Einzelnummer 10 Pfennige
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Mar!
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 95
Samstag, den T. April 1934.
196. Jahrgang
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Hoiint Batthon nau Berit.
Eine Zwiſchennoke Frankreichs in London überreicht. — Bereitſchaff zu weikeren Verhandlungen unker
Wiedereinſchalkung der öſflichen Paſallenſtaaken. — Neue Fragen an die engliſchen Unkerhändler.
knüpfen und unternimmt deshalb Ende April ſeine
Be=
ſuche in Prag und Warſchau. In Paris wird jetzt ſogar
Die franzöſiſche Ankwork
von der Möglichkeit geſprochen, daß auf der Rückreiſe nach Paris
auch eine kurze Fühlungnahme Barthous mit dem
nau London ieiegruphiern, deutſchen Außenminiſter v. Neurath in Berlin
DNB. Paris, 6. April.
Die franzöſiſche Antwortnote auf die engliſche Anfrage vom
28. März iſt dem franzöſiſchen Botſchafter in London telegraphiſch
übermittelt worden mit der Weiſung, ſie der britiſchen
Regie=
rung zu überreichen.
Ergänzend verlautet in unterrichteten Kreiſen, daß die
franzöſiſche Regierung in der Note ihre
Bereit=
willigkeit zu Verhandlungen über die
ange=
ſchnittenen Fragen erklärt. Man rechnet damit, daß
die franzöſiſche Regierung innerhalb der nächſten Woche in einer
neuen Note ihre Auffaſſung über die Art der geeigneten
Durch=
führungsgarantien der engliſchen Regierung mitteilen wird,
und daß auf dieſer Grundlage neue Verhandlungen ſtattfinden
werden. Die franzöſiſche Regierung ſcheint in der Frage des
geplanten Abrüſtungsabkommens in weiteſtgehendem Maße auf
ihre ſonſtigen internationalen Bindungen und Verpflichtungen
Rückſicht nehmen zu wollen. Es iſt anzunehmen, daß die
fran=
zöſiſche Regierung daher auch die Kleine Entente über die
Ent=
wickelung dieſer Frage auf dem Laufenden hält. Man ſieht in
unterrichteten Kreiſen immerhin einen Fortſchritt darin, daß
Frankreich die engliſche Anregung zu neuen Beſprechungen
an=
genommen hat.
Frankreichs Ankwork.
In den zuletzt etwas trägen Ablauf der diplomatiſchen
Ver=
handlungen iſt plötzlich eine geſteigerte Aktivität gekommen. Die
franzöſiſche Antwortnote an England, die eigentlich früheſtens für
Anfaug der nächſten Woche erwartet wurde, iſt bereits am Freitag
in London übergeben worden. Wie es heißt, auf beſonderen Wunſch
der engliſchen Regierung, die am Sonntag den
Beſuch des italieniſchen Unterſtaatsſekretärs
Suvich erwartet, und die wenigſtens einigermaßen über die
Paxiſer Abſichten im Bilde ſein wollte. Inwieweit ihr das
gelun=
gen iſt, bleibt abzuwarten bis der Text der Antwort veröffentlicht
wird.
Die bisher vorliegenden Inhaltsangaben der franzöſiſchen
Note widerſprechen ſich im einzelnen, laſſen aber doch erkennen,
daß es ſich zunächſt nur um eine Art Vorantwort handelt, in der
Frankreich ſeine Bereitwilligkeit zur
Fort=
ſetzung der Verhandlungen erklärt, alle
Einzel=
heiten aber für eine weitere Note ſich
vorbe=
hält, die erſt in 8 Tagen, alſo nach dem Beſuch des
Italieners in London, fertiggeſtellt werden ſoll.
Dieſe erſten Mitteilungen über die franzöſiſche Note haben
aber ſchon genügt, um in Paris und London einen neuen
Opti=
mismus zu erwecken, der freilich ſehr ſtark nach Zweckoptimismus
ausſieht. Denn, wenn nicht alle Anzeichen trügen, ſpielt
Frank=
reich wieder das alte Spiel. Es kaſſiert erſt einmal das
engliſche Angebot der beſonderen Sicherheit für
die Durchführung einer
Abrüſtungsvereinba=
rung ein, ohne aber von ſeinen übrigen
Forde=
rungen deswegen etwas aufzugeben und
ant=
wortet mit Gegenfragen, indem es gleichzeitig die
Va=
ſallenſtaaten wieder mehr in den Vordergrund ſchiebt, um auf
die=
ſem Umwege die Anſprüche auch für eine erweiterte
Garantie der öſtlichen Grenzen erneut
anzu=
melden.
Das einzige Poſitive, was ſich aus der Note ergibt, iſt, daß
Frankreich die Verhandlungen nicht abbricht, ſondern weiterführen
will. Im Grunde genommen eigentlich eine Selbſtverſtändlichkeit,
ſchon um die Verantwortung für das Scheitern der
Abrüſtungs=
konferenz abzuwälzen. Das Ballſpiel über den Kanal kann alſo
einſtweilen fortgeſetzt werden.
Die eigentliche Entſcheidung iſt hinausgeſchoben. Vielleicht
ſteht damit in Zuſammenhang, wenn jetzt im Gegenſatz zu den
bis=
herigen Dispoſitionen davon geſprochen wird, daß der Sitzung des
Büros der Abrüſtungskonferenz am 10. April in Genf eine mehr
als nur techniſche Bedeutung zukommen ſolle. In Paris glaubt
man wenigſtens, daß möglicherweiſe in dieſer Sitzung bereits ein
Zeitpunkt für den Zuſammentritt der Konferenz ſelbſt — etwa
für Mai — ins Auge gefaßt werden ſoll. Aber auch bei dieſen
Ge=
rüchten handelt es ſich wohl nur um ein taktiſches Manöver. Es
wäre denkbar, daß Frankeich eine Sitzung erzwingen will, um den
Verſuch zu machen, eine Verſtändigung ohne Deutſchland oder gar
gegen uns zu erzwingen. Es wäre aber auch denkbar, daß
Frank=
reich nur die Hoffnungsloſigkeit aller weiteren Bemühungen zu
Protokoll nehmen laſſen will, um damit die ganze
Abrüſtungskon=
ferenz zum Auffliegen zu bringen. Aber das würde mit der
Hal=
tung, die Barthou bisher eingenommen hat, in einem gewiſſen
Widerſpruch ſtehen. Deshalb iſt die Drohung mit der
Abrüſtungskonferenz vorläufig wohl auch nur
ein Verſuch, um auf dieſem Umwege die
eng=
liſch=italieniſche Entſcheidung zu beeinfluſſen
und vielleicht die Londoner Unterhaltungen zu
ſtören, die eine Mittellinie zwiſchen dem
Mac=
donald=Plan und dem Muſſolini=Plan ſuchen
werden. Gerade das aber würde den Franzoſen unbequem ſein,
weil das wieder auf die konkreten Fragen hinüberleitet, wie ſie ſich
ſelbſt eine Abrüſtung denken und wieweit ſie einem
Rüſtungsaus=
gleich der Verteidigungswaffen für Deutſchland zuſtimmen
wür=
den. Barthou aber will den Boden der rein politiſchen Argumente,
auf dem er ſich ſicherer fühlt als bei ſachlichen
Auseinanderſetzun=
gen, nicht verlaſſen.
Daher hat Herr Barthou auch wieder die öſtlichen
Verbünde=
ten, die ſich ſchlecht behandelt fühlten und von Frankreich etwas
verlaſſen fühlten, herangezogen. Er will die Fäden wieder enger
erfolgen könnte. An amtlichen deutſchen Stellen weiß man von
der=
artigen Plänen noch nichts und Herr Barthou hat bisher auch
nicht zu erkennen gegeben, daß er auf eine unmittelbare
Aus=
ſprache mit der deutſchen Regierung wert legte.
Erſte Anordnung für den 1. Mai!
Im Gau Heſſen=Naſſau bin ich von dem Herrn
Reichs=
miniſter für Volksaufklärung und Propaganda im Einvernehmen
mit dem Gauleiter als
allein verantwortlich für die Geſtaltung und Durchführung
des Nationalen Feiertages des deutſchen Volkes am
1. Mai
beſtimmt worden.
Alle Einzelheiten der Programmgeſtaltung werden
von mir rechtzeitig durch Preſſe, Rundfunk und
Rund=
ſchreiben bekanntgegeben. Nur dieſe Anordnungen haben
Gültigkeit. Anregungen irgendwelcher Art ſind mir direkt
zu=
zuleiten.
Am 1. Maimarſchieren im Gau Heſſen=Naſſau
mindeſtens zwei Millionen auf. Die Kundgebung
wird an Größe und Geſchloſſenheit die mächtige des vergangenen
Jahres noch weit übertreffen. Ich erſuche daher alle zuſtändigen
Geſchäftsleute, ſich ſchon jetzt mit Hakenkreuzfahnen reſp. Stoff
zu Hakenkreuzfahnen genügend einzudecken, da jede deutſche
Familie im Gau Heſſen=Naſſau mindeſtens eine
Hakenkreuz=
fahne zeigen wird.
Alle zuſtändigen Geſchäfte haben mir umgehend die zur
Verfügung ſtehenden Großlautſprecher=Anlagen zu
melden. Dieſe Großlautſprecher=Anlagen dürfen zum 1. Mai
an niemanden vergeben werden ohne vorherige Fühlungnahme
mit den zuſtändigen Kreisleitern der NSDAP.
(gez.) Müller=Scheld. Gaupropagandaleiter
und Leiter der Landesſtelle Heſſen=Naſſau des
Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und
Propaganda.
Die veigliche Gleizeraang.
Eine zweike Befeſtigungsmauer in Angriff
genommen.
EP. Paris, 6. April.
Der Ausbau der belgiſchen Grenzverteidigung, der letzten
Endes auf Betreiben Frankreichs in dem heutigen Umfang
durch=
geführt wird, intereſſiert die franzöſiſchen diplomatiſchen und
mili=
täriſchen Kreiſe natürlich ſehr. Seitdem der Feſtungswall an der
franzöſiſchen Oſtgrenze fertiggeſtellt iſt, trieb man den belgiſchen
Freund zu beſonderem Eifer an. In den militäriſchen Kreiſen
Frankreichs verbarg man ſchlecht ſeine Ungeduld, als dieſe
Be=
feſtigungsarbeiten mangels Krediten nicht mehr recht vom Fleck
kamen und die belgiſche Regierung einige Mühe hatte, vom
Par=
lament immer neue Millionen für Rüſtungszwecke zu erhalten.
Dem „Matin” zufolge werden vom 1. Auguſt ab die
betonier=
ten Befeſtigungen in der Gegend von Vielſalm (ſüdlich von
Mal=
niedy) und Baſtogne ( an der luxemburgiſchen Grenze) von den
dafür beſtimmten Beſatzungen (Radfahrergrenzbataillonen)
be=
zogen werden. Die Beſatzung wird mit Maſchinengewehren, wie
überhaupt allen automatiſchen Waffen ausgerüſtet ſein. Die
bel=
giſche Provinz Luxemburg (Hauptſtadt Arlon) wird mehrere
beto=
nierte Unterſtände erhalten, die nach den Worten einer
verant=
wortlichen belgiſchen Perſönlichkeit aus dieſer Landſchaft ein „
wah=
res Weſpenneſt” machen. Die erſten Arbeiten für die Befeſtigungen
der Hochebene von Herve und Limburg ſind bereits vergeben
wor=
den. In der Zwiſchenzeit hat die Regierung die erſten „
freiwil=
ligen Deckungskorps” geſchaffen. Bereits 2000 Freiwillige haben
ſich nach den Angaben des „Matin” gemeldet. In den „
Verteidi=
gungsgebieten” von „Vielſalm, Baſtogne und Arlon ſollen fünf
Grenzeinheiten” eingeſetzt werden. Dieſe Einheiten beſtehen aus
Radfahrerbataillonen und Pionierabteilungen, Füſilier=
Regimen=
tern, Ardennenjägern und Maſchinengewehrabteilungen. In
je=
dem der drei Sektoren wird ein Ardennenjäger=Bataillon
ſtatio=
niert werden. Dieſen werden beigegeben: je eine Batterie 7,6 cm.
Haubitzen, je eine Batterie 4,7 cm. Kanonen auf Traktoren. In
Arlon wird außerdem noch eine Batterie 10,5 cm. Haubitzen,
ſo=
wie ein Geſchwader gepanzerter Flugzeuge ſtationiert werden. Bis
in alle Einzelheiten ſind für den Fall eines Alarmes die
Erfaſ=
ſungsmöglichkeiten des Deckungskorps durch die Sturmglocken
aus=
gedacht worden.
Die eigentlichen Befeſtigungsarbeiten ſind nach dem „Matin”,
was die erſte Linie von Arlon im Süden bis Mäſeyck im Norden
anbelangt, bis Ende dieſes Monats beinahe beendet. Die letztere
Stadt wird die bedeutendſte Garniſonſtadt an der Oſtgrenze
Bel=
giens werden. Mit dem Ausbau der zweiten Linie an der Mags
und bei Neufchateau iſt bereits begonnen worden. Die befeſtigten
Plätze längs des Verbindungskanals zwiſchen Schelde und Maas
werden nunmehr dauernd beſetzt und dementſprechend
hergerich=
tet werden.
Neubau des polniſchen Staakes.
Die neue Verfaſſung. — Die Kommunalpolitik.
Die Minderheikenftage.
Von
unſerem Warſchauer Sonderberichterſtattet.
Warſchau, im April.
Der Abſchluß des deutſch=polniſchen
Verſtändigungs=
abkommens und des polniſch=ruſſiſchen Nichtangriffspaktes haben
zu einer Entſpannung der außenpolitiſchen Lage Polens geführt,
die der polniſchen Regierung die Möglichkeit gibt, ſich
ver=
ſchiedenen der Löſung harrenden Fragen der Innenpolitik in
höherem Maße zuzuwenden. Die neue, vom Regierungsblock
ausgearbeitete und vom Seim am 24. Januar d. J. — dem
Tage der Unterzeichnung des deutſch=polniſchen Paktes —
an=
genommene Verfaſſung ſtellt die Grundlage für die Neuordnung
des polniſchen Staates dar. Noch hat dieſe Verfaſſung zwar
den Senat nicht paſſiert, aber es unterliegt keinem Zweifel, daß
ſie noch im Laufe dieſes Jahres, wenn nicht ſchon in den nächſten
Wochen, vom Parlament endgültig verabſchiedet werden wird.
Damit findet der erſte Abſchnitt der inneren Geſtaltung des neu
erſtandenen polniſchen Staates ſein Ende. Die im Jahre 1920
geſchaffene Verfaſſung des neuen Polen hat mit ihren
demo=
kratiſch=liberaliſtiſchen Grundſätzen den Anforderungen des
Lebens nicht ſtandgehalten. Die Zeit der ſogenannten „Seim=
Herrſchaft” war zwar ſchon mit der Eroberung der Mehrheit
durch den Regierungsblock, bei den letzten Wahlen, eigentlich
jedoch mit dem Tage, an dem der Marſchall Pilſudſki vor acht
„Jahren über die Poniatowſki=Brücke in Warſchau einzog,
be=
endet. Die neue Verfaſſung gibt dem Staatspräſidenten große
Machtbefugniſſe. Das Parlament bleibt zwar beſtehen, doch
wird dem Seim nur noch die Rolle einer Art Sicherheitsventil
für die in den noch beſtehenden politiſchen Parteien
auftreten=
den Spannungen und Strömungen zugeteilt. Der Senat, der
zu einem Drittel vom Staatspräſidenten ernannt und zu zwei
Dritteln von der „Elite” — einer beſonders um das
Staats=
wohl verdienten und mit beſtimmten Orden ausgezeichneten
Wählergruppe — gewählt wird, iſt in gewiſſem Sinne als
Hemmſchuh für etwa im Seim auftretende Neigungen zum
bekannten „liberum veto” gedacht.
Der Einfluß der gegenwärtigen Regierungskreiſe wird durch
dieſe Neuordnung jedenfalls für lange Zeit geſichert, die
bis=
herigen parlamentariſchen Schwierigkeiten verſchwinden und
die Regierung erhält freiere Hand für die Beſchäftigung mit
den weiteren ſchweren Problemen der inneren Politik des
Landes. Eines der wichtigſten davon iſt die
Selbſtverwal=
tung der Gemeinden. Anſtelle der vier verſchiedenen in
den einzelnen Teilgebieten geltenden Gemeindegeſetze iſt bereits
das Geſetz vom 23. März 1933 getreten, mit dem die
Gemeinde=
verwaltung einheitlich für ganz Polen geregelt wird. Auf
Grund dieſes Geſetzes wurden Neuwahlen vorgenommen, die
der Regierungspartei faſt überall den maßgebenden Einfluß
ſicherten. In einigen Wojewodſchaften ſtehen die Wahlen noch
aus, doch ſteht ein endgültiger Erfolg des Regierungslagers
kaum in Frage. Die neuen Gemeindeverwaltungskörper haben
ſchwere Aufgaben vor ſich, denn ſie ſollen die bei der
gegen=
wärtigen Wirtſchaftslage Polens in einem geradezu
kataſtro=
phalen Zuſtande befindlichen Gemeindefinanzen ordnen. Eine
ſchwere Aufgabe, wenn man bedenkt, daß nach Schätzungen
unterrichteter Kreiſe faſt 50 Prozent der mit 354 Millionen Zloty
veranſchlagten Gemeindeſteuern und =abgaben im Etatjahr
1933/34 nicht entrichtet worden ſind.
Ob im Zuge der Neuordnung der inneren Verhältniſſe auch
deſſen wundeſter Punkt, die Minderheitenfrage in
An=
griff genommen werden ſoll, läßt ſich nicht recht erkennen. Es
iſt zwar aus den Kreiſen des Regierungslagers wiederholt zum
Ausdruck gebracht worden, daß an eine Löſung dieſer Frage
gedacht werden muß, doch ſcheint man den hierzu führenden
richtigen Weg noch nicht gefunden zu haben. Offenſichtlich will
man auch hier, wie auf anderen Gebieten, die Zeit für ſich
arbeiten laſſen, um vielleicht durch Teillöſungen einer
grund=
ſätzlichen Bereinigung dieſer Frage vor der Hand enthoben zu
werden. Die deutſche Minderheit bereitet Polen zurzeit
die geringſte Sorge, zumal ihre loyale Einſtellung gegenüber
dem polniſchen Staate ernſtlich nie in Zweifel gezogen werden
konnte. Die nächſte Zukunft wird es zeigen, wie die Regierung
ſich zu den für das Leben der deutſchen Minderheit
entſcheiden=
den Fragen der Schulen, Büchereien. Vereine und
Genoſſen=
ſchaften und zur deutſchen Minderheitspreſſe einſtellen wird.
Viel ernſter und ſchwieriger iſt für Polen die Frage der
mit etwa 6 Millionen allein 20 Prozent der Geſamtbevölkerung
betragenden ukrainiſchen Minderheit. Man wünſcht
ſich in polniſchen Kreiſen, daß die Ukrainer ihre bisherige
oppo=
ſitionelle Haltung aufgeben und ihre weitere Politik mit den
Erforderniſſen des polniſchen Staates in Einklang bringen
möchten. Doch wurde bisher nicht der Verſuch gemacht, eine
folche Einſtellung durch Erfüllung auch nur der beſcheidenſten
Forderungen der Ukrainer herbeizuführen, und deshalb wird
die ukrainiſche Frage noch ſolange auf der Tagesordnung der
polniſchen Innenpolitik bleiben, bis man polniſcherſeits ſich
ent=
ſchließt, Grundlagen für ein friedliches Zuſammenleben der
beiden Völker innerhalb der Grenzen des polniſchen Staates
zu ſchaffen. Solange dies nicht der Fall iſt, wird Angriff und
Abwehr die Politik der einen und der anderen Seite beſtimmen.
Das gleiche gilt zurzeit auch für die politiſche Lage der
kleine=
ren Minderheiten, der Litauer und Weißruſſen.
Eine klare Entſcheidung und Löſung der Minderheitenfrage
iſt überdies durch ihre verſchiedenartigen Erſcheinungsformen
beſonders erſchwert. Nach dem für Polen verbindlichen
Minder=
heitenſchutzvertrag ſind bekauntlich auch die im ganzen Lande
zerſtreut wohnenden Juden als Minderheit anzuſehen. Man
fordert von den Juden, daß ſie ihr eigenes nationales
Inter=
eſſe in der Erhaltung eines ſtarken polniſchen Staates erblicken.
Man hat ihnen aber noch neuerdings auch unzweideutig zu
ver=
ſtehen gegeben, daß den immer deutlicher zutage tretenden
judenfeindlichen Strömungen im Volke Rechnung getragen
wer=
den muß, d. h. daß man die Juden weniger als bisher zu
öffentlichen Aemtern zulaſſen wolle. Die Gruvpe der ſich zum
Polentum bekennenden Juden iſt verhältnismäßig nicht groß,
Seite 2 — Nr. 95
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstäg, 7. April 1934
Die Tosah, ii ean Seffenrsaffag.
um ſo mehr tritt im öffentlichen Leben das jüdiſch=
national=
geſinnte Judentum in Erſcheinung. Aber auch dieſes weiß die
Zeichen der Zeit zu deuten und man darf annehmen, daß es
bereit iſt, der angeführten Forderung Rechnung zu tragen,
während es bisher, mehr als der Regierung lieb war, die
Politik der Minderheiten unterſtützt hat. Die bisherige
Minder=
heitenpolitik in Polen lief auf den Grundſatz hinaus, in Polen
dürften nur Polen regieren und die Minderheiten hätten ſich
damit abzufinden, daß ſie Gegenſtand der Verwaltung ſind, der
gegenüber ſie alle Pflichten übernehmen, ſelbſt aber keine Rechte
ausüben ſollen. Wenn auf dieſe Weiſe 40 Prozent der
Bevöl=
kerung Polens zu Staatsbürgern zweiter Klaſſe geſtempelt
wurden, ſo haben ſich daraus ſo ſchwere Unzuträglichkeiten für
das Staatsleben ergeben, daß ſich dieſer Zuſtand auf die Dauer
kaum aufrechterhalten laſſen dürfte. Die Minderheitenfrage wird
letzten Endes der Prüfſtein für die Staatskunſt der Männer
um Pilſudſki ſein. Mit der Oppoſition von rechts und links,
mit den in Polen nur illegal ſich betätigenden Kommuniſten
werden ſie fertig werden. Die Minderheitenfrage erfordert aber
weiſe Mäßigung, kluge Vorausſicht und den ehrlichen Willen,
ſie grundſätzlich zu löſen. Erſt wenn dies erfolgt iſt, wird der
Neubau des polniſchen Staates vollzogen ſein.
Reichspoſt und Reichsbahn in der
Arbeitsſchlacht.
Die beiden großen deutſchen Verkehrsinſtitute Reichspoſt
und Reichsbahn haben, wie verſchiedentlich ſchon gemeldet, auch
das Ihrige getan, um den Sieg in dem Kampf gegen die
Arbeitsloſigkeit herbeizuführen. Hierbei muß natürlich die
unmittelbare Mitwirkung durch Einſtellung neuer Arbeitskräfte
zurücktreten gegen die mittelbare Beſchaffung von
Arbeits=
gelegenheit durch Erteilung von Aufträgen an die deutſche
Wirt=
ſchaft. Aber auch die Anſtrengungen der beiden genannten
Inſtitute, ihren Beamten= und Arbeiterſtab zu erweitern, ſind
gemeſſen an der Geſamtzahl der bei den beiden Inſtituten
Tätigen nicht gering anzuſchlagen. So hat die Deutſche
Reichspoſt in der Zeit vom 1. Oktober 1933 bis 15. März
1934 2300 Kräfte neueingeſtellt. Es wird ihr vorausſichtlich
möglich ſein, bis zum 1. Juli 1934 weitere 1055 Arbeitskräfte
in Dienſt zu nehmen.
Die Deutſche Reichsbahn hat es ermöglicht, eine
er=
hebliche Anzahl von Arbeitskräften, die normalerweiſe bei
Be=
ginn des Winters zur Entlaſſung kommen, in Arbeit zu halten.
Es handelt ſich hier um 62000 für den Gleisbau angenommene
Sommerarbeiter. Außerdem hat die Deutſche Reichsbahn in
den vergangenen Wintermonaten 3 000 Anwärter für den
Be=
amtendienſt neueingeſtellt. Bis zum 1. Juli 1934 dürfte ſich die
Zahl der neueingeſtellten Anwärter für die Beamtenlaufbahn
um weitere 2200 erhöhen. Außerdem werden jetzt 1800
Lehr=
linge eingeſtellt und demnächſt 2000 Werkſtättenarbeiter und
8000 Arbeiter für den Gleisbau, ſo daß die Reichsbahn
ins=
geſamt im zweiten Vierteljahr 1934 rund 14000 Perſonen neu
beſchäftigen wird.
Erheblich iſt aber, wie geſagt, die Auswirkung der
Beſtellungen der beiden Inſtitute auf den Arbeitsmarkt.
Im Rechnungsjahr 1933 hat die deutſche Wirtſchaft von der
Deutſchen Reichspoſt Aufträge auf Lieferungen und
Lei=
ſtungen in der Höhe von 220 Millionen RM. erhalten.
Nach überſchläglicher Schätzung werden im zweiten
Viertel=
jahr 1934 weitere Aufträge von rund 53
Mil=
lionen RM. erteilt werden können. Infolge der Aufträge
der Deutſchen Reichspoſt konnte die deutſche Wirtſchaft vom
Auguſt 1933 bis Ende Januar 1934 rund 16 500 Leute
neu=
einſtellen und rund 3 500 Kräfte weiter beſchäftigen. Man wird
damit rechnen dürfen, daß zur weiteren Entwickelung des
Arbeitsbeſchaffungsprogramms der Reichspoſt in den nächſten
Monaten weitere 4 500 Kräfte neneingeſtellt und 12000
weiter=
beſchäftigt werden können
Bei der Deutſchen Reichsbahn beträgt das zuſätzliche
Arbeitsbeſchaffungsprogramm von Mitte 1933 bis Ende
1934 faſt 700 Millionen RM. In der Zeit vom
1. Oktober 1933 bis Mitte März 1934 wurden insgeſamt 230
Millionen RM. an Aufträgen abgewickelt. Auf das nächſte
Vierteljahr dürften vorausſichtlich 180 Millionen RM. entfallen
und auf den Reſt des Jahres 1934 276 Millionen RM. Man
darf damit rechnen, daß das geſamte zuſätzliche
Arbeitsbeſchaf=
fungsprogramm der Reichsbahn bis Ende 1934 300 000
Arbeits=
kräften Arbeit und Brot geſchaffen hat.
Zum Aufenkhalt des Reichsminiſters Röhm in Raguſa
EP. Belgrad, 6. April.
Die jugoſlawiſche Oeffentlichkeit verfolgt mit großem
Inter=
eſſe den Aufenthalt des Reichsminiſters Röhm in Raguſa. Röhm
erklärte heute Journaliſten, daß alle Gerüchte, die ſeinem
Aufent=
halt eine politiſche Bedeutung beimeſſen wollten, völlig aus der
Luft gegriffen ſeien. Er weile als einfacher Touriſt in Raguſa.
Die Durchorganiſakion
nach den neuen Richklinien der Parkei.
Lpd. Frankfurt, 6. April.
Das G.P.A. teilt mit:
Die ausſchließliche Machtſtellung der Partei im
national=
ſozialiſtiſchen Staat bringt es mit ſich, daß die NSDAP. bis
in das letzte Dorf und Haus ihre direkten Fühler ausſtrecken
muß. Der vor der Machtübernahme ſchon gut eingeſpielte
Apparat der Partei wurde nunmehr auf Veranlaſſung des
Gau=
leiters durch das Gau=Organiſationsamt einer ſcharfen
Ueber=
prüfung und Durchgliederung unterzogen. Die Neugliederung
und Durchorganiſation wurde ſoeben fertiggeſtellt. Danach bildet
die Partei im geſamten Gaugebiet ein nicht zu
durchſchlagen=
des Netz von Krefſen, Ortsgruppen, Stützpunkten, Zellen
und Blocks.
Demzufolge ergeben ſich für den Gau Heſſen=Naſſau folgende
intereſſante Zahlen:
Der Gau gliedert ſich in: 38 Kreiſe, 750 Ortsgruppen und
532 ſelbſtändige Stützpunkte, dieſe ſind wiederum eingeteilt in
2217 Zellen und 7979 Blocks.
Damit iſt das geſamte Gebiet des Gaues Heſſen=Naſſau
bis zum letzten bewohnten Haus politiſch erfaßt.
Die außer dem Gauleiter zur politiſchen Kontrolle und
Bearbeitung dazu eingeſetzten Hoheitsträger, Block= und
Zellen=
warte der Partei kommen zuſammen mit den den
Hoheits=
trägern beigegebenen Stabswaltern auf
23 753 Politiſche Leiter im Gau Heſſen=Naſſau.
Zu dieſen Politiſchen Leitern kommen außerdem hinzu:
5 423 Amtswalter der NSBO., die
135 000 NSBO.=Mitglieder betreuen, weiterhin
1762 Amtswalter der NS.=Hago, die
69 000 Hago=Mitglieder führen, außerdem im Gau Heſſen=Naſſau
1021 Amtswalter der NS.=Beamtenſchaft und
1227 Leiterinnen der NS.=Frauenſchaft, welche
36 000 Mitglieder umfaßt ferner
2 556 Amtswalter der NSV. mit
75 000 Mitgliedern.
Dieſe Zahlen zuſammen ergeben
33 165 Polikiſche Leiter und Amkswalker der Paikei
mit einer direkten Gefolgſchaft incl. Mitglieder der Partei ſelbſt
von 427 000 Volksgenoſſen.
Bei dieſen Zahlen ſind nicht berückſichtigt:
96 000 Mitglieder der HJ., JV. und BDM., und vor allem
die Kolonnen der SA. und SS.
Weiterhin ſind in dieſen Zahlen noch nicht enthalten die
vielen Hunderttauſende Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront,
die der NSBO. unterſtehen.
Im weſentlichen iſt bei dieſer Durchgliederung der Partei
zu beachten, daß nicht etwa der ſchematiſche organiſche Aufbau
das Maßgebliche iſt, ſondern eine damit vor allem in
Ver=
bindung gebrachte Auswahl von politiſchen Leitern, die nach
ſtrengen Geſichtspunkten vorgenommen wurde. Die Partei will
nur das beſte Menſchenmaterial in der Führung wiſſen und
wird ihre Führer und Unterführer durch unermüdliche
Schulungs=
arbeit zu einer Führerausleſe bringen, die die Gewähr bietet,
dem Volk für die Zukunft in jeder Beziehung Vorbild und
Beiſpiel an Pflichterfüllung und Diſziplin zum Wohle der
Ge=
ſamtheit zu ſein.
Sachverſtändigenbeiräke aus Handel und Handwerk.
DNB. Berlin, 6. April.
Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Staatsrat Dr. Ley,
hat mit den Arbeiten zur Aufſtellung der Vorſchlagsliſten aus
Handel und Handwerk den Führer der Reichsbetriebsgruppen
Han=
del und Handwerk in der Deutſchen Arbeitsfront beauftragt. Der
Führer der beiden Reichsbetriebsgruppen, Amtsleiter der NS.=
Hago, Dr. von Renteln, hat für jeden Treuhänderbezirk bereits
Beauftragte zur Durchführung dieſer Arbeit beſtimmt. Die
Be=
zirksbeauftragten der Reichsbetriebsgruppen Handel und
Hand=
werk ſind zurzeit im Begriff, im Benehmen mit den zuſtändigen
Organiſationen der Unternehmer, Kaufmannsgehilfen, Geſellen
uſw. innerhalb des Handwerks und Handels der betreffenden
Be=
zirke die Aufſtellung der Vorſchlagsliſten für die
Sachverſtändigen=
beiräte vorzunehmen, ſoweit hierfür die Arbeitsfront in Frage
kommt. Die Führung der Reichsbetriebsgruppen Handel und
Hand=
werk hat ſich ferner mit den zuſtändigen Spitzenorganiſationen in
Verbindung geſetzt, um einheitliche Richtlinien für eine
Zuſammen=
arbeit innerhalb der einzelnen Gruppen zu gewährleiſten.
In Ausführung der von dem Führer der Deutſchen
Arbeits=
front gegebenen Richtlinien für die Vorſchlagsliſten der
Sachver=
ſtändigen aus Handel und Handwerk hat der Amtsleiter der NS.=
Hago, Dr. von Renteln, für die 13 Bezirke der Treuhänder der
Arbeit folgende Beauftragte ernannt: Bayern: Pg. Roos=
Mün=
chen; Berlin=Bpandenburg: Pg. Dr. Hunke=Berlin; Heſſen:
Pg. W. G. Schmidt=Frankfurt a. :M.; Mitteldeutſchland: Pg.
Katzmann=Weimar; Niederſachſen=Bremen: Pg. Jens Müller=
Ol=
denburg in Oldenburg; Nordmark: Pg. Zimmermann=Schwerin=
Mecklenburg; Oſtpreußen: Pg. W. Magunia=Königsberg i. Pr.;
Pommern: Pg. Robert Schulz=Stettin; Rheinland: Pg. Schmidt=
Köln; Sachſen: Pg. Köhler=Dresden A.; Südweſtdeutſchland:
Pg. van Raay=Karlsruhe in Baden; Schleſien: Pg. Max Streit=
Breslau; Weſtfalen: Pg. C. Franke=Münſter i. W.
bis zum 1. Mai Mitglied der Arbeitsfronk.
DNB. Berlin, 6. April.
Der Leiter des Preſſe= und Propagandgamts der NSBO. und
Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Biallas, wendet ſich mit folgendem
Aufruf an alle Preſſe= und Propagandawarte der NSBO. und
DAF.: Der größte Teil des ſchaffenden deutſchen Volkes iſt heute
bereits in der Deutſchen Arbeitsfront organiſiert. Durch die
Bil=
dung der Reichsbetriebsgruppen hat die Arbeitsfront jene Form
gefunden, die, der organiſchen Gliederung der Wirtſchaft
ent=
ſprechend, dazu berufen iſt, die Führung der Menſchen in den
Be=
trieben zu übernehmen. Das Fundament der Arbeitsfront iſt die
Betriebsgemeinſchaft aus Arbeitern, Angeſtellten und
Unterneh=
mern. Um dieſe Grundlage zu ſchaffen, iſt es nötig, daß jeder
deutſche Unternehmer ſeinen Beitritt zur Deutſchen Arbeitsfront
erklärt. Alle Preſſe= und Propagandawarte der NSBO. und DAF.
werden deshalb aufgefordert, jede Möglichkeit der Propaganda zu
benutzen, um die deutſche Unternehmerſchaft reſtlos für die DAF. zu
gewinnen. Kein deutſcher Unternehmer darf mehr zögern, dem
Beiſpiel ſeiner Arbeiter und Angeſtellten zu folgen. Es geht um die
Verwirklichung der Volksgemeinſchaft!
