Gnzelnummer 10 Pfennigs
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Tädter Tat
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Beu 4—ntlich 7maligem Erſcheinen vom 1. März
biag :N ärz 2.— Reichsmark und 20 Pfennig
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Queſſenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 68
Samstag, den 10. März 1934.
196. Jahrgang
Die 22 mm breite Zeile im Anzeigenteil, 1 mm hoch
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binter den Kuliſſen der Abrüſtung.
iurzöſiſches Liebeswerben um Ikalien. — Brüſſel unfer Pariſer Druck. — England durch die franzöſiſchen
Luffrüſtungen beunruhigk. — Die Berechligung der deutſchen Minimalforderungen
auch von Amerika anerkannk.
Neue Heereskredike in Frankreich.
Frankreich will nichk abrüften!
die franzöſiſche Regierung tut nach außen hin alles, um zu
zeſichn, mit welchem Ernſt und mit welcher Sorgfalt ſie die
eng=
liſſiän, Abrüſtungsvorſchläge durchberät. Wir erfahren faſt
täg=
liſſch em entſcheidendenden Sitzungen der verſchiedenen Gremien,
Märſ enen der Fall durchgeſprochen wird. Wir hören jetzt, daß
die Rat für Landesverteidigung allein drei Tage
ſiiz will, um das Problem gründlich durchzuſtudieren und daß
dim zu Beginn der kommenden Woche der
Mini=
ſtſerat den Wortlaut feſtlegen will. Aber wer zwiſchen den
ſoein, der offiziöſen Preſſe zu leſen verſteht, der muß bei all
36.— udſtei Meldungen zu dem Ergebnis kommen, daß es ſich
nat ſoſehr um den Inhalt, wie um die Form der
Awort dreht. Frankreich will nein ſagen, möchte aber das nein
Speiſoeerklauſulieren, daß ihm nicht die Verantwortung für das
Sütern des engliſchen Verſuchs zugeſchoben werden kann,
wäh=
zu gleichzeitig auch der ganze diplomatiſche
Appa=
pielt, um die Gefahr einer Iſolierung der
msöſiſchen Politik zu verhindern. Welche
Fäden zwiſchen Rom und Paris
ſtuten werden, iſt noch in geheimnisvölles Dunkel gehüllt.
Bufellos bemüht ſich Frankreich, den Italienern beſtimmte
prechungen auch über den Donauraum zu machen, wenn es
eren 0n
hindnfür gelingt, ein Junctim zwiſchen der Abrüſtung und den
tMnäſchen Plänen zu erreichen in der Form, daß dann Italien
iltz rmnzöſiſche Politik gegen Deutſchland unterſtützt oder ſich
utigttens für desintereſſiert erklärt.
Mlach die Verbindung zwiſchen Paris und Brüſſel iſt
einiger=
utten geſtört. Eine ſo vorſichtige, kühle Natur wie der belgiſche
Miiſterpräſident wird das gefährliche Wort von dem Präven=
Eſyigg nicht nur als eine rhetoriſche Floskel ausgeſprochen
hiſakn. Er muß ſich darüber klar geweſen ſein, wie ein ſolcher
Sltnwurf wirkte und hat ſich ſicherlich dazu nur entſchloſſen,
wiei er die Gefahr eines drohenden
Präventiv=
ſ. 8 als ſehr ernſt anſah. Ob er vor ſeiner Rede mit
Eng=
lolly telephoniert hat, iſt dabei nicht einmal von entſcheidender
Bſthukung. Schwerwiegend bleibt, daß er aus dem
diploma=
külbn. Helldunkel eine Flucht in die Oeffentlichkeit antreten
Blote, um den verhängnisvollen Treibereien hinter den Kuliſſen
eiſſn Ende zu machen. Der Schuß hat in Paris ja auch getroffen.
Under erſten Aufregung wollte Barthou ſofort nach Brüſſel
firn. Er hat dieſen Plan aufgegeben und ſeitdem ſeine Puppen
ſgen laſſen.
Belgien iſt unker Druck genommen worden.
Eic Rede mußte ſofort kommentiert worden. Gleichzeitig ſind
Gſevell giſchen Parteien mobil gemacht worden und eine ſeltſame
BiEahcnation der Chauviniſten mit den Sozialdemokraten droht
ſſten unbequemen Miniſterpräſidenten zu ſtürzen. Man ſpricht
ſi von einer Reiſe des belgiſchen Miniſterpräſidenten nach
Elas, wobei dahin geſtellt ſein mag, ob er die franzöſiſche
Ver=
ſhmung ausbügeln oder ſich nur einen beſonders gewichtigen
MAnp zum Rücktritt ſchaffen will.
Jedenfalls bleibt es ſein Verdienſt, daß er Europa und
„Xgunzen Welt gezeigt hat, wie nahe wir wieder an den
Ab=
and, herangerückt ſind und das, obwohl die Ausſprache, die
Aonnerstag im engliſchen Unterhaus ſtattfand, wieder ein=
Aauch unter engliſchem Geſichtswinkel die Berechtigung der
Icſchen Forderungen ergeben hat.
Yaldwin hat erneut anerkannt, daß Deutſchland, wenn es
1n ſeine Gleichberechtigung zur Luft kämpft, genau dasſelbe
Vihll der Beſorgnis hat, das ähnlich ganz England empfindet,
Iwa hat hinzugefügt, daß eine wirkliche Gefahr für den Frie=
79 mr eine ſehr ſtarke Luftmacht auf der einen und ein wehr=
3 Land auf der anderen Seite ſei. Eigentlich nur
verſtänd=
wenn er daraus die Schlußfolgerung zieht, daß die Gleich=
Ftättigung zur Luft das erſte Erfordernis zur Vermeidung
Wheſtehenden Gefahren bildet, und wir dürfen annehmen, daß
England damit endgültig zur Berechtigung der deutſchen
huirnalforderungen bekannt hat, mehr noch, als das aus dem
Kwnald=Plan und den engliſchen Ergänzungsvorſchlägen
borging.
Entereſſanterweiſe hat jetzt auch Herr Henderſon wieder
ge=
un, daß der Augenblick für eine
immiſchung von ſeiken der Abrüſtungskonferenz
gekommen ſei. Er hat von Genf aus die Dokumente
ver=
n lichen laſſen, die in den letzten Wochen wegen der Ab=
Lumg gewechſelt worden ſind. Sie ſind ja im einzelnen bekannt.
iſtnur das amerikaniſche Memorandum, das
mait den engliſchen Vorſchlägen vom 29. Januar beſchäftigt.
9, das eine unmittelbare Rechtfertigung des
rſchen Standpunktes mit dem Bedauern, daß die
u chen Vorſchläge hinſichtlich der tatſächlichen Abrüſtung nicht
eit gehen, wie in Ausſicht genommen war, aber auch mit
Forderung, daß die Verteidigungskräfte jedes Staates ge=
und die Angriffskräfte vermindert werden müßten. Hier
henn auch der Gedanke eines weltumfaſſenden
Angriffs=
es aufgeworfen worden, der offenbar der Ausgangspunkt
Denen iſt für die Meldungen, die von neuen engliſch=amerika=
Nen Verhandlungen wegen einer Sicherheitsgarantie in Um=
und und die vielleicht auch das wirkliche Mandat für den
amerikaniſchen Präſidenten Rooſevelt nach Europa
ge=
ihten Sonderbotſchafter Child in ſich ſchließt.
Warenverkehr nach dem Oſten.
Von
Dr. Carl Wellthor.
Der deutſch=polniſche Wirtſchaftspakt wird in einem
Augen=
blick abgeſchloſſen, in dem der Warenaustauſch Deutſchlands mit
den beiden größten oſteuropäiſchen Ländern, Rußland und Polen,
einen kaum noch zu unterbietenden Tiefſtand erreicht hatte. Die
Entwicklung wird durch die nachſtehenden Zahlen gekennzeichnet.
Deutſchland erhielt und lieferte:
DNB. Paris, 9. März.
Zum Ausbau der Landesverteidigung hat die franzöſiſche
Regierung einen Geſetzentwurf angenommen, der die
Bereitſtel=
lung beſonderer Mittel beim Schatzamt vorſieht. Der
Kriegs=
miniſter wird durch dieſes Geſetz ermächtigt, zur Vollendung der
Grenzbefeſtigungen und zur Vervollſtändigung der
Abwehrmaß=
nahmen gegen Luftangriffe für das Rechnungsjahr 1934/35 einen
Betrag von 1175 Millionen Franken zu erheben. Dem
Marine=
miniſter werden für die Rechnungsjahre 1934—38 insgeſamt 825
Millionen Franken zur Verfügung geſtellt, die für eine Anlage
von Brennſtofflagern, der Organiſation der Küſtenverteidigung
und die Verſtärkung der Marineluftfahrt beſtimmt ſind.
Schließ=
liſt erhält der Luftfahrtminiſter für das Rechnungsjahr 1934
einen Kredit von 908 Millionen Franken zur Ausrüſtung der
Luftflotte, die qualitativ erſtklaſſig werden ſoll. In der
Begrün=
dung wird betont, daß die franzöſiſche Luftflotte derart
reorga=
niſiert werden ſoll, daß ſie überall ſofort eingeſetzt werden kann.
Luftdebatke im engliſchen Unkerhaus.
Erhöhung der engliſchen Luftſtreikkräfte.
Baldwin für Gleichberechligung in der Lufl.
DNB. London, 9. März.
Im engliſchen Unterhaus fand eine bedeutſame
Auseinander=
ſetzung über die Frage der Luftrüſtungen ſtatt.
„Die Zeit iſt gekommen, wo wir es uns nicht länger leiſten
können, die Tatſache zu überſehen, daß alle Nationen zwar von
Abrüſtung reden, daß aber faſt alle außer uns ſelbſt, ihre
Luft=
rüſtungen in ſtarkem Maße erhöhen. Wenn andere Nationen nicht
auf unſeren Stand herunterkommen wollen, dann fordert
unver=
meidbar die Sicherheit Großbritanniens wie die des Britiſchen
Reiches, daß wir neu bauen, um auf ihren Stand zu kommen.”
Dieſe Erklärung bildete den Kernpunkt einer eingehenden
Rede, mit der der Unterſtaatsſekretär für das Flugweſen, Sir
Philipp Saſſoon, im Unterhaus die Voranſchläge für das
Flug=
weſen begründete.
Die Welt habe einen kritiſchen Punkt in der Frage der
Ab=
rüſtung erreicht. Die Hoffnung auf eine befriedigende
Vereinba=
rung auf der Abrüſtungskonferenz habe ſich nicht erfüllt. Die
Ge=
fahren, die unvermeidlicherweiſe ein unkontrolliertes Wettrüſten
in der Luft im Gefolge haben würde, ſeien furchtbar.
Im Anſchluß daran wies der Redner auf die von britiſcher
Seite unterbreiteten Vorſchläge für allgemeine Abrüſtung in der
Luft hin. Er zählte ferner all die Mächte auf, die eine
Vermeh=
rung ihrer Luftſtreitkräfte betreiben.
Wir können es uns nicht leiſten, ſo erklärte Saſſoon, eine
Stellung ſtändiger Unterlegenheit einzunehmen. Wir haben
klar=
geſtellt, daß Großbritannien, ſolange Luftſtreitkräfte beſtehen,
Pa=
rität in der Luft beſitzen muß, wie auch immer dieſe Parität
er=
zielt wird.
Wie zu erwarten war, kritiſierte der Wortführer der
Arbeiteroppoſition Attlee die Erhöhung der
Voran=
ſchläge für das Flugweſen, die Flotte und das Landheer, während
die Abrüſtungskonferenz noch am Leben ſei.
Im Gegenſatz dazu führte das konſervative Mitglied Gueſt
aus, die britiſchen Luftſtreitkräfte ſeien völlig ungenügend für
den Heimatſchutz und verſtieg ſich anſchließend zu der Behauptung,
Deutſchland habe die Abſicht, ſo raſch wie möglich wieder
aufzu=
rüſten und Oeſterreich zu annektieren.
Im weiteren Verlauf der Ausſprache ergriff Churchill das
Wort, England dürfe nicht von den franzöſiſchen Luftſtreitkräften
für die Sicherheit ſeiner Inſel abhängig ſein.
Baldwin, der nach Churchill ſprach, wandte ſich gegen die
Auf=
faſſung, daß Edens euroväiſche Rundreiſe ein Fehlſchlag geweſen
ſei. Nicht einen Augenblick lang, ſo bemerkte er, könne dies
zuge=
geben werden. Edens Reiſe habe noch nicht ihre Früchte gezeitigt.
Ferner erklärte Baldwin, er habe noch keineswegs die Hoffnung
aufgegeben, daß eine Konvention zuſtande komme, die die
Gleich=
berechtigung in der Luft gewähre, was nach ſeiner
An=
ſicht das erſte Erfordernis zur Vermeidung der
beſtehenden Gefahr bilde. Er ſei keineswegs bereit,
zuzu=
geben, daß die Regierung innerhalb der nächſten Wochen vor das
Haus treten müſſe und erklären, daß ſie große Summen für
Rüſtungen ausgeben müſſe. Wenn jedoch alle Bemühungen
ſchei=
tern ſollten, ſo rief Baldwin unter dem lauten Beifall des Hauſes
aus, ſo werde jede Regierung Großbritanniens, und zwar die
na=
tionale Regierung noch mehr als jede andere, zuſehen, daß
Groß=
britannien in der Luft nicht länger den Ländern unterlegen ſei,
die ſich in der Reichweite der britiſchen Küſte befinden.
Die Annahme des engliſchen Lufkrüſtungs=Ekats.
Die Unterhausdebatte über den Luftetat, die erſt nach
Mitter=
nacht mit der Annahme des Etats ohne namentliche Abſtimmung
endete, hat in der engliſchen Preſſe ein lautes Echo ausgelöſt.
Da=
bei ſteht die Rede Baldwins im Vordergrund des Intereſſes. —
Die Ausführungen Baldwins werden im großen und ganzen im
zuſtimmenden Sinn kommentiert, wenn auch hie und da die
Be=
fürchtung zum Ausdruck kommt, daß die Regierung mit der
Auf=
rüſtung in der Luft zu lange zögern könnte. Ueber allen
Er=
wägungen ſteht jedoch endgültig und eindeutig das Verſprechen
einer Aufrüſtung in der Luft für den Fall eines Scheiterns der
Verhandlungen, das als hauptſächlichſter Erfolg der Debatte ge=
„würdigt wird.
Dabei müſſen wir gewärtigen, daß unſer Warenverkehr mit
Ruß=
land noch weiter zurückgeht. Wird der Zweck des Warſchauer
Abkommens vom 7. März 1934 erreicht, ſo werden wir
wenig=
ſtens einen Teil der im Oſteuropageſchäft erlittenen Ausfälle
wiedereinbringen können. — Die obigen Zahlen für Polen
ent=
halten auch die Zahlen für Danzig.
Es hat ſich gezeigt, daß geſpannte politiſche Beziehungen
ein ungünſtiger Boden für rege Wirtſchaftsbeziehungen ſind.
Solange in Polen gegen die deutſche Minderheit ein Feldzug
der nationalen Aſſimilierung und der wirtſchaftlichen Schwächung
getrieben wurde, fehlte die Bereitſchaft auf deutſcher Seite, den
polniſchen Wirtſchaftswünſchen entgegenzukommen. Es war daher
der richtige Weg, daß zunächſt einmal die politiſchen Streitfragen
zwiſchen beiden Ländern für einen längeren Zeitabſchnitt
(10 Jahre) ſtillgelegt wurden, und daß auch noch ein
Abkom=
men über gegenſeitigen Kulturaustauſch getroffen wurde, ehe
man die ſeit Herbſt vorigen Jahres ſchwebenden
Wirtſchafts=
verhandlungen ins entſcheidende Stadium einmünden ließ.
Selbſt=
verſtändlich werden beide Teile darüber zu wachen haben, daß
nicht irgendwo an der Grenze im nationalen Uebereifer
Un=
freundlichkeiten begangen und damit Eifer und Bereitſchaft für
weitergehende Wirtſchaftsvereinbarungen abgekühlt werden.
Im Warſchauer Wirtſchaftsabkommen ſind die bisherigen
geſpannten Wirtſchaftsbeziehungen, die durchaus den Charakter
eines Zollkrieges getragen haben, als „anormal” bezeichnet
wor=
den. Sie ſind allerdings mit einem von zuſtändiger deutſcher
Stelle in den Vordergrund geſtellten Wort, — „Nachbarhandel” —
nicht in Einklang zu bringen. Das Weſen des Nachbarhandels
iſt es, daß er gegen Störungen durch Dritte erheblich geſicherter
iſt als der Handel mit nicht=benachbarten oder gar mit
über=
ſeeiſchen Ländern. Aber Vorausſetzung dafür, daß der
Nachbar=
handel auch bei internationalen kriegeriſchen
Auseinander=
ſetzungen funktioniert, iſt, daß ſich der Nachbar nicht politiſch
und militäriſch auf die Seite der Gegner ſchlägt oder
ander=
weitig in die bewaffnete Auseinanderſetzung hereingezogen wird.
Polen ſteht bekanntlich in nahen politiſchen Beziehungen zu
Frankreich. Die Politik des neuen Deutſchland iſt auf eine
Ver=
ſöhnung mit Frankreich gerichtet. Die Annäherung an Polen
liegt alſo in der gleichen Linie.
Bei früheren Wirtſchaftsverhandlungen zwiſchen Deutſchland
und Polen ſpielten die Kontingente, die Deutſchland an die
oſtoberſchleſiſche Kohlenförderung für den deutſchen Markt
ertei=
len ſollte, und die Zulaſſung polniſcher Schweine die wichtigſte
Rolle. Polens Einfuhrbedarf an induſtriellen Waren konnte
faſt als ein konſtanter Faktor angeſehen werden. Wir würden
uns ſelbſt täuſchen, wenn wir beſtreiten wollten, daß ſich die
polniſche Verbraucherſchaft in den faſt 9 Jahren Zollkrieg in
erheblichem Umfang deutſcher Waren entwöhnt hat, und daß es
für die deutſchen Exportteure nicht leicht ſein wird, wieder ins
Geſchäft zu kommen. Einen beſonderen Hinderungsgrund bildet
die jüngſte Währungsabwertung in der Tſchechoflowakei. Da
ohnehin die Tſchechoflowakei aus dem deutſch=polniſchen
Wirt=
ſchaftskrieg beträchtliche Vorteile für ihren Export nach Polen
bezogen hat, wird das tſchechiſche Warendumping im Polen=
Geſchäft recht ſtörend empfunden werden. Daß Deutſchland mit
Erfolg den gleichen Weg gehen kann, iſt in der kürzlichen Rede
des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht vor den deutſchen Banken
mit Entſchiedenheit und mit guten Gründen beſtritten worden.
Die oſtoberſchleſiſche (polniſche) Kohle hat ſich in den letzten
Jahren einen Markt in den nordeuropäiſchen Ländern und
ge=
legentlich ſogar an der Mittelmeerküſte und Ueberſee erkämpft.
Zu dieſem Zweck ſind koſtſpielige Vorkehrungen getroffen
wor=
den, — wie beiſpielsweiſe der Ausbau der Eiſenbahn von
Oberſchleſien nach dem polniſchen Oſtſeehafen Gdingen und die
Ausſtattung dieſes Hafens mit modernen Kohlenfuhranlagen.
Deshalb darf trotz der niedrigen Preiſe, die der oſtoberſchleſiſche
Kohlenbergbau bei dieſem Geſchäft erzielt, erwartet werden, daß
es auch nach Abſchluß des deutſch=polniſchen Wirtſchaftsfriedens
zu keiner grundſätzlichen Verſchiebung der polniſchen
Kohlen=
exporte kommen wird. Die polniſche Fleiſchausfuhr hat ſich in
den letzten Jahren mehr den weſteuropäiſchen Märkten
zuge=
wandt. Die Reichsregierung hat jetzt erklärt, daß der Durchfuhr
polniſchen Viehs und Fleiſches nach Frankreich, der Schweiz
uſw. keine irgend entbehrlichen veterinärpolitiſchen
Schwierig=
keiten bereitet werden würden.
Die faſt neunjährige Störung der deutſch=polniſchen
Wirt=
ſchaftsbeziehungen iſt einer der wichtigſten Gründe für die
ſchwie=
rige Lage der deutſchen Oſtmark und für die
Sonderaufwendun=
gen, die das Reich für dieſe Gebiete machen mußte. Fielen auch
damals im Herbſt 1925 die den Polen zugeſtandenen Kohlen=
und Schweinekontingente weg, ſo ſchrumpfte doch gleichzeitig der
lebhafte Handel Schleſiens und Oſtpreußens mit Polen immer
mehr zuſammen. Nicht nur die deutſche Induſtrie, ſondern auch
der deutſche Handel haben unter dem Zollkriege ſchwer gelitten,
Seite 2 — Nr. 68
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Regierung beider Länder, die ſich jetzt zur Zurücknahme
aller Differenzierungen und Benachteiligungen entſchloſſen haben,
ſind gewillt, auch über Anfangsſchwierigkeiten hinweg den
Warenaustauſch zwiſchen Deutſchland und Polen in Gang zu
bringen. Das iſt ohne Opfer auf beiden Seiten nicht möglich.
Das ergibt ſich aus dem Schiffahrtsabkommen, das zwiſchen
den Reedereien beider Länder, ſoweit ſie Linienſchiffahrt auf der
Oſtſee betreiben, abgeſchloſſen worden iſt. Wird eine Belebung
des Verkehrs erzielt, ſo ſoll bis zu einer gewiſſen Grenze
Polen hieraus größeren Vorteil haben als Deutſchland, dem
dafür im Rahmen des jetzigen geringeren Verkehrs die
Vor=
rangſtellung erhalten bleibt. Damit will die Reichsregierung das
aktive Intereſſe Polens an der Belebung der wirtſchaftlichen
Beziehungen wecken. Von einer gewiſſen Grenze an, ſoll ſich die
Beteiligung der beiden Länder an der Oſtſeeſchiffahrt die Waage
halten.
Es iſt nicht ohne Reiz, ſich das Auf und Ab im
wirtſchaft=
lichen Verkehr Deutſchlands mit den beiden großen
oſteuro=
päiſchen Ländern ins Gedächtnis zurückzurufen. Als Deutſchland
im Jahre 1922 politiſch und wirtſchaftlich völlig iſoliert
da=
ſtand, entſchloß ſich die Reichsregierung zum Abſchluß des
Rapallo=Vertrages. Es dauerte 3½ Jahre, bis die grundſätzlichen
Feſtlegungen dieſes Vertrages in einem Handelsvertrag
nieder=
geiegt waren. Aber auch dann vergingen noch einige Jahre, bis
das deutſch=ruſſiſche Geſchäft in Gang kam. Im Januar 1925
hatte Deutſchland die ihm durch den Verſailler Vertrag für fünf
Jahre vorenthaltene handelspolitiſche Freiheit wiedergewonnen.
In zahlreichen langwierigen und mühſeligen Verhandlungen
hat Deutſchland ſich ein Syſtem von Handelsverträgen geſchaffen.
Gleichzeitig (Sommer 1925) verſchärften ſich die
Wirtſchaftsbe=
ziehungen Deutſchlands zu Polen bis zum unverhüllten
Zoll=
krieg, der bis zum 7. März 1934 gedauert hat. Die Belebung
des deutſchen Außenhandels nach Beendigung der Inflation
war im Kern ungeſund; ſie war durch rieſige
Kapitalverſchul=
dung an das Ausland und durch den Zwang,
Reparations=
leiſtungen, Zins= und Tilgungsraten zu verdienen, hervorgerufen.
Sobald Rußland die Möglichkeit ſah, mit den politiſch ſtärkſten
Mächten, — die gleichzeitig die kapitalkräftigſten waren, —
näm=
lich England, Frankreich und Amerika — in Verbindung zu
treten, hat es die Wirtſchaftsbeziehungen zu Deutſchland
ver=
nachläſſigt. Der deutſch=polniſche Wirtſchaftsfrieden ſchafft neue
Möglichkeiten für den Aufbau eines auf gemeinſame Intereſſen
gegründeten, von Dritten nicht zu ſtörenden Warenaustauſches.
Wenn deutſcherſeits hie und da grundſätzlich eingewandt
wird, daß ſich die deutſche Bauern= und Siedlungs=Politik nicht
mit Zugeſtändniſſen an das polniſche Ausfuhrintereſſe verträgt,
ſo iſt hierfür folgendes zu ſagen: Der Aufbau der
landwirt=
ſchaftlichen Erzeugung iſt ein Problem, deſſen Löſung Jahre, ja
vielleicht ein Jahrzehnt erfordert. Daß Deutſchland immer noch
einen Einfuhrbedarf an ländlichen Erzeugniſſen hat, zeigt das
Beiſpiel der Butter. In den Warſchauer Verhandlungen haben
die Vertreter Deutſchlands ihren polniſchen
Verhandlungspari=
nern eine wertvolle Beteiligung an der deutſchen Buttereinfuhr
zugeſtehen können, ohne dadurch deutſche Erzeugerintereſſen zu
verletzen. Wenn in einer Reihe von landwirtſchaftlichen
Erzeug=
niſſen heute ſchon der Inlands=Bedarf gedeckt wird, ſo beweiſt
das nicht, daß das auch dann noch der Fall ſein wird, wenn
es den Reformbeſtrebungen der Reichsregierung gelungen ſein
wird, den heute noch herrſchenden Unterverbrauch zu beheben.
Beneſch gegen Rückkehr der Habsburger.
Der Sonderberichterſtatter des „Petit Pariſien” in Prag
hatte eine Unterredung mit dem tſchechoſlowakiſchen
Außen=
miniſter Dr. Beneſch über die Frage der
Wieder=
einſetzung der Habsburger in Wien und
Buda=
peſt. Beneſch ſagte eingangs, er ſei mit Dollfuß und Fey der
Anſicht, daß die Frage der Herſtellung der Monarchie in
Oeſter=
zeich eine internationale Frage ſei, die im übrigen nicht aktuell
ſei. Sie gehöre deshalb auch nicht zu ſeinen gegenwärtigen oder
fernen Sorgen. Aber geſetzt den Fall, daß morgen durch einen
Putſch oder auf andere Weiſe die Habsburger wieder eingeſetzt
würden, ſo würde der tſchechoſlowakiſche Geſandte in Wien ſofort
zurückberufen werden. Das gleiche gelte, das glaube er ſagen zu
können, auch vom rumäniſchen und ſüdſlawiſchen Geſandten. Die
Kleine Entente würde mit allen Mitteln ſich der Wiedereinſetzung
der Habsburger widerſetzen. Sie würde lieber jede andere Löſung
annehmen, als gerade dieſe, da die Herrſchaft der Habsburger das
Wiederaufleben aller Reviſionsgelüſte zur Folge hätte.
Vor der Anerkennung Rußlands durch die
Kleine Enkenke.
Der Austritt der tſchechiſchen Nationaldemokraten aus der
Regierung hat die innenpolitiſchen Schwierigkeiten, die der
An=
erkennung Rußlands im Wege ſtanden, beſeitigt. Das Material
für die Wirtſchaftsverhandlungen mit Rußland wird in den
nächſten Tagen der Prager Vertretung der Sowjet=Union
über=
mittelt werden. Der Zeitpunkt der Anerkennung
Rußlands ſteht noch nicht feſt.
Vom Tage.
Reichspräſident Generalfeldmarſchall v. Hindenburg empfing
geſtern den zurzeit in Berlin weilenden früheren Generaliſſimus
der bulgariſchen Armee General Jekoff.
Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda hat
auf Grund des Schriftleitergeſetzes zum Vorſitzenden des
Preſſe=
gerichtshofes in Berlin den Vizepräſidenten des Kammergerichts
Goetſch, zum Vorſitzenden des Frankfurter Bezirksgerichts der
Preſſe den Landesgerichtsdirektor Dr. Fritz=Hanau a. M. ernannt.
Die Regierungskommiſſion in Saarbrücken hat die
Verord=
nung über die Erhebung von ſtaatlichen Grund= und
Gebäude=
ſteuern, die der Landesrat in ſeiner letzten Sitzung einſtimmig
abgelehnt hat, am Freitag durch Veröffentlichung im Amtsblatt
in Kraft geſetzt.
Größte Senſation und zugleich Beunruhigung hat in der
Madrider Bevölkerung eine Nachricht hervorgerufen, daß gewiſſe
militäriſche Kreiſe einen Putſch beabſichtigen.
In Gibraltar iſt aus Spanien eine Anzahl von Flüchtlingen,
meiſtens Frauen und Kinder, aus Sevilla, Cadix und Malaga
eingetroffen. Man ſchließt daraus, daß in Spanien ernſte Unruhen
befürchtet werden.
Im ſchwediſchen Miniſterrat am Freitag teilte der Kronprinz,
der in Abweſenheit des Königs die Regentſchaft ausübt, mit, daß
Prinz Sigward durch ſeine Ehe ſein Erbrecht verwirkt und ſeiner
Titel und Vorrechte, die er als Erbfürſt genoſſen habe, verluſtig
gegangen ſei. Der Miniſterrat ſtimmte dieſer Maßnahme zu. Der
Kronprinz erklärte, daß Prinz Sigward künftig den
Familien=
namen Bernadotte führen dürfe.
Das endgültige Ergebnis der Londoner Grafſchaftsratswahlen
liegt nunmehr vor. Es erhielten: Konſervative 55 (83),
Arbeiter=
partei 69 (35), Liberale 0 (6) Sitze.
Eine öſterreichiſche Erklärung.
Wien, 9. März.
Vor der Preſſe machte heute der öſterreichiſche Geſandte
Horn=
boſtel, der Bundeskanzler Dollfuß auf ſeiner Romreiſe begleiten
wird, Mitteilungen über die Bedeutung dieſer Zuſammenkunft.
Ihr Zweck ſei vornehmlich die Fortführung der
wirt=
chaftlichen Beſprechungen, die im vorigen Jahr
zwiſchen Rom, Wien und Budapeſt ſtattgefunden
hätten. Die bisherigen Gepflogenheiten internationaler
Konfe=
renzen hätten gezeigt, daß ein gruppenweiſes Vorgehen
eher zum Ziele führe. Es ſei darum beabſichtigt, die
bisherigen zweiſeitigen Verträge zwiſchen Italien,
Oeſterreich und Ungarn noch weiter auszubauen. An
einen Dreiervertrag ſei nicht gedacht. Der auf dieſe
Weiſe gebildeten Wirtſchaftsgruppe, die keineswegs
ein Gegenſtück zur Kleinen Entente bilden ſolle,
könnten ſich dann andere Staaten und Gruppen
anſchließen. Keineswegs ſei beabſichtigt
Ver=
einbarungen zu ſchließen, die auf politiſchem
oder militärpolitiſchem Gebiet ſich gegen eine andere
Macht richten würden. Das von allen drei Regierungen
übereinſtimmend betonte Ziel der römiſchen Verhandlungen bleibe
die Entſpannung in Mitteleuropa und Inangriffnahme des
Wie=
deraufbaues des Donauraumes. Jedoch ergebe es ſich von ſelbſt, daß
bei etwaigen künftigen Vereinbarungen einer der drei Staaten
mit einer anderen Regierung vorher eine gewiſſe konſultative
Fühlungnahme mit den übrigen beiden Mächten erfolge, um eine
ſachliche Uebereinſtimmung zwiſchen den Vereinbarungen der drei
Mächte und den weiteren Verhandlungen mit anderen Staaten
herbeizuführen.
Große 9onau=Konferenz
nach den römiſchen Dreier=Beſprechungen?
Ueber die Möglichkeit einer allgemeinen
Donau=Konferenz weiß heute die „Neue Freie Preſſe” zu
berichten. Das Blatt läßt ſich aus Belgrad melden, daß der
jugo=
ſlawiſche Geſandte in Paris, Spalaikowitſch, der am Donnerstag
in Belgrad zur Berichterſtattung eingetroffen iſt, ſeine Regierung
beſonders über den Stand des Donau=Problems unterrichten
werde.
Es verlaute, daß in den letzten Tagen zwiſchen Paris, Rom
und den Hauptſtädten der Kleinen Entente ein lebhafter
Mei=
nungsaustauſch im Gange geweſen ſei zwecks Verſtändigung über
dieſe Frage. Von Paris aus werde auf die Kleine Entente ein
Druck ausgeübt, das italieniſche Memorandum über die
wirtſchaft=
liche Regelung der mitteleuropäiſchen Fragen als
Verhandlungs=
grundlage anzunehmen. Wenn eine Meinung in dieſer Frage
er=
zielt werden ſollte — und eine ſolche iſt, wie verlautet, zu
erwar=
ten —, würde alsbald nach der Zuſammenkunft Muſſolini=
Doll=
fuß=Gömbös eine große Konferenz aller Donau=Staaten einberufen
werden, um auf der Grundlage des italieniſchen Memorandums
die Richtlinien für eine gemeinſame Regelung der
Wirtſchaftsfra=
gen zwiſchen der Kleinen Entente, Oeſterreich und Ungarn
feſtzu=
legen.
Weißbuch über die Abrüſtung.
EP. Genf. 9. Mi
Der Präſident der Abrüſtungs=Konferenz, Henderſon.
heute durch das Völkerbundsſekretariat ein Weißbuch übe=nc
Abrüſtungsfrage veröffentlicht, welches alle Dokumente emd /M,den
die im Rahmen der ſeit dem 22. November 1933 unternommeie
direkten Abrüſtungsverhandlungen zwiſchen den Großm it
Deutſchland, England, Frankreich, Italien und den Vereim ane
Staaten ausgekauſcht wurden.
Memorandum vom 29. Januar 1934, das italieniſche Mem) irhinord
dum vom 7. Februar 1934 ſowie das franzöſiſche Memorg
das am 14. Februar 1934 als Antwort auf die deutſche Nor-//9 bil Eie
19. Januar überreicht wurde. Außerdem enthält das
Dokn/elnt=
die verſchiedenen von dem Konferenzpräſidenten Henderſon qr2ßheiſl.
Konferenzmitglieder gerichteten Mitteilungen und Schreib-,6u0 0o9 Pi
wie die Begleitſchreiben zu den einzelnen Memoranden, dauciun beſchlel.
ein ausführlicheres Schreiben des franzöſiſchen Außenmi nW Woo e.
Barthou an Henderſon, in dem er dieſem unter dem 10. F q/50e.Nt
1934 die beiden deutſchen und die franzöſiſche Note übern ſige. Bel
Schließlich enthält das Dokument noch ein amerikank//
Memorandum vom 19. Februar und Erklärungen de WMlei, Ao.
liſchen Außenminiſters Sir. John Simon vor dem eneiſſen Leche”
Unterhaus über die Abrüſtungsfrage am 6. Februar 1934. ℳ, ſamehe
Von den verſchiedenen auf dieſe Weiſe veröffentlichten
kumenten ſind lediglich das deutſche Aide=Mémoire vom k
zember 1933, das amerikaniſche Memorandum vom 19. F0
1934 und das Schreiben des franzöſiſchen Außenminiſters Be
an Henderſon vom 10. Februar 1934 noch nicht bekannt.
5s iſt nich
Eüuch einen
Das deutſche Aide-Mémoire vom 18. Dezember Im im ietzten 2
geht von der Tatſache aus, daß die bisherigen Verhandlun gktzendstig B.
