Einzelnummer 15 Pfennige
N4
Nr
Tadtr
A
Tat
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Nummer 103
Sonntag, den 15. April 1934.
196. Jahrgang
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Die Suftande n Benessoorf.
Beſichtigung endlich geſtakkek. — Von 270 inhafkierken Inſaſſen 265 Nakionalſozialiſten. — Ohne Angabe
von Gründen in Haff. — Zeit der Gefangenhaltung unbegrenzi. — Allerſchärfſte Ueberwachung.
Die Eindrücke.
In der Zwiſchenzeik die gröbſten Übelſtände beſeitigt
DNB. Berlin, 14. April.
Nachdem ſich die öſterreichiſche Regierung Dollfuß lange
ge=
weigert hatte, ausländiſchen Preſſevertretern, u. a. auch
Ver=
tretern der reichsdeutſchen Preſſe, die Beſichtigung des
Wöllers=
dorfer Konzentrationslagers zu geſtatten, hat ſie dieſe
Beſich=
tigung nun endlich genehmigt. Sie fand am geſtrigen Freitag
ſtatt. Die Regierung hat Zeit genug gehabt, in
der Zwiſchenzeit die größten Uebelſtände, die
die öffentliche Weltmeinung in ſo hohem Maße erregen mußten,
zu beſeitigen. Auch der berüchtigte
Lagerkom=
mandant iſt inzwiſchen abgelöſt worden. Der neue
Lagerkommandant hat ſeinen Poſten am 12. April angetreten.
Ebenſo iſt der Kantinenwirt Kirchner, deſſen üble
Wirtſchaft ſo große Empörung ausgelöſt hatte, durch einen
anderen Wirt erſetzt worden.
Ueber die Eindrücke, die die öſterreichiſche Regierung den
Vertretern der Weltpreſſe am geſtrigen Freitag in Wöllersdorf
geſtattete, liegen folgende Berichte vor:
Ungewiſſes Schickſal.
DNB. Wien, 14. April.
An der Beſichtigung nahmen auf Grund der Beſtimmungen
des Sicherheitsminiſteriums je 2 Mitglieder vier verſchiedener
Verbände der Auslandspreſſe teil, von deutſcher Seite der
Vor=
ſitzende des Verbandes der reichsdeutſchen Preſſe Dr. Hartmeyer
und der Wiener Vertreter des DNB. Die Beſichtigung dauerte
2½ Stunden und fand unter Führung höherer Beamten der
Staatspolizei, des Bundespreſſedienſtes des Lagerkommandanten
Gragel und des Spitalarztes ſtatt. Das Konzentrationslager,
eine frühere Munitionsfabrik, iſt mit doppeltem Drahtverhau
umzogen. Die Bewachung im Lager ſelbſt wird von der
Gen=
darmerie (90. Gendarmen) ausgeübt, während die Heimwehr
(600 Mann) für die äußere Bewachung des Lagers verwandt
wird. Im Lager befinden ſich nach Angaben des Kommandanten
270 Häftlinge, davon 265 Nationalſozialiſten und 5
Sozialdemo=
kraten, ſämtlich öſterreichiſche Staatsangehörige.
Unker den Häflingen ſind Profeſſoren, Akademiker,
Skudenken, Handwerker und Arbeiter.
Im Lager ſind, den Angaben nach 47 Fälle von
Ruhr=
erkrankungen vorgekommen; ſämtliche Erkrankten wurden
in=
zwiſchen nach Wien ins Spital gebracht. 20 von ihnen ſollen
wieder entlaſſen worden ſein. Die bekannten
nationalſozialifti=
ſchen Führer Schattenfroh und die drei Brüder Frauenfeld
be=
fanden ſich während der Beſichtigung im Wiener Franz=Joſeph=
Spital und ſollen in den nächſten Tagen nach Wöllersdorf
wieder zurückgebracht werden.
Die Häftlinge ſind in Einzelbaracken untergebracht zu vier
bis fünf in einem Zimmer. Der Bezug von Büchern,
Schach=
ſpielen und Zeitungen — ſelbſtverſtändlich nur die unbedingt
regierungstreue Preſſe — iſt geſtattet, die Korreſpondenz iſt
täg=
lich für jeden Häftling im Ausmaß von einem Brief und zwei
Karten erlaubt. Die ein= und ausgehende Korreſpondenz der
Häftlinge wird vom Lagerkommandanten zenſiert. Die
Zuſen=
dung von Lebensmittelpaketen, die bis Anfang
Januar zuläſſig war, iſt jetzt eingeſtellt worden. Nur zu
Oſtern war die Zuſendung in geringem Umfange geſtattet.
Da=
gegen iſt die Zuſendung von Zigaretten erlaubt.
Während der Beſichtigung fand ſich Gelegenheit, mit den
Häftlingen ins Geſpräch zu kommen, jedoch nur unter der
un=
mittelbaren ſtrengen Kontrolle der zahlreichen, die Beſichtigung
begleitenden Beamten. Hierbei wurde zunächſt grundſätzlich
mit=
geteilt, daß
Fragen polikiſchen Charakkers verboken
ſeien. Im Laufe der Unterredung wurde von den
begleitenden Beamten die Weiterführung des
Geſpräches wegen angeblich politiſcher Fragen
unterbunden, bei Fortführung ſogar ſofortige
Beendigung der Beſichtigung in Ausſicht
ge=
ſtellt.
Zu den verbotenen Fragen politiſchen Charakters gehörte
auch die Frage nach der Urſache der Verhaftung, jedoch wurde
in den Geſprächen regelmäßig von den Häftlingen gerade dieſe
Frage aufgenommen. Aus ſämtlichen Unterhaltungen ergab ſich
der übereinſtimmende Eindruck, daß die Häftlinge über
die Urſache ihrer Verhaftung auch nicht die
ge=
ringſte Ahnung hatten.
Immer wieder betonten ſie, daß
ihre Verhaftung nur wegen ihrer Geſinnung erfolgt
ſein könne und daß ihnen irgendeine Straftat nicht zum
Vor=
tvurf gemacht werden könne. In einzelnen Fällen ſind die
Häft=
linge wegen des Singens des Horſt=Weſſel=Liedes oder wegen
des Anklebens von Hakenkreuzen bereits ſeit Monaten im
Kon=
zentrationslager. Die Ueberzeugung von der Ausſichtsloſigkeit,
in abſehbarer Zeit freigelaſſen zu werden, und das Fehlen jeder
Mitteilung über das Ende ihrer Haft bewirkt unter den
Häft=
lingen im allgemeinen eine ſehr gedrückte Stimmung.
Beſondere Erregung herrſcht anſcheinend über die
Unklar=
heiten, die ſich aus der Verfügung ergeben, wonach die Häftlinge
durch eine „Lohalitätserklärung” ihre Haft beenden könnten.
Zeitungsartikeln hatten die Häftlinge entnommen, daß die Unter=
zeichnung der Lohalitätserklärung die ſofortige Freilaſſung zur
Folge haben werde. Dieſe Vermutung hat ſich nach Darſtellung
der Beamten als ein Irrtum erwieſen.
Die Unkerzeichnung der Loyalikätserklärung iſt nur
eine der verſchiedenen Bedingungen der Freilaſſung,
zu denen auch noch „gute Führung” ſowie die Klärung der
allgemeinpolitiſchen Verhältniſſe gehören. Uebereinſtimmend
wurde von den Häftlingen ausgeſagt, daß zwiſchen ihnen und
der Gendarmerie ein gutes Einvernehmen herrſcht. Dagegen
äußerten ſie ſich teils erregt, teils haßerfüllt gegenüber den
Heimwehren, die nach ihren Mitteilungen häufig eine
provo=
zierende Haltung einnehmen, unmittelbar vor den Häftlingen
Schimpflieder über Deutſchland und den Nationalſozialismus
ſingen und die Gendarmerie gegen die Häftlinge zu verhetzen
und ſie von ihrer korrekten Haltung abzubringen ſuchen. Der
Lagerkommandant teilte mit, daß bisher kein einziger Häftling
entflohen und es zu keinen Revolten gekommen ſei. Dagegen
wird zugegeben, daß in der Zeit um Weihnachten ein
Hungerſtreik von einigen Tagen ausgebrochen
war. Von den in der Lagerordnung vorgeſehenen
Diſziplinar=
ſtrafen, die bis zur Dunkelhaft gehen, ſei bisher kein Gebrauch
gemacht worden. Die Frage der Verpflegung ſcheint bisher
erhebliche Schwierigkeiten bereitet zu haben.
Nach den Ausſagen der Häftlinge war die Verpflegung durch
den kürzlich entlaſſenen Kantinenwirt Kirchner völlig
un=
genügend und ſchlecht. Die Gefangenen erklärten, heute zum
erſten Mal einen genießbaren Kaffee erhalten zu haben. Sie
müſſen 6 Schillinge je Tag entrichten, doch kann der Betrag in
den meiſten Fällen nicht eingebracht werden. Die Häftlinge
haben die Möglichkeit, bis zu 14 Tagen Urlaub zu nehmen gegen
Abgabe der Loyalitätsverpflichtung und ehrenwörtlichen
Zuſiche=
rung, zurückzukehren. Der Urlaub wird bei Krankheit,
Todes=
fällen und geſchäftlichen Notwendigkeiten gegeben. Bisher haben
alle bis auf 2 Beurlaubte die Verpflichtung zur Rückkehr
ein=
gehalten. Die fünf Sozialdemokraten befinden ſich in einer
Sonderbaracke und kommen mit den Nationalſozialiſten in keine
Berührung.
Offener Prokeſt der Gefangenen.
DNB. London, 14. April.
Mehrere ausländiſche Journaliſten haben das große
öſter=
reichiſche Konzentrationslager in Wöllersdorf beſucht, wo 265
Nationalſozialiſten feſtgehalten werden. Die engliſchen
Bericht=
erſtatter melden daß ihre Eindrücke nicht allzugünſtig waren.
Sämtliche Inſaſſen des Lagers, ſo ſchreibt der „Daily Telegraph”
wurden ohne irgendeine beſondere Beſchuldigung verhaftet, und
die Zeit ihrer Gefangenhaltung iſt unbegrenzt. Im Winter
müſſe Wöllersdorf, ein ſchrecklicher Platz ſein. 40 Inſaſſen,
darunter Alfred Frauenfeld, ſind an der Ruhr erkrankt und
mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Die Nahrung iſt
ungenügend, was zu mehreren Hungerſtreiks geführt hat. Eine
der Hauptbeſchwerden der Inſaſſen beſteht darin, daß das
Singen verboten iſt. Während des Beſuches der Journaliſten
ereignete ſich ein kleiner Aufruhr unter den Inſaſſen. Ein
bär=
tiger Nationalſozialiſt ſchritt auf den Lagerkommandanten zu
und verlangte unter dem Beifall ſeiner Mitgefangenen ſeine
Entlaſſung. Er erklärte, ſeit vier Wochen habe er vergebens
ge=
beten, ſeine Frau ſehen zu dürfen. Der Lärm ſei immer größer
geworden, ſo daß der Lagerkommandant die Journaliſten voller
Beſtürzung nach einem anderen Teil des Lagers brachte, wo
fünf Sozialdemokraten interniert ſind. Die Zahl der
Lager=
wache iſt doppelt ſo groß wie die der Inſaſſen und beſteht aus
600 Heimwehrleuten und 16 Landjägern.
Mündliche Vorſtellung
des deutſchen Geſandken in Prag.
DNB. Prag, 14. April.
Der Prager deutſche Geſandte Dr. Koch ſprach am 14. April,
vormittags, bei dem bevollmächtigter tſchechoſlowakiſchen Miniſter
Dr. Krofta im Prager Außenminiſterium vor, um auch noch
mündlich auf die bedauerlichen Folgen, die die Manes=Ausſtellung
mit ihren Verunglimpfungen Deutſchlands haben könne,
hinzu=
weiſen.
Miniſter Krofta ſagte Entgegenkommen bei der ſofort
an=
zuſtellenden Prüfung der Ausſtellungsobjekte und Abhilfe zu.
Die Karikakur des Reichskanzlers
aus der Prager Ausſtellung enkfernk.
Wie die „Lidove Noviny” melden, hat die Verbalnote des
deutſchen Geſandten Dr. Koch das Ergebnis gehabt, daß
Mini=
ſter Dr. Krofta ſeiner Umgebung erklärte, er könne ſich nicht in
eine künſtleriſche Angelegenheit, wie ſie die Ausſtellung darſtelle,
einmiſchen. Krofta habe aber durch die Vermittlung eines
Be=
amten des Außenminiſteriums den Verein Manes erſucht, aus
dem Ausſtellungsfenſter das Bild des Reichskanzlers Hitler zu
entfernen, das vor allem den Anlaß zu dem deutſchen Schritt
ge=
geben hat.
Das Blatt bemerkt dazu: Die Entfernung des Bildes ſtellt
lediglich ein Entgegenkommen der Ausſtellungsleitung dar. Ein
neues Karikaturenarrangement mit Stalin, Dollfuß und
einhei=
miſchen Politikern wurde veranſtaltet. Im Innern der
Ausſtel=
lung hat man nichts geändert.
*Die Woche.
Die Zahl der deutſchen Arbeitsloſen iſt um weitere 570000
geſunken. Rund 6 Millionen zählte das Heer der Arbeitsloſen in
Deutſchland zu Beginn des Jahres 1933. Heute nach fünfviertel
Jahren iſt es auf 2,8 Millionen, alſo etwa die Hälfte,
zuſammen=
geſchmolzen. Das iſt mehr wie ein Anfang, auch wenn wir erſt
gerade am Beginn der zweiten Phaſe unſeres Kampfes gegen
die Arbeitsloſigkeit ſtehen, das iſt ein gewaltiger, alle
Erwar=
tungen übertreffender Erfolg, ein Erfolg, der herbeigeführt
wurde durch kluge und entſchloſſene Maßnahmen der deutſchen
Reichsregierung, der ermöglicht wurde durch die opferbereite
Mitarbeit der geſamten deutſchen Wirtſchaft, des geſamten
deut=
ſchen Volkes. Wir haben uns in den ſchweren Jahren, die wir
nach dem Zuſammenbruch im Jahre 1918 erlebten, die
Super=
lative abgewöhnt. Ein gewiſſenhafter Chroniſt ſollte überhaupt
ſehr vorſichtig mit Superlativen umgehen, da er ſich ſtets deſſen
bewußt ſein muß, daß er durch hymniſche Lobpreiſungen die
Arbeit der verantwortlichen Staatsmänner in ſchwierigen Lagen
nur erſchwert. Der Erfolg des Kampfes gegen die
Arbeitsloſig=
keit aber iſt ſo gewaltig, daß es ſchwer iſt, Superlative zu
ver=
meiden. Er beweiſt, was einer mit unbeſchränkter Autorität
ausgeſtatteten Regierung möglich iſt, die klug und entſchloſſen
handelt. Daran ändern mißgünſtige Kommentare der
auslän=
diſchen Preſſe nicht das geringſte. Gewiß, die Zahl von 2,8
Mil=
lionen gibt nur den Stand der bei den Arbeitsämtern gezählten
Arbeitsloſen wieder. Die Statiſtik gibt keinen Aufſchluß über
Vollbeſchäftigte und Kurzarbeiter. Aber der Reichskanzler hat
ja in ſeiner Rede von Unterhaching mit vollem Recht betont,
daß es zunächſt einmal darauf ankomme, die Arbeitsloſen wieder
in den Produktionsprozeß einzugliedern, und daß man dann,
wenn das geglückt, mit dem gleichen Nachdruck beſtrebt ſein
werde, den Lebensſtandard des deutſchen Arbeiters zu heben.
Man würde auch der Entwicklung keineswegs gerecht, wenn
man ſie allein vom wirtſchaftlichen Standpunkt aus
betrach=
ten wollte. Faſt ebenſo bedeutſam iſt die moraliſche Wirkung.
Der Arbeitsloſe, der, in den Produktionsprozeß wieder
einge=
gliedert, ſein wenn auch vielleicht zunächſt nur karges Brot durch
eigene Arbeit verdient, iſt nicht mehr der von der
Allgemein=
heit unterſtützte, nicht mehr der Staatsrentner. Und was das
bedeutet, kann nur der ermeſſen, der weiß, wie ſtark gerade die
beſten Elemente unter den Arbeitsloſen unter dem Gefühl
dieſes untätigen Rentnerdaſeins gelitten haben. Sozial und
menſchlich iſt es nicht entſcheidend, wie hoch der Arbeitslohn
über der bisher bezogenen Arbeitsloſen= oder Kriſenunterſtützung
liegt, ſondern unendlich bedeutſamer iſt das Bewußtſein, wieder
auf ſich ſelbſt geſtellt zu ſein und nützliche Arbeit leiſten zu
können. Und graue Hoffnungsloſigkeit laſtet nicht mehr auf
Mil=
lionen unſerer Volksgenoſſen.
Die Belebung unſeres Binnenmarktes iſt eine Tat der
deut=
ſchen Regierung. Es ſind nicht die Auswirkungen eines
Ab=
ebbens der Weltwirtſchaftskriſis, die wir verſpüren. Das
be=
weiſen die Verhältniſſe in den großen Wirtſchaftsländern der
Welt, das beweiſt auch ein Blick auf unſere
Außenhandels=
ſtatiſtik. Vor ein außerordentlich ernſtes Problem ſehen wir uns
in dieſer Beziehung geſtellt. Deutſchland, dem man zu
Ver=
ſailles ſeine Kolonien geraubt, iſt ein Land ohne Rohſtoffbaſis.
Die Rohſtoffe, welche die deutſche Induſtrie verarbeitet, müſſen
zum großen Teil aus dem Ausland eingeführt werden; ſie
müſſen mit fremden Deviſen bezahlt werden oder genauer geſagt
durch eine Ausfuhr, die allein uns dieſe fremden Deviſen liefern
kann. Die ſtarke Belebung der deutſchen Wirtſchaft, des deutſchem
Binnenmarktes, bedingt naturgemäß eine ſtarke Einfuhr von
Rohſtoffen. Die erhöhte Einfuhr aber konnte bisher nicht durch
eine gleichzeitige Erhöhung der Ausfuhr ausgeglichen werden.
Dadurch iſt eine höchſt unerfreuliche Lage entſtanden, die
zwangs=
läufig zu neuen Transferverhandlungen führen mußte. Wir
müſſen von unſeren ausländiſchen Gläubigern, insbeſondere
von unſeren ausländiſchen Rohſtofflieferanten. Verſtändnis
da=
für verlangen, daß man entweder die Märkte der Gläubiger=
Länder der deutſchen Ausfuhr in erhöhtem Maße öffnen muß,
oder daß wir unſere Zahlungen in deutſcher Währung leiſten,
und zwar in einer Weiſe, die einen Druck auf die deutſche
Mark von außen her ausſchließt. Auf Grund des Ergebniſſes
der Baſeler Vorverhandlungen mit den in erſter Linie in Frage
kommenden Ländern iſt nunmehr für Ende des Monats eine
Transfer=Konferenz vorgeſehen, die in Berlin zuſammentreten
wird. Es iſt zu hoffen, daß auch bei den kommenden
Verhand=
lungen die Stimme der Vernunft durchdringt. „Do ut des”
heißt es nicht nur bei außenpolitiſchen, ſondern insbeſondere
auch bei wirtſchaftlichen Verhandlungen. Die Wiederbelebung
der deutſchen Wirtſchaft iſt nicht nur für uns von Bedeutung.
Sie kann zum entſcheidenden Faktor werden für die Wirtſchaft
der anderen Völker. Man hat ja bereits vor geraumer Zeit
an=
gefangen zu begreifen, daß die furchtbare Weltwirtſchaftskriſis
der letzten Jahre nicht eine Zufallserſcheinung war, ſondern daß
ſie im weſentlichen Maße bedingt war durch den grotesken
Verſuch von Verſailles, eines der größten Wirtſchaftsvölker der
Erde vom Konto der Weltwirtſchaft zu ſtreichen.
Wir verkennen nicht, daß die Löſung der großen Fragen
der internationalen Wirtſchaft eng, ja ſchier unlöslich mit den
Fragen der Außenpolitik zuſammenhängt. Wenn die
Abrüſtungs=
konferenz ſeiner Zeit, als ſie zuſammentrat, einen Sinn haben
ſollte, ſo konnte ſie doch in erſter Linie nur den haben, an
Stelle des latenten Kriegszuſtandes, der ſeit den ſogenannten
Friedensſchlüſſen des Jahres 1919 die Welt nicht zur Ruhe
kom=
men ließ, einen wahrhaften und echten Friedenszuſtand zu ſetzen.
Die Einberufung der Abrüſtungskonferenz war kein Akt der
Menſchenfreundlichkeit, ſondern gerade in den großen
Wirt=
ſchaftsländern, in England und Amerika, hatte man klar erkannt,
daß ohne einen echten Frieden eine Bekämpfung der
Wirtſchafts=
kriſis von vornherein ausſichtslos ſein müßte, unter der die
eigenen Völker mehr und mehr zu verelenden begannen. Ueber
zwei Jahre tagt nunmehr die Abrüſtungskonferenz, ſeit
Mona=
ten kann ſie nicht leben und nicht ſterben. Das Schickſal der
großen europäiſchen Fragen wird nicht mehr in Genf entſchieden,
ſondern in London und Paris, in Rom und Berlin. An die
Stelle uferloſer Konferenzverhandlungen ſind Verhandlungen
der großen Mächte untereinander getreten. Wie ſie ausgehen,
wiſſen wir nicht. Aber ein Gutes haben ſie auf jeden Fall
ge=
habt. Sie haben die wirkliche Lage ſo weit geklärt, daß auch
geſchickteſte Rabuliſtik die Dinge nicht mehr auf den Kopf zu
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ſtellen vermag. Eindeutig iſt die Rolle, die Frankreich bei dieſen
Verhandlungen ſpielt. Das wird auch Herr Barthou bei ſeinen
verſchiedenen Beſuchen in europäiſchen Hauptſtädten empfinden.
Um ſo mehr als die franzöſiſche Wirtſchaftslage es ihm nicht
mehr wie vor zehn Jahren erlaubt, finanzielle Sorgen
ſüdoſt=
europäiſcher Staaten durch einen Scheck auf die Bank von
Frank=
reich zu beheben.
Von entſcheidender Bedeutung ſind bei alledem die zur
Zeit zwiſchen Paris und London gepflogenen Verhandlungen.
Es wäre, ſo wie die Dinge heute liegen, gewiß gewagt, zu
prophezeien. Aber man hat doch das Empfinden, daß die
Eng=
länder dieſes Mal ſehr genau wiſſen, worum es ſich handelt,
und daß man daher hoffen kann, daß ſie ſich auf das trübe
Spiel früherer Jahre nicht abermals einlaſſen. Nur eine
Löſung der europäiſchen Probleme vermag die außenpolitiſche
Lage Großbritanniens zu entlaſten. Nicht aber eine Vertagung
dieſer Löſung und erſt recht nicht eine weitere Verſchärfung der
Lage. Die Grenzen des deutſchen Entgegenkommens liegen
feſt. Die Welt weiß, daß die deutſche Regierung unter Führung
Adolf Hitlers bereit iſt, mitzuarbeiten an der Befriedung
Euro=
pas, daß ſie aber niemals Ehre und Lebensrecht der deutſchen
Nation preisgeben wird.
M.
A
Berliner Gläubiger=Konferenz
Ende April.
Am 27. April treten im Gebäude der Reichsbank die mittel=
und langfriſtigen Gläubiger Deutſchlands zu einer Beratung mit
dem Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht zuſammen. Intereſſant iſt
etwas rein Aeußerliches. Während bisher der Gaſtgeber auch
den Vorſitz derartiger Beſprechungen führte, wird diesmal
ein Ausländer die Verhandlungen leiten. Er
ge=
hört keiner der beiden Gruppen an, wird alſo ein ſogenannter
Neutraler ſein. Mag es auf den erſten Blick etwas ungewöhnlich
erſcheinen, einen Unparteiiſchen zum Konferenzvorſitzenden zu
machen, obwohl die Einladungen zu dieſer Konferenz von der
Reichsbank ausgegangen iſt, ſo beſteht doch kein Anlaß, deswegen
verſtimmt zu ſein.
Uns kann es gleichgültig ſein, wer die Verhandlungen leitet,
Denn nicht auf die Verhandlungsführung, ſondern auf die harten
Tatſachen kommt es an, die zur Debatte ſtehen und die von den
Gläubigern zu berückſichtigen ſind. Was nützen die ſchönſten
Gläu=
bigeranſprüche und Transfervereinbarungen, wenn eines Tages
beim Schuldner nichts mehr zu holen iſt. Aber ſo liegen wieder
die Dinge nicht, daß wir den Gläubigern am 27. April erklären
müſſen, es wäre aus und vorbei, ſie könnten ihre Forderungen
in den Rauch ſchreiben.
Wir haben in der Vergangenheit unerhörte Anſtrengungen
gemacht, unſere Verpflichtungen zu erfüllen. Wir ſtehen auch
gründſätzlich auf dem Standpunkt, daß alle Schulden zu
tilgen ſind. Nur wird man uns die Gelegenheit
zur Schuldenabtragung geben müſſen.
Layton hat angeſichts der Paſſivität unſeres Außenhandels
herausgerechnet, daß unſere Außenhandelsbilanz monatlich mit 60
Millionen Goldmark aktiv ſein müſſe, um nur die Summen
flüſſig zu machen, auf die unſere Gläubiger heute Anſpruch
er=
heben. Wie wäre es, wenn ſie einmal mit den Regierungen
ihrer Länder Rückſprache nähmen und für einen Ausbau des
Warenaustauſches mit Deutſchland Sorge tragen würden? Wo
ſollen wir hinkommen, wenn unſere Gläubiger auf uns drücken
und wir gezwungen werden, unſeren ohnehin ſchon ſtark
gedroſſel=
ten Rohſtoffbezug noch weiter einzuſchränken?
Deutſchland iſt — das kann man ohne Uebertreibung
ſagen — für das Ausland ein ſehr guter Kunde.
Däß ſein Arbeitsbeſchaffungsplan Fortſchritte macht, zeigt auch
ſein Bedarf an Rohſtoffen. Jedoch man hindert uns an ihrem
Bezug. Somit kann eine Beſſerung unſeres Außenhandels, der
die einzige Deviſenquelle iſt, nicht eintreten.
Das alles wird der Reichsbankpräſident den Gläubigern
er=
neut ſehr eindeutig auseinanderſetzen. Hoffentlich wird er ſie auch
daran erinnern, daß die Zinſen, die ſie noch von uns fordern,
viel zu hoch ſind. Andere Schuldner zahlen weſentlich geringere
Sätze, an die unſere Zinſen anzugleichen ſind
Zuſammenfaſſend dürfen wir feſtſtellen, daß der
Gläubi=
ger nur dann zu ſeinem Recht kommt, wenn er
dem Schuldner die Möglichkeit gibt, Waren im
Ausland abzuſetzen und dafür Deviſen
herein=
zunehmen. Die Gläubiger ſind einflußreich genug, um eine
Ausweitung des deutſchen Exports ſicherzuſtellen. Es geht aber
nicht an, von unſeren letzten Goldreſten noch etwas wegzunehmen
und uns in Schwierigkeiten hineinzumanövrieren, die ernſthaft
keiner der Geldleute wünſchen kann, der ſein Geld nach
Deutſch=
land gelegt hat. Sind die Unterhändler am 27. April vernünftig,
dann werden ſich alle Schwierigkeiten leicht überwinden laſſen.
Aber die Vernunft wird nun einmal das Fundament aller
Be=
ſprechungen und Vereinbarungen ſein müſſen.
Nachdem die deutſchen Chirurgen während der Oſterwoche
ihre alljährliche große wiſſenſchaftliche Tagung abgehalten
hat=
ten, traten in dieſer Woche die Vertreter der anderen großen
irztlichen Fachgruppe in Wiesbaden zum Kongreß für Innere
Medizin unter dem Vorſitz Prof. Schittenhelms zuſammen. Auch
in dieſem gelehrten Kreiſe ſpiegelten ſich die großen Zeitfragen
wider, die das deutſche Volk ſeit dem politiſchen Umbruch
be=
wegen. In ſeiner Eröffnunganſprache wies der Vorſitzende
darauf hin, daß die Entwicklung der Medizin in den letzten 150
Jahren gezeigt hat, daß ſie ſich mit außerordentlicher
Lebendig=
keit neuen Erkenntniſſen zuzuwenden vermag. So fühlt ſich der
Arzt im neuen Staat dem Volk gegenüber voll verantwortlich
und ſtellt ſich als ſachverſtändiger Berater der Regierung als
Führer in allen Fragen der Volksgeſundheit zur Verfügung.
Der Grundgedanke dieſes 46. Kongreſſes, Erbbiologie im
deut=
ſchen Volke, bringt dieſes Verantwortungsgefühl klar zum
Aus=
druck. Die Volksverbundenheit wurzelt in der
Raſſengemein=
ſchaft. Raſſe aber iſt Erbe. Zwei unſerer bedeutendſten
Erb=
forſcher, Prof. Eugen Fiſcher, Berlin, und Freiherr von
Ver=
ſchuer, eröffneten die Reihe der wiſſenſchaftlichen Verhandlungen.
In den 36 Jahren ſeit Wiederentdeckung der Mendelſchen
Ver=
erbungsgeſetze hat die Erblehre einen geradezu rieſigen
Auf=
ſchwung genommen. Die gewaltigen Fortſchritte ſind aber
ge=
rade zu einer Zeit gekommen, da unſer Volk ihrer dringend
bedarf, um in letzter Stunde Gefahren abzuwenden, die durch
den qualitativen und quantitativen Geburtenrückgang
herauf=
beſchworen worden ſind und denen faſt alle „Kulturvölker der
Vergangenheit zum Opfer fielen. Hatte bisher der Arzt in erſter
Linie dem Einzelnen ohne Rückſicht auf die Geſamtheit zu helfen
geſucht, ſo muß er von jetzt an die Entſtehung und Aufzucht der
Minderwertigen verhindern helfen und als Erbarzt der Berater
der Familien und Ehen werden. Prof. Fiſcher berichtete dann
über eine Anzahl wichtiger Ergebniſſe, die er im Laufe der
letzten 5 Jahre durch vergleichende Forſchungen auf Grund
Taufender von Röntgenbildern gewinnen konnte. Bei der
Er=
forſchung der Raſſeeigenſchaften wird es vor allem auch darauf
ankommen, die Vererbung der geiſtigen Anlagen zu erkennen,
da von ihnen die kulturellen Leiſtungen der Völker abhängen.
Freiherr v. Verſchuer ſtellte in ſeinem Vortrag über
Erb=
pathologie die Forderung auf, daß neben Erbgeſundheitsämtern
auch Erbkliniken eingerichtet werden ſollten. Hier könnte das
Material für die Erbforſchung geſammelt und verglichen werden.
Daneben iſt die Familienforſchung von größtem Wert. Der
Leiter des Aufklärungsamtes für Raſſenpflege und
Bevölke=
rungspolitik, Dr. Walter Groß, ergänzte dieſe wiſſenſchaftlichen
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 15. April 1934
Vom Tage.
Der Reichsminiſter der Finanzen hat die Landesregierungen
gebeten, die Gemeinden (Gemeindeverbände) anzuweiſen,
Veran=
ſtaltungen von der Vergnügungsſteuer freizuſtellen, die von der
NSDAP. und ihren Organiſationen am 20. April 1934
ausſchließ=
lich aus Anlaß und zu Ehren des Geburtstages des Führers
un=
ternommen werden.
Am 8. und 9. Mai findet in Berlin eine vom Reichspreſſechef
der NSDAP. einberufene Reichspreſſetagung der NSDAP. ſtatt,
die den geſamten journaliſtiſchen Apparat der NSDAP. zu einer
großen Arbeitstagung verſammeln wird.
Im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers hat
die Landesleitung der Deutſchen Front einen Erlaß
herausgege=
ben, der ſich gegen die Tätigkeit von Saboteuren innerhalb der
Deutſchen Front wendet.
Der Bundesführer des Heimatſchutzes, Fürſt Starhemberg,
wird demnächſt eine Reiſe nach Italien antreten.
Der italieniſche Miniſterrat hat am Samstag beſchloſſen,
in=
folge der vermehrten Kaufkraft der Lira die Bezüge der
Beam=
ten, die 500 Lire (etwa 110 Mark) monatlich überſteigen, zu
kür=
zen. Außerdem werden mit Wirkung ab 16. April die Mieten
für Wohnungen um 12 v. H., für Geſchäftsräume um 15 v. H.
geſenkt, ferner die Preiſe in den Lebensmittelſtellen der
ſtaat=
lichen Konſumgeſellſchaften um 10 v. H. herabgeſetzt. Die
Jung=
geſellenſteuer wird am 1. Juni durchſchnittlich um 15 v. H. erhöht.
Botſchaft des Reichsbiſchofs
Zum inencen Srieben.
DNB. Berlin, 14. April.
Der Reichsbiſchof hat, wie der „Evangeliſche Preſſedienſt”
mitteilt, folgende Botſchaft zum kirchlichen Frieden
erlaſſen:
„Die wiederhergeſtellte Einheit in Volk und Staat verlangt
nach geordneter Einheit im äußeren Leben der evangeliſchen
Kirche. Bekenntnisſtand und Glaubensgut unſerer Kirche, die
uns wichtigſte Verantwortung gibt, werden wir um ſo beſſer und
treuer pflegen können, wenn organiſatoriſch in der Kirche
Ord=
nung gehalten wird.
Nachdem auf der Grundlage der Neuregelung des
Verhält=
niſſes von Staat und evangeliſchen Kirchen die Bahn zu weiter
aufbauender Arbeit freigemacht iſt, ſoll unter Trennendes
in der Vergangenheit ein Strich gezogen werden.
Es werden daher die ſchwebenden Verfahren, die aus
kirchen=
politiſchen Gründen anhängig gemacht worden ſind, eingeſtellt
wer=
den mit Ausnahme jedoch derjenigen Verfahren, die ſtaatspolitiſchen
Einſchlag haben. Es wird auch in eine Ueberprüfung bereits
ab=
geſchloſſener Verfahren eingetreten, ſobald Ruhe und Frieden in
der Kirche eingekehrt ſind.
Wer ungeachtet des hierdurch bezeugten Willens zum Frieden
dennoch in Auflehnung gegen die notwendige äußere Ordnung den
Frieden ſtört, wird die volle Strafe des Geſetzes zu tragen haben.
Ich erwarte von den Amtsbrüdern und Beamten der Kirche
volle Einfühlung in die Gemeinſchaft des Dienſtes und ihre
Ver=
einigung in berufsmäßiger Kameradſchaft. Alle willigen Kräfte
rufe ich zur Mitarbeit auf.”
Die evangeliſchen Kirchen
am Tage der nakionalen Arbeit.
Kirchenamtlich wird durch den Evangeliſchen Preſſedienſt
mit=
geteilt: Miniſterialdirektor Jäger, Mitglied des Geiſtlichen
Mini=
ſteriums und Leiter der Deutſchen Evangeliſchen Kirchenkanzlei,
hat zum Tage der Nationalen Arbeit für die Evangeliſchen
Lan=
deskirchen folgende Anordnung getroffen:
„Am Tage der Nationalen Arbeit oder am Vorabend ſind,
wo es irgendwie, möglich iſt, Gottesdienſte zu halten, die die
nationale Arbeit und ihren Feſttag unter Gottes Wort ſtellen.
Die Kirchengebäude ſind am 1. Mai zu beflaggen. Zu geeigneter
Zeit ſind die Glocken zu läuten. Am Sonntag vor dem 1. Mai iſt
in den Gottesdienſten für den Tag der nationalen Arbeit
Für=
bitte zu tun und bei den Ankündigungen ſind die Gemeindeglieder
zur Teilnahme an den Feſtveranſtaltungen herzlich aufzufordern.
Nachdem ſchon im Vorjahre auf Anordnung der oberſten
Kir=
chenbehörde in den meiſten evangeliſchen Kirchengemeinden am
Vorabend des Tages der Nationalen Arbeit gottesdienſtliche
Feiern eingerichtet waren, iſt nunmehr die Beteiligung der
Kir=
chen an dieſem Feſttag der Nation einheitlich geregelt. Die
Vor=
bereitungen für eine würdige Ausgeſtaltung der Feſtgottesdienſte
am Vorabend oder frühmorgens des 1. Mai ſind bereits
ein=
geleitet. Für die Durchführung der von der
Reichskirchenregie=
rung gegebenen Anregung hat der Evangeliſche Preſſeverband für
Deutſchland eine Reihe von gottesdienſtlichen und
kirchenmuſi=
kaliſchen Entwürfen zuſammengeſtellt.”
der Geiſt der SA.
Stabschef Röhm in Hamburg.
DNB. Hamburg, 14. April.
Am Samstag nachmittag wurden die geſamten Hamburger
SA.=Gliederungen auf der großen Feſtwieſe im Stadtpark von
dem Stabschef, Reichsminiſter Röhm, beſichtigt. Nach der
Be=
ſichtigung, die etwa eine Stunde dauerte, hielt der Stabschef
eine Anſprache, in der er u. a. ausführte:
Eines tut heute not in einer Zeit, wo ein Volk und
ein Staat aus Schwachheit, Not, Schande und Feigheit wieder
neu geboren werden ſoll zu Ehre, Freiheit und Brot, eines
braucht ein Volk in dieſer Zeit, eine Kraft, die
unver=
änderlich iſt, die unerſchütterlich iſt,
unbeſieg=
bar und unbezwinglich. Dieſe Kraft, SA.=
Män=
ner ſollt ihr ſein, die gleiche Kraft, welche die SA.
be=
ſeelt hat in jenen zurückliegenden Jahre der Not und Schande.
Daß ihr die gleichen bleibt, das tut not, euch
auch nicht ändert, wenn die Zeiten ruhiger und beſſer werden,
wenn der eine oder andere von euch vorwärts kommt und beſſere,
höhere Stellungen einnimmt.
Aendert euch nicht! Bleibt ſo, wie ihr geweſen ſeid, und
ſorgt dafür, daß die neuen und jungen Kameraden, die erſt kurze
Zeit mit euch marſchieren, auch ſolche treuen und tapferen
deut=
ſchen Männer, ſolche tüchtigen und ſelbſtloſen Nationalſozialiſten
werden, wie ihr es vorgelebt habt. Und wenn heute noch manche
außerhalb unſerer Reihen ſtehen und uns vielleicht noch nicht
be=
greifen können, ſo müßt ihr durch euer Vorleben, durch eure Tat,
durch euer Vorbild ihnen Wegweiſer ſein in
die=
ſem neuen Reich der Männer.
Ihr müßt das Volk überzeugen durch euer Vorbild, durch
die Tat, von dem, was Adolf Hitler will und was das deutſche
Volk braucht. Deutſchland wurde nicht und wird nicht
gerettet werden durch Feiern und durch noch ſo
ſchöne Reden. Es wird nur erkämpft werden durch die Tat
von dem pflichttreuen SA.=Mann, der gar nichts für ſich gewollt
hat, ſondern nur alles für Deutſchland. Dieſer Geiſt
der SA, der allein für ſich gar nichts beanſprucht, ſondern alles
dem Volke gibt, wird auch der Garant ſein für den
Auf=
ſtieg und für die Größe und für die Zukunft von
Volk und Vaterland.
Und wenn gerade wir Männer von der SA. die armen
Volks=
genoſſen beſonders herzlich als unſere Kameraden in unſeren
Reihen begrüßen, wenn wir bitten, daß gerade ſie die treueſten
und ſelbſtloſeſten Kämpfer des Führers in ſchwerer Zeit geweſen
ſind, dann übernehmen wir damit auch die Verantwortung dem
ganzen Volke gegenüber, daß dieſe Volksgemeinſchaft, die ein
Adolf Hitler erkämpft hat, eine Gemeinſchaft wird, die wirklich
das ganze deutſche Volk erfaßt. Es darf nie mehr
Klaſſenunter=
ſchiede geben, es darf nie mehr Unterſchiede des Standes, des
Ranges und der Geburt geben. Ein Deutſcher iſt ſo viel wert wie
der andere, wenn er nur das Herz am rechten Fleck hat und
ent=
ſchloſſen iſt, alles dem Volk und Vaterland zu geben.
Wenn ihr Manneszucht und Diſizplin gehalten habt in all
den ſchweren Jahren, ſo danke ich euch dafür und ſpreche euch die
Anerkennung aus, und ich weiß auch, daß neben dieſer
eiſernen Diſziplin der SA. eines uns groß
ge=
macht hat und uns unſere Stellung allezeit
ſichern wird. Das iſt die Kameradſchaft, die wir
in unſeren Reihen vom oberſten Führer bis zum letzten Mann
immerdar in unſerer SA. gepflegt haben, und ich fordere von
allen Führern der SA. in allen Gliederungen, daß ſie neben der
ſchärfſten Manneszucht immer als Führer auch der beſte Kamerad
all ihrer Mitkämpfer ſind. Das hat uns groß gemacht, das hat
uns noch niemand nachgemacht, und das wollen wir im neuen
Staat und in der SA. hochhalten, an dem wollen wir feſthalten,
Und wenn wir von der Kameradſchaft ſprechen, gedenken wir
be=
ſonders des Führers, der auch unſer beſter Kamerad iſt, und von
dem wir wiſſen, daß er in guten wie in ſchlechten Tagen immer
treu zu uns ſtehen wird, wie wir zu ihm ſtehen. Wir gedenken
in dieſer Stunde dieſes Mannes, der es fertiggebracht hat, ein
Volk und einen Staat zu ſchaffen, der im Innern die Ehre
wie=
der zur Geltung gebracht hat, auf den gerade auch die
Front=
ſoldaten, die ich heute in euren Reihen begrüßen konnte, ſtolz
ſein können. Es iſt wieder ſtolz und ſchön, ein Deutſcher zu ſein.