Die Aufnahmeſperre zur Arbeitsfront iſt bis
zum 1. Mai aufgehoben, um ſo jedem Volksgenoſſen die
Möglichkeit zu geben, ſich in die Deutſche Arbeitsfront einzureihen.
Parteigenoſſen! NSBO.=Kameraden! Die Parole lautet: Jeder
Be=
triebsführer bis zum 1. Mai Mitglied der Arbeitsfront!
Anordnung über den Sitz der Ehrengerichte.
Auf Grund der Dritten Verordnung zur Durchführung des
Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit hat der
Reichs=
arbeitsminiſter im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter der
Juſtiz als Sitz der Ehrengerichte die Orte beſtimmt, an denen die
Treuhänder der Arbeit ihren Hauptſitz haben.
Aufruf an die deutſche Wirkſchaft.
Der Reichswirtſchaftsminiſter und der Reichsarbeitsminiſter
erlaſſen anläßlich des bevorſtehenden Berufswettkampfes
nach=
folgenden
Aufruf an die deutſche Wirtſchaft!
Der von der Deutſchen Arbeitsfront und der
Reichsjugend=
führung in der Zeit vom 9. bis 15. April 1934 veranſtaltete
Reichs=
berufswettkampf der deutſchen Jugend verdient, mit allen Kräften
unterſtützt zu werden. Von der beruflichen Ertüchtigung des
Nach=
wuchſes hängt im weſentlichen der Erfolg unſeres Kampfes um
den Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft ab. Gerade durch
die=
ſen Berufswettkampf wird die deutſche Jugend mit beſonderem
Nachdruck auf die Bedeutung guter fachlicher Ausbildung
hinge=
wieſen. Daraus werden der deutſchen Wirtſchaft unmittelbar und
mittelbar ideelle und materielle Vorteile erwachſen. Deshalb
er=
ſcheint es nicht unbillig, wenn auch die deutſche Wirtſchaft zu
ihrem Teile an der erfolgreichen Durchführung des
Reichsberufs=
wettkampfes mithilft. Es wird erwartet, daß den Teilnehmern
des Berufswettkampfes die hierzu notwendige Freizeit gewährt
wird. Soweit dadurch Lohnausfälle eintreten ſollten, iſt
Gelegen=
heit zu bieten, daß die ausgefallene Arbeitsleiſtung zu einer
an=
deren Zeit nachgeholt werden kann.
Der Reichsarbeitsminiſter
Der Reichswirtſchaftsminiſter
i. V.: (gez.) Dr. Krohn.
i. V.: (gez.) Dr. Poſſe.
X
Ein Jahr
„Reichsverband Deutſche Bühne‟.
Rückblick und Ausblick.
Von Carl Maria Holzapfel, Reichsleitung der Deutſchen Bühne.
In dieſen Tagen jährt ſich der Gründungstag des
Reichs=
verbandes „Deutſche Bühne” e. V. Mit dem Rhythmus des
Wachstums der Nation iſt das Wachstum der „Deutſchen
Bühne” eng verknüpft. Heute iſt aus dem Reichsverband eine
machtvolle Organiſation geworden, die 750 Ortsgruppen mit
einer Million Mitglieder umfaßt. Der Reichsverband hat zwar
Volksbühne und Bühnenvolksbund um= und eingeſchmolzen, er
hat aber ihre Erbſchaft nicht angetreten; denn im Gegenſatz
zu dieſen Organiſationen einer verklungenen Epoche entſpringt
der Sinn der „Deutſchen Bühne” einer weltanſchaulichen, im
Nationalſozialismus verankerten Idee vom deutſchen Theater,
vom Sinn und Weſen deutſcher Kultur überhaupt. Darum hat
die „Deutſche Bühne” niemals ihr Ziel in einer toten
Beſucher=
organiſation geſehen, die ihren Mitgliedern verbilligte
Theater=
karten vermittelt, ſie wird immer dieſen weſentlichen
Grund=
ſatz zum Leitgedanken aller Arbeit in der Zentrale wie in der
kleinſten Ortsgruppe machen: den Willen des Führers zu
er=
füllen, der den tiefſten Sinn der nationalſozialiſtiſchen
Be=
wegung in der Seelenwandlung und der völligen Neugeburt
des deutſchen Menſchen ſieht. Es ſei kurz daran erinnert, daß
der Reichsverband „Deutſche Bühne” aus dem Kampfbund für
Deutſche Kultur hervorgegangen iſt, der 1929 von Alfred
Roſen=
berg gegründet wurde. Im Kampfbund ſchuf der vom Führer
mit der weltanſchaulichen Schulung des Volkes betraute
Reichs=
leiter des Kampfbundes ſchon damals die Vorausſetzung
da=
für, daß ein nationalſozialiſtiſcher Kulturwille gleich mit der
Machtergreifung wirkſam werden konnte. In dieſem
Kampf=
bund wurde ein Jahr nach der Gründung die Theaterabteilung
aufgebaut, aus der dann im März 1933 der Reichsverband
„Deutſche Bühne” gegründet wurde, in deſſen
Gründungs=
urkunde wir alle führenden alten Kämpfer der Bewegung
ver=
feichnet finden. Alfred Roſenberg hat mit der Führung des
ſteichsverbandes Dr. Walter Stang beauftragt.
Eine der wichtigſten organiſatoriſchen Aufgaben:
Durch=
brechung der örtlich abgeſchloſſenen Vereinsform, wie ſie bei
den früheren Organiſationen üblich war. Einführung der
Reichsmitgliedskarte. Künftig ſoll klar herausgeſtellt werden,
daß der Reichsverband „Deutſche Bühne” umfaßt: die große
kulturpolitiſche Regelung für die Erneuerung des Theaters; die
örtlich vereinmäßig ſelbſtſtändigen Körperſchaften zur Durch=
führung der Veranſtaltungen. — Der Geiſt der Bewegung wird
durch Schulung, Einführungsabende, Vorträge uſw. an jedes
einzelne Mitglied herangetragen. Ein Abkommen mit dem
amt=
lichen Preußiſchen Theaterausſchuß beſtätigt, daß der geſamte
organiſierte Theaterbeſuch (im Bereich Preußens) durch die
„Deutſche Bühne” erfolgen ſoll. Aus dieſem Grunde wird das
Kartenzuteilungsſyſtem in folgenden Gruppen aufgelockert: Form
des bisherigen Abonnements; Gruppe zu volkstümlichen
Staffel=
preiſen und eine ſozial betonte Gruppe, die den Volksgenoſſen,
die keine Einkommenſteuer zahlen, zugänglich ſein ſoll.
Das bisherige Abonnement ſoll nach Möglichkeit eingebaut
werden, ſoweit nicht wirtſchaftliche Gründe einzelner Theater
dagegen ſprechen. Zahl der Gaugruppen: 31; Zahl der
Orts=
gruppen 750; darunter 88 mit einer Mitgliederzahl von 1000
bis 20 000. Geſamtmitgliederzahl rund 700 000, außerdem 300000
Jugendliche. Im erſten Jahr des Beſtehens wurden ca, zehn
Millionen Reichsmark den Theatern im Reich durch die Deutſche
Bühne zugeführt.
Durch eine Vereinbarung mit der Reichsleitung der Partei
wurde der „Deutſchen Bühne” die Pflege des kulturell
wert=
vollen Films übertragen. Es iſt das Beſtreben der Deutſchen
Bühne”, innerhalb der beſtehenden Beſucherorganiſation die
Mitglieder zu ſammeln, die ſich für den Beſuch einer Reihe von
Kulturfilmvorführungen verpflichten. Da die Vereinbarung mit
der Partei erſt im Oktober v. J. zuſtande kam, konnte die
Ab=
teilung „Deutſche Filmbühne” nur Vorarbeiten für die
nächſte Spielzeit treffen. Sie hat in Berlin die Arbeit begonnen
mit dem Film „Was iſt die Welt?” deſſen Uraufführung volle
Anerkennung in der Oeffentlichkeit gefünden hat. Mit dem
Reichsverband für Konzertweſen hat der Reichsverband „Deutſche
Bühne” eine Vereinbarung getroffen, auf Grund deren in allen
Orten im Reich das Konzertleben in geſundere Bahnen gelenkt
wird. Ueberall da, wo Konzertvereinigungen exiſtieren, ſollen
dieſe möglichſt zuſammen mit der „Deutſchen Bühne” die
Volks=
genoſſen für regelmäßigen Konzertbeſuch gewinnen. Ueberall da,
wo eine Konzertvereinigung” (Beſucherorganiſation) nicht
exi=
ſtiert, wird die „Deutſche Bühne‟ Trägerin des
Konzert=
lebens ſein.
Die Abteilung „Deutſche Jugendbühne” wurde im
Septem=
ber v. J. gegründet. Schirmherr iſt Reichsjugendführer Baldur
von Schirach. Sie hat in einzelnen Ortsgruppen mehr
Jugend=
liche erfaßt, als dieſe Ortsgruppe erwachſene Mitglieder zählt.
Heute iſt die Zahl 300 000 erheblich überſchritten. In
Olden=
burg, Sachſen und Preußen iſt durch Verfügung der Miniſterien
ein einträchtiges Zuſammenarbeiten mit den Schulen
ſicherge=
ſtellt. Die Ortsgruppe Berlin hat beiſpielsweiſe in den letzten
Monaten rund 60 000 Jugendliche in das Preußiſche Theater
der Jugend geführt. Das Puppenſpiel und Laienſpiel iſt in den
Aufgabenbereich der Jugendbühne mit Erfolg einbezogen. Die
deutſche Jugend früh für den regelmäßigen Theaterbeſuch zu
er=
ziehen, iſt die nationalſozialiſtiſche Aufgabe ,der „Deutſchen
Jugendbühne‟
Der Reichsverband hat eine Preſſeſtelle, die mit der
Parteipreſſe, den Nachrichtendienſtſtellen und der Preſſe im Reich
engſtens zuſammenarbeitet. Darüber hinaus hat der
Reichsver=
band drei eigene Preſſe=Organe: „Die illuſtrierte deutſche
Bühne‟, „Die deutſche Bühnenkorreſpondenz”, „Bauſteine zum
deutſchen Nationaltheater‟. Die Zeitſchrift „Illuſtrierte
Deutſche Bühne” iſt das Mitteilungsblatt, das als
wich=
tiges Bindeglied zwiſchen Mitglied und Reichsverband
auf=
gefaßt werden muß. Hier wird in Schrift und Bild der Einzelue
aufnahmebereit gemacht für die Beſtrebungen des
Reichsver=
bandes. In dieſer Zeitſchrift wird ein Ueberblick über das
ſtäu=
dige Wachstum und, unterhaltend und fachkritiſch, ein Ueberblick
über Aufführungen im Reich vermittelt. Aus einzelnen bisher
erſchienenen Sondernummern iſt die Arbeit der „Deutſchen
Bühne” in einzelnen Landſchaftsgebieten beſonders deutlich zu
erkennen. (Siehe Sonderheft: Weſtfalen, Niederſachſen, Schleſien.)
Zur Reichstheaterwoche in Dresden vom 27. Mai bis 3. Juni
erſcheint ein Sonderheft, das auf Sachſen abgeſtimmt iſt in
einer Auflage von zirka 150 000 Exemplaren. (Regelmäßige
Durchſchnittsauflage z. Zt. zirka 80 000.)
Die „Deutſche Bühnenkorreſpondenz” bringt
Berichte über Erſt=, Ur= und Neuaufführungen, die ſie im
nationalſozialiſtiſchen Sinne beurteilt. Sie iſt das einzige
nationalſozialiſtiſche Theater=Korreſpondenzblatt und ſomit ein
Kampfinſtrument, das für Theater und Preſſe unentbehrlich iſt.
In den „Bauſteinen zum deutſchen
National=
theater” wird der Spielplan kritiſch erläutert, ſtändig
über=
wacht und beratend vorgeſchlagen. Für alle drei Zeitſchriften
des Reichsverbandes zeichnet als Herausgeber Dr. Walter Stang.
Das Dramaturgiſche Büro wurde kurz nach
Grün=
dung des Kampfbundes ins Leben gerufen. Seine Aufgabe iſt
es, durch ſcharfe Kritik und poſitive Förderung alle
volks=
fremden Werke aus den Spielplänen auszumerzen und dem
volksverbundenen deutſchen Bühnenſtück die nötige Beachtung
zu erringen. Zahl der bisher geprüften, ungedruckten Manuſkripte
zirka 1500; der gedruckten Manuſkripte zirka 1000.
Kunſt und Charakter ſind untrennbar verbunden. Aus diefem
Grunde wurde das theaterpolitiſche Archiv gegründet,
das die in Deutſchland tätige Künſtlerſchaft in bezug auf ihre
Abſtammung, ihre deutſche oder undeutſche Geſinnung,
ins=
beſondere auch hinſichtlich ihrer künſtleriſchen Fähigkeit ſtändig
überprüft.
Der DeutſcheBühnenvertrieo iſt der erſte
national=
ſozialiſtiſche, d. h. kämpferiſche Bühnenvertrieb, der ſich anfangs
Samstag, 7. April 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bulgariſcher Staaksbeſuch in Berlin.
Staaksbeſuch des Miniſterpräſidenken Muſchanow.
* Im bulgariſchen
Parla=
ment iſt es dieſer Tage zu
einer ſehr intereſſanten
De=
batte gekommen, in deren
Mittelpunkt das
bulgariſch=
deutſche Verhältnis ſtand.
Von einem Abgeordneten
iſt Kritik an dem
Verhal=
ten der Sofioter offiziellen
Stellen Deutſchland
gegen=
über geübt worden. Es
wurde bemängelt, daß die
maßgebenden bulgariſchen
Staatsmänner es bisher
immer vorgezogen haben,
um Berlin einen Bogen zu
ſchlagen. Dafür wurde
Kö=
nig Boris, der kürzlich in
der Reichshauptſtadt weilte,
lebhafter Beifall gezollt.
Es wurde begrüßt, daß
Miniſterpräſident Muſcha=
Nicolas Muſchanow.
now, der demnächſt nach
London nach Paris reiſt,
gen Ende des Monats auch in Berlin abſteigen will.
— Wir freuen uns, daß nun auch der bulgariſche
Bundesgenoſſe aus dem Weltkrieg ſich nicht
mehr um die Einwirkungen fremder Mächte
küm=
mert, ſondern ſich durch nichts abhalten läßt, die
alten freundſchaftlichen Beziehungen zu
Deutſch=
land wieder aufleben zu laſſen. Bulgarien hat viele
Jahre hindurch ein Daſein im Verborgenen geführt. Es hat ſich
aus allem Streit auf dem Balkan herausgehalten. Es iſt
viel=
fach umworben worden, aber doch ſeinen neutralen Weg
gegan=
gen. Daß man ihm namentlich auf wirtſchaftlichem Gebiet
beſon=
ders von Paris her alle möglichen Verſprechungen gemacht, aber
nicht gehalten hat, ergab ebenfalls die oben erwähnte Ausſprache
im bulgariſchen Parlament.
Wir können es verſtehen, wenn man in Sofia dazu
über=
geht, ſelbſt nach Möglichkeiten für eine Ueberwindung der
wirtſchaftlichen Notlage zu ſuchen. Bulgarien iſt
wirt=
ſchaftlich mit Deutſchland ſehr eng verbunden. Baut es ſeine
Handelsbeziehungen aus, dann kann es nur profitieren. Der
bulgariſche Miniſterpräſident wird bei ſeinem
Beſuch in Berlin ſicherlich auch wirtſchaftliche
Fragen zur Erörterung ſtellen. Man muß allerdings
abwarten, ob er irgend welche Vorſchläge mitbringt, wie ſie
aus=
ſehen und welche Wege zu beſchreiten ſind, um das
Wirtſchafts=
band weiter zu ſtärken. Bezeichnend iſt aber auf jeden Fall, daß
Bulgarien uns gegnüber aus ſeiner Reſerve heraustritt, und daß
ſein Miniſterpräſident der Reichsregierung einen offiziellen
Be=
ſuch abſtattet. Man hat auch in Sofia eingeſehen, daß
Deutſch=
land das einzige Land iſt, von dem die Völker auf dem Balkan
wirtſchaftlich wirklich etwas zu erwarten haben. Dieſe
Erkennt=
nis hat ſich in letzter Zeit in Ungarn, Südſlawien und Rumänien
beſonders gefeſtigt und hat zu einem Handels=Zuſatzabkommen
mit Ungarn geführt, während mit Südſlawien neue
Handels=
vertragsverhandlungen einen recht günſtigen Verlauf nehmen.
Auch in Rumänien wächſt die Stimmung für eine
Kursſchwen=
kung uns gegenüber, woraus ſich ergibt, daß die Vernunft
auf dem Balkan wieder zum Durchbruch kommt,
wenn ſie auch bei einem Donauſtaat vorläufig „noch zu
ver=
miſſen iſt. Aber hier iſt es allein die Regierung, die nach
an=
derer Richtung hin Anlehnung ſucht, obwohl ſie ſelbſt weiß, daß
auf die Dauer die wirtſchaftliche Verſtändigung mit Deutſchland
unausbleiblich iſt.
Nr. 95 — Seite 3
Saften in Sewegang.
Engliſche Demonſtrakion im Pazifik gegen Japan. — Großer Rundflug engliſcher Milikär=Luftgeſchwader.
Neuer Vormarſch japaniſcher Kräfte in Nordchina. — Tibelaniſche Truppen im Angriff gegen Südweſtchina.
Zwiſchen Singapore-Tokio-Nanking.
Die japaniſche Preſſe hat einen großen Feldzug gegen die
weiteren Befeſtigungsarbeiten auf dem engliſchen
Flottenſtütz=
punkt Singapore eingeleitet, und verlangen ſtürmiſch, daß dieſer
Stützpunkt der engliſchen Herrſchaft im Fernen Oſten von der
Bildfläche verſchwinde. Dieſe Station liege zwar außerhalb der
Zone, die auf Grund des Waſhingtoner Abkommens für
Feſtungsbauten gezogen iſt, ihr Vorhandenſein ſtöre aber den
Geiſt dieſer Vereinbarung. Die Engländer haben früher ſchon
alle diesbezüglichen japaniſchen Angriffe mit Ruhe zu ertragen
gewußt, ſo daß ſie ſich auch jetzt nicht ſonderlich aufregen,
ſondern die Pläne durchführen, die auf der Konferenz von
Singapore kürzlich beſchloſſen wurden.
Bezeichnend für die Verhältniſſe im Pazifik iſt aber eine
Meldung der „Times”; darnach wird ein großes
bri=
tiſches Flugbootgeſchwader Singapore
ver=
laſſen, um einen 6400 Kilometer langen
Rund=
flug zu unternehmen, der ſich über 5 Wochen
erſtrecken und von Borneo über die Philippinen
nach Hongkong gehen ſoll. Auch die portugieſiſchen
und franzöſiſchen Beſitzungen ſollen beſucht
werden. Offenbar, um den Völkern im Fernen Oſten, vor
allem aber den Japanern zu zeigen, daß in Singapore recht
beachtliche Luftſtreitkräfte ſtehen. Man will den Völkern
demon=
ſtrativ die Leiſtungsfähigkeit dieſer Geſchwader vor Augen
führen. Wir haben es alſo mit einer Antwort der Engländer
auf die japaniſchen Forderungen, die Feſtungswerke von
Singapore zu ſchleifen, zu tun. Der Rundflug ſoll aber auch
gleichzeitig eine beruhigende Wirkung auf die Niederländiſchen
Beſitzungen und für Auſtralien ſein, die ſich unausgeſetzt durch
Japan bedroht fühlen.
Die neueſte Entwicklung im Fernen Oſten zeigt jedoch, daß
die Japaner nicht — oder noch nicht — daran denken, auch nach
dem Süden vorzuſtoßen. Sie wollen zunächſt auf dem Kontinent
ihr politiſches Geſchäft in Ordnung bringen. Das
Expedi=
tionskorps gegen Kalgan hat ſich in Bewegung
geſetzt. Damit ſind die Ereigniſſe eingetreten, mit denen
man feit längerer Zeit rechnete und die auch in Nanking
große Nervoſität ausgelöſt haben. Unbekümmert um die
Verhandlungen wegen der Anerkennung Mandſchukuos durch
die Nanking=Regierung iſt man in Nordchina daran gegangen,
den Machtbereich weiter auszudehnen.
Gleichzeitig wird bekannt, daß auch von Tibet her für
China mit recht unerquicklichen Situationen
zu rechnen iſt. Schon vor einiger Zeit ging die Meldung
durch die Preſſe, daß tibetaniſche Freiſchärler bis
Yünan vorgedrungen ſeien. Dieſe tibetaniſchen
Frei=
ſcharen ſollen mit Turkmenen in Oſt=Turkeſtan in
Verbindung ſtehen. Jetzt wird aus Peking berichtet, daß
tibetaniſche Truppen zuſammengezogen werden, um den von
tibetaniſchen Prieſtern gepredigten „Heiligen Krieg gegen
China” zu beginnen.
Faſt ſieht es ſo aus, als ob zwiſchen dem Vormarſch auf
Kalgan im Norden und dem geplanten tibetaniſchen Feldzug
nach dem Südweſten Chinas ein innerer
Zuſammen=
hang beſteht. Es iſt ja auch nicht unbekannt geblieben, daß
die japaniſche Diplomatie in Zentralaſien, in Weſtchina und
Tibet, überall recht rührig am Werke iſt. Wenn nicht alles
täuſcht, ſtehen wir am Beginn eines neuen Abſchnittes nicht
unintereſſanter Entwicklungen in Aſien.
ſämtliche chineſiſchen Staatsbehörden angewieſen, ihn ſofort zu
ver=
haften, da er nach dem Geſetz chineſiſcher Staatsangehöriger ſei und
Hochverrat gegen die chineſiſche Republik begangen habe. Um
wei=
tere politiſche Verwicklungen zu vermeiden, bittet die chineſiſche
Regierung die japaniſchen amtlichen Stellen, Kaiſer Puyi in ſeinem
eigenen Intereſſe von einer Reiſe nach China abzuraten.
Die großen amerikaniſchen Flotkenmanöver.
EP. New York, 6. April.
Das im Pazifiſchen Ozean ſtationierte Gros der
amerikani=
ſchen Flotte wird in der Zeit vom 9. April bis 10. Mai große
Manöver abhalten, an denen etwa hundert Kriegsſchiffe und über
300 Flugzeuge teilnehmen werden. Die Manöver ſetzen ſich aus
einer ganzen Reihe von Einzelmanövern zuſammen, wie ſie in
der Geſchichte der amerikaniſchen Flotte ohne Beiſpiel daſtehen.
Die Poſitionen werden immer wieder gewechſelt, die Taktik
dau=
ernd geändert werden. Die Flotte wird ſich dabei der pazifiſchen
Küſte entlang nach dem Panamakanal wenden, dieſen durchfahren
und im karibiſchen Meer vom 5. bis 10. Mai ſich die Hauptſchlacht
liefern. Daran wird auch das Luftſchiff „Macon” teilnehmen.
Nach Beendigung dieſer Manöver wird die Flotte nach New York
fahren, wo Rooſevelt zu einer Begrüßung erſcheinen und eine
Parade abnehmen wird.
Die arabiſchen Verwicklungen.
EP. Jeruſalem, 6. April
Angeſichts des drohenden Krieges zwiſchen Ibn Sand und
dem Imam des Jemen macht ſich unter den Arabern des Hedſchas
ſteigende Unruhe bemerkbar. Aus Mekka eintreffende
Meldun=
gen geben der Befürchtung Ausdruck, daß die Stämme der
Hedſchas im Falle eines Krieges den Truppen Ibn Sauds in
den Rücken fallen würden. — Die Verhandlungen zwiſchen Mekka
und Saana, der Hauptſtadt des Jemen, ſind noch immer im
Gange, doch beſteht hier die Befürchtung, daß der Krieg noch in
dieſer Woche erklärt werden wird, da die Ausſichten auf eine
Einigung ſehr gering ſind. Inzwiſchen ziehen ſich die Jemen=
Truppen langſam aus dem umſtrittenen Grenzgebiet zurück und
kommen dadurch ihrer Operationsbaſis immer näher, während
die ihnen nachrückenden Truppen Ibn Sauds ſich immer weiter
von ihren Stützpunkten entfernen.
gegen die Nolverordnungen Doumergues.
EP. Paris, 6. April
In verſchiedenen öffentlichen Aemtern kam es heute zu
Pro=
teſtkundgebungen der Beamten gegen die Sparmaßnahmen der
Regierung. So verſammelten ſich mittags in der Telephonzentrale
Grenelle etwa hundert Beamte und riefen: „Streik! Streik!” und
„Nieder mit Tardieu!‟ Die Polizei konnte die Kundgeber ohne
weitere Zwiſchenfälle zerſtreuen. In verſchiedenen Pariſer
Steuer=
ämtern kam es ebenfalls zu kleineren Zuſammenrottungen, wobei
Proteſtentſchließungen gegen die vorgeſetzten Behörden,
angenom=
men wurden. In der Zoll= und Waſſer=Verwaltung forderten die
Angeſtellten die Beibehaltung der alten Löhne.
Der „fliegende Menſch” in Rußland.
Pazifiſten als Akkionäre einer Waffenfabrik.
* Brüſſel, 6. April. (Priv.=Tel.)
Durch den Zuſammenbruch einer Sozialiſtiſchen Arbeiterbank
iſt in Belgien eine große Zahl kleiner Leute auf das
empfind=
lichſte geſchädigt worden. Dieſe Arbeiterbank war eine
Grün=
dung der belgiſchen Sozialiſten. Wie ſich jetzt herausſtellt, hat
die Bank faſt ihr geſamtes Kapital in Aktien der franzöſiſchen
Waffen= und Munitionsbank Kuhlmann angelegt. Die
rechts=
ſtehende Preſſe begleitet dieſe Enthüllung, wie nicht anders zu
erwarten, mit ſpöttiſchen Bemerkungen in Fülle. Es iſt in der
Tat auch mehr als einzigartig, daß die Vertreter einer Richtung,
die den Krieg bekämpft, ihr anvertraute Gelder für die
Herſtel=
lung von neuen Kriegswaffen benutzt.
Puyi will nach China reiſen.
DNB. Peking, 6. April.
Von japaniſcher amtlicher Seite ſind die chineſiſchen Behörden
in Peking davon verſtändigt worden, daß der mandſchuriſche
Kai=
ſer Puyi die Abſicht habe, die Gräber ſeiner Vorfahren in
Malan=
jui nördlich von Peking aufzuſuchen. Die japaniſchen Behörden
verlangen von den chineſiſchen Behörden die abſolute
Gewähr=
leiſtung eines ſicheren Geleites für den mandſchuriſchen Kaiſer,
widrigenfalls die japaniſchen Behörden ſelbſt die Schutzmaßnahmen
für den mandſchuriſchen Kaiſer übernehmen werden.
Die chineſiſche Regierung erklärte, für den Fall, daß Kaiſer
Puyi ſeinen Plan, nach China zu reiſen, ausführen ſollte, ſeien
OE. Moskau, 6. April.
In Moskau fand dieſer Tage auf Initiative der ſtaatlichen
Geſellſchaft für den chemiſchen Luftkrieg „Oſſoaviachim” eine
Kon=
ferenz ſtatt, auf der das Problem des „fliegenden Menſchen”
be=
ſprochen wurde. An der Löſung dieſes Problems arbeiten
zur=
zeit 70 ruſſiſche Gelehrte, Ingenieure und Flieger, und zwar in
engem Kontakt mit der Kriegsfliegerakademie. Auf der
Kon=
ferenz wurde die Meinung vertreten, daß die Löſung des
Pro=
blems durchaus im Bereich des Möglichen liege. Es handelt ſich
dabei um einen Apparat, der zunächſt den Namen „Luftfahrrad”
tragen ſollte und der vom Piloten nur durch Muskelkraft in der
Luft vorwärts bewegt werden ſoll. Mit dem Bau des Apparats,
der jetzt der „fliegende Menſch” genannt werden ſoll, wird
dem=
jächſt begonnen werden.
nur ſchwer gegen jene Bühnenverlage durchſetzen konnte, die,
in jüdiſchen oder pſeudo=jüdiſchen Händen, mit ihrem ganzen
Preſſeanhang die Neugründung totſchwiegen. Während noch am
Schluß der Spielzeit 1932/33 nur vier Theater=Werke des
Bühnenvertriebes ſpielten, lagen am 21. Februar 1934 mit
63 Theatern Abſchlüſſe auf ſechzehn Werke vor.
Der Reichsverband hat ſeinen Aufbau ohne jede Reichs=
und Staats=Subvention vollzogen. Was das heißt, erkennt man
daran, daß die früheren Beſucherorganiſationen Jahreszuſchüſſe
der genannten Stellen zu verzeichnen hatten, die oft eine halbe
Million ausgemacht haben. Wenn die Reichsverbandsleitung
trotzdem den Verband ſo aufbauen konnte, iſt das der
unermüd=
lichen Arbeit und der opferwilligen Hingabe an die Idee ſeitens
aller Angeſtellten zu verdanken. Der Reichsverband ſteht heute
ſchuldenfrei da.
Aus dieſem Bericht iſt die Leiſtung des Reichsverbandes
„Deutſche Bühne” zu erkennen. Es iſt nur eine Frage der Zeit,
wann der Reichsverband, auf dieſem Fundament aufbauend,
zu jener umfaſſenden Bedeutung gelangt, die eine
national=
ſozialiſtiſche Kulturgemeinde zur Vorausſetzung haben
muß. Wer ſich über Weſen und Ziele tiefer unterrichten will,
leſe im Aprilheft der „Illuſtrierten Deutſchen Bühne” den
Auſ=
ſatz „Ein Jahr Reichsverband Deutſche Bühne” von Dr. Walter
Stang, dem das überragende Verdienſt am Erfolg dieſes erſten
Jahres zukommt. Wer ſich unterrichten will, wie die
Stadt=
verwaltungen „Die kulturelle und wirtſchaftliche Bedeutung des
Reichsverbandes Deutſche Bühne” einſchätzen, der fordere vom
Reichsverband, Berlin NW 7, die gleichnamige Schrift an, in
der die Urteile wiedergegeben ſind.
Der Reichsverband „Deutſche Bühne” iſt ſich darüber klar,
daß das gewaltige Ziel der Erneuerung und Wiedergeburt des
Einzelnen nicht in einem Jahr erreicht werden kann. Darum
wird er im Kampf nicht erlahmen, kompromißlos bleiben, das
Erreichte ausbauen, vertiefen und ſo Jahr für Jahr die Miſſion
vollenden, die ihm überantwortet wurde. Der Reichsverband
wird das um ſo ſicherer erreichen, als er unter Führung von
Alfred Roſenberg und Leitung von Dr. Walter Stang jene
Richtung verbürgt, die den Sieg in ſich ſchließt.
Der Tonfilm im Handkoffer. — Eine wichtige Neuerung auf
Gebiete der Kinematographie. Die Landesfilmſtelle Südweſt
NSDAP in Frankfurt a. M. veranſtaltete zuſammen mit der
a mehrere Schmaltonfilm=Vorführungen mit dem neuen
Agfa=
maltonfilm=Movector. Mit dem Erſcheinen dieſes Projektors
ffnen ſich große Möglichkeiten. Es iſt jetzt möglich, ohne jede
hr, ohne die Notwendigkeit einer Vorführkabine und ohne
rhandenſein eines geprüften Vorführers jederzeit
Tonfilmvor=
rungen zu veranſtalten, wobei man ſich mit dem faſt
geräuſch=
arbeitenden Projektor unbedenklich ſogar mitten unter den
hauern aufbauen kann. Das ganze Vorführgerät iſt bequem in
fern unterzubringen und außerordentlich raſch betriebsfertig.
Filmprogramm für einen Abend iſt, da Schmalfilm nur zwei
Zum 50. Todeskage Emanuel Geibels.
Das Sterbehaus des Dichters in Lübeck. Unten rechts: Das
Porträt des Dichters nach einem zeitgenöſſiſchen Stich.
Am 8. April jährt ſich zum 50. Male der Todestag des Dichters
Emanuel Geibel, des feinſinnigen Lyrikers und Vorkämpfers des
großdeutſchen Gedankens. Geibel wurde im Jahre 1815 in Lübeck
geboren, lebte längere Zeit in Athen, kehrte dann nach
Deutſch=
land zurück, wo er als Profeſſor der Aeſthetik lehrte. Seine
Bedeutung liegt in der Gefühlsinnigkeit und der — allerdings
oft epigonenhaften — Formſchönheit ſeiner Gedichte.
Fünftel der Fläche von Normalfilm beanſprucht, bequem in einer
ktenmappe unterzubringen. Auf die Filmproduktion dürfte ſich
eſe kinematographiſche Neuerung außerordentlich günſtig
aus=
virken, iſt es doch jetzt möglich, den Kreis der Zuſchauer durch
Vorführungen auf dem flachen Lande, in Organiſationen und im
amilienkreiſe in ungeahnter Weiſe zu erweitern.
Vom Leben geformk.
Unter dieſem Titel hat der Niels Kampmann Verlag (
Kam=
pen=Sylt) eine gegenüberſtellende Sammlung von Jugend=
und Altersbildniſſen bedeutender Männer
ver=
öffentlicht und damit ein höchſt anregendes Bilderbuch für
Er=
wachſene geſchaffen. Man kann oft darin blättern und wird
immer wieder Neues entdecken und jeder Einzelne wird etwas
anderes herausleſen. Das menſchliche Geſicht iſt ja an ſich ſchon
für die Betrachtung unerſchöpflich; dieſe Bilder aber fordern
durch ihre Zuſammenſtellung beſonders zu Frage und
Nach=
denklichkeit heraus, denn ſie zeigen, daß das Leben auf ſehr
verſchiedene Weiſe formt.
Da gibt es Geſichter, die mit zehn oder zwölf Jahren
ſchon faſt fertig erſcheinen und nach weiteren fünfzig Jahren
nur etwas faltiger, ſchärfer, müder, mißtrauiſcher,
ver=
ſchloſſener — alſo älter geworden ſind. Dieſes
Verſchloſſen=
werden, Sich=Verſchanzen iſt ein Zug, der uns auf allen
Alters=
geſichtern entgegentritt und innerlich berührt die Weltoffenheit
der Knabengeſichter hat ſich in Vorſicht, Sicherung,
Vertei=
digung, oft Abwehr gewandelt. Bis auf wenige Ausnahmen,
in denen das Leben Güte und Weisheit aus einem Menſchen
herausgeläutert oder den Geiſt zu großer Reinheit geſteigert
hat. — Geſichter ſind darunter, die in jugendlichem Zuſtand
durch nichts auf den ſpäteren Mann zu deuten ſcheinen und
andere, die alle ſpäter entfalteten Anlagen ſchon klar verraten.