Abrüſtungskonferenz ergeben haben, daß die hochgerüſteten 01 ſihem Set
ten nicht zur Abrüſtung bereit ſeien. Sollte ſich eine ſolche 4a0 witd ie
lichkeit dennoch ergeben, ſo ſei Deutſchland nach wie vor ſI4eſt Ie
auch ſeinerſeits bis zur letzten Kanone und zum letzten Maſy
gewehr abzurüſten, falls alle anderen Staaten das Gleiche /
Andererſeits aber habe Deutſchland das Recht, die gleicheſ
handlung in der Rüſtungsfrage zu verlangen, wie die au
Länder. Das deutſche Projekt für eine Rüſtungsverſtänſiß
wird mit folgenden ſechs Punkten umſchrieben:
1. Völlige Gleichberechtigung Deutſchlands;
2. die hochgerüſteten Staaten verpflichten ſich, ihre gegei
tigen Rüſtungen ſelbſt nicht zu überſchreiten;
Hiern
3. Deutſchland tritt dieſem Abkommen bei und verpilAloeſſen
ſich, von der ihm zuerkannten Gleichberechtigung einen Gedeſt,
zu machen, der von keiner europäiſchen Macht als Awzuhnt einen
drohung empfunden werden kann;
Ehen C
4. alle Staaten erkennen an, daß bei der Kriegführung elhſt die
wiſſe Waffen nicht angewandt und der Krieg in einem hunm lich ne=
Geiſt geführt werden müſſei
5. alle Staaten nehmen eine gleiche und allgemeine
trolle über die Durchführung dieſer Verpflichtungen an; „Msbeſitzer 2
6. die europäiſchen Nationen garantieren einander die
bedingte Aufrechterhaltung des Friedens durch die Unt haft
nung von alle zehn Jahre zu erneuernden Nichtangriffsy
Aus dem Schreiben Barthous an Henderſon vom 10. Fimt
ds. Js. geht hervor, daß
die franzöſiſche Regierung folgende
Forderungen ſtellt:
1. Einbeziehung der ſogenannten nebenmilitäriſchen”
mationen, die nach Auffaſſung Frankreichs trotz den gegente
Behauptungen einen militäriſchen Charakter hätten, in Die
rechnung der Heeresſtärken;
2. Keine unmittelbare franzöſiſche Abrüſtung, die von
unmittelbaren Wiederbewaffnung der durch die Friedensb
gebundenen Staaten begleitet ſei;
3. die Frage der Garantien für die Durchführung ein
rüſtungsabkommens müſſe geſondert behandelt werden;
4. die von Frankreich behauptete Wiederaufrüſtung ge
Staaten verlange eine beſchleunigte Behandlung der P4
mit denen ſich die Abrüſtungskonferenz zu befaſſen habe.
Das amerikaniſche Memorandum vom 19. F‟
ſchließt ſich im weſentlichen den Forderungen des bekn
engliſchen Memorandums vom 29. Januar an, unter H1
darauf, daß die Vereinigten Staaten früher weitergehende
ſchläge vor der Konferenz gemacht haben.
2 de
DAb Bunder nns der Heiinat.
Erlebniſſe aus Hörerbriefen an den Kurzwellenſender.
Von Dr. Ernſt Keienburg.
Im Kurzwellenſender ſpricht das deutſche Volk
zum Ausland und vor allem zu den
Auslands=
deutſchen. Da ſich die Sendungen nach den
Tageszeiten in Ueberſee richten, erfolgen ſie nach
deutſcher Zeit großenteils in den Nachtſtunden.
Welch große und ſegensreiche Wirkung ſie haben,
geht aus den Tauſenden von Briefen an den
Sender hervor, in die unſer Mitarbeiter
Ein=
ſicht nehmen konnte.
Täglich erhält der deutſche Kurzwellenſender in
immer ſtärkerer Zahl Briefe aus den entlegenſten Teilen des
Erdballs. Erſchütternde Dokumente ſind unter ihnen. Ueber
Hunderte von Meilen reiten die wenigen deutſchen Farmer im
braſilianiſchen Neu=Freiburg durch glühende Sonne, um in der
Schulaula, die mit einem Gerät ausgeſtattet iſt, wöchentlich eine
gemeinſame Brücke mit der alten Heimat zu haben. Pelzhändler
im Polareis danken mit ungelenken Schriftzügen, denen man
den Mangel an jeglicher Uebung anmerkt, „für genußreiche
Heimatſtunden in Nacht und Eis”. Matroſen ſchreiben in ihrem
knurrigen Janmaatendeutſch Briefe aus der Magalhaesſtraße
unter den Eisrieſen Feuerlands, ſich für einen Männerchor
be=
dankend. Bis in die letzten Winkel Patagoniens und Chinas
ſind die energiegewaltigen „short=waves”, die kurzen Wellen aus
Deutſchland, die hochwillkommenen regelmäßigen Grüße aus der
Heimat. Der Dank an die Sendeſtelle in Berlin, von einfachen
und ſchwer arbeitenden Menſchen, beſagt hier mehr als das
längſte Preislied: „Wie wird mir feierlich zu Mute, wenn ich
am Nadio ſitze und höre die ſchönen alten Lieder und auf
einmal — hörte ich ſogar meinen eigenen Namen.
in der Sprache meiner lieben Mutter, das war erſchreckend und
nufwühlend . . ." (Anamoſe, Dakota).
„.. Am meiſten intereſſieren uns Deutſche hier natürlich
die deutſchen Stationen So könne Sie ſich denken, welchen
tiefen Eindruck ihre ausgezeichnete Uebertragung auf mich
hachte . . . ich wurde heute im Laufe des Tages von
ver=
ſchiedenen engliſchen und ſpaniſchen Freunden
angerufen, die auch über die prachtvolle Uebertragung
glück=
lich waren und mir zu dem von meinen Landsleuten ſo
bullkommen erreichten Reſultat gratulierten . . ." (Jloilo,
Philippinen.)
„.. Alle Ihre Sendungen ſind ein wundervoller Genuß.
Ich wohne hier im dritten Stock, und bei offenem Fenſter bleiben
die Leute auf der Straße ſtehen. Schon immer freue
ich mich, wenn ich fünf Minuten vor der Zeit meine beiden
Knöpfe andrehen und wenn das bekannte „Ueb immer Treu
und Redlichkeit” ertönt. Ich betone nochmals, daß es herrlich
iſt, täglich ſo klar und deutlich genau von der alten Heimat
zu hören . . ." (Brooklyn, USA.)
„.. Seit der Erhebung des deutſchen Vaterlandes iſt das
Programm des Kurzwellenſenders viel ſchöner und vielſeitiger
geworden. Dank den Männern drüben, die uns auch im
Ausland ein Stückchen Heimat wiedergeſchenkt
haben .. ."
Beliebig ließe ſich dieſe Liſte verlängern, die für den
deut=
ſchen Rundfunk ein außerordentliches Ruhmesblatt iſt.
Be=
zeichnend iſt dabei die Tatſache, daß auch die Angehörigen der
fremden Nationen, namentlich in Süd= und Nordamerika zu
den deutſchen „shoxt=waves” in ein beinahe familiäres und
herz=
liches Verhältnis getreten ſind. Hier ein reizvolles Beiſpiel
aus Pittsburg (USA.):
„.. Von allen europäiſchen Sendern, die ich gehört habe,
iſt der deutſche Kurzwellenſender der beſte. Da ich die
deutſche Sprache erlernen will, macht mir dieſe
Feſt=
ſtellung eine beſondere Freude. Ich genieße alſo nicht nur die
ſchöne deutſche Muſik, ſondern jede Meldung des Anſagers iſt
mir intereſſant und lehrreich. Ich laſſe mir nichts entgehen, da
ich zwar viel Deutſch leſe, aber nur ſehr ſelten die Gelegenheit
bekomme, die deutſche Sprache zu hören. Ich darf nicht immer
meine wenigen deutſchen Bekannten beläſtigen. Deutſcher
Unter=
richt aber koſtet viel Geld, der Unterricht über das Radio
hin=
gegen koſtet nichts..
Hervorragenden Anteil an dem erſtaunlichen Siegeszug
unſerer kurzen Wellen hat fraglos die Muſik und namentlich
das Volkslied. Ja, man darf heute ſagen, daß das
Volks=
lied und ganz beſonders der Männerchor deutſcher Prägung der
beliebteſte Sendling von beiden Amerika iſt. Zahllos ſind die
Dankbriefe, die dieſe Tatſache herausſtellen, eine Fülle von
Szenen aus ihnen ſtellt ſich dem inneren Auge dar, jede Form
von Herzlichkeit und heimatliche Verbundenheit widerſtrahlend.
Meine Frau und meine Kinder lieben die ſchönen
deutſchen Volkslieder am meiſten, die wir auch mitſingen.
Hier in unſerem Hauſe, wenn ſie von Deutſchland
herüber=
kommen . . ." (Canſas City, Miſſouri.)
Für uns Deutſche hier, weit vom Heimatlande in
halber Wildnis ſitzend, iſt der Empfang der deutſchen Lieder im
wahrſten Sinne des Wortes ein unerhörtes Ereig
und Sie, meine Herren, werden verſtehen, daß wir al
Wunſch haben, möglichſt oft auf dieſe Weiſe mit unſerer 1
verbunden zu ſein .." (Guatemala.)
Wir dürfen dieſen Appell erhebender Tatſachen
ſchließen, ohne das ſtürmiſche Miterleben der Nation
Wandlung aufgezeigt zu haben, das deutſche Volksg!
in allen Zonen der Welt zu begeiſterten und bekennenden
ſchriften tagtäglich veranlaſſen. Wenn irgendwo ein Lo)
die hingebende Arbeit am deutſchen Gedanken aus
Empfindung freiwillig dargebracht wurde, ſo geſchah e=
„... das, liebe Freunde drüben in der Heimat, möchte in!
einmal ausſprechen: die Propaganda, die jetzt durch der
ſchen Rundfunk gemacht wird, iſt ganz ausgezeichnet.
E=
endlich nachgeholt, was lange Zeit verſi
worden iſt. Ich danke Ihnen als Deutſcher, der ſei
Jahren hier draußen lebt, an dieſer Stelle ganz beſonder
(San Salvador, Zentralamerika.)
Und ſchließlich dieſe beiden Briefe aus Port
Florida USA. und Santiago:
.. den Kurzwellenſender darf ich n
laut einſtellen, da zittert das ganze Haus
die deutſchen Märſche geſpielt werden. Ich glaube, daf
Darſtellung der politiſchen Ereigniſſe in Deutſchland ſe!
dazu beiträgt, die amerikaniſchen Gemüter umzuſtellen . ."
Wir bitten Sie inſtändig, die Sendung auf Wele
weiter beizubehalten, da ſie uns einen großartigen Ei
ſichert. Auch die Zeit iſt hervorragend gewählt, ſind doch
die Stunden von 8—11 Uhr abends diejenige Zeitſpan:
jeder in Muße zu Hauſe iſt. Freilich würdigen wir das
das es für Sie bedeutet, bis in die frühen Morgen)”
hinein zu ſenden. — Seien Sie aber verſichert, daß es
beſſere Propaganda für das neue Deutſchland geben karn
dieſe unerreichten Fernübertragungen zu einer Stunde,
jeder ſeinen Radioapparat anſtellt . .
Der Film „Kakharina die Große‟
durch die Reichsfilmkammer verboken.
Die Aufführung des Films „Katharina die Große”, 1
ſeiner geſtrigen Be: iner Uraufführung von der deutſchen
kerung in entſchiedener Form abgelehnt wurde, iſt vom SP
abgeſetzt und vom Präſidenten der Reichsfilmkammer de‟
worden.
stag, 10. März 1934
Flucht vor der Verankworkung.
Geheimnisvoller Helbſtmordverſuch
in der Skaviſky-Affäre.
Kette der ſenſationellen Ueberraſchungen rund um
Sta=
wh= int noch immer nicht abreißen zu wollen. Jeder neue Tag
hiu neue Enthüllungen, aber auch allerlei Merkwürdigkeiten,
ihl den Schluß zulaſſen, daß doch nicht bei den
Unterſuchun=
eEnergie aufgewendet wird, die erforderlich wäre, um auch
jeſ hien Schleier des Staviſky=Geheimniſſes beiſeite zu ziehen.
Möhicht mit einer Rückſicht und einer Behutſamkeit zu Werke,
nan ol beweiſt, daß nach wie vor von einer ganz beſtimmten
Seisſſaans alle Hebel in Bewegung geſetzt werden, um die
poli=
eihzſin Ermittelungen ſchließlich doch noch zum Scheitern zu
rizghet
ie, ein Blitzſchlag hat aber in Paris die Nachricht von dem
zesſſt wordverſuch des Pariſer Rechtsanwalts
Zunhi t eingeſchlagen. Hubert war der Verteidiger des
Feilekärs von Staviſky, namens Romagnino.
ſeurekxetär hatte ſich vor einiger Zeit unſichtbar gemacht, kehrte
beurab Paris zurück, als er glaubte, daß man ſich mit ihm nicht
ſewitr eſchäftigen würde. Die Polizei und die Statsanwaltſchaft
watzy ſuh die Umgebung Staviſkys beobachtet und faſt alle
Per=
inzen die mit Staviſky unter einem Dach lebten, hinter Schloß
Note und ſiſ gel geſetzt. Nur einer, der Boxer Niemen, iſt entkommen.
ſan dr Unterſuchungsrichter nur das Allernotwendigſte der
Oef=
müthlileit übergibt, weiß man zur Zeit noch nicht, welche Rolle
ſiem geſpielt hat. Er ſcheint aber ebenſo wie der Diener
Sta=
heramens Vaix, ſehr genauen Einblick in die dunklen
Ge=
hiut Staviſkys gehabt zu haben. Der Diener Vaix — das iſt
be=
ſätzergeſtellt — hat von Staviſky Zuwendungen in Höhe von
ſahelben Million Franken erhalten. Eine derartige Summe
ſtm Staviſky aber doch wohl nur ausgehändigt, um damit
Achweigen zu erkaufen.
6äſt nicht ausgeſchloſſen, daß der Rechtsanwalt Hubert, der
ſbädrs einen Sprung in die Seine das Leben zu nehmen ſuchte,
emn letzten Augenblick aber doch noch nach dem nachgeworfenen
Verhandlee Umgsring griff, mancherlei über die Aufträge weiß, die
Sta=
ſochgerüſtet ſtiiyz eimem Sekretär und ſeinem Diener erteilt hat. Dem Rechts=
5 eine ſoli nmat wird nachgeſagt, daß er von Staviſky eingeſetzt worden ſei,
Tch wie mnter Teil ſeines Vermögens zu betreuen. Hubert ſoll, wie es
letzten Milä den Selbſtmordverſuch unter einem Anfall von
Verfol=
das Glei uügwahnſinn begangen haben. Immerhin berührt es
eigen=
t, die gutfein welcher Form die Unterſuchung gegen ihn geführt
wor=
wie dierhk. Man hat kürzlich bei ihm eine Hausſuchung
vorgenom=
tungsverſt= die aber durchaus nicht als regelrechte Hausſuchung
aufge=
uie war. Die Staatsanwaltſchaft hatte ſich bei dem
Rechts=
wvat vorher feierlich angemeldet. Der Rechtsanwalt hatte als
füſer Mann für eine Bewirtung der Beamten geſorgt. Bei
ch Ihre AnſaTaſſe Tee und einer Zigarre ſcheint man dann unter
gegen=
iſien Höflichkeitsbeteuerungen in die Akten des Rechtsanwalts
ei und vnüſ eſeen Schränke Einſicht genommen zu haben, ohne daß etwas
ing einen Czſtterdes gefunden wurde. Warum trotzdem der Rechtsanwalt
ſacht als Upſet einen Selbſtmordverſuch unternahm, muß noch geklärt
Audn. Es gibt ja im Staviſky=Skandal ſoviel Geheimniſſe, daß
Kriegführßt ſb* die Eingeweihten kaum noch hindurchfinden und beinahe
in einem hülzliche neue Ueberraſchungen erleben. Jetzt hat man 400 neue
ſwh=Schecks beſchlagnahmt, durch die wiederum verſchiedene
„Mäſatlächkeiten des politiſchen Lebens, vor allem die beiden
Zei=
ungen an hiſſitzer Bailby und Chauchart belaſtet ſind. Daß die politi=
InParteien die Staviſky=Affäre nach allen Kräften ausnutzen,
far zu gut zu verſtehen. Die Radikalſozialiſten, die am ſtärkſten
Mt ſind, ſich aber von den Abgeordneten, die von Staviſky
ſa nommen haben, loszuſagen verſuchen, ſind in den Mittel=
Mehk der Angriffe gerückt. Ueberall prangen Plakate, die die
aſſozialiſten anklagen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 68 — Seite 3
gende /der Skandal der Pariſer Unkergrundbahn.
ſex Skandal der Metro=Millionen, der bisher nur in der
E erörtert worden iſt, kam jetzt auch in der Kammer zur
militäriſch Khe:. Der Rechtsabgeordnete Laurent brachte eine
Interpel=
tz den gegelia ein, in der er eine Unterſuchung über die ſteuerliche
Kon=
hätten, iſ ſiAder Pariſer Untergrundbahn=Geſellſchaft „Metro”, über die
hkanft der Wahlgelder 1932 und ganz beſonders
ung die WKdie Exiſtenzmittel des ſozialiſtiſchen Blat=
Friedenk*P opulaire und ſeines Direktors Leon Blum
bit Zur Begründung wies Laurent darauf hin, daß der „Po=
Eſre” die Behauptung aufgeſtellt habe, der gegenwär=
Staatsminiſter Tardieu habe von der Unter=
Unobahngeſellſchaft 5—7 Millionen Franken
khAuffüllung ſeiner Wahlkaſſe erhalten.
Nehrere Abgeordnete der Linken verlangten von der Regie=
ᛋAufklärung über die Verteilung von 37 Millionen Franken,
Iiden Büchern der Untergrundbahngeſellſchaft als „beſondere
ke oſten” bezeichnet worden ſeien. Es handele ſich hier um
Mneuen Skandal, der aufgedeckt werden müſſe, denn
dieſe Gelder ſeien zumeiſt in die Taſchen von
Mit=
gliedern des Pariſer Gemeinderats gefloſſen.
Außerdem müſſe aufgeklärt werden, ob die
Untergrundbahngeſell=
ſchaft die Steuern auf dieſe „beſonderen Werbekoſten” in Höhe von
vier Millionen Franken, die das Finanzminiſterium verlangte,
auch wirklich bezahlt habe.
Innenminiſter Sarraut erklärte, der Juſtizminiſter habe durch
den Generalſtaatsanwalt eine Unterſuchung der Angelegenheit
eingeleitet, deren Ergebnis noch nicht vorliege. Die Regierung
müſſe daher eine Verſchiebung der Ausſprache über die
Interpel=
lation Laurent beantragen, damit ſie Zeit habe, ſich über die
An=
gelegenheit zu unterrichten.
In Völkerbundskreiſen iſt über einen etwaigen Rücktritt des
ſpaniſchen Delegierten Madariaga aus der Saarkommiſſion noch
nichts bekannt, doch hält man es nicht für ausgeſchloſſen, daß
Ma=
dariaga wegen ſeiner neuen Pflichten als Unterrichtsminiſter
ver=
hindert ſein könnte, rechtzeitig zu den Sitzungen des Ausſchuſſes
in Genf zu erſcheinen, und daß deshalb ein Nachfolger geſucht
wer=
den müßte.
De Mferſichung der Sanfin Angelegener
wird nach Paris verlegt.
EP. Paris, 9. März.
Der Kaſſationshof hat heute auf Antrag der Staatsanwälte
des Seine=Departements und von Bayonne beſchloſſen, dem
Unter=
ſuchungsrichter in Bayonne die Weiterführung des Verfahrens
in der Staviſky=Affäre zu entziehen und die Unterſuchung in
Paris zu konzentrieren. Der Unterſuchungsrichter in Bayonne
hatte für heute nachmittag die ehemaligen Miniſter Dalimier
und Durand zur Vernehmung vorgeladen. Die
Vorladungs=
formulare waren aber vom Gericht des Seine=Departements
nicht weitergeleitet worden. In Bayonner Gerichtskreiſen herrſcht
eine ziemliche Empörung darüber, daß das Seine=Gericht die
Vorladungen an die beiden Miniſter einfach unter den Tiſch
fal=
len ließ, noch bevor der Beſchluß gefaßt worden war, die
Unter=
ſuchung der Staviſky=Angelegenheit ausſchließlich nach Paris zu
verlegen.
Die Arbeitsmarktlage im Reich.
Günſtigſter Skand der Arbeitsſchlacht. — Die winkerliche Belaſtung nicht nur ausgeglichen,
ſondern bereits erheblich überholk.
Der Februar=Sieg des deutſchen Volkes.
Gewalkiger Einbruch in die Reihen
der Erwerbsloſen.
DNB. Berlin, 9. März.
Die Auflockerung der winterlichen Arbeitsloſigkeit hat im
Februar bedeutſame Fortſchritte gemacht. Die Zahl der bei den
Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitsloſen belief ſich Ende Februar
auf rund 3 374 000, ſie iſt um rund 400 000 niedriger als Ende
Januar und liegt bereits um 341 000 unter dem Ende November
1933 erreichten günſtigſten Stand des erſten Jahres der
Arbeits=
ſchlacht. Die Ende des Vorjahres eingetretene winterliche
Belaſtung iſt ſomit nicht nur ausgeglichen,
ſon=
dern bereits erheblich überholt. Gegenüber dem
Vorjahrsſtand an Arbeitsloſen konnte ein
Rück=
gang um rund 2 630 000 Arbeitsloſen erreicht
werden.
Die Bewegung innerhalb der Unterſtützungseinrichtungen
war gleichlaufend, jedoch im Ausmaß verſchieden. In der
Ar=
beitsloſenverſicherung ging die Zahl der
Hauptunterſtützungs=
empſänger um 130 000, in der Kriſenfürſorge um 79 000 zurück.
An anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen wurden von den
Arbeitsämtern 129 000 weniger als zu Beginn des Monats
ge=
zählt, ein Zeichen, daß die Bemühungen zur Unterbringung auch
der langfriſtig Arbeitsloſen erfolgreich waren.
Der bedeutſame Februarerfolg iſt zu einem erheblichen Teil
der bereits lebhaft einſetzenden Hochbau= und Tiefbautätigkeit
zu verdanken, der das milde Wetter ſehr zugute kam.
* Die unentwegten Kraftanſtrengungen des geſamten
deut=
ſchen Volks — gleichgültig, wo der einzelne ſteht, gleichgültig,
ob er Betriebsinhaber oder kleiner Lohnempfänger iſt, ob er
eben erſt in die Lehre eingetreten oder ſchon das beſte
Mannes=
alter hinter ſich hat, hat zu einem neuen gewaltigen
Ein=
bruch in die Reihen der Erwerbsloſen geführt, Voller Stolz
kann das deutſche Volk auf einen ſiegreichen Verlauf
des Feldzuges gegen die Arbeitsloſigkeit blicken.
Wohl niemand hat im Herbſt geglaubt, daß es ſchon im zweiten
Monat des neuen Jahres gelingen würde, nicht nur die
un=
vermeidlichen Rückſchläge der winterlichen Jahreszeit,
aufzu=
holen, ſondern darüber ungewöhnlich weit hinaus vorzuſtoßen.
Nicht umſonſt ſind die Leiſtungen und Opfer
des Volkes, die Maßnahmen der Regierung
ge=
weſen. 400 000 Volksgenoſſen ſind aus einer unerträglichen
Lage befreit. Von den 6 Millionen Arbeitsloſen anfangs 1933
ſind heute nur noch etwas mehr als die Hälfte auf der Straße.
Aber die Kolonnen rücken auf. Allmählich iſt ſchon ein Ende
abzuſehen, wenn die Arbeitsſchlacht in dieſem Tempo weitergeht.
Es iſt für jeden, der zu ſeinem beſcheidenen Teile
mitgehol=
fen hat, den in Not geratenen Volksgenoſſen über den Winter
hinweg zu helfen und ihnen den Weg zum Arbeitsplatz zu ebnen,
ein hohes Gefühl feſtſtellen zu dürfen, daß die große
Frühjahrs=
offenſive der Arbeitsſchlacht eigentlich ſchon in beſtem Schwung
ſt und daß das, was die Regierung plant, den Prozeß der
Wiedereinſchaltung der Erwerbsloſen in die deutſche Wirtſchaft
nur noch beſchleunigen wird.
Eine Mahnung an das Ausland.
* Wir möchten eigentlich annehmen, daß ſich das Ausland
in=
zwiſchen die hämiſche Gloſſierung der deutſchen
Arbeitsbeſchaf=
fungsmaßnahmen abgewöhnt hat, abgeſehen natürlich von der
Preſſe, die nicht wahrhaben will, was vor aller Augen ſichtbar iſt
und die — das iſt die Emigranten=Preſſe — voller Wut über
den Aufſtieg des deutſchen Volkes aus ſeinem wirtſchaftlichen und
ſozialen Elend die üblichen Verdächtigungen, Verdrehungen und
Entſtellungen in die Welt ſetzen wird. Wenn ſchon das
Inter=
nationale Arbeitsamt in Genf die Erfolge der deutſchen
Kraft=
anſtrengungen regiſtriert und damit beſcheinigt, daß der Führer
und Volkskanzler Adolf Hitler auf dem richtigen Wege iſt, dann
will das ſchon allerlei heißen. Allmählich fängt man
draußen auch an, einzuſehen, daß jeder Deutſche,
der wieder Arbeit bekommt, auch für das
Aus=
land ein Gewinn iſt. Wir denken dabei nur an den
Ver=
brauch von Rohſtoffen und Erzeugniſſen aller Art. Rohſtoffe aber
liefert das Ausland, das durch die deutſchen Beſtellungen direlt
und unmittelbar von den Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen der
Reichsregierung profitiert. Es kann ſeine Betriebe wieder
an=
kurbeln, kann ſeine Arbeiter Zug um Zug wieder in Tätigkeit
ſetzen und ſeine Erzeugniſſe in Deutſchland abſetzen.
Dieſe Zuſammenhänge hat der Reichsbankpräſident eben erſt
noch einmal dem Ausland, ſoweit es mit Blindheit geſhlagen iſt,
auseinandergeſetzt, hat aber hinzugefügt, daß man ſich ſelbſt um
den Nutzen der deutſchen Arbeitsbeſchaffung bringt, wenn man
fortfährt, den deutſchen Gold= und Deviſenſtandard weiter zu
dezi=
mieren. In einer Rede vor der Generalverſammlung der
Reichs=
bank hat Dr. Schacht u. a. ausgeführt, daß die
Auslands=
ſchuldenbelaſtung Deutſchlands,, der wir unſere
ſchlechte Deviſenlage verdanken, zu mehralsderHälfte dem
Verſailler Diktat entſpringt und darum
ent=
ſprechend vermindert werden muß, wenn die
Weltwirtſchaft wieder in Gang kommen ſoll. Die
Währungsabwertungen einzelner
Gläubiger=
länder haben Deutſchland nichts genutzt, weil ſie
Deutſch=
lands Verkaufsmöglichkeiten auf dem
Welt=
markt ſtärker zerſtört haben als die nominelle
Schuldenverminderung betrug. Der deutſche Export
iſt heute kaum zwei Fünftel deſſen, was er noch vor drei Jahren
war. Es ſpricht für die deutſche Solidität und Moral, wenn trotz
alledem das Ausland in Deutſchland ſo gut wie gar nichts an
Zu=
ſammenbrüchen verloren hat, während dies für ſeine Inveſtitionen
im eigenen Land und in anderen Ländern nicht behauptet werden
kann. Demgegenüber haben wir wieder unter unſeren Beſtänden
aufräumen müſſen. Wenn das ſo weitergeht, werden
ſich unſere Gläubiger ſehr bald ins eigene
Fleiſch ſchneiden, werden ſich aber auch der Oppoſition der
Rohſtofflieferanten Deutſchlands gegenüberſehen, denen das
Ge=
ſchäft durchkreuzt wird, wenn die Gläubiger rückſichtslos bleiben.
Wir dürfen wohl erwarten, daß die Rede Schachts im Ausland
das Echo findet, das ſie verdient, und daß es bald zu einer
Ver=
ſtändigung kommt, die es uns ermöglicht, im Tempo der
Ankurbe=
lung unſerer Wirtſchaft auch wieder Aufträge an das Ausland zu
vergeben.
„Am Himmel Europas.”
Nachſtehenden Brief des Autors des Segelflieger=
Luſtſpiels wird uns vom Büro des Landestheaters
zum Abdruck zur Verfügung geſtellt:
ieber Herr Suhr! Es freut mich ſehr, uns allen gratulieren
aifen, die mit dem Himmel Europas, und diesmal in Darm=
1Azu tun haben .. . . Unſer gemeinſamer Erfolg iſt wirklich
bſichr ſchöne Vertiefung unſerer Bekanntſchaft, die ja eigent=
Rux unſere beiderſeitigen Dackel zurückzuführen iſt.
WEs hätte mir eine große Freude bereitet, die dortige Auffüh=
99 zu ſehen, aber da ich ja allabendlich hier im Luſtſpielhaus
MBidal ſpiele, läßt ſich das leider nicht machen .. . Nach Ihrer
EAelr hoffe ich von Ihnen noch Einzelnes über die Darmſtädter
Rihrung und die Aufnahme beim Publikum zu erfahren. Ueber
Re Berliner Aufführung wiſſen Sie wohl ſoviel, daß ſie unter
MSihirmherrſchaft des Deutſchen Luftſportverbandes und bei
Aeſenheit des Präſidenten Hauptmann a. D. Bruno Loerzer
Moss Winterhilfswerk des Deutſchen Volkes geſtartet wurde.
Ahntten die Freude, gerade die deutſche Fliegerjugend und ihre
wei ſcharenweiſe als Zuſchauer bei uns zu haben und ein ſchö=
Erlebnis war es für uns alle, als franzöſiſche Jugendführer
19Soohlbergkreiſe die Aufführung beſuchten und dem Gedanken
ittionalen Verſtändigung, ſo wie Deutſchland ihn empfindet,
ſtert zuſtimmten. Sie ſahen in dem Stück eine lebendige Dar=
Mug deſſen, was auch das beſte junge Frankreich anſtrebt, ohne
Mduings bisher in der vorbehaltloſen Weiſe die Billigung ihrer
denungskreiſe zu finden, wie das in Deutſchland der Fall iſt,
PMürter ſeinem Führer einen klaren und ehrlichen Weg aus der
yhnenen europäiſchen Lage beſchritten hat. Aber es iſt das
1 Der Jugend, zu hoffen und zu glauben und die Begeiſterung
lungen Franzoſen zeigte uns, daß wir mit der Ideologie
* an ſich heiteren Spieles auf dem richtigen Wege ſind.
Dor wenigen Tagen war auch der „Käpten” Röhl des Stückes
2 in Wirklichkeit Rittmeiſter a. D. Röhre heißt, und „Ritter”
ſait wird — im Luſtſpielhaus. Er bekannte ſich freudig zu dem
Sie und der Aufführung, trotzdem er von größtem Mißtrauen
kunſtleriſche” Wiedergaben des Roſſittenlagers und des
engeiſtes erfüllt iſt. Es war ein fröhlicher Abend, Flieger
arſteller ſtießen immer wieder auf dieſes junge Deutſchland
rs aus freudiger Kraft heraus den Himmel offen und hell
weil gutes Gewiſſen und guter Glaube nicht bei der
Trüb=
er Ereigniſſe und der Hoffnungsloſigkeit der ſogenannten
Mkion verweilen können. Wenn ich mich frage, woher ich ſchon
2: im Sommer und Herbſt 1932, dieſen Optimismus her=
nehmen konnte — ſo weiß ich, es war Roſſitten, dieſe herrliche
Fliegerſchule, die mir den Auftrieb gab. Die vier Wochen, die ich
dort als Flugſchüler in Baracken ſchlief, Kartoffeln ſchälte und
mit der „Kiſte” über die Dünen des „Bredin” taumelte, gehören
zu den ſchönſten Tagen meines Lebens. Dort erlebte ich den Geiſt,
die Gedanken und die Geſtalten, von denen ich hoffe, daß ein Teil
ihrer Echtheit in die Figuren des Stückes übergeſtrömt ſind.
Ich weiß bis jetzt ſchon vier junge Schauſpieler zu nennen,
die in dieſer Segelfliegerkomödie ſpielten, und die bereits für den
Sommer in einer Segelfliegerſchule angemeldet ſind. Dieſer
prak=
tiſche Werbeerfolg iſt mir eine große Genugtuung — und wer
weiß, ob wir nicht auch in Darmſtadt mit unſerer Komödie ein
paar Segelflieger machen!
Hoffen wir das Beſte
Heil Hitler!
Ihr Per Schwenzen.
Quer durch die Saar.
Die franzöſiſchen Propagandaſtellen ſind durch die jüngſte
politiſche Entwicklung im Saargebiet unzweifelhaft überraſcht
worden. Aber ſchon ſetzt man zur Gegenoffenſive an und ſucht die
Einigung der Parteien in ein ſchiefes Licht zu rücken, ein neuer
Beweis dafür, daß das Ringen im Saarraum um die künftige
Staatszugehörigkeit des Saargebietes immer heftiger wird, je
mehr wir uns dem Abſtimmungstermin nähern. Was in den
fran=
zöſiſchen Propagandabüros noch ausgebrütet wird, um
nachzuwei=
ſen, daß das Saargebiet zu Frankreich gehört und ohne Frankreich
nicht leben kann, wiſſen wir nicht. Aber der deutſchen Abwehr
haben einige Wiſſenſchaftler, und zwar Hermann Overbeck und
Wilhelm Sante ein ausgezeichnetes Werk, einen Saar=Atlas, in
die Hand gedrückt, der uns kreuz und quer durch das umkämpfte
Gebiet führt, der uns ſeine landſchaftlichen Schönheiten, ſeine
klei=
nen Städte und Dörfer zeigt, der geſchichtliche, wirtſchaftliche und
kulturelle Abhandlungen enthält, der mit zahlloſen Karten
ge=
ſchmückt iſt, die immer wieder zeigen, wie eng das Saargebiet
mit dem Reich zuſammengeſchweißt iſt. Die deutſche Bevölkerung
iſt ein unlöslicher Teil des geſamtdeutſchen Volkes, die Kultur iſt
rein deutſch, die Wirtſchaft gehört zur deutſchen Wirtſchaft, der
Verkehr zum deutſchen Verkehr. Dieſer im Verlag Perthes in
Gotha erſchienene Saar=Atlas verdient eigentlich zunächſt dem
Genfer Dreierkomitee zum Studium überreicht zu werden, dann
aber auch allen Regierungen, dem Völkerbund und allen Völkern
zugeleitet zu werden. Will man ſich durch die tauſendfachen
Treue=
kundgebungen der Saarländer nicht davon überzeugen, daß die
Saar deutſch iſt, und deutſch bleiben will, dann weiſt dieſer Saar=
Atlas das in der einfachſten aber durchſchlagendſten Weiſe nach,
was Frankreichs Propaganda dauernd zu beſtreiten und
abzu=
leugnen verſucht.
Die wiederhergeſtellke Akropolis.
