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120 beſkt.
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harſſe
Ssſnd, 30
Rich”
Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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wichentliſch 7malgem Erſcheinen vom 1. März
2. März 2— Reſchemark und 20 pfennig
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iesbühr, abgeholt 2.— Reichemart, durch die
mruren 220 Reichemarkt frel Haue. Poſtbezugspreis
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 67
Freitag, den 9. März 1934.
196. Jahrgang
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poſſchectonto: Franfut a. M. 1301. Banfkonlo:
DO. Banl und Darmſtädter und Nailonalbanl.
* Die neue Reichsbankpolikik.
FFProchrer Wrofſnel die Amurkasſtenung. Die Neichsbank hat in dieſen Tagen ihren Bericht für das
Jahr 1933 der Oeffentlichkeit unterbreitet. Da dieſes Jahr mit den
änzende Schan der hervorragenden Erzeugniſſe unſerer Aukomobil= und Mokorrad=Induſtrie. — der Führer
TDert verſtärkke Mokoriſierung deutſchlands. — Neue Erleichkerungen für den Mokorverkehr und Mokorſpork
Wirtſchaft auf einem Tiefpunkt, der das Schlimmſte befürchten
Auf dent Wege Zum voltswagen. ließ. Nur Maßnahmen von einſchneidender Wirkung und
größ=
ter Eindringlichkeit konnten vielleicht noch Abhilfe ſchaffen. Die
Armee der Erwerbsloſen, die Not ihrer Lebenshaltung, gaben
Inkernakionale Aukomobil- und
Mokorrad=
den kategoriſchen Befehl, unter Verzicht auf alle
wirtſchaftlich=
theoretiſchen Illuſionen und Phantaſien die Maßnahmen durch=
Ausſkellung 1934 in Berlin eröffnel.
zuführen, die allein noch geeignet ſein konnten, dieſer allgemeinen
Der Seel
Berlin, 8. März.
In den Ausſtellungshallen am Kaiſerdamm eröffnete heute
tung Reichskanzler Adolf Hitler in Gegenwart der
Reichs=
tü rung und namhafter Vertreter der Wirtſchaft, des
Diplo=
tiſchen Korps die diesjährige Automobil= und
Motorrad=
ellung Berlin 1934, auf der hauptſächlich deutſche Firmen
it fihren beſten Erzeugniſſen werben, um im kommenden Jahr
ſntauſenden deutſcher Volksgenoſſen Arbeit und Brot zu
ttritteln.
Schon die Umgebung weiſt auf einen großen Tag hin. Lange
4t=kolonnen verſtopfen faſt die breite Fahrbahn des
Kaiſer=
tnens. An der Königin=Eliſabeth=Straße ſteht Kopf an Kopf
Bwr=SA. Spalier. Der Feſtraum iſt über und über mit
ſtmengrün und Blumen geſchmückt. Im Hintergrund ſteht von
zumen und Blattgrün umrahmt, die Büſte des Schirmherrn
t Ausſtellung, des Reichspräſidenten v. Hindenburg, während
trülber in Ueberlebensgröße ein Augenblicksbild vom
Neichs=
ſt. er auf dem Nürnberger Parteitag herabgrüßt Ringsherum
ſom Hunderte von Abordnungen der Motor=SA Berlin=
Bran=
ſſäehrurg Aufſtellung genommen. Punkt 11 Uhr ertönte, von der
of f=Hitler=Leibſtandartenkapelle geſpielt, der Fanfarenmarſch.
offf Hitler erſcheint in Begleitung der Reichsregierung im
ara nraum. Uater den Anweſenden bemerkte man als Vertreter
W Beichspräſidenten Staatsſekretär Dr. Meißner, weiter waren
Mach kenen die Reichsminiſter Freiherr v. Neurath, Schwerin v.
ſoägk Schmitt, Seldte, v. Eltz=Rübenach, Göring, Dr. Goebbels,
6. Röhm, mehrere Staatsſekretäre, Vertreter der Reichswehr,
Reichsjugendführer Baldur v. Schirach, der Führer der
Aowr=SA. und NSKK., Kronprinz Wilhelm in der Uniform
t Motor=SA, der Generaldirektor der Reichsbahn, der Gene=
Mixſpekteur der Reichsautobahnen, der Reichsführer der SS
Ainanler, Obergruppenführer Heines und Perſönlichkeiten der
Murei, der Wirtſchaft und Induſtrie, die Botſchafter von Frank=
Mc. England und Italien, ſowie der Geſandte von Oeſterreich.
Sls der Kanzler erſchien, wurde er von den Ehrengäſten
t eerhobener Hand begrüßt und vom
Präſidenken des RDA., Allmers.
Platz geleitet.
EEingangs dankte er dem Reichspräſidenten für die
Ueber=
yme der Schirmherrſchaft und den Herren diplomatiſchen
Ver=
ürn der ausländiſchen Staaten, den ausländiſchen Ausſtellern,
In Reichskanzler und der Reichsregierung für ihr Erſcheinen.
er Redner erinnerte an die Aufhebung der Pauſchalſteuer für
urzeugte Perſonenwagen und Motorräder, an das gigantiſche
ſenk der Reichsautobahnen, das ein Friedenswerk von größter
Neutung ſei. Dem ſchließe ſich an der Frieden zwiſchen der
bichsbahn und dem Kraftverkehr. Die Schaffung reiner
Auto=
hnen werde an die Automobilinduſtrie große Anforderungen
Un, deshälb hätten zwei große Fabriken Rennwagen nach
u eitlichen Erkenntniſſen gebaut, die als Vorläufer ſchneller
etmauchsfahrzeuge anzuſehen ſeien. Die erſten Verſuche hätten
teishörte Höchſtleiſtungen ergeben. Werke der Motorradinduſtrie
en dem Beiſpiel gefolgt. Im friedlichen Wettſtreit der
Natio=
u würden ſie die deutſchen Farben in aller Welt zum Siege
hen. Die modernen deutſchen Perſonenwagen mit
un=
hängig gefederten Rädern hätten mit ihren wundervollen
Arreigenſchaften in der ganzen Welt Senſation erregt. Infolge
r hohen Zollmauern der meiſten Länder käme jedoch dieſe
zu ache unſerem Export leider nur bedingt zugute. Dafür ſeien
zunzen nach einer Reihe von Ländern verkauft worden. Dies
Ein ſchwacher Troſt. Die Lieferwageninduſtrie hätte die
welt=
yppannende Führung auf dem Gebiet des Dieſel=Motors
er=
lareich auf die kleinen Nutzlaſten der Lieferwagen ausdehnen
zen. Auch in der Motorradinduſtrie, die es infolge des
Sel tbewerbs der kleinen Wagen ſchwerer gehabt habe, habe ſich
Abſatz verbeſſert.
Die Arbeiterzahl in der reinen Automobilinduſtrie hat ſich
erooppelt. Sie ſei auf 64 000 geſtiegen. Jedoch bleibe, um
errtſchland auf dieſelbe Stufe der Motoriſierung wie England
w. Frankreich zu bringen, noch viel nachzuholen. Noch 1300 000
ücck fehlten, um auf das gleiche Verhältnis wie in England
Eommen. Bezüglich Frankreichs ſeien es ſogar zwei Millionen
ürck.
Am Schluß dankte der Präſident dem Führer, der nicht nur
kune Worte geſagt, ſondern einem ernſten Programm
ſchlag=
r09 Taten gewaltigſten Ausmaßes habe folgen laſſen.
Anſchließend nahm
A8 Wort. Er führte u. a. aus:
Männer und Frauen!
Im Auftrag des Protektors der Deutſchen Internationalen
tomobik=Ausſtellung, des Herrn Reichspräſidenten, übermittle
A deiſen aufrichtige, herzliche Glückwünſche zum heutigen Tag.
Der Herr Reichspräſident hat mit großer Freude Kenntnis
Muommen von der Entwicklung des deutſchen Kraftfahrweſens in
en hinter uns liegenden 12 Monaten.
Denu; die deutſche Automobil= und Motorradinduſtrie hat
beſentlichen die Hoffnungen erfüllt, die auf ſie geſetzt
wur=
ſu und geſetzt werden mußten.
Als ich vor einem Jahr die Ehre hatte die 1.
Automobil=
eSſtellung im neuen Reich zu eröffnen, befand ſich die deutſche
Not zu ſteuern. Dabei ergab eine eingehende Prüfung dieſer
Zuſtände und der Möglichkeit ihrer Behebung u. a. folgende
eigenartige Tatſache:
Während das deutſche Volk früher in der Entwicklung des
Verkehrs ſtets mit an der Spitze marſchierte, iſt es in der
Motoriſierung des Verkehrs in einer zunächſt einfach
unver=
ſtändlichen Weiſe zurückgeblieben.
Auf rund 125 Millionen Einwohner kommen in den
Ver=
einigten Staaten über 24 Millionen Kraftwagen. Unter
An=
nahme ähnlicher allgemeiner Verhältniſſe würde dies für
Deutſchland eine Zahl von mehr als 12 Millionen Wagen
be=
deuten. Daß dieſe Vorausſetzungen für Deutſchland nicht
zu=
treffen, iſt uns allen bekannt. Allein auch im Verhältnis zu den
weſtlichen großen europäiſchen Nachbarſtaaten
müßte Deutſchland heute einen Beſtand von rund drei
Millionen Kraftwagen beſitzen. Tatſächlich laufen zurzeit
in Deutſchland aber nur etwas über 500 000.
Zu behaupten, daß dies dem allgemeinen Lebensſtandard,
dem wirtſchaftlichen oder techniſchen Vermögen unſeres Volkes
entſpräche, iſt unſinnig. Das Verkehrsbedürfnis iſt in
Deutſch=
land, in einem Land mit einer ſo ungeheuren Induſtrialiſierung.
mit mehr als 50 Großſtädten, ſicher nicht kleiner, ſondern
min=
deſtens genau ſo groß wie in den angeführten Staaten.
Die Gründe für dieſe eigenartige Erſcheinung ſind andere:
Erſtens hat die deutſche Automobilinduſtrie durch den Krieg
jede nähere Berührung für die Dauer von faſt einem halben
Jahrzehnt mit den gleichen Induſtrien der übrigen Völker
ver=
loren. Dies iſt für eine Produktion ſehr ſchädlich, die erſt im
Aufbau begriffen, nur durch ununterbrochenes Meſſen mit der
ſie bedrohenden Konkurrenz im Fluß der Entwicklung bleibt.
Zweitens hat der furchtbare allgemeine wirtſchaftliche
Zu=
ſammenbruch der Nachlriegszeit auch an dieſer Induſtrie ſeine
verheerenden Wirkungen ausgeübt.
Drittens hat die politiſche Ideologie der ſeit dem
Zuſam=
menbruch ſich immer mehr und mehr durchſetzenden
marxiſti=
ſchen Ideenwelt einen leider mehr als erfolgreichen Kampf für
ein möglichſt primitives Ausmaß der Bedürfniſſe geführt. Da
nun der Theorie der Gleichheit zu allen Zeiten die Möglichkeit
fehlte, die Aermſten auf das Niveau der Millionäre
empor=
zuheben, verſuchte ſie dann aber wenigſtens — prinzipienfeſt
und dogmentreu — den Lebensſtandard aller einheitlich nach der
Tiefe zu drücken. Ein ſolches Ideal der Primitivität iſt aber
nicht nur kulturell geſehen ein Rückſchritt, ſondern auch in ſeiner
wirtſchaftlichen Auswirkung von kataſtrophalen Folgen für ein
Volk, das wie das deutſche von Geburt aus zu Höherem beſtimmt
und durch einen jahrtauſendlangen Wirtſchaftsprozeß dafür
organiſiert und eingerichtet iſt. So war es möglich, daß in
unſe=
rem Volk noch in einer Zeit der Beſitz eines Kraftwagens als
Luxus galt, da in Amerika auf jeden fünſten Einwohner, Frauen
und Kinder eingerechnet, bereits ein Automobil kam.
Dieſe Mentalität aber hatte um ſo üblere Auswirkungen,
als ſich aus ihr heraus zwei Erſcheinungen ergaben:
Die deutſche Automobilinduſtrie war ſelbſt angeſteckt von
der Auffaſſung des luxuriöſen Charakters dieſes neuen
Ver=
kehrsmittels und brachte dies in ihren Produktionsprogrammen
konſtruktiv und preismäßig mehr oder weniger unklug zum
Aus=
druck. Die deutſchen Regierungen aber bemühten ſich ihrerſeits.
durch Maßnahmen der Beſteuerung ſowohl als der behördlich
geleiſteten Verkehrspolitik, den marriſtiſchen Grundſätzen jeden
neuen Luxusartikel gegenüber eindringlich Geltung zu verſchaffen.
Dieſen vereinten Bemühungen mußte es gelingen, die
Aus=
breitung und Entwicklung des neuen Verkehrsmittels — wenn
auch langſam, ſo doch ſicher — abzuwürgen.
Und es gelang ihnen!
Das Jahr 1932 bedeutete hier ohne Zweifel den Höhepunkt
der Auswirkung dieſer Tendenzen und damit den Tieſbunkt der
deutſchen Automobilwirtſchaft.
Wenn aber irgendwo, dann mußte gerade hier zum
ent=
ſchloſſenen Angriff des neuen Regiments angeſetzt werden.
In einer Zeit, da über 6 Millionen Menſchen erwerbslos
waren, konnte die Wirtſchaftspolitik ſich nicht mit Plänen und
Projekten befaſſen, die normal, wenn überhaupt, nur ſchwer
durchführbar ſind, in einer ſolchen Kriſe aber geradezu als
ver=
brecheriſche Illuſionen gelten müſſen.
Hier mußke alles einem einzigen Befehl gehorchen:
SHaf Aeit
Auf welchem Gebiet kann aber vernünftigerweiſe mehr Arbeit
geſchaffen werden als dort, wo man am rückſtändigſten iſt?
Man prüfe und ermeſſe doch einmal die Bedeutung eines
Beſtands von 2½ bis 3 Millionen Kraftwagen in Deutſchland
für unſere geſamte Volkswirtſchaft.
Abgſehen von der enormen direkten Arbeitsbelebung durch den
Bau von jährlich 200 000 bis 300 000 Kraftwagen würden auch
die indirekten Folgen ganz außerordentliche ſein. Ein wirkſamer
Export z. B. wird überhaupt nur dann möglich, wenn es uns
gelingt, durch die Höhe des garantierten deutſchen
Binnen=
abſatzes Fabrikationsziffern zu erreichen, die unſeren großen
Werken die Möglichkeit geben, in der Preisgeſtaltung
konkurrenz=
fähig auf dem Weltmarkt aufzutreten. Denn die Frage des
Exports deutſcher Kraftwagen iſt für uns in
(Fortſetzung auf Seite 2, zweite Spalte.)
Wendung der innerpolitiſchen Entwicklung auch der deutſchen
Wirtſchaft den lang erſehnten Beginn der Wiedergeneſung
ge=
bracht hat, ſo kommt dieſem Bericht eine ganz beſondere
Bedeu=
tung zu. Iſt es doch nicht nur das deutſche Noteninſtitut, das mit
ſeinem Bericht Rechenſchaft über den Beginn der Wiedergeneſung
der Wirtſchaft ablegt, ſondern vielmehr die deutſche Reichsbank,
die gerade im vergangenen Jahre ihre Souveränität als
Wäh=
rungsbank wieder erhalten hat, nachdem die ausländiſche
Bevor=
mundung in Geſtalt des Generalrates beſeitigt war und an ihre
Stelle die Souveränität des Staates gegenüber der Reichsbank
getreten iſt. Die Folge iſt, daß die Reichsbank mit allen ihren
Maßnahmen, die in ihrer allgemeinen und breiten Wirkſamkeit
im Weſentlichen zu den außerordentlichen Erfolgen im Kampf
gegen die wirtſchaftliche Erſtarrung beigetragen haben, in
voll=
ſtem Einvernehmen mit der Wirtſchaftspolitik der
Reichsregie=
rung handelt, ja, daß ſie auf dem Gebiete der Währungs= und
Kreditpolitik die Trägerin der wirtſchaftspolitiſchen Richtlinien
der Reichsregierung iſt. Wenn die Reichsbank in den Stand geſetzt
wurde, mit weſentlich ſtärkerer Initiative als ſonſt an die
Be=
wältigung der großen, auch von ihr zu leiſtenden Aufbauarbeit
heranzugehen, ſo iſt ihr dies, wie ſie in ihrem Geſchäftsbericht
betont, durch die Kraft der hinter ihr ſtehenden Staatsautorität
und das Vertrauen der Wirtſchaft ſelbſt im Gegenſatz zu früheren
Jahren ermöglicht worden; ſie konnte die ihr zufallenden
Auf=
gaben daher erfolgreich durchführen.
Die Maßnahmen der Reichsbank galten im Jahre 1933 vor
allem der geſunden Finanzierung des großen
Arbeitsbeſchaffungs=
programmes der Reichsregierung und der Konſolidierung des
deutſchen Kapitalmarktes als dem großen Kapitalreſervoir, aus
dem in erſter Linie die zum Wiederaufbau unſerer Wirtſchaft
nötigen finanziellen Mittel geſchöpft werden müſſen. Das
Wach=
ſen der inländiſchen Einlagen bei den Geldinſtituten machte es
möglich, daß die aus der deutlich erkennbaren Wirtſchaftsbelebung
ſich ergebenden Kreditanſprüche ohne nennenswerte
Mehrinan=
ſpruchnahme der Reichsbank befriedigt werden konnten und der
von ihr betreute Abſatz von Reichswechſeln und
Reichsſchatzanwei=
ſungen ſich meiſt lebhaft geſtaltete. Die Reichsbank ſagt in ihrem
Bericht ſelbſt, daß die Erhaltung der Währungsſtabilität
Vor=
ausſetzung für einen dauerhaften Erfolg der eingeleiteten
Maß=
nahmen zur Wiederbelebung der Wirtſchaft iſt und daß jede Art
Kreditausweitung ſtreng kontrolliert werden muß. In
dieſer Feſtſtellung liegt eine eindeutige Ablehnung aller
Wäh=
rungsmanipulationen zur Wiederbelebung der Wirtſchaft, die bei
unſerer Lage nur einen kurzen, aber nicht andauernden Erfolg
verbürgen würden. Da ſich die Reichsbank in dieſer Hinſicht mit
den Zielen der Reichsregierung vollkommen deckt und da die von
ihr betriebene Geldmarkt= und Kreditpolitik niemals die
Stabi=
lität der deutſchen Währung außer Acht läßt, ſo konnte mit dem
allgemeinen Wachſen des Vertrauens ſich im letzten Jahre das
Niveau der Rentenkurſe heben, bei den Sparkaſſen ein Ueberſchuß
der Einlagen um faſt 900 Millionen RM. eintreten. Wenn
da=
gegen die Zinsſätze für kurzfriſtiges und mehrmonatiges Leihgeld
noch keine ins Gewicht fallende Senkung erfuhren, ſo liegt dies
eben daran, daß die dem Geldmarkt zufließenden Beträge trotz
des Wachstums der inländiſchen Einlagen bei den Banken und
des Spareinlagen=Ueberſchuſſes auf dem Kapitalmarkt einen
ent=
ſprechenden Umfang noch nicht haben erreichen können; die
Zins=
ſätze werden aber eine Senkung erfahren, wenn, wie die
Reichs=
bank ſagt, dies erſt der Fall ſein wird. Die Anwendung der
Mit=
tel der Offen=Markt=Politik, zu der die Reichsbank durch die
Bankgeſetznovelle vom 27. Oktober 1933 ermächtigt war,
ermög=
lichte es ihr, ſich auch auf dem Kapitalmarkt aktiv zu betätigen
und dadurch u. a. zu einer Verkleinerung der Kluft zwiſchen den
überhöhten Kapitalmarktſätzen und den niedrigeren Zinsſätzen
für kurzfriſtiges Geld beizutragen. Es lag im Sinne der
ent=
ſchloſſenen Maßnahmen zur Auflockerung des Kapitalmarktes, daß
die Reichsbank von den Banken Steuergutſcheine im Betrage von
faſt 200 Millionen RM. erwarb, außerdem am offenen Markt in
vorſichtigem Ausmaße fortlaufend weitere Poſten von
deckungs=
fähigen Wertpapieren kaufte, ſo daß ſich der Beſtand an ſolchen
Papieren ſchließlich auf 259 Millionen RM. belief. Da zudem
mit dem Vertrauen zum neuen Staat die Zuverſicht des Sparers
und Kapitalbeſitzers wuchs, ſo konnte eine weitgehende
Entſpan=
nung am Kapitalmarkt erreicht werden, und dem Reiche war es
möglich, eine hochverzinsliche Reichsanleihe zum Zwecke der
frei=
willigen Konverſion zu kündigen. Aber auch die Länder haben
in=
zwiſchen ihre kurzfriſtigen Schulden in wachſendem Maße in
mittelfriſtige Verbindlichkeiten bei ſinkenden Zinslaſten
umwan=
deln können, wobei an den bedeutenden Erfolg der Konvertierung
der preußiſchen Schatzanweiſungen erinnert ſei. Dies alles zeigt, daß
die Reichsbank mit ihrer Geldmarktpolitik den richtigen Weg
ge=
gangen iſt. Die Banken ſind liquider geworden und können
wie=
der Kredite für produktive Zwecke geben, und das eine darf vor
allem nicht vergeſſen werden, die Kreditſicherheit iſt gewachſen
dank der vorſichtigen Kreditpolitik der Reichsbank und wird mit
zunehmendem Vertrauen ſich weiter erhöhen.
Mit der ſtrengen Kontrolle jeder Art von Kreditausweitung
ſteht im Einklang die Art und Weiſe, wie die Reichsbank die
Finanzierung der vielfachen Arbeitsbeſchaffungs=Aktionen
durch=
geführt hat, für die die Mittel weder duich Steuern noch durch
Anleihen aufgebracht werden konnten. Die Reichsbank hat
Zwiſchenkredite gewährt, dabei aber Bedacht darauf genommen,
daß die Kreditanſprüche nicht ſofort auf ſie als Noteninſtitut
zu=
rückfielen. Außerdem durfte eine Verwendung von Mitteln für
Arbeitsbeſchaffungszwecke nur ſo weit vorgenommen werden, als
dieſe Gelder nicht anderen produktiven Zwecken entzogen wurden.
Es ſpricht für den Erfolg der Kreditpolitik der Reichsbank auch
in dieſer Hinſicht, wenn ſie am Jahresende 1933 weniger als eine
halbe Milliarde RM. Arbeitsbeſchaffungswechſel und damit nur
rund ein Drittel des Geſamtumlaufs ſolcher Wechſel in ihrem
Portefeuille hatte. Alſo nur in dieſer Höhe waren am Ende des
Jahres 1933 Arbeitsbeſchaffungswechſel bei ihr diskontiert, die
doppelte Summe hat der Markt und haben die Banken
aufgenom=
men, die in den Arbeitsbeſchaffungswechſeln eine liquide Anlage
ſehen. Für die Geſundung des deutſchen Kanitalmarktes ſprechen
aber noch zwei andere Tatſachen, die die Reichsbank in ihrem
Jahresbericht beſonders hervorhebt. Die Kreditgewährung an die
Landwiutſchaft erfuhr zwar durch die Entſchuldungsmaßnahmen
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 2 — Nr. 67
der Negierung eine einſchneidende Veründerung, aber die zu ihren
Gunſten erariffenen Sanierungsmaßahmen ſchonten die
Intereſ=
ſen der Pfandbrief=Inhaber. Desgleichen erfuhren die Kommunal=
Finanzen durch die Konſolidierung kurzfriſtiger Julandsſchulden
der Gemeinden zu mäßigem Ziusſatze eine gründliche, auch für
die Gläubiger tragbare Bereinigung, Mit anderen Worten, in
beiden Fällen iſt der Weg einer allgemelnen Zwangszinsſenkung
nicht eingeſchlagen, ſondern vielmehr abgelehnt worden, und auch
in Zurunft dürfte ein ſolcher Weg keineswegs beſchritten werden,
da er die Scheu der Sparer vor längerfriſtiger Bindung wieder
aufleben und eine fortſchreitende Auflockerung am Kapitalmarkt
verhindern würde. Beachtenswert iſt ferner die Tatſache, daß in
dem Beſtande an Inlandswechſeln der Reichsbank eine
vornehm=
lich auf die Geſundungstendenzen der Wirtſchaft zurückgehende
Umſchichtung eingetreten iſt. Die aus der Zahlungskriſe des
Jah=
ves 1931 berrührenden Stützungskredite haben ſich nämlich,
haupt=
ſächlich infolge der verbeſſerten Sparkaſſenlage, ſtark verringert,
die Akzeptwechſel gingen um mehr als die Hälfte zurück, wührend
die Umſchlagsrredite zugenommen haben. Wie wachſam die
Neichs=
bank in ihrer Kreditpolitik iſt, geht daraus hervor, daß ſie jedem
einzelnen zu ihrer Kenntnis gelangten Fall, wo über
mangel=
bafte Verſorgung über Banrkredit Klage geführt wurde,
nachge=
gangen iſt. Wenn es ſich dahei um einen kreditwülrdigen
Schuld=
ner und um einen wirtſchaftlich vertretbaren Zweck handelte,
ſprang ſie ſelbſt ein bzu, ſorate für Abbilſe.
Angeſichts dieſer Entwicklung kann es nicht wundernehmen,
wenn der Jahresbericht der Reichsbanx auf einen zuverſichtlichen
Tenor abgeſtellt iſt, auch für die Zurunft, zumal die Reichsbank
von ihrer hohen Warte als Noteninſtitut ſelbſt feſtſtellt, daß
nehen den Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen, die die
Arbeitsloſen=
zahl um mehr als 2 Millionen ſinren ließen, durch das
Wieder=
aufleben der Unternehmungsluſt Anſätze zu einer echten
Kon=
junkturbelebung geſchaffen und vorhanden ſind. Eine wunde
Stelle in ihrem Jahresbericht bildet die Schllderung der ſchwachen
deutſchen Deviſenlage. Da das währungs= und handelspokitiſche
Vorgehen des Auglandes für irgendwelche Hoffnungen auf eine
von außen kommende Beſſerung keinen Naum ließ, mußte
Deutſch=
land auch auf dieſem Gebiete ſein Schickſal ſelbſt in die Hand
nehmen. Der Ausgleich der deutſchen Deviſenbilanz iſt aber trotz
der ergriffenen Maßnabmen nicht gelungen, andererſeits hat die
Reichsbank nichts unverſucht gelaſſen, um im Auslande
eingeſro=
jene deutſche Forderungen aus der Warenausfuhr früſſig zu
machen, und dank ihrer Bemühungen iſt eine weitere
Verminde=
rung ſolcher Forderungen eingetreten. Jedenfalls werden die
aus=
ländiſchen Gläubiger Deutſchlands, die bekanntlich im Auril zu
einer neuen Konferenz zuſammentreten werden, um Ilber das
Problem der deutſchen Auslandsverſchuldung als einem
Sonder=
fall zu verhandeln, auch aus dem Jahresbericht der Reichshank
entnehmen iiſſen, daß wir alle Müglichreiten ausgenutzt haben,
um die (Fläubiger ſomeit wie möglich teilmeiſe zu befrledigen.
(ine Aenderung kann nur durch eine Vergrüßerung des deutſchen
Erports eintreten, und bierauf gerichtete, ſich auf das
Entgegen=
kommen der Auslandsgläubiger, und zwar in ihrem eigenen
In=
tereſſe, ſtllhende Maßnahmen mülſſen ſinnvall die Maßnahmen
er=
nänzen, die der inneren Arbeitsheſchatlung dienen, zumal die
Arheitsbeſchaffung und das Deniſenprohlen bei der
Nahſtoff=
nbhüinatareit Deutſchlands nicht eines gewiſſen Zuſammenbanges
entbehren.
Die Verſoraung der beſchädigken
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Das Reichskabinett hat vor einigen Tagen ein Geſetz ülber die
Verſorgung der Kämpfer für die Nationale Erhebung verabſchiedet,
zu dem jetzt der Reichsarbeitsminiſter die erſten
Ausführungsbe=
ſtimmungen erläßt. Er ſtellt feſt, daß die Zugehürigkeit zur
NSDAP. und dem Stahlhelm, ſowie ihren Gliederungen und zu
den im (Geſetz genannten natlonalen Verbänden vorausſetzt, daß
der Beſchädiate ordnungsmäßig Mitglied nach den Beſtimmungen
der Satungen im Zeitpunkt der Schädigung geweſen iſt,
Nationale Verhände im Sinne des Geſetzes ſind Organiſation
Roßbach, Verband nationalgeſinnter Soldaten, Adler und Falken,
Oraaniſation C., Oraaniſation Eſtherich, Bund Oberland, Bund
Wicking, Reichsflagge, Neichskrieasflagge, Bund Weſtküſte,
Front=
ſoldatenhund München, Bund Olumpia, Junadeutſcher Treubund,
Deutſchbanner Schwarz=Weiß=Rot, Org. Bismarck. Alle dieſe
Ver=
bände exiſtieren nicht mehr. Andere Verbände können ebenfalls
eine Verſorgung beantragen. Die Eutſcheidung liegt in Händen
des Reichsarbeitsminiſters, der zu beſtimmen bat, ob der in Frage
kommende Verhand als Nationaler Verband im Sinne des (
Ge=
ſetzes anzuſehen iſt.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
erſter Linie nicht ein Problem des techniſchen
Künnens oder der Gediegenheit unſerer Arbeit
cier werden wir von niemand in der Welt
ge=
ſchlagen! Es iſt aber klar, daß die enormen
Produktions=
ziffern ausländiſcher Automobilfabriken eine andere
Preisbil=
dung eriöglichen als diesz bei unſeren ſo beſcheidenen Serien
der Fall ſein kann.
Man bedenke weiter die ungeheure Befruchtung der
zahl=
reſchen Nebeninduſtrien durch eine ſolche Entwicklung.
Augefangen von der Zubehörinduſtrie bis zum
Bauhand=
werk, das die neuen Garagen herſtellt, nimmt faſt lütckenlos die
ganze Wirtſchaft irgendwie an dieſer Entwicklung einen
uütt=
lichen Anteil.
Es kann gar keinen Zwelſel geben, daß in dieſer Juduſtrie
heute eine ungeheure Möglichkeit für die Ueberwindung der
Arbeitsloſigkeit und damit der Not für viele, viele
Hundert=
tauſende von deutſchen Menſchen liegt.
Allein nicht nur aus dieſer rein wirtſchaftlichen Erwägung
will der Nalianalſozlaliſtiſche Staak die
Molori=
ſierung unſeres Verkehrs mit allen Miltein fördern.
Solauge das Automobik nur ein Verkehrsmittel beſonders
be=
güterter Kreiſe bleibt, wird es ſchwer ſein, ihm ſeinen früher
nun einmal angehüngten klaſſenbetonenden und damit leider
aber auch klaſſenſpaltenden Charakter zu nehmen. Es iſt aber
ein bitteres Gefühl, von vornherein Millionen braver, fleißiger
und tüchtiger Mitmenſehen von der Benutzung eines
Verkehrs=
inſtrumenis ausgeſchloſſen zu wiſſen, das gerade für dieſe in
ihren ſonſtigen Lebensmöglichkelten beſchräurteren Schichten nicht
nur uſttzlich ſein könnte, ſondern ihnen vor allem auch an Sonn=
und Feiertagen zur Quelle eines uns bekannten frendlgen Glücks
wvürde.
Die Behauptung, daß dies in Deutſchland von vornherein
unmöglich wäre, iſt lächerlich. Wie lange iſt es her, daß der
primitioſte deutſche Kleinwagen 4 (0) Mark koſtete, 4 600 Mt.,
um die man heute von einer erſten Firma eine ſpundervolle
Sechszylinder=Limouſine erhält.
Nein man muſi den Mut haben, dieſes Problem entſchloſſen
und grofizügig anzugreifen und zur Lüſung bringen. ABas in
einem Jahr nlcht gelingen kann, wird vielleicht in vier oder
fünf Jahren gelungen ſein und ſchon in zehn Jahren als
ſelbſt=
verſtändliche Tatſaihe hingenommen werden. Es iſt daher der
WBille der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung, durch die
Für=
dernng des Automobilweſens nicht nur die Wirtſchaft
anzu=
kurbeln und Hunderttauſenden von Menſchen Arbeit und Brot
zu geben, ſondern damit auch immer grüſſeren Maſſen unſeres
Bolkes die Gelegenheit zu bieten, dieſes modernſte
Verkehrs=
mittel zu erwerben.
Wenn die Negterung ihrerſeits aber alles tut und tun wird,
um dieſe Entwicklung zu fördern, dann zweifelt ſie nicht daran,
daß auch die deutſche Wirtſchaft ihre Pflicht erfüllt und die
ernſteſten Anſtrengungen macht zur Erreichung dieſes Zieles.
Die Mealerung wird das im vergangenen Jahr verkülndete
Programm beharrlich und ronſenuent weiterführen. Sie wird
dem geſamten Kraftfahrwoeſen den großen Impuls geben, der
nötlg iſt, um die allgemeinen Vorurteile einerfeits und die
Trägheit andererſeits zu überwinden. Sie wird verſuchen, die
direrte und indirekte Abgabeneutlaſtung des
Kraftwagenbeſigers weiter fortzuführen. Das
Melch wird neben dem Ausbau des gewaltigen
Auto=
bahuſtraßennetes uunmehr nuch der Werbeſſerung
der bisherigen Hauptſtraſen entſchloſſen ſein
prak=
t1ſihes Jutereſſe zuwenden. Die Meichsregiernng wird der (
ut=
wicklung des Automobilſports die hüchſte irgend
wie mügliche Fürderung angeveihen laſſen. Sie
wird vur auem weiterfahren, dieſes neueſte Verkehrsmittel in
eine enge Zweckverbindung zu bringen mit der
bisheri=
gen groſten Verkehrsinſtitution, der Meichsbahn. Das
Problem der nationalen Sicherung und
Her=
ſtellung des Brennſtoffes wird gelüſt!
„ſch brauche Ihnen nicht, meine Herren, hier ein Bild zu
entwickeln über die Folgen dieſer bisherigen Einſtellung und
der aus ihr gekommenen Maßnahmen.
Es gibt gar keinen klareren Beleg für die Wirkſamkeit
die=
ſes unſeres Handelns im letten Jahr als die geradezu
blitz=
ſchnell organiſierte und ſo wunderbar gelungene Juternationale
Automobilausſtellung des Jahres 1931 zu Verlin,
Sie gibt vor allem mir ſelbſt die unzerſtörbare Zuverſicht,
daß es der kauſmänniſchen Geſchlikkichkeit unſerer großen Werke,
der Genialität unſerer Technirer, ſowie der ſounderbaren
Leiſtungsfähigkeit unſerer deutſchen Werk= und
Präziſtons=
arbeiter ohne Zweifel gelingen wird, die vor uns liegenden
wveiteren großen Aufgaben zu löſen.
Freitag, 9. März 1931
Dieſe Aufgaben aber ſind groß.