Im Innern wollen wir Sauberkeit und Ehre, und im Aeußern
wird ein Volk, was innerlich ehrlich und ſauber iſt, auch
Frei=
heit, Ehre und Gerechtigkeit in der Welt bekommen. Und ſo
ſollt ihr die Garanten ſein dieſes neuen Deutſchland Adolf
Hit=
lers. Er muß ſich immerdar darauf verlaſſen können: Wenn es
not tut, ſtehen die Millionen brauner und ſchwarzer Kämpfer
angetreten da und werden ſeinem Rufe folgen und dem Führer
zujubeln, ſo wie wir in dieſer Stunde an dieſem Platz ihm
zu=
rufen: Adolf Hitler Sieg=Heil!
Ausführungen durch eine Rede, in der er auf die Beziehungen
der Erbbiologie zum nationalſozialiſtiſchen Staate hinwies. Die
falſchen weltanſchaulichen Vorſtellungen von dem überragenden
Einfluß der Umwelt, des Milieus, und der Gleichheit der
Menſchen hatten ſich als höchſt verhängnisvoll für die
Entwick=
lung unſeres Volkstums erwieſen. Dieſe politiſche Erkenntnis
findet ihre volle Beſtätigung durch die erbbiologiſche Forſchung,
die im Großen wie im Kleinſten die gewaltige
Durchſchlags=
kraft angeborener Eigenſchaften zeigt und klar erkennen läßt,
wie verſchiedenartig die Menſchen im Grunde ſind. Es iſt die
wichtigſte Aufgabe des neuen Staates, den einzelnen Menſchen
an den Platz zu ſtellen, für den er ſich auf Grund ſeiner
be=
ſonderen Anlagen, d. h. auf Grund ſeiner ererbten Fähigkeiten
eignet. Dieſe Forderung ſtellt zweifellos ein politiſches und
biologiſches Ideal dar, dem Wiſſenſchaft und Staatsführung
in unerſchütterlicher Zuſammenarbeit nachſtreben ſollten. Es
zeigt ſich hier aber auch eine höhere Warte wiſſenſchaftlicher
Betrachtung, von der aus ſich ein ungeheures weites Blickfeld
bietet, das ganz neue Zuſammenhänge ahnen läßt und uns der
Löſung uralter Naturgeheimniſſe näher bringt. Das zeigten in
eindrucksvoller Weiſe die Vorträge, die größere und kleinere
Sondergebiete der inneren Medizin behandelten und die in
erſter Linie unter dem Geſichtspunkt der Erbbiologie betrachtet
wurden. Die Erörterungen Prof. Naegelis, Zürich, über die
ſpezielle Erbpathologie der inneren und Nervenkrankheiten gab
Veranlaſſung, grundlegende Geſichtspunkte der Vererbungslehre
nochmals ſcharf herauszuarbeiten. Der alte Streit um die
Ver=
erbung erworbener Eigenſchaften dürfte nunmehr endgültig
bei=
gelegt ſein. Alle Erbanlagen hängen mit Aenderungen der
Keim=
anlagen zuſammen. Es gibt familiäre Beſonderheiten, die über
Generationen vererblich ſind, aber niemals ſchädlich wirken und
wieder andere, die ſchwerſte Mißbildungen zur Folge haben
und die Leiſtungsfähigkeit des davon Betroffenen ſchwer
ſchä=
digen. Dazwiſchen finden ſich alle möglichen Uebergänge. Iſt
die erbliche Anlage unbedeutend, ſo nennen wir ſie Abweichung
(Anomalie), iſt ſie ſchwer, ſo ſprechen wir von Krankheit. Ofr
wird eine Krankheit nur in ſehr milder Form vererbt und läßt
ſich bei mehreren Generationen nur bei genaueſter Beobachtung
erkennen. Man muß auch dieſen anſcheinend unbedeutenden
Erb=
anlagen ſyſtematiſch nachgehen, vor allem aber feſtſtellen, ob in
der Generationsfolge mehrere verſchiedene Erbanlagen
vorhan=
den ſind, die beim Zuſammentreffen in einem Individuum erſt
zum Ausbruch der Erbkrankheit führen. Solche Erwägungen
ſpielen z. B., wie Prof. Weitz, Stuttgart, zeigen konnte, bei der
Vererbung von Herz= und Nierenkrankheiten eine Rolle. Die
Erblichkeit des angeborenen Herzfehlers wurde bei einigen
Zwillingen genauer ſtudiert. Auch bei der Lungentuberkuloſe
kann nach den eindrucksvollen Zwillingsunterſuchungen, die uns
heute vorliegen, nicht mehr an der Mitwirkung erblicher Anlagen
gezweifelt werden. Daß bei Infektionskrankheiten
Erblichkeits=
fragen eine ſehr wichtige Rolle ſpielen, dürfte manchen über=
raſchen. Prof. Curtius Heidelberg, ſtellte feſt, daß zum
Aus=
bruch der durch Infektion entſtandenen Nervenkrankheiten eine
beſtimmte angeborene Konſtitution notwendig iſt. In ſehr vielen
Fällen ließ ſich in den Familien von Menſchen, die an
infek=
tiöſen Nervenleiden erkrankten, eine gehäufte Neigung zu
Nervenſchwäche bei anderen Familienmitgliedern feſtſtellen. Auf
dem Gebiete der Nervenkrankheiten konnte der bekannte
Bres=
lauer Nervenchirurg Prof. Förſter wertvolle Angaben über den
Ort der Entſtehung von Lähmungen machen, wodurch neue
Wege zur operativen Beſeitigung von Nervenſchädigungen
ge=
funden wurden.
Schließlich waren noch die Ausführungen Pannhorſts,
Greifswald, über die Vererbung der Zuckerkrankheit von
größ=
ter praktiſcher und prinzipieller Bedeutung. P. hat an dem vor
einigen Jahren gegründeten deutſchen Diabetikerheim Garz/ Rügen
umfaſſende erbbiologiſche Studien an mehr als 500 Zuckerkranken
machen können. Die Erblichkeit ließ ſich in den allermeiſten
Fäl=
len nachweiſen. Dennoch dürften die Zuckerkranken nicht
unter das Geſetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes fallen.
Die Zuckerkrankheit tritt meiſt im höheren Lebensalter auf. Die
meiſten, die an dieſer Krankheit leiden, ſind trotzdem durchaus
in der Lage, ihren Beruf in vollem Umfang auszufüllen. Viele
erreichen ein hohes Alter. Nur in etwa 2 Prozent der Fälle
wird die Krankheit auf die Nachkommen übertragen; eine
Steri=
liſation kommt daher höchſtens in einigen beſonders ſchweren
Fällen in Frage.
Im weiteren Verlauf der Verhandlungen wurden eine Reihe
neuerforſchter biologiſcher Vorgänge der Keimdrüſen beſprochen
und die Phyſiologie der Sexualhormone (Prof. Butenandt)
er=
örtert. Eine Fülle von Berichten über Einzelforſchungen ſchloß
ſich an die Hauptvorträge an und gab der diesjährigen Tagung
wiederum eine große Zahl von Anregungen zu weiteren For=
Dr. G. K.
ſchungen.
Wiſſenſchaftliche Konferenz.
Im Anſchluß an die Verhandlungen der Geſellſchaft für
innere Medizin in Wiesbaden fanden ſich geſtern in der
Merck=
ſchen Fabrik eine größere Anzahl von Wiſſenſchaftlern, darunter
die Leiter mehrerer großer Univerſitätskliniken zuſammen, um
ſich über die Bedeutung des Vitamin C auszuſprechen und über
geeignete Wege zu ſeiner weiteren ärztlichen Prüfung zu
be=
raten. Dieſes Vitamin, deſſen chemiſche Natur von dem
eben=
falls bei den Verhandlungen anweſenden ungariſchen Gelehrten
Prof. v. Szent=Ghörgy zuerſt feſtgeſtellt worden iſt, erregt ſeit
dieſer Zeit das beſondere Intereſſe der Biologen und
Medi=
ziner. Die Firma Merck hat ſich in ihren eigenen Laboratorien
an den einſchlägigen Forſchungen beteiligt und auch die
Her=
ſtellung des reinen Vitamin C bereits in ſolchem Umfang
durch=
geführt, daß die für die jetzt in größerem Rahmen einſetzenden
Verſuche der Phyſiologen, Pharmakologen, Kliniker und Aerzte
notwendigen Mengen zur Verfügung ſtehen werden.
Sonntag, 15. April 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 103 — Seite 3
Druck auf England. — Ein Neßz von Sanklionen in Ausſicht genommen. — Vorſchläge
der neukralen Staaken zur Abrüſtungsfrage.
EP. Paris, 14. April.
Die Zweideutigkeiten und Ungewißheiten, die die am 6. April
dem Foreign Office übermittelte Note der franzöſiſchen
Regie=
rung noch hinſichtlich der Wünſche Frankreichs nach
Sicherheits=
garantien hatte beſtehen laſſen, ſcheinen ihrer Aufklärung
eni=
gegenzugehen.
Nach franzöſiſcher Anſicht war die Erklärung, die Eden in der
Sitzung des Büros abgegeben hat, ein Beweis dafür, daß die
eug=
liſche Regierung immer noch eine, wenn auch nur äußerſt ſchwache
Hoffnung hege, eine Einigung in den Abrüſtungsverhandlungen
auf der Grundlage der engliſchen Vorſchläge zu erzielen. Maſſigli
hatte offenbar von ſeiner Regierung den Auftrag, in den privaten
Beſprechungen mit Eden die Reſte dieſer Illuſionen zu zerſtören
und zu verſichern, daß weder die franzöſiſche Regierung, noch das
franzöſiſche Parlament ein Abkommen auch nur in Erwägung
ziehen könnten, in dem neben einer teilweiſen Aufrüſtung
Deutſch=
lands eine teilweiſe Abrüſtung Frankreichs vorgeſehen ſei. Das
äußerſte, wozu Frankreich ſich verſtehen könne, ſei der Abſchluß eines
Rüſtungsbegrenzungs=Abkommens, und auch das nur, wenn
Eng=
land in der Frage der Garantien Entgegenkommen zeige. Der
Meinungsaustauſch Maſſigli—Eden und die auf diplomatiſchem
Wege zwiſchen Paris und London geführten Verhandlungen haben
anſcheinend
das Problem der Sicherheitsgaraniien jeßzt ſo weit
zut Reife gebracht.
daß Barthou die Abſendung der ſeinerzeit angekün=
Digten zweiten Note für nützlich hält.
Dieſe Note dürfte gegen Miite nächſter Woche, wahrſcheinlich
zwiſchen dem 18. und 20. April, alſo noch vor der Abreiſe des
Außenminiſters nach Warſchau und Prag, in London überreicht
werden. Sie wird, wie einige, meiſt gut unterrichtete Blätter
jetzt ſchon verraten, als Ausführungsgarantien eine Reihe von
Sanktionen fordern, die ſich bei einer Vertragsverletzung ſofort
und automatiſch auslöſen ſollen. Je nach der Schwere des
feſtge=
ſtellten Verſtoßes ſollen diplomatiſche, finanzielle, wirtſchaftliche
und im äußerſten Falle militäriſche Sanktionen ergriffen werden.
Man hälk in Paris daran feft, daß die engliſche
Regierung eine bindende Verpflichkung
über=
nehmen ſoll.
Frankreich müſſe, ſo ſchreibt heute Pertinax im „Echo
we Paris”, dem Blatt des — in dem kleinen Abrüſtungsausſchuß
hervorragend vertretenen Generalſtabes —, hinreichende
Sicherheit erhalten, daß das engliſche Heer am
Tage des Angriffs an der Seite des
franzöſi=
lichen Heeres ſtehen werde. Alle Unterſchiede, die in
London zwiſchen Ausführungsgarantien und Sicherheitsgarantien
Semacht würden, ſeien künſtlich. Dieſen Forderungen Frankreichs
gegenüber erhebt ſich die Frage, welche Abrüſtungs=
Tonzeſſionen Barthou im Ausgleich für
der=
art weitgehende engliſche Garantien
anzubie=
ken hat. Daß für Frankreich eine Abrüſtung nicht in Frage
kommt, wurde oben bereits feſtgeſtellt. Wie ſich aber
die „Rüſtungsbegrenzungen” in franzöſiſchem Licht
darſtellen, zeigt der Artikel des „Echo de Paris” in unverhüllter
Deutlichkeit. Nach Pertinas darf, ſelbſt wenn England militäriſche
Hilfeleiſtung zuſage, die franzöſiſche Landesverteidigung nicht im
geringſten geſchwächt werden. Frankreich verlangt für ſich die
Beibehältung der Offenſivwaffen, ja ſogar das Recht, dieſe
Offen=
ſivwäffen zu erſetzen und zu verbeſſern, die Freiheit, im
Bedarfs=
falle die Militärdienſtzeit zu verlängern, um die Grenzdeckung zu
verſtärken, und zuguterletzt noch das Recht, daß jede
Signatar=
macht, ohne erſt das Ergebnis einer „umſtändlichen” internatio=
nalen Unterſuchung abzuwarten, ſelbſt darüber entſcheiden dürfe,
ob von ſeiten irgendeines Vertragsteilnehmers ein Verſtoß
vor=
liegt, der ſie zur Wiedererlangung ihrer völligen
Handlungsfrei=
heit berechtigt.
Die Vorſchläge der kleinen Mächke.
EP. Genf, 14. April.
Auf Grund eines Antrages der ſchwediſchen Regierung, von
dem das Büro der Abrüſtungskonferenz im Verlauf der Tagung
vom 10. April in Kenntnis geſetzt worden war, veröffentlicht der
Präſident der Abrüſtungskonferenz ſoeben durch Vermittelung des
Völkerbundsſekretariates eine Denkſchrift der Delegationen von
Dänemark, Norwegen, Schweden, der Schweiz und Spanien, die
urſprünglich auch von der holländiſchen Delegation unterzeichnet
werden ſollte, in Wirklichkeit aber von der letztgenannten
Dele=
gation nicht angenommen wurde, weil ſie ſich die Argumentierung
nicht wörtlich zu eigen machen könnte. In dieſer Denkſchrift
len=
ken die Delegationen von Dänemark, Norwegen, der Schweiz und
Spanien die Aufmerkſamkeit der Konferenz jetzt ſchon auf
fol=
gende Grundfaktoren einer denkbaren Löſung:
1. Vorläufig müſſe man ſich mit einem Abkommen über nur einige
Gebiete der Rüſtungen begnügen und die Geſamtlöſung
aufſchie=
ben, ſo z. B. die Seerüſtungen bis 1935, ferner die Maßnahmen
über die Militärluftfahrt, mit Ausnahme des Verbots des
Bom=
benabwurfes aus der Luft überhaupt. — 2. In dieſem Rahmen
ſollen nach Möglichkeit einige Abrüſtungsmaßnahmen vorgeſehen
werden, denn eine Begrenzung der Rüſtungen auf den Status auo
genüge nicht. — 3. Das Abkommen würde eine Durchführung der
Gleichberechtigung in kleinerem Ausmaß zur Folge haben. —
4. Auch ein derartiges Abkommen mit beſchränkter Tragweite ſei
nicht ohne Verſtärkung der Sicherheit durchzuführen, die
hinſicht=
lich der Durchführungsgarantien auch über die engliſche Denkſchrift
hinausgehe. — Die Konferenz, heißt es zum Schluß der
Denk=
ſchrift, ſtehe vor der Alternative einer beſchränkten aber
wirk=
lichen Herabſetzung der Rüſtungen, oder einer maßvollen
Auf=
rüſtung bzw. einer bloßen Feſtlegung auf den Status auo, oder
einer ſtärkeren Aufrüſtung. Die Delegationen von Dänemark,
Norwegen, Schweden, der Schweiz und Spanien ſprechen ſich für
die erſtgenannte Löſung aus.
Lord Rokhermere fordert Rückgabe der Kolonien
an Deutſchland.
DNB. London, 14. April.
Dem Londoner Berichterſtatter des „Budapeſti Hirlap”
ge=
währte Lord Rothermere eine Unterredung, in der er ſich auch
über die Rückgabe der Kolonien an Deutſchland äußerte.
Rothermere betonte, daß England ſich bedingungslos auf den
Standpunkt der Gerechtigkeit ſtellen müſſe. Die Rückgabe der
Kolonien an Deutſchland würde die größte
Un=
gerechtigkeit, die durch die Friedensverträge
begangen wurde, wieder gut machen. Die
Behaup=
tung des Verſailler Friedensvertrages, Deutſchland ſei nicht fähig,
Kolonien zu verwalten, ſtelle eine völlige Unwahrheit dar. Der
Umſtand, daß man mit der Fortnahme der Kolonien
Deutſchland ſeiner wichtigſten Rohſtoffquellen
beraubte, ſei eine der größten Ungerechtigkeiten. Dadurch
habe man Deutſchland auch die Möglichkeit genommen, ſeinen
Volksüberſchuß unterzubringen. Ein lebenskräftiges Volk wie
das deutſche habe berechtigten Anſpruch auf Freiheit und Raum,
wo es ſeinen Ueberſchuß an Arbeitskraft, und vor allem die
Ju=
gend, unterbringen könne. Verſchließe man einem
ſol=
chen Volk dies natürliche Ventil, ſo könnten
daraus nur Spannungen entſtehen, die früher
oder ſpäter den Frieden gefährden müßten. Es
würde nichts weiter als rein nüchterne Erwägungen erfordern,
wenn England ſich entſchlöſſe, die ihm zugeſprochenen ehemaligen
deutſchen Kolonien, die für England ſowieſo keine Bedeutung
hätten und nur eine Belaſtung bedeuten, an Deutſchland
zurück=
zugeben. Von welcher Seite man immer dieſes Problem
unter=
ſuche, niemand könne das Recht Deutſchlands auf Kolonien in
Abrede ſtellen. Der heutige Zuſtand ſei unhaltbar.
Alle engliſchen U=Boote mit Rettungsapparaten ausgerüſtet. —
„Keine ſtählernen Gräber mehr!” — Hebung nicht möglich.
Wie der erſte Lord der Admiralität, Sir Bolton Eyres=
Monſell, im Parlament mitteilte; iſt jetzt die geſamte engliſche
11=Bootflotte mit den Rettungsapparaten ausgerüſtet, mit deren
Hilfe es allen Mannſchaften der U=Boote möglich iſt, zur
Ober=
läche des Meeres zu entweichen und dort ſolange zu ſchwimmen,
bis Hilfe zur Stelle iſt. Das Rettungsgerät wurde von Robert
H. Davis ſchon vor einigen Jahren erfunden und beſteht aus
einem Behälter, der als Schwimmgürtel auf die Bruſt gebunden
wird und dem Träger des Kaſtens durch einen Schlauch
Sauer=
ſtoff zuführt. Die Mannſchaften werden in beſonderen
Tauch=
tanks auf die Verwendung der Rettungsgeräte trainiert. Man
hofft auf dieſe Weiſe genügend Mannſchaften für die U=Boote
zuſammenzubekommen, indem man dem U=Boot den Ruf des
ſtählernen Grabes nimmt.
In der ganzen Welt haben die Verſuche mit neuen
Tauch=
booten ihre Todesopfer gefordert. Allein in der engliſchen
Marine ſind 184 U=Boot=Tote innerhalb der letzten 9 Jahre
zu verzeichnen geweſen.
Dieſe Menſchen ſtarben alle einen langſamen, einen
ſchreck=
lichen Tod infolge Luftmangels, feſtgehalten in den ſtählernen
Särgen, zu denen die U=Boote geworden waren, nachdem ſie
erſt einmal auf den Meeresgrund hinabgeſunken waren.
So ging es mit den 52 Toten des M 24, zu deſſen Hebung
12000 Pfund aufgewendet worden ſind und der mit ſeinen
Toten noch immer auf dem Meeresgrund liegt.
Das U=Boot „Poſeidon”, das im chineſiſchen Meer 1931
verſank, gab wenigſtens 6 Leute, die ſich mit dem Davis=
Apparat hinauswagten, wieder frei. Aber 18 Tote blieben unten.
Und ſo geht die Liſte weiter. Schreckensliſte vom ſtählernen
Großes Haus. — Samstag, den 14. April 1934.
„Das Land des Lächelns”
Die Umbeſetzung einer Nebenrolle in dieſer zurzeit erfolgreich
bei uns gegebenen Operette gibt nochmals Anlaß zur
Betrach=
tung. Der Leutnant Guſtav, der männliche Partner des luſtigen
Pärchens, war diesmal Heinz Langer. Der junge, anſcheinend
noch in der Entwicklung befindliche Schauſpieler=Sänger bewegte
ſich, wenn auch nicht ganz frei, doch recht anſtellig und fügte ſich,
zumal in Anbetracht der erſtmaligen Uebernahme der Rolle, nicht
ſchlecht in das untereinander gut eingeſpielte Enſemble. Er hat
freilich nicht die liebenswürdig läſſige Art des ſeitherigen
Rollen=
vertreters und gegenüber der ſicheren Ueberlegenheit eines
All=
meroth (Prinz Sou=Chon), der ſieghaft gewinnenden Anmut
einer Maria Reining (Liſa) und der lebensſprühenden Laune
einer Suſi Gmeiner (Prinzeſſin Mi) keinen leichten Stand.
Doch vermochte er auch ſeinerſeits mit beizutragen, die von
Kapell=
meiſter Hoeglauer wieder hübſch friſch geleitete Aufführung
K.
zu voller Wirkung zu bringen.
* Die deutſche Jugend der lekken Zarin.
In der Ueberſetzung von Hans Roger Madol wirbt das Buch
des Franzoſen Maurice Paléologue „Alexandra
Feodo=
rowna” um Teilnahme in weiteſten Kreiſen für das Schickſal
einer Fürſtin, das ſich nur mit dem von Marie Antoinette
ver=
gleichen läßt. Was der Verfaſſer als franzöſiſcher Botſchafter am
Zarenhofe miterlebt hat, ſchildert er in ſehr glaubwürdiger Weiſe,
aber der Bericht über die Jugend der Prinzeſſin Alix zeigt
Lücken und Unrichtigkeiten, die feſtgeſtellt werden müſſen,
gerade, wo es ſich um eine Frau handelt, die, wie Paléologue ſehr
richtig bemerkt, durch ihre ſtandhafte, wahrhaft königliche
Hal=
tung im Leiden zu einer hiſtoriſchen Perſönlichkeit geworden iſt.
Prinzeſſin Alix, die jüngſte der Töchter des Großherzogs
Lud=
wigs IV. und der Großherzogin Alice, iſt nicht am Hof ihrer
Großmutter, der Königin Viktoria von England, wo ſie mit den
Geſchwiſtern zwar häufig zu Gaſt war, erzogen worden, ſondern
in Deutſchland, in Darmſtadt, am Hof ihres Vaters, der erſt ſtarb
als ſie ſchon erwachſen war.
Sie hat deutſche Lehrer gehabt, u. a. Anna Textor,
Leh=
rerin an der Viktoriaſchule. Dieſe unterrichtete ſie in deutſcher
Literatur, wobei ſie, wie ſie mir einmal erzählte, die von
Nor=
wann=Menſch verfaßten „Perlen der Weltliteratur” zugrunde
ge=
legt hat. Als ich beim erſten Beſuch der jungen Zarin in ihrer
*) Nachdruck nur mit Quellenangabe geſtattet.
Der Reichsaußenminiſter über unſere
handels=
polikifchen Beziehungen zum Auslande.
Reichsaußenminiſter von Neurath ſprach Samstag abend
auf der Jahresveranſtaltung der Hamburger Abteilung des
ibero=amerikaniſchen Inſtituts. Er führte u. a. aus:
Was aus dem gegenwärtigen Wirrwarr der
handelspoliti=
ſchen Tendenzen der einzelnen Länder und aus der völligen
Desorganiſierung der internationalen Finanzbeziehungen
ſchließ=
lich ſich einmal herausentwickeln wird, wird heute mit Sicherheit
niemand vorausſagen können.
In zwei Punkten zeichnet ſich die Entwicklung für
Deutſchland aber heute ſchon klar ab. Das eine iſt,
daß das Schlagwort der Autarkie, das im
Aus=
lande zu manchen Mißdeutungen Anlaß gegeben hat, heute
in allen maßgebenden Kreiſen überwunden iſt.
Ich ſpreche das deutlich aus: Niemand in der
Reichs=
regierung glaubt, daß Deutſchland
wirtſchaft=
lich vom Auslande iſoliert werden ſoll und
kann. Zwar wird mit neuen und vereinten Kräften daran
ge=
arbeitet, unſer Volk und unſere Wirtſchaft von ausländiſchen
Lebensmitteln und Rohſtoffen unabhängiger zu machen als dies
früher war und im Inlande ſelbſt zu erzeugen, was hier
er=
zeugt werden kann. Wir haben in dieſer Richtung bereits ſehr
poſitive Fortſchritte gemacht. Andererſeits aber verlangt unſere
zentrale Lage in Europa verſtändnisvolle und auf wechſelſeitiges
Entgegenkommen aufgebaute Handelsbeziehungen mit den
Nach=
barländern und ebenſo verlangt die Notwendigkeit, Rohſtoffe zu
beziehen, freundſchaftliche Austauſchbeziehungen mit den
über=
ſeeiſchen Ländern.
Das zweite iſt, daß wir in Zukunft die
Waren=
einfuhr planvoller in die Hand nehmen müſſen
als in der Vergangenheit. Die Währungspolitik und
die handelspolitiſche Abſchließung vieler Länder hat uns einfach
in die Zwangslage verſetzt, eine planvolle
Verlage=
rung der notwendigen Einfuhr nach den
Län=
dern vorzunehmen, die bereit ſind, Deutſchland
entſprechende Werte abzunehmen. Die
Reichsregie=
rung wird dieſe Linie zwar unter möglichſter Schonung alter
Handelsbeziehungen, aber doch zielbewußt verfolgen.
Dieſe rückſichtsvolle, aber zielbewußte Geſtaltung unſerer
Handelspolitik verlangt mehr als je eine einheitliche Führung.
Es geht nicht an, daß jeder Berufszweig es unternimmt, ſeine
eigene Handelspolitik zu treiben.
Der Erfolg einer deutſchen Außenhandelspolitik, wie ich ſie
kurz ſkizziert habe, iſt natürlich, wie der Erfolg jeder
Handels=
dolitik, ſtets von einer elementaren allgemeinen Vorausſetzung
abhängig, das iſt die Beruhigung und Konſolidierung der
inter=
nationalen Lage in politiſcher Beziehung. Daß die
Außen=
politik gegenwärtig mit ſchwierigen und
ern=
ſten Problemen zu ringen hat, mit Problemen, die
zum Teil das Fundament unſerer nationalen Exiſtenz berühren,
wiſſen Sie alle. Ich ſehe unter dieſen Problemen aber kein
einziges, das nicht bei vernünftiger Behandlung einer Regelung
auf dem Wege friedlicher Verſtändigung zugänglich wäre. Daran,
was wir Recht und Gerechtigkeit für Deutſchland
fordern müſſen und gefordert haben, werden wir freilich mit
unbeirrbarer Entſchloſſenheit feſthalten. Denn es ſind
Forderun=
gen, auf die ein geſundes und ehrliebendes Volk überhaupt
nicht verzichten kann. Der maßvolle Umfang dieſer Forderungen
und die friedlichen Abſichten, die ihnen wie unſerer geſamten
Außenpolitik zugrunde liegen, haben jedoch von deutſcher Seite
aus alle Vorausſetzungen für eine ſchnelle und den
gemein=
ſamen Intereſſen Europas entſprechende Verſtändigung
ge=
ſchaffen. Es kommt, wie ich dies ſchon einmal an anderer
Stelle geſagt habe, nur auf den Entſchluß der
ande=
ren Regierungen an, eine ſolche Verſtändigung
zur Wirklichkeit werden zu laſſen. Wenn das, wie
ich auf das dringendſte hoffen möchte, geſchieht, und wenn ſo
das Vertrauen unter den Völkern wiederhergeſtellt wird, dann
haben die Regierungen ihrerſeits für die Belebung des
Welt=
handels das Wichtigſte getan, was ſie überhaupt tun können.
Dr. Klocke freigeſprochen.
In der Schiußverhandlung im Schutzgeſetzprozeß gegen den
reichsdeutſchen Staatsangehörigen Dr. Helmut Klocke aus
Leip=
zig, der wegen verſchiedener Anſchläge gegen die
tſchechoſlowa=
kiſche Republik und Militärſpionage angeklagt war, wurde
dieſer am Samstag vom Kreisgericht Mähriſch=Oſtrau in
ge=
heimer Sitzung freigeſprochen. Da der Staatsanwalt dagegen
die Nichtigkeitsbeſchwerde einlegte, bleibt Dr. Klocke bis zur
Entſcheidung des Oberſten Gerichts über die
Nichtigkeitsbe=
ſchwerde des Staatsanwalts in Haft. Man darf aber wohl der
Hoffnung Ausdruck geben, daß die fortdauernde
Unterſuchungs=
haft, in der ſich Dr. Klocke ſchon ſeit 4. Oktober vorigen Jahres
befindet, mit dem Freiſpruch ſo raſch als möglich beendet wird.
deutſchen Heimat Fräulein Anna Textor um deren Bildungsgang
und ihren geiſtigen Intereſſenkreis befragte, erzählte ſie mir ſehr
viel Charakteriſtiſches. So hatten ſich die ſeeliſchen Feinheiten des
Goetheſchen „Taſſo” der innerlich vornehmen Natur der
Prin=
zeſſin ſofort erſchloſſen, wie einige ihrer verſtändnisvollen
Be=
merkungen bewieſen. Für Grillparzer hegte ſie auch eine beſondere
Vorliebe. Die durch Anna Textor gegebenen Anregungen
erhiel=
ten ihre Vervollſtändigung durch den regelmäßigen Theaterbeſuch.
Unter den letzten Großherzogen war das Hoftheater bekanntlich
eine Hochburg für Muſteraufführungen klaſſiſcher Stücke. Vor ihrer
Vermählung konnte man die bildſchöne Prinzeſſin allabendlich in
der Hofloge an der Seite ihres jungen, damals auch noch
unver=
heirateten Bruders Ernſt Ludwig erblicken, deſſen rege Teilnahme
an allen künſtleriſchen Erſcheinungen ſich auch auf die Schweſter
übertrug. Zu den Jugendfreundinnen der ſpäteren Zarin
gehör=
ten die im gleichen Alter mit ihr ſtehenden Töchter des
General=
adjutanten Wernher, der auf der Fahrt in die neue Heimat
zu ihrer Begleitung zählte. Sie behielt auch weiterhin mit ihnen
Fühlung. So unterließ ſie es auch niemals, wenn ſie nach
Darm=
ſtadt kam, ihre frühere Lehrerin Textor zu ſich zu beſcheiden und
ſie durch kleine Aufmerkſamkeiten zu erfreuen. Evangeliſch
ein=
geſegnet iſt Prinzeſſin Alix ſeinerzeit in der Darmſtädter Hofkirche
durch den Hofprediger Sell (ſpäteren Profeſſor in Bonn). Die
Königin von England kam zu dieſem feierlichen Akt nach
Darm=
ſtadt.
Bei ihrem erſten Beſuch als Zarin wohnte ſie noch, alter
Ge=
wohnheit treu, dem evangeliſchen Gottesdienſt bei, bis dann für
das Zarenpaar die ruſſiſche Kapelle auf der Mathildenhöhe ge=
Dr. E. Menſch.
baut wurde.
Leopold v. Ranke: Die römiſchen Päpſte. Vollſtändige ungekürzte
Ausgabe mit 67 Tiefdruckbildern. Phaidon=Verlag, Wien.
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Dies klaſſiſche Hauptwerk deutſcher Geſchichtsſchreibung
begrün=
dete Rankes Ruhm und übertrifft nach Anſicht der Kenner ſeine
ſpäteren Bücher an Friſche, geiſtreich beſchwingtem Stil und
in=
nerer Geſchloſſenheit. Das Buch gibt eine ſachliche und unbefangene
Würdigung des Papſttums von der Reformation bis zum
vatika=
niſchen Konzil. Es legt beſonderen Wert auf klare Scheidung der
ineinanderwirkenden politiſchen und religiöſen Kräfte. Durch
ſeinen großen Reichtum an anekdotenhaften und lebendigen
Bil=
dern es iſt für jeden Leſer ein Genuß. Zur Bebilderung wurden
nur die Kunſtwerke von Meiſtern der geſchilderten Epoche benutzt.
Oswald Thomas: „Aſtronomie”=Tatſachen und Probleme. Verlag
„Das Bergland=Buch”
Als hervorragender Aſtronom bekannt, wird Profeſſor Dr.
Oswald Thomas, unterſtützt durch ſeine langjährige Tätigkeit als
Volksbildner, zum berufenen Schöpfer eines ſolchen Buches. In
knappem, klarem, fließendem Stil wird über Dinge berichtet, die
bisher ohne Fachſtudium als unerfaßbar galten. Die fernſten
Er=
eigniſſe im Weltall, die man nur dunkel zu ahnen glaubte,
wer=
t ihre Urſachen kennen und begreifen,
Ot
Ket
Die Eheleute Heinrich Merz und Frau Eva, geb.
Auracher, Darmſtadt, Wendelſtadtſtr. 50, II.,
be=
gehen am Dienstag, den 17. April 1934, das Feſt.
der Silbernen Hochzeit. Glückauf zur Goldenen!
Todes=Anzeige.
Freitag nachmittag 4 Uhr verſchied nach einem
arbeitsreichen Leben unſer lieber Vater,
Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater und
Onkel, Herr
Johann Friedrich Albert Reich
Schriftfetzer
in ſeinem 81. Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Hans Reich.
Darmſtadt, Kranichſteinerſtr. 31, p., Berlin,
Kaſſel und Griesheim bei Darmſtadt, den
14. April 1934.
Die Beerdigung findet am 16. April,
nach=
mittags 2.30 Uhr auf dem alten Friedhof
Nieder=Ramſtädter Straße ſtatt.
Heute nacht eniſchlief nach langem Leiden,
ſedoch unerwartet, mein guter Gatte, unſer
lieber Vater, Schwager, Bruder und Onkel
Herr Johannes Rauſch
im Alter von 57 Jahren.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Marie Rauſch und Kinder.
Darmſtadi, den 14. April 1934.
Weiterſtädterſtraße 33.
Die Beerdigung findet am Montag, den
16, April, nachmittags ½4 Uhr auf dem
Waldfriedhof ſtatt. (4410
Der Herr über Leben und Tod hat meine
teure Mutter
Philippine Melchior Pw.
geb. Funk
geſtern abend heimgeholt, in die ewigen
Hütten. (Römer 8, 17 u. 18.)
Zugleich im Namen
der übrigen Hinterbliebenen:
Johannes Melchior.
Darmſtadi, den 14. April 1934.
(4417
Roßdörferſtraße 46.
Die Beerdigung findet am Montag, den
16. Aprik 1934, 12 Uhr, auf dem
Fried=
hof an der Nieder=Ramſtädterſtr. ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitte ich abzuſehen,
Lnn. Schmant
Erd= und Feuerbeſtattung
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Kurz vor Vollendung ſeines 81. Lebensjahres ſtatb
unſer im Ruheſiand lebender Mitarbeiter
Hert Avel Reich,
Metteur
Der Verſtorbene war 40 Jahre, von 1887—1922,
in unſerem Hauſe als Schriftſetzer und Metteur
tätig und hat ſich in dieſer Zeit die Wertſchätzung
der Inhaber und ſeiner Mitarbeiter erworben.
Wir werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.
L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei
Verlag des Darmſtädter Tagblatts.
Darmſtadt, den 14. April 1934.
(4369
Nach einem arbeitsreichen Leben wurde kurz vor
Vollendung ſeines 81. Lebensjahres unfer im
Ruhe=
ſtand lebender Arbeitskamerad
Hert Aldel Reich,
Metteur
von dem irdiſchen Leben abberufen.
Der Verſtorbene war uns immer ein treuer Freund
und guter Kamerad, und wir werden ſein
An=
denfen in Treue bewahren.
Die Arbeiter= u. Angeſtelltenſchaft der
L. C. Wittich’ſchen Hofbuchdruckerei.
Darmſtiadt, den 14. April 1934.
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2
Sonntag, 15. April 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 103 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Neugeſtaltung des Reichspoſt=Tarifweſens.
Darmſtadt, den 15. April 1934.
Lebensmitkelopferring.
Am Montag, den 16., und Dienstag, den 17.
April, findet die zweite Lebensmittelſammlung des
Lebens=
mittelopferringes bei den Haushaltungen der Stadt Darmſtadt
ſtatt.
Sämtliche Haushaltungen werden gebeten, die geſpendeten
Lebensmittel= und Pfundpakete mit Inhaltsangabe zur Abholung
bereitzuhalten.
Auch durch dieſe Sammlung ſoll erneut den unſchuldig in Not
gekommenen Volksgenoſſen gezeigt, werden, daß ſie zur
Volks=
gemeinſchaft gehören und weiter für ſie geſorgt wird.
Volksgenoſſen! Die Not iſt in weiten Kreiſen der
Bevölkerung noch groß. Eure Hilfe iſt nach wie vor dringend
notwendig. Laßt deshalb am Montag, den 16., und
Diens=
tag, den 17. April, keinen Sammler von Eurer Türe gehen,
ohne daß Ihr ihm ein Lebensmittelpaket für die Notleidenden
gegeben habt.
Golkesdienſte zum Schulanfang für die Schulanfänger
EPH. Es war in früheren Zeiten ein ſchöner Brauch, daß für
die Schulaanfänger ein feierlicher Gottesdienſt ſtattfand. Iſt
doch der Schulanfang der Tag, an dem das Kind zum erſten
Male aus der Obhut des Elternhauſes in die allgemeine
Er=
ziehung gegeben wird, ein Tag von ganz beſonderer Wichtigkeit.
Auf Anordnung des Herrn Landesbiſchofs wird der alte
Brauch in dieſem Jahre erſtmalig wieder aufgenommen. Auch
in Darmſtadt finden in ſämtlichen evangeliſchen
Kir=
chen am Dienstag, dem 17. d. M., vormittags 8.30 Uhr.
Schul=
eröffnungsgottesdienſte ſtatt, zu denen im Einverſtändnis mit
der Schule alle Eltern der Schulanfänger mit ihren Kindern
hier=
durch beſonders herzlich eingeladen werden.
Perſonalien aus dem Bezirk der Abteilung Darmſtadt der
Reichspoſtdirektion Frankfurt a. M. Angenommen ſind als
Poſtſupernumerar die Abiturienten Hitzelberger in Bingen,
Schäfer in Michelſtadt und Schreiber in Groß=Gerau. —
Uebertragen ſind die Vorſteherſtelle des Poſtamts in
Darm=
ſtadt dem Poſtrat Eber aus Suhl und des Poſtamts in
Kreuz=
burg (Oberſchleſien) dem Oberpoſtmeiſter Noll aus Lauterbach,
unter Ernennung zum Poſtamtmann, eine Poſtaſſiſtentenſtelle dem
Zollaſſiſtenten Hoff in Lampertheim; Oberpoſtſchaffnerſtellen den
Poſtſchaffnern Schunk in Darmſtadt, Melius und
Stau=
bach in Gießen und Maus in Schlitz. — Planmäßig
an=
geſtellt ſind als Poſtſchaffner die Hilfspoſtſchaffner
Ehr=
hard in Worms, Koppius in Mainz und Stern in
Michel=
ſtadt. — Beſtätigt ſind als Poſtſchaffner die Poſtſchaffner auf
Probe Hill in Mainz, Spies in Mülheim und Vogel in
Offenbach — Verſetzt ſind die Poſtinſpektoren Scherf von
Darmſtadt nach Jugenheim (Bergſtraße) und Trautmann von
Langen nach Offenbach, die Poſtaſſiſtenten Michel von
Offen=
bach nach Seligenſtadt und Reuter von Offenbach nach Langen,
die Telegraphenaſſiſtenten Feudner von Alzey nach Mainz und
Götz von Darmſtadt nach Gießen. — Freiwillig
ausge=
ſchieden iſt der Poſtſchaffner Frey in Mainz.
* Die Zuſammenſetzung des Pachtoberſchiedsgerichts.
Landes=
bauernführer Dr. Wagner hat auf Grund der
Pachtſchlichtungs=
ordnung und der Pachtſchiedsgerichtsordnung zum Obmann des
Schlichtungshofes für Gutspachtſtreitigkeiten und zum Obmann
des Pachtoberſchiedsgerichts für Parzellenpachtſtreitigkeiten
Land=
gerichtsdirektor Gunſt in Wiesbaden und zum ſtellvertretenden
Obmann des Pachtoberſchiedsgerichtes für
Parzellenpachtſtreitig=
keiten den Landgerichtspräſidenten Weiffenbach in Darmſtadt
ernannt. Verpächter=Beiſitzer des Pachtoberſchiedsgerichtes für
Parzellenpachtſtreitigkeiten ſind, Kammerdirektor Dr.
Engel=
bach in Aſſenheim (Oberheſſen), Kreisbauernführer Werner
in Rüdesheim, Forſtdirektor Weſtermacher in Beerfelden im
Odenwald und Direktor Blüm in Worms, während zu
Pächter=
beiſitzern des Pachtoberſchiedsgerichtes für
Parzellenpachtſtreitig=
keiten Georg Philipp Breidert 2. in Langen, Landwirt Walter
Reif in Beienheim in der Wetterau. Landwirt Wilhelm
Schä=
fer in Schierſtein a. Rh. und Landwirt Otto Schneider in
Hörnsheim bei Wetzlar ernannt wurden.