Nur bei ſeltenen Gelegenheiten iſt in der deutſchen
Oeffent=
lichkeit etwas über die Wiederherſtellungsarbeiten an der
Akro=
polis von Athen, dieſer erhabenſten Stätte griechiſcher Kultur,
bekannt geworden. Wie die Akropolis nun heute, nach der
Wie=
derherſtellung, ausſieht, wieviel von den herrlichen Bauten aus
dem Schutt der Jahrhunderte wieder aufgebaut werden konnte.
das zeigt in einer Folge ſchönſter Tiefdruck=Bilder (nach
Aufnah=
men von Martin Hürlimann) das Märzheft der
Monats=
ſchrift „Atlantis” Verlag Bibliographiſches Inſtitut AG.,
Leipzig.) Die Propyläen, das Parthenon, das Erechtheion, der
Nike=Tempel und die großartigen Frieſe des Parthenon ſind hier
in Aufnahmen wiedergegeben, die uns erſt einen Begriff davon
vermitteln, welches Kunſterlebnis uns heute die Akropolis zu
geben vermag. Zu dieſen Bildern veröffentlicht der Leiter des
Deutſchen Archäologiſchen Inſtituts in Athen, Prof. Georg Karo,
eine Schilderung der Wiederaufbauarbeiten, die ſich über ein
Jahrhundert hinzogen. Im gleichen Heft erzählt Paul Ortwin
Raye in einem hochintereſſanten Beitrag über „Schinkels
Traum von einem Königspalaſt auf der
Akro=
polis” (mit 13 Abbildungen) — Auch der ſonſtige Inhalt des
Märzheftes bietet viel Anregendes.
*
Ap. Der Führer Von Prof. Dr.=Ing. Willy Müller. Verlag
Buchholz u. Weißwange, G. m. b. H., Berlin=Charlottenburg.2.
(Preis: 60 Pfg.)
Inhalt der Broſchüre: Der Weg zur höheren Lebensgeſtaltung.
der Idealtypus des Führers und ſeine ſozialen Tugenden, zehn
Gebote vernünftiger Menſchenbehandlung, die Verantwortungen
des erfolgreichen Führers Der durch ſeine zahlreichen techniſchen.
arbeitsphiloſophiſchen und kulturpolitiſchen Werke und Dramen
bekannte Verfaſſer lehrt in dieſer Broſchüre den deutſchen
Men=
ſchen der nationalen Wiedergeburt den Grundſatz des Führers
und Dieners als das einzige Fundament einer wahrhaften
Volks=
gemeinſchaft und weiſt den Führern und allen denen, deren Wille
auf eine Wiedergeburt deutſchen Geiſtes und deutſcher Sitte
ge=
richtet iſt, den Weg zu einer höheren Lebensgeſtaltung und zu
einem geläuterten Menſchentum überhaupt.
Syſtematiſche Überſicht über das Reichsgeſetzblatt 1867—1933 und das
geltende alte und neue Reichsrecht. Bearbeitet von Dr. Dr. h c.
A. Dehlinger, Württ. Finanzminiſter und
Reichsratsbe=
vollmächtigter. Elfte Auflage nach dem Stand vom 1. Januar
1934. Verlag von W. Kohlhammer, Stuttgart und Berlin.
1934. Preis 3 RM.
Der angehäufte gewaltige Stoff, der nun 66 Jahrgänge
Reichs=
geſetzblatt umfaßt, macht ein Werk, wie das vorliegende, das die
Ueberſicht ermöglicht, unerläßlich. Beſonders hervorzuheben ſind
der gute Druck und das aufſchlußreiche Schlagwortverzeichnis. Kein
Benutzer des Reichsgeſetzblattes wird das Nachſchlagewerk
ent=
behren können.
L.
Di nenne
Rechtsanwalt Eribin Löhlein
Elifabeth Löhlein, geb. meinzinger
Darmſtadt, heinrichſtraße 45
geben ihre Vermählung bekannt
Mainz, Bahnhofsplatz 2
Crauung: 10 März1934, 2 Uhr, Chriſtuskirche.
2866
Statt beſonderer Nachricht.
Unſer lieber guter Vater u. Schwiegervater
Zermann Schann
Amtsobergehilfe i. R.
iſt heute, im Alter von 66 Jahren, nach
kurzem, ſchweren Leiden ſanft entſchlafen.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Adam Schupp, Gießenerſtr. 7.
Darmſtadt (Feldbergſtr. 38), 9. März 1934,
Die Beerdigung findet am Montag, den
12. März nachmittags ½4 Uhr, auf dem
(288
Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
(Stait Karten.)
Für die vielen wohltuenden Beweiſe
liebe=
voller Teilnahme und überaus zahlreichen
Kranz= und Blumenſpenden beim
Heim=
gang unſerer unvergeßlichen Entſchlafenen
Frau
Margareige Hinte
geb. Allweiler
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
herz=
lichſten Dank. Insbeſondere danken wir auch
noch Herrn Pfarrer Heß für die troſtreichen
Worte am Grabe ſowie dem Muſikzug der
Standarte 115 Darmſtadt.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Georg Finke, Gärtnerei
Hans Finke, Konzertmeiſter.
Dankſagung.
Für die mir beim Hinſcheiden meines
un=
vergeßlichen Gatten erwieſene Teilnahme
und Kranzſpenden ſage ich meinen herzlichen
Dank. Beſonderen Dank Herrn Pfarrer Marg
für dietroſtreichen Worte, Herrn Dr.
Heppen=
heimer und dem Perſonal der Stadtkaſſe,
der Fachſchaft der Kommunalbeamten des
Reichsbundes deutſcher Beamten, der
Ge=
ſangsabteilung (Melomanen) für den
er=
hebenden Grabgeſang und Kranzſpende.
Marie Schmitt Ww.
geb. Köſtler.
Darmſtadt, den 10. März 1934.
Alicenſtraße 1½.
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jederzeit ein hilfsbereiter Arbeitskamerad war, ein
treues Andenken bewahren.
Darmſiadt, den 9. März 1934.
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Instituten Göttingen und Münster/W, sowie an der
Zahnklinik der H. 0. K. in Köln/Rh.
übt seine Praxis gemeinsam mit seinem
2881b)
Vater aus:
Hügelstr. 15 — Darmstadt
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Sprechstunden: Wochentags von 9-12 u. 36
... es geht auch ohne
neuen Hut, hatte er behauptet,
bis der erste Sonnenstrahl
sei-
nen „alten” mal gründlich
be-
leuchtete. Da sah er, wie lange
sein Hut schon ausgedient hatte,
„. u. kaufte sich einen bildschön-
nen Frühjahrs-Herrenhut bei
HUT-HITZE
Elisabethenstraße 4.
(2884
daß ich im Mai 1955 ein
Wanderer-Damen-Fahrrad be
hnen gekauft habe und daß dieses
Rad die gleichen vorzüglichen
Oualitäten aufweist, die ich bis
her stets an den Wanderer-
Fahr-
rädern beobachtete . . .
So schrieb uns kürzlich ein
angesehener Darmstädter
Rechts-
anwalt.
(2847
das vornehme Rad
mit der
unerreich-
ten Verchromung
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des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Schutzdeckel von
einem Auto, 5 Portemonnaies
mit Inhalt, 1 kleiner Pelz. 1
ſei=
denes Kleid, 2 Damengürtel, 5
einz. Handſchuhe, 1 Paar
Leder=
handſchuhe, 1 Bund Schlüſſel, 1
Straßenroller, 1 zweiräd,
Hand=
wagen, 1 Peitſche, 1 Kühlerhaube.
1 Kamm m. Etui, 1 leeres
Porte=
monnaie, 4 Invalidenmarken, 1
3 Meter lange Fahnenſtange, 1
Fahne ſchwarz=weiß=rot. 1
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pelzkragen, 1 ſilbernes
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etui, 1 Zweimarkſtück, 1 goldener
Siegelring, 1 Fünfzigmarkſchein,
1 Hornbrille, 3 Baskenmützen, 2
Bund Schlüſſel, 1 Vorhängeſchloß.
2 Damenhandtaſchen. 1
Doublé=
zwicker, 2 einzelne Handſchuhe, 1
Motorradſchlauch. 1 Paar graue
Herrenſtoffhandſchuhe, 1
Porte=
mannaie.
Zugelaufen: 1. Rehpinſcher.
Zugeflogen: 2 Wellenſittiche.
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reichend.
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voller Chicoré=
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Schülerarbeiten
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Straße 21. (b
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GeflügelhofHaas
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haus, vorRoßdort
Durch gute Kleidung Sympathie
erwerben, ist ein Mittel der
Welt-
gewandten. Jeder Herr der ein
gepflegtes Aeußere schätzt, kann
sich bei Schmeck auch bei
mäßiger Kasse sympathisch
kleiden.
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das berechtigte Bedürfnis
nach Abwechſlung, bieten
doch zahlreiche gute
Gaſt=
ſtätten unſerer Stadt
an=
genehmen Aufenthalt. Und
es mundet vor allen
Din=
gen ganz beſonders, wenn
man zwiſchendurch mal
„draußen” ißt! Und der
Gaſt kommt gern, wenn
man ihn durch die Anzeige
im Darmſtädter Tagblatt
einlädt!
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Prospekt auf Wunsch
Vergleichsverfahren,
A
Ueber das Vermögen der Firma Friedr5‟
Heuß, Kolonialwaren=Großhandlung und daß
Alleininhabers Friedrich Heuß in Darmſtadt, M.
newegſtraße 39 wird heute, am 7. März 1934, man —
mittags 3 Uhr 45 Minuten das Vergleichsverfahr!
zur Abwendung des Konkur es eröffnet, da
Schuldner zahlungsunfähig geworden ſind
Der Rechtsanwalt W. Klein in Darmſtct
Rheinſtraße 12½ — Telefon 4709 — wird zur E//
trauensperſon ernannt.
Zu Mitgliedern des Gläubigerausſchuſſes Wia
den beſtellt:
1. Direktor Schröder, Zuckerfabrik, Gr.=Ge=
19
2. Ludwig Amend, Daruſtadt, Wittmannſtr.
3. Wilhelm Wehner, Darmſtadt, Mühlſtr. 640—
Termin zur Verhandlung über den VerglecNastag
vorſchlag wird auf:
Mittwoch, den 28. März 1934, mittags 11½1
vor dem unterzeichneten Gericht, Saal 118,
beraumt.
Darmſtadt, den 7. März 1934.
883)
Heſſiſches Amtsgeriche
Entſchuldungsverfahren.
Ueber den landwirtſchaftlichen Betrieb der
a) Philipp Laumann XII., Meſſel,
b) Eliſabeth Laumann, geb. Hock, deſſen Eheſe—4
daſelbſt.
c) Johann Hock I. Witwe Katharina, 8
Geiſt, daſelbſt, wird heute am 27. Februar !84
nachmittags 4¾ Uhr das EntſchuldungsL—
fahren eröffnet. Zur Entſchuldungsſtelle E
die Heſſiſche Landesbank in Darmſtadt einar ce
Alle Gläubiger werden zur Meidung von Reck:
jachteilen aufgefordert, bis zum 1. Mai 1934
dem unterzeichneten Gericht oder bei der Entſ0*
dungsſtelle ihre Anſprüche anzumelden und die ),0
hren Händen befindlichen Schuldurkunden eiſee
reichen.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt.
Holzverſteigerung.
Am Dienstag, den 13. ds. Mts., vorm. 10—
kommt im Büttelborner Gemeindewald folgen”"
Holz zur Veiſteigerung:
1. Stämme: Eiche: II Kl., 9 St. 2,45 fm, III.
68 St. 43,72 fm; IV. Fel., 24 St. 20.38 fm; II. 5
2 St. 4,01 fm Uline: III Kl.,1 St. 0,57 tml.4
1 St. 0,70 fm: Eſche: I. Kl., 4 St U,65 fm; II.-0
4 St. 5,63 fm; III. Kl., 12 St. 5,38 fm; bn"
III. Kl.. 1 St. 0,60 fm: Kirſchbaum: III, Kl,1
0,50 fm; Pappel: II. K1, 2 St. 0.66 fm; Kiſe.*
Kl. 2b 1 St. 0,83 fm; Fichte: Kl. 2a 1 St. 004R
26 Stück Eichenpfoſten 3 m lang; 27 Stück ?!
Deichſel; Nutzſcheiter: Eiche 2 rm; Hainbuche:
rund; Ulme 1¾., rm. rund; Pappel 1 rm, rüme-
Die Zuſammenkunft iſt am Griesheimerweg
/e=
gang des Waldes).
Heſſ. Bürgermeiſterei Büttelborn.
jung. 10. März 1934
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 68 — Seite 5
Alls der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 10. März 1934.
SA bläft zum Sammeln gegen Hunger
und Kälke!
Der Führer des SS=Sturmes 1/33.
—Sbläſt zum Sammeln gegen Hunger und Kälte! Wollt
oeSignale überhören?
Möller.
Flaggen heraus!
Anſißlich des SS=Sammeltages am 10. März 1934 für die
Bintzrllfe.
Eim verbemarſch der S5. für das Winkerhilfswerk
ndet m Samstag, den 10. März 1934. ſtatt. An dem Marſch
imm ine Hundertſchaft teil, da der übrige Teil der SS mit
Wer Auchführung der ganzen Veranſtaltung beſchäftigt iſt. Die
und urſchaft wird um 15.15 Uhr am Standort der SS.
Neckar=
raßes antreten und feierlich die Fahne abholen. Von hier
—us gall der Marſch durch folgende Straßen: Neckarſtraße,
Rhein=
raße= Peter=Gemeinder=Straße, Eliſabethenſtraße, Schulſtraße,
Moniedes=Kamſtädter Straße, Roßdörferſtraße. Stiftsſtraße.
Die=
urgeuſtaße, Heinheimerſtraße, Lauteſchlägerſtraße,
Magdalenen=
uegraße Ulexanderſtraße. Paradeplatz.
geh Ander Spitze der SS=Hundertſchaft marſchieren der
Spiel=
ſanntug und der Muſikzug der 2. SS=Standarte, die am Abend
ur de feſthalle konzertieren werden. Der Werbemarſch wird am
bracellatz enden. Dort findet ein Platzkonzert der SS=Kapelle
Das Konzert in der Feſthalle
WFginal um 20.30 Uhr. Das Programm bringt im erſten Teil
lasmlik, ſo daß dort bei den alten ſchönen Militärmärſchen die
irzen döher ſchlagen werden. Der zweite Teil beſteht aus Streich=
ſim mſik GHier wirken auch die bekannten Kräfte des Heſſiſchen
—ndricheaters mit. Nach der Abwickelung des Konzertes wird
ſien Sui Kapellen zum Tanz aufgeſpielt, ſo daß auch die Tanz=
Uſtigun an dieſem Abend auf ihre Rechnung kommen.
Vereinigte Kriegervereine Darmſtadts (
Kriegerkamerad=
g freaft gſſia). Am kommenden Samstag, den 10. März, findet in
Feſhalle ein Konzert zum Beſten des Winterhilfswerks ſtatt.
Anzert wird ausgeführt von dem Muſikzug der 2. SS.=
„ankate, unter gütiger Mitwirkung der bekannten Darmſtädter
inſalt Joachim Sattler, Dr. Heinrich Allmeroth und Johannes
aty vom Heſſiſchen Landestheater. Die Feſtfolge iſt ſehr
ab=
chſeüngsreich und verſpricht einige genußreiche Stunden.
Hefſiſches Landestheater.
R
10. März
Anf.14., Ende 17. D. Bühne Jugendr. 1 u. II. Ausw.
Preiſe 0.50—4 50
Prinz von Homburg.
Anf. 20. Ende 28½ Uhr Deutſche Bühne. 0 2
Deutſches Frühlingsſpiel, hierauf: Der Bajazzo
Preiſe 0 70—5.50
(Pagliacci).
Anf. 19½. Ende gegen 22½ Uhr C77.
Preiſe 0.70—5.50
11. März Wiener Blut.
Nn
Anf. 20. sEnde 213 Uhr.
12. März Siebente Sinfoni=konzert. P eiſe 0.90—5.00
18, Ende 22½4. D. Büyne Jugendr. 1 6, Gr. 1—4
Preie 0.70—3.50
14. März Lohengrin.
Anf. 20, Ende n. 22 Uhr C18
ag
15. März Die Fabel vom vertauſchten Sohn.
0.70—5.50
Anf. 2/, Ende 3. D Bühne Jugendr. I14, Gr. 1-4
16. März Hänſel und Gretel hierauf: Die Suppenfee. 1 30-5.50
17. März
Anf. 20, Ende 22 Uhr
Cavalleria Ruſticang
Frühlingsſpiel.
B30
hierauf: Deutſches
P eiſe 0.70—5 50
Anf. 19½ Ende nuch 22½. Ringmie e 1 Vorſt.
Preiſe 0.70—5.30
18. Mär; D73 Rheingold.
2.Pheingold.
Anf. 20. Ende 2 D. Bühne 1.11, Bu gym.9
Rie
Preiſe u 70—3 80
10. März ! Die Hochzeitsreiſe.
Anf. 19½, Ende 22 Uhr. Außer Miete).
Prei e0.70—3.80
11. März Am Himmel Enropas
der it
EDin i eiche it ire Aafer merse.
Preiſe 0.70—3.80
13. März Die große Chanee.
20, Ende 2234. Auß. Miete dazu Num.=Kart. 1:50
Preiſe 0.70—3.60
14. März Am Himmel Europas.
Morufſtag
15. März
Anf. :0. Ende 22 Uhr. (Außzer Mietel.
Dolly Haas mit eigenem Enſemble in
reiſe 0.70—3.80
Scampolo.
19½4, Ende 22. Zu atzm IV 10 dazu Nummer=
16. März Kirten 51-150. Am Himmel Europas. /.70—.30
uas Feaim
Anf 20, Ende 22 Uhr. D. Bühne 41 11, Zuſatzm. 9
famsdla
Breiſe 0.70—3.80
17. März Die Hochzeitsreiſe.
Anf. 19½, Ende nach 22 Uhr. Außer Metel.
niegSomntg
Preiſe 0.70—3.80
18. März Die große Chance.
fahll Landestheater. Heute, Samstag, den 10. März, gelangt
m. Goßen Haus die Tanzdichtung „Deutſches Frühlingsſpiel”
ſieh on harlheinz Gutheim in der ſzeniſchen und tänzeriſchen
Ein=
eſel, ud ieing von Alice Zickler zur alleinigen Uraufführung. Die
„auſihiſche Leitung hat Heinz Hoeglauer. Das Bühnenbild
tanan von Edward Suhr. Anſchließend geht „Der Bajazo”,
„Pver von Leoncavallo, mit Albert Seibert=Zürich a. G. unter
der mſikaliſchen Leitung von Fritz Bohne, in Szene. — Morgen
Fehle Sornnt g. den 11. März, wird im Großen Haus die Johann=Strauß=
Operute „Wiener Blut” und im Kleinen Haus das Segelflieger=
Muſtäpel „Am Himmel Europas” von Schwenzen=Malina
wieder=
cholt Gaſtſpiel Dolly Haas. Am Donnerstag, den 15.
Mäs gaſtiert im Kleinen Haus die bekannte Bühnen= und
Ton=
ſilmshauſpielerin Dolly Haas mit eigenem Enſemble als
„Schwpolo” in dem gleichnamigen Luſtſpiel von Dario Nicco=
R
* Siebentes Sinfoniekonzert. Unter den Konzertdirigenten
Deutllands nimmt Hermann Abendroth=Köln einen beſonderen
Rauſein. Den Werken unſerer deutſchen Meiſter gilt er als ein
beraſter Ausdeuter. Für ſein erſtes hieſiges Gaſtſpiel hat Her=
Mag Abendroth die fünfte Sinfonie von Anton Bruckner und
die 20Dur=Sinfonie von Haydn (Nr. 96) der Geſamtausgabe
ge=
wäßlt die an dieſem Abend hier zum erſtenmal erklingt.
Große Bauernverſammlung in Darmſtadt.
Der Bauernſtand im Drikken Reich.
Landesbauernführer Dr. Wagner
bicf eunr den helſchen Fuen.
Geſtern nachmittag fand in dem überfüllten Reſtaurant
„Rummelbräu” eine große Bauernverſammlung ſtatt, an der
außer dem Landesbauernführer Dr. Wagner u. a. der
Reichs=
kommiſſar Metzner=Berlin von der Reichsbauernſchaft für
bäuerliches Brauchtum und Sitte teilnahm Saal und Bühne
waren mit den Fahnen des neuen Deutſchland geſchmückt. Die
SA=Kapelle 115 hatte die muſikaliſche Umrahmung übernommen.
Auf der Bühne ſtand eine SS=Ehrenwache.
Bezirksbauernführer Gg. Bernhard=Nieder=Beerbach
lei=
tete die Verſammlung und begrüßte alle Anweſenden herzlich,
namentlich den Landesbauernführer Dr. Wagner, den
Reichs=
kommiſſar Metzner, den Stabsleiter Schönheit, den Adjutanten
Reuter, den Kreisdirektor Dr. Meiſel, Amtsgerichtsdirektor Dr. Eiſe
uſw. Er wies darauf hin, daß dies die erſte Bauernverſammlung
in Darmſtadt nach der nationalen Erhebung ſei. Dann erteilte
er dem Stabsleiter des Landesbauernführers. Landwirtſchafts=
Aſſeſſor Schönheit, das Wort zu ſeinem Referat über
das Reichserbhofgeſetz.
Referent führte u. a. aus. das Reichserbhofgeſetz habe im
Land Feinde bekommen, das nebme nicht wunder, denn große
Reformen hatten ſtets Gegner. Das Reichserbhofgeſetz hat 100
Prozent nationalen Geiſt. Das Geſetz will freie Bauern auf
freier Scholle. Früher waren die Bauern nicht frei, denn ihr Hof
lag in goldenen Ketten. Heute iſt dieſe Heimſtätte unantaſtbar,
auch für den Staat. Die Gegnerſchaft iſt leicht zu bekehren, denn
ſie beruht meiſt auf Unkenntnis des Geſetzes. Die Beſtimmung,
daß der Hof nicht geteilt werden dürfe, hat am meiſten Gegner
gefunden. Aber in einem Fünftel Deutſchlands gab es von jeher
keine Teilung des Hofes. Den Bauern ſoll nichts genommen
wer=
den, ſie ſollen ihr älteſtes Recht wieder haben. Das
Realteilungs=
recht hat die Bauern nie glücklich gemacht. Die Folgen in Heſſen
waren zwar nicht ſo ſchlimm, wie in anderen Teilen
Deutſch=
lands, z. B. im Weſterwald und im Taunus. In Heſſen half
man ſich mit Heiraten und mit Bevölkerungspolitik. Das
Alten=
teilland wurde von den alten Bauern behalten, weil ſie
befürch=
teten, ohne dieſes Land hungern zu müſſen. Das
Reichserbhof=
geſetz ſchafft wieder freie Bauern. Danach darf das Land
grund=
ſätzlich nicht geteilt oder belaſtet werden. Bei unbilligen Härten
kann aber von dieſem Grundſatz abgewichen werden. Es ſind nur
71 Paragraphen in dem Geſetz. Die Grundſätze im großen
Rah=
men ſind zu beachten, und es iſt ſtets ſo Recht zu ſprschen, wie
es im Sinne des Geſetzes liegt. Zwei Bauern mit einem
Berufs=
richter ſollen von Fall zu Fall im Anerbengericht urteilen, wie
ſie nach beſtem Gewiſſen ein Urteil auch für ſich ſelbſt fällen
wür=
den. — Mit nicht ehrlichen Gegnern, mit Wühlern, das ſind meiſt
Nichtbauern, iſt zwar ſchwer zu kämpfen, aber auch mit ihnen
wird man fertig. Soweit es ſich um Beamte handelt, wird man
mit ihnen leicht fertig. Zum Erbhof gehört Land und Hofſtätte
und Zubehör. Alles iſt unantaſtbar. Aller Landbeſitz, der 30
Morgen und größer iſt, wird als Erbhof feſtgelegt. Die
Acker=
nahrung muß vor allem ſichergeſtellt ſein. Wer alſo ſo viel Land
beſitzt, daß er ſich und ſeine Familie ernähren kann, hat die
Ackernahrung. Die höchſte Erbhofgrenze — mit Ausnahmefällen —
beträgt 500 Morgen. Das Land, das ſich heute in
Nichtbauern=
händen befindet, ſoll auf geſetzlichem Wege nach und nach in die
Hände zurückgeführt werden, aus denen es hergekommen iſt und
in die es gehört.
Der Abſchnitt des Geſetzes, der ſich mit Bauern und Familie
befaßt, wurde nunmehr behandelt. Bauer iſt wieder ein
Ehren=
namen geworden. Ein Bauer muß ariſch ſein und ehrbar. Ein
Bauer muß ſo handeln, daß das Volk und ſeine Sippe durch ſein
Handeln beſtehen kann. Mit dem Erbhofrecht ſind keine „
Erb=
prinzen” und Aſchenbrödel” gemacht worden. Erbhofbauern
wohl. Aber dieſe Würde muß verdient werden. Der Altbauer
kann das Kind ausſuchen, das er ſpäter für das würdigſte hält.
Der Erbhofbauer iſt der Treuhänder ſeines Geſchlechts. Erſt
kommt das Volk, dann die Sippe und dann erſt der Einzelne.
Der Erbhofbauer iſt an den Hof gekettet für und mit ſeinem
Ge=
ſchlecht. Einem Bauern kann das Bauernrecht bei Unfähigkeit
7,5 Millionen
dieser schönen Glasplaketten werden am
11. März für das Winterhilfswerk verkauft
werden.
Fast 3000 Heimarbeiter aus dem Thüringer
Wald haben sie bergestellt.
Den sanften Perlenglanz lieferten die
Schuppen des pommerschen Ukeleifisches.
Für Glasarbeiter und Fischer, Nadel- und
Lackfabriken bedeuten diese Plaketten
Arbeit und Brot.
In allen deutschen Landen helfen He
deutsche Volksgenossen vor Hunger und
Kälte zu schützen!
Helft alle mit!
Sichert den Sieg der N.8.V.!
aberkannt werden. Früher konnte ein Lump all das vertun, was
Generationen vor ihm zuſammenhielten. — Die Erbfolge hat bei
manchem Unruhe verurſacht. Die Bauerntöchter ſind nicht
zurück=
geſetzt worden. Wo nur Töchter ſind, kann die Tochter unter
Um=
ſtänden Erbhofbäuerin werden. Wenn die Bäuerin keinen Bauer
heiraten will, braucht ſie keinen Hof. Das Jüngſtenrecht, wo es
Brauch war, kann beſtehen bleiben und hat ebenfalls ſeine
Be=
rechtigung. Das Reichserbhofgeſetz läßt den Alten ihr Recht an
dem Hof. Wehe dem Jungen, der ſich verſündigen ſollte an dem
Aelteren.
Siedlung tut not, wie der Luftſchutz. Es muß ein
Bauern=
ſohn um des Volkes willen auch mal von zu Hauſe weggehen
können, um ſich an geeigneten, weniger dicht beſiedelten Stellen
des Reiches anzuſiedeln.
Weiter wurde über die Verpachtung. Belaſtung, Veräußerung
und Zwangsvollſtreckung der Erbhöfe geſprochen. Verpachtung
ſoll im allgemeinen nicht ſtattfinden. Ebenſowenig ſoll der Hof
belaſtet oder veräußert werden. Ausnahmen ſind aber möglich=
Die Zwangsvollſtreckung des Erbhofes mit Zubehör iſt
unzu=
läſſig. Zwangsvollſtreckung kann nur gegen das Vermögen
er=
folgen, das etwa auf die „hohe Kante” gelegt werden ſollte. Die
Erbhofentſchuldung iſt vorgeſehen. Die Schulden werden auf eine
tragbare Höhe herabgeſetzt werden. Die Zinſen und Amortiſation
für etwaige Reſtſchuld ſollen ſo feſtgeſetzt werden, daß ſie
eben=
falls tragbar ſind. Durch all das gibt es freie Bauern auf freier
Scholle, damit der Wille des Führers wahr wird. Der Bauer
bildet die Grundlage des Volkes und iſt der Ernährer ſeiner
Familie. Heil Hitler!
Nachdem ſich der Beifall gelegt hatte, ſprach Reichskommiſſar
Metzner über den
Bauernſtand in Deutſchland.
Er legte ſeine Aufgaben als Sonderbeauftragter des
Reichs=
bauernführers dar. Es gelte vor allem, den Geſchichtslügen über
unſere germaniſchen Bauernvorfahren, als ob dieſe kulturloſe
Barbaren geweſen ſeien, wirkſam entgegenzutreten. Die
Reichs=
bauernſchaft befaßt ſich mit, ſtändiſchen und nicht mit religiöſen
Angelegenheiten; ſie werde aber auch denen zu begegnen wiſſen,
die, vom Führer aus der Politik auf ihr eigenſtes Gebiet
verwie=
ſen, von der Kulturpolitik aus verſteckt den Nationalſozialismus
verunglimpfen möchten. Mit der Berufung des
Reichsbauern=
führers Darré und der neuen Agrargeſetzgebung habe Adolf Hitler
den ſeit dem Jahre 800 unfrei lebenden Bauern befreit.
Landesbauernführer Dr. Wagner,
Mitglied des Reichsbauernrates, lebhaft und herzlich begrüßt,
führte dann u. a. aus: Mit dem Nationalſozialismus iſt eine
ganz neue Zeit gekommen. Wir Nationalſozialiſten müſſen uns
darüber klar ſein, daß eine vollkommene Umwandlung im Volk
eingetreten iſt. Unſer ganzes Leben, politiſch und wirtſchaftlich,
wird vom Nationalſozialismus beſtimmt. Kein Volksgenoſſe kann
ſich vom Nationalſozialismus löſen. In einem Staat, in dem die
25 Punkte des Nationalſozialismus durchgeführt werden, kann ſich
niemand außerhalb der Volksgemeinſchaft ſtellen. Alle, die ſich
nicht einfügen können, müſſen abtreten. Nationalſozialismus muß
mit dem Herzen erfaßt werden. Unſer Führer Adolf Hitler will,
daß der Bauernſtand den Grundpfeiler in Deutſchland bildet,
Die Bauern haben Geſetze bekommen, die ſie inſtand ſetzen, den
Pflichten dem Geſamtvolk gegenüber nachzukommen. Die Bauern
können beruhigt über die Geſetze ſein, wie ſie der Führer gab. Das
Reichsnährſtandgeſetz iſt bedeutend. Es will in ſeinem erſten Teil
die Bauernſchaft feſt zuſammenſchließen und iſt aufgebaut nach dem
Führerprinzip, weiter will er die Ordnung des inneren Marktes.
E= ſei aber zu unterſtreichen, daß ſpäter niemand fragt, ob
die Milch 1 Pfg. mehr oder weniger koſtet, ſondern ob es
wirk=
liche Männer waren, die an der Spitze ſtanden und ob dieſe
Män=
ner ein beſſeres Vaterland hinterlaſſen haben. Von der Preisſeite,
der liberaliſtiſch gedachten Seite her, iſt das Bauerntum nie zu
retten. Nur damit, daß die Möglichkeit der Verſchuldung für den
Bauer beſeitigt wird, konnte ihm Rettung gebracht werden. Auch
die Zinſen mußten heruntergedrückt werden. — Aber es war doch
auch nötig, daß die Preiſe gefeſtigt wurden und ſo kam das
Feſt=
preisgeſetz für Getreide. Die geſamte bäuerliche Erzeugung muß
vor Preisſturz geſchützt werden. Niemand wußte auch, welche
Ge=
fahren der Milchwirtſchaft drohten, als Baden und die Pfalz
un=
ſere Milch ſtehen laſſen wollten. Ordnung wurde auf dem
Milch=
markt, dem Käſe=, Butter= und Eiermarkt geſchaffen.
Feſtpreis=
regelung für Schweine und Vieh iſt auch in Vorbereitung. Er
er=
innere an die Arbeit der Abſatzgenoſſenſchaften. Es ſei
beabſich=
tigt, die Konzeſſionierung der Kommiſſare in die Hand des
Lan=
desbauernführers zu legen, der dann auch die zweckmäßigſten
Per=
ſonen auswähle. Den Bauern ſollen gerechte Preiſe für ihre
Pro=
dukte gewährt werden. Die Schäden, die der Bauer ſeit Jahren
er=
litten hat, können nicht von heute auf morgen geheilt werden.
aber es müſſe feſtgeſtellt werden, daß die Hoffnung beſteht, daß die
Kinder, die keinen Erbhof erhalten, Barauszahlungen bekommen
können. In der Zeit des Neuaufbaues könne man nicht erwarten,
daß das Wort „verdienen” groß geſchrieben wird, denn
Gemein=
nutz geht vor Eigennutz. Der Bauer hat bewieſen, daß er ſich in
die Volksgemeinſchaft einordnen kann, aber der Städter möge
er=
kennen, daß der Bauer ein heißer Freund des Volkes iſt.
Der Landesbauernführer ſtreifte dann das Erbhofgeſetz.
Mit dem Recht der Antragsſtellung auf Aberkennung als
Erbhof=
bauer für ungeeignete Bauern hat er eine große Verantwortung.
Aber wie in der Kampfzeit ſo werde er auch in der Aufbauzeit
nur den geraden Weg gehen. Zur Siedlungspolitik erklärte er,
daß man in Heſſen 23100 Hektar neues Land für
4000 neue Exiſtenzen ſchaffen könne. Im Herbſt werde der
Anfang gemacht. Daraus iſt die Tatkraft der Regierung zu
er=
kennen. Heute braucht man keine langen Debatten mehr. Wenn
jemand wagen ſollte, den Maßnahmen der Regierung ſich
ent=
gegenzuſtellen, werde die SA. und SS. dafür ſorgen, daß nichts
paſſiert.
Der Städter müſſe wiſſen, daß er ohne Bauer nicht leben
kann. Die Bauern ſind bereit, ihre Pflicht gegenüber dem
deut=
ſchen Volke zu tun. Wir wären nichts ohne Adolf Hitler. Heute
wiſſen wir, daß die 2 Millionen Gefallenen des Weltkrieges und
die Toten im braunen Ehrenkleide nicht umſonſt geſtorben ſind.
Die Nationalſozialiſten ſind aus dem Volke gekommen und
be=
reit, wieder ins Volk zurückzugehen, ſie haben keinen anderen
Ge=
danken wie Deutſchland, nur Deutſchland. Heil Hitler!
Minutenlanger Beifall dankte dem Landesbauernführer,
Spontan wurde das Deutſchlandlied angeſtimmt.
Der Kreisbauernführer Starkenburg Nord, Göckel=Langen.
dankte dem Landesbauernführer für die Tatkraft, mit der er
beſ=
ſere Verhältniſſe für die Bauern ſchuf. Er erinnerte an die letzte
Verſammlung vor der nationalen Erhebung, als noch einige
frü=
here Bauernführer verſuchten, gegen die Bewegung Sturm zu
laufen. Heute ſehen wir die wunderbare Geſchloſſenheit der
Bauern. Unſer Führer hat in jahrelangem Kampf gekämpft. Wir
haben ihm und ſeinen Mitkämpfern die Treue gehalten, ſie haben
ſie uns gehalten. Was die früheren ſogenannten Bauernführer
nicht fertigbrachten, den Zuſammenſchluß, erreichte der Führer.