Denn, meine Herten: Wenn wir wirklich die Kraftwagen
beſitzer in Deutſchland in die Millionenzahl ſteigern
wolle=
dann kann dies nur gelingen, wenn wir ſeinen Preis anpaſſt
dem ſinanziellen Leiſtungsniveau der hierfür in Frage komme
den Millionenmaſſe der Käufer. Wenn die deutſche Reglerun
wünſcht, daß das deutſche Volk lebendigen Anteil am Kral
wagen nimmt, dann muß aber die Wirtſchaft für das deutſo
Volt auch den geeigneten Kraftwagen ſchafſen und bauen,
Vor wenigen Monaten erſt iſt es der deutſchen Juduſtrie o
lungen, durch die Fabrikation eines neuen Volksempfängers eit
enorme Anzahl von Nadioapparaten auf den Markt zu bring=
und abzuſetzen. Jch möchte es nun als
die bedeutendſte Aufgabe für die deutſche
Kraſtwageninduſtrie
hinſtellen, immer mehr den Wagen zu konſtruiere
u. Wit
der ihr zwangsläufig eine Millionenſchfaus zuabfit
neuer Käufer erſchließt. Denn nur, wenn es uns .fuadung.
lingt, die breiteſte Maſſe für dieſes neue Verkehrsmittel zu x0pſhtun
obern, wird nicht nur der voltswirtſchaftliche, ſondern auch Iü allen lo
ſoziale Nugen ein unbeſtreitbarer ſein.
ſie der E
Was die deutſche Jnduſtrie in den hinter uns liegenkin gie Ver
Jahren geleiſtet hat, iſt bewunderungswürdig. Es gibt hesMtaliſti
kein Land der Welt mit mehr Fortſchritt in der Konſtrult i0m eine we
neuer Automobile als Deutſchland,
Vom Kleinwagen bis zum moderuſten Neuuwagen, zuſiſchen
Laſtwagen mit Dieſelantrieb bis zum Motorrad ſehen wir uu
all neue Wege einſchlagen und wahrhaft ingenieuſe Gedanken
verwirklichen. Es iſt bemerkenswert, daß dieſe
Automobilſc=
nicht planmäßlg vorbereitet wurde, ſondern daß ſie nur g
Stichprobe darſtellt der Produktion unſerer Induſtrie, Indena/
das deutſche Volk einlade, dieſe Stichprobe zu beſichtigen
zu überprüfen, bin ich überzeugt, daß es in freudigem e
anerkennen wird, was ſeine Jugenieure, ſeine Kaufleute
ſeine Arbeiter wieder einmal geſchaffen haben. Jch möchte 2
dieſe Stunde auch nicht vorübergehen laſſen, ohne erneut
Aufmerkſamkeit eines jeden Deutſchen hinzulenken auf die g
Millionenzahl derer, die auch heute noch nicht durch e
Arbeit das tägliche Brot gefunden haben. Es iſt die Pf
eines jeden Deutſchen, ſich mit dieſen Volksgenoſſen ſolida 0!
zu erklären und durch ſein eigenes Handeln und Verha/ennn
mitzuhelfen, neuen Arbeitern unſeres Volks der Stirn /
der Fauſt Betätigung und damit die Exiſtenzmöglichkeit Wüatt
geben.
Am 17. März jährt ſich zum 100. Mal der Tag, da MM Talik
Konſtrukteur des erſten Automobils das Licht der Welt erbl /ient
Neben Benz dürfen wir in Daimler nicht nur den /ſſche
flnder des erſten Automobilmotors ſehen, ſondern auch M00ß
Begrünver der erſten und damit älteſten Automobilfabrit Mder P
Welt. Welch’ eine gigantiſche Entwicklung ſeit jenem 16. cAMfn,abe
tember 1883 da zum erſten Mal ein Automobilmotor in Menirr
Welt unter Patentſchutz genommen wurde, und heute? Wer M Der
daran zweifeln, daß es uns gelingen wird, dieſe wunder /agwahlen
Entwicklung zum Nutzen unſeres ganzen deu ſchen Volks w /ei. Im il
fortzuführen? Aber darüber hinaus ſehen wir in dieſem naiſwürdig.
Verkehrsmittel ein Element menſchlicher Zuſammenarbeit, /M darau
weit über die Grenzen eines einzelnen Volkes hinausreichfen, m
die Völker verbindet.
Ju einer Zeit, da wir alle keinen ſehnlicheren Wunſck/ſi iſt übe
ſitzen, als in friedlicher Arbeit gemeinſam mit den andwiktiſch
Nationen die Wunden der letzten Jahrzehute zu heilen, ſind/ ais!
alücklich, der ganzen Welt eine ſichtbare Aufklärung zu of!
über das Weſen der Probleie, die uns heute beſchäftigen, Mlitiſch
einen Beweis über die Fähigkeit, mit der wir ſie meiſteryfur-Zeilen
So erkläre ich denn mit ſtolzer Freude die Internatic/!-ie W
Automobil=Ausſtellung 1931 in Berlin hiermit für eröffnet Mth. Die
Nach der Nede des Führers brachte der Präſident Allür auf de
auf den Führer und das deutſche Vaterland ein dreif auden,
Sſeg=Heil aus. Die Feierlichkeit ſchloß mit dem gemeinſe
Geſang des Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Liedes. Unter
Klängen des Badenweiler=Marſches begab ſich der Kanzlerseeemn
einem Teil der geladenen Gäſte in die Ausſtellung zur
ſichtigung.
Reichskanzler Adolf Hitler ſtattete Donnerstagnachmittal
Begleitung des Gruppenführers Brückner dem erkrankten W
kanzler von Papen einen längeren Beſuch ab.
Der Chef der Heeresleitung, General von Fritſch, iſt in Daue darr
den eingetroffen. Nach einem Beſuch beim Reichsſtatthalter, Mcht über
Miniſterprüſidenten und beim Oberbürgermeiſter begrüſite erhaiſt
Nachmittag die Truppenteile des Standortes Dresden, Er u
hierauf den Vorbeimarſch ab.
In Luon überfielen etwa 100 Kommuniſten einige Mitglwilte
der „Action fraucaiſe‟ Dabei wurde auch geſchoſſen. Ein Mn
glied der „Action francaiſe” wurde durch einen Schuß in die Sduureich.
ter verletzt. Er mußte ins Krankenhaus eingeliefert werde ncr die A.
lritens
* führen
* Auf den Spuren der Arzeit.
Die lüngſten Funde In cyprlſcher Erde.
Von P. Dikaius,
Kurator des Muſeums von Nieoſta
und Leiter der Ausgrabungen auf Cypern.
Nicoſtia (Eupern), Eude Februnr 1931.
Wenige Lünder der Erde geben dem Forſiher ſo viel
Ge=
legenheit, den Spuren rünſtleriſchen Schaffens der Menſchen
ver=
gangener Epochen zu folgen, wie die Juſel Eypern. 1Iud lwenige
Stätten ſind uns bekannt, au denen man die Ofſenbarung
grchdiſeher Sihönheit ſo rein und unverfälſcht beſpundern kann.
Eine Wanderung durch ehpriſches Land bebeutet tatfächlich eine
Wanderung durch die Zeit, und der Verſuch des Forſchers,
geſthſhilſches Leben und Deuiken aus länaſt vergaugenen Tagen
dem Verſtändnis der Gegenſart nahezubringen, wird
unter=
ſtützt durch die Webräuche und die Denrungsart der die Juſel
Noih heute beſvohnenden Menſchen.
Eines der hervorſtechendſten Merkmale der chpriſchen Kultur
iſt, daß ſie ſchon an den älteſten Fundſtätten in äußerſt
eut=
tutckelten Forien erſcheint und in unnnterbrochener Reihe durch
die verſchiedenen Stufen bis in die Gegenwart hineinführt. Die
geographiſthe Lage der Iuſel bedingte das Hereinſtrömen der
verſthiedenſten Kulturen der Vorzeit und der Antike. Aber Cypern
ſelbſt zeint von allem Aufaug an eine einene hohe rünſtleriſche
ieberliefernng, die trotz der verſihiedenen Einflüſſe aus
Griechen-
land, Anatalien und Aegupten ſich wie ein roter Faden durch
ile Erzeugniſſe heimiſicher Fünſtler zieht. Der Steinzeit folgen
die Metanzeitalter — Kupfer, Bronje und Eiſen — uind in den
enttſpreihenden Lagen findet iman in unnntervrochener Meihe die
fpäteren Epochen des raſſiſchen Aitertums, der ariechtſchen,
heiteniftiſthen und rämiſthen Kulturen. AMzanz hat ſeine
ein=
drittsballen Spuren hinteriaſſen, und die Gotik verſchönte das
Laud duich jonndervolle Katyedralen luie die von Nicoſin und
Famanuſta, nmt nur einige zu nenſten, Werke von erhabenter
Schönbeit, die ein Enlart in ſeiner „Kuuſt der Gotik und der
Venniſſanee auf Enpein” geſthildert. Die Spitzbogen der
guti=
ben Kirchen, die nordiſche Menſchen unter dem Himmel der
tilteren Zonen ſchufen und erſannen, erſcheinen in ſeltſamem
Genenfat und duch in herrlicher Harmonie in den Strahlen
(iher todriteren Sonne, nuter einem faſt etvig blauen Fir=
Hament.
Ader dieſes bezaubernde Eiland entzückt eben nicht allein
uſer Auge durih ſeine natürliche Zchönheit und ſein
verſchlwen=
leriſches Liint. Ex aibt uns mehr. Es erzählt uns durch die
Jahlaſen Spuren der Vernangenheit künſtleriſchen Schaffens, den
ſigürlichen Ausdrik des Denkens unzähliger Weſthlechter, in dem
ſlch, wie man faſt ſagen möchte, der Fortſchritt der Menſchheit
ſpiegelt.
Ader hier ſoll ja in kurzen Zügen das bisherige Ergebnis
der Arbeiten geſchildert werden, die vom Muſeum von Cypern
in jüngſter Zeit unternommen wourden. Darum ſei der
Ein=
bildungskraft Halt geboten und der Wiſſenſchaft zu ihrem Rechte
verholfen. Jch ſpreche hier von den Forſchungen und Funden
des legten Jahres, die die älteſte bisher bekannte Kultur auf
Cypern betreffen: die Steinzeit.
Maſ braucht dem Leſer wohl nicht erſt die Wedeutung der
Eutdeckung älteſter Zivilifatlon in einem Lande wie Cypern
auseinanderzuſetzen. Nur darauf ſei hingewieſen daß an ſich
ſchon die Auffindung der Spuren einer der älteſten Kulturen,
die am Anfang einer langen und ſchöpferiſchen Entwicklung
liegt, einen doppelten Sinn hat: einmal findet man ſo den
(rundſtein, auf dem ſich das nachfolgende geſchichtliche Gebände
aufbaut, und zum anderen wird dadurch das Verſtändnis für
die ſpäteren Epochen rünſtleriſchen Schaffens erleichtert. Die
Aliertumsforſchung hat ſo in Cypern ein reiches
Betätigungs=
ſeld gefunden. War die Juſel doch bereits vor der Zeit, da
Altertumsrunde eine moderne Wiſſenſchaft wurde, der
Schau=
platz von zahlreichen Arbeiten von Seiten der Liebhaber=
For=
ſcher. Erſoähnt ſei hier nur General Luigl Palmia di Cesnol,
deſſen Ausgrabungen in der zweiten Hälfte des neunzehuten
Jahrhunderts reiche Schütze an das Tageslicht förderten, die
heute im Metropolitan=Muſeum von New Mork aufbewahrt
werden. Ohnefalſch und Nichter, deſſen Buch „Cypern, die Bibel
und Homer” auch außerhalb der Fachwelt bekannt geworden iſt,
haben beide ihren redlſchen Anteil darau, daß Cypern als
Fundgrube für Altertumsforſcher berühmt wurde. Den
erwoähn=
ten Forſchungen folgten weitere Arbeiten und als die
Archäo=
lonie eine ernſte Wiſſenſchaft wurde und nicht mehr lediglich dem
Vergnügen oder dem romantiſchen Abenteuer diente, beaann
eine Reihe von Forſchungsgeſellſchaften auf Cypern zu arbeiten,
die bald erkannten, daß die Juſel ein Mittelpunkt der autiken
Kulturwelt geweſen. Ein bedeutſames Werk, „Handbuch der
Altertumsſammlungen Cesnolas” wurde 1931 von Prof. John
L. Mures von der Uiniverſität Oxſord veröffentlicht. Es handelt
ſüch bierbei aber nicht allein um die Forſchungsergebniſſe des
genannten Cesnola, ſondern gleichzeitig um eine Beſchreibung
der früheſten chpriſchen Kulturen bis zur Römerzeit. Zuletzt
hat eine ſchwediſche Geſenlſchaft drei Jahre lang auf der ganzen
Juſel gearbeitet, und ihre Ergebniſſe können als ein wichtiger
Schritt auf dem Wege der Erforſchung der Vergangenheit
Cyperns beirgihtet werden. Nunmehr ſetzt das hieſige Muſeum
ſeine Nahforſchungen fort, die die archäologiſthe Bedeutung
Chperns miehr und miehr ertveiſen.
Wis vor ganz kurzer Zeit noch reichte das älteſte Material
der einſchlägigen Forſchung auf Cppern bis zu den Anfängen
der Kupferzeit und der frühen Bronzezeit, alſo ungefähr bis
zum „Jahre 3000 v. Chr. Ausgedehute Friedhöfe aus dieſen
Epohen lieferten zahlreiches Material, das auf das Beſtehen
einer enttvickelten Kultur hindeutete. Hunderte von Gre
wuurden freigelegt und eine große Anzahl von Vaſen,
zenen Schmuckſtücken und dergleichen gefunden. Die Gefüße n
reich geſchmückt, Neliefzeichnungen von den verſchiedenſten
ven ſind häufig anzutreffen, und die Form der Vaſen
daß die Künſtler ein ſehr entwickeltes Gefühl für Harne
hatten. Das Vorhandenſein einer derart entwickelten Ku
konnte ſchwer erklärt werden, da man bisher nur wenige Stuee
des den erwähnten Epochen voraufgegangenen Zeitalters /
fand, nämlich der Steinzeit. Schließlich gelang es mir, im Wunſent
gaugenen Jahre an der Südküſte Cyperns eine ausgedille
Siedlung aufzufinden, die der zweiten Hälfte der Steinzeit, Pu
ſogenannten Neolithikum, zugehört. Es iſt dies das Zeitiwan
das vor der Erfindung der Metallbearbeitung liegt, alſo N au
dem Beginn der Kupferzeit, den man um das Jahr dreitavſclen
vor Chriſti Geburt anſetzt.
Die erwähute Siedlung, die ich auffand, lieferte mir
reiches Material, das auf eine ſehr entwickelte Steinzeitk
hinwies. Jetzt können wir uns erſt den Reichtum der Bre
kultur erklären und dieſe auf Grund der neueſten Forſchr
ergebniſſe ſtudieren, die die älteſten Kulturepochen Cypern
treffen.
Die neuſteinzeitliche Siedlung muß lauge beipohnt ger
ſein, und die einzelnen Entwicklungsſtufen kann man aus
übereinandergeſchichteten Lagen gut erkennen. Jede Lage
ſpricht einer Bauperiode, und hier ſinden wir insbeſor
Häuſer in Kreisform, deren Inneres uns eine Fülle von
üßen aus Stein lieferte, deren große Schönheit bewunde
wert iſt: Vaſen, Ornamente, Schmuckſtücke der verſchieden
Art, wie Halsketten, Idole vieles andere miehr, offenbar
dem ſtaunenden Auge. Wir müſſen dabei nämlich ſtets bede
daß ſir einer Cpoche gegenüberſtehen, in der die Bearbe
von Metallen gänzlich unbekannt war, und daß alles, wva
jener Zeit gefertigt wurde ſoweit es uns erhalten iſt,
einem einzigen Material beſtand: nämlich aus Stein.
rotzdem iſt der Geſchmack, der bei dem Bau der Häuſer un
Fertigung der GGefäße und Schmuckſtücke bewieſen wurde
pundernswert. Das alte Cypern war nicht allein wegen /
Kupferminen bekannt, ſondern auch wegen ſeiner Töpfern
und die Entdeckungen, die wir nun zu machen imſtande hn
zeigen, daß eine lange Ueberlieferung in der Töpferei biß
die ferne Steinzeit zurückreicht.
Wie ich ſchon ſagte, iſt die Eutdeckung der Steinzeite
auf Cypern für die Forſchung von großer Bedeutung. 1Ind
nur für ſie, denn die Funde enthüllen gleichzeitig eine bi
unbekannt geweſene hohe, ja glänzende Kultur. Der Forſche
nunmehr in der Lage anhand eines reichen Materials
älteſten Kulturen auf Cypern zu ſtudieren, und mit ihm
luch der Laie die Einzigartigkeit und die Kunſt dieſer
zurückliegenden Zeit bewundern, die am Anfang einer Ia
und fruchtbaren Entwicklung ſteht.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 67 — Seite 3
ſtktag, 9. März 1934
Reitte Eifpannung i Mantteic.
Lähmendes Gift des Skaviſty=Skandals. — Die bürgerliche Linke zerbröckell.
Die nationalen Verbände werden akkiv politiſch.
des nächſten Miniſterrats am kommenden Montag Barthou auf
Die Lage in Frankreich.
die Fragen ſeiner Miniſterkollegen erſchöpfende Auskunft geben ſoll.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 8. März.
die Regierung kämpft weiter mit Schwierigkeiten und trotz
alulem, was in der Finanzpolitik und in der Unterſuchung
dos Staviſky=Skandals geſchah, iſt man noch ſehr weit von der
GPündung. Die Votierung des Budgets iſt eine Tatſache, aber
dis poffnungen, die man daran knüpfte, haben ſich nicht erfüllt.
VAo allem kommt man nicht heraus aus der vergifteten
Atmo=
ſpſie der Staviſtyaffäre.
Die Vertagung des Kongreſſes der
Radikal=
f:aliſtiſchen Partei auf Anfang Mai, ſoll der
Regie=
rurn eine weitere Ruhepauſe gönnen. Von dieſem Parteikongreß
hoft man alles Schlechte erwartet, nicht zuletzt das Ende des
pmlüiſchen Burgfriedens und den Sturz der Regierung
Doumer=
gme Daß er verſchoben wurde, ſollte alſo ein Zeichen der
Ent=
ſtümnung ſein, es iſt aber unmöglich, in den politiſchen
Kſteſen Zeichen der Entſpannung und
Beruhi=
gſtig feſtzuſtellen.
Die Situation der Radikalſozialiſten iſt beſonders
ſchur, ſie haben ihren Kongreß vielmehr wegen der eigenen
ſe Schwierigkeiten als mit Rückſicht auf die Regierung
ver=
ch möch tahg! Die Spaltung der Partei war zu befürchten und ſehr
pein=
ohne ern liſſct Auseinanderſetzungen.
auf die Bei den letzten Erſatzwahlen verſagte das Wahlbündnis
ht durch zubſſchen Sozialiſten und Radikalſozialiſten. Das war nur logiſch,
iſt die ßüpe Parteien können nicht bei den Wahlen zuſammengehen
hoſſen ſoluud ſich in der Kammer bekämpfen. Die Radikalſozia=
und Vak iſen und mit ihnen die ganze bürgerliche Linke
Süg „len an dieſem Verhältnis zu denmarxiſtiſchen
Soialiſten zugrunde. Die Sozialiſten haben, ſich
üürgens zuletzt den Kommuniſten genähert eine
verhängnis=
er Tag pull Taktik bei der großen Zahl ihrer kleinbürgerlichen Wähler.
der Welt „2Zeletzten Unruhen haben nämlich der
kommu=
icht nur dinfiſchen Bewegung in Frankreich wieder einen
Endern quAlllntoß gegeben, nicht ſtark genug allerdings,
obilfahrun der Partei eine tatſächliche Bedeutung zu
urien, aber immerhin groß genug, um die
Sozia=
ſen irre zu führen.
4Der Nutznießer dieſer Situation iſt die Rechte. Bei den
wunEeſtzwahlen erobert ſie die Mandate der linksſtehenden
Par=
en Vollz ol4. Im übrigen iſt die Taktik der franzöſiſchen Rechten recht
in dieſem mewürdig. Trotz des Burgfriedens verzichtet ſie
mmenarbhetnch darauf, den Kampf gegen die
Nadikalſozia=
s hinausn” ſen, mit denen ſie zuſammen die Regierung bildet, weiter
„ ühren — ſogar auf dem geſellſchaftlichen Wege.
eren Wun’2g iſt überhaupt charakteriſtiſch für die Lage, der
hiüt den gno itiſche Kampf greift auf Gebiete über, die
A heilen ſnbisher unberührt ließ. Die verſchiedenen
Ver=
ärung zu 0ä de, Frontkämpferverbände und andere, verſuchen eine
beſchäftigenſoö itiſche Rolle zu ſpielen, deren wirkliche Bedeutung zu
ſie meiſteſk utt ilen noch nicht leicht iſt.
ſe Internafl 12 ie Wirtſchaft fühlt ſchwer dieſe latente politiſche
Un=
für eröſſn —h. Die Regierung wagt anſcheinend nicht, die Vollmachten, die
räſident All 4 auf dem finanziellen Gebiete zur Verfügung ſtehen, zu
ein dreiſ ützen.
Wdeukungsvoller Miniſterrak in Paris.
EP. Paris, 8. März.
Ein ſehr bedeutender Miniſterrat fand am Donnerstag im
„Müée=Palaſt unter dem Vorſitz des Präſidenten der Republik
ſut. Außenminiſter Barthou hat in einer über zwei Stunden
erfanfe
buernden Rede den gegenwärtigen Stand der außenpolitiſchen
eitich, iſt in Aaie dargelegt. Es handelte ſich gewiſſermaßen um einen
General=
sſtatthalter heicht über die geſamte Außenpolitik. Dabei unterſuchte der
Außen=
begrüßte ſiſter nacheinander den Stand der Beziehungen Frankreichs zu
resden, E Fhm der einzelnen Länder. Natürlich bildeten die Abrüſtungs=
Ene und das Donau=Problem die beiden Pole, um die ſich das
lotze Expoſé drehte. Der Bericht des Außenminiſters war ſo
um=
schuß in die wreich, daß man nicht mehr zu einer allgemeinen Ausſprache
ieſert werdſthr die Außenpolitik kam. Es wurde beſchloſſen, daß im Verlauf
Aus dem Rollenkreis von Emil Werner
Ganz richtig bemerkt der Nachruf über den verſtorbenen
Rauſpieler und Generaldirektor Emil Werner, daß wohl nur
„n Wenige leben, die ſich aus eigener Anſchauung der
ſchau=
uRleriſchen Leiſtungen Werners erinnern können. Ich zähle zu
eſten Wenigen. Von 1884 bis 1902 konnte ich als Theater=
M
enſent den Rollenkreis Werners durchwandern, nicht etwa,
in ein kritiſches Amt auszuüben, nur, um immer von neuem
M wundervolle Geſchloſſenheit feſtzuſtellen, das innerlich feſte
ſ9üge, das alle die Geſtalten aufwieſen, die dieſer Künſtler
das Bereich ſeiner Arbeit zog. Im klaſſiſchen Spielplan
„Aben ſein „Nathan”, „Marinelli”, „Mephiſto”, „Karlos”,
It „Clavigo”), „Butler”, dem, der ſie einmal erlebt hatte, im
Abächtnis haften wie die Porträts großer Meiſter. Die Szene,
Avelcher Oktavio den Butler von der Doppelzüngigkeit
Wallen=
ns überführt und in wenigen Augenblicken aus dem
Tuueſten der Treuen den Todfeind des Friedländers ſchafft,
Förte mit zu den ergreifendſten des Abends. Mimik, Gebärde,
anfall ſchmolzen zu einem neuen Menſchen zuſammen. Nie
ſeirrte Werner ſich ins verfaulte Bühnenpathos, noch verfiel
ebei klaſſiſchen Geſtalten in die banale Sprache des Alltags.
Ach. dieſe beherrſchte er eindrucksvoll in den bürgerlichen
Güren der braven Hauskomödie, unter welchen ſein präch=
Der „Doktor Klaus” einen Ehrenplatz einnahm.
Als ich dann in Berlin zu Anfang des Jahrhunderts
dielen großen Berühmtheiten in den gleichen Rollen, wie z. B.
„Antonio” des „Taſſo” im „Wurm”, in „Kabale und Liebe‟
ſhakeſpeariſchen „Jago” uſw. kennen lernte, konnte ich mich
Eindrucks nicht erwehren, daß hier von der Peripherie,
hi vom Kern aus gearbeitet wurde, und nur zu oft der üble
urgeiz, den Dichter zu übertrumpfen immer gerne zu ver=
Wiſern, das poetiſche Urbild trübte, wogegen Emil Werner
hine, praktiſche Aufgabe ſich ſtets vom Geiſt des Dramas ſtellen
9 und nach dieſem den Charakter ausprägte, ihm ſeine
Lühnenform gab. An den Gegenwartstag läßt ſolche Kunſt ſich
mehr herausholen, auch, wenn man zu Fauſts „Müttern”
Dr. E. Menſch.
ru nterſtiege.
Heſſiſches Landestheaker.
Croßes Haus. — Donnerstag, 8. März.
Undine.
Romantiſche Oper von A. Lortzing.
Lon der Beſetzung der Perſonen dieſes Stückes, die
um=
ten iſt hängt viel für den Erfolg ab. Meines Erachteus iſt
zu ſchwer gewählte nicht günſtig, weil ſie das von Lortzing
In politiſchen Kreiſen verlautet, daß Außenminiſter Barthou,
der Anfang kommender Woche nach Brüſſel reiſen wollte, um ſich
mit Außenminiſter Hymans, mit den ihn langjährige
Freund=
ſchaftsbande verbinden, über die Außenpolitik Belgiens zu
unter=
richten, dieſe Reiſe um einige Tage verſchoben habe.
Der Rak der Nalionalen Verkeidigung
prüff die Ankwork an England.
Die ſeit einigen Tagen angekündigte Sitzung des Rats der
Nationalen Verteidigung fand heute nachmittag im Elyſée=Palaſt
unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Doumerque ſtatt. Außer
dem Kriegsminiſter, dem Marine= und dem Luftfahrtminiſter
nahmen daran die Generalſtabschefs der drei Armeen teil. Der Rat
hat die Elemente für die Antwort der franzöſiſchen Regierung auf
die letzten engliſchen Abrüſtungsvorſchläge geſammelt und geprüft.
Ein geheimnisvoller Zeuge in der
Skaviſky=Angelegenheik.
EP. Paris, 8. März.
An die zahlreichen, an einen Kriminalroman erinnernden
Vorgänge in der Angelegenheit Staviſky hat ſich am Mittwoch
abend ein neuer geheimnisvoller Vorfall angegliedert. Bei der
Sicherheitspolizei erſchien ein geheimnisvoller Zeuge, deſſen
Ge=
ſicht durch eine rieſige Hornbrille und durch einen tief
herunter=
gezogenen Schlapphut verborgen war. Dieſer Zeuge, der von den
Photographen eifrig auf die Platte gebannt wurde, weilte etwa
eine halbe Stunde lang bei dem Chef der Finanzabteilung und
verſchwand dann ebenſo wie er gekommen war. Die Polizei
be=
wahrt ſowohl über ſeine Perſon als auch über ſeine Ausſagen das
größte Stillſchweigen, erklärt jedoch, daß er Enthüllungen gemacht
habe, die für die weitere Entwicklung der Angelegenheit Staviſky
von größter Bedeutung ſein könnten.
Umbildung
der öfkerreichiſchen Regierung?
DNB. Wien, 8. März.
Die ſeit einigen Tagen geführten Verhandlungen über die
Umbildung des Kabinetts ſollen, wie von zuverläſſiger Seite
mit=
geteilt wird, jetzt im weſentlichen zum Abſchluß gelangt ſein. Es
wird berichtet, daß bereits in den nächſten Tagen nach den bisher
getroffenen Vereinbarungen der Obmann des Landbundes, der
frühere Innenminiſter Bachinger, das Innenminiſterium
über=
nimmt, das bisher vom Bundeskanzler verwaltet wurde. Die
Heimwehr ſoll ferner geſchloſſen der Führung des Bundeskanzlers
Dollfuß unterſtellt werden, wobei der Bundesführer Starhemberg
als Miniſter ohne Geſchäftsbereich in das Kabinett eintreten ſoll.
Das bisherige Bundeskommiſſariat für Propaganda ſoll nach
deutſchem Muſter in ein Propagandaminiſterium umgewandelt
werden. Der bisherige Leiter dieſes Bundeskommiſſariates,
Steidle, ſoll als Bundesminiſter und Leiter des Miniſteriums in
das Kabinett eintreten. Die jetzt in großen Zügen vereinbarte
Umbildung ſoll, wie verlautet, kurz vor oder nach der Romreiſe
des Bundeskanzlers vollzogen werden. In politiſchen Kreiſen wird
beſonders bemerkt, daß der national eingeſtellte Landbund, der
bisher der Regierung gegenüber eine abwartende Haltung
ein=
nahm, jetzt in die Regierung eintritt und die bisherigen Pläne
einer Selbſtauflöſung des Landbundes eine andere Löſung
gefun=
den haben. Zweifellos müſſe dieſen bisher noch nicht amtlich
be=
ſtätigten Plänen eine weittragende innerpolitiſche Bedeutung
bei=
gemeſſen werden.
Im engliſchen Unterhaus wird am 14. März eine
außenpoli=
tiſche Ausſprache ſtattfinden. Nach einer Reutermeldung werden
wahrſcheinlich die letzte Rundreiſe des Lordſiegelbewahrers und
der gegenwärtige Stand der Abrüſtung beſprochen werden.
nicht erreichte Niveau der romantiſchen Oper nur um ſo
deut=
licher hervortreten läßt, während eine mehr ſingſpielartige
Be=
ſetzung dieſen Mangel verdecken hilft. Die heutige Uebernahme
der Partie des Ritters Hugo durch Dr. Heinrich
Allme=
roth war in dieſem Sinne daher eine glückliche Löſung, nicht
nur in ſtimmlicher Hinſicht, auch zur Schilderung des
Charakter=
bildes. Allmeroths geſangliche und darſtelleriſche Leiſtung war
ausgezeichnet. Eine hervorſtechende Eigenſchaft dieſes Künſtlers
iſt ja die, daß er jede übernommene Rolle mit ſtärkſter
Inten=
ſität anpackt, und mit geſammelter Spannung durchführt. So
war es auch heute, und führte wie immer zum Erfolg. vII.
Neue Wege zur Erforſchung des
frühgeſchichklichen China.
Im Frankfurter China=Inſtitut hielt in der vergangenen
Woche Herr Profeſſor Carl Hentze, Antwerpen, einen
Vortrag über das Thema „Nordaſiatiſch=
chineſiſch=
altamerikaniſche Parallelen”.
Der Redner ging von einem bekannten altchineſiſchen
ſakra=
len Bronzegefäß aus, das uns in 2 Exemplaren erhalten
ge=
blieben iſt und ein Ungeheuer, einen „Vielfraß” darſtellt, in
deſſen Maul ein Menſch ſichtbar wird. Die literariſchen Quellen
laſſen uns über ein ſolches Material und über ungezähltes andere
der chineſiſchen Frühzeit faſt völlig im Stich, da die
konfu=
zianiſche Schlußredaktion der alten Texte die ganze mythiſche
Welt der Vorzeit zum größten Teil entweder ausgemerzt har
oder, aus einer ſpäten Oberſchicht ſtammend, die Zeugniſſe des
alten mythiſchen Schaffens verſtändnislos nicht aufgenommen
hat. Bei dem Verſagen der literariſchen Quellen, aus denen nur
hier und da einzelne Spuren den Weg zum Verſtändnis des
Geiſtes der Urzeit zeigen, bleiben zur Aufklärung der mythiſchen
Welt chineſiſcher Frühzeit aber die vergleichende Völkerkunde
und u. a. ihre archäologiſche Methode übrig.
Herr Profeſſor Hentze trug denn nun auch ein erſtaunlich
reiches Material aus dem eircampazifiſchen Raum zuſammen.
Seit längerem ſind die uralten Zuſammenhänge
zwiſchen den altaſiatiſchen und
altamerika=
niſchen Kulturen ein Problem, das die Forſchung ſehr
bewvegt. Es zeigt ſich nun unter anderem, daß ein Mythus in
dem die Urmutter des erſten Menſchen ein Totemtier zum
Gat=
ten hat, bei den mutterrechtlich verfaßten Stämmen des
oben=
genannten Raums weithin Verbreitung gehabt haben muß. Die
Urmutter ſcheint Mondbedeutung gehabt zu haben; aber auch
die Geburt des erſten Menſchen aus dem Rachen des Totemtiers
ſcheint Beziehungen zur Geburt des Neumondes zu beſitzen.
Reſte gleicher Mythen, dazu gleiche einzigartige Symbole und
Ornamente, ja ein ganzer Stil laſſen ſich als vielleicht urſprüng=
Deutſcher Einheitsmielkverkrag.
Berlin, 8. März.
Die ſcharfe Betonung der Intereſſengegenſätze, die vor der
nationalen Erhebung unſer Volksleben vergiftete, hat auch das
Verhältnis von Mieter und Vermieter im allgemeinen überaus
ungünſtig beeinflußt. Ein guter Teil der zwiſchen beiden
Volks=
gruppen bisher beſtehenden Kampfſtimmung war darauf
zurück=
zuführen, daß die allgemein gebräuchlichen
Muſter=
mietverträge in einſeitiger Wahrnehmung der
Vermieterintereſſen die in dem Geſetz dem
Mieter eingeräumte Rechtsſtellung oft
unbil=
lig verſchlechterten.
Der Wandel in der politiſchen und ſozialen
Grundeinſtellung des Volkes mußte ſich auch
hier auswirken; auch hier mußte die Erkenntnis kommen,
daß Mieter und Vermieter auf dem Wege einſeitiger Vertretung
nur des eigenen Intereſſenſtandpunktes nicht fortgehen dürfen,
ſondern ſich als Glieder des Volkskörpers im
Gemeinſchaftsgedan=
ken finden müſſen. Deshalb wurden ſchon vor einiger Zeit im
Reichsjuſtizminiſterium Verhandlungen zwiſchen den
maßgeben=
den Reſſorts des Reiches und Preußens über die Bekämpfung
der auf dem Gebiete der Formular=Mietverträge beſtehenden
Auswüchſe eingeleitet. Ihr Ergebnis war der Entwurf eines
neuen Mietvertragmuſters, deſſen Ziel eine beiden
Teilen verſtändnisvoll Rechnung tragende
Ausgeſtaltung des Verhältniſſes von Mieter
und Vermieter zu vertrauensvoller
Haus=
gemeinſchaft iſt. Ganz unabhängig hiervon hatte ſich, von
dem gleichen Gemeinſchaftsgedanken durchdrungen, auch der
Zen=
tralverband Deutſcher Haus= und Grundbeſitzervereine unter der
Führung ſeines Präſidenten, des Oberſturmbannführers Tribius,
mit dem neuen Muſtermietvertrag beſchäftigt.
Am 2. März gelang es dann dem Reichsjuſtizminiſterium,
eine Einigung zwiſchen den Führern des deutſchen Hausbeſitzes
(Oberſturmbannführer Tribius) und der deutſchen Mieterſchaft
(Pg. Herrmann) über das neue Muſter eines deutſchen
Mietver=
trages herbeizuführen. Beide Parteien waren darüber einig, daß
ſie ſich jetzt nicht mehr als Gegner
gegenüber=
ſtünden, ſondern daß ſich ihr gegenſeitiges
Ver=
hältnis der heutigen Auffaſſung entſprechend
auf dem Boden der Intereſſengemeinſchaft und
der Volkszuſammengehörigkeit aufbauen müſſe.
