Einzelnummer 10 Pfennige
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Der
Tat
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Nummer 88
Freitag, den 30. März 1934.
196. Jahrgang
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Ablehnung des Gedankens der Kolleklivgarankie durch Paris. — Frankreich fordert neuerdings
Hicherheifs=
garankie für alle europäiſchen Grenzen.
* Der krikiſche 10. April.
In diplomatiſchen Kreiſen hat es einige Ueberraſchung
her=
vorgerufen, daß Präſident Henderſon das Büro der
Ab=
rüſtungskonferenz nun doch für den 10. April
einberufen hat, während bisher allgemein
da=
mit gerechnet wurde, daß eine weitere
Ver=
tagung notwendig ſein würde, um die immer
noch undurchſichtigen Verhandlungen zwiſchen
London und Paris weitertreiben zu können. Das
Feſthalten am 10. April ſcheint aber doch mehr ein taktiſches
Manöver zu ſein, um nach außen hin die Exiſtenzberechtigung
der Abrüſtungskonferenz als ſolche nachweiſen zu können. In
unterrichteten Kreiſen wird jedenfalls angenommen, daß ſehr
viel poſitives auf der Sitzung des Büros nicht herauskommen
wird, daß vielmehr noch am ſelben Tage eine
Ver=
tagung erfolgt, um Raum für die weitere Ausſprache zu
ge=
winnen. Höchſtens, daß man die Ergebniſſe
eini=
ger techniſcher Kommiſſionen entgegennimmt,
die ſeinerzeit eingeſetzt worden ſind, um beſondere Fragen zu
prüfen. Die Kommiſſion für die Ueberarbeitung der
Heeres=
ausgaben der einzelnen Länder hat ihre Arbeiten im
weſent=
lichen abgeſchloſſen, ſo daß ſie ihren Bericht vielleicht ſchon am
10. April dem Büro der Abrüſtungskonferenz unterbreiten
kann. Zum mindeſten wird alſo der Aktenberg, der heute ſchon
in Genf vorliegt, um einen weiteren Band vermehrt.
So liegt die politiſche Entſcheidung über die Abrüſtung auch
weiterhin in dem Schickſal des Notenwechſels zwiſchen England
und Frankreich. Zweifellos hat ſich die Lage in den letzten Tagen
wieder etwas verſteift. Die engliſche Regierung, deren
Miniſter=
präſident ja preſtigemäßig an das Zuſtandekemmen irgend einer
Abrüſtungskonvention gebunden iſt, hat trotz des Nein der
letzten franzöſiſchen Note die Möglichkeit einer Fortſetzung der
Verhandlungen herausgeleſen. Dazu die Rückfragen, die aber
wohl nicht ganz das erwartete Ergebnis gezeitigt haben.
Frank=
reich hat ſich ſchon aus taktiſchen Gründen auf die
Sicherheits=
garantie feſtgebiſſen. Wie in diplomatiſchen Kreiſen vermutet
wird, begnügt ſich ſogar Barthou nicht einmal mit einer
Kollek=
tivgarantie; wie ſie England unter Umſtänden bewilligen
würde, ſondern verlangt eine Sicherheitsgewähr für alle
euro=
päiſchen Grenzen, alſo gewiſſermaßen eine neue Beſtätigung der
mitteleuropäiſchen Landkarte, wie ſie in Verſailles geſchaffen
worden iſt. Dazu kann und will ſich aber England nicht verſtehen.
Die beiden Regierungen haben ſich alſo offenſichtlich in den
letzten Tagen nur weiter auseinandergeredet. Und deshalb iſt
es nicht unmöglich, daß die weitere Diskuſſion
aus dem geheimnisvollen Helldunkel
vertrau=
licher Rückfragen wieder in das
Scheinwerfer=
licht der Oeffentlichkeit gerückt wird, dadurch, daß
England nun offiziell antwortet, ſeine Antwort veröffentlicht,
um damit einen gewiſſen Druck auf das Kabinett Doumergue
auszuüben. Aber im Augenblick beſteht wohl auch in der
eng=
liſchen Regierung noch keine Klarheit über die Art, wie ſie die
Beſprechungen weitertreiben will, und deshalb gilt es als
wahr=
ſcheinlich, daß vor der Oſterpauſe eine Fortſetzung des
öffent=
lichen Notenwechſels nicht in Frage kommt.
„Moderniſierung” des Locarno-Pakkes.
EP. Paris, 29. März.
Es beſtätigt ſich, daß man in Paris gegenwärtig verſucht, aus
der Sackgaſſe, in die die Abrüſtungsverhandlungen geführt haben,
durch eine Art „Erneuerung” oder „Moderniſierung” des Locarno=
Paktes herauszukommen. Die Frage iſt, wie man eine
gemein=
ſame Interpretationsformel für die
Beſtim=
mungen des Locarno=Paktes finden kann, die es
er=
mögliche, ſo ſchnell wie möglich im Falle eines
Angriffes oder ſelbſt einer Angriffsdrohung
die Hilfe der Staaten welche durch das Locarno=
Abkommen gegenſeitige Garantien
übernom=
men haben, auszulöſen So wenigſtens formuliert man
in gut unterrichteten franzöſiſchen Kreiſen das Problem, deſſen
Löſung gegenwärtig von der franzöſiſchen Regierung geſucht wird.
Die belgiſche Regierung ſcheint in dieſem Punkte weſentlich die
Anſichten der franzöſiſchen Regierung anzunehmen, doch ſollen, wie
der „Matin” berichtet, in einigen Punkten
Meinungsverſchieden=
heiten beſtehen, die man zur Zeit zu beſeitigen ſich bemühe.
Ein neuer engliſcher Schritt in Paris.
DNB. Paris, 29. März.
In einer von der Abendpreſſe wiedergegebenen Londoner
Mel=
dung wird ein neuer engliſcher Schritt in Paris angekündigt. Die
engliſche Regierung ſoll beabſichtigen, durch ihren hieſigen
Bot=
ſchafter die franzöſiſche Regierung um ergänzenden Aufſchluß über
ihre Stellungnahmen zu folgenden drei Punkten erſuchen zu laſſen:
1. die Rüſtungseinſchränkung Frankreichs, 2. die von England
Deutſchland gemachten Zugeſtändniſſe, 3. die
Durchführungsgaran=
tien eines Rüſtungsabkommens.
Engliſche Regierung unkerrichket die Londoner
diplomgliſchen Verkreker.
DNB. London, 29. März.
Wie Reuter erfährt, ſind gleichlaufend mit den neuen Er
kundigungen, die Lord Tyrrell im Zuſammenhang mit den fran
zöſiſchen Forderungen auf Sanktionsgarantien in Paris eingeholt
hat, auch die anderen intereſſierten Regierungen durch ihre
Lon=
doner diplomatiſchen Vertreter über den allgemeinen Fortſchritt
der Abrüſtungsbeſprechungen unterrichtet worden.
Wie Reuter weiter erfährt, hat Fürſt Bismarck am
Donners=
tag vormittag in dieſem Zuſammenhang im Foreign=Office
vor=
geſprochen.
Gibt Frankreich ſeine ſtarre Halkung
in der Abrüſtungsfrage auf?
DNB. Paris, 29. März.
Während der „Temps” eine dem franzöſiſchen
Standpunkt ſich annähernde Wendung
Eng=
lands bezüglich der Sicherheitsfrage feſtſtellen
will, und das „Journal des Debats” weiterhin vor voreiligen
Schritten warnt, glaubt „Notres Dames” mitteilen zu
können, daß Außenminiſter Barthou ſeine Wahl
bereits getroffen habe, und zwar im Sinne der
deutſchen Rüſtungsangleichung. Gewiß, ſo meint das
Blatt, werde man dies nicht offen zugeben. Man werde
viel=
leicht Deutſchland die Rüſtungsangleichung „nicht erlauben” und
wahrſcheinlich auch nicht die deutſche Rüſtungsangleichung
„legaliſieren”. Man werde eher die Tatſache der
Rüſtungs=
angleichung Deutſchlands „feſtſtellen”. Aber trotz aller
ver=
tuſchenden Formeln ſtehe eines feſt:
Nach 15jährigem Proteſt gegen die Rüſtungsangleichung
Deutſchlands, nach den erſt kürzlich feierlich gegebenen
Erklä=
rungen an die Adreſſe Londons und nach den ſchlimmen
Aus=
ſällen gegen den belgiſchen Miniſterpräſidenten de Brocqueville
ſchicke Frankreich ſich jetzt an, die deutſche Rüſtungsangleichung
hinzunehmen und beide Augen zuzudrücken vor dem, was in
der letzten franzöſiſchen Note an England noch als Umſturz des
Verſailler Vertrages bezeichnet worden war.
Zweifellos hoffe die franzöſiſche Regierung, die aus der
deutſchen Rüſtungsangleichung entſtehenden Gefahren durch
neue Sicherheitsgarantien wettmachen zu können.
Was aber bezwecke Frankreich mit dieſen Garankien?
Es handele ſich nicht mehr darum, eine „ſubſtantielle
pro=
greſſive Abrüſtung” zu ermöglichen, ſondern lediglich darum, eine
weitere Steigerung der franzöſiſchen Rüſtungen zu vermeiden und
die bisherige Rüſtungsüberlegenheit Frankreichs gegenüber
Deutſchland beizubehalten. Ob England ſolche Garantien unter
dieſen Umſtänden gewähren werde, und ob Frankreich die
wirt=
ſchaftlichen Sanktionen, auf die England ſich allerhöchſtens
ein=
laſſen dürfte, als ausreichend erachte, werde der Fortgang des
Meinungsaustauſches zeigen.
Jedenfalls ſeien die Abſichten der franzöſiſchen Regierung im
jetzigen Augenblick klar: Einerſeits erkenne ſie den Wahnſinn der
Politik, in die der Generalſtab ſie hineinziehen wollte, und
ver=
zichte endlich darauf, einen Rüſtungswettlauf durch eine feindliche
Haltung gegen den Abſchluß eines allgemeinen Abkommens zu
entfeſſeln. Andererſeits aber wolle ſie dieſes Abkommen nicht
auf der allgemeinen Abrüſtung, ſondern auf der wenigſtens
ſtill=
ſchweigenden Anerkennung der deutſchen Rüſtungsangleichung
und der Beibehaltung der eigenen Rüſtungen aufbauen. Die
Oeffentlichkeit werde ſehen, was ſie von dieſer Löſung halte.
Franzöſiſche Sparmaßnahmen.
Kürzung der Beankengehälter. — Uneinigkeit über
die Belaſtung der Fronkkämpfer.
DNB. Paris, 29. März.
Der. „Matin” bringt Einzelheiten über den Verlauf und
das Ergebnis des geſtrigen Kabinettsrates. Man habe, ſo ſagt
das Blatt, einen Plan zur Förderung der
Wirt=
ſchaftlichen Ausrüſtung des Landes beſprochen, der
vom Arbeitsminiſter Marquet ausgearbeitet worden ſei und
der vom Miniſterpräſidenten unterſtützt werde. Gegner dieſes
Planes ſeien der Finanzminiſter und der Miniſter für die
öffentlichen Arbeiten. Die Mittel für die Ausführung
des Planes ſollen aus der Sozialverſicherung
genommen werden. Eine lebhafte Auseinanderſetzung, ſo
berichtet das Blatt weiter, habe die Belaſtung der
ehe=
maligen Frontkämpfer zum Zwecke des
Aus=
gleiches des Haushalts hervorgerufen. Marineminiſter
Piétri ſei für eine ſofortige Regelung der Frage eingetreten.
Miniſterpräſident Doumergue habe jedoch die Entſcheidung für
den 2. Teil der Haushaltsausgleichsbeſtimmungen zurückſtellen
laſſen, da er einer Abordnung der ehemaligen Frontkämpfer das
Verſprechen gegeben hatte, daß die Frontkämpfer die letzten ſein
würden, von denen man Opfer fordere.
Der Kabinettsrat habe ſich dann geeinigt, von den vier
Milliarden Fehlbetrag zuerſt 2,585 Milliarden Franken
abzu=
decken. Dies ſoll wie folgt geſchehen: Einſparung von 500
Mil=
lionen Franken durch Kürzung von Zivilpenſionen (
Herab=
ſetzung der Höchſtpenſionen von 45 000 auf 35 000 Franken);
Ein=
ſparung von 700 Millionen Franken durch Herabſetzung der Zahl
der Beamten um 10 v. H.: Einſparung von 520 Millionen
Franken durch Kürzung aller Beamtengehälter um 5 bis 10
v. H.: Einſparung von 300 Millionen Franken bei der
Landes=
verteidigung und von 565 Millionen Franken durch
Zuſammen=
legung von Aemtern, Behörden uſw.
Zwiſchen Belgrad und Berlin.
„Von unſerem Berichterſtatter.
K. Belgrad, Ende März.
Die Zeiten ändern ſich, und wir mit ihnen! Dieſes Wort
bewahrheitet ſich wieder einmal ganz beſonders ſinnfällig in
der Entwicklung des Verhältniſſes zwiſchen Deutſchland und
Südſlawien. Vor 20 Jahren ſtanden ſich Deutſche und Serben
als erbitterte Feinde einander gegenüber. Vor zehn Jahren
noch wetteiferten ſüdſlawiſche Staatsmänner, wie beiſpielsweiſe
der damalige ſüdflawiſche Außenminiſter Marinkovic, mit einem
Poincaré und einem Clemenceau in dem Beſtreben,
Deutſch=
land niederzuhalten und ihm jede Gleichberechtigung innerhalb
der europäiſchen Völkerfamilie zu ve ſagen. Uns heute? Heute
hört man in auffallender Häufung freundliche Stimmen aus
ſerbiſchem Munde über das deutſche Volk ſchlechthin und über
das neue Deutſchland im beſonderen. Es zeigt ſich auch hier
wieder, daß die nationale Kraftentfaltung des
nationalſoziali=
ſtiſchen Deutſchland, daß der entſchkoſſene Wille, alles für die
nationale Ehre einzuſetzen und dem deutſchen Volke den ihm
gebührenden Platz in der Welt zu ſichern, gerade bei einem ſo
ſtark national empfindenden Volke wie dem der Serben,
Ver=
ſtändnis und Achtung findet, und wie gerade dieſe Achtung eine
tragfähige Grundlage wird für die Entwicklung eines neuen
von gegenſeitigem Verſtändnis und Verſtändniswillen getragenen
Verhältniſſes. Eines neuen Verhältniſſes, bei dem übrigens
gerade das Kriegserlebnis, auch über den feindlichen
Schützen=
graben hinweg, feſtere und tragfähigere Bindungen ſchafft, als
es gemeinſame politiſche Intereſſen oder ſonſtige Momente
vermögen.
Vor einigen Tagen hielt der ehemalige ſerbiſche Geſandte
Jovan Jovanovic in der deutſch=ſüdſlawiſchen Geſellſchaft in
Belgrad einen außerordentlichen bemerkenswerten Vortrag über
das Thema: „Deutſchland und Serbien während des Krieges”
In dieſem Vortrage betonte er, daß ſchon während des Krieges
Deutſchland zu wiederholten Malen Serbien gegenüber trotz
aller Kriegsgegnerſchaft Verſtändnis für ſeine nationalen
Be=
ſtrebungen und für ſeine Kriegsleiſtung entgegengebracht habe.
Als damals, nämlich im Jahre 1915, zwiſchen Berlin und der
im Exil lebenden ſerbiſchen Regierung Verhandlungen über
einen Friedensſchluß mit Serbien geführt wurden, da habe, ſo
berichtete der Serbe Jovanovic, Deutſchland ſich dafür
ein=
geſetzt, daß von einer Aufteilung Serbiens, wie ſie die Wiener,
aber auch die Budapeſter Regierung verlangten, unbedingt
ab=
geſehen werde. Schon damals habe Deutſchland bewieſen, daß
es den Lebenswillen der ſerbiſchen Nation achte und als
be=
rechtigt anerkenne, — und dies, obwohl Serbien damals auf
Seiten der Feinde Deutſchlands ſtand und ja eigentlich den
letzten Anlaß zu dem furchtbaren Kriege gebildet hatte.
Man kann deutſcherſeits Genugtuung und Befriedigung
dar=
über empfinden, daß heute von kompetenter Seite dieſe
Mit=
teilungen einer breiteren Oeffentlichkeit bekanut gemacht werden.
„Denn Jovanovic beſtätigt mit ſeinen Feſtſtellungen aufs Neue,
was wir Deutſchen freilich ſchon längſt wußten, nämlich, daß
Deutſchland niemals im Südoſten Europas imperialiſtiſche Ziele
verfolgt hat, wie andere Staaten damals und wieder andere
Staaten heute. Gerade dieſe Feſtſtellung aber iſt im
gegen=
wärtigen Augenblick von beſonderer Bedeutung, da ſie
gleich=
zeitig die Haltung des neuen großen ſüdſlawiſchen Staates der
deutſchen Südoſtpolitik gegenüber erklärt und rechtfertigt. Man
weiß in Belgrad aus Erfahrung eben von jener Kriegszeit her,
daß Deutſchland im Südoſten für andere Staaten und Nationen
keinerlei Gefahr bedeutet. Deshalb ſteht man auch in Belgrad
heute auf dem durchaus richtigen Standpunkt, daß der
An=
ſchluß Oeſterreichs an das Reich und erſt recht eine bloße
Be=
teiligung der nationalen Bewegung in Oeſterreich an der
Regie=
rungsmacht für Südſlawien auch nicht die geringſte Gefahr
be=
deuten, ebenſowenig wie für einen anderen Staat. Mit
dem=
ſelben Recht, mit dem einſt die Serben die Vereinigung ihres
und des montenegriniſchen Staates mit den Kroaten zu einem
ſüdſlawiſchen Staat erkämpft haben, und darüber hinaus den
Zuſammenſchluß mit dem verwandten bulgariſchen Volke zu
einem groß=ſüdſlawiſchen Reich anſtreben, ohne damit irgend
eine andere Nation zu vergewaltigen oder zu bedrohen, mit
demſelben Recht, ſo meint man heute in Belgrad, muß mit
„Naturnotwendigkeit das deutſche Volk auch eine ſtaatliche
Eini=
gung anſtreben, wenn es ſich nicht ſelbſt aufgeben und ſich den
ihm zukommenden Platz in Europa ſichern will.
Auch bei der außenpolitiſchen Debatte in der Belgrader
Skupſchtina und im Laufe der Budgetdebatte konnte man aus
dem Munde ſüdſlawiſcher Abgeordneter Aeußerungen hören,
die nicht nur von einem erfreulichen Verſtändnis gerade für das
neue Deutſchland zeugten, ſondern auch die Hoffnung berechtigt
erſcheinen laſſen, daß auch die amtliche ſüdſlawiſche Politik in
der nächſten Zukunft dieſen Erkenntniſſen Rechnung tragen will
und wird. So erklärte der Abgeordnete Milan Popovie im
Belgrader Senat, daß er hoffe; daß die Abmachungen von Rom
für die ſüdſlawiſche Regierung ein Anſporn ſein werden bei
den gegenwärtig in Belgrad geführten deutſch=ſüdſlawiſchen
Handelsvertragsverhandlungen eine Formel zu finden, die für
beide Teile annehmbar und günſtig iſt. Eine ſolche Vereinbarung
bei den handelspolitiſchen Beſprechungen könnte zweifellos auch
eine dauerhafte Verbindung einleiten, die einer entſprechenden
Annäherung der beiden Staaten Deutſchlands und Südſlawiens
die Wege ebnen könnte. Wenige Tage vorher hatte der
Ab=
geordnete Kaimakovic in der Skupſchtina erklärt, die
national=
ſozialiſtiſche Regierung in Berlin ſei endgültig gefeſtigt. Zwiſchen
Südflawien und Deutſchland beſtünden keine Streitfragen weder
in territorialer, noch in ethnographiſcher Beziehung. Wenn
Süd=
ſlawien vor die En=ſcheidung „Anſchluß oder Reſtauration”
geſtellt würde, müſſe es den Anſchluß vorziehen, zumal da er
auch im Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker begründet ſei, um
das man ja im Weltkriege gekämpft habe. Alle dieſe
Aeuße=
rungen zeigen, daß in der Tat das heutige Belgrad die
grund=
legenden Fragen der deutſchen nationalſozialiſtiſchen Politik in
erfreulichem Maße verſteht und eine freundſchaftlichere und
engere Zuſammenarbeit zwiſchen Belgrad und Berlin erwachſen
laſſen will.
Gerade jetzt werden, wie bekannt, in Belgrad
Verhand=
lungen über den Abſchluß eines neuen Handelsvertrages
zwi=
ſchen Deutſchland und Südſlawien geführt. Beide
Handels=
delegationen haben ſich mit dem ehrlichen Willen an den Ver=
Seite 2 — Nr. 88
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 30. März 1934
handlungstiſch geſetzt, ein Vertragswerk zu ſchaffen, das
wirk=
lich neue Wege für die Beziehungen zwiſchen den beiden
Län=
dern weiſen und die Grundlage bilden kann für einen Ausbau
auch anderer, nicht nur rein wirtſchaftlicher Verbindungen. Die
Beſorgniſſe, die eben angeſichts dieſer
Handelsvertragsverhand=
lungen verſchiedentlich gerade in den ausländiſchen Kreiſen
geäußert werden, die eine wirtſchaftliche und politiſche Mitarbeit
Deutſchlands im Donauraum mit allen nur erdenklichen Mitteln
zu hintertreiben und zu verhindern ſuchen, die Beſorgniſſe, die
in dieſen Kreiſen in jüngſter Zeit laut geworden ſind, zeigen
vielleicht am deutlichſten, daß das neue Deutſchland mit ſeiner
Verſtändigungspolitik im Südoſten Europas durchaus auf dem
richtigen Wege iſt. Auf dem Wege nämlich, der Deutſchland
und ſeiner Wirtſchaft die ihnen entſprechenden
Entfaltungs=
möglichkeiten im ſüdoſteuropäiſchen Raum ſichert.
Beurnhand kransferanfacg.
Der „Peſter Lloyd”, das Organ der ungariſchen Regierung,
befaßt ſich in einem längeren Artikel mit der Deviſenlage
Deutſchlands und ſeinem Außenhandel. Es kommt
in dieſer Betrachtung zu der Feſtſtellung, daß Deutſchland
trans=
ferunfähig iſt. Angeſichts der paſſiven Handelsbilanz Deutſchlands
ſei kein Raum mehr zur Bezahlung der Schuldenannuitäten. Auch
der Rückgriff auf die Gold= und Deviſenreſerven ſei unmöglich,
weil ſie überhaupt kaum noch exiſtierten. Das werde auch für die
Gläubigernationen keineswegs gleichgültig ſein; denn wenn auch
ſeit einem halben Jahr weſentliche Reduktionen in den Leiſtungen
eingetreten ſeien, ſo zahle Deutſchland doch noch immer etwa
65 Prozent des Dienſtes ſeiner langfriſtigen Verpflichtungen:
30 Prozent unmittelbar, und die reſtlichen 35 Prozent auf den
Gläubigerbetrag durch Skrips, die den Gläubigern an Stelle der
Bezahlung übergeben würden. Einen Ausweg aus dieſer
Situa=
tion gebe es nicht.
Dieſe Feſtſtellung berührt beſonders angenehm, da nach wie
vor auf breiter Front der Verſuch gemacht wird, die deutſche
Zah=
lungsfähigkeit nachzuweiſen. Dieſer Verſuch wird ausgerechnet in
den Ländern unternommen, die trotz ihres Reichtums ſelbſt nicht
daran denken, ihre amerikaniſchen Kriegsſchulden abzutragen.
Der „Peſter Lloyd” ſtellt dann weiter feſt: In einer
Be=
ziehung kann die Wendung in der deutſchen Zahlungsbilanz
viel=
leicht einen Schritt vorwärts bedeuten. Sie ſtellt mit dem
voll=
ſtändigen Moratorium des Schuldners das Problem der
mittel=
europäiſchen Verſchuldung mit einer Schärfe, die nicht mehr
überboten werden kann. Die Gläubiger haben es bisher
vorge=
zogen, ihre unvermeidlichen Verluſte aus einer unerträglich
ge=
wordenen Situation ſich leichter zu machen, indem ſie ſie
ignorier=
ten. Vielleicht werden ſie nach dem letzten und ſchwerſten Schlag
erkennen, daß das Pochen auf juriſtiſch einwandfreie Forderungen
nicht immer vorteilhaft iſt und man bei ehrlichen Abſchreibungen
beſſer fährt als bei dubioſen Aktivpoſten. Ueber den Geſamtverluſt
entſcheidet nicht die Zahlung in der Gegenwart, ſondern das Maß
der künftigen Leiſtungsfähigkeit des Schuldners. Man kann ihn
nicht wirkſamer ſchwächen, als wenn man jede Diskuſſion über
eine Regelung ablenkt, die die verſperrten Kreditmärkte des
Schuldners wieder in die Weltwirtſchaft eingliedern könnten.
Wir möchten wünſchen, daß dieſe Stimme des „Peſter Lloyds”
ihre Runde um den Erdball machen und von den
Gläubigerver=
tretern nicht kurzerhand beiſeite geſchoben werde. Denn ſchließlich
kann der Gläubiger nur dann zu ſeinem Recht kommen, wenn er
dem Schuldner die Möglichkeit gibt, die Beträge zu erarbeiten, die
zur Abtragung der Schuldſumme erforderlich ſind. Die Paſſivität
unſerer Handelsbilanz zeigt aber, daß uns das Ausland dieſe
Chance nicht geben will. Es ſperrt ſich gegen die Aufnahme
deut=
ſcher Waren, deren Abſatz die Deviſen bringen, die für die
Schul=
denzahlung erforderlich ſind. Ueberwiegt jedoch die Einfuhr den
Export, dann führt das automatiſch zu einer Antaſtung unſerer
Gold= und Deviſenbeſtände, die in den letzten Wochen ſoweit
zu=
ſammengeſchmolzen ſind, daß nunmehr mit den Gläubigern eine
ſehr ernſte Rückſprache notwendig wird.
Das Berbok des Zeigens tſchechoflowakiſcher Flaggen
im Reichsgebiet aufgehoben.
DNB. Berlin, 29. März.
Die tſchechoſlowakiſche Regierung hat der Reichsregierung
durch ihren hieſigen Geſandten amtlich mitgeteilt, daß den
deut=
ſchen Flaggen und Hoheitszeichen in der Tſchechoſlowakei die
gleiche Behandlung zuteil werden wird, wie den Flaggen und
Hoheitszeichen dritter Staaten und daß an die zuſtändigen
tſchecho=
ſlowakiſchen Behörden die entſprechenden Weiſungen gegeben
worden ſind.
Die Reichsregierung hat auf Grund dieſer amtlichen
Mit=
teilung das im Februar ds. Js. ausgeſprochene Verbot des
Zeigens tſchechoſlowakiſcher Flaggen, Wimpel und Abzeichen im
Reichsgebiet aufgehoben.
Gedanken zum Karfreitag.
Heilige Wachheit.
Von Reinhold Braun.
Es wallt ein Volk gleich einem mächtigen Strom. Es wallt,
daß es ſich baue ein neues Reich.
Unendlich wichtig iſt es für dieſes Volk, ſeine Wallerſchaft
und ſeinen Bau=Sinn, daß es die erhöhten Tage ſeines Lebens,
ſeine Feſt= und Feiertage, zur Erhöhung ſeines Menſchentums, zur
Erhellung und Befeſtigung ſeines Herzens und Weſens nützt
und lebt.
Nun iſt der ernſteſte der Feiertage wieder da und das Kreuz
wit dem dorngekrönten Einzigen ragt wieder am Wege auf.
Das Volk verharrt in Andacht; denn es weiß: Ins neue Reich
gehört auch das Kreuz mit dem göttlichen Leidensmanne.
Dieſes Kreuz hat immer am Wege der deutſchen Geſchichte
ge=
ſtanden, und in den Paſſions=Zeiten des Volkes, das wie kein Volk
der Erde ſchwere Zeiten durchlitt, hat es Troſt in die Herzen
ge=
ſandt und den Sinn des Leidens offenbart.
„Näher, mein Gott. zu dir!” ſo ſchwang es immer wieder auf
aus dem Karfreitags=Erlebnis unſerer Geſchichte.
Nun ſind wir die Wanderer in ein neues, heroiſches Zeitalter.
Wer da meint, der Chriſtus am Kreuz ſei dafür nicht mehr
not=
wendig, der hat den Chriſtus in ſeinem Kreuz=Heroismus nie
be=
griffen, der iſt in ſeinem Gemüt nie umſchloſſen geweſen von der
Folgerichtigkeit dieſes großen, göttlichen Herzens, hat nie den
un=
erhörten Adel dieſer leid= und welt=überwindenden Seele gefühlt.
Faſſe Jeſus heroiſch auf! Und er wird dich wie kein anderer
zu dem wahren Heldentum führen, zu jenem, das unübertreffbar
iſt dadurch, daß ſein Grund Ewigkeit und ſein Ziel Gott und
Gött=
liches iſt.
„Hin zu Chriſtus! Hin zu Deutſchland!” ſagt ein führender
Mann dieſer Tage, einer der älteſten Mitſtreiter unſeres
Volks=
kanzlers. Es gibt keine beſſere Parole für das Dritte Reich, kein
beſſeres Sinn=Wort für den Karfreitag der erwachten Nation.
Denn dieſes: Zu Deutſchland wirklich erwachen, heißt auch,
wirk=
lich wach werden zu dem unvergänglichen Grunde des
Chriſten=
tums, wach werden zu der heldiſchen Weſenheit des Mannes am
Kreuze.
Seine heilige Wachheit, der Triumph ſeiner liebenden,
gott=
genährten Seele bleiben unerſchüttertes, unerreichtes Gleichnis
für alle Zeit.
Dieſe Wachheit auf dem Wege zur Richtſtätte! Wie ſtrahlt
ſie über beinahe zwei Jahrtauſende hin! Und dann die Wachheit
Vom Tage.
Reichspräſident v. Hindenburg empfing Donnerstag
nachmit=
tag Reichskanzler Adolf Hitler zu einer Beſprechung über
ſchwe=
bende politiſche Fragen.
Zwiſchen der deutſchen und der eſtniſchen Regierung iſt am
Donnerstag ein Abkommen über den gegenſeitigen Warenverkehr
abgeſchloſſen worden. Das Abkommen tritt am 15. April
vorläu=
fig in Kraft und ſoll zunächſt bis Ende des Jahres 1934 gelten.
Um die Einheit von Partei und Staat in der
Landesforſtver=
waltung ſicherzuſtellen, hat der preußiſche Miniſterpräſident Göring
angeordnet, daß in das Perſonalamt der Zentralbehörde ein
Forſt=
verwaltungsbeamter und ein Forſtbetriebsbeamter aus den Reihen
der alten Parteimitglieder zur Mitbearbeitung der Perſonalſachen
berufen werden.
Ab 1. April 1934 wird in Bayern die Poſtzuſtellung an Sonn=
und Feiertagen wieder eingeführt. In den Poſtorten wird
vor=
mittags eine Briefzuſtellung ausgeführt, die auf die Abtragung
von Briefen, Poſtkarten, eiligen Druckſachen, Briefpäckchen und
Zeitungen beſchränkt iſt.
Die Liga des „Raſenſport Preußen” in Königsberg wollte am
1. Oſterfeiertag ein Freundſchaftsſpiel gegen die Memeler
Spiel=
vereinigung in Memel liefern, doch iſt der Königsberger
Fußball=
mannſchaft das Einreiſeviſum verweigert worden.
In Memel ſind am 28. und 29. März von Beamten der
Staats=
ſicherheitspolizei zwei weitere Verhaftungen vorgenommen
wor=
den. Es handelt ſich um den Beſitzersſohn Fritz Kuhn aus Pogegen
und um den Magiſtratsangeſtellten Martin Kurmis aus Memel.
Bei den Verhaftungen ſind Hausſuchungen vorangegangen.
Im Prozeß vor dem Brünner Kreisſtrafgericht gegen den
ehemaligen Hochſchüler Baier, der wegen Teilnahme an der VDA.=
Tagung in Paſſau des Verbrechens der Vorbereitung von
An=
ſchlägen gegen die Tſchechoſlowakiſche Republik angeklagt war,
wurde Baier nach § 17 des Schutzgeſetzes, d. h. Teilnahme oder
Unterſtützung ſtaatsfeindlicher Vereinigungen, zu ſechs Monaten
ſtrengen Arreſt und 500 Kronen Strafe, im
Nichteinbringungs=
falle zu weiteren fünf Tagen Arreſt verurteilt.
Der Belgrader Gerichtshof zum Schutze des Staates verurteilte
den Arbeiter Peter Oreb, den Student Joſevh Begowitſch und
den Arbeiter Anton Podgoreletz wegen einer Verſchwörung gegen
das Leben des Königs Alexander zum Tode.
Der Vorſtand des Vollzugsausſchuſſes der Radikalſozialiſtiſchen
Partei und der Diſziplinarrat haben nach Anhörung der
Beteilig=
ten die Abgeordneten Hulin und Frout, deren Namen im
Zuſam=
menhang mit dem Staviſky=Skandal genannt worden waren, aus
der Partei ausgeſchloſſen.
Es beſtätigte ſich, daß die ſpaniſche Regierung in ihren
Sondermaßnahmen gegen die Unterdrückung des politiſchen
Terrors auch die Wiedereinführung der Todesſtrafe beſchloſſen
hat. Die neuen Notverordnungen gelten zunächſt für die Dauer
eines Jahres, können jedoch verlängert werden.
Der ruſſiſche Generalkonſul von Charbin hat gegen die
Aus=
weiſung von neun Ruſſen beim mandſchuriſchen Außenminiſterium
einen ſcharfen Proteſt eingelegt. Die ausgewieſenen Ruſſen waren
Angeſtellte der chineſiſchen Oſtbahn und wurden beſchuldigt, ſich
n einem gegen die mandſchuriſche Regierung gerichteten Komplott
beteiligt zu haben.
Der deuiſche Gruß in Polen nichk ſtrafbar.
DNB. Poſen, 29. März.
Wie das „Poſener Tagblatt” meldet, hat das Stargarder
Bezirksgericht in der Berufungsinſtanz fünf Mädchen freigeſprochen,
die von der Staroſtei zu 30 Zloty Geldſtrafe verurteilt worden
waren, weil ſie Oſtlandtreuefahrer im vergangenen Herbſt mit dem
deutſchen Gruß begrüßten. Das Urteil ſtellt einen Präzedenzfall
dar, da es eindeutig feſtſtellt, daß der deutſche Gruß, das Heben
des rechten Armes, in Polen nicht ſtrafbar iſt.
Zuſammenſchluß der deutſchen Milchwirtſchaft.
In einer Verordnung des Reichsminiſters für Ernährung
und Landwirtſchaft werden alle bisher auf Grund des
§ 38 des Reichsmilchgeſetzes und des
Reichsnähr=
ſtandgeſetzes erlaſſenen Verordnungen und
An=
ordnungen auf eine einheitliche geſetzliche
Grundlage geſtellt. In Zukunft gliedert ſich der Aufbau
der deutſchen Milchwirtſchaft in Milchverſorgungsverbände,
Milch=
wirtſchaftsverbände und die Deutſche Milchwirtſchaftliche
Ver=
einigung. Die Milchverſorgungsverbände werden untereinander
zu Milchwirtſchaftsverbänden zuſammengeſchloſſen, die
Milchwirt=
ſchaftsverbände wiederum werden zur Deutſchen
Milchwirtſchaft=
lichen Vereinigung (Hauptvereinigung) zuſammengeſchloſſen.
In=
nerhalb jedes Milchwirtſchaftsverbandes werden die Betriebe, in
denen Butter oder Käſe, die nicht im Betrieb ſelbſt erzeugt ſind,
an Wiederverkäufer abgeſetzt werden, zur Wirtſchaftlichen
Ver=
einigung der Butter= und Käſegroßverteiler (
Großverteilerver=
einigung) vereinigt. Hierzu gehören auch die genoſſenſchaftlichen
Abſatzorganiſationen für Butter und Käſe. Außerdem ſieht die
Verordnung noch die Errichtung von Fachvereinigungen vor, die
der Hauptvereinigung unmittelbar unterſtellt ſind. Alle
Zuſam=
menſchlüſſe ſtehen unter der Aufſicht des Reichskommiſſars für
die Vieh=, Milch= und Fettwirtſchaft,
am Marterholz! Himmliſches Licht breitet ſie über alle irdiſche
Zonen! Glorie der wehrhaften Seele, die Mitte und Quell aller
Vehrhaftigkeit bleibt, welchen Namen ſie im Laufe der Zeiten
tragen und welche Form ſie annehmen mag!
Das iſt das große Karfreitagswort: Das Wort von der
hei=
igen Wachheit, wie ſie Chriſtus am Kreuze vorlebte!
Gerade dann, wenn wir den Sinn des ernſteſten der
Feier=
tage erleben, erfahren wir zutiefſt, daß die wahrhaft große, die
heilige Wachheit nur kommen kann, wenn unſere Seele um die
wahre Gottnähe und um die echte, heldiſche Liebe weiß, die aus
dem im Tode verzuckenden Herzen noch Hoheit und Glanz,
Wärme und Troſt ſchenkt.
Iſt die Chriſtus=Liebe nicht eine, die die höchſten
Anforde=
rungen an ſich ſelbſt ſtellt bis zum letzten Atemzuge?
Dieſe Liebe iſt nie ausgewichen, nie zurückgeſchreckt. Sie ging
den Weg bis zu Ende, und im Opfer ſah ſie die Erfüllung ihres
Auftrages und ihres Geſetzes.
Kann es ein Größeres geben, das für unſer Volk, ſein Werk
und ſein Sehnen zu erkennen und nachzuleben gilt?