Und dann gibt es Geſichter, die das Leben nicht nur entfaltet
oder zerfaltet, ſondern die es dem Anſchein nach wirklich erſt
geformt, nicht nur ausgeprägt hat — Menſchen, die ein halbes
Jahrhundert ungeheuer verändert hat. Vermitteln uns jene die
tröſtliche Gewißheit „geprägter Form, die lebend ſich entwickelt”
ſo rufen dieſe einen nicht minder tröſtlichen Glauben in uns
wach: den an die innerſte Verwandelbarkeit des Menſchen. Da
iſt der junge und der alte Tolſtoi; mit welch unerhörter
Ge=
walt hat hier das Leben, inneres und äußeres Leben, gearbeitet,
gepflügt und um= und umgeſtaltet. Daneben ein anderer, bei
dem nur das Haar etwas lichter und der Mund etwas enger
ge=
worden iſt, während das Leben vorbeiging. Einer, der ſchon
als Junge ein Beſſerwiſſer war und es als Alter blieb; und
daneben einer, deſſen argloſes Knabengeſicht zur Unerbittlichkeit
letzten Ernſtes herangereift iſt. Da iſt George, deſſen
herrſcher=
liches Altersprofil einmal weich und traumverloren blickte und
Hamſun, auf deſſen Knabengeſicht ſchon die ganze Dämonie der
Welten lag, die er ſpäter geſtalten ſollte.
An jeden der Menſchen, die hier in der Spannung zwiſchen
Anfang und Ende ihres Lebens vorgeführt werden, wird die
Betrachtung Fragen und Gedanken knüpfen und es bleibt dem
taſtenden Schauen des Einzelnen überlaſſen, wieweit ihn ſeine
Dr. N.
rten führen.
Seite 4 — Nr. 95
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 7. April 1934
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Georg Kropp
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Die Beerdigung findet am Samstag, nachm.
2 Uhr auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
Beteiligung Pflicht.
Der 1. Führer.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme beim Heimgang unſerer lieben
Entſchlafenen, insbeſondere für die
ſchönen Blumenſpenden ſagen wir allen
unſeren tiefempfundenen Dank.
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der trauernden Hinterbliebenen
Otto Nikolai
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(3988
[ ← ][ ][ → ]Samstag, 7. April 1934
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 7. April 1934.
Volksgenoſſen
des Gaues Heſſen=Naſſau!
Das Winterhilfswerk des Gaues Heſſen=Naſſau hat
gehalten, was es verſprochen, nein, es hat mehr
ge=
leiſtet, als man zu hoffen wagte. Ich danke dem
Gau=
führer des WHW., Pg. Haug. für ſeine nimmermüde
Tätigkeit und ſpreche damit allen ſeinen Mitarbeitern
meinen und der Betreuten Dank zugleich aus.
Die Betreuung der Hilfsbedürftigen hat nunmehr
die NS=Volkswohlfahrt übernommen. Ich fordere alle
auf, die weiter Opfer zu bringen willens und in der
Lage ſind, als Mitglieder in die NSV. einzutreten.
Nur wenn alle Opferwilligen gleichen Opferſinn in
der Tat beweiſen, wird das Werk des Führers
gelin=
gen. Jedem Deutſchen ſeine Arbeitsſtätte, jedem
Be=
dürftigen die Betreuung!
(gez.) Sprenger.
Das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1933/34
iſt zu Ende. Wir haben verſucht, dem deutſchen Volke
den echten Nationalſozialismus der Tat zu zeigen.
Auch ich danke allen meinen Mitarbeitern im
gan=
zen Gau für ihre vorbildliche Leiſtung und ihre
un=
ermüdliche Einſatzbereitſchaft. Jeder der vielen kann
mit Stolz und ruhigem Gewiſſen ſagen, daß er als
Miterbauer des Dritten Reiches ſeine Pflicht und
Schuldigkeit getan hat.
Nun aber nicht müde werden, wir haben noch lange
keine Zeit dazu. Wir gehen an die Rieſenarbeit der
NS=Volkswohlfahrt!
Männer und Frauen des Gaues Heſſen=Naſſau!
Unterſtützt weiter unſere Arbeit, werdet Mitglied der
NSV.! Helft alle am Aufbau der großen
national=
ſozialiſtiſchen Organiſation!
Greift an! Der Sieg wird unſer ſein!
Heil Hitler!
(gez.) Haug,
Gauamtsleiter der NS=
Volkswohlfahrt.
Haus= und Skraßenſammlung der Inneren Miſſion
vom 14. bis 20. April.
Die Innere Miſſion iſt nicht eine Lebensäußerung außer und
neben der Kirche, will auch weder jetzt noch einſt die Kirche ſelbſt
ſein, wie man von ihr gefürchtet hat, ſondern ſie will die eine
Seite des Lebens der Kirche ſelbſt offenbaren, und zwar das
Leben des Geiſtes, der gläubigen Liebe, welche die verlorenen,
verlaſſenen, verwahrloſten Maſſen ſucht, bis ſie ſie findet.
(Wichern.)
In über achtzigjähriger Geſchichte hat die heſſiſche Innere
Miſſion mit ihren zahlreichen Liebeswerken ein umfangreiches
ſoziales Hilfswerk geſchaffen, das unſerem Volke viel Dienſt
lei=
ſten durfte. Nie wollen ihre Anſtalten nur für den Leib ihrer
Inſaſſen ſorgen, immer war ihr Ziel, auch Seele und Geiſt zu
bilden. Die Anſtalten ſind ein Hort chriſtlich=deutſcher
Lebens=
führung.
Heſſiſcher Landesverein für Innere Miſſion.
— Hohes Alter, Strafanſtalts=Oberwachtmeiſter i R. Georg
Menger, Rundeturmſtraße 8. Darmſtadt, feiert Montag, den
9. April, im Kreiſe ſeiner Angehörigen in ſelten körperlicher und
geiſtiger Friſche ſeinen 85. Geburtstag.
Schloßmuſeum. Während des Sommerhalbjahres finden wie
folgt Führungen ſtatt: Samstag und Sonntag nur vormittags um
11.00 und 11.30 Uhr; Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag
und Freitag um 11.00 und 11.30 Uhr vormittags und um 3.00 Uhr
nachmittags. Es wird nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß
zu den Führungen am Sonntag, den 8. ds. Mts., die ermäßigten
Eintrittspreiſe (50 und 30 Pfg.) letztmalig Gültigkeit haben.
— Die Vogelwelt unſerer Heimat. Die zweite Wanderung
wird von der Volkshochſchule am Sonntag, dem 8. April,
ver=
anſtaltet. Man trifft ſich um 7 Uhr an der Eiſenbahnbrücke
Dornheimer Weg oder Endſtation der Linie 3. Die Wanderung
iſt als Tageswanderung mit Ruckſackverpflegung gedacht.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Franz Scherkamp, erſter
ſeriöſer Baſſiſt am Stadttheater Bremerhaven, erhielt u. a.
fol=
gende Beſprechung: Am beſten hielt ſich Franz Scherkamp, der ſich
bemühte, den alten Daland mit einer Doſis echter, ſchlichter
Herz=
lichkeit auszuſtatten und die einzelnen Phaſen der ſeeliſchen
Vor=
gänge ſchauſpieleriſch gut anzudeuten. Das Organ iſt ergiebig und
zeigt gute Schulung. Der Künſtler ſang die Partie mit
anerken=
nenswerter muſikaliſcher Sicherheit zum erſten Male.
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Das Land des Lächelns. Preiſe 0.70—5.50 Mittwoch
A. JMre Anf. 20, Ende geg. 22½ Uhr. B 19
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12. April Anf. 19½, Ende nach 22½ Uhr. D. Bühne L. 6,
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13. April Anf. 19½, Ende gegen 22 Uhr. D 19 dazu
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10. April Anf. 20, Ende geg 22½ Uhr. Zuſatzm. V 11
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13. April Anf. 20 Ende n 23½ Uhr Außer Miete), dazu
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14. April Anf 19½, Ende gegen 22 Uhr. (Außer Miete).
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15, Apri Anf. 19½, nde geg. 22¾ Uhr. Zuſatzm IV 11
Preiſe 0.80—4.50
La Traviata.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 95 — Seite 5
Aruſelſor Auri Heinpin o0 Jahte.
Der langjährige Bühnenmaler des Großherzöglichen
Hof=
theaters und jetzigen Landestheaters, Profeſſor, Kurt Kempin,
wird heute 60 Jahre alt. Hat Kurt Kempin ſeine Tätigkeit an
unſerer Landesbühne auch ſeit Jahren aufgegeben und
zurücklie=
gende Jahre mit erfolgreicher Tätigkeit ausgefüllt, ſo bedeutet
für ihn der 60. Geburtstag doch kein Abſchluß. Als freier
Künſt=
ler ſchafft er in der von ihm gewohnten Friſche und
Lebendig=
teit. U. a. war eine vor kurzem unternommene Italienreiſe von
ungewöhnlicher künſtleriſcher Ausbeute, deren Einzelreſultate
zum Teil ſchon in Ausſtellungen zu ſehen waren, deren
Geſamt=
kollektion in nicht zu ferner Zeit zur Ausſtellung gelangen wird.
Kurt Kempin iſt am 7. April 1874 in Giebichenſtein bei
Halle geboren. Er widmete ſich frühzeitig der
Dekorationsmale=
kei und wurde an der Karlsruher Akademie für bildende Künſte
Schüler von Profeſſor Kaſpar Ritter und Profeſſor Ferdinand
von Keller. Nach beendetem Studium an dieſer Akademie wurde
Kempin im Sommer 1897 von Intendant Werner an das
Hof=
theater nach Darmſtadt berufen, und zwar, als Leiter der
Büh=
nenmalerei. Ein Vierteljahrhundert dauerte ſeine an Erfolgen
reiche Tätigkeit in dieſem Amt, das er dann niederlegte.
Ein erſter Erfolg im Münchener Glaspalaſt (1900), eine
Eva, die ſich jetzt in Privatbeſitz in Heidelberg befindet,
grün=
dete ſeinen Ruf als freier Künſtler, als welcher er auch in den
Jahcen ſeiner Bühnentätigkeit wiederholt große künſtleriſche
Er=
flage zu verzeichnen hatte. Auch in der Bildnismalerei hat Kurt
Profeſſor Kurt Kempin
(Selbſtbildnis).
Kempin ſich erfolgreich betätigt, Bildniſſe wie des Grafen von
Kalckreuth, des Grafen von Hardenberg, Frau Dr. Greiner u.
v. a. erregten auf Ausſtellungen Aufſehen, ſeine Hauptſtärke in
der Malerei aber blieb das Gebiet der figürlichen Kompoſitionen
und der dekorativen Wandmalerei. „Sein Bacchantenzug”
„Eros”, und das auf mehreren Ausſtellungen ausgezeichnete,
trefflich komponierte Bild „Inferno” (jetzt in Privatbeſitz in
Düſſeldorf) fanden die ungeteilte Anerkennung der berufenen
Kritik. Studienreiſen in Deutſchland, Italien, nach Paris,
Hol=
land und in die Schweiz brachten ſtets neue Anregungen und
erfolgreiche Ausbeute.
Nach wie vor aber blieb die Bühnentätigkeit die
Hauptauf=
gabe des künſtleriſchen Schaffens Kurt Kempins. Zu ſeinen beſten
Leiſtungen auf dieſem Gebiet zählen die Bühnenbilder zur „
Zau=
berflöte”, „Don Gjovanni” „Hochzeit des Figaro, „Gärtnerin
aus Liebe, „Aida, „Parſifal”, „Nibelungen=Ring:, „Die
Mei=
ſterſinger”, „Lohengrin”, „Tannhäuſer, „Carmen” Salome‟
„Königin von Saba", „Jphigenie in Aulis” „Ritter Blaubart”
u. v. a., die den älteren Darmſtädter Theaterbeſuchern noch
beſtens in Erinnerung ſein dürften. Auch für das Schauſpiel hat
Kurt Kempin eine Reihe bedeutſamer Bühnenmalereien
geſchaf=
fen, ſo zu den „Nibelungen” von Hebbel, „Judith”, „Hamlet”
„Fauſt I und II”, „Iphigenie”. „Taſſo” Braut von Meſſina”,
„Demetrius” „Fiesco „ „Antigone” die „Wallenſtein”=Trilogie,
„Jedermann”, „Gavan. „Das letzte Gericht”. „Schwanenweiß”
u. a. mi.
Fiel in die Anfangszeit ſeiner Bühnentätigkeit noch die
da=
mals gebräuchliche Hängedekoration, ging Kempin ſehr bald vom
Naturalismus zur plaſtiſchen Dekoration über. Seine erſten
Verſuche dieſer Art waren Salome und Gavan. Unter Dr. Eger
kam dann die Wandlung zur Stilbühne und, nach Ausnutzung
aller techniſchen Ausdrucksmittel, zum Expreſſionismus und zur
Illuſionsbühne. Kurt Kempins künſtleriſches Empfinden, ſein
ausgezeichneter Geſchmack und ſein Verſtändnis für den
dich=
teriſchen Gehalt der Bühnenwerke ließ ihn jedoch
Uebertreibun=
gen in dieſer Hinſicht ſtreng vermeiden. Er betrachtete ſeine
Funktion als Bühnenmaler ſtets als ein heiliges Amt im Sinne
der Unterordnung. Ihm galt es, der Dichtung zu dienen, nicht
aber ſeine eigene Kunſt herrſchend in den Vordergrund zu rücken
und das Bühnenkunſtwerk dadurch zu verſtümmeln. Im
Gegen=
ſatz zu Bühnenbildnern und Regiſſeuren der Nachkriegszeit blieb
ſeine Tätigkeit beſcheiden im Hintergrund eben in Wahrung ſeines
Grundſatzes, berufen zu ſein zu dienen am Werk, zu dienen an
der Kunſt. Großherzog Ernſt Ludwig, deſſen ſtetes förderndes
Intereſſe neben der Kunſt im allgemeinen ſeinem Theater im
beſonderen galt, war auch Kurt Kempin und ſeiner Kunſt Anreger
undFörderer. DerGroßherzog verlieh Kurt Kempin alsAnerkennung
für ſeine Verdienſte um das Hoftheater 1913 das Ritterkreuz 1. Kl.
und 1915 den Charakter als Profeſſor. Modelle und
Bühnenent=
würfe von Kurt Kempin waren auf verſchiedenen
internatio=
nalen Ausſtellungen u. a. Wien Helſingfors, London,
Amſter=
dam, Stuttgart, München ausgeſtellt und fanden beſte Kritik.
Das theaterwiſſenſchaftliche Inſtitut der Univerſität Köln iſt
ebenfalls im Beſitz von Modellen und Entwürfen Kempins.
Wie wenige, kann alſo Profeſſor Kurt Kempin an ſeinem
60. Geburtstag auf eine langjährige und erfolgreiche Tätigkeit
zurückblicken. Im Feuilleton des „Darmſtädter Tagblatts”
wur=
den unzählige Male ſeine Bühnendekorationen und ſehr oft auch
Ausſtellungen ſeiner Gemälde höchſt anerkennend kritiſiert. Nach
ſeinem 25jährigen Künſtlerjubiläum brachte die Kunſthalle am
Rheintor eine reiche Kollektiv=Ausſtellung ſeiner Werke.
Eine Ausſtellung wird in Darmſtadt noch im Laufe dieſes
Sommers einen Ueberblick über das Schaffen Kurt Kempins aus
ſen letzten Jahren vermitteln.
— Sprachſünden in der Werbung! Ueber dieſe für
Werbefach=
leute und Werbungstreibende äußerſt wichtige Frage ſpricht am
Montag abend im Reichshof Herr Oberſtudienrat Pickert der
bekannte Obmann des Deutſchen Sprachvereins. Einberufen iſt die
Verſammlung von der Darmſtädter Ortsgruppe der NSRDW.
(Reichsfachſchaft Deutſcher Werbefachleute) die zu dem Vortrag
nicht nur das vollzählige Erſcheinen aller Werbefachleute erwartet.
ſondern auch um den Beſuch von Gäſten bittet. Im
Verſammlungs=
raum wird außerdem eine Ausſtellung von Schriften gezeigt und
von einem Mitglied der Ortsgruppe ein Ueberblick über das
Schaffen der deutſchen Schriftgießereien gegeben.
El. Schloßbeleuchtungen in Heidelberg finden, ſoweit bis jetzt
bekannt, ſtatt: am 15. April, am 1. Mai, am 3. Juni und am
5. Auguſt.
Miniſterialabkeilung für Bildungsweſen,
Kulkus, Kunſt und Bolkskum.
An die Direktionen der höheren Schulen, der gewerblichen
Unter=
richtsanſtalten und die Kreis= und Stadtſchulämter.
Unter Hinweis auf unſere Verfügung — K. M. I. 874 — vom
29. März 1933 und in Verfolg der Ihnen dort zur Pflicht
gemach=
ten Unterſtützung des Volksbundes für das Deutſchtum im
Aus=
land, empfehlen wir Ihnen, wie in den anderen Ländern des
Reiches, die Landesführung des VDA. bei dem Aufbau von
Schul=
gemeinſchaften, insbeſondere auch an den gewerblichen
Unterrichts=
anſtalten und an den Volksſchulen zu fördern.
Der Volksbund hat von dem Führer die Aufgabe erhalten,
den volksdeutſchen Gedanken zu einem Lebensbeſtand
des Geſamtvolkes zu machen. Es muß erreicht werden, daß die
volksdeutſche Schulung der Jugend nicht nur in den höheren
Schu=
len durch die dort im weſentlichen ſchon durchgeführte Schaffung
von Schulgemeinſchaften einen Anſporn erfährt, ſondern es iſt von
größerer Bedeutung, daß auch die Volksſchul=Jugend in
weitgehendem Maße mit dem Wiſſen um die Blutsgemeinſchaft
der hundert Millionen Deutſchen vertraut gemacht wird. Der
Pflege dieſes Gedankens dienen die VDA.=Schulgemeinſchaften.
In dieſen ſeinen Beſtrebungen iſt der VDA. in erſter Linie
auf die verſtändnisvolle und freudige Mitarbeit der deutſchen
Lehrer angewieſen, hier darf ſich keiner der großen Aufgabe
ent=
ziehen oder ihr gleichgültig gegenüberſtehen.
Von der Schule, von der Jugend, von der Volksſchul=Jugend
aus muß dieſe volksdeutſche Aufgabe ihren dauernden Auftrieb
er=
halten. Mit Genugtuung ſtellen wir feſt, daß gerade in Heſſen die
Ergebniſſe der Belehrung in dieſem Sinne ſich auch ausgewirkt
haben in der Werbetätigkeit des
Winterhilfs=
werkes des VDA. Heſſen ſtand hier an der Spitze der deutſchen
Landesverbände und verdankt dies nicht zum wenigſten auch der
Mitarbeit der Volksſchul=Jugend. Wir ſind überzeugt, daß es
Ihnen durch planvolles Ausgeſtalten dieſer Mitarbeit gelingen
wird, Heſſen auch weiterhin eine führende und
vorbild=
liche Stelle im Volkstumskampf des nationalen Staates zu
ſichern.
Ringshauſen.
Nachweis ariſcher Abſtammung uſw.
Verſchiedene Fälle geben uns Veranlaſſung, darauf
Linzu=
weiſen, daß bei Anträgen auf Einſtellung von Beamten,
Angeſtell=
ten und Arbeitern ohne Aufforderung folgendes
nachge=
wieſen werden muß:
1. die vorgeſchriebene oder übliche Vorbildung oder ſonſtige
Eignung für das Beſchäftigungsverhältnis;
2. die Gewähr, daß der Einzuſtellende jederzeit rückhaltlos für
den nationalen Staat eintritt;
3. die ariſche Abſtammung — auch der Ehefrau. Dieſer
Nach=
weis iſt durch Vorlegung von Urkunden (Geburtsurkunde,
Heiratsurkunde der Eltern) zu erbringen.
Anträge, die dieſe Nachweiſe nicht enthalten, gehen künftig
kur=
zerhand zurück.
Ringshauſen.
Bekannkmachungen des Perſonalamkes.
In den Ruheſtand tritt: auf Grund des Geſetzes über die
Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli / 19. Dezember 1923
(Reg.=Bl. S. 509 und 511) in der Faſſung des Geſetzes vom 8.
Ok=
tober 1925 (Reg.=Bl. S. 249) der Bauoberinſpektor Peter Heinrich
Lung bei dem Waſſerbauamt Worms unter Anerkennung der
dem Staate geleiſteten treuen Dienſte mit Wirkung vom 1. April
1934 an.
Epangeliſch=kirchliche Nachrichken.
Uebertragen wurde dem Pfarrer Wilhelm Roos zu
Viern=
heim die evangeliſche Pfarrſtelle zu Geiß=Nidda, Dekanat Nidda.
und dem Pfarrverwalter Hermann Haaß zu Wald=Michelbach
die Landesjugendpfarrſtelle der Evangeliſchen Landeskirche Naſſau=
Heſſen.
Ju den Ruheſtand verſetzt wurde auf ſein Nachſuchen und
un=
ter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte Pfarrer Adam
Keil zu Spachbrücken mit Wirkung vom 1. Juli 1934.
Entlaſſen wurde aus dem Dienſte der Evangeliſchen
Landes=
kirche Naſſau=Heſſen auf ſein Nachſuchen Pfarrer Adolf
Richt=
mann zu Alsheim.
Perſonalnachrichken der Reichsbahndirektion Mainz.
Direktor bei der Reichsbahn Koehler zum Vizepräſidenten
der Reichsbahndirektion Mainz beſtellt.
Zugang: Reichsbahnoberrat Dr. Blänkner von Kaſſel
nach Mainz und Reichsbahnoberrat Heyden von Wuppertal=
Elberfeld nach Mainz als Mitglieder der Reichsbahndirektion —
Reichsbahnrat Krauſe von Stettin nach Wiesbaden als
Vor=
ſtand des Reichsbahn=Betriebsamtes. — Zur Ausbildung
zugewie=
ſen Gerichtsaſſeſſor Dr. jur. Finger.
Abgang: Reichsbahnoberrat Ripp, bisher Vorſtand des
Reichsbahn=Betriebsamtes Wiesbaden nach Eſſen zur
Reichsbahn=
direktion. — Reichsbahnbaumeiſter Lutz von Mainz (Reichsbahn=
Betriebsamt) nach Türkismühle (Reichsbahn=Neubauamt).
Reichsbahnrat Gengelbach von Darmſtadt nach Oberlahnſtein
als Vorſtand des Reichsbahn=Betriebsamtes.
Ausſtellung Scherbaum bei Bergſtraeßer.
Die Buchhandlung Bergſtraeßer zeigt augenblicklich
Land=
ſchaften und Plaſtik von Scherbaum=Berlin. Der Künſtler
zeigt in ſeinen Landſchaften, denen er Titel wie z. B. Adagio,
Präludium. Ave Maria und Fuge gibt, ein beſonders ſtarkes
Intereſſe an den Erſcheinungen des Lichts und der Atmoſphäre.
So hat ihn wohl das bläuliche Licht auf hellem Waldboden und
rötlich ſchimmernde Baumſtämme beſonders bei den Bildern wie
Präludium” und Ave Maria” zur Geſtaltung gereizt. Ein
Aeußerſtes in dieſer Richtung ſtellt das Bild „Fuge” dar, wo die
vom roten Himmel niederſtürzenden Lichtmaſſen ſich mit einem
Wirbel von Formen auf der Erde vereinen. Viel
zurückhalten=
der in der Farbe iſt dagegen „Vorfrühling”, mit wenig lichtem
Grün und einem feinen braunlila Hauch über den Hügeln im
Hintergrund. — Sehr verſchiedenartig hat der Künſtler die
ein=
zelnen Porträtbüſten angefaßt. Bei dem Kopf des
Archivdirek=
tors Dr. D. iſt das Spezifiſche der ſchon nicht mehr ganz ſtraffen
Geſichtshaut ſtark herausgearbeitet, während der Kopf des
Me=
dizinalrats Dr. H. ganz blockhaft aufgefaßt und wenig
durch=
modelliert iſt. Intereſſant iſt der Kontraſt der beiden Mädchen
in der Doppelbüſte „Schweſtern”; die eine herb und faſt
jungen=
haft, die andere ſehr weich und im Profil lebhaft an den jungen
Mozart erinnernd.
— FC. Union, Darmſtadt. Zu Ehren der in Darmſtadt
weilen=
den Saargäſte veranſtalteie der FC. Union in der Beſſunger
Turnhalle einen Deutſchen Abend. Nach der Begrüßung durch
Herrn Hinze ergriffen Herr Dr. Grünewald als Vertreter
der Kreisbehörde, Herr Studien=Referendar Marquard von
der Ortsgruppe Beſſungen der NSDAP., ſodann Herr Klein
der Vorſitzende der Sportfreunde Rehlingen, das Wort, welcher
mit markanten und zu Herzen gehenden Worten die
un=
verbrüchliche Treue der Saarbevölkerung zum Mutterlande
be=
kundete. Vom Saarverein Darmſtadt ſprach Herr Rett. Eine gut
zuſammengeſtellte Vortragsfolge ließ die Stunden geſelligen
Zu=
ſammenſeins im Fluge enteilen. Das Soloquartett der
Turngeſell=
ſchaft 1875 trug einige Chöre vor, unter denen „Frühling am
Rhein” und „Deutſchland, dir mein Vaterland” ſtürmiſchen
Bei=
fall hervorriefen Hervorragend waren die Tanzvorführungen von
Frl. Erika Seibert, ſowie die des Tanzpaares Fuhrländer
mit ſeinen modernen Tänzen. Das humoriſtiſche Geſangsquintett,
be=
ſtehend aus den Herren Friedel und Willi Thier. Grün,
Hartmann und Mitſchdörfer, brachte künſtleriſch
hoch=
ſtehende Geſänge, die ſtark den Darbietungen der Comedian
Har=
moniſts ähneln. Glänzend in ihren Leiſtungen waren die beiden
Bollis, Muſikal=Clowus von großem Format, die auf ihrem
Gebiet Einzigartiges boten. Die Stimmungskanone des Abends
war Herr Richard Hinz, genannt der ſchöne Hermann, der
ſo=
wohl als Anſager, Sänger, wie auch als Humoriſt die Lachmuskeln
der Zuhörer nicht zur Ruhe kommen ließ. Den muſikaliſchen Teil
hatte die Kapelle Kauck übernommen, die ihrer Aufgabe ſowohl
beim Konzert, wie auch beim Tanz, vollauf gerecht wurde.
Seite 6 — Nr. 95
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 7. April 1934
Kreistag des Kreiſes Darmſiadt.
Genehmigung des Kreisvoranſchlags für 1934. — Genehmigung von Ankrägen zum Zwecke der
Arbeitsbeſchaffung.
Offenkliche Sihung im Kreisamtsgebäude
** Geſtern nachmittag fand im Sitzungsſaal des
Kreisamts=
gebäudes zu Darmſtadt (Neckarſtraße 3) eine öffentliche
Sitzung des Kreistages des Kreiſes Darmſtadt
ſtatt. Die Tagesordnung, die außer der Dienſteinweiſung und
Verpflichtung der neu in den Kreistag berufenen Mitglieder vor
allem die Rechnungslegung des Kreiſes, die Feſtſetzung der
Steuerausſchlagſätze für 1934 die Feſtſtellung des Voranſchlags
für 1934 und Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen vorſah, war ohne
weſentliche Debatte, ſchnell beendet.
Kreisdirektor Dr. Jann. der die Sitzung leitete, dankte den
Kreistagsmitgliedern für ihr Erſcheinen und ſtellte ſich
gleich=
zeitig als Kreisdirektor vor. Die ſeitherige vertrauensvolle
Zu=
ſammenarbeit möge auch in Zukunft ſo bleiben. Er gelobte, ſein
Amt ſtets in nationalſozialiſtiſchem Geiſt zu führen. Loſung ſoll
ſein ſtrengſte Pflichterfüllung nach dem Wort des Führers:
Auf=
wärts und Vorwärts. Zum Protokollführer beſtimmte er
Kreis=
ſekretär Bender.
Kreisdirektor Dr. Jann ſtellte dann nach Verleſung der
An=
weſenheitsliſte feſt, daß der Kreistag beſchlußfähig iſt. Er nahm
anſchließend die Dienſteinweiſung und
Verpflich=
tung der neuen, in den Kreistag berufenen
Mit=
glieder Guſtav Eckardt=Traiſa, Emil Kobold=Eberſtadt, Gg.
Steinmetz=Pfungſtadt, K. Suppes=Oberramſtadt, Arth. Zeidler=
Arheilgen. Jacob Schrauth=Griesheim und Joh. Grünewald=
Roß=
dorf durch Handſchlag vor.
Nach der Tagesordnung wurde ſodann die Prüfung des
Ver=
waltungsrechenſchaftsberichts des Kreisausſchuſſes für 1932
vor=
genommen.
Die Rechnung wurde durch den Beigeordneten Martin=
Pfungſtadt geprüft. Der Rechnungsprüfer empfahl
Geneh=
migung vorbehaltlich der Prüfung durch die
Oberrechnungs=
kammer zu genehmigen. Er dankte und ſprach dem Rechnungsrat
Willmann Anerkennung für die vorbildliche Aufſtellung der
Rech=
nung aus. Genehmigung wurde durch den Kreistag erteilt.
Kreisdirektor Dr. Jann führte dann zur
Feſtſtellung des Voranſchlags über die Einnahmen
und Ausgaben des Kreiſes Darmſtadt für 1934
folgendes aus:
Der Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1934/35 zeigt einen
Abſchluß in Einnahme und Ausgabe von 837 318
RM.: für das letzte Rechnungsjahr belief ſich der Abſchluß auf
779 819 RM.
Der Sondervoranſchlag des Kreiswohlfahrtsamts und des
Kreisjugendamts ſchließt ab in Ausgabe mit 577 005 RM. (im
Vorjahre mit 584 166 RM.) und in Einnahme mit 323 563 RM.
(im Vorjahre mit 334 391 RM.), ſomit bleibt in dieſem Jahre
ein Zuſchußbedarf von 253 442 RM. (im Vorjahre 249 775 RM.).
An neuen Laſten mußte der Kreis einen Geſamtbetrag von über
12 000 RM. übernehmen; ſo z. B. 5000 RM als Beitrag zur
Un=
terhaltung des Heſſiſchen Landestheaters auf Erſuchen der
Heſ=
ſiſchen Staatsregierung, ebenſo 5000 RM. als erſte Rate für den
Rhein=Mainiſchen Garantieverband. 305 RM. als Beitrag für
den Landesplanungsverband des Rhein=Maingebietes und
der=
gleichen mehr. Der Mitgliedsbeitrag für den Heſſiſchen
Gemeinde=
tag erhöhte ſich von 450 RM. auf 614 RM., der Anteil des Kreiſes
an den Koſten der Obſthauinſpektion ſtieg von 1000 RM. auf 1400
RM. und als Zuſchuß für die landwirtſchaftliche Schule zu
Darm=
ſtadt wurden 800 RM. eingeſetzt gegen 600 RM. im Vorjahre. Die
Vergütung für einen juriſtiſchen Hilfsarbeiter der
Kreisverwal=
tung kam in Wegfall. Die Umlagen und Beiträge zur
Verſiche=
rungsanſtalt für gemeindliche Beamte erhöhte ſich von 450 RM.
auf 750 RM. und außerdem mußte die erſte Rate von 635 RM.
neu eingeſetzt werden für die Nachtragsumlage zu dieſer
Verſiche=
rungsanſtalt für die ab 1929 erfolgte Verſicherung der beiden
Kanzleigehilfen mit rund 1900 RM., die mit je ein Drittel in den
Jahren 1934, 1935 und 1936 zu zahlen iſt Für den
Grenzland=
fonds des deutſchen Gemeindetages wurden neu 300 RM. eingeſetzt
und für den Saarverein ein Beitrag von 100 RM.; auch der
Bei=
trag zum Heſſiſchen Verkehrsverband erhöhte ſich von 25 RM. auf
100 RM.
Aus dem Rechnungsjahr 1932/33 konnten wir einen
Rechnungs=
reſt von 137 814,01 RM. in bar und 46 299,61 RM. in liquidierten
Steuerausſtänden übernehmen, während der Rechnungsreſt, der im
Vorjahre übernommen werden konnte, nur 97 794 RM. betrug.
Die Ausſtände ſind immer noch erheblich. An uneinbringlich
ge=
wordenen Ausſtänden aus früheren Jahren werden vorgeſehen
30 000 RM. gegenüber 15 000 RM. im Vorjahre. An
Betriebs=
mittel konnten wir diesmal einſtellen 60 000 RM. gegen 35 000
RM. im Vorjahre; dem Reſervefonds wurden zugeführt — 17622
RM. (im Vorjahre 1180 RM.). Die Erſtattung der
Kreiswohl=
fahrtsausgaben durch das Reich geſtaltet ſich für den Kreis
gün=
ſtiger, und zwar dadurch, daß das Reich den
Rückzahlungsend=
termin vorgelegt hat und damit die Jahresraten erhöht; ſo
be=
trägt, von jetzt ab die Jahresrate 11014 RM. gegen früher
4894 RM.
Die Reichsſteuerüberweiſungen für 1934 wurden
entſprechend den Mitteilungen der heſſiſchen Regierung etwa in
gleicher Höhe wie im Vorjahre mit 78 132 RM. eingeſetzt; die
Zuſchüſſe des Landes Heſſen zu den Fürſorgelaſten des Kreiſes
werden etwa die gleiche Höhe erreichen, wie im Vorjahre.
Nach den Steuerſätzen des Vorjahres, die auch für 1934
bei=
behalten werden ſollen, ſind an Kreisumlagen für 1934 zu
erwarten — 240 000 RM., alſo 12 000 RM. weniger als im
Vorjahre. Der geringere Ert ag erklärt ſich aus der
Neu=
feſtſetzung der Steuerkapitalien.
Was den Vermögens= und Schuldenſtand des Kreiſes
anbe=
langt, ſo haben ſich weſentliche Aenderungen nicht ergeben;
Ver=
mögen: 69 697,76 RM.. Schulden: 5000 RM. zuzüglich des
Sam=
meldarlehns von 21 600 RM. für verſchiedene Kreisgemeinden
Der Voranſchlag iſt in der Kreisausſchuß=Sitzung vom 19 März
d. J. einſtimmig angenommen worden. Einem jeden Mitglied des
Kreistages iſt ein Abdruck des Voranſchlages zugegangen, ſo daß
jeder in der Lage war, ſich eingehend mit den einzelnen Kapiteln
zu beſchäftigen. Ich kann noch für die Verwaltung die
Verſiche=
rung abgeben, daß im Rahmen dieſes äußerſt ſparſam aufgeſtellten
Voranſchlags auch noch äußerſt ſparſam gewirtſchaftet werden wird.
Ich bitte deshalb um Annahme des Voranſchlages in der
vor=
gelegten Form.
Kreisleiter Oberbürgermeiſter Wamboldt betont, der
Voran=
ſchlag ſei geprüft, er beantrage Annahme „Dem Antrag wurde ohne
Ausſprache ſtattgegeben.
