Darmstädter Tagblatt 1934


17. März 1934

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Einzelnummer 10 Pfennige
Pr
Nter
N4
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 75
Samstag, den 17. März 1934.
196. Jahrgang

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Aomtſchen dreielt"Aotoinnnen gerſeil.
Grundſähliche Einigung zwiſchen Oeſterreich, Ungarn und Italien auf allen Gebieken. Weitgehende poli=
kiſche
Uebereinſtimmung. Erleichkerung des Wirkſchaftsverkehrs durch Zollabkommen.
Freizone für Oeſterreich in Trieſt, für Ungarn in Fiume.

Anerdeicnang eines Henfaltätisputies

am Samskag nachmittag.

EP. Rom, 16. März.
Die heute nachmittag im Palazzo Venezia unter Hinzuziehung
der Wirtſchaftsſachverſtändigen fortgeſetzten Verhandlungen, die
über 3 Stunden dauerten, haben zum Abſchluß eines Abkommens
geführt. Am Vormittag hatten die Delegationsleiter mit ihren
Sachverſtändigen die letzten Vorarbeiten erledigt. Das Abkom=
men
wird am Samstag nachmittag um 4 Uhr im Palazzo Venezia
unterzeichnet und im Anſchluß daran in den drei Hauptſtädten
gleichzeitig bekannt gegeben werden.

Ueber den Inhalt des Abkommens wird bekannt, daß es ſich
eng an die bisher bekannten Vorſchläge anlehnt, daß es ein all=
gemeines
Zollabkommen zwiſchen den drei Staa=
ten
zur Erleichterung des Wirtſchaftsverkehrs
vorſieht und daß Oeſtſterreich eine Freizone in Trieſt
und Ungarn eine Freizone in Fiume zugebilligt erhält.
Das Abkommen ſoll ferner mit einer gemeinſamen politiſchen
Entſchließung verknüpft ſein, worin die drei beteiligten
Staaten ſich zur politiſchen und wirtſchaftlichen Zu=
ſammenarbeit
im Sinne des von Muſſolini angeregten
Donauplanes bereit erklären und in der die Erhaltung der
Unabhängigkeit Oeſterreichs und Ungarns unter=
ſtrichen
wird. Alle anderen Staaten werden unter dieſer Bedin=
gung
zur Mitarbeit eingeladen.

Wie in den ſpäten Abendſtunden weiter bekannt wird, iſt der
politiſche Teil des Abkommens in die Form eines Konſultativ=
paktes
gekleidet, durch den die Staaten nicht nur ihre politiſche
Uebereinſtimmung betonen, ſondern ſich auch verpflichten, von Fall
zu Fall neue politiſche Situationen und Fragen zum Zwecke der
Fortſetzung einer engen Zuſammenarbeit miteinander zu beraten.
In dem wirtſchaftlichen Teil werden die Grundſätze nieder=
gelegt
, nach denen die zweiſeitigen neuen Wirtſchaftsabkommen
zwiſchen Italien, Ungarn und Oeſterreich abgeſchloſſen werden
ſollen, deren Einzelheiten, wie man hier verſichert, im weſentlichen
ſchon feſtgelegt ſein ſollen. Die Wirtſchaftsberater werden indeſſen
zur endgültigen Verarbeitung nötigenfalls man ſpricht von
einigen Tagen noch in Rom bleiben müſſen.

Die römiſchen Donaubeſprechungen
in franzöſiſchem Lichk.

Funkbild von der Dreier=Konferenz in Rom.

Von links nach rechts: Bundeskanzler Dr. Dollfuß, Muſſolini
und der ungariſche Miniſterpräſident Gömbös.
* Vor der Ueberreichung
der franzöſiſchen Ankwork.

EP. Paris, 16. März.
Der Paris=Soir meldet heute aus Rom, daß dort ein
Schritt zur Anerkennung des Status auo in
Mitteleuropa getan worden ſei. Es ſei der Grundſtein
zu einem Abkommen gelegt worden, das allen mitteleuropäiſchen
Staaten offen ſtehe. Obgleich man kaum annehmen könne, daß
Ungarn bereits ſoweit gegangen ſei, um auf ſeine territorialen
Beſtrebungen zu verzichten, ſei es doch ſicher, daß man ſowohl in
Rom wie auch in Budapeſt die Frage der territorialen Forderun=
gen
gegenwärtig ſehr diskret behandle. Aber immerhin ſei es
heute ſchon genug, daß die Stabilität der territorialen Verhält=
niſſe
in Mitteleuropa für einige Zeit geſichert erſcheine. Später
werde man weiter ſehen, wenn die Atmoſphäre einmal eine
beſſere geworden ſei. Ueber
die Abſichken der Prager Regierung in Mikkeleuropa
ſchreibt der Prager Korreſpondent des Temps, daß man in der
tſchechoſlowakiſchen Hauptſtadt gegenwärtig eine abwartende Hal=
tung
einnehme und auf die Ergebniſſe der römiſchen Beſprechun=
gen
warte. Die Tſchechoſlowakei ſei ein wenig verſucht, von Rom
weniger Worte und mehr Taten zu verlangen. Immerhin aber
glaubt der Korreſpondent, eine Beſſerung in den Beziehungen
zwiſchen Rom und Prag feſtſtellen zu können. Das wahre Pro=
blem
liege aber nicht darin, ob Rom und Prag ſich einigen, ſon=
dern
daß die Kleine Entente als geſchloſſener Block ſich mit Rom
einige. Dabei müſſe erwähnt werden, daß z. B. für Jugoſlawien
die deutſche Gefahr weniger groß ſei als die italieniſche Ge=
fahr
, während Prag umgekehrt die deutſche Gefahr, größer
einſchätze als die italieniſche. Der orreſpondent des offiziöſen
Temps betont außerdem, daß Frankreich ſeine bisherige Haltung
in Mitteleuropa unbedingt aufrechterhalten müſſe.
Ein geheimes Rüſlungsabkommen
zwiſchen Frankreich und Italien?
EP. London, 16. März
Der Evening Standard bringt heute in der Form einer
Pariſer Meldung eine ſenſationelle, vorläufig noch unbeſtätigte
Nachricht zur Veröffentlichung, wonach zwiſchen Frank=
reich
und Italien ein geheimes Abrüſtungs=
abkommen
abgeſchloſſen worden ſei. Dieſes Abkommen,
das als Gegenzug gegen die engliſche Ab=
rüſtungsdenkſchrift
bezeichnet wird, ſieht eine Stabi=
liſierung
der gegenwärtigen franzöſiſchen
Rüſtungen vor, während Deutſchland zwar ein gewiſſes
Maß der Aufrüſtung und eine Erhöhung ſeines Mannſchafts=
beſtands
, aber keine Rüſtungsgleichheit zugeſtan=
den
werden ſoll. Weiter ſoll in dem Abkommen feſtgelegt
worden ſein, daß in einer zukünftigen Abrüſtungskonvention
das Wort Sanktionen durch Garantie für die
Durchführung erſetzt werde, was ein Entgegenkommen
gegenüber Deutſchland (!) darſtellen ſoll.

Frankreich ſteuerk Junckim zwiſchen den ikalieniſchen
Donauabſichten und den franzöſiſchen
Rüſtungswünſchen an.
Aus den neueſten Pariſer Nachrichten darf man ſchließen, daß
die umfangreichen Vorarbeiten für die Herſtel=
lung
der franzöſiſchen Antwort nach London jetzt
endgültig beendet ſind. Außenminiſter Barthou hat ſeinen
Entwurf ausgearbeitet. Das franzöſiſche Kabinett ſoll am Sams=
tag
darüber beraten. Wenn alles gut geht, kann am
Samstag die Note, die nun ſchon ſeit 14 Tagen das poli=
tiſche
Europa beſchäftigt, überreicht werden.
Der Quai d’Orſay treibt eine außerordentlich geſchickte Preſſe=
politik
und ſorgt vor allem dafür, daß die Spannung darüber,
was nun eigentlich in der Note ſtehen wird, nicht nachläßt. Im
letzten Augenblick melden ſich ſogar Stimmen, die behaupten, daß
alles, was noch zu Beginn dieſer Woche behauptet wurde, falſch
geweſen ſei, daß die franzöſiſche Note ſehr entgegenkom=
mend
gehalten wäre und das ganze Abrüſtungsproblem um
einen weſentlichen Schritt vorwärts bringen werde.
Wir halten das für einen ausgeſprochenen Zweckopti=
mismus
, vor deſſen Folgen nicht nachdrücklich genug gewarnt
werden kann. Selbſtverſtändlich wird Herr Barthou in ſeiner
Antwort ſehr liebenswürdig und verbindlich ſein. Er wird in
der Form jedes nur denkbare Entgegenkommen zeigen. Aber
darauf kommt es doch nicht an. Der entſcheidende Geſichtspunkt
iſt der, ob durch dieſe Antwort das Abrüſtungsgeſpräch poſitiv
oder negativ beeinflußt wird. Darüber iſt doch ein Zweifel kaum
mehr möglich, daß rein ſachlich die franzöſiſche Note ganz auf das
Negative geſtellt ſein wird. Sie wird beſtenfalls Zugeſtänd=
niſſe
machen, dieſe Zugeſtändniſle aber an Bedin=
gungen
knüpfen, von denen von vornherein
ſicher iſt, daß England ſie nicht annehmen kann.
Nur inſofern iſt vielleicht ein Wandel eingetreten, daß die
Note nicht mehr ultimativ aufgezogen iſt und
deshalb nicht das Ende der Abrüſtungsverhand=
lungen
bdeutet, ſondern daß ſie möglicherweiſe noch eine
Fortſetzung der Unterhaltung erlaubt, etwa in der
Richtung, daß Frankreich ſich jetzt mehr zu den
Grundſätzen des italieniſchen Memorandums
bekennt, natürlich mit der Nebenabſicht, Ita=
lien
auf ſeine Seite herüberzuziehen. Der Verkehr
zwiſchen Paris und Rom iſt ja in den letzten Tagen außerordent=
lich
lebhaft geweſen. Man darf ſogar annehmen, daß Muſſolini
über den weſentlichen Inhalt der Antwort Frankreichs an Eng=
land
ſchon unterrichtet iſt. Das hat Barthou gewiß nicht getan
ohne die ſtille Hoffnung, daß er dadurch ein Junctim zwiſchen den
italieniſchen Abſichten auf den Donauraum und den franzöſiſchen
Wünſchen für die Fortſetzung der Abrüſtungsverhandlungen her=
ſtellen
kann, um dadurch England in die Zange zu nehmen und
vor allem die Verantwortung für die unvermeidlichen weiteren
Schwierigkeiten auf Englands Schultern abzuladen.

*
Luudarſteg
bei den Londoner Skadkrakswahlen.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, 14. März.
Der Londoner Stadtrat iſt in die Hände der Sozialiſten
übergegangen. Zum erſten Male ſeit ſeinem Beſtehen. Dieſe
Tatſache iſt ſchon an und für ſich höchſt bemerkenswert. Das
Ergebnis der vorige Woche ſtattgehabten Wahlen iſt aber auch
für den in letzter Zeit vor ſich gegangenen Stimmungswechſel
der engliſchen Wählerſchaft im allgemeinen und für die zu=
nehmende
Erholung der Labourparty im beſonderen ſehr
ſympromatiſch. Und es wäre gewiß falſch, ſich den ernſten Aus=
blicken
gegenüber, die dieſer Labourſieg eröffnet, blind zu ſtellen.
Ebenſo erforderlich jedoch iſt es, dieſes Ereignis auf das rechte,
ihm zukommende Maß zurückzuführen und ihm keine alar=
mierenden
Bedeutungen zu unterſchieben, die nicht vorhanden
ſind. Vor allem mit der verfloſſenen Sozialiſtenwirtſchaft in
Berlin und Wien ſollten die Londoner Verhältniſſe nicht ver=
glichen
werden. Die Dinge liegen hier doch weſentlich anders.
Der Londoner Stadtrat (London County Council) beſteht
aus insgeſamt 124 Abgeordneten, die auf eine Dauer von drei
Jahren gewählt werden. Das Ergebnis der neuen
Wahl lautet: 69 Labour und 55 Konſervative
(Municipal Reformers). Früher waren es: 35 Labour, 83
Konſervative und 6 Liberale, Die Liberalen, die im alten Stadt=
rat
meiſtens mit Labour gingen, ſind jetzt völlig verſchwunden;
und die Kommuniſten, die in verſchiedenen Arbeitervierteln
eigene Kandidaten aufgeſtellt hatten, vermochten ebenfalls keinen
einzigen Abgeordneten durchzubringen. Der Londoner Stadtrat
oder vielmehr Grafſchaftsrat unterſcheidet ſich in mancher Hin=
ſicht
von den Stadtverwaltungen der kontinentalen Großſtädte.
Der Lord Mayor von London iſt beiſpielsweiſe nicht Vor=
ſitzender
des County Council. Er hat mit dieſem nichts ge=
mein
. Das Gebiet, das der Londoner Stadtrat zu verwalten
hat, iſt nicht das geſamte Groß=London mit ſeiner Bevölkerung
von nahezu 9 Millionen Menſchen, ſondern nur ein begrenzter
Teil Londons mit zirka 4 Millionen Einwohnern. Von dieſen
4 Millionen ſind etwa 2 Millionen wahlberechtigt. Hiervon
ſchritten vorigen Donnerstag jedoch nur zirka 650 000 Perſonen
zur Wahlurne. Ueber 1 350 000 wahlberechtigte Bürger machten
von ihrem Wahlrecht überhaupt keinen Gebrauch. Die Wahl=
beteiligung
war alſo eine ſehr niedrige. Sie betrug bloß
33 Prozent. Und dieſes erſtaunlich geringe Intereſſe, beſonders
des zu den bürgerlichen Parteien gehörenden Teils der Wähler=
ſchaft
für die Verwaltung ihrer Heimatſtadt, hat man ohne
Zweifel als eine der Urſachen des gegenwärtigen Sieges der
Sozialiſten zu betrachten.
Die ſeitens der konſervativen Wählermaſſe bezeugte Inter=
eſſenloſigkeit
für die Stadtwahlen reicht indeſſen keineswegs
aus, um die eklatante Wahlniederlage der Kon=
ſervativen
in genügendem Maße zu erklären.
Hierfür ſind offenſichtlich noch eine ganze Reihe anderer Gründe
vorhanden. Vor allem natürlich jene allgemeine Unzufrieden=
heit
mit der gegenwärtigen Regierung und der konſervativen
Herrſchaft, die ſich in den letzten Monaten im ganzen Lande
bemerkbar macht und die auch bei den Londoner Stadtwahlen
(obgleich dieſe natürlich keineswegs als ein abſolut treues
Spiegelbild der Geſamtſtimmung des Landes betrachtet werden
können) ſtark zum Ausdruck gekommen war. Die erfolgte prak=
tiſche
Auswirkung dieſes Stimmungswechſels der Maſſen iſt
um ſo begreiflicher, als die Unzufriedenheit mit der Nationalen
Negierung in letzter Zeit nicht nur von der oppoſitionellen,
ſondern auch von einem großen Teil der konſervativen und zur
Nationalen Regierung haltenden Preſſe in der Form von ver=
ſchiedenen
Angriffen auf individuelle Regierungsmitglieder und
deren Maßnahmen genährt worden iſt. Auch darf natürlich die
Vorliebe des Engländers für eine ſtete politiſche Wechſelwirt=
ſchaft
nicht überſehen werden. Ein weiterer Umſtand, der ge=
wiß
ebenfalls viel zur Niederlage der Konſervativen beigetragen
hat, iſt die Tatſache, daß dieſe d. h. die Partei der Stadt=
reformer
, trotz einer faſt 27jährigen, ununterbrochenen Allein=
herrſchaft
es nicht vermocht hatten etwas wirk=
lich
Entſcheidendes und Radikales in Sachen
des Aufräumens mit den Elendquartieren,
d. h. mit den ſogenannten Slums vorzunehmen.
Gewiß, die Stadtreformer haben während ihrer Regierungs=
periode
in London viel Bemerkenswertes geleiſtet. Es ſind
unter ihrer Aegide im Laufe der letzten drei Jahre nicht
weniger als 11500 neue Einzelhäuſer gebaut, auf das Auf=
räumen
mit den Slums ſind nicht weniger als 120 Millionen
Mark verausgabt, und auch ſonſt ſind zahlreiche Neuerungen
vorgenommen worden, die London zu einer der beſtverwaltetſten
Städte der Welt gemacht haben. Aber die Neuzeit ſtellt an die
Verwaltung von Millionenſtädten mit jedem Tage größere An=
forderungen
. Dieſen ſind die Municipal Reformers anſcheinend
nicht in genügendem Maße gerecht geworden. Sie ruhten auf
ihren Lorbeeren vielleicht etwas allzuſelbſtzufrieden aus. Sie
ſühlten ſich zu ſicher. Sie glaubten genug getan zu haben.
Und der bei der jetzigen Wahl zu Tage getretene Stimmungs=
umſchwung
der Wähler muß daher ohne Zweifel auch als ein
allgemeiner Wunſch der Londoner nach einer radikaleren und
großzügigeren Wohnbaupolitik und nach einem friſcheren Luft=
zug
in der Verwaltung Londons überhaupt ausgelegt werden.
Von eniſcheidender Bedeutung für den Ausfall der Wahl
erwies ſich endlich auch, wie das nicht anders der Fall ſein
konnte, das in England alles andere überſchat=
tende
Problem der Arbeitsloſigkeit. Die Sorge
um die Unterſtützung der Arbeitsloſen liegt allerdings in Händen
der Negierung, nicht der Munizipalverwaltungen. Dieſe haben
aber auf die praktiſche Durchführung der Arbeitsloſenfürſorge
naturgemäß einen großen Einfluß. Auf den bisherigen im
Unglücksjahre 1931 gewählten Stadtrat war aber außerdem die
undankbare Aufgabe entfallen, die durch Parlamentsbeſchluß im
Jahre 1932 eingeführten Kürzungen der Arbeitsloſenunter=
ſtützungen
und vor allem die Bedürftigkeitsprüfung (means
test) der um Unterſtützung nachſuchenden Arbeitsloſen praktiſch
anzuwenden. Hier bot ſich natürlich den Sozialiſten eine will=
kommene
und breite Angriffsfläche dar, und ſie haben während
der Wahlkampagne denn auch nach Kräften auf dieſe eingehauen.

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Seite 2 Nr. 75

Die Sozialiſten verſprachen und verſprechen eine völlige Ab=
ſchaffung
der means test und wollen einer bedeutend größeren
Anzahl von Perſonen Arbeitsloſen=Unterſtützungen zukommen
laſſen. Eine ſolche Ausdehnung der Arbeitsloſenfürſorge
ebenſo wie die von den Sozialiſten in Ausſicht geſtellten groß=
zügigen
Häuſerbauten (ſie verſprechen innerhalb von drei Jahren
in London nicht weniger als 100 000 neue Einzelhäuſer zu
bauen!), die Wiederherſtellung der 1931 gekürzten Gehälter und
Löhne, die Schaffung neuer und beſſerer Schulen und all die
anderen ſozialen Maßnahmen ihres Programms würden
natürlich die Aufwendung von Rieſenſummen erforderlich
machen. Woher ſollen dieſe beſchafft werden? Von irgendwoher
müſſen ſie kommen. London hat heute einen Aus=
gabenetat
von zirka 400 Millionen Mark. Die
von den Sozialiſten in Ausſicht genommenen Reformen würden
den Ausgabenetat zum mindeſten verdoppeln. Die Haupt=
einnahmequelle
der Londoner Stadtverwaltung ſind die Haus=
grundſteuern
, die rates‟. Dieſe müßten alſo in Zukunft weſent=
lich
erhöht werden. Eine gewiſſe Vorſtellung von den Ver=
waltungsmethoden
der Sozialiſten gibt der im Oſten Londons
gelegene Stadtteil Poplar. Hier ſind die Sozialiſten bereits
ſeit über 10 Jahren am Ruder. Und die Ergebniſſe ihres
Regiments äußern ſich hier vor allem in einer enormen Zu=
nahme
der Empfänger von Arbeitsloſenunterſtützungen von
3 262 auf 26 063 Perſonen bei einem Gleichbleiben der Zahl der
Arbeitsloſen und in einem ſpürbaren Hinaufſchrauben der
Hausgrundſteuer; ſie beträgt in Poplar faſt 7 Schilling pro jede
20 Schilling des Mietzinſes und iſt hiermit die höchſte in ganz
London.
Die Ausſichten, die das Wahlergebnis für London eröffnen,
ſind alſo keineswegs roſig. Alle Anzeichen deuten darauf hin,
daß die Sozialiſten während der nächſten drei Jahre; die ſie
in London am Ruder ſein werden, jedenfalls verſuchen
werden, ihr ſozialiſtiſches Programm zu ver=
wirklichen
und hierbei wohl vor keinerlei Verſchwendungen
zurückſchrecken werden. Davon, wie weit ſie ſich durch ihre Miß=
wirtſchaft
diskreditieren werden, wird natürlich viel abhängen.
Nach etwa zwei Jahren ſollen in England die nächſten Par=
lamentswahlen
ſtattfinden. Im für England denkwürdigen Jahre
1931 waren es ebenfalls die Stadtwahlen, die den Parlaments=
wahlen
vorangingen und durch einen klaren Sieg der Konſer=
dativen
vom ſpäteren Ausgang der Parlamentswahlen eine Vor=
ahnung
gaben. Kommt den heutigen Stadtratswahlen die gleiche
ſymptomiſche Bedeutung für die kommenden Parlamentswahlen
bei? Hierüber zu meditieren iſt offenſichtlich noch zu früh? Der
Ausgang der Stadtratswahlen iſt aber für die Nationale Regie=
rung
gewiß eine überaus ernſte Warnung. Schon ſchreibt der
Daily Herald: Was London heute getan hat, das wird
morgen das ganze Land tun! Wait and see! Ohne Zweifel
aber wird die Nationale Regierung, will ſie bei den Parlaments=
wahlen
1936 einen ähnlichen entſcheidenden Sieg der Sozialiſten
vermeiden, in der Zwiſchenzeit die großzügigere Sozialpolitik,
die größten Anſtrengungen machen müſſen, um durch eine
mutigere und großzügigere Sozialpolitik die große Maſſe der
Wählerſchaft für ſich zu gewinnen und ihre zur Zeit merklich
ſchwindende Popularität wiederherzuſtellen.

Vom Tage.
Kirchenamtlich wird durch den Evangeliſchen Preſſedienſt mit=
geteilt
: Der Biſchof von Berlin, Dr. Kanow, hat beantragt, ihn
mit dem Ablauf des Monats Juli ds. Js. in den Ruheſtand zu
verſetzen. Der Herr Reichsbiſchof hat dem Antrag entſprochen.
Dr. Karow tritt zunächſt einen längeren Urlaub an.
Am Montag, den 19. März, beginnt in Bukareſt der Prozeß
wegen der Ermordung des Miniſterpräſidenten Duca. Der Prozeß
richtet ſich in ſeinen weiteren Zuſammenhängen gegen die Organi=
ſation
der Eiſernen Garde überhaupt. Von den insgeſamt 49 An=
geklagten
werden 7 der Verſchwörung gegen den Staat, 3 des
Mordes und die übrigen 39 der Geheimbündelei ſowie der Auf=
reizung
zum Mord beſchuldigt.
Am Freitag vormittag begann vor dem Sondergericht zum
Schutz des Staates in Rom der Prozeß gegen die Bombenatten=
täter
in der Peterskirche. Die Angeklagten ſind: Claudio und
Renato Cianca, Bucciglioni und Capaſſo. Gegen Mittag wurde
die Verhandlung nach der Vernehmung der Angeklagten über=
raſchend
auf Dienstag vertagt.
Der italieniſche Botſchafter in Paris iſt nach Rom abgereiſt.
In politiſchen Kreiſen erklärt man dazu, daß er ſeine Regierung
über ſeine Unterredung mit dem franzöſiſchen Außenminiſter in
der Abrüſtungsfrage unterrichten werde.
Das franzöſiſche Parlament iſt am Freitag in die Ferien ge=
gangen
. Dieſe werden vorausſichtlich bis zum 15. oder ſogar bis
zum 25. Mai dauern.
Belgiſche Kammer und Senat haben einen Geſetzentwurf an=
genommen
, durch den die Zivilliſte des Königs Leopold von 9 auf
12½ Millionen Franken erhöht und die Summe von 2 Millionen
Franken für die Königin=Witwe Eliſabeth bereitgeſtellt werden.
Auf einen Perſonenzug der Linie Mukden-Hailung wurde
von komuniſtiſcher Seite ein Sprengſtoffanſchlag verübt, bei dem
12 Perſonen ums Leben kamen.

Deutſche Grabungen am Kerameikos.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
C. R. Athen, im März.
Jetzt ruht der Spaten freilich nur für die deutſchen
Archäologen; die Heimat muß an lebenswichtigere Dinge heran=
treten
, als daß ſie in der bisher großzügigen Weiſe an deutſche
Grabungen in Griechenland denken könnte; auch haben die bis=
herigen
Arbeiten ſoviel Schätze zu Tage gefördert und ſoviel
wiſſenſchaftliche Ausbeute gezeitigt, die alle noch eingehend
bearbeitet und erforſcht werden wollen, daß die ruhende
Praxis draußen auf Feld und Flur unter dem blauen grie=
chiſchen
Himmel, einer ſchaffenden Theorie in den engen
Mauern des Deutſchen Archäologiſchen Inſtitutes
in Athen den Platz räumen mußte. Aber doch nicht ganz!
Einige Mittel von privater Seite gaben dem Deutſchen Archäo=
logiſchen
Inſtitut in Athen Gelegenheit, mehrere begonnene
Arbeiten fortzuſetzen. Der Deurſch=Amerikaner Dr. h. c. Guſtav
Oberländer gewährte auch im vergangenen Jahre in hoch=
herziger
Weiſe die Summen, die für weitere Grabungen am
Kerameikos in Athen beſtimmt ſind und die mit großem Er=
folge
durchgeführt wurden.
Vom lauten Omoniaplatze führt eine Straßenbahn hinunter
zum Lachanobaſaro, dem Gemüſemarkt. Während rechts der
Handel lärmt und wütet, arbeitet hinter einem hohen Eiſen=
gilter
ſtill und unauffällig der Gelehrte, hört man nur ab und
zu die dumpfen Töne der Spitzhacke oder des ſich in das Erd=
reich
knirſchend eingrabenden Spatens. Hier liegt der bekannte
Kerameikos, zu deutſch: Töpfermarkt. Er hat ſeine eigene Ge=
ſchichte
und ſchwere Zeiten durchgemacht. Die oft umherliegen=
den
Kanonenkugeln, die rieſige Katapulte bei der Belagerung
durch Sulla 86 v. Chr. in die Stadt feuerten, zeugen von
der Zerſtörung, die hier wütete. Hier wurde ein Haupthandels=
artikel
Athens erzeugt, der weit über ſeine Grenzen hinaus Ver=
breitung
fand, bis hinauf in das Land der blondgelockten
Barbaren, die an den Ufern des Rheins und der Elbe
hauſten. Noch ſind die Brennöfen ſichtbar, ja nicht allein das,
man findet noch die Formen, in denen die ſchönen Vaſengriffe
geſormt wurden. Man kann bis in Einzelne das Entſtehen der
antiken Terrakotten, einer antiken Oellampe, kurz und gut, jedes
antiken irdenen Gegenſtandes verfolgen. Zu den größten kera=
miſchen
Firmen gehört ſicherlich die Firma Eutyches; ihre
Fabrikmarke wird am meiſten wiedergefunden, nächſt ihr tritt
daun die Lampenfabrik des Theodulus auf. Intereſſant iſt
zu beobachten, wie in der Zeit nach Chriſtus langſam dieſe
keramiſchen Unternehmungen auch Geſchäfte mit der neuen

Die Bildung der Vertrauensräte.

Der Kreis der Abſtimmungsberechkigken. Die Borausſehungen für die Beſtellung zum Verkrauensmann
Perſönlichkeik und Sachverſtändnis entſcheidend für die Beſtellung.

Eine Klarſtellung des Reichsarbeits=
miniſters
.

DNB. Berlin, 16. März.
Amtlich wird mitgeteilt: Wie aus Anfragen zu entnehmen
iſt, haben ſich in Betrieben bei der Bildung der Vertrauensräte
verſchiedene Zweifel ſowohl über den Kreis der Abſtimmungs=
berechtigten
, wie über den Kreis der als Vertrauensmänner in
Betracht kommenden Perſonen ergeben. Zur Klarſtellung
trilt das Reichsarbeitsminiſterium mit:
Zum Kreis der Abſtimmungsberechtigten ge=
hören
alle Angehörigen der Gefolgſchaft vom
Lehrling bis zum leitenden Angeſtellten. Nicht
abſtimmungsberechtigt ſind lediglich die Unternehmer
ſelbſt, bei juriſtiſchen Perſonen diejenigen Perſönlichkeiten, die
das geſchäftsführende Organ der juriſtiſchen Perſon bilden, alſo
z. B. die Vorſtandsmitglieder einer Aktiengeſellſchaft, die Ge=
ſchäftsführer
einer G. m. b. H. Nicht abſtimmungsberechtigt ſind
ferner die zum Stellvertreter des Führers des Betriebe be=
ſtellten
Perſönlichkeiten. Prokuriſten werden hiernach in
der Regel abſtimmungsberechtigt ſein, ſofern ſie
nicht im Einzelfall Stellvertreter des Führers
des Betriebes ſind.
Als Vertrauensmänner können diejenigen abſtim=
mungsberechtigten
Perſonen beſtellt werden, die den beſonderen
Vorausſetzungen des Paragraphen 8 des Geſetzes entſprechen.
Das Geſetz ſchreibt vor: Vertrauensmann ſoll nur ſein, wer
das 25. Lebensjahr vollendet hat, mindeſtens ein Jahr dem Be=
triebe
oder dem Unternehmen angehört und mindeſtens zwei
Jahre im gleichen oder verwandten Berufs= oder Gewerbezweig
tätig geweſen iſt. Er muß die bürgerlichen Ehrenrechte beſitzen,
der Deutſchen Arbeitsfront angehören, durch vorbildliche menſch=
liche
Eigenſchaften ausgezeichnet ſein und die Gewähr bieten,
daß er jeder Zeit rückhaltlos für den nationalen Staat eintritt.
Von der Vorausſetzung einer einjährigen Betriebsangehörigkeit
kann bei der erſten Ernennung von Vertrauensmännern, die
nach dem Inkrafttreten dieſes Geſetzes erfolgt, abgeſehen werden.
Von den Vorausſetzungen der Vollendung des 25. Lebens=
jahres
und einer zweijährigen Tätigkeit im gleichen oder ver=
wandten
Berufs= oder Gewerbezweig kann gleichfalls abgeſehen
werden, wenn in beſonderen Ausnahmefällen Perſonen, die
neben den ſonſtigen Vorausſetzungen auch den Erforderniſſen
des Alters und der zweijährigen Zugehörigkeit zum Berufs=
oder
Gewerbezweige entſprechen, nicht vorhanden ſind.
Die Zugehörigkeit zur Nationalſoziali=
ſtiſchen
Deutſchen Arbeiterpartei iſt nach dem
Geſetz nicht Vorausſetzung für die Beſtellung
als Vertrauensmann. Die Entſcheidung, ob ein
Vertrauensmann die Gewähr bietet, daß er
jederzeit rückhaltlos für den nationalen Staat
eintritt, iſt nicht nach der Parteizugehörigkeit,
ſondern nach der Perſönlichkeit des einzelnen
Angeſtellten oder Arbeiters zu treffen. Bei der
Auswahl der Vertrauensmänner iſt neben der politiſchen Zu=
verläſſigkeit
entſcheidender Wert auf ihr Sachverſtändnis zu
legen, da ſie andernfalls ihren Aufgaben nicht gerecht werden
können. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß auch leitende Perſönlich=
keiten
eines Betriebes, mit Ausnahme des Führers des Be=
triebes
, der Kraft ſeiner Stellung auch der natürliche Führer
des Vertrauensrates iſt, als Vertrauensmänner beſtellt werden
künnen.

Aufhebung der Mitgliederſperre
der Deutſchen Arbeitsfronk.

DNB. Berlin, 16. März.
Der Indie gibt folgende Anordnung des Organiſations=
amtes
der Deutſchen Arbeitsfront bekannt:
Um den Volksgenoſſen, die noch nicht Mitglieder der
Deutſchen Arbeitsfront ſind, die Möglichkeit zu geben, die Mit=
gliedſchaft
zu erwerben, wird mit Wirkung vom 30. März d. J.
die Mitgliederſperre der Deutſchen Arbeitsfront aufgehoben.
Die Aufhebung der Sperre ſoll es ermöglichen, daß Volks=
genoſſen
, die in der Wirtſchaft tätig ſind, und die als Ver=

trauensräte uſw. nach dem Geſetz zur Ordnung der nationalen
Arbeit kandidieren wollen, die für die Kandidatur erforderlichen
Mitgliedſchaft zur Deutſchen Arbeitsfront zu erwerben. Die
Aufnahme wird über die Obleute der NSBO. in den Betrieben
und die ſonſtigen Dienſtſtellen der NSBO. und NS.=Hago
vollzogen.
(gez.) Selzner,
Leiter des Organiſationsamtes und ſtellvertretender
NSBO.=Leiter.

Die Luge W Yanzlg.

Staalstat Gauleiter Forſter vor der deutſchen
Angeſtellkenſchaft in der Frankfurker Feſthalle.