Tretet her, die ihr anderer Meinung ſeid! Wo habt ihr ein
Gleiches oder gar ein Größeres zu bieten! Die gewaltige deutſche
Wallfahrerſchaft braucht Brot und lebendiges Waſſer. Wer will
den Frevel begehen, ihr Steine ſtatt Brot zu reichen?
Heilige Wachheit! Aus ihr wollen wir bewußt Chriſtentum
und Volkstum aneinanderbinden, daß zwei Stämme eine Krone
ilden, die urmächtig ausſchwingt unter dem deutſchen Himmel,
Gottes Sonne trinkend und widertönend den Schall der deutſchen
Glocken und der Lieder und Gebete, die dem Herzen des erwachten
Volkes entſtrömen.
*
Chriſtian Morgenſtern.
Zu ſeinem 20. Todestag am 31. März.
Von Wilhelm Kunze.
Es gibt kein Wort, das Morgenſterns Leben beſſer kennzeichnen
könnte, als: Entwicklung. Während das Leben mancher
Tages=
größe Epiſode war, begab ſich Morgenſterns Leben als organiſche
Entwicklung. Bei ihm war der Gang des äußeren Lebens beſtimmt
vom inneren Weg, der in Entwicklungsſtufen beſtand, in
groß=
artigen Serpentinen aufwärts führend. Bezeichnend ſind die Titel
einiger Bücher: „Wir fanden einen Pfad” oder: „Stufen” oder:
„Menſch Wanderer”. Gelegentlich findet ſich in den „Stufen” die
Notiz: „Ich werde noch manches veröffentlichen müſſen, was einer
früheren Entwicklungsſtufe als meiner jetzigen angehört, denn ich
darf niemanden über den Weg betrügen, den ich gegangen bin.”
Rooſevells ſchwerſte Niederlage.
Auch der Senak ſtimmk gegen ihn.
EP. Waſhington, 29. März.
Präſident Rooſevelt hat am Mittwoch die ſchwerſte
Nieder=
lage ſeit ſeiner Wahl zum Präſidenten einſtecken müſſen. Auch
der Senat hat — wie ſchon am Vortage das
Repräſentanten=
haus — trotz des Vetos des Präſidenten mit 63 gegen 27
Stim=
men das Geſetz über die Gewährung einer Sondervergütung
an die ehemaligen Kriegsteilnehmer angenommen.
Kurz darauf hat auch das Repräſentantenhaus in zweiter
Leſung mit 310 gegen 72 Stimmen die Vorlage gebilligt. In
beiden Häuſern iſt das Geſetz mehrmals mit Zweidrittel=
Mehr=
heit durchgegangen, ſo daß es trotz dem Veto des Präſidenten
Geſetzeskraft erlangt hat. Rooſevelt hat vergebens noch geſtern
eine längere Botſchaft an den Kongreß gerichtet, in der er ſeine
Haltung begründete. Das Geſetz wird dem Staat eine
Mehr=
ausgabe von 220 Millionen Dollar verurſachen. — Die
Nieder=
lage des Präſidenten kam im Senat dadurch zuſtande, daß 29
Demokraten umfielen und mit der Oppoſition ſtimmten.
Präſident Rooſevelt ſelbſt hat noch am Mittwoch an Bord der
Yacht ſeines Freundes Aſtor eine zehntägige Kreuzfahrt über
die Oſterfeiertage angetreten.
* Das Abſtimmungsergebnis im Bundesparlament zur
Kriegsveteranenbill dürfte für den Präſidenten Rooſevelt die
ſtärkſte Ueberraſchung in den letzten Monaten geweſen ſein.
Eben noch hatten die Führer der Demokraten die größten
An=
ſtrengungen gemacht, um ein Beiſeiteſchieben des Einſpruchs
Rooſevelts gegen dieſe Bill zu verhindern. Aber die Mehrzahl
der Abgeordneten ging in die Oppoſition. Es bleibt alſo bei
der Unterſtützungsregelung für die „Kriegsveteranen” wie ſie
urſprünglich vorgeſehen, aber vom Präſidenten abgelehnt
worden war.
Irgendwelche innerpolitiſche Rückwirkungen dürfte dieſe
Ab=
ſtimmung kaum haben. Daß die meiſten Abgeordneten, auch die
der demokratiſchen Fraktion es vorzogen, gegen den Präſidenten
Stellung zu nehmen, hat lediglich darin ſeinen Grund, daß
Zwiſchenwahlen zum Kongreß bevorſtehen. Und da möchte es
wohl niemand mit den Veteranen verderben, die mehrere
Mil=
lionen Mann umfaſſen und bisher in der Wahl ihrer Mittel
nicht gerade beſonders zart waren. Die meiſten dieſer Veteranen
haben allerdings einen europäiſchen Kriegsſchauplatz niemals
geſehen. Siegelten aber als Kriegsteilnehmer, weil man alles
in den Begriff Veteranen einrangiert, was längere Zeit
Militär=
dienſt leiſtete, gleichgültig, in welcher Poſition und wo ſich der
einzelne befand. Für den Präſidenten bleibt lediglich die
Tat=
ſache zu regiſtrieren, daß zu zahlen iſt und die erforderliche
Summe bereitgeſtellt werden muß, und daß er trotz der ihmr
bisher erteilten ſehr weitgehenden Vollmachten die erſte
Nieder=
lage zu verzeichnen hat.
Barkhous Reiſen in Moskauer Beleuchtung.
OE. Moskau, 29. März.
Den Reiſen des franzöſiſchen Außenminiſters Barthou,
be=
ſonders ſoweit ſie oſteuropäiſche Länder betreffen, beginnt man
auch in Moskau Aufmerkſamkeit zuzuwenden. Die offiziöſen
„Isweſtija geben der Meinung Ausdruck, daß Barthou ſich
ebenſo wichtige wie ſchwierige Aufgaben geſtellt habe. Es iſt vor
allem der geplante Beſuch in Warſchau, der in Moskau
intereſ=
ſiert. Das Sowjetblatt ſchreibt in dieſem Zuſammenhang: „Es iſt
nicht gelungen, das militäriſche Bündnis zwiſchen Polen und
Frankreich durch irgendwelche mehr oder weniger dauerhafte
wirtſchaftliche Bande feſter zu knüpfen. Die Viſite des Herrn
Barthou in Warſchau, der erſte Beſuch eines franzöſiſchen
Außen=
miniſters in Polens Hauptſtadt, wird daher ohne Zweifel zum
Hauptpunkt der Beſprechungen die Frage machen, auf welchen
Grundlagen die ehemalige Feſtigkeit der polniſch=franzöſiſchen
Be=
ziehungen wiederhergeſtellt werden kann. Es wird feſtzuſtellen
ſein, wie angeſichts der veränderten internationalen Lage eine
neue Grundlage gefunden werden kann. Die Aufgaben des Herrn
Barthou ſind jedenfalls nicht leicht. Unter den Schlägen der
Weltkriſe wanken nicht nur die inneren Verhältniſſe in den
kapi=
taliſtiſchen Ländern, es lockern ſich auch die außenpolitiſchen
Ver=
bindungen, die noch vor kurzem als unerſchütterliche granitene
Grundlagen des Nachkriegseuropa erſchienen. Die Reiſe des
Lei=
ters der franzöſiſchen Außenpolitik wird daher keineswegs einer
Parade gleichen, die über aufmarſchierte Streitkräfte abgehalten
wird. Er wird vielmehr die Kräfte wiederum zu ſammeln haben,
die bereits dem franzöſiſchen Einfluß ſich zu entziehen begannen.
Dadurch erklärt ſich auch der deutlich hervortretende
Skeptizis=
mus in den höflichen Begrüßungsartikeln der Preſſe derjenigen
Länder, die der franzöſiſche Außenminiſter beſuchen will.”
Als er 1895 mit ſeinen erſten Gedichten „In Phantas Schloß”,
an die Oeffentlichkeit trat, fand ſich, daß in dieſem Bändchen die
erſte Dichtung mit dem Titel „Auffahrt” den Weg zu nordiſchen
Waſſerfällen ſchilderte: „Schlaf umſchmiegt mich nun Unten,
Oben. Nur die fernen / Fälle toben ..." Im Jahre ſeines Todes
aber, er hatte noch die Korrekturen leſen können, erſchien der
Gedichtband „Wir fanden einen Pfad”, und darin ſind die beiden
letzten Gedichte ebenfalls dem „Waſſerfall bei Nacht” gewidmet:
„Ruhe, Ruhe, tiefe Ruhe, / Lautlos ſchlummern Menſchen, Tiere.
Nur des Gipfels Gletſchertruhe ſchüttet talwärts ihre
Waſ=
ſer.." Und wie ſein erſtes Gedicht den Gedanken der Auffahrt
ins Gebirge feſtgehalten hatte, ſo ſchloß ſein letztes mit dem
An=
ruf: „Aufwärts in die Geiſterhallen taſte dich, mein höher Weſen!”
Rilke hatte 1895 den Dichter mit Worten der Begeiſterung
begrüßt: Du Glückskind, wetten will ich faſt. Daß du die
Taſchen voller Sterne, Die Seele voller Jubel haſt!. . ." Später
kam keine eigentliche Beziehung zwiſchen den Dichtern zuſtande.
Man muß ſich dieſes Verhältnis vor Augen ſtellen, ebenſo wie die
Tatſache, daß Morgenſtern zu Stefan George nie in eine Beziehung
gekommen iſt. George und Rilke, die beiden Lyriker der
Jahr=
hundertwende, ſuchten ihre Kunſt abſeits vom Treiben des Tages
zu hüten. George hob ſich über die Menſchen und ihre Welt. Rilke
gab ſich der Natur hin; er ging in romantiſche Dämmerung auf,
hinfließend mit Welle und Wind. George ſtand ferne, Rilke tönte
in Windharfen. Zwiſchen beiden, wie aus der Mitte, ſtieg
Mor=
genſtern herauf.
Wenn man den Weg überblickt, den Morgenſtern gegangen iſt
und der auch in der jüngſt erſchienenen Biographie „Chriſtian
Morgenſterns Leben und Werk” (die der Freund Michael Bauer
herausgegeben hat) vor uns aufgeſchlagen liegt, — ſo findet man,
daß jede der Perioden die Stufe zur nächſten bildet. Wie man in
der Jugend zuweilen manches vorwegnimmt, was ſpäter, in
ver=
wandelter Form, reiner und reifer, wiederkehrt, ſo zeigen ſich auch
in den Gedichten Morgenſterns, die vor ſeinem zwanzigſten
Lebens=
jahre liegen, Ideen, die das Lebensgewicht auf die geiſtige Seite
des Daſeins verlegen. War zuerſt Schopenhauer für ihn zur
Be=
deutung geworden, ſo wurde dieſer bald von Nietzſche abgelöſt.
Dann wandte er ſich der Natur zu. Dann widmete er ſich ganz
den Problemen der Zeit. Es war die Zeit des Naturalismus, die
Zeit eines Arno Holz, aber auch die eines Ibſen. Morgenſtern hat
Strindbergs „Inferno”, er hat u. a. Ibſens „Brand”. „Peer
Gynt”,. „Wenn wir Toten erwachen” überſetzt. Er war in der
Zeit des Materialismus, in der Zeit des Pſychologismus und der
Naturwiſſenſchaft der Kämpfer. Immer hielt ſein „höheres Ich‟
ihn aufrecht in den Untergängen der Zeit. „Ihr wollt meinen
Platz wiſſen?” fragt er einmal und antwortet ſich ſelbſt: „Ueber=
Freitag, 30. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 88 — Seite 3
Der Muſttie snen an der Mrdensſchiachi.
100 000 reguläre Reueinſtellungen in den Winkermonaken. — Vorausſichtlich weitere 420 000 Neueinſtel=
lungen bis 1. Juli 1934.
Erhebungen und Schähungen.
DNB. Berlin, 29. März.
Die Tatſache, daß es der nationalſozialiſtiſchen Regierung
ge=
lungen iſt, ſelbſt in den Wintermonaten (vom 1. Oktober 1933 bis
28. Februar 1934), entgegen allen Erwartungen die Zahl der
Arbeitsloſen um weitere 475 000 Mann herunterzudrücken, hat in
der ganzen Welt berechtigtes Aufſehen erregt. Selbſtverſtändlich
fehlten auch nicht die Skeptiker und Zweifler, die entweder die
Richtigkeit der Zahlen ſelbſt in Frage ſtellten, oder doch den
Er=
folg lediglich auf Sondermaßnahmen, ſogenannte zuſätzliche
Ar=
beitsbeſchaffung zurückführen zu müſſen glaubten. Um nun ein
ge=
naues Bild von der Art der Beſchäftigung der Neueingeſtellten
und gleichzeitig einen Ueberblick über die mutmaßliche
Entwick=
lung in den nächſten Monaten zu erhalten, ſind eingehende
Erhe=
bungen veranſtaltet worden.
Dieſe Erhebungen haben folgendes Bild gebracht: Von den
475 000 Volksgenoſſen, die im Laufe der Wintermonate wieder zu
Arbeit und Brot gekommen ſind, haben 235 000 Mann, alſo nicht
ganz die Hälfte, in ſogenannter zuſätzlicher Arbeit Beſchäftigung
gefunden. 240 000 Mann hingegen ſind wieder völlig regulär in
Arbeit gekommen. Von dieſen 240000 Mann in regulärer
Be=
ſchäftigung wieder in den Arbeitsprozeß eingegliederten
Volks=
genoſſen entfallen 100 000 auf Induſtriearbeiter. Von den oben
genannten 235 000 in zuſätzlicher Arbeit Beſchäftigten darf man
ſchätzungsweiſe 170 000 der Induſtrie und dem Handwerk zuteilen.
Die Schätzung der Einſtellungsmöglichkeiten im Frühjahr und
Sommer, bis zum 1. Juli 1934, iſt auf Grund der bisher
vorlie=
genden Auftragserteilung und der in Ausſicht ſtehenden Aufträge,
ſowie der für das Jahr 1934 noch zur Verfügung ſtehenden
öffent=
lichen Arbeitsbeſchaffungsmittel durch eine Umfrage bei ſämtlichen
Fachgruppen der Induſtrie vorgenommen worden. Das Ergebnis
dieſer Umfrage iſt, daß die Zahl der in der Induſtrie möglichen
Neueinſtellungen in der Zeit vom 15. März bis 1. Juli 1934 auf
420 000 Mann geſchätzt wird. Selbſtverſtändlich darf dieſe Zahl,
wie alle Schätzungen, keinen Anſpruch auf abſolute Genauigkeit
erheben. Die Erhebungen ſind jedoch mit ſolcher Sorgfalt
durch=
geführt worden, daß die Ziffer als ungefährer Anhaltspunkt für
die vorausſichtlichen Neueinſtellungen in der deutſchen Induſtrie
gewertet werden darf.
Organiſakoriſcher Ruhezuſkand
für das Geſamtgebiek der gewerblichen Wirkſchaft.
Der Führer der Wirtſchaft, Pg. Direktor Keßler, gibt
fol=
gendes bekannt:
Zur Sicherung der reibungsloſen Durchführung der auf
Grund des Geſetzes zur Vorbereitung des organiſatoriſchen
Auf=
baues der deutſchen Wirtſchaft vom 27. Februar 1934 in Angriff
zu nehmenden organiſatoriſchen Neuordnung ordne ich für das
Geſamtgebiet der gewerblichen Wirtſchaft einen organiſatoriſchen
Ruhezuſtand bis vorläufig zum 30. April 1934 an. Bis zu
die=
ſem Zeitpunkt iſt jede Veränderung in den Organiſationen der
gewerblichen Wirtſchaft unterſagt. Soweit in dringenden
Aus=
nahmefällen organiſatoriſche Veränderungen nicht
hinausgeſcho=
ben werden können, bedarf jede derartige Maßnahme meiner
vorher einzuholenden Zuſtimmung.
Gegenüber den in den letzten Tagen in der Tagespreſſe
er=
ſchienenen Verlautbarungen über organiſatoriſche Veränderungen
auf dem Gebiete der Energieverſorgung und der Brauereien
be=
tone ich, daß es ſich bei dieſen Ausführungen lediglich um
Vor=
ſchläge und Pläne handelt. Die endgültige Regelung bleibt mir
im Einvernehmen mit dem Herrn Reichswirtſchaftsminiſter
vor=
behalten.
Keine Ueberſtunden
bei Ausführung von Inſtandſehungs= und
Umbau=
arbeiken.
Bekanntlich hat der Reichsarbeitsminiſter den Zeitpunkt, bis
zu dem die mit Reichszuſchüſſen geförderten Inſtandſetzungs=,
Um=
bau= und Ergänzungsarbeiten an Gebäuden fertiggeſtellt ſein
müßten, über den 31. März hinaus bis zum 30. Juni 1934
ver=
längert. Die Bewilligungsſtellen ſind dadurch in die Lage ver=
ſetzt worden, ausreichende Friſten für die Durchführung der
Arbeiten zu bewilligen oder in Fällen, in denen dies angezeigt
erſcheint, die bisherigen Friſten zu verlängern. Dieſe
Erleich=
terung iſt um ſo erwünſchter, als die Inſtandſetzungsaktion
der=
art belebend auf die Bauwirtſchaft gewirkt hat, daß in
verſchie=
denen Gegenden des Reiches bereits ein Mangel an beſtimmten
Spezialarbeitern eingetreten iſt. Nachdem jetzt die Friſten für
die Fertigſtellung der Arbeiten verlängert ſind, beſteht kein
An=
laß zu überſtürzter Durchführung. Der Reichsarbeitsminiſter hat
daher die Länder gebeten, ihr beſonderes Augenmerk darauf zu
richten, daß die Arbeiten in der regulären Arbeitszeit und nicht
etwa durch Ueberſtunden und Sonntagsarbeit erledigt werden.
Der Mehranfall an Arbeit ſoll vielmehr durch Neueinſtellung
von Arbeitskräften ausgeglichen werden. Die Hausbeſitzer
wer=
den gebeten, den Reichsarbeitsminiſter bei dieſer Bemühung,
möglichſt viele Volksgenoſſen in Arbeit und Brot zu bringen,
durch Setzung angemeſſener Friſten für die Ausführung zu
unter=
ſtützen.
zur Hiller=Spende 1934.
DNB. Berlin, 29. März.
Der Reichsbauernführer und Reichsminiſter für Ernährung
und Landwirtſchaft R. Walther Darré hat folgenden Aufruf zur
Hitler=Spende 1934 erlaſſen:
100 000 SA.= und SS.=Männer konnten im Vorjahre durch
die Hitler=Spende der deutſchen Bauern für einige Wochen
Er=
holung auf dem Lande finden. Wenn ſich hierin ſchon die ſtarke
Verbundenheit der deutſchen Bauern mit Adolf Hitlers treueſten
Kämpfern gezeigt hat, ſo dürfen wir erwarten, daß heute die
deutſchen Bauern und Landwirte dem Führer, der ihnen in
die=
ſer kurzen Zeit Hof und Exiſtenz geſichert hat, ihre Dankesſchuld
dadurch beweiſen, daß ſie auch in dieſem Jahre eine noch größere
Zahl von kampferprobten SA.= und SS.=Männern für eine oder
einige Wochen in ihrem Hauſe aufnehmen. Geld hat der Bauer
nicht, aber wir wollen unſeren treueſten Blutsbrüdern und
Mit=
kämpfern aus den Städten Erholung ſpenden von ihrer
ſchwe=
ren Arbeit innerhalb dumpfer, rauchiger Stadtmauern.
Bauern und Landwirte! Beweiſt unſerem Führer eure
Hilfsbereitſchaft. Meldet dem Ortsbauernführer, wie viele
Män=
ner und für welche Zeit Ihr in eurem Hauſe aufnehmen könnt.
Die Meldungen werden von den Kreisbauernführern geſammelt
und an die Landesbauernführer weitergegeben. Die Verteilung
der SA.= und SS.=Männer auf die einzelnen Freiſtellen wird
durch die SA.=Führung geregelt.
Bereils weit über 1 Million RM.
aus der „Skiftung für Opfer der Arbeik” verkeilt.
Am Dienstag, dem 27. März, fand im Reichsminiſterium für
Volksaufklärung und Propaganda eine Sitzung des
Ehrenaus=
ſchuſſes der „Stiftung für Opfer der Arbeit” ſtatt, der aus den
Staatsräten. Walter Schuhmann, M. d.R. Dr. Fritz Thyſſen
M. d. R., und Dr. v. Stauß, M. d. R., beſteht.
Zu Beginn der Sitzung erſtattete der ehrenamtliche
Geſchäfts=
führer Oberregierungsrat Dr. Ziegler Bericht über die Arbeit
der Stiftung ſeit der letzten Sitzung vor dem Weihnachtsfeſt. Aus
dieſem Bericht iſt beſonders zu erwähnen, daß die Beanſpruchung
der Stiftung ſich wiederum nahezu verdoppelt hat. Während
nämlich der Stiftung nach Ablauf des erſten Vierteljahres im
September 1933 insgeſamt etwa 1000 tödliche Arbeitsunfälle
ge=
meldet wurden, ſind bis Weihnachten 1933 über 2000 und bis
Oſtern 1934 gar 4100 weitere Geſuche hinzugetreten. Der
Ehren=
ausſchuß ging ſodann zur Erledigung der vorliegenden Geſuche
über. Von den ſeit Weihnachten eingegangenen Geſuchen waren
zirka 2300 fertig bearbeitet. Von dieſen Geſuchen wurden etwa
2000 mit einer Zuwendung im Geſamtbetrag von zirka 555 900
RM. bedacht, während in zirka 300 Fällen mit Rückſicht auf
ausreichende Renteneinnahmen oder ſonſtige Einkünfte der
An=
tragſteller eine Hilfsbedürftigkeit nicht vorlag. Die vom
Ehren=
ausſchuß zuerkannten Unterſtützungen bewegen ſich zwiſchen 50
und 700 RM., ihre Durchſchnittshöhe beträgt 275 RM.
Unter Einrechnung der bereits erfolgten Bewilligungen iſt
bisher ein Betrag von weit über 1 Million RM. an die
Hinter=
bliebenen tödlich verunglückter Arbeiter verteilt worden.
Aenderung der Dienſtgrade
der Sanikätsoffiziere in Armee und Marine.
DNB. Berlin, 29. März.
Die Dienſtgradbezeichnungen der Sanitätsoffiziere werden
zum 1. April derart geändert, daß nur noch im militäriſchen
Generalsrang der Titel „General”, der Artbezeichnung
hinzu=
gefügt wird. Die im Oberſtleutnantsrang ſtehenden
Sanitäts=
offiziere erhalten die Bezeichnung „Oberfeldarzt‟. Damit lebt
ein alter Titel wieder auf, der ſchon im 30jährigen Krieg von
den Militärärzten größerer Truppeneinheiten geführt wurde,
Die Dienſtgradbezeichnung gibt auch ausgezeichnet die
weſent=
liche Verwendung dieſer Sanitätsoffiziere wieder, denn ſie ſind
die Leiter der im Kampfgebiet eingeſetzten Sanitätseinheiten
Die Rangſtufe des Oberſten wird in Zukunft „Oberſtarzt” heißen.
Die Dienſtgradbezeichnungen im Sanitätsoffizierskorps werden
alſo in Zukunft lauten: in der Rangklaſſe der Leutnante:
Aſſiſtenzarzt (wie bisher), und Oberleutnante: Oberarzt (wie
bisher); in der Rangliſte der Hauptleute: Stabsarzt (wie
bis=
her); in der Rangliſte der Stabsoffiziere (Major):
Ober=
ſtabsarzt (wie bisher), (Oberſtleutnant): Oberſtfeldarzt,
(Oberſt): Oberſtarzt; in der Rangliſte der Generäle: (
General=
major): Generalarzt, Generalleutnant: Generalſtabsarzt, General:
Generaloberſtabsarzt.
Bei der Marine tritt gleichzeitig eine Umbenennung der
oberen Dienſtgrade ein. Es wird außerdem durch die Aenderung
der Marineſanitätsordnung die Dienſtſtellung eines
Sanitäts=
chefs der Marine geſchaffen.
Nach dieſer Neuordnung ſind die Dienſtgradsbezeichnungen
in der Marine folgende: Marine=Aſſiſtenzarzt, Marine=
Ober=
aſſiſtenzarzt, Marine=Stabsarzt, Marine=Oberſtabsarzt,
Ge=
ſchwaderarzt, Flottenarzt, Admiralsarzt, Admiralsſtabsarzt.
Nach einer neuen Verfügung des Reichswehrminiſters wird an
Stelle der bisherigen Feldmütze mit Tuchſchirm für Unteroffiziere
und Mannſchaften die Feldmütze ohne Schirm in ähnlicher Form.
wie ſie in der alten Friedensarmee getragen wurde, wieder
ein=
geführt. Der Offizier trägt in Zukunft zum Feldanzug eine
weiche Feldmütze mit glattem Schirm in Form der bisherigen
Dienſtmütze, mit einem aus weißem Tuch geſtanzten
Eichenlaub=
kranz,
Das Preußiſche Staatsminiſterium hat ein Geſetz über das
„Landjahr” beſchloſſen, wonach die ſchulentlaſſene Stadtjugend zu
einem Landjahr verpflichtet wird, das ſie unter Betreuung von
Leitern und Helfern in Heimen zu verbringen hat.
Der Reichsarbeitsminiſter hat die Dritte Verordnung zur
Durchführung des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit
erlaſſen. Die Verordnung enthält in Ergänzung des vierten
Ab=
ſchnitts des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit noch
Einzelvorſchriften über die Bildung der ſozialen Ehrengerichte
und über das Verfahren vor dieſen.
far derldftig eridet.
Eine zweite Liſte von 37 Fällen.
DNB. Berlin, 29. März.
Nachdem am 23. Auguſt 1933 33 deutſchen Staatsangehörigen
wegen landesverräteriſcher Betätigung die deutſche
Staatsange=
hörigkeit aberkannt worden war, hat der Reichsinnenminiſter,
wie die „Wandelhalle” meldet, durch eine im Reichsanzeiger
ver=
öffentlichte Bekanntmachung neuerdings wieder 37
Reichsange=
hörige der deutſchen Staatsangehörigkeit für verluſtig erklärt,
weil ſie durch ein Verhalten, das gegen die Pflicht zur Treue
gegen Reich und Volk verſtößt, die deutſchen Belange geſchädigt
haben. Es handelt ſich um folgende Perſonen:
Johannes Robert Becher, Karl Böchel, Karl Brehm, Fritz
Brehmer, Dr. Wolfgang Bretholz, Karl Bühren, Curt Clemens
Burkert, Esriel Gotthelf Carlebach, Profeſſor Dr. Albert
Ein=
ſtein, Dr. Otto Friedländer, Oskar Maria Graf,
Hein=
rich Grönewald, Arthur Groß, Karl Otto Halfter, Guſtav
Rein=
hold Hentſchke, Dr. Paul Hertz, Dr. Adam Jäger, Dr. Helmut
Klotz, Hanns Knieling, Heinz Kraſchutzki, Walter Kreiſer, Rudolf
Leonhardt, Willi Mielenz, Julius Piech, Theodor Plivier, Otto
Remmele, Dr. Kurt Roſenfeld, Heinrich Schmitt genannt
Frank Arnau, Johann Schwalbach und ſeine Ehefrau, Toni
Sender. Max Seydewitz, Ludwig Stautz genannt Vigo, Dr.
Edward Stilgebauer, Hugo Urbahns, Johann Vogel,
Wal=
traut Hölz, Ehefrau von Max Hölz, dem bekanntlich
bereits im vorigen Jahr die deutſche Staatsangehörigkeit
ab=
erkannt wurde.
Zugleich iſt das Vermögen der Perſonen beſchlagnahmt
wor=
den. Die Entſcheidung darüber, inwieweit der Verluſt der
deut=
ſchen Staatsangehörigkeit ſonſt noch auf Familienangehörige
aus=
zudehnen iſt, hat ſich der Innenminiſter vorbehalten.
all, wo gekämpft wird”. Und dennoch weiß er auch das andere:
„Ihr ſeid von hier, ich bin von dort.”
Eine große Gemeinde hat ſich Chriſtian Morgenſtern ſehr früh
mit ſeinen humoriſtiſchen Dichtungen erworben. Die „
Galgen=
lieder”, der „Gingganz”, „Palmſtröm” und „Palma Kunkel”
haben ſeinen Namen raſcher und nachdrücklicher verbreitet, als es
durch ſeinen beiſpielhaft ernſten Dichter=Weg geſchehen konnte. Er
hat es als betrüblich empfunden, daß erſt durch die Tollheit ſeiner
„Galgenlieder” das Intereſſe auch für ſeine ernſten Gedichte
ge=
weckt wurde. „Wenn dieſe zwei, drei Büchlein, die für mich ja
doch bloß Beiwerkchen. Nebenſachen bedeuten, nur ein bißchen
geiſtige Leichtigkeit, Heiterkeit, Freiheit verbreiten, die Phantaſie
beleben, nur ein bißchen von der im Poſthorn gefrorenen Muſik
der Seele wieder auftauen, ſo iſt es genug”, ſchrieb er einmal=
Und ein anderes Mal meinte er, man brauche zu den „
Galgen=
liedern” nichts als Unbefangenheit und Naivität; denn ſie ſeien
von einem großen Kind für große Kinder geſchrieben. „Es ſind
dumme kleine Schmetterlinge, auf der Wieſe geiſtiger Freiheit
gefangen‟. Dem Kind im Manne waren denn auch die erſten
dieſer Verſe gewidmet, und im Grunde mag es ſich bei ihnen um
eine Art Spiel=Uebermut im Nietzſcheſchen Sinne handeln, um
den Trieb des „höheren Ich”, mit dem Kleinzeug der Welt nach
eigener Phantaſie zu verfahren.
Michael Bauer, „Chriſtian Morgenſterns Leben und Werk”.
Vollendet von Rudolf Meyer und Margareta Morgenſtern.
Mit 24 bisher unveröffentlichten Bildbeigaben. Kartoniert
5,60 RM., Leinen 8,80 RM.
Das von der großen Morgenſterngemeinde erwartete Buch
egt vor. Es enthält ſo viel Unveröffentlichtes an Tagebüchern,
riefen, Aphorismen, Gedichten und Galgenliedern, daß es faſt
neues Buch von Morgenſtern ſelbſt iſt. Michael Bauer, der
he Freund des Dichters, widmete dem Werk ſeine letzten
Lebens=
re. Die Witwe des Dichters hat, zuſammen mit Rudolf Meyer,
Arbeit zu Ende geführt. Das Buch enthält auch perſönliche
rinnerungen von Friedrich Kayßler und anderen Freunden
riſtian Morgenſterns. Es erzählt von der idylliſchen Kindheit
München und in den oberbayeriſchen Seedörfern, von den
Schul=
den in Breslau, dem Aufenthalt in Norwegen bei Ibſen, von
Entſtehung der Galgenlieder. Die Biographie berichtet ferner
r Morgenſterns Auseinanderſetzung mit Nietzſche, über ſeine
hen geiſtigen und perſönlichen Beziehungen zu Rudolf Steiner,
er ſeinen heroiſchen Kampf gegen das ſchwere Leiden, dem er
jährig erlag, und ſchließlich über ſeine Nachwirkung, die heute,
Jahre nach ſeinem Tode noch unvermittelt anhält. Hauptwerke
e „Wir fanden einen Pfad”, die „Stufen”, die „Schallmühle‟,
ipigramme und Sprüche‟. Menſch Wanderer” erſchienen ja erſt
ſch ſeinem Tode. Aus dieſer Darſtellung ſeiner reinen
liebens=
rten Geſtalt wird erſt die Einheit des tiefen Gottſuchers mit
n Lyriker und Humoriſten völlig deutlich.
Die Schallplakke als Muſikerzieher.
Die Schallplatte iſt neben dem Rundfunk wohl das ſchönſte
Geſchenk, das uns die Technik unſerer Zeit beſchert hat. Wenn
die Kultur unſeres Volkes in den weiteſten Kreiſen gehoben
werden ſoll, ſo gehört nicht zuletzt dazu auch die Muſik. Denn die
Muſik iſt ihrer weiten Verbreitung wegen mit Recht die
volks=
tümlichſte und ebenſo auch die ausgeſprochen deutſche Kunſt
ge=
nannt worden.
Den künſtleriſchen Geſchmack zu heben und allmählich immun
zu machen gegen alles Seichte. Minderwertige in der Muſik, iſt
die richtig angewandte gute Schallplatte ein wertvolles Mittel.
Das Studium der großen Werke ermöglicht es, dieſe an Hand
der Schallplatte immer näher Takt für Takt, kennenzulernen;
ſie macht es uns möglich dieſe Werke mit Hilfe der Schallplatte bei
gleichzeitiger Lektüre des Klavierauszuges oder der Partitur
regelrecht, ſowohl in ihrem Aufbau als auch in ihren einzelnen
melodiſchen und harmoniſchen Eigentümlichkeiten kennenzulernen.
Ohne ein näheres Kennenlernen iſt aber das Verſtändnis
von Meiſterwerken der Muſik unmöglich. Die Schallplatte zeigt
ſich hier als ein wertvoller Führer und Erzieher, der geeignet iſt,
bei richtiger Anwendung dem Volke ungeheure Werte zu
er=
ſchließen und der ſeichten Schlagermuſik zu entfremden. Die
Schallplatte wird vielen Tauſenden erſt die Anleitung geben
können. Muſik richtig zu hören, zu hören im Sinne der Meiſter,
die ſie geſchaffen haben.
Aus der Fülle der März=Neuheiten liegen als beſonders
empfehlenswert vor von Elektrola Bachs wundervolles
Kon=
zert in E=Dur, drei Platten, beſpielt von Yehndi Mennhin
und dem Pariſer Symphonie=Orcheſter unter Georges Enesco.
(D. B. 2003, 2004. 2005. letztere mit der Sarabande aus der
Par=
tita Nr. 1 in I=Moll von Bach), vom gleichen Künſtler beſpielt.
— Zum 50. Geburtstag Enrico Caruſos bringt die Platte
D. 4. 1349 mit „Ein Traum” und „Für dich allein” Erinnerung
an den einzigartigen Sänger. — Das leichtere Genre wird
ver=
treten durch die köſtlichen Comedian Harmoniſts, die auf
( 2933 „Das Wirtshaus an der Lahn” und ein fröhliches
Trinklied ſingen, ſowie durch das Tanzorcheſter Ludwig Rüth,
das (mit Refraingeſang) auf L. C. 2948 einen Tonfilm=Tango
und ein italieniſches Gondellied als Foxtrott ſpielt.
„Grammophon” („Die Stimme ſeines Hern”) bringt vor
allen Dingen eine neue Furtwängler=Platte, die ſich den
bisher erſchienenen würdig zur Seite ſtellt. Glanz und Fülle
des Philharmoniſchen Orcheſters treten unter der Leitung des
Staatskapellmeiſters herrlich in Erſcheinung (67 056). — Zwei
Geſangsplatten, eine von Heinrich Schlusnus und eine von
Eli=
ſabeth Ohms, werden den Freunden der beiden Künſtler ſehr
willkommen ſein (67 057 und 27 327). — Auf Rot=Etikett erſchien
ein Potpourri aus dem Zigeunerbaron” eine Platte, die ſicher
großen Erfolg haben wird. Beſonders hervorzuheben aber iſt
die Geſangsplatte von Erna Berger, die in der „Fledermaus”,
nicht nur durch ihre glänzende Stimme, ſondern auch durch ihr
ausgezeichnetes ſchauſpieleriſches Können einen ſo
außergewöhn=
lichen Erfolg hatte, daß ſie an die Staatsoper Berlin engagiert
wurde (10 169) — Unter den Filmkünſtlerinnen erſcheint
dies=
mal Charlotte Suſa mit einer ſehr beachtenswerten Leiſtung. Die
beiden Hauptnummern des Films „Abenteuer im Südexpreß”
werden von ihr auf 10 168 geſungen. — Tanzplatten des James=
Kok=Orcheſters (10 158) und eine Platte „Waldmänner‟.
Er=
innerungen an Ludolf Waldmann, vom Otto=Kermbach=Orcheſter
(1441 Braun=Etikett) ergänzen die Serie.
Odeon überraſcht durch techniſch und künſtleriſch
ausgezeich=
nete Platten mit Herbert Ernſt Groh, der Hildachs „Lenz”
und Knauers „Lachender Herbſt” auf 0—11994 ſingt, mit
0 4537 auf der Lieder und Duette aus der muſikaliſchen
Ko=
mödie „Giuditta” von Tauber und Jarmila Novotna geboten
werden, und ſchließlich durch die reizvolle Spezialplatte
0— 11987, auf der die ausgezeichneten Banio=Symphoniker ſich
hören laſſen in Wiener Melodien. — Aus „Giuditta” bringt
auch „Gloria” eine gute Platte (G. 0. 13 079) mit Bernhard
Etté und ſeinem Orcheſter. Sehr intereſſant iſt auch d. 0. 13072
mit dem Mundharmonika=Orcheſter unter Arthur
Marquard. Dem Winterhilfswerk dient die Platte G. 0. 13 081,
beſpielt vom Blas=Orcheſter Carl Woitſchach mit Scharfs Lieder=
Marſch „Mein Regiment, mein Vaterland” und vom Gloria=
Blas=Orcheſter mit „Wir kämpfen”. 30 Pf. jeder verkauften
**
Platte gehen an das Winterhilfswerk.
DNB. Berlin Reichsminiſter Dr. Goebbels hat den
Kam=
merſänger Wilhelm Rode zum Intendanten des Deutſchen
Opern=
hauſes (früher Städtiſche Oper Charlottenburg) berufen.
