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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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bis 31. März 2— Reichtmark und 20 Pfennig
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 86
Mittwoch, den 28. März 1934.
196. Jahrgang
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Der Reichshaushalt für 1934.
Ermächkigungen für den Reichsfinanzminiſter. — Beſehung freiwerdender beſekbarer Planſtellen des unkeren
und des einfachen mikkleren ſowie des gehobenen mitkleren Dienſtes mit geeigneten
Watkegeldempfängern oder mit Berſorgungsanwärtern.
Der Reichsfinanzminiſter wird weiter ermächtigt:
Ausgeglichen!
a) Zur Förderung des deutſchen Außenhandels Garantien
Rund 6,46 Milliarden Reichsmark an Einnahmen bis zum Höchſtbetrage von 100 Milionen RM.,
b) zur Ueberbrückung der Schwierigkeiten der deutſchen See=
und Ausgaben.
ſchiffahrt bis zum Höchſtbetrage von 35 Millionen RM. Garan=
DNB. Berlin, 27. März.
Im Reichsgeſetzblatt wird jetzt der vom Reichskabinett
ver=
abſchiedete Reichshaushalt für das Rechnungsjahr 1934 mit dem
Reichshaushaltsgeſetz und den dazu ergangenen
Durchführungs=
beſtimmungen veröffentlicht. Wie bereits kurz gemeldet, iſt der
Reichshaushalt ausgeglichen und ſchließt in Einnahmen und
Ausgaben mit 6 458 281 600 Reichsmark ab.
Abgeſehen von den Verwaltungseinnahmen bei den
ein=
zelnen Miniſterien ſind
auf der Einnahmeſeike
die Beſitz= und Verkehrsſteuern mit rund 2/44, die Zölle und
Verbrauchsſteuern mit 2,93, zuſammen alſo mit 5,37 Milliarden
Reichsmark angeſetzt, wovon 285 Millionen auf die Anrechnung
von Steuergutſcheinen abzuſetzen ſind. Weiter ſind im
Ein=
nahmepoſten hervorzuheben die Abgabe der Deutſchen Reichspoſt
mit 150 Millionen Reichsmark, der zu erwartende Erlös aus
dem Verkauf von Vorzugsaktien der Deutſchen
Reichsbahngeſell=
ſchaft und Dividendenabgabe mit 224,2 Mill., Erträgniſſe aus
dem Bank= und Münzweſen mit 18,1 Millionen und Einnahmen
aus dem Branntweinmonopol mit 900 000 Reichsmark. Aus der
Auflöſung von Sondervermögen des Reiches und aus der
Ver=
äußerung ſonſtigen Reichsbeſitzes fließen der Einnahmeſeite
300 Millionen Reichsmark zu.
Die Ausgabenſeite
ſetzt ſich aus den fortlaufenden Ausgaben mit 5888 212650
Reichsmark und den einmaligen Ausgaben mit 600 068 950 RM.
zuſammen. Aus den fortlaufenden Ausgaben ſeien
hervor=
gehoben der Haushalt des Reichspräſidenten und ſeines Büros
mit 598 800 RM., der des Reichstages mit rund 7,6 Millionen.
Beim Haushalt des Reichskanzlers und der Reichskanzlei
er=
ſcheinen diesmal auch die Koſten für den Haushalt des
General=
inſpektors für das Straßenweſen mit rund 35,7 Millionen RM.
Die Ausgaben für das Auswärtige Amt belaufen ſich auf 7,3
Millionen, die für die Vertretungen des Reiches im Auslande
auf 26,2 Mill. RM.
Der Haushalt des Reichsinnenminiſteriums
weiſt zahlreiche Ausgaben für kulturelle, dem
Reichsinnenmini=
ſterium unterſtehende Einrichtungen des Reiches auf. So
wer=
den ausgeworfen für das Reichsgeſundheitsamt 1 623800 RM.,
für das Bundesamt für Heimatweſen 133 300 RM. für die
Reichsſtelle für das Auswanderungsweſen 220900 RM. für die
Phyſikaliſch=Techniſche Reichsanſtalt 1649 700 RM. für das
Reichsarchiv 1 114 200, für das Zentralnachweisamt für
Krieger=
verluſte uſw. 1295 300 RM., für das Reichsamt für
Landes=
aufnahme 4,8 Mill. RM., für die Fortführung der Reichskarte
in Bayern und Wüttemberg 117 000 RM., für die Reichsanſtalt
für Erdbebenforſchung in Jena 59 600 und für die Techniſche
Nothilfe 1 Million RM. Für das Reichswirtſchaftsminifterium
ſind 19,2 Mill. RM. eingeſtellt,
für das Reichsarbeitsminiſterium und die dazu
gehörigen Arbeitsgebiete
1019 830 350 RM., alſo mehr als eine Milliarde. Davon kommen
auf die Sozialverſicherung rund 520 Mill. RM., auf die
Arbeits=
loſenhilfe rund 265 Mill. RM., auf die Wohlfahrtspflege rund
120 Mill. RM., auf das Wohnungsweſen rund 60 Mill. RM.
Das Reichsjuſtizminiſterium hat Ausgaben in Höhe von
rund 13 Millionen RM., davon kommen auf das
Reichspatent=
amt 8,3 Mill. RM. und auf das Reichsgericht in Leipzig
3,6 Mill. RM.
Für das Reichsminiſterium für Ernährung und
Landwirt=
ſchaft ſind rund 115 Mill. RM. an Ausgaben vorgeſehen, für
das Reichsverkehrsminiſterium insgeſamt 76 Mill. RM.
Für Verſorgungs= und Ruhegelder werden 1280 Mill. RM.
aufgewendet, für die Reichsſchuld 578 Mill RM. für das
Neichsfinanzminiſterium rund 420 Millionen RM., für die
All=
gemeine Finanzverwaltung 830 Mill. RM. Die Fürſorge für
Kriegsgräber erfordert 1 183 000 RM.
Durch das Reichshaushaltsgeſetz wird
der Reichsfinanzminiſſer ermächligk.
im Wege des Kredites die zur Deckung des noch feſtzuſtellenden
Fehlbetrages des Rechnungsjahre 1933 erforderlichen Beträge
und zur Deckung der Einlöſungsmittel für die 6 (7)=prozentige
Anleihe des Deutſchen Reiches von 1929 bis zu 183 Mill. RM.
zu beſchaffen.
Weiter wird im Haushaltsgeſetz beſtimmt, daß die Deutſche
Reichspoſt über dem nach Paragraph 3 des Geſetzes zur
Ver=
einfachung und Verbilligung der Verwaltung vom 27. Februar
1934 abzuliefernden Betrag hinaus einen Betrag von 51 Mill.
RM. aus der Minderung der Perſonalausgaben infolge der
erſten und zweiten Gehaltskürzungsverordnung an das Reich
abzuſühren hat. Die dem Reichsfinanzminiſter früher erteilten
Garantieermächtigungen bleiben für das Rechnungsjahr 1934 in
Kroft.
tien zu übernehmen oder Reichsſchatzanweiſungen als Kredite
zur Verfügung zu ſtellen,
c) für Maßnahmen zur Ordnung des Marktes für
Milch=
erzeugniſſe und Eier Garantien bis zur Höhe von 8 Millionen
RM. zu übernehmen,
4) für Maßnahmen zur Ordnung des Marktes für Vieh
und Schlachterzeugniſſe Garantien bis zur Höhe von 8 Millionen
RM. zu übernehmen,
e) eine Garantie dafür zu übernehmen, daß für die aus
Reichsbeſitz im Rechnungsjahre 1934 zum Verkauf kommenden
Vorzugsaktien der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft den Inhabern
dieſer Wertpapiere eine Dividende von mindeſtens 7 v. H.
jähr=
lich gezahlt wird.
Im Rechnungsjahr 1934 erhält die Deutſche Reichspoſt für
die Auszahlung von Renten aus der Unfall= und aus der
Invalidenverſicherung und für den Verkauf von Marken der
Invalidenverſicherung, der bisher unentgeltlich erfolgte, auf
Grund des Haushaltsgeſetzes von den beteiligten
Verſicherungs=
trägern eine Vergütung.
Der Reichsreform krägt das Haushaltsgeſeh
inſoſern Rechnung.
als der Finauzminiſter ermächtigt wird, deu Reichshaushalt
beim Uebergang von Verwaltungszweigen eines Landes oder
von Teilen eines Verwaltungszwweiges auf das Reich im
Voll=
zuge des Geſetzes über den Neuaufbau des Reiches im Wege
einer Verordnung zu ergänzen. Dabei dürfen die im
Haushalt=
des Landes hierfür zuletzt vorgeſehenen Mittel nicht
über=
ſchritren werden.
Im Rechnungsjahr 1934 müſſen in den
Hoheitsverwal=
tungen freiwerdende beſetzbare Planſtellen des unteren und des
einfachen mittleren Dienſtes, ſoweit ſie nicht mit entbehrlichen
Beamten oder ſoweit ſie nicht im Wege der Verſetzung oder
innerhalb der gleichen Laufbahn im Wege der Beförderung
be=
ſetzt werden, zum mindeſten zu 90 v. H. mit geeigneten
Warte=
geldempfängern oder mit Verſorgungsanwärtern beſetzt werden.
Das gleiche gilt für 50 v. H. der freiwerdenden Stellen des
gehobenen mittleren Dienſtes.
Aus den Durchführungsbeſtimmungen zum Haushaltsgeſetz
iſt zu erwähnen, daß Arbeitern, die 25 Jahre oder mehr als
Lohnempfänger in einem Arbeitsverhältnis bei der
Reichs=
verwaltung geſtanden haben, eine Dienſtprämie gezahlt werden
kann.
Barkhou in Brüſſel.
Das Ergebnis der franzöſiſch=-belgiſchen Ausſprache.
DNB. Brüfſel, 27. März.
Der franzöſiſche Außenminiſter Barthou traf am Dienstag
nachmittag zu dem angekündigten Beſuch des Belgiſchen
Außen=
miniſters in Brüſſel ein. Hymans gab dem franzöſiſchen Gaſt ein
Eſſen, an dem auch der Miniſterpräſident Graf de Brocqueville
teilnahm. Am Nachmittag hatten die beiden Außenminiſter in
Anweſenheit des franzöſiſchen Botſchafters und des
Generalſekre=
tärs des Außenminiſteriums Langenhove eine Beſprechung über
die ſchwebenden außenpolitiſchen Fragen.
Ueber die Beſprechungen wurde folgende Verlautbarung
aus=
gegeben:
„Louis Barthou und Paul Hymans hatten heute nachmittag
im Außenminiſterium eine lange Beſprechung, die infolge ihrer
engen Beziehungen einen beſonders freundſchaftlichen Charakter
hatte. Beide haben die europäiſche Lage geprüft. Sie haben ihre
Uebereinſtimmung feſtgeſtellt bzgl. der Gefahr einer
Wiederauf=
rüſtung Deutſchlands. Sie haben ſich gleichfalls beſorgt gezeigt
hin=
ſichtlich der Folgen, die ein Rüſtungswettlauf nach ſich ziehen
würde. Um dieſe Gefahren zu beſchwören, haben ſie den Abſchluß
einer internationalen Konvention, die ernſte Garantien für ihre
Ausführung enthalten müſſe, als wünſchenswert bezeichnet. Die
Beſprechung bezog ſich ſodann auf die verſchiedenen Fragen, die die
Beziehungen der beiden Länder angehen. Die Unterhaltung hat im
weſentlichen eine Uebereinſtimmung der Meinungen der beiden
Regierungen ergeben.”
Bekanntlich iſt Barthou zu der Brüſſeler Reiſe durch die Rede
des belgiſchen Miniſterpräſidenten de Brocqueville veranlaßt
wor=
den, die in Paris die Befürchtung ausgelöſt hatte, daß Belgien
aus der bisherigen außenpolitiſchen Einheitsfront mit Frankreich,
vor allem in der Abrüſtungs= und Sicherbeitsfrage, ausbrechen
könnte. Ob jedoch die heute nach außen betonte Uebereinſtimmung
ein endgültiges Wiedereinſchwenken Belgiens in das franzöſiſche
Kielwaſſer bedeutet, muß man vorerſt abwarten. Intereſſant iſt
jedenfalls, daß auf die heutige Reiſe am 21. April die ſeit
langem geplante Oſtreiſe nach Warſchau folgen ſoll, um
auch die in den letzten Monaten etwas gelockerten Beziehungen
Frankreichs zu Polen wieder zu feſtigen. Die franzöſiſche
Regie=
rung läßt gegenwärtig durch den Quai dOrſay eine umfangreiche
diplomatiſche Vorarbeit für dieſe Reiſe leiſten. Von Warſchau
aus wird ſich Barthou am 25. April nach Krakau begeben
und am 26. April nach Pxag weiterreiſen, wa er zwei Tage
bleiben wird.
Rüſtungswekklauf am Pazifik.
Die Zeiten ſind wohl nicht mehr fern, wo man ſich wundern
wird, daß der Große Ozean auch der „Stille”, der „Pazifiſche‟
genannt wurde. In dem ungeheuren Raum zwiſchen San
Francisco und Singapore, zwiſchen Auckland und Wladiwoſtok
iſt ein Rüſtungswettlauf im Gang, der an Tempo immer mehr
zunimmt und alle Beteiligten zu den äußerſten Anſtrengungen
zwingt. Sind wir Deutſchen auch nicht unmittelbar an den
Ge=
ſchehniſſen in dem Sinne intereſſiert, daß wir für die eine oder
andere Mächtegruppe Partei nehmen, ſo muß uns dieſe
Ent=
wicklung doch beſchäftigen, nicht zuletzt, weil ſie wichtige
welt=
politiſche und europäiſche Fragen (Abrüſtung; Haltung
Eng=
lands) maßgebend beeinflußt.
Wenn der Krieg nach dem Wort von Clauſewitz die
Fort=
ſetzung der Politik mit andern Mitteln iſt, ſo werden
ſinn=
gemäß die militäriſch=techniſchen Vorbereitungen des Aufmarſchs
im Raum des Pazifiſchen Ozeans begleitet durch
diplomatiſch=
politiſche Abreden, Vereinbarungen, Abkommen. Der Hecht im
fernöſtlichen Karpfenteich iſt Japan. Seine außerordentliche
Ausdehnungsſucht iſt zwar großenteils zwangsläufig durch den
Ueberdruck ſeiner Bevölkerung ausgelöſt, aber — nicht Gründe
und Moral, ſondern Tatſachen beſtimmen die politiſche
Ent=
wicklung — ſie iſt jedenfalls die dauernde Gefahr für alle
anderen. Wie ſtark der Expanſionsdrang auch auf
wirtſchaft=
lichem Gebiet iſt zeigen die jüngſten Verhandlungen mit
Abeſſinien und die demnächſt beginnenden mit
niederländiſch=
indiſchen Konzernen über den Ankauf der Bauxitgruben in
Holländiſch=Indien zum Zweck des Abbaus dieſes Rohſtoffs der
Aluminiumerzeugung für Japan. Militäriſch iſt die Macht
Japans durch die letzten großen Flottenmanöver ebenſo
ſinn=
fällig demonſtriert worden wie durch die Erfolge in Manſchukuo
und Dſchehol. Bei ſeiner Politik und Wirtſchaftspolitik erfreut
ſich Japan der Unterſtützung franzöſiſcher Wirtſchaftskreiſe, die
durch Herrn Andre d’Olivier, Vertreter der „Vereinigung für
wirtſchaftliche Expanſion” in Frankreich, einen Vertrag mit der
in japaniſchem Beſitz befindlichen Südmandſchuriſchen Eiſenbahn,
des führenden Wirtſchaftsunternehmens in Mandſchukuo,
ab=
ſchließen ließ, wonach Aufträge über 250 Millionen Franken an
Frankreich „zur Entfaltung der mandſchuriſchen Wirtſchaft”
ge=
geben werden ſollen.
Die Rolle Frankreichs iſt einzig im Konzert der Mächte des
Fernen Oſtens. Denn unter den übrigen weißen Staaten macht
ſich in zunehmendem Maß die Tendenz geltend, ſich
zuſammen=
zuſchließen. Selbſt zwiſchen zwei grundſätzlich ſo verſchiedenen
Staatsorganismen wie der UdSSR. und den USA. iſt es zu
feſten Abmachungen gekommen. Die freundſchaftliche politiſche
Zuſammenarbeit der beiden angelſächſiſchen Staaten im
Pazi=
fiſchen Raum iſt eine Tatſache, ſeit 1929 unter Macdonald die
Flottenverſtändigung und die „Gleichſchaltung” der
Außen=
politik des Foreign Office und des Weißen Hauſes erfolgte.
Daß die Niederlande ſich im Fahrwaſſer Englands befinden,
brauchte durch die kürzlich erfolgten Beſprechungen in Singapore
und Batavia nicht unterſtrichen zu werden. Es ergibt ſich
ein=
fach aus der Situation, Schwierig im Hinblick auf die
fern=
öſtlich=pazifiſche Entwicklung iſt nur noch das Verhälmis
Eng=
land—Sowjetunion. Aber auch hier iſt man ja ſtetig an der
Arbeit, um einen Ausgleich der Intereſſen zu ſchaffen.
Der Emſigkeit, mit der man ſich dem Ausbau der
poli=
tiſchen Abwehrſtellungen hingibt, ſteht der Eifer nicht nach, dem
die Militärs entfalten. Die Flottenkonferenz in Singapore,
die an Bord des Kreuzers „Kent” ſtattfand, hat in aller
Heim=
lichkeit wichtige Beſchlüſſe über den Ausbau der Feſtung
Singapore zu einem uneinnehmbaren Stützpunkt der britiſchen
Macht und die militäriſche Zuſammenarbeit Niederländiſch=
Indiens mit England beſchloſſen. Kurz darauf wurde die Welt
von der Nachricht überraſcht, daß England auch an den Ausbau
und die Befeſtigung des kleinen Hafens Port Darwin geht,
der an der nordauſtraliſchen Küſte gelegen iſt. Hier, in einem
kaum 1000 Einwohner zählenden Fiſcherort ſoll ein moderner
Kriegshafen mit Oeltankanlagen, mit Flugplätzen, mit
Küſten=
forts und weittragenden Batterien entſtehen. Der Punkt iſt nicht
nur aus allgemein=ſtrategiſchen Geſichtspunkten gewählt worden,
ſondern auch deshalb, weil Port Darwi der erſte Landeplatz
für den regelmäßigen Flugverkehr England=Auſtralien auf
auſtraliſchem Boden iſt und weil gleichzeitig der Ausbau dieſes
Hafens die Zahl der Weißen in dieſem jämmerlich dünn
be=
ſiedelten Gebiet erheblich vermehren und damit den Anreiz zu
einer Invaſion verringern tvürde. Ergänzt wird dieſer Plan
durch die Nachricht, daß England auch die
holländiſch=
portugieſiſche Inſel Timor zu kaufen beabſichtigt, um dort —
auf dem halben Weg Auſtralien—Singapore eine Zwiſchenſtatiom
für ſeine Luftflotte zu errichten. In das Rüſtungspolygon, das
von Nordauſtralien über Südmalakka nach Hongkong, den
Philippinen und der Inſel Guam, von da nach Auſtralien zurück
gelagert iſt, droht eine empfindliche Lücke geriſſen zu werden,
dadurch, daß in Amerika die Abſicht beſteht, den Filipinos die
Unabhängigkeit zu geben. Militäriſche Kreiſe in den Vereinigten
Staaten glauben, daß dieſe Inſeln im Ernſtfall doch nicht zu
halten ſind. Auf der andern Seite haben die bisherigen
Unab=
hängigkeitsgeſetze der amerikaniſchen Regierung ſtets von den
Filipinos Ablehnung erfahren, nicht nur weil ſie mit
drücken=
den wirtſchaftlichen Bedingungen verknüpft waren, ſondern weil
auch vorgeſehen war, daß der wichtige Hafen Manila in
ameri=
kaniſcher Hand bleiben ſolle. Würde nämlich Manila und
da=
mit der amerikaniſche Flottenſtützpunkt im Fernen Oſten
auf=
gegeben, ſo wäre damit gleichzeitig Englands Stellung in
Honkong, dem Einfallstor nach China, ernſthaft gefährdet. Und —
daß die Philippinen nicht „ſelbſtändig” bleiben, ſondern ſehr
bald in Abhängigkeit von dem großen nördlichen Inſelreich
kommen würden, verſteht ſich von ſelbſt. Von hier aus aber
hätte Japan eine geradezu ideale Operationsbaſis gegen
Nieder=
ländiſch=Indien und Auſtralien. Die Inſel Guam —
ein=
geſchloſſen von japaniſchem Mandatsbeſitz — könnte ſich
eben=
falls kaum halten. Deshalb wird man vorläufig die Nachrichten
von der bevorſtehenden Unabhängigkeit der Philippinen noch
mit Vorſicht aufnehmen müſſen.
Der Rüſtungstvettlauf am Stillen Ozean vollzieht ſich an
allen Stellen. Die Hawai=Juſeln ſind ein erſtklaſſiger
Stütz=
punkt der amerikaniſchen Flotte, die immer mehr eine reine
Pazifik=Flotte wird. Man ſucht jetzt, über Alaska und die
Aleuten eine zweite See=Anmarſchſtraße auszubauen. Englands
Flotteneinheiten im Fernen Oſten ſind neu ud kriegstüchtig.
Seite 2 — Nr. 86
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 28. März 1934
Die Japaner ihrerſeits wenden alles auf, um ihre Land= und
Seeſtreitkräfte immer mehr auf einen modernen Stand zu
bringen. Sein Heer hat den großen Vorteil, durch die
Kriegs=
handlungen auf dem aſiatiſchen Kontinent in dauernder Uebung
zu bleiben und ſich einen Schatz an praktiſchen Erfahrungen
„neignen zu können, über die die Flotte, das ausſchlaggebende
Moment im künftigen Ringen um den Pazifik, nicht verfügt.
Gefördert wird der Rüſtungswettlauf auch von ganz anderer
Seite. Faſt gleichzeitig mit den Beratungen in Singapore haben
B=ſprechungen in Wladiwoſtok ſtattgefunden, an der ein
Ver=
treter des ruſſiſchen Allgewaltigen, Stalin, teilnahm. In ihnen
wurden die Grundlinien der künftigen gewaltigen
Befeſtigungs=
anlagen feſtgelegt, über die verſtändlicherweiſe keine Einzelheiten
vekannt werden. Aber es ſollen die modernſten Erfindungen
auf dem Gebiet des Feſtungsbaus angewendet werden. Eine
beſondere Neuerung wird dabei die Anlage von Minenſperren
nit elektriſcher Fernzündung ſein. Die Geſchütze ſollen über
40 Kilometer tragen. Aufträge zur Herſtellung von Panzerplatten
ſind an Sowjetfabriken ſchon vergeben. Bei Wladiwoſtok iſt
eine Betonfabrik errichtet worden. Die Bauzeit für die
Rieſen=
eſtung, die einen ſtarken Rückhalt der ruſſiſchen Flotteneinheiten
im Fernen Oſten ſein und die Ruſſen in erhöhtem Maß
bünd=
isfähig machen würde, ſoll zwei Jahre betragen.
Man ſieht: es ſind Entwicklungen auf Jahre hinaus, die
ſich da anbahnen. Eines aber iſt ſchon heute Tatſache: die
Politik der weltweiten Zuſammenhänge, mit ihrer Größe und
ihren Spannungen, ihren Möglichkeiten und Gefahren, hat einen
entſchiedenen und entſcheidenden Sprung nach dem Oſten getan.
Tory.
2
Japan lieferk Kriegsſchiffe.
Schwerer Schlag gegen England und Amerika.
Die Japaner haben ſoeben England und Amerika einen neuen
ſchweren Schlag verſetzt. Sie haben ſich jetzt auf den Bau von
Kriegsſchiffen für fremde Rechnung geworfen, ein Beweis dafür,
daß ſie offenbar zur See genügend aufgerüſtet haben, ſo daß ſie jetzt
ihre Werften für den Kriegsſchiffbau zugunſten
ande=
rer Staaten zur Verfügung ſtellen können. Von der türkiſchen
Regierung iſt ihnen ein Auftrag auf zwei 10 000=Tonnen=Kreuzer,
4 Zerſtörer, 4 Unterſeeboote und 2 Paſſagierſchiffe erteilt worden.
Das iſt ein Auftrag, der ſehr viel Geld einbringt und auf
Jahre hinaus Arbeit ſchafft.
Die Engländer und Amerikaner haben ſich ebenfalls um dieſen
Auftrag bemüht, ſind aber nicht berückſichtigt worden, weil die
Japaner ein ſehr viel günſtigeres Angebot machen konnten.
Vielleicht ſpielte bei den Türken, als ſie die Entſcheidung für
die Japaner fällten, eine Erinnerung an das Verhalten der
Eng=
länder im Jahre 1914 eine Rolle. Damals hatten die Türken zwei
Kriegsſchiffe in England beſtellt. Die Schiffe lagen fertig auf den
Werften, aber die Engländer lehnten die Ablieferung ab und
ſtellten die Schiffe in ihre eigenen Reiben.
Aber was Engländer und Amerikaner nicht zugeſtanden haben,
haben die Türken getan. Sie haben den Japanern ein großes
Ge=
biet in Anatolien zur Verfügung geſtellt, das eine japaniſche
Ge=
ſellſchaft in Baumwollplantagen umwandeln will. Japan iſt bei den
Türken genau ſo vorgegangen wie in Abeſſinien. Auch dort hat es
bekanntlich weite Ländereien im Austauſch gegen wirtſchaftliche
Vorteile eingehandelt.
Die Vergebung dieſes türkiſchen Auftrages an die Javaner
hat in engliſchen Kreiſen den denkbar ſchlechteſten Eindruck
ge=
macht. Das iſt durchaus verſtändlich. Die Engländer ſind aber
heute nebenbei beſonders empfindlich, da ſie immer wieder
ein=
ſehen müſſen, daß ſie nicht mehr den Erdball beherrſchen wie
früher, und daß die Japaner ihnen Poſition um Poſition nehmen,
ſelbſt ſolche, auf denen ſie ſich ein Monopol geſchaffen hatten. Durch
die Vergebung des Schiffbauauftrages nach dem Fernen Oſten iſt
aber der engliſche Stolz beſonders getroffen und auch die
Kom=
mentare aus Amerika ſind alles andere als zuſtimmend.
Gegen 15 amerikaniſche Petroleuminduſtrielle, darunter die
Leiter der Shell Union Oil Corporation und der Richfield Cy.,
haben die Gerichtsbehörden in Los Angeles Anklage wegen
Ver=
letzung des vom Präſidenten Rooſevelt beſtimmten Petroleum=
Codes erhoben. Die Geſellſchaften ſollen ihre Produkte unter
Preis verkauft haben.
Präſident Rooſevelt hat gegen die vom Repräſentantenhaus
und vom Senat angenommene Geſetzesvorlage, wodurch 83
Mil=
lionen Dollar zur Erhöhung der Penſionen der ehemaligen
Kriegsteilnehmer und 190 Millionen Dollar zur teilweiſen
Rück=
gängigmachung der an den Beamtengehältern vorgenommenen
Kürzungen bereitgeſtellt werden ſollen, ſein Veto eingelegt. Mit
dieſer Botſchaft ſchloß Rooſevelt ſeine Tätigkeit ab und überließ
dem Bundeskongreß für die nächſten zwei Wochen ſich ſelbſt. Dies
iſt das erſte Mal, daß ein amerikaniſcher Präſident dem
Parla=
ment inmitten einer wichtigen Tagung durch den Antritt einer
Urlaubsreiſe ſeine Nichtachtung zeigt.
Vom zage.
Das preußiſche Kultusminiſterium hat den Generalmajor a. D.
Faupel zum Leiter des Ibero=Amerikaniſchen Inſtituts berufen.
In Innsbruck findet am kommenden Freitag vor einem
Schöf=
fenſenat des Landesgerichts eine Verhandlung gegen den
Komman=
danten der Grenzpatrouille, der ſeinerzeit den Reichswehrſoldaten
Schuhmacher erſchoſſen hat, den Heimatwehrmann Anton Staele,
ſtatt. Die Anklage lautet nur auf fahrläſſige Tötung, die anderen
beiden Mitglieder der Patrouille ſind nicht angeklagt.
In Moskau hat der Abſchluß der deutſch=ruſſiſchen
Wirtſchafts=
verhandlungen große Zufriedenheit hervorgerufen.
Die ſterblichen Ueberreſte der vor einer Woche verſtorbenen
Königin=Mutter Emma ſind geſtern feierlich von ihrem Haager
Schloß nach der benachbarten Stadt Delft zur Familiengruft des
Hauſes Oranien=Naſſau geleitet worden, wo am Nachmittag die
feierliche Beiſetzung ſtattfand.
Der neue amerikaniſche Geſandte für den iriſchen Freiſtaat,
Mac Dowell, hat geſtern ſein Beglaubigungsſchreiben überreicht.
Entgegen dem Herkommen hätte die Regierung darauf beſtanden,
daß das Schreiben dem Miniſterpräſidenten de Valera und nicht
dem Generalgouverneur als Vertreter des Königs von England
überreicht werden müſſe. Dieſer Forderung, mit der, wie der
ſtellvertretende Miniſterpräſident OKelly betonte, die Kette, mit
der England den Freiſtaat gefeſſelt habe, durchſchnitten werden
ſollte, wurde auch von dem Botſchafter entſprochen.
Im Streik der New Yorker Droſchkenchauffeure iſt
gegen=
wärtig der Friede wieder hergeſtellt. Die Kraftfahrergewerkſchaft
hat eine Art Waffenſtillſtandsabkommen unterzeichnet und ihre
Mitglieder angewieſen, ſich jeder Gewalttätigkeit zu enthalten.
Hausſuchungen nach geheimen Waffenlagern in Paris
EP. Paris, 27. März.
Die Gerüchte über die militäriſche Bewaffnung zahlreicher
links und rechtsgerichteter extremiſtiſcher Parteien und
Organi=
ſationen hat die parlamentariſche
Unterſuchungs=
kommiſſion, die ſich mit den blutigen Ereigniſſen vom
6. Februar beſchäftigt, veranlaßt, eine Entſchließung anzunehmen,
in der die Regierungaufgefordert wird, ohne Verzug
die nötigen Maßnahmen zur Entwaffnung dieſer
Organiſationen zu treffen, um einen ſonſt drohenden
Bürgerkrieg zu vermeiden.
Die ſeit längerer Zeit umlaufenden Gerüchte, wonach rechts=
und linksextremiſtiſche Organiſationen ſich heimlich mit Waffen
und Munition verſehen, um einen Putſch vorzubereiten oder
einen ſolchen Putſch zu vereiteln, haben nunmehr zur
Eröff=
nung einer gerichtlichen Unterſuchung geführt.
Auf Veranlaſſung des Juſtizminiſters und des
Innenminiſters ſind heute durch vier verſchiedene
Unter=
ſuchungsrichter vier Hausſuchungen in Paris
vor=
genommen worden, über deren Ergebnis keine weiteren
An=
gaben gemacht werden. Ferner haben die beiden Miniſter dem
Miniſterrat einen Erlaß zugehen laſſen, durch den der
Ver=
kauf und Beſitz von Waffen neu geregelt werden
wird. — Wie der „Intranſigeant” zu dieſer Mitteilung des
Juſtizminiſteriums ergänzend berichtet, ſind bei den
Haus=
ſuchungen in zwei Fällen geheime Waffenlager beſchlagnahmt
und von der Polizei ſichergeſtellt worden.
Bevorſtehende Maſſenpenſionierung
franzöſiſcher Beamter.
DNB. Paris, 27. März.
Der „Petit Pariſien” berichtet, daß die
Einſparungsmaßnah=
men, die das Kabinett Doumergue vorbereite, unter anderem auch
die vorzeitige Penſionierung von 60 bis 80 000 Beamten vorſähen.
Trotz der dabei entſtandenen Erhöhung der Ausgaben für
Penſio=
nen würden die Einſparungen beträchtlich ſein und könnten etwa
1 Milliarde betragen, da die meiſten der penſionierten Beamten
nicht durch andere erſetzt würden. Die Penſionierung einer
größe=
ren Anzahl von älteven Beamten würde außerdem eine Anſtellung
neuer Anwärter ermöglichen.
Ausſprache Simons
mit dem Londoner franzöſiſchen Botſchafter.
EP. London, 27. März.
Der engliſche Außenminiſter Sir John Simon hatte am
Dienstag nachmittag eine längere Unterredung mit dem
franzöſiſchen Botſchafter Corbin, in der, wie
halb=
amtlich verlautet, beſtimmte Punkte der franzöſiſchen
Antwort=
note in der Rüſtungsausgleichsfrage beſprochen wurden. Wie
hinzugefügt wird, fand die Unterredung auf Anregung des
Bot=
ſchafters ſtatt.
Der Beruf als Seelenarzk.
Von Wilhelm Michel.
Beruf iſt nicht Arbeit ſchlechthin. Denn Arbeit iſt jedes auf
einen vernünftigen Zweck gerichtete Tun; ob es regelmäßig oder
gelegentlich geſchieht, ob ihm eine Schulung, eine Begabung
zu=
grunde liegt oder nicht, — gleichviel, es iſt Arbeit. Aber
Be=
ruf iſt gefaßte, geformte Arbeit. Die Arbeit, die im Beruf
ge=
ſchieht, trägt überall die Merkmale einer ausdrücklichen,
zu=
ſätzlichen Geſtaltung.
Berufsarbeit iſt regelmäßig, d. h. der Willkür und der
Laune weitgehend entzogen. Sie iſt abgegrenzt, d. h. auf
ein beſtimmtes Gebiet, auf beſtimmte Werkſtoffe und Verfahren
beſchränkt. Sie iſt gegliedert, d. h. ſie iſt in Tagesmengen
eingeteilt, die ein gewiſſes biologiſches Maß haben. Sie iſt
ge=
züchtet, d. h. auf fachliche Schulung geſtellt. Sie iſt dem
ein=
zelnen Menſchen mit einer gewiſſen Notwendigkeit
zugeord=
net, d. h. ſie ſtützt ſich auf Anlagen und begabungsmäßiges
Können und trägt daher das Merkmal der Ausleſe, der
Be=
rufung. Sie iſt über=individuell und über=privat, d. h.,
ſie hält das Tun des Menſchen in die Oeffentlichkeit der
Volks=
gemeinſchaft hinaus, ſie ſtellt es unter Berufsehre und
Berufs=
pflicht und weiſt ihm im nationalen Geſamthaushalt eine
be=
ſtimmte, werthafte Bedeutung zu. Durch den Beruf wird
ſchließ=
lich der edle Rohſtoff „Arbeit” auch ſtändebildend und
ſteigt auf zu einer politiſchen Würde.
Arbeit an ſich enthält eine Segenskraft, die der Menſch von
jeher gewürdigt hat. Wer arbeitet, d. h. wer ſeinen Sinn und
ſeine ganzen Kräfte in ſtiller Treue auf ein Werk richtet, der iſt
in dieſem Augenblick ein vollkommener, ein geheilter, ein mit
ſich ſelbſt einiger Menſch. Ob die Arbeit an der Werkbank oder
am Schreibtiſch oder auf dem Acker vor ſich geht, macht keinen
Unterſchied. In der reinen, ungebrochenen Richtung der
Scele auf ein Objekt des Tuns liegt ein Selbſtvergeſſen, das
den Menſchen befreit und erlöſt; ein Selbſtvergeſſen, das ihn
als den Menſchen, der er wahrhaft iſt, erſt herſtellt, das
ihn verdichtet und verwirklicht. Ein indiſcher Weiſer bezeichnete
den Höhepunkt ſeiner perſönlichen Entwicklung mit den
Wor=
ten: Ich habe mich konzentrieren gelernt wie ein Pfeilmacher.