El. Zulaſſung von Prozeßagenten. Nach einer Verfügung des
Präſidenten des Landesgerichts der Provinz Starkenburg
wur=
den als Prozeßagenten zum mündlichen Verhandeln Johannes
Engel in Viernheim beim Amtsgericht
Lampert=
heim, Frau Elſe Fiſcher in Reichelsheim beim
Amts=
gericht Reichelsheim und Eduard Ganter in
Waldmichel=
bach beim Amtsgericht Waldmichelbach zugelaſſen.
— Jubiläum. Auf eine 25jährige Tätigkeit im Hauſe Theodor
Kalbfuß kann Fräulein Luiſe (Dina) Bienhaus am heutigen
Tage zurückblicken. Durch ihr freundliches, beſcheidenes Weſen hat
ſie ſich nicht nur die Achtung und Wohlwollen ihres Arbeitgebers
erworben, ſondern erfreut ſich auch großer Beliebtheit bei der
Kundſchaft.
— Hohes Alter. Herr Heinrich Gimbel, Darmſtadt,
Groh=
berg 14b, feiert am 16. April ſeinen 83. Geburtstag.
Volkstag der Inneren Miſſion. Anläßlich des Volkstages
der Inneren Miſſion werden neben den bereits bekannt
gewor=
denen Abzeichen auch Blumen zum Verkauf angeboten.
— Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846:
Saarkund=
gebung in der Feſthalle. Der Bund „Saarverein” veranſtaltet am
Dienstag, den 17. April, in der Feſthalle zu Darmſtadt
eine große öffentliche Kundgebung für die Rückkehr des
Saar=
gebietes zum Mutterlande. Auf die Wichtigkeit dieſer
Veranſtal=
tung im nationalen Intereſſe braucht nicht beſonders hingewieſen
zu werden. Die Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846 macht
es deshalb ihren Mitgliedern zur Pflicht, an dieſer Kundgebung
teilzunehmen.
— Deutſche Bühne. Unſere Vorſtellungen in dieſer Woche:
Dienstag, den 17. April, Miete K 15, Vorſtellung Großes Haus:
„Julius Caeſar”, Trauerſpiel von William Shakeſpeare.
Samstag, den 21. April, Miete M 11, Vorſtellung Großes Haus:
„Das Land des Lächelns” romantiſche Operette von Fr.
Lehar. — Kartenausgabe für Miete M: Freitag, den 20. April,
vormittags von 9—13 Uhr, Samstag, den 21. April, vormittags
von 9—13 Uhr und abends von 19—19.30 Uhr.
Heſſiſches Landestheater.
15. April Anf. 19½, Ende gegen 23 Uhr. 4 20
Preiſe 0.50—4.50
Fulius Egeſar. Montag
16. April Preiſe 0.50—1.50
Anf 20½4 Uhr.
Konzert=Abend der Liedertafel Darmſtadt. Mertech
17. April Anf. 19½, Ende gegen 23 Uhr. D. Bühne K 15
Preiſe 0.50—4 50
Julius Eaeſar. Miinte Hfe Geutcche
15. April Anf. 19½, Ende geg. 22 Uhr. Zuſatzm. 1711
Preiſe 0.80—4.50
La Traviata.
Senkung der Grundgebühren für Fernſprechanſchlüſſe und weikere Maßnahmen zut Ausbreikung
des Fernſprechweſens.
Erleichkerungen für Fernſprecher.
(Das große, von der Reichsregierung verfolgte Ziel, alle
Volksgenoſſen wieder in Brot und Arbeit zu bringen, iſt auch
für die Neugeſtaltung des Tarifweſens der Deutſchen Reichspoſt
richtunggebend und weiſt den Weg zu einer Angleichung der
Fernſprechtarife an den Vorkriegsſtand, ſoweit das nach der
eigen=
wirtſchaftlichen Lage der Deutſchen Reichspoſt möglich iſt. Den
erſten Schritt auf dieſem Wege bildete der Verzicht auf den
ſoge=
nannten Apparatbeitrag, der bis zum Juni 1933 in Höhe von
50 RM. für alle neuen Fernſprechanſchlüſſe erhoben wurde. Der
Wegfall des Apparatbeitrages brachte den erfreulichen Erfolg,
daß der Rückgang der Fernſprechanſchlüſſe, der in den
vorher=
gehenden Jahren bereits eine viertel Million erreicht hatte,
ab=
gefangen und zum Stillſtand gebracht werden konnte. Das
wei=
tere Ziel bildet jetzt die Wiedergewinnung der verloren
gegan=
genen Anſchlüſſe und die Ausbreitung des Fernſprechers in
immer weitere Kreiſe. Zu dieſem Zweck werden vom 1. Mai
an die Grundgebühren im Durchſchnitt faſt um ein Viertel
ge=
ſenkt, womit ein alter Wunſch vieler Teilnehmer aus dem
Mittel=
ſtand, dem Kleingewerbe und Kleinhandel erfüllt wird. Die
Grundgebühren werden ermäßigt in Ortsnetzen
mit 51 bis 100 Hauptanſchlüſſen von 4,00 RM. auf 3,50 RM.,
d. i. um 12 v. H.
bis 200 Hauptanſchlüſſen von 5,00 RM. auf 4,00 RM., d. i. um
20,0 v. H.,
Dienstag
17. April
DDS are ie ie
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Diakonie ein nolwendiger Dienſt
an der Volksgemeinſchaft.
EPH. Der Heſſiſche Diakonieverein hielt am Donnerstag ſeine
diesjährige Mitgliederverſammlung im Heimathaus,
Freiligrath=
ſtraße 8, ab, unter Leitung ſeines Vorſitzenden, Oberkirchenrats
Dr. Horre, und in Anweſenheit zahlreicher Mitglieder und
pro=
minenter Gäſte. Herr Pfarrer Guyot der Führer der
Schwe=
ſternſchaft und des Vereins, ſprach bei dieſer Gelegenheit über
die Aufgaben des Heſſiſchen Diakonievereins in Vergangenheit,
in der Gegenwart und in der Zukunft. Ausgehend von den
Idealen, die die Gründer des Heſſiſchen Diakonievereins vor 28
Jahren beeſelten, zeigte er, wie notwendig die Arbeit des
Dia=
konievereins für unſer Volk und unſere Kirche iſt. Heute noch,
oder beſſer, heute erſt recht, hat der Diakonieverein wichtige
Auf=
gaben im Dienſte der Volksgemeinſchaft zu erfüllen. Seine
Nationalſozialiſtiſche Frauenſchule für
Volks=
pflege in Verbindung mit der
Pfarrgehilfinnen=
ſchule iſt die richtige Ausbildungsſtätte für junge Mädchen, die
einen echten Frauenberuf ſuchen. Herr Pfarrer Guyot wies auch
darauf hin, daß der Diakonieverein jetzt auch eine
Haushal=
tungsſchule in ſeinem Heimathaus eröffne, um junge
Mäd=
chen für den Beruf der Hausfrau und Mutter zu erziehen. Die
Schweſternſchaft ſelbſt, die mit freudiger Bejahung der großen
Ziele unſeres Führers Adolf Hitler auf dem Boden des Dritten
Reiches ſteht, zeigt eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung.
Aller=
dings ſollen die ſchweren Nöte, die vor allem aus der ſtarken
Verminderung der Einnahmen kommen, nicht verſchwiegen
wer=
den. Der Diakonieverein betreut eine Reihe notleidender armer
Gemeinden des Landes durch ſeine Schweſternarbeit. Die
Samm=
lungen und Beiträge ſind ſtark zurückgegangen. Trotzdem klingt
durch die Rede des Leiters der Schweſternſchaft eine ſtarke
Hoff=
nungsfreudigkeit und Zuverſicht auf die kommende Entwicklung.
Wie es in unſerem ganzen Volke aufwärts geht, ſo beſteht auch
die Hoffnung, daß Werke von der Art des Heſſiſchen
Diakonie=
vereins gedeihen werden. Die Erziehungsarbeit, die er leiſtet,
die Pflege, die durch ſeine Schweſtern geſchieht, die Diakonie, die
er durch Frauen an unſerem Volke treibt — das alles ſind
not=
wendige und wertvolle Dienſte, mit denen er ſich dem Dritten
Reich zur Verfügung ſtellt. Nachdem auch die Rechnungsablage
und der Voranſchlag von der Mitgliederverſammlung genehmigt
worden waren, dankte der Vorſitzende, Herr Oberkirchenrat Dr.
Horre, mit warmen Worten allen, die ſich dem Werk zur
Ver=
fügung geſtellt haben, und bat, ihm ihre Mitarbeit auch weiter
zu gewähren. Eine muſikaliſche Abendfeier bildete den Abſchluß
der Tagung und zugleich die Einführung der Oberin Freſenius,
Fräulein Margarete Lettermann=Berlin, eine Schülerin von
Profeſſor G. Havemann, wußte in ausgezeichneter Weiſe durch
ihre muſikaliſchen Vorträge zu erheben. An das Präludium und
Fuge für Violine von J. S. Bach reihte ſich das Konzert in
D=Moll für Violine und Klavier von Spohr und das Scherzo
Tarantelle von Winiaſky. Reicher Beifall lohnte die Künſtlerin.
„Doramad” kann man
ruhig offen lassen —
„Doramad‟-Zahnpaste, deren
biolo-
gisch wirksame Radiumstrahlen das
Zahnfleisch massieren, enthält so feines
Glyzerin, daß sie stets frisch und sahnig
bleibt selbst wenn man die Tube
ein-
mal offen läßt. Sie ist daher besonders
sparsam im Gebrauch, man kann sie bis
Taufdenletzten Restverwenden. Ihr Fach-
Spgeschäft bestätigt das!
V
Arbeitsdienſt der Abikurienken 1934.
Die Abiturienten des Reg.=Bezirks Wiesbaden, Provinz
Starkenburg und Rheinheſſen, die Oſtern 1934 ihre Reifeprüfung
beſtanden, haben von der Hauptmeldeſtelle des Arbeitsgaues
25 Doppelpoſtkarten erhalten, deren Rückantwortkarte, entgegen
einer früheren Beſtimmung, auszufüllen und umgehend der
Haupt=
meldeſtelle in Wiesbaden, Luiſenplatz 10, zuzuſenden iſt. Da nach
Mitteilung des Heſſ. Staatsminiſteriums Miniſterialabteilung
für Bildungsweſen, und des Herrn Oberpräſidenten in Kaſſel,
Ab=
teilung für Höhere Schulen, die Zuerkennung der Hochſchulreife
für die Abiturienten bis zu dem von der Reichsleitung des
Arbeitsdienſtes vorgeſehenen Termin nicht ausgeſprochen werden
kann, ſind die Poſtkarten zunächſt ohne Beantwortung der Frage
nach der Hochſchulreife abzuſenden. Den Abiturienten, denen die
Berechtigung zum Studium zuerkannt wird, geht ſodann vor dem
28. April 1934 die Einberufung zur perſönlichen Vorſtellung und
ärztlichen Unterſuchung zu.
Das Dienſthalbjahr der Abiturienten beginnt am 7. Mai und
dauert bis zum 25. Oktober 1934. Es beſteht aus 4 Monaten
Arbeitsdienſt und 6 Wochen Geländeſport. Wünſchen für die
Ein=
ſtellung in eine beſtimmte Gegend Deutſchlands kann nicht
ent=
ſprochen werden. Die Unterbringung erfolgt in der Regel in den
Arbeitsdienſtabteilungen der Heimatprovinz.
Alle Anfragen oder vorläufigen Meldungen zum
Dienſt=
antritt ſind zwecklos. Die Einberufung erfolgt automatiſch. Die
Abiturienten, die nicht ſtudieren wollen oder die Hochſchulreife
nicht erhalten, können ſich jedoch wie alle ſonſtigen Bewerber bei
den Meldeämtern für den Freiwilligen Arbeitsdienſt zur
Ein=
ſtellung melden, und müſſen ſich in dieſem Falle für 6 Monate
verpflichten.
bis 500 Hauptanſchlüſſen von 6,00 RM. auf 4,50 RM., d. i. um
25,0 v. H.,
bis 1000 Hauptanſchlüſſen von 6,50 RM. auf 5,00 RM., d. i. um
23,1 v. H.,
bis 5000 Hauptanſchlüſſen von 7.00 RM. auf 5,50 RM., d. i. um
21,4 v. H.,
bis 10 000 Hauptanſchlüſſen von 7,50 RM. auf 5,50 RM., d. i.
um 26,7 v. H.,
über 10 000 Hauptanſchlüſſen von 8,00 RM. auf 6,00 RM., d. i.
um 25,0 v. H.
Mit dieſer Gebührenermäßigung wird erreicht, daß über die
Hälfte aller Wenigſprecher an Grundgebühren und
Geſprächs=
gebühren zuſammen weniger zu zahlen haben als vor dem Kriege.
In den kleinen Ortsnetzen mit nicht mehr als 50 Hauptanſchlüſſen
und einer Grundgebühr von nur 3 RM. mußte mit Rückſicht auf
den geringen Betrag der Gebühr und auf die in dieſen
Orts=
netzen beſonders hohen Anſchlußkoſten von einer Gebührenſenkung
abgeſehen werden, zumal die Teilnehmer dieſer Ortsnetze ſchon
bisher geringere Gebühren als vor dem Kriege zahlten. Die
Ermäßigung der Grundgebühr iſt für die Deutſche Reichspoſt mit
einem erheblichen Einnahmeausfall verbunden; ſie konnte daher
auch erſt durchgeführt werden, nachdem der Finanzminiſter für
1934 auf einen Teil der von der Deutſchen Reichspoſt an das
Reich abzuliefernden Beträge verzichtet hat. Die Deutſche
Reichs=
poſt hofft, daß durch eine regere Inanſpruchnahme des
Fern=
ſprechers und durch die Gewinnung neuer Teilnehmer ein Teil
dieſes Gebührenausfalles wieder ausgeglichen wird.
NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Chor= und Oicheſter=Konzerk in der Feſthalle
am Sonnkag, dem 22. April 1934.
Am 22. April findet die erſte muſikaliſche Veranſtaltung der
NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” ſtatt, die der
Auf=
takt zu ihrer Arbeit ſein ſoll, d. h. beſte Kunſt allen deutſchen
Menſchen zugänglich zu machen. Entſprechend dieſem großen Ziel
iſt der Aufbau des Konzertes, das in vereintem Wirken vom
„Mozartverein‟, Darmſtädter MG.V. Liederkranz.
Chor der Turngemeinde Beſſungen 1865, Chor
der Ballonſchule und Inſtrumentalverein, ſowie
von Johannes Drath, Heſſ. Landestheater als
Ein=
zelſänger mit bedeutenden Chor= und Orcheſterwerken beſtritten
wird. Die Leitung haben die Kapellmeiſter Friedrich
Rehbock und Friedel Fiſcher. Kurze Hinweiſe ſollen in
Nachſtehendem in die Vortragsfolge, die neben inſtrumentalen
Stücken nur Chöre mit Begleitung von großen Orcheſtern enthält,
einführen:
Mit der Ouvertüre zur Oper „Peter Schmoll” von K. M.
von Weber (1786—1826), den Richard Wagner bei der
Bei=
ſetzung in Dresden 1844 nachrief: „Nie hat ein deutſcherer Muſiker
gelebt als Du”, beginnt das Orcheſter. Sie iſt ein Frühwerk, und
entſtand als Frucht der Studien bei Michael Heyden in Salzburg.
Wenn auch der klaſſiſche Stil noch vorherrſcht, ſo finden ſich doch
Stellen, die den ſpäteren Schöpfer des „Freiſchütz” erkennen laſſen.
Wie ein feierlicher Marſch wirkt der Chor „Andie Kunſt”
von Richard Wagner (1813—1883), der nach dem „Gruß
ſei=
ner Treuen an Friedrich Auguſt den Geliebten” bearbeitet iſt.
Auffallend ſind die Anklänge an den „Einzug der Gäſte” im
„Tannhäuſer”, der nur ganz kurze Zeit zuvor entſtand. Von Max
Bruch (1838—1920) erklingt der „Normannenzug‟. Die
ſchickſalhaften Worte (Viktor von Scheffel) erhalten durch den
ſtändigen Wechſel zwiſchen Einzelſänger und Chor und das
drama=
tiſch untermalende Orcheſter Wirklichkeitsnähe. Dem alten
Mär=
chen von der jüdiſchen Abſtammung des Tonſetzers ſoll hier
noch=
mals entgegnet werden. Die reinariſche Ahnentafel Max (imilian)
Chriſtian Friedrich Bruchs führt zurück auf die evangeliſche
Pfar=
rerfamilie Thomas Bruch (1560), die ihren Namen als franzöſiſche
Emigranten von den Hugenotten, Bruyere” ableitet. M. Bruch
ſelbſt iſt als Sohn des Polizeirats Auguſt Bruch in Köln geboren.
Ein Werk beſonderer Prägung iſt die „Landerkennung”
des Nordländers Edvard Grieg (1843—1907). Das
Eigen=
artige der Griegſchen Tonſprache, das melodiſch und harmoniſch
auf der völligen Erkenntnis der nordiſchen Volksweiſen begründet
iſt, findet hier auch noch durch den formalen Aufbau
überzeugen=
den Ausdruck. Weihevoll iſt gegen Schluß der Geſang des Königs
„Olav Trygvaſon”, den der Chor zum erhabenen Ende führt. —
Von dem gleichen Komponiſten ſind die zwei „Symphoniſchen
Tänze” für großes Orcheſter. Nach Dichtungen J. von
Eichen=
dorffs iſt der unheimliche „Nachtwanderer” und das lichte
„Morgenlied” (mit Soloquartett) von Friedel Fiſcher
geſchrieben. Beide Chöre gehen muſikaliſch mit dem romantiſchen
Stimmungsgehalt des Textes in gleicher Linie.
Zum Schluß kommt Hugo Kaun (1863—1932), der große
Meiſter der Männerchorliteratur, zu Wort. Sein „Heimat=
Gebet” iſt ein tiefes Bekenntnis zum deutſchen Volk. In ſchlicht
geſanglicher Breite entwickelt ſich die Melodie, im dritten Teil
E,B.
von Knabenſtimmen unterſtützt, zu erhabener Größe.
Evangeliſcher Kirchengemeindetag
in der Pekrusgemeinde Darmſtadk=Beſſungen.
EPH. Am Sonntag Cantate, den 29. April, findet in der
evangeliſchen Petrusgemeinde, die an dieſem Tag das Gedächtnis
des 25jährigen Jubiläums der Einweihung der umgebauten
Beſſunger Kirche feiern wird, auf freundliche Einladung des
Kir=
chenvorſtandes ein Kirchengemeindetag ſtatt, zu dem die anderen
Stadtgemeinden und die Gemeinden des Landes ihre Vertreter,
beſonders aus ihren Kirchenvorſtänden, zu entſenden pflegen.
Feſtprediger wird Pfarrer Weiß ſein. Um 11.30 Uhr findet
eine Verſammlung im Gemeindehaus. Eichwieſenſtraße 8, ſtatt,
in der die beiden Gemeindepfarrer Weiß und Irle über das
kirchliche Gemeindeleben der Petrusgemeinde berichten werden.
Um 2.30 Uhr findet eine Verſammlung der Mitglieder des
Ge=
meindetages ebenda ſtatt. Unmittelbar danach beginnt die
Ge=
meindetagung mit einem Vortrag des Herrn Propſt
Oberkirchen=
rat Dr. Müller über „Die Gegenwartsaufgaben der Kirche an
den evangeliſchen Männern”. Am Montag dem 30. April,
vor=
mittags 9 Uhr, wird Pfarrer Lic. zur Nieden=Offenbach
am Main einen Vortrag über „Neue Wege evangeliſch=
kirch=
licher Jugendarbeit” halten. Nach der darauf folgenden
Aus=
ſprache wird Dekan Strack=Pfungſtadt einen Vortrag, über
Die Pflege der kirchlichen Sitte in der Gemeinde halten”. Zur
Schulung, insbeſondere der neugewählten Kirchenvorſteher und
überhaupt der Helfer am kirchlichen Gemeindeleben ſoll am
Montag nachmittag im engeren Kreis derer, die tiefer in das
Weſen der evangeliſchen Gemeinde eingeführt werden wollen, die
vielerörterte und brennende Frage, ob die Kirche verſagt hat,
beſprochen werden. In dieſen Tagen, in denen die Fragen des
kirchlichen Lebens mehr als je im Vordergrund des Intereſſes
ſtehen, wird dieſer Tagung, bei der die Gemeindeglieder
Gelegen=
heit zur Ausſprache über ihre Erfahrungen am kirchlichen
Ge=
meindeleben haben beſonderes Intereſſe bieten. Zwecks
zwang=
loſen Gedankenaustauſches iſt gemeinſamer Mittagstiſch in der
Reſtauration Preuſch Karlſtraße 104, vorgeſehen. Anmeldung
wird bis ſpäteſtens 25. April an Pfarrer Weiß, Beſſungerſtr. 65,
erbeten.
Seite 6 — Nr. 103
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 15. April 1934
Bunter Aucne.
Zweite Sonderveranſtalkung der N.5.B.
Dicht gedrängt füllte das Publikum Saal und Galerie im
Saalbau, wo geſtern abend eine Anzahl von Künſtlern des
Lan=
destheaters im Verein mit dem Muſikkorps der Landespolizei im
Dienſt der NS. Volkswohlfahrt wirkten. Oberbürgermeiſter und
Kreisleiter Wamboldt hatte ſeinen Adjutanten Reuter
entſandt, und der Gauamtsleiter Bürgermeiſter Haug war durch
den Kreisamtsleiter des Amtes für Volkswohlfahrt Hanſel
vertreten. Ein von Nummer zu Nummer ſich ſteigerndes
Pro=
gramm, das von Frl. Alberti geſchickt zuſammengeſtellt und
ſorgfältig vorbereitet war, ſorgte dafür, daß die Stimmung
über=
all ausgezeichnet war. Sehr raſch verſtand es auch Herr W.
Mundt, der als Anſager und Rezitator mit viel Humor und
Laune wirkte, eine Verbindung zwiſchen Publikum und Bühne
herzuſtellen.
Das vorzüglich eingeſpielte Polizeimuſikkorps, unter ſeinem
bewährten Führer, Muſikmeiſter H. Buslau, leitete den Abend
mit dem ſchwungvoll geſpielten Titanen=Marſch ein und erntete
damit, wie auch mit den ſpäter ſolgenden Opernphantaſien aus
Werken von Wagner und Flotow leohaften Beifall. Frau
Kuhn=Liebel vom Heſſiſchen Landestheater ſang mit ihrer
warmen und vollen Altſtimme Arien aus dem „Evangelimann”
und „Mignon”", und zwei reizende kleinere Sachen von Loewe
und Frommer. Dornröschen” gefiel ſo gut, daß es wiederholt
werden mußte. Mit Liedern von Reger und Strauß trat Frau
Horn=Stoll vom Landestheater hervor; ganz beſonders kam
das neckiſche „Ständchen” dem ſpezifiſchen Reiz ihres hellen
Soprans entgegen. Auch Herr Joh. Drath vom Landestheater
hatte Strauß=Lieder zum Vortrag gewählt, und daß die Wahl
glücklich war, bewies der Beifall, der nicht ruhte, bis die „
Heim=
liche Aufforderung” aus Zugabe folgte. Die beiden letztgenannten
Künſtler vereinigten ſich dann noch in einigen entzückend feinen
Mozart=Duetten aus „Zauberflöte , „Figaro und „Don Juan .—
Neben ſoviel Genüſſen für das Ohr war auch fürs Auge
ge=
ſorgt durch tänzeriſche Darbietungen. Eine Gruppe von
Schüle=
rinnen der Tanzſchule A. Reiß wirbelte über die Bühne, und
dann tanzten Aenne und Milly Reiß zuſammen mit den
Herren Irmfried Willimzig und Hans Kern vom
Landes=
theater einen überaus ſchmiſſigen ſlawiſchen Bauerntanz. — Ein
urkomiſches Quartett ſtellten die Herren Iſterling Horina,
Wieſe und Schüppel vom Landestheater auf die Bühne.
Zwergfellerſchütternd war ihre Parodie eines Geſangvereins, der
in allen Tonarten das Lied vom Apotheker und von Pepita ſingt.
— Am Flügel waltete als Begleiter Herr Dietrich ſicher und
geſchmackvoll ſeines Amtes.
Die ſchneidigen Klänge des Badenweiler Marſches machten
dem erſten Teil des Programms ein Ende. Nun trat auch die
Tanzkapelle Lola in Aktion, und ich kann verraten, daß ſie ſehr
fleißig geſpielt und die Darmſtädter Männlein und Weiblein ſehr
fleißig danach getanzt haben.
Reichsluftſchukbund e. V., Orisgruppe Darmſtadt.
Vortragsfolge des 9. Lehrganges der Luftſchutzſchule.
Männer= und Frauenlehrgang vereinigt.
Schulungsleiter: Dr. Wilhelm Luley. Darmſtadt; Schulungsort:
Glockenbau des Schloſſes.
A. Theoretiſcher Teil.
3. Abend, 16. April. 20 Uhr:
6. Der Feuerſchutz im Luftſchutz: Referent: Branddirektor
Winter. — 7. Der Sanitätsdienſt im Luftſchutz; Referent:
Heilgehilfe Knecht. — 8. Die Familie im Luftſchutz; Referent:
Frau Eliſabeth Seidel.
B. Praktiſcher Teil.
4. Abend, 19. April, 20 Uhr:
Uebung 1: Verpaſſen der Gasmasken, Uebungen unter
der Gasmaske. Leitung: Ing. Altmannsberger und Betr.=
Aſſ. Aßmus.
Deutſche Arbeitsfronk und Kurzſchrift.
Der Reichsſchulungsleiter der NSDAP. und Deutſchen
Arbeits=
front begrüßte die Denkſchrift II über die Stellungnahme der
NSDAP. zur Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben, weil ſie endlich
die Wege weiſt, die in allen Ausbildungsſtätten einheitlich und
mit Erfolg gegangen werden können. Er erkannte an, daß auf dem
Gebiete des Unterrichts und der Prüfung nunmehr überall die
gleichen zweckmäßigen Anforderungen geſtellt werden. Darüber
hinaus zeige die Denkſchrift aber auch, wie der Unterricht geſtaltet
werden muß, um zu praktiſchen Erfolgen zu kommen.
Der Reichsſchulungsleiter macht ſich die Forderungen der
Denkſchrift zu eigen und legt ſie den einſchlägigen Maßnahmen
des Reichsſchulungsamtes der NSDAP., der Deutſchen
Arbeits=
front ſowie des Amtes für Ausbildung der NS. Gemeinſchaft
„Kraft durch Freude” zugrunde. Auch die Berufsgemeinſchaft der
Kaufmannsgehilfen (früher DHV.) billigt die Ziele, die in der
Denkſchrift niedergelegt ſind, voll und ganz und begrüßt die
da=
durch erreichte Einheitlichkeit.
— Sonderzug Frankfurt—Bensheim. Aus Anlaß der
Baum=
blüte in der Bergſtraße werden am Sonntag, 15. April, die
Sonntagsperſonenzüge 924/979 zwiſchen Frankfurt und Bensheim
gefahren: Frankfurt (M.) Hbf. ab 8,13. Darmſtadt Hbf. ab 8,54,
Bensheim an 9.26. Rückfahrt: Bensheim ab 18.39. Darmſtadt
Hbf. an 19.14, Frankfurt Hbf. an 19,52. Die Züge halten in
Neu=Iſenburg. Buchſchlag=Sprendlingen, Langen und auf allen
Bahnhöfen zwiſchen Darmſtadt und Bensheim. Näheres iſt aus
den Aushängen in den Bahnhöfen erſichtlich. Fahrkarten des
allgemeinen Verkehrs haben Gültigkeit.
— Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkrankung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu
aufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag,
den 15. April 1934, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit:
Dr. med. Hof. Gervinusſtr. 46½, Tel. 48, Dr. med.
Lewan=
dowſki, Stiftsſtr. 7, Tel. 1978, Frau Dr. med. Dörr=Aſal,
Heinrichſtr. 62. Tel. 3448
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchließen=
den Woche vom 15. bis 21. April den Nachtdienſt die
Löwen=
apotheke, Ballonplatz 11, und die Adlerapotheke,
Wil=
helminenplatz 17.
Zum Tag der Inneren Miſſion.
Die Plakette für die Werbetage der Inneren Miſſion,
die in ganz Deutſchland veranſtaltet werden.
Sozialismus der Tak!
Jugendliche verhelfen arbeitsloſen Familienvätern zu Arbeit
und Brot.
üt. Hoch klingt das Lied vom braven Mann! — 32 junge
SA.=Männer brachten als erſte das große perſönliche Opfer, ihre
icheren Arbeitsplätze in Staatsbetrieben unter der Bedingung
zu räumen, daß verheiratete Familienväter eingeſtellt werden
müßten. Sie ſelbſt haben ſich reſtlos in den Freiwilligen
Ar=
beitsdienſt gemeldet, um dort im Sinne der Volksgemeinſchaft am
Wiederaufbau des deutſchen Vaterlandes aktiv mitzuwirken. Ihr
opfermutiges Verhalten iſt um ſo höher einzuſchätzen, als die
meiſten von ihnen nach kaum vollendeter Lehrzeit ihren erſten
ausreichenden Verdienſt mit nach Hauſe nehmen durften. Aber
in dem Bewußtſein, treu der Loſung der SA. „Gemeinnutz geht
vor Eigennutz” im Sinne des Führers gehandelt zu haben, gaben
ie gerne und freudig ihre ſicheren und gutbezahlten Arbeitsplätze
auf, um arbeitsloſe Familienväter von der Geißel der
Arbeits=
loſigkeit zu befreien und ihnen wieder zu Arbeit und Brot zu
verhelfen. Mit frohem Mut nehmen ſie jetzt das Los eines
Ar=
beitsdienſtfreiwilligen auf ſich, mit der inneren Befriedigung, der
Geſamtheit gedient zu haben. Ihr opferbereites Verhalten zeugt
von dem guten Geiſt in der SA. Möge es allen Volksgenoſſen
zur Nacheiferung dienen.
Ehrenliſte der opferbereiten SA.=Männer und Hitlerjungen.
Die SA.=Männer; Philipp Stein, Arheilgen;
Her=
mann Knop, Darmſtadt: W. Hieronymus, Darmſtadt: Peter
Ritter Griesheim; Heinrich Schmunck Roßdorf; Wilhelm
Kreiſel Roßdorf; Konrad Dietrich Groß=Zimmern;
Wil=
helm Döbel, Arheilgen: Fritz Schütz, Nieder=Ramſtadt; Jakob
Stieglitz Berkach; Wilhelm Trinkaus, Reinheim; Kurt
Werner, Darmſtadt; Karl Wolf, Eberſtadt; Hans
Neu=
mann. Darmſtadt: Emil Plößer Brandau; Leonh.
Flecken=
ſtein, Eberſtadt: „Theodor Günther Darmſtadt; Heinrich
Kreuzer, Roßdorf; Jakob Rückert; Dornheim: Daniel
Bonin Darmſtadt; Philipp Duweck, Biſchofsheim; Franz
Krimm, Darmſtadt; Ludwig Linder, Bickenbach.
Die Hitlerjungen: Ludwig Schemel, Bickenbach;
Wilhelm Wagner Griesheim; Georg Wicht, Griesheim;
Wilhelm Bernhard Hähnlein; Jakob Bergſträßer Ober=
Ramſtadt; Georg Buchsbaum Groß=Zimmern; Paul Fries,
Gernsheim; Chriſtian Happel, Darmſtadt; Bruno Koch,
Eberſtadt.
HEILUNG UND
ERHOLUNG TM
RHLD
RADIUM
solBAp Arrufttatl —
Rheuma, Gicht, — Frauen und Kinders
Bei einem Verkehrsunfall in Verluſt geraten. Am
Donners=
tag, den 12. April, kurz nach 14 Uhr, wurde eine Frau aus
Darm=
ſtadt an der Halteſtelle der Straßenbahn vor der Anlage am
Thea=
ter von einem aus der Richtung Alexanderſtraße kommenden Auto
zu Boden geſchleudert und erheblich verletzt. Dabei verlor die
Ver=
letzte ein in Kettenform verſchlungenes und am Verſchluß mit
mehreren Türkiſen beſetztes goldenes Armband. Der Finder wird
gebeten, das Armband, das ein altes Familienſtück darſtellt und
deshalb ſehr wertvoll iſt, auf dem Fundbüro der Polizeidirekktion,
Hügelſtraße 31/33, gegen Belohnung abzugeben.
Vermißte Perſon. Der Feinmechanikerlehrling Johann
Wil=
helm Kley, geb. 26. 2. 1919, zu Frankfurt a. M., wohnhaft in
Lan=
gen, Kr. Offenbach, wird ſeit 9, 4. 34 vermißt. Beſchreibung: Etwa
1,67 Meter groß, ſchlank. ovales blaſſes Geſicht, dunkelblond, blaue
Augen, vollſtändige Zähne, nach vorn geneigte Haltung. Kleidung:
Dunkelbeiger Mantel, blaue Jacke, beiger Pullover, graukarierte
Hoſe, ſchwarze Halbſchuhe und führt Aktentaſche bei ſich.
Schonen=
des Anhalten und Nachricht an Landeskriminalpolizeiamt
Darm=
ſtadt, Zentralſtelle für Vermißte und unbekannte Tote.
Geſtaltung der Feier des Geburtstages des Führers am 20. April,
Die NS. Frauenſchaft hält keine geſonderten Veranſtaltungen
ab ſondern beteiligt ſich in Stadt und Land an den Feiern in den
OG. der Partei. Parteigenoſſen und NS. Frauenſchaft ſind eins
im Sinne des Nationalſozialismus.
Amt für Kriegsopferverſorgung.
Der Reichskriegsopferführer Pg. Hans Oberlindober, M. d. R.,
Berlin, hat im Zuge der Neuorganiſation der
Nationalſozialiſti=
ſchen Kriegsopferverſorgung verfügt, daß die Landesverbände in
der bisherigen Form aufgehoben werden.
Die Landesgeſchäftsſtelle Darmſtadt, Hindenburgſtraße 39,
wird zum 15. April 1934 aufgelöſt.
Der Landesobmann der NSKOV., Pg. Adolf Ziegler,
Darm=
ſtadt, übernimmt als Leiter des Amtes für Kriegsopferverſorgung
beim Gau Heſſen=Naſſau den Bezirk Frankfurt der NSKOV.,
Braubachſtraße 14/16.
Der Bezirksobmann von Frankfurt. Pg. M. Wagner, wird ab
15. April mit der Leitung des Bezirks Darmſtadt der NSKOV.
beauftragt.
Die Sprechſtunden der Bezirksleitung Darmſtadt der NSKOV.
Die Untergliederungen des Bezirks Darmſtadt werden gebeten,
in der Umzugswoche den Briefwechſel auf das alleräußerſte zu
be=
ſchränken.
Die Poſtanſchrift des Bezirkes Darmſtadt bleibt auch in
Zu=
kunft: Nationalſozialiſtiſche Kriegsopferverſorgung, Bezirksleitung
Darmſtadt, Poſtfach 269.
In der Woche vom Montag, den 16., bis einſchließlich
Sams=
tag, den 21. April, bleibt wegen Umzug die Geſchäftsſtelle der
Ortsgruppe Darmſtadt der NSKOV. geſchloſſen.
Die neue Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe befindet ſich ab
Mon=
tag, den 23. April, Eliſabethenſtraße 34 (Möbelhaus Alter).
Ortsgruppe Schloßgarten.
Am Mittwoch, den 18. April, abends 8.30 Uhr pünktlich findet
im „Perkeo”, Alexanderſtraße, der Zellenſchulungsabend für die
Zellen 1 2 und 3 ſtatt. Die Einladungen ſind mitzubringen und
zwecks Kontrolle am Saaleingang abzugeben. Entſchuldigungen
werden nur in beſonders dringenden Fällen gutgeheißen und ſind
ſchriftlich an den zuſtändigen Blockwart zu richten. Für die Pgg.
der Ortsgruppe iſt der Beſuch der Zellenabende Pflicht. Mitglieder
der Unterorganiſationen der Ortsgruppe (NSBO., NSV., NS.
Frauenſchaft, NS. Hago) willkommen.
NS. Volkswohlfahrt der Ortsgruppe Rheintor.
Die bisher bei der Einholung der Pfundſammlung tätig
ge=
weſenen Sammler und Sammlerinnen wollen ſich am Montag, den
16. April 1934, vormittags 8,30 Uhr, auf der Geſchäftsſtelle,
Rhein=
ſtraße 62 (Bauernkammer), einfinden.
NS. Volkswohlfahrt der Ortsgruppe Schloßgarten.
Am Montag, den 16. und Dienstag, den 17. April 1934, wird
die nächſte Lebensmittelpfundſammlung des
Lebensmittelopfer=
rings durchgeführt. Die Spender ſind bei der letzten Sammlung
bereits liſtenmäßig aufgenommen worden, ſo daß nochmalige
münd=
liche Aufforderung unterbleibt. Die Hausfrauen werden daher
drin=
gend gebeten, die Spenden zur Abholung bereitzuhalten.
Doppel=
tes Aufſuchen muß vermieden werden. Wer abweſend ſein ſollte,
gebe das Paket bei dem Nachbar ab! Die Zellen= und Blockwalter
ſowie die Helfer der NSV. werden erſucht, ſich für dieſe Tage
bereitzuhalten. Nähere Mitteilung ergeht auf dem Dienſtweg.
NS. Volkswohlfahrt der Ortsgruppe Gervinus.
Die nächſte Lebensmittelpfundſammlung des
Lebensmittel=
opferringes wird innerhalb der Ortsgruppe am Montag, den
16. April, vormittags durchgeführt. Die Amtswalter, Helfer und
Helferinnen werden gebeten, ſich an dieſem Tag, vormittags
9 Uhr. in der Geſchäftsſtelle einzufinden. Wir bitten die
Haus=
haltungen unſerer Ortsgruppe, die Pfundpakete gut verpackt und
mit Inhaltsangabe verſehen, zur Abholung bereik zu halten.
NS. Kriegsopferverſorgung der Ortsgruppe Darmſtadt.
Sämtliche Stützpunktleiter werden gebeten, ſich alsbald im
Büro der Ortsgruppe, Hindenburgſtraße 39, zu melden zwecks
Saarkundgebung am 17. April 1934.
NS. Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Am Montag, den 16. April, abends 8,30 Uhr, findet im
„Perkeo”, Alexanderſtraße, eine Frauen=Verſammlung der
Orts=
gruppe ſtatt. Die Leiterin. Pg. Kameradenfrau Volk, ſpricht über
das Thema „Das neue Deutſchland wird den Kameraden und
Kameradenfrauen und Kriegereltern dankbar ſein”, Erſcheinen der
Frauen von Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen wird
denſelben zur dringenden Pflicht gemacht.
Geſamtverband deutſcher Arbeitsopfer in der deutſchen
Arbeits=
front e. V. (Zahlſtelle Darmſtadt).
Die Sprechſtunden der Zahlſtelle Darmſtadt finden jeden
Don=
nerstag von 2—5 Uhr in dem Büro der Landesgeſchäftsſtelle,
Rheinſtraße 22, II., durch den Ortsgruppenverbandsführer
Her=
mann Doſch ſtatt, oder in dringenden Fällen in deſſen Wohnung,
Heinheimerſtraße 75, täglich.
Kveisſchulungsamt.
Schulungsabende finden ſtatt: Montag ,den 16. April:
Zen=
tralſchulungskurſus in Darmſtadt in der üblichen Weiſe im
Kon=
kordiaſaal um 8 Uhr, Mittwoch, den 18. April: Kranichſtein.
Red=
ner: Kreisſchulungsleiter Pg. Borchert. Wegen der Tagung der
Propagandaleiter am Sonntag, den 15. April, in Frankfurt a. M.
fällt der Sonderlehrgang mit Rednerſchulung für
Schulungsob=
männer aus.
Aiu. U
Sferendare und Aſſeſſoren.
Alte Hüter und Aſſeſſoren erläßt fol=
Am Mesbaden, Kovr=1 findet in Karlsruhe ein ſüdweſtdeutſches
ſ.eſchen Jugend ſtatt. Der Reichsjuriſtenführer
Reich ,Weserzt:ktiſſar Dr. Frank und der Reichsgruppenleiter
Re=
gier — rat Rühle werden an dieſem Treffen teilnehmen und bei
ver hiedenen Gelegenheiten zur juriſtiſchen Jugend, d. h. alſo zu
Referendaren. Aſſeſſoren und Studenten, ſprechen. Ich mache
des=
halb die Teilnahme aller zur Pflicht.
BNSDJ.. Ga‟
Der Gaugrunpe:
Du"
gende Anten werden
Treffens in
Hergeſtelli
in den
Perſil=
Werken
Sonntag, 15. April 1934
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 103 — Seite 7
Leberwältigender Erfolg des Reichsberufswettkampfes
Eine Ankerredung
mit Obergebielsführer Armann.
Obergebietsführer Armann, Leiter des Sozialamtes der
Reichsjugendführung, Schöpfer und Organiſator des
Reichsberufs=
wettkampfes gewährte einem Vertreter des Deutſchen
Nachrichten=
büros eine Unterredung, in der er ſich eingehend über
Vorberei=
tung, Durchführung und Erfolg des Reichsberufswettkampfes
äußerte.