— Die Oſternummer des „Simpliciſſimus”, zugleich die erſte
Nummer des neuen Jahrgangs, bringt ein ausgezeichnetes
Titel=
blatt von Schilling „Oſtern im Saargebiet‟. Der galliſche Hahn
findet eine Unmenge ſchwarz=weiß=roter Oſtereier — als Erfolg
ſeines Propagandageſchreis. Das ganze Heft iſt wieder ſehr gut
gelungen und aus der reichen Fülle prächtiger Zeichnungen der
bekannten Simpliciſſimus=Künſtler möchten wir 3 Arnold=Blätter
hervorheben, darunter eines: „Ein Hundertprozentiger”. Mit
we=
nigen Strichen Typen ſo hervorragend zu karikieren, iſt ganz große
Kunſt! Am Textteil arbeiten mit: Hermann Heſſe, Dr. Owlglaß,
Eugen Roth, Hermann Stahl uſw.: beſonders intereſſieren wird
die Titelnovelle von Edmund Hoehne „Der Tod E. Th. A.
Hoff=
manns 1822‟
„Die Buchhaltung des Kaufmanns.” Von Karl Bott. 24. Tauſ.
104 Seiten. Kart. 1,80 RM. (Hamburg. Hanſeatiſche
Ver=
lagsanſtalt.)
Dieſes bewährte Buch liegt nun bereits im 24. Tauſend vor.
Es hat gegenüber, den früheren Auflagen wieder eine Reihe
weſentlicher Verbeſſerungen aufzuweiſen und kann wohl als eines
der beſten — und vor allem billigſten — Lehrbücher für den
Selbſt=
unterricht bezeichnet werden. Alles, was zur gründlichen
Erler=
nung der einfachen und doppelten Buchhaltung nach deutſcher
litalieniſcher), und amerikaniſcher Art nötig iſt, vermittelt es in
leichtverſtändlicher Weiſe.
Seite 4 — Nr. 88
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 30. März 1934
En B
Ihre Vermählung zeigen an
Wendelin Förſt
Marie Förſt
geb. Baumann
Oſtern 1934
Darmſtadt• Heidelbergerſtr. 28 Schlageterſtr. 33
Die kirchliche Trauung findet am 1. Feiextag
243 Uhr in der St. Eliſabethenkirche ſtatt. (3746
Statt Karten
Ihre Vermählung geben bekannt
Dr. rer. pol. Kuno Bergerhoff
Konstanze Bergerhoff
geb. Heusel
Kirchl. Trauung: Ostersonntag 211, Uhr, Bess. Kirche
Georg Muntermann
EElſe Muntermann, geb. Sommer
Vermählte
Darmſtadt, den 31. März 1934.
Liebfrauenſtraße 97.
Kirchliche Trauung: 1. Oſierfeiertag 2½ Uhr,
Martinskirche.
Albert Melchior
Käte Melchior, geb Buchheimer
vermählte
Beckstraße 4.
Kirchl. Trauung 31. 3., nachm. 17 Uhr, Stadtkapelle.
Nachruf.
Unſer früherer Mitarbeiter
SuleminGober
der nach über 37jähriger treuer
Pflicht=
erfüllung in der Schreinerei der Fabrik
Anfang Mai 1930 in den wohlverdienten
Ruheſtand, trat, iſt am 28. ds. Mts.
verſtorben.
(3792
Das Andenken des Dahingeſchiedenen
werden wir allezeit in Ehren halten.
E. Merck, Darmſtadt.
Die Arbeiter= u. Angeſtelltenſchaft
der Firma E. Merck.
Statt Kartent
Für die vielen Beweiſe
innigſter Teilnahme beim
Ableben unſerer teuren
Ent=
ſchlafenen ſagen auf dieſem
Wege herzlichſten Dank.
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Darmſtadt, im März 1934.
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Hauptſynagoge.
Paſſahfeſt.
Freitag, 30. März: Vorabendgottesdienſt 6.30 Uhr.
Samstag, 31. März: Morgengottesdienſt 8.45 Uhr.
Predigt.
Samstag, 31. März: Abendgottesdienſt 7.45 Uhr.
Sonntag. 1. April: Morgengottesdienſt 8.45 Uhr.
Feſtesausgang 7.45 Uhr.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7.15
abends 7.45 Uhr.
(3795
Dankſagung.
Aufrichtigen Dank für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem Hinſcheiden meines unvergeßlichen Mannes
Heiiln Karr Kanineres
Spengler= und Inſtallateurmeiſter
Insbeſondere ſei Dank der Innung für das Spengler= und
Inſtallateurgewerbe, Kreis Darmſtadt, dem Verein ehemaliger
Leib=Dragoner, Regiment Nr 24, der Kegler=Vereinigung von
Darmſtadt und Umgebung für die ehrenden Nachrufe und
Kranzniederlegungen, ſowie für die zahlreichen
Blumen=
ſpenden und all denen die dem lieben Entſchlafenen das
letzte Geleit gegeben haben.
In tiefer Trauer:
Eliſabeth Kämmerer, geb. Frick
Darmſtadt, den 30. März 1934.
(3779
Sachs=Mokor
Kundendienſt!
Carl Lorſch,
Darmſtadt.
Pankr.=Str. 2½.
Telefon 1613. (a
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger Teilnahme bei dem
Heim=
gang meiner lieben Frau, unſerer guten Schwägerin, Patin
und Tante
Frau Marie Kayſer
geb. Lutz
ſagen wir allen recht herzlichen Dank. Beſonderen Dank
Herrn Dekan Reichert für ſeine warmen und troſtſpendenden
Worte am Grabe, ſowie all denen, die ihr das letzte Geleit
gegeben und ihr frühes Grab mit Blumen und Kränzen
ſchmückten.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Wilhelm Kanſer.
Lengfeld i. Odw., den 30. März 1934.
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Kein Leſer wird das Buch ohne reichen Gewinn aus der Hand
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Leonhard von Renthe=Fink, Dr. phil., Magiſches
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geſchichtlich anthropplogiſche Studie über die
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ſprünge des mechaniſtiſchen Weltbildes. 1933. 42
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hat vor allem, was ſo vielen hiſtoriſchen und modernen Geſchichten
mangelt — eine Seele. Tägliche Rundſchau. 1926.
Bis in die derbe Sprache hinein kernig und echt. Didaskalia. 1926
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der Wertherzeit. Silhouettenbuch mit 60
Silhou=
etten aus dem Nachlaß von Joh. Heinrich Voß und
dem Silhouettenbuch von Carl Schubert
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gegeben. XlVund 57 Seiten und L.X Tafeln in gr. 8‟
(27X19,5 cm). 1926. In Halbleinen: 10 RM.
Die Wiedergabe in Originalgröße auf Bütten wird höchſten
An=
ſprüchen gerecht. Der Text iſt ſympathiſch durch eine warme
Ver=
teidigung Mercks und durch manches anregende Wort Bücher.
wurm. 1921
L. C. Wittich Verlag / Darmſtadt
Freitag, 30. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 88 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 30. März 1934.
Oar Leinerhifswert
des deutſcen Bones.
Den Gäſten aus dem deutſchen Saarland
dar Segtahang!
Mit ſtolzer Bewunderung erleben wir in dieſem Jahr den
Endkampf der ſaarländiſchen deutſchen Volksgenoſſen um ihre
Heimkehr zum Mutterland. Mit den Saarländern verbindet uns
die Gemeinſamkeit des Blutes, des Volkstums, der Sprache und
der Sitte.
An uns in der Weſtmark des Reiches werden da beſondere
Anforderungen geſtellt. Die Treue zum Reich und zum deutſchen
Volkstum haben wir in dem letzten Jahrzehnt und überhaupt im
Laufe der Geſchichte oft unter Beweis ſtellen müſſen und oft
bewährt.
Das durch Adolf Hitler in allen Schichten ſeiner Bevölkerung
geeinte nationalſozialiſtiſche Deutſchland fühlt ſich den deutſchen
Brüdern aus dem Saarland in Treue verbunden.
Ihr Kampf iſt unſer Kampf. Ihr Ziel iſt unſer Ziel!
Mit aufrichtiger Freude heiße iſt daher die zu Oſtern nach
darmſtadt gekommenen ſaarländiſchen Fußballſpieler in der
Lan=
deshauptſtadt willkommen. Möge ihnen der Aufenthalt in unſerer
Stadt eine dauernde freudige Erinnerung bleiben.
Heil Hitler!
Wamboldt,
Kommiſſ. Oberbürgermeiſter,
Poſt=Perſonalien. Der Leiter der hieſigen Oberpoſtdirektion,
Oberpoſtrat Jacobi, iſt zum 1. April zum
Reichspoſtdirektions=
präſidenten in Dresden ernannt worden. Der neue Präſident der
Reichspoſtdirektion Dresden war hier vom 15. Juni 1933 bis jetzt
als Verwaltungschef des Heſſiſchen Poſtweſens tätig.
— Arbeitsjubiläum. Am 1. April 1934 ſind 40 Jahre
ver=
floſſen, daß der allen Darmſtädtern beſtbekannte Gärtner Karl
Naumann, welcher ſchon lange Jahre auf dem Waldfriedhof
beſchäftigt iſt, bei der Stadt Darmſtadt in Dienſten ſteht.
Frü=
her in der Knabenarbeitsanſtalt beſchäftigt, dürfte er noch allen
kebenden ehemaligen Anſtaltsbuben recht gut in Erinnerung
ſein.
— Jubiläen. Am 1. April feiern die Lokomotivführer
Kon=
rad Lautenſchlager, wohnhaft Kranichſtein, Am
Röder=
weg 10, Arthur Wolf wohnhaft Darmſtadt, Dornheimer
Weg 28. vom Bahnbetriebswerk Kranichſtein und Ludwig
Gandenberger, wohnhaft Pfungſtadt, Eberſtädter Str. 88,
vom Bahnbetriebswerk Darmſtadt, ihr 25jähriges
Beamtenjubi=
läum. In treuer Pflichterfüllung haben die oben Genannten
ihren nicht gerade leichten Dienſt im Intereſſe der Allgemeinheit
getan.
Kaſſenſtunden des Landestheaters am Karſamstag: 11—1
und 7—8 Uhr,
Hefſiſches Landestheater.
Großes Haus
Oſter=Sonntag1. April Anf. 19, Ende nach 21½ Uhr. (Außer Miete
Cavalleria Ruſticana hierauf: Der Bajazzo.
Prei e 0.70—5.50 Oſter=Montag
2. Apri Anf. 19½, Ende 22½ Uhr. D17.
Das Land des Lächelns. Preiſe 0.70—5.50 Dienstag
8. April Anf. 19½, Ende 22½ Uhr. A 19
Das Land des Lächelns. Preiſe 0.70—5.50 Anf. 19½, Ende nach 22 Uhr. B 17
Mic
Preiſe 0.70—5.50
4. April lundine. Anf. 19½, Ende 22½ Uhr. C19.
Donnerstag
0.70— 5.50
5. April Zar und Zimmermann. Anf. 20, Ende gegen 22½ Uhr D18
Freitag
Preite 0.70—5.50
5. April /Tiefland. Samstag
7. April Anf. 20, Ende gegen 22½ Uhr D Bühne. O /4
dazu Kinde reiche Mütter Nummerkarten 51 —150
Alle gegen Einen — Einer für Allle, 0.50— 4.50 Sonnrag
8. April Anf. 19½, Ende 22½ Uhr. B 18
Das Land des Lächelns. Preiſe 0.70—5.50 Kleines Haus Anf. 20, Ende 22 Uhr. (Außer Miete)
Samstag
Preiſe 0.50, 1.—, 1.50
31. März /Der Glasſchrank. Anf. 19½, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete 1 9. Vorſt.
Oſter= Sonntag
Preiſe 0.70— 3.80
1. April /Der letzte Zeuge. Anf. 19½, Ende 21¾ Uhr (Außer Miete),
Oſter=Montag
Preiſe 0.70—3.80
2. April Krach um Folanthe. Dienstag
3. April 19½,Ende 21¾ Uhr. D. Bühne K 14, Zuſatzm. 11
Preiſe 0.70—3 80
Rrach um Folanthe. Mitrwoch Anf. 20, Ende 22½ Uhr. (Außer Miete).
Preie 0.70—3.80
4. April / Am Himmel Europas. Donnerstag
5. AprI Anf. 20, Ende 22½. D. Bühne K 14, Zu azm. 12
Preiſe 0 30—3.80
Krach um Folanthe. Freitag
6. April Anf. 20, Ende geg. 22 Uhr. (Außer Miet ) dazu
Kinderreiche Mütter Nummerkarten 1—50.
Preiſe 0.70—3.80
Die Hochzeitsreiſe. Anf. 191 Ende nach 22¾ Uhr. Zuſatzm. V 10
Samstag
P eiſe 0.80—4.50
7. April La Traviata. Sonntag
8. April Anf. 19½, Ende 21¾ Uhr. Zuſatzmiete 1 10
Preiſe 0.70—3.80
Krach um Jolanthe.
— „Der Ring des Nibelungen” wird wiederholt! Der
außer=
ordentlich große Erfolg, den das Heſſiſche Landestheater mit der
am letzten Mittwoch abgeſchloſſenen Aufführung des geſamten
Zyklus „Der Ring des Nibelungen” erringen konnte, hat die
Generalintendanz veranlaßt, eine urſprünglich nicht vorgeſehene
Wiederholung des ganzen gewaltigen Werkes von Richard
Wag=
ner anzuſetzen. Die vier Abende des Zyklus ſind auf 20., 22.
und 29. April und 13. Mai feſtgelegt, d. h. mit Ausnahme des
erſten, verhältnismäßig kurzen Abends. Das Rheingold”, auf
lauter Sonntage, um namentlich auch der Bevölkerung der
Darm=
ſtädter Umgebung die Möglichkeit zum Beſuch der Aufführungen
zu geben. Das Landestheater bemüht ſich überhaupt, gerade
dieſe Aufführungen ſo volkstümlich — im beſten Sinne — wie
möglich zu machen. Es konnte für die Abſichten des Heſſiſchen
Landestheaters keine ſchönere Genugtuung geben, als die
Beob=
achtung, daß die erſtmalige Aufführung des „Ring”=Zyklus auch
von vielen jungen Menſchen, Schülern und Schülerinnen, beſucht
war. In den meiſten Fällen waren ihre Karten wohl von den
Eltern oder einem Verwandten „geſtiftet” und das
Landes=
theater möchte gerade jetzt vor dem Feſt die Anregung geben,
eine Platzmiete für die vier Abende der „Ring”=Wiederholung
als eigenartige, ſchöne und wertvolle Oſtergabe zu ſchenken, die
gewiß dem dam:t Bedachten eine freudige Ueberraſchung iſt und
ein unvergeßliches Erlebnis vermittelt. Die „Sondermiete”, die
das Landestheater für die Wiederholung des „Ring”=Zyklus
auf=
gelegt hat, gibt nicht nur die Möglichkeit, ſich für alle vier
Abende des Werkes einen Platz im voraus zu ſichern, ſondern
bietet auf die Kaſſenpreiſe eine Ermäßigung von rund 25
Pro=
zent. Die Einzeichnung für dieſe Sondermiete hat bereits
be=
gonnen und kann täglich während der Dienſtſtunden geſchehen.
eint Mg der Boilsgeinenſchan.
Das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1933/34 nähert ſich
ſeinem Ende. Es war ein harter Kampf gegen Hungr und Kälte.
Der Wunſch des Führers iſt in Erfüllung gegangen: In dieſem
Winter hat niemand in Deutſchland gehungert und gefroren.
Wäh=
rend in anderen Ländern Straßenkämpfe
und Tumulte an der Tagesordnung waren,
während Klaſſenhaß und Parteienſtreit die
Matur
armen, von der Not gepeinigten Menſchen
aufeinander hetzten und zu
Hungermär=
ſchen vereinigten, hat Deutſchlands Führer
Adolf Hitler ein einigendes Band der
Liebe um alle geſchlungen.
Dem Rufe des Führers iſt das ganze
deutſche Volk mit wundervoller
Einmütig=
keit gefolgt. Nicht weniger als 1½
Mil=
lionen ehrenamtlicher Helfer haben ſich in
den Dienſt des Winterhilfswerkes geſtellt,
das unter Führung der NS
Volkswohl=
fahrt in Gemeinſchaft mit allen
Verbän=
den der freien Wohlfahrtspflege aufgebaut
worden iſt. Aber dieſe 1½ Millionen
Menſchen waren es nicht allein, die Opfer
an Arbeitskraft, an Zeit und an Geld
ge=
bracht haben — faſt jeder deutſche
Volks=
genoſſe hat ſich in irgendeiner Form am
Winterhilfswerk beteiligt.
Der Umfang dieſes größten ſozialen
Hilfswerkes aller Völker und Zeiten iſt ſo
groß geweſen, daß ein vollſtändiger
Ueber=
blick über das Geleiſtete bisher noch nicht
möglich iſt und vielleicht niemals
gewon=
nen werden kann.
Der größte Segen des Winterhilfswerkes hat für die
Be=
dürftigen vielleicht nicht einmal in den Gaben gelegen, die gereicht
worden ſind, ſondern darin, daß man ſie als vollwertige
Volks=
genoſſen achtete und ihnen Gelegenheit bot, für dieſe Gaben auch
etwas zu leiſten. Das Winterhilfswerk hat es fertig gebracht, die
Entmutigten, die Erwerbsloſen, und die Kleinrentner aus ihrer
Gleichgültigkeit aufzurütteln und zu wirklich produktiver Arbeit
heranzuziehen.
Jedem Volksgenoſſen, der durch das Winterhilfswerk für dieſen
Gedanken des Opfers und der gegenſeitigen Hilfe begeiſtert worden
iſt, bringt die Zukunft neue Arbeitsmöglichkeiten. Die NS=
Volks=
wohlfahrt, der Träger des Winterhilfswerkes, beginnt jetzt mit
ihren eigentlichen Aufgaben und ſucht dafür noch zahlreiche Helfer.
In jedes deutſche Haus ſollen die Hüter der Volksgeſundheit
ge=
ſchickt werden, um dort nach dem Rechten zu ſehen, die Cchwachen
zu ſtützen, die Unwiſſenden beraten, den Witwen und Waiſen
Vater und Mutter zu erſetzen ſuchend.
Darum wendet ſich die NS=Volkswohlfahrt zunächſt mit einem
großen Hilfswerk „Mutter und Kind” an die Oeffentlichkeit, um
dafür zu ſorgen, daß unſere Jugend in geſünderen, beſſeren, und
glücklicheren Verhältniſſen aufwächſt, als ſie uns vergönnt waren,
und daß die deutſche Frau wieder als ein fröhliches,
leiſtungs=
fähiges Geſchöpf ihren nötigen großen Aufgaben zugeführt wird.
Darum tretet ein in die NS=Volkswohlfahrt und dient ihr mit der
gleichen Hingabe, wie dem Winterhilfswerk!
* Mit der Oſterſpende des Winterhilfswerkes iſt das
groß=
zügige Werk für dieſes Jahr abgeſchloſſen. Der tatkräftigen
un=
ermüdlichen Arbeit des Gauwalters Heſſen=Naſſau des WHW.,
Bürgermeiſters Pg. Haug, und ſeines Stabes, des Kreisführers
Hanſel und des Geſchäftsführers des WHW.,
Trumpf=
heller, vor allem aber der opfer= und hilfbereiten Mithilfe
aller Bevölkerungskreiſe iſt das Werk gelungen. Das Wort des
Führers: Keiner ſoll in dieſem Winter hungern und frieren, iſt
erfüllt, und ſo darf mit Stolz auf den Erfolg dieſer Winterhilfe
zurückgeblickt werden. Wie alle bereits bekannt gegebenen
Zah=
len, ſo ſprechen auch die der Oſterſpende eine beredte Sprache:
Bei der
Oſterſpende des Winkerhilfswerks,
die am Mittwoch, den 28. März, und Donnerstag, den 29. März,
in der Stadt Darmſtadt zur Verteilung kam, wurden
7911 Familien, mit insgeſamt 21 902 Köpfen,
betreut.
Zur Verteilung gelangten
rund 40 000 Pfund Weizenmehl und 12875 Pfund Grünkern.
(welche vom Gau Heſſen=Naſſau aus Mitteln des Winterhilfswerks
zur Verfügung geſtellt wurden) und außerdem
18 946 Pfunde Lebensmittel aus der Pfundſammlung.
Zuſammen kamen zur Ausgabe 71821 Pfunde. Es erhielten
Einzelperſonen und Haushaltungen bis zu 2 Köpfen insgeſamt
7 Pfund Lebensmittel, Haushaltungen mit 3 und 4 Köpfen
11 Pfund Lebensmittel und Haushaltungen mit 5 und mehr
Köpfen 15 Pfund Lebensmittel.
Durch die Eierſammlung war es möglich, im geſamten Kreis
Darmſtadt
140 939 Eier
zu verteilen. Hiervon entfielen auf die Stadt Darmſtadt 111 547
Eier, von dieſen wurden als Friſcheier an die vom
Winterhilfs=
werk betreuten Familien 91 342 Eier ausgegeben, die reſtlichen
20 205 Eier wurden gekocht, gefärbt und als Oſtergeſchenke für die
Kinder der Hilfsbedürftigen verwandt.
Das Auswiegen der Mehl= bzw. Grünkernſpende, ſowie die
Verteilung der Spende aus der Pfundſammlung wurden durch d.e
Helfer und Helferinnen der NS. Volkswohlfahrt, der Frauenſchaft
und des Arbeitsdienſtes Darmſtadt und Griesheim vorgenommen.
Die erforderlichen Kraftwagen für den Transport ſtellten die
Kraftfahrtsbereitſchaft der NSDAP. ſowie die Schupo.
— Das Schloßmuſeum öffnet an den Oſtertagen ſeine
Pfor=
ten nur am Oſterſamstag und am 2. Oſtertag. Am Karfreitag
und am 1. Oſtertag iſt geſchloſſen. Das Schloßmuſeum hat in
den Wintermonaten viele wertvolle Neuaufſtellungen erhalten,
auch in den Repräſentations= und Prunkräumen zeigen ſich manche
vorteilhafte Bereicherungen. Selbſtverſtändlich wird bei jeder
Führung die Holbeinſche Madonna, Darmſtadts größtes und
ſchön=
ſtes Kunſtwerk, gezeigt und eingehend erklärt.
Sie Userninner
unseres Blattes erscheint bereits, mit der
Ausgabe vom 51. März vereinigt, am Oster-
Samstag und gelangt nachm. ab 4Uhrin der
Stadt durch die Trägerinnenzur Verteilung.
Für Abholer erfolgt die Ausgabe von
4 bis 5 Uhr, Bleichstraße (Portier).
Anzeigen für die Oster-Ausgabe müssen
spätestens bis Samstag, vormittags 10 Uhr,
aufgegeben sein; Inserate für die Ausgabe
vom Dienstag, den 3. April, werden bis
Samstag, nachmittag 12 Uhr, angenommen.
Ab 1 Uhr ble bt die Geschäftsstelle geschlossen
Der Verlag.
— Kunſtverein. Die Oſternummer der Südweſtdeutſchen
Rundfunk=Zeitung und des Kölner „Feuerreiter” bringen in
ſchö=
nen Reproduktionen eine große Reihe Frühlings=, Kinder= und
Märchenbilder des Darmſtädter Malers Ernſt Eimer. Auf ſeine
derzeitige Kollektiv=Ausſtellung in der hieſigen Kunſthalle, am
Rheintor wurde auch an dieſer Stelle ſchon hingewieſen. Die
Ausſtellung zeigt weitere Kollektionen von Sulamith Wülfing=
Elberfeld, Hermann Mayerhofer=Paſſau, und kunſtgewerbliche
Ar=
beiten von Eliſabeth Eimer=Darmſtadt, und iſt außer am 2.
Oſter=
tag täglich geöffnet. Werktags von 11—16 Uhr und Sonntags
von 10—13.30 Uhr.
Die Kraftpoſt Darmſtadt—Brandau wird von
Gründon=
nerstag bis Dienstag, den 3. April, bei Bedarf bis Neunkirchen
durchgeführt werden. Die Fahrten 3 und 5 werden bei Bedarf in
Neunkirchen entſpringen.
Mükter gehen in Erholung.
die RS-Volkswohlfahrt Darmſtadt ſchick
erholungs=
bedürftige Mükker zu einem vierwöchigen•
Kuraufenkhalt an die Bergſtraße.
Während noch die Aufgaben des Winterhilfswerks des
deut=
ſchen Volkes 1933/34, das am 31. März zu Ende geht, erledigt
werden, ſind bereits die Vorbereitungen für eine vierwöchige
Erholungskur für hilfsbedürftige Mütter der Stadt
Darm=
ſtadt an die Bergſtraße getroffen worden.
Noch vor Oſtern werden die erſten hilfsbedürftigen Frauen
aus Darmſtadt in dem Erholungsheim „Zum Hirſchpark”
bei Alsbach an der Bergſtraße zu einer vierwöchigen
Erholungs=
kur Aufnahme finden.
Das Haus hat 19 Zimmer mit 1—4 Betten, Muſikzimmer,
Diele, ſchöne große Aufenthaltsräume, Schreibzimmer, große
Terraſſen mit freiem Blick nach der Rheinebene, Liegehallen,
neu=
eitliche hervorragende Küche und in allen Zimmern fließendes
Waſſer.
Das Heim liegt in einem 20 Morgen großen Park, das ſich
oſtwärts in die vom Melibokus herabziehenden Wälder erſtreckt
und nach Weſten ſich im Dorf Alsbach herabſenkt und hier den
Blick über die Rheinlandſchaft von Worms nach Mainz und den
Taunus freigibt, ſo daß unſere erholungsbedürftigen Frauen
ge=
rade jetzt im Vorfrühling ſich unbedingt gut ausſpannen und
er=
holen werden.
Auch bei dieſer Gelegenheit muß erneut auf die Wichtigkeit
der NS.=Volkswohlfahrt hingewieſen werden, die ſich von dem
Grundſatz leiten läßt, daß die Geſunderhaltung der Mütter
ent=
ſcheidend iſt für die Geſunderhaltung der deutſchen Jugend und
des geſamten deutſchen Volkes.
Große Aufgaben der Geſundheitsfürſorge ſind der NS.=
Volks=
wohlfahrt geſtellt.
Nationalſozialiſtiſcher Tatwille und nationalſozialiſtiſche
Opferbereitſchaft werden ihr den Erfolg ſichern.
Jeder deutſche Volksgenoſſe hat daher die Pflicht,
Mitglied der NS.=Volkswohlfahrt zu werden.
Heſſiſches Landesmuſeum (Paradeplatz). Bei der geſtrigen
Veröffentlichung der Beſuchszeiten des Landesmuſeums während
der Sommermonate iſt ein Fehler unterlaufen. Das Muſeum
iſt Mittwochs nicht, wie angegeben, von 14—16 Uhr, ſondern
von 15—17 Uhr geöffnet; die Zeit von 14—16 Uhr gilt für
die Wintermonate. Der Eintritt iſt frei.
Die Beſtimmungen des neuen Wohnungsmietvertrags. Im
letzten Abſatz des in Nr. 86 S. 5 abgedruckten Aufſatzes muß der
3. Satz richtig heißen: „Nach dem neuen Mietvertrag bleiben dieſe
Einrichtungen, die der Mieter bezahlt hat. Eigentum des
Mieters, d. h. er darf ſie bei dem Ausgang aus der Wohnung
entfernen und mitnehmen”.
Die durch die zeitweiſe Sperrung des Mainzer Tunnels
be=
dingte Umleitung der D=Züge 107/8 und 307/8 fällt mit Beginn
des Sommerfahrplans 1934 weg, da die Tunnelarbeiten beendet
ſind.
aac
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 88
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 30. März 1934
Die neuen Fahrpreisvergünſtigungen der Reichsbahn.
Weſenkliche Ermäßigungen für alle Fahrken. — Ausdehnung der „Urlaubskarken” auf das ganze Jahr.
Vergünſtigungen für kinderreiche Familien. — Die Angeſtellken=Wochenkarken. — Zehnerkarken
zwiſchen Großſtädken. — Die Bahnſteigkarke koſtel wieder 10 Pfennige.
Perſonen vom vollendeten 4. bis zum vollendeten 10.
Lebens=
jahr. Ein einzelnes Kind bis zum vollendeten 10. Lebensjahr
Soziale Preisgeftalkung.
wird frei befördert.
Die Angeſtellten=Wochenkarten erhalten Angeſtellte und Be=
Die Deutſche Reichsbahn führt ab 1. Mai 1934 im ſozialen
amte mit einem Roheinkommen von höchſtens 2400 RM. jähr=
Intereſſe folgende Fahrpreisvergünſtigungen ein: „Ermäßigung
für kinderreiche Familien. Ausgabe von Angeſtellten=Wochenkar= lich. Die Preiſe ſind dieſelben wie für Arbeiterwochenkarten,
ten und von verbilligten Zehnerkarten für den Nahverkehr von zuzüglich 11 v. H. Beförderungsſteuer.
großen Städten und von Oſtpreußen=Rückfahrkarten. Ferner tritt
Die Zehnerkarten verbilligen die Reiſen zwiſchen
Groß=
eine Ermäßigung der Gepäcktarife und eine Herabſetzung der ſtädten von mehr als 100 000 Einwohnern und naheliegenden
Mindeſtfahrpreiſe und des Preiſes für Bahnſteigkarten ein, anderen Orten, mit denen ein beſonders ſtarker Verkehr beſteht,
Schließlich werden die zurzeit in Geltung befindlichen Winter= um etwa 20 v. H. Die Zehnerkarten werden an jedermann
aus=
urlaubskarten unter der Bezeichnung „Urlaubskarten” auf das gegeben.
ganze Jahr ausgedehnt.
Die Tarifbeſtimmungen für Oſtpreußen=Rückfahrkarten lehnen
Den Genuß der Ermäßigung für kinderreiche Familien
er=
ſich an die für Urlaubskarten an, jedoch fällt die Sperrfriſt von
halten Familien mit wenigſtens 4 unverheirateten Kindern, die 7 Tagen,für die Rückfahrt fort.
das 18. Lebensjahr noch nicht überſchritten haben und dem elter=
Die Sätze des Gepäcktarifes werden um durchſchnittlich
lichen Haushalt angehören. Die Ermäßigung wird für alle
Klaſſen bei gemeinſchaftlichen Reiſen von mindeſtens 2 Angehö= 30 v. H. ermäßigt. Der Expreßguttarif bleibt unverändert, ebenſo
rigen der Familie gewährt. Die Ermäßigung erreicht folgendes die Mindeſtfrachtſätze.
Ausmaß: Es zahlt den vollen Fahrpreis die erſte Perſon, den
Der Preis der Bahnſteigkarte wird auf 10 Pf.
herunter=
halben Fahrpreis jede weitere Perſon über 10 Jahre oder 2 geſetzt.
Reichsbahngükerkraftfahrlinie Mainz-Langmeil.
Ab 3. April wird die Reichsbahn=Güterkraftfahrlinie Mainz
—Alzey bis Langmeil ausgedehnt. An der neu angeſchloſſenen
Strecke liegen die Orte Wahlheim, Morſchheim,
Kirchheimbolan=
den, Marnheim, Göllheim=Dreiſen und Langmeil.
Der Laſtkraftzug befährt die Strecke beginnend bei der
Güter=
abfertigung Mainz Hbf, werktäglich einmal in jeder Richtung.
und zwar Mainz ab 4.30 Uhr, Langmeil an 8,55 Uhr, Langmeil
ab 9.30 Uhr, Mainz Güterabfertigung an 15.40 Uhr. An ſämtlichen
an der Strecke gelegenen Reichsbahngüterabfertigungen wird zum
Ein= und Ausladen von Stückgütern gehalten.
Mit der Erweiterung der Güterkraftfahrlinie Mainz—Alzey
nach Langmeil wird eine weſentliche Verbeſſerung und
Beſchleu=
nigung der Stückgüterbeförderung zwiſchen dem rhein=mainiſchen
Wirtſchaftsgebiet, insbeſondere den Städten Mainz. Frankfurt
a. M.., Wiesbaden und Darmſtadt einerſeits und der Pfalz
an=
dererſeits, hauptſächlich auch im Uebergangsverkehr von und nach
Kaiſerslautern, erreicht. Die Eiſenbahnſtückgutſendungen aus
Rich=
tung Kaiſerslautern kommen durch den Einſatz des
Eiſenbahnkraft=
wagens infolge Abkürzung von Unterwegsaufenthalten bis zu
24 Stunden früher an. Aehnlich verhält es ſich bei den übrigen
Orten. Gleichzeitig werden durch die Umlegung des
Eiſenbahn=
ſtückgutverkehrs von der Schiene auf den Kraftwagen die
Güter=
züge entlaſtet und beſchleunigt, wac ganz beſonders der
Beförde=
rung der Wagenladungen, die auf der Schiene verbleiben, zugute
kommt.
Aenderung der Vorſchriften für Poſtaufkräge.
Die durch das Wechſelgeſetz vom 21. Juni 1933 und das
Scheckgeſetz vom 14. Auguſt 1933 bedingten Aenderungen der
Vor=
ſchriften über Poſtaufträge werden jetzt durch das Amtsblatt des
Reichspoſtminiſteriums bekannt gegeben. Sie treten für
Poſt=
aufträge, denen nach dem 31. März 1934 ausgeſtellte Wechſel oder
Schecks beigefügt ſind, am 1. April in Kraft. Für die vor dem
1. April ausgeſtellten Wechſel und Schecks behalten die bisherigen
Beſtimmungen Gültigkeit. Es wird beſonders auf folgende
Neue=
rungen hingewieſen: Bei Poſtaufträgen zur
Annahmeeinho=
lung hat der Auftraggeber auf der Vorderſeite der
Poſtauftrags=
karte künftig auch den Vorzeigetag anzugeben, der dann
für die Poſt maßgebend iſt. Dem Bezogenen wurde bisher auf
Verlangen zur Abgabe der Annahmeerklärung eine ſiebentägige
Friſt gewährt. Gab er die Annahmeerklärung bis zum letzten
Tage dieſer Friſt nicht ab, ſo wurde ihm der Auftrag an dieſem
Tage noch einmal vorgezeigt. Künftig fällt dieſe
ſie=
bentägige Friſtweg. Der Bezogene kann vielmehr bei
Poſt=
aufträgen zur Annahmeerklärung g. F. nur noch verlangen, daß
ihm der Wechſel am Tage nach der erſten Vorlegung noch einmal
vorgezeigt wird. Wird hierbei die Annahmeerklärung verweigert,
ſo wird der Poſtauftrag ſofort zurückgeſandt. Die Poſt prüft
nicht ob der Wechſelannehmer ſeiner Annahmeerklärung den Tag
der Annahme oder der Vorlegung hinzufügen muß oder
hinzuge=
fügt hat.
Bei Poſtproteſtaufträgen hat der Auftraggeber auf
der Vorderſeite der Poſtauftragskarte, wenn dem Poſtauftrag Sicht=
und Nachſichtwechſel mit Zinsklauſel beigefügt ſind, kunftig neben
der Wechſelſumme auch den Betrag der Zinſen anzugeben. Bisher
wurden Poſtproteſtaufträge, wenn die Wechſelſumme am
Zah=
lungstage nicht gezahlt wurde oder der Vorzeigeverſuch erfolglos
blieb, bei der Poſtanſtalt bis zum Schluß der Poſtſchalterſtunden
des erſten Werktages nach dem Zahlungstag des Wechſels zur
Einlöſung bereitgehalten. Künftig werden ſie — außer denen
mit Sichtwechſeln — am erſten Werktage nach dem Zahlungstag
zum erſtenmal vorgezeigt und von da ab nach den bisherigen
Vor=
ſchriften behandelt. Die Sichtwechſel werden an dem in der
Auf=
tragskarte angegebenen Tage und, wenn die nochmalige
Vorzei=
gung verlangt wird, an dem auf die erſte Vorzeigung folgenden
Werktage vorgezeigt. Im übrigen gelten die Vorſchriften über
Poſtproteſtaufträge auch für Sichtwechſel.
Bezüglich der Schecks, die proteſtiert werden ſollen, ſind die
vorhandenen Vorſchriften dahin ergänzt worden, daß der Proteſt
vor Ablauf der Vorlegungsfriſt erhoben wird; die Friſt rechnet
vom Tage nach der Ausſtellung des Schecks an. Iſt der Scheck am
letzten Tage der Friſt vorgelegt worden, ſo iſt der Proteſt noch am
folgenden Werktage zuläſſig.
Die Poſtauftragsformblätter werden den neuen Vorſchriften
gemäß geändert werden. Für Poſtaufträge, denen nach dem
31. März ausgeſtellte Wechſel und Schecks beigefügt ſind, müſſen
vom 1. April ab neue Formblätter benutzt werden. Die
Poſt=
ſchalterbeamten werden die Käufer von Auftragsformblättern
un=
ter Hinweis auf die unterſchiedliche Verwendung jedesmal fragen,
ob alte oder neue Formblätter gebraucht werden,
Die Ausleihzeiten der Stadtbücherei im Sommer Vom
1. April bis 30. September 1934 iſt die Ausleihe der Stadtbücherei
geöffnet: Montag und Donnerstag, von 11 bis 12.30 17. bis
19 Uhr; Dienstag und Freitag, von 11 bis 17 Uhr; Mittwoch
und Samstag, von 11 bis 12.30 Uhr,
Vereins= und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Hiſtoriſcher Verein. Der Verein beabſichtigt, in
die=
ſem Jahr zum erſten Male einen dreitägigen Ausflug zu
unter=
nehmen. Die Fahrt ſoll in der Pfingſtwoche, von Dienstag, den
22. Mai, bis Donnerstag, den 24. Mai, nach Oberheſſen führen.
Es ſollen die Gegenden beſucht werden, die ihrer Lage nach am
ſchwerſten zu erreichen ſind, aber ſowohl vom landſchaftlichen, wie
vom geſchichtlichen Standpunkt aus ſehr viel zu bieten haben: die
Gegenden um Lauterbach und Schlitz. Uebernachtet wird
in Lauterbach, wo vom Verein für Heimatgeſchichte und Kunſt
Freiquartiere bereitgeſtellt werden. Bekanntlich birgt
Lau=
terbach viel Sehenswertes, dazu kommt das herrliche Schloß
Eiſen=
bach, das burggekrönte Schlitz. Vorausſichtlich werden auch die
be=
kannten Malereien in der Kirche zu Fraurombach beſucht. Auf der
Hinfahrt wird wohl Gelegenheit ſein, die Ausgrabungen auf der
Glauburg bei Büdingen zu beſichtigen; die Rückfahrt wird
Ulrich=
ſtein, Laubach, Lich, Ilbenſtadt ſtreifen; an einzelnen Orten wird
wohl kurzer Aufenthalt genommen werden können. Die Fahrt im
Kraftwagen koſtet nur 8,50 RM. Anmeldung im Staatsarchiv
wird ſchon jetzt erbeten, damit überblickt werden kann, wieviele
Wagen nötig ſein werden.
Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde. Am
2. Oſterfeiertag findet ein
Nachmittagsſpazier=
gang für alle Vereinsangehörige ſtatt, der nach Eberſtadt in die
neue Turnhalle des dortigen Turnvereins führt. Abmarſch um
14 Uhr vom Tierbrunnen. Die Marſchzeit beträgt 2 Stunden,
NS. Volkswohlfahrk.
An dieſen Tagen ſetzt eine verſtärkte Werbung der NS
Volks=
wohlfahrt ein, um Mitkämpfer für ihre großen Aufgaben auch in
der Stadt Darmſtadt zu gewinnen. Die nächſte Aufgabe, die die
NS. Volkswohlfahrt nach Abſchluß des Winterhilfswerks zu
er=
zwingen hat, liegt im Gebiete der Wohlfahrtspflege, und zwar
in dem großen Hilfswerk „Mutter und Kind‟. Die NS.
Volks=
wohlfahrt hat ſich damit das Ziel geſetzt, einen der
bedeutungs=
vollſten Programmpunkte der nationalſotzialiſtiſchen Bewegung zu
erfüllen: „Der Staat hat für die Hebung der
Volks=
geſundheit zu ſorgen durch den Schutz der Mutter
und Kind.”
Die Darmſtädter Bevölkerung, die mit großer
Opferfreudig=
keit den Kampf gegen Hunger und Kälte im Winterhilfswerk
unterſtützt und zu einem überragenden Erfolg geführt hat, wird
auch das neue Hilfswerk der NS. Volkswohlfahrt „Mutter und
Kind” freudig aufgreifen und im Verantwortungsgefühl gegen
Familie, Volk und Staat mit dem Einſatz aller Kräfte helfen, die
gewaltige volkserhaltende und volkserzieheriſche Arbeit der
natio=
nalſozialiſtiſchen Volkswohlfahrt zu fördern.
Mitglied der NS. Volkswohlfahrt kann jeder deutſche
Volksgenoſſe werden, der das 21. Lebensjahr vollendet hat.
ie Aufnahmeerklärungen nimmt die zuſtändige Ortsgruppe der
NS. Volkswohlfahrt entgegen.
Auch die deutſche Frau begleiket ihren Mann
in den Urlaub.
Wie das Reichspreſſe= und Propagandaamt der NSG. Kraft
durch Freude” mitteilt, iſt für alle Reiſen, die das Amt Reiſen,
Wandern und Urlaub in der NSG. „Kraft durch Freude”
orga=
niſiert, nicht nur die Teilnahme von Männern, ſondern auch die
Teilnahme ihrer Frauen und der unverheirateten
erwerbstäti=
gen Frauen und Mädchen vorgeſehen. So fahren ſchon am
5. Mai auf den beiden NSG. „Kraft durch Freude”=Schiffen
Dresden” und „Monte Olivia” nicht nur Männer, ſondern auch
Frauen mit auf See. Das gleiche gilt auch für die Teilnahme
von Frauen für die im April und in den kommenden Monaten
ſtartenden Urlauberzüge ins Gebirge. Der deutſche Mann ſoll
in ſeiner Urlaubszeit nicht ſeiner Familie entzogen werden,
ſon=
dern er ſoll gerade dann die Gelegenheit haben, ſich in
Deutſch=
lands ſchönſten Gegenden in ſeiner Freizeit der Familie
beſon=
ders zu widmen, denn die deutſche Familie iſt und bleibt die
Urzelle des nationalſozialiſtiſchen Staates.
hervorragend bewährt bei
Rheuma • Gicht
Koptschmerzen
Ischias, Hexenschuß und
Erkältungskrank-
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Baugeldzukeilung.
Die Oeffentliche Bauſparkaſſe für Heſſen (
Ab=
teilung der Landeskommunalbank=Girozentrale für Heſſen) in
Darmſtadt nahm am 27. März in Anweſenheit einer Anzahl
von Bauſparern und Vertretern von Sparkaſſen ihre neunte
Baugeldzuteilung vor. Ausgeloſt und zugeteilt wurden
diesmal 43 Verträge über 204 000 RM., ſo daß nunmehr nach
4½jährigem Beſtehen der Bauſparkaſſe im ganzen 203 Verträge
mit 1 042 000 RM. ausgeloſt ſind, abgeſehen von den bevorſchußten
Bauſparverträgen. Alle deutſchen Bauſparkaſſen haben bisher rund
75 Millionen RM. zugeteilt, ein anſehnlicher Betrag, den
die Oeffentlichen Bauſparkaſſen dem Bau= und Hypothekenmarkt
zugeführt haben.
Die nächſte Baugeldzuteilung der Oeffentlichen
Bauſparkaſſe für Heſſen findet vorausſichtlich Anfang Oktober
1934 mit Stichtag 30 September 1934 ſtatt, Zuteilungsberechtigt
ſind alle Bauſparer, deren Verträge ſpäteſtens am 1. Juli 1934
(bei Tarif 18 am 1. Juni 1934) beginnen und mit Einzahlungen
nicht im Rückſtand ſind.
Die Beratungsſtelle für Geſchlechtskranke in Stadt und
Kreis Darmſtadt hat ihre Sprechſtunden geändert, damit die in
Arbeit ſtehenden Rarſuchenden die Beratungsſtelle ohne Arbeits=
und Lohnausfall aufſuchen können. Sprechzeit täglich außer
Dienstag und Samstag von 13—14 Uhr. Dienstag von 16—18
Uhr, Samstag von 11—12 Uhr, Wilhelminenſtraße 34.
Verwal=
tungsgebäude der Landesverſicherungsanſtalt. Seitenbau,
1. Treppe, Wartezimmer 1.
Paketzuſtellung. Am Karfreitag, den 30. März, und am
1. Oſterfeiertag, den 1. April, findet vormittags eine
außerge=
wöhnliche Paketzuſtellung ſtatt.
Schüht den deukſchen Wald!
Rauchk nicht! Zündek kein Feuer an!
Dienſtbetrieb der Gauleitung während der Oſterfeiertage.
Vom Donnerstag, 29 März. mittags 1 Uhr ab. bis Mittwoch,
früh, 4. April, bleiben die Dienſtſtellen geſchloſſen.
Ab Mittwoch, den 4. April, beginnt für ſämtliche Abteilungen
der Gauleitung die Arbeitszeit täglich um 8 Uhr morgens und
endet 4.30 Uhr nachmittags, Samstags um 1.30 Uhr mittags.
Preſſewarte!
Die Tätigkeitsberichte für den Monat März müſſen bis
ſpä=
teſtens 1. April bei der Kreisleitung eingereicht werden. Die
Ortsgruppenleiter haben darüber zu wachen, daß in dieſem
Mo=
nat kein Preſſewart im Rückſtand bleibt,
Propaganda=Tätigkeitsberichte.
Die Ortsgruppenleiter ſind dafür verantwortlich, daß die
Tätigkeitsberichte der Propagandawarte pünktlich und vollſtändig
am 1. April 1934 bei der Kreis=Propaganda=Leitung abgeliefert
werden.
Schulungsabende finden ſtatt:
Samstag, 31. März: Ober=Ramſtadt: Dienstag. 3. April:
Gräfenhauſen; „Mittwoch, 4. April: Weiterſtadt: Donnerstag,
5. April: Arheilgen; Samstag, 7. April; Griesheim; Redner:
Kreisſchulungsleiter Pg. Borchert. Donnerstag, 5. April:
Roß=
dorf: Redner: Pg. Ohligs.
NS. Frauenſchaft.
Die Büros der NS. Frauenſchaft, Kreisleitung ſowie
Orts=
gruppe Darmſtadt, ſind von Donnerstag, den 29. März, bis
ein=
ſchließlich Dienstag, den 3. April, geſchloſſen.
NS. Frauenſchaft der Ortsgruppen Steinberg und Mitte.
Unſer nächſter Frauenſchaftsabend findet am Mittwoch, den
4. April, abends 8 Uhr, im Reſtaurant Sitte, Karlsſtraße, ſtatt.
Vorläufige Amtswalter=Ausweiſe.
Die bis 1. April 1934 laufende Gültigkeit der vorläufigen
Amtswalter=Ausweiſe wird bis zum 1. Juni 1934 verlängert.
Hitlerjugend in der Volkshochſchule.
Unter dem Leitwort
„Aufbruch der deutſchen Jugend‟
hat die hieſige Oberbannführung der Hitler=Jugend an der
Volks=
hochſchule, Darmſtadt, für das kommende Sommerhalbjahr einige
Abende belegt.
Es werden u. a. ſprechen:
Montag, den 23. April: Stabsführer Richter: „Durch
Sozialismus zur Nation”. (Hitler=Jugend und
Jungarbeiter=
ſchaft.
Montag, den 30. April: Oberbannſchulungsleiter Becker:
„Das kulturpolitiſche Wollen der H.J.‟.
Montag, den 7 Mai; Muſikreferent Simony.
Laienſpiel=
referent Schneider: „Lied, Spiel und Sprache als Ausdruck
unſeres neuen Kulturwillens”. (Mit praktiſchen
Darbie=
tungen.)
Montag, den 14. Mai; Sozialreferent Kratz: „Praktiſcher
Sozialismus in der HJ.”
Montag den 28. Mai: Oberbannarzt Dr. Erckmann;
„Geſundheitsfürſorge in der HJ.”
Montag, den 4. Juni: Stabsführer Richter und
Oberbann=
ſchulungsleiter Becker: „Die Erfüllung der deutſchen
Jugend=
bewegung und die Formung des neuen deutſchen Menſchen
durch die HJ.”
Schon jetzt ergeht an alle Jugendlichen, insbeſondere an die
handarbeitende Jugend, aher auch an alle, die es mit der Jugend
ernſt und ehrlich meinen, die Aufforderung, ſich dieſe
Vortrags=
reihe, die einen Einblick in das Weſen, Wollen und Werden der
HJ. vermitteln ſoll, anzuhören.
Anmeldungen nimmt die Volkshochſchule, Neckarſtraße 3, und
die Oberbannführung, Zeughausſtraße 2, entgegen.
Vorkragsfolge des 7. Lehrganges der Luftſchukſchule
der Orksgruppe Darmſtadk des Reichsluftſchutbundes
e. V. (R. L.B.) für Block- und Luftſchukhauswarke.
Leitung der Schule: i. V. Dr. Scriba; Ort der Schule: Real=
Gymnaſium, Kirchſtraße; Unterrichtsraum: Chemieſaal, Biologie=
Saal.
Der Lehrgang zerfällt in einen theoretiſchen Teil und einen
praktiſchen Teil. Der theoretiſche Teil beginnt am 6. April 1934.
Der praktiſche Teil beginnt nach Beendigung des theoretiſchen
Tei=
les Zeit nach Vereinbarung mit den Teilnehmern. Der
theore=
tiſche Lehrgang wird in zwei parallel laufenden Vortragsabenden
durchgeführt: Lehrgang 7a, Lehrgang 7b. Die
Eintei=
lung der Teilnehmer zu dieſen Lehrgängen 7a und 7b erfolgt bei
der am 5. April ſtattfindenden Vorbeſprechung (20 Uhr
pünkt=
lich, in der Aula des Realgymnaſiums).
Tag und Zeit der Vortragsabende:
Lehrgang 7a:
1. Abend: am 6. April 1934, 19.45 Uhr, pünktlich.
2. Abend: am 9. April 1934, 20.00 Uhr pünktlich.
3. Abend: am 13. April 1934, 20.00 Uhr punktlich.
Lehrgang 7b:
1. Abend: am 6. April 1934, 20.30 Uhr pünktlich.
2. Abend: am 9. April 1934, 20.00 Uhr, pünktlich.
3. Abend: am 13. April 1934, 20.00 Uhr pünktlich.
Vortragsfolge.
a) Theoretiſcher Teil:
1. Abend: Vortrag 1: Der zivile Luftſchutz (paſſive
Luftſchutz), einſchließlich Flugmelde= und Luftſchutzwarndienſt.
34 Std.) Referent: Polizeikommiſſar Laukart — Vortrag 2
Die Angriffsmittel der Luftwaffe, die chemiſchen Kampfſtoffe und
ihre Wirkung auf den menſchlichen Körper. (34 Std.) Referent:
Bezirksgruppenführer Obertruppführer Velten. — Vortrag 3:
Der Gasſchutz im Luftſchutz: Die Gasmaske, (34 Std.) Referent:
Ing. Altmannsberger und Betr.=Aſſ. Aßmus.
2. Abend. Vortrag 4: Die Familie im Luftſchutz. (7 Std.)
Referent: Polizeioberſt a. D. Schröder. — Vortrag 5: Der
Feuerſchutz. (1 Std.) Ref.: Brandinſpektor Herborn.
Für die Teilnehmer des Lehrgangs 7b findet
Vortrag 5 um 20.00 Uhr und Vortrag 4 um 21 Uhr
ſtatt.
3. Abend. Vortrag 6; Beſichtigung und Erläuterung des
Luftſchutzkellers in der Mackenſenſtraße 17. (34 Std.) Referenten:
Architekt Eidenmüller und Zimmermeiſter Haury.
Lehrgang 7a um 20.00 Uhr, Lehrgang 7b um
20, 30 Uhr. Treffpunkt Mackenſenſtr. 17.
Anſchließend: Vortrag 7: Praktiſche Vorführungen auf
der Städtiſchen Hauptfeuerwache. (½ Std.) Ref.: Branddirektor
Winter. — Allgemeine Ausſprache. Ref.: Schulleitung. —
An=
ſchließend: Verpflichtung der Lehrgangsteilnehmer durch die
Poli=
zeidirektion.
b) Praktiſcher Teil:
Uebungen und Uebungszeit nach Beſprechung mit den
Lehr=
gangsteilnehmern.
— Oſtern im Frankfurter Zoo. Mit dem Frühling iſt neues
Leben und Treiben auch in den Zoo eingekehrt und faſt könnte
man meinen, die Tierwelt rüſte zum Oſterfeſt. Ein emſiges,
froh=
lockendes und koſendes Tummeln in allen Außenparks iſt ein
Zei=
chen dafür. Selbſt die Neuankömmlinge, wie Ozelots, Zibetkatze
und eine ganze Reihe verſchiedenſter Affen zeigen in dieſer
herr=
lichen und lebhaften Umgebung, daß es ihnen gut gefällt. Die
zahl=
reichen Tierkinder, wie junge Hirſche, Lamas, Ziegen und
Kanin=
chen erfreuen die Beſucher durch ihre poſſierlichen Sprünge. Für
den Vogelfreund iſt es von beſonderem Reiz, die brütenden
Kor=
morane zu beobachten. Alles dies hat die Mutter Natur mit einem
ſprießenden, blühenden, bunten Rahmen umgeben. Nun kann der
Oſterhaſe ſeinen Einzug halten. Auf der Wieſe im Wäldchen iſt
ein Oſtergärtchen eingerichtet, wo ſich am 1. Feiertag die
Frank=
furter Oſterhaſen ein Stelldichein geben und ſich den Frankfurter
Kindern vorſtellen. Brave Kinder dürfen auf der Oſterwieſe friſch
gelegte Oſtereier ſuchen, auch iſt im Wäldchen der Reit= und
Fahr=
betrieb eröffnet. An beiden Oſterfeiertagen finden ab nachmittags
4 Uhr große Konzerte eines verſtärkten Orcheſters ſtatt.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 88 — Seite 7
Die deutſchen Reichsſender
deutſchen Volkes und Reiches. Deshalb heißen unſere
deutſchen Hauptſender vom Oſtermorgen ab Reichsſender, deshalb
gehen die einzelnen Geſellſchaften ſämtlich in der Reichs=
Rund=
funk=Geſellſchaft auf. Damit iſt die aus dem Partikularismus der
Zentrumsregierungen in Deutſchland entwickelte Theorie vom
wandlung auch äußerlich zu Volk und
Reichbekennt. Das Ausland aber wird aufhorchen,
wenn nun nicht mehr irgendein deutſchſprachiger
Sender in Luxemburg, in der Schweiz, in Oeſterreich
oder andren Ländern mit den Sendern verwechſelt
werden kann. Was wußte der Ausländer, der ſich auf
deutſchſprachigen Rundfunk einſtellte, wenn er die
An=
ſage „Oſtmarken Rundfunk” oder „Schleſiſche
Funk=
ſtunde” oder „Beromünſter” oder Brünn” hörte, ob es
ſich dabei um einen nationalſozialiſtiſchen, einen
reichs=
deutſchen Sender, oder den Sender eines anderen
deutſchſprachigen Staatsgebietes handelt.
Vom Oſtermorgen ab tritt der deutſche
Rundfunk als Reichs=Rundfunk vor
unſer Volk und die Welt. Die deutſchen
Hauptſender melden ſich im
Laut=
ſprecher als Reichsſender! Verſchwunden ſind
die Aktiengeſellſchaften, verſchwunden die Aktionäre,
verſchwunden die Geſellſchaften mit beſchränkter
Haf=
tung! Aus der Deutſchen Welle G. m. b. H. wurde der
Deutſchlandſender im Rahmen der Reichs=Rundfunk=
Geſellſchaft. Die Programmdienſt G. m. b. H.
ver=
ſchwand, die Berliner Funk=Stunde G. m. b. H. und
Südweſtdeutſche Rundfunk G. m. b. H. ſind
aufgelöſt, ebenſo Norddeutſcher Rundfunk G.m.b.H.,
Schleſiſche Funkſtunde G. m. b. H. und Weſtdeutſcher
Rundfunk G. m. b. H. Die anderen Geſellſchaften folgen
in mehr oder weniger raſchen Abſtänden Vom
Oſtermorgen ab melden ſich
Deutſch=
lands Hauptſender als:
Deutſchlandſender,
Deutſcher Kurzwellenſender.
Reichsſender Berlin,
Reichsſender Breslau,
Reichsſender Frankfurt,
Reichsſender Hamburg,
Reichsſender Köln,
Reichsſender Königsberg,
Reichsſender Leipzig,
Reichsſender München,
Reichsſender Stuttgart.
Damit verſchwinden aus dem
Rundfunkpro=
gramm die bisherigen Bezeichnungen: Berliner
Funk=Stunde, Schleſiſche Funkſtunde uſw.
Die neue Benennung erſetzt die
verſchwom=
menen und verwaſchenen Begriffe „Mitteldeutſcher
Rundfunk”. „Weſtdeutſcher Rundfunk” und diejenigen
Be=
zeichnungen die der Welt und dem Ausland
gegenüber die Betonung des reichsdeutſchen
Charakters überhaupt vermiſſen ließen, wie
Oſt=
marken Rundfunk. Schleſiſche Funkſtunde, Bayeriſcher Rundfunk,
durch die Namen der deutſchen Städte, die als
reichsdeutſche Kulturmittelpunkte Sitz des
Sen=
ders ſind.
Für die Bezeichnung der Reichsſender iſt es dabei ganz
gleich=
gültig, ob ſich der kulturelle Mittelpunkt des Senders in
Königs=
berg oder Stuttgart, die techniſche Sendeanlage aber in Heilsberg
oder Mühlacker befindet. Der Rundfunk iſt keine
tech=
niſche, ſondern eine politiſch=kulturelle
Ange=
legenheit, und er iſt keine wirtſchaftlich in die
Formen von Privatgeſellſchaft zu kleidende
Ge=
ſchäftsangelegenheit, ſondern eine Sache des
A
Mior Re=
2
DEUTSCH- 4
LAND-
SENDER 2
Länderrundfunk einer neuen Wirklichkeit gewichen. Der
Rund=
funk arbeitet auf der Ebene deutſcher Kunſt,
deutſcher Kultur und deutſcher Politik. Er wirkt
und wirbt für Volk und Reich und iſt
ausſchließ=
lich im Rahmen der Reichs=Rundfunk=
Geſell=
ſchaft organiſiert.
Er wird verwaltungsmäßig durch die Reichs=Rundfunk=
Geſell=
ſchaft, politiſch durch die Reichsſendeleitung, künſtleriſch durch die
Intendanten der Reichsſender geführt und repräſentiert. Die
na=
tionalſozialiſtiſche Revolution, die vom Volk zum Reich führt, hat
wiederum ein Stück Weges zurückgelegt.
Berlin. Reichsſendeleiter Eugen Hadamovſki ſprach am
Mittwoch abend im deutſchen Rundfunk über die Umbenennung
der deutſchen Sender. Er führte dabei u. a. folgendes aus: Dieſe
Umbenennung bedeutet keine Zentraliſation, im Gegenteil: Der
Intendant eines Reichsſenders iſt der Führer für ſeinen Sender
und die ihm angeſchloſſenen Nebenſender. Er leitet den Sender
künſtleriſch und iſt der Repräſentant des Reichsſenders. Die
Reichsrundfunkgeſellſchaft umfaßt die deutſchen Reichsſender
ledig=
lich verwaltungsmäßig und die Reichsſendeleitung politiſch.
Wäh=
rend in den Sendern künſtleriſch die Mannigfaltigkeit und die
Farbenpracht des deutſchen Lebens voll zur Auswirkung kommen
ſoll, muß die politiſche Einheit des geſamten deutſchen Rundfunks
vor unſerem Volk und der Welt klar herausgehoben werden. In
der Mannigfaltigkeit des deutſchen Kultürlebens liegt eine der
Quellen unſerer größten Kraft. Dieſe Mannigfaltigkeit wollen
wir wahren und für alle Zukunft pflegen. Zugleich aber ſind wir
konſequent den Weg unſerer Revolution gegangen, die wir für den
Rundfunk mit dem Ziel umſchreiben können, das wir heute
er=
reicht haben: Ein Volk, ein Reich, ein Rundfunk.
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 29. März. Aus dem Gemeinderak=
Zur Tagesordnung ſtand zunächſt die Gemeinderechnung für das
Jahr 1932. Bei Beratung dieſes Punktes übernahm Pg. Vöglin
als älteſtes Ratsmitglied den Vorſitz. Den Bericht der
Finanz=
kommiſſion erſtattete Ratsmitglied Hettinger, der die
einwand=
freie Buchführung des Rechners lobend erwähnte, ſo daß ſich
kei=
nerlei Beanſtandungen ergeben haben. Die Rechnung ſchließt im
Abteilung 1 (Betrieb) in Einnahmen mit 533 276,16 RM., in
Ausgaben mit 537 715,95 RM., ſo daß eine Ueberzahlung von
4439,79 RM. verbleibt. Hinzu kommen an liquidierten
Außen=
ſtänden 4681,54 RM. Mithin ergibt ſich eine Geſamtüberzahlung
von 9121,33 RM. In Abteilung 2 (Vermögen) ſchließt die
Rech=
nung in Einnahmen und Ausgaben mit 4386,00 RM. ab. Die
Rechnung wurde ſeitens des Rates genehmigt und der
Verwal=
tung ſowie dem Rechner vorbehaltlich der Nachprüfung durch die
Ober=Rechnungskammer Entlaſtung erteilt. In einer Anſprache
hob Ratsmitglied Hettinger beſonders hervor, daß mit der
Ueber=
nahme der Geſchäfte durch die neue Verwaltung auch wieder im
Gemeindehaushalt eine geſunde Finanzgebarung im Sinne des
Nationalſozialismus Platz greife und geordnete Verhältniſſe
ein=
treten. — Die Gemeinde beabſichtigt, für die Zeit vom 1. April bis
30. September zwei Hilfsfeldſchützen einzuſtellen. Auf eine
dies=
bezügliche Ausſchreibung haben ſich 11 Bewerber gemeldet, von
denen Ludwig Anthes 9. eine Stelle übertragen wird. Ueber die
Beſetzung der zweiten Stelle wird der Gemeinderat demnächſt
be=
ſchließen. — Die Stellung des Leichenkondukts wird Adam
Wal=
ther und das Fahren des Leichenwagens Wilhelm Möhler zum
jeweiligen Angebot übertragen. — Konzert. Im
Schwanen=
ſaale veranſtaltet der Geſangverein „Liederzweig” am 1.
Oſter=
feiertag abend ein Konzert, bei dem außer dem Chor mehrere
be=
kannte ſoliſtiſche Kräfte mitwirken werden.
Er. Wixhauſen, 29. März. Sängerluſt. Am erſten
Oſter=
feiertag veranſtaltet obiger Verein unter Mitwirkung erſter
Solo=
kräfte aus Frankfurt a. M. ſein diesjähriges Frühjahrskonzert
mit anſchließendem Bunten Abend.
Griesheim, 28. März. Saargäſte beim Sportklub
„Viktoria 06” Griesheim am 1. Oſterfeiertag. Der
Bezirk Main=Heſſen im DFB. hat für die Ofterfeiertage ein
gro=
ßes ſportliches Programm aufgeſtellt. Nicht weniger als 30
Sport=
vereine aus dem Saargebiet weilen über die Feiertage bei ihren
Brudervereinen im neuen Deutſchland. Auch der hieſige
Sport=
klub „Viktoria” hat es ſich nicht nehmen laſſen, ſich für eine
der=
autige Veranſtaltung zu bewerben. Die Bemühungen ſind nicht
erfolglos geblieben. Am 1. Oſterfeiertag trifft die 1.
Fußball=
mannſchaft des FV. „Ingobertia” St. Ingbert in Griesheim ein.
Griesheim wird ſeinen Brüdern von der Saar einen würdigen
Empfang bereiten. Am Nachmittag finden auf dem „Viktoria=
Sportplatz” die Wettſpiele ſtatt. Aus Anlaß dieſer Veranſtaltung
finden am Abend im „Grünen Laub”, im „Rebſtock”, und im
„Rheingauer Hof” beſondere Saarkundgebungen ſtatt. Wie wir
hören, werden der Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger, und
Gaupropagandaleiter Müller=Scheld an der Veranſtaltung
teil=
nehmen.
G. Ober=Ramſtadt, 29. März. Saarkundgebung. Ueber
die Oſterfeiertage findet in Ober=Ramſtadt eine große Saar=
Kundgebung ſtatt. Etwa 70 Turner und Turnerinnen aus
Neun=
kirchen (Saar) werden an dieſen Tagen als Gäſte in unſeren
Mauern weilen und die geſamte Bevölkerung Ober=Ramſtadts
wird dieſe Gelegenheit wahrnehmen, die Schickſalsverbundenheit
mit unſeren Brüdern und Schweſtern aus dem Saargebiet zu
be=
kunden. Die Saargäſte treffen bereits am Samstag abend in
Ober=Ramſtadt ein. Auf der Brücke bei der Apotheke werden ſie
offiziell begrüßt werden. Für den Abend ſind dann noch
verſchie=
dene Ehrungen vorgeſehen. Am 1. Feiertag finden nachmittags
Handball=Wettſpiele zwiſchen den Saar=Turnern und der
Turn=
geſellſchaft Ober=Ramſtadt ſtatt. Ein Feſtakt um 8 Uhr abends im
„Schützenhof” wird den Tag beſchließen. Die Deutſche Turnerſchaft
Ober=Ramſtadt, die NSDAP. und die geſamte Bevölkerung
wer=
den alles daran ſetzen, den Gäſten von der Saar den Aufenthalt
in Ober=Ramſtadts Mauern ſo angenehm wie möglich zu
ge=
ſtalten.
Bz. Reinheim. 29. März. Treuer Mieter. Am 1. April
ds. Js, ſind 25 Jahre verfloſſen, daß Familie Juſtizinſpektor
Steckenreiter im Hauſe Borger, Hindenburgſtraße 29, Wohnung
genommen hat
Beim Geſchirraufwaſchen
ge=
nügt ein Kaffeelöffel voll 6D
für eine normale
Aufwaſch=
ſchüſſel — ſo ergiebig iſt es.
Farnh
Hergeſtellt in den Perſil=Werken
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darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 30. März 1934
Kunbelohlel Bouke.
Von H. O. von Bonin=Ponitz.
Keuuronang
des Pflanzenzucht- und Saalgutweſens.
Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirſchaft, R.
Walther Darré, hat am 26. März 1934 die Verordnung über
Saatgut erlaſſen und damit dem Reichsnährſtand die
Ermäch=
tigung gegeben, die langerwünſchte Neuordnung des
Pflanzen=
zucht= und Saatgutweſens vorzunehmen.
Bekanntlich iſt ſchon ſeit einigen Jahren eine geſetzliche
Rege=
ung dieſer Fragen beabſichtigt. Die Beſtrebungen führten aber
nicht zum Ziele, weil keine Einigung der verſchiedenen Gruppen
der Landwirtſchaft in liberaliſtiſcher Verkennung ihrer großen
gemeinſamen Aufgaben und ihrer inneren Verbundenheit nicht
rreicht werden konnte. Die Verordnung gibt nun die
Möglich=
keit, dieſe Fragen durch den Reichsnährſtand zu regeln. Ihre
Durchführung iſt durch die Arbeiten des Reichsnährſtandes,
Hauptabteilung II, in weitgehendſtem Maße vorbereitet.
Nach dem Grundgedanken der Verordnung ſoll von einem
beſtimmten Zeitpunkt ab nur noch anerkanntes
Saatgut als Saatgut in den Verkehr gebracht
werden dürfen. Dieſer Zeitpunkt wird bei den einzelnen
Kultur=
pflanzen verſchieden ſein. Er wird ſelbſtverſtändlich beſtimmt
werden unter Berückſichtigung der allgemeinen
Bedürfniſſe der Landeskultur. Um dieſes Ziel zu
er=
reichen und darüber hinaus Ordnung und Vereinfachung in das
Pflanzenzucht= und Saatgutweſen und in den Saatgutmarkt zu
bringen, kann der Reichsnährſtand das Sortenverſuchsweſen und
die Prüfung neuer Pflanzenarten auf ihre Anbauwürdigkeit
regeln. Es wird das Sortenregiſter führen und iſt ermächtigt, die
Sortenvielheit dadurch zu beſchränken, daß beſtimmte Sorten nicht
mehr in den Verkehr gebracht werden dürfen.
Beſonders wichtig iſt die Ermächtigung, die
Preis=
zuſchläge für Züchter und Vermehrer von
Saat=
gut zu regeln. Das gibt die Möglichkeit, das vielumſtrittene
Problem des Züchterſchutzes in einfacher und gerechter Weiſe zu
löſen. Des weiteren kann der Reichsnährſtand Einrichtungen
ſchaffen, welche die Verſorgung der deutſchen Landwirtſchaft mit
Saatgut ſicherſtellen, z. B. auch die Pflanzenzüchter und
Saatgut=
erzeuger zuſammenſchließen. Er kann ferner Einrichtungen
ſchaf=
fen, um die Ausfuhr von einwandfreiem Saatgut zu
gewähr=
leiſten.
Mit der Verordnung iſt dem Reichsnährſtand eine Handhabe
gegeben, das ſo wichtige Gebiet der Pflanzenzucht und
Saatgut=
erzeugung, von dem unſere Ernten zu einem ſehr erheblichen Teil
abhängen, in einer Weiſe zu ordnen, wie es den Bedürfniſſen und
natürlichen Gegebenheiten, des deutſchen Landhauſes und des
deutſchen Bauern entſpricht.
Ci. Erbach, 29. März. Tagung des Kampfbundes
der Deutſchen Architekten und Ingenieure. Der
Stützpunkt Erbach des Kampfbundes Deutſcher Architekten und
Ingenieure hielt eine gut beſuchte Verſammlung ab, in deren
Mittelpunkt ein mit reichem Beifall aufgenommener Vortrag des
Stützpunktleiters Pg. Ing. Käppele über „Organiſche
Wirt=
ſchaft und ſtändiſcher Aufbau” ſtand. Unter der Leitung des
Ge=
ſchäftsführers Pg. Dipl.=Architekt Berger=Schöllenbach fand
die reiche Tagesordnung raſche Erledigung. — Wechſel in der
Leitung des hieſigen Poſtamts. Mit Wirkung vom
1. April ſcheidet Herr Oberpoſtmeiſter Becht aus ſeinem hieſigen
Wirkungskreiſe, um ſein neues Amt in Groß=Gerau anzutreten.
Der Scheidende hat ſich namentlich um die Hebung und Förderung
des Kraftwagenverkehrs in hieſiger Gegend beſondere Verdienſte
erworben. Mit der Leitung des hieſigen Poſtamtes wurde Herr
Poſtmeiſter Michel beauftragt. Dienſtjubliäum. Am
1. April ſteht der derzeitige Kontrolleur der hieſigen
Bezirksſpar=
kaſſe 25 Jahre im Dienſte des Inſtituts. — Verlegung des
Viehmarktes. Der Oſterfeiertage wegen wird der für
Sams=
tag, den 31. März, feſtgelegte Viehmarkt erſt am Samstag, dem
7. April, abgehalten. — Reiche Beſchäftigung in der
Textilinduſtrie. Die Leitung der Tuchfabrik G. W. Kumpf
konnte in den letzten Monaten die Belegſchaft nahezu verdoppeln.
Zur Zeit ſind etwa 370 Arbeiter und Arbeiterinnen bei dem
Unternehmen beſchäftigt. — Vertretung im
Kreisge=
ſundheitsamt. Mit der Vertretung des bis einſchließlich
Dienstag, den 3. April, beurlaubten Kreisarztes Dr. Hofmann
iſt das Kreisgeſundheitsamt Dieburg beauftragt.
Dk. Waldmichelbach, 28. März. Verſchiedenes. Die NS.=
Frauenſchaft veranſtaltete im Parteilokal Waldenberger einen
wohlgelungenen Werbeabend. Der ſtellvertretende
Ortsgruppen=
leiter hieß die zahlreichen Gäſte herzlich willkommen. Nach Muſik=,
Lied= und Gedichtvorträgen ſprach die bekannte
nationalſozia=
liſtiſche Rednerin, Frau Kohl=Darmſtadt. über Aufgabe und
Be=
deutung der NS.=Frauenſchaft im neuen Staate. Die von heißer
Liebe zu Volk und Vaterland getragenen Ausführungen zeigten,
wie notwendig die NS.=Frauenſchaft zum Neubau unſeres
Vater=
landes iſt. — In der letzten Woche wurde durch das Bahnperſonal
eine Rettungsübung durchgeführt. Es wurde ein
Zugzuſammen=
ſtoß angenommen. Von Darmſtadt war zu der Uebung eigens
ein Rettungszug herbeigeholt worden. Die Uebung wurde zur
vollſten Zufriedenheit durchgeführt.
Lange genug hatte die Flinte des Weidmannes im
Gewehr=
ſchrank feiern müſſen! Seit den letzten Treibjagden im Dezember
war ſie nicht mehr gebraucht worden. Jetzt beginnt aber die Zeit,
da die Schnepfe aus dem Süden in die Heimat zurückkehrt, der
Vogel mit dem langen Geſicht zum abendlichen Balzflug an
Wal=
desrändern entlangſtreicht. Mit gleicher Freude ziehen der
Lehr=
ling im grünen Rock und der weißbärtige Alte, der jagd= und
naturfrohe Städter und der Landmann hinaus ins Jagdrevier
Der Schnepfenſtrich iſt ja der Beginn der neuen Jagdzeit; ihm
fol=
gen die Birkhahnbalz in Heide und Moor, die Auerhahnbalz in
Wald, Bruch und Gebirge; dieſen wieder die ſtille Pürſch auf den
roten Bock im Sommer, die hohe Zeit der Brunſt von Rot= und
Damhirſch im Herbſt und ſchließlich die laute, fröhliche Jagd in
Feld und Wald auf Haſe und Fuchs und ernſtes Jagen mit
Hunde=
meute und Rüdenmeiſter auf Sauen im herrlichen Winterwald
So geht es Jahr um Jahr. Und immer iſt der Schnepfenſtrich der
Vorfrühling der neuen Jagdzeit.
Langſamen, andächtigen Schrittes betritt der Jäger, den ſein
Hund begleitet, den Wald. Es iſt noch nicht lange her, daß er
hier war, um auf wildernde Hunde und Menſchen zu paſſen. Doch
er ſpürt es gleich: ein ungeheures Geſchehen bereitet ſich jetzt in
dem wunderbaren Wald vor, ein Hauch erwachenden Lebens
be=
wegt die kahlen Aeſte der Bäume, ein Klingen und Tönen berührt
das Herz, denn ein Ahnen von Licht und Liebe, vom Frühling
geht durch die leiſe wartende Natur.
Viele Fährten von Fuchs und Haſe, Hirſch und Reh kreuzen
den Weg des Jägers; ein Rudel von ſechs Hirſchen macht er rege;
ein Entenpaar ſteht mit lautem Klatſchen aus dem Torfmoor auf.
als er vorbeigeht. Alles hat ſeine Aufmerkſamkeit, wird
wahr=
genommen. Aber es bleibt in ihm eine Erwartung, eine
Sehn=
ſucht.
Tiefe Aeſte einer alten Buche verſperren dem Pürſchenden
den Weg. Er bleibt ſtehen, ſtreichelt mechaniſch den Kopf des
ſofort ſich ſetzenden Hundes und betrachtet lange den Stamm, die
Krone, den Zweig vor ihm. die Knoſpen Er ſtutzt: gewiß hat ſich
nichts am Bild der Landſchaft, an dem Ausſehen des Baumes
ge=
ändert, die tiefbraune Farbe der Knoſpenhüllen iſt die gleiche wie
vor Tagen, aber ſie glänzen! Behutſam und prüfend ſtreicht der
Finger entlang: ja, ſie ſind klebrig, ja das Leben erwacht in ihnen,
die das Wunder des Blattes, der Blüte umhüllen.