Er ſah alſo in der Art, wie der Vertreter eines gering geachteten
Handwerks ſeinen vollen Menſchen in die Arbeit hineingibt, ein
Muſterbeiſpiel auch für das höchſte Verhalten im Geiſtigen. Es
iſt der Segen der Arbeit, daß ſie uns in der reinen Hingabe
an ein Werk die ſeeliſchen Störungen, Groll, Sorgen, Angft,
Neid, Ichgefühl, überwinden und uns innerlich ſo einig werden
läßt wie ein Kind beim Spiel, (Echtes Spiel und echte. Arbeit
ſind einander von allen menſchlichen Tätigkeiten am ähnlichſten)
Beruf iſt nun die Feſtmachung, die Feſthaltung dieſes
Segens der Arbeit durch die wechſelnden Stunden des Lebens
hin. Beruf iſt die Hereinnahme des Segens der Arbeit in das
tägliche, ſo vielfach geſtörte Daſein; er iſt die Sicherung und
die Objektivierung dieſes Segens gegenüber der abgründigen
Flüchtigkeit menſchlicher Lagen und Zuſtände. Wir ſtehen heute
friſch vom Schlaf auf, geſtimmt zu jedem guten Werk. Morgen
quält uns eine Sorge oder eine Unluſt vom Körperlichen her
oder eine nicht verwundene Kränkung. War es uns geſtern leicht,
durch eine Arbeit in Schwung zu kommen, ſo ſtehen wir heute
müde und nüchtern vor der Drohung eines verlorenen Tages.
Sollten wir uns heute eine Arbeit ſuchen, die uns ihren Segen
ſpenden könnte, wir würden nichts finden. Da greift der Beruf
ein. Und zwar hilft er uns nicht bloß durch den mit ihm
ver=
bundenen Zwang, wie er etwa im Angeſtelltenverhältnis beſteht,
ſondern bei ſeinem Zwang ſteht viel Freundliches an leiſer
Führung, viel Feſtes und Aufgebautes an wohltätiger Zauberei.
Da iſt die Werkbank mit dem angefangenen Stück, die auf den
Meiſter wartet — wie leicht lockt ſie ins weitere Tun hinein!
Da iſt Schriftmaterial, das der Erledigung harrt, da iſt für
den Schriftſteller der vertraute Schreibtifch mit dem weißen
Papier, dem Spielfeld ſeiner Gedanken, da iſt für den
Fabrik=
herrn der Betrieb, für den Anwalt die vorbereitete Verhandlung
— über all eine Fülle von Zurufen und freundlichen
Suggeſtio=
nen: Du kannſt etwas! Du biſt etwas!; ringsum eine aufgebaute
Welt von Dingen und Pflichten, in die viele Erinnerungen an
gute Schaffensſtunden und Erfolge hineingepackt ſind und die
eine faſt unwiderſtehliche Verlockung zum fröhlichen
Weiter=
ſchaffen enthält.
Es iſt das Objektive am Beruf, was ihn für den
Men=
ſchen zu einer ſtändigen Lebenshilfe macht. Geſegnete Arbeit
iſt an ſich eine Art Gnade, ſie iſt das Glück einer guten Stunde.
Aber der Beruf iſt die größtmögliche Gewähr für die
Wiederholung dieſes Glückes, weil er eine reiche
Objekt=
welt mit ſich führt, die unabhängig iſt von unſern Launen,
Schwächen und ſonſtigen Subjektivitäten. Beruf verhält ſich zur
geſegneten, begnadeten Arbeit wie die Ehe zur Liebe. Das
Ge=
ſchenk Liebe, den Glücksfall Liebe auf ſeine Dauerform zu
bringen, das iſt der Sinn der Ehe. Ehe iſt nicht, wie die
Tor=
heit ganzer Geſchlechter gemeint hat, die Ermattungsſtufe der
Liebe ſondern ihr biologiſch richtiges „Später” und ihr einzig
mögliches „Immer”. So iſt auch der Beruf das einzig
mögliche „Immer” des Segens der Arbeit. Mit
ſeinem dichten Sach=Zuſammenhang und Pflichten=
Zuſammen=
hang trägt er nicht nur die ſchöpferiſchen, ſondern auch die toten
Stunden des Menſchentags und hält ſchon rein ſituationsmäßig
die Gelegenheit zu geſegneter Arbeit immer offen. Beruf hat
nicht nur ein Heute, ſondern auch ein Geſtern und ein Morgen;
ſo läßt er den Menſchen nicht im leeren Augenblick ſtehen, er
Das Ergebnis der Winkerhilfe.
Selten hat das Wort „Einigkeit macht ſtark” eine ſo
wunderbare Beſtätigung erfahren, wie in dieſem Winter das
große Hilfswerk der deutſchen Nation zugunſten der notleidenden
Volksgenoſſen. Als der Kanzler im Vorjahre ſeinem
Vertrauens=
mann Hilgenfeld den Auftrag erteilte, die Winterhilfe in die
Wege zu leiten, ſtand von Anfang an feſt, daß dieſe ganze Aktion
das deutſche Volk erfaſſen und nach einheitlichen Richtlinien
vor=
getragen werden würde. Der Appell des Führers, der
alle ſozialen Kräfte, die in einem Volke wohnen, zu entfeſſeln
wußte, wurde bis in den letzten Winkel hinein
ge=
hört und erfüllt. Der Induſtriearbeiter und Angeſtellte
ſpendeten von ihrem Lohn, der Landwirt gab von ſeiner Ernte
und aus ſeinem Stall, der Geſchäftsmann teilte ſeinen Gewinn
mit dem Winterhilfswerk, die Hausfrauen gaben Kleidung und
Wäſche aus dem Familienbeſitz.
Die Wintermonate ſind vorüber, und damit hat das WHW.
ein natürliches Ende gefunden. In dieſem Augenblick empfiehlt
ſich ein, wenn auch vorläufiger, Schlußſtrich, um
feſt=
zuſtellen, was geleiſtet worden iſt:
Mehr als 6 Millionen Erwerbsloſe ſtanden am 30. Januar
1933 hungernd und frierend auf den Straßen herum. Ihre
Fa=
milienangehörigen darbten mit ihnen. Wohl hatte die
Arbeits=
beſchaffung in dieſes Heer der notleidenden Volksgenoſſen noch
im Laufe des Jahres 1933 eine große Breſche geſchlagen, aber
etwa 6 Mill. Perſonen jeden Alters und Geſchlechts blieben
hilfs=
bedürftig. Da waren in erſter Linie die Arbeitsloſen mit ihren
Frauen und Kindern, weiter die Kriegsopfer mit ihren kargen
Renten, die kleinen Penſionäre, aber auch die
ſchlechtverdienen=
den Männer und Frauen mit großer Familie. Not gab es
genug. Aber ſie wurde, ſoweit das in der Kraft
des deutſchen Volkes ſtand, gemildert. Allein an
Geldſpenden, Lebensmitteln, Kleidern, Wäſche und Schuhzeug
kamen Spenden im Werte von etwa 320 Millionen
Reichsmark zuſammen. In keinem Falle wurde
Bargeld gegeben nur Sachſpenden wurden
ver=
teilt, denn es ſollte jeder Hilfsbedürftige einen warmen Ofen
und zuſätzliche Lebensmittel erhalten. 1½ Millionen
Volks=
genoſſen ſtellten ſich dieſem Verteilungswerk
zur Verfügung. Entſchädigungslos und
hilfs=
bereit ſammelten ſie die Spenden ein und
lei=
teten ſie an die Bedürftigen weiter. Das WHW.
hat nicht weniger als 32 000 Ortsgruppen umfaßt, von
denen an Bargeld rund 160 Millionen zuſammenkamen,
teils durch die Spenden von Arbeitseinkommen, teils durch
Blu=
men= und Poſtkartenverkauf, teils durch Ueberweiſung von
Be=
trägen aus Wohlfahrtsveranſtaltungen oder durch Zuwendungen
von ungenannten Perſonen. Dieſe 160 Millionen Reichsmark
wurden in die Wirtſchaft hineingeſteckt. Kohlen
und Kartoffeln wurden den Bedürftigen
aus=
gehändigt. Die Landwirtſchaft ſelbſt gab
Lebensmittel, aber auch die deutſche Familie
gab immer wieder Nahrungsmittelpakete, ſo daß
Nahrungsmittel immer wieder in ausreichender Menge zur
Ver=
teilung zur Verfügung ſtanden. Für etwa 70 Millionen
kamen Kartoffeln, Roggen, Weizen, Brot,
Mehl, Fleiſch, Hülſenfrüchte, Speck zuſammen,
Die Bäcker wieder verarbeiteten die Mehlſpende
unentgeltlich, ſo daß durch den Fortfall der Unkoſten eine
noch größere Menge Lebensmittel aller Art angeſchafft werden
konnte. Es darf auch nicht vergeſſen werden, daß die
Sach=
ſpenden im Winterhilfswerk einen breiten Raum
ein=
nehmen. Für faſt 40 Millionen Reichsmark ſind
Schuhzeug, Kleider, Wollwaren, Anzüge,
Wäſche und Mäntel zuſammengekommen. Ueberraſchend gut
hat die Eintopf=Sammlung abgeſchnitten, die in den
Wintermonaten nicht weniger als 25 Millionen
Reichsmark erbrachte,
Es iſt gewiß richtig, daß auf den einen Hilfsbedürftigen nicht
allzuviel entfiel, aber was die Volksgenoſſen erhielten, genügte
doch, um ihnen in der kalten Jahreszeit die Stube zu wärmen
und mehr als einmal in der Woche ein warmes Mahl zu geben.
Viele Notleidende ſind zudem noch mit Kleidungsſtücken verſorgt
worden. Alle aber haben freudigen Herzens die Feſtſtellung
machen dürfen, daß das deutſche Volk vom erſten bis zum letzten
Mann ſeiner gedachte, und daß mit dieſem WHW. die
deutſche Nation die feierliche Verpflichtung
übernahm, immer wieder im Kampf gegen
Hun=
ger und Kälte und Not ebenſo wie gegen die
Ar=
beitsloſigkeit feſt und treu zuſammenzuſtehen
und dort Hilfe zu leiſten, wo ſie nötig iſt. Einer
Verpflichtung, der auch das Ausland, das anfangs die
Bemühun=
gen des WHW. mit ſpöttiſchen Bemerkungen abzutun verſuchte,
die Achtung nicht mehr verſagen kann unter dem unerhörten
Eindruck dieſer Kraftanſtrengung des deutſchen Volkes.
reiht ihn immerfort ein in die Folge der Tage. Beruf grenzt
auch immer mit ſozial richtigen Grenzlinien an
andere Berufe; ſo reiht er den Menſchen auf faßliche Weiſe in
ein verbrüdertes Tun ein und ſtellt ihn in einen ſinnvollen
Dienſt — und eben in dieſer durchgängigen Einreihung die
fortwährend über die ſubjektive Augenblickslage des Menſchen
hinausweiſt auf einen übergeordneten Sinn und
Zuſammen=
hang, vollendet ſich die Lebenshilfe, die der Beruf gewährt.
Denn alles Pathologiſche im Menſchen, ſo vielgeſtaltig es
iſt, hat genau betrachtet den gleichen Anlaß: mangelnde
Ein=
reihung, Auswucherung der Subjektivität. Indem der Beruf dem
Menſchen das überſchärfte Ichgefühl abnimmt, verſchließt er die
Hauptquelle aller jener Leiden, die die Grundform der
Einſam=
keits=Erkrankung, der Abſpaltungs=Erkrankung tragen. Indem
er den Menſchen in einer geregelten Sach=Beziehung
erhält, errichtet er ſtärkſte Garantien gegen das Dämoniſch=
Werden des Ichs und der Dinge. Er ſchafft ſtändig
Sicherun=
gen gegen die gefährlichſten Arten bes inneren Weltzerfalls, und
wenn auch gewiß nicht zu leugnen iſt, daß ein Uebermaß, eine
Verhärtung dieſer Sicherungen den ſog. „trockenen” und
lebens=
fernen Menſchentyp erzeugen kann, dem die Freiheit, die
Be=
weglichkeit verloren geht — ſo wußte doch gerade ein bis zum
äußerſten freier und beweglicher Geiſt wie Nietzſche daß „der
Beruf das Rückgrat des Lebens” iſt, und bei Baudelaire,
der gewiß ein Großer unter den Entfeſſelten war, tritt die
Würdigung von Arbeit und Beruf geradezu als die ſpäteſte
und koſtbarſte Einſicht ſeines Lebens auf. Er, der in jungen Jahren
geſchrieben hatte: „Ein nützlicher Menſch zu ſein, hat mir immer
als etwas durchaus Scheußliches geſchienen” — er, der den
erlauch=
ten Müßiggang des „Dandy” unabläſſig als die höchſte
menſch=
liche Haltung geprieſen hatte, er entdeckt, als es Ernſt wird
mit der Gefahr, die ſein Leben bedroht, die Unentbehrlichkeit
der regelmäßigen Arbeit. Schalt er ſie früher ſeine alltägliche
Folter, ſo will er nun ſeine „beſtändige Wolluſt” aus ihr
machen. Je näher die Drohung der Geiſteskrankheit an ihn
heranreift, deſto häufiger finden ſich in ſeinen Tagebüchern Sätze
wie: „Die Gewohnheit der Pflichterfüllung vertreibt die Furcht”
oder jener andere, der mitten aus Seelennot kommt: „In jeder
Minute finden wir uns erdrückt vom Gedanken und vom Gefühl
der Zeit. Und es gibt nur zwei Mittel, dieſem Albdruck zu
entrinnen: das Vergnügen und die Arbeit. Das Vergnügen
verbraucht uns. Die Arbeit ſtärkt uns. Zwiſchen beiden müſſen
wir unſere Wahl treffen. Je mehr wir uns des einen dieſer
Mittel bedienen, deſto mehr flößt uns das andere Abſcheu ein.
Man kann die Zeit nur vergeſſen, indem man ſie nutzt”. Eins
der letzten Worte, die dieſer überfreie Geiſt ſich in ſeinen
Tage=
büchern zuruft, iſt die Mahnung: „Tue alle Tage, was Pflicht
und Klugheit erfordern!‟ Das klingt wie ein Satz aus einem
Schülerkalender. Lieſt man aber, daß Baudelaire dieſen Satz
Der Reit
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Mittwoch, 28. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sichrrung vei Sigen vengatierung Sinnt.
Der Reichsſchahmeiſter der NSDAP. Generalbevollmächtigker des Führers in allen vermögensrechtlichen
Angelegenheiken der NSDAp.
2. Alle Verbände und Organiſationen, die durch Verfügung
Recht der Nachprüfung
des Führers oder des Stellvertreters des Führers Reichsleitern
unterſtellt ſind.
der Finanzgebarung der der Parkei angeſchloſſenen
8 4.
DNB. München, 27. März.
Der „V. B.” meldet: Auf Grund des § 8 des Geſetzes zur
Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 1. Dezember
1933 (RGBl. 1. Seite 1016) verordne ich:
8 1.
Der Reichsſchatzmeiſter der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen
Arbeiterpartei iſt Generalbevollmächtigter des Führers in allen
vermögensrechtlichen Angelegenheiten der Nationalſozialiſtiſchen
Deutſchen Arbeiterpartei.
8 2.
Dem Reichsſchatzmeiſter der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen
Arbeiterpartei ſteht das Recht der Nachprüfung der
Finanzgebarung der der Partei angeſchloſſenen
Verbände zu.
Soweit ſich auf Grund dieſes Rechtes die
Not=
wendigreit ergibt, von Reichs=, Landes=,
Kom=
munal= oder ſonſtigen Behörden,
Körperſchaf=
ten des öffentlichen Rechts und Privatperſonen
Auskünfte einzuholen, ſind dem Reichsſchatzmeiſter bzw. ſeinen
Organen die notwendigen Auskünfte zu erteilen.
8 3.
Die Reichs= und Landesbehörden haben im Rahmen ihrer
Zuſtändigkeit dem Erſuchen des Reichsſchatzmeiſters Folge zu
leiſten, ſoweit es ſich um die Durchführung der in § 2
vor=
geſehenen Maßnahmen handelt.
8 4.
Die Ausführungsbeſtimmungen zu dieſer Verordnung
er=
läßt der Reichsſchatzmeiſter
Berlin, den 23. März 1934.
(gez.) Adolf Hitler.
Die Ausfämrangsveftintiangent.
Auf Grund des § 4 der 1. Durchführungsverordnung vom
23. 3. 1934 zum Geſetz der Sicherung der Einheit von Partei
und Staat vom 1. 12. 1933 (Reichsgeſetzblatt 1, Seite 1016)
er=
laſſe ich folgende 1. Ausführungsbeſtimmung:
1. Abſchnikt:
8 1.
1. Die Nationalſozialiſtiſche Deutſche
Ar=
beiterpartei bildet als Körperſchaft des öffentlichen Rechts
vermögensrechtlich eine Einheit für den
Be=
reich der Geſamtorganiſation. Vermögensrechtlich
verpflichtbar und berechtigt iſt ausſchließlich die
Geſamtkörper=
ſchaft, vertreten durch den Reichsſchatzmeiſter.
2. Vermögensrechtliche Angelegenheiten im
Sinne der Durchführungsverordnung vom 23. 3. 1934 zum
Ge=
ſetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom
1. 12 1933 ſind alle Angelegenheiten
vermögens=
rechtlicher Art, die die NSDAP. betreffen oder
berühren.
3. Keine Untergliederung der Partei beſitzt
eigene Rechtsperſönlichkeiten.
8 2.
1. Ich behalte mir vor, generell oder im Einzelfall
ſchrift=
liche Vollmacht für meine Vertretung zur Regelung
unmittel=
bar vermögensrechtlicher Angelegenheiten von Untergliederungen
zu erteilen.
2. Alle vermögensrechtlichen Erklärungen, die nicht auf
Grund ſchriftlicher Vollmacht abgegeben werden, ſind für die
Partei ohne Verpflichtungsinhalt.
8 3.
Zur NSDAP. im Sinne des Geſetzes gehören:
1. Säutliche Parteidienſtſtellen.
1. Gemäß dem vom Führer beſtimmten Grundſatze der
reſt=
loſen Einheitlichkeit der Finanzgebarung der NSDAP. und zur
Sicherung derſelben werden mit ſofortiger Wirkung die
Gau=
ſchatzmeiſter und Gaureviſoren dem Reichsſchatzmeiſter
uumittel=
bar unterſtellt. Die Gauſchatzmeiſter werden mit
ſofortiger Wirkung dem Stabe des
Reichsſchatz=
meiſters eingegliedert unter gleichzeitiger
Entlaſſung aus dem Stabe der Gauleitung.
2. Die Gauſchatzmeiſter und Gaureviſoren ſind mit ſofortiger
Wirkung nur noch an meine Weiſungen gebunden. Die
Er=
nennung und Abſetzung erfolgt künftig durch mich, ich
behalte mir jeweils das Einvernehmen mit dem zuſtändigen
Gauleiter vor.
8 5.
1. Entſprechend den Beſtimmungen des § 4 werden mit
ſofortiger Wirkung die ſämtlichen anderen
Kaſſen=
warte der Partei im Gaubereich dem
Gauſchatz=
meiſter unterſtellt.
2. Die Kaſſenwarte der Partei ſind nur an die Weiſungen
des Gauſchatzmeiſters gebunden und nur mir und dem
zu=
ſtändigen Gauſchatzmeiſter verantwortlich.
3. Die Ernennung und Abſetzung der Kaſſenwarte der Partei
erfolgt durch den zuſtändigen Gauſchatzmeiſter.
4. Den Gauſchatzmeiſtern und ſämtlichen Kaſſenwarten der
Partei wird beſtes Einvernehmen mit den anderen Dienſtſtellen
zur Pflicht gemacht.
8 6.
1. Das Rechnungsjahr der NSDAP. läuft
vom 1. Januar bis 31. Dezember.
2. Die Gauſchatzmeiſter haben mir für das jeweilige
Rechnungsjahr einen Haushaltsvoranſchlag
aus=
zuarbeiten. Dabei iſt einzuſetzen im
a) ordentlichen Haushalt: die feſten wiederkehrenden
Ein=
nahmen und Ausgaben, und
b) im außerordentlichen Haushalt: die allenfalls notwendigen
außergewöhnlichen Aufwendungen im Intereſſe der Partei.
3. Nähere Ausführungen werden den Gauſchatzmeiſtern
unmittelbar bekanntgegeben.
8 7.
Bis auf weiteres gelten die Gauſchatzmeiſter und
Kaſſen=
warte der Bewegung als ermächtigt, im bisher anerkannten und
üblichen Umfang Zahlungen für die Partei anzunehmen und
zu leiſten.
8 8.
Der Arbeitsbereich und die Zuſtändigkeit der Reviſoren
bleibt aufrechterhalten.
2. Abſchnitt: Angeſchloſſene Verbände.
8 1.
Für die Nachprüfung der Finanzgebarung der der Partei
angeſchloſſenen Verbände beſtimme ich, daß dieſe Verbände
unmittelbar nach Erſtellung, fpäteſtens aber innerhalb vier
Wochen nach Inkrafttreten dieſer Ausführungsbeſtimmungen,
ihren Haushaltsplan für das Geſchäftsjahr 1933/34 vorzulegen
haben.
8 2.
Weitere Weiſungen werden hierzu im Einvernehmen mit
den Reichsleitern, denen dieſe Verbände unterſtellt ſind, ergehen.
3. Abſchnift: Organe des Reichsſchahmeiſters.
8 1.
Organe des Reichsſchatzmeiſters im Sinne des § 2 der
Durchführungsverordnung vom 23. 3. 1934 ſind:
1. Die Reichsreviſoren,
2. die Gauſchatzmeiſter und
3. die Gaureviſoren.
8 2.
Weitere Ausführungsbeſtimmungen bleiben vorbehalten.
einleitet mit dem Wort „Koſtbare Bemerkung” (note précieuse),
ſo wird fühlbar, was alles an grauenhaftem Irren und an
ſpätem, allzuſpätem Sich=Aufraffen dahinterſteht.
Vielleicht muß man gerade die großen Irrenden und die
großen Einzelgänger fragen, was es mit dem Heilenden und
Heiligen des Berufs auf ſich hat. Sie ſind es ja, die die
Gegenerfahrung gemacht haben, die Erfahrung mit der
Freiheit, mit der „Lockerung” mit dem Treiben durch die
Stürme des unmittelbaren, des ungefaßten Lebens. Sie werden
ſeine Pracht nicht verleugnen; ſie werden den Mitmenſchen
niemals die Pflicht zur großen Verjüngung in einem
Früh=
ling, in einer Liebe, in einer Begeiſterung unterſchlagen. Aber
ſie werden immer wieder in den Vordergrund ſtellen, daß die
„frohen Feſte” an die „ſauren Wochen” unlöslich gebunden ſind,
und daß der Menſch ſein Maß, ſeine Lebensgewißheit, ſeine
reale Einfügung ins Daſein auf die Dauer nur findet in der
Erfüllung der „Forderung des Tages”. Und das heißt: im Beruf.
Mainzer Stadktheater.
Eduard Künnekes „Lockende Flamme‟.
Dieſes Werk des in letzter Zeit ſtark in den Vordergrund
tretenden Komponiſten nennt ſich romantiſches Singſpiel”, will
alſo höher und ſtrenger gewertet ſein als eine Operette. Sofern
es ſich um die Muſik handelt, zweifellos ohne Berechtigung, denn
die zeichnet ſich nicht durch beſondere Erfindung aus und bewegt
ſich auch in der Inſtrumentation ganz in den gewohnten, an ſich
gewiß nicht unerfreulichen Bahnen. Immerhin iſt die orcheſtrale
Technik gut und geſchickt, wenn auch keineswegs überragend. Die
Handlung gibt der Bezeichnung jedoch eine gewiſſe Berechtigung.
Sie ſpielt in der phantaſtiſchen Umwelt, E. Th. A. Hoffmanns
und ſeines Freundes, des genialen Schauſpielers Ludwig
Dev=
rient. Die lockende Flamme iſt eine verführeriſche ſpaniſche
Tän=
zerin, die vorübergehend zwiſchen die beiden tritt. Nach einer
guten und ſcharfen Expoſition in den beiden erſten Bildern
ver=
liert ſich das Werk aber in bedenkliche Längen und ſchreit
ge=
radezu nach dem erlöſenden Rotſtift. Die Aufführung wußte über
mancherlei Schwächen des Stückes hinwegzutäuſchen dank der
ſpritzigen Stabführung von Fritz Schulze=Markert und
der anfeuernden Regie von Camillo Hechinger. Die im
Al=
kohol verſinkende Genialität des großen Schauſpielers wußte
Herbert Sebald glaubhafter zu geſtalten als es Hans
Kom=
regg mit der phantaſtiſchen Figur Hoffmanns gelingen wollte.
Vortrefflich das Tänzerpaar Loty Kaundinya und Theo
Ha=
rald, nicht minder der Magiſter Tinte von Heinz Hammans
mit ſeiner treuherzigen Dofheit, ſowie die überaus drollige
Mar=
grit Ziegler in dem gelungenen Typ des
ſchauſpielerverhim=
melnden Backfiſchs. Dazu kommt eine lange Reihe kleinerer
Rol=
len, unter denen Franz Larkens. Anni Peters und Paul
Henker köſtliche Kabinettſtücke geſtalteten. Die Bühnenbilder
von Ernſt Preußer waren zum größten Teil wieder ſehr ſchön
Dr. B.
und ſtimmungsgemäß.
Frankfurker Muſikbrieſ.
Die diesjährigen Aufführungen des vor zwei Jahren
neu=
einſtudierten „Parſifal” werden von Kapellmeiſter Wetzelsberger
geleitet. Die breite, akademiſche Ausdrucksweiſe der Verzicht auf
die dick aufgetragenen Spannungen früherer Werke kommt der
Aut des Dirigenten ſehr entgegen, der mit dieſer Aufführung
einen ſtarken Eindruck hinterließ. — T. Ralf, der jetzt die
Titel=
partie ſingt, hat die beſondere Lyrik des ſtimmlichen Ausdrucks,
die gerade dieſe Partie erfordert. Die übrige Beſetzung, von der
der gütige, innerliche Gurnemanz R. vom Scheidt’s und die ſehr
gewiſſenhafte und fleißige Kundry E. Gentner=Fiſcher’s zu nennen
iſt, iſt bekannt.
Die Neueinſtudierung der „Tosca” von Puccini wurde zu
einem großen Erfolg für unſere Oper. Die kinohafte
Aeußerlich=
keit der Handlung hindert nicht, daß das Werk ſeine muſikaliſchen
Werte hat. Die melodiöſe Lyrik des 1. Aktes, die eigentümliche
Stimmung, die über den erſten Szenen des 3. Aktes liegt, ſind der
berechtigte Grund für die Beliebtheit, deren ſich die Oper erfreut.
Die Titelvartie erfordert ein hohes Maß von geſanglichem und
darſtelleriſchem Künſtlertum. Man erinnert ſich an die Gaſtſpiele
der Aino Akté und der Edith de Lys. Der Cavaradoſſi gehörte zu
den herrlichſten Partien Caruſos und die ariſtokratiſche, geiſtige
Verkörperung des Scarpia durch F. Feinhals und vor allem durch
G. Baklanoff beweiſt, welcher Deutung dieſe Rolle fähig iſt.
Der Abend wurde zu einem begeiſterten Erfolg für Elſa
Kment (bisher Darmſtadt), die hier zum erſten Male die Tosca
ſang. Die große, echte Leidenſchaftlichkeit ihrer Santuzza — ihrer
bisher beſten Rolle — wurde in geſellſchaftliche, durch die
Erfah=
rungen ihrer Arabella beherrſchte Formen gebannt. Der Ausdruck
dieſer italieniſchen Muſik, die lang geſponnene Geſanglichkeit der
Melodie entſprechen den inneren Pulſen dieſer Künſtlerin, deren
ſtarke Begabung durch dieſen Abend überzeugend offenbar wurde.
Das war darſtelleriſch alles erlebt und organiſch zu einem Bilde
verbunden. Dieſe organiſche Einheit wurde auch klanglich gewahrt.
Die ſchöne, warme Stimme wurde auch in den dramatiſchſten
Mo=
menten ſtets im Rahmen des Aeſthetiſchen und Geſanglichen
ge=
halten.
Daß J. Gläſer einen ausgezeichneten Cavaradoſſi ſingt, iſt
des öfteren berichtet worden. — J. Stern ſingt mit Wucht und
Klarheit den Scarpia. Er bleibt dabei im Weſentlichen in dem
primitiven Rahmen des Theaterböſewichts; es iſt betrüblich, daß
das an ſich imponierende Geſamtbild durch häufiges Unreinſingen
geſtört wird. — C. Ebert (früher Darmſtadt) iſt kein
aus=
reichender Angelotti. Dem Nebeneinander der Töne entſpricht bei
ihm ein geiſtiges Nebeneinander der darſtelleriſchen Momente.
Die künſtleriſche Einheit und das Gefühl dafür fehlt. — Die
Bühnenbilder L. Siewerts waren in ihrer Weite und kulturellen
Echtheit prachtvoll. Mit viel innerer Verbundenheit und
perſön=
licher Tongebung leitete C. M. Zwißler die ſchöne Aufführung
Dieſe Neueinſtudierung wird demnächſt den Rahmen für ein
Gaſtſpiel abgeben, das Hauptdarſteller der Mailänder Scala in
Rollen der Tosca abſolvieren. — Mitte April wird unſere Oper
mit Orcheſter, Dirigenten, eigener Ausſtattung und Szenerie in
verſchiedenen Städten Hollands mit dem „Rienzi” gaſtieren. An
Nr. 86 — Seite 3
L. Mfſcauff. Siraufbeinungen.
8 1.
Zuwiderhandlungen gegen dieſe Beſtimmungen werden als
ſchwere Verſtöße gegen die Intereſſen der Partei durch die
zu=
ſtändigen Parteigerichte geahndet.
München, den 24. März 1934.
(gez.) Schwarz.
Reichsſchatzmeiſter.
Deutſchlands Rechk auf Erpork.
Auslandspreſſe=Konferenz über die deutſche
Arbeits=
beſchaffung.
DNB. Berlin, 27. März.
Auf Einladung der Preſſeabteilung des Reichsminiſteriums
für Volksaufklärung und Propaganda fand am
Dienstagnachmit=
tag eine Ausſprache mit der Auslandspreſſe über die deutſche
Arbeitsbeſchaffung ſtatt, auf der Reichsarbeitsminiſter Seldte
und die Staatsſekretäre Dr. Poſſe und Reinhardt Vorträge
über die techniſche und finanzielle Durchführung des großen
Arbeitsbeſchaffungsprogramms der Reichsregierung und die
Han=
delspolitik Deutſchlands hielten.
Der Leiter der Verſammlung, Staatsſekretär Funk,
führte in ſeiner Eröffnungsanſprache aus, daß die Deviſenlage
uns ſehr bald zu einer Forcierung des Exports zwingen
könnte. Eine geſunde Volkswirtſchaft dürfe aber immer nur zu
einem geringen Teil vom Export leben. Deshalb werde die
deutſche Wirtſchaftspolitik auch in Zukunft die
wei=
tere Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit mit Maßnahmen auf dem
Inlandsmarkt in erſter Reihe in Angriff nehmen und ſich
ſo=
bald wie möglich von der Einfuhr von
Auslands=
produkten die wir im Inland erzeugen können;
befreien. Die Frage der Erſatzprodukte ſei lediglich eine Frage
der Preiſe und des Abſatzes im Inlande, die durch organiſatoriſche
und verwaltungspolitiſche Maßnahmen gelöſt werde, wenn dies
aus ſtaats= und valutapolitiſchen Gründen notwendig ſei. Dies
ſei immer noch beſſer, als eine
Valutaentwer=
tung zur Förderung des Exports vorzunehmen,
die nur auf Koſten der arbeitenden Bevölkerung
geſchehen könne. Valutgentwertung bedeutet letzten Endes
immer Verarmung und Kapitalverluſt.
Nach dieſen Ausführungen des Staatsſekretärs Funk ergriff
Reichsarbeitsminiſter Seldte das Wort. Nach einem Hinweis
auf die Urſachen des Erfolges der Arbeitsſchlacht im vergangenen
Jahre — Vertrauen des Volkes in ſeine Führung und freudige
und opferwillige Mitarbeit aller Volksgenoſſen an dem großen
Werk der Arbeitsbeſchaffung — und einer Darlegung der
ein=
zelnen Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit, wobei
der Miniſter mit ganz beſonderem Nachdruck auf die Pflege der
Kaufkraft und die Senkung der Laſten hinwies bezeichnete er als
eine der nächſten dringendſten Aufgaben der
Reichsregierung und der deutſchen Wirtſchaft die Förderung
des Exports. Der Miniſter hofft, daß es gelingen werde, im
Zuge der Belebung, die ſich auch in anderen Ländern bemerkbar
mache, neue Grundlagen für einen Wiederaufbau des
weltwirt=
ſchaftlichen Tauſchverkehrs zu ſchaffen und die zahlloſen
Handels=
ſchranken, die vor allem die Wirtſchaft der hochentwickelten
In=
duſtrieländer an der vollen Entfaltung ihrer Leiſtungsfähigkeit
hinderten, niederzulegen.
Staatsſekretär Reinhardt, der nach dem Miniſter
das Wort ergriff, befaßte ſich vor allem mit den bekannten
ſteuerpolitiſchen Maßnahmen der Reichsregierung zur
Behebung der Arbeitsloſigkeit, um ſchließlich auf die
unmittel=
baven Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen hinzuweiſen. Der
Arbeits=
vorrat, der ſich aus der Geſamtheit der Maßnahmen für das Jahr
1934 ergibt, beträgt rund 50 v. H. mehr als im Jahre 1933. Das
berechtigt zu der Hoffnung, daß die
Arbeitsloſig=
keit im Jahre 1934 auf 2000 000 ſinken wird.
Das Reichskabinett hat in ſeiner letzten Sitzung die
Ueber=
leitung der Städtiſchen Oper Charlottenburg aus dem Beſitz der
Stadt Berlin auf das Reich und die Weiterführung der Oper als
reichseigenes Inſtitut beſchloſſen und die zu dieſem Zweck
erforder=
lichen Mittel bereitgeſtellt. Die bisherige Städtiſche Oper
Char=
lottenburg erhält den Namen „Deutſches Opernhaus”. Die
Füh=
rung und Verwaltung der Oper wird von dem für das deutſche
Theater= und Kunſtweſen zuſtändigen Reichsminiſterium für
Volks=
aufklärung und Propaganda ausgeübt. Reichsminiſter Dr.
Goeb=
bels wird ſchon in den nächſten Tagen den neuen Intendanten
berufen.
