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3 gucchentlich Tmaligem Erſcheinen vom 1. März
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Aefseinen einzelner Nummern infolge höherer
g Aſberechtigt den Bezieber nicht zur Kürzung des
z c4 reiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 66
Donnerstag, den 8. März 1934. 196. Jahrgang
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eendigung des deutſch=polniſchen Zollkriegs
Fhebung aller Kampfmaßnahmen. — Wiederherſtellung des Wirkſchaftsfriedens. — Die Grundlage für
einen endgültigen Handelsverkrag geſchaffen. — Ekappenweiſer Anfbau der
gegenſeikigen Wirtſchaftsbeziehungen vorgeſehen.
11. Oktober 1933 über das Einfuhrverbot einiger (deutfcher)
Waren (Oziennik Uſtaw Nr. 79, Poſ. 561),
Die erſte Ekappe.
b) die Anwendung von Maximalzollſätzen auf deutſche Waren
nach der Verordnung vom 11. Oktober 1933 (Monitor Polſki
Ankerzeichnung eines Prokokols über deutſch=
Nr. 236, Poſ. 256).
polniſchen Wirkſchaftsfrieden.
c) die Bekanntmachung vom 10. März 1926 betreffend die
DNB. Warſchau, 7. März.
Am Mittwoch, den 7. März, vormittags, iſt in Warſchau
uh den polniſchen Außenminiſter Beck und den deutſchen
Ge=
ſimten v. Moltke ein Abkommen unterzeichnet worden, durch
euder deutſch=polniſche Zollkrieg endgültig
ſaſut ehoben und die Grundlage für einen
nor=
nalen Ausbau der beiderſeitigen
Handelsbe=
tzſhungen geſchaffen wird. Das in Form eines Proto=
Ho gekleidete Abkommen ſoll ſobald als möglich ratifiziert
medrm. Jedoch werden ſeine Beſtimmungen unabhängig hiervon
Bmiis vom 15. ds. Mts. an in Anwendung kommen.
Bereinigung der Vergangenheit.
2as deutſch=polniſche Wirtſchaftsabkommen bedeutet einen
inentſcheidenden Schritt inder Richtungauf
wirtſchaftliche Zuſammenarbeit zwiſchen
beiden Ländern im Sinne der
freundſchaft=
iſln Verſtändigung, wie ſie durch die Erklärung vom
nnuar eingeleitet wurde. Durch den Abſchluß des
vor=
ſetiden Abkommens wird allerdings nur der ſeit
6) mit abwechſelnder Heftigkeit andauernde
Wirtſchafts=
deg aufgehoben, ohne daß dadurch jedoch
ich zeitigein Handelsvertrag zuſtandegekom=
Ɨn iſt. Man hat zunächſt einmal alle Schlacken aus
Vergangenheit beſeitigt und ſich gegenſeitig
zu=
ſſhert, daß auf deutſcher Seite der Obertarif nicht mehr zur
loindung gelang, daß auf polniſcher Seite nicht mehr der
iſxirnaltarif gilt, daß weiter alle Kampfmaßnahmen,
i mamentlich die Ein= und Durchfuhrverbote aufgehoben
poen. Weiter ſind beide Parteien übereingekommen, künftig
Diskriminierung zu unterlaſſen. Bei Streitigkeiten über die
ule gung dieſes Vertrages erfolgen neue Beſprechungen. Es iſt
ſtef ehen, daß jeder Teil mit einmonatiger Friſt vom Abkommen
ſpc treten kann.
Wenn es ſich auch hier im weſentlichen um ein
hmenabkommen handelt, das erſt im Laufe der Zeit
uzu füllen iſt, ſo iſt doch ſchon für den deutſch=
polni=
ſtem Warenaustauſch ein Fundament
geſchaf=
e. Polen räumt eine Reihe von
Einfuhrkon=
tenten ein, die für den deutſchen Export nach
älen vom Vorteil ſind und ihn vervielfachen werden.
ekehrtwird Polen, obwohl dieſes Rahmenabkommen
ſcy nicht auf der Baſis der Meiſtbegünſtigung zuſtandegekommen
ein Butter=Kontingent erhalten, das dem
ent=
ocht, das den meiſtbegünſtigten Staaten von uns zugeſtanden
ſden iſt. Weiter haben wir die Ausfuhr einer be=
Aumten Menge Schrott für die polniſche In=
Iſtrie zugebilligt, ferner hat Deutſchland alle
hnderniſſe und Schwierigkeiten beſeitigt, die
Durchfuhr von lebenden Tieren und
tieri=
en Erzeugniſſen durch Deutſchland nach
Bamkreich und nach der Schweiz im Wege ſtanden.
IMebenabkommen ſind dem Friedensprotokoll zwei
Verein=
hungen angehängt, die ſich auf die Uebernahme
polni=
er Eiſen= und Stahlwaren beziehen und auch ein
ſwffahrtsabkommen mit Gdingen.
M9amit ſind die Vorausſetzungen füreine Weiter=
Awicklung des deutſch=polniſchen
Handels=
eeirags geſchaffen. Es iſt zu hoffen, daß nunmehr auf
4u d dieſes Friedensprotokolls der gegenſeitige
Warenaus=
ſch wieder einen Aufſchwung nimmt zum Nutzen beider
Staa=
rund daß man dann ſpäter auch zu einem endgültigen
4welsvertrag kommt.
Der Inhalt des Prokokolls.
DNB. Warſchau, 7. März.
Das Protokoll über die Beendigung des deutſch=polniſchen
rſſchaftskrieges hat folgenden Wortlaut:
Die Reichsregierung und die polniſche Regierung, von dem
uſch geleitet, den anormalen Zuſtand in ihren gegenſeitigen
ſchaftsbeziehungen zu beenden und durch die vorliegende
keinbarung die Grundlage für einen weiteren vertraglichen
Sſeau ihres Handelsverkehrs zu ſchaffen, haben folgendes
ver=
burt:
Slle gegenſeikigen Kampfmaßnahmen werden
aufgehoben.
dzzwar:
von deutſcher Seite:
Sie Anwendung des Obertarifs auf Boden= und
Gewerbe=
eaungniſſe polniſchen Urſprungs, ſoweit dieſe Anwendung nicht
.1t8 durch die Verordnungen vom 14. März 1932 (RGBl. 1932
L. Seite 142) und vom 26. März 1932 (RGBl. 1932, Teil I,.
ritge 166) aufgehoben worden iſt.
on polniſcher Seite:
2 Die Anlage III der Verordnung des Miniſierrats vom
Verweigerung der Durchfuhr für einfuhrverbotene Waren über
deutſche Häfen und Eiſenbahnen (Monitor Polſki Nr. 56), ſowie
die weiteren diesbezüglichen Anordnungen.
II.
Der Urſprung der Waren im dentſchen oder
polniſchen Zollgebiet ſoll in Zukunfk keinen Anlaß
geben zu irgendwelcher Benachkeiligung
bei Anwendung und Gewährung der autonomen
Zollvergün=
ſtigungen, d. h. ſolcher Zollvergünſtigungen, welche im deutſchen
oder im polniſchen Zollgebiet allgemein gelten.
III.
Die Reichsregierung wird auf die Einfuhr aus dem
pol=
niſchen Zollgebiet die Sätze eines allgemeinen Zolleinfuhrtarifs
anwenden.
Die polniſche Regierung wird auf die Einfuhr aus dem
Deutſchen Reich die Sätze der Spalte II des allgemeinen
Zoll=
tarifs auwenden.
IT.
Die beſonderen Vorteile, die Deutſchland bei der Anwendung
der Verordnung des polniſchen Miniſterrats vom 11. Oktober
1933 (Dziennik Uſtaw Nr. 79, Pof. 561) gewährt werden, bilden
den Gegenſtand einer Sondervereinbarung.
V.
Die Reichsregierung ſagt zu, bei der Einfuhr von
Butter die polniſchen Intereſſen in angemeſſener Weiſe zu
berückſichtigen.
VI.
Die Reichsregierung wird Ausfuhrbewilligungen
für Schrott der Ausfuhrnummer 843 des Statiſtiſchen
Warenverzeichniſſes nach dem polniſchen Zollgebiet nach
Maß=
gabe der Vereinbarungen zwiſchen den Vertretern der polniſchen
und der deutſchen Eiſeninduſtrie vom 19. Oktober 1933 erteilen.
VII.
Für die Durchfuhr von aus dem polniſchen Zollgebiet
ſtammenden lebenden Tieren, tieriſchen Teilen und
tieriſchen Erzeugniſſen gelten im Deutſchen Reich die
in der Anlage beſonders vereinbarten Beſtimmungen.
VIII.
Beide Regierungen werden in den gegenſeitigen
Wirtſchafts=
beziehungen
von Diskriminierungen jeder Ark, die als Folge
des Wirtſchaftskonflikis enkſtanden waren, abſehen.
IK.
Wenn nach der Inkraftſetzung dieſes Protokolls durch
un=
günſtige Auswirkung desſelben oder wegen von dem anderen
Teil ergriffenen Maßnahmen auf wirtſchaftlichem Gebiet ein
Teil ſich benachteiligt fühlen ſollte, oder wenn
einer der beiden Teile nicht mehr in der Lage ſein
ſollte, die in dieſem Protokoll enthaltenen
Vereinbarungen einzuhalten, werden auf ſein
Verlangen unverzüglich Verhandlungen
aufge=
nommen werden mit dem Ziel, Abhilfe zu
ſchaf=
fen. Wenn dieſe Verhandlungen im Laufe eines
Monats vom Tag des Eingangs des Antrags an gerechnet,
nicht zu einem befriedigenden Ergebnis führen
ſollten, ſo ſoll der Teil, der ſich benachteiligt
erachtet, das Recht haben, das vorliegende
Protokoll zu kündigen. In dieſem Falle tritt es einen
Monat nach der Kündigung außer Kraft.
K.
Dieſes Protokoll, das in doppelter Urſchrift in deutſcher und
in polniſcher Sprache ausgefertigt iſt, ſoll ratifiziert und die
Ratifikationsurkunden ſollen ſobald wie möglich in Berlin
aus=
getauſcht werden. Das Protokoll tritt am 10. Tage nach
Aus=
tauſch der Ratifikationsurkunden in Kraft.
Bemerkungen zum Prokokoll.
Zu dem Protokoll iſt noch folgendes zu bemerken:
Das am Mittwoch, den 7. März d. J., zwiſchen Deutſchland
und Polen unterzeichnete Protokoll beſtimmt, daß die
Kampf=
maßnahmen, d. h. Einfuhrverbote und Maximalzölle auf
pol=
niſcher Seite ſowie Obertarif auf deutſcher Seite, aufgehoben
werden, wobei
ſich beide Teile die Gewährung der beſtehenden
Bei dem komplizierten Syſtem der polniſchen Handelspolitik
be=
deutet dies, daß die Einfuhr der in Polen benötigten Waren, die
(Fortſetzung auf Seite 2, 1. Spalte.)
* Inkereſſanke Zahlen
von den deutſchen Hochſchulen.
Von
Dr. K. v. Mangoldt.
Die großen Umwälzungen, welche die gewaltigen
Zeitereig=
niſſe naturgemäß auch an unſeren Hochſchulen herbeiführen,
laſſen das Bedürfnis nach zahlenmäßiger Feſtſtellung der
Tat=
ſachen beſonders ſtark erſcheinen. Da kommt der ſoeben
erſchie=
nene neue Band der amtlichen Deutſchen Hochſchulſtatiſtik ſehr
gelegen. Er enthält außer dem Tabellenwerk eine größere
Ab=
handlung „Das Studium an den deutſchen wiſſenſchaftlichen
Hoch=
ſchulen im Sommer 1933” von Oberregierungsrat Dr. Keller vom
Preußiſchen Statiſtiſchen Landesamt.
Zunächſt tritt auch hier wieder mit großer Deutlichkeit die
außerordentliche, ganz unnatürliche zahlenmäßige Aufblähung
des akademiſchen Studiums, beſonders in der Nachkriegszeit,
hervor. In den Jahren 1872 bis 1880 kamen auf je 100 000
im Alter von 18 bis 30 Jahren ſtehende Perſonen der
Reichs=
bevölkerung erſt insgeſamt 291 Studierende an inländiſchen
Hochſchulen, im Jahre 1900 waren es bereits 427, im Jahre
1910 war die Zahl auf 553 geſtiegen und iſt dann in dem
verarmten Deutſchland der Nachkriegszeit bis auf 925 im
Som=
merſemeſter 1931 emporgeklettert. In den letzten beiden Jahren
iſt dann allerdings ein Rückgang eingetreten, aber im
Sommer=
ſemeſter 1933 waren es immer noch 787 alſo weit mehr als
vor dem Kriege. Zur Abſchwächung dieſer Tatſachen iſt
ange=
führt worden, daß die Studiendauer ſich verlängert habe, daß
bei den neu akademiſierten Berufen, z. B. den Volksſchullehrern,
dem vermehrten Zugang zu den Hochſchulen auch eine vermehrte
Nachfrage durch neue Stellen für die Akademiker gegenüberſtehe
und daß bei den Frauen ein höherer Prozentſatz als bei den
Männern für vorzeitiges Ausſcheiden aus dem Studium
abzu=
ziehen ſei. Allein die Kellerſche Arbeit hält dieſe
Erklärungs=
gründe für weitaus nicht ausreichend, alſo die Aufblähung der
Zahl der Studierenden im Verhältnis zur Bevölkerung trotzdem
für gegeben.
Die Geſamtzahl der inländiſchen Studierenden an den
deutſchen wiſſenſchaftlichen Hochſchulen iſt in runden Ziffern von
dem Höchſtſtande im Sommerſemeſter 1931 mit 131000 auf
123 000 im Sommer 1932 und auf 110 000 im Sommer 1933
gefallen. In dieſem Zuſammenhange erhebt ſich die Frage, wie
weit etwa die amtlichen Maßnahmen zur Eindämmung des
Zudranges zu den Hochſchulen bereits für das vorige
Sommer=
ſemeſter gewirkt haben. Dieſe Maßnahmen beſtanden
bekannt=
lich in der Kontingentierung der Zahl der jüdiſchen Studenten,
in dem offiziellen Abraten vom Hochſchulſtudium gegenüber
incht geeignet erſcheinenden Abiturienten durch die
Abgangs=
ſchulen, in der Einführung eines freiwilligen Werkhalbjahres
der Abiturienten und in einem von den Spitzenverbänden der
Wirtſchaft unternommenen Verſuche zur Unterbringung von
Abiturienten als Lehrlinge in Handel, Induſtrie und Handwerk.
Die Kellerſche Arbeit ſchätzt, daß höchſtens etwa 6 500 Perſonen
durch dieſe Maßnahmen Oſtern 1933 von den Hochſchulen
fern=
gehalten worden ſeien, wahrſcheinlich aber weniger.
Sehr bedeutend, wenn auch der Geſamtmaſſe der Studenten
gegenüber zahlenmäßig natürlich nicht ausſchlaggebend, war für
das Sommerſemeſter 1933 gegenüber Sommer 1932 der
Rück=
gang des nicht ariſchen oder nicht voll ariſchen Elementes. Der
prozentmäßige Anteil, der von den Oſterabiturienten dieſer Art
1933 auf die deutſchen wiſſenſchaftlichen Hochſchulen für das
Sommerſemeſter überging, war nur knapp ein Drittel ſo groß
wie der Anteil, der von der Geſamtzahl der Oſterabiturienten
dieſen Uebergang vollzog. Die Zahl der reichsdeutſchen
Studen=
ten jüdiſcher Raſſe überhaupt, alſo nicht bloß des erſten
Seme=
ſters, andererſeits aber ohne die Miſchlinge, iſt vom Sommer
1932 auf Sommer 1933 von 3950 auf 1908, alſo um mehr als die
Hälfte, geſunken.
Mit dem Anteil der Studierenden Abiturienten an der
Ge=
ſamtzahl der Abiturienten iſt überhaupt ein wichtiger Punkt
berührt. Daß längſt nicht alle Abiturienten zum Studium auf
einer wiſſenſchaftlichen Hochſchule übergehen, iſt ja
ſelbſtverſtänd=
lich, aber es wird doch manchen überraſchen zu hören, daß dieſer
Uebergang auf inländiſche Hochſchulen Oſtern 1933 nur bei 33,4
Prozent dieſer Abiturienten ſtattfand, (einſchließlich der
Stu=
denten des erſten Semeſters aus früheren Abituriumsjahrgängen).
Im Jahre 1931 betrug dieſer Prozentſatz noch 61,8 Prozent und
1932 noch 46/4 Prozent. Dieſe Zahlen ſind von beſonderer
Wich=
tigkeit für die Beurteilung der neueſten amtlichen Maßnahme
gegen die Hochſchulüberfüllung, die Beſchränkung der Zahl der
Abiturienten, denen die Hochſchulreife zuerkannt werden darf,
für Oſtern 1934 auf 15 000. Die Kellerſche Arbeit ſchätzt, daß
wir Oſtern 1934 im ganzen etwa 38 000 Abiturienten haben
werden. Von dieſen bedeuten 15000 ein Kontingent von 39,47
Prozent. Dieſes Kontingent liegt alſo über dem Prozentſatz von
Oſterabiturienten, der im vorigen Jahre, einſchließlich der
Stu=
denten des erſten Semeſters aus früheren Abituriumsjahrgängen,
tatſächlich zu inländiſchen Hochſchulen überging. Es erſcheint
daher erklärlich, daß nach einer amtlichen Verlautbarung mit
einer weiteren Herabſetzung der Zahl der für hochſchulreif zu
erklärenden Abiturienten unter 15 000 in den kommenden Jahren
zu rechnen iſt.
Sehr intereſſant iſt auch die Herkunft der reichsdeutſchen
Studierenden nach der Größe der Herkunftsorte und die
Ver=
teilung auf Großſtadt= und andere Hochſchulen. In beiden
Be=
ziehungen ſpielt die Großſtadt eine hervorragende Rolle. Faſt
86 Prozent der Studenten ſtammen aus der Stadt, und zwar
ungefähr je zur Hälfte aus Großſtädten einerſeits, aus Mittel=
und Kleinſtädten andererſeits; nur rund 14 Prozent ſind auf
dem Lande beheimatet. Andererſeits entfallen auf die Hochſchulen
in den Großſtädten zwei Drittel, auf die in den anderen
Städten nur ein Drittel aller Studenten. Die Studierenden aus
den Mittel= und Kleinſtädten und vom Lande beſuchen in viel
höherem Maße die Großſtadthochſchulen als umgekehrt die
Studenten aus den Großſtädten auf die Hochſchulen der kleineren
Orte gehen — das Ganze ein Beleg für die weitgehende
Ver=
ſtädterung unſeres Geiſteslebens.
Noch vieles Wiſſenswerte und Intereſſante ließe ſich aus
dieſem Bande der Hochſchulſtatiſtik anführen; es lohnt ſich, zu
ihm ſelber zu greifel
Seite 2 — Nr. 66
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 8. März 1934
Bemerkungen zum Prokokoll.
(Fortſetzung von Seite 1, 2. Spalte.)
an ſich durch den prohibitiven Zolltarif unmöglich gemacht wird,
vermittels autonomer Gewährung von Zollnachläſſen doch
ermög=
licht wurde. Dieſe Möglicheit bildet eine der
bedeutſamſten Beſtimmungen des Protokolls.
Soweit ſolche autonomen Zollnachläſſe nicht in Frage kommen,
wird die Verzollung der deutſchen Waren in Polen, wie
übri=
gens ſchon ſeit Beginn der jetzt beendeten deutſch=polniſchen
Wirt=
ſchaftsverhandlungen in dem ſogenannten Zollproviſorium
feſt=
gelegt, nach der Spalte II des autonomen neuen polniſchen
Zoll=
tarifs und die Verzollung der polniſchen Waren in Deutſchland
nach den Sätzen des allgemeinen deutſchen Zolltarifs erfolgen.
Für Waren, die einem allgemeinen
Einfuhr=
verbot unterliegen und bisher außerdem noch
von einem ſpeziellen antideutſchen
Einfuhr=
verbot erfaßt waren,
erhält Deutſchland Konkingenke,
ſo daß nach Aufhebung der Spezialverbote auch trotz
weiter=
beſtehender allgemeinen polniſchen Einfuhrverbote eine gewiſſe
Ausfuhr dieſer deutſchen Waren nach Polen ermöglicht wird. Die
Kontingente, die Deutſchland in den Abkommen vom März 1932
und Januar 1933 erhalten hat, ſowie das Butterkontingent, das
für Polen in dem Januar=Abkommen von 1933 enthalten war,
ſind in das Protokoll aufgenommen worden. Auch für ſolche
Wa=
ren, für die im Laufe, des Jahres 1933 in Polen neue allgemeine
Einfuhrverbote erlaſſen wurden, werden gewiſſe
Einfuhrmöglich=
keiten geſchaffen, außerdem gewährt Deutſchland Polen unter
Wahrung der beſtehenden veterinärpolizeilichen Erforderniſſe die
Durchfuhrmöglichkeit von Tieren und tieriſchen Erzeugniſſen aus
Polen über Deutſchland nach den weſteuropäiſchen Märkten.
Gleichzeitig ſind
zwei privakwirtſchaftliche Abkommen
getroffen worden. Das eine zwiſchen den
Eiſenindu=
ſtrien beider Länder über Zulaſſung von polniſchem Eiſen
und Stahl nach Deutſchland, wobei eine Störung des deutſchen
Marktes vermieden wird. Dafür würde eine beſchränkte
Aus=
nahme von dem deutſchen Ausfuhrverbot auf Schrott nach Polen
gewährt, da die polniſche Induſtrie dringend Schrott benötigt.
Das zweite Abkommen wurde zwiſchen den deutſchen
Schiffahrtslinien, die zwiſchen den Nordſeehäfen und
den polniſchen Häfen fahren, und der Zehluga Polſka
über eine Zuſammenarbeit getroffen, wobei die deutſchen
Schiff=
fahrtslinien ihre bisher trotz des Zollkrieges verſchifften Frachten
behalten und die polniſche Reederei an dem erwarteten Zuwachs
in einem ſolchen Maß beteiligt wird, daß bei entſprechender
Zu=
nahme der Geſamttonnage eine Aufteilung im Verhältnis 1:1
eintritt.
Der Verſuch einer Verſtändigung mit Polen
wird in der Berliner Preſſe zuſtimmend begrüßt.
Ins=
beſondere wird darauf hingewieſen, daß damit ein
ausſichts=
reicher Anfang gemacht iſt, die Vergangenheit zu
liqui=
dieren, um zum Abſchluß eines Handelsvertrages zu kommen,
nachdem auf beiden Seiten der Wille, die Beziehungen dauerhaft
und fruchtbar zu geſtalten, in die Erſcheinung getreten iſt.
Sieben Berufsſkände
als Grundlagen der neuen öſterreichiſchen Berfaſſung
EP. Wien, 7. März.
Bundesminiſter Dr. Neuſtädter=Stürmer hat in einer
Preſſe=
konferenz mitgeteilt, daß in dem Miniſterausſchuß zur
Vorberei=
tung der ſtändiſchen Verfaſſung eine Einigung darüber
zuſtande=
gekommen ſei, daß folgende ſieben Berufsſtände in
Oeſterreich die Grundlage der ſtändiſchen
Ver=
faſſung bilden werden: 1. Land= und Forſtwirtſchaft; 2.
In=
duſtrie, einſchließlich Bergbau; 3. Gewerbe; 4. Handel und
Ver=
kehr; 5. Geld= und Kreditweſen; 6. Freie Berufe (Aerzte,
Rechts=
anwälte, Zivilingenieure uſw.); 7. Oeffentlicher
Verwaltungs=
dienſt.
Berufsverboke in Oeſterreich.
Die amtliche „Wiener Zeitung” veröffentlicht zwei
Verord=
nungen der Bundesregierung, wonach durch Verfügung des
Bundesminiſters für Juſtiz bzw für ſoziale Verwaltung
Rechts=
anwälten und Notaren ſowie Aerzten und Apothekern die
Aus=
übung ihres Berufes oder Amtes unterſagt werden kann, wenn
ſie ſich gegen das Verbot der Betätigung für die
National=
ſozialiſtiſche oder Sozialdemokratiſche Partei vergehen und
rechts=
kräftig abgeurteilt werden.
Vom Tage.
Zu den ſeit längerer Zeit laufenden Verhandlungen zwiſchen
der tſchechoſlowakiſchen und der deutſchen Filminduſtrie wird
be=
kannt, daß die Einfuhrkommiſſion im tſchechoſlowakiſchen
Handels=
miniſterium für die Zeit von zunächſt 14 Tagen die Einfuhr aller
reichsdeutſchen Filme in die Tſchechoſlowakei verboten hat. Es
handelt ſich wohl um eine Gegenmaßnahme, da das Auftreten
reichsdeutſcher Künſtler bei der Herſtellung von Filmen in Prager
Ateliers von deutſcher Seite aus verboten worden war. Es iſt noch
nicht ſicher, wie lange dieſes Einfuhrverbot dauern wird.
In gut unterrichteten Kreiſen verlautet, daß Fürſt
Starhem=
berg noch im Laufe dieſer Woche als Miniſter ohne Portefeuille
in das Kabinett Dollfuß eintreten und gleichzeitig ſämtliche
Wehr=
formationen dem Oberbefehl von Dr. Dollfuß unterſtellt werden.