Ce. Seeheim, 29. März. „Was hat der
Bolſchewis=
mus Rußland gebracht ?‟ Das war das Thema eines
er=
ſchütternden Vortrag, den geſtern abend Pfr. Stenzel=Berlin im
evang. Gemeindehauſe hielt. Redner war Pfarrer der deutſchen
Kriegsgefangenen in Rußland und iſt als gebürtiger Wolga=
Deutſcher genauer Kenner der zariſtiſchen und bolſchewiſtiſchen
Verhältniſſe Rußlands. Die Art, wie Pfr. Stenzel die Greuel
der Zerſtörung — denn etwas anderes ſei Bolſchewismus nicht!
ſchilderte, war ſo gar nicht auf Senſation eingeſtellt und
er=
ſchütterte gerade durch die ſchlichte, wahrhaftige Erzählerweiſe.
Sein Bekenntnis am Schluſſe ſeines Vortrages, daß der Tag der
Rückkehr nach Deutſchland nach den langen, qualvollen Leiden im
„Sowjet=Paradies”, ſowie der 30. 1. 33, der Deutſchland vor dem
Bolſchewismus gerettet habe, zu den glücklichſten ſeines Lebens
gehören, wurde von den zahlreichen Anweſenden mit tiefer
Er=
griffenheit aufgenommen. Eine Anzahl anſchaulicher Lichtbilder
über das Hungerelend in der Ukraine, der einſtigen Kornkammer
Rußlands, löſten tiefes Erſchauern aus. Freiwillige Gaben beim
Ausgange galten den hungernden Volksgenoſſen in Rußland.
t. Gernsheim, 29. März. Die Ortsgruppe Gernsheim des
Reichsverbandes der deutſchen Beamten hielt einen gut beſuchten
Schulungsabend im Saalbau Haas ab. Kreisleiter. Dammer,
Groß=Gerau, ſprach über Zweck und Ziele der Schulungsabende
und ſchloß mit dem Appell, den Abenden ſtets Intereſſe
darzu=
bringen. Schulungsleiter Meireis=Rüſſelsheim kam auf die
Auf=
gaben des Beamten im Dritten Reiche zu ſprechen, ſprach über
das Berufsbeamtentum. Ortsgruppenleiter des Reichsbundes der
deutſchen Beamten, Goddelau, Pg. Hamman, unterſtrich die Worte
ſeiner Vorredner und gab noch einige erläuternde Aufklärungen.
— In einer nichtöffentlichen Gemeinderatsſitzung
wurde u. a. beſchloſſen: Der Gemeinderat ſtellt einen Kredit in
Höhe von RM. 400—500 zur Maikäferbekämpfung zur Verfügung.
Im Felde wird die Bekämpfung durch die
Wohlfahrtserwerbs=
loſen und im Walde durch das Forſtamt ausgeführt. Auch ſoll
an Kinder eine kleine Prämie gezahlt werden. Ab 1. April haben
für den Faſelſtall folgende Gebühren Gültigkeit: Für Großvieh
4.—, für Schweine 2—— für Ziegen 0.30 Mark. Die Gebühren
ſind ſofort bei dem Faſelwärter zu zahlen.
Kaffee Sag
schont Herz und Nerven:
Nachdenklich geht der Jäger weiter: er will zum
Schnepfen=
bruch. Nur von ungefähr erinnert er ſich, was er dort will. Und
als er an den hohen Birkenbeſtand kommt, aufſchaut, da muß er
tiefaufatmend ſtehen bleiben. Das, worauf er gewartet hat, iſt
eingetroffen: der ewig ſchöne Wald ſteht in dem erſten Wunder des
Jahres! Ein feines, zartes Grün ſchwebt, webt zwiſchen dem Weiß
der Stämme, zwiſchen dem Braun der hängenden Zweige, zwiſchen
dem toten Grau des abgeſtorbenen Wintergraſes. Die Knoſpen
der Birken ſind geſchwollen, haben ihre feſte Hülle geſprengt,
wagen ſich ſcheu und zag hervor. Behutſam, wie in Weihe geht der
Menſch weiter, trifft neue, kleine Wunder: da die Kätzchen des
Haſelnußſtrauches, die bei der geringſten Berührung eines
Lüft=
chens ihre ſtäubenden Sporen entlaſſen, dort die ſammetweichen,
grauen und gelben Blüten der Weide am Graben, und hier das
jubelnd leuchtende Roſenrot der Blüte des Seidelbaſtes.
Der Jäger mit dem Hund iſt die Schneiſe gegangen, an das
Ende des Waldes gekommen ſchaut hinaus über die Weiden und
Wieſen, über die Felder. Wieder findet er das zarte, faſt
ungreif=
bare Grün, das über der Landſchaft iſt, das die roten Dächer der
Dorfhäuschen, das Gelb der Strohmieten unterbrechen. Er ſetzt
ſich auf den Jagdſtuhl. Er erwacht allmählich aus ſeinem ſchönen
Erleben, hört das ſelige Lied der Droſſel, ſieht die Bachſtelze hurtig
über die Steine im Wieſenbächlein laufen, beobachtet das luſtig
ſpringende Rot eines mauſenden Fuchſes und genießt in tiefer
Freude den in ſeinen Farben, in ſeiner Stimmung wunderbaren
Untergang der Sonne.
Und als die erſte Schnepfe puitzend am Waldesrand
vorüber=
huſcht, da hat der Jäger ſein Gewehr — nicht geladen! Aber er
hätte auch nicht geſchoſſen, das Weibchen geſchont. Tiefer ſinkt der
letzte Schein der Sonne, leiſer wird der Geſang der Amſel, bis ſie
ganz verſchweigt. Die Glocken der Dorfkirche läuten. Das Gebell
eines Hundes verwiſcht herüber. Die Dämmerung bricht auf,
nimmt in ihren weiten Mantel, was fügſam und weich iſt;
Ge=
bilde mit harten Umriſſen überläßt ſie der Nacht. Der Jager und
der Hund ſind mit dem Waldesrand untrennbar verwiſcht. Zwei
Schnepfen — Männchen ſind es — ziehen ſchnell vorüber; ſie
murk=
ſen und quorren und ſtechen aufeinander im Balzkampf. Wieder
ſchießt der Jäger nicht: er kann die feierliche Stille um ſich und
in ſich nicht durch einen lauten Schuß ſtören.
Dankbaren Herzens geht der Jäger durch den dunklen Wald,
der ihm heute ſein erſtes Wunder gezeigt hat: es wird ihm
unver=
geßlich bleiben, wie in jedem Jahr.
Ex. Bürſtadt, 29 März. Am Mittwoch nachmittag rannte
ein Radfahrer, welcher ſich an einem Laſtwagen feſthielt und beim
Ausweichen des letzteren die Herrſchaft über ſein Rad verlor, mit
voller Wucht gegen einen Baum. wo er neben einer ſchweren
Ge=
hirnerſchütterung noch eine ſchwere Oberſchenbelquetſchung
davon=
trug. Er wurde von einem vorüberfahrenden Perſonenwagen ins
Krankenhaus verbracht.
Groß=Gerau 29 März. Bezirksſparkaſſe Gr.=Gerau
ſchafft Freiſtellen. Vorſtand und Verwaltung der
Bezirks=
ſparkaſſe Groß=Gerau haben eingedenk der Gemeinnützigkeit und
Wohltätigkeit beſchloſſen, ab Schuljahr 1934 vier Freiſtellen an
den Realſchulen Groß=Gerau und Rüſſelsheim für unbemittelte
begabte Kinder zu Verfügung zu ſtellen. Kinder bewährter
Kämp=
fer der NSDAP. erhalten den Vorzug.
Oberheſſen.
Alsfeld, 28. März. Kreistag in Alsfeld. Der
Kreis=
tag des Kreiſes Alsfeld verabſchiedete einſtimmig und ohne
Aus=
ſprache den Kreisvoranſchlag für das Rechnungsjahr 1934, der in
Einnahme und Ausgabe mit rd. 305 508 RM. abſchließt. Die
Kreisumlagen beziffern ſich wie im Vorjahre auf 119 000 RM.
Ferner wurde der Rechnungsabſchluß für 1932, der in Einnahmen
mit 342 828 RM., in Ausgaben mit 283 668 RM. und einem
Rechnungsreſt von 59 160 RM. abſchließt, ebenfalls ohne
Aus=
ſprache einſtimmig genehmigt. Der Kreistag beſchloß weiter den
Beitritt des Kreiſes Alsfeld zum rhein=mainiſchen
Garantie=
verband.
Schotzten, 28. März. 50 Jahre evangeliſcher
Pfar=
rer. Am 30. März kann der Senior der evangeliſchen Pfarrer
des Dekanats Schotten D. h. e. Fritſch in Ruppertsburg (Kreis
Schotten) das ſeltene Feſt ſeiner fünfzigjährigen Amtstätigkeit
als evangeliſcher Pfarrer begehen. Pfarrer D. Fritſch wirkt ſeit
1896 bis heute immer noch in ſeinem Pfarramt in Ruppertsburg.
Jahrzehntelang war er außerdem in hervorragender Stellung für
den Heſſiſchen Evangeliſchen Pfarrverein und als Schriftleiter
des Heſſiſchen Kirchenblattes tätig. Ferner gehörte er viele
Jahre lang dem Vorſtand des Verbandes der Deutſchen
Evan=
geliſchen Pfarrvereine an. Die theologiſche Fakultät der
Univerſi=
tät Gießen verlieh ihm im Jahre 1924 den Ehrendoktor der
Theo=
ogie. Vom Verband der Deutſchen Evangeliſchen Pfarrvereine
wurde er zum Ehrenmitglied des Verbandsvorſtandes ernannt.
Ferner iſt er Ehrenmitglied des Heſſiſchen Pfarrvereins. In der
heſſiſchen Evangeliſchen Landesſynode war er lange Jahre als
geiſtlicher Abgeordneter tätig. Weiter wirkte er im Vorſtand des
Heſſiſchen Hauptvereins des Evangeliſchen Bundes viele Jahre
lang mit.
Nachrichken des Standesamks Darmſtadk.
Geſtorbene. Am 22. März: Nedtwig, Emma, geb Flaſchel,
Witwe des Kaufmanns, 82 Jahre alt. Luiſenſtr. 10. Am 23. März:
Willwohl, Heinrich, Mechaniker, 23 Jahre alt, ledig,
Goethe=
ſtraße 8. Kämmerer, Karl, Spenglermeiſter, 59 Jahre alt,
verheiratet, Parcusſtraße 10. Am 24. März: Büttner
Fried=
rich 2., Rangiermeiſter, 62 Jahre alt, verheiratet. Arheilgen;
Stadtkrankenhaus. Theuerkaufer, Georg Friedrich, 4 Jahre
alt, Sohn von Mechaniker, Langgaſſe 22. Am 25. März: Mühl,
Katharine Wilhelmine, geb. Berntheuſel. Witwe des Kaufmanns
und Gaſtwirts, 80 Jahre alt, Bismarckſtr 133. Am 26. März:
Bernhard, Friedrich Wilhelm, Volontär, 22 Jahre alt. ledig,
Schwanenſtr. 79. Orth., Adolf, Oberrechnungsrat, verheiratet,
54 Jahre alt, Herderſtr. 18. Am 25. März: Holzapfel,
Eliſa=
beth, geb. Baumüller. Witwe des Schuhmachers, 81 Jahre alt,
Müllerſtr. 33. Zulauf, Philipp, 26 Jahre alt. Schuhmacher,
verheiratet, Lengfeld: Stadtkrankenhaus. Am 26. März:
Kar=
natz, Hugo Emil Ludwig Heinrich, 57 Jahre alt, verheiratet,
Grüner Weg 5. Küpper. Max, Kraftfahrer, 48 Jahre alt,
ver=
heiratet, Nieder=Ramſtädter Str. 81. Am 27 März: Murmann,
Barbara, geb. Unterleider, Witwe des Geflügelhändlers, 55 Jahre
alt, Eppertshauſen; Stadtkrankenhaus. Geider, Robert,
For=
mer, 49 Jahre alt, geſchieden; Barkhausſtr. 16.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 31. März.
Schloßkirche. Abends 8 Uhr: 9. Paſſionsandacht. Pfarrer Lautenſchläger.
Martinskirche. Abends 6 Uhr: Beichte. Pfarrer 1). Waitz.
Johanneskirche. Abends 6 Uhr: Beichſte für das Konfirmationsabendmahl der
Kon=
irmanden des Südbezirks. Pfarrer Goethe
Stiftskirche. Nachm. 3 Uhr: Paſſionsandacht; anſchließend Beichte.
1. Oſtertag (1. April).
(In allen Kirchen Kollekte für die Gemeindepflege.)
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Propſt Dr. Müller. — Nachm. 5 Uhr:
Abendgottesdienſt. Pfarrer F. Müller.
Stadtkapelle. Vorm. 7 Uhr Oſtermette. Pfarrer Heß. — Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Heß. — Vorm. 11,15 Uhr. Kindergottesdienſt für die Lukasgemeinde.
Pfarrer F. Müller.
Schloßkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. Dekan Zimmermann. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Dekan Zimmermann.
Martinskirche. Vorm. 7 Uhr: Oſtermette. Pfarrer Köhler. — Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Dr. Bergér. Anmeldung von
9.30 Uhr an in der Sakriſtei. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für die
Martins=
gemeinde Oſt. Pfarrer Köhler.
Kapelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Köhler.
Johanneskirche. Vorm. 7 Uhr: Oſtermette. Pfarrer Goethe. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Baul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Junker
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 7 Uhr: Oſterfrühfeier. Pfarrer Weiß. —
Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt mit anſchließender Feier des heiligen Abendmahls.
Anmeldung von 9,30 Uhr an. Pfarrer Irle. — Vorm. 11,45 Uhr: Kindergottesdienſt für
beide Bezirke. Pfarrer Irle. — Abends 7.30 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt für das
Konfirmandenabendmahl des Oſtbezirks. Pfarrer Weiß.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. Feier des heiligen
Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. — Vorm.
11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wolf.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl. Pfarrer
Waldeck. — Nachm. 3 Uhr: Oſterandacht. (Sonntagsverein fällt aus.)
2. Oſtertag (2. April).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Stadtkapelle. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wagner.
Schloßlkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Martinskirche. Vorm. 7 Uhr: Oſtermette. Pfarrer Behringer. — Vorm. 9 Uhr:
Konfirmation der erſten Konfirmandengruppe der Martinsgemeinde Weſt mit
Abend=
mahlsfeier. Pfarrer D. Waitz. — Nachm. 3,30 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der erſten
Konfirmandengruppe der Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Behringer.
Johanneskirche. Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmationsfeier mit heiligem Abendmahl der
Konfirmanden des Südbezirks. Pfarrer Goethe.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 8,30 Uhr:
Konfir=
mation der Mädchen mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarraſſiſtent Junker. —
Vorm. 11 Uhr: Konfirmation der Knaben mit Feier des heiligen Abendmahls.
Pfarr=
aſſiſtent Junker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für den Kindergottesdienſt.) Vorm.
9,30 Uhr: Konfirmation der Konfirmanden des Oſtbezirks. Pfarrer Weiß. — Nachm.
3 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden des Weſtbezirks. Pfarrer Irle.
Pauluskirche. Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmation (Weſtbezirk) und Feier des heiligen
Abendmahls. Pfarrer A. Müller. — Nachm. 5 Uhr: Nachfeier mit Austeilung der
Kon=
firmandenſcheine. Pfarrer A. Müller.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel. — Nachm. 3 Uhr:
Oſterandacht. — Donnerstag, 5. April, nachm. 3 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen an Auswärtigen im April: Pfarraſſiſtent Junker. (Sprechſtunden
Vorm. 11—12 Uhr im Paul=Gerhardt=Hauſe.)
2. Veranſtaltungen.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Dienstag, 3. April, ebenda
8 Uhr: Mütterabend. — Freitag, 6. April, abends 8 Uhr: Allgemeiner religiöſer
Mächen=
abend.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie), Donnerstag, 5. April,
abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Freitag, 6. April, abends
8,15 Uhr: Kirchenchor.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). 1. Oſterfeiertag, vorm .7 Uhr: Oſterfeier. — Vorm. 11 Uhr
Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr: Oſterbibelſtunde. Prediger Neuber, Eberſtadt. —
Am zweiten Oſtertag fallen die Verſammlungen aus. — Dienstag, abends 8,30 Uhr:
Bla ikreuz=Bibelſtunde. Herr Markwort. — Mittwoch, abbs. 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor.
Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde über den Römerbrief. Herr Bringmann. —
Freitag: Die Bibelſtunde in Beſſungen fällt aus. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 4,45 Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für junge Mädchen. — 5,45 Uhr: Gebetsſtunde für junge Mädchen. — Abends 8,30 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — Dienstag, abends 8,30 Uhr: Freundeskreis
für junge Mädchen. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderſtunde für Mädchen. — Abends
8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer. — Abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge
Männer.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24. Jeden
Donnerstag, abends 8,15—10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe.
Sprech=
ſtunden vormittags von 10—12 Uhr und nachmittags (außer Samstags) von 5—6 Uhr.
Fernſprecher 4584.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8—12 Uhr und nachm. vom 3—5,30 Uhr,
außer Dientag= und Freitagnachmittag. Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag, vorm. von 9—12 Uhr.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernr. 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus,
Eich=
wieſenſtr. 8: neben der Pauluskirche, Ohlyſtraße.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51):
Rechtsauskunfts=
elle. Sprechſt. vorm. von 10—1 Uhr. Fernſprecher 2288.
Privatpflegeſtation des Heſſ. Diakonievereins: Freiligrathſtr. 8, Fernſprecher 245.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Karfreitag: 10 Uhr: Gottesdienſt. (Kollekte für das
Shr. Waiſenhaus.) — 20 Uhr: Abendmahlgottesdienſt. — Erſter Oſtertag: 9,30 Uhr:
Feſtgottesdienſt. (Kollekte für das Heſſ. Krüppelheim.) — 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt
der Gr. — Zweiter Oſtertag: 9,30 Uhr: Konfirmation mit Beichte und heiligem
Abend=
mahl. (Kollekte für die Nieder=Ramſtädter=Anſtalt.) — Donnerstag nach Oſtern:
Frauen=
abend.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Karfreitag. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarrer Dr. Bergér=Darmſtadt. Feier des heiligen Abendmahls. — Oſterſonntag:
Vorm. 9,30 Uhr: Oſterfeier. Abſchiedsgottesdienſt Pfarrer D. Berck. Mitwirkung des
Kirchenchors und Poſaunenchors. Feier des heiligen Abendmahls. Nachmittags 1,30 Uhr:
Beichte zum Konfirmationsabendmahl. — Oſtermontag. Vorm. 9,30 Uhr:
Konfir=
mation. Pfarrer D. Terck. Feier des heiligen Abendmahls. Kollekte für die Herſtellung
der Kirche. Nachmittags 1,30 Uhr: Konfirmationsnachfeier. Austeilung der
Konfir=
mandenſcheine.
Seckmauern. Karfreitag. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt mit Abendmahl. Nachm.
2 Uhr: Gottesdienſt in Breitenbrunn. Abends 9,30 Uhr: Paſſionsandacht unter
Mit=
wirkung des Schülerchors in Seckmauern. Am Oſterſonntag Gottesdienſt um 7.45 Uhr
in Seckmauern und um 10 Uhr in Breitenbrunn. — Oſtermontag um 2 Uhr mittags:
Vorſtellung der Konfirmanden in der Kirche zu Seckmauern. Wie alljährlich, ſo wird auch
in dieſem Jahre der Poſaunenchor am Oſterſonntag um 6 Uhr früh vom Kirchturm=
Choräle ſpielen.
Evangeliſche Gemeinde zu Griesheim. Karfreitag. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt.
Darnach Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Mangold. Abends 8 Uhr:
Karfreitag=
gottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchenchors. Pfarraſſiſtent North.
Friedenskirche. Karfreitag. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Danach Feier des heiligen
Abendmahls. Pfarraſſiſtent North.
Evangeliſche Gemeinde Dieburg. Karfreitag. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt;
anſchließend Beichte und Abendmahl. — 1. Oſtertag. Vorm. 10 Uhr: Feſtlicher
Gottes=
dienſt. (Feſtkoll. für die Ausl.=Diaspora.) Nachm. 2 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt für
das heilige Abendmahl. — 2. Oſtertag. Vorm. 10 Uhr: Feſtliche Konfirmation mit
anſchließendem Abendmahl. (Feſtkollekte.)
Evangeliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt. 1. Oſtertag. Vormittags 9,30 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des Kirchenchors. Kollekte für die ausländiſche Diaſpora.
Nachm. 1,30 Uhr: Beichte zum Konfirmationsabendmahl. — 2. Oſtertag. Vormittags
9,30 Uhr: Konfirmationsfeier mit anſchließender Feier des heiligen Abendmahls. Kollekte
für das Heſſiſche Krüppelheim. Nachm. 1,30 Uhr: Schlußandacht zur Konfirmation. —
Mittwoch: Kirchenchor. — Donnerstag: Frauenverein, — Freitag:
Jungmädchen=
verein.
Schloßkapelle Kranichſtein. 1. Oſterfeiertag vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt unter
Mitwirkung eines Poſaunenſextetts. Anſchließend Feier des heiligen Abendmahles.
Pfarraſſiſtent Göbel.
Evg. Kirche Ober=Ramſtadt. Oſterſonntag, 9.30 Uhr: Gottesdienſt. Kollekte.
An=
ſchließend Beichte und Heiliges Abendmahl. 1.30 Uhr: Beichte für das
Konfirmations=
abendmahl. — Oſtermontag, 9.15 Uhr: Beichte für Auswärtige. 9.30 Uhr:
Konfir=
mation. Anſchließend Feier des Heiligen Abendmahles. 2 Uhr: Schlußfeier mit
Aus=
teilung der Konfirmandenſcheine. — Dienstag: Bücherausgabe fällt aus.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14. Karfreitag: 10 Uhr:
Menſchen=
weihehandlung. 20,30 Uhr: Leſung aus dem Evangelium. — Karſamstag, 31. März:
10,30 Uhr Menſchenweihehandlung. — Oſterſonntag, 1. April, 10 Uhr:
Menſchenweihe=
handlung. — Oſtermontag, 2. April: Die Menſchenweihehandlung wird um 10,30 Uhr
in Ober=Beerbach gefeiert. Kinder=Sonntagshandlung anſchließend. — Mittwoch,
4. April, 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Donnerstag, 5. April, 10,30 Uhr:
Menſchenweibehandlung. — Freitag, 6. April, 20,30 Uhr: Liturgiſche Oſterfeier. (Pfarrer
Thielemann.)
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt. Mollerſtr. 40. Oſterſonntag, vormitt. 9 Uhr:
Oſterandacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Prediger
Kruſt. — Dienstag, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde, Prediger Kruſt.
Freitag, 30. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 88 — Seite 9
Gct SSagterllshit.
Jugendbücher aus dem Berlag Franz Schneider.
W. K. von Nohara: Erwin in Schanghai. K./M. ab 10 J.
2,50 RM.
Die große Auseinanderſetzung zwiſchen Japan und China iſt
der gigantiſche Hintergrund dieſer Erzählung. Im Vordergrunde
wimmelt es von Kaufleuten, Bettlern, Schuljungen, Soldaten,
Europäern und Gelben. Der jugendliche Held iſt der Sohn eines
deutſchen Miſſionars, der gleich ſeinem Vater in der Welt der
Erwachſenen, unter der Jugend Schanghais größtes Vertrauen
genießt. China, das Land älteſter Kultur und Unkultur, wird in
dieſer erlebnisreichen Erzählung vor unſeren Augen in
mannig=
faltigſtem Farbenglanz lebendig.
Walter Stölting: Baumanns ſiedeln in Argentinien. K./M. ab
19 J. 1,50 RM.
Dieſes Buch berichtet von Gefahren und Mühen, von zäher
Arbeit, aber auch vom Erfolge tüchtiger deutſcher Bauern, die ihr
Glück in Südamerika verſuchten und, wenn auch nach vielen
Ent=
täuſchungen und Bitterniſſen, fanden. — Dieſe Geſchichte iſt nicht
nur Vermittlerin wertvoller geographiſcher, natur= und
menſchen=
kundlicher Kenntniſſe, ſondern auch reich an ſpannender
Unter=
haltung.
O. B. Wendler: Alwin Klein ſeift alle ein. K./M. ab 10 J.
1.,30 RM.
Nichts intereſſiert euch, junge Freunde, mehr, als die Frage
eures zukünftigen Berufs! Hier habt ihr zum erſten Male eine
Erzählung aus einem Handwerk, aus dem Berufe der ehrbaren
Friſeure und Perückenmacher. Es geht, wie ihr euch ſchon denken
könnt, darin ſchaumig, luſtig und komiſch zu. Dafür ſorgt auch
der Humor des euch wohlvertrauten Schriftſtellers. Er berichtet,
wie der kleine Alwin mit alten Majoren, ſehr reputierlichen
Pro=
kuriſten, drahthaarigen Landſtreichern und großen Schauſpielern
umzugehen weiß, aber auch, wie er ſeinen Freunden kahle „
Bom=
ben” und ſchöne „Treppen” ſchneidet.
W. Wittber: Heinz, der Klaſſenhäuptling. K.M. ab 8 J.
1.30 RM.
Hier kommt das Leben der Schuljugend ſelbſt zu Worte, und
von der erſten Seite an feſſelt dieſes Buch durch ſeine Lebensnähe
und Friſche, in dem auch der „Tauchſche”, jener romantiſche
Nach=
klang des Tauchaer Jahrmarkts in Geſtalt von Indianeraufzügen
und Indianer=Straßenkämpfen ſein Denkmal erhält.
G. Fauth: Frühling draußen, Frühling drinnen, zum Sichfreuen,
Sichbeſinnen. K./M. ab 12 J. 2.— RM.
Hier iſt eins der ſchönſten und beſten Hausbücher, von einer
Dichterin für die heranreifende Jugend zuſammengeſtellt. Es
kündet vom Wunder des erwachenden Lebens in der Natur, von
Freude, Leid, von Glück und ewiger Hoffnung. Es bringt
Ge=
ſchichten und Gedichte, die geadelt ſind durch die Lauterkeit der
menſchlichen Geſinnung und durch die künſtleriſche Reife der
Ver=
faſſer Hans Friedrich Blunck, E. Stadler, Paula Moderſohn=Becker,
Ina Seidel, Gertrud Fauth u. a.
Fritz Otto Buſch: U=Bootsfahrten. K. ab 10 J. 1,80 RM.
Korvettenkapitän Buſch gibt den jungen Leſern nicht nur einen
guten Ueberblick über den Verlauf des U=Bootskrieges, ſondern
führt ſie auch an Bord der bekannteſten U=Boote ſelbſt in den
Kampf. Hier wächſt aus Bildern vom gewaltigen Meer, aus
Kommandorufen, dem Einſchlagen der Torpedos, aus Signalen
und Bordberichten, Funkſprüchen und aus der Kunſt des Verfaſſers
das gewaltige Epos deutſchen Heldentums zur See.
Rolf Brandt: Verſailles! K./M ab 10 J. 2,50 RM.
Der bekannte Verfaſſer der wie außer ihm nur ganz wenige,
jede Phaſe des deutſchen Schickſals auf den Stationen des
Ver=
ſailler Paſſionsweges an den Quellen ſtudiert hat, gibt hier einen
Tatſachenbericht, der größer iſt als jede Dichtung ihn formen
könnte. Von dem Augenblick an, da Wilſons vierzehn Punkte
unſer heldiſches Volk auf Gerechtigkeit hoffen ließen, bis zu den
Haßreden in Verſailles, bis zu den Steinwürfen auf die deutſchen
Vertreter iſt dies Kapitel der Weltgeſchichte, der Schmach
auf=
gezeichnet, die ſo lange in unſerem Herzen brennen wird, bis ſie
gelöſcht iſt.
Joſef Magnus Wehner: Schlageter. K./M. ab 10 J. 1,50 RM.
Ein Dichter vom Range Wehners zeichnete hier der deutſchen
Jugend ein Bild des Nationalhelden Albert Leo Schlageters, das
zum Hohenlied des Freiheitskämpfers ſchlechthin wurde. Wie aus
dem Hütejungen eines Schwarzwalddorfes ein großer Soldat und
ein Freiheitskämpfer im Baltikum, Oberſchleſien und an der Ruhr
wurde, wie er von den Schergen des Feindes gehetzt, aber nie
mutlos war, wie furchtlos er ſogar ins Sterben ging, das wird
uns alle, vor allem aber die Jugend, erſchüttern, die auch in der
Formenſchönheit der Sprache des Buches ein Requiem auf den
Tod des Helden erleben wird.
Jesco v. Puttkamer: Hans Volker im Arbeitsdienſt. K. ab 10 J.
1,30 RM.
Arbeitsdienſt iſt Dienſt am deutſchen Volke. Der Verfaſſer
dieſes Buches macht hier die deutſche Jugend vertraut mit dem
Leben und Treiben in einem Arbeitsdienſtlager, indem er den
(intritt, Abenteuer und Aufſtieg eines Gymnaſiaſten im
Arbeits=
dienſt ſchildert. Das alles iſt flott und ſpannend erzählt und läßt
niemanden das Buch vor dem Ende aus den Händen legen.
Liſa Schultze=Kunſtmann: Chriſtianes Landlehrjahr. M. ab 10 J.
3.40 RM.
Dieſes Buch der ſchon durch ihren Roman „Schönland=
Sied=
lung 13” rühmlichſt bekannten neuen Autorin zeigt, daß auch ein
Mädchen mit weitergehender Schulbildung auch auf dem Lande
reiche Betätigungsmöglichkeiten findet. Das Hitlermädel
Chri=
ſtiane folgt der Stimme ihres Blutes, reift hin zur Frau, die in
Hauswirtſchaft, Gartenbau und Viehzucht keine entwürdigende,
ſondern wichtige Aufgaben der Frau erkennt. Aus Arbeit und
Feier, aus Naturſtimmungen und vielfältigen Menſchenſchickſalen
wächſt eine ſpannende, romanhafte Handlung.
Erich Kloß: Winterferien im Förſterhaus. K./M. ab 8 J. 1.30 RM.
Beſonders ergriffen werdet, ihr Jungen und Mädel dieſen
Band leſen, der euch den ganzen Zauber des Winterwaldes und
viele ſeiner Geheimniſſe enthüllt. Eine Sauhatz und ein
nächt=
licher Abſchuß von Füchſen ſind atemraubende Höhepunkte der
Erzählung.
Wolfgang Durian: Stabuſch, der Roman eines Wolfes. K./M.
10—14 J. 3,40 RM.
Die Geſchichte des Wolfes Stabuſch iſt ſo ſpannend wie eine
Indianergeſchichte. Aber ſie iſt auch nachdenklich, denn durch ſie
zieht ſich das Schickſal eines einzelnen Tieres, deſſen Denken,
Empfinden und Trachten bis ins kleinſte mit inniger Verſenkung
in die wirklich vorhandenen Möglichkeiten ausgemalt iſt.
Volksjugend=Bücherei. Eine Schriftenreihe zu den Aufgaben neuer
deutſcher Jugend=Kultur. Herausgegeben von Eugen Frieder
Bartelmäs. Band 1: Des Jahres Lauf in Feſt und Feier,
Band 6: Heimgeſtaltung, Band 7: Friſche Mädel im Heim,
Band 8: Friſche Mädel auf Fahrt. Jedes Bändchen 40 Pfg.
(Franckhſche Verlagshandlung, Stuttgart.)
Volksjugend=Bücherei heißt eine neue Schriftenreihe, die
Eugen Frieder Bartelmäs, der Schulungsleiter des Gebietes
Würt=
temberg der HJ., in der Franckhſchen Verlagsbuchhandlung
her=
ausgibt. Dieſe Reihe ſtellt alſo dank der Stellung ihres
Heraus=
gebers eine mehr oder weniger amtliche Veröffentlichung der HJ.
dar. Sie gibt Ratſchläge für die Geſtaltung des Gruppenlebens,
für den inneren Ausbau der Gruppe, ſie ſagt den jungen Führern und
Führerinnen, was deutſche Volkslieder, Volkstänze, was Laienſpiele,
Sprechchöre und Hörſpiele ſind, was ſie für das Jugendleben und das
Volksleben bedeuten und wie man ſich ihrer bemächtigt. Dieſe Reihe
führt alſo bewußt in das kulturelle Leben und die kulturelle
Ver=
antwortung der Jugend hinein. Sie weiſt auf den Stoff hin, der
vorhanden iſt, ſie erklärt, wie man den Stoff benutzt und wie man
ihn ſich zu eigen macht, ohne aber ſelber dieſen Stoff zu bieten.
Goetz Sternegger: „Kerls ſeid ihr!” Jugend marſchiert zum
Füh=
rer. Illuſtriert von Werner Chomtom. 1,50 RM. (K.
Thiene=
manns Verlag, Stuttgart.)
Ein Feuerbad des Willens und des Charakters bedeutet das
Unternehmen von Lübecker Primanern, Hitlerjungen, Stahlhelm=
und VDA.=Kameraden, die 280 Kilometer im Oktober 1933 nach
Berlin zum Führer marſchierten und wieder zurück. Sie
über=
reichten ihm eine ſelbſtgebaute Kogge mit den Worten: Zwölf
Lübecker Jungen fertigten dem Künder ſtolzer deutſcher Zukunft
dieſes Sinnbild großer deutſcher Vergangenheit und bringen es
ihm als Geſchenk in Liebe und Dank!‟ Helle Sonne leuchtete aus
den Augen des Führers. Die Jugend ſeines Volkes ſtand vor ihm.
Dieſe Herzen waren ſein! Adolf Hitler blickte auf das Schiff.
„Kerls ſeid ihr!” ſagte er ſtaunend.
Ruckſack=Bücherei. 1. 99 Tummelſpiele, 2. Der Sterngucker, 3. Es
bruzzelt im Pott, 4. Natur vor unſerm Zelt, 5. Ich weiß mir zu
helfen, 6. Der Medizinmann, 7./8. Kartenleſen, 9. Heim= und
Zeltſpiele, 10. Alles mal nachdenken, 11. Rettungsſchwimmen,
12. Zeichen am Wege, 13./14. Geländeſpiele. (Jedes Bändchen
40 Pfg. Franckſche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart.)
Die Ruckſackbücherei iſt die Reihe für das Fahrten= und
Lagerleben der Jugend, für den BdM. und das Jungvolk genau ſo
geeignet wie für die HJ., nicht minder aber auch für die
Turner=
jugend und ſogar für Schulklaſſen; ſehr weſentlich iſt hierbei auch
der geringe Preis von 40 Pfg. für das Bändchen, der jedem Buben
die Anſchaffung ermöglicht. Da gibt es Anleitungen zu luſtigen
Tummelſpielen im Freien, zu Natur= und Sternbeobachtungen,
ein kleines Kochbuch, ein Hilfsbuch für Unfälle unterwegs,
Ueber=
ſicht über kleine Kniffe im Heim und im Lager, Denkaufgaben.
Dann gibt es eine Anleitung für das Rettungsſchwimmen, die an
manchen Sommernachmittagen einer Jungengruppe eine geradezu
ideale Möglichkeit zu praktiſchen Uebungen im Rettungswerk geben
kann. Das praktiſche Format, die hübſche, luſtige Ausſtattung ſind
weitere Vorteile.
Das deutſche Gedicht. Herausgeber: Erhard Wittek. Band 1:
Joſef von Eichendorff, Band 2: Eduard Mörike, Band 3: Storm
und Hebbel, Band 4/5: Friedrich Hölderlin, Band 6: Matthias
Claudius, Band 7: Schiller, Band 9/10: Goethe. Jeder Band
kart. 60 Pfg. Doppelbände 1.— RM. (Franckhſche
Verlags=
buchhandlung, Stuttgart.)
Das deutſche Gedicht iſt eine neue Gedicht=Reihe, die
von Erhard Wittek herausgegeben wird (Franckhſche
Verlagsbuch=
handlung, Stuttgart. Jeder Band 60 Pfg.). Erhard Wittek iſt in
letzter Zeit durch ſein Kriegsbuch „Durchbruch anno achtzehn” ſchnell
bekannt geworden. E siſt nun höchſt bezeichnend für ihn wie für
die neue Jugend, daß ein früherer Frontſoldat und Verfaſſer eines
harten und eindeutigen Kriegsbuches ein Sammelwerk lyriſcher
Gedichte herausbringt. Höchſt bezeichnend iſt aber auch die
An=
ordnung. Die neue Sammlung ſtellt Anſprüche an den Leſer und
ſchließt keinen Kompromiß. Sie bringt in Einzelbändchen das
beſte lyriſche Gut großer deutſcher Dichter. Es kommt dieſer
Sammlung nicht auf Stimmung an, ſondern auf Größe; ſie ſtellt
die Perſönlichkeit des einzelnen Dichters in ſeiner ganzen
Einzig=
artigkeit ohne jedes Beiwerk heraus. Da iſt z. B. das Bändchen
Morike. Wer dieſes kleine, 48 Seiten ſtarke Bädchen zur Hand
nimmt, wird — vielleicht zu ſeinem ganz großen Erſtaunen —
entdecken, daß Mörike kein ſentimentaler Schwachling iſt, ſondern
ein vollſaftiger, wirklicher Mann mit allen Spannungen eines
großen Menſchen. Dabei tut der Herausgeber Mörike nicht im
geringſten Gewalt an, er befreit ihn nur von den Zutaten, die
mißverſtehende Freunde ſeiner Lyrik oder geſchäftstüchtige
Ver=
leger bisher um Mörikes Werke gebreitet haben. Von
Hölder=
lin ſagt Erhard Wittek in ſeinem Nachwort: „Vielleicht wird
auch die neue deutſche Jugend erkennen, daß ſie für Feſte und
Feiern keinen großartigeren Prolog finden kann als Hölderlins
„Geſang des Deutſchen‟. Dieſe neue Jugend, die nicht darauf aus
iſt, das Leichte zu tun, ſondern eher das Schwere ſucht, möge ſich
gerade an Hölderlin erproben, der vor allem ihr Dichter iſt.”