Mit ſofortiger Wirkung wird die preußiſche Landeskokarde an
der Mütze durch das Hoheitsabzeichen in ſilberner Ausführung
er=
ſetzt. Anſtelle des ſchwarz=weißen Tſchakonational tritt ein
Natio=
nal in den Reichsfarben und anſtelle des preußiſchen
Wappenſchil=
des am Stahlhelm ein ſchwarz=weiß=rotes Wappenſchild.
der Spitze des Ehrenkomitees ſteht der deutſche Geſandte in
Hol=
land. — Man beabſichtigt, in dieſem Jahre als
Römerbergfeſt=
ſpiele das „Käthchen von Heilbronn”, den „Wallenſtein” und die
„Jungfrau von Orleans” aufzuführen. —
Im Großen Saal des Saalbaues gaſtierte die 72 Mann
um=
faſſende, unter der Leitung des Kapellmeiſters Valenti Domenico
ſtehende Banda Fasciſta. Das äußere Bild iſt imponierend: wie
die Muſiker in faſt ſchwarzen, ſilberverſchnürten Uniformen ſich
hinter ihre grün=weiß=rote Standarte ſcharen. Der Saal iſt mit
italieniſchen und deutſchen Fahnen feſtlich geſchmückt — als
Auf=
takt wird das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied geſpielt und
dann folgen die Tannhäuſer=Ouvertüre, der erſte Satz der II=Moll=
Symphonie von Schubert, das Allegro der 4. Symphonie von
Beethoven, die 2. Rhapſodie von Liſzt, eine Rigoletto=Fantaſie
und die Ouvertüre 1812 von Tſchaikowſki. Das Orcheſter, das
ſtehend ſpielt, hat nur Blech= und Holzbläſer. — Der Eindruck iſt
zunächſt der einer bewunderswerten techniſchen Diſziplin. In der
muſikaliſchen Struktur iſt uns vieles fremd, vor allem bei
Beet=
hoven und Schubert. Hier iſt ohne die Streicher ein Eindruck nicht
denkbar, auch nicht — ohne deutſches Tempo. Aber ſonſt — iſt alles
hinreißend, temperamentvoll. ganz auf Klang im italieniſchen
Sinne eingeſtellt. — Der Beifall war auch hinreißend.
Dr W. Kn.
Druckfehlerberichtigung. In dem geſtrigen Bericht über die
Aufführung der „Gräfin Mariza” iſt durch verſehentliches
Weg=
laſſen eines Fragezeichens eine kleine Sinnentſtellung entſtanden.
Es ſollte nicht als Tatſache feſtgeſtellt werden, daß der
Gaſt=
dirigent Herburger „au ernſtere und ſeriöſe Aufgaben gewohnt”
ſei, ſondern die Möglichkeit dazu angedeutet und ſeine
Be=
fähigung nach dieſer Richtung charakteriſiert werden.
K.
Geländeſport=Bücherei: 1. Die Gruppe, 2. Im Gelände, 3.
Meß=
dienſt, 4. Die Geländeſkizze, 5. Melde= und Nachrichtenweſen,
6. Leibesübungen 7./8 Kartenleſen, 9. Zeltbau, 10.
Pionier=
arbeiten, 11. Kleinkaliberſchießen, 12. Segelflug. (Jeder Band
kart. 0,40 RM. Franckſche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart.)
Die Geländeſport=Bücherei wird insgeſamt 14 Bändchen
um=
faſſen, von denen 12 bereits vorliegen. Wie der Name ſagt, iſt
dieſe Reihe einem eng umgrenzten Sondergebiet gewidmet. Jedes
Teilgebiet daraus wird in einem Heftchen behandelt, das in
knapper, jugendmäßiger und jugendfriſcher Sprache mit
zahlrei=
chen anſchaulichen Bildern alles bringt, was Führer und
Gefolg=
ſchaft davon wiſſen müſſen. Die kleine Bücherei iſt ein
vollſtän=
diges Lehrbuch des Geländeſports, ſie hat aber den Vorzug, daß
jeder ſich das Teilgebiet auswählen kann, auf dem er beſonders
ſchwach iſt oder auf dem er beſonders weit vorwärts kommen will,
daß er es alſo nicht nötig hat, ſich einen dicken Wälzer anzuſchaffen,
der die einzelnen Gebiete doch nicht ſo ausführlich behandeln kann
und überdies wegen ſeiner Unhandlichkeit im Gelände gar nicht
mitgeführt werden kann. Wie die Titel ſchon erkennen laſſen, iſt
hier alles auf die praktiſche Verwertbarkeit eingeſtellt, und
tat=
ſächlich ſteht auch in den Bändchen alles, was man über das
jeweilige Thema wiſſen muß.
Seite 4 — Nr. 86
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 28. März 1934
PUM
Für die mir an meinem 80jährigen
Geburts=
tage zugegangenen Glückwünſche und Geſchenke
ſage ich herzlichſten Dank.
Frau Friedmann Ww.
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Am Montag verſchied nach ſchwerem Leiden
mein lieber guter Mann, unſer treubeſorgter
Vater und Großvater
Herr Hugo Karnatz
Reichsbahn=Oberingenieur i. R.
im Alter von 52 Jahren.
Im Namen der Trauernden:
Frau Johanna Karnatz
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Einäſcherung: Donnerstag, nachmittags
2 Uhr im Krematorium des Waldfriedhofs.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen
zu wollen.
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Nachruf.
Am 21. März entſchlief ſanft und unerwartet
Meri Souunn Koio
Im Jahre 1895 trat er in den Dienſt unſeres
ver=
ſtorbenen Onkels und iſt ſeitdem ununterbrochen
für unſere Familie tätig geweſen.
Ihn zeichneten vorbildlicher Pflichteifer und
vor=
treffliche Leiſtungen aus. Seine Treue bewährte
ſich vor allem in ſchweren Zeiten und er ward
uns durch ſeine guten menſchlichen Eigenſchaften
ein wahrer Freund. Wir werden ſein Andenken
als das eines deutſchen Mannes, wie er ſein ſoll,
ſtets dankbar in hohen Ehren halten.
Freifrau u. Freiherr Ludwig Hetl
Worms a. Rh.
(3632
Dandjagung.
Für die vielen Beweiſe herzlichſter Teilnahme bei dem
Heimgange meines unvergeßlichen Mannes,
Herrn Fritz Sproß
Bäckermeiſter
ſage ich hiermit meinen tiefgefühlten Dank. Beſonderen
Dank der Bäcker=Innung Darmſtadt, Zweigverband Heſſen,
der Geſangsabteilung der Innung, der
Einkaufsgenoſſen=
ſchaft, der Fachſchaft der Gehilfen, den Innungen Offenbach,
Hahn und Dreieichenhain ſowie dem Kath. Geſellenverein
für die ehrenden Nachrufe und Kranzniederlegungen. Allen
denen, die dem lieben Entſchlafenen die letzte Ehre erwieſen
haben, ſowie für die vielen Blumenſpenden ebenfalls
herz=
lichen Dank.
In tiefer Trauer:
Marie Sproß, geb. Bock.
Darmſtadt, den 27. März 1934.
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19. März,
abends
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Mittwoch, 28. März 1934
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 28. März 1934.
Binterynistoert
des deutſchen Volkes 1933/34.
Oſter=Ausgabe von Lebensmikkelſpenden
in der Stadk Darmſtadt.
Die Verteilung der Oſterſpende (Mehl, Grünkern und Pakete
aus der Pfundſammlung) findet am Donnerstag, den
29. März, in der Zeit von vormittags 8 Uhr bis
abends 7 Uhr, in den Geſchäftsräumen der einzelnen
Orts=
gruppen ſtatt.
An Hilfsbedürftige, die in den Winterhilfsküchen eſſen,
wer=
den bei der Ausgabe am Donnerstag Lebensmittel nicht verteilt,
dahingegen gelangen heute, Mittwoch, den 28. März,
an alle vom Winterhilfswerk betreuten
Hilfs=
bedürftigen der Stadt Eier zur Ausgabe.
Die Ausgabe der Oſtereier für die Kinder unſerer
hilfs=
bedürftigen Volksgenoſſen wird, von den einzelnen Ortsgruppen
ſelbſt bekannt gemacht.
Anwärker zum Vorbereikungsdienſt
im Vermeſſungsfach.
Bei dem Feldbereinigungsamt Starkenburg zu Darmſtadt
können zum 15. April d. J. 20 Anwärter zum
Vorbereitungs=
dienſt für die mittleren und 50 Anwärter für die unteren
Stellen im Vermeſſungsfach zugelaſſen werden. An
Schulausbil=
dung iſt für die Anwärter des mittleren Dienſtes mindeſtens die
Primareife nachzuweiſen. Für die Anwärter des untersi
Dienſtes genügt Volksſchulbildung. Geſuche ſind bis zum
5. Aprild. J. dem Landesbauernpräſidenten im Heſſiſchen
Staats=
miniſterium einzureichen. Den Geſuchen ſind anzuſchließen: 1. ein
eigenhändig geſchriebener Lebenslauf, aus dem erſichtlich iſt:
a) Vor= und Familienname. b) Tag, Monat und Jahr der
Ge=
burt, c) Name, Stand und Wohnort der Eltern, d) Ort und
Dauer des Schulbeſuches; 2. Abgangszeugnis der beſuchten Schule;
3. Leumundszeugnis der Polizeibehörde; 4. Zeugnis eines
Kreis=
geſundheitsamtes; 5. Nachweis der ariſchen Abſtammung. Die
Vorbereitungszeit dauert für beide Anwärtergruppen
3 Jahre, ohne gegenſeitige Vergütung. Bewerber, die den
Nach=
weis über eine erfolgreiche Teilnahme an Einrichtungen, die dem
Zwecke der Erziehung junger Leute aller Volkskreiſe zur
Volks=
gemeinſchaft im nationalſozialiſtiſchen Sinne dienen, erbringen
können, werden bevorzugt.
Das Staatspreſſeamt teilt mit: In der Zeit von
Grün=
donnerstag, den 29. März 1934, bis Dienstag, den 3. April 1934
einſchließlich, ſind die Dienſtſtellen der Staatsbehörden für den
allgemeinen Geſchäftsverkehr geſchloſſen. Die Sprechſtunden
ſämt=
licher Staatsbehörden, insbeſondere die des Herrn
Staatsmini=
ſters, fallen am Karſamstag, dem 31. März 1934, aus.
Techniſche Hochſchule. Wie das Heſſiſche Kultusminiſterium
mitteilt beginnt das Sommerſemeſter 1934 auf Anregung
des Reichsminiſteriums des Innern an allen deutſchen Hochſchulen
erſt am 7. Mai.
Reichsfinanzverwaltung. — Landesfinanzamt Darmſtadt. Der
Vorſteher des Finanzamts Beerfelden (Odw.), Regierungsrat
Meißinger, wurde in gleicher Eigenſchaft an das Finanzamt
in Reinheim (Odw.) verſetzt. — Steueramtmann
Knaben=
ſchuh vom Landesfinanzamt Darmſtadt. Abteilung für Beſitz= und
Verkehrsſteuern, wurde als Vorſteher an das Finanzamt in
Beer=
felden (Odw) verſetzt. — Steueramtmann Hübner vom
Lan=
desfinanzamt, Abteilung für Beſitz= und Verkehrsſteuern, wurde
als Vorſteher an das Finanzamt Höchſt (Odw.) verſetzt.
— Kunſthalle am Rheintor. Der Vorſtand des Kunſtvereins
ſchreibt uns: Wie zu erwarten war, erfreut ſich die derzeitige
Veranſtaltung in der Kunſthalle, die je eine Geſamtſchau von
Schöpfungen unſeres hier ſo beliebten Dichtermalers Ernſt
Eimer, der auch bei uns ſtets gerne geſehenen Elberfelder
Künſtlerin Sulamith Wülfing und des bekannten Malers und
Graphikers Hermann Mayerhofer=Paſſau, ſowie ſehr anſprechende
gebatikte kunſtgewerbliche Arbeiten der Tochter Ernſt Eimers
bringt, eines guten Beſuchs. Es ſoll noch darauf hingewieſen
werden, daß die Ausſtellung auch am Karfreitag und am
Oſter=
ſonntag von 10 bis 13,30 Uhr geöffnet iſt, während ſie am
zwei=
ten Oſterfeiertag geſchloſſen bleibt.
Heſſiſches Landestheater.
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Kleines Haus
28. März
Anf. 20, Ende 22½ Uhr. Zuſatzmiete II 11. Vorſt.
Am Himmel Europas. Preiſe 0.70—3.60
Donnerstag
29. März
Anf. 20, Ende 22½. Zuſatzm. III 10. Vorſt. dazu
Kinderreiche Mütter Nummerkarten 901—1300.
Preiſe 0.70——3.80
Am Himmel Europas.
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Anf. 20, Ende 22 Uhr.
Der Glasſchrank.
(Außer Miete)
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1. April
Anf. 19½, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete 1 9. Vorſt:
Preiſe 0.70—3.80
Der letzte Zeuge.
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 86 — Seite 5
Die Beſtimmungen des neuen Wohnungs=Mietvertrags.
Die neue Zeit im Miekverkrag. — Verkrauensvolle Hausgemeinſchaft. — Wann darf der Mister kündigen!
Haffung des Miekers. — Recht au eigenen Anlagen.
Neue Rechte des Miekers.
Die neue Zeit hat auch neue Wohnungs=Mietverträge
ge=
bracht, in denen die einſeitigen Rechte des Vermieters (
Hausbe=
ſitzers) ebenſo beſeitigt ſind, wie die feindliche Stimmung, die
die alten Mietverträge beherrſchen. Wichtig iſt die neue
Beſtim=
mung, daß auch in jedem Hauſe die Volksgemeinſchaft betont
wird, denn Hauswirt und Mieter verpflichten ſich nach 8 7 im
Hauſe mit allen Mietern eine vertrauensvolle Hausgemeinſchaft
zu halten und aufeinander Rückſicht zu nehmen. Dadurch werden
die Urſachen zu vielen Prozeſſen, die bisher zwiſchen den
Mie=
tern untereinander und Mietern und Hauswirt an der
Tages=
ordnung waren, verſchwinden. Von größter Bedeutung aber iſt
die neue Beſtimmung über die friſtloſe Kündigung bei
Mietrück=
ſtänden und über die Aufrechnung von Gegenforderungen des
Mieters. Bisher galt die ungerechtfertigte Beſtimmung, daß der
Mieter auch berechtigte Forderungen, die er gegen den Hauswirt
hatte, von der Miete nicht abziehen durfte. Die Miete mußte
ſtets voll bezahlt werden. Forderungen konnte der Mieter gegen
den Hauswirt einklagen. Jetzt hat der Mieter das Recht,
For=
derungen aufzurechnen. Auch bei Zahlungs=Rückſtand hat der
Vermieter nicht mehr wie früher das Recht der friſtloſen
Kün=
digung, ſondern er muß den Mieter erſt zur Zahlung auffordern
und kann nur dann friſtlos kündigen, wenn der Mieter mit mehr
als der Hälfte des Mietbetrages länger als zehn Tage im
Rück=
ſtand iſt. Der wichtige Paragraph, der dieſe neuen und
bedeut=
ſamen Beſtimmungen enthält, lautet:
„Der Mieter kann gegenüber dem Mietzins mit einer
Ge=
genforderung nur aufrechnen oder ein Minderungs= oder
Zurück=
behaltungsrecht nur ausüben, wenn er dies mindeſtens einen
Monat vor der Fälligkeit des Mietzinſes dem Vermieter
ange=
kündigt hat.
Iſt der Mieter trotz Zahlungsaufforderung mit mehr als der
Hälfte des fälligen Betrages länger als zehn Tage im Rückſtand,
ſo kann der Vermieter das Mietverhältnis friſtlos kündigen. Er
kann nicht mehr kündigen, wenn der Mieter noch vor der
Kün=
digung zahlt. Die Kündigung iſt unwirkſam, wenn der Mieter
aufrechnen, zurückbehalten oder mindern kann und alsbald nach
der Kündigung eine entſprechende ſchriftliche Erklärung abgibt.”
Auch die Haftpflicht des Mieters iſt neu und im rechtlichen
Sinne geregelt. Nur ſchuldhaftes und fahrläſſiges Verhalten
ver=
pflichtet zum Schadenerſatz, nicht aber ein Schaden, der ohne
Schuld des Mieters oder ſeiner Angehörigen entſtanden iſt.
„Der Mieter haftet dem Vermieter für Schäden, die nach
dem Einzug durch ihn, ſeine Familienglieder, Hausgehilfen,
Un=
termieter ſowie die von ihm beauftragten Handwerker,
Lieferan=
ten und dergleichen ſchuldhaft verurſacht werden. Insbeſondere
haftet er für Schäden, die durch fahrläſſiges Umgehen mit der
Waſſer=. Gas= oder elektriſchen Licht= und Kraftleitung, mit der
Kloſett= und Heizungsanlage, durch Offenſtehenlaſſen von Türen
oder durch Verſäumung einer vom Mieter übernommenen
ſon=
ſtigen Pflicht (Beleuchtung uſw.) entſtehen.”
Auch das Recht an den eigenen Anlagen des Mieters wird
feſtgeſtellt. Bisher mußte der Mieter alle Einrichtungen, wie
elektriſche Leitungen, Einbauten uſw. die er an der Wohnung
hatte vornehmen laſſen, beim Ausgang aus der Wohnung dem
Hauswirt entſchädigungslos überlaſſen. Nach dem neuen
Miet=
vertrag bleiben dieſe Einrichtungen, die der Vermieter bezahlt
hat, Eigentum des Vermieters, d. h. er darf ſie bei dem Ausgang
aus der Wohnung entfernen und mitnehmen. Wenn der
Haus=
beſitzer Wert darauf legt, daß dieſe Einrichtungen in der
Woh=
nung bleiben, dann muß er dem Mieter dafür eine angemeſſene
Entſchädigung bezahlen. In dieſem Fall iſt der Mieter
verpflich=
tet, die Einrichtungen in der Wohnung zu laſſen. So ſind durch
den neuen Mietvertrag zahlreiche Erleichterungen für den Mieter
geſchaffen worden, die ſchon lange von den Mietervereinen
er=
ſtrebt worden ſind.
Deutſche Frühjahrsausftellung Darmſtadt 1934.
Bekannimachungen des Perſonalamkes.
Die „Freie Vereinigung Darmſtädter Künſtler” iſt, wie
be=
reits mitgeteilt wurde, Mitveranſtalterin der im Rahmen des
Kampfbundes für deutſche Kultur ſtattfindenden „Deutſche
Früh=
jahrsausſtellung Darmſtadt 1934‟ Darmſtädter und heſſiſche
Künſtler, welche in dem beregten Sinne ſchaffen, können ſich als
Gäſte der Freien Vereinigung an der Schau beteiligen. Die
Na=
men der Juroren werden in den nächſten Tagen an dieſer Stelle
bekanntgegeben.
Die zur Einſendung zu dieſer Jury beſtimmten Werke müſſen
zwiſchen dem 12. und 16. April 1934 im Ausſtellungsgebäude
„Mathildenhöhe” eingeliefert werden. Die Anmeldebogen können
bis zum 6. April 1934 im Papiergeſchäft K. Gieſelberg=
Darm=
ſtadt, Peter=Gemeinder= (früher Wilhelminen=) Straße, abgeholt
reſp. von Auswärtigen angefordert werden. Die ausgefüllten
Anmeldebogen ſind bis 10. April d. J. an die
Ausſtellungslei=
tung, Mathildenhöhe, oder Prof. A. Beyer=Darmſtadt,
Anna=
ſtraße 61, zu richten.
Am Oster-Samstag
sind unsere Kassenschalter nur in der Zeit
von 10—12 Uhr geöffnet!
Städtische Sparkasse Darmstadt. (st.3612
Die Oſter=Premieren des Landeskheakers.
Wie wir bereits mitteilen konnten, bringt das Heſſiſche
Lan=
destheater am Oſtermontag in beiden Häuſern Neuheiten des
Spielplans heraus. Im Großen Haus wird Lehärs berühmte
Operette „Das Land des Lächelns” erſcheinen, im Kleinen
Haus geht die Komödie „Krach um Jolanthe” von Auguſt
Hinrichs zum erſten Male in Szene. „Das Land des Lächelns”
dürfte nach ſeinem Siegeszug über die Bühnen der Welt ſeines
Erfolges in Darmſtadt von vornherein ſicher ſein. Trotzdem
er=
hält die Aufführung im Landestheater noch eine beſondere
An=
ziehungskraft dadurch, daß ſie in erſter Opernbeſetzung vor ſich
geht. Maria Reining und Dr. Heinrich Allmeroth ſingen die
Partien der Liſa und des Sou=Chong, die unbeſtritten die
glanz=
vollſten Rollen der modernen Operette ſind. Neben ihnen
wir=
ken u. a. Suſi Gmeiner, Martha Liebel, Heini Handſchuhmacher,
Eugen Vogt und Kurt Theodor Ritzhaupt in der Aufführung mit,
deren muſikaliſche Leitung Heinz Höglauer hat. Für die
ſze=
niſche Leitung iſt Sigurd Baller, der Regiſſeur der „Gräfin
Mariza” des Landestheaters, als Gaſt verpflichtet. Die Tänze
ſtudiert Alice Zickler ein; die Bühnenbilder hat Elli Büttner
entworfen. Auch die Komödie „Krach um Jolanthe” hat ſchon
auf einer Reihe deutſcher Bühnen die „Feuerprobe” glänzend
beſtanden. Ihr Verfaſſer, der Braunſchweiger Auguſt Hinrichs,
der erſt vor wenigen Jahren den Tiſchlerhobel endgültig mit
der Feder vertauſchte, hat ſich gerade mit „Krach um Jolanthe‟
den Ruhm, der volkstümlichſte der lebenden deutſchen Dramatiker
zu ſein, geſichert. Von ſeiner niederdeutſchen Heimat, von der
niederdeutſchen Dialektbühne aus, für die er ſeine erſten Stücke
ſchrieb, hat er damit auch die Großſtadt Berlin erobert, wo ſeine
„Jolanthe” jetzt nach weit über zweihundert Aufführungen noch
immer „die Lacher auf ſeiner Seite” hat. Vom Inhalt des
Stückes ſei heute nur ſo viel verraten, daß Jolanthe kein
äthe=
riſches Weſen iſt, wie man vielleicht aus ihrem poetiſchen Namen
ſchließen könnte — „Jolanthe” iſt eine borſtige, handfeſte
Sau, und handfeſt iſt die dörfliche Komödie, in deren Mittelpunkt
ſie ſteht.
Ernannt wurde der Gerichtsaſſeſſor Dr. Walther Kißner
aus Darmſtadt unter Berufung in das Beamtenverhältnis zum
ſtändigen juriſtiſchen Hilfsarbeiter bei der Heſſiſchen Landesbank
(Staatsbank) mit der Amtsbezeichnung Finanzrat mit Wirkung
vom 29. Januar 1934.
Uebertragen wurde am 19. März 1934 dem Kreisſchulrat
Georg Köth bei dem Kreisſchulamt zu Mainz die Stelle des
Kreisſchulrats zu Friedberg mit Wirkung vom 16. April 1934 an.
Verſetzt wurden: Nach § 5 des Geſetzes zur Wiederherſtellung
des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933: Oberlandmeſſer
Phi=
lipp Buxbaum beim Vermeſſungsamt Michelſtadt i. Odw. in
die Stelle eines Oberlandmeſſers beim Vermeſſungsamt Gießen,
Dienſtſtelle Grünberg; Vermeſſungsinſpektor Georg Jakob Spatz
beim Feldbereinigungsamt Schlitz in die Stelle eines
Oberver=
meſſungsſekretärs beim Feldbereinigungsamt Lauterbach unter
Beibehaltung der ſeitherigen Amtsbezeichnung, beide mit
Wir=
kung vom 1. Januar 1934; Obervermeſſungsſekretär Heinrich
Rudolph beim Vermeſſungsamt Lauterbach in die Stelle eines
Obervermeſſungsſekretärs beim Feldbereinigungsamt Oberheſſen
(Schotten); Obervermeſſungsſekretär Theodor Uhl beim
Vermeſ=
ſungsamt Büdingen in die Stelle eines Obervermeſſungsſekretärs
beim Feldbereinigungsamt Oberheſſen. Dienſtſtelle Lauterbach);
Vermeſſungsſekretär Karl Klotzſch beim Landesvermeſſungsamt
in Darmſtadt in die Stelle eines Vermeſſungsſekretärs beim
Feld=
bereinigungsamt Oberheſſen. Dienſtſtelle Lauterbach;
Verwal=
tungspraktikant bei der Heſſiſchen Hauptfürſorgeſtelle, Friedrich
Ewald in die Stelle eines Verwaltungspraktikanten bei dem
Oberverſicherungsamt, ſämtlich mit Wirkung vom 1. April 1934.
Entlaſſen wurden aus dem Heſſiſchen Staatsdienſt am 17.
Fe=
bruar 1934 der Verwaltungsoberſekretär Georg Biedenkapp,
zuletzt bei dem Kreisamt Offenbach, auf ſeinen Antrag; auf Grund
des 8 4 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des
Berufsbeamten=
tums vom 7. April 1933 (RGBl. I S. 175) am 14. März 1934 der
Landgerichtspräſident in Gießen, Dr. Maurer, der Pfleger bei
der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt Gießen Eduard Schneider,
der Schreiner bei der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt bei Gießen
Wilhelm Solbach, der Pfleger bei der Landes=Heil= und
Pflege=
anſtalt bei Gießen Peter Jochum; am 17. März 1934 der
Pfle=
ger aus Goddelau Johann Georg Vock, der Pfleger aus Goddelau
Eugen Zahn, der Betriebsleiter bei der Landes=Heil= und
Pflegeanſtalt Philippshoſpital Oskar Wilhelm, der
Oberjuſtiz=
inſpektor bei dem Amtsgericht Darmſtadt Johannes Speth,
ſämt=
lich mit ſofortiger Wirkung.
In den Ruheſtand verſetzt wurden: am 10. März 1934 der
Ge=
richtsvollzieher bei dem Amtsgericht Pfeddersheim Albert Hoos
mit Wirkung vom 1. Juli 1934 ab unter Anerkennung ſeiner dem
Staate geleiſteten Dienſte und mit dem geſetzlichen Ruhegehalt;
am 14. März 1934: der Kreisarzt bei dem Kreisgeſundheitsamt
Offenbach, Obermedizinalrat Dr. Adolf Jaup, unter
Anerken=
nung ſeiner dem Staate geleiſteten langjährigen treuen Dienſte
und in Würdigung ſeines im nationalen Intereſſe bekundeten
Opferſinns; der Oberpfleger Peter Maurer bei der Landes=Heil=
und Pflegeanſtalt „Philippshoſpital” bei Goddelau; beide mit
Wirkung vom 1. April 1934, ſämtlich auf Nachſuchen; der
Gen=
darmeriehauptwachtmeiſter Anton Janſon zu Mainz auf Grund
des Art. 14 des Polizeibeamtengeſetzes vom 31. März 1928 mit
Wirkung vom 1. April 1934 unter Anerkennung der dem Staate
geleiſteten Dienſte; der Polizeiverwaltungsinſpektor Valentin
Schäfer zu Bingen wird auf Grund des § 6 des Geſetzes zur
Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933: die
Poſtinſpektoren Wilhelm Schmidt zu Gießen und Wilhelm
Schwinn zu Gießen unter Anerkennung ihrer dem Staate
ge=
leiſteten langjährigen treuen Dienſte und unter beſonderer
Wür=
digung des im nationalen Intereſſe bekundeten Opferſinns, die
letzteren drei mit Wirkung vom 1. Juli 1934.
Ludwigstraße 13
BRAUN
BOXKALB
BRAUN
3OXkALB
BRAUN
BOXKALB
MAHAGONI
BOXkALB
ZWEIFARBIG
KALBLEDER
Darmstadt
Ludwigstraße 13
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 86
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 28. März 1934
Bütnh.
*
Schluß mit dem Blohkikel.
In Paris waren aus vielen Ländern die Direktoren der
Flohzirkuſſe zuſammengekommen zu einem Treffen, das mit einer
fur die Herren bitteren Erkenntnis endete nämlich mit der
Er=
kenntnis, daß die Zeit der Flohzirkuſſe vorüber iſt, und zwar aus
Gründen, die nichts zu tun haben mit Wirtſchaftskriſen und deren
Auswirkungen auf das Flohzirkus=Gewerbe — es iſt vielmehr
kaum noch möglich, die kleinen, kleinſten Artiſten aufzutreiben,
es ſei denn zu phantaſtiſch anmutenden Preiſen. Während man
früher einen wohlgenährten Floh für einen einzigen Pfennig
erwerben konnte, wird heute in Spanien für einen mageren,
halbverhungerten Floh die runde Summe von 40 Mark verlangt,
in Frankreich ſogar 50 Mark, in England 65 und in Schweden
120 Mk. Das alles wurde bei dem Treffen der Flohzirkusdirektoren
feſtgeſtellt, auch daß in Deutſchland überhaupt kein
Floh mehr aufzutreiben ſei . .. was wahrſcheinlich
übertrieben wird. Bittere Klagen wurden geführt beſonders
über die „unverſtändigen Menſchen”, die mit ihrer „blödſinnigen
modernen Hygiene” den Floh und ſomit eine „Kunſt” zum
Aus=
ſterben bringen. Ein Redner auf dem Treffen. „Profeſſor”
Mangepenge, war der Meinung, daß es den Menſchen ganz recht
geſchehe, nicht mehr das große Vergnügen zu haben, einen
Floh=
zirkus beſuchen zu können. Andere Redner gaben zu verſtehen,
daß ſie ihre „Kunſt” an den Nagel hängen; „Profeſſor”
Mange=
penge ſoll bereits Zuflucht in der Filmbranche gefunden haben.
Das haben wir alſo von unſerer „blödſinnigen modernen
Hygiene‟! Nicht mal mehr in einen Flohzirkus können wir
gehen! Und es war doch ſo nett, zu erleben, wie die kleinſten
Artiſten, mit feinen ſilbernen Kettchen gefeſſelt, als Kletterer
und als Zugtiere vor Miniatur=Karoſſen, als Akrobaten und
als Schnellaufer auftraten in der Flohzirkus=Manege, die eine
mit weißem Tuch beſpannte runde Fläche in der Größe eines
Paukenfells war. Und es war doch ſo beſonders ſchön, im
Floh=
zirkus die Fütterung der Tierchen zu beobachten; der Herr
Floh=
zirkusdirektor, dies und Dompteur in einer Perſon, ſetzte die
Tierchen auf ſeinen Axm, der von unzähligen roten Pünktchen
überſät war, von den Flohſtichen herrührend.
Ja ja! Das alles haben wir verſcherzt. Wir werden uns,
wenn wir ſo weiter machen, noch mehr verſcherzen, am Ende gar
außer dem Flohkitzel noch anderes Viehzeug, das ebenſo kitzlig
wie der Floh, oder noch kitzliger, aber nicht dreſſurfähig iſt.
— Auflöſung des Vereins Heſſ. Juſtizamtmänner e. V., Sitz
Darmſtadt. Der Verein hielt eine außerordentliche
Hauptver=
ſammlung in Darmſtadt ab. Nach Ueberführung der Mitglieder
in den Bund Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten war die
Auflöſung des Vereins notwendig geworden. Sie wurde
ein=
ſtimmig beſchloſſen, ebenſo die Ueberführung des Vermögens an
die „Nikolaus=Becker=Stiftung”. (Nikolaus Becker, ein
Berufs=
chamerad, iſt der unvergeßliche Dichter des Liedes: „Sie ſollen
ihn nicht haben, den freien deutſchen Rhein.‟) Eingeleitet wurde
die Verſammlung durch den Geſchäftsbericht des Vorſitzers,
Juſtiz=
inſpektor Hörr=Alsfeld. Dem Vorſtand ſowohl als dem
Rech=
ner wurde einſtimmig Entlaſtung erteilt. Aus der Mitte der
Verſammlung wie auch von dem älteſten Vorſtandsmitglied
wur=
den dem ſcheidenden Vorſitzer, herzliche Dankesworte für ſeine
opferfreudige Tätigkeit gezollt; es wurde freudig begrüßt, daß
er auch fürderhin, ſeine Arbeitskraft im Führerrat des BNSDJ.
zur Verfügung ſtellen wird. Der Vorſtandsälteſte bat die
Kame=
raden, nunmehr dem Führer der Fachgruppe, Rechtspfleger im
BNSDJ., Berufskamerad Schäfer=Worms, rückhaltlos
Ver=
trauen entgegenzubringen, ſich einzuordnen und jeder nach beſtem
Können ſeine Arbeitskraft zur Verfügung zu ſtellen; mitarbeiten
muß jeder, führen kann nur einer. An den bisherigen
Führer des Bundes Deutſcher Rechtspfleger, Berufskameraden
Schlegel=Berlin, ſowie an den Reichsfachgruppenleiter im
BNSDJ., Fachgruppe Rechtspfleger, Berufskameraden Singer=
München, wurden Dank= und Begrüßungstelegramme abgeſandt.
— Heimabende für ortsfremde junge Mädchen,
Freundinnen=
heim, Sandſtraße 24. Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr:
Zuſammenkunft. Jeden erſten und dritten Mittwoch im Monat;
Gymnaſtik Leitung: Frl. Irmgard Pätzold. Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
Donners=
tag, den 29. März: Teilnahme an der Abendmahlsfeier in der
Petruskirche, um 7.30 Uhr.
— Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Zur Einleitung eines
fröh=
lichen Oſterfeſtes bringt die Spielgemeinſchaft am
Oſterſams=
tag, 20 Uhr, im Kleinen Haus des Landestheaters H.
Rüth=
leins Lokalpoſſe „Der Glasſchrank” zur Aufführung, das
bisher unſtreitig beſte Werk dieſes beliebten Heimatdichters
köſt=
lich in der naturnahen Schilderung des echten Darmſtädter
Klein=
bürgertums, die durch die bewährten Darſteller der
Spielgemein=
ſchaft meiſterhaften Ausdruck findet.
— Generalappell der Ortsgruppe Darmſtadt des Bundes der
Saarvereine. Der Aufforderung der Bundesleitung zu einem
Generalappell hatte eine ſtattliche Mitgliederzahl Folge geleiſtet.
Beſonders erfreulich aber war die große Zahl von Landsleuten,
die ſich an dieſem Abend neu als Mitglieder gemeldet haben. Der
Vorſitzende konnte mit Genugtuung berichten, daß nunmehr die
Mitgliederzahl auf rund 100 geſtiegen iſt, ein Beweis, daß das
Verſtändnis für einen engen Zuſammenſchluß nunmehr ſich
durch=
zuſetzen beginnt. Allerdings ſteht faſt die gleiche Anzahl von
Landsleuten in Darmſtadt noch außerhalb unſerer Reihen, und
an dieſe wird erneut die Aufforderung gerichtet, ihrer
vaterlän=
diſchen Pflicht nachzukommen und ſich unſerer Ortsgruppe
anzu=
ſchließen. — Der Vorſitzende berichtete weiter über die geplante
große öffentliche Kundgebung in Darmſtadt am 17. April d. J. in
der Feſthalle, die ein überwältigendes Bekenntnis zur deutſchen
Weſtmark und ihrer Rückkehr ins Vaterland zu werden verſpricht.