Die Steuerausſchlagſätze für 1934 ſind dieſelben
geblieben wie im Vorjahr. Sie wurden durch den Kreistag
ein=
ſtimmig gutgeheißen. — Zur Arbeitsbeſchaffung hier
Garantieübernahme für den Rhein=Mainiſchen
Garantie=
verband G. m. b. H. zu Frankfurt a. M.,
bemerkte Kreisdirektor Dr. Jann, daß die Kreiſe zu dem
Garantie=
verband bereits beigetreten ſind. Der Beitrag betrage für den
Kreis Darmſtadt 20 Pfg. pro Kopf, alſo insgeſamt zirka 12000
RM. Im heutigen Voranſchlag wurden vorläufig für die
Ausfall=
bürgſchaft zunächſt 5000 RM. eingeſetzt. Der eben vollzogene
Bei=
tritt zum Garantieverband wurde nachträglich vom Kreistag
einſtimmig genehmigt. Ebenſo wurde
die Aufnahme einer Sammelanleihe des Kreiſes Darmſtadt
bei der Deutſchen Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten zum
Zweck der Arbeitsbeſchaffung
gutgeheißen. Dazu iſt zu bemerken: Der Kreis hat laut
Schuld=
urkunde vom 22. 1. 34 bei der Deutſchen Geſellſchaft für öffentliche
Arbeiten zum Zwecke der Arbeitsbeſchaffung ein Darlehen von
21 600 RM. aufgenommen und an die Gemeinden Eberſtadt und
Pfungſtadt zum Zwecke der Erweiterung der Waſſer= und
Elek=
trizitätsverſorgungsanlagen für die vorſtädtiſchen Kleinſiedlungen
dieſer Gemeinden weitergegeben. Es erhielten die Gemeinde
Eber=
ſtadt 14 600 RM., die Gemeinde Pfungſtadt 7000 RM., zuſammen
21 600 RM. Für dieſes Darlehen von 21 600 RM. ſind für 5
Pro=
zent Zinſen 540 RM., 1.49 Prozent Tilgung — 161 RM. — 701
RM. Die Ausgabe von 701 RM. iſt dem Kreiſe von den
Ge=
meinden Eberſtadt und Pfungſtadt zu erſetzen.
Anträge und Mitteilungen lagen keine vor Kreisdirektor
Dr. Jann dankte allen Herren des Kreistages und Kreisausſchuſſes
für ihre tätige Mitarbeit für den Kreis und gab der Hoffnung
Ausdruck, daß dieſe Mitarbeit in Zukunft die gleiche erſprießliche
ſein möge. Dem tiefen Dank unſerem Führer Adolf Hitler, dem
wir alle unverbrüchliche Treue gelobt haben, gab er Ausdruck in
einem dreifachen „Sieg=Heil”. Damit war der Kreistag geſchloſſen.
Techniſche Nokhilfe.
(Wochenvienſtplan.)
Sonntag, 8. April: 8,00 Uhr: Nachrichtenabteilung, Zug 1 und
2, antreten im Marſtall zum Ausmarſch.
Montag, 9. Aprit: 20,00 Uhr: Gas= und Luftſchutzabteilung. Zug 1
im Marſtall (Uebung), Zug 2 Treffpunrt
Maſchinenbau=
ſchule in der Landgraf=Philipp=Anlage 6 zum Unterricht,
Zug 3 Uebung in der Hauptfeuerwache (Stadtkirche).
20,00 Uhr: Antreten des Spielmannszuges im Marſtall
zur Uebung. — 20,30 Uhr: Einzelprobe des Muſikzuges
im Verkehrslokal „Reichskrone‟, Mühlſtraße
Dienstag, 10. April: 17,00 Uhr: Antreten der
Arbeitskamerad=
ſchaft 2 (Küſpert) im Marſtall zur Uebung.
Mittwoch, 11. April: 19.30 Uhr: Nachrichtenabteilung, Zug 1 und
2 im Marſtall zum Gruppenabend. — 20,00 Uhr: Gas=
und Luftſchutzabteilung. Zug 1, 2 und 3, im Marſtall
zur Uebung.
Donnerstag, 12. April: 19,00 Uhr: Führerbeſprechung im
Mar=
ſtall. 19,30 Uhr: Antreten aller Nothelfer im
Mar=
ſtall zur Allgemeinübung. 20,00 Uhr: Antreten des
Spiel=
mannszuges im Marſtall zur Uebung. 20,30 Uhr:
Ge=
ſamtprobe des Muſikzuges im Verkehrslokal „
Reichs=
krone‟, Mühlſtraße.
Freitag, 13. April: 15,00 Uhr: Antreten der
Arbeitskameradſchaſ=
ten 1 (Fabricius) und 3 (Herpel) im Marſtall zur
Uebung.
Samstag, 14, April: Dienſtfrei.
Sonntag, 15. April: 7,00 Uhr: Gas= und Luftſchutzabteilung, Zug
1. 2 und 3, antreten im Marſtall zum Ausmarſch. —
7.30 Uhr: Nachrichtenabteilung. Zug 1 und 2, antreten
im Marſtall zum Ausmarſch.
Anmerkung:: Es wird jetzt ſchon auf den Monatsappell
am Montag, 16. April, im Verkehrslokal „Reichskrone”
hinge=
wieſen!
(gez.) Kochhafen, m. d. F. b.
Reichsluftſchußbund e. V., Ortsgruppe Darmſtadk.
Vortragsfolge des 9. Lehrganges der Luftſchutzſchule.
(Männer= und Frauenlehrgang vereinigt.)
Schulungsleiter: Dr. Wilhelm Luley, Darmſtadt.
Schulungsort: Glockenbau des Schloſſes.
Dauer des Kurſes: Beginn: 10. April. Ende: 26. April 1934.
Schulungstage (außer dem 1. Tag dieſes Lehrganges, der
ausnahmsweiſe auf Dienstag fällt): Montag und
Don=
nerstag, 20 Uhr vünktlich.
A. Theoretiſcher Teil.
1. Abend: 10. April, 20 Uhr. (Eröffnung des Lehrganges.)
1. Völkerrecht und Luftſchutz. Referent: Dr. W. Luley.
2. Die moderne Luftwaffe, ihre Angriffsmittel und deren
Ver=
wendung. Referent: Dr. Ing. Seidel.
3. Der zivile Luftſchutz, ſeine Notwendigkeit und ſeine
Organi=
ſation; a) der behördliche Luftſchutz einſchließlich Flugmelde=
und Luftſchutzwarndienſt (Referent: Polizeikommiſſar
Lau=
kart); b) die Aufgaben des Reichsluftſchutzbundes (Referent:
Polizeioberſt a. D. Schröder).
2. Abend: 12. April, 20 Uhr.
4. Die chemiſchen Kampfſtoffe und ihre Wirkung auf den
menſchlichen Körper. (Referent: Bezirksgruppenführer
Ober=
truppführer Hs. Gg. Velten).
5. Der Gasſchutz im Luftſchutz. (Referenten: Ing.
Altmanns=
berger und Betr.=Aſſ. Aßmus.)
Aus den Darmſtädter Lichkſpielkheakern.
Union=Theater.
„Zu Straßburg auf der Schanz.”
Das Volkslied, das die Geſchichte des Schweizer Soldaten
er=
zählt, den die Sehnſucht nach der Heimat fahnenflüchtig werden
läßt, hat die Handlung zu dieſem Film geliefert. Allerdings iſt
bei der Verfilmung das Hauptgewicht auf die Vorgeſchichte
ge=
legt, und es wird in aller Breite erzählt, wie es dazu kommt,
daß der Schweizer Bauernſohn Konrad Pfiſter ſich anwerben
läßt und wie dann ſtatt ſeiner ſein Bruder Rudi die drei Jahre
abdient. Leider iſt die logiſche Verknüpfung der einzelnen
Vor=
gänge nicht reſtlos gelungen, und an entſcheidenden Stellen wird
die Notwendigkeit der Handlungsweiſe der einzelnen Perſonen
nicht zwingend klar, z. B. der plötzliche Entſchluß des jüngeren,
für den älteren Bruder zu dienen. Der Regiſſeur Franz Oſten
hat ſich auch an verſchiedenen Stellen dazu verleiten laſſen, ein
Motiv allzu breit auszuſpielen; z. B. würden die ſehr häufigen
Jagd= und Fluchtſzenen gewinnen, wenn ſie etwas gekürzt
wür=
den. — Hans Stüwe und Urſula Grabley verkörpern die
beiden Hauptrollen ſympathiſch, auch in mancher der kleineren
Nebenrollen ſind gute ſchauſpieleriſche Leiſtungen zu verzeichnen.
Den Rahmen zu dem Geſchehen gibt die großartige Schweizer
Berglandſchaft, die ausgezeichnet photographiert iſt.
Ein intereſſantes Beiprogramm geht dem Hauptfilm
vor=
aus, — ein Grönlandfilm führt uns unter die Eskimos,
Come=
dian Harmoniſts ſingen Volkslieder, und für gute Laune ſorgt
die luſtige „Fahrt ins Glück”.
Heſſiſche Erfinder.
Aus dem Patentblatt vom 22. März 1934.
Erteilte Patente: Chemiſche Fabrik Budenheim Akt.=
Geſ. Mainz: Herſtellung von Fluorhaltigem Natriumphosphat. —
Adam Opel Akt.=Geſ. Rüſſelsheim a. M.: Wagendach, insbeſondere
für Kraftfahrzeuge.
Kampf gegen Hunger und Kälte
war die Loſung der NS=Volkswohlfahrt im Winter.
Kampf gegen Elend und Nok,
Schuß von Mukker und Kind
heißt heute die Parole der NS-Bolkswohlfahrt!
Duu Bu maut geiſen: Berde mitgted:
Spenden bitten wir auf das Konto der Kreisamtsleitung des Amtes
für Volkswohlfahrt Nr. 5990 bei der Städt. Sparkaſſe einzuzahlen.
Vereins- und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Verein ehem. 117er Darmſtadt. Auf die heute
abend im Vereinslokal ſtattfindende Mitgliederverſammlung
wird aufmerkſam gemacht und um vollzählige Beteiligung
ge=
beten. (Pflichtverſammlung.)
Aus der NSDAP.
Am Sonntag, den 8. April 1934, vormittags 10 Uhr. finder
eine Sitzung mit allen Kreisgerichts=Vorſitzenden des Gaues
ſo=
wie den Ortsgerichts=Vorſitzenden von Frankfurt a. M.,
Wies=
baden und Bad Ems in Frankfurt a. M., Hotel Kyffhäuſer, ſtatt.
Erſcheinen unbedingte Pflicht!
Der Gauſchulungsleiter:
Der Zentralſchulungskurſus in Frankfurt a. M. findet
am Samstag, den 7. April 1934, nachmittags 4 Uhr, im
Stadt=
verordnetenſitzungsſaal im Römer ſtatt.
Der Zentralſchulungskurſus in Limburg a. d. Lahn findet,
am Sonntag, den 8. April 1934, vormittags 9 Uhr, in der
Fach=
ſchule, Eiſenbahnſtraße 1, ſtatt.
Der Zentralſchulungskurſus in Wetzlar findet am
Sams=
tag, den 7. April 1934, abends 7 Uhr. im Adolf=Hitler=Haus ſtart.
Für ſämtliche Schulungsleiter iſt die Teilnahme an dieſen
Kurſen Dienſtpflicht.
Achtung, Kreispreſſetagungen!
Samstag, den 7. April., 19 Uhr, Lauterbach, „Kaſino”.
Samstag, den 7. April, 21 Uhr, Alsfeld. Lokal wird noch bekannt
gegeben. — Sonntag, den 8. April, 10 Uhr, Biedenkopf,
Gaſt=
haus Reuſch Marktplatz. — Sonntag, den 8. April. 16 Uhr,
Dil=
lenburg, Lokal wird noch bekanntgegeben. — Mittwoch, den 11.
April, 20 Uhr, Marienberg, Lokal wird noch bekanntgegeben. —
Freitag, den 13. April, 19 Uhr, Heppenheim. „Starkenburger
Hof”; 21 Uhr, Darmſtadt, „Krone” — Samstag, den 14. April,
19 Uhr, Diez. Lokal wird noch bekanntgegeben: 21 Uhr,
Lim=
burg. Lokal wird noch bekanntgegeben.
Teilnahmepflicht beſteht für alle OG.= und Stp.=
Preſſeamts=
leiter der PO., ſowie die OG.= und Stp.=Preſſewarte der NSBO.
Die Preſſereferenten der Nebengliederungen (SA., SS., HJ.,
Frauenſchaft, Arbeitsdienſt uſw.) ſind zur Teilnahme einzuladen.
Schulungskurſe in Heſſen.
Sonntag, 8. April, in Worms, „Gildehaus”. 9.30 Uhr. —
Sonntag, 8. April, in Alzey, Pfälzer Wald”, 14 Uhr. —
Mon=
tag, 9. April. in Offenbach, „Adolf=Hitler=Heim”, 20.30 Uhr. —
Es ſpricht bei allen Schulungskurſen Pg. Dr. Schmidt.
Achlung! Deutſche Arbeitsfronk! Achkung!
Alle im Monat Dezember 1933 in die Deutſche Arbeitsfront
eingetretenen Mitglieder werden hiermit aufgefordert, ab
Mon=
tag, den 9. April, gegen Vorlage der grünen Quittungen ihre
Mitgliedskarten auf unſerem Büro, Rheinſtraße 21, parterre, im
Kaſſenzimmer in Empfang zu nehmen. Gleichzeitig bemerken
wir, daß die Aushändigung der Mitgliedskarten nur unter der
Bedingung erfolgt, daß die Beiträge bis einſchließlich März
be=
zahlt ſind. Die Empfangnahme findet ſtatt von 9—12 Uhr
vormittags und von 3—5 Uhr nachmittags.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. In ſeiner zweiten, nichtöffentlichen Sitzung verurteilt
das Schwurgericht am Freitag eine 60jährige,
geſchie=
dene Frau aus Offenbach wegen gewerbsmäßiger
Abtreibung in zwei Fällen zu einem Jahr und
neun Monaten Gefängnis. Das Gericht billigt ihr
mil=
dernde Umſtände zu, da die beiden Fälle ſchon über fünf Jahre
zurückliegen, und da die Frau das Geld für ihre kranke Tochter
dringend brauchte. Die Frau gab in der Verhandlung alles zu.
Ein dritter Fall, der mitangeklagt war, konnte nicht genügend
geklärt werden, und die Frau wurde mangels Beweiſes hier
frei=
geſprochen.
Ebenfalls unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit
verhandelt die Große Strafkammer in zweiter Inſtanz
gegen den 30jährigen Johannes L. von hier wegen
Zuhälterei. Der Mann, der verheiratet iſt und zwei
Kin=
der hat, hat ſich von einer Proſtituierten verſchiedentlich
aushal=
ten laſſen. Er behauptet heute, er habe nicht gewußt, woher das
Mädchen das Geld hatte. Die Strafkammer verwirft ſeine
Berufung und ſetzt die Strafe gemäß dem Antrag der
Staats=
anwaltſchaft um einen Monat höher als in der Vorinſtanz. auf
11 Monate Gefängnis, feſt.
Bis in den Nachmittag wird dann ein tödlicher Unfall. der
ſich in der Nacht des 12. Januar auf der Eppertshauſer
Dorf=
ſtraße zutrug, verhandelt. Der Kaufmann A. M. aus Ober=
Roden war mit ſeinem Teilhaber an jenem Tag ſeit
vormit=
tags auf dem Motorrad unterwegs. Mittags machte man in
Oppertshauſen Station, um gegen 4 Uhr die Geſchäftstour, die
jedoch ſehr bald in eine regelrechte Bierreiſe ausartete,
fortzu=
ſetzen. Mit einem Umweg über Seligenſtadt kam man nach
Die=
burg, und fuhr von dort über Münſter weiter. Da es kalt war
und den ganzen Tag regnete, war es „unbedingt notwendig”, in
jedem Gaſthaus ſich bei einem Glaſe Bier zu „erholen”, wie der
Angeklagte behauptet. Die Folge davon war, daß M. nicht mehr
allzu ſicher fuhr, und daß ein Dritter, den man unterwegs
mit=
genommen und auf dem Soziusſitz verſtaut hatte, ſo unſicher ſaß.
daß er auf dem allerdings nicht ſehr guten Eppertshauſer
Pfla=
ſter das Gleichgewicht verlor und ſo unglücklich herabſtürzte, daß
etliche Rippen brachen, die die Lunge ſchwer verletzten und eine
innerliche Verblutung herbeiführten. Das Gericht ſieht die
Fahr=
läſſigkeit darin, daß der Angeklagte ſich überhaupt in einem
der=
artigen Zuſtand auf das Motorrad geſetzt hatte, und noch dazu
den Getöteten in gleichem Zuſtand mitgenommen hatte, und
erkennt gegen den Angeklagten wegen, fahrläſſiger
Tö=
tung auf 10 Monate Gefängnis. Daß er außerdem
keinen Führerſchein hatte und ſeinen Teilhaber
ebenfalls ohne Führerſchein hatte fahren laſſen
trägt ihm außerdem noch zwei Geldſtrafen von je 100
Mark ein.
Das Bezirksſchöffengericht verurteilt am ſelben
Vormittag zunächſt einen jungen Viernheimer
Kra=
nenführer wegen Betrugs in wiederholtem
Rück=
fall zu 10 Monaten Gefängnis. Er hatte, als er durch
Arbeitsloſigkeit in Not geraten war, auf den Namen ſeiner
El=
tern Korn gekauft und den Erlös für ſich verwendet, trotzdem er
genau wußte, daß die Eltern nicht für ihn aufkommen würden,
Ebenſo hatte er ſich einen Anzug gekauft, und behauptet, die
Mutter werde es bezahlen. Es werden ihm noch einmal
mil=
dernde Umſtände zugebilligt und die Unterſuchungshaft mit ſechs
Wochen angerechnet.
Wegen Hehlerei haben ſich dann zwei nette Freunde,
ein junger Kaufmann aus Zipfen und ein
Kauf=
mann von hier. zu verantworten. Zu dem Zipfener kam
eines Tages ſein 15jähriger Neffe mit einem Freunde und
brachte ihm einen Verrechnungsſcheck der Groß=Umſtädter
Milch=
zentrale über nahezu 300 Mark: Man habe den Scheck „
gefun=
den” und er habe doch ſicher Verbindungen zu Banken, um ihn
einzulöſen. G., nicht faul. ging zu ſeinem guten Freunde S. in
Darmſtadt, kaufte ſich bei ihm ein Motorrad zu 100 Mark und
übergab ihm den Scheck. Er vertraute ihm deſſen Geheimnis,
man machte einen Kaufvertrag auf einen fingierten Namen,
da=
mit ja nichts raus kam, und ſiehe da, man bekam das Geld
an=
ſtandslos. Dem jungen „Finder”, der übrigens ſpäter geſtand,
daß er den Brief aus dem Briefkaſten geklaut hatte, wurde
kur=
zerhand erzählt, man habe den Scheck nicht einlöſen können. Nach
Jahresfriſt reklamierte der eigentliche Empfänger das Geld bei
der Milchzentrale, und ſo kam die ganz gut ausgeklügelte Sache
ans Tageslicht. G. erhält wegen Hehlerei und
Be=
trug ſechs Monate und S. wegen Hehlerei und Be=
wenigſtens ſchadlos halten wollte, exiſtierte natürlich auch nicht
mehr.
Wohnungsänderungen. Anläßlich der zahlreichen
Wohnungs=
wechſel zum 1. April 1934 wird darauf hingewieſen, daß dieſe
Wohnungsänderungen von den zu=, um= oder wegziehenden
Per=
ſonen binnen acht Tagen bzw. von den Hauseigentümern oder
deſſen Stellvertretern ſowie den Untermietern binnen 10 Tagen
dem Einwohnermeldeamt der Polizeidirektion Darmſtadt.
Wil=
helm=Gläſſing=Straße 21/23. mündlich oder ſchriftlich anzuzeigen
ſind. Das Einwohnermeldeamt iſt geöffnet: Montags bis
Frei=
tags von 7 bis 14 Uhr und Samstags von 7 bis 12 Uhr.
Samstag, 7. April 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus Heſſen.
Das Landjahr der ſchulenklaſſenen Jugend
wird organiſierk.
Nr. 95 — Seite 7
Hut die Sctffagtt du tai, dar Beutſchlane zu tan:
Von Gerhard Ludwig Milau.
Rechts: Schiffer, Referent im preußiſchen Kultusminiſterium,
dem die Organiſation des Landjahres übertragen wurde.
Links: Sein Mitarbeiter Wentzel.
Ein Grundſatz der Jugenderziehung des nationalſozialiſtiſchen
Staates iſt es, die Jugendlichen von Stadt und Land einander
näherzubringen. So wird aus dieſer Erwägung heraus jetzt
erſtmalig das Landjahr eingeführt, d. h. vor dem Eintritt in
das Berufsleben wird die großſtädtiſche Jugend ein Jahr auf
dem Lande verbringen. Vorerſt wird dieſe Einrichtung für
Preußen eingeführt, ſpäter ſoll ſie auf das ganze Reich
über=
tragen werden.
Dg. Arheilgen, 6. April. Ausder NSDAP. Im
Gaſt=
haus „Zur Sonne” fand ein gutbeſuchter Schulungsabend ſtatt, zu
dem ſich auch zahlreiche Frauen eingefunden hatten.
Kreisſchu=
lungsleiter Borchert wies zunächſt darauf hin, daß der Beſuch
der Schulungsabende noch beſſer werden müſſe. Es ſei unbedingt
notwendig, ſich ſo oft wie nur möglich mit dem
Nationalſozialis=
mus zu befaſſen. Ein wahrer Nationalſozialiſt müſſe das
Ideen=
gut auch nach außen hin zur Schau tragen und durch die Tat
be=
weiſen. Wir müſſen unſer deutſches Weſen erkennen, das in Blut
und Boden verankert iſt; wir müſſen die Vergangenheit abſtreifen
Meund Bweräſcheſtächfei nifen Leufef veiDen Dr MMfe
Nationalſozialiſten der Tat werden und die Gemeinſchaft
untrenn=
bar zuſammenſchweißen; Kämpfer werden für Heimat, Weib und
Kind und für die Freiheit. Redner ſchloß ſeine mit dankbarem
Beifall entgegengenommenen Ausführungen mit der Mahnung
an alle Volksgenoſſen, ein jeder an ſeinem Platze mitzuarbeiten
am Aufbau des Reiches der Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit.
— Nach kurzer Anſprache des Propagandaleiters Beigeordneten
Zeidler wurde der Abend mit einem dreifachen Sieg=Heil auf
den Führer und dem Horſt=Weſſel=Lied beſchloſſen.
Cp. Braunshardt, 6. April. Frau Marie Schuchmann geb.
Heil konnte ihren 85. Geburtstag begehen.
Be. Büttelborn, 6. April. Geſtern trug man unter zahlreicher
Beteikigung die im blühenden Alter von 25 Jahren plötzlich
ver=
ſtorbene Frau Eliſabethe Laux geb. Jourdan zu Grabe. An der
Beerdigung beteiligte ſich auch eine Abordnung SS., des Sturmes
3/1/33, der der Mann der Verſtorbenen angehörte.
C. Ober=Ramſtadt, 6. April. Unter außerordentlich ſtarker
Beteiligung aller Kreiſe der Einwohnerſchaft wurde geſtern der
im Alter von 71 Jahren verſtorbene Landwirt und Pumpenmacher
Georg Hahn 3 zu Grabe getragen. Der Verſtorbene, der
Jahr=
zehnte hindurch dem Geſangverein „Eintracht” angehörte und
nahezu zwei Jahrzehnte Mitglied des Ortsgerichts war, erfreute
ſich ob ſeines treudeutſchen biederen Charakters größter Beliebtheit.
Im Namen des Geſangvereins „Eintracht”, der dem langjährigen
Mitglied einen Grabgeſang widmete, legte deſſen Führer Müller,
und im Namen des Ortsgerichts Bürgermeiſter Jörgeling eine
Kranzſpende am Grabe nieder.
f. Roßdorf, 6. April. Der Vorſtand des Evangeliſchen
Frauenvereins überbrachte Herrn Pfarrer D. Berck ein Geſchenk
für Anerkennung treuer Dienſte im Verein ſowie auf dem ganzen
kirchlichen Gebiete unſerer Gemeinde. Die hieſigen Geſangvereine
brachten anſchließend unter der ſicheren Stabführung des Herrn
Georg Kreiſel das Lied. Heil dir mein Vaterland” als
Ständ=
chen zur Ehre und zum Abſchied zu Gehör. Herr Dachdeckermeiſter
Heinrich Kirſchner dankte dem Scheidenden für all das Gute
und Schöne was in der 11jährigen Tätigkeit auf kirchlichem
Ge=
biete gegründet und gepflegt wurde. Herr Pfarrer D. Berck
dankte herzlich allen Verſammelten für die Ehrung. Mit einem
dreifachen Sieg=Heil auf Volk und Führer beendete der Pfarrer
ſeine kernige Anſprache.
Db. Groß=Zimmern, 6. April. In der letzten
Gemeinderats=
ſitzung hat man beſchloſſen, die hieſigen konfeſſionellen Schulen in
eine Simultanſchule zu vereinigen. Der Gemeinderat iſt
aber zu dieſem Schritt allein nicht maßgebend, ſondern es ſchreibt
vielmehr der Artikel 9 des Volksſchulgeſetzes vor, daß eine
Abſtim=
mune hierüber zu erfolgen hat. Dieſe iſt nun auf Sonntag, den
13. Mai, feſtgeſetzt, während Wahlvorſchläge nur noch bis
Diens=
tag, den 10. April, entgegengenommen werden.
Db. Urberach, 6. April. Kirchenbau. Schon lange Jahre
hegt man hier den Gedanken, die Kirche zu vergrößern, denn
Sonntag für Sonntag ſieht man dieſe Notwendigkeit immer mehr
ein, bei jedesmaligem Ueberfüllen des Gottesdienſtes. An den
Oſterfeiertagen ſtanden ſogar Beſucher noch außerhalb der Kirche,
während wieder andere den Heimweg antraten. Nun ſcheint man
dem langgehegten Wunſch doch näherzutreten und ihn endlich in
die Tat umzuſetzen. Hierzu berief man eine Verſammlung ein,
aus der die Gründung eines Kirchenbauvereins
hervor=
ging. Unter Führung der Herren Dekan Becker, kommiſſ.
Bürger=
meiſter Herdt und Beigeordneten Dr. Eſſer fanden ſich eine große
Anzahl Männer ein, die zu der guten Sache alle mit Rat und Tat
kräftig beitragen wollen. Bedauert wurde nur, daß die Steine,
die die Bauern ſchon vor einigen Jahren angefahren hatten, an
Bauluſtige inzwiſchen wieder vergeben wurden. In nächſter Zeit
„werden Sammelliſten im Ort herumgehen, zum Geldzeichnen und
zur Eintragung als Mitglieder. Bis jetzt ſtehen dem
Bauvor=
haben noch aus früheren Geldſammlungen ungefähr 7600 Mk. zur
Verfügung. Hoffen wir, daß diesmal die Angelegenheit zum guten
Gelingen führt, das der ſehnlichſte Wunſch iſt, aller chriſtlichen
Bürger Urberachs, die einſt ſtolz ſein werden auf ihr eigen
geſchaf=
fenes Werk.
Eb. Waſchenbach, 6. April. Adam Dieter konnte ſeinen
94. Geburstag begehen.
Cd. Michelſtadt, 6. April. Abſchlußprüfung in der
Gewerbeſchule. In der Gewerbeſchule Michelſtadt fand unter
Vorſitz von Regierungsbaurat Nodnagel als Regierungsvertreter
die diesjährige mündliche Abſchlußprüfung, die als theoretiſche
Meiſterprüfung gilt, ſtatt. Als Vertreter der Stadt war
Bürger=
meiſter Dr. Leber, als Vertreter der Handwerkskammer Kreis=
Handwerksführer Schott=Beerfelden anweſend. Zur Prüfung ſelbſt
ſtellten ſich zwei Prüflinge; die übrigen waren, da ihnen günſtige
Stellungen geboten wurden, ſchon vorher ausgeſchieden. Beide
Prüflinge, und zwar K. Grünewald. Maurer aus König i. Odw.,
und Gg. Roßmann, Autoſchloſſer aus Michelſtadt, beſtanden die
Prüfung mit „gut”. Mit mahnenden Worten überreichte der
Re=
gierungsvertreter nach der Prüfung die Zeugniſſe und ermahnte
die jungen Handwerker, nicht ſtillzuſtehen mit der Ausbildung,
ſondern ſtets beſtrebt zu ſein, immer noch hinzuzulernen.
Ci. Erbach, 6. April. Verlegung der Kreisleitung.
Die Kreisleitung der NSDAP. wird hierher verlegt; ihre
Ge=
ſchäftsräume befinden ſich vom 9. ds. Mts. ab im hieſigen
Kreis=
amtsgebäude. — Sturmbanntreffen des SS.=
Stur=
mes 4/III/33. Dieſer SS.=Sturm hält am kommenden Sonntag
hier einen Aufmarſch, bei dem ſich etwa 400 Kämpfer der ſchwarzen
Garde Adolf Hitlers einfinden werden. Am Abend gibt dann die
Standartenkavelle der 33. SS.=Standarte unter ihrem
Muſikmei=
ſter, dem SS.=Scharführer Spangenmacher, in der Feſthalle ein
Konzert, bei dem der Kreisleiter der NSDAP., Pg. Schwinn,
ſprechen wird.
— Hirſchhorn, 6. April. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 5. April 1,56 Meter, am 6. April 1,58 Meter.
„Schiffahrt iſt lebenswichtig. Seereiſen ſind zu begrüßen!“
Mit dieſen Worten hat die Reichsregierung wiederholt auf die
Notwendigkeit hingewieſen, für Urlaubs= und Erholungsreiſen
deutſche Seeſchiffe zu benutzen. Die Allgemeinheit hat ein ſtarkes
Intereſſe daran, daß die deutſche Schiffahrt den Kampf um ihre
Weltgeltung und um ihre Exiſtenz, die durch die Wirtſchaftskriſe
und den Verfall der Standardwährungen bedroht ſind,
überwin=
det. Das kann nur gelingen, wenn alle mithelfen. Jedem deutſchen
Volksgenoſſen, auch dem Beamten — das wird in einer
Bekannt=
machung der Regierung beſonders hervorgehoben — erwächſt die
nationale Aufgabe, Urlaubsreiſen, wenn irgend möglich, nur mit
deutſchen Seeſchiffen anzutreten. Die Reedereien unterſtützen dieſe
Beſtrebungen durch billige Sonderfahrten und Herabſetzung der
Preiſe, worüber man bei den Reiſebüros Auskunft erhalten kann.
Die Reichsregierung verfolgt mit ihrem Appell, der ſich
zwin=
gend aus der Lage der Schiffahrt ergibt, ein für Deutſchland
lebenswichtiges Prinzip. Die Schiffahrt iſt mit allen
Berufszwei=
gen des deutſchen Volkes, mit Landwirtſchaft, Induſtrie und
Han=
del, Kunſt und Handwerk durch geiſtige und vor allen Dingen
durch wirtſchaftliche Beziehungen ſo eng verbunden, daß alle dieſe
Berufe es empfindlich merken, wenn die Schiffahrt nicht floriert.
Hunderttauſende von Volksgenoſſen ſtehen als Arbeiter und
Ange=
ſtellte, Produzenten und Lieferanten für den Rieſenbedarf der
Schiffe auf Gedeih und Verderb mit den deutſchen Reedereien in
einer Schickſalsgemeinſchaft. Die Schiffahrt iſt ſo wichtig wie die
Landwirtſchaft. Sie iſt auch eine der ſtärkſten Stützen der
Land=
wirtſchaft. Eine einzige Reederei, der Norddeutſche Lloyd, gab im
Jahre 1931 allein für den Proviant ſeiner Ueberſeedampfer, alſo
nur für Lebensmittel, 13 Millionen Mark aus, die zum größten
Teil der deutſchen Landwirtſchaft und der bäuerliche Produkte
verarbeitenden Induſtrie zufloſſen. Andere Rieſenbeträge
wander=
ten in die Werften und zu jenen Unternehmungen, welche
Seefahr=
zeuge und Erſatzmaterial aller Art liefern müſſen und dadurch
ebenfalls wieder Zehntauſenden Arbeit und Brot geben.
So wandelt ſich alſo jede Schiffskarte, mit der ein Deutſcher
auf deutſchen Schiffen eine Seereiſe antritt, in Arbeit und Brot
für die Allgemeinheit um und wirkt ſchließlich auf ihn ſelber
ſegensreich zurück. Wenn die Schiffahrt wieder hochkommt, geht es
auch ganz Deutſchland gut.
Das deutſche Schiff iſt aber auch ein unentbehrlicher
Kultur=
faktor. Es iſt die Brücke zum Herzen und zum Verſtande des
Aus=
landes, oft auch das einzige ſichtbare Bindeglied vieler
Auslands=
deutſchen mit dem Vaterlande. Das deutſche Ozeanſchiff überzeugt
mehr als langatmige Aufklärungsartikel. Leben und Treiben an
Bord geben der Welt ein Beiſpiel von deutſcher Ordnung,
Sauber=
keit, Kraft, Leiſtung und Fröhlichkeit, von der Zuverſicht und dem
Glauben, der durch das neue Deutſchland geht. Das deutſche Schiff
iſt ein Stück ſchwimmendes Vaterland, es iſt Heimatboden, auf dem
deutſch geſprochen und deutſch gelebt wird. Nie trägt man alſo das
Geld ins Ausland, wenn man auf deutſchen Schiffen reiſt. Man iſt
in fernen Häfen wohl in der Fremde, aber man iſt dennoch auch
gleichzeitig zu Hauſe. Denn wenn man von den Ausflügen in den
fremden Städten wieder an Bord eines gemütlichen Lloyddampfers
kommt, dann kehrt man mit einem Gefühl der Geborgenheit wie
in die Heimat zurück, in eine Gemeinſchaft, die ſich vom Kapitän
bis zum kleinſten Schiffsjungen auch als Familie fühlt.
Seereiſen ſind billige Reiſen. Man braucht nur einmal die
Geſamtkoſten zu nehmen und ſie auf einen Kilometer der langen
Reiſe, die das Schiff zurücklegt, umzurechnen. Es kommt ein
ver=
blüffend geringer Betrag heraus. Und dafür hat man Beförderung
durch herrliche Weltteile, Wohnen in behaglichen Kabinen, jeden
Zeitvertreib, den man ſich wünſcht, und eine Speiſekarte, die auf
Erden ihresgleichen ſucht.
Die Erholung iſt in der heilkräftigen Seeluft, im Kreiſe
froh=
geſtimmter Menſchen, angeſichts aller Schönheiten der fremden
Länder ſo gründlich, daß aus einem Finſterling bald wieder ein
fröhlicher Menſch wird. Deutſche Muſik erklingt. Landsleute
fah=
ren mit. Deutſche Bücher ſind da, mit denen man ſich, wenn man
vom reichhaltigen Eſſen, von Spielen mancherlei Aut und
froh=
gelauntem Tanz ſich zurückziehen will, in ſeinen Liegeſtuhl kuſcheln
kann, falls man nicht vorzieht, zu ſchwimmen, Sonne zu kneipen,
über Deck zu flanieren oder im glücklichen Schauen die
paradie=
ſiſche Landſchaft unter dem ſtrahlenden Himmel des Südens an
ſich vorbeiziehen zu laſſen, vielleicht in vertrauter Zwieſprache mit
einer gleichgeſtimmten Seele.