Die Hitlerjugend, erklärte Obergebietsführer Axmann, hat
ſich in der vergangenen Zeit dem politiſchen Kampfe widmen
müſ=
ſen in der richtigen Ueberzeugung, daß die berufliche Höchſtleiſtung
nichts gilt, wenn das politiſche Schickſal der Nation entſchieden
wird. Es war außerdem eine Folge des wirtſchaftlichen Verfalls.
daß die Jugend auf den Wert der Berufserziehung verzichten
mußte und nur die Frage nach dem augenblicklichen
Lebensunter=
halt anerkennen konnte. So trat allmählich ein Mangel an guten
Facharbeitern ein, und ein ungeheures Heer von ungelernten
Ar=
beitern zog in die Betriebe. Um den deutſchen Jungarbeiter aus
dieſer Entwicklung wieder herauszureißen, galt es, durch eine
ganz große Aktion den Wert der Facharbeiterausbildung in den
Vordergrund zu rücken. Der Reichsberufswettkampf iſt aber nicht
nur eine fachliche, ſondern auch eine politiſche Angelegenheit. In
der von der Hitlerjugend übernommenen Gewerkſchaftsjugend gibt
es noch manche, die noch immer in der marxiſtiſchen
Weltanſchau=
ung befangen ſind. Dieſe können nur überzeugt werden durch
fach=
liche Berufsarbeit, die in der Hitlerjugend geleiſtet wird.
Obergebietsführer Axmann äußerte ſich dann über die
Durch=
führung des Reichsberufswettkampfes ſelbſt und teilte mit, daß
ſich rund 1.2 Millionen Jungarbeiter und Jungarbeiterinnen an
den Reichsberufswettkämpfen beteiligt haben. Weit über
hundert=
tauſend Mitarbeiter haben ſich im ganzen Reich in den Dienſt des
Wettkampfes geſtellt, um in den Prüfungs= und Ehrenausſchüſſen
mitzuwirken. In Anbetracht der kurzen Vorbereitungszeit ſind
unſere Erwartungen, betonte Obergebietsführer Axmann mit
Nachdruck, ſowohl hinſichtlich der Beteiligung wie auch der
ge=
zeigten Leiſtungen, weit übertroffen worden. Aus allen Teilen
des Reiches liegen Meldungen vor, die beſagen, daß der
Reichs=
berufswettkampf überall vorbildlich und unter großer Anteilnahme
der Geſamtbevölkerung durchgeführt wurde. Die ſtärkſte
Beteili=
gung haben bisher die Metallarbeiter aufzuweiſen. Es folgen die
kaufmänniſchen Angeſtellten, die Holzarbeiter und die Graphiker.
In der ganzen werktätigen Jugend haben wir durch dieſen
Wett=
kampf die Liebe zum Beruf wieder geweckt und die Jugend auch
veranlaßt, ſich in Zukunft der zuſätzlichen Berufsſchulung zu
unter=
ziehen.
Der Leiter des Sozialamtes wies darauf hin, daß der
Wett=
kampf auch im Auslande das größte Intereſſe gefunden habe und
teilte zum Schluß mit, daß der Führer am 1. Mai auf dem
Tempelhofer Feld den 15 Reichsſiegern des Kampfes die
Ehren=
preiſe überreichen werde.
Aus den Darmftädter Lichkſpielthegkern.
Union=Theater.
„Die Freundin eines großen Maunes.”
Von Starlaunen und Reporternöten, von kleinen und großen
Schauſpielern und von einem Mäzen wider Willen haben Müller
und Lorenz ihr Stück „Die Freundin eines großen
Mannes” geſchrieben, und Paul Wegener hat danach einen
Film gedreht. Es intereſſiert immer beſonders, einen
Schau=
ſpieler als Regiſſeur kennen zu lernen, und man könnte wohl
denken, daß Wegener, den man von der Bühne etwa als John
Gabriel Borkmann in Erinnerung hat, eine zu ſchwere Hand hat,
um eine ſolche Angelegenheit wie dieſe zu verfilmen. Aber man
wird aufs angenehmſte enttäuſcht: das richtige Tempo der
Hand=
lung, die richtige Tonart des Luſtſpiels mit ein wenig Liebe, ein
wenig Eiferſucht und Intrigue, iſt überall getroffen. Selbſt die
Perſonen wie der unglückſelige Reporter und die launiſche kleine
Diva, die die Grenzen des Schwankhaften manchmal ſtreifen,
über=
ſchreiten dieſe doch nie.
Das, warum es auch in der Handlung geht, den Enſemblegeiſt,
unter den Schauſpielern, das hat Wegener in dieſem Film ſchon
in erfreulichem Maße erreicht. Käte von Nagy in der
Haupt=
rolle darf ſich kaum mehr in den Vordergrund ſpielen als ihre
kleine Rivalin Jeſſie Vihrog. Die Nagy ſpielt die große
Berliner Diva, die ganz inkognito in einem Provinzſtädtchen für
die hyſteriſche kleine Primadonna des Theaters einſpringt, um die
Premiere zu retten, ſehr liebenswürdig und ſympathiſch.
Beſon=
deres Lob verdient Jeſſie Vihrog, die es fertig bringt, in der an
ſich äußerſt unſympathiſchen Rolle dieſer Primadonna ſympathiſch
zu bleiben, ohne ſie doch zu verfälſchen. — C. L. Diehl, ſehr
zurückhaltend im Spiel, wird im Laufe des Films erfolgreich von
Sder Bedeutung des Theaters überzeugt, wohl mehr durch ſeine
Freundin Marga, als durch den Theaterregiſſeur — übrigens ein
idealer Mann in ſeinem Fach! — den Th. Loos überzeugend
charakteriſiert. H Brauſewetter ſpielt wieder einmal die
Rolle des guten Jungen, der das Nachſehen hat. Und Werner
Finck macht eine köſtliche Studie aus dem „raſenden Reporter”,
der ſeine unfehlbare Witterung für Falſchmeldungen immer
wie=
der unter Beweis ſtellt — Bis herunter zum Vorhangzieher und
BBeleuchter, des kleinen Theaterchens tun alle ihr Beſtes, um dieſen
Ffilm zu einer wirklich erfreulichen Unterhaltung zu machen.
— Straßenſperrung. Auf Grund des 8 10 der
Polizeiverord=
mung über die Verkehrsregelung in der Stadt Darmſtadt vom 18.
Sluguſt 1931 wird der Steinbergweg zwiſchen Fichteſtraße
uund Claudiusweg vom 16. April 1934 bis auf weiteres für Fahr=
Beuge aller Art geſperrt.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die ſetzie Bezugsqülitung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
aſcht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechisverbindlichkeit.
XY in Weiterſtadt. Ein Zwang zum Bezug einer Zeitung
oder einer Zeitſchrift (Wochenſchrift) darf nicht ausgeübt werden
auf Grund der Anordnung über Fragen des Vertriebs und der
Bezieherwerbung ſowie Neugründungen zur Befriedung der
wirt=
ſchaftlichen Verhältniſſe im deutſchen Zeitungsgewerbe vom 13. 12.
1933. Die Anordnung iſt vom Präſidenten der Reichspreſſekammer,
Herrn Ammann, erlaſſen. Sie beſagt unter II: Eine
Verpflich=
rung zum Bezug beſtimmter Zeitungen iſt nicht zuläſſig,
insbe=
ondere nicht durch Anordnungen oder Befehle, ebenſo wenig darf
eine Kontrolle über den Bezug beſtimmter Zeitungen ausgeübt
werden. Unter III heißt es: Die Lieferung von Zeitſchriften an
Mitglieder einer Organiſation darf weder durch Ausübung des
Organiſationszwanges noch unter irgendwie gearteter
Mitwir=
kung der Organiſation und ihrer Einrichtungen erfolgen.
E. G. in A. Wenden Sie ſich in dieſer Angelegenheit an Ihr
zuſtändiges Standesamt. Falls Sie die Erläuterungen hier nicht
erhalten, dann direkt an das Reicm Ver=—iniſterium in Berlin.
Ein einheiklicher Reichswzekierdienſt.
Durch die Verordnung über den Reichswetterdienſt vom 6.
April 1934 (RGBl. I S. 301) iſt beſtimmt worden, daß die
ſämt=
lichen Aufgaben des Wetterdienſtes zum Geſchäftsbereich des
Reichsminiſters der Luftfahrt gehören. Von dieſer Regelung
blei=
ben unberührt die Lehr= und Forſchungsaufgaben der
Hochſchul=
inſtitute.
Der Reichsminiſter der Luftfahrt übernimmt die Betreuung
der geſamten „angewandten Meteorologie”, die den Flug=,
Wirt=
ſchafts=, See=, Höhen= und Klimawetterdienſt umfaßt.
Von dieſen Dienſtzweigen wurde der Flugwetterdienſt und der
größte Teil des Höhenwetterdienſtes bereits ſeit dem 1. April 1933
durch den Reichsminiſter der Luftfahrt wahrgenommen.
Der Seewetterdienſt, der bisher von dem
Reichsverkehrsmini=
ſter verwaltet und von der Deutſchen Seewarte in Hamburg
aus=
geübt wurde, geht nunmehr einſchließlich der Seewarte ſelbſt auf
den Reichsminiſter der Luftfahrt über.
Der Wirtſchafts= und Klimawetterdienſt, der bisher von den
Länderregierungen, zum Teil auch von Städten, betreut und von
den einzelnen Länder= bzw. ſtädtiſchen Inſtituten verſehen wurde,
obliegt durch die genannte Verordnung nunmehr ebenfalls dem
Reichsminiſter der Luftfahrt.
Damit iſt die Grundlage zu einem einheitlichen
Reichswetter=
dienſt geſchaffen. Neben der Vereinfachung der geſamten
Verwal=
tungs= und Betriebsführung wird durch dieſe Organiſation
Dop=
velarbeit vermieden und damit gleichzeitig eine Verminderung
der Koſten erzielt.
Bereins= und lokale Beranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Hausfrauenbund. Dienstag, 17 April 4 Uhr
Zuſam=
menkunft der Mitglieder in der Gaſtſtätte Döring, Dieburger
Straße 156. Organiſatoriſche Fragen und Ausſprache.
Bund Deutſcher Oſten. Unſere Mitglieder werden zur
Teilnahme an der Saarkundgebung in der Feſthalle am 17. April,
abends, aufgefordert. Die Saarabſtimmung iſt eine hiſtoriſche
Stunde im tauſendjährigen Ringen an der Weſtfront! Möge das
jeder erkennen.
Alt=Darmſtadt=Verein. Am nächſten Donnerstag,
den 19. d. M., findet unſere Frühlingsfeier mit Spiel und Geſang
im Fürſtenſaal ſtatt. Gäſte können durch Mitglieder eingeführt
werden.
Daß die Verwendung des Gaſes zu Koch= und Backzwecken den
Hausfrauen eine außerordentliche Zeit= und Gelderſparnis
ermög=
licht, wird jedermann, der den Vortrag des Gaswerks am
Donnerstag, den 19. April, abends 8 Uhr, in der Gasſchau.
Eliſa=
bethenſtraße 25½, hört, ohne weiteres einleuchten. An Hand von
praktiſchen Vorführungen werden die vielſeitigen
Ver=
wendungsmöglichkeiten, eines modernen Gasherdes
ge=
zeigt und erläutert. Der Gasherd kann nicht nur zum Kochen,
Braten und Backen, ſondern auch zum Grillen Verwendung
fin=
den. Die modernen Gasherde zeichnen ſich ſowohl in Bezug auf
den Betrieb, als auch auf die Anſchaffungskoſten durch Billigkeit
aus. Schnelles Arbeiten, ſtete Bereitſchaft und
feinſte Regulierungsmöglichkeit der Hitze ſind ihre
beſonderen Vorzüge. Gerade die letzte Eigenſchaft iſt dringend
erforderlich zur einwandfreien Bereitung der Speiſen, da nach
den heutigen ernährungswiſſenſchaftlichen Grundſätzen eine
gleichmäßige, leicht regulierbare Hitzeentwicklung von größter
Be=
deutung iſt. Da es ſich um ein Thema handelt, das für weite
Kreiſe von Bedeutung iſt, ſo ſei der Beſuch des Vortrags beſtens
empfohlen. (Siehe auch heutige Anzeige.)
Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
eſſunger Lichtſpiele: „Der ſchwarze Walfiſch”
Aus Heſſen.
Sellenes Pferdepfleger=Jubiläum.
Eine überaus ehrenvolle Auszeichnung wurde dem Bauern
Johannes Klink 6. aus Worfelden, Kr. Groß=Gerau, zuteil. Auf
Antrag des Landesbauernführers wurde Klink mit der Verleihung
des „Deutſchen Pferdepflegerabzeichens, Klaſſe 1, in Gold, durch
die Oberſte Behörde, Berlin, ausgezeichnet. Klink begeht ein ſehr
ſeltenes Jubiläum als Pferdepfleger, da er bekanntlich 1914 mit
ſeinen beiden Füchſen in den Weltkrieg zog, mit den gleichen
Pfer=
den wohlbehalten aus dem Kriege zurückkehrte und dieſelben
Tiere all die vielen Jahre hindurch bis auf den heutigen Tag
täglich in ſeiner Landwirtſchaft gefahren hat. Anläßlich des „Tages
des Pferdes” in Darmſtadt führte Klink ſeine beiden Kriegspferde
in der Schaunummer „Unſere Kriegspferde” vor. Es zeugt
jeden=
falls von großer Pflege= und Haltungskunſt, mit zwei Pferden
die vielen Strapazen des Krieges zu überſtehen und dann noch in
den oft nicht leichten, täglichen Dienſtleiſtungen 16 Jahre hindurch
friſch zu erhalten.
Dg. Arheilgen, 14. April. 25jähriges Amtsjübiläum.
Am Montag, den 16. April, kann Herr Rektor Haſſenzahl
auf eine 25jährige Amtszeit in unſerer Gemeinde zurückblicken.
Von Hahn nach Arheilgen kommend, wurde ihm bei ſeiner
Dienſt=
einweiſung als Hauptlehrer die Leitung unſerer Schule
über=
tragen, die er mit Umſicht und Tatkraft heute noch leitet und
verwaltet. Reiches Wiſſen und Tatkraft, gepaart mit gutem
er=
zieheriſchen Talent und offenem, lauterem Weſen, ließen ihn als
Lehrer, Erzieher und Schulleiter vorbildlich wirken und trugen
ihm die Hochachtung und Wertſchätzung der Lehrerſchaft und der
Einwohnerſchaft ein Ebenſo nahm Herr Rektor Haſſenzahl ſtees
auch an dem öffentlichen Leben Anteil. Bekannt ſind ſeine
er=
folgreichen Bemühungen zur Hebung des muſikaliſchen Lebens in
unſerem Orte und um das Zuſtandekommen der hieſigen
Orche=
ſtervereinigung, in der er heute noch tatkräftig mitwirkt und
deren Vorſitz er führt. In der Zeit ihres nahezu 11jährigen
Beſtehens konnte die Orcheſtervereinigung des öfteren von ihm
komponierte Märſche zum Vortrag bringen, die ſtets großen
An=
klang fanden. Möge es ihm vergönnt ſein, noch lange Jahre in
ſeinem Amte zu wirken zum Segen unſerer Schule und unſerer
Jugend. — Kirchliches. Auf Anregung des Landesbiſchofs
findet auch hier aus Anlaß des erſten Schultages am kommenden
Dienstag in unſerer evangeliſchen Kirche eine ſchlichte
gottes=
dienſtliche Feier für die Schulanfänger ſtatt, und zwar am
Mon=
tag, den 16. April, vormittags um 10 Uhr, zu der die Eltern und
Angehörigen der Kinder eingeladen ſind. Die Feier ſoll zum
Ausdruck bringen, daß Staat und Kirche gemeinſam an der
Er=
ziehung unſerer Jugend arbeiten wollen. Nach Beendigung der
Feier werden die Kleinen in geſchloſſenem Zuge zur Schule
ge=
leitet. — Anläßlich des Volkstages der Inneren
Miſſion finden am Sonntag in Arheilgen und Kranichſtein
Feſtgottesdienſte ſtatt. Am Abend verſammelt ſich die
evange=
liſche Gemeinde zu einem Gemeindeabend im Gemeindehaus. Im
Mittelpunkt des Abends ſteht ein Vortrag über „Die
Gegen=
wartsaufgaben der Inneren Miſſion im Dritten Reiche”.
Gräfenhauſen, 14. April. Die Bilanz des
Winterhilfs=
werks zeigt in unſerer Ortsgruppe Gräfenhauſen, mit Zelle
Schneppenhauſen folgendes Ergebnis: An Barſpenden gingen
insgeſamt 2015 — RM. ein, wovon 1345.— RM. an den Gau
abgeliefert wurden, während 609.— RM. für die Bedürftigen
der Ortsgruppe verwandt werden konnten. Dieſen ſind im
gan=
zen zugefloſſen ca. 2600 Pfund Lebensmittel aller Art, dazu 500
RM. Gutſcheine zum 30. 1. 1934, 1100 Eier 90 Zentner
Kartof=
feln, 4 Zentner Gemüſe, zuſammen etwa für 1675.— RM. Für
Kleidung, Wäſche und Schuhwerk wurden ca. 700.— RM.
veraus=
gabt. Die Kohlen= und Brikettausgabe brachte es auf 812
Zent=
ner, wofür die Empfänger nur 121,08 RM. zu leiſten hatten.
Alles in allem hatte dieſes Notwerk einen Wert von rund
3300.— RM. Nicht eingerechnet ſind Freiſtellen für
Mittag=
eſſen, wobei ca. 1200 Portionen verabreicht wurden. Ihrer
Pilicht gegenüber den hungernden Volksgenoſſen in der Stadt
kamen die Einwohner nach, indem ſie 370 Zentner Kartoffeln. 39
Zentner Mehl und 216 Laib Brot im Werte von 1550— RM.
ab=
lieferten. Dieſes überwältigende Ergebnis war nur möglich
durch die Opferwilligkeit aller Volksgenoſſen, ſie haben gezeigt,
daß ſie begriffen haben, was Volksgemeinſchaft heißt. Die
Samm=
lungen brachten im einzelnen folgende Zahlen: Eintopfgericht
879— L:M., Büchſenſammlungen 467.— RM. Veranſtaltungen
65.— RM., WHW.=Oſtereier 62,50 RM. Allen Volksgenoſſen,
die mitgeholfen haben, das große Werk zum Erfolg zu führen,
ſei herzlich gedankt. Allen Mitarbeitern, Helfern und Sammlern
iſt der Dank ebenſo gewiß als das Bewußtſein, daß ſie
National=
ſozialiſten in vorderſter Linie waren und für echten Sozialismus
der Tat mitkämpften. Deshalb, Volksgenoſſen, kämpft weiter
mit der NS.=Volkswohlfahrt, wie im Winter gegen Hunger und
Kälte, ſo jetzt für „Mutter und Kind”. Am beſten könnt ihr das,
wenn ihr Mitglieder der NSV. werdet.
Eg. Nieder=Beerbach, 14. April. Am Montag werden 23
Kin=
der in die hieſige Schule aufgenommen Anſchließend an die
Auf=
nahme findet in der Kirche eine Andacht ſtatt, an der die Lehrer,
Schüler und Eltern der Kinder teilnehmen. — Der hieſige
Turn=
verein veranſtaltet am Sonntag abend in der Turnhalle ein
Schau=
turnen.
G. Ober=Ramſtadt, 14. April. Der Odenwaldklub.
Orts=
gruppe Ober=Ramſtadt, unternimmt am Sonntag, den 15. d. M.,
ſeine diesjährige 3. Wanderung nach Brandau—Frankenhauſen. —
Wie bekannt wird, haben in der Gründungsverſammlung der NS.=
Frauenſchaft über 40 Frauen ihren Eintritt in dieſe
Frauenorga=
niſation erklärt. Die Werbearbeit geht weiter. — Gelegentlich
der am 15. d. M. im Saalbau Suppes ſtattfindenden öffentlichen
Sitzung der Beſonderen Ortskrankenkaſſe, die aus Anlaß des 30 Beſtehens der Kaſſe als Feſtſitzung gedacht iſt, wird ein
ausführliches Referat über die Rechte und Pflichten in der
Sozial=
verſicherung jedermann wertvolle Aufklärung geben. Ein Beſuch
der Sitzung iſt daher dringend empfehlenswert.
3 Sportgemeinde.
ſund „Saarverein
er Feſthalle zu”
die Rückkehr
it dieſer Ve
Sebaſtian Kneipp
Kneipp wußte, worauf es ankommt!
In der Stille der Studierſtube koſtete er
immer wieder, wochenlang, und gar bedächtig, wie
es ſeine Art war.
Als er dann, am 2. Juli 1896, mit ſeinem
Namen für den Kathreiner eintrat, da konnte man
ſicher ſein: Hier iſt das Kaffeegetränk, wie es ſein
ſoll, bekömmlich, billig und — wohlſchmeckend. Und
darauf gerade kommt es an! Das wußte Kneipp,
der große Menſchenkenner.
Kneipps Bild auf jedem Kathreinerpaket:
2.
IV 4283
eine beſſere Burgſchaft aiot es Richr.
Seite 8 — Nr. 103
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 15. April 1934
Zu dem ſchweren Unglücksfall in Aſtheim.
Groß=Gerau, 14. April. Zu dem ſchrecklichen Unfall in
Aſt=
heim erfahren wir noch: Der 14 Jahre alte Johann Roos war
mit Jauchefahren beſchäftigt. Dabei begleitete ihn ſein Großvater,
der Landwirt Ludwig Roos 1., ſowie ſeine beiden Kuſinen
Sun=
hilde Schulze und deren Schweſter, die ſämtlich auf dem Fuhrwerk
ſaßen. Kurz hinter Aſtheim, auf dem Brückenweg, wo der Weg
etwas abfällt, wollte der Junge die Pferde anhalten. Dabei ſchlug
die Deichſel des Fuhrwerks hoch, das Pferd ſprang nach links aus,
ſo daß das Fuhrwerk die 2½ Meter hohe Böſchung des
Brücken=
wegs hinunterſtürzte. Die 11jährige Sunhilde Schulze kam bei
dem Sturz direkt unter das Pfuhlfaß zu liegen und wurde auf
der Stelle getötet. Sie hatte ſowohl am Kopf wie am Rückgrat
ſchwere Verletzungen erlitten. Der Landwirt Ludwig Roos 1.
wurde anſcheinend ebenfalls von dem Faß getroffen und erlitt
ſchwere innere Verletzungen, denen er bald erlag. Der Lenker des
Fuhrwerks der 14jährige Johann Roos, und die Schweſter von
Sunhilde Schulze blieben unverletzt. Einige auf dem Felde
be=
ſchäftigte Leute eilten den Unglücklichen zu Hilfe. Den
ſchwerbe=
troffenen Familien Roos und Schulze wendet ſich allgemein das
tiefe Mitgefühl der geſamten Bevölkerung zu.
r. Babenhauſen, 14. April. Der Wettkampf, der
hieſi=
gen männlichen Angeſtellten, Berufsgruppe 14a, findet
am Sonntag, den 15. April, hier ſtatt. Treffpunkt der
Kaufmanns=
gehilfen und Lehrlinge iſt die Schule neben der Kirche. — Mit
dem Legen der Frühkartoffeln wird zurzeit von unſeren
Landwirten begonnen. Sie ſind vielfach zum Vorkeimen der
Setz=
kartoffeln übergegangen, das ein raſcheres Wachstum mit ſich
bringt. — Anläßlich der Tagung des
Feuerwehrver=
bandes im Kreiſe Dieburg, die zu Lengfeld ſtattfand, wurde
Oberbrandmeiſter Heinlein von hier in den neu ernannten
Verbandsausſchuß gewählt und zum Stellvertreter des erſten
Füh=
rers Oberinſpektor Rödler=Dieburg beſtimmt. — Der erſte
Schultag unſerer ABC=Schützen wird kommenden Montag mit
einer gottesdienſtlichen Feier eingeleitet, die Herr Pfarrer
Kehr in der evangeliſchen Stadtkirche abhält.
— Sandbach, 14. April. Konzertabend. Der hieſige
Män=
nergeſangverein veranſtaltet am 15. April einen Konzertabend.
Es ſei erwähnt, daß der Verein ein ſorgfältig vorbereitetes
Pro=
gramm bietet. Chorleiter H. Krapp, der ſeit dreiviertel Jahr den
Dirigentenſtab des Vereins führt, hat keine Mühe geſcheut, um
dem Sandbacher Publikum einen genußreichen Abend zu bereiten.
Es werden Volkslieder, vaterländiſche Chöre, Konzertſtücke, Märſche
uſw. zum Vortrag kommen. Beſonderen Beifall dürften die Chöre
mit Orcheſterbegleitung finden.
i. Birkenau i. O., 14. April. Hohes Alter, Freifrau
An=
toinette Wambolt v. Umſtadt feierte in rüſtiger Friſche ihren 76.
Geburtstag.
i. Reiſen i. O., 14. April. Zum kommiſſariſchen Bürgermeiſter
der Bürgermeiſterei Reiſen wurde Ludwig Lieberknecht beſtellt.
i. Auerbach a. d. B., 14. April. Heute traf die kreisamtliche
Nachricht ein, daß der SS.=Truppführer Pg. Wilhelm Schweickert=
Auerbach zum Bürgermeiſter von Auerbach beſtellt und beſtätigt
worden iſt.
Bp. Zwingenberg, 14. April. Am Sonntag, den 22. April,
wird von der Reichsbahndirektion Mainz ein Verwaltungs=
Son=
derzug an die blühende Bergſtraße und von da nach der Pfalz
ge=
fahren. Als erſtes Ziel iſt Zwingenberg vorgeſehen. Aus dieſem
Anlaß fand vorgeſtern abend im Rathaus eine Beſprechung des
Verkehrs= und Verſchönerungsvereins ſtatt, in welcher die
Vor=
bereitungen für den Empfang der Sonderzugteilnehmer beſprochen
wurden.
Em. Heppenheim a. d. B., 14. April. Die
Hauptbaum=
blüte hat ſeit einigen Tagen eingeſetzt. Während die
Mandel=
bäume teilweiſe bereits am Abblühen ſind, ſtehen die übrigen
Obſtſorten, außer den Apfelbäumen, nunmehr in voller Blüte.
Unſere ſchöne Gegend gleicht einem Blütenmeer, und der Wald
beginnt ſchon lichtes Grün zu zeigen. — NSBO.=
Mitgliederver=
ſammlung der Ortsgruppe, Ortsgruppenbetriebswart Pg.
Bo=
demer gab bekannt, daß im Mai ein Ausflug nach Neckarſteinach
unternommen werden ſoll, an dem er rege Teilnahme erwartet.
Ferner wies er darauf hin, daß die Rechtsauskunftsſtelle in
Hep=
penheim jedem Mitglied der Arbeitsfront koſtenlos zur Verfügung
ſteht. Verſchiedene neue Mitglieder wurden unter Aushändigung
der Mitgliedskarte verpflichtet.
— Gernsheim, 14. April. Waſſerſtand des Rheins am
13. April: —0,79 Meter, am 14. April: —0,77 Meter. (Morgens
5,30 Uhr.)
— Hirſchhorn, 14. April. Waſſerſtand des Neckars
am 13. April: 1,56 Meter, am 14. April: 1,63 Meter. (Morgens
5,30 Uhr.)
Be. Trebur, 13. April. Ein hieſiger Maurermeiſter, der mit
Reparaturarbeiten an einem Dach beſchäftigt war, ſtürzte vom Dach
und blieb bewußtlos liegen. Der ſofort herbeigerufene Arzt
ord=
nete die Ueberführung in das Krankenhaus Mainz an.
Ex. Bürſtadt, 15. April. Im Gaſthaus „Zur Krone” fand die
Monatsverſammlung der NSDAP. bei gutem Beſuch ſtatt. In
ſeiner Begrüßungsanſprache machte Bürgermeiſter Kraft zunächſt
darauf aufmerkſam, daß der Geburtstag des Führers innerhalb
der Parteiorganiſation gefeiert wird. Weiterhin ſoll die Feier
des 1. Mai diesmal von der PO. aufgezogen werden. Herr Kraft
gab dann bekannt, daß die Saardeutſchen, welche über die
Oſter=
feiertage in unſeren Mauern weilten, einen tiefen Eindruck mit
nach Hauſe nahmen, was in einer ganzen Reihe von Dankesbriefen
zum Ausdruck gebracht wurde, Kreispropagandaleiter Pg.
Hilden=
brand=Bensheim ſprach ſodann vom Geiſt des Geſetzes zur Ordnung
der nationalen Arbeit. Zum Schluß wies Bürgermeiſter Kraft
noch darauf hin, daß bei der am 21. 4. ſtattfindenden
Veranſtal=
tung durch den Odenwaldklub Staatspräſident a. D. Pg. Dr.
Wer=
ner, ein alter Vorkämpfer der NSDAP., hier ſpricht. — Der zweite
Schulungsabend der NSBO. und der deutſchen Arbeitsfront fand
bei gutem Beſuch im Gaſthaus „Zu den drei Haſen” ſtatt, in
wel=
cher Ortsbetriebszellenobmann Pg. Gotha die Notwendigkeit der
Schulungskurſe hervorhob und aus dieſem Grunde jedes Mitglied
bei dreimaligem Fehlen ausgeſchloſſen werden ſoll. Anſchließend
ſprach Kreisbetriebszellen=Schulungsobmann Pg. Eberlein in
einem dreiſtündigen Referat über den 2. Teil des Geſetzes zur
Ordnung der nationalen Arbeit. — Im Gaſthaus „Zum halben
Mond” von Kamerad Ofenloch fand eine Verſammlung der
hie=
ſigen Ortsgruppe des Dragoner=Regiments Nr. 23 ſtatt, zu der
faſt ſämtliche Mitglieder erſchienen waren. In ſeiner
Begrüßungs=
anſprache gedachte Pg. Gotha zunächſt der Verſtorbenen ſowie der
im Weltkriege und für das 3. Reich Gefallenen. Nach Verleſung
eines Rundſchreibens des Führers vom Dragoner=Regiment 23
wurde beſchloſſen, die hieſige Ortsgruppe weiterbeſtehen zu laſſen,
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Mainz, 14. April. Vorübergehende Stillegung
der Strecke Lorſch—Heppenheim. Infolge
Umbauarbei=
ten wird die Strecke Lorſch-Heppenheim von Montag, den 16.
April, bis Samstag, den 21. April 1934, für den Eiſenbahnbetrieb
ſtillgelegt. Als Erſatz für den Zugverkehr werden
Omnibusfahr=
ten nach den Fahrplänen der Triebwagen zwiſchen den Bahnhöfen
Lorſch und Heppenheim ausgeführt: Fahrkarten der Reichsbahnen
haben für die Omnibusfahrten Gültigkeit. Ab Sonntag, den 22.
April, wird der Triebwagenverkehr mit Zug 3761, Lorſch ab 6.42,
wieder fahrplanmäßig aufgenommen.
Bingen, 14. April. Simultanſchule in Bingen. Auf
„Burg Klopp” fand eine gemeinſame Sitzung des Binger
Stadt=
rats und der Schulvorſtände der evangeliſchen und katholiſchen
Volksſchulen unter dem Vorſitz des Kreisdirektors Peters ſtatt.
Auf Antrag der Stadtverwaltung Bingen wurde die
Umwand=
lung der Konfeſſionsſchule in eine Simultanſchule mit 25 gegen
1 Stimme beſchloſſen.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel, Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Sonntag, 15. April
6.35: Hamburg: Hafenkonzert. Die Glocken vom Großen Michel.
Ambroſianiſcher Lobgeſang. — 8.15: Zeit, Nachr. — 8.20:
Wetter. — 8.25: Stuttgart: Gymnaſtik. — 8.45: Stuttgart:
Katholiſche Morgenfeier. — 930: Stuttgart: Sonntagmorgen=
Muſik. — 10.00: Feſtgottesdienſt aus der St. Paulskirche,
Frank=
furt a. M. — 11.00: Mombacher Geſangverein 1878. Ltg.:
Gläſer. — 11.30: Leipzig: Bachkantate: Erwünſchtes Freudenlicht.
12.00: Muſikzug der SA.=Standarte 81. Ltg.: Weilert. —
13.00: Stuttgart: Kleines Kapitel der Zeit. — 13.15: Humor
am laufenden Band. — 14.20: Ueber die Kontingentierung
des Tabakanbaues in Baden. — 14.30: Karlsruhe: Zwiegeſpräch
über die Bekämpfung der Hederichpflanze auf den Aedern.
15.00: Trier: 15. Gautagung des Saarſängerbundes. — 15.30:
Kaſperlſtunde: Kaſperl in der Türkei
16.00: Königsberg: Kapelle Eugen Wilcken und kleines Funkorch.
17.00: Stuttgart: Handharmonika=Muſik. Kidergruppe Geipel.
17.45: Mannheim: Prof. Schmiedel: Die Tierliebe im
Charak=
terbild des Menſchen. — 18.00: Bei den Elfenbeinſchnitzern
im Odenwald Hörfolge. — 18.30: Fröhl. Zwiſchenſpiel.
19.00: Volksmuſik. — 19.35: Vom Deutſchlandſender: Das deutſche
Anrudern. Hörbericht. — 20.00: Auslandsdeutſche. Hörſpel.
21.00: Wagner=Konzert. Das Funkorch. Ltg.: Generalmuſikdir.
Nettſtraeter. — 22.00: Zeit. Nachr. — 22.15: Nachr., Wetter,
Sport. — 22.30: Vom Deutſchlandſender: Schlußrunden der
Europameiſterſchaften im Amateurboxen in Budapeſt. (
Wachs=
platten). —
22.50: Hamburg ſpielt zum Tamz. — 24.00:
Nacht=
konzert (Schallplatten).
Frankfurt: Montag, 16. April
6.00: Choral, Zeit, Wetter. — 6.05 und 6.30: Gymnaſtik. —
6.55: Zeit, Meldungen — 7.05: Wetter. — 7.10: Orcheſter
freiſtehender Berufsmuſiker. Ltg.: Hoffmann. — 8.15:
Waſſer=
ſtand, Wetter. — 8.25: Stuktgart: Gymnaſtik. — 10.00:
Nachr. — 10.30: Nur Trier: Eigene Sendung. — 11.00:
Werbe=
konzert. —
1.40: Programmanſage, Wirtſchaft, Wetter. —
11.50: Sozialdjenſt.
12.00: Stuttgark: Promenadekonzert. Trompeterkorps des 18. Reiter=
Regiments. — 13.00: Zeit, Nachr. — 13.10: Nachr. —
13.20: Schallplatten: Aus Opern. — 13.50: Zeit, Nachr. —
14.00: Schallplatten: Frauen, von denen man ſpricht. — 14.30:
Nur Kaſſel: Nachr. — 14.40: Der Frühling im deutſchen
Volkslied — 15.30: Wetter. — 15.40: Zeit,
Wirtſchaftsmeldun=
gen. — 15.50: Wirtſchaftsbericht.
16.00: München: Nachmittagskonzert. Ltg.: Kloß. — 17.30: Kaſſel:
Pfarrer Happich: Zum Opfctag der Inneren Miſſion. —
17 45: Kleine Unterhaltung. — 18.00: Stuttgart: Jugendſtunde:
Wie wir Jungen den Krieg daheim erlebten. — 18.25: Stuttgart:
Franzöſiſch. — 18.45: Meldungen. — 18.50: Griff ins Heute.
19.00: Stuttgart: Blinder Alarm. Hörſpiel. — 19.40: Paul Laven:
Stegreiferzählungen. — 20.00: Zeit, Nachr. — 20.15: Köm:
Reichsſendung: Stunde der Nation: Volkslieder der Saar. —
21.05: Trommeln und Fanfaren. Etwas über und von dem
Dichter Heinr. Anacker. — 21.20: Mozart=Konzert. Serenade
für 13. Blasinſtrumente in B=Dur.
22.00: Zeit, Nachr. —
22.15: Stuttgark: Du mußt wiſſen. — 22.25: Nachr. —
22.40: Trier: Zwiſchenprogramm. — 23.00: Stuttgart: Tanzmuſik
der Kapelle Kermbach. — 24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.
Deutſchlandſender
Welle 1571
Deutſchlandſender: Sonntag, 15. April
6.15: Berlin: Gymnaſtik. — 6.30: Tagesſpruch. — 6.35:
Ham=
burger Hafenkonzert. Die Glocken vom Großen Michel. Ambro=
8.00: Stunde der Scholle. — 8.55:
ſianiſcher Lobgeſang.
Berlin: Morgenfeier. — 10.05: Berlkin: Wetter. — 10.10:
Sperrzeit. — 11.00: Herbert Böhme lieſt eigene Gedichte. —
11.15: Seewetterbericht. — 11.30: Reichsſendung: Leipzig:
Bach=
kantate: Erwünſchtes Freudenlicht.
12.00: Glückwünſche. — 12.05: Muſitzug der 13. SA.=Standarte.
Ltg.: Obertruppführer Wipper. — Dazw. (12.55): Zeitzeichen. —
14.00: Kinderliederſingen. — 14.30: Von der Prinzeſſin, die
nicht ſchlafen konnte. Märchenſpiel. — 15.15: Viertelſtunde Schach.
15.30: Nu ſnicker (munter) tau, Muſikanten, ſpeelt up! Tanz
im Dorfkrug.
16.00: Königsberg: Kl. Funkorch. Ltg.: Wilcken. — 18.00: Buch
und Rundfunk. Zwiegeſpräch. — 18.15: Plaukermann meit ..
18.45: Am Buſen der Natur. Drei luſtige Szenen.
19.35: Das deutſche Anrudern 1934. (Aufn.). — 20.00: Hamburg:
Reichswehrkonzert. — 21.00: München: Zauber der Stimme.
Großer muſikaliſcher Funkexpreß. — 22.00: Wetter=, Tages= und
22.30: Hörbericht von den Schlußrunden
Sportnachrichten. —
der Europameiſterſchaften im Amateurboxen. — 22.45;
See=
wetterbericht. — 23.00: Hamburg: Tanzweiſen.
Deutſchlandſender: Montag, 15. April
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr. — 6.00: Tagesſpruch.
6.05: Berlin: Gymnaſtik. — 6.20: Hamburg: Frühkonzert. —
In einer Pauſe (gegen 7.00): Nachr. — 8.00: Sperrzeit. —
8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.00: Berufs= und
Fach=
ſchulfunk: Das Geſetz der Arbeit. — 9.40: H. F. Blunck: Aus
„Volkswende‟ — 10.00: Nachr. — 10.10: Flugzeugmodellbau.
10.50: G. Schäfer und Dr. Hoske: Verhinderung und Verbeſſerung
körperlicher Schäden unſerer Schuljugend. — 11.15:
Seewetter=
bericht. — 11.30: Lieder von Schubert und Franz.
12.00: Wetter; anſchl.: Glückwünſche. — 12.10: Unterhaltungsmuſik
auf Schallpl. — Anſchl.: Wetter. — 12.55: Zeitzeichen. — 13.00:
Sperrzeit. — 13.45: Nachr. — 14.00: Buntes Allerlei (Schallpl.).
15.00: Wetter, Börſe. — 15.15: Für die Frau: Wir richten
unſern Balkon ein. — Die Frau von kzute und ihr Buch.
15.40: Werkſtunde für die Jugend: Unſere Box, ei
Ver=
größerungsapparat.
16.00: München: Veſperkonzert. Ltg.: Erich Kloß. — 17.00:
Bücherſtunde: Der Kampf der Deutſchen. — 17.20: Tiere zu
Hauſe und in fremden Ländern. — 17.40: 1. Die Fahne der
Verfolgten. Ein Zyklus: 2. Arien von Bach, Händel und
Stradella. — 18.25: Wir ſprechen in Rätſeln. Eine halbe
Stunde Denkſportaufgaben. — 18.55: Das Gedicht; anſchl.:
Wetterbericht.
19.00: Julius Tomſen mit ſeinem Orcheſter. — 20.00: Kernſpruch;
anſchl.: Nachr. — 20.15: Köln: Stunde der Nation:
Volks=
lieder der Saar. — 21.10: Wunſchkonzert auf Schallplatten.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachr. — 22.25: Dr. Hops:
Die Neugeſtaltung des deutſchen Fechtens. — 22.45:
See=
wetterbericht. — 23.00: Wilh. Kempff ſpielt Klavierwerke von
Bach und Mozart.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 103
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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16. 11 637 Acker
daſelbſt
381 175.— 152.—
17. 11 641 Acker
daſelbſt
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18.
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20. 17 197 Grabgart. daſelbſt
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21. 17 198 Grabgart. daſelbſt
444 100.— 178.—
22. 17 1493 Wieſe auf den Pferg
Eigentümer: Friedrich Jakob Kärcher, Erſter, bezw. a) desſelben,
b) Eliſabeth Kärcher. c) Anna Karcher, d) Philipp Kärcher,
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 103 — Seite 11
Die Beiſehung des Vakers der Muſeen.
Der Sarg Oskar von Millers vor der Familiengruft in München,
wo der hervorragende Techniker und Organiſator zur letzten Ruhe beigeſetzt wurde.
Arbeitsdienſtkagung des Welkſkudenkenwerkes.
Ein ausländiſcher Student im Geſpräch mit deutſchen Hochſchülern im Arbeitsdienſtlager Rendsburg.
Das ſchleswig=holſteiniſche Städtchen Rendsburg ſteht in dieſen Tagen im Zeichen der internationalen
Arbeitsdienſttagung des Weltſtudentenwerkes, zu der neun europäiſche Länder ihre Vertreter
ent=
ſandt haben. Die ausländiſchen Akademiker bekommen hier einen ausgezeichneten Einblick in die
neu=
artige und vorbildliche Organiſation, durch die eine enge Bindung zwiſchen früher ſo verſchieden
ein=
geſtellten Schichten erſtrebt und erzielt wird.
Reich und Ausland.
Skapellauf des Dampfers „Deukſchland”
in Bremen.
Bremen. Auf den Atlas=Werken in
Bre=
men fand am Samstag nachmittag der
Stapel=
lauf des von der Reederei Otto Schreiber in
Auf=
trag gegebenen Dampfers „Deutſchland” ſtatt, der
im Unterweſerverkehr Verwendung finden ſoll.