Im Gegenſatz zu den bisher gebräuchlichen Vertragsformularen,
in deren komplizierten Vorſchriften ſich die Vertragsteile vielfach
nicht zurechtfinden konnten, enthält das neue Vertragsmuſter
klare, kurze und volksverſtändliche Beſtimmungen, die keinem
Teile übermäßige, mit geſundem Rechtsempfinden unvereinbare
Leiſtungen auferlegen. Der Zentralverband deutſcher Haus= und
Grundbeſitzervereine e. V. und der Bund Deutſcher Mietervereine
e. V., Sitz Dresden, werden die ihnen unterſtellten Verbände
anweiſen, nur noch dieſes neue
Mietvertragsfor=
mular auszugeben und die bereits im Verkehr
befindlichen Formulare nach Möglichkeit
zurück=
zuziehen. Die Vermieter= und Mieterverbände ſollen des
weiteren auf ihre Mitglieder dahin einwirken, daß nur noch
dieſes deutſche Einheitsmietvertragsmuſter beim Vertragsabſchluß
verwendet wird. Andererſeits ſoll es den Parteien, nicht
ver=
wehrt ſein, zur Anpaſſung an den einzelnen Fall
beſondere ergänzende Vereinbarungen zu treffen.
Die Arbeitsdienſtpflicht der Skudenken.
Das Amt für Arbeitsdienſt der Deutſchen Studentenſchaft
veröffentlicht jetzt die Durchführungsbeſtimmungen zum
Dienſt=
halbjahr 1934. Die Arbeitsdienſtpflicht für die Abiturienten, die
Oſtern 1934 die Schule verlaſſen und nach Erlangung der
Hoch=
ſchulreife ſtudieren wollen, müſſen in der Zeit vom 5. Mai bis
25. Oktober 1934 vier Monate Arbeitsdienſt und ſechs Wochen
Geländeſport leiſten, für die Abiturientinnen iſt eine
Arbeits=
dienſtpflicht von 26 Wochen vorgeſehen. Die Ableiſtung dieſer
Pflicht iſt Vorausſetzung für die Immatrikulation an einer
deut=
ſchen Hochſchule.
Von der Arbeitsdienſtpflicht ausgeſchloſſen ſind Ausländer
und Nichtarier. Von der Dienſtpflicht befreit können werden,
wer für das Dienſthalbjahr als untauglich befunden wird, wer
katholiſche Theologie zu ſtudieren beabſichtigt und wer ein
Studium beabſichtigt, dem eine mindeſtens einjährige praktiſche
Tätigkeit vorausgeht, in der er im Betriebe mit Arbeitern
körperlich zuſammenarbeitet und auch außerhalb der
Arbeits=
zeit kameradſchaftlich mit den Arbeitern zuſammenlebt.
Aus=
landsdeutſche Abiturienten können am Dienſthalbjahr teilnehmen.
Ein Zwang zur Arbeitsleiſtung darf bei ihnen nicht ausgeübt
werden.
lich altaſiatiſch und dann zugleich altchineſiſch und altamerikaniſch
nachweiſen. Die Gleichheit geht ſo weit, daß man beiſpielsweiſe
bei der Ornamentik auf Gefäßen einer ſehr alten Kultur am
Amazonenſtrom ohne weiteres annehmen könnte, daß ſie chineſiſch
ſei. In Wahrheit iſt ein gemeinſamer Urſprung aus
nordoſtaſia=
tiſchen Quellen vorauszuſetzen. Durch die Heranziehung der Mythen
und Symbole, deren genaue Bedeutung wir außerhalb Chinas
noch einwandfrei belegen können, hellt ſich ſo das Dunkel auf,
das bisher über den ſeltſamen Tierdarſtellungen aus chineſiſcher
Frühzeit infolge des Schweigens der literariſchen Quellen oder
ihrer unvollkommenen Auskunft herrſchte.
Der Vortrag war von einer Fülle von ausgezeichneten
Licht=
bildern unterſtützt. Der Direktor des Inſtituts und die zahlreich
erſchienenen Zuhörer dankten dem Redner mit reichem Beifall. *
— Weſtermanns Monatshefte. Das Märzheft bringt einen
ſehr beachtlichen Artikel von Dr. Paul Joſeph Cremers „Danziger
Künſtler”, der das künſtleriſche und geiſtige Bild der beſten
Ma=
ler Danzigs zeigt, unter denen die ſtärkſten Begabungen der
oſt=
deutſchen Kunſt überhaupt zu finden ſind. Dieſe Kunſt aus der
Seele des deutſchen Oſtraums trägt den Stempel fortſchrittlicher
Könnerſchaft. Weiter iſt aus dem Heft beſonders hervorzuheben
der Aufſatz von Dr. Johann von Leers: „Polen und Deutſchland
in der geiſtigen Berührung‟. Der Verfaſſer, ſucht zum
Polen=
abkommen kulturelle Gedanken beizutragen, um zu zeigen, auf
welchen Gebieten ſich die beiden Nachbarvölker bisher berührt
haben. Der Beitrag „Ein Richard=Wagner=Nationaldenkmal für
Leipzig” von Dr. Edith ter Meer erörtert Abſicht und Anlage des
Denkmals und zeigt an den preisgekrönten und anderen
Entwür=
fen den Reichtum der Ideen, der für das Werden des Denkmals
eingeſetzt worden iſt.
Taſchenbuch der Alpenvereinsmitglieder. Herausgegeben im
Ein=
vernehmen mit dem Hauptausſchuß des D. u Oe.
Alpen=
vereins, vom Alpinen Verlag, Wien=München.
Wie alljährlich, hat der Alpenverein auch diesmal ſein
Taſchen=
buch der Alpenvereinsmitglieder erſcheinen laſſen, einen
unent=
behrlichen Ratgeber nicht nur für die Angehörigen dieſes großen
Verbandes, ſondern für alle Alpenwanderer. Das handliche und
trotzdem inhaltsreiche Büchlein enthält neben einem Verzeichnis
von 598 Schutzhütten ſowie mehreren hundert Alpengaſthöfen —
wichtig beſonders für jene, die Höhenwege und Uebergänge von
Hütte zu Hütte benutzen wollen — ſämtliche das Alvenvereins=
Führer= und Rettungsweſen betreffenden Beſtimmungen, Tarife
und Veröffentlichungen, ſowie eine Unmenge ſonſtiger
einſchlä=
giger Notizen über Jugendwandern, Notſignale,
Fahrtvergün=
ſtigungen. Ein Wegweiſer durch die Touriſtenſtandorte der
Al=
penländer iſt, wenn auch Oeſterreich für uns Deutſche vorläufig
noch in Wegfall kommt, ein bedeutſames Argument für die
Be=
ſitzwichtigkeit dieſes alpinen Ratgebers, mit deſſen Befragung Zeit
und Geld geſpart wird.
Das über 300 Seiten ſtarke Buch iſt bei den Alpenvereins=
Sektionen erhältlich; wo nicht, direkt vom alpinen Verlag.
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Darmſtadt
Am Mittwoch verſchied unſer Kamerad
und langjähriges, treues Mitglied
Herr Louis Reuſchling
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Die Beerdigung findet ſtatt am Samstag,
den 10. ds. Mts., nachmittags 2½ Uhr, auf
dem Friedhof an der Nieder Ramſtädterſtr.
Wir bitten um zahlreiche Beteiligung.
Der 1. Führer.
Seite 4 — Nr. 67
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 9. März 1934
Nachruf.
Am 3. ds. Mis. verſchied nach kurzem, ſchweren Leiden
der Mitbegründer unſerer Firma
Herr
Kaurelantd Schinnnnmann
Wir werden dem Entſchlafenen ein ehrendes Andenken
bewahren.
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Am 5. März entſchlief ſanft nach kurzem Leiden im
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Lehrer i. R.
Gießen, Darmſtadt, Langgöns, Wetzlar.
Familie A. Diemer
Familie Dr. W. Diemer
Familie Ph. Hofmann=Diemer
Familie Vorwerg=Diemer
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aller Stille ſtattgefunden.
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Darmſtadt, den 9. März 1934
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der Provinzialſtraßenbauverwaltung in Darmſtadt,
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abgegeben. Die Angebote ſind verſchloſſen, portofrei,
mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens
Samstag, den 17. ds. Mts., vormittags 10 Uhr,
hierher einzureichen.
Darmſtadt, den 6. März 1934.
Provinzialdirektion Starkenburg
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gegeben. Off
L. 181 Geſchk
Bekanntmachung
des Polizeiamts Darmſtadt.
Zugelaufen: 1 Jagdhund. 1 S
ferhund, 1 Baſtard, 1 9
pinſcher.
Zugeflogen: 1 blauer
Wellen=
ſittich.
von Erd=, Chaufſierungs= und
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bauarbeiten ſowie Taglohnfuhrwerk.
Pläne und Verdingungsunterlagen für die zur
Verlegung der Reinheim — Reichelsheimer Bahn
zwiſchen Reinheim und Groß=Bieberau erfordeilichen
obigen Arbeiten liegen in unſeren Dienſträumen.
Neckarſtraße 3, Zimmer 34, offen, woſelbſt
Vor=
drucke für Angebote erhältlich ſind, die verſchloſſen,
portofrei und mit eutſprechender Anſchrift verſehen
bis 21. März 1934, vorm. 10 Uhr, einzureichen ſind.
Darmſtadt, den 7. März 1934.
Provinzialdirektion Starkenburg
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Dieſbau
Gokkesdienſt der iſr. Religionsgemeinde
Hauptſynagoge.
Freitag, 9. März: Vorabendgottesdienſt 6.15 Uhr.
Samstag, 10. März: Morgengottesdienſt 8.45 Uhr.
Sabbatausgang 7.10 Uhr.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7.15
abends 7.00 Uhr.
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Kaffee beliebte Sorten das Pfund von Mk. 1.80 an
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10 Pfg.
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Rollmöpse
40 „
Hering in Gelee
40 „
Bratheringe
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3‟o Rabatt in Marken
[ ← ][ ][ → ]für ag, 9. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 67 — Seite 5
gs der Landeshauptſtadt
Kundgebung der Deutſchen Arbeitsfront.
Darmſtadt, den 9. März 1934.
der Heſſiſche Skaaksminiſter
düuke Skaaks= und Kommunalbehörden in Heſſen!
Ns Leben des deutſchen Menſchen und ebenſo ſein
geſellſchaft=
licch Leben wird heute, nachdem Staat und Partei zu einem
Be=
grrſſu worden ſind, allein noch von der NSDAP. umfaßt. Dem
Rütug tragend, muß empfohlen werden, daß ſtaatliche und
kogſyunale Beamte und Angeſtellte des Landes Heſſen nicht
Mit=
glw eines Zivilkaſinos. Bürgervereins, Klubs,
Geſellſchafts=
veuws, einer Bürgergeſellſchaft oder ähnlicher Vereinigungen
ſimdſe nur rein geſellſchaftlichen Zwecken dienen „
Ausgenom=
ma iſrd ſelbſtverſtändlich Turn=, Sport=, Geſang=, Kriegervereine,
ku ſym alle Vereinigungen, deren Hauptzweck ein anderer iſt, als
nun ekenannte Geſelligkeit zu pflegen.
Bauernverſammlung in Darmſtadk.
ör weiſen nochmals auf die heute Freitag, den 9. März,
narchit tags 4 Uhr, im „Rummelbräu” in Darmſtadt ſtattfindende
grich öffentliche Bauernverſammlung hin, in der der
Landes=
baſuenführer Dr. Wagner=Darmſtadt und der Stabsleiter
deus arrdesbauernführers Schönheit=Darmſtadt ſprechen
wer=
ein Eintritt zur Verſammlung iſt frei. — Alle Bauern und
ſuende der Landwirtſchaft ſind eingeladen.
Beſichkigen Sie den Schukraum!
Der Schutzraum des Reichsluftſchutzbundes in Darmſtadt,
htenſenſtraße 17. iſt von morgen ab jeden
Sams=
ſchnachmittag von 15—17 Uhr zur Beſichtigung
ge=
ſſte t. Kein Volksgenoſſe verſäume es, den vorbildlich
einge=
riyſten Schutzraum zu beſichtigen.
Keine Sporkveranſtalkung am Karfreitag.
H. Seit einigen Jahren ſetzt ſich erfreulicherweiſe im deut=
Turn= und Sportbetrieb die Uebung durch, den Karfreitag
bonn ſportlichen Veranſtaltungen nach Möglichkeit ganz
freizu=
ſaüte.! Genau wie vor einem Jahr kam eine entſprechende
Ver=
ſprhnng heraus. Dementſprechend werden auch am diesjährigen
Künreitag (30. März) Turn= und
Sportveranſtal=
ugen gewerblicher Art nicht ſtattfinden.
Fuß=
ſaill erſterſchaftsſpiele und Spiele mit ausländiſchen
Mannſchaf=
ſeiz allen ebenfalls unter das Verbot.
Seſſiſches Landestheater.
Meiſte e
20. Ende geg 23½ Uhr. D. Bühne K12
9. März Alle gegen Einen — Einer für Alle 0.50—4.50
Anf 14, Ende 17. D. Bühne Jugendr Iu. II. Ausw.
Prinz von Homburg.
Preiſe 0.50—4 50
Anf. 20. Ende 221 Uhr Deutſche Bühne. 0 (2
Deutſches Frühlingsſpiel, hierauf: Der Bajazzo
(Pagliacci).
Preite 0 70—5.50
Erag
Anf. 13½ Ende gegen 224 Uhr C77
11. März W euer Blut.
Preiſe 0.70—5.50
Meint Hie
Anf. 16, Ende 16¾4.
Die Puppenfee.
Anf. 18, Ende 18½.
Die Puppenfee.
D. Bühne Jugendring III
Preite .30, 0 50, 0 70
D. Bühne Jugendring 1II
Preiſe 0.31 0.50, 0.70
Miag
Anf. 20, Ende 22 D. Bühne H11, Zu azm. 9
10. März / Die Hochzeitsreiſe.
Preite /70—3 80
A
Hlag
Anf. 19½, Ende 22 Uhr. Außer Mtete!.
11. März Am Himmel enropas.
Prel e 0.70—3.80
— Landestheater. Morgen, Samstag, den 10. März, findet
ſr hroßen Haus die Uraufführung der großen Tanzdichtung
Etches Frühlingsſpiel von Karlheinz Gutheim ſtatt. Die
äſnr ſche und ſzeniſche Einſtudierung liegt bei Alice Zickler, die
rhigliſche Leitung hat Heinz Hoeglauer. Das Bühnenbild
we von Edward Suhr, Berlin, entworfen. An das Deutſche
hylngsſpiel ſchließt ſich „Der Bajazzo”, Oper von Leoncavallo,
rſtAlbert Seibert, Zürich a. G., an. — Im Kleinen Haus wird
5 g gleichen Abend und gleichfalls um 20 Uhr „Die Hochzeits=
M; ein Schwank von Mathews und Nichols, in der
Einſtudie=
c von Heinz Stieda, wiederholt.
Der Ring des Nibelungen. Das Heſſiſche Landestheater
VStet zurzeit für Sonntag, 18 März. „Das Rheingold”
Sleßzte Neueinſtudierung und Neuausſtattung des Rings vor.
9s Strohbach, der am 1. März aus dem Verbande des Heſſi=
8 Landestheaters ausgeſchieden iſt, um einer Berufung als
Ander Oberſpielleiter der Dresdener Staatsoper Folge zu
lei=
wurde um eine einheitliche Inſzenierung des „Ring des
llungen” für das Heſſiſche Landestheater zu gewährleiſten,
BMder Dresdener Staatsoper für die hieſige Rheingold=
Inſze=
ſeung als Gaſt freigegeben, mit der er ſich zugleich von
Darm=
verabſchiedet. Dieſe Erſtaufführung von Rheingold am
März iſt zugleich der Auftakt des Zyklus. Ihr folgt am Mitt=
B. den 21. März „Die Walküre” am Sonntag, den 25. März,
6g ried” und am Mittwoch, den 28. März, „Götterdämme=
Die bekannte Bayreuther Wagnerſängerin Lilli
Hafgren=
ſtel a. die aus ihren ſeitherigen Gaſtſpielen auch dem Darm=
Ver. Publikum in beſter Erinnerung iſt und die für die nächſte
skeit gleichfalls nach Dresden verpflichtet wurde, iſt für den
Aus wieder als Gaſt gewonnen worden. Alle übrigen Partien
mit den erſten Kräften des eigenen Opernenſembles beſetzt.
muſikariſche Leitung hat Karl Friderich; die Spielleitung
ſo=
das Bühnenbild liegen in Händen von Hans Strohbach. Für
einmalige Aufführung des Rings hat das Heſſiſche
Landes=
hter eine Sondermiete aufgelegt, deren Preiſe wirklich ſo nied=
Age ſetzt ſind, daß ſich jeder Volksgenoſſe den Beſuch dieſer
Vor=
ſu gen ermöglichen kann, zumal das Heſſiſche Landestheater
mit zweimaliger Ratenzahlung einverſtanden iſt.
Der Deutſche Arbeikervertband des Baugewerbes im Städtiſchen Saalbau.
Achke den Arbeiter, dann ehrft du
deint Bont:
** Im Städtiſchen Saalbau fand geſtern abend auf
Veran=
laſſung der Verbandskreisleitung Darmſtadt eine eindrucksvolle,
ſehr gut beſuchte Kundgebung der Deutſchen Arbeitsfront, des
deutſchen Arbeiterverbandes des Baugewerbes ſtatt. Der Saal
war mit den Fahnen des neuen Deutſchland, mit den Symbolen
der NSBO. und der Deutſchen Arbeitsfront geſchmückt. „Das große
Werk der Befreiung des deutſchen Arbeiters iſt gelungen, nun
gilt es, es zu ſichern” ſtand auf einem breiten Band, das quer
vor der Bühne angebracht war. Die Veranſtaltung war umrahmt
von ausgezeichneten Darbietungen des Muſikzuges der Standarte
115 unter Leitung ihres Kapellmeiſters Schlupp — Unter
Marſchklängen zogen Vertreter des Baugewerbes: Maurer,
Weiß=
binder, Schornſteinfeger, Zimmerleute uſw. in ihrer
Arbeitsklei=
dung in den Saal. Die Fahnenabordnungen mit den
Sturmfah=
nen wurden mit dem deutſchen Gruß empfangen. Sie nahmen vor
der Bühne Aufſtellung, auf der die Leitung Platz genommen
hatte.
Verbandskreisleiter Pg. Kobold, der die Kundgebung
lei=
tete, gab bekannt, daß die Pg Ullmann und Pfiſter, Berlin,
wegen Beſprechungen beim Führer nicht erſcheinen konnten, an
ihrer Stelle werden zwei alte Kämpfer ſprechen. Nach Worten der
Begrüßung erteilte er dem Verbandsbezirksleiter Niederſachſen,
Pg. Kaufmann=Hannover, das Wort, der über
das deutſche Arbeikerkum im
nakional=
ſozialiſtiſchen Staate
ſprach.
Er wandte ſich an die Arbeitskameraden und Betriebsführer
und verglich zunächſt die Stellung des Arbeiters in den früheren
Gewerkſchaften mit ſeiner Stellung heute im
Nationalſozialis=
mus. Der Arbeiter, der ſich in der Gewerkſchaft
zuſammenſchloß=
ſah in dieſer Organiſation ſeinen Schutz, ſeine Stütze, die Zukunft
ſeines Lebens. Der Organiſation war er treu ergeben und
be=
zahlte von ſeinem kargen Lohn ſeine Beiträge. Er glaubte, daß
die Gewerkſchaften die Kampforganiſationen ſeien, die ſich für ihn
reſtlos einſetzten. Heute iſt feſtzuſtellen, daß die Gewerkſchaften
auf dem beſten Wege waren, die Schalter zu ſchließen und den
Bankerott zu erklären, ſo daß die ſauer erſparten Groſchen der
Arbeiter verloren geweſen wären. Die damaligen ſogenannten
Führer hatten das Vertrauen der Arbeiter mißbraucht. Daß dem
ſo iſt, dafür gab Pg. Kaufmann markante ungeheuerliche
Bei=
ſpiele. 3. B. hatte die Baugewerkſchaft 1928 30 Millionen
Bar=
vermögen, am 2. Mai 1933 war nichts mehr da, dagegen 5
Mil=
lionen RM. Schulden waren vorhanden. Der Arbeiter wurde
belogen und betrogen.
Die Nationalſozialiſten haben die Gewerkſchaften übernommen.
Heute ſchon nach einem Jahr ſind ſämtliche Schulden der
Gewerk=
ſchaften abgedeckt, die Wartezeit iſt heruntergeſetzt worden auf 52
Wochen, die Alters= und Invalidenverſorgung wurde erhöht und
der Kapitalbeſtand von 30 Millionen, wie er 1928 ausgewieſen
wurde, iſt heute bei weitem überſchritten. Die Betriebsgruppe
wird zum Wohl und Segen des Arbeiters ausgebaut. Heute
ver=
mag keine Kriſe die Organiſation zu erſchüttern. Eines wird
aber dagegen vom Arbeitskameraden gefordert: unbedingtes
Ver=
trauen. Der Arbeiter ſoll an dem großen Werk mithelfen in
großer hingebender Liebe. Alle Maßnahmen zum Segen der
Ar=
beiter erfordern nur das eine Wort: Vertrauen. Wir wiſſen, ſo
fuhr der Redner fort, was die Arbeitskameraden durchmachten,
wir haben Not und Elend ſelbſt durchgekämpft wie jeder
Arbeits=
kamerad. Im Kampf für die Befreiung des deutſchen Volkes, des
deutſchen Menſchen, der deutſchen Seele wurden wir verſpottet,
und ins Gefängnis geſetzt. Wir haben die Not unſerer Frauen
und Kinder kennen gelernt. Wir haben nicht aufgehört, für die
Arbeiter der Stirn und Fauſt zu kämpfen. Adolf Hitler iſt der
Mann, der uns führte und immer als Beiſpiel vorſtand. Für ihn
iſt ein tiefes Gefühl der Liebe im Herzen. Der Weg zum Siege
konnte trotz aller Anſtrengungen nicht verſperrt werden, denn der
Kampf um den deutſchen Arbeiter wurde als ein heiliger Kampf
gekämpft. Wir werden nicht eher aufhören zu kämpfen, bis der
letzte eingereiht iſt in die Nation. In Begeiſterung für den Führer
waren wir Revolutionäre und werden es ewig bleiben! Unſer
Blut, unſer Herz gilt Deutſchland. In dieſem revolutionären Geiſt
reichen wir den Arbeitskameraden die Hand, daß er mitkämpft
an dem Ziele, das ſich der große herrliche Führer geſetzt hat. —
Helfe jeder mit. Der Unternehmer ſoll nicht mehr als Feind
be=
trachtet werden, denn er iſt auch Deutſcher. Er wird den
prak=
tiſchen Nationalſozialismus auf den Bauſtellen vorleben.
Wir wiſſen, der Marxismus iſt tot, und der deutſche Arbeiter
marſchiert getreu bis in den Tod hinter Adolf Hitler. Wir ſehen
aber auch Menſchen, die nur Scheinnationalſozialiſten ſind, die das
Partejäbzeichen groß tragen, aber reaktionär ſind. Wir betreiben
aber nationalſozialiſtiſche Politik, und wehe dem, der etwas gegen
den Nationalſozialismus und die Regierung unternehmen will.
Intereſſencliquen und rektionäre Cliquen werden nicht geduldet.
Redner kam dann auf den Begriff „Betriebsführer” zu
ſpre=
chen. In Zukunft wird der Begriff des „Arbeitgebers” wegfallen.
Der Unternehmer iſt in Zukunft Betriebsführer. Der
Betriebs=
führer muß ſich überlegen und unter Beweis ſtellen, ob er die
Fähigkeiten hat. Führer zu ſein. Betriebsführer: Laßt den
Stan=
desdünkel, laßt den Kaſtengeiſt, verwirklicht die
Volksgemein=
ſchaft. — Der Geiſt des Hurrapatrioten und Spießbürgers wird
gebannt. Unter der Arbeitsbluſe ſchlägt ein treues deutſches Herz.
Das Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit iſt etwas
Großes. Betriebsführer und Arbeitskameraden ſollen Hand in
Hand arbeiten an der Erreichung des großen Zieles.
National=
ſozialiſt ſein, heißt Tatenmenſch ſein. Wir können für die
Zu=
kunft nur Männer brauchen, die auf beiden Füßen ſtehen, die
wiſſen, was Leiſtungsprinzip iſt und die wiſſen, daß Gemeinnutz
vor Eigennutz geht. — In den Verbänden als Betriebsgruppen
haben wir uns zum Ziel geſteckt, die Betriebsgruppen weiter
aus=
zubauen, daß Segen und Glück für die Menſchen daraus erwachſe,
wir wollen kämpfen, daß wahre, ehrliche Volksgemeinſchaft in
Deutſchland an oberſter Stelle ſteht. Betriebsführer, gib dem
Arbeitskameraden die Hand, dann haſt du das Kleinod, den
deut=
ſchen Arbeiter, die deutſche Seele! — In heiliger Begeiſterung
werden wir weiterkämpfen, bis der letzte Arbeiter und der letzte
Betriebsführer Nationalſozialiſt iſt und bis der letzte Punkt des
nationalſozialiſtiſchen Programms Wirklichkeit und ſomit das
Dritte Reich da iſt. Bis dahin heißt es weiterkämpfen für ein
ſtarkes, ehrliches Deutſchland. Heil Hitler! — Lebhafter Beifall
wurde laut.
Als zweiter Redner ſprach Landrat Lange=Weilburg, der
betonte, er ſei ſtolz, als Beamter in dieſem Kreis ſprechen zu
dür=
fen, denn er wolle beweiſen, daß zwiſchen Arbeitern des Geiſtes
und der Fauſt ein ganz enger Kontakt beſtehe. Als Kämpfer der
alten Garde, zuſammen mit dem Gauleiter Sprenger und dem
unvergeßlichen Peter Gemeinder, und jetzt als Landrat werde er
nicht auf den Lorbeeren ausruhen, ſondern weiter kämpfen für
den Nationalſozialismus. Die alten Kämpfer haben nicht zehn
Jahre gekämpft, gedarbt und ihr Blut hingegeben, daß heute
Gauner, die ſeinerzeit hinter dem Ofen ſaßen, ihre Privatgeſchäfte
machen können. Er freue ſich, vor den Arbeitskameraden zu
ſpre=
chen, die früher zum Teil dem Nationalſozialismus mindeſtens
zweifelnd gegenüberſtanden Pg. Lange ſprach dann von der
Ver=
gangenheit und zeigte an Beiſpielen, wohin der Weg geht, welche
Gewalt hinter dem Nationalſozialismus ſteckt. Wenn die
Revo=
lution harmlos verlaufen ſei, ſo werde um ſo ſchärfer der
End=
kampf ſein, wenn es jemand wagen ſollte, ſich dem
Nationalſozia=
lismus entgegenzuſtellen. Nicht an Blutopfern, ſondern am
Er=
folg ſei eine Revolution zu bemeſſen. Die alten Kämpfer kommen
auch heute zum Volk, denn ſie wiſſen, daß das große Werk nur
gelingen kann, wenn alles mitarbeitet am Wiederaufbau des
Vaterlandes. Redner erinnert an Dinge der Vergangenheit.
Die inneren Probleme werden von den Nationalſozialiſten ohne
großes Aufhebens verwirklicht. Am 1. Mai beiſpielsweiſe wurde
der ſymboliſche Akt der Hiſſung der Hakenkreuzfahne vollzogen.
Die Folgen werden ſich erſt in Jahren ſo richtig auswirken, denn
das war die Beſitzergreifung des Betriebes durch den
National=
ſozialismus. Am 1. Mai dieſes Jahres wird das Geſetz zur
Ord=
nung der nationalen Arbeit verkündet. Damit iſt der
Unterneh=
mer Betriebsführer, der ſeinen Betrieb zum Wohl des deutſchen
Menſchen zu führen hat. Wer nicht begreifen wolle, daß zwiſchen
Führer und Geführten eine Volksgemeinſchaft beſteht, daß der
Betriebsführer und der Arbeitskamerad zuſammenſtehen, dem
werde es gezeigt werden. Mitten hineinſtellen muß ſich der
Be=
triebsführer in die Arbeitsgemeinſchaft. Wer es nicht verſteht,
wird ins „Wochenend” geſchickt werden. Die Chriſtlichſozialen
waren genau ſo ſchlimm wie die Marxiſten, denn auch ſie
kämpf=
ten — ſogar unter ſcheinheiligen Ausflüchten — gegen den
Natio=
nalſozialismus. Es war eine Lüge, wenn geſagt wurde, die
Reli=
gion werde vom Nationalſozialismus zerſtört; aber es wird nicht
geduldet, daß der Pfarrer Politik treibt. Auch die Reaktion darf
ihren Kopf nicht erheben. Wer hier das Haupt erheben will, wird
zermalmt, auch ohne Konzentrationslager. Das muß deutlich
geſagt werden, weil viele Arbeiter durch die Schwindelmanöver
ihrer früheren Parteien mißtrauiſch wurden. Wie kann man denn
auf dem Führerprinzip ſtehen und einen Nichtführer zurückhaben
wollen, der im entſcheidenden Augenblick ſein Volk im Stiche ließ.
Im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland handelt, ein Führer und
läßt ſich nicgt überreden. Das hat der Führer Adolf Hitler
be=
wieſen.
Alle ſollen zum Nationalſozialismus geführt werden. Beim
Nationalſozialismus gilt nur das Leiſtungsprinzip. Im
national=
ſozialiſtiſchen Staat iſt eine Stelle nicht beſetzt damit jemand
einen Poſten hat, ſondern damit er für den Nationalſozialismus
kämpft. — Der deutſche Beamte iſt im neuen Deutſchland nur
der Diener des Volkes und nicht das Volk für den Beamten da.
Ich weiß, daß Tauſende mit mir einig ſind, aber es gibt noch
viele andere, denen zwar eine Friſt zum Bewähren gegeben wird,
wenn ſie ſich aber nicht bewähren, werden ſie in die Ecke geſtellt.
Schaffende deutſche Menſchen gehören zuſammen.
Sonderinter=
eſſen gibt es nicht mehr. Alle ſind willkommen im
National=
ſozialismus. Heute riskiert keiner ſein Leben und ſeine
Arbeits=
ſtätte, aber er hat ſich reſtlos aufzuopfern für ſein Volk. Opfern
iſt das freiwillige Unterſtellen unter den Willen eines Führers.
Eine Geſte nach außen mit einer tiefen Bedeutung nach innen iſt
z. B. die freiwillige Unterordnung. Nationalſozialiſt ſein, heißt
ſich ſelbſt aufgeben für die Allgemeinheit, wie es ein Peter
Ge=
meinder tat. Der Nationalſozialismus geht auf geradem Wege.
Wir wiſſen, daß am 21. März der neue Angriff gegen die
Arbeits=
loſigkeit eröffnet wird. Wir wiſſen, daß eine Million neuer
Woh=
nungen gebaut werden. Gewaltige Projekte werden in die Tat
umgeſetzt. Es wird nicht mehr nur geredet, ſondern der Rede
folgt die Tat. Der Nationalſozialismus erkämpft dem Arbeiter
das Recht der Selbſtbehauptung und Freiheit und wenn es das
Letzte koſte, denn auch der Führer ſtand unter den Arbeitern.
Für die alten Kämpfer iſt der Weg zum Licht Adolf Hitler und
der Nationalſozialismus. Heil! (Lebhafter Beifall.)
Verbandsleiter Pg. Kobold betonte, daß nach der
Wieder=
geburt des deutſchen Volkes die Blutopfer und die Opfer der
Gefallenen nicht umſonſt geweſen ſind. Die Nationalſozialiſten
bekennen ſich zur Lebensbejahung. Im Zuſammenſtehen der
deut=
ſchen Arbeiter der Fauſt und der Stirn werden wir einer
beſſe=
ren Zukunft entgegengehen. Wir ſind Sozialiſten und wollen es
nicht umſonſt geweſen ſein.
Nach einem begeiſtert ausgebrachten Sieg Heil dem Führer
wurde das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied geſungen. Mit
dem Auszug der Fachſchaft, der Fahnen und der Leitung nach
dem „Großen Zapfenſtreich” war die eindrucksvolle Kundgebung
geſchloſſen.
— Die SA.=Reſ. I der NSDAP. hat am Sonntag, 11. März,
Generalappell auf dem Hochſchulſportplatz. Im Anſchluß an den
darauf folgenden Marſch zur Feſthalle am Exerzierplatz, der von
drei Muſikkavellen begleitet wird, findet nach der Verpflegung
der etwa 2000 Teilnehmer in der Feſthalle Konzert ſtatt. Zum
kameradſchaftlichen Beiſammenſein ſind auch Angehörige und
Freunde geladen.
— Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Die Literariſch=
Künſt=
leriſche Geſellſchaft hat in den ſeitherigen Veranſtaltungen dieſes
Winters durchweg die wertvolle, ernſte deutſche Dichtung der
heu=
tigen Zeit geboten, ſo in dem Abend „Die dichteriſchen
Wegbe=
reiter des neuen Reiches” und in den beiden ausgezeichneten
Dich=
ter=Abenden von Agnes Miegel und Ernſt Wiechert .Als heiteres
Zwiſchenſpiel bietet die Geſellſchaft ihren Abonnenten am
näch=
ſten Donnerstag das Gaſtſpiel des beliebten Filmſterns Dolly
Haas mit eigener Truppe in dem gefälligen Luſtſpiel „
Scam=
polo” von Nikodemi, wozu die Mitglieder heute und morgen an
der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes gegen Vorzeigen der
Dauer=
karte ihre Eintrittskarten in Empfang nehmen können. — Am
19. März folgt ein intereſſanter Vortrag von Profeſſor Dr. W.
Schüßler über „Bismarck als Prophet”.
Gieleicht ist Ihre Probedose Leokrem Schon leer.
5
die Sie sich neulich mit dem Gulschein holten.
iuen Se nicht zigern ich eine gole De Lebte.
ems fetzt bei dem Kalten Weter kam lnre Hialt ir.
Fauchen, vor alem ueil er Sonnen,-Uitzmin enthet.
der klaut so gut, uſe Sonst ein Sangended im Semmer.
O
K
Dann fragen Sie einmal in Ihrem Bekanntenkreis
AHeins
nach Leokrem — und Sie werden hören, wie gut
er ist und wie vielseitig verwendbar: zum Schutze der Haut vor
WUetterschaden, zur Pflege Ihrer Hände nach der Arbeit . . . und
nicht zuletzt als Hautnahrung, denn Leokrem enthält ja Sonnen-
Uitamin! Leokrem gibt es in jedem Fachgeschäft schon von 22 Pf. ab.
n
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 67
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 9. März 1934
30. Mitgliederverſammlung des Alice=Frauenbereins.
Am 7. März d. J. fand im Hauſe der Vereinigten Geſellſchaft
die 30. ordentliche Mitgliederverſammlung des Alice=
Frauenver=
eins ſtatt, die aus allen Teilen des Landes ſehr gut beſucht war.