Eine Seereiſe beglückt immer, mag ſie nun in die Romantik
des Mittelmeeres, in den Glanz des Orients, nach dem ſchönen
Spanien und dem lieblichen Madeira oder in die wohltemperierte
Atmoſphäre des Nordens, nach Norwegen, Finnland, dem Land
der tauſend Seen, oder um England=Irland herum führen. Man
kann ſich nirgends beſſer erholen als auf See. Es gibt keine Reiſe,
die bei geringen Aufwendungen ſo vieles bietet, wie eine
See=
reiſe. Hundert Urlaubshefte in einem einzigen vereinigt, das iſt
das deutſche Schiff.
Fahrt mit! Das Wichtigſte iſt: Ihr helft eueren
Volksgenoſ=
ſen, ihr nützt Deutſchland und ſeiner Weltgeltung und damit
letzt=
lich euch ſelbſt.
Kamnf dem Kornkäfer!
Unterſugung im Laboratorium.
Der Kornkäfer, ein winzig kleines Tierchen, fügt der deutſchen
Volkswirtſchaft jährlich einen Schaden von mehr als 100
Mil=
lionen Reichsmark zu. Auf der Konferenz der Geſellſchaft für
Vorratſchutz iſtjetztein großer Aufklärungs=Feldzug geplantworden.
Em. Heppenheim a. d. B., 6. April. K. f. d. K. Die endgültige
Gründung der Ortsgruppe, Heppenheim des Kampfbundes für
deutſche Kultur fand auf einer Verſammlung im „Gold. Stern”
ſtatt. Zum Ortsgruppenleiter wurde von der Landesleitung Pg.
Valentin Friedrich beſtimmt, der von Alfred Roſenberg in ſeinem
Amt beſtätigt wurde. Die Ortsgruppe wird ihre Tätigkeit im
Kreiſe alsbald aufnehmen. — Auf dem Schulungsabend der
Ortsgruppe der NSDAP. hielt Pg. Studienrat Dr. Wirth einen
hochintereſſanten und ſehr beifällig aufgenommenen Vortrag über
Land und Leute an der Saar”, in dem er die abwechſlungsreichen
Maßnahmen Frankreichs beleuchtete, das Saarvolk auf ſeine Seite
zu bringen. Trotzdem ſei damit zu rechnen, daß die
Saarbevölke=
rung am Tage der Abſtimmung, dem 11. Jan. 1935, in klarer
Er=
kenntnis aller Täuſchungsmanöver ihre Treue zum Mutterlande
beweiſen wird.
t. Gernsheim, 6. April. Leichenländung. In der
Nähe der Zuckerfabrik wurde durch hieſige Stromarbeiter eine ca.
50jährige männliche Leiche geländet. Die Leiche iſt vollſtändig
be=
kleidet. Die Herkunft des Toten konnte noch nicht feſtgeſtellt
werden.
Ca Lorſch, 6. April. 5 Geſchwiſter 378 Jahre alt.
Die erſtaunliche Tatſache, daß 5 Geſchwiſter das Greiſenalter
er=
reichen bzw. überſchreiten kann hier regiſtriert werden. Frau
Margareta Jakob, geb. Maſſoth, ſteht im 79. Lebensjahr, ihre
Schweſter Barbara, geb. Herd, im 78. Lebensjahr. Von den 3
Brüdern ſteht Peter Maſſoth im 77. Lebensjahr, Michael Maſſoth
im 74. und Sebaſtian Maſſoth im 70. Lebensjahre. Alle
Geſchwi=
ſter erfreuen ſich trotz ihres hohen Alters einer guten Geſundheit.
Zuſammen zählen die Geſchwiſter 378 Lebensjahre, alſo ein
Durch=
ſchnittsalter von 76 Jahren. — Zellenabend. Die Zelle
Nord=Weſt der hieſigen Ortsgruppe der NSDAP. hielt im
Gaſt=
haus. Zum Nordvol” einen Zellenabend ab, zu dem die Pgg. faſt
vollzählig erſchienen waren. Nach Begrüßung durch den
Zellen=
wart. Pg. Schmitt, ſprach Ortsgruppenleiter, Pg. Degen über
Zweck und Sinn der Zellenabende Pg. Schmitt und Pg. Metz
hielten dann ein Zwiegeſpräch: Politiſcher Leiter und SA.=Führer,
das das Verhältnis zwiſchen den beiden in vortrefflicher Weiſe
zum Ausdruck brachte. Hierzu bemerkte Pg. Degen, daß gerade
hier zwiſchen SA. und PO. gutes Verſtändnis beſtanden habe."
Lampertheim, 6. April. Schwerer Unfall auf dem
Oſtermarkt. Ein verheirateter Mann aus Bürſtadt
demon=
ſtrierte hier auf dem Oſtermarkt den Gebrauch von Fleckenwaſſer,
wobei ein Fläſchchen explodierte. Der Mann und zwei Kinder
erlitten ſchwere Brandwunden. Eines der Kinder mußte ſofort
ins Krankenhaus gebracht werden.
Zerbrochene Träume.
We. Hoch ſteht der Mond am Himmel. Hell und ſilbern wirft
er ſeine Strahlen auf die im tiefen Frieden ruhende Opelſtadt.
Leiſe geht ein junger Menſch durch die leeren Straßen dem nahen
Main zu. Es iſt dunkle Nacht geworden. Der Mond iſt verſchwunden
hinter einer Wolkenwand. Schweigend wandelt das Menſchenkind
auf den feuchten Mainwieſen dahin.
Wuchtig, maſſiv recken ſich die hohen Mauern und Eſſen der
Stadt gegen den Himmel, geſpenſterhaft ſind Baumgruppen
hin=
eingetupft. Leiſe klingt das Rauſchen des nahen Mains durch die
ſpäte Nacht.
Es iſt eine ſchweigende Welt, nur der Tau tropft mit kleinen
Lauten von den jungen Linden der Mainwieſen. Da klingt ein
leiſer, ſchmeichelnder Klang durch die Luft. Aus der nahen
Main=
luſt klingt traurig, faſt weinend. Muſik und haftet ſich feſt in
ſeinen Ohren. Verſunken und ſich ſelbſtvergeſſend ſchreitet der
junge Menſch dahin. Seine Augen ſchauen das herrliche Bild,
glei=
ten aber ab —
Was bedeutet all dieſe Schönheit für ihn? Ihm wird ſo ſchwer
ums Herz. Sein ganzes Leid ſteigt vor ihm auf. Er denkt zurück
an Jene, für die er nur noch zu leben glaubte, und die ihn in
dieſes Traurigſein gebracht. All die Stunden des Glückes und des
Leids ziehen an ſeinem geiſtigen Auge vorüber. Die Stunden, in
denen ſie ſich kennenlernten, an die herrlichen Tage, die ſie
zu=
ſammen verbrachten, und das Hoffen und Träumen von der
Zu=
kunft. Wie dann plötzlich die Enttäuſchung kam; wie er ſie zum
letzten Male beſuchte, und dann einige Tage ſpäter in der Zeitung
ihre Verlobungsanzeige mit einem anderen fand. Er iſt
ſtehen=
geblieben. Am liebſten hätte er ſich den Fluten des Mains
an=
vertraut und wäre darin verſchwunden.
Da ſpürte er plötzlich in ſeiner Taſche etwas Kaltes, etwas
Hartes. Ein Gedanke ſchoß ihm durch den Kopf: „Es iſt doch alles
verloren”. Raſch zieht er die Piſtole, ſetzt an und drückt ab.
Ein jäher Knall durchſchneidet die feierliche Stille.
Er liegt im Graſe, überflutet von dem weichen, ſilbernen
Schein. Am anderen Morgen bringt die Zeitung eine kurze Notiz:
„Ein junger Menſch verſuchte geſtern abend, durch Erſchießen
ſei=
nem Leben ein Ende zu bereiten. Die Motive ſind unbekannt.”
— Man lieſt es, ſpricht darüber und urteilt: „Dummheit‟. Was
aber das junge Herz gelitten, was es durchgemacht um einer
„Verdorbenen” willen, weiß man nicht.
Kongreß des Landesverbandes Mitkelrhein
des Großdeutſchen Schachbundes in Bad Ems.
Das erſte große Schachtreffen des Landesverbandes
Mittel=
rhein ſeit der Neuorganiſation des Großdeutſchen Schachbundes
in Bad Ems erhielt ſein beſonderes Gepräge durch eine bisher
bei den Oſterturnieren nie erreichte Teilnehmerzahl von 88
Schach=
ſpielern aller Stärkeklaſſen. Ermöglicht wurde dies durch
groß=
zügige Unterſtützung des Emſer Kurdirektors, wodurch auch
Er=
werbsloſe die Mittel für die Teilnahme erhalten konnten.
Da=
für fielen die früher üblichen Geldpreiſe weg, nur Ehren= und
Wanderpreiſe waren die Palmen des von Gründonnerstag bis
Oſtermontag dauernden Kampfes.
Die Teilnehmer waren in vier Klaſſen eingeteilt: 1. Klaſſe:
8 Teilnehmer, 2. Klaſſe: 20 Teilnehmer, 3. Klaſſe: 20
Teil=
nehmer, 4. Klaſſe: 2 Gruppen zu je 20 Teilnehmern.
Das Turnier der 1. Klaſſe vereinigte acht der ſtärkſten
Spie=
ler des Unterverbandes. Wohl noch nie ſind in einem Emſer
Oſterturnier ſoviel ſpannende Kampfpartien geſpielt worden, wie
in dieſem Jahr. Figurenopfer, Qualitätsopfer, Damenofer,
auf=
regende Mattkombinationen waren an der Tagesordnung. Die
beſchränkte Bedenkzeit (40 Züge in 2 Stunden) zwang die
Spie=
ler zur Aufbietung aller Routine, und es war kein Wunder, daß
beſonders zu Anfang des Turniers hier und da ein Spieler über
die Klippen der letzten Züge vor der Zeitkontrolle ſtrauchelte.
Bis zur letzten Runde, ja bis 10 Minuten vor der
Preisvertei=
lung, war der Ausgang des Turniers noch völlig offen, da einige
Hängepartien noch nicht erledigt waren.
Der Schlußſtand war: 1. Benkner=Frankfurt 5 Punkte,
2. Dr. Grimm=Höchſt a. M. 4½ Punkte, 3. Schurig=Wiesbaden
4 Punkte, 4. Schomerus=Darmſtadt 3½ Punkte. Es
folgten Bleutgen=Mainz und Dr. Thoma=Frankfurt mit je 3 P.,
Walter=Koblenz und Müller=Frankfurt je 2½ Punkten.
Die Tatſache, daß der Frankfurter Stadtmeiſter Müller und
ein ſo bekannter, ſtarker Spieler wie Walter an letzter Stelle
liegen, beweiſt die Schärfe, mit der in dieſem Turnier gekämpft
wurde.
In der 2. Klaſſe wurden ſieben Runden nach dem Schweizer
Paarungsſyſtem geſpielt. Erſter wurde Rohs=Frankfurt mit
5½ Punkten ohne Verluſtpartie, der damit die Berechtigung zur
Teilnahme in der 1. Klaſſe errang.
Die erbitterten Kämpfe wurden am Samstag nachmittag
durch ein auf den Anhöhen des Lahntales ſtattfindenden Thing
unterbrochen. Landesleiter Pg Wagner=Frankfurt und
Organi=
ſationsleiter Pg. Windſchmitt=Frankfurt richteten an alle
Teil=
nehmer die Mahnung, an der großen Aufgabe des Großdeutſchen
Schachbundes mitzuarbeiten: Das Schachſpiel zum Nationalſpiel
der Deutſchen zu machen, das Glücksſpiel zu verdrängen und im
recht nationalſozialiſtiſchen Geiſt die Kameradſchaft aller Schach=
Seite 8 — Nr. 95
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 7. April 1934
38. Tagung der Deutſchen Geſellſchaft für Chirurgie
in Berlin vom 4. bis 7. April 1934.
Alljährlich in der Oſterwoche verſammeln ſich die Chirurgen aus
allen Gauen Deutſchlands im Langenbeck=Virchowhaus (Berlin), um
an der traditionellen Tagung der Deutſchen Geſellſchaft für
Chi=
rurgie teilzunehmen. Auch in dieſem Jahre iſt die Zahl der
Be=
ſucher ſehr groß und die Meldung zu Vorträgen überaus reichlich.
In ſeiner Eröffnungsanſprache wies der Vorſitzende, Prof.
Kirſch=
ner, Tübingen, auf die große Tradition der Geſellſchaft hin, die zu
den älteſten wiſſenſchaftlichen Vereinigungen unſeres Vaterlandes
gehört und deren Bedeutung trotz der Einführung von
Sonder=
kongreſſen in keiner Weiſe zurückgegangen iſt. Hier in dieſem
Kreiſe ſchlägt das Herz der deutſchen Chirurgie, hier iſt der
Am=
boß, wo der Fortſchritt geſchmiedet wird. Das Wort Langenbecks,
des erſten Vorſitzenden auf dem 1. Kongreß im Jahre 1872: „Die
Reinheit der chirurgiſchen Lehre iſt der Deutſchen Geſellſchaft für
Chirurgie anvertraut” wird auch in Zukunft zu Recht beſtehen.
Die Erörterung wiſſenſchaftlicher Probleme iſt aber untrennbar
von den großen Zeitfragen, die unſer Volk bewegen. Die
Neu=
erſtarkung unſeres Volkstums ſtellt gerade den Arzt vor große
Aufgaben, die jeden von uns mächtig bewegen. Der Erörterung
dieſer Fragen wird auch im Rahmen dieſer Tagung ein
bedeuten=
der Raum gewidmet. Wenn auch das Gebiet der Raſſenhygiene
und der Vererbung andere Fachgebiete der Medizin ſtärker
beſchäf=
tigt als das Teilgebiet, das der Chirurgie zufällt, und die
opera=
tive Steriliſation ſo einfach iſt, daß ſie in dieſem Kreiſe kaum
einer Beſprechung bedarf, ſo iſt dennoch ein Ueberſichtsreferat über
das Geſetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes in ſeiner
Bedeu=
tung für die Chirurgie angeſetzt. Ein beſonderes Intereſſe
brin=
gen die deutſchen Chirurgen neben den Kriegsverletzungen den
Wirkungen der Luftangriffe, insbeſondere der Wirkung der Gas=
und Brandbomben, entgegen. Durch die Beſchäftigung mit dieſen
Fragen entſtehen neue Aufgabengebiete, die die Arbeitskraft und
die Leiſtungsfähigkeit der an verantwortlicher Stelle ſtehenden
Aerzte ſtark belaſten. Um ſie durchzuführen, muß volle Autorität
vorhanden ſein, und ſo iſt das Führerprinzip in Krankenhaus und
Klinik ſchon früher grundſätzlich gefordert, durchgeführt und zu
Zeiten von den deutſchen Chirurgen energiſch verteidigt worden.
Wer ſein Krankenhaus großzügig und verantwortungsvoll führen
ſoll, den darf man nicht kleinlich beſchränken, weder von innen noch
von außen.
Die Geſellſchaft gedachte der im vergangenen Jahr
verſtorbe=
nen Mitglieder, von denen Oberſt=Freiburg, Hacker=Graz,
Pop=
vert=Gießen, A. W. Meyer=Berlin und Tillmann=Köln beſonders
zu nennen ſind, und ferner eines großen Chirurgen vergangener
Zeit. Prof. Lampe=Danzig ſprach über Joh. Friedr. Dieffenbach,
der ſchon vor 100 Jahren, alſo zu einer Zeit, da man den Kampf
gegen die Bakterien noch nicht aufgenommen hatte, Leiſtenbrüche
erfolgreich operierte und durch Hautlappen aus der Stirn
Geſichts=
verunſtaltungen in einer Weiſe auszugleichen verſtand, wie es
heute kaum beſſer gelingt. Die eigentlichen Fachvorträge nahmen
ihren Anfang mit Ausführungen aus dem Gebiete der
Hirn=
chirurgie. Hier ſprach zunächſt ein ausländiſcher Gaſt, Olivecrona=
Stockholm, über ſeine Technik bei der Beſeitigung von Geſchwülſten
des Hörnerven. Ein deutſcher Schüler des ſchwediſchen Chirurgen,
Tönnis=Würzburg, berichtete über Hirngeſchwülſte, die durch
Miß=
bildung der Blutgefäße entſtehen und beſondere operative Technik
erfordern. Auch neue Methoden zur Unterſuchung des Gehirns
und zur Unterſcheidung der Hirngeſchwülſte von andersartigen
Er=
krankungen im Bereich der Hirnhäute wurden erörtert, ſo von
Peiper=Frankfurt, der die Erſetzung des Hirnwaſſers durch
Luft=
einblaſung zwecks Röntgendarſtellung empfahl und das Verfahren
dadurch ungefährlicher geſtaltet hat, daß er die Flüſſigkeit aus dem
Rückenmark langſam abtropfen und durch eine eingeführte
Hohl=
nadel die Luft in die Hirnkammer anſaugen läßt.
Das große ausführliche Hauptreferat Bauers (Breslau) über
das Geſetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes brachte eine
Reihe neuer wichtiger Geſichtspunkte für das ärztliche Handeln.
Der Chirurg iſt nicht nur an der techniſchen Durchführung der
Un=
fruchtbarmachung beteiligt, er hat auch Anteil an der Ermittlung
vieler Erbkrankheiten. Gerade die angeborenen erblichen
Miß=
bildungen kommen zur Beſeitigung der Schäden oder
Verunſtal=
tungen zuerſt in die Hand des Chirurgen. Er vermag in ſehr
vielen Fällen auch erblich bedingte Schäden äußerlich zu beſeitigen,
aber ein direkter Einfluß auf die Erbmaſſe ſelbſt iſt ihm ebenſo
wenig möglich wie einem anderen Arzt. Liegt alſo eine
Schädi=
gung der Erbmaſſe vor, ſo kann auch dann eine Steriliſierung
not=
wendig werden, wenn beim erbkranken Individuum der äußere
Schaden wirkungsvoll repariert iſt. So iſt der Chirurg genötigt,
unter Umſtänden in das Leben des Einzelnen zugunſten der
Allge=
meinheit einzugreifen. Das iſt eine ſchwere Verantwortung, die
im Einzelfalle ſtrengſte Prüfung erfordert. Der von der
Regie=
rung herausgegebene Kommentar zum Geſetz müßte noch weiter
erläutert und ergänzt werden, damit leichte und ſchwere Schäden
ſchärfer abgegrenzt werden könnten.
Dr. K.
Jugendherbergeit
Am 21. und 22. April findet in ganz Deutſchland der Reichs=
Werbe= und =Opfertag des Jugendherbergsverbandes ſtatt. Die
geſamte deutſche Jugend wirbt für das Jugendherbergswerk und
ſammelt am Opfertage Bauſteine für neue Jugendherbergen. Jeder
Deutſche muß für die Mitarbeit am Jugendherbergswerk
ge=
wonnen, muß über die Bedeutung des Jugendwanderns und der
Jugendherbergen aufgeklärt werden. Zur Durchführung dieſer
Aufklärung iſt das Bildheft „Schafft uns
Jugendherber=
gen!” herausgebracht worden. Die Schrift zeigt in anſchaulichen
und eindrucksvollen Bildern die bisherigen Erfolge des
Jugend=
herbergswerks, die Freuden des Wanderns und die Arbeit der
deutſchen Jugend, die durch Schaffung von Jugendherbergen in
allen Teilen Deutſchlands das Wandern zum ſchönſten. geſündeſten
und billigſten Sport, der Körper und Geiſt erfriſcht, machen will
Die Schrift hat 32 Seiten Umfang und ein farbiges Titelbild und
wird zum Preiſe von 10 Pf. durch die geſamte Hitlerjugend und
alle übrigen Jugendorganiſationen des Deutſchen Reichs,
ins=
beſondere durch die Ortsgruppen des Reichsverbandes für deutſche
Jugendherbergen verbreitet.
Die deutſche Jugend will wandern. Beherzigt den Aufruf der
Jugend: „Schafft uns Jugendherbergen!“
* Karoline Luiſe von Baden
uls Kanftſananern.
Dr. Gerda Kirchers Buch iſt für den Freund heſſiſcher Kunſt=
und Kulturgeſchichte inſofern von beſonderem Belang, als die
geſchilderte Perſönlichkeit eine Tochter des bekannten Darmſtädter
Jägerfürſten Ludwig VIII. war und als Markgräfin von Baden=
Durlach die traditionelle Kunſtliebe des Heſſen=Darmſtädter
Für=
ſtenhauſes in Geſtalt einer bewunderungswürdigen
Sammler=
tätigkeit nach Karlsruhe verpflanzte. Neben der „großen
Land=
gräfin” Karoline, ihrer Schwägerin, war die Markgräfin eine der
bedeutendſten und anziehendſten Frauengeſtalten, des 18.
Jahr=
hunderts, und wenn ſie nun endlich einmal in zuſammenfaſſender
Weiſe in ihrer vielſeitigen Tätigkeit gewürdigt wurde, ſo iſt das
ein Verdienſt und heißt das Abtragen einer Schuld, die ſchon
lange von den Kunſthiſtorikern empfunden worden iſt.
Karoline beſaß alles, was zu echtem Mäcenatentum gehört:
Sie war als Schülerin Liotards eine ausgezeichnete Malerin und
ſtand daher der Kunſt nicht nur als Liebhaberin, ſondern auch als
Ausübende nahe; ſie hatte eine umfangreiche Geiſtesbildung und
dazu jene eklektiſche, man michte ſagen, ſchöpferiſche
Sammler=
freude, der keine Mühe zu groß iſt, das ihr vorſchwebende
ſamm=
leriſche „Oeuvre” auszugeſtalten. Aber auch den
Naturwiſſen=
ſchaften ſtand ſie nahe, und damit zeigt ſich in ihrem Weſen etwas
von dem, das in Goethe, als dem letzten Großen des 18. und dem
erſten des aufſteigenden 19. Jahrhunderts ſeinen höchſten
Aus=
druck gefunden hat.
Schier ungeheuer iſt die geiſtige Fruchtbarkeit Karolines
ge=
weſen, wenn man bedenkt, daß an die 150 Bände ihres ſchriftlichen
Nachlaſſes noch der Bearbeitung und Ausſchöpfung harren. „Es
gab”, ſo meint Geheimrat Obſer, der frühere Leiter des badiſchen
Generallandesarchivs, der ſich auch eingehend mit der Markgräfin
beſchäftigt hat und viel Wertvolles über ſie veröffentlichte, „kaum
etwas, was ihrem Intereſſe fremd war”. Sicherlich kein kleines
Lob! Jedenfalls konnte Karoline nur auf Grund eines ſolchen
weitgeſpannten Intereſſes das leiſten, was ſie geleiſtet hat:
Zu=
gleich die Kriſtalliſationsſtöcke für das fürſtliche
Naturalien=
kabinett und die Karlsruher Gemäldegalerie ſchaffen!
Fräulein Dr. Kircher behandelt in ihrem trefflichen Buche
nur die Kunſtſammlerin Karoline — man möchte ſagen leider,
wenn man ſich bei der Lektüre nicht bald genug klar würde, daß
ein „mehr” für den Autor die Arbeit eines ganzen Lebens und
für den Verleger eine unlösbare Aufgabe bedeuten würde.
Im=
merhin genugt das, was die Verfaſſerin bringt, um die Leiſtungen
Karolinens in das rechte Licht zu rücken, und damit iſt in einer
Zeit, wo die Verpflichtungen gegen eine große Gegenwart ſtärker
ſind als die gegen jede große Vergangenheit, ſchon viel geſchehen.
Fräulein Dr. Kircher hat ihren Stoff in ſtraffer Weiſe
geord=
net und alles Ueberflüſſige vermieden: ſie zeigt der Fürſtin Leben
und Werk, ſchildert eingehend die Sammlerin im Kreiſe ihrer
Berater und Freunde, ihre Beziehungen zum Pariſer,
holländi=
ſchen, Schweizer, italieniſchen und engliſchen Kunſtmarkt und das
Werden und Wachſen ihrer Sammlungen, und ſchließlich das
Schickſal ihres Kabinetts.
Jedem einzelnen Erwerbe Karolinens iſt mit größter
Sorg=
falt nachgegangen und das Schickſal jedes einzelnen Gemäldes,
das in ihren Händen war, genau verfolgt. So erfahren wir, daß
von 189 urkundlich erwieſenen Erwerbungen immerhin 140
Bil=
der heute noch vorhanden ſind, darunter große Koſtbarkeiten. Auch
dem Verbleib der abhanden gekommenen Werke der Galerie iſt
zum Teil mit Erfolg nachgegangen, ſo daß wir in dem
Kircher=
ſchen Buche ein einzigartiges Stück deutſcher Sammlergeſchichte
beſitzen das in vieler Beziehung für Kunſtfachleute jeder Art von
dauerndem Werte iſt. Ein gut gewählter Bilderſchmuck ergänzt
den Text in erfreulicher Weiſe.
Beſonderen Dank ſchuldet die Badiſche Kunſthalle, als die
jetzige Eigentümerin von Karolinens Sammlungen, der
Verfaſ=
ſerin. Möchte es bald wahr werden, daß die von Fräulein Dr.
Kircher am Schluſſe des Buchs gegebene Anregung, in der Galerie
ſelbſt dem Andenken der Markgräfin in geeigneter Weiſe
Aus=
druck zu verleihen, Wirklichkeit würde. Das wäre eine zwiefache
und würdige Dankesbezeugung für die Markgräfin und für die
Verfaſſerin des ſo liebevoll geſchriebenen Buches über ſie.
Gf. Hdbg.
*) Schilderungen und Dokumente zur Geſchichte der Badiſchen
Kunſthalle in Karlsruhe von Gerda Kircher. (Verlag C. F.
Müller, Karlsruhe i. B.)
Suuhr den srutſchen Bale!
Raucht nichk! Zündek kein Feuer an!
Nachrichten des Standesamis Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 27. März: Numrich, Adam Jakob,
Kauf=
mann, 72 J., hier, Heidelberger Straße 21; Kohr, Eva geb.
Metz, 72 J., Witwe des Weichenſtellers i. R., hier,
Feldberg=
ſtraße 32; Ihrig, Johannes 4 Jahre, Ober=Klingen.
Eliſa=
bethenſtift. — Am 28. März; Keil, Heinrich. 17 Stunden alt,
Sohn des Hausdieners, Riedlingerſtr. 21; Albrecht,
Marga=
rethe Frieda Trude, ohne Beruf, ledig, 52 J. Beſſunger Str. 8;
Raab, Julius. Privatier, 64 J., verh. Eberſtadt, hier
Eliſa=
bethenſtift. — Am 29. März: Orth. Heinrich, Fabrikarbeiter,
65 J., verh.. Eberſtadt, Hermannsſtr. 6: „Seybel, Walter,
9 Monate Goddelau, hier, Heinheimer Straße 21: Eiſele,
Marie, geb. Kauß, 81 J., verh., Darmſtadt Heinrich=Fuhrſtr 39;
Ganzert, Ernſt, Schüler, 13 Jahre, Seeheim, hier
Eliſa=
bethenſtift. — Am 30. März: Ruhland, Georg Friedrich
Auguſt, Landwirt, 76 J. alt, verw., Trebur, hier, Hermannsſtr. 6;
Du Mont, Emma, Privatin, 70 J. led., Heinrichsſtraße 40;
Rau, Eliſabethe Katharine geb Klöppinger Ehefrau des
Kammachers 54 Jahre, Ober=Ramſtadt. Alicehoſpital; Saager,
Paul Emil Rudolf. Reichsbankoberinſpektor, 50 J., verh.,
Anna=
ſtraße 10; Dörr, Karl Wilhelm. Verſicherungsdirektor, 60 J.,
verh., Roßdörfer Straße 83; Arnold, Georg, Metzger und
Gaſtwirt, 54 J., verh., Bismarckſtr. 107; Schauf, Wilhelmine,
Privatin, 71 J., ledig. Rödelheim b. Frankfurt, hier,
Heinrichs=
ſtraße 148. — Am 31. März: Kräll. Adam, Fuhrmann, 63 J.,
verw., Woogsſtr. 5. — Am 1. April: Rackow, Johann
Ferdi=
nand, Maler und Lackierer, 25 J. verh., Gräfenhauſen;
Stadtkran=
kenhaus; Schipanſki, Gottfried, Kutſcher, 76 J., ledig,
Emilsſtr 1: Frey, Eliſabeth, geb. Dietrich, Witwe des
Gaſt=
wirts 87 J. Stiftsſtr. 14: Junge, Johann Robert Ludwig,
Miniſt.=Oberſekr. i. R., 76 J., verw., Schloßgartenplatz 7;
Frey=
tag, Marie Coeleſtine, geb. Kreitz, Witwe des Majors a. D.,
85 J., Annaſtr 31. — Am 2. April: Nikolai, Maria geb.
Holler, Witwe des Schloſſers. 62 J. Herrngartenſtr 29;
Stöck=
lein, Marie Lieſe. 1 Tag alt, Tochter des Lehrers, Engelrod
in Oberheſſen. hier. Heinheimer Straße 21. — Am 3. April:
Knöll, Gertrud Marie Luiſe, 1 Monat alt. Tochter des
Bäcker=
meiſters, Heubach i. O., hier, Heinheimer Straße 21;
Brück=
bauer, Johann Peter, Kaufmann. 48 J., Darmſtadt,
Barkhaus=
ſtraße 56: Bockard, Marie, geb. Dreher, 45 J., Darmſtadt,
Kiesbergſtr. 5. — Am 5. April: Treuſch. Johanna, geb. Horn,
Ehefrau des Schneidermeiſters, 54 J.. Mathildenplatz 7:
Dei=
nert, Ottilie, geb. Scherer, Ehefrau des Kaufmanns. 60 J.,
Lichtenbergſtr. 28: Lorenz, Hildegard, 1 Jahr alt. Tochter
des Schreiners, Marienplatz 1; „Kropp. Georg. Kirchendiener
i. R., 70 Jahre alt, verh., Niederſtraße 23.
Kirchliche Nachrichten.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 7. April.
Stadtkirche. Abends 8.30 Uhr: Abendandacht.
Martinskirche. Abends 6 Uhr: Beichte. Pfarrer Beringer.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Beichte.
Sonntag, 8. April Quaſimodogeniti.
Stadtkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde (Oftbezirk).
Pfarrer Lautenſchläger. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer F. Müller. —
Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Wagner. — Die Stadtkirche iſt wochentags
von 4—5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet, Eingang Nordtüre,
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Lautenſchläger. — Vorm.
9 Uhr: Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß.— Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Weißgerber. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für die
Markusgemeinde.
Schloßkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. Dekan Zimmermann. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Dekan Zimmermann. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Dekan Zimmermann.
Mittwoch, 11. April, abends 8 Uhr: Vortrag: „Kirche ohne Gott”. Pfarrer
Lauten=
ſchläger.
Martinskirche. Vorm. 8 Uhr: Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde. Oſt II im
Martinsſtift. — Vorm. 8,45 Uhr: Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde Weſt I und II
im Gemeindehaus. — Vorm. 9 Uhr: Konfirmation einer Konfirmandengruppe der
Martinsgemeinde Oſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Beringer. (Kollelte
für kirchliche Zwecke.) — Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martiusgemeinde
Weſt. Pfarrer Dr. Bergér.
Fohanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. — Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt fällt aus.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Borm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Marx. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmation der
Kon=
firmanden des Weſtbezirks. Feier des heiligen Abendmahls. (Kollekte für den
Kinder=
gottesdienſt der Petrusgemeinde.)
Pauluskirche. Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre für beide Bezirke. Pfarrer Wolf. —
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. — Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottes=
dienſt. Pfarrer Wolf. — Die Pauluskirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller
An=
dacht geöffnet. Eingang Hauptportal.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl. Pfarrer
Hickel. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt in der Kinderſchule. —
Dounerstag, 12. April, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen an Auswärtigen im April: Pfarraſſiſtent Junker, (Sprechſtunden:
Vorm. 11—12 Uhr im Paul=Gerhardt=Hauſe.)
2. Veranſtalt ungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag und Freitag: Jugendabend.
— Kirchenchöre wie gewöhnlich. — Dienstag, 10. April, abends 8 Uhr: Frauenverein der
Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß: Freitag, 13. April, abds. 8 Uhr:
Hauptverſamm=
lung der Männervereinigung der Schloßgemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 9. April, abends
8 Uhr: Gemeindeabend für männliche Jugend Weſt. — Freitag, 13. April, abends 8 Uhr:
Gemeindeabend für weibliche Jugend Weſt.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Montag, 9. April, abends 8 Uhr:
Helferinnenverſamm=
lung des Frauenvereins. — Dienstag, 10. April, abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
Donners=
tag, 12. April, abends 8 Uhr: Mütterabend Oſt. — Freitag, 13. April, abends 8 Uhr:
Gemeindeabend für weibliche Jugend Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 12. April, abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Johaunesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 9. April, nachm.
5 Uhr: Helferſitzung der drei Bezirke. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Dienstag,
10. April, abends 8 ühr: Mütterabend. — Freitag, 13. April, abends 8 Uhr: Algemeiner
religiöſer Mädchenbund.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 9. April, abends
8.30 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 12. April, abends 8 Uhr: Mütterabend
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 9. April, nachm.
3 Uhr: Vorſtandsſitzung des Frauenvereins. — Dienstag, 10. April, abends 8,15 Uhr:
Monatsverſammlung der Männervereinigung mit Vortrag über „Wanderfahrten”. Prof.
Kiſſinger. — Mittwoch, 11. April, nachm. 3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe. —
Donners=
tag, 12. April, abends 6—8 Uhr: Poſaunenchor. — Freitag, 13. April, abends 8,15 Uhr:
Kirchenchor. — Samstag, 14. April, abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche, Montag, 9. April, abends
8 Uhr: Mädchenabend. — Dienstag, 10. April, vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung des
Frauenvereins. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Elifabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 8. April,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Montag,
nachn: 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde — Abends 8,30 Uhr: Männerabend. — Dienstag,
nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Herr Bringmann. — Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=
Bibelſtunde. Weicker=Benz. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. —
Donners=
tag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde über den Nömerbrief. Herr Bringmann. — Freitag:
Die Bibelſtunde in Beſſungen fällt aus. — Samstag, abends 6 Uhr: Eiſenbahner=
Vereinigung. — Abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Voranzeige: Sonntag, 15 April, abends 8 Uhr: Muſikaliſche Feierſtunde.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, uachm. 4,45 Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für junge Mädchen. — 5.45 Uhr: Gebetsſtunde für junge Mädchen. — Abenbs 8,30 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — Montag, nachm. 5 Uhr: E.C.=Jungſchar für
Knaben.— Abends 8,30 Uhr: Vorleſung aus dem Buch: Kriegsgefangene‟. — Dienstag,
abends 8,30 Uhr: Weiheſtunde. — Mittuvoch, nachm. 3 Uhr: Kinderſtunde für Mädchen.—
Freitag, abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Mädchen: Baſtelabend.