In anerkennenswerter Weiſe haben ſich die Darmſtädter
Sänger=
ſchaft und der Chor des Landestheaters in den Dienſt der guten
Sache geſtellt, ebenſo das Orcheſter des Landestheaters, ſowie die
SA.= und Polizeikapelle. Es liegt nun an der eifrigen Mitarbeit
der Mitglieder, die Bedeutung dieſer Veranſtaltung in weiteſten
Kreiſen bekannt zu machen, damit ein Maſſenbeſuch gewährleiſtet
wird. Es kann nicht laut und oft genug der Welt zugerufen
wer=
den, daß das Saargebiet ein Stück Deutſchlands iſt, und daß das
deutſche Volk ſeine Brüder an der Saar nicht im Stiche laſſen
wird. In vielfach geſteigertem Maße wird am 25. und 26. Auguſt
d. J. eine gewaltige Kundgebung am Deutſchen Eck in Koblenz
bzw. auf dem Ehrenbreitſtein ſtattfinden, die vorausſichtlich die
größte Veranſtaltung dieſer Art ſein wird, die jemals
ſtattgefun=
den hat. Um für jeden die Teilnahme ſicherzuſtellen, ſollen
mög=
lichſt viele Reiſeſparkaſſen angelegt werden, damit trotz des
ge=
ringen Fahrpreiſes niemand aus Geldmangel zu Hauſe bleiben
muß. — Nachdem noch einige geſchäftliche und werbewichtige
An=
gelegenheiten beſprochen worden waren, hielt ein lebhafter
Ge=
dankenaustauſch die alten und jungen Mitglieder noch recht lange
beiſammen. Alte vertraute Heimatlieder erweckten eine
kamerad=
ſchaftliche Stimmung, die der beſte Beweis dafür iſt, daß der
Saarverein treuer Hüter heimatlicher Empfindungen iſt. — Die
nächſte Verſammlung findet am Donnerstag, den 5. April d. J.,
im Gaſthaus „Zur Eiſenbahn”, Neckarſtraße, ſtatt. Dies wird die
letzte Zuſammenkunft vor der großen Kundgebung in der
Feſt=
halle ſein, bei welcher eine Reihe von wichtigen Mitteilungen
be=
kanntzugeben ſein wird. Die Mitglieder und ſolche, die es
wer=
den möchten, wollen ſich ſchon jetzt auf dieſen Tag einſtellen,
da=
mit wiederum eine recht ſtattliche Zahl anweſend ſein kann.
— Die ſtädtiſchen Geſchäftszimmer und Kaſſen bleiben am
Samstag, dem 31. März (Oſterſamstag), geſchloſſen.
Vereins- und lokale Beranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
25er Pioniere. Die Angehörigen des ehem. 2. Naſſ.
Pionier=Bataillons Nr. 25 und ſeiner Kriegsformationen begehen
am 30. Juni, 1. und 2. Juli 1934 in der ehemaligen Garniſon die
25jährige Gründungsfeier des Bataillons, verbunden mit einer
Wiederſehensfeier aller Angehörigen. Alle ehem Kameraden
wer=
den gebeten, an dieſer Feier teilzunehmen und ſofort ihre
An=
ſchrift und Anſchriften anderer Kameraden unter Angabe von
Kompagnie oder Depot Herrn Karl Napierala. Wies aden, Moritz=
Straße 47, II., bekannt zu geben.
Beſſunger Lichtſpiele: „Das Flötenkonzert von
Sans=
ſor
Beintſaln Saguliav e. D. Sarmſaot.
Mauprverſammang.
Die gut beſuchte Verſammlung wurde vom 1. Vorſitzenden,
Geheimen Forſtrat Ebel, eröffnet, der die Anweſenden,
insbe=
ſondere die Vertreter der 12 Ortsgruppen des HJK., herzlichſt
begrüßte.
Der Jahresbericht des geſchäftsführenden Vorſitzenden,
Von=
derheit, wurde mit den nachfolgenden, von der Verſammlung
mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen eingeleitet:
Das Vereinsjahr 1933 ſtand im Zeichen der
Wiederaufrich=
tung unſeres Vaterlandes durch die Uebernahme der Macht
ſei=
tens unſerer nationalſozialiſtiſchen Regierung, an deren Spitze
ein Mann ſteht, zu dem wir alle das größte Vertrauen haben
und deſſen bewährte Mitarbeiter Gewähr dafür bieten, daß der
unbeugſame Wille unſeres großen Führers konſequent
durchge=
führt wird, zum Gelingen deſſen, was unſer aller ſehnlichſter
Wunſch iſt, nämlich ein ſtarkes, wehrhaftes, wirtſchaftlich
geſun=
des Deutſchland erſtehen zu ſehen, vor dem man im Auslande —
wie in der Vorkriegszeit — wieder den nötigen Reſpekt hat und
das in der ganzen Welt reſtlos die Achtung erlangt, die ihm
nach ſeiner Tradition auf allen Gebieten gebührt.
Auch wir deutſchen Jäger wollen mit Zuverſicht in die
Zu=
kunft blicken, notwendig aber iſt es, daß jeder von uns ſein gut
Teil dazu beiträgt, daß es weiter aufwärts geht und der
Schlacht=
ruf unſeres Führers Gemeinnutz geht vor Eigennutz” bei allen
Gelegenheiten in die Tat umgeſetzt wird.
Wir haben allen Grund, dem preußiſchen
Miniſterpräſiden=
ten Hermann Göring dankbar zu ſein dafür, daß er die
Schirm=
herrſchaft des deutſchen Weidwerks übernommen hat und alles
daran ſetzt, unſer Weidwerk in Bahnen zu lenken, die dazu
an=
getan ſind, einem hochwichtigen Volksgut, wie es unſere Jagd
darſtellt, größtmöglichen Schutz und Pflege angedeihen zu laſſen
und eine Jägerei heranzuziehen, die ſich der
verantwortungs=
vollen Aufgabe bewußt iſt. Verwalter eines Jahrtauſende alten
Kulturgutes der Heimat zu ſein. Er hat uns im neuen
preußi=
ſchen Jagdgeſetz gezeigt, was von der deutſchen Jägerei im
Drit=
ten Reich verlangt und erwartet wird, und hat eindeutig zum
Ausdruck gebracht, daß Aasjäger und Fleiſchmacher in der
deut=
ſchen Jägerwelt keinen Platz mehr haben.
Alsbald nach Erſcheinen des preußiſchen Jagdgeſetzes haben
wir der heſſiſchen Staatsregierung in einer Eingabe zum
Aus=
druck gebracht, daß die neuen jagdgeſetzlichen Vorſchriften in
Preußen im großen und ganzen zu begrüßen ſeien und wir uns
rückhaltlos hinter die heſſiſche Regierung ſtellen in dem
Bewußt=
ſein, daß dortſeits die Belange der weidgerechten heſſiſchen Jäger
in ähnlicher Form Berückſichtigung finden werden.
Die Einführung des Kugelſchuſſes auf alles Schalenwild in
Heſſen, ſo führte der Berichterſtatter weiter aus, hat ſich, wie er=
wartet, außerordentlich günſtig ausgewirkt. Der Mitgliederſtand
von 1950 hat ſich gegen das Vorjahr nicht geändert, da Zugänge
in gleicher Höhe wie Abgänge zu verzeichnen ſind. Die 12.
Orts=
gruppe mit Sitz in Gießen konnte im Vorjahre gegründet
wer=
den. Weitere Ortsgruppen ſind im Entſtehen begriffen. Das
Andenken an 20 durch Tod ausgeſchiedene Klubkameraden wird
auf Veranlaſſung des Redners wie üblich geehrt. Durch
Er=
nennung des heſſiſchen Landforſtmeiſters Dr. e. h. Heſſe zum
kor=
reſpondierenden Mitglied und des verdienſtvollen Gründers des
Klubs, Major a. D. de la Fontaine, zum Ehrenmitglied iſt der
Wunſch vieler Mitglieder in Erfüllung gegangen.
Der Raum läßt es nicht zu. Einzelheiten über die
umfang=
reichen Arbeiten hier aufzuführen, die durch die Geſchäftsſtelle
des Klubs in 1933 für die Belange des Weidwerks und im
Inter=
eſſe der Mitglieder geleiſtet wurden. Kurz ſei noch erwähnt,
daß ein reger ſchriftlicher und mündlicher Verkehr zwiſchen
Mit=
gliedern. den Ortsgruppenvorſtänden und der Geſchäftsſtelle des
Klubs zu verzeichnen war. Dem Winterhilfswerk wurden ſeitens
des Hauptklubs und der einzelnen Ortsgruppen namhafte
Spen=
den zugeführt.
Der Schluß gipfelte in Dankesworten des Berichterſtatters
an alle Ortsgruppenvorſtände, an die Mitarbeiter im Vorſtand
des Hauptklubs. an befreundete Vereinigungen, Gönner und eine
große Anzahl Mitglieder für tatkräftige Unterſtützung,
insbeſon=
dere für Stiftungen zu den Veranſtaltungen und Zuwendungen
zum Hinterbliebenenfonds.
Die Jahresberichte, die die anweſenden Vertreter der
Orts=
gruppen erſtatteten, entrollten ein gleiches Bild von
zielbewuß=
ter Tätigkeit für die Belange des Klubs und der Mitglieder.
Die während der Verſammlung von einer Kommiſſion
aus=
gearbeiteten Aenderungen für die neuen Satzungen fanden
ein=
ſtimmig Annahme.
Der ſeitherige 1. Vorſitzende Geheimer Forſtrat Ebel, bat,
ihn von den Geſchäften mit Rückſicht auf ſein hohes Alter zu
ent=
binden, was von der Verſammlung mit großem Bedauern zur
Kenntnis genommen wurde. Er wurde in dankbarer
Anerken=
nung ſeiner Verdienſte während 10jähriger Amtswaltung als
1. Vorſitzender zum Ehrenvorſitzenden ernannt.
Auf Vorſchlag mehrerer Mitglieder wird der ſeitherige
ge=
ſchäftsführende Vorſitzende Vonderheit, zum 1. Vorſitzenden und
die Klubgenoſſen Darmſtädter und Roeder zu Rechnungsprüfern
gewählt.
Der neugewählte 1. Vorſitzende dankte der Verſammlung für
das in ihn geſetzte Vertrauen und gelobte, das ihm übertragene
Amt nach dem Führerprinzip treu und gewiſſenhaft auszuüben.
Er ſchloß die Hautverſammlung mit einem dreifachen Horrido
auf Reichspräſident von Hindenburg. Volkskanzler Adolf Hitler
und Miniſterpräſident Hermann Göring.
Aus den Darmftädker Lichtſpieliheakern.
Helia: „Wiegenlied”.
Dorothea Wieck verkörpert Mütterlichkeit.
Dieſer Paramount=Film entſtanden nach einem Bühnenſtück
von Martinez Sierra, in Amerika hergeſtellt und verdeutſcht,
ſpielt in Spanien, in dem katholiſchen Spanien, wo tiefſte
Fröm=
migkeit und ſprühende Lebensluſt eng beieinander wohnen. Der
Film intereſſiert einmal durch die gute Milieuzeichnung und durch
eine Fülle feſſelnder Bilder aus dem ſpaniſchen Volksleben, wie
auch aus dem klöſterlichen Leben der Nonnen. Er intereſſiert
aber auch durch die eigenartige Bearbeitung des Vorwurfs.
Seine Tendenz iſt die Gegenüberſtellung der göttlichen und
irdi=
ſchen Liebe, in der Mütterlichkeitsgefühle in Konflikt kommen
mit der allem Irdiſchen entſagenden Liebe zu Chriſtus, wie ſie
von der Nonne verlangt wird. Johanna, von Dorothea Wieck
als Trägerin der Hauptrolle in bewundernswerter
Schauſpiel=
kunſt dargeſtellt, iſt vom Schickſal berufen, ihren 5 kleineren
Ge=
ſchwiſtern die Mutter zu erſetzen. Tiefe Frömmigkeit heißt ſie
den Schleier nehmen. Alle Gläubigkeit jedoch vermag nicht die
Sehnſucht nach den Geſchwiſtern zu überwinden. Ihr
Mutter=
ſehnen erhält Erfüllung durch ein an der Kloſterpforte
ausge=
ſetztes Baby, das ihr zur Erziehung überlaſſen bleibt, nachdem
der alte Kloſterarzt den Findling adoptiert hat. Sie erzieht das
Mädchen in der feſten Ueberzeugung, es einſt ebenfalls als Nonne
zu ſehen. Das Kind aber ſieht die Welt und — erwachſen —
findet ſie in einem jungen Ingenieur den Gegenſtand ihrer Liebe.
Hieraus entſteht der Seelenkonflikt in der Adoptivmutter, in dem
die Liebe zu dem Adoptivkind Siegerin bleibt. Schweſter
Jo=
hanna entläßt die Jungfrau mit ihrem Segen aus dem Kloſter.
— Es wird viel geſchluchzt im Zuſchauerraum.
Mit dem Hauptfilm läuft ein reichhaltiges und
intereſſan=
tes Beiprogramm.
NA
— Im Rahmen ihres Bildungs=Programms beſuchte die
Deutſche Angeſtelltenſchaft — Berufsgemeinſchaft der
Büro= und Behörden=Angeſtellten. Ortsgruppe Darmſtadt — die
hieſige Brauerei Rummel. Die Beſichtigung fand unter
ſachver=
ſtändiger Leitung des Braumeiſters und ſeines Stellvertreters in
zwei Abteilungen ſtatt. Durch eingehende Erläuterungen und
prak=
tiſche Vorführung der einzelnen Fabrikationsvorgänge konnten die
zahlreichen Teilnehmer den ganzen Werdegang der Bierherſtellung
kennen lernen. Eine weitere angenehme Feſtſtellung war der gute
Kameradſchaftsgeiſt unter den Arbeitern und Betriebsführern.
Alles in allem ein ſauberer und vorbildlicher Brauerei=Betrieb!
— Oſtern in Darmſtadt im Zeichen einer Saarkundgebung.
Saardeutſche Fußballmannſchaften treffen ſich am Sonntag, 2 Uhr,
zu einem Fußballſpiel mit Union Beſſungen, Heidelberger
Straße (Rennbahn). Durch dieſe Gelegenheit ſoll erneut zum
Aus=
druck gebracht werden die Verbundenheit aller Volksgenoſſen zu
unſeren Brüdern und Schweſtern an der Saar. Wir benötigen
da=
her für die Gäſte noch 25 Freiquartiere für zwei Tage und bitten
die Bevölkerung Darmſtadt, ſolche Herrn Georg Jungmann,
Holzhofallee 56, zur Verfügung zu ſtellen.
Willit 2u kämpfen?
Kommenochheukezurns=Bolkswohlfahrt
Kampf gegen Hunger und Kälte war die Loſung
der NSV. im Winter, Kampf gegen Elend und Not,
Schutz von Mutter und Kind heißt heute die Parole
der NS=Volkswohlfahrt. Auch Du mußt helfen!
Werde Mitglied!
p. Steuergutſcheine beantragen! Friſtablauf am 31. März
1934. Wer für die von ihm zu zahlende Umſatz= Gewerbe= und
Grundſteuer noch keine Steuergutſcheine beantragt hat, muß dies
jetzt unbedingt tun. Der Antragmuß bis zum 31. März
1934 bei dem zuſtändigen Finanzamt
eingegan=
gen ſein. Die Steuergutſcheine werden für die vom 1. Oktober
1932 bis 30. September 1933 fällig gewordenen Steuerbeträge
der vorerwähnten Steuerarten ausgegeben. Gelangt der
Antrag erſt nach dem 31. März an das Finanzamt,
ſo wird er nicht mehr berückſichtigt; die mit der
Ge=
währung der Steuergutſcheine verbundenen Vorteile ſind
endgül=
tig verwirkt.
Neue Freimarkenheftchen. Die Deutſche Reichspoſt gibt in
nächſter Zeit neue Freimarkenheftchen zum Preiſe von 2 RM.
her=
aus, die drei Marken zu 1 Rpfg., drei Marken zu 3, ſechs Marken
zu 5. neun Marken zu 6, vier Marken zu 8 und ſechs Marken zu
12 Rpfg. enthalten. Mit dem Verkauf der neuen Heftchen wird
nach Aufbrauch der alten Heftchen begonnen. Die Verſandſtellen
für Sammlermarken vertreiben wieder Markenbogen, die zur
Her=
ſtellung der neuen Heftchen gedruckt worden ſind. Es enthält der
erſte Bogen dreißig Marken zu 1 Rpfg., dreißig Marken zu 3 und
zwanzig Marken zu 5 Rpfg., der zweite je vierzig Marken zu 5 und
8 Rpfg., der dritte Bogen achtzig Marken zu 6 Rpfg. und der vierte
Bogen zehn Marken zu 6 und ſechzig Marken zu 12 Rpfg. Die
Preiſe der Bogen betragen 2.20 RM., 5.20. RM., 4.80 RM. und
7.80 RM.
Aus der A.9up.
Preſſekameradſchaftslager!
Die Rundſchreiben über die Einzelheiten zur Teilnahme am
Preſſekameradſchaftslager ſind den Kreispreſſeamtsleitern am
24. März zugegangen. Infolge weſentlicher Erweiterung der
Ver=
anſtaltungsfolge iſt es notwendig, daß ſämtliche Teilnehmer ſich
am Freitag, den 30. März, bereits um 15 Uhr im Standquartier
in Wiesbaden, Saalbau, Dotzheimer Straße, eingefunden haben
müſſen.
Teilnehmermeldung muß an das Gau=Preſſeamt, Frankfurt
a. M., Adolf=Hitler=Haus, umgehend erfolgen. Telephoniſche
An=
meldung auf 31 410 iſt ſtatthaft.
Der Gau=Kulturwart,
Es wird an die Verfügung des Gauleiters vom 15. Januar
d. J. erinnert, wonach von allen Kreiſen des Gaues Heſſen=Naſſau
Kreiskulturwarte namhaft zu machen ſind, die in engſter
Fühlung=
nahme mit dem Kampfbund für deutſche Kultur und der
Arbeits=
front „Kraft durch Freude” zuſammenzuarbeiten haben. Dieſer
Verfügung des Gauleiters wurde von der Mehrzahl der Kreiſe
noch nicht nachgekommen. Beſchleunigte Namhaftmachung iſt
er=
forderlich.
Der Gau=Geſchäftsführer: Dienſtbetrieb der Gauleitung während
der Oſterfeiertage.
Vom Donnerstag. 29. März, mittags 1 Uhr. ab bis Mittwoch,
früh, 4. April, bleiben die Dienſtſtellen geſchloſſen.
Der Gau=Organiſationsleiter.
Es wird grundſäßlich nicht die Niederlegung eines Amtes in
der PO. genehmigt, um in anderen Gliederungen der Partei
Dienſt zu tun. Jeder politiſche Leiter, der ohne Genehmigung des
Gauleiters oder ſeines beauftragten Hoheitsträgers, des
Kreis=
leiters, ſeinen Poſten verläßt, handelt gegen ausdrücklichen Befehl
und hat ſich daraus entſtehende Konſequenzen bezüglich der
Partei=
zugehörigkeit uſw. ſelbſt zuzuſchreiben.
Es wird erwartet, daß erforderlichenfalls der Dienſt bei
an=
deren Gliederungen der Partei niedergelegt wird, damit die
ver=
untwortungsreiche Arbeit der Partei (PO.), die heute als direkter
Träger des Staates für die Geſamt=Politik Deutſchlands
verant=
wortlich iſt, nicht gefährdet wird.
Kreisleitung Darmſtadt.
Preſſewarte!
Die Tätigkeitsberichte für den Monat März müſſen bis
ſpä=
teſtens 1. April bei der Kreisleitung eingereicht werden. Die
Orts=
gruppenleiter haben darüber zu wachen, daß in dieſem Monat kein
Preſſewart im Rückſtand bleibt.
In den nächſten Tagen erhalten ſämtliche Ortsgruppen= und
Nebenorganiſationen ein Rundſchreiben des GPA. betreffend die
Neuorganiſation der Berichterſtattung, deſſen genaue Beachtung
dringend empfohlen wird. Die dort verlangte Meldung muß
um=
gehend an die Kreisleitung erfolgen, damit die Neuorganiſation
am 15. April in Kraft tritt.
Propaganda=Tätigkeitsberichte.
Die Ortsgruppenleiter ſind dafür verantwortlich, daß die
Tätigkeitsberichte der Propagandawarte pünktlich und vollſtändig
am 1. April 1934 bei der Kreis=Propaganda=Leitung abgeliefert
werden.
Kreisſchulungsleiter.
Nächſter Sonder=Lehrgang und Redner=Ausbildung findet für
den Kreis Darmſtadt Sonntag, 25. März, 10 Uhr vormittags, im
Hanſa=Hotel, kleiner Saal, ſtatt. Ich erwarte vollzähliges und
pünktliches Erſcheinen. Dieſer Sonder=Lehrgang iſt als Dienſt
auf=
zufaſſen.
Zentral=Schulungskurſus für Darmſtadt findet in gewohnter
Weiſe am Montag, den 26. März. um 20 Uhr, im Konkordia=Saal
ſtatt. Gäſte können eingeführt werden.
Schulungsabende finden ſtatt: Dienstag, den 27. März, in
Schneppenhauſen; Mittwoch, den 28. März. in Traiſa;
Donners=
tag, den 29. März, in Eſchollbrücken; Samstag, den 31. März, in
Ober=Ramſtadt. Es ſpricht Kreisſchulungsleiter Pg. Borchert.
NS.=Volkswohlfahrt der Ortsgruppe Beſſungen.
Die Oſterausgabe der Ortsgruppe Beſſungen findet am
Don=
nerstag, den 29 März, ſtatt.
Buchſtabe A bis K von 9 bis 12 Uhr.
Buchſtabe L bis Z von 14 bis 17 Uhr.
Körbchen zur Empfangnahme der Eier ſind mitzubringen.
NS.=Frauenſchaft der Ortsgruppe Gutenberg.
Der nächſte Arbeitsabend findet nicht am Dienstag, ſondern
am Mittwoch, 28. März, im „Treffpunkt”, Gutenbergſtr. 2. um
8 Uhr ſtatt.
Geſamtverband der deutſchen Arbeitsopfer in der Deutſchen
Ar=
beitsfront e. V.
Am Mittwoch, den 4. April 1934, findet in der Reſtauration
„Zur goldenen Kette” Obergaſſe, die Mitgliederverſammlung
der Zahlſtelle Darmſtadt ſtatt.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsgulttung beizufügen. Anonyme Anfragen wirdea
nicht beantwortet. Die Beaniwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
F. in G. Sie werden beim hieſigen Amtsgericht das
Unter=
nehmen verklagen müſſen.
W. in K. Unter den geſchilderten Verhältniſſen dürfte eine
Anmeldung wohl nicht in Frage kommen,
Mittwoch, 28. März 1934
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus Heſſen.
Nr. 86 — Seite 7
Dg. Arheilgen, 27. März. Freiwillige Feuerwehr.
Im Gaſthaus „Zur Sonne” fand die gutbeſuchte Jahres=
Haupt=
verſammlung der Wehr ſtatt. Wehrführer Gimbel begrüßte die
Kameraden und gab die Tagesordnung bekannt. Die einzelnen
Punkte fanden bei angeregter Ausſprache ihre glatte Erledigung.
Der Führer erſtattete den Bericht über das verfloſſene Jahr und
betonte beſonders, daß nicht allein Organiſation und Ausrüſtung
einer Wehr die Schlagfertigkeit derſelben garantieren, ſondern nur
das lebendige Material, die Diſziplin, der Wille zur Tat,
Auf=
opferung im Dienſte und volle Einſatzbereitſchaft eines jeden
ein=
zelnen Wehrmannes ſeien die Garanten, und erfreulicherweiſe ſei
unſere Wehr von dieſem Geiſte beſeelt. — Evangeliſches
Jugendwerk. Im Gemeindehaus fand ein unterhaltender
Abend des evang. Jugendwerkes ſtatt. Die eindrucksvolle
Ver=
anſtaltung galt dem Leben und Schaffen des großen Meiſters
Se=
baſtian Bach. Ein aus Jugendlichen zuſammengeſetztes Orcheſter
bot Werke des Meiſters dar, während die Kameraden Kreuter und
Emig erläuternde Worte ſprachen und das Wollen des Meiſters
der Jugend verſtändlich machten. — Paſſionsfeier. Am
Karfteitag nachmittag veranſtaltet der Evang.
Kirchengeſangver=
ein in der Kirche eine Paſſionsfeier, bei der Werke von Frank,
Bach und Schütz zur Aufführung gelangen.
— Gräfenhauſen, 25. März. In dieſem Jahre nimmt die hieſige
Schule 24 ABC=Schützen auf. Dagegen kamen am 23. März d. J.
54 Schüler und Schülerinnen zur Entlaſſung. Am Abend des
Schulentlaſſungstages ſammelte Rektor Strack noch einmal die
Schulentlaſſenen um ſich, um mit ihnen im Kreiſe der Eltern eine
würdige Abſchiedsfeier zu begehen. Nach einer treffenden Anſprache
von Rektor Strack an die Kinder und Eltern brachten die Schüler
in abwechſlungsreicher Folge Sprechchöre, Gedichte, Lieder u. a. zu
Gehör. Als Einlagen brachten Rektor Strack und A. Meinhardt
Sologeſänge. Es war ein Vergnügen, den Darbietungen zu
lau=
ſchen, welche mit reichem Beifall belohnt wurden. Das Schüler
Orcheſter — Flöten, Violinen und Mundharmonikas — brachte
unter der Leitung von Rektor Strack ſchöne Muſikvorträge zu
Gehör. Beſondere Anerkennung verdienen die von dem 14jährigen
Schüler Müller zum Vortrag gebrachten Violinſolis und der
Kla=
vierbegleitung des Schülers Hellmut Knöpp. Bemerkenswert ſind
zuletzt die Zithervorträge von 10—12jährigen Schülerinnen. Die
Feier fand nach faſt dreiſtündiger Dauer mit dem Abſingen des
Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Liedes ihren Abſchluß.
Ek. Pfungſtadt, 27. März. Von der Feuerwehr. Im
letzten Jahre hatte die Wehr nur zwei kleinere Wald=, einen
Scheunen=, zwei Zimmer= und einen Kaminbrand zu bekämpfen.
Die Wehr zählt 89 aktive Wehrleute, 31 inaktive und 5
Ehren=
mitglieder. Erfreulich iſt die Feſtſtellung, daß bei Unterricht und
Uebungen ſtets 80—100 Prozent der Kameraden anweſend waren.
Aus eigenen Mitteln hat ſich die Wehr im letzten Jahre eine
Motorſpritze angeſchafft, ferner eine fahrbare Stehleiter. Da die
Anſchaffung von Uniformen und Ausrüſtungen nicht ganz aus
eigenen Mitteln beſtritten werden kann, ſoll dies mit
Unter=
ſtützung der Heſſ. Brandverſicherungskammer geſchehen. Ferner
werden in Zukunft verſtorbene Kameraden mit Trauermuſik
be=
erdigt. — Hohes Alter. Am Mittwoch begeht Frau Marie
Spieß Wwe, Pfarrgaſſe 26, ihren 82. Geburtstag.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 27. März. Werbeverſammlung
des Reichsluftſchutzbundes. Es ſprach Pg. Dr. Seidel.
Darmſtadt, Ortsgruppenführer der Ortsgruppe Darmſtadt. In
an=
ſchaulicher Weiſe verbreitete ſich der Redner über das heute ſehr
aktuelle Thema, weshalb wir unbedingt des zivilen Luftſchutzes
bedürfen, und welche Aufgaben der Reichsluftſchutzbund hierbei zu
bewältigen hat. Sie beſtehen in der Hauptſache darin, alle
erfor=
derlichen Maßnahmen zum Schutze aller deutſchen Volksgenoſſen
gegen Angriffe aus der Luft durchzuführen, insbeſondere durch
Aufklärung, Vorbereitung und Durchführung des Selbſtſchutzes der
Bevölkerung. Ein jeder deutſcher Volksgenoſſe hat die Pflicht, an
dieſer wichtigen Aufgabe mitzuarbeiten. Man kann die Sache
wirkſam nur dadurch unterſtützen, daß man Mitglied des
Reichs=
luftſchutzbundes wird. Darum ſollte kein Volksgenoſſe in den
Reihen der Mitglieder des R.L.B. fehlen. Die hier gebildete
Ortsgruppe wird einſtweilen der Ortsgruppe Darmſtadt
angeglie=
dert. Führer der hieſigen Ortsgruppe iſt zunächſt Pg. Georg
Bern=
hardt, Stellvertreter Bürgermeiſter Jährling.
— Ober=Ramſtadt. 26. März. Konzert des
Samper=
ſchen Männerchors. Der Abend war ein glänzender Erfolg
Ein bis zum letzten Platz gefüllter Saal — doppelt erfreulich im
Intereſſe des Winterhilfswerkes, für das nach einleitenden
Be=
grüßungsworten des Vereinsvorſitzenden Herdt Bürgermeiſter
Jörgeling ſprach und dankte; in warmen Worten gedachte er
unſeres Führers und Vaterlandes. Ganz hervorragende
muſi=
kaliſche Leiſtungen folgten. Der Chor verfügt über ein ſehr gutes
Material und ſang unter Leitung ſeines bewährten Dirigenten
Herrn Muſikoberlehrer Samper mit einer Innigkeit und
Aus=
geglichenheit, die nicht merken ließ, daß durch die Gleichſchaltung
noch Teile von zwei Vereinen in kurzer Zeit einzugliedern waren.
Die meiſt recht ſchweren Chöre (Schubert, Stürmer Grieg) waren
ein Prüfſtein für Sänger und Chormeiſter und gehörten, wie auch
die kleineren Sachen zu den wertvollſten Erzeugniſſen der
Chor=
literatur. Ausſprache, Auffaſſung, Chorklang, Dynamik und
In=
tonation waren ſehr gut. Daß in dem Chor von Förſter einige
allzu begeiſterte Tenöre von B etwas in der Richtung nach II
trie=
ben, tat der guten Geſamtleiſtung keinen Abbruch. Als Soliſten
waren neben 2 tüchtigen Chormitgliedern Herdt und J. Reichert,
die über ſchöne und gepflegte Stimmen verfügten, Frau P.
Jörge=
ling und Günther Kehr in hervorragender Weiſe beteiligt. Erſtere
hat nun, nachdem ſie vor 8 Tagen auch in einem Geiſtlichen Konzert
in einer Nachbargemeinde mit in vorderſter Linie ſtand, den
Be=
weis ihrer vielſeitigen Begabung erbracht. Sie ſang, ſchon bei
ihrem Erſcheinen lebhaft begrüßt, ſehr ſtimmungsvoll ein reizendes
Frühlingslied von Rob. Schumann, eine Arie von Puccini, ſpäter
das herrliche und immer wieder gern gehörte Wiegenlied von Joh.
Brahms; nach einem neckiſchen Schelmenlied „’s Zuſchaun” welches
manches Mädchenherz höher ſchlagen ließ, auf ſtürmiſches Verlangen
noch eine Zugabe von Löns. Günther Kehr iſt trotz ſeiner Jugend
ſchon ein recht tüchtiger Geiger, der mit Innigkeit und Sicherheit
ſpielt und ſeine nicht leichte Aufgahe (Sonate von Händel und
Romanze von Beethoven) ſehr gut löſte und ebenfalls reichen und
wohlverdienten Beifall erntete. Ein beſonderes Lob Frl. Jäger,
welche die Begleitung der Soliſten und Chöre erſt kurz vorher
übernommen hatte und ihre umfangreiche und zum Teil ſchwierige
Aufgabe glänzend bewältigte. Vorbildlich war auch das
Verhal=
ten der Hörer, welche den Darbietungen mit großer
Aufmerkſam=
keit folgten und erſt nach einer Chorzugabe den Saal verließen;
dieſes iſt mit ein Beweis für die Güte des Gebotenen.
O Groß=Bieberau, 27. März. Für die aus der Volksſchule
entlaſſenen Schüler wurde eine Abſchiedsfeier abgehalten, an der
ſich viele Eltern als Gäſte beteiligten. Ihr Klaſſenführer Kopp
gab ihnen wertvolle Winke mit auf den Lebensweg. Die Schüler
überreichten ihm ein von einem hieſigen Künſtler geſchaffenes
Ge=
mälde zur Erinnerung. Alle fortbildungsſchulpflichtigen männlichen
Schüler müſſen ſich bei der Berufsſchule in Reinheim anmelden,
da ſich die hieſige Schule aufgelöſt hat, während die Mädchen auch
weiterhin hier eingeſchult ſind. An der von der Volksſchule
veran=
ſtalteten mehrtägigen Schülerwanderung durch den Odenwald
nehmen etwa 30 Buben und Mädchen teil. Die Führung haben
Reällehrer Heyd und Fräulein Zimmer.
— Frankenhauſen, 27. März. Hohes Alter. Am Oſter=
Montag, dem 2. April, kann Johannes Gruß, Zimmermeiſter
i. R., ſeinen 80. Geburtstag begehen. — Am 30. ds. Mts. feiert
Peter Knell, Altveteran 1870/71, ſeinen 87 Geburtstag. Knell
gehört ſeit der Gründung dem Kriegerverein Frankenhauſen an.
Ed. Winterkaſten, 27. März. Samstag abend hielt die
Orts=
gruppe der NSDAP. in der Wirtſchaft „Zur Krone” einen
Schu=
lungsabend ab. der ſehr gut beſucht war, OG.=Schulungsleiter Pg.
A. Geiß ſprach über die oſtaſiatiſche Frage. Der Geſangverein
„Liederkranz” half durch Liedvorträge den Abend verſchönern.
Rrooingtanag derdoſcnebel den Eeint 19e k.
50 000 Mk. Zuſchuß für das Heſſ. Landeskheaker. — Ausgeglichener Haushalt von 3,429 (3.,897) Mill. Mk.
Heſſiſchen Staatsminiſteriums im Betrage von 50 000 RM., einen
weiteren Zuſchuß für die Volkswohlfahrt und das Rote Kreuz
3oooo nm. Aroenlsderwaffangsanteihe in Höhe von 1250 RM. und dergleichen mehr.
Aus dem Rj. 1932/33 konnten wir einen Rechnungsreſt von
241 547,29 RM. übernehmen, während der Rechnungsreſt, der im
veidtinigt.
vorigen Jahre übernommen werden konnte, nur 190,04 RM.
p. Geſtern fand die Tagung der Provinz im Rathausſaale ſtatt.
In raſcher Folge wurden die drei Gegenſtände der Tagesordnung
erledigt.
Zunächſt wurde die Prüfung der Rechnung der
Provinzial=
kaſſe und der Kaſſe der Eberſtädter Pflegeanſtalt für das
Rech=
nungsjahr 1932 vorgenommen, wobei ſich eine Beanſtandung nicht
ergab.
Aus Punkt 2. Voranſchlag der Provinz für das
Rechnungs=
jahr 1934 und Feſtſetzung der Steuerausſchlagsſätze für 1934 ſeien
hier nur die wichtigſten Poſitionen herausgegriffen. Die ()
ge=
klammerten Sätze ſind die des Vorjahres:
Der Voranſchlag 1934 ſieht in Einnahme u. Ausgabe vor:
I. Allgemeine Verwaltung
7 250
47 281 Mk.
(47976) „
2 545 588 „
330 261
(340 991) „
446 704
(609 362) „
V. Bauweſen (Prov.=Straßen) 1 229000
(1 499 000) (2889 236) „
VIII. Anſtalten u. Einrichtungen 324 626
(333 465)
IX. Finanz= u. Steuerweſen . 1861929
(2 053 227)
In Kap IV. Kunſt und Wiſſenſchaft ſind in Ausgaben neu
vor=
geſehen ein Theaterzuſchuß von 50 000 Mk., ferner für
Hoch=
ſchulweſen 200 Mk., für Denkmalpflege und Ausgrabungen in der
Provinz an Beiträgen für Pfleger und hiſtoriſche Kommiſſion
2000 Mark.
Aus Kap. VI. Allgemeine Förderung der Wirtſchaft (
Ver=
kehrsweſen) ſei vermerkt: Beitrag zum Landesverkehrsverband
Rhein=Main 450 Mk. und ein ſolcher zum ſüdweſtdeutſchen
Kanal=
verein und zum bayer. Kanal= und Schiffahrtsverein 80 Mk.
