geringer als zur gleichen Zeit des Vorjahres.
Da=
mals betrug er 5216 Mill. Reichsmark.
Tagung der Inkernakionalen
Handelskammer.
Eindringliche Mahnung des Führers der deukſchen
Wirkſchafk an die ausländiſchen Wirkſchaftsführer.
Auf der Tagung der J. H. K. in Berlin nahm nach der
Er=
öffnungsrede des Präſidenten der deutſchen Gruppe der J. H. K.,
Abr. Frowein, zunächſt der Führer der deutſchen Wirtſchaft,
Direk=
tor Keßler, das Wort, wobeier folgende bemerkenswerte
Ausführungen machte:
Die großen Schwierigkeiten, mit denen die Wirtſchaft unſerer
Zeit zu kämpfen hat, laſſen es geboten erſcheinen, daß vermehrt
die Erfahrungen von Wirtſchaftsführer ausgetauſcht werden.
Wenn man den Verſuch macht, die Schwierigkeiten der Wirtſchaft
auf einen Nenner zu bringen, ſo iſt feſtzuſtellen, daß das Volumen
des Abſatzes in einem Mißverhältnis zu der
Produktionskapazi=
tät, dem Erzeugungsvermögen, ſteht.
Allein, wenn man eine Ordnung der Dinge vornehmen will,
ſo muß man den Mut haben, die Gründe der Unordnung zu
er=
kennen. Wenn ein Unternehmer zu der Errichtung einer
Produk=
tionsſtätte oder der Erweiterung einer beſtehenden ſchreiten will,
ſo muß er ſich vorher folgende drei inhaltsſchwere Fragen
vor=
legen und ſie ſo gut als irgend möglich beantworten: 1. Welche
Gegenſtände ſollen erzeugt werden? 2. Welche Mengen können
davon abgeſetzt werden? 3. Auf welche Zeit kann ich mit dieſem
Abſatz rechnen? Die Mängel bei der Beantwortung einer dieſer
drei Fragen führt faſt immer zu Fehlinveſtitionen, die im
Zu=
ſammenwirken aller wirtſchaftlich einſichtsvollen Kräfte
verhin=
dert werden müſſen. Soweit es notwendig iſt, muß die Autorität
der Wirtſchaftsführung und des Staates eingreifen. Das iſt nicht
nur eine Angelegenheit der Nationalwirtſchaften, ſondern der
Wirtſchaft der Welt überhaupt. Im letzteren Falle ſpielt
beſon=
ders die erſte Frage, was ſoll erzeugt werden, eine ungeheure
Rolle. Ebenſo wie man es vernünftigerweiſe nicht wagen darf,
eine Hochofenanlage an einer Stelle zu errichten, wo es weder
Kohlen noch Erze, noch Schiffahrtsanſchluß uſw. gibt, ebenſowenig
iſt es gleichgültig, was die einzelnen Länder erzeugen. Die
Beant=
wortung der Frage, was ein Land erzeugen ſoll, muß Rückſicht
nehmen auf die natürlichen Gegebenheiten, denn die Natur der
Dinge läßt ſich auf die Dauer nicht mißbrauchen.
Die Länder, welche z. B. von der Natur mit reichen
Rohſtoff=
vorkommen, z. B. Baumwolle, Kautſchuk, Kupfer, Erzen Oel
u. a. m. geſegnet ſind, dürfen künftig nicht vergeſſen, daß ſie auf
die Dauer dieſe Rohſtoffe nur abſetzen können, wenn ſie den
Gegenwert in Waren annehmen. Dies gilt insbeſondere im
Hin=
blick auf die mangelnde Stabilität der Währung und die
Knapp=
heit an Deviſen. Manche Länder ſind gezwungen, ihr Ziel über
den Tauſchweg zu zweien, zu dreien, oder zu vieren zu erreichen,
womit ich nicht geſagt haben möchte, daß die Ordnung des Geld=
und Kreditverkehrs ebenſo wie die Schuldenfrage hinausgeſchoben
werden darf.