Heimabende für ortsfreude junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15—10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und vierten
Mittiwoch im Monat Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Borderhaus, 1 Treppe.
Sprech=
ſtunden vorm. von 10—12 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5—6 Uhr. Tel. 4584,
Gemeindeamt für Airchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17.
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8—12 Uhr und nachm. von 3—5,30 Uhr,
außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Tel. 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnvtgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Kinterhaus, Bimmer 4.
Bahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9—12 Uhr
Diakonenſtation für mäunliche Krankeupflege: Heidelberger Str. 21. Tel. 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17: Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6: Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26: Gemeindehaus,
Eich=
wieſenſtr. 8: neben der Bauluskirche, Ohltſtr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsauskunftsſtelle.
Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr. Tel. 2288.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtr. 8, Tel. 245.
Stadtgemeinde: In der Reihe der Vorträge über wichtige Glaubensfragen der
Gegenwart hält am Mittwoch, dem 11. April, abends 8 Uhr in der Schloßkirche Pfarrer
Lautenſchläger einen Vortrag über „Kirche ohne Gott‟. Der Vortrag beſchäftigt ſich
mit deut Streben, im Unterſchieb von der geſchichtlich gewordenen Kirche eine „Nirche‟
aufzubauen auf den ſeeliſchen Bedürfniſſen des deutſchen Menſchen. Alle
Gemeinde=
glieder, die am geiſtigen und religiöſen Leben der Gegenwart teilnehmen wollen, ſind
zu dieſem Vortrag herzlich eingeladen.
Auswärtige Gemeinden.
Evaugeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 8. April, 9,30 Uhr: Gottesdienſt. —
10,30 Uhr: Lindergottesdienſt d. Gr.
Evaugeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 8. April, 9,30 Uhr: Gottesdienſt.
10.30 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag: Poſaunenchor. — Dienstag, 6—7 Uhr:
Bücherausgabe — 8.30 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch: Bibelſtunde. — Donnerstag:
Frauenverein.
Evangeliſche Gemeinde Griesheim. Samstag, 7. April, 5 Uhr: Beichtgottesdienſt. —
Sonntag, 8. April, 9 Uhr: Beichte für Auswärtige im Gemeindeheim. 9.30 Uhr:
Kon=
ſirmation der Mädchen.
Friedenskirche. Samstag, 7. April, 5 Uhr: Beichtgottesdienſt. — Sonntag, 8. April,
9 Uhr: Beichte für Auswärtige. 9.30 Uhr: Konfirmationsgottesdienſt. Mitwirkung des
Chores der N. S.=Frauenſchaft.
Evangeliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, vormitt. 9.30 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. 10.30 Uhr: Chriſtenlehre. — Mittwoch: Kirchenchor. — Freitag:
Jung=
mädchenverein.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Predigtgottes=
dienſt. Prediger Veihelmann. — Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr:
Predigt. — Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Singſtunde. — Donnerstag, abends 8.15 Uhr:
Bibelſtunde.
Evangel. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hähnel. — Vorm 10.,30 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Abends 8,15 Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends 8,30 Uhr:
Jugend=Lichtbildſtunde. — Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag,
8.30 Uhr: Gebetſtunde.
Methodiſten=Geineinde, Wendelſtadtſtraße 38. Sonntag, vorm. 11 Uhr:
Sonntags=
ſchule. — Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibel= und
Gebetsſtunde.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, 8. April, vorm.
9,15 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. —
Diens=
tag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Die Ehriſtengemeinſchaft, Heidelbergerſtraße 14. Sonntag, 8. April, 10 Uhr:
Menſchenwveihehandlung. — Mittwoch, 11. April, 7,45 Uhr: Menſcheniveilehandlung. —
Donnerstag, 12. April, fällt die Menſchenweihehandlung aus
Ehriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Soriety) in Darmſtadt,
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtraße 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vormittags
10 Uhr und jeden Mittwoch, abends 8.15 Uhr, Thema am 8. April: Unwirklichkeit.
Goldner Text: Sprüche 12:5.
Samstag, 7. April 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 95 — Seite 9
Aopemätade Nit obmer Se.
bi. Mailand. Bei Herrn Giuſeppe Peppino, Bürgermeiſter
eines kleinen Dörfchens am Comer See und Beſitzer des Gaſthofs
„Zur goldenen Sonne” dortſelbſt, herrſchte kürzlich große
Auf=
regung. In eiliger Fahrt war ein ſchweres Motorrad
herange=
brauſt gekommen und hatte vor dem Amtsſitz des Bürgermeiſters
Halt gemacht. Ein Herr kletterte aus dem Beiwagen, ſchälte ſich
aus ſeinem blaugrauen Automantel und warf dieſen dem Fahrer
zu. Und dann zeigte ſich, daß der eilige Ankömmling ein Mann
in der vorſchriftsmäßigen Uniform eines Leutnants der Pioniere
war, der ſich läſſig eine Zigarette anzündete nervös mit ſeiner
Reitpeitſche auf ſeine ſchwarzen Schaftſtiefel klopfte und dann auf
das Amtshaus zuſteuerte, woſelbſt dem Bürgermeiſter Peppino
der „Leutnant bei den Pionieren France Lopez in dringender
dienſtlicher Angelegenheit” gemeldet wurde.
Pionierleutnant Lopez wurde bereitwilligſt empfangen, Lopez
eröffnete dem Herrn Bürgermeiſter mit höflichen, kurzen Worten,
daß er den Befehl bekommen habe, für 200 Soldaten und 20
Offi=
ziere Quartier zu machen. Man wolle in den nächſten Tagen
ſchon einmarſchieren und einige Monate hindurch bleiben, um
ge=
heimnisvolle radiotelegraphiſche Experimente zu erproben.
Das leuchtete dem Bürgermeiſter durchaus ein (— und
üb=
rigens gab es ein Geſchäft für das Dörfchen, und die Offiziere
würden in ſeinem Gaſthof wohnen, und, überhaupt, Soldaten
ſeien immer ein luſtiges Völkchen —), und ſo rief er den Herrn
Amtsſekretär und den Landjägervorſteher, und gemeinſam
mach=
ten ſich alle drei mit Pionierleutnant Lopez auf die Suche nach
Quartier, das bald gefunden ward.
Später kehrte Leutnant Lopez mit ſeinem Begleiter in der
„Goldenen Sonne” ein; er aß und trank gut und beſtellte ein
Zimmer für die Nacht. Im Dorf herrſchte währenddeſſen eitel
Freude. — Am ſpäten Abend aber hatte Leutnant Lopez plötzlich
noch in der einige Kilometer entfernten Kreisſtadt zu tun, „in
dienſtlicher Angelegenheit”. Alſo trieb man ein Automobil auf,
und der Leutnant fuhr mit ſeinem Begleiter in die Kreisſtadt.
Ein des Weges kommender Milizſoldat begleitete das Automobil
auf Befehl des Leutnants mit deſſen Motorrad.
Bürgermeiſter Peppino aber rieb ſich ſchmunzelnd die Hände
und dann ſtieg er, ein fröhliches Liedchen pfeifend, in ſein
Schlaf=
gemach, wo ihm die Stimmung erſt umſchlug, als er bemerkte, daß
ſeine Geldkaſſette erbrochen und 5000 gute Lire verſchwunden
waren.
Nur der Leutnant war im Hauſe geweſen! Sollte er . . .?
Und dann ſtürzte der Bürgermeiſter ans Telephon und
infor=
mierte die Landjäger an all den Stellen, die das Automobil des
Leutnants auf der Fahrt zur Kreisſtadt, zu paſſieren hatte.
In San Giovanni ſtellte ſich dem Automobil des Leutnants
Polizei in den Weg. Sichtlich verlegen vor dem hohen Herrn,
deſſen Auto gar von einem Milizſoldaten begleitet wurde, machte
man Mitteilung von der Nachricht des Bürgermeiſters.
Doch der Leutnant wehrt lächelnd ab und ſagt, man ſolle ſich
weiter keine Mühen machen; er ſelbſt ſei es ja, der den Anruf
übermittelt habe, und er ſei dem Diebe bereits auf der Fahrt.
Worauf man unter vielen Entſchuldigungen den Weg freigab!
Vor der Kreisſtadt eine neue Poſtenkette, deren Leute
miß=
trauiſcher ſind. Die Geſchichte wird brenzlich; denn der Leutnant
verwickelt ſich in Widerſprüche, wird verlegen; ſein Begleiter
entfernt ſich und kommt nicht wieder. Darauf durchſucht man die
Taſchen des Leutnants und entdeckt — genau 5000 Lire, wie ſie
Herrn Peppino — genau — fehlen! Trotz aller Proteſte fährt
man da Herrn Leutnant Lopez ins Gefängnis.
Und da ſtellt ſich heraus, daß der Herr Leutnant ein Mann
iſt, der in ſeinem Leben noch keine Uniform getragen hat, der
aber ſeit langem von der Polizei ſchon geſucht wird wegen
Ver=
weigerung der militäriſchen Dienſtpflicht und vieler
Schwin=
deleien.
In dem Dörfchen des Bürgermeiſters Peppino am Comer See
aber weinen die Mädchen, daß die Soldaten des feſchen Leutnants
nun nicht einziehen.
Selbſtmordverbok für Ausländer.
(t) Belgrad. Ratko Paplinovic friſtete ſein Leben in
Der Ortſchaft Vucitrin am Amſelfeld. Er friſtete es recht
kärg=
llich und faßte nach einigem Hungern, den Entſchluß aller
Feig=
linge; freiwillig auf das Daſein zu verzichten. Ratko hatte alſo
ſeinen Strick geſtohlen und machte Schluß. Aber ſo ungeſchickt,
Daß er prompt gerettet wurde. Man flößte dem verunglückten
Selbſtmörder einige Schnäpſe ein, gab ihm zu eſſen, und dann
mußte er ſich für ſeine kriminellen Taten verantworten.
Zu=
mächſt wurde der Aermſte wegen Diebſtahls verdonnert, denn
Delbſtverſtändlich iſt der Wille, aus dem Leben zu ſcheiden, kein
mildernder Umſtand. Nach Verbüßung der Freiheitsſtrafe — die
fimmerhin mit freier Station, verbunden war — wollte Herr
Paplinovic ſeines Weges gehen, und wahrſcheinlich hätte dieſer
Weg alsbald wieder zu einem Diebſtahl geführt, denn er ließ ſich
nicht von der Idee abbringen, zu ſterben. Wozu man in
Erman=
gelung anderer Inſtrumente mindeſtens einen, wenn auch
wider=
rechtlich erworbenen Strick benötigt. Die hohe Obrigkeit von
Vucitrin wollte aber abermaligen Unannehmlichkeiten vorbeugen
und ſtellte Nachforſchungen an über das Vorleben des
unver=
beſſerlichen Selbſtmörderkandidaten. Die Recherchen führten zu
dem überraſchenden Ergebnis, daß Ratko Palinovic trotz ſeines
echt ſerbiſch klingenden Namens italieniſcher Staatsangehöriger
ſei. Das war ein ſtarkes Stück und die Moralpauke, die dem
Le=
bensmüden abgehalten wurde, wird er bis an ſein Lebensende
nicht vergeſſen. „Du verfluchtes Schwein, Du kommſt zu uns nach
Jugoſlawien. Du ſtörſt hier die Ruhe unſeres Landes. Du läßt
Dich auf Staatskoſten retten und ernähren? Wie kommſt Du
da=
zu. Du läſtiger Ausländer, hm?! Wenn Du am Leben hängſt, das
iſt Deine Sache, wenn Du aber an einem Baum hängen willſt,
dann beſorge das gefälligſt in Deiner Heimat, das geht uns
nichts an. Wir ſind nicht dazu da, uns mit ausländiſchen
Selbſt=
mördern zu beſchäftigen, verſtanden? Bei uns iſt es für.
Auslän=
der verboten, ſich das Leben zu nehmen!” Tja, daran hatte Ratko,
der Italiener, nicht gedacht, daß im Königreich Jugoſlawien ein
Selbſtmordverbot für Ausländer beſteht. Er mußte aber daran
glauben, indem man ihn ſchnellſtens nach der „Nudel”=Heimat
abſchob. Dort wird er nun entweder leben oder aber ſterben
kön=
en, ohne in Konflikte mit den Geſetzen zu kommen. . . . .
Zum mediziniſchen „Wunder” verwandelt.
(l) Sofia. Vor einigen Monaten ſtarb in einem hieſigen
Sanatorium eine Frau, die ſich dort zur Heilung aufgehalten
hatte. Ihr Tod kam um ſo überraſchender, als ihr Befinden
ſich bereits bedeutend gebeſſert hatte und ſie die nächſten Tage
zur Entlaſſung kommen ſollte. Die Angehörigen äußerten daher
die Befürchtung, daß der unerwartete Tod der Frau auf nicht
natürliche Weiſe erfolgt und ſie vielleicht durch Unvorſichtigkeit
der Aerzte oder des Pflegeperſonals vergiftet worden ſei. Die
verlangte Obduktion der Leiche wurde vorgenommen, ihr
Ergeb=
nis war indeſſen negativ.
Trotzdem aber konnten ſich die Angehörigen nicht beruhigen
und von der Annahme eines unnatürlichen Todes befreien. Auf
ihre dringlichen Vorſtellungen bei den Behörden hin erfolgte
die Exhuminierung und eine nochmalige Obduktion der Leiche.
Dieſe zweite Unterſuchung erbrachte nun ein ſeltſames Ergenbis:
Die Urſache des plötzlichen Todes konnte zwar wiederum nicht
feſtgeſtellt werden, doch die Gerichtsmediziner fanden bei der
Toten nicht weniger als drei Herzen und zwei Leber.
Im erſten Augenblick allgemeines Erſtaunen. Doch ſehr
bald klärte ſich der verwunderliche Fund auf. Die
Nachforſchun=
gen ergaben, daß der Anatomiediener des gerichtsmediziniſchen
Inſtituts nach Beendigung der Obduktion die den Leichen
ent=
nommenen Organe nach eigenem Ermeſſen „verteilte”, um ſich
die Arbeit nicht ſo ſchwer zu machen . . . Die ſofortige
Entlaſ=
ſung des pietätloſen Dieners konnte freilich an der Tatſache
auch nichts mehr ändern, daß wohl der größte Teil der in den
letzten Jahren abduzierten Leichen mit mehreren oder gar keinem
Herzen ins Grab gelegt worden ſind.
Zaro Agha auf Freiersfüßen.
(web) Iſtanbul. Der älteſte Mann der Welt, der
ehe=
malige Iſtanbuler Laſtträger Zaro Agha, will wieder heiraten.
Er hat in ſeinem langen Leben zwar ſchon neun Frauen gehabt,
die entweder vor ihm geſtorben ſind oder von denen er ſich hat
ſcheiden laſſen — aber nun will er ſich den Lebensabend mit
Einer zehnten Lebensgefährtin perſchönen. Ueber das Alter des
türkiſchen Methuſalems gehen die Meinungen auseinander: von
der marktſchreieriſchen Reklame abweichend, mit der der
Jubel=
greis vor einigen Jahren durch Amerika und England geſchleift
wurde und die ihm etliche 150 Jahre andichtete, wird man den
noch immer rüſtigen alten Herrn „höchſtens” auf 120 Jahre zu
veranſchlagen haben. Er hat heute, nachdem ihm gewiſſenloſe
Unternehmer und Manager die Spitzengehälter weggeſchluckt
haben, die er bei ſeiner Rundreiſe erhielt, ein beſcheidenes
Pöſt=
chen als Türhüter im Rathaus von Iſtanbul, und die 50 Pfunde
oder 100 Mark, die er dafür bekommt, erſcheinen ihm zu gering,
um damit auch noch ein Eheweib zu ernähren. Aus dieſem
Grunde hat Zaro Agha eine Eingabe an die Stadtbehörde
ge=
richtet, um eine kleine Aufbeſſerung ſeiner Bezüge zu bekommen.
Er hat, als er über die Wahl ſeiner Zukünftigen befragt wurde,
erklärt, daß 40 Jahre das Höchſte an Jahren ſei, was er ſeiner
Frau zubilligen könne! Vorausſichtlich wird Zaro Agha eine
Ge=
haltserhöhung bekommen, denn er ſteht bei ſeiner vorgeſetzten
Behörde in dem ihm gebührenden Anſehen: welche Stadtgemeinde
würde auch nicht einen Türhüter pfleglich behandeln, von dem
die ganze Welt weiß, daß er ein im Dienſt ſo rüſtig ergrauter
Mann iſt?
Die Beredelung der Menſchheit durch Züchkung.
Profeſſor Dr. Kretſchmer über die bedeutſamen Probleme. —
Nietzſche über Menſchenzüchtung. — Der planmäßige Gedanke der
Raſſenhygieniker. — Richtiges und falſches Züchten.
Die Hochzüchtung der Menſchheit, die durch nationalſ ſtiſche
Raſſehygieniker jetzt zum erſten Male als planmäßiger Gedanke
in Erſcheinung getreten iſt und der Verwirklichung in Deutſchland
entgegengeführt werden ſoll, wurde jüngſt von dem
Konſtitutions=
forſcher und Charakterologen dem Marburger Mediziner Profeſſor
Dr. Ernſt Kretſchmer, in einem bedeutſamen Vortrage
be=
handelt. Der Philoſoph Nietzſche war einer der erſten, der den
biologiſchen Gedanken der Veredelung der Menſchheit durch
Züchtung zum erſten Male prophezeit hat. Bei Tier und Pflanze
iſt man ſchon lange mit größten Erfolgen dabei. Raſſeveredelung
durch planmäßige Züchtung zu betreiben. Früher lehnte man
Ver=
gleiche zwiſchen Menſch und Tier und Pflanze ab. Für den
mo=
dernen Naturforſcher kommen aber dieſe Bedenken nicht in
Be=
tracht. Er kennt keinen grundſätzlichen Unterſchied in
Züchtungs=
fragen zwiſchen dem Menſchen auf der einen und Tier und Pflanze
auf der anderen Seite. DieſerSatz iſt derGrundpfeiler
des Züchtungsgedankens Aufzüchtung von Menſchen
kann nur durch Forſchung und Wiſſenſchaft erfolreich durchgeführt,
denn es gibt richtiges und falſches Züchten. Es kann ſein, daß
durch die künſtliche Züchtung einer beſtimmten, angeſtrebten
Eigenſchaft zwangsläufig eine unerwünſchte miterſcheint oder eine
andere gute Eigenſchaft vermindert wird.
Die Entartung kann nur durch mehrere Maßnahmen verhütet
werden. Es genügt nicht, die Erbkranken von der Fortpflanzung
auszuſchalten, es müſſen auch durch Erforſchung der
konſtitutionel=
len Erbkreiſe und ſachgemäße Prüfung der Heiratskandidaten die
Vermehrung gleichgerichteter Entartungsanlagen und die
Er=
zeugung der Pſychopathen verhütet werden. Nachdem die
nega=
tiven Seiten der Züchtung feſtgeſtellt ſind, d. h. die Verhütung
ſchlechter Erbanlagen, muß die Frage behandelt werden wie
und was gezüchtet werden ſoll. Auch auf dieſem zum Teil noch
unerforſchten Gebiete laſſen ſich ſchon beſtimmte Anhaltspunkte
feſtſtellen:
1. Mit heimatloſen Menſchen und nicht bodenverwurzelten
Volks=
kreiſen laſſen ſich Züchtungsmaßnahmen nicht durchführen. Die
Menſchen müſſen darum erſt bodenſtändig gemacht werden.
Dadurch wird eine geſunde Landraſſe geſchaffen, die ſich durch
einfache Lebenskraft und Geſundheit auszeichnet.
2. Es muß die Möglichkeit zur Züchtung von Hochbegabten
ge=
ſchaffen werden, durch die auf allen Gebieten der Kultur
Spitzenleiſtungen hervorgebracht werden können. Dazu iſt
Fa=
milienüberlieferung, ſtändiſche Berufsgliederung und
Boden=
ſtändigkeit erforderlich.
3. Durch die landſchaftliche Gliederung und die ſoziale Ausleſe
werden Spezialbegabungen und Temperamente geſchaffen.
Auch hier bildet die Bodenſtändigkeit den Grundpfeiler aller
Züchtungsbeſtrebungen.
Nach dieſen tiefgründigen Ausführungen eines Forſchers laſſen.
ſich erſt die raſſehygieniſchen Maßnahmen der Regierung und ihre
Beſtrebungen zur Schaffung eines bodenſtändigen
Bauerngeſchlech=
tes in ihrer vollen Tiefe und Bedeutung für die Züchtung der
Raſſe erkennen.
Die Ehrlichkeiksmedaille.
web. Iſtanbul. Iſtanbul, die ehemalige Hauptſtadt der
Türkei, ſteht ſeit jeher im Rufe, überaus gewiegte Kaufleute
zu beherbergen. Kein Wunder auch — da ſich doch hier die
ge=
riſſenſten Handelsvölker des Orients ein Stelldichein geben:
Ar=
menier, Juden und Griechen. Daß unter der
Geſchäftstüchtig=
keit, die bei den Großen und Kleinen entwickelt wird,
manch=
mal die Ehrlichkeit etwas zu kurz kommt und der Käufer
ge=
hörig gerupft wird, iſt altbekannt.
Nun regt eine Iſtanbuler Zeitung an, die als ehrlich
befun=
denen Kaufleute — alſo die Bäcker, die den Brotpreis nicht
willkürlich erhöhen, die Gemüſehändler, die den welken Spinat
nicht unter friſchen Blättern verbergen, und die Kohlenhändler,
deren Wagen richtig wiegen — durch eine über der Ladentür
anzubringende amtliche Ehrlichkeitsbeſcheinigung auszuzeichnen.
Dann werde das Publikum wiſſen: Aha, da hat ein ehrlicher
Kaufmann ſeinen Laden — da wollen wir kaufen!
Ein anderes Blatt findet das zu koſtſpielig und daneben
auch zu wenig wirkſam. Es müſſe eine Ehrlichkeitsmedaille
ge=
ſchaffen werden, die der Gemüſehändler, der Bäcker oder der
ehrliche Fleiſcher am geheiligten Freitag auf der Bruſt ſpazieren
tragen ſolle, damit alle Welt ihn von ſeiner profitgierigen
Kon=
kurrenz, die ſich noch nicht das Anrecht auf das Tragen des
Ehr=
lichkeitsordens erworben hat, unterſcheiden könne.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
V. rantwortlich für Politi: und Wirtſcha i. Rudo Mauvr für Feuilleton Re ch
und Ausland und Heiſiſche Nachrichten: MaxStreeie;für den Schlußdienſt: Andr as
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Uebergangs-Mäntel
als Paletot, 1- und 2-reihig, Raglan
54.—, 68.—
Oletdaranswa
n Hause Kleiderheß.
Schillerplatz
[ ← ][ ][ → ] Oben links: Eine hübſche Kleinplaſtik, ein Eisbär aus Bernſtein. Unten links: Eine Buddha=Figur
wird nachgefräſt. Oben rechts: Bernſteinfiſcher am Strande von Palmnicken. Unten rechts: Die
„Blaue Erde”, die ſtark bernſteinhaltig iſt, wird ausgebaggert.
An der ſamländiſchen Küſte, in Palmnicken (Oſtpreußen), werden jährlich rund 100 000 Kilogramm
Bernſtein gewonnen. Dieſes Geſtein, das „Gold der Oſtſee” genannt, findet zu vielerlei reizvollen
Schmuckſtücken Verwendung und wird jetzt wieder ſehr bevorzugt. Durch dieſe erfreuliche Belebung
des Bernſteinabſatzes wird die Arbeitsbeſchaffung in dem ſchönen Grenzland außerordentlich gefördert.
Seite 10 — Nr. 95
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Von dem kühnen
Flug des Piloken
Babuſchkin.
Oben: Der ruſſiſche Eisbrecher
„Tſcheljuſkin”, der ſpäter im
Eismeer unterging. Davor:
Das Flugzeug Babuſchkins
Unten: Babuſchkin nach ſeiner
Ankunft am Kap Wankarem
im Kreiſe von Eskimokindern.
Die ſoeben aus dem Nordoſten
Sibiriens eingetroffenen
Pho=
tos erzählen von dem
Schick=
ſal der Inſaſſen des ruſſiſchen
Eisbrechers „Tſcheljuſkin”, der
im Eismeer unterging. Die
Schiffbrüchigen konnten ſich
auf eine Eisſcholle retten, auf
der ſie ſeit 50 Tagen treiben.
Nach wiederholten
vergeb=
lichen Startverſuchen auf dem
Eiſe konnte der Pilot
Ba=
buſchkin vor kurzem den Flug
von der Eisſcholle nach Kap.
Wankarem zurücklegen, wo
ſich der Stützpunkt der
Ret=
tungsaktion befindet. Erwird
ſchon in allernächſter Zeit
wie=
der nach dem Notlager
ſtar=
ten, um ſeinen Kameraden.
Proviant, Medikamente und
Batterien für die Funkſtation
zu überbringen.
Samstag, 7. April 1934
Neuer Führer de
hniſchen Nothilfe.
Reichsführer Hampe
wurde mit der kommiſſariſchen Leitung der
Techniſchen Nothilfe beauftragt.
Reich und Ausland.
Ein Bild des Reichskanzlets
für das Panzerſchiff „Deutſchland”
Berlin. Reichskanzler Adolf Hitler hat dem
Offizierkorps des Panzerſchiffes „Deutſchland” ſein
Lichtbild mit eigenhändiger Unterſchrift geſtiftet.
Das Bild wird einen beſonderen Ehrenplatz in der
Offiziersmeſſe finden.
Das Phosphorzündholz 100 Jahre alt.
Am 8. April wird auf Veranlaſfung der
deut=
ſchen Zündholzinduſtrie in Ludwigsburg eine
Ge=
denktafel für den Württemberger Jakob Friedrich
Kammerer ,den Erfinder des
Phosphorreibzünd=
holzes, enthüllt werden. Die Geburtsſtunde des
Phosphorzündholzes liegt hundert Jahre hinter
uns. Vorher waren Stein, Zunder und Stahl die
Mittel zur Feuererzeugung geweſen. Erſt im Jahre
1669 gelang es dem Hamburger Kaufmann und
Alchimiſten Brand, den Phosphor herzuſtellen.
Aber erſt 100 Jahre ſpäter fand der Phosphor bei
der Feuererzeugung Verwendung, und zwar in
Glasröhrchen, die „Turiner Kerzen” genannt
wur=
den. In den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts iſt
Kammerer dann die Herſtellung von
Phosphor=
hölzern gelungen.
15 Jahre Moff=Schokoladefabriken.
Die Moſt G. m. b. H., Kakao= und
Schokoladen=
fabriken in Halle, konnte am 2. April das
Jubi=
läum ihres 75jährigen Beſtehens feiern. Die
Firma hat ſich aus kleinſten Anfängen heraus zu
einem Unternehmen entwickelt, das heute mehr als
tauſend Volksgenoſſen Arbeit und Brot gibt. Noch
heute iſt die Firma im Beſitz der Familie des
Gründers, der Verwandten und der ſeinerzeitigen
engſten Freunde.
17 Aukos in vier Wochen geſtohlen.
Frankfurt a. M. In den letzten vier Wochen
ſind in Frankfurt a. M. etwa 15 bis 17
Perſonen=
kraftwagen geſtohlen und nach Benutzung
herren=
los ſtehen gelaſſen worden. In einigen Fällen
wurden die Autos an den Tatort zurückgebracht.
Die Täter haben mit den entwendeten Wagen
ausgedehnte Touren gemacht und bei
Betriebs=
ſtoffmangel Tankſtellen aufgebrochen und
erheb=
liche Mengen Benzin getankt. Als einer der Täter
iſt der 23jährige Fritz Knittel ermittelt, der aber
noch nicht feſtgenommen werden konnte, da er ſich
verborgen hält.
Großfeuer in einer Ziegelei.
Stuttgart. Am Donnerstag abend brach in
den Ziegelwerken in Ditzingen (Oberamt
Leon=
berg) Feuer aus, das von den Trockenräumen
ausging und ſich mit raſender Schnelligkeit über
die ganzen Fabrikanlagen ausbreitete. Obwohl die
Feuerwehren von Stuttgart, Leonberg und
Ditzin=
gen raſch zur Stelle waren, konnten ſie nicht mehr
verhindern, daß das ganze Anweſen bis auf die
Grundmauern niederbrannte. Die Urſache des
Brandes iſt noch nicht geklärt. Bei den
Löſcharbei=
ten leiſteten SA. und Arbeitsdienſt tatkräftige
Hilfe. Der Schaden dürfte in die Hunderttauſende
gehen. Rund 130 Arbeiter ſind durch den Brand
ſchwer betroffen. Das Werk war ſehr gut
be=
ſchäftigt.
Die Oberburg in Kranichfeld bei Weimar
durch Großfeuer zerſtört.
Weimar. In den Vormittagsſtunden des
Freitags brach in dem in ſeinen Grundmauern
aus dem 12. Jahrhundert ſtammenden und im 16.
Jahrhundert erweiterten Schloßbau des
Kranich=
felder Oberſchloſſes ein Brand aus, der die
kul=
turhiſtoriſch wertvolle Schloßanlage bis auf die
Grundmauern vernichtete.
Das Schloß befindet ſich im Privatbeſitz des
Fabrikbeſitzers Ramminger und enthielt wertvolle
Sammlungen, u. a. eine Rüſtkammer und eine
An=
zahl Gemälde. Die Urſache des Brandes iſt darin
zu ſuchen, daß der Beſitzer mit ſeiner Dienerſchaft
in dem vor dem Schloß gelegenen Garten
Laubab=
fälle verbrannte und die Flammen plötzlich den
die Schloßmauer umrankenden wilden Wein
er=
griffen. Trotz des Einſatzes verſchiedener
Motor=
ſpritzen war eine Rettung nicht möglich. Bei den
Löſcharbeiten erlitt ein Kutſcher ſchwere
Verletzun=
gen, während drei Feuerwehrleute, die verſchüttet
wurden, noch rechtzeitig befreit werden konnten.
Es iſt binnen weniger Monate dies der dritte
Schloßbrand, der Thüringen heimſuchte.
Die bayeriſchen Oſtmärker in Berlin.
Die Sängerabordnung vor dem Adolf=Hitler=Haus in Berlin.
Der Hochſtein=Chor von Oberriedt, die Volksſängergruppe Stadler aus Planitz und die
Volks=
ſängergruppe Friedel aus Zwieſel, alles Sänger aus dem Bayeriſchen Wald, befinden ſich auf einer
Konzertreiſe durch Deutſchland, um für ihre Heimat zu werben.
Bernſtein, das Gold der Oſtſee, kommt wieder zu Ehren.
Auſt
Oinmt
fertige
kannt
der
Pflicht
Könn
vielme
kämpfe
Führ
Oiymp
denen,
ſind,
als e
Unſere
glei
Orog;
bereit
men.
Recht
ihnen
her nu
Anteil
Der neue Feldbiſchof D. Dohrmann (links) beim
Antrittsbeſuch bei ſeinem Vorgänger, Feldbiſchol
a. D. D. Schlegel (rechts).
Der Stettiner Wehrkreispfarrer D. Franz Dohr
mann wurde vom Reichspräſidenten zum evangel
liſchen Feldbiſchof der Reichswehr ernannt, da mil
Wirkung vom 1. April der bisherige Feldbiſchol
D. Schlegel wegen Erreichung der Altersgrenzl
aus ſeinem Amte ſchied.
Im Fieberſumpf des Urwaldes
von Indianern aufgefunden.
Cali (Columbien). Goldſuchende Guaquero=
Indianer fanden im Departement Bolivarvalle die
Trümmer des ſeit dem 10. März verſchollenen
Flugzeuges einer amerikaniſchen
Platingruben=
geſellſchaft.
Von der fünfköpfigen Beſatzung war nur noch
der Direktor der Grubengeſellſchaft namens
New=
tons Marſhall am Leben. Dieſer war drei Wochen
im Fieberſumpf des Urwaldes umhergeirrt. Als
die Indianer ihn fanden, war er völlig erſchöpft.
Er konnte nicht mehr ſprechen. Die vier Begleiter
des geretteten Direktors waren bereits tot. Auf
die Kunde von der Auffindung des Flugzeuges
entſandte die Grubengeſellſchaft ſofort ein
Sonder=
flugzeug mit einem Arzt an den Fundort. Die
Platin= und Goldladung des zerſtörten Flugzeuges
wurde unverſehrt geborgen. Die Grubengeſellſchaft
iſt im nordamerikaniſchen Beſitz.
Helbſtmord des japaniſchen
Dapispokal=
ſiegers Sato?
Singapur. Der japaniſche Tennisſpieler und
Führer der japaniſchen Mannſchaft für die Spiele
um den Davispokal, Jiro Sato, iſt von Bord des
Schnelldampfers „Hakonemaru”, auf dem er nach
England fuhr, verſchwunden. In einem in ſeiner
Kabine aufgefundenen Abſchiedsbrief kündigte er
ſeinen Selbſtmord an. Er war während der
Ueber=
fahrt von Japan nach Singapur ſchwer erkrankt.
Erdrutſche in Mitkel= und Südikalien.
Rom. Infolge der anhaltenden Regenfälle ſind
an verſchiedenen Stellen Mittel= und Süditaliens
neue Erdrutſche vorgekommen, die auch
Menſchen=
leben forderten. So wurden in Reggio (Calabria)
zwei Bauern, die mit Erdarbeiten beſchäftigt
wa=
ren. verſchüttet. Während der eine auf der Stelle
tot war, konnte der zweite mit lebensgefährlichen
Verletzungen geborgen werden. In Neapel begrub
eine vom Regen unterſpülte Mauer 10 Kinder
unter ſich, die in der Nähe ſpielten. Zwei Kinder
fanden den Tod.
Exploſion in einem Steinbruch.
Paris. In einem Steinbruch in der Nähe
von Vitré ereignete ſich am Donnerstag eine
Ex=
ploſion, bei der durch umherfliegende Eiſenteile
zwei Arbeiter getötet und ein dritter
lebensge=
fährlich verletzt wurden. Aus bisher unbekannter
Urſache platzte eine mit Preßluft gefüllte
Eiſen=
flaſche. Der Aufſeher, deſſen Kleidung in Brand
geraten war, hatte die Geiſtesgegenwart, ſich in
einen Brunnen zu ſtürzen. Er kam ohne Schaden
davon.
Acht Paſſagiere eines Flußſchiffs im Indus
ertrunken.
Bultan (Pundſchab). Ein Flußſchiff ſtieß im
Indus in der Nähe von Chaziabad gegen den
nie=
drig hängenden Zweig eines Baumes, und das
Waſſer drang in das dadurch entſtandene Leck ein.
Unter den 50 Paſſagieren an Bord des Schiffes,
die zu einem Feſt im Freien fuhren, entſtand eine
Panik. Sie ſprangen über Bord, wobei acht von
ihnen ertranken, die nicht ſchwimmen konnten.
Flug nach Auſtralien geglückt.