Aus Kap. XI. Kapitalvermögen und Kavitalſchaden ſei
her=
vorgehoben: In Einnahmen: Beteiligung an der Hekoga. Die
Provinz iſt mit 51 000 Mk. an ihr beteiligt. Bis jetzt iſt der erſte
Anteil mit 17 000 Mk. eingezahlt. Eine Gewinnbeteiligung iſt
jedoch nicht zu erwarten. Auf der Ausgabenſeite iſt bezüglich der
Hekoga bemerkt: Im Jahre 1928 wurde zwecks der Beteiligung ein
Auslandsdarlehen von 12 100 Dollar aufgenommen. An Zinſen
und Tilgung werden heuer erforderlich 2928 Mk. (4 669 Mk.).
Kreisdirektor Dr. Jann, mit Führung der Geſchäfte der
Pro=
vinzialverwaltung beauftragt, begrüßte die Mitglieder mit der
Verſicherung, daß die gemeinſame Arbeit nach dem Vorbilde des
Führers zum Wiederaufbau des Vaterlandes geleiſtet werde.
In Erläuterung des Vorſchlages führte der Vorſitzende das
Nachſtehende aus:
Der Voranſchlag Ri. 1934/35 zeigt einen Abſchluß in
Ein=
nahme und Ausgabe von 3 429 341,56 RM. Für das letzte
Rech=
nungsjahr belief ſich der Abſchluß auf 3 897 563,75 RM. Es
er=
gibt ſich ſomit eine weitere Droſſelung von rund 450 000 RM.
Die Erſparungen konnten erzielt werden, trotzdem die Provinz
neue Laſten von über 50 000 RM. übernommen hat, ſo z. B.
einen Zuſchuß zum Landestheater Darmſtadt auf Erſuchen des
betrug. Die Ausſtände ſind immer noch erheblich. So betrugen
die Rückſtände an Provinzſteuern nach einer Ueberſicht vom 20.
ds. Mts. rund 476 833 RM. für die Rj. 1931 und 1932. Die
Rückſtände an Reichsſteueranteilen aus dem Rj. 1933 betrugen
insgeſamt 812 128 RM., davon an Kraftfahrzeugſteuer 615 097
Reichsmark, an Einkommenſteuer 176 645 RM., an Umſatzſteuer
11695 RM. an Körperſchaftsſteuer 8690 RM.
An Betriebsmitteln konnten wir diesmal einſtellen 250 000
Reichsmark, wie im Vorjahre auch. Die Rücklage wurde mit
12 171 RM. zugeführt gegen das Vorjahr 23 724 RM. Für
un=
einbringliche Steuern hatten wir im Vorjahre den Betrag von
300 000 RM. vorgeſehen, während diesmal nur 150 000 RM.
ein=
geſetzt wurden, die als ausreichend erſcheinen, da infolge
Neu=
feſtſetzung der Steuerkapitalien und Beſſerung der Wirtſchaft
weniger mit Erläſſen zu rechnen iſt, und beſonders, da der
heſ=
ſiſche Staat ſeine Zahlungen beſtimmt zugeſagt und zugeſichert
hat.
Für die Unterhaltung der B=Straßen ſind diesmal 1 150 500
Reichsmark eingeſetzt gegen das Vorjahr 1032000 RM., für
Unterhaltung der D=Straßen 735.894 RM., im Vorjahre 953 635
Reichsmark.
Die Reichsſteuerüberweiſungen wurden entſprechend den
Mit=
teilungen der Heſſiſchen Regierung mit 234 600 RM.
Einkom=
menſteuer uſw. und 1 150 000 RM. Kraftfahrzeugſteuer eingeſetzt,
ſind alſo gleich geblieben.
Die Provinzialpflegeanſtalt verlangt in dieſem Jahre einen
Zuſchuß von 1234 RM., etwa 1500 RM. weniger wie im
Vor=
jahre. Der Zuſchuß für das Provinzkinderheim „Einſiedel”
be=
wegt ſich auf 4400 RM. etwa in gleicher Höhe.
Der Steuerbedarf beträgt in dieſem Rj. 1 052 250 RM. gegen
das Vorjahr 1 105 368 RM., alſo etwa 50 000 RM. weniger.
Die Ausſchlagsſätze mußten die gleichen bleiben wie im
Vor=
jahre, der geringere Ertrag erklärt ſich aus der genannten
Neu=
feſtſetzung der Steuerkapitalien.
Was den Vermögens= und Schuldenſtand der Provinz
anbe=
langt, ſo haben ſich weſentliche Aenderungen nicht ergeben.
Vermögen: 1299 612 RM. (1 278 175,63 RM.).
Schulden: 4858 398 RM. (4 794 067 68 RM.)
Der Voranſchlag iſt in der Provinzial=Ausſchußſitzung vom
März 1934 einſtimmig angenommen worden. Einem jeden
Mitglied des Provinzialtages iſt ein. Abdruck des Voranſchlags
mit den Ausſchlagsſätzen zugegangen, ſo daß er in der Lage war,
ſich eingehend mit den einzelnen Kapiteln zu beſchäftigen. Ich
kann noch für die Verwaltung die Verſicherung abgeben, daß im
Rahmen dieſes äußerſt ſparſam aufgeſtellten Voranſchlags auch
noch äußerſt ſparſam gewirtſchaftet werden wird.
Ich bitte deshalb um Annahme des Voranſchlags in der
vor=
gelegten Form.
In der Debatte ſtellt Miniſterialrat Ringshauſen den
An=
trag auf Annahme des Voranſchlags und der Steuerſätze, die
ein=
ſtimmig erfolgt.
Schließlich wird die Aufnahme einer Anleihe von 500 000
Reichsmark bei der Oeffa für Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen
ein=
ſtimmig gutgeheißen.
Dd. Asbach. 27. März. Vereidigung des
Bürger=
meiſters. Geſtern mittag wurde in einer öffentlichen
Gemeinde=
ratsſitzung im Schulſaal unſer ſeitheriger kommiſſariſcher
Bürger=
meiſter in ſein Amt eingeführt. Nach einer Anſprache des
Kreis=
direktors Dr. Stammler=Dieburg, in der er den neuen
Bürger=
meiſter ermahnte, ſeine ganze Kraft und ſein ganzes Können für
das Wohl der Gemeinde und des deutſchen Volkes einzuſetzen, fand
die Vereidigung ſtatt. Der Kreisdirektor überreichte ihm dann das
Anſtellungsdekret des Heſſ. Staatsminiſteriums. Bürgermeiſter
Lortz iſt auf 6 Jahre ernannt. Anſchließend an die Vereidigung
dankte der neue Bürgermeiſter für das ihm ausgeſprochene
Ver=
trauen und verſprach ſein Amt nach dem höchſten Grundſatz des
Nationalſozialismus „Gemeinnutz geht vor Eigennutz” zu führen.
Anſchließend daran fuhr Kreisdirektor Stammler nach Klein=
Bieberau, wo Bürgermeiſter Klenk vereidigt wurde.
4s. Erbach, 26. März. Die Entlaſſungsfeier in der
Kinderſchule fand geſtern nachmittag im Gemeindehaus ſtatt.
Diesmal war es in der Hauptſache der oberſte Jahrgang, der das
reichhaltige Programm beſtritt und zu deſſen Abſchied dieſe Feier
veranſtaltet wurde, Frühlingsreigen, Singſpiele, Lieder und
Ge=
dichte wechſelten miteinander ab. Beſonders feierlich geſtaltete ſich
die Geburtstagsfeier eines Sechsjährigen. Den Dank an die Schul=
und Spielleitung ſowie an die tapferen Spieler brachte
Stadtpfar=
rer Hahn in einer herzlichen Anſprache zum Ausdruck; er ſprach
den Wunſch aus, daß dieſen Kleinen ihre ungetrübte Fröhlichkeit
noch recht lange erhalten bleiben möchte. Auf den mehr offiziellen
Teil folgte ein gemütliches Beiſammenſein der Eltern und Schüler
bei Kaffee und Kuchen.
Cf. Birkenau, 26. März. Fremdenverkehr. Es macht ſich
bereits wieder das Einſetzen des Fremdenverkehrs bemerkbar.
Seitens der Gemeinde wird alles getan, um den Fremdenverkehr
Birkenaus zu heben und Birkenau bekannt zu machen. Was ſeine
landſchaftlichen Umgebung anbelangt, übertrifft Birkenau wohl
manchen bekannten Kurort und auch in ſonſtiger Hinſicht darf ſich
Birkenau neben die anderen Kurgemeinden des Odenwaldes
ſtel=
len. So bekannt auch das romantiſche Birkenauer Tal mit der
Fuchsſchen Mühle iſt, ſo wenig bekannt iſt leider Birkenau ſelbſt
über die Grenzen des Gaugebiets hinaus. Schuld daran iſt, daß
in den vergangenen Jahren zu wenig planmäßige Verkehrswerbung
getrieben wurde. Nebſt der Bürgermeiſterei hat ſich die Ortsgruppe
des OWK. große Verdienſte um die Förderung des
Fremdenver=
kehrs erworben.
Dp. Zwingenberg, 27. März. Unglücksfall. Auf tragiſche
Weiſe kam geſtern gegen abend das 8=jährige Söhnchen der
Ehe=
leute Peter Aßmus ums Leben. Der Kleine war in der Heidelberger
Straße auf einen mit Dickrüben beladenen Ackerwagen, welcher
von einem Bulldogg gezogen wurde, geklettert und
herunterge=
fallen. Die Räder gingen dem Knaben, welcher das einzige Kind
ſeiner Eltern war, über den Bruſtkorb. Die ſchweren Verletzungen
hatten den unmittelbaren Tod zur Folge.
Em. Heppenheim a. d. B., 26. März. Der Turnverein
1864/91 hatte ſeine Mitglieder zu einer außerordentlichen
Ver=
ſammlung eingeladen Turnbruder Pg. Karl Vettel leitete für den
verhinderten Vereinsführer, Pg. Dr. Grimm, die Verſammlung und
teilte mit, daß Dr. Grimm zum SA.=Obertruppführer ernannt
worden ſei. Herr Vettel gab bekannt, daß die Deutſche
Turner=
ſchaft für alle Turnvereine eine Einheitsſatzung geſchaffen habe,
deren Beſtimmungen er verlas und die einſtimmig angenommen
wurden. Der anſchließende Dietabend brachte einen ſehr lehr
reichen und feſſelnden Lichtbildervortrag des Turnbruders Med.=
Rat Dr. Fauſt über ſeine Reiſe als Schiffsarzt nach Weſtafrika und
zu den ehemaligen dortigen deutſchen Kolonien.
Em. Heppenheim a. d. B., 26. März. Die erſten
blühen=
den Bäume. An geſchützten Stellen ſieht man vereinzelt die
erſten blühenden Mandel= und Aprikoſenbäume. — Diebſtahl.
Als die Taglöhnerfamilie Emig, in der Wiegandſtraße, am 21.
d. M., vormittags um 11 Uhr in der Nachharſchaft die
Führer=
rede am Radio anhörte, wurde ihr aus dem Küchenſchrank der
Be=
trag von mehr als 7 RM. von einem unbekannten Täter
ge=
ſtohlen.
—Gernsheim, 27. März. WaſſerſtanddesRheins am
26. März: — 0.34 Meter: am 27. März: — 041 Meter.
Hirſchhorn, 27. März. Waſſerſtand des Neckars am
26. März: 1,60 Meter; am 27 März: 1,62 Meter.
Gernsheim, 25. März. Gemeinderat. In einer
nicht=
öffentlichen Sitzung wurde u. a. folgendes beſchloſſen. Da die
Realſchule ab 1. April 1934 eine Gemeindeanſtalt wird, zu der
der Staat alljährlich einen Zuſchuß gibt, wurde eine Kommiſſion
gebildet. Es wurde beſtimmt: Bürgermeiſter Schnauber,
Studien=
direktor Holzhäuſer und die Ratsmitglieder Dr. Krichbaum, Maul
und Grüll. — Dem ſeitherigen Verwalter der Benefiziatenſtelle
Schneider wurde die Stelle übertragen. — Die
Steuerausſchlage=
ſätze für 1934 wurden genehmigt.
t. Gernsheim, 27. März. Werbenachmittag der NS.=
Frauenſchaft. Die Standartenkapelle 143 eröffnete den
Werbe=
mittag mit dem Badenweiler Marſch. Ortsgruppenleiter Köſter
hieß die Gäſte willkommen und gab ſeiner Freude Ausdruck über
dieſen guten Beſuch. Gaureferentin Frau Kohl ſprach über die
eigentliche Aufgabe der Mutter als treue Kameradin des Mannes
und Mutter der Kinder. Mit einem Appell an die Gäſte der NS.=
Frauenſchaft beizutreten, ſchloß ſie ihre Ausführungen. Muſikſtücke
und ſonſtige Einlagen füllten bei Kaffee und Kuchen den
gemüt=
lichen Mittag aus. Kreisfrauenſchaftsleiterin Frau Kuhlke nahm
dann die Verpflichtung der Frauenſchaftsmitglieder vor.
Orts=
gruppenleiter Köſter richtete in ſeinen Schlußworten einen Appell
an die Gäſte zum Eintritt in die NS.=Frauenſchaft. —
Haupt=
verſammlung des Krieger= und Militärvereins
Gernsheim. Bei Kamerad Schmitt fand die Jahres=
Hauptverſamm=
lung ſtatt. Der Beſuch hätte beſſer ſein dürfen. Zu Ehren der
ver=
ſtorbenen Kameraden erhoben, ſich die Anweſenden von ihren
Plätzen. Der Jahresbericht fand einſtimmige Annahme. Ueber die
Fürſorgetätigkeit gab Kamerad Phil. A. Schmitt Auskunft
Orts=
gruppenleiter Köſter referierte über das Thema: „Wir müſſen alle
nationalſozialiſtiſch werden”.
Ex. Bürſtadt. 27. März. Schulungsabend der NSBO.
Im erſten Schulungsabend der NSBO. und der DAF., der ſehr
gut beſucht war, ſprach zunächſt Ortsbetriebszellenobmann Pg.
Gotha in ſeiner Eröffnungsanſprache über das Geſetz zur Ordnung
der nationalen Arbeit, das eines der wichtigſten Themen in den
weiteren Kurſen ſei. Um die Idee unſeres Führers zu
vervoll=
kommnen, müſſe künftighin jedes NSBO.= und DAF.=Mitglied
dieſe Abende beſuchen. Jugendführer Pg. Schmetzer gab ſodann
einen Ueberblick über die Aufgaben der Jugend und gebrauchte
dabei die Worte des Führers: „Wer die Jugend hat, hat die
Zu=
kunft” Sodann ergriff Herr Kreisſchulungsleiter der NSBO., Pg.
Eberlein, das Wort und erläuterte im erſten Teil ſeines faſt
zwei=
ſtündigen Referates eingehend das Geſetz zur Ordnung der
natio=
nalen Arbeit. Anſchließend ſprach er über die verſchiedenen
Funk=
tionen der Vertrauensräte und betonte, daß hierfür nur beſte
Charaktere in Frage kämen, zumal dieſelben bei allen
Vorkomm=
niſſen in der Fabrik und dergleichen eingehend mitzubeſtimmen
hätten.
Dr. Sprendlingen. 26. März. Gemeinderatsſitzung.
In der Sitzung wurde der Gemeindevoranſchlag für 1934
behan=
delt. Die Geſamteinnahmen belaufen ſich in beiden Abteilungen
auf 511140 RM., die Ausgaben auf 611140 RM., ſo daß ein
Fehlbetrag von rund 100 000 RM. verbleibt, während in 1933 ein
Fehlbetrag von 197 000 RM. verblieben war. Den Fehlbetrag
in 1934 hofft man durch Erſparniſſe aus Wohlfahrtsunterſtützungen
auszugleichen, da die Wohlfahrtsempfänger durch Unterbringung
auf der Autobahn des Flughafeus bei Frankfurt wöchentlich ganz
merklich zurückgehen, und hofft man, nach Oſtern nur noch wenige
zu haben. — Es wurden für die Büros zwei Lehrlinge eingeſtellt
und deren Vergütung mit 20 RM. im 1. Lehrjahr mit 30 RM.
im 2. Lehrjahr und mit 40 RM. im 3. Lehrjahr feſtgeſetzt. — Die
Vergütung für Vertretung des Gemeinde=Einnehmers während
deſſen Urlaub wird in Höhe von 80 RM. aus dem
Gemeindevor=
anſchlag geſtrichen.
P. Rüſſelsheim, 27. März. Bei einem am Sonntag hier
ausgetragenen Fußballſpiel wurde ein Rüſſelsheimer
Spieler von einem Gegner ſo unglücklich getreten, daß er mit
einem Schienbeinriß vom Platz getragen werden mußte. — Frau
Dorothea Hüter, geb. Kraft, feierte am Montag ihren 79.
Ge=
burtstag. — Im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms für
das Jahr 1934 hat die Stadt Rüſſelsheim den Betrag von 150 000
RM. der zur Herſtellung von Ortsſtraßen und zur Chauſſierung
von Waldwegen dienen ſoll bewilligt. Zur Förderung des
Woh=
nungsbaues ſind 200 000 RM. vorgeſehen.
706s
Hwu
MMft Re
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19
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4
*
Mild, leicht
schäu-
mend, ganz
wunder-
voll im Geschmack.
Seite 8 — Nr. 86
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 28. März 1934
„Kraft durch Freude” auf der Bühne.
Eugen Klöpfer ſpielt als fahrender Muſikant im Wirtshaus auf,
eine Szene aus dem Schauſpiel „Pfingſtorgel” von Alois Johann Lippl, das dieſer Tage im Großen
Schauſpielhaus zu Berlin durch die NS=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” zur Aufführung gelangt.
Dieſes größte Theater Mitteleuropas dient jetzt ausſchließlich den Zielen, die ſich die Organiſation
„Kraft durch Freude” geſtellt hat."
Das „Feſt der deutſchen Reiſe‟.
Der Präſident des Bundes deutſcher Verkehrsverbände, Staatsminiſter Hermann Eſſer,
bei der Begrüßung einer Trachtengruppe aus Bayreuth.
Zum „Feſt der deutſchen Reiſe” im Berliner Zoo, das im Rahmen der großen Werbeaktion für den
deutſchen Reiſeverkehr abgehalten wurde, waren Trachten=Abordnungen aus allen deutſchen Gauen
erſchienen.
Reich und Ausland.
Gefängnis wegen unberechtigken
Tragens von SA-Uniform.
Marburg. Der 26jährige Arbeiter Meurer
aus Schierſtein (Rhein) wanderte vor einiger
Zeit im Dillkreis ſowie im Kreis Biedenkopf
um=
her, wobei er SA.=Uniform trug. Als er ſich einem
kontrollierenden Landjäger gegenüber nicht
aus=
weiſen konnte, wurde er feſtgenommen und ins
Marburger Gerichtsgefängnis eingeliefert. Vor
dem Schöffengericht gab er vorgeſtern an, daß er
die Abſicht hatte, der SA. beizutreten und ſich zu
dieſem Zweck eine Uniform zulegte. Wie ſich bei
Feſtſtellung der Perſonalien des Angeklagten
er=
gab, ſtammt er aus einer Trinkerfamilie und iſt
erblich mit Schwachſinn belaſtet. Bereits mehrfach
war er in Irrenanſtalten untergebracht. Unter
Berückſichtigung dieſer Umſtände erkannte das
Gericht wegen unberechtigten Tragens von SA.=
Uniform auf einen Monat Gefängnis und
an=
ſchließender Unterbringung in einer Heil= und
Pflegeanſtalt.
Das ſechſte Todesopfer von Karſten=Zentrum
geborgen,
Beuthen. Nach zwanzigtägiger, ſchwieriger
Rettungsarbeit konnte das ſechſte Todesopfer des
letzten ſchweren Grubenunglücks auf Karſten=
Zen=
trum, der Häuer Dziadzko aus Beuthen, aus den
Kohlenmaſſen freigelegt und geborgen werden.
Wie die Grubenverwaltung mitteilt, iſt mit der
Bergung des letzten Toten, des Fördermannes
Jaworſki aus Beuthen, erſt in abſehbarer Zeit zu
rechnen.
Das letzte Opfer der Neunkirchener Exploſion.
Neunkirchen. Als letztes Opfer der
Gas=
behälter=Exploſion im Vorjahre iſt jetzt der
Hüt=
tenmeiſter Joſeph Hirmer, 41 Jahre alt,
geſtor=
ben, nachdem er über 14 Monate im
Kranken=
haus auf die Heilung von ſeinen ſchweren
Ver=
wundungen gehofft hatte. Durch ſeinen Tod
er=
höht ſich die Zahl der Opfer der Neunkirchener
Exploſion auf 70.
Abreiſe der deutſchen Himalaja=Expedition
von Genua.
Mailand. In Genua haben ſich auf dem
Motorſchiff „Victoria” die Teilnehmer der neuen
deutſchen Himalaja=Expedition nach Bombay
ein=
geſchifft. Es handelt ſich um Willi Merkle, Prof.
Erwin Schneider, Ulrich Wieland und Peter
Aſchenbrenner. Die Forſchungsreiſe der deutſchen
Gelehrten, die mit umfangreichem wiſſenſchaft
lichem Material und Inſtrumenten ausgerüſtet
ſind, ſoll auch neuen Studien der charakteriſtiſchen
Tier= und Pflanzenwelt im Tibetgebiet gelten,
Träger des Beethoven=Preiſes 1934.
Prof. Dr. h. c. Paul Graener
hat auf Vorſchlag des Kuratoriums von der
Preu=
ßiſchen Akademie der Künſte den diesjährigen
Beethoven=Preis erhalten. Das neueſte Werk des
Komponiſten iſt die Oper „Friedemann Bach”,
Rund um Staviſkys Juwelen.
Die ſchöne Kundin mit Diamanken, Ringen und Perlen. — Schecks über 7900
Pfund Skerling. — Die Geheimniſſe des Pfandleihekreſors u. die Jagd der Dekeklive
führen ein paar Spuren ſchon nach Genf. Wo
aber ſind die Millionenobjekte geblieben? Fieber=
In der Pfandleihe
haft hat die Polizei in London und Paris und
an vielen anderen europäiſchen Plätzen mit ihrer
Arbeit eingeſetzt.
des Mr. Sukkon.
m. Berlin. In der Viktoriaſtraße, einer
der größten Geſchäftsſtraßen Londons, liegt die
in gewiſſen Kreiſen wohlbekannte Pfandleihe des
Mr. Sutton. Es iſt eine Pfandleihe, wie es deren
viele gibt, und doch iſt es eine beſonderer Art.
Das Geſchäft liegt in Händen ſchon der zweiten
Generation, und Mr. Sutton iſt als Spezialiſt für
Juwelen und Edelſteine in London, wie im
gan=
zen Inſelreich gut renomiert. So zählen die
Er=
ſten des Landes zu ſeiner Kundſchaft — ſehr
vor=
nehme Kundſchaft! Und es war eine
Alltäglich=
keit, daß auch Juwelen von höchſtem Wert dort
verſetzt wurden. Hier wunderte man ſich nicht
weiter, wenn kleinere und größere Steine auf den
Tiſch gelegt wurden, die ein Vermögen
dar=
ſtellten.
So fiel auch eine Kundin nicht weiter auf, die
im September des vergangenen Jahres in dem
Geſchäft erſchien und vor den Augen eines jungen
Angeſtellten aus einem Täſchchen mehrere große
Diamanten, Ringe und Perlen auf den Tiſch
aus=
ſchüttete, und als eine Senſation — ein Negligé
mit Diamanten beſetzt. Immerhin! Der junge
Angeſtellte erkannte auch denn ſofort, daß es ſich
hier um große Werte handelte und rief den Chef
höchſtperſönlich herbei. Mr. Sutton erſchien,
warf einen erſten prüfenden Blick auf die ſchöne
Kundin, die völlig ruhig blieb, ſah dann flüchtig
zu den Juwelen hin und bat dann die Dame in
ſein Privatkontor. Dort ſchrieb er ihren Namen
in ſeine Geſchäftsbücher, prüfte nochmals die
Steine und gab dann der Kundin nach einigem
Ueberlegen den Betrag von 1000 Pfund als
Pfandgeld. Das Geſchäft war abgeſchloſſen. —
Das diamantenbeſetzte Negligé war ausgenommen.
Zwei Tage ſpäter — es war am 27.
Septem=
ber — erſchien die vornehm=blonde Kundin zum
zweiten Male in dem Lokal des Mr. Sutton. Aber
jetzt ging es ſchneller. Man kannte ſich bereits.
Wieder wurden ein paar Edelſteine und Perlen
in Pfand gegeben, und wieder ſchrieb Mr.
Sut=
ton einen Scheck über 900 Pfund. Aber auch
dies=
mal nahm die Dame das koſtbare Negligé
wie=
der mit. Auch dieſes Geſchäft war abgeſchloſſen,
und Mr. Sutton machte ſich keine beſonderen
Ge=
danken. Nicht ſehr viel ſpäter, am 2. November,
erſchien die Dame ein drittes Mal, verſetzte
wie=
der ein paar Steine und verſchwand mit dem
gleichen liebenswürdigen Lächeln. Und dann kam
ſie am 5. Dezember zum vierten Male, diesmal
nicht allein, ſondern in Begleitung einer ebenfalls
ſehr hübſchen Frau, einer bekannten Tänzerin
eines vornehmen Varietés im Weſten Londons.
Auch diesmal wurden ein paar Steine verſetzt.
Und ſchließlich kam dann die „gute” Kundin am
8. Februar dieſes Jahres ein fünftes Mal. Und
jetzt wurde es ein ganz großes Geſchäft. Selbſt
das Diamanten=Negligé wurde verſetzt, und dann
wurde Zwiſchen der blonden Dame und Mr.
Sut=
ton vereinbart, daß alle Objekte für einen
Ge=
ſamtpreis von genau 7900 Pfund Sterling in den
Beſitz der Pfandleihe übergehen ſollten.
Inzwiſchen war es in Paris zum Skandal um
den Monſieur Staviſky gekommen. Alle nur
denk=
baren und möglichen Schiebungen hat er verſucht,
und dabei fehlte nicht, daß er falſche Steine im
Werte von 15 Millionen Francs in Orleans
ver=
ſetzte. Er wurde aber erwiſcht, und um ſich nun
ſchnell Geld zu verſchaffen, räumte er die Treſors
ſeiner eigenen Pfandleihe in Bayonne aus. So
konnte er die in Orleans drohende
Betrugsan=
klage noch abwenden. Aber Staviſky hatte an
dieſer Methode, zu Geld zu kommen, Gefallen
ge=
funden. Und ſo wanderte ein Edelſtein nach dem
anderen aus den Bayonner Treſors durch ein
gan=
zes Heer von Helfershelfern in die Pfandhäuſer
Europas. Ein Teil der Juwelen wurde jetzt durch
die Polizei in London ausfindig gemacht. Ein
anderer Teil iſt vorläufig noch verſchwunden, doch
Die Londoner Juwelen entdeckte ein Pariſer
Sachverſtändiger namens Feror, der ſich ſeinerzeit
einen Namen machte, als er den berühmten
roſenfarbenen Diamanten aus dem Chantilly=
Muſeum in Paris bei einem Gentlemandieb in
einem Apfel auf der Anrichte entdeckte. Ferror
kamen die Reiſen des Privatſekretärs Staviſkys.
Romagninos, verdächtig vor. Er wollte nicht
daran glauben, daß der Sekretär immer nur
Ak=
ten und Dokumente nach London bringen konnte,
und Ferror ſetzte es dann auch durch, daß der
be=
kannte Periſes=Detektiv Endepiece nach London
geſchickt wurde. Endepiece verſagte nicht und hatte
in wenigen Tagen die Juwelen in dem
Pfand=
haus von Mr. Sutton entdeckt. Er wandte ſich
um Hilfe an Scotland Yard, und dann erſchienen
ein paar Kriminalbeamte in dem Geſchäftslokal
des Mr. Sutton. Der wußte von Juwelen des
Monſeur Staviſky nicht das Geringſte. Aber er
öffnete den Beamten ſeine Treſors, und ſchnell
waren, die Steine und Diamanten, von denen
Endepiece eine genaue Beſchreibung inne hatte,
erkannt und feſtgeſtellt. Sutton gab die Geſchichte
des Kaufs dieſer Edelſteine bekannt. Und nun
wird alſo die engliſche Tänzerin nach Scotland=
Yard geladen werden, um etwas über ihre
Auf=
traggeber zu erzählen. Aber wird ſie auch den
Mund auftun?
Ein Erdrutſch im Salzkammergut.
Wien. In der Nähe der Ortſchaft Wienern,
am Grundl=See, im Salzkammergut, iſt ein Berg
rutſch niedergegangen, der ſchon ſeit Anfang des
Winters befürchtet wurde und nunmehr durch die
wärmere Witterung und eine niedergegangene
Lawine erfolgte. Die Ortſchaft konnte noch
recht=
zeitig von den Bewohnern verlaſſen werden. Die
Erdmaſſen ſtürzten mit einem furchtbaren Getöſe
in den See. Zwölf verlaſſene Bauernhöfe
wur=
den verſchüttet. Der Schaden überſteigt 100 000
Schilling. Menſchenleben ſind glücklicherweiſe
nicht zu beklagen.
Bombenanſchlag
auf das Gebäude der Freimaurer=Loge
„Großer Orienk” in Cannes.
Paris. Durch eine Bombe wurde das
Ge=
bäude der Freimaurerloge „Großer Orient”, in
Cannes am Dienstag morgen ſtark beſchädigt.
Kurz vor 10 Uhr wurde die in der Umgebung des
Gebäudes wohnende Bevölkerung durch eine
hef=
tige Exploſion alarmiert. Bald darauf ſah man
aus den Fenſtern des großen Saales der Loge,
der ſich im Erdgeſchoß befindet, dichte Rauchwolken
dringen. Sämtliche Fenſterſcheiben des Gebäudes
ſind zerſtört. Das Mauerwerk iſt an verſchiedenen
Stellen ſtark beſchädigt. Menſchen ſind nicht zu
Schaden gekommen. Eine ſofort eingeleitete
Un=
terſuchung hat ergeben, daß kurz vor der Exploſion
ein Kraftwagen, vor dem Gebäude hielt. Die
Straße, die ſehr eng iſt, wird nur in ganz
ſel=
tenen Fällen von Kraftwagen benutzt. Auch daß
der Motor des Wagens während des Haltens
nicht abgeſtellt war, gilt als verdächtig.
Deſterreicher gewinnk 150 000 Dollar.
A. S. Ein Küchenchef in einem kleinen
Reſtau=
rant des unteren Broadway, William Merringex,
ein gebürtiger Oeſterreicher, hat bei dem iriſchen
Sweepſtake 150 000 Dollar gewonnen, obwohl er
überhaupt kein Los gekauft hatte. Ein Gaſt war
über das gute Eſſen, das Merringer ihm
vorge=
ſetzt hatte, ſo befriedigt, daß er dem Küchenchef
zwei Loſe für das „Grand National” ſchenkte. Da
Merringer kurz vor Weihnachten arbeitslos
ge=
worden und knapp bei Kaſſe war, benutzte er die
Loſe als Weihnachtsgeſchenk für ſeine Frau.
Eines der Loſe war auf das Pferd „Golden
Mil=
ler” ausgeſtellt, das als Favorit lief. Merringer
lehnte ein Kabelangebot, ſein Los für 22000
Döllar zu verkaufen, ab. Durch den Rundfunk,
der die Rennergebniſſe verbreitete, erfuhr er dann,
daß er 150 000 Dollar gewonnen hatte.
Mer=
ringer erklärte, er werde das Geld für die
Er=
ziehung ſeiner beiden Kinder verwenden;
außer=
dem aber werde er ſeine öſterreichiſche Heimat
be=
ſuchen, die er ohne ſeinen außergewöhnlichen
Glücksfall wohl niemals wiedergeſehen haben
würde.
Die Wirbelſturm=Kataſtrophe in New Orleans.
New York. Nach den letzten Meldungen ſind
bei dem Wirbelſturm, der am Montag über die
Stadt New Orleans hinwegfegte, mindeſtens
15 Perſonen ums Leben gekommen.
Vom Rugbyländerkampf Deukſchland-Frankreich in Hannover
Der franzöſiſche Angriff wird aufgehalten. (Deutſchland weißer Dreß.)
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Geht es Ihnen eigentlich auch ſo wie mir,
daß Sie in dieſer Vorfrühlingszeit ſo eine
mäch=
tige Reiſeluſt überfällt?? Wahrſcheinlich. Denn
die ſitzt nun mal ganz tief in uns Menſchen drin.
Und wenn ſie im Winter ſo ein bißchen zu
ſchlummern ſcheint, dann wacht ſie um dieſe
Jahrsezeit dafür um ſo ſtärker auf. Da meint
man denn morgens beim Aufwachen manchmal:
„Nein, heute bringſt dus einfach nicht über dich,
deinen gewohnten Weg zur Arbeit zu gehen.”
Und am liebſten würde man alle ſeine
Sieben=
ſachen nur ſo in den Koffer pfeffern und ſich in
den Zug ſetzen. In irgendeinen, der irgendwohin
fährt. Es gibt ja ſo tauſend verlockende Ziele!
Manche Leute habens ja nun leicht, — bei
denen erhebt der Geldbeutel gar keinen Proteſt,
wenn ſie ſo reiſeluſtige Anwandlungen
bekom=
men. Solche Leute haben um dieſe Jahreszeit
herum immer auf ihrem Schreibtiſch bunte
Blät=
ter mit den verführeriſcheſten Anpreiſungen der
verſchiedenen Reiſeziele liegen. Ich will Ihnen
verraten, daß ich mir auch manchmal ſolche Dinge
kommen laſſe. Nicht gerade, um nun in
Wirklich=
keit da und dorthin zu reiſen, — denn ſehen Sie,
mein Geldbeutel iſt einer von der Sorte, die bei
ſolchen Gelegenheiten einfach ſtreiken. Der Ihrige
vielleicht auch? — Nun, dann können wir uns
ja zuſammentun. — Man muß nur ein bißchen
Phantaſie haben, dann kann man mit ſo einem
bunten Proſpekt in der Hand die herrlichſten
Reiſen machen, die vor den wirklichen Reiſen
ſo=
gar allerlei voraushaben. Vor allem natürlich,
daß ſie gar nichts koſten. Und da kann man
na=
türlich immer in den ſchönſten Hotels abſteigen
und fabelhafte Balkonzimmer „mit Ausſicht”
be=
wohnen. Und auf Seereiſen wird man nie
ſee=
krank, und das Wetter iſt vom erſten bis zum
letzten Tag einfach wundervoll! — Ja, ſehen Sie,
das iſt nun ſo meine Art zu reiſen.
Andere Leute machens wieder ganz anders.
Da liegt zum Beiſpiel vor mir auf dem Tiſch ein
Schreiben, in dem mir jemand von ſeinen
Reiſen erzählt. Hören Sie zu:
„Tief, tief in der Nacht. Vollkommenes
Schweigen der Landeinſamkeit rings. Sicheres
Wiſſen, daß im Umkreiſe vieler Stunden
nie=
mand mehr wacht als man ſelbſt. Nur manchmal,
ganz leiſe, das Raunen der hohen Bäume im
Nachtwind. Sonſt Stille. Nachteinſamkeit.
Drinnen geht man herum mit heißem Kopf,
bebend von der Arbeit, vom Schaffen. Und
dür=
ſtet nach Leben, nach Betrieb, nach Großſtadt.
So wie man das alles am ſtärkſten genoß, wenn
man atbeitsheiß hinausſtürmt und die Lichter
in ſich eintrank und das fremde, das treibende
Leben ...."
Himmel, wie dumm! Man braucht doch nur
auf den Knopf zu drücken, dann hat man ja die
Großſtadt! Hat ſie ſo zwiſchen Mitternacht und
zwei Uhr am allerlebendigſten!