Da alle Beſtrebungen nach Ordnung der Weltwirtſchaft in
gemeinſamer Arbeit bislang zu keinem oder nur zu ganz
unbe=
friedigendem Erfolg geführt haben, hat die deutſche Wirtſchaft
begonnen, mit allen ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln, unterſtützt
von den Maßnahmen der Regierung, ihre Nationalwirtſchaft ſelbſt
in Ordnung zu bringen. Gleichzeitig reicht die deutſche Wirtſchaft,
den gegebenen Vorausſetzungen entſprechend, anderen Ländern
die wirtſchaftliche Hand. Dieſen müſſen wir mit Eindringlichkeit
ſagen, daß es gelingen muß, unſeren Export wieder zu heben,
weil damit die deutſche Wirtſchaft in den Stand geſetzt wird,
Rohſtoffe und Waren des Auslandes in entſprechender Menge und
auf die Dauer aufzunehmen. Nur an einer Stelle darf man an
dieſen Ueberlegungen bewußt eine Ausnahme machen, nämlich in
der Frage der Ernährung, denn den notwendigſten Bedarf für
die Ernährung des eigenen Volkes durch Erzeugung im Lande
ſicherzuſtellen, iſt eine gebieteriſche Forderung, die aus der
macht=
politiſchen Ungleichheit in der Welt reſultiert. Allein in dem
Spielraum zwiſchen dem für die Ernährung Lebensnotwendigen
und dem, was der Lebensſtandard eines ziviliſierten Volkes
ver=
braucht, liegen große Möglichkeiten für den Handelsverkehr. Dies
zeigen die Verträge die in der letzten Zeit mit unſeren
verſchie=
denen Nachbarländern geſchloſſen werden konnten. Der
Lebens=
ſtandard eines ſchaffenden Volkes ſpielt bei der Ordnung eine
ganz bedeutende Rolle. Es muß ſehr nachdenklich ſtimmen, wenn
ein Land mit unverſtändlich niedrigen Exportpreiſen den
Welt=
marktverkehr ſtört und gleichzeitig in lohnpolitiſcher und
ſozial=
politiſcher Hinſicht rieſige Unterſchiede gegenüber anderen
Export=
ländern aufweiſt. Wenn der Führer des neuen Deutſchland in
ſtaatspolitiſcher Weitſicht verlangt, daß der Lebensſtandard des
deutſchen Volkes nicht primitiver geſtaltet werden ſoll, ſo müſſen
ſich andere Staatsführungen überlegen, wie ſie die großen
Unter=
ſchiede in dem Lebensſtandard vermindern können. Wenn ich
die=
ſen Geſichtspunkt beſonders unterſtreiche, ſo tue ich dies deshalb,
weil ich mir von einer Aktivität auf dieſem Gebiet einen
weſent=
lichen Beitrag zur Ordnung der Wirtſchaft der Welt verſpreche.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Bexantwortlich für Polinik und Wirtſcha :: Rudolf Mauve: für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe;für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; ür den Sandel: Dr. C. 6. Quetſch; für Sport: Karl Böhmann; ſür „Die
Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette: für den
Anzeigen=
teilund geſchäftlicheMitteilungen: Wtlly Kuhle, ſämtl. inDarmſtadt. D.A III. 84 28260
Druck und Verlag: L. C. Wit lich. Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird. Garantie der Rückſendung n icht übernommen.
Sprechſtunden der Redaltion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
An den Aktienmärkten war zu Beginn der Berliner Börſe
gegenüber dem Vortag kaum eine nennenswerte Veränderung
feſtzuſtellen. Bei dem weiter eng begrenzten Geſchäftsumfang
wurde die Kursgeſtaltung ſchon von kleinſten Aufträgen nach der
einen oder anderen Seite beeinflußt. Im allgemeinen bleibt die
Stimmung jedoch freundlich, zumal aus der Wirtſchaft
zuverſicht=
lich ſtimmende Meldungen vorliegen, ſo u. a. über die
Beſchäfti=
gungslage der Induſtrie, die im März nach dem Bericht des
Sta=
tiſtiſchen Reichsamts bedeutend ſtärker als in irgend einem
an=
deren Monat des letzten Jahres geſtiegen iſt, über eine Erhöhung
des Ruhrkohlenabſatzes um 30 Prozent gegenüber der gleichen
Vorjahrszeit und eine 20prozentige Abſatzſteigerung bei dem
größten mitteldeutſchen Elektrizitätsunternehmen, der
Elektrizi=
tätswerk Sachſen=Anhalt AG. Das Börſenintereſſe konzentrierte
ſich jedoch auch heute wieder auf den Markt der Neubeſitzanleihe.