Port Darwin (Auſtralien). Die beiden
Flieger Rubens und Waller, die Lympne in
Eng=
land am 22. März verlaſſen hatten, ſind am
Frei=
tag hier gelandet.
Zwanzig Leichen im uordamerikaniſchen
Ueber=
ſchwemmungsgebiet geborgen.
New York. Der Waſhita=Fluß fällt langſam.
Am Donnerstag wurden die Leichen von elf
Far=
mersfrauen und =Kindern geborgen. Viele
Per=
ſonen werden noch vermißt. Weitere neun Leichen
wurden im Nordweſtteil von Wisconſin angeſpült.
Der Sachſchaden beträgt mehrere Millionen Dollar.
Neuer evangeliſcher Feldbiſchof
der Wehrmacht.
Stbs4
Stültoe Tie
Halkei euch alle bereit!
Ein Aufruf des Reichsſportführers.
Reichsſportführer von Tſchammer=Oſten erläßt zum „Tag des
unbekannten Sportsmannes” am 15 April folgenden Aufruf:
„Der Tag des unbekannten Sportsmannes” naht. Am 15.
April werden im ganzen Reiche Kämpfe durchgeführt, die als
Olympia=Prüfungskämpfe angeſprochen werden dürfen, aber keine
fertigen Olympiakämpfer am Start ſehen werden. Der
unbe=
kannte Sportsmann hat das Wort! Er, der ſonſt vielleicht in
der SA., SS., HJ. oder irgendeiner anderen Organiſation ſeine
Pflicht tut, ſoll und wird Gelegenheit erhalten, Proben ſeines
Könnens abzulegen. Es geht hier weniger um den Sieg als
vielmehr darum, daß im Rahmen dieſer Olympia=
Prüfungs=
kämpfe die geſamte deutſche Jugend — getreu dem Willen des
Führers — eingeſpannt wird in die Vorbereitungsarbeit zu den
Olympiſchen Spielen 1936. Selbſt wenn niche ein einziger von
denen, die am „Tag des unbekannten Sportsmannes” berufen
ſind, auserwählt wird, kann der Zweck dieſer Prüfungskämpfe
als erreicht angeſehen werden. Denn eines haben wir getan:
Unſere Pflicht!
Wir wollen und werden jedem deutſchen Volksgenoſſen,
gleichgültig, ob er einer Organiſation und gleichgültig, welcher
Organiſation er angehört. Gelegenheit geben, ſelbſt an den
Vor=
bereitungsarbeiten zu den Olympiſchen Spielen 1936
teilzuneh=
men. Nur ſo werden wir in zwei Jahren die Gewißheit haben,
daß Deutſchlands Intereſſen von den wirklich Beſten unſeres
Vol=
kes wahrgenommen werden.
Der 15. April, der erſte „Tag des unbekannten
Sportsmannes”, ſteht unter der Bezeichnung
„Tag des Langſtrecklers”. An beſtimmten Orten des
Reiches werden unter der Leitung meiner Gau=Beauftragten ein
10 Klm.=Lauf. ein 25 Klm.=Gehen und eine 100 Klm=
Straßen=Radfernfahrt durchgeführt. Die Sieger und
qualifizierten Bewerber erhalten neben Auszeichnungen das
Recht, ſich an den Nachwuchslehrgängen der betreffenden
Sport=
fachſchaften zu beteiligen. Die anderen aber nehmen die
Gewiß=
heit mit nach Hauſe, ihre Pflicht getan zu haben. Ein Lohn wird
ihnen nicht zuteil. Für ihre Bemühungen können wir ihnen
da=
her nur durch eine ſchlichte Anerkennung danken, die in der regen
Anteilnahme an den Kämpfen des unbekannten Sportsmannes
zum Ausdruck kommt.
Haltet euch deshalb alle bereit!
Seid am 15. April Zeuge der Kämpfe unſerer „Unbekannten”.
Fußball.
FC. Union Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag begibt ſich die 1. und 2. Mannſchaft
zum fälligen Verbandsrückſpiel nach Griesheim. Nach den letzten
Reſultaten der Viktoria zu urteilen, befindet ſich dieſe in einer
guten Verfaſſung, und es kann mit einem ſpannenden Spiel
ge=
rechnet werden. Durch die Säuberungsaktion des Vorſtandes hatte
Anion eine Kriſe in ſpieleriſcher Hinſicht mitzumachen, was nun
am Sonntag durch Neueinſtellungen, im Sturm behoben ſein
dürfte. Dieſer Gang nach Griesheim wird verbunden mit einem
Ffrühlingsſpaziergang mit Damen; gleichzeitig Beſichtigung der
Autobahn. Abfahrt 11.45 am Vereinslokal, Chauſſeehaus.
Reichsbahn=TSV. — TSV. Meſſel.:
Reichsbahn empfängt am kommenden Sonntag, 15 Uhr, den
TSV. Meſſel, den Tabellenführer der Gruppe gegenüber,
wäh=
rend die 2. Mannſchaft, die nach manchen Widerwärtigkeiten
wieder neu erſtanden iſt, um 13.15 Uhr ein Freundſchaftsſpiel
gegen die 2. Elf der Gäſte austrägt. Bei dem Können der Gäſte
ſund dem wechſelnden Spielglück, der beiden Vereine, in den
Früheren Kämpfen, ſind zwei ſpannende Spiele zu erwarten, ſo
Saß ein Beſuch ſich ſicher lohnen wird. Eine beſondere Freude
wwäre es aber für die geſamte Abteilung, wenn ſich auch einmal
die anderen Mitglieder des Vereins die Spiele anſehen würden.
Sie könnten gerade bei dieſer Gelegenheit einmal zeigen, daß ſie
auch an dieſer Raſenſportabteilung das ihr gebührende Intereſſe
mnimmt. Iſt doch gerade die Fußballabteilung diejenige, die
Sonntag für Sonntag die Farben des Vereins nach außen
ver=
ritt. Die Mannſchaften ſtehen: 2 Elf: Berth; Schmidt, Dechent;
Joſt, Stromberger, Schulze; Seckler, Spamer, Ettermann, Geyer,
Gerbig. — 1. Mannſchaft: Schuchmann; Griesheimer, Seckler 1:
Frieß 2. Bär, Mahr; Hartmann, Schneider, Frieß 1, Weißman=
Eel, Holl.
SV. Weiterſtadt—FC. Egelsbach.
Kommenden Sonntag, 15 Uhr, weilt der vorausſichtliche
Mei=
ſter der 1. Kreisklaſſe Starkenburg, FC. Egelsbach, in Weiterſtadt.
Die Gäſte haben bis, jetzt ihre ſämtlichen Spiele alle hoch
ge=
wonnen mit Ausnahme des „ſchwarzen Tages” in Eberſtadt, wo
ſie ihren erſten Punkt eingebüßt haben. Am erſten Oſterfeiertag
erzielten ſie einen Bombenſieg über die Saarländer, und am 2.
Tage ſchlugen ſie Rödelheim 5:1. Sie haben ihre alte Form
wie=
der erreicht, und das Unentſchieden in Eberſtadt war wohl eine
Ausnahme. Ihre gefährlichſte Waffe iſt der Halblinke, der die
meiſten Tore für ſeinen Verein ſchießt. SV. Weiterſtadt wird
den Gäſten energiſchen Widerſtand zu leiſten verſuchen beſonders
da er ſich in der letzten Zeit wieder gebeſſert hat. Die Elf kann am
Sonntag beweiſen, daß ihr Sieg über Ober=Ramſtadt nicht ein
Zufall war, ſondern daß man in Weiterſtadt die Gefahr erkannt
Hat, in der man ſchwebt. Es muß am Sonntag ein jeder Spieler
ſein Möglichſtes tun, um ein einigermaßen günſtiges Reſultat zu
ſerzielen. In anbetracht des ſchönen Spieles, das zu erwarten iſt,
ſei jedem Fußballfreund der Beſuch des Platzes empfohlen.
Vorher 2. Mannſchaften.
SV. Groß=Gerau — Germania Eberſtadt.
Der kommende Sonntag ſieht die Germanen in Groß=Gerau.
Das Vorſpiel gewannen ſie hoch mit 6:1. Damals ſtanden die
Vor=
ſtädter noch in ſtärkſter Beſetzung. Heute aber iſt das anders
ge=
worden. Schon immer haben die Leute vom Frankenſtein durch
Spielerabwanderungen ſehr gelitten. Schon vor Jahren verlor
mian Kräfte wie Seibb. Matthes, Kaltwaſſer und Kaufmann, die
heute mit die beſten Stützen der Polizeielf ſind. In dieſer Saiſon
iſt es nun ebenſo, Kaiſer 2. und Böhm ſind jetzt zur Reichswehr
abgegangen. Dazu kommen noch, was früher bei den Germanen
nicht Sitte war, die vielen Herausſtellungen. Pfeifer, Fiſſel, Sach.
Göttmann 2., Schemel und nun auch noch der gute Linksaußen
Falter 1. am Sonntag in Ober=Ramſtadt. Die Vorſtädter haben
alſo am Sonntag ganze acht Leute zu erſetzen. Ein Erveriment,
das für den weiteren Verlauf der Spiele zu denken gibt. All die
Dinge ſeien hier feſtgehalten, damit für die kommenden Spiele
der Frankenſteiner eine objektive Kritik gewährleiſtet iſt. Morgen
jährt nun eine reine Verlegenheitself nach Groß=Gerau. Die
gleiche Elf vermochte am Sonntag in Ober=Ramſtadt mit 4:0 klar
zuu gewinnen. Morgen wird ihr Gang wohl weſentlich ſchwerer
ſein. Groß ſind ihre Ausſichten nicht, aber daß ſie ſich ehrenvoll und Sportgemeinde 1846 am Woogsplatz findet am Sonntagvor=
Mannſchaften vermag oft Berge zu verſetzen. Die Gaſtgeber
wer=
den wohl erſt nach erbittertem Kampf zu den Punkten kommen.
Deutſche Waſſerball=Meiſterſchaft.
Achtzehn Mannſchaften gemeldet.
Für die Deutſche Waſſerball=Meiſterſchaft 1934, die im
Rah=
men der Deutſchen Kampfſpiele und der Deutſchen
Schwimm=
dungen abgegeben worden, eine Zahl, die in früheren Jahren nie „unbekannten Radfahrer‟. Da in Frankfurt ein Rennen für
Mit=
erreicht wurde. An der Spitze der Teilnehmer ſtehen der deutſche glieder des Gaues Südweſt ſelbſt läuft, müſſen die Fahrer für
haben gemeldet: 1. FC. Nürnberg. Bayern 07 Nürn= 100=Km. Rennen, das dem erwähnten Zwecke dienen ſoll.
lerg, München 99. SV. Ludwigsburg. SV.
Augs=
burg. TV. 1846 Nürnberg. Poſeidon Magdeburg,
Magde=
burg 96, Poſeidon Köln, Schwimmſportfreunde Barmen, SV.
Duisburg 98. Waſſerfreunde Hannover, Spandau 04, Bremiſcher, der Durchreiſe in Paris Gaſt hoher franzöſiſcher Militärkreiſe und
Schwimmverband, Turngemeinde Mühlhauſen und Hamburger wurde auch vom Kriegsminiſter Marſchall Pétain empfangen. Der
Turnerſchaft.
Rleine Rundschau.
Noch iſt die Punktehatz in der oberſten Klaſſe noch nicht
abge=
ſchloſſen, da beginnen ſchon die „Fortſetzungskämpfe” um die
Deutſche Meiſterſchaft.
In einem dramatiſchen Doppelkampf wurde „der Letzte der
Sechzehn”, in dieſem Falle „der vom Niederrhein” im VfL.
Ben=
rath über Oſtern ermittelt. Fortuna Düſſeldorf,
pech=
bekleckert wie ſchon ſo oft in dieſem Jahre ihrer großen Würde als
Deutſcher Meiſter, verlor punktgleich das Rennen mit einem
ein=
zigen Bruchteil von 0,04 Toren um die Vorherrſchaft am
Nieder=
rhein. Die drei Meiſterſchaftsanwärter waren zum Schluß in
die=
ſer Gruppe noch einmal beiſammen. Die tapferen
Hambor=
uer, die wochenlang die Tabelle anführten, gaſtierten in
Düſſel=
dorf vor 30 000 Zuſchauern, wo ſie ihre letzten
Meiſterſchaftsaus=
ſichten mit einer 1:3 Niederlage zu Grabe trugen. Dieſes eine
Gegentor war aber auch der „Beerdigungsſtrich” für die
Meiſter=
ſchaftshoffnungen der „Fortung” und es iſt um ſo tragiſcher, daß
dieſes entſcheidende Tor des Niederrheins aus
einem zweifelhaften Elfmeter .. . . reſultiert.
.
Betrachten wir ſchnell noch unſeren Gau, in dem die
Offen=
bacher Kickers nun durchs Ziel gingen; wo aber mit enormer
Zähigkeit um den Verbleib gekämpft wird. Neuerdings iſt
SV. Wiesbaden ſchwer an den Abgrund gerutſcht; es wäre
nicht ausgeſchloſſen, daß in dieſem „Gau der unbegrenzten
Mög=
lichkeiten” nicht allein in einem Bezirk, ſondern ſogar in
einer Gruppe die drei Abſtiegskandidaten zu ſuchen ſind. Das wäre:
A.=O. Worms: SV. 05 Mainz und SV. Wiesbaden.
Des=
halb darf man aber nicht ſagen, daß dies die ſchwächſten
Mann=
ſchaften ſeien, denn was ſich ſo drum=herum alles ſoweit rettete,
hatte Glück, mit beſtenfalls zwei Punkten der Gefahr entronnen
zu ſein.
*
Die zweite Etappe der Deutſchen Fußball=Meiſterſchaft
be=
ginnt. Die 16 Teilnehmer ſtehen in den vier Gaugruppen bereits
alle im Rennen.
Gruppe 1: Viktoria Berlin, Viktoria Stolp. Preußen
Dan=
zig, Beuthen 09. Gruppe 2: 1. FC. Nürnberg. DSC. Dresden,
Wacker Halle, Boruſſia Fulda. Gruppe 3: Spv. Waldhof, Kickers
Offenbach, Union Böckingen. SV. Köln=Mülheim, Gruppe 4:
Schalke 04, VfL. Benrath, Spv. Eimsbüttel. Werder Bremen.
Es fehlen aber diesmal bekannte Vereine wie: HS.V.
Sppgg. Fürth, Bayern München. 1860 München, Hertha BSC.,
Arminia Hannover, Eintracht Frankfurt, Fortung Düſſeldorf und
K.F.V.
Wir rechnen damit, daß die einzelnen Gaumeiſter jeweils ſo
durchs Ziel gehen, wie wir ſie der Reihe nach aufgeführt haben.
Demnach kämen alſo: Viktoria Berlin. 1. FC. Nürnberg, Spp.
Waldhof und Schalke 04 für das Semifinale am 10. Juni in Frage
und im Schlußſpiel am 17. Juni ſollte der 1. FC. N. ſeinen Gegner
aus Weſtdeutſchland, Schalke 04. beſiegen und damit die
Deutſche Meiſterſchaft wieder nach Süddeutſchland entführen. Ob
es ſo kommt?
Bis dahin wiſſen wir übrigens auch, wer Weltmeiſter im
Fußball geworden iſt. denn am 10. Juni ſteigt in Rom das
End=
ſpiel der beteiligten 31 Nationen. Von den 16 Finaliſten aus den
12 Gruppen zu der erſten k. o. Runde in Italien für die
Welt=
meiſterſchaft haben ſich bis jetzt vier Länder qualifiziert:
Deutſchland, Italien, Spanien, Schweden.
Es wird allmählich Zeit, daß etwas für die „Namenloſen” in
Fußballkreiſen geſchieht. Schon längere Zeit hofft man in manchen
Kreiſen, Bezirken und nicht zuletzt nunmehr in der Gauklaſſe, daß
die Termine für die Pokalſpiele bald bekannt gegeben
werden.
In der Kreisklaſſe 1. Gruppe 1 ſteht Egelsbach
unmittel=
bar vor der Meiſterſchaft. In den unteren Abteilungen aller
Gruppen wechſelt faſt ſtetig das Bild der Beſetzung einzelner
Tabellenplätze.
Die meiſten Schriftführer der Vereine beklagen ſich darüber,
daß ſie nicht einmal Antwort erhalten, wenn ſie einen Verein
wegen eines Freundſchaftsſvieles anſchreiben. Dieſer Unſitte des
„Nichtbeachtens” muß unbedingt geſteuert werden, denn ſchließlich
iſt immer noch „eine Ehre die andere wert”!
Das Darmſtädter Fußballpublikum bekommt jetzt nach der
Verbandsſvielſaiſon wieder ſehr ſchöne Spiele zu ſehen. Nicht
allein, daß die Poliziſten als Gruppenmeiſter ohne
weiteres für ſchöne Spiele ſorgen, bieten auch die 98er ihren
zahl=
reichen Anhängern allerhand. Für nächſten Samstag, den
14 April 1934, ſtellt ſich Wormatia Worms am Böllenfalltor
ſeit Jahren zum erſtenmal wieder vor.
Uebrigens hat heute der langjährige Torwart der „98er”,
Heiner Bärenz, im Hafen der Ehe feſtgemacht.
Das Handballſpiel SB. 98 — Tg. Offenbach
fällt wegen SA.=Dienſtes der Gäſte ebenfalls aus.
Turngemeinde Beſſungen 1865.
Am kommenden Sonntag begibt ſich die Handballmannſchaft
zu der ſpielſtarken Turnerſchaft Pfungſtadt, um dort
ihr erſtes Freundſchaftstreffen zu abſolvieren. Abfahrt der
Mann=
ſchaft um 14 Uhr ab Vereinshaus.
Die Jugend ſpielt am Vormittag 11 Uhr auf der Rennbahn
gegen die Jgd. der Turnerſchaft Griesheim. Das Vorſpiel in
Griesheim endete mit 7:7 Toren.
Ab 15. April beginnt auf dem Sportplatz die Sommerſaiſon
der Tennisſpieler. In dieſem Jahre können auch
Nichtmitglie=
der das Tennisfeld ſtundenweiſe benutzen. Intereſſenten
erhal=
ten nähere Auskunft durch den Platzwart K. Sieß,
Landskron=
ſtraße 63.
TSG. 46 Darmſtadt.
Die 1. Handballmannſchaft trifft ſich am Sonntag. 14 Uhr.
am Gaswerk zu einem gemeinſamen Spaziergang nach Arheilgen
zum Aufſtiegsſpiel gegen die Turnerſchaft Griesheim. Freunde
und Mitglieder herzlich willkommen. Das Spiel beginnt um 15.30
Uhr auf dem Platz am Arheilger Bahnhof (Ellſee).
Fechlken.
Anfängerprüfung für Fechter des Kreiſes 18, DT.
Auf dem Fechtboden im Turnhaus der Darmſtädter
Turn=
ſchlagen wird, deſſen ſind wir gewiß. Gerade der Eifer ſolcher mittag die Anfängerprüfung für den Fechter=Nachwuchs des
Krei=
ſes 18 (Darmſtadt) ſtatt. Die Prüfung erſtreckt ſich auf
theo=
retiſche und ppaktiſche Kenntnis der Waffe (Florett) und
an=
ſchließendem Freigefecht, das nach Punkten auf Schönheit und
Treffer gewertet wird. Beginn der Prüfung 9.30 Uhr.
Der „unbekannke Radfahrer” wird geſuchl.
Der Gau Südweſt des Deutſchen Radfahrer=Verbandes ſucht
Meiſterſchaften in Nürnberg abgewickelt wird, ſind 18 Mel= wie alle anderen Gaue am 15. April in einem 100=Km.=Rennen den
Waſſerballmeiſter Hellas Magdeburg und ſein Vorgänger, das „Rennen der Unbekannten” in Darmſtadt an den Ablauf
und letzter Endſpielpartner Weißenſee 96 Berlin. Ferner gehen. Auch in Saarbrücken und Ludwigshafen gibt es ieweils ein
Die deutſche Reiter=Expedition, die an den
in=
ternationalen Turnieren in Nizza und Rom teilnimmt, war auf
Empfang der deutſchen Reiter war überall äußerſt herzlich.
Nr. 95 — Seite 11
Der Reichsſporkführer bei den Zurn=Gauführern.
In der Deutſchen Turnſchule zu Berlin verſammelten ſich am
Freiatg nachmittag die Gauführer der Deutſchen Turnerſchaft zu
einer Sitzung. In ſeiner zu Beginn der Sitzung gehaltenen Rede
kam der Reichsſportführer auf das Verhältnis der Turn= und
Sportbewegung zur SA. zu ſprechen. Er machte bei dieſer
Gelegen=
heit auf die von gegenſeitigem Verſtändnis zeugenden
Ausfüh=
rungs=Beſtimmungen zum SA.=Sportabzeichen aufmerkſam. Auch
die Erlaſſe einzelner Gauführer beweiſen, welch weitgehendes
Ent=
gegenkommen die SA.=Führung dem Sport zeigt. Auf dem
Pro=
gramm der Sitzung ſtanden u. a. Fragen, die den Handball=
Ver=
band, den Fechter=Bund, die Turner=Weltmeiſterſchaften in
Buda=
peſt, die Deutſchen Kampfſpiele und die Reichs=Schwimmwoche
an=
gingen.
Radfahrer-Berein Darmſtadt.
Mit dem Einzug des Frühlings regt es ſich auch in den
Rad=
fahrern, die Schönheiten der Natur zu genießen. Das Anfahren
des Radfahrer=Vereins Darmſtadt findet kommenden
Sonn=
tag, vorm. 8.30 Uhr, ſtatt, und führt auf Waldwegen nach
Roßdorf (Krämer) wo Aktive, Damen, Jugend und
Motor=
ſportler zuſammentreffen, um dann gemeinſam die Rückfahrt
an=
zutreten. Start zu allen Wanderfahrten des Vereins iſt ſtets ab
Mathildenplatz (Gerichtsgebäude). Gäſte ſind willkommen!
Das Wanderfahren iſt von jeher im Radfahrer=Verein bzw.
in deſſen Stammpereinen — Darmſtädter Bicycle=Club 1883 und
Velociped=Club Darmſtadt 1899 — eifrig gepflegt worden. Schon
zur Hochradzeit und in verſtärktem Maße ſpäter mit dem
Nieder=
rad durchſtreiften die Mitglieder alle deutſchen Gaue und darüber
hinaus die Alpenländer, ja ſelbſt Frankreich, Belgien, die
Nieder=
lande uſw. Auch im vergangenen Jahre fuhren Mitglieder große
Wanderfahrten, z. B. ins Erzgebirge, nach Rothenburg (Tauber),
Dinkelsbühl, in die Pfalz, an den Niederrhein.
In dieſem Jahre findet im Juli eine große
Wander=
fahrt nach Italien (Mailand) ſtatt, die große Beachtung
findet. Die Fahrt beginnt mit dem Rad in Thun am Thunerſee
und führt über den Gemmipaß (2329 Meter) ins Rhonetal. In
Viſp werden die Räder mit der Bahn bis Domodoſſela (Italien)
verladen, denn ab Viſp beginnt eine dreitägige Fußwanderung
durch das Saastal über den Montemoro=Gletſcher (zirka 2500
Me=
ter), weiter durch das Anſaſeatal nach Domodoſſela, wo die Räder
in Empfang genommen werden. Weiterfahrt an den Lago
mag=
giore (Beſuch der Borromeiſchen Inſeln), über Galarate nach
Mailand, zu deſſen Beſichtigung zwei Tage vorgeſehen ſind.
Rück=
fahrt über Como, Chiavenna, Maloia=Paß, St. Moritz, Engadin.
Albula=Paß, Thuſis, Ragaz, St. Gallen. Bodenſee und evtl. durch
den Schwarzwald nach Darmſtadt. Dieſe Fahrt führt durch
land=
ſchaftlich herrlichſte Gegenden und iſt geeignet, bei den
Teilneh=
mern nachhaltige Eindrücke zu erwecken. Da die Mitglieder des
Vereins durch ihre Zugehörigkeit zum Deutſchen Radfahrer=
Ver=
band zollfreien Grenzübertritt mit dem Rade genießen, iſt die
Frage der Räderverzollung gegenſtandslos. Radfahrer, die ſich an
der Fahrt beteiligen wollen, erfahren Näheres beim
Vereinsvor=
ſitzenden H. Ullrich, Hobrechtſtraße 12.
Das Meiſterſchaftsſpiel der Gruppe Mitte im Kampf
um die deutſche Fußballmeiſterſchaft zwiſchen Wacker Halle und dem
1. FC. Nürnberg, das erſt nach Magdeburg angeſetzt war und dann
nach Halle verlegt wurde, wird jetzt doch am kommenden Sonntag
in Magdeburg ſtattfinden.
Tandenn Sannslait w. W.
Kaſſel, Trier, Freiburg 251
Frankfurt: Samstag, 7. April
6.00: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter. — 6.05 und 6.30:
Gym=
naſtik. — 6.55: Zeit, Frühmeldungen. — 7.05: Wetter. —
7.10: Schallplatten: Perpetuum mobile. — 8.15: Waſſerſtand,
Schneeſportverhältniſſe. — 8.45: S.uttgart: Gymnaſtik. — 9.20:
Nur Trier: Werbekonzert. — 10.00: Nachr. — 10.10: Die
Gebietsführerſchule der Hitler=Jugend Niederwalluf a. Rh.
11.00: Werbekonzert. 11.40: Meldungen. 11.50: Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Mittagskonzert des Funkorch. Ltg.: Görlich.
13.00: Zeit, Nachr. — 18.10: Nachr. — 13.20: Schallplatten:
Hugo=Wolf=Stunde. — 13.50: Zeit, Nachr. — 14.00:
Schall=
platten: Bummel durch Minchen. — 14.30: W. Jäger: Heiteres
am Flügel — und die neueſten Tanzſchlager aut Schallplatten.
15.10: Stuttgart: Lernt morſen! — 15.30: Gießener
Wetter=
bericht. — Anſchl.: Obſervatorium Aachen: Wetterbericht für
das Eifel= und Mo eigeblei. — 15.40: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen,
15.50: Wirtſchaftsbericht.
16.00: Stuttgart: Unterhaltungs= und Tanzmuſik der Kapelle
Otto Kermbach. — 18.00: Stimme der Grenze. — 18.20:
Wochenſchau. — 18.35: Sregreifſendung. — 18.50: Sozia dienſt.
19.00: Stuttgart: Am Lauf. — 20.00: Zeit, Nachr. — 20.05:
Saarländiſche Umſchau. — 20.15: München: Alte frohe
Hei=
mat. Selige Erinnerungen aus guten a ten Tagen. 1. Das
letzte Fenſter n: 2. Bunter Teil. — 22.00: Zeit, Nachr. —
22.15: Nachr. Wetter, Sport. — 22.25: Vom Deutſchlandſender:
Sport im Vorfrühling. Aufnahme.) — 22.45: Von Kaſſel:
Zwiſchenprogramm. — 23.00: Bunte Stunde. — 24.00: Der
Troubadour. Oper m 4 Akten von Verdi (Schallpl.).
aastiſandtandnn
(Welle 1571)
Deutſchlandſender: S nnabeno, 7. April
6.00: Hamburg: Wetter für die Landwirtſchaft. — 6.05:
Wieder=
holung der wichtigſten Abendnachrichten. — 6 15: Berin:
Gym=
naſtik. — 6.30: Wetter für die Landwirtſchaft. — Anſchl.:
Tagesſpruch. — 6.35: Königsberg: Frühkon ert.
In der
Pauſe (gegen 7.00): Nachrichten. — 8.00: Sperrreit. — 8.45:
Leibesübung für die Frau. — 9.00: Sperrzeit.
10.00:
Nachrichten. — 10.10: Ferienfunk: Und nun beſehen wir Bi
der=
bücher. — 10.50: Fröhlicher Kindergarten. — 11.15:
See=
wetterbericht.
11.30: Volksmuſik. Die Friedenauer Kurrende
ſingt. — 11.45: Dr. Kaz: Richard Skowronnek, ein
oſtpreufi=
ſcher Schriftſteler. — 12.00: Wetter für die Landwirtſchaft.
Anſchl.: Glückwünſche
12.10: Bauern= und Kirmeßmuſik aut Schallplatten. — Anſchl.;
Wetter für die Landwirtſchaft. — 12.55: Zeitzeichen.
13.00: Sverreit. — 13.45: Nachrichten. — 14.00:
Schall=
platten: Kleine Unterhaltung zum Wochenende. — 15.00:
Wetter, Börſe. — 15.15: Baſtelſtunde für Kinder: Wir bauen
ein Kaſperletheater. — Die Anfertigung von Puppenkeidern
und ſo ſtigen Kleinigkeiten. — 15.39: Der deutſche Gedanke.
Dr. Decker: Das erſte Reich. — 15.45: Karl Emil Weiß;
Wrt=
ſchaftswochenſchau.
16.00: Leipzig: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Leitung:
Hilmar Weber. — 17.00: Sportwochenſchau. — 17.20: Dr.
Graupner: Fabelweſen und ihre Vorb der. — 17.40: Zeitfunk.
18.00: Bitte zu vergleichen. Das ſiebente Gebot in der Muſik.
Luſtige muſikaliſche Stunde. (Aufnahme.) — 18.55: Das Gedicht
Anſchl.: Wetter für die Landwirtſchaft.
19.00: Nordlardmenſchen. Hörfolge aus den Werken Knur
Ham=
ſuns. (Aufnahme.) — 20.00: Kernſpruch. — Anſchl.: Nachrichten.
20.10: Aprilwetter — und trotzdem wird getanzt! Mit den
Kapellen Robert Gaden und Carl Woitſchach. — 22.00: Wetter=,
Tages= und Sportnachrichten. — 22.25: Sport im Vorfrühling.
(Aufnahme.) — 22.45: Seewetterbericht. — 23.00: München;
Nachtmuſik. Das Tanzfunkorcheſter. Ltg.: Bruno Aulich.
Weiterbericht.
Die Luſtdruckverteilung über dem Kontinent hat wenig
Ver=
änderungen erfahren und in Deutſchland iſt noch keine
durchgrei=
fende Umgeſtaltung der Wetterlage zu erwarten, wenn auch mit
vorübergehender Dunſt= und Wolkenbildung zu rechnen iſt.
Ausſichten für Samstag und Sonntag: Weiterhin aufheiternd,
zwiſchenzeitlich dunſtig=wolkig, tags wärmer, nachts friſch,
trocken.
Wirtſchaftspolitiſche Betrachtungen.
Folgen des Wiederanſtiegs der Wirtſchaft und des Beginns der zweiken großen Arbeilsſchlacht.
Vermehrke Produkkion.
Die Reichsbank hat den ſtarken Anſprüchen, die Ende März
im Zuſammenhange mit dem Quartalswechſel an ſie geſtellt
wur=
den, in vollem Umfange gerecht werden können. Dieſe Anſprüche
ſind infolge des Wiederanſtieges der Wirtſchaft und des Beginns
der großen Arbeitsſchlacht recht erheblich geweſen, denn ſie gingen
weit über die Vorjahreshöhe hinaus. Das iſt wieder ein Beweis
dafür, daß die Steigerung der Erzeugung unaufhaltſam
fort=
ſchreitet. Es iſt nicht nebenſächlich, wenn dieſe Belebung der
Wirt=
ſchaft, die auch eine Steigerung des Volkseinkommens bedeutet,
ſich auch in ſolchen Induſtrien auswirkt, die nicht unbedingt
not=
wendige Verbrauchsgüter herſtellen. So iſt die Erzeugung und
der Umſatz der Zigaretteninduſtrie zurzeit ſo hoch, daß er den
Um=
ſatz von 1927/28 erreicht, wenn nicht ſchon überſchritten hat. Die
Steigerung des Volkseinkommens als Folge der
Wirtſchaftsbele=
bung wird auch durch die Erhöhung des Einlagenbeſtandes bei den
Sparkaſſen beſtätigt, denn ſeit Ende 1933 hat dieſer
Einlagenbe=
ſtand um mehr als eine Milliarde Mark zugenommen.
Weiter hat die Großeiſeninduſtrie über die Geſchäftslage im
Februar und März mitgeteilt, daß nicht nur der Auftragsbeſtand
gut iſt, ſondern auch die wachſende Erzeugung glatt abgeſetzt
wer=
den konnte. Die Mehrerzeugung der Großeiſeninduſtrie iſt ebenſo
wie beim Steinkohlenbergbau in der Hauptſache vom Inland
auf=
genommen worden. Es iſt alſo eine weſentlich ſtärkere
Grund=
lage für die neue Arbeitsſchlacht vorhanden, zumal auf der ganzen
Linie eine Belebung des Baumarktes erfolgt iſt, die vielfach
be=
reits dazu führte, daß in den Großſtädten und in den
Induſtrie=
gebieten die Nachfrage nach gelernten Bauarbeitern nicht voll
ge=
deckt werden konnte.
In der Landwirtſchaft hat die Frühjahrsbeſtellung der Felder
in einigen Gebieten darunter gelitten, daß es auch hier an
Ar=
beitskräften fehlte, denn die Induſtrieſtädte haben wieder eine
Anziehungskraft gezeigt, die nicht nur ſozialpolitiſch, ſondern auch
volkswirtſchaftlich bedenklich iſt. Die große Sorge iſt einſtweilen
noch, wie die Ausfuhr geſteigert werden kann, um den Gegenwert
für die unbedingt notwendigen Rohſtoffe hereinzubekommen. Es
iſt dabei zu beachten, daß bei der Ausfuhr auch die ſogenannten
Scrips eine Rolle ſpielen. Für den Betrag der auf Scrips
ge=
leiſteten Ausfuhr kommen keine Deviſen herein, was erklärt, daß
der Gold= und Deviſenbeſtand der Reichsbank ſeit Jahresbeginn
keine Anreicherung mehr erfahren hat. Wenn die Gläubigerländer
die Wiederaufnahme des Zinſendienſtes im ganzen Umfange
for=
dern, ſo ſetzt das voraus, daß ſie ſich bereiterklären, größere
Wa=
renmengen aus Deutſchland einzuführen. Eine andere Form des
internationalen Zahlungsausgleichs gibt es nicht, am wenigſten
für ein Land, das, wie Deutſchland, nicht mehr über nennenswerte
ausländiſche Kapitalanlagen verfügt. Es dient auch nicht dem
Wiederauftieg, wenn im Auslande verſucht wird, die
Rohſtoff=
einfuhr Deutſchlands dahin aufzugliedern, daß beſtimmte
Waren=
gattungen angeblich Aufrüſtungszwecken dienen. Dieſe Rohſtoffe
ſind aber durchweg auch nötig für die elektrotechniſche Induſtrie,
deren Erzeugung für den Inlandsmarkt ſeit Jahr und Tag
viel=
fach auch um das Dreifache zugenommen hat.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft, Metallwiſſenſchaft
und Metalltechnik”. Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft.