Ihm iſt — ebenſo wie Goethe — mit vollem Recht ein Doppelband
der Reihe gewidmet. Matthias Claudius iſt mit einem
Bändchen vertreten; er wird für ſehr viele vielleicht die große
Ueberraſchung bedeuten. Ein anderes Bändchen wird die
groß=
artige und kraftvolle Lyrik des deutſchen Volksliedes ſo recht
ins Bewußtſein bringen, ein Bändchen Freiheits= und
Kampflieder ſowie auch die beiden großen Schweizer
Kel=
ler und Meyer ſind angekündigt. Die Ausſtattung der Reihe
iſt einfach, aber trotz ſparſamſter Mittel von einem geradezu
feſt=
lichen Charakter.
An der deutſchen Jugend iſt es nun, dieſe Bändchen
aufzu=
nehmen und durch ſie das Wiſſen um die Größe auch ihrer geiſtigen
Heimat zu erwerben.
„Neue Stellung durch richtige Bewerbung. Vorausſetzungen und
Möglichkeiten, beſſere Bewerbungsbriefe zu ſchreiben.” Mit
Muſterbeiſpielen. Von Alfred Gürteler, 62 Seiten. Kartoniert
1.— RM. Hamburg, Hanſeatiſche Verlagsanſtalt.
Gerade in dieſen Tagen des wirtſchaftlichen Aufſtiegs wird die
ausgezeichnete Anleitung von Alfred Gürteler weiten Kreiſen
will=
kommen ſein. Oft genug iſt eine Bewerbung nur deshalb
erfolg=
los, weil der Schreiber, der vielleicht den ausgeſchriebenen Poſten
voll und ganz erfüllen könnte, keine überzeugende und ſein Können
erſchöpfend darſtellende Bewerbung eingereicht hat. In dem
vor=
liegenden Werk ſollen die ſelbſtſchöpferiſchen Möglichkeiten eines
Bewerbers keinesfalls beengt werden. Der Verfaſſer will nur an
Beiſpielen, die in der Wirklichkeit aber ihre, dem Bewerber ſowohl
als auch der ausgeſchriebenen Stellung gemäße Abänderungen
er=
fahren müſſen, all jene Dinge aufzeigen, die einer richtigen
Be=
werbung erſt das Geſicht und die Ueberzeugung geben.
KOMAN
VON WEREN
TREUENFEIS
8)
Urheberrechtsſchutz durch Herm. Berger, Roman=Verlag, Berlin SW. 68.
Er verließ das Arbeitszimmer und beſtieg ſein Pferd, um
einen kurzen Inſpektionsritt zu machen und feſtzuſtellen, wer
ſich von ſeinem Perſonal ſtellen mußte.
Warmer Sonnenſchein lag auf den Gebäuden und Ställen,
die wie ausgeſtorben ſchienen. Nur hier und da war eine
Hausmagd bemerkbar, die das Federvieh bediente oder die
Wäſche beſorgte. Die Knechte und anderen Weibsperſonen
be=
fanden ſich auf dem Felde, um die Ernte einzubringen.
Als Graf Reichenberg nach längerem Ritt durch das Dorf
Grünau kam, hörte er aus den Fenſtern des Wirtshauſes
Stimmengewirr dringen. Die ihm bekannte Stimme ſeines
Schweizers, der zu den Eingezogenen gehörte, rief: „Proſit,
Kinder! Auf treue Kameradſchaft!”
„Wir werden den ollen Weichſelbärten und Lauſepelzen
ſchon das Fell gerben” rief ein anderer.
Froh ſtießen die Gläſer aneinander und leerten ſich in einem
Zuge. Heute wollten ſie noch einmal von Herzen fröhlich ſein;
denn es war der letzte Tag in der Heimat. Morgen ſchon trug
ſie der Zug nach dem fernen Geſtellungsort.
Mitten hinein in das übermütige Lachen und Scherzen der
Reſerviſten erklang wie eine ſchaurige Todesahnung aus dem
ſchräg gegenüber liegenden Schulhaus der Geſang der Kinder:
„Morgenrot, leuchteſt mir zum frühen Tod.”
Graf Reichenberg parierte unwillkürlich ſein Pferd und
lauſchte. Der Stimmungskontraſt war frappierend. In der
Wirrſchaft verſtummte der Lärm. Die Burſchen ſahen ſich an
und lachten verlegen. Irgend etwas würgte ihnen in der Kehle,
rieſelte wie ein Schauer durch die Glieder und lähmte
minuten=
lang ihre Zungen.
„Ach was, es braucht ja nicht gerade einer von uns zu ſein!“
rief der Sohn des Schmiedes und verlangte nach einer neuen
Füllung der Gläſer.
Schnell war die Stimmung wieder hergeſtellt und dröhnend
fiel die luſtige Schar in das Preußenlied mit ein, das als
nächſtes in der Schule geſungen wurde.
Der Graf nickte lächelnd und ſetzte ſeinen Weg fort, der ihn
an ernteſchweren Haferfeldern vorüber nach dem Schloß
zurück=
führte. Seine Gedanken weilten im Wirtshaus bei den jungen
Burſchen. So frohen Herzens war er 1866 als Zwanzigjähriger
auch in den Krieg gezogen. Das Herz erfüllt von unendlicher
(Nachdruck verboten.)
Begeiſterung und der frohen Zuverſicht, daß eine jede Kugel
nicht trifft.
Herrlich dieſes: „Friſch auf in den Kampf!” Fortreißend,
Kräfte anſpannend, Herz und Sinne betörend!
Mochten Tauſende und Abertauſende fallen, andere traten an
ihre Stellen, kämpften und ſiegten, bis auch ſie der grüne Raſen
deckte.
Unentwegt lief die Schickſalsuhr ihren Jahrtauſende langen
Weg weiter, unbekümmert um das Sein oder Nichtſein armſeliger,
kleiner Menſchen.
Als Kurt Heinz nach langem tiefen Schlaf, einer Folge des
im Kaſino genoſſenen Alkohols, erwachte, war der Tag bereits
angebrochen. Er ſah nach der Uhr. Halb vier! Wo mochten ſie
ſein? Sechs Stunden ratterten ſie nun ſchon durch die Landſchaft,
ohne zu wiſſen — wohin.
Er verſuchte ſich zu orientieren. Aus dem Grau der
Morgen=
dämmerung tauchten einzelne Häuſer und bald darauf der rote
Komplex einer Kaſerne auf. Er war noch damit beſchäftigt, an
den Hausinſchriften und Reklameſchildern den Namen des Ortes
feſtzuſtellen, als der Zug hielt.
„Wo ſind wir?” erſcholl es fragend von dem anderen
Ruhe=
lager, auf dem Normann es ſich bequem gemacht hatte.
„Keine Ahnung”, erwiderte Kurt=Heinz, öffnete das Fenſter
und ſah hinaus. In dieſem Augenblick ertönte das Signal: „
Aus=
ſteigen!“
„Deutſch=Eylau”, beantwortete er die Frage Normanns,
knöpfte den Waffenrock zu, ſchnallte den Säbel um und ſtieg aus.
Aus allen Abteilen kletterten müde, verſchlafen und ſteif von
der harten Sitzgelegenheit die Mannſchaften und formierten ſich
zu Gruppen.
Major Stockmann verſammelte die Kompagnieführer um ſich
und befahl: „Das Bataillon marſchiert zur Kaſerne der 59er, wo
es verpflegt wird und ſich bis zur Weiterfahrt nach Soldau, die
am Nachmittag ſtattfindet, aufhält. Die Pferde und
Bagage=
wagen bleiben verladen und werden dem nach Soldau beſtimmten
Zug angehängt, der außer dem Bataillon noch eine Batterie 35er
und die Maſchinengewehrkompagnie der 59er befördert.
Nachrich=
ten vom Feinde ſind noch nicht eingetroffen.”
Ein herrlicher Sonnenuntergang empfing die in Soldau
ein=
treffenden Truppen. Der Himmel hatte ſich blutigrot gefärbt, als
wollte er ein Wahrzeichen für die kommenden Ereigniſſe geben.
Kurt=Heinz beſichtigte, mit Feldwebel Hedemann die drei
Klaſſenzimmer der Volksſchule, in denen ſeine Leute untergebracht
waren. Den Boden deckte dichtes Stroh, auf dem Matratzen und
für jeden Mann zwei wollene Decken lagen.
„Ein wahrhaft fürſtliches Unterkommen. So gut werdet ihr
es ſobald nicht wieder haben.”
„Macht niſcht, Herr Oberleutnant. Dann ſchlafen wir halt
auf Mutter Erde”, erwiderte Musketier Peterſen, der Spaßmacher
der Kompagnie. „Ich hab letzten Manöver auch mal im
Hühner=
ſtall geſchlafen. Geht alles.”
„Daß mir hier drin aber niemand raucht! Verſteht ihr?
Sonſt geht die ganze Bude hoch, und ich bin euch Goldgeſchöpfe
ſchon vor dem erſten Gefecht los”, ließ Feldwebel Hedemann
war=
nend vernehmen."
„Ne, ne, Herr Feldwebel. Man keene Bange. Wir wollen
alle erſt mal in büſchen Pulver riechen. Und ſo’n lütten ruſſiſchen
Waſſerkopp mit dem Kolben polieren, denk ich mir auch ganz ſchön.”
Fröhliches Lachen belohnte den Hamburger für ſeine treffende
Antwort.
„Ein verteufeltes Mundwerk, aber unbezahlbar, wenn es
darauf ankommt. Ein Dutzend mehr von dieſer Sorte wäre mir
nicht unangenehm”, ſagte Kurt=Heinz lachend zu ſeinem Feldwebel
und begab ſich in ſein gegenüberliegendes Quartier.
Als das Abendeſſen kaum beendet war, meldete ſein Burſche
aufgeregt: „Der ganze Himmel an der Grenze iſt dunkelrot. Die
Ruſſen verbrennen ihre Wachthäuſer.”
„Das müſſen wir uns anſehen”, ſagte Kurt=Heinz”
Quartier=
wirt, ein Steuerrat, und ſchritt mit ſeinen Gäſten zum Turmzim=
Villa hinauf, von wo aus ſich ihnen ein ſeltener
An=
blick bot.
In langgezogenem Bogen ſtiegen an der Grenze in ziemlich
regelmäßigen Abſtänden Feuerſäulen auf. Sie erinnerten an die
in Gebirgsgegenden üblichen Johannisfeuer und boten einen
ſchau=
rig=ſchönen Anblick.
Lodernde Flammen!
Sie kündeten der Welt das Ende des Friedens, der Ruhe und
Eintracht, des Glücks und der Fröhlichkeit. Sie waren das
Er=
wachen aus einem wirren, böſen Traum, deſſen krankhafte
Viſio=
nen nunmehr zur ſchrecklichen Wirklichkeit wurden. Menſchen
ver=
nichteten, was ſie ſelbſt geſchaffen. Der Niedergang der Kultur
begann.
Und was folgte? Sengende Horden, blutdürſtige
Menſchen=
jäger, aſiatiſche Beſtien. Das war der Krieg, der ſchonungsloſe,
unbarmherzige, zerſtörende Krieg! Ewig unerforſchliches Walten
des Schickſals, für das alle Geſchehniſſe hier auf Erden nur
Epi=
ſoden, Uebergänge, Bruchteile einer unerhört großen, von
Men=
ſchengeiſt nicht zu faſſenden Weltſzenerie ſind.
Armes Vaterland, hüte dich! —
Nun gab es kein Zurück mehr. Das Schwert war aus der
Scheide geflogen, der Fehdehandſchuh der tückiſchen, verlogenen
Feinde aufgenommen. Jetzt galt es, den ſchwerſten Waffengang
gegen die faſt erdrückende Uebermacht mit Ehren zu beſtehen und
die Klinge nie t eher wieder in die Scheide zu ſtecken, bis jede
Gefahr von dem heimatlichen Herd gebannt und nichts mehr zu
befürchten war.
Fortſetzung folgt.)
Seite 10.— Nr. 88
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 30. März 1934
Reich und Ausland.
Große Erfolge
der Zollfahndungsſtelle Köln.
Geheimbrennerei ausgehoben.
Spritſchieber gefaßl.
Köln, 29. März.
Die Zollfahndungsſtelle Köln konnte in letzter
Zeit wiederum mehrere ſchwere Vergehen gegen
das Branntweinmonopolgeſetz aufdecken.
In einem einſam hinter Suerth bei Köln
ge=
legenen Wäſchereibetrieb wurde eine
Geheimbren=
nerei ausgehoben, in der ſeit längerer Zeit aus
vergälltem Zucker, der nur zur Viehfütterung
Verwendung finden darf, Branntwein hergeſtellt
wurde. Zu dieſem Zweck hatte ſich eine ganze
Anzahl meiſtens ſchon einſchlägig vorbeſtrafter
Perſonen zuſammengetan, von denen fünf in
Un=
terſuchungshaft genommen wurden. Die geſamte
Brennereieinrichtung nebſt Zubehör, ſowie etwa
600 Liter Branntwein, die gerade fertiggeſtellt
waren, wurden beſchlagnahmt.
Ferner konnte eine in Koblenz anſäſſige
an=
geſehene Eſſigfabrik überführt werden, den zum
billigen Eſſigbranntweinpreis bezogenen Sprit
zum großen Teil nicht ſeiner ordnungsmäßigen
Beſtimmung, zur Eſſigbereitung, zugeführt,
ſon=
dern durch äußerſt raffinierte Vorkehrungen der
vorſchriftsmäßigen Vergällung mit Eſſig entzogen
zu haben. Aus dem auf dieſe Weiſe gewonnenen
Sprit wurde Weinbrand und Weinbrandverſchnitt
hergeſtellt und als hochwertiger Trinkbranntwein
auf den Markt gebracht. Die Schiebungen ſind
ſchon eine ganze Reihe von Jahren begangen
wor=
den. Der Reichskaſſe ſind auf dieſe Weiſe ganz
beträchtliche Summen verloren gegangen. Der
Beſitzer der Eſſigfabrik und ſein Eſſigmeiſter ſind
in Unterſuchungshaft genommen worden. In das
Verfahren ſind noch eine ganze Anzahl weiterer
Perſonen verwickelt.
Ein in Köln=Lindenthal anſäſſiger
Kraftwa=
genbeſitzer befaßte ſich mit einer anderen Methode,
Branntwein zu gewinnen. Er kaufte bei
belie=
bigen Tankſtellen Treibſtoff für Kraftfahrzeuge,
der aus einer Miſchung von Benzin und Sprit
beſteht. Durch Zuſetzen beſtimmter Mittel trennte
er den Sprit vom Benzin und brachte das
ge=
wonnene Erzeugnis nach Reinigung als
Trink=
branntwein in den Verkehr. Ein größerer Poſten
dieſes beſonders geſundheitsſchädlichen
Brannt=
weins wurde beim Zugrif noch vorgefunden und
beſchlagnahmt. Der Kraftwagenbeſitzer wurde
feſtgenommen.
Zwei Kinder erſtickt.
Wuppertal=Elberfeld. In einem
Manſardenſchlafzimmer in der Ehrenſtraße, in
dem ſich zwei Kinder im Alter von 3½ und 5
Jahren ohne Aufſicht befanden, brach am
Mitt=
woch abend Feuer aus. Die Feuerwehr konnte
die Kinder, die ſich in ein Bett in der Nähe der
Tür verkrochen hatten, nur als Leichen bergen.
Die Kinder ſind wahrſcheinlich in dem Raum
er=
ſtickt. Man vermutet, daß die Kinder mit
Streich=
hölzern in einen Kleiderſchrank geleuchtet haben,
um ſich dort ihren neuen Anzug anzuſehen.
Konteradmiral a. D. Kranzbühler
ſchwer verunglückt.
Jülich. Ein ſchweres Autounglück ereignete
ſich am Mittwoch nachmittag, gegen 6 Uhr, auf
der Landſtraße Jülich—Aachen. Der Bergdirektor
Otto Kranzbühler, Konteradmiral a. D., aus
Aachen, war mit ſeiner Frau auf der Heimfahrt
begriffen, als er in einer Kurve kurz vor
Alten=
hoven, vermutlich von der Sonne geblendet, in
voller Fahrt gegen einen Baum fuhr.
Kranz=
bühler erlitt lebensgefährliche Verletzungen,
wäh=
rend ſeine Frau nur leicht verletzt wurde.
Großfeuer in einer chemiſchen Fabrik
in Oranienburg.
Oranienburg b. Berlin. Kurz nach
Mit=
ternacht brach in der Chemiſchen Fabrik von Byk
Gulden in Oranienburg ein Großfeuer aus, das
das zweiſtöckige Verwaltungsgebäude der Fabrik
in helle Flammen ſetzte. Verſchiedene
Chemika=
lien ſind explodiert. Das Feuer dehnte ſich auch
auf Lagerräume, die Lagerkaſſe und Wohnräume
verſchiedener Werksangeſtellter aus. Mehrere
Feuerwehren aus Oranienburg und Umgebung
ſind an der Brandſtätte.
Rekord=Skiſprung von 92 Mekern.
Sigmund Ruud,
der ausgezeichnete norwegiſche Skiſpringer, ſtand
auf der Schanze von Ratege=Planica in
Jugo=
ſlawien eine Weite von 92 Metern. Dieſer Sprung
übertrifft um volle 5 Meter die bisher gemeſſene
größte Weite. Am gleichen Tag erreichte der
Bruder des Rekordſpringers, Birger Ruud, der
Trainer der deutſchen Olympia=Skimannſchaft, die
noch gewaltigere Weite von 95 Metern, kam aber
zu Fall.
Die Ausbildung der Brandwarte im richtigen Tragen der Gasmaske.
In der Luftſchutzſchule Birkenwerder des Landesperbandes Brandenburg=Grenzmark hat ein
Ausbil=
dungslehrgang für Schriftleiter begonnen, die in allen Luftſchutzangelegenheiten unterrichtet werden.
Efſektenſchieberbande aufgeflogen.
Berlin. Der Zollfahndungsſtelle Berlin,
die erſt vor kurzem einer internationalen
Effek=
tenſchieberbande das Handwerk legte, iſt es
die=
ſer Tage gelungen, ſieben Ausländer, meiſtens
Juden, die einen großen Schlag vorbereitet
hat=
ten, unſchädlich zu machen. Dieſe Aktienſchieber,
deren Hauptſitz die Schweiz und Holland iſt,
hat=
ten Effekten im Nominalwert von 160 000 RM.
insgeſamt in ihrem Beſitz. Die Hintermänner der
Schieber befinden ſich außerhalb Deutſchlands in
Sicherheit. Die feſtgenommenen Gauner wurden
dem Richter vorgeführt, der gegen ſie Haftbefehl
erlaſſen hat.
Ein SA.=Mann tödlich verunglückt.
Itzehoe. Als zwei junge Leute vom SA.=
Hilfswerklager in Lockſtedt die S=Kurve der
Wriſt-—Bramſtedter Chauſſee mit ihrem
Motor=
rad paſſierten, geriet das Fahrzeug ins
Schleu=
dern und fuhr in den Graben. Der Beifahrer,
ein SA.=Mann aus Altona, erlitt dabei einen
ſchweren Schädelbruch, an deſſen Folgen er
kur=
nach der Einlieferung in das Krankenhaus ge
ſtorben iſt. Der Fahrer kam unverletzt davon.
Mord an einem Zollwachtkontrolleur aufgedeckt.
Innsbruck. Am 29. Januar wurde in der
Nähe von Kufſtein der öſterreichiſche
Zollwacht=
kontrolleur Franz Winkler von unbekannten
Tä=
tern ermordet. Seine Leiche wurde in den Inn
geworfen. Dieſe Tat wurde u. a. auch als Be
gründung für das bekannte Aufgebot der Tiroler
Heimatwehr am 30. Januar angegeben.
Nun=
mehr wurde die Leiche Winklers an der
tiroliſch=
bayeriſchen Landesgrenze, bei Schwaigen, vom
Inn ans Ufer geſpült. Der Leichnam war
voll=
ſtändig unverſehrt und trug noch die Windjacke.
Die Geldtaſche fehlte aber, ſo daß erwieſen
er=
ſcheint, daß der Beamte ein Opfer von
Raubmör=
dern geworden iſt. Nach der gerichtsärztlichen
Feſtſtellung wurde Winkler durch zwei
Herz=
ſchüſſe hinterrücks getötet.
Engliſcher Rekordflieger ſürzt ab.
Paris. Der engliſche Flieger Brook, der am
Mittwoch von dem engliſchen Flugplatz Lympne
aus zu einem Rekordflugverſuch nach Auſtralien
aufgeſtiegen war, iſt, wie jetzt erſt bekannt wird,
am Mittwoch nachmittag in den Cevennen, bei
Génolhac (Dep. Garde), abgeſtürzt. Der
Flie=
ger trug ziemlich ſchwere Verletzungen davon, u.
a. einen Armbruch. Sein Flugzeug wurde
voll=
ſtändig zertrümmert. Trotz ſeiner Verwundung
gelang es Brook, ſich aus den Trümmern zu
be=
freien. Nach langem Umherirren wurde er von
Landleuten aufgefunden und nach der
Gendarme=
rieſtation in Génolhac gebracht, wo ihm nach fünf
Stunden die erſte ärztliche Hilfe zuteil wurde.
Zahlreiche Ruhrerkrankungen in Wöllersdorf.
Wien. Wie nunmehr bekannt wird, ſind
außer den Brüdern Frauenfeld noch 26 andere
Nationalſozialiſten in das ſogenannte Trieſter
Spital, das Wiener Inſpektionsſpital, gebracht
worden, da ſie in Wöllersdorf an Ruhr erkrankt
ſind. Unter ihnen befindet ſich auch der frühere
Leiter der Gaupreſſeſtelle Ingenieur Pöchlinger.
Eine halbe Million Franken
bei der Genfer Hypothekarkaſſe unterſchlagen.
Genf. Bei der Genfer Hypothekarkaſſe, einem
öffentlich=rechtlichen Inſtitut, iſt man
Unterſchla=
gungen auf die Spur gekommen, die der 50jährige
Angeſtellte Jean Dick verübt hat. Nach ſeinem
Geſtändnis hat er Wertpapiere im Betrage von
über 500 000 Schweizer Franken unterſchlagen,
von denen ſich eine andere Perſon, in deren
Auf=
trage Dick gehandelt haben will, 400 000 Franken
angeeignet habe. Dieſe Perſon ſei nach
Frank=
reich verſchwunden. Wieweit dieſe Ausſagen
zu=
treffen, wird die Unterſuchung ergeben.
Feſtge=
ſtellt wurde bis jetzt, daß Dick ſich auf verfehlte
Spekulationen eingelaſſen hat, und daß er einen
Mittelsmann hatte, der für ihn bei verſchiedenen
Genfer Banken die unterſchlagenen Papiere
hin=
terlegt hat.
Nicolai Waſiliewitſch Gogol,
der große ruſſiſche Dichter, wurde am 31. März
1809 in Sorotſchinzy (Polkawa) geboren. Gogol
iſt der Bahnbrecher des ruſſiſchen Realismus.
Durch ihn wurde das Soziale zum Leitmotiv der
ganzen ruſſiſchen Literatur. Den Höhepunkt ſeines
Schaffens bedeuten die beiden Hauptwerke, die
ſatiriſche Komödie „Der Reviſor” und der
un=
vollendete Roman „Die toten Seelen”, in dem er
ein Bild des ganzen Rußlands mit all ſeinen
Licht= und Schattenſeiten zu geben verſuchte.
Sind es die Mörder des Richkers Prince?
Paris. Einer der drei von der Pariſer
Sicherheitspolizei gegenwärtig verhörten
Bandi=
ten namens Müller iſt in den frühen
Morgen=
ſtunden des Donnerstag freigelaſſen worden,
wäh=
rend das Verhör der beiden anderen Banditen
noch andauert. Wie man hört, ſcheint es ſehr
ſchwierig zu ſein, den Verhafteten irgendwelche
Taten nachzuweiſen, obwohl einer der beiden
Verbrecher, namens Gaſton de Duſſats, ein ganz
ſchwerer Junge iſt, der in England in früheren
Jahren u. a. einmal zu einer Strafe von zehn
Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden ſein ſoll.
Duſſats, der ſich u. a. auch als Wahlagitator
be=
tätigte, ſoll in den letzten Jahren gelegentlich auch
die Wahlkampagnen des bekannten franzöſiſchen
Rechtsanwalts Torres organiſiert haben.
Die beiden Mitglieder der „Staviſky=Bande‟,
de Duſſats, mit dem Beinamen „Baron”, und
Venture, genannt „Carbonne”, wurden im
An=
ſchluß an das Verhör durch die Pariſer
Sicher=
heitspolizei, das die ganze Nacht hindurch bis in
den frühen Morgen andauerte, feſtgenommen.
Gleichzeitig wurde der Buchmacher Spiritto, der
von der Marſeiller Polizei vernommen worden
war, verhaftet. Die Verhaftung der drei
Ban=
diten erfolgte, nachdem der Staatsanwalt und der
Unterſuchungsrichter gegen 5 Uhr früh aus Dijon
wieder in Paris eingetroffen waren und von den
Ergebniſſen der Verhöre Kenntnis genommen
hat=
ten. Die drei Verhafteten ſind wegen Mordes,
Diebſtahls und Mitſchuld unter Anklage geſtellt
worden, woraus ſich, obwohl die Behörden der
Preſſe gegenüber größte Zurückhaltung an den
Tag legen, der Schluß ziehen läßt, daß man in
den Dreien die Mörder des Richters Prince
glaubt gefunden zu haben.
Eine ganze Familie verbrannt.
Prag. In Großhammer bei Eiſenbrod (
Nord=
oſtböhmen) brach im Anweſen eines Bauern ein
Feuer aus. Die Bäuerin, die 15jährige Tochter
und der 12jährige Sohn wurden ein Opfer der
Flammen, während der neunjährige Sohn mit
ſchweren Brandverletzungen gerettet werden
konnte. Lediglich der Bauer blieb unverletzt.
Ueber die Urſache des Unglücks konnte nichts
er=
mittelt werden.
Die Ermordung des Gerichtsrats Prince.
Paris. Die Staatsanwaltſchaft hat gegen
drei Buchmacher, die ſeit Mittwoch früh
ununter=
brochen verhört werden, Haftbefehl erlaſſen, weil
ſie in dem dringenden Verdacht ſtehen, an der
Ermordung des Gerichtsrates Prince beteiligt
zu ſein.
Oſtjüdiſche Paßfälſcher in Paris feſtgenommen.
Paris. Vier ſchon mehrfach aus Frankreich
ausgewieſene Oſtjuden ſind am Dienstag in
Pa=
ris feſtgenommen worden. Sie verdienten in
letzter Zeit ihren Lebensunterhalt mit der
Her=
ſtellung falſcher Päſſe.
Italieniſche Bergungsdampfer ſollen „Luſitania”.
Gold heben.
Dublin. Die italieniſchen Bergungsdampfer
„Artiglio” und „Artipione” ſind am Donnerstag
nachmittag im Hafen von Cork eingetroffen. Wie
verlautet, werden die beiden Schiffe im Laufe
des Sommers von Queenstown aus größere
Ber=
gungsaktionen unternehmen. Dabei ſoll auch
ver=
ſucht werden, die mit der „Luſitania”
unterge=
gangenen Goldſchätze und Juwelen zu heben.
Brennendes Schiff auf offenem Meer.
Piräus. Auf dem Frachtdampfer „Koſtala”,
der eine Schwefelladung an Bord hatte, brach
Feuer aus. Durch den ſtarken Funkenregen
wur=
den die an Land liegendn Holzvorräte gefährdet,
ſo daß das Schiff aufs offene Meer geſchleppt
werden mußte.
Verheerende Seuchen unter den Obdachloſen
von Hakodate.
Tokio. Unter den in Zelten
untergebrach=
ten obdachloſen Einwohnern der durch ein
Groß=
feuer zerſtörten nordjapaniſchen Stadt. Hakodate
ſind infolge der bitteren Kälte und des
mangeln=
den Trinkwaſſers zahlreiche Seuchen ausgebrochen.
Dyphtherie, Scharlach und Typhus wüten unter
den Unglücklichen und fordern täglich noch
zahl=
reiche Opfer.
Achthundert chineſiſche Fiſcher ertrunken.
Kanton. Eine Flotille von 300
Fiſcher=
booten geriet an der Oſtküſte der Provinz
Kwan=
tung in einen heftigen Sturm. Die meiſten
Boote kenterten. 800 Fiſcher ſollen ertrunken ſein.
Zum 125. Geburkskag des Dichkers Gogol
Oben links: Die Schülerinnen beim gemeinſamen Ausmarſch. Daneben: Fröhliches Spiel in der
Freizeit. — Unten links: Blick auf den Eingang der neuen Schule. Daneben: Auf Ordnung und
Sauberkeit wird peinlich geachtet.
In Karwe am Ruppiner See wurde vom Obergau Berlin eine Führerinnenſchule eingeweiht, deren
Anlage als vorbildlich für dieſe ſpeziellen Schulungszwecke bezeichnet werden darf.
Luftſchuß=Lehrgang für Schriftleiter.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 88 — Seite 11
Von links nach rechts: HJ=Gebietsfuhrer Jahn, Reichsjugendfuhrer Baldur von Schirach
Ober=
gebietsführer Axmann und Obergauführerin Rex während des Fahnen=Einmarſches im Berliner
Sportpalaſt, wo als Auftakt zu dem kommenden Berufs=Wettkampf der Jugend eine große
Kund=
gebung ſtattfand.
Berliner „Skädkiſche Oper” wird Reichsbeſih.
Die Städtiſche Oper in Berlin=Charlottenburg,
die gemäß dem Beſchluß des Reichskabinetts in den Reichsbeſitz übergeleitet wird. Das Theater
wird den Namen „Deutſches Opernhaus” führen, den es ſchon früher einmal trug. — Unten rechts:
Kammerſänger Wilh. Rode, der zum neuen Intendanten des Deutſchen Opernhauſes ernannt wurde.
Um die Auswertung der Elektro=Akuſtik.
Tandann Saunklaut w. m.
Kaſſel, Trter, Freiburg 251
Eine Erinnerung für Jörg Mager.
Es iſt die unerfreuliche Feſtſtellung zu machen, daß eine
Erfinder= und Forſchungstätigkeit, die ſeit Jahren bei den
Zünftigen Anerkennung gefunden und Bewunderung erregt hat,
jedoch nicht maſſenmundgerecht gemacht wurde, die die Größten
des Fachs perſönlich als bahnbrechend begutachtet und zur
Kenntnis genommen haben, die wegen ihrer beſonderen
Per=
ſpektiven u. a. auch von bedeutenden Perſönlichkeiten der
Weſt=
induſtrie poſitid bewertet worden iſt, daß dieſe im kulturellen
und auch wirtſchaftlichen Intereſſe unſeres Volkes bedeutſame
Tätigkeit ſich nicht nur durch chroniſche Geldſchwierigkeiten ſeit
langen Jahren auf das ſchwerſte belaſtet ſieht, ſondern daß auch
gerade heute die primitivſten Lebensſorgen den ganzen Schatz
an Erkenntniſſen, Erfindungen und Fortſchritten in Frage ſtellen.
Es handelt ſich um die elektro=akuſtiſchen Arbeiten Jörg Magers,
dommenden anlichen, Uunfleriſchen ud piriſchafilichen Stellen
genügend bekannt, ſo daß es nur nötig erſcheint, die Erinnerung
an den Erfinder mit dem typiſchem Erfinderſchickſal zu wecken
und nachdrücklichſt dafür einzutreten, daß nun endlich einmal
eine nachhaltige Betreuung des bereits Geleiſteten und eine
kräftige Förderung des noch Möglichen in die Wege geleitet
wird, dies um ſo mehr, als nicht etwa bloß engere muſikaliſche
Intereſſen berührt werden, ſondern die Zuſammenhänge der
Elektro=Akuſtik auf Gebiete mit ſo außerordentlich praktiſcher
Be=
deutung wie Materialprüfung und Erdbebenkunde hinweiſen.
Jörg Mager, früherer bayeriſcher Lehrer, hat ſich mit aller
Begeiſterung des Idealiſten und mit der Zähigkeit des
Deut=
ſchen den elektro=akuſtiſchen Forſchungen und Arbeiten
ver=
ſchrieben, zu denen er anläßlich eigener, originaler Beiträge zur
Vierteltonmuſik, angeregt durch Buſonis Hinweis auf
elektro=
akuſtiſche Löſungsmöglichkeiten des Muſikreformproblems
ge=
kommen war. Dieſe wiederum fußten auf der Radioröhre,
be=
deuteten alſo eine grundſätzliche Abkehrung von dem Monſtrum
einer elektriſchen Orgel, die der Amerikaner Dr. Cahill zu
An=
fang des 20. Jahrhunderts gebaut hatte und die übrigens ſchon
als zentrale Sendeſtelle für Tauſende von Telephonanſchlüſſen
gedacht war. Die wirkliche elektriſche Tonerzeugung konnte erſt
nach der Konſtruktion der Radioröhre als des idealſten
Schwingungsmediums in Angriff genommen werden. Mager
hat von Anfang an den Publikumserfolg gemieden. Als 1927
auf der Frankfurter Muſikausſtellung alle Welt der äußerlich
wirkungsvollen, ſachlich und fachlich aber ganz unzulänglichen
Handtonſchöpfung des Ruſſen Theremin zujubelte, erklärte Mager
in einer Ecke der Ausſtellung intereſſierten Neugierigen die den
Laien weniger ſenſationell erſchienene, primitid ausſehende,
aber mathematiſch und akuſtiſch exakte elektriſche Tonerzeugung
und Tonteilung. Inzwiſchen iſt es um Theremin
notwendiger=
weife ruhig geworden, während Mager ſeine Arbeiten zu
prak=
tiſch verwertbaren Löſungen weitergeführt hat. Seine
elektro=
akuſtiſche Orgel ſtellt mit den dazugehörigen Patenten
ſchlecht=
hin ein Maximum an auf dieſem Gebiete zunächſt Erreichbarem
dar, ſofern überhaupt erſt einmal die erſchloſſenen Möglichkeiten
auf fabrikatoriſchem Wege zu Gebrauchslöſungen verwandt und
vereinfacht werden. Aber praktiſch iſt der Reichtum an
Er=
findung, der vorliegt, ſchon gar nicht mehr in ein
Gebrauchs=
inſtrument zu bannen, und ſo bedeutet die aus der Not geborene
Propagierung einer in kleinſten Ausmaßen gehaltenen
elektro=
akuſtiſchen Orgel als „Partiturophon” trotz ihrer abſoluten
Ueberlegenheit über andere Löſungsformen des elektro=akuſtiſchen
Problems nur ein Behelf, um einen Anſatzpunkt zu einem
Heraustreten aus dem Verſuchsſtadium in das allgemeiner
An=
wendung zu finden. Erſchöpft wird die bisherige experimentelle
Aufſchließung des elektriſchen Tonbereichs damit nicht.
Es mag verſchiek itlich eine ſtimmungsmäßige
Vorein=
genommenheit gegen die elektro=akuſtiſche Orgel dadurch
ent=
ſtanden ſein, daß in ihr der Anſpruch auf revolutionäre
Ver=
drängung einer 200 Jahre alten Muſikpraxis geſehen wurde.
So unvollkommen manche Inſtrumente, wie das Klavier, ſein
mögen, ſie ſind vorhanden und haben eine gewaltige Literatur,
die allein ihren Fortbeſtand ſichern wird. Die elektro=akuſtiſche
Muſik hat ihr eigenes Tonbereich, mit welchem ſie allerdings
weſentliche Teile der traditionellen Muſikausübung ablöſen bzw.
ergänzen kann; im übrigen ſteht ihr die Unendlichkeit der Töne
offen, um dorthinein den Bereich unſerer Muſikpraxis zu
er=
weitern. Damit entfällt auch die Vorſtellung von einer „Kälte‟
und einem mechaniſchen Charakter der elektro=akuſtiſchen Muſik,
die nur aus der Unvollkommenheit der z., T. mit
allerprimitiv=
ſten Mitteln konſtruierten Verſuchsorgel entſtehen mag,
tatſäch=
lich unter Berückſichtigung aller, konſtruktiven Möglichkeiten aber
nicht begründet iſt.
Was nun die Magerſchen Arbeiten über die muſikaliſche
Sphäre hinaushebt und wirtſchaftlich bedeutſam macht, iſt die
praktiſche Anwendung der Elektro=Akuſtik für die
Material=
prüfung Die „Regiſter” der Magerſchen Orgel, die Membrane,
ſind nichts anderes als die auf elektriſchem Wege erfolgte
Hör=
barmachung von Metallen, Glas, keramiſchen Stoffen uſw.
Daraus ergibt ſich eine ganz neue Orgelſprache, eine ganz neue
Farbe von Tönen. Die Umſetzung beiſpielsweiſe von Glas,
von Bronce von Keramik ergibt völlig neue und unerhörte
Klangperſpektiven, die mit dem Bemühen brechen, die individuelle
Klangfarbe von Muſikinſtrumenten auf die Orgel zu
über=
tragen. Man muß einmal gläſerne Arpeggien, aus Glasſcheiben
elektriſch erzeugte Tonfolgen, gehört haben oder in Muſik
über=
ſetzte Gongs, um zu begreifen, was dieſe neue Tonwelt eröffnei
Man wird auch überraſcht ſein von der edlen Herbe des
ein=
fachen Eiſens oder von dem Tonreichtum des Aluminiums,
während man mit Enttäuſchung die muſikaliſche Inferiorität des
Edelmetalls Silber feſtſtellt.