Lpd. Frankfurt a. M., 16. März.
Zu der großen Kundgebung der NSBO und der Deutſchen
Angeſtelltenſchaft, die am Freitag abend in der Frankfurter Feſt
halle ſtattfand, hatte ſich als Hauptredner Staatsrat Gauleiten
Forſter=Danzig eingefunden, um namentlich über die Lagel
in Danzig zu ſprechen. Dieſe Tatſache hatte ausgereicht, um die
Intereſſenten in ſo großem Maße anzulocken, daß die Feſthallel
wieder einmal bis auf den letzten Platz gefüllt war. Stürmiſch
begrüßt, ergriff ſofort nach dem Einmarſch der Fahnen Gau=
leiter
Forſter das Wort zu ſeinen intereſſanten Ausführungen.
Zunächſt kam er auf die Lage in Danzig zu ſprechen. Er ging
davon aus, darauf hinzuweiſen, daß namentlich im Süden und
Weſten des Reiches ganz verſchiedene, jedenfalls aber falſche Vor)
ſtellungen über die Verhältniſſe in Danzig verbreitet ſeien. Ge
nau ſo, wie im Reich der Kampf für das Dritte Reich mit aller
Energie und mit großem Erfolge geführt werde, ſo ſtehe auch
heute faſt die geſamte Bevölkerung Danzigs einmütig zu Adol)
Hitler, und es kenne nur das Beſtreben, das Deutſchtum auch in
Oſten wieder neu aufzurichten. Zwar habe man im Jahre 1918
mit Hilfe des Verſailler Vertrags verſucht, dieſe eintauſendjäh)
rige deutſche Stadt mit über 400 000 deutſchen Einwohnern von
Reich nicht nur politiſch, ſondern auch in Wahrheit abzutrennen)
in der Hoffnung, ſie ſpäter einmal ganz Polen einzuverleiben
Aber dieſer Verſuch ſei geſcheitert und werde auch für die Zu)
kunft ſcheitern.
Viel Schuld daran trage die Tatſache, daß ſich die vielen
Parteien nicht untereinander verſtändigen konnten und daß der
Parteizwiſt und der Klaſſenkampf alle edleren Ziele in den Hin!
tergrund drängten. Da ſei es höchſte Zeit geweſen, daß diel
nationalſozialiſtiſche Bewegung im vergangenen Jahre die Machl
ergriffen habe. Und heute ſehen die Polen ſelbſt ein und geben
dies auch unumwunden zu, daß ſie aus Danzig niemals mehr
eine polniſche Stadt machen könnten. Wenn auch verfaſſungs
mäßig in Danzig noch die anderen Parteien beſtänden, ſo ſei
dies in der Praxis doch nicht mehr der Fall. Für dieſe Behaup=
tung
ſpreche die Zahl der Anhänger der Partei eine beredte
Sprache. Die Deutſche Arbeitsfront z. B. habe in Danzig nicht
weniger als 110 000 Mitglieder. Der Partei ſelbſt gehörten
25 000 Mitglieder an, und die SA. und die SS. marſchierten
heute dort mit 20 000 Mann auf.
Die Nationalſozialiſten in Danzig könnten heute mit Stol/
von ſich ſagen, daß ſie die Freie Stadt für das Deutſchtum ge=
rettet
hätten. Was habe ſich in Danzig nicht alles in dem ver=
gangenen
Jahre geändert! Vor einem Jahre noch das politiſche
Pulverfaß in Europa ſiehe Weſternplatte , wo die geringſte
Unvorſichtigkeit genügt hätte, um dieſes Pulverfaß zur Exploſion
zu bringen, ſei heute Danzig eines der ſichtbarſten Bollwerke des
Deutſchtums im Oſten. Der Nationalſozialismus habe ſich auch
dort bemüht, eine Verſöhnung mit dem polniſchen Nachbarn
anzubahnen, die jetzt ihre beſten Früchte trage zum Wohle
des deutſchen Vaterlandes und zum Wohle der Arbeitsloſen in
der Freien Stadt. Damit habe der Nationalſozialismus den
Beweis erbracht, daß er wahrhaft friedliebend ſei. Auch wirt=
ſchaftlich
und kulturell habe ſich infolge dieſer Verſöhnungs=
politik
die Lage bedeutend gebeſſert und das größte Elend ſei
dadurch herabgemindert worden. Aber immer noch ſeien größe
Aufgaben zu erfüllen, und dazu brauche die Freie Stadt auch die
Unterſtützung des Reiches.
In ſeinen weiteren Ausführungen befaßte ſich Gauleiter For=
ſter
mit der Lage der Angeſtelltenſchaft. Das Horſt=Weſſel= und
Deutſchlandlied ſchloſſen die eindrucksvolle Kundgebung.

denen ei
ffen

diente

war u
ibaten
bietes e.
baut

Lehre zu machen beabſichtigen und die erſten altchriſtlichen
Symbole in der damaligen Keramik erſcheinen
Doch das Jahr 1933 war weniger den Töpfern als den
Toten gewidmet. Die beiden deutſchen Archäologen Dr. Kühler
und Dr. Kraiker leiteten die Grabungen, die ein ſchönes
und wiſſenſchaftlich wertvolles Ergebnis zeitigten. Man fand
Gräber aus dem 11. bis 7. Jahrhundert v. Chr. Ihr Alter
konnte unſchwer aus der den Toten mitgegebenen Keramik feſt=
geſtellt
werden, man konnte ſozuſagen faſt das Alter ableſen,
wie auch die Entwicklung der keramiſchen Kunſt gut beobachten.
Beſonders erwähnungswert iſt ein Kriegergrab des 9,. Jahr=
hunderts
v. Chr., aus der Zeit, in der in Griechenland die
geometriſche Epoche die höchſte Blüte erreichte. Die Gebeine
des Kriegers befanden ſich in einer wundervollen Amphore, die
eine Höhe von 0,72 Meter beſitzt. Weitere fünf ähnliche Vafen
hatte man dem Toten als Geſchenk mit ins Grab gegeben, wie
auch ſein eiſernes Schwert und ſeine eiſerne Lanzenſpitze ihn
treu zur Seite mit in die Ewigkeit führen ſollten, bis die alles
erforſchende Wiſſenſchaft ſeine faſt 3000jährige Ruhe ſtörte.
Doch noch andere reiche Funde krönten die erfolgreichen Arbeiten.
Wundervolle Vaſen, Kannen, Geräte, Figuren fanden den Weg
aus dem Grabesdunkel zurück an das lebendige Tageslicht.
Wehl zu den koſtbarſten Funden gehört die ſchöne Ampharete,
dic eine Grabſtelle aus dem IV. Jahrhundert v. Chr. in vollſter
Lebendigkeit in Marmor verewigte. Die Bemalung iſt noch
ziemlich gut erhalten. Der Hintergrund des plaſtiſchen Marmor=
gemäldes
zum großen Teile blau, der reiche Haarſchmuck der
Frau zeigt noch teilweiſe rote Farbreſte, das über den Stuhl
ausgebreitete Tuch eine rote Kante. Der Chiton iſt wundervoll
gefaltet und umſchließt die edlen Linien des weiblichen Körpers,
deſſen vollkommene Schönheit trotzdem ahnend laſſend. Die
nackten Teile der Frau und die Gewänder ſcheinen nur in
Naturmarmor ausgeführt zu ſein. Ampharete hält ihr kleines
Enkelkind auf dem Schoße. Die tiefempfundene Inſchrift gibt
den unbeſchreiblichen Schmerz, den der Tod der Frau und
des Kindes auslöſte, in bewegten Worten Ausdruck: Das
Kind meiner Tochter, das liebe halte ich hier; als wir im
Leben die Strahlen der Sonne ſahen, hielt ich es auf meinen
Knien und jetzt als Tote das tote‟.
Die ſchöne Ampharete wurde in unmittelbarer Nähe ihres
Grabes unter dem Schotter der antiken heiligen Prozeſſions=
ſtraße
gefunden, auf der die Feſtzüge von Athen nach Eleuſis
ſich bewegten. Weitere Reſte ſchöner Grabmäler wurden in dem
Fundamente des heiligen Tores eingebaut gefunden. Von
hier nahm die Straße nach Eleuſis ihren Ausgang. Unmittelbar
nach der großen Perſernot, die über Griechenland hereingebrochen
war und als man noch nicht wiſſen konnte, ob der mächtige
Feind aus Aſiens Innerem nicht bald wieder drohend zurück=

Hud
Export.

iſhters

und
Gebiet
ler hat
Gebie
au
ſehr
von

kehren könnte, hat Themiſtokles in größter Eile und mit allem
erreichbaren, den Arbeitsſtellen am nächſten gelegenen Material
die großen Feſtungsmauern und Tore aufführen laſſen, die
beſtimmt waren. Athen vor dem mächtigen Feinde zu ſchützen
Und ſo fielen ihm auch alle die ſchönen Grabſtellen zum Opfer
ſie mußten den Ingenieuren, die mit dem Feſtungsbau beauf=
tragt
waren, als Werkſtoff dienen; dadurch wurden viele dieſer
ſeltenen Kunſtwerke der Nachwelt auf dieſe unbeabſichtigte
Weiſe bewahrt und unſerer Zeit erhalten. Zu den wichtigen
Funden, die die deutſchen Grabungen in dieſen themiſtokleiſchen
Mauerreſten entdeckten, gehören auch zwei Löwen, die einſt als
Grabwächter bei teueren Toten treue Wache hielten. Der eine
aus Kalkſtein entſtammt dem Aufgang des VI. Jahrhunderts
v. Chr., der zweite aus Marmor aus dem Jahre 520 v. Chrl
Unter den deutſchen Funden ſei auch noch ein beſonders ſchönes
und intereſſantes Reiterſtandbild erwähnt, das um einige
Jahre älter als der Marmorlöwe iſt. Der Reiter zeigt Spuren
der Bemalung und trägt einen echten Mantel nach thrakiſcher
Art. In jener fernen Zeit zogen viele Athener Adlige hinaus
in die Fremde und beſonders an die fruchtbaren Gebiete der
Dardanellen, wo ſie ſich großen Landbeſitz und ſchöne Landgüter
zu beſchaffen wußten. Wir wiſſen, das z. B. vom Vater des
berühmten Miltiades, des unſterblichen Siegers von Marathon,
Der gefundene Marmorreiter mit dem fremden thrakiſchen
Mantel wird vorausſichtlich auch zu den Ariſtokraten gehört
haben, die in jenen Gegenden über Grundbeſitz verfügten. Wir
brauchen uns nicht ſehr darüber zu verwundern, wenn jener
Reiteroffizier eine für Athen, ſeine Heimat fremde Barbaren=
uniform
trägt; wurden ja noch in unſeren modernen Armeen,
beſonders in der Kavallerie, Uniformen getragen, die auf fremd=
ländiſche
Sitten und auf von fremden Reitervölkern über=
nommene
Trachten weiſen.
Dieſe wichtigen Grabungen können dank der hochherzigen,
auch für das Jahr 1934 von Dr. h. c. Guſtav Oberländer wieder
gewährten Unterſtützung fortgeführt werden; und ſomit beſteht
die Hoffnung, daß dieſe deutſche Arbeit wieder viel Neues und
wichtiges Material dem Dunkel der Erde abringen wird.
Wertvolle Grabungen konnte Dr. Welter vom Deutſchen
Archäologiſchen Inſtitut durch eine Stiftung des katalaniſchen
Politikers und Großinduſtriellen Cambos in Troizen an
der Nordoſtküſte des Peloponnes durchführen und dadurch ein
ſehr merkwürdiges Heiligtum des Asklepios aufdecken. Ferner
grub Dr. Welter mit dem ehemaligen deutſchen Geſandten in
Athen, Herrn von Kardorff, und auf deſſen Koſten in Aegina
einen dem in Berlin befindlichen verwandten Zeusaltar auf
dem Oros in Aegina aus.
Mit dem Reſte der noch vorhandenen Reichsmittel für
frühere Ausgrabungen gelang es Prof. Buſchor im Heräon

[ ][  ][ ]

Samstag, 17. März 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Er gin
und
Nche Vor)

Neue Borfer iin Befſeltatd.
Hoffnungen und Nöie an Rhein und Main. Jeder 9berbann der Hillerjugend haf ſeine eigene Schule.
erſte Reichsautobahn überhaupt die Eröffnung
unleleedung mn dem neichsſtatthalter der Arbeitsſchlacht in Deutſchland geweſen iſt.
Ich habe aber auch auf dem Gebiete der Verwaltung ſofort Maß=
nahmen
ergriffen, die damals noch ſehr ungewöhnlich waren. Als
in Heſſen.
erſte Maßnahme habe ich, bevor ich überhaupt irgend etwas

LPD. Frankfurt a. M., 16. März.
Der Sonderberichterſtatter der Nachtausgabe‟, Dr. Otto
Kriegk, hatte Gelegenheit, den Reichsſtatthalter in Heſſen, Jakob
Sprenger, in Darmſtadt zu ſprechen.
Meine vordringliche/Aufgabe, ſo führte der
Reichsſtatthalter aus, war der Kampf gegen die Ar=
beitsloſigkeit
. Dieſe Aufgabe iſt angeſichts der hohen
Zahl von Arbeitsloſen in meinem Gebiet heute noch die
wichtigſte. Die beſondere Not erklärt ſich im Rhein=Main=Gebiet
dadurch, daß wir ſehr viele verarbeitende Induſtrien haben,
denen eigentlich nur durch Exportmöglichkeit geholfen werden
kann. Dieſer Weg zur Ausfuhr iſt vorläufig noch nicht zu
ſchaffen. Wir werden uns im Jahre 1934 ganz beſonders im
Rahmen und Zweck der Arbeitsbeſchaffung der Förderung der
Ausfuhr widmen müſſen. Ich habe vorweg die wohlver=
diente
Verſorgung der alten Kämpfer der
nationalſozialiſtiſchen Bewegung in meinem
Gaugebiet vollſtändig durchgeführt. Von den
alten Parteigenoſſen mit der Nummer 1 bis 300 000 iſt jeder
wieder an die Arbeit herangebracht. Ich habe
im Laufe des Jahres 1933 außer dem beſonderen
Ausſchuß für die Durchführung und Ueberwachung
der Arbeiksbeſchaffung im rhein=mainiſchen Wirk=
ſchaftsgebiek
noch folgende Verbände gegründet:
1. Den Rhein=Mainiſchen Garantieverband GmbH., und
zwar zur Erleichterung der Finanzierung der öffentlichen und
privaten Aufträge in der Arbeitsbeſchaffung.
2. Den Landesplanungsverband des rhein=mainiſchen Ge=
bietes
e. V. zur gemeinſamen Planung von Siedlungen, Straßen=
bauten
und Verkehrsunternehmungen.
3. Den Rhein=Mainiſchen Induſtrie= und Handelstag als
Zuſammenfaſſung der Preußiſchen Induſtrie= und Handels=
kammer
für das rhein=mainiſche Wirtſchaftsgebiet im Zuſammen=
hang
mit ſämtlichen Induſtrie= und Handelskammern des
Landes Heſſen.
4. Den Rhein=Mainiſchen Verband deutſcher Preſſe, und
zwar zum Zuſammenſchluß aller Preſſeorganiſationen in dieſem
Gebiete.
5. Den Landesverkehrsverband Rhein=Main, zum Zuſammen=
ſchluß
aller Verkehrsorganiſationen.
6. Auf meine Anregung iſt eine Außenhandelsſtelle für das
Rhein=Main=Gebiet im Rahmen der Handelskammer durch
Reichsgeſetz geſchaffen worden. Daraus ergibt ſich ſchon ohne
weiteres die Wichtigkeit des rhein=mainiſchen Gebietes für den
Export.
7. Im Rahmen des Rhein=Mainiſchen Induſtrie= und
Handelstages habe ich eine beſondere Organiſation für den
Einzelhandel gebildet.
8. Bildung des Rhein=Mainiſchen Handwerkstages.
9. Zuſammenſchluß der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften
für das ganze Gebiet.
10. Bildung der Heſſen=Naſſauiſchen Bauernſchaft als
Landesbauernſchaft im Zuge der Maßnahmen des Reichsbauern=
führers
.
Alle dieſe Organiſationen gelten nicht etwa nur für das Land
Heſſen, ſondern für den ganzen Gau. Ich habe
außerdem eine Elekfro=Gas=Fronk gebildef,
die im kleinen die Arbeitsbeſchaffung beſorgt
und uns ſehr viele Vorteile gebracht hat. Dann wurde in unſerem
Gebiet mit dem Autoſtraßenbau begonnen. Der Führer Adolf Hit=
ler
hat den erſten Spatenſtich für die erſte Autoſtraße in unſerem
Gebiet getan und damit zum Ausdruck gebracht, wie ernſt und
außergewöhnlich die Verhältniſſe in unſerem Gebiet liegen, wie
ſehr aber auch bei uns die Organiſation der Arbeitsbeſchaffung
von vornherein richtig in die Hand genommen wurde. Heute kann
ruhig geſagt werden, daß der erſte Spatenſtich für die
auf Samos epochemachende Forſchungen anzuſtellen und zu be=
weiſen
, daß der dortige Kult ſchon Jahrhunderte früher blühte,
als man bisher angenommen hatte und ſicher ſchon in die
mykeniſche Zeit fällt.
So iſt das deutſche Archäologiſche Inſtitut in Athen unter
der wiſſenſchaftlichen Leitung von Prof. Dr. Georg Karo und
Dr. Wrede ein hervorragender Kämpfer auf dieſem inter=
nationalen
Gebiet der Archäologie und trägt durch ſeine enge,
freundſchaftliche Zuſammenarbeit mit den Inſtituten fremder
Nationen in ſeiner beſcheidenen Weiſe mit zu dem großen, der
Verſöhnung der Völker gewidmeten Werke bei.

Lieder=Abend der Geſangſchule Makhilde Weber.
In dem Lieder=Abend der Geſangsſchule Mathilde Weber
hörten wir verſchiedene Schüler und Schülerinnen, die zum Teil
noch am Anfang ihrer Studien ſtehen, zum Teil aber auch ſchon
eine beachtliche Reife des Könnens erreicht haben. Das Pro=
gramm
des Abends war ſehr ſorgfältig ausgewählt, und man
empfand beſonders angenehm, daß die Lieder dem Geſtaltungs=
vermögen
und auch der techniſchen Fähigkeit der einzelnen
Schüler angepaßt waren. Den Anfang des Programms machte
Wolf Hubmann mit zwei kleinen Liedern von Giordani und
Zelter, die ſeinem weichen Bariton gut lagen. Seine Ton=
gebung
iſt noch etwas ungleich, aber nachdem er zu Anfang
ziemlich unfrei war, gelang ihm das Roſenband=Lied von Zelter
recht anſprechend. Auch die folgende Schülerin, Ella Hemmer,
hatte aufangs mit Hemmungen zu kämpfen, die ihre Atem=
führung
unſicher machten. An ſich eigneten ſich die beiden ſchlich=
ten
und innigen Lieder, F. Hillers Gebet und Schuberts
Pax Vobiscum gut für ihren warmen Alt. Von Irma
Schneider (Alt) hörten wir zwei Lieder von Strauß, Morgen
und Breit über mein Haupt‟. Die innere Geſtaltung der
Lieder gelang ihr noch nicht ganz, auch war im erſten Lied die
Tongebung nicht immer ganz rein. Rolf Meybohm ſang
den Prometheus von Schubert, der vielleicht nicht ſehr glück=
lich
für ihn ausgewählt war. Jedenfalls hatte man den Ein=
diuck
, daß ihm die lyriſchen Partien des Liedes viel näher
lagen als die dramatiſchen Aufſchwünge. Im 2. Teil des
Programms kam zuerſt Schumann zu Wort, Philippine
Oeſterling (Mezzoſopran) ſang zwei Lieder aus dem Zyklus
Frauenliebe und =leben mit innigem Ausdruck. Dann folgten
zwei Volkslieder aus Macedonien und Bulgarien die Vera
Michailowska in der Originalſprache vortrug. Dieſe Sachen
lagen ihr ungleich beſſer als Schumanns Mondnacht bei der
der fremde Akzent etwas ſtörte und das ſeeliſche Erleben fehlte,
wenn auch an ſich ihr weicher, hoher Sopran darin gut zur
Geltung kam. Margarete Knöß ſang Mozarts Arie mit
obligater Violine Dein bin ich, nicht ganz frei von Affektion,

anderes in dem mir als Reichsſtatthalter übertragenen Gebiete
tat, die Geſandtſchaft des Landes Heſſen in Berlin
aufgehoben. Den parteipolitiſchen Geſandten habe ich ſoforr
entlaſſen und als erſtes Land in Deutſchland angeordnet, daß bis
zu einer endgültigen Regelung dieſe Einrichtung in Berlin nur
noch Vertretung Heſſens beim Reich zu nennen ſei. Außerdem
habe ich die heſſiſche Regierung auf den einfachſten Nenner ge=
bracht
, nämlich auf einen Miniſter. Jede überflüſſige Bürokratie
iſt beſeitigt. Der Gauleiter und Reichsſtatthalter Jakob Sprenger
äußerte ſich nach dieſer Darlegung der beſonderen Organiſations=
und Verwaltungsmaßnahmen weiter über Einzelheiten der Ar=
beitsbeſchaffung
.
Das Winkerhilfswerk zeigke in unſerem Gebieft
eine ganz große Opferwilligkeit.
beſonders auch bei der Ablieferung der Landwirtſchaft an Ge=
treide
, Mehl und Kartoffeln. Wir ſtehen auf dem Gebiet
der Durchführung des Winterhilfswerks mit an
der Spitze der Gaue Deutſchlands. Dabei iſt aber zu
beachten, daß wir beſondere Notſtandsgebiete haben, und zwar im
hohen Weſterwald, im Vogelsberg und in der Rhön. Trotzdem
haben auch dort die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen eingeſetzt. Im
Land Heſſen, wo die entſprechende Geſetzgebung vorhanden iſt,
ſchaffen wir durch die Flurbereinigung und Entwäſſerung ſogar die
Gründung neuer Dörfer, und zwar im Ried
zwiſchen Bensheim und Worms und im Weſterwald.
Durch Meliorationen könnten wir, beſonders im letzteren Gebiet,
noch weitere Bauernſiedlungen ſchaffen. Aber die preußiſche Ge=
ſetzgebung
gibt uns da noch nicht die notwendige Bewegungsfrei=
heit
, die wir haben müſſen. Als beſonderes Notſtands=
gebiet
muß Hanau betrachtet werden, deſſen Edelſtein=
verarbeitung
ebenſo wenig in Fluß kommen
konnte wie die bekannte Offenbacher Lederin=
duſtrie
. Dieſe beiden Induſtriezweige werden, noch ſo lange
Schwierigkeiten haben, wie es nicht gelingt, die Ausfuhr nennens=
wert
auf die Beine zu bringen.
Ein weiteres Notſtandsgebiet war das Wein=
baugebiet
, wo außerdem beſonders der Schaumwein hergeſtellt
wird. Hier ſind die größten Sorgen überwunden,
nachdem die Sektſteuer gefallen iſt. Wir haben außer=
gewöhnliche
Umſätze gehabt, die, wie vorauszuſehen war, auch die
Ingangſetzung der geſamten Nebeninduſtrien nach ſich gezogen
habe und einer außergewöhnlichen Anzahl von Menſchen wieder
Arbeit und den Bauern Weinabſatz verſchafft haben. Zu der
Förderung des Deutſchtums im Saargebiet haben
wir dadurch beigetragen, daß eine beſonders große Anzahl von
Saarkindern in unſerem Gebiet, untergebracht wurde. Dadurch
haben ſich Eltern und Kinder davon überzeugt, wie Deutſchland
wieder aufgebaut wird. Gelegentlich der Saarkundgebung am Nie=
derwalddenkmal
haben Tauſende deutſcher Männer von der Saar
den Führer ſehen und ſich perſönlich den Eindruck verſchaffen kön=
nen
, wie es in Deutſchland vorwärts geht. Auch im Kulturleben
gehen wir neue Wege.
In meinem Gebiek verfügt heuke jeder Oberbann
der Hiklerjugend über ſeine eigene Schule.
womit wir für die nationalſozialiſtiſche Erziehung eine feſte Grund=
lage
geſchaffen haben. Die vorhandenen Kulturſtät=
ten
ſollen zunächſt belebt werden. In Frankfurt iſt
dieſer Weg bereits erprobt und hat, zu einem Aufſchwung der
Theater geführt, wodurch eine allgemeine Teilnahme am Kultur=
leben
wieder erreicht iſt. Für ganz außergewöhnlich große Veran=
ſtaltungen
der Organiſation Kraft durch Freude haben wir ge=
rade
in unſerem Gebiet beſondere Möglichkeiten mit der großen
Feſthalle in Frankfurt am Main, mit der Eliſenhöhe bei Bingen,
gegenüber dem Niederwald, und mit dem Feldberg im Taunus
ſowie anderen hiſtoriſchen Stätten, an denen unſer Gebiet ſehr

reich iſt.
aber ſtimmlich gut. Sehr muſikaliſch und mit feiner Ein=
fühlung
in den Stimmungsgehalt der einzelnen Lieder ſang
Giſela Müller drei Lieder von Mozart, Brahms und Haas.
Aga Zeh, die ſchon den erſten Teil des Abends mit einem
Arioſo (mit Violine) von Händel beſchloſſen hatte, ſang ſpäter
noch Meine Seele von Gunkel und Novalis Marienlied von
Marx. Außer einer Neigung zum Verlangſamen der Tempi
war nichts an der muſikaliſchen Durchgeſtaltung der Lieder aus=
zuſetzen
. Als Letzte trat Clara Herber mit Liedern von Pfitzner
und Wolf hervor. Sehr fein geſtaltete ſie die lichte Stimmung
in Pfitzners Frieden und beſonders eindringlich den Kontraſt
von düſter und hell in Wolfs In der Frühe‟. Nach dem
liebenswürdigen Auch kleine Dinge können uns entzücken gab
es ſoviel Beifall, daß die Sängerin noch eine Zugabe von Wolf
ſpenden mußte.
Als Begleiter ſaß Guſtav Beck am Flügel und erfüllte ſeine
Aufgabe mit ſicherem Geſchmack und ausgezeichneter Anpaſſungs=
gabe
. Den Violinpart bei den Händel= und Mozart=Arien hatte
Willy Melchior übernommen, der trotz einer kleinen Hand=
verletzung
tonrein und klangſchön ſpielte.
Die einzelnen Schüler und Schülerinnen, und endlich auch
die Leiterin Mathilde Weber ſelbſt, wurden von den Zuhörern
4.H."
mit reichem Beifall bedacht.
Mainzer Stadktheaker.
Richard Strauß’ Roſenkavalier.
Nach dem Ring in kurzem Abſtand eine ſo abgerundete Vor=
ſtellung
des Roſenkavaliers hinzulegen, ſtellt der Arbeitsweiſe
unſeres Stadttheaters ein überaus rühmliches Zeugnis aus. Um
ſo mehr, als faſt die Hälfte der tragenden Rollen und vor allem
die künſtleriſche Oberleitung neu beſetzt war. Als Dirigent ſtand
u. W. Heinz Berthold zum erſten Male dieſer immer noch
(im Gegenſatz zu den anderen Werken desſelben Komponiſten)
lebensvollen Oper gegenüber. Es entſpricht ſeiner ganzen Ver=
anlagung
, daß er dieſe Muſik weniger von der operettenhaften
als der ſchweren muſikdramatiſchen Seite auffaßt. Geriet dadurch
manche Szene etwas ſchwerflüſſig, ſo wurde man andererſeits voll=
kommen
entſchädigt durch die prachtvolle dynamiſche und tonliche
Modellierung, die er der Partitur gab. Als Spielleiter ſtellte
ſich, erſtmalig in einer großen Aufgabe, Franz Larkens vor.
Der Befähigungsnachweis darf als durchaus erbracht gelten. Man
gewann die Zuverſicht, daß er nicht den Ehrgeiz hat, ſich durch
ausgefallene Regiemätzchen intereſſant zu machen, ſondern ſich
ebenſo wie Paul Weißleder ganz in den Dienſt des Werkes zu
ſtellen. Das erfordert zwar ein gewiſſes Teil von Selbſtverleug=
nung
, iſt aber zugleich das beſte Zeugnis, das man einem Regiſ=
ſeur
ausſtellen kann. Die großen Linien liegen bei dieſem Werke
ja eindeutig feſt durch den Ablauf der Handlung, doch verſtand
Larkens es, die pſychologiſche innere Handlung plaſtiſch heraus=
zuarbeiten
.

Nr. 75 Seite 3

In Vorbereikung befinden ſich mehrere Thingpläke.
Es bleibt nur noch die Frage zu erörtern, was wir 1934 erreichen
können. Manches hängt dabei natürlich auch von den zukünftigen
innerpolitiſchen Maßnahmen ab. Ich werde den Hauptſtoß
1934 wieder gegen die Arbeitsloſigkeit anſetzen.
Die ſeitherige öffentlich=rechtliche Arbeitsbeſchaffung und die Er=
weiterung
des Arbeitsdienſtes haben den freien Arbeitsmarkt ſchon
nennenswert gelockert. Die in Ausſicht genommenen Steuererleich=
terungen
werden der freien Wirtſchaft weiteren Auftrieb geben.
Es werden aber neue Arbeitsbeſchaffungsmaßnah=
men
öffentlich =rechtlicher Natur für das rhein=
mainiſche
Gebiet nicht zu vermeiden ſein, da eben die Ex=
portinduſtrie
auch im laufenden Jahre noch nicht die große Ent=
faltung
haben wird, die zu erhoffen wäre. Was aus innerer Kraft
in unſerem Gebiet erreicht werden kann, wird durchgeführt wer=
den
, beſonders auch im Zuſammenhang mit der Weiterführung
der Autobahnen, deren Bau ſehr viele andere Induſtrien, insbe=
ſondere
die Steininduſtrie, angeregt hat und ingang halten wird.
Wir ſind mit unſeren beſonderen organiſatoriſchen Maßnahmen
für die Arbeitsbeſchaffung in der Lage, allen Anforderungen des
Führers gerecht zu werden und jeder öffentlich=rechtlichen Hilfe
noch durch eigene Kraft beſondere Wirkſamkeit zu geben.

Vermeidet Skörungen bei Beſuchen
des Führers!
Eine Erklärung des Adjukanken Brückner.
DNB. Berlin, 16. März.
Der Adjutant des Führers gibt bekannt:
In der letzten Zeit haben ſich bei Veranſtaltungen, die der
Führer beſuchte, folgende Unzuträglichkeiten ergeben:
1. Durch das ſich am Tage öfters wiederholende Aufſagen
von Gedichten, beſonders durch Jugendliche, haben ſich derartige
Verſchiebungen in den Programmen ergeben, daß ſie jede genaue
Zeiteinhaltung hinfällig machen.
2. Ebenſo haben ſich durch das Dutzendmal am Tage wieder=
holende
Verlangen nach Autogrammen des Führers dieſelben Un=
zuträglichkeiten
ergeben.
Allen in Betracht kommenden Partei= und SA.=Dienſtſtellen
ſei es zur Pflicht gemacht, dieſe Vorgänge in Zukunft zu unter=
binden
.
3. Es beſteht ferner Grund, darauf hinzuweiſen, daß wäh=
rend
Theatervorführungen, die der Führer beſucht, lebhafte Ova=
tionen
während der Pauſen unter Berückſichtigung des Ortes und
der Aufführung von Kunſtwerken vom Führer nicht gewünſcht
werden.
54000 deutſche Volksſchulen.
* Berlin, 16. März. (Priv.=Tel.)
In Abſtänden von etwa vier bis fünf Jahren werden regel=
mäßig
Erhebungen über die Zahl der deutſchen Schulen, der Leh=
rer
und der Schüler vorgenommen. Nach der letzten, jetzt vor=
liegenden
Schulſtatiſtik ergibt ſich, daß im Schuljahr 1931/32 im
Deutſchen Reich 54 129 Volksſchulen gezählt wurden mit rund
200 000 Klaſſen. In ihnen wurden von 194 000 hauptamtlich be=
ſchäftigten
Lehrern 7 067 000 Schüler unterrichtet. Während die
Statiſtik aus dem Jahre 1926/27 gegenüber der im Jahre 1921/22
erfolgten Zählung einen Rückgang um 25 Prozent ergab, der auf
den ſtärkeren Geburtenausfall zurückzuführen iſt, zeigt die letzte
Zählung gegenüber der voraufgegangenen eine Erhöhung um 14
Prozent. In dieſem Jahre iſt jedoch wieder ein ſchwacher Jahr=
gang
eingeſchult worden. Da ſeit 1923 der Geburtenkurs wieder
abwärts ging, wird alſo auch die Zahl der Schüler in den Volks=
ſchulen
in den nächſten Jahren eine rückläufige Bewegung anzei=
gen
. Es wurden weiter 23 304 Fortbildungsſchulen, Berufs= und
Fachſchulen gezählt. In den höheren Lehranſtalten wurden an
2478 Schulen 778 000 Schüler von 45 00 Lehrern im Hauptamt
unterrichtet.
Rundfunkgeräf für das Reichsheer.
DNB. Berlin, 16. März.
Laut Verfügung des Chefs der Heeresleitung werden alle
Kommandobehörden, Kommandanturen, Standortälteſten, Waffen=
ſchulen
und Truppenſtäbe des Reichsheeres bis zu den Bataillons=
(Abteilungs=) ſtäben abwärts mit Rundfunkgerät ausgeſtattet.
Dadurch ſoll allen dieſen Dienſtſtellen Gelegenheit gegeben
werden, amtliche Anordnungen und ſtaatspolitiſche Kund=
gebungen
ſoweit durch Rundfunk verbreitet anzuhören.
Als Rundfunkgerät für dieſe Zwecke ſoll der Volksempfänger
verwendet werden.

Neu war unter den Soliſten vor allem die Trägerin der
Titelrolle, Marion Hundt. Sie bot in Geſang, gut durchdachter
Darſtellung und herb=knabenhafter Erſcheinung eine ungewöhnlich
feſſelnde Leiſtung. Neben ihr konnte ſich Margit Ziegler als
Sophie in jeder Weiſe behaupten, und die Doppelſzenen dieſer
beiden Künſtlerinnen wurden ebenſo feine Kabinettſtückchen wie
die Szenen mit der Marſchallin, der Hanna Gorina ihre große,
reife Kunſt und ihr wundervoll durchſeeltes Spiel gab. So ge=
ſtaltete
ſich das Terzett am Schluß zu einem hohen, reinen Genuß.
Franz Larkens als Ochs iſt beſtens bekannt. Stimmlich etwas
gehemmt, formte er dieſe Figur wieder zu prachtvoller Plaſtik.
Loty Kaundinya war eine temperamentvolle und ſtimmſchöne
Duenna, Hans Decker ein mit einer göttlichen Stimme begabter
Sänger. Aus der Intrigantin machte Margarete Herbſt, die ge=
ſanglich
in allerbeſter Form war, eine köſtliche Einzelſtudie. Aus
früheren Aufführungen wohlbekannt Auguſt Stier als Faninal
und Friedrich Kempf als Intrigant. Gut in kleineren Rollen
Guſtav Neidlinger und Hans Berg. Anſonſten das ge=
wöhnliche
Bagaſchi, doch alle gut und recht am Platze und berech=
tigt
, ſich mit dem Geſamtlob gleichfalls getroffen zu fühlen. Der
Beifallsdank des Publikums entſprach den Leiſtungen. Dr. B.

Dr. Paul Lapen geht nach Berlin. Der Leiter der Zeitfunk=
abteilung
des Südweſtfunks, Frankfurt a. M., Dr. Paul Laven,
geht als Leiter des Zeitfunks an die Funkſtunde nach Berlin. Die
Uebernahme des Berliner Zeitfunks durch Dr. Paul Laven ge=
ſchieht
im Sinne des Reichspropagandaminiſters und auf aus=
drücklichen
Wunſch des bisherigen Frankfurter Intendanten Wal=
ter
Beumelburg, der bereits der Berliner Funkſtunde als Inten=
dant
vorſteht.
Ap. 14 Jahre, 14 Köpfe. Betrachtung der kleinen Vergangenheit
von Joachim von Kurenberg. (Univerſitas, Deutſche Ver=
lagsgeſellſchaft
, Berlin.)
Ein intereſſantes und leſenswertes Buch! 14 Männer der 14
Jahre von 1919 bis 1933 ſind hier ausgewählt typiſche Vertreter
jener unheilvollen Epoche. Die Fehler und Mißgriffe dieſer Män=
ner
werden hier in kurzen Skizzen gezeigt, der einzelne Erfolg
und manches Verdienſt nicht geſchmälert. Das Buch will objektiv
und gerecht ſein. Behandelt werden u. a. Mathias Erzberger,
Karl Liebknecht, Friedrich Ebert, Walther Rathenau, Ernſt Thäl=
mann
, Guſtav Streſemann, Heinrich Brüning, Otto Braun uſw.,
Militär, Sozialdemokraten, Zentrumsleute Kommuniſten, Wiſſen=
ſchaft
, Preſſe, Kunſt und Kitſch, Ariſtokratie und Proletariat ſind
hier zu einer Einheit zuſammengefaßt. Die ganze Epoche der 14 Marxiſten= und Zentrumsherrſchaft und Mißwirtſchaft
zieht in dieſen großes Wiſſen bergenden Schilderungen an uns
vorüber. Der Prolog Weimar rollt das Bild vergangener Tage
auf, da die Machthaber hochbezahlte Stellen innehatten und in
Luxus lebten, während das Volk hungerte und die Arbeiter ſchaf=
fen
mußten, um die Vergeudung ihrer Führer zu ermöglichen. Die
Schlußfolgerungen zieht das letzte Kapitel des Buches: Pots=
dam
, wo, mit Fichte zu reden, ein Reich des Rechtes und der
Wahrhaftigkeit, gegründet auf Gleichheit alles deſſen, was Men=
ſchenantlitz
trägt, begründet wurde.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 75

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 17. März 1934

KU

Statt Karten
hre bermählung geben bekannt
dr. med. heinz Lothar Wolff
und Frau Elſe, geb. Sirmſcheid

Stadtkrankenhaus
Wittmannſtr. 29
Darmſtadt, 17. März 1934

*

Ihre Vermählung geben bekannt

Georg Bernius und Frau
Aenne, geb. Hechler
Ueberau
Darmstadt
Genthin

Wilhelm-Glässingstr. 22

Frauung: 18. März, ½25 Uhr, Stadtkapelle.