Die hohe Präſidentin des Vereins, Großherzogin Eleonore,
be=
grüßte die Anweſenden, beſonders die Vertreter der Behörden
und Zweigvereine, und wies im Gedenken an den Jahrestag der
nationalen Erhebung darauf hin, daß das Rote Kreuz im
Drit=
ten Reich ganz beſonders gewillt ſei, die ihm übertragenen
Auf=
gaben reſtlos zu erfüllen. Der Hauptgeſchäftsführer des Vereins,
Miniſterialdirektor Dr. Krat, teilte ſodann die Namen
derieni=
gen Mitglieder mit, die im Laufe der Berichtsjahre geſtorben
ſind, zu deren Gedächtnis ſich die Erſchienenen von ihren Sitzen
erhoben. Er erteilte ſodann Herrn Facharzt Dr. Rahn das Wort
zu ſeinem Vortrag „Neuere Behandlung innerer Krankheiten”
der außerordentlich intereſſante Ausführungen über die
verſchie=
denſten Arten von Krankheiten und den Gebrauch der Heilmittel
enthielt, und mit lebhaftem Intereſſe von den Anweſenden
an=
gehört wurde. Alsdann berichtete der Schatzmeiſter, Bankdirektor
Brink, über die finanziellen Verhältniſſe des Vereins und des
Alice=Hoſpitals, die keine weſentliche Aenderung erfahren haben.
Die Mitgliederbeiträge ſind ſehr zurückgegangen und die
Ver=
gültungen der Außenſtationen, denen Schweſtern überlaſſen
wer=
den, geben oft unregelmäßig ein; trotzdem iſt es gelungen, das
beſcheidene Wertpapiervermögen von etwa 27 000 Mark zu
er=
halten. Die Ruhegehälter für die 29 im Ruheſtand lebenden
Schweſtern des Vereins betragen jährlich rund 20 000 Mk. Das
dem Alice=Hoſpital benachbarte Grundſtück wurde angekauft, um
einen zum geplanten Neubau des Alice=Hoſpitals notwendigen
Bauplatz zu bekommen. Das darauf befindliche Haus wurde zu
einem Altersheim eingerichtet, das umgebaut und im Januar
1932 in Betrieb genommen wurde. Es iſt voll beſetzt und die
Nachfrage nach Zimmern darin iſt immer groß, ſo daß mit der
Einrichtung unbedingt einem beſtehenden Bedürfnis abgeholfen
worden iſt. Nachdem er ſeinen Rechnungsgehilſen für die wertvolle
Mitarbeit gedankt hatte, ergriff Dr. Kratz das Wort zur
Erſtat=
tung des Rechenſchaftsberichtes. Er teilte mit, daß die Anzahl der
ausgebildeten Schweſtern in den 4 Mutterhäuſern zu Darmſtadt,
Mainz, Offenbach und Goddelau in den Jahren 1931—1933 auf
309 geſtiegen ſei, alſo ſich um 33 Prozent erhöht habe. Im Alice=
Hoſpital iſt eine Vorſchule eingerichtet worden für diejenigen
jungen Mädchen, die Schweſtern werden wollen, aber das
vor=
ſchriftsmäßige Alter von 20 Jahren noch nicht erreicht haben. Sie
werden dort zur Vorbereitung für den ſpäteren Beruf in der
Hauswirtſchaft unterrichtet. Die Schweſtern des Hauptvereins in
Darmſtadt ſind in 10 Krankenhäuſern und 15.
Gemeindepflege=
ſtationen in Heſſen tätig. Die Ausbildungszeit in der
Kranken=
pflegeſchule iſt auf drei Jahre ausgedehut worden. Den Unterricht
hat ſeither in hervorragender Weiſe Oberſchweſter Emma
Hall=
wachs erteilt, nach ihrer Penſionierung wurde er von Schweſter
Grete Hiller übernommen; außerdem unterrichten die Aerite Dr.
Koepke, Dr. Kuß, Dr. Hilffell, Dr. Schlipve und Dr. Rechel an
der Krankenpflegeſchule. Die Dienſtbezüge der Schweſtern mußten
wie auch anderwärts verſchiedentlich gekürzt werden, ſo daß ſie
jetzt neben freier Station und Dienſtkleidung 36 bis 57,50 Mk.
monatlich betragen. Vom dritten Lernjahr ab ſind die Schweſtern
in der Angeſtelltenverſicherung angemeldet, auſſerdem gegen Alter
und Invalidität beim Schweſtern=Verſicherungsverein vom Noten
Kreuz in Berlin verſichert. Beiträge und Prämien werden ganz
vom Verein übernommen. Die Auszeichnungen, die die Schweſtern
nach 10, 15 und 20 Dienſtjahren erhalten, werden beim Schweſtern=
Jahresfeſt im Mutterhaus überreicht. Der Verein umfaßt 67
Zweigvereine, 36 ordentliche und 31 außerordentliche. Die
Mit=
gliederzahl iſt in den Berichtsjahren auf 12 063 herabgeſunken; in
Darmſtadt ſelbſt ſind 612 Mitglieder. Der Hauptgeſchäftsführer
erwähnte, daß der Verein nunmehr ſeit 60 Jahren ſeine eigene
Ausbildungſtätte für ſeine Schweſtern hat, zunächſt das ſogenannte
„Mauerſpitälchen”, ſeit 1893, alſo ſeit 50 Jahren, das jetzige Alice=
Hoſpital. Da dieſes den Anforderungen an ein modernes
Kranken=
haus nicht mehr entſpricht, hat der Hauptvorſtand beſchloſſen,
einen Neubau zu errichten. Er machte längere Ausführungen über
die Eingliederung des Roten Kreuzes in den neuen Staat und
wies darauf hin, daß der Alice=Frauenverein Mitglied des
Reichsfrauenbundes des Deutſchen Roten Kreuzes iſt und als
Glied des Deutſchen Roten Kreuzes der Reichsgemeinſchaft der
freien Wohlfahrtspflege, die die 4 Spitzenverbände NS.
Volks=
wohlfahrt, Innere Miſſion, Caritasverband und Rotes Kreuz als
gleichberechtigte Glieder umfaßt, angehört. Den Bericht über die
Soziale Tätigkeit des Vereins erſtattete im Auftrag der
Vorſitzen=
den der Sozialen Abteilung, Frau von Ewalv, Oberfürſorgerin
Fräulein Liſy Beſt. Sie berichtete eingehend über die Tätigkeit
der verſchiedenen Unterabteilungen (Wgiſen= und
Pflegekinder=
überwachung, Kriegshinterbliebenenfürſorge.
Mittelſtandsfür=
ſorge, Arbeitshilfe und Nähſtube, Studentenhilfe. Haushilfe),
Darüber hinaus konnten in den Berichtsjahren noch folgende
Hilfsmaßnahmen durchgeführt werden: Durch die ſeit Herbſt 1931
beſtehende Pfundſpende konnte ein Kreis von 1770 Perſonen,
je=
weils auf die Dauer von einem Vierteljahr mit Lebensmitteln
unterſtützt werden. In den Wintermonaten 1931/32 galt eine
be=
ſondere Hilfsaktion den notleidenden Künſtlern unſerer Stadt.
Im Auftrag des Heſſiſchen Roten Kreuzes wurden im Sommer
1931 2 hauswirtſchaftliche Schulungskurſe für erwerbsloſe
Mäd=
chen von je 10 Wochen in Bingenheim durchgeführt. Außerdem
wurde der Tagesraum für Frauen und Mädchen in den
Berichts=
jahren weitergeführt. Dem im Winter 1932/33 durchgeführten
freiwilligen Arbeitsdienſt oblag die Verarbeitung der aus der
Kleiderſammlung der Winterhilfe überwieſenen Altkleidung. Die
Hilfsaktion für deutſchſtämmige Kinder aus Polen durch
unent=
geltliche Unterbringung in Landpflegeſtellen wurde weitergeführt.
Eine Erholungskur für Kleinkinder fand im Sommer 1932 auf
dem Obſtgut Hicklei ſtatt. In dem Kinderheim des Heſſ. Roten
Kreuzes in Bingenheim wurden in den drei Berichtsjahren 238
Kinder aufgenommen. Ab Mai dieſes Jahres wird das
Kinder=
heim nach Bad=Salzhauſen verlegt. Im Sommer 1933 ſtanden 50
ſehr erholungsbedürftige Kinder in 2 Tageskurſen von je vier
Wochen Aufnahme in dem Jagdſchloß Kranichſtein. In dem
Er=
holungsheim in Schotten in Oberheſſen konnten im vergangenen
Jahre 26 Müttererholungskuren mit gutem Erfolg durchgeführt
werden. In den Winterhilfen der drei letzten Jahre hat der
Ver=
ein unter vollem Einſatz aller ſeiner Kräfte mitgearbeitet. Die
Berichte wurden mit Beifall aufgenommen und dem
Hauptvor=
ſtand und dem Schatzmeiſter Entlaſtung erteilt. Entſprechend der
neuen Satzung des Deutſchen Roten Kreuzes wurde die
Präſiden=
tin ermächtigt, eine neue Satzung für den Alice=Frauenverein zu
errichten. Hierauf wurde die Verſammlung mit dem Gelöbnis
treuer Pflichterfüllung für die Aufgaben, die dem Alice=
Frauen=
verein auch im neuen Staat im beſonderen Maße geſtellt ſind und
mit einem dreifachen Sieg=Heil auf Volk, Vaterland,
Reichspräſi=
dent und Reichskanzler geſchloſſen.
*
Nakurwiſſenſchaftlicher Berein
ui4 Burauftadt. am 6. März 1934
378. Sitzuug
Prof. Dr. Th. Liſt’s Vortrag hatte zum Gegenſtand:
„Auch heute noch wird die Süſwaſſertierwelt bereichert
durch Einwanderer aus dem Meere.”
Die chineſiſche Wollhandkrabbe bevölkert heute
die deutſchen Flüſſe.
Die chineſiſche Krabbe, Kriocheir sinensis, ein
Kurzſchwanz=
krebs, iſt im Jahre 1912 zum erſten Male in einer Fiſchreuſe in
der Aller, einem Nebenfluß der Weſer, gefangen worden und hat
ſich im Laufe von 20 Jahren über Holland, Nord= und
Mittel=
deutſchland ausgebreitet. Nach den eingehenden Unterſuchungen
von Dr. Peters=Hamburg iſt die Annahme berechtigt, daß die
Krabbe im Ballaſtwaſſer des Doppelbodentanks unſerer
Handels=
ſchiſſe eingeſchleppt worden iſt. Junge Tiere können leicht durch
die Flutventile von außen her in die Waſſerkaſten eindringen und
finden in den Flohkrebſen, die ſtets in den Kaſten angetroffen
werden, reichliche Nahrung. Von 1914 bis 1918 fingen die
Elb=
fiſcher in jedem Jahre nur wenige Wollhandkrabben. Aber in den
folgenden Jahren nahm die Zahl ſehr raſch zu. Die jungen
Krab=
ben wandern landeinwärts und als geſchlechtsreife Tiere wieder
ins brackige und ſalzige Waſſer zurück. Auf dem Süßwaſſerwege
werden Hunderte von Kilometern leicht überwunden,
Stromſchnel=
len und ähnliche Hinderniſſe werden auf dem Landweg umgangen
und über Land gelangen ſie in abgelegene Teiche. Die bis jetzt
beſiedelten Stromgebiete ſind alle durch künſtliche
Querverbindun=
gen im Zuſammenhang und gerade in allen dieſen
Verbindungs=
ſtraßen ſind überall Krabben beobachtet worden. Vom
Einſchlep=
pungsgebiet der Unterelbe und Unterweſer reicht 1932 ihr
Wohn=
gebiet 400 Kilometer nach Weſten (bis Belgien) und 900
Kilo=
meter nach Oſten (Danzig, Königsberg, maſuriſche Seen und
Ku=
riſches Haff). Sie bevölkert die Nord= und Oſtſee, den Rhein auf
500 Kilometer (bis Germersheim), die Weſer auf 300 Kilometer
(über Kaſſel hinaus) die Elbe auf 700 Kilometer (bis Prag) und
die Oder auf 450 Kilometer (bis Breslau) Sie erſcheint zum
erſten Male 1928 in der Oder, 1929 in der Weichſel, 1920 in der
Ems und 1931 im Rhein. In der Unterelbe fängt im Jahre 1931
der Fiſcher pro Tag 1 Zeutner im Garu, die Geſamtausbeute
be=
trägt 1 Million Stück mit über 250 000 Pfund. In den folgenden
Jahren iſt die Ausbeute noch viel größer. Die Elbe hat wegen
des breiten Brackwaſſergebietes mit ſehr günſtigen Laichplätzen
und dem Fehlen von Wehren den ſtärkſten Krabbenbeſtand .
Lebensweiſe: Die Wollhandkrabbe lebt als Bodentier
auf dem Grunde und in der Uferregion. Es iſt gleichgültig, ob das
Waſſer klar oder ſtark verunreinigt, tief oder flach, nahrungsarm
oder nahrungsreich iſt. — Ueberwinterung: Bei Beginn der
kalten Jahreszeit wandern die geſchlechtsreifen Tiere ſeewärts,
dem Laichgebiet zu. Die kleineren Tiere überwintern im 4 Grad
warmen Waſſer oder graben ſich in den Schlamm ein. —
Er=
uährung: Allesfreſſer, mit Vorliebe für Schnecken, Muſcheln
uſw.; Kaulquappen, Fröſche. Kröten, Fiſchlaich und geſunde Fiſche
werden gemieden. Krauke und ſterbende Fiſche, desbalb auch
Köder=
fiſche, werden gern gefreſſen. — Ortsbewegung:
Gewöhn=
liche Gangart iſt in ſeitlicher Nichtung. Geſchickte Kletterer, für
die ſelbſt eine ſenkrechte Mauer kein Hindernis iſt. —
Erdbau=
ten: Die Krabbe baut gerade, blind endende bis 80 Zentimeter
lange Wohnröhren in die nicht ſchlammige Uferwand, in denen ſie
ſich in größerer Zahl am Tag bzu, zur Ebbezeit aufhält.
Wanderungen: Die älteren Larven (Megalopa)
ſchwim=
men gewandt flußaufwärts. Die jungen Krabben ſammeln ſich im
Winter im tieferen Waſſer und beginnen im Frühjahr mit der
Wanderung flußaufwärts. Das Flußabwärts=Wandern iſt auf
Herbſt—Winter beſchränkt. Die laſchreifen Tiere wandern in der
Mitte der großen Flüſſe — Fortpflanzung: Die 45
Milli=
meter langen Krabben liefern 270 000 Eier und die 65 Millimeter
laugen Tiere 920 000 Eier Der Laichplatz iſt das Brack= bzw.
Salz=
waſſer und ſpeziell im Elbegebiet zwiſchen Cuxhaven und dem
Elbeſeuerſchiff I gelegen. Die Laichzeit beginnt im November. Das
Weibchen trägt die beſruchteten Eier, die am Hinterleib hängen,
5 Monate mit ſich herum. Aus dem Ei ſchlüpft die Larve, die
Zoca, im April—Mai aus. An das Zoca=Stadium ſchließt ſich das
Megalopa=Stadium an. Das Ergebnis des erſten Lebensjahres iſt
eine 10 Millimeter groſſe und das des zweiten Jahres elne 25
Millimeter große Krabbe. — Schädlichkeit: Die Fiſcherei
wird dadurch von der Krabbe geſchädigt, daß die Köder
abgefreſ=
ſen, daß die Netzgarne ſtark beſchädigt, daß die gefangenen,
ver=
letzten Fiſche gefreſſen werden, Ferner ſind die Krabben große
Nahrungskonkurrenten für die Netzſiſche, Schließlich werden die
Uferwände der Flüſſe durch die Wohnröhren geſchädigt. —
Be=
kämpfung: Natürliche Feinde der Krabben ſind Möwen,
Störche, Wanderratten, Aal, Barſch, Hecht. Der Menſch kann die
Krabben nur wirkſam bekämpfen, wenn er die Laſchſchwärme im
Laichgebiet befiſcht und daher große Maſſen von Krabben fängt.
Kraft durch Freude.
Berichk eines Teilnehmers der Fahrk ins Erzgebirge.
Ueber den Empfang der Urlauber nach der Ankunft am erſten
Beſtimmungsort habn wir bereits berichtet. Heute erhalten wir
weiter folgenden Bericht:
Der 1. und 2. Wochentag des Urlaubes. Schon in
aller Frühe kommen die Urlauber aus ihren Quartieren, um ſich
die Schönheit der Landſchaft und Umgebung des Erzgebirges
an=
zuſehen und einzuprägen. Truppweiſe werden Spaziergänge in
Begleitung der Obmänner der NSDAP. und NSBO).
unternom=
men, Urlauber mit Skiern unternehmen die ſchönſten Partien durch
über 1 Meter hohem Schnee, durch das bergiſche Arzgebärge. Um
12.30 Uhr wird in den einzelnen Gaſtſtätten das Mittagsmahl
eingenommen, das mehr als überreichlich und gut iſt. Nach kurzer
Ruhe begeben ſich die Urlauber zu den Drechſlern, Spielwaren=
Schnitzern und zu der Spielwarenausſtellung, die in Seiffen im
Erzgebirge iſt und geben auch den Einwohnern durch Kauf von
Drechſlerwaren und Spielzeugen einen kleinen Verdienſt. Um
4.30 Uhr wird das „Vaſper” eingenommen. Ein Durchgang von
Quartier zu Quartier gibt mir den überaus befriedigten Einblick
zurück. Unſere Urlauber ſprechen nur das allerbeſte von der
Gaſt=
freundlichkeit der Quartiergeber und Greuzbevölkerung aus und
geben ſomit ein gutes Zeugnis über den bervorragenden
Opfer=
geiſt und Hingabe der Bevölkerung. Ein ganz beſonderes Lob
verdient die Gemeinde Heidelberg. Heidelberg, die Gemeinde der
Spielwaren, bereitete durch ein mannigfaltiges Programin ginen
abwechſlungsreichen Unterhaltungsabend ihren Gäſten, der durch
Vorbereitung des Bürgermeiſters, des Polizeihauptwachtmeiſters
Weidmüller, Ortsaruppenleiter Lorenz, von allen Verbänden und
Vereinen, ſowie SA., BdM. Frauenſchaft und PO., die mit
einem hervorragenden Beiſpiel durch Zuſammenarbeiten manchen
Gemeinden und Bezirken vorgehen. Als Einleitung des Abends
ſpielte die Gemeindekapelle den Badenweiler Marſch. Die
Be=
grüßungsanſprache hielt Pg. Bürgermeiſter Preußler, indem er
den Gäſten einen guten Verlauf des Urlaubes und eine recht gute
Erholung in den zehn Tagen wünſchte. Dankesworte ſprach im
Namen der Urlauber Pg. Philipp Hahn aus Darmſtadt, der für
die Arbeit und die überaus große Gaſtfreundlichkeit und den
Empfang vor allen Dingen aufs herzlichſte dankte. Lieder wurden
durch den Geſangverein unter Leitung des Volksſchullehrers Pg.
Riedel geſungen. Der Mandolinenverein Heidelberg im
Erzge=
birge trug durch ſeine wunderbaren Vorträge zu dem Abend bei,
ſowie der Turnverein durch ſeine Turnerriege und komiſche Riege.
Zu dieſem Abend erſchien der Leiter der Organiſation, Pg.
Wam=
bach aus Frankfurt a. M., ſowie Gauorganiſator Pg. Thümmel.
Durch das Singen des Deutſchland=Liedes und des Horſt=Weſſel=
Liedes ſchloß der Abend mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den
Führer. Ein gutes Glas. Bier oder Wein ſchloß die lebhafte
Unterbaltung des Abends ab. Dienstag morgen ſchon in aller
Frühe wurden Skipartien zur Grenze oder ins Land des Schnees
unternommen, auch Märſche der Teilnehmer nach Deutſchneudorf.
Neuhauſen und auf den Schwartenberg wurden gemacht. Der
Nach=
mittag geſtaltete ſich durch gemütliches Zuſammenſein. Nach dem
Abendbrot veranſtalteten die Gäſte in den Gaſthäuſern
Rhei=
niſche Abende und was ſonſt im Heſſenlande getrieben wird, zeigten
ſie ihren Gaſtgebern. Verſchiedene Urlauber vertrieben
Spiel=
zeuge Drechſlerware und ſonſtige luſtige Artikel der Heimarbeiter,
um ſo einen Ausgleich für Freundſchaft zu ſchaffen. Auch der
dritte Tag geſtaltete ſich im ganzen wie der Verlauf der zweiten
Wochentages. Skipartien, Unterhaltungsabende, Touren uſw. wur
den unternommen, ſo daß auch dieſer Tag mit Freude verlief.
Winkerhilfswerk des deutſchen Volkes 1933/34.
Straßenſammlung.
In den nächſten Tagen bis einſchließlich Sonntag, den 11.
März 1934, kommt bei der Straßenſammlung eine künſtleriſch
ſehr hochwertige Anſteckplakette zum Mindeſtpreis von 20 Pfg.
zum Verkauf. Dieſe Anſtecknadel trägt das Bild des Ritters
Georg und ſoll das Sumbol des Sieges gegen Hunger und Kälte
ſein. Dieſe Plakette hat Sammelwert.
Volksgenoſſe! Durch den Kauf dieſer Plakette haſt du Anteil
an dem Siege gegen Hunger und Kälte.
Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelbergerſtraße 14,
20,15 Uhr: Oeffentlicher Vortrag Hans Kuhn=Mannheim: „Aus
dem Leben und Werk des Hl. Franz von Aſſiſi” (1. Abd. Jugend).
März 1934 für die
Ein Werbemarſch der S5. für das Winkerhilfsweit
findet am Samstag, den 10. März 1934 ſtatt. An dem „Marſt
nimmt eine Hundertſchaft teil, da der übrige Teil der
der Durchführung der ganzen Veranſtaltung beſchäftigt iſt.
Hundertſchaft wird um 15.15 Uhr am Standort der SS Neckar
ſtraße 4, antreten und feierlich die Fahne abholen. Von hier
aus geht der Marſch durch folgende Straßen: Neckarſtraße,
Rhein=
ſtraße, Peter=Gemeinder=Straße Eliſabethenſtraße, Schulſtroſſe
Nieder=Ramſtädter Straße, Roßdörferſtraße. Stiftsſtraße, Dſe
burgerſtraße, Heinheimerſtraße, Lauteſchlägerſtraße, Magdalenen, „ ſr Alſteinze
ſtraße, Alexanderſtraße, Paradeplatz.
iſtet
An der Spitze der SS=Hundertſchaft marſchieren der Spiel, MMſte das ka
mannszug und der Muſikzug der 2. SS=Standarte, die am Aben) illicht von A
in der Feſthalle konzertieren werden. Der Werbemarſch wird am fllerau, der ob
Paradeplatz enden. Dort findet ein Platzkonzert der SS=Kapelle //1 Dagegen
Hun
ſah un
Don vorn
ſtatt.
oſſenen un
Das Konzert in der Feſthalle
beginnt um 20.30 Uhr. Das Programm bringt im erſten 2
Blasmuſik, ſo daß dort bei den alten ſchönen Militärmärſchen d
Herzen höher ſchlagen werden. Der zweite Teil beſteht aus Streſ
muſik. Hier wirken auch die bekannten Kräfte des Heſſiſche 70 Mun ſind
jung
Landestheaters mit. Nach der Abwickelung des Konzertes,
von zwei Kapellen zum Tanz aufgeſpielt, ſo daß auch die Ta
ite Deutſchlan
luſtigen an dieſem Abend auf ihre Rechnung kommen,
die Zeit der
nüſchen (ſet
Bekennk Euch zum Arbeiter der Stiu
und zeigt, daß Ihr den Begriff „Deutſcher Sozialismus”, nicht mad Mr. Zwei
im Munde führt, indem Ihr teilnehmt an der großen Junzuubach, der
beiter=Kundgebung der Hitler=Jugend am Sonntag, den 11. Mäuxlſuer Andu
Unnerstag
1934, um 11 Uhr auf dem Paradeplatz.
an einem 1
Die Kundgebung wird in einigen Darbietungen der Hitlen en war ſchon
Jugend zeigen, wie ſtark ſich die alle Stände umfaſſende Jugenkuwſeht wurde,
— die Hitler=Jugend — dem Arbeiter der Stirn und der Faufun erſchienen.
verbunden fühlt. Ueber den deutſchen Sozialismu Maſtens diesn
wird Stabsführer Richter vom Standpunkt d/ /Mmmenſte.
Mig, aber er
Jugend aus grundſätzlich ſprechen.
Aichteitsdelik,
Alle Jungarbeiter Darmſtadts werden um 9,45 Uhr auf dei weſtraſt iſt,
Marienplatz erwartet!
M. irgend e
9 Mädchen
9 auch manck
1de Art ihrer
ndigen Au
ien Zwi
Aus der NSDAP.
Arbeitsgruppe 4 (Berufsſchule) des Stadt= und Landkreiſes.
Arbeitsſitzung am Samstag, 10. März. nachmittags 3 Uhr, 501 Jahr
der Gewerblichen Berufsſchule II. (Nieder=Ramſtädter=Str AMing, nur
Tagesordnung: 1. Der neue Lehrplan für die Staatsbürgertunzl !9anach wi.
Miner vi
(Pg. Michel), 2. Mitteilungen.
ſung und
Ortsgruppe Darmſtadt Gutenberg.
n noch als
Am Freitag, 9. März abends 8.30 Uhr, findet eine Sitzuc ſenbei Unter
der politiſchen Leiter im Martinsglöckchen, Riegerplatz, ſtatt. EilW länge
ſcheinen unbedingte Pflicht.
ichentlichen
M Namen ſein
türlich einen
Ortsgruppe Darmſtadt=Schloßgarten.
Am Freitag, 9. März, abends 8.30 Uhr pünktlich, finder Inlgamt um
der Wirtſchaft Nagel Lauteſchlägerſtraße, eine Sitzung der vol
tiſchen Leiter ſtatt. Die Zellenwarte haben die NS.=Briefe Wil/e das Urt
h. daß
und Weg abzurechnen. Außerdem wird an die Ablieferung Palb di
Perſonal=Bogen erinnert.
1 Gerie
NSV. der Ortsgruppe Schloßgarten.
Die Brotausgabe findet am Freitag, 9. März, von 8 Uhr veiller für eit
mittags bis 5 Uhr nachmittags ſtatt. Kücheneſſer erhalten le//Schlieſtlich
Brot. Ausweiſe ſind mitzubringen,
NSV. der Ortsgruppe Mitte.
Freitag, 9. März, ab 8 Uhr Brotausgabe: vormittags A—Min dem
jachmittags L—3.
Jungvolk. Jungbann Flandern 1/115.
Sonutag, den 11. März 1934. vormittags 9.45 Uhr, tritt E/
geſamte Jungbann ſtammweiſe am Marienplatz an.
Spielgemeinſchaft für nationale Feſtgeſtaltung.
ieſt mi
Verſchiedene Vorkommniſſe in der jüngſten Zeit veranlaſſe)chten
Jun is 9
folgendes bekannt zu geben:
Die Bezeichnung „Spielgemeinſchaft für nati Weſchließlich m
nale Feſtgeſtaltung” iſt ausſchließlich den unter der v0u mehr darg
antwortlichen Leitung der Landesſtellenleiter in Verbindung mMAthau
Mitwirkung des Reichsbundes der deutſchen Freilicht= und Vol / eiſer Hei
tiſtigt d
Genbach.
Marienſch
beraug
It ging
* junge
ſchauſpiele, e. V., Berlin, gegründeten Geſellſchaften m. b. H. pr heſtkraft iſt,
behalten. Für das Gebiet der Landesſtelle Heſſen=Naſſau Bſlten ſei.
Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda iſt d2.0 Imn 0
Bezeichnung nur der unter Mitwirkung des Gauleiters Reick 796 Ng/
EM ſech
ſtatthalter Sprenger gegründeten Heſſen=Naſſauiſchen
gemeinſchaft für nationale Feſtgeſtaltung, G. m. b. H., Geſchäf 1d
führer Pg. Aſſeſſor Beckmann, geſtattet.
Andere Geſellſchaften. Vereine oder Unternehmungen, dür 7eMlte,
dieſe oder eine ähnliche Bezeichnung nicht führen.
Konzerl des Schülerchors und Schülerorcheſters
des Realgymnaſtums.
Schülerchor und Schülerorcheſter des Realgymnaſiums w
anſtalteten geſtern einen Konzertabend in der Woogsplatztu
halle, die bis auf den letzten Platz gefüllt war. Gewiß nahmen O‟.
die Eltern und Freunde, die gekommen waren, den Eindruck y
nach Hauſe, daß die Jungen mit Liebe und ſichtlichem Eifer be
Werk waren. Angeſichts der tadelloſen Diſziplin, die im all.
meinen herrſchte und die auf das Konto der ſorgfältigen Vor
reitung durch Studienrat Volz kommt, fielen kleine Schwant?”
gen und Unausgeglichenheiten in der Ausführung nicht ſo ſehr
Gewicht. Angeuehu empfand man, daß die vorgetragenen We!
ter, die den Abend einleitete. Einzelne Werke, wie z. B. dac 4.4
zert in G=Dur für 4 Violinen von G. Ph. Telemann, ſtellten
die techniſchen Fähigkeiten der Ausführenden ſchon einige Auf
derungen. Beſonders gut gelaug bier der innige langſame Mit ?
ſatz. Dazwiſchen ſang der Chor unter Leitung von Studien
Volz, der auch das Orcheſter dirigierte, alte Volkslieder wie 41
vom „Blümlein auserleſen und vom „Waldvögelein” und S
datenlieder wie das „Morgenrot”. Nach dem luſtigen „Wenn
Vogel naſchen will” gab es ſoviel Beifall, daß der „Bettelm!”
kant” als Zugabe folgen mußte. — Chor und Orcheſter verein!!
ten ſich dann zu dem mit beſonderer Begeiſterung vorgetrage?”
„O Deutſchland, hoch in Ehren!” — Als Soliſt trat aug dem Kr.
der Schüler E. Delv (Violine) hervor, der u. a. eine Elegie 2
H. W. Ernſt mit warmem Ausdruck und guter Strichführ.
vortrug.
Außerdem hatten ſich die Herren W. Hafenreffer (Flöte).?"
H. Krauskopf (Klavier) in den Dienſt des Abends geſtellt.
trugen, ausgezeichnet aufeinander eingeſpielt, eine Sonate (2"
von Kublau vor, ein Werk, das dem Charakter der Flöte 70
entgegenkommt, beſonders in dem gefälligen, zärtlich ſpieleriſc.
„Rondo alla Polgcca”. — Studienrat Dr. Kanz war bei verſch.
denen Werken ein ſicherer und feinfühlender Begleiter, der
dem Gelingen des Abends nicht unweſentlich beteiligt war.
Ein ſchneidiger Marſch „Mit Mut und Kraft” von Blon *
dete den Abſchluß der wohlgelungenen Veranſtaltung.
9. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 67 — Seite 2
Aus der Argeſchichte Heſſens.
Mntoriſcher Berein.
fin Vortrag des Herrn Hochſchulprofeſſors Dr. Greim
be=
hayylte das Thema: Aus der Urgeſchichte Heſſens. Unter
Urge=
ſchäge verſtand der Vortragende diesmal nicht die geologiſche,
ſon=
derndie hiſtoriſche Urgeſchichte ſeit dem Auftreten des Menſchen.
Vchmälteſten Menſchen hat ſich gerade in unſerer Gegend eine
Sru (in Maur bei Heidelberg) gefunden. Alle derartigen Funde
ſugytman zeitlich zu beſtimmen; es gibt drei Methoden: die
geo=
lowiße (d. h. Beſtimmung nach den Erdſchichten, denen die Funde
ampören), die archäologiſche (nach dem Kulturzuſtand, den die
Fuinſe darſtellen) und die ſogenannte pollen=analytiſche Methode
(nmz der Beſtimmung der mitgefundenen Pflanzenabdrücke). Am
beei wendet man alle dieſe Methoden möglichſt zuſammen an, in
des Zuſammenarbeit von Naturwiſſenſchaft und Archäologie, wie
ſier)r Vortragende ſchon ſeit Jahrzehnten gefordert hat. Dieſe
Zeutteſtimmungen ſind natürlich nur relativ. Die Verſuche,
abſo=
lune Zeitbeſtimmungen zu treffen (die Ausnutzung der
Sonnen=
ſtruhungskurven) ſind in ihrem Ergebnis noch ſehr umſtritten.
Vie ſah unſere Gegend zur Zeit der älteſten Menſchen, d. h.
in dr Altſteinzeit, aus? Die Geſtaltung der Oberfläche war etwa
die lleiche wie heute. Die Umwelt war eine ganz andere, es
heurhte das kaltfeuchte Klima der Eiszeit. Die erſten Menſchen,
pinillicht von Weſten kommend, ſiedelten ſich damals an, in der
Witerau, der oberrheiniſchen Tiefebene, dem rheinheſſiſchen
Hügel=
laud Dagegen blieben z. B. Odenwald und Vogelsberg
unbeſie=
deiſt Von vornherein finden wir den ſcharfen Gegenſatz zwiſchen
demoffenen und dem bewaldeten Gebiet; der Wald war der Feind
des Nenſchen, den zu beſiegen ſeine Werkzeuge nicht ausreichten.
Dii Menſchen ſtanden auf geringer Kulturſtufe, es waren
wan=
de me Jägervölker mit ſehr geringem Beſitz an primitiven
Kul=
tumrkzeugen (wenig bearbeitete Steine, zerſchlagene Knochen).
Nun finden wir eine große Lücke zwiſchen der Altſteinzeit und
deu jüngeren Steinzeit: in der dazwiſchen liegenden mittleren
Steizeit gibt es in unſerer Gegend, wie überhaupt dem größten
Teil Deutſchlands, keine Beſiedelung. Dieſe Lücke fällt ungefähr
im de Zeit der borealen (Steppenbildung, kalttrocken) und der
attatiſchen (feuchtwarmen, günſtig für Waldverbreitung) Periode.
Mit dieſen Klimaänderungen ſucht man das zweifelloſe
Verſchwin=
den des Menſchen zu erklären. Den Menſchen treffen wir erſt
wie=
der in der ſubborealen (trockenwarmen) Periode, die einen
Wärme=
höhepunkt und Waldrückgang brachte; an ſie ſchließt ſich die
feucht=
kühle (ſubatlantiſche) Periode, in der wir heute noch leben.
Dieſe trockenwarme Periode iſt identiſch mit der jüngeren
Steinzeit (Neolithikum) der Archäologie. Die Menſchen dieſer Zeit,
die Neolithiker, ſind ganz andere Leute als die Altſteinzeitler. Ihr
Körperbau iſt anders, ihre Kultur iſt anders und viel entwickelter.
Sie brachten Ackerbau und Viehzucht, beide vorher hier unbekannt,
mit, ſie ſind alſo eingewandert, vielleicht infolge des
Waldrück=
gangs. Sie ſind ſeßhaft geworden, beſaßen weſentlich beſſere
Kul=
turverhältniſſe (Hausbau, Geräte, Schmuck), ſie trieben auch ſchon
Handel. Die ſubatlantiſche Periode bringt eine
Klimaverſchlech=
terung; der Menſch behauptet jetzt den Wohnraum, vermag ihn
aber nicht dem Walde gegenüber zu vergrößern, er rodet noch
nicht. Die ſcharfe Scheidung zwiſchen offenem Gelände und
Wald=
gelände beſteht alſo durch die ganze jüngere Steinzeit und die
Metallzeit.