Verbindlicher Dank gelte dem Landesbauernführer Dr. Wagner
für die Aufbauarbeit. Er möge uns lange in Heſſen erhalten
blei=
ben. — Nach einem dreifachen „Sieg=Heil” dem Führer Adolf
Hitler, dem Landesbauernführer und dem deutſchen Vaterland, in
das begeiſtert eingeſtimmt wurde, wurde das Horſt=Weſſel=Lied
AA
geſungen.
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Seite 6 — Nr. 68
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 10. März
Dolly Haas
Die reizendſte und launigſte aller deutſchen Filmkünſtlerinnen
ſchickt uns mit dieſem reizenden Bild herzliche Grüße. Vielmehr
ſie ſchickt dieſe Grüße allen Freunden und Leſern unſeres Blattes.
denen wir ſie hiermit gerne vermitteln.
Da es aber immerhn noch den einen oder anderen unſerer
Leſer geben könnte, der Dolly Haas nicht kennt, ſei hiermit
gleichzeitig Bekanntſchaft mit der kapriziöſen Künſtlerin
vermittelt:
In Eppendorf einem Vorort von Hamburg, fährt ein
klei=
nes Mädchen im Kinderwagen, die roten Haare leuchten in der
Sonne, und die Klöterbüchſe in den kleinen Fäuſten hat auch
nicht einen Augenblick Ruhe. Im hohen Bogen landet ſie vor
Mamas Füßen, und als die ſich bückt, kann ſie gleich ihr Dolly=
Baby mit aufheben, das hinter der Klöterbüchſe hergerollt iſt
und furchtbar zetert, weil es ſich den Kopf aufgeſchlagen hat. Das
iſt die Geſchichte einer kleinen Narbe.
Als das Baby kaum richtig laufen kann, fängt es ſchon an
zu tanzen, und noch ehe es in die richtige Schule geht, hat es
ſo=
lange gebettelt, bis es zu Frau Brandknaack kommt, der
Vor=
ſteherin der Ballettſchule des Hamburger Stadttheaters. Die
eigentliche Veranlaſſung hierzu gibt Niddy Impekoven, aber nicht
in perſona, ſondern als Titelblatt der „Illuſtrierten” — ſeitdem
hat Dolly keine Ruhe mehr.
In der Harveſtehuder Schule iſt um den Platz, auf dem ſie
ſitzt, immer ein Wirbel. Bei jedem Klamauk iſt ſie der Anſtifter.
Trotzdem bleibt ſie durch alle Klaſſen immer eine der erſten,
denn ſonſt hätte man ihr die Erlaubnis entzogen, tanzen zu
dür=
fen, und Tanzen war gleichbedeutend mit Leben. Mit acht
Jah=
ren tritt ſie zum erſten Male öffentlich auf, in einem
Kegler=
heim, und ſieht ſo zart und klein aus, daß alle denken, ſie iſt erſt
vier. Schließlich ſetzt ſie es bei der guten Frau Brandknaack
durch, als „Volk” bei den Opernaufführungen mitmachen zu
kön=
nen und ſtört die große Arie in „Orpheus und Eurydike”
da=
durch, daß ſie Orpheus immer mit einem Palmwedel vor der
Naſe herumfährt. Wenn ſie in „Cavalleria ruſticana” als
ſizi=
lianiſches Bauernmädel dreimal über die Bühne rennen kann,
iſt ſie ſelig,
Natürlich ſind die roten Haare Grund unzähliger Neckereien,
aber Dolly iſt ja ſooo frech — wenn ſie auf der Straße ein
an=
deres Kind mit roten Haaren ſieht, zeigt ſie mit dem Finger
und ruft: „Jiih — haſcha rote Haare!” Mit vierzehn Jahren
ſpielt ſie die Kinderrolle in Wedekinds „Franziska”, und
Stein=
rück, der gaſtierte, wollte das Wunderkind mit nach Berlin
neh=
men. Zum Glück wurde nichts draus. Aber dann kommt das
Pallenberg=Maſſary=Gaſtſpiel im Operettenhaus, und Dolly tanzt.
Pallenberg iſt ſo entzückt von dieſem roten kleinen Teufel, daß
er ihn zum Eſſen einlädt, worauf der Teufel empört piepſt: „Ich
geh doch noch zur Schule!” In dieſer Vorſtellung ſieht ſie Erik
Charell und läßt ihr durch Pallenberg beſtellen, daß er ſich für
ſie intereſſiere. Dolly platzt vor Stolz und pfeffert einen Brief
nach Berlin an’s Große Schauſpielhaus. Endlich kommt die
Ant=
wort — ſie iſt etwas dürftig: Sie möchte gelegentlich mal
vorbei=
kommen. Aber Dolly träumt bereits nachts, daß ſie engagiert
ſei, und iſt nicht mehr zu halten. Sie fährt nach Berlin. Aber
Herr Charell kommt nicht an’s Telephon — er iſt gar nicht da,
ſagt das Fräulein. Dolly zittert und wird vor Angſt frech: „Er
muß da ſein, er hat mich ja extra nach Berlin kommen laſſen!“
Tatſächlich — das Fräulein läßt ſich einſchüchtern. Zwei
Stun=
den ſpäter ſteht Dolly vor Charell und wird für eine Rolle im
„Mikado” engagiert.
Dollys Eroberung von Berlin beginnt alſo im Jahre 1927.
Wem würde das nicht zu Kopf ſteigen, wenn er ſich mit knapp
ſiebzehn Jahren auf einen Bummelzug ſetzt, nach Berlin fährt
und eins — zwei — drei an’s Große Schauſpielhaus engagiert
wird! Dolly lebt in einem Rauſch — und der Kater folgt
ſo=
gleich! Denn eines Tages ſitzt ſie da und hat kein Engagement.
Bedrippt fährt ſie wieder nach Hamburg in der Schoß der
Fa=
milie — aber nicht für lange, mit vierzig Mark in der Taſche
geht es wieder nach Berlin und nun beginnt der eigentliche
Kampf ums Daſein, um die Kunſt. Nach langem Suchen und
Hungern aber kommt ein phantaſtiſches Engagement: Hans Grußz
verpflichtet ſie für München mit einer Monatsgage von 750 Mk.!
Dolly ſieht gar nicht auf den Vertrag, ſie hört nur die Summe
und unterſchreibt. Nachher ſtellt ſich heraus, daß ſie für dies
Geld zweimal am Tage auftreten muß, einmal in der „Bon=
bonniere” und einmal im Deutſchen Theater — aber das macht
nichts, man hat in den alten Walzertraum” eine ſüße Rolle für
ſie hineingeſchrieben, und dieſe „Bibi” bringt ihr einen großen
Erfolg.
Dann geht es zurück nach Berlin. Da hat Werner Fink
unterdeſſen mit mutigen jungen Leuten die „Katakombe”
auf=
gemacht, und auf der winzigen Bühne unten im Keller der
Belle=
vueſtraße ſnakt Dolly hamburgiſch von „Katüffeln” und ſingt und
Rö
Mlt
hesdi
Pc
Metche
964
tanzt lauter Sachen, die ſie früher auf Kindergeſellſchaften
be=
reits „vorgetragen” hat, und die Berliner jubeln. Aber
ſchließ=
lich ſpielt ſie richtiggehend Theater in der Volksbühne, im „Lied
von Hoboken”, und iſt das einzig weiße Mädchen unter lauter
ſchwarz angeſtrichenen Kerlen, und Speelmanns färbt immer ab.
Und dann ſehen ſie die Ufa=Leute in „Wie werde ich reich und
glücklich?” der Spolianſky=Revue in der „Komödie, und machen
mit ihr den Film „Dolly macht Karriere‟
So kam ſie zum Film, wurde „Star” eigener Prägung. Es
iſt zu verſtehen, daß man ihr mit leichten Stoffen kommt. Wenn
einer tanzen und ſingen kann, ſcheint man in ſeine ſonſtigen
ſchauſpieleriſchen Qualitäten kein großes Vertrauen zu ſetzen.
Aber gerade oberflächliche Sachen ſind Dolly Haas ein Greuel,
ſie will Aufgaben haben, in denen ſie Menſchen hinſtellen kann.
Dieſes ſchmale, kindliche Weſen, das uns im Film und auf
der Bühne ſo oft durch lausbubenhafte Frechheit und
Beweg=
lichkeit entzückt, ſieht dann ganz ernſt und „erwachſen” aus. Man
ſpürt eine ungewöhnliche Energie hinter der klaren Stirn, unter
den unwahrſcheinlich roten Haaren. Da iſt nichts mehr von
„Kind”, das iſt eine Frau, die weiß, was ſie will und was ſie
durchſetzen muß, die erfahren hat: das iſt alles keine Spielerei,
dieſe Dreieinigkeit: Leben Arbeit und Kunſt, ſondern eine
ver=
flucht ernſthafte Angelegenheit. Sie hat es geſchafft, dieſe junge
Dame, die fünf Minuten ſpäter wieder ausſieht wie fünfzehn —
aber wie hat ſie’s geſchafft? Mit Arbeit und nochmal Arbeit —
denn Talent — das iſt eine Gottesgabe, aber beileibe keine Lilie
auf dem Felde. —
Miniſterialabkeilung für Bildungsweſen,
Kulkus, Kunſt und Volkskum.
Ferienordnung.
Die Oſter=, Pfingſt= und Weihnachtsferien ſind für alle
Schulen des Landes dieſelben.
Die Oſterferien beginnen mit Sonntag vor Oſtern und
dauern drei Wochen. Wiederbeginn des Unterrichts am
Diens=
tag nach Miſerikordias Domini. Der Montag iſt für Konferenzen
und etwaige Aufnahmeprüfungen freizuhalten.
Die Pfingſtferien dauern eine Woche, beginnend mit
dem erſten Pfingſttag.
Die Weihnachtsferien dauern zwei Wochen,
anfan=
gend mit Sonntag vor Weihnachten.
Die Sommerferien beginnen für alle Schulen in den
Städten Darmſtadt, Mainz, Gießen, Offenbach,
Worms, Friedberg. Bad=Nauheim und Bensheim
mit dem Samstag, der dem 15, Juli am nächſten liegt, und
dauern vier Wochen. Wiederbeginn des Unterrichts am Montag.
Die Herbſtferien für alle Schulen der genannten
Städte beginnen mit dem Sonntag, der dem 25. September
am nächſten liegt, und dauern zwei Wochen.
Für alle übrigen Orte des Landes ſind die Sommer= und
Heibſtferien nach dem Stand der Erntearbeiten im
Einvernehmen mit den Schulämtern feſtzulegen. Sie dürfen die
Zeitdauer von ſechs Wochen insgeſamt nicht überſchreiten.
Der Polizeiberichk.
— Gaſtſpiel Dolly Haas. Am Donnerstag, 15. März, findet
im Kleinen Haus ein einmaliges Gaſtſpiel von Dolly Haas als
„Scampolo” in dem gleichnamigen Luſtſpiel von Dario Niccodemi
ſtatt. Dolly Haas, die uns in Darmſtadt bereits durch eine Reihe
erſtklaſſiger Tonfilme bekannt iſt, iſt jenes kleine, zierliche,
kör=
verbehende Mädel, das ſich mit der temperamentvollen
Hartnäckig=
keit ſeines roten Haarſchopfes und der Tüchtigkeit ſeines Talents
im Laufe von knapp drei Jahren von der erſten Bühnenrolle zum
Star erfolgreicher Tonfilme heraufarbeitete. Sie iſt eine der
wenigen jungen Schauſpielerinnen, die es ſich leiſten dürfen, bis
zur Groteske komiſch zu ſein, ohne zur Karikatur zu werden, deren
Geſtalten Menſchen bleiben und nicht zur Manie entarten. In
aller Draſtik ihres Kulleraugendrehens weiß ſie jene menſchliche
Natürlichkeit zu wahren, die ſtets Leben bleibt.
— Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Als
Theater=
abend bietet die Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft am
näch=
ſten Donnerstag ihren Abonnenten die Teilnahme an dem
Gaſt=
ſpiel der gefeierten jungen Filmkünſtlerin Dolly Haas in
dem gefälligen Luſtſpiel „Scampolo” von Nikodemi. Die
Ein=
trittskarten ſind gegen Vorzeigen der Dauerkarte heute oder
ſpäteſtens morgen Sonntag vormittag an der
Tages=
kaſſe des Kleinen Hauſes unentgeltlich in Empfang zu
neh=
men, und zwar mittlerer Sperrſitz für numerierte und vorderes
Parterre für unnumerierte Dauerkarten.
Heſſiſcher Jagd=Klub e. V. Darmſtadt. Vom Kreisamt
Darm=
ſtadt werden wir erſucht, zu der veröffentlichten Bekanntmachung
ergänzend zu berichten, daß ſich die Vorſchrift, ſämtliche Hunde
in den Feldgemarkungen an der Leine zu führen, auch auf die
Waldungen bezieht.
Jeder muß die Hausplakekke
bis zum 10. März erworben haben!
Wer iſt der Tote? Am Freitag, den 9. 3. 34. gegen 7.45 Uhr,
wurde in der Heidelberger Straße, in der Nähe der Eſchollbrücker
Straße, ein unbekannter Mann von einem Laſtkraftwagen mit
Anhänger mit dem polizeilichen Kennzeichen IP 16577, der in
der Richtung Heidelberg fuhr, überfahren und getötet. Nach den
bis jetzt getätigten Ermittlungen des Landeskriminalpolizeiamts
hat der Getötete kurz vor dem Unfall die Heidelberger Straße
von Oſten nach Weſten überquert. Nachdem er den weſtlichen
Fuß=
ſteig erreicht hatte und der Laſtkraftwagen in ſeiner Höhe
ange=
langt war, machte er kurz Kehrt und lief in gebückter Haltung
in das Fahrzeug hinein. Das Verhalten des Verlebten läßt
dar=
auf ſchließen, daß er in ſelbſtmörderiſcher Abſicht gehandelt hat,
zumal er auch keinerlei Ausweispapiere bei ſich hat. An Effekten
hat der Tote ein ſchwarzes Notizbuch und ein Portemonnaie mit
etwas über 1 RM. bei ſich. Vermutlich handelt es ſich um einen
Wanderburſchen Beſchreibung: 35—40 Jahre alt, 1.59 m.
groß, ſchlanke Geſtalt, ovales Geſicht, dunkelbraunes Haar, blaue
Augen, mittlere ausgebogene Naſe, große Ohren, mittelbraunen
geſtutzten Schnurrbart, Kleidung: Er trug feldgrauen Hut mit
dunklem Band, ſchwarzgrauen Mantel, blauen Kammgarnrock,
lange Gabardinehoſe mit grünen, braunen und beigen
Schräg=
ſtreifen, ſchwarze Schnürſtiefel Größe 43, Sohle defekt, weißes
Makkohemd ohne Bruſteinſatz, lila karierter Stoffkragen mit
blauen Punkten. Größe 37, lange grauangeſtrickte Strümpfe,
Wäſchezeichen I. H. Beſondere Kennzeichen: An der
rechten Stirnſeite über den Augenbrauen befindet ſich eine kleine
unförmige Narbe, am rechten Schienbein eine etwa 3 cm. lange
und breite Narbe. Wer kennt den Toten? Um Nachricht erſucht
das Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt. Hügelſtraße 31/33.
Diebſtahl einer Fahnenſtange. In der Zeit vom 4. bis 6.
März 1934 wurde an einem Hauſe in der Ohlyſtraße eine
Fahnen=
ſtange entwendet. Dieſelbe iſt etwa 5 Meter lang, weiß geſtrichen
und hat unten einen etwa 1 Meter hohen Teeranſtrich. An der
Spitze iſt eine roſtige Eiſenrolle angebracht. Wer kann Angaben
über den Diebſtahl machen?
E
run
An
Die Kreisführung des Winterhilfswerks des deutſchen Volkes
teilt mit, daß die Ortsgruppe Mitte der NSDAP. als
Reinerlös ihres Konzertabends am 3. März 1934 im Städt.
Saalbau den Betrag von 3 7 3, 95 RM. für das
Winterhilfs=
werk. Darmſtadt, abgeführt hat. Derſelbe wird reſtlos zur
Anſchaffung von Kinderkleidern und Wäſche für unſere
hilfsbedürf=
tigen Volksgenoſſen in Darmſtadt verwandt werden
Die Prämienziehung der Reichswinterhilfe=Lotterie. Die
Prämienziehung der Reichswinterhilfe=Lotterie findet am 15.
März d. J. in München ſtatt. Die am 1. März vorgeſehene
Zie=
hung für die Serien I bis XXV wird ebenfalls mit dieſem
Ter=
min zuſammengelegt, ſo daß ſämtliche 30 Serien, zuſammen
150 000 RM. am 15. März gezogen werden. Die letzten
Los=
briefe der Reichswinterhilfe=Lotterie zu RM. 0.50 ſind zur Zeit
noch im Umlauf und man muß ſich beeilen, an dieſer günſtigen
Gewinngelegenheit noch teilnehmen zu können.
Jungarbeiker heraus!
Jungarbeiter der Fauſt und Jungarbeiter der Stirn z
und beweiſt Eure unlösbare Verbundenheit und Euer Bekennt,
zum
teiſt
deutſchen Sozialismus.
Erſcheint alle — möglichſt in Berufskleidung — zur
Ju=
arbeiter=Kundgebung der Hitler=Jugend am Sonntag, 11. M
11 Uhr, auf dem Paradeplatz. Marſchiert als Ehrengarde der
mit im Zuge durch die Stadt. Verſammelt Euch und tretet
9.45 Uhr mit auf dem Marienplatz an.
Geſtaltet die Feierſtunde der Hitler=Jugend für die I.
arbeiterſchaft zu einem flammenden und wuchtigen Gelöbnis u.
Arbeit — zum deutſchen Sozialismus — zur Nation.
Einwohner Darmſtadts!
Bekennt Euch zu dieſer Eurer Jugend! Nehmt teil an I0.
Feierſtunde! Laßt, ihre Sorgen Eure Sorgen — ihre Freuch
Eure Freude ſein! Laßt uns nicht allein — wie wir Euch niznnl wei
ſae
allein ließen und laſſen.
iter vor
Oberbannführer Bloch
es Ausw
Letzter
ſpricht zur Jugend und zu Euch. Gemeinſam wollen wir Zeugoich
ablegen, daß es uns ernſt und heilig iſt mit dem deutſchen Soſult der Ortsgrup
lismus und daß wir alles tun und einſetzen werden, ihn zu undt
Verkauf de
wirklichen.
Die Veranſtaltung wird ausgeſtaltet durch muſikaliſche 0 Uhr vorm
Sache geb
Sprechchordarbietungen der HJ. Der Zug marſchiert um 10 10
Ort=
von Marienplatz durch die
z=Jun
Neckar—Rhein-Peter=Gemeinder—Wilhelminen—
Heinrich—Wiener—Darm—Stift—Dieburger—
Hein=
heimer-Lauteſchläger—Hochſchulſtraße
zum Paradeplatz.
Erſcheint in Maſſen!
Flaggen heraus!
Der richkige und der falſche Gefangst
ſion, Carit
Mſat. Sc. Deu
in Samstag,
ſer Bezirksgru
n” ſtatt. Die
iedern zur Pill
m Angaben fo
Geſtern abend ließ Herr Prof. Carl Beines ein
verſtändiges Darmſtädter Publikum teilhaben an ſeinen
beruflichen Erfahrungen. Die Art ſeines Vortrages, mit de
in kürzeſter Zeit eine Brücke ſchuf zwiſchen ſich und ſeiner Hin
ſchaft, das allgemeine geſpannte Mitgehen mit ſeinen Ausſäit
rungen zeigte wiederum deutlich die große pädagogiſche Kroſt ülbteilung ein
erprobten Lehrers. Gleich zu Beginn ſeines Vortrages beit
Prof. Beines, daß er nicht etwa Theorie vorzutragen gewillt
ſondern daß er Ergebniſſe ſeiner Lehrtätigkeit und ſeine Enſd
rungen ſo vermitteln wolle, wie er ſie ſeinen Schülern vemit
tele. Kunſt baut ſich auf Grundgeſetzen auf. Goethe ſagte
mal: „Nach großen ehernen Geſetzen müſſen wir alle unſeren NeA
vollenden.” Und in der Kunſt ſind dieſe Grundgeſetze tiefinſsma 11. März,
Empfindung und vollendete Technik. Dieſe vollendete Tecnu ſteilung. Zug
kann nur aus einer inneren Bewegung entſpringen, und ſo.
ſen innere Empfindung und innere Bewegung in eine Eint
der Technik geführt werden, ſeien ſie nun angeboren oder miſtſſich 1. Marn
ſie erſt geweckt werden. Wie die Natur ein lebendiger Ryimm/ 99. Zug
iſt, ſo muß auch die Kunſt und deren Technik ein ſolcher Mü
Hier gilt ein Totalitätsprinzip: Die Zuſammenfaſſung von hiü us im Mar
per und Geiſt muß die richtige Technik bilden, der Geſamtmefy Aſkzugs im
iſt ein weſentlicher Faktor der Technik. Das iſt wichtig und a/iag, 13. März
richtig, mit der Seele und nicht allein mit der Kehle zu ſiungd üpert).
Denn nicht das Inſtrument, ſondern die Funktionen des 1u/ 9s= und 9.
übenden beſtimmen die Kunſt. Weil meiſt die richtigen ſic in Schulu
pk. Jungbann
Nenntag, 11.
unn ſanmwe
=Amtswalter.
r angefordert
lig bis zum
tionen fehlen, Atem, Körper, Ohr und Energie, iſt der riüntnoch, 14. Mäf
A zum Ausm
; nier der
nireten der
Uinken.
hell=dunkle Ton der Stimme faſt nie zu finden. Das liegt w Mg. Zug 1
an den falſchen Vorausſetzungen und viel auch an den modeis hurstag, 15.
Methoden. Es wäre beſſer, wenn die Singenden ein wenig W hr: Antrete
die Natur beobachteten und deren Geſetze befolgten. Denn inzu ſeinübung i
noch hat Albrecht Dürers Satz Gültigkeit: Wahrhaftig ſtech ! hruszuges
Kunſt in der Natur, und wer ſie herausreißt, der hat ſie. M0 koße des M
tige Technik liegt in der Vereinigung körperlicher und gel4 löße,
Kräfte zu einer ausführenden Tätigkeit, die unter den WilleBeng, 16.
Mär=
bringen iſt, um ſo geübt zu werden und unbewußt bewuß M 1g 1 (Fabril
Ausdruck zu gelangen. In der richtigen Technik muß das G
das Mechaniſche überwinden, denn vollkommene Technik
ſtig. Profeſſor Beines ſtellt für die richtige Geſangstechyi!
Hauptpunkte auf: 1. Ein elaſtiſcher, innerlich bewegter Kun/ 1 und 2.
2. Vereinigte Tätigkeit aller Atemmuskeln. 3. Ein aktives, 7 9, 17. Mär
voraus jede Schwingung hörendes Ohr. 4. Lockerheit des U 19 3 (Herpel
kiefers, des Geſichts, der Zunge. Ein hohes Gaumenſegel und ſag, 18. März
hinten weit offener Rächen. 5. Starke geiſtige gedankliche N4 1g 1 und 2,
zentration, vor allem Anſatzenergien. 6. Kein Ausſetzen der A Niſch. (
Uebun=
lensenergien während des Singens.
Die Vereinigung dieſer Punkte in einer Einheit ſind
techniſchen Vollkommenheit unerläßlich. Es genügt nicht, nn!
einen oder anderen zu erfüllen. Es gilt hier eben ein Totalich
(O
prinzip. Am deutlichſten geht das aus einer Betrachtung
Grundübel hervor, die immer wieder zu beachten ſind: Un /.
wußte Hemmungen und falſche Mitbewegungen. Hemmungen!
Nere
unbewußt auftretende Zuſtände, und falſche Mitbewegungen
meiſt auf eine fehlerhafte Erziehung zurückzuführen. Wenn O1
Uhr:
die Veranlagung dabei eine Rolle ſpielen kann, ſo ſind doch de
leben und
richtige Erziehung erhebliche Uebel abzuſtellen. Denn im
kennen des Falſchen und Fehlerhaften liegt die Grundlage.
dem ſich der Aufbau der techniſchen Totalität vollziehen kanſ=
Erklärend zu ſeinen ſechs Hauptforderungen führte Proic)
Beines noch aus: Dynamik und Rythmik muß aus der Elaſtüc
des Körpers entſpringen. Einatmung iſt wichtig.
Ausatn=
noch wichtiger. Vor allem aber gibt es ein inneres muſikal/t des
Ohr, das Muſik mithören kann und auch verſteht. Falſcher
iſt meiſt ein Produkt eines nicht objektiv hörenden Ohres
Schulung dieſes Ohres iſt Aufgabe des Lehrers, der ſelbt=heih An
ſtändlich ſelbſt über ein gutes Gehör verfügen muß. Man um ah
ſcheidet aktives und paſſives Hören. Aktiv hören heißt eig!½ Eliſahe
Tonvorſtellungen haben. Das Ohr iſt der beſte Lehrer, denn
Ut. Er
man richtig höre, ſinge und ſpreche man auch richtig. Immerr 10
Bewegung vorhanden ſein, ob nun Bewegung in der Ruhs”0eim
oder Ruhe in der Bewegung. Wo Schwung und innere Bewegklchre g
fehlen, iſt alles umſonſt. In der ganzen Perſon, ihrer inne inoh
Veranlagung und der daraus entſpringenden Technik wird imr)al
das weſentliche Moment der Geſangskunſt liegen.
Reicher Beifall dankte Prof. Beines für ſeine intereſſar zyng
und leicht verſtändlich vorgetragenen Ausführungen.
— Kunſthalle am Rheintor. Der Vorſtand des
Kunſtvel=
ſchreibt uns: Die beſonders günſtigen Beſprechungen der d
tigen Ausſtellung „Die Runde” in der Preſſe haben erſi.
licherweiſe zu einem ſehr guten Beſuch dieſer Veranſtaltung=;
führt. Die zahlreichen Darmſtädter Kunſtfreunde, die ſich in
ſer Woche in der Kunſthalle einfanden, haben auch keine Ents
ſchung erlitten; ſie haben ſich auch ſämtlich über die dort
gezeigten Arbeiten, namentlich die großen führenden Werke
Profeſſoren Fritz und Erich Erler, Ferdinand Spiegel, Ed‟
Stepps u. a. m., ſehr lobend ausgeſprochen. Beſonderen 2a
fand das große im Oberlichtſaal gebrachte Abendmahl von 2
Fritz Erler. Der kommende Sonntag, der 11. d. M., iſt der 9
Tag der Ausſtellung, die dann weitergehen muß.
CAnzeigepflicht für Motorbetriebe. Jeder Gewerbetreihe?”
in deſſen Werkſtatt, oder Betrieb ein durch elementare K
(Dampf, Wind, Waſſer. Gas, Luft. Elektrizität uſw.) beve”
Triebwerk in gleichviel welchem Umfange zur Verwendung 10
hat die erfolgte Aufſtellung und Inbetriebnahme innerhalb
Tagen nach Beginn der letzteren, der Ortspolizeibehörde T
zeigen. Zuwiderhandlungen werden beſtraft.
Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Kriegerkameradſchaft Germania. Ich mache.
ſere Kameraden auf die heute. Samstag abend, ſtattfindende
natsverſammlung im Vereinslokale aufmerkſam und erwarte
loſe Beteiligung. Der Vereinsführer.
NEIEINO TAIOENN eNENIA
erhält die Haut weich und geschmeidig
In Dosen und Tube!
von RM. 0.15 bis 1.-
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Artag, 10. März 1934
Aus der Hauup.
Nr. 68 — Seite 7
Zatralſchulungskurſus in Frankfurt a. M.
findeam Samstag, 10. März, nachmittags 4 Uhr, im
Stadtver=
ordnmiſitzungsſaal, im Römer, ſtatt. Themen: 1. Der Einfluß
des 2uentums in wirtſchaftlicher Hinſicht. 2. Die Kämpfe
Deutſch=
landssn der Saar.
Der Rtralſchulungskurſus in Limburg a. d. L.
findes bonntag, 11. März, vorm. 9 Uhr, in der Fachſchule,
Eiſen=
bahnntße 1, ſtatt. Themen: Dieſelben wie in Frankfurt a. M.
6Der Zutralſchulungskurſus in Wetzlar a. d. L.
findes m Samstag, 10 März, abends 7 Uhr, im Gaſthof „Grünes
Laubö tatt. Themen: Dieſelben wie in Frankfurt a. M.
Fü ſämtliche Schulungsleiter iſt die Teilnahme an dieſen
KurſomDienſtpflicht!
Aus Heſſen.
Betr., ſusweisanträge und Stammbäume.
Sweit die Stammbäume für die politiſchen Leiter noch nicht
ückertz aufgeſtellt ſind, haben wenigſtens die Ortsgruppen= und
Stützymktleiter vor allem anderen ihre eigenen Antrage auf
Aus=
tellurg ihres Ausweiſes der Reichsleitung mit allen Unterlagen
meinzuneſchen. Letzter Termin: 15. März 1934.
MSW ler Ortsgruppe Mitte.
Jun Verkauf der Anſtecksnadeln am Sonntag, 11. März.
on A3 Uhr vormittags ab, werden alle Helfer und Helferinnen
ür diee Sache gebeten, ſich zur angegebenen Zeit auf der
Ge=
chäftsſtlle der Ortsgruppe Mitte (Berufsſchule) zu melden. Die
minVerbläne, NS.=Jungtrauenſchaft, Hitlerjugend. Rotes Kreuz.
In=
ſere) Miſſion, Caritas uſw. wollen ſich auch dort einfinden.
ßund ſat.=Soz. Deutſch. Juriſten. Bezirksgruppe Starkenburg.
An Samstag, den 17. März, findet in Darmſtadt eine
Ta=
ung der Bezirksgruppe Starkenburg des „Bund Nat.=Soz. Deutſch.
ſwpfuriſſitei” ſtatt. Die Teilnahme an dieſer Tagung wird ſämtlichen
Nitgulieern zur Pflicht gemacht. Gäſte können eingeführt werden.
lähene Angaben folgen.
ullungwik. Jungbann Flandern 1/115.
Santag, 11. März, vormittags 9.45 Uhr, tritt der geſamte
ungenn ſtammweiſe am Marienplatz an.
SBMAmtswalter.
Da angeforderte Lebenslauf von jedem Amtswalter iſt nun
adgültg bis zum Montag, 12. März, bei der Kreis=
Betriebs=
biſche AllerPteilung einzureichen.
Tecniſche keihiiſe.
Wochendienſtplan.
8onmtg, 11. März, 7.30 Uhr: Antreten der Gas= und
Luftſchutz=
abeilung. Zug 1, 2 und 3, einſchl. Spielmannszug, im
Mar=
ſial zum Ausmarſch.
„Tonual, 12. März. 20 Uhr: Antreten der Gas= und Luftſchutzabtei=
Lug. Zug 1 und 2 im Marſtall, Zug 3 an der Feuerwache
Wiſter der Stadtkirche. — 20 Uhr: Antreten des
Spielmanns=
zuſes im Marſtall zur Uebung. — 20.30 Uhr: Einzelprobe des
Mſikzugs im Verkehrslokal „Reichskrone”, Mühlſtraße.
ſienutg, 13. März. 17 Uhr: Antreten der Arbeitskameradſchaft 2
Kiſpert), im Marſtall zur Uebung. — 20 Uhr: Antreten der
Sog= und Luftſchutzabteilung. Zug 1. 2 und 3 im Marſtall
zunt Schulungskurſus.
iſt dekitävich, 14. März, 19.30 Uhr: Antreten der Nachrichten=Abtei=
Das ug. Zug 1 und 2, im Marſtall, zum Ausmarſch.
den ſonmestag, 15. März, 18.30 Uhr: Führerbeſprechung. — 19.30
: Antreten aller nicht uniformierter Nothelfer zur
Allge=
nnübung im Marſtall. — 20 Uhr: Antreten des
Spiel=
mmszuges im Marſtall zur Uebung. — 20.30 Uhr:
Geſamt=
zbe des Muſikzuges im Verkehrslokal „Reichskrone”,
Mühl=
ruße.
a. 16. März. 15 Uhr: Antreten der Arbeitskameradſchaft,
Zuz 1 (Fabritius), im Marſtall, zur Uebung. — 19.30 Uhr:
Intreten der Nachrichten=Abteilung. Zug 2, im Marſtall, zum
Anken. — 20 Uhr: Antreten der Nachrichten=Abteilung,
Zus 1 und 2. im Marſtall, zum Schulungskurſus.
guztg. 17. März. 10 Uhr: Antreten der Arbeitskameradſchaft,
Zia 3 (Herpel), im Marſtall, zur Uebung.
onmng, 18. März, 8 Uhr: Antreten der Nachrichten=Abteilung,
Zuig 1 und 2, im Marſtall, einſchl. Spielmannszug, zum
Aus=
mrſch (Uebung).
Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
ſchied vom Reſtaurant Bender.
Eliſabethen=
aß, Näheres ſiehe Inſerat.
die Chriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14,
0.1.5 Uhr: Oeffentlicher Vortrag Hans Kuhn=Mannheim: „Aus
zvemAben und Werk des Hl. Franz von Aſſiſi”. (2. Abd. „Reife‟.)
Ak. Nieder=Ramſtadt, 8. März. Vogelſchutz. Hin und
wieder ſieht man immer noch Grundſtücksbeſitzer, welche jetzt noch
das Beſchneiden, Ausroden und Abbrennen von Hecken ſowie das
Abbrennen von Bodendecken auf Wieſen, Hängen und Oedland
vornehmen. Dies iſt in der Zeit vom 1. März bis 31. Juli
ver=
boten. Zuwiderhandelnde haben Strafe zu gewärtigen.
U. Ober=Ramſtadt, 8. März. Feuerwehr. Die Freiwillige
Feuerwehr hält im Rahmen ihres Uebungsplanes am Samstag,
den 10. d. M., im Rathaus Unterrichtsſtunde ab. Die erſte
dies=
jährige Uebung iſt auf den 15. April angeſetzt.
Bz. Reinheim, 9. März. Gemeinderatsſitzung. Der
Zuchtviehmarkt findet am 17. März ſtatt. Die Koſten für die
Prämiierung des männlichen Zuchtviehs übernimmt die
Bauern=
kammer, die des weiblichen die Gemeinde Reinheim. Es muß mit
einer erhöhten Aufwendung für die Prämiierung gerechnet
wer=
den, da eine verſtärkte Beſchickung des Marktes zu erwarten iſt.