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Ludwigsplatz 1. am Bismarckdenkmal.

Nachruf.

Im jugendlichen Alter von 21 Jahren
wurde unſere Mitarbeiterin

Uinfnbelgdrann

nach längerer ſchwerer Krankheit am
13. d8. Mts. durch den Tod erlöſt.
Die Verſtorbene gehörte ſeit November
1932 dem Werk an und konnte von
November v. Js. ab wegen ihres Leidens
ihre Tätigkeit nicht mehr ausüben.
Ihr Andenken lebt in uns fort. (3186

E. Merck, Darmſtadt.

Die Arbeiter= u. Angeſtelltenſchaft
der Firma E. Merck.

Nachruf.

Am 14. ds. Mts. verſchied unſer früherer
Mitarbeiter

Ann

von

Gg. Karp

Ludwigstraße 20
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Abum Salter

der infolge Verſchlimmerung ſeines Kriegs=
leidens
im Jahre 1932 ſeine Tätigkeit in
der Fabrik einſtellen und in den Ruhe=
ſtand
treten mußte.
Wir werden dem Verſtorbenen, der das
41. Lebensjahr noch nicht vollendet hatte,
ein ehrendes Gedenken bewahren. (3187

Junger
Geſchäftsmann
(33 J.) wünſcht
mit Dame bek.
zu werd. Witwe
oh. Kinder nicht
ausgeſchloſſen.
Anonym zweckl.
Lichtbild beileg.
(wird zurückgeſ.)
Baldige Heirat.
Off. M. 202 Gſch.

E. Merck, Darmſtadt.

Die Arbeiter= u. Angeſtelltenſchaft
der Firma E. Merck.

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Darmſtadt, den 17. März 1934.
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für den Umzugstermin am 1. April 1934.
Für den Umzugstermin am 1. April 1934 iſ
für die Stadt Darmſtadt eine Ortsſatzung erlaſſer
worden, die auf Zimmer 48 des Stadthauſes, Rhein=
ſtraße
16/18 in den Dienſtſtunden, vormittags zwi=
ſchen
912 Uhr, vom 17. bis einſchließlich 23. d
Mts. zu jedermanns Einſicht offen liegt. Einwen=
dungen
gegen dieſe Ortsſatzung können während der
Offenlegung bei der Bürgermeiſterei ſchriftlich oder
zu Protokoll vorgebracht werden.
Darmſtadt, den 16. März 1934.
Bürgermeiſterei.
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Einträge in das Handelsregi ter Abteiluug A:
Am 2. März 1934 hinſichtlich der Firma: Leonhard
Gilberg, Darn ſtadt: Die Firma iſt erloſchen.
Am 6. März 1934 hinſichtlich der Firwa. Max
Bergſträßer & Co., Darmſtadt: Die Firma iſt
erloſchen. Am 7. März 1934 hinſicht ich der Firma:
Gebrüder Vierheller, Darmſtadt: Die offene
Handelsgeſellſchaft iſt mit Wirkung vom 7. Februar
1934 aufgelöſt. Geſchäft ſamt Firma iſt auf den
ſeitherigen Geſellſchafter Dipl.=Ing. Dr. Ing. Hugo
Vierheller in Darmſtadt als Einzelkaufmann über=
gegangen
. Die Vertretungsbefugnis des bisheri=
gen
gemeinſchaf lichen Bevollmächtigten, der beiden
ſeitherigen Geſellſchafter, des Kaufmanns Erich
Fiſcher, iſt mit Wirkung vom 7. Februar 1934 er=
loſchen
. Am 10. März 1934 hinſichtlich der Firma:
Georg Liebig & Co. Nachf., Darmſtadt: Geſchäft
ſamt Firma iſt mit Wirkung vom 7. Februar 1934
auf Kaufmann und Dro iſt Georg Menger in Daim=
ſtadt
und die Witwe des Kaufmanns Fritz Heß
Auguſte geb. Kling in Darmſtadt als perlönlich
haftende Geſellſchafter übergegangen. Der Ueber=
gang
der in dem Betriebe des Geſchäfts begründeten
Veibindlichkeiten und Forderungen iſt bei dem Er=
werbe
des Geſchäfts durch Georg Menger und
Auguſte Heßz Witwe geb. Kling ausgeſchloſſen.
Die Geſellſchaft (offene Handelsgeſellſchaft hat am
7. Februar 1934 begonnen Am 8. März 1934
hinſichtlich der Firma: Jean Freund & Co. Nach=
folger
Georg Bormet, Darmſtadt: Die Firma
iſt erloſchen.
Abteilung B: Am 12. März 1934 hinſichtlich der
Firma: Zimmerſches Töchterheim Darmſtadt,
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Darm=
ſtadt
: Durch den Geſellſchafterbeſchtuß vom 17. Ja=
nuar
1934 iſt in dem Geſellſchaftsvertrag dem 8 12
ein Abſatz 3 angefügt worden.
(3180
Darmſtadt, den 14. März 1934.
Amtsgericht Darmſtadt.

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Rittwoch, den 21. März und Donnerstag, den
22. März d. J., jeweils nachm. von 35 Uhr Ver=
ſteigerung
der bis Ende Februar d. J. verfallenen
Pfänder: Gold= und Silberwaren, Brillanten,
Uhren, Herren= und Damenkleider, Wäſche uſw.
Darmſtadt, den 16. März 1934.
Städt. Leihamt.
(St 3195

Die Gen einde Griesheim beabſichtigt zwei gut
genährte Faſeloch en im Wege ſchriftlichen Angebots
zu vergeben. Die entſprechenden Angebote, die auſ
ein Pfund Lebendgewicht lauten müſſen, ſind bis
Dienstag, den 20. ds. Mts., vormittags 11 Uhr,
bei uns einzureichen.
Griesheim bei Darmſtadt, den 15. März 1934.
Bürgermeiſterei.
3157)
Feldmann.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 17. März 1934

Aus der Landeshauptſtadt

Darmſtadt, den 17. März 1934.
Aufraf!

Nachdem der Führer im vergangenen Jahre an ſeinem Ge=
burtstag
zur Hitler=Spende aufgerufen hatte, hat der Deutſche
Gemeindetag im Auguſt vorigen Jahres im Einvernehmen mit
dem Referenten für die Hitler=Spende bei der Oberſten SA.=
Führung in München an die Gemeinden unter 20 000 Einwohner
den Appell gerichtet, möglichſt viele Freiquartiere für die SA.
(bei der Bevölkerung zu beſchaffen, damit bewährte Kämpfer der
nationalſozialiſtiſchen Bewegung einige Wochen koſtenlos Unter=
kunft
und Verpflegung erhalten. Der Aufruf des Deutſchen Ge=
meindetages
hat, obwohl er erſt in vorgerückter Jahreszeit heraus=
gegeben
werden konnte, einen außerordentlichen Erfolg gehabt.
Insgeſamt ſind etwa 30 000 Freiſtellen geworben worden! Dieſer
Erfolg zeugt von der großen Opferwilligkeit der Bevölkerung.
Der Deutſche Gemeindetag hat nunmehr an ſämtliche deut=
ſchen
Gemeinden den Aufruf gerichtet, für das Jahr 1934 unter
ihrer Bevölkerung für eine tatkräftige Beteiligung an der Hitler=
Spende 1934 zu werben. Die Freiſtellen ſollen nun nicht nur auf
dem Lande, in kleineren Städten, in Kurorten und Sommer=
friſchen
zur Verfügung geſtellt werden, ſondern auch in den grö=
ßeren
Städten, damit die Kameraden vom Lande und von den
kleineren Städten einmal Gelegenheit haben, die Kultureinrich=
tungen
der Städte zu beſuchen. Dadurch iſt eine gute Gelegenheit
gegeben, die Vorzüge unſerer Stadt und ihrer ſchönen Umgebung
weiteren Kreiſen bekannt zu machen und auch den Kulturwillen
und das künſtleriſche Schaffen in unſerer Vaterſtadt Volksgenoſſen
aus dem Reich zu vermitteln.
Die Verteilung der Freiplätze erfolgt durch die Oberſte SA.=
Führung. Der Deutſche Gemeindetag iſt der Auffaſſung, daß der
neue Geiſt im Dritten Reich erwarten läßt, daß zahlreiche Fami=
lien
zur Förderung des Gedankens der Volksgemeinſchaft einem
SA.=Mann für mindeſtens zwei Wochen Gaſtfreundſchaft gewäh=
ren
. Ein ſchlichtes Bett und einfache Familienkoſt wird von jedem
SA.=Mann dankbar begrüßt. Die Stadtverwaltung richtet an
die Bevölkerung die herzliche Bitte, ſo wie es auch anderwärts
geſchieht, Freiquartiere in möglichſt großer Zahl zur Verfügung
zu ſtellen, damit unſere Stadt in dieſer Beziehung nicht zurück=
ſteht
. Wer ein Freiquartier zur Verfügung ſtellen will, wird
gebeten, einen Freiſchein, der im Stadthaus, Zimmer 32, zu haben
iſt, auszufüllen. Dieſe Freiſcheine werden dann von der Stadt=
verwaltung
an den Deutſchen Gemeindetag bis längſtens den
10. April 1934 weitergeleitet werden. Zur Vermeidung von
Doppelmeldungen ſei darauf hingewieſen, daß Freiquartiere, die
bereits von einer anderen Organiſation geworben ſind, hier bei
der gemeindlichen Meldung nicht mehr aufzugeben ſind.
Darmſtadt, den 13. März 1933.
Wamboldt,
kommiſſ. Oberbürgermeiſter.
Bekannkmachungen des Perſonalamkes.
Uebertragen wurde am 12. März 1934 dem Lehrer Jakob
Bitz zu Finthen. Kreis Mainz, eine Lehrerſtelle an der Volks=
ſchule
zu Mainz mit Wirkung vom 1. April 1934 an.
In den Ruheſtand verſetzt wurden auf Nachſuchen am 12.
März 1934 der Studienrat an der Oberrealſchule zu Mainz Prof.
Heinrich Engel unter Verleihung des Titels Oberſtudienrat
und unter Anerkennung der dem Staate geleiſteten langjährigen
treuen Dienſte und unter beſonderer Würdigung des im natio=
nalen
Intereſſe bekundeten Opferſinns; der Studienrat an dem
Realgymnaſium zu Gießen Dr. Hermann Dort; beide mit Wir=
kung
vom 1. April 1934 an.
Verſetzt wird der Amtsvorſtand des Forſtamts Laubach, Forſt=
meiſter
Georg Philipp Job zu Laubach, unter Belaſſung ſeiner
Amtsbezeichnung in das Forſtamt Babenhauſen zur Ausführung
von Forſteinrichtungsarbeiten; am 27. Februar 1934 auf Grund
des § 5 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamten=
tums
der Hilfsförſter beim Forſtamt Friedberg Ludwig Held=
mann
in die Stelle eines Hilfsförſters bei der Förſterei Alten=
hain
(Forſtamt Ulrichſtein); beide mit Wirkung vom 1. April
1934 an.
Umgewandelt wurde am 5. März 1934 die auf Grund des
§ 4 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums
vom 7. April 1933 erfolgte Entlaſſung des Kammermuſikers bei
dem Heſſiſchen Landestheater in Darmſtadt Karl Lindner mit
Wirkung vom 1. Januar 1934 an in eine Verſetzung in den Ruhe=
ſtand
nach § 6 des vorgenannten Geſetzes.
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 12. März 1934 auf
Grund des § 6 des Reichsgeſetzes vom 7. April 1933 (RGBl. I,
Seite 175), in der Faſſung des Geſetzes vom 23. Juni 1933
(RGBl. I, Seite 389) der außerordentliche Profeſſor für Zelluloſe=
chemie
Dr. Karl Guſtav Jonas unter Anerkennung ſeiner dem
Staate geleiſteten Dienſte mit Wirkung vom 1. Juni 1934 an.

Dienſtnachrichten des Kreisamts Darmſtadt. Verſetzung
des Kreisdirektors Dr. Jann nach Darmſtadt.
Kreisdirektor Dr. Jann, der zugleich mit der Führung der Pro=
vinzialdirektion
Starkenburg beauftragt worden iſt, hat geſtern
die Dienſtgeſchäfte übernommen.
Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund. Schulungskurſus.
Dieſer Schulungslehrgang verfolgte den Zweck, die Mitglieder
und Freunde des Bundes zu lebendigerem Bewußtſein der Grund=
lagen
unſeres Glaubens zu führen, und keiner der Teilnehmer
wird dieſe Stunden ohne innere Bereicherung erlebt haben. Am
erſten Nachmittag ſprach Pfarrer Lic. Flechſenhaar=Ulfa über
Gottes Ruf an unſer Volk in Anlehnung an den erſten und
zweiten Glaubensartikel. Er ſtellte dieſen Ruf Gottes tief in
unſer völkiſches Leben hinein und gab ihm eine 3fache Gliederung:
1. der Ruf zur Dankbarkeit 2. der Ruf zur Buße und 3 der
Ruf zum Glauben als der Grundlage alles religiöſen Lebens.
Der Vortrag von Pfarrer Lic. Dr. Schlink=Gießen am zweiten
Nachmittag ſtand unter dem Wort der drei Artikel. Gott will
die Rettung der ſündigen Menſchheit, ſonſt zerfällt Gottes Schöp=
fung
. Das Volk, das ſich von Gott losſagt, geht an ſeiner Selbſt=
ſicherheit
zugrunde. An beide Vorträge, die durch die Kraft
und Innerlichkeit, mit der ſie vermittelt wurden, tiefſten Ein=
druck
auf die Hörer machten, ſchloſſen ſich lebhafte Ausſprachen
an. Dieſe zeigten, daß der Zweck des Lehrgangs ſich erfüllte,
aufzurütteln zu tieferem Nachdenken und Erleben unſerer Glau=
benswahrheiten
. An den Dank an die Redner, die die Stunden
zu wahren Gottesdienſten geſtaltet hatten, knüpfte die Vorſitzende
der Ortsgruppe die Forderung an die Teilnehmer, bereit zu ſein,
in Liebe unſerem Gott, unſerem Nächſten und unſerem Vater=
lande
zu dienen.
Freier Orpheumsbeſuch für kinderreiche Mütter. Das
Staatspreſſeamt teilt mit: Die Direktion des Orpheums hat ſich
liebenswürdigerweiſe bereit erklärt, den kinderreichen Müttern
(mehr als drei Kinder) dieſelben Vergünſtigungen zu gewähren
wie das Heſſiſche Landestheater Für ſie finden die erſten ein=
trittsfreien
Vorſtellungen im Orpheum von Montag, den 19.,
bis Mittwoch, den 21. März, ſtatt, und zwar für die Nummern 1
bis 500 am Montag, 5011000 am Dienstag und 10011500
am Mittwoch.
Heſſiſches Landestheater.

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Die Hochzeitsreiſe. Sonnrag
18. März Anf. 19½, Ende nach 22 Uhr. Außer Miete).
Preiſe 0.703.80
Die große Chance.

Heſſiſches Landestheater. Heute Samstag wird im Großen
aus die Tanzdichtung Deutſches Frühlingsſpiel zum erſten
ile wiederholt. Dem Frühlingsſpiel voraus geht Cavalleria
uſticana, Oper von P Mascagni, unter der muſikaliſchen Lei=
ng
von Fritz Bohne. Die Partie der Santuzza ſingt Liſelotte
immermann vom Opernhaus Berlin auf Anſtellung.

Nr. 75 Seite 5

Dinterhltisweerr
des deutſchen Volkes 1933/ 34.
Freiflüge, koſtenloſe Omnibusfahrten, Theaker= und
Kino-Beſuche durch den Kauf von WHW=Oftereiern.
In den nächſten Tagen werden in den Häuſern, und auf den
Straßen WHW.=Oſtereier zum Preiſe von 0,50 Mk. das Stück ver=
trieben
. Die hygieniſch einwandfrei verpackten Eier ſind aus ſehr
guter Schokolade und mit Pralinen gefüllt. Eine große Anzahl
Eier enthalten auch Gutſcheine für Freiflüge, koſten=
loſe
Tagesfahrten mit Heag=Omnibuſſen, Thea=
ter
= und Kinobeſuche ſowie für ſchöne Führer=
bilder
.
Wenn auch der Kauf von WHW.=Oſtereiern allein ſchon wegen
des damit verbundenen guten Zwecks Pflicht eines jeden Volks=
genoſſen
iſt, ſo dürfte aber doch die ſeltene Gelegenheit zum Er=
werb
eines Freifluges nach Mannheim oder Frankfurt, oder einer
koſtenloſen Omnibusfahrt in den Odenwald oder nach der Berg=
ſtraße
, oder eines koſtenloſen Beſuchs einer ſchönen Theater= oder
Kino=Vorſtellung, oder eines Führerbildes jeden Volksgenoſſen
zum Kauf von WHW.=Oſtereiern veranlaſſen.
Der Reinerlös aus dem Verkauf der WHW.=Oſtereier wird
reſtlos zur Beſchaffung von Oſtergeſchenken, für unſere kleinen
hilfsbedürftigen Volksgenoſſen verwendet.
Der Kauf von WHW.=Oſtereiern iſt daher
Ehrenſache eines jeden Volksgenoſſen.

Hilf uns, unſeren kleinen hilfsbedürftigen
Volksgenoſſen eine Oſterfreude zu bereiken.
Kauf bei dem Winkerhilfswerk Oftereier!
Durch den Reinerlös aus dem Verkauf dieſer Eier wird
das W.H.W. in die Lage verſetzt, allen, auch dem Letzten
unſerer Kleinen, zum Oſterfeſt eine Freude zu bereiten.

Reichsbahn verlängert Ausgabe der Winkerurlaubs=
karken
bis 30. April.
Vergünſtigungen bei Geſellſchaftsfahrten bleiben.
Die Deutſche Reichsbahn hat die Ausgabezeit der Winter=
urlaubskarten
bis zum 30. April verlängert. Winterurlaubskarten
werden alſo bis zum 30. April ausgegeben und gelten wie ſeither
zwei Monate lang. Wird zum Beiſpiel die Hinreiſe am 30. April
angetreten, dann muß die Rückreiſe ſpäteſtens am 29. Juni, 24 Uhr,
ſeendet ſein.
In gleicher Weiſe werden die beſonderen Vergünſtigungen von
Geſellſchaftsfahrten während der Winterzeit, die in unentgelt=
licher
Beförderung eines weiteren Teilnehmers beſtanden, eben=
falls
bis zum 30. April verlängert. Es werden alſo bis zum
30. April bei Bezahlung von 12 bis 19 Erwachſenen eine Frei=
karte
bei Bezahlung für 20 bis 39 Erwachſene zwei Freikarten,
bei Bezahlung für 40 bis 99 Erwachſene drei Freikarten gewährt.
Allgemein wieder Drei=Klaſſen=Spſtem
in der Nordamerikafahrt.
Fwd. In den letzten Jahren hatte ſich die auf deutſchen Ueber=
ſeedampfern
beſtehende Touriſtenklaſſe in ſtändig zuneh=
mendem
Maße der Benutzung durch ſolche Reiſende zu erfreuen
deren Mentalität weniger dem ausgepragten Luxus der 1. Klaſſe
entſprach, die aber deſſenungeachtet großen Wert auf eine ſich ihren
Lebensgewohnheiten anpaſſende Umwelt und Reiſegeſellſchaft
legten. Um dieſem, heute verſtärkt vorherrſchenden Bedürfnis
veiterhin voll Rechnung tragen zu können, hat ſich der Nordd.
Lloyd Bremen dazu entſchloſſen, den Fahrgäſten der Touriſten=
klaſſe
ſeiner Schnelldampfer Bremen und Europa die
Räumlichkeiten der bisherigen 2. Klaſſe und die zu ihr gehörenden
Decks zur Verfügung zu ſtellen. Dieſe Maßnahme bezweckt aber
nicht nur die erhebliche Erweiterung und Verbeſſerung der Touri=
ſtenklaſſe
allein, ſondern in Verbindung damit auch die Ver=
größerung
der 3. Klaſſe um etliche Geſellſchaftsräume und Decks.
Der Beſchluß des Nordd. Lloyd bedeutet ferner die Rückkehr zum
Dreiklaſſenſyſtem, das nach Aufhebung der 2. Klaſſe auf den
Lloyd=Schnelldampfern wieder ganz allgemein in der Nord=
atlantikfahrt
eingeführt ſein wird.

Mein Kamerad Frieß!

Still und beſcheiden warſt du immer, aber wo es galt, da
warſt du zur Stelle, auf Peter Frieß konnte ich mich verlaſſen.

Ein Jahr ſchon deckt dich nun die braune Erde.
Als du zu uns kamſt, war unſere Schar noch klein. Wir
waren eine Gruppe von jungen Kämpfern, die ſich Adolf Hitler
verſchworen hatten. Niemand wollte uns, doch wir fanden
Unterſchlupf im Keller des damaligen Braunen Hauſes.
Wie manchesmal kamſt du zu mir und ſagteſt, daß die kom=
muniſtiſche
Jugend dich zu gewinnen ſuche. Du wollteſt aber
nicht. Und eines Tages warſt du noch einmal bei ihr. Dein Ge=
fühl
aber ſagte dir, daß du zu uns gehörſt. Langſam faßteſt du
feſten Fuß in der HJ. Da half nun auch die Drohung deiner
kommuniſtiſchen Freunde nichts. Und plötzlich war deine Mut=
ter
ſchwer krank und du bateſt um längeren Urlaub. Als du wie=
der
kamſt warſt du ein anderer. Wenn du vorher vielleicht noch
ſchwankteſt und nur dein Gefühl dich zu uns trieb, ſo warſt du
nunmehr das geworden, wie ſie dich alle kennen:
Ein begeiſterter Verfechter der Idee Adolf Hitlers!
Und deine größte Freude war es, daß du teilnehmen durfteſt an
dem großen Treffen am Reichsjugendtag in Potsdam. Damals
horchte die Welt auf, und mit neuem Mut kehrten wir in die
Heimat zurück.
Darum vertraute ich dir eine Kameradſchaft an, die du führen
ſollteſt. Aber es war dir nicht lange vergönnt. Jener unſinnige
Tag, der uns den Kameraden Crößmann raubte, er brachte auch
dir den Tod.
Noch ſehe ich dich vor mir mit Tränen in den Augen vom
Tränengas, das dir zunächſt das Leben gerettet hatte, und du
lachteſt, als ich dich anblickte. Von dem Schlag, den du erhalten
hatteſt, ſagteſt du nichts. Aber ſchon nach wenigen Tagen wurdeſt
du auf das Krankenlager geworfen, von dem du dich nicht mehr
erheben ſollteſt.
Noch haſt du den Tag des Sieges erlebt, den Tag, für den
du gekämpft und gelitten, aber du durfteſt nicht dabei ſein. Da
marſchierten wir am Krankenhaus vorbei, ſchweigend und ſtumm,
alle in der Hoffnung, dich bald wieder bei uns zu ſehen. Dein
Kamerad Bohner öffnete das Fenſter und grüßte mit der linken
Hand. Du aber lagſt ſtill und lauſchteſt unſeren Schritten.
Als wir wieder marſchierten, war unſer Schritt langſam und
ſchwer und dann ſenkten ſich die Fahnen über dich. Ja, Peter
Frieß, es iſt wahr, was ich dir ins Grab hinabrief:
Ein Kämpfer warſt du in deinem Leben, ein Held im Leiden
und Sterben!
Nun hat der Reichsjugendführer dem Bann 115 den Namen
Peter Frieß verliehen und dir damit ein bleibendes Denkmal
geſetzt. Und fünftauſend Hitler=Jungen ſind ſtolz auf dich und
deinen Namen!
Karl Horn, Führer des Bannes 115/,Peter Frieß.

Aufruf des Reichsarchivs an alle ehemaligen
Freikorpskämpfer!
Das Reichsarchiv erläßt folgenden Aufruf:
Die große Armee der alten Freikorpskämpfer ſchrumpft mit
jedem Jahr immer mehr zuſammen, die Erinnerungsſtücke ver=
derben
, ihre Papiere gehen verloren. Damit verſiegen unerſetz=
liche
Quellen für eine der wichtigſten Epiſoden der jüngſten deut=
ſchen
Geſchichte. Wenn wir der Nachwelt ein Bild davon erhalten
wollen, wie ſich aus der marxiſtiſchen Revolte und dem nationa=
en
Zuſammenbruch um 1918 die nationale Wiedergeburt 1933
vorbereitet hat, dann müſſen wir, ehe es zu ſpät iſt, dafür ſorgen,
daß die Taten und Erlebniſſe nicht in Vergeſſenheit geraten.
Das Schlageter=Gedächtnis=Muſeum e. V. als bisher größte
Sammlung privater Erinnerungsſtücke an die Zeit der Freikorps=
kämpfer
und das Reichsarchiv Potsdam, das ſeit ſeinem Beſtehen
die Sammlung privaten Materials zur neueren Geſchichte des
Deutſchen Reiches und Volkes zu einem ſeiner Hauptprogramm=
punkte
gemacht hat, rufen gemeinſam zur Sammlung dieſes Ma=
terials
auf und bitten alle Freikorpsangehörigen und alle, die
Material über über die Freikorps beſitzen, ihre Erinnerungs=
ſtücke
und =papiere zur Verfügung zu ſtellen. In Betracht kom=
men
vor allem: Abzeichen, Ausweiſe, Perſonalpapiere, Bilder
Notizbücher, Briefe und ſonſtige Aufzeichnungen, Befehle, Mel=
dungen
, Karten. Erlebnisberichte, Zeitungen, Flugblätter, Hand=
zettel
, Maueranſchläge, Plakate, Freikorpsabzeichen, auch beglau=
bigte
Abſchriften und Leihgaben zur Aufbewahrung durch das
Reichsarchiv uſw. Ihre Sicherſtellung und dauernde Aufbewah=
rung
in unmittelbarem Zuſammenhang mit den Akten des Reichs
dient ebenſo der Tradition wie der ſpäteren Geſchichtsſchreibung,
Jeder, der etwas beiſteuert, und ſeien es die unſcheinbarſten Pa=
piere
, hilft damit den Freikorps ein würdiges Denkmal errichten.
Die Sammlung und Vorprüfung des eingehenden Materials
aus Privatbeſitz hat der Schlageter=Gedächtnis=Muſeum e. V.
die Aufbewahrung und Ordnung für eine ſpätere Geſchichtsſchrei=
bung
das Reichsarchiv in Potsdam übernommen.
Sendungen und Rückfragen ſind an den Schlageter= Gedächt=
nis
=Muſeum e. V., Berlin W. 35, Hildebrandſtraße 8, zu richten.

Aufruf an alle Mitglieder, Saardenlſche
und Volksgenoſſen von Darmſtadk und Umgebung.
Generalmitgliederverſammlung am 23. März 1934,
im Reſtaurant Dörr, Neckarſtraße 20. Zur Eiſenbahn
Am 1. März wurde im Saargebiet die neue deutſche Front
gegründet, die frei von allen parteipolitiſchen und konfeſſionellen
Hemmungen und Vindungen nur das eine Ziel kennt, unſer
Deutſchland. Wir vom Bund der Saarvereine ſind
ſtolz darauf, dieſe Front, die an der Saar jetzt
neugebildet wurde, im Reich ſchon ſeit 14 Jah=
ren
zu bilden.
Der Bund der Saarvereine ſoll im Reich alle Abſtimmungs=
berechtigten
, darüber hinaus aber alle deutſchen Volksgenoſſen,
die ſich mit unſerer Saarheimat verbunden fühlen, umfaſſen,
Dieſe Gemeinſchaft, die ſich zu der Sache der deutſchen Saar be=
kennt
, ſchließt ſich in dieſem Jahre enger denn je zuſammen, und
es wird ihr gelingen, das ganze deutſche Volk zu durchdringen
mit dem Rufe unſer deutſchen Brüder und Schweſtern an der Saar:
Unſer Deutſchland.
Die Krönung unſerer Arbeit muß die große Tagung am
26. Auguſt 1934, auf dem Ehrenbreitſtein in
Koblenz, werden, bei der der Führer des Dritten Reiches,
Adolf Hitler, zu den Volksgenoſſen an der Saar und dem Reich
ſprechen wird. Dieſe Kundgebung ſoll das gewaltigſte Ereignis
im Jahre 1934 werden, und der Schwur der 400 000 auf dem
Ehrenbreitſtein ſoll der Welt noch einmal eindeutig beweiſen, daß
dieſes Land und das Volk der Saar deutſch bleibt, ſolange es ein
Deutſches Reich gibt.
Die Ortsgruppe Darmſtadt des Bundes der Saarvereine bittet
daher nochmals alle Abſtimmungsberechtigten und deutſche Volks=
genoſſen
, die ſich mit unſerer Saarheimat verbunden fühlen, am
23. März 1934 in vorgenanntem Lokal einzufinden, um mitzu=
arbeiten
an der Rückkehr unſerer Heimat.
Am 17. April 1934 findet in Darmſtadt, in der
Feſthalle eine große Saarkundgebung ſtatt,
worauf wir heute ſchon hinweiſen.

DVerbilligte Kraftpoſtfahrten für Arbeitsdienſtwillige. Die
nach den geſetzlichen Vorſchriften am freiwilligen Arbeitsdienſt
teilnehmenden Arbeitsdienſtwilligen erhielten bisher lediglich bei
der erſten Hinfahrt zum Arbeitslager, bei der ſpäteren Rückfahrt
und bei Urlaubsreiſen mit der Kraftpoſt eine Fahrgeldermäßie
gung von 50 v.H. Dieſe Verbilligung des Fahrpreiſes wird fortan
auch gewährt bei der Benutzung der Kraftpoſt auf dem Hin= und
Rückweg vom Wohnort zum Sitz des Meldeamtes anläßlich der
Bewerbung um Aufnahme in den freiwilligen Arbeitsdienſt, auf
dem Wege vom Wohnort zum Arbeitsdienſtlager oder zu dem Ort,
an dem Landhilfedienſt geleiſtet werden ſoll, oder auf dem Wege
vom Arbeitsdienſtlager oder dem Beſchäftigungsort im Landhilfe=
dienſt
zum Wohnort nach Abſchluß der Tätigkeit im Arbeitsdienſt.
Die Fahrgeldermäßigung wird ferner gewährt bei der Verſetzung
eines Arbeitsdienſtwilligen nach einem anderen Arbeitslager und
bei Urlaubsreiſen. Als Ausweis gegenüber den Poſtanſtalten
gilt der von der zuſtändigen Geſchäftsſtelle des freiwilligen Ar=
beitsdienſtes
bausgefertigte Antrag, auf Fahrpreisermäßigung
bzw. bei Urlaubsreiſen der vom Arbeitslager ausgeſtellte Ur=
laubsſchein
.

[ ][  ][ ]

Sut die Aben nacf Hanen.

In der Sektion Starkenburg des Deutſchen und
Oeſterreichiſchen Alpenvereins hielt, Herr Pfarrer
W. Lohfink aus Hammelbach i. Odw. einen Vortrag über das
Thema: Durch die Alpen nach Italien‟. Der Vortragende, der
die Tour mit ſeiner Frau ausführte, beſuchte erſt den Bodenſee
und zeigte dieſen mit ſeinen ſchön gelegenen Städten und Dörfern
im Lichtbild. Dann wurde Aufenthalt am Königſee genommen,
Watzmann und Funtenſeetauern=Gipfel beſtiegen. Eine andere
Tour geht von Landeck aus nach Prutz, in das Kaunſertal und
von Feuchten nach dem Gepatſchhaus der Sektion Frankfurt. Von
hier wird über den Gepatſchferner, der acht Kilometer lang und
acht Kilometer breit iſt, ſechs Stunden zum Brandenburger Haus
(3300 Meter) aufgeſtiegen, das im Schneeſturm erreicht wird und
von wo man einen wunderbaren Blick auf die Eiswelt der Oetz=
taler
Alpen hat. Es wird nun der Keſſelwandferner, das Bran=
denburger
Jöchl und der Guslargletſcher überſchritten und die
Vernagthütte am wild zerklüfteten Vernagtferner erreicht. Die
Fahrt ging nun nach Südtirol, und zwar nach Toblach, jetzt Dob=
biaco
. Das Dorf, das im Krieg viel gelitten hat, iſt faſt ganz neu
aufgebaut. Die Wanderung führt nun am Toblacher See vorbei.
Durch das romantiſche Höhlenſteiner Tal mit dem Blick auf die
Naſſe Wand. Schäumend fließt die Rienz dahin. Am oberen Tal
der Rienz ſchimmern die Drei Zinnen auf und der Dürrenſee, um=
rahmt
von dunklen Tannen, wird erreicht. Als Talabſchluß ragen
die ſchönſten Dolomitenberge auf der Chriſtallin, der ſchlanke Turm
des Piz Popena (3231 Meter) und der gewaltige Chriſtallo. Die
ganze Gegend erinnert noch an den Krieg, überall Trümmer und
Schützengräben. Der Monte Piano wird beſtiegen. Beim Abſtieg
Blick auf den Miſurinaſee, die Sorapis mit Gletſcher und beim
Weiterwandern Blick auf die Steilabhänge der Panſa Morza und
Piz Popena. Die Touriſten wandern weiter nach dem lieblichen,
von wilden Dolomitenzachen umrahmten Cortina d’Ampezzo und
hinauf nach dem Gianpaß, dann hinunter ins Tal nach Colle di
Santa Lucia oder Villagrande und Caprille. Im Hintergrund der
gewaltige Mte. Pelmo (3169 Meter). Von Caprille wird in das
Pettorinatal aufgeſtiegen. Durch eine großartige Schlucht, in der
das Waſſer des Pettorinabaches ſchäumte und toſte. Bersauf geht
es zum Ferdaja=Paß mit Blick auf die ungeheuren Oſtabſtürze der
Marmalada und hinab nach Penia. Am nächſten Tag dem Aviſio=

fluß entlang über Canazei zum Sellajoch mit Blick auf den Lang=
kofel
und Sellagruppe. Das ſchöne Grödner Tal wird durchwan=

dert und Bozen beſucht. Bei der weiteren Wanderung zur Bres=
lauer
Hütte genießt man einen wunderbaren Rundblick auf Gipfel
und Gletſcher und das im Tal liegende Vent. Wieder wird auf=
geſtiegen
zum Ramoljoch. Sechs Stunden wird durch hohen Schnee
geſtapft und bei Sturm und eiſiger Kälte das Ramolhaus erreicht.
Der Abſtieg nach Gurgl iſt ſteil. Es wird nun das Ortlergebiet
beſucht. Von St. Gertraud in Sulden wird der Tabarettakamm
mit der Payerhütte (3020 Meter) am Ortler, ferner über Trafoi
Stilffer JochSanta MariaOfenpaßSchweizer Nationalpark
ins Engadin gewandert und die Muottas Muraigl und der Dia=
volezza
Paß (2977 Meter) erſtiegen. Von hier herrlichen Blick
auf den Piz Palü. Ueber den zerklüfteten Morteratſchgletſcher
wird abgeſtiegen. Vom Aufenthalt am blauen Gardaſee werden
Bilder gezeigt: Riva, die Burg von Maceſine, Limone ſul Garda,
das alte Scaligerſchloß, Häfen, intereſſante Häuſer und ſchöne
Gärten.
Dann geht die Reiſe nach Neapel, der Veſuv, San Martino,
das ehemalige Karthäuſerkloſter, berühmt durch ſeinen Kreuz=
gang
mit 60 Marmorſäulen, werden beſucht. Das Schiff führt die
Wanderer nach der Sonneninſel Sicilien, auf der in früheren Zei=
ten
viele blutige Kämpfe ſtattfanden und um die ſich viele Völker
geſtritten haben. Bei der Einfahrt in Palermo mit ſeinem inter=
eſſanten
Hafen erblickt man den kahlen Monte Pellegrino. Sehens=
wert
iſt der gewaltige Dom, in dem deutſche Kaiſer begraben lie=
gen
. Am Dom ſowie an anderen Kirchen der Inſel fallen die ver=
ſchiedenen
Bauſtile auf. Ein Zeichen, daß die Bauzeit ſehr lang
war. Auch das Innere der Kirchen macht durch reichen Schmuck
mit Moſaik und Gold einen tiefen Eindruck auf die Beſucher.
Wunderſchön angelegte Gärten mit Palmen, Kakteen, Bananen,
Gummibäumen ſpenden kühlen Schatten. Intereſſant ſind die auf
der Inſel zerſtreut liegenden Ruinen früherer griechiſcher Tempel
von gewaltigem Ausmaß. Ebenſo die Ruinen eines griechiſchen
Theaters, von dem die Theaterbeſucher einen ſchönen Blick auf
Gebirg und Meer hatten. Der Führer der Sektion Starkenburg,
Herr Miniſterialrat Guntrum, dankte dem Redner herzlich für den
ſehr intereſſanten Vortrag, der von ſelbſtaufgenommenen wunder=
ſchönen
Lichtbildern begleitet war.