Der Vorſitzende der franzöſiſchen Schriftſtellergeſellſchaft (
So=
ciété des gens de lettre) Gaſton Rageot, teilt in einer Zuſchrift
an den „Temps” mit, daß der Vorſtand der Schriftſtellergeſellſchaft
gegen die unerlaubte Ueberſetzung und Veröffentlichung von Adolf
Hitlers „Mein Kampf” proteſtiere, da ein derartiges Vorgehen
eine Verletzung der Berner Konvention darſtelle.
Die Schaffung eines beſonderen Miniſteriums für
Wohnungs=
bau iſt endgültig vom engliſchen Kabinett beſchloſſen worden. Das
neue Miniſterium wird dem Geſundheitsminiſterium angegliedert
werden, und der neue Miniſter, der Ende der Woche ernannt
wer=
den dürfte, wird dem Geſundheitsminiſter unterſtellt
Der Deutſche Rundfunk übernimmt Donnerstag ab 11 Uhr
aus den Ausſtellungshallen am Kaiſerdamm die Feierlichkeiten
anläßlich der Eröffnung der Deutſchen Automobilausſtellung.
Das Konzentrationslager Sonnenburg wird demnächſt
auf=
gelöſt. Seine Räume werden dann anderen Beſtimmungen
zuge=
führt. Ob eine Wiederverwendung als Zuchthaus in Frage kommt,
wird von der Entſcheidung der zuſtändigen Behörden abhängen.
Im Dortmunder Prozeß wegen der Ermordung des SA.=
Mannes Ufer wurden die Angeklagten Voit und Rapior wegen
gemeinſchaftlichen Mordes und ſchweren Landfriedensbruches zum
Tode und zur Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf
Le=
benszeit verurteilt, Feldhaus. Beher und Kalivke wegen ſchweren
Landfriedensbruches und Totſchlags zu je 15 Jahren Zuchthaus.
Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf zehn Jahre und
Stellung unter Polizeiaufſicht.
DNB. Berlin, 7. März.
In einigen Blättern des Weſtens iſt eine Notiz erſchienen, in
der ausgeführt wird, „daß infolge der Identität der NSDAP.
mit dem nationalſozialiſtiſchen Staat ein Steuergeheimnis
gegen=
über den Dienſtſtellen der Partei nicht exiſtiere. Das
Reichs=
finanzminiſterium teilt dazu mit:
Das Steuergeheimnis iſt durch die Reichsabgabenordnung
ge=
währleiſtet. Es wird auch bei einer etwaigen Abänderung der
Reichsabgabenordnung beſtehen bleiben. Das Steuergeheimnis
gilt nicht nur gegenüber Privatperſonen, ſondern auch gegenüber
Behörden und anderen öffentlichen Körperſchaften,
infolgedeſſen auch gegenüber den Dienſtſtellen der NSDAP.
Aus=
nahmen ſind dem geltenden Recht gemäß nur zuzulaſſen, wenn
ein zwingendes öffentliches Intereſſe vorliegt.
Ein zwingendes öffentliches Intereſſe iſt nur in ganz
beſonde=
ren Ausnahmefällen gegeben, ſo zum Beiſpiel bei der
Durchführung von gerichtlichen Strafverfahren.
Es iſt bei einem Finanzamt verlangt worden, Auskunft
dar=
über zu erteilen, in welcher Höhe ſich beſtimmte Perſonen an der
Freiwilligen Spende zur Förderung der nationalen Arbeit und
an der Winterhilfe und anderen Spenden beteiligt haben. Alle
dieſe Spenden beruhen auf Freiwilligkeit. Dieſe
Freiwil=
ligkeit darf durch unmittelbaren oder mittelbaren Zwang in
kei=
ner Weiſe beeinträchtigt werden. Es darf infolgedeſſen auch die
erbetene Auskunft über die Höhe der geleiſteten Spenden durch
das Finanzamt nicht erteilt werden. Jeder Finanzbeamte, der
ohne zwingendes öffentliches Intereſſe irgendwelche Auskunft über
die Angelegenheiten beſtimmter Perſonen erteilen würde, würde
gegen ein ausdrückliches dienſtliches Verbot verſtoßen und ſich der
Gefahr eines Dienſtſtrafverfahrens ausſetzen.
Konferenz der Wirtſchaftsminiſter.
Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt empfing am Mittwoch
die Wirtſchaftsminiſter der Länder, um nach der erfolgten
Ver=
einheitlichung des Reiches in einer über eineinhalbſtündigen
frei=
mütigen, alle Fragen der deutſchen Wirtſchaftspolitik behandeln=
Rede die gegenwärtige Lage und ſein Programm darzulegen. In
einer vom Vertrauen in die Wirtſchaftsführung getragenen
Aus=
ſprache wurde volle Einmütigkeit feſtgeſtellt, die Miniſter Eſſer in
ſeinem herzlich gehaltenen Schlußwort zum Ausdruck brachte.
Großkampftag der Arbeitsſchlacht 1934
Feierſiunde in den Bekrieben zur Ueberkragung
der FührerRede.
Berlin, 7. März.
Auf Einladung des Reichsminiſters für Volksaufklärung und
Propaganda, Dr. Goebbels, waren am Mittwoch die Führer der
Deutſchen Induſtrie, des Handels und des Handwerks im
Reichs=
propagandaminiſterium zu einer Ausſprache übe=
Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen im Frühjahr;
und Sommer d. J. verſammelt. An dieſer Beſprechung nahm
auch Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt teil.
Reichsminiſter Dr. Goebbels machte über die in Vorbereitung
befindlichen Wirtſchaftspläne der Reichsregierung
einige Ausführungen und betonte, daß zu Beginn der
Ar=
beitsſchlacht im Frühjahr alle Kräfte eingeſetzti
werden müßten, um die Arbeitsloſigkeit weiterhin mit Erfolg zu
bekämpfen und den Volksgenoſſen, die heute noch von
Unterſtügin=
gen leben, wieder weitgehend Arbeitsplätze zu beſchaffen. Dieſe
Ausführungen fanden bei den an der Beſprechung teilnehmenden
Vertretern der Wirtſchaft vollſte Zuſtimmung. Für die
Ausgeſtal=
tung des Großkampftages der Arbeitsſchlacht 1934 am 31. März z
wurden ſodann von Reichsminiſter Dr. Goebbels Einzelheiteny
bekanntgegeben, für deren Durchführung ſowohl der
Reichswirt=
ſchaftsminiſter Dr. Schmitt wie auch die Herren aus der Wirt= praktiſche Vorſchläge machten, die zu einer völligen
Ueber=
einſtimmung der Abſichten führten. Die weitere Beratung
hier=
über wird im Reichswirtſchaftsminiſterium fortgeſetzt. Um der
Tatſache, daß
das ganze deutſche Volk unker Anſtrengung
aller Kräfte nach Ueberwindung der
Winker=
not mit vollſter Zuverſicht im Frühjahr ernenk
an die Arbeit gehen wird,
Ausdruck zu geben, werden am 21. März in allen Teilen deas
Reiches große neue Arbeiten der öffentlichen Hand in Angriff ges
nommen oder bereits begonnene in ihrer Durchführung geſteigertd
werden. Auch die Privatwirtſchaft wird an dieſem Tage einenn
Ueberblick über die erweiterten Beſchäftigungsmöglichkeiten im
Frühjahr und Sommer dieſes Jahres geben können. Es wird am
FMNüer.
zu age
Hun muß
ſentl 1i.
Mich
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Pün Mt.
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rdi
jtiſche!
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WPre
dieſem Tage die Zahl der vorausſichtlich im Frühjahr zur Neuein=”
ſtellung kommenden Arbeitskräfte bekanntgegeben werden.
Die während der Wintermonate bis zum Frühjahrsanfang
neueingeſtellten Arbeiter werden zu beſonderen Veranſtaltungen.
verſammelt werden.
Der Führer ſelbſt wird an einer der Bauftellen Au bekan
Ams R.
der Reichsaukobahnen erſcheinen,
duurch de
um ſich von dem Stand der Arbeit zu überzeugen. Er wird im wen
Anſchluß an die Beſichtigung an die verſammelten Arbeiter eine Hmf
Rede halten, die auf alle deutſchen Sender übertragen wird.
Um das ganze ſchaffende Volk an dieſer bedeutungsvollen= Aio
Stunde teilnehmen zu laſſen, werden in allen Betrieben die Mn W
beiter, Angeſtellten und Betriebsführer an den Lautſprechern iu=
Fmgig!
nulan
ſammenkommen, um in gemeinſamer Verbundenheit und
Schic=
ſalsgemeinſchaft die kommenden Aufgaben vom Führer entgegen=)
zunehmen.
Soziale Reformbeftrebungen in Amerika.
EP. New York, 7. März.
In der geſtrigen Generalverſammlung der N.R.A., an de=
4 000 Vertreter des amerikaniſchen Wirtſchaftslebens teilnahmen)
hat General Johnſon eine Erhöhung der Löhne und Gehältes
um 10 Prozent und eine Verkürzung der Arbeitszeit von 40 au
auf 36 Stunden in der Woche gefordert. Die Arbeitgeber habe.”
jedoch ſehr ſcharf gegen dieſe Vorſchläge proteſtiert und erklär.”
die Mittel für dieſe Mehrausgaben nicht aufbringen zu könnem oithen
heltung
Gleichzeitig hat die Arbeitskommiſſion des Repräſentantenhauſe
MMurlament
einen Plan gebilligt, der die Einführung der Dreißigſtundenx mein her
woche in den Vereinigten Staaten vorſieht.
Des Reiches Krone.
Ihr abenkeuerliches Schickſal durch 9 Jahrhunderke.
Von Prof. Dr. Emil Waldmann,
Direktor der Bremer Kunſthalle.
Die in Vorbereitung befindliche gewaltige
Aus=
ſtellung „Deutſches Volk — Deutſche
Arbeit” wird als ſtrahlendes Symbol der
Herr=
lichkeit des erſten Reichs der Deutſchen eine
Nach=
bildung der alten deutſchen Kaiſerkrone zeigen. Von
ihrem und der übrigen Reichsinſignien
abenteuer=
lichem Schickſal erzählt der folgende Beitrag.
In der Schatzkammer in Wien wird ſie aufbewahrt mit den
andern noch vorhandenen Krönungsinſignien des Heiligen
Römiſchen Reiches Deutſcher Nation.
Sie iſt aus gediegenem Gold. Nicht rund ſondern
acht=
eckig: Acht Platten, rechteckige, oben mit einem Rundbogen
ge=
ſchloſſen, abwechſelnd große und kleine, gegeneinander mit
beweg=
lichen Scharnieren befeſtigt, ſind innen durch einen dünnen
Eiſen=
reifen miteinander verbunden.
Edelſtein und Filigran.
Die ganze Krone iſt über und über mit orientaliſchen
Per=
len und unregelmäßig geſchnittenen Edelſteinen, Rubinen und
Saphiren, Granaten, Amethyſten und Smaragden bedeckt, in
feinſter Filigranarbeit auf die Platten aufgelötet. Auf den vier
niedrigen Platten ſieht man kleine Bilder in Zellenſchmelz. Ueber
einem, dem thronenden, von zwei Seraphinen begleiteten
Chri=
ſtus, läuft die Inſchrift: „Per mo reges reognaut‟ — Durch mich
herrſchen die Könige. — Ein anderes zeigt König Salomo. Vom
Hinterhaupt bis zur Stirn der Krone läuft ein goldener reich
verzierter Bügel bis zu dem Kreuz, das über der Stirnplatte
aufragt. Auf dieſem Bügel ſteht die Inſchrift in Latein: „
Kon=
rad von Gottes Gnade Römiſcher Kaiſer Auguſtus.” Innen iſt
ſie mit einer Kappe aus rotem Samt ausgefüttert, damit ſie
dem jeweiligen Kaiſer auch paſſe.
Dieſe koſtbare Reliquie der deutſchen
Ge=
ſchichte iſt ein Meiſterwerk der
hochmittelalter=
lichen deutſchen Kunſt.
Künſtler unbekannt.
Wer ſie gemacht hat, weiß man nicht. Daß die Hunderte
von Edelſteinen nicht regelmäßig geſchnitten und nicht in
Facetten geſchliffen ſind, war kein Unvermögen der Künſtler.
Das konnte man ſeit den Zeiten der Völkerwanderung in
Deutſch=
land. Man wollte es nicht. So, wie man ſie fand ſollten die
Steine bleiben. Ueber die Flächen verteilt wurden ſie nach den
Geſichtspunkten des farbigen Zuſammenſpiels und der
rhythmi=
ſchen Abwechſlung von groß und klein in äußerſt entwickelter
Kunſt der Flächenfüllung. Alle dieſe Juwelen rechtwinklig
zuge=
ſchnitten oder facettiert wie heutige Diamanten, dies wäre nicht
halb ſo künſtleriſch.
Nicht die Krone Karls des Großen.
Früher glaubte man, dies wäre nun die Kaiſerkrone Karls
des Großen.
Aber die war, ſelbſt wenn man annehmen möchte, daß ſeit
Kaul dem Großen die Reichsinſignien immer vererbt wurden,
abhanden gekommen: Als Otto II. nach der verlorenen Schlacht
bei Squillace 982 ſich mit knapper Not auf ein griechiſches
Schiff rettete, verlor er auch ſeinen Kronſchatz.
Dieſe Krone nun iſt wohl ein Werk aus dem Anfang des
elften Jahrhunderts. Jener Kaiſer Konrad, der ſich auf dem
Bügel verewigt hat, wird Konrad II., der Franke (1024
bis 1059) geweſen ſein. Im Stil der Arbeit iſt dies Meiſterwerk
mit andern damals entſtandenen Meiſterwerken eng verwandt,
beſonders dem in Hildesheim in der Magdalenenkirche gehüteten
koſtbaren Kreuz des großen Biſchofs Bernward.
Dreimal wurden die deutſchen Kaiſer des hohen
Mittel=
alters gekrönt: in Aachen auf dem Krönungsſtuhl Karls des
Großen im Hochmünſter als deutſche Könige, in Monza bei
Mailand mit der eiſernen Krone der Langobarden als Könige
über Italien, und endlich in Rom vom Papſt in der Peterskirche.
Der Kronſchatz wandert mit den Kaiſern.
Bis in die Hohenſtaufenzeit bewahrte jeder deutſche Kaiſer
die Kroninſignien am eignen Ort auf, einmal in Merla, dann
in Kyffhauſen: einmal in der Hagenauer Pfalz, ein
andermal im Reichsſchloß zu Nürnberg. Unter den Hohenſtaufen
lag die deutſche Kaiſerkrone bis zur Zeit des Interregnums in
der feſten Burg Trifels, unter Rudolf von Habsburg auf
der Feſte Kyburg.
Sie iſt dann jahrzehntelang immer gewandert. Ludwig der
Bayer nahm ſie mit nach München, Karl IV. nach Prag auf
den Hradſchin, Wenzel von Böhmen nach dem Schloß Karlſtein
und Sigismund in ſein Schloß in Ungarn.
Nürnberg bewahrt die Kleinodien.
Erſt im Jahre 1424 fand ſie eine dauernde Stätte. Die
deutſchen Fürſten wollten es nicht, daß ſie in Ungarn wäre, und
verlangten einen Platz in Deutſchland. Zwei Nürnberger
Rats=
herren holten ſie in einer abenteuerlichen Fahrt von Budapeft in
ihre Reichsſtadt. Auf zwei unanſehnlichen Fiſcherwagen wurd.
der ganze deutſche Krönungsſchatz hereingebracht in die Stado
in Deutſchlands Mitte. Faſt vier Jahrhunderte hat er dor
gelegen, in einem Gewölbe über der Sakriſtei der Heilig
geiſtkirche.
Die Stadt Aachen, die eigentlich ein hiſtoriſches Anrean
auf den Beſitz gehabt hätte, hat ſie nie bekommen. Aachen wa.
ja nicht mehr Krönungsſtadt, ſondern Frankfurt am Maſc
Immer, wenn ein neuer Kaiſer gekrönt werden ſollte, brachl
eine feierliche Gefandtſchaft des Nürnberger Rats den Schau
dorthin. Alljährlich einmal, einige Tage nach Oſtern, wurde d
den Nürnbergern in öffentlicher Ausſtellung auf einem Geruk
dem „Heiltumsſtuhl”, auf dem Markt gezeigt. Da hat Albrean
Dürer ihn geſehen. Seine Aquarelle von Krone, Ornat Reichs
apfel und Zepter ſind noch vorhanden, und die Idealbilder de
Kaiſer Karl der Große und Sigismund, auf denen er das gals
Ornat, auch die Krone, getreulich abgemalt hat, befinden
V=
heute in Nürnberg im Germaniſchen Muſeum.
Unter Miſt verſteckt.
Als Napoleon in Deutſchland plünderte, wollte er
naturtl-
auch die deutſche Kaiſerkrone haben. Im Jahre 1786 hatte Jourde-
Nürnberg beſetzt. Er ſollte den Kronſchatz mitbringen, koſte E
was es wolle. Doch der war ſchon in Sicherheit. In der Nal
vor der Beſetzung ließ der Loſungsrat von Haller mit eimige
Ratsherren die Reichsinſignien in Tragkörbe legen und verſtedle-
Nachts wurden ſie ſorgfältig in zwei ſchwere Kiſten verpue,
und am anderen Morgen unter Pferdedünger verborgen 4 Karren mitten durch die Feinde hindurch in ansbachiſche
Gebiet gerettet, zu dem kaiſerlichen Oberſt Roller, der ſie ii
Prag weiterleitete. Aber auch das ſchien auf die Dauer mi—
ſicher genug. Der Bannerherr Frhr. v. Hügel in Regensburg Ve
ſteckte die beiden ſchwarzen Koffer unter ein paar Schütten H0l
in ſeinem Stall bis zum Frieden von Preßburg 1805. Dama.
hatte der öſterreichiſche Kaiſer Angſt, die Kleinodien zu Uhe
nehmen und ſo kamen ſie erſt, als Napoleon auf St. Dele."
ſaß, im Jahre 1818 in die Hofburg nach Wien. Dort Dii
dann der ganze Schatz, nachdem im Jahre 1848 ein Antrag."
Frankfurter Parlaments auf Auslieferung abgelehnt wal.
Irrfahrten in der Franzoſenzeit.
Bei den Irrfahrten in der Franzoſenzeit ging ſo gut. ie
nichts verloren. Nur die Sporen und die Armſpangen
Kaiſerornats. Sonſt iſt alles da, von den Sandalen und ve
Handſchuhen des Krönungsgewandes und der Beinbeklelo..”
an bis zu Gürteln und Stola, der purpurnen Toga und..
purpurnen Dalmatika mit Adlern und dem Kaiſermantel. Söct.
ſind zwei vorhanden, der Reichsapfel natürlich nur einmat. Se
8. Mirz 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heffiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 66 — Seite 3
Siotggeonies Tofage.
Ffe Ablehnung aller kriegeriſchen Abenkener. — Auch Hymans ſtellt ſich anf den Boden der deutſchen
Gleichberechtigung. — Paris peinlich überraſcht. — Barkhon reiſt nach Brüſſel.
Die Senſakion des Tages.
2ie Senſation des Tages in allen politiſchen und
ſſprratiſchen Kreiſen iſt die Rede des belgiſchen
hnäiſterpräſidenten Brocqueville, die eine ſcharfe
üage an alle kriegeriſchen Abenteuer bedeutet.
M anuß vor allem bedenken, daß derſelbe belgiſche
Miniſterprä=
iſtt bisher doch ſtark im franzöſiſchen Fahrwaſſer ſegelte und
une als einmal den Franzoſen das Stichwort für ihre Politik
gpben hat. Es iſt auch ſchwer, einzuſehen, daß er die zugeſpitzte
Ftärung gegen einen Präventivkrieg ins Blaue hinein
abge=
gyi hat. Die Vermutung liegt zum mindeſten ziemlich nahe,
1ſ0 von irgendeiner Seite irgendwelche Sondierungen
zftt die belgiſche Haltung im Falle einer
mili=
jſtiſchen Aktion erfolgt ſind und daß
Brocque=
ſile, ſchon um einen moraliſchen Druck auf dieſe Abenteurer
üiben, öffentlich von ihnen abgerückt iſt.
Intereſſant übrigens, daß der ehemalige engliſche
Miniſter=
üſdent Lloyd George vor wenigen Tagen in der ausländi=
Preſſe einen Artikel veröffentlichte, worin er auch die
bel=
gie Rolle berührte und auf die beſondere Bedeutung hinwies,
ſierne Stellungnahme Belgiens haben könnte. Da findet ſich
u ber Satz, daß eine Ablehnung Belgiens,
kriege=
ſiche Unternehmungen irgendwelcher Art zu
ſterſtützen, auch Frankreich zu einer
entſpre=
hnden Zurückhaltung zwingen müſſe — und Lloyd
Frxe weiſt bei der Gelegenheit auf Grund perſönlicher
Kennt=
ſarauf hin, daß Belgien mit ſeinen wirtſchaftlichen
Proble=
y genug zu tun hätte und zu einer neuen Ruhr=Expedition kaum
A baben dürfte.
Es iſt ſicherlich mehr als ein Zufall, daß dieſe Andeutung ſo
— wor der Rede Brocquevilles erſchien und ein Beweis, wie
ſit, und mit welchen Miteln heute hinter den Kuliſſen der
offi=
ſeen Abrüſtungsverhandlungen Politik getrieben wird.
Zweifel=
bit in Paris die Rede des belgiſchen
Miniſterpräſiden=
olls eine peinliche Ueberraſchung empfunden wor=
ADie plötzliche Ankündigung einer Reiſe
Bar=
ſhas nach Brüſſel iſt der ſicherſte Beweis dafür, daß die
hazsſiſche Regierung das dringende Bedürfnis nach einer
Aus=
hice hat, um eine weitere Extratour Belgiens zu verhindern.
ien muerkennk Dentſchlands
Gleichberechtignngs=
anſpruch.
Der belgiſche Außenminiſter Hymans ſprach Mittwoch nach=
1 Mag im Rahmen der allgemeinen außenpolitiſchen
Ausſprache=
inc enat über die Abrüſtungsfrage. Ebenſo wie de Broque=
10 Wbekannte ſich Hymans zu der Auffaſſung, daß die Gefahr
ms Rüſtungswettlaufs nicht durch irgendwelche Zwangsmittel
eet Deutſchland ſondern nur auf dem Verhandlungswege
iſch den Abſchluß eines internationalen Abkom=
1An 8 ausgeſchaltet werden könne. Dieſe Abſicht müſſe, ſo führte
ſmrns aus, von der Großmächteerklärung vom 11. Dezember
) über die Gleichberechtigung Deutſchlands ausgehen. Er
bte feſt, daß die praktiſche Verwirklichung der
Gleichberech=
ſarg in der Weiſe, daß alle Staaten auf den Stand der ent=
Ufreten Staaten abrüſten, von keiner der Großmächte
vorge=
ſieen worden ſei, und bezweifelte auch unter dem beſonderen
hichtspunkt der belgiſchen Militärintereſſen die praktiſche
Mroführbarkeit dieſes Syſtems. Die Leitgedanken der belgiſchen
Rüik ſeien: Mitarbeit an der Organiſierung des Friedens,
phlame Sicherung der territorialen und politiſchen
Unab=
ſig gkeit des Landes, Anlehnung Belgiens an Frankreich und
ßgland entſprechend der geographiſchen Lage des Landes ſeinen
ſtöägen Intereſſen und ſeinen Sympathien ſowie ſchließlich
Arechterhaltung und Verſtärkung des Locarnopaktes.
Die Aufnahme in Belgien.
Der außenpolitiſchen Rede des Miniſterpräſidenten de
Bro=
nuclle wird hier allgemein größte politiſche Bedeutung beige=
Iſt. Die Erklärungen haben hauptſächlich deshalb ſo ſenſationell
wirkt, weil de Broqueville mit einem
bemerkens=
niten Freimut eine Auffaſſung über die
Ge=
ſtiltung der Beziehungen zu Deutſchland vor dem
Frhament vertreten hat, die von der bisher
allge=
nein herrſchenden Meinung grundverſchieden iſt.
Im Senat iſt die Rede mit Zurückhaltung und ohne Beifall
auf=
genommen worden.
Der flämiſch=katholiſche „Standaart” ſpricht von einer
muti=
gen Rede, mit der die Regierung den Beweis erbracht habe,
daß ſie eine Politik der Wirklichkeit verfolge. Das Blatt ſpricht
die Hoffnung aus, daß das ganze Land dieſe aufrichtige und
mutige Erklärung billigen und unterſtützen werde.
Große Enttäuſchung hat die Rede in den chauviniſtiſchen
Kreiſen und bei der gewiſſen Induſtriekreiſen naheſtehenden Preſſe
hervorgerufen. Uebereinſtimmend betonen „Indépendance Belge”
und „Etoile Belge”, daß die Ausführungen de Broquevilles im
Lande eine lebhafte Erregung und Unzufriedenheit hervorrufen
würden.
Mißvergnügen im franzofenfreundlichen Lager.