Die Bewegung dieſes Papiers, die zu einer Stellungnahme des
Börſenvorſtandes geführt hatte, hat auch der Tagespreſſe Anlaß
zu Kommentaren gegeben, die von der Börſe geteilt
aufgenom=
men wurden und nicht zu einer Beruhigung des Marktes
beige=
tragen haben. Nachdem der Kurs vorbörslich bis auf 18 Prozent
(nach 19½ am geſtrigen Börſenſchluß) gedrückt war, konnte die
erſte Notiz mit 18,65 zuſtandekommen, doch dürften
Interventio=
nen vorgenommen worden ſein. Immerhin konnte nach der
er=
folgten Notiz auf dieſer Baſis eine gewiſſe Beruhigung
verzeich=
net werden.
Am Rentenmarkt bleibt es weiter ſtill, die
Schwankun=
gen der Neubeſitzanleihe, die zuletzt mit 18,20 nach 18,65 gehandelt
wurde, wirken hier verſtimmend. Privatdiskontſatz unverändert
33 Prozent.
An der Frankfurter Börſe hielt die Geſchäftsſtille an. Die
Geſamthaltung war aber bis auf wenige Ausnahmen
widerſtands=
fähig. Die Mehrbeſchäftigung der deutſchen Induſtrie, der weitere
Rückgang der Arbeitsloſigkeit und ſonſtige Anvegungen wirkten
ſich günſtig aus, jedenfalls lagen eine Reihe von
Publikumsauf=
trägen vor. Die Neubeſitzanleihe lag über 1 Prozent ſchwächer,
nachdem ſie vorbörslich ſogar noch etwas über Vortagshöhe
(1958 Prozent) gehandelt worden war. Der Anlaß für den neuen
plötzlichen Rückgang war in verſchiedenen Preſſeäußerungen zum
Thema Neubeſitz gegeben. Altbeſitzanleihe waren leicht erhöht,
ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen behauptet, desgleichen
Stahl=
verein=Obligationen. JG. Farbeninduſtrie zogen in Erwartung
der bevorſtehenden Generalverſammlung ½ Prozent an
Reichs=
bankanteile verloren ½ Prozent, auch Schiffahrtswerte bröckelten
bis ½ Prozent ab. Infolge der Geſchäftsſtille verzögerte ſich an
den meiſten Märkten die Feſtſtellung der erſten Kurſe, im freien
Markt hörte man jedoch eher etwas freundlichere Kurſe. Im
Ver=
laufe ſtagnierte das Geſchäft nahezu vollkommen, die Kurſe waren
kaum verändert. Am Rentenmarkt ſchwankten Neubeſitz bei
klei=
nem Geſchäft zwiſchen 18,55—18,75 Prozent (18,60 Prozent). Die
übrigen Reichswerte lagen unverändert. Goldpfandbriefe waren
teilweiſe etwas leichter. Stadtanleihen waren überwiegend weiter
angeboten und bis 1 Prozent teilweiſe bis 1½ Prozent niedriger.
Von fremden Werten lagen Schweitzer Nebenwerte 1—2 Prozent,
Liſſaboner Stadtanleihe mit 47 um 3½ Prozent feſter. Am
Kaſſa=
markt waren Frankf. Hyp.=Bank angeboten, die Taxe lautete
unter Berückſichtigung des Dividendenabſchlags zirka 70 nach
geſtern 77½ Prozent. Tagesgeld war etwas gefragt und wurde
auf 3½ (3½) Prozent erhöht.
Die Abendbörſe wurde ſchon bei Eröffnung nur von der
Be=
wegung der Neubeſitzanleihe beherrſcht, in der erneut ſtarkes
An=
gebot vorlag, dem jedoch auch auf der ermäßigten Baſis etwas
Kaufneigung gegenüberſtand, ſo daß ein weiterer Verluſt zunächſt
vermieden werden konnte. Zum erſten Kurs von 16½ nach 16½
Prozent ſollen etwas über eine Million umgegangen ſein. Auf
den übrigen Marktgebieten des Aktien= und Rentenmarktes war
die Haltung ausgeſprochen luſtlos und die Kurſe waren kaum
ver=
ändert.
Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futermittel vom
25. April. Knappes Angebot in Weizen= und Roggenexportſcheinen
gibt dem Getreidemarkt weiterhin das Gepräge. Bei guter
Nach=
frage waren erneut Preisbeſſerungen zu verzeichnen. Für
Brot=
getreide hat ſich die ſtetige Grundſtimmung erhalten, beſonders
für Roggen in verſchiedenen Landesteilen beſteht beſſere
Nach=
frage. Weizen wurde zu Futterzwecken aufgenommen. An den
Oder=Stationen iſt das Geſchäft durch die hohen Waſſerfrachten
noch immer beeinträchtigt. Das Angebot in Mehl bleibt vorſichtig,
da die Mühlen die endgültige Feſtſetzung der Kontingente
ab=
warten wollen. In Hafer liegt auf erhöhtem Preisniveau
ver=
einzelt mehr Angebot vor, die Marktlage iſt jedoch behauptete
Gerſte in Induſtrie=Sorten etwas gefragt.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 25. April. Am heutigen
Getreidegroßmarkt hielt ſich das Geſchäft faſt allgemein in engſten
Grenzen, insbeſondere Brotgetreide lag nahezu geſchäftslos.
Le=
diglich in Roggen zeigten die Provinzmühlen hier und da etwas
Kaufmeinung. Der Futermittelmarkt zeigte weiter feſte Haltung,
das Geſchäft hat aber eine unverkennbare Beruhigung erfahren.
Die Preiſe lagen dennoch meiſt etwas höher, auch Hafer, der um
1 RM. anzog. Am Mehlmarkt überraſchte in Anbetracht des zu
Monatsanfang hinzukommenden Zuſchläge von 0.30 RM. pro
Sack das minimale Geſchäft. Roggenmehl war ſeitens der zweiten
Hand drängender und billiger angeboten. Es notierte (Getreide
je Tonne, alles übrige je 100 Kg.) in RM.: Weizen 203,00
no=
minell (Mühlenpreis), Roggen 173,00, Sommergerſte 170—172,50.
Hafer 162—164, Weizenmehl Spez. 0 mit Austauſchweizen 29.70
bis 30,25, dto ohne 28.20—28,75 Roggenmehl 0—60proz, 24 bis
24,50, dto. ſüdd. Spez. 0 24,50. Weizenkleie 11, Weizenfuttermehl
11.90, Roggenkleie 11,20, Soyaſchrot 15,65, Palmkuchen 14,15,
Erd=
nußkuchen 16,50—16,75, Treber 14,20, Trockenſchnitzel 10.15, Heu
6, Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebündelt 2.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Konſervenfabrik Joh. Braun AG., Pfeddersheim b. Worms,
Wie der Fwd. erfährt, hat das Ende dieſes Monats abgelaufene
Geſchäftsjahr 1933/34 der Joh. Braun AG., Pfeddersheim bei
Worms, unter den bekannten ungünſtigen
Konkurrenzverhältniſ=
ſen in der Konſerveninduſtrie mit ausgeſprochenem Preisdrucke
gelitten. Von dem im Berichtsjahre erfolgten Zuſammenſchluß zur
„Wirtſchaftlichen Vereinigung der deutſchen Obſt= und
Gemüſe=
verwertungsinduſtrie” wird künftig die Vermeidung der
Ueber=
produktion und eine Marktgeſundung erwartet. Die
Abſchlußaus=
ſichten für 1933/34 geſtatten vorausſichtlich nach den üblichen
Ab=
ſchreibungen eine im weſentlichen ausgeglichene Erfolgsrechnung,
während im letzten Jahr nach der vorangegangenen
Kapitalſanie=
rung die Dividendenzahlung mit 4 Prozent wieder aufgenommen
worden war. Der günſtige Finanzſtatus hat ſich gegen das
Vor=
jahr kaum verändert. Die Geſchäftslage iſt ſeit einiger Zeit beſſer.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Zwiſchen dem Beſitzerkonſortium des Stahlwerks Becker AG.,
Willich b. Krefeld, und der Deutſche Edelſtahlwerke AG., Krefeld,
wurde ein Abkommen geſchloſſen, das die pachtweiſe Uebernahme
einzelner Betriebe des Stahlwerkes Becker durch die Deutſchen
Edelſtahlwerke vorſieht.