Mit dem Zuchtviehmarkt wird eine Gewerbeausſtellung und eine
Verkaufsmeſſe verbunden. Bürgermeiſter Dr. Goebel legte ein
weitgehendes Arbeitsbeſchaffungsprogramm vor. Als erſtes ſind
weitere Schritte zur Beſchleunigung der Gleisverlegung
Rein=
heim—Groß=Bieberau und der Pflaſterung der anliegenden
Pro=
vinzialſtraße zu unternehmen. In Angriff genommen werden die
Ausſtückung und Verſehung mit Bürgerſteigen: die Garten= und
Wingertsſtraße und die Straße „Hinter der Stadt”. Ferner iſt
die Trockenlegung des Gemeindeſportplatzes vorgeſehen, ſowie
deſſen Ausbau zu Uebungszwecken der SA. und der
Arbeitsdienſt=
abteilung Reinheim. Im Laufe der Wembach ſollen zur Erhöhung
des Feuerſchutzes ſechs Stauwehren angebracht werden. Schließlich
ſind Aufräumungsarbeiten auf dem Friedhof vorgeſehen. Den
durch die Errichtung des Arbeitsdienſtlagers geſchädigten
Klein=
gartenbeſitzern wird eine angemeſſene Entſchädigung zugeſprochen,
ebenſo denjenigen Pächtern von Gemeindegrundſtücken, die durch
die Bahnverlegung geſchädigt werden. — Schließlich wurde der
Kreisleitung Dieburg der NSDAP. ein einmaliger Beitrag von
50 RM. gewährt.
Georgenhauſen, 9. März. Werbeabend für den
deutſchen Geſang. Der hieſige Geſangverein Eintracht”,
veranſtaltet am Sonntag, den 11. März, bei Gaſtwirt Glock einen
Werbeabend. Außer einigen Chören gelangt zur Aufführung die
Operette „Wann mer anig is, gäit alles. Text und Muſik von
Fr. Strauß. Des weiteren ein Luſtſpiel „Wenn man Maier heißt”,
Die Pauſen werden mit Muſik und Solovorträgen ausgefüllt. Der
Neinertrag der Veranſtaltung wird zugunſten des
Winterhilfs=
werks verwendet.
Cf. Birkenau, 7. März. Losholzausgabe. Das Losholz
für 1934 wurde vorgeſtern hier auf dem Rathaus ausgegeben. Hier
erhalten 287 Bürger je 1 Meter Scheitholz. 1 Meter Knüppelholz
und 20 Wellen. Der ſogenannte Zieherlohn betrug 6 RM. Wenn
die Gemeinde dieſe Holzmengen zur Verſteigerung bringen könnte,
würde ſie eine Mehreinnahme von zirka 2200 RM. durchſchnittlich
pro Jahr erzielen.
Es. Fürth i. Odw., 6. März. Operetten=Aufführung.
Der Geſangverein „Liederkranz” überraſchte vorgeſtern abend mit
einer wohlgelungenen Operetten=Aufführung. Nach der Begrüßung
durch den Vorſitzer des Vereins, Herrn Adam Kilian, ſang der
Verein unter Stabführung ſeines Dirigenten, Herrn
Kreischorlei=
ter Krämer, den Chor „Ein rheiniſches Mädchen beim rheiniſchen
Wein‟. Das Duett „Still wie die Nacht”, geſungen von Frl. Lieſel
Gehbauer und Herrn Karl Reichard, am Flügel von Herrn Sauer
begleitet, fand allgemeinen Beifall. Die nun folgende Operette
„Die Winzerprinzeſſin vom Rhein”, ausgeführt von der bekannten
Spielerſchau des Vereins, wurde ſehr gut wiedergegeben. Alle
Rollen waren gut untergebracht, und ob man dem Winzerkönig.
ſeiner Tochter Roſemarie, dem Studenten Scholz, dem Wirt und
ſeiner Tochter Anni, Miſter Fox oder dem Juden Itzig Levi den
Vorzug geben ſoll, iſt ſchwer zu entſcheiden. Bilder echt rheiniſcher
Fröhlichkeit, verbunden mit ſtudentiſchem Witz, zogen an den
Zu=
hörern vorüber. Die Soli, Duette und Chöre wurden vom
Or=
cheſter in feinſinniger Weiſe begleitet. Der Verein kann ſich
die=
ſen Abend als Erfolg buchen. Die Operette wird an einem noch
bekannt zu gebenden Tag zum Beſten der Winterhilfe wiederbolt.
Bh. Weſchnitz i. O., 8. März. Am Montag wurde hier als
erſte Notſtandsarbeit der Bau eines Waldweges (am
Kapellen=
berg) begonnen. Zwei weitere Arbeiten ſollen ſich ſpäter
anſchlie=
ßen. Durch dieſe Maßnahmen ſind nahezu alle Arbeitsloſen
un=
ſeres Ortes wieder in den Arbeitsprozeß eingefügt, zumal auch
noch einigen Erwerbsloſen in auswärtigen Betrieben Einſtellung
beſchafft werden konnte. Damit iſt die Arbeitsloſigkeit bei uns
faſt ganz beſeitigt und die Arbeitsſchlacht ſiegreich geſchlagen.
Dp Zwingenberg. 6. März. Geſtern abend fand im Gaſthaus
„Zur Linde” die Monatsverſammlung der hieſigen Ortsgruppe
der NSDAP. ſtatt. In Verhinderung des Ortsgruppenleiters,
welcher zurzeit in der Gauführerſchule in Frankfurt weilt,
eröff=
nete Pg. Brunner nach einem Marſch des Spielmannszuges SA. 3=
221, die Verſammlung. Im Mittelpunkt des Abends ſtanden die
Ausführungen des örtlichen Schulungsleiters Pg. Eichhorn über
allgemeine nationalſozialiſtiſche Fragen. Der Redner erntete
Bei=
fall. Alsdann wurden einige neue Parteimitglieder vernflichtet
und denſelben die Mitgliedskarte ausgehändigt. Parteigenoſſe
Rektor Bauer gab einen kurzen Ueberblick über die Erfolge des
Winterhilfswerkes.
Zweckverband zur Gerſprenzregulierung
— Das Gerſprenz=Regulierungsprojekt, das
ſich ſeit einigen Jahren in Vorbereitung befindet, ſoll nun bald
zur Durchführung kommen. Die Pläne des Unternehmens haben
offengelegen und ſind von allen beteiligten Gemeinden genehmigt
worden. Die Ausarbeitung hat Regierungsbaurat Bruſius
vom Kulturbauamt Darmſtadt. Vor einigen Wochen fand in
Babenhauſen eine Verſammlung der Vertreter aller
betei=
ligten Gemeinden und der zuſtändigen Behörden in Anweſenheit
des Herrn Miniſterialrats Heil vom Staatsminiſterium und
unter Vorſitz des Herrn Regierungsrats Walter vom Kreisamt
Dieburg ſtatt. In dieſer Verſammlung wurde die Durchführung
des Projekts endgültig genehmigt und die Bildung eines
Zweckverbandes für die Finanzierung des Unternehmens
beſchloſſen. Das Kulturbauamt hat darauf den Entwurf eines
Zweckverbandes vorgelegt, der nunmehr die vorgeſchriebene
Zu=
ſtimmung der Gemeinderäte der beteiligten Gemeinden gefunden
hat. Damit iſt der Zweckverband geſichert. Die Satzung iſt dem
Staatsminiſterium zur Genehmigung vorgelegt und wird in
Kürze veröffentlicht werden. Die grundſätzliche Zuſtimmung des
Staatsminiſteriums iſt bereits erteilt. Zwecks Kapitalbeſchaffung
bedarf die Durchführung der Organiſation beſonderer
Beſchleuni=
gung. Damit iſt ein großzügiges kulturtechniſches
Unternehmen für das mittlere und untere Gerſprenztal
geſchaffen worden, das einen weſentlichen Beitrag zur
Arbeits=
beſchaffung in dieſem Gebiet leiſten wird. Hoffentlich kann
mit den Arbeiten bald begonnen werden, wenn die erforderlichen
Geldmittel geſichert ſind. Das Unternehmen umfaßt einen
Kapi=
talaufwand von rund 600 000 RM. bei etwa 80 000 Tagewerken
Arbeitsleiſtung. Die Streckenlänge für dieſen Teil der Gerſprenz
im Kreiſe Dieburg beträgt etwa 26½ Kilometer bis zur
bayeri=
ſchen Grenze bei Stockſtadt. Gleichzeitig mit der Regulierung der
Gerſprenz iſt eine teilweiſe Regulierung einzelner Nebenbäche
dieſes Einzugsgebietes und die Anlage eines großen Flutgrabens
nördlich des Gerſprenzlaufes zwiſchen Münſter und Harreshauſen
vorgeſehen. Die Arbeiten ſollen im weſentlichen als
Notſtands=
arbeiten zur Durchführung kommen. Der Verband umfaßt
fol=
gende Gemeinden: Dieburg, Groß=Zimmern, Klein=Zimmern,
Habitzheim, Münſter, Eppertshauſen, Hergershauſen, Sickenhofen=
Babenhauſen, Harreshauſen und Schaafheim.
Ein aufregender Berkehrsunfall in Mainz.
Geſtern nachmittag halb 3 Uhr wurde durch einen
Verkehrs=
unfall eine Frau aus Koſtheim ſchwer verletzt. Der Unfall
ereig=
nete ſich an der Kreuzung Rheinſtraße—Große Bleiche an einer
Stelle, an der wegen Gleisarbeiten die Fahrbahn nur etwa ſechs
Meter breit iſt. Ein von der Rheinſtraße kommender
Perſonen=
wagen wollte einem entgegenkommenden Laſtkraftwagen
auswei=
chen und geriet dabei mit dem rechten Vorderrad auf die
Schutz=
inſel, auf der ſich zwei Frauen aus Koſtheim, die eine mit einem
Kinderwagen, befanden. Die eine Frau wurde ſofort überfahren,
die andere mit dem Kinderwagen etwa 18 Meter weit geſchleift,
wobei der Kinderwagen vollſtändig zertrümmert wurde. Das
darin befindliche neun Monate alte Kind kam wie durch ein
Wun=
der unverletzt davon. Die Mutter erlitt leichte Verletzungen und
konnte ſpäter den Heimweg allein antreten. Die zweite Frau
er=
litt ſchwere Rippenbrüche und mußte ins Krankenhaus gebracht
werden.
Em. Heppenheim a. d. B., 7. März. Geriſſene Rehe. Im
Stadtwald wurden wieder zwei durch wildernde Hunde getötete
Rehe aufgefunden. Die Spuren der Hunde waren genau
feſtzuſtel=
len. Dem einen Reh fehlte der Kopf, während das andere
Biß=
wunden im Nacken aufwies. Im Verlaufe eines Jahres wurden
im Heppenheimer Wald und den angrenzenden Bezirken etwa
30 Rehe auf dieſe Weiſe vernichtet. Auf die Ermittlung des
Hun=
debeſitzers zwecks ſtrafrechtlicher Belangung und
Schadenerſatzlei=
ſtung ſetzte der Jagdpächter eine hohe Belohnung aus.
Ex. Bürſtadt, 6. März. Die deutſche Lufthanſa veranſtaltete
am Samstag, Sonntag und Montag hier einen Flugtag, um auch
in unſerer Gemeinde das Intereſſe am Flugſport zu wecken. Durch
das herrliche Wetter begünſtigt, nahm denn auch die hieſige
Be=
völkerung an dieſer ſeltenen Veranſtaltung regen Anteil.
Beſon=
ders der Sonntag wurde eifrig dazu benutzt, dem fliegeriſchen
Sport beizuwohnen. Der Start= und Landeplatz an der Wormſer
Straße war daher das allgemeine Ziel für die hieſigen als auch
für die auswärtigen Spaziergänger. In großem Ausmaß wurde
auch von dem „höchſtperſönlichen” Fliegen Gebrauch gemacht. Viele
Bürſtädter konnten ſich mithin während der Rundflüge ihre
Hei=
matgemeinde aus der Vogelſchau betrachten. Wer Glück hatte,
konnte an einem der ausgeloſten Frei=Rundflüge teilnehmen.
Dy. Sprendlingen, 9. März. Hohes Alter. Herr Philipp
Leonhardt 11., hier, Horſt=Weſſel=Straße, kann am Montag den
12. März, ſeinen 82. Geburstag begehen. Leider muß der
Jubi=
lar, der ein fleißiger, ſtrebſamer Arbeiter war, das Zimmer hüten.
P. Rüſſelsheim. 8. März. Um ihren Arbeitern und
Angeſtell=
ten die Anſchaffung des Feſtanzugs der Deutſchen Arbeitsfront
zu erleichtern, hat die Adam Opel A.=G. beſchloſſen, den
Arbei=
tern und Angeſtellten, deren Einkommen pro Monat unter 300
Mark liegt, einen Zuſchuß von 12 Mark zu gewähren.
Nachrichken des Skandesamks Darmſtadt.
Gſtorbene. Am 28. Februar; Vogel, Anna, geb. Hilfs
Ehe=
rauu ſes Dekan, 63 Jahre alt. Dieburgerſtraße 49. Am 2. März:
Veiſgerber, Maria, geb. Schmidt, Witwe des Poſtdirektors
M. 67 Jahre alt, Roquetteweg 16. Am 1. März: Sturm,
Elifſahth Amalie, geb. Schmidt. Ehefrau des Schreinermeiſters,
12, ſchre alt Urberach; Martinspfad 72. Finke Anna
Mar=
zar th Eliſabethe, geb. Ottweiler, Ehefrau des Gärtnereibeſitzers,
33 ſare alt. Erbacher Str. 59. Am 2. März: Raiber
Marga=
reta Inna, geb. Schneider, Ehefrau des Arbeiters, 55 Jahre alt,
Dormkim; Stadtkrankenhaus. Fornoff, Balthaſar. Dienſtknecht,
d5Tfare alt, ledig, Ober=Ramſtadt: Eliſabethenſtift. Am 3. März:
Neeuiobel, Friederike, geb. Dahmer, Witwe des Aktuars 68
Jallnalt, Frankfurter Str. 84. Am 2. März: Reſch Peter,
Tag=
löhnn. 61 Jahre alt, verheiratet, Schlierbach; Eliſabethenſtift.
Eiihnann. Heinrich 1 Schneidermeiſter 53 Jahre alt,
verrpratet. Pfungſtadt; Stadtkrankenhaus. Werner Johann
Emil Generaldirektor i. R., Geh. Hofrat, 88 Jahre alt, verwitwet,
Diabrger Str. 74. Am 3. März: Weiße, Konrad Georg.
Poli=
zeirſewaltungspraktikant 28 Jahre alt, verheiratet, Müllerſtr. 8.
Raſſchild, Friederike, geb. Schweich, Witwe des Kaufmanns,
72 Ihre alt. Liebigſtr. 29. Am 4. März: Seckler, Lorenz
Hein=
rick, Verkführer, 77 Jahre alt, verheiratet, Ploenniesſtr. 22. Am
5. rz: Schmitt, Wilhelm. Verwaltungsoberſekretär, 58 Jahre
altz erheiratet. Alicenſtr. 1½. Am 3. März: Baumann,
Eryuine Dorothea, 71 Jahre alt, ledig, Große Ochſengaſſe 1.
Am März: Mahr, Georg Wilhelm 12 Stunden alt. Sohn von
awirt Traiſa; Martinspfad 72. Am 3. März: Büttner
Luung, Tapezier, 49 Jahre alt, verheiratet. Roßdörfer Str. 12.
Ann; März: Kaßlick, Heinrich, Rektor i. R., 78 Jahre alt,
ver=
wit. Eichbergſtr. 22. Oſt Peter, Schuhmachermeiſter, 67 Jahre
alu, erheiratet, Beſſunger Str. 111. Am 6. März: Gärtner,
Erſrich Wilhelm. Regierungsrat i. R., Geh. Finanzrat, 71 Jahre
erheiratet, Michelſtadt i. O.; Mathildenſtr. 49. Am 7. März:
geſtütsfuttermeiſter i. R. 63
Rirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 10. März.
Idikirche. Abends 8 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt für die Konfirmationsfeier
WAeſormationsgemeinde. Pfarrer Wagner.
Mßlirche Abends 6 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt für die Konfirmationsfeier
DS chloßgemeinde. Dekan Zimmermann.
urtandkirche. Abends 6 Uhr: Beichte. Pfarrer Dr. Bergér.
Damneskirche. Abends 6 Uhr: Beichte für das Konfirmationsabendmahl des Nord=
WB. Wfarrer Marx.
ſftskirche. Abends 8 Uhr: Paſſionsbetſtunde.
Sonntag, 11. März, Lätare.
oELerche. Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmationsfeier der Reformationsgemeinde, Pfarrer
chläger und Pfarrer Wagner, (Kollekte für die Reformationsgemeinde.) —
Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. — Nachm. 3 Uhr:
Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden der Lukasgemeinde. Pfarrer F. Müller.
Stadtkapelle, Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer F. Müller. — Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt und Prüfung der Konfirmanden der Kaplaneigemeinde.
Pfarrer Heß. — Vorm. 11,30 Uhr; Kindergottesdienſt für die Markusgemeinde. Pfarrer
Vogel.
Mittwoch, 14. März, abenbs 6 Uhr: 5. Paſſionsandacht, Pfarrer Wagner.
Schloßkirche. Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmationsfeier der Schloßgemeinde (Knaben).
Dekan Zimmermann. (Kollekte für die Schloßgemeinde.) — Nachm. 3 Uhr: Vorſtellung
und Prüfung der Konfirmandinnen der Schloßgemeinde. Dekan Zimmermann. —
Abends 8 Uhr: Vortrag von Pfarrer Heß: „Evangeliſches Glaubensbekenntnis und
Nor=
diſches Glaubensbekenntnis.”
Donnerstag, 15. März, abends 8 Uhr: 5. Paſſionsandacht. Pfarrer Lautenſchläger.
Martinskirche. Vorm. 9 Uhr: Konfirmation der zweiteſi Konfirmandengruppe der
Martinsgemeinde Weſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Dr. Bergér. (
Kol=
lekte für kirchliche Zwecke.) — Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt für die
Martins=
gemeinde Oſt. Pfarrer Beringer. — Nachm. 3,30 Uhr: Borſtellung und Prüfung der
zweiten Konfirmandengruppe der Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Köhler. — Abends
6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Mittwoch, 14. März, abends 8 Uhr: 5. Paſſionsandacht. Pfarrer D. Waitz.
Fohanneskirche. Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmationsfeier mit heiligem Abendmahl der
männlichen Konfirmanden des Nordbezirks. Pfarrer Marx. — Vorm. 11,15 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt fällt aus. — Nachm. 3 Uhr: Vorſtellung und Prüfung ber weiblichen
Kon=
firmanden des Nordbezirks. Pfarrer Marx
Mittwoch, 14. März, abends 8 Uhr: 5. Paſſionsandacht in der Kirche. Pfarrer Marx.
Baul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarr=
afſiſtent Junker.
Dienstag, 13. März, abends 8 Uhr: Paſſionsandacht.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Weiß. — Borm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Studienrat Krämer,
Bibelſtundenſaal der neuen Trainkaſerne. Vorm. 9,30 Uhr: Gottesdienſt. Pf. Frle.
Mittwoch, 14. März, abends 8 Uhr: 5. Paſſionsandacht. Pfarrer Weiß.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr; Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller. — Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller. — Nachm. 3 Uhr: Prüfung und
Vor=
ſtellung der Konfirmanden des Oſtbezirks. Pfarrer Wolf.
Mittwoch, 14. März, abends 8 Uhr: 5. Paſſionsandacht. Pfarrer Wolf. — Die
Pauluskirche iſt wochentags von 9—5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eing. Hauptportal.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr; Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel. — Borm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt.
Donnerstag, 15. März, abends 8 Uhr: 5. Paſſionsandacht.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Dienstag, 13. März, abends 8 Uhr:
Frauenverein der Kaplaneigemeinde. — Gemeindeveranſtaltungen wie gewühnlich.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Mittwoch, 14. März, nachm.
2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule. — Freitag, 16. März, abends 8 Uhr: Mütterabend
Weſt. — Samstag, 17. März, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtraße 28). Montag, 12. März, abends 8 Uhr:
Monatsverſamm=
lung der Helferinnen des Frauenvereing. — Dienstag, 13. März, abends 8 Uhr:
Mütter=
abend Oſt. — Freitag, 16. März, abends 8 Uhr: Keirchenchor.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 15, März, abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Fohannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtraße 26). Montag, 12. März, abends
8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend. — Mittwoch, 14. März, nachm. 2 Uhr: Strickſchule;
2,30 Uhr: Nähnachmittag.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 12. März, abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 15. März, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Sonntag, 11. März, vorm.
11,30 Uhr: Sitzung der Gemeindevertretung. — Abends 7.30 Uhr: Gemeindeabend. —
Montag, 12. März, abends 8,15 Uhr: Arbeitsabend der Mädchen. — Dienstag, 13. März,
abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 15. März, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Freitag, 16. März, abends 8 Uhr: Mädchenchor. — Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor.
Samstag, 17. März, abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Pauluögemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche, Montag, 12. März, abends
8 Uhr: Mädchenabend. — Dienstag, 13. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag,
15. März, abends 8 Uihr: Mütterabend. — Freitag, 16. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Eliſabethenſtift: (Erbacher Straße 25), Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 11. März,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde, — Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. —
Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Abends 8,30 Uhr. Männerabend. Herr
Bringmann. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends 8,15 Uhr:
Blaukreuz=Bibelſtunde. Weicker=Benz. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor.—
Donnerstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde über den Römerbrief. Herr Bringmann. —
Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule, Herr Bringmann. —
Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 4,45 Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für junge Mädchen. — 5,45 Uhr: Gebetsſtunde für junge Mädchen. — Abends 8,30 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — Dienstag, abends 8,30 Uhr: Weiheſtunde. —
Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderſtunde für Mädchen. — Abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für
junge Männer. — Abends 8,30 Uhr: Vortrag von Herrn Bringmann für ſunge Männer.
Samstag, nachm. 3 Uhr: Kinderſtunde für Knaben.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24. Jeden
Donnerstag, abenbs 8,15—10 Uhr: Zuſammenkunft, — Jeden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe,
Sprech=
ſtunden vorm. von 10—12 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5—6 Uhr.
Fern=
ſprecher 4584.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17.
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8—12 Uhr und nachm. von 3—5,30
Uhr, außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Zahltage: Mantag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9—12 Uhr.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Straße 21. Fernſpr. 2883
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17: Martinsſtift, Müllerſtr. 28:
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus,
Fich=
wieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Olhyſtraße.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsauskunftsſtelle.
Sprechſtunden vorm. 10—1 Uhr, Fernſprecher 2288.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonieverein, Freiligrathſtraße 9, Fernr. 245.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 11. März: 10 Uhr: Gottesdienſt. —
(Zugleich Jugendgottesbienſt)— 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — 8 Uhr:Paſſionsandacht.
— Montag: Poſaunenchor. — Dienstag: 6—7 Uhr Bücherausgabe, 8,30 Uhr: Kirchenchor.
Mittwoch: Bibelſtunde. — Donnerstag: Frauenverein.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa, Sonntag, den 11. März, 10 Uhr: Gottesdienſ.
11 Uhr: Kindergottesdienſt der Gr. 20 Uhr: Paſſionsandacht.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Ebangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Predigtgottes=
dienſt. Prediger Beihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule, Abends 8 Uhr: Predigt. —
Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Singſtunde. — Donnerstag, nachm. 3,30 Uhr:
Frauen=
miſſionsverein. Abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. — Samstag, abends 8 Uhr: Streichchor.
Evangel. Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Manerſtraße 17.
Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hähnel. Vorm. 10,30 Uhr:
Kindergottesdienſt. Abends 8,15 Uhr: Evangeliſation. — Mittwoch, abends 8,15 Uhr:
Bibelſtunde. — Freitag, abends 8,30 Uhr: Gebetsſtunde.
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtraße 38. Sonntag, vorm. 11 Uhr:
Sonntags=
ſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibel= und
Gebetsſtunde.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40), Sonntag, 11. März, vorm
9 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. — Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. —
Dienstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Die Chriſtengemeinſchaft (Heidelberger Straße 14). Sonntag, 11. März, vorm
10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. Vorm. 11,30 Uhr: Keinder=
Sonntag=
handlung. 20,15 Uhr: Offentl. Vortrag von Pfarrer H. Kuhn, Mannheim: „Aus den
Leben und Werk des Hl. Franz von Afſiſi” (3. Abend „Ernte‟).— Montag, 12. Mä
20,15 Uhr: Offentl. Vortrag mit Lichtbildern von Pfarrer W. Kelber, Nürnberg: „Dd
Chriſtusbild im Wandel der Zeiten” — Mittwoch, 14. März, vorm. 7,45 Uhr: Menſcheni
weihehandlung. — Donnerstag, 15. März, vorm. 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung. —
Samstag, 17. März, 20,30 Uhr: Bibelabend (Altes Teſtament), Pfarrer Thielemann
Seite 8 — Nr. 68
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 10. März 1934
liſter und Chef der Marinelei
jamburg
beiter der deutſchen Aukoinduftkrie hör
ſern
Angehörige einer Berliner Motorradfabrik hören in ihren Arbeitsräumen die Rundfunkübertragung
der denkwürdigen Rede, die der Kanzler bei der Eröffnung der großen Automobil=Ausſtellung hielt.
Alle Auto=Firmen hatten am Eröffnungstag eine Feierſtunde eingelegt, um es ihren Arbeitern und
Angeſtellten zu ermöglichen, die Worte des Führers zu vernehmen.
Der Reichswehrminiſter und der Chef der Marineleitung weilten in der Alſterſtadt zu einem Beſ=
Unſer Bild: Ganz rechts: Reichswehrminiſter Generaloberſt vom Blomberg, links daneben: Pol
general Dr. Münchau. Zweiter von links: Admiral Dr. h. c. Raeder und ganz links: Der Lei
der Hamburger Marine=Dienſtſtelle, Vizeadmiral Lindau, beim Abſchreiten der vor dem Dammt
Bahnhof aufgeſtellten Ehrenhundertſchaft der Polizei.
Biremäß!
Stroml
M ehrlich
pelkennung
A Rönnens
usfallen.
mimt alle d
„ſru dſätzen
b können
* Seint des
Urie dem
sſchaffen.
Reich und Ausland.
Das Ergebnis des Leſerwettbewerbs
„Mik Hikler in die Machl.”
Das erſte NS Kinderheim.
Von den über 200 000 Einſendern haben 1069
das Richtige getroffen. Nach den Bedingungen war
der ausgeſetzte Preis von 1000 RM. bei mehreren
richtigen Löſungen in fünf Preiſe zu je 200 RM.
zu teilen und die Preisträger durch das Loos zu
ermitteln.
Als Preisträger wurden ausgeloſt: Ilſe
Hem=
pelmann, Bad Oeynhauſen, Leſſingſtr. 10; Alfred
Klemm. Berlin W. 50, Regensburgerſtr. 3 (Gth.
III.); Frau Peter Fauſten, Aldegund, Poſt
Bul=
lay, Moſelſtr. 165; Herbert Langer, Bunzelwitz,
Kr. Schweidnitz (Schleſ.); Alice (Scott=Preſton,
Kunſtmalerin, Berlin W. 50, Bambergerſtr. 55.
Der Zentralverlag der NSDAP. Franz Eher
Nachf. G. m. b. H. München hat in Anbetracht
der außerordentlich zahlreichen richtigen Löſungen
freundlicherweiſe hundert Exemplare des Werkes
von Dr. Otto Dietrich „Mit Hitler in die Macht”,
als weitere Preiſe zur Verfügung geſtellt. Auch
dieſe hundert Preiſe werden durch Los ausgewählt
werden. Dieſen Preisträgern werden ihre Preiſe
unmittelbar vom Zentralverlag in den nächſten
Tagen zugeſandt.
Dreiſter Raubüberfall auf Kaſſenboken.
Düren. In Düren=Friedenau wurde am
Frei=
tag vormittag ein dreiſter Raubüberfall auf den
Kaſſenboten einer Papierfabrik, der ſich in
Be=
gleitung eines Angeſtellten der Dürener Bank
be=
fand, verübt. Auf dem kurzen Weg zwiſchen der
Halteſtelle der Straßenbahn Düren—Friedenau
und der Papierfabrik kam den beiden ein Auto
entgegen, das plötzlich anhielt. Einer der drei
Inſaſſen ſprang mit erhobenem Revolver auf den
Kaſſenboten zu, gab einen Schreckſchuß ab und
ent=
riß dem erſchrockenen Boten die Aktentaſche mit
3000 RM.: Lohngeldern. Der Räuber ſprang
ſo=
fort wieder ins Auto, das in ſchneller Fahrt
davonfuhr.
Zöglinge des Heims beim Spiel vor dem Gebäude.
Das neue NS=Kinderheim, das in einem früheren Gutshaus in Sperenberg bei Zoſſen eingerichtet
wurde. Ueber 50 erholungsbedürftige Kinder von 3 bis 16 Jahren finden hier einen geſunden und
frohen Aufenthalt, für den die Eltern nichts zu zahlen brauchen.
Ein gemeiner Betrüger und Dieb feſtgenommen.
Frankfurt a. M. Der 25jährige Willi
Berger aus Metz hat in gemeiner Weiſe
Betrüge=
reien und Diebſtähle verübt. Er ging zu
Bekann=
ten und lieh ſich ein Fahrrad für eine Beſorgung.
Das Rad verkaufte er aber ſofort weiter, und in
manchen Fällen hatte er die Frechheit, das
ver=
kaufte Rad nochmals für kurze Zeit zu leihen, um
es nochmals zu verſetzen. Er war kurze Zeit auf
der Reichsautobahn als Arbeiter beſchäftigt. Dort
ſtahl er ſeinen Mitarbeitern die Lohntüten mit
Inhalt. Auch dort ließ er ſich ein Fahrrad
leih=
weiſe übergeben und verkaufte es. Der Beſitzer des
Rades, der auswärts wohnte, mußte ſeinen Weg
nach Hauſe zu Fuß zurücklegen. Weiter lieh er
ſich Geld und ließ ſich auch Vorſchuß geben, unter
der Angabe, daß ſeine Mutter geſtorben ſei und
er nun Geld benötigte. Bei einer bekannten
Fa=
milie, bei der er ſich vorübergehend aufhielt, ſtahl
er die Geldbörſe. Weiter hat er dort einen
Geld=
betrag, den er zur Bezahlung in der Stadt erhielt,
unterſchlagen.
Tragiſcher Tod einer 64jährigen Frau.
St. Goar. Ein tragiſcher Unfall ereignete ſich
in dem ſtaatlichen Forſt der Gemeinde Werlau.
Die 64jährige Witwe Hohl aus dem Hunsrückdorf
Holzfeld ging mit ihrem zehnjährigen Enkelkind
in den Wald, um Reiſig zu ſammeln. Als die
Frau und ihr Enkelkind das zuſammengetragene
Reiſig binden wollten, kam plötzlich ein in der
Nähe des Standortes der beiden Holzſammler
lie=
gender ſchwerer Baumſtamm ins Rollen. Während
das Kind noch ſchnell davonlaufen konnte, ſtürzte
die alte Frau und wurde vom Stamm erfaßt. Die
Unglückliche zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu,
daß ſie bald darauf ſtarb.
„Ländlicher Totentanz”.
Berlin. Die Reichsſendeleitung teilt mit:
Der Deutſchlandſender hat eine neue Funkdichtung
„Ländlicher Totentanz” von Bruno Neliſſen=Haken
fur Uraufführung angenommen. Das Stück ſtellt
die Schickſale der Höfe eines Dorſes dar und wird
beſonders intereſſant durch die Einfügung neuer
Volkslieder, in denen heutige Probleme des
Bauerntums in volksliedhafter Form behandelt
verden.
Oben: Der gefeſſelte Winter zieht durch die Stadt. — Unten: Die ſiegreiche Frühlingsgöttin reitet ein.
Am 11. März findet in Eiſenach das traditionelle Feſt des „Sommer=Gewinns” ſtatt, das mit einem
ſchönen und vielgeſtaltigen Feſtzug durch die Straßen der altehrwürdigen Stadt begangen wird.
Der Sinn des Feſtes iſt der Sieg des lichtbringenden Frühjahrs über den Winter.
m Happrige
Gnt-” bequer
Die Bergungsarbeiten m einſt
auf der Karſten=Zenkrum=Grube. Nea=von he
w—d die St
Beuthen. Ueber den Stand der Bergur Fm deute al
arbeiten auf der Karſten=Zentrum=Grube wiulſchr als Ue
um 8 Uhr folgendes mitgeteilt: Es iſt noch mA ſin.
gelungen, auf der Bergungsſtrecke zu den ein C,ſt rbeiſpiel
ſchloſſenen Bergleuten vorzudringen, da der AnA.=tobau, de
trieb durch neue Schwierigkeiten verzögert wa:)w die kor
Eine Verſtändigung mit den Eingeſchloſſenen / und dere
ſteht nach wie vor, woraus zu entnehmen iſt, Amtellt, ſin
einige von ihnen noch am Leben ſind.
Senz=Vollſcht
Piser=Motor
Vier Verunglückte auf der Karſten=Zentrum=G=Ausbahn=
lebend geborgen.
und der
Beuthen. Das Oberbergamt teilt am F4 Aeide ſin
tag abend mit: Auf der Karſten=Zentrum=Gyarntiert
iſt es der Rettungsmannſchaft nach dreitägueempo, je
außerordentlich mühevoller Arbeit gelungen, geloyd, Ad
den ſieben verſchütteten Bergleuten vier leben?; wir Stro
ganz Aus
dergen.
onDers er
Paſtraf
Alke Unſikte fordert ein neues Opfes 1 Auch
Sohn
Weſterburg. Zwei Kinder aus Berzh
iſte ſind be
kletterten auf einen langſam die ſtarke Steig
von Berzhahn nach Gemünden nehmenden QRN=Swende
wagen. Nach Ueberwindung der Steigung fuhr /El=ſenen b
Wagen in ſchnellem Tempo weiter. Jetzt ſpraz/0ll) über
die beiden Kinder ab. Ein 14jähriges Mäd/Geichuſch, m
kam dabei zu Fall und verletzte ſich ſchwer. 2M-eudiglei
mußte es in ein Krankenhaus überführen, w.A und nur
kursjahrer
ſehr ſchwer darniederliegt.
Eei:swurdigk
fllwer gen
Eine gemeine Diebesbande unſchädlich gemahb. Lie bis
Aſchaffenburg. Eine Diebesbande, die ſ0Prämie
längerer Zeit in Oberheſſenbach im Sxeſſart 7 wenige
Unweſen trieb, konnte jetzt dingfeſt gemacht 00Aſtlich ge
den. Insgeſamt wurden vier Perionen verhattzmpſbetrie
Dieſe hatten vor allem die Notlage Verunglüäit weure arl
ausgenutzt. So hatten ſie einem Holzhändler, 90 Mſ, Treib
verunglückt war, aus ſeiner Lage geholfen und / hen Verl
rnn
ihre Arbei: zehn Mark verlangt, obwohl ſie
Mann zu Bier, Wurſt und Brot ins
Wirtsh=
eingeladen hatte. Ein Geſchäftsmann aus M
lingen hatte ebenfalls eine Panne; während
verbunden wurde raubte die nette Geſellſchaft
Laſtwagen des Verunglückten aus.
Ueberfall auf einen Transport
der Bundesreſervebank in Virginia.
Richmond (Virginia). Verbrecher, die
Kraftwagen benutzten, hielten am Donner
einen Laſtkraftwagen der Bundesreſervebank
weit der Stadt an, erſchoſſen den Fahrer
flüchteten mit dem Inhalt des Wagens, der
nur aus Briefen und ungültig gemachten Sch
beſtand.
Furchtbare Dynamik=Exploſion
in einer amerikaniſchen Pulverfabrik.
New York. Im Dynamitraum der „
cules Powder Cy.” in Kenvil (New Jerſey)
eine furchtbare Exploſion ſtatt, durch die die n
liche Hälfte von New Jerſey wie durch ein (
beben erſchüttert wurde. Vier Perſonen wud
durch die Exploſion getötet und ungeheurer El
den angerichtet.