Die Rede wird von den Kreiſen, die ſich reſtlos Frankreich
verſchrieben fühlen, ſcharf verurteilt. Man wirft de Brocqueville
in dieſen Kreiſen vor, daß er in ſeiner Rede einen Standpunkt
eingenommen habe, der ſich von der Einſtellung der franzöſiſchen
Politik, insbeſondere der augenblicklichen Regierung, ſcharf
unter=
ſcheide, ja ſogar im Gegenſatz dazu ſtehe. Die rechtskonſervative
„Nation Belge” ſpricht von einem „Theatercoup” im Senat und
behauptet, daß der Miniſterpräſident ſich einer Politik „völliger
Preisgabe” angeſchloſſen habe.
Skarker Eindruck der belgiſchen Erklärung in England
EP. London, 7. März.
Die von dem belgiſchen Miniſterpräſidenten de Brocqueville
im belgiſchen Senat am Dienstag gemachten Ausführungen über
die Notwendigkeit, Deutſchland die volle Gleichberechtigung auf
dem Gebiet der Abrüſtung zu gewähren, werden von der
engli=
ſchen Preſſe in großer Aufmachung wiedergegeben. Die „Daily
Mail” und eine Anzahl anderer Blätter heben beſonders die
Be=
merkungen des belgiſchen Miniſterpräſidenten über den Verſailler
Vertrag mit ihrem Seitenhieb gegen Frankreich
her=
vor. Verſchiedentlich wird dabei in redaktionellen Bemerkungen
betont, daß mit dieſer Schwenkung Belgiens die Lage
Frank=
reichs noch ſchwieriger geworden ſei, während
Deutſchland eine neue wichtige moraliſche
Er=
oberung gemacht habe. „Daily Herald” ſagt, Frankreich
ſtehe völlig verlaſſen da. Die belgiſche Regierung, die in ihrer
Außenpolitik bisher immer gehorſam der franzöſiſchen Führung
gefolgt ſei, habe in Verzweiflung beſchloſſen, in der
Abrüſtungs=
frage ihre eigenen Wege zu gehen.
Barthou reiſt nach Brüſſel.
Belgien ſoll zur Ordnung gerufen werden.
EP. Paris, 7. März.
Aus Brüſſel wird gemeldet, daß der franzöſiſche Außenminiſter
Barthon im Laufe der nächſten Woche ſich nach der belgiſchen
Hauptſtadt begeben wird. Die Reiſe iſt, wie aus dem Quai
dOrſay mitgeteilt wird, auf nächſten Montag feſtgeſetzt worden.
Barthou wird in Brüſſel mit dem belgiſchen Außenminiſter
Hy=
mans zuſammentreffen. In amtlichen franzöſiſchen Stellen wird
zwar betont, daß dieſe Zuſammenkunft einen rein privaten
Cha=
rakter habe, da eine langjährige Freundſchaft die beiden
Außen=
miniſter verbinde. Es iſt aber anzunehmen, daß dieſe plötzliche
Reiſe durch die Rede des belgiſchen Miniſterpräſidenten
hervor=
gerufen worden iſt, die in nationaliſtiſchen Kreiſen Belgiens und
Frankreichs äußerſte Beunruhigung hervorgerufen hat. Man
wirft hier dem belgiſchen Miniſterpräſidenten vor, daß er in der
Frage des Rüſtungsausgleichs eine übertriebene „Verzichtpolitik”
treibe, mit anderen Worten, daß er die unnachgiebige franzöſiſche
Haltung nicht genügend unterſtütze. Offenbar eilt Barthou nach
Brüſſel, um die belgiſche Regierung zur Ordnung zu rufen und
auf den Boden des franzöſiſchen Standpunktes zurückzuführen,
d. h. Belgien wieder ſtärker in die franzöſiſche Einkreiſungspolitik
einzubeziehen.
* Das große Dreieck.
Franzöſiſche Bemühungen um eine Verſtändigung
mit Italien.
Die franzöſiſche Antwort auf die letzten
Vor=
ſchläge Edens wird nicht mehr Ende dieſe r Woche,
ſondern in der kommenden Woche zuerwarten ſein.
Frankreich ſucht nach Zeit, nicht ſo ſehr, weil es ſich den Inhalt der
Antwort überlegen müßte, ſondern um ſeine diplomatiſche
Po=
ſition für die entſcheidenden Verhandlungen tunlichſt zu ſtärken.
In dieſer Abſicht beſtärken auch die ſeit einiger Zeit erhöhten
Bemühungen um eine Verſtändigung mit Italien,
Bemühungen, die wohl nicht vergeblich geweſen
ſind. Jedenfalls iſt ſtimmungsmäßig von einer Annäherung
zwi=
ſchen den beiden Ländern zu berichten etwa auf der Grundlage, daß
Frankreich den Italienern, wenn ſie auf eine
aus=
geſprochene Zollunion an der Donau verzichten,
wirtſchaftlich freie Hand im Donauraum laſſen
will, wenn dafür die Italiener Frankreich in
ſeiner Rüſtungspolitik unterſtützen.
Derartige Gerüchte über den Verſuch eines italieniſch=
franzöſi=
ſchen Ausgleichs tauchen mit ziemlicher Regelmäßigkeit immer
wie=
der auf, ohne daß ſie bisher Erfolg gehabt haben, weil die realen
Gegenſätze zwiſchen den beiden Staaten zu groß ſind. Aber die
ausgeſprochen freundliche Tonart, die jetzt von Paris aus, auch am
Vorabend der römiſchen Konferenz, Italien gegenüber zum
Aus=
druck kommt, läßt doch vermuten, daß Frankreich diesmal mit
größeren Hoffnungen an die Arbeit gegangen iſt, eben weil es
bereit iſt, ſich ſeine Rüſtungspolitik etwas koſten
zu laſſen.
Fragt ſich nur, ob das, was Frankreich beſtenfalls geben kann,
den italieniſchen Mindeſtforderungen genügt und ob Italien
Nei=
gung hat, ſich gerade jetzt in einen Gegenſatz zu England bringen
zu laſſen.
Denn was der „Petil Pariſien” offiziös als franzöſiſches
Rüſtungsprogramm entwickelt, iſt ſo unmißverſtändlich, daß daran
eigentlich alle engliſchen Bemühungen ſcheitern müßten. Danach
will Frankreich eine Vermehrung der deutſchen Rüſtung nur
inſo=
weit zulaſſen, als ſie ſich aus dem Umbau der Reichswehr ergibt.
Es lehnt nach wie vor die para=militäriſchen Verbände ab,
ver=
langt dazu eine hieb= und ſtichfeſte Kontrolle und die berühmten
Garantien durch die Organiſation eines Kollektivſyſtems von
Sank=
tionen.
Das iſt ein glattes ſachliches Nein und muß auch
in England ſo verſtanden werden. Eine unmißverſtändliche
Abſage an die bisherigen Bemühungen Edens,
vielleicht in der Erwartung, daß England dann auch diesmal
wie=
der einſchwenken und mit neuen Vermittlungvorſchlägen kommen
wird, nur um die Verbindung mit Paris nicht abreißen zu laſſen.
Denn der Sinn der franzöſiſchen Politik geht
darauf aus, das Dreieck Paris—London—Rom
von neuem zu konſtruieren, das in den letzten
Mo=
naten ſeine Form einigermaßen verloren hat.
Frankreich vermikkelk zwiſchen Ikalien und
der Kleinen Enkenke?
Im Zuſammenhang mit den bevorſtehenden römiſchen
Be=
ſprechungen zwiſchen Muſſolini, Dollfuß und Gömbös ſind
neuer=
dings ſtarke Beſtrebungen im Gange, das
poli=
tiſche Verhältnis der Kleinen Entente zu
Ita=
lien im Wege einer eingehenden Ausſprache zu
beſſern. An zuſtändiger Prager Stelle wird mitgeteilt, daß
die Spannung der letzten Monate zwiſchen Italien und der
Kleinen Entente neuerdings nachgelaſſen habe. Die
franzöſiſch=
italieniſche Annäherung wird nun inſofern wirkſam, als
Frank=
reich in Prag, Belgrad und Bukareſt vermittele, mit dem
Ergeb=
nis, daß die Kleine Entente nunmehr ſcheinbar gewillt iſt, über
einen Anſchluß an die italieniſche Donau=Politik zu verhandeln.
Veneſch ſoll bereits für eine Vereinbarung mit Muſſolini ſein.
GPU. ftellt Verfahren gegen Ausländer ein.
Von der GPU. in Moskau wurde am 23. Dezember vorigen
Jahres in Moskau der däniſche Staatsangehörige William
Lar=
ſen, ein Angeſtellter der dortigen Niederlaſſung der Schweizer
Allgemeinen Kontrollgeſellſchaft, ohne Angabe von Gründen
verhaftet. Nach einer nunmehr beim däniſchen Außenminiſterium
eingegangenen Mitteilung ſoll Larſen in den nächſten Tagen in
Freiheit geſetzt und aus Rußland ausgewieſen werden. Das
gleiche ſoll auch für andere etwa gleichzeitig verhaftete
Aus=
länder, darunter zwei deutſche Staatsangehörige,
ſämtlich Angeſtellte der Allgemeinen Kontrollgeſellſchaft, gelten.
Im Zuſammenhang damit verlautet, daß das Verfahren in dieſer
Angelegenheit, bei der es ſich angeblich um Handelsſpionage
handeln ſoll, eingeſtellt werden ſoll.
A iſrwei Schwertern gilt das eine, mit Unrecht, als das Schwert
ſtls des Großen, das andere als das des heiligen Mauritius.
Uh. alle Stücke ſtammen aus derſelben Zeit wie die Krone.
BFriedrich der Zweite, der Sizilianer, mit den
oberitalieni=
en. Städten kämpfte, verlor er in der Schlacht bei Vittoria
gen Teil der Krönungsinſignien an Parma, beſonders vom
mnt, und ließ dies dann von ſarazeniſch=ſizilianiſchen
Künſt=
in neu fertigen. Ein anderer Teil ging durch Brand bei der
(azeit des in Aachen gekrönten Wilhelm von Holland
zu=
unde. Dieſe Stücke ließ Richard von Cornwell in England
een en und brachte ſie mit nach Aachen für ſeine Krönung. Die
tierkrone aber haben die deutſchen Kaiſer ſeit Konrad dem
mäten alle auf dem Haupte getragen.
Kriegsflugzeuge am laufenden Band.
Die letzten Luftmanöver in England haben
camlaßt, daß dort mit Hochbetrieb an dem Ausbau
Luftflotte gearbeitet wird. Schnellere Maſchinen,
iigere Motoren, größere Reichweiten waren, die Bedingungen,
Der Stab der Luftſtreitkräfte forderte. Konſtrukteure,
Inge=
eume und Maſchinenmeiſter ſetzten ſich zuſammen, berieten, faß=
Entſchlüſſe — England produziert jetzt Serien von Kriegs=
19zeugen, die zu den beſten ihrer Art gehören. Der „
Deut=
fen Flugilluſtrierten” iſt es gelungen, zahlreiche Pho=
Swon der Herſtellung dieſer neuen Bomben=, Jagd= und
Aufklä=
nusflugzeuge zu erhalten. Hier ſieht man den ſchweren 500 PS
uiben Rolls=Royce=Sternmotor mit 18 Zylindern, die Montage
n Aufklärungsflugzeugen, ein aufſchlußreicher Bildaufſatz, wie
r! England darauf bedacht iſt, in der Herrſchaft der Luft den
inlichen Nachbarn nicht unterlegen zu ſein. (Verlag: Phönix=
Iuſtrationsdruck und Verlag, G. m. b. H., Berlin SW. 68,
Lin=
nſtraße 3.)
Araufführung im Leipziger Alken Theater.
Dietrich Eckart: „Ein Kerl, der ſpekuliert”.
Am Leipziger Alten Theater, dem Städtiſchen Schauſpiel, ging
M. Dietrich Eckart, dem leider zu früh verſtorbenen Vorkämpfer
Nationalſozialismus, die Uraufführung ſeiner dreiaktigen Ko=
Deie in zweieinhalbſtündiger Dauer: „Ein Kerl, der ſpekuliert”
Szene, welches die rückſichtsloſe Gewinnſucht mit Schärfe,
ander=
ies aber mit Humor und Witz geißelt. Ein ſolcher Spekulant iſt
ee inſofern der betrogene Betrüger, als daß er zwar zu
Ver=
tügen kommt, aber alle Menſchen um ſich herum verliert. Die
M. Peter Stanchias geleitete und betreute, ſehr gute und flüſſige
aufführung, mit der ſehr guten Charakterleiſtung Wilhelm
u gſts in der Titelrolle, erntete reichen Beifall.
Mainzer Stadttheaker.
Richard Wagners „Götterdämmerung”
Der letzte Abend der Ringtetralogie brachte eine machtvolle
Steigerung. Wieder gebührt dem muſikaliſchen Leiter Heinz
Berthold, der beſondere und uneingeſchränkte Ruhm einer
ganz im Bayreuther Sinne geführten Wiedergabe des gewaltigen
Werkes. Die orcheſtrale Leiſtung ſtand dadurch wie am
vorher=
gegangenen Abend wieder durchaus im Vordergrunde als
eigent=
licher Träger der muſikdramatiſchen Handlung. Die
Bühnenlei=
ſtungen dagegen litten an einer weitgehenden Ungleichheit voran
der wieder von Fritz Perron verkörperte Siegfried, der ſich
allerdings in der Sterbeſzene zu prachtvoller Höhe erhob. Die
einheitlichſte Leiſtung bot wiederum Elſe Link als Brünnhilde,
die kaum einen Wunſch offen ließ. Ihr weihevoller Todesgeſang
kann ſich neben Bayreuther Erlebniſſen ſehen laſſen. Geſanglich
gut iſt Edmund Eichingers Hagen, doch fehlt der Stimme
die dämoniſche Schwärze und der Darſtellung die düſtere Wucht.
Hans Komregg als Gunther güt in Erſcheinung und Geſang,
in der Darſtellung aber alles andere als ein germaniſcher Fürſt.
Als Gutrune war Maria Reining vom Darmſtädter
Landes=
theater eingeſprungen. Geſanglich ſehr erfreulich mit einer
an=
genehm dunklen Färbung der gutſitzenden Stimme doch weit
ent=
fernt von Wagnerſcher Stilauffaſſung. Der Alberich Auguſt
Stiers reichte nicht an den aus dem „Siegfried” heran, ſo daß
die unheimliche Nachtſzene nicht voll zur Wirkung kam. Auch die
Waltraute denkt man ſich eigentlich etwas anders als ſie Marion
Hundt herausbrachte. Der für die innere Handlung ſo überaus
wichtigen Szene zwiſchen ihr und Brünnhilde wurde dadurch der
beſte Teil ihrer Bedeutung wenigſtens beeinträchtigt. Sehr ſchön
beſetzt war die Dreiheit der Rheintöchter mit Margrit
Zieg=
ler, Loty Kaundinya und Margarete Herbſt, wogegen
das Nornentrio der Damen Herbſt, Hundt und
Kaun=
dinya ſich nicht in gleichem Maße zur Einheit zuſammenſchloß.
Die Mannenchöre waren wirkungsvoll verſtärkt durch Mitglieder
des Geſangvereins „Rheingold”, die ſich gut einfügten.
Ein beſonderes Wort gebührt der Inſzenierung von Paul
Weißleder, der wieder ſeine innere Verbundenheit mit dem
Wagnerwerk unter Beweis ſtellte, von der er uns in den Jahren
ſeines Mainzer Wirkens als Betreuer der Opernregie ſo
zahl=
reiche Proben gab. Und es möge ihm am Tage ſeiner letzten
Inſzenierung mit herzlichem Dank anerkannt werden, daß er in
ehrlicher Erkenntnis von den wahren Aufgaben des Regiſſeurs
niemals ſeine Perſon eigenſüchtig vor das Werk geſtellt, ſondern
ſich ſtets willig dem Werke untergeordnet hat. Wenn die
Main=
zer Oper überall in der muſikaliſchen Welt mit Anerkennung
ge=
nannt wird, gebührt ſeinem Wirken ein nicht geringer Anteil.
Wie ſehr das Mainzer Publikum ſeine Arbeit und ſeine Perſon
zu ſchätzen weiß, zeigten die reichen Blumenſpenden und die
lau=
ten Ovationen, die ihn immer wieder vor die Rampe riefen.
Daß ſeine unerſchöpfliche Arbeitskraft und ſeine reiche Erfahrung
dem Mainzer Stadttheater in einer anderen, ſehr
verantwor=
tungsvollen Stellung erhalten bleiben, kann nur mit Freude be=
Dr. B.
grüßt werden.
Tod ſcheidek hunderkjährige Ehe.
(u. b.) Belgrad. Wenn man 100 Jahre in ungetrübter
Ehe gelebt hat, ſo iſt das ein Ereignis, das wirklich Beachtung
verdient. Der Serbe Stojan Dimitrjewitſch hatte, wie man aus
den Kirchenbüchern erſehen kann, im Jahre 1833 als 23jähriger
die hübſche 19jährige Yelka zum Altar geführt und mit ihr in
ſeinem Dorf und auf ſeinem Acker 100 Jahre in glücklicher Ehe
gelebt. Aus dieſem Lebensbund ſind viele Kinder
hervor=
gegangen, die heute auch ſchon hohe Neunziger ſind, ſich aber
dem Vater gegenüber noch immer als junge Leute fühlen. Frau
Yelke wurde nun unerwartet krank, ein Zuſtand, den ſie bis
dahin in ihrem langen Leben nicht kennengelernt hatte. Der
beforgte Stojan brachte ſie zum Arzt nach Klinowo wo ſie gleich
nach der Einlieferung ſtarb. Der traurige 123jährige Witwer
veranſtaltete ein großartiges Begräbnis, an dem die ganze
Stadt teilnahm. Dann, da er noch ſehr rüſtig iſt und keinerlei
Altersbeſchwerden kennt, begab er ſich wieder in ſein Dorf und
begann mit den Feldarbeiten für die neue Beſtellung. Man
erzählt ſich, daß er noch einmal ſein Glück in der Ehe
ver=
ſuchen will, trotz des Proteſtes ſeiner Urenkel, die in ihm auf
dem Heiratsmarkt keinen Rivalen ſehen wollen. Der Alte iſt
nämlich ſehr wohlhabend, — ein Faktor, der ſtark ins Gewicht
fällt. Auf jeden Fall dürfte eine zweite Ehe des Stofan
Dimitriewitſch kaum wieder 100 Jahre dauern.
Fliegende Blätter, München. Zweiter Halbjahrsband 1934 (
Ver=
lag von J. F. Schreiber, München. Gebd. RM. 10,00).
In dieſem für Deutſchland hiſtoriſchen Jahre, hat ſich vieles
geändert, vieles umgeſtellt und neu orientiert. Die Fliegenden
Blätter hatten das nicht nötig. Dem Humor des Herzens
ver=
ſchrieben, der harmloſen Fröhlichkeit zugetan, Pikanterie und
Zweideutigkeiten ſeit je ablehnend, haben die Fliegenden ihren
alten Kurs beibehalten, das unterhaltende, anregende
Familien=
witzblatt zu ſein für alle die deutſch denken und die deutſche
Sprache lieben. An den Tagesfragen nehmen ſie — wie immer —
regen Anteil. Ihre ſatiriſchen Gloſſen und Randbemerkungen
er=
faſſen die Ereigniſſe und die Geſchichten aller Länder; aber, was
ſich im Spiegel der Fliegenden verfangen hat, zeigt die heitere,
komiſche Seite. Im Hauptteil pflegen die Fliegenden die
unpoli=
tiſche Humoreske, die luſtige Kurzgeſchichte, den Witz, die Anekdote
an ſich. Sie bringen dazu luſtige und lyriſche Gedichte, aktuelle
Reime und ſatiriſche Verſe zu den Zeit=Fragen und =Antworten.
Der Stil in den Fliegenden iſt ſtets gepflegt, das Niveau der guten
Tradition dieſes altbewährten Witzblattes angemeſſen. Die regſte
Verbindung zwiſchen Blatt und Leſern wird hergeſtellt und immer
neu befeſtigt durch die Preisaufgaben, die ein Mitarbeiten der
Leſer im Sinne der Fliegenden anregen — und belohnen. Die
Maler und Zeichner der Fliegenden ſind ſorgſam ausgewählt und
zuverläſſig bewährt.
Seite 4 — Nr. 66
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Einträge in das Handelsregiſter Abteilun
Zum 1. 5. oder Am 8. Dezember 1933 hinſichtlich der Firma: 2
Loeb & Co., Darmſtadt: Der Sitz der Firn
2-3=Zi.=Wohng. verlegt und die Firma geändert in: Texel
tretungen Albert Loeb & Co., Eberſtaltl
Albert Loeb iſt aus der Geſellſchaft ausgeſci
Gleichzeitig iſt Kaufmann Wilhelm Dill in 9
heim a. d. B. als perſönlich haftender Geſellf.
in die Geſellſchaſt eingetreten mit dem ſie forg
wird. — Am 8. Februar 1934 hinſichtlich der Sit
Papiergroßhandel Fritz Bickelhaupt, Ebe
Die Prokura der Fritz Bickelhaupt Ehefrau Jr)
geb. Dörner iſt erloſchen. — Die Firma iſt erloſce
Am 12. Februar 1934 hinſichtlich der Firma: 29
gaß & Roſenthal, Darmſtadt: Die offene Heu
geſellſchaft iſt aufgelöſt. Die Firma iſt erloſcte
Am 16. Februar 1934 hinſichtlich der Firma: J
mann, Darmſtadt: Hedwig geb. Cohn, Ehefri
Bankiers Carl Lehmann in Darmſtadt iſt zu.
kuriſtin beſtellt. — Am 17. Februar 1934 hin)
der Firmen: 1) Friedr. Stumpf, Darr
Geſchäft ſamt Firma iſt auf Heinrich Karl S
Kaufmann in Darmſtadt, übergegangen. —
Prokura des Kaufmanns Karl Stumpfiſt erloſ0
Johanna geb. Vogel. Ehefrau des Kaufmanns Oi
Karl Stumpf in Darmſtadt iſt zur Prokurih!
ſtellt. — 2) Fries & Co., Eberſtadt: Geſchäf
Firma iſt auf Elſe geb. Janſen, Ehefrau von Karue
Henry Morbotter in Eberſtadt (Bergſtraße
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Für den dortig.
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ſchaft eingeführt.
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guter Artikel.
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gegangen. — Der Uebergang der in dem Ziu
des Geſchäfts begründeten Verbindlichkeiten
dem Erwerbe des Geſchäfts durch Henry Mo?
Ehefrau Elſe geborenen Janſen ausgeſchlon””
Am 22. Februar 1934 hinſichtlich der Firma: —
Morgenſtern, Darmſtadt: Die Prokuren des
manns Arthur Morgenſtern und Julius Morg!
ſind erloſchen. — Die Firma iſt erloſchen.
26. Februar 1934 hinſichtlich der Firma:
Weiblich.
Junges Fräulein
für Ladengeſchäft
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Art in den 18 Kreisen des Volksstaats Hessen (Kennzeichen:
VS, VR, VO) für dle Zeit vom 18.—28, Februar 1934.
Diese Meldungen sind nur durch uns erhältlich.
Die Auto-Listen enthalten genaue Anschrift der Kraftfahrzengbesitzer und
Fahrzeugbeschreibung. Sie erscheinen alle 14 Tage und sind unentbehrllch,
da sie laufend neuestes Adressenmaterlal bieten.
Bezugsprels:
Schulz, Darmſtadt: Der Geſellſchafter Franz
iſt infolge Ablebens aus der offenen Han”
ſellſchaft ausgeſchieden, gleichzeitig iſt deſſen
Eliſe geb. Beringer in Darmſtadt in die Geſel
als perſönlich haftende Geſellſchafterin eing”
die mit ihr fortgeſetzt wird. — Die ProkLu”
Franz Schulz Ehefrau Eliſe geb. Beringer
loſchen. — Am 1. März 1934 hinſichtlich der 2l
1) Darmſtädter Käſefabrik und Butten!
handlung Willke & Co., Darmſtadt: Die
Handelsgeſellſchaft iſt aufgelöſt. Der bisherr
ſellſchafter Arthur Wurl, Kaufmann in Dan”
iſt zum Liquidator beſtellt. — 2) Höfer 2
Pfungſtadt: Die offene Handelsgeſeulſchaft
Wirkung vom 1. Mai 1932 aufgelöſt. — S
ſamt Firma iſt auf die ſeitherige Geſellich)
Anna Höfer, geb. Berk in Pfungſtadt als
kaufmann übergegangen.
Darmſtadt, den 7. März 1934,
2773)
Amtsgericht Darmſe
Zwei=Rad=
Handwagen
zu verkaufen bei
Huck,
Alexanderſtr. 6.
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über brav.,
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ßiges. 17—18jähr.
Mädchen.
Vorzuſtell.
Beck=
ſtraße 74, pt.
1. Bei Bezug aller Meldungen sämtllcher 18 Krelse für 12 Monate:
zum monatlichen Pauschalprels von RM. 18.—,
2. Bei Bezug der Meldungen nur für einzeine Kreise und Städte,
gleich ob für einen oder mehrere Monate, zu Staffelpreisen, die wir bei
uns zu erfragen bitten.