In einer in Donaueſchingen abgehaltenen Tagung der
Mit=
glieder des Verbandes der Uhrenfabriken und verwandten
In=
duſtrien des Schwarzwaldes wurde die Auflöſung des ſeit 1906
beſtehenden Verbandes beſchloſſen 1921 wurde der Verbandsſitz
bekanntlich nach Donaueſchingen verlegt. 1933 im Zuge der
Gleich=
ſchaltung nach Schwenningen a. N.
Der Verband deutſcher Herdfabrikanten hat die Grundrabatte
in der Weiſe neu geregelt, daß Eiſenwarenhändler mit offenem
Laden oder Kohlenherdlager 30 Prozent, ohne offenen Laden und
ohne Kohlenherdlager 20 Prozent, Schmiede, Klempner, Schloſſer,
Inſtallateure und Töpfer mit Kohlenherdlager 30 Prozent, ohne
Kohlenherdlager 20 Prozent Rabatt erhalten, Möbelhändler, die
vor dem 1. 1. keine Kohlenherde bezogen haben, dürfen vom
Ver=
band nicht mehr beliefert werden.
Ab 25. April 1934 gelten folgende Preiſe für
Kupferhalb=
zeug (in RM. jie 100 Kg. für Abſchlüſſe auf 100 Kg.): Bleche:
77,75 (77,50), Rohre: 93,75 (93,50), Drähte und Stangen: 70,75
(70,50).
Die Belgiſche Nationalbank hat entſprechend einem in der
Vorwoche gefaßten Beſchluß den Diskontſatz von 3½ Prozent auf
3 Prozent und zwar mit Wirkung vom 26. April ab herabgeſetzt.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 25. April für eine Unze
Feingold 135 ch 6½ d — 86,8145 RM., für ein Gramm Feingold
demnach 52,2932 4 — 2,79115 RM.
Berliner Kursbericht
vom 25. April 1934
Beutſche Dunr and Bibronto-Gefeaſcaft
Deviſenmarkt
vom 25. April 1934
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llohzd
A. c.6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Heutſche Cont. Gas
Vat
57.-
60.25
26.50
30——
26.25
127.75
66.—
119.—
76.—
138.75
120.75
D
Gektr. Lieferung
J. 6. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſtf.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppell
41125
97.50
138.125
62.50
96.50
88.50
71.625
68.-
106.—
61.125
93.35
64. 625
45.25
64.75
Mee
Rütgerswerke 54.50
Salzdetfurth Ka= 1
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali 106.25
Agsb.=Nnrb. Maſch,
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Berke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
J
141.—
19.50
42.—
18.25
94.375
31.—
88.25
74.—
104.—
Buenos=Aires
Kanada.
Japan
Kairo
Iſtanbul
London
New York
Rio de Janeiro
uruguah.
Amſterdam
Athen
Brüſſel
Budapeſt
Danzig
Helſingfors
Währung
1 Pap. Peſo
1egnad. Doll,
1 en
1äghpt. 2
1 türk. 2
1 2.Stg.
1 Dollar
1 Milreis
1 Goldpeſo
100 Gulden
100 Drachm.
100 Belga.
100 Bengö
100 Gulden
100 finn. Mr.
Geld Brieff
2.498
0.5d
3.175
2.021
12.795
2.491
6.214
1.149
169.43
2.4a5
58.54
ei.s7
5.649
0.598 0.602
2.50o
0.758
13.205
2.025
12.825
2.39:
0.216
1.15
169.7
2.4891
58.66
g1.73
5.sSI
Italien
Jugoſlawien
Kopenhagen
Liſſabon
Oslo
Paris
Prag
Fland
Riga
Schweiz
Sofia.
Spanien
Stockholm
Tallinn Eſtl.