Und im nächſten Augenblick jauchzt es auf,
das Leben da draußen. Dieſes brauſende Leben,
dieſes Leben, das ſo ganz nah iſt, weil der
Ge=
danke allein es erreichen kann.
Tanzmuſik aus dem Eſplanade in Berlin.
Singender Mann. „An einem Tag im Frühling
klopft das Glück an deine Tür.” Leiſes Schlürfen
der Füße hörbar, wenn die Tanzenden dem
Mi=
krophon nahe ſind; hie und da ein Lachen, ein
Wort, Klirren von Weingläſern. Sie ſind alle
ſchön, die Frauen dort; alle ſchlank, geſchmeidig,
elegant, bezaubernd. Alle Männer ſind intereſ= ſie iſt eine der beſten Hausfrauen, die man ſich
ſant und raſſig. Sie tanzen, tanzen durch die
Nacht davon ..
Tempo . . . . Tempo
Drehen der Scheibe . . . . Paris.
Tanz, aber ſie ſingen nicht dazu. Das Leben iſt
hier freier, man hörte es noch ſchneller pülſen. in Garmiſch kennen, wo er als Arzt ein Sana=
Sie tanzen eiliger, denn ſie wollen alles einfan= torium leitete. Es waren alſo keine künſtleriſchen
gen, was ſich nur halten läßt. Eine Stimme ruft:
„Hé, garoon!” — —voila, monſieur, voila!” keine „Star=Ehe” geſchloſſen, und deshalb iſt ſie
kommt ſofort die Antwort. Man ſieht die weiße
Schürze fliegen und das beladene Tablett
ge=
wandt balanciert, während der gargon
herbei=
raſt. Tempo, Tempo! Aber das Tempo der „ville
lumiere”, die immer ihre eigene lebendige
Stimme erklingen läßt und ſich nicht darum küm=
Ernſt mießmann
bekommt eine Stellung.
„Von Eliſabeth von Zaluskowſki.
(du.) Was wußten wir alle von Ernſt? Er
kam morgens aus dem vierten Stock herunter,
immer zwei Stufen auf einmal, ging die ganze
Straße entlang und verſchwand in irgendeiner
Bahn. Er war baumlang und hatte ſchwarze
Haare. Das war eben alles, was wir von ihm
wußten. Seine Mutter ſagte in all den
Jah=
ren einmal, daß er Mechanik lerne. Sie ſagte
es zu den anderen Frauen beim Milchholen,
und auch nur ſo nebenbei. Sonſt ſprach
nie=
mand von Ernſt. Einmal kam er zu uns und
machte eine Lampe heil. Dabei ſagte er du zu
mir und lachte ironiſch. Ich mochte ihn
des=
halb nicht.
Eines Tages war „ſie” da. Sie war klein
und dünn und Ernſt hatte ſie eingehakt und
ging mit ihr zwiſchen den Bäumen davon. Es
war das erſte Mal, daß man im Hauſe über
Ernſt redete. „Ja”, ſagte Frau Lehmann aus
dem erſten Stock, „was will er denn mit der?
Die hat doch niſcht.” „Das geben ſie man nicht
zu, Frau Mießmann”, ſagte Frau Gerhard
nebenan. Frau Mießmann aber ſagte gar
nichts. Sie lächelte nur, ganz leiſe und
mütter=
lich. Und man gewöhnte ſich daran. Man ſprach
mert, ob die Fiedeln dazu Jazz oder Pavanne
aufſpielen.
Ein Drehen der Scheibe ... Savoy in
London.
Dieſer ſtrahlende Saal, dieſe tadellos
geklei=
deten Leute! Während eine weiche Stimme,
die an Tropennächte denken macht, dumme
Worte ſingt, hört man die Tanzenden ganz
verſunken dahin ſchleifen. Man ſieht
dazwi=
ſchen die würdevollen Kellner ſich langſam
beeilen und weiß, daß das Savoy genau um
Mitternacht ſchließt. Jetzt genießen wir die eine
Stunde Zeitdifferenz, bis Big Ben ſo wunder=
bar tief und feierlich zwölfmal ſeine Stimme
hören läßt. Nun werden ſie in ihre ſchnellen und
leiſen Autos ſteigen ...."
Ja, weiter, weiter, denn die Nacht iſt noch
jung! Durch die ſtrahlenden Straßen
London=
raſen die Gedanken mit, eilen, mit dem
leuchten=
den Leben Schritt haltend, durch die Stadt des
lebendigſten Treibens weiter .. . Aber die Hand
dreht leiſe die Scheibe .. . Ruhig ſagt eine tiefe
Männerſtimme: „Achtung! . . . Achtung! . . . Hier
iſt der Hochſee=Rundfunk Norddeich ... Achtung!
Achtung! .. . Sturm zu erwarten . . . An
alle Schiffe auf dem Meere ... Achtung! . ..
Ach=
tung! ... Sturm zu erwarten, Nord=Nord bei
Weſt .. . . an alle Schiffe auf dem Meere ...."
Das Meer! Die Nacht! Sturm zu erwarten.
Groß, Weſenlos. Dunkel.
Ihr alle Schiffe auf dem Meere ... ſeid
ge=
grüßt! Lebensreicher ſeid ihr in Dunkelheit und
Sturm als die hellen, die großen, die
unruhvol=
len Städte.
Gegrüßt alle Schiffe auf dem Meere!”
Da fühlen Sie, wie die Kraft des Gedankens
die Nähe zur Ferne erweitert hat. Ein Druck auſ
einen Schalter, ein Drehen an einer Scheibe des
Apparates, oder eine Landkarte, ein bunter
Reiſeproſpekt, und ein wenig Phantaſie, — das
genügt ſchon zu einer Reiſe um die ganze Welt!
Till.
Schauſpielerinnen find gute Mütter und hausfrauen. — Gemein=
Tames Schaffen feltigt die chen. — Die junge Generation marſchiert.
Man ſagt oft leichtfertig: „Eine
Künſtler=Ehe wird ja doch immer
geſchieden!“ Das iſt aber gar nicht
der Fall; gerade unter den
Künſt=
lern gibt es vorbildliche
Ehemän=
ner und Familienväter, unter den
Künſtlerinnen hervorragende
Müt=
ter und Hausfrauen.
Ein Beſuch bei Deutſchlands
be=
kannteſten und beliebteſten
Künſt=
ler=Ehepaaren beweiſt die
Richtig=
keit des Satzes: „Künſtler=Ehe—
glückliche Ehe!”
„Sag” mal, mit wem iſt eigentlich Henny
Porten verheiratet, oder iſt ſie gar nicht
ver=
heiratet? Wahrſcheinlich wird ſie geſchieden ſein!“
Magda Schneider.
„Aber nein, im Gegenteil, Henry Porten iſt
ſehr glücklich verheiratet, viele Jahre ſchon, und
denken kann. Ich habe einmal bei ihr einen
Gugelhupf gegeſſen, ſelbſtgebacken, um den ſie ein
gelernter Konditor beneiden könnte. Ihr Gatte
iſt Dr. Wilhelm von Kaufmann, der Sohn des
Montmartre — Café. Sie ſpielen auch zum bekannten Univerſitätsprofeſſors Richard von
Kaufmann. Henny Porten lernte ihren Gatten
Intereſſen, die ſie zuſammenführten, es wurde
auch ſo glücklich geworden!“
„Die meiſten Schauſpieler heiraten doch wohl
„Kollegen” man ſagt doch, daß nirgends ſo viel
„Berufsehen” geſchloſſen würden, wie beim
The=
ater und Film”.
nicht mehr darüber, Lieber Gott, es gab ja ſo
viel anderes, ſo viel — —
Ernſt wurde wieder einer von den
Unſicht=
baren im Hauſe, einer von denen, die morgens
die Treppe hinabſtiegen und abends wieder
hinauf.
Manchmal am Sonntag hörte man ihn
Kla=
vier ſpielen.
Plötzlich war Ernſt krank. Man ſah es an
dem Krankenwagen, der vor der Tür hielt, und
an dem verweinten Geſicht von Frau
Mieß=
mann. Es war eine Zeit, in der man wieder
ab und zu von ihm ſprach, immer mit einem
bedauernden Achſelzucken, und gleich danach
fragte, was die Erdbeeren jetzt koſteten. Man
erfuhr nie, was er gehabt hatte, warum er
wie=
der nach Hauſe gekommen war uſw. Eines
Tages, früh morgens ging er wieder über die
Straße.
„Ja”, ſagte Frau Mießmann an einem
Frei=
tag. (Ich weiß es noch genau, es war der
zweiundzwanzigſte September, und ich weiß es
noch, weil ) Aber ſie ſagte: „Ernſt hat
be=
ſtanden.” Ihr Geſicht war rot überglüht, und
ihre großen, verarbeiteten Hände lagen leiſe
zitternd ineinander. Einen Augenblick ſtand ſie
ganz ſtill und glückſelig vor uns, und dann
ſtieg ſie mit ihrer Milchkanne die Treppe
hinun=
ter. Ganz wie immer, nur daß ſie lächelte,
immerzu lächelte.
Es war nun vorbei, daß man Ernſt
mor=
gens traf oder daz er Sonntags gelegentlich
„Auch das ſtimmt nicht. Ich kann dir eine
ganze Reihe Künſtler=Ehen aufzählen, wo nur
der eine Teil künſtleriſch tätig iſt. Der bekannte
Sänger Willy Domgraf=Faßbender hat
ſeine ſchöne blonde Frau Ilſe auf eine ganz
romantiſche Art kennen gelernt: nämlich im
Eiſenbahncoupé! Auf einer Reiſe nach
Süd=
deutſchland, denn Ilſe Seeger iſt die Tochter
eines hohen Polizeioffiziers aus Stuttgart. Er
hat ſich ihr alſo nicht ins Herz geſungen, denn
das war ja im Abteil des D=Zuges nicht gut
möglich! Ganz ähnlich hat es ſein Kollege
Mar=
cel Wittriſch von der Staatsoper gemacht.
Er lernte die beiden Töchter des
Zuckergroßindu=
ſtriellen Reinecke auf einer
Wohltätigkeitsveran=
ſtaltung kennen; die ältere, Ruth, gefiei ihm
Wolf Albach=Retty.
gleich ſo gut, daß er ſchon einige Monate ſpäter
mit der „Zuckerprinzeſſin” verheiratet war und
eine glückliche Ehe führt! Um bei der Oper zu
bleiben: die Sängerin Lotte Schöne hat auch
eine „bürgerliche” Ehe geſchloſſen. Sie iſt mit
dem Regierungsrat Flandrak verheiratet,
Ca=
milla Spira mit einem Rechtsanwalt.
Kürz=
lich wurde ja auch eine Künſtler=Ehe geſchloſſen,
über die man viel ſprach, mit allen möglichen
Mutmaßungen: die Ehe zwiſchen Anny
On=
dra und Max Schmeling. Eine
Filmſchau=
ſpielerin und ein Boxmeiſter, das konnte doch
nicht gut gehen! Wenn man aber die „Familie
Schmeling” einmal in ihrer ſchönen Villa in
einem Berliner Vorort beſuchen durfte, dann
wußte man, wie glücklich dieſe beiden ſo
verſchie=
denen Menſchen miteinander ſind! Anny Ondra,
dieſer Irrwiſch des Films, dieſer Kobold, iſt ein
richtiges Hausmütterchen. Sie näht ſich ihre
auf dem Treppenflur pfiff. Er war verſchollen.
Und auf dem Geſicht von Frau Mießmann war
das Lächeln verſchwunden, denn Ernſt fand
keine Stellung. Gewiß, man wußte es. Das
brauchte nicht geſagt zu werden. Man ſprach
nicht darüber. Der kleinen Schilling aus dem
Hinterhaus gings ebenſo, und Rudi Bach auch,
und Ernſt hatte doch noch ſeine Mutter. Als
ich einmal nach Hauſe kam, ſtand er in der Tür
und lächelte verlegen. „Kannſt du mir mal
deine Schreibmaſchine borgen”, ſagte er, „ich
muß nämlich Zeugniſſe abſchreiben.” Er nannte
mich immer noch du.
Wie das ſo ging. Die kleine Schilling
be=
kam Arbeit, Ruda Bach auch, aber Ernſt nicht.
Er ſaß hinter den gelben Gardinen auf dem
Plüſchſofa und las. Ab und zu ſeufzte er. Man
brauchte das nicht zu ſehen, gewiß, man kannte
das. „Ich weiß nicht, manchmal iſt es auch zu
ſchlimm” begann Frau Mießmann oft eine
lange Klagerede im Milchladen, und man
wußte, was ſie meinte, und fragte nicht.
Schließlich arbeitete Ernſt irgendwo. Er
arbeitete umſonſt, „denn ſonſt . ." Seine
Au=
gen funkelten ſchwarz und drohend, als er mir
das erzählte. Er war überhaupt anders
ge=
worden, ſo dankbar und beſcheiden, und dann
pfiff er nicht mehr auf der Treppe und ſagte
im übrigen auch Sie zu mir.
Allmählich lachte man nicht mehr, wenn
Frau Mießmann vorbeikam: Man wendete das
Geſpräch und erzählte ernſthafte Dinge. Und
Anny Ondra und Max Schmeling.
Kleider ſelber, macht die ſchönſten Handarbeiten
und ſoll — ſo erzählt die Fama, ich habe es aber
nicht ſelbſt geſehen — ſogar dem Max die
„Strümpfe ſtopfen. Auch ihr Kennen= und
Lieben=
lernen war romantiſch: die Ondra wollte einen
Teppich kaufen, und Schmeling wollte ſeinen
verkaufen. Beim Teppichhändler haben ſich die
beiden dann getroffen!
Paul Hörbiger, der herrlichſte
Heurigen=
ſänger, den der deutſche Film hat, iſt ein
vor=
bildlicher Familienvater. Er iſt mit Pippa
Gettke verheiratet, der Tochter des verſtorbenen
Direktors des Wiener Raimund=Theaters. Er
hat drei Kinder, zwei Mädels und einen
Jun=
gen. Man muß Hörbiger einmal mit ſeinen „
Gö=
ren” herumtoben ſehen, um zu begreifen, welches
Glück für dieſen Mann im Schoße ſeiner
Femi=
lie liegt!
Ueberhaupt die Kinder! Eine Künſtler=Ehe
ohne Kinder iſt gar keine ganz richtige Ehe. Wenn
man ſo ein kindhaftes zartes Weſen wie Tony
van Eyck, die mit dem Graphologen Kroeber=
Keneth verheiratet iſt, von ihrer Tochter
Vero=
nika ſprechen hört, dann will man das kaum
glauben! Oder wenn der im Film ſo herrlich
ſteife und hochmütige Theo Lingen von
ſei=
nen zwei Buben erzählt und dabei ſtrahlt, dann
kann man das kaum verſtehen! Luis
Tren=
ker, der „Rebell”, der mit einer
Großinduſtriel=
lentochter verheiratet iſt, hat auch ſchon zwei
Buben. Der jüngſte — „er heißt Luis Ferdinand,
net nur einfach Luis”, wie der ſtolze Vater ſagte,
iſt erſt vor wenigen Monaten geboren Trenker
läßt ſeine Buben in Tirol aufwachſen auf
ſei=
nem herrlichen Beſitztum in Bozen, und das
Schönſte für ihn iſt, wenn er nach der
anſtren=
genden Filmtätigkeit mit Frau und Kindern
„Bauersleut” ſpielen kann.
Viele Künſtlerkinder haben es Mutter oder
Vater ſchon nachgemacht und haben ſelbſt die
Bühne betreten: ſo die kleine Hanne=Lore
Schrö=
der=Haack, Käthe Haacks Töchterchen, Urſula
Höflich und Urſula Abel, auch der kleine
Schaufuß iſt ein Künſtlerkind.
Die junge Generation von Bühne und Film
will nicht zurückſtehen. Ganz junge
Menſchenkin=
der wie Hertha Thiele und der „Primaner”,
Lieven, der ſogar ſchon einen Sohn hat, haben
ihr Glück in der Ehe gefunden. Magda
Schneider will ſich in ganz kurzer Zeit
ver=
heiraten, auch mit einem ganz jungen Menſhen,
dem Ufa=Filmſtar Albach=Retty.
Unſere deutſchen Künſtler führen keine „Star=
Ehen mit Scheidungsrekorden”, wie ſie die
Ame=
rikaner in Hollywood einmal propagieren
woll=
ten. Bei uns heißt es: Künſtler=Ehe —
glück=
liche Ehe!”
Dagmar Köhler.
Ruflöſung unſerer denkſportaufgabe.
Streit um Nüſſe.
Natürlich hat Bruno recht. Hätte Fritz
Chri=
ſtian ſeine dreißig Nüſſe zu deſſen Bedingungen,
nämlich je zwei zu einem Pfennig, abgekauft,
ſo hätte Chriſtian 15 Pfennig bekommen. Und
Bruno hätte für ſeine dreißig Nüſſe, wenn Fritz
je drei Stück für zwei Pfennig gekauft hätte,
zwanzig Pfennig bekommen. Jetzt kaufte Fritz
aber ſechzig Nüſſe, je fünf zu drei Pfennig das
macht doch immer noch 36 Pfennig. Alſo haben
Chriſtian und Bruno einen Pfennig an dem
Geſchäft verdient. Und wie wir ſie kennen,
prü=
geln ſie ſich gerade darum . .
Frau Mießmann lachte auch nicht, nein, weiß
Gott. Sie verzog nur manchmal müde und
traurig den Mund. Ja, es ging ſogar ſo weit,
daß man verſtummte, wenn ſie kam, daß man ſie
ſchweigend vorbeiließ und auseinanderging.
Irgend etwas quälte eben, wenn ſie da war, es
beengte und brachte eine graue, ſchwere
Strö=
mung mit ſich.
Drei Jahre ging das ſo. Niemand fragte
nach „dem da oben” niemand ſprach von ihm,
und doch ſtand der Name zuweilen rieſengroß
überall. Ernſt Mießmann, armer Ernſt
Mieß=
mann! Rudi Bach und die kleine Schilling, ſie
verdienten und gaben ihren Eltern etwas ab.
Sie lächelte ſcheu, wenn Frau Mießmann ſie
ſah. Sie lächelten ſo, als hätten ſie etwas
ver=
brochen und drückten ſich davon.
Drei Jahre, und nun hat Ernſt Mießmann
eine Stellung. Ganz plötzlich, ſo von heute zu
morgen. Er war am Telephon und ſagte ganz
leiſe und zitternd: „Sagen Sie meiner Mutter,
daß ich eine Stellung habe." „Was, das iſt
ja Er antwortete nicht mehr. Es kam nur
ein klägliches Geräuſch, ſo als ob einer ganz
tief atme oder ſchluchze.
Und nun kennen wir Ernſt Mießmann
plötz=
lich. Nun wiſſen wir alle etwas von ihm. Nun
hören wir ihn. Er kann ſingen und pfeifen und
lachen. Ernſt Mießmann kann herzlich
und ſchallend lachen. Das ganze Haus nimmt
teil. Es iſt ein Freudentag, denn einer von
uns, vier Treppen hoch, hat eine Stellung.
Mittwoch, 28. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 86 — Seite 7
Von Hans Bethge.
Im letzten Herbſt war ich auf das Gut
einer mir befreundeten Familie von Flügge in
Thüringen eingeladen. Ich fuhr hin, und der
Hausherr mit ſeinem jungen Sohn Konrad
holten mich in einem Jagdwagen von der
Bahnſtation ab. Wir trabten eine Weile durch
welliges, freundliches Land, dann tauchte der
Gutshof am Rande eines uralten Parkes auf,
und endlich rollten wir über die Rampe des
Herrenhauſes, das von einem kleineren, weißen,
zweiſtöckigen Gebäude, dem behaglichen
Kavalier=
haus, flankiert war.
Nach dem Tee, der im Park am Rande
eines Weihers eingenommen wurde, geleitete
mich mein Gaſtgeber durch ſeinen ſchönen
Be=
ſitz. Beſonders ſtark wirkte das Kavalierhaus
auf mich. Die Einrichtung der unteren Räume
ſtammte aus neuerer Zeit, die oberen Räume
dagegen, zu denen eine Treppe mit ſchlankem
Geländer führte, waren mit Möbeln aus
ver=
klungenen Epochen ausgeſtattet. Reizend vor
allem war ein hellblaues, zweifenſtriges
Zim=
mer mit weißen, goldverzierten Möbeln des
18. Jahrhunderts, die Stühle und das Sofa
mit großgeblümten Seidenſtoffen bezogen.
„Entzückend”, ſagte ich, als wir das
Zim=
mer betraten, „hier würde ich gern wohnen.”
„Gewiß”, entgegnete Herr von Flügge, aver
ich fühlte, er ſagte es ein wenig zaudernd,
und mir ſchien, daß eine kleine Verlegenheit
über ſein Antlitz huſchte. „Nur hat es mit
dieſem Zimmer eine merkwürdige
Bewandt=
nis. Es iſt das ehemalige Zimmer unſerer
Tante Betty; die Leute ſagen, es ſpukt darin.
Ich lächelte ungläubig. Er machte eine
Be=
wegung, die mich einlud, auf dem Kanapee
Platz zu nehmen, und nachdem er das eine
der von duftigen Mullgardinen eingefaßten
Fenſter geöffnet hatte, ſetzten wir uns.
„Tante Betty”, fuhr er fort, „war eine
jüngere Schweſter meines Vaters, und ich
er=
innere mich ihrer aus meiner Kindheit mit
aller Deutlichkeit. Sie war eine Schönheit,
dennoch blieb ſie unverheiratet. Sie hatte als
ein junges Ding eine ſchlechte Erfahrung mit
einem ihrer Verehrer gemacht, ſeitdem hielt ſie
ſich von den Männern fern und wies alle
Be=
werbungen, an denen es nicht fehlte, ab. Als
ſie ſchon Mitte der Dreißig war, brach die
Kataſtrophe über ſie herein. Sie war einen
Winter über bei Verwandten in der Stadt,
um Geſellſchaften und Theater zu beſuchen,
lernte dort einen Grafen Holck kennen,
Huſaren=
rittmeiſter und in gleichem Alter wie ſie, eine
ſtrahlende Erſcheinung. Die beiden faßten eine
heftige Neigung zueinander, und es kam zur
Verlobung. Doch Tante Betty war wieder an
den Unrechten gekommen. Gerade vierzehn
Tage, nachdem ſie die Stadt verlaſſen hatte,
empfing ſie in dieſem Zimmer einen Brief
ihres Verlobten, der eine kalte Abſage war.
Sie lachte über den Brief, zerriß ihn, und
ſeit jener Stunde war ihr Weſen völlig
ver=
ändert. Sie wurde ſcheu und ſuchte die
Ein=
ſamkeit, man hörte ſie zuweilen Selbſtgeſpräche
halten, die ſie durch ein kicherndes,
unheim=
liches Lachen unterbrach, ſie war zu uns
Kin=
dern nicht mehr ſo freundlich wie ſonſt, und
wir begannen uns vor ihr zu fürchten. Sie
lebte nicht mehr lange. An einem
Spätherbſt=
abend ſaß ſie in allzu leichten Kleidern auf
der Bank im Park; die Folge war eine
Lun=
genentzündung, an der ſie ſtarb. Seit ihrem
Tode will man mitunter ihr Lachen in dieſen
Räumen gehört haben. Der Spuk, heißt es,
meldet ſich beſonders dann, wenn jemand einen
Brief in dieſen Zimmern ſchreibt, auch ſollen
geſchriebene Briefe auf unerklärliche Weiſe von
dem Schreibtiſch verſchwinden. Das iſt
viel=
leicht alles Unſinn, und wenn Sie den Mut
haben, ſtehen die Räume natürlich zu Ihrer
Verfügung.”
„Gut”, ſagte ich lachend, „ich ergreife für
einige Tage Beſitz von den Gemächern Tante
Bettys und hoffe, daß ich mich gut mit ihr
vertragen werde.”
Gegen Mitternacht legte ich mich in dem
Spukzimmer zur Ruhe und ſchlief während
der Nacht vortrefflich. Als der Diener mir
am nächſten Morgen das Frühſtück brachte, ſah
er mich mit eigentümlich fragenden Augen an,
als wollte er erforſchen, ob der Sput ſchon
über mich gekommen ſei.
„Ich habe glänzend geſchlafen”, ſagte ich
Dann machte ich mich an das Frühſtück, ſteckte
mir, als es beendet war, eine Zigarette an,
nahm einen Briefbogen und ſchrieb an eine
Freundin. Ich hatte ungefähr eine halbe Seite
geſchrieben, da hörte ich neben mir aus der
Luft heraus ein eigentümlich klingendes
Lachen. Erſchreckt ſah ich auf, das Blut ſchoß
mir mit ſchnellen Stößen zum Herzen. Es war
niemand zu ſehen. Ich trat auf die Schwelle zum
Nebenzimmer und ſah in den roſaroten Raum
hinein. Auch hier war niemand. Ich kehrte,
eini=
germaßen verwirrt, zum Schreibtiſch zurück und
ſetzte mich, um weiter zu ſchreiben. Da ſah ich zu
meinem maßloſen Staunen, daß der Brief, den
ich begonnen hatte, verſchwunden war. Ein fader
Geſchmack kam mir auf die Zunge. Ich faßte mich
an den Kopf, war ich irrſinnig? Tauſend Ideen
ſauſten mir durchs Hirn, ich dachte an
Sugge=
ſtion, an Selbſtbetrug, an den bewußten Betrug
eines anderen. Voll Verzweiflung ſuchte ich
im=
mer wieder nach dem Brief. Vergebens, er war
verſchwunden, das war eine unbeſtreitbare
Tat=
ſache.
Herrn von Flügge wagte ich zunächſt nichts
zu erzählen. Ich ließ mir auch von meiner
inne=
ren Erregung nichts merken und wanderte mit
ihm auf die Feldmark, wo er die neuen
Rieſen=
anlagen auf einer Wieſe beſichtigte.
Nach Tiſch begab ich mich wieder auf mein
Zimmer, mißmutig, ſeeliſch bedrückt, ja, von
Angſt gequält, was nun geſchehen würde. Ich
ſetzte mich wieder an den Schreibtiſch, legte die
linke Hand feſt auf den Briefbogen und ſchrieb
mit aufgeregten Sinnen. Plötzlich war mir, als
rauſche ein ſeidenes Kleid neben mir. Ich meinte
einen feinen Luftzug zu ſpüren, als ſchritte
je=
mand an mir vorüber. Dann klang das kichernde
Lachen wieder auf, hell, etwas höhniſch, und ver=
ebbte. Ich biß die Lippen zuſammen, ſprang
ent=
ſetzt auf, behielt den Briefbogen krampfhaft feſt
in der linken Hand, taumelte auf die Schwelle
zum Nebenzimmer und ſtarrte in dieſes hinein.
Nichts war zu ſehen, alles war ſtill. Meine linke
Hand war wie gelähmt. Mir war, als ſtöben
elektriſche Funken durch ſie hin, ſo feſt
umklam=
mert hielt ich den Brief, damit er mir auf
kei=
nen Fall entſchwände. Ich ſetzte mich wieder an
den Schreibtiſch, legte den Brief vor mir nieder,
ſah ihn an, und nun erkannte ich zu meiner
Ver=
wunderung, daß ein ganz feiner brauner Rand,
der vorher nicht dageweſen war, unregelmäßig
um ihn herumlief, ſo, als habe eine Flamme an
ihm entlanggezüngelt. Diesmal biſt du mir
we=
nigſtens nicht entglitten, dachte ich, und fühlte
noch immer ein elektriſches Prickeln in meinem
linken Arm. Ich klingelte nach dem Diener und
bat ihn, Herrn von Flügge zu rufen.
Herr von Flügge kam, wir ſetzten uns, und
ich erzählte ihm fliegenden Atems alles, was ich
erlebt hatte. Er hörte ſchweigend zu, und als ich
geendet hatte, ſagte er: „Auf alles dies war ich
gefaßt, es iſt nichts Neues für uns. Nur der
brandige Rand um dieſen Briefbogen, —
ſonder=
bar, ein ſo ſichtbares und bleibendes Zeichen hat
Tante Betty noch niemals hinterlaſſen.”
„Ich werde den Brief in der Stadt durch
einen Fachmann unterſuchen laſſen”, ſagte ich,
„und dann habe ich eine Bitte: darf ich für die
Dieſe feinſinnig ausgewählten und
zuſammen=
geſtellten Gedichte geben uns einen ganz neuen
intereſſanten Einblick in das reiche lyriſche
Schaffen der Frau in unſerer Zeit. Wir finden
in dieſer vielſeitigen Anthologie die
Gipfel=
leiſtungen unſerer großen Künſtlerinnen in den
ſchönſten Gedichten einer Jſolde Kurz, Ricarda
Huch, Agnes Miegel, Ina Seidel und Ruth
Schaumann, doch an ſie ſchließen ſich harmoniſch
die lyriſchen Gebilde anderer, ſchon geachteter
und geliebter, oder noch nicht genug gekannter
Dichterinnen an. Ein erhellendes Vorwort von
Eliſabeth Langgäſſer ſkizziert in knappen Zügen
die Situation der Dichterin. Sie ſpricht darin
von der Stellung unſerer großen Dichter in den
verſchiedenen Zeiten und betont ihre immer
ſtärker werdende Iſolierung. Dieſe Einſamkeit
in der eigenen Zeit war aber von je das
Schick=
ſal der Dichterin. So hatte Sappho ihr Lied
ge=
ſungen, „Allein unter den Plejaden”, allein
unter ihren Schweſtern, ſo trat die erſte Frau
der neueren Zeit, Annette v. Droſte=Hülshoff,
einſam in die Dichtung, in höchſter Bewußtheit,
von Zweifeln zerriſſen, dem eigenen Spiegelbild
und den Kräften des Unterbewußten geſpenſtiſch
gegenüber geſtellt, und fragt ſich, in der
Ver=
ödung Schrecken: war ich der erſte Menſch oder
der letzte?” So ſtand die künſtleriſch ſchaffende
Frau einſam, aber ſicher geführt von ihrem
Her=
zen. „Sie bewegte ſich nicht und bewegte nicht
ihr Zeitalter — aber ſie hütete und hörte es”.
Sie verſenkte ſich in die Geheimniſſe der Natur
und lenkte den Blick nach innen auf ihr eigenes
Scelenleben. Sie war ſich ihrer eigentümlichen
Sendung bewußt, Seelenhüterin eines allzu
tational gebundenen Zeitalters zu ſein; ſie fühlte
in ſich den Ruf, den Menſchen in ſeiner
Ganz=
heit wieder aufzurichten. Mit dem Willen zur
künſtleriſchen Formgebung, zur ſtraffen, klaren
Geſtaltung ihres Schauens und Denkens
entfal=
tete ſie ſpezifiſch männliche Eigenſchaften, ohne
dadurch von ihrem weiblichen Weſen einzubüßen.
So entſtand durch die ſchöpferiſche Frau eine
Dichtung, die den uralten, ewig jungen Fragen
ihrer Welt und der Menſchheit nachgeht: den
Fragen nach der Liebe, dem Kind, dem Helden,
der Landſchaft, der Frömmigkeit und dem Tod.
Nach letzter Gültigkeit ihres Werkes ſtrebt die
Dichterin, das heißt, ſie will möglichſt viel Welt
darin einfangen, und ſie weiß, daß nur die
Dich=
tung gilt, die das Gefühlsmäßige, Schickſalhafte,
Unſagbare zum Symbol verdichtet, klarſte Form
gewinnen läßt. Dabei kommt der Frau ihr
zeit=
loſes Schauen zugute, ihre Unabhängigkeit von
literariſchen Moden, von der Tagespolitik. Ihre
Dichtung iſt aber nicht zeitlos, denn kein Menſch
kann ſich den tieferen Strömungen und
Beſtre=
bungen ſeiner Zeit entziehen.
Die Gedichte der nun 81jährigen Jſolde
Kurz zeigen die Frau als Hüterin der
Tradi=
tion, als Wahrerin ewig jungen oder längſt
verklungenen Kulturgutes. In dem Gedicht „Die
Bleibenden” dankt ſie ſo ſchön den beglückenden,
träumeſpendenden großen Geſtalten der
griechi=
ſchen Dichtung für die Bereicherung des Lebens
in einer weniger glücklichen Zeit. Das
halbver=
klungene Verslein eines melancholiſchen
Rokoko=
liedchens läßt ihr ein köſtliches Gebilde
ent=
ſtehen, das dieſer herbſtlichen Kultur gedenkt,
und zu dieſer zarten Geiſterklage das Sterben
in der Natur geſellt. In dem Gedicht „
Wande=
rung” aber, das uns die greiſe Dichterin kürzlich
ſg erſchütternd am Radio vorgetragen hat, ſingt
und klingt die umfaſſende Weltliebe der reifen
Frau, die nach dem Tode erſt alle Schönheiten
ihrer Erde mit den Augen in ſich trinken will,
eher ſie geſättigt anderen Sphären zugehören
wird. Doch kann ſie ſich denken, daß ſie als
Me=
teor, von Heimweh gezogen, wieder brennend
niederſchießt: bereit auf’s neue zu leben, leiden,
Menſch zu ſein.
Auch Ricarda Huch hat eine ſtarke
Bin=
dung nach der Seite der Vergangenheit. Das
Leben ſieht ſie noch ſtärker als Erbe der Ahnen,
denn als Brücke zu der Zukunft neuer Menſchen.
Auch im eigenen Leben iſt Vergangenes
gegen=
wärtig. So feiert die Dichterin die ewige
Erin=
nerung glückhafter Stunden blühender Liebe in
der blühenden Natur. Auch die Landſchaft weckt
ihr uralt Geſchehen. In ihrem ſommerlichen
kommenden Nächte in ein Zimmer des
Herren=
hauſes überſiedeln? Die Luft hier regt mich auf,
mir iſt — —, auch bedarf ich der Ruhe.”
„Selbſtverſtändlich”, entgegnete Herr von
Flügge, „Sie ſind nicht der erſte, der dieſes
Zim=
mer in Erregung verläßt. Kommen Sie, wir
wollen ein wenig bummeln.”
Wir gingen, unterhielten uns lebhaft von der
ſeltſamen Tante Betty und ihrem rätſelhaften
kichernden Lachen. Im Damenzimmer des
Her=
renhauſes betrachtete ich ſpäter ihr Bild in einem
ovalen Rahmen: ein ſchmales, blaſſes, ſehr
an=
mutiges Geſicht mit großen, gütigen Augen und
einem ſanften Mund. Biſt du wirklich tot? mußte
ich denken. Ich habe es ſchmerzlich erfahren, daß
irgend etwas von dir noch weiterlebt, du ſchöne,
arme, vom Dalein enttäuſchte Dulderin.
Zwei Tage ſpäter nahm ich Abſchied und fuhr
nach Haus. Mein erſter Gang in der Stadt war
zu einem Chemiker, dem ich den Brief zur
Unter=
ſuchung gab. Der Mann teilte mir nach
genaue=
ſter Unterſuchung mit, der roſtbraune, brandige
Briefrand komme auf keinen Fall von einer
offe=
nen Flamme, offenbar ſei er das Ergebnis einer
elektriſchen Entladung. So ſagte er. Was fange
ich damit an?
Im Juni des folgenden Jahres reiſte ich
wie=
der zu Flügges aufs Land. Während wir vom
Bahnhof in luſtigem Trab durch die blühenden
Felder fuhren, fragte Herr von Flügge mit
einem erwartungsvollen Seitenblick: „Wollen
Sie wieder im Zimmer Tante Bettys wohnen?”