L. C. WITTICH VERLAG •DARMSTADT
[ ← ][ ][ → ] M
Uhaupt
Die off
dennerstag, 8. März 1934
ſus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 8. März 1934.
Ber neue Kanzler der Techn. Hochſchule
Zum Kanzler der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt wurde
hyratdozent Dr. Ing. Lieſer ernannt. Der neue
Hochſchul=
tzer wurde 1901 zu Wiesbaden=Sonnenberg als Sohn des
chttekten Wilhelm Lieſer geboren. Er ſtudierte nach Beſuch
*Oberrealſchule an der Techn. Hochſchule Darmſtadt
Archi=
nr. 1926 machte er das Hauptexamen und war dann von
töger des gleichen Jahres bis zum Februar 1932 Hauptaſſiſtent
Prof. Roth. Darmſtadt. 1930 erlangte Dr. Lieſer die venia
ar1i für Städtebau an der hieſigen Hochſchule. Im
Winter=
ſexer 33/34 hatte er Lehraufträge für Baukonſtruktionen, für
ümgenieure und Entwerfen für Architekten.
Bekannkmachungen des Perſonalamkes.
Ernannt wurde: am 3. März 1934: der Privatdozent Dr.
z. Karl Lieſer zum Kanzler der Techniſchen Hochſchule zu
jemſtadt.
Uebertragen wurde: am 27. Februar 1934: dem Lehrer Guſtav
hl zu Betzenrod, Kreis Schotten, eine Lehrerſtelle an der
Uisſchule zu Götzen. Kreis Schotten, mit Wirkung vom 16. April
14 an.
Beauftragt wurde am 28. Februar 1934 der Rektor Paul
eling zu Gießen mit ſofortiger Wirkung mit der
kommiſ=
ſiſchen ehrenamtlichen Wahrnehmung der Dienſtgeſchäfte des
esſchulrats beim Kreisſchulamt in Büdingen, unter Verleihung
Amtsbezeichnung „Schulrat” für die Dauer dieſer Tätigkeit.
Umgewandelt wurden: am 27. Februar 1934: die auf Grund
S 4 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des
Berufsbeamten=
n. vom 7. April (RGBl. I, S. 175) erfolgten Entlaſſungen des
hers an der Volksſchule zu Darmſtadt David Freitag vom
Inli 1933 an in eine Verſetzung in den Ruheſtand nach 8 6 des
rrsnannten Geſetzes, der Reallehrerin an der Eleonorenſchule
heum und Frauenſchule) zu Darmſtadt Sophie Gold=
ᛋmridt vom 1. Juli 1933 an in eine Verſetzung in den
Ruhe=
end, nach § 3 des vorgenannten Geſetzes.
In den Ruheſtand verſetzt wurden: am 27. Februar 1934:
OOberſtudiendirektor an der Ernſt=Ludwig=Schule (
Reform=
ilxymnaſium) zu Bad Nauheim Profeſſor Jakob Reuter auf
äſuchen mit Wirkung vom 1. März 1934 an; der
Regiſtratur=
ſtettor bei dem Heſſiſchen Staatsminiſterium
Miniſterialabtei=
ſia, für Bildungsweſen, Kultus, Kunſt und Volkstum in
Darm=
ſor. Wilhelm Pons unter Anerkennung der dem Staate
ge=
t ten langjährigen treuen Dienſte und unter beſonderer
Wür=
zumg des im nationalen Intereſſe bekundeten Opferſinns mit
Arcung vom 1. Mai 1934 an; „Notar Juſtizrat Dr. Otto Bing
Mainz durch Urkunde des Herrn Reichsſtatthalters auf
Vor=
ſesg der Heſſiſchen Regierung, auf ſein Nachſuchen, mit Wirkung
m 1. April 1934 unter Anerkennung ſeiner dem Staat geleiſteten
tenſte mit dem geſetzlichen Ruhegehalt.
EEntlaſſen wurde am 27. Februar 1934 auf Grund des § 4 des
tſttzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums vom
Awril 1933 (R.=G.=Bl. S. 175) der Berufsſchullehrer an der Be=
Fsſchule zu Worms Jakob Wilhelm König mit ſofortiger
Wir=
z: aus dem heſſiſchen Staatsdienſt.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 66 — Seite 5
eeiE DDie Sprechſtunden des Herrn Staatsminiſters fallen am
au5 em.stag, den 10. März, aus.
— Odenwaldklub. Das Ende der Woche bringt Bewegung in
n?O.W. K. Der Freitag bringt mit der Hauptverſammlung die
hring altverdienter Mitglieder und die Neuaufnahme von
Klub=
mieſſen. Am Samstag vereinen ſich die Wanderfreunde mit den
Mörenden Männern des Reichsverbandes der deutſchen
Gebirgs=
d. Wandervereine zu freimütigem Gedankenaustauſch. Am
Sonn=
g iſt Darmſtadt das Ziel einer Sternwanderung an der ſich
5rreiche Ortsgruppen der näheren und weiteren Umgebung
be=
lagen. Künſtler und Künſtlerinnen von Rang haben es neben
r Geſangsabteilung des Klubs übernommen, den Gäſten in
Mmnſtadt ſchöne Stunden zu bereiten.
— Das Wunderland Aegypten. Die Stadtmiſſion. Mühlſtr. 24,
in gt am Donnerstag, den 8. März, den bekannten Aegyptenfilm
r’Anſtalt Bethel bei Bielefeld zur Vorführung. In prachtvollen
tnwſchaftsſchilderungen vermittelt der Film einen gediegenen
inblick in das Leben und Treiben der Bewohner des Nillandes.
e gewaltigen Baudenkmäler aus grauer Vorzeit werden eben=
A auf der Leinwand erſcheinen. Die Vorführung des Films
ſich jeht zugunſten der Sudan=Pionier=Miſſion in Wiesbaden.
Hefſiſches Landestheater.
Großes Haus
Anf. 19½2, Ende n. 22.20 Uhr. C.16
mnerstag
Preiſe 0.70—5.50
8. März Undine.
ſeittag
auristag
20, Ende geg. 22½ Uhr. D. Bühne K12
9. März Alle gegen Einen — Einer für Alle, 0.50—4.50
Anf. 14, Ende 17. D Bühne Jugendr. Iu. II. Ausw.
Preiſe 0.50—4.50
Prinz von Homburg.
10. März
Anf. 20, Ende 22½ Uhr. Deutſche Bühne. 0 12
Deutſches Frühlingsſpiel, hierauf: Der Bajazzo
Preiſe 0 70—5.50
(Pagliacci).
Kleines Haus
Anf. 20, Ende 22½ Uhr.
Preiſe 0.70—3.80
8. März Am Himmel Europas. tag Die Puppenfee. Anf 17. Ende 17½. D. Bühne Jugendring III
Preiſe u.30, 0.50 0.70 9. März Anf. 19, Ende 19¾4.
Die Puppenfee. D. Bühne Fugendring III
Preiſe 0.30, 0.50 0.70 amstag 10. März Anf. 20, Ende 22.
Die Hochzeitsreiſe. D. Bühne H1 11, Zuſatzm. 9
Preiſe 0.70—3.80
Heſſiſches Landestheater. In der heute Donnerstag, den
März, 19.30 Uhr, im Großen Haus ſtattfindenden Wiederholung
v. A. Lortzings Zauberoper „Undine” ſingt Dr. Heinr.
Allme=
otſc erſtmalig die Partie des Ritters Hugo. Morgen Freitag
inget im Großen Haus eine Wiederholung von Friedrich Forſters
echauſpiel„Alle gegen einen — einer für alle” ſtatt.
Im Kleinen Haus wird „Die Puppenfee”, ein
pantomi=
tiſtches Ballett von Joſ. Beyer, wiederholt. — Am Samstag, den
März, gelangt im Großen Haus die Tanzdichtung „
Deut=
chees Frühlingsſpiel” von Karlheinz Gutheim, in der
eſtiſchen und tänzeriſchen Einſtudierung von Alice Zickler zur
nnufführung. Die muſikaliſche Leitung hat Heinz Hoeglauer.
duis Bühnenbild ſtammt von Edward Suhr. Anſchließend geht
9er Bajazzo”, Oper von Leoncavallo, mit Albert Seibert,
urich, als Gaſt in Szene — Infolge überaus ſtarker Nachfrage
Sondermiete „Der Ring des Nibelungen” kann der
ugesvorverkauf erſt am Donnerstag, den 15. März, beginnen. Die
Srsiſe der Sondermiete ſind bei einer rund 25proz. Ermäßigung
eſraffelt. Um allen Volksgenoſſen den Beſuch dieſer Vorſtellung
u0ermöglichen, hat ſich die Direktion des Heſſiſchen
Landesthea=
weis entſchloſſen, trotz dieſer niedrigen Preiſe noch eine zweimalige
hüttenzahlung zu geſtatten. Nicht unerwähnt möchten wir laſſen,
As für den Zyklus wieder die bekannte Bayreuther Wagnerſänge=
=Lilli Hafgren=Dinkela als Gaſt gewonnen wurde,
9Ahrend alle übrigen Partien nur mit den erſten Kräften des
Iwernenſembles beſetzt ſind. Die muſikaliſche Leitung hat Karl
Bäderich: die Spielleitung ſowie das Bühnenbild liegen in
Hän=
ſax von Hans Strohbach.
Vr
Jeder muß die Hausplakette
haben!
Wis zum 10. März erwo
Aus der Tätigkeit des Roten Kreuzes.
Ordenkliche Haupkverſammlung des
Heſſ. Landesvereins vom Roken Kreuz.
** Die ordentliche Hauptverſammlung des Heſſiſchen
Landes=
vereins vom Roten Kreuz, die geſtern vormittag im Gartenſaal
des Motorhauſes (früher Vereinigte Geſellſchaft) abgehalten
wurde war ſehr ſtark beſucht. Unter den Ehrengäſten bemerkte
man Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, u. a. Dr.
Welker als Vertreter des Staatsminiſteriums und der
Abtei=
lung für öffentliche Geſundheitspflege, Bürgermeiſter Haug als
Vertreter des Oberbürgermeiſters und der NS. Volkswohlfahrt,
ferner waren die Vertreter der Zweigvereine und Kolonnen
anweſend. Am Vorſtandstiſch hatten Präſident Geh. Rat von
Hahn. Provinzialdirektor i. R. Gebhardt, Polizeioberſt
Schröder. Hauptmann a. 1. s. Lotheiſen, Bankdirektor
Brink und Amtmann Liſt Platz genommen.
Präſident Geh. Rat von Hahn erſtattete nach herzlicher
Begrüßung den ausführlichen
Geſchäftsbericht,
dem wir folgendes entnehmen:
Der Tätigkeitsbericht des Landesvereins umfaßt den
Zeit=
raum vom 1. Auguſt 1932 bis 1. Januar 1934. Zunächſt gedachte
Präſident v. Hahn der gewaltigen Umwälzung, die wir im
vori=
gen Jahr in Deutſchland erlebt haben und die zu einer
natio=
nalen Erneuerung des Reiches unter dem Reichskanzler, unſerem
genialen Führer Adolf Hitler, geführt hat in einem Ausmaß,
wie ſie das deutſche Volk in ſeiner ganzen Geſchichte noch nie
erfahren hat. Sofort nach der Ernennung Adolf Hitlers zum
Reichskanzler hat der Präſident des Deutſchen Roten Kreuzes,
von Winterfeld=Menkin, die Erklärung abgegeben, daß das
Deutſche Rote Kreuz die Ziele der nationalen Regierung zu den
ſeinen mache und ſich ihr mit allen ſeinen Gliedern für die
Ar=
beit an Deutſchlands Erneuerung zur Verfügung ſtelle. Eine
ſolche Haltung ſei für das Deutſche Rote Kreuz, das die Ehre
habe, den Generalfeldmarſchall von Hindenburg als
Ehrenpräſi=
denten an ſeiner Spitze zu wiſſen, aus ſeiner Tradition in Krieg
und Frieden und ſeiner unbedingten Verpflichtung zum. Dienſt
an der Nation von ſelbſt gegeben. Die vollzogene Umgeſtaltung
im Deutſchen Roten Kreuz, im Landesverein, in den
Zweigver=
einen und Sanitätskolonnen iſt bekannt. Eine bedeutungsvolle,
aber nicht leichte Aufgabe wurde dem Landesverein geſtellt, als
die Anordnung erging, die Arbeiter=Samariter in das Rote
Kreuz überzuführen.
An den Verhandlungen über die Aufſtellung der neuen
Satzung des Deutſchen Roten Kreuzes im Verwaltungsausſchuß,
dem Hauptvorſtand und der außerordentlichen Hauptverſammlung
des Deutſchen Roten Kreuzes nehmen unſere Vertreter tätigen
Anteil. Die von der Reichsregierung genehmigte Satzung des
Deutſchen Roten Kreuzes iſt dann im Dezember 1933 vom
Prä=
ſidenten von Winterfeld=Menkin in Kraft geſetzt worden. Es
war uns eine aufrichtige Genugtuung, daß er in Anerkennung
ſeiner Verdienſte nach ſeinem Rücktritt von ſeinem Poſten zum
Ehrenpräſidenten des Deutſchen Roten Kreuzes ernannt worden
iſt. Nach dem Erlaß der neuen Satzung hat der Herr
Reichsprä=
ſident den früheren Herzog Karl Eduard von Coburg zum 1. und
Generaloberſtabsarzt a. D. und Reichsarzt der SA. Herrn Dr.
Hocheiſen zum 2. Präſidenten ernannt. Bis zur Genehmigung
der neuen Satzungen der Landesvereine ſind die bisherigen
Prä=
ſidenten derſelben in ihren Aemtern beſtätigt und beauftragt
worden, an Hand eines ihnen mitgeteilten Muſters neue
Satzun=
gen für die Landesvereine auszuarbeiten und vorzulegen. Dies
iſt auch von uns geſchehen. Die Verhandlungen über deren
In=
halt ſind aber noch nicht ganz zum Abſchluß gelangt.
Das Jahr, in welches wir mit dem 1. Januar eingetreten
ſind, iſt für den Heſſiſchen Landesverein inſofern von beſonderer
Bedeütung, als ſich am 8. Dezember der Tag zum 70. Male jährt
an dem der Landesverein gegründet worden iſt. Mancherlei
Wandlungen hat der Verein in den 70 Jahren durchgemacht.
E46
Ue
Während der Jahre 1932 und 1933 hat der Landesverein
mehrere ſchmerzliche Verluſte in ſeinen Reihen erlitten. Zum
Gedächtnis der Verſtorbenen erhoben ſich die Anweſenden von
den Sitzen.
Redner gab dann einige perſonelle Verordnungen bekannt.
In dem Hauptvorſtand des Landesvereins iſt inſofern eine
Aen=
derung erfolgt, als in den geſchäftsführenden Vorſtand noch
fol=
gende Herren eingetreten ſind: Herr Standartenarzt Dr. Scherer,
Herr Polizeimajor und Brigadeführer der SA., Dr. Jvers, Herr
Provinzialdirektor i. R. Gebhardt. Allen Herren ſprechen wir für
ihre Mitarbeit unſeren herzlichſten Dank aus, insbeſondere aber
auch heute wieder Herrn Hauptmann a. I. s. Lotheiſen, der auch
in den beiden letzten Jahren, ſoweit es ihm ſeine Geſundheit
er=
laubte, die Geſchäftsſtelle in wirkſamer Weiſe mit Rat und Tat
unterſtützte.
Im Jahre 1932 und 1933 fanden insgeſamt 5 Sitzungen des
Hauptvorſtandes und 32 Sitzungen des geſchäftsführenden
Vor=
ſtandes ſtatt.
2794)
Kommt zum Konzert in der Feſthalle am
Samstag, den 10. März 1934, abds. 8.30 Uhr.
Die Zahl unſerer Zweigvereine iſt unverändert geblieben und
beträgt 56. In Echzell in Oberheſſen iſt ein neuer Zweigverein
im Entſtehen.
Die Zahl unſerer freiwilligen Sanitätsformationen hat ſich in
den letzten 1½ Jahren weſentlich erhöht. In dem Verzeichnis der
freiwilligen Sanitätskolonnen. Züge und Gruppen ſind 88
For=
mationen aufgeführt. Dazu kamen 16 Neugründungen. 34
Lern=
gruppen wurden in Heſſen gegründet. Hiernach ſind 50 neue
For=
mationen zu den bisherigen hinzugetreten, ſie haben ſich alſo um
mehr als ein Drittel vermehrt Die Geſamtzahl der aktiven
Mit=
glieder unſerer freiwilligen Sanitätskolonnen beträgt nunmehr
3751, die Zahl der Kolonnenhelferinnen 234. Es bedarf kaum
einer Erwähnung, daß dieſe zahlreichen Gründungen eine
außer=
ordentliche Arbeitsbelaſtung für die Geſchäftsführung mit ſich
brachten.
Die Organiſation der Sanitätskolonnen wird in aller Kürze
wohl durch das Deutſche Rote Kreuz eine durchgreifende
Neurege=
lung erfahren. Alsbald nach Genehmigung der Satzung unſeres
Landesvereins erwarten wir die Herausgabe einer Muſterſatzung
für die freiwilligen Sanitätskolonnen. Die Prüfungen für Zug=
und Gruppenführer wurden auch im Sommer 1933 von den dafür
eingeſetzten Kommiſſionen abgehalten. Ein Ausbildungslehrgang
für Desinfektoren fand in den Jahren 1932 und 1933 nicht ſtatt.
Präſident v. Hahn verbreitet ſich dann über die Ausbildung der
Krankenpfleger.
Die Geſamtzahl der Krankentransporte betrug 1933 11140
gegenüber 10 379 im Vorjahre. Die Zahl der Hilfeleiſtungen
33 116 gegenüber 19 297 in 1932. Der Straßenhilfsdienſt wurde
im weſentlichen in demſelben Umfang wie im Vorjahr
durch=
geführt. Die Kolonnen wurden zu dieſem Dienſt in 1933 in 589
Fällen in Anſpruch genommen. Zum Waſſerrettungsdienſt
wur=
den die Kolonnen in 999 Fällen in Anſpruch genommen. Die
Ausbildung im Gasſchutzdienſt hat leider erſt geringe Fortſchritte
gemacht. Auf Wunſch verſchiedener Kolonnen hielt unſer Vor=
ſtandsmitglied. Herr Oberſt a. D. Schröder, an verſchiedenen
Orten Vorträge über Gas= und Luftſchutz.
Das Zuſammenwirken der freiwilligen Sanitätskolonnen mit
den freiwilligen Feuerwehren muß nun auch möglichſt in allen
Gemeinden, durch Abſchluß einer Arbeitsgemeinſchaft Tatſache
werden. Präſident v. Hahn wies auf die mannigfache Tätigkeit
des Roten Kreuzes im Bereitſchafts= und im Kataſtrophendienſt
uſw. hin.
An aktiven Mitgliedern der freiwilligen Sanitätskolonnen
wurden vom Heſſiſchen Landesverein, im Jahre 1932 folgende
Auszeichnungen verliehen; für 10jährige Dienſtzeit: 46, für 25 Dienſtzeit: 41. Im Jahre 1933: für 10jährige Dienſt=
Senten verbunden. Er ſand in Oſendach ſtaik. Im Bntes
1933/34 hat das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes eine
um=
fangreiche Hilfstätigkeit, bei dem auch alle Organe des Deutſchen
Roten Kreuzes, alſo auch der Heſſiſche Landesverein und ſeine
Unterorgane, mitwirkten.
Ueberſchauen wir rückblickend die Jahre 1932 und 1933, ſo
dürfen wir wohl mit Dankbarkeit ſagen, wir haben auch in dieſen
Jahren nicht unerhebliche Fortſchritte gemacht. Allen denen aber.
die uns unſere Arbeit erleichtert und die uns dabei geholfen
haben, insbeſondere den Mitgliedern des Hauptvorſtandes und
geſchäftsführenden Vorſtandes, den Vorſitzenden der Zweigvereine
und den Führungen der freiwilligen Sanitätsformationen danken
wir herzlich für ihre ſo wertvolle Mithilfe und bitten ſie,
die=
ſelbe uns auch weiter zu gewähren.
Den Rechenſchaftsbericht erſtattete der Schatzmeiſter,
Bankdirektor Brink. Er erklärte, daß die finanzielle Lage eine
befriedigende ſei und daß man allen Verpflichtungen nachkommen
konnte. Der Bericht des Rechnungsprüfers ergab keinerlei
Bean=
ſtandungen, ſo daß die Entlaſtung des Vorſtandes, des
erweiter=
ten Vorſtandes und des Schatzmeiſters einſtimmig erfolgen konnte.
— Präſident Geh. Rat von Hahn dankte für das Vertrauen, das
dem Vorſtand und ihm während ſeiner Präſidentſchaft ſeit 12
Jahren entgegengebracht wurde. Dem Präſidenten wurde die
Ermächtigung zum Erlaß einer neuen Satzung erteilt. Auf
Grund der neuen Beſtimmungen des Deutſchen Roten Kreuzes
iſt demnächſt eine Neuſatzung des Landesvereins zu erwarten.
Unter „Mitteilungen” wurden Aufklärungen über die
Ehren=
zeichen des Deutſchen Roten Kreuzes, über den Fahnengruß, die
zu erwartenden Beſtimmungen der Bekleidung und andere
Fra=
gen gegeben. Einige Anfragen aus Kolonnenkreiſen wurden
be=
antwortet.
Eine Sihung des Landesausſchufſes
wurde gemäß Vereinbarung zwiſchen den Vorſtänden des
Heſſi=
ſchen Landesvereins vom Roten Kreuz und des Alice=
Frauen=
vereins — Heſſ. Landesfrauenvereins vom Roten Kreuz unter
dem Vorſitz der früheren Großherzogin von Heſſen nachmittags
im Motorhaus abgehalten.
Nach Eröffnung der Sitzung durch den Geſchäftsführenden
Vorſitzenden, Präſidenten Geh. Rat von Hahn, und herzliche
Begrüßung der Erſchienenen erſtattete er den
Geſchäfts=
bericht, dem wir u. a. entnehmen:
Am 28. Mai werden zehn Jahre verfloſſen ſein, ſeit die
Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen dem Heſſiſchen Landesverein vom
Roten Kreuz und dem Alice=Frauenverein beſteht. Ihre
Bedeu=
tung und ihren Wert haben wir im Laufe dieſer zehn Jahre
immer mehr erkannt, und wir dürfen wohl auch ſagen, daß ſich
die einzelnen Beſtimmungen des Abkommens vom Jahre 1924
im allgemeinen durchaus bewährt haben. Wenn wir uns jetzt
entſchloſſen haben, es in manchen Teilen etwas umzugeſtalten, ſo
geſchieht dies einmal, weil es notwendig iſt, es mit den neuen
Satzungen beider Vereine in Einklang zu bringen, dann aber
auch, um die Organiſation zu vereinfachen, was ſich nach den
ſeit=
herigen Erfahrungen als möglich und ratſam erwieſen hat. Die
engſte Zuſammenarbeit der Männer= und Frauenvereine hat jetzt
durch den Bereitſchaftsdienſt, auf den das Deutſche Rote Kreuz
den größten Wert legt, noch eine beſondere Wichtigkeit erlangt,
und deshalb muß es unſer Beſtreben ſein, ſie ſo viel wie möglich
zu erleichtern.
Ueber das Ergebnis des Rotkreuztages im Juni 1932 iſt
be=
reits berichtet worden. Auf das Ergebnis im Juni 1933 wirkte
die Beteiligung der SA am Sammelgeſchäft ſehr vorteilhaft ein,
und wir konnen deshalb nur hoffen, daß dieſe Beteiligung auch
im Jahre 1934 wieder erfolgen wird. Für das Rote Kreuz in
Heſſen wurden im ganzen über 54 000 Mark geſammelt. Präſident
von Hahn gab weiter Aufklärung über den Abſatz der Loſe der
Rot=Kreuz=Lotterie und über das traditionelle Nikolausfeſt
wel=
ches einen Reinertrag von 4321 Mk. ergab, gegenüber 3675 Mk.
im Jahre 1930 und 3823 Mk. im Jahre 1931. Auch im Winter
1932/33 wurde die Winterhilfsarbeit in Heſſen von den
Verbän=
den unter Leitung des Roten Kreuzes durchgeführt. Der Erfolg
war auch in dieſem Jahre recht zufriedenſtellend. Auch bei dem
Winterhilfswerk 1933/34 iſt das Rote Kreuz beteiligt und leiſtet
gute Dienſte.
Schon ſeit vielen Jahren fanden in den Wintermonaten in
Darmſtadt Ausbildungskurſe für Frauen und Mädchen in der
erſten Hilfe bei Unglücksfällen, und den Anfangsgründen der
häuslichen Krankenpflege ſtatt. Auch in den beiden
Berichts=
jahren hat ſich Herr Geh. Medizinalrat Dr. Happel dieſer
Auf=
gabe in außerordentlich anerkennenswerter Weiſe unterzogen.