Von der Tſcheliuſkin=Beſahung.
Moskau. Infolge äußerſt ungünſtiger
terverhältniſſe konnten bisher noch keine weit”
Flüge von Cap Wellen zum Schmidtlager
dem Eiſe unternommen werden. Der Danp
„Stalingrad”, der aus Petropawlowſk mit 7
zeugen und Brennſtoff unterwegs iſt, gerie
ſchweren Sturm, ſo daß er die Fahrtrichtung
dern mußte. Der Dampfer „Smolenſk”, der g1‟
falls Material zur Hilfeleiſtung für die Ti9
juſkin=Leute geladen hat, iſt in Petropawl!
eingetroffen und wird vorausſichtlich bereits
Freitag wieder nach Norden in See gehen.
dritter Dampfer iſt nach Wladiwoſtock
beor=
worden, um von dort vier Propellerſchlitter
holen. — Wie aus Cap Wellen gemeldet II7
ſind die aus dem Schmidt=Lager geborge0
Frauen und Kinder in befriedigenden Räu7
gut untergebracht worden Sie ſollen geſund
guten Mutes ſein. Auch im Schmidt=Lager iſt
den letzten Meldungen alles wohlauf,
R
0. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Der Sieg des deutſchen
Vierſitzer nur durch den etwas längeren Chaſſis= und Karoſſerie=
Worau von oer Bernner Aurdſchau bau zu unterſcheiden iſt.
I.
bretts hat ſich bei manchem Fabrikat geändert. Man ſieht hier
no groß die Hallen, freundlich ihr Geſicht, deutſche und da Inſtrumentenbretter mit geräumigen Handſchuh= und
gs „9ſortſchrittlichſt entwickelten — aber auch die form=
utog.
unw preiswürdigſten, Luxus und Kitſch bewußt
ver=
den. für Höchſtqualität zu niedrigſtem Preis geſchaffen —
dre Erſteindrücke der großen, der internationalen
utoſchau!
ſert im Zeichen deutſchen Könnens und ſieghafter
taft! Kraft des Geiſtes, Kraft des Willens, Kraft
Ob’s die neugeſchaffenen Kleinmotorräder — von
RAAike! — ſind, oder die Autorieſen in der
Laſtwagen=
ſie Volkswagen zwiſchen
erthud uund zweitauſend Mark
die Kafſewagen über zwanzig
ᛋy nirgendwo
Uebertrei=
gen,u urxendwo Entgleiſungen,
enday Ueberwücherungen an
ſtanry= „Ausſtattungskultur”,
ſie nuh vor wenigen Jahren
tenr uiden.
Aut en. Ständen in der
Per=
uwcnyah alle ſehen wir —
er=
tunngenäß! — zahlreiche
Ar=
vom Stromlinien=Aufbauten.
ik ſibeleh rlich ſein und darf bei
Apekemnung deutſchen Wol=
und Könnens nicht ins
Lob=
prſallen. Drum ſei
be=
huiſt alle dieſe
aerodynami=
feudſätzen angepaßten
Ka=
können gefallen. Bei
heint des Guten zu viel
Ne dem auch ſei: neue
iſſtr eſchaffen, und ebenſo wie
dem klapprigen, eckigen
Ka=
or einſt das elegante,
ſchöfn bequeme, wetterfeſte
iode von heute geworden iſt,
ſud die
Stromlinienkaroſ=
vunheute als Anfang, viel=
Und noch etwas ganz Neues: das Geſicht des Amaturen=
Landkartenkäſten an beiden Enden und als Mittelſtück ſehr
großen Geſchwindigkeitsmeſſer, in welchen Tagesuhr,
Benzinſtand=
anzeiger, Oeldruckmeſſer mit eingebaut ſind.
Von manchem Fabrikat, von manch beachtlicher
Fahrzeug=
art wird erſt in einem folgenden Bericht geſprochen werden
können. Zweck der heutigen Abfaſſung iſt, in gedrängter Kürze
Ueberblick zu bieten über das erſte Eindrucksvollſte. Da geht
man zwangsläufig an manchem Stück vorbei, das wert und
würdig iſt techniſcher Anerkennung und wirtſchaftlichen Lobes.
ſym als Uebergang zu be=
Nrſſtrbeiſpiele für
neuzeit=
hrobau, der ſich heute
be=
qu die kommenden
Auto=
mt nd. deren
Geſchwindig=
k=Zfer=Motor mit Kompreſ=
Aſutzhahn=Kurierwagen
ge=
nd der neue Typ „DKW.=Schwebeklaſſe” der
Auto=
olger s erfreulich.
Pᛋrfahrer ein Ereignis!
dilger geworden, nicht nur in der Anſchaffung, auch im Verlade= und Zubringerverkehrs werden vorgeführt.
chädlich ouk 2 Die bisher die Kraftfahrzeughaltung belaſtenden
Ver=
ſüfe, Treibarten und techniſchen Grundſätze gegeneinander beit hats vollbracht.
en. Verbraucher nur vorteilhaft. Die Ausſtellung am
wüchmt in Charlottenburg bietet ein ſo reichhaltiges,
hoch=
efiſattes Bild von den Fortſchritten der Technik in der
eSoten hat!
zw und da tauchen — während gemeinhin der Vierſitzer. Stärke und jeder Ausſtattung.
„ereren und meiſtgefragt iſt — neue Sechsſitzer auf. Das
Femellt, ſind der neue Mer= Der Führer eröffnet die Auto=Ausſtellung. — Geheimrat Dr. Allmers, der Präſident des Reichs=
Wei=Vollſchwingachstyp 500 verbandes der deutſchen Automobil=Induſtrie, begrüßt am Eingang der Ausſtellung den Kanzler.
In der Nordhälfte der Perſonenwagenhalle ſind die
Per=
mt teilt aß Riwe ſind für große Geſchwindigkeiten gebaut. Daimler= ſonenwagen untergebracht, ſogleich am Eingang die Großſtände
cauntiert für ſeinen neuen Kompreſſortyp 185—190 Kilo= der Auto=Union und von Mercedes=Benz. Im Mittelſtück der
eſo, je nach Art der Ueberſetzung. Aber auch bei Opel, Halle Stände von Lieferwagenfabriken, im Südteil die Motor=
„Ahs, Adler, Röhr, Hanomag, Maybach und anderen radſtände. Ringsherum in der Perſonenwagenhalle ſehen wir
Ihr Stromlinienform oder Anſätze dazu, und daß es die Repräſentativſtände bekannter deutſcher Zubehörfabriken; wir
az Ausgefallenes, nur Senſations=Haſchendes gibt, das leſen die Namen Continental, Boſch, Kugelfiſcher,
Zahnrad=
fabrik A.=G., und die manch anderen deutſchen Zubehörunter=
Mlatkraftwagen=Ausſtellung ſteht im Zeichen des Dieſel= nehmers von Rang und Ruf. Zwiſchen den beiden Ausſtellungs=
Auch der Dampf=Motor iſt im Aufkommen! Die hallen ſodann der ſoeben erſt erbaute Zwiſchenbau in welchem
/Sohn A.=G. in Kaſſel iſt ſein Förderer. Dampfkraft= neben Zubehörausſteller=Ständen Reichsbahn und Reichspoſt mit
find bereits im Verkehr. Schreiber dieſes hatte um rieſigen Repräſentativſtänden vertreten ſind. Die Reichspoſt zeigt
türswende herum Gelegenheit, den einzigen bisher öffent= Omnibuſſe und Motoren verſchiedenſter Art, die Reichsbahn
elſſenen Henſchel=Perſonen=Dampfkraftwagen zu fahren Fahrzeuge für den Behälterverkehr, Geländewagen mit
Gelände=
ao über winterliche Straßen, ohne Gangſchaltung, ohne reifen, einen Henſchel=Dampflaſtwagen, einen Büſſing=NAG mit
fheärſch, mit faſt lautlos arbeitender Dampfmaſchine, — Holzgas=Generator=Betrieb. Nutzwagen von Magirus, Vomag,
giendigkeit des Wagens, das Anfahren und Beſchleunigen Daimler=Benz und Krupp. Wie in einem Spielzeugladen, ſo iſt
ſeſh un d nur durch einen Druck auf den Dampfhebel iſt für inmitten des Reichsausſtellungsſtandes ein Bahnhof mit
Ran=
giergleiſen, mit Wald= und Feld im Hintergrund und mit einer
ſiheiwürdigkeit iſt Trumpf! Die Autos und Motorräder Fabrikanlage aufgebaut und Geſchwindigkeit und Präziſion des
Halle II iſt wie ſtets das Hotel der Autorieſen.
Dieſelfahr=
tüu=Prämien ſind in dieſer und jener Sparte herab= zeuge beherrſchen das Bild. Mehr noch als Halle I, in der ja
I., weniger denn je iſt Kraftfahrt ein Luxus, mehr denn zahlreiche Auslandsausſteller vertreten ſind, iſt Halle II Domäne
riſſtlich geworden. Ob nun Benzin=, Gemiſch=, Schweröl= deutſcher induſtrieller Arbeit. Ob es Kleinſtaggregate ſind, von
0mpfbetrieb alle Arten wetteifern miteinander, die Speichen und Nippeln angefangen, oder rieſige Dreiachſer,
hleu re arbeiten unermüdlich, und dieſer Wettkampf der Elektroanlagen oder das deutſche Leuna=Benzin, — deutſche Ar=
Die ſchönen, billigen Wagen.
Der Mercedes=Benz 130er mit Heckmotor und der
erſtaun=
jetllark, auch von den Entwickelungen im Motorenbau lich preiswerte DKW.=Volkswagen (Zweitaktmotor=Frontantrieb)
er, „Viertakter, Vorderrad=Antrieb, Hinterrad=Antrieb ſtehen ſich am Haupteingang zur Ausſtellung als Rivalen an
ſcm otor, Schnellganggetriebe Höherverdichtungen, Kom= Preiswürdigkeit gegenüber. Beide Konzerne, Auto=Union und
wie es wohl in dieſer Fülle noch keine Auto=Aus= Daimler=Benz, liefern vom preiswerten Mittelſtandswagen bis
zum Repräſentationswagen ſür höchſte Anſprüche Arten jeder
Auf dem Stand der Auto=Union ſehen wir den neuen
ind erfreulich. Der Sechsſitzer von 1934 unterſcheidet 18=PS=Frontantriebs=Volkswagen als vierſitzige Limouſine zu
ſitl ich von der Familienkutſche früherer Jahre. Er iſt erſtaunlich billigem Preiſe. Neu iſt die DKW.=Meiſterklaſſe
Ampes Ungetüm, ſondern ein Fahrzeug von Linie und (20=PS=Frontantrieb mit neuer, reich ausgeſtatteter Cabrio=
Peiailtur, das äußerlich vom linienſchlanken, formſchönen Limouſinenkaroſſerie, und eine der intereſſanteſten zur Ausſtel=
Roman von Wilhelm Scheider.
(Nachdruck verboten.)
ne Schwäche, die mir Vergnügen bereitet. Aber weiter:
aſt alſo im Begriff, den größten Teil des rieſigen chine=
Eelenhes zu beſetzen. Die japaniſchen Ameiſen wollen das
Ar Mitte mit einer dünnen Schicht der ſogenannten
Zivili=
berziehen.”
s heißt, ſie wollen ein Abſatzgebiet für ihre Produktion
(n richtig, mein Lieber.”
Heigeſſen aber dabei, daß es ſich um eine Fremdherrſchaft
Oder iſt Ihnen dieſer Begriff nicht geläufig?”
) Sie vergeſſen, daß es den Chinſen unter der Fremdherr=
1 Mandſchu=Dynaſtie jahrhundertelang ganz ausgezeichnet
Wen fiſt.”
niahauf wollen Sie eigentlich hinaus, Baron? Sie ſind doch
n. Dingen Ruſſe. Sie vertreten den Gedanken der ökono=
Weltrevolution.”
Nrurde deshalb ſtehe ich heute auf dem Standpunkt, daß wir
8 ihren Lauf nehmen laſſen müſſen.”
en Sie mir dieſen Standpunkt ganz kurz entwickeln?”
=ſ klar, lieber Freund, daß ein induſtrialiſiertes China
oder lang vor der neuen Geſellſchaftsordnung, die den
iarmus beſeitigt, kapitulieren muß.”
lelulich von oben geſehen, Baron! Politik der Schlagworte!
Eue ich damit zu tun?"
werneigte ſich ironiſch. „Baggenſen — ich ſehe den
Zu=
rruch deſſen, wofür Sie ſeit Jahren gekämpft haben.”
„Ich nicht.”
„Sie laufen Gefaht, daß ſich Ihre weiteren Huſarenritte nur
mehr gegen Windmühlenflügel richten. Sie ſind im Begriff, der
Don Quichotte des Oſtens zu werden. Es iſt ſchade um Sie und
um Ihre Kraft.”
Baggenſen lachte hell und fröhlich auf. „Sonſt noch etwas,
Baron? Ich danke Ihnen für Ihre liebenswürdige menſchliche
Anteilnahme. Trotzdem müſſen Sie es mir überlaſſen, meinen
einmal als richtig erkannten Weg weiter zu verfolgen. Ich bin
leider nicht in der Lage, dieſe Dinge von hoch oben zu ſehen.”
Der Baron lächelte ironiſch. „Alſo gut. Unſre Verſtändigung
iſt immer ein wenig ſchwierig geweſen. Ich denke, daß wir dieſe
erſte Unterhaltung ſchließen können.”
„Moment — eine kurze Frage: können Sie mir ſagen,
Ba=
ron, wo Rhoda ſich in dieſen letzten beiden Jahren aufgehalten
hat?‟
„Das wird Sie Ihnen ſicher ſelbſt erzählen wollen.”
„Sie ſagten mir, daß ſie ſich augenblicklich auf einer der
In=
ſeln aufhält.”
„Auf Lecina.”
Ich ſah, daß Baggenſen leicht zuſammenzuckte. „So, auf
Le=
cina. Sagen Sie bitte meiner Frau, daß ich den Boden Lecinas
nicht betreten werde. Ich erwarte ſie auf der Nachbarinſel
Kor=
cula. Es iſt nur eine kleine Fahrt über die See.”
Damit erhob er ſich ſchnell und reichte Elck die Hand. „Auf
Wiederſehen! Ich fahre ſchon morgen nach Korcula, wo mir ein
kleines Haus zur Verfügung ſteht. Rhoda kennt dieſes Haus. Es
gehört meinem alten Freunde Speti Mincetta, dem Apotheker
aus Raguſa. Wollen Sie es ihr bitte beſtellen?”
Der Baron ging und verneigte ſich noch einmal an der Tür.
Dann klappte die Tür ins Schloß. Ich war mit Baggenſen allein.
Ich konnte es nicht faſſen, daß die Unterredung ſchon zu Ende
war.
Baggenſen ſtopfte ſich eine Pfeife und lächelte in ſeiner alten,
guten Art. „So haſt du dir das nicht vorgeſtellt, nicht wahr?
Eine prägnante Dramatik. Du wirſt dieſen Dialog in deinem
Roman ausgeſtalten müſſen.”
Nr. 68 — Seite 9
lung herausgebrachten Neuerungen iſt der DKW.=Typ „
Schwebe=
klaſſe”, ein ſtromlinienförmig karoſſerierter Vierſitzer, deſſen
Bau=
art vorbildlich guten, weiten Ausblick auf die Straße und auf
die Umgegend geſtattet.
Neu und intereſſant an dieſem Wagen: Schwebeachſe vorn
und hinten, ſelbſttragende Stromlinienkaroſſerie, 26 PS
Vier=
zylinder=Zweitakt=Motor. Die anderen Wagenerzeugniſſe der
Auto=Union, wie Audi, Wanderer, Horch ſind als
Qualitäts=
wagen bekannt, ſo daß von ihnen nur berichtet ſei: die
Karoſſe=
rien ſind noch formſchöner, noch bequemer geworden.
Mercedes=Benz.. beſte deutſche Werkmannsarbeit bei allen,
allen Typen! Die Heckmotorwagen (Typ 130) wurden techniſch
anläßlich ihrer Erſtvorführung vor der Preſſe ſchon vor zwei
Monaten beſprochen. Als erfreulich ſei verbucht, daß es dem
Mercedes=Benz=Karoſſeriewerk Sindelfingen gelungen iſt, die
Karoſſerieform des Typs 130 ſchöner, flüſſiger zu geſtalten. Sehr
gefällig iſt der offene Vierſitzer mit Heckmotor. Die Kofferfrage
iſt auch bei dieſem Fahrzeug durchaus zufriedenſtellend gelöſt.
Die Typen 200 und 290 ſind bekannt. Der 8=Zylinder
Schwing=
achstyp 380 mit Kompreſſor iſt nach wie vor die Freude jedes
Sportsmanns. Vorausſchauend auf die Anforderungen der
Autobahnen wurde der „Autobahn=Kurier=Wagen” Typ 500
(5 Liter) mit Kompreſſor geſchaffen, ein Fahrzeug, das mit
Stromlinien=Karoſſerie 180—190 Km. läuft und den ſchnellſten
Gebrauchswagen der Gegenwart darſtellen dürfte.
Adler, Vorkämpfer für den preiswerten deutſchen
Serien=
wagen mit elaſtiſchem Motor, hat ſein Programm durch die
Typen „Trumpf=Junior” und „Adler=Diplomat” erfreulich
erwei=
tert. Der „Trumpf=Junior” hat in Gummi gelagerten 1=Liter=
Vierzylinder=Motor, ſelbſtverſtändlich Vorderradantrieb und
Ein=
zelfederung. Der Adler=Diplomat iſt ein 3=Liter=Sechszylinder
mit Tiefbettrahmen, Synchrongetriebe, achsloſer
Vorderradauf=
hängung. Die Osnabrücker Karoſſeriefabrik Karman zeigt gerade
auf Adler=Wagen vorbildlich ſchöne linienflüſſige und ſtilklare
Aufbauten.
Hanomag: vielerprobte, vielbewährte Wagen mit vorbildlich
ausgeſtatteten Karoſſerien. Mittelſtarke Wagen für große
An=
ſprüche. Ueber ihre Eigenheiten und Vorzüge im nächſten
Brief mehr.
Herzlich erfreut betritt man den Stand von Hanſa=Lloyd.
Den Bremer Hanſa=Lloyd= und Goliathwerken iſt es gelungen,
durch Paarung von alter Hanſa=Tradition mit Anpaſſungen an
die Gegenwartsforderungen Wagen zu ſchaffen, die äußerlich
ſchön, innerlich leiſtungsfähig und insgeſamt wirtſchaftlich ſind.
Die Hanſa=Arten Typ 1100 und Typ 1700 haben geräumige,
be=
queme und gefällige Karoſſerie. Die Motoren ſind Vierzylinder
von 28 bzw. 38 PS. Der Heckmotorwagen mit Hinterradantrieb iſt
ſchon bekannt und bewährt, die neuen Hanſa 1100 und 1700
haben achsloſe Vorderradaufhängung, die hintere Schwingachſe
hat Schraubenfederung.
Auf dem Maybach=Stand ſieht man rieſige Motoren und
wundervolle Wagen, techniſch und in ihren Aufbauten
Schöpfun=
gen der Extraklaſſe.
Auf dem NAG=Stand ſehen wir den verbeſſerten „NAG=
Voran” und intereſſante, luftgekühlte Sechs= und Zwölfzylinder=
NAG=Motoren, Schau= und Studienobjekte für Techniker und
ſolche, die es werden wollen.
Groß und eindrucksvoll iſt der Opel=Stand. Ueber die neuen
Opel=Arten, deren intereſſante Neu=Konſtruktionen,
Spiral=
dämpfungsfederung, Karoſſerie=Schönheit und alle ihre mit
er=
ſtaunlicher Preiswürdigkeit gepaarten Vorzüge iſt in letzter Zeit
ſchon berichtet worden. Neu auf der Ausſtellung iſt der Opel=
Sechsſitzer, ein Zweiliter=Wagen, zu erſtaunlich billigem Preis,
der nicht nur das Fahrzeug größerer Familien, ſondern auch
Wagen des Verkehrsgewerbes werden ſoll.
In ſieghaftem Aufſtieg iſt Röhr! Der neugeſchaffene Röhr=
Achtzylinder, Typ Olympier (3=Liter=Wagen, luftgekühlt), iſt
eine der intereſſanteſten Neuarten der deutſchen
Automobil=
induſtrie. Der „Olympier” hat Kompreſſor=Motor und Doppel=
Schwingachſen mit Porſche=Verdrehungs=Stabfederung. Hübſche
Wagen zeigt die Standard=Fahrzeugfabrik (Stuttgart). Standard
ha: für den Heckmotor=Wagen Pionierarbeit geleiſtet. Der
wirt=
ſchaftliche Typ „Standard=Superior”, im Vorjahre ein
Aus=
ſtellungs=Senſationsſtück ob ſeiner konſtruktiven Kühnheit,
ge=
hört zwar ſchon zu den marktgängigen und bewährten
Fahr=
zeugarten, ſtellt ſich der Berliner Ausſtellungsgemeinde aber mit
Verbeſſerungen und Verfeinerungen vor. Der Standard=Sport=
Zweiſitzer wird alle Sportfahrer erfreuen.
Feſche Sportwagen, darunter ein Ausſtellungsſtück, das in
ſeiner Neuzeitlichkeit vielleicht der Gegenwart ſchon vorauseilt,
ſieht man auf dem Stand der Bayeriſchen Motorenwerke. Neue
BMW=Arten ſind der 6=Zylinder Typ 315 mit zwei Vergaſern
und der Vierzylinder=Typ 309. Die vorbildlich ſchönen
Aufbau=
ten entſtammen dem Daimler=Benz Karoſſeriewerk Sindelfingen.
Stoewer hat ſein Herſtellungsprogramm erweitert. Zum
viel=
bewährten Typ R 140 (Vierzylinder 1½=Liter=Motor) iſt der
„Greif Achtzylinder” (Motor in V=Form) hinzugekommen. Der
„Greif 8” iſt konſtruktiv außerordentlich intereſſant.
Geſchwindig=
keit des Wagens geſtoppte 110 Km. Weil überraſchend preiswert,
wird der Stoewer „Greif 8” fraglos in kurzer Zeit mit zu den
Wagen gehören, denen man oft auf deutſchen Landſtraßen
begegnet. Beſonders beachtlich die Federung, der Vornantrieb,
die Steuerung, der Motorblock.
Was man jahrelang auf Autoausſtellungen kaum oder nur
in ganz vereinzelten Stücken ſah, iſt diesmal auf mehreren
Ständen zu ſehen: Offene Vier= und Sechsſitzer. Mag der
Aus=
ſtellungseröffnungsbericht geſchloſſen ſein mit der freudigen
Feſt=
ſtellung: Für Aufſtieg und Ueberlegenheit der deutſchen
Kraft=
fahrzeug=Induſtrie konnte es keinen beſſeren Beweis geben, als
dieſe Ausſtellung!
Siegfried Ooerſchlag.
„Ich denke nicht daran. Ich ſchreibe alles ſo auf, wie es
wirk=
lich geſchieht. Aber ſag mal, Jens, du biſt mit Rhoda ſchon in
Dalmatien geweſen?”
„Ja, gleich nach unſerer Heirat. Es war unſere
Hochzeits=
reiſe. Zwei Monate lang waten wir fort.”
„Und was iſt das mit Lecina?‟
„Dort wohnten wir.”
„Ich erſtarrte. Rhoda wollte ſich alſo dort von ihm trennen,
wo ſie mit ihm die ſchönſten Stunden ihres Lebens verbracht
hatte! Unfaßbar!
„So iſt ſie”, ſagte Baggenſen. Weiter nichts. Dabei nahm
ſein Lächeln einen ſchwermütigen Ausdruck an.
14. Auf Korcula.
In der Morgenfrühe des nächſten Tages, während Inger noch
ſchlief, fuhr Baggenſen mit mir zum Apotheker Mincetta.
Stür=
miſche Begrüßung. Baggenſen hatte ihn vor fünf Jahren
wäh=
tend ſeiner Hochzeitsreiſe kennengelernt und ſich eng mit ihm
be=
freundet. Ein liebenswürdiger, alter Herr, der früher lange
Jahre in China zugebracht hatte. Ich hörte nun, daß Baggenſen
ſchon von Wien aus mit ihm in Verbindung ſtand und daß
Min=
cetta es geweſen war, der die „Onkel=Juſt=Affäre” ermöglicht
hatte.
Das Haus auf Korcula, ſo ſagte der Apotheker, könne
ſelbſt=
verſtändlich ſofort von uns bezogen werden. Er würde ſich noch
telephoniſch mit dem Gärtner Jadran, der gemeinſam mit ſeiner
jungen Frau das Grundſtück verwaltete, in Verbindung ſetzen.
Außerdem biete er uns ſeine Motorbarkaſſe an, die er nie benutze.
Baggenſen ſolle ruhig während der Zeit ſeines Aufenthaltes über
das Fahrzeug verfügen.
„Aber warum ſehe ich Ihre Frau Gemahlin nicht?” fragte
der reizende alte Herr.
„Sie iſt ſchon vorausgefahren”, antwortete Baggenſen, der
Mincetta anſcheinend nicht beunruhigen wollte. „Augenblicklich
wohnt ſie auf Lecina.”
„Eine wunderſchöne junge Frau”, ſchwärmte Mincetta, „nun,
ich werde euch am Sonntag vielleicht einmal beſuchen.”
(Fortfetzung folgt.)
Nummer 5
Hochſchulbeilage des Darmſtadter Tagblatts
Samstag, u
Notwendigkeit einer Neuorganiſation
von Wiſſenſchaft und forſchung.
NSStK. Iuuerhalb der „Geſellſchaft für
Lebens=
philoſophie und neue Naturerkenntnis”, hielt
Herr Privatdozent Dr. Ernſt Barthel (Köln) einen
lehr=
reichen Vortrag über das aktuelle Thema: „Die Notwendigkeit
der Wiſſenſchaftsreformation, ihre Gründe und Ziele‟. Da die
Ausführungen eine weitere, und nicht nur akademiſche
Oeffent=
lichkeit angehen, ſcheint mir ein kurzer Sachbericht geboten.
Die freie Erforſchung der Wahrheit etwa im Sinne Fichtes
und Wilhelm von Humboldts iſt immer mehr in eine Art
herabgeſunken, die vergleichbar iſt dem Privatkapitalismus. Die
Wiſſenſchaft iſt Eigentum einer beſtimmten Kaſte geworden, die
überlieferte Lehrmeinungen manchmal allzu kritiklos vertritt und
die ſich grundlagenkritiſchen Neuerungen von vornherein
wider=
ſctzt. Als wiſſenſchaftlich gilt heute derjenige, der beſtimmte
Dinge anerkennt, und wer das aus guten Gründen nicht tut,
wird als unwiſſenſchaftlich bezeichnet. Eine ſolche Geiſteshaltung,
die allzu oft zur Geiſtesunterdrückung geführt hat und noch führt
(wie nachgewieſen wird), wird ſehr unterſtützt durch die
be=
queme Einſtellung einer breiten Volksſchicht, die immer noch an
die ſcharfe Trennung zwiſchen Forſchertum und Laientum
glaubt, und welche die Forſcher= und Denkerfragen nur von den
ſogenannten „Fachleuten” behandelt wiſſen möchte. Es iſt ein
verhängnisvoller Irrtum zu glauben, daß nicht auch hin und
wieder Angehörige anderer Fächer, ja auch Leute aus dem Volke,
ohne ingendwelche ſchulgemäße Fachausbildung aus einer inneren
Veranlagung heraus in einem beſtimmten Fache Tüchtiges leiſten
und dieſes vielleicht ſogar grundlegend befruchten könnten. Heute
aber iſt es gänzlich ausgeſchloſſen daß ſolche ſchöpferiſchen
Kräfte, wenn ſie zufällig „Nichtfachleute” ſind, ſich in „
wiſſen=
ſchaftlichen Fachzeitſchriften”, „Akademien der Wiſſenſchaft” oder
dergl. Gehör verſchaffen können, da auch dieſe offiziellen Organe
durch eine Art hermetiſchen Abſchluſſes unorganiſcher Art feſt
ab=
gegrenzt ſind und die unangenehme Kritik nicht hinein laſſen.
Goethe war „Nichtfachmann” auf dem Gebiete der Phyſik und
ſo konnte er ſeine gute Wahrheit in der Farbenlehre gegen
Newtons Irrtum nicht durchſetzen; ja nicht einmal in einer
öffentlichen Diskuſſion ſeine Theſe zu verteidigen, wurde ihm
Ge=
legenheit gegeben. „Heimlich” wurde ſie zwar von dem „
Fach=
mann” Seebeck anerkannt, aber Mut zur Wahrheit iſt nun einmal
leider nicht jedermanns Sache.
Robert Mayer, der Entdecker des Geſetzes von der
Erhaltung der Energie, war Arzt, alſo „Nichtfachmann”,
Folg=
lich lehnte man ſeine Manuſkripte maßgebenderſeits ab, obwohl
ſie Wertvollſtes enthielten, was man erſt nach ſeinem Tode
fraglos anerkannte. Bei Lebzeiten aber wurde er aufs ſchwerſte
beleidigt, ja ins Irrenhaus geſteckt. Daß ſeine erſten
Aus=
arbeitungen nicht haarſcharf der fachmänniſchen Terminologie
entſprachen, tut gar nichts zur Sache. Der Buchſtabe tötet, und
der ſchöpferiſche Gedanke iſt allein weſentlich. Die Fälle
Sem=
melweis, Adamkiewicz, Schopenhauer, Eugen
Dühring (ein Vorläufer des Nationalſozialismus), Nietzſche
ſind weitere Anklagen gegen die immer noch beſtehende
gänz=
lich unzulängliche Organiſation der Wiſſenſchaft. Daß beſonders
Juden dabei ihre Hand im Spiele hatten, iſt nicht ſo zufällig.
Denn der Geiſt dieſes ganzen auch heute noch beſtehenden
Wiſſenſchaftsſyſtems iſt ein entwurzelter Geiſt, der ſich gegen
alles Schöpferiſche ſtemmt. Ariſcher Geiſt aber iſt ſchöpferiſch. Im
Anſchluß an die Schilderung ſolcher Forſcherſchickſale, denen noch
das des unlängſt verſtorbenen und offiziell nur ganz parteiiſch
gewürdigten Profeſſors Auguſt Kirſchmann zugezählt
werden kann, iſt objektiv feſtzuſtellen, daß die
Wiſſen=
ſchaft in ihrer jetzigen ſoziologiſchen Struktur
der Aufgabe nicht gewachſen iſt, Erkenntniſſe,
woher ſie auch kommen mögen, in gebührender
Veiſe fruchtbar zu machen. Es geht nicht ſo weiter,
falls man nicht die ganze deutſche Kultur aufs Spiel ſetzen will
(denn Wiſſenſchaft iſt ein hervorragender Kulturfaktor), daß die
Wiſſenſchaft in einer Kaſte mit einer beſtimmten Pſychologie
ab=
gegrenzt iſt, ſondern ſie muß mit dem Volksganzen in
Verbin=
dung treten. Sonſt entſteht etwas, was ſtark an Inzucht mit
Lebensunfähigkeit und Mangel an ſchöpferiſcher Begabung
er=
innert. In der Wiſſenſchaft muß endlich das einſetzen, was auf
einem anderen Kulturgebiet, der Religion, im 16. Jahrhundert von
Martin Luther beſorgt wurde, in deſſen Andenken ſinngemäß
der Vortrag gehalten wurde: daß jeder, der von Gott dazu die
Anlage bekommen hat, mit ſeinem eigenen, ganz perſönlichen
Gewiſſen für die Wahrheit forſchen darf. Das iſt nur möglich,
wenn in allen menſchlichen Zuſammenhängen die ſtarken
nega=
tiven pſychologiſchen Kräfte wie Feigheit, Angſt und Neid immer
mehr von den edlen Kräften wie Genialität, Mut und
Opfer=
freudigkeit verdrängt werden.
Im zweiten Teil ſeines Vortrages ſuchte Barthel die
Frage zu beantworten, wie eine ſolche zweifellos notwendige
Wiſſenſchaftsreform möglich iſt. Denn ſeine ſcharfe, aber immer
ſachliche Kritik ſollte — wie ausdrücklich hervorgehoben wurde
— nur die Vorausſetzung dafür ſein, Poſitives begründen zu helfen.
Durch Darlegung und Erläuterung eines Vorſchlages, den
Vor=
tragender ſchon vor einiger Zeit dem Reichsminiſterium für
Volks=
aufklärung und Propaganda gemacht hat, wurde genannte Frage
diskutiert. Die Barthelſchen Programmpunkte ſeien kurz
angeführt:
1. Einführung einer von Staats wegen übergeordneten
Stelle, welche die Aufſicht über die offiziellen Zeitſchriften
übernimmt, die gegebenenfalls gezwungen werden könnten,
grundlagenkritiſche Sachverhalte zu bringen.
2. Einrichtung von mindeſtens einer öffentlichen
wiſſen=
ſchaſtlichen Diskuſſionsſtelle (vielleicht mit dem Sitz Berlin).
Dabei müßte die Diskuſſion nach beſtüimmten Regeln vor ſich
gehen und geleitet ſein vom unbedingten Willen zur Gerechtigkeit.
3. Einführung einer Schul= und Lehrbücherkommiſſion,
welche darauf zu achten hat, daß Schülern und Studierenden
keine ſtrittigen Lehrmeinungen vorgeſetzt werden, ohne daß dies
ausdrücklich angemerkt wird.
4. Einführung eines Prioritätsgerichtes (nach Art eines
Patentgerichtes), wo gute neue Ideen in ihrem Urheberrecht
gegen wiſſentliche Verſchweigung des Autors bei ſolchen, die
ſpäter ihren Nutzen daraus ziehen, geſchützt werden.
5. Auswahl des akademiſchen Nachwuchſes im geiſtigen
Sinne durch ein Gremium, dem auch geiſtig hochwertige
An=
gehörige des Volkes (für das Fach der Philoſophie etwa
Künſt=
ler hochwertiger Geiſtigkeit) angehören und nicht mehr
aus=
ſchließliche Beſtimmung durch die Fachordinarien wie bisher.
6. Einrichtung von wiſſenſchaftsproteſtantiſchen Univerſitäten,
die neuen Impulſen Wurzelboden gewähren und die alle Rechte,
Staatsexamen und Promotion beſitzen.
Schon nach Luthers Meinung, ſo ſchloß der Vortrag, liegt
es in der göttlichen Weltordnung, daß die Welt fortſchreiten
muß und nicht im Alten beharren kann. Wir haben die
Zuver=
ſicht und das ſtarke Gottvertrauen Martin Luthers, das er in
ſeine Reformation trotz vieler Feinde und Anfechtungen ſetzte,
auch in bezug auf die erwünſchte und unbedingt erforderliche
Wiſſenſchaftsreformation. Möge ſie vom jungen
national=
ſozialiſtiſchen Staate als etwas unumgänglich Notwendiges und
ſeinem Weſen und ſeiner Beſtimmung durchaus Entſprechendes
recht bald beſorgt werden.
Dr. G. Hennemann.
Don den Hochſchulen Deutſchlands
und des Auslands.