10 Jahre Handarbeits=Ausſtellung.

Wie alljährlich, veranſtaltete am Donnerstag und Freitag
die ſtaatlich geprüfte Handarbeitslehrerin und Weißzeugmeiſterin
Frl. Emmy Lorenz im Mozartſaal eine Handarbeits=
ausſtellung
, die diesmal anläßlich der zehnten Wiederkehr
des Tages, an dem die erſte Schau gezeigt wurde, beſonders
reichhaltig war. Schlichter Blumenſchmuck geſtaltete die Schau
beſonders freundlich. Sie bot vor allem eine gute Ueberſicht
über die im letzten Jahre und früher angefertigten Gegenſtände
und ſtand unter dem Motto: Wie trägt eine Hand=
arbeit
zur Verſchönerung der Wohnung bei ?
Das beſagt, daß eine große Reihe entzückender Handarbeiten,
exakt und originell gefertigt, den Hausfrauen Anregungen gab,
ihr Heim gemütlich zu geſtalten. Man ſah Decken, Kiſſen. Stickereien,
Webereien, kunſtvoll mit Stickerei in Kaffee= und Zierdecken zuſam=
mengefaßte
Reſte, die einfachſtem und verwöhnteſtem Geſchmack
Rechnung trugen, alle aber als kleine Wunder der Handarbeits=
kunſt
anzuſprechen waren, und die bewieſen, welcher Fleiß und
welch peinliche Sorgfalt auf Herſtellung all dieſer Gegenſtände
verwendet wurden. An Ausſchnitten aus Schlaf=, Wohn= und
Herrenzimmern uſw. mit paſſenden Möbelſtücken wurde die Wir=
kung
ſchöner Handarbeit ſinnfältig vor Augen geführt.
Weiter zeigte dieſe 10. Ausſtellung als Früchte einer auf dem
Grundſatz größter Sparſamkeit durchgeführten gründlichen theore=
tiſchen
und praktiſchen Ausbildung eine große Zahl ſelbſtverfer=
tigter
Kleider, Leibwäſche aller Art, Bett= und Tiſchwäſche, ſowie
tadellos ausgebeſſerte und geflickte Wäſcheſtücke. Die umfang=
reiche
Ausſtellung, in der ſchließlich noch kunſtgewerbliche Arbei=
ten
mannigfachſter Art von der Vielſeitigkeit handarbeitlicher
Möglichkeiten Zeugnis ablegten, fand bei den ſehr zahlreichen
Beſucherinnen lebhaftes Intereſſe und gab ihnen gewiß viele
wertvolle Fingerzeige für den eigenen Haushalt.

Aus dem Gerichksfaal.

Aw. Wegen widernatürlicher Unzucht verurteilte
am Freitag das Bezirksſchöffengericht in nicht=
öffentlicher
Sitzung den 20jährigen Ph. P. aus
Pfungſtadt zu vier Monaten Gefängnis, abzüglich
einem Monat Unterſuchungshaft.
Es erhielt dann ein nahezu 80jähriger Spengler
aus Reval wegen Vergehens gegen das Rauſch=
mittelgeſetz
eine Gefängnisſtrafe von zwei Jah=
ren
. Der Angeklagte, der nur gebrochen deutſch ſpricht war
einigen Arbeitern der Fabrik Merck aufgefallen, weil er Abend
für Abend an der Fabrik ſtand und nach einem Spengler fragte,
der angeblich aus Reval ſtamme oder in Reval geweſen ſei; er
müſſe ihm etwas ausrichten. Ein Arbeiter, der irgend etwas
Politiſches dahinter vermutete, ging eines Tages zum Schein mit,
und hier enthüllte ihm der Alte, daß er auf der Kokainſuche ſei,
und legte ihm gleichſam nahe, für ihn Kokain zu ſtehlen. Der
Alte leugnet natürlich, doch das Gericht hält, nachdem man außer=
ordentlich
belaſtendes Majerial bei ihm gefunden hatte, den
Schuldbeweis einwandfrei für geführt, und erkennt auf die oben
genannte Strafe.
Die Große Strafkammer verhandelte, nachdem ſie zu=
vor
im Nachtragsverfahren gegen einen 27jährigen Ver=
brecher
aus Gräfenhauſen die Sicherungsver=
wahrung
angeordnet hatte, gegen den früheren
Rechtsanwalt und Notar St. von hier. Im Septem=
ber
vorigen Jahres erhielt der Angeklagte in erſter Inſtanz wegen
fortgeſetzter Unterſchlagung, Untreue und Falſchbeurkundung eine
Zuchthausſtrafe von insgeſamt 1 Jahr und 6 Monaten. Auf ſeine
Reviſion hin hob das Reichsgericht das Urteil in bezug auf die
Falſchbeurkundung auf, ſo daß das Gericht heute nur darüber ver=
handelte
. Das Gericht kommt heute zu der Auffaſſung, daß ſich
der Angeklagte der verſuchten Falſchbeurkundung
im Amt ſchuldig gemacht habe, und erkennt demzufolge auf eine
Geſamtſtrafe von einem Jahr und drei Monaten
Gefängnis, abzüglich drei Monaten Unterſuchungshaft. Die
Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 3 Jahre bleibt nach
wie vor beſtehen.
Um jedem etwaigen Mißverſtändnis zu begegnen, ſei zu un=
ſerem
Bericht vom 13. März d. J. über die Verhandlung am
Darmſtädter Sondergericht gegen den früheren
Angeſtellten des Herrnsheimer Arbeitsamtes
Philipp Ernſt und ſeine Frau, in der beide wegen Ver=
breitung
von Greuelnachrichten und wegen Betrugs zu ſchweren
Zuchthausſtrafen verurteilt wurden, folgendes mitgeteilt:
Weder der Staatsanwaltſchaft, nach dem Gericht lag es daran.
dem Zeugen Kiefer aus Worms, der mit der Angeklagten Ernſt
anſcheinend längere Zeit ein intimes Verhältnis unterhielt,
irgendwie ein Führungszeugnis in bezug auf ſeinen anſtändigen
Lebenswandel auszuſtellen. Der Staatsanwalt bezeichnet im Ge=
genteil
das Verhalten Kiefers als eine Provoka=
tion
der geſamten nationalſozialiſtiſchen Be=
wegung
, die höchſtwahrſcheinlich noch die Behörden beſchäftigen
werde, was im Rahmen dieſer Verhandlung aber nicht möglich
wäre.
Es wurde aber in der Verhandlung weiter feſtgeſtellt, daß
Frau Ernſt Erpreſſungsverſuche auch bei einer Reihe anderer
Juden vornahm, gegen die an ſich kein Anlaß zur Kritik beſtand,
und ſowohl der Staatsanwalt wie auch der Vorſitzende brachten
bei der Strafzumeſſung unter anderem zum Ausdruck, daß ſo
wie jeder Deutſche, auch Juden, die die Geſetze
des nationalſozialiſtiſchen Staates einhalten
und ſich anſtändig betragen damit konnte nach
den vorherigen Ausführungen keinesfalls der
Zeuge Kiefer gemeint ſein vor derart unlguteren
Elementen zu ſchützen ſeien.

Die Kreisführung des Winterhilfswerks teilt mit, daß
der Verein ehemaliger Leibgardiſten den Betrag
von 161 36 RM. an das WHW. Darmſtadt abgeführt hat.
Verwaltungsgerichtshof. Rheinſtraße 10 (Landtagsgebäude),
Oeffentliche Sitzung, am Samstag, den 17. März 1934,
vormittags 9.15 Uhr: Rechtsbeſchwerde der Firma Muhewo=
Zigarren, G. m. b. H., in Worms, wegen Gewerbeſteuer.

Aus den Darmſtädker Lichkſpieltheatern.

Union=Theater.

Sechs Frauen und ein König
wurde zum Titel eines Films gewählt, der das Leben Hein=
richs
IIII. von England behandelt. Man ſcheint den geſchicht=
lichen
Kenntniſſen der Kinobeſucher nicht recht zu trauen, da
man Unter= und Haupttitel vertauſchte.
Dies der Inhalt des Films: Am Tage der öffentlichen Hin=
richtung
von Anna Boleyn, ſeiner zweiten Frau, heiratet Hein=
richt
IIII. ſofort nach Erhalt der Nachricht über die Vollſtreckung
des Urteils Jane Seymour. Ihr Eheglück iſt aber nur von kur=
zer
Dauer, da ſie bei der Geburt eines Sohnes, des Prinzen von
Wales, ſtirbt, während deſſen der König jagt.
Cromwell wünſcht aus politiſchen Gründen eine neue Hei=
rat
. Der König weigert ſich und iſt darüber wütend. Trotzdem
hört er ſich nach der Tafel voll Genuß und in beſter Laune den
Geſang der Katheryn Howard an. Auch gibt er ſchließlich die
Zuſtimmung, daß der berühmte Maler Holbein ein Bild der
Frinzeſſin Anna von Cleve malt, welche ihm die Staatsraiſon
als Braut zugedacht hatte.
Inzwiſchen verliebt er ſich in Katheryn Howard. Die deutſche
Prinzeſſin Anna von Cleve landet nun in Verfolg des Hochzeits=
planes
, der ſehr gegen ihren Willen iſt, in England, und Hein=
rich
IIII. kann dieſer Ehe nicht mehr ausweichen. Er heiratet
ſie auch verbringt aber die Hochzeitsnacht beim Kartenſpiel mit
ihr. Die ſchlaue Anna findet einen Weg aus dieſer Ehe, die
jach eintägiger Dauer geſchieden wird.

Kaum geſchieden, heiratet Heinrich IIII. nun Katheryn Ho=
ward
, welche ihre Liebe zu Thomas Culpeper ihrem Ehrgeiz,

Königin zu werden, geopfert hatte. Sie kann von dieſem Höf=
ling
nicht laſſen und betrügt den König mit ihm. Verzweifelt
darüber, läßt Heinrich IIII. beide enthaupten.
Der König iſt nun alt und gebrochen und wird in eine Ehe
mit einer Hofdame, Katherine Parr, getrieben, die die Erziehe=
rin
ſeiner Kinder war. Im Alter wird nun dieſer ſtarke Mann
faſt eine Art Pantoffelheld".
Im Rahmen dieſer fünf Ehen König Heinrichs VIII.
und in der Bildfolge, die dieſe Ehen ſchildern, gibt
der Film ein eindringliches Sittengemälde aus dem Eng=
land
des fünfzehnten Jahrhunderts, beſonders vom engliſchen
Königshof. Es iſt ſchließlich Sache der Engländer, wie ſie heute
ihre Könige der lebenden Generation vermitteln und ihre ge=
ſchichtliche
und kulturelle Vergangenheit ſchildern. Dem Geſchmack
und dem deutſchen Taktgefühl dürfte die Art, wie das in dieſem
Film erfolgt, nicht gerade liegen. Es iſt auch Sache der Englän=
der
, nachzuprüfen, wie weit der Film der Hiſtorie entſpricht. Er
bringt, bis auf Intimitäten, jedenfalls die Darſtellung, die über
Heinrich UIII. allgemein nachzuleſen iſt. Szenen wie die des An=
fangs
, da in Großaufnahmen gezeigt wird, wie der Henker ſein
Richtſchwert für Anna Boleyn ſchärft, der widerliche Streit zwi=
ſchen
dem engliſchen und franzöſiſchen Scharfrichter, die Tatſache,
daß der König ſich vom Anblick der Hinrichtung zu ſeiner näch=
ſten
, der dritten Frau, wendet und lachend ins Ehebett ſteigt,
mögen vielleicht irgendwelchen Abſichten der engliſchen Filmkunſt
entſprechen, unſerem Empfinden liegen ſie ebenſowenig wie
manche andere Szenen, in denen Wert auf Enthüllung intimſter
Einzelheiten und heute als unglaublich brutal empfundene innere
Einſtellung gelegt wird.
Die techniſche und künſtleriſche Darſtellung, der dramatiſche
Aufbau der Handlung, der Aufwand an Menſchen und Material
und damit der Regie, ſind unbeſtreitbar. Es dürfte auch den
Tatſachen entſprechen, daß die Träger der Hauptrollen zu den
beſten engliſchen Darſtellern gehören. Charles Loughton iſt
in ſeiner Darſtellung und faſt auch in ſeinem Aeußeren Heinrich
George gleichzuſtellen, womit dieſem Darſteller ſtärkſtes Lob aus=
geſprochen
werden ſoll. Die Realiſtik ſeiner Verlebendigung des
Königs iſt kaum zu übertreffen. Bewundernswert, wie er den
alt gewordenen Heinrich darſtellt. Seine Frauen Anna Boleyn,
Katheryn Howard, Anna von Cleve. Jane Seymour, Katherine
Parr finden jeweils in Merle Oberon, Binnie Barnes,
Elſa Lancheſter, Wendy Barrie, Everly Gregg entſpre=
chende
Verkörperung. Die beiden erſteren blenden durch ihre
Schönheit, die Lancheſter durch feinen Humor, den ſie überlegen
gegen Heinrich ausſpielt und der ſich ſchließlich von ihr befreit.
Die Fülle der Bilder. Pomp und Echtheit der Koſtüme viele
Originalaufnahmen der Königspaläſte, beſonders der Innen=
räume
, das mittelalterliche militäriſche Bild und v. a. zählt zu
den Glanzleiſtungen der Filmkunſt.
Auch das Beiprogramm, das neben der ſehr aktuellen und
reichhaltigen Wochenſchau einen hochintereſſanten Kulturfilm
K4
bringt, iſt unbedingt ſehenswert.

Schau Dit
dus tieine sumaftnt uns dias un,

das Du am Sonntag kaufen ſollſt. Die paar Pfennige,
die Du dafür ausgibſt, helfen mit, deutſchen Volks=
genoſſen
Arbeit und Brot zu geben.

Berbot des Anhängens an Fahrzeuge.

Wiederholt ſind in der letzten Zeit Unglücke dadurch ent=
ſtanden
, daß ſich Radfahrer an Fahrzeuge anhängten und dabei
zu Fall kamen. Außer der ſchweren Gefahr für Geſundheit und
Leben ſetzt ſich der Betroffene auch der Gefahr der Beſtrafung
aus, da das Anhängen an Fahrzeuge nach dem Strafgeſetzbuch

(Straßenverkehrsordnung vom 2. November 1927) verboten iſt.
Die Polizeiorgane ſind angewieſen, auf Einhaltung dieſer Vor=
ſchrift
aufs ſtrengſte zu achten und Zuwiderhandelnde unnach=
ſichtlich
zur Anzeige zu bringen.

Aus ver Huub.

Der Gauſchulungsleiter.
Der Zentralſchulungskurſus in Frankfurt
am Samstag. 17. März, findet diesmal nicht im Stadtverordne
tenſitzungsſaal, ſondern im Volksbildungsheim. Eſchenheimer An
lage 40/41, im großen Saal, 2. Stock, ſtatt. Beginn 4 Uhr nachn
Der Zentralſchulungskurſus in Limburg
d. L., findet am Sonntag, den 18. März 1934, vormittags 9 Uh=
in
der Fachſchule, Eiſenbahnſtraße 1. ſtatt.
Der Zentralſchulungskurſus in Wetzlar a.
L. findet am Samstag, den 17. März, abends 7 Uhr, im Gaſtho
Grünes Laub ſtatt.
Themen: Dieſelben wie in Frankfurt a. M. Für ſäme
liche Schulungsleiter iſt die Teilnahme an dieſen Kurſen Dienſt
pflicht! SA., SS., HJ., MDM. und ſonſtige Parteigenoſſei
werden nach Maßgabe des Platzes hiermit zu den Kurſen einge
laden.
Schulungskurſe in Heſſen.
Sonntag, 18. März. 14 Uhr, Schotten, Turnhalle.
Montag, 19. März. 18.30 Uhr. Gießen. Café Leib.
Dienstag, 20. März, 20.30 Uhr, Bingen, Bahnhof.
Mittwoch, 21. März. 20.30 Uhr, B.ensheim, Deutſche
Haus. Es ſpricht Pg. Dr. Schmidt.

Der Gaupropagandaleiter.
Anläßlich der Feſthallenkundgebung zum Auftakt der Arbeits
ſchlacht am 20. März, abends 8 Uhr, fallen alle Verſammlunger
der NSDAP. und deren Nebengliederungen an dieſem Tage aus
Kreisleitung der NSDAP.
Die Kreisleitung befindet ſich jetzt in dem Hauſe Rhein
ſtraße 48. Sie iſt für den Publikumsverkehr von Montag
19. März, an geöffnet.
Bund Nat.=Soz. Deutſcher Juriſten, Bezirksgruppe Starkenburg
Die bereits angekündigte Bezirksgruppenverſammlung de
Bezirksgruppe Starkenburg findet am Samstag, den 17. Mär=
15 Uhr in Darmſtadt, Reſtaurant Rummelbräu, Rheinſtr. 101
ſtatt. Erſcheinen aller Mitglieder der Bezirksgruppe Starkenbun
iſt Pflicht. Gäſte können eingeführt werden.
NS.=Kriegsopfer=Verſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Am Samstag, 17. März, abends 8 Uhr, findet in der Be/
ſunger Turnhalle. Heidelberger Straße, ein Kameradſchaftsaben)
des Stützpunkts II (Beſſungen) ſtatt. Erſcheinen an dieſem Aben
wird allen Kameraden und Kameradenfrauen zur Pflicht gemacht

die Auft
eine an

Schulungsamt.
Für die Schulungsobmänner der PO. des Kreiſes Darmſtad
beginnt am Sonntag, 18 März, vormittags 10 Uhr, der erſte Son
derſchulungslehrgang. Leiter: Kreisſchulungsleiter Pg. Borcher,
Die Ortsgruppen=, Stützpunkt= und Zellenleiter ſind dafür ven
antwortlich, daß je ein Schulungsobmann erſcheint. Lokal kleine
Saal im Hanſahotel, Rheinſtraße.

Techniſche Nokhilſe.

Wochendienſtplan.
Sonntag, 18. März. 8,00 Uhr: Antreten der Nachrichtenabtei
lung Zug 1 und 2, einſchl. Spielmannszug, im Marſtall, zun

Ausmarſch und Uebung.
Montag, 19. März. 20.00 Uhr: Antreten der Gas= und Luf
ſchutzabteilung. Zug 1 und 2. im Marſtall, Zug 3 an der Feuen
wache hinter der Stadtkirche. 20.00 Uhr: Antreten der
Spielmannszuges im Marſtall zur Uebung. 20.30 Uhr/
Einzelprobe des Muſikzuges, im Verkehrslokal Reichskrone‟
Mühlſtraße.
Dienstag, 20. März, 10 00 Uhr: Antreten der Arbeitskame
vadſchaft, Zug 2 (Küſpert), im Marſtall zur Uebung.
20.00 Uhr: Antreten der Gas= und Luftſchutzabteilung
Zug 1. 2 und 3 zum Schulungskurſus im Marſtall.
Mittwoch. 21. März, 19. 30 Uhr: Antreten der Nachrichten
abteilung, Zug 1 und 2, im Marſtall, zum Gruppenabend.
Donnerstag, 22. März, 18.30 Uhr; Führerbeſprechung im
Marſtall. 19. 30 Uhr: Pflichtappell für alle Nott
helfer, im Marſtall. Lichtbilder fur Ausweiſe ſind mit
zubringen. Anſchließend Allgemeinübung für alle uniformien
ten Nothelfer und Uebung des Spielmannszuges. 20. 30
Uhr: Geſamtprobe des Muſikzuges, im Verkehrslokal,
Reichskrone. Mühlſtvaße.
Freitag, 23. März, 19. 30 Uhr: Antreten der Nachrichtenab
teilung, Zug 2, zum Blinken im Marſtall. 20.00 Uhr
Antreten der Nachrichtenabteilung. Zug 1 und 2, im Marſtall
zum Schulungskurſus. 15.00 Uhr: Antreten der Arbeits
kameradſchaft, Zug 1 (Fabritius), im Marſtall, zur Uebung
Samstag. 24. März. 10.00 Uhr: Antreten der Arbeitskame
radſchaft, Zug 3 (Herpel), zur Uebung, im Marſtall.
Sonntag, 25. März: Antreten aller uniformierten Nothelfer zun
Propagandamarſch für den Reichsluftſchutzbund nach Pfung
ſtadt (einſchl. Muſik= und Spielmannszug). Genaue Zeit=
angabe
folgt noch.

Beſichkigen Sie den Luftſchukkeller!

Es wird nochmals ausdrücklich darauf hingewieſen, daß an
jedem Samstagnachmittag, von 15 bis 17 Uhr, der Muſter= Schutz=
raum
in der Mackenſenſtraße 17 beſichtigt werden kann. Jeder
Volksgenoſſe benutze dieſe koſtenloſe Gelegenheit, den vorbildlich
eingerichteten Schutzraum zu beſichtigen. Es wird eindringlich ge=
zeigt
; wie mit den kleinſten Mitteln jeder Keller zum Schutz
keller umgebaut werden kann! Jeder Volksgenoſſe mache ſich
klar: Luftſchutz iſt Selbſtſchutz!

Zur Zuſammenlegung der Blindenſchulen
in Wiesbaden und Friedberg.

LPD. Wir konnten dieſer Tage wiederum von einem Vor
gang Mitteilung machen, der beweiſt, daß im Dritten Reich Fra=
gen
gelöſt werden, die früher durch das Dazwiſchentreten der
Parteien und das Feſthalten an den zwiſchenſtaatlichen Grenzen
nicht gelöſt werden konnten. Es handelt ſich um die Zuſam=
menlegung
der beiden Blindenſchulen in Wiesbaden und Fried=

Die Frage der Zuſammenlegung der Blindenſchule in Wies=
baden
und der von dem Staat Heſſen betriebenen Blindenſchule
in Friedberg ſchwebt ſchon eine ganze Reihe von Jahren, ohne
daß man zu einem Entſchluß kommen konnte. Die nunmehr
mit dem Heſſiſchen Staatsminiſterium geführten Verhandlungen
haben zu einer Einigung darüber geführt, daß die beiden Blin=
denſchulen
vom Beginn des neuen Schuljahres dem 16. April
1934 ab zuſämmengelegt werden. Dieſe Zuſammenlegung
wird ſich dahin auswirken, daß der Bezirksverband Naſſau rund
15 000 RM. erſpart und daß auch der Staat Heſſen in ſeinem
Zuſchuß ebenfalls um 15 000 RM. entlaſtet wird. Bei Prü=
fung
der Frage der Zuſammenlegung ſtand im Vordergrund die
fürſorgeriſche Seite. Nach der auch in dieſer Richtung ſehr ſorg=
fältig
erfolgten Prüfung ſind die Leiſtungen beider Schulen auf
fürſorgeriſchem Gebiete mindeſtens gleich zu bewerten. Die finan=
ziellen
Erſparniſſe des Bezirksverbandes Naſſau werden ſich nach
Wegfall des Schuldendienſtes noch weſentlich erhöhen, zumal, da
beabſichtigt iſt, bei Entlaſſung des Perſonals der Landesblinden=
ſchule
alle Härten zu vermeiden. Die Schüler der Landesblinden=
ſchule
Wiesbaden werden bei Beginn des neuen Schuljahres am
16. April 1934 in die Blindenanſtalt Friedberg aufgenommen
werden. Dagegen bleibt auch weiterhin das beſtehende Heim
für erwachſene Blinde unverändert in Betrieb. Das jetzt durch

die Landesblindenſchule benützte Gebäude wird für die Zwecke
der NS.=Volkswohlfahrt Verwendung finden. Die von dem Blin=
denheim
jetzt benutzten Räume werden in dieſem Gebäude auch
weiterhin zur Verfügung geſtellt. Mit dieſem Vorgehen der Be=

zirksverwaltung Naſſau und des Staates Heſſen iſt wiederum ein
Schritt in dem Zuſammenarbeiten des rhein=mainiſchen Gebietes
gemacht.

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bis zur
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[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nat
Butun Lantfport i Beutſchand!

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Die Preſſeſtelle der Fliegerlandesgruppe III
Süd=Weſt des deutſchen Luftſportverbandes, Darm=
ſtadt
, ſchreibt:
Ein Vergleich der deutſchen Luftfahrt mit der der Auslands=
ſtaaten
ergibt in ſeinem Aufbau einen klaren Unterſchied. Im
Ausland ſteht in ſeiner Bedeutung an erſter Stelle die Militär=
fliegerei
, dann die Verkehrsluftfahrt und ſchließlich der Luftſport.
In Deutſchland wird vom neuen nationalſozialiſtiſchen Staat in
erſter Linie der Luftſport und mit ihm die Verkehrsluftfahrt ge=
pflegt
. Der deutſche Luftſport ſoll und kann aber die uns ver=
botene
Militärluftfahrt in keiner Weiſe erſetzen, er iſt vielmehr
dazu berufen, ſeine aktiven Mitglieder, die deutſche Jugend, zu
Männern der Tat und des Willens zu erziehen. Zweifellos iſt
das Fliegen mehr als alle anderen Sportarten dazu geſchaffen,
eine ſtraffe körperliche und geiſtige Durchbildung ſeiner jungen
Mitglieder zu ermöglichen.
Träger des geſamten deutſchen Luftſportes, iſt der Deutſche
Luftſport=Verband unter der Führung ſeines Präſidenten, des
alten Pour le Merite=Fliegers Bruno Loerzer. Unmittelbar nach
dem Siege ordnete der erſte Reichsminiſter der Luftfahrt, Göring,
die Auflöſung aller luftſporttreibenden Organiſationen und Ver=
eine
an und beauftragte ſeinen alten Kameraden Loerzer mit der
Neuordnung des Luftſports. Das ganze Reichsgebiet wurde in
16 nach den ungefähren Provinzgrenzen feſtgelegten Fliegerlan=
desgruppen
aufgeteilt, die ihrerſeits ſich aus zahlreichen Flieger=
Ortsgruppen zuſammenſetzten. In drei Hauptabteilungen werden
die wichtigſten Gebiete, Vorbildung der Jugend, Segelflug und
Motorflug, behandelt.
In der Abteilung Jugend werden die jungen Leute im Alter
von 16 bis 18 Jahren erfaßt. Sie erhalten hier die Vorbildung
für ſpätere Betätigung im Luftſport. Theoretiſche Unterweiſung
macht ſie zuſammen mit praktiſcher Arbeit, in Fluglehre, Wetter=
kunde
, Werkſtatt= und Modellbauarbeiten vertraut. Als beſondere
Belohnung werden ſie zum Schluß in ein Gleitflugzeug geſetzt und
bis zur Ablegung des erſten Segelflugſcheines 4 geſchult, damit
ſie als Belohnung für heiße Mühen den Vorgeſchmack für das
ſpätere Fliegen bekommen.
In der Abteilung Segelflug kann der junge Mann nach ſeinem
18. Lebensjahr eintreten. Ueber das Gebiet der Jugend hinaus
iſt hier dem Drange des fliegenden Menſchen nach oben keine
Grenze mehr geſetzt.Hier kann die Jugend ihre Kräfte im Kampf
mit den Elementen der Natur meſſen. Im Segelflug erkennen die
Führer dieſer Fliegergruppen diejenigen Charaktere, die für eine
weitergehende Verwendung zum Motorflug beſonders wertvoll
ſind. In der Abteilung Segelflug bietet ſich Gelegenheit zur Be=

tätigung für Konſtrukteure, Wiſſenſchaftler, Handwerker und Ar=
beiter
, für den Sportsmann und den kommenden Berufsflieger.
Die dritte Haupttätigkeit des Deutſchen Luftſportverbandes
umfaßt den Motorflug. In den Flieger=Landesgruppen werden
Gelegenheiten geſchaffen, das Fliegen zu erlernen und nach er=
folgter
Prüfung ſtändige Uebungen zu wiederholen. Ausgezeich=
nete
Fluglehrer bürgen für eine gründliche Ausbildung, die den
Flugſchüler mit allen Erforderniſſen ausſtatten, um ſich nicht nur
in der Luft zu bewegen, ſondern auch in jeder ſportlichen Hinſicht
voil und ganz ſeinen Mann zu ſtehen. Aus dieſem Grunde wird
der Flug in geſchloſſener Formation beſonders geübt. Der junge
Flieger ſoll nicht nur auf ſich ſelbſt und ſein Fliegen achten, ſon=
dern
Rückſicht nehmen auf die unter, über und neben ihm fliegen=
den
Kameraden. Das Gefühl der Gemeinſchaft nach dem alten
fliegeriſchen Grundſatz, einer für alle, alle für einen, ſoll ihm in
Fleiſch und Blut übergehen.
Selbſtverſtändlich wird in der Abteilung Motorflug auch die
Schulung im Kunſtflug nicht vernachläſſigt. Der deutſche Sport=
flieger
ſoll hierdurch zu entſchloſſenem Handeln geſchult werden
und ſeine Maſchine auch in ungewöhnlichen Fluglagen voll be=
herrſchen
.
Wie überall, wo Zucht und Ordnung unter jungen Menſchen
herrſchen ſoll, eine einheitliche Bekleidung eingeführt iſt, tragen
auch die Segel= und Motorflieger ihren eigenen Sportanzug aus
graublauem Stoff. Sie ſind in eiſerner Diſziplin zuſammengefaßt
und müſſen ſich einordnen in die feſtgeſchloſſene Gemeinſchaft der
Flieger. Dabei heißt die Loſung: Höchſte Leiſtungen einer Mann=
ſchaft
ſind für die Volksgemeinſchaft wertvoller, als Rekordleiſtun=
gen
eines Einzelnen.
Neben dieſen drei Abteilungen der aktiv am Luftſport Be=
teiligten
betreut der Deutſche Luftſportverband noch ein weiteres,
überaus wichtiges Gebiet, nämlich die Förderung des deutſchen
Luftſportes. Wie bereits zu Anfang geſagt, ſind dem deutſchen
Flugſport im Gegenſatz zu den anderen Ländern reichlich fließende
Betriebsmittel aus öffentlichen Kaſſen verſagt. Daher müſſen die
notwendigen Gelder von privater Hand gegeben werden. Alle die=
jenigen
aber, die ſich fördernd dem Deutſchen Luftſport=Verband
zur Seite ſtellen, ſollen nicht nur durch ihre Spenden dem deut=
ſchen
Luftſport nahe kommen, nein, ſie ſollen wie jeder aktive Flie=
ger
mitfühlen und mitarbeiten an unſerer Fliegerei. Die fördern=
den
Mitglieder des Deutſchen Luftſport=Verbandes genießen dem=
zufolge
dieſelben Rechte wie die aktiven Mitglieder, ſie tragen
rein äußerlich das gleiche Abzeichen, ſind bei allen Veranſtaltun=
gen
uſw. mit den aktiven Mitgliedern zuſammen. Förderer und
aktive Mitglieder ſind ein gemeinſames Ganze, die gleich beſeelt
ſind von dem Gedanken, eine ſtarke deutſche Sportluftfahrt zu
ſchaffen zum Wohl von Volk und Vaterland.

a

Kleinſiedler und die es werden wollen.
Lpd. Auf Veranlaſſung des Amtes für Agrarpolitik, Berlin,
iſt für die Wahrnehmung der Intereſſen der Kleinſiedler ( Stadt=
rand
= und Einzelſiedler) und ſolche Volksgenoſſen, die es werden
wollen, die Fachſchaft Kleinſiedler im Reichsbund der Kleingärt=
ner
und Kleinſiedler e. V. errichtet worden. Es iſt die einzige
anerkannte Kleinſiedlerorganiſation, der ſämtliche Kleinſiedler=
vereine
und Siedlungsintereſſenten angehören müſſen. Kleinſiedler
ſind diejenigen Volksgenoſſen, die ein Stück Land nebenberuflich
als Selbſtverſorger nutzen und auf dieſem Lande eine Wohnſtätte
beſitzen oder erbauen wollen.
Bis zum 1. April 1934 müſſen, ſoweit das noch nicht erfolgt
iſt, ſämtliche Kleinſiedlervereine im Gau Heſſen=Naſſau zwecks An=
ſchluß
an den Reichsbund ſich unter Angabe ihrer Vereinsbezeich=
nung
und ihrer Mitgliederzahl bei der Landesgruppe der Klein=
ſiedler
, Geſchäftsſtelle Frankfurt a. M., Bahnhofsplatz Nr 4,
oder den zuſtändigen Stadtgruppen gemeldet haben. Der
Sitz der Stadtgruppen iſt für:
Starkenburg: Darmſtadt, Am Klingsacker 36;
Rheinheſſen: Worms, Hintere Rohrlache;
Naſſau: Wiesbaden=Biebrich, Tannenbergſtraße 5:
Mainz: Mainz=Kaſtel, Fort Biehler.
Oberheſſen: Frankfurt a. M. Bahnhofsplatz 4;
Groß=Frankfurt: Frankfurt a. M., Bahnhofsplatz 4.

Vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846.
Heute abend, 8 30 Uhr, in der Woogsplatzturnhalle,
Feſtakt anläßlich der Vereinigung der Turngemeinde 1846 und
des Rot=Weiß, V. f. R. Aufführung des Feſtſpiels Deutſche
Jugend. Anſchließend Tanz bis 3 Uhr.
Geſchäftliches.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Es wird auf die heutige Anzeige des Städt. Leih=
amtes
aufmerkſam gemacht.