Da die Beſucherinnen den Wunſch hatten, beſonders praktiſch
noch etwas gründlicher zu üben, richtete Frau Oberin v. Pflugk
im Anſchluß an den Kurs im Alice=Hoſpital noch eine Reihe von
Uebungsſtunden ein, die gut beſucht waren und großen Beifall
fanden. Ihr und den dabei beteiligten Schweſtern ſei nicht nur
für dieſe Mitwirkung beim Kurs, ſondern auch bei den
Uebungs=
ſtunden herzlich gedankt.
An die Studentenhilfe wurden in den beiden Berichtsjahren
beſonders große Anforderungen geſtellt. Es wurden von der
Studentenhilfe monatlich etwa 200 bis 250 freie Mittageſſen
gewährt und wöchentlich an 50 bis 60 Studenten Lebensmittel
zur Beſtreitung des Abendeſſens gegeben. Erholungsbedürftigen
wurde in Gemeinſchaft mit dem Studentenwerk
Erholungsaufent=
halt gewährt. Die Darlehenskaſſe wurde für Studienzwecke und
Prüfungsgebühren ſtark in Anſpruch genommen.
Auszeichnungen an Hausangeſtellte, die länger als 20 Jahre
im Dienſt derſelben Familie in Heſſen geſtanden haben, wurden
in beiden Berichtsjahren verliehen. Im Jahre 1933 erhielten
36 Perſonen die ſilberne Broſche und 7 wurden für mehr als
30jährige Dienſte ausgezeichnet.
Im Kinderheim Bingenheim wurden in der Kurzeit vom
1. April bis 23. Oktober 1933 insgeſamt 6 Kuren durchgeführt,
und es nahmen an dieſen 79 Kinder teil. Vom Alice=
Frauen=
verein wurden 12 Freiplätze gewährt. Der Kurerfolg war ein
durchweg guter. Die Zuſammenarbeit mit den Krankenkaſſen hat
ſich in den letzten Jahren ſehr erfreulich geſtaltet. Leider iſt die
Weiterführung unſeres Kinderheims für 1934 dadurch unmöglich
geworden, daß uns der Kreis Büdingen davon in Kenntnis ſetzte.
daß ſein Kinderheim über den 1. April 1934 nicht mehr
weiter=
betrieben werden könne und er ſich außerſtande ſehe, ſeine
ver=
traglichen Verpflichtungen uns gegenüber zu erfüllen. Ein
Kin=
derheim ſoll aber in Bad Salzhauſen eingerichtet werden.
Die Bahnhofsmiſſion am Hauptbahnhof in Darmſtadt
nah=
men im Jahre 1932 2168 und im Jahre 1933 2379 Menſchen in
Anſpruch.
Schließlich ſei noch erwähnt, daß die Abteilung I des
Landes=
vorſtandes des Heſſiſchen Roten Kreuzes, in der ja die
Haupt=
arbeit geleiſtet wird, im Jahre 1932 ſechs Sitzungen abhielt und
darin 46 Gegenſtände beriet, während im Jahre 1933 in acht
Sitzungen 75 Gegenſtände behandelt wurden.
Präſident von Hahn dankte am Schluſſe allen Damen und
Herren, die das Rote Kreuz unterſtützt haben.
Die Rechnungsablage erſtattete der Schatzmeiſter
Bank=
direktor Brink, der betonte, das Vermögen habe ſich infolge
guter Anlagen vermehrt, der Kaſſenbeſtand ſei als günſtig zu
be=
zeichnen. Der Voranſchlag für 1934 wurde in vorſichtigen
For=
men aufgeſtellt. — Entlaſtung wurde erteilt. Die Ermächtigung
des Präſidenten des Landesvereins vom Roten Kreuz und des
Alice=Frauenvereins — Landesfrauenvereins vom Roten Kreuz
— zur entſprechenden Aenderung und Vereinfachung vom 28. 5.
1923 nach Maßgabe der neuen Satzungen beider Vereine wurde
erteilt. — Da keine weiteren Mitteilungen zu geben waren,
ſchloß der Geſchäftsführende Vorſitzende mit Worten des Dankes
die Sitzung.
Seite 6 — Nr. 66
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 8. März 1934
Winkerhilfswerk
des deutſchen Volkes 1933/34.
Skraßenſammlung am Sonnkag, den 11. März 1934.
Am Sonntag, den 11. März 1934, wird auf den Straßen
ge=
ſammelt. Es kommt eine künſtleriſch ſehr hochwertige
Anſteck=
plakette, die der März=Hausplakette gleicht, zum Mindeſtpreis
von Mk. 0.10 zum Verkauf.
Durch das Tragen der Plakette am Sonntag beweiſt jeder
Volksgenoſſe, daß er am Winterhilfswerk beteiligt iſt und die
Not lindern hilft.
Tag der Jungarbeikerſchaft!
Der 11. März, rein äußerlich ſchon dadurch gekennzeichnet, daß
der Reichs=Jugendführer auf der Kokerei „Friedrich Erneſtine‟
in Eſſen, alſo mitten im Herzen des Induſtriegebietes, ſpricht, iſt
der Tag der deutſchen Arbeiterjugend.
Das, was Baldur von Schirach, der Führer des jungen
Deutſch=
lands auf jener Zeche Millionen deutſcher Jungarbeiter durch den
Rundfunk zurufen wird, wird ſein ein unerſchütterliches
Bekennt=
nis zum deutſchen Arbeitertum und damit zur ſozialiſtiſchen
Grundhaltung unſerer Weltanſchauung. Er wird an dieſem Tage
erneut die Verſicherung abgeben, daß das emporſtrebende
Deutſch=
land erfüllt iſt von einer wirklichen deutſchen ſozialiſtiſchen
Hal=
tung und ſeiner Erkenntnis, daß der deutſche Arbeiter die
Grund=
feſte des Dritten Reiches ſein muß, nachhaltigen Ausdruck
ver=
leihen. Er wird in der denkwürdigen Mittagsſtunde des 11. März
weiter bekennen, daß die Jugend der Stirn und der Fauſt
un=
löslich zuſammengehört, und daß ſie alle Verſuche, die eine
Tren=
nung zum Ziele haben, überrennen wird.
Jungarbeiter heraus!!
Die Jungarbeiterſchaft Darmſtadts wird hiermit zu der am
Sonntag, den 11. März 1934, mittags um 11 Uhr, auf dem
Pa=
radeplatz ſtattfindenden Kundgebung — Uebertragung der Rede
des Reichsjugendführers Baldur von Schirach von einer Kokerei
in Eſſen — herzlichſt eingeladen.
Die Hitler=Jugend tritt um 9.45 Uhr auf dem Marienplatz
an und erwartet zu dieſem Zeitpunkt auch die Jungarbeiter —
möglichſt in Berufskleidung — zu einem gemeinſamen Marſch
durch die Hauptſtraßen der Stadt.
Um 11 Uhr beginnt dann auf dem Paradeplatz die
Kund=
gebung, umrahmt von Darbietungen der Hitler=Jugend in
Ge=
ſtalt von Sprechchören, Fanfarenklängen, Muſikſtücken und einer
die Uebertragung aus Eſſen einleitenden Anſprache des
Stabsführers Richter.
Es wird erwartet, daß die Jungarbeiterſchaft wie auch die
ge=
ſamte Bevölkerung, die ebenfalls herzlichſt eingeladen iſt, dem Ruf
zum Bekenntnis des deutſchen Sozialismus reſtlos Folge leiſtet.
Kameradſchaftsabend der Polizei.
Schülerkonzert im Realgymnaſium. Zu dem heute
Don=
nerstag in der Woogsplatzturnhalle ſtattfindenden großen
Schülerkonzert des Realgymnaſiums ſind noch
übrigbleibende oder zurückgegebene Karten abends an der Kaſſe
der Turnhalle erhältlich.
Aus dem Gerichtsſaal.
Die Tuftoarrensſteder far Minos dei ſcwinder.
Tagung der heſſiſchen und heſſen=naſſauiſchen Lichtſpieltheakerbefitzer.
Im feſtlich mit den Symbolen des neuen Reiches geſchmückten
Saalbau hielt die Kreisfachſchaft Polizei am Gedenktage der
nationalen Revolution einen Kameradſchafts= und
Schulungs=
abend ab. Auf der Bühne hatte die Polizeikapelle mit
Muſik=
meiſter Buslau Platz genommen, die mit ausgewählten
Muſik=
ſtücken und Armeemärſchen die Zuhörer begeiſterte. Daneben
trug der Chor der erſten Abteilung der Landespolizei unter
ſei=
nem Dirigenten Wachtmeiſter Weichſel zur Unterhaltung des
Abends bei. Nach kurzen Begrüßungsworten des
Fachſchaftsfüh=
rers, Hauptmann Auwärter, ergriff unter ſtürmiſchem Beifall der
zahlreich Erſchienenen Pg. Bürgermeiſter Haug das Wort. Er
betonte, daß kein Tag geeigneter ſei, eine Bilanz zu ziehen, als
der Jahrestag des nationalen Umbruchs und des Bekenntniſſes
der Nation zu Ehre, Freiheit und Vaterland. Jämmerlich war
der Abgang des alten Syſtems. Wer Zeuge jener Ereigniſſe war,
wird niemals den Augenblick vergeſſen, wo Dr. Ivers mit ſeiner
SA das Innenminiſterium beſetzte. Mit Befriedigung konnte
damals jeder alte Kämpfer feſtſtellen, daß ein morſches Syſtem
endgültig zuſammengebrochen und es mit der roten Willkür
ein=
für allemal vorbei war. Gar mancher dachte wohl, in dieſer
Stunde an jenen Tag zurück, an dem polizeiliche und kirchliche
Unduldſamkeit Triumphe feierten. An dem Tag, an dem der
Treueſte der Treuen, der in heißer Vaterlandsliebe in den Sielen
der Bewegung geſtorben war, Gauleiter Peter Gemeinder. zu
Grabe getragen wurde. Für die übereifrigen marxiſtiſchen
Par=
teigänger war jetzt kein Platz mehr in einer Polizei, in der die
ſoldatiſchen Begriffe von Pflichtbewußtſein, Ehre und
Vater=
landsliebe den erſten Platz einnehmen ſoll und die nicht mehr
einer Partei, ſondern dem geſamten Volk zu dienen hat. Dem
anſtändig geſinnten Polizeibeamten mußte der klägliche
Zuſam=
menbruch des Novemberſyſtems, das ihn zum Knuppelgardiſten
degradierte, geradezu als eine Erlöſung erſcheinen. Seit dieſem
Tage iſt geradezu Ungeheuerliches in Deutſchland geleiſtet
wor=
den. Aus dem Parteienſtaat iſt eine Nation entſtanden. Mit
Genugtuung kann der alte Kämpfer feſtſtellen, daß der
national=
ſozialiſtiſche Gedanke immer mehr Wurzel faßte und das deutſche
Volk aus der Zerriſſenheit, dem Standesdünkel und dem
Klaſſen=
haß heraus zu einer einzigen Not= und Brotgemeinſchaft
zuſam=
menſchweißte. Für Schmarotzer und Konjunkturritter iſt im
nationalſozialiſtiſchen Staate kein Platz mehr. Alle Volksgenoſſen,
gleich welchen Standes, müſſen mithelfen, daß auch die zweite
Arbeitsſchlacht ſiegreich beſtanden wird. Mehr als zwei Millionen
Volksgenoſſen hat die nationalſozialiſtiſche Regierung wieder zu
Arbeit und Brot gebracht, ein grandioſes Winterhilfswerk ſorgte
dafür, daß niemand zu hungern und zu frieren brauchte. So muß
auch jeder weiter ſeine Pflicht tun und für ſein Teil an dem
Aufbauwerk des Führers beitragen. Mit einem Heil auf den
Führer, der anſpruchslos und beſcheiden wie in den 14 Jahren
des Kampfes, nur Arbeit und Pflicht der Nation gegenüber
kenne, ſchloß der Redner ſeine trefflichen Ausführungen. Nach
einem Schlußwort des Fachſchaftsführers fand der wohlgelungene
Abend mit dem Deutſchland= und dem Horſt=Weſſel=Lied ſein
—üt-
Ende.
Aw. Das Bezirksſchöffengericht verhandelte am
Mittwoch unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit nur gegen Frauen,
wegen Abtreibung. Im erſten Fall waren Angeklagte eine
Witwe und eine Ehefrau aus Lampertheim. Da die Witwe
be=
reits wegen des gleichen Verbrechens vorbeſtraft iſt, erkennt das
Gericht bei ihr auf ein Jahr ſechs Monate Gefängnis,
bei der Frau dagegen auf drei Monate Gefängnis mit
fünfjähriger Bewährungsfriſt.
Eine 23jährige Hausangeſtellte von hier war in ihrer Not zu
einer Ober=Ramſtädter Bekannten gegangen, die ihr auch zu
hel=
fen verſuchte. Es glückte ihnen jedoch nicht. Wegen verſuchter
Abtreibung erhält die erſte ſechs Wochen Gefängnis,
die zweite wegen Beihilfe dazu drei Wochen. Beiden
wird eine fünfjährige Bewährungsfriſt zugebilligt.
Als letzte erhält eine junge Hausangeſtellte, die aus dem
Nor=
den ſtammt und hier eine Zeitlang in Stellung war, wegen
vol=
endeter Abtreibung drei Monate Gefängnis.
das junge Mädchen hatte die Sache mit Hilfe einer Berliner
Be=
ſannten, die ſich, als es rauskam, aus Angſt das Leben genommen
ſatte, hier durchgeführt. Auch ſie erhält eine fünfjährige
Bewäh=
lungsfriſt.
Die Große Strafkammer erkennt im
Nachtragsverfah=
ſen gegen den oft vorbeſtraften 25jährigen Muſiker Erich
Mül=
er aus Chemnitz auf Sicherheitsverwahrung. Der Angeklagte
derfügt über 17 Vorſtrafen, die aber meiſt mehrere Straftaten
zu=
ſammenfaßten. Das Gericht iſt überzeugt, daß er eine Gefahr für
ſie Allgemeinheit und ein Gewohnheitsverbrecher it.
Lpd. Frankfurt a. M., 7. März. In einer am Dienstag hier
ſtattgefundenen Generalverſammlung des Landesverbandes der
Lichtſpieltheaterbeſitzer von Heſſen und Heſſen=Naſſau, die vom
Landesverbandsvorſitzenden Robert Matter geleitet wurde, gab
der Führer des Reichsverbandes, Fritz Bertram=Berlin, in
einem längeren Reſerat Aufklärung über alle grundlegenden.
Fragen des Lichtſpielgewerbes. Er betonte die Notwendigkeit der
Ueberwindung der Uebergangsſchwierigkeiten, in bezug auf die
Neuorganiſation des kulturellen Schaffens im deutſchen Volk. Das
Dritte Reich habe für die deutſche Filmwirtſchaft das
Kammer=
ſyſtem gebildet und damit die von den reellen Filmtheaterbeſitzern
längſt erſehnte Zwangsorganiſation des deutſchen
Lichtſpielgewer=
bes verwirklicht. Nunmehr ſei auch die Entſcheidung in dem ſeit
Monaten um die Luſtbarkeitsſteuer geführten Kampf gefallen.
Nach einer Erklärung des Reichsminiſters Dr. Goebbels ſtehe die
völlige Abſchaffung dieſer Steuer in den nächſten Wochen bevor.
Die Beſeitigung dieſer Sonderbelaſtung ſei eines der ſchönſten
Ge=
ſchenke, die der neue Staat bereits im zweiten Jahre ſeines
Be=
ſtehens mache. Der Redner dankte den ſtaatlichen Organen für ihr
Verſtändnis und Befreiung der deutſchen Filmtheater von dieſer
Droſſelungs= und Knebelungsſteuer. Eine Senkung der
Eintritts=
preiſe ſei mit dem Fortfall der Vergnügungsſteuer nicht
verbun=
den, die Entlaſtung ſolle allein den Theaterbeſitzern zugute
kom=
men. Der Reichsverband werde darüber wachen, daß dieſer
Vor=
teil nun nicht durch Erhöhung der Garantien oder ſonſtige
Ver=
pflichtungen verwäſſert oder gar illuſoriſch gemacht würde. Ein
weiterer erfreulicher Umſtand für das Lichtſpielgewerbe ſei, daß
Brokverkeilung
des Winkerhilfswerks des deutſchen Volkes 1933/34
für den Kreis Darmſtadk.
Am Freitag, den 9. März 1934, wird in den hieſigen
Ortsgruppen des Winterhilfswerks Brot an die Hilfsbedürftigen
abgegeben. Die Ausgabezeiten werden von den einzelnen
Orts=
gruppen beſonders bekannt gemacht.
Die Führer der deutſchen Wanderverbände
kagen in Darmſtadt.
Am 10. und 11. März werden ſich die Führer der im
Reichs=
verband der deutſchen Gebirgs= und
Wander=
vereine” zuſammengeſchloſſenen Verbände in Darmſtadt zu
einer Beſprechung zuſammenfinden. Der Reichsverband deutſcher
Gebirgs= und Wandervereine umfaßt heute alle deutſchen Gebirgs=
und Wandervereine mit 250 000 Mitgliedern, die in 50
Gebirgs=
vereinen zuſammengeſchloſſen ſind. Er bildet die Gruppe I der
Fachſäule XI des unter Führung des Reichsſportführers von
Tſchammer und Oſten ſtehenden Reichsbundes für Leibesübungen.
Inhalt der geſchäftlichen Sitzung iſt die Beratung der nach dem
Führerprinzip abzuändernden Verbandsſatzungen ſowie der
laufen=
den Verbandsangelegenheiten verſchiedenſter Art. Am Samstag
abend (10. März) werden die Darmſtädter Ortsgruppen des
Oden=
waldklubs und Vogelsberger Höhenklubs ſich mit den Mitgliedern
der Darmſtädter Sektionen des Deutſchen und Oeſterreichiſchen
Alpenvereins und den Gäſten aus allen Teilen Deutſchlands zu
einem gemütlichen Abend im Gaſthaus zur Krone vereinigen. Am
11. März wird eine Kraftwagenrundfahrt durch den vorderen
Odenwald nach Lindenfels und Lichtenberg den Gäſten die
Schön=
heiten unſeres heimatlichen Gebirges erſchließen; am Sonntag
nachmittag nehmen die Teilnehmer der Tagung an der
Sternwan=
derung des Odenwaldklubs nach Darmſtadt teil.
Gx.
Vorkrag des Fliegermifſionars Paker P. Schuke.
Der unter dem Namen „Der fliegende Miſſionar” bekannte
Pater Paul Schulte ſprach geſtern in dem dichtgefüllten
Konkordia=
ſaal über die Zwecke und Ziele der Miva, d. i. Miſſions=Verkehrs=
Arbeitsgemeinſchaft. — Er ſchilderte zunächſt, wie er ſelbſt auf den
Gedanken kam, die modernen Verkehrsmittel in den Dienſt der
Miſſion zu ſtellen. Ein perſönliches Erlebnis — der Tod eines
Freundes, der im afrikaniſchen Buſch infolge mangelhafter
Ver=
kehrsverbidungen ohne ärztliche Hilfe ſterben mußte — gab den
Anſtoß dazu. Pater Schulte, der den Krieg als Kampfflieger
mit=
machte, ruhte nun nicht eher, als bis im Jahre 1927 die Miva
gegründet war. Sie iſt nicht nur eine katholiſche Angelegenheit,
indem ſie ſich für den Miſſionsgedanken einſetzt, ſondern auch eine
vaterländiſche Sache. Denn die Miva vergibt ihre Aufträge an
Kraftwagen, Flugzeugen. Motorbooten und Radiogeräten nur an
deutſche Firmen und trägt auf dieſe Weiſe ihr Teil zur
Arbeits=
beſchaffung bei. —
Im 2. Teil der Veranſtaltung lief ein Film, den Pater Schulte
ſelbſt in Südweſt=Afrika aufgenommen hat. In ſinnfälliger Weiſe
zeigte der Film die ſtarken Gegenſätze zwiſchen der Miſſionsarbeit
von einſt und jetzt. Für die primitiven Verkehrsmittel von einſt
— Ochſenwagen und Maultiere — bildeten die afrikaniſchen
Land=
ſchaftsverhältniſſe, der Wechſel von Wüſte, Steppe, Sumpf und
reißenden Strömen, faſt unüberwindbare Schwierigkeiten, an denen
manche Expedition ſcheiterte, und die viele Menſchenleben koſteten.
Heute trägt das Auto den Pater, den Arzt und die
Kranken=
ſchweſter durch die Wüſte und Steppe, mit Motorbooten gehts über
die Ströme. Und das Flugzeug überwindet in wenigen Stunden
Entfernungen, die früher Märſche und Ritte von Tagen und
Wochen beanſprucht hätten. — Die Organiſation der Miva hat
beſonders bei einer Hungersnot wertvolle Dienſte geleiſtet.
Die Zuhörer folgten mit ſichtlichem Intereſſe dem Vortrag
von Pater Schulte und dem nachfolgenden Film. und ſpendeten
zum Schluß herzlichen Beifall.
Briefkaſſen.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsquſitung beizufügen. Anonhme Anfragen wirden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichteit.
H. 3. Rückſprache erwünſcht; werktags vormittags 8½ Uhr,
bei der Schriftleitung. Ein etwa beſtehender ſchriftlicher
Vertrag wäre mitzubringen.
H. G. 100. Es müſſen die Gäſte ſich wohl nicht erheben,
werden es aber wohl aus Takt tun, wenn die Anweſenden das
Bei=
ſpiel geben,
L., hier. Die ſämtlichen Mieter ſollten ſich
zuſammen=
ſchließen, und in energiſch gehaltener Eingabe an den Vermieter
die Abhilfe des Uebelſtandes fordern.
Sicherk den Sieg über Hunger und Kälke!
Nicht müde werden!
Kämpfk auch im Monakt März gegen Hunger u. Käke!
alle Prozeſſe um Tantiemegebühren eingeſtellt würden. Für die abb
gelaufene Zeit ſind Zahlungen nicht zu leiſten. Ab 1. April d. J
weiden von den einzelnen Theatern nach der Anzahl der Sitzplätzt
geſtaffelte Gebühren erhoben. Mit dieſer Regelung iſt eine großß 5410
Zahl Theaterbeſitzer vor dem Ruin bewahrt worden. Ein neues
Abkommen regele auch die Klangfilm=Vergleichsgebühren; dami.
iſt jedem deutſchen Film=Theater die Möglichkeit gegeben, eim
patentreine Apparatur zu einem wirtſchaftlich tragbaren Preit.
anzuſchaffen.
Zum Schluß wies der Redner noch darauf hin, daß man veru ſis
ſuchen werde, auf die Filmproduktion Einfluß zu gewinnen. Dend A4l.n
Uebel der Stargagen könnten die Theaterbeſitzer durch Förderumm
eh=
des filmiſchen Nachwuchſes abhelfen, indem ſie nicht ſtets die gles, 6
chen Darſteller verlangten. Es entſpreche nicht dem Geiſt dee da
nationalſozialiſtiſchen Staates, wenn an einzelne Perſonen enormn ℳu
Summen gezahlt würden. Die Filmkritik ſei im höchſten Maßf
reformbedürftig; es gehe nicht an, daß jeder ſchlechtgelaunte odon men aufldt
unfähige Kritiker durch ein vernichtendes Urteil über einen werr /ty Monat
ſitsiten alle
vollen Film zahlloſe Exiſtenzen gefährde.
dtem
In den Vorſtand des Landesverbandes wurden berufen um
verpflichtet: als Vorſitzender: Robert, Matter=Frankfurt, ſowo.
Hans Heym=Bad Kreuznach und Victor Degott=Worms, außerdern
der Geſchäftsführer Gerichtsaſſeſſor Schmitt=Halin. Die auf de=
Führerprinzip und Gleichſchaltung des Landesverbandes mit des
Reichsverband aufgebauten neuen Satzungen wurden einſtimmn
angenommen.
Der Polizeibericht.
FEan
Die verwegenen Geldſchrankknacker fentgenommer ASſchaffun
Der in unſerem Polizeibericht vom 30. 12. 1933 gemeldete ſin . Im Aprt
bruchsdiebſtahl in der Heſſenkauf=A.=G. in Darmſtadt hat ſiya Ab=genoſſen
Aufklärung gefunden. Als Täter kommen drei erheblich vorä ſarz do
ſtrafte Perſonen in Frage, die ſämtlich hinter Schloß und Riegs uwen der
ſitzen. Der in Darmſtadt bekannte Einbrecher Joſef Huſekkonmny wuteren
gleich nach der Tat feſtgenommen werden. Seine Mittäter wurde mlich Schw
durch die eingehenden Ermittelungen der Landeskriminalpoliz= ſode hat
ſtelle Darmſtadt in Magdeburg und Heidelberg feſtgenommen. 2 Anlsmus
im Januar 1931 bei der gleichen Firma verübte Einbruch komr= m tentums
ebenfalls auf das Konto des Huſek, der auch jetzt zu einem Ea uoch zahlr
ſtändnis zu bewegen war. In beiden Fällen nahmen die Täru= müſſen
ihren Weg über ein Nachbargrundſtück. Huſek kletterte an du 7 Einen
hohen Blitzableiter hoch, erbrach das Dachfenſter und gelanze NS=Voll
durch Einſteigen in die Bodenräume. Ein anderes Fenſter wur üs duich ve
von ihm geöffnet und ſo konnten ſeine Mittäter ebenfalls in 3e
Bodenräume einſteigen. Im erſten Falle verſuchte Huſek den Ge.s, Arhe
ſchrank zu öffnen, was ihm aber nicht gelungen iſt. Dagegen haENm-n
die Täter im zweiten Falle vier Vorhängeſchlöſſer ſchwerſter Atla
erbrochen, und den etwa 10—12 Zentner ſchweren Kaſſenſchrankoch zug
lange mit Brech= und Stemmeiſen bearbeitet, bis die linke —1.94
tenwand vollſtändig herausgebrochen war und wie eine Tür Erkon
klappte. Die innere Stahlwand bogen ſie derart nach außen, EfAryure
ſie bequem die Gefächer des Geldſchrankes plündern konnten, u gierun
dieſer Arbeit benötigten die Verbrecher etwa 7 Stunden. Dem.