Von dem Neolithikum nimmt die Entwicklung des Volkstums
unſerer Gegend ihren Beginn, da die Beſiedelung ſeitdem nicht
unterbrochen worden iſt. Leider wiſſen wir nicht, wer und welche
Raſſe hier wohnte. Der erſte Name wird erſt um 100 v. Chr.
ge=
nannt: Die Kelten; aber auch ſie ſind uns der Raſſe nach nicht
be=
kannt. Sie können als Einwanderer die älteren neolithiſchen
Völ=
ker aufgeſogen haben, ſie können auch nur deren Enkel ſein. Ihnen
folgten die Germanen. Damit treten wir bereits in die Zeit der
ſchriftlichen Ueberlieferung ein. Noch immer aber beſtand die
Schei=
dung zwiſchen offenem und Waldgelände, auf die z. B. die
Feſt=
legung des Limes Rückſicht genommen hat. Den großen Angriff
auf den Wald brachte erſt die Merowinger= und die
Karolinger=
zeit, der in mehreren Abſchnitten zu der Beſiedelung führte, die
wir heute noch haben.
Lebhafter Beifall dankte dem Vortragenden für ſeine
lehr=
reichen und klaren Ausführungen. In der anſchließenden
außer=
ordentlichen Hauptverſammlung wurden die neuen Satzungen des
Vereins nach einem eingehenden Referat des Vereinsführers
an=
genommen.
(CA.
Aus dem Gerichtsſaal.
1w. Zwei alte Sittlichkeitsverbrecher aus
Of=
eendach, der Arbeiter Peter Kaiſer und der
Tag=
lShier Andreas Klug, beide bald ſechzig, ſtanden am
Doinerstag vor der Großen Strafkammer, weil ſie
ſich in einem 10jährigen Mädchen vergangen hatten. Gegen die
di be=dn war ſchon einmal ein Termin anberaumt, der aber wieder
ſſende abszeetzt wurde, weil die Angeklagten gänzlich betrunken vor Ge=
und d rieht erſchienen. Das Gericht erließ ſofort Haftbefehl, damit ſie
ialie weigſtens diesmal nüchtern ſeien. Die beiden ſind wirklich das
Verbmmenſte, was man ſich vorſtellen kann. Klug iſt zwar
flrißg, aber er hat nicht weniger wie acht Vorſtrafen wegen
Srihichkeitsdelikten, während Kaiſer, der erſt einmal deswegen
vwibſtraft iſt, faul und ein Trunkenbold iſt. Beide leugnen
ſtmü irgend etwas mit dem Mädchen vorgenommen zu haben.
Deis Mädchen habe ihnen bloß immer Geld abgebettelt, was ſie
ihm auch manchmal gegeben hätten. Durch die ſehr
widerſpre=
chenle Art ihrer Verteidigung und auf Grund der durchaus
glaub=
w ihigen Ausſagen des Kindes hat das Gericht an ihrer Schuld
eiſtz keun Zweifel, Kaiſer erhält eine Zuchthausſtrafe von
duu Jahren, während Kluge, der weniger handgreiflich
„vSrang, nur zweieinhalb Jahre Zuchthaus erhält.
Danach wird in der Berufung gegen einen Offenbacher
K elner verhandelt, wegen ſchwerer Urkundenfäl=
Sing und Betrug. Der Angeklagte arbeitete ſeit Jahren
nurnoch als Aushilfskellner Samstag und Sonntag und erhielt
ſne Enghabei Unterſtützung vom Wohlfahrtsamt. Um der Unterſtützung
nach länger teilhaftig zu bleiben, begann er im Juli 32 die
w ichentlichen Arbeitsbeſcheinigungen ſelber auszufertigen und mit
den Namen ſeiner Arbeitgeber zu unterſchreiben. Dabei gab er
naürlich einen geringeren Verdienſt an, ſo daß er das
Wohl=
fnsamt um über 200 Mark ſchädigte. Der Angeklagte legte
gem das Urteil erſter Inſtanz Berufung ein, mit der Begrün=
Brieſt dum, daß er zwar ſchuldig ſei, aber in Not gehandelt habe, und
eiſl deshalb die Strafe von vier Monaten Gefängnis zu hoch fände.
Ds Gericht gibt ſeiner Berufung ſtatt und
er=
mäßi gt die Strafe auf drei Monate. Außerdem
er=
hälter für einen Monat eine dreijährige Bewährungsfriſt.
Schließlich ſitzt da noch ein junger Hilfsarbeiter aus
Ofſenbach, der augenblicklich eine vierjährige Zuchthausſtrafe
im Narienſchloß verbüßt. Er hatte ein Kaſſiber aus dem
Gefäng=
nsherausgeſchmuggelt, während er noch in Unterſuchungshaft
ſaz in dem er einen Freund zum Meineid anſtiftete. Der Freund
abe ging nicht darauf ein und übergab den Brief der Polizei.
Drjunge Mann, der nach dem Gutachten des mediziniſchen
Sach=
verfändigen Pſychopath und gemindert zurechnungsfähig iſt,
ver=
ſuh hier einmal den vollkommen Verrückten zu ſpielen, dann
wie=
der beſchwert er ſich bitter, daß man ihn verrückt machen wolle.
„Sdießt mich doch dod” ſchreit er, auf den Schupo zulaufend, und
verſcht nach deſſen Revolver zu greifen, „dann is Feierabend,
dum is Ruh!” Von dem Kaſſiber will er anfangs gar nichts
wiſ=
ſanſchließlich meint er, es könne ia wohl ſein, aber er könne ſich
rMmchk mehr daran erinnern. Das Gericht erkennt auf ein Jahr
nter ? Buhthaus und nach Verbüßung der Strafe auf Unterbringung
i: ſiner Heilanſtalt, da der Angeklagte, der ſchon ganz erheblich
u woeſtraft iſt, als gefährlicher Gewohnheitsverbrecher zu
be=
h.9 tJoten ſei.
Am Mittwoch wurde verhandelt gegen den früheren
Rech=
meides Raiffeiſenverbandes in Dietzenbach. Der Mann, der bis
mol ſechs Jahre lang einwandfrei gearbeitet hatte, hat den Ver=
Ew in den letzten Jahren in ziemlich beträchtlicher Weiſe
ge=
höigt, indem er Gelder des Verbandes kurzerhand für ſich
ver=
wadte, nicht etwa für ſeine Landwirtſchaft, ſondern, um ſich mit
(xnuen zu amüſieren. Heute macht der Angeklagte einen
jämmer=
lan Eindruck, zitternd und bebend ſteht er da und ſpielt den
Unſtesabweſenden, aus zeitweiligen ſchnellen und ſehr
orientier=
beAntworten hat man aber unbedingt den Eindruck, daß er ſehr
Lefder Sache und unbedingt Herr ſeiner ſelbſt iſt. Das
ſchänd=
lichte, was er ſich leiſtete, iſt wohl die Unterſchlagung des
Spar=
kmnbuchs ſeiner beiden Mündel, etwa zuſammen 900 RM. Das
em Sparkaſſenbuch hatte er, um das zu verbergen, kurzerhand
Tſehrannt. Der Angeklagte hatte im Vorverfahren das meiſte
zu=
ſeben, will jedoch heute von nichts mehr wiſſen Nach eingehen=
Immer wieder Wäſchediebſtähle. Am 1. März 1934, in der
Zeit von 18—19 Uhr, wurden aus zwei Hofreiten in der
Eſcholl=
brücker Straße folgende Wäſcheſtücke geſtohlen: 3 weißleinene
Handtücher, gez. E.S., 5 weiße Gerſtenkornhandtücher, gez. E.S.,
2 Frottierhandtücher, eines mit gelbblauen Karos und eines mit
einer Lila=Borde mit Franſen, 5 Herrenunterhoſen, hiervon ſind
2 Maccohoſen neu, 2 Normalhoſen gebraucht. 1 gefütterte
Macco=
frottierhoſe, 1 Herrennachthemd mit lila Borde, 1
Damennacht=
hemd mit Spitzen, 1 weißes Herrenhemd mit Faltenbruſt, 1
lila=
braun=weiß gemuſtertes Herrenhemd, 1 roſafarbiges Herrenhemd
mit dunkelroten Längsſtreifen, 2 blauweiß gemuſterte
Herren=
hemden, 1 roſa Trikolinhemd, 2 große weiße Damaſtbezüge, gez.
M.H., 2 Damaſtkopfkiſſenbezüge, gez. M.H., 2 weiße wollene
Bet=
tücher, 1 Herrennachthemd mit blauem Beſatz, 1 weißes,
gelb=
durchwirktes Fiottierhandtuch und 2 weiße Gerſtenkornhandtücher.
Als Täter kommen vermutlich zwei Kurzwarenhändler (Mann
und Frau) in Frage. Die beiden führen auf den Fahrrädern
hinten auf den Gepäckträgern aufgeſchnallte Koffer mit ſich. Der
Mann wird wie folgt beſchrieben: Etwa 23—25 Jahre alt, ſchlanke
Figur, etwa 1,74 Meter groß, ſchmales, längliches Geſicht. Er
war mit einer Sportmütze, dunklen Breecheshoſen, grauem Rock
und ſchwarzen Gamaſchen bekleidet. Die Frau ſoll etwa 22—24
Jahre alt ſein, hat ſchwarzes, glänzendes, lockiges Haar, ohne
Kopfbedeckung, zirka 1,65 Meter groß, ſchlank und trug einen
dun=
kelblauen Mantel. In beiden Fallen wurden dieſe Perſonen
ge=
ſehen, wie ſie die geſtohlenen Wäſcheſtücke in einen Ruckſack
ver=
ſtauten. Wer kann Angaben über die geſtohlenen Wäſcheſtücke
und die Täter machen. Alle Angaben, wenn ſie auch noch ſo
ge=
ringfügig erſcheinen, werden bei der Polizeidirektion, Zimmer
27, entgegengenommen. Auf Wunſch werden dieſe ſtreng
vertrau=
lich behandelt.
Kaffee Sag
Cenul ohne Letchr
Urkundenfälſchung in zwei Fällen und einer
kundenunterdrückung gemäß dem Antrag des
Staats=
imalts auf insgeſamt ein Jahr und ſechs Monate
Ge=
ſignis. In zwei Anklagepunkten erfolgt Freiſpruch mangels
Bveiſes.
Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Als
Theaterabend bietet die Geſellſchaft nach Vereinbarung mit dem
Landestheater die Teilnahme an dem Gaſtſpiel des berühmten
Filmſterns Dolly Haas in dem reizenden Luſtſpiel „Scampolo”,
am Donnerstag ,den 15. März. im Kleinen Haus des
Landes=
theaters. Die Mitglieder werden gebeten, heute oder morgen,
Samstag, vormittag, gegen Vorzeigen der Dauerkarte an der
Kaſſe des Kleinen Hauſes ihre Eintrittskarte unentgeltlich in
Empfang zu nehmen, und zwar mittleren Sperrſitz für numerierte
Karten und Parterre für unnumerierte Karten.
Odenwaldklub Freitag, den 9. März, 20.30 Uhr,
Haupt=
verſammlung in der „Krone”; daſelbſt Samstag. den 10. März,
20.30 Uhr, Zuſammenſein mit den Führern des Reichsverbandes;
Sonntag, den 11. März, Sternwanderung. Am Nachmittag
Zu=
ſammenſein mit den auswärtigen Klubgenoſſen in der „Krone‟.
„Die Ballon=Heiner” heißt im Volksmund der jedem
Darmſtädter bekannte Knabenchor der Ballonſchule. Sie ſingen im
Rahmen der großen luſtigen Vortragsfolgen beim bunten Abend der
NS.=Kriegsopferverſorgung am Samstag im Saalbau. — Die
Kapelle Buslau ſpielt, über 100 Perſonen wirken mit, und die
Preiſe (30 und 60 Pfennig) ermöglichen jedem Volksgenoſſen die
Teilnahme an einigen ſorgenfreien Stunden. — Es iſt noch eine
beſchränkte Anzahl Karten in der Geſchäftsſtelle der NSKOV.
Darmſtadt, Hindenburgſtraße 39, zu haben.
Geſchäffliches.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Es wird auf die heutige Bekanntmachung des ſtädtiſchen
Leih=
amtes aufmerkſam gemacht.
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 7. März. Wohltätigkeits=Konzert.
Im Löwenſaal veranſtaltete die Polizeikapelle unter Leitung des
Herrn Muſikmeiſters Buslau einen Konzertabend, der einen
guten Beſuch zu verzeichnen hatte. Der Ertrag des Abends war
für die Winterhilfe beſtimmt. Die reichhaltige Vortragsfolge
bracht, im erſten Teil den bekannten Marſch „Alte Kameraden”
von Teike, die Ouvertüre zur Oper „Roſamunde von Schubert,
dann das „Glühwürmchen=Idyll” von Lincke, der Hydropathen=
Walzer von Gungl und die Fauſt=Fantaſie von Gounod. Der zweite
Teil wurde eingeleitet mit dem Marſch. Einzug der Reichsgrafen”
aus der Wagner=Oper „Lohengrin”. Weiter folgten die „
Stra=
della=Ouvertüre von Flotow, ein Walzer „Erinnerungen an
Schweden” von Heinecke ſowie der Triumphmarſch und das Finale
aus der Oper „Aida von Verdi. Den Abſchluß des
wohlgelun=
genen Abends bildete das Marſchliederpotpourri „Soldateska
1870/71” von Seidenglanz, in dem zahlreiche bekannte
Soldaten=
lieder erklangen. Die reichbeſetzte Kapelle bot mit dieſem
Pro=
gramm unter der ſchnittigen Leitung von Herrn Buslau
Vorzüg=
liches und erntete durch die dankbaren Zuhörer verdient ſtarken
Beifall, der mit einigen Zugaben quittiert wurde. —
Evange=
liſcher Frauenverein —
Jahreshauptverſamm=
lung. Mit herzlichen Worten begrüßte Herr Pfarrer Grein
die über 400 erſchienenen Frauen und gab einen Bericht über das
abgelaufene Vereinsjahr, das Jahr des 50jährigen Beſtehens, das
wiederum ſehr arbeitsreich war. Die Zahl der Mitglieder iſt auf
über 600 angewachſen. Die Kaſſenverhältniſſe ſind gut. 100 RM.
ſollen der Konfirmandenhilfe überwieſen werden. Den
zahl=
reichen Helferinnen wurden für ihre umfangreiche und liebevolle
Tätigkeit Worte des Dankes gezollt. An den geſchäftlichen ſchloß
ſich ein unterhaltender Teil an, wobei die anweſenden Frauen mit
Kaffee und Kuchen bewirtet wurden. Muſikaliſche Darbietungen,
Theateraufführungen der hieſigen Spielſchar u. a. m. boten einige
gemütliche Stunden.
o. Erzhauſen. 6. März. Kirchengeſangverein —
Gene=
ralverſammlung. In ausführlicher Weiſe ſchilderte der Vorſitzende
die Fortſchritte, welche der Verein im verfloſſenen Jahre in
ge=
ſanglicher Beziehung gemacht hat und widmete dem Dirigenten,
Herrn Lehrer Kaut, im Namen des Vereins herzlichſten Dank. Der
Rechner wurde entlaſtet, der Vorſtand in ſeinen ſeitherigen
Aem=
tern belaſſen. — In der Ludwigshalle fand ein Filmvortrag über
Luft= und Selbſtſchutz ſtatt. Der Vortrag war ſehr lehrreich und
wurde von den Anweſenden mit größten Aufmerkſamkeit
ent=
gegengenommen.
Ek. Pfungſtadt, 7. März. Mitgliederverſammlung
des Krieger= und Militärvereins. Der Vereinsführer,
Kamerad Peter Seeger 3., gedachte der im letzten Jahre
geſtor=
benen Kameraden und erſtattete den Rechenſchaftsbericht. Kamerad
Schaffner trug den Kaſſenbericht vor. —
Generalverſamm=
lung der Sängerluſt. Der langjährige Vorſitzende, Chr.
Böhm, legte ſein Amt krankheitshalber in jüngere Hände. Sein
Nachfolger wurde Heinrich Schaffner, der ſeine Mitarbeiter
be=
ſtimmte.
Nieder=Ramſtadt, 8. März. Die NS.=Gemeinſchaft „Kraft
durch Freude” veranſtaltet am kommenden Samstag, den 10. März,
abends 8 Uhr im Saalbau Fiſcher einen Bunten Abend mit den
gleichen Darbietungen, die bereits in anderen Gemeinden großen
Anklang gefunden haben. Alle deutſchen Volksgenoſſen von
Nie=
der=Ramſtadt und Traiſa ſind hierzu herzlichſt eingeladen. Karten
zum Preiſe von 20 und 30 Pfg. ſind im Vorverkauf durch die
Blockwarte der NSBO. und bei dem Ortsgruppen=Betriebsobmann
Gaßmann erhältlich. Das geſamte Programm wird nur von
„Berufskünſtlern” durchgeführt, und dürfte deshalb mit einem
ge=
nußreichen Abend zu rechnen ſein.
G. Ober=Ramſtadt, 7. März. Reichsluftſchutzbund. Bei
genügender Beteiligung beabſichtigt die Darmſtädter
Luftſchutz=
ſchule in Ober=Ramſtadt einen Luft= und Gasſchutzkurſus
abzuhal=
ten, an dem männliche und weibliche Perſonen von 14 Jahren ab
teilnehmen können. Der Kurſus dauert 6 bis 7 Stunden, die ſich
auf 3 Wochen verteilen. Die Teilnahmegebühr beträgt 2.— RM.,
für Unterſtützungsempfänger 1.— RM. Anmeldungen werden
um=
gehend an Gemeindebauaufſeher Kehr, Rathaus, erbeten.
k. Dieburg, 6. März. Hauptverſammlung des
Krie=
gervereins. Der Führer, Herr Pfirſching, gab einen
Rück=
blick in der Vereinsgeſchichte bis zum Jahre 1871. Nach dem
Welt=
krieg ging der Verein merklich zurück, aber das Jahr 1923 brachte
wieder einen Aufſchwung. Die nationale Erhebung brachte dem
Kriegerverein ſein altes Anſehen wieder, was in einem dreifachen
Sieg=Heil auf Regierung und Volk ſeine Bekräftigung fand. Zu
Ehren der verſtorbenen Mitglieder erhoben ſich die Mitglieder
von ihren Plätzen. Dem Kamerad Joh. Weber wurde für ſeine
cufopfernde Tätigkeit als Führer der Kriegsopferverſorgung ein
Bild unſeres Volkskanzlers mit Widmung überreicht, für das der
Geehrte ſichtlich erfreut dankte. Die Fechenbachſche Verwaltung
überließ auf Veranlaſſung der Baroneß Gabrielle dem Verein den
Kleinkaliberſchießplatz. Zwei verdiente Mitglieder, Kam. Dr.
Schmaldt und Adam Fäth, erhielten das Haſſia=Ehrenkreuz.
An bedürftige Kameraden wurden im letzten Jahre 400 Mark als
Unterſtützung ausgezahlt. Die Ehrenmalfrage wurde hier noch
be=
ſprochen und als Platz ein Teil des Freih v. Fechenbachſchen
Gar=
tens als ſehr geeignet in Vorſchlag gebracht. Die Einweihung ſoll
noch im Auguſt d. J. ſtattfinden. Eine Tellerſammlung für
not=
leidende Kameraden ergab 14,90 Mark.
As. Erbach, 6. März. In der letzten gut beſuchten
Mitglieder=
verſammlung der NSKOV. wurde beſchloſſen, die allmonatlich
ſtattfindenden Zuſammenkünfte von jetzt ab auf Freitag abends zu
verlegen; die nächſte Monatsverſammlung findet am 6. April
ſtatt. Anſchließend gab der Obmann die neueſten Rundſchreiben
bekannt. Beſonders empfohlen wurde der Beſuch des Films „
Stoß=
trupp 1917‟ Von beſonderer Wichtigkeit waren die Beſtimmungen
über die Mitgliedſchaft der Kriegsopfer zum Reichsbund deutſcher
Beamten, über das Tragen des Kriegsopferabzeichens, über die
Verbringung von Kindern in Erholungsheime, über Verleihung
von Darlehen, über Erlaß von Schulgeld und über die
Mitglied=
ſchaft bei der Arbeitsfront. Die im Laufe des letzten Monats
ein=
gegangenen Mitgliedskarten wurden ausgegeben. Die Aufſtellung
einer Kartei innerhalb der Ortsgruppe verurſachte dank der vom
Vorſtand gewiſſenhaft geleiſteten Vorarbeit keine beſonderen
Schwierigkeiten. Der nächſte Sprechtag in Erbach findet am 18.
März ſtatt. Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer wurde
die Verſammlung geſchloſſen. — Pg. Fleckenſtein, der
Schu=
lungsleiter von Erbach. eröffnete den erſten Schulungsabend des
Kreiſes mit herzlicher Begrüßung des Kreisſchulungsleiters. Pg.
Glenz würdigte in einem kurzen Rückblick die ungeheuere Tat
des Führers und ſeiner Mitarbeiter und forderte die
Parteigenoſ=
ſen, die SA. von Erbach, Michelſtadt und König auf, unſerem
Führer Treue bis zum Tode zu geloben. Der würdige Auftakt
ſchloß mit dem Horſt=Weſſel=Lied. In ſeinem Hauptreferat
behan=
delte der Redner die „Geſchichte des deutſchen Oſtens von der Zeit
der erſten Beſiedelung durch die Germanen bis auf den heutigen
Tag”. Mit dem Geſang des Liedes „O Deutſchland hoch in Ehren”
fand der erſte Teil des Schulungsabends ſeinen Abſchluß. In einem
weiteren Vortrag entwarf der Redner ein getreues Lebensbild
des Jugendführers Baldur von Schirach.
Me Sualitätsarbeik
im jadem Tropfen
Neue Wege des landeirkſchaftlichen Skudiums. — Vermitklung von Fachwiſſen und Heranbildung
zum deutſchen Bauern und Führer.
Von Dr. A. Kraemer, Berlin,
Reichsgeſchäftsführer des Reichsbundes Deutſcher Diplom=
Landwirte e. V.
Eine Neugeſtaltung der Berufsausbildung des
Diplomland=
wirtes iſt nicht allein notwendig im Hinblick auf die
ſelbſtver=
ſtändliche Einordnung aller akademiſchen Berufe in den
national=
ſozaliſtiſchen Staat, ſondern ſie wird darüber hinaus begründet
durch das weitſchauende Agrarprogramm des
Reichsernährungs=
miniſters, in deſſen Rahmen die Diplomlandwirte daran
mitzu=
arbeiten haben, den Bauer zum Staat und den Staat
wieder zum Bauern zu führen.
Die neue Ausbildung der Diplomlandwirte hat in erſter Linie
unter dem Geſichtspunkte zu erfolgen, daß es keineswegs der
aus=
ſchließliche Zvſeck der Hochſchule ſein darf, Fachwiſſen zu
vermit=
teln, ſondern darüber hinaus Menſchen und Führer heranzubilden,
Mitkämpfer für den Neuaufbau des deutſchen Vaterlandes. Die
Blickrichtung zur Wiſſenſchaft und Forſchung hat vom bäuerlichen
Menſchen und vom bäuerlichen Betriebe ihren Ausgang zu
neh=
men: die Erkenntniſſe der Wiſſenſchaft und Forſchung haben
zu=
rückzuſtrahlen auf den Bauer und ſeinen Hof.
Bevor wir die nachſtehenden Gedanken und Vorſchläge einer
breiten Oeffentlichkeit übermitteln, ſei zum allgemeinen
Verſtänd=
nis ein kurzer Ueberblick über die derzeitige Berufsausübung des
deutſchen Diplomlandwirtes vorangeſtellt:
Wir blicken in dieſem Jahre auf ein Jahrzehnt ſeit der
Ein=
führung der landwirtſchaftlichen Diplomprüfung zurück. Nachdem
bereits durch Prüfungsordnug vom 24. Juni 1922 in Preußen der
akademiſche Grad des Diplomlandwirtes geſchaffen wurde, der
nach einem ſechsſemeſtrigen Studium an einer Landwirtſchaftlichen
Hochſchule oder an einem Landwirtſchaftlichen Inſtitut einer
Uni=
verſität mit der abzulegenden Diplomprüfung verliehen wird,
haben vor zehn Jahren auch die Länder Württemberg, Sachſen
und Thüringen — Bayern hatte bereits vor Preußen dieſe
Prü=
fung eingeführt — ſich dem Vorgehen Preußens angeſchloſſen.
Während die Zahl der Landwirtſchaftsſtudierenden vor dem Kriege
etwa dem normalen Bedarf angepaßt war, ſetzte in den Jahren
1920—1927 eine Hochflut von Landwirtſchaftsſtudierenden ein, um
mit dem Jahr 1933 etwa wieder auf den normalen Bedarf
zurück=
zugehen. Auch eine nach dem Kriege geſteigerte
Verwendungs=
möglichkeit vermochte dieſe Menſchen nicht unterzubringen, ſo daß
wir heute bei etwa 10 000 deutſchen Diplomlandwirten nur 8500
in der eigentlichen Berufsausübung vorfinden, während rund
1500 ohne Berufstätigkeit ſind oder in fremde Berufe abwandern
mußten.
Der weitaus größte Teil der Diplomlandwirte (rund 3500)
haben eine wiſſenſchaftliche Vertiefung ihrer Ausbildung an den
in Deutſchland vorhandenen 11 wiſſenſchaftlichen
Ausbildungsſtät=
ten (Landwirtſchaftliche Hochſchulen Berlin, Bonn=Poppelsdorf
und Hohenheim — Univerſitäten: Königsberg i. Pr., Breslau,
Halle a. S., Göttingen, Kiel, Leipzig, Gießen, Jena — Techniſche
Hochſchule: München mit Weihenſtephan) mit der Diplomprüfung
abgeſchloſſen, um in die landwirtſchaftliche Praxis — auf den
eigenen Hof oder als Pächter, Leiter oder Beamter in
Gutsbetrie=
ben — zurückzukehren. Hierbei iſt auf die Tatſache hinzuweiſen,
daß über 70 Prozent der Studierenden unmittelbar bäuerlichen
Kreiſen entſtammen. Rund 2500 Diplomlandwirte ſtehen im
öffent=
lichen Dienſt der Landwirtſchaftsförderung als
Landwirtſchafts=
lehrer und =berater, davon rund 350 als Hochſchullehrer und
For=
ſcher. Weitere 1500 ſind in Behörden des Reiches, der Länder und
der bäuerlichen Selbſtverwaltung tätig. Etwa 100 ſtehen im
Han=
del und Gewerbe als Sachverſtändige im Genoſſenſchaftsweſen,
in der Induſtrie, im Bankweſen, bei Verbänden oder in Dienſten
der Preſſe. Alle dieſe Berufe haben die landwirtſchaftliche
Diplom=
prüfung zur Vorausſetzung.
Die berufsſtändiſche Vertretung der deutſchen
Diplomland=
wirte, der Reichsbund Deutſcher Diplomlandwirte
e. V., Berlin (angegliedert an die Hauptabteilung I des
Reichs=
nährſtandes), hat neben der Schulung der Diplomlandwirte auf
der weltanſchaulich nationalſozialiſtiſchen Grundlage als eine
ſei=
ner weſentlichſten Aufgaben die Förderung der praktiſchen,
wiſſen=
ſchaftlichen und beruflichen Ausbildung und Weiterbildung ſeiner
Mitglieder zu wahren. Er hat Sorge zu tragen, daß dem
deut=
ſchen Bauerntum und damit dem deutſchen Volke in jeder Hinſicht
voll leiſtungsfähige Fachkräfte zur Verfügung ſtehen. Aus dieſem
Grunde war der Reichsbund Deutſcher Dinlomlandwirte
verpflich=
tet, die Frage der Neugeſtaltung der Ausbildung der
Divlomland=
wirte aufzugreifen und im Einvernehmen mit den maßgeblichen
Stellen und Perſönlichkeiten Richtlinien für die Neugeſtaltung
hierfür herauszuſtellen. Das Ergehnis der Vorarbeiten und
Be=
ſprechungen, an denen neben Praktikern. Vertretern der
Profeſſo=
ren und Studentenſchaft, maßgehliche Mitglieder der
Hauntabtei=
lungen I, II und III des Reichsnährſtandes und Beamte des
Reichs=
ernährungsminiſteriums, des Preußiſchen Miniſteriums für
Land=
wirtſchaft, Domänen und Forſten und des Preußiſchen
Kultus=
miniſteriums mitgearbeitet haben, iſt in Form einer gedrängten
Ausarbeitung den zuſtändigen Stellen und der
Oeffentlich=
keit unterbreitet worden.
Dieſe Ausarbeitung ſoll jedoch nur ein Rahmen ſein, der die
Ausbildung vor während und nach dem Studium in großen Zügen
umfaſſen ſoll. Im weſentlichen Inhalt bedeuten dieſe Richtſätze
die notwendigen Folgerungen aus der nationalſozialiſtiſchen
Re=
volution für die Ausbildung des Diplomlandwirtes, einerſeits
Ci. Erbach, 8. März. Hauptverſammlung des
Oden=
wälder Reitervereins. Unter dem Vorſitz des 1.
Ver=
einsführers, des Erbgrafen Alexander von Erbach=
Erbach, hielt der Odenwälder Reiterverein bei guter
Beteili=
gung ſeine Jahreshauptverſammlung ab. Der erſtattete
Geſchäfts=
bericht zeigt von einem erfreulichen Aufſchwung des Reiterſports
in hieſiger Gegend; ebenſo zufriedenſtellend war der Kaſſenbericht.
Als ſtellvertretender Vereinsführer wurde, Herr Bürgermeiſter
Lenz beſtimmt. Für die Veranſtaltungen im laufenden Jahre
ſind ſchon größere Vorbereikungen getroffen. Die weithin
bekann=
ten Rennen werden noch beſſer ausgeſtaltet; dem Erbgrafen iſt es
bereits gelungen, die berühmte Kavallerieſchule Hannover für
eine Teilnahme an der Veranſtaltung zu gewinnen. Um die enge
Verbundenheit mit dem Saarland zum Ausdruck zu bringen, wird
als Hauptrennen der „Preis von der Saar” ausgetragen. Ein
Jagdrennen ſoll aus der angelegten Rennbahn zum Teil hin.us
in die Umgebung führen, um dort noch eine Reihe natürlicher
Hinderniſſe überwinden zu können. Daneben iſt noch ein
beſon=
deres Rennen für das Jungvolk vorgeſehen, und am Montag des
Eulbacher Marktes ein großer Aufmarſch von SA.=Reitern.
m Beerfelden. 8. März. Vom Evang. Bund. Im Bereich
des hieſigen Zweigvereins vom Ev. Bund hält dieſer Tage Herr
Dr. Brauns Vorträge ab über das Thema: Wir Proteſtanten
und das neue Reich. Redner wird für das Sensbacher Tal
ſpre=
chen in Unter=Sensbach, für das Finkenbachtal in Finkenbach und
Falken=Geſäß, ferner in Hetzbach und Gammelsbach. Die
Mitglie=
derzahl im Kirchſpiel ſteht auf ſehr beachtlicher Höhe, und gewiß
zieht das aktuelle Thema ſehr viele Intereſſenten an. —
Vieh=
markt. Der Viehmarkt am Montag brachte einen lebhaften
Ge=
ſchäftsgang, ſo daß von der angefahrenen Ware nicht viel übrig
blieb. Es waren im ganzen etwa 200 Läufer und Ferkel
aufge=
trieben. Für erſtere wurden pro Paar bezahlt 40—60 RM., für
ſetztere pro Paar 25—30 RM.
Dp. Zwingenberg, 7. März. Die hieſige Bauernſchaft hatte
zu einer Ausſprache über die Schlachtviehverwertung eingeladen.
die hieſigen Metzger erklärten ſich bereit, ihren Bedarf an Vieh
ach Möglichkeit am Platze zu decken. Als Richtpreis ſollen die
Mannheimer Marktnotierungen gelten. In Zweifelsfällen ſollen
Entſcheidungen von einem Metzgermeiſter und einem Landwirt,
welche hierzu beſtimmt wurden, gefällt werden. Um
Uebertra=
tungen von Krankheiten beim Rindvieh erkennen und verhüten
zu können, ſoll der Gemeindeverwaltung vorgeſchlagen werden,
ſen Faſelwärter einen Lehrgang beſuchen zu laſſen
nach der Richtung: Durchdringung des geſamten
Ausbildungsgan=
ges mit nationalſozialiſtiſchem und bäuerlichem Gedankengut,
an=
dererſeits: Vertiefung der Berufsausbildung. Der Bauer wird
nur den als Weggenoſſen, Führer und Berater anerkennen, mit
dem er ſich weltanſchaulich verbunden fühlt, und deſſen Arbeit in
der bäuerlichen Arbeit und im bäuerlichen Fühlen und Denken
wurzelt.
Für die Ausbildung vor dem Studium iſt
vorge=
ſehen, daß an der Reifeprüfung einer neunklaſſigen höheren Schule
ſolange feſtzuhalten iſt, als nicht allgemein für die akademiſchen
Berufe ein anderer Nachweis der erforderlichen Reife für das
Studium gefordert wird. Grundſätzlich wird weiterhin die
Bei=
behaltung einer zweijährigen Ausbildungszeit in anerkannten
Lehrwirtſchaften mit abſchließender Lehrlingsprüfung als
notwen=
dig angeſehen. Von dieſer Ausbildung ſoll ein Jahr in einem
bäuerlichen Betrieb, der Erbhof iſt, erfolgen. Die Auswahl und
die Ueberwachung der Lehrwirtſchaften wird’ am zweckmäßigſten
durch die zuſtändigen Organe des Reichsnährſtandes erfolgen.
Die Ausbildung bis zur Diplomprüfung
ver=
langt die Aneignung eines abgerundeten landwirtſchaftlichen
Wiſ=
ſens als gemeinſame Grundlage aller landwirtſchaftlich
akademi=
ſchen Berufsgebiete in einem ſechsſemeſtrigen Studium. Die
Spe=
zialausbildung ſchließt ſich hieran an.
Die Freizügigkeit des Studierenden ſoll künftig in vollſtem
Maße gewährleiſtet werden. Zu dieſem Zweck iſt es notwendig,
daß Studiengang. Art und Umfang der Pflichtfächer an allen
Hochſchulen einheitlich geregelt werden: die Grundwiſſenſchaften,
insbeſondere die Naturwiſſenſchaften ſind zu kürzen, ſowie in
ſtär=
kerer Verbindung mit den landwirtſchaftlichen Wiſſensgebieten
zu bringen. An den Univerſitäten ſollen beſondere Vorleſungen
in den Grundwiſſenſchaften für Landwirte eingerichtet werden.
Parallel= und Doppelarbeit durch Ueberſchneidungen in den
ein=
zelnen Lehrfächern ſind tunlichſt zu vermeiden.
In den landwirtſchaftlichen Fachwiſſenſchaften hat eine
Ver=
tiefung der Ausbildung zu erfolgen, insbeſondere iſt der Student
durch vermehrte praktiſche und wiſſenſchaftliche Uebungen und
durch ſchriftliche Prüfungsarbeiten (Hausarbeiten) zu
ſelbſtän=
digem Arbeiten heranzuziehen.