Brlefkaſten.

Jeder Anfrage iſt die ſeßte Bezugsgulttung beizufügen. Anonhme Anfragen werdes
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolzt ohne Nachtsverbindlichkeit
N. N. 12. Sie fragen: Iſt ein Hausbeſitzer geſetzlich berechtigt.
einem Mieter den Zuzug eines Kindes mit Familie zu verſagen?
Wenn ja, was kann dagegen unternommen werden?
Wenn das Geſetz von Untermiete (8 549 BGB.) ſpricht, ſo
hat es immer eine wirkliche Untermiete im Auge. Der
Kommentar von Staudinger zum BGB. 9. Auflage ſagt denn auch
zu § 549 Seite 465 unter III., 2: Soweit der Mitgebrauch der
gemieteten Sache durch dritte (z. B. Familienangehörige) zum
vertragsmäßigen Gebrauche gehört, findet § 549 überhaupt
keine Anwendung, und er fährt im folgenden Abſatz fort:
Gerade in der gegenwärtigen allgemeinen Wirt=
ſchaftsnot
und dem Wohnungsmangel wird
auch die vollſtändige Aufnahme von bisher
getrennt lebenden Familienangehörigen ohne
eine beſondere Erlaubnis des Vermieters als zuläſſig zu erachten
ſein (auch z. B. Aufnahme des Schwiegerſohnes). Vorausſetzung
iſt lediglich, daß damit der Mieter ſich ſeiner Herrſchaft über
die Mieträume im ganzen nicht begibt. Die obige Frage möch=
ten
wir deshalb verneinen.
Inſtandſetzung. 1 Für laufende. Inſtandſetzungskoſten
17 Prozent, für große 8 Prozent. 2. Sie müſſen dem Vermieter
eine Friſt ſetzen, innerhalb deren die Küche zu ſtreichen wäre.
Verſtreicht dieſe Zeit fruchtlos, ſo ſind Sie befugt, die notwendige
Reparatur auf ſeine Koſten vornehmen zu laſſen. 3. Es iſt an=
zunehmen
, daß ein Wohnzimmer nach 12 Jahren, ein Schlafzim=
mer
nach 15 Jahren, Flure, Aborte nach 10 Jahren der vollſtän=
digen
Herſtellung bedürfen. Die Reparaturpflicht beſteht unab=
hängig
von dem vom Mieter zu leiſtenden Inſtandſetzungszuſchlag.
Th. in B. Wenn Sie wirklich etwas unternehmen wollen,
ſtatt einfach die Forderungen ſtillſchweigend zu ignorieren, ſo
bliebe nur eine Klage ihrerſeits dahingehend übrig, daß gericht=
lich
die Nichtbegründetheit der Forderung feſtgeſtellt werde. Sie
müßten alsdann auch Gerichtskoſtenvorſchuß leiſten. Wir würden
doch vorziehen, dieſe Berühmung mit einem Anſpruch zu igno=
rieren
.
R. hier. Zu Fragen 1 und 2: Authentiſches iſt noch nicht
bekannt. Wir müſſen deshalb die Antwort vorerſt zurückſtellen.

o. Erzhauſen, 15. März. Hohes Alter Am Sonntag, den
18. März, begeht der frühere Darmſtädter Pfläſterermeiſter Ludw.
Gottl. Becker 2. ſeinen 83. Geburtstag in Geſundheit und Friſche.
er war langjähriger Kirchenvorſtand, Mitbegründer des Geſang=
vereins
Germania 1875. Heute verſtarb der zweitälteſte Ein=
wohner
unſerer Gemeinde, Joh. Pohl 2. im faſt vollendeten 89.
Lebensjahre. Bis ins hohe Alter bekleidete er das Amt eines
Ortsgerichtsmannes, Feldgeſchworenen und Kirchenvorſtandes.
Cp. Braunshardt, 13. März. Inſtandſetzung des Schul=
hauſes
. Der Gemeinderat beſchloß, das Schulhaus auch von außen
neu herzurichten. Zu Beginn der Sitzung wurde Beigeordneter
Schuchmann durch Bürgermeiſter Schmidt in ſein Amt eingeführt.
J. Griesheim, 16. März. In den Abendſtunden des Dienstag
wurde auf dem Uebungsplatz das Gerücht verbreitet, auf dem
Schießplatz ſei eine Granate explodiert, wodurch drei Kinder ver=
ſchüttet
worden ſeien. Durch verſchiedene Stellen hatte man auch
die Kriminal= und Schutzpolizei telephoniſch in Kenntnis geſetzt.
Die Schutzpolizei kam auf Grund dieſer Meldung ſofort im Kraft=
wagen
auf dem Uebungsplatz angefahren und ſuchte das ganze Ge=
lände
in der Dunkelheit mit Scheinwerfer und Taſchenlampen ab.
Nach nahezu zweiſtündiger Suche kam man zu der Anſicht, daß er
ſich hier um eine Falſchmeldung handeln mußte. Für den Ver=
breiter
dieſes Gerüchts wird die Angelegenheit ein gerichtliches
Nachſpiel geben.
Cp. Eſchollbrücken, 15. März. Der Gemeinderat nahm
den Gemeindevoranſchlag für 1934, der in Einnahme und Ausgabe
mit 37 782. RM. abſchließt, an. Die Steuerſätze betragen je
100. RM. Steuerwert 28,4 Pfg. bei der Grundſteuer von Ge=
bäuden
und Bauplätzen, 56,9 Pfg. bei der Grundſteuer vom land=
wirtſchaftlich
genutzten Grundbeſitz, 71,8 Pfg. bei der Gewerbe=
ſteuer
vom Gewerbeertrag und 270 Pfg. bei der Gewerbeertrags=
ſteuer
.
Ek. Pfungſtadt, 16. März. Hohes Alter. In körperlicher
und geiſtiger Friſche konnte am 13. d. M. der frühere Maurer Hch.
Voß I., Seeheimer Straße 51, ſeinen 81. Geburtstag begehen.
Eb. Eberſtadt, 15. März. Eine Eierablieferungs=
ſtelle
iſt jetzt bei Jakob Jacob, in der Oberſtraße errichtet
worden. Eiſenbahn=Oberſekretär Heinrich König konnte am
heutigen Donnerstag ſein 25jähriges Dienſtjubiläum be=
gehen
.
Ober=Ramſtadt, 15. März. Der Samperſche Männerchor
veranſtaltet am Sonntag, den 25. März, abends, im Gaſthaus
Zum Schützenhof ein Lieder=, Inſtrumental= und Chorkonzert,
deſſen Ertrag reſtlos der örtlichen Winterhilfe abgeführt wird.
Daß, außer auswärtigen Künſtlern auch die muſikaliſch ſehr be=
gabte
Gattin unſeres Bürgermeiſters Jörgeling ihre Mitwirkung
zugeſagt hat, dürfte intereſſieren.
Ct. Heubach, 13. März. Verkehrsverbeſſerungs=
maßnahmender
Reichspoſt. Einem lange gehegten Wunſch
hat hier die Poſtverwaltung Rechnung getragen, indem ſie in hie=
ſiger
Gemeinde ab 1. d. M. eine Poſtſtelle errichtete. Der Ein=
wohnerſchaft
wird hierdurch ein täglich zweimaliger ſowie ein
ſonntäglicher Poſteingang geſichert. Weiter werden von nun an
die Militär= und Invaliden=Renten wieder im Orte ſelbſt ausge=
zahlt
. Der täglich 3malige Poſtabgang bleibt auch weiterhin auf=
recht
erhalten, nur ſind Briefſendungen nach Groß=Umſtadt, ſowie
die dort angeſchloſſenen Orte nunmehr feungebührenpflichtig. Pa=
kete
bis zu 20 Kilo können jetzt ebenfalls wieder hier aufgeliefert
werden. Es iſt zu wünſchen, daß die geſamte Bevölkerung durch
geſteigerte Inanſpruchnahme, vermehrte Auflieferung von Paketen
uſw. dieſe neugeſchaffene Verkehrseinrichtung und damit das Ent=
gegenkommen
der Poſtverwaltung zu wurdigen weiß.
Le. Groß=Umſtadt, 16. März. Der ſeither komiſſariſche Bür=
germeiſter
Magſaam wurde von Herrn Kreisdirektor
Stammler feierlich als ordentlicher Bürgermeiſter in ſein
Amt eingeführt. Kreisleiter Burkard von Dieburg ſowie die
ſämtlichen SA.=Stürme waren zu der feierlichen Einführung er=
ſchienen
. Bürgermeiſter Magſaam dankte in bewegten Worten
für das erwieſene Vertrauen und gelobte, ſein verantwortungs=
volles
Amt ſtets im Geiſte des Nationalſozialismus zu führen.
Beigeordneter Joſt entwarf in kurzen Zügen ein Bild von dem
Werdegang des Bürgermeiſters, der ſchon in jungen Jahren für
Recht und Freiheit gekämpft habe. Nachdem Organiſationsleiter
Wiesner den Bürgermeiſter als einen treudeutſchen Mann ge=
ſchildert
hatte, beſchloß der Rat einſtimmig, Reichsſtatthalter Gau=
leiter
Sprenger zum Ehrenbürger der Stadt Groß=Umſtadt zu er=
nennen
.
* Groß=Umſtadt, 16. März. Der evangeliſche Kirchen=
chor
wurde vor fünfzig Jahren als einer der erſten Kirchenchöre
Heſſens gegründet. Sein erſter Vorſitzender war der damalige
Direktor der hieſigen Realſchule, der nachmalige Geh. Oberſchulrat
Nodnagel; ſein erſter Dirigent war der vor einigen Monaten in
Darmſtadt verſtorbene Oberreallehrer Ramge, der zur Grün=
dungszeit
Lehrer an der Realſchule hier war. Als Jubiläums=
feier
veranſtaltete der Chor in unſerer Stadtkirche eine kirchen=
muſikaliſche
Feierſtunde, die gut beſucht war. Als Soliſten wirk=
ten
: Frau Elfriede Handwerk (Sopran), Fräulein Ria Horn
(Orgel), beide von hier, und Herr H. Müller vom Heſſ. Landes=
theater
(Violine) mit. Die Vortragsfolge brachte Werke unſerer
bedeutendſten Komponiſten auf dem Gebiete der Kirchenmuſik, wie
Bach, Beethoven, Händel, A. Mendelsſohn, F. Mendelsſohn=
Bartholdy, deſſen 100. Pſalm mit ſeinem 8ſtimmigen Mittelſatz
wirkungsvoll von dem verſtärkten Chor geſungen wurde. Die
andächtig lauſchende Gemeinde war von den Darbietungen ſo=
wohl
denjenigen der Soliſten wie auch des Chores ſichtlich er=
griffen
. Herr Pfarrer Hartmann gab im Verlaufe der Vortrags=
reihe
einen Rückblick über die Geſchichte des Vereins: Herr Dekan
Reichert aus Lengfeld ſprach dem Chor mit herzlichen Worten
die Glückwünſche des Dekanats aus.

Taagtt
Wer von den Fahreigenschaften eines Wagens spricht, denkt meist
nur an seine Leistung auf schlechten Straßen, Irrtümlicherweise hält
er es dabei für selbstverständlich, daß auch auf guten Straßen der
Wagen Gutes leistet. Da man aber im allgemeinen mehr auf guten
als auf schlechten Straßen fährt, kommt den Fahreigenschatten auf
guten Straßen mehr Bedeutung zu.
Die Opel Synchron-Federunge schattt nicht nur die Möglichkeit,
über schlechte und schlechteste Straßen schnell und sicher zu fahren,
sie verhindert gleichzeitig die gefürchteten, im einzelnen oft kaum
spürbaren Nickschwingungen, die alle Insassen auch bei Fahrten
über anscheinend gute Strecken ermüden. Dank der Unabhängig-
keit
von Lenkung und Federung nimmt auch das Steuer keinerlei
Straßenstöße auf.
Erleben Sie diesen neuen Begrift für Fahreigenschatten Worte
können ihn nicht beschreiben! Verlangen Sie vom nächsten Opel-
Händler eine unverbindliche Probefahrt.

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Freise vonnu 2650-nu zsod der Zulpk Eiti. 3b Werk Füselsheim a.14.
MIT OPAL STNCHRON.EEDERÜHG

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 75

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 17. März 1934

Freizeit auf der Burg Breuberg.

Az. Neuſtadt i. Odw., mit Burg Breuberg (DJH.), 15. März.
Die Burg Breuberg iſt ſeit einer Reihe von Jahren zum Sammel=
und Brennpunkt deutſcher Jugend geworden. Zu frohen Tagungen
findet ſie ſich oben zuſammen und erlebt unter der Führung deutſch=
bewußter
Männer und Frauen wahrhaft ſchöne Tage in der Freude
nach Wahrheit, Licht und Glauben inmitten einer ſchweren Zeit.
Wer iſt der Mann, der in einer Reihe von Jahren Lebensſpender
und =erwecker geweſen iſt? Herr Lic. v. d. Au iſt dem Breu=
berger
Lande ein gern geſehener Berater und Freund der Jugend,
den Eltern und Erziehungsberechtigten ein leuchtendes Vorbild in
Fragen der Erziehung und Religionsnöten geworden. Das große
Liebeswerk auf der Burgfeſte hatte ſich zu einer Kette planvoller,
abwechſlungsreicher und gedankentiefer Arbeiten geſtaltet. Jede
Tagung ſtand unter der Loſung ganz beſtimmter Schriftworte, und
die Jugend erlebte unter der Führung dieſes ſelten begabten
Mannes herzerfriſchende Stunden. Was man in friedloſen Zeiten
nicht für möglich gehalten hätte, iſt oben auf der Burg zur Tat=
ſache
geworden: Eine Volksgemeinſchaft war am Ende der Frei=
zeiten
aufgerichtet worden, deren Fäden ſich in drei Provinzen
unſeres Heſſenlandes ſegensreich auswirkten. Und wenn wir kurze
Zeit rückſchauend verweilen bei dem Stab der Mitarbeiter, ſo
müſſen wir feſtſtellen, daß ſie mit gleicher Liebe und innerem Feuer
ſich für eine Sache einſetzten, deren letzte Ziele Religion, Volk,
Heimat und Vaterland waren. Das Hohe Lied für Heimat und
Volkstum iſt bei jeder Freizeit eindringlich in die Seele der
Jugend gehämmert worden, und keine Gegend und keine Burg war
geeigneter dazu. Doch zurück zu kurzen Worten des Hinweiſes der
Singefreizeiten. Unvergeſſen werden ſie bleiben. Das waren
köſtliche Stunden. Bleiben wir kurz bei der Morgenfeier. Was
hier durch den Landesjugendpfarrer geleiſtet worden iſt, war ein=
zig
in ſeiner Art. Wer das Volk verſteht, wer die Muſik liebt,
wer ſucht und ſtrebt, muß Schätze finden und heben. Wie oft durf=
ten
wir von dieſen köſtlichen Perlen echten Volkstums genießen!
Glücklich die Mädchen, die Koſtproben ſolcher Art mit nach Hauſe
bringen durften! Nicht zuletzt die alten Volkstänze
Wieviel Liebe, wieviel unendliche Arbeit und Beharrlichkeit,
wieviel Kunſt aber auch zugleich liegt in den bereits druckfertigen
Heften verborgen. Glücklich die Jugend, die ſolche Führer hat!
Hier liegt das Geheimnis, warum Frauen und NS.=Frauen,
Mädchen und BdM. unbegrenztes Vertrauen für ſolche Männer
haben.
Sonntag war es im Breuberger Lande, die Glocken riefen zum
Gottesdienſt. Es füllten ſich die trauten Räume. Alle lauſchten
frohen Herzens der kerndeutſchen Predigt unſeres lieben Gaſtes.
Die Freizeitler ließen wie immer ihre Volkskanons erklingen. Am
Schluſſe des Gottesdienſtes blieb eine Schar junger Burſchen am
Glockenturm ſtehen. SA.=Leute waren es, die aus Anhänglichkeit
und Liebe, früherer Freizeiten gedenkend, den Landesjugend=
pfarrer
herzlich begrüßten. Ja, die Freizeiten hatten jederzeit
ihre Aufgaben erfüllt. Ihre volksbildende und erzieheriſche, nicht
zuletzt ihre vaterländiſchen Seiten mußten befruchtend eingewirkt
und reichen Segen ausgeſtreut haben. Möge der Segen im Drit=
en
Reiche weiter köſtliche Früchte bringen!

Georgenhauſen, 16. März. Der hieſige Geſangverein Ein=
tracht
hielt ſeinen Werbeabend ab. Die Veranſtaltung, welche
zugunſten des Winterhilfswerks abgehalten wurde, brachte als
Höhepunkt des Abends die Operette Wann mer anig, gäit alles",
von Fr. Strauß, eine Glanzleiſtung des Komponiſten als auch der
Spieler. Allen Mitſpielern und Gönnern der Veranſtaltung ſei
beſtens gedankt, beſonders den Herren Gebr. Poth für ihre gut
gelungene Bühnendekoration.
Ee. Gadernheim i. Odw., 15. März. Mitgliederver=
ſammlung
der Ortsgruppe der NSDAP. Die Ver=
anſtaltung
erhielt eine ganz beſondere Note durch die Gegenwart
des Kreisleiters Pg. Brückmann=Bensheim, der 42 Pgg. die rote
Mitgliedskarte überreichte und die Vereidigung vornahm. Nach
den einleitenden Worten des Ortsgruppenleiters Pg. Colin hielt
der Schulungsbeauftragte Pg. Pfarrer Walter, einen Vortrag
über Deutſchen Sozialismus. Kreisleiter Pg. Brückmann ſpr=
ein
ausführliches Schlußwgrt, in welchem er den Anweſenden die
Größe und Macht der nationalſozialiſtiſchen Bewegung vor Augen
ſtellte, die gewaltigen Leiſtungen des vergangenen Jahres ſeit der
nationalſozialiſtiſchen Revolution gebührend hervorhob und die
Volksgenoſſen eindringlich zur Dankbarkeit, Treue und verantwor=
tungsbewußtem
Handeln mahnte.
Dk. Waldmichelbach, 16. März. Gemeinderat. Es wurde
beſchloſſen, die vom Kreisamt Heppenheim vorgeſchlagenen
Gebührenſätze für Feuerſtättenbeſichtiger in unſerer Gemeinde ein=
zuführen
. Auf Grund der ſeit einigen Wochen eingeführten
Simultanſchule wurden die Mitglieder für den neuen Schul=
vorſtand
beſtimmt. Die Koſten für die Anſchaffung einer neuen
Motorſpritze wurden bewilligt; außerdem wird im Ortsteil Unter=
Waldmichelbach neben der Pflichtfeuerwehr eine Freiwillige
Feuerwehr eingeführt. Die Einnahmen der Gemeinde für das
im Laufe des Winters verkaufte Nutz= und Brennholz belaufen
ſich auf rund 25 000 RM.

Dp. Zwingenberg, 15. März. Am kommenden Sonntagabend
findet im Löwenſaale ein Konzert zugunſten des Winterhilfswer=
kes
ſtatt. Neben einem Orcheſter unter Leitung des Herrn Lehrers
Seitz=Auerbach werden der Geſangverein Sängerkranz, der evan=
geliſche
Kirchenchor und ein Frauenchor aus Auerbach mitwirken
E. Heppenheim a. d. B., 15. März. Deutſche Bau= und
Siedlungsgemeinſchaft Hauptverſammlung. Ausdem
Geſchäftsbericht, den Obmann Hilsdorf erſtattete, ging hervor, daß
auf die 169 Mitglieder zählende Ortsgruppe bis jetzt 49 Darlehen
im Geſamtbetrag von 400 000 RM. entfielen. Durch den Rückgang
der Wirtſchaft und damit der Einzahlungen ging auch die Zutei=
lung
von Darlehen zurück, doch ſei bereits wieder ein Aufſtieg feſt=
zuſtellen
, ſo daß zu erwarten iſt, daß die alten Mitglieder bald
zu ihrem langerſehnten Eigenheim kommen. Auf eine Aenderung
des Darlehensverteilungsſyſtems ſoll diesbezüglich hingewirkt
werden. Der Kaſſenbericht ſchließt mit einem Kaſſenbeſtand von
60 RM. ab. Die vorgenommene Prüfung der Jahresrechnung gab
zu Beanſtandungen keinen Anlaß. Die Vorſtandswahl ergab die
einſtimmige Wiederwahl des Ortsgruppenführers Hilsdorf, der
folgende Herren zu Vorſtandsmitgliedern ernannte: Joh Hinkel,
ſtellv. Obmann, Fahrenkopf Rechner, Adam Enſinger, ſtellv. Rech=
ner
, Joſef Metz, Schriftführer, Franz Joſ. Eberhard, ſtellv. Schrift=
führer
, Janſon und Taufertshöfer, Buchprüfer. Herr Architekt
Werner berichtete ausführlich über die Landesverbandstagung in
Darmſtadt.
t. Gernsheim, 16. März. Gemeinderat. Der Voranſchlag
weiſt einen ähnlichen Stand wie im Vorjahr auf. In Einnahme
und Ausgabe ſchließt er mit etwa 130 000 RM. ab. Er wurde
einſtimmig angenommen.
Gernsheim, 16. März. Waſſerſtand des Rheins am
15. März +0,32 Meter, am 16. März +0,18 Meter.
Er. Bürſtadt, 15. März. Der freiwillige Rücktritt des
Innungsführers, Schreinermeiſter J. Ruh. in der Schulſtraße,
wurde nunmehr von der Kreisleitung beſtätigt. An deſſen Stelle
wurde Herr Schreinermeiſter J. Künſtle gewählt, der künftig=
hin
auch dem Verbandsvorſtand angehört. Einem hieſigen
Landwirt, der am Mittwoch nachmittag mit dem Verladen von
Stammholz beſchäftigt war, riß die Kette des Sprenghebels, wo=
bei
er durch das Zurückſchlagen ſchwere Verletzungen am Unterleib
erlitt und ins Krankenhaus verbracht werden mußte
Bm Hofheim (Ried) 14. März. Deutſcher Abend der
NSBO. Unſere Ortszelle der NSBO, eine der älteſten und
beſten des Kreiſes, trat am Sonntag mit einem wohlgelungenen
Deutſchen Abend erſtmalig vor die Oeffentlichkeit. Den muſika=
liſchen
Teil des Abends beſtritt eine Abteilung der Sturm=Kapelle
in altbewährter Weiſe. Neben ſchönen vaterländiſchen Gedichten,
lebenden Bildern über Ein Jahr drittes Reich mit verbinden=
dem
Text, ſtanden die Aufführung des dreiaktigen Nat.=Soz.
Spiels Feuer über Deutſchland, und eine längere Anſprache des
Kreisbetriebszellenobmanns Vetter=Bensheim im Mittelpunkt des
ſchönen deutſchen Programmes welches beifällig aufgenommen
wurde. Der Abend fand im Löwen ſtatt, hatte aber leider nicht
den verdienten Beſuch. Hohes Alter. Ihren 75. Geburts=
tag
beging am 13. März Frau Helene Schuſter Wwe., und am
14. März Maurermeiſter i. R. Johannes Kreider 2. Wir
gratulieren.
Ca. Lorſch, 16. März. Vom Gemeinderat wurde ein=
ſtimmig
der Voranſchlag für 1934 angenommen. Einnahmen und
Ausgaben haben gegen das Vorjahr eine Herabſetzung um rund
130 000 Reichsmark erfahren und beziffern ſich auf rd 272 000 RM.
Allerdings ergibt ſich noch ein Fehlbetrag von 43 000 RM., der
im weſentlichen dadurch gegeben iſt, daß die Gemeinde noch eine
Schuld für Kriſenanteil von 36 000 RM. abzutragen hat, und
außerdem beſondere Aufwendungen für das Arbeitsdienſtlager
in Höhe von 6000 RM. zu machen hat. Für die Volksſchule wird
die Einrichtung einer Schulfunkanlage genehmigt, die auch zu
Zwecken der Gemeinde ſelbſt zugängig gemacht werden ſoll.
Siedlungen. Auf Antrag der Gemeinde hat das Miniſterium
öſtlich der Hirſchſtraße am Ortsausgang Gelände auserſehen, wo
eine Randſiedlung errichtet werden ſoll. Eine zweite Siedlung
ſoll auf der gegenüberliegenden Seite der Straße entſtehen. Dort
ſoll der Schanzenbuckel abgetragen und das entſtehende Gelände
Siedlern zur Verfügung geſtellt werden. Beide Plätze eignen
ſich vorzüglich für den gedachten Zweck.

Nete
SP9:
Hue ne

ISt 280

Aus Mainz und Rheinheſſen.

Mainz, 16. März. Zuchthausſtrafe für Aktendieb=
ſtahl
. Der oft beſtrafte 56jährige Karl Jakob Weiß von hier hat
am 19. Dezember v. J., als er einen Schein zum Beſuch eines Un=
terſuchungsgefangenen
aus der Kanzlei der Strafkammer holte,
die Aktentaſche eines Richters geſtohlen, in der ſich Strafakten
gegen den bekannten Einbrecher Iſtel, der letzthin in Sicherungs=
verwahrung
kam. befanden. Die Aktentaſche mit Inhalt hinter=
legte
Weiß bei einem Pferdemetzger in der Wallauſtraße, wo ſie
ſpäter entdeckt wurde. Der Angeklagte beſtritt erſt den Diebſtahl,
gab ihn aber ſpäter zu. Das Bezirksſchöffengericht verurteilte ihn
wegen Diebſtahls im Rückfall zu einem Jahr zwei Monaten
Zuchthaus.
Ah. Worms, 16. März. Fund aus der Römerzeit.
Die römiſchen Funde der Stadt Worms ſind neuerdings um ein
wertvolles Stück bereichert worden. In einem Hinterhaus des
Anweſens Wollſtraße 34 wurde ein römiſcher Grabſtein entdeckt,
der als Kellerſtufe Verwendung findet. Es handelt ſich um einen
gelben Sandſtein, 37 Zentimeter lang und 24 Zentimeter breit.
Er hat auch eine Inſchrift, die zwar ſehr gut erhalten, aber leider
unvollſtändig iſt. Das Bruchſtück der Inſchrift lautet: LAEl..
VIXI‟
Ah. Worms, 15. März. Der Wormſer Kriminalpolizei iſt es
nun auch gelungen, die beiden Brandſtifter des Wormſer Feſt=
hauſes
noch verſchiedener Fahrraddiebſtähle zu überführen. Anläß=
lich
einer im Jahre 1932 ſtattgefundenen KPD.=Verſammlung in
Mannheim hatten ſich die beiden in Gemeinſchaft mit einem drit=

af die
Vmmer .

Feed R.
ſunn del

ten jungen Mann aus Worms zu Fuß nach Mannheim begeben, Aleiern.
jedoch nicht, wie man glauben ſollte, um ſich die Rede anzuhören, ghen ald

es ſprach damals der frühere kommuniſtiſche Reichstagsabge=
ordnete
Thälmann , ſondern um Fahrräder zu ſtehlen. Es fie=
len
ihnen ſeinerzeit zwei Damen=Fahrräder in die Hände, die ſie M Deie
nach Worms brachten. Eines der geſtohlenen Räder konnte in= ſchen iu
zwiſchen ſichergeſtellt werden.

* Gießen. 14. März. Mit einem Klavierabend von Wilhelm
Backhaus (Beethovenabend) hat die Winterſaiſon des
Konzertvereins einen würdigen, muſikaliſch bedeutſamen

herwerkſt
emarkſtü
zu ein ab
wohl

Abſchluß gefunden. Wohl ſelten iſt ein Künſtler mit ſolcher Be=/)mmhaſſe

geiſterung gefeiert worden, wie Profeſſor Backhaus, der ſchonf der eine
mit 15 Jahren hier zum erſten Male konzertierte, und ſeit Jahren en Herr u
ein immer wieder gerne geſehener Gaſt iſt, der ſich im wahren auf den
Sinne des Wortes in die Herzen der Gießener eingeſpielt hat. //Polizei g
Außer dem kürzlich beſprochenen Sinfoniekonzert unter Profeſſor
Temesvary brachte der Konzertverein einen Violinabend von De A0
Profeſſor Havemann (von einem jungen Pianiſten aus Ber=P nachiu
lin, Theopold, ſehr feinſinnig begleitet), einen Orgelabend) ſchen aus
von Profeſſor Günther Ramin, einen Liederabend, der ſichtung er
jugendlichen Altiſtin Lore Fiſcher (Stuttgart), einen Streich=/ hen, Prä
quartettabend des hier ſo beliebten Wendling=Quarterts Ikoſtſpielit
(Stuttgart), einen MaxReger=Abend mit Profeſſor Stei nſ her müſſe
(Berlin) als Vortragenden und Ludwig Kaiſer am Klavier
als vortrefflichen Reger=Interpreten, ſchließlich im Dezember alsf hll Weß
Chorwerk Joh. Seb. Bachs Weihnachts=Oratorium ſſihd gerl.

unter Profeſſor Temesvary durch den akademiſchen Geſang=fMef noch

Mr zu

Das e0

9 trotz

verein und den Bauerſchen Geſangverein. Somit hat trotz wirt= Beim Pa
ſchaftlicher und anderer Schwierigkeiten der Gießener Kon=znbantſch
zertverein, der das Muſikleben ſeit Jahren betreut hat, auch Reichsbar
dieſes Mal mit ſeinen nur 8 Konzerten für unſere kleine Uni
verſitätsſtadt eine beachtenswerte Kulturaufgabe ſehr gut gelöſt.½ ehl
und kann mit Stolz auf den vergangenen Winter zurückblicken. Me7 Noien
h. Gießen, 16. März. Reichsſtatthalter und Gauleiter Spren=/ luch Fälſt
ger ſtattete vorgeſtern der Burg Gleiberg einen Beſuch ab,f uicht mehr
um die Burgruine ſelbſt und das neue Schulungslager der Gieße=/1 falſd
ner Studentenſchaft zu beſichtigen. Nach einer kurzen Begrüßung
fand unter Leitung von Lehrer Praß=Krofdorf eine eingehende ſhei wend
Beſichtigung der Burganlage und des Schulungslagers)ſpeder ſie
ſtatt. Lehrer Praß gab einen baugeſchichtlichen Ueberblick über dieſt Scheine
Burg und ſchilderte die wechſelvolle geſchichtliche Entwicklung der, kiel berau
Burganlage. Im Namen der Gießener Studentenſchaft wies Edler, zn. Dieſe
von Graeve darauf hin, daß der Gleibergverein durch die Schaf=
fung
einer Führerſchule auf der Burg dieſelbe in den Dienſt der
heimatkundlichen und nationalſozialiſtiſch=weltanſchaulichen Er=Pi wer lon
ziehung geſtellt habe. Der Reichsſtatthalter gab in anerkennen=zm?
den Worten ſeine Zufriedenheit über das Geſehene zum Ausdruck 1Die Schn
und ſagte dem geſchaffenen Werke ſeine Unterſtützung zu. Land= recht bed
rat Grillo=Wetzlar ſchilderte hierauf die ſchlechten Straßenverhält=
niſſe
im Kreiſe Wetzlar und erwähnte die Schiffbarmachung der
Lahn. Stadtbaurat Golder=Wetzlar wies auf die hohe wirtſchaft=
liche
Bedeutung des Anſchluſſes der beiden Städte Gießen und?
Wetzlar an das Reichsautoſtraßennetz hin. Reichsſtatthalter
Sprenger teilte hierzu mit, daß hierüber demnächſt wichtige Be=) ſi
ſei
ſprechungen und Beſchlüſſe bevorſtünden. Der Reichsſtatthalter
wurde von der Bevölkerung der umliegenden Ortſchaften herzlich

linken Se

begrüßt.

zmi
iner
Un

Nachrichlen des Skandesamks Darmſtadk.

Geſtorbene. Am 8. März: Gregorius, Wilhelm, Zug=
führer
i R., 70 Jahre alt. verwitwet, Karlsſtraße 99. Diefen=
bach
. Georg Wilhelm, Kaufmann, 78 Jahre alt, verheiratet,
Landskronſtraße 65. Am 9. März: Schupp, Hermann, Amts=
obergehilfe
i. R., 66 Jahre alt. verwitwet. Feldbergſtraße 38,
Weidig. Anna, geb. Andreß, Witwe des Privatiers, 77 Jahre
alt. Erbacher Straße 25. Am 8. März: Haller, Magdalene,
geb. Buchert, Ehefrau des Heizers. 75 Jahre alt, Kiesbergſtr. 1.
Löffler, Karl, Bankbeamter, 28 Jahre alt, verheiratet. Kies=
ſtraße
81. Am 10. März: Schilling=Trygophorus Theo=
dore
, geb. Köhler, Ehefrau des Landgerichtsdirektors, 72 Jahre
alt, Heinrichſtraße 150. Am 11. März: Dachſold, Luiſe. geb.
Köſter, Witwe des Rentners, 75 Jahre alt, Wenckſtraße 54. Kle=
fenz
. Joſefine Maria Juliana, geb. Kruſt. Ehefrau des Direk=
tors
, 69 Jahre alt, Rheinſtraße 12½. Stier, Heinrich Ludwig,
Metzgermeiſter, 69 Jahre alt, verheiratet. Jahnſtr. 8. Am 10. März:
Nicolaus, Anna Margarete, geb. Müller, Witwe des Weichen=
ſtellers
, 71 Jahre alt, Arheilgen; Stadtkrankenhaus. Am 13. März:
Daniel, Sebaſtian 4., verheiratet, 57 Jahre alt Dorndiel;
Hermannsſtraße 6. Hornoff, Wilhelm Georg. Schloſſer, 60
Jahre alt, verheiratet, Arheilgen; Eliſabethenſtift. Buder. He=
lene
, geb. Gieſecke, Witwe des Bahnhofswirts, 66 Jahre alt. Hei=
delbergerſtr
. 108½. Daniel. Anna Katharina, geb. Bohländer,
Ehefrau, 68 Jahre alt, Roßdörfer Straße 65. Am 14. März:
Greim, Leonhard. Maſchinenwärter 65 Jahre alt. verheiratet,
Gardiſtenſtraße 23. Am 13. März: Frank, Eliſabeth. Fabrik=
arbeiterin
. 21 Jahre alt, ledig, Pfungſtadt; Stadtkrankenhaus.
Am 14. März: Morlock, Heinrich, Schloſſer, 36 Jahre alt. ledig,
Goddelau. Stadtkrankenhaus. Am 13. März: Luley, Eliſe, geb.
Heihmann. Witwe des Studienrats, 71 Jahre alt, Riedeſelſtr. 42.
Konrath, Margarethe Eliſabethe, geb. Fiſcher, 56 Jahre alt,
Ehefrau des Taglöhners, Eberſtadt; Eliſabethenſtift.

Kirchliche Nachrichten.

Evangeliſche Gemeinden.

1. Gottesdienſte.

Samstag, 17. März.
Stadtkirche. Abends 8 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt für die Konfirmationsfeier
der Lukasgemeinde. Pfarrer F. Müller.
Stadtkapelle. Abends 8 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt für die Konfirmationsfeier
der Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. Abends 6 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt für die Konfirmationsfeier
der Mädchen der Schloßgemeinde. Dekan Zimmermann.
Martinskirche. Abends 6 Uhr: Beichte. Pfarrer Köhler.
Johanneskirche. Abends 6 Uhr: Beichte für das Konfirmationsabendmahl des Nord=
bezirks
. Pfarrer Marx.
Stiftskirche, Abends 8 Uhr: Beichte.