Wien
Dmrr,
100 Lire
100 Dinar
100 Kronen
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes
100 Tſch. Kr.
100 isl. gr.
100 Lats
100 Franken
100 Leva
100 Peſetas ſ=
00 Kronen
100 eſtl. Kr.
100 Schilling!”
Ret
5.6641 5.618
11.66
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Brief
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79.32 79.98
81.13
3.047 8.053
34.25 134.31
65.98 6s. 12
6e.57
7.20 147.30
Burmftädter und Kartonktoane Burmfrabe, oiläne oit Areobner Bunt
Frankfurter Kursbericht vom 25. April 1934.
Keee
„ Gr. IIp. 1934
„. 1988
„.. 1988
„. . 1937
„ 1938
„ Gruppe I
6%Dtſch. Reichsanl.
68.
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5½%Intern. , v.30
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6%Bayern .. v.27
6%Heſſen. . . . v. 29
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6%Thüringen v. 27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze .......
5% Dt. Reichspoſt
Schätze. ...
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„ (Neubeſitz)
Deutſche
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bietsanleihe ....
6%Baden=Baden.
6%Berlin ... v.24
68 Darmſtadt . ..
6%Dresden .. v.26
3%0 Frankfurt a. M.
Schätze v.29
b.26
6%
6%Mainz... .. . . .
6%Mannheim v. 27
63München . b.29
6%Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Lanbesbk.
6 % „ Goldoblig.
103.25
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98.5
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92.25
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100.9
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3 beſ. Landes-
Hhp.=Bk.=Liquid.
43%
Komm. Obl. ...
6% Preuß. Landes=
Pfb. Anſt. G.Pf.
6% Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr: f.
Heſſ. Glbobl. R.11
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82Kaſ. Landesrd.
Goldpfbr. ...
16%Naſſ. Landesbk.
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Dt. Komm.
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mel=Ablöſ.-Anl.
FAusl. Ser.
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Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6%Berl. Hyp.=Bk.
2o „ Lig.=Pfbr.
8%Frkf. Hhyp.=Bk.
½2% „ Lig. Pfbr.
Goldoblig.
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20 n Lig.=Pfbr.
2Mein.=Hyp.=Bl.
5½% „„Lig. Pfbr.
62 Pfälz. Hhp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
16%Rhein.Hyp. Bk.
5½% „ Lig. Pfbr.
6% „ Goldoblig.
62 Südd. Boden=
Ereb.=Bank
5½% n Lig. Pfbr
6%Württ. Hyp..B.
90.5
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83
Ase
90.75
94.5
112.75
181.
89.75
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90.5
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GDaimler=Benz.
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16%Mainkr.=W.b.26
88Mitteld. Stahl.
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F. G. Farben Bondsl.
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Aktien.
Recumulat. Fabrikl
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93.75 AndregeNoris Bahn!
911, Aſchaffbg. Brauerei!
Zellſtoff
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90.75 Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F. P.
Berl. Kraft u. Lichtl1
Buderus Eiſen..
94.5 Cement H(idelberg 1
Kaulſtadt .
*
95.5
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3.9
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25.75
123
66.25
127.75
71.25
100.75
112.5
7.G. Chemie. Baſell
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für den Reſt der noch laufenden Beſtandszeit, alſo
bis 31. März 1937, im „Darmſtädter Hof”, hier,
öffentlich verpachtet werden.
Der Bezirk umfaßt eine Fläche von 257 ha.
Feld und 165 ha. Wald, er wird begrenzt — nach
Weſten von der Alten Groß=Gerauerſtraße, nach
Norden von den Gemarkungen Büttelborn und
Veiterſtadt, nach Oſten von dem fiskaliſchen Wald
Trieſch, Weigandsbuſch, Harras und nach Süden
von dem Alten Darmſtädterweg.
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Faſanen, Kaninchen und Feldhühnern vorhanden,
auch iſt im Winter Gelegenheit zur Entenjagd
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boten. Der Bezirk iſt ſowohl mit der Staatsbahn
als auch mit der Elektriſchen in einigen Minuten
zu erreichen.
Griesheim, den 24. April 1934.
Bürgermeiſterei
Feldmann.
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