Wird auf dieſem Wege die Sprache, der Klang der Stoffe
eindeutig hörbar gemacht, ſo iſt damit gleichzeitig das Prinzip
gegeben, Abweichungen vom normalen Materialklang zu
er=
kennen, Bruchſtellen, tote Punkte uſw. Dieſe elektro=akuſtiſche
Materialprüfung hat neben dieſer phyſikaliſchen Exaktheit den
Vorzug, das ganze Materialſtück erfaſſen zu können, während
die gebräuchliche ſich auf Teile beſchränken muß und
gegebenen=
falls kritiſche Stellen damit nicht erkennen kann. Es haben denn
auch prominenteſte Perſönlichkeiten des Weſtens nach eigener
Prüfung der hier gegebenen Möglichkeiten die unmittelbare
Ver=
wertbarkeit der elektro=akuſtiſchen Materialprüfung und ihre hohe
Bedeutung anerkannt. Ausſichten, die nach dieſer Richtung
er=
öffnet wurden, ſind dann in der Flut der politiſchen
Entwick=
lung unverwirklicht geblieben.
Nach einer ganz anderen Richtung wären die Magerſchen
Arbeiten ebenfalls zu nichtmuſikaliſcher Anwendung
voranzu=
bringen, in der Erdbebenbeobachtung, in der Ergänzung der
Seismographie durch die Seismophonie, die Hörbarmachung der
Erdbewegungen. Es handelt ſich im Grunde um das gleiche
Prinzip, ſozuſagen den Originalton der ruhenden Erde
feſt=
zuhalten, um aus ſeinen Veränderungen bzw. aus heftigen
Ver=
ſtärkungen das Entſtehen von Beben unmittelbar feſtzuſtellen.
In Japan ſcheint man ſich für dieſe Ausbaumöglichkeit der
Magerſchen Arbeiten ſchon intereſſiert zu haben, was ſich von
den deutſchen Stationen bislang nicht behaupten läßt.
Es hängt alſo mehr als muſiſch=ſpieleriſches Jntereſſe am
Falle Mager. Was bisher aus unzureichenden privaten und
zum Teil auch ſtaatlichen (heſſiſchen) Mitteln bereitgeſtellt wurde,
reicht nicht einmal aus, um die Patente zu ſichern, geſchweige
die Arbeiten mit der notwendigen phyſiſchen Unabhängigkeit
weiterzuführen. Nachdem für Experimente, deren Mißerfolg als
erwieſen gelten kann, erhebliche Summen aufgewendet worden
ſind, wäre es an der Zeit, die Dinge in energiſche Betreuung
zu nehmen, zumal Geſchäftstüchtigkeit die ſchwächſte Seite
Magers iſt, was ihn perſönlich nur ehrt.
Wenn neuerdings der Reichsſtatthalter von Heſſen ſein
per=
ſönliches Intereſſe an den Magerſchen Arbeiten bekundet hat
und eine Aktivität der zentralen zuſtändigen Stelle als
not=
wendig anſieht, ſo ſollte gleichzeitig allen intereſſierten Kreiſen
in Erinnerung gebracht werden, daß hier eine nationale und
kulturelle Pflicht ruft. Ein Zuſammenwirken der in Betracht
kommenden öffentlichen Stellen und Wirtſchaftskreiſe müßte mit
Leichtigkeit die im Verhältnis zu anderen Aufwendungen nicht
bedeutenden Mittel beſchaffen laſſen, um die Früchte
jahrzehnte=
langer Arbeit zum Reifen zu bringen.
Dr. A. Noll.
(Deutſche Bergwerkszeitung 18. 3.)
„Gib mir meinen Thron zurück!”
(h) Kairo. In den Vorſaal der Staatsanwaltſchaft von
Kairo trat ein Mann, groß, mit langem, weißen Bart, hager
und ſchwarz, den Kopf bedeckt mit der arabiſchen Keffije, einen
langen Seidenſchal um die Schultern, ein alter Sudaneſe, wohl
80 Jahre alt. In der einen Hand hielt er einen Stock, auf den
er ſich ſtützte, mit der anderen hatte er einen großen
Brief=
umſchlag, dick mit Papieren gefüllt, umkrampft. Auf die Frage
eines Gerichtsbeamten, was er denn wünſche, antwortete er mit
hoher, kaum vernehmlicher Stimme: „Ich muß den
Staats=
anwalt ſprechen”.
Vergeblich ſuchten die Wächter, ihm klar zu machen, daß es
nicht anginge, ohne ausreichende Begründung den Staatsanwalt
zu behelligen. Der Alte ließ ſich nicht abweiſen, gab ſich
ſchließ=
lich aber doch damit zufrieden ſeine Sorgen einem
Staats=
anwaltsvertreter vorzutragen. „Ich bin” begann er, „der Fürſt
Mohamed Machmud, Enkel des Königs von Darfur, Erbe des
verſtorbenen ſudaneſiſchen Sultans Ali Dinar, des Sohnes des
Fürſten Sakaria, der der Sohn des Sultans Mohamed Abul
Fadel war. Ich verlange, daß die Staatsanwaltſchaft mir meinen
Thron wiedergibt und mir auch meine Beſitzungen wieder
ver=
ſchafft, die das Miniſterium für Verwaltung des
Kirchen=
beſitzes unrechtmäßigerweiſe an ſich geriſſen hat.” — Der Alte
erklärte ferner, daß er im Hedſchas gewohnt habe, zurzeit des
Sultans Hüſſein aber nach Aegypten gekommen ſei und mit dem
Sultan bezüglich ſeiner Klage in Unterhandlungen getreten ſei.
Sultan Hüſſein habe ihm zunächſt eine monatliche Rente
aus=
geſetzt, die aber ſpäter vom Miniſterium für die Verwaltng
des Kirchenbeſitzes wieder geſtrichen worden ſei.
Der Staatsanwaltsvertreter verſuchte, den Alten zu tröſten,
konnte ihm aber ſchließlich nicht verheimlichen, daß wohl in
dieſer Sache nichts getan werden könne. Der Alte gab ſich nicht
zufrieden und kündigte an, Klage zu erheben.
pauptſchriftleitung: Nupo- Mauve.
Verantwortlich ür Politit und Wirtſcha t: Rudol Mauve; ür Feuilleton, Reia
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer, ür den Landel: Dr C O Quetſch: für Sport: Aar Böhmann, ür „Die
Gegenwart” Tagesſpiegel nBBild und Wort: Dr. Gerbert Nette, ür den
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eil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuh e ſämtl. in Darmſtadt. D.A II. 34 23939
Truck und Verlag: L. C. Wittich. Darmſtadt Rheinſtraße 23
ür unverlangte Manuſkripte wird, Garantie der Rückſendung n icht übernommen
Sprechſtunden der Redartion Vormittags 12—1 Uhr nachmittags 6—7 Uhr
Die neutige Nummer ha 14 Seiten.
Frankfurt: Freitag, 30. März
7.15: Stuttgart: Frühkonzert: — 8.45: Stuttgart: Evangeliſche
Morgenfeier. — 9.30: Feierſtunde der Schaffenden. — 10.00:
Funkſtille — 10.35: Geiſtliche Muſik. Ltg.: Prof. Fritz Gambke.
11.6: Dr. Arthur, Pfeiffer: Das religiöſe Grunderlebnis bei
Joſef Görres.
12.10: Aus der Chriſtuskirche in Mannheim: Orgelkonzert. —
13.00: Die Seele der Landſchaft. Erzählung von Ludw. Hebold.
13.15: Mittagskonzert. Aus Verdis „Requiem”. — 14.30:
Meta Schneider=Weckerlmg: Karfreitagsgedanken. — 14.50:
Vater Unſer. Ein Chorwerk von Sabine Lepſius. — 15.00:
Präludien und Fugen aus dem 1. und 2. Teil des
wohltempe=
rierten, Klaviers von Joh. Seb. Bach. — 15.30: Stunde den
Jugend: Geſchützte Pflanzen auf deutſcher Erde. — Als Emlage:
Gedichte von Otto Wehn.
1i.8. Di: Misk: Reſchdſe Sronungen. — Uco Geſich=
Muſik. — 18.40: Balladen.
19.00: Johannes=Paſſion für Soli, Chor, Orcheſter und Orgel
von Joh. Seb. Bach. Ltg.: Prof. Fritz Gambke. — 21.30:
Paſſional. Eine Hörfolge mit Muſik. — 22.00: Zeit, Nachr. —
22.15: Stuttgart: Du mußt wiſſen. — 22.25: Nachrichten,
Wetter. — 22.40: Freiburg: Zwiſchenprogramm. — 23.00:
Vom Schickſal des deutſchen Geiſtes. Mathias Grünewald:
Cal=
varienberg und Auferſtehung. Von Dr. Wilh. Fraenger. —
24.00: Nachtkonzert.
Frankfurt: Samstag, 31. März
6.00: Choral, Zeit Wetter. — 6.05 und 6.30: Gymnaſtik. —
6.55: Zeit, Frühmeldungen. — 7.05: Wetter. — 7.10:
Stutt=
gart: Frühkonzert. — 8.15: Waſſerſtand, Schneewetter= und
Witerſportberichte. — 8.25: Stuttgart; Gymnaſtik. — 9.30:
(Nur Trier): Werbekonzert. — 10.00: Nachr. — 10.10: Stunde
der Jugend: Bürgermeiſter auf einen Tag! Ein Märchenſpiel von
heute! — 11.00: Werbokonzert. — 11.40: Meldungen. —
11.50: Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Mittagskonzert des Philharmon. Orcheſters.
Ltg.: A. Haelßig. — 13.15: Zeit, Nachr. — 13.25: Nachr.,
Wetter. — 13.35: Stuttgart: Mittagskonzert (Schallpl.). —
14.30: Fröhliches Wochenende. — 15.10: Stuttgart: Lernt
morſen! — 15.30: Gießener Wetterbericht. — Anſchl.:
Obſer=
vatorium Aachen: Wetter für das Eifel= und Moſelgebiet. —
15.40: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
16.00: Nachmittagskonzert. Werke von Kochmann, Flotow,
Kipp=
ling, J. Strauß, Dörmg u. a. — Volkslieder. — Volksmuſik.
18.00: Stimme der Grenze. — 18.20: Wochenſchau. — 18.35:
Stegreifſendung. — 18.50: Sozialdienſt.
19.00: Stuttgart: Reichsſendung: Stunde der Nation: Fröhlicher
Oſterreigen. Ein bunter Funkbilderbogen. — 20.00: Nachr. —
20.05: Saarländiſche Umſchau. — 20.15: Gemeinſchaftsſendung
Stuttgart=Frankf.: Bald ſend i am Neckar, bald ſend i am Main!
Eine vergnügte Oſterſtunde. — 22.00: Zeit, Nachr. — 22.15:
Stuttg.: Du mußt wiſſen. — 22.25: Nachr., Wetter, Sport.
22.40: Fortſ, der Gemeinſchaftsſendung Frankf.=Stuttg. — 24.00:
Stuttgart: Frühling läßt ſein blaues Band.
Dauttllandtndns.
(Welle 1571)
Deutſchlandſender: Freitag, 30. März
6.30: Tagesſpruch. — 6.35: Kiel: Morgenmuſik. Ltg.: Döring.
8,55: Berli: Morgenfeier. Stundenglockenſpiel der Potsdamer
Garniſonkirche. — Anſchl.: Glockengeläut des Berliner Doms.
10,05: Berlm: Wetter. — 10.10: Sperrzeit. — 11.00: Lothar
Schreyer: Das Kreuzigungsbild am Iſenheimer Altar. — 11.15:
Seewetterbericht. — 11.30: Meiſter des 18. Jahrhunderts. —
12.00: Glückwünſche
12.05: Königsberg: Mittagskonzert. Kl. Funkorch. — Dazwiſchen
(12.55): Zeitzeichen. — 14.00: Paſſionsgeſchichten. — 14.20:
Aus dem Parſifal v. Rich. Wagner. Schallpl.) — 14.55:
Funk=
ſtille. — 15.05: Zeitfunk. — 15.30; Joſ. Haydn: Die ſieben
Worte am Kreuze. Das Fehſe=Quartett.
16.00: Gottes Burgen — Gottes Stimmen. Hörfolge um Türme
und Glocken von E. Keienburg. — 17.00: Karfreitagskonzert,
Dir.: Hans=Georg Görner. — 18.00: Stille Geſpräche im
Lautſprecher. Szenen aus unſerem Schallarchiv.
19.00; Frankfurt: Johannes=Paſſion. Für Soli, Chor, Orcheſter
und Orgel von Joh. Seb. Bach. Ltg.: Prof. Fritz Gambke. —
20.40; Ländlicher Totentanz. Eine Dichtung für den Funk mit
neuen Volksliedern von Bruno Neliſſen=Haken. Muſik: Sobanſki.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten. — 22.45:
See=
wetterbericht.
Deutſchlandſender: Sonnabend, 31. März
6.00: Hamburg: Wetter für die Landwirtſchaft. — 6.05:
Wieder=
holung der wichtigſten Abendnachrichten. — 6.15: Berlin:
Gym=
naſtik. — 6.30; Wetter für die Landwirtſchaft. — Anſchl.:
Tagesſpruch. — 6.35: Königsberg; Frühkonzert. — In einer
Pauſe (gegen 7.00): Nachrichten. — 8.00: Sperrzeit. — 8.45:
Leibesübung für die Frau. — 9.00: Sperrzeit. — 10.00;
Nachrichten. — 10.10: Funkſtille. — 10.50; Fröhlicher
Kinder=
garten. — 11.15: Seewetterbericht. — 11.30: Dr. Müller:
Letzte Forſchungen über die Verwandlung der Materie in Licht.
11.40: Komponiſten der Gegenwark. H. Naumann: Fünf kleine
Klavierſtücke. — K. Raſch: Lieder. — 12.00; Wetter für die
Landwirtſchaft. — Anſchl.: Glückwünſche.
12.10: Hemrich Schlusnus ſingt: (Schallpl.). — 12.30:
Bücher=
ſtunde: Volk und Wiſſen. — Anſchl.: Wetter für die Landwirtſch.
12.55: Zeitzeichen. — 13.00: Sperrzeit. — 13.45: Nachrichten. —
14.00: Schallplatten: Wir fahren aufs Land. — 15.00: Wetter,
18.,05: Zeitfunk. — 15.15: Baſtelſtunde f. Kinder: Wir baſteln
Spiele t. d. Oſterferien. — 15.45: Dipl.=Kaufmann Weiß:
Wirt=
ſchaftswochenſchau.
6.00: Hamburg: Nachmittagskonzert. Das Funkſinfonie=Orcheſter.
Eibenſchütz. — 17.00: G. Schäfer: Sportwochenſchau. —
20: Die Woche hat Feierabend 18.00: Mutter und Kind.
Hörfolge aus Gedichten, Brieſen und Liedern von Freya Stucke.
18.50: Das Gedicht. — Anſchl.: Wetter für die Landwirtſchaft.
19.00: Stuttgart: Reichsſendung: Stunde der Nation: Fröhlicher
Oſterreigen. Ein bunter Funkbilderbogen. — 20.00; Kernſpruch.
Anſchl.: Nachrichten. — 20.10: Leipzig: Abendkonzert der
Dresd=
ner Philharmonie. Ltg. Operndirektor Herm. Kutzſchbach. —
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachr. — 22.25: Sport in
der Märzſonne. — 22.45: Seewetterbericht. — 23.00: Köln;
Nachtkonzert. Leo Eyſoldt mit ſeinem Orcheſter.
Seite 12 — Nr. 88
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 30. März 1934
SergSaſe Tie Tgltott
Zwei Ooppelveranſtaltungen in Darmſtadt.
Am Oſterſonnkag am Böllenfallkor.
4 Uhr: Fußball SV. 98— V. f. B. Mühlbutg (Gauliga).
2,45 uhr: hanoval 59. 98 — pol.-5p. Frantfurte M.
Die Fußballer der 98er empfangen am 1. Oſterfeiertag die
bekannte badiſche Gauliga=Mannſchaft des VfB. Mühlburg. Die
Badenſer, die in ihrer ſtärkſten Beſetzung erſcheinen, nehmen in
der Gauliga nur 1 Punkt hinter Phönix und Karlsruher
Fuß=
ballverein den Mittelplatz ein. Die Hintermannſchaft
Schön=
maier, Kunich. Dienert wird von der geſamten Preſſe.
als äußerſt ſpielſtark im Gau Baden angeſprochen
Schönmaier hat wiederholt das Tor der Stadtelf
Karlsruhe gehütet. Dienert ſtand ſchon wiederholt in
der Süddeutſchen Mannſchaft und war letztmals im
vergangenen Jahre gegen Südfrankreich in Marſeille
und gegen Ungarn in Frankfurt.
Die Läuferreihe Gruber, Moſer, Holzigel ſpielte
ebenfalls ſchon in der Karlsruher Stadtelf: Gruber
hat an Weihnachten in der Gaumannſchaft Baden
gegen Gau Südweſt mitgewirkt. Moſer gilt als beſter
Mittelläufer in Karlsruhe.
Der Sturm Batſchauer, Schwörer, Joram. Rink.
Minges pflegt ein blitzſauberes Kombinationsſpiel.
Schwörer gilt als ſtändiger Halbrechter in der
Karls=
ruher Stadtelf, in der auch die übrigen Spieler ſchon
ſtanden; Minges, Rink und Schwörer letztmals an
Weihnachten gegen Budapeſt, ſowie Rink und
Schwö=
rer 8 Tage zuvor in Augsburg. Bis vor 14 Tagen
galt VfB. Mühlburg noch als Mitbewerber um die
Badiſche Meiſterſchaft. Das entſcheidende Spiel ging
gegen Waldhof 2:1 verloren. Die Preſſe ſchrieb: „VfB.
Mühlburg iſt eine Klaſſemannſchaft mit unerhörtem
Kampfgeiſt. Das Schlußtrio hat ſeinen Ruf, das
beſte in Baden zu ſein, vollauf beſtätigt. In der
Läuferreihe ſtand der beſte Mann der Gäſte, Gruber,
der ein ganz beſtechendes Spiel zeigte uſw..
Mühlburg ſpielte im Herbſt gegen den Deutſchen
Meiſter Fortung Düſſeldorf und verlor ganz knapp
mit 2:1. Die Sportpreſſe bezeichnete damals die Mühl= Hinter
burger als moraliſche Sieger. Die letzten Reſultate. Joram I,
der Mühlburger ſind; gegen Karlsruher FV. 1:1.
gegen VfL. Neckarau 3:1, gegen VfR. Mannheim 0:0
und 1:2.
Es iſt demnach den Darmſtädter Sportfreunden wieder
ein=
mal Gelegenheit gegeben, eine gute Gauliga=Mannſchaft ſpielen
zu ſehen, und man kann auf das Abſchneiden der Lilienträger
gegen dieſe anerkannte Mannſchaft geſpannt ſein.
„Vorher treten die Handballer gegen die bekannte
Po=
lizei Frankfurt a. M. an. Die Poliziſten ſind gute Bezirksklaſſe,
ſie zeigten am letzten Sonntag in Herrnsheim ein ſehr ſauberes
Spiel und verloren nach hartem Kampf 15:9. Es iſt auch hier
mit einem intereſſanten Spiel zu rechnen, zumal Koch und Freund
wieder zur Verfügung ſtehen.
Am Oſtermonkag Saar=Fußballer
Auf der Neiindagn.
14.30 Uhr: Zußball: Union Darmſt.-Spfr. Rehlingen.
16 Uhr: Handball: T5G. 46 — Stadt=SV. Frankfurk.
Nicht minder anziehend wird, wie wir ſchon ſagten, das
Sportprogramm am Oſtermontag auf der Rennbahn ſein. 136
Saar=Fußballvereine reiſen über Oſtern zu ihren Kameraden im
Reich, zahlreiche Gegenbeſuche finden im Saargebiet ſtatt.
Das Hauptſpiel in Darmſtadt beſtreiten die Sportfreunde
Rehlingen bei Saarlouis. Die Elf hat ſich in den diesjährigen
Serienſpielen in anerkennenswerter Form den erſten Platz der
Kreisklaſſe 1 erobert und in Spielen gegen dortige
Be=
zirksklaſſe ſehr beachtliche Erfolge errungen
Da auch Union wieder mit einer ſchlagkräftigen Elf aufwarten
kann und zudem der freundſchaftliche Charakter des Spieles auch
einen ſchönen Fußball erlaubt, ſo darf man den Ausgang des
Treffens als offen bezeichnen.
Vor der erſten Garnitur der beiden Vereine ſpielt die gute
Union=Jugend gegen die erſte Jugend der Germania Mannheim=
Friedrichsfeld. Die jungen Gäſte tragen bereits am Oſterſonntag
in Offenbach bei der Jugend unſeres Gau=Meiſters ein
Freund=
ſchaftsſpiel aus.
Nach dem Hauptſpiel ſteigt ein ſicher ebenſo ſpannendes und
mitreißendes Handballſpiel. Die jetzt vor den
Aufſtieg=
ſpielen in die oberſte Klaſſe ſtehenden ehemaligen Rotweißen, jetzt
TSG. 46, haben ſich anerkennenswerter Weiſe zur Verfügung
geſtellt, um den Nachmittag ſportlich abzurunden. Ueber ihre
ſportlichen Qualitäten braucht hier nichts geſagt zu werden, ſind
allen bekannt. Als Gegner wurde der Stadt=Sportverein
Frankfurt verpflichtet, der im Frankfurter Sportleben eine
ausgezeichnete Rolle ſpielt. Die Gäſteelf iſt als beſonders ſchnell
und wurfkräftig bekannt, ihre Abwehr iſt nicht weniger
zuver=
läſſig als die der Rothoſen von der Rheinallee.
Kein Sportfreund ſollte daher am Oſtermontag den
Gang zur Rennbahn, Heidelbergerſtraße, verſäumen.
Pünkt=
lich um 14.30 Uhr beginnt die Kundgebung für die Brüder aus
dem noch abgetrennten Teil unſeres Vaterlandes.
Mannſchafts=
auftellung uſw. in der nächſten Ausgabe.
Turngemeinde Beſſungen 1865.
Die Beteiligung an der Saar=Kundgebung auf der Rennbahn
und in der Turnhalle am 2. Feiertag iſt für unſere Mitglieder
nationale Pflicht.
SC. Bikkoria Griesheim — Ingoberkia St. Ingbert.
An Oſtern weilen liebe Gäſte aus dem Saargebiet in
Gries=
heim. Ingobertia St. Ingbert ſendet die Fußballmannen, um die
Freundſchaftsbande, welche vor etlichen Jahren ſeine Handballer
knüpften, zu erneuern und zu befeſtigen. Die Gäſte ſpielen in der
1. Kreisklaſſe und nennen ein gefälliges Fußballſpiel, verbunden
mit großer Fairneß ihr eigen. Sie werden unſerer Mannſchaft
einen guten Gegner abgeben, zumal beide Mannſchaften in
kom=
pletter Aufſtellung das Spiel beſtreiten werden. Leider konnten
die Handballer unſerer Gäſte nicht an der Reiſe teilnehmen,
doch iſt es gelungen, einen ſehr ſtarken Gegner, und zwar den
an 2. Stelle der Frankfurter Bezirksklaſſe, ſtehenden FV.
Ger=
mania 94 Fraukfurt a. M. zu verpflichten. Das Spiel
fin=
det zuerſt ſtatt und beginnt um 2.30 Uhr, 3.45 Uhr Beginn des
Fußballſpiels. —
Die Saargäſte treffen im Laufe des Vormittags ein und
werden ſofort in die Quartiere eingeteilt. Um 1.30 Uhr
gemein=
ſamer Abmarſch vom Vereinslokal nach dem Sportplatz, dort
Be=
grüßung durch den Vereinsvorſitzenden und den Bürgermeiſter
Nach den Spielen gemeinſamer Abmarſch, abends Teilnahme an
der Kundgebung der NSDAP. — Am 2. Feiertage können die
Gäſte leider nicht bis zum Abend bleiben, da ſie in Bensheim
zu einem Spiel anzutreten haben. An die geſamte Griesheimer
Bevölkerung richten wir die Bitte: Zeigt eure Verbundenheit
mit dem Saarland, indem ihr alle am 1. Feiertag den Viktoria=
Sportplatz zum Ziele nehmet, zumal die Eintrittspreiſe trotz der
hohen Unkoſten äußerſt niedrig gehalten ſind, und ſchmückt zu
Ehren der Gäſte die Häuſer mit Fahnen.
Zußball in Skarkenburg.
Alle vier Gruppenſieger der Kreisklaſſe 1 ſtehen feſt
Der letzte Sonntag hat in der Starkenburger Kreisklaſſe 1
die beiden letzten Gruppenſieger gebracht. Nachdem der FC. 03
Egelsbach in Gruppe 1 und Turnverein
Lampert=
heim in Gruppe 2 bereits ſeit einiger Zeit als Sieger
feſtſtan=
den, hat jetzt in der Gruppe 3 der SC. 06 Dietzenbach das
Ziel erreicht. In der Gruppe 4, die in der Offenbacher Kante
und am Main entlang bis Seligenſtadt ſpielt, wurde der SC.
V. f. B. Mühlburg.
re Reihe: Batſchauer II, Ebert. Vordere Reihe: Joram II,
Holzigel, Rink, Schönmaier, Dienert, Moſer, Gruber, Schwörer,
Kunich, Batſchauer I.
Teutonia Hauſen bei Offenbach Gruppenſieger. Dieſe vier
Gruppenſieger kämpfen ſpäter um den Aufſtieg in die
Bezirks=
klaſſe, doch ſind darüber entſcheidende Beſtimmungen noch nicht
ergangen.
Gruppe 3.
Ergebniſſe: SC. Dietzenbach — FSV. Groß=Zimmern 4:0
(2:0) Germania Babenhauſen — FC. 02 Dreieichenhain 2:1 (2:1),
SV. Offenthal — SV. Nieder=Roden 3:2, Alemannia Jügesheim
— FV. Eppertshauſen 1:3 (0:2), SV. Münſter — Germania Ober=
Roden 5:1 ((3:1). Nachgemeldet: FV. Eppertshauſen —
Ger=
mania Babenhauſen 7:2.
Der Spielbekrieb an Oſtern.
Die diesjährigen Oſterfeiertage ſtehen im Kreisgebiet im
Zeichen der Gaſtſpiele von Saarvereinen. Daneben
vervollſtän=
digen einige intereſſante Freundſchaftsſpiele das Programm.
wäh=
rend an Meiſterſchaftsſpielen nur noch zwei auf dem Programm
ſtehen, wobei aber durchaus die Möglichkeit der kurzfriſtigen
Ab=
ſetzung derſelben beſteht. Nachſtehend die gemeldeten Abſchlüſſe.
Saarvereine als Gäſte.
Germania 03 Pfungſtadt — SV. Saarwellingen (Sonntag),
FC. 03 Egelsbach — Sportfreunde Rehlingen (Sonntag),
Viktoria Griesheim — Ingobertia St. Ingbert (Sonntag),
Olympia Lampertheim — SV. Merzig (Sonntag),
VfL. Neu=Iſenburg — SV. Güdingen (Sonntag),
SC. Dietzenbach — FV. Bettingen (Sonntag),
SV. Weiterſtadt — SV. Liesdorf (Sonntag),
TV. Nauheim — SV. Büren (Sonntag),
FV. Sprendlingen — SV. Saarwellingen (Montag),
VfR. Bürſtadt — SV. Güdingen (Montag),
TV. Königſtädten — SV. Büren (Montag),
FC. 07 Bensheim — Ingobertia St. Ingbert (Montag).
Wegen weiterer Spiele ſchwebten noch Unterhandlungen; u. a.
ſoll auch ein Spiel in Dornheim ausgetragen werden.
Meiſterſchaftsſpiele der 1. Kreisklaſſe.
Sonntag: SC. Ober=Ramſtadt — Germania Eberſtadt,
Montag: TSG. 1846 — VfL. Michelſtadt.
Alle anderen Spiele wurden abgeſetzt bzw. in einzelnen Gruppen
waren die Oſtertage von vornherein ſpielfrei gelaſſen worden.
Freundſchaftsſpiele an Oſtern.
SV. 98 Darmſtadt — VfB. Karlsruhe=Mühlburg. FV.
Ep=
pertshauſen — 1. FC. 04 Oberurſel (Sonntag). SV. Münſter —
Haſſia Dieburg (Sonntag), SV. Münſter — VfL. Neu=Iſenburg
(Montag), FC. 03 Egelsbach — Wacker 02 Rödelheim (Montag),
Union Wishauſen komb. — FV. Gräfenhauſen (Montag), SV.
Lengfeld — Merck Darmſtadt (Montag).
Aus den Abſchlüſſen ragt vor allem der Beſuch des badiſchen
Gauligavereins ViB. Mühlburg hervor. Die 9der werden hier
auf eine ſehr ſchwere Probe geſtellt, haben aber den richtigen Weg
beſchritten, um ſowohl die Mannſchaft zu prüfen als auch das
Darmſtädter Sportpublikum zufriedenzuſtellen. In Eppertshauſen
und Münſter wird man ebenfalls ſpannende Kämpfe ſehen. Am
meiſten darf man aber geſpannt ſein, wie die Egelsbacher mit
dem Frankfurter Gaſt a s der Bezirksklaſſe fertig werden. Der
Gruppenſieger dürfte wohl den Beweis ſeiner
Bezirksklaſſebefähi=
gung klar erbringen.
Kreisklaſſe 2, Gruppe Ried.
Das am letzten Sonntag ausgetragene Spiel TV Alsbach
— VfR. Fehlheim endete tatſächlich 3:1 (3:0), nicht 3:0, wie
ge=
meldet. Infolge eines Unfalls hatten die Gäſte ihren
ausgezeich=
neten Mittelläufer Schäfer und ſeinen guten rechten Nebenmann
Wieß erſetzen müſſen. Fehlheim verlor zudem den
Erſatzverteidi=
ger Heim wegen Verletzung und mußte ſo das Treffen mit 10
Mann durchſtehen. Bezeichnend für die Unterform der Gäſte war,
daß ſie ſelbſt zwei Foul=Elimeter nicht verwandeln konnten,
wo=
durch der Spielverlauf entſcheidend beeinflußt wurde.
SV. Erzhauſen — FV. Schafheim.
Am Oſterſonntag empfängt Erzhauſen den FV. Schafheim zum
Rückſpiel. Im Vorſpiel am erſten Weihnachtsfeiertag ſiegte
Schaf=
heim, im Rückſpiel wird es nicht ſo glatt gehen. Denn Erzhauſen
ſtellt zurzeit eine viel beſſere Mannſchaft ins Feld. Du
Schaf=
heim die Tabelle in ſeiner Klaſſe führt, dürfte ein ſehr
ſpannen=
des Spiel zuſtande kommen. Erzhauſen wird ſchwer zu kämpfen
haben, um zu gewinnen, aber es hat in den letzten Suielen
be=
wieſen, daß die El” doch Fußball ſpielen kann. Nur der Wille muß
hier vorhanden ſein. Die 2. Garnituren treten vorher an. Da
Erzhauſens 2. Mannſchaft noch kein Verhandsſpiel verlor und die
Tabelle führt, wird auch hier an keinem Sieg gezweifelt. Es ſollte
daher niemand das Treffen verſäumen. Spielbeginn 15 Uhr,
bzw. 13 Uhr.
Oſterprogramm der Fußballer der T5G. 46 Darmſtadt
TSG. 46 Darmſtadt — SV. Michelſtadt
Oſtermontag 11 Uhr Rheinallee.
Zum nächſten Verbandsſpiel empfangen die früheren
Rot=
weißen am 2. Feiertag den Michelſtädter Sportverein mit ſeiner
1. und 2. Mannſchaft. Es iſt dies die erſte Begegnung der beiden
Mannſchaften in dieſer Saiſon, da das Vorſpiel damals abgeſetzt
wurde und am Schluſſe der Runde nachgeholt wird. Die Gäſte
aus dem Odenwald ſind durch die Niederlage am vergangenen
Sonntag auf den letzten Platz verwieſen worden, haben aber weit
weniger Verluſtpunkte wie die vor ihnen rangierenden
Mann=
ſchaften, ſo daß ſie bei dem nächſten Punktgewinn das Ende ſchon
wieder verlaſſen können. Die Odenwälder werden alſo in den
kommenden Spielen alles daranſetzen, um dies zu erreichen, und
daß ſie das Zeug dazu haben, wurde von der Elf ſchon wiederholt
henieſen. Man braucht nur an das Spiel in Eberſtadt zu denken,
wo es den Michelſtädtern damals gelang, den Germanen einen
Pünkt abzutrotzen. Die früheren Rotweißen, die in den letzten
Wochen eine gleichmäßig gute Form zeigten, werden gut tun, den
Gegner nicht leicht zu nehmen, denn ein Punktverluſt auf eigenem
Platze würde den zweiten Platz, den die Mannſchaft nun doch
ſchon faſt die ganze Runde hält, ſtark in Gefahr bringen. Die
Darmſtädter weiden das Spiel gegen Michelſtadt in der gleichen
Aufſtellung wie am Vorſonntag beſtreiten.
Die Neſerven beider Vereine ſpielen anſchließend.
Die bekannt ſpielſtarken Schüler der 46er ſind für den
Oſtermontag nach Frankfurt eingeladen, wo die Jungen vor dem
Si dteſpiel Frankfurt — Hamburg der gleichen Mannſchaft der
Frankfurter Eintracht gegenüberſtehen. Hiermit haben die
Klein=
ſten der früheren Rotweißen eine gute Gelegenheit, ihr Können
vor einer ſicher ſehr großen Zuſchauermenge zu zeigen.
Am erſren Feiertag ſpielen die alten Herren in Seeheim.
Dieſes Spiel wird mit einem Familienausflug verbunden. Bis
Ebe=ſtadt wird mit der Straßenbahn gefahren, dann geht es zu
Fuß nach Seeheim. Rückweg iſt derſelbe. Treffpunkt am
Marien=
platz 12.30 Uhr.
SV. 98 Darmſtadl.
Das Oſter=Spielprogramm der unteren Mannſchaften iſt ein
ſehr umfangreiches. Eine kombinierte Fußballmannſchaft fährt
ins Neckartal, um Spiele in Kochendorf und Bad Rappenau
aus=
zutragen, während eine kombinierte Mannſchaft an dem
Pokal=
turnier in Rockenberg (Oberheſſen) teilnimmt. Die Junioren
ſpie=
len am 1. Feiertag auf dem Stadion gegen FC. Dreieichenhain,
und die Jugendelf iſt Gaſt von Mainz 05. Die 2.
Handballmann=
ſchaft weilt in der Pfalz, wo ſie den FV. Frankenthal und den FV.
Speyer zum Gegner hat.
Handball.
TSV. Nieder=Modau — Jahngemeinde Worms a. Rh.
Am 1. Oſterfeiertag um 15 Uhr treffen ſich dieſe beiden
Ver=
eine in Nieder=Modau zu einem Freundſchaftsſpiel. Die Gäſte
ſpielen in der Bezirksklaſſe des Bezirks Rheinheſſen und nehmen
einen guten Tabellenplatz ein. Die Einheimiſchen werden alles
daranſetzen müſſen, um gegen den großen Gegner ehrenvoll
abzu=
ſchneiden.
Handball im Kreis Odenwald.
Groß=Umſtadt — Nieder=Ramſtadt 7:7 (4:4), Groß=Umſtadt 2.
— Lengfeld 2. 6:3 (2:3).
Nach einem ſchön durchgeführten Spiele der 2. Mannſchaften
Groß=Umſtadts und Lengfelds, das mit einem in der 2 Spielhälfte
verdienten Siege der Platzelf endete, ſtellten ſich die beiden ziemlich
gleich ſpielſtarken 1. Mannſchaften der Turnvereine Groß=Umſtadt
und Nieder=Ramſtadt dem Schiedsrichter. Zunächſt haben die
Gäſte mehr vom Spiel und liegen bald mit 2:0 in Führung, doch
die eifrige Platzelf ließ ſich nicht entmutigen, holt auf und nun
liegen beide Mannſchaften bei überaus ſchnellem Spiel abwechſelnd
in Führung. Auf die von einzelnen Gäſten in der zweiten
Spiel=
hälfte in das Spiel getragene etwas harte Note ging die Platzelf
nicht ein.
Spiele an Oſtern.
1. Feiertag: Erbach — Obernburg, 3.15 Uhr: Erbach 2.
— Hainſtadt, 2 Uhr; König — Eintracht Frankfurt, 4 Uhr: Kirch=
Brombach — Reichelsheim, 2.30 Uhr: Groß=Bieberau —
Heppen=
heim. 2.30 Uhr; Reichelsheim — Fränkiſch=Crumbach 2., 3 Uhr.
2. Feiertag: Erbach — Obernburg, 2.30 Uhr; Groß=
Um=
ſtadt — Bockenheim, 3.30 Uhr: König — Eintracht Frankfurt,
3.30 Uhr; Reichelsheim — Pfaffen=Beerfurth. 3 Uhr: Altheim —
Mainaſchaff 2., 2.30 Uhr; Groß=Zimmern — Wartb.=V. Frankfurt.
3.30 Uhr: Lengfeld — Merck Darmſtadt, 3 Uhr; Fränkiſch=Crumbach
— Poſt Darmſtadt, 2.30 Uhr; Mümling=Grumbach — Zell, 3 Uhr.
Faſt ausnahmsweiſe haben unſere Mannſchaften über Oſtern
äußerſt ſpielſtarke Mannſchaften aus anderen Kreiſen zu Gaſt.
Kamen unſere Mannſchaften in den vergangenen Jahren immer
zu beachtenswerten Erfolgen, ſo dürften ſie unter den gegebenen
Verhältniſſen heute mit weniger Ausſicht auf Erfolge zu dieſen
Spielen antreten.