Sonntag, 18. März, Judika.
Stadtkirche. Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmationsfeier der Lukasgemeinde. Pfarrer
F. Müller. (Kollekte für die Lukasgemeinde.) Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt im
Gemeindehaus, Kiesſtr. 17. Pfarrer Lautenſchläger. Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt.
Pfarrer Wagner. Die Stadtkirche iſt wochentags von 94 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmationsfeier der Kaplaneigemeinde.
Pfarrer Heß. (Kollekte für die Kaplaneigemeinde.) Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottes=
dienſt
für die Lukasgemeinde. Pfarrer F. Müller.
Mittwoch, 21. März, abends 6 Uhr: 6. Paſſionsandacht. Pfarrer F. Müller.
Schloßkirche. Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmationsfeier der Schloßgemeinde (Mädchen).
Dekan Zimmermann. (Kollekte für die Schloßgemeinde.) Vorm. 11,30 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Dekan Zimmermann.
Verein zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: Donnerstag, 22. März, abends
8 Uhr: 6. Paſſionsandacht. Pfarrer Lau enſchläger.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Reformations=
gemeinde
(Oſt). Pfarrer Lautenſchläger. Vorm. 11,30 Uhr; Chriſtenlehre für die
Reformationsgemeinde (Weſt). Pfarrer Wagner,

Martinskirche. Vorm. 9 Uhr: Konfirmation der zweiten Konfirmandengruppe der
Martinsgemeinde Oſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Köhler, (Kollekte
für kirchliche Zwecke.) Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde
Weſt. Pfarrer Dr. Brrger. Nachm. 3,30 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der erſten
Konfirmandengruppe der Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer D. Waitz. Abends 6 Uhr:
Abendgottesdienſt. Pfarrer D. Waitz.
Mittwoch, 21. März, abends 8 Uhr: 6. Paſſionsandacht. Pfarrer Köhler.
Johanneskirche. Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmationsfeier mit heiligem Abendmahl der
weiblichen Konfirmanden des Nordbezirks. Pfarrer Marx. Vorm. 11,15 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
fällt aus. Nachm. 3 Uhr: Vorſtellung und Prüfung= der Konfirmanden des
Südbezirks. Pfarrer Goethe.
Mittwoch, 21. März, abends 8 Uhr: 6. Paſſionsandacht in der Kirche. Pfarrer Goethe.
Die Johannes kirche iſt wochentags von 8 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie), Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Pfarraſſiſtent Junker. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Junker. Nachm. 3 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden. Pfarraſſiſtent
Junker. Dienstag, 20. März, abends 8 Uhr: Paſſionsandacht.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde(, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Irle. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Irle. Nachm.
3 Uhr: Prüfung und Vorſtellung der Konfirmanden des Oſtbezirks. Pfarrer Weiß.
Abends 8 Uhr: 6. Paſſionsandacht. Pfarrer Irle.
Mittwoch, 21. März, abends 8 Uhr: 7. Paſſionsandacht. Pfarrer Weiß.
Pauluskirche. (Kollekte für die Pauluskirche.) Vorn. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Konfirmation der Konfirmanden des Oſtbezirks. Pfarrer Wolf. Feier des heiligen Abend=
mahls
. Nachm. 3 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden des Weſtbezirks.
Pfarrer A. Müller. Nachm. 5 Uhr: Nachfeier mit Verteilung der Konfirmandenſcheine
(Oſtbezirk). Pfarrer Wolf.
Mittwoch, 21. März, abends 8 Uhr: 6. Paſſionsandächt. Pfarrer A. Müller.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Konfirmation mit heiligem Abendmahl. Pfarrer Hickel.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt in der Kinderſchule. Donnerstag, 21. März,
abends 8 Uhr: 6. Paſſionsandacht.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 18. März, abends 8 Uhr:
Familienabend der Markusgemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Freitag, 23. März, abends 8 Uhr: Hauptver=
ſammlung
des Frauenvereins der Schloßgemeinde.
Feierabend. Dienstag, 20. März, abends 8 Uhr: Gemeindeabend der Kaplanei=
gemeinde
. Beſprechung von Zeitfragen. Pfarrer Heß.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 19. März,
abends 8 Uhr: Gemeindeabend mit Vortrag von Pfarrer Köhler über: Der Kampf um
das Alte Teſtament. Mittwoch, 21. März, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strick=
ſchule
. Freitag, 23. März, abends 8 Uhr: Mütterabend Weſt. Mädchenabend Weſt.
Samstag, 24. März, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 20. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Donnerstag, 22. März, abends 8 Uhr: Mütterabend Oſt. Freitag, 23. März, abends
8 Uhr: Mädchenabend Oſt.
Saal der Kleinkinderſchuſe (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 22. März, abends
8 Uhr: Poſaunenchor.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 19. März, abends
8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend. Mittwoch, 21. März, nachm. 2 Uhr: Strickſchule;
2,30 Uhr: Nähnachmittag.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 19. März, abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. Donnerstag, 22. März, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 19. Mörz, abends
8,15 Uhr: Mädchenabend. Dienstag, 20. März, abends 8,15 Uhr: Kirchenchor.
Donnerstag, 22. März, abends 68 Uhr: Poſaunenchor. Abends 8 Uhr: Mütterabend.
Freitag, 23. März, abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor.
Samstag, 24. März, abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 19. März, abends
8 Uhr: Mädchenabend. Dienstag, 20. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor. Donners=
tag
, 22. März, abends 8 Uhr: Teeabend und Hauptverſammlung des Frauenvereins.
Freitaa, 23. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 18. März,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. Montag,
nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde.
Abends 8,15 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr Bringmann. Mittwoch, abends 8,30
Uhr: Gemiſchter Chor. Donnerstag, abends 8,15 Uhr: Tibelſtunde über den Römer=
brief
. Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule. Herr
Bringmann. Samstag, abends 6 Uhr: Eiſenbahnervereinigung. Abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 4,45 Uhr: Bibelbeſprech=
ſtunde
für junge Mädchen. 5,45 Uhr: Gebetsſtunde für junge Mädchen. Abends
8,30 Uhr: Geburtstagsfeier für junge Mädchen. Vibelbeſprechſtunde für junge Männer.
Dienstag, abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Mädchen: Was haben mir
Bücher zu ſagen? Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderſtunde für Mädchen. Abends
8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer. Abends 8,30 Uhr: Ausſpracheabend für junge
Männer. Freitag, abends 8,30 Uhr: Rüſtſtunde für junge Mädchen. Samstag,
nachm. 8 Uhr; Kinderſtunde für Knaben.

Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24,
Jeden Donnerstag, abends 8,1510 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.

3. Gemeindeämter.
Ev. Bohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe, Sprech
ſtunden vorm. von 1012 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 56 Uhr. Fern
ſprecher 4584.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinter,
haus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 812 Uhr und nachm. von 86,30 Uhr,
außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſpr. 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4,
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag, vorm. von 912 Uhr.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſpr. 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus, (ich
wieſenſtr. 8: neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsauskunfts=
ſtelle
. Sprechſtunden vorm. von 101 Uhr. Fernſpr. 2288.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonjevereins, Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245

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Auswärtige Gemeinden.

Evg. Kirche zu Griesheim. Sonntag, 18. März, vorm. 10 Uhr: Prüfung der Kon/
firmandinnen. Pfarrer Mangold. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 2 Uhr=
Prüfung der Konfirmanden. Pfarraſſiſtent North. Abends 8 Uhr: Paſſionsandacht,
Pfarrer Mangold.
Friedenskirche. Vorm. 10 Uhr: Konfirmandenprüfung. Pfarraſſiſtent North,
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.

Evgl. Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 18. März, vorm. 10 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Prüfung und Vorſtellung der Konfirmanden. Abends 8 Uhr: Paſſionsandacht
Mittwoch: Kirchenchor. Donnerstag: Frauenverein. Freitag: Jungmädchen
vercin.

Evgl. Kirche zu Roßdorf. Sonntag, 18. März, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt
Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden. Chriſtenlehre. Entlaſſung des älteſten
Jahrgangs. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 2 Uhr: Jahresverſammlung
des Evangeliſchen Bundes. Vortrag: Jetzt erſt recht Evangeliſcher Bund! Abend
8 Uhr: Paſſionsgottesdienſt. Feier des hl. Abendmahles. Montag, 5 Uhr: Offen
Jugendverſammlung. Dienstag: Kirchengeſangverein und Poſaunenchor. Dor
nerstag, 3 Uhr: Mädchen=Handarbeitsſtunde.

Eval. Kirche zu Ober=Ramſtadt. Sonntag, 18. März, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt
Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden. 8 Uhr: Paſſionsandacht. Montag
Poſaunenchor. Dienstag, 67 Uhr: Bücherausgabe. 8,30 Uhr: Kirchenchor. Mitt=
woch
: Bibelſtunde.
Evgl. Kirche zu Dieburg. Sonntag, 18. März, vorm. 10 Uhr: Feierliche Vorſtellung
und Prüfung der Konfirmanden. Montag, 19. März, abends 8,15 Uhr: Leſe= un
Bibelabend (Schule).

Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9 Sonntag, 18. März, vorm. 10 Uhr: Predigt
gottesdienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchulc. A ends 8 Uhr
Predigt. Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Singſtunde. Donnerstag, nachm. 3,30 Uhr
Frauenmiſſionsverein. Abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Samstag, abends 8 Uhr
Streichchor.
Evangel. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten(, Mauerſtr. 17. Sonn
tag, 18. März, vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hähnel. Vorm. 10,30 Uhr
Kindergottesdienſt. Abends 8,15 Uhr: Evangeliſation. Dienstag, abends 8,30 Uhr
Jugendſingen. Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Freitag, abends 8,30 Uhr,
Gebetsſtunde.

Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule,
Abends 8 Uhr: Paſſionsandacht mit Lichtbildern, Hr. K. Lechler, Frankfurt. Mitt
woch, abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde.

Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14. Sonntag, 18. März, vorm. 10 Uhr
Menſchenweihehandlung mit Predigt. Abends 20,30 Uhr: Liturgiſche Paſſionsandacht
Pfarrer Thielemann. Mittwoch, 21. März, vorm. 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung
Nachm. 17.30 Uhr: Pfarrer Dr. Fr. Doldinger=Freibura: Leſung aus eigenen dichteriſcher
Werken. Abends 20,15 Uhr: Offentlicher Vortrag Novalis als geiſtiger Helfer in den
Gegenwart, Pfarrer Dr. Doldinger. Donnerstag, 22. März, vorm. 10,30 Uhr
Menſchenweihehandlung. Samstag, 24. März, 20,30 Uhr: Bibelabend Pfr. Thiele
mann.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 18. März, vorm
9 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Predige
Kruſt. Dienstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kr.ſt.
Deutſchgläubige (freireligiöſe) Gemeinde. Mozartſaal, Schulſtraße 8. Erbauung
2.30 Uhr.

[ ][  ][ ]

eamstag, 17. März 1934

Nr. 75 Seite 9

Wie ſchützt man ſich vor Falſchgeld?

beiche Scheine und Münzen werden nachgemachk? Verſchiedene Sälſchungsſyſteme und Erkennungs=
merkmale
. Tricks und Kurioſtkäten.

Zu der ſenfationellen Aushebung einer Ber=
liner
Falſchmünzerwerkſtätte, die 50=Markſcheine
in großen Mengen herſtellte, erhalten wir die
folgende Zuſchrift: Seit Salaban iſt der Polizei
im Kampf gegen das Falſchmünzerweſen kein
ſo guter Schlag geglückt.
Auf die Frage: Iſt Falſchgeld im Umlauf? kann man
immer mit Ja antworten, denn niemals wird es einem
hat gelingen, alle gefälſchten Scheine und Münzen aus dem
ſtkehr zu ziehen. Seit Beginn der Stabiliſierung iſt freilich
es Fälſchern in Deutſchland das Handwerk ziemlich erſchwert.
ſt, wergeld wird heute verhältnismäßig ſelten nachgemacht. Jeder
läß= ſe kann den Unterſchied zwiſchen echtem und ſchlechtem Silber=
in
d feſtſtellen, indem er die Stücke auf die Tiſchplatte fallen
Das echte Geld klingt ſilbern hell, das andere dumpf
d bleiern. Die Falſchmünzer müſſen alſo, wenn ſie einen
sabge glichen Klang erzielen wollen, einen hohen Prozentſatz zu=
Es ſie ſen. Aber dann lohnt ſich die große Mühe kaum noch, zudem
die ſie die Beſchaffung großer Mengen Silber kaum möglich, ohne
in= ſſehen zu erregen.
Daß trotzdem immer wieder falſches Silbergeld hergeſtellt
d, bewies vor zwei Jahren die Entdeckung der Falſch=
inzerwerkſtätte
des Dr. Salaban, der mindeſtens 32000 falſche
ſeimarkſtücke in Umlauf ſetzte. Dr. Salaban führte mit ſeiner
ſon des au ein abenteuerliches Doppelleben. Vor der Welt erſchien
utſamen als wohlhabender Berliner Villenbeſitzer geachteter Juriſt
her Be=d namhafter Schriftſteller, im Keller ſeines Hauſes aber unter=
ea
ſchon ſt er eine unerlaubte Präganſtalt. Als arme Leute verkleidet,
Jahren den Herr und Frau Dr. Salaban dann ihr falſches Silber=
d
auf den Berliner Märkten aus. Dort wurden ſie auch von
Polizei gefaßt.
Die Münzen mit geringerem Nennwert (5= und 10= Pfennig=
us
Ber= ſe) nachzumachen, iſt wenig einträglich, es ſei denn, daß man
gelabend bſchen aus Eiſen herſtellt und Automaten ausplündert. Die
der hrichtung einer Münzwerkſtatt an abgelegenem Ort mit Druck=
Streich=ſten, Prägeſtöcken und anderen Utenſilien iſt eine ſchwierige
rtettsd koſtſpielige Sache in der Zeit des Geldmangels. Die Falſch=
inzer
müſſen zudem viele Monate opfern, bis das Geld fertig
dann weitere Monate, bis die Gewinne ſich häufen, und auch
ſorium ſind gering, weil beim Einkauf ſelbſt billigſter Gegenſtände
Geſang= mer noch Prozente abgehen.
ſetz wirt= Beim Papiergeld liegt die Sache ähnlich. Ganz große Noten,
Kon=ntenbankſcheine zu 500 und 1000 Mark, ſowie die Tauſender
Reichsbank werden kaum gefälſcht, weil ſie nicht abzuſetzen

d. Eher verſuchen es die Fälſcher ſchon mit großen auslän=

ſhen Noten.
n= Auch Fälſchungen von 100=Markſcheinen ſind ſeit Jahren
ſuch ab, nicht mehr vorgekommen, dagegen befinden ſich ſtändig
falſche Noten zu 50, 20, 10 Mark im Umlauf.
gehende erbei wenden die Fälſcher die verſchiedenſten Methoden an.
lagersſtweder ſie ſtellen völlig neues Geld her, oder ſie machen aus
über dieſr Scheine fünf falſche, indem ſie aus vier echten je ein
ung der ſertel herausſchneiden und dieſes durch eine Fälſchung er=
S Edler ſen. Dieſe Noten erkennt man unweigerlich daran, daß auf
linken Seite eine andere Nummer ſteht als auf der rechten!
iſt der
=ſer wer kontrolliert ſchon die Nummern, wenn er Geld be=
m
= mmnt?
lusdruck Die Schwierigkeiten, die ſich den Fälſchern entgegenſtellen,
Land=)d recht bedeutſam.

Bisher iſt es noch keinem gelungen, das von der Reichs=
druckerei
verwendete Papier nachzuahmen.
Alle falſchen Noten faſten ſich porös rauh und ſchwammig an
und erreichen nur mit ſtark abgegriffenen echten Noten eine ge=
wiſſe
Aehnlichkeit. Sehr ſchwer iſt, das Waſſerzeichen zu imitie=
ren
. Zeichen haben entweder ſcharfe Kanten oder ſie ſind nicht
klar zu erkennen. Vielfach wird das Waſſerzeichen erſt gar nicht
nachzuahmen verſucht, ſondern man druckt es mit fetthaltiger
Farbe auf oder ſchabt die betreffenden Stellen rauh und radiert
ſie dann ab. Erſtere glänzen verdächtig von der Seite letztere
ſind leicht mit der Hand fühlbar. Hin und wieder tauchen ſehr
gute Fälſchungen auf. Die beſte, die jemals gelungen iſt, be=
traf
unſere jetzigen 50 Markſcheine. Der Fälſcher ſetzte unge=
fähr
20 Stück ab, hörte dann aber auf. Bis jetzt iſt er nicht er=
griffen
worden.
Welche Merkmale hat das Publikum nun um die Fäl=
ſchungen
zu erkennen? Selten gelingt es den Fälſchern, die rich=
tige
Figurengröße auf den Scheinen zu treffen, auch wenn dieſe
photographiert und 1:1 nachgezeichnet wurden. Auch der Trocken=
ſtempel
iſt faſt ſtets verwiſcht, undeutlich oder unglücklich heraus=
geprägt
. Er iſt meiſt das beſte Erkennungszeichen neben dem
Waſſerzeichen, das immer den Aufſchluß gibt. Ungenauigkeiten
ſind ferner zu beobachten an dem Stoffauflauf (dem Farbſtoff=
überzug
auf der leeren Seite!), der am Rande der Note be=
ginnt
und in der Mitte der Note endet, wo der Farbton immer
ſchwächer wird und ſchließlich ganz verſchwindet. Dieſen Ueber=
gaug
nachzumachen, iſt ungemein ſchwer, jedoch ein Kinderſpiel
noch gegen das Einmiſchen der bunten Faſern in die Papier=
maſſe
. Um dieſer Schwierigkeit zu entgehen, kommen die Fälſcher
auf die gewagteſten Ideen. Einige drucken die Vorder= und Rück=
ſeite
der Note auf verſchiedene Blätter, beſtreichen ſie rückſeitig
mit Klebſtoff, ſchütten Wollfaſern darauf und kleben die Blätter
zuſammen. Andere imitieren Faſern mit bunter Farbe.
Da das echte Druckverfahren ein ungeheure umſtändliche,
langwierige und koſtſpielige Arbeit iſt, ſuchen ſich die Fälſcher
ihre Arbeit zu erleichtern. Die Reichsbank dagegen iſt dazu über=
gegangen
, den Falſchmünzern die Arbeit durch Einfügen eines
Bildes in jede Note zu erſchweren. Und dieſe Männer= und
Frauenköpfe, deren Nachbildung den Fälſchern niemals gelingt,
ſind es in erſter Linie geweſen, auf die man das ſtarke Zurück=
gehen
der Falſchmünzerei in Deutſchland zurückführen darf. Wer
Noten kontrollieren will, muß natürlich zuerſt einmal wiſſen,
wie die echten ausſehen. Und leider wiſſen es viele nicht. Man
muß ſich einmal die von der Reichsdruckerei geſammelten Fäl=
ſchungen
anſehen, und man wird ſtaunen, wenn man ſieht was
alles angenommen und in den Verkehr gebracht wird. Einer
hatte jede Note eigenhändig mit Tuſche gezeichnet, ein anderer
hatte die Namen der Vorſtandsmitglieder der Reichsbank mit
einem Stempel daruntergeſetzt. Auf manchen Noten ſind falſche
Farben angewandt, die Köpfe ſchrecklich verzeichnet, auch ortho=
graphiſche
Fehler findet man nicht ſelten. Ein ganz Schlauer
hatte aus einer illuſtrierten Zeitſchrift, in welcher Noten in
Originalgröße abgebildet waren, einige ausgeſchnitten und war
ſie tatſächlich losgeworden.
Selbſt die ſchlechteſten Fälſchungen finden Abnehmer, meiſt
be: kleinen Kaufleuten und auf dem Lande.
Daß die Fälſcher ſtets die Abendſtunden benutzen, um ihr
Geld anzubringen, iſt ja bekannt. Es iſt notwendig, daß jeder
Bewohner das Geld, das ſich im Umlauf befindet, genau kennt.
Um ſo leichter wird er Fälſchungen auf die Spur kommen und

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wenig verſchiedene Sorten in Verkehr bringt. Die prägen ſich
raſch dem Auge ein, und das erſchwert den Fälſchern die Arbeit.
Das Merkwürdigſte aber an der ganzen Falſchmünzerei iſt
und bleibt doch die Tatſache, daß jeder Nachahmer von Bank=
noten
ſeine eigene Strafe ſelbſt niederſchreiben muß, denn wenn
er einen Schein fälſcht, muß er die Worte zeichnen: Wer Bank=
noten
nachmacht oder fälſcht oder nachgemachte oder verfälſchte
ſich verſchafft und in Verkehr bringt, wird mit Zuchthaus nicht
unter zwei Jahren beſtraft.
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hin, die berühmte Schauſpielerin Liane de Pougy beabſichtige, wie=
der
die Bühne zu betreten, erinnern Pariſer Blätter an den da=
mals
ganz Paris erheiternden Rivalitätskampf zwiſchen ihr und
der nicht minder berühmten und ſchönen Otero:
Beide waren lange vor dem Weltkriege an ein und demſelben
Theater engagiert, und das Publikum wurde faſt jeden Abend
Zeuge eines erbitterten Kampfes zwiſchen den beiden Künſtlerin=
nen
, die darin wetteiferten, die verhaßte Rivalin durch elegantere
Garderobe und wertvolleren Schmuck auszuſtechen. Auch bei jeder
öffentlichen Gelegenheit ſetzten die Schauſpielerin und die ſpaniſche
Tänzerin dieſen Kampf fort. Bei der Uraufführung eines neuen
Werkes von Meilhac erſchien eines Abends, die Otero in einer
Loge mit einem Diamantenhalsband, das ſämtlichen anweſenden
Damen durch ſeine Pracht den Atem benahm. Wenige Minuten
ſpäter betrat Liane de Pougy die gegenüberliegende Loge in
einem ganz einfachen Kleide ohne jeden Schmuck. Dicht hinter ihr
folgte jedoch ihre Zofe, die einen mächtigen offenen Schmuck=
kaſten
trug, der von Diamanten, Saphiren, Smaragden, Rubinen
und Perlen nur ſo ſtrotzte. Bei dem nun aufbrauſenden Gelächter
verließ die Otero wutentbrannt ihre Loge
Seine Skiefel rekkeken ihm das Leben.
() London. In England haben der Lederhandel und das
Schuhgewerbe ſeit einiger Zeit eine gemeinſame Anſtalt einge=
richtet
, die alle Beſchwerden des Publikums von der techniſchen
und der mediziniſchen Seite unterſuchen ſoll. Ohne dieſe Anſtalt
könnte hier die Geſchichte von der Lebensrettung durch ein Paar
Schuhe nicht erzählt werden. Und der gute Mr. B. wäre vermut=
lich
längſt tot.
Da hatte alſo ein Kunde einem Schuhhändler die vor kurzem
gekauften Stiefel zurückgebracht, weil ſie ſich ſo ſchlecht getragen
hatten. Der Händler wußte keine Erklärung und ſchickte die Schuhe
zur Fabrik zurück, die ſie an die Unterſuchungszentrale weiter=
leitete
.
Schon einige Tage ſpäter wurde von der Unterſuchungsanſtalt
Alarm geſchlagen. Wo der Schuhkäufer ſei. Es eile ſehr, man müſſe
ihn ſchnellſtens ermitteln. Der Käufer, nennen wir ihn ruhig Mr.
B., war recht erſchrocken, als man ihn ſo dringend verlangte:
Sind Sie in ärztlicher Behandlung? fragte man ihn. Mr.
B. verneinte. Dann gehen Sie ſchleunigſt zu einem Arzt. Sie
haben Zucker im höchſten Grade!
Die Unterſuchung ergab wirklich Zucker. Der Mann wurde
durch eine Gewaltkur gerettet. Aber wie konnte man die Krank=
heit
des Mannes aus den Schuhen erſehen? Nun, der Chefarzt Dr.
Colin=Ruß hatte ermittelt, daß das Leder durch Zucker angegrif=
fen
war. Alſo konnte nur ein Mann die Schuhe getragen haben,
der in ſeinem Blut eine unverhältnismäßig hohe Menge Zucker
beherbergte. Das aber konnte nur ein Diabetiker ſein. War es
nun zuviel geſagt, wenn wir behaupteten, daß ein Paar Schuhe
einem Manne das Leben retteten? Immerhin haben wir es hier
mit einer der eigenartigſten Diagnoſen zu tun, die wohl je geſtellt
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Samstag, 17. März 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 10 Nr. 75

Das Olympia=Skadion im Bau.

Gedenkſeier für die Apfer der Karſten=Zenkrum=Grube.

Die Trauerfeier im Hofe der Unglücksgrube. Auf der Tribüne, vor dem Mikrophon, der ſchleſiſche
Oberpräſident Hellmut Brückner während ſeiner Anſprache.
Auf der Karſten=Zentrum=Grube bei Beuthen fand jetzt eine Gedenkfeier für die bei dem kürzlichen
Einſturzungluck ums Leben gekommenen Bergarbeiter ſtatt. Der Feier wohnten der Oberpräſident
von Schleſien, der ſtellvertretende Führer der Arbeitsfront, die Vertreter der Behörden der weſt=
fäliſchen
Grüben ſowie die geſamte Belegſchaft der Karſten=Zentrum=Grube und Tauſende der Be=
völkerung
bei.

Blick auf die nach der Winter=Unterbrechung wieder aufgenommenen Arbeiten
für das künftige Olympia=Stadion,
das nach den vom Führer gutgeheißenen Plänen in Berlin=Grunewald angelegt wird. Im Hinty
grund: Ein Gebäude der Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen, die ebenfalls in die gewalt!
Sportanlage einbezogen wird.

Reich und Ausland.
Wie die Frankfurker Oſthafen=Brokfabrik
zugrunde gerichtet wurde.
Frankfurt a. M. Ende Dezember v. J.
wurde bekanntlich das Konkursverfahren über
das Vermögen der Brot= und Keksfabrik Oſt=
hafen
, G. m. b. H., eröffnet nachdem zuvor alle
Bemühungen geſcheitert waren, das Unternehmen
zu halten und trotz der Schuldenlaſt von 1,7 Mil=
lionen
RM. wieder flott zu machen. Anfangs
Mai v. I. waren die beiden Geſchäftsführer des
Unternehmens, die Brüder Glauberg, ausgetre=
ten
. Sie befinden ſich heute in Paris, und die
Vermutung, daß ſie durch leichtſinniges und leicht=
fertiges
Handeln das Unternehmen an den Rand
des Ruins brachten, hat jetzt durch die abgeſchloſ=
ſene
Prüfung der Bücher ſich in vollem Umfang
beſtätigt. Es hat ſich ergeben, daß die beiden Ge=
ſchäftsführer
in den letzten ſechs Jahren nicht we=
niger
als 617 000 RM. für ſich privat entnommen
haben, im Jahre alſo rund. 100 000 RM. Dieſe
Feſtſtellung läßt es nicht verwunderlich er=
ſcheinen
, wenn die Fabrik zugrunde gehen mußte.

Polſterung der 3. Wagenklaſſe.
Berlin. Um der notleidenden Induſtrie
einen weiteren Arbeitsauftrag zukommen zu laſ=
ſen
und um damit gleichzeitig den vielfachen
Wünſchen der Reiſenden nach Erhöhung der Be=
quemlichkeit
nachzukommen, hat ſich die Deutſche
Reichsbahngeſellſchaft, wie die Wandelhalle‟
meldet, entſchloſſen, die Sitze der III. Wagen=
klaſſe
polſtern zu laſſen. Für die Polſterung ſind
zunächſt die D=Zugwagen und die vierachſigen
ſtählernen Eilzugwagen vorgeſehen, ferner die
Triebwagen, ſoweit ſie nicht im Stadt= und Vor=
ortverkehr
in Berlin, Hamburg=Altona und Stutt=
gart
verwendet werden. Noch im Jahre 1934 ſol=
ſen
die Sitze III. Klaſſe in den ſeit Beginn des
Jahres 1919 in Betrieb befindlichen D=Zugwagen
gepolſtert werden. Die Polſterung ſoll in der
Weiſe geſchehen, daß die Sitz: eine Polſterung un=
ter
Verwendung der Regelfedern und die Rucken=
lehne
eine Filzau lige mit Plüſchbezug erhalten.

Muſſolini ehrt Ricarda Huch.
Heidelberg. Ricarda Huch, die in Heidel=
berg
lebende Dichterin, erhielt dieſer Tage durch
den italieniſchen Botſchafter in Berlin ein Bild
Muſſolinis mit deſſen eigenhändiger Unterſchrift
zugeſandt, mit dem der italieniſche Regierungs=
Chef ſie beſonders als Verfaſſerin dreier meiſter=
hafter
Werke aus der neueren italieniſchen Ge=
ſchichte
auszeichnen will. Ricarda Huch, die ſich
von dem kürzlich erlittenen Unfall ingwiſchen
erholt hat, vollendet am 16. Juli ihren 70. Ge=
burtstag
.
Hauseinſturz.
Mannheim. In dem Dorf Niederſchlet=
tenbach
ereignete ſich ein Einſturzunglück. Ein im
Umbau befindliches, altes Fachwerkhaus ſtürzte
während der Arbeiten ein. Dabei wurde ein
48jähriger Hilfsarbeiter, Vater von drei Kin=
dern
, auf der Stelle getötet. Der Sohn des die
Arbeiten ausführenden Baumeiſters erlitt einen
ſchweren Schädelbruch und ſchwere innere Quet=
ſchungen
, ſo daß er in Lebensgefahr ſchwebt. Ein
zweiter Sohn des Baumeiſters trug ſchwere, kom=
plizierte
Knochenbrüche davon. Die Schuldfrage
iſt noch nicht geklärt.
Großfeuer in Wiesbaden.
Wiesbaden. Durch ein geſtern früh auf
einem Holzlagerplatz in der Mainzer Straße aus
bisher noch nicht aufgeklärter Urſache ausge=
brochenes
Großfeuer wurden die Lager= und Ma=
ſchinenhalle
eines Zimmerplatzes, ferner eine
mit Lumpen und Altmaterial gefüllte Lagerhalle,
eine Büroeinrichtung und drei Laſtkraftwagen ver=
nichtet
. Der große Sachſchaden iſt nur zum Teil
durch Verſicherung gedeckt. Die Feuerwehr konnte
nach mehrſtündiger, angeſtrengter Tätigkeit des
Brandes, der ſich über eine Fläche von etwa
1000 Quadratmeter ausdehnte, Herr werden und
ihn auf ſeinen Herd beſchränken.

Die ſurchkbare Exploſions=Kakaſtrophe von La Liberkad.

Oben: Der Ladekai des Unglückshafens. Unten: Platz mit Kirche in La Libertad.

Die Zahl der Opfer des Exploſionsunglücks
von La Libertad.
San Salvador. Die Regierung veröffent=
licht
eine Verlautbarung über die Zahl der Opfer
des Exploſionsunglücks von La Libertad. Da=

nach ſind 150 Todesopfer zu beklagen. 100 Per=
ſonen
ſind ſchwer und 50 Perſonen leicht verletzt
worden. Etwa 20 Perſonen werden noch vermißt.
Unter den Opfern befindet ſich kein fremder
Staatsangehöriger.

Verhaftung zweier Betrüger.
Waldenburg. Wie amtlich mitgeteilt
wird, wurden am Mittwoch, in ſpäter Nacht=
ſtunde
, auf Grund eines Haftbefehls des Amts=
richters
in Oberwüſtegiersdorf, die Inhaber der
Firma Wäſcheverſandhaus Kramer u. Co., G.
m. b. H., Heinrich und Rudolf Tſchorn, in Unter=
ſuchungshaft
genommen und in das Gerichts=
gefängnis
eingeliefert. Die beiden Verhafteten
werden beſchuldigt, in den Jahren 1924 bis heute
fortgeſetzt zahlloſe Gläubiger, auch aus den klein=
ſten
Kreiſen, um Geldbeträge bis zu 100 000 RM.
durch betrügeriſche Manipulationen geſchädigt zu
haben. Die Beſchlagnahme ſämtlicher Geſchäfts=
bücher
und der von den Beſchuldigten ausgege=
benen
Genußſcheine und Reklameſchriften för=
derte
große Mengen belaſtenden Materials zu=
tage
. Die Ermittlungen ſind noch im Gange.
Schloß Bellevue erhält eine neue Beſtimmung.
Berlin. Wie der Amtliche Preußiſche
Preſſedienſt mitteilt, wird die Sammlung für
deutſche Volkskunde, die bisher in den unzuläng=
lichen
Räumen des Alten Palais von Creutz, in
der Kloſterſtraße 36, untergebracht war, nunmehr
endgültig in das Schloß Bellevue überſiedeln.
Auf Anordnung des preußiſchen Finanzminiſters
und des preußiſchen Miniſters für Wiſſenſchaft,
Kunſt und Volksbildung wird der Mitteltrakt
des Schloſſes für die Aufnahme der Sammlung
eingerichtet. Die Arbeiten ſollen ſo gefördert
werden, daß die Räume im Späthe bſt 1934 ihrer
neuen Beſtimung übergeben werden können.

Pokal der Gemeinde Partenkirchen
für den Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß.
München. Dem Stellvertreter des Führers,
Rudolf Heß, dem Sieger im Zugſpitzflug, wurde
am Donnerstag, wie der Völkiſche Beobachter
meldet, der Pokal der Gemeinde Partenkirchen
überreicht, der jeweils auf ein Jahr dem Sieger
im Zugſpitzflug übergeben wird, und der nach
drei aufeinanderfolgenden Siegen endgültig ge=
wonnen
iſt. Der Stellvertreter des Führers hatte
alle mittelbar oder unmittelbar am Zugſpitzflug
Beteiligten, die Werkmeiſter, Monteure, Kon=
ſtrukteure
, Organiſatoren und ſeine Flugkamera=
den
des Wettbewerbs in ſein Heim gebeten, um
dort fliegeriſche Erlebniſſe auszutauſchen. Ueber
20 deutſche Flieger der Kriegs= und Nachkriegszeit
trafen bei ihm zuſammen und gedachten in Tele=
grammen
des Führers und ſeines Luftfahrt=
miniſters
.
Erdrutſche bei Villach.
Wien. Nach Berichten aus Klagenfurt hat
die Schneeſchmelze in Kärnten das Erdreich an
zahlreichen Stellen derart aufgelockert, daß in der
Nähe von Villach 10 000 Kubikmeter Erde in
Bewegung geraten ſind. Dieſer Erdrutſch hat die
Waldungen auf das ſchwerſte geſchädigt. Eine
Lokomotive der Gurktalbahn, die durch das Ge=
biet
des Erdrutſches führt, iſt entgleiſt. Der Bahn=
verkehr
iſt unterbrochen. Pioniere und Mitglie=
der
des Freiwilligen Arbeitsdienſtes wurden
eingeſetzt. Die Nebenflüſſe der Drau ſteigen noch
immer, ſo daß weitere Schäden zu befürchten ſind.

Verheerende Feuersbrunſt
in einem bosniſchen Dorſ.
Vom reichen Grundbeſiker zum Beikl
Das Geld im Strumpf verbrannt.
Verbrecher zünden ein Dorf an.