Metallwiſſenſchaft, Metalltechnik” ſtellte ſich am 4. April 1934 auf
49,3 gegen 49,1 am 28. März 1934 (Durchſchnitt 1909—13: 100),
ſtieg alſo um 0,4 Prozent der Ziffer vom 28. März. Für die
ein=
zelnen Metalle wurden nach dem Preisſtand vom 4. April
fol=
gende Einzelindexziffern errechnet: Kupfer 36,0 (am 28. 3.: 36,0),
Blei 49,2 (48,4), Zink 41,6 (40,6) Zinn 82,8 (82,8), Aluminium
111,1 (111,1), Nickel 93,8 (93,8), Antimon 56,8 (59,8).
Weiter gebeſſerte Lage der rheiniſch=weſtfäliſchen Eiſeninduſtrie
im März. Nach dem im neuen Heft der Zeitſchrift „Stahl und
Eiſen” veröffentlichten Bericht hat ſich die Lage der
Großeiſen=
induſtrie im allgemeinen weiter gebeſſert. Vor allem machte ſich
die Belebung auf dem Inlandsmarkt bemerkbar. Infolge des
im=
mer ſtärker einſetzenden Frühjahrsgeſchäftes ſchrumpften die
Be=
triebsvorräte zuſammen und die Werke mußten die Lieferfriſten
verlängern. Das wirkte ſich wiederum günſtig auf das
Lager=
geſchäft der Händler aus, da dringender Bedarf nicht mehr wie
früher ſofort von den Betrieben gedeckt werden konnte und die
Verbraucher deshalb dieſe Mengen vom Lagerhandel beziehen
mußten.
Wer iſt Oelhändler? Gemäß den vor einigen Monaten
ge=
troffenen Vereinbarungen zwiſchen der Deſok (Deutſche Schmieröl=
Produzenten und =Importeure) und dem Reichsverband des
Mi=
neralölhandels ſollen ſogenannte Oelhändler=Liſten aufgeſtellt
werden. Die Maßnahme bezweckt, eindeutig feſtzuſtellen, welche
im Oelhandel tätigen Firmen als wirkliche Oelhändler anzuſehen
ſind, damit dieſen Firmen die ihrer Bedeutung entſprechende
preis=
liche Behandlung zuteil werden kann. Es iſt jedoch nicht
beabſich=
tigt, diejenigen Firmen, die die Vorausſetzung für die Aufnahme
in die Oelhändler=Liſte nicht erfüllen, etwa einfach von der
Be=
lieferung auszuſchließen und damit alſo einen „numerus clauſus”,
zu ſchaffen. Im übrigen werden vermittelſt eines Fragebogens
Erkundigungen bei den einzelnen Händlerfirmen ſelbſt eingezogen.
Ferner iſt durch Einſetzung des Achterausſchuſſes — der
paritä=
tiſch von der Deſok und dem Reichsverband beſchickt wird — dafür
Sorge getragen, daß alle Zweifelsfälle einer objektiven Klärung
zugeführt werden.
Veithwerke AG., Sandbach bei Höchſt i. Odw. Der
Aufſichts=
rat ſchlägt der GV. am 5. Mai für 1932/33 die Verteilung einer
Dividende von wieder 6 Prozent auf die Stammaktien und 7
Pro=
zeut auf die Vorzugsaktien nach reichlichen Abſchreibungen vor.
Der Geſchäftsgang im neuen Jahr war ſeither befriedigend. Die
Belegſchaft konnte um zirka 5 Prozent erhöht werden. Die
Geſell=
ſchaft hat in den letzten Jahren ſtändig große Ausgaben für
Neu=
anſchaffungen aufgewendet. Auch für das laufende Jahr ſind
grö=
ßere Ausgaben bereits erfolgt und noch bevorſtehend.
Der Hafenverkehr von Antwerpen im März 1934. Im März
dieſes Jahres liefen 864 Seeſchiffe von insgeſamt 1 696 519 To.
den Hafen von Antwerpen an. Das durchſchnittliche Tonnenmaß
betrug 1964 To. pro Schiff. Die entſprechenden Ziffern für März
des Vorjahres betrugen 806 Schiffe und 1682 692 To. Von den
Schiffen, die den Hafen anliefen im März 1934, waren 247
eng=
liſche, 172 deutſche, 124 holländiſche, 58 norwegiſche, 42 franzöſiſche,
42 belgiſche, 41 däniſche, 41 ſchwediſche 13 amerikaniſche, 11
finni=
ſche 10 italieniſche, 9 griechiſche, 9 ruſſiſche, 7 eſtländiſche, 7
japa=
niſche, 6 lettiſche, 6 portugieſiſche, 5 jugoſlawiſche 4 braſilianiſche,
3 ſpaniſche, 2 von Panama, 2 polniſche, 2 litauiſche und 1
islän=
diſches.
Mainzer Getreidegroßmarkt vom 6. April. Es notierten (je
100 Kilo loko Mainz, Großhandels=Einſtandspreiſe) in RM.:
Weizen 20,30 (Mühlenpreis), Roggen 17,10, Hafer 15,75,
Brau=
gerſte 17,40—17,75. Induſtriegerſte 17—17,25, Malzkeime 13,25,
Weizenmehl ſüdd. Spezial Null 30,40, Roggenmehl 0—60prozent.
nordd. 23,50, desgl. ſüdd. 24,25, Weizenkleie fein 10,55, desgl. grob
11—11,10. Roggenkleie 10,75—11,50, Weizenfuttermehl 11,65,
Biertreber 14,25—14,50, Soyaſchrot 15,40, Trockenſchnitzel 9,75. —
Tendenz: „Brotgetreide ohne Geſchäft, Mühlennachprodukte und
Trockenſchnitzel ſtetig; andere Futtermittel ruhig.
Ah. Weinverſteigerung in Rheinheſſen. Seitens der Ver=
die 80 MMle. 4 Bertelſtiſt d0 RMf durchſchnitlich ie Hauliſt
410 RM.; 2 Halbſtück 1933er verb. Rotwein je 280 RM.
Beiiiner und Krantfarter efſetienvorfe.
Die Berliner Börſe war nach der vorgeſtrigen
Abſchwä=
chung allgemein beruhigt. Am Rentenmarkt wurde die Erklärung
der Reichsbank, daß entgegen vorgeſtern teilweiſe aufgekommenen
Befürchtungen eine Aenderung der offenen Marktpolitik nicht
be=
abſichtigt ſei, mit Befriedigung aufgenommen. Renten waren im
allgemeinen wenig verändert. Reichsbahn=Vorzugsaktien wurden
½ Prozent höher bezahlt. Eine empfindliche Abſchwächung
erlit=
ten lediglich Neubeſitz, die bei Abgaben einer Maklerfirma mit
23,80 nach 24,10 eröffneten und im Verlaufe auf 23,55
zurückgin=
gen. Die Spekulation wurde hierdurch in ihrer
Unternehmungs=
luſt etwas gelähmt, ſo daß das Geſchäft nach Erledigung der
an=
fangs vorliegenden Kaufaufträge des Publikums wieder recht ſtill
wurde. Am Montanaktienmarkte regten beſonders die
optimiſti=
ſchen Ausführungen von Generaldirektor Vögler über die
Ausſich=
ten in der Eiſeninduſtrie und ſein Hinweis auf die erheblichen
Steigerungsmöglichkeiten des Inlandsabſatzes an. Auch die
wei=
tere Beſſerung in der rheiniſch=weſtfäliſchen Eiſeninduſtrie fand
Beachtung. Montanwerte waren ½—1 Prozent höher; Buderus
gewannen 2 Proz. Am Braunkohlenaktienmarkte konnten
Ein=
tracht 4 Punkte gewinnen. Rheiniſche Braunkohlen gewannen 1½,
Erdöl 1, Kaliwerte befeſtigten ſich um ½ Prozent; Salzdetfurth
ſtiegen von 144½ auf 146½ Proz. Am Markt der chemiſchen Werte
regte die Erholung der Farbenaktie um ½8 Prozent im Hinblick auf
die morgige Bilanzſitzung an, nachdem die in den letzten Tagen
beobachteten Verkäufe hier keine Fortſetzung fanden. Am
Elektro=
aktienmarkt waren beſonders Tarifwerte gebeſſert. Im Verlaufe
war die Tendenz bei kleinen Schwankungen behauptet. Einige
Spezialpaviere waren kräftig gebeſſert; ſo ſtiegen Rheinſtahl um 2.
Niederlauſitzer Kohlen um 3. Conti Gummi um 23 und
Gold=
ſchmidt um 1½ Prozent. Dagegen waren Rhein. Elektrizitätswerke
2½, Waſſerwerke Gelſenkirchen 3½ und Bemberg 1½ Prozent
ge=
drückt. Farben waren vorübergehend 1 Proz, gedrückt, konnten ſich
aber ſpäter wieder erholen. — Am Rentenmarkt gingen Neubeſitz
weiter auf 23,30 zurück. Kaſſarenten waren beruhigt und
teil=
weiſe freundlicher. Pfandbriefe konnten etwa ¼ Proz. gewinnen.
*
Für die geſtrige Frankfurter Börſe lagen eine Reihe
von Anregungen vor. Weſentlich war, daß nunmehr die
Publi=
kumskäufe langſam einſetzten, ſo daß der Aktienmarkt durchweg
leichte Kursſteigerungen aufwies. Auch die Spekulation war
etwas ſtärker tätig; allerdings blieb das Geſchäft als Ganzes noch
ruhig. Die Verſchiebung der Transfer=Verhandlungen, die
Er=
wartung der Bilanzbeſchlüſſe beim Farbenkonzern am Samstag
und der etwas ſchwächere Rentenmarkt hemmten eine ſtärkere
Ge=
ſchäftsbelebung des freundlicheren Aktienmarktes. Die
Ausfüh=
rungen Vöglers bekunden eine optimiſtiſche Beurteilung der
Ent=
wicklung in der Eiſeninduſtrie, daneben waren verſchiedene
Neu=
aufnahmen von Dividendenzahlungen zu beachten. Eine weitere
Stütze fand die Aktienbewegung in dem Aufhören der
Auslands=
verkäufe. Farbeninduſtrie lagen nach unverändertem Beginn
ſpä=
ter ½ Prozent, Deutſche Erdöl 2 Prozent und Rütgerswerke ½
Prozent freundlicher. Elektrowerte tendierten feſt, wobei Siemens
und Bekulg je 1½ Prozent. Licht u. Kraft 2 Prozent, Geſffürel 1
und Aku ½ Prozent gewannen. Montanaktien eröffneten
unein=
heitlich. Schwächer lagen Stahlverein (min. / Proz.), Klöckner
(min. ½ Proz.) und Ilſe Genuß (min. 1 Proz.), dagegen
Rhein=
ſtahl 1 Proz. und Harpener ½ Proz. höher. Gut gehalten waren
Motoren=, ſowie Bau= und Zementwerte. Schiffahrtsaktien
ver=
kehrten auf die Verluſtminderung im letzten Geſchäftsjahr feſt,
Hapag gewannen 1½ Proz., Nordd. Lloyd 2 Proz.
Reichsbank=
anteile zogen 1½ Proz. an. In Reaktion auf die letzte Steigerung
lagen Kunſtſeidewerte ruhig, Bemberg 1 Proz. leichter. Verein.
Glanzſtoff, in denen nur wenig Material ſchwimmt, wieder
ge=
ſucht. Der Rentenmarkt litt unter Glattſtellungen,
Neubeſitzan=
leihe verloren bis /8 Proz., Altbeſitzanleihe ½ Proz. Späte
Reichs=
ſchuldbuchforderungen und Stahlvereinbonds lagen behauptet.
An der geſtrigen Abendbörſe herrſchte auf Grund des
Mangels an Kundſchaftsaufträgen weitgehendſte Geſchäftsſtille,
zumal auch die Kuliſſe eine abwartende Haltung einnahm. Die
Grundſtimmung war indeſſen nicht unfreundlich und die Kurſe
lagen im Vergleich, zum Berliner Schluß zumeiſt unverändert.
Leicht erhöht waren Kunſtſeideaktien; ferner konnten ſich Zellſtoff
Aſchaffenburg um 1 Prozent befeſtigen. Farbeninduſtrie
eröffne=
ten ½ Proz, höher, bröckelten aber ſpäter um 5s Proz. ab.
Die Wirtſchaftslage des Biehhandels im März.
Vom Reichsverbande des nationalen Viehhandels
Deutſch=
lands e. V. wird uns geſchrieben:
Der Viehhandel geſtaltete ſich im Monat März im allgemeinen
befriedigend. Die wiederholten Ermahnungen zur Marktdiſziplin
haben allmählich dazu geführt, daß die Zufuhren der Nachfrage
möglichſt angepaßt werden. Bei im allgemeinen angeregtem
Fleiſchgeſchäft konnten die Märkte trotz reichlichem Angebot
ge=
räumt werden. Die Beſſerung am Arbeitsmarkt macht ſich
all=
mählich in einem ſtärkeren Fleiſchverbrauch bemerkbar, der auf
die Entwicklung der Viehmärkte einen günſtigen Einfluß ausübt.
Auf dem Rindermarkt konnten ſich die Preiſe auf der Höhe
des Vormonats halten.
Die Kälbermärkte zeigten eine außerordentlich feſte
Hal=
tung. Die Preiſe für Kälber zogen teilweiſe recht beachtlich an.
Auch die Schafpreiſe wieſen im abgelaufenen Monat eine
beſſere Tendenz auf.
Weniger befriedigend war die Entwicklung an den
Schweine=
märkten. Fette Schweine wurden für die Neutrallard=Herſtellung
geſucht. Die ſaiſonmäßig ſinkende Tendenz der Schweinepreiſe
kam jedoch in einer allgemein ruhigen und nachgebenden
Entwick=
lung des Schweinemarktes zum Ausdruck.
Vom Nutz= und Zuchtviehmarkt wird über eine
ſaiſonmäßige Belebung mit günſtigeren Preiſen berichtet.
Ebenfalls ſehr feſte Preiſe zeigten die Pferdemärkte. Hier
iſt die Nachfrage infolge der Frühjahrsbeſtellungen teilweiſe
grö=
ßer als das Angebot. Die aus dem Ausland eingeführten
Pferde=
kontingente ſind bereits jetzt größtenteils erſchöpft. Das beſte
Zei=
chen dafür, daß auch im Pferdehandel eine erfreuliche Belebung
eingetreten iſt.
Viehmärkke.
Ferkelmarkt Groß=Gerau am 4. April. Auftrieb: 630 Ferkel.
Es koſteten pro Stück 11,50—20 RM. Der nächſte Ferkelmarkt
findet am Mittwoch, den 18. April, vorm. 8.30 Uhr, auf dem
Marktplatz zu Groß=Gerau ſtatt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
In der Woche vom 18 3. bis 24. 3. 1934 (ſechs Arbeitstage)
ſind bei der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft 689 564 Güterwagen
geſtellt worden gegen 697 362 in der Vorwoche (6 Arbeitstage)
und 584 818 in der entſprechenden Woche des Vorjahres (5,8
Ar=
beitstage). Für den Arbeitstag im Durchſchnitt berechnet lauten
die Zahlen: 114927 116 227, 100 832. Nicht rechtzeitig geſtellt
wurden 188 (216) Güterwagen.
Am Mittwoch trat im Darréhaus in Weimar der
Landes=
bauernrat Thüringens zu ſeiner konſtituierenden Sitzung
zuſam=
men. In dieſer Situng ging der Reichskommiſſar für die
Ge=
treidewirtſchaft Daßler auf eine Reihe von wichtigen Tagesfragen
ein und führte unter anderem aus, daß Anbau und Ernteertrag
bei Feſtſetzung der Feſtpreiſe eine wichtige Rolle ſpielen.
An den vorbereitenden Beſprechungen für die neue
Transfer=
konferenz am 6. April werden außer dem Reichsbankpräſidenten
Dr. Schacht die Gläubigervertreter aus Amerika und England,
ſo=
wie vorausſichtlich auch aus der Schweiz und Holland teilnehmen.
Dieſe vorbereitenden Beſprechungen, ſollen vor allen Dingen den
Rahmen für die bevorſtehende Konferenz abſtecken.
Die großen Räumlichkeiten der früheren Pfalz=Flugzeugwerke
in Speyer werden nunmehr von einer auswärtigen Geſellſchaft
für Kleinluftſchiffe wieder zum Bau von Reklame=Kleinluftſchiffen
in Betrieb genommen werden. Man rechnet damit, daß in etwa
zwei bis drei Monaten mit der Arbeitsaufnahme im Luftſchiffbau
begonnen wird.
Die Röchlingſchen Eiſen= und Stahlwerke AG. Völklingen
(Saar), und die Neunkirchener Eiſenwerke AG. laſſen zurzeit in
der Umgegend von Blumberg (Amt Bonndorf) Verſuchsgrabungen
auf Eiſenerze durchführen. Bisher wurde eine abbaufähige
erz=
haltige Schicht feſtgeſtellt.
Am Mittwoch beſchloß der Generalrat der Oeſterreichiſchen
Nationalbank die Einziehung der Banknoten der Oeſterreichiſch=
Ungariſchen Bank, öſterreichiſche Geſchäftsführung, zu 1 Krone, 2
Kronen, 10 Kronen und 20 Kronen, ſowie die Ausgabe neuer
Banknoten der Oeſterreichiſchen Nationalbank zu 10 Schilling. Mit
der Ausgabe wird am 9. April begonnen werden.
Um eine Preisſenkung herbeizuführen, hat die amerikaniſche
Regierung beſchloſſen, vom 5. Mai an auf die Dauer von 60
Ta=
gen die unbegrenzte Einfuhr von Wein und Spirituoſen zu
ge=
ſtatten. Die gegenwärtigen Einfuhrzölle bleiben jedoch aufrecht
erhalten.
Berliner Kursbericht
vom 6. April 1934
Oeviſenmarft
vom 6. April 1934
Berl. Handels= Geſ.
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Meie
63.25
64.—
29.75
32.50
28.75
129.25
73.—
18.—
81.—
147.75
120.—
DMe
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Löln=Neueſſen:
Phil., Holzmann
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke
Koksw.Chem. Fabr.
Mannesm. Nöhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppe
115.50
101.75
38.25
64.50
99.50
92.59
75.625
74.—
111.50
63.375
97.875
66.75
49.375
68.—
Mee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali I1
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali 1
Agsb.=Nnrb. Maſck
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke. 1.
Med
58.375
147.
21.—
43.125
113.—
67.—
22.125
99.—
26:75
90.—
77.25
166.—
Buenos=Aires
Kanada
Japan
Kairo.
Iſtanbul
London
Neiv York
Rio de
Janeirol=
uruguah
Amſterdam
Athen.
Brüſſel
Budapeſt
Danzig
Helſiugfors
Währung
1 Pap. Peſo
1canad. Doll.
1 Yen
1äghpt. 2
1 türk. s
1 2.Stg.
1 Dollar
1 Milreis
Goldpeſo
100 Gulden
100 Drachm.
100 Belga
100 Pengö
100 Gulden
100 finn. Mk
Geld Brief
0.632/ 0.636
2.500/ 2.506
o.759f 0.365
13.245 13.275
1.995
12.985
2.500
0.214
1.149
169.38
2.378
58.47
BI.S7
5.6941
1.999
12,895
2.506
0.216
1.151
1e989
2.362
58.59
81.83
5.7061
Italien
Jugoſlawien
Kopenhagen
Liſſabon
Sslo
Paris
Prag
3sland
Riga
Schlveiz
Sofia.
Spanien
Stockholm
Tallinn (Eſtl.)
Wien
Mee
100 Lire 21.55
100 Dinar 5.c6
100 Kronen 57.49
100 Eseudos 11,72
100 Kronen 164.64
100 Franes 16.50
100 Tſch. Kr. 10.38
100 isl. Kr. 58.24
100 Lats n9.52
100 Franken 80.34
100 Leba 3.047
100 Peſetas /84.22 ſ2
100 Kronen 66.33
100 eſtl. Kr. 168.43
100 Schilling 47.20
Geld Brief
121.59
5.676
57.61
11.74
e4.76
6.54
0.40
28.36
E0.08
e1.,0
2.453
Na8
6.47
ee.5i
4.20
Durmktädter und Kartokarbänr Surmsfnsr, Wiltäu dr orrssher Danz
Frankfurter Kursbericht vom 6. April 1934.
Kee
Gr. IIp. 1934
„ „ „ 1935
„ „ 1938
„. 1937
„ „ 1938
GruppeI
6%Dtſch. Reichsanl.
6%
„ v.27
5½%Intern. , v.30
62Baden ... v.27
6%Bahern .. v.27
6%Heſſen.. .. v. 29
6% Preuß. St. v. 28
6%Sachſen .. b.27
6%Thüringen v. 27
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +.=
Ab=
löſungsanl..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6LBaden=Baden.
6%Verlin ... .24
68Darmſtadt ..
6%Dresden . . b.26
6%Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
6%.
„ v.26
6%Mamz... . ..
69Mannheim v. 27
68München . b.29
6%Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk.
6% „ Goldoblig
5½% Heſſ. Landes=
Hyp.=Bk.=Liquid.
103:
100.5
97.5
83.75
921),
97.4
100
95.25
92),
94
96
93.25
94.9
91.5
96
23‟.
9.325
83.5
82
86
79.5
79.25
87
* 2.25
87.75
89.25
92.25
88.5
91.5
We ee
Hhp.=Bk. Ligu.=
Komm. Sbl. . .. 91.75
6% Preuß. Landes=
Pfb. Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig./ 91
6½ Landeskomm.=
Bk. Girozentr: f.
Heſſ. Gldobl. R.11
6% „ „ R.12
62Kaſſ.Landeskrd.
93.75
Goldpfbr. ..
6%Naſſ.Landesbk. 92
5½% „ Liqu. Obl. 91.75
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser. I 9521
FAusl. Ser. II 114.5
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz). 22
6%Berl. Hyp.=Bk.
½% „ Lig.=Pfbr.
6%Frkf. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig. Pfbr.
Goldoblig.
%Frkf. Pfbr.=Bk.
5½%0 „ Lig.=Pfbr
62Mein. Hyp.=Bk.
Lig. Pfbr.
5½
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
GSRhein,byp. Bk.
5½% „ Lig. Pfbr.
16% „ Goldoblig.
62o Südd. Boden=
Cred.=Bank ..
5½% n Lig. Pfbr.
62Württ. Hyp.=B.
92
R
92
32
91.5
au
6% Dt. Linot. Werke
6%Mainkrw. v. 26
6%Mitteld. Stahl.
16% SalzmanncCo
6%Ver. Stahlwerke
6% Voigt & Häffner
J. G. Farben Bond=
5%Bosn. L.E.B.
„ 2.Inveſt.
5SBulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze.
4%Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½% „
475
„
4%Türk. Admin.
4% „ 1.Bagdad
420
Bollanl. .
½%ungarn 1913
4½%0 „ 1914
„ Goldr.
1910
%o
91.5 14½Budp. Stadtanl. 49.25
87.75 4%Liſſabon
42Stockholm
84
Aktien.
91.75 Alg. Kunſtzüide Uniel 62-75
29
94.5 A.E. 6. ....
93.25 AndregeNoris Zahn/100.5
92.75 Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff 41.5
92
S6.25 Bemberg. J.P.
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68.5
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13‟,
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65
257
2 4
125
22
41
Samstag, 7. April 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 95 — Seite 13
„Ich, Herr Major?” war die erſtaunte Frage Normanns.
„Bin ich etwa außer der Reihe Oberleutnant geworden?"
„Noch nicht. Aber wenn Sie dieſen Auftrag zur
Zufrieden=
heit von Exzellenz von Scholtz ausführen, dürfte dem nichts mehr
im Wege ſtehen.
Die Herren blickten erwartungsvoll auf ihren Kommandeur
und konnten ſich den Inhalt des Zwiegeſprächs nicht erklären,
Ein Brigadebefehl zu ſo ſpäter Stunde enthielt ſicher etwas ganz
BBeſonderes. Major Stockmann ließ ſie nicht lange im Ungewiſ=
Jen, ſondern las den Inhalt des Schreibens vor:
„Leutnant Normann hat ſofort ein Radfahrdetachement in
Stärke von 65 Köpfen zuſammenzuſtellen, am 14. Auguſt mittags
in Gilgenburg fahrbereit zu ſein, an der Grenze entlang zwiſchen
Meidenburg und Willenberg zu manövrieren und die feindliche
AAufklärung ſo viel als möglich zu behindern. Er unterſteht dem
Weneralkommando direkt und hat nur an dieſes zu melden
Telepho=
niſcher Anruf nach Allenſtein kurz vor Abfahrt zwecks weiterer
Inſtruktion.”
„Famos!” entfuhr es Normann, dem das Herz höher ſchlug
vor Freude über dieſen intereſſanten Auftrag. Er wurde von
allen Seiten beglückwünſcht und ahnte in dieſem Augenblick nicht,
Ddaß ſeine kleine, aber auserleſene Schar ſchon nach wenigen Tagen
lbei der dankbaren Bevölkerung den ehrenvollen Beinamen „
Ruſ=
ſienſchreck” führte. Sie rettete viele Grenzbewohner aus den Hän=
Dden der beſtialiſch hauſenden Koſaken und übermitrelte dem
Gene=
ralkommando wertvolle Nachrichten.
„Schade, daß ich nicht mehr Leutnant bin,” klang die Stimme
des Kommandeurs. „Das wäre ein Auftrag nach meinem
Ge=
ſchmack.” Zum Adjutanten gewendet, fuhr er fort: „Notieren Sie
mal, Hennecke. Jede Kompagnie ſtellt morgen vormittag einen
Unteroffizier und 15 aktive Leute, die gute Schützen und ſichere
FFahrer ſein müſſen. Die Neunte außerdem einen
Sanitätsunter=
wffizier. Die Räder werden gegen Quittung requiriert. Die
Tor=
miſter bleiben bis zur Wiederverwendung im hieſigen Stadthaus.
An jeden Mann ſind außer den bereits vorhandenen noch 500
Patronen zu verausgaben. Die Verpflegung findet ſelbſtändig
ſtatt.”
Der Adjutant ſtenographierte den Befehl und leitete ihn an
die Kompagnien weiter, die das Notwendige veranlaßten.
„Du wirſt das erſte Kreuz vom Bataillon erhalten,”
pro=
phezeite Kurt=Heinz ſeinem Freunde und proſtete ihm zu.
„Je näher der Quelle, deſto größer der Segen,” ſekundierte
Hauptmann Reiferſchmidt. „Hoffentlich ſehen wir uns noch vor
Kriegsende wieder?"
„Wenn ich nicht in Kürze auf Grund meiner nicht
vorhan=
denen Verdienſte zum Generalkommando übertrete! Herr
Haupt=
mann werden aber ſicher eher Major ſein.”
„Oder an der Spitze meiner Lämmer ins Gras beißen und
mich von der ungemütlichen Erde in die himmliſche Ruhe
zurück=
ziehen."
„Das wollen wir nicht hoffen,” erwiderte Kurt=Heinz. „Wie
ſteht es mit einem ſoliden Skat?‟
„Einverſtanden! Aber nur, wenn Sie nicht wieder wie in
Soldau dauernd die Wenzel gepachtet haben.”
„Ich werde mich größter Beſcheidenheit befleißigen,” gelobte
Kurt=Heinz.
„Schweſter Jadwiga, Sie möchten zu Herrn Stabsarzt
kom=
men!” rief ein freiwilliger Krankenpfleger der im Geſpräch mit
zwei verwundeten Soldaten ſtehenden Jadwiga zu.
„Schweſter hier und Schweſter dort!” erklang es den ganzen
Tag über bis in die Nacht hinein. Auf dem Dirſchauer Bahnhof
gab es für die zehn dorthin kommandierten Danziger Helferinnen
alle Hände voll zu tun.
Infolge ſeiner wichtigen ſtrategiſchen Lage als
Eiſenbahn=
knotenpunkt wimmelte es in den engen, unſagbar holprigen
Stra=
ßen der Stadt von Angehörigen des Roten Kreuzes Bahnſchutz=
und Fouragekommandos ſowie von Eiſenbahnern und
Flüchtlin=
gen. Ein ganzes Heer von Beamten hatte ſich in dem kleinen
Poſtgebäude und den anſchließenden Häuſern niedergelaſſen und
ſorgte für die reibungsloſe Abwicklung der Feldpoſt der 8. Armee.
Jadwiga fand mit der Leiterin der Danziger Abteilung in
dem etwas entfernt liegenden Haus eines Steuerſekretärs
Quar=
tier. Das Zimmer der beiden Frauen lag zur Warthebrücke hin,
über die unaufhörlich die Züge rollten. Auf beiden Ufern
ſtan=
den ſtarke Unteroffizierspatrouillen, die Tag und Nacht zwiſchen
den mächtigen Eiſenbogen patrouillierten und keine Zivilperſon
ohne Ausweis des Ortskommandanten vorüberließen.
Unterſtützt wurden ſie von Patrouillen auf dem Waſſer. Dieſe
ſtrenge Bewachung war nötig, weil eine Zerſtörung, ja ſelbſt nur
vorübergehende Unbrauchbarmachung dieſes ſo überaus wichtigen
Verkehrsobjektes unüberſehbare Folgen gezeitigt hätte.
Die Mobilmachungstage waren Jadwiga ſchnell vergangen.
Die Fülle der ſich überſtürzenden Ereigniſſe hatte ſie kaum zur
Beſinnung kommen laſſen. Der fluchtartige Fortgang der
Zop=
poter Badegäſte war der Auftakt geweſen. Sie rief ihre Mutter
aus Poſen herbei und übergab ihr die kleine Villa mit allem
Drum und Dran. Einige Tage vorher war in Abweſenheit ihres
Mannes der Termin vor dem Danziger Gericht geweſen, in dem
ihre Scheidung ausgeſprochen wurde.
Nun war ſie wieder frei und konnte zur geliebten Bühne
zu=
rückkehren, in deren Milieu ihr ureigenſtes Betätigungsfeld lag.
Sie liebte die Muſik leidenſchaftlich und verſtand noch heute nicht,
wie ſie es fertig gebracht, ihre glänzende Stellung an der
War=
ſchauer Oper mit der ländlichen Einöde des Holtenſchen Gutes
zu vertauſchen.
Nur ein knappes Jahr hatte ſie es dort ausgehalten, dann
war ſie auf und davongegangen. Sie brauchte dies prickelnde,
ab=
wechſlungsreiche Leben der Großſtadt und die Huldigung der
Männer. Seit Beginn des Jahres lebte ſie in Danzig wieder
ganz der Muſik, gaſtierte in ihren Glanzrollen als Mimi, Tosca,
Butterfly in Danzig und Königsberg und ſchloß kurz vor Oſtern
einen fünfjährigen Köntrakt mit der Warſchauer Oper, der Stätte
ihrer größten künſtleriſchen Triumphe.
An ihrem Entſchluß, zur Oper zurückzukehren, hatte ſie auch
die Liebe zu Kurt=Heinz nicht zu hindern vermocht; denn der
Ge=
danke, als ehrbare Offiziersfrau an ſeiner Seite zu leben, war
ihr ſelbſt in den ſeligſten Stunden nicht gekommen. Sie liebte
ihn mit der ganzen Glut ihres leidenſchaftlichen Herzens und war
bereit, für ihn jedes Opfer zu bringen, nur eins nicht — Verzicht
auf die Bühne.
Und nun war die lodernde Kriegsflamme wie ein
unheil=
ſpendender Dämon zwiſchen ihren Lebensbahnen emporgeſchoſſen
und hatte ſie nach verſchiedenen Richtungen gedrängt. Ob ſie je
wieder zuſammenliefen, ſchien mehr als fräglich.
Jadwiga hatte ſeit ihrer Ankunft in Dirſchau keine Zeit zu
Träumereien gehabt. Die Not der Verwundeten und
Vertrie=
benen nahm ihr volle Kraft in Anſpruch. Die jungen Helferinnen
hatten von früh bis ſpät, ja oft bis tief in die Nacht hinein, ſo
unausgeſetzt zu tun, daß ſie abends todmüde ins Bett ſanken und
der Schlaf ihnen die Gedanken an die Zukunft nahm.
Heute war ein beſonders ſchwerer Tag geweſen. Ein
Ver=
wundetenzug von den Kämpfen bei Eydtkuhnen war am
Nach=
mittag eingetroffen und von den Sanitätsmannſchaften und
Hel=
ferinnen in Empfang genommen worden. Die Leichtverwundeten
wurden in Autos abtransportiert und die Schwerverwundeten
in Tragbahren ins Lazarett gebracht, wo bei ſo manchem eine
ſo=
fortige Operation erforderlich war.
Nachdem Jadwiga den ganzen Nachmittag über im Lazarett
tätig geweſen war, widmete ſie ſich wieder dem Zugdienſt auf dem
Bahnhof, teilte Liebesgaben an die durchfahrenden Reſerviſten,
Landwehrleute und Flüchtlinge aus und ſorgte für die
Bereit=
ſtellung von Milch und Limonade.
Ein Zug löſte den anderen ab. Das Band der Kameradſchaft
umſchloß die bunt Zuſammengewürfelten feſt und unzertrennlich.
Alles, was ſie an Liebesgaben erhielten, teilten ſie untereinander
und dankten herzlich dafür. Manch ſchwielige Arbeitshand hatte
in dieſen Tagen Jadwigas ſchlanke, gepflegte Finger umſchloſſen
und aus dem freundlichen Blick ihrer Augen eine letzte Stärkung
für den bevorſtehenden ſchweren Waffengang mit auf den Weg
genommen.
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Seite 14 — Nr. 95
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 7. April 1934
Am Sonniag vormittas 11.15 Uhr letzte Wiederholung
Der große Expeditionsfilm
der UIa: Am Rande der Bahara
Jugendliche haben Zutritt.
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Unerforschtes Afrika enthüllt sein
Antlitz durch nie gezeigte Bilder.
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Ein wahrer Heimatfilm, erdgebunden und verwurzelt,
kraftvoll und voll starken Glaubens.
Des großen Erzählers Theodor Storm leizte Novelle:
„Der Schimmelreiter” als Tonfilm
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Das große volksfümliche
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Lustspiel:
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mit Charles Kullmann und
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Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr
Hauptdarsteller: Marianne Hoppe, Matchias
Wiemann, Hans Deppe, Alt Ghito
Theodor Storms reifste Schöpfung, die Figur des
Deich-
grafen Hauke Haien, des „Schimmelreiters”, gewinnt hier
blutvolle, ergreifende Gestalt, in diesem Film ersteht aufs
Neue in unbeschreiblichem Reiz die eigenartige
Land-
schaft Nordfrieslands mit seinen harten, wortkargen
Menschen, die in täglichem Kampf gegen das Meer
Hei-
mat und Scholle verteidigen müssen. Die Handlung des
Films, die frei nach der Novelle geschrieben wurde, ist
überreich an starken, packenden Momenten der Spannung
und menschlicher Teilnahme. Dieser Film nach Theodor
Storm ist das vollendete künstlerische Erzeugnis des
deutschen Films seit Jahren. „Der Schimmelreiter” wird
als Tonfilm Epoche machen. Er hat das höchste Prädikat
erhalten: „Künstlerisch und besonders wertvoll”.
Vorher
das reichhaltige Beiprogramm
Jugendliche haben Zutritt.
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Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
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Samstag, den 7. April 1934
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