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Nummer 82
Donnerstag, den 29. März 1934.
196. Jahrgang
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Sinnerhenniſthe Shnnnang m Hrumtreich!
Eürgerkriegsvorbereikungen? — Milikäriſche Bewaffnung und Ausbildung zahlreicher politiſcher
Organiſa=
kionen. — Waffenlager in den Bororken von Paris und in Nordfrankreich.
England und Holland befürchken polikiſche Unruhen.
* Demoraliſierende Wirkung
der Skandal=Affären.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 28. März.
Die unmittelbare Art, wie ſich Miniſterpräſident Doumergue
durch das Radio an das Land wendet, bedeutet in der
franzö=
ſiſchen Innenpolitik etwas Neues. Es iſt durchaus verſtändlich,
daß die Regierung in dem jetzigen Augenblick, da die Kammer
in Ferien iſt und der Kampf in der Innenpolitik trotzdem weiter
tobt, den Kontakt mit den breiten Maſſen ſucht.
Man kann poſitiv gegen den Appell Doumergues
nichts einwenden. Die notwendigen Opfer, auf die er hinwies,
ſind unvermeidlich. Der franzöſiſche Staat muß ſich einſchränken,
und früher oder ſpäter muß der Einzelne ſeinen Lebensſtandard
herabſetzen. In den Adminiſtrationen muß das Geld ſpärlicher
fließen, und die beſtehenden Steuern müſſen hart eingetrieben
werden, wenn man keine neuen ſchaffen will. Es iſt nicht leicht,
auszudrücken, auf welch enorme Schwierigkeiten die Durchführung
dieſes ſcheinbar ſo einfachen Programms ſtößt. Die Regierung
kann dabei ihre Kräfte in einem ſtändigen Kleinkampf
aufrei=
ben. Die Rolle iſt undankbar.
Kompliziert wird die Lage dadurch, daß Frankreich aus
der Atmoſphäre der Skandalaffären nicht
heraus=
kommt. Ja, es hat den Anſchein, als ob man immer tiefer darin
verſinken würde. Die politiſchen Zuſammenhänge
werden täglich mit einer nerventötenden
Lang=
ſamkeit und Regelmäßigkeit mehr klargeſtellt.
Die Oeffentlichkeit fordert jeden Tag neue
Opfer.
Die politiſchen Kreiſe fühlen die Gefahr dieſer Situation.
Das Land wird demoraliſiert und gleitet in
einen gefährlichen Geiſteszuſtand hinein. Die
ſchnelle Liquidierung der Staviſky=Affäre täte wirklich bitter not.
Statt deſſen wird ſie immer wieder politiſch ausgebeutet, ſowohl
von den Rechtsparteien, welche die Behörden mit ihren Angriffen
nicht verſchonen, wie auch von den Kommuniſten, die dabei im
Trüben fiſchen können. Die verſchiedenen Vereine und
Organiſatio=
nen wollen eine immer größere Rolle ſpielen. Sie haben ſich
beſonders auf die Durchorganiſierung der früheren
Front=
kämpfer verlegt. Die unmittelbare Wirkung all dieſer
Agitatio=
nen iſt eine ſchwere Schädigung der Wirtſchaft und
der finanziellen Intereſſen des Staates. Die
Renten entwerten ſich und die Situation der Börſe iſt troſtlos.
In dieſer Situation konnte der Appell des Präſidenten
Dou=
mergue keine Beruhigung bringen. Er ſtellte vielmehr in
Aus=
ſicht, daß die Staviſky=Affäre noch lange dauern wird. Das
er=
klärt die Verſtimmung in den politiſchen Kreiſen. Man weiſt
darauf hin, daß das Ausland aus dem innenpolitiſchen Zuſtand
in Frankreich Folgerungen zieht und nach ihnen handelt.
Be=
ſonders die engliſche Politik trifft der Vorwurf, daß ſie auf den
Sturz der Regierung der nationalen Einigung ſpekuliert. In
Frankreich iſt man gerade dieſem Argument gegenüber äußerſt
empfindlich.
*
„Oſkerſorgen Frankreichs”.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Seit einiger Zeit wird ununterbrochen davon geredet, daß
ſich die franzöſiſchen Marxiſten bewaffnen, daß
ein flotter Waffenſchmuggel, namentlich von
Belgien aus, nach Frankreich geht, aber auch in
den Kreiſen der Nechtsorganiſationen mit dem
Gedanken geſpielt wird, ſich eine mehr oder
weniger dicke militäriſche Ausrüſtung
zuzu=
legen. Nach den Pariſer Sturmtagen und den Ereigniſſen in
Wien konnte es nicht überraſchen, wenn nun Meldungen über
Geheimrüſtungen der politiſchen Gruppen in
Umlauf geſetzt wurden. Die Vermutung, daß es ſich hier um
Uebertreibungen handelt, liegt natürlich nahe. Aber dieſe
Mel=
dungen bekamen plötzlich einen ganz anderen Hintergrund, durch
ein von einem franzöſiſchen Sozialiſtenblatt veröffentlichtes
geheimes Rundſchreiben des franzöſiſchen
Generalſtabs,
das wir vor einigen Tagen mitteilten. Dieſes an die Leiter
großer Induſtriewerke namentlich aber an die Rüſtungsinduſtrie
gerichtete Schreiben machte darauf aufmerkſam, daß im Falle
von politiſcher Spannungen oder einer Mobilmachung ein
Telephonverkehr aufrecht erhalten werde, und daß die Leiter
der Werke dann Gelegenheit haben würden, ſich der militäriſchen
Nachrichtenübermittlung und des militäriſchen Fernſprechweſens
zu bedienen. Gleichzeitig wurden die Empfänger des
Rund=
ſchreibens aufgefordert, ihre Telephonnummern anzugeben. Das
Sozialiſtenblatt behauptet, daß die von dem Generalſtab
ge=
meinten Spannungen eben in den Augen des Militärs doch
nur innenpolitiſcher Natur ſein könnten. Der
Eeneral=
ſtab treffe alſo ſchon heute Vorkehrungen, um ſich in die
innen=
politiſchen Ereigniſſe einzumiſchen. — Auch das brauchte nicht
unbedingt ſtichhaltig zu ſein, ebenſo wie das Rundſchreiben
gefälſcht ſein konnte.
Heute beſchäftigt ſich der Pariſer Mitarbeiter der „Berliner
Börſenzeitung” in einem längeren Beitrag mit den „Oſter=
ſorgen Frankreichs‟. Er geht ſehr ausführlich auf die
angeblichen Bürgerkriegsvorbereitungen ein und ſagt dann,
offenbar auf Grund guter Informationen: Dieſe
milikäriſche Bewaffnung
der zahlreichen politiſchen Organiſationen wird
gegenwärtig auf einer ſehr breiten Baſis
durch=
geführt. Es iſt ſicher kein Zufall, daß eine der
bedeutend=
ſten franzöſiſchen Waffenfabriken, die ſich auf
den Bau von Maſchinengewehren ſpezialiſierte,
für Monate hinaus durch Privataufträge
be=
ſchäftigt iſt. Hand in Hand mit dieſer militäriſchen
Be=
waffnung geht die militäriſche Ausbildung. Eine
Reihe extremiſtiſcher Organiſationen, wie die Action Fransaiſe,
die Patriotiſche Jugend, das Feuerkreuz (ehemaliger
Front=
kämpfer) uſw. ſind ſeit langem nach militäriſchem Vorbild
ein=
geteilt. Es fehlt heute all dieſen Organiſationen nichts an Stoß=
und Sturmtrupps. Ihre Bewaffnung beſteht aus allen möglichen
Schlagwaffen, zum Teil auch aus Feuerwaffen. Seit dem
6. Februar ſtehen die linksgerichteten Parteien,
insbeſondere Kommuniſtiſche Organiſationen,
an militäriſchem Eifer den Rechtsverbänden in
nichts nach. Die Gerüchte; daß die Linke
Waffenlager in den roten Bororken von Paris
und in Nordfrankreich
angeſammelt habe, ſind vermutlich nicht aus der Luft gegriffen.
Aber ebenſo klar iſt, daß auch die
Rechtsorgani=
ſationen über bedeutendes Paffenmaterial
verfügen.”
Der Berichterſtatter beurteilt die augenblickliche Lage ſo,
daß wohl bei allen Verbänden die Abſicht vorherrſche, ſich gegen
die politiſchen Gegner zu verteidigen, daß aber einige
extremi=
ſtiſche Gruppen auch eine ausgeſprochen aggreſſive Politik
ver=
folgen. In dem Artikel wird darauf hingewieſen, daß allerlei
Gerüchte in Paris in Umlauf ſind, wonach jetzt
gewiſſe extremiſtiſche Gruppen dazu übergehen;
würden einen Straßenterror auszuüben. Diefe
Gerüchte ſcheinen nach und nach auch im Auslande Beunruhigung
hervorzurufen, denn in dem gleichen Bericht heißt es ſchließlich,
daß Londoner und Holländiſche Muſeen es
ab=
gelehnt hätten, eine demnächſt in Paris
ſtatt=
findende Ausſtellung zu befchicken, da ſie
poli=
tiſche ünruhen befürchteten.
Die franzöſiſch belgiiche „Zreundſchaft”
Mageres Ergebnis der Ausſprache Barkhous
mit Hymans.
* Der franzöſiſche Außenminiſter Barthou hat ſich nach der
Rückkehr von ſeiner Brüſſeler Reiſe in den höchſten Tönen der
Befriedigung über die Ergebniſſe ſeiner Beſprechungen
geäußert und von dem vollſtändigen Einvernehmen
der beiden Mächte geſprochen. Das iſt an ſich die übliche
Tonart, denn wenn ſchon ein Miniſter eine Reiſe macht, muß
ſie wenigſtens nach außen hin einen Erfolg darſtellen. Darauf
iſt denn auch die Verlautbarung abgeſtellt, die über die
Untec=
haltungen halbamtlich herausgegeben wurde. Auch hier iſt die
Rede von einer Uebereinſtimmung, allerdings nur
„in weſentlichen Punkten” und das ſcheint uns
aus=
ſchlaggebend. Jebenfalls beweiſt das Communiqus wieder
einmal den Spruch, daß die Götter den Diplomaten oft genug
die Sprache nur gegeben haben, um die Wahrheit zu verbergen,
Denn wenn man einmal den Tatbeſtand analyſiert, ergibt ſich
ein erheblich anderes Bild.
Anlaß zu dieſer Reiſe war die Rede des belgiſchen
Miniſterpräſidenten de Brocqueville, der ſich öffentlich
gegen einen Präventivkrieg gegen Deutſchland
ausgeſprochen hatte. Das hat er gewiß nicht ohne beſonderen
Grund getan, denn wenn der Miniſterpräſident das Geſpenſt
des Krieges an die Wand malt, ſieht er ſchon die Gefahr
hand=
greiflich vor ſich und will durch ſeine Flucht in die
Oeffentlich=
keit das Geſpenſt totſchlagen. Kein Zweifel alſo, daß in den
vertraulichen Beſprechungen zwiſchen Brüſſel und Paris das
Wort von einem Präventiokrieg gefallen iſt, und daß der
bel=
giſche Miniſterpräſident es deswegen für zweckmäßig gehalten
hat, in aller Form davon abzurücken. Dabei iſt er auch
ge=
blieben.
Auch nach dieſer Beſprechung behält die belgiſche Politik ihre
eigene Linie bei, die ſehr viel näher an England als an
Frank=
reich tendiert. Selbſtverſtändlich iſt Belgien an Carantien ſtark
intereſſiert, eine Forderung, die ſich nicht einmal unmittelbar
gegen Deutſchland richtet. Denn gegen Frankreich hat Belgien
eine vollkommene offene Grenze. Aber das Entſcheidende iſt,
daß Belgien ganz offenbar jede militäriſche Unterſtützung einer
Offenſivpolitik gegen Deutſchland abgelehnt hat, daß es ſich
da=
gegen zur Unterſtützung der franzöſiſchen Politik im übrigen
bekannte. Aber auch das nur mit dem Hinzufügen, daß einmal
das Wettrüſten beſeitigt und zum anderen eine Konvention
ge=
ſchloſſen wird. Beide Forderungen ſtehen auch auf dem
eng=
liſchen Programm. Die Franzoſen aber ſind bisher noch immer
dagegen. Jedenfalls iſt der Verſuch Barthous, Be gien wieder
in das Fahrwaſſer des franzöſiſchen Kurſes einzuziehzen und als
moraliſchen Bundesgenoſſen gegen England auszuſpielen, nicht
gelungen, und das iſt das eigentliche Kriterium für die
Be=
wertung der Brüſſeler Geſpräche Barthous.
Die deutſche Auslandsverſchuldung.
R Nach der Erhebung der Anmeldeſtelle für
Auslands=
ſchulden betrug die deutſche Auslandsverſchuldung am 30. Sept.
1933 14,84 Milliarden RM., wovon auf langfriſtige Schulden
7,43 und auf kurzfriſtige Schulden 7.40 Milliarden RM.
ent=
fallen. In dieſer Summe ſind alle Verpflichtungen von
Schuld=
nern enthalten, die mindeſtens 5000 RM. an das Ausland
ſchulden. Rechnet man die ſonſtigen Auslandsanlagen in
Deutſch=
land (Wertpapiere, Beteiligungen und Grundſtücke), ſowie die.
nicht erfaßten Kleinkredite, die zuſammen auf etwa 4,3 Milliarden
geſchätzt werden können, zu den erfaßten Krediten hinzu und
zieht den deutſchen Beſitz an deu ſchen Auslandsanleihen in
Höhe von 500 Mill. RM. ab, ſo ergibt ſich per 30. September
1933 eine Geſamtſumme der ausländiſchen Kapitalanlagen in
Deutſchland von rund 18,5 Milliarden RM. Die von der
An=
meldeſtelle erfaßte Auslandsverſchuldung iſt Ende September
1933 mit 14,8 Milliarden RM. bedeutend niedriger als Ende
Februar 1933 (19 Milliarden RM.), da in dem Zeitraum, der
zwiſchen den beiden Erhebungen liegt, der Dollarkurs gefallen
und auch der Kurs des engliſchen Pfundes weiter
zurück=
gegangen iſt. Der Dollar notierte am 28. Februar 1933 4,21 RM.,
am 30. September 2/74 RM., das Pfund Sterling 14,45 RM.
bzw. 13,02 RM. Rechnet man dieſe Wechſelkurſe zur
Münz=
parität um ſo beträgt die deutſche Auslandsverſchuldung am
30. September 1933 insgeſamt 18,7 Milliarden RM., und zwar
langfriſtig 9,7, kurzfriſtig 9,0, einſchließlich der ſonſtigen
Aus=
landsanlagen und abzüglich der deutſchen Auslandsanleihen in
deutſchem Beſitz etwa 22,5 Milliarden RM. Man erkennt
hier=
an, in welchem Maße die Entwertung des Dollar und des
Pfundes zu einer Verminderung der deutſchen
Auslandsverſchul=
dung beigetragen hat. Dabei iſt zu beachten, daß von der
kurz=
friſtigen Verſchuldung Deutſchlands ein geringerer Teil auf
enr=
wertete Valuten als von der langfriſtigen entfällt, da in der
kurzfriſtigen Verſchuldung holländiſche Gulden, Schweizer
Fran=
ken und vor allem Reichsmark eine größere Rolle als in der
langfriſtigen ſpielen.
Bei der Veränderung der deutſchen Auslandsverſchuldung
ſeit Ende Februar 1933 iſt aber zu unterſcheiden zwiſchen den
lediglich aus der Entwertung des Dollars und des Pfundes
entſtandenen Rückgängen und den Veränderungen, die die
deutſche Auslandsverſchuldung unabhängig von den
Währungs=
ſchwankungen erfahren hat. Nun laſſen ſich die wirklichen
Ge=
winne aus der Währungsentwertung nicht feſiſtellen, da ja nicht
bekannt iſt, zu welchen Valutakurſen die Rückzahlungen erfolgt
ſind. Rechnet man die Verſchuldung jeweils zum Kurſe des
Erhebungstermins um, ſo haben ſich die von der Anmeldeſtelle
für Auslandsſchulden ermittelten Kredite in dem genanmen
Zeitraum von rund 19 auf 14,8 Milliarden: RM. vermindert,
was mehr als 20 Prozent ausmachen würde. Nimmt man
da=
gegen für beide Erhebungstermine die gleichen Tageskurſe,
nämlich vom 28. Februar 1933, ſo hat die deutſche
Auslands=
verſchuldung effektiv nur von 18,9 auf 18,0 Milliarden RM.,
d. h. um rund 900 Mill. RM., abgenommen. Bei genauerer
Einrechnung der ſog. Riſikenhaftung der
Verſicherungsunter=
nehmungen, die zwecks Verfeinerung der Statiſtik in der letzten
Erhebung erfolgt iſt und die Verſchuldung zu dieſem Termin
gegenüber der letzten Erhebung um etwa 250 Mill. RM.
er=
höht erſcheinen läßt, beträgt der wirkliche Rückgang der
deut=
ſchen Auslandsverſchuldung ſeit Ende Februar 1933 1,2
Mil=
liarden RM. oder einſchließlich des Währungsverfalles 4,4
Mil=
liarden RM.
Die bedeutſamſten Rückzahlungen ſeit dem Februar v. J.
wurden von der Reichsbank und der Golddiskontbank
vor=
genommen, die ihre Währungskredite ablöſten. Dabei handelte
es ſich bekanntlich um einen Betrag von 552 Mill. RM., der
allerdings zum Teil zu geringeren Valutakurſen zurückgezahlt
wurde. Ferner zahlte das Reich wiederum einen Teil des Lee=
Higginſon=Kredits zurück. Nach Schuldarten wurden an
Aus=
landsanleihen 194 Mill. RM., an Barvorſchüſſen 355 Mill. RM.
und an Darlehen jeder Art 419 Mill. RM. zurückgezahlt. Die
ausländiſchen Hypothekenſchulden haben ſich dagegen, wohl
hauptſächlich durch Umbuchungen, aus der Gruppe „Darlehen
jeder Art” um 37 Mill. RM. erhöht, desgleichen die Loro=
Verpflichtungen deutſcher Banken um 174 Mill. RM., bei denen
es ſich hauptſächlich um die neu entſtandenen Guthaben des
Auslandes bei der Konverſionskaſſe und um neue Sperrguthaben
handelt. Aus der Schrumpfung des Außenhandels erklärt ſich
vor allem der Rückgang der Rembourskredite mit 273 Mill. RM.
Nach der Größenordnung läßt ſich der geſamte Rückgang der
deutſchen Auslandsverſchuldung um rund 4,4 Milliarden RM.
ſeit Ende Februar 1933 folgendermaßen erklären:
Währungs=
entwertung — 3,4 Milliarden RM., Rückzahlungen von
Kre=
diten — 0,7 Milliarden RM., Schrumpfung des Außenhandels —
0,3 Milliarden RM. Dabei iſt es bemerkenswert, daß die Banken
ſich um rund 1,26, Handel und Induſtrie um rund 0,81
Mil=
liarden RM. entlaſtet haben, während ſich die Schulden von
Ländern und Gemeinden verhältnismäßig wenig um 035
Mil=
liarden RM. ermäßigt haben. Ueber die Hälfte des Rückganges
der Auslandsverſchuldung entfällt auf die Vereinigten Staaten
von Amerika, was allerdings auch neben der Dollarentwertung
durch wirkliche Rückzahlungen verurſacht iſt.
Was nun den Kapitaldienſt der deutſchen
Auslands=
verſchuldung anbelangt, ſo läßt er ſich für die Zeit vom 30.
September 1933 bis Ende September 1934 mit 933 Mill. RM.
errechnen; von dieſem Betrage entfallen auf den Zinſendienſt
724 Mill. RM. Für das laufende Kalenderjahr beträgt bei den
derzeitigen Valutakurſen der Zinſendienſt ſchätzungsweiſe 834
Mill. RM., wovon auf Zinſendienſt für langfriſtige Schulden
447 Mill. RM., für kurzfriſtige 287 Mill. RM. und auf
Erträg=
niſſe aus Wertpapieren und direkten ausländiſchen Anlagen in
Deutſchland 100 Mill. RM. entfallen. Wenn man hiervon rund
30 Mill. RM. als Zinſen für die in deutſchem Beſitz
befind=
lichen Auslandsanleihen abſetzt, ſo verbleibt ein Betrag von
804 Mill. RM. Hierbei ſind aber noch nicht die
Tilgungs=
verpflichtungen berückſichtigt, die ſich aus der deutſchen
Aus=
landsverſchuldung ergeben und ſchätzungsweiſe für 1934 einen
Betrag von 309 Mill. RM. erfordern. Im Jahre 1934 müßte
alſo hiernach aus dem Aktippoſten der deutſchen Zahlungsbilanz
ein Ueberſchuß von rund 1,1 Milliarden RM. entſtehen, wenn
die Erforderniſſe für den Zinſendienſt und die Tilgungen aus
laufenden Eingängen abgedeckt werden ſollen. Dabei muß aber
berückſichtigt werden, worauf auch der Reichsbankpräſident in
Seite 2 — Nr. 87
einer ſeiner letzten Reden hingewieſen hat, daß ein großer Teil
der Aktippoſten der deutſchen Zahlungsbilanz nicht in der Form
von Deviſen nach Deutſchland fließt, daß vielmehr bei den
zu=
ſätzlichen Exporten und im Reiſeverkehr Srip, Konverſionsmark
und Regiſtermark gezahlt werden. Die Einkünfte aus deutſchen
Auslandsanlagen dürften etwa 150 Mill. RM. betragen; der
Aktivſaldo der Handels= und Dienſtleiſtungs=Bilanz hat ſich im
Jahre 1933 auf etwa 0,9 bis 1,0 Milliarden RM. belaufen. Der
Deviſenzufluß aus dem Aktivſaldo der Handels= und
Dienſt=
leiſtungs=Bilanz dürfte aber nur knapp die Hälfte dieſes
rech=
neriſchen Aktivſaldos betragen haben. Zwiſchen dem
Deviſen=
bedarf und dem vorausſichtlichen Aufkommen an Deviſen, ſelbſt
wenn man noch die in dieſer Hinſicht günſtigeren
Verhältniſſ=
des Jahres 1933 zugrundelegt, klafft alſo eine große Lücke.
Ein Rückblick auf die Entwicklung der deutſchen
Auslands=
verſchuldung, die Mitte des Jahres 1930 mit 26 bis 27
Mil=
liarden RM. ihren höchſten Stand erreichte, worin allerdings
nicht die ausländiſchen Anlagen in Form von Wertpapieren,
Grundbeſitz und Beteiligungen enthalten ſind, zeigt, daß ſich die
Geſamtverſchuldung ſeit der Juli=Kriſe 1931 tatſächlich um mehr
als 9 Milliarden RM. nachweisbar vermindert hat. Dieſe
Ver=
minderung iſt auf die Abzüge der ausländiſchen Gläubiger, auf
freiwillige und vorzeitige Rückzahlung und auf die Entwertung
des Pfundes und des Dollars zurückzuführen. In der
Ver=
minderung der Kurzkredite um 4,3 Milliarden RM., die auf
Nückforderungen der ausländiſchen Gläubiger zurückzuführen
ſind, liegt eine gewaltige Leiſtung der deutſchen Volkswirtſchaft
und, wenn man ſo ſagen will, der deutſchen Schuldnermoral.
Die durch die Valutaentwertung bedingte Herabſetzung unſerer
ausländiſchen Schuldenlaſt iſt mit etwa 3,9 Milliarden RM. zu
veranſchlagen. Mithin ſind die Beträge, die auf Grund
frei=
williger Schuldablöſung zurückgezahlt worden ſind und bei
denen es ſich in der Hauptſache um vorzeitige Abgeltung
lang=
friſtiger Auslandskredite handelt, auf rund 1 Milliarde RM.
anzuſetzen. Dieſe Milliarde iſt ſelbſtverſtändlich leiſtungsmäßig
den genannten 4,3 Milliarden RM. Rückzahlungen auf
Kurz=
kredite zuzurechnen. Dieſe gewaltigen Zahlen zeigen jedenfalls
mit aller Deutlichkeit, daß Deutſchland trotz der bis zum vorigen
Jahre herrſchenden Wirtſchaftskriſe und trotz der durch die
Exportenwwicklung eingetretenen Schwierigkeiten des
Deviſen=
aufkommens alles getan hat und bis an die Grenze des
Mög=
lichen gegangen iſt, um ſeinen Verpflichtungen gegenüber dem
Auslande nachzukommen. Dabei ſind die Schwierigkeiten ohne
unſer Zutun entſtanden, und auch die verſchiedenen Transfer=
Regelungen konnten ſie nicht beſeitigen, weil eben der Erlös
an Deviſen aus der deutſchen Ausfuhr, zum Teil auch infolge
erhöhter Rohſtoffeinfuhr, weiter zurückgegangen iſt. Alle dieſe
Dinge drängen zu einer Klärung, und zwar zu einer ſehr
baldigen. Dieſe Klärung hat aber nur dann einen Sinn, wenn
ſie eine konſtruktive Löſung des deutſchen Auslandsſchulden=
Problems bringt, und dieſe wird nur möglich ſein, wenn die
ausländiſchen Gläubiger Deutſchlands gegenüber unſeren
Wün=
ſchen eine beſſere Einſicht zeigen, als dies bisher der Fall
ge=
weſen iſt. Bei den kommenden Verhandlungen mit den
aus=
ländiſchen Gläubigern im April wird es ſich zeigen, ob dieſe
beſſere Einſicht vorhanden iſt als Vorausſetzung der auch in
ihrem Intereſſe erſtrebten konſtruktiven Löſung des ausländiſchen
E. B.
Schuldenproblems.
2
Der unbequeme Schacht.
Die neuen Gläubigerbeſprechungen in Berlin rücken allmählich
näher. Man iſt ſich auch im Ausland vollkommen klar darüber,
daß Reichsbankpräſident Dr. Schacht den Gläubigergruppen ein
ungeſchminktes Bild von unſerer Deviſenlage geben wird und vor
allem darauf hinweiſen wird, daß trotz der mit den Gläubigern
verabredeten Transfermaßnahmen unſer Gold= und
Deviſenbe=
ſtand in den letzten Wochen weiter rapid zuſammengeſchrumpft iſt.
Aber die Gläubiger haben in der Vergangenheit immer
wieder einen bedauerlichen Mängel an Einſicht
be=
wieſen. Sie haben wohl anerkannt, daß der deutſche Schuldner
einen gewiſſen Schutz genießen müſſe; ſie haben aber immer
wie=
der ihre Anſätze zur Vernunft durch hartnäckiges
Ver=
langen nach möglichſt umfangreicher Erfüllung
der Schuldverpflichtungen überſchatten laſſen. Offenbar
fühlen ſie, daß ihnen Dr. Schacht ganz beſonders
un=
bequem werden kann und daß er ſich vielleicht ſehr energiſch
gegen die Aufrechterhaltung der bisherigen Abmachungen zur
Wehr ſetzen werde. Die Droſſelung der
Rohſtoffein=
fuhr und damit die ſtändige Verminderung der
De=
viſenzuteilung an die deutſchen Importeure iſt
eigentlich ein Warnungsſignal an die Adreſſe der
Gläubiger, den Bogen nicht zu überſpannen.
Jetzt wird ſeit einigen Tagen im Ausland ein
ſyſte=
matiſcher Feldzug gegen den deutſchen
Reichs=
bankpräſidenten Dr. Schacht geführt, der mindeſtens
ſo=
viel unverhüllt zu erkennen gibt, daß man nichts ſehnlicher als
Ausſtellung
in der Kunſthalle am Rheinkor.
In einer reichhaltigen und intereſſanten Schau gibt die
Kunſthalle am Rheintor augenblicklich eine Ueberſicht über das
Schaffen von Ernſt Eimer, Sulamith Wülfing und
H. Mayrhofer=Paſſau.
Das Werk Ernſt Eimers nimmt ſeine Kraft aus dem
Erlebnis der Natur und dem Rhythmus des bäuerlichen Jahres.
Damit iſt auch zugleich der Kreis ſeiner Themen angedeutet.
Seine Landſchaften haben nichts Weichliches, es iſt viel Luft,
Kühle, Herbheit darin. Dabei ſind die Farben von erſtaunlicher
Friſche und Leuchtkraft wie z. B. in den ſehr ſchönen
Herbſt=
landſchaften oder den ſtrotzenden Kornfeldern und Garben. Stark
farbige Motive haben immer wieder einen beſonderen Reiz für
den Künſtler, etwa eine frühlingsbunte Wieſe bei den „Häuſern
am Bach” oder dem Bild „Die Lerche‟. Faſt ſchon etwas grell
wirkt das kräftige Gelb der „Blumenwieſe‟. — Der Künſtler
hat einen ausgeprägten Sinn für den beſonderen Reiz einer
lokalen Atmoſphäre. Welch ein Kontraſt etwa zwiſchen ſo einem
„Franzöſiſchen Bauernhof” oder „Le Chateau in Frankreich”
und andererſeits einer „Oberheſſiſchen Landſchaft” oder dem in
der Kompoſition beſonders gut ausgewogenen Bild „Aus Alt=
Lahr”. — Ernſt Eimers Menſchen ſind bäuerliche Typen, er
malt ſie bei der Obſt= und Heuernte, beim Aehrenleſen und
Kartoffelhacken. Bei den größeren Bildern wirken die Figuren,
die mehr flächig als plaſtiſch geſehen ſind, manchmal etwas
unbelebt und ſcheibenhaft, wie z. B. bei der Obſternte. Sehr
wohltuend empfindet man den feſten und ſicheren Bau der
Kompoſition in ſolchen Bildern, wie dem „Tiſchgebet” und den
„Kartenſpielern”. Beſonders fein empfunden iſt das
Ueber=
einander von „Großvater und Enkelin”. — Die Stilleben des
Künſtlers ſind in den Farben kräftig leuchtende, bäuerlich bunte
Sträuße, die etwas von der unbekümmerten Friſche haben, die
wir in alten Malereien an Wiegen, Truhen und Schränken
finden. Seine Zeichnungen erinnern manchmal etwas an
Lud=
wig Richter, am meiſten wohl der „Schulausflug”. Auch hier
verſucht Eimer alles auf ganz einfache Formen zu bringen, wie
etwa in der „Jungen Eiche”. Sehr fein das ſchlichte,
ſelbſt=
verſtändliche Miteinandergehen der beiden Figuren in der
Zeich=
nung „Der Kirchgang”, Schrullige Typen wie der „
Kräuter=
mann” oder die „Walzbrüder” tauchen ſchon hier auf. Eine
ganze eigene Welt von ſolchen komiſchen Käuzen, drolligen
Wichtelmännchen und Tieren baut ſich Eimer in ſeinen
Märchen=
bildern. Da iſt alles ganz naiv geſehen und mit einem köſtlichen
Humor. Wie launig z. B. dieſer „Vogelfreund” oder das
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
das baldige Verſchwinden des Reichsbankpräſidenten von der
Bild=
fläche wünſcht.
Wir haben bisher von dieſem Gerede keine Notiz genommen,
weil es uns zu lächerlich erſchien. Es iſt aber doch einmal nötig,
den in der engliſchen, franzöſiſchen und zeitweiſe auch
amerika=
niſchen Preſſe beharrlich auftauchenden Meldungen von ſchweren
Zerwürfniſſen zwiſchen Dr. Schacht und der Reichsregierung und
von einem bevorſtehenden Rücktritt des Reichsbankpräſidenten
ein energiſches Dementi entgegenzuſetzen. Der Kanzler hat dem
Reichsbankpräſidenten wiederholt ſein Vertrauen in beſonders
ſtar=
ker Weiſe zum Ausdruck gebracht, ſo daß es faſt überflüſſig
er=
ſcheint, auf dieſe Verdächtigungen beſonders zu reagieren. Wir
ſind es gewohnt, alles was Deutſchland angeht, in gehäſſiger
Weiſe verzerrt oder kritiſiert zu ſehen. Es hat uns nicht
über=
raſcht, daß man nach dem 30. Januar 1933 alle Kräfte ſpielen
ließ, um Deutſchlands Anſehen im Ausland zu zerſtören.
In dieſe Linie gehören auch heute dieſe Berichte einer ganzen
Reihe engliſcher, franzöſiſcher und amerikaniſcher Zeitungen
hinein, die ſich mit dem Reichsetat, mit der deutſchen Deviſenlage,
der Außenhandelsbilanz und den Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen
„Regenwetter”, die dröllig=wichtigen „Eulen”, der luſtige „
Hoch=
zeitszug” und vor allem der „Blaue Wagen” mit der
würde=
voll einherwatſchelnden Ente. Ein ſehr ſicherer Blick für die
Eigenheit einer Tierart, aber andererſeits auch für menſchliche
Schwächen, gehörte dazu, um dieſe Bildchen entſtehen zu laſſen.
Auch Sulamith Wülfing baut ſich eine eigene
Märchen=
welt, die aber wieder ganz anders iſt als die Ernſt Eimers.
Man wird unbedingt an die Kunſt der ſpäten Gotik erinnert
bei der Betrachtung ihres Werkes, ſchon äußerlich dadurch, daß
hie und da, z. B. auf dem Bild „Der Garten” Spitzbogen und
Maßwerk als Rahmen und Hintergrund auftauchen. Alle dieſe
Bilder haben einen ganz ſtarken Zug zum Ornamentalen, ſind
erfüllt und umſponnen von hauchzartem Rankenwerk; ja die
Perſonen ſelbſt werden zum Ornament wie etwa in der „Müden
Blume‟. Das ſind ganz getheriſche, faſt körperloſe Weſen,
hauch=
haft wie Blättchen, mit einem Atemzug wegzublaſen. Nur
ſeelenhaft, ſcheinen ſie im Raum zu ſchwimmen. Das macht ihren
Reiz aus und zugleich ihre Schwäche, denn man hat den
Ein=
druck von etwas Ueberzartem und Blutloſem, etwa bei den
„Blüten im Schnee” den „Drei Hyazinthen”, der „Brücke” oder
den „Nixen”. Eine faſt orientaliſch anmutende Freude am
Schmuckhaften bricht immer wieder durch, am meiſten wohl in
der „Schneeblume” und der „Geſchmückten‟. Der Engel in der
Verkündigungsſzene aus dem Buch „Das Tor” iſt faſt ein
orientaliſcher Prinz. Daneben findet man eine Vorliebe für
ſeltſame groteske, wunderliche Formen wie in dem Bild
„Chamäleon” oder „Das Untier”. Ja, die Künſtlerin hat ebenſo
wie die ſpäte Gotik eine Freude an phantaſtiſchen Fabelweſen
von allerlei Art wie wir ſie z. B. in dem Bild „Der Abſchied”
finden. Wenn ſie ausgeſprochene Märchenthemen geſtaltet, wie
etwa beim „Froſchkönig” oder den „Sterntalern”, ſo überſetzt ſie
ſie ganz ins Traumhaft=Myſtiſche. — Das Werk der Künſtlerin
hat ſeinen größten Reiz in der unendlich verfeinerten
Linien=
kunſt und den ſehr zarten, verſchwimmenden Paſtelltönen. —
Eine beſondere Freude an krauſen und ſeltſamen Formen
hat auch H. Mayrhofer=Paſſau, von dem wir eine Reihe
von Zeichnungen ausgeſtellt finden. Doch liegt ſeine
Eigentüm=
lichkeit mehr in zackig=ſplittrigen Linien, — ſo iſt z. B. ein
Motiv wie „Dürre Aeſte” oder „Dickicht bei Schleißheim” ganz
typiſch für ihn, ſichtlich hat ihn hier das Ineinander=
Verſprießt=
ſein der aufſtrebenden Aeſte gefeſſelt. Auch im Dinglichen reizen
ihn ſolche etwas bizarren Formen wie z. B. bei dem „Alten
Handbagger” oder dem „Gerüſt mit Tüchern”. Das wirre
Treiben eines ſüdlichen Hafens, „Portofino”, ein römiſches
Straßenbild, ein „Dachblick auf Palmen” ſind charakteriſtiſch für
die Wahl ſeiner Motive. Weniger erlebt ſcheinen ſolc. Bilder
wie „Gaswerk” oder „Schornſteine”, viel beſſer als dieſe ge=
Donnerstag, 29. März 1934
befaſſen, dabei aber jede ſachliche Einſtellung vermiſſen laſſen oder
Objektivität vortäuſchen, nur um den „Nachweis” zu erbringen,
daß wir ſelbſt am Rückgang der Deviſen und Goldbeſtände Schuld
trügen. Das iſt eine Einſtellung zu den Dingen, mit der man ſich
kaum noch auseinanderſetzen kann, wenn man nicht Gefahr laufen
will, dieſen „Kritikern” mit einem kräftigen Wort die Meinung
zu ſagen.
Die deutſche Reichsmark iſt bis jetzt ſtabil geblieben, obwohl
die 40prozentige Deckungsgrenze längſt unterſchritten iſt. Die
Mark wird auch weiterhin ſtabil bleiben, weil der Reichskanzler
und der Reichsbankpräſident, weil Reichsregierung und Deutſches
Volk nichts zulaſſen werden, was die Stabilität irgendwie in
Mit=
leidenſchaft ziehen könnte. Dazu gehört auch die Pflege des
Deviſenbeſtandes, die uns vom Ausland her immer wieder
durch=
kreuzt wird.
Wir dürfen jedenfalls noch einmal darauf hinweiſen, daß
das Gerede um Dr. Schacht völlig ſinnlos iſt und alles, was über
eine Störung des Verhältniſſes geſagt oder prophezeit wird, einer
mißgünſtigen Einſtellung und einer Feindſeligkeit gegen
Deutſch=
land entſpringt.
lingt die krauſe Heimlichkeit eines „Winkel in Paſſau” oder eine
„Alte Straße an der Donau”. Auch ſeinen Menſchen, wie etwa
den „Münchner Caféhaustypen”, verleiht er dieſen leiſen Zug
zum Wunderlich=Bizarren, trotzdem ſie auf den erſten Blick ganz
ſachlich notiert erſcheinen. — Beſonders reizvoll ſind ein paar
ſehr duftige, leicht hingeworfene Landſchaftsſkizzen aus Bayern,
vor allem das Motiv „Oberwieſenfeld”.
Neben den Bildern und Zeichnungen dieſer drei Künſtler
iſt das Kunſthandwerk vertreten durch Batiks und Handdrucke
von Eliſabeth Eimer, der Tochter des Malers. Entwürfe zu
Teppichen und Tiſchdecken ſowie zu Dekorationsſtoffen finden
wir neben fertigen Kiſſen Dreiecktüchern, Taſchentüchlein.
Während das Grün in dem Stoffmaterial manchmal etwas fahl
wirkt, kommen blaue Töne beſonders gut heraus. Dünne, grazile
Linien und zarte Paſtellfarben ſind beſonders charakteriſtiſch für
die Arbeiten Eliſabeth Eimers.
A. HI.
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. — Mittwoch, den 28. März.
„Göklerdämmerung”.
Mit dem tief tragiſchen Finale des dritten Abends des
Wagnerſchen Bühnenfeſtſpiels ſchloß vor einem das Große Haus
reſtlos füllenden und dankbar empfänglichen Publikum die
Ge=
ſamtaufführung der Tetralogie. Es zeigte ſich hiermit wieder,
wie ſehr man das für unſere Nationaloper bedeutſamſte und
ſeines Schöpfers Ideen am reinſten verkörpernde Werk
ver=
mißt, und beſonders in zykliſcher Abfolge entbehrt hatte. Es
zeigte ſich aber auch, daß Wagners Muſikdramen, beſonders der
„Ring des Nibelungen”, nur dann zu richtiger Wirkung zu
kommen vermag, wenn neben der muſikaliſchen auch die ſzeniſche
Darſtellung aus dem innerſten Weſen des Kunſtwerks abgeleitet
wird und ſo dem ſchon ſeit Weber für die deutſche romantiſche
Oper aufgeſtellten Ideal des Geſamtkunſtwerks ſich nähert. Man
kann vielleicht für Inſzenierungen Shakeſpeares, Bizets oder
Verdis den dekorativen Rahmen bauen ohne perſönliche
Ein=
ſtellung zum Geiſte ihrer Schöpfer, allein aus den Forderungen
der Szene heraus, bei der deutſchen romantiſchen Oper iſt es
unmöglich, weil ſie eine ausgeſprochene „Atmoſphäre” hat, die
jede unpaſſende Linienführung oder jeder falſche Farbton in
der Dekoration zu zerſtören geeignet iſt.
So war in den letzten Jahrzehnten die ſzeniſche Geſtaltung
von Wagnerſchen Werken zum Problem geworden und hatte
haufig zu bedenklichen Abwegen geführt. Was war ſchuld daran?
Mutftenaggssinegebang ver kelckolchofg
Angeſichts der kirchlichen Zerſplikterung Aufruf zur Helbſtprüfung und Beſinnung. — Ankündigung neuer
Maßnahmen zur Befriedung des kirchlichen Lebens.
An die Pfarrer
der Deulſchen Evangeliſchen Kirche.
DNB. Berlin, 28. März.
Der Reichsbiſchof hat, wie der Evangeliſche Preſſedienſt
erfährt, zum Karfreitag eine Kundgebung an die
Pfar=
rer erlaſſen, die angeſichts der kirchlichen
Zerſplit=
terung zur Selbſtprüfung und Beſinnung
auf=
ruft und neue Maßnahmen zur Befriedung des
kirchlichen Lebens ankündigt.
In der ausführlichen Kundgebung heißt es nach einem
Hin=
weis auf den Karfreitag, an dem ſich die ſchonungsloſe
Sachlich=
keit unſeres Gottes offenbart habe, u. a. wie folgt:
„Ich wende mich als erſtes an die, die aufs
ſchärfſte gegen die bisherige Führung der
deut=
ſchen evangeliſchen Kirche im Widerſpruch
ſtehen, bis hin zu denen, die geſagt haben, daß es Gehorſam
gegen Gott ſei, dem Reichsbiſchof ungehorſam zu ſein. Ich bitte
die Amtsbrüder, nicht um meinet=, ſondern um ihretwillen,
vor dem Angeſicht des Gekreuzigten ſich noch einmal zu fragen,
ob er ihnen wirklich ſolche Aeußerungen geſtattet.
Ich meinerſeits möchte mich der Vergebung getröſten und
Vergebung üben; aber auf unſere Perſon kommt es nicht an,
ſon=
dern alles auf die Sache, und da müſſen wir um ein Verſtändnis
der Sachlage miteinander ringen. Der Reichsbiſchof geht dann
auf den Krieg und auf das Jahr 1933 ein, die uns allen deutlich
gemacht haben, was wirklich Geſchichte iſt. Wir ſollten bei
dem leidenſchaftlich=elementaren Willen zur
Einheit zwiſchen Nationalſozialismus und
Kirche mit tiefer Beſchämung nur der Tatſache
ins Auge ſchauen, daß unſere evangeliſche
Kirche ſich dem ungeheuren Anſturm der
natio=
nalen Bewegung nicht gewachſen gezeigt hat. Ein
männlicher Pfarrerſtand ſucht zunächſt das Unrecht bei ſich, und
ſucht hinter dem Unrecht der anderen, ob da nicht vielleicht etwas
Rechtes ſteckt. Es iſt gewiß verſtändlich, wenn der
Totalitäts=
anſpruch des Staates für viele etwas ganz Neues und Fremdes
war und inſonderheit dem zum Individualismus neigenden, um
Innerlichkeit ringenden evangeliſchen Pfarrerſtand ſchwere
Anſtöße gab, weil man Mut und Kraft nicht
auf=
brachte, um den entſprechenden
Totalitätsan=
ſpruch der Kirche volksverbunden zu bewahren.
Das gibt kein Recht, von Martyrium zu reden, wenn ſolcher
Totalitätsanſpruch auf paſtorale Zaghaftigkeit, Bedenklichkeit,
Unſicherheit, ſchwankende Haltung oder gar verſteckte Anklagen
ſtößt, zumal, wenn ſich derartiges hinter „Wortverkündigung”
verſteckt.
So iſt es zu einem kirchlichen Kampf gekommen, den die
große Maſſe des Volkes mit Erſtaunen, je länger, je mehr, mit
Verachtung und Erbitterung gegenüberſteht, denn unſere
Volks=
genoſſen können es nicht verſtehen, wenn Pfarrer ſich ſtreiten.
Können wir wirklich vor dem Gekreuzigten die Verwirrung der
Gemeinden verantworten?
Das neue geiſtliche Miniſterium iſt bei ſeiner
Berufung beſtürmk worden, als erſtes eine
„Amneſtie” zu erlaſſen.
Die Frage iſt von uns auf das ernſteſte erwogen. Wir
wür=
den ſelbſtverſtändlich nichts lieber tun, als eine Amneſtie erlaſſen,
wenn wir auch nur die geringſte Garantie dafür hätten, daß
da=
mit wirklich Friede einkehren würde. Wir müſſen im Gegenteil
auf Grund der bisherigen Kampfmethoden der Kreiſe, die die
Kirchenführung bekämpfen, befürchten, daß ſie eine Sache des
Be=
kenntniſſes daraus machen würden, ſofort den Kampf mit allen
Mitteln weiterzuführen. Dadurch macht man es unmöglich, eine
Amneſtie zu erlaſſen. Es geht ja nicht um den Kampf zweier
Richtungen, ſondern um die Aufrechterhaltung der kirchlichen
Ordnung.
Der Reichsbiſchof fordert dann die Amtsbrüder auf, alle
einen neuen Anfang zu machen, das achte Gebot zu halten, ſich
nicht perſönlich zu diffamieren. Sie, Amtsbrüder, denen zurzeit
in der Führung der Kirche alles verkehrt erſcheint, iſt es Ihnen
wirklich nicht möglich, eine Zeitlang um der Kirche, um des
Volkes willen den Blick ſtur auf die Gemeinde zu richten, auf
die Aufgaben, die Ihnen da vor den Füßen liegen?
Kirchen=
politiſchen Aerger heilt nichts ſo ſehr als ein Krankenbeſuch.
Fangen Sie einmal an, um die entfremdete Männerwelt zu
wer=
ben, um alle die, die ſich von der deutſchen Glaubensbewegung
angezogen fühlen; ſoweit Sie es nicht ſchon getan haben, ſuchen
und ſammeln Sie die Laienkräfte.
Ich habe die Mitglieder des geiſtlichen Miniſteriums
ange=
wieſen, möglichſt bald mit den Herren Landesbiſchöfen und
Biſchöfen Verbindung aufzunehmen und in Beratungen
einzu=
treten, ob und wie weit
die aus dem Dienſt enklaſſenen aufbauwilligen
Kräfte wieder irgendwie in den Dienſt geſtellt
werden können.
Um der Ordnung der Kirche willen müſſen wir fordern, daß
die Betreffenden ſich bereit erklären, ihre ganze Kraft in der
Ge=
meinde und auf Verkündigung zu konzentrieren und ſich der
Kir=
chenpolitik zu enthalten. Die Fälle, wo nicht kirchenpolitiſche,
ſondern ſtaatspolitiſche Gründe maßgebend waren, müſſen
ſelbſt=
verſtändlich geſondert behandelt werden.
Der Reichsbiſchof ſchließt mit dem Hinweis auf 1. Korinther
1. 17: „. .. daß nicht das Kreuz Chriſti zunichte werde!”
Im Anſchluß an die in den letzten Tagen gepflogenen
Beſpre=
chungen zwiſchen dem engliſchen Außenminiſter und dem
franzöſi=
ſchen Botſchafter in London hat die engliſche Regierung in Paris
eine Note überreichen laſſen, in der um näheren Aufſchluß über
gewiſſe Punkte der franzöſiſchen Note auf die engliſche Abrüſtungs=
Denkſchrift vom 29. Januar gebeten wird.
Der litauiſche Innenminiſter hat angeordnet, daß ſämtlichen
Beamten ſeines Reſſorts in Kowno und in der Provinz der
Be=
ſuch Deutſchlands unterſagt wird.
Donnerstag, 29. März 1934
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Amgründung des Stahlhelms.
Der letzte Schrit zur endgültigen Eingliederung des im Bund zuſammengefaßten deutſchen kämpferiſchen
Fronkſoldakenkums in die ſtaalskragende Bewegung des neuen Reiches.
Damit iſt gemäß 3. 3 vorſtehender Vereinbarung der bis=
Umgründung des Stahlhelm
herige Stahlhelmbundesführer Franz Seldte zum Bundesführer
des Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Frontkämpferbundes (
Stahl=
helm) ernannt.
in den Nalionalſozialiſtiſchen Deutſchen
Fronk=
kämpferbund (Stahlhelm).
Ein Aufruf Heldtes.
Nr. 87 — Seite 3
DNB. Berlin, 28. März.
Das Bundespreſſeamt des Stahlhelm teilt mit:
Zwiſchen dem Stabschef der SA. Ernſt Röhm und dem
Bun=
desführer des Stahlhelms, B. d. F., Franz Seldte, iſt die
nach=
ſtehende Vereinbarung getroffen, die dem Führer und durch dieſen
dem Herrn Reichspräſidenten zur Genehmigung und Verkündung
vorgelegt worden iſt:
1. Der Stahlhelm, Bund der Frontſoldaten, gründet ſich,
nachdem durch die nationalſozialiſtiſche Erhebung ein Teil ſeiner
Ziele und Aufgaben erfüllt iſt, um in den „Nationalſozialiſtiſchen
Deutſchen Fronkämpferbund (Stahlhelm)”
2. Der Nationalſozialiſtiſche Deutſche Frontkämpferbund wird
vom Reichspräſidenten und vom Führer beſtätigt.
3. In Anerkennung der Verdienſte, die ſich der Stahlhelm,
B. d. F., um die Vorbereitung der nationalſozialiſtiſchen
Revo=
lution und um die Vertretung des Frontſoldatengedankens ſeit
dem November 1918 erworben hat, wird ſein Gründer und
Bun=
desführer Franz Seldte zum Bundesführer des
Nationalſoziali=
ſtiſchen Deutſchen Fontkämpferbundes (Stahlhelm) auf Vorſchlag
des Führers vom Reichspräſidenten ernannt.
4. Die Zugehörigkeit zum NSDFB. ſteht den alten
Mitglie=
dern des Stahlhelms ſowie jedem deutſchen Soldaten außerhalb
des aktiven Dienſtes in der Wehrmacht offen, der am Ausbau des
nationalſozialiſtiſchen Staates mitarbeiten will. Die vor dem
30. 1. 1933 dem Stahlhelm angehörenden Mitglieder können ohne
weiteres in den neuen Bund übernommen werden. Später
ein=
getretene Mitglieder bedürfen einer beſonderen Genehmigung der
Oberſten SA.=Führung. Angehörige der SA. (SA., ES., SAR. I,
SAR. II und NSKK.) dürfen, ſoweit ſie die vorſtehenden
Voraus=
ſetzungen erfüllen, Mitglieder des „NSDFB.” ſein. Der Dienſt in
der SA. geht jedoch ſtets vor. Eine gleichzeitige Bekleidung von
Führerſtellen in der SA. und im „NSDFB.” iſt unterſagt.
5. Unabhängig von der SA.= und Parteizugehörigkeit wird
jedes Mitglied des NSDFB. als Volksgenoſſe mit gleichen
Pflich=
ten und Rechten im nationalſozialiſtiſchen Staat gewertet. Von
der Oberſten SA.=Führung und der Parteileitung wird zugeſichert,
daß die dem „NSDFB.” obliegende Pflege ſoldatiſcher Tradition
und ſoldatiſcher Kameradſchaft als vaterländiſche Aufgabe und
als Mitarbeit beim Aufbau des mationalſozialiſtiſchen Staates
den Schutz der SA. und der Partei genießt. Wehrſportliche und
wehrpolitiſche Tätigkeit gehört nicht zu dem Aufgabenkreis des
„NSDFB.”.
6. Die begonnene Ueberführung der Stahlhelmmitglieder in
die SA.=R. I wird gemäß den Anweiſungen der Oberſten SA.=
Führung durchgeführt. Den in die SA. überführten alten
Kämp=
fern des Bundes Stahlhelm verleiht die Oberſte SA.=Führung das
Abzeichen der alten Kämpfer der SA. (Winkel am rechten
Ober=
arm, jedoch ſchwarz ſtatt Gold bzw. Silber). Sie dürfen außerdem
das Abzeichen der Alten Garde des Stahlhelm tragen.
7. Die Mitglieder des Bundes Stahlhelm werden aus ihrer
Verpflichtung dem Bunde und dem Bundesführer gegenüber
ent=
laſſen. Die neue Verpflichtungsformel für den
„Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Frontkämpferbund (Stahlhelm)”
gibt der Bundesführer bekannt.
8. Die Fahnen des Stahlhelms, B. d. F., werden von den
Ortsgruppen uſw., denen ſie angehören, in die Obhut der neu zu
bildenden Ortsgruppen uſw. des „NSDBF.” gegeben.
9. Dem „Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Frontkämpferbund
(Stahlhelm)” wird ein neues Abzeichen verliehen, in dem das
Hakenkreuz mit den Symbolen des Stahlhelm vereinigt iſt. Die
Uebergangsbeſtimmungen, betr. die Verſicherung und die
notwen=
digen wirtſchaftlichen Vereinbarungen, werden zwiſchen der
Ober=
ſten SA.=Führung und dem Bunde Stahlhelm unmittelbar
gere=
gelt werden.
Beſtätigt:
(gez.) Ernſt Röhm,
(gez.) von Hindenburg,
(gez.) Franz Seldte.
(gez.) Adolf Hitler,
Der Reichspräſident Generalfeldmarſchall v. Hindenburg und
der Reichskanzler Adolf Hitler haben die vorſtehende
Verein=
barung genehmigt und unterſchriftlich beſtätigt.
Zu der Umgründung des Stahlhelms hat der
Bundes=
führer, Reichsarbeitsminiſter Seldte, folgenden
Aufruf erlaſſen:
Meine Kameraden vom Stahlhelm!
Mit der Umgründung unſeres in 15jährigem Kampf
er=
probten und bewährten Bundes in den „Nationalſozialiſtiſchen
Deutſchen Frontkämpferbund (Stahlhelm)” vollziehen wir den
letzten Schritt zur endgültigen Eingliederung
des im Bund zuſammengefaßten deutſchen
kämpferiſchen Frontſoldatentums in die
ſtaats=
tragende Bewegung des neuen Reiches.
14 Jahre haben wir für den Durchbruch der deutſchen
Revo=
lution mit Einſatz aller Kräfte gekämpft. Seit vor Jahresfriſt
der Durchbruch gelang und unter Führung des Frontſoldaten
Adolf Hitler das neue Reich entſtand, haben wir dieſem Reich
und ſeinem Führer mit ehrlicher Hingabe und in ſelbſtloſer
Opferbereitſchaft gedient. Wenn wir heute mit
Geneh=
migung des Herrn Reichspräſidenten und des Führers unſere
Verbundenheit mit dem Ideengut des
National=
ſozialismus auch in der Namensgebung unſeres
Bundes nach außen Ausdruck verleihen, ſo wird
damit ein Tatbeſtand bekundet, der innerlich
ſchon längſt bei uns alten Frontkämpfern vom
Stahlhelm gegeben war.
Treu dem Geiſt der Front, den wir im Stahlhelm gepflegt
und dem deutſchen Volke erhalten haben, treu dem Führer, der
unſerem Volke aus der Front des ruhmreichen deutſchen
Feld=
heeres emporgewachſen iſt, werden wir im Nationalſozialiſtiſchen
Deutſchen Frontkämpferbund (Stahlhelm) tatkräftig am Aufbau
des nationalſozialiſtiſchen Staates mitarbeiten.
Ich rufe nicht nur meinen alten Stahlhelm=Kameraden,
ſondern allen alten Soldaten Deutſchlands zu:
Vorwärts Kameraden! Vereint ans Werk!
Mit Hindenburg und Hitler für die Nation.
Frontheil Hitler!
(gez.) Franz Seldte,
„Bundesführer des NSDFB. (Stahlhelm).
Zur Vereinbarung zwiſchen dem Skabschef der SA
und dem Bundesführer des Stahlhelns
wird erläuternd mitgeteilt:
Der Stahlhelm, der mit dem Nationalſozialismus die
gleichen geiſtigen Wurzeln gemeinſam hat, nämlich das
Front=
erlebnis, hat ſich bereits vor einem Jahr dem Führer
unter=
ſtellt, und wurde von dieſem in die nationalſozialiſtiſche
Be=
wegung aufgenommen. Die tatſächliche Eingliederung
des Bundes, die mit der heutigen Vereinbarung
abgeſchloſfen wird, ſtieß in ihrer praktiſchen
Durch=
führung auf Schwierigkeiten, und zwar deshalb, weil der
Stahl=
helm im Kampf gegen das Zwiſchenreich neben ſeinen ſpeziellen
frontſoldatiſchen Aufgaben eine Reihe von Funktionen
über=
nommen und entwickelt hatte, die innerhalb der
National=
ſozialiſtiſchen Bewegung bereits von anderen Organiſationen
ausgeübt wurden. Dies traf insbeſondere für die
gelände=
ſportliche Tätigkeit zu, in der der Stahlhelm
an=
erkanntermaßen viel geleiſtet hatte und in der er nun mit der
SA. in ein von ihm nicht gewolltes, aber
tat=
ſächlich gegebenes Konkurrenzverhältnis trat.
Um die Beſeitigung der Schwierigkeiten, die ſich daraus ergaben,
haben ſich nun die Bemühungen des ganzen letzten Jahres im
Grunde gedreht.
Man hat zunächſt eine Aufgabenteilung in der
Art verſucht, daß man die jungen Kräfte des Stahlhelm völlig
in die SA. eingliederte und den Frontſoldaten des Bundes die
Aufgabe der Aufſtellung der SAR. I übertrug. Es hat ſich dann
aber gezeigt, daß die innere Logik eine noch ſtraffere
Ver=
einheitlichung aller geländeſportlichen
Glie=
derungen erforderte. So kam es Ende Januar dieſes Jahres
zur Eingliederung der SAR. I in die SA.4
Gruppen und damit zur Loslöſung des
Stahl=
helms von jeder geländeſportlichen Funktion,
Die Frage, ob der Stahlhelm, nachdem er ſeine
gelände=
ſportliche Betätigung abgegeben hatte, noch beſondere
Aufgaben beſäße, iſt von dem Herrn Reichspräſidenten, vom
Führer und vom Stabschef übereinſtimmend mit dem
Bundes=
führer bejaht worden. Genau wie andere am Weltkrieg
betei=
ligten Länder ihre Frontkämpferverbände haben, ſo verdient
auch der Frontſoldat des deutſchen Heeres — und
er mit beſonderem Recht — eine eigene Vertretung
ſeines Weſens und ſeiner Angelegenheiten im
Deutſchen Reich. Das gilt nicht nur für ſeine materiellen
Intereſſen. Das gilt beſonders auch für die geiſtige
Hal=
tung, die der Frontſoldat des Weltkrieges auf den
Schlacht=
feldern in Oſt und Weſt ſich in Not und Tod errungen hat, die
als wertvolles Erbgut der ganzen Nation zu
über=
mitteln eine der Gründungsaufgaben des Stahlhelms geweſen
iſt. Dieſe Aufgabe iſt auch heute nicht überflüſſig, ja, ſie kann
in dieſem Falle erſt heute im nationalſozialiſtiſchen Staat
wir=
kungsvoll und ohne Widerſpruch verwirklicht werden. Die
Pflege der ſoldatiſchen Tradition und des
Frontkämpfergeiſtes iſt ein weſentliches Gebiet der
auf=
bauenden Arbeit im nationalſozialiſtiſchen Staat. Um dieſe
Ar=
beit möglichſt wirkungsvoll geſtalten zu können, und um die
Zu=
gehörigkeit des im Stahlhelm organiſierten Frontſoldatentums
zum Nationalſozialismus auch nach außen ſinnfällig in
Erſchei=
nung treten zu laſſen, hat der Bundesführer von ſich aus dem
Führer vorgeſchlagen, den Stahlhelm als Nationalſozialiſtiſchen
Deutſchen Frontkämpferbund umzugründen. In dieſer neuen
Or=
ganiſation ſoll das deutſche Frontſoldatentum mit klar
umgrenz=
ten Aufgaben am Aufbau des nationalſozialiſtiſchen Reiches
mit=
arbeiten.
Heſſiſches Steuergeſeh 1934.
El. Im Heſſiſchen Regierungsblatt Nr. 8 vom 28. März wird
das Steuergeſetz für das Rechnungsjahr 1934, das am 1. April in
Kraft tritt, veröffentlicht und im Namen des Reichs, nachdem ihm
die Reichsregierung ihre Zuſtimmung erteilt hat, durch den
Reichs=
ſtatthalter verkündet.
Nach Art. 1 bleibt für das Rechnungsjahr 1934 die
ſtaat=
liche Grundſteuer unerhoben, inſoweit ſie auf
landwirt=
ſchaftlich, forſtwirtſchaftlich oder gärtneriſch genutzten
Grund=
ſtücken einſchließlich der Weinberge ruht.
Grundſteuer=
pflichtig bleiben die Gebäude nebſt Zubehör, der zugehörige
Hofreitegrund und die damit zuſammenhängenden Grab= und
Grasgärten, ferner Grundſtücke, die nicht landwirtſchaftlich,
forſt=
wirtſchaftlich oder gärtneriſch genutzt werden (z. B. Bauplätze,
Steinbrüche), auch dann, wenn dieſe Grundſtücke (Gebäude) im
Eigentum eines Landwirts ſtehen. Im Zweifel entſcheidet die
Abteilung I0 (Finanzen) des Staatsminiſteriums. — Im übrigen
ſind die Steuerſätze der ſtaatlichen Grundſteuer einſchließlich
des Grundſteuerzuſchlags nach dem Geſetz vom 5. Dezember 1930
für das Rechnungsjahr 1934 die gleichen wie für das Rj. 1933.
Der Art. 2 erſtreckt das Gewerbeſteuergeſetz auf das
Rechnungsjahr 1934; der Art. 17 des Geſetzes tritt außer Kraft. —
Durch Art. 3 erfolgt die Erhebung der
Sondergebäude=
ſteuer für das Rechnungsjahr 1934 nach den gleichen Vorſchriften
wie für das Ri. 1933.
Der Art. 4 ermächtigt die Finanzabteilung des
Staatsmini=
ſteriums, Beſtimmungen über die Steuervorauszahlungen für
1934 auch abweichend von den Vorſchriften des Art. 1 des
Steuer=
vorauszahlungsgeſetzes zu treffen.
Durch Art. 5 wird das Land für das Rj. 1934 an den vom
Reich für Land und Gemeinden (Gemeindeverbände) zu
über=
weiſenden Anteilen an der Einkommenſteuer und der
Körper=
ſchaftſteuer mit 65 v. H. beteiligt.
Die Miniſterialabteilung des Innern wird durch Art. 6
er=
mächtigt, für das Rj. 1934 anzuordnen, daß die Gemeinden, Kreiſe
und Provinzen berechtigt ſind, bis zur Zuſtellung der
Steuer=
beſcheide über die kommunale Grundſteuer, Sondergebäudeſteuer
und Gewerbeſteuer für das Rj. 1934 Vorauszahlungen in
Höhe von je einem Sechſtel der zuletzt feſtgeſtellten
Jahresſteuer=
ſchuld zu erheben.
Der Art. 7 ſetzt den bereits bekannten
Landesdurch=
ſchnitt der Realſteuerſätze feſt, die Art. 8 und 9 bringen
die bereits gehandhabten Ergänzungen zum Gemeinde=
Um=
lagegeſetz, die die Filial= und Warenhausſteuer zum
Gegen=
ſtand haben.
Nach Art. 10 fließen im Rj. 1934 in den interkommunalen
Ausgleichsſtock: 1. das dem Land zufallende Aufkommen an
Mineralwaſſerſteuer, 2. 8 v. H. der zu bildenden Kommunalmaſſe
der Einkommen= und Körperſchaftſteuer, 3. aus der
Kommunal=
maſſe der Umſatzſteuer der die Summe von 3,3 Millionen RM.
überſteigende Betrag.
Wagner ſicher nicht. Denn er iſt unzweifelhaft eine der größten
Bühnenbegabungen geweſen, die gelebt haben. Jede ſeiner
künſtleriſchen Eingebungen ward in ſeiner inneren Schau ſofort
ſzeniſch feſtgelegt und fand in ſeinen ausführlichen Anmerkungen
für Dekoration und Spiel klaren, eindeutigen Niederſchlag. Und
es hat ſich erwieſen, daß an dieſen nichts geändert werden darf,
daß das genaue Befolgen dieſer Angaben allein eine richtige,
d. h. werkgetreue Wiedergabe verbürgt. Was ſich aber ſehr
geändert hat, das ſind die techniſchen Einrichtungen der Bühne,
insbeſondere des Beleuchtungsapparates. Wenn man bedenkt,
daß die Uraufführungen der Wagnerſchen Frühopern noch unter
Gasbeleuchtung ſtattfanden, daß ſelbſt der Nibelungenring in
einer Zeit entworfen wurde, die ausſchließlich die Kuliſſenbühne
mit Rampenbeleuchtung kannte und von Scheinwerfer,
Rund=
horizont und Projektion noch nichts wußte, ſo iſt klar, daß wir
heute vor ganz andere ſzeniſche Möglichkeiten, uns alſo auch
vor andere Aufgaben geſtellt ſehen. Die Forderung iſt kurz
geſagt die: mit neuen Mitteln das Alte zu geſtalten, an dem=
Wagnerſchen Grundriß feſthaltend aus den techniſchen
Errungen=
ſchaften unſerer Tage ein Bühnenbild aufzubauen, das
natur=
gemäß von den früheren, beifpielsweiſe von dem der erſten von
Wagner geleiteten Bayreuther Bühnenfeſtſpiele, ſich ſtark
unter=
ſcheiden muß. Aber in jedem Genie wohnt etwas Prophetiſches.
Iſt es nicht ſo, als ob Wagner in ſeinen großartigen ſzeniſchen
Viſionen, die ſich ſo oft auf übernatürliche Lichterſcheinungen
beziehen, etwas von den wunderbaren Wirkungen geahnt habe,
die der moderne Beleuchtungsapparat hervorzuzaubern vermag?
Man hat oft Wagners Bühnenſtil als naturaliſtiſch bezeichnet.
Das iſt unrichtig. Es handelt ſich nicht um eine äußerliche
Uebertragung, um eine Kopie der Natur auf die Bühne, ſondern
Wagner ſelbſt bekennt ſich zu einem „gewiſſen dramatiſchen
Realismus‟. Dabei iſt aber nicht zu überſehen, daß die
Wag=
nerſche Muſik mit ihrer außerordentlichen Suggeſtionskraft auch
eine beſonders ſtarke Idealität darſtellt. Aus realen und idealen
Elementen alſo iſt unſerer Anſicht nach das Wagnerſche
Bühnen=
bild zu geſtalten. Die Bühne zeige eine deutliche, alle
An=
forderungen, der ſzeniſchen Umwelt und des Spiels
berück=
ſichtigende Dinglichkeit, und dieſe werde dann in gewiſſer
Hin=
ſicht idealiſiert, d. h. ſtiliſiert künſtleriſch, veredelt.
Dies iſt der Punkt, wo die an unſerer Bühne gezeigte,
von Hans Strohbach unternommene ſzeniſche Neugeſtaltung
uns ſo bedeutſam und ſtiliſtiſch gelungen erſcheint. Wie man
ſpürt hat ſich der als Bühnenbildner ſowie als Regiſſeur
be=
gabte Künſtler, der mittlerweile an eine prominente Stelle nach
auswärts berufen wurde, ſehr intenſiv in den Geiſt der
Wag=
nerſchen Schöpfung hineingelebt und von ihm Kontur und
Farbe für ſeine Bühnengeſtaltung gewonnen. Sie gibt ſich
durchweg herb, zurückhaltend, nordiſch im Sinne der Dichtung,
ſie bringt die Oertlichkeit genau nach Vorſchrift, aber in einer
perſönlichen Auffaſſung, in einer eigenkünſtleriſchen, maleriſch
empfundenen Form. Beſonders beachtenswert iſt, wie geſchickt
die plaſtiſche Dekoration mit der Flachkuliſſe verbunden iſt, ſo
daß man deren Uebergänge oft kaum gewahrt. Seit langem
ge=
ſchieht es wieder, daß man (um es an einem Beiſpiel
klar=
zumachen) einer Baumkuliſſe mit gemalten Blättern begegnet,
wie in der Szene zwiſchen Siegfried und den Rheintöchtern.
Jedermann ſieht, daß es nur ein gemalter Baum iſt, aber
trotz=
dem iſt die Illuſionskraft des Bildes infolge der künſtleriſchen
Formung ſo ſtark, daß man nicht aus der Stimmung geriſſen
wird, daß man ganz im Banne der Handlung und der dieſe
idealiſtiſch ausfüllenden Muſik ſteht.
Viel ſchwieriger dagegen iſt es, innerhalb des ſo
ge=
ſchilderten Rahmens das Spiel, vor allem Geſte und Ausdruck
des Darſtellers Wagners Intentionen gemäß zu bilden. Wenn
der Meiſter ſelbſt für ſeine projektierte „Bayreuther
Stilbil=
dungsſchule” einen dreijährigen Kurſus dafür vorſah, wenn er
ſich unabläſſig mit einem deutſchen „bel canto”, d. h. der Kunſt
der Verſchmelzung von Wort und Ton und der Entwicklung des
Geſangsmelos aus der Sprache heraus befaßte, ſo erhellt daraus
die Schwierigkeit und die außerordentliche Wichtigkeit einer
Auf=
gabe, der die heutigen Opernſänger faſt gar nicht mehr gewachſen
ſind. Um ſo beglückender daher das Erlebnis, das die Brünhilde
der Frau Hafgren=Dinkela bot, die überall auf der Linie
der Wagnerſchen Forderung eine Leiſtung von
bewunderungswür=
diger Einheitlichkeit aufſtellte und ungemein temperamentvoll und
großzügig jene erhabene Tragödie verkörperte, die die Brünhilde
des letzten Stücks der Tetralogie als eigentlicher Mittelpunkt der
Handlung darſtellt. Der ſehr anerkennenswerte, friſche Siegfried
Herrn Sattlers iſt ebenfalls ſchon öfters genannt. Das reichere
Perſonal dieſes Abends ergänzten dann noch vorteilhaft der
glanzvolle Baß des Herrn Herrmann als Hagen, der gepflegte
Bariton des Herrn Blaſel als Gunther der auserleſen ſchöne
und liebliche Sopran der Fräulein Reining, die die Gutrune
ſang und die Epiſoden der Waltvaute und des Alberich von Frau
Strack und Herrn Kuhn hübſch charakteriſiert ,die
Rheintöch=
ter der Damen Riedinger a. G., Harre und Bauer und
die Nornen, die von den Damen Jacobs, Strack und
Ob=
holzer gegeben wurden, einſchließlich auch der eindringlich
hin=
gebungsvollen muſikaliſchen Oberleitung Generalmuſikdiretors
Friderich und des klangvoll eingeſpielten, bewährten
Lan=
destheaterorcheſters. Nicht zu vergeſſen auch der vielen
techniſchen und ſonſtigen Hilfskräfte, vom einzelnen
Bühnenarbei=
ter und Chorſänger angefangen bis zum Maſchineriedirektor und
Beleuchtungsinſpektor, deren reibungsloſes Zuſammen= und
In=
einanderarbeiten erſt den erfolgreichen Totaleindruck dieſes
Rie=
ſenwerkes gewährleiſtet und das von dem geſamten
Theaterappa=
rat ein Höchſtmaß an Einſatzbereitſchaft verlangt. Daß dieſe in
vollſtem Umfange geleiſtet wurde, bewies der Erfolg dieſer Neu=
inſzenierung des Wagnerſchen Bühnenfeſtſpiels, die man wohl mit
als die gelungenſte und bedeutſamſte der bisherigen Spielzeit zu
bezeichnen berechtigt iſt.
K.
— Zu Profeſſor Loews 90. Geburtstag. Ein Senior der
deut=
ſchen Wiſſenſchaft, der bekannte Phyſiologe und Chemiker
Uni=
verſitätsprofeſſor Dr. Oskar Loew begeht am 2. April in
er=
ſtaunlicher geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 90.
Geburts=
tag. Prof. Loew, geborener Bayer, wohl der letzte noch lebende
Schüler des großen Liebig, ſieht auf eine außergewöhnlich
erfolg=
reiche wiſſenſchaftliche Tätigkeit zurück. In jahrelangen
For=
ſchungsreiſen oder im Auftrage fremder Regierungen durchſtreifte
er Nord=, Südamerika und Weſtindien, Spanien und Japan im
82. Lebensjahr noch Braſilien — lehrte an den Univerſitäten
und trat in regen Kontakt mit der Wiſſenſchaft dieſer Länder,
Er iſt u. a. Kaiſerlicher japaniſcher Geheimer Rat. Auf
medizini=
ſchem Gebiete bildeten ſeine Forſchungen über den Kalkſtoffwechſel
den Ausgangspunkt für die moderne „Kalktherapie”, für die er
in dem bekannten Kalknährpräparat Kalzan die geeignete
An=
wendungsform ſchuf. Zahlreiche Ehrungen wiſſenſchaftlicher und
behördlicher Kreiſe, die Ernennung zum Ehrenbürger ſeiner
Hei=
matſtadt Marktredwitz, wie die Verleihung der Liebigmedaille
bewieſen die Anerkennung, die ſeine unermüdliche Tätigkeit
ge=
funden hat. Mögen ihm noch viele weitere Jahre raſtloſen
Schaf=
fens vergönnt ſein.
Kluge, Kurt: Der Glockengießer Chriſtoph Mahr. Roman. Kart=
RM. 4,00, Leinen RM. 5,50, (Verlag Engelhorn, Stuttgart.)
Der erſte Roman des bereits durch ſein Drama „Ewiges Volk”,
bekannt gewordenen Autors; es handelt ſich um einen in der
Jetzt=
zeit in einer kleinen Stadt in der Nähe, von Erfurt und in den
thüringiſchen Bergen ſpielenden Roman, in dem der Verfaſſer,
ſelber ſeines Zeichens Erzaießer und Bildhauer, zeigt, daß es nur
darauf ankommt, in welchem Geiſt man ein Handwerk ausübt, um
dieſes Handwerk zu adeln. Es iſt ein Troſtbuch für alle die die
infolge der heutigen Zeitverhältniſſe ihrer höherern künſtleriſchen
Berufung nicht folgen können, ſondern ihre Pflöcke zurückſtecken
müſſen. Das Buch iſt kraftvoll und volkstümlich geſchrieben, von
echtem Humor erfüllt und enthält ſtimmungsvolle
Naturſchilde=
rungen und viel Weisheit des reifen Mannes. Es kann in jede
Hand gegeben werden.
Fp. Ein Horoſkop. Die Sterndeuterkunſt wird wieder Mode.
Eben begeht man die Dreihundertjahrfeier des Todes
Wallen=
ſteins, der während des Dreißigjährigen Krieges Aſtrologen um
ſich hatte. — Nun findet man im Dresdener Archiv ein ſehr
merk=
würdiges Dokument: ein Horoſkop, das Kepler zum Autor hat,
den Begründer der neueren Aſtronomie. Dieſes Dokument datiert
aus 1608, einer Zeit, zu der Wallenſtein 25 Jahre alt war. Es
umfaßt nicht weniger als 6 Seiten, worin der Aſtronom erklärt,
daß Wallenſtein eine lebhafte, tätige und unruhige Natur beſitze,
die große Taten von ihm erwarten laſſe. 17 Jahre ſpäter vollzog
Kepler auf Bitte Wallenſteins eine Berichtigung an dem Horoſkop”
er entdeckte ein ſeltſames Kreuz im Sternbild, deſſen Einfluß ſich
im Leben Wallenſtens fühlbar machen werde, im März 1634,
Zu dieſem Datum wurde Wallenſtein in Eger ermordet.
EUM
Statt Karten
GERTRUD HERBST
GERHARD BERNDT
Maria Riegger
Alexander Bero
Regierungsbaumeister
Verlobte
geben Ihre Verlobung bekannt
Ostern 1934
(3707
Selfhennersdorf I. Sa.
Darmnstadt
Darmstadt
Hildesheim
ERNST PRIEOER
FRANZI PRIEGER
geb. Schwerdtfeger
VERMAHLTE
Darmstadt
Frankfurt a. M.
Darmstadt, den 22. März 1934
Dankſagung.
Hunderie von Freunden und Bekannten
be=
zeugten uns bei dem Ableben unſeres lieben
Entſchlafenen ihre innige Anteilnahme. Ihnen
allen gebühret unſer Dank; hilft doch dieſe
Wertſchätzung unſeres lieben Verſtorbenen
mit, den Schmerz über den ſchweren Verluſt
etwas zu lindern. Beſonderer Dank gebührt
den Herren Brüdern vom Herz=Jeſu=Ho pital
für die aufopfernde Pflege, Herin Pfarrer
Goethe für die troſtreichen Worte am Grabe,
der Brauerei Wilh. Rummel und der
Gaſt=
wirte=Innung für die ehrenvollen Nachrufe
und Kranzſpenden, der Singmannſchaft des
Reichsbahn=Turn= und Sportvereins für den
erhebenden Grabgeſang und allen denen, die
ihn am Grabe noch beſonders ehrten.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Kath. Herrmann Ww.
und Kinder.
Wiriſchaft „Zum Brauſfübl”.
Darmſtadt, den 27. März 1934,
Otto=Wolfskehlſtraße 7.
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Der Prinz=Emils=Garten bleibt wegen
Inſtand=
ſetzung der Anlagen vom 29 ds. Mts. bis auf
Weiteres für den öffentlichen Verkehr
ge=
ſchloſſen. Wegen der Unſicherheit des Verkehrs iſt
das Betreten des Gartens auch für diejenigen
Per=
ſonen, die im Beſitze eines Schlüſſels ſind, nicht
geſtattet.
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Samstag, den 31. März 1934
geschlossen
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
lichſter Teilnahme bei dem
Heimgang von unſeremlieben,
guten Sohn und Bruder
Heinchen
ſagen wir allen innigſten
Dank. Insbeſondere danken
wir ſeinen Freunden und
Arbeitskameraden der Firma
L. Hering, für die
Kranznie=
derlegung, ſowie für alle
Kranzſpenden,
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Darmſtadt, den 28. März 1934.
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Am Donnerstag, den 29. März
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Darmſtadt, den 28. März 1934.
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über die Neuregelung der Zuſtändigkeit von
Finanzämtern für die Verwaltung
von Verkehrsſteuern.
Vom 1. Februar 1934.
Auf Grund des § 24, Abſatz 2, der
Reichsab=
gabenordnung wird das folgende beſtimmt:
8 2.
Die Verwaltung der Verſicherungsſteuer und
der Rennwett= und Lotterieſteuer wird übertragen:
für den Bezirk
des Fimnanzamis
Darmſtadt=Land
Mainz=Land
Offenvach=Land
dem Finanzamt
84.
Darmſtadt=Stadt
Mainz=Außenſtadt
Offenbach=Stadt
Die Zuſtändigkeit der mit der Abſtempelung
von Lotterieloſen beauftragten Finanzämter bleibt
unberührt.
8 5.
Die Verordnung tritt am 1. April 1934 in Kraft.
(717
Berlin, 1. Februar 1934.
Der Reichsminiſter der Finanzen.
J. A.: gez. Schaefer.
O 2100—34 III.
Ortsſatzung über die Erhebung einer
Bierſteuer in der Stadt Darmſiadt.
Die von dem Stadtrat in ſeiner Sitzung vom
15. März 1934 beſchloſſene Oitsſatzung über die
Erhebung einer Bierſteuer in der Stadt Darmſtadt
iſt von dem Heſſiſchen Staatsminiſterium genehmigt
worden.
Die Ortsſatzung liegt in der Zeit vom 29. März
bis einſchließlich 14. April 1934 während der
Dienſt=
ſtunden auf dem Stadthaus, Zimmer Nr. 16, zu
jedermanns Einſicht offen.
Darmſtadt, den 28. März 1934.
Bürgermeiſterei
Wamboldt
Kommiſſ. Oberbü germeiſter.
st. 3787)
Ortsſatzung
über die Erhebung einer
Getränke=
ſteuer in der Stadt Darmſiadt.
Die von dem Stadtrat in ſeiner Sitzung vom
15. März 1934 beſchloſſene Ortsſatzung über die
Erhebung einer Getränkeſteuer in der Siadt Darmſtadt
iſt von dem Heſſiſchen Staatsminiſterium genehmigt
worden. Die Ortsſatzung liegt in der Zeit vom
29. März bis einſchließlich 14. April 1934 auf dem
Stadthaus, Zimmer Nr. 16, während der
Dienſt=
ſtunden zu jede manns Einſicht offen.
Darmſtadt, den 28 März 1934.
Bürgermeiſterei
Wamboldt
Kommiſſ. Oberbürgermeiſter.
st. 3738)
Spülung des Waſſerrohrnehes
Goteeft.
B ä 1 1 e
Sandspiele
Garten geräte
Sandwagen
Eimer, Gießer
Segelflieger
Turngeräte
Trittzoller
Eier, Hasen
Tarz
In der Zeit von Dienstag, den 3. April, bis
Samstag, den 14. April 1934, wird das ſtädtiſche
Waſſerrohrnetz geſpült. Dabei läßt ſich eine
Tru=
bung des Leitungswaſſers nicht vermeiden; auch
muß die Waſſerlieferung von 22 Uhr bis 5 Uhr
unterbrochen werden. Den Waſſerabnehmern wird
deshalb empfohlen, ſich rechtzeitig mit Waſſer zu
verſorgen. Bei den Druckrohrſpülungen wird die
Waſſerlieferung nur verringert.
Straßenverzeichniſſe mit der Bezeichnung der
einzelnen Spülabteilungen können an den
bekann=
ten Aushangſtellen der Bürgermeiſterei eingeſehen
werden, Außerdem erteilt die ſtädtiſche
Fernſprech=
zentrale (Fernruf 3500) ſowie die Feuerwache
(St.3694
(Fernruf 600) Auskunft.
Spülplan.
Hochdruckſtrang I: Dienstag, 3. April 1934,
von 16 Uhr ab,
II: Mittwoch, 4. April 1934,
von 13 Uhr ab.
Hochbehälter
Mathilden=
höhe u. Dachsberg: Donnerstag. 5. April 1934,
von 8 Uhr ab.
Abteilung A: Freitag, 6. April 1934
„ B: Samstag, 7. April 1934
9. April 1934
Montag,
73
C: Dienstag, 10. April 1934
1. April 1934
Mittwoch,
D: Donnerstag, 12. April 1934
13. April 1934
Freitag,
E: Samstag, 14. April 1934 S
Darmſtadt, den 26. März 1934.
Direktion der ſtädtiſchen Betriebe.
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welche=
ſwpie d
zuladen
mit der
Ernat
Kriſtia
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Antrag
beide n
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des 84
er M.
der Gent
ler;
rünke
M
tung des
Tonat
Donnerstag, 29. März 1934
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 29. März 1934.
Gokkesdienſtliche Feiern am erſten Schultage
der Schulanfänger.
EPH. Der Landesbiſchof der evangeliſchen Landeskirche Naſſau=
Heſſen hat folgendes verfügt:
Erfreulicher Weiſe iſt in den letzten Jahren in verſchiedenen
Landeskirchen die alte Sitte wieder aufgelebt, den erſten Schultag
der Schulanfänger durch eine gottesdienſtliche Feier zu begehen.
Es iſt zu wünſchen, daß dieſer Brauch in der ganzen deutſchen
evangeliſchen Kirche aufgenommen wird, und es erſcheint der
Be=
ginn des Schuljahres 1934 für Wiederaufnahme oder Neubeginn
dieſer Sitte ganz beſonders geeignet. Zu Beginn dieſes
Schul=
jahres tritt erſtmalig ein Jahrgang Kinder in das Schulleben ein,
welches neu geſtaltet wird durch das Dritte Reich, in dem Staat
und Kirche gemeinſam an der Erziehung der deutſchen Jugend
arbeiten.
„Ich erſuche daher die Herren Geiſtlichen, die Veranſtaltung von
Schulanfängerandachten nach Möglichkeit durchzuführen, zu denen
vornehmlich die Schulneulinge, deren Eltern, Paten und Lehrer,
ſowie die Mitglieder der kirchengemeindlichen Körperſchaften
ein=
zuladen ſind. Die Einrichtung der Feiern ſoll im Einvernehmen
mit der Schule geſchehen.
Bekannkmachungen des Perſonglamkes.
Ernannt wurde am 13. März 1934 die Schweſter Marie
Kriſtianſen bei der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt bei
Alzey unter Berufung in das Beamtenverhältnis zur
Oberpflege=
rin mit Wirkung vom 1. Februar 1934; am 14. März 1934 der
Anſtaltsarzt bei der Zellenſtrafanſtalt Butzbach,
Obermedizinal=
rat Dr. Georg Schäfer, unter Belaſſung ſeiner
Amtsbezeich=
nung „Obermedizinalrat” zum Kreisarzt bei dem
Kreisgeſund=
heitsamt mit Wirkung vom 1. April 1934; am 21. März 1934
der Gerichtsaſſeſſor Ludwig Ruppersberger bei der
Mini=
ſterialabteilung III (Arbeit und Wirtſchaft) zum
Regierungs=
aſſeſſor; der Polizeihauptwachtmeiſter Alex Hoffmann zu
Darmſtadt mit Wirkung vom 1. April 1934 zum
Kriminalhaupt=
wachtmeiſter; der Polizeihauptwachtmeiſter i. R. Otto Bretzke
in Darmſtadt mit Wirkung vom 1. März 1934 unter Berufung
in das Beamtenverhältnis zum Polizeiverwaltungsaſſiſtent.
In den Ruheſtand verſetzt wurden am 17. März 1934 auf
Grund des 8 6 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des
Berufs=
beamtentums vom 7. April 1933 (RGBl. I. S. 175) der Rektor
an der Webſchule zu Lauterbach Georg Guntrum; der
Po=
lizeihauptwachtmeiſter Peter Kühn zu Darmſtadt auf ſeinen
Antrag unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſteten Dienſte;
beide mit Wirkung vom 1. Juli 1934.
Entlaſſen wurden aus dem heſſiſchen Staatsdienſt: Auf Grund
des § 4 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des
Berufsbeamten=
tums vom 7. April 1933 (RGBl. 1. S. 175) der
Polizeihaupt=
wachtmeiſter Joſef Fiſcher zu Darmſtadt; am 24. März 1934
der Polizeioberwachtmeiſter in Darmſtadt Friedrich Lebert;
der Gendarmerie=Hauptwachtmeiſter in Oſthofen Johann
Schal=
ler; ſämtlich mit ſofortiger Wirkung.
Oſterſpende des Winkerhilfswerks.
Heute wird in allen hieſigen Ortsgruppen von 8 Uhr
vor=
mittags bis 7 Uhr abends an die aus dem
Winterhilfs=
werk betreuten Hilfsbedürftigen eine Oſterſpende (Mehl,
Grünkern. Waren aus der Pfundſammlung) ausgegeben.
Kücheneſſer haben hierauf keinen Anſpruch.
Die Verteilung der Oſtereier für die Kinder unſerer
Hilfsbedürftigen findet ebenfalls durch die einzelnen Ortsgruppen
ſtatt. Der Zeitpunkt wird von dieſen ſelbſt bekannt gegeben.
Einkopf-Sonnkag fäll bis zum erſten Okkober-
Sonnkag fork.
Das Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda
teilt mit:
Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß mit Abſchluß
des Winterhilfswerkes 1933/34 am 31. März auch bis zur
Wieder=
aufnahme des kommenden Winterhilfswerkes 1934/35 die
Einrich=
tung des ſogenannten Eintopfſonntages am erſten Sonntag jeden
Monats ausgeſetzt wird. Es fällt demgemäß bereits ab 1. April
bis zum erſten Oktober=Sonntag ds. Js. der Eintopf=Sonntag fort.
Heſſiſches Landestheater.
1. April Anf. 19. Ende nach 21½ Uhr. Außer Miete)
Cavalleria Ruſticana hierauf: Der Bajazzo.
Preie 0.70—5.50 KeHt
2. Ppril An. 19½. Ende 22½ Uhr. D17.
Das Land des Lächelns. Preiſe 0.70—5.50 Diensrag
5. April Anf. 19½, Ende 22½ Uhr. 4 19
Das Land des Lächelns. Preiſe 0.70—5.50
Kleines Haus
Donnerstag29. März Anf. 20, Ende 22½. Zuſatzm. III 10. Vorſt. dazu
Kinderreiche Mütter Nummerkarten 901—1300.
Am Himmel Europas. Preiſe 0.70—3.80 Gnce
31. März Anf. 20, Ende 22 Uhr. (Außer Miete)
Preiſe 0.50, 1—, 1.50
Der Glasſchrank. Anf. 19½, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete 1 9. Vorſt.
Mess Hnce
Preiſe 0.70—3.80
1. April / Der letzte Zeuge. Anf. 19½, Ende 2134 Uhr. Außer Miete).
WerMte
Preiſe 0.70—3.80
2. April Krach um Folanthe. Diensrag
3. April 19½, Ende 21½ Uhr D. Bühne K 14, Zuſatzm. 11
Preiſe 0.70—3.80
Krach um Jolanthe.
tige Oſtergabe gehört, ſoll dabei die Ueberraſchung eine große
Rolle ſpielen. Das Landestheater hüllt deshalb die Einzelheiten
der Inſzenierung, die jetzt unter der Leitung von Heinz Stieda
aus der Probearbeit der Vollendung entgegengeht, in den Schleier
des Geheimniſſes. Wenn wir erfahren, daß die Hauptrollen der
derben Komödie mit Edith Wien, die die Tochter Anna. Luiſe
Franke=Booch, die die Magd Sofie, Paul Maletzki, Hellmuth
Hin=
zelmann. Ludwig Linkmann, Kurt Weſtermann und Hans
Aus=
felder, die eine gewürfelte Bauernrunde, Hannsgeorg
Lauben=
thal, der den Gendarmen, und Erich Schudde, der den Lehrer
Meiners ſpielt, beſetzt ſind, ſo ſind damit doch nicht alle
wich=
tigen Mitſpieler genannt. Im Gegenteil: Heinz Stieda hat
eigens für die Aufführung noch ein ganzes Enſemble von
Dar=
ſtellern gewonnen, das auf der Bühne des Landestheaters noch
nicht zu ſehen war und ſicherlich den eigentlichen Senſationserfolg
machen wird. Ihm iſt es aufgetragen (mit den Bühnenbildern
von Elli Büttner zuſammen) der Inſzenierung die Echtheit des
dörflichen Milieus zu ſichern, in dem die übermütige „Schweine=
Handlung” vor ſich geht.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 87 — Seite 5
Reichsbürgſchaftenfürden Kleinwohnungsbau
Wichkige Beſtimmungen für Bauherren.
In den Beſtimmungen des Reichsarbeitsminiſters für die
Uebernahme der Reichsbürgſchaften für den Kleinwohnungsbau
vom 28. Februar 1934, die geſtern im Regierungsorgan, der
Darmſtädter Zeitung, veröffentlicht wurden, heißt es u. a.:
Art der Reichsbürgſchaft.
„1. Die Reichsbürgſchaft wird als gewöhnliche Bürgſchaft
unter den anliegenden „Allgemeinen Vertragsbedingungen für
die Uebernahme von Reichsbürgſchaften für den
Kleinwohnungs=
bau” übernommen.
2. Die Reichsbürgſchaft wird auf der Grundlage von
Reichs=
mark übernommen; für Goldmarkforderungen nur, wenn der
Darlehensgeber auf Grund eines Geſetzes oder einer
Anord=
nung ſeiner Aufſichtsbehörde das Darlehen nur in dieſer Form
gewähren darf.
3. Die Reichsbürgſchaft tritt früheſtens mit dem Zeitpunkt
der baupolizeilichen Gebrauchsmaßnahme des Baues in Kraft.
4. (1) Soweit im Einzelfall erforderlich, kann die
Ueber=
nahme der Reichsbürgſchaft von weiteren Bedingungen abhängig
gemacht werden.
(2) Der Reichsarbeitsminiſter kann im Einvernehmen mit
dem Reichsminiſter der Finanzen und dem
Reichswirtſchaftsmini=
ſter Ausnahmen von den Beſtimmungen zulaſſen.”
Art der Bauvorhaben.
1. (1) Gefördert werden:
a) Einfamilienhäuſer, die die Eigentümer entweder vermieten
oder als Eigenheime ſelbſt bewohnen. Der Einbau einer
zweiten Wohnung iſt zuläſſig. (Anmerkung: Vorerſt ſollen
ſolche Bauvorhaben bevorzugt werden, die bei
Einfamilien=
häuſern mindeſtens vier Häuſer, bei Geſchoßbauten
minde=
ſtens vier Wohnungen umfaſſen.)
b) Kleinwohnungen in Geſchoßbauten.
(2) Werden Eigenheime durch einen einheitlichen Träger
errichtet, ſo kann verlangt werden, daß der Träger als
Selbſt=
ſchuldner neben den einzelnen Erwerbern beſtehen bleibt.
Die Osternummer
unseres Blattes erscheint bereits, mit der
Ausgabe vom 51. März vereinigt, am Oster-
Samstag und gelangt nachm. ab 4Uhrin der
Stadtdurch die TrägerinnenzurVerteilung.
Anzeigen für die Oster-Ausgabe müssen
späte tens bis Samstag, vormittags 10 Uhr,
aufgegeben sein; es empfiehlt sich, dies
jedoch bereits heute zu tun.
Der Verlag.
2. (1) Bei Einfamilienhäuſern ſoll die nutzbare
Wohnfläche 100 Quadratmeter und in Ausnahmefällen 120
Qua=
dratmeter nicht überſchreiten. Wird eine zweite Wohnung
ein=
gebaut, ſo darf ihre Wohnfläche dieſe Grenzen ebenfalls nicht
überſchreiten.
(2) Als nutzbare Wohnfläche gilt die geſamte Grundfläche
der abgeſchloſſenen Wohnung, abzüglich der Wandſtärken, aber
einſchließlich der Grundfläche von Räumen in Dach= und
Unter=
geſchoſſen, die zum dauernden Aufenthalt von Menſchen beſtimmt
ſind. Die Grundfläche der Treppen iſt nicht in Anſatz zu bringen,
und zwar auch dann nicht, wenn die Treppe in die Küche uſw.
eingebaut iſt.
(3) Iſt bei Einfamilienhäuſern das Grundſtück größer als
800 Quadratmeter, ſo bleiben die auf den überſchießenden Teil
entfallenden Koſten des Geländes, einſchließlich der anteiligen
Aufſchließungskoſten, bei der Berechnung der Bürgſchaftsgrenze
(Abſchnitt III Ziffer 2 Abſatz 2) außer Anſatz.
(4) Die für einen kleinen Wirtſchaftsbetrieb erforderlichen
Baulichkeiten und ſonſtigen Anlagen, insbeſondere ſolche, die der
Selbſtverſorgung des Inhabers dienen, ſind zuläſſig und bleiben
bei der Berechnung der Wohnfläche außer Anſatz.
3. Bei Geſchoßwohnungen ſoll die nutzbare Wohnfläche (
Zif=
fer 2 Abſatz 2) in der Regel nicht mehr als 75 Quadratmeter,
keinesfalls aber mehr als 90 Quadratmeter betragen.
4. (1) Das Bauvorhaben darf nur ſolche Wohnungen
enthal=
ten, für die nach der Lage, Art und Größe, ſowie nach den
Mie=
ten, bei Eigenheimen nach den Laſten, vorausſichtlich ein
dauern=
der örtlicher Bedarf vorhanden iſt.
(2) Das Bauvorhaben muß den Anforderungen entſprechen.
die an geſunde, zweckmäßig eingeteilte und ſolide gebaute
Dauer=
wohnungen zu ſtellen ſind.
(3) Die Ausſtattung ſoll die wirtſchaftliche und einfache
Füh=
rung des Haushalts erleichtern, muß aber jeden überflüſſigen
Aufwand vermeiden.
(4) Die Koſten müſſen angemeſſen ſein. Bei
Mietwohnun=
gen müſſen die Mieten, bei Eigenheimen die Laſten für den
Eigen=
kümer, vorausſichtlich auf die Dauer, wirtſchaftlich tragbar ſein.
5. Für das Bauvorhaben dürfen nur deutſche Bauſtoffe
ver=
wendet werden. Ausnahmen ſind nur zuläſſig, wenn geeignete
inländiſche Bauſtoffe nicht vorhanden ſind oder ihre Verwendung
zu einer unverhältnismäßigen Verteuerung führen würde.
6 (1) Die Bauarbeiten ſollen nach der Verdingungsordnung
für Bauleiſtungen auf Grund öffentlicher oder beſchränkter
Aus=
ſchreibung vergeben werden. Bei größeren Bauvorhaben ſoll die
Vergabe der Bauarbeiten an einen Generalunternehmer in der
Regel ausgeſchloſſen ſein. Soweit auf Antrag des Bauherrn aus
beſonderen Gründen ausnahmsweiſe eine Generalvergabe
zuge=
laſſen wird, muß der Bauherr die zum Schutze der Unternehmer
erforderlichen Sicherungen treffen.
(2) Für Bauvorhaben, die vor der Entſcheidung über die
Uebernahme der Reichsbürgſchaft bereits begonnen oder für die
Arbeiten vergeben ſind, wird eine Reichsbürgſchaft nicht
über=
nommen.
7. Für Ledigenheime, Baracken und ähnliche
Not=
wohnungen, die nicht als Dauerwohnungen anzuſehen ſind,
Dienſtgebäude, ſowie für gewerbliche Gebäude
wird eine Reichsbürgſchaft nicht übernommen.
Ent=
hält ein Wohngebäude auch gewerbliche Räume oder
Dienſt=
räume, ſo kann für die Finanzierung des Wohngebäudes eine
Reichsbürgſchaft übernommen werden, wenn dieſe Räume von
untergeordneter Bedeutung ſind. Die hierauf entfallenden
an=
teiligen Koſten dürfen bei der Berechnung der Bürgſchaftsgrenze
(Abſchnitt III Ziffer 2 Abſatz 2) nicht in Anſatz gebracht werden.
Finanzierung, insbeſondere Art der zu verbürgenden Hypothek.
1. (1) Die Dauerfinanzierung des
Bauvor=
habens durch Fremd= und Eigenkapital muß
ge=
ſichert ſein.
(2) Das Eigenkapital muß mindeſtens in der Höhe des
Wer=
tes des aufgeſchloſſenen Grundſtücks beigebracht werden. Räumt
die Gemeinde eine langfriſtige Abtragung der
Aufſchließungs=
koſten ein, ſo kann dieſer Betrag auf das nachzuweiſende
Eigen=
kapital angerechnet werden.
2. (1) Das zu verbürgende Darlehen iſt
hypo=
thekariſch ſicherzuſtellen.
(2) Die Hypothek für das zu verbürgende Darlehen ſoll
ein=
ſchließlich vorhergehender und gleichſtehender Grundpfandrechte
die erſten 75 v. H. des Bau= und Bodenwertes, den die Deutſche
Bau= und Bodenbank AG. auf Grund eigener Schätzung feſtſtellt,
nicht überſteigen. In der Regel darf aber die Verzinſung und
Til=
gung der Geſamtbelaſtung, mit der die verbürgte Hypothek
aus=
läuft, zuzüglich eines Betrages für die laufenden Laſten in
Höhe=
von 25 v. H. der Friedensmiete, nicht mehr als 130 v. H. der
Friedensmiete von Altwohnungen entſprechender Lage und Größe
ausmachen. Das zu verbürgende Darlehen ſoll
fer=
ner bei Geſchoßwohnungen 3000 RM. je
Woh=
nung, bei Einfamilienhäuſern 5000. RM., und
wenn eine zweite Wohnung eingebaut iſt, 7000
Reichsmark je Haus nicht überſteigen.
(3) Für Hypothekenforderungen innerhalb der für erſtſtelli ge
Hypotheken üblichen Beleihungshöhe wird eine Reichsbürgſchaft
nicht übernommen.
3. (1) Das zu vergebende Darlehen muß mit
mindeſtens 1 v. H. jährlich unter Zuwachs der
er=
ſparten Zinſen getilgt werden. Es ſoll in der Begel
während der Tilgungsdauer von ſeiten des Gläubigers nur aus
den in Ziffer 4 der „Allgemeinen Vertragsbedingungen füſr die
Uebernahme von Reichsbürgſchaften für den Kleinwohnungsbau”
angegebenen Gründen kündbar ſein und fällig werden. Das
gleiche (Satz 1 und 2) gilt für Darlehen, die grundbuchlich in
vor=
hergehenden oder gleichen Range, wie das verbürgende Daulehen,
geſichert ſind. Auch die ſonſtigen Hypotheken ſollen in der Regel
Tilgungshypotheken ſein.
(2) Die Tilgung darf mit vorheriger Zuſtimmung des
Reichs=
arbeitsminiſters aus beſonderen Gründen zeitweilig ausgeſetzt
werden, wenn durch ſpätere verſtärkte Tilgung die urſppüingliche
Laufzeit des Darlehens eingehalten wird.
4. Die Zinſen der Hypothek dürfen den
landeesübli=
chen Zinsfuß nicht überſchreiten. Das gleicht, gilt von
einem etwaigen Verwaltungskoſtenbeitrag.
5. Auf Erbbaurechte finden dieſe Beſtimmuugen
ſinn=
gemäß Anwendung unter Beachtung der Vorſchriften über das
Erbbaurecht vom 15. Januar 1919 (RGBl. S. 72).
Verfahren.
t. (1) Der Antrag auf Uebernahwe einer
Reichsbürgſchaft iſt bei der oberſten Landesbſehörde oder
der von ihr beſtimmten Stelle einzureichen. Eine zwſeite
Ausfer=
tigung iſt gleichzeitig der Deutſchen Bau= und Bodenliank.
Aktien=
geſellſchaft, in Berlin W. 8, Taubenſtraße 48/49. zu überſenden 7)
2. (1) Dem Antrag ſind beizufügen: a) Stadtphan mit
ein=
gezeichneter Grundſtückslage, b) Bebauungsſkizze des Grundſtücks,
() Skizze der geplanten Bauten, 4) Angabe von Zahl und Größe
der Wohnungen ſowie der Mieten, bei Eigenheimea der Laſten
für die verſchiedenen Wohnungsgrößen, e) Finamzierungsplan
mit einer überſchlägigen Berechnung der Koſten und Laſten,
ſo=
wie eine vorläufige Rentabilitätsberechnung, k) grundſätzliche
Be=
reitwilligkeitserklärung eines leiſtungsfähigen Geldgebers auf
Hergabe der Hypotheken.
(2) Anträge, denen dieſe Unterlagen nicht beigefügt ſind,
werden weder von der oberſten Landesbehörde oſer der von ihr
beſtimmten Stelle, noch von der Deutſchen Bau= und Bodenbank
AG. bearbeitet.
(3) Die oberſte Landesbehörde oder die von ihr beſtimmte
Stelle äußert ſich darüber, ob für das Bauvorhaben nach Lage,
Art und Größe der Wohnungen, ſowie nach den Mieten, bei
Eigenheimen nach den Laſten, vorausſichtlich eiu dauernder
ört=
licher Bedarf vorhanden iſt. Werden dieſe Fragen bejaht, ſo
überſendet dieſe Stelle den Antrag mit ihren Aeußerung der
Deutſchen Bau= und Bodenbank AG. Andernfalls reicht ſie die
Antragsunterlagen an den Antragſteller zurück und ſetzt hiervon
die Bank in Kenntnis.
4. Die Deutſche Bau= und Bodenbank AE). prüft den Antrag
und führt die erforderlichen Verhandlungen.”
In den weiteren Beſtimmungen werden, der Fortgang des
Verfahrens, die Behändigung der Urkunde, die Verwaltung der
Reichsbürgſchaften, ſowie die „Allgemeinen
Vertragsbedingun=
gen” feſtgelegt.
*) Anm. d. Schriftleitung: Für Heſſen wurde durch
Ver=
ordnung des Herrn Staatsminiſters Jung vom 23. 3. 34 das
Heſſiſche Staatsminiſterium
Miniſterialabtei=
lung 3 (Arbeit und Wirtſchaft), Darmſtadt, beſtimmt.
wohin die Anträge einzureichen ſind.
Wettbewerb um den Adoll=Hikler=Preis
des deutſchen Volksliedes.
Am Montag, den 2. April. ſendet der Deutſche Rundfunk von
Leipzig aus eine Reichsſendung, die der Förderung und
Wieder=
erweckung des deutſchen Volksliedes dienen ſoll. Die deutſche Muſik=
Premieren=Bühne, Dresden, hat einen Wettbewerb ausgeſchrieben,
an dem ſich die beſten deutſchen Volksliederkomponiſten beteiligen.
An dieſem Wettbewerb fällt am Oſtermontag die Entſcheidung,
und zwar fällen dieſe Entſcheidung die deutſchen Rundfunkhörer,
In der Zeit von 16—17 Uhr überträgt der Mitteldeutſche
Rund=
funk auf alle deutſchen Sender die Aufführung der für die engere
Wahl zugelaſſenen 11 Volkslieder. Stimmberechtigt ſind alle
deut=
ſchen Rundfunkhörer. Als Stimmzettel gelten gewöhnliche
Poſt=
karten, die den vollen Namen, die Anſchrift ſowie die
Rundfunk=
teilnehmernummer des Abſtimmenden enthalten müſſen.
Einſen=
dungen ſind bis Mittwoch den 4. April 12 Uhr. an den
Südweſt=
deutſchen Rundfunk, Frankfurt a. M. Eſchersheimerlandſtraße 33,
unter dem Kennwort: „Volkslieder=Wettbewerb” zu richten.
— Reichsbund Volkstum und Heimat — Das
Reichstierſchutz=
geſetz. Die Schaffung eines Sondergeſetzes zum Schutze der Tiere
iſt ſeit Jahrzehnten Wunſch aller deutſchen Volksgenoſſen, die ſich
der ethiſchen Verpflichtungen, die wir dem Tiere gegenüber
haben, voll bewußt ſind. Der Wunſch hat beſonders aus Kreiſen
der Tierſchutzbewegung in zahlreichen Geſuchen an die
geſetz=
gebenden Körperſchaften und in Eingaben an die Behörden
be=
redten Ausdruck gefunden. Es war aber der nationalen
Regie=
rung vorbehalten, dieſen Fordexungen Erfüllung zu gewähren
und in dem Reichstierſchutzgeſetz, das unterm 24. November 1933
erlaſſen wurde, eine Kulturtat beſonderen Ausmaßes zu ſchaffen,
damit auf dem Gebiete des Tierſchutzes an führende Stelle zu
treten. Ueber den Inhalt und die Bedeutung des Geſetzes ſpricht
am 4. April 1934 im Fürſtenſaal bei Chriſt, Grafenſtr. 18, der
Landestierarzt von Heſſen, Herr Oberveterinärrat Dr. Küthe,
Alle Tierhalter und Tierfreunde ſowie die Mitglieder des
Reichs=
bundes Volkstum und Heimat werden zu dieſer Veranſtaltung
eingeladen.
— Das Landestheater mocht darauf aufmerkſam, daß alle ſeine
Kaſſen am Karfreitag geſchloſſen und am Karſamstag nur in der
Zeit von 11—1 und von 19—20 Uhr geöffnet ſind.
Das Arbeitsamt teilt uns mit, daß die Dienſträume am
Samstag, den 31. März 1934, geſchloſſen ſind. Dringende
Ver=
mittlungsaufträge werden erledigt.
— Für Rundfunkhörer. Von dem in Darmſtadt lebenden
Kom=
poniſten Julius Klaas wird am Donnerstag, den 29. März, ein
neues Orcheſterwerk. Opus 42. „Feſtliche Suite” im Norddeutſchen
Rundfunk zur Aufführung gebracht.
Ceite 6 — Nr. 87
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 29. März 1934
4
Suken s.
Die Oſterwoche.
Die Oſterwoche iſt eine ſtille Woche. Mit Recht Chriſtliches
und natürliches Empfinden ſtehen auf Hoffen und Warten. Es iſt,
als hielte alles den Atem an, ob das große Werk der Erlöſung
ge=
lingt. Die Nörgler und Zweifler werden unſicher, die Gläubigen
ſind zuverſichtlich. Das iſt Sache der Gnade.
„Offiziell” hat der Frühling ja ſchon am 21. März
ange=
fangen, aber dieſe wetterwendiſchen Jahreszeiten richten ſich oft
weder nach noch ſo wiſſenſchaftlichen Vorherſagen, noch nach „
offi=
ziellen” Anfängen. Da tut’s ein paar Tage lang „als ob”, und
damn kommt’s doch noch eine Zeitlang anders Meinetwegen, mir
ſoll’s nichts ausmachen. Ich hab’ mein Sach’ auf den Frühling
geſtellt, und da kann er nun machen was er will. Ich denke gar
nicht daran, mit mir handeln zu laſſen. Du kommſt ja doch, ſage
ich biſt ſozuſagen „offiziell” ſchon längſt und in meinem Herzen
und in meinem Gärtchen hinterm Haus ſchon wirklich da. Warum
ſoll ich mich da grämen und ſorgen? Mir war der Winter recht,
wenn er nur ein richtiger Winter war, ſo mit Eis und Achttage=
Schnee, und nun biſt du mir recht, weil deine Zeit gekommen iſt,
und weil ich weiß, daß du ſchöner wirſt, je länger du dich zierſt.
Ich habe doch geſtern den erſten Kuckuck gehört. Da habe ich
nach altem Brauch meine faltige Geldbörſe herausgezogen und
ſo=
vielmal draufgeklopft, wie der Kuckuck gekuckuckt hat. Wenn’s wahr
wird, was man von dieſem Orakel ſagt, ui=jeh, dann werde ich
dies Jahr einen doppelten Boden in meine Hoſentaſche einſetzen
müſſen, denn der Vagabund wollte gar nicht mehr aufhören zu
rufen. Kein Wunder, daß ich deshalb den Oſtertagen froh
ent=
gegenſehe. Vorläufig lege ich ja zwar meine Barſchaft zur
Nach=
prufung unters Mikroſkop, aber ich werde doch beſtimmt „haben”
Der Kuchuck hat’s geſagt, und meines Wiſſens hat er noch nie
„wegen Verbreitung unwahrer Gerüchte” geſeſſen.
So kamn alſo der Oſterhas kommen. Ich will auch ganz brav
und ſtill ſein. Mein Oſterverschen kann ich noch aus der
Buben=
zeit her, geſtern hab ich mich vorſichtshalber abhören laſſen, und
nun will ich’s ſchnell noch einmal aufſagen: Blauer Montag,
Faſt=
nachtdienstng. Aſchermittwoch, Gründonnerstag, Karfreitag
Kuche=
backeſamstag. Eierlegeſonntag. (Was willſte mehr?) Und nun
bürſte ich meinen Frühjahrsanzug aus (den Wintermantel hänge
ich mal vorſichtshalber nur ganz vorn an im Schrank) und hoffe,
daß diesmal wirklich auch wir „armen Leute” mal ſchönes Wetter
an den Feiertagen haben.
Aerzklicher Sonnkagsdienſt.
Iſt wegen plötzlicher Erkrankung ärtliche Hilfe erforderlich,
ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu rufen. Wenn dieſer nicht
er=
reichbar iſt, dann ſind an den Feiertagen folgende Arzte zu deſſen
Vertretung bereit:
Am Karfreitag, den 30. März:
Dr. med. Andres, Rheinſtraße 33, Telephon 3016,
Frl. Dr. med. Braun, Hügelſtraße 47, Telephon 2903,
Dr. med. Wagner, Annaſtraße 3, Telephon 322.
Am 1. Oſterfeiertag, den 1. April:
Dr. med. Hein, Hermannſtraße 25, Telephon 281,
Dr. med. Kautzſch, Riedeſelſtraße 37, Telephon 880,
Dr. med. Riemenſchneider, Otto=Wolfskehl=Straße 32,
Telephon 2B55.
Am 2. Oſterfeiertag, den 2. April:
Dr. med. Buchhold, Alicenſtraße 19½, Telephon 3208,
Dr. med. Nahm. Heidelbergerſtraße 83, Telephon 4646,
Dr. med. Schefers, Zimmerſtraße 8, Telephon 2000.
Darmſtädter Künſtler auswärts. Die Wuppertaler
Bühnen gaſtierten in den drei größten holländiſchen Städten
Haag, Rotterdam und Amſterdam mit Mozarts „
Fi=
garos Hochzeit‟. Dieſe Aufführungen, die als beſonders
hochwer=
tiges Beiſpiel deutſcher Enſemblekunſt im Ausland gewertet
wur=
den, waren ein ſpezieller Regieerfolg Heinz Arnolds. Die
hol=
ländiſchen Zeitungen heben beſonders ſeine einfallsreiche,
bild=
haft=dramatiſche dabei rein muſikaliſche, aus der Partitur
ge=
ſchopfte, atmoſphäriſche Inſzenierungsarbeit hervor.
— Evang. Martinsgemeinde. Am Karfreitag, nachmittags,
findet in unſerer Kirche eine kirchenmuſikaliſch=
litur=
giſche Karfreitagsfeier ſtatt. Außer der Chorſchule wirkt
Frau Aga Zeh (Alt) mit.
— Evangeliſche Stadtmiſſion E.V., Mühlſtr. 24. Den
Mit=
gliedern und Freunden der hieſigen
Stadtmiſſions=
arbeit wird zur Kenxtnis gebracht, daß die Bibelſtunde am
heutigen Donnerstag (Gxündonnerstag) ausfällt. Dafür findet
am Karfreitag nachmittag eine Karfreitagsandacht durch Herrn
Pfarrer Köhler mit anſchließender Gemeinſchafts=
Abendmahls=
feier ſtatt. Am 1. Oſterfeiertag iſt früh eine Oſterfeier
ge=
plant, die durch die Stadtmiſſionsjugend ausgeſtaltet wird.
Bib=
liſche Ausſprache Herr Bringmann. Nachmittags Oſterbibelſtunde
durch Herrn Prediger Neuber=Eberſtadt.
— Paulusgemeinde. Auf die am Karfreitag, nachmittags
5 Uhr, ſtattfindende Kirchenmuſikaliſche
Karfreitags=
feier wird hiermit noch einmal hingewieſen. Die vielen Freunde
Mendelsſohnſcher Muſik werden des Meiſters Werke „Das Leiden
des Herrn” und „Auſerſtehung”, die alljährlich in der
Paulus=
kirche erklingen, gerne wieder hören. Ferner wird die Kantate
„Jeſus nahm zu ſich die Zwölfe” von J. S. Bach zum
erſtenmal aufgeführt werden. Ein Orgelvorſpiel zu dem Choral
„Herzlich tut mich verlangen” und ein Chorſatz von Bach „OHaupt
voll Blut und Wunden” leiten die Feier ein Namhafte Soliſten
(Betty Aßmuth, Clara Herber, Karl Hoch, Willy Schmidt. Adam
Simmermacher), ein gutes Orcheſter und der Pauluschor
ver=
ſprechen eine würdige Feie
Neuregelung der Zuſtändigkeit der Verſicherungsſteuer, der
Rennwett= und Lotterieſteuer. Für die oben genannten Steuern
iſt für den Bezirk des Finanzamts Darmſtadt=Land ab 1. April
1934 ausſchließlich das Finanzamt Darmſtadt=Stadt
zuſtändig.
— Heſſiſches Landesmuſeum — Paradeplatz. Das
Landes=
muſeum iſt am Karfreitag und 1. Oſterfeiertag geſchloſſen, dagegen
am 2. Oſterfeiertag von 10—13 Uhr unentgeltlich geöffnet.
die Sommermonate feſtgeſetzten öffentlichen Beſuchsſtunden gelten,
und zwar: Sonntags von 10—13 Uhr. Mittwochs von 14—16 Uhr
(ſtatt 15—17 Uhr im Winter) und Freitags von 11—13 Uhr.
Der Eintritt iſt frei.
Kraftpoſtlinie. Darmſtadt —Jugenheim —Bensheim. Am
. April treten auf den KraftpoſtArecken Darmſtadt—Seeheim—
Jugenheim und Jugenheim-Bensheim neue Fahrpläne in Kraft,
die vorausſichtlich faſt unverändert in den vom 15. Mai ab
gül=
tigen Sommerfahrplan übergehen werden.
Kunſtnachrichken.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Zur Aufführung der Johannespaſſion durch den
Muſikverein am Karfreitag, 20 Uhr, in der Stadtkirche,
ſind hervorragende Soliſten gewonnen worden, nämlich Suſanne
Horn=Stoll und Klara Herber, beide aus Darmſtadt,
Walter Sturm aus Bad=Ems und Paul Gümmer aus
Han=
ſtover. Die kleineren Bußpartien ſingt Herr Johannes Thiem
lus Darmſtadt. Vonr Suſanna Horn=Stll ſchreibt ein Bericht des
Heſſiſchen Kuriers” vom 24. November 1933 über ein
Bußtags=
ſtonzert im Kaſſeler Stadttheater: „Suſanne Horn=Stoll,
Darm=
adt, ſang den Prolog in Vita nuova klangſchön und mit
ſtrah=
ſender Höhe, die leuchtend über den Maſſen des Chors der
Kna=
en und der Inſtrumente ſtand.” — Zur Begleitung der Rezitative
ird diesmal ein Neupert=Cembalo verwendet, das Frau
Muſik=
ſehrerin Elſe Wilbrand freundlichſt zur Verfügung geſtellt hat.
Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Beſſunger Lichtſpiele: „Die Finanzen des
Groß=
herzogs”
76838
Ve
t
K
V
A
die neue Reicsonninote Ia so Hu.
Die neue Reichsbanknote zu 50 RM. iſt 8,5X17 Zentimeter
groß und auf leicht bläulich gefärbtem Papier hergeſtellt. Das
Papier zeigt in der Durchſicht, von der Vorderſeite aus geſehen,
links auf dem Schaurande ein Kopfwaſſerzeichen (David
Hanſe=
mann) und im bedruckten Teil die große Wertzahl „50‟. Ueber
dem rechten Teil des Schaurandes, bis in das Druckbild
hinein=
reichend, läuft ein etwa 2 Zentimeter breiter, mit kupferbraunen
und grünen Faſern belegter Streifen.
Der etwa 4,5 Zentimeter breite Schaurand der
Vorder=
ſeite iſt mit einer das Kopfwaſſerzeichen umſchließenden,
gemuſterten Blindprägung verſehen, die die Wertzahl „50‟
abwechſelnd lesbar und in Spiegelſchrift — und den
Kontroll=
ſtempel enthält. Links unten ſteht die große dunkelgrüne
Wert=
zahl „50‟
Das Druckbild der Note iſt nach dem Schaurand zu durch
eine ſchmale Zierleiſte abgeſchloſſen. Der Untergrund iſt als Kreuz=
Irisdruck ſo ausgeſtattet, daß ein blaugrün bis braun
verlau=
fender Streifen in der waagerechten Richtung, und ein rötlicher
bis gelbbrauner Streifen in der ſenkrechten Richtung über den
Schein verläuft. Die von zweifarbigem, verſchlungenem
Linien=
werk umgebene Zahl „50” erſcheint in blaugrün auf einem
röt=
lich bis gelbbraunen Hintergrund. Im unteren Teil befindet ſich
der Kennbuchſtabe.
Die rechte Seite der Note zeigt — in Stahldruck — auf
brei=
ter Zierleiſte, von reichem Guillochenwerk umgeben, das
Kopf=
bildnis David Hanſemanns in dunkelgrüner Farbe Rechts oben
iſt, wie unten auf dem Schaurand, die Wertzahl „50” angebracht.
Im linken größeren Felde ſteht — ebenfalls in Stahldruck —
folgende Beſchriftung in deutſchen Buchſtaben und dunkelgrüner
Farbe:
Rechts neben den Unterſchriften befindet ſich der Stempel mit
dem Reichsadler und der Umſchrift „Reichsbankdirektorium” in
la=
teiniſchen Großbuchſtaben. Reihenbezeichnung und Nummer ſind
links oben und rechts unten in roter Farbe aufgedruckt.
Das Druckbild der Rückſeite iſt ebenfalls nach dem
Schau=
rand zu durch eine ſchmale Zierleiſte abgeſchloſſen. Der Unterdruck
iſt in Kreuz=Iris gehalten und verläuft von grün bis gelbbraun
in waagerechter= und rötlich bis grauoliv in ſenkrechter Richtung.
Das in dunkelgrünem Stahldruck hergeſtellte Druckbild zeigt in der
Mitte einen Merkurkopf mit dem Merkurſtab, rechts und links
flankiert von einer Putte und Waage bzw. Buch und Schreibſtift.
als Sinnbilder des Handels. Ueber dem Merkurkopf ſteht auf
hellem Band das Wort „Reichsmark”, darunter „Reichsbanknote‟,
An den vier Ecken iſt in ovalem Linienwerk die Wertzahl „50”
an=
gebracht. Der Strafſatz iſt unten in zwei breiten Zeilen mit
la=
teiniſchen Großbuchſtaben aufgedruckt. Punktierte Wellenlinien
verlaufen, von dem Bildnis ausgehend, ſtrahlenförmig nach allen
Seiten. Links oben und rechts unten ſtehen Reihenbezeichnung und
Nummern in roter Farbe.
David Hanſemann, preußiſcher Staatsmann, war im März
848 preußiſcher Finanzminiſter und kurze Zeit Miniſterpräſident.
Er gründete 1851 die Disconto=Geſellſchaft.
Am Oster-Samstag
sind unsere Kassenschalter nur in der Zeit
von 10—12 Uhr geöffnet!
Städtische Sparkasse Darmstadt. (st. 3612
Der Polizeibericht meldet:
Einbruchsdiebſtahl. Am Sonntag, den 25 März, in den
Nach=
mittagsſtunden, wurde in ein Südfrüchtegeſchäft in der
Eliſa=
bethenſtraße eingebrochen und aus einer verſchloſſenen
Tiſchſchub=
lnde etwa 160 RM. geſtohlen. Die Täter wurden ermittelt. Es
handelt ſich um zwei elfjährige Schüler aus Darmſtadt, die am
Sonntag aus einem Kinderheim, woſelbſt beide zurzeit
unter=
gebracht ſind, durchgebrannt waren. Das geſtohlene Geld konnte
faſt reſtlos herbeigeſchafft und dem Geſchädigten zurückgegeben
werden.
Schafdiebſtahl in der Gemarkung Obertshauſen. In der Zeit
vom 28. 12. 1933 bis 12. 3. 1934 wurden aus einem Schafpferch,
der in der Gemarkung Obertshauſen aufgeſtellt war, wiederholt
Schafe geſtohlen. Vermutlich wurden die Schafe abgeſchlachtet.
Irgendwelche Anhaltspunkte hinſichtlich dieſer Diebſtähle bittet
man der Landeskriminalpolizei. Hügelſtraße 31/33, mitzuteilen.
Wer hat Wahrnehmungen gemacht? Am Mittwoch, 21. März
1934, wurden von einer Bauſtelle, unweit der Blockſtelle
Pallas=
wieſe der Riedbahn, direkt am Waldrand. zirka 25 Meter
Schienen=
gleiſe für eine Rollbahn geſtohlen. Nach den bisherigen
Feſtſtel=
lungen ſind dieſe Gleiſe an dem genannten Tage gegen 18 Uhr
mit einem Zweiſpänner=Pferdefuhrwerk abgefahren worden.
Sach=
dienliche Angaben über den Vorfall werden bei der
Landeskrimi=
nalpolizei Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 26,
entgegen=
genommen.
Zur Nachtzeit auf der Straße aufgeſtellte Kraftfahrzeuge vor
Diebſtahl ſichern. Am 26. März 1934, zwiſchen 22 und 1.30 Uhr,
wurde vor dem Hauſe Erbacher Straße 46 ein Motorrad. Marke
DKW Kennzeichen V S 13605 geſtohlen. Das Motorrad wurde
am nächſten Vormittag im Roſenhöhweg aufgefunden. — Am
7. März 1934. zwiſchen 23 und 24 Uhr, wurde vor dem Hauſe
Ecke Wendelſtadt= und Bismarckſtraße ein Motorrad, Marke
Stan=
dard, Kennzeichen V S 9512, geſtohlen. Auch dieſes Rad wurde
am frühen Morgen an der Straßengabelung Weiterſtädter Straße
— Kirſchenallee, noch vor dem Bahnübergang, an einer
Bretter=
wand angelehnt, wiedergefunden. Die faſt neue Lichtmaſchine
dieſes Rades hatte der Dieb abmontiert und mitgehen heißen.
Fahrradiebſtähle. Am 21. März, zwiſchen 15 und 16 Uhr,
wurde aus dem Hofe des Hauſes Ludwigsſtraße 63 ein Herrenrad,
Marke Falter. am 22. März. gegen 19.15 Uhr, aus dem Hausflur
des Hauſes Grafenſtraße 12, ein Herrenrad, Marke Miele/Mondia.
Fabr.=Nr. 235 695, und am 25. März, gegen 13 Uhr, aus dem
Hausflur des Hauſes Karlsſtraße 83 ein Herrenrad. Marke
Ser=
vus, geſtohlen. — Sichergeſtellt bei der
Landeskriminal=
polizei Darmſtadt wurde am 28. März ein älteres Herrenrad,
Marke Dürkopp, mit roter Bereifung. Eigentumsberechtigte
Per=
ſonen werden erſucht, bei der Landeskriminalpolizei,
Hügel=
ſtraße 31/33, Zimmer 34, vorzuſprechen.
Verkehrsunfall. Am 28 März wurde ein 54jähriger
Rad=
fahrer aus Darmſtadt beim Ueberfahren der Gleiſe der
Straßen=
bahn Darmſtadt—Eberſtadt am Sportplatz von einem
vorüberfah=
renden Straßenbahnzug angefahren und verletzt. Der Verletzte
wurde in das Stadtkrankenhaus verbracht.
Aus der NSDAP.
Preſſekameradſchaftslager!
Die Rundſchreiben über die Einzelheiten zur Teilnahme am
Preſſekameradſchaftslager ſind den Kreispreſſeamtsleitern am
24. März zugegangen. Infolge weſentlicher Erweiterung der Ver=
müſſen.
Teilnehmermeldung muß an das Gau=Preſſeamt, Frankfurt
a. M., Adolf=Hitler=Haus, umgehend erfolgen. Telephoniſche
An=
meldung auf 31 410 iſt ſtatthaft.
Landesmuſikerſchaft Heſſen=Naſſau des Fachverbandes B in der
Reichsmuſikkammer.
Der Leiter der Landesmuſikerſchaft Heſſen=Naſſau, Stadtrat
Kammermuſiker Paul Fichtmüller, gibt amtlich bekannt, daß
zum Leiter der neuerrichteten Ortsgruppe Limburg (Lahn)
Kapellmeiſter Heinz Möhn. Limburg (Lahn), zum
Stützpunkt=
leiter für die Orte Lampertheim, Viernheim, Bürſtadt Herr
Wil=
helm Bulſter, Lampertheim, Kaiſer=Wilhelm=Straße, Gersfeld
und Umgebung Fritz Hofmann zu Gersfeld, beſtellt worden ſind.
Der Heſſiſche Chordirigentenverband tritt mit
ofortiger Wirkung in Liquidation. Mit dem gleichen Tage ſind
die Mitglieder des vorgenannten Verbandes als zur
Reichsmuſik=
kammer überführt zu betrachten. Die für die einzelnen Chorleiter
zuſtändigen Ortsmuſikerſchaften ſind bei der
Landesmuſiker=
ſchaft Heſſen=Naſſau. Darmſtadt, Mackenſenſtraße 21. Tel. 3491, in
Zweifelsfällen zu erfragen.
Der Muſiker Hermann Garlin, Kaſſel. Geiſow=Straße 18,
hat ſeinen vorläufigen Berufsausweis verloren. Der Ausweis
wird hiermit geſperrt.
Der Gau=Geſchäftsführer: Dienſtbetrieb der Gauleitung während
der Oſterfeiertage.
Vom Donnerstag, 29. März, mittags 1 Uhr, ab bis Mittwoch,
früh, 4. April, bleiben die Dienſtſtellen geſchloſſen.
Ab Mittwoch, den 4. April, beginnt für ſämtliche Abteilungen
der Gauleitung die Arbeitszeit täglich um 8 Uhr morgens und
endet 4.30 Uhr nachmittags, Samstags um 1.30 Uhr mittags.
NS.=Volkswohlfahrt der Ortsgruppe Beſſungen.
Die Oſterausgabe der Ortsgruppe Beſſungen findet am
Don=
nerstag, den 29 März, ſtatt.
Buchſtabe A bis K von 9 bis 12 Uhr.
Buchſtabe L bis Z von 14 bis 17 Uhr.
Körbchen zur Empfangnahme der Eier ſind mitzubringen.
Geſamtverband der deutſchen Arbeitsopfer in der Deutſchen
Ar=
beitsfront e. V.
Am Mittwoch, den 4. April 1934, findet in der Reſtauration
„Zur goldenen Kette‟, Obergaſſe, die Mitgliederverſammlung
der Zahlſtelle Darmſtadt ſtatt.
Der Oberbann Oberheſſen der HJ. kommt nach Bad=Nauheim.
Der Oberbann Oberheſſen der HJ., der bisher ſeine
Geſchäfts=
räume in Friedberg hatte, wird in nächſter Zeit nach Bad=Nauheim
überſiedeln. Dem Oberbann wird hier das frühere Hotel „
Reichs=
hof” zur Verfügung ſtehen.
Die Ablöſungsplakette
zum Abſchluß des Winkerhilfswerkes.
Zum Abſchluß des Winterhilfswerkes gibt die Reichsführung
eine Abſchlußplakette aus Metall heraus. Alle Arbeitnehmer
ſollen dieſe Plakette auf Grund der Abzüge vom Märzgehalt
er=
halten, ferner auch diejenigen, die ſie durch ein beſonderes Opfer
zu erwerben wünſchen. Die Plakette iſt bei der zuſtändigen
Orts=
gruppe des WHW. zu haben.
Aus dem Gerichtsſaal.
Zw. Das ſchwarze Jahr 1931 war für alle Geſchäftsleute eine
harte Prüfung, an der mancher zugrunde ging. Auch ein kleiner
Portefeuillefabrikbeſitzer in Offenbach bekam das hart zu ſpüren.
Er hatte etwa nur die Hälfte Umſatz vom Vorjahr. Bis im
Okto=
ber 1931 unverſehens ein Schadenfeuer in den Räumen ausbrach.
Sehr bald ſtellte ſich heraus daß Brandſtiftung vorlag. Der
Ver=
dacht, der jedoch wieder fallen gelaſſen werden mußte, lenkte ſich
zunächſt auf einen Angeſtellten der Firma. Man nahm ſich nun
den Fabrikbeſitzer den Kaufmann G. W., ſelber vor, doch man
konnte ihm eine Brandſtiftung, obwohl bis heute ein
außerordent=
lich ſtarker Verdacht beſtehen bleibt, nicht nachweiſen. Bald mußte
man indeſſen dem Herrn W. auf andere Weiſe beikommen. Er
begann nämlich nun einen Prozeß mit ſeiner
Verſicherungsgeſell=
ſchaft zu führen, der er eine Schadenforderung von 35 000 RM.
vorlegte, die der von ihm zum Sachverſtändigen beſtellte
Treuhän=
der M. von bier aufgeſtellt hatte. Der Verſicherung dünkte dieſe
Forderung reichlich hoch, ſie ſchickte ihren Sachverſtändigen, und es
ergab ſich, daß der wahre Schaden tatſächlich kaum ein Viertel
be=
rug. Wegen verſuchten Verſicherungsbetrugs haben ſich nun die
beiden Herren, von denen übrigens der Treuhänder bereits mit
10 Monaten vorbeſtraft iſt, zu verantworten. Dienstag und
Mitt=
woch verhandelte die Strafkammer in dieſer Sache mit
bewun=
deinswerter Ausdauer und Eindringlichkeit. Zu ſeiner großen
Betrübnis durfte Herr W. am Abend des erſten Verhandlungstags
nicht wieder nach Hauſe fahren, ſondern er mußte in der
Runde=
turmſtraße Quartier nehmen. denn die Ausſagen zweier Zeuginnen
waren derart zugunſten des Angeklagten, daß das Gericht die
wei=
teren Zeugen lieber unbeeinflußt vernehmen wollte. Jeder der
beiden Herren ſchob die Schuld weit von ſich. Keiner will die
Schadenforderung gemacht haben, jeder ſei erſtaunt geweſen über
die ſo hoch angenommenen Schätzungsbeträge des anderen.
Das Gericht kommt am Mittwoch zu der Auffaſſung, daß beide
mit „einigen Waſſern gewaſchen” ſeien, und beide gemeinſam
einen Betrugverſucht hätten, und verurteilt den
Kauf=
mann W. zu acht Monaten, den Treuhänder M. zu
ſechs Monaten Gefängnis.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsqulttung belzufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkel:
L., hier. 1. Die Anordnung des Geſamtminiſteriums wurde
Ende 1930 in der „Darmſtädter Zeitung veroffentlicht. Die
Ge=
ſchäftsſtelle derſelben, Rheinſtraße 15, wird die Nummer
verab=
folgen können. 2. Soweit wir wiſſen, beſteht eine ſolche
Verord=
nung für Heſſen nicht.
„Alter Abonnent”. Wenn dem Mietverhältnis ein
Jahres=
mietzins zugrunde gelegt iſt und eine andere Kündigung nicht
vereinbart wurde, muß eine Kündigung auf Ende Juni
1934 dem anderen Vertragsteil ſpäteſtens am 5. April
1934 zugegangen ſein.
K. 500. 1. Falls Sie ſachliche Gründe für Bewilligung
einer weiteren Räumungsfriſt geltend machen können, wäre dies
beim Amtsgericht, das das Urteil geſprochen hat, mit der Bitte
um weitere Friſtgeſtattung rechtzeitig vorzubringen. Die
Koſten zwangsweiſer Räumung würden unter allen Umſtänden
Sie treffen. 2. Wenden Sie ſich an das Reichsarchiv in Potsdam.
L. F. Die Anfrage kann nur auf dem Weg der Rückſprache
erledigt werden: werktags vormittags 8.15 Uhr bei der
Schrift=
leitung.
H. R. 100. 1. Geben Sie genau das Rechtsverhältnis an,
das der Abfindung zugrunde liegt. 2. Wenden Sie ſich an die
Reichsſchuldenverwaltung in Berlin SO., Oranienſtraße,
Sch. in P. 1. Das iſt in den Ländern verſchieden geregelt
worden. Im Fragefalle wird die zuſtandige Behörde in der
Na=
mensänderung tätig geweſen ſein. 2. Nein, denn die Identität
der Perſon ſtand ja an ſich feſt und ein Irrtum hinſichtlich der
Perſon lag nicht vor. Damit erledigt ſich die Frage 3.
„Kolonien.” 1. Das läßt ſich zurzeit ſchwer feſtſtellen; es
empfiehlt ſich Anfrage beim Auswärtigen Amt in Berlin W. 8,
Wilhelmſtraße, 2. Eine Wilhelmshof in Witzenhauſen (Reg.=Bez.
Kaſſel).
K. 63. Ueber die Zeit der Geſtattung der Einſichtnahme durch
Mietluſtige (dieſe kommen nur in Betracht) beſtehen keine
geſetz=
lichen Vorſchriften; die Beſichtigung wird werktäglich in
verkehrs=
übliche Zeit fallen müſſen. Mangels Einigung der Vertragsteile
müßte das ordentliche Gericht die Zeit und die Modalitäten
be=
ſtimmen
Donnerstag, 29. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 87 — Seite 7
Aus Heſſen.
Verhükung von Waldbränden.
Da infolge der Trockenheit eine erhöhte Brandgefahr für die
Wälder gegeben iſt, werden gemäß Artikel 65 der Kreis= und
Provinzialordnung und der Verordnung über Vermögensſtrafen
und Bußen vom 6. Februar 1924 bis 1. September 1933 die
nach=
ſtehenden Anordnungen erlaſſen:
1. Das Rauchen im Walde und in deſſen Nähe im Umkreis
von 20 Metern vom Waldrand iſt verboten.
2. Das Feueranzünden außerhalb von Gebäuden im Walde und
im Umkreis von 20 Metern vom Waldrand iſt verboten; als
Feueranzunden gilt beſonders das Abkochen durch Touriſten.
Dieſe Anordnungen treten mit dem Tage ihrer
Bekannt=
machung in Kraft. Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafen
bis zu 150 RM. beſtraft.
Auf die Vorſchriften des Artikels 36 des Forſtſtrafgeſetzes
vom 15. Juli 1904 wird beſonders hingewieſen.
Bei dieſer Gelegenheit machen wir darauf aufmerkſam, daß
das unbefugte Betreten von Pflanzgartenhäuschen, Wildſcheuern
oder ähnlichen Gebäulichkeiten in Wäldern, insbeſondere das
Näch=
tigen in ſolchen, zum mindeſten als Hausfriedensbruch beſtraft
wer=
den kann, ſofern nicht noch andere Strafbeſtimmungen verletzt ſind.
o. Erzhauſen, 28. März. Im mit Hitlerfahnen geſchmückten
Saal „Zur Ludwigshalle” hielt Kreisleiter Wamboldt eine
groß=
zügige Rede über den Nationalſozialismus. Eingangs rügte er ſo
manche Vorkommniſſe der Erzhäuſer, welche nicht im Sinn des
Nationalſozialismus ſeien; z. B. das Schreiben anonymer Briefe
an die Behörde und Herabwürdigung anderer Volksgenoſſen. Die
Ausführungen ernteten ſtürmiſchen Beifall. Zum Schluß ſtellte ſich
der neue Ortsgruppenleiter Seidler vor.
E. Wixhauſen 27. März. Oeffentliche
Gemeinde=
ratsſitzung. Der Gemeindevoranſchlag pro 1934 wurde
ge=
prüft. Der Geſamtbetrag der Einnahmen und Ausgaben beträgt
107 505,26 Mk. Im Vorjahre ſchloß der Voranſchlag in ſeiner
Ge=
ſamtſumme mit 129 179,57 Mk. ab. Es iſt alſo eine Senkung des
diesjährigen Voranſchlages um 22 674,31 Mk. vorgenommen
wor=
den. In Einnahmen und Ausgaben iſt der Voranſchlag ausgeglichen.
Durch Steuern müſſen 34 100 Mk. aufgebracht werden. Die
Steuer=
ſätze bleiben auf der vorjährigen Höhe und ſind wie folgt
feſt=
geſetzt worden. Grundſteuer von Gebäuden und Bauplätzen 61,4
Pfg., von land= und forſtwirtſchaftlich genutzten Grundſtücken
93,5 Pfg. Gewerbeſteuer vom Gewerbekapital 125,2 Pfg.
Gewerbe=
ertrag 3,81 Mk. je 100 Mk. Steuerwert. Die Sätze der
Sonder=
gebäudeſteuer betragen 41,75 Pfg. bei Steuerwerten bis zu 7000
Mark und 36,/43 Pfg. bei Steuerwerten über 7000 Mark.
J. Griesheim, 28. März. NS=Hago=Verſammlung.
Die Verſammlung wurde von dem Ortsleiter der NS.=Hago,
Budesheim, eröffnet, der den Amtsleiter Schmidt das Wort zu
ſeinem Referat erteilte. Dieſer führte u. a. aus, der Mittelſtand
des Gewerbes habe früher ſeinen Vertretern zu viel Vertrauen
geſchenkt, indem er ſich aus Angſt vor den Parteien von jeglicher
öffentlicher Politik zurückzog. In dem heutigen
nationalſozialiſti=
ſchen Staat ſei dies anders geworden, ein jeder müſſe mithelfen
an dem Aufbau und gerade jetzt, wo die Frühjahrswerbung der
NS=Hago einſetze, müſſe ſich jeder im Sinne der
nationalſozialiſti=
ſchen Regierung einſtellen. Als Gewerbetreibende müſſe man das,
was der Führer wolle, in die Tat umſetzen und mithelfen, die
Ar=
beitsloſigkeit zu verringern; aber ein großer Teil der
Gewerbe=
treibenden habe dies bis zum heutigen Tage noch nicht erfaßt. Im
weiteren erläuterte der Redner noch, was NS=Hago und G.H.G
bedeute und auch die Richtlinien dieſes Verbandes im Sinne der
nationalſozialiſtiſchen Regierung. Daß Warenhäuſer und
Konſum=
vereine heute noch beſtehen, ſei darin zu ſuchen, daß dieſe ſtark
überſchuldet ſeien und durch ein Verbot Tauſende von
Volks=
genoſſen brotlos geworden wären. Von dieſen Millionenſchulden
war die Führung zu früherer Zeit nicht unterrichtet. Sie waren
größtenteils von den Machthabein im Auslande aufgenommen
worden. Das Endziel unſeres Führers ſei der Ständeſtaat,
ähn=
lich wie er zur Zeit der Zünfte beſtand, der ſich aus dem
Reichs=
ſtand der Bauern, Handwerkern, Beamten, Handel und Induſtrie,
ſowie der freien Berufe zuſammenſetzt. Im Anſchluß gab dann
Propagandaleiter Rebſcher=Darmſtadt verſtändliche Aufklärung
über das frühere liberalkapitaliſtiſche Wirtſchaftsgebaren und
die jetzige nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsordnung. Zum Schluſſe
ſprach Amtsleiter Schmidt noch ermahnende Worte für die Idee
Adolf Hitlers.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 28. März. Winterhilfe. Mit Ende
dieſer Woche geht das Winterhilfswerk zu Ende. Zum Abſchluß
konnte die hieſige Ortsgruppe nochmals größere Verteilungen
vornehmen. Gegen Ende der Woche werden nochmals an die
be=
dürftigen Kinder unter 15 Jahren pro Kopf 3 Eier als beſondere
Oſtergabe verabreicht. Außerdem kommen nach den Oſterfeiertagen
anſchließend nochmals Brot und Kartoffeln zur Verteilung. Das
Winterhilfswerk kann ſeine Aufgabe für dieſe erſte Periode
be=
ſchließen mit der Verſicherung, das meiſte, was auf dieſem Gebiet
bisher geſchehen iſt, getan zu haben. Es darf ſich aber auch der
Dankbarkeit aller bedürftigen Familien gewiß fühlen.
k. Dieburg, 28 März. Vom Kreisgeſundheitsmt.
Im Kreis Dieburg ſtarben im Jahre 1933, 592 Perſonen, das ſind
23 weniger wie im Vorjahre. Die niedrigſte Zahl der Todesfälle
erreichten ein Alter von 5—15 Jahren, nämlich 6, die höchſte von
60—70, nämlich 122. Diphtherie, Scharlach, Grippe. Maſern und
Lungenkrankheiten ſowie Krebs waren die Krankheiten mit meiſt
tödlichem Verlauf. An tragiſchen Ableben waren 23 zu verzeichnen,
und zwar 12 Selbſtmorde, 1 Tötung und 10 Unglücksfälle. An
Genickſtarre iſt eine Perſon geſtorben. Im Wochenbett kam ein
Todesfall an Eklampſie vor. Die Geburtenziffer betrug 1075, davon
1053 Lebend= und 22 Totgeborene. Gegen das Vorjahr ein
Rück=
gang von 54 Geburten. Die Zahl der Lebendgeborenen übertrifft
die Zahl der Geſtorbenen um 453 gegen 534 im Jahre vorher.
Ey. Eppertshauſen, 28. März. Luftſchutzvortrag. Um
die Notwendigkeit des zivilen Luftſchutzes der Bevölkerung zum
Bewußtſein zu bringen, veranſtaltete die erſt vor kurzem hier ins
Leben getretene Ortsgruppe des Reichsluftſchutzbundes eine
Kund=
gebung, die ſich eines ſehr guten Beſuches erfreute. Pg. Dr.
Sei=
del=Darmſtadt verſtand es, in einem tiefgründigen, mit etwas
Humor durchwirkten Vortrag, die Zuhörerſchaft mit den Zielen
des Reichsluftſchutzbundes bekannt zu machen. Gerade der
Reichs=
luftſchutzbund, dem anzugehören nationale Pflicht eines jeden
Volksgenoſſen ſei, arbeite neben ſeiner beſonderen Aufgabe, den
paſſiven Luftſchutz auszubauen, an der Verwirklichung der
wah=
ren deutſchen Volksgemeinſchaft. Beſonders betonte der Redner
die verantwortungsvolle Aufgabe, die der Frau beim zivilen
Luftſchutz zufalle. Ein ſich anſchließender Lichtbildervortrag von
Frau Dr. Seidel illuſtrierte durch reiches Bildmaterial, das zum
Teil aus dem Weltkrieg ſtammte, die gemachten Ausführungen
des Redners und unterſtrich auch ihrerſeits die hohe Aufgabe der
deutſchen Frau beim zivilen Luftſchutz. Beiden Vortragenden
wurde reicher Beifall zuteil.
Le. Semd, 28. März. Am letzten Donnerstag fand im Saal
„Zur Krone” die Schlußfeier der Mütterabende ſtatt. Die Tiſche
waren reich geſchmückt und auch für Kaffee und Kuchen hatte man
aufs beſte geſorgt. Die Hausmuſik ließ ihre ernſten und heiteren
Weiſen erklingen, ſo daß bald eine gehobene und feſtliche
Stim=
mung die Gemüter beherrſchte. Eine beſondere Note erhielt der
Abend durch zahlreiche Gedichtvorträge, die von der Größe und
Schönheit deutſchen Frauentums Zeugnis ablegten. Ergreifend
waren die Lieder von Mutterfreude und Mutterleid, die von Frl.
Scior in altbekannter Klangſchönheit geſungen wurden. Pfarrer
Becker wies in ſeiner Rede eindringlich auf die Notwendigkeit
der Mitarbeit der Frau beim Neubau des Vaterlandes hin.
r. Babenhauſen, 28. März. Generalverſammlung des
Turnvereins 1891. Vor Eintritt in die Tagesordnung
ge=
dachte der 1 Führer, Turner Seibert, des Ablebens des
ver=
dienten Kaſſenwarts Adam Kraft und des Turnbruders W.
Stork, deren Andenken in üblicher Weiſe geehrt wurde. Aus
dem Tätigkeitsbericht iſt zu entnehmen, daß trotz der Ungunſt der
Zeit der Turnverein einen erfreulichen Zuwachs an Mitgliedern
zu verzeichnen hatte. Die Schülerinnenabteilung hat ſogar die
ſtattliche Zahl von 100 erreicht. Das Verhältnis der Turner zur
SA., zum BDM. und zur HJ. iſt als ſehr günſtig zu bezeichnen.
Faſt ſämtliche Turner ſind in der SA., der BDM. beſucht
regel=
mäßig die Turnſtunden und treibt mit den Turnerinnen geſunde
Körperpflege. Der Kaſſenbericht, erſtattet von Turnbruder
Mohr=
hardt, war gut. Die von der DT. neu aufgeſtellten Satzungen
wurden durchberaten und fanden einſtimmige Annahme. Zum
Oberturnwart wurde Turnbruder Grüning beſtimmt, der ſein
Amt in echtem Turnergeiſt zu verwalten verſprach.
Ein bedeutungsvoller Tag für Pfungſtadt.
Feierliche Einführung des kommiſſariſchen Bürgermeiſters Skeinmek und Beigeordnelen Marlin
endgülkig in ihre Aemker durch den Kreisdirekkor Dr. Jann.
Ek. Pfungſtadt. 28. März.
Feſtlich prangte der Rathausſaal in den Farben des Dritten
Reiches und in ſchmuckem Grün, als Bürgermeiſter Steinmetz die
Gemeinderatsſitzung eröffnete mit dem erſten Punkt der
Tages=
ordnung: Einführung und Verpflichtung des Bürgermeiſters und
Beigeordneten durch den Kreisdirektor. In ſeiner Begrüßung
wies Bügermeiſter Steinmetz darauf hin, daß er die Gelegenheit
jetzt wahrnehmen könne, um an offizieller Stelle einmal das zu
veranſchaulichen, welche gewaltige Arbeit im erſten Jahre des
nationalſozialiſtiſchen Waltens bereits geleiſtet wurde. Er begann
ſeinen Rückblick bei den Tagen der Novemberrevolte 1918 und
kennzeichnete die Entwicklung des allmählichen Niederganges im
Reiche als Parallele zu den Geſchehniſſen in Pfungſtadt. In
unſe=
rem Städtchen mit ſtarkem induſtriellen Einſchlag prallten die
politiſchen Gegenſätze hart aufeinander. Gemeinderat Raab und
ſpäter Arbeitsminiſter hatte bereits damals geäußert: Jetzt kommt
der harte Kampf Arbeiterſchaft gegen Kapital. Er glaube, daß
das Kapital ſiegen werde. Eine bezeichnende Einſtellung für
einen Arbeitervertreter, Und erſt das Handeln der marxiſtiſchen
Gemeinderäte, die vom November 1918 bis zum Aufbruch
un=
unterbrochen die abſolute Mehrheit beſaßen. Das Reich verkaufte
ſich dem Zündholztruſt und die Folge verſpürten die Arbeiter
dreier Zündholzfabriken, als daraufhin die Toren zu ihrer
Arbeitsſtelle für immer geſchloſſen wurden. Auf der Gegenſeite
überbot man ſich in der Aufbeſſerung der Spitzengehälter, watete
im Ueberfluß der Scheinkonjunktur und brachte dagegen nicht
die Mittel auf, um den Aermſten der Armen im Gemeindehauſe
Mainſtr. 6 eine erträgliche Wohnſtätte zu bieten. Pg. Steinmetz
und Martin waren die erſten, die in der Oeffentlichkeit das
volksverderbende Handeln brandmarkten. Dann faßte die
natio=
nalſozialiſtiſche Welle auch in Pfungſtadt Fuß, als Statthalter
Sprenger 1925 in der erſten öffentlichen Verſammlung ſprach.
Pg. Gräff gründete 1926 die Ortsgruppe, die ſpäter Pg. Eck
bis 1932 verwaltete. Feſtgehalten ſeien die Namen Hans Otto
und Ludwig Rühl, die trotz ſtärkſten Terrors durchhielten. Als
erſtes Todesopfer wurde im Mai 1928 der junge Kottmann
be=
klagt und im Februar 1933 der Hitlerjunge Crößmann. Aber
dann kam der Umbruch, als Pg. May mit geſchultertem Gewehr
am frühen Morgen des 6. März 1933 ſeine Kameraden
heraus=
klopfte mit den Worten: Wir haben die Macht ergriffen. Jedoch
unblutig vollzogen ſich die Ereigniſſe. Die Suche nach den
vor=
läufigen Ortsoberhäuptern konnte nicht ſchwer fallen, ſo ſagte
ſpäter Pg. Gräff. Steinmetz und Martin erhielten die Gewalt,
und deren ſegensreiches Wirken förderte folgendes: Die Zahl
der zeitweiſen Erwerbsloſen und Wohlfahrtsempfänger mit oft
mehr als 1000 Perſonen, beträgt heute nur noch 71. Perſonen,
meiſt ältere Leute. Die Pflichtarbeit wurde eingeführt und
mit ihr der verwahrloſte alte Friedhof ſchön hergerichtet, ebenſo
Straßen und Wege. Einſparung bei der Verwaltung gewährte
den Wohlfahrtsbetreuten eine Zulage. Die Siedlung am
See=
heimer Weg wird heute ſchon als muſtergültig bezeichnet. Der
befeſtigte Weg nach Seeheim löſt als direkte Verbindung zur
Bergſtraße ein 40 Jahre altes Problem. Die Landwirte erhalten
eine feſte Chauſſee in das Herz ihrer Ländereien in Verbindung
mit der Feldbereinigung und als Auswirkung der Autobahn,
die uns an eine der wichtigſten Verkehrsſtraßen bringt. Der
günſtige Kauf der Haſſia ermöglichte nicht nur die
Unterbrin=
gung eines Arbeitsdienſtlagers, ſondern Abruchmaterial wird
den Bewohnern des Gemeindehauſes Mainſtraße 6
menſchenwür=
dige Wohnungen erſtehen laſſen. Ferner werden Fabrikräume
der Haſſia neu hergerichtet. Mainſtraße 6 wird abgeriſſen, und
dort erſteht ein Marktplatz. Der erſte Kampfabſchnitt der
Ar=
beitsſchlacht iſt gewonnen und unſer Ziel heißt
Wiedergewin=
nung der ſauberen Verhältniſſe, wie wir ſie vor dem Kriege
hatten.
Kreisdirektor Dr. Jann nahm die Amtseinführung mit
fol=
genden Worten vor: Heute habe ich die Ehre, den
kommiſſari=
ſchen Bürgermeiſter endgültig in ſein Amt einzuführen und ihn
durch die Eidesformel zu verpflichten. Meine Amtshandlung
gilt in gleichem Maße dem kommiſſariſchen Beigeordneten
Mar=
tin. Stellung und Dienſt des Bürgermeiſters ſind ſeit dem
Auf=
bruch keinesfalls leichter geworden. Er ſoll Führer ſein und
ſeine Tätigkeit ſich auf das Vertrauen ſeiner Mitbürger
auf=
bauen. Führer iſt niemals zu verwechſeln mit Diktator.
Lei=
der hat nationalſozialiſtiſches Gedankengut noch nicht überall
Eingang gefunden. Auch hat die Geſetzgebung nicht Schritt
ge=
halten. Ich lege Wert darauf, zu betonen, daß die
Gemeinde=
verwaltung als Muſterbehörde im nationalſozialiſtiſchen Staate
beſteht, und der Geiſt, der alle Deutſchen mit Pflichtbewußtſein
erfüllt, im Vordergrund ſteht. Bei der Arbeit in dieſem Sinne
verſichere ich Sie meines Wohlwollens. Aufwärts und vorwärts
unſer Ziel! — Stehend wohnten jetzt viele Zuhörer dem
feier=
lichen Akt der Vereidigung und Verpflichtung bei. Zuerſt ſprach
Kreisdirektor Dr. Jann ſeine Glückwünſche aus auf gutes und
gedeihliches Zuſammenarbeiten für die Zukunft. Anſprachen und
Dankesworte des Bürgermeiſters, Beigeordneten und
Orts=
gruppenleiters beendeten die erhebende Feierſtunde. Inzwiſchen
hatte Fähnleinführer Alwin Nungeſſer ſein Jungvolk
aufmar=
ſchieren laſſen und brachte eine Huldigung dar.
In den Abendſtunden holte der Spielmannszug der SA. mit
klingendem Spiele zwei rieſige Maien ein, und unter dem Jubel
der Bevölkerung wurdan im Mondſchein durch kräftige Fäuſte
der Jungbauern und SA. die Maien an den Hausfronten des
Bürgermeiſters und Beigeordneten aufgeſtellt. Brauſend
er=
ſchollen das Deutſchlandlied und Horſt=Weſſel=Lied mit
anſchlie=
ßendem Sieg=Heil auf Führer und Vaterland.
Schafft Jugendherbergen!
ai
Herdrrgen
Das ſchöne Werbeplakat des Deutſchen Jugendherbergs=Verbandes
zu ſeinem Reichswerbe= und Opfertag.
Das Wandern iſt nicht nur ein körperlich wertvoller Sport,
ſon=
dern er bringt auch reiches inneres Erleben mit ſich, da er immer
wieder neue Landſchaften und neue Menſchen kennenlernen läßt.
Im ganzen Deutſchen Reich wird am 21. und 22. April in großen
Kundgebungen für den Bau neuer deutſcher Jugendherbergen und
den Wandergedanken im allgemeinen geworben.
Generalverſammlung der Erbacher Gewerbebank.
Erbach i. O., 27. März. Die Erbacher Gewerbebank e. G.
m. b. H. hielt ihre 39, ordentliche Generalverſammlung im
Rat=
hausſaal zu Erbach i. O.. Bevor man zur Tagesordnung
über=
ging, gedachte man der im verfloſſenen Jahre verſtorbenen
lang=
jährigen Mitglieder, Herren Stegmüller und Heim. Zu Ehren
derer erhoben ſich die anweſenden Mitglieder von ihren Plätzen.
Aus dem vorgetragenen Geſchäftsbericht war zu entnehmen, daß
die bereits im erſten Halbjahr abgehobenen Einlagen wieder bis
zur Hälfte bis Jahresende zurückgefloſſen waren. Auch der
Um=
ſatz war im zweiten Halbjahr über die Hälfte höher als im erſten
Halbjahr. Unumſtritten gilt dies als beſter Beweis des wieder
eingekehrten Vertrauens durch die neuen Verwaltungsorgane.
Die zurzeit vorhandenen Mittel reichen voll und ganz aus, jeden
Anſprüchen gerecht zu werden. Der ausgewieſene Reingewinn
wurde zur Verteilung auf Reſervefonds, Betriebsrücklage,
Auf=
wertungsfonds, Zuweiſung auf Rückſtellungskonto und
Ausſchüt=
tung einer dreiprozentigen Dividende einſtimmig genehmigt. Für
das ausgeſchiedene Vorſtandsmitglied, Herrn Prokuriſt Kumpf,
wurde Herr Poſtinſpektor Beck einſtimmig gewählt; desgleichen
wurden die ſtatutengemäß ausgeſchiedenen Aufſichtsratsmitglieder
Herren Bäckermeiſter Keil und Oberbauſekretär Flach, einſtimmig
wiedergewählt. Mit der Einführung des Einheitsſtatuts wurde
die Haftſumme auf 500 RM. und der Geſchäftsanteil auf 100
RM. ermäßigt. Der beſtehende Sterbekaſſefonds wurde dem
Auf=
wertungsfonds überwieſen und letzterer, entgegen einem früheren
Beſchluß, zugunſten der alten Sparer zur Auflöſung gebracht.
Durch dieſen Beſchluß hat ſich die Aufwertungsangelegenheit
end=
gültig geregelt, indem die geſamten Aufwertungsmittel der
Ge=
noſſenſchaft für die Aufwertung der alten Papiermarkeinlagen
Verwendung gefunden haben. Die aufgewertete Quote beträgt
15 Prozent und kommt eine weitere Aufwertung der alten
Pa=
piermarkeinlagen nicht mehr in Betracht. Die Verzinſung erfolgt
zum regulären Spareinlagenzinsſatz ab 1. Januar 1934. Unter
Punkt Verſchiedenes behandelte Herr Direktor Mader die
erfolg=
ten Einſparungen, er gab ein Bild zu den früheren und jetzigen
Aufwendungen der Bank.
Gegen Heher und Verleumder.
LPD. Schotten, 27. März. Gegen die Treibereien von Hetzern
und Verleumdern, ſowie gegen das anonyme Angebertum wendet
ſich der Kreisdirektor des Kreiſes Schotten, Pg. Zürtz, mit
fol=
gender nachdrücklicher Abwehrkundgebung: „In meinem
Amts=
bereich, dem Kreiſe Schotten, werden vielerorts perſönliche
Un=
ſtimmigkeiten und Feindſchaften dazu benutzt, um gegen in irgend
einem Amt befindliche Volksgenoſſen mündlich und ſchriftlich
An=
ſchuldigungen und ſogar Verleumdungen vorzubringen. Es artet
dieſes ſtellenweiſe zu einer geradezu verantwortungsloſen Hetze
und Ehrabſchneidung aus. Selbſtverſtändlich werde ich alle mit
einem öffentlichen Amt Beauftragte zur Rechenſchaft ziehen, wenn
dieſelben gegen ihre Amtspflichten verſtoßen oder ſich im Hinblick
auf ihr Amt ungehörig benehmen. Auf der anderen Seite werde
ich aber im Intereſſe der Allgemeinheit in Zukunft gegen Hetzer,
Verleumder und Unruheſtifter mit allen mir zu Gebote ſtehenden
Mitteln vorgehen. In dieſem Zuſammenhang weiſe ich noch
dar=
auf hin, daß Zuſchriften ohne oder mit unleſerlicher Unterſchrift
von mir grundſätzlich nicht beachtet werden.
Wichtige neue Akkenfunde zu Senefelders Erfindung
der Lithographie.
Offenbach, 28. März. Das Senefelder=Gedächtnisjahr hat drei
bisher vergeblich geſuchte, für die Geſchichte der großen deutſchen
Erfindung des Steindrucks bedeutſame Aktenſtücke ans Licht
ge=
bracht, die in dem rieſigen, ſeit 1774 ununterbrochen angewachſenen
Archiv des ſchon zu Goethes Jugendzeit berühmten
Muſikalien=
verlags von Joh. André in Offenbach a. M. ſeit 135 Jahren
un=
entdeckt ruhten und als verloren galten. Es handelt ſich zunächſt
um das Original des für die raſche Ausbreitung der Erfindung
entſcheidenden Vertrages von 1799 zwiſchen Alois Senefelder und
Anton André, in dem der Erfinder ſich verpflichtet, das „
Geheim=
nis, Noten und Bilder auf Stein zu drucken, ohne die geringſte
Rückhaltung” mitzuteilen und nach Offenbach überzuſiedeln, wofür
er von André 2000 Gulden erhält. Senefelder übernimmt auch die
Aufgabe, eine geeignete Steinart in der Umgegend Offenbachs
auszuſuchen, was ihm allerdings nicht gelingen konnte — es
blieb bei dem allein geeigneten Solnhofener Schiefer. Bei ſeiner
eigenhändigen Unterſchrift gibt Senefelder ſeinen Beruf noch mit
„Graveur” an. Ein zweites Aktenſtück während Senefelders
Aufent=
halt in London abgefaßt, beſtätigt noch einmal den Verkauf der
Erfindung, und ein drittes aus dem Jahre 1801 beurkundet die
Abtretung des in England durchgeſetzten Patents an den
Offen=
bacher Muſikalienverlag, der in London eine Filiale beſaß. — Die
außerordentlich ſehenswerte Senefelder=Ausſtellung der
Kunſt=
gewerbeſchule Offenbach a. M., der anläßlich des Senefeld
ch=
läums eine Fachklaſſe für Lithographie und verwandte. 7
niken angegliedert wurde, zeigt die neuen Funde zum erſt lle
der Oeffentlichkeit.
m. Beerfelden, 27. März. Schlußder Kinderſpeiſung.
Aus echt nationalſozialiſtiſchem Geiſt heraus hat die hieſige NS=
Frauenſchaft im abgelaufenen Winter die Kinderſpeiſung energiſch
in die Hand genommen und dieſelbe aus eigener Kraft und mit
eigenen Mitteln durchgeführt. Mit je einem Brötchen und Viertel=
Liter warmer Milch täglich wurden 82 Kinder 10 Wochen lang
be=
wirtet. Die dabei zu leiſtende Arbeit geſchah durch Helferinnen aus
den Reihen der Frauenſchaft. Am letzten Tag der Speiſung, dem
verwichenen Samstag, waren verſammelt die betreuten Kinder,
das Lehrperſonal und die Vertreterinnen der Frauenſchaft. Herr
Rektor Arzt erläuterte in einer Anſprache u. a. Sinn und Zweck
der Nächſtenliebe und Nächſtenhilfe und dankte herzlich der NS=
Frauenſchaft deren Helferinnen und deren Führerin, Frau
Weſter=
nacher, der Seele dieſes ſchönen Wirkens. Redner ſchloß mit einem
Sieg=Heil auf unſere Führer, auf Volk und Vaterland. Frau
Weſternacher dankte auch im Namen der Frauenſchaft für die
An=
erkennung ſeitens der Schule und der Kinder. Sprechchöre.
Ge=
dichte und Geſänge belebten an entſprechenden Stellen die Feier,
— Dem Dank der Schule muß hinzugefügt werden der Dank der
ganzen Bevölkerung unſeres Städtchens, dieſelbe weiß wohl zu
würdigen, welch eminent hohe Bedeutung auch in geſundheitlicher
Beziehung das opfervolle Tun der Frauenſchaft hat.
P Groß=Gerau, 28. März. Die Mitgliederzahl der
Molkerei=
genoſſenſchaft Groß=Gerau, welche von einer großen Zahl von
Landwirten der Riedorte beliefert wird, iſt von 108 anfangs
Ja=
nuar 1933 auf 239 angewachſen. Täglich werden 9000 bis 10000
Liter Vollmilch angeliefert. Während des Jahres 1933 verarbeitete
die Molkerei, die jetzt ihren Maſchinenpark erheblich vergrößert
hat, 1 476 800 Liter Vollmilch.
Hirſchhorn, 28. März. Waſſerſtand desNeckars am
27. März: 1,62 Meter; am 28. März: 1.,60 Meter.
— Gernsheim, 28. März. Waſſerſtand des Rheins am
26. März: — 0.41 Meter; am 27. März: — 0.46 Meter.
Seite 8 — Nr. 87
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 29. März 1934
Deutſchland ſucht den beſten Bundfunkſprecher.
Die erſten Sieger
in dem von der Reichsſendeleitung und dem Reichsverband deutſcher Rundfunkteilnehmer
veranſtal=
teten Wettbewerb „Wir ſuchen den beſten Rundfunkſprecher” wurden für den Funkkreis Berlin=
Charlottenburg auf einem Bunten Abend feſtgeſtellt.
Bildkelegramm von der Beiſekung der holländiſchen Königin=mukter.
Der Trauerzug beim Verlaſſen des Haager Reſidenzſchloſſes.
Von hier wurde der Leichnam der Königin=Mutter nach Delft überführt, wo in der Neuen Kirche
ſeit dem Jahre 1584 die Angehörigen des Hauſes Naſſau=Oranien beigeſetzt werden. Zehntauſende
hatten ſich aus ganz Holland eingefunden und umſäumten die Straßen, durch die ſich der Trauerzug
bewegte. Der letzte Abſchied war ein erneuter Beweis dafür, wieviel Liebe ſich die einſtige deutſche
Prinzeſſin in ihrer neuen Heimat als Mutter des Landes erworben hatte,
Der Abſchluß der großen engliſchen Blotkenmanöver.
Blick auf den Hafen von Gibraltar mit den engliſchen Kriegsſchiffen.
Nachdem die großen britiſchen Flottenmanöver der vereinigten Mittelmeer= und Atlantikflotte infolge
der gewaltigen Stürme unterbrochen werden mußten, wurden alle Einheiten im Hafen von Gibraltar
zu einer eindrucksvollen Parade zuſammengezogen.
Reich und Ausland.
Jan Kipura ſingk für die Winkerhilfe.
Berlin. Jan Kipura, der große polniſche
Tenor, vevabſchiedete ſich am Dienstag perſönlich
in einer Nachtvorſtellung im Gloria=Palaſt von
ſeiner deutſchen Gemeinde. Daß er dieſen Abend
benutzte, um ſeine große Kunſt in den Dienſt des
Winterhilfswerks zu ſtellen, und ſo auch ſeinerſeits
zu dem gewaltigen Hilfswerk des deutſchen Volkes
beiſteuerte, trug dem ſympathiſchen Künſtler
ſtür=
miſchen Jubel und ein dankbares Gedenken ein.
Die Feſtvorſtellung begann mit dem letzten
Ton=
film des Künſtlers „Mein Herz ruft nach dir”
Die großen Geſangspartien des Künſtlers wurden
auf offener Szene beklatſcht. Nach Schluß der
Filmvorführung ſang Kipura, begleitet vom
großen Sinfonieorcheſter, Arien aus „Aida” und
„Rigoletto”, ſowie die Schlager des Films in
deut=
ſcher und polniſcher Sprache. Wahre
Beifalls=
ſtürme erzwangen immer neue Zugaben. Die
Feſt=
vorſtellung erhielt beſondere Bedeutung durch die
Anweſenheit des Führers, des Reichsminiſters
Dr. Goebbels, des Staatsſekretärs Funk, des
Grup=
penführers Brückner, des Reichsleiters der NS.=
Volkswohlfahrt Hilgenfeldt ſowie des polniſchen
Geſandten Lipſki.
Ein Spielklub ausgehoben.
Frankfurt a. M. In der letzten Zeit ſind
hier mehrere Spielklubs entſtanden, in denen eine
Art 66 mit Ponte geſpielt wird. Einer dieſer
Klubs wurde in der vergangenen Nacht von der
Kriminalpolizei geſchloſſen, da die polizeilichen
Beobachtungen ergeben hatten, daß zum Teil
un=
ter Nichtbeachtung der Spielregeln geſpielt wurde,
ſo daß ſich das Spiel als Glücksſpiel auswirkte.
Die geſamte Spieleinrichtung wurde
beſchlag=
nahmt. Gegen die Unternehmer und deren
Ange=
ſtellten, ſowie gegen die Spieler wird ein
Straf=
verfahren wegen Glücksſpiels eingeleitet. Die
Polizei vertritt den Standpunkt, daß im Dritten
Reich ſolche Spielklubs, in denen vorwiegend
er=
werbsloſe und minderbemittelte Perſonen
ver=
kehren und für andere Zwecke notwendigere
Gel=
der verſpielen, keine Exiſtenzberechtigung haben.
Ein tapferes Mädchen.
Kaſſel. Die 20jährige Tochter eines
Haus=
verwalters vernahm aus der Wohnung einer
Fa=
milie, die ſeit einigen Tagen verreiſt war,
verdäch=
tiges Geräuſch. Das junge Mädchen ahnte nichts
Gutes und ſtellte ſich in den Hausflur, um
abzu=
warten, was da kommen würde. Es dauerte auch
gar nicht lange, und ein Mann kam mit zwei
großen Paketen unter dem Arm die Treppe herab.
Das Mädchen ſtellte den Einbrecher zur Rede und
folgte ihm, als er ſich drücken wollte, obwohl der
Verfolgte wiederholt drohte, zu ſchießen. Der
Einbrecher konnte ſchließlich durch zwei
Polizei=
beamte feſtgenommen werden. Es ſtellte ſich
her=
aus, daß es ſich um einen Schwereinbrecher aus
Köln handelt, der wahrſcheinlich noch eine ganze
Reihe von Wohnungseinbrüchen auf dem Kerbholz
hat.
Zuchthausſtrafen für Ladendiebſtahl.
Ludwigshafen a. Rh. Im November und
Dezember v. J. beging die wegen Ladendiebſtahls
mehrfach ſchwer vorbeſtrafte 43jährige Ehefrau
Margarete Wengert aus Ludwigshafen in
Stutt=
garter Kaufhäuſern eine Reihe von Diebſtählen,
In ihrer Begleitung befand ſich ihr Mann, der
Spengler Adam Wengert, der Fabrikarbeiter Joh.
Ried und deſſen Ehefrau, die wegen
Ladendieb=
ſtählen bereits mit Zuchthaus vorbeſtrafte Marie
Fried. Letztere war bei ſämtlichen Diebſtählen
als Helferin dabei. Die Ehemänner verſtauten
die Waren in mitgebrachten Koffern. Man hatte
für dieſen Zweck eigens einen Kraftwagen
ge=
mietet. Insgeſamt wurden für rund 700 RM.
Waren geſtohlen. Gegen vier weitere
Mitange=
klagte, darunter den Autobeſitzer, wurde das
Ver=
fahren abgetrennt. Das Schöffengericht verhängte
nach vierſtündiger Verhandlung über die
Ange=
klagten folgende Strafen: Margarete Wengert
4 Jahre 1 Monate Zuchthaus und 6 Jahre
Ehr=
verluſt, Adam Wengert 1 Jahr Gefängnis und
3 Jahre Ehrverluſt, Marie Fried 2 Jahre 4
Mo=
nate Zuchthaus und 4 Jahre Ehrverluſt, Johann
Fried 7 Monate Gefängnis. Den drei
erſtgenann=
ten Verurteilten, die ſich in Haft befinden, wurde
die Unterſuchungshaft angerechnet und
Haftfort=
dauer angeordnet. Gegen Margarete Wengert
wurde außerdem die Sicherungsverwahrung
aus=
geſprochen.
Italienreiſe der Regensburger Domſpatzen.
Regensburg. Der bekannte Regensburger
Domchor, die „Domſpatzen” wird am
Oſtermon=
tag eine längere Italienreiſe antreten und ſein
erſtes Konzert am Dienstag in Mailand geben.
Weiter führt die Reiſe nach Turin, Bergamo,
Verona und Venedig. Ueber Fiume, Trieſt und
Padua führt die Fahrt wieder zurück nach
Mai=
land, wo das Schlußkonzert ſtattfindet. Die
Heim=
reiſe erfolgt über Bozen.
Flucht eines Gefangenen auf dem Transport.
Birkenfeld. Beim Transport eines in
einem hieſigen Gerichtsgefängnis untergebrachten
Gefangenen zur Vernehmung nach Koblenz ließ
der ihn begleitende Poliziſt den Mann beim
Um=
ſteigen auf Station Neubrücke zuerſt ausſteigen.
Dieſer warf dem Beamten, als er ausſteigen
wollte, ſeinen Mantel in die Füße und ergriff die
Flucht. Bevor der Polizeibeamte ſich aus dem
Tuchknäuel befreit hatte, war der Flüchtige über
die Gleisanlage gelaufen, ſtürzte ſich in die am
Bahnhof vorbeifließende Nahe und entſchwand im
Walde am jenſeitigen Ufer. Er konnte trotz ſofort
aufgenommener Verfolgung nicht mehr erreicht
werden.
Schiffsunglück im Danziger Hafen.
Danzig. Im Danziger Hafenkanal, bei
Neufahrwaſſer, mußte am Dienstag abend der
nach See gehende 2500 Tonnen große griechiſche
Dampfer „Michael I.” wegen zweier ihm
unver=
mutet entgegenkommender Dampfer ſeine Fahrt
ſtoppen. Man warf den Anker und ließ die
Ma=
ſchine rückwärts gehen. Infolge eines noch nicht
nufgeklärten Zufalls verlor das Schiff den Anker,
ging nun mit raſcher Kraft rückwärts und ſtieß
dabei gegen einen etwa 2500 Tonnen großen
pol=
niſchen Weichſelkahn. Der Kahn wurde bei dem
Zuſammenſtoß ſo ſtark beſchädigt, daß er in
kur=
zer Zeit ſank. Menſchenleben ſind bei dieſem
Un=
fall glücklicherweiſe nicht zu beklagen.
Proteſt gegen die Aufführung eines Films
in Dudweiler.
Dudweiler. Am Sonntag mußte in den
Abendſtunden die elektriſche Lichtverſorgung auf
längere Zeit ausſetzen, weil durch verbrecheriſche
Elemente an der Hochſpannungsleitung ein
Kurz=
ſchluß herbeigeführt worden war. Man hatte ein
ſtarkes Kupferſeil über die Leitung geworfen. Ein
mißglückter Verſuch, die Stromverſorgung zu un
terbrechen, wurde bereits am Freitag auf ähnliche
Weiſe an der gleichen Stelle unternommen. Als
Täter kommen Perſonen in Frage, denen die
ge=
genwärtige Vorführung des Films „Flüchtlinge‟
in den Dudweiler Lihtſpielhäuſern nicht gefällt
und dieſe deshalb ver indern wollten.
Ein galantes Urteil.
Paris. Germaine Huot, genannt
d’Angle=
mont, eine noch aus der Zeit vor dem Kriege
be=
kannte Halbweltdame, die im Jahre 1933 ihren
Freund, den Präfekten des Depart. Bouches du
Rhöne, Cauſeret, in ihrer Wohnung in Paris
er=
ſchoß, iſt vom Pariſer Schwurgericht wegen
fahr=
läſſiger Tötung zu zwei Jahren Gefängnis
verur=
teilt worden. Die einjährige Unterſuchungshaft
wird ihr angerechnet. Vor Gericht erklärte ſie,
daß der Schuß aus Verſehen losgegangen ſei, als
ſie den Präfekten, der ſich in ihrem Badezimmer
gerade raſierte, zur Rede ſtellte, weil er ihr eine
unwahre Auskunft über ſeinen Aufenthalt
gege=
ben hatte.
Zum Tode Molinos v. Kluck.
Bei einem grauſigen Autounfall wurde das
junge Leben der blonden Filmſchauſpielerin
Mo=
lino von Kluck jäh vernichtet. Die Künſtlerin
be=
fand ſich mit dem Deutſchen Olaf Gutſchmidt auf
einer Autoreiſe durch Frankreich. In der Nähe
von Bordeaux verlor der Fahrer plötzlich die
Herr=
ſchaft über den Wagen und ſetzte mit aller Gewalt
vor einen Baum. Sofort explodierte der
Benzin=
behälter, und in wenigen Augenblicken ſtand der
Wagen in hellen Flammen. Bevor noch Hilfe
an Ort und Stelle war, waren die beiden Inſaſſen
in den Trümmern des Wagens verbrannt.
Molino von Kluck.
Hildegard Alexandra von Kluck war die
Enke=
lin des bekannten Generals und Heerführers der
deutſchen 1. Armee im Weltkrieg. Sie war am
13. Mai 1911 in Bremerhaven als einzige
Toch=
ter des älteren Sohnes von Kluck, Karl Egon v.
Kluck, geboren. Ihr Vater war erſt 1. Offizier
bei dem Nordd. Lloyd, ſpäter Leutnant zur See
im Matroſenregiment Nr. 4 und fiel im Januar
1915 bei Lombardſzyde. Sein jüngerer Bruder,
der Onkel der verſtorbenen jungen Künſtlerin,
hatte als Adjutant an der großen Marneſchlacht
teilgenommen und traf damals in vorgeſchobener
Front unerwartet ſeinen Vater.
Hildegard Alexandra von Kluck wurde unter
dem Namen Molino v. Kluck Schauſpielerin und
ſpäter Filmſchauſpielerin. Mehrmals iſt ſie auf.
den Berliner Bühnen mit großem Erfolg
aufge=
treten, und auch im Film hat ſie ſich mit der Zeit
ihren Platz erobert. Ihr plötzlicher Tod wird nicht
nur in den Kreiſen ihrer Arbeitskameraden beim
Film große Trauer auslöſen, ſondern auch bei dem
Publikum ehrliche und aufrichtige Teilnahme
finden.
Schweres Eiſenbahnunglück in Frankreich
Paris. In der Nähe von Lempdes (
Arron=
diſſement Brioude) ereignete ſich ein
Eiſenbahn=
unglück, bei dem wach den bisherigen Angaben
drei Menſchen getötet und 13 ſchwer verletzt
wur=
den. Ungefähr 25 Reiſende wurden leicht verletzt.
Sie konnten ihre Reiſe fortſetzen. In der Nacht
waren 350 Kubikmeter Feldgeröll und Erdmaſſen
an dem Schluchtabhang, an dem die
Eiſenbahn=
ſtrecke vorbeiführt, niedergegangen. Der Zug, der
in den frühen Morgenſtunden die Station
Ar=
baint verlaſſen hatte, fuhr in voller Fahrt bei
dieſigem Wetter auf dieſe Stein= und Erdmaſſen
auf. Die Maſchine bohrte ſich in den Geröllhaufen
hinein, und ſämtliche Wagen ſppangen aus den
Schienen. Erſt nachmittags konnte man mit den
Aufräumungs= und Bergungsarbeiten beginnen.
Staviſky als Polizeiſpitzel.
Paris. Polizeiinſpektor Bayard, der im
Jahre 1926 Alexander Staviſky verhaften ließ
teilte vor dem parlamentariſchen Staviſky=
Aus=
ſchuß mit, daß er Staviſky von 1928 bis 1931 als
Spitzel benutzt und ihm einen beſonderen Ausweis
ausgeſtellt habe. Die Ausſagen des Zeugen
war=
fen im übrigen ein eigenartiges Licht auf die
Methoden, deren ſich die franzöſiſche Polizei hier
und da zu bedienen pflegt.
Große Ueberſchwemmungen in Chile.
Zahlreiche Tote.
Antofagaſta (Chile). Die Kordilleren=,
Flüſſe ſind infolge der zahlloſen Wolkenbrüche
der=
art angeſchwollen, daß zahlreiche Ortſchaften von
den Waſſermaſſen ernſtlich bedroht werden. Die
Stadt Baquedano iſt überſchwemmt. Die
Ein=
wohner flüchteten in die Berge. Viele von ihnen
ertranken unterwegs. Auch die Stadt Copiado, die
20 000 Einwohner zählt, ſteht zum Teil unter
Waſſer. Die Brücken und Gleiſe der Antofagaſta=
Bolivia=Bahn ſind an mehreren Stellen
weggeriſ=
ſen. Infolge der Zerſtörung der Waſſerleitungen
herrſcht überall großer Mangel an Trinkwaſſer.
Kreuzer „Karlsruhe” in Kalifornien.
San Diego. Unter den Salutſchüſſen der
Batterien von Fort Roſecrans und Northisland
iſt der Kreuzer „Karlsruhe” hier vor Anker
ge=
gangen.
Faſt 1900 Leichen in Hakodate geborgen.
Tokio. Bei den Aufräumungsarbeiten in
der Stadt Hakodate, von der vorige Woche drei
Viertel durch Feuer in Aſche gelegt wurden, ſind
bisher 1878 Leichen geborgen worden. Die
Auf=
räumungsarbeiten gehen weiter. Man befürchtet,
daß die Geſamtzahl der Toten 2000 überſteigen
werde. Der Schaden beträgt ſchätzungsweiſe 150
Millionen Yen (etwa 110 Millionen RM.),
Donnerstag, 29. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 87 — Seite 9
Tanodert und deweide eiiſt und ſeht
300 Jahre Entwicklung von Handwerk und Gewerbe
Der Friſeur
In den Badſtuben des Mittelalters, wo die Baderknechte die Baßgäſte
bedienten, und ihnen Ropf= und Barthaar verſchnitten, haben wir die
erſten Barbiere und Friſeure zu ſuchen. Bald aber trennten ſich die Berufe
und die Barbierer und Bartſcherer verſtanden es raſch, ſich von dem oft
nicht guten Rufe, der den Badknechten des 12. und 13. Jahrhunderts
an=
hing, zu befreien. Es iſt noch heute im Dolke lebendig, daß der richtige
Bader auch ein halber Arzt, ein Heilgehilfe, der es verſtand, zu ſchröpfen,
Wunden zu behandeln, Pflaſter zu bereiten und ein halber Chirurgus war.
Und bis in die Gegenwart iſt der approbierte Bader meiſt auf dem Lande
der Arzt des Dorfes geblieben. Als feldſcherer im Rrieg hat der Bader ein
gar wichtiges Amt verſehen. Die Zunft der Bader und Bartſcherer war
hoch angeſehen und unter ihren Mitgliedern war manch bekannter
Chi=
rurgus. Die neue Zeit hat dem Friſeurgewerbe, das in ſeiner modernen
Ent=
wicklung ſich ganz von dem alten Baderweſen abgewandt hat, wieder eine
wichtige Rolle zugeteilt und in den fein eingerichteten Salons dieſes
Ge=
werbes läßt die gepflegte Frau die geſchickten Hände des Friſeurs und der
Friſeuſe für den Glanz und die Schönheit ihrer Haare und Mägel ſorgen.
wenn man einen derartigen Salon betritt, ſo erlebt man die Tatſache, daß
die heutige Rultur des Friſeurgewerbes wieder beſtimmend auf die
Geſund=
heit unſeres Lebens wirkt, denn die großzügige Hngiene für Haut= und
Haarpflege unſerer in Fachſchulen durchgebildeten Friſeure iſt aus unſerm
Daſein nicht mehr wegzudenken.
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Der Schuhmacher
Derachtet mir die Meiſter nicht und ehrt mir ihre Runſt!” ſingt Hans
Sachs in Richard Wagners „Meiſterſinger”, und es gibt wirklich kein
Ge=
werbe, für das die Dichter und Ründer unſeres Volkstums mehr geſchwärmt
hätten als für das der ehrſamen Schuhmacher. Nicht nur, weil aus dieſer
Zunft gar mancher Kame in unſere Literatur und unſer Geiſtesleben
leuchtete, Hans Sachs, der Meiſterſinger und Jakeb Böhme, der große
Philoſoph am Schuſterſchemel. Eine Geſchichte von mehr als zwei
Jahr=
tauſenden hat dieſes Gewerbe eng in unſer wirtſchaftliches und geiſtiges
Leben getragen, und wenn wir ſchon von den Dichtern, den Philoſophen
ſprachen, die beide gar kunſtvolle und gute Schuhe zu nähen verſtanden,
ſo möge auch noch an das Feldherrngenie des Schuhmachers Hans von
Sagan erinnert ſein, der für ſein Handwerk das Ritterwappen mit dem
Stiefel im Felde eroberte, wie bedeutend und mächtig einſt die Zunft der
Schuhmacher war, erzählen uns die Chroniken aller Städte, und jene
Ge=
ſchichte, daß ein Schuhmacher dem Raiſer Sigismund 3000 Mk. lieb, iſt
ebenſo wahr wie die, daß die Schuhmachermeiſter als vornehme Bürger
der Stadt ſamtene Joppen mit reichem Silber trugen, und daß oft die
Schleppen ihrer Frauen ſo lang waren, daß eine Magiſtratsverordnung
befahl, ſie abzuſchneiden. Aber auch heute noch übt der Schuhmacher eins
der wichtigſten Gewerbe unſeres Wirtſchaftslebens aus, und wir dürfen
eine der letzten Statiſtiken zitieren, die ſagt, daß in Deutſchland ca. 160000
Schuhmachereibetriebe beſtehen, die mit Gehilfen und Familienangehörigen
etwa eine halbe Million Menſchen ernähren.
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Der Uhrmacher
Das koſtbarſte Gut des Menſchen iſt die Zeit; was wunder, daß man ſchon
früh begann, dieſes raſche eilende Leben zu meſſen. Die Alten kannten die
Sonnenuhr, die Sanduhr und die Waſſeruhr. Die Uhr ward” zum Diktator
unſeres Lebens, ſie kündete den raſchen Lauf unſerer Erdenzeit, und beute
teilt ſie unſeren Cag mit ernſtem Schlag, teilt unſer Leben und mißt ſeine
Grenzen. Die erſten mechaniſchen Uhren, Räderuhren, finden wir ſchon in
den Rlöſtern des 12. Jahrhunderts, und vom 13. Jahrhundert an hat es
ſchon Turmuhren gegeben. Wir wiſſen alle, daß der Kürnberger Schloſſer
Peter Henlein der erſte Uhrmacher war, der die Taſchenuhr erfand, das
be=
rühmte „Kürnbergiſch Ei”. Eragbare Uhren in Zplinderform hat man
ſchon vor Henlein gekannt, gar ſelbſt das Altertum kannte tragbare
Sonnen=
uhren. Daß man auf den Schmuck der Taſchenuhren einſt ebenſoviel
Sorg=
falt, Mühe und Runſiſinn verwandte, wie auf jene prächtigen
figuren=
reichen und mechanismusſtrogenden aſtronomiſchen Runſtuhren an
Mün=
ſtern und Nathäuſern, das erzählen uns heute noch Muſeen und koſtbare
Familienerbſtücke. Die moderne Uhreninduſtrie hat es glücklich verſtanden,
das Praktiſche mit der ſchönen glatten Form und der unbedinnten
Gediegen=
heit und verläßlichkeit des Werkes zu vereinen, und die Runſt des deutſchen
Uhrmachers iſt berühmt. Die moderne Planwirtſchaft hat auch das
ge=
diegene alte Uhrmacherhandwerk wieder mit in den Breislauf des
wirt=
ſchaftslebens gezogen, und wir alle ſollten mithelfen an der Geſundung
unſeres Uhrmachergewerbes.
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Seite 10 — Nr. 87
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 29. März 1934
Die Sunda=Inſel Timor.
Bewohner, Vegekalion und Beſihverhällniſſe einer plöhlich ſtark beachteten Inſel.
Ein neuer Flotkenſtükpunkk Englands?
Vor kurzem ging durch die Zeitungen die Nachricht, daß die
EEngländer beabſichtigten, die Inſel Timor zu erwerben, um ſie
zu einem Flottenſtützpunkt auszubauen und ſo eine
Zwiſchen=
ſtation zwiſchen Singapore und Auſtralien zu gründen. Richtiger
wäre wohl zu ſagen, auf ihr einen Flottenſtützpunkt zu gründen,
denn die ganze Inſel zu befeſtigen, dazu iſt ſie denn doch zu
groß. Man ſchrieb, England hätte ſich ſchon diesbezüglich in
Verbindung mit der holländiſchen und portugieſiſchen Regierung
geſetzt.
Dadurch tritt dieſe ziemlich wenig beachtete Inſel plötzlich in
den Vordergrund, und die Frage wird auch für weitere Kreiſe
von Intereſſe: Was iſt Timor? Timor iſt die öſtlichſte und
be=
deutendſte der ſogenannten kleinen Sunda=Inſeln, die ſich im
Oſten in langer Reihe an die große Inſel Java, die Perle von
Niederländiſch=Indien, anſchließen, in der Reihenfolge Bali,
Lombok, Sumbava, Flores, Sumba und Timor. Der Name
Timor iſt malaiſch und bedeutet Oſten. Während nun Bali in
letzter Zeit in aller Leute Mund, ja geradezu die große Mode
war, hat man ſich mit Timor weniger beſchäftigt, obwohl dieſes
auch nicht unintereſſant iſt, vor allem dadurch, daß es als
ein=
ziges Land in dortiger Gegend nicht allein den Holländern,
ſondern z. T. den Portugieſen gehört. Timor bildet die äußerſte
Südoſtecke von Niederländiſch=Indien und liegt nur 460
Kilo=
meter von der Nordweſtküſte Auſtraliens entfernt. Es iſt
32 586 Quadratkilometer groß (Württemberg und Baden
zu=
ſammen 34 600 Quadratkilometer) und hat 700 000 Einwohner.
Die Küſte iſt unzugänglich und für die Schiffahrt gefährlich,
da ſie fteil und von Korallenriffen umgeben iſt. Die Inſel iſt
ihrer ganzen Länge nach von einer bewaldeten Bergkette
durch=
zogen, deren Gipfel bis 2620 Meter hoch aufragen. Das Klima
iſt ſehr heiß und an der Küſte ungeſund. Während des
Oſt=
monſums herrſcht oft anhaltende Dürre. Die Regenzeit dauert
von November bis April. Das Land beſteht aus Buſch und
Savanne. An Tieren ſind vorhanden Beuteltiere, Fliegende
Hunde, Papageien, Krokodile, Schlangen uſw. Die wichtigſten
Ausfuhrartikel ſind Kaffee, Wachs, Sandelholz, Kopra, auch
Mais und Trepang. Auf Timor werden auch Kupfer, Eiſen,
Gold, Erdöl und Steinſalz gefunden.
Die Einwohner ſind im Südweſten kraushaarige Timoreſen,
in der Mitte und im Oſten ſchlichthaarige Beluneſen,
außer=
dem gibt es ziemlich viel Chineſen und Malaien und einige
hundert Holländer und Portugieſen. Nachdem Vasco da Gama
1498 den Seeweg nach Indien entdeckt hatte, nahmen die
Portugieſen unter Führung ihrer berühmten Seehelden,
nament=
lich Franzisco d’Almeida (Vizekönig 1504 bis 1509) und Alfonſo
d’Albuquerque (1509 bis 1515) große Teile von Vorderindien in
Beſitz, ſowie Ceylon, die Halbinſel Malakka in Hinterindien,
die großen und kleinen Sundainſeln und die Molukken, und
ſicherten ſich überall in dieſem weiten Gebiet wichtige
Handels=
monopole. 1610 kamen ſo auch die erſten portugieſiſchen
Miſ=
ſionare nach Timor und ſicherten Portugal den Beſitz der Inſel,
Als dann aber der ſpaniſche König Philipp 2. durch Eroberung
Portugals 1580 auch Herr der portugieſiſchen Kolonien
ge=
worden war und den von der Herrſchaft Spaniens abgefallenen
Niederländern, die ſich in verzweifeltem Heldenkampf ihre
Frei=
heit erworben hatten, den Zwiſchenhandel mit oſtindiſchen
Waren aus dem Hafen von Liſſabon verwehrte, gingen dieſe
ſelbſt nach Oſtindien. Von 1602 an nahmen ſie Ceylon, das
ſie allerdings ſpäter wieder an die Engländer verloren, die
SSundainſeln und die Molukken den Portugieſen weg. 1688
be=
mnächtigten ſie ſich ſo auch des ſüdweſtlichen Teils von Timor,
wbährend der nordöſtliche Teil als einziger Ueberreſt des einſt
gewaltigen Reiches bei Portugal verblieb. Dieſes beſitzt jetzt
nur noch in Vorderindien das kleine Gebiet von Goa ſowie die
Hafenſtädte Damao und Diu, dann in Südchina das am
Ein=
gang der Kantonbucht dem engliſchen Honkong gegenüberliegende
Macao und endlich auf den Inſeln eben Timor.
So teilen ſich alſo die Niederlande und Portugal in den
Beſitz Timors. Der Südweſten, 16 511 Quadratkilometer groß,
iſt niederländiſch und bildet mit Flores, Sumba, Sawu, Rotti
und den Solor= und Allor=Inſeln die Reſidentſchaft Timor,
Dieſe iſt im ganzen 6281 Quadratkilometer groß und hat
1143 700 Einwohner darunter etwa 800 Europäer. Die
Ein=
wohnerzahl des holländiſchen Teils von Timor iſt etwa 350 000,
darunter etwa 1500 Chineſen und 300 Holländer. 35 000
Ein=
geborene ſind Chriſten. Der Erfolg der chriſtlichen Miſſion wird
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der 56 Fahrgäſte befördern kann.
In England werden jetzt neuartige, offene Straßenbahnwagen
gebaut. Sie weiſen Stromlinienform auf und ſind in lichten
Farben gehalten.
hier wie überall in Niederländiſch=Indien durch den ſich immer
mehr ausbreitenden Islam ungünſtig beeinflußt. Hauptort des
holländiſchen Teil iſt Kupang mit etwa 6000 Einwohnern. Er
iſt Freihafen, der Eingang in die Bucht von Kupang iſt durch
das Fort Concordia geſichert.
Der portugieſiſche Teil umfaßt 16 248 Quadratkilometer mit
452 000 Einwohnern. Die Hauptſtadt iſt Deli oder Dili mit
3100 Einwohnern. Portugieſiſch Timor unterſteht der
Oberherr=
ſchaft des Generalgouverneurs von Goa.
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Nr. 87 — Seite 11
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Sport=Oſtern 1934.
Hechbekrieb im Fußball= u. Hockeyſpork.
Die Oſtertage zeichnen ſich in dieſem Jahre wieder durch ein
ſehr reichhaltiges Sportprogramm aus. Die Fußballer
machen von der erſten Gelegenheit, nach den monatelangen
Punktekämpfen Freundſchaftsſpiele auszutragen und auf Reiſen
zu gehen, weitgehendſten Gebrauch. Neben zahlreichen Treffen in
Südweſtdeutſchland ſelbſt weilen viele unſerer Mannſchaften im
Reich und zum Teil auch im Auslande.
Von den Ereigniſſen, die ſich in Südweſtdeutſchland
ſelbſt abſpielen, verdient in erſter Linie der Städtekampf
Frankfurt— Hamburg genannt zu werden. Das Treffen
ſteigt am zweiten Feſttage auf dem Eintrachtplatze Frankfurt hat
hier für eine 7:2=Niederlage aus dem Vorjahre Revanche zu
neh=
men, eine angeſichts der ſtarken Hamburger Mannſchaft ſehr
ſchweres Beginnen. Von den Freundſchaftstreffen ſind
in erſter Linie die Gaſtſpiele von Mannſchaften aus dem Reich
zu erwähnen. Der VfB. Leipzia ſpielt gegen FSV. Frankfurt
(Sa.) und VfR. Mannheim (Mo), Wacker Halle weilt am
Samstag bei Kaſſel 03, Köln=Sülz beſucht am Sonntag die
Offenbacher Kickers und Arminia Hannover weilt am erſten
Feſt=
tage bei Kurheſſen Kaſſel. Eine Reihe weiterer Treffen führt
Mannſchaften der verſchiedenen ſüdweſtdeutſchen Gaue zuſammen.
Aus der reichhaltigen Liſte nennen wir; „VfR. Mannheim—
ASV. Nürnberg, Stuttgarter SC.—Spielvgg. Fürth, u. Mainz05
—ASV. Nürnberg. Eine große Zahl von Vereinen aus
Südweſt=
deutſchland weilt an den Feſttagen auf Reiſen. Am
reiſe=
luſtigſten ſind wieder die bayeriſchen Mannſchaften. Bayern
München ſpielt gegen Werder Bremen und eine Hamburger
Aus=
wahl, die Münchener „Löwen” weilen bei Guts=Muts Dresden
und in Erfurt, der bayeriſche Meiſter 1. FC. Nürnberg ſpielt in
Magdeburg und Halberſtadt, Sppg. Erfurt hat am Montag
Schwaben Augsburg zu Gaſt. Würzburg 04 weilt in Planitz und
Falkenſtein, und Schweinfurt ſpielt am Karfreitag in Dresden
gegen den DSC. und an den Oſtertagen in Beuthen und
Bres=
lau. Die Spielvgg. Fürth beſuchte Racing Straßburg. In
Ber=
lin ſteigt am Samstag das Treffen einer brandenburgiſchen mit
einer ſaarländiſchen Auswahlmannſchaft, gebildet aus Spielern
von Boruſſia Neunkirchen und Saar 05 Saarbrücken. Neunkirchen
fährt dann weiter nach Königsberg und Allenſtein, die
Saar=
brücker ſpielen in Stettin. Von den Saarmannſchaften weilen
außerdem noch der FV. Saarbrücken in Chemnitz und Dresden
und die Sportfreunde Saarbrücken in Bremen, Herford und
Rheine. Die Stuttgarter Kickers nehmen am Berliner
Oſter=
turnier teil und treffen auf Hertha/BSC. und Tennisboruſſia.
Württembergs Meiſter Union Böckingen ſpielt in Luxemburg
und Maaſtricht und der SC. Freiburg weilt in Metz. Das
ſüd=
weſtdeutſche Programm erfährt noch eine Bereicherung durch drei
Gauliga=Pflichtſpiele am zweiten Feſttage. Im Gau
Südweſt ſpielen: 1. FC. Kaiſerslautern—Wormatia Worms,
A.O. Worms—SV. Wiesbaden, im Gau Mittelrhein: VfR.
Köln-Kölner CfR. Aus dem Ausland inteeſſiert eine
wei=
tere Weltmeiſterſchafts=Ausſcheidung, die am Samstag Paläſtina
und Aegypten zuſammenführt.
Handball.
Neben zahreichen Freundſchaftstreffen gibt ½s auch einige
Meiſterſchaftsſpiele von Bedeutung. In Nordheſſen begegnen
ſich Tuſpo 86/09 Kaſſel und TV. Wetzlar am zweilen Feſttag in
Kaſſel im erſten Treffen um die Gaumeiſterſchaft, un am gleichen
Tage wird im dritten Entſcheidungsſpiel zwiſchen TP. Algenrodt
Rleine Rundschau.
Nachdem die Offenbacher Kickers in unſerem Gau nun doch
noch Meiſter der Saiſon 1933/34 geworden ſind, ſchweift der Blick
natürlich ſchon wieder weiter, den kommenden Gau=Grupdenſpielen
entgegen. In dieſer Vorentſcheidung um die Deutſche Méſterſchaft
treffen ſich im Vor= und Rückſpiel folgende vier Vereinef
Kickers Offenbach; Köln=Mühlheim; Spp. Waldhof und
Union Böckingen.
Man kann wirklich nicht behaupten, daß bei dieſen vier
Teil=
nehmern im Vorgefecht zur „Deutſchen” eine überragende Afe ſei.
Unſer Vertreter hat das Zeug genau ſo gut in ſich, wie die übrigen
Gaumeiſter dieſer Gruppe ins Vorſchlußſpiel zur Deutſchen
Miſter=
ſchaft zu kommen.
Nur der Niederrhein hat noch ſeinen Gaumeiſter zu melden,
und da wird höchſtwahrſcheinlich der vorjährige Deutſche Meſter
Fortung Düſſeldorf ſeine Viſitenkarte abgeben, denn
Hamborn07, der ſtärkſte Gegner des Altmeiſters, hat noch in
Düſſeldorf anzutreten.
Vier bekannte Spieler haben in den letzten acht Tagen
erhed=
liche Verletzungen erlitten. Nämlich: Raſſelnberg=Benratl;
Rula=Schweinfurt (bei einem Omnibusunfall); Peſch=Fox
tung Düſſeldorf und Kuzorra=Schalke 04.
Böhner, der bekannte Halbſtürmer des Spv. 98 Darmſtadt.
iſt nach Berlin übergeſiedelt, wo er ſein Studium als Sportlehrer
fortſetzen wird.
Pölſterl, der Trainer des VfR Bürſtadt, iſt wieder
in ſeine Heimatſtadt München zurückgekehrt, wo er die
Fußball=
bzw. Trainingsſtiefel endgültig an den Nagel gehängt hat. Er
hat in München eine Anſtellung als kaufmänniſcher Angeſtellter
gefunden.
Einen ganz großen Erfolg darf der Trainer Keller
der Offenbacher Kickers und gleichzeitige Betreuer, der
Darmſtädter Poliziſten in ſein Tagebuch notieren. Seine
Offenbacher Schützlinge errangen die Gaumeiſterſchaft. und ſeine
Darmſtädter Getreuen die Bezirks=Gruppenmeiſterſchaft. Ohne
Zweifel ein großes Renomee für dieſen guten Trainer.
Ueber Oſtern werden in unſerer Gruppe zahlreiche
Freundſchaftsſpiele mit Saarmannſchaften
aus=
getragen werden. Dabei gedenkt man überall würdigende
Saar=
kundgebungen zu veranſtalten, damit die deutſchen Brüder von der
Saar ſehen, wie ſelbſt im kleinſten Dorf bei uns das größte
In=
tereſſe an den Geſchicken unſerer Saarbrüder vorherrſcht.
Haſſia Dieburg trifft ſich im Lokalderby mit
Spv Münſter; der VfR. Bürſtadt hat die ehemaligen
Rot=Weißen” aus Frankfurt a. M. und am Oſtermontag den SV.
Gödingen (Saar) zu Gaſt.
In Stuttgart trugen die beiden punktgleichen Tabellenerſten
Union Böckingen und Kickers Stuttgart ein inoffizielles
Meiſter=
ſchaftsſpiel aus, das 0:0 endete und damit die ausgeglichene
Spiel=
ſtärke der beiden Tabellenerſten Württembergs unterſtrich. Nicht
weniger als 10 000 Zuſchauer waren zu dieſem Treffen gekommen,
obwohl durch die Entſcheidung des DFB., wonach Böckingen auf
Grund ſeines beſſeren Torverhältniſſes bereits zum Meiſter erklärt
worden war, der „Schwung” fehlte.
Im Gau Württemberg gab es übrigens noch eine
Punkt=
gleichheit, bei der die Diviſion der Tore den Kandidaten
er=
mittelte. Nämlich: Nach dem VfR. Heilbronn mußte der zweite
Abſtiegskandidat geſucht werden. Da nun FC. Birkenfeld und
Spp 94 Ulm punktgleich am Ende ſtehen, entſchied die Diviſion
der Tore zugunſten der Ulmer, ſo daß Birkenfeld abſteigen muß.
und Mülheimer SV. in Koblenz der Gaumeiſter vom
Mittel=
rhein ermittelt. Von den zahlreichen Privatſpielen heben wir
die Mainreiſe des nordbayeriſchen Meiſters hervor. Die „
Klee=
blätter”, ſpielen am Sonntag bei der Turngeſ. Offenbach und
am Montag gegen den VfR. Schwanheim, SV. 98 Darmſtadt
er=
wartet den Polizei SV. Frankfurt, und in Worms findet ein
Städteſpiel Worms-Ludwigshafen ſtatt.
Hockey.
Die Oſterturniere ſind in dieſem Jahre beſonders zahlreich.
29 Mannſchaften, darunter aus dem Ausland der Amſterdamer
HBC. und Red=Sox Zürich, nehmen am internationalen Turnier
in Kreuznach teil. Engliſche Mannſchaften, und zwar die
Herrenelf von Tulſe Hill und die Damenmannſchaft der „Ealing
Ladies London” ſind Gäſte bei dem großen Turnier in
Heidel=
berg, bei dem auch eine ſüddeutſche Nachwuchsmannſchaft gegen
einige gute Vereinsmannſchaften ſpielt. Von den Turnieren im
Reich hat wohl die Veranſtaltung in Köln mit die beſte
Be=
ſetzung gefunden, hier ſind Mannſchaften aus England, Irland
und Holland als Gäſte anweſend. Auch die Veranſtaltung in
Ber=
lin iſt international beſetzt, auch hier weilen Gäſte aus
Eng=
land und Holland. Kleinere Turniere gibt es in Frankfurt
am Main und Offenbach. Am Karfreitag ſteigt in
Frank=
furt ein Städtekampf Frankfurt—Amſterdam. Bei den
auslän=
diſchen Turnieren in Folkeſtone und Paris ſind deutſche
Mann=
ſchaften zu Gaſt.
Radſport.
Am Oſterſonntag wird die deutſche Freiluftſaiſon mit den
Bahnrennen in Forſt eröffnet. In den Dauerrennen gehen
Lohmann=Bochum. Huhn=Erfurt, Müller=Breslau und Nedo=
Dresden an den Start. Außerdem gibt es eine Reihe von
klei=
neren Bahnrennen in Bochum. Bonn, Singen und Mannheim.
Das wichtigſte Straßenrennen der Oſtertage iſt die Fernfahrt
Berlin-Leipzig, zu der 378 Amateure gemeldet haben.
Eine Reihe deutſcher Fahrer geht im Ausland an den Start.
Die drei Straßenfahrer Sieronſki, Buſe und Geyer nehmen an
der Fernfahrt Paris=Roubaix über 280 Kilometer teil.
Bahnrennen gibt es in Croiſé=Laroche bei Lille (mit Deutſchen),
in Breda=Ginnekens (mit Deutſchen), und außerdem
gehen zahlreiche deutſche Fahrer in Zürich an den Start. Die
Eröffnung der Pariſer Prinzenparkbahn iſt um zwei Wochen
hinausgeſchoben worden.
Pferdeſport.
Zur Saiſoneröffnung in Dresden gibt es als
Haupt=
ereignis den Ehrenpreis=Ausgleich, für den 21 Pferde gemeldet
wurden. Strausberg wickelt ſeinen zweiten Renntag am
Samstag ab. Am zweiten Feſttage eröffnet dann Karlshorſt
die Pforten. Hier ſteht der „Oſterpreis” im Mittelpunkt der
Veranſtaltung, für den 5000 Mark ausgeworfen wurden.
Verſchiedenes.
Am Samstag gibt es in Solingen
Berufsbox=
kämpfe. Ein motorſportliches Ereignis von großer
Bedeu=
tung iſt der Große Preis von Monaco, der den Reigen
der „Großen Preiſe” im europäiſchen Autoſport einleitet.
Deutſch=
land iſt an dem Rennen, das über 318 Kilometer führt nicht
beteiligt. Der Allgäuer Skiverband wickelt im erſten Feſttag
einen alvinen Abfahrtslauf in Hindelang=Oberjoch ab,
und im Schwarzwald ſteht das alljährliche Oſterſkitreffen auf dem
Feldberg auf der Karte.
Die Diviſion der Tore entſcheidet alſo endgültig von der
Gauliga bis zur 2. Kreisklaſſe herunter für alle Gruppen für
Meiſter= und Abſtiegsfrage.
255 Vereine der Bezirksklaſſe ſtehen 8 freiwerdenden Plätzen
der Gauliga in Süddeutſchland gegenüber. Die erſte Ausſiebung iſt
vorüber, aber gerade jetzt iſt der Weg erſt „ſteinig”.
Bei der Saarmannſchaft, die am Karfreitag anläßlich der
gro=
ßen Saarkundgebung in Berlin gegen die Städtemannſchaft der
Reichshauptſtadt ſpielt, vermißt man den National=Mittelſtürmer
Conen als Sturmführer, 1300 Saarſportler werden an dieſem
Tage nach Berlin kommen.
Polizei Darmſtadt — FV. Bensheim.
Zum letzten Verbandsſpiel empfängt die Ligaelf des
Polizei=
ſportvereins, am Karfreitag nachmittag 15 Uhr, den FC. 07
Bensheim. Es gehört ſonſt nicht zu den Gepflogenheiten des
Polizei=SV., an einem Feiertage wie dem Karfreitag ſportlich=
Veranſtaltungen durchzuführen. Da aber dieſes Spiel von der
Behörde infolge Terminnot — am 8 April 1934 ſollen die
Auf=
ſtiegsſpiele bereits beginnen, und für die beiden
Oſterfeiertag=
ſind bereits ſeit längerer Zeit auswärtige Privatſpielabſchlüſſe
getätigt — auf den Karfreitag angeſetzt iſt, bitten wir dies zu
berückſichtigen.
Für die Meiſterſchaft hat dieſes Spiel eigentlich keine
Bedeu=
tung mehr, jedoch um ſo mehr für den Abſtieg.
Bensheim könnte im Falle eines Sieges, mit Pfungſtadt
punktgleich werden und ſich in einem Entſcheidungsſpiel evtl. den
Verbleib in der Bezirksklaſſe ſichern.
Schon aus dieſem Grunde gewinnt das Spiel wieder an
In=
tereſſe, und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß mit einem ſehr
ſpan=
nenden Kampfe zu rechnen iſt. Bensheim wird ſicher von
vorn=
berein beſtrebt ſein, zu holen, was zu holen iſt, und die Meiſterelf
bird nicht gewillt ſein, zum Schluß noch Punkte abzutreten,
be=
ſinders in dieſem Spiel nicht. Hat ſie doch hier die einzige
aus=
wärtige Niederlage, die ſie unter hier nicht mehr zu erwähnenden
Unſtänden hinnehmen mußte, auszugleichen.
TSV. Meſſel 1877.
Beide Fußballmannſchaften tragen am 1. Oſterfeiertag in
Fehlheim gegen den dortigen VfR. ein Freundſchaftsſpiel aus.
Um ſauch den Angehörigen der Spieler und Mitgliedern
Gelegen=
heit ßu einem gemütlichen Oſterausflug zu geben, hat es ſich die
Vereſnsführung nicht nehmen laſſen, einen Omnibus nach
Fehl=
heimllaufen zu laſſen. Abfahrt 12 Uhr am Vereinslokal. Eine
ſtarke Beteiligung iſt erwünſcht.
An 2. Feiertag um 15 Uhr ſpielt in Meſſel eine kombinierte
Mannſbaft gegen Germania Ober=Roden komb.
Am Samstag abend 8.30 Uhr findet in der Gaſtwirtſchaft Gg.
Laumam 12. eine Mitgliederverſammlung ſtatt. Erſcheinen iſt
Pflicht.
Die Saarſpiele im Kreis Darmſtadt.
SV. Weiterſtadt — Sb. Lisdorf.
Der SV. Weiterſtadt empfängt am kommenden Samstag,
abends gegſn 8 Uhr, den SV. Lisdorf=Saar. Die Gäſte werden
mit Muſik au der Bahn abgeholt und unter Beteiligung aller
Ein=
wohner zur Quartierausgabe, Gaſtwirt Linnert, verbracht.
Hier=
bei beteiligef ſich SA. und ſämtliche Vereine. Die Einwohner
werden gebetin, ihre Häuſer zu beflaggen. Am Abend findet
als=
dann bei Linſert zwangloſes Zuſammenſein ſtatt. Sonntag früh
9 Uhr: Beſichtgung der Autobahn. Nachmittags 3.30 Uhr: Umzus
nach dem Spoſtplatz unter Beteiligung des Spielmaunszuges der
Turngemeinde und der Feuerwehr. Vor dem Spiel wird die
1. Jugendmannchaft ein Freundſchaftsſpiel austragen. Der
Geg=
ner ſteht noch ncht feſt. Evtl. ſoll auch noch die Schülermannſchaft
ſpielen. Das Hauptſpiel dürfte ſehr ſpannend werden, zumal die
Gäſte in der zweiten Spielklaſſe mit an der Spitze der Tabelle
ſtehen und ſehr wahrſcheinlich Meiſter werden. Bei den
Einhei=
miſchen klappte es am Sonntag endlich nach langer Pechſträhne
einmal wieder. Die Einheimiſchen müſſen jedoch alles
daran=
ſetzen, um wenigſtens ehrenvoll gegen die Saarbrüder
abzuſchnei=
den. Einheitseintritt 30 Pfg.
Am Sonntag abend findet zu Ehren der Gäſte in dem
Vereinslokal bei Gaſtwirt Hamm um 9 Uhr in Verbindung mit
der Ortsgruppe der NSDAP. eine Saarkundgebung ſtatt. Die
Einwohner werden auch hierzu eingeladen, zumal der Preis ſehr
niedrig (20 Pfg.) gehalten iſt. Sämtliche Ortsvereine haben ſich
in uneigennütziger Weiſe zur Verſchönerung des Abends zur
Ver=
fügung geſtellt.
Bikloria 06 Griesheim — Ingobertia Sl. Ingberk.
Der Bezirk Main=Heſſen im DFB. hat für die Oſterfeiertage
ein großes ſportliches Programm aufgeſtellt. Nicht weniger als
30 Sportvereine aus dem Saargebiet weilen über
die Feiertage bei ihren Brudervereinen im neuen Deutſchland.
nicht nur um Fußball zu ſpielen, ſondern in erſter Linie, um das
neue Deutſchland kennen zu lernen. In der Erkenntnis, daß auch
unſere Heimatgemeinde nicht fehlen darf, hat ſich SC. Viktoria um
eine derartige Veranſtaltung bemüht. Am 1. Feiertag treffen 20
Saarländer in Griesheim ein, und zwar die 1. Fußballmannſchaft
des FV. Ingobertia St. Ingbert mit ihren Begleitern.
Gries=
heim wird ſeinen Brüdern von der Saar einen würdigen Empfang
bereiten. Es wird zu zeigen haben, daß Deutſchland ein Volk von
Brüdern iſt und daß das eine Jahr nationalſozialiſtiſcher
Regie=
rung eine große Wandlung im einzelnen Menſchen vollzogen hat.
Dandann Samadlaut w. m.
Kaſſel, Trier, Freiburg 251
Frankfurt: Donnerstag, 29. März
6,00: Choral, Zeit, Wetter. — 605 und 6.30: Gymnaſtik. —
6.55: Zeit, Frühmeldungen. — 7.05: Wetter. — 7.10:
Stutt=
gart: Frühkonzert. SA.=Standartenkapelle 119. Ltg.: Hanker,
815: Waſſerſtand, Schneewetter= und Winterſportberichte. —
825: Stuttgart: Gymnaſtik. — 10.00: Nachrichten. — 10.15:
(Nur Kaſſell: Werbekonzert. — 10.30: (Nur Kaſſel: Eigen
Sendung. — 10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus.
11.00: Werbekonzert. 11.40: Meldungen, 11.50: Sozialdienſt,
12.00: Muſik zu Schauſpielen (Schallpl.). — 13.15: Zeit, Nachr.
18.25: Nachr., Wetter — 13.35: Mittagskonzert. Das
Funk=
orcheſter. Ltg.; Dr. Reinh. Merten. — 14.30: (Nur Kaſſel=
Nachrichten. — 14.40: Kinderſtunde: Haus und der
Oſter=
haſe. Ein Hörſpiel. — 15.30: Gießener Wetterbericht. — Anſchl.:
Obſervatorium Aachen: Wetter für das Eifel= und Moſelgebiet,
15.40: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 15.50: Wirtſchaftsbericht,
1600: Stuttgart: Nachmittagskonzert des Philharmoniſchen Orch.
Ltg.: Julius Schröder. — 17.30: Die Wirtſchaft des
Saar=
gebiets m ihrer Verbundenheit mit Deutſchland. Ueberſicht von
Ludwig Kreutz. — 17.75: Aus Zeit und Leben. — 18.153
Stuttgart: Familie und Raſſe — 18.25: Stuttgart: Spaniſcher
Sprachunterricht. — 18.45: Wetter Wirtſchaftsmeldungen,
Pro=
grammänderungen, Zeit. — 18.50: Sozialdienſt.
1900: Köl: Reichsſendung: Stunde der Nation: Bauernkantate.
Dichtung von Hans Franck. Muſik: O. Gerſter, — 20.003
Nachr. — 20.10: Stuttgart: Konzert für Klavier und Orcheſter
n A=Dur von Franz Liſzt. Ltg.: Ferd. Droſt. — 20.40:
Süd=
weſtfunk=Ringſendung. Laßt uns ſingen und fröhlich ſein. —
21.25: Stuttgart: Unſere Heimat. „. .. et labora!” Vom Schaffen
der Benediktiner=Mönche in der Erzabtei Beuron. — 22.30:
Zeit. Nachr. — 22.665: Nachr. — B.00: Stuttgart: Deir
Wille Herr, geſchehe. Lyriſche Kantate aus Gedichten des
16., 17. und 18. Jahrhunderts, für eine Sprechſtinme, eine
Sing=
ſtimme (Vertonungen von Max Reger) und Orgel.
Zuſammen=
geſtellt von Wilh. Locks. — 23.35: Stuttgart: Trio für
Kla=
vier, Violie und Violoncell D=Dur, op. 70 Nr. 1. — 24,007
Stuttgart: Nachtmuſik.
Taandiandtanden
er Woe
Deutſchlandſender: Donnerstag, 29. März
6.00: Hamburg: Wetter für die Landwirtſchaft — 6.0:
Wieden=
holung der wichtigſten Abendnachrichten. — 6.15: Berlin:
Gym=
naſtik. — 6.30: Wetter für die Landwirtſchaft. — Anſchl.:
Tages=
ſpruch. — 6.35: Berlim: Frühkonzert. — In einer Pauſe (gegen
7.00): Nachrichten. — 8.00: Sperrzeit. — 8.45: Leibesübung
für die Frau. — 10.00: Nachrichten. — 10.10: Lied am
Vor=
mittag. — 10 30: Eine ganze Welt voll Glück. Tiergeſchichten
von Herm. Fiddikow. — 10.50: Deutſcher Bergbau im Rahmen
der deutſchen Wirtſchaft. Zwiegeſpräch. — 11.15:
Seewetter=
bericht. — 11.30: G. Grieſemann: Die erſte Autoreiſe durch
die Sahara. — 11.50: Zeitfunk. — 12.00: Wetter für die
Landwirtſchaft. — Anſchl.: Glückwünſche.
12.10: Schallplatten: Inſtrumental= und Geſangsſoli. — Anſchl.:
Wetter für die Landwirtſchaft. — 12.55: Zeitzeichen. — 13.00;
Sperrzeit — 13.45: Nachrichten. — 14.00: Schallplatten: 1.
Wenn die Dorfmuſik ſpielt: 2. Luſtiges aus der Tierwelt; 3.
Im Wald und auf der Heide. — 15.00 Wetter, Börſe. —
15.15: Für das Kind: Oſterfreuden und Oſterſpiele. — 15.30:
Funkkaſperl: Kaſper, der Getreue.
16.00: Leipzig: Unterhaltungskoniert des Em=De=Orcheſters. —
17.60: Zwiſchen zwei Zügen. Skitze von Klaus Hermann. —
17.25: Zeitfunk. — 17.0: Schubert=Stunde. Am Flügel: W.
Hahn. — 18.30: Kurt Wroſch: Ein Bauer ſpricht zum neuen
Jagdgeſetz. — 18.50: Das Gedicht. — Anſchl.: Wetter für
die Landwirtſchaft.
19 00; Köln: Reichsſendung: Stunde der Nation; Bauernkantate,
Dichtug von H. Franck. Muſik: Gerſter. — 30.00: Kernſpruch.
Anſchl.: Nachrichten. — 23.10: Aus dem Schatzkäſtlein alter
deutſcher Bauernmuſik. Kapelle Steinbock. — 21.00: Die Höfe
der langen Reihe. Querſchnitt durch den Roman „Winter” von
Friedrich Griele. — 22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22 25: Im Dienſte des deutſchen Sports, Sprecher: Chriſtian
Buſch, Inſpekteur der geſamten Olympiavorbereitungen. — 22.46:
Seewetterbericht. — 23.00: Hamburg: Unterhaltungsmuſik. Das
Funkſinfonie=Orcheſter, Ltg.: O. Peterſen und E. v. Clarmann.
Weiterberichl.
Ueber Skandinavien liegt ein Hochdruckgebiet, das einerſeits
die isländiſche Störung auffüllt, aber andererſeits von einem
ſüdweſtlichen Tief langſam abgebaut wird. Da bei dieſer
Wetter=
lage hauptſächlich kontinentale Winde vorherrſchen, iſt noch nicht
mit einem allgemeinen Witterungsumſchlag zu rechnen.
Ausſichten für Donnerstag, den 29. März: Zeitweiſe dunſtig und
bewölkt, jedoch vorwiegend heiter, tagsüber mild, nachts
friſch, trocken.
Ausſichten für Freitag, den 30. März: Wechſelnd bewölkt mit
Aufheiterung, mild, meiſt trocken.
rauptichritleitung: Rudo: Mauve.
Verantwortlickh ür Politik und Wirtſchat: Rudol Mauve: ür Feutlleton. Reich
und Ausland und Seiſiſche Nachrichten: Max Streeie: ür den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; ur beu Eandel: Dr C. 9 Suetſch: für Sport: Nar, Böhmann: ür „Die
Gegenwart: Tagesſviegel unBild und Wort: Dr. Cerbert Neite, ur den
Anzeigen=
eil und geſchäftlichie Milteiluugen: Wi4ty Kuhte ſämtl. in Darzuſtadt. D.A II. 34 23339
Truck und Verlag: L. C. Wittich. Darmſtadr. Rheiuſtraße 23
ür unverlangte Manuſfrivte wird Garantie der Nückſendung n ich1 übernommen.
Sprechſtunden der Redaltion Vormittags 12—1 Uhr nachmittage 6—7 Uhr
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
Nummer 82
DarmſtadterCagblatte
Donnerstag, 29. März
eſſNeueſte Nachrichten
Außenbandelsſtelle für das Rhein=Maingebiet
Der neue Reichsführer des deutſchen Handels und Treuhänder der Arbeik Dr. Lüer über den deutſchen
Außenhandel an der Wende.
Der Abſchluß der Deutſchen Werft A. G., Hamburg.
Gczleiter u. Reichsſtakthalter Sprenger
über die Erpork Rolwendigkeit
unſeres Gebiekes.
In den Räumen der Induſtrie= und Handelskammer zu
Frank=
furt a. M. wurde die Errichtung der Außenhandelsſtelle für das
Rhein=Main=Gebiet vom Präſidenten Dr. Lüer am Dienstag
abend verkündet. Die Bedeutung dieſes Vorganges wurde durch
die Anweſenheit des Gauleiters und Reichsſtatthalters Sprenger
unterſtrichen. Der Gauleiter betonte, daß, wenn es auf allen
Gebieten in einer neuen Zeit aufwärts geht, es nur möglich iſt,
weil Deutſchland wieder ein Machtfaktor geworden iſt. Stark
ſind wir geworden vor allem, weil wir die politiſche Feſtigkeit
er=
langt haben, und ohne die politiſche Feſtigung wäre Deutſchland
nicht wieder auferſtanden. Die deutſche Induſtrie produzierte
ſchon immer weit über den Bedarf des Binnenmarktes hinaus und
war auf den Weltmarkt angewieſen. Auch im neuen Deutſchland
iſt dem Wiederaufbau unſeres Außenhandels eine erſte Stelle
zu=
zuweiſen. Die Reichsregierung läßt ſich die Förderung des
Außen=
handels ſehr angelegen ſein. Sie iſt beſtrebt, die Ausfuhr
plan=
mäßig zu heben und auszudehnen. Unſer Bezirk. das Rhein=Main=
Gebiet, war, wie kaum ein anderes in Deutſchland, ſchon immer
exportorientiert. Wir brauchen nur auf einige Induſtrien
hinzu=
weiſen, z. B. die chemiſche Induſtrie, Automobilinduſtrie,
Elektro=
technik, Optik, Feinmechanik, Papier= und Zellſtoff, Lederwaren,
Scheideanſtalten, das Weinbaugebiet, ſo daß wir die
unerſchöpf=
liche Mannigfaltigkeit erkennen. Zentral kann man die
einſchlä=
gigen Exportfragen nicht behandeln, ſo daß die jetzt geſchaffenen
Außenhandelsſtellen außerordentlich wichtige Aufgaben zur
För=
derung des Exportes erhalten haben. Nach der Anerkennung der
intenſiven Arbeit von Dr. Lüer ſtellte der Reichsſtatthalter über
alles die Parole der Qualitätsarbeit. Er ſchloß: „Die Tore der
Welt geöffnet rhein=mainiſcher Qualitätsarbeit!“
Als Vertreter des Reichswirtſchaftsminiſteriums und der
Reichsaußenhandelsſtelle überbrachte Legationsrat Dr. Boſenick
die Wünſche der Regierung. In dem dauernden Willen der
Reichsregierung zur Förberung des Außenhandels dürfe die
Pri=
vatinitiative des Unternehmers nicht fehlen. Mit dem Aufbau
der Induſtrie und in neuer Organiſationskraft werden wir wieder
den Weg zum beſſeren Außenhandel finden. Wir ſind ein
einheit=
liches Volk mit einheitlicher Führung, was uns den Weg
erleich=
tert.
Der Leiter der Außenhandelsſtelle, Handelskammerſyndikus
Ringel, gab einen Ueberblick, über die neuen Aufgaben der
Außenhandelsſtelle ſowie die in dieſem Zuſammenhang notwendig
gewordenen orgäniſatoriſchen Umſtellungen. Eine beſondere
Auf=
gabe beſtehe darin, die Vorzugsſtellung der Großfirmen, die durch
eigene Handelsberichterſtattung ſich die nötigen Informationen
beſchaffen können, zugunſten der kleinen und mittleren Betriebe,
die ſich ebenfalls am Export beteiligen wollen, durch ſyſtematiſche
Arbeit der Außenhandelsſtelle zu beſeitigen. Es entſpreche der
nationalſozialiſtiſchen Auffaſſung, daß beim wirtſchaftlichen
Wett=
bewerb jedem die gleichen Vorausſetzungen; zum Start gegeben
ſein ſollen. Eine wichtige Aufgabe ſei ferner, den immer deutlicher
werdenden Monopoliſierungswünſchen der hanſeatiſchen
Außen=
handelsfirmen entgegenzutreten. Im Intereſſe der
hochqualifi=
zierten Spezialinduſtrien des Rhein=Main=Gebiets und ſeiner
alten angeſtammten Ex= und Importhäuſer könne ſich die
Außen=
handelsſtelle für das Rhein=Main=Gebiet nicht damit
einverſtan=
den erklären, daß nach den Wünſchen dieſer Kreiſe beim Im= und
Export von und nach Ueberſee grundſätzlich hanſeatiſche Firmen
eingeſchaltet werden ſollen. Der hanſeatiſche Exporthandel ſei
gar nicht genügend fachlich orientiert, um der rhein=mainiſchen
Qualitätsinduſtrie die Wege nach Ueberſee erſchließen zu können.
Der Vorſitzende des Vorſtandes der Außenhandelsſtelle, der
neue Reichsführer des Deutſchen Handels und Treuhänder der
Arbeit, Dr Lüer, ſprach über „Deutſcher Außenhandel an der
Wende‟. Mit der Errichtung der Außenhandelsſtelle für das
Rhein=Main=Gebiet werde ein Kampfabſchnitt der diesjährigen
Arbeitsſchlacht eingeleitet. Wenn von der Notwendigkeit des
deutſchen Außenhandels geſprochen werde, ſo bedeute dies nicht eine
Schwenkung der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftspolitik. Die
Wirtſchaft ſei ein lebendiger Organismus, und dieſer könne nur
dann ſeine vollen Kräfte entfalten, wenn alle ſeine Glieder an
dem allgemeinen Blutkreislauf lebendigen Anteil nehmen.
Deutſch=
lands Wirtſchaft ſtehe am Ausgang der gewaltigſten
Wirtſchafts=
kriſe der Welt. Alle Welt weiß heute, daß die geſamte Politik der
Nachkriegsjahre auf völlig falſchen Vorausſetzungen beruhte. Die
Welt ſollte aber auch wiſſen, und Deutſchland rufe es ihr zu, daß
es nunmehr höchſte Zeit ſei, die Grundübel der jetzigen Situation
aus dem Leben der Völker auszumerzen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
deutſche und die ſchweizeriſche Staatsbahn 25 Prozent
Fahrpreis=
ermäßigung gewähren (in Deutſchland bei Hinfahrt vom 5. Tag
Berliner und Brankfurker Effekkenbörſe.
Die Berliner Börſe war überwiegend weiter freundlich,
doch hielt ſich das Geſchäft angeſichts der mehrtägigen
Unterbre=
chung durch die bevorſtehenden Feſttage in engem Rahmen. Die
Kuliſſe war unter dem Eindruck der weiteren Erholung der
Far=
benaktie um ¼ Prozent verſchiedentlich zu Neuengagements
ge=
neigt, auch aus Publikumskreiſen lagen kleinere Kauforders vor.
Am Montanaktienmarkt regte der Bericht des Inſtituts für
Kon=
junkturforſchung, der eine ſtetige Erholung im Rhein=Ruhr=Revier
feſtſtellt, an. Montanwerte waren meiſt ½ bis 1 Prozent höher.
Stolberger Zink ſtiegen weiter um 2 Prozent. Rheinſtahl (plus
1½ Prozent) waren durch die Steigerung der Farbenaktie
beein=
flußt. Schwächer lagen Laura und Phönix. Braunkohlenwerte
waren wenig verändert. Auch Kaliaktien verzeichneten nur
klei=
nere Schwankungen. Chemiſche Werte waren feſt, ſpeziell Rütgers,
die bei einem Umſatz von 100 000 RM. auf die Prozeßbeilegung
und Wiederaufnahme der Dividendenzahlung 1½ Prozent höher
bezahlt wurden. Goldſchmidt ſtiegen um 23 Prozent.
Linoleum=
werte konnten erneut auf Dividendenerwartungen anziehen. Am
Elektroaktienmarkt gingen die Kursſteigerungen allgemein bis zu
1 Prozent, Siemens gewannen 1½ Prozent, Akkumulatoren
erhol=
ten ſich nach dem vorgeſtrigen Verluſt um 3½ Prozent. Gas=
Kabel= und Draht= ſowie Auto= und Maſchinenaktien waren meiſt
1 Prozent befeſtigt. Brauwerte wurden 1 bis 1½ Prozent höher
bezahlt. Am Markt der Textilaktien trat eine Reaktion ein;
Bemberg verloren nach den letzttägigen Steigerungen 3½ Prozent.
Im Verlaufe gaben die bevorſtehenden Feiertage der Tendenz
das Gepräge. Farben konnten weiter auf 139, d. h um insgeſamt
1½ Prozent anziehen, von Montanwerten waren Maxhütte 2
Pro=
zent höher. Braunkohlenaktien waren eher angeboten.
Zu Beginn der geſtrigen Frankfurter Börſe war das
Geſchäft allgemein ruhig. Die bevorſtehenden Feiertage laſſen,
nachdem der Ultimo im großen und ganzen überwunden iſt, eine
größere Unternehmungsluſt nicht aufkommen. Dennoch konnte ſich
aber das Kursniveau nach den Rückſchlägen in den letzten Tagen
überwiegend weiter erholen. Offenbar haben die verſchiedenen
Preſſeſtimmen eine Klärung in die ſtrittige Frage, die das Geſetz
zur Bildung eines Anleiheſtocks bei Kapitalgeſellſchaften
aufgewor=
fen hatte, gebracht, ſo daß das Publikum und die Kuliſſe wieder
Vertrauen und Zuverſicht zu neuen, wenn auch nur kleinen
Engagements bekommen hat. So eröffneten am Chemiemarkt
JG. Farben um 8 Prozent, Scheideanſtalt und Deutſche Erdöl je
34 Prozent höher. Rütgerswerke waren angeſichts des zu
erwar=
tenden Vergleichs 1½ Prozent feſter. Am Elektromarkt zeigten
Akkumulatoren eine kräftige Erholung (plus 4½ Prozent),
da=
neben waren Lahmeyer und Siemens je 1½ Prozent. Gesfürel 5
Prozent und AEG. ½ Prozent höher. Montanaktien lagen
un=
einheitlich. Buderus gewannen 1½ Prozent, Mannesmann 1
Pro=
zent, Stahlverein ½ Prozent, während Laurahütte 8 Prozent,
Klöckner und Harpener je ½ Prozent nachgaben. Am
Kunſtſeide=
markt waren Bemberg nach der kürzlichen Steigerung angeboten
und 2½ Prozent ſchwächer, da die Verwaltung entgegen
anders=
lautenden Gerüchten erklärte, daß der beſchloſſene Kapitalſchnitt
durchgeführt werden wird. Im einzelnen waren A.=G. für
Ver=
kehr geſucht und 1½ Prozent höher. Autoaktien lagen gut
be=
hauptet, dagegen Zellſtoffwerte leicht ermäßigt. Reichsbankanteile
gaben ½ Prozent nach. Metallgeſellſchaft waren angeboten und
wurden ca. 4 Prozent niedriger taxiert. Auch der Rentenmarkt
hatte nur kleinſtes Geſchäft. Altbeſitz lagen ½ Prozent höher.
Die letzte Abendbörſe vor den Oſterfeiertagen wies bei
freund=
licher Tendenz nur kleinſte Umſatztätigkeit auf. Für einige
Spe=
zialwerte machte ſich jedoch größeres Intereſſe bemerkbar. So
führte die Meldung von einer Dividendenausſchüttung
rückwir=
kend ab 1932 bei Rütgerswerke zunächſt zu lebhafter Nachfrage und
zu einer 1prozentigen Kursſteigerung. Daneben waren JG.
Far=
beninduſtrie beachtet und ½ Prozent höher, auch Deutſche
Lino=
leum konnten ſich weiter, mäßig befeſtigen. Auf den übrigen
Marktgebieten blieben die Berliner Schlußnotierungen
behaup=
tet. Metallgeſellſchaft konnten ſich nach dem Rückgang von geſtern
mittag um 1½ Prozent erholen. Im Verlaufe waren
Farben=
induſtrie unter mehrfachen Schwankungen um ¼ Prozent feſter.
Im Geſchäftsbericht der Deutſchen Werft A.=G., Hamburg, für
1933 wird ausgeführt, daß die zunehmende Belebung, die die
Bin=
nenſchiffahrt ſeit Beginn des Jahres auf weiten Arbeitsgebieten
zu verzeichnen hat, ſich für den deutſchen Seeſchiffbau im
abgelau=
fenen Jahre nur in beſcheidenem Maße auswirken konnte. Die
kurz vor Jahresſchluß von der Reichsregierung eingeleiteten
Maß=
nahmen zur Durchführung von Umbauten und
Inſtandſetzungs=
arbeiten an Seeſchiffen brachten eine nicht unerhebliche Zunahme
der Beſchäftigung, die auf das Jahresergebnis allerdings nicht
mehr von Einfluß ſein konnte. Der Jahresumſatz konnte
gegen=
über 1932 um 12,6 Prozent auf 9.48 Mill. RM. geſteigert werden.
Die Zahl der beſchäftigten Arbeiter und Angeſtellten betrug im
Jahresdurchſchnitt 1349 gegen 1510 im Vorjahr. — Nach der
Er=
folgsrechnung verbleibt nach Abſchreibungen auf Anlagen in Höhe
von 0,67 (0,67) Mill. RM. und ſonſtigen Abſchreibungen in Höhe
von 0,01 (0,01) Mill. RM. ein Gewinn von 314 401.— RM., von
dem nach Abdeckung des Verluſtvortrages aus 1932 die reſtlichen
215 866.— RM. vorgetragen werden. — Die den Reedereien
ge=
währte Beihilfe zur Durchführung von Umbau= und
Inſtand=
ſetzungsarbeiten hat der Werft im neuen Jahr bisher Aufträge
von über 2 Mill. RM. zugeführt.
Produkkenmärkke.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 28. März. Auch der letzte
Getreidegroßmarkt vor den Feiertagen, verkehrte zwar in ſehr
ſtiller, aber freundlicher Grundhaltung. Die Käufe der Mühlen
blieben klein, auch das Angebot war nicht drängend, lediglich in
Roggen lagen weiter ſtarke Ankünfte von norddeutſcher Kahnware
vor. Die Preiſe zeigten im Vergleich zum Montagsmarkt keine
Veränderung. Futtermittel lagen ſtetig, ölhaltige Artikel in
vor=
derer Sicht blieben gefragt. Es notierten (Getreide je Tonne,
alles übrige je 100 Kilogramm) in RM.: Weizen 199,00—200,00,
Roggen 172.50—173,00. Braugerſte 172,50—177,50, Hafer 157,50
bis 160,00, Weizenmehl Spezial 0 mit Austauſchweizen 29,40 bis
29,95, dito ohne 27,90—28,45, Roggenmehl (0—60 Prozent) 23,50
bis 24,00 dito ſüdd. Spezial 0 24,00, Weizenkleie 10,25,
Weizen=
futtermehl 11,00—11.25, Roggenkleie 10.60—10,70, Soyaſchrot 15.45
bis 15,55, Palmkuchen 14,50—14,70 Erdnußkuchen 16.65—17,35,
Treber 14,50—14,75, Trockenſchnitzel 9,60—9,70 Heu ſüdd. 6,00,
Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebündelt 1,90—2,00.
Tendenz ruhig.
Berliner Getreidegroßmarkt vom 28. März. Im
Getreide=
verkehr machten ſich heute bereits die bevorſtehenden Feiertage
be=
merkbar. Das Geſchäft kam nur ſchleppend in Gang, zumal auch
der Markt bereits ſchwächer beſucht war. Das Angebot war nicht
ſonderlich groß, jedoch ließ andererſeits auch die Nachfrage zu
wün=
ſchen übrig. Die Mühlen bekunden faſt völlige Zurückhaltung, und
auch der Handel nahm nur in geringem Ausmaß Anſchaffungen
vor. Für Brotgetreide haben ſich keine Preisveränderungen
er=
geben. Hafer lag weiter freundlich und wurde relativ lebhaft
umgeſetzt. Gerſte blieb faſt geſchäftslos. Mehle unverändert.
Biehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 28. März. Aufgetrieben waren
107 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber auf a) 43—47.
b) 38—42, c) 32—37 Pfg. pro Pfund, Spitzentiere über Notiz.
Marktverlauf lebhaft, geräumt.
Friedberger Schweinemarkt vom 28. März. Zum heutigen
Schweinemarkt wurden 406 Ferkel aufgetrieben. Es wurden
be=
zahlt: für 6 Wochen alte Tiere 12—16 RM., für 6—8 Wochen alte
Tiere 16—20 RM. und für 8—12 Wochen alte Tiere 20—26 RM.
Das Geſchäft war ſehr lebhaft. Es verblieb ein geringer
Ueber=
ſtand.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
In der ordentlichen Generalverſammlung der Bayeriſchen
Handelsbank=Bodenkreditanſtalt, München, wurden die Regularien
genehmigt. Es kommen ſomit wieder 5 Prozent Dividende auf
die Stammaktien zur Verteilung.
Die geſtrige Verbandsverſammlung des Vauelfa=
Leitungs=
draht=Verbandes hat die Verlängerung des Verbandes auf der
bisherigen Grundlage bis zum 31. März 1937 beſchloſſen. Der
neue Name des Verbandes lautet: „Deutſcher Leitungsdraht=
Ver=
band”.
Am freien Markte in London wurden 480 000 Pfund Sterling
Gold gehandelt.
* Preis betrug am 28. März 1934 für eine
Unze Fein=
136/3 sh — 87,2681 RM., für ein Gramm Feingold
demnach 52,5664 Pence — 2,80573 RM.
Berliner Kursbericht
vom 28. März 1934
Brutſche Sanr and Sisromtbeorfraſcaft
Oeviſenmarkt
vom 28. März 1934
Me He
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Liquidation der Getreide=Verwertung A.=G., Berlin. Die
Getreide=Verwertung A.=G. Berlin, hat das am 30. 6. 1933
ab=
gekaufene Geſchäftsjahr mit einem neuen Verluſt von 1,32 Mill=
RM. abgeſchloſſen, durch den ſich der Geſamtverluſt nunmehr auf
1.99 Mill. RM. bei 2,0 Mill. RM. Aktienkapital ſtellt. Hierbei
iſt zu berückſichtigen, daß auf die Vermögensobjekte angemeſſene
Rückſtellungen im Betrage von 0,65 Mill RM. vorgenommen und
u. a. auf Beteiligungen 0,11 Mill. RM. abgebucht worden ſind.
Im Geſchäftsbericht heißt es, daß ſich die Geſellſchaft im Frühjahr
1933 genötigt ſah. den Geſchäftsbetrieb zunächſt vorübergehend
einzuſtellen. Verhandlungen über eine Umgeſtaltung und
ins=
beſondere die Zuführung neuer Mittel ſcheiterten jedoch im
Okto=
ber 1933, ſo daß, nachdem mit dem Wiederaufbau der Firma nicht
mehr zu rechnen war, zur Erfüllung der beſtehenden
Verbindlich=
keiten die Veräußerung der Anlagewerte und Beteiligungen
durchgeführt werden mußte. Da ſeit dem Bilanzabſchluß ver 30 6.
1933 ſich die Vermögensverhältniſſe, insbeſondere die Liquidität,
weiter verſchlechterten, beantragte die Geſellſchaft infolge
einge=
tretener Ueberſchuldung und nach Zahlungseinſtellung am 24. 10.
1933 die Eröffnung des gerichtlichen Vergleichsverfahrens. Der
von der Geſellſchaft vorgelegte Vergleichsvorſchlag wurde am 14. 3.
1934 vom Amtsgericht Berlin=Charlottenburg beſtätigt, und die
Geſellſchaft tritt dementſprechend in Liquidation.
Ueberwachungsſtelle für unedle Metalle. Auf Grund des
aus deviſenwirtſchaftlichen Gründen erlaſſenen Geſetzes über den
Verkehr von induſtriellen Rohſtoffen und Halbfabrikaten hat der
Reichswirtſchaftsminiſter eine Ueberwachungsſtelle für unedle
Metalle (außer Eiſen und Stahl) mit dem Sitz in Berlin
ein=
gerichtet. Um den Aufbau der Ueberwachungsſtelle zu ſichern, iſt
für eine Uebergangszeit der Einkauf von Raffinadekupfer (
Elek=
trolytkupfer und feuerraffiniertes Kupfer) verboten, ſoweit es ſich
um Käufe handelt, welche die Einfuhr der erwähnten Waren aus
dem Auslande zur Folge haben.
Mailänder Muſtermeſſe. Zur Mailänder Muſtermeſſe
wer=
den beſondere Meſſeausweiſe ausgegeben, auf Grund deren die
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llohzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Veife
62.25
63.50
28.50
33.25
30.125
129.125
Si.
79.875
144.—
117.—
Deutſche Erdöl 416.—
Elektr. Lieferung 93.—
J. G. Farben 138.50
Gelſ. Bergwerke 66.—
Geſ.f.elektr. Untern. 100.375
Harpener Bergbau / 92.25
Hoeſch Eiſen und / 75.75
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben 112.50
66.—
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr. 97.25
Mannesm. Röhr 68.375
Maſch.=Bau=Untn. 49.875
Orenſtein & Koppell 69.—
Ma fe
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali 11
Weſtdte. Kaufhof 21.125
Verein. Stahlwerke/ 44.50
Weſteregeln Alkali 1
Agsb.=Nnrb. Maſd
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke 1
62.50
144.25
114.50
69.75
21.50
99.75
88.—
78.50
106.—
Buenos=Aires
Kanada
Fapan
Kairo
Sſtanbul
London
New York
Rio de Janeirol=
Uruguah
Amſterdam
Athen
Brüſſel
Budapeſt
Danzig
Helſingfors
Währung
1 Pap. Peſo
1canad. Doll.
1 Yen
räghpt. 2
1 türk. 2 2.001
1 2.Stg.
1 Dollar
1 Milreis
1 Goldpeſo
100 Gulden
100 Drachm.
100 Belga 58.49
100 Pengö
100 Gulden ſe
100 finn.Mk
Geld Brieft
0.831
2.567
0.754
13.175
12.795
2.512
0. 211
1.7491
188.931 1
2.378
0.6s*
2.5is
0.756
13.205
2.005
12.825
2.5is
0.21.
„151
169.27
2.384
5a81
Ftalien
Jugoſlawien
Kopenhagen
Liſſabon
Oslo.
Paris
Prag
Island
Rica.
Schweiz
Sofia
Spanien
Stockholm
Tallinn (Eſtl.)
Wien
21.57
5.6641 5. 670
1:.67
ſe4.41
16.54
*8.01
e0.08
80.95 81.17
3.053
34.31
65.98 166.12
es.57
47.20
Darmſtädter und Rationglbank Darmſtadt. Suale der Oresdner Bank.
Frankfurter Kursbericht vom 28. März 1934.
vor bis 9. Tag nach Eröffnung der Meſſe und Rückfahrt vom 1. Tag
bis zum 14. Tag nach Eröffnung der Meſſe; in der Schweiz bei
Hinfahrt vom 8. bis 26. April und Rückfahrt vom 13. April bis
2 Mai). Die Ausweiskarte enthält 6 Abſchnitte die zu einfachen
Fahrten auf den italieniſchen Bahnen mit 50 Prozent
Ermäßi=
gung berechtigen. Intereſſenten erhalten die Meſſe=Ausweiſe
koſtenlos bei der Delegation für Südweſt= und Weſtdeutſchland der
Mailänder Muſtermeſſe in Frankfurt a. M.. Haus Offenbach
(Telephon 75 038), unter Angabe ihrer Perſonalien und
gegen Einſendung von 0,24 RM. in Briefmarken.
Keene
„ Gr. IIp. 1934
„ „ 1933
„ 1938
1937
1938
GruppeI
6SDtſch Reichsanl.
v. 27
5½%Intern. , v.30
6%Baden ... v.27
69Bahern .. v.27
68Heſſen.... v. 29
68 Preuß.St. b.28
6% Sachſen . v.2
6%Thüringen v. 27
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4.
Ab=
löſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ...
6‟ Baden=Baden
6%Berlin ... v.2.
620 Darmſtadt.
62 Dresden .. v.26
8ſaFrankfurt a. M.
Schätze v.29
b.2
S2Mainz.
6%Mannheim v. 27
6%München . b.2‟
6%Wiesbaden b. 28
102:,
166
97.5
93.75
921
97.3
100.05
S5.75
94.75
(5
96.5
93.5
106
95.25
93.25
96.75
22.575
We L
Hhp.Bk. Ligu.
Komm. Obl. ...
62 Preuß.Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig./ 91
6%Landeskomm.=
Bk. Girozentr: f
Heſſ. Gldobl. R.11/ 85
R.1e
88Kaſ. Landeskd.
Goldpfbr.
93.75
6%Naſſ. Landesbk. 91.75
5½% n Ligu. Obl. 91.5
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser. I 95.2
„Ausl. Ser.II 114,75
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz). 21.25
9.2
83
82.5
84.25
8C.75
8
E31,
87.75
85),
6%Heſſ. Landesbk.
6% „ Goldoblig
5!s% Heſſ. Landes=
Syp.=Bk.=Liquid.
92
*8.5
21).
6%Berl. Hyp.=Bk.
„ Lig.=Pfbr.
82Frkfi. Hhp.=Bk.
5½ %o „ Lig. Pfbr.
„ Goldoblig.
69 Frkf. Pfbr.=Bk.
%a n Lig.=Pfbr
82Mein, Hhyp.=Bk.
5½‟ Lig. Pfbr
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
%0 „ Lig. Pfbr.
LaRhein, Hyp. Br
½%o „ Lig. Pfbr.
Goldoblig
% Südd. Boden=
Cred.=Bank
15½% Lig. Pfbr.
62Württ. Hyp.=B.
S2.5
22.5
92.5
921),
E8
S2
S2.25
S2
S2‟
8a.5
22.75
C2.75
BC.5
98.75
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62 Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 26
6SMitteld. Stahl.
62 SalzmanncCo.
6% Ver. Stahlwerkel
82Voigt E Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L.E.B.
L.Inveſ.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½2 Oſt. Schätze.
4%Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
4½%
4% Türk. Admit.
43
1. Bagbad
Zollunl.
4½%ungarn 1913
1914
4½%0
Goldr.
1910
4½Budp.Stadtanl.
42Liſſabon
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Akten.
Alg. Kunkzide Unie
A. E. G.
AndreacNorisBahn
Aſchafffg. Brauerei
Zellſtoff
Bembarg, J.P.
Berl. Kraft u. Licht
Budeſus Eiſen...
Cemint Heidelberg
Karlſtadt
J. GChemie, Baſell;
21.5
80
85.5
74.5
80
116.75
25
43
63
30.25
100.5
128”
74.5
100
137
Meie
Reite
fContin. Gummiw.,
fContin. Linoleum
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr
„ Erdöl.
Dt. Gold= u. Silber
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ..
Dortm. Ritterbräu
Dnckerhoff & Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraf
Eſchw. Bergwerk .!”
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
7.6. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guillegume
Frankfurter Hof".
Gelſenk. Bergwerk
Geſ.f.eleſtr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer..
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh. 1
Hanfwerke Füſſen
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer
Hochtief Cſſen ...
Holzmann, Phil.
3lſe Bergb. Stamm
„ Genüſſe
Junghans .......!
52.5
158
144
55.5
51
116.5
116
181.75
55.75
76.5
90.5
76
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1106.5
225
*6.75
55.5
138
61
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60.75
26.25
203
102
28
40.5
64
75
uus
42,75
f
1186
22
89.75
Kane
„ Aſchersleben 1113
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke .... / 66
Knorr C. H. .
Lahmeher & Co. .. 1116-,
Laurahütte.
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch., /242
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt. Br. . . 65.5
Mannesm.=Röhrenl 69.25
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf. 78
Miag, Mühlenbau.
Motoren Darmſtadt! 63
Reckarwerk Eßling. 90.5
Oberbedarf ..
16
Phönix Bergbau.. 52.5
Rh. Braunkohlen /203.5
„ Elektr. Stamml 97
95.25
Stahlwerke
87.25
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke .
62.75
Salzdetſurth Kali .11a5
Salzw. Heilbronn /196
Schöfferhof=Bind.. 1186.25
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr. 11(3.5
Schwartz, Storchen! 82
Siemens & Salske. 1142.5
„ Neinigerwerke
Südd. Zucker=A. G. 166.5
Thür. Liefer.=Geſ.
Weſtdte Kaufhof. 21.5
interfranken ... . .! —
Mier Kucee
Ver. Ultramarin. . .
Voigt & Haeffner.
Beſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank. .
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher, Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
„ Hypothekbk.:
Comm. u. Privatb.
Dt. Bank und Dißc.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank...
Frankf. Bank...."
Hyp.=Bank
Mein. Hyp.=Bank
Pfälz. Hyp.=Bank.
Reichsbank=Ant.
Nhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Württb. Notenbankl=
A.=G.f. Verkehrsw.
Alla Lokalb. Kraftw)=
72 Dt. Reichsb. Vza
Hapag
Nordd. Lloyd:
Südd. Eiſenb. Geſ.
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung ..
„„ Verein.Verſ
Frankona Rück=u. M
Mannheim. Verſich.
4475
114
113.5
53.5
46
118
100.25
70.75
86.5
117
48.75
62.25
63.5
89.5
103
70
104
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Hohenſtein
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ſormierte
Selbſt
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des Warf
1I8 Aufſe
Stavi Minen
Schantung Handels
Donnerstag, 29. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 87 — Seite 13
KOMAN
VoNWERNEM
TEuEEESOroeTalga
7)
Urheberrechtsſchutz durch Herm., Berger, Roman=Verlag, Berlin SWl. 68.
Wenn die Polen nicht geweſen wären, hätte er ſo gut wie
(Nachdruck verboten.)
gar keine Erfolge aufzuweiſen gehabt. Dieſe feige, hinterliſtige
Brut war wie geſchaffen zur Spionage. Der ehrwürdige
Kaplan und Seelenverkäufer genau ſo wie der einfache
Ernte=
arbeiter.
Im Herbſt 1912 hatten einige zwanzig aus Eſtland und
Kurland ſtammenden Gutsbeſitzer, die der Spionageabteilung
des Generalſtabes in Petersburg angehörten, die ganze
oſt=
preußiſche Grenze entlang an den ſtrategiſch wichtigſten Stellen
mit ſtaatlichem Gelde Güter gekauft oder durch Strohmänner
erwerben laſſen, ohne daß dies den preußiſchen Behörden in
ihrer unübertrefflichen Vertrauensſeligkeit aufgefallen wäre.
Zu ihnen gehört Boris v. Holten. Er erwarb das
Ritter=
gut Mellienen, das in nächſter Nähe der von Neidenburg über
Hohenſtein nach Allenſtein führenden Hauptverkehrsſtraße lag
und den ſchmalen Durchgang zwiſchen Lansker und Plautziger
See beherrſchte.
Durch ſein überaus liebenswürdiges Weſen ſowie ſeine
vortrefflichen landwirtſchaftlichen Kenntniſſe hatte er ſich bald
in der Hohenſteiner Gegend beliebt gemacht und war überall
ein gern geſehener Gaſt. Mit ſeinem ſchweren Mercedes war
er bald hier, bald dort, hielt überall die Augen offen und
in=
formierte ſeine Vorgeſetzten aufs beſte.
Selbſt ſeine geſchiedene Frau hatte nicht die geringſte
Ahnung von der Spionagetätigkeit gehabt. Die Verbindung
beſorgte der Generalſtabsmajor Peter Iwanow, der in gewiſſen
Zeitabſtänden bei ihm vorſprach.
Daß er auf ſeinem Gut ausſchließlich polniſche oder
ruſ=
ſiſche Arbeiter beſchäftigte, fiel weiter nicht auf, weil dies
zahl=
reiche andere, an der Grenze gelegene Güter ebenfalls taten, da
„es ſich mit der Billigkeit der polniſchen Saiſonarbeiter
entſchul=
digen ließ. Einem mißtrauiſchen Beobachter wäre jedoch
auf=
gefallen, daß die in der Nähe der Seeenge arbeitenden Männer
nur ruſſiſch ſprachen. Dieſe waren ſämtlich gediente Soldaten
des Warſchauer Bezirks, die unter ihrem früheren Feldwebel
als Aufſeher arbeiteten.
Das gewandte Weſen des Barons hatte kein Mißtrauen
bei den umliegenden Gutsbeſitzern aufkommen laſſen, zumal er
allgemein als der zukünftige Schwiegerſohn des Grafen
Reichen=
berg angeſehen wurde.
Die Krönung ſeiner Tätigkeit ſollte die Erkundung der
Auf=
ſtellung des Grenzſchutzes des XK. Armeekorps ſein, deſſen
Generalkommando in Allenſtein lag. Dann hielt ihn nichts
mehr in dem fremden Land. Er hoffte als Führer eine
Bar=
terie im Kampfe gegen die Deutſchen die Früchte ſeiner hieſigen,
zweijährigen Tätigkeit zu ernten; denn darüber daß ſich ein
erbitterter Kampf um den ungemein wichtigen Ort Hohenſtein
abſpielen würde, war er ſich keinen Augenblick im Zweifel. Die
günſtigſten Schußmöglichkeiten und Entfernungen für den
bevor=
ſtehenden Angriff gegen die Stadt hatt er, wie viele andere,
ſorgſältig aufgezeichnet.
Er wäre ſchon längſt zurückgekehrt, hätte ihn nicht noch
etwas zurückgehalten, das ihn ſtark bewegte und faſt wankend
machte. Dies war ſeine Liebe zu Hertha. Sie beherrſchte ihn
ſo vollkommen, daß es Stunden gegeben, in denen er nahe
daran geweſen, ſeine Tätigkeit als Spion aufzugeben.
Wäre er von den Feſſeln ſeiner Ehe eher befreit und von
Hertha bei ſeiner letzten Werbung Anfang Juli kurz vor ihrer
Abreiſe, erhört worden, hätte er in ſeiner großen Liebe zu ihr
die Sendung aufgegeben und ſeinem Vaterland die beſchworene
Treue gebrochen.
Seit Tagen wartete er auf ihre Rückkehr. Je mehr ſie ſich
derzögerte, deſto unruhiger und melancholiſcher wurde er. Es
bedurfte ſeiner ganzen Willenskraft, um ſich nichts merken zu
laſſen, vor allem ihrem Vater, dem alten, vornehmen
Ariſtokra=
ten gegenüber. Das tägliche Komödienſpiel war ihm
nachge=
rade unerträglich geworden. Jede Stunde konnte ſeine
Eni=
deckung herbeiführen.
Wo blieb Hertha ſo lange und was hielt ſie in der Ferne
zurück? Die ſportlichen Veranſtaltungen waren bei der
drohen=
den Kriegsgefahr doch ſicher alle abgeſagt worden?
Sie noch einmal ſprechen, ihre geliebten Augen ſehen und
vielleicht, vielleicht ihren kleinen, hochmütigen Mund küſſen zu
dürſen, war das Ziel ſeines ſehnlichſten Wunſches.
Als am nächſten Morgen der Greifenſteiner Milchkutſcher
Blödow von Hohenſtein zurückkehrte, brachte er alarmierende
Nachrichten vom Poſtamt mit. Seit dem Bekanntwerden der
Mobilmachung hatte ſich viel ereignet. Schlag auf Schlag waren
die Ereigniſſe aufeinander gefolgt und hatten mit wohltuender
Klarheit den Bewohnern Oſtpreußens die Abſichtent ihres
öſt=
lichen Nachbarn gezeigt.
Blödow knöpfte ſeinen Kittel zu, nahm mit wichtiger Miene
das auf dem Poſtamt erhaltene Nachrichtenblatt in die Haud
und klopfte an die Tür des Arbeitszimmers ſeines Herrn.
Graf Reichenberg ſaß rechnend am Schreibtiſch und prüfte
die einzelnen Quanten, die aller Wahrſcheinlichkeit nach die
diesjährige Ernte bringen würde und was durch den Verkauf
der Erträgniſſe zu erzielen war, wenn".
„Der Teufel hole das ruſſiſche Pack!” entfuhr es ihm
ärger=
lich. Er zog einigemal kräftig an der Zigarre und machte ſich
Notizen. „Das Geſindel iſt imſtande und ſteckt hier alles in
Brand.”
Seine Stimmung war nicht allzu roſig. Kalkulationen waren
nie ſeine ſtarke Seite geweſen. Dafür hatte er in ſeiner Tochter
eine wider Erwarten geſchickte Helferin gefunden, die die
ſchwvſerigſten Lohn= und Steuerberechnungen ſpielend bewältigte
und der ſelten eine Unregelmäßigkeit in dem großen Betrieb
eniging. Sie fehlte ihm ſehr. Er erſehnte nichts ſtärker als
ihre Rückkehr. „Herein!” rief er mürriſch.
„Was willſt du, Blödow? Hat die Abrechnung nicht geſtimmt
oder was gibt’s ſonſt?"
„Doch Herr Graf. Alles in beſter Ordnung. Ich wollte nur
die neueſten Nachrichten bringen. Der Schönemann hat ſie mir
extra für Herrn Grafen mitgegeben.”
„So — das iſt brav von ihm. Zeig mal her. Hat das Pack
ſchon die Grenze überſchritten?”
Blödow überreichte das in Maſchinenſchrift hergeſtellte Blatt
und ſagte: „An verſchiedenen Stellen. Hier werden ſie wohl auch
bald ſein, wenn wir nicht Militär bekommen.”
Graf Reichenberg ſchenkte dem alten Diener, der die Stelle
des zweiten Kutſchers innehatte, eine Zigarre und entließ ihn.
Die mitgebrachten Nachrichten waren in der Tat hoch intereſſant
und zeugten von der ſtarken Bedrohung der Grenze. Sogar
deutſches Gebiet hatten die Ruſſen ſchon betreten, wie eine
Mel=
dung aus Königsberg beſagte.
„Das iſt für den Anfang genug”, dachte der Graf, als er
geendet und ſtrich ſich ſorgenvoll den weißen Spitzbart. Seine
Augen ſchauten in den Park hinaus, deſſen uralte, dickſtämmige
Buchen ſchon ſo manchen Sturm erfolgreich überſtanden hatten.
Unter ihren kühlen Fittichen hatten die Offiziere des alten
Fritz genau ſo Erholung geſucht, wie einige Dezennien ſpäter
die Blutſauger des Korſen, bis ihn die vereinigten
deutſch=
ruſſiſchen und öſterreichiſchen Heere vor rund 100 Jahren zu
Fall brachten.
Damals gingen wir mit . . . heute gegen Rußland!
Vielleicht ſanken die alten, ehrwürdigen Mauern des
Greifen=
ſtein, die der Not und Zerſtörung von Jahrhunderten getrotzt,
unter dem Hagel ruſſiſcher Granaten in Trümmer und
be=
gruben unter ſich den letzten Sproß des alten Geſchlechts derer
von Reichenberg?
Der Graf ſtand auf, reckte ſeine hohe, kräftige Geſtalt, als
tvolle er ſie einem unſichtbaren Feinde entgegenſtellen und
ge=
lobte ſich im innerſten Herzen, auf der ererbten Scholle
aus=
zuharren bis zum Tode. Mochte ſlawiſche Uebermacht auch wie
einſt vor 500 Jahren am Tannenberge die Minderzahl der
ger=
maniſchen Landbewohner beſiegen und in bittere Fron nehmen.
Nichts ſollte ihn dazu bringen, zu fliehen und das Erbe ſeiner
Väter widerſtandslos dem ruſſiſchen Bär auszuliefern.
(Fortſetzung folgt.)
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