Bei der außerordentlichen Belaſtung des heutigen Studenten
durch Sport und Dienſt innerhalb. der SA. und SS. wird eine
Ausdehnung des Studiums zu vermeiden ſein. Neue Lehrſtühle
können nur dann im Rahmen des Lehrplanes ihre Arbeit
über=
nehmen, wenn Sorge dafür getragen wird, daß durch Wegfall und
Verkürzung weniger wichtiger Vorleſungen die Möglichkeit zur
Aufnahme neuer Wiſſensgebiete geboten wird. Unbedingt
erfor=
derlich erſcheint die Errichtung eines Lehrſtuhles für den
bäuerlichen Menſchen (ländliche Soziologie und
Genoſſen=
ſchaftsweſen, Raſſe= und Erbfragen und bäuerliches Brauchtum).
Vorhandene Lehrſtühle für Nationalökonomie ſind als Lehrſtühle
für bäuerliche Nationalökonomie auszubauen.
Eine grundſätzliche Neuordnung wird für die Ausbildung
nach der Diplomprüfung vorgeſehen, nämlich eine durch
Reichsgeſetz einheitlich zu regelnde Einführung einer
Referendar=
ausbildung als Vorausſetzung für die Tätigkeit im öffentlichen
Dienſt. Dieſes Referendariat (Vorbereitungsdienſt) ſoll neben
der wiſſenſchaftlichen Befähigung auch die praktiſche Eignung und
die notwendigen Charaktereigenſchaften als Wertmeſſer für eine
Anſtellung im öffentlichen Dienſt ermöglichen und beweiſen.
Die Referendarausbildung ſoll zur Vermeidung unnötiger
Zeitverluſte eine Spezialiſierung gewährleiſten, jedoch in
einheit=
lichem Rahmen für alle Sondergebiete (Landwirtſchaftslehrer,
Tierzuchtinſpektor. Saatzuchtinſvektor, Kulturtechniker,
Genoſſen=
ſchaftsweſen uſw.). Die bisherigen verſchiedenen Zuſatz= bzw.
Son=
derprüfungen ſind zu im ganzen Reich anerkannten und allgemein
gültigen Staatsprüfungen im Rahmen des Referendariats
aus=
zubauen. Die Referendarausbildung ſoll ſich grundſätzlich auf
zwei Jahre erſtrecken, in denen die Einführung in den praktiſchen
Dienſt die informatoriſche Tätigkeit in die Nachbargebiete und die
wiſſenſchaftliche Zuſatzausbildung an der Hochſchule nach einem den
beſonderen Bedürfniſſen auf den einzelnen Gebieten
entſprechen=
den Plan zu erfolgen hat.
Die Zulaſſung zum Vorbereitungsdienſt iſt
zu knüpfen an den Nachweis deutſchen oder
ſtammesglei=
chen Blutes ſowie an die Ehrbarkeit und Bauernfähigkeit
im Sinne der SS 13 und 15 des Reichserbhofgeſetzes vom 29. 9.
1933, ferner an den Nachweis der guten praktiſchen und
wiſſen=
ſchaftlichen Leiſtungen auf Grund der Ergebniſſe der Lehrlings=
und Dinlomprüfung und ſchließlich an den Nachweis der
körver=
lichen Tauglichkeit. Die Forderung der Bauernfähigkeit im Sinne
des Reichserbhofgeſetzes verlangt für den im öffentlichen Dienſt
ſtehenden Berater des Bauern logiſcherweiſe dieſelbe
Vorausſetz=
ung, wie für den Erbhofbauer ſelbſt.
Bewerber, die die oben genannten Bedingungen erfüllen,
ſol=
len zur Vermeidung einer Ueberalterung nach Möglichkeit, ohne
längere Wartezeit zum Vorbereitungsdienſt zugelaſſen werden.
Der Abſchluß der Ausbildung erfolgt durch eine dem juriſtiſchen
Ausbildungsgang entſprechende Aſſeſſorprüfung, die für das ganze
Reichsgehiet Gültigkeit hat und einheitlich, durch Reichsgeſetz zu
regeln iſt. Bei dem Ergebnis dieſer Prüfung ſind die während
der Referendarzeit niedergelegten Beurteilungen über die
dienſt=
lichen und charakterlichen Fähigkeiten zu Grunde zu legen.
Die oben dargelegte Neuordnung des landwirtſchaftliche
Studiums kann zunächſt nichts anderes ſein, als der Wunſch, an
Stelle der derzeitigen Uneinheitlichkeit des Ausbildungsganges
einen klaren und allgemein gültigen Ausbildungsgang zu ſetzen,
und an Stelle einer dem Bauerntum in vielen Dinen fremden
Ausbildung des Diplomlandwirtes ein wahrhaft bäuerliches und
nationalſozialiſtiſches wiſſenſchaftliches Gedankengut und
Fach=
wiſſen.
t. Gernsheim, 8. März. In einer gemeinſam abgehaltenen
Sitzung des Gemeinderates und der beiden Schulvorſtände unter
dem Vorſitz des Kreisdirektors Dr. Straub wurde nach
aufklä=
renden Worten des Kreisdirektors einſtimmig die Aufhebung der
Konfeſſionsſchule und die Umwandlung derſelben in eine
Simul=
tanſchule beſchloſſen. — Der hieſige Landwirt Gg. Hilb. Müller
hatte auch dieſes Jahr wieder auf der Braugerſten= und
Weizen=
ſchau in Darmſtadt ſchöne Erfolge zu verzeichnen. Er konnte
einen 1., 2. und 3. Preis erzielen.
P. Leeheim. 8 März. Einem Beſchluſſe des Gemeinderats
gemäß wurde die Zahlung eines Beitrags zum Schwatzbach=Pump=
Werkverband abgelehnt, weil unſere Gemeinde nicht mehr dem
Verbande angehört. Die Inſtandſetzung des Schulhauſes und der
Lehrerwohnung ſoll im Wege des Arbeitsbeſchaffungsprogramms
erfolgen.
Gernsheim. 8. März. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 7. d. M.: —1.10 Meter, am 8. d. M.: —1,07 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Hirſchhorn, 8. März. Waſſerſtand des Neckars
(Pegel) am 7. d. M.: 1.58 Meter, am 8. d. M.: 1,56 Meter
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
B Mainz, 8. März. Amtseinführung des Leiters
der Städt. Sparkaſſe. Oberbürgermeiſter Dr. Barth führte
den zum Leiter der Städtiſchen Sparkaſſe beſtellten Hans
Härt=
ter in ſein Amt ein. Härtter iſt in Mainz=Mombach geboren,
nahm am Weltkrieg bis zu ſeiner Verwundung in der
Champagne=
ſchlacht teil. Im Auguſt 1933 wurde er zum kommiſſariſchen
Bür=
germeiſter der Gemeinde Budenheim beſtellt.
Ab. Alzey (Rhh), 8. März. Aus bisher noch nicht geklärter
Urſache brach abends in dem landwirtſchaftlichen Anweſen des
Anton Rangel der Nachbargemeinde Schafshauſen ein Feuer
aus, das durch reiche Stroh= und Futtervorräte in kurzer Zeit
einen ganz gefährlichen Umfang annahm. Obmohl die
Feuer=
wehren aus Alzey und den Nachharorten tatkräftig den Brand
bekämpften, konnte nicht mehr verhindert werden, daß ein ganzer
Gebäudekomplex — Scheune, Stallungen. Schuppen und
Vorrats=
räume — ein Raub der Flammen wurden. Auch große Stroh=
und Heuvorräte verbrannten, das Vieh konnte noch rechtzeitig in
Sicherheit gebracht werden. Ebenſo gelang es, das Wohnhaus zu
retten. Die abgebrannten Gebäulichkeiten wurden erſt vor ſechs
Jahren errichtet.
Uie” eh
Die Hirſche beginnen ihren Kopfſchmuck abzuwerfen, Rehböckes
ſchieben noch und entwickeln ihr Baſtgehörn.
Der erſte, für das ganze Jahr ausſchlaggebende Haſenſatz fällt.:
Gerade er muß Gegenſtand der beſonderen Sorge des Hegers ſein.
Iltiſſe, Wieſel. Krähen und Elſtern, beſonders aber ſtreu= Hunde und Katzen, können unermeßlichen Schaden
anrich=
ten. Uebrigens beeinträchtigt das Aufkommen dieſer Junghaſem
M
weit weniger Schnee und Kälte, als vielmehr die Näſſe, die
ſogan=
der ſäugenden Häſin verderblich werden kann.
Rebhühner paaren ſich. Die Reihzeit der Wildenten neigt ſich
ihrem Ende zu. Es beginnt die Balz des Faſans und von Auer==
Birk= und Haſelwild, Faſanenhähne können da, wo die
Hahnen=
zahl überwiegt, noch abgeſchoſſen werden. Um das Verſtreichen der
Faſanen zu vermeiden, dürfen die Fütterungen nicht vernachläſſig= geur de
werden. Dieſer Monat eignet ſich am beſten zum Ausſetzen vom ieu ſüher!
Feldhühnern und Faſanen zur Ergänzung des vorhandenen Be= and Ion
Jaltefriſte
ſtandes, bzw. zur Blutauffriſchung.
Schon mit Anfang März ſetzt der Zug der Waldſchnepfen, der ſnm 0
Bekaſſinen und verſchiedener auf den Sümpfen brütender Federr 1, dr Beat
wildarten, ſowie der Wildtauben ein. Die zuerſt genannten könnert
am Abend= und Morgenſtrich geſchoſſen werden. Buſchieren un!
Treiben dagegen ſind unter allen Umſtänden zu vermeiden, du m WAſe
die Weibchen oft ſchon Ende dieſes Monats entwickelte Eier innes /Mvöllet
haben. Auch der Abſchuß der Wildtauben ſollte der bevorſtehender ᛋ pürſte 4
Brutzeit wegen mit möglichſter Zurückhaltung ausgeübt, beſſe ärr faſt
aber ganz unterlaſſen werden.
Die Fuchsfähe wölft zum Teil ſchon um Ende des Monatss z ze Begt
Raubvögel, wie Wanderfalke. Mäuſebuſſard uſw., ziehen noch. Des z.ähalten
Rückzug der Krähen iſt im Gang. Standkrähen und Elſtern ſinn
am Neſtbau. Die Kurzhaltung dieſer ſoll ſich jeder ſorgſame Heges / ware.
den Gefühle
angelegen ſein laſſen
Die Fütterungen ſind während der Uebergangszeit zur Grün hr auf
äſung noch dauernd gut zu beſchicken. Dem Schalenwild iſt Sall /”/ partout
in genügender Menge zu reichen, nicht nur um Gehörne und Ge pmgegenü
weihe kräftiger werden zu laſſen (die bekannten Salzpfannenſtein, ockſache.
enthalten auch Kalk), ſondern auch um Verluſte zu vermeiden, düi ſüche in
jetzt durch allzu reichliches Aufnehmen von jungem Grün um ), mever h
durch den bevorſtehenden Haarwechſel leicht vorkommen können.
Von Schwarzwild dürfte infolge der Abſpürmöglichkeit dur cEumen.
den letzten Schnee noch manches Stück zur Strecke gekommen ſei-/uv noch
Bachen, die vor dem Friſchen ſtehen, ſollte man unbedingt Ruck u o endlos
gönnen und führende Bachen ſelbſtverſtändlich ſchonen, wenn au Acherſtaatlic
der Abſchuß eines Keilers oder Ueberläufers, wo dieſe zu Schadsihe zweite
gehen. erlaubt iſt.
Nach all den gemachten Feſtſtellungen über die in verſchiedene,P Soll
Teilen unſeres Vaterlandes in den letzten Wochen maſſenwei. n4 Au
vorgekommenen Morde an Rehwild handelt es ſich zweifellos
u-
wildernde Hunde (hauptſächlich Schäferhunde), die die Rehe g hr, wiebi
riſſen haben und wohl kaum um einen Luchs, den man vielfan rid hae
als Täter bezeichnet hat. Damit iſt wieder einmal bewieſen, w./ hnuf geg
ſehr unſer Wild durch unbeaufſichtigte Hunde gefährdet iſt. Fa eiHig für
jeder Hund wildert, wenn er Gelegenheit dazu hat, und deshar
ſei jedem Hundebeſitzer ans Herz gelegt: Laßt euren Tieren nichk 9.000 Art
allzuviel Freiheit, ſonſt kann es — ganz mit Recht — ſehr leich eſvgelt
paſſieren, daß ſie von ihren Beutezügen nicht mehr zurückkehre Afallend
Außerdem winken recht empfindliche Strafen, und dazu komm= ur für di
daß geriſſenes Wild unbedingt erſetzt werden muß.
ent rüder,
ehinden L
h. Aus Oberheſſen, 8. März. Bis jetzt über 2500 ErHiM was
höfe in Oberheſſen. Bei der Durchführung des Reichserhy änge
hofgeſetzes durch die Anerbengerichte in Oberheſſen ſind bis Eng Brenze
Februar d. J. über 2500 Anträge zur Eintragung in die ErD M ſog
höferrolle eingegangen. Dieſe Zahl wird jedoch noch bedeuter
größer werden, da bei zahlreichen Gerichten ein abſchließends
Ergebnis über die Anmeldungen noch nicht vorliegt. Das bisW Geld
herige Ergebnis bei den oberheſſiſchen Anerbengerichten zeigt 5/4 oſt mi
Alsfeld 684, Herbſtein 517, Lauterbach 304, Grünberg 250 Schlu vi uns ſte
220, Schotten 140, Büdingen 118, Gießen 91, Vilbel 77. Lauba /onäe an
70 und Hungen 63 Anmeldungen. Das Geſamtergebnis wird ſi.zwl, ſo ein
im kommenden Sommer ergeben.
e ohne
h. Butzbach, 7. März. Heute früh um halb 6 Uhr fand in delmi erſt
hieſigen Zellenſtrafanſtalt die Hinrichtung des Leo Buchho/”
aus Eimsheim mittels Fallbeil durch den Scharfrichter Burkha—hopie
aus Endingen bei Freiburg i. B. ſtatt. Buchholz hatte bekanntſi
ſeine Geliebte ermordet.
—4Er wü
—orzmen
Feint er
Gewinnauszug
A „uder
5. Klaſſe 42. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
W1 Beſitz.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten.
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar ſe einer auf die Leſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
24. Ziehungstag
7. März 1934
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
6 Oewinne zu 6000 m. 126945 221384 264724
6 Gewinne zu 3000 M. 28782 303107 983409
16 Gewinne zu 2000 M. 7650 122876 148005 156942 171874 297262
327167 363232
24 Gewinne zu 1000 m. 1784 10416 32532 42252 108360 193622
226826 252185 309246 339115 345118 369688
60 Bewinne zu 500 M. 10549 21226 36572 39358 70937 81974
102921 109379 116720 118050 143903 147686 179448 199805 213222
234069 234947 236983 244815 251747 260907 263456 271227 263992
285949 342558 343253 379858 380320 398393
344 Gewinne zu 300 M. 2187 8426 10142 156b4 16893 19462
25230 28682 30656 36696 B6683 37866 39447 39720 40806 40902
48056 60085 86398 66213 69086 60319 60761 62241 64001 6496G
65231 70230 72668 73103 75818 76854 78164 81680 82412 83810
83980 85346 86807 87037 88727 88843 88960 90276 95051 95621
96433 97116 100478 101578 109382 115989 120334 121859 123264
126247 129204 129408 181044 132381 133927 135294 136034 136317
137114 139858 182033 154409 155707 156911 158610 160139 166872
162539 162693 164286 164648 165893 166056 166671 171431 173162
174266 174398 177232 178113 182383 188483 188879 191066 i91206
182718 194750 198437 199180 203524 206271 208963 212768 216787
223657 228337 231394 233593 234885 234974 237006 239091 239400
239871 240310 246985 248659 249997 257775 259441 259635 25966
260783 261567 261906 262791 263719 270321 273053 278331 263677
586978 288841 292367 296966 299175 307968 309044 303436 31 1669
314546 316180 322760 325060 327980 329376 332738 332949 934853
334822 337702 338812 342357 342925 343816 344358 344537 347355
362278 352934 353860 336043 359743 363393 3650 16 370212 374404
876866 378394 378767 381357 383861 386484 387688 388024 397780
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 W.,
gezogen
2 Gewinne zu 5000 M. 376211
6 Gewinne zu 3000 M. 104116 164766 312831
12 Gewinne zu 2000 M. 8101 28527 173737 215964 369564 397160
6 Gewinne zu 1000 M. 76806 122428 170010
34 Lewinne zu 500 M. 32689 47744 65293 67847 90972 186278
179423 187488 236292 2696 17 269800 280967 280186 317368 334119
338716 377163
332 Gewinne zuu 300 M. 8195 6143 7209 7468 8544 10280 10570
11688 16052 16580 18370 21616 26199 28451 31335 32731 33566
34969 36053 36682 36968 40655 44382 45023 45890 61696 63629
68839 60982 61086 62351 78897 81963 84629 84836 81184 94288
98238 103510 104984 107598 109079 109722 111030 111928 115620
119640 119773 121266 121482 121777 124169 126512 127450 128038
128550 133074 133498 141368 141606 148295 151380 166934 167806
159760 159827 160701 170413 173374 175151 176298 184581 190448
190933 200826 903053 205705 206386 207137 207310 210832 214554
214718 217014 217282 217877 220355 22054 1 230339 231306 236464
236764 239201 243874 244403 248551 249457 250389 25 1449 256112
257681 258653 260450 263553 264 136 265942 268 162 271234 271249
274686 276471 276906 277757 282608 282731 284225 287133 289085
289975 290269 281640 292390 297271 306288 300385 300869 301969
303364 309720 311636 312323 318854 320272 321362 324812 326800
335280 34 1048 343064 343604 343553 344570 347112 347884 347948
352183 356902 358120 360344 360707 360839 363685 364269 370285
374817 374862 377543 383419 3835 12 385268 392637 393231 395080
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zu je 5000, 53 zu je 3000, 82
5/4 zu je 500, 3 -62 zu ie
und 120 Tagesprämien zu ie 1000 M.
[ ← ][ ][ → ]9. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 67 — Seite 9
Haadehhe
enceRte
Eetdate
Ute
Laneeehetttte
aehetete
Fabrik-Verkaufsstelle:
Darmstadt, Marktplatz 5
me fieundin=
Sand=
M4, können
in. junge
die ein
Anp feine
erlernen
ℳ mo
einſchl.
geſ ſen. An=
nicht verwinden. Und wenige Tage ſpäter folgte er ihr,
gebroche=
nen Herzens, ins Grab.
Die Erben kamen, ſeufzten viel, kleideten den guten Giovanni
in ſeinen ſchwarzen — glänzenden Feſttagsrock und trugen ihn
dann betrübt zum Friedhof. Dann ſeufzten ſie noch einmal tief
und gingen nach Hauſe, um Gut und Habe unter ſich zu teilen.
Onkel Giovanni hatte ein Haus — die Teilung ging in Ordnung.
Und Onkel Giovanni hatte Garten und Wieſengrund — die
Tei=
lung ging in Ordnung. Und Onkel Giovanni hatte wohlgezählte
50 000 Lire auf der Sparkaſſe — doch da begann die
Schwierig=
keit! Wo war das Sparbuch? — Man kehrte das Unterſte zu
oberſt, riß Fußboden auf, ſuchte und wühlte: . . . umſonſt Die
Stimmung wurde bedrohlich. Verdacht und Mißtrauen krochen in
alle Herzen.
Bis eines Tages die alte, treue Roſette kam, Onkel Giuſeppes
ehemaliges Hausfaktotum, die bitteren Mienen der Erben ſah,
hörte, und alles aufklärte. Sie ſelbſt hatte ja einſt das Sparbuch
ihrem Herrn, damit es ganz ſicher verwahrt ſei, in das Futter
ſeines beſten Rockes genäht. Den aber trug der gute Giuſeppe
bei ſeinem letzten Schlaf.
Seit jenem Tage aber knobelt der Familienrat und überlegt
noch immer, ob es nicht pietätlos ſei, den toten Onkel zu
exhumi=
nieren, um ihm den Rock auszuziehen. Oder ob man ſich nicht
lie=
ber einen Juriſten holen ſolle, damit dieſer einen anderen Rat
erteile.
Tüchtiges.
ſolides, älteres
Alleinmädchen
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tritt geſ. (Evtl.
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Extragroße Pflaumen . . . . . . . . . . Pfd. 50
Aprikosen . . .
.. . . Pfd. 98 32
Feine Aprikosen.
.... . Pfd. 70
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Pfund
März- und April-Bestellscheine
werden in unseren (F.2810 *
Verkaufsstellen angenommen
Angſt vor Bomben!
Grenzerlebniſſe
„Friedens”jahre 1934.
Von unſerem Berichterſtatter.
v. K. Belgrad, im März 1934.
9ſufteigſperre in Bodenbach mit unzähligen Wachen, deren
eſickiſ alles eher denn freundlich dreinblicken. Der zuſtändige
eamzſtöbert die Zeitungsſtöße der Reiſenden ſehr gewiſſenhaft
urchu nd „konfisziert” nur die Druckerzeugniſſe, die
unmoti=
eri,ubefriſtet, gewiſſermaßen am laufenden Bande verboten
nid. ſſwa 90 v. H. aller Blätter aus dem Reich!) Anſchließend
hrtiglnder Beamte die einzelnen Exemplare. Wiederum ſo
ge=
iſieyshft, daß man den Verdacht hegt, er wird ſie knapp nach
bgaun des Fernzuges — verkaufen. Warum auch nicht? Daß
b gubevölkerung für die Nachrichten aus Deutſchland
inter=
jerwüürfte außer allem Zweifel ſtehen. Und die Beamten
ben ſier faſt alle die k. k. „Beamten”=Schule abſolviert, auf
es Mm „peiligten Boden der „demokratiſchſten” Republik des
Süd=
miſensn ſte Begriffe Demokratie und Geſchäftstüchtigkeit einfach
leichſchalten”
Süwäre denn die erſte Grenze glücklich, mit reichlich
ge=
ſchte Gefühlen, überwunden. Die Reiſelektüre beſchränkt ſich
umek auf ſolche Blätter, die die Geſchehniſſe des Dritten
eiche partout „kurios” finden. Daß der Reiſende aus dem
eicht imgegenüber die Zeitungen kurios findet, iſt ſchließlich
ſchtrnckf ache. Das Mittageſſen im Speiſewagen ebenfalls
„ſihe in Reinkultur. Und wenn der Ober nicht ſchlicht und
mmblüſh Meyer heißt dann führt er beſtimmt einen typiſch
unga=
ſchkei chehr kamen. Dafür iſt man ſchon lange nicht mehr in
Deutſch=
wdaud noch lange nicht in Ungarn. Daß die nächſtliegende
enyeſo endlos fernliegt, iſt auch eine Art Grenzerlebnis. Ein
viſſichnſtaatliches‟ ..
)zweite Station: Szob. Ein ob ſeiner Ritterlichkeit
be=
verſchiinmee Bolk nimmt den Weltenbummler ritterlich und höflich
ſeaEmupun g. Alle Formalitäten ſind ſchmerzlos und ſchnell
über=
dien mur: Ja, auch hier kommt ein „Nur”. Ob man Geld
füfh, wieviel, warum, weshalb, und — vor allem — wohin.
es vird haargenau, auf Heller und Pfennig, eingetragen.
oßſmpf gegen das einheimiſche und internationale
Schieber=
a. bſtig für den einzelnen, aber doch verſtändlich. Ein zu
reihund arm gewordenes Land ſchützt ſich vor weiteren
Er=
utnenngen ..
9Afallend kurze Fahrt durch dieſes Land. Schmerzlich,
iur für die Landeskinder ſondern auch für die ehemaligen
ffſeprüder, die gleichfalls für die Reviſion kämpfen und hier,
lenden Objekt eines vergewaltigten Volkes, erſt recht
er=
nem was die „Friedens”=Verträge in der Praxis bedeuten.
un inige wenige Stunden Bahnfahrt und ſchon winkt die
ſiſte Brenze: Kelebia.
ſogenannte Balkanwind weht durch die naßkalte Winter=
Geldkontrolleure verabſchieden ſich noch mit einer
höf=
em faſt mitteleuropäiſch vollendeten Verbeugung und . .
„pſo uns ſteht ein baumlanger Kerl in Uniform. Er erinnert
77. Lu mötie an die Koſakengardiſten des Väterchens. Der Rieſe
is wiu Fmmt ſo etwas wie „Billet” und man reicht ihm die
Fahr=
mfeohne die Grenze eigentlich überſchritten zu haben. Dieſes
hr fand i/ ix erſte Scherz.
Le
Dan taucht, geradezu geſpenſtiſch, ein Ziviliſt auf. Schwar=
Mtel, ſchwarzer, ſteifer Hut, ſchwarze Krawatte, ſchwarze
tie beig lms ſchwarzer Bart, ſchwarzes Geſicht. Herr „Schwarz”
per=
liſtEr wünſcht weder einen guten Abend, noch ruft er uns
Züfkmmen” zu. Er ſagt kein einziges Wort, ſondern langt
ſieier ſchwarzen Hand nach unſeren mittlerweile wieder
ul janders” gewordenen Zeitungen und ergreift von dem
EwBeſitz. Man ſagt fragend: „Pardon?!‟ Er antwortet kurz
leäidig: „Zenſur”, wünſcht weder eine angenehme Nachtruhe,
noch eine angenehme Weiterfahrt, und verſchwindet. Dieſer Herr
„Schwarz” war, wie man ſpäter erfuhr, der Herr Kommiſſar.
Er hat übrigens, beſtimmt unbeabſichtigt, auch meinen
Reiſe=
führer über ſeine Heimat mit „konfisziert”. Immerhin: Ein
pflichtbewußter Vertreter der Obrigkeit.
Man nahm die Päſſe ab und nun fühlt man ſich irgendwie
entrechtet, man hat gewiſſermaßen den Boden unter den Füßen
verloren. Man iſt nicht mehr „dort” und noch nicht „da”, man
ſchwebt zwiſchen Himmel und Erde und hat eine unterbewußte
Angſt vor dem nächſten Augenblick.
Die Zollreviſion geht auch hier prompt und oberflächlich.
Man überſteht auch endlich die Deviſenkontrolle. Der Zuſtändige
ſetzt ſich, zwecks Ausfüllung ſeines Formulars, gemütlich zu dem
Deliquenten. Er ſetzt ſich ſo unglücklich auf den von der Wand
herunterhängenden Winterpaletot, daß der Anhänger abreißt
und der Mantel auf den Störenfried fällt. Entſetzt ſpringt der
Beamte auf und ſieht ſich, geradezu verſtört, im Abteil um.
Dann lächelt er gelaſſen und überreicht uns das Stückchen
Papier ſichtlich — ja fühlbar — erleichtert.
Wo nur die Päſſe bleiben? Vor einer Viertelſtunde war
man noch „Wer” war man im Beſitz eines international
rechts=
gültigen Perſonalausweiſes. Und jetzt — dieſe quälende
Un=
gewißheit macht nervös. Endlich Schritte. Zwei Herren. Was
mögen die noch wollen? Was gibt es denn noch?
Man möge die Plätze verlaſſen. Man möge das Feld
räumen. Die Sitze werden auseinandergenommen. Man ſucht
fieberhaft. Nach? Ein Eingeweihter flüſtert mir ins Ohr: „Nach
Bomben!!!” die Wirkung des Wortes iſt unbeſchreiblich. Die
Zeitmaſchine im Hirnkaſten dreht ſich nach — rückwärts. 1914.
Die nächſten vier Jahre. Hurra! Sturmangriff! Bomben!
Ach=
tung Fliegerangriff. Ja, das war einmal. Aber heute. Im
Friedensjahr 19342 Warum ſucht man heute die friedlichen
Eiſenbahnabteile nach Bomben ab?
Weil man eben eine „Bomben”=Angſt vor Bomben haf.
Weil man genau weiß, daß der erſehnte, gerechte, menſchliche,
richtiggehende Friede, der Friede immer noch nicht da iſt!
Daß wir auf einem großen Pulverfaß ſitzen, und daß jeden
Augenblick eine Bombe explodieren kann. Im Fernen Oſten, da,
dort, überall. Eine Bombe, tauſend Bomben, Bomben ohne
Zahl ..."
Man ſollte nicht im Fernzuge nach verſteckten Bomben
ſuchen, ſollte lieber eine Welt=Atmoſphäre ſchaffen, in der keine
Bomben mehr gelegt werden. Solche und ähnliche Gedanken
beſchäftigen den Weltenbummler in einer „unpolitiſchen”
Frie=
densnacht. Und ſo nebenbei denkt er, alter Frontſoldat, an die
„Möglichkeit”, daß doch eine Bombe zum Vorſchein kommen
könnte. Wie deckt man ſich, wenn die Exploſion kommt? „Bombe
im D=Zug” war aber nicht als Eventualität in der Terrainlehre
vorgeſehen . .."
Da! Siegreich — und zugleich ängſtlich — zieht der
Bom=
benſucher einen geheimnisvollen Gegenſtand aus der Polſterung
heraus. „Gehört es Ihnen?” fragt er ſtreng. Ein ſcheuer Blick
und ein befreites Lächeln: „Ja!”
Ein unbekannter Kriminalroman, Nennwert eine
Reichs=
mark, von einem Reiſenden längſt weggeworfen, wechſelt auf
dieſe Weiſe „illegal” den Beſitzer. Als Plus einer Bombenſuche.
Parturiunt montes!.
Nun iſt es ſo weit. Ein freundlich lächelnder Slawe bringt
die Päſſe. Der Zug ſetzt ſich langſam in Bewegung, friedlich,
freundlich, gleichmäßig, ohne Störung.
Bald aber kommt wieder eine Grenze. Tauſend Grenzen,
tauſend „Bomben”=Angſte, tauſend unterbewußte Angſtgefühle.
Bombenſuchen, Bombenangſt und „Bomben”=Angſt vor dem
Morgen: Europa 1934,
André v. Kän.
Die begrabene Erbſchaft.
(bi) Mailand. In einem Dörfchen bei Genua ſtarb
un=
längſt eine alte Frau. Giovanni, ihr Ehemann, 60 lange
glück=
liche Jahr hindurch, konnte den Tod ſeiner geliebten Giuſeppina
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Seite 10 — Nr. 67
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Reich und Ausland.
Ehrung der alfen SA-Garde.
Ein Dreieck in rordurchwiriter Goldlitze
auf braunem Grunde,
das auf dem rechten Aermel getragen wird,
er=
halten als äußeres Zeichen der Anerkennung alle
SA=Männer, die bis einſchließlich 1932 der SA
beigetreten ſind.
Mik dem Mokorrad in eine SA.-Kolonne
gefahren. — Sechs Schwerverlekzte.
Neuſalz. Mittwoch abend fuhr auf der
Ber=
liner Straße in Neuſalz der Schiffseigner Tietze
aus Kuſſer mit ſeinem Motorrad in eine SA.=
Kolonne, die nach hinten durch drei Fahrräder mit
Katzenaugen geſichert war. Fünf SA.=Männer
wurden ſchwer verletzt, doch beſteht bei keinem
Lebensgefahr Tietze erlitt einen ſchweren
Schädel=
bruch. Er dürfte kaum mit dem Leben
davonkom=
men. Schuld an dem Unglück hat Tietze, der auf
einem geliehenen Motorrad fuhr, deſſen Bremſen
anders angeordnet waren als bei ſeinem eigenen.
Schüßenkönig erſchießt Schühenkönigin
und ſich ſelbſt.
Geſeke (Kreis Lippſtadt i. W.). Der 25jähr.
Sohn Heinrich des Baueern Mues aus
Weſter=
eiden ſchoß aus Eiferſucht der 20jährigen Tochter
des Amtsvorſtehers Wineke in den Kopf. Dann
ſchoß er ſich in die Schläfe Beide waren ſofort tot.
Der Täter wurde im vergangenen Jahr
Schützen=
könig. Die Erſchoſſene war Schützenkönigin.
34 Perſonen ſtehlen eine Sprungſchanze
Der ſonderbare Fall, daß eine Ski=
Sprung=
ſchanze von diebiſchen Händen faſt völlig
wegge=
räumt wurde, hat ſich in der Nähe von Karlsbad
ereignet. Etwa 34 Perſonen hatten ſich der nicht
geringen Mühe unterzogen, den großen Holzbau
allmählich ſo weit abzutragen,, daß heute nur noch
kümmerliche Reſte vorhanden ſind. Ein Teil des
Holzes konnte zwar noch ſichergeſtellt werden, der
weitaus größte Teil war jedoch ſchon verfeuert.
Es iſt höchſt zweifelhaft, ob die nötigen Mittel
bereitgeſtellt werden, die Schanze im nächſten
Jahre wieder aufzubauen.
Die Refktungsarbeiken auf Karſten=
Zenkrum.
Nur noch 10 Meter von den Ueberlebenden
entfernt.
Beuthen. Das Oberbergamt teilt
Donners=
tag mittag mit: Die Rettungsarbeiten auf der
Karſten=Zentrum=Grube ſind planmäßig vorwärts
geſchritten. Von den Ueberlebenden, mit denen am
Mittwoch abend eine Verbindung aufgenommen
werden konnte, iſt man noch etwa 10 Meter
ent=
fernt.
Zwei Bergleute durch niedergehendes Geſtein
getötet.
Eisleben. Auf dem Vitzthum=Schacht der
Mansfeld AG. wurden die Bergleute Johann
Keiner aus Leimbach und Franz Schröder aus
Groß=Orner am Mittwoch abend durch unvermutet
niedergehendes Geſtein verſchüttet. Obwohl die
Rettungsarbeiten ſofort aufgenommen wurden,
konnten die Verunglückten nur als Leichen
ge=
borgen werden. Beide waren verheiratet.
Der Mörder Fick hingerichtet.
Lübeck. Der Mörder des Handlungsgehilfen
Meinen. Fick, geboren 1903, wurde am
Donners=
tag morgen durch Enthuupten hingerichtet. Er
war zum Tode verurteilt worden, weil er
gemein=
ſam mit Käding am 31. Juli 1932 den
Handlungs=
gehilfen Meinen überfallen und getötet hatte.
Kä=
ding hatte Meinen durch ſchwere Meſſerſtiche
ver=
letzt. Fick hatte den am Boden Liegenden mit
meh=
reren Schlägen getötet. Fick und Käding waren
Angehörige des Reichsbanners, während Meinen
Nationalſozialiſt war.
Oben: Seezeichen werden auf die Hilfsdampfer verladen, um wieder als Wegweiſer für die
Schiff=
fahrt zu dienen. Im Winter, wenn der Eisgang die Befahrung vieler Linien unmöglich macht,
werden die Bojen eingezogen und überholt. Nun iſt die Zeit gekommen, um ſie wieder für ihre
wichtige Aufgabe hinauszubringen in die große Wiege der ſchäumenden Wogen.
Unten: Große Säuberung an Bord eines unſerer Kriegsſchiffe. Dieſe Wochen ſind auch die Zeit,
in der die Kriegsſchiffe ihr Gewand herausputzen. Sie werden geſtrichen, die Dichtungen
werden nachgeſehen und überall hebt die große Reinigung an, um das Schiff recht ſchmuck für
die baldigen Fahrten in die Ferne zu machen.