Der Privatdozent Dr. Lieſer an der Techniſchen Hochſchule
Darmſtadt iſt zum Kanzler derſelben Hochſchule ernannt worden.
Dieſe Ernennung erfüllt einen langgehegten Wunſch der
Studen=
tenſchaft.
Der Rektor der Univerſität Frankfurt, Prof. Dr. Krieck,
hat den Ruf an die Univerſität Heidelberg angenommen. Damit
hat unſere ſchon früher gebrachte Notiz ihre Beſtätigung
ge=
funden.
Wir erfahren, daß das Sommerſemeſter 1934 am
24. April beginnen ſoll. Doch iſt durch die erſt am 7. Mai
er=
folgende Rückkehr der Arbeitsdienſtfreiwilligen eine nachträgliche
Aenderung des Termins möglich.
Ein Semeſker
Ramergéſchaftshaus.
Das Referat für Touriſtik des Polniſchen
Studen=
tenvereins für internationale Annäherung,
„Liga”, organiſiert Ausflüge in Polen für Studenten des
Aus=
landes. Die Preiſe ſind dem Budget der Studenten angepaßt. Eine
zehntägige Rundfahrt, einſchließlich der Fahrkarte von und bis
zu der Grenze Polens ſowie des Unterhalts und Führers koſtet
nur 154 Zloty oder 28 8 oder 5,5 L. Die Reiſenden beſuchen:
Warſzawa, die Hauptſtadt Polens, Pommern mit dem polniſchen
Hafen Gdynia, Poznan, Oberſchleſien, Katowice. Krolewka Huta
(Königshütte), Krakow, die Stadt der Denkmäler, den
Weltluft=
kurort Zakopane un Lwow (Lemberg). Um Informationen und
Propekte wende man ſich: Polen, Warſzawa, Polſki Akademicki
Zwiazek Zblizenia Miedzynarodowego „Liga”, Referat
Tury=
ſtyczny.
Der Ausſchuß für höhere Studien beim Polniſchen
Studenten=
verein der internationalen Annäherung, „Liga”, erledigt den
ausländiſchen Kollegen alle Formalitäten, die beim Eintritt auf
höhere Lehranſtalten in Polen zu erfüllen ſind. Sämtliche
Infor=
mationen hierüber werden vom Ausſchuß für höhere Studien
un=
entgeltlich erteilt. Adreſſe: Warſzawa — Polen, ul.
Tre=
backa 4 m. 11.
Beim Polniſchen Studentenverein für
inter=
nationale Annäherung, „Liga”, iſt der Klub der
aus=
ländiſchen Studenten tätig. Dieſer Klub, welcher ungefähr 100
Mitglieder zählt, beſitzt ein eigenes Lokal, welches einen
Zuſam=
menkunftsort der ausländiſchen Studenten mit den polniſchen in
tiner kollegial=freundſchaftlichen Atmoſphäre bildet. Der Klub
ſteht auf dem Standpunkt, daß es notwendig iſt, den Studenten,
die in Polen ſtudieren, eine Annäherung an das Volk zu
ermög=
lichen, denn nur auf dieſe Weiſe können ſich die Bänder zwiſchen
ihnen und Polen feſtigen. Der Klub erfüllt dieſe Aufgabe nicht
ſur dadurch, daß er alle Wochen gemeinſame geſellſchaftliche
Ver=
ſammlungen veranſtaltet, ſondern er führt die ausländiſchen
Stu=
ſenten als Gäſte in polniſche Familien ein.
Als im vergangenen Sommer der Gedanke des ſtudentiſchen
Kameradſchaftshauſes ſeinen praktiſchen Niederſchlag finden ſollte,
da wurden „von oben herunter”, keine Direktiven gegeben, es
wurde kein Schema geſchaffen, ſondern nach dem Willen des
Reichsführers der deutſchen Studentenſchaft ſollte die Form aus
der Kameradſchaft ſelbſt geſtaltet werden. Lediglich die
ideolo=
giſchen Grenzen wurden der Kameradſchaftshausbewegung klar
gezeigt, am beſten wohl durch die Worte Miniſterialrats Dr.
Haupt=Berlin: „Wir wollen Kaſerne und Gelehrtenſtube,
Männer=
haus und Kloſterzelle in einem ſein.‟ Dieſer Satz wurde auf
einer Schulungstagung für Kameradſchaftsführer in
Rittmars=
hauſen geprägt, und er ſtellt wohl den eindeutigſten Wegweiſer
dar der für die Erziehungsarbeit und Geſtaltung des
Kamerad=
ſchaftshauſes gegeben wurde. Ein Semeſter iſt ſeit dieſem erſten
Schulungslager verſtrichen, und in ſeinem Verlauf ſind in allen
Hochſchulſtädten Kameradſchaftshäuſer entſtanden. Mancherorts
ſind bereits auch Fachſchulſchaften an deren Gründung gegangen.
Dieſes eine Semeſter iſt gewiß noch keine genügende Zeitſpanne,
um Urteile fällen zu können über Erfolge und Mißerfolge. Aber
der Abſchluß des erſten Semeſters im Kameradſchaftshausleben
gibt die Möglichkeit und Berechtigung, Vergleiche aufzuſtellen
über die eingeſchlagenen Wege und ihre Auswirkungen auf das
ſtudentiſche und akademiſche Leben.
Die größte Bedeutung kommt zweifellos den
Kameradſchafts=
häuſern der Studentenſchaften zu, denen ſich allerdings die
Wohn=
heime der Korporationen als wertvolle Ergänzung anſchließen.
Da aber in Zukunft ja jeder Student das Kameradſchaftshaus
der Studentenſchaft wenigſtens zwei Semeſter lang durchlaufen
ſoll, wird dieſem ein maßgeblicher Einfluß auf die
pſycholo=
giſche Geſtaltung des akademiſchen Nachwuchſes geſichert. Darum
ſteht das Intereſſe am Aufbau und Geſtaltung der
ſtudenten=
ſchaftlichen Kameradſchaftshäuſer begründet im Vordergrund.
Der allgemeine Leitſatz, durch kameradſchaftliches
Zuſammen=
leben charakterbildend zu wirken, hat im weſentlichen dazu
ge=
führt, gemeinſam zu eſſen, gemeinſam zu ſchlafen, und vor allem
gemeinſam die Freizeit zu verbringen. Die Notwendigkeit
per=
ſönlicher wiſſenſchaftlicher Arbeit führte nach Möglichkeit zur
Schaffung ungeſtörter Arbeitsgelegenheit: Kaſerne und
Gelehr=
tenſtube, Männerhaus und Kloſterzelle. Wo man von dieſen
zwei Einrichtungen abgewichen iſt — und man iſt
verſchiedent=
lich davon abgewichen —, hat dies zu einer Störung im
Verhält=
nis von kameradſchaftlicher und individueller Beanſpruchung
ge=
führt. Wurde die Möglichkeit individueller Betätigung zu ſehr
betont litt naturgemäß das kameradſchaftliche Leben darunter.
Umgekehrt wirkte aber auch die zu große Beſchränkung
perſönli=
cher Entfaltungsmöglichkeit — vielfach durch Platzmangel be=
dingt — nicht fördernd auf die Kameradſchaft. Denn
hie=
liegt ein Grund zu rein perſönlichen Kriſen. Ausglei
unbedingt notwendig, und es liegt wohl vor allem an de
keit der Kameradſchaftsführer, dieſen Ausgleich zu ſcha
allgemeinen weiſt in dieſer Richtung das erſte Semeſt
guten Erfolg auf.
Schwieriger, weil prinzipieller Natur, iſt die Frage
hältniſſes zu löſen geweſen zwiſchen Gemeinſchaftsauf=
Studenten und der wiſſenſchaftlichen Anferderung ü.
Denn in der Geſtaltung ſtudentiſchen Gemeinſchaftslebe=,
die Freizeit eine wichtige Rolle. Nur in ihr können
Formen kameradſchaftlichen Zuſammenlebens finden laſſinſm:M!
dazu muß eben Freizeit vorhanden ſein. Ein noch ſo
ſcher Kameradſchaftsabend wird niemals ſeinen vollen u/
reichen können, wenn nach ſeinem Abſchluß noch die Nan
keit nächtlicher wiſſenſchaftlicher Arbeit beſteht. In dieſen
beſtand für die Arbeit des Kameradſchaftshauſes im ver g
Semeſter noch vielfach eine große Belaſtung. Beſonders
Techniſchen Hochſchulen, die in den erſten Semeſtern en
Teil Hausarbeit fordern, iſt dieſe Belaſtung zutage getren
auch an manchen Univerſitäten beſtanden Schwierigkeite,
lich der Zeiteinteilung. Es muß allerdings geſagt werſ
zwar deutlich geſagt werden, daß dieſe Schwierigkeiten
den Kameradſchaftshäuſern begründet waren. Durch 5
lichkeit eines umfaſſenden Ueberblicks trat nur die Tat
klarer hervor, daß der Studienſtoff und die Studiens
von ſeiten der Hochſchule einer Reform dringend beda
tut Rationaliſierung wirklich not. Wenn ſich an
einis=
ſchulen eine erhebliche Entlaſtung gerade der jungen
durchführen ließ, ohne daß eine wiſſenſchaftliche Einbuße
ſo müßte ſich das an anderen Hochſchulen auch ermöglichen L.ſ
dem Studenten übertragene Verpflichtung der körperlähhin nehmen.
charakterlichen Schulung während ſeiner wiſſenſchaftlicheu 1/gecht ſchö
dungszeit verlangt einen neuen Studien= und auch Stunden// Meter
nicht Abwertung der Wiſſenſchaft, ſondern zweckmäßige =6in
ſation. Die meiſten ſtudentenſchaftlichen KameradſchaMtz0g. Da
haben von Anfang an den Beſuch von Uebungen und Sch zm=Tgde.
zur Pflicht gemacht; das durfte und darf aber nicht daz ſufen.
daß die eigentlichen eigenen Aufgaben unter dieſer Fülll In der
der wiſſenſchaftlichen Arbeit leiden. Bei eingehendſter urM zr und d
tivſter Prüfung läßt ſich erkennen, daß die KameradſchaMl tn das in
A1bietet,
die wiſſenſchaftliche Leiſtung nicht beeinträchtigt, ſonde ctyderer
gert haben. Eine Sorge der kommenden Zeit wird ſein.
teilweiſe noch beſchränkten Räumen zu einer Löſung zu /bter brat
die genügenden Arbeitsraum bietet. Das aber iſt kein Mtten Kan
ſondern ein finanzielles Moment.
HEun vor
Es ſoll hier kein Werturteil abgegeben werden über 1011 ſtets au
niſatoriſchen Aufbau der einzelnen Kameradſchaftshäuſer Mtbeigekon
Unterſchiede. Dazu iſt weder Zeit noch Gelegenheit.
wieſen ſei nur immer wieder auf das wichtigſte: Män
und Gelehrtenſtube in einem zu ſein. Selbſt der kritig
ſchauer muß zugeben, daß dies in den ſtudentiſchen Kamerihl
häuſern faſt ausſchließlich überraſchend gut gelungen iſth
ſtadt ſteht dabei hinter keiner anderen Hochſchule zuri
Gerechtigkeit halber muß aber auch geſagt werden, daß dieſt
tenſchaftlichen Kameradſchaftshäuſer als etwas Neues alſt
einem neuen Gedankengut geſtaltet werden.
Schwerer hatten und haben es die Korporationen,
neugeſtalten, ſondern umgeſtalten müſſen. Das korpor
ben, in früherer Zeit entſtanden und in einer Trad/
gründet, hat erhebliche Wandlungen durchmachen müſſen.
Anforderungen ſtandhalten zu können, die an eine Fortſet
Ergänzung der ſtudentenſchaftlichen Kameradſchaftshäuſer
werden. Alte Formen mußten zugunſten neuer Notwerd
fallen: Ein Prozeß, der nicht von jedem mit freudigen!
unterſtützt wurde. Aber auch hier ſind im vergangenen 9
nennenswerte Fortſchritte und Erfolge zu verzeichnen ger
Die Entwicklung im Winterſemeſter hat trotz einzel
deutender Fehlſchläge die Berechtigung und die Notwe
der Kameradſchaftshäuſer erwieſen. Der Student braucht
ſeinen neuen Aufgaben angepaßten ideellen Mittelpurf!
ſtudentiſchen Daſeins. Und die Tatſache, daß kein Sam=
Sonntag vergeht, an dem nicht die zum Arbeitsdienſt eirel
Studenten nach Möglichkeit zu „ihrem” Kameradſchaftshenl
zeigt am beſten, daß die Kameradſchaftshäuſer dieſer Aug
recht geworden ſind.
Das erſte Semeſter ſtudentiſchen Kameradſchaftshaue
Ende. Sein Erfolg iſt für dieſe kurze Zeitſpanne bef!
Das nächſte Semeſter wird unter dem Zeichen des Very
Ausgleichens und Angleichens zu ſtehen haben.
Buchbeſprechungen.
Deutſche Zeitenwende. Von Joſeph Wagner=Bochun;
leiter und preußiſcher Staatsrat. HIII un
Mit Bild und Lebensgang des Verfaſſers. RM. 2. 2N
Verlag, Leipzig und Frankfurt a. M.
Hier legt ein alter Kämpfer ſein Bekenntnis zum
ſozialiſtiſchen Deutſchland ab; ein Bekenntnis des durch
erſchütternden Willens, die mit dem Durchbruch der
Revolution geſtellten große Aufgabe zu erfüllen. Durckd)
aller Lebensgebiete mit nationalſozialiſtiſchem Geiſt —,
dieſe Aufgabe, die hier vom Verfaſſer zwiefach gekennze
einmal mit dem, was war und was jetzt als Schutt und
allenthalben herumliegt, dann mit dem, was an ſeine
treten hat und, nach Wegräumung aller Reſte einer ve.
Zeit, das neue Deutſchland endgültig geſtalten wird. — 2
iſt keine dem Volk unverſtändliche Abhandlung in dürrem
wundenem Gelehrtenſchriftſtil, ſondern mit Feuer und Krat
Rede eines in Saalſchlachten groß gewordenen Kämpfers
einfachſten Volksgenoſſen verſtanden wird und die jeden
auf ſich wirken läßt, zu nationalſozialiſtiſcher Haltung
zwingt. Wer das Glück hatte, in den Jahren des Kamp
leiter Wagner in den großen Maſſenverſammlungen 50
predigen zu hören, der wird beim Leſen dieſes Buches we
jungen Revolutionär vor ſich ſtehen ſehen, wie er ml
beſchwört, fordert und mitceißt und damit der Idee Adoll
zum Siege verhilft. — Das Buch dient ebenſo der Erbau=
Mahnung der alten Nationalſozialiſten wie der praktiſ9
wendung in Unterricht und Schulung über die Ziele des 2
ſozialismus auf allen Gebieten; es iſt der Katechismus d‟
nalſozialiſtiſchen Idee.
Formenwechſel von Frauenweſen und Frauenbildung. V
Dr. Theodor Friedrich. 112 Seiten, Preis RI
Armanen=Verlag, Leipzig und Frankfurt a. M.
Hier ſpricht ein Mann, der ſeit langem an verantnn,
Stelle in der Mädchenerziehung und Frauenbildung ſt
ſchon früher vor den Irrwegen der liberaliſtiſchen Fra
gung gewarnt hat und in einer Zeit der Geringſchätzung
Eigenart, in einer Zeit der „Vermännlichung” der Fre.
für die Bewahrung und Pflege weiblichen Weſens in der E
Bildung und Betätigung der Frau eingetreten iſt.
Verantwortlich; Karl Auguſt Weber, Darmſtade
[ ← ][ ][ → ]MMkag, 10. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 68 — Seite 11
Oort, Sptel und Jurnen
Winkerrunde der Schwimmer.
Der Endſpurt hat begonnen!
Ter vorletzte Kampfabend der Darmſtädter Schwimmer in
ussjährigen Leiſtungs=Winterrunde hatte wieder zahlreiche
ſurr angelockt. Trotz des Regenwetters war die Empore des
znmbades dicht beſetzt, denn mit Recht war man auf die heu=
Mäonkurrenzen geſpannt, die unter Umſtänden ſchon eine
vor=
zitende Bedeutung für die Endplacierung der einzelnen
Be=
al Haben konnten. Kein Wunder, daß ſich die Vereine
be=
ſos anſtrengten, die hochbewerteten drei Staffeln des Abends
ſer Beſitz zu bringen. Wenn auch die Zeiten nicht gerade
wrigend ſind, ſo waren die Kämpfe umſo ſpannender und
ſiüa für die Zuſchauer erſt verlockend. Gerhardt=Tgde. 46
ge=
nmn 3:02,7 Minuten eine neue Gaubeſtzeit der DT. Die alte
Tag bei 3:07 Min. Die neue Zeit wird allerdings nicht
ſg ſondert geführt werden.
n einige Schwimmer des Polizei=SV. dienſtlich verſpätet
er=
hin, ſo mußten ſie ihre Teilnehmer be idem eröffnenden
Ein=
hern über 200 Meter Kraul der Kl. I ſpäter allein
ieri, Bahn ſchicken. Die Ergebniſſe (in Klammer reine Zeiten):
nur d
ſect ſpannend waren die Einzelläufe über 100 Meter
it für Damen. Hier war Frl. Gebauer=JD., die auch am
ursen Sonntag beim Olympia=Prüfungsſchwimmen in
hrrt ſtarten wird, der Sieg nicht zu nehmen. Sie benötigte
Nin, vor ihrer Kameradin Luley 1:40,2 (1.:44,2) und den
Dritten Schneider=JD. 2. und Koch=Tgde. 46 in 1:41 (1:45)
„iſer=JD. 1. in 1:45 und Bernhardt=Tgde, 46 in 1:45,3
Min.
ever 100 Meter Kraul Herrenklaſſe II gingen
ti Vertreter von ID. und Merck vom Start. Zorn=JD. ließ
ts Rennen in 1:16,9 vor ſeinem Klubkameraden Hamberger
Heiſch=M. 1:22,2 (1:27,2) und Eiſenfeller=M. 1:25 (1:30)
nehmen.
A
lecht ſchönen Sport lieferten ſich dann die Damen über
MZeter Kraul. Hier fiel der Sieg an die Turnerin
4 in 1:24,8 (1:28,8) vor Imhof=ID. (1:29) und Iven=JD.
9 Dann folgten Jäger=JD. 2. in 1:30,8 (1:34,8) Fleiſch=
ſgde. 46 1:33 (1:37) und A. Müller=JD. 2. in 1:36 (1:40)
ten.
y. der Pauſe wie auch ſpäter zeigten Federlin, Köllner, A.
Cr und die neue Hoffnung des Clubs, Schütz, welche Schön=
Das in den letzten Jahren ſtark vernachläſſigte Kunſtſprin=
„öetet. Kein Wunder, daß die Zuſchauer die Einlage mit
arer Dankbarkeit begrüßten.
die große Lagenſtaffel 2 mal 100. 200, 100
Eeer brachte wieder die Zuſchauer in Bewegung. Nach einem
tn Kampf konnten die 75er Turner dieſe begehrte Staffel
wor Jung=Deutſchland, das mit ſeinen Schlußmännern an
tcks auf dem zweiten Platz liegenden Polizei heran= und
Rirrekommen war, für ſich buchen. Zeiten: 1. Tgeſ. 75 mit
Ei. =Peter, Greim, Langjahr, Müller, Treuſch in 11:37 Min.
Gelegenk Lg. vor ID. 11:43,6 Min., Polizei 11:46,1 (12:15,6) und
NM2:35 (13:23).
Felbſt der fühTlüber 10mal 50 Meter Kraul, Klaſſe 2, reichte es Merck nicht,
tiſchen KamPAen, Sieg des Vortages anzuknüpfen. Ober, Zürtz, Klotz, Zorn,
gelungen 1 Mſafier, Federlin, Kalbfleiſch, Hamberger und Kleinſchmidt be=
„tan nur 5:50,9 Min. vor ihrem Konkurrenten 6:27 (6:52).
Em erbittertes Rennen erlebten dann die Damen in der 100,
f9u0 Meter Lagenſtaffel. Erſt über der letzten Hälfte konnten
ie erſte Garnitur von Jungdeutſchland (Luley, Gebauer,
Im=
ihrer nachdrängenden Klubakmeradinnen erwehren, die in
(:06) vor Tgde. 46 in 7:37,5 (7:53,5) und der zweiten
Pen ſchaft vom Woogsplatz einkam.
Den Beſchluß bildete das Einzelſchwimmen der Herren über
MMeter Rücken. Wie ſchon geſagt, konnte der Sieger Gerhard=
9. 446 eine neue, allerdings nicht mehr notierte DT.=Gaubeſt=
Lng, in 2:50 (3:02,7) Min. erzielen. 2. Langjahr=Tgeſ. 75 in
13:12), 3. Lohrer=Tgeſ. 3:05,1 (3:13,1), 4. Heyne=JD. 3:21,4,
dächrnuck=Tgde. 3:26.1 (3:38), 6. Fink=Polizei 3:28 (3:36) und
Fnſthmidt=ID. (3:43).
De nächſte und letzte Wettkampfabend der Winterrunde folgt
amstag, den 24. März, 7.30 Uhr abends, während dann am
ſus ag, den 31. März, ein Sonderabend für Nichtangehörige
=ö=
Erchwimmvereinen in der SA., SS., St. folgt.
Fußball.
FC. Union Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag muß Urnion in Wixhauſen gegen
Namensvetter antreten. Beide Mannſchaften ſtanden ſich in
Noands= bzw. Privatſpielen des öfteren gegenüber und lieferten
ita ts ſpannende Spiele mit wechſelndem Erfolg. Das Vorſpiel
Wder Rennbahn endete ſeinerzeit unentſchieden (3:3). Wixhauſen
mohl keine Abſtiegsſorgen mehr und iſt ſo gut wie geſichert.
Aegen befinden ſich die Leute von der Rennbahn in Abſtiegs=
Rehr und das Spiel am Sonntag muß deshalb äußerſt ernſt
ge=
ſmen werden, wollen ſie nicht noch einmal eine ſolche
Ueber=
ung wie Ober=Ramſtadt erleben. Wenn ſich die Elf ihre Lage
ſwer Tabelle vor Augen führt, muß mit einem anderen Geiſt
Man Vorſonntag gekämpft werden — Vorher (1.15 Uhr) Re=
Remannſch. Abfahrt per Rad ab Vereinslokal für 1. Mannſch.
Uhr; für 2. Mannſch. 12 Uhr. — Jugend — Jugend SV. Gr.-, dort, 10 Uhr (Pflichtſpiel); Abfahrt per Rad Vereinslokal
Uhr. — Schüler — Schüler Arheilgen (Rennbahn) 4 Uhr
ſt msttag (Pflichtſpiel). — Der Vereinsführer gibt hiermit
be=
ſtn, daß er gegen alle, die verſuchen, die Aufbauarbeit des
Ver=
b=u ſtören, rückſichtslos vorgehen und bei der Verbandsbehörde
Anzeige bringen wird.
Reichsbahn TSV. Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag begibt ſich Reichsbahn wiederum
Erzhauſen zur Turn= und Sportgemeinde. Das Vorſpiel in
em ſtadt konnte Reichsbahn knapp 3:2 für ſich entſcheiden. Es
alſo alles dafür einzuſetzen, daß ein günſtiges Ergebnis
er=
t wird. Die Mannſchaft ſpielt in folgender Aufſtellung:
Euck)mann; Griesheimer, Frieß 2.: Feldmann, Bär, Mahr;
immann, Schneider, Weißmantel, Frieß 1. und Stromberger
ſat: Nettermann und Pech. Treffpunkt 13,55 Uhr:
Darmſtadt=
untbahnhof.
Auch die neu zuſammengeſtellte 2. Mannſchaft tritt erſtmals
derr auf den Plan. Sie ſpielt um 10 Uhr auf dem Arheilger
Whſechen gegen die dortige 3. Mannſchaft — Abfahrt zweckmäßig
dem Fahrrad, andernfalls ab Adolf=Hitler=Platz mit
Straßen=
u um 9.15 Uhr.
Sporkliterahnr.
Anläßlich der internationalen Automobil= und Motorrad=
Aus=
lung erſcheint Heft 9 von „Motor und Sport” in verſtärktem
ſitang als erſtes Ausſtellungsheft. Dieſes Heft hat
Nie Aufgabe geſtellt, den Leſer mit den großen Linien der
Ent=
alung des Kraftfahrzeugweſens vertraut zu machen. An Hand
enmein verſtändlicher Aufſätze aus der Feder der bekannteſten
Yichriftſteller iſt es ein leichtes, ſich eine umfaſſende Kenntnis
Sachgebiete des geſamten Kraftfahrzeugweſens anzueignen.
i tor und Sport” hat von jeher vermieden, ſich nur auf ein
be=
hnntes Gebiet zu ſpezialiſieren, ſondern hat alle Fragen, die das
Met des Kraftfahrweſens betreffen, ſei es Touriſtik. Technik,
Arſchaft, Straßenbau oder Sport, einer eingehenden Würdigung
ierriogen. Wer das vorliegende Heft aufmerkſam durchlieſt, wird
Nentwicklung wie ſie die Ausſtellung zeigt, verſtehen und in
4Lage ſein, alles das, was dort zu ſehen iſt, ſinngemäß in das
mtbild des deutſchen Kraftfahrzeugweſens einzufügen — Trotz
keichhaltigen und vielſeitigen Inhalts koſtet das Heft nur
Mpfg. Man erhält dieſe leſenswerte Zeitſchrift in der Buch=
Molung oder im Kiosk, kann ſie aber auch direkt vom Vogel=Ver=
49: Pößneck beziehen.
Wie ſpielen ſie am Sonnkag?
Die kleine Preisfrage für Fußballer.
Ihre Einſendung zum Wettbewerb — nicht vergeſſen! — muß
bis heute, Samstag, 16 Uhr, auf der Sportredaktion des
„DT.‟, Rheinſtraße 23, vorliegen.
RMleene Sramtsckalle.
Es wird tatſächlich nicht anders kommen, als daß der Meiſter
unſeres Gaues, ebenſo wie der dritte Abſtiegskandidat, erſt mit
dem letzten Spiele ermittelt werden. Sehr bedenklich ſieht es in
der Abſtiegsfrage unter Berückſichtigung der noch ausſtehenden
Spiele mit FSV. Frankfurt, SV. Wiesbaden und Mainz 05 aus.
Das plötzliche Aufflackern der Frankfurter Eintracht hat
dieſe vorläufig etwas aus der Gefahrzone gebracht. Um den
Meiſtertitel kämpfen nach dem Unentſchieden in Worms am letzten
Sonntag nur noch Kickers Offenbach und Pirmaſens.
Dies aus dem einfachen Grunde, weil Wormatia noch in
Kaiſerslautern und zweimal in Frankfurt zu
ſpie=
len hat. Das vierte Spiel gegen Boruſſia Neunkirchen in
Worms wird ſicherlich gewonnen gehen, aber auf den anderen drei
Plätzen wird für die Wormſer wohl kaum etwas zu holen ſein.
Die Kickers haben noch zwei ſchwere Auswärtsſpiele in
Neun=
kirchen und bei ihrem ſtärkſten Rivalen ... in Pirmaſens.
Die „Hergert=Pfälzer” dagegen haben nur noch drei Heimſpiele.
Es iſt anzunehmen, daß ſie dieſe drei Spiele auf eigenem Platz
ge=
winnen. Dann verlieren alſo die Kickers ſchon zwei Punkte.
Außer=
dem werden ſie jetzt am Sonntag in Neunkirchen bei der
auf=
ſteigenden Form der Saarländer kaum etwas holen können. Dann
wären ihre drei Punkte Vorſprung und ein weiterer wertvoller
Punkt beim Teufel. Dieſer Punkt aber würde Pirmaſens die
Meiſterſchaft bringen .....!
Grau iſt allerdings die Theorie. Es könnte natürlich auch
an=
ders kommen. Etwa ſo, wie jetzt vom DFB. entſchieden wurde, daß
auch im Gau= und Bezirkskampf am Ende bei Punktgleichheit die
Diviſion der Tore entſcheidet.
Neben Saar 05 Saarbrücken im Bezirk Saar, meldet
ſich jetzt Polizei Darmſtadt im Rhein=Main=Bezirk als
erſter Gruppenmeiſter.
Die Bensheimer ſind mit einem blauen Auge davongekommen.
Wie amtlich mitgeteilt, haben ſie am 11. März Platzſperre, müſſen
alſo in Darmſtadt beim SV. 98 antreten. Wenn man übrigens
die noch ausſtehenden Spiele betrachtet, könnte nach dieſer
Um=
legung des Bensheimer Spieles nach Darmſtadt SV. 98
berech=
tigte Ausſichten auf den dritten Tabellenplatz haben.
*
100 Treffer, und weil man eben nicht „knickerig” iſt, noch einen
als Zugabe, haben die wackeren Egelsbacher ihren diverſen „
Kun=
den” eingewickelt. Da ſteht der Tabellenführer der Gruppe 2
(Ried), Tv. Lampertheim, beſchämt abſeits, zumal er in letzter
Zeit ſelbſt mit ſchwachen Mannſchaften ſeine liebe Not hatte.
*
In den Gauen unſerer ſonſtigen Landesteile gab es vorläufig
keine weiteren Meiſter. Schalke 04 wird am 18. März in
Saar=
brücken ein Freundſchaftsſpiel zu Ehren der Saarländer Sportwelt
austragen.
*
Sehr grell leuchtet aus allen Ergebniſſen Deutſchlands die 6:2=
Patſche des HSV. gegen die „Ludwig=Elf” aus Holſtein heraus.
Es kann ſein, daß der Hamburger SV. in der Holſteiner Bucht
feſtgefahren iſt. Mit vollen Segeln jagt natürlich Eimsbüttel
auf freier See dem Ziele der Meiſterſchaft zu. Der ſtolze, alte
HSV. ſcheint kurz vorm Ziel von der heranbrauſenden Jugend aus
Eimsbüttel zur Seite geſchoben zu werden.
Der ehemalige Ludwigshafener Phönix=Mittelläufer Engel
und unſer ehemaliger Mittelſtürmer der Nationalelf, „Bubi‟
Rohr, haben jetzt in der Schweiz ein Spiel helfen auszutragen,
wobei die beiden ganz hervorragende Kritiken erhielten.
„Zur Lage der Weltmeiſterſchaftsſpiele” ſteht bei uns
natür=
lich die Begegnung mit Luremburg ganz im Vordergrund, zumal
dies ja auch unſer 100. Länderſpiel iſt. Außerdem hat die Deutſche
Mannſchaft Gelegenheit, das Torverhältnis dieſes 100. Spiele des
DFB. aus dem Minus zu heben. Es lautet zurzeit: 217:220.
*
Die Nationalelf, auf die das ganze Vaterland an dieſem 11.
März voll Stolz und Hoffnung blicken wird, hat das Zeug in ſich,
den Weg zur Weltmeiſterſchaft in Italien zu ebnen.
Freilich, wir hätten auch noch mit „ſtärkerem Geſchütz” gegen
das kleine „Ländle” auffahren können, aber die zwei Süddeutſchen
Spieler, ſehr gut gepaart mit den 9 guten Weſtdeutſchen „
Kano=
nen” werden vorausſichtlich ohnedies vor den erwartungsvollen
Luxemburgern noch das Tor ins Plus heben.
Natürlich wird das „Darmſtädter Tagblatt” ſeinen Leſern
am Montag einen eigenen Bericht vorſetzen
Das Luremburger Stadion iſt ausverkauft. Ungefähr 5000
Deutſche werden neben zirka 8000 Luxemburgern dem Kampfe
bei=
wohnen.
Am gleichen Tage, wo wir in Luxemburg den Weg zur
Welt=
meiſterſchaft beſchreiten wollen, treffen ſich in Spanien:
Spa=
nien — Portugal. Bemerkenswert iſt bei der Aufſtellung der
Spanier, daß der ſeit Jahren weltbekannte Tormann Zamorra
wieder das Tor hüten wird.
Handball im Kreis Darmſtadt.
Pflichtſpiele.
Kreisklaſſe I: Beſſungen — Egelsbach; Trebur — Gr.=
Gerau; Polizei (Reſ.) — Hepvenheim.
Privatſpiele; Groß=Zimmern — Tv. Pfungſtadt.
Mit Rückſicht auf den Kreisſpieltag in Langen iſt das
Spiel=
programm ſehr klein gehalten. Irgendeine größere Bedeutung
kann den Spielen nicht beigemeſſen werden.
Weiterbericht.
Die weſtliche Störungstätigkeit hat Barometerfall verurſacht
und ſogar die Bildung eines flachen Tiefs über Süddeutſchland
bewirkt, ſo daß ſtärkere Bewölkung und auch vereinzelt etwas
Niederſchlag auftritt. Es wird weiterhin mit etwas
wechſelhaf=
tem Wetter zu rechnen ſein, wenn auch eine durchgreifende
Ver=
ſchlechterung nicht wahrſcheinlich iſt.
Ausſichten für Samstag: Neblig, dunſtig und bewölkt mit
Auf=
heiterung, weiterhin mild, vereinzelt etwas Niederſchläge.
Ausſichten für Sonntag: Leicht wechſelhaftes, doch im ganzen
nicht unfreundliches Wetter.
Winterſportmöglichkeiten.