„Auf keinen Fall”, ſagte ich wehmütig
lächelnd, „ich bitte dringend um ein Zimmer im
Herrenhaus.”
Blühen erblickt ſie noch das Kinderparadies der
Menſchheit, und die große Flußlandſchaft
er=
weckt ihr heroiſches Geſchehen der Vorzeit.
Die hier ausgewählten Gedichte von Irene
Forbs=Moſſe ſpiegeln das Schickſal des
ein=
zelnen Menſchen. Hier ſpricht die liebende Frau.
Sie wünſcht der ſehnenden Liebe Erfüllung im
Jenſeits. Sie zeigt die Bereitſchaft der Frau,
mit dem Liebſten zu wandern und alles Geſicherte
für ihn aufzugeben, und zeigt uns wieder, wie
unerfüllte Liebe zu einer ſpäten, helfenden
Freundſchaft führt. Sie deutet die Einſamkeit
des Menſchen und auch die heilende Wirkung der
Kunſt, des Liedes auf die wunde Seele.
Eine ſtarke Naturverbundenheit tritt uns aus
den Gedichten von Lulu v. Strauß und
Torney entgegen. In ihrem Lied ertönt der
Jubel der Natur über die neue Sommer= und
Sonnenzeit. — Eine alte Bäuerin ſtirbt nach
vollbrachter Erntearbeit, und am
Weihnachts=
abend ſchaukeln die Nonnen die leere Wiege des
Chriſtkinds mit ſehnſuchtsvoll brennenden Augen
nach dem ihnen verſagten natürlichen Frauenlos.
Liebe zum Menſchen, zu dem eigenen Garten
und zu den Bergen bewegen die Gedichte von
Helene Voigt=Diederichs.
Bei Elſe Lasker=Schüler kommt
er=
ſchütternd die Trauer um das tote Kind hinzu.
So gibt ſie auch einen Vorwurf aus dem Alten
Teſtament: Joſephs Verkauf nach Aegypten als
Symbol menſchlichen Geſchicks.
Die Frühjahrs=Reinigung.
Schmutzige Gipsfiguren reinigt man am
beſten, indem man ſie mit einer ziemlich dicken
Schicht in Waſſer angerührter Stärke beſtreicht
und ſie dann an luftigem Ort trocknen läßt.
Beim Flaſchenreinigen verſucht man es
viel=
leicht einmal mit einem neuen Mittel. Man
ſpült die Flaſche zunächſt gründlich aus, dann
füllt man ſie zur Hälfte mit Waſſer und tut
nun eine Handvoll Kohlenſtaub hinein. Darauf
muß die Flaſche kräftig geſchüttelt werden.
Nachdem man ſie dann ausgeſpült hat, iſt ſie
vollkommen ſauber. — Zum Putzen und
Polieren ſoll man immer die alten Strümpfe
aufheben, einerlei ob es ſeidene oder
baum=
wollene ſind. Sie ſind als Putztücher
aus=
gezeichnet verwendbar. Man ſchneidet die
Füß=
linge ab und ſchneidet die Schäfte der Länge
nach auf. Man ſäumt ſie dann mit der
Maſchine und hat die beſten Putztücher, die
man ſich wünſchen kann. Sie erſetzen ſogar
Ledertücher.
Vorjährige alte Blumentöpfe
vorzurichten.
Bei der Frühjahrsbeſtellung von
Fenſter=
brettern, Balkons, Veranden und Loggien muß
alles vorbereitet ſein, was dazu dringend
be=
nötigt wird, damit die „gärtneriſche”
Tätig=
keit nicht unnötig lang dauert. Zu dieſen
Vorbereitungsarbeiten gehört neben der
Be=
ſchaffung von Sämereien und geeigneter Erde,
auch die Vorbereitung der Fenſterkäſten und
Blumentöpfe, eine Arbeit, die ſich namentlich
dort lohnt, wo ein größerer Vorrat an letzteren
ſorhanden iſt, die, nur einmal gebraucht,
wieder verwendbar ſind. Um wieder die
ge=
wünſchten Dienſte zu leiſten, müſſen ſie zuvor
gründlich gereinigt werden, damit die
Poröſi=
tät der Töpfe wieder hergeſtellt wird, die zur
Luftatmung der Wurzeln unbedingt notwendig
Ein ſchmerzhafter Zug geht durch Toni
Schwabes Gedichte. Der Menſch ſteht allein
mit ſeinem Bewußtſein in der Welt;
ſehnſuchts=
volles Herzeleid bewegt ihn in der ſchlafloſen
Nacht. Zu Fabel und Spiel ſoll uns die Erde
ihr Geſchehen erzählen und uns müde dann ganz
in ihre Ruhe aufnehmen. —
Herbere, erdhafte Töne kommen dann mit
der epiſch wuchtigen Sprache von Agnes
Mie=
gel. Sie weckt das Bewußtſein unſerer
kraft=
vollen Ahnen in uns, die in hartem Kampf mit
der Erde unſere Urheimat errangen. Die
To=
ten leben ihr in Gottes Allgegenwart.
Südliche Landſchaft und Sage iſt in der
Dich=
tung ErikaSpann=Rheinſch’s verwoben.
Verbundenheit mit der Vergangenheit und
einen Blick nach dem Jenſeits finden wir in den
beiden Gedichten von Herta König. — Eine
zuverſichtliche Erdenfreude, bei der doch das
über=
wundene Leid mitklingt, erleben wir in den
Ge=
dichten der Regina Ullmann. — Von der
Macht und der Schönheit der Seele, die ſich ihrem
Schichſal gewachſen zeigt, oder die vielmehr ihr
eigenes Geſchick geſtaltet, kündet die Dichtung
von Eliſabeth Paulſen.
Religiöſes Empfinden liegt in den Gedichten
von Gertrud Lefort und Ina Seidel.
In der Kirche ſieht die erſtere nach langem
Ringen die Brücke zu Gott; ein unmittelbares
Verhältnis zu Gott ſpricht aus J. Seidels
Ge=
dicht. Sie weiß auch um die Müdigkeit nach dem
Gehen der Wege des Lebens, weiß um des
Her=
zens Herbſt.
Das frohe Erleben ſüdlicher Landſchaft finden
wir in den Verſen von Paula v.
Prera=
dovic. Sie zeigt uns einen blühenden
Olean=
der im lichterlohen Sommertag, das Blühen und
Welken der Agave leben wir mit, und mitten
aus dieſer ſüdlich ſtrotzenden Pracht das
Heim=
weh nach der herben, innigen Schönheit der
nördlichen Heimat. — Auch Gertrud von
den Brinken gibt uns das landſchaftlich
Charakteriſtiſche mit ihrer Schilderung des
bal=
tiſchen Winters. — Weiteſte Kreiſe zieht die
Lyrik von Gerda v. Below, deren Lied das
Sonnenjahr, den heiligen Tierkreis, den
Him=
melslöwen beſingt. — Wie Rilke, weiſt Erna
Blaas darauf hin, daß der Menſch
eingeſchloſ=
ſen ins eigenen Weſen auch ſeinen eigenen Tod
ſtirbt. Sie ſieht ſinnloſe Gezeiten im Menſchen,
wie niemals draußen in der Natur. Ihre Söhne
ſehen noch begehrend in die Welt, doch ſie
wer=
den Demut lernen. Trauer um einen verlorenen
Menſchen bewegt ihr Lied. — Todesgedanken
fin=
den wir auch bei Gertrud Kolmar und
Martha Saalfeld Eliſabeth
Lang=
gäſſer ſingt von der ewig jungen Welt in
ihrem Lied. Innigſte, ſchlichteſte Frömmigkeit
ſpricht aus Ruth Schaumanns Gedichten:
die Läuterung durch Erdenleid zu Gottes Licht,
der Liebe zur Ewigkeit.
Bei den jüngſten Dichterinnen und den
letz=
ten dieſes Bandes, bei Maria Louiſe
Weißmann, Paula Ludwig und Erika
Mütterer, finden wir wieder das
Frauen=
geſchick in typiſcher Ausprägung:
Liebesbereit=
ſchaft, verlorenes Liebesglück und die
lebens=
lange, innige Verbundenheit der Frau mit ihrem
Sohn.
Gedichte laſſen ſich nicht beſchreiben, und wir
geben wenig, wenn wir nur ihre Inhalte
auf=
reihen, wie die Perlen einer Kette.
Möge dieſe Skizze nur einen Eindruck geben
von dem Reichtum des Erlebens, der hier von
den genannten Dichterinnen in künſtleriſches
Gebilde gebannt iſt, möge ſie zu dem Wunſche
anregen, dieſe Frauenlyrik unmittelbar auf ſich
ſelbſt wirken zu laſſen.
Dr. . II.
iſt, andernfalls die Pflanzen in ihnen an
Luft=
hunger eingehen würden. Man ſetze die Töpfe
nach der Größe ineinander in eine große
Schüſſel mit Bleichſodawaſſer, laſſe ſie bis zum
nächſten Tage darin weichen und reinige ſie
dann mit harter Bürſte und Ata von innen
und außen. Lege ſie dann nochmals in klares
Waſſer mit Salzſäurezuſatz (1 Taſſe auf
1 Eimer Waſſer), der den Kalkniederſchlag
auf=
löſt, um ſie dann nochmals gewäſſert,
um=
geſtürzt, austrocknen zu laſſen.
Faliches und richtiges Kochen
der hülfenfrüchte.
Grundverkehrt iſt es, Hülſenfrüchte, zu kurz
eingeweicht, zu kochen, da ſie nicht nur längere
Kochzeit benötigen, ſondern auch ihre
Nähr=
ſtoffe nicht genügend „aufgeſchloſſen” werden.
Ferner ſollten ſie ſtets über Nacht
ein=
gequollen und ſtets im
Einweich=
waſſer aufgeſetzt und langſam zum Kochen
gebracht werden, damit ſich das
Pflanzen=
eiweiß allmählich löſen kann, andernfalls ſie
nicht weich werden und den Magen ſchwer
belaſten.
haken und Rägel laſtenjicher
einzuſchlagen.
Wenn bei der Frühjahrsrenovation der
Wohnung auch dieſes und jenes Zimmer neu
tapeziert wird, ſo ergibt ſich nicht ſelten das
Neueinſchlagen von Haken und Nägeln, das
oftmals am Widerſtand der Wände ſcheiter:.
In dieſem Falle iſt es ratſam, das durch den
Nagel geſchlagene Loch mit in Waſſerglas
ge=
tränkter Watte auszufüllen, dann den Nagel
einzuſchlagen und evtl. Lücken um dieſen noch
mit Watte feſt auszuſtopfen. Läßt man ihn
nun einen Tag lang „ruhen” ſo wird man
ſelbſt den ſchwerſten Gegenſtand an ihm auf=
H.
hängen können.
Dann kamen helle, ſpukfreie Frühſommertage.
Zuther jar die Frau.
herz zum hafen. — Frauengedichte der Segenwart.
Herausgegeben von Eliſabeth Langgäſſer und Ina Seidel.
Mittwoch, 28. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 86 — Seite 11
Zu Ostern
DONT * Z
trägt Jeder neue Woll-Schmidt’s
Damen-Strümpfe
Echt ägyptisch Mako
Beste Kunstseide
Matt-Kunstseide.
Kunstseide mit Flor plattiert.
ELBEO die anerkannte Weltmarke . . . 295, 2.45, 1.95
Kinder-Strümpfe • Knie-Strümpfe
Herren-Socken • Sportstrümpfe
Alle neuen Frühjahrsfarben!
1.10. O.80,
1.30, 1.15,
5. 1.3,
85. 1.55
0.50
0.90
1.20
1.25
Eliſabethen=
ſtraße 48, I.
5 Zim. m.
reich=
lich. Zubeh. weg.
Sterbefall p. 1.
April zu verm.
Monatlich 90 ℳ.
Näh. im Laden
daſelbſt. (a
Miedrigste Preise!
Spezialhaus
Wart=Tamtt
Kirchstraße, Ecke V Schustergasse
Beachten Sie bitte meine Schaufenster!
8643
Schöne, i.
Stadt=
innern gelegene
4=Zimmer=
Wohnung,
ſofort zu verm
Anfrag.: Mühl
ſtraße 12.
Kla=
viergeſchäft. (b
Zimmer
mit Küche zu ver
mieten
Ballonplatz 6.
Gut möbl.,
ſon=
niges, ungeſtört
geleg. Wohn= u.
Schlafzim. nächſt
Rheinſtr. in gut.
Hauſe für 25 ℳ
an berufst. Hrn.
zu verm. Wo?
agt d. Gſchſt. (b
1 Zimmer
und Küche ſofort
der 1. 5. zu ver.
m eten.
Schul=
ſtr. 10, Kunſthdlg
Borzgl. Mittagstiſch nur 70
beiBerger, Wwe., Hölgesſtr. 1, I
altbekanntes Speiſehaus am
Pla e, auch bei durchgehender
Arbeitszeit geöffnet!
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gerahmt und ungerahmt
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v. fachgem. auf
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Berechn.
Schrei=
nerei Mederle,
Bleichſtraße 27,
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Seite 12 — Nr. 86
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 28. März 1934
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Mittwoch, 28. März 1934
Darmſtädter Tagblatt ? Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 86 — Seite 13
Sbort.
Oſterſport in
Badiſche und Saar=Gäſte in Darmſtadk.
Starkenburg. Der Terminnot wegen iſt allerdings das
Endſpiel Polizei Darmſtadt — FV. Bensheim
mit polizeilicher Genehmigung auf Karfreitag,
nachmit=
tags 15 Uhr, angeſetzt worden.
An den Oſtertagen unternehmen die Grünen eine Reiſe Turnhalle (grünes Zimmer) ſtattfindende Monatsverſammlung
nach Mannheim=Feudenheim und Ludwigsburg,
wo ſie dieſen ſtarken Gegnern eine Probe des Darmſtädter Fuß= alle aktiven und inaktiven Fußballer, Handballer, Leichtathleten,
balls liefern wollen.
Die Spiele zur Ermittlung der
Aufſtiegsberech=
tigten nach der Gauliga Südweſt beginnen in
unſe=
rem Bezirk Main=Heſſen bereits am Sonntag nach Oſtern dem Fußball; Vikt. Griesheim — Germauia Eberſtadt 1:1 (1:0)
8. April. Polizei Darmſtadt empfängt im
Vor=
ſpiel den FV. Mombach. Der Beſte aus den beiden
Spie=
len Polizei Darmſtadt—Mombach wird dann dem Beſten der
beiden Begegnungen Union Niederrad—Heuſen
Eine Reiſe ins Saargebiet unternehmen die
Hand=
baller der Polizei. Heute allerdings meldet die „
Verluſt=
liſte” noch ſieben Mann aus dem Spiel gegen Frieſenheim.
Kiep=
fer liegt mit einer leichten Gehirnerſchütterung im Lazarett,
Spalt laboriert an einer Knieverletzung. Huber iſt im Rücken
bleſſiert, Rothärmel beklagt den Verluſt zweier Zähne, er und
Walther haben außerdem Handverſtauchungen auszuheilen. Die
Mannſchaft muß alſo unter Umſtänden mit reichlich Erſatz nach
St. Ingbert (am Oſterſonntag) und zum TV. 61
Zwei=
brücken (Oſtermontag) fahren. Hoffentlich ſind die Verletzten
bis dahin wieder ſpielfähig.
Am 1. Ofterfeiertag in Darmſtadt
ſteigt auf dem Böllenfalltorſtadion eine
Doppel=
veranſtaltung. Um 14.30 Uhr empfangen die
Hand=
haller die Ligaelf des Polizei=SV. Frankfurt a. M.
Anſchließend ſtehen ſich die 98er Fußballer und die
Gau=
liga=Elfdes VfB Mühlburg gegenüber. Die Badenſer,
in in ihrer ſtärkſten Beſetzung erſcheinen, nehmen in der Liga
nur einen Punkt hinter Phönix und FV. Kaxlsruhe den
Mittel=
platz ein und ſind durch ihre Technik und Spielkultur bekannt.
Ihr linker Verteidiger Dienert und der rechte Läufer
Gru=
her haben bereits mehrmals repräſentativ geſpielt und ſind
auch für die badiſche Auswahlelf gegen die Württemberger am
8. April aufgeſtellt.
Am Oſtermonkag ſind Saargäſte in Darmſtadt.
Wie im ganzen Weſten, gaſtieren auch zahlreiche
Saarver=
eine in Starkenburg. Das Programm der Begegnungen haben
wir bereits veröffentlicht. Mit den Spielen ſind überall Saar=
Kundgebungen verbunden, um den Brüdern im
abgeſchnit=
tenen Gebiet die Verbundenheit der Heimat in ihrem Kampf um
Befreiung vom Verſailler Joch zu bekunden.
Da es nicht gelang, eine Auswahl=Elf nach Darmſtadt zu
verpflichten, ſo wurde eine Vereins=Mannſchaft ausgewählt. Auf
der „Rennbahn” an der Heidelberger Straße ſtehen ſich
FC. Union Darmftadt und Sporkfreunde Rehlingen
im Freundſchaftstreffen gegenüber. Die Gäſte, die am
Oſter=
ſonntag in Egelsbach bereits ein Spiel liefern, ſind
Spitzen=
reiter ihrer Gruppe, und bei der Stärke der Soar=Vereine darf
man auf ihr Erſcheinen mit Recht geſpannt ſein. Union war
daher veranlaßt — nachdem einige geſperrte Mannen für dieſes
Spiel Urlaub” erhielten — ſeine erfolgreiche komplette Elf
zu ſtellen. Neben den ſportlichen Leiſtungen wird auch das
Rahmenprogramm, das im lokalen Teil noch veröffentlicht wird,
ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen, ſo daß heute ſchon die
Parole für Oſtermontag lauten kann:
„Auf zur Saarkundgebung nach der Rennbahn!"
TSV. 46 Darmſtadt.
Die Alte=Herrenmannſchaft trägt am 1. Feiertag in
See=
heim a. d. B ein Freundſchaftsſpiel aus und will mit dieſem
Spiel einen Spaziergang nach dort verbinden. Es iſt geplant,
mit der el. Bahn nach Eberſtadt und von da zu Fuß nach
See=
heim zu gehen. Frauen und Freunde können ſich anſchließen. Der
Rückweg wird der gleiche ſein. Treffpunkt 12.30 Uhr am
Marien=
platz.
Darmſtadt.
Die verehrl. Vereine
werden gebeten, ihre möglichſt kurz gehaltenen Vorſchauen
* An den Oſterfeiertagen ruhen die Fußball=Punkteſpiele in für Oſtern ſpäteſtens bis Karfreitag abend 20
Uhr hier einzuliefern. Für ſpäter einlaufende Mitteilungen
kann die Veröffentlichung nicht garantiert werden.
TSG. 46 Darmſtadt — Raſenſport=Abteilung.
Wir erinnern an die Donnerstag abend 20,30 Uhr in der
der geſamten Raſenport=Abteilung. In dieſer Abteilung ſind
Fauſtballer und dergleichen erfaßt. Es wird erwartet, daß alle
Mitglieder der Abteilung anweſend ſind.
Handball: Vikt. Griesheim Spvgg. 04 Arheilgen 4:5 (3:1).
Die Fußballer, erſtmals wieder mit Fleiß ſpielend,
brach=
ten es fertig, in Eberſtadt einen Punkt zu holen, ſie führten ſogar
bis 12 Minuten vor Schluß mit 1:0. Zahlreiche Zuſchauer ſahen
einen ſpannenden Kampf, in dem bald die eine, bald die andere
Partei im Vorteil war. Durch einen ſchönen Schuß des
Links=
außen geht Griesheim in der 1. Hälfte in Führung, um dieſe bis
kurz vor Schluß zu halten. Bei Griesheim wurde endlich im
Sturm kräftig geſchoſſen, daß der Ball nur einmal ſeinen Weg ins
Netz fand, iſt der ſehr guten Arbeit des Eberſtädter Torhüters
zu=
zuſchreiben. Der gut amtierende Schiedsrichter Kratzenberg=
Sprendlingen, war gezwungen, einen Eberſtädter Spieler vom
Platz zu weiſen. — 2. Mannſchaften 2:2 (1:1).
Handball: Einen ſpannenden, von Arheilger Seite
un=
nötig hart durchgeführten Kampf lieferten ſich beide Gegner, aus
dem die Gäſte als glücklicher Sieger hervorgingen. Glücklich
inſo=
fern, als die Griesheimer in der zweiten Hälfte 7 Lattenſchüſſe
zu verzeichnen hatten, die bei etwas Glück unbedingt einen ſicheren
Sieg derſelben gebracht hätten. Die Tore: Griesheim geht in
Führung, Arheilgen gleicht aus, jedoch poſtwendend erzielt Gr.
ſein 2. Tor, um wenig ſpäter auf 3:1 zu erhöhen. Nach der Pauſe
gelingt Arh. der Ausgleich, zwei weitere Tore ſtellen das
Reſul=
tat auf 5:3 für Arh. Griesheim liegt nun ſtark im Angriff die
Verteidigung iſt in den Sturm gegangen, es wird brenzlich im
Arheilger Strafraum. Eine Serie von Lattenſchüſſen, zwiſchendurch
noch ein Tor und mit 5:4 für die Gäſte geht das Spiel zu Ende.
Schiedsrichter Nau=Büttelborn gut, einen Gäſteſvieler ſtellte er
wegen Tätlichkeit vom Platz. — 2. Mannſchaften 5:3 (2:0).
Mannſchaftsringen im Kreis Darmftadi.
Es ſiegten am Sonntag in der Rückrunde im:
1. Bezirk: Seeheim — Pfungſtadt 11:5 Punkte.
2. Bezirk: Schaafheim — Oberramſtadt 10:9 Punkte.
Mit dieſen beiden Treffen ſind die Serienkämpfe des Kreiſes
Darmſtadt ſoweit erledigt, daß in jedem der drei Bezirke der
Erſte feſtſteht. Es ſind dies im 1. Bezirk Arheilgen, im
2 Bezirk Werſau und im 3. Bezirk Fürth i. O. Dieſe drei
kämpfen nun in einem Vor= und Rückkampf, jeder gegen jeden, den
eigentlichen Kreismeiſter aus.
Der erſte dieſer Stichkämpfe wurde bereits am letzten
Sams=
tagabend in Werſau ausgetragen, und zwar kämpfte Werſau=
Arheilgen. Bei dieſem Kampfe gelang es überraſchenderweiſe
Arheilgen, die ſehr kampfſtarke Mannſchaft von Werſau mit 7:10
Punkten zu beſiegen, was beſtimmt die beſte Leiſtung der
Arheil=
ger Mannſchaft in den diesjährigen Kämpfen bedeutet. Nachdem
nach den vier unterſten Kämpfen das Reſultat ſchon 7:1 für
Ar=
heilgen ſtand, gelang es aber Werſau, bis zum Schwergewicht ein
Unentſchieden herauszuholen, doch dem Schwergewichtler
Arheil=
gens war es vergönnt, nach 10 Min. Ringzeit einen Schulterſieg
zu erzielen und damit den Geſamtſieg ſicherzuſtellen.
Einen Unfall hatte Manfred von Brauchitſch
mit dem neuen Mercedes=Benz=Rennwagen beim Training in
Italien. Mit ungefähr 250 Stdkm. Geſchwindigkeit kam der Wagen
von der Straße ab und raſte einen Kilometer weit in die Felder
hinein. Zu allem Glück begegnete ihm kein Hindernis, ſo daß
Fahrer und Wagen ohne Schaden blieben.
Heuſers erſter Start in Deutſchland nach ſeiner
Amerikareiſe war von Erfolg begleitet. Der Bonner Ex=
Halb=
ſchwergewichts=Europameiſter fertigte den Breslauer Joſef
Czi=
chos überlegen nach Punkten ab, zeigte dabei jedoch keine
über=
ragenden Leiſtungen.
Der Davispokalkampf Deutſchland—
Frank=
reich wird in den Tagen vom 8. bis 10. Juni im Pariſer
Ro=
land=Garros=Stadion ausgetragen werden.
Die heutige Nummer hat 16 Geiten.
Dandenn Srunslnut w.mt.
Kaſſel, Trier, Freiburg 251
Frankfurt: Mittwoch, 28. März
6.00: Choral, Zeit, Wetter. — 6,05 u 6.30: Gymnaſti. —
6.55: Zeit, Frühmeldungen. — 7.05: Wetter. — 7.10:
Früh=
konzert. Ausf.: Orcheſter erwerbsloſer Berufsmuſiker. Ltg.: P.
Weidig. — 8.15: Waſſerſtand, Schneewetter= und
Winterſport=
berichte. — 8.25: Stuttgart: Gymnaſtik. — 8.45:
Werbevor=
trag. — 10.00: Nachrichten. — 10.10: Jugendſtunde:
Segel=
fahrt nach Elba. Ein fröhl. Abenteuer zweier Hitlerjungen mit
10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche u.
Balila, Hörſpiel. —
11.40: Meldungen.
Haus. — 11.00: Werbekonzert.
11.50: Sozialdienſt.
12.00: Mittagskonzert. Ausf.: Orcheſter erwerbsloſer Berufsmuſiker.
Ltg.: Eugen Wagner. — 13.15: Zeit, Nachrichten. — 13.25;
Nachrichten Wetter. — 13.35: Stuttgart: Mittagskonzert (auf
Schallplatten). — 14.30; 3 mal 15 Minuten aus dem
Sender=
bezirk.
16.00: Nachmittagskonzert. Muſikzug der Standarte 81. Ltg.:
Mu=
ſikzugführer Sahm. — 17.30: Stunde der Jugend: Hitler=
Ju=
gend in der Pfalz. — 18.05: Nikolaus Schwarzkopf ſpricht aus
Anlaß ſeines 50. Geburtstages. — 18.35: Deutſch für Deutſche:
18.45: Wetter Wirtſchaftsmeldungen, Programmänderungen u.
Zeit. — 18.50: Griff ins Heute.
19.00: Reichsſendung: (Breslau); Stunde der Nation: Von der
patriotiſchen Lyrik zum politiſchen Kampflied. — 20.10:
Un=
ſere Saar. Den Weg frei zür Verſtändigung. — 20.30: Konzert
Hermann Zilcher. — 21.30: März 1934. Hörfolge. — 22.00:
Zeit Nachrichten. — 22.15: Stuttgart: Du mußt wiſſen.
22.25: Nachrichten, Wetter, Sport. — 22.40: Karlsruhe:
Zwi=
ſchenprogramm.
23.00: Nachtmuſik. Anton Dvorak.
Funk=
orcheſter. Ltg.: Hans Rosbaud
24 00: Nachtmuſik. Aus
neueren deutſchen Opern. — Ballettmuſik aus „Margarethe‟,
von Goynod.
Taussandhaden
(Welle 1571)
Deutſchlandſender: Mittwoch, 28. März
6.00: Hamburg: Wetter für die Landwirtſchaft. — 6.05:
Wieder=
holung der wichtigſten Abendnachrichten. — 6.15: Berlin:
Gym=
naſtik. — 6.30: Wetter für die Landwirtſchaft. — Anſchl.:
Tagesſpruch. — 6.35: Königsberg: Frühkowzert. — In einer
Pauſe (gegen 7.00): Nachrichten. — 8.00: Sperrzeit — 8.45:
Leibesübung für die Frau. — 9.00: Berlin: Von alten
Haus=
mſchriften Heimatkundliche Hörfolge — 9.40: Kindergymmaſtik.
10.00: Nachrichten. — 10.10: Viola, Baß und Geigen.
Hör=
bericht aus der Inſtrumentenſammlung der Hochſchule für Muſik.
(Aufnahme.) — 10.50: Komponiſten der Gegenwart: Steinert:
Sonate für Bratſche und Klavier. — 11.15: Seewetterbericht,
11.30: Stunde der Hausfrau: Umzug, ein ſchwerer Tag für
die Hausfrau. — Neuzeitliche Fenſterausſtattung. — 12.00/
Wetter für die Landwirtſchaft. — Anſchl.: Glückwünſche.
12.10: Schallplatten: Die Wache zieht auf. — Bekamte
Pot=
pourris. — Anſchl.: Wetter für die Landwirtſchaft. — 12.55:
Zeitzeichen. — 13.00: Sperrzeit. — 13.45: Nachrichten —
14.00: Sinfoniſche Werke (Schallpl.). — 15.00: Wetter, Börſe.
15.15: Fürs deutſche Mädel; Oſterſitten und „Gebräuche —
15.35: Zum Reichsberufswettkampf der deutſchen Jugend.
Rund=
geſpräch. — 13.45: An der Stätte des alten Byblos, Prof,
Dr. Jirku: Neueſte Ausgrabungen in Syrien.
16.00; Hamburg: Nachmittagskonzert. Das Funkſinfonie=Orcheſter,
Ltg.: Eibenſchütz. — 17.00: Märzſonne: Stimmen — Geſpräche —
Klänge. — 17.40: Heitere Lieder und Balladen. — 18.00;
Was uns bewegt. — 18.25: Das Theater der 15 Millionen.
Zwiegeſpräch über Theaterbeſuch und Kleinſtadt. — 18,50;
Das Gedicht. — Anſchl.: Wetter für die Landwirtſchaft
19.00: Breslau: Reichsſendung: Stunde der Nation: Von der
patriotiſchen Lyrik zum politiſchen Kampflied. — 20.00:
Kern=
ſpruch= anſchl.: Nachr. — 20.10: Reichsſendung: (Frankf.):
Un=
ſere Saar. Den Weg frei zur Verſtändigung. — 20.30: Alte
Heimat unter fremden Himmeln. Eine frohe Stunde unter
Wolga=
deutſchen, Siebenbürger Sachſen und Banater Schwaben. —
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachr. — 22.30: Ob.=Ing.
Nairz: Viertelſtunde Funktechnik. — 22.7: Seewetterbericht.
23.00: München: Nachtmuſik. Das kl. Funkorch, Ltg.: Kloß.
Weikerbericht.
Ein Hochdruckkeil erſtreckt ſich von Weſten her über Deutſchland
bis nach Polen hin. Unter ſeinem Einfluß bleibt vorerſt das
viel=
fach beitere und tagsüber recht milde Wetter erhalten. Durch die
angrenzenden Störungen werden allerdings ſpäter Wolken= und
Dunſtbildungen aufkommen, wenn auch eine weſentliche
Umgeſtal=
tung des Witterungscharakters nicht wahrſcheinlich iſt.
Ausſichten für Mittwoch: Heiter, zeitweiſe auch noch dunſtig
wolkig, tagsüber milde, nachts Temperaturen ſtellenweiſe noch
unter Null, trocken.
Ausſichten für Donnerstag: Im weſentlichen noch Fortdauer
der Wetterlage.
Hauptſchriftleitung: Rudoli Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; fürden Schlußdienſt: Andreas
Bauer; ür den Sandel: Dr. C. H. Quetſch: für Sport: Karl Böhmann: für „Die
Gegenwark”, Tagesſpiegel iunBild und Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigen=
teilund geſchäftlicheMitteilungen: Willy Kuhle, ſämtl. inDarmſtadt. D.A. II. 34: 25339
Drnckund Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Zür unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rüchſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktſon: Vormittags 12—1 Uhr nachmittags 6—7 Uhr
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mit Hasen und Eier . . Stück 25
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Rummer 86
WarmſtäderCagblatt
Mittwoch, 28 März
ve/fNeueſte Nachrichten
Der Aufbau einer einheitlichen Energiewirtſchaft.
Zur Frage der zweckenkſprechenden Verſorgung Deutſchlands mit Gas und Elektrizikäf.
Grundlegende Vorbereikungen
Beriiner und Krantfätter eiterienser
Nachdem bereits gegen Schluß der vorgeſtrigen Berliner
auf der Sihung des beim RBGW. beſtehenden
Börſe eine weitgehende Erholung verzeichnet werden konnte, ſind
geſtern, weitere Fortſchritte in dieſer Richtung unverkennbar.
Führerbeiraks.
Größere Abgaben haben faſt aufgehört insbeſondere gilt dies für
Auf der letzten Sitzung des beim Reichsverband des Deutſchen
Gas= und Waſſerfaches e. V. (RVGW.) beſtehenden Führerbeirats
wurden Fragen der Energieverſorgung behandelt, für deren
be=
ſchleunigte Löſung der Vorſtand des RVGW. Pg. Generaldirektor
Dr. Thiemeſſen, grundlegende Vorbereitungen getroffen hat
1. Mit dem Vorſtand des Reichsverbandes der
Elektrizitäts=
verſorgung (REV.), Pg. Generaldirektor Otte=Hamburg, und dem
Deutſchen Gemeindetag iſt ein Uebereinkommen getroffen worden
mit dem Ziel, die Frage der zweckentſprechenden Verſorgung
Deutſchlands mit Gas und Elektrizität gemeinſam voranzutreiben.
Zu dieſem Zweck wird ein Energierat gebildet, für den vom
Reichs=
verband des Deutſchen Gas= und Waſſerfaches die Herren
General=
direktor Dr. Tiemeſſen=Frankfurt a. M. als Vorſtand und
Direk=
tor Dr. Nübling=Stuttgart als ſtellvertretender Vorſtand des
RVGW., ferner die Herren Oberbürgermeiſter Dr. Goerdeler=
Leipzig und Abteilungsleiter Dr. Meyer=Berlin. Die Benennung
der vom REV. zu entſendenden Mitglieder des Energiebeirates
dürfte in den nächſten Tagen erfolgen. Von den beiden
Reichs=
verbänden werden die in Energiewirtſchaftsfragen maßgebenden
Regierungs= und Parteiſtellen gebeten werden, in dieſen
Energie=
rat Vertreter zu entſenden.
2. Die innerhalb der Gaswirtſchaft ſchwebenden Fragen des
geeigneten Ausbaues und der zweckmäßigen Zuſammenfaſſung von
Gaserzeugungsſtätten werden bearbeitet von einem
Sonderaus=
ſchuß, mit deſſen Führung ſeitens des Vorſtandes der RVGW. Herr
Direktor Dr. Nübling=Stuttgart beauftragt worden iſt. Dem
Aus=
ſchuß gehören ferner an die Herren: Direktor Albach=Berlin,
Direk=
tor Hartmann=Breslau, Oberbaurat Heck=Deſſau, Generaldirektor
Dr. Lenze=Hamborn, Abteilungsleiter Dr. Meyer=DGT.=Berlin,
Direktor Müller=Hamburg, Direktor Seippel=Eſſen/Ruhr,
General=
direktor Dr. Tiemeſſen=Frankfurt a. M., Direktor Dr. Winkler=
Frankfurt a. M. Die Federführung liegt beim Reichsverband des
Deutſchen Gas= und Waſſerfaches e. V., an den ſämtliche
Zuſchrif=
ten zu richten ſind. Die Zuſammenſetzung des Sonderausſchuſſes
ſtellt eine Vertretung folgender Gruppen dar: Gemeindliche
Gas=
erzeugung, Zechengaserzeugung, Gruppengasverſorgung, private
und gemiſchtwirtſchaftliche Gaserzeugung und
Gemeindeverwal=
tungen.
Einheitliche Stellungnahme der inkernakionalen
Handelskammer zum Währungsproblem.