Die Taufrede hielt Kreisleiter Wegener. Um dem
Gedanken der Volksverbundenheit im
national=
ſozialiſtiſchen Deutſchland einen ſymboliſchen
Aus=
druck zu geben, wollte man die Taufe durch einen
Arbeiter, der an dem Bau des Schiffes mitgewirkt
habe, vornehmen laſſen. Da trat der Arbeiter
Behrens vor und zerſchellte die Flaſche an dem
Bug des Schiffes mit den Worten „Ich taufe dich
Deutſchland”. Unter den Klängen des
Deutſch=
landlieds ſetzte ſich der Schiffskörper in Bewegung
und glitt immer ſchneller, von lautem Hurrah
be=
gleitet, in die Wellen.
Bruchſaler Eiſenbahnbrücke
keilweiſe zerſtört.
Bruchſal. Die vor der Einfahrt in den
Bahnhof Bruchſal befindliche Eiſenbahnbrücke
wurde in der vorvergangenen Nacht dadurch
teil=
weiſe zerſtört, daß ein auf einem Güterzug
be=
findlicher Kran ſich während der Fahrt gelöſt
hatte, hin= und herpendelte und bei der
Durch=
fahrt durch die Brücke Teile derſelben mitriß. Die
Gewalt der Zerſtörung war derart, daß die die
Brücke tragenden Betonklötze aus dem Boden
ge=
riſſen und große Teile der Brücke ſelbſt über das
Gleis geſchleudert wurden. Die Nordeinfahrt von
Heidelberg her in den Bahnhof Bruchſal iſt
ge=
ſperrt; der Verkehr wird umgeleitet. Perſonen
ſind nicht zu Schaden gekommen.
Sechsjähriges Mädchen bei einem Scheunenbrand
ums Leben gekommen.
Obervorſchütz (Kreis Fritzlar). In der
Scheune des Landwirts Leonhard Jahn brach
vor=
geſtern nachmittag Feuer aus, das an den dort
lagernden Strohvorräten reiche Nahrung fand
und innerhalb kurzer Zeit das ganze Gebäude
er=
griffen hatte. Die Scheune brannte vollſtändig
nieder. Vom Wohnhaus wurde ein Teil des
Dachſtuhls zerſtört. Durch das tatkräftige
Ein=
greifen der Ortswehr ſowie der Wehren von
Gu=
densberg und Maden konnte eine weitere
Aus=
dehnung des Brandes verhindert werden. Bei
den Löſcharbeiten fand ein Feuerwehrmann in der
Scheune die bis zur Unkenntlichkeit verkohlte
Leiche des ſechsjährigen Töchterchens Annelieſe
des Beſitzers, das anſcheinend in der Scheune
ge=
ſpielt hat und ſich nicht mehr hat retten können.
Die Brandurſache konnte noch nicht feſtgeſtellt
werden.
Bernfeld zu 2 Jahren und 1 Monat Gefängnis
verurteilt.
Berlin. Die 4. Strafkammer verurteilte
am Samstag den früheren Herausgeber des „
Ma=
gazins der Wirtſchaft”, Raphael Bernfeld, wegen
fortgeſetzten Betrugs und Vergehens gegen das
G.m.b.H.=Geſetz zu 2 Jahren 1 Monat Gefängnis
und 1000 RM. Geldſtrafe, an deren Stelle bei
Nichtbeitreibung weitere 10 Tage Gefängnis
tre=
ten. Außerdem wurde Reichsverweiſung für
zu=
läſſig erklärt.
Hinrichtung zweier Mörder.
Berlin. Wie der Amtliche Preußiſche
Preſſe=
dienſt mitteilt, ſind Samstag früh in Kiel die
Mörder des Siedlers Wilhelm Müller, Ernſt
Rommel und Johann Degen, hingerichtet worden.
Die beiden waren am 21. Juli 1933 von dem
Schwurgericht in Kiel wegen des im November
1932 zu Warendorf an Müller begangenen
Mor=
des zum Tode verurteilt worden. Der Preußiſche
Miniſterpräſident Göring hat von dem
Begnadi=
gungsrecht keinen Gebrauch gemacht, weil es ſich
um einen planmäßig vorbereiteten und mit
unge=
wöhnlicher Brutalität und großer Heimtücke
aus=
geführten Mord handelt, bei dem die
Verurteil=
ten eigennütziges Intereſſe verfolgten.
Vor 800 Jahren wurde Albrecht der Bär
mit der Mark Brandenburg belehnk.
Zeitgenöſſiſche Darſtellung von Albrecht I.,
der „Bär” oder der „Schöne” genannt, der am 15.
April 1134 von Kaiſer Lothar II. mit der
Nord=
mark, der heutigen Altmark, belehnt wurde. In
wielen ſchweren Kämpfen gegen die Wenden
er=
oberte er die Mittel= und einen Teil der
Neu=
mark und wurde dadurch der Begründer der Mark
Brandenburg. Er legte den Hauptwert darauf,
das neu eroberte Land zu germaniſieren und ſchuf
ſomit das Kernſtück des heutigen Deutſchen Reiches.
Zum Bau einer Luftſchiffhalle
in Rio de Janeiro.
Die diesjährigen Südamerikafahrten des „Graf
Zeppelin.”
Baſel. In einer Unterredung, die Dr.
Ecke=
ner dem Vertreter des „Schweizer Preſſe=
Tele=
graph” über den Bau einer Zeppelin=
Luftſchiff=
halle in Rio de Janeiro gewährt hat, erklärte
Dr. Eckener u. a., ſchon bei ſeinen perſönlichen
Verhandlungen im Mai 1933 in Rio de Janeiro
ſei ihm ſeitens des Staatspräſidenten und der in
Betracht kommenden Miniſterien die feſte Zuſage
gegeben worden, den Bau einer Luftſchiffhalle bei
Rio de Janeiro mit ſtaatlichen Mitteln
durchzu=
führen. Bei ſeinen Verhandlungen in Rio im
Auguſt 1933 ſeien die Verträge hierüber
endgül=
tig zum Abſchluß gebracht und genehmigt worden,
und nun habe der braſilianiſche Präſident die
be=
reits genehmigten Pläne unterzeichnet. Die Halle
erhält die gleichen Ausmaße wie die neue große
Zeppelinhalle auf dem Fluggelände Löwental=
Friedrichshafen und wird wieder durch die Gute=
Hoffnungs=Hütte gebaut. Da die Erſtellung der
Halle in Rio de Janeiro eine Bauzeit von
min=
deſtens 8 bis 9 Monaten erfordert, kann das
Luftſchiff „Graf Zeppelin” bei ſeinen diesjährigen
Südamerikafahrten in Rio de Janeiro keine
Hal=
lenlandung vornehmen, ſondern muß ſich wieder
des dortigen Ankermaſtes bedienen.
9 Millionen Schweizer Franken geerbt.
Luzern. Wie aus zuverläſſiger Quelle
ge=
meldet wird, hat ein in Luzern wohnender
Teſ=
ſiner Arbeiter aus Amerika die Nachricht
erhal=
ten, daß ihm ſeine verſtorbene Tante ein
Ver=
mögen von 3 Millionen Dollar hinterlaſſen hat.
Das ſind über 9 Millionen Schweizer Franken.
Der Arbeiter lebte in dürftigen Verhältniſſen
und hat Frau und zwei Kinder.
Erdrutſch in Oberitalien".
Mailand. In der Gegend von Lamugnanco
hat am Freitag ein heftiger Erdrutſch, der ſich
auf eine Länge von über 2 Kilometer erſtreckte,
den Einſturz von 9 Häuſern herbeigeführt. Zwölf
Familien ſind dadurch obdachlos geworden. Der
Sachſchaden iſt bedeutend. Es heißt, daß weitere
Häuſer durch die Erdbewegung ſtark bedroht ſeien.
300 Familien durch Ueberſchwemmung obdachlos
geworden.
Madrid. In dem Dorf Palacios (Provin=
Zamora) brach infolge großer Überſchwemmungen
ein Staudamm. Das Waſſer überflutete das Dorf.
Die Einwohnerſchaft, 300 Familien, iſt ohne
Obdach.
Der ſchwere Felsſturz bei Grondona.
Elf Tote.
Mailand. Zu dem kürzlich erfolgten
ſchwe=
ren Felsſturz in Grondona werden noch folgende
Einzelheiten berichtet: Grondona, das auf einem
Hügel liegt, wird mit ſeinen wenigen Häuſern
von einer hochgelegenen, auf einem Felsplateau
erbauten Schloßruine mit zwei um 1500
erbau=
ten Türmen beherrſcht. Zwiſchen dieſen Türmen
hat ſich im Laufe der Jahrhunderte ein tiefer
Fels=
ſpalt gebildet. An dieſer Stelle iſt der Fels dann
auseinander gebrochen. Die zuſammenbrechenden
Turmruinen ſtürzten zuſammen mit ungeheuren
Felsmaſſen in die Tiefe und begruben die unten
liegenden Häuſer unter ſich. Die Zahl der Toten
beträgt elf. Einige Verletzte befinden ſich in
be=
denklichem Zuſtand noch im Höſpital. Am
vor=
geſtrigen Freitag ſind weiterex Steinmaſſen
nie=
dergegangen, die indeſſen nennenswerten Schaden
nicht mehr anrichteten. Die Behörden
beaſich=
tigen, den noch überhängenden Teil des Felſens
mit Dynamit zu ſprengen, um weitere Gefahren
zu beſeitigen. Die Bevölkerung der gefährdeten
Zone hat ſämtliche Häuſer geräumt. Ueber 200
Perſonen ſind in Baracken untergebracht.
Senſakioneller Fund in der Mordſache
Prince.
Das Mordauto gefunden!
Genf. Das Automobil der Mörder des
Richters Prince iſt jetzt in der Nähe von Genf
aufgefunden worden. Es befindet ſich auf
franzö=
ſiſchem Boden, in dem Dorfe Cornier, im Beſitz
des Mannes namens Cyſler, deſſen Teilhaber, ein
Genfer Garagenbeſitzer italieniſcher
Staatsange=
hörigkeit namens Sillani, den Wagen am 13. 3
von dem Pariſer Garagenbeſitzer Müller, der
be=
kanntlich zuſammen mit den „Gangſters” de
Luſ=
ſatz und „Carbonne” verhaftet, ſpäter aber wieder
freigelaſſen wurde, gekauft hatte. Wie das „
Jour=
nal de Genéve” zu berichten weiß, hat Sillani
die Genfer Polizei von dem Vorhandenſein des
Wagens bei ſich verſtändigt. Sillani ſoll unter
dem Sitzpolſter des von ihm gekauften Autos,
eines Delage=Wagens, eine Flaſche Ammoniak
und eine Flaſche Aether oder Benzin gefunder
haben, was von beſonderem Intereſſe iſt, da man
annimmt, daß Prince, bevor er von ſeinen
Mör=
dern auf die Eiſenbahnſchienen geworfen und feſt
gebunden wurde, mit Aether betäubt worden iſt.
Mordprozeß Walkershauſen.
Ohrenzeugen werden verhörk. —
Ber=
nehmung des Barons v. Walkershauſen
Schweinfurt. Am 9. Verhandlungstage
wurde in einer Auseinanderſetzung zwiſchen dem
Verteidiger und dem Schießſachverſtändigen Dr.
Heß die Möglichkeit erörtert, ob ein Gewehr, das
von oben heruntergeworfen wird, nur 5
Zenti=
meter in den Boden eindringt. Der
Sachverſtän=
dige verneinte dieſe Möglichkeit, da die Wucht
viel größer ſei.
Der Verteidiger ſtellte eine intereſſante
Zwi=
ſchenfrage: Ich habe eine Mitteilung bekommen,
daß ein Neffe der Frau Werther ſich im
Turm=
zimmer umhergetrieben und auf die Frage, was
er dort tue, erklärt habe, er ſuche eine
Hühner=
augenfeile. Der Staatsanwalt ſtellte feſt, daß
dieſer Vorgang nicht ſo geweſen ſein konnte. Es
ſei lediglich dem Vertreter der Erben einmal
ge=
ſtattet worden, in Begleitung eines Gendarmen
das Zimmer zu betreten. Wenn noch eine
an=
dere Perſon dabei geweſen ſei, ſo habe davon die
Staatsanwaltſchaft nichts gewußt, das gehe auf
Verantwortung des Gendarmen.
Es folgte die Vernehmung der Frau Ida
Nenninger, und zwar zunächſt über ihre und ihres
Mannes Wahrnehmungen in der Nacht. Gegen
1½ Uhr habe ſie ſchreckliche Schreie und auch drei
Schüſſe vernommen. Es ſind zwei Schüſſe
hinter=
einander gefallen, eine Minute ſpäter ein
drit=
ter Schuß. Mit dieſen Ausſagen deckten ſich auch
die des Ehemannes.
Hierauf wurde unter großer Spannung in die
Vernehmung des Zeugen Wolfgang
Frei=
herrn v. Waltershauſen eingetreten. Er
gab an, daß er auf Schloß Waltershauſen bis zu
ſeinem 10. Lebensjahr erzogen wurde, das
Gym=
naſium in Weimar beſuchte, ſich dann als
Fah=
nenjunker bei den Gardejägern in Potsdam
mel=
dete, ganz kurze Zeit noch im Felde war, dann das
Notabitur, machte und ſich ſpäter beim Kapp=
Putſch beteiligte. Er ſchilderte ſeinen genauen
Lebenslauf und erklärte, er beabſichtige, ſich der
Verſicherungsbranche zu widmen. Der Vorſitzende
ließ ſich dann berichten, wo er ſich im Oktober,
November und Anfang Dezember 1932
aufgehal=
ten hat und was er in dieſer Zeit tat. Der Zeuge
gab genaue Daten an. Zur Zeit des erſten
Ein=
bruches am 15. bis 16. Oktober ſei er in Berlin
geweſen. Zeugen hierfür nannte er. Das letzte
Mal ſei er, der Zeuge, im Juni 1932 in
Wal=
tershauſen geweſen. Am 1. Dezember 1932, gegen
10 Uhr, habe er eine Depeſche erhalten: „Großes
Unglück im Schloß, ſofort kommen.”
Vorſitzender: „Sind Sie auch nicht beteiligt?”
Zeuge: „Nein! Das Telegramm war
unter=
zeichnet von einem Baron Witter.”
Vorſitzender: „Iſt das derſelbe Witter, bei dem
dann Frau Werther krank gelegen hat?”
Zeuge: „Ja. Ich bin dann mit dem
Mittags=
ſchnellzug nach Weimar und dann mit dem Auto
weitergefahren, habe aber ſchon vorher
telepho=
niſch mit Dr. Welte, dem Hausarzt des Schloſſes,
geſprochen. Da erfuhr ich, daß der Hauptmann
erſchoſſen und meine Mutter ſchwer verwundet ſei
und ſie Karl Liebig als Täter bezeichnete. Ich
habe dann mit meiner Mutter geſprochen, etwa
eine Viertelſtunde kang. Sie hat ruhig alles
er=
zählt, über Schmerzen geklagt und geſagt, ſie ſei
durch einen Schuß aufgewacht und durch einen
Schrei. Dann habe ſie den Liebig ins Zimmer
kommen ſehen, er habe auf ſie geſchoſſen. Dem
Liebig habe ſie zugerufen, er ſolle nicht ſchießen.
Dieſer aber hätte erklärt: „Erſt recht, gnädige
Frau!” Liebig habe auch eine Ladehemmung
ge=
habt, noch einen letzten Schuß abgegeben und ſei
dann verſchwunden. Meine Mutter erzählte
wei=
ter, daß ſie dann aufgeſtanden und zu ihrem Mann
hinausgelaufen ſei. Dort habe ſie einen
furcht=
baren Anblick gehabt. Sie habe ihren Revolver
aus dem Toilettentiſch geholt, das Fenſter
ein=
geſchlagen und drei Schüſſe zum Fenſter hinaus
abgegeben und um Hilfe gerufen. Dann habe ſie
die Tür zur Kofferkammer verſchloſſen, verſucht
die Blutungen des Stiefvaters mit naſſen Tüchern
abzuwaſchen, ſich auf einen Stuhl zwiſchen Bett
und Tür geſetzt und bis morgens 7.30 Uhr noch
geſeſſen. Die Mutter ſagte mir auch, daß ſie
Lie=
big in der Frühe geſehen habe, und da habe ſie
ihm gleich zugerufen: „Nachts haben Sie
geſchoſ=
ſen, jetzt ſchieße ich!” — Sie hat alles in ganz
ruhigem Ton geſprochen. Später habe ich ſie noch
nach Einzelheiten gefragt.
Vorſitzender: Was war Ihr perſönlicher
Ein=
druck von der Erzählung Ihrer Mutter? Haben
Sie gedacht, daß Sie richtig iſt?”
Zeuge: Natürlich!
Der Zeuge gab dann bekannt, genau ſo wie
es bisher Frau Werther getan hat, an welchen
beſonderen Merkmalen ſie den Täter erkannt
haben will.
Nach weiterer Vernehmung des Barons
wurde die Verhandlung vertagt. Am Montag
wird Bavon von Waltershauſen vom
Vertei=
diger befragt werden.
Ein ſiebzehnfacher Mörder nach monatelanger
Verfolgung in der Wüſte gefangen genommen.
Jeruſalem. Der berüchtigte
Wüſtenräu=
ber Abu Jildeh, der 17 Morde auf dem Gewiſſen
hat, wurde nach aufregender, monatelanger Jagd
durch die Wüſte von der engliſchen Polizei
ge=
fangen genommen. Die Polizei mußte mit
größ=
ter Liſt vorgehen, um den Räuber zu faſſen, der
geſchworen hatte, lieber Selbſtmord zu begehen,
als ſich fangen zu laſſen. Bei der Verfolgung
ſpielten neben dem Rundfunk auch Polizeihunde
eine große Rolle. Um den Räuber zu täuſchen,
verkleideten ſich mehrere Polizeibeamte als
Ara=
ber. Schließlich gelang es, Abu Jildeh und ſeinen
Spießgeſellen Muſtafa Armeet, der ebenfalls
mehrere Morde auf dem Gewiſſen hat, in einer
Höhle einzukreiſen. Die beiden Räuber ſchoſſen
auf die Beamten, mußten ſich aber ſchließlich
er=
geben, ohne einen Beamten verwundet oder
ge=
tötet zu haben.
Drei amerikaniſche Bilanzfälſcher unter Anklage.
Cleveland (Ohio). Auf Grund der
Un=
terſuchung der ſtaatlichen Bankaufſichtsbehörde
wurde gegen den bekannten Eiſenbahnſpekulanten
O. P. van Sweringen ſowie gegen zwei leitende
Beamte der Union=Truſtbank wegen
Bilanzfäl=
ſchung im Betrage von 10 Millionen Dollar
An=
klage erhoben.
Seite 12
Nr. 103
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 15. April 1934
MarrGaddd lo ltbtt
„Zurnerbund Jahn 1875 Darmſtadt” gebildet
Zuſammenſchluß Turngeſellſchaft 1875
und Deutſchvölk. 25. „Jahn” erfolgk.
Die Neugeſtaltung der deutſchen Leibesübungen brachte es,
wie bekannt, mit ſich, daß der Deutſchen Turnerſchaft u. a. die
Be=
treuung des deutſchen Turnens übertragen wurde. Im Zuge dieſer
Neugeſtaltung haben ſich alle anderen Turnverbände aufgelöſt,
und ihren Vereinen den Anſchluß an die DT. nahegelegt. Dieſen
Weg beſchritt auch der Deutſche Turnerbund, und vor wenigen
Wochen fand in Berlin die feierliche Schlußveranſtaltung ſtatt. So
wie der große Verband die Einheit des deutſchen Turnens
för=
derte, ſo haben es auch die Vereine des Turnerbundes getan.
Ge=
rade in unſerer Umgebung finden wir bereits zwei
Vereinigun=
gen, in Frankfurt und Aſchaffenburg. Jetzt iſt auch in unſerer
Vaterſtadt der Zuſammenſchluß eines deutſchen
Turnerſchaftsver=
eines mit einem Turnerbundverein zuſtande gekommen.
In freiwilliger Annäherung fanden ſich die Turnrats=
Mit=
glieder der Turngeſellſchaft 1875 und des Deutſchvölkiſchen
Turn=
vereins „Jahn” zuſammen, um über ein Zuſammengehen zu be=
raten. Die Verhandlungen zeigten beiden Vereinen, daß ſie in
der neuen Gemeinſchaft eine ſich wohl ergänzende Einheit bilden
können. Iſt in dem einen Verein die turn= und ſportliche
Betäti=
gung auf beachtlicher Höhe, ſo in wundervoller Weiſe im anderen
die ſtarke Betonung des turneriſchen und völkiſchen Gedankens.
Der Wille und die Vorausſetzung zur Löſung der Aufgaben, die
heute an die DT.=Vereine geſtellt werden, die Schaffung des
„Totalturner”, ſind da und mit dem
Ineinander=
aufgehen der beiden Vereine dürfte dieſe Arbeit voll gelingen.
In einer Abſchlußfeier des Dv. Tv. „Jahn” wurde dieſe
Ver=
ſchmelzung begrüßt und ebenſo ſtimmte geſtern die go.
Hauptver=
ſammlung der Tgeſ. 1875 der Vereinigung zu.
So werden ab 1. Mai die beiden Vereine unter dem neuen
Namen
Turnerbund Jahn 1875 Darmſtadt
deutſches Turnen und deutſches Volkstum pflegen und fördern.
wollen bilden eine Erziehungsgemeinſchaft für den
nationalſozia=
liſtiſchen Gedanken, die in Turnbewegung und
politi=
ſchem Wollen eine Einheit ſieht.
Die Gründungsfeier findet am Samstag, den 5. Mai,
im Turnhauſe „Mathildenhöhe‟, Dieburgerſtr. Nr. 26, ſtatt. Näh.
folgt.
Fußball.
Polizei Darmſtadt — P.ſ.2. Neckarau.
Heute nachmittag 15,30 Uhr.
Wer kennt nicht Neckarau? Wohl jeder, der ſeit einer Reihe
von Jahren ſich mit den Geſchicken des Darmſtädter Fußballs
ver=
bunden fühlt. Wir erinnern uns der glorreichen Zeiten, wo die
Leute um Zeilfelder am Böllenfalltor das Darmſtädter Publikum
durch ihre kampfkräftige Mannſchaft und ihrer herrlichen
Mann=
heimer Spielweiſe in Bann hielten. Nach einer mehrjährigen
Unterbrechung wird Neckarau heute ſeine neue Viſitenkarte
ab=
geben. — Die Mannſchaften ſtehen:
Neckarau:
Dieringer
Siegel.
Striehl 1.
Schmidt Mehler Hoog
Heſſenauer Klamm Beuner Scholl Striehl 2.
Kaltwaſſer Pfeiffer Schupp. Seipp Göbel
Scheuermann. Matthes W. Kaſpar
Bönſel Balſer
Polizei:
Klein
Die Poliziſten werden alle Regiſter ihres Könnens aufbieten
müſſen, um gegen den heutigen Gegner, der in den letzten Spielen
in der badiſchen Gauliga wieder ſehr von ſich reden machte einen
Sieg zu landen. Neckarau, das wohl während der Verbandsſaiſon
eine Schwächeperiode durchmachen mußte, beſann ſich aber auf
ſeine frühere Tradition im ſüddeutſchen Fußball. Zeilfelder, einer
der wuchtigſten und erfolgreichſten Stürmer ſeiner Zeit, hat nun
heute wieder eine Mannſchaft ganz nach ſeiner Idee geſchaffen.
Die Spielſtärke liegt in der Ausgeglichenheit der ganzen Elf.
Her=
vorragend im Sturm, der rechte Flügel mit Heſſenauer und
Klamm und dem in der Mitte ſtehenden Beuner. In dem
Mittel=
läufer Mehler beſitzt Neckarau eine der wertvollſten Stützen.
Lei=
der fehlt der Allroundſpieler Größle, der jedoch durch Schmidt in
der Läuferreihe vollwertig erſetzt wird.
Die Poliziſten Bönſel und Göbel ſind von ihren Verletzungen,
die ſie ſich während des Oſterſpiels in Ludwigsburg zugezogen
hatten, ſoweit wieder hergeſtellt, um mit in den Kampf eingreifen
zu können.
Ueber den Ausgang des Spieles eine Vorausſage zu geben.
iſt ſchſecht möglich. Im Gegenſatz zu den hartumſtrittenen
Ver=
bandsſpielen iſt hier mit einem ſchönen Spiel zu rechnen. —
Vor=
ber Jugend und SV. Weiterſtadt Jugend.
Um 10 Uhr: A.H. — Arheilgen 04 A.H.
Ein Unentſchieden
wäre verdienk geweſen..
R.0 Dunfale- Danaf Dans 13 091.
Die Fußballfreunde ſtrömten aus allen Ecken und Kanten
zu dieſem Samstagabend=Spiel, ſo daß ſchließlich 1200 Zuſchauer
anweſend waren, als der recht gute Unparteiiſche Engler aus
Alsbach den Ball freigab. Die Wormſer mußten leider auf
ihren guten Linksaußen Fath verzichten, der aus familiärem
Unglücksfall nicht dabei ſein konnte. Sonſt waren die Wormaten
mit allen „Kanonen” erſchienen und können wirklich froh
ſein, am Böllenfalltor einen verhältnismäßig glatten Sieg
er=
rungen zu haben. Die Mannſchaften ſtanden:
Wormatia: Ebert; Cloſet. Ludwig Müller; Fries 1.
Kiefer, Allebrand; Buſam, Gölz, R. Fries, Winkler 1.
Wink=
ler 2.
SV. 98 Darmſtadt: Meyer; Kugel, Geyer; Frey,
Schnägelsberger, Orlemann; Hebeiſen, Staigmiller, Müller.
Eß=
linger 2, Mahr.
Noch waren keine 8 Minuten verfloſſen, da konnte
die Partie 3:0 für die 98er ſtehen. Ein würdiger
Auftakt alſo. Mahr trat an die Außenkante des Pfoſtens dann
Müller an die Innenkante desſelben „Ständers”, und
ſchließ=
lich Staigmiller knallte frei vorm Tor darüber. Später
verköpfte er frei vorm Tor und Schnägelsbergers Strafſtoß
ſtreifte den Pfoſten. Den Wormſern wurde es gehörig warm,
als ſie die Lilienträger ſo gut im Schwung ſahen; ſie
ſchuf=
teten und rackerten ſich ab, doch kein Angriff kam gut in des
Gegners Torraum. Die Lilienträger mit ihrer prächtigen
Läu=
ferreihe, in der Schnägelsberger ganz beſonders
hervor=
ſtach, ſtoppten alles ab und fanden dabei noch Zeit genug, recht
zünftig aufzubauen. Leider verſtanden aber die
Darm=
ſtädter Stürmer nicht, im Strafraum der Gäſte die nötige
Ueberlegung und den unbedingt notwendigen Mumm” zum
ſaf=
tigen Torſchuß aufzubringen, ſonſt wäre dieſe Partie ſicherlich
anders ausgegangen.
Die Wormſer hatten vor der Pauſe praktiſch nur eine gute
Torchance. Nach dem Seitenwechſel kamen ſie ohne Fries 1.,
da=
für mit Schäfer als Mittelſtürmer und Fries 2. als linkem
Läufer. Jetzt klappte die Sache allerdings beſſer, aber vorerſt
waren die Darmſtädter einfach noch nicht klein zu kriegen. Sie
ſpielten flach, gingen tapfer an den Feind, nur vergaßen ſie halt
einfach den Torſchuß, ſonſt wäre beſtimmt das erſte Tor
für die Platzbeſitzer gefallen. Die Wormſer kamen allmählich
immer beſſer ins Spiel und ſchloſſen in der 22. Minute nach der
Pauſe eine gute Kombination mit dem erſten Tor ab. Winkler
täuſchte Meyer und lenkte leicht ein. Sechs Minuten ſpäter
ſchlug Meyer einen ſtrammen Schuß von Gölz ab; wie der
Wind war Winkler zur Stelle und ſchoß placiert Nummer 2
ein. Die 98er hatten dann zwei ſchöne Chancen auf beiden
Flü=
geln, aber ſie vermochten die Gelegenheit einfach nicht
auszu=
nutzen. Eine Minute vor Schluß konnten dagegen die Gäſte durch
„ihren einzigen ſchußgewaltigen Stürmer,
Wink=
ler, das Endreſultat herſtellen.
Die 98er
ſchlugen ſich lange Zeit fabelhaft. Geradezu großartig ſpielte
zeitweiſe die Läuferreihe, die ſo „dicht” hielt, wie eine gut
im=
prägnierte Jacke im April. Auch das Schlußtrio, in dem der
unermüdliche Geyer hervorſtach war ſehr gut; nur muß der
Tormann noch lernen, ſtramme Schüſſe abzufedern und gleichzeitig
zu fangen. Dann iſt er vor Ueberraſchungstoren ſicher. Der
Sturm kombiniert ſehr ſchön und hat auch im Linksaußen
Heb=
eiſen einen ſehr überlegten Spieler, der die ſchönſten Flanken
— weich und hart — ganz nach Belieben hereingibt. Nur muß
in der Sturmitte endlich ein klares Verhältnis mit dem Schuß
geſchaffen werden, damit dieſes Hin= und Herkombinieren auch
produktiv wird. Mahr war zeitweiſe ſchwach, aber eifrig. Auf
alle Fälle kann Darmſtadt dann mit ſeinen Lilienträgern
unbe=
dingt zufrieden ſein.
Bei den Wormſern
ging hauptſächlich vor der Pauſe lange nicht alles ſo, wie ſie es
ſich dachten. Die gute Darmſtädter Deckung mit ihrem Eifer
machte ihnen oft einen Strich durch die Rechnung. Nach der
Pauſe entſchied dann die beſſere Spielerfahrung und die
Geriſſen=
heit der „alten Füchſe‟. Ebert, Cloſet, L. Müller und
Winkler, alſo die „alte Garde”, waren hervorragend. H. H.
und Preſſeisaeit
bitten wir, die Einſendungen über Spieler=
Verſammlun=
gen. Pflichtübungsſtunden aller Art und jeglicher
Ab=
teilungen ſo kurz als möglich zu halten und rein auf
Zeit=
angaben zubeſchränken.
Angeſichts des ſteigenden Umfangs dieſer Mitteilungen ſind wir
ſonſt zu Kürzungen gezwungen, da wir auch im Intereſſe der
Ar=
beitsbeſchaffung nicht die Vereinszeitungen uſw. erſetzen möchten.
Union Darmſtadt — Tgſ. 1875 Darmſtadi.
10 M af der Renalfl.
In letzter Minute wurde die Platzſperre von Union
Darm=
ſtadt aufgehoben. Das Spiel findet daher in
Beſ=
ſungen ſtatt.
FC. Egelsbach 03—SV. Groß=Gerau.
Dieſem Treffen kommt inſofern beſondere Bedeutung zu, als
vorausſichtlich der Meiſter endgültig feſtgeſtellt wird. Zurzeit
konn Egelsbach mit ſeinen 39 Punkten gerade noch von Rot=
Weiß eingeholt werden (letztere haben 9 Verluſtpunkte bei 48
möglichen Punkten!) Man wird ſich alſo in Egelsbach angelegen
ſein laſſen, den Endſieg unantaſtbar ſicherzuſtellen. Die Groß=
Gerauer ſtellen eine Mannſchaft, die während der
Verbands=
ſpiele an Spielſtärke weſentlich gewonnen hat; andererſeits haben
ſich etliche Egelsbacher Spieler eine etwas ſorgloſe Spielweiſe
angeeignet, die zu unliebſamen Ueberraſchungen führen kann. und
daher ſchon aus Kameradſchaftsgeiſt aufhören muß.
SV. 1922 Roßdorf — SV. Mörfelden.
Heute um 15 Uhr ſteigt dieſes Rückrundenſpiel in Roßdorf.
Wie das 1:1 des Vorſpiels beſagt, treffen hier zwei ziemlich
gleich=
ſtarke Mannſchaften zuſammen, die beide ſchon ſeit Beginn der
Spielrunde in der Spitzengruppe der erſten Starkenburger
Kreis=
klaſſe zu finden ſind. Außerdem ſei nicht unerwähnt, daß beide
Mannſchaften über eine ſolide und gepflegte Spielweiſe verfügen,
und dürfte daher ein ſpanendes Treffen zu erwarten ſein, bei dem
mit guten Leiſtungen gerechnet werden darf. — Mittags 1.15 Uhr
beide Erſatzmannſchaften.
SC. Viktoria Griesheim.
Heute, Sonntag, begibt ſich die 1. und 2. Mannſchaft nach
Michelſtadt zum fälligen Rückſpiel. Beide Mannſchaften ſind
zur=
zeit gut in Fahrt und wird es zu einem ſpannenden Spiel
kom=
men. Der Ausgang des Treffens kann als offen angeſehen werden.
Die Abfahrt erfolgt mit Omnibus um 10 Uhr. — Die Alten
Her=
ren erwarten vormittags 10.30 Uhr den SV. 98 Darmſtadt. —
Die Junioren ſpielen vorausſichtlich nach dem Handball=
Aufſtiegs=
ſpiel gegen Wolfskehlen.
Ein Monſtre=Fußballkampf: England — Schottland 3:0.
Das alljährlich ſtattfindende Fußballſpiel zwiſchen Schottland
und England wurde am Samstag nachmittag im Wembley=
Sta=
dion ausgetragen; es endete mit einem Sieg von 3:0 für England.
— Zu dem Kampf waren nahezu 100 000 Einlaßkarten verkauft
worden, ein Drittel davon an Gäſte aus Schottland, die in 24
Sonderzügen aus allen Teilen des nördlichen Großbritanniens
gekommen waren. Eine Gruppe dieſer Fußballenthuſiaſten, die
heute London in ihrer Nationaltracht bevölkerten, hatte eine 850
Kilometer lange Bahnfahrt hinter ſich — alles, um ein
Fußball=
ſpiel zu ſehen.
Südheſſiſcher Zußball.
Wie wir von zuverläſſiger Seite erfahren, ſind die
Punkte=
ſpiele der Kreisklaſſe 1, Gruppe 2 (Ried), endgültig abgeſchloſſen,
da Gernsheim den Bobſtädtern durch Verzicht auf die Begegnung
Bobſtadt — Concordia Gernsheim die beiden Punkte
geſchenkt hat. Für die Tabellenſtellung iſt dies ohne Belang.
Sehr lebhaft betätigen ſich diesmal die Südheſſen=Vereine bei
den Freundſchaftsſpielen. Es ſind bis jetzt folgende
namhafte Begegnungen bekannt: Olympia Lorſch — Sp.Vgg.
Sandhofen. Amicitia Viernheim — VfR. Bürſtadt. FV. 1919
Biblis — FC. 07 Bensheim, Oſtova Oſthofen — Olympia
Biebes=
heim, Concordia Gernsheim — Alemannia Groß=Rohrheim, FV.
Hofheim — Spp. Hochheim.
Die emſigen Südheſſen=Vereine ſpielen zum Teil mit
Re=
ſerve=, Jugend= und Schülermannſchaften vor und nach dem
jewei=
ligen Hauptſpiel gegen ihre ſehr guten Partner
In der Kreisklaſſe 2 gab es in den einzelnen Gruppen
am letzten Sonntag wieder, verſchiedene Aenderungen in der
Tabelle, wobei hauptſächlich die Gruppe 2 und 3 betroffen wurde,
weshalb wir zur beſſeren Ueberſicht hierfür die Reſultate bringen.
Gruppe 2: Tv. Biebesheim — Geinsheim 2:0, Tv. Stockſtadt —
Tv. Erfelden 4:2, Chattia Wolfskehlen — Germ. Seeheim 3:2.
Gruppe 3: Jugenheim — Seeheim 2:2, VfR. Fehlheim — DJK.
Bensheim 4:2, DJK. Heppenheim — Sppgg. Klein=Hauſen 0:7,
Tv. Bickenbach — Tv. Auerbach 3:1.
Diesmal treffen ſich: Gruppe 1: Geinsheim —
Spv. Erfelden, Boruſſia Dornheim — Germania Leeheim, Chattia
Wolfskehlen — Spp. Nauheim; Gruppe 2: TSV. Meſſel —
Spp. 1929 Erzhauſen, Reichsbahn Darmſtadt — Olympia Hahn,
Spp. Gräfenhauſen — Merck Darmſtadt, TSVgg. Erzhauſen —
Spv. Eſchollbrücken; Gruppe 3: BJK. Alsbach — DJK.
Auer=
bach DJK. Bensheim — FSV. Seeheim DJK. Klein=Hauſen —
DJK. Heppenheim, VfR. Fehlheim — Jugenheim, FSV. Klein=
Hauſen — DJK. Bickenbach; Gruppe 4: KSV. 1910 Rimbach
— DJK. Hammelbach, DJK. Aſchbach — DJK. Mörlenbach, DJK.
Gorxheim — DJK. Fürth.
Nach der Zuſammenſtellung des diesmaligen Programms
ſcheinen in einzelnen Gruppen wieder „ſaftige” Ueberraſchungen
fällig zu ſein.
Handball.
SC. Viktoria Griesheim.
Die 1. und 2. Mannſchaft iſt infolge plötzlicher Abſage des
Gegners (Turngemeinde Beſſungen) ſpielfrei geworden. — Die
1 Jugendmannſchaft ſpielt vor dem Aufſtiegsſpiel, Tgde. 46
Darm=
ſtadt — Tv. Arheilgen gegen die 1. Jugendmannſchaft vom SV.
98 Darmſtadt. Das Spiel beginnt um 1.45 Uhr und iſt ſomit allen
Handballfreunden Gelegenheit gegeben, zwei gute
Jugendmann=
ſchaften im Kampf zu ſehen. Dem Aufſtiegsſpiel ſelbſt mißt man
in Griesheim große Bedeutung bei und wird mit einem
Maſſen=
beſuch zu rechnen ſein.
Orienkierungslauf nach Karken
in Burmkadt.
Wer bekeiligt ſich?
Am Sonntag, den 22. April 1934, vormittags ab 9,30 Uhr,
führt der Sportwart des Kreiſes Starkenburg, Lindner=Darmſtadt,
hier in Darmſtadt den
erſten Orientierungslauf nach Karten
für alle Vereine der DSB., der DT., des DFB., der DJK. durch,
Aus der Ausſchreibung, die bereits wiederholt veröffentlicht war.
entnehmen wir, daß dieſe Veranſtaltung in der
Form des Mannſchaftslaufes
in drei Klaſſen für Aktive, für Alte Herren über 32 Jahre und für
Jugendliche ausgetragen wird. Ein Führer und drei Mann bilden
in jeder Klaſſe jeweils eine Mannſchaft. Außer den bereits
ge=
nannten Vereinen bzw. Verbänden ſind insbeſondere auch
teil=
nahmeberechtigt die Kameraden der
SA., SS., HJ. und des Freiw. Arbeitsdienſtes,
an die hiermit noch einmal ein beſonderer Aufruf zur Teilnahme
ergeht! Die Mannſchaften müſſen pünktlich um 9.30 Uhr auf dem
Platz des SV. 1898 Darmſtadt am Böllenfalltor ſtartfertig
ange=
treten ſein, und zwar mannſchaftsweiſe in Reihe. Beim Aufruf
meldet der Führer die Mannſchaft. Der Start der einzelnen
Mannſchaften erfolgt in Zeitabſtänden von 3 bis 5 Minuten.
An=
zulaufen ſind insgeſamt
3 Kontrollſtellen
in der Reihenfolge der in der Karte eingetragenen Bezeichnung,
Jede Mannſchaft erhält vor dem Start eine Karte und ein
Kon=
trollblatt, in das an den Kontrollſtellen die An= und Ablaufzeit
eingetragen wird. Jede Mannſchaft muß ſich mindeſtens 2 Minuten
und darf ſich längſtens 5 Minuten an einer Kontrollſtelle
aufhal=
ten Gelaufen wird in Sportkleidung. Sieger wird jeweils
die=
jenige Mannſchaft, die am ſchnellſten die 3 Kontrollen gefunden
hat und in kürzeſter Zeit zum Ziel auf dem Sportplatz am
Böllen=
falltor zurückkehrt. Die Teilnehmer der beſten Mannſchaften aller
Klaſſen erhalten Ehrenurkunden.
Meldungen werden bis einſchließlich Samstag, den 21. April
1934, angenommen und ſind zu richten an den Sportwart des
Krei=
ſes Starkenburg, Heinz Lindner, Darmſtadt. Mollerſtr. 21! Die
Mannſchaften ſind entſprechend der Klaſſeneinteilung zu melden
unter Angabe der Namen und des Geburtsjahres der Teilnehmer.
Die Meldegebühr beträgt im Hinblick auf die einmaligen
erhöh=
ten Unkoſten durch die Kartenbeſchaffung für eine Mannſchaft
1 Mark, jedoch entrichten Vereine bzw. Verbände, die mit mehn
als 3 Mannſchaften am Start antreten, eine Pauſchale von drei
Mark. Die Gebühr kann vor dem Start entrichtet werden.
Dieſe neuartige Veranſtaltung, die bisher meiſt nur von
eini=
gen Vereinen rein intern ihrer Art nach durchgeführt worden iſt,
führt erſtmalig die Vereine in den Kampf untereinander. Sie iſt
überaus reizvoll und wertvoll für die Teilnehmer, zumal ſie gar
kein großes Gewicht auf das rein läuferiſche Können, ſondern in
beſonderem Maße auf die Fähigkeiten legt,
Karten zu leſen, zu überlegen, zu orientieren, zu führen!