Winterberg: Klar, — 2 Grad. 20 cm., kein Neuſchnee,
Pulver, gut. — Schwarzwald: Feldberg; Klar. — 5 Grad,
75 cm., kein Neuſchnee Pulver, ſehr gut. — Hornisgrinde: Klar,
— 3 Grad. 60 cm., Pulver, ſehr gut. — Ruheſtein: Klar, — 5
Grad, 60 cm Pulver, ſehr gut. — St. Blaſien: Klar, — 8 Grad
9 cm, durchbrochen, ſtellenweiſe. — Schauinsland: Klar, — 3
Grad, 40 cm., Pulver, ſehr gut. — Hinterzarten; Klar, — 11
Grad, 10 cm, durchbrochen, ſtellenweiſe. — Schönwald; Klar,
— 4 Grad, 15 cm., Pulver, mäßig.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 42. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Nachdruck verboten
Ohne Gewähr
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar fe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
Ae
8. März 1934
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
6 Oewinne zu 5000 M. 21657 00234 305532
8 Gewinne zu 3000 M. 231921 270306 290442 387066
8 Gewinne zu 2000 M. 1167 6026 44320 314197
18 Gewinne zu 1000 M. 25874 47466 95796 164586 214942 316886
328398 381985 383575
60 Bewinne zu 500 M. 34770 45264 50691 60760 73665 75671
83550 87436 98714 111860 120169 121950 150769 153356 170982
189004 198189 234982 249660 268157 279451 284023 300364 320942
326783 336976 376887 381709 392509 39500
420 Gewinne zu 300 M. 82 8720 12695 12781 16490 18119 19281
22273 23212 26860 25873 26588 29636 30203 36580 35805 36773
37632 42951 45571 52934 54233 57014 57997 64505 66768 68449
68027 69734 71582 73438 74546 75256 75421 77295 84727 92204
96101 96440 96896 96981 98108 98402 98546 100974 101441 103070
103438 106932 107674 108822 109424 110344 111680 112184 118118
119436 118715 127671 135841 136759 140761 141267 142849 146152
146223 149538 150046 150487 150806 150929 188265 159340 162886
163148 165828 166744 189201 188958 170011 171728 181837 183005
183612 184933 187067 191044 196756 198802 201201 202825 204323
204974 205663 207945 208548 212077 212223 212892 213387 217936
590224 223143 223311 227919 230116 232431 232912 237368 240138
244266 247618 248624 252565 253776 254033 254649 264848 254924
266338 568586 259642 260749 261834 264265 266689 267381 288047
269206 269826 272384 276379 277144 278150 279367 280983 284564
286333 286777 287082 588135 381497 5930 16 594114 288671 357838
289068 299816 300137 300920 300943 302826 304187 304767 306852
309802 310418 314878 315175 315848 316252 316759 319310 323994
324847 326188 3301 72 330727 330819 333734 933884 335489 340568
341106 34 1834 344069 350448 360707 351632 856800 356680 360 169
360678 361582 364428 364843 369584 372002 372157 373224 376927
377159 377419 377666 379347 379619 380072 381396 383337 385868
387216 388006 388447 389039 391216 391289 393357 395499 398406
399605
25. Ziehungstag
8. März 1934
In der heutigen Nachmitkagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
Miee
8 Gewinne zu 2000 m. 96100 141367 151531 296863
20 Gewinne zu 1000 M. 122747 175738 182926 199502 210100
269688 292571 311000 376027 387635
50 Gewinne zu 500 a. 14236 65881 75371 104796 110244 147982
149364 171186 171493 174991 196242 197794 2266 18 227042 228174
236032 237374 250222 262434 264581 279232 287028 367605 380577
394489
320 Gewinne zu 300 M. 1761 9833 10736 17129 17732 17846 22049
26128 26261 27646 32318 39183 40198 47588 50810 54800 54826
55487 57087 64261 65168 65593 68731 73812 79376 80328 86797
88669 91258 82020 100378 100585 107816 112307 112326 112437
113524 114064 114315 116351 118275 119633 125660 126194 126276
127717 132356 132600 133115 136769 137733 137847 140630 147835
148623 148781 155405 155809 155981 162050 171819 171722 172722
176625 179258 184068 184874 191862 192046 193981 198045 203113
203291 205641 206924 210611 213992 214473 214480 216477 216902
219608 220778 226925 226614 232725 233938 236334 236706 237311
241965 243612 244101 244498 247716 247927 249900 250050 250062
251225 251842 254940 255056 260023 261807 262552 278935 285576
286349 287556 290680 291420 291 769 294117 594729 294819 297408
298824 299602 30 1720 303674 304 156 304630 305388 305469 306281
306563 310408 312817 313131 314560 320060 320971 322910 324632
328188 333563 334303 334892 340111 341668 345664 353452 353576
369829 370540 371594 372668 376222 376823 375948 377416 377813
381219 385177 387102 389060 392610 395443 396175
20 Tagesprämien.
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
16770 58475 77709 84027 87286
317619 339803
180104 183788 279003
Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je
30000, 2 zu je 10000, 32 zu je 5000, 59 zu je 3000, 66 zu
je 2000, 128 zu je 1000, 394 zu je 500, 2522 zu je 300
und 100 Tagesprämien zu je 1000 M.
Dandann Srasslit w. W.
Kaſſel, Trier, Freiburg 251
Frankfurt: Sonntag, 11. März
6.35: Bremen: Hafenkonzert. Das große Geläute vom Bremer Dom.
Choral: Harre meme Seele. — 8.15: Zeit, Nachrichten — 8.20:
Wetter. — 8.25: Stuttgart: Gymnaſtik. — 8.45: Evangeliſche
Morgenfeier. — 9.30: Stuttgart: Fröhliche Morgenlieder m
alten und neuen Sätzen. Geſungen vom Stuttgarter Motettenchor.
Ltg.: Eugen Rilling. — 10.00: Stuttgart: Katholiſche
Morgen=
feier. — 19.45: Stunde des Chorgeſangs. Hugo Kaun zum
Ge=
dächtnis. Ausf.: Männergeſangverein „Emtracht”, Ltg.: Heinrich
Hannappel. — 11.30: Reichsſendung: Bach=Kantate.
12.00: München: Mittagskonzert des Reichs=Sinfonie=Orcheſters. —
12.50: München: Konzert der SA.=Kapelle Aibling. — 13.10:
Konzert des Münchener Funkorcheſters. — 14.00: Rudoſt
Kuapp=
mann: Priz Eugen. — 14.10: Dr. Schlechta: Oeſterreichs
Schick=
ſal. — 14.20: Aus der Praxis einer Viehverwertungs=
Genoſſen=
ſchaft. — 14.30: Das Geſetz zur Regelung der landwrrtſchaftlichen
Schuldverhältniſſe. Zwiegeſpräch. — 15.00: Konzert. Orcheſter
erwerbsloſer Berufsmuſiker. Ltg.: Willi Wilde.
16.00: Stuttgart: Kaſverle wird überraſcht. Aktueller Dienſt der
Abteilung Kinderſtunde. — 17.00: Berlin: Heitere Wiener Weiſen
Ltg.: Dr. Thierfelder. — 18.00: Bei den Fledermäuſen im
Win=
terquartter. Hörbericht aus den 390 m tiefen Stollen der Burg
Kohenſolms. — 18.30: Von Luxemburg: Fußball=Länderſpiel
Deutſchland— Luxemburg.
19.00: Fröhliches Zwiſchenſpel. — 19.30: Berlin: Bunter
öſter=
reichiſcher Abend. — 22.00: Zeir, Nachrichten. — 22.15:
Stutt=
gart: Du mußt wiſſen. — 22.25: Nachrichten, Wetter, Sport. —
22.40: Freiburg: Zwiſchenprogramm. — 23.00: Leinzia:
Nacht=
konzert der Dresdner Philharmonie. Ltg.: Bruno Scheſtak. —
24.00: Nachtmuſik.
Saudsſaudtndes
(Welle 1571)
Deutſchlandſender: Sonntag, 11. März
6.15: Berlin: Gymnaſtik. — 6.30: Tagesſpruch. — 6.35: Bremer
Freihafenkonzert. Das große Geläute vom Bremer Dom. Choral:
Harre meine Seele. — 8.00: Stunde der Scholle. — 8.55:
Berlin: Morgenfeier. Stundenglockenſpiel der Potsdamer
Garni=
ſonkirche — Anſchl.: Glockengeläut des Berliner Doms. —
10.05: Berlin: Wetter. — 10.10: Sperrzeit. — 11.00: Werner
Pleiſter: Von deutſcher Art und Kunſt. — 11.15:
Seewetter=
bericht. — 11.30: Streichquartett Nr. 8 F=Dur von Mozart. —
11.55: Glückwünſche.
12.00: Leipzig: „Konzert. — 12.55: Zeitzeichen. — 14.00:
Kinderfunkſpiele: Ein Streifzug durch die Rumpelkammer.
15.00: Manfred Kyber zum Gedächtnis. Sein Leben und ſein
Werk. — 15.15: Eine berühmte Schachpartie. Zwiegeſpräch.
15.30: Virtuoſe Klaviermuſik. — 15.40: Rich. Billinger lieſt
eigene Verſe.
16.00: Breslau: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. — 17.00:
Querſchnitt durch die Automobil=Ausſtellung. — 17.20: Jung=
Oeſterreich m Dichtung und Muſik. — 19.50: Sport.
20.10: Abendmuſik. Soliſt: Prot, Kuhlenkampff (Violine). Ltg.=
Lindner. — In der Pauſe (20.55): Muſikantengeſchichten.
21.15: Uebertragung Rom: Konzert des Funkorcheſters. Rom. —
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten. — 22.45:
See=
wetterbericht. — 23.00: Berlin; s wrrd Frühling im
Lieb=
hardstal.
Hauptichriſtleitung: Rupol Mauve.
Verantwortlich ür Politik und Wirtſcha t: Rudol Mauve: ür Feulleron. Reich
und Ausland und Heſiſche Nachrichten: Max Streeſe;zür den Schlußdienſt: Andr. as
Bauer; ür den Kandel: Dr C. H Suetſch: ür Sport: Nar Böhmann, ür „Die
Gegenwart: Tagesipiegel /WBild und Wort: Dr. Lerbert Nette, ür den
Anzeigen=
eilund geſchäftliche Mitteilungen: WillyKuh e ſämtl. in Darmſtadt. D.A II. 34 23339
Truck und Verlag: L. C. Bitſich. Darmſtadt Rheinſtraße 28
ür unverlangte Manuſkrivte wird Garanti der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 68
DarmſtadterCagblatt,
u
TadrDeDodlasſt
Samstag, 10. Märn
Starke Abnahme der Arbeitsloſigkeit im Monat Februar
Im Landesatbeitsamksbezirk Heſſen 25 000 Arbeitsloſe wieder in Arbeik und Brok gebracht.
Generalverſammlung der Reichsbagt
Guke Erfolge der Arbeitsſchlachl.
Die Preſſeſtelle des Landesarbeitsamtes Heſſen
keilt mit:
Bereits im Monat Februar konnten im
Landesarbeitsamts=
bezirk Heſſen außerordentlich gute Erfolge als Auftakt zum
zwei=
ten Abſchnitt der Arbeitsſchlacht erreicht werden. Im Monat
Februar verringerte ſich die Zahl der Arbeitsloſen um 24 627 und
ging damit auf 187 128 insgeſamt zurück. Das bedeutet ſeit
Be=
ginn der Uebernahme der Regierungsgewalt, durch den Führer,
daß ſeit Ende Januar 1933 im Landesarbeitsamtsbezirk Heſſen
ein Rückgang der Arbeitsloſenzahl um rd. 145 400 oder 43,7 v. H. zu
verzeichnen iſt, ſo daß beinahe die Hälfte der im vergangenen
Winter vorhandenen Arbeitsloſen wieder in Arbeit und Brot
ge=
bracht worden iſt. Der jetzt erreichte Stand der Arbeitsloſen im
Landesarbeitsamtsbezirk Heſſen iſt weit günſtiger, als er zu
Be=
ginn dieſes Winters war. Selbſt in den Wintermonaten, nämlich
von Ende November 1933 bis Ende Februar 1934, konnten ſtarke
arbeitspolitiſche Erfolge erzielt werden, da ausgangs des Winters
die Zahl der Arbeitsloſen um rund 28 000 niedriger liegt, als zu
Beginn dieſes Winters. Damit haben wir einen außerordentlich
günſtigen Ausgangsſtand für die neue Arbeitsſchlacht erreicht.
Die Beſſerung, die im Monat Februar erzielt werden konnte,
erſtreckt ſich auf alle Arbeitsamtsbezirke und alle wichtigeren
Be=
rufszweige. Sie iſt nicht allein auf die Durchführung der
Inſtand=
ſetzungsarbeiten und anderer Außenarbeiten zurückzuführen,
viel=
mehr ergibt ſich aus den von den Arbeitsämtern gemeldeten
Zah=
len auch eine weitere konjunkturelle Belebung in den wichtigſten
Berufsgruppen.
Die Unterſtützungseinrichtungen weiſen gleichfalls eine ſtarke
Entlaſtung auf. In der Arbeitsloſenverſicherung und
Kriſenfür=
ſorge ging die Zahl der Unterſtützungsempfänger in dem Monat
Februar um über 11 000 auf zuſammen rund 77 000 zurück. Eine
beſonders ſtarke Entlaſtung weiſen auch die Zahlen der
anerkann=
ten Wohlfahrtserwerbsloſen auf. Sie gingen um rund 12 200 auf
69 200 zurück.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Fortgeſetztes Anſteigen der Belegſchaftsziffer des
Ruhrberg=
baues. Die Belegſchaft des Ruhrbergbaues weiſt ſeit dem
Tief=
ſtand im Mai des Jahres 1933 mit 206 057 Mann eine fortgeſetzte
Steigerung auf. So liegt die Belegſchaftsziffer von Ende Februar
wiederum um mehr als 1100 Mann höher als Ende Januar,
wäh=
rend, bedingt durch ſchlechtere Abrufe von Hausbrandſorten der
milden Witterung wegen, der arbeitstägliche Abſatz unter dem
Vormonat gelegen hat. Bei einer für Ende Februar d. Js.
er=
mittelten Zahl von 219 370 Arbeitern ergibt ſich ſeit Mai vorigen
Jahres eine Belegſchaftszunahme von 13—14 000, und ſeit dem
Tiefſtand im September des Jahres 1932 eine ſolche von 23000
bis 24 000 Mann. Man kann damit rechnen, daß zurzeit durch
Einlegen von Feierſchichten mehr als 20 000 Mann über die
augenblickliche Beſchäftigungsmöglichkeit hinaus von den
Ruhr=
zechen in Arbeit gehalten werden.
Einſtweilige Einſtellung der Liquidierung der
Rentenbank=
ſcheine. In der Verordnung des Reichspräſidenten zur Sicherung
von Wirtſchaft und Finanzen vom 1. Dez. 1930 war u. a. beſtimmt
worden, daß der Gewinnanteil des Reiches bei der Reichsbank in
einen Tilgungsfonds fließen ſolle, aus dem die umlaufenden
Ren=
tenbankſcheine getilgt werden ſollen. Nach einem im RGBl. vom
8 März 1934 veröffentlichten Geſetz über die Verwendung des
Anteils des Reichs am Reingewinn der Reichsbank wird die
An=
wendung dieſer Vorſchrift bis auf weiteres außer Kraft geſetzt.
Demnach wird der Gewinnanteil des Reiches aus dem
Geſchäfts=
jahr 1933 in Höhe von rund 18 Millionen RM. dem Reich
aus=
gezahlt.
Süddeutſche Immobilien AG., Frankfurt a. M. Die ſeit
Jah=
ren rückläufige Entwicklung der Grundſtückspreiſe, die
Unmöglich=
keit, größere Verkäufe zu tätigen und neuerdings das Ausbleiben
eines größeren Außenſtands haben die Geſellſchaft in eine
Illiqui=
dität gebracht, die ſie zwingt, mit den Gläubigern in Verbindung
zu treten. Zweck dieſer Fühlungnahme iſt, die Stundung der
Zins= und Amortiſationsverpflichtungen, für die faſt durchweg
pfandgeſicherten Schulden der Geſellſchaft auf zunächſt ein Jahr
zu erlangen. Dieſe Vorſchläge entſpringen der Erwägung, daß
die ſich anbahnende Beſſerung, der allgemeinen Wirtſchaftslage
allmählich auch auf den Grundſtücksmarkt ausdehnen werde und es
daher vorteilhafter ſei, die Geſellſchaft noch ſo lange fortzuführen,
bis eine ſpätere günſtige Realiſierung des wertvollen
Grundbe=
ſitzes möglich iſt.
Zproz. Schuldverſchreibungen der Priv. Oeſterreichiſch=
Unga=
riſchen Staatseiſenbahngeſellſchaft, alte Em. I/X, und
Ergänzungs=
netz. Die „Caiſſe Commune”, Paris, gibt bekannt, daß vom 9. 3.
ab der laufende Kupon per 3. 3. 34 mit 1,553 ſfr. und der
Rück=
ſtandskupon per 1. 3. 24 mit Dollar 0,116 und 1,016 ſfr. bei den
alten Zahlſtellen abzüglich Speſen eingelöſt werden. Der normale
Kuponbetrag würde ſich auf 2,025 ſfr. ſtellen. Die Kürzung iſt
auf den gänzlichen Ausfall des Schuldenanteils Ungarns von ca.
0,235 ſfr., den faſt gänzlichen Ausfall des Schuldanteils
Jugoſla=
wiens und von 0,064 ffr. für jeden der beiden Kupons und auf den
teilweiſen Ausfall des Schuldanteils Rumäniens von 0.107 ſfr.
für den Rückſtandkupon und von 0,181 ſfr. für den laufenden
Ku=
von zurückzuführen. Von der Einlöſung ſind diejenigen Stücke
ausgeſchloſſen, deren Kupon per 1. 3. 32 in Ungarn eingelöſt
wor=
den iſt. Vor Auszahlung iſt daher eine Prüfung durch die Caiſſe
Commune notwendig. Eine Einlöſung kann indes ſofort erfolgen,
wenn gleichzeitig mit den Kupons die zu den Stücken gehörigen,
für den Handel vorgeſchriebenen Zertifikate vorgelegt werden,
aus denen hervorgeht, daß der Kupon per 1. 3. 32 nicht in Ungarn
eingelöſt worden iſt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Büros und Kaſſen der Reichshauptbank werden am
Sams=
tag, den 31. März, den ganzen Tag geſchloſſen bleiben.
Der Verband Deutſcher Emaillierwerke hat die Preiſe für
gelbrot abgetönte Geſchirre, die unter der Bezeichnung „
Felſen=
emaille” oder „Terrakotta=Geſchirr” gehandelt werden, um 15
Pro=
zent ermäßigt.
Die deutſche Produktion von Original=Hüttenweichblei
ein=
ſchließlich kleinerer Mengen Hartblei ſtellte ſich auf Grund der
Berechnungen der Statiſtiſchen Abteilung der Metallgeſellſchaft
AG. im Januar 1934 auf 10 425 To. gegen 11 155 To. im
Dezem=
ber vorigen Jahres.
Ab 7. März 1934 gelten folgende Preiſe für Kupferhalbzeug
(in RM. je 100 Kilo für Abſchlüſſe auf 100 Kilo): Bleche 76.50
(76,75), Rohre 92,50 (92,75), Drähte und Stangen 69,50 (69,75).
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft, Metallwiſſenſchaft,
Metalltechnik” ſtellte ſich am 7. 3. 34 auf 48,2 gegen 48,0 am 28. 2.
1934 (Durchſchnitt 1909—13: 100), ſtieg alſo um 0.4 Prozent der
Ziffer vom 28. Februar. Für die einzelnen Metalle wurden nach
dem Preisſtande vom 7. März folgende Einzelindexziffern
errech=
net: Blei 48,/4 (47,7), Zinn 79,6 (78,3) unverändert: Kupfer
34,8, Zink 40,0, Aluminium 111.1, Nickel 93,8, Antimon 59,8.
Im Februar wurden in der Großen Lebensverſicherung 18
(im Januar: 18) Millionen RM. Verſicherungsſumme beantragt,
in der Kleinlebensverſicherung und Kollektiv=
Sterbegeldverſiche=
rung 9 (8) Mill. Verſicherungsſumme, ſo daß der Antragszugang
des Vormonats insgeſamt 27 (26) Mill. Verſicherungsſumme
beträgt.
Die franzöſiſche Regierung hat der britiſchen Regierung
vor=
geſchlagen, mit den Verhandlungen über den neuen engliſch=
fran=
zöſiſchen Handelsvertrag am 14. März in London zu beginnen.
Der Londoner Goldpreis betrug am 9 März, für eine Unze
Feingold 138 Schill. 10 Pence gleich 87,1970 RM., für ein Gramm
Feingold demnach 52,7915 Pence gleich 2.80 345 RM. Zu dieſem
Preis wurde am freien Markt Gold im Werte von 500 000 Pfund
Sterling gehandelt.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die Berliner Börſe war geſtern weſentlich lebhafter als
vorgeſtern, da aus Publikumskreiſen wieder zahlreiche Kauforders
eingetroffen, waren, die ſich zwar hauptſächlich auf den
Aktien=
markt erſtreckten, ohne daß jedoch das ſeit einigen Tagen
zuneh=
mende Intereſſe für Renten nachließ. Die Ausführungen des
Führers bei der Eröffnung der Automobilausſtellung lenkten
naturgemäß das Intereſſe auf Auto= und Gummiwerte. Im
Ver=
lauf waren auch Montanwerte als Lieferanten der
Automobil=
induſtrie kräftig gebeſſert. Die Kuliſſe betätigte ſich angeſichts
des größeren Intereſſes des Publikums wieder ſtärker am Geſchäft,
ſo daß die Tendenz im Verlauf allgemein lebhaft und feſt blieb.
Montanwerte waren anfangs bis 1 Prozent gebeſſert, nur Laura
erſchienen nach den letzttägigen Steigerungen mit Minus=Minus=
Zeichen und verloren 1½ Prozent. Braunkohlewerte waren bis
auf Rhein. Braunkohlen (plus 2) überwiegend gedrückt, wobei
an=
ſcheinend Tauſchoperationen gegen niedriger ſtehende Werte
mit=
ſprechen. Am Kaliaktienmarkt, überſchritten Kali Chemie mit
einer Steigerung von 4½ Prozent wieder den Pari=Kurs. Der
Markt der chemiſchen Werte ſtand unter dem Eindruck der
Auf=
wärtsbewegung der Farbenaktien um weitere 2½ Proz., die mit
Abſchlußerwartungen und der Förderung einer nationalen
Treib=
ſtofferzeugung im Zuſammenhang gebracht wird. Im Verlauf war
die Tendenz weiter freundlich. Gelſenkirchen ſtiegen um 1½ gegen
vorgeſtern. Auch die anderen Stahlvereinswerte waren 1 Proz.
höher. Schließlich Zink ſtiegen um 19 Prozent.
Braunkohlen=
werte gaben weiter nach. Bubiag waren 2½ Prozent niedriger.
Aſchersleben ſtiegen um 2 Prozent. Bayer. Motören wurden zwei
Prozent höher bezahlt. Auch Daimler waren faſt 2 Prozent
be=
feſtigt. In der zweiten Börſenſtunde waren Farben bei
Glattſtel=
lungen der Kuliſſe 1 Prozent gedrückt.
In der Generalverſammlung der Reichsbank hielt Dr. Syoſ
eine Rede, in der er darauf hinwies, daß der Geſchäftsberichtt,
reichenden Aufſchluß über die Politik der Reichsbank gebe unl.
es deshalb nicht möglich ſei, irgendwelche programmatiſche
führungen zu machen. Es ſcheine auch notwendig zu ſein, daßzn
aus dem Stadium programmatiſcher Erörterungen herauskoo
und es ſei zu hoffen, daß die eingetretene Belebung unſerer 220 106
ſchaft dazu helfe, unſer Leben wieder mehr mit Arbeit und
ger mit Wunſchbildern zu erfüllen. Leider bieten die Aufg)
die der Reichsbank geſtellt ſind, noch immer außerordem
Schwierigkeiten. Der oberſte Grundſatz iſt, daß dem Zentralrnl kinel
inſtitut innen= und außenpolitiſch die im letzten Jahre wi9s”0
gewonnene Handlungsfreiheit erhalten bleibt und erweitert
Im Innern wurden inſofern Fortſchritte gemacht, als das
ſelmaterial qualitativ beſſer geworden iſt. Aber auch bei de
lage in Wertpapieren, die der Reichsbank nach dem neuen 2adgaſtel
geſetz geſtattet iſt, hat die Reichsbank auf Liquidität geachte
Verwaltung wird ſich auch künftig nicht dazu verſtehen, die Me
bank anſtelle der langſam ſich vermindernden Prolongationszellomel
ſel nun mit einem Dauerbeſitz unverkäuflicher
Wertpapis=
beglücken. Nach Beendigung ſeiner Ausführungen gab Dr. S.
pzand=
die Präſenzliſte bekannt, die ein Kapital von RM. 44 944 50,
12.890 Stimmen, vertreten von 64 Anteilseignern, aufwies. /Meig
Abſchluß für 1933 (wieder 12 Prozent Dividende an die Aru kpſel. 32
eigner) wurde debattelos genehmigt. Die Ergänzungswahler,
Zentralausſchuß, aus dem 14 Mitglieder ausgeſchieden ſim.
gaben die Wieder= bzw. Neuwahl folgender Herren: Verk
direktor Georg Berg=Darmſtadt, Bankier Aug. v. Finck=Müg
Dir. Dr. Otto Fiſcher=Berlin, Dir, Karl Götz=Berlin, Dr. 2d
Grund=Breslau, Bankier Karl Jörger=Berlin, Geh. Komme
rat Dr. Hermann Schmitz=Heidelberg, R.=A. Dr. Johann
Berlin, Bankier Dr. Hein Martin=München. Bankier Hans
von Moller=Quedlinburg. Die drei letztgenannten Mits
treten neu in den Zentralausſchuß ein. Zu dem Punkt der
ordnung Sonſtiges” teilte Dr. Schacht mit, daß die Reichc
in dieſer Woche erneut Gold verloren habe, ſo daß man der
ſenfrage demnächſt wieder nähertreten müſſe.
Nach dem bereits lebhaften Geſchäft an der Abendbörſe
eröff=
nete auch der geſtrige Frankfurter Börſenverkehr mit reger
Beteiligung von Publikum und Spekulation. Wie vorgeſtern
be=
reits, ſo waren auch geſtern wieder einige Spezialwerte bevorzugt.
Dieſe Spezialbewegungen, gaben dem geſamten Markt eine
ge=
ſunde Stütze, ſo daß ſich das Kursbild feſter geſtalten konnte. Die
Ausführungen des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht in der
geſtri=
gen Generalverſammlung der Reichsbank über die offene
Kapital=
politik wurden beachtet. Am Automarkt waren, wie erwähnt,
lebhafte Umſätze, ohne daß Daimler einen größeren Kursgewinn
verzeichnen konnte (plus ¼ Proz.); Adlerwerke Kleyer erhöhten
ſich um ½ Prozent auf 52. Am Chemiemarkt gewannen JG.
Far=
ben im ganzen 1 Prozent, daneben waren auch Scheideanſtalt 1½
Prozent und Metallgeſellſchaft ½ Prozent feſter. Elektrowerte
lagen nicht ganz einheitlich; während Geſfürel 1½ Prozent und
AEG. ½ Prozent gewinnen konnten, bröckelten Siemens unter
Berückſichtigung des Dividendenabaanges 1 Proz., Elektr.
Liefe=
rungen ½ Proz. und Schuckert ½ Proz., ſowie Rhein. Elektro ein
Prozent ab. Auch Montanwerte zeigten keine einheitliche
Kurs=
geſtaltung, jedoch überwogen, beſonders im Verlaufe,
Kursſteige=
rungen von ½—1 Prozent lediglich Ilſe Genuß gaben 1½
Proz=
nach. Verkehrs= und Schiffahrtsaktien lagen bis ½ Proz. feſter.
Von Einzelwerten tendierten Kunſtſeide Aku 2½ Prozent höher,
Reichsbankanteile gingen um 3 Prozent zurück: Zellſtoffwerte
und Zement Heidelberg lagen gut behauptet. In der
zwei=
ten Börſenſtunde blieb das Geſchäft am Aktienmarkt weiter
leb=
haft. — Weiter vernachläſſigt blieb der Rentenmarkt. — Gegen
Schluß der Börſe bröckelten die Kurſe überwiegend leicht ab.
An der Abendbörſe herrſchte bei Eröffnung wohl eine
feſte Grundſtimmung vor, das Geſchäft war aber auf allen
Markt=
gebieten ſehr gering. Vom Publikum fehlten Aufträge faſt
voll=
kommen, während die Kuliſſe im Hinblick auf den Wochenſchluß
und in gewiſſem Maße auch wegen der Entwicklung des neueſten
Reichsbankausweiſes Zurückhaltung bekundete. Die weitere ſtarke
Entlaſtung des Arbeitsmarktes im Monat Februar um 400 000
Perſonen hinterließ einen günſtigen Eindruck, vermochte aber
keine Belebung des Geſchäftes herbeizuführen, vielmehr war die
Zurückhaltung im Verlaufe bei allerdings gut behaupteten
Kur=
ſen noch ausgeprägter. Die Kurſe lagen im Vergleich zum
Ber=
liner Schluß ſchon bei Beginn gut gehalten, teilweiſe konnten ſich
auch Befeſtigungen um ½—½ Prozent durchſetzen, ſo u. a. bei JG.
Farben. Der Rentenmarkt lag faſt ohne Intereſſe.
Der Ausweis der Reichsbank.
WMdim
A eich
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. März 1934 htſ
in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapitalanlas
Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapiera FücheMol
66,1 auf 3618,5 Mill. RM. verringert. Im einzelnen habu/ / 220 A.
Beſtände an Handelswechſeln und =ſchecks um 95,5 Millione kkaufen Ga
2861,8 Mill. RM., die Beſtände an deckungsfähigen Wertpa //A0uſch. 9
um 9.2 Millionen auf 344,5 Mill. RM. und diejenigen an fällägerſt.
gen Wertpapieren um 1,4 Millionen auf 332,0 Mill. RM.F—
nommen, dagegen die Lombardbeſtände um 169,9 Millione/ Goliath=
78,3 und die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 2,3 Millchezierwager
auf 1,9 Mill. RM. abgenommen. An Reichsbanknoten und Rei und f
tenbankſcheinen zuſammen ſind 119,6 Mill. RM. in die Kaſſ aſſtzinfr, b
Reichsbank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlaſwrkaufen.
Reichsbanknoten um 108,1 Millionen auf 3386,0 Mill. RM. ehurgerſtr
jenige an Rentenbankſcheinen um 11,5 Millionen auf 346,6R
RM. vekringert. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um Aldtorrad
Millionen auf 14317 Mill. RM. ab. Die Beſtände der Wzaſuf, geſ.2
bank an Rentenbankſcheinen haben ſich. auf 62,3 Mill. RM7 V//240 G
jenigen an Scheidemünzen unter Berückſichtigung von 5,5 —
RM. neu ausgeprägter und 1,6 Millionen RM. wieder eng
gener auf 236,8 Mill. RM. erhöht. Die fremder Gelder.
mit 519,4 Mill. RM. eine Abnahme um 10,8 Mill. RM. De
ſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich un
Millionen auf 319,3 Mill. RM. vermindert. Im einzelnen
die Goldbeſtände um 20,6 Millionen auf 312,9 Mill. RM. urid
Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 0.3 Millionen af
Mill. RM. abgenommen. Die Deckung der Noten betrug au
d. Js. 9,4 Prozent gegen 9,7 Prozent an Ultimo Februar d.
Produkkenmärkke.
Mainzer Getreidegroßmarkt vom 9. März. Je 100 K
loko Großhandels=Einſtandspreiſe notierten in RM.: M
19,70, Roggen 16.90, Hafer 15,50—15,75. Braugerſte 1764
Induſtriegerſte 17,25. Malzkeime 13,25—13,50, Weizenmehl
Spezial Null 30,10, Roggenmehl 0—60proz. nordd. 23—23.50
ſüdd. 24. Weizenkleie fein 10.30—10,40, desgl. grob 10,80—1
Roggenkleie 10,30—11,00, Weizenfuttermehl 11,50—11,60.
treber 15,25—15,50, Soyaſchrot 15,40, Trockenſchnitzel 9,25.
Berliner Kursbericht
vom 9. März 1934
Deviſenmarkt
vom 9. März 19)
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türk.*
1 2.Sta.
1 Dollar
1 Milreis
Goldpeſo
100 Gulden
100 Drachm.
00 Belga
100 Pengt
100 Gulden 18
100 finn. Mk.
Geld Brief
0.633
2.502
0.751
1.998
2.73
2.512
0.212
1.149
168.80
2.3g8
58.39
1.72
5. 624
0.63
2.508
0.752
13.14
2.004
12.76
2.5is
0.214
1.151
169.22
2.300
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Italien
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Lslo
Paris
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Stockholm
Tallinn (Eſtl.,
Ret
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100 Lire
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100 Escudos
100 Kronen
100 Francs
100 Tſch.=Kr.
100 is1. Kr.
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(5S
68.4.
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Frankfurter Kursbericht vom 9. März 1934.
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Gr. IIp. 1934
„ „ „ 1935
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„. 1937
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6%Baden . . v.27
6%Bayern . v. 27
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6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen . v.27
6%Thüringen v. 27
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diſche. Anl.
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6% Darmſtadt .
69Dresden .. v.26
60Frankfurt a. M.
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6%Mannheim v. 25
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6%Heſſ. Landesbk.
6% „ Goldoblig.
5½%Heſſ.
Landes=
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972/.
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971,
100.1
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94
94:.
S6.25
94
105-
96.75
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96.
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82.25
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Hyp.=Bk. Liqu.,
Komm. Obl. . .
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R.12
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62 Kau. Lanvestrd.
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5½% „Liqu. Obl.
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5½%0 „ Lig. Pfbr.
82 Pfälz. Hhp.=Bl.
5½%0 Lig. Pfbr.
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5½% Lia. Pfbr.
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5½% — Lig. Pfhr.
6%Bürtt. Hyp.=B.
92
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Seite 14 — Nr. 68
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 10. März
Bis auf Weiteres
Ab heute in Erstaufführung
Ab heute in Eustaufführun;
Der ganz große Lacberfolg!
Das Pnblikum tobt vor
Begeisterung
Der erste große Film mit dem
weltberühmten Tenor
Ein Film von atemloser Spannun
hinreißend u. einmalig . .
Heute abend 8.30 Uhr
1. Gesellschaftsabend / Tan
unter Mitwirkung des Tanzpaares Fuhrlän,/
Roulette-Tanz
Dunkler Anzug
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erbeten.
Die ganze Nacht geöffnet!
Früchtchen
mit Franziska Gaal
Hermann Thimig.
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Speisehaus SCHONE, Kirchstr. 12.
ein reizendes Lustspiel voller Komik.
Wetere Hauptdarsteller: Jenny Jugo, Heinz
Rühmann und Ralph Arth. Roberts.
Musik: Ed. Künnecke.
L.ouis Graveur singt außer dem
Schlagerlied: „Es gibt nur eine Liebe” u. a.
aus Rigoletto: „Ach wie so trügerisch‟.
Jugendliche haben Zutritt. (V2887
Der Fum findet die Geschichte einer
Eifer-
sucht, die so maßlos isi, deß sie vor niches
zurückschreckt,
ags-Huſoum-Gaftſätte
Nach Wiederherſiellung der Innenräume des Schloſſes und
aufſtellung der Sammlungen kann das Schloß ab Sonntag,
11. März, wieder beſichtigt werden. In der Gaſiſtätte werden
gepflegte Weine und warme Speiſen zu jeder Tageszeit verabfik
t:
Ein leidenschaftlich geführter Kampf
bringt die gesamte Besatzung eines
U.Bootes in höchste Gefahr.
Beginn: 3.45, 6.00 und B.20 Uhr
Aate
Nach 15jähriger Tätigkeit
als Inbaber des
Restaurant Bender
Ellsabethenstraße Nr. 23
übergebe ich am 15. März 1934 meinem Nachfolger mein
Restaurant und führe von dieser Zeit an nur noch mein
bläſt zum
Sammeln
FlLM-MORGENFEIER
am Sonntag vormittag 11.15 Uhr
Hotel
Mitwir1e
Kapelle /
G6= Stan
Johannes 9
Dr. Hch. Allrichk
Joachim Eo
v. Heſſ. Lande4
Platzkon)
verbunden mit einem gemütlichen Restaurant
Georgenstraße Nr. 1½
weiter. Für das mir in 15 Jahren bewiesene
Ver-
trauen und Unterstützung von seiten meiner
hooh-
verehrten Stammgäste und Gäste danke lch herzlich
Sonntag, den 11. März 1934, abends
Eit Film von der großen
Welt rings um uns herum
Musik: Whmei-, Sprecher: Eugen Re-
Herstelle: 4elier Holden
im Bei-
Flandernstt.
Samstag=I0a
von 3—6 ()
Paradep
Vorverke
Dieser packende Film zeigt das Bild der
Welt, das unsere Zeit zu sehen vermag.
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