Belgrad. Nach einer Meldung der Prav)
wurde das Dorf Janja in Bosnien von eit
verheerenden Feuersbrunſt heimgeſucht. 80 H
ſer ſind dem Brand, der ſich infolge ſtarken Stt
mes ſchnell ausbreiten konnte, zum Opfer gefſ
len. Die Einwohner mußten dem Feuer tatt,
los zuſehen, da die Löſchgeräte ſich in ſo ſchl4
tem Zuſtand befanden, daß ſie nicht verwen)
werden konnten. Erſt als Militär eintraf, kond
man ſyſtematiſch gegen das Feuer ankämpfen. 9
Freitag vormittag tobte das Element immer n
Das Rote Kreuz hat Hilfsmaßnahmen für
Obdachloſen eingeleitet. Ein reicher Grundbeſik u
wurde durch den Brand zum Bettler. Er verl
fünf Häuſer und außerdem 360 000 Golddind)
die er in ſeiner Wohnung verſteckt hatte.
Wie die Prawda weiter meldet, wurde
Dorf Surtſchia bei Belgrad zu gleicher Zeit
ſechs verſchiedenen Stellen von Verbrechern

gezündet. Dieſe wollten den Brand zu Plünl
rungen und Einbrüchen benutzen. Ein Feuerwol
mann wurde auf offener Straße überfallen
verletzt. Der Bevölkerung gelang es jedoch,
Brand zu löſchen und die Plünderer zu vert)
ben. Die Bevölkerung des Dorfes iſt zum grof
Teil ſchwäbiſcher Herkunft.

Die Verhaftung der Brüder Saß
in Kopenhagen.
Kopenhagen. Im Zuſammenhang

die Verhaftung der beiden berüchtigten Gd
ſchrankknacker Erich und Franz Saß iſt ergänz
zu berichten, daß die Brüder, die in einem P
ſionat in der Nähe des Rathausplatzes in Kopl
hagen wohnten, verhaftet wurden, weil
Päſſe an verſchiedenen Stellen Radierungen o.
wieſen. Der Kriminalpolizei gegenüber gal
ſich die Brüder, die bereits ſeit September 1
in Kopenhagen weilen ſollen, als politi/
Flüchtlinge aus. Sie gaben auch zu. Aenl
rungen in den Päſſen vorgenommen zu haben,!
Deutſchland verläſſen zu können. Die weit
Unterſuchung ergab, daß ſie ſich im Beſitze
mehreren tauſend Kronen befanden. Außerdhen und
fand ſich in ihrem Gepäck Werkzeug, das ſtar!
modernes Diebesgerät erinnert. Die Brüder Werbindyr
klärten jedoch, daß es ſich um Werkzeug hand
das ſie als Autoſchloſſer gebrauchten. Dich iuleite
Fund, wie auch der von Drahthandſchuhen, Stiſt
vau
den Verdacht aufkommen, daß man es bei
ei Kän
Brüdern mit den Tätern verſchiedener unau hen g=
klärter
Geldſchrankeinbrüche zu tun habe, die u
der letzten Zeit in Kopenhagen verübt worl
ſind und bei denen große Beträge entwenlſach ze,
wurden. Bei mehreren dieſer Einbrüche wurYond.
Bohrmaſchinen und einmal auch ein Autcg4lpril ge
ſchneide=Apparat verwendet. Die Verhafte)0d in
1Auf
leugnen natürlich jede Schuld.

Mord und Selbſtmord auf offener Straßt

München. In der Nähe der Giſela=LK
Realſchule, beim Eliſabethplatz, gab am Frei
ein junger Mann auf einen Mittelſchüler ein
Revolverſchuß ab, worauf er die Waffe gegen
ſelbſt richtete. Einer der beiden ſtarb noch an
Unglücksſtelle, der andere wurde ſchwer vei
ins Krankenhaus gebracht.

Ein Flugzeug der Expedition Byrds abgeſti)
New York. Nach einer Meldung aus Linl
American (Antarktis), iſt ein mit vier Per)!
beſetztes Flugzeug des Admirals Byrd in
Nähe des Lagers der Expedition abgeſtürzt.
Inſaſſen kamen mit leichteren Verletzungen
von. Der Motor und die Inſtrumente konnden
borgen werden.

Neutſche
m

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 75 Sei
Spott.
StnldAttlt

Handball.

Ty. Frieſenheim Polizeiſporkverein Darmftadk.
Am Sonntag hat der Gau 13 das erſte Zuſammentreffen zwi=
ſchen
dem Gruppenmeiſter der Pfalz=Saar, Turnverein Frieſen=
eim
, und dem Main=Heſſenmeiſter, Polizei Darmſtadt. In Vor=
und Rückſpiel treffen ſich beide Mannſchaften um den Titel eines
hrumeiſters, der dann die Berechtigung hat, mit um die deutſche
öandballmeiſterſchaft zu kämpfen. Die Elf des Tv. Frieſenheim
ſt eine äußerſt ſpielſtarke, harte Mannſchaft. Sie war im Jahre
1931 Meiſter der D. T. und wird ſich ſicherlich nicht ohne großen Kampf
ſchlagen laſſen Eine Niederlage bringt nämlich jeden der beiden
Vereine zuguterletzt um die Früchte des ganzen Spieljahres.
Die Polizeielf, die in ſtärkſter Aufſtellung nach Frieſenheim
fährt, hat berechtigte Ausſichten auf einen Sieg, ſofern jeder Spie=
ſer
voll und ganz bei der Sache iſt.
Wir hoffen, daß die Polizeimannſchaft mit Schneid und Eifer
in ihre erſte große Aufgabe herangeht und den wertvollen Sieg
ſit nach Darmſtadt bringt.
Turngemeinde Beſſungen 1865.
Nach den Kämpfen der Pflichtſpielreihe beginnen am kom=
hienden
Sonntag die Freundſchaftsſpiele. Die erſte und Sonder=
hannſchaft
begeben ſich zu den ſpielſtarken Pfungſtädter Turnern
ſnd werden ſich dort mächtig anſtrengen müſſen, um ehrenvoll ab=
uſchneiden
. Die neuaufgeſtellte Jugendmannſchaft ſpielt infolge
es Spielverbots am Sonntag in Griesheim bereits ſchon am
Eamstag nachmittag 16 Uhr auf dem Griesheimer Platz. Die
bfahrt am Sonntag für die Soma um 13.15 Uhr, für die 1. Mſcht.
m 14.15 Uhr an der Turnhalle.

Germania 03 Pfungſtadt SV. 98 Darmſtadt.
Zum vorletzten Verbandsſpiel ſtehen die 98er am Sonntag in
Pfungſtadt der Germania gegenüber. Wenn ſchon in dieſer Sai=
hon
faſt jedes Spiel der Bezirksklaſſe ſeine Bedeutung hatte, ſo
rifft es in dieſem Falle in erhöhtem Maße zu. Bei der Begeg=
tung
am Sonntag in Pfungſtadt ſoll nämlich die Abſtiegsfrage ihre
Klärung finden, und zwar in der Form, daß ſich die Germanen im
Falle eines Sieges über die 98er die Bezirksklaſſe erhalten können,
bährend eine Niederlage allerhöchſtens noch eine Punktgleichheit
hit Bensheim, bei dem man annimmt, daß es bei ſeinen zwei
Auswärtsſpielen keinen Erfolg hat, bringen kann. Die Darm=
kädter
gehen nach Pfungſtadt einen ſchweren Gang, denn es iſt
inzunehmen, daß die Germanen das Letzte daranſetzen, um den
Verbleib in der Klaſſe zu ſichern. Vorher treffen ſich die Reſer=
ben
der beiden Vereine.
Um den gewiß zahlreichen Darmſtädter Schlachtenbummlern
ſute Fahrtgelegenheit zu geben, wird die Fahrt mit zwei Omni=
ſuſſen
ausgeführt. Abfahrt der Reſerven am Marſtall 11.45 Uhr,
Abfahrt der 1. Mannſchaft dortſelbſt 1.15 Uhr. In beiden Wagen
uind für die begleitenden Anhänger ca. 1518 Sitzplätze zur Hin=
ahrt
frei zu geringem Fahrpreis.

Zum zweiten Male in dieſer Verbandsſaiſon muß Union am
kommenden Sonntag in Groß=Gerau antreten. Das Vorſpiel
ſo ſchlindete ſeinerzeit nach einem ſpannenden und ritterlichen Kampfe
verwerſt nentſchieden (1:1). Wenn Union auch dieſes Spiel mit einer
otal veränderten Elf beſtreiten muß, ſo werden aber dieſe treue=
ten
Anhänger unſerer Farbe beweiſen, daß hier echter Kamerad=
haftsgeiſt
herrſcht und trotz alledem einen gleichwertigen Gegner
lbgibt. Die Mannſchaften fahren um 12 Uhr (pünktlich) am
Vereinslokal ab. Jugend-Jucend SV. Weiterſtadt (Rennbahn),
Uhr (Pflichtſpiel). Schüler ſpielfrei.

Zeit
hern

Am kommenden Sonntag ſpielt die 1. Fußballmannſchaft in
Eſchollbrücken. Wenn es gelingt, die Elf in der Aufſtellung des
urde bergangenen Sonntags zuſammenzubringen, dürfte auch dieſes
ſchwere Spiel zu gewinnen ſein. Es ſpielen Berth. Griesheimer,
Frieß 2., Feldmann, Bär, Mahr, Schneider, Seckler, Frieß 1.,
Weißmantel, Holl. Erſatz: Nettermann, Stromberger. Abfahrt
mit Omnibus, am Verkehrsbüro, um 13.15 Uhr.

Fußball.

FC. Union Darmſtadt.

Reichsbahn=Turn= und Sportverein.

SV. Gräfenhauſen SV. 29 Erzhauſen.

Am kommenden Sonntag nachmittag 3 Uhr treffen ſich in
yräf nhauſen der SV. Gräfenhauſen und ſein Namensvetter SV.
Erzhauſen. Da Gräfenhauſen auf eigenem Gelände ſehr gefürchtet
Iſt, ſo hat Erzhauſen einen ſehr ſchweren Stand. Die zweiten Gar=
hituren
treten um 1.15 Uhr an; hier hat man leichter mit einem
Sieg Erzhauſens zu rechnen, da dieſe Mannſchaft die Tabelle führt.
der 18. März ein Arbeilskag im Turnkreis Darmſtadt
Arbeitstage ſind für die D.T. immer ſolche Tage, an welchen
Zuſammenkünfte der Vereinslehrkräfte für die verſchiedenen Ge=
biete
der Leibesübungen ſtattfinden, und ſolche Tage, die mit
Ihrem Arbeitsprogramm darauf eingeſtellt ſind, Lehrſtoff zu ver=
nitteln
. So werden am kommenden Sonntag, den 18. März, an
hier verſchiedenen Orten des Kreisgebietes Uebungs= bzw. Lehr=
tunden
abgehalten. In Arheilgen (Turnhalle des Turnver=
ins
) treffen ſich Leiter und Leiterinnen von Tur=
gerinnen
=Abteilungen um 8.30 Uhr. Dort ſteht im
Vehrplan der Uebungsſtoff für das Kreisturnen im Juli in Ar=
eilgen
. In Langen (Darmſtadt=Oſt), Goddelau ( Darm=
adt
=Weſt) und Heppenheim (Darmſtadt=Süd) werden
lebungsſtunden für Leiter und Leiterinnen von
inder=Turnabteilungen abgehalten. Neben Allge=

neinausbildung gelten dieſe Zuſammenkünfte den Vorbereitungen

ür die Kinderturntreffen in dieſem Jahre.

Der Reichsſportführer verbietet allen Verbän=
en
und Vereinen, ſich zwecks Stiftung von Ehrenpreiſen,direkt
nit der Reichskanzlei oder den Büros der Herren Miniſter in
Verbindung zu ſetzen. Alle ſolche Geſuche ſind auf dringendſte
älle zu beſchränken und einzig und allein dem Reichsſportführer
uzuleiten, der nötigenfalls ſich bei den maßgebenden Stellen für
ie Stiftung eines Preiſes verwendet.
Bayerns Amateurboxer tragen in ſtärkſter Beſetzung
wei Kämpfe im Gau Südweſt aus. Am 23. März ſind die Bay=
rn
Gäſte in Frankfurt und am 24. März treffen ſie in Saarlouis
uf eine Saar=Staffel
Die iriſche Nationalſtaffel der Amateurboxer weilt
ach den Europameiſterſchaften zu einigen Kämpfen in Deutſch=
and
. Am 18. April ſind die Iren Gäſte in Berlin und am 20.
April gehen ſie in Frankfurt a. M. in den Ring. Weitere Starts
ind in Köln und Elberfeld vorgeſehen.
Auf 8. April vorverlegt wurde das Endſpiel um die Süd=
ſeutſchen
Rugby=Meiſterſchaft zwiſchen der RG. Heidelberg und
ſem SC. Frankfurt 1880. Das Treffen wird in Frankfurt a. M.
1bgewickelt.
Beim Kehraus der engliſchen Eishockenſaiſon gab es
och einen Länderkampf zwiſchen England und Amerika, den die
Vertreter von USA. knapp mit 1:0 (0:0, 1:0, 0:0) gewannen.
Vom aktiven Sport zurückgezogen hat ſich Dr.
Uletter=Mannheim, eine der bewährteſten Stützen der Mannhei=
ner
Amicitia=Ruderer. Dr. Aletter war Schlagmann im be=
ühmten
Meiſterſchafts=Achter der Mannheimer und trat auch im
Vierer wiederholt ſiegreich in Erſcheinung.
Um den Weltmeiſtertitel im Schwergewichtsboxen
vird der Titelhalter Primo Carnera am 14. Juni in Long Is=
and
gegen Max Baer, den vorjährigen Bezwinger Max Schme=
ings
, boxen. Der deutſche Halbſchwergewichtsmeiſter Adolf Witt
ſat den ſpaniſchen Europameiſter Martinez de Alfara zum Titel=
ampf
herausgefordert.
Der Große Preis von Hamburg wird am Him=
nelfahrtstage
nicht in Großborſtel, ſondern auf der Derbybahn in
Hamburg=Horn gelaufen.

Feue Kandshlad.
Die Lage im Gau hat ſich in der oberſten Klaſſe in bezug auf
Abſtieg ſowohl, als auch für die Meiſterſchaft bis zum Berſten an=
gefüllt
mit Möglichkeiten aller Art. Von den drei Abſtiegs=
kandidaten
ſteht nur Alem.=Oly.=Worms als ſicher feſt. Stark be=

hat ſich in den letzten beiden Spielen gut herausgemacht und wird
ſich bereits an dieſem Sonntag im Heimſpiel gegen Mainz 05
ſichern.
Hart umſtritten iſt und bleibt vorerſt die Meiſterſchaftsfrage.
Die drei Kandidaten haben noch folgende Spiele auszutragen:
Kickers Offenbach: in Pirmaſens am 18. 3. 34. in Offen=
bach
gegen Spfr. Saarbrücken im 25. 3. 34.
FC. Pirmaſens: in Pirmaſens gegen Kickers Offenbach am
18. 3. 34, am 25. 3. 34 gegen Eintracht Frankfurt, ebenfalls
in Pirmaſens.
Wormatia Worms: in Frankfurt gegen Eintracht am
18. 3. 34, in Worms gegen Bor. Neunkirchen am 25. 3. 34,
in Kaiſerslautern am 2. 4. 34.
Wormatia Worms hat alſo mit ihren drei Spielen,
relativ betrachtet, noch die größte Chance. Immerhin haben ge=
rade
die Wormſer die ſchwerſten Spiele auszutragen, ſo daß ſie
wohl ſchließlich doch noch das Nachſehen haben werden.
Genau ſo wird es vorausſichtlich den Offenbacher Kik=
kers
gehen. Sie werden am Sonntag einen Extrazug von
Offenbach nach Pirmaſenslaufen laſſen, aber ſie wer=
den
auch ſehr wahrſcheinlich am Sonntag abend ihren letzten
Punkt Vorſprung eingebüßt haben.
Danach hätte alſo der FC. Pirmaſens die beſte Chance,
Meiſter zu werden. Immerhin kann es auch in Anbetracht der
Verhältniſſe ſehr leicht ſo kommen, daß alle drei Vereine punkt=
gleich
werden.
*
Ueber die Entſcheidung durch die Diviſion der Tore bei
Punktgleichheit ſind bereits die erſten Beſchwerden beim DFB.
eingegangen. Man verlangt bei Punktgleichheit Ausſcheidungs=
kämpfe
.
In einzelnen Gruppen unſerer Bezirke hält es hart, bis die
Meiſter ermittelt ſind. Noch verzwickter iſt jedoch allüberall die
Abſtiegsfrage. Mit dem Mut der Verzweiflung wird um den Er=
halt
der Klaſſe gekämpft. Wo gar nichts mehr zu machen iſt, wie
beiſpielsweiſe bei Alem.=Oly. Worms und Starkenburgia Heppen=
heim
, tröſtet man ſich mit einer evtl. Neueinteilung. Man vergißt,
vielmehr überſieht aber dabei, daß das ietzige Syſtem erſt
voriges Jahr auf drei fortlaufende Jahre feſtgelegt
wurde.
In unſerer Gruppe iſt es übrigens mit der Abſtiegsfrage
halb ſo wild. Wer außer den Heppenheimern noch abſteigt,
iſt ein ganz großes Fragezeichen, denn unſere Gruppe zählt ohne=
hin
ja nur 11 Vereine. Es kann alſo ſehr leicht ſein, daß Heppen=
heim
abſteigt und dafür Egelsbach hinzukommt und im üb=
rigen
die ganze Garde zuſammenbleibt, wie ſie jetzt noch zu=
ſammen
iſt.
*
Beide Kreisführer unſerer Gruppe, Egelsbach und die
Lampertheimer Turner, haben am letzten Sonntag un=
entſchieden
geſpielt. Das hat zu bedeuten, daß Egelsbach als Kreis=
meiſter
der Darmſtädter Gruppe von allen Gegnern natürlich mit
Feuereifer bekämpft wird: irgendwie Abbruch tut dieſes Remis
der bewunderungswerten Spielſtärke Egelsbachs aber gar nicht.
Bei den Lampertheimer Turnern beſtätigt das Unentſchieden auf
eigenem Platze die derzeitige Krebsform.
Bei einem eventuellen Aufſtiegſviel zwiſchen den beiden
Kreismeiſtern wird im voraus ohne Frage nur die Höhe des
Sieges der Egelsbacher über die Riedleute zur Diskuſſion ſtehen.
Im Reich fallen immer ſtärker, genau wie im Herbſt, die
Blätter; das heißt, es kommen langſam immer mehr Gau=
meiſter
hinzu.
Preußen Danzig iſt in der Abteilung 1, Gruppe A,
Meiſter geworden. Viktoria 89 Berlin hat es in der
Reichshauptſtadt geſchafft Beuthen 09 iſt in Schleſien Meiſter
und hält damit alte Tradition hoch. Boruſſia Fulda hat in
Nordheſſen das Ziel erreicht.
In allen übrigen Gauen wurde die Entſcheidung noch einmal
wvertagt.
Unſer 100. Länderſpiel in Luxemburg war die Rekord= Tor=
ausbeute
aller Spiele des DFB. mit anderen Ländern nach dem
Weltkrieg. Das darf aber nicht zu falſchen Illuſionen führen. Wir
laſſen uns gerne begeiſtern, aber am letzten Sonntag in Luxem=
burg
konnte man das nicht ganz. Es gibt genug Vorſchläge, die
eine Beſetzung unſerer Länderſpielelf beim nächſten Spiel in Ita=
lien
bei den Weltmeiſterſchaftskämpfen in genau derſelben Form
wie in Luremburg vorſehen. Wir machen dieſen Vorſchlag nicht!
Wir wollen, daß Deutſchland in Italien mit ſtärkſter
Mannſchaft antritt und das kann nur folgende Deutſche
Elf ſein:
Kreß
Haringer
Stubb
Janes Hergeit
Oehm
Albrecht Lachner. Hohmann Raſſelnberg Politz
Wenn dieſe Mannſchaft, ſelbſt gleich im erſten Spiel, verliert,
können wir wenigſtens ſagen: Unſere ſtärkſte Mannſchaft hat
einen noch ſtärkeren Gegner gefunden.
Ueber die Leiſtungen der Spieler in Luxemburg iſt man
geteilter Meinung. Man ſtellt Rangliſten auf, wo bald hier, bald
da jener an erſter und dieſer an letzter Stelle rangiert.
Wir melden hierzu folgende Aufſtellung, die mehr die
Leiſtung als das Können der Spieler beleuchten ſoll, denn der
Gegner war ia für einen Gradmeſſer des Könnens zu wenig
ausgefeilt. Alſo:
1. Raſſelnberg, 2. Hohmann, 3. Haringer, 4. Oehm, 5. Albrecht,
6. Janes. 7. Hundt. 8. Kobierſki, 9. Wigold, 10. Szepan,
11. Buchloh.
Union Niederrad iſt jetzt Meiſter der einen Frank=
furter
Gruppe, mit einem Bombenſieg von 5:1 über Griesheim
b. Frkf. a. M., geworden. Damit ſtehen in unſerem Bezirk mit
ſeinen vier Gruppen nunmehr zwei Gruppenmeiſter: Polizei
Darmſtadt und Union Niederrad, feſt.
In allen übrigen Gruppen hält es hart, bis der gordiſche
Knoten entwirrt iſt.
Der bekannte Verteidiger Trautwein des vorjährigen
Deutſchen Fußball=Meiſters, Fortung Düſſeldorf, iſt jetzt auf ein
Jahr geſperrt worden, weil er ſich nach einem Spiel gegen
Schwarz=Weiß Eſſen am Schiedsrichter vergriffen hatte. Nachdem
in einem Verfahren gegen Unbekannt von Fortung, Düſſeldorf
der Nationalſpieler Kobierſki und außerdem auch der Innen=
ſtürmer
Zwolanowſki verdächtigt worden waren, ſtellte ſich
jetzt Trautmein plötzlich der Behörde des Niederrheingaues
und gab ſein Vergeben zu. Damit waren natürlich ſeine Kamera=
den
entlaſtet. So ſehr die Tat Trautweins gegenüber dem
Schiedsrichter zu verdammen iſt, ſo muß doch anerkannt werden,
daß er wenigſtens ſportmänniſch handelte, als ſeine Kamera=
den
in falſchen Verdacht geraten waren.

die Sieger des Berliner Sechs=Tage=Rennens.

Lohmann (links) und Rauſch.
Berliner Sechstageſieger wurden die Weſtdeutſchen Rauſch/
Lohmann mit 447 Punkten und 5 Runden Vorſprung vor van
Nevele/Slaats, ſechs Runden vor Zims/Jppen und acht Runden
vor Funda/Siegel. Die übrigen vier Mannſchaften, Ehmer/Kors=
meier
, Gebrüder Nickel, Umbenhauer/Hoffmann und Maczynſki/
Smeets lagen 16 bis 25 Runden zurück.
Tandann Srmnsfaut w. mt.
Kaſſel, Trier, Freiburg 251
Frankfurt: Sonntag, 18. Mürz
6.35: Hamburg: Hafenkonzert. Die Glocken vom Großen Michel.
Choral: Näher, mein Gott, zu dir. 8.15: Zeit, Nachrichten.
8.25: Gymnaſtik. 8.45: Funkſtille. 9.00: Stuttgart:
Evangeliſche Morgenfeier. 9.45: Freiburg: Feierſtunde der
Schaffenden. 10.15: Katholiſche Morgenfeier. 11.00:
Ausſchnitt aus der Saarkundgebung in Ludwigshafen am 17.
März. 11.30: Volksmuſik.
12.05: Vom Deutſchlandſender. Konzert des Muſikzuges der Leib=
ſtandarte
Adolt Hitler. 13.00; Stuttgart: Kleines Kapitel
der Zeit. 13.15: Gemiſchte Geſellſchaft. Schallplatten.)
14.20: Was bedeutet das neue preußiſche Jagdgeſetz für die
Landkreiſe? Bericht von Dr. Reinhard. 14.30: Das Herz
im Dort. Der Dichter Max Jungnickel lieſt aus eigenen Werken.
15.00: Blaskonzert des Muſikkorps SAR. 1 Standarte Oranien
Wiesbaden. Ltg.: Obermuſikmeiſter a. D. Max Eyſoldt.
16.00: Kaſperle=Stunde: Kaſperle ſpielt Fußball. 17.00: Berlin:
Unterhaltungs= und Tanzmuſik des Kleinen Funkorcheſters. Ltg.:
Willy Steiner. 18.00: H. Huffzky: Zum 60. Geburtstag
von Börries von Münchhauſen. 18.20: Fröhliches Zwi=
ſchenſviel
. 18.50: Bei den Frankfurter Hochhäuslern. Hör=
bericht
.
19.10: Giovanm Boccaccio: Der Falke. 19.50: Sport.
20.00: Stuttgart: Sinfonie Nr. 3 Rheiniſche) Es=Dur op. 97,
von Robert Schumann. 20.30; Stuttgart: Evoſva, Hörſpiel
um Enrico Caruſo, von Curt Elwenſpoek. 22.00: Zeit,
Nachrichten. 22.15: Nachrichten, Wetter, Sport. 22.40:
Zwiſchenprogramm. 23.00: Königsberg: Tanzmuſik der Ka=
pellen
Wilcken und Boerſchel. 24.00: Nachtkonzert.
Taudfgandheaden
(Welle 1571)
Deutſchlandſender: Sonntag, 18. März
6.15: Berli: Gymnaſtik 6.30: Tagesſpruch. 6.35: Ham=
burger
Hafenkonzert. Die Glocken vom Großen Michel. Choral:
Näher mein Gott zu dir. 8.00: Stunde der Scholle: Die
Hebung der Fiſchzucht in den oſtdeutſchen Flüſſen. Lehrgang:
Reichserbhofgeſetz (2. Stundel. 8.55: Berlin: Morgenfeier,
Glockenſpiel der Potsdamer Garniſonkirche. Glockengeläut des
Berliner Doms. 10.05: Berlin: Wetter. 10.10: Sperrzeit.
11.00: Rom: Kundgebung anläßl. der Verſammlung des großen
faſchiſtiſchen Rates m Rom mit einer Rede des italieniſchen
Miniſterpräſidenten Muſſolint 11.50: Glückwünſche. 12.00:
Deuiſcher Seewetterbericht.
12.15: Muſik zum Mittag. Muſikzug der Leibſtandarte Adolf Hitler,
Ltg.: Muſikm. Müller=John. 12.55: Zeitzeichen der Deut=
ſchen
Seewarte 14.00: Emmi Goedel: Kinderliederſingen.
14.30: Kmderfunkſpiele: Aladdin oder die Wunderlampe (1.).
15.15: Eine Viertelſtunde Schach. 15.30: Margarete Schieſtl=
Bentlage lieſt aus ihrem Buch: Unter den Eichen. (Aufn.)
16.00: München: Veſperkonzert. Ltg.: Erich Kloß. 17.00:
Aus den Lausbubengeſchichten: Tante Frida, nach Ludw. Thoma
von Gehring. 17.30: Ein Walzer für Dich. Ein Hörbericht
aus Neubabelsberg über die Arbeit zum neuen Louis=Graveun=
Film. 17.50: Stunde des Landes.
19.00: Hamburg: Orgelkonzert aus der St. Marienkirche, Göttingen:
Werke von Johann Sebaſtian Bach. 19.35: Sport des Sonn=
tags
. 19.45: Das Wunderhorn. Eine bunte Hörfolge von
G. A. Litteck. 22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.45: Deutſcher Seewetterbericht. 23.00: Königsberg: Tanz=
muſik
der Kapellen Wilcken und Boerſchel.

Wetterbericht.

Während ein Tiefdruckgebiet nach Skandinavien vorſtößt, hat
ſich bereits ein zweites über den britiſchen Inſeln gebildet. Da
aber ſowohl zwiſchen Island und Grönland, als auch über Spa=
nien
hoher Druck herrſcht, wird dieſe neue Zyklone ebenfalls nicht
aufgefüllt werden und bei lebhaften Winden nur zu vereinzelten
Schauern führen. Beim Eintritt einer ſtabileren Wetterlage iſt
mit einer weiteren Abkühlung zu rechnen, die nachts bei klarem
Himmel in Gefrierpunktnähe gelangen dürfte.
Ausſichten für Samstag, den 17. März: Wechſelnd bewölkt mit
Aufheiterung, einzelne ſchauerartige Niederſchläge. Tempera=
turen
wenig verändert.
Ausſichten für Sonntag, den 18. März: Teils wolkig, teils auf=
heiternd
, nur noch vereinzelte Schauer, leichter Temperatur=
rückgang
.

auptichriitleitung. Ruvo Mauv=
Verantwvortlich ür Politit und Wirtſcha t: Nudol Mauve: ür Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MaxStreeie; für den Schlußdienſt: Andreas
5 Luerich: für Sport. Nar Böhmann. ür Die
Bauer ür den Landel: Dr
Gegenwart Tagesipiegel Mild und Wort: Dr Gerbert Nette, ür den Anzeigen=
eil
und geſchäftliche Mitteitungen: Wklln Kug e ſämtl. in Darmſtadt. 2.A II. 34 23339
Druck und Verlag: L. C. Witiich, Daruſtadt Nhanſtraße 2
ür unverlangte Manuikrivte wird Garanty der Rückſendung n ich: ubernommen.
Spfechſtunden der Redaktſon Vormittags 121 (hr nachmittags 67 Uhr.

[ ][  ][ ]

Scrips= und Bondsberfahren, Sperr= und Regiſtermark

Begeifſe orsHeipse u. Bonosverfähtens

* Mit Wirkung vom 1. Juli vorigen Jahres wurde auf Grund
des von der Regierung verkündeten Transfermoratoriums die
Konverſionskaſſe für Deutſche Auslandsſchulden in Berlin errich=
tet
. Die Veranlaſſung dazu boten die bekannten Transferſchwie=
rigkeiten
der Reichsbank.
Die Konverſionskaſſe iſt eine Körperſchaft des öffentlichen
Rechts und ſteht unter Aufſicht des Reichsbankdirektoriums. Die
auf Grund des Transfermoratoriums an die Konverſionskaſſe ab=
zuführenden
Mietzinſen, Pachtzinſen, Gewinnanteile und ähnliche
regelmäßig wiederkehrende Leiſtungen aus Guthaben, Krediten,
Anlagen, Hypotheken, Schuldſcheinen, Beteiligungen und anderen
Vermögensanlagen von Ausländern werden den empfangsberech=
tigten
Ausländern nicht mehr direkt ausgezahlt, ſondern bei der
Deutſchen Konverſionskaſſe gutgeſchrieben. 30 Prozent ihrer For=
derungen
für die Zeit vom 1. 7, bis 31. 12. 1933: 50 Prozent
erhielten die ausländiſchen Gläubiger ſeitens der Konverſionskaſſe
in der Landeswährung, die reſtlichen 70 Prozent für die Zeit
vom 1. 7. bis 31. 12. 1933: 50 Prozent werden in Form von
Schuldſcheinen, die auf den Inhaber lauten und in Beträgen von
5, 10, 30, 40, 50, 100 und einem Vielfachen von 100 Reichsmark
ausgefertigt werden, den Ausländern zur Verfügung geſtellt. Dieſe
Schuldſcheine der Deutſchen Konverſionskaſſe ſind bekannt unter
dem Namen Scrips.
Die Scrips ſind im Ausland verkäuflich und werden von
der Deutſchen Golddiskontbank auf der Baſis von etwa 67 Prozent
in der Zeit vom 1. 7. bis 31. 12. 1933 herausgegebene Scrips zu
etwa 50 Prozent ihres Nominalwertes angekauft. Lediglich
mit der Schweiz und mit Holland wurden nach längeren Verhand=
lungen
Abkommen getroffen, wonach dort die Einlöſung der
Scrips zu 100 Prozent erfolgt, wogegen ſich beide Länder zu einem
erweiterten Ankauf deutſcher Waren verpflichteten.
Um den deutſchen Exporteuren die Möglichkeit zu geben, ihre
Waren im Ausland unter der ſchweren Konkurrenz der valuta=
ſchwachen
Länder ohne oder mit einem geringen Verluſt einzufüh=
ren
, iſt das ſogenannte Zuſatzausfuhrverfahren eingeführt worden.
Hierbei unterſcheidet man zurzeit zwei verſchiedene Methoden:
das Scrips= und das Bondsverfahren.
Im Scrips=Verfahren erhalten deutſche Ausfuhrfir=
men
auf Grund eines ausführlich begründeten Antrages bei der
zuſtändigen Deviſenbewirtſchaftungsſtelle eine Genehmiggung zum
Erwerb von Scrips, die lediglich durch Vermittlung der Deutſchen
Golddiskontbank Berlin zum niederen Auslandskurs (ca. 67 Proz.,
früher 50 Proz.) erfolgt. Die Golddiskontbank bringt ihrerſeits dieſe
Scrips ſofort zum Nominalwert (alſo 100 Proz.) bei der Deutſchen
Konverſionskaſſe für deutſche Auslandsſchulden zur Einlöſung. Die
dadurch entſtehende Gewinndifferenz von etwa 33 Prozent fließt
in Höhe des als ausgleichsfähig anerkannten Verluſtes den deut=
ſchen
Ausfuhrfirmen zu. Da vorübergehend nicht genügend Scrips
für das Zuſatzausfuhrverfahren zur Verfügung ſtanden, ſind Sperr=
und Regiſtermark von der Deutſchen Golddiskontbank zur Ver=
wendung
im Scripsverfahren erworben worden.
Das Bonds=Verfahren, das genau wie das Scrips=
verfahren
durch einen formellen Antrag des deutſchen Exporteurs
ſeitens der zuſtändigen Deviſenbewirtſchaftungsſtelle genehmigt
werden muß, findet in letzter Zeit geſteigert Anwendung. Der mit
Verluſt kalkulierende deutſche Exporteur wird auf Grund der ihm
erteilten Genehmigung ermächtigt, einen beſtimmten Prozentſatz
ſeines in Deviſen anfallenden Ausfuhrerlöſes zum Ankauf von
deutſchen Auslandsbonds im Ausland zu verwenden und die er=
worbenen
Bonds zum höheren Inlandskurs an zum Ankauf be=
rechtigte
Inländer zu veräußern. Die zum Ankauf der Bonds
erforderlichen Deviſen müſſen von der Reichsbank freigegeben ſein,
d. h., daß die auf Grund der Deviſengeſetze zur ſofortigen Abliefe=
rung
der Deviſen verpflichteten Exporteure dieſe zum Zwecke des
Bondskaufs in genehmigter Höhe verwenden dürfen. Der aus
dem An= und Verkauf der Bonds entſtehende Gewinn Export=
valuta
genannt gleicht den dem deutſchen Ausfuhrkaufmann
aus ſeinem Export entſtandenen Verluſt ganz oder teilweiſe aus.
Wenn Stimmen des Auslandes verſuchen, nachzuweiſen, daß
Deutſchland durch den Ankauf ſeiner Auslandsbonds Deviſen ver=
liere
, ſo muß demgegenüber immer wieder betont werden, daß ge=
rade
durch das Zuſatzausfuhrverfahren Deviſen hereinkommen, und
ja nur ein gewiſſer Prozentſatz meiſt ſogar der kleinere Teil
zum Bondskauf Verwendung findet. Zweckmäßigerweiſe wickelt
der Exporteur die Finanzierung ſeines Zuſatzausfuhrgeſchäfts durch
ſeine Bank ab, da ſehr viele Einzelvorſchriften des an und für ſich
ſchon komplizierten Verfahrens beſtehen.
Die im Verfolg der Julikriſe 1931 in Deutſchland feſtgefrore=
nen
Ausländerguthaben ſind als Sperr= und Regiſtermark be=
kannt
. Je nach der Art ihrer Entſtehung unterſcheidet man fol=
gende
Sperrmarkſorten: Altguthaben, Notenſperrmark, Kredit=
ſperrmark
und Effektenſperrmark.
Altguthaben ſind vor dem 16. Juli 1931 entſtandene
Forderungen ausländiſcher Privatleute, die über Reichsmark oder
Goldmark lauteten und bei inländiſchen Banken zu Buch ſtanden.
Nach dem 19. Februar 1932 durch Einreichung inländiſcher Zah=
lungsmittel
aller Art bei deutſchen Banken entſtandene Guthaben
von Ausländern ſind Notenſperrmark. Hat ein Ausländer
nach dem 19. Februar 1932 durch Verkauf von Grundſtücken oder
ſonſtigen Anlagewerten oder auch aus einer Erbſchaft Markforde=
rungen
an deutſche Banken, ſo ſtellen dieſe Forderungen Kredit=
ſperrmark
dar. Verkauft ein Ausländer Effekten, die er bei
einer deutſchen Bank in Depot hat, ſo wird ihm der Erlös auf
Effektenſperrkonto gutgeſchrieben.
Sämtliche hier genannten Sperrmarkſorten unterliegen hin=
ſichtlich
ihrer Verfügung zahlreichen beſonderen Vorſchriften. Vor
Anwendung des Scrips= oder Bondsverfahrens ſind Sperrmark
häufiger als jetzt im Zuſatzausfuhrverfahren verwandt worden.
Die Guthaben ausländiſcher Banken bei deutſchen Kredit=
inſtituten
unterſtehen hinſichtlich ihrer Rückzahlung den Beſtim=
mungen
des deutſchen Kreditabkommens bzw. des Schweizer Son=
derabkommens
. Inſofern die Rückzahlung dieſer Guthaben auf
Veranlaſſung des Auslandes in Reichsmark erfolgt, werden ſie den
ausländiſchen Bankgläubigern den regiſtrierten Berechtig=
ten
als ſogenannte Regiſterguthaben bei einem der
Aufſicht der Reichsbank unterſtehenden Treuhänder hinterlegt.
Dieſe Regiſtermark finden beſondere Verwendung im Reiſever=
kehr
. Durch beſondere Abmachungen werden dieſe Guthaben in
einem beſtimmten Umfang an ſolche Ausländer freigegeben, die ſich
zu Reiſezwecken in Deutſchland aufhalten.
Da das Beſtreben der ausländiſchen Gläubiger, ihre in
Deutſchland feſtgefrorenen Guthaben möglichſt ſchnell im Rahmen
der gegebenen Beſtimmungen zu verwenden, verſtändlich erſcheint,
beſteht im Ausland eine gewiſſe Verkaufsmöglichkeit zu einem
Kurſe, der unter dem amtlichen deutſchen Wechſelkurs liegt, wäh=
rend
in Deutſchland ein Handel in Sperr= und Regiſtermark natur=
gemäß
nicht beſteht.