Beute betrug ungefähr 550 RM. Eine weitere Kaſſette, die
mü=
eine größere Summe Geldes enthielt, konnte von den Tätern dü to
nicht erreicht werden. Hinter ſchwediſchen Gardinen können 1—5
Verbrecher über ihr verwerfliches Tun nachdenken.
zur 1s
Eltern, achtet auf eure Kinder! Am 5. 3. 34. gegen 14 Ur=Ziutermon
fuhr ein Darmſtädter Perſonenkraftwagen mit dem polizeilickue örtlich
Kennzeichen VS 13 590 durch die Alexanderſtraße in der Richt ert i nahn
nach der Stadt. Hierbei wurde ein fünfjähriger Junge, der ü. mb ends h
die vorgenannte Straße lief, von dem Fahrzeug angefahren, ſpu geten
erlitt einen ſchweren Schädel= und Beinbruch und wurde in 4411äpl
Eliſabethenſtift eingeliefert. Der Zuſtand iſt bedenklich. Die 9100.
mittelungen über die Schuldfrage ſind eingeleitet.
Und noch ein folgenſchwerer Verkehrsunfall. Am Mittw.9
den 7. 3. 34, gegen 10.30 Uhr, ſtieß ein mit Kies beladener L4ü mit
kraftwagen mit einem Zweiradanhänger aus Darmſtadt mit einn” dem Ge
aus der Torhalle des Hauſes Landgraf=Georg=Straße 64 hera=sliuden,
fahrenden beladenen Pferdefuhrwerk zuſammen. Der Führer ALe—vierun
Pferdefuhrwerks wurde vom Wagen geſchleudert und kam um” wird ve
den Laſtkraftwagen zu liegen. Er erlitt erhebliche Verletzungnulset
ſo daß er in das Herz=Jeſu=Hoſpital eingeliefert werden mu ſt” al
Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt.
Muelegt.
Fahrraddiebſtähle. In der Nacht zum 3. 3. 34 wurde aus Erſaren hat
Hausgang des Hauſes Landwehrſtraße 42 ein Herrenfahrzl,
=
Marke „Diamant”, Fabr.=Nr. unbekannt entwendet: am 3. 3. 3
in der Ludwigsſtraße vor dem Hauſe Nr. 16 ein Herrenfahrr”
Marke „Viktoria=Aſtral”, Fabr=Nr. 965 493: am 3. 3. 34 in
Rheinſtraße von dem Hauſe Nr. 22 ein Damenfahrrad, Mcll
„Prima”, mit der Fabr.=Nr. 210 201; am 6. 3. 34 in der Rhen
ſtraße vor der Firma Müller u. Ober ein Herrenfahrrad, Mc)
„Servus”, Fabr.=Nr. unbekannt.
Aus der NSDAB.
Arbeitsgruppe Volksſchule des Stadtkreiſes.
Arbeitsſitzung am Donnerstag. 8. März, nachmittags 5.30 29
im Feſtſaal der Leſſingſchule (Waldkolonie). Vortrag des Pg.
Graf=Rüſſelsheim über „Erblehre und Erbpflege‟.
Arbeitsgruppe 4 (Berufsſchule) des Stadt= und Landkreiſes.
Arbeitsſitzung am Samstag, 10. März, nachmittags 3 Uhr.)
der Gewerblichen Berufsſchule II (Nieder=Ramſtädter Straße
Tagesordnung: 1. Der neue Lehrplan für die Staatsbürgerkur
(Pg. Michel); 2. Mitteilungen.
NS.=Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Am 10. März 1934, abends 8 Uhr, findet im Städtiſchen Sel
bau ein „Bunter Abend” zugunſten unſerer bedürftigen Kamc‟
den, Kameradenfrauen, Kriegerwaiſen und Kriegereltern ſe*
Wir bitten alle Volksgenoſſen, im Intereſſe der guten Sache r
zahlreich zu erſcheinen.
Ortsgruppe Weiterſtadt.
Donnerstag, 8. März, findet im Parteilokal von der NS.=K
und der Frauenſchaft ein Vortrag über Wirtſchaftsfragen ſt4
Rednerin die Gaurednerin Pg. Frl. Eſchenfelder.
NS.=Volkswohlfahrt der Ortsgruppe Gervinus.
Für die Hilfsbedürftigen der Ortsgruppe findet am Freiun
den 9. März, die Brotausgabe ſtatt. Ausgabezeit vormittags
9 bis 12 Uhr und nachmittags von 3 bis 5 Uhr.
Bereins= und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Petrusgemeinde. Der Frauenabend dieſes Monats
det heute abend 8.15 Uhr im Gemeindehaus ſtatt. Neben wichti. ”
Mitteilungen für den Frauenverein wird er einen Vortrag
Pfarrer Köhler bringen über: Religiöſe Führung in der Fami
worauf beſonders hingewieſen ſei.
Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund, Ortsgri.?
Darmſtadt. Unſere Ortsgruppe veranſtaltet zwei Schulungsvoftr i
am Montag, den 12., und Dienstag, den 13. März 1934. Es ſpr.
am Montag Pfarrer Lic. Flechſenhaar=Ulfa (Oberheſſen) übil
„Gottes Ruf an unſer Volk”, (im Lichte des 1. und 2. Artike!
am Dienstag Pfarrer Lic. Dr. Schlink=Gießen über: „Rechtfe
gungsglaube und Kirche” (in Bedeutung des 2. und 3. Artike9
Lokal der Vorträge: Gemeindeſaal der Kiesſtraße 17. Zeit: JeL
mal nachmittags 4.30 Uhr. Ausſprache nach den Vorträgen iſt 7.
erwünſcht. Als Gäſte ſind Freunde unſerer Beſtrebungen herz!
willkommen. Zur Deckung der Unkoſten wird bei jedem Vort*
ein Beitrag von 20 Pfg. erhoben.
Train=Vereinigung 18. Im März findet keine Eie
natsverſammlung ſtatt. Den Kameraden wird der Beſuch des
10. März um 20.30 Uhr in der Feſthalle ſtattfindenden Konze‟
zugunſten des WHW. angelegentlich empfohlen.
ſtag, 8. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 66 — Seite 7
Aus Heſſen.
D.wrotg beſiegt den Minter.
Iis Symbol für den letzten Monat des Winterhilfswerks hat
eichsführung den Ritter St. Georg gewählt, der den Drachen
ülzeinidet. Siegreich, wie der tapfer Ritter ſeinen Kampf gegen
danlrgeheuer beſtanden hat, müſſen auch wir mit dem Kampf
geo Hunger und Kälte fertig werden. Dieſer Kampf iſt noch
nhuck gewonnen. Die Not iſt ein zäher Gegner. Wenn ſie
über=
w uen werden ſoll, ſo muß bis zum letzten Augenblick mit
äußer=
ſtemlt ſpannung aller Kräfte gegen dieſes giftige Ungebeuer
ge=
fäut werden, das am Mark des deutſchen Volkes zehrt.
fs iſt vielleicht nur wenigen bekannt, daß der Ritter St.
von altersher das Sinnbild des Frühlings geweſen iſt.
chriſtliche Heilige entſpricht der germaniſchen
Siegfrieds=
gerſit. Das Chriſtentum konnte die alten Mythengeſtalten nicht
venntirgen, ſondern mußte ihnen neue Namen geben. Was wäre
abreihriſtlicher und deutſcher zugleich, als die Geſtalt eines
ritter=
lielb Helden, der ſein Leben aufs Spiel ſetzt, um ſeine
Volksge=
norſſe von einem blutdürſtigen Ungeheuer zu befreien?
die Freude an dieſer Geſtalt, die in jedem echten deutſchen
im auflodert, ſobald man ſich an ſie erinnert, wird auch im
ſzn Monat des Winterhilfswerks beim Anblick der ſchönen
PMatten alle Volksgenoſſen erfaſſen. Der ſilberne Ritter, der
auzf lntrotem Grunde über den Drachen dahinſprengt, wirkt wie
digeſrfüllung einer alten deutſchen Sehnſucht. Er ſoll Vorbild ſein
uwölaſporn es ihm gleichzutun. Zäh müßt ihr kämpfen, freudig
euchpfern, nur an das Ziel denken, nicht an das eigene Schickſal,
umd it recht, wenn es hart auf hart geht!
die Not iſt am Ende des März noch nicht überwunden. Am
arz beginnt der Frühling erſt nach dem Kalender. In der
Mi merken wir erſt ſehr viel ſpäter ſeine Wirkungen, und die
ei giliche Wintersnot iſt auch dann noch nicht überwunden, denn
dan tühling bringt noch keine Ernte. Mit gewaltiger Tatkraft
minder Nationalſozialismus unter Führung Adolf Hitlers im
üahr die zweite Schlacht gegen die Arbeitsloſigkeit eröffnen.
itbſteht die ſichere Ausſicht, daß bis zum Ende des Sommers die
Zühder ſtatiſtiſch erfaßten Erwerbsloſen auf zwei Millionen oder
wunger heruntergedrückt werden kann. Auch die Erfolge der
Ar=
beſſttseſchaffungsſchlacht können ſich jedoch nur allmählich
auswir=
eſs Im April und vielleicht, noch im Mai werden zahlreiche
Vüſtgenoſſen vor großen Wirtſchaftsſorgen ſtehen. Darum müſſen
m Narz doppelte Opfer gebracht werden, wenn der zählebige
Düwen der Nor zu Boden geworfen werden ſoll. Und auch in
dem prteren Monaten werden opferfreudige Helfer ſich der
wirt=
chinflich Schwachen annehmen, ſie betreuen und erziehen. Dieſe
Luſrde hat ſich die NS.=Volkswohlfahrt geſtellt. Sie will den
ltsmus der Tat und die werktätige Nächſtenliebe des wahren
Eit
intentums bis in die letzte deutſche Hütte tragen. Dazu bedarf
t zu ein ſief vc zahlreicher Helfer. Aufopfernde Soldaten der
Nächſten=
ihmen di liſſbmüſſen es ſein, wie es St. Georg und der H. Martin waren,
lettertenderr einten Mantel mit dem Schwerte teilte. Darum tretet ein in
und / dit= 7S.=Volkswohlfahrt und ſichert den Sieg über Hunger und
Khüle duich verdoppelten Einſatz aller Kräfte.
Arheilgen, 7. März. Aus dem Gemeinderat.
Phun chlag für das Rechnungsjahr 1934. Der geſamte
Voran=
ſchilg war den Ratsmitgliedern in detaillierter Aufſtellung
ſchrift=
liſhzugegangen und ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit
777 8—,68 RM. ab, bleibt alſo gegenüber dem Haushaltsplan des
Phuahres um etwa 100 000 RM. zurück. Dieſe immerhin recht
fühlare Kürzung war möglich durch die Maßnahmen der
Reichs=
resgirang auf dem Gebiete der Arbeitsbeſchaffung und durch
ſpar=
wims Wirtſchaften der Verwaltung einerſeits, andererſeits fällt
ſeem Rechnungsjahre der Anteil der Gemeinde zur
Kriſen=
füſirge fort, was einen Betrag von etwa 25 000 RM. ausmacht.
—reiwillige Sanitätskolonne. Um den
Kamerad=
ſchhasgeiſt in der Kolonne zu pflegen und als Abſchluß des in den
gegen /ABſtermonaten durchgeführten Ausbildungskurſus veranſtaltete
em voli dite rliche Kolonne einen Vereinsabend, der einen flotten
Ver=
in der Mrnhm und gut beſucht war. Die muſikaliſche Umrahmung des
Junge. / Wbhels hatte ein Teil der Feuerwehrkapelle übernommen.
Be=
angefahr ſoſn ien Anklang fand das aufgeführte Theaterſtück „Das
Wun=
wurde 94ziylein”
d. Erzhauſen, 7. März. Wie überall wurde auch hier die
ſungeliſche Jugend in die Hitlerjugend eingeglie=
Am Morgen traten die evangeliſchen Jugendgruppen
gemein=
ſcmmit der Hitlerjugend an, um am Gottesdienſt teilzunehmen.
Mar dem Gottesdienſt begrüßte Scharführer Laufer die neuen
Ka=
merden. — Von der Herſtellung der Kirche. Mit der
Rierung der hieſigen Kirche wurde vor einiger Zeit begonnen.
Siwird von hieſigen Meiſtern ausgeführt. Bei der Herſtellung
wuden romaniſche Rundbogen mit Pfeilern feſtgeſtellt, welche auf
iiekeinalte Baſilika hindeuten; es ſind fünf an der Zahl. Bei der
uchachtung für die Heizungsanlage wurden alte Grundmauern
ſielegt, welche beweiſen, daß früher eine andere Kirche hier
ge=
ſtwer hat. Intereſſant ſind weiterhin die gotiſchen Malereien,
wu
Uſhe Apoſtelgeſtalten darſtellen. Die Feſtſtellungen ſind zur
Ge=
ſ ſite der Kirche äußerſt wertvoll. Die jetzige Form hat die Kirche
ſ ſt1568. Man hofft, in der weiteren Arbeit noch anderes
feſt=
ſi en zu können.
Griesheim, 7. März. Hitlerjugend ſingt und
velt. Am 10. März d. J.. abends, findet im Saale „Zum
men Laub”, hier, eine Feſtveranſtaltung der Sing= und Spiel=
Tſr des Bannes 115 der Hitlerjugend ſtatt. Die reichhaltige
nfol ge bringt Lieder, Vorträge und Sprechchöre ſowie das Spiel
9 Bauernführer” von Walter Flex. — D.T. Turnerſchaft
Ubut sheim. Die Turnſtunden der Turner und Turnerinnen
wſem bis auf weiteres Montags und Freitags im Vereinslokal
aYhalten. Die Wettübungen für das Kreisturnfeſt (früher Gau=
Aſend bekannt, und wird mit dem Einüben begonnen.
4 Nieder=Ramſtadt, 7. März. Reichsluftſchutz. Auch
ſieſiger Gemeinde ſoll nunmehr zur Werbung für den
Reichs=
hichnitzbund e. V. herangetreten werden. Zunächſt iſt an die
undung einer eigenen Ortsgruppe noch nicht gedacht, die
beitre=
men Mitglieder werden zunächſt der Ortsgruppe Darmſtadt
an=
kſiedert. Ein aufklärender Vortrag über die Zwecke und Ziele
1Bundes findet am Freitag, den 16. d. M., abends 8.30 Uhr,
Snale des Gaſthauſes „Zum Darmſtädter Hof” (Knapp) ſtatt,
er der Geſchäftsführer der Ortsgruppe Darmſtadt, Herr Dr.
iha, ſprechen wird. Luftſchutz iſt Selbſtſchutz. Verſäume daher
her die Verſammlung. Ein jeder ſollte dieſer Organiſation an=
Biien.
C., Ober=Ramſtadt, 6. März. Nachdem das Ortsbürgerlosholz
Eok und eine große Anzahl der Abfuhrſcheine bei der
Gemeinde=
bereits eingelöſt, erfolgt gegenwärtig die Abfuhr des Holzes.
n allen Höfen herrſcht nun Hochbetrieb im Holzſpalten. Aus
Gemeindewald kommt demnächſt noch Nutz= und Brennholz
Werſteigerung. — Winterhilfeveranſtaltung. Der
Geſangverein „Eintracht” im Saal „Eliſenbad” zugunſten der
licven Winterhilfe veranſtaltete Konzert= und Liederabend war
eſucht. Die Veranſtaltung bot in einer auserleſenen
Vor=
gsFolge allen Beſuchern angenehme Unterhaltung.
Groß=Umſtadt. 7. März. Anläßlich des Gedenktages der Reichs=
Bwahl vom 5. März 1933 fand auf dem hieſigen Marktplatz eine
in dgebung ſtatt, wobei die Pg. Dr. Neumann. Wiesner
Magſam eindringliche Worte der Nächſtenliebe und des Ge=
Ihninnes an die Verſammelten richteten. Der Spielmannszug
Sungvolks umrahmte die Feier. — Am Sonntag abend fand
Graſthaus „Zum Weißen Roß” ein Konzert der
Standarten=
weille 174, unter Leitung ihres Dirigenten Georg Ruppert aus
ſhatch, ſtatt. Der Ertrag war für das Winterhilfswerk be=
mmt.
Od. Rodau, 6. März. Verſammlung der NSDAP.
Saale Hofferbert hielt Sonntag mittag der Stützpunkt Rodau
* gutbeſuchte Verſammlung ab. Als Redner war Pg.
Kraft=
hekfurt verpflichtet, ein alter Kämpfer der Bewegung. Seine
ulichen und auch humorvollen Ausführungen fanden reichen
ſiall. Die Leitung der Verſammlung lag in Händen von
Stütz=
it=leiter Lehrer Schuchmann.
Glückwunſch des Führers zur Goldenen Hochzeit.
El. Schönberg bei Bensheim, 6. März. Zur Goldenen
Hoch=
zeit der Eheleute Ludwig Schäfer — der Mann iſt ehemaliger
Leibdragoner und alter Nationalſozialiſt — iſt beim Jubelpaar
folgendes Schreiben eingelaufen: „Zu Ihrem goldenen
Ehejubi=
läum ſende ich Ihnen herzliche Glück= und Segenswünſche. Mögen
Ihnen noch viele Jahre der Geſundheit miteinander beſchieden
ſein! Als Zeichen meines Gedenkens habe ich Ihnen ein
Ehren=
geſchenk von 50 Mk. bewilligt. Der Betrag wird Ihnen durch die
Poſt zugehen. Gez. Reichskanzler Adolf Hitler.”
Ey Münſter, 7. März. Am Sonntag fand hier ein
Werbe=
tag für das deutſche Lied ſtatt, an dem zahlreiche
Geſang=
vereine der benachbarten Gemeinden, ſich beteiligten und durch
Liedervorträge für das deutſche Lied warben.
Ey Eppertshauſen, 7. März Verſammlung der
NSDAP. In einer offentlichen Verſammlung ſprach Pg. Dr.
Lüders=Mainz über das Weſen des Nationalſozialismus und
über die bis jetzt geleiſtete Aufbauarbeit. Dem leeren
Wort=
ſchwall des volksfremden Marxismus hat der Nationalſozialismus
den deutſchen Sozialismus der Tat und der praktiſchen
Nächſten=
liebe entgegengeſtellt, der in dem großen Winterhilfswerk, das bis
heute einzig in der ganzen Welt daſtehe, verwirklicht worden ſei.
Der Nationalſozialismus verlange heute erſt recht vollen Einſatz
jedes einzelnen Volksgenoſſen und revolutionäre, kämpferiſche
Ein=
ſtellung für die Ideen unſeres großen Führers, der zum Schickſal
des deutſchen Volkes geworden ſei. Die Nörgler haben die
Zei=
chen der Zeit immer noch nicht erkannt, wo es um das Wohl und
Wehe der geſamten Nation gehe, ſei nur tatkräftige Mitarbeit am
Platze. Die ausgezeichneten Worte des Redners fanden ſtarken
Widerhall bei der zahlreichen Zuhörerſchaft. Ortsgruppenleiter
Pg. Blaſchek gab bekannt, daß ein Opferring gebildet werden ſoll,
um die noch Fernſtehenden zu erfaſſen. In einem Raum der
Bür=
germeiſterei ſoll das Geſchäftszimmer der hieſigen Ortsgruppe
ein=
gerichtet werden.
Cg. Reinheim, 7. März. Parteiverſammlung. Im
Gaſthaus. Zum kühlen Grund” fand eine öffentliche Verſammlung
der NSDAP. ſtatt, in der Pg. Demmel, Frankfurt a. M., einen
Vortrag über Bevölkerungspolitik hielt. Die Ausführungen
wur=
den mit großem Intereſſe aufgenommen, ſind doch Raſſe,
Erb=
eigenſchaften, die Verbindung von Blut und Boden beſtens
ver=
treten in der deutſchen Bauernſchaft, für die Erhaltung unſeres
Vaterlandes ſo wichtige Beſtandteile des Geſamtproblems, daß
gar nicht oft genug auf deren Wichtigkeit hingewieſen werden
kann. Die anſchließenden Ausführungen des Pg. Oelhauen
über den Nationalſozialismus enthielten außerordentlich gute
Ge=
danken. Beide Redner ernteten ſtarken Beifall Anſchließend
fand noch eine Mitgliederverſammlung der Partei ſtatt, in
wel=
cher Mitgliedsbücher zur Ausgabe gelangen konnten.
Ed. Lindenfels, 6. März. Vereidigung der
Hitler=
jugend und Crößmann=Frieß=Gedenkfeier. Am
Sonntag prangte unſer Städtchen in überaus reichem
Flaggen=
ſchmuck, ein Beweis für die Anteilnahme der Bevölkerung an den
Geſchehniſſen des Tages. Lindenfels ſtand unter dem Eindruck der
Vereidigung der Hitlerjugend und der Crößmann=Frieß=
Gedenk=
feier. Die Sturmbanne SA. III/221 und SAR. III/221 und
Unter=
dann IV/249 hatten ſchon in den frühen Morgenſtunden im Buch
Aufſtellung genommen. Am „Atzelhof”, wo am 26. Februar 1933
Crößmann und Frieß einem grauſamen Verbrechen zum Opfer
fielen, fand in Anweſenheit; der Familie Crößmann=Pfungſtadt
eine ſtille Gedenkfeier ſtatt. Nach einer Gefallenen=Ehrung auf
dem Schenkenberg wurde auf dem Burghof die Vereidigung von
600 Hitlerjungen vorgenommen. Kreisleiter Brückmann=
Bens=
heim hob in ſeiner Anſprache die Leiſtungen der deutſchen Jugend
in den Kämpfen um die Befreiung unſeres Vaterlandes hervor
und ermahnte die Hitlerjugend, das Erbe unſerer Väter zu
er=
halten, den Feind niemals aus den Augen zu verlieren und ſich
voll und ganz für Volk und Vaterland einzuſetzen. Es folgten noch
Anſprachen des Unterbannführers Kraus=Lindenfels und des
Ober=
bannführers Bloch. Nach der Vereidigung fand ein Vorbeimarſch
der SA. und HJ. vor Kreisleiter Brückmann, Standartenführer
Eichel und Oberbannführer Block am Lindenplatz ſtatt.
Er. Mümling=Grumbach, 7. März. In den Orten Etzen=Geſäß,
Ober=, Mittel= und Nieder=Kinzig wurden in den letzten Tagen
durch die Ortsgruppe Höchſt des Reichsluftſchutzbundes
Aufklä=
rungs= und Werbevorträge gehalten. Im ganzen konnten 72
Mit=
glieder gewonnen werden.
Cd. Michelſtadt, 6. März. Einen tragiſchen Abſchluß
fand die am Sonntag ſtattgefundene Mitglieder=
Generalverſamm=
lung der NSDAP. Michelſtadt. Bei der Ueberbringung der kurz
zuvor geweihten neuen Ortsgruppenfahne in die Wohnung des
Ortsgruppenleiters durch die politiſchen Leiter brach in der
Er=
bacher Straße der 58jährige Blockleiter Carl Löffler plötzlich
zuſammen. Ein Herzſchlag hatte ſeinem Leben ein Ziel geſetzt.
Seit langen Jahren ſtand Herr Löffler in Dienſten des Gräflich
Erbach=Fürſtenauiſchen Grafenhauſes, zuletzt als Rentamtmann.
Damit iſt dieſer Verwaltung nun innerhalb kurzer Zeit ſchon der
zweite Beamte durch den unerbittlichen Tod entriſſen worden.
Seinem Kollegen und Aſſiſtenten Weyrauch folgt Löffler als
Sol=
dat Adolf Hitlers in die Ewigkeit nach. Tuch in ihm beklagt die
hieſige Ortsgruppe einen der alten Kämpfer für die Idee Hitlers.