Die Mercedes=Benz=Metz=Kraftfahrſpritze der Berufsfeuerwehr in Mannheim.
Oben: Anſicht der Raumaufteilung. — Unten: Der geſchloſſene Aufbau.
Die Mannheimer Berufsfeuerwehr hat einen intereſſanten neuen Wagen eingeſtellt. Eine
vollkom=
men geſchloſſene und heizbare Mannſchaftskabine ſchützt die Löſchmannſchaft während der Fahrt vor
den Unbilden der Witterung. Die Geräte ſind ebenfalls in geſchloſſenen Magazinen, vor Staub
geſchützt, untergebracht. Am Fahrzeugende iſt eine Mercedes=Benz=Hochdruckkreiſelpumpe mit einer
Leiſtung von 2000 Liter in der Minute eingebaut, vor dem Kühler eine „Aſtra”=Pumpe zur
Erzeu=
gung von Luftſchaum.
„Die Fahnenträger.”
Dieſe eindrucksvolle Plaſtik wurde
Miniſterpäſidenten von dem einſtigen F
führer Oberleutnant a. D. Roßbach ü
Das Werk ſtammt von dem Bildhauer
Kottenrodt aus Spandau.
Ein neues engliſches Milikärflugzsiſeter ol.
n De
Prüfung
rkorn)
der üblichen Ausrüſtung führt es Schlafſäcke., eueiter=Ch.
Waſſerbehälter, einen Sauerſtoffapparat, ſiüe wir
nert als (
Kaſten mit Arzneien für die erſte Hilfe, ſoalmann
funkapparat mit aufklappbarem Maſt für
TS6d
Fall von Notlandungen auf der Erde und
London. Die britiſchen Luftſtreitkräfte
wie die Times meldet, ein neues Militärflau
erworben, das im mittleren Oſten verwende= hun
den ſoll. Das Flugzeug, das den Namen „S4 auigeſtell
Vincent” führt, hat drei Mann Beſatzung. (ilf für
Vorrat von Leuchtkugeln mit ſich. Unter
Rumpf der Maſchine iſt ein beſonderer Bremdl C ber=Ra
ſehälter angebracht, der Treibſtoffe für Tdnmals
m Treſſen
Flug von etwa 2000 Kilometern faſſen kan je.,
Zwei Bankiers wegen Betruges verhaf
aal
Paris. Zwei Bankiers, Steje und Pr4y und
ſind wegen Vertrauensmißbrauches und Be=/Aeißen
verhaftet worden.
Ve- de
Die Trauung des Prinzen Sigarl
von Schweden.
ESſtlich v
tx Linie
sgenützt
Union De
Sonnt
nterſchä
* 1udt am
EP. London. Auf dem Standesamt in CM2 eileben
Hall, das geſtern am Tage der Kommunalr9
zugleich auch als Abſtimmungslokal diente,
am Donnerstag mittag die Trauung zuſ * eiſtes
Prinz Sigvard von Schweden und Fräuleim Apepe de
Patzek vollzogen. Als Trauzeugen fungiert 7ſ —md ſteh=
Bruder der Braut, Georg Patzek, und der 2d0 äußeiſt
berater des Prinzen, George Gordon. Das F x ſein,
der Braut wurde mit 22 Jahren angegebe!
des Prinzen mit 26. Das
Standesamtsregiſ=
zeichnet den Prinzen noch als „Prinz von (620 u
wtes
den und Herzog von Upland”, doch hat er Ey
Titel mit der gegen den Willen ſeines Vate 3/0—
ſchwediſchen Kronprinzen, vollzogenen HeirclMe
loren. Er wird vorausſichtlich den Familien 90-
Bernadotte annehmen, doch hängt die En
dung darüber von ſeinem Großvater, dem
von Schweden, ab.
Zu der Trauung hatte ſich vor dem SEn
amt eine große Menſchenmenge eingefunde
Andrang war ſo groß, daß die Polizei wie? i
in Aktion treten mußte. Die Mehrzahl de
ſchauer kam jedoch nicht auf ihre Koſten,
junge Paar das Standesamt durch einen
E=
ausgang verließ. Irgendwelche Empfänge
ſonſtige Feierlichkeiten fanden nicht ſtatt.
Paar wird heute früh eine Hochzeitsreiſ
Italien antreten und dann vorausſichtlicd
Berlin zurückkehren, um ſeine Tätigkeit bi
Ufa wieder aufzunehmen.
Der Kgiſer nan Anam haf ſick
Bao Dai,
der 20jährige Kaiſer von Anam, hat ſi
Dame aus Cochinchina namens Yuel
lobt. Die Hochzeit wird am 20. Mär=
Die Karſten=Zentrum=Grube bei Beuthen (Oberſchleſien),
Wegen Mordes zum Tode verurteilt.
Paſſau. Das Schwurgericht verhandelte am
Mittwoch gegen den 48jährigen Wilhelm Draxler
aus Thann in Niederbayern, der am 18. Juli
1933 in den ftühen Morgenſtunden den dortigen
Brauereibeſitzer Meyereder im Bett überfallen und
durch Meſſerſtiche ſo ſchwer verletzt hatte, daß er
noch am gleichen Abend verſtarb.
, 9. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 67 — Seite 11
SidosSabloAtt!
Mommk in die Deutſche Meiſterſchaft?
MEndſpiele um die Deutſche Fußball=Meiſterſchaft werden
v Hekanntlich nach einem neuen Syſtem ausgetragen.
Zu=
ſnächſänelen die 16 Gau=Meiſter in vier Gau=Gruppen eine
dopnozunde mit Punktwertung aus. Anſchließend ermitteln die
ſuppenſieger dann nach dem Pokalſyſtem den Deutſchen
9 Teilnehmer an den Gaugruppen=Spielen werden
voraus=
üdre folgenden Mannſchaften ſein:
augßuppe 1 (Brandenburg, Pommern. Oſtpreußen, Schleſien);
Aundenburg: Viktoria 89 Berlin:
üm ern: Viktoria Stolp oder Pol.=SV. Stettin;
Sſüteußen: Hindenburg Allenſtein oder VfB. Königsberg.
ußuppe UI (Bayern, Sachſen, Mitte, Nordheſſen);
Rurn: 1. FC. Nürnberg oder München 1860:
zſem: Dresdener SC. oder V.f.B. Leipzig;
Aſte: Wacker Halle (bereits Meiſter);
ſolhleſſen: Boruſſia Fulda.
uncuppe III (Niederrhein, Weſtfalen, Niederſachſen.
Nord=
ſieerhein: Hamborn 07, V. f. L. Benrath oder Fortung
iſſeldorf;
gfalen: Schalke 04 (bereits Meiſter);
Auerſachſen: Arminia Hannover oder Werder Bremen;
9 ſomark: Eimsbüttel oder Hamburger SV.;
acuppe IV (Mittelrhein, Südweſt, Baden, Wüttemberg):
ANelrhein: Mülheimer SV.;
Sülveſt: Offenbacher Kickers; Wormatia od. FK. Pirmaſens;
ien: V.f.R. Mannheim oder SV. Waldhof;
Atemberg: Union Böckingen oder Stuttgarter Kickers.
endgültigen Teilnehmer für die Gruppen=Endſpiele ſind
ſmeltens zum 2. April zu melden, da ſchon am 8. April die
pyeunden in den einzelnen Gaugruppen einſetzen ſollen.
Luxemburgs Mannſchaft unverändert.
Zufriedenſtellende Hauptprobe.
luxemburgiſche Fußball=Nationalmannſchaft, die am
Sonn=
ſger Deutſchland den Weltmeiſterſchafts=Ausſcheidungskampf
ſtytein ſoll, wurde am Mittwoch in Luxemburg=Stadt einer
„KtſiPrüfung unterzogen. Die Elf, in der der Mittelläufer Kie=
(Nderkorn) fehlte — für ihn ſpielte der Erſatzmann Wanz —,
ufz ine zweite luxemburgiſche Mannſchaft nach wechſelvollem
ſichlut 8:5 (3:1) Toren. Die Verantwortlichen waren mit der
iſtſux der Nationalvertretung zufrieden und beſchloſſen, die be=
st ugeſtellte Mannſchaft ſtehen zu laſſen. In Luxemburg gilt
zc ( für die ſtärkſte Fußballfront, die das kleine Land heute
u Beine bringen kann, und die auch gegen Deutſchland eine
bteſiker=Chance hat.
ſAe wir erfahren, wurde der Saarbrücker Mittelſtürmer
o hin als Erſatz für den Mittelſtürmerpoſten der deutſchen
ioy mannſchaft aufgeſtellt.
TSGd. 46 Darmſtadt — SC. Ober=Ramſtadt.
mmenden Sonntag, vormittags 11 Uhr, empfangen die
ßöuer der 46er an der Rheinallee den benachbarten
Sport=
bliber=Ramſtadt zum Rückſpiel. Das Vorſpiel konnten die
utmals ganz knapp für ſich entſcheiden, und wenn ſchon bei
ſch Treffen die Vorortler eine ganz anſtändige Spielſtärke
gfe dann kann man am Sonntag bei dem Rückſpiel mit einer
7u beftigen Gegenwehr der Gäſte rechnen, zumal ſich deren
lit ke bis heute weſentlich gehoben hat. Ober=Ramſtadt ſteht
. Der Zone der Abſtiegskandidaten, woraus ſich ſchon von
rgibt, daß die Mannſchaft in der beſten Aufſtellung an=
Unund alles für den Erfolg einſetzen wird. Die früheren
Neißen haben ſich trotz mehrfachem Erſatz in den letzten
iln den zweiten Tabellenplatz wieder zurückgeholt und
wer=
ſlntärlich verſuchen, denſelben bis zum Schluß zu halten, was
lelye: Linie verlangt, daß die Chancen auf eigenem Platz reſt=
Suusgenützt werden müſſen. Das letzte Reſultat der Gäſte
girlnion Darmſtadt wird den 46ern Beweis genug ſein, daß
ſm Sonntag vormittag einem Gegner gegenüberſtehen der
ſ uterſchätzt werden darf, ſofern man nicht eine
Ueber=
ſihng erleben will. — Vorher Reſerven.
Turngeſ. 1875 — SV. Michelſtadt.
Ts erſtes der nun folgenden 7 Heimſpiele ſteigt das gegen
fiültzſtadt am kommenden Sonntag. Die Gäſte ſtehen mit in der
ſchnwpe der Tabelle, haben aber 4 Spiele weniger als die
an=
zund ſtehen ſomit relativ weit günſtiger. Die Mannſchaft der
4.70 zußerſt flink und körperlich ſehr ſtark. Die 75er müſſen auf
rAut ſein, um keine Ueberraſchung zu erleben. Denn für ſie
199 auf eigenem Platze keinen Punkt mehr abzugeben. Wenn
hun den letzten Auswärtsſpielen gezeigten Leiſtungen
auf=
kignn und das bisherige große Pech ausbleibt, dann braucht um
ſnt utes Abſchneiden nicht bange zu ſein. Auch die Zuſchaue:
ſeizhr da auf ihre Koſten kommen. Bei den F5ern ſteht erſtmals
dieſ Weicker im Tor, der im Vorſpiel in M. eine glänzende
balt, lieferte. Spielbeginn 3 Uhr nachm. Sportplatz
Kranich=
eituiſtre. Vorher 1.15 Uhr: 2. Mannſch.
Großkampf am Frankenſtein.
Germania Eberſtadt — F.K. Egelsbach
3 Uhr.
ſeit Tagen ſpricht man in Eberſtadt nur von dieſem
Meiſter=
kampf. Er wird am Sonntag das Ereignis in Eberſtadts
urr ſein: Egelsbach, der ungeſchlagene Tabellenführer, auf
hrmania=Sportplatz, hat Maſſenbeſuch zur Folge. Es wird
ſichP zu einem ſpannenden Kampfe kommen. Wenn auch die Ger=
U in dieſer Saiſon nicht ſo überzeugen können, ſo geht der
um des Tabellenführers, ungeſchlagen die Meiſterſchaft zu
er=
im, über den Germanen=Sportplatz, und dieſe Hürde will
Wmrfin genommen ſein. Daß Egelsbach zurzeit in großer Form
iß lſſen wir, aber daß ſich die Vorſtädter ſo ohne weiteres mit
Toren überfahren laſſen, glauben wir nicht. Man iſt hier
auben. Gaſt aus Egelsbach ungemein geſpannt. Die Germanen,
di ts Vorſpiel mit 4:0 (0:0) verloren haben, werden wohl mit
b cer Energie in den Kampf gehen. Da man beiderſeits die
9 Ste. Reſerve in den Kampf wirft, ſo erwarten die Zuſchauer
roßes Spiel. Der wunderſchöne Waldſportplatz befindet ſich
Aſter Verfaſſung. Die Behörde ſoll noch einen ausgezeichneten
41Areiiſchen ſchicken, ſo daß ein glatter Verlauf des Kampfes
Mleiſtet iſt, — 1.15 Uhr ſpielen die Reſerven.
SV. 1910 Weiterſtadt — SV. Mörfelden.
a chdem Weiterſtadt am vergangenen Sonntag ſpielfrei war,
Mügt es am kommenden Sonntag den SV. Mörfelden zum
prel. Die Gäſte ſtehen mit ihrer Mannſchaft in der Spitzen=
Au der Tabelle. Sie ſtellen eine ſtarke und techniſch gute
Bprnannſchaft ins Feld. Mörfelden hat, ſchon immer ſchöne
De geliefert, ſo hoffen wir, daß auch das Spiel am kommenden
Kung einen ſchönen und fairen Verlauf nimmt. Weiterſtadt
m mer noch eine kleine Hoffnung, vom Tabellenende
wegzu=
em. denn es hat noch 5 Spiele auf eigenem Platze. Das Spiel
Mörfelden wird mit eines der ſchwerſten Heimſpiele ſein,
MWeiterſtadt zu beſtreiten hat. Die Hinheimiſchen haben, wie
1 in den letzten Jahren des öfteren gezeigt haben, immer
SSchluß der Spielrunden Punkte geſammelt. Es iſt jetzt end=
13=it, auch einmal wieder etwas Ordentliches auf die Beine zu
d7n. Bei einigermaßen gutem Willen, der nötigen Ernergie
Einſatzbereitſchaft der einzelnen Spieler müſſen doch noch
e Punkte für den Verein zu erzielen ſein. Es wird daher
In Sportfreund ein Beſuch des Platzes zu empfehlen ſein. Vor=
13 Uhr, 2. Mannſchaften.
as Solitude=Rennen für Motorräder und Klein=
Den ſoll im Juli auf der bekannten Rennſtrecke bei Stuttgart
timden.
SV. 98 Darmſtadt - FC. 07 Bensheim.
Zum fälligen Rückſpiel, das eigentlich in Bensheim
ſtattzu=
finden hätte, müſſen die Bergſträßer, bedingt durch die Platzſperre,
am Sonntag, 15 Uhr, auf dem Stadion antreten. Dieſe Strafe
trifft die Bensheimer ſehr hart, denn man hatte dort die
Hoff=
nung, die Punkte gegen die 98er daheim zu behalten, was vielleicht
über den Berg hätte helfen können. Mit dem Gedanken, bei
Ver=
luſt dieſer Punkte am Sonntag evtl. dem Abſtieg verfallen zu ſein,
wird Bensheim nochmals in Darmſtadt gegen die 98er antreten
und dementſprechend kämpfen. Die Elf, die ja als
Kampfmann=
ſchaft genügend bekannt iſt, wird ſich den Reſt von Hoffnung nicht
ſo ohne weiteres nehmen laſſen, und man wird nicht zu viel
ſagen, wenn man behauptet, daß dieſes Spiel für die 98er
viel=
leicht als das ſchwerſte in dieſer Saiſon zu gelten, hat. — Das
glatte Reſultat des Vorſpiels kann auf keinen Fall als Maßſtab
für das Treffen am Sonntag genommen werden, und die
Darm=
ſtädter Elf veranlaſſen, die Bensheimer und deren Kampfgeiſt zu
unterſchätzen. Die Gäſte wiſſen, um was es bei dieſem Spiele
geht; für ſie gilt am Sonntag die Parole; ſiegen oder abſteigen.
— Vorher treten die Alten Herren gegen die A. H. Viktoria
Gries=
heim im Punktekampf an.
Große Schaubilder beim Frankfurker
Reikkurnier.
Schaunummern gehören heute zu jedem bedeutenden
Reit=
turnier. Das am Samstagabend, Sonntagnachmittag und
Sonn=
tagabend in der Frankfurter Feſthalle ſtattfindende Turnier hat
vier eindrucksvolle Schaubilder. Man kann vorerſt noch keinem
von ihnen den Vorrang einräumen. Da ſie alle in jedem
Teil=
abſchnitt des Turniers gezeigt werden, können die Zuſchauer ſelbſt
urteilen. Eine beſondere Darbietung wird die Schau der
oſt=
preußiſchen Pferde ſein, die am Montag zur Auktion kommen
ſol=
len. Hier ſind diesmal durchweg ſehr harmoniſche, volljährige
Pferde zu erwerben, die ſofort zum Gebrauch ſtehen, zum großen
Teil auch gefahren ſind.
Helle Freude für den alten Kavalleriſten wird das große
Bahn=Manöver der berittenen Landespolizei, denn die Poliziſten
reiten ihre ſchwungvolle und exakte Aufgabe in den Uniformen
Schaubild der berittenen Landespolizei in Uniformen der Reiter=
Regimenter des alten 18. Armeekorps.
der bekannten heimiſchen Regimenter. Man ſieht dabei die
Bocken=
heimer 13. Huſaren, die 6. Hanauer Ulanen, die weißen und
roten Dragoner Darmſtadts, die 6. Mainzer Dragoner
und eine Anzahl Regimenter, die einſt in der Weſtmark lagen,
werden beim Erſcheinen ihrer farbenfrohen Uniformen ebenfalls
in der Erinnerung geweckt.
Eine ſtramme Quadrille zeigen die SS.=Reiter, deren
reiter=
liches Können ſchon auf manchem Turnier hervortrat und nun
noch gefeſtigter geworden iſt. Feierlich und in ſeiner Maſſenſzene
zugleich imponierend wird der große Aufmarſch der SA.=Reiter,
vom Pauker angeführt, in ſtarker Kolonne ſein. Inmitten dieſes
Schaubildes ſprengen vier Schulreiter auf das Viereck und zeigen
alle reichen Figuren der hohen Schule in vollendeter Meiſterſchaft
auf fein abgeſtimmten Pferden. Der gewaltige Schluß dieſes
Bildes klingt in den feſſelnden Zapfenſtreich aus, der den
vielfäl=
tigen Darbietungen ein wohlgelungenes Finale ſichert.
Die Ausſcheidungskämpfe der Amakeurboxer.
Die Ausſcheidungskämpfe der Amateurboxer.
Ueberraſchungen bei den Zwiſchenrunden am Donnerstag.
Als am Donnerstag nachmittag die Ausſcheidungskämpfe der
deutſchen Amateurboxer für die Budapeſter Europameiſterſchaften
in der Stuttgarter Stadthalle fortgeſetzt wurden, da war zwar
der Beſuch nicht ſo ſtark wie am Vortage, aber ſportlich verliefen
die Stunden weſentlich anregender. Es gab auch manche
Ueber=
raſchungen. Im Schwergewicht unterlag der Saarländer Leis, der
mit zu den Favoriten zählte, ſchon jetzt, er wurde von dem ſehr
ſchlagſtarken Elberfelder Runge nach Punkten beſiegt. Claus=
Frankfurt mußte im Kampf gegen Fluß=Köln im Leichtgewicht
in der erſten Runde wegen einer Kieferverletzung aufgeben. Eine
weitere große Ueberraſchung brachte der Magdeburger Liwowſki,
der den ausgezeichneten Dortmunder Bantamgewichtler
Brink=
mann ſchlug. Sehr gut gefiel auch der Hannoveraner Brofazi, der
durch einen techniſch und taktiſch feinen Kampf beſtach, er fertigte
den Regensburger Schiegl glatt nach Punkten ab.
Athl.=SV. Germania Darmſtadt — SVgg. Arheilgen.
Am kommenden Sonntag vormittag 10.30 Uhr findet in der
Turnhalle des Realgymnaſiums am Kapellplatz dieſer letzte
Ver=
bandskampf ſtatt. Darmſtadt, das für die ganzen Kämpfe mit
Er=
ſatz antreten mußte, wird am kommenden Sonntag alles auf eine
Karte ſetzen, um in ſeinem letzten Verbandskampf ehrenvoll zu
be=
ſtehen. Aber auch die Leute vom Mühlchen haben ſich für dieſen
Kampf ganz beſonders gerüſtet, um die letzte Kliyne zur
Er=
reichung der Bezirksmeiſterſchaft zu bezwingen. Die Darmſtädter
Mannſchaft, welche am Sonntag in veränderter Aufſtellung
an=
tritt ſollte, wenn ſie ſich ihre Lage in der Tabelle vor Augen
führt, am Sonntag die zwei Punkte, welche ſie ſehr nötig brau..
für ſich behalten. Da der Eintrittspreis ſehr gering iſt und dieſer
Kampf den neuen Bezirksmeiſter bringt, dürfte ſich ein Beſuch
lohnen. Mit ſehr ſpannenden Kämpfen darf gerechnet werden.
Neuſchneefälle haben in faſt allen deutſchen Gebirgen
in Verbindung mit einem Temperatur=Rückgang die
Winterſport=
möglichkeiten weſentlich verbeſſert.
Die Rütt=Arena in Berlin, die vor zwei Jahren
das Opfer eines Großfeuers wurde, ſoll unter dem Namen „Süd=
Arena” wieder neu aufgebaut werden.
Drei neue Automobil=Weltrekorde hat der
Engländer Eyſton bei einem Angriff auf den 48=Stunden=Welt=
meter in 12i3h18 Sd. SStundenmittel 189245 Kilometer) zurück.
Den 12=Stunden=Weltrekord verbeſſerte Eyſton auf 1898,15
Kilo=
meter (Stundenmittel 158,169 Kilometer) — Vor Antritt ſeiner
Fahrt ſchickte Eyſton an Hans Stuck eine Gratulation zu den von
dem Deutſchen aufgeſtellten Weltrekorden, die Eyſton vorher im
Beſitz hatte.
Fritz Schrader=Hildesheim, der bekannte
Crawl=
ſchwimmer, iſt nach Magdeburg übergeſiedelt und dort dem
Ver=
ein „Hellas” beigetreten.
Major a. D. Franz Breithaupt, Standartenführer
der SS und Führer der DT. Gaue Brandenburg und Ausland,
erhielt den Ehrendolch des Stabschefs Röhm.
Handball.
TSGde. Darmſtadt-Polizei Darmſtadt.
Am Sonntag nachmittag 3 Uhr hat TSGde. 46 die Polizei=
Elf zu ihrem erſten Freundſchaftsſpiel nach der Verbandsſerie
ver=
pflichtet. Der neugebackene Gruppenmeiſter befindet ſich zurzeit in
beſter Verfaſſung. Die Rotweiß=Elf. jetzt Darmſtädter Turn= und
Sportgemeinde, hat in ihren bisherigen Spielen eine ſtete
Form=
verbeſſerung bewieſen. Neue Freunde will ſie werben und deshalb
darf man mit einer ganz großen Anſtrengung der Elf gegen
Poli=
zei rechnen. Beide Mannſchaften werden in ſtärkſter Aufſtellung
zur Stelle ſein, ſo daß mit Beſtleiſtungen zu rechnen iſt.
D. S. G. 46.
Die Spielerverſammlung findet heute abend wie
ge=
wöhnlich bei Arnold ſtatt. Es wird erwartet, daß alle Aktiven
zur Stelle ſind und ſich über die Neuerungen uſw. unterrichten.
Beginn 830 Uhr pünktlich. Die unteren Mannſchaften erfahren
dort ihre Termine und Spielzeiten für den 11. März.
Tgde. Beſſungen — Tgde. Egelsbach.
Zum letzten Pflichtſpiel empfängt am kommenden Sonntag
(15 Uhr) die Tgde. Beſſungen auf der Rennbahn, die ſpielſtarke
Eif von Egelsbach. Für Beſſungen gilt es, die Niederlage des
letzten Spieles wettzumachen.
Turnkreis 18 Darmſtadt der 25.
Das turneriſche Arbeitsprogramm umfaßt für Sonntag zwei
Tagungen, und zwar iſt es zunächſt der erſte Kreisturntag,
der die Vertreter der 88 Turnvereine des Kreiſes Darmſtadt in
Darmſtadt=Beſſungen nachmittags 2 Uhr zuſammenführt. Die
Ta=
gesordnung umfaßt u. a. die Berichte der Turnkreisleitung und
die Einführung in die Dietlehrarbeit. Am Vormittag tagt der
Kreisführerring (Kreisturnrat und Kreis=Fachwarte), deſſen
Be=
ratungen zumeiſt der praktiſchen Arbeit für das Jahr 1934 gelten
wird. Von beſonderer Bedeutung wird weiter der für den
Turn=
kreis Darmſtadt in Langen ſtattfindende Kreisſpieltag,
verbunden mit Lehrgang für die Sommerſpiele ſein.
Die Teilnahme am Kreisſpieltag, der vormittags 9.30 Uhr
be=
ginnt, iſt für alle Vereinsſpielwarte Pflicht und gilt dies ebenſo
für die Sommerſpielobleute, Fauſtball=Schiedsrichter und
An=
wärter.
Tandann Srmndlaut w. mt.
Kaſſel, Trter, Freiburg 251
Frankfurt, Samstag, 10. März
6.00; Choral — Zeit, Wetter. — 6.05 u. 6.30: Gymnaſtik. —
6,55: Zeit, Frühmeldungen. — 7.05: Wetter — 7.10: Rhnthmus
wie noch nie (Schallpl.). — 8.15: Waſſerſtand, Schneewetter=
und Winterſportberichte. — 8.25: Stuttgart: Gymnaſtik.
9.30: Nur Trier; Werbekonzert. — 10.00: Nachrichten. — 10.10:
Schulfunk: Hörbericht aus der ſtaatlichen Inſtrumentenſammlung
der Hochſchule für Muſit Berlin. — 11.00: Werbekonzert.
11.40: Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen. Wetter,
Schnee=
wetter= und Winterſportbericht. — 11.50: Sozialdienſt.
1200= Tutti fruttt (Schallpl.). — 13.15: Zeit, Nachrichten —
13.25: Nachrichten aus dem Senderbezirk. — 13.35:
Mittags=
konzert. Albert Lortzing. Das Funkorcheſtr. Ltg.: Dr. Merten.
14.30: Fröhliches Wochenend. — 15.10: Stuttgart: Lernt morſen!
19.30: Gießener Wetterbericht. — Anſchl.: Obſervatorium Aachen:
Wetter für das Eifel= und Moſelgebiet. — 15.40: Zeit,
Wirt=
ſchaftsmeldungen. — 15.50: Wirtſchaftsbericht.
16 00: Nachmittagskonzert. Großes Rundfunkorcheſter. Ltg.: Otto
Julus Kühn. — 18.00: Stimme der Grenze. — 18.20:
Wochenſchau. — 18.35: Stegreifſendung. — 18.50: Sozialdienſt.
19.00: Reichsſendung Stunde der Nation: Muſik im deutſchen Heim.
20.00: Nachrichten. — 20.05: Saarländiſche Umſchau. — 20.15:
Stuttgart: Einladung bei Pfleiderers. — 21.10: München:
Bunter Abend — 22.00: Zeit Nachrichten. — 22.15: Stuttgart:
Du mußt wiſſen . . . — 22,25: Nachrichten, Wetter, Sport,
22 40: Kaſſel: Zwiſchenprogramm. — 23.00: Nachtmuſik. Das
Berl. Trio auf drei Klavieren. — 24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.
AnsdMandtnden
(Welle 1571
Deutſchlandſender: Sonnabend 10. März
6.00; Hamburg; Wetter für die Landwirtſchaft. — 6.05:
Wieder=
holung der wichtigſten Abendnachrichten. — 6.15: Berlin:
Gym=
naſtik. — 6.30: Wetter für die Landwirtſchaft. — Anſchl.:
Tages=
ſpruch — 6.35: Königsberg: Frühkonzert. In eimer Pauſe gegen
7.00: Nachrichten. — 8.00: Sperrzeit. — 8.45: Leibesübung
für die Frau. — 9.00: Sperrzeit. — 10.00: Nachrichten.
10.10; Kinderfunkſpiele: Zwerg Naſe Märchenſpiel. — 10.50:
Fröhlicher Kindergarten. — 11.15: Seewetterbericht — 11.30:
Bücherſtunde: Neue Konverſations=Lexika. — 11.45: Zeitfunk.
12.00: Wetter für die Landwirtſchaft. — Anſchl.: Glückwünſche.
12.10: Feierſtunde: Der Marſch im Wandel der Zeiten. — Anſchl.=
Wetter für die Landwirtſchaft. — 12.55: Zeitzeichen. — 13.06:
Sperrzeit — 13.45: Nachrichten. — 14.00: Geſungene und
geſpielte Walzer (Schallpl1. — 15.00: Wetter, Börſe. — 15.15:
Baſtelſtunde für Kinder: Wir bauen ein Kaſperletheater. — 15.45:
Dipl=Kaufm. Weiß: Wirtſchaftliche Wochenſchau.
1600: Breslau: Nachmittagskonzert. — 17.00: Sportwochenſchau=
17.20: Muſikal. Kurzweil. — 18.00: Wir ſenden aus der Luft.
Hörberichi. — 18.30: Hans Scheidt: Der deutſche Oſten. —
18.50: Das Gedicht. — Anſchl.: Wetter für die Landwirtſchaft.
19.00: Reichsſendung. Stunde der Nation: Muſik im deutſchen Heim.
20.00” Kernſpruch. — Anſchl.: Drahtl. Dienſt. — 20.10: und
zum Feierabend der Deutſchlandſender: Tanz ins Blaue. Kapellen
Robert Gaden u. Willy Glahe. — 22.00: Wetter=, Tages=,
Sportnachr. — 22.25: Die Erfolge unſerer Winterſportler 1933/34.
22.45: Seewetterbericht. — 23.00: Tanz ins Blaue (Fortl.)
Weierberichl.
Ueber Deutſchland lagert hoher Druck, der vielfach heiteres,
trockenes Wetter veranlaßt. Sein Einfluß wird ſich vorerſt noch
geltend machen, wenn auch Anzeichen eines erneuten
Wetterum=
ſchlages ſich in aufkommender Dunſt= und Nebelbildung
bemerk=
bar machen. Bei zunehmender Eintrübung, verbunden mit
ſtär=
kerer Niederſchlagsneigung, gleichen ſich die Temperaturen
zwi=
ſchen Tag und Nacht langſam aus.
Ausſichten für Freitag und Samstag: Teils heiter, teils dunſtig,
tagsüber recht mild, nachts ſtellenweiſe leichter Froſt,
auf=
kommende Niederſchlagsneigung.
Winterſportmöglichkeiten.
Sauerland: Winterberg: Schneefall, — 3 Grad. 21 cm.
Schnee, 3—5 cm. neu. Pulver, Ski und Rodel gut. —
Vogels=
berg; —, Taunus: —, Schwarzwald: Feldberg; Klar.
— 6 Grad, 75 cm., 21—30 cm. neu, Pulver, Sport ſehr gut.
Hinterzarten: Klar, — 7 Grad, 18 cm., 16 cm. neu, Firn, mäßig.
pauptſchriitleitung: Ruvo: Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſcha t: Rudol Mauve: ür Feutlleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; jür den Schlußdienſt: Andreas
Bauer: ür den Fandel: Dr C. H. Quetſch: für Sport: Kar. Böhmann: ür „Die
Gegenwarte Tagesſviegel un=Bild und Wort: Dr. Herbert Nette; ür den
Anzeigen=
eilund geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhte ſämtil. in Darmſtabt. D.A U. 34 23339
Truck und Verlag: L. C. Wittich. Darmſtadt. Rheinſtraße 23.
ür unverlangte Manufrivte wird Garantic der Rückſendung n icht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 62
Die rhein=mainiſche Wirtſchaft im Februgr.
Der rhein=mainiſche Induſtrie= und Handelstag charakteriſiert
die Wirtſchaftslage ſeines Gebietes im Februar durch Wiedergabe
Beeiiner une Hrauefärierefferienorſe.
eines Firmenberichtes folgendermaßen:
Es zeigen ſich Auswirkungen einer allenthalben einſetzenden
Wirtſchaftsbelebung und des Vertrauens in die Sicherheit unſerer
politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe. Die Zurückhaltung,
die nur zu lange von weiten Kreiſen der Wirtſchaft und vor allen
Dingen auch ſeitens der kommunalen und ſtaatlichen Betriebe
ge=
zeigt worden war, ſt einer zuverſichtlichen Haltung gewichen, ſo
daß die Geſchäftslage vertrauensvoll beurteilt werden kann. — Im
einzelnen wird ausgeführt, daß der Erzbergbau im Lahn=Dill=
Gebiet ſeine Lage durch die Frachtermäßigung für Brennſtoff
wei=
ter gebeſſert habe. Der Beſchäftigungsgrad der Baſalt=Induſtrie
war im Weſterwald etwas geringer als in den Vormonaten; im
Fuldaer Bezirk ruhte das Geſchäft ſaiſonmäßig bedingt, faſt ganz.
Dagegen berichtet die Steininduſtrie des Darmſtädter Bezirkes
von einer außerordentlich günſtigen Geſchäftslage. Auch in der
Kalkinduſtrie iſt eine weitere Geſchäftsbelebung eingetreten. Die
Hartſtein=Induſtrie konnte durch Entgegenkommen der Reichsbahn
im Februar die volle Belegſchaft durchhalten. Die Terrakotta=
Induſtrie verzeichnet gegenüber Januar eine leichte Belebung und
erwartet weitere Beſſerung durch die Leipziger Meſſe. Im
Me=
tallgewerbe hat der Auftragseingang der Eiſenhütteninduſtrie
un=
vermindert angehalten. Der Bedarf an gußeiſernen Erzeugniſſen
für Wohnungsbau war infolge der befriſteten
Inſtandſetzungszu=
ſchüſſe außergewöhnlich lebhaft. Die Belegſchaft nahm gegenüber
dem Jahresende 1932 um rund 57 Prozent zu. In der
Maſchinen=
induſtrie zeigte ſich lebhafte Anfragetätigkeit, die
Auftragsertei=
lung war allerdings ſehr unterſchiedlich. Das Automobilgeſchäft
hat ſich gegenüber Januar gehoben, wurde aber durch die
bevor=
ſtehende Automobil=Ausſtellung beeinträchtigt. Der
Fahrradver=
kauf belebt ſich. Auftragseingang und Beſchäftigung in der
elek=
trotechniſchen Induſtrie haben ſich erfreulich gebeſſert; man rechnet
mit weiterer Steigerung des Bedarfs. In der Edelmetall= und
Schmuckwareninduſtrie machte ſich gegenüber dem Januar eine
neue Belebung bemerkbar. Die Chemiſche Induſtrie berichtet von
einer gehaltenen bzw. geſtiegenen Beſchäftigung. Exportausfälle
konnten größtenteils durch vermehrten Inlandsabſatz ausgeglichen
werden. Die Lage im Baugewerbe war im weſentlichen
unver=
ändert. Im Bekleidungsgewerbe war das Geſchäft ſehr lebhaft
infolge der Preisſteigerung an den Rohſtoffmärkten. Die
Ausver=
käufe hatten teilweiſe überraſchend gute Ergebniſſe. Auch die
ober=
heſſiſche Leineninduſtrie iſt zufrieden. Die Lederinduſtrie klagt
über Exportſchwierigkeiten, berichtet aber über gute Ausſichten im
Inlandsgeſchäft, namentlich für Oſtern. Der Auftrieb in der
Möbelinduſtrie hat ſich in Zuſammenhang mit der vielfachen
Sperrung der Eheſtandsdarlehen verlangſamt. Fühlbar gehoben
hat ſich der Schaumweinabſatz. Die Bierbrauereien klagen über
Abſatzmangel wegen der überhöhten Bierſteuer. Der
Lebens=
mitteleinzelhandel hatte, im allgemeinen im Februar günſtige
Verkaufsmöglichkeiten: dagegen ließ der Umſatz des
Schuheinzel=
handels zu wünſchen übrig. Das Frankfurter Hotelgewerbe
ver=
zeichnet eine höhere Belegungsziffer als im Februar vor. Js., auch
in Wiesbaden hat ſich die Lage etwas gebeſſert.