Die Austragung in Form des Mannſchaftslaufes läßt dabei das
Wettkampfmoment offen, und es iſt nicht zuviel geſagt, wenn wir
behaupten, daß gerade dieſer Orientierungslauf allen
Teilneh=
mern viel Freude und Genugtuung bereiten wird. Wir hoffen,
daß er eine gute Beteiligung findet, dann iſt — wie wir
erfah=
ren — unter Umſtänden noch mit einer Ermäßigung des
Melde=
geldes zu rechnen.
Waſſerball=Lehrgänge im Gau Südweſt.
Zur Ermittelung einer ſtarken Gau=Waſſerball=Mannſchaft
werden in den nächſten Wochen im Gau Südweſt der DT.
Lehr=
gänge für geeigneten Waſſerballer=Nachwuchs abgehalten. Der
Waſſerball=Obmann hat nunmehr für die drei Bezirke des Gaues
folgende Orte und Termine bekanntgegeben: Bezirk Saar am 22.
April in Saarbrücken. Bezirk Pfalz am 6. Mai in Neuſtadt a. d.
Haardt. Bezirk Rhein=Heſſen und Main=Heſſen am 29. April in
Darmſtadt. Die Spieler der nach den Lehrgangsleiſtungen
auf=
geſtellten Gaumannſchaft werden vom 25. Juni bis 7. Juni in
Berlin an einem Olympia=Vorbereitungskurſus teilnehmen und
auch am 5. Auguſt in Brunn i. V. beim Schwimmfeſt der DT. den
Gau 13 vertreten.
TSG. 46.
Am Montag findet in der Woogsturnhalle, abends 8,30
Uhr, die erſte monatliche Pflichtübungsſtunde ſtatt, an der
teilzu=
nehmen Pflicht eines jeden männlichen Mitgliedes iſt, einerlei
welcher Abteilung er angehört oder welche Leibesübung er ſonſt
betreibt. Der erſten Uebungsſtunde können Nichtmitglieder auf
der Galerie des großen Saales als Intereſſenten beiwohnen.
Die Mitglieder treten 8.15 Uhr an. Für genügende
Umkleide=
möglichkeiten iſt geſorgt. Während des Sommers findet dieſer
Pflichtabend auf der Woogswieſe ſtatt.
Welterbericht.
Ausſichten für Sonntag: Dunſtig und bewölkt mit Aufheiterung,
warm, noch meiſt trocken.
Ausſichten für Montag: Weitere Erwärmung,
Bewölkungszu=
nahme, aufkommende Niederſchläge.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich ſür Politit und Wirtſcha : Rudolf Mauve= für Feuilleton. Neich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeie=für den Schlußdtenſt: Andreos
Bauer; für den Sandel: Dr. C. H. Quetſch: für Sport: Kart Böhmann; ür „Die
Gegenwart= Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Gerber: Nette, ür den
Anzeigen=
teilund geſchäftliche Mitteilungen: Wit!y Kuhre ſämtl. in Darmſtadt. D.A III. 34 23260
Druck und Verlag: L. C. Bitich. Darmſtadt. Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſtrivte wird Garantie der Rückſendung n cht übernommen.
Sprechſtunden der Redaltion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Nr. 15 1 15. April 1934
Dr
2
Tagtttr
SunAtesiingeteegeiteet
Motivſuche im Burghof.
)ie Werkſtätten der Burg Giebichenſtein in der
KNähe der Saaleſtadt Halle gehören zu den
be=
rühmteſte, und intereſſanteſten Kunſtwerkſtätten
Deutſch=
lands. Ihren Namen hat man oft in Verbindung mit
bedeutenden Werken der Kleinkunſt gehört, die hier
geſchaffen wurden und dann ihren. Weg in faſt alle
Kulturländer antraten. Erſt kürzlich machten die
Werk=
ltätten durch eine Arbeit von ſich reden: Entwurf und
Ausführung des Ehrenbürgerbriefes, der Stadt Halle
für den Führer — eine hervorragende Emaillearbeit,
Ptammte aus den Werkſtätten dieſer Burg.
Die Burg ſelbſt, die auf dem ſteil zur Saale ab=
Fallenden Crothaer Felſen erbaut iſt, wird urkundlich
ſchon um die Wende des erſten chriſtlichen Jahrtauſends
erwähnt. Der Giebichenſtein war unter Kaiſer Otto I.
Reichsſchloß. und der Flecken Giebichenſtein wurde zur
Seit dieſes Fürſten feſte Neſidenz der Erzbiſchöfe. Im
11. Jahrhundert diente das Schloß als Staatsgefängnis,
zu ſeinen berühmteſten Gefangenen gehörte Herzog Ernſt
von Schwaben. Nach wechſelvoller Geſchichte zerſtörten
im 30jährigen Kriege die Schweden den Giebichenſtein
vollſtändig. Erſt im vergangenen Jahrhundert wurde
die alte berühmte Burg weitgehendſt reſtauriert.
Die Geſamtanlage des
Giebichen=
teins bietet ſich jedoch dem Beſucher noch in ihrer
mittelalterlichen Komantik. Wie Seugen aus
vergan=
gener Seit ſtehen die alten maſſiven Wachttürme, der
Burggraben führt um die ganze Anlage, und durch die
Schießſcharten der oberen Sinnen blickt man weit in
das unvergleichlich ſchöne Sagletal.
Beulffsſchäter
Gurn
evert
ElN BESUCH
DER KUNSTWERKSTATTEN
AUF DEM GIEBICHENSTEIN
Der Eingang zur Burg Siebichenſtein.
Eine Kunſtgewerblerin am Webſtuhl.
Daß gerade hier, in maleriſcher, romantiſcher Umgebung
modernes Kunſthandwerk eine Heimſtätte fand, iſt die beſondere
Eigenart der Kunſtgewerbeſchule auf dem
Giebi=
chenſtein. Es dürfte kaum eine zweite in Deutſchland geben, in
der die Schüler und Schülerinnen ihre Ideen ſo aus übervollen
Geſchenken und Anregungen vergangener Jahrhunderte ſchöpfen
können wie gerade hier. Auf Schritt und Critt begegnen dem
jungen Maler, Bildhauer, dem Modellſchöpfer auf irgend einem
Gebiet der angewandten Kunſt Motive, die Vorbild zu
eigen-
geſehenem Schaffen werden. Ate Pforten, charakteriſtiſche
Giebelformen, kunſtvolle Eiſengitter, ja, jede Mauerniſche bietet
in wechſelvollen Formen ein willkommenes Gundament zum
Stu=
dium, zu einem Studium, das ſeine Wurzeln nicht aus willenloſer
Phantaſie zieht, ſondern aus Greifbarem und durch Jahrhunderte
Gewordenem.
Bei einem Gang über den Burghof und in ſeiner nächſten
Umgebung trifft man in ſtimmungsvollen Ecken und Winkeln die
Schüler und Schülerinnen der Burgwerkſtätten, die hier, frei von
der Euge dunkler Arbeitsſtuben, ihrem Schaffen nachgehen. Man
findet ſie verſtreut mit kleinen Seichenblocks oder großen
Veiß=
brettern, mit Pinſel und Farben in ihre Arbeit vertieft. Hier
intereſſiert einen angehenden Architekten die alte Bauweiſe,
dort ſteht eine Gruppe und ſtudiert unter fachmänniſcher Aufſicht
des Leiters, Prof. Michel, die Ausführung einer Plaſtik in
der alten Burgmauer.
Auch ein Rundgang durch die Werkſtätten der
Burg verrät uns überall die beſondere Note der Schule. Auf
den erſten Blick iſt man geneigt, den Kontraſt zwiſchen den alten
Näumen und ihrem neuen Leben als ſtörend zu empfinden. Da
ſtehen moderne Maſchinen und Handwerksgeräte mitten in einer
Mit Reißbrett und Seichenſtift in luftiger Höhe.
mittelalterlichen Säulenhalle, dort, wo einſt die Schritte
gepanzerter Nitter widerhallten und die Näume an ſich
gar wohl eine verſunkene Seit lebendig werden laſſen
könnten, pochen die modernen Schneide= und
Druck=
maſchinen das Lied heutiger Arbeit.
Aber gerade dieſer Gegenſatz hat bei näherer
Be=
trachtung ſeinen Neiz und bekommt ſozuſagen als Vater
der Arbeit, die hier verrichtet wird, ſeinen beſonderen
Sinn. Der Suſammenhang zwiſchen der mittelalterlichen
Umgebung und dem modernen Schaffen iſt ein durchaus
bewußter. Man ſieht gar bald ein, daß alles, was hier
entſteht, nur letztes Glied einer Kette iſt, deren Urſprung
in der Seit liegt, als eben dieſe Mauern, dieſe Giebel,
Gitter, Spitzbogen und Erſer entſtanden.
Man findet faſt überall in den Werken der jungen
Künſtler einen Anklang an dieſe alte Kunſt, die ſich durch
Jahrhunderte bewährt hat. Und ein Wirken und
Schaffen, das ſich auf ſolche Fundamente ſtützt, muß ſich
auch für die Sukunft Weg und Siel bewahren.
Die Burgwerkſtätten ſehen ihre Hauptaufgabe
darin, handwerklich und künſtleriſch hervorragend
ver=
anlagte junge Menſchen dem entwicklungsgeſchichtlich
verbundenen Handwerk wieder zuzuführen. In einer
Neihe von Abteilungen werden faſt alle angewandten
Kunſthandwerke ausgeübt. Kunſtweberei, Keramik,
Emaillearbeiten, Kunſtphotographie, Gold= und
Silber=
ſchmiede, feine Metallarbeiten, Buch= und Schriftkunſt
ſind einige Namen innerhalb des
Geſamtbetätigungs=
feldes.
Verſuchsarbeit an der Cöpferſcheibe,
[ ← ][ ][ → ]Wo und wie die Schiefertafel entſteht! — Die größten Schieferbrüche des Kontinents!
Die Seit iſt wieder da, wo unſere ABC=
Schützen den erſten Gang zur Schule antreten.
Die Schulranzen und taſchen der Kleinen ſind
noch leicht zu tragen; ſie beherbergen vorerſt
nur eine Schiefertafel, einen Griffelkaſten und
ein ſchmalleibiges Leſebüchlein. Einige Cage
ſpäter malen ungelenkige, vor Aufregung
zit-
ternde Kinderfinger die erſten Schriftzeichen
auf die kleine, unſcheinbare Cafel, die zur
Er=
lernung der Schreibkunſt ſchier
unentbehr=
lich iſt ..."
Es dürfte beſtimmt von Intereſſe ſein,
ein=
mal einen Streifzug in die eigentliche Heimat
der Schiefertafel zu machen, um an Ort und
Stelle die Herſtellung des für die Volksſchulen
ſo wichtigen Gegenſtandes zu verfolgen.
Das verträumte Kronach in Oberfranken
mit ſeiner jungfräulichen Veſte Noſenberg liegt
hinter uns. Der Boden wird immer magerer.
Die unſcheinbaren Häuschen der kleinen
Bauerndörfer, die wir durchfahren, zeugen
von dem harten, ergebnisarmen Ningen der
Bauern um den ſteinigen Boden des ärmſten
Frankenwaldes . . .
Wir haben die „Waſſerſcheide” bei
Stein=
bach a. M. paſſiert und nähern uns dem
Städt=
chen Ludwigſtadt, der Heimat der Schiefertafel.
Bald ſind wir dort angelengt. Die
ſchiefer=
bedeckten Häuſer beweiſen, daß hier an
Schie=
fer kein Mangel iſt. Große Gebäude mit hohen
Kaminen tauchen auf: Es ſind
Schiefertafel=
fabriken.
Ein ohrenbetäubendes Gekreiſch von
Kreis=
ſägen und Fräsmaſchinen empfängt uns beim
Eintritt in eine der größten
Schiefertafelfabri-
ken. An den lärmenden Maſchinen ſtehen viele
Arbeiter mit grauen Haaren. Sie verfertigen
ſeit ihrer Schulentlaſſung im gleichen
Fabrik=
ſaal Schiefertafeln, nichts als Schiefertafeln. ..
Sur Herſtellung einer einwandfreien
Schiefer=
tafel gehören „weicher” Schiefer und gut
ge=
trocknetes Holz, das meiſtens die Buchenwälder
des Steigerwaldes liefern. Auf automatiſchen
Crockenſchleifmaſchinen werden die mit einer
Eiſenſchere auf ihre gewünſchte Größe
zuge=
ſchnittenen Schieferplatten von ihren
Uneben=
heiten befreit. Aber nur der Schiefer aus der
Schweiz und Italien kann auf dieſen Maſchinen
geſchliffen werden. Das einheimiſche
Schiefer=
material aus den größten Schieferbrüchen des
Kontinents in Leheſten iſt zu hart für ein
auto=
matiſches Schleifen.
Auf ſchweren, ſich in großer Geſchwindigkeit
drehenden Eiſengußplatten wird der harte
Schiefer von Frauen unter Suhilfenahme von
Waſſer und Sand glatt geſchliffen. Eine
müh=
ſelige, gefährliche Arbeit! Jede Unachtſamkeit
der Schleiferinnen wird mit wunden Händen
beſtraft. Es gehört eine große Geſchicklichkeit
dazu, dieſe Arbeit zu bewältigen.
Von hier aus wandert der Schiefer in die
Liniererei, wo mit ſogenannten „Reißern” den
Cafeln das verlangte Linienſyſtem eingeritzt
wird. Auch dieſer Arbeitsprozeß, der mit der
Hand geſchieht, erfordert die volle Körperkraft
des Arbeiters. Verſuche, die Linien auf
maſchi=
nellem Wege einzuritzen, ſind bis heute ge=
Das iſt natürlich nur in England möglich:
daß jemand Gelehrter, Wiſſenſchaftler,
Mu=
ſeumsdirektor iſt und dennoch an die Schwarze
Magie, Geiſterbeſchwörung und ähnliche
Sau=
berkünſte glaubt und dieſen Glauben in aller
Oeffentlichkeit vertritt. Der jüngſt entdeckte
Kauz dieſer Sorte iſt=Sir Erneſt Wallis
Budge, Oberaufſeher der Mumien=
Abtei=
lung des Britiſchen Muſeums und einer der
größten lebenden Sachverſtändigen Englands
in Fragen der ägyptiſchen und chaldäiſchen
Altertumsforſchung. Sir Erneſt Wallis Budge
iſt, anläßlich der kürzlich erfolgten
Wiederauf=
friſchung der Legende vom Lutankamenfluche,
von einem Vertreter des „Daily Expreß”
in=
terviewt worden. Und Sir Erneſt geſtand dem
Neporter mit köſtlicher Unbefangenheit, daß er
„im Beſitz des Geheimniſſes der Codesſtrahlen,
des Fernſehens und Fernſprechens ohne
Mit=
hilfe irgend eines Apparates, der Kunſt, den
menſchlichen Körper in der Luft frei ſchweben
zu machen, der Verſtändigung mit den Coten
und anderer ſogenannter Sauberkünſte” ſei.
ſcheitert. — In der Färberei wird den Seilen
die gewünſchte Farbe, meiſtens rot, verliehen.
Der Schiefer iſt fertig; er braucht nun einen
Nahmen. Die Einrahmerei nimmt ihn auf. Mit
einer beinahe unglaublichen Schnelligkeit
wer=
den die Cafeln eingerahmt. Eine gewiſſenhafte,
ſaubere Bearbeitung der einzelnen Hölzer iſt
Vorausſetzung für ein gutes Paſſen der
Nah=
men. Keilförmige Nahmen löſen manchen Fluch
der Einrahmer aus ..
In großen Crockenräumen werden die in
eigenen Sägewerken zugeſchnittenen Bretter
getrocknet. Nichttrockenes Holz wird zu einem
ſehwierigen Problem für die Arbeiter an den
Holzſchleifmaſchinen. Die Nahmen faſern, ſie
werden nie die richtige Slätte bekommen. —
Komplizierte Maſchinen, konſtruiert und
er=
baut von der örtlichen Maſchinenbauinduſtrie,
zerkleinern die Hölzer zu der gewünſchten Länge
und Breite und fräſen gleichzeitig den „Kanal”,
Hapfen, Schlitz in die Nahmen.
Oſt die Cafel eingerahmt, dann wird ihr auf
großen drei= bis vierzulindrigen
Schleifmaſchi=
nen die notwendige Nahmenglätte beigebracht.
Danach ſorgen Fräsmaſchinen für die
Abrun=
dung der Kanten und Ecken. In der Lackiererei
tragen flinke Mädchenhände dem Nahmen eine
braungelbe Politur auf. Die Schiefertafel iſt
fertig. Sie kann ihren Weg in die Welt
an=
treten. Oft iſt es eine Nieſenſtrecke, die ſie
zu=
rücklegt. In Nio de Janeiro, hoch oben in den
Ländern der Mitternachtsſonne, in Singapore
und in der entlegenſten Miſſionsſchule findet
man die kleine, unſcheinbare Cafel aus dem
ärmſten Frankenwald . . ."
Des Reporters Neugierde war durch dieſe
bemerkenswerten Eröffnungen des Gelehrten
natürlich über alle Maße angeregt. „Ceilen Sie
mir bitte alle dieſe Geheimniſſe ſofort mit”, bat
er ungeduldig. Doch Sir Erneſt ſchüttelte
ab=
lehnend ſein weißes Haupt. — „Nein”, ſagte
er entſchieden, „ich kann Ihnen dieſe Geheimniſſe
nicht mitteilen. Cäte ich es, würde man mich als
einen Orrſinnigen einſperren. Ich will aber
nicht eingeſperrt werden. Noch nicht.
Jeden=
falls ſolange nicht, als bis ich mein Werk über
die ägyptiſche Magie beendet und dieſes den
Direktoren des Britiſchen Muſeums übergeben
habe.” — „Und dann”, fragte der Interviewer,
„werden dann Ihre Geheimniſſe der
Menſch=
heit zugänglich gemacht werden?” — „Nie!”,
entgegnete Sir Erneſt mit abermaligem
Kopf=
ſchütteln, „nur etwa ſiebenundzwanzig
bevor=
zugte Perſonen werden ſie erfahren. Ein ſo
wunderbares Wiſſen darf nicht der großen
Volksmaſſe zugänglich gemacht werden. Es
wäre zu gefährlich.
Dann aber ließ ſich der Muſeumsdirektor
Das Opfer
Von Owan Bunin.
Simon Nowikow, deſſen Haus am Petritag
niederbrannte, baute ſich an der großen
Land=
ſtraße ein neues. Einſtweilen aber teilte ſein
unglücklicher Bruder mit den verdorrten
Ar=
men ſeine Hütte mit ihm. Am Vorabend des
Eliastags verließen die Simmerleute den
Bau=
platz, um im Dorf zu feiern. Simon mußte auf
dem Bauplatz übernachten. Nachdem er mit der
großen Samilie des Bruders zu Abend gegeſſen
hatte, umſchwirrt vom Fliegengeſumm und
Kindergeſchrei, zündete er ſich eine Pfeife an
und ſagte: „Hier iſt es ſchwül. Ich werde zum
Bauplatz gehen und dort übernachten.”
„Nimm wenigſtens die Hunde mit,” riet ihm
ſeine Frau.
„Nicht nötig,” brummte Simon, und ging
allein. Die Nacht war mondklar. Verloren in
Gedanken an ſeinen neuen Hof merkte Simon
gar nicht, daß er das Dorf ſchon hinter ſich
ge=
laſſen und auf der Landſtraße dahinſchritt. Dicht
am Waldesſaum ſtand ſein neues Haus, bereits
unter Dach. Dort ſtand es im freien Feld. Die
Fenſterhöhlen gähnten ihm ſchwarz entgegen.
Fahl leuchteten die ſauber geſchälten Stämme,
da wo ſie ſich an den Ecken ineinanderfügten.
Der goldene Julimond ſtand niedrig und war
trübe. Sein warmes Licht war überall. Reifes
R.rn ſtand ringsum und ſchimmerte wie Sand.
Der Norden war bewölkt. Ein weicher Wind
behte von allen Seiten, trich über die reifen
Hafer= und Weizenäcker. Die Halme
raſchel=
ken trocken und erregt. Die Wolkenwand im
Norden ſchien regungslos, von Seit zu Seit
chzuckt von einem goldenen Schein. Sich ge=
wohnheitsmäßig tief bückend, trat Simon in die
Hütte. Drin war es dunkel und ſchwül, das gelbe
Mondlicht vermiſchte ſich nicht mit der
Dunkel=
heit, verdichtete ſie nur. Simon trat aus der
Hütte, bog um die Ecke; vor ihm lagen die Hitze
ausſtrömenden Kornfelder, bleich wie ein
Leinen=
tuch. Er ſah nach der Wolkenwand. Sie
be=
deckte bereits den halben Himmel. Der Wind
blies ihm gerade ins Geſicht, zauſte ſein Haar
und verklebte die Augen. Grelle Blitze
blende=
ten ihn. Simon bekreuzigte ſich und ſank in die
Knie. Aus der Ferne, mitten durch das
wogende Korn, näherte ſich Simon ein Crupp
Menſchen, barhäuptig, in weißen Hemden. Die
Vorderen trugen mit Mühe ein großes
alter=
tümliches Heiligenbild. Die Menſchen ſchienen
wie aus Nebel gewebt, unwirklich, aber das
Heiligenbild war ſehr deutlich. Ein ſtrenges,
furchtgebietendes Antlitz, rötlich ſchimmernd auf
ſchwarzem Holz, mit Wachs betropft,
einge=
rahmt von altem blauſchimmerndem Silber. Der
Wind wehte das Haar auf Simons Stirn
aus=
einander. Er verneigte ſich in Furcht und
Freude bis zur Erde vor dem Heiligenbild. Als
er den Kopf wieder erhob, ſah er, daß die
Menge ſtillſtand, mit Mühe das große
majeſtä=
tiſche Bild haltend, auf den Wolken aber
thronte der mächtige weißbärtige Elias, wie
Gott ſelbſt. Und über ihm wölbten ſich zwei
brennende Negenbogen. Während Elias' Augen
Blitze ſchleuderten und ſeine grollende Stimme
ſich mit dem dumpfen Donner miſchte, ſprach er
zu Simon: „Halte dich gerade, Simon
Nowi=
kow. Hört zu, ihr Chriſten. Ich werde ihn
richten, den Bauern Simon Nowikow.”
Die Kornfelder rauſchten, drängten vorwärts
und neigten ſich vor Elias, und in ihrem
Nau-
ſchen ſprach er: „Ich habe etwas wider dich,
Simon, und wünſche dich zu ſtrafen.”
„Wofür, Väterchen?” fragte Simon.
„Es ſteht dir nicht an, mich danach zu fragen,
du haſt mir zu antworten.”
„Nun,” ſagte Simon, „es ſei, wie du e‟
vünſchſt.”
„Im Sommer vor zwei Jahren ließ ich einen
Blitz in deinen älteſten Sohn fahren. Warum
grubſt du ihn in die Erde und retteteſt ihn ſo
vorm Code?‟
„Vergib, Väterchen,” ſagte Simon, ſich
ver=
neigend, „leid tat er mir, bedenke, er iſt mein
Ernährer in den Cagen des Alters.”
„Vorigen Sommer habe ich dein Korn durch
Hagel vernichtet. Warum haſt du, weit
voraus=
ſchauend, es im Frühling bereits verkauft?”
„Vergib, Bäterchen, das Herz ahnte, daß
Not mich erwartete.”
„Nun, und dieſes Jahr? War ich es nicht,
der am Petritag deine Hütte niederbrannte?
Warum haſt du es ſo eilig, dir eine neue zu
auen, dich abzuſondern?"
„Vergib, Väterchen,” ſagte Simon, ſich
ver=
neigend, „mein Bruder iſt vom Unglück
ge=
zeichnet, ich dachte, alles Unheil käme von ihm.”
„Schließ die Augen. Ich werde beratſchlagen
und überlegen, womit ich dich ſtrafen kann.”
Simon ſchloß die Augen und ließ den Kopf
ſinken. Der Wind ſauſte. Simon verſuchte
herauszuhören, worüber Elias mit den Bauern
flüſterte. Aber der Donner rollte und er konnte
nichts verſtehen.
„Nein, es fällt mir nichts ein,” ſagte Elias
laut, „ſchlage du ſelbſt etwas vor.”
„Darf ich die Augen wieder aufmachen?”
fragte Simon.
„Warum, ein Blinder denkt tiefer.”
„Wunderlich biſt du, Väterchen,” lächelte
vom immer dringender werdenden Journaliſten
dennoch etwas erweichen und machte über die
in ſeinem Beſitz befindlichen Geheimniſſe
wenig=
ſtens folgende dunklen Angaben. Alles Wiſſen
über die ſogenannte Welt des Wunderbaren
und Uebernatürlichen — erklärte er — befand
lich urſprünglich im ſorgſamen Verwahrſam der
„Meiſter”. Von dieſen erbten ſie ſich fort auf
ſolche Auserwählte, die die „innere
Erleuch-
tung” beſaßen und die von ihrem
übernatür=
lichen Wiſſen rechten Gebrauch zu machen
ver=
ſtanden. Sir Erneſt Wallis Budge ſelbſt ſah
viele dieſer wunderbaren Dinge während ſeiner
zahlreichen Reiſen im Orient. Auch gelang es
ihm, „ſo manches koſtbare Geheimnis” aus den
Pyramiden=Inſchriften zu entziffern. Doch den
wichtigſten Schlüſſel zum Verſtehen der
Ge=
heimniſſe und Myſterien Alt=Aegyptens fand
Sir Erneſt auf einer „gewiſſen Contafel”
ein=
geritzt, die ihm ein beſonderer Beauftragter
aus Meſopotamien beſchafft hatte. Engländer,
meint Sir Erneſt, wären im allgemeinen zum
praktiſchen Ausüben ſolcher Sauberkünſte nicht
geeignet. „Ich bezweifle es ſehr”, ſagte er,
„ob ein Engländer ſich auf Wunſch im Aether
auflöſen kann, ſelbſt falls man ihn lehren würde,
wie das getan werden muß . . ."
Die Afrikaner und Aſiaten dagegen ſind in
dieſer Hinſicht große Meiſter. Sir Erneſt
kannte beiſpielsweiſe einen Aegypter, der, wäh= man mit ihm ſprach, ja, während man ihn
feſthielt, ſich auflöſen und in der Luft
entſchwin=
den konnte, „ganz wie der Cheſhire=Kater in
„Alice im Wunderland!!” Suerſt ſaß dieſer
Mann da in Fleiſch und Blut, dann
verwan=
delte er ſich allmählich in einen Schemen, und
ſchließlich verſchwand auch dieſer in Nichts.
Hypnotismus war hierbei vollkommen
ausge=
ſchloſſen. Denn Sir Erneſt ſchritt nachher frei
durch die Stelle, wo der Entſchwundene ſoeben
geſtanden hatte. Doch nach einer Weile kam
er, quaſi aus dem Aether, wieder angeſchwebt,
„verkörperte” ſich wieder und gab Sir Erneſt
einen kräftigen Schubs, um darzutun, daß alles
keineswegs ein Craum geweſen ſei. Ein
an=
derer afrikaniſcher Wundermann, den Sir
Erneſt kannte, vermochte durch
Gedankenüber=
tragung den Dienern des Profeſſors, die
Hun=
derte von Meilen entfernt waren, Befehle
ihres Herrn zu übermitteln oder die Diener als
„Schatten” vor Sir Erneſt vorzuzaubern. Sir
Erneſt konnte ſich ſogar mit dieſen Schatten
unterhalten und ihnen Anweiſungen erteilen.
Nur berühren durfte er ſie nicht. Aber ſpäter,
wenn er ſie in Wirklichkeit wiederſah,
berich=
teten ſie ihm, daß ſie ſeine Befehle wie „im
Craum” erhalten und alles prompt ausgeführt
hätten .. .."
Die größte Scheu hat Sir Erneſt Wallis
Budge aber vor den ſeiner Obhut
anvertrau=
ten Mumien. Su den Mumien, ſagt er mit
ehrfurchtsvollem Schauer, muß man freundlich
ſein. Sonſt rächen ſie ſich. Und dann kann man
ſich auf das Schlimmſte gefaßt machen. Daher
tut Sir Erneſt für die Mumien, die er fürs
Britiſche Muſeum nach England bringt, „alles
für deren Komfort”; er ſtreut zu ihren Füßen
beſondere Salze, damit keine Inſekten ſie
ſtechen und beunruhigen mögen; er ſorgt
da=
für, daß die Umwickelungen ſtets trocken ſind;
und auf die Sarkophagendeckel ſchreibt er in
goldenen Lettern die Namen der betreffenden
Mumie, damit der Geiſt des Coten, falls er
nachts über der Mumie ſchweben ſollte, feſte
ſtellen kann, daß man ſeiner in Pietät gedenkt.
„All ſolche kleine Aufmerkſamkeiten”, meint
Sir Erneſt abſchließend, „ſind nur eine Sache
des elementaren common sense. Denn ſie
er=
halten die Mumie in freundlicher Stimmung
und dem für ſie ſorgenden Menſchen
wohl=
geneigt.
George Popoff.
Simon ernſt, „was ſoll man da lange
nach=
denken? Ich werde dir eine große teure Kerze
opfern.”
„Wovon? Du haſt doch alles für den Bau
ausgegeben.”
„Dann will ich nach Kiew pilgern, oder an
einen anderen heiligen Ort,” ſagte Simon
un=
entſchloſſen.
„Du willſt dich nur vor der Arbeit drücken,
und wer ſoll deine Wirtſchaft beſorgen?”
Simon wurde nachdenklich „Mein
Cöchter=
chen Anfiska, willſt du ſie? Sie iſt erſt 53
Jähr=
chen alt. Wir werden alle ſehr um ſie trauern,
denn ſie iſt ein zärtliches kleines Ding; aber
was ſoll man dagegen machen?"
„Hört Ihr Nechtgläubigen, ſeid Ihr
einver=
ſtanden?"
Und plötzlich zerriß ein ſo flammender Blitz
die Wolken, daß Simons Haare beinahe Seuer
fingen. Solch ein Donnerſchlag ſpaltete den
Himmel, daß die Erde erbebte.
„Heilig, heilig iſt Gott der Herr,” flüſterte
Simon. Erſchrocken öffnete er die Augen. Er
ſah nur die drohende Wolkenwand, die
wogen=
den Kornfelder und ſich ſelbſt auf den Knien
mitten in den Aehren. Staub wirbelte auf der
Landſtraße und der Mond war ganz erloſchen.
Simon ſprang auf, vergaß ſeinen Halbpelz und
lief im wirbelnden Staub nach Hauſe. Auf
hal=
bem Wege überraſchten ihn ſchwere
Negen=
tropfen. Das Dorf lag in tiefem Schlaf, aber
das Vieh war unruhig und die Hähne krähten
aufgeregt. Simon lief zu ſeiner alten, halb
niedergebrannten Hütte und hörte das laute
Wehklagen ſeines Weibes. Auf der Schwelle
ſtand ſein unglücklicher Bruder, halb bekleidet.
Er ſagte verſtändnislos: „Unglück haſt du.”
Der Kreml vom Ufer der Mockwa gesehen mit seinen Kathedralen, in denen die russischen Zaren
gekrönt wurden.
Zum 250. Geburtstage am 15. April
Katharina I.! Buntſchillernd und beinahe
unwirklich wie in einem Märchen aus 1001-
Nacht war das Geſchick dieſer ruſſiſchen
Kai=
ſerin, deren Lebensweg als kleine
Pfarrers=
magd begann und als Herrſcherin auf dem
größten europäiſchen Chron endete. Ein
Auf=
ſtieg, ſo glänzend und einzigartig, wie ihn wohl
keine andere Frau der Seſchichte aufzuweiſen
hat.
Ueber ihre Kindheit und Jugend iſt wenig
Sicheres bekannt. Sie wurde in einem kleinen
Ort in Lipland als einfacher Leute Kind
ge=
voren. Früh verwaiſt, fand ſie im Hauſe eines
Pfarrers Glück in der kleinen lipländiſchen
Feſtung Marienburg als Magd Aufnahme. Bei
den Wirren des ruſſiſch=ſchwediſchen Krieges
wurde ſie hierhin und dorthin verſchlagen, um
ſchließlich ins Haus des großen
Emporkömm=
lings Fürſt Menſchikow zu kommen. Hier
ent=
ſchied ſich ihr Schickſal: Sie trat in den
Ge=
ſichtskreis Peters des Großen, er lernte ſie
kennen und verliebte ſich in ſie.
Doch der Weg von der Geliebten Peters bis
zur rechtmäßigen Gattin war noch weit, und
bis zur legitimen Verbindung galt es
Schwie=
rigkeiten aller Art zu überwinden, denn Peter
der Große war nicht mehr frei, er war bereits
verheiratet. Wohl hatte ſich dieſe Ehe, die er
auf Betreiben ſeiner Mutter bereits im
frühe-
ſten Jünglingsalter ſchloß, ſehr unglücklich
ge-
ſtaltet, und ſchon lange, bevor Katharina in
ſein Leben trat, hatte er ſich von ſeiner erſten
Frau getrennt und ſie in ein Kloſter verbannt.
Aber eine Scheidung dieſer Ehe durch die
Geiſt=
lichkeit konnte er trotz aller Bemühungen nicht
erreichen.
Sei es nun, daß Peter aus Eiferſucht
fürch=
tete, Katharina möchte ihm entgleiten, wenn er
ſie nicht durch das eheliche Band feſt an ſich
knüpfe, ſei es, daß er ſich im Laufe der Seit ſo
an ſie gewöhnt hatte, daß ſie ihm unentbehrlich
war, er ſetzte ſich kurz entſchloſſen über alles
hinweg, machte ſie ohne Nückſicht auf die noch
beſtehende Ehe im Jahre 1711 zu ſeiner
recht=
mäßigen Gattin und ließ dieſe Verbindung im
Februar 1712 in Moskau feierlich einſegnen.
Mitbeſtimmend für dieſen Schritt des Saren
ſoll. das Verhalten Katharinas im Cürkenkrieg
1711 am Pruth geweſen ſein, wo ſie durch
kluge Natſchläge die Vernichtung der ruſſiſchen
Armee verhindert und ihr einen ehrenvollen
Abzug ermöglicht haben Joll.
Das Zuſammenleben dieſer beiden ſo
ſtandes=
verſchiedenen Menſchen war bei aller Liebes=
leidenſchaft vor allem auch eine gute
Kamerad=
ſchaft. Kein anderer Menſch hatte ſo
gewal=
tigen Einfluß auf den Haren als Katharina, ſie
war die rechte Ergänzung für Peters Art und
Weſen, ja man könnte beinahe ſagen, ſie war
ſchließlich ein Ceil ſeines Lebens geworden. Er
konnte nicht ohne ſie ſein, und nur ſelten
trenn-
ten ſie ſich auf längere Seit. War dies jedoch
der Fall, dann ging ein fröhlicher, herzlicher
Briefwechſel hin und her, der dem Weſen der
beiden entſprechend eines derben, etwas
frivo=
len Cones nicht entbehrte, aber doch auf ſeine
Art das innige Verhältnis zwiſchen ihnen
kenn=
zeichnete. Und bei Gelegenheit derartiger
Cren=
nungen ſuchten ſie durch gegenſeitige kleine
Geſchenke und Aufmerkſamkeiten einander zu
erfreuen.
Meiſtens befand ſich jedoch Katharina in
Peters Begleitung. Ihre derbe geſunde Natur
war allen Strapazen der langen Feldzüge und
anſtrengenden Reiſen gewächſen; ſie konnte mit
ihrem Gatten im Selt oder auf dem Erdboden
ſchlafen, konnte drei, vier und mehr
Cages=
märſche reitend zurücklegen, ohne zu ermüden.
Stets war ſie fröhlich und zeigte ein glückliches,
heiteres Geſicht, auch bei den größten
Anſtren=
gungen, ſo daß ſie wirklich Peters tapferer.
Peter der Große, Katharinas Gemahl
Simon lief in die Hütte. Die Weiber ſchrien
aufgeregt und ſuchten nach dem Seuerzeug.
Simon riß ein Schachtel Streichhölzer hinter
den Heiligenbildern hervor und zündete die
Oel=
lampe an. Die Wiege, die an der Decke
be=
feſtigt war, ſchaukelte hin und her. In der
Wiege lag ein totes, vom Blitz erſchlagenes
Mädchen. Auf dem Köpfchen ſchwelte das
Häubchen, das Elias angezündet hatte.
Von nun an lebte Simon glücklich.
Knaben=Paradieſe
Von Arnold Ulitz.
Die Groß= und Altgewordenen ſtaunen
zu=
weilen über die irrigen Wertbegriffe der
Kin=
der, die am kunſtreichſten Spielzeug achtlos
vorbeiſchauen und unter allen Gaben auf einem
Weihnachtstiſch mit begeiſtertem Griff gerade.
die geringſte an ſich reißen, eine Kleinigkeit,
einen Cand, ein unanſehnliches Ding. Und ſo
iſt es auch mit den Schauplätzen unſerer
Kinder=
taten und =ſpiele, mit Wieſen, Gärten und
Höfen, mit den Kinderparadieſen, die ein
alt=
gewordener Blick vergeblich nach paradieſiſcher
Schönheit abſucht, die aber durch die magiſche
Kraft der Kinderaugen z wundervolleren
Landſchaften werden, als eine Neiſe mit den
Großen in die ſchönſten Gegenden der Welt ſie
bieten kann."
Ja, der kleine Junge kommt ins Alter, da
die Wohnung, die Stube ganz unerträglich
wird, und er bettelt die Mutter, er will „raus”,
er will „runter”. Ach, dieſes Hinaus, dieſes
Hinunter iſt genau der Weg ins Paradies.
Da gibt es hinter dem Haus den rieſigen
Lagerplatz einer Sementrohrfabrik, ein ver=
ſchloſſenes Paradies, ſolange die Arbeiter noch
im Dienſt ſind; aber kaum haſt du ſie fortgehen
ſehen, treibt’s dich mit unerhörter Gewalt an
eine gewiſſe Stelle des Sauns, wo du am beſten
drüber weg oder unten durch kannſt, und da
lagern ſie nun, die vielen Hunderte von
zemen=
tenen Nohren, mächtig dicke, durch die man
aufrecht ſchreiten kann, und ganz enge, durch
die man ſich zwängen muß, in denen man
hän=
gen bleiben und die grauenvollſte ſüße Angſt
erleben kann. Großer Gott, ich kann nie
wie=
der hinaus, ich müßte ſchon beim Abendbrot
ſitzen, ich ſchreie, ſchreie, aber niemand hört
mich, und wenn mich doch jemand hört, muß das
Sementrohr zerhackt werden, und erſtens kann
mich die Hacke dabei totſchlagen, zweitens muß
der Vater das teure Nohr bezahlen, drittens
iſt der neue Anzug zerriſſen . . . die Prügel,
die Prügel!! —
Selig, ſelig der Junge, dem das Schickſal eine
ſtillſtehende Fabrik oder eine brachliegende
Siegelei beſchert. Siegelei iſt vielleicht noch
beſſer, denn da iſt Waſſer in der Nähe, und
man kann eine morſche Cür ausbrechen und
Floß fahren. Man klettert in die ſeltſam
küh=
len dämmerigen Oefen hinein, und man
er=
ſchrickt zu Code beim Slüſtern der Luft. Durch
die toten Näume geht man jägerhaft vorſichtig,
alle Fenſterſcheiben ſind zerſchlagen. Eine Natte
ſtiebt auf, und man ſteht verſteinert vor Schreck
und Angſt. Man öffnet eine Cüre und muß
damit rechnen, daß im nächſten Raum lautlos
ein Mörder lauert oder beſtenfalls ein
Schlie=
ßer, der eigentlich herkommt, um zu ſehen, ob
die Mauern noch halten. Erſchütternd ſteht
man vor aufgeriſſenen Sußböden, wo es
Schot=
ter und Erde ſtatt der Bretter gibt, die
irgend=
ein Armer nächtlich geholt und längſt verfeuert
hat. Wundervoll aufregend iſt die Verwüſtung,
Weggenoſſe war, ihm um ſo unentbehrlicher,
als nur ſie allein heilſamen Einfluß auf ihn
hatte, wenn er von ſeinen nervöſen Anfällen
gepackt wurde. Dieſer krankhafte Suſtand
Peters, der zwiſchen vollkommener
Erſchlaf=
fung und heftigen Wutausbrüchen wechſelte
und dem Irrſinn nicht unähnlich war, ließ alle
Menſchen ſeiner Umgebung fliehen; nur
Katha=
rina nahte ſich ihm furchtlos, und ihren
Lieb=
koſungen und beſänftigendem Sureden gelang
es, ihn allmählich zu beruhigen. Negelmäßig
nahm ſie bei dieſen Anläſſen ſeinen Kopf in ihre
beiden Hände, ſtreichelte ihm das Haar, und
nach einer Weile ſchlief er an ihrer Bruſt wie
ein Kind ein. Regungslos verharrte ſie dann
ſtundenlang, um ihn im Schlafe nicht zu ſtören,
aus dem er geſund und munter erwachte.
Mit großem Geſchick verſtand ſie, Peter
in allem zu behandeln; ihre Klugheit zeigte ihr
ſtets, wenn ein Widerſpruch ihrerſeits zwecklos
geweſen wäre und ihn nur zur Naſerei
getrie=
ben hätte; aber auch bei ſeinen wildeſten
Wut=
ausbrüchen ließ ſie ſich von ihm nicht aus der
Faſſung bringen und entwaffnete dadurch
all=
mählich ſeinen Sorn.
So ſtrahlte Katharinas Glücksſtern heller
und heller. Am 25. Dezember 172) wurde ihr
durch Beſchluß des Senates und der Synode
der Citel Kaiſerin zuerkannt. Swei Jahre
dar=
auf vollzog Peter ſelbſt die feierliche Krönung
ſeiner Frau. Dieſe Handlung war von
beſon=
derer Cragweite, denn ſie machte Katharina
zur ſouveranen Sürſtin; dies ſollte ſpäter bei
der Chronfolge ausſchlaggebend werden, da
Peter einen männlichen Erben nicht hinterließ.