Kleine Wirkſchaftsnachrichten.

Ab 16. März 1934 gelten folgende Preiſe für Halbzeug (in
RM. je 100 Kilogramm. für Abſchlüſſe auf 100 Kilogramm);
Kupfer: Bleche 76.50 (77,00), Rohre 92,50 (93,00), Drähte und
Stangen 69,50 (70,00).
Die Preisinderziffer der Metallwirtſchaft, Metallwiſſenſchaft
Metalltechnik ſtellte ſich am 14. März 1934 auf 48,6 gegen 48,2
am 7. März (Durchſchnitt 1909/13 100) ſtieg alſo um 0.8 Pro=
zent
der Ziffer vom 7. März. Einzelindexziffern; Kupfer 35,2
(am 7. März 34,8), Zink 40,6 (40,0). Zinn 81.7 (79,6), unverän=
dert
: Blei 48,4, Aluminum 111.,1, Nickel 93 8, Antimon 59,8.
Der Zementabſatz belief ſich nach Mitteilung des Deutſchen
Zementbundes im Februar 1934 auf 322 000 Tonnen gegen 210 000
Tonnen im Januar.
In der Aufſichtsratsſitzung der Württembergiſchen Notenbank
iſt beſchloſſen worden, der auf den 12. April 1934 anberaumten
Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende von wieder
5 Prozent vorzuſchlagen.

Beriiner uno Hrantfärter efferiensorfe.

Die Berliner Börſe war weiter freundlich, aber verhält=
nismäßig
ruhig, da der Ordereingang aus Publikumskreiſen nach=
gelaſſen
hatte. Die Kuliſſe war weiter zuverſichtlich geſtimmt, wo=
bei
die ſchon vorgeſtern gegen Schluß der Börſe anregende Wieder=
aufnahme
der Dividendenzahlung bei Feldmühle Papier, die als
ein günſtiges Symptom gewertet wurde, mitſprach. Die ſtarke
Steigerung der Roheiſengewinnung im vergangenen Monat kam
beſonders dem Montanmarkt zugute. Da die Neubeſitzanleihe und
die Farbenaktie ihre Aufwärstbewegung fortſetzten, blieb auch nach
den erſten Kurſen die freundliche Grundſtimmung erhalten. Mon=
tanwerte
waren meiſt ½ Prozent gebeſſert, Hoeſch und Harpener
gewannen faſt 1 Prozent. Auch Braunkohlenwerte wurden bis auf
Rheinbraunkohlen (minus 2 Prozent) meiſt 1 Prozent höher ge=
zahlt
. Kaliaktien lagen ruhiger und nicht ganz behauptet. Am
Markt der chemiſchen Werte entwickelte ſich in Oberkoks, die erneut
1 Prozent gewannen, größeres Geſchäft. Farben ſtiegen um ¼
Prozent. Deutſche Erdöl waren auf Hoffnungen, daß eine höhere
Dividende gezahlt werden würde, 1 Prozent befeſtigt. Elektro=
uktien
waren ½ Prozent höher, Lieferungen und Lahmeyer waren
1 Prozent gedrückt. Kabel=, Auto=, Maſchinen= und Metallwerte
waren bei kleinen Schwankungen gut behauptet. Feldmühlepapier
konnten ihre Aufwärtsbewegung um 2½ Prozent fortſetzen. Im
Verlaufe war die Tendenz gut gehalten. Oberkoks waren ins=
geſamt
1½ Prozent höher, Feldmühle konnten ihren Gewinn auf
3½ Prozent erhöhen, dagegen waren Deutſche Eiſenhandel 3, Aku 2
und Vogel 1½ Prozent gedrückt. Am Montanaktienmarkt bröckel=
ten
Stahlvereinswerte in der zweiten Börſenſtunde leicht ab. Am
Elektroaktienmarkt waren Bekula vorübergehend 1½ Prozent
feſter. Farben verloren ½ Prozent gegen den Anfang. Der Ren=
tenmarkt
lag ſehr ſtill, bei faſt ſtagnierendem Geſchäft waren die
Kurſe knapp gehalten.

Die geſtrige Frankfurter Mittagsbörſe erfuhr durch die
ſtarke Nachfrage und weitere Kursſteigerung der Neubeſitzanleihe
eine allgemeine Anregung. Die Publikumsbeteiligung erſtreckte
ſich faſt ausſchließlich auf dieſes Papier, ſo daß die übrigen Markt=
gebiete
zwar etwas vernachläſſigt, aber gut gehalten, zum Teil ſo=
gar
etwas feſter blieben. Hinzu kamen einige zu beachtende Mel=
dungen
aus der Wirtſchaft, ſo die günſtige Entwicklung der Auto=
induſtrie
und die ſtärkere Roheiſengewinnung von Januar bis Fe=
bruar
. Im Ablauf der erſten halben Stunde war in der Neubeſitz=
anleihe
ein Umſatz von etwa 23 Millionen zu verzeichnen bei
einem Kurs von 22,75 nach vorgeſtern abend ſchon 22,55 und vor=
geſtern
mittag 22,15 Prozent. Die übrigen Rentenwerte lagen faſt
vollkommen ohne Geſchäft, blieben aber behauptet. Nur ſpäte
Reichsſchuldbuchforderungen gaben um ½ Prozent auf 94 Prozent
nach. Am Aktienmarkt waren es wieder JG. Farbeninduſtrie, die
um 2 Prozent anzogen. Die lebhafteren Umſätze waren größten=
teils
durch Neueindeckungen der Kuliſſe verurſacht. In der zweiten
Börſenſtunde blieb die Nachfrage nach Neubeſitzanleihe erhalten,
ohne daß aber eine weſentliche Kursveränderung eingetreten wäre,
die Notiz ſchwankte zwiſchen 22,7022,80 Prozent. Altbeſitz und
ſpäte Schuldbücher blieben weiter vernachläſſigt, aber behauptet.
Staats=, Länder= und Stadtanleihen hatten, wie allgemein, nur
ruhiges Geſchäft bei kaum veränderten Kurſen. Reichsmark= Obli=
gationen
blieben luſtlos bei weiter ſinkenden Kurſen (ca. minus
½ bis ½ Prozent) Goldpfandbriefe und auch Kommunal= Obliga=
tionen
lagen meiſt behauptet, vereinzelt bis ½ Prozent leichter.
Am Aktienmarkt war die Haltung zumeiſt freundlich, nur JG. Far=
ben
gingen um ½ Prozent, Rheinſtahl um ½ Prozent und Nordd.
Lloyd um ¼ Prozent zurück. Auf den übrigen Marktgebieten hiel=
ten
ſich die Anfangskurſe ziemlich unverändert.
Die Abendbörſe verkehrte wohl in freundlicher Haltung, das
Geſchäft war aber nicht nennenswert groß, obſchon von der Kund=
ſchaft
einige Kauforders vorlagen. Die Kuliſſe übte jedoch, offen=
bar
im Hinblick auf den Wochenſchluß, Zurückhaltung, zumal ſie
geſtern mittag in größerem Umfange Engagements eingegangen
war. Das Kursbild erfuhr im Vergleich zum Berliner Schluß
keine bemerkenswerte Veränderung, teilweiſe traten jedoch Ge=
winne
von ½ bis ½ Prozent ein. Etwas lebhafter waren Far=
beninduſtrie
mit plus 8 Prozent. Andererſeits gingen Südd.
Zucker um 1½ Prozent und Kunſtſeideaktien bis zu 1 Prozent
zurück. Im Verlaufe ſchrumpfte das Geſchäft ſtark zuſammen, die
Kurſe lagen aber gut behauptet. Am Rentenmarkt war das Ge=
ſchäft
überraſchend klein, was insbeſondere für die Neubeſitzanleihe
zutrifft.

Rhein=Mainiſche Braune Meſſe in Frankfurk a. M.
vom 5. b15 13. Mal.

Schon die erſte Ankündigung der Rhein=Mainiſchen Braunen
Meſſe, die vom Inſtitut für Deutſche Wirtſchaftspropaganda e. V.
Landesbezirk II, in Verbindung mit der NS.=Hago und der NS.
Frauenſchaft in der Zeit vom 5. bis 13. Mai 1934 im Feſthallen=
gelände
zu Frankfurt a. M. veranſtaltet wird, hat in allen Teilen
der Wirtſchaft ſtarke Beachtung gefunden. Bereits heute iſt ein
großer Teil der zur Verfügung ſtehenden Plätze belegt, ſo daß
mit einer ſehr guten Beſchickung der Braunen Meſſe und einer
Förderung des gewerblichen Mittelſtandes durch dieſe Veranſtal= meinen 0
tung gerechnet werden kann.
Um die Aufteilung der Stände reſtlos durchführen zu können,
werden Intereſſenten, die noch nicht im Beſitz der Anmeldevor
drucke ſind, gebeten, ſich umgehend mit der zuſtehenden NS.=Hago
Kreisamtsleitung oder der Meſſe= und Ausſtellungs=Geſellſchaft

Heppe
öfnete id
Kanape
ſhoda ſia
Ich
zugenblit
der 9aud

m. b. H. Frankfurt a. M., Hohenzollernplatz 47, Fernſpr. 70 161,
in Verbindung zu ſetzen, um dort die erforderlichen Unterlage

anzufordern.

Wiriſchaftliche Rundſchau.

etwas
board
Stunde
vorher

Gebr. Roeder A.=G., Darmſtadt. Das Geſchäftsjahr 1933 die
ſer mit 1,805 Mill. RM. Aktienkapital arbeitenden Eiſengießerei) teilen.
und Herdfabrik ſtand abgeſehen von den beiden erſten Monaten) hörte,
unter dem Einfluß der Regierungsmaßnahmen für Hausinſtand=
ſetzung
, Wohnungsumbau, Siedlungsbau und Eheſchließungen) ol
Der mengenmäßige Umſatz erreichte die Höhe von 1931, der Ausſ dil.
landsabſatz blieb indeſſen zurück. 100 Mann konnten ein eoc
geſtellt werden, ſeit März 1933 wurde in allen Betrieben vonl, Zendle
gearbeitet. Nach 0,14 (0,09) Mill. Abſchreibungen wird einſchl. 15 685/ w9
RM. Vortrag ein Reingewinn von 93 836 (i. V. Verluſt 11 289// Mei0
RM. ausgewieſen, woraus bekanntlich die Stammaktien 4 (0) Pro/ Nodle.
zent Dividende erhalten ſollen. In der Bilanz erhöhten ſich die
Ruhegehaltsrücklage auf 0,09 (0,06), andere Rücklagen auf 0.120 Ich üb
(0,03) Mill., Wertberichtigungen dagegen nur noch 0,01 (0,05)) mich hinte
Verbindlichkeiten betragen 0,10 (0,04), Warendebitoren 0,76 im Hafen
(0,62), Wechſel 0,03 (0,10), Kaſſe und Bankguthaben 0,13 (0,10)ſwerden
Vorräte 0,38 (0,35). Generalverſammlung 7. April.
Plötzli
Zum Konkurs der Brotfabrik Oſthafen. Ueber das Vermögenſnur wenig
der Brot= und Keks=Fabrik Oſthafen G m. b. H. Frankurt a. M.,/betrat den
wurde bekanntlich Ende Dezember vorigen Jahres der Konkurs hinterloſſen
verhängt, nachdem alle Bemühungen geſcheitert waren, das Unter=
Lieb
nehmen trotz der Schuldenlaſt von 17 Mill. RM. lebensfähig zu
machen. Die Vermutung, daß der Ruin des Unternehmens durchſ Wir ſind
leichtfertiges Handeln der früheren Geſchäftsführer, der Brüder!. Wenn
Glauberg, veranlaßt worden ſei, hat ſich jetzt nach Prüfung der dieſen Zet
Bücher beſtätigt. Die Brüder Glauberg, die ſich heute in Parisl und ſich ke
befinden, haben in den letzten 6 Jahren nicht weniger als 617 000 den wahr
RM. privat entnommen, alſo die Kapitalkraft der Firma durch) Ic ü0
ihre Anſprüche weitgehend untergraben.
Minuten
Preußiſche Zentralſtadtſchaft, Berlin, Oeffentlich=rechtliche ſerfugzeu
Pfandbriefanſtalt Ausloſung von Goldpfandbriefen. Am 19.)
März 1934 findet bei der Zentralſtadtſchaft eine Ausloſung von) 10
Goldpfandbriefen der Reihen 16, 24 und 25 bis 27 im Betrage von herunnde
Tgen wollte
faſt 1 Million GM. ſtatt.
5 (6) Prozent Dividende bei der Gemeinſchaftsgruppe Deut=
ſcher
Hypothekenbanken. Am 15. und 16. März fanden bei der
Gemeinſchaftsgruppe Deutſcher Hypothekenbanken Bilanzſitzungen
des Präſidiums und des Gemeinſchaftsrates ſtatt. Es wurde be=
ſchloſſen
, den Aufſichtsratsgremien anzuempfehlen, den General=
verſammlungen
der Mitgliedsbanken nach angemeſſenen Rück=
ſtellungen
und vorſichtigen Abſchreibungen die Verteilung einer
Dividende von 5 (6) Prozent vorzuſchlagen. Als Tag der General=
verſammlungen
iſt der 23. April in Ausſicht genommen. Zum
Vorſitzenden des Gemeinſchaftdirektoriums wurde Regierungsrat
Hans Oeſterlink gewählt.

Produkkenmärkke.

Mainzer Getreidegroßmarkt vom 16. März. Je 100 Kilo
Einſtandspreis notierten im Großhandel loko Mainz in RM.;
Weizen 19,90, Roggen 17.00 Hafer 15,75, Braugerſte 17.4017,75,
Induſtriegerſte 17,0017,25, Malzkeime 13,2513,50, Weizenmehll
ſüdd. Spezial 0 30, 10, Roggenmehl (060 Prozent) nordd. 23,50
dito ſüdd. 24,00, Weizenkleie fein 10.3010,40, dito grob 10,80 bis
10,.90, Roggenkleie 10.3011,00, Weizenfuttermehl 11.5011,60,
Biertreber 15,25, Soyaſchrot 15,40, Trockenſchnitzel 7,55.

Berliner Kursbericht
vom 16. März 1934

Oeviſenmarkt
vom 16. März 1934

Berl. Handels. Ge
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban)
Hapag
Nordd. Llohyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas

Mict
63.50

65.25
31.
36.
31.625
136.625
59.75
19.50
81.
154.75
123.75

D 114.50 Mange Mrc Bährung Geld Brief Währung Geb Elektr. Lieſerung 1 103. Rütgerswerke 58.6e5 Buenos=Atres 1 Pap. Peſo 0.534/ 0.638 Fralien 100 Lir 1.52 21.*6 J. G. Farben 142.375 Salzdetfurth Kal 150.50 Kanada 1eanad. Doll. 2.507 2.5is Jugollawien 100 Ding 5.c641. S.674 Gelſ. Bergwerte 67.375 Japan 1 Yen 0.755 0.755 Kopenhagen 100 Kronen 57.04 57.16 Geſ.f.eleftr. Untern. n05.* Kaufho 22.375 Kairo
1 ägypr. 4 13.155 13.185 Liſſabon
00 Eseudos 11.64 1 :.66 Harpener Bergbau 94. Verein. Stahlwerke 45.125 Iſtanbuu 1 türk. * 1.999 2.30 Sslo 100 Kronen e 64. 19 ſe4.31 Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen 77.875 Weſteregeln Alkalt /= 115.25 London
New Yort 1 2.Sta.
1 Dollar 2.510 2.775 12,805
2.516 Paris
Prag 100 Francs
100 Tſch.=Kr 16.50
10.58 E.*4
1c.40 76.
ersleben 115.25 Agsb.=Nnrb. Maſch. 70. Rio de Janetrol1 Milreis 0.212 0.214 Island 100 181. Kr. 57.79 7.91 zmann Baſa 1Lin= 2 5 üruguah 1 Gold ppeſo 151 Rige f100 La Phil. K
Kali A Hohenlohe=Werke 25.75 Brüſſel lSr. Ind. 104.125 Athen erdam 100 Gulden 1i6 ags 18 weiz 100 Fran en 80. Klöcknerwerke 100 Dre achm. 400 Soſig. 100 Le Koksw.Chem. Fabr. 55 100 Be elgg. 6a.49 58 3.61 Spanien 100 Pe Mannesm. Röhr 71.- Lindes Eismaſch. 93. Budape 100 Pengt Stockholm 100 Kronen 45 ſe6,o2 Maſch.=Bau=Untn. 52.25 BogelTelegr. Drahtl 78.50 Danzig 100 Gulden e au.64 81.80 Tallinn (Eſtl. 100 eſtl. Kr. (s 8.43 68.57 Orenſtein & Koppe 72.50 Wanderer=Werie 144.75 Heſſingfors 100 finn. Mk. 5.64 5.8s6l Wien 100 Schilling 47.20 47.30

ſu

Durutftasrer uns Karlonatoant Surmfrabt, Winäte ort Sreoyner Bunt
Frankfurter Kursbericht vom 16. März 1934.

Kenee
Gr. IIp. 1934
1935

1938

1937
1938
Gruppe I

6% Dtſch. Reichsant.
6%
v.25
5½ %Intern. , v. 30
69Baden . . v.27
6%Bayern :. v.27
69Heſſen. ... v.29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen .. v.27
6%Thüringen v. 2
Dtſch. Anl. Auslo=
ungsſch
. 4 Ab=
töfungsanl
.. ....
Otſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.
Deut ch? Schusge=
bietsanleihe

2 Baden=Baden
6%Berlin ... v.24
6% Darmſtadt ..
6% Dresden . . v. 26
69Frankfurt a. M.
Schätze v.29
28
62Mainz
88Mannheim v.27
62München v. 29
6%Wiesbaden v.28

6%Heſſ. Landesbl.
6% Goldoblig.
5½%Heſſ. Landes=
hyp
.=Bk.=Liquid

1o2r1.
100
972/.
937).
92
974,
100.2
S5"
941,
C4.5
96.25
95
106.25
C6"
93.5

96
22.75

9.3
83.5
82.5

80.5

81.75
86.25
83.25

89.5

92.5
89.5

91.25

N e
Hyp.=Bk. Liqu.,
Komm. Obl. ..
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig
6% Landeskomm.
Bk. Girozentr. f.
Heſt. Gldobl. R.11
R.12
6 2 Kay/. Landestrd.
Goldpfbr.
6%Naſſ. Landesbt.
5½% Liqu. Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
tAusl. Ser.
*Ausl. Ser,II
Dr. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6%,Berl. Hyp.=Bi.
5½%0 Lig.=Pfbr.
8%Frii. Hyp.=Bi.
5½% Lig. Pfbr..
Goldoblig
6%
6%Frif. Pfbr.=Bl.
5½%0 Lig. Pfbr.
62Mein. Gyp.=B!
5½% Lig. Pfbr
6% Pfälz. Hyp.=B
5½% Lig. Pfbr.
6%Rhein. Hyp. B!
5½% Lia. Pfbr
Goldoblig.
829 Sſd. Boden,
Cred.=Ban:
5½% Lig. Pfhr
6%Württ. Hyp.=B.

31

93.75
92i).

95
114.75

21
92.5
T2.5
92.75
91
8.75
92.5
31,
92.25
921
4.5
2I,
33
92.25
92

95
92.3
94.5

Manee
20Dt. Linol. Werke
83Mginkrw. v. 26
6%Mitteld, Stahl.
5% Salzmann &Co.
6% Ver. Stahlwerke
6% Voigt & Häffner
3. G. Farben Bondsl=
5%Bosn L.E.B.
4.Inveſt
52Buig. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze.
4%Oſt. Goldrente.
5%gvereinh. Rumän
4½%
425
42 Türk. Admin..
420
1.Bagdad
4%
Zollanl.
4½ %üngarn 1913
4½2
1914
485
Goldr.
149
1910

4½Budp. Stadlanl.
4%Liſſabon
42, Stockholm

Aktien.
A.a.Kunſtziide Unie
A. E. G
AndregeNoris Bahn
Aichaffba. Brauerei
Lellſte fi
Bemberg. J.P.
Berl.Kraft u. Licht
Buderus Eiſen.
Cement Heidelberg
Karlſtadt
3.6. Chemie Bafell!

D
9s
S1.7
89
85
76.25
79
117.75
14.75
14.75

26.5
21.5
5.6
7.9
4.5
435
6.7
6eI.
8.6

8.s5
7i.
53.5
43

62
9

44.

79
ei
100.5
137.5

Verfe Abert!
Chade
Conun Gummiw.
Contin. Linoleum.
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr.
Ere3l
Di Goid=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt.
Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Onckerhoffé Widm.
Eichbaum=Werger
Elett. Lieferg.=Geſ.),
Licht u. Kraft
Echw Vergwe:
erßling. Maſchinen.
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Samstag, 17. März 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 75 Seite 13

Lonkturs)
Brü

Roman von Wilhelm Scheider.
(Nachdruck verboten.)
Jedenfalls hatte ich einen Schreckſchuß auf ihn losgelaſſen.
ſetzt mußte ich nach Baggenſen Umſchau halten. Ich ging leiſe die
Ereppe hinauf und griff vorſichtig an die Türklinke. Lautlos
iffnete ich einen Spalt breit. Er lag in ſeinen Kleidern auf dem
Kanapee und ſchlief feſt. Er war heute nacht nach dem Kampf mit
Rhoda ſicher zu erſchöpft geweſen, um ſich umzukleiden.
Ich ging alſo wieder in den Garten hinunter. In dieſem
lugenblick hörte ich das Knattern eines Motorrades draußen auf
er Landſtraße, das Rad bog ein und der Fahrer hielt kurz vor
neinen Füßen. Es war ein junger Menſch in einem Monteur=
inzug
, er kramte einen Brief hervor und fragte nach mir.
Sollen Sie auf Antwort warten?"
Nein.
Während ich das Kuvert aufriß, bat ich ihn, trotzdem warten
u wollen. Es war ein Brief Ingers, mit Bleiſtift gekritzelt:
Lieber Munk,
etwas ganz Neues und Beſonderes. Ich habe hier einen Out=
board
aufgetrieben, und man verſpricht mir, mich in einer
Stunde nach Lecina hinüberzubringen. Ich fahre gleich los, aber
vorher möchte ich Ihnen in aller Eile eine Beobachtung mit=
teilen
. Hier im Hafen liegt eine Waſſerflugmaſchine. Wie ich
hörte, iſt ſie geſtern angekommen. Zwei Männer mit einem
Piloten. Der Pilot, heißt es, ſei ein Engländer, die beiden an=
dern
Ungarn. Dieſe Nachricht blieb mir ſofort auf dem Magen
liegen; vielleicht ſind es die Ungarn mit dem Viertauſend=
Pengö=Scheck. Jedenfalls ſagt man mir, daß ſie hier im Hotel
wohnen. Ich glaube faſt, Sie ſollten ſich um dieſe Leute küm=
mern
, vorausgeſetzt, daß Ihnen B. keine Sorgen macht. Ich
brauſe jetzt los. Hoffentlich haben wir keine Pannen.
Ihre Inger.
Ich überlegte mir die Sache: Baggenſen ſchlief noch, wenn ich
mich hinten auf den Notſitz ſchwang, war ich in wenigen Minuten
Gſ im Hafen von Korcula aber inzwiſchen konnte Baggenſen wach
werden was denn?
Plötzlich kam mir der rettende Gedanke. Ich bat den Jungen,
jögen nur wenige Minuten auf mich warten zu wollen, ging ins Haus,
a. N)betrat den Salon, ſteckte den Brief ein, den Rhoda für Baggenſen
interlaſſen hatte, und ſchrieb einen Zettel folgenden Inhalts:
Lieber Jens, ich bin mit Rhoda ein wenig ſpazierengefahren.
uch Wir ſind bald wieder zurück.
Wenn Frau Marie, falls er inzwiſchen erwachen ſollte, ihm
ung derf dieſen Zettel übergab, dann würde er in aller Ruhe frühſtücken
Pansſ und ſich keine Sorgen machen. Später konnte ich ihm immer noch
We den wahren Sachverhalt mitteilen.
Ich übergab alſo Frau Marie den Zettel und ſauſte los. Zehn
Minuten ſpäter erreichten wir den Hafen von Korcula. Das Waſ=
ſerflugzeug
lag verankert in der Bucht.
Ich ſah, daß einige Neugierige in Booten um den Apparat
herumruderten und beſchloß, es ihnen gleichzutun. Vor allen Din=
gen
wollte ich den Heimatsort des Flugzeuges feſtſtellen.

Mit einem gemieteten Boot fuhr ich heran. Ein großer, mo=
derner
Apparat mit einer ſtarken Maſchine. Als erſtes ſah ich
einen kleinen Wimpel am Schwanz: die engliſche Flagge. Doch
dann entdeckte ich etwas ſehr Sonderbares: An der Einſteigtür
waren kleine Buchſtaben aus Meſſing angebracht. Und dieſe Buch=
haben
waren chineſiſche Lettern. Ich erſchrak maßlos.
Engliſcher Pilot, ungariſche Paſſagiere, und das Flugzeug
ſtammte aus China?
Ich ruderte zurück. Schwer und drückend legte es ſich mir aufs
Herz: Baggenſen in Gefahr! Die Feinde, die Jäger!
Sollte ich ihn ſofort aufſuchen und ihm ſagen, was ich wußte?
Ich überlegte. Nein, nicht ſofort. Ich wollte zuerſt einmal die
Leute anſehen. Sie ſollten ja im Hotel wohnen.
Im größten Hotel des Ortes ließ ich mich im Vorgarten nie=
der
und beſtellte beim Kellner einen Kaffee. Als er mir das Ge=
wünſchte
brachte, verwickelte ich ihn in ein Geſpräch. Ich hatte
Glück mit dieſem Kellner, er war ein redſeliger Menſch und be=
gann
ſofort von der Senſation des Ortes zu ſprechen: vom Waſ=
ſerflugzeug
. Selbſtverſtändlich hätten der Pilot und die beiden
Paſſagiere hier im größten Hotel des Ortes Wohnung genommen,
der Pilot ſei ſofort zu Bett gegangen, geſtern Mittag ſchon, und
habe Weiſung gegeben, ihn nicht vor heute mittag zu wecken. Er
müſſe ſicher einen langen Flug hinter ſich haben.
Und die beiden Paſſagiere?"
Die haben geſtern abend ein Auto gemietet. Wollten eine
Rundfahrt machen um die Inſel. Sind aber nicht zurück=
gekommen
. Vielleicht hat es ihnen irgendwo gefallen.
So, die waren nicht zurückgekommen".
Der Kellner ließ ſich in ſeinem Redeſtrom nicht unterbrechen.
Der eine der Paſſagiere wäre ein etwas ſonderbarer Kauz, ein
winzig kleiner Kerl. Und ſo merkwürdig gekleidet, ſo altmodiſch.
Sicher ein ungariſcher Magnat. Was den zweiten anbetreffe,
ſo glaube er, der Kellner, daß der Mann nur eine Null ſei,
ſo eine Art Sekretär des Kleinen.
Ich ließ nicht locker, und ſo nannte er mir ſchließlich noch
die Namen der beiden, wie ſie ſich in das Gäſtebuch eingetragen
hatten: Gall und Füredy. Füredy ſei der Kleine.
Dann hatte ich es plötzlich eilig, nahm ein Auto und fuhr
zu unſerm Hauſe zurück. Von Frau Marie erfuhr ich, daß
Baggenſen immer noch ſchlafe. Von Jadran ſah ich nichts. Ich
ging nach oben.
18. Inger kämpft.
Juger hat mir ſpäter noch oft erzählt, wie es ihr auf dem
Ausflug nach Lecina ergangen war, und ſo fühlte ich mich ver=
pflichtet
, ihren Bericht mit allen Einzelheiten hier wiederzu=
geben
, um ſo mehr, als in den Geſprächen, die ſie mit Rhoda
auf Lecina geführt hatte, deren Charakter ſich zum erſtenmal
offen enthüllte.
Raſende Fahrt über die See und eine gute Stunde ſpäter
hatte ſie den Hafen von Leeina erreicht. Sie war ſofort an Land
gegangen und hatte im Hotel erfahren, daß Rhoda, kaum an=
gekommen
, ſich gleich wieder entfernt hatte, um einen Späzier=
gang
zu unternehmen. Man glaube ſicher, daß ſie im Alexander=
park
zu finden ſei. Aber Inger fragte auch noch nach Baron
Elck und hörte zu ihrer größten Ueberraſchung, daß er vor
wenigen Minuten den Dampfer nach Koreula genommen hätte.
Ein Park voller Duft des ſubtropiſchen Frühlings. Inger
fand Rhoda auf einer einſamen Bank in der Sonne. Sie ſaß
zurückgelehnt, hielt die Augen geſchloſſen, und es ſchien Inger,
als ob ſie ſchlafe.
Inger ging auf ſie zu, und vom Knirſchen des Kieſes er=
wachte
Rhoda aus der Dämmerung ihrer Gedanken. Doch war

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ſie weder erſtaunt noch erſchreckt, ſie lächelte etwas müde und
ſtreckte die Hand aus.
Nett, daß Sie kommen, Kleine, ſetzen Sie ſich zu mir. Sind
Sie allein?
Der Ton war faſt herzlich. Keine Spur von Fronie.
Inger ſetzte ſich neben ſie. Ich bin allein herübergekommen.
Man hat mich auch nicht geſchickt. Baggenſen ſchlief noch, als ich
fortging. Er hat nichts gemerkt.
Aber Sie Sie haben den Vorgang beobachtet? Warum
ſchauen Sie mich ſo an, Kleine? Es ſieht natürlich ſo aus wie
ein abgekartetes Spiel das ſtimmt nicht. Ich wußte nich:,
daß Elck in meiner Nähe war, ich wußte es beſtimmt nicht. Er
klopfte in der Dämmerung ans Fenſter. Aber ich wäre auch ge=
fahren
, wenn er nicht gekommen wäre. Befriedigt Sie dieſe
Auskunft?
Nein.
Was wollen Sie?"
Ich muß wiſſen, was geſtern und heute nacht zwiſchen
Ihnen und Baggenſen geſchehen iſt!
Seltſam, wie verbiſſen Sie ſind Kind entſchuldigen Sie,
wenn ich Kind ſage. Ich bin nur wenige Jahre älter als Sie,
aber trotzdem dieſe Jahre haben mir ſo viel Kampf gebracht,
daß ich mich Ihnen gegenüber wie eine alte Frau vorkomme.
Inger ſenkte verwirrt den Kopf. Der Ton von Rhodas
Stimme war ſo müde geworden, von ſo verhaltener Schmerz=
lichkeit
.
Schweigen. In den Büſchen ſang eine Amſel. Sie müſſen
nicht glauben, ſagt Rhoda plötzlich mit weicher Stimme, daß
es Inger tief erſchütterte, Sie müſſen nicht glauben, daß ich
nicht weiß, was mit Ihnen los iſt."
Juger blickte nicht auf, das Blut ſchoß ihr ins Geſicht.
Ja, ich weiß, was mit Ihnen iſt. Das kommt ſo über
einen Sie dürfen nicht weinen, hören Sie? Es geht vorbei
es iſt eine Krankheit, nichts weiter als eine Krankheit.
Inger riß ſich zu ſammen und ſetzte ſich gerade auf. Aber
ſie konnte Rhoda nicht anſehen, ſie konnte es nicht.
Nach einer kurzen Pauſe nahm Rhoda nochmals das Wort.
Sie wvollen alſo, daß es nicht vorbeigeht? Gut, Sie ſollen ihn
haben.
In Ingers Augen flammte es auf. Sie ballte die Hände.
Nein, nein, ich will ihn nicht. Er gehört zu Ihnen. Ich will,
daß er wieder glücklich wird mit Ihnen.
So? Ich bewundere Sie, Kleine.
Sie ſollen mich nicht bewundern. Ich will nicht, daß mich
jemand bewundert. So großartig iſt das nicht.
Doch, es iſt ſehr viel. Sie heißen Inger, nicht wahr? Sehen
Sie, Inger, es iſt wirklich aus zwiſchen mir und ihm. Wir
können nicht wieder zuſammenkommen.
Aber Sie haben ihn doch lieb.
Woher wiſſen Sie das?"
Ich weiß es.
Sie täuſchen ſich, Inger. Bedenken Sie doch, daß ich Elck
gebeten habe, hierherzukommen.
Inger konnte kaum ſprechen vor Erregung. Auch das ver=
ſtehe
ich, ſtieß ſie hervor. Sie wollten ihn demütigen. Sie
wöllten ihn ins Geſicht ſchlagen auch das will man manch=
mal
, wenn man einen Menſchen lieb hat. Nun ſagen Sie mir
endlich, was geſtern geſchehen iſt.
Rhodas Mund zuckte. Das ſchmerzliche Lächeln vertiefte ſich.
Nun war ſie es, die vor ſich hin blickte.
(Fortſetzung folat.)

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