Reichs=Einnahmen und =Ausgaben
im Januar.
Nach Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums betrugen im
Januar 1934 (Angaben in Mill. RM.), im ordentlichen Haushalt
die Einnahmen 521,1 (im Dezember 1933: 561,6) und die
Aus=
gaben 673,8 (589,9). Mithin ergibt ſich für Januar eine
Mehr=
ausgabe von 152,7 (28,3). Da die Einnahmen in den Monaten
April 1933 bis Januar 1934: 5048,8 betragen haben, errechnet ſich
Ende Januar eine Mehreinnahme von 10,2 (für Ende Dezember
162,9). Der aus dem Vorjahr übernommene Fehlbetrag von 1654,6
vermindert ſich um die Beträge der regelmäßigen
Schuldentil=
gung in Höhe von 83,3 auf 1571,3. Unter Berückſichtigung dieſes
Fehlbetrages ſtellt ſich das Defizit Ende Januar 1934 auf 1561,1
(1416,7). — Im außerordentlichen Haushalt wurden im Januar
0,4 (2,1) verausgabt; ſeit Beginn des Rechnungsjahres 17,3,
wäh=
rend Einnahmen wiederum nicht ausgewieſen werden. Der vom
letzten Rechnungsjahr her vorhandene Plusbeſtand von 37,1
ver=
mindert ſich daher auf 19,8 (20,2). Für beide Haushalte einſchl
der aus dem Vorjahr übernommenen Fehlbeträge bzw. Beſtände
errechnet ſich für Ende Januar 1934 ein Defizit von 1541,3 (Ende
Dezember 1396,5). — Der Kaſſenſollbeſtand des Reiches belief ſich
am 31. Januar 1934 auf 1899,0 (31. Dezember 1933: 1746.0).
Da=
von ſtammen 1842 (1651) aus der Begebung von Reichswechſeln
und unverzinslichen Schatzanweiſungen. Der Kaſſenſollbeſtand
iſt wie folgt verwendet worden: Zur vorläufigen Deckung des aus
dem Vorjahr übernommenen, bis Ende Januar 1934 noch nicht
getilgten Iſt=Fehlbetrages im ordentlichen Haushalt 1571,3,
ab=
züglich der Mehreinnahme von April bis Januar 1934 von 10,2
gleich 1561, zur Deckung der Ausgaben des außerordentlichen
Haushalts für April 1933 bis Januar 1934 rund 17 und ſonſtige,
noch nicht abgerechnete Auszahlungen unter Gegenrechnung der
Hinterlegungen 290. Zuſammen ſind alſo 1868,0 verwendet
wor=
den. Der Kaſſenbeſtand bei der Reichshauptkaſſe und den
Außen=
kaſſen beträgt daher am 31. Januar 31,0 (30,0).
Produkkenmärkke.
Mannheimer Produktenbericht vom 8. März. Weizen inländ.
(76—77 Kilo) frei Mannheim 19,85—20, desgl. Feſtpreis franko
Vollbahnſtation des Erzeugers Bez. 9 per März 19,50 Bez. 10 per
April 19,70, Bez. 11 per Mai 20,00; Roggen üdd. (71—72 Kilo)
frei Mannheim 16,90—17,00, desgl. Feſtpreis franko
Vollbahn=
ſtation des Erzeugers Bez. 8 per März 16,50, Bez. 9 per April
16,80; Hafer inländ. 15,75—16. Sommergerſte inländ, und
Pfäl=
zergerſte 18—18,50 (Ausſtichware über Notiz), Futtergerſte 16,50
kuchen 1725: Seſamkuchen 17,00; Leinkuchen 17.25—17,50;
Bier=
treber mit Sack 16.00; Malzkeime 14—14,50; Trockenſchnitzel 10;
Rohmelaſſe 8,50; Steffenſchnitzel 11,00: Wieſenheu loſes 6—6,40,
Rotkleeheu 6,40—6,60, Luzernekleeheu 7.60—7,80. Preßſtroh
Rog=
gen=Weizen 2,20—2,40, desgl. Hafer=Gerſte 1,80—2,00, gebünd.
Stroh Roggen=Weizen 1.40—1,60, desgl. Hafer=Gerſte 1,20—1,40;
Weizenmehl Spezial Null mit Austauſchweizen per März 29,70,
desgl. per April 30,00; Weizenmehl Spezial Null aus
Inlands=
weizen per März 28,20, per April 28,50: Roggenmehl 70—60
pro=
zentig nordd, pr. 22,25—23,50; desgl. pfälziſche und ſüdd. prompt
23,25—24,25, Weizenkleie feine mit Sack 10—10,25, desgl. grobe
mit Sack 10,75; Roggenkleie 10,25—11, Weizenfuttermehl 11,25—
11,50, Roggenfuttermehl 11,50—12, Weizennachmehl 15—15,25.
Biehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 8. März. Aufgetrieben waren
182 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich für Kl. a) auf 34—37, b) 30
bis 33, c) 25—29 Pfg. pro Pfund. Spitzentiere über Notiz. —
Marktverlauf: ſchleppend, geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 8. März. Auftrieb: Rinder 84
(gegen 74 am letzten Donnerstagsmarkt), Kälber 1177 (1084),
Schafe 120 (288), darunter 95 (194) Hammel, Schweine 774 (790).
Notiert wurde pro Zentner Lebendgewicht in RM.: Kälber
Son=
berklaſſe —, andere a) 44—45, b) 38—43, c) 33—37, d) 25—32;
Lämmer und Hammel b) Stallmaſthammel 35—36, mittlere
Maſt=
lämmer und ältere Maſthämmel 31—34; Schafe e) beſte 30—31,
ſ) mittlere 25—29; Schweine a) —, b) 42—46. c) 41—46, d) 40—
(4, e) 36—41, f) —, g) Sauen 38—43. Im Preisvergleich zum
ſetzten Donnerstagsmarkt zogen gute Kälber und Hämmel je eine
Reichsmark an, Schafe blieben unverändert, während Schweine
und geringe Kälber je 1 RM. nachgaben. Marktverlauf: Kälber
and Schweine ruhig, ausverkauft; Hammel und Schafe rege,
ge=
käumt. Bemerkungen: Bei den Kälbern wurden in der Klaſſe a)
3 Stück, b) 131, c) 358 und d) 601 Stück notiert.
Der Rentenmarkt tritt mit dem herannahenden
Kuponster=
min mehr und mehr in den Vordergrund. Dieſe Entwicklung iſt
in den letzten Tagen weſentlich durch die ſtarke Kursſteigerung der
Neubeſitzanleihe gefördert worden. Auch geſtern konnte an der
Berliner Börſe Neubeſitz bei einem Umſatz von 500 000 RM.
55 Pfg. höher eröffnen. Der Markt verzeichnete ſchon zu Beginn
der Börſe Umſätze von annähernd 1 Million RM. Auch die
Alt=
beſitzanleihe war wieder 30 Pfg. höher. Für Induſtrieobligationen
zeigte ſich einiges Intereſſe, Stahlvereinsobligationen ſtiegen um
1½ Proz., Krupp=Obligationen waren ½ höher,
Reichsſchuldbuch=
forderungen waren etwa ¼ Prozent im Durchſchnitt gebeſſert. In
der Hauptſache bemerkte man Käufe von Banken und Publikum
am Rentenmarkt, aber auch die Kuliſſe nahm Neuengagements in
feſtverzinslichen Werten vor und trat dagegen als Verkäufer in
Aktienwerten auf. Da hier geſtern die Kaufaufträge des
Publi=
kums nachgelaſſen hatten, waren die Anfangsnotierungen
über=
wiegend abgeſchwächt, doch hielt ſich das Angebot in engſten
Gren=
zen. Weiter feſt lagen Autowerte unter dem Eindruck der
heuti=
gen Eröffnung der Automobilausſtellung durch den Führer.
Bay=
riſche Motoren ſtiegen um 1½, Daimler, die vorbörslich ½ Proz.
höher bezahlt wurden, eröffneten unverändert, waren aber im
Verlauf freundlicher. Montanwerte waren bis auf Harpener, die
½ Prozent gewannen, ½ Prozent ſchwächer. Schleſ. Bergbau und
Zink und Buderus verloren je 2½ Prozent. Braunkohlenaktien
waren dagegen uneinheitlich. Leopoldgrube und Niederlauſitzer
Kohlen waren ½ Prozent höher. Kaliwerte waren gut gehalten.
Chemiſche Werte gaben bis auf Heyden (plus 1½) bis ½ Prozent
nach. Farben behaupteten ſich. Im Verlauf war die Tendenz bei
Kaufaufträgen des Publikums für Renten und Aktien, die auch
die Kuliſſe zu Rückkäufen am Aktienmarkt veranlaßten, allgemein
feſt. Die Anfangsverluſte konnten vielfach ausgeglichen werden.
Zu Beginn der geſtrigen Frankfurter Börſe war die
Tendenz am Rentenmarkt weiter feſt, während Aktien
überwie=
gend etwas ſchwächer einſetzten. Der Ordereingang ſeitens der
Kundſchaft war ſehr gering, ſo daß die Kuliſſe in Anbetracht
die=
ſer Tatſache eher zu Glattſtellungen neigte. Aus der Wirtſchaft
lagen wieder eine Reihe günſtiger Nachrichten vor, beſondere
Be=
achtung aber wurde der Unterzeichnung des deutſch=polniſchen
Zoll=
friedens zugewendet. Am Rentenmarkt war zunächſt wieder recht
lebhaftes Geſchäft in Neubeſitzanleihe, ſo daß ſich die Notiz auf
21 nach geſtern abend 20,45 Prozent ſtellte. Auf Grund einiger
Gewinnabgaben bröckelte der Kurs im Verlaufe, allerdings auf
20¾ Prozent ab. Altbeſitzanleihe ſowie auch ſpäte
Reichsſchuld=
buchforderungen lagen mit je plus ½ Prozent ebenfalls freundlich.
Reichsmark=Obligationen hatten faſt wieder kein Geſchäft zu
ver=
zeichnen, dagegen konnten ſich von Induſtrie=Obligationen Gproz.
Stahlvereinbonds um 13 Prozent befeſtigen. Das mangelnde
Intereſſe am Aktienmarkt und das geringe Geſchäft ließen die
Kurſe meiſt abbröckeln. Beſonders Montanwerte litten unter
Kursdruck, ſo verloren Buderus zirka 2 Prozent, Rheinſtahl 1½,
Klöckner 1 Prozent und die übrigen Werte dieſes Marktes lagen
bis 3 Proz. niedriger; lediglich Phönix waren mit plus ¼ Proz.
gut gehalten. Am Chemiemarkt gaben JG. Farben bei kleinſtem
Umſatz ½ Proz., Metallgeſellſchaft 1 Proz. und Scheideanſtalt ½
Proz., ſowie Rütgerswerke ¼ Proz. nach. Von Elektropapieren
lagen Bekula 1½ Proz.. Schuckert 1¾ Proz., Geſfürel 1½ Prozent
ſchwächer; Siemens u. Felten bröckelten je ½ Proz. ab. Im
ein=
zelnen waren Verkehrs= und Zellſtoffwerte gehalten; von
Kunſt=
ſeideaktien gewannen Aku 1 Proz., und Autowerte waren
zu=
nächſt noch unverändert. Auf die Ausführungen des Führers zur
Eröffnung der Automobil=Ausſtellung folgte im Verlauf eine
ſtär=
kere Nachfrage nach Autowerten. Am Rentenmarkt konnte
Neu=
beſitz den Verluſt von ¼ Prozent wieder ausgleichen und die Notiz
auf wieder 21 Prozent ſtellen.
In Weiterwirkung der Rede des Reichskanzlers anläßlich der
Eröffnung der Automobilausſtellung eröffnete die
Abend=
börſe auf faſt allen Marktgebieten mit einer feſten Tendenz=
Das Geſchäft war in Spezialwerten ziemlich lebhaft und die Kurſe
zeigten im Vergleich zum Berliner Schluß überwiegend
Steige=
rungen um ½—1 Prozent. Bevorzugt waren neben Autowerten,
wie Daimler und Adler=Kleyer, Farbeninduſtrie, Kunſtſeideaktien
und die meiſten Elektropapiere. Dagegen lagen Montanaktien
ſehr ruhig und nur behauptet. Phönix etwas feſter. Im Verlauf
blieb die Haltung feſt, das Geſchäft wurde allerdings ruhiger,
Daimler und Farbeninduſtrie waren weiter etwas erhöht.
Ergebnis der Leipziger Frühjahrsmeſft
Am vierken Meſſekag.
Am vierten Meſſetag ließ ſich ſchon ein Ueberblick über
Geſamtergebnis der Meſſe gewinnen. Zunächſt hat die Ten=
meſſe geſchloſſen. Das Ergebnis iſt zufriedenſtellend und durchr
beſſer als zur Frühjahrsmeſſe 1933. Das Geſchäft war übern
lebhaft, die Umſätze, die teilweiſe 50—100 Prozent über denen 19
Vorjahres lagen, ſind zumeiſt auf Inlandskäufe zurückzufühyn
Im übrigen hatten eher Gebrauchswaren als Luxusartikel
friedenſtellendes, zum Teil gutes Geſchäft. In Spielwaren
das Auslandsgeſchäft beſſer als das mit dem Inlande. In
Edelmetallbranche ſind die meiſten Ausſteller zufrieden. In Gche,
Porzellan und Steingut war ein Abflauen des Geſchäfts
nicht zu bemerken. Im ganzen iſt das Ausland vorläufig hif
den Erwartungen zurückgeblieben. Die öſterreichiſche Kunna
werbeſchau hat bisher gute Abſchlüſſe gemacht. Die Muſikinſind m: „
mentenmeſſe meldet gutes Geſchäft nur für kleine Inſtrumett,
In Verpackungsmitteln, Reklameartikeln uſw. war das Geſeſn ſc er e8 9
nach dem In= und Auslande befriedigend. Auf der Baumeſſesn Freilich”
ſich das Intereſſe ſeit den erſten Meſſetagen bedeutend gehon9 Suich lief
die Ausſteller ſind durchweg ſehr zufrieden. In einzelnen Scu
ten, ſo in Bauplatten und Dachziegeln, droht Knappheit, ſo 74h 1 bei eilt
ſich die Verbraucher bereits auf Vorrat eindecken mußten. G0ſf hre Lei
trotechniſche Gegenſtände waren gut gefragt. Sehr gutes Geſſ.
iſt bei Herden und Beleuchtungsartikeln feſtzuſtellen. Die Rod
induſtrie hatte befriedigenden Abſatz bei Zubehör. Bürobe,
vor allem Kleinſchreibmaſchinen begegneten großem Inte=: efe fahren
Die Holzbearbeitungsmaſchinen=Induſtrie hatte ſeit Jahren Noixen
beſten Meſſeerfolg.
„Mver Sie I
en dach wart
Am ſünften Meſſekag.
„SGh. ich diltie
Am Donnerstag haben die Bürobedarfsmeſſe im Jäge2) Dmn nahm
die Reichsmöbelmeſſe, die Sondermeſſe Photo=Optik=Kino und
zur auf und
Sportartikelmeſſe planmäßig geſchloſſen.
Der Meſſeverkehr war auch am Donnerstag außerorderrä”, ms Baß
rege und führte wieder zu weſentlichen Abſchlüſſen auf faſt un chihr die
Gebieten, die des reinen Luxus ausgenommen. Auf der Büyſchog eingehe
bedarfsmeſſe ſind befriedigende Umſätze vor allem in Bru,ſie rifft ſich
maſchinen, beſonders in Schreibmaſchinen, und hier wiede=ig ließ mic
Kleinſchreibmaſchinen, erzielt worden. Ebenſo war in Geſchai ſr iſt verhe
büchern, Büropapier und ſogenanntem kleinen Bürobedarf, ,/9. — mit M
Geſchäft auch mit dem Auslande zufriedenſtellend.
Auf der Reichsmöbelmeſſe war das Geſchäft im 9.,An erzählte
ſchnitt während der ganzen Meſſe gut, da das Inland le-, srgriff! Ihr
kaufte. Vom Ausland traten Holland und die Schweiz als u gwßz und faſ
fer auf. In Speiſe= Schlaf= und Herrenzimmern wurden Umi,
in niedrigen Preislagen erzielt, aber im ganzen um mehwk
25 Prozent beſſer als im Vorjahre. Küchen gingen befriedin
Gute Umſätze wurden in Flurgarderoben, einzelnen Schreibti
Bücherſchränken, Kombinationsmöbeln und Kleinmöbeln, end
Schwach lagen Korbmöbel. Gut wurde Furnierholz abgeſetzz
ſonders in Eiche, die waggonweiſe verkauft wurde.
Auf der Sondermeſſe Photo—Kino—Optik iſt.
Beſuch außerordentlich gut geweſen, und zwar durchweg von 1
haften Intereſſenten, darunter zahlreiche Ausländer, beſone
Franzoſen und Engländer. Größtes Intereſſe bemerkte mar
die neuen Schmalfilmgeräte und Schmalfilmtongeräte. Zu ei
lichen Abſchlüſſen kam es in Kleinkameras.
Bei Sportartikeln war das Geſchäft nicht einhe
ja im allgemeinen kaum den Erwartungen entſprechend.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
In der Woche vom 18.—24. Februar 1934 (6 Arbeits?
ſind bei der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft 650 900 Güterm
geſtellt worden gegen 628 518 in der Vorwoche (6 Arbeits=
und 534 310 in der entſprechenden Woche des Vorjahres E
beitstage). Für den Arbeitstag im Durchſchnitt berechnet 10
die entſprechenden Zahlen 108 483, 104 753, 89 052. Nicht
zeitig geſtellt wurden 40 (14) Güterwagen.
Der AR. der Deutſchen Werft AG. genehmigte den Ja
abſchluß. Eine Dividende gelangt nicht zur Ausſchüttung.
ausgewieſene Gewinn wird zur Abdeckung des vorjährigen
luſtvortrages von RM. 98 535 verwandt und mit RM. 210
vorgetragen. GV. 17. April=
Der Londoner Goldpreis beträgt am 8 März 1934 für 1
Feingold 136 Schill. 8 Pence gleich 87.1934 RM., für 1 Gad
Feingold demnach 52,7272 Pence gleich RM. 2,80 333. Zu dN
Preis wurden am freien Markt Gold im Werte von 540 000
gehandelt.
Berliner Kursbericht
vom 8. März 1934
Deviſenmarkt
vom 8. März 193
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llohd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Heutſche Cont. Gas
Vie
65.25
66.50
29.75
34.—
32.875
139.50
58.125
20.50
81.75
156.50
122.—
Ni
Kue
Elektr. Lieferung 102.75
J. G. Farben
135.50
Gelſ. Bergwerke 65.50
Geſ.f.elektr. Untern. 103.875
Harpener Bergbau / 96.75
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen 76.125
Phil. Holzmann 78.25
Kali Aſchersleben 1118.—
elöcknerwerke
68.25
Korsw. Chem. Fabr. 90.625
Mannesm. Röhr 69.75
Maſch.=Bau=Untn. 47.875
Orenſtein & Koppell 71.375
Polyphonwerke.
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali 11
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſa t Lin=
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Vfe
59.25
153.125
24.25
44.625
119.—
71.
19.—
104.—
32.25
88.—
76.50
106.—
Buenos=Aires
Kanaba
Japan
Kairo
Iſtanbuu
London
New York
Rio de Janerro
urugugh.
Amſterdam
Athen.
Brüſel
Budape
Danzig
Heſſingfors
Währung Geld
1 Pap. Peſo
1eanad. Doll.
Yen.
1ägypt. 4
1türk.
12.Stg.
1 Dollar
1 Milreis
1 Goldpeſo
100 Gulden
100 Drachm.
100 Belga
100 Peng‟
100 Gulden
100 finn. Mk.
0.628
2.509
0.759
13. 125
1.993
2.745
2.512
0.212
1.749
169.78
2.396
58.41
81.73
5.6a4
Brief
0.632
2.508
0.754
13.155
1.997
12.775
2.518
0.214
1.15
169,19
2.z00
59.53
21.59
5.636
Italien
Jugoſlawien
Kopenhagen
Liſſabon
Lslo
Paris
Prag
Island
Rigo.
Schweiz
Soſig.
Spanien
Stockholm
Tallinn (Eſtl.,
Wien
Währung Ge E
100 Lire ſei.st
100 Dina S.c6—5
100 Kronen 56.*4
100 Escudos 1.61
100 Kronen ſ64.09
100 Francs 116.50
100 Tſch.=Kr. 10.28
100 181. Kr. 57.69
100 Lais f79.94
100 Fran en 80.32
00 Leva 3.04-
100 Peſeta 64.10
100 Kronen ſe5./3
100 eſtl. Kr. 68.43
100 Schiling 47a0
Surmſtäoter und Kartokatoanr Surkrtagt, Wiildte 9kr Sressher Bnek
Frankfurter Kursbericht vom 8. März 1934.
Keene
„ Gr. IIp. 1934
.. „ 1935
„. . 1938
„. . 1937
„ 1938
„.
GruppeI
„
6% Dtſch. Reichsanl.
6% „ „ v.27
5½%Intern., v.30
6%Baden ... v.27
6%Bayern .. v.27
6%Heſſen.: .. b.29
6% Preuß. St. v. 28
62 Sachſen .. v.27
6%Thüringen v.27
Dtſch. Ank.
Auslo=
ungsſch. 4/.
Ab=
löſungsanl.. . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
jungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden
6%Berlin ... v.24
6% Darmſtadt . . . .
6% Dresden.. v.26
6%Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
6%
v.26
6%Maiz... ...
69Mannheim v. 27
6%München v.29
6%Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk.
6% „ Goldoblig.
5½%Heſſ.
Landes=
hyp.=Bk.=Liquid
102.25
100,
97.
93”,
92
9711,
100
98),
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9411,
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105-.
96.5
927),
96.75
21
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84
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84
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De
Hhp.=Bk. Liqu.=
Komm. Obl. . ..
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Golbdoblig! 91
6%Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſ. Gldobl. R.11
6%0 „
62 Kaſſ. Landeskrd.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser. I1115.25 14% 1.Bagdad
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)./ 19.75 4½ %üngarn 1913
6%Berl. Hyp.=Bl. / 91.8 450
5½% „ Lig.=Pfbr.
6% Friſf. Hyp.=Bk.,/ 93.25 /4%0
5½% Lig.Pfbr., / 921). 14½Budp. Stadtanl.
Goldoblig / 89.75 14% Liſſabon.
69Frlff. Pfbr.=Bk./ 93.25 4%, Stockholm
5½% Lig.=Pfbr. 92.5
30Mein.Hhp.=Bl. 93
5½%0 „ Lig. Pfbr. 92.75 1211g.Kunſtzide Unu
6% Pfälz. Hhp.=Bl./ 9a.25 A. E. G.
5½% Lig. Pfbr. / 93.25 AndregeNoris Zahn
62Rhein,Hyp. Bk.)/ 93.5. Aſchaffba. Brauerei
513% Lia. Pfbr. 92.5
63o
6% Südd. Boden=
Creb.=Bank.
95
5½% Lia. Pfbr./ 931), TFement Heidelberg
6%Württ. Shp.=B. 95
1820Daimſer=Benz
62 Dt. Linol. Werke
62Mginkriw, v. 28
162Mitteld. Stahl.
32o Salzmann cCo.
16% Ver. Stahlwverke
6%Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
R.12. — 15%Bosn. L.E.B.
6 „ L.Inveſt
5 %Bulg. Tab. v. 02
4½8
420
42 „ Zollanl.
1914
4½%
Goldr.
„ 1910
Aktien.
Zellſtoff
Goldoblig./ 96 Bemberg, J.P.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen.
Karlſtadt
13. 6.Chemie Bakell
Goldpfbr. ../ 93.5 4 1g% Oſt. Schätze.
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35
91.76
89.35
jSos
118.45
13
24
18.75
S”l-
445
6.7
6.5
5.6
44
59.25
32.
100
44.5
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Ritt. g, 9. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 67 — Seite 13
LArkag
He
Roman von Wilhelm Scheider.
(Nachdruck verboten.)
werden eine andere Dame finden oder ſelbſt tippen.”
ſch. brauche Sie ja nicht zum Tippen — ich brauche Sie
„it..."
ge fuhr auf mich los. „Was wollen Sie damit ſagen?”
ſir werden hier etwas erleben, und da ſollen Sie eine
getwiſ Rolle ſpielen. Ich will dem phantaſtiſchen erſten Teil
meine Romans einen zweiten hinzufügen, der die wirklichen
Ereryif e ſchildert.”
ee muſterte mich entgeiſtert. „Sie haben inen Vogel.”
„arike. Es ſtimmt natürlich.”
aben Sie ſich das ausgedacht mit Onkel Juſt?*
„ſein, auf ſolche Ideen komme ich nicht. Das hat ein
gröſſter für mich gemacht.”
e= zuckte leicht zuſammen und legte die Hand vor den
uand
4un: „Baggenſen?”
„ui er es gewollt, daß ich mitkomme?”
ſre ilich.”
Yötzlich lief ſie im Zimmer auf und ab wie ein gehetztes
abei ſeufzte ſie und ſchüttelte verzweifelt den Kopf. Ich
ühre Verſtörung nicht. Schließlich war es doch
gleich=
eb ich oder Baggenſen die Sache ausgeheckt hatte.
Eolich blieb ſie vor mir ſtehen und ſah mich finſter von
unten an. „Ich fahre morgen früh.”
fahren nicht. Ich werde Sie als meine Sekretärin
tren.”
„Ger Sie haben doch nichts für mich zu ſchreiben. Sie
vollger doch warten, bis ſich hier etwas ereignet.”
„h. ich diktiere Ihnen, was wir ſeit Wien erlebt haben.”
Anni nahm ich ihren Arm, und wir gingen zuſammen im
ſimmr auf und ab. Ich redete auf ſie ein, worauf ſie mich
außeuragt was Baggenſen eigentlich hier in Raguſa wolle. Nur
en au benzch ihr die Wahrheit ſage, würde ſie vielleicht auf meinen
Auf Rormtag eingehen.
ſo trifft ſich hier mit ſeiner Frau.”
Se ließ mich los.
„ſr iſt verheiratet?”
„1 — mit Rhoda Horn.”
An erzählte ich ihr die ganze Geſchichte. Merkwürdig, wie
e tgriff! Ihre Hände preßten ſich ineinander, und ihr Blick
dam goz und faſſungslos auf mich gerichtet.
Als ich ihr alles erzählt hatte, fiel ſie in einen Seſſel. „Nein,
ich fahre! Leben Sie wohl!”
Wie angewachſen blieb ich vor ihr ſtehen.
„Gehen Sie ſchon”, ſagte ſie ungeduldig, „und viel Glück für
Baggenſen. Er wird auch ohne mich damit fertig werden.
„Ich verneigte mich kurz und verließ das Zimmer.
Schon wollte ich ins Treppenhaus hinunterſteigen, als ich
meinen Namen hinter mir hörte. Sie ſtand in der Tür und rief
mich zurück.
Als ich das zweitemal das Zimmer betrat, ſtand ſie mit dem
Rücken gegen einen Schrank. Sie ſah mich ſo merkwürdig an, daß
es mich erſchütterte.
„Sie bleiben alſo doch?"
„Ja. Ich werde verſuchen, ihm zu helfen. Soweit es in meiner
Kraft liegt.”
„Kommen Sie jetzt mit mir herunter?"
„Nein — morgen früh.”
Sie reichte mir die Hand, und ich ging. Eine ſolche
Entwick=
lung hatte ich nicht erwartet. Sie war unzweifelhaft in ihn
ver=
liebt.
„Nun”, ſchmunzelte Baggenſen, als ich mich wieder an ſeinen
Tiſch ſetzte, „haſt du es geſchafft, mein Junge?‟
„Ein ſchweres Stück Arbeit, aber ſie bleibt.”
„Es iſt gut ſo. Sie hat helle Augen. So ſind wir drei —
gegen Rhoda. Uerigens bin ich eben zum Telephon gerufen
worden.”
„Elck?‟
„Ja. Er iſt mit dem Flugzeug von Spalato herübergekommen.
Sicher hat er ſchon mit Rhoda eine telephoniſche Unterredung
ge=
habt. Er iſt ſehr offen und ſagt, daß ſie ſich auf einer der Inſeln
befindet.”
„Will er dich ſprechen?”
„Er ſitzt augenblicklich drüben im Leſezimmer. Ich möchte ihn
aber lieber oben bei mir empfangen. Willſt du dabei ſein?”
Und ob ich wollte! Wir gingen hinüber.
Elck war ein jugendlich wirkender, eleganter, großgewachſener
Menſch. Und lange nicht ſo „dämoniſch”, wie ich ihn mir
vorge=
ſtellt hatte. Er hatte etwas ſchräggeſtellte Augen, aber das Geſicht
war nicht ſpitz, ſondern wohlgeformt. Ein geſtützter dunkler
Schnurrbart vervollſtändigte das Bild des Weltmannes. Die
Her=
ren verneigten ſich voreinander, lächelten liebenswürdig, und
Bag=
genſen ſtellte mich als ſeinen Sekretär vor.
Die Herren ſprachen Deutſch, und Baggenſen bat den Baron,
ihm in ſein Zimmer zu folgen. Wir gingen hinauf und ließen uns
in der gemütlichen Rauchecke nieder.
Baggenſen begann: „Es ſind jetzt fünf Jahre her, Baron.”
Elck nickte und lächelte vor ſich hin. „Das Sandmeer der Zeit.”
„Immer noch der Blick von oben?”
„Die einzige Einſtellung, um die Welt richtig zu betrachten,
lieber Baggenſen.”
„Hm.”
„Warum haben Sie dieſen jungen Mann zugezogen?‟
„Man ſoll ſich nicht immer auf ſeine eigenen fünf Sinne
ver=
laſſen. Herr Munk kennt die Hintergründe und die augenblickliche
Phaſe der Entwicklung.”
„Gut, Herr Munk ſtört mich nicht.”
„Ich würde auch kaum auf ihn verzichten. Bitte, Baron, ſagen
Sie mir offen, was Sie auf dem Herzen haben.
Elck räuſperte ſich. Dann: „Es iſt Ihnen bekannt, daß Rhoda
ſelbſt es iſt, die mich nach Raguſa beruft. Ich habe mich gern dazu
entſchloſſen, obgleich der Weg vom fernen Oſten über Moskau ja
heutzutage nicht allzu bequem iſt.”
„Sei meſſen der Angelegenheit die Wichtigkeit zu, die ihr
zu=
kommt.”
„Selbſtverſtändlich. Schließlich handelt es ſich darum, daß
Rhoda unbedingt die alte Sache klären will.”
„Wünſcht Sie eine gerichtliche Scheidung, Baron?”
Baggenſens Organ klang plötzlich ſcharf und ſchneidend.
Elcks Augen ſchloſſen ſich zu ſchmalen Schlitzen. „Eine
Schei=
dung? Sie ſprechen es offen aus?”
„Ich denke nicht daran, um den heißen Brei herumzugehen.”
„Ausgezeichnet. Rhoda hat es Ihnen doch nicht offen
ge=
ſchrieben?
„Nein. Sie hat es wohl Ihnen überlaſſen wollen. Was ſoll
nach der gerichtlichen Scheidung geſchehen, Baron? Will Rhoda
Sie heiraten?”
„Ja.”
Stille. Baggenſen lächelte immer noch. Der Baron ſteckte
ſeine Zigarte in Brand.
Baggenſen nahm einen Schluck Whisky. „Das iſt alſo das
ein=
zige, was Sie mir zu ſagen haben?”
„Nein, da iſt noch eine zweite Sache, Baggenſen. Ich möchte
die Unterhaltung, die wir vor fünf Jahren abgebrochen haben,
wieder aufnehmen.”
„Sie haben ein ausgezeichnetes Gedächtnis, Baron.”
„Sie erinnern ſich an die Unterhaltung?‟
„Ich werde ſie nie in meinem Leben vergeſſen. Sie wollten
mich auf die ruſſiſche Seite hinüberziehen."
„Ja, das war meine Abſicht. Heute — möchte ich meinen
An=
trag zurückziehen.”
„Sie ſcherzen, Baron.”
„Kaum. Die Entwicklung, die die Dinge im fernen Oſten in
den letzten fünf Jahren genommen haben, brauche ich Ihnen nicht
mehr zu ſkizzieren. Den Japanern iſt es gelungen, die Mandſchurei
zu okkupieren. Ferner: unter dem Vorwand der ſogenannten
mili=
täriſchen Sicherung ſind ſie im Begriff, das ganze ſüdliche China
zu beſetzen. Kein Menſch wird ſie daran hindern. Der Völkerbund
iſt zu ſchwach, und die Großmächte haben Angſt, mit dem militäriſch
ſtarken Japan anzubändeln. Es geht alles ſeinen Lauf. Von oben
geſehen keine wichtige Sache, nichts als ein Ameiſengewimmel.”
„Seltſam, Baron, daß Sie immer wieder von Ihrer Höhe
herabſteigen, mitten unter die Ameiſen."
(Fortſetzung folgt.)
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Soll man Wäſche 2 mal kochen?
Sehr viele Frauen kochen die Wäſche zweimal,
Bei einmaligem Kochen erſcheint ſie ihnen nicht
ſauber genug. Sobald man aber Burnus ins
Einweichwaſſer tut, wird das zweite Kochen
überflüſſig. Burnus löſt, „verdaut” intenſiv den
Kitt, der den Schmutz an die Wäſchefaſer bindet.
Es zieht auf dieſe Weiſe doppelt ſoviel Schmutz
aus der Wäſche als ſonſt. Meiſtens genügt nun
ein ganz einfaches Nachwaſchen, um völlig
reine Wäſche zu bekommen. Man ſpart Seife,
Waſchmittel, Feuerung und Arbeit. Die große
Doſe Burnus 49 Pfennig; überall zu haben.
Verlangen Sie koſtenloſe Verſuchspackung von
der Auguſt Jacobi A.=G., Darmſtadt 22/104
Seite 14 — Nr. 67
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Heute letzter Tag Ot21
Heute lotzter Tag Das Publikum tobt Das neue große Ufa-Filmwerk Der spannende Wildwestfilm: vor Lachen
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der Steppe mit Franziska Gaal, mit Marianne Hoppe,
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