Die Auskragung der Waſſerbal=Runden
wird durch ein gemeinſames Abkommen zwiſchen DT.
und VSV. geregelt. Ebenſo der Geſchäftsverkehr zwiſchen den
DT.= und DSV.=Fachwarten in den Bezirken und Gauen.
Da=
nach haben die Fachwarte des DSV. die verantwortliche
Füh=
rung in den Bezirken und Gauen, während den DT.=Fachwarten
die Verwaltung der Turner=Mannſchaften verbleibt.
Sonderrun=
den, die nur Mitgliedern eines Verbandes vorbehalten ſein
ſollen, können von jedem Verband ſelbſtändig durchgeführt
wer=
den, jedoch müſſen ſich die zuſtändigen Fachwarte wegen der
zeit=
lichen Austragung rechtzeitig ins Benehmen ſetzen. Die
Ein=
reihung der DT.=Mannſchaften erfolgt nach der tatſächlichen
Spielſtärke im beiderſeitigen Benehmen. Beſtrafungen werden
jeweils von den zuſtändigen Stellen desjenigen Verbandes
ver=
hängt, dem der zu beſtrafende Spieler bzw. Verein angehöre.
Für den Spielverkehr gilt die demnächſt erſcheinende neue
„Deutſche Waſſerball=Ordnung”.
Walter Neuſel, der nach ſeinem Siege über King
Le=
vinſky in die erſte Reihe der Schwergewichtler der Welt
vorge=
rückt iſt, wird in ſeinem nächſten Kampf am 27. April in New
York auf Tommy Loughran treffen. Loughran ſtand Anfang
März in Miami im Titelkampf um die Weltmeiſterſchaft dem
italieniſchen Weltmeiſter Carnera gegenüber.
Welterbericht.
Durch die Alpenſtörung miſcht ſich Warmluft in die
ausflie=
ßende Kaltluft des über Skandinavien liegenden Hochs, ſo daß
dadurch ſtärkere Bewölkung entſteht und ſtellenweiſe
Nieder=
ſchläge auftreten. Langſamer Barometeranſtieg dürfte aber
ſpä=
ter wieder zur Beſſerung der Wetterlage führen.
Ausſichten für Freitag, den 30. März: Ueberwiegend bewölkt,
verhältnismäßig kühl, vereinzelt Regen, um Oſten drehende
Winde.
Ausſichten für Samstag, den 31. März: Neblig=wolkig mit
Auf=
heiterung, mäßig warm. meiſt trocken.
Winterſportmöglichkeiten im Schwarzwald.
Schauinsland: Klar plus 1 Grad, 50 cm., gekörnt, gut.
Bühlerhöhe: Klar, minus 2 Grad, 30 cm. gekörnt, gut.
Hornisgrinde: Klar, minus 2 Grad, 60 cm., gekörnt, gut.
Feldberg: Klar, minus 2 Grad, 140 cm., gekörnt, ſehr gut.
Ruheſtein: Klar, minus 2 Grad. 40 cm. gekörnt, ſehr gut.
St. Blaſien: Klar, minus 2 Grad, 3 cm, durchbrochen,
ſtellenweiſe.
Schönwald: Klar, minus 1 Grad. 20 cm., gekörnt, mäßig.
Nummer 88
jane
Freitag, 30. März
Nachrichter
Tagung des Verwaltungsrats der Reichsbahn
Sleigerung im Perſonen= und Gükerverkehr. — Zuſimmung zu den Borſchlägen der Vereinfachung der
Verwallung und beſſeren Abgrenzung von Berkehrsgebiefen.
Weitere Beſſerung der Einnahmen.
Am 27. und 28. März 1934 trat der Verwaltungsrat der
Deutſchen Reichsbahn zu ſeiner 60, ordentlichen Tagung zuſammen.
Bei der Erörterung der Finanzlage der Reichsbahn konnte
die befriedigende Feſtſtellung gemacht werden, daß die ſeit
De=
zember vorigen Jahres einſetzende Beſſerung der Einnahmen ſich
bis heute fortgeſetzt hat.
Die Einnahmen ſteigerten ſich in den Monaten Januar und
Februar 1934 gegenüber den gleichen Monaten des Jahres 1933
im Perſonenverkehr um 5,6 v. H. und im Güterverkehr um 21,4
v. H., ſie liegen aber noch weſentlich niedriger als in ben gleichen
Monaten ſelbſt des Jahres 1931. Die Märzeinnahmen haben ſich
bisher in demſelben Sinne entwickelt.
Der Verwaltungsrat ſtimmte den von der Hauptverwaltung
gemachten Vorſchlägen zur Vereinfachung der Verwaltung und
beſſeren Abgrenzung von Verkehrsgebieten zu, nach denen die
Reichsbahndirektion Oldenburg aufgehoben werden und das
Eiſen=
bahnnetz im Raum Leipzig einheitlich unter der Verwaltung der
Reichsbahndirektion Halle zuſammengefaßt werden ſoll.
Der Verwaltungsrat nahm davon Kenntnis, daß die
Reichs=
bahn auf dem Gebiete des Gütertarifs zur Gewährung von
Fracht=
freiheit für die Transporte des Winterhilfswerkes und zur
Fracht=
erleichterung zugunſten der öffentlichen Arbeitsbeſchaffung rund
30 Mill. RM. aufgewendet hat.
Wenn trotz der gegenüber dem Zuſtand des Vorjahres
gün=
ſtigeren Entwicklung der Reichsbahneinnahmen einer allgemeinen
Senkung der Perſonentarife noch nicht nähergetreten werden
konnte, ſo ſoll doch aus ſozialen Rückſichten eine Reihe von
fühl=
baren Fahrpreisvergünſtigungen (über die bereits berichtet wurde)
ſchon jetzt durchgeführt werden.
Auf dem Gebiet des Perſonalweſens unterbreitete die
Reichs=
bahnhauptverwaltung dem Verwaltungsrat die Grundgedanken
für eine Neugeſtaltung der Dienſtverhältniſſe der
Reichsbahn=
arbeiter, die ſich dem Geſetze zur Ordnung der nationalen Arbeit
anpaſſen ſollen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Richtzahlen der Großhandelspreiſe für den 27. März. Die
Richtzahl der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 27. März auf
95,9; ſie iſt gegenüber der Vorwoche (95,8) wenig verändert. Die
Richtzahlen der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 90,5 (
unver=
ändert), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 90,9 (plus 0/4
v. H.) und induſtrielle Fertigwaren 114,5 (minus 0,2 v. H.)
Die Reichsrichtzahlen für die Lebenshaltungskoſten im März
1934. Die Reichsrichtzahl für die Lebenshaltungskoſten (
Ernäh=
rung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und „ſonſtiger
Bedarf”) ſtellt ſich für den Durchſchnitt des Monats März 1934
auf 120,6 (1913/14 — 100); ſie iſt ſomit um 0,1 v. H. niedriger als
im Vormonat (120,7). Die Richtzahl für Ernährung hat ſich um
0,3 v. H. auf 113,5 ermäßigt; Preisrückgänge für Eier und zum
Teil auch für Fleiſch wurden durch das Anziehen der Preiſe für
Gemüſe und Kartoffeln nicht ganz ausgeglichen. Die Richtzahl
für Bekleidung iſt um 0,5 v. H auf 114,1 geſtiegen. Die Richtzahl
jür den „ſonſtigen Bedarf” ſtellt ſich auf 157,9 (minus 0,3 v. H.),
für Wohnung unverändert auf 121,3 und für Heizung und
Beleuch=
tung unverändert auf 136,3.
Keine Mindeſtpreiſe für Graugguß. Durch die vom Verein
Deutſcher Eiſengießereien am 6. Februar 1934 beſchloſſene
Mindeſt=
preisliſte, für Grauguß ſind die bisher gültigen Gußpreiſe in
vielen Fällen in beträchtlichem Umfange erhöht worden. Wegen
der zahlreichen Beſchwerden, die gegen dieſe Preiserhöhungen
beim Reichswirtſchaftsminiſterium eingelaufen, waren, ſah ſich
dieſes zu einer eingehenden Unterſuchung der Gußpreisentwicklung
veranlaßt. Demzufolge hat der Verein Deutſcher Eiſengießereien
beſchloſſen, dieſe Preisliſte nicht mehr als verpflichtende
Mindeſt=
preisliſte zu führen. Sie ſoll nunmehr als Richtpreisliſte dienen.
Produktenmärkke.
Mannheimer Getreidemarkt vom 29. März. Weizen inländ.
(76—77 Kilo) frei Mannheim 20.10—20,20, Feſtpreiſe franko
Voll=
bahnſtation des Erzeugers per März: Bezirk 9 19,50, Bezirk 10
19,70, Bezirk 11 20,00: Roggen ſüdd. (71—72 Kilo) frei Mannheim
17.10—17,30, Feſtpreiſe franko Vollbahnſtation des Erzeugers per
März: Bezirk 8 16.50, Bezirk 9 16,80; Hafer inländ. 16,25—16,50,
Sommergerſte inländ. 17,75—18,25 (Ausſtichware über Notiz),
Pfälzer Gerſte 18,00—18,50 (Ausſtichware über Notiz),
Futter=
gerſte 16,50—17,00. Mais im Sack inländ. 19,25—19,50.
Erdnuß=
kuchen prompt 16,75—17,00. Soyaſchrot prompt 15,25, Rapskuchen
14,25, Palmkuchen 14,50, Kokoskuchen 17,90, Seſamkuchen 17.00,
Leinkuchen 17.25—17,50, Biertreber mit Sack 15,25, Malzkeime
13,00—13,50, Trockenſchnitzel ab Fabrik 9,50—9,75, Rohmelaſſe 8,50.
Steffenſchnitzel 11,00, Wieſenheu loſe 5 80—6,20, Rotkleeheu 6,20
bis 6,40, Luzernekleeheu 7.40—7,60; Stroh: Preßſtroh Roggen=
Weizen 2.20—2,40, Hafer=Gerſte 1,80—2,00, geb. Stroh Roggen=
Mchiödelch er ceis Sch d d uer Aerfche edeneſt
(70—60prozentig) nordd. prompt 22 75—23,75, dito pfälz. und
ſüdd, prompt 23,25—24,25: feine Weizenkleie mit Sack 10,25,
16,00—16,50.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. In der Oſterwoche hat
der ſchon in der Vorwoche einſetzende lebhafte Verkauf noch eine
leichte Zunahme erfahren. Die an ſich, nicht großen Zufuhren
wurden glatt geräumt. Die Preiſe blieben auf dem in der
Vor=
woche leicht erhöhten Stand gut behauptet. In Fachkreiſen
rech=
net man auch für die nächſte Zeit mit einem Anhalten der ſtabilen
Preislage, ſelbſt wenn die Zufuhren eine weitere Steigerung
er=
fahren ſollten. Als Großhandelsverkaufspreiſe notierte man in
Pfg. pro Stück frei Frankfurt a. M.: Deutſche Friſcheier Klaſſe S
10.25, Klaſſe A 9,50, Klaſſe B 8,75, Klaſſe C 8,25; Holländer
Klaſſe S 9,75. Klaſſe A 9,00. Klaſſe B 8,50; Flandern Klaſſe S
9,50, Klaſſe A 8,75, Klaſſe B 8,25.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Das Buttergeſchäft hat
in der abgelaufenen Woche nicht den erhofften Mehrbedarf
ge=
zeigt. Es wurden nur geringe Umſätze getätigt. Die kleinen
Zu=
fuhren traten daher etwas ſtärker in Erſcheinung, übten aber
keinen preisdrückenden Einfluß aus, vielmehr blieben die
Notie=
rungen der Vorwoche unverändert. Der Großhandels=
Einſtands=
preis ſtellte ſich für deutſche und holländiſche Markenbutter auf
132,00 RM., deutſche Landbutter wurde zu 125,00—130,00 RM. an
den Kleinhandel verkauft. Die Preiſe verſtehen ſich per 50 Kilo.
Biehmärkke.
Frankfurter Viehmarkt vom 29. März. Auftrieb: Rinder 74
(gegen 50 am letzten Donnerstagsmarkt), Kälber 1357 (1161),
Schafe 58 (154), darunter 38 (89) Hammel, Schweine 453 (703).
Notiert wurde pro 1 Zentner Lebendgewicht in RM.: Kälber a)
49—50, b) 45—48, c) 37—44, d) 30—36; Lämmer und Hammel
a1) Stallmaſtlämmer 42, b1) Stallmaſthammel 37—38, c) mittlere
75—36, d) geringere 33—34: Schafe e) beſte 35, f) —, g) geringe
25—28: Schweine b) 41—44, c) 39—43. d) 34—43, e), f) und g)
nicht notiert. Im Preisvergleich zum letzten Donnerstagsmarkt
zogen Kälber, Hammel und Schafe je 1—2 RM. an, Schweine
gaben 1 RM. nach. Märktverlauf; Kälber, Hammel und Schafe
lehhaft, ausverkauft; Schweine ruhig, nahezu ausverkauft. — Der
nächſte Viehmarkt findet am Dienstag, den 3. April, ſtatt.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die letzte Berliner Börſe vor der viertägigen
Feiertags=
unterbrechung eröffnete in ausgeſprochen feſter Haltung. Dieſe
etwas ungewöhnliche Erſcheinung iſt darauf zurückzuführen, daß
das Feſt auf den Ultimo fällt und die Kuliſſe im Hinblick auf die
infolgedeſſen erlöſchende Limite und der zu erwartenden neuen
Kauforders zu Vorkäufen ſchritt, um den Bedarf nach den
Feier=
tagen befriedigen zu können. Dazu kommt als anregendes
Mo=
ment der Umſtand, daß die Bezahlung für die heute getätigten
Käufe erſt am Dienstag erfolgt. Die in kleinerem Umfange
ein=
getroffenen Orders von ſeiten des Publikums ſind zum großen
Teil durch die wieder in größerer Zahl vorliegenden günſtigen
Meldungen aus der Wirtſchaft ausgelöſt worden. Insbeſondere
hat der jüngſte Bericht des Konjunkturforſchungsinſtituts ſtarke
Beachtung gefunden, der beſagt, daß ſchon die bisherigen
Ergeb=
niſſe der neuen Saiſon in den unterſuchten Wirtſchaftsgruppen
zeigten, daß mit einer weiteren ſtarken Senkung der
gegenwärti=
gen Arbeitsloſenziffer in nächſter Zeit gerechnet, werden kann.
Stimulierend wirkte auch der Bericht der Deutſchen Werft A.=G.,
die eine jaſt 13prozentige Umſatzſteigerung meldet und für das
laufende Jahr eine zuverſichtliche Prognoſe ſtellt. Die Führung
hatten am Aktienmarkt JG. Farben mit einer Kursſteigerung um
3½ Prozent und einem Umſatz von etwa 200 Mille zum erſten
Kurs. Montane kamen etwa 1—2 Prozent höher an, Hoeſch
notierten 2½ Prozent über Vortagesſchluß. Von
Braunkohlen=
werten waren Niederlauſitzer Kohle mit plus 2½ Prozent und
Bubiag mit plus 3 Prozent am kräftigſten gebeſſert. Kaliwerte
gingen etwa 1½ Prozent höher um. Gummiwerte blieben
ver=
nachläſſigt, dagegen finden Dt. Linoleum weiter Beachtung.
Im weiteren Verlauf der Börſe wurde das Geſchäft, nachdem
die von Publikumsſeite eingelaufenen Orders ihre Erledigung
gefunden hatten, weſentlich ruhiger, teils konnten jedoch weitere
geringe Kursſteigerungen verzeichnet werden. Andererſeits waren
allerdings auch infolge von Glattſtellungen unbedeutende
Ab=
ſchwächungen feſtzuſtellen. Farben gewannen gegen den Anfang
nochmals ½8 Prozent, Siemens ½ Prozent, Berger und Schultheiß
je 2 Prozent, Bemberg 1 Prozent.
*
Angeſichts der heute beginnenden Börſenruhe nahm die
Um=
ſatztätigkeit an der geſtrigen Frankfurter Börſe kein größeres
Ausmaß mehr an. Immerhin war bei einigen Spezialpapieren
etwas lebhafteres Geſchäft feſtzuſtellen. Die Stimmung war
wei=
ter feſt, wobei auch der jüngſte Bericht des Inſtituts für
Kon=
junkturforſchung anregte, wonach für die nächſte Zeit mit einer
weiteren ſtarken Abnahme der Arbeitsloſenziffer zu rechnen ſei.
Die wenigen Kaufaufträge genügten, da ſie faſt leere Märkte
vorfanden, um durchſchnittliche Kursbeſſerungen von ½—1 Prozent
herbeizuführen. Im Vordergrund ſtanden JG. Farbeninduſtrie
die bei lebhaftem Geſchäft zu Beginn um 258 Prozent auf. 142½
Prozent anzogen; erneut regte die Vermutung an, daß für das
abgelaufene Geſchäftsjahr eine auf 8 Prozent erhöhte Dividende
ausgeſchüttet werden wird. Von ſonſtigen Chemiewerten
gewan=
nen Deutſche Erdöl 3 Prozent, Scheideanſtalt Prozent, und
Metallgeſellſchaft waren um weitere ½ Prozent erholt.
Rütgers=
werke blieben trotz der Mitteilung der Verwaltung, daß für die
beiden letzten Geſchäftsjahre eine Dividende nachgezahlt werden
ſoll, nur gut behauptet. Am Montanmarkt traten Gelſenkirchen
mit plus 2½ Prozent ſtärker hervor, Harpener lagen 1½ Prozent,
Klöcknerwerke ½ Prozent und Mannesmann ¼ Prozent höher.
Elektroaktien tendierten ebenfalls freundlich, ſo gewannen
Schuckert 1½ Prozent, nur Siemens waren knapp gehalten.
Kunſt=
ſeidewerte gaben leicht nach, Aku und Bemberg je minus ½
Pro=
zent. Auch Süddeutſche Zucker bröckelten um weitere ½ Prozent
ab, während Deutſche Linoleum ½ Prozent anzogen. Am
Ren=
tenmarkt waren Neubeſitzanleihe in größerem Umfange gefragt,
ſie beſſerten ſich von 22,52½ auf 22,80 Prozent. Auch
Altbeſitz=
anleihe lag ½ Prozent höher. In der zweiten Börſenſtunde waren
bei anhaltend ruhigem Geſchäft die erſten Kurſe überwiegend voll
behauptet. Am Aktienmarkt zeigten Rütgerswerke eine geringe
Befeſtigung von 2 Prozent, während JG. Farben bei
nachlaſſen=
den Umſätzen um 2 Prozent auf 141½ Prozent zurückgingen. Die
übrigen Werte zeigten keine Veränderung.
Ab 1. April einheitiche Bedingungen der deutſchen
Bekleidungsinduſtrie.
Die Konditionsverhandlungen zwiſchen den
Spitzenorganiſa=
tionen der Bekleidungsinduſtrie und dem Textileinzelhandel
haben zu einer vollen Einigung geführt. Die Verkaufs=,
Zah=
lungs= und Lieferungsbedingungen ſtimmen in allen weſentlichen
Punkten mit den inzwiſchen in Kraft getretenen einheitlichen
Be=
dingungen der deutſchen Textilwirtſchaft überein. Lediglich die
Sonderberechnung für Verpackung wird in der
Bekleidungsindu=
ſtrie nicht erfolgen im Gegenſatz zur Textilinduſtrie. Es iſt aber
zu hoffen, daß auch dieſe wieder zu dem früheren Verfahren der
Einkalkulierung der Verpackung zurückkehren wird. Die
Zahlungs=
zeiten ſind die gleichen wie in der Textilinduſtrie. Nur liegen die
Stichtage für die Zahlungen drei Tage früher als bei der
Textil=
induſtrie, um eine techniſch reibungsloſe Durchführung des
Zah=
lungsverkehrs in den einzelnen Stufen der Textilwirtſchaft zu
er=
möglichen. — Die einheitlichen Bedingungen treten am 1. April
für alle Fachgruppen der Bekleidungsinduſtrie in Kraft.
Da=
gegen wird das Inkrafttreten der Bedingungen über das
Zah=
lungsziel zu verſchiedenen Zeitpunkten erfolgen. — Die neue
ein=
heitliche Kondition unterſteht dem Schutz der Lieferanten= und
Abnehmergruppen. Damit wird, wie der Reichsverband der
Deut=
ſchen Bekleidungsinduſtrie mitteilt, denjenigen das Handwerk
ge=
legt, die bisher teilweiſe unter Ausnützung ihrer wirtſchaftlichen
Machtſtellung verſucht haben, die Marktordnung zu ſtören und
Sondervorteile für ſich herauszuholen.
Die Markkregelung für Eier.
Mit dem 1. April 1934 tritt die neue Marktregelung über die
Erfaſſung und den Verkehr mit Hühnereiern für das ganze
Reichs=
gebiet in Kraft. Die Bekanntmachung vom 10. Februar 1934, die
die Hinausſchiebung der neuen Marktordnung vorſah, iſt mit dem
31. März abgelaufen. Mit den neuen Beſtimmungen tritt alſo
auch die Uebernahmeſchein 4 für Inlandseier in Geltung.
Kenn=
zeichnungsſtellen und ſtandardiſierungsberechtigte Einzelerzeuger
haben den Uebernahmeſchein 4 bei der Reichsſtelle für Eier
anzu=
fordern, und zwar zunächſt für den vorausſichtlichen Eierabſatz in
einer Monatsfriſt. Von nun ab ſind zum Eieraufkauf nur die von
den Bezirksbeauftragten beſtätigten Sammler berechtigt. Zur
Regelung des Marktes ſind ſämtliche Eier bei den Sammelſtellen
bzw. Kennzeichnungsſtellen abzuliefern. Befreit ſind von dieſer
Ablieferung die Eier, die vom Erzeuger unmittelbar an den
Ver=
braucher abgeſetzt werden. Ein freies Aufkaufen von Eiern iſt
nicht mehr ſtatthaft. Auszahlungspreiſe und Preisſpannen
über=
wacht der Bezirksbeauftragte.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Wie vom Süddeutſchen Zinkblechhändlerverband mitgeteilt
wird, ſind die ſüddeutſchen Zinkblechpreiſe mit Wirkung vom 29.
März 1934 um 1½ Prozent erhöht worden.
Die ordentliche Generalverſammlung des Eiſenwerk Kraft,
Duisburg, der Weſtfäliſchen Eiſen= und Drahtwerke A.=G., Bochum=
Herne, der Rheiniſch=Weſtfäliſchen Stahl= und Walzwerke A.=G.,
Düſſeldorf, und des Gußſtahlwerk Witten, Witten a. d. Ruhr,
ge=
nehmigten einſtimmig die Fuſionsverträge mit der Vereinigten
Stahlwerke A.=G.
Nach Mitteilungen des Drahtverbandes G. m. b. H..
Düſſel=
dorf, blieb im Monat März die Abſchlußtätigkeit im
Inlands=
geſchäft ungefähr die gleiche wie im Vormonat, die Abrufe dagegen
ſind zahlreicher geworden. — Der Eingang an Aufträgen aus dem
Ausland iſt gegenüber dem Vormonat etwas zurückgegangen. Die
Erſchwerungen des Handelsverkehrs mit dem Auslande durch
Be=
ſchränkung der Einfuhrmengen und Deviſenzuteilungen in den
Abnehmerländern ſowie durch Valutaſchwankungen dauern fort.
Das Rheiniſche Braunkohlen=Syndikat wird vom 1. April bis
30 September 1934 ſeinen Abnehmern die üblichen
Sommer=
rabatte gewähren.
Mit Rückſicht auf die noch immer ſtarke Ueberſetzung der
Schwachſtromlampen=Induſtrie hat der Reichswirtſchaftsminiſter
die Anordnung über Beſchränkung der Herſtellung von Glühlampen
unter 30 Volt vom 2. November 1933 bis zum 30. Juni 1934
ver=
längert.
Wie wir von maßgeblicher Seite erfahren, findet die
Bilanz=
ſitzung des Aufſichtsrates der Burbach=Kaliwerke A.=G. am 12.
April 1934 in Magdeburg ſtatt.
Berliner Kursbericht
vom 29. März 1934
Deviſenmarkt
vom 29. März 1934
Me He
Deutſche Bank u. 1
63.—
Disconto=Geſ.
Dresbner Bank
Hapag
Norbd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Contis=Gummi
Deutſche Cont. Gas
64,875
29.25
33.375
30.875
1.30.—
68.—
81.—
145.50
117.50
Me Ref
Elektr. Lieferung 101.—
J. G. Farben 141.625
Gelſ. Bergwerke 67.375
Geſ.f.elektr. untern. 100.75
Harpener Bergbau 93.—
Hoeſch Eiſen und
77.50
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann 76.—
Kali Aſchersleben 1114.625
Klöcknerverke
66.875
Koksw.Chem. Fabr. 98.25
Mannesm. Röhr
69.—
Maſch.=Bau=Untn. 52.—
Orenſtein & Koppell 70.—
Polyphonwerke 19.375
Rütgerswerke 61.375
Salzbetfurth Kali 1
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Aosb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke 1
147.50
22.—
44.875
114,625
69.75
22.375
101.50
35.—
89.25
77.50
106.50
Buenos=Aires
Kanada
Japan
Kairo
Iſtanbul
Sondon
New York
Rio de Janeirol
uruguah.
Auſterdam
Athen
Brüſſel
Budapeſt
Danzig
Helſingfors
Währung
1 Pap. Peſo
1canad. Doll
1 Yen.
1äghpt. s
1 türk. s
1 2.Stg.
1 Dollar
1 Milreis
1 Golopeſo
100 Gulden
100 Drachmn.
100 Belga. 5
100 Pengö
100 Gulden
100 finn. Mk.
Mif
0.6311 0.835
2.507 2.513
0.7591 0.7611
13.225
1.998
12.845
2.510
0.211
1.749
169.08
2.379
58.51 !
ei.57
5.669
13.2551
2.002
12.875
2.516
0.213
1.151
169.42
2.382
5a,83
21.73
5.681
Italien
Jugoſlawien
Kopenhagen
Liſſabon
Oslo.
Paris
Prag
Jsland
Riga
Schweiz
Sofia
Spanien
Stockholm
Tallinn (Eſtl.)
Wien
Währung
100 Lire ſal.,60 ſ2
100 Kronen 57.34
100 Eseubos
00 Kronen
00 Franes
100 Tſch. Kr.
100 isl. Kr.
100 Lats
100 Franken
100 Leva
100 Peſetas
100 Kronen
100 eſtl. Kr.
100 Schilling
Geld
100 Dinar bs84 5.eis
i1.70
64.54
16.50
10.38
58,08
79.32
80.92
3.047
24.23
68.43
47.20
Brief
21.64
57.46
1172
64.68
16.54
10.40
5o.21
80.08
81.08
2.053
34.29
66.23 166.37
68.57
47.30
Burmſtäster and Kartonatbaut Surmftnst, Sillane dr Sreisher Bunt
Frankfurter Kursbericht vom 29. März 1934.
Kee
„ Gr. IIp. 1934
1935
„ 1936
„ 1937
„ 1938
Gruppe!
6% Dtſch. Reichsanl.
v. 27
6%0
5½%Intern., v.30
69Baden ... v.27
6%Bahern .„. v.27
6%Heſſen. . . . v. 29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen .. b.27
6%Thüringen b. 27
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. F„
Ab=
löfungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden.
69Berlin ... b.24
62 Darmſtadt . . . .
6% Dresden .. v.26
6% Frankfurt a. M.
Schätze v29
6%
v.26
6%Mginz.... . . .
6%Maunheim v.27
62München , b. 29
6%Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk.
6% „ Golboblig.
51 % Geſſ. Landes=
Shp.=Bk.=Liquid.
1o2:,
106-,
97.5
93.75
921,
97.3
100
96
94.75
95
96.5
94
108,
95.5
93.25
97
22.825
9.2
83
82.5
84.5
83.25
87.75
88.25
86
92.25
88.5
92
Pee
Hyp.=Bk. Ligu.=
Komm. Obl. ...
6% Preuß. Lanbes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
629 „ Golboblig.
6 % Laudeskomm.=
Bk. Girozentr: f.
Heſſ. Gldobl. R.11
„ N.12
02
62Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. ..
6SNaſſ. Landesbi.
3½2% n Ligu, Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Ank.
*Ausl. Ser. II
FAusl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
2Berl. Hyp.=Bk.
5½% „ Licl.=Pfbr.
3‟Frkf. Hyp.=Bk.,
2 % n Lig. Pfbr.
Goldoblig
Frkfi. Pfbr. Bi.
u Lic.=Pfbr.
62Meint. Hup.=Bk.
19%0 n Lig.Pfbr.
Pfälz. Hyp.=Bi.
5½%o n Liag=Pfbr.
6%Rhein. Hup. Bk.
7½20 Lig. Pfbr.
„ Goldoblig.
2a Südd. Boben=
Cred.=Bank ....
5½% — Lig. Pfbr.
6%Württ. Hyp.=B.
91.75
85.25
93.75
92
811,
95.5
1141,
21.75
92.5
92.5
92.5
92.25
92.5
921,
Madu
% Dt. Linol. Werke
83oMainkriwv. v. 28
6%Mitteld. Stahl.
6½ Salzmann &Co.
6%Ver. Stahlwerke
62Boigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L.E.B.
L.Indeſt.
58Bulg. Tab. v. 02
½%0 Oſt. Schätze.
4%Oſt. Goldrente.
5Lvereinh. Rumän
4½%0
4% Türk. Admin.
1.Bagdad
Zollanl..
4½%üngarn 1913
1914
41:0
Goldr.
1910
47
91.5
9411
81.5
90"
74.5
79.5
118
81.35 14½Budp. Stadtanl.
88 14%Liſſabon
92.25 14% Stockholm „
Aktfen.
89 Aig. Kunſtziſbe Unie
94.5 A.E. 6. ..
93:. AndregeNoris Zahn
931. NAſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
90,5 Bemberg, J.P.
Berl. Kraft u. Lich
94.75 Buderus Eiſen....
93.25 Cement Heidelbere
Karlſtadt
13. G. Chemie, Baſell
61.5
30.75
100.5
43.5
67
128.5
74
102.5
140.25
We
Chade ......
Contin. Gummiw.
Contin. Linoleum
Daimler=Benz ...
Dt. Atl. Telegr. ..
Erdöl
Dt. Gold= u. Silber
ſcheide=Anſtalt. 182.25
„ Linoleum ...
Dortm. Ritterbräu
Dhckerhoff & Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ
„ Lichtu. Kraf
Eichw. Bergwverk „/235
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
3.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guileaume
Frankfurter Hof.
Gelſenk. Berglverk
Geſtfrelektr. Untern. /101.25
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner=Kalſer...
Grünt & Bilfinger .!4
OafenmühleFrkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwverke Füſſen.
Harpener Bergbau
benninger, Lempf.
Hilvertürmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm. (
Hirſch Kupfer ...
Hochtief Eſſen ..../112.5
Holzuann, Phil.
Ziſe Bergb. Stamm
Genüſſe/417.75
Zunghans .......!
GIa5
158‟
145.25
S5‟"
51.25
115
/116.25
57.55
75
80.25
76
101.5
107.25
36.75
55.5
142
zo
60.75
Gn
62
27
204
37.5
2.75
40.5
66
43."
Oue
„ Aſchersleben
Klein, Schauzlin ..
alöcknerwerke ...
Knorr C. g. ......
Lahmeher &Co.
Laurahiltte.
Lech, Augsl
Löwenbr.
Mainkr.-W
Mainz. Akt.
Mannest
Mansfeld
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenba
Motoren Darmſtadt
Reckarwerk Eßling.
Sberbebarf
Phönix Ber
Rh. Braunkohlen".
„ Elektr. Stamn
Stahlwverke..
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke ....
Salzbetfurth Kali 1146
Schöfferhof=Bind.,
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr. /1041),
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske 143.5
Reinigeriverke
Südd. Zucker A. 6.11
Thür. Liefer.=Geſ.
Weſtdte. Kaufhof.
Nnterfranken .....!
Ve
115
66
186
80.5
80.5
72.5
63
95
16
53.25
204
*
88
61.5
Salzu. Heilbronn 1196 Gapag ....."
166.5
33.5
83
Ve H
Ver. Ultramarin. . .
Boigt & Haeffner.
WBeſteregeln Kali.
Zellſtof Waldhof.
Allig. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank.. ..
Bk. f. Brauinduſt
Baher. Hup. u. W.
Berl. Haudelsgef.
„ Hypotherbk. I.
69.25 Comm, u. Pribatb.
Dt. Bank und Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bauk...
Fronkf. Bauk. ....
Gyp.=Banl
Mein, Hup.=Bank
Pfälz. Hhp.=Bauk.
Reichsbank=Ant. ../y
Rhein. Hup.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. Bk
Württb. Notenbank/u as
A.=G.f. Verkehrsw.
Ailg. Lokalb. Kraftwly
72 Dt. Reichsb. Vzg/1131
Nordd. Llohyd..
Südd. Eiſenb.=Gef.
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung ...
„ „ Verein, Verſ.
Frankona Rück=u. Ml125
Mannheſu. Verſich
Otavi Minen
Schantung Handelsl
114.5
54.25
46
1117
100
3=
117
49
82
G4.5
*s
81.5
76.5
153
n0
105
28.75
33.25
15.25
[ ← ][ ]Seite 14 — Nr. 88
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 30. März 1934
A2
Ot 2
Heute leizter Tag
Der berrliche
Hochgebirgs-Film:
Bie weisse
Heute letzter Tag
Heute letzter Tag
Ein märchenbaft schöner
Ein neuer Welt-Erfolg
Film von der Südsee:
Dorothea Wiecks
Wiegenlied
TAS!
mit Gustav Diessl und
Hertha Thiele.
Ein Film von Mutterliebe.
Jugendliche Zutritt. (F3788
Ab Samstag
Die Gescbichte einer
verlorenen Liebe.
„Iilktor und Villoria‟ 4 Der Füchting aus Chieand
Achtung, wer kennt
diese Frau
Beachten Sie bitte unsere Hnzeigen in der Oster-Nummer.
Beginn: 2.00, 4.00 6.00 und 8.20 Uhr
Bürgerverein Darmſtadt
e. V.
Gegründet 1849.
Die Mitglieder unſeres Vereins
werd. hierdurch zu der am Dienstag,
den 10. April 1934, abends 8½ Uhr,
im Vereinshaus ſtatfindenden
Ordentlichen
General=Verſammlung
eingeladen.
Tagesordnung:
1. Bericht des Vorſtandes über das
Vereinsjahr 1933.
2 Rechnungsablage u. Entlaſtung
des Rechners.
3. Gleichſchaltung, Wahl des
Führers.
4. Beſprechung eingegangener
An=
träge.
(3747
Darmſtadt, den 30. März 1934.
Der Vorſtand.
Film=Morgenleier
in den
HeliarLichtspielen
Ostersonntag undl Ostermontag
vormittags 11.15 Uhr
der große Exneditions-Tonfilm der Ufa
Ein ſchönes Oſiter=Geſchenk
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V3744
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Heute Gedecktag
Der gute Film
Der reine Ton
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Heute letzter Tag
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1955, der in allen
Haupt-
städten der Erde
monate-
lang mit beispiellosem
Erfolg aufgeführi wurde
Ke
Die Geschichte einer
Fa-
milie und eines Landes
mit den Augen einer Frau
und Mutter gesehen, deren
Liebe Glück und Unglück
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Beginn: 2, 4, 5.50 8.10
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Reichsbund Volkstum und Heimat.
Landſchaft Rheinfranken
Naſſau-Heſſen.
Monatsverſammlung der
Fach=
gruppe Tierſchutz Mittwoch, den 4. April
1934, 20.15 Uhr, im Fürſtenſaal, Grafenſtr. 18.
1. Vortrag überdas Reichstierſchutzgeſetz
vom Landestierarzt Dr. Küthe.
2. Lichtbilder=Vortrag: „Aus deutſchen
Naturſchutz=Gebieten” vonO. Schäfer.
Der Eintritt iſt frei. (3782
Herr Oſterhaſe ſingt und lacht,
Weil Schenken ihm viel Freude
Imacht.
Er braucht kein” Hahn und auch
(kein Huhn,
Um heuer ſeine Pflicht zu tun.
Statt Eier hat er beſſ re Sachen,
Die noch viel größre Freude
Tmachen.
Geſchenke kauft er groß und klein
BeiHandſchuh=Hauptmann
lalle ein.
Sie wiſſen doch
Handſchuh=Hauptmann
Ludwigeplatz 2. (3784
das alte Fachgeſchäft für Hand= Motorbetrieb,
ſchuhe, Strümpfe, Herrenmoden / Paradedeckel,
und Damen=Unterwäſche.
Deutſchgläubige (freireligiöſe) Gemeinde.
Jagendweihe
Oſter=Sonntag, 15.30 Uhr, Mozariſaal,
Schulſtraße 8.
(8769
Spargel=
zu
pflanzen verk.
Pfungſtadt.
Wieſenſtr. 14. C
Drahtgeflechte
aller Art,
Drahtzäune,
Gartengeräte.
Brückner
Holzſtraße, (a
am Brunnen.
Maſchinen,
Konſervatoren,
Verkaufswagen
für Hand=,
Fuhrwerk= und
Porzell.=Büchſen,
Transportkaſten,
Zerkleinerungs=
Maſchinen,
Austragkaſten.
Transporteure,
Bin, Birugiase Formen,
20—30 Maschinen ständig aut Spatel,
Portionierer,
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sämtlichen Preislagen. (3538b Tüten,
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Alexanderſtr. 4,
Telefon 1795.
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Oſterlämmer, Rehbraten, jg.
Hahnen, Kapaunen,
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larden, letztere bis 5 Pfd. ſchwer,
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Freier Verſand. — Auf Wunſch bra
L. Schröder, Kiesſtr
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10 Stück .... 1.50
Ein Meiſterwerk deut
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