As. Erbach, 7. März. Der erſte Vorſitzende. Herr Friedrich
Eich, eröffnete mit Worten herzlicher Begrüßung die gut beſuchte
ordentliche Generalverſammlung des
Männergeſangver=
eins „Liederkranz” Aus dem Jahresbericht, vorgetragen von
Herrn Wilhelm Eich, ging eindeutig hervor, daß der Verein im
Jahre der nationalſozialiſtiſchen Revolution einen ſtarken
Auf=
ſchwung genommen hat. Die Gleichſchaltung im Verein brachte
keine nennenswerten Veränderungen. Die von der hieſigen
Orts=
gruppenleitung der NSDAP. angeregte Verſchmelzung der beiden
Geſangvereine „Liederkranz” und „Tugendbund” kam nicht
zu=
tande.
m. Beerfelden, 6. März. Die hieſige Ortsgruppe der NSDAP.
veranſtaltete unter Einſchluß der politiſchen Leiter der
benach=
barten Ortsgruppen einen Schulungsabend. den
Ortsgrup=
penleiter W. Kumpf eröffnete. Kreisſchulungsleiter Pg. Glenz
er=
hielt dann das Wort zu einem Vortrag über das tauſendjährige
Ringen um den deutſchen Oſten. Im zweiten Teil ſeiner
Ausfüh=
rungen bot Redner ein Lebensbild des Jugendführers Baldur von
Schirach und feierte denſelben als Kämpfer. Jugendführer und
Dichter des Dritten Reichs. Damit war auch Ausführliches
vei=
bunden über den Aufbau und die Organiſation der Hitler=Jugend.
— Vorgeſtern nachmittag veranſtaltete die NSKOV. eine
Kund=
gebung in den Räumen des Kronenkinos. Pg. Schwinn=
Gam=
melsbach begrüßte die Anweſenden und erteilte das Wort dem
Bezirksobmann Pg. Reinſchild. Dieſer dankte der Leitung der
PO. für ihr Erſcheinen, dann gedachte man der für das Vaterland
Heſtorbenen. Redner ging näher ein auf das zu erwartende
Reichs=
verſorgungsgeſetz, er ſtreifte das Verhalten der kritiſierenden
Schwätzer und gah ausführliche Belehrungen über das Verhalten
bei Sterbefällen. Dieſer Tagung ſchloß ſich an die Darbietung des
einzigartigen Filmwerks „Sieg des Glaubens”,
Bb. Bensheim. 6. März. Schwere
Einbruchsdieb=
ſtähle. In der allerletzten Zeit haben ſich die ſchweren Einbrüche
und Diebſtähle bedenklich vermehrt. So wurde erſt jüngſt in den
Büroräumen der Bensheimer Kehlleiſten=Fabrik eingebrochen und
allerhand entwendet. Der Kaſſenſchrank in dieſen Büroräumen
widerſtand den Verſuchen gewaltſamer Oeffnung. Ein weiterer
nächtlicher Einbruch wurde in die Büroräume des Gruppen=Gas=
und Elektrizitätswerks Bergſtraße A.=G. ausgeführt; wobei eine
große Anzahl Werkzeuge für Inſtallationsarbeiten.
Kontoreinrich=
tungsgegenſtände, Kleidungsſtücke, Handtücher, Zigarren, Bargeld
u. a. m. geſtohlen wurden. Endlich wurde auch in der
darauffol=
genden Nacht der Kantine des hieſigen Arbeitsdienſtlagers unter
rſchwerenden Umſtänden ein Beſuch abgeſtattet und dabei
erheb=
liche Mengen Zigaretten, Schokolade und etwa 30 Mark Bargeld
mitgehen geheißen. Man geht wohl nicht fehl, wenn man alle dieſe
gewaltſamen Eingriffe in fremdes Eigentum auf das Konto einer
Bande bucht, die ſich zu derartigen, die allgemeine Ruhe und
Sicherheit der Bewohnerſchaft gefährdenden bedenklichen
Hand=
lungen zuſammengetan hat. Die Polizei iſt fieberhaft bemüht,
Aufklärung zu ſchaffen und den Tätern auf die Spur zu kommen.
was ihr hoffentlich auch bald gelingen wird.
Bauernkundgebung in Friedberg.
Die Preſſeſtelle des Reichsnährſtandes, Landesbauernſchaft
Heſſen=Naſſau, teilt mit: Am Dienstag nachmittag fand um 3 Uhr
in der Reithalle zu Friedberg eine von mehr als 2000 Bauern des
Kreiſes Friedberg beſuchte Bauernkundgebung ſtatt. Die Stadt
Friedberg hatte es ſich nicht nehmen laſſen, die Bauern durch eine
am Bahnhof errichtete Ehrenpforte und reichen Flaggenſchmuck zu
begrüßen. Als Hauptredner der Tagung ſprach der
Landesbauern=
führer Dr. Wagner über die neuen deutſchen Agrargeſetze. Die
in dieſen Geſetzen für das Bauerntum getroffenen Maßnahmen
entſprängen wahrhaft nationalſozialiſtiſchem Geiſt. Wenn ſie auf
der einen Seite dem Bauern zur Erfüllung ſeiner Aufgaben.
Nährſtand und Blutquelle des Volkes zu ſein, beſondere Rechte
ein=
räumten, ſo übernehme der Bauer damit andererſeits die
Ver=
uflichtung, die Nahrungsfreiheit unſeres Volkes für alle Zeiten
ſicherzuſtellen und einen geſunden Nachwuchs für unſere Nation
zu gewährleiſten. Am Aufbau des neuen Reiches habe der Bauer
in hervorragender Weiſe mitzuwirken durch treue
Pflichterfül=
lung. Vor den gefallenen Helden des Weltkriegs und der deutſchen
Revolution müßte er ſein Lehen verantworten; es habe daher
unter dem Leitſatz zu ſtehen: „Deutſchland und nichts als
Deutſch=
land!‟ Die von Muſikvorträgen der Friedberger SA.=Kapelle
um=
rahmte Veranſtaltung war ein gewaltiges Bekenntnis des
Bauern=
tums zur Ideenwelt des Nationalſozialismus, und der Beifall am
Schluß der Rede des Landesbauernführers bewies, daß die
Bauern=
ſchaft des Kreiſes Friedberg ihre Aufgabe im neuen Staat
er=
kannt und erfaßt hat.
Em. Heppenheim a. d. B., 6. März. Eine große
Bauern=
kundgebung der Kreiſe Heppenheim und
Bens=
heim fand unter ſtärkſter Beteiligung im Parkhotel „Halber
Mond” ſtatt. Der Leiter der Kreisbauernſchaft Starkenburg=Süd,
Pg. Reinheimer=Reiſen, ſowie Pg. Bürgermeiſter Schiffers=
Hep=
penheim, begrüßten die Gäſte, insbeſondere die Redner der
Ta=
gung, Landesbauernführer Dr. Wagner und ſeinen Adjutanten,
Landwirtſchaftsaſſeſſor Schönheit. Pg. Schönheit hielt ein
um=
faſſendes Referat über das Reichserbhofgeſetz, das altes deutſches
Bauernrecht wieder zur Geltung bringe, indem es den Bauern
wieder zum freien Bauern auf freier Scholle mache, und von dem
das Ausland geſagt habe, daß es das größte Geſetz auf
agrarpoli=
tiſchem Gebiet ſei. Landesbauernführer Dr. Wagner ſprach über
die Geſchichte des deutſchen Bauerntums, durch die ſich wie ein
roter Faden die ſtändige Revolutionierung gegen die artfremden
Rechte zieht. Erſt in unſerer Zeit der Umwertung aller Werte
habe man erkannt, daß das Bauerntum die Grundlage der Nation
bilden müſſe, und in dieſer Erkenntnis habe Adolf Hitler ihm die
beiden großen Geſetze gegeben: das Reichserbhofgeſetz und das
Reichsnährſtandgeſetz. Nach Ausführungen über die Organiſation
im Reichsnährſtand ſowie die Preisgeſtaltung der
landwirtſchaft=
lichen Produkte und die Zinſenfrage ſchloß der Landesbauernführer
ſeine bedeutſame Rede. Der Kreisbauernleiter dankte namens der
Bauernſchaft den beiden Rednern
Bm. Hofheim (Ried), 7. März. Hohes Alter. Heute
feierte Rangiermeiſter i. R. Konrad Niederhöfer I ſeinen
80. Geburtstag. — Ihren 75. Geburtstag begeht am 10. März
Frau Marg. Kreider.
Oberheſſen.
h. Schotten, 7. März. Durch den Hufſchlag eines
Pferdes geötet. Ein tragiſches Unglück dem ein
blühen=
des Menſchenleben zum Opfer fiel, ereignete ſich in dem
benach=
barten Eſchenrod. Der 26jährige Landwirtsſohn Weber kam vom
Holzfahren nach Hauſe und wollte ſein Pferd in den Stall führen.
Beim Abnehmen des Geſchirrs ſchlug das Tier plötzlich aus und
traf den hinter ihm ſtehenden Weber ſo unglücklich gegen die Bruſt,
daß dieſer tot zu Boden fiel.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 42. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
23. Ziehungstag
6. März 1934
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gebinne zu 10000 M. 259529
6 Oewinne zu 5000 M. 151336 278230 299808
2 Gewinne zu 3000 M. 77137
2 Gewinne zu 2000 m. 4110
18 Gewinne zu 1000 q. 128131 143971 154405 274758 295465
318871 339351 346930 387868
66 Bewinne zu 600 M. 4512 6738 13485 20406 23586 53087 76955
77161 77667 78696 82994 98481 124336 170767 188141 212881
221365 294029 238168 238973 247040 277380 283686 291825 292652
295849 326710 333223 347865 372613 376043 378390 393522
356 Gewinne zu 300 M. 1180 14147 16729 22620 22662 26
26636 29839 30426 37229 45990 51304 53198 65227 67534 67744
37902 58146 59624 61434 62458 66119 67131 69420 75889 79089
82416 85771 86785 91470 92188 93136 99201 101576 102482 102912
106503 106922 107709 113761 114863 118438 120288 121382 125384
126770 127008 130087 132593 134495 135445 143418 144423 145965
147467 147612 149094 149505 149892 150037 150406 150940 152241
154818 156533 167977 160190 1680208 160784 161016 163810 167032
172633 173903 176013 176892 179457 184238 184628 190023 180171
181581 192081 195332 195687 196424 199332 199837 207080 207656
212664 216569 220486 220834 226367 228067 228282 228602 228654
229059 230219 232767 234738 234804 234938 235062 240363 245053
263659 256529 260406 262476 266382 268900 273521 275942 276492
278339 282335 282934 293801 300123 304479 311667 313400 313981
314665 319518 320308 326745 327211 328470 328936 331891 332943
333968 336294 336378 337040 338531 338929 339105 340153 340467
343308 344710 346780 350557 361286 352979 353373 357663 359362
360072 360936 3694 18 369628 369744 372677 373632 377478 377786
379328 380310 381280 387963 392281 383369 394641 397169 397822
397909 398562 398642 398813 399219 399267 399278
23. Ziehungstag
6. März 1934
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
4 Gewinne zu 5000 g. 198974 319081
2 Gewinne zu 3000 M. 85533
6 Gewinne zu 2000 M. 160111 278651 316784
16 Gewinne zu 1000 M. 6932 19339 69265 70044 131014 223855
280566 382790
62 Gewinne zu 500 M. 12837 32099 54058 57675 60826 63851
67614 74183 77460 99267 106880 115587 129424 163594 182150
196142 212980 218010 220005 284370 284862 286117 293069 293960
302285 321844 336231 348765 351526 367962 369214
286 Gewinne zu 300 M. 3140 3298 8608 10276 13076 15293 16661 25942
26360 28027 28223 28650 34890 86638 39866 41517 43353 43617
18196 47538 61726 56638 58606 60410 67888 69807 72366 73054
30868 81652 82845 86548 88868 90845 92124 92965 100308 101649
104550 111731 111943 114718 122889 126067 129239 129635 131356
134877 140671 146894 147831 155442 167080 157434 163155 165171
169987 171987 173780 175440 177166 187885 188174 188287 194142
195196 196619 197139 199939 201435 201778 205867 209 123 210768
212059 213348 214073 216993 219098 220280 228048 228960 230165
231393 237192 237300 240889 241222 243246 256792 256268 267094
268958 270731 271391 274000 276226 276769 279068 283005 283872
284419 287846 288071 288609 292914 296307 296570 296965 300667
301286 301617 304947 306739 312667 813119 323464 324689 332576
332797 336790 336008 339825 341191 347094 347278 349040 366126
360123 360519 365877 366601 372572 374245 375407 376271 382413
387747 389178 392588 393960 396312 395640
20 Tagesprämien.
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu ſe 1000 RM
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
87 40691 104232 1226800 162640 163822 188462 221336
232206 383566
Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je
30000, 2 zu je 10000, 46 zu je 5000, 70 zu je 3000, 110 zu
je 2000, 193 zu je 1000, 598 zu je 500, 3938 zu je 300
und 140 Tagesprämien zu je 1000 M.
e Jüb
Ai
Lne
Seite 8 — Nr. 66.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 8. März 19301
Reich und Ausland.
Werkſeierſtunde zur Eröffnung
der Aufomobil=Ausſtellung.
Berlin. Am Donnerstag zwiſchen 11 und 12
Uhr (nicht wie geſtern angegeben, zwiſchen 10 und
11 Uhr) wird die feierliche Eröffnung der „
Inter=
nationalen Automobil= und Motorradausſtellung
Berlin 1934” über alle deutſchen Sender verbreitet
werden. Damit alle Arbeiter und Angeſtellten der
deutſchen Automobilinduſtrie Zeugen dieſer
Sie=
gesfeier der Kraftfahrzeugwirtſchaft ſein können
— hat ſich doch die Belegſchaft bei der deutſchen
Automobilinduſtrie in diefem Jahre verdoppelt
— wird in allen Werken der
Kraftfahrzeugin=
duſtrie während der Rundfunkübertragung eine
Feierſtunde eingelegt.
Skifahrer in den Alpen tödlich abgeſtürzt.
Aroſa. Zwei Fremde, die die Gegend nicht
kannten, machten von Aroſa aus eine Skitour und
gerieten am ſteilen Hang des Urdentales in
dich=
ten Nebel. Der eine fuhr über eine Schneewächte
hinaus und ſtürzte etwa 200 Meter auf den
Ur=
denweg ab, wo er tot liegen blieb. Eine
Rettungs=
kolonne konnte wegen des Nebels erſt am anderen
Tag die Leiche bergen. Es handelt ſich um einen
32jährigen Ingenieur aus Duisburg namens
Fladt.
Tibet will keine Himalaya-Expedikionen
London. Nach einer Meldung des „Sunday
Expreß” iſt damit zu rechnen, daß während der
Minderjährigkeit des neuen Dalai Lama, alſo für
mindeſtens achtzehn Jahre, alle Himalaya=
Expedi=
tionen ſowie das Ueberfliegen der Gebirgskette
von den Tibetanern verboten wird. Das auf den
Tod des Dalai Lama folgende Erdbeben iſt in
Lhaſa als Strafe der Götter für die Verſuche, in
ihre Heiligtümer einzudringen, ausgedeutet
wor=
den zumal tibetaniſche Mönche feſtgeſtellt haben
wollen, daß ſich mit dem Beben der Gipfel des
Gebirges 300 Meter erhoben habe, um die
Ein=
dringlinge abzuſchrecken. Der Glaube, daß das
Erd=
beben auf den Einfluß der Götter zurückzuführen
ſei, wird beſonders dadurch verſtärkt, daß in dem
auf dem Südabhang des Himalaya=Gebirges
ge=
legenen Staat Nepal, wo das Erdbeben ſonſt
eben=
falls ſehr ſtark wütete, nicht ein einziger der 4000
Tempel auch nur beſchädigt worden iſt.
Beraubk und auf die Schienen geworfen
Paris. Ein neuer geheimnisvoller Mord
be=
ſchäftigt die franzöſiſche Oeffentlichkeit. Auf der
Eiſenbahnſtrecke St. Quentin—Paris iſt die Leiche
des 44jährigen Pariſer Handelsvertreters Corun
Gilles gefunden worden. Gilles befand ſich auf
einer Geſchäftsreiſe nach Brüſſel. Augenſcheinlich
iſt er in dem Nachtzuge, den er benutzte, ermordet
und auf die Schienen geworfen worden.
Die Frau des Ermordeten berichtet, daß ihr
Mann ſich nach Brüſſel begab, um dort eine fällige
Zahlung von 60 000 Francs zu leiſten. Weder an
der Grenzſtation, noch in Brüſſel ſind aber das
Gepäck, der Mantel und der Hut Gilles gefunden
worden. Man vermutet deshalb, daß es ſich um
einen Raubmord handelt.
Bluttat in einem Bankhaus.
Paris. In einem Pariſer Bankhaus ereignete
ſich am Montag nachmittag eine ſchwere Bluttat.
Ein Bankkunde wollte ſein Reſtguthaben abheben,
gegen deſſen Auszahlung ſeine Ehefrau Einſpruch
erhoben hatte. Als ſich hierdurch die Auszahlung
verzögerte, geriet der Mann ineine heftige
Aus=
einanderſetzung mit dem Bankier, in deren
Ver=
lauf er dieſen erſchoß. Der Täter konnte in der
all=
gemeinen Verwirrung entkommen. Sein Name iſt
aber bekannt.
In der Mitte: Blick in eine der rieſigen Hallen am Berliner Kaiſerdamm, in der die Stände für
die diesjährige Automobil=Ausſtellung (8.—18. März) faſt fertig ſtehen. — Darüber und darunter:
Einige der intereſſanteſten Neuerſcheinungen im deutſchen Automobilbau. Oben links: Magirus=
Sattelſchlepper für Gütertransporte. Daneben: Das neue Adler=Trumpf=Cabriolet mit vie
Fenſtern. Unten links: Zweiſtöckiger Stromlininien=Autobus mit Führerſitz in der erſten Etage;
die Karoſſerie iſt hergeſtellt von Gebrüder Ludewig=Eſſen. Unten rechts: Der 200 PS Maybach=
Stromlinienwagen.
Die „Banda Fasciſta” ſpielke in der Reichshaupkſtadt.
63 Tote bei einem Barackenbrand.
Peking. Nach einer Meldung aus Kirin
brach in einer Baracke, in der über 200 Arbeiter
untergebracht waren, plötzlich Feuer aus. Nach den
bisherigen Meldungen ſind bis jetzt 63 Leichen
ge=
funden worden, die verkohlt waren. Man
ver=
mutet Brandſtiftung.
Neuer deutſcher Frauen=
Höhen=
welkrekord im Segelfliegen.
Hanna Reitſch,
die junge deutſche Segelfliegerin, die bereits vo
einiger Zeit mit 5 Stunden und 15 Minuten
einen Dauerrekord im Segelfliegen aufſtellte
erreichte jetzt in Südamerika eine Höhe von 200
Metern und ſtellte damit einen neuen
Höhen=
weltrekord für Frauen auf.
Das Grubenunglück auf der
Der erſte amtliche Bericht über das Unglück:
Beuthen. Das Oberbergamt teilt mit: 290
der 774=Meter=Sohle der Karſten=Zentrum=Gru
Zwei Bilder von dem Konzert im Berliner Sportpalaſt.
Oben: Der italieniſche Botſchafter Cerutti mit ſeiner Gattin und Prinz Auguſt Wilhelm als
Zu=
hörer. — Unten: Der bekannte Kammerſänger Prof. Clewing dankt dem Dirigenten Cav.
Dome=
nico für die mitreißende Leiſtung des Orcheſters.
Die „Banda Fasciſta”, das beſte italieniſche Blasorcheſter, gab nun ihr erſtes Gaſtſpiel in der
Reichs=
hauptſtadt. Die 72 Mann ſtarke Kapelle, die 120 Konzertnummern ohne Vorlage der Noten
be=
herrſcht, wird auch in anderen deutſchen Städten ein Gaſtſpiel geben.
Schwierigkeiken bei der Tſcheliufkin=
Beſahung.
Moskau. Nach neueren Meldungen Schmidts
auchten beim Abtransport der Frauen und
Kin=
der in dem Eisfeld, das der „Tſcheljuſkin”=Be
ſatzung als Lager dient, neue breite Riſſe auf. Das
Eis bewegt ſich fortgeſetzt und türmt ſich zu
Blök=
ken. Die von der Beſatzung errichtete Holzbaracke,
in der die Hälfte der Leute und die Frauen vor
ihrem Abflug wohnten, zerbarſt nachts in zwei
Teile. Die Bewohner öffneten aber, ohne jede
Panik, den vorſichtshalber geſchaffenen
Notaus=
gang und begaben ſich auf das Eis hinaus. Als
die Eisbewegung aufhörte, kehrte jeder in ſeine
Barackenhälfte zurück und begann ſofort die
Er=
richtung der fehlenden Wände. Auch die Küche iſt
geborſten. Beide Hälften ſind etwa 50 Meter
ab=
getrieben. „All das macht uns keine Angſt”, fügt
Schmidt ſeiner Mitteilung hinzu, „erfordert aber
viel Arbeit, da Proviant und Gebäudeteile an
andere Stellen geſchleppt werden müſſen.”
Hochwaſſergefahr
in den Weſtſtaaken Nordamerikas.
New York. Die großen Schneeſtürme der
letz=
ten Zeit haben bei dem jetzt eingetretenen
Tau=
wetter in den Weſtſtaaten ausgedehnte Ueber
ſchwemmungen verurſacht. Viele Aecker,
Eiſenbahn=
linien, Städte und Landſtraßen ſind überflutet.
Im Staate Connecticut ſind bereits drei Kinder
ertruunken. Da Eis wird mit Dynamit geſprengt,
um Stauungen zu verhindern. Im Staate New
York ſind zahlreiche Dörfer vom Hochwaſſer
be=
droht. Der Hudſon ſteigt. In der Stadt Troy
muß=
ten die Waren aus den tiefgelegenen Stadtteilen
in die höheren geſchafft werden. In der einige
Kilometer nördlich gelegenen Stadt Waterford
haben viele Familien ihre Wohnungen bereits
geräumt. Bei Binghamton fürchtet man das
Bre=
chen der Eisbarriere. In Pennſylvanien ſtieg der
Allegheny=Fluß an und hat bereits Brücken und
Häuſer zerſtört. In Charleſtown (Weſt=Virginia)
ſind die Keller des Geſchäftsviertels überſchwemmt.
reignete ſich am 6. März kurz nach 18 Uhr
glef=
zeitig mit einer im ganzen Beuthener Bezuf/9
wahrgenommenen Erderſchütterung im Flöz
ein heftiger Gebirgsſchlag. Durch den
Gebirn=
ſchlag wurden zwei Abbauſtrecken, teilweiſe
z=
ſtört und 11 Mann der Belegſchaft von dem ünl.
gen Grubengelände abgeſchnitten. Ein Teil diee
Leute arbeitete an dem Streckenausbau, der übrn
Teil in zwei Pfeilerbetrieben. Die
Aufwältigunn=
arbeiten wurden ſofort unter Leitung der Bes
behörden aufgenommen. Bis nach Mittern//e/e
wurden ein Verletzter und ſpäter drei Tote
borgen. Unter dieſen Toten befand ſich auch „wuels
aufſichtsführende Steiger. Gegenwärtig iſt nnn
bemüht, ſich auf zwei Wegen an die
Pfeilerben=
ſchaft heranzuarbeiten. Dieſe Arbeiten ſind F
ſchwierig und zeitraubend, Ueber das Schickſal
noch Eingeſchloſſenen kann im Augenblick
Beſtinu=
tes nicht geſagt werden.
*
Zu dem Hergang des Unglücks erfahren ru
noch folgende Einzelheiten: Am Dienstag geum”
18.10 Uhr wurde das Beuthener Bergrevier rnAr!
einem außerordentlich heftigen Erdſtoß heinn4 B
ſucht, der auf der Grube „Karſten=Zentrum” ruc hiſiere
den Nachbargruben beſonders ſtark verſp./ Slub‟
wurde. Auf „Karſten=Zentrum” wurden im Flö=7/; die gr!
die Sohlen von zwei 50 Meter voneinander an MHauben
fernt liegenden gleichlaufenden Strecken emry runs
gepreßt. Auf den Nachbargruben wurde größeu Men, das
Schaden, wie bisher bekannt geworden iſt, nu u im
angerichtet. Die anderen Gruben um Gleiwitz rycanders a
Hindenburg und im oſtoberſchleſiſchen Bergrem geuonagh.
lalt in We
plieben ohne Schäden.
Wie wir von fachmänniſcher Seite erfahrn/)d darbot:
handelt es ſich bei dem gewaltigen Erdſtoß um mu ning
tektoniſches Beben, wie ſie im oberſchleſiſchen Beu; in Me
revier nicht ſelten ſind. Die Erdſtöße, die erdbeEn den un
ähnlichen Charakter haben, treten von Zeit aa m den
Zeit auf und erreichen beſonders im Gebietmwo die 7
stadt Beuthen die ſtärkſte Auswirkung. AGgen gewah
ſehen von den Erdbewegungen, die infolge Amtzer und
tektoniſchen Aufbaues des Untergrundes des ginmels gelte
ſchleſiſchen Bergbaureviers durch den Bergu rſchein
ſelbſt künſtlich hervorgerufen werden, hat diiez erſpar
Revier noch mit zuſätzlichen Druckſpannungemin Fragen
der Erdrinde zu rechnen. Dieſe Eigenart des Dppoſi
viers hat bisher eine wiſſenſchaftliche Klär-hsseckt,
noch nicht erfahren.
6 ſelbſt d
Bereits im Januar 1932 wurde die „Karfſuzm i, Th.
Zentrum”=Grube von einem ſolchen tektoniſ ’sxinsmäßi
Beben hart betroffen. Damals wurden 14 B/ Sitte
eute von der Außenwelt abgeſchnitten. Erſt —um Entſetz
144 Stunden aufopfernder Arbeit, als man memt
reits alle Hoffnungen auf Bergung der VexTollses ve
glückten aufgegeben hatte, konnten die Bergung ahrbu
mannſchaften zur Unglücksſtelle vordringen ADax bis
noch ſieben Bergleute lebend bergen. Ganz Der Qalben n
and erlebte damals den heroiſchen Kampf, mrr Cam
Rettungsmannſchaften mit und dankte ihnen, Ag ands h
zahlreichen Ehrenbeweiſen. Der am Dienstag Cnru
dem Schlachtfeld der Arbeit gefallene Steiger!Anm ſo
vertreter Spalek, der in der vergangenen Mc
geborgen wurde, war an den Rettungsarbeitern kite
Jahre 1932 hervorragend beteiligt und wu),
im
ſeinerzeit mit der Rettungsmedaille ausgezeichK
Sieben Banditen
kerroriſieren eine ganze Stadl.
New York. Der Ort Sioux Falls in Si
Dakota wurde am Dienstag abend mehrere Sl
den lang von ſieben Banditen, die vermutlich,)
Zande des vor einigen Tagen wieder aus dem.
fängnis ausgebrochenen und ſeither von ein
Lauſend Poliziſten vergeblich verfolgten Band5e
führers Dillinger angehören, buchſtäblich
ter-
ſiert. Die Banditen hatten es auf das dort T gbeſten
nnt
zu erſe
ſte: ſtrotzent
Man
9
Fans verki
Mind, daß
endei
Fe
Hefſt of Co=
gene Bankhaus abgeſehen, aus deſſen Kaſſer W Antwort
18 000 Dollar raubten. Bei dem Feuergefecht.
der Polizei wurde von den Banditen ein Pok)t
beamter ſchwer verletzt. Die Bevölkerung w.M
von der Bande durch Maſchinengewehrfeue—
Schach gehalten. Auf der Flucht nahmen ſie
Mädchen, Angeſtellte des Bankhauſes, als Ge
mit. Während von den Banditen auf die ve.
gende Polizei aus Leibeskräften geſchoſſen
Nägel auf die Straßen geſtreut wurden, um!
Autos der Polizei aufzuhalten, konnte die Po.
aus Furcht, die von den Verbrechern entfülh
Mädchen zu treffen, von der Schußwaffe fen
Gebrauch machen. Vor der Stadt wurden die E
chen dann wieder freigelaſſen, während es
Banditen ſelbſt gelang, unerkannt zu entkom
terhau
Eine neue Büſte des Dirigenten
Furkwängler.
Eine eindrucksvolle Büſte, die der ſchwediſche 20
hauer G. A. Hedblom von dem weltberuh ?
deutſchen Dirigenten ſchuf.
8. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
„Schön iſt ein Zylinderhut..."
Dauf arlament der Zylinderhüte. — Ein roher Scherz. — Eine Garderobe eine „kevolukionäre Neuerung”.
Ehrenrekkung für den Zylinderhuk durch einen parlamenkariſchen Klub.
1914 war es in England Sitte, daß man in Klubs und über=
1S man in England noch
Zylinder=
haupt in Räumen, wo nur Männer anweſend waren, den Hut
Nr. 66 — Seite 9
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
G. P. London, im März.
aufbehielt. Viele taten es ſelbſt beim Eſſen. Lord Hamilton
meint, man tat es aus dem einfachen Grunde, weil der gegen
unvorſichtige Behandlung beſonders empfindliche Zylinderhut
auf dem Haupte ſeines Beſitzers am ſicherſten aufgehoben war.
Heutzutage wird der Zylinderhut in England nur bei
feier=
ichen Gelegenheiten, wie Hochzeiten, der königlichen Garden
Party, dem Ascot Rennen uſw. getragen. In der Londoner
England wird zur Zeit, wohl als Reaktion gegen die City, wo man früher kaum eine andere Kopfbedeckung als
zlen z des Parlamentarismus in anderen Ländern, die ſo Zylinderhüte ſah, tragen ſie nur noch die Bankboten. Selpnt
ziſthäße Prage erörtert, ob die Miglieder des britiſchen Sir Auſten Chamberlain, von dem mau bisher annahm, daß
Paſzlments zur guten alten Sitte des Zylinderhuttragens zurück= ihm das ſartoriale Dekorum des Parlaments beſonders am
kehe ſollen oder nicht? Einige beſonders energiſche Abgeord= Herzen liege, hat ſoeben dem Top Hat Club einen ſchweren
neteſaben ſogar, unter Führerſchaft von Lord Scone und
Schock verſetzt, indem er offen eingeſtand, daß er den Zylinder=
Mr Actor Raikes, einen parlamentariſchen „Zylin=
dehu t=Klub”, den „Top Hat Club” gegründet. Dieſer
glſo verpflichtet ſeine Mitglieder „wenigſtens einmal in
1402gen, wenn möglich einmal in der Woche, im Unterhauſe
imu Alinderhut zu erſcheinen‟. Die Zahl der Mitglieder
be=
trätgzur Zeit bloß 30. Aber der Klub hat ſämtliche Abgeord=
nete des gegenwärtigen Parlaments zu ſeinen „Ehrenmit=
alüeher” ernannt. Ehrenmitglied Nr. 1 iſt Sir Auſten
Cham=
be zen. Viele Abgeordnete, beſonders aus dem Torylager,
ſyumthiſieren mit, der Bewegung. Und die Herren vom „Top
Haſt Aub” hoffen zuverſichtlich, daß es ihnen bald gelingen
wun die große Mehrzahl der Abgeordneten zu ihrem
Zylinder=
hu tllauben zu bekehren und dem gegenwärtigen Houſe of
Calmons wieder das würdevolle äußere Dekorum
zurück=
zuimlen, das es in der guten, alten Zeit beſeſſen hatte.
a, im britiſchen Parlament ſah es anno dazumal ganz,
gawi ders als heute aus. Ein Parlamentsveteran, Mr. Michael
Mfuionagh berichtet, daß, als er im Jahre 1887 zum erſten
Mſil ien Weſtminſter erſchien, ſich ſeinen Blicken dort folgendes
Bitlddarbot: auf den Bänken ſaßen die
Abgeord=
en Erdtänelzn in gleichmäßigen Reihen, alle bis auf den
leſßen Mann in formellen ſchwarzen
Braten=
öße, die rögr und hohen glänzenden Zylinderhüten;
kien 10 num n den beiden erſten Reihen, links und rechts vom Speaker,
s im G dompn die Regierungsmitglieder und die Führer der Oppoſition
Swirku ſitzen gewahrte man einige unbedeckte Köpfe; die
Kabinetts=
die inſemimier und die Oppoſitionsführer wurden nämlich von der
farundes davn’s geltenden Regel, daß Abgeordnete im Hauſe im
Zylinder=
c den hur Fcheinen müßten, ausgeſchloſſen — wohl weil man es
berden, Aihrſe rſparen wollte, jedesmal beim Stellen und Beantworten
ruckſpana vomfiagen den Hut abzunehmen und wieder aufzuſetzen. Auf
Eigenan deu Sppoſitionsbank ſah man alſo Gladſtones: Rieſenhaupt
aftliche ſumpgerkt. Das Zylinderhuttragen war damals ſo allgemein,
dar elbſt der erſte, ins britiſche Parlament gewählte
Arbeiter=
ude die Ffüllrr, Thomas Burt ſich im Hauſe nie anders als im
vor=
ſilchen teſchteis=näßigen Top Hat zeigte. Der erſte Labour=Führer, der
wurden ldie Sſtte brach, war Keir Hardie; er erſchien eines Tages,
zumEmtſetzen des ganzen victorianiſchen Englands, im
Par=
lamat — — in einer Rowdymütze. Doch das Bild eines
Wlles: von Zylinderhüten, den das Houſe of Commons im
199 ghrhundert darbot, blieb, trotz ſolcher roher Scherze,
unver=
mryet bis zum Jahre 1906. In dieſem denkwürdigen Jahre
rohgen nämlich die Wahlen einen Rieſenſieg der Liberalen
uf Campbell=Bannerman), und nie vorher in der Geſchichte
hgin ds hatten ſich, infolge einer einzigen Neuwahl, die
Zu=
ſtinenſetzung des Parlaments und mit dieſer viele alte
Tradi=
lichne, ſo mit einem Schlage verändert wie damals. Unter
hmicem vollführte der neue liberale Miniſter für öffentliche
Aubvn Lewis Harcourt, eine „revolutionäre Neuerung”
in=
beimer im Parlament eine Garderobe einrichtete. Die neuen
ausc lilſteulen, Abgeordneten, die die alten Sitten und Gebräuche
hinc kannten, wagten es nicht, in den „geheiligten Hallen” im
H)ü zut erſcheinen; ſeit jenem Tage gehört das von
Zylinder=
hültz ſtrotzende Houſe of Commons endgültig der
Vergangen=
beiüttr ..
5 ſei denn, daß die Zylinderhut=Bewegung in nächſter
Zsin. England ungeahnte Erfolge haben ſollte. Schon nehmen
ſit die „Times” der guten Sache an. Von der Höhe ihres
Qlys verkünden ſie, eventuellen Mißverſtändniſſen weiſe
vor=
bomend, daß „der Zylinderhut nicht als Symbol
ſiüendeiner politiſchen Partei zu betrachten
07 Jemand ſoll geſagt haben, der Zylinderhut paſſe nicht ins
„Hue of Commons, denn die Abgeordneten kämen hierher um
zu erh eiten, während Arbeiter doch keine Zylinderhüte trügen.
AEAntwort hierauf fragen die „Times”: „Und der Sprecher
d/ Blnterhauſes und die Richter des Landes, die noch heute
bAAffiziellen Anlaſſen in Zylinderhüten erſcheinen, arbeiten ſie
wikl. .?” In früheren Zeiten ſpielte man ja in England in
underhut Kricket und ruderte ſelbſt im Top Hat. Noch bis
Roman von Wilhelm Scheider.
(Nachdruck verboten.)
Nun”, ſagte ich, „jetzt kommt Onkel Juſt in Sicht.”
ene ſeufzte. „Wir werden uns aus den Augen verlieren.”
„Söchſtwahrſcheinlich.”
„Schade. Sie ziehen auf Abenteuer aus, und ich muß mii
l Juſt auf der Promenade ſitzen.”
Sie nahm meinen Arm, ſo ſtanden wir an der Reling. Der
e. Küſtenſtrich kam immer näher. Dann ſahen wir mit
Gem Auge die mächtigen Feſtungstürme der alten
venezia=
her Stadt.
iſe näher wir an Raguſa herankamen, deſto ſtiller wurde
e. Ihr hübſches zartes Geſicht nahm einen ſehr geſpannten
Fdruck an.
„atürlich ſteht er an der Landungsbrücke”, ſagte ich.
Wenn ee nicht da iſt, häng ich mich auf. Ich kann doch
fin ſämtlichen Hotels ſuchen.”
„Sh, wir finden ihn ſchon. Darf ich ihn Onkel Juſt nennen?”
„DDer Teufel ſoll Sie holen!”
Die trutzigen Mauern zogen vorüber, unterbrochen durch die
Ee uchigen, mittelalterlichen Türme. Auf den Mauern ſtanden
Bwekleidete Menſchen. Die Sonne brannte faſt heiß auf uns
Anster.
Endlich bogen wir in die kleine Hafenbucht ein. Auf der
e, ſtand ein dichter Haufe bunter Geſtalten. Leute des Volkes.
Bugers Hand umkrampfte meinen Arm. Ich beobachtete ſie.
Blick durchſuchte die Menſchenanſammlung.
Sehen Sie ihn denn nicht?”
„Nein.” Es klang wie ein Schluchzen.
Sann ſtieß der Dampfer gegen die Kaimauer, und wir
ichen durcheinander geſchüttelt. Inger fiel mir in die Arme.
ſfühlte, wie ſie zitterte.
mNana”, ſagte ich, „kleines Mädchen ..."
wer iſt beſtimmt nicht da. Ich wußte doch, daß es ein
zwindel war.”
hut im Unterhauſe nur aus dem Grunde trage, weil dieſer —
ihn am beſten gegen das unangenehm blendende Oberlicht ſchütze.
Und einen noch empfindlicheren Dolchſtoß verſetzte den
Zylinderhut=
apoſteln ein anderer Abgeordneter, der, als ein Mitglied des
Zylinderhut=Klubs ihn einmal pikiert fragte: „Sehen Sie etwas
Lächerliches in meinem Hut, Sir?”, bloß trocken entgegnete:
„Nichts, außer Ihrem Kopf, Sir!“
* Die Weltrekorde des P=Rennwagens.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Am Dienstag glückte der Auto=Union, die ſeit Tagen auf der
Verliner Avus Verſuchsfahrten mit ihrem neuen Rennwagen
angeſtellt hatte, ein neuer Stundenweltrekord. Am Steuer des
Wagens ſaß Hans von Stuck. Die Rekordverſuche hatten in den
letzten Tagen unter einem ſchlechten Stern geſtanden. Einmal
war das Wetter zu dieſig, dann wieder war die Bahn zu
ſchlüpfrig, um den Wagen voll ausfahren zu können, und am
Mentag hatte ſich dann plötzlich auf unerklärliche Weiſe Watte
Hans v. Stuck.
in dem Oelbehälter der Maſchine angeſammelt. Aber die
Be=
mühungen wurden gleichwohl fortgeſetzt, und ſie haben nun zu
einem ſchönen Erfolg geführt. Der Stundenweltrekord wurde
mit 214,061 Kilometer von dem Engländer G. E. Y. Eyſton
ge=
halten, der dieſe Geſchwindigkeit am 4. Februar dieſes Jahres
auf der Rennbahn Monthlery bei Paris mit einem Panhard=
Wagen erreichte. Die Maſchine des Engländers verfügte über
ein Hubvolumen von 7938 Kubikzentimetern. Der Erfolg des
Rennfahrers Hans von Stuck iſt der erſte deutſche Rekord eines
deutſchen Fahrers mit einem deutſchen Wagen und auf einer
deutſchen Bahn. Neben dieſem reinen Stundenweltrekord
wurden noch zwei weitere Weltrekorde aufgeſtellt, und zwar der
Weltrekord über 100 Meilen und der Weltrekord über 200
Kilo=
meter. Alle dieſe drei Rekorde hatte der Engländer inne. Er
iſt nun durch den deutſchen Fahrer Hans von Stuck abgelöſt
worden.
Die Zeiten der bisherigen Rekorde lagen nur wenig unter
den neuen Rekordzeiten. Der Weltrekord über 100 Meilen
wurde von Stuck von 214,017 Stundenkilometer auf 216,875
Stundenkilometer heraufgeſetzt. Die ausgefahrene Zeit betrug
44:31,4. Der Weltrekord über 200 Kilometer wurde von Stuck
von 214,109 Stundenkilometer, die der Engländer erreicht hatte,
auf 217089 Stundenkilometer in der Zeit 55:166 verbeſſert.
Den Stundenweltrekord ſchafſt Stuck mit 217,110
Stundenkilo=
meter und übertraf ſomit den Engländer mit ſeinen 214,061
Stundenkilometer. Die Fahrten wurden im Beiſein der Spitzen
des deutſchen Kraftfahrſportes durchgeführt. Auch
Obergruppen=
führer Major a. D. Hühnlein war auf der Avus erſchienen. Die
von Stuck ausgefahrenen Weltrekordzeiten wurden ſofort der
A. J. A. C. R. zur offiziellen Anerkennung weitergegeben.
Wie auch an den Vortagen war am Dienstag die
Renn=
ſtrecke der Avus von einer rieſigen Menge von Schauluſtigen
umlagert. Die Auto=Union wird nach dieſem Erfolg des Tages
nun nicht mehr zögern, mit dieſem P.=Rennwagen in den
inter=
nationalen Kampf einzugreifen. Wie erinnerlich, hatte am
5. Mai des vorigen Jahres der Franzoſe Czaikowſki den
Stunden=
weltrekord mit 213,839 Kilometer, übrigens auch auf der Berliner
Avus, überboten. Graf Czaikowſki kam wenige Zeit ſpäter auf
der Rennbahn in Monza ums Leben. In dem gleichen Rennen
verunglückten damals auch die Rennfahrer Campari und
Borzachini tödlich. Der Weltrekord des Franzoſen hatte aber
nur bis zum Februar dieſes Jahres gehalten, um dann durch
den Engländer überboten zu werden.
Der abſolute Schnelligkeits=Weltrekord wurde am 22. Februar
1933 von dem engliſchen Rennfahrer Campbell über die Strecke
von 1 Kilometer mit einer Geſchwindigkeit von 440
Stunden=
kilometer in Dayton Beach erzielt. Er iſt alſo mit dem neuen
Stundenweltrekord kaum zu vergleichen, der ja in einer vollen
Stunde ausgefahren werden muß.
Candann Sumasfaut w. m.
Kaſſel, Trier. Freiburg 251
Frankfurt: Freitag, 9. März
6.00: Choral — Zeit, Wetter. — 6.05 u. 6.30: Gymnaſtik. —
6.55: Zeit, Frühmeldungen. — 7.05: Wetter. — 7.10: Muſik
am Morgen (Schallpl.). — 8.15: Waſſerſtand, Schneewetter=
und Winterſportberichte. — 8.25: Stuttgart: Gymnaſtik. —
10.00: Nachrichten. — 10.30: Nur Freiburg: Nachrichten. —
10.50: Nur Freiburg: Eigene Sendung. — 11.00: Werbekonzert.
11.40: Programmanſage Wirtſchaftsmeldungen, Wetter,
Schnee=
wetter= und Winterſportbericht. — 11.50: Sozialdienſt.
1200: Fröhliche Muſik. Sinfonie=Orcheſter. Ltg. und am Flügel:
Th. Blumer. — 13.15: Zeit, Nachrichten. — 13.25: Nachrichten
aus dem Senderbezirk. — 13.35: Neues von der Leinwand
(Schallpl.). — 14.30: Nur Freiburg: Nachrichten. — 14.40:
Stunde der Frau: Frau und Mutter als Trägerin deutſcher
Hausmuſik. — 15.30: Gießener Wetterbericht. — Anſchl.:
Obſer=
vatorium Aachen: Wetter für das Eifel= und Moſelgebiet. —
15.40: Zeir, Wirtſchaftsmeldungen. — 15.50: Wirtſchaftsbericht,
16.00: Nachmittagskonzert. Das Funkoncheſter. Ltg.: Dr. R. Merten.
17.30: Dr. Nickel: Bild ud Charakter der ſtädtiſchen Landſchaft.
17.45: Kleine Unterhaltung. — 18.00: Liederſtunde des
Frank=
furter B. d. M. — 18.25: Köln: Engliſcher Sprachunterricht.
18.45: Wetter, Wirtſchaftsmeldungen, Programmänderg., Zeit.
18.50: Griff ins Heute.
19.00: Reichsſendung, Stunde der Nation: Luftſchift marſch! —
D.00: Nachrichten. — 20.10: Der Mikado Operette von
A. Sullvan. — 22.00: Zeit Nachrichten. — 22.15: Stuttgart:
Du mußt wiſſen ..."
22.25: Nachrichten, Wetter, Sport.
22.40: Zwiſchenprogramm. — 23.00: Hans Kuhn: Vom Schickſal
des deutſchen Geiſtes. Der Maler Caſpar David Friedrich und
das Landſchaftserlebns der Romantk. — 24.00: Gute Nacht,
ihr Sorgen! Schallplatten)
Aaudssandtanden
(Welle 1571)
Deutſchlandſender: Freitag, 9. März
6.00: Hamburg: Wetter für die Landwirtſchaft. — 6 05:
Wieder=
holung der wichtigſten Abendnachrichten. — 6.15: Berlin:
Gym=
naſtik. — 6.30: Wetter für die Landwirtſchaft. — Anſchl.:
Tages=
ſpruch. — 6.35: Kiel: Frühkonzert. In einer Pauſe gegen 706:
Nachrichten. — 8.00‟ Sperrzeit. — 8.45: Leibesübung für die
Frau. — 9.00: Volksliedſingen. — 9.40: Die deutſche
Dichter=
akademie: Will Vesper. Mutter und Kind. — 10.00: Nachrichten.
10.10: Zeppelim erobert die Welt. Hörſptel von Rüdiger Dorr.
10.50: Spielturnen im Kindergarten. — 11.15: Seewetterbericht.
11.30: Zeitfunk. — 11.45: Hptm. a. D. Steinhardt:
Klein=
bilder aus dem afrikaniſchen Tierleben. — 12.00: Wetter für
die Landwirtſchaft. — Anſchl.: Glückwünſche.
12.10: Tanzmuſik von geſtern und heute (Schallpl.). — Anſchl.:
Wetter für die Landwirtſchaft. — 12.55: Zeitzeichen. — 13.00:
Sperrzeit. — 13.45: Nachr. — 14.00: Muſikaliſches Allerlei.
(Schallpl.). — 15.00: Wetter, Börſe. — 15.15: Fürs deutſche
Mädel: Jungmädel rüſten zur Fahrt. — 15.45: Die deutſche
Dich=
terakademie: W. Vesper. Ref, der Liſtige. Aus: Das harte Geſchlecht,
16.00: Köln: Nachmittagskonzert. Weſtdeutſches Kommerorcheſter
17.00: Min.=Rat Dr. Südhof und Min=Rat Roehlich:
Beruf=
liches Bildungsweſen im neuen Staat. — 17.20: Alltag und
Raſſe. Kleines Lehrſpiel. — 17.50: Komponiſten der Gegenwart
melden ſich zum Wort. — 18.35: Dr. Stang: Kunſt u. Charakter.
18.50: Das Gedicht. — Anſchl.: Wetter für die Landwirtſchaft.
19.00: Reichsſendung, Stunde der Nation: Luftſchiff — marſch!
Geſtalt und Werk des Grafen Zeppelin. Hörwerk von Liſa Heiß=
Stäbler. — 20.00: Kernſpruch. — Anſchl.: Drahtl. Dienſt. —
20.10: Frankfurt: Der Mikado. Operette von Sullivan. —
22.00: Wetter= Tages=, Sportnachrichten. — 22.30:
Uebep=
tragung des Kampfes um die Schwergewichtsmeiſterſchaft der
Berufsboxer Hein Müller gegen Vincenz Hower. — 22.45:
See=
wetterbericht. — 23.00: Das 30. Berliner Sechstagerennen
wird geſtartet. — 23.15: Leipzig: Unterhaltungskonzert.
Funk=
orcheſter Dir.: Hilmar Weber.
„Was wußten Sie?”
„Ein Schwindel!”
„Na, hören Sie, das wäre doch ein ſtarkes Stück! Unſinn,
wir finden ihn ſchon, Ihren guten Onkel Juſt. Vielleicht iſt er
über Mittag eingeſchlafen, und man hat ihn nicht aufgeweckt.”
„Ja”, ſagte Baggenſen, der plötzlich hinter uns ſtand, „ſo
wird es ſein, Fräulein Jnger.”
Sie wandte ſich erſchrocken zu ihm. Er ſah ihr ruhig in die
Augen und ſchmunzelte.
So gingen wir an Land.
13. Ameiſen von oben.
Ich nahm Ingers Arm: „Sie wohnen natürlich bei uns im
Hotel.”
Sie ſah finſter vor ſich hin. Dann meinte ſie, daß ſie ſich
zunächſi bei der Gemeindeverwaltung erkundigen müſſe, ob ihr
Oukel überhaupt in Raguſa wohne. Baggenſen ſchob ſie ins
Auto und nannte den Namen eines Hotels. Wir fuhren durch
die ſchmalen Gaſſen der Stadt.
Violette Abenddämmerung, Gewimmel bunter
Volkstrach=
ten, venezianiſche Paläſte, ſteinerne Löwen, uralte romaniſche
Kirchen. Wir verließen die mauerumwehrte Stadt und fuhren
am Meer entlang. leberall Blütenbäume, ein Traum von
Glyzinien, Zypreſſen, Pinien und Palmen. Süßer, betäubender
Duft des Frühlings.
Die Nacht brach an, das Meer war eine opalene Fläche in
der Unendlichkeit. Wir hielten vor einem großen Hotel.
Nach=
dem wir Zimmer belegt hatten, trafen wir uns unten im
Reſtau=
rant. Inger hatte ſich umgezogen, ſie trug ein meergrünes
lan=
ges Kleid mit einfachen Spitzen. Sie ſah darin entzückend aus.
Aber fröhlich war ſie nicht. Eine Sekunde lang ſtarrte ſie
auf. Baggenſen, dann ſtudierte ſie die Speiſekarte. Sie tat
mir leid.
Kaum waren wir mit dem Eſſen fertig, als ein Kellner an
unſerm Tiſch erſchien und Inger wortlos einen Brief
über=
reichte. Sie zuckte erſchreckt zuſammen und betrachtete den
Um=
ſchlag. Ich ſah, daß es ein neutrales Geſchäftskuvert war. Mit
der Maſchine geſchrieben: „Inger Berglund.” Keine Briefmarke.
Sie brach den Brief haſtig auf. Ich ſaß neben ihr und
be=
obachtete ihr Mienenſpiel. Eine ſteile Falte, bildete ſich auf
ihrer