Von den elf Kindern, die Katharina ihm
ſchenkte, überlebten ihn nur zwei Cöchter:
Anna und Eliſabeth, die ſpätere Sarin.
Als Peter der Große am 8. Februar 1725
ſtarb, beſtieg Katharina den Chron, doch nicht
viel länger als zwei Jahre ſollte ihre Negierung
dauern. Am 17. Mai 1727 ereilte auch ſie
A. Sander.
der Cod,
Spaziergang.
Wo ſteckſt du denn, Jungchen? Ach ſol Iſt
doch gut, Marial Wozu dieſe Umſtände mit
dei=
nem Sprößling, wo ich doch nur mal ſchnell mit
ihm ums Viereck geh! Jungchen, ſag ſchön:
Wioderſehen — und dann her zum Großvater.
Achtung, die Treppen! Und daß du’s weißt: wenn
wir zurückkommen, Jungchen, werden die Schuhe
ſauber gemacht, dreimalt erſt an dem Kratzeiſen
da neben, dann hier an dem Noſt, zum Schluß
oben an der Matte vor der Cür — du ſollſt ein
ordentlicher Mann werden, verſtanden! Was
willſt du: Spielzeug mitnehmen? Nee, das
Pferdchen bleibt da, auch der Ball! Wenn du
mit Opa ſpäzieren gehſt, dann heißt’s: wie ein
Mann marſchieren! Meinſt du, ich wollte dem
Ball nachlaufen oder dein Pferdchen ziehen?
So, jetzt mal los! Den Stock — nee, den laß
mal ſchön mir!
Jetzt gehn wir gradeaus. Morgen, Herr
Nachbar! Ja, wollen uns Bewegung machen
— ſchmeckt dann beſſer zu Mittag —
Wieder=
ſehen! So, jetzt gehn Opa und Jungchen hier
gradeaus. Was mußt du? Na, das hätteſt du
doch zu Hauſe machen ſollen! Kaum drei Schritte
gegangen — ach was! ein richtiger Junge hält
das ums Viereck aus! Biſt doch kein Baby mit
deinen drei Jahren!
Was meinſt du: ich ſoll dir erzählen? Na, das
iſt doch nicht nötig — mach nur die Augen weit
auf: dort ſteht der Milchwagen mit dem
Schim=
melz dort liegt ein Hund ganz faul in der Sonne;
dort kommt der Briefträger — ob er was für
uns hat? Wollen mal ſehen! Soſo, wieder
ein=
mal nichts dabei — Morgen!
ſo ähnlich muß Dreißigjähriger Krieg ſein,
wundervoll! Und man findet einen vergilbten
Seitungsfetzen und birgt ihn als koſtbare Beute.
Man ſtolpert über Siegelhaufen, aus denen
ſchon Gras wächſt, man klettert am
Schorn=
ſtein hinauf und krampft die Fäuſte um die
Klet=
tereiſen, die manchmal ſchon ein bißchen
wak=
keln. Die Eltern wollen dies Jahr in die Alpen
oder ins Nieſengebirge, ſie wiſſen’s noch nicht
ganz genau, es iſt „wegen dem verdammten
Gelde” aber wozu überhaupt die unnötigen
Ausgaben, wenn man eine ſtilliegende Fabrik in
der Nähe hat — ſchönſter Platz der Erde!
Man kann das unvergleichliche Glück haben,
in der Nähe eines Bauplatzes zu wohnen. Dort
findet man mühelos einen Brocken ungelöſchten
Kalk, ſchmeißt ihn in einen Cümpel und lauſcht
und blickt erſchauernd ins kochende, ziſchende
Geheimnis, ſprungbereit, wie man als Junge
in der Sekunde ſein muß, weil überall Gefahren
drohen, Exploſionen, Jangeiſen, Selbſtſchüſſe
und Erwachſene. Oder man ſteigt auf ſchräger,
ſchwankender Bretterbrücke in den Neubau
hinauf, durch deſſen rohe Siegelhöhlen der
Wind ſauſt, und balanciert, trunken vor Mut,
auf einem Balkon über einem Abgrund und
lächelt am Genickbruch ſelig vorüber. Oder
man klettert auf einen der ſorgſam
geſchichte=
ten Siegelberge, kriecht oben bis in die Mitte,
hebt die Siegel heraus, ſchichtet ſie ordentlich
um ſich herum, und ſo gräbt man ſich durch den
ganzen Haufen, bis man auf feſte Erd= ſtößt.
Dort unten iſt das Gras ganz bleich und gelb.
Und dies Verſteck verrät man nicht einmal
em beſten Freunde, dem Blutsbruder. Los,
ſpielen wir Verſtecken! Und man verſchwindet
und hört die Suchenden rufen und rufen, gibt
aber keine Antwort, man hört ſie ſchimpfen,
taucht aber keineswegs auf, hört ſie weggehen
Was willſt du ſchon wieder, Jungchen? Mein
Gott, du wirſt doch warten können! Biſt doch
kein kleines Kind! Schau hier: was der Mann
in dem Haus für ine Wirtſchaft in ſeinem
Gar=
ten hat — da ſchaut’s bei uns aber ordentlicher
aus! Na ja, Jungchen hilft ja auch ſchon tüchtig
mit, was!
So, jetzt rum um die Ecke! Hal iſt hier die
Sonne ſchön! Was: tragen ſoll ich dich? Nee —
Opa hat mit ſeinen fünfundfünfzig mal vier
Jah=
reszeiten gerade genug auf dem Buckell
Mar=
ſchier nur ſchön zu! Dort gleich um die Ecke
commen die Spielzeuggeſchäfte — da kannſt du
ſchauen. Wem du Geburtstag haſt, gehn wir
zuſammen in einen Laden und kaufen was
Schö=
nes, Jungchen!
Schon ſind wir da! Na, willſt du nicht mit um
die Ecke? Was?! ausgerechnet hier, wo die
vielen Menſchen ſind! Hätten wir doch nur
gleich .. . Das iſt ja ſchlimmer als . . . als . . .
Na, was denn nun? Genau auf dem halben
Weg! Gehn wir nun weiter? Gehn wir zurück?
Am liebſten möcht ich in den Erdboden
verſin=
ken! So ne Wirtſchaft !!!
Los, Jungchen, zurück! Aber dalli! Nichts iſt’s
mit den Spielzeuggeſchäften! Nichts wird’s mit
dem Geburtstagsgeſchenk! Nie wird ein
rich=
tiger Mann aus dir! Nicht mal ein paar
Mi=
nuten aushalten können! Als Soldat draußen
hab ich ſtundenlang aushalten müſſen! Dallil
Dalli!! Nichts als heim! Naſch um die Ecke
und Beine gemacht! Hoffentlich iſt niemand von
der Nachbarſchaft auf der Straße! Dieſe
Bla=
mage! Im ganzen Leben noch nicht paſſiert! Als
ich klein war . . . Morgen, Herr Nachbar —
ſaja, Kinderwirtſchaft — das ſind ſo die
Ver=
gnügen — Sie werden ja wiſſen — Morgen!
Daß du mir den Spaziergang, ſo verderben
mußt, Jungchen! Nun mach ſchon zul Schnell —
rein ins Haus! Und wie geſagt: erſt die Schuhe
abgeputzt! Nichtig, mein Junge! Erſt hier an
dem Kratzeiſen — gut! Jetzt hier an dem Noſt
— gut! So, und nun die Creppe rauf und hier
an der Mätte die Füße tüchtig abgeputzt —
Ordnung muß ſein: Was: du kannſt nicht mehr?
Das wär ja noch ſchöner — drei Schritte vom
Oertchen! Meine Herren! wahrhaftig — da
haben wir den Salat! Hoſe, Strümpfe, Schuhe
— alles pitſchelnaß! Jetzt fang nicht auch noch
zu heulen an! Schäm’ dich tüchtig! Und marſch
ins Haus!
Da ſind wir ſchon wieder, Maria! Du ſiehſt
wohl, was los iſt! Den Jungen ſteckſt du am
beſten erſt ins Waſſer und dann in die Federn!
Opa ſein dagegen ſehr — haſt recht, Maria!
Und was ich ſchon hundertmal geſagt hab —
heut ſag ichs zum letztenmal: nicht für einen
Wald voll Affen, geh ich wieder mit deinem
LSD.
Jungen aus!
und lacht leiſe vor ſich hin. Langweilig kaun’s
nicht werden, denn man hat einen
Bücher=
ſchrank hier unten, einen eingebauten, zwei
Siegel breit, zwei hoch, vier tief. Da warten
die Karl Maus! Und manchmal guckt man
ſteil in die Höhe und ſieht ein ziegeleingefaßtes
Stück herrliches Blau, den Himmel der
Kna=
benzeit, das paradieſiſche Sirmament.
Es darf zum Beiſpiel auch ein Sägewerk ſein,
und die Marktlage für Bauholz muß
ungün=
ſtig ſein, damit recht viele Balken und Bretter
aufgeſtapelt liegen. Das iſt faſt ſo ſchön wie
ein Sementrohrlager, in einer Hinſicht ſogar
unbedingt ſchöner, denn legt euch nur einmal
auf friſch geſchnittene Bretter und laßt euch
von der Juliſonne braten und hört, wie die
große Säge ſingt, und dann, dann laßt euch
vom Geruch des Holzes beglücken, und ihr
wer=
det „etwas fürs Leben” haben, denn bis ins
hohe Alter hinein wird jeder Wald und jedes
Holzfeuer ſo ſonderbar duften wie dieſe
Bret=
ter hier, und ihr werdet ganz unruhig fragen:
Ja, wie iſt denn das eigentlich? Dieſer Duft,
woran erinnert mich der nur? Und plötzlich
werdet ihr ſelig lächeln: Ach, das riecht ja wie
damals! Da war nämlich hinter unſerem
Hauſe ein Holzplatz".
Oder es darf ein Steinbruch ſein, möglichſt
unbenutzt und möglichſt im Walde.
Oder ein Bahndamm, möglichſt weit vor der
Stadt, mit einem Waſſerdurchlaß, in den man
ſich hockt, um über ſich die Süge donnern zu
hören.
Oder eine Brandruine, ſchon mit Gras
be=
wuchert; da kann man im Schutt zum Beiſpiel
eine verbeulte goldene Uhr finden oder
wenig=
ſtens ein Sifferblatt, auf dem es gerade ſieben
nach halb zwölf iſt.
H
PDeutsches
Keich.
Bunndags=Moochmiddags=Bedrachdunge
Wir hawwe frieher in de Schul aach als
Scheogravieh lärne miſſe. Net zu
ver=
wexele mit de Scheometrie, was awwer genag
ſo e ſchwierich Madderieh gewäſe i8. Awwer
mir hawwe was gelärnt debei, dann unſer
Scheograviehlehrer, der war mit ſeim
Spanniſch=
rohr (Marke „Hugenſchitz” exdradick) net bloß
in alle Wälddaale, ſundern aach uff alle
Körberdaale dehaam, un hott uns uff die Art
allerhand beigebracht. Un ſo hawwe mer uns
mit de Zeit net bloß in Hinner= und
Vorder=
inndije, Nord= un Siedameriga, Afriga,
Aus=
drallien, Palläſtina, un in alle bekanntere
Wälddaale ausgekennt, faſt ſo gud, wie im
„Kuhſchwanzeck”, uff de „Inſel” odder hinne
in de „Juddeſchul”. — Bloß was
Deitſch=
land abelange dhut, do hotts zimmlich
ge=
habert, indem daß mir in de Scheogravieh
vun Deitſchland net viel weider kumme ſin,
als bis zu de Zeit ſo korz vorm
Siwwe=
jehrige Krieg, wo unſer ſogenanntes
Vader=
land” ſozuſage aus e paar hunnerd Stäätcher
beſtanne hott, ſo klaa, daß mer hott vun de
gane Grenz bis zu de annere eniwwerſpucke
kenne, odder daß mer der hoche Owrichkeid,
wann ſe aam per Schubb ihres Landes
ver=
wiſſe hott, vun jenſeits der Grenz ſemtliche
Fenſterſcheiwe hott eiwärfe kenne ..."
Alſo korzum, mir hawwe uns zwar in de
Scheogravieh vun de ganze Wäld faſt ſo gut
ausgekennt, wie in unſerem Strickbeidel, ſo
daß mir uns bei Nacht un Näwwel ſelbſt
uffm Bobbokaddepäddel, odder uffm
Himmel=
malaia glatt zurecht gefunne hedde, falls uns
de Zufall dohie verſchlage hedd. Un die
Scheo=
gravieh vun Deitſchland hawwe mer inſoweit
aach ſehr grindlich her= und dorchgenumme, un
hawwe gelärut, wie’s unner de Reemer, un de
ganz alde Kaiſer in Deitſchland ausgeſähe
hott. Awwer weider als bis zu de deitſche
Klaaſtaaterei ſin mer net kumme. Un däß hott
inſofärn widder ſei Gudes gehadd, als mir
Alde zwiſchedrei enei net noch emol e
paar=
mol hawwe umzulärne brauche, ſundern mit
unſere Schulweisheit ruhich e paar hunnert
Johr iwwerhibbele konnte, un heit net mer zu
froge brauche „Was iſt des Deitſchen
Vaderland” — indem der alde deitſche
Draam vun alle wohrhaft ächte Deitſche ſich
raſcher erfillt hott, als ſich’s unſer bereits
er=
wehnte Schulweisheit hett draame loſſe...
Freilich, un däß muß mer ſage, ganz ſo
afach, wie däß heit hinnenooch ausſieht mit de
Scheogravieh war däß nadierlich net. Un mir
hawwe noch allerhand dezu lärne miſſe, un
hawwe allerhand mitgemacht un erläwe kenne,
bis es ſoweit war; un mir mußte uns dorch
allerhand beeſe Zeitlaif dorchſchlengele. Un heit
wunnert mer ſich, wann mer zurick denkt, was
mer ſich hott alles gefalle loſſe miſſe. Mer
glaabt’s heit als ſällwer net, awwer ſo was
ſteckt ſich net in die Klagder. Mir ſin reich
gewäſe, wie e großmächdicher Großmogul, un
hawwe Zeide gehatt, wo jeglicher vun uns ſich
ſchenniert hett wann er unnere Milliadd
aus=
ſpucke hett miſſe. Mir ſin geſäjend geweſe, wie
ſälte e Volk, un zwar mit Baddeie jeglicher
Obſerwanz, un wann’s ſo weider gange weer,
dann hette mer bald mehr Baddeie gehatt, als
wie Sand am Meer. Wo ſo zwaa, odder
zwag=ehalb Geſchaftelhuwer zſamme kumme
ſin, do hawwe ſe ſchlankweg e nei Baddei
uff=
gemacht, beiſpielsmeßich um ihrm eichene
dringende Bedärfnis nooch Geſchwätz un
Wich=
dichduerei abzuhelfe un ſich mit aller Kraft
eizuſetze, zum Exembel for die arme Mais wo
im Brodkaſte berhungert ſin; haubtſächlich
awwer for ihr eichenes Wohlergehe, däß wo
ihne ſo ungeheier wichdich vorkumme is, im
Indräſſe des Vaderlands, odder was ſe ſich
dodrunner vorgeſtellt hawwe. Un ſie hawwe’s
jo vun Härze gärn leide un drage wolle,
wann’s annere ſchlecht geht, un ſie hawwe’s
mit Gedult un Ergäwung uff ſich genumme,
daß ſe dicke Baich, un große Köbb krickt hawwe,
infolge zweckmeßicher Verwendung vun dene
Groſche, wo aus Verſähe, un dorch e ganz
wunnerbarliche Fiechung des geſchickten
Ge=
ſchicks, in ihr eichene bodenloſe Hoſedaſche
eneigehibbt ſin, waaß der Deiwel wie.
Wie geſagt, wie in friehere Johrhunnerd
en Iwwerfluß an Stäätcher, ſo hawwe mer zu
guterletzt en Zwwerfluß an Baddeicher gehatt,
un Gribbcher, daß aam faſt de Adem
aus=
gange is. Mer hott for alles un jedes, for
Hinz un Kunz, for Hund, un haubtſächlich for
die Katz Baddeie gehatt, un am Wahldag hott
mer for lauder Baddeie des bische Verſtand,
wo mer ſich ſo for de Hausgebrauch miehſeelich
uffgeſpart hatt, faſt gor noch vollichſter
ver=
lorn. Mer hott als net mehr gewißt, wo anne
un wo naus, wann ſo ekriegsſtarkes Rechimend
vun Baddeie iwwer aam hergefalle is, un
wann aam jed ganzel 8 Blaue vum Himmel
runner, un es Griene vum Boddem ruff
ver=
ſproche hott, ſo daß es gam net bloß Grie un
Blau, ſundern direckt blimmerand vor de
Aage worrn is.
un erſt wann ſe daun zu wärtſchafte
age=
fange hawwe, Herrſchaft nag! — Bis ſe do
bloß im Schwaaß ihres A’geſichts de Gaul
am Schwanz uffgeſchärrt hadde, bis ſe bloß
mit Hieh un Hott. mit Ju un Har, und mit
„Hoh — ruck” die Karre glicklich in Dreck
enei=
bugſiert hadde; un wie ſe dann widder nooch
alle Seide gezärrt un geriſſe hawwe, un
vor=
ſorglich gebremſt un dicke Radel in die Speiche
geſteckt hawwe, damits jo net vorwärts, odder —
färchterlich zu denkel— gor uffwärts gange
is. — Alfo wann ich do heit noch in ere ſtille
Stund dro denk, gehn mer die Aage iwwer ...
Un wie in friehere Zeide däß große
deitſche Vaderland, for lauder Klagſtäätcher,
ganz Farweſpiel vun Landesflagge un Fahne
hott uffweiſe kenne, alle Naſelang e anner, ſo
hadde mer zuletzt däßſällwe Farweſpiel an
Baddeiflagge un Fahne 1s hott beinoh an
jedem Fenſter e anner rausgehenkt. — Un der
Feind hott gelacht, un hott als ſei aldes
Ge=
ſellſchaftsſpiel „Katz un Maus” mit uns
ge=
driwwe, un hott uns in Punkto Scheografie
des Schulzeichnis „ganz ungeniechend”
aus=
geſtellt.
Indäſſe jedennoch, däß is jetzt alles ganz
annerſter. Die Baddeifahne ſin verſchwunde,
indem mir uns unner däre aaneaanziche vum
Adolf Hitler zuſamme gefunne hawwe. Un
was die verſchiedene Vaderlender bedrifft, ſo
ſin die ſemtlich in unſerm liewe Deitſchland
uffgange, odder eigemeind worrn. —
Landes=
farwe, Grenzfähl un Schlagbeem hawwe bloß
noch hiſtoriſche Wert, un die Kinner ſin heit
in de Scheograviehſtund beſſer dro, wie mir
ſeiner Zeit, unner der Herrſchaft vum Reitz=
Kreitz=Lowenſtein=Sachſen=Koburg=Gotha,
ätzäd=
dera peh=peh unſoweider.
Däßhalb brauche mer unſer
Stammeseichen=
art noch lang net zu verleichne. — Im
Gäje=
daal. „Heimat un Volkstum” zu heege und zu
pflege is beſſer, wie den alde deitſche Hader
zu ſchiern. — Un wann mer do wärklich noch
e Beiſpiel brauche unſer ſchwergepriefte
Brieder an de Saar gäwwe’s uns! —
Herrlicher wie je en Volksſtamm, ſo bekenne
ſich unſer Saarlender, allem Druck zum Drotz,
zum Deitſche Vaderland. Weil ſe ihr Heimat
ſo dief im Härz drinn liewe, däßhalb
be=
kenne ſe ſich dabfer un trei als Deitſche,
bloß als Deitſche! — Ihne brauch mer alſo
net erſt zu ſage was
Natzionalbewußt=
ſein is! — un ihr aanzich „Reſervatrecht‟
uff däß ſe poche, däß is: Deitſch zu ſei, un
zu bleiwe!
Nemme mer uns e Beiſpiel an ihne, dann
wärd aach der Dag kumme, wo’s iwwer die
Scheogravieh vun Deitſchland kag Zweifel mehr
gibt, ſundern wo „ſoweit die deitſche Zunge
klingt” es nor Deitſche, un nir als Deitſche
gibt. — Un in dem Sinn gilt däß alde Wort:
„Hie gut Deitſchland allewege!” — Odder
wie’s im Datterich haaßt: „Gut deitſch —
odder an Gallie!”
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Unſer derzeidicher Herr
Owwerowwer hott dieſer Dag ſeim gud
Darm=
ſtädter Härz emol Luft gemacht, un hott uns,
ſeine Unnerdhane, mol widder ins Gewiſſe geredd,
un de Sinn geſchärft, un hott in=eme Ufruf an
unſer Flichtbewußtſein als Kunſtſtädter
abbe=
liert, damit mer uns bewußt bleiwe, was mer
uns, un unſere Vaderſtadt un ihrm gude Ruf
ſchuldich ſin. Un er hott ſehr deidlich druff
hie=
gewiſſe, daß mer net uff unſere, un de annern
ihre Lohrbiern ruhe därfe, ſundern uns immer
widder uffs neie defor eiſetze miſſe, daß der gude
Ruf, den wo Darmſtadt als Kunſtſtadt in de Wäld
genießt, net verkimmert. Gewiß wärrn aach in
annerer Beziehung heit große Aſprich an uns
geſtellt, un mit Recht, dann es wechſt der Menſch
mit ſeinen heecheren Zwecken.
Un ſo hott alſo unſer Herr Owwerowwer e
Lanz gebroche, beſunners for die Theader= un
un Muſikpflege, dann aach die dient den heecheren
Zwecken, un der Menſch lebt bekanntlich net vum
Brod allein.
Der Uffruf wärd alſo net ungeheert verhalle,
un wann ich beſcheidenerweis was dezu fieie därf,
ſo wer däß e Wort for die bildende Kunſt,
dann aach die hadd ſtets e Heimſtatt in
Darm=
ſtadt. Un beſunners is es unſer Kunſtverein,
der alle Schwirichkeide zum Drutz ſich ſeiner hochen
Miſſion bewußt bleibt, un alle Obfer bringt, um
de bildende Kinſtler de Wähk zum Bubbligumm
zu ebene. Dann grad die Moler un Bildhauer
un ſo, dene is aus dem un jenem Grund des
Läwe beſunners ſchwer gemacht. Die Urſache ſin
zu bekannt, als daß mer ſe immer widder betone
muß. Awwer wann aach die Art Kinſtler heit
nor ſchwer e offe Portmanneh finne uff offene
Härze, uff emfengliche Gemieder ſollte ſe doch
rechne kenne — —
Un ganer vun dene, der ſich mit ſeine Kunſt
nor an unſer Härz un Gemied wende dhut, däß
is unſer liewer un beſcheidener heſſiſcher Dichter=
Moler Ernſt Eimer, den mer net umſunſt den
„Licht= un Luftmoler” nenne dhut. Dann er waaß
als Bauer, der er war, is un bleiwe wärd, daß
Licht un Luft net bloß in de Naduhr, ſundern
aach in de Kunſt die dreiwende Kräfte ſin. Alles
Dumbfe, Muffiche un Stickiche is em drum fremd.
Außerdem verdregt däß aach ſei diefer,
inner=
licher Humor net —
No. was ſoll ich viel ſage, ich hab bis jetzt
ſchun ſo oft, un ſo viel vun meine geneigte Läſer
dorch en klaane Wink zusere genußreiche Stund
verholfe: meege ſe aach dißmol de Wähk in die
Kunſthall am Rheidor finne, un ich leg mei
ſemt=
liche Hend defor ins Feier, ſie wärrn den Gang
zum Ernſt Eimer net zu bereie hawwe. 8 koſt jo
bloß 20 Fennich Eidrit.
Küchenzettel vom 16. bis 22. April.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Frühlingsſuppe T, pikantes
Ham=
melragout (Reſte) mit Gurken, Kartoffeln.
Dienstag: Ribelſuppe, Spinat,
Haferbrät=
linge.
Mittwoch: Brotſuppe, Leber geſchnitzelt im
Reisrand.
Donnerstag: Grünkernſuppe,
Schweinekote=
lette, Blumenkohl, Kartoffeln.
Freitag: Pilzſuppe. Fiſch im Backteig,
Kar=
toffeln, grünen Salat.
Samstag: Reisſuppe. Heringskartoffeln, Salat.
Sonntag: Königinſuppe, Sauerbraten,
Kar=
toffelklöße, Schneeballen mit Vanilletunke.
D
jahrskur zur Blutreinigung von verdorbenen
Säften kann die Hausfrau dadurch ihrer
Fa=
milie bieten, daß ſie die Nahrung, die ſie ihr
bereitet einer gründlichen Wandlung
unter=
zieht. Statt des erhitzenden Fleiſches reiche ſie
mehr Eierſpeiſen und junge Gemüſe, laſſe bei
den Suppen alle mehlreichen Einlagen weg und
verwende möglichſt viel der jungen
Früh=
lingskräuter darin, die, wo ſie nicht
eigenhändig gepflückt werden können, für
bil=
ligen Preis zu kaufen ſind. Die Kinder ſollten
dieſe Frühlingsſuppen mit ihrem würzigen
Geſchmack nicht nur mittags, ſondern auch
abends mit einem Stück Semmel oder Brot als
Zukoſt genießen, da ſie ihnen dienlicher ſind,
als das beſte Stück Fleiſch oder Wurſt.
Hopfenkeimchenſuppe. Die jungen
Triebe waſche man und dämpfe ſie mit Butter,
gebe Mehl dazu und laſſe dieſes unter Rühren
gelblich werden. Fülle mit Waſſer auf und laſſe
ſie langſam ausquellen. Darauf mit Eigelb in
Milch oder Sahne verquirlt, abgezogen, richte
man dieſe Suppe mit in Butter geröſteten
Sem=
melbröckchen an.
Schach=Nummer 567.
Partie Nr. 111.
1933 in New York geſpielt.
Zweiſpringerſpiel im Nachzuge.
Weiß: F. W. Field.
Schwarz: H. Tenner.
en „H
11e9—e4
8bs-eg
2. 5g1.13
8g8—i8
3.If1—4
4. 8t3—g5
4f—45
Seß-ah
H.egzas.
6. d2—d3
h7—h8
e5-e4
7. 6g5—13
Sabie4
8. N41—es
9. 43:64
If8—eß
Eine wohlbekannte Spielweiſe. Ihr Wert iſt immer noch
umſtritten, üblich iſt nun 10. Sd 2; ſeltener wurde 10, as nebſt
844 geſpielt. Daß die 0—0 im nächſten Zuge von ſehr
zweifel=
haftem Werte iſt, weiß man auch längſt. Die glänzende Art und
Weiſe, in der Schwarz die Anlage des Weißen widerlegt, iſt aber
auf jeden Fall bemerkenswert.
10. 0—0
0—0
1e8—g4
11 9k3—4s
Da8—471
12. De2-e1
Ausgezeichnet! Nimmt Weiß den Be4, ſo öffnet er den
ſchwarzen Figuren alle Linien, z. B. 13. S:e4, Sie4 14. Die4
Tae8.
13. Sd2—b3
Lg4—f3!!
Die Einleitung eines ſchönen Angriffes auf den weißen
König, dem der Anziehende wehrlos gegenüberſteht, Vorerſt
droht D84.
15. If4—g3
Droht S:g3 16. h:g3 D:g3.
16. 8b3:eß
Sonſt kam eigentlich nur 16. Kh1 in Frage. Danach aber
folgt l.:g2+1 17. Kig2 Df3+ 18. Kg1 S:g3 19. h2:g3
Disst 20. Kh1 Dh38+ 21. Kg1 Ia8 22. 12—f4 e4 Xk3 ev.
23. Dr2 Tg3 24. b42 Ik4 25. Dk2 Le3!! nebſt Dg246
18.
Sh5—f4
17. Se5:e4
Es gibt keine Rettung mehr! Auf 17. g2:f3 folgt Dh3!
18. I:14 e4ik3 nebſt Dg2c, auf 17.h3 folgt 8:h3 +.
D94—hs!.
17......
Ein prächtiger Schluß! Auf g2:h3 folgt S:h3+.
Weiß gab deshalb auf.
(Aus der Deutſchen Schachzeitung.)
Briefkaſten: L. Sch.: Ihren Vierzüger halten wir nicht für
korrekt. Wir empfehlen Ihnen, Ihre Urdrucke zunächſt wieder
an „Die Schwalbe” ſenden zu wollen.
Für den Maler.
Durch Umlegung von vier Hölzchen und
Verſchiebung dieſer erhält man das, was der
Carl Deubel.
Maler braucht.
Ein Wahrſpruch.
9— 41456— 139 7 11 12—1733
179— 8 7 129 2,8 19 — 16 10 5 6 12
41456— 16 714 4 12 7 34
11 2,8 7 15 14 78 12.
Schlüſſelwörter: 1 2 3 4 5 67 hat jeder
Menſch. 8 9 10 11 12 iſt nicht jedes Mädchen,
13 14 15 16 ſieht ſich jeder gern an.
Die Auflöſung nennt ein Zitat von Wilhelm
Carl Deubel.
Buſch.
Magiſches Quadrat.
AU AU KI.
PH RA RA
R0 SE SE.
Nach richtiger Ordnung der Buchſtabenpaare
enthalten die waagerechten und ſenkrechten
Reihen gleichlautende Wörter.
Carl Deubel.
Größenwahn.
„Menſchenskind, ich hab Sie als erſte
Schreib=
maſchinenkraft engagiert, und jetzt können Sie
nicht mal ein Farbband einziehen!”
„Was, Herr Direktor, meinen Sie vielleicht,
der Klaviervirtuoſe könnte ſein Klavier ſelbſt
ſtimmen?”
Wurſt wider Wurſt. „Tobias, den Brief,
den ich dir vor einem Monat zur Beſtellung
gab, habe ich heute in deinem grauen Jackett
gefunden.” — „Ach ja, ich erinnere mich. Ich
zog es aus, weil kein Knopf mehr daran war,
und bis heute ſind ſie nicht angenäht.”
Zweifelhafter Rat. Der Fluglehrer
unter=
richtete ſeine Zöglinge in der Handhabung des
Fallſchirms. Wenn Sie rausſpringen”, ſagte
er, „dann zählen Sie erſt bis drei dann ziehen
Sie an dem Ring, und dann werden Sie ganz
bequem herunterkommen.” — „Aber, wenn der
Schirm nicht aufgeht?” fragte einer beunruhigt.
—„Ach, das macht auch nichts,” tröſtete ihn der
Lehrer, „dann bringen Sie ihn mir wieder, und
ich gebe Ihnen einen andern.”
druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr, 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389— 2392. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verboten.
[ ← ][ ][ → ]Ach, dieſe
... ſie zeigt erbarmungslos das
viel=
gefürchtete „Uebergewicht” an, trotzdem man
ſich mit wahrem Heldenmut jeden überflüſſigen
Leckerbiſſen verſagt, um nur ja nicht
zu=
zunehmen!
Es gibt Frauen, die trotz aller Djät nicht
ſchlank werden können; für ſie würde eine
bedeutende Gewichtsverminderung auch
ſicher=
lich eine arge geſundheitliche Gefährdung
dar=
ſtellen, ſo daß ſie auf die überſchlanke Linie
verzichten müſſen; um ſo mehr ſollte man in
dieſen Fällen auf eine Kleidung bedacht ſein,
die die Trägerin gutproportioniert erſcheinen
läßt!
Unſere Modeſchöpfer ſind ſich vollkommen
klar darüber, wie wichtig es ſei, gelegentlich
Entwürfe für Figuren zu bringen, die nicht
ideal ſchlank ſind, da ſich ja gerade hier „die
Kunſt des Tanzmeiſters” zu offenbaren vermag.
Für zarte Geſtälten Eigenartiges zu
brin=
gen ſtellt ſicherlich an die Begabung manche
Anforderung, für ſtarke Frauen aber gute
und unterſchätzt mitunter die Wichtigkeit dieſer
Aufmachung. Es wird viel zu ſelten betont,
daß eine unterſetzte Frau im Hauſe beſonders
kultiviert (wenn auch nicht übertrieben)
ge=
kleidet ſein müſſe; es gibt heuer reizende
Frühjahrs=Flanelle, die für eine neue Type,
nämlich für Hauskleider, die zwiſchen dem
her=
kömmlichen Schlafrock und einem kleinen
Strapazkleide die Mitte halten, Verarbeitung
finden. Unſer erſtes Bild führt ein derartiges
Modell vor Augen, deſſen Ungezwungenheit
uns gefangennimmt. Jede Linie, jede Naht
hat hier ihre Berechtigung, es gibt alſo auch
kein Zuviel! Der Kragen und die
ein=
geſchobenen Aermelvorſtöße ſollen heller ſein
als der Flanell des Kleides und müſſen leicht
gereinigt werden können. In letzter Zeit
pflegt man die Knöpfe nicht feſtzunähen,
ſondern durch eine doppelte Knopflochbahn zu
knöpfen, wodurch ſich die Reinigung bedeutend
einfacher geſtaltet. Große, gut angebrachte
Taſchen ſind immer von Wichtigkeit.
Die für die erſten Frühlingstage
beſtimm=
ten Straßenkleider wird man aus in
ſich gemuſtertem Stoff arbeiten. Grüne, blaue
und hellbraune Miſch=Töne erfreuen ſich
größter Beliebtheit. Oberteil und Rockpartie
unſeres zweiten Modells zeigen mehrfache
„Verſchneidungen”, die — wie ſchon früher
angedeutet wurde — für eine ſtärkere Figur
ſehr günſtig ſind. Lange Knopfreihen, wie ſie
hier an den Aermeln und zu beiden Seiten an=
Kleider zu entwerfen, ſetzt einen gepflegten
Geſchmack und jahrelange Erfahrung voraus.
Das Weſentliche iſt die richtige „Teilung
der Figur”, denn je mehr Linien (
hauptſäch=
lich natürlich Längsbahnen!) vorhanden ſind,
deſto beſſer können die Mängel einer Figur
verwiſcht werden.
Gerade kittelartig=geſchnittene Modelle ſind
natürlich immer zu empfehlen, da ein gerades
Kleid „ausgleicht” und die beſte Proportion
ſichert.
Bei einer unterſetzten Figur muß natürlich
alles allzu Auffällige vermieden werden, ſo
daß alſo eine markante Garnierung, eine allzu
betonte Farbwirkung oder ein der Mode
be=
ſonders unterworfener Stoff, oder ſchließlich
eine Eintags=Modeſeide überhaupt nicht in
Frage gezogen werden dürften.
Es ſollten vielmehr ruhige und vornehme
Wirkungen für die Aufmachung einer ſtarken
Frau als richtunggebend betrachtet werden;
modiſche Experimente aber ſind unter allen
Umſtänden zu vermeiden.
Da die neue Frühjahrsmode uns jetzt ſchon
ſehr eingehend beſchäftigt, iſt es an der Zeit,
einmal auch über die Aufmachung jener zu
ſprechen, die nicht zu den Ganz=Schlanken
gehören.
Alle Neuanſchaffungen wollen genau
über=
dacht ſein, weil man mit wenigen Sachen das
=Auslangen finden will und dieſe Stücke daher
beſonders gut wählen ſoll.
Unſere Skizzen, Vorläufer der neueſten
Mode, vermögen ſicherlich manch’ wertvolle
Anregung zu geben.
Nicht jede ſtarke Frau iſt ſich über eine für
ſie günſtige Hauskleidung im klaren
gebracht werden, ſind immer von Vorteil. Die
Taſchen, die aus einem bemerkenswerten
Schnitt des vorderen Rockteiles entſtehen,
ſollen beſondere Erwähnung finden.
Das gelegentlich als lange Tunik
be=
handelte Seidenkleid erhält durch einen
lichten Aufputz eine freundliche Wirkung. (
Ge=
fältelte Batiſt= oder Organdi=„Fächer” — für die
Schulter und als Gürtelabſchluß verwendet—
nehmen ſich günſtig aus: Bild 3.)
In keiner Ausſtattung darf das
Strapaz=
koſtüm fehlen! Das Kleid wird entweder
mit einem Mantel oder mit einer Jacke vereinigt
oder es wird, (wie dies in unſerer vorletzten
Skizze angedeutet erſcheint) ein
Dreiviertel=
mantel mit einem vorne geknöpften Rocke und
einer nach außen zu tragenden Bluſe in
Ver=
bindung gebracht. Doppelſeitiger Stoff iſt für
die neuen Umhüllen gut geeignet, wobei Wert
darauf gelegt wird, die Farbe der Innenſeite
des Mantels mit jener der Bluſe genau
über=
einzuſtimmen. Eine unübertrefflich vorteilhafte
Aufmachung für eine ſtärkere Geſtalt!
Da Längslinien für dieſe Figuren immer von
Vorteil ſind, greift die neue Mode für die
Rock=
partien des Geſellſchaftskleides oben
geſteppte, unten glockig aufſpringende
Falten=
bahnen immer wieder gerne auf.
Wie dies geſchieht, ſoll unſer letztes Bild
an=
deuten, bei deſſen Aermeln und Rockpartie dieſe
Machart Anwendung findet.
Die Erfahrung lehrt uns, daß ſolche Entwürfe
für ſtärkere Frauen und für jene, die nicht
mehr ganz jung ſind, die Idealaufmachung
dar=
ſtellen!
Willy Ungar.
Helle Sternchen...
— über einen Seidenſchal verſtreut — ſehen
vortrefflich aus, doch darf man nicht überſehen,
zwiſchen der Seide und dem Stickmaterial einen
augenfälligen Kontraſt zu ſchaffen, ſo daß es
ſicherlich richtig iſt, die Stickerei in Wolle oder
Garn zur Ausführung zu bringen.
Zu dieſen Schals gibt es kleine, mit der
glei=
chen Stickerei verſehene Wildlederkappen.
Damit ſind aber die Möglichkeiten noch
keines=
wegs evſchöpft, da man in letzter Zeit oft den
Verſuch macht, auch den Ledergürtel und die
Außenſeite des modernen Frühjahrshandſchuhs
ähnlich zu beſticken (Bild).
Eine weiße Sternchenſtickerei auf Schwarz, auf
Brandrot, Giftgrün oder auf Kornblau darf
als wirkungsvolle Modehandarbeit betrachtet
werden.
Der Südweſter”
oder auch „Seemannshut” genannt, iſt die
aller=
neueſte Hutform, die in allen erdenklichen
Spiel=
arten und für alle Tageszeiten getragen wird.
Man ſieht „Südweſter” ebenſo in ſportlicher
Ausführung wie auch für die Stadt, trägt ſich
aber überdies mit der Abſicht, dieſe Entwürfe
in ausgeſprochen nachmittäglicher
Auf=
machung zur Geltung zu bringen.
Mit Hilfe ſchöner Farbkontraſte laſſen ſich
hier ausgezeichnete Wirkungen erzielen.
Im allgemeinen iſt der Hutkopf dunkel, der
vorne aufgeſchlagene, rückwärts aber nach
ab=
wärts gekehrte Rand hingegen ganz hell.
Bei ſportlichen Modellen (für Ausflüge,
Reiſe, Autofahrten uſw.) pflegt ein
ſogenann=
ter „Schildwachenriemen” vorgeſehen zu
wer=
den, der dieſen aufgeſchlagenen Formen feſten
Halt gibt.
Unſer Bild führt den „Südweſter” in ſeiner
Grundform vor Augen, und es iſt nicht ſchwer,
ſich die ungezählten Möglichkeiten dieſer Mode
auszumalen.
Der Armel beſtimmt die Linie
der Frühjahrskleider
Seine Fülle um die Schultern herum hat ſich
mit den neuen Formen weſentlich verringert und
ſcheint hinab zum Ellbogen und noch über dieſen
hinaus zur Mitte des Unterarmes gleiten zu
wollen. Sehr reizvoll iſt ein ſchlichter,
anliegen=
der Halbärmel mit weiter Glocke im
Rund=
ſchnitt faltenlos angeſetzt, direkt am Ellbogen
oder dieſen nur gerade deckend. Ein kurzes,
ſchlichtes Aermelchen ohne jede äußere
Aus=
ſchmückung zeigt nur eine farbig abſtechende
Innenſeite, ſtark kontraſtierend, mit der eine
ebenſo kräftig unterfütterte, viereckige Halspaſſe
oder =blende mit kurzem Rückenſchluß des
Leibchens harmoniert. Eine dritte neue
Aermel=
form reicht bis zur Mitte des Unterärmels und
zeigt hier eine ſehr hohe, faſt bis zum Ellbogen
hinaufgehende, nach oben ſehr weit abſtehende
Fecht=Manſchette, ebenfalls ſehr kräftig
kontra=
ſtierend unterfüttert und mit fünf kleinen oder
drei großen Knöpfen beſetzt, die in
farbe zum Kleide paſſen, aber den gleichen
far=
bigen Effekt wie das Futter aufweiſen.
Für ein Tanz= oder Geſellſchaftskleid
be=
ſtimmt iſt ferner ein Aermel aus fünf bis ſieben
feingepreßten Pliſſees, von etwa drei Finger
Breite übereinander geſetzt. Ein ähnlicher
Aer=
mel, aus zwei oder drei Pliſſees, fällt ebenſo
bei nur Dreiviertellänge aus einem ſehr ſchlich
ten Raglanärmel, auch hier farbig ſtark
ab=
ſtechend und mit Knöpfen und gleicher Pliſſee=
Rüſche am Halſe übereinſtimmend. Einem ganz
ſchlichten, anliegenden Raglanärmel iſt dann
wieder, unterhalb des Ellbogens, eine tütenartige
Erweiterung angeſchnitten, die ſich nach dem
Handgelenk zu völlig verengt. Weiter darf ein
kurzes Aermelchen nicht unerwähnt bleiben, das
zu einem duftigen Sommerkleid aus Glasbatiſt
gehört, in etwa Handlänge und Fingerbreite zu
Püffchen gereiht iſt, unter denen ein weiter, ſehr
weiter Bauſch hervorquillt und den Ellbogen
ſchmeichleriſch umgibt.
Als letzte Neuheit ſei ſchließlich unter den
modernen Aermeln, ein enganliegender, bis faſt
zum Ellbogen herabreichender Aermel mit fünf
ſenkrechten Säumchen auf dem Obevarm erwähnt,
aus deſſen Rande fünf bis ſieben Samtſchlupfen
aus ſchmiegſamem Band mit heller Abſeite den
Arm umſchmeicheln, während die gleichen, aber
ganz kurzen, nur kleinfingerbreit gehaltenen
Schlupfen den Halsausſchnitt ſpitz, rund oder
viereckig gehalten, umrahmen.
S. v. St.
Eine nicht alltägliche Schuhmode
ſind die ſpangenloſen Sämiſchledermodelle, die
mit einem Rips=Seidenband (das teils
aufge=
näht, teils als „Schmetterling” anſtatt einer
Schnalle verwendet wird) garniert werden.
Solche Schuhe ſind natürlich nur für den
Nach=
mittag und Abend geeignet und müſſen mit der
Farbe des betreffenden Kleides
übereinſtim=
men. Gelegentlich wird der Verſuch gemacht, das
Ripsband etwas dunkler zu ſchattieren als das
Leder, wodurch fein abgetönte Wirkungen
ent=
ſtehen, die größten Beifall finden. (Skizze.)
Die neue Raglantype
iſt — zum Unterſchied von den früher
gebräuch=
lich geweſenen Modellen dieſer Art —
vollkom=
men kragenlos, bedingt alſo das Tragen eines
Halstuches oder Schals.
Ferner ſind die Aermel ſehr phantaſievoll,
vielfach ſtark erweitert und gepludert, wodurch
dem Mantel ein völlig veränderter Stil
gege=
ben werden kann.
Der Verſchluß wird der Abwechſlung wegen
nicht durch den breiten Gürtel, ſondern durch
Knöpfe beſorgt.
Der Schal kommt unterhalb der Knöpfe
wie=
der zum Vorſchein und gefällt in dieſer Tragart
ausgezeichnet.
Die letztmodernen Raglans, gehören zu den
beliebteſten Umhüllen, da ſie den Vorteil bieten,
ſowohl für Strapazzwecke als auch für den
Nach=
mittag getragen werden zu können; ſie ſind alſo
„Univerſal=Mäntel”, die man gerade in der
heu=
tigen Zeit dringend braucht! (Bild.)
Nummer 103
Sonntag, 15. April.
llatte
Erhebliche Vermehrung des Kraftfahrzeugbeſtandes.
März=Perſonenwagenzulafſung
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
98 Prozenk über Februgr.
In Preußen ſind im März laut „Kraftverkehrs=Wirtſchaft”
98 Prozent mehr neue Perſonenwagen zugelaſſen worden als im
Februar. Man kann annehmen, daß ein ähnliches Ergebnis auch
im Reiche vorliegt. In Berlin haben ſich die Zulaſſungen neuer
Perſonenwagen im März gegenüber Februar mehr als
verdop=
pelt, hier ſtanden 1074 Zulaſſungen im März 511 im Februar
und 524 im Januar gegenüber. Mit dieſer Zulaſſungsziffer iſt
bereits im Vorſaiſonmonat März der beſte Monat des ganzen
Jahres 1933 (Juli: 896 Stück) übertroffen worden. Nach den
Auskünften maßgeblicher Zulaſſungsſtellen hat ſich bisher auch im
April eine erhebliche weitere Steigerung der Zulaſſungsarbeit
ergeben. Dieſe betrifft vor allem auch gebrauchte Fahrzeuge,
deren Wiederzulaſſung beantragt wird. Die Zulaſſung
gebrauch=
ter Fahrzeuge hat ſich, nach der Berliner Entwicklung zu ſchließen,
noch ſtärker erhöht als die neuer Wagen, in Berlin ſind im März
3558 gebrauchte Wagen gegen 1113 im Februar und 965 im
Ja=
nuar zugelaſſen worden. Der Berliner Kraftfahrzeugbeſtand
(einſchließlich Motorräder) liegt am 31. März um gut 10 000
Fahrzeuge über dem Stand vom 31. 3. 1933 (am 31. 3. 1934:
106 057 am 31. 3. 1933: 95 961 Fahrzeuge). Freilich iſt auch jetzt
der Höchſtſtand von Ende Juli 1933 von 114 750 Fahrzeugen noch
nicht wieder erreicht, die Wiederzulaſſungen und auch die
Zu=
laſſungen neuer Fahrzeuge haben aber, wie erwähnt, ein
unge=
wöhnliches Tempo angenommen. Im Zuſammenhang mit der
derzeitigen Ueberlaſtung der Zulaſſungsſtellen kommen die
ſtati=
ſtiſchen Ergebniſſe aus dem März mit Verſpätung heraus.
Vont ſüddeutſchen Eiſenmarkk.
Mit dem Eintritt des Frühjahres haben ſich am
Roheiſen=
markt die Verkaufsmöglichkeiten, teilweiſe in Abſicht größerer
Vor=
ratshaltung, gebeſſert. Auch in Halbzeugen haben ſich die
Um=
ſätze geſteigert. Walzeiſen wird bedeutend mehr, insbeſondere für
prompte Lieferung, angefordert, Moniereiſen wird ganz erheblich
mehr gefragt, aber auch der Bedarf der weiterverarbeitenden
Werke in Stabeiſen hat ſich weiter gehoben. Für anormale
Pro=
file verlangen die Saarwerke mehrwöchige Liefertermine. In
Formeiſen hat der Umſatz noch immer nicht den normalen Umfang
erreicht. Die Nachfrage nach Bandeiſen hat ſich neuerdings auch
gebeſſert. In Drahterzeugniſſen vergrößerte ſich das Geſchäft
ebenfalls. Von Blechen haben Feinbleche weiter regelmäßigen
Abgang, die Nachfrage nach Röhren hat ſich etwas günſtiger
ge=
ſtaliet.
Die Reorganiſakion der engliſchen Skahl=
und Eiſeninduſtrie.
Die Pläne für die Reorganiſierung der engliſchen Stahl= und
Eiſeninduſtrie, von deren Durchführung die Regierung die
Ver=
längerung des 33prozentigen Schutzolles abhängig gemacht hatte,
ſind nunmehr veröffentlicht worden. Der Plan ſieht die Bildung
eines allumfaſſenden Stahl= und Eiſenſyndikats vor, wobei für
den Aufbau dieſes Syndikats fünf Jahre angeſetzt werden. Nach
Ablauf dieſer Friſt ſollen die Schutzölle aufgehoben und dafür
Kontingente eingeführt werden. Weiter wird das Syndikat auf
den Inlandsverbrauch beſtimmte Abgaben erheben, um damit die
Wiedereroberung der England verloren gegangenen Märkte zu
finanzieren oder, mit anderen Worten, um Stahl und Eiſen auf
dem Weltmarkt unter dem Geſtehungspreis abzuſetzen. Jeder
unrationelle Wetbewerb innerhalb der Induſtrie ſoll ausgeſchaltet
und die Einführung moderner Fabrikationsmethoden gefördert
werden. Der Plan, der die Billigung der Regierung hat und von
der Induſtrie trotz des Widerſtandes der kleineren Fabriken
an=
genommen werden dürfte, bedeutet für England, deſſen Induſtrie
noch ſehr individuell arbeitet, eine ſehr weſentliche Neuerung und
eine Hebung der Wettbewerbsfähigkeit der engliſchen Stahl= und
Eiſeninduſtrie, die ſich hinter Hochſchutzollmauern bereits
weſent=
lich erholt hat. Die Produktionsziffern für den vergangenen Monat
hatten bereits nahezu wieder die Durchſchnittsziffern des letzten
Vorkriſenjahres 1929 erreicht, wobei allerdings die in der
eng=
liſchen Rüſtungsinduſtrie herrſchende fieberhafte Tätigkeit nicht
ohne Einfluß geweſen ſein dürfte.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 11. April. Die
Indexziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 11. April auf
95,7; ſie iſt gegenüber der Vorwoche (96,0) um 0,3 Prozent
zurück=
gegangen. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten:
Agrar=
ſtoffe 90,2 (minus 1,2 Prozent), induſtrielle Rohſtoffe und
Halb=
waren 90,5 (plus 0,1 Prozent) und induſtrielle Fertigwaren 114,6
(unverändert).
Die Roheiſengewinnung im deutſchen Zollgebiet im März
1934. Die Roheiſengewinnung im deutſchen Zollgebiet betrug im
März 1934 nach den Erhebungen des Vereins Deutſcher Eiſen= und
Stahl=Induſtrieller 650 389 Tonnen (31 Arbeitstage) gegen 549 962
Tonnen im Februar 1934 (28 Arbeitstage) Arbeitstäglich
wur=
den im März 1934 durchſchnittlich 20 980 Tonnen erblaſen, d. h.
6,8 Prozent mehr als im Februar 1934. Von 148 (156 im März
1933) vorhandenen Hochöfen waren 62 (46 im März 1933) in
Be=
trieb und 22 (38 im März 1933) gedämpft. Im Sieg=Lahn=Dill=
Gebiet und in Oberheſſen betrug die Roheiſengewinnung im März
1934: 26 143 Tonnen gegen 22 504 Tonnen im Februar 1934 und
16 230 Tonnen im März 1933.
Aus der Oberſtein=Idarer Edelſteininduſtrie. In der
Ober=
ſtein=Idarer Edelſtein=Induſtrie iſt die Lage uneinheitlich. Die
Diamantſchleifereien, die in letzter Zeit gut beſchäftigt waren,
verzeichnen gegenwärtig nur noch wenig Aufträge. Die Lage im
Edelſteingewerbe hat ſich noch nicht gebeſſert, namentlich das
Aus=
land fehlt. In der Metallwaren= und Bijouterie=Induſtrie
ver=
mochte ein Auftrag von 2 Millionen Plaketten für den Tag der
Arbeit eine kleine Entſpannung der ſchwierigen Lage zu bringen.
Man ſetzt neue Hoffnungen auf Belebung des Exports durch die
Hande’svertragsverhandlungen.
Verordnung über Zolländerungen. Durch Verordnung im
RGBl. Nr. 39 erfährt der Zolltarif verſchiedene Aenderungen.
Vor allem wird der Zoll auf mehrere Sämereien (ſo Gurken=,
Kürbis= und Melonenſamen) erhöht, die Tar.=Nr. 313 wird durch
Magneſiumoxyd und Lagneſiumhydroxyd ergänzt. Eine
Verdop=
pelung des Zolles tritt auf Käſeſtoff uſw. der Tar Nr. 373 Abſ. 1
ein, Tar. Nr. 470 (Flachs) erhält eine neue Faſſung. Die
bis=
herigen Zollſätze für Pel=e und Boas (Nr. 564) werden auch auf
andere Pelzwaren ausgedehnt. Erhöht werden die Zollſätze für
Perlmutter und Nachahmungen davon, ſowie für Perlmuttknöpfe.
— Bei der Ausfuhr von rohem oder gereinigtem Kautſchuk.
Gut=
apercha oder Ballata wird ein Zoll von 20 RM. erhoben. Die
Verordnung, tritt am 30. April in Kraft.
Allgemeine Gold= und Silberſcheideanſtalt, Pforzheim. Aus
einem Reingewinn von 84 645 (101 018) RM. wird der auf den
24. April einberufenen Generalverſammlung die Ausrichtung einer
Dividende von 6 Prozent gegen 7½ Prozent im Vorjahre
vor=
geſchlagen. Die Geſellſchaft war das ganze Geſchäftsjahr über gut
beſchäftigt, zu Beginn des Jahres wurde eine Erweiterung der
Scheideanlagen vorgenommen, um die nach einer beſtimmten
Rich=
tung hin ſich bietenden Beſchäftigungsmöglichkeiten beſſer
aus=
nützen zu können. Beim Silbermetall traten weſentliche
Kurs=
ſchwankungen nicht ein. Nom. 120 000 RM. der 1,2 Mill. RM.
Aktien ſind hinſichtlich Veräußerung und Stimmrecht gebunden.
Bezüglich der Ausſichten im laufenden Jahre, wird der Erhalt
eines Reichsauftrages für die Scheidung von Silbermaterial
er=
wähnt, der die Beſchäftigungsmöglichkeiten für die nächſten
Monate ſichert. Der Belegſchaftsbeſtand konnte gegenüber dem
31. März 1933 um 30 Prozent erhöht werden.
Infolge der anhaltend geringen Beteiligung des Publikums
am Effektengeſchäft war die Berliner Börſe auch geſtern
wie=
der ſehr ſtill, wozu noch der frühe Börſenbeginn am Wochenende
beitrug. Mangels neuer Anregungen hielt ſich auch die Kuliſſe
zurück. Die Tendenz war aber trotz der kleinen Umſätze weiter
widerſtandsfähig, da nennenswertes Angebot nicht vorlag.
Ledig=
lich AEG. erreichten mit 24½, d. h. 1½ Prozent niedriger als am
Vortag, einen neuen Tiefſtkurs. Die Grundtendenz war nicht
unfreundlich. Die Beſchlüſſe der großen Außenhandelstagung in
Bremen wurden zwar allgemein begrüßt, vermochten ſich aber
kursmäßig nicht auszuwirken. Farben konnten unter dem
Ein=
druck der Verlängerung des europäiſchen Stickſtoffpaktes ½
Pro=
zent höher eröffnen. Am Montanaktienmarkt bot der günſtige
Quartalsbericht der Vereinigten Stahlwerke einen gewiſſen
Rück=
halt. Von Stahlvereinswerten konnten Gelſenkirchen ¼ Prozent
gewinnen. Mannesmann waren dagegen 1 Prozent niedriger.
Rheinſtahl verloren ¼ Prozent. Braunkohlenwerte lagen feſt,
Rheinbraun gewannen 2, dagegen waren Kaliwerte bei kleinem
Angebot 1—2 Prozent niedriger. Am Elektroaktienmarkt fielen
Siemens (plus 2½ Prozent) durch feſte Haltung auf. Die
übri=
gen Elektrowerte waren nur um Prozentbruchteile verändert.
Autowerte eröffneten etwas ſchwächer, während Metallwerte bis
1 Prozent gewannen. Junghans gaben von 42½ auf 40¾
Pro=
zent nach. Der Verlauf war weiter ſtill, weiter feſt lagen
Braun=
kohlenwerte. Ilſe konnten insgeſamt 2¾ Prozent gewinnen.
Farben bröckelten um ½ Prozent ab. Chade waren auf den
ſtei=
genden Stromabſatz bei der Geſellſchaft 1½ bzw. 1½ Punkte für
die 4= und C= ſowie für die D=Anteile höher. Von unnotierten
Werten lagen Burbach feſt und wurden mit 27 nach 25½
um=
geſetzt. Am Rentenmarkt konnten Neubeſitz 30 Pfg. gewinnen.
Kaſſarenten waren dagegen nicht ganz behauptet, lediglich
Län=
deranleihen lagen etwas lebhafter. Thüringer und Heſſen
wur=
den je ½ Prozent höher bezahlt,
Auch zum Wochenende konnte ſich das Geſchäft an der
Frank=
furter Effektenbörſe nicht beleben, da einerſeits die
Zurückhal=
tung der Spekulation anhielt und zum andern der
Auftragsein=
gang der Kundſchaft weiterhin minimal war. Infolge dieſer
Geſchäftsſtille kamen auch einige günſtige Nachrichten aus der
Wirtſchaft nicht recht zur Auswirkung. So blieb die
Verlänge=
rung des europäiſchen Stickſtoff=Abkommens um ein Jahr ſelbſt
auf die Farben=Aktie ohne merklichen Einfluß. Einige Beachtung
fanden die Ausführungen von Dr. Goebbels über die politiſche
Lage ſowie die Entſchließungen auf der Bremer
Außenhandels=
tagung. Die Kursgeſtaltung war wiederum uneinheitlich, wobei
ſich die Abweichungen in engen Grenzen hielten. Unter den
ſtär=
ker veränderten Kurſen iſt der weitere Rückgang der AEG.=Aktie
um 1½ Prozent, andererſeits die Befeſtigung von Rhein.
Braun=
kohle um 2½ Prozent zu erwähnen. JG. Farben eröffneten 3
Prozent, Th. Goldſchmidt ½ Prozent höher. Am Elektromarkt
gaben Elektr. Lieferungen ½ Prozent, Schuckert ¼ Prozent nach,
Gesfürek zogen um 8 Prozent an. Am Montanmarkt ſetzten
Klöckner ¼ Prozent höher, Stahlverein unverändert, dagegen
Rheinſtahl und Mannesmann je ½ Prozent ſchwächer ein.
Ver=
kehrs= und Schiffahrtsaktien erfuhren eine neuerliche Senkung
bis ½ Prozent. Kunſtſeideaktien lagen uneinheitlich: Aku plus
½ Prozent, Bemberg minus 1½ Prozent. Auch Zellſtoffwerte
un=
regelmäßig, Aſchaffenburger 1½ Prozent höher, dagegen Waldhof
1½ Prozent ſchwächer. Sonſt eröffneten Reichsbankanteile ½
Prozent. Daimler ½ Prozent leichter. Zement Heidelberg auf den
bereits gemeldeten Rekord=Zementabſatz erneut ½ Prozent feſter.
Renten lagen ebenfalls ſtill, deutſche Anleihen nachgebend
Neu=
beſitz 22,80 (22,90), Altbeſitz 95½ (95¾), ſpäte
Reichsſchuldbuch=
forderungen unverändert 94½ Prozent, 6 Prozent Stahlverein
72½ (72½). Umgetauſchte Dollar=Bonds lagen unregelmäßig,
jedoch ohne größere Veränderung. Von fremden Werten
Gold=
mexikaner etwas leichter. Auch im Verlaufe blieb die
Kursbil=
dung ungleichmäßig bei ſtillem Geſchäft. Farbeninduſtrie wieſen
etwas größere Umſätze auf: 140½—140½—140½—140½.
Schwä=
cher lagen noch Aku (— 1 Prozent), Daimler (— 1 Prozent),
Nordd. Lloyd (— ¼ Prozent), andererſeits AEG. mit plus ¼
Prozent mäßig erholt, ferner feſter Siemens (plus 1½ Prozent),
Mannesmann (plus 88 Prozent), Ilſe Stamm und Genuß je plus
1. Prozent. Im übrigen blieben die Anfangskurſe behauptet.
Am Rentenmarkt Neubeſitz auf 22,95 erhöht, ſpäter wieder 10 Pfg.
leichter. Staatsanleihen waren kaum verändert,
4. Durchführungsverordnung zum Geſek über den
Verkehr mit induſtriellen Rohſtoffen u. Halbfabrikaken
Nach dieſer Verordnung iſt der Kauf von Waren, für die vom
Reichswirtſchaftsminiſter auf Grund des Geſetzes vom 22. März
1934 beſondere Ueberwachungsſtellen eingerichtet ſind, verboten,
ſoweit es ſich nicht um Ware handelt, die bei Abſchluß des
Kauf=
vertrages im Inlande iſt. Das Einkaufsverbot gilt von der
Ver=
kündung dieſer Verordnung bis zum 15. Mai 1934, jedoch nicht
für den Tranſithandel. Verboten iſt auch der Kauf von Waren
der genannten Art, wenn der Verkäufer Ausländer iſt und die
Waren erſt nach der Verkündung dieſer Verordnung ins Inland
gebracht worden ſind. Das Kaufverbot erſtreckt ſich auf Felle und
Häute der Nr. 153 des deutſchen Zolltarifs.
Produktenmärkke.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 14. April.
Die Preiſe verſtehen ſich pro Pfund bzw. Stück in Pfg.
Ge=
müſe: Spargeln 1 Sorte 100. 2. Sorte 80, Gelbe Rüben 10—12,
Rote Rüben 20, Schwarzwurzeln 20, Spinat 10—12, Rotkraut 15
bis 20, Weißkraut 15—18 Roſenkohl 28, Zwiebeln 9—10
Knob=
lauch 40, Rhabarber 15. Tomaten 60, Feldſalat, Lattich 80,
Kopf=
ſalat 20—25, Salatgurken 50—70, Blumenkohl 30—45. Rettich 5
bis 10. Meerrettich 40; Kartoffeln: Spätkartoffeln 3,25—4;
Obſt: Tafeläpfel 15—32, Wirtſchaftsäpfel 10—18, Tafelbirnen
20—25, Wirtſchaftsbirnen 10—18. Apfelſinen 15—20, Zitronen 3
bis 5, Bananen 32; Eßwaren: Süßrahmbutter 150,
Land=
butter 130—140, Weichkäſe 20—25; Handkäſe 4—12, friſche Eier
10—11; Wild und Geflügel: Hühner 70 und 80. Tauben
60, Ziegenlämmer 50; Fleiſch= und Wurſtwaren: friſches
Rindfleiſch 56, Kalbfleiſch 70, Schweinefleiſch 86, Hackfleiſch 64.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. An der nach dem
Oſter=
feſt eingetretenen Geſchäftsſtille hat ſich bis heute nur wenig
ge=
ändert. Der Großhandel nimmt nur laufend kleine Mengen auf,
zumal auch der Abſatz beim Kleinhandel noch nicht weſentlich
flot=
ter geworden iſt, lediglich billige Sorten ſind gefragt und knapp.
Auf Grund der verſchiedenen Maßnahmen der Reichsregierung zur
Unterbindung drückender Auslandsangebote blieb die Stimmung
feſt, und bei normalen Zufuhren blieben die Preiſe für deutſche
Eier unverändert, während ſie für Holländer und Flandern mäßig
erhöht wurden. Als Großhandels verkaufspreiſe notierten in
Pfg. pro Stück frei Frankfurt a. M.: Deutſche Friſcheier Klaſſe S
10,00, Klaſſe A 9,50, Klaſſe B 9,00, Klaſſe C 8,50; Holländer und
Flandern Klaſſe S 975, Klaſſe A 9,25, Klaſſe B 8,75.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Die mit Wirkung vom
11. April von der Reichsregierung zur Hebung des Abſatzes
an=
geordnete Ermäßigung der Butterpreiſe um 5.— RM. pro 50
Kilogramm konnte ſich in der kurzen Zeit noch nicht auswirken,
vielmehr blieb die Nachfrage gering, doch rechnet man bereits in
wenigen Tagen mit einer Belebung des Geſchäftes Die Zufuhren
in deutſcher Butter waren knapp, holländiſche ſtand ausreichend
zur Verfügung. Der Großhandels=Einſtandspreis ſtellt ſich
nun=
mehr auf 127,00 RM. ſowohl für holländiſche als auch für deutſche
Markenbutter. Deutſche Molkereibutter koſtete 123— 125 RM. per
50 Kilogramm.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Nach Abſchreibungen und Rückſtellungen von 2,448 (1,954)
Mill RM. ergibt ſich bei der Deutſchen Ueberſeeiſchen Bank.
Ber=
lin, für 1933 einſchließlich des Gewinnvortrages von 61 708
(73 728) RM. ein Reingewinn von 311 775 (177 296) RM. Der
Generalverſammlung am 23 Mai wird vorgeſchlagen, hieraus
0.20 (0.10) Mill. RM. dem Penſions= und Unterſtützungsfonds zu
überweiſen und 94 553 RM. vorzutragen.
Nach einem Bericht der „Textilzeitung” bleibt die badiſche
Filial= und Warenhausſteuer auf Grund einer Verordnung des
badiſchen Staatsminiſteriums auch für das Rechnungsjahr 1934 in
Höhe der vorjährigen Sätze beſtehen. Die Filialſteuer wird als
Zuſchlag zur Gewerbeſteuer in Höhe von 40 Prozent, die
Waren=
hausſteuer in einer Höhe von 100 Prozent erhoben.
Die Verordnung über die Regelung des Eiermarktes wird
dahingehend abgeändert, daß Ordnungsſtrafen, die wegen eines
Verſtoßes gegen die Anordnung der Verordnung vom 21.
Dezem=
ber 1933 feſtgeſetzt werden, auf Erſuchen des Reichsnährſtandes
durch die Finanzämter nach den Vorſchriften der
Reichsabgaben=
ordnung beizutreiben ſind.
Am freien Markt in London wurde am 14. April 1934 Gold
im Werte von 150 000 Pfund Sterling zu einem Preiſe von 134 ſb
11½ d pro Unze Feingold gehandelt.
Berliner Kursbericht
vom 14. April 1934
Oeviſenmarkt
vom 14. April 1934
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u. 7
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg.
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Vee
60.50
62.—
27.25
31.—
24.75
127.75
71.375
123.—
18.125
79.25
45.—
122.375
Mie
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen und 7
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann..
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppell
1115.-
100.125
140.50
64.125
97.125
92.125
75.—
72.375
112.25
64.25
99.—
66.50
47.625
66.75
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka.
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nurb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke.
ie
57.125
145.—
20.375
43.—
112.25
65.
20.—
96.50
90.—
76.—
105.—
Buenos=Aires
Kanada
Japan
Kairo.
Iſtanbul
London
New York
Rio de Janeiro
Uruguah
Amſterdam
Athen
Brüſſel
Budapeſt 1
Danzig
Helſingfors
Währung
Pap. Peſo
1eanad. Doll.,
1 9en
1ägypt. 2
1 türk. 2
12=Sto.
1 Dollar
1 Milreis
1 Goldpeſo
100 Gulden
00 Drachm.
1o0 Belga
100 Pengd
100 Gulden
100 finn. Mk.
Geld”
0.829
2.509
13.265
2.003
2.885
2.502
0.214
1.749
169.38
2.398
5a.57
Wien 100 Schilling 47.20 47.30
Burmſtäuter and Karisnaldant Burmftast, Blhian der Srricker Bunk
Frankfurter Kursbericht vom 14. April 1934.
Steuergutſcheine
„ Gr. IIp. 1934
„ „ 1935
„. 1938
„ „ 1937
„ 1938
„
„ GruppeI
6% Dtſch. Reichsanl.
„ b.27
512%Intern., 0.30
6%Baden ... b.27
6%Bahern .. v.27
6%Heſſen. ... v.29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen .. v.27
6%Thüringen b. 27
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. —,
Ab=
löſungsanl.. . . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
69Baden=Baden.
6SBerlin ... b.24
68Darmſtadt . . .
6%Dresden .. b.26
6%Frankfurt a. M.
Schätze v.29
6% „ v. 26
6%Mainz.... . .
6%Mannheim v.27
6%München . v. 29
6%Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk.
6% „ Goldoblig.
5½% Heſſ. Landes=
Hhp.=Bk.=Liquid.
103.25
1017,
981,
93.55
92.25
97.4
99.9
94.25
93.25
95
97
1os.
93
93
95I,
22.85
78.75
88
81.75
91.25
We e
Hyp.=Bk. Liqu.=
Komm. Obl. ...
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig.
6%Landeskomm.=
Bk. Girozentr: f.
Heſſ. Gldobl. R.1
„ R.42
20o
6%Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. . .. . .
6%Naſſ. Landesbk.
5½2%0 „ Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser. I.
FAusl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6%Berl. Hyp.=Bk.
5½%0 „ Lig.=Pfbr.
6%Frkf. Hyp.=Bk..
5½%0 „ Lig. Pfbr..
„ Goldoblig.
%Frkf. Pfbr.=Bk.
a „ Lig.=Pfbr.
62Mein. Hyp.=Bk.
5½%0 „ Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig. Pfbr.
6%Rhein. Hyp. Bk.
5½%0 „ Lig. Pfbr.
% „ Goldoblig.
6% Südd. Boden=
Cred.=Bank ....
0 „ Lig.Pfbr.
67Bürtt. Shp.=B.
91.5
84.5
93.5
91.75
91/.
95.3
113.25
92.5
Na
90.5
87
92
91.5
91.5
91.5
94.5
93.5
921,
92
90.5
ter Kursber
7 Dt. Linol.Werke
6½Mainkrw. v. 26
18%Mitteld. Stahl.
6%SalzmanncCo.
6% Ver. Stahlwerke
16% Voigt & Häffner
3. G. Farben Bonds
5 %Bosn. L.E.B.
g „ L.Inveſt.
5 %Bulg. Tab. b. 02
4½% Oſt. Schätze.
425Oſt. Goldrente.
5 %vereinh. Rumän
4½% „
43
42Türk. Admin.
49 1.Bagdad
4½ „ Zollanl. .
4½%ungarn 1913
412 %0 „ 1914
43 „ Goldr.
1910
42
4½Budp. Stadtanl.
42Liſſabon
42Stocholm
Aktien.
Alg. Kunſtziide Unie
A. E. G. ..... .. ."
AndregeNoris Bahn/102
Aſchaffba. Brauerei
Zellſtoff
Bemberg, J.P...
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Cement Heidelberg
Karlſtadt.
J. 6. Chemie, Baſell,
*5
91.25
89.75
85
72.75
80.5
117.75
13.25
13.25
27.25
84.5
44.25
71/.
74
e
Daach
Chade .......
Contin. Gummiw.:
Contin. Linoleum.
Daimler=Benz...
Dt. Atl. Telegr. . .
Erdöl
Dt. Gold=u. Silber
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ..
Dortm. Ritterbräu
Dhckerhoff c Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ
„ Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
F.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guillegume
Frankfurter Hof ..
Gelſenk. Bergwerk
Gef.felektr.üntern.
Goldſchmidt Th. .
Gritzner=Kahſer...
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft..
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ....!.
Hochtief Cſſen ....!.
Holzmann, Phil..
Zlſe Bergb. Stamml!
„ Genüſſe
Zunghans .......!
145
56.25
48‟1,
121.5
115
182.5
56.5
74.5
88‟
71.5
1100
107
241
341),
54
140.5
41.25
60"
64.5
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27.5
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39.5
92.5
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107
73
135.5
111.75
41
Mee
..."
„ Aſchersleben.
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ....
Knorr C. H. ......"
Lahmeyer &Co. ..
Laurahütte ....
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch..
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt. Br.. ..
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
Motoren Darmſtadt
Neckarwer: Eßling.
Sberbedar ......
Phönix Bergbau..
Rh. Braunkohlen „/208.75
Elektr. Stamm
Stahlwverke.
Riebeck Montan. .
Roeder, Gebr. ...
Rütgerswerke ....
Salzdetfurth Kali.1
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind..
Schramm. Lackfbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske. 1
Reinigerwerkel.
Südd. Zucker=A. G./1
Thür. Liefer.=Geſ..
Unterfranken ... ..
Ber. Stahlwerke ..
Ve
113
*.
89,5
ae
59
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66
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93,5
91
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83"
139.75
A3c
Oe Mge
Voigt & Haeffner.
Beſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof.
Weſtdte. Kaufhof.
Aug. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank.
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher. Hyp. u. B.
Berl. Handelsgeſ.
Hypothekbk.
Comm. u. Privatb.
Ot. Bankund Dise.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Ban!
Frankf. Ban.....
Hyp.=Bank
Mein. Hyp.=Ban!
Pfälz. Hyp.=Ban:
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.-Cr. Bk.
Württb. Notenkank
A.G.). Verlehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
72 Dt. Reichsb. Vzg
Hapag ........
Nordd. Lloyd. . . . .
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung —..
„ Verein. Verſ.
Frankona Rück=u. M
JIk
113.25
51.5
20.25
45.75
114.5
100
86.5
116
47.25
60.5
77.5
62
149.25
110
68
29
66.5
105.5
1131/,
20.75
Mannheim. Verſich. 22
15.*
Otavi Minen
Schantung Handelsl 41
259
244
123
Sonntag, 15. April 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 103 — Seite 19
ROMAN
VoN WEREM
TREUENFELS
Urheberrechtsſchutz durch Herm. Berger, Roman=Verlag, Berlin SW. 68.
„Daß er ſo ſchnell entlarvt würde, hat ſich Tolski, der ſchlaue
Fuchs, ſicher nicht träumen laſſen”, bemerkte Hertha. „Das war
ein großer Glückszufall.” Sie war dem Bericht von Leutnant
Behrendt mit geſpanntem Intereſſe gefolgt und ehrlich erfreut,
daß er nichts Belaſtendes für Boris gefunden.
Ein ähnliches Gefühl hatte ihr Vater, den es noch immer
tief ſchmerzte, daß ſein junger Freund zu den Feinden
Deutſch=
lands zählte, ob mit oder ohne Ueberzeugung änderte an der
Tatſache als ſolcher für ihn nichts. Im Intereſſe des nahen
Umgangs, den er mit Boris gepflogen, und ſeiner führenden
Stellung in der Hohenſteiner Gegend wäre es ihm ſehr
pein=
lich geweſen, hätten ſich greifbare Beweiſe von einer
Spionage=
tätigkeit Holtens gezeigt. Bis jetzt baſierte glücklicherweiſe
alles nur auf Vermutungen. Der Abweſende konnte letzten
Endes für das Tun und Treiben ſeiner Leute nicht
verantwort=
lich gemacht werden. Er gab ſeiner Befriedigung mit den
Wor=
ten Ausdruck: „Irgendwelche Beweiſe für eine Schuld des
Ba=
rons ſcheinen ſich ſomit nicht ergeben zu haben?"
„Und werden ſich wohl auch nicht”, ſtimmte ihm Kurt=Heinz
bei, der an die Erregung ſeines liebenswürdigen Gaſtgebers
nach dem Ferngeſpräch mit Normann dachte, und dem alten
Herrn die herbe Enttäuſchung über die Perſon ſeines Nachbarn
zu mildern ſuchte.
„Es iſt ja auch durch nichts erwieſen, daß Baron Holten
ſelbſt Spionage getrieben hat oder treibt. Sonderbar iſt
höch=
ſtens der Umſtand, daß er ſeit drei Tagen mit unbekanntem
Ziel verreiſt iſt, ſtatt wie die anderen Beſitzer auf ſeinem Gut
zu bleiben.”
„Da er dieſes erſt vor zwei Jahren gekauft hat, fehlt ihm
das Heimatgefühl der ererbten Scholle. Vielleicht zieht er es
vor, die Ereigniſſe der nächſten Wochen an einem ruhigeren Ort
als hier zu erleben”, entſchuldigte Hertha den Abweſenden. „So
mancher andere im Bereich der kommenden Kriegsereigniſſe woh=
(Nachdruck verboten.)
nende Gutsbeſitzer bei uns oder in Frankreich handelt vielleicht
genau ſo. Deshalb kann man ihn doch nicht ohne weiteres
ver=
urteilen."
„Sie legen ſich ja ordentlich ins Zeug für den Baron,
Kom=
teſſe”, ſcherzte Leutnant Behrendt. „Ich werde doch lieber
mor=
gen noch mal nach Mellienen fahren und den Schribtiſch
unter=
ſuchen. Der wird ſicher allerhand Dinge enthalten, die über
ſein Tun und Treiben in den letzten Monaten Aufſchluß geben.”
Dunkle Röte ergoß ſich in Herthas Antlitz. Sie warf dem
ihr gegenüberſitzenden Kurt=Heinz einen forſchenden Blick zu, um
aus ſeinen Mienen zu leſen, was er dachte. Nur das nicht! fuhr
es ihr erſchrocken durch den Kopf. Es beſtand die Möglichkeit,
daß Boris bei dem Kult, den er mit ſeiner Liebe getrieben,
Bilder von ihr aufbewahrt hatte, deren Entdeckung gerade in
dieſen Tagen ſehr peinlich geweſen wäre; denn daß Leutnant
Behrendt davon ſeinem Vorgeſetzten und Kameraden Mitteilung
machte, war ſelbſtverſtändlich.
Was dann? Mußte Kurt=Heinz nicht glauben, daß Näheres
zwiſchen ihr und Boris beſtand? Sie hatte in den wenigen
Tagen ihres Travemünder Zuſammenſeins erkannt, daß er eine
harte, gerade Natur war, für die es keine Kompromiſſe gab.,
Graf Reichenberg kam Hertha mit den Worten zu Hilfe:
„Sie verſtehen meine Tochter falſch”, Herr Behrendt. Ich kann
ihrem Beſtreben, einen abweſenden Bekannten, mit dem wir
zwei Jahre faſt täglich zuſammen waren, zu verteidigen, nur
beipflichten. Sie würden ſich genau ſo verhalten, wenn von
einem Ihrer Kameraden die Rede wäre.”
„Ich bitte um Verzeihung, Herr Graf”, entſchuldigte ſich
Leutnant Behrendt ein wenig verlegen. „Es hat mir völlig
fern gelegen, der Komteſſe mit meinen Worten zu nahe zu.
tre=
ten. Sie waren nur ſcherzhaft gemeint.”
„Alſo Proſit! Steigen Sie in die Kanne, Behrendt, oder
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vielmehr in den edlen Römer und leiſten Sie Abbitte. Auf
die Schreibtiſchreviſion verzichte ich gern.”
Wie ferner Harfenton klangen die feingeſchliffenen Kelche.
Hertha warf Kurt=Heinz, als ihr Glas mit ſeinem
zuſammen=
ſtieß, einen warmen Blick zu, der ihm wie ein heißer,
beglücken=
der Strom zum Herzen zog. Er erſehnte den Augenblick, wo
er mit ihr allein war und die geliebten Hände küſſen konnte,
Minutenlang herrſchte wohliges Schweigen in dem kleinen
Kreiſe. Jeder hing ſeinen Gedanken nach. Der Kammerdiener
räumte den Nachtiſch ab und brachte Zigarren und Liköre.
Ueber dem Park lag jetzt tiefes Dunkel, von dem ſich der
Horizont wie ein heller Streifen abhob. Die ſonnendurchglühte
Luft des Tages war einer erfriſchenden Kühle gewichen. Ab
und zu wehte ſchwacher Wind vom nahen See und bewegte
kaum merklich die mächtigen Baumkronen.
Die Herren hatten ſich Zigarren angeſteckt und lehuten
be=
haglich rauchend in den Korbſtühlen. Da ertönte durch die
Stille der Nacht der Fernſprecher, Kurt=Heinz erhob ſich und
fragte: „Wenn Sie geſtatten, Herr Graf, höre ich, was es gibt?"
Er ging durch den Eßſaal in das angrenzende Herrenzimmer,
aus deſſen geöffneten Fenſtern auf der Terraſſe jedes Wort zu
verſtehen war und ſagte: „Hier Oberleutnant v. Ehrenfels ...
Wer dort?"
„Hier Poſtamt Hohenſtein. Aus Perſing wird ſoeben
gemel=
det, daß vier Schwadronen um ein Uhr nachts von Kurken
ab=
reiten und über Schlaga Mühle nach Hohenſtein wollen. Zwei
Schwadronen nehmen von Schwirgſtein ab den Weg über
Nadrau und Lautens auf Hohenſtein.”
„Wer hat Ihnen das mitgeteilt?"
„Ein Herr Leutnant Normann. Ich ſollte es ſogleich Herrn
Oberleutnant durchſagen, weil er fortmußte.”
„Sehr gut. Benachrichtigen Sie auch den Kommandeur des
heute bei Ihnen eingerückten Bataillons.”
„Ich werde ſofort bei Bräuer anrufen, wo die Herren
Offi=
ziere im Augenblick ſitzen.”
„Halt! Dann ſpreche ich lieber ſelber. Bitte verbinden Sie
mich.”
Der Wirt des Hotels Bräuer meldete ſich und rief Major
Stockmann an den Apparat: „Nanu, Ehrenfels, wo ſtecken Sie
denn?"
„Guten Abend, Herr Major. Ich befinde mich auf Schloß
Greifenſtein und haben die Linie Wenigſee—Schlaga Mühle
zu=
ſammenhängend mit ſtehenden Patrouillen geſichert. Der 3. Zug
befindet ſich in Wenigſee, der 2. und 3. liegen bei Schlaga
Mühle. Die Chauſſee iſt hermetiſch geſperrt. Ich erhalte ſoeben
Meldung, daß vier ruſſiſche Schwadronen um ein Uhr nachts
von Kurken über Schwedrich auf Schlaga Mühle und zwei über
Nadrau auf Lautens reiten. Ich werde ſofort die ganze Linie
benachrichtigen. Sind Herr Major mit meinen Maßnahmen
ein=
verſtanden?”
„Durchaus, Ehrenfels. Wenn Ihre Patrouillen aufpaſſen,
wird der Feind kaum Erfolg haben.”
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Seite 20 — Nr. 103
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 15. April 1934
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daß das Saargebiet und das Reich eine EINHEIT ist.
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1. Saardeutsche sprechen
Fanfarenmärsche
2. Trutzwacht
Fahneneinmarsch
Begrüßungsansprache desKreisleiters u. Ober- Musikstück
bürgermeisters d. Stadt Darmst. Wamboldt / Männerchöre
An die Saar. Sängerschaft m. Musikbegleitung / 1. Wo gegen Himmel Eichen-ragen
Hans Heinrichs
Männerchöre: Vorgetragen von der
Darm-
städter Sängerschaft, Leitung Kreischor- 2. Sonnenaufgang . . —— .Peter Cornelius
meister Etzold
Musikstück
1. Lied vom armen Saarvöglein v. Hardenberg / Ansprache des Führers des Bundes der
Saarvereine Staatsrat Gauleiter G. Simon
2. Deutsches Volksgebet . . . . C. Janoske
Gemeinsames Lied: Saarlied
Saarmarsch . . . . von Hanns Maria Lux
Fahnenausmarsch.
Sprechchöre: Darmstädter Jungvolk
In Anwesenheit des Führers der Saarvereine Staatsrat Gauleiter Simon, Koblenz.
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