Der Verwaltungsrat der internationalen Handelskammer hat
in einer kürzlich abgehaltenen Sitzung auf Vorſchlag des
Wäh=
rungsausſchuſſes einſtimmig und vorbehaltlos durch ſämtliche
Lan=
desgruppen eine grundſätzlich bedeutſame Entſchließung gefaßt,
die insbeſondere im Hinblick auf die nach Oſtern beginnenden
in=
ternationalen Schuldenverhandlungen von beſonderer Wichtigkeit
ſein dürften. Die JHK. gibt zum Schluß ihrer feſten
Ueberzeu=
gung Ausdruck, daß die Erkenntnis zweier Grundprinzipien
Vor=
bedingung für ein erfolgreiches Arbeiten an einer ſtabilen
inter=
nationalen Währung iſt: Daß gewiſſe Länder der Welt noch nicht
in der Lage ſind, ihren Lebensſtandard zu heben ohne die
finan=
zielle Hilfe, älterer, weiter fortgeſchrittener Länder, daß
lang=
friſtige Anleihen an Stelle der kurzfriſtigen, die charakteriſtiſch für
die Hauſſe und die beiden erſten Kriſenjahre ſind, treten müſſen,
ſollen nicht Bankiers und Aktionäre kataſtrophale Verluſte
erlei=
den und weiter die Zukunft in erneute Unſicherheit fallen. Die
erſte Bedingung einer wahren Erkenntnis dieſer Notwendigkeiten
muß die Einſicht ſein, daß Zinſen und Kapitalabzahlungen nur
wirkſam in Gütern und Dienſtleiſtungen liquidiert werden können.
Sache der Regierungen iſt es, unverzüglich darauf zu ſehen, daß
durch Währungsſtabilität eine feſte Baſis für den Wiederaufbau
der Weltwirtſchaft geſchaffen wird.
Wirlſchaftliche Rundſchau.
5 (6) Prozent Dividende bei der Deutſchen Hypothekenbank in
Meiningen. Auch bei dieſem Inſtitut nahmen im Jahre 1933 die
Hypothekenrückzahlungen weſentlich ab, desgleichen auch die
Rück=
flüſſe an Pfandbriefen. Am Jahresende betrug unter
Einrech=
nung der Kredite der Deutſchen Rentenbank=Kreditanſtalt der
ge=
ſamte Hypothekenbeſtand rund 392 Mill. RM., der
Pfandbrief=
umlauf rund 388 Mill. RM. Kommunal=Darlehen waren in Höhe
von 122,5 Mill. RM. vorhanden, der Umlauf an Kommunal=
Schuldverſchreibungen ſtellte ſich auf 107,4 Mill. RM. Trotz
Still=
ſtandes des Emiſſionsgeſchäftes iſt es der Bank möglich geweſen,
an neuen Hypotheken einſchließlich Darlehen zur Inſtandſetzung
von Altbauten rund 2,4 Mill. RM. langfriſtig zur Verfügung zu
ſtellen. Die rückſtändigen Zinſen aus Hypotheken= und
Kommunal=
darlehen beliefen ſich am Jahresſchluß auf rund 3 490 000.— RM.
10,55 Prozent des Zinſenſolls. Hierauf werden 2 565 000.—
RM. abgeſchrieben. Nach weiteren Abſchreibungen in Höhe von
rund 368 000.— RM. und Zuweiſung von 490 000— RM. an das
Delkrederekonto ergibt ſich ein Ueberſchuß einſchließlich des
Vor=
trages von 1 314 000.— RM. (im Vorjahre 1 597 000.— RM.).
Der Aufſichtsrat des zur Gemeinſchaftsgruppe Deutſcher
Hypothe=
kenbanken gehörenden Inſtituts beſchloß, der Generalverſammlung
eine Verwendung des Ueberſchuſſes in der Weiſe vorzuſchlagen,
daß nach Ueberführung weiterer 447 000.— RM. an das
Del=
krederekonto eine Dividende von 5 Prozent (im Vorjahre 6
Pro=
zent) ausgeſchüttet wird.
Zwangskartell mit Kundenſchutz für Brauereien. Der
neuer=
nannte Führer des Deutſchen Braugewerbes, Direktor Schüler=
Dortmund, hat, unter Aufhebung der Satzungen des Deutſchen
Brauerbundes, den Anſchluß ſämtlicher deutſchen Brauereien an
dieſe künftig berufsſtändiſche Zwangsorganiſation, ferner für die
Uebergangszeit bis einſchließlich 30. Juni 1934 einen völligen
Kundenſchutz und für die anſchließende Zukunft Beſchränkungen
des Wettbewerbs durch Verbot jeglicher Unterbietungen und
Be=
ſchränkungen angeordnet. Gleichzeitig ſind Fachausſchüſſe und
Standesgerichie für Verſtöße gegen die neuen Beſtimmungen
be=
rufen worden. Auch eigene Ausſchankſtellen dürfen in der
Schon=
zeit bis 30. Juni nicht errichtet und Regiebetriebe nicht
übernom=
men werden. Die Brauereien haften dafür, daß auch ihre
Ver=
leger nicht gegen dieſe Vorſchriften verſtoßen, und dürfen weitere
Niederlagen nicht mehr errichten
Einlöſung von Schatzanweiſungen durch den Bezirksverband
Kaſſel. Der Bezirksverband des Regierungsbezirks Kaſſel teilt
u. a. mit, daß der für die Kaſſe des Bezirksverbandes Kaſſel
be=
ſonders ſchwierige Termin des 1. Juni 1933, zu dem der
Bezirks=
verband etwa 1½ Mill. Mk. noch umlaufender Schatzanweiſungen
einzulöſen hatte, nach entſprechender Vorbereitung ohne
Schwie=
rigkeiten überwunden worden iſt. Damit hat der Bezirksverband
Kaſſel, ſoweit bekannt, als einziger öffentlicher Verband nach der
Kriſe von 1931 ſeine Verpflichtung zur Einlöſung von
Schatzan=
weiſungen ohne Umtauſchangebot oder ähnliche Maßnahmen
er=
füllt.
Portland=Zement=Fabrik. Karlſtadt a. M. Wie wir erfahren,
wird die Geſellſchaft, die im Mehrheitsbeſitz von Dyckerhoff=Wicking
A.=G. und der Firma Schwenk in Ulm ſich befindet, für das
abge=
laufene Geſchäftsjahr 1933 auf das Aktienkapital von 4 Mill. RM.
die Dividendenzahlung wieder aufnehmen. Die Höhe der
Divi=
dende wird in der Aufſichtsrats=Sitzung in der erſten Hälfte des
April beſtimmt. Der Abſatz liegt beachtlich über Vorjahreshöhe.
Die Geſellſchaft iſt auch unter Berückſichtigung der im letzten Jahre
zur Uebernahme eines Paketes von 1.2 Mill. RM. inzwiſchen
eingezogener eigener Aktien aus dem Beſitze des Dyckerhoff=
Kon=
zerns vorſorglicher Kreditbeanſpruchung, die gungehr. wieder. e5
ledigt iſt, ſehr flüſſig.
die von Auslandsſeite getätigten Verkäufe, da die Richtigſtellung
einiger mißverſtandener Ausführungen über die Dividendenpolitik
auch an den genannten Stellen nicht ohne Eindruck geblieben ſind.
Auf Grund des ermäßigten Kursniveaus war Neigung zu
Rück=
käufen vorhanden, mit denen namentlich die Kuliſſe hervortrat.
Dazu wirkten wieder verſchiedene günſtige Mitteilungen aus der
Wirtſchaft anregend, insbeſondere die Feſtſtellung einer erneuten
Ausfuhrſteigerung in Roheiſen und Walzwerksfabrikaten, die
Un=
terzeichnung des deutſch=ruſſiſchen Wirtſchaftsprotokolls, der
gün=
ſtige erſte Abſchluß der Eſſener Steinkohlen A.=G ſowie eine ſtarke
Steigerung der Kreditoren bei den württembergiſchen
Girozentra=
len. Kräftig erholt eröffneten JG. Farben mit plus 1½ Prozent,
zumal die Ausführungen in der Generalverſammlung des
Mon=
tan= und Chemiekonzerns Montecatini, zu dem bekanntlich
ver=
ſchiedene Intereſſenbeziehungen beſtehen, mit Befriedigung
aufge=
nommen wurden. Montanwerte waren um ca. ½ Prozent feſter,
kräftig erholt lagen Stolberger Zink, die nach anfänglicher Plus=
Plus=Notiz um 3½ Prozent höher ankamen. Von
Braunkohlen=
papieren waren lediglich Rheinbraunkohlen mit minus 3 Prozent
ſtärker gedrückt, auch Kaliwerte gaben teilweiſe bis zu 1½ Prozent
nach. Nicht ganz einheitlich lagen Elektropapiere. Elektriſche
Lieferungen und Licht u. Kraft ſetzten ihre Aufwärtsbewegung um
½ bzw. ½ Prozent fort, dagegen waren Siemens zunächſt 9
Pro=
zent gedrückt. Freundlicher veranlagt waren auch Autowerte, von
denen BMW. und Daimler je 1½ Prozent gewannen. Von
Ma=
ſchinenfabriken kamen Schubert u. Salzer unter Berückſichtigung
des Dividendenabſchlags um 33 Prozent höher zur Notiz.
Die Frankfurter Börſe hatte einen freundlichen
Grund=
ton. Das Geſchäft kam allerdings recht zögernd in Gang, da nur
wenig Kundenaufträge vorlagen und die Kuliſſe ebenfalls
zurück=
hielt. Vielfach beſtand Glattſtellungsbedürfnis, einmal wegen des
Ultimos und dann wegen der mehrtägigen Unterbrechung durch
die Oſterfeiertage. Die Geſamtbörſe neigte eher nach oben,
beſon=
ders waren einige Spezialbewegungen vorhanden. Vor allem
waren Farbeninduſtrie gefragt und 1½ Prozent feſter, Deutſche
Erdöl gewannen 1½ Prozent, Rütgerswerke 9 Prozent.
Neuer=
liche Ausführungen des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht über
Außenhandel und Währung mit der ſtark betonten Ablehnung
einer Inflation trugen zur Kurserholung bei. Deutſche Linoleum
waren um 19 Prozent, Aku um ½ Prozent gebeſſert, allerdings
Bemberg 1¾ Prozent, Zellſtoff Waldhof 2½ Prozent und
Reichs=
bankanteile 1½ Prozent ſchwächer. Montanwerte hatten zumeiſt
Kursbeſſerungen von ¼—½ Prozent. Auch Schiffahrtswerte lagen
freundlicher, Hapag und Nordd. Lloyd je plus ½ Prozent. Im
übrigen eröffneten Daimler Motoren 1½ Prozent. Reichsbahn=
Vorzugsaktien ½ Prozent höher. Nach den erſten Kurſen waren
Kunſtſeideaktien wieder feſter, ſo Bemberg 71½ nach 71. Aku 64½
nach 64, auch JG. Farbeninduſtrie zogen weiter um %₈ Prozent auf
1368 Prozent an. Der Rentenmarkt lag ſehr ſtill. Bei allerdings
lleinem Geſchäft blieb die Stimmung auch im Verlaufe freundlich,
und meiſt ergaben ſich weitere Erholungen von durchſchnittlich ½
Prozent. Farbeninduſtrie ſtiegen auf 137 Prozent. Renten
blie=
hen auch ſpäter ſehr ſtill, man nannte Neubeſitzanleihe mit 22½
Prozent, Altbeſitz mit 96¾ Prozent. Umgetauſchte Dollar=Bonds
lagen ruhig.
Die Abendbörſe lag ſehr ſtill, wies aber im Anſchluß an den
Mittagsverkehr eine durchaus freundliche Grundtendenz auf. Von
der Kundſchaft waren vereinzelt kleine Kaufaufträge eingetroffen,
während die Kuliſſe ſich nur in geringem Umfange am Geſchäft
beteiligte. Die Berliner Schlußkurſe lagen allgemein gut
be=
hauptet. Etwas feſter tendierten JG. Farbeninduſtrie, die
mehr=
fachen Schwankungen unterlagen, ferner Gesfürel und
Rütgers=
werke, die bis ½ Prozent gewannen, und Rheinſtahl, die 1
Pro=
zent anzogen. Zellſtoff Waldhof waren um 1½ Prozent befeſtigt,
andererſeits bröckelten Kunſtſeide Bemberg weiter ab. Am
Ren=
tenmarkt waren Neubeſitzanleihe beachtet und höher,
Altbeſitz=
anleihe und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen ſowie andere
feſt=
verzinsliche Werte blieben auf Mittagsbaſis behauptet.
Lehke Gelegenheit zur Ausgleichung ſteuerlicher
Verſehlungen unker günſtigen Bedingungen.
Am 31. März 1934 läuft die Friſt ab, in der durch freiwillige
Spenden zur Förderung der nationalen Arbeit Steueramneſtie
er=
langt werden kann. Durch die Arbeitsſpende iſt zum letzten Male
Gelegenheit geboten, ſteuerliche Verfehlungen unter günſtigen
Be=
dingungen auszugleichen.
Jeder, der glaubt, daß ſeine ſteuerlichen Verhältniſſe
irgend=
wie nicht in Ordnung ſein könnten, wird in ſeinem eigenen
Inter=
eſſe gut tun, wenn er ſich die großen Vorteile zunutze macht, die
die Arbeitsſpende bietet. Er kann ſich der Vermittlung eines
Notars bedienen und den Spendenſchein ſolange in ſeinem Beſitz
behalten, bis früher oder ſpäter eine ſteuerliche Verfehlung
auf=
taucht, die durch den Spendenſchein ausgeglichen werden kann. Mit
Arbeitsſpenden, die nach dem 31. März 1934 geleiſtet werden, ſind
ſteuerliche Vergünſtigungen (insbeſondere Amneſtiewirkungen)
nicht verknüpft. Da aber der 30. März 1934 ein Feiertag (
Kar=
freitag) iſt und auch am 31. März 1934 (dem Samstag vor Oſtern)
der geſchäftliche Verkehr in gewiſſem Umfange eingeſchränkt iſt,
hat der Reichsminiſter der Finanzen die Finanzbehörden
ange=
wieſen, Arbeitsſpenden, die ſpäteſtens am 4. April 1934 (Mittwoch
nach Oſtern) geleiſtet werden, ſo zu behandeln, wie wenn ſie bis
Ende März 1934 geleiſtet, worden wären. Demgemäß kommen
allen Arbeitsſpenden, die bis zum Ablauf des 4. April 1934
ge=
leiſtet werden, die ſteuerlichen Vergünſtigungen (insbeſondere die
Amneſtiewirkungen) zugute, die das Arbeitsſpendengeſetz vorſieht.
Nach § 6 des Arbeitsſpendengeſetzes können bei Verwendung von
Spendenſcheinen folgende Wirkungen für in Frage kommende
Per=
ſonen eintreten: Zinſen und Verzugszuſchläge, die auf abgelöſte
Steuerſchulden entfallen, werden nicht erhoben. Iſt hinſichtlich
einer ablöſungsfähigen Steuerſchuld eine Steuerzuwiderhandlung
begangen worden, ſo tritt dafür Straffreiheit (auch Befreiung von
Diſziplinarſtrafe) ein, wenn der Betrag, in deſſen Höhe
Steuer=
einnahmen durch die Steuerzuwiderhandlung verkürzt worden
ſind, mindeſtens zur Hälfte abgelöſt wird. Die Straffreiheit (auch
Befreiung von Diſziplinarſtrafe) kommt allen Perſonen zugute,
die an der Steuerzuwiderhandlung beteiligt waren (zum Beiſpiel
als Mittäter oder Gehilfen). Nach § 7 des Geſetzes ſind
Steuer=
ſchulden des Spenders nur inſoweit ablöſungsfähig, als es ſich um
zu wenig gezahlte Steuern vom Einkommen, vom Ertrag, vom
Vermögen und vom Umſatz handelt und hinſichtlich dieſer Steuern
eine Verkürzung von Steuereinnahmen vor dem 1. Juni 1933
eingetreten iſt. — Alle Banken geben über dieſe Wirkung der
Spendenſcheine bereitwilligſt Auskunft.
Viehmärkke.
Mainzer Viehmarkt vom 27. März. Auftrieb: 42 Ochſen, 21
Bullen, 593 Kühe oder Färſen, 428 Kälber, 840 Schweine. Notiert
wurde pro 1 Zentner Lebendgewicht in RM.: Ochſen a1) 28—31,
b1) 24—27, c) 21—23: Bullen c) 23—27: Kühe a) 25—29, b) 19
bis 24, c) 12—18; Färſen a) 26—33, b) 23—25; Kälber b) 39—47,
c) 30—38 d) 24—29; Schweine b) 45—47, c) 42—47, d) 39—46.
Marktverlauf: Rinder ruhig, Ueberſtand; Kälber lebhaft,
ge=
räumt: Schweine mäßig belebt, Ueberſtand.
Kleine Wiriſchaftsnachrichken.
In der Aufſichtsrats=Sitzung der Frankfurter Bank A.=G.,
Frankfurt a. M., wurde beſchloſſen, der Generalverſammlung am
25. April 1934 die Verteilung einer auf 5½ Prozent (5 Prozent)
erhöhten Dividende auf das 3,01 Mill. RM. betragende
Aktien=
kapital vorzuſchlagen.
Nachdem der Reichsverband deutſcher Schuhhändler beauftragt
worden iſt, vorläufig die Aufgaben der Reichsfachgruppe Schuhe
innerhalb der Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels zu
übernehmen, iſt der 2. Vorſitzende des Reichsverbandes deutſcher
Schuhhändler und 1. Vorſitzender des Vereins Berliner
Schuh=
händler. Albert Neumann=Berlin, zum vorläufigen Führer der
Reichsfachgruppe berufen worden.
Berliner Kursbericht
vom 27. März 1934
1
Oeviſenmarkt
vom 27. März 1934
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llotzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Vfe
61.75
63.—
28.50
32.75
29.875
127.
71—
80.—
144.—
116.75
Deutſche Erdöl
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.felektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=untn.
Orenſtein & Koppel
Kfe
89.85s
136.875
66.75
99.25
93.50
75.75
73.25
111.50
66.—
97.25
68.25
48.875
68.50
Mae
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali 1144.25
Weſtdte. Kaufhof.
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch. 86.25
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke. 1
Ve
60.55
22.—
44.375
113.—
69.—
21.75
99.125
35.—
77.25
106.—
Buenos=Aires
Kanada
Japan
Kairo
Iſtanbut
London
New York
Rio de Faneiro
Uruguah
Amſterdam
Athen
Brüſſel
Budapeſt
Danzig
Helſingfors
Währung
1 Pap. Peſo 0.631
1eanad. Doll.
1 Yen
1äghypt. 2
1 türk. 2
12=Stg.
Dollar 2.Siol
Milreis
1 Goldpeſo
100 Gulden
100 Drachm. 2.378
100 Belga.
100 Bengö
100 Gulden
100 finn. Mk.
Geld
2.505
0.754
13.16
2.001
2.78
0.211
1.749
168.83
58.46
ei.s7 g
5.5441
iet
0.63.
2.511
0.75
13.19
2.00‟
12.81
2.5ig
0.213
1.151
169.17
2.389
58.58
M1.73
5.656!
Italien
Jugoflawien
Kopenhagen
Liſſabon
Oslo
Paris
Prag
Island
Riga
Schweiz
Sofia
Spanien
Stockholm
Tallinn (Eſtl.)
Wien
Buraftadter ane Karionarbant Barmftagt, Fhiche orr Srrisher Banr
Frankfurter Kursbericht vom 27. März 1934.
Kene
„ Gr. IIp. 1934
1935
1936
„ 1937
1938
Gruppe I
6% Dtſch. Reichsanl.
60o
v. 27
5½%Intern. , v.30
6SBaden ... b.27
6%Bahern .. v.27
6%Heſſen. . . . v. 29
6% Preuß. St. v. 28
6%Sachſen .. v.27
6%Thüringen b. 27
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. PI.
Ab=
löſungsanl.. ..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6½Baden=Baden.
6%Berlin ... v.24
6%Darmſtadt . .
6% Dresden. . v.26
6%Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
6%
D Aan
68Mainz=
69Mannheim v. 27
6%München . v. 29
6%Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbk.
6% „ Golboblig.
5½% Heſſ. Landes=
Syp.=Bk.=Liquid.
1o2r/.
100,
97.5
93.75
92:
97.2
100
96
94.25
94.75
96.25
94.25
108—
95.75
93
97
22:.
9.4
83
82.5
86
80.5
825!
82.75
ss"
28,5
91.5
De eee
Hyp.=Bk. Liqu.
Komm. Obl. ...
6½Preuß. Landes=
Pfb.= Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig.
6½ Landeskomm.=
Bk. Girozentr: f.
Heſſ. Gldobl. R. 11
R.12
6O,
6% Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr.
6%Naſſ. Landesbk.
5½% „ Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser. I
*Ausl. Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfbr.
16% Frkf. Hhp.=Bk.
5½%0 n Lig. Pfbr..
85.
Goldoblig.
8%Frkf. Pfbr.=Bk.
%a „ Lig.=Pfbr.
6%Mein,Hyp.=Bk.
5½% — Lig.Pfbr.
6% Pfälz. Hhp.=Bk.
5½% „ Lig. Pfbr.
6%Rhein. Hyp. Bk.
5½% n Lig. Pfbr
Goldoblig
5% Südd. Boben=
Fred.=Bank.
5½% „ Lig.Pfbr.
6%Württ. Hyp.B.
91.75
3
84.75
92.75
A1s
95‟1,
211,
92
21.75
92.5
92
5.
80
92
92.25
84.5
93.5
22.5
93
90.5
95
93.25
94.5
Maeu
62 Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 26
6SMitteld. Stahl.
6% SalzmanncCo
62 Ver. Stahlwerke
16%Voigt & Häffner
J. G. Farben Vonds
5%Bosn. L.E.B.
9.Inveſt.
5 %Bulg. Tab. b. 02
4½2 Oſt. Schätze.
4%Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän!
4½%0
4% Türk. Admin.
1.Bagdad
Zollanl.
4½%üngarn 1913
4½
1914
„ Goldr.
1910
4½Budp. Stadtanl.
½Liſſabon
42Stockholm
Aktien.
Alg. Kunſtziide Unie
A.E.G.
AndregeNoris Zahr
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht!=
Buderus Eiſen....
Eement Heidelberg
Karlſtadt
1J. G.Chemie, Baſei!
90.55
95.5
91.5
30
85.5
73.75
n9
116.5
21
5.25
4.25
4.25
6‟.
7.85
42.5
43.5
63.5
109.5
42.25
71.75
128
73
94.25
108
139
Nen aereaosh
Chade .........."
Contin. Gummiw. 1143
WContin. Linoleum:
Daimler=Benz...
Dt. Atl. Telegr.
„ Erdöl
Dt. Gold= u. Silber
ſcheide=Anſtalt.
„ Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk. .!
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr. /137.25
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof.
Gelſenk. Bergwerk.
Geſ.felektr. Untern. 99.75
Goldſchmidt Th. .
Gritzner=Kahſer...
Grün & Bilfinger 12C5
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ...
Hochtief Eſſen ..../108.5
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamml141.5
Genüſſe
Junghans ..... ..! 43.25
Ve
158
55‟,
51.5
116,5
115),
181
541,
78
90.5
76
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35
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41.5
60.75
67
58.5
26
37.75
94.25
41
66
73.5
117.25
Kue
„ Aſchersleben
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ...
Knorr C. H. ......
Lahmeher &Co. . .1115.5
Laurahütte ...
Lech, Augsburg.
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt. Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallge
Miag,
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MotorenDe
Neckarwerk (
Oberbedarf
Phönix Be
Rh. Braunkohle
Elektr. Stamm
„ Stahlwerle
Riebeck Montan..
Roeder, Geb
Rütger:
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Schöf
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Siemens & Halske:
Reinigerwerkel
Südd. Zucker=A.G.
Thür. Liefer.=Geſ..
Weſtdte. Kauſhof.
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173.5
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21
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Ver. Ultramarin..
Voigt & Haeffner..
Beſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank.. ..!
Bk. f. Brauinbuſtr.
Bayer. Syp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
„ Hypothekbl.
Comm. u. Privatb.
Dt. Bank und Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bauk...
Frankf. Banl=
Hyp.=Bank
Mein. Hhp.=Bank:
Pfälz. Hyp.=Bank:
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Württb. Notenbau
A..G.f. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw)=
72 Dt. Reichsb. Vzo
Hapag
Nordd. Lloyd:
Südd. Eiſenb. Geſ
4475
111.5
112.25
51.5
46.5
118
48.5
S1.25
63
82.5
81.5
150.5
112
103
69
102.5
1131,
22.75
3311,
Allianz= u. Stutta.
Verſicherung ..
„ „ Verein. Verſ./242
Frankona Rück=u. M/127
Mannheim. Verſich. 21
Mkttwoch, 28. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 86 — Seite 15
Urheberrechtsſchutz durch Herm. Berger, Roman=Verlag, Berlin SW.
KOMAN
VON WERNEN
TEucMEEsSTe oolt
6)
„Leider nichts, lieber Graf; denn vorderhand ſieht es ja noch
ſehr friedlich aus. Bis die Ruſſen am Plautziger See baden,
vergehen ſicher noch einige Wochen, wenn nicht Monate.”
„Ich glaube, ſie werden eher hier ſein, als wir alle abnen
und wünſchen” warf Steinitz aus Wenigſee ein.
„Scheint mir auch ſo”, ſtimmte ihm der Beſitzer von Reichenau
bei. „Die erſten Koſaken werden gewiß ſchon in ſpäteſtens einer
Woche ihre Viſitenkarten in Geſtalt abgebrannter Scheunen und
ausgeraubter Läden bei uns abgeben.”
„Wenn ſie nicht ſchlimmer ausfallen, laſſen ſie ſich ertragen”,
ergänzte Graf Reichenberg. „Ich befürchte jedoch, das aſiatiſche
Kroppzeug wird ſich mit ſolch harmloſen Dingen nicht begnügen,
ſondern dieſen oder jenen ins Jenſeits befördern.”
„Der Ruf der Koſaken iſt in der Tat übel genug”, beſtätigte
Pfarrer Schöler.
„Mag ſie der Teufel holen. Doch ſei dem, wie dem ſei. Der
heutige Tag iſt der dritte Mobilmachungstag meines Lebens, und
der muß gefeiert werden; denn den vierten erlebe ich ganz ſicher
nicht mehr. Die Herren haben hoffentlich nichts dagegen, wenn
ich ſie bitte, meine Gäſte zu ſein und Herrn Bräuer um einige
Flaſchen Schampus zu erleichtern?”
Die Einladung wurde mit freudigem Dank quittiert.
In=
zwiſchen hatten ſich noch der Bürgermeiſter und einige andere
Herren der Stadt eingefunden, und die fröhliche Tafelrunde
ver=
größert.
„Wenn die Ruſſen Hohenſtein in Trümmer ſchießen, bauen
wir ihnen aus den übriggebliebenen Steinen ein Denkmal”, rief
Boris und proſtete dem Bürgermeiſter zu.
„Gegenüber errichten die Jungfrauen, von Hohenſtein ihrem
vergötterten Apoll eine Statue aus Marmor und pilgern an jedem
Mondſcheinabend in ſtummer Anbetung zu dem Vielgeliebten!”
rief Herr Steinitz, deſſen Tochter ein Auge auf den ſchlanken,
ele=
ganten Baron geworfen hatte.
„Die Denkmalsſorgen können wir getroſt Samſonow
über=
laſſen, der ja wohl aller Wahrſcheinlichkeit mach der
Höchſtkomman=
dierende der hier einrückenden Truppen ſein wird”, erwiderte
Boris mit ſpöttiſchem Lächeln.
„Sie ſind ja fabelhaft orientiert, Herr Baron!” wunderte ſich
(Nachdruck verboten.)
Pfarrer Schöler, dem die Perſönlichkeit Holtens wenig ſympathiſch
und in ein gewiſſes Dunkel gehüllt war. „Wer werden denn die
Führer der einzelnen Armeekorps ſein?”
„Sie fragen mich zu viel, Hochwürden. Eine genaue Antwort
hierauf wird Ihnen jedes Buch über die Friedensaufſtellung der
ruſſiſchen Armee geben.”
„Danke, danke. Ich habe wichtigere Dinge zu bearbeiten.”
Graf Reichenberg klopfte an ſein Glas und ſagte: „Meine
Herren, unſere Heimat iſt in Gefahr. In wenigen Tagen kann
ſie ſchon von den ruſſiſchen Horden überflutet ſein. Laſſen Sie
uns deshalb feſt und treu zuſammenhalten und ausharren auf
dem uns vom Schickſal angewieſenen Platz. Unſere herrliche Armee
iſt ſtark, waffengeübt und von dem gleichen kampfesfreudigen Geiſt
beſeelt, der uns die Kriege 64, 66, und 70/71 gewinnen ließ.
In ihr kämpft die Blüte unſeres Volkes. Sie iſt unſere Hoffnung
und wird unſere Rettung ſein. Ihr wollen wir ein volles Glas
weihen und rufen: Die deutſche Armee, ſie lebe hoch, hoch
hoch!”
Die Anweſenden erhoben ſich von den Plätzen und ſtimmten
begeiſtert in das Hoch auf die geliebte Armee ein, in deren Reihen
ſie alle einſt geſtanden, der ſie noch heute im Reſerve= oder
Land=
wehrverhältnis angehörten.
Graf Reichenberg ſtieß mit Boris an und ſagte leiſe: „
Ueber=
morgen iſt ſie hier. Ich habe ihr geſtern ein Telegramm
ge=
ſandt.”
Boris dankte und ließ ſein Glas in hoffnungswollem Klingen
mit dem des Grafen ertönen.
Nach Verlauf von zwei Stunden löſte ſich die fröhliche
Geſell=
ſchaft auf. Graf Reichenberg war mit zwei anderen Herren bei
dem Reichenauer geladen.
Boris ſetzte ſich an das Steuer ſeines Wagens und kehrte nach
dem hart ſüdlich des Lansker Sees gelegenen Gut zurück. Die
ſchnelle Fahrt tat ihm wohl nach dem reichlich genoſſenen Alkohol.
Er öffnete die Schutzſcheibe und ließ ſich die Zugluft um den
un=
bedeckten Kopf wehen.
Seine Gedanken weilten bei Hertha, nach der er ſich
unbe=
ſchreibbar ſehnte. Sie bedeutete für ihn alles auf dieſer Welt,
Sein oder Nichtſein. Ohne jegliche Einſchränkung.
Endlich war er von den Feſſeln einer in ſinnlicher Laune
und Verliebtheit geſchloſſenen Ehe befreit und wieder ganz frei.
Jetzt wollte er zum drittenmal vor die Geliebte treten und ſie
bitten, ſein Weib zu werden.
Er hatte ſich kaum am Schreibtiſch niedergelaſſen, als die
Tür aufging und ein einfach, aber ſauber gekleideter Mann
ein=
trat, ihn mit kräftigem Handſchlag begrüßte und zu ihm in
ruſſiſcher Mundart ſagte: „Tag, Boris.”
Dieſer bot ſeinem Beſuch Wein und Zigarren an und
fragte: „Na, Peter, was gibts? Der Oberſt befürchtet wohl,
daß ich nicht mehr heil über die Grenze komme?”
„Allerdings, Boris. Wir glaubten ſchon, dir ſei etwas
zu=
geſtoßen, weil du ſo lange nichts von dir hören ließeſt und noch
nicht zurückgekehrt biſt. Ich ſelbſt bin bei Kandien von einem
neugierigen Förſter beinahe erſchoſſen worden.”
Alle Teufel, Peter! Das wäre ſchade. Was meine Perſon
betrifft, lönnt ihr unbeſorgt ſein. Die Dummköpfe lieben mich
hier alle ohne Ausnahme. Haſt du etwas mitgebracht?”
Ja.” Major Iwanow löſte aus der Innenſeite ſeines
Schaftſtiefels ein in Geheimſchrift verfaßtes, hauchdünnes
Schriftſtück und gab es Boris. Dieſer überflog den Inhalt und
ſagte lächelnd: „Nächſte Woche ſeid ihr ſchon hier?. Das geht
ja fabelhaft ſchnell! Der Oberſt will die gegenwärtige
Truppen=
verteilung des XK. Armeekorps wiſſen?. Gut, ſoll er haben,
Ich werde morgen nach Allenſtein, Oſterode und Soldau fahren.
Sind die anderen noch im Lande?"
„Ogolewſky und Turgenjew ſind geſtern zurückgekehrt.
Rennenkampf iſt bis Lyck herunter genau über alles orientiert.”
„Wie iſt die Stimmung?”
„Ausgezeichnet! Alle freuen ſich, für Väterchen kämpfen zu
dürfen. Iſt die Beſatzung hier ſtark?”
„Wir ſind ihr mindeſtens zehnfach überlegen. Kavallerie
iſt ſo gut wie gar nicht vorhanden. Vor allem muß Soldau ſo
bald wie möglich genommen werden, damit wir die wichtige
Bahn haben. Eine Kavalleriebrigade genügt vollkommen dazu.
Der Kaplan in Gardienen iſt für uns gewonnen, ebenſo der
Müller. Dem edlen Mammon widerſteht kein Pole.”
„Elendes Geſindel! Doch man braucht es. Leb wohl, Boris.
Komm gut zurück und bring präziſe Nachrichten”, erwiderte
Major Jwanow und erhob ſich.
„Danke, Peter. Grüß den Oberſt von mir. Ich hoffe,
über=
morgen abend in Oſtrolenka zu ſein.”
Der „Erntearbeiter” Peter Iwanow verließ den Gutshof
und radelte über Neidenburg nach Mlawa zurück.
Boris ſteckte ſich eine Zigarre an, pfiff nach ſeinem Hund
und begab ſich in den Garten. Die Aufgabe, die ihm der Oberſt
geſtellt, war nach Erlaß der Mobilmachung nicht einfach. Mit
Geld war abſolut nichts auszurichten. Die geringſte
Andeu=
tung hätte zu ſeiner ſofortigen Verhaftung geführt. Er mußte
alles durch perſönliche Anſchauung erkunden.
Ueberhaupt dieſe Deutſchen! kam es ſeufzend von Boris
Lippen. Unbeſtechlich bis zum einfachſten Arbeiter herunter und
von einer Bildung und Aufgeklärtheit, wie ſie bei keinem
an=
deren Volke zu finden iſt. Nirgends ein Analphabet. Selbſt der
dümmſte Bauer kann leſen und ſchreiben. Wie müſſen dieſe
Männer erſt im Kampfe gegen den ſtumpfſinnigen Muſchik ſein?.
(Fortſetzung folgt.)
Das sind hübsche, preiswere „Ostereier"!
Dresdner Bank
Einundsechzigste ordentliche Generalversammlung.
Hiermit werden die Aktionäre zur einundsechzigsten ordentlichen
Generalversammlung, die
Freitag, den 20. April 1934, vormittags 11½ Uhr,
im Bankgebäude Dresden, König-Johann-Straße 3
stattfinden wird, eingeladen.
Tagesordnung:
1. Vorlegung des Oeschäftsberichts für 1933 und der Bilanz nebst
Ge-
winn- und Verlustrechnung zum 31. 12. 1933, sowie Genehmigung
dieser Vorlagen.
2. Entlastung des Vorstandes und Aufsichtsrates.
3. Wahlen zum Aufsichtsrat.
4. Wahl von Bilanzprüfern.
Jeder Aktionär ist zur Teilnahme an der Generalversammlung
be-
rechtigt. Um in dieser stimmen oder Anträge siellen zu können, müssen
die Aktionäre ihre Aktien oder die über diese lautenden
Hinterlegungs-
scheine einer Effektengiro-Bank gemäß 5 21 der Satzung spätestens
bis zum 17. April 1934 einschließlich bei der Dresdner Bank in
Dresden und Berlin sowie ihren übrigen Niederlassungen bis zum
Ende der Schalterkassenstunden hinterlegen und bis zur Beendigung
der Oeneralversammlung dort belassen.
Dresden, den 27. März 1434.
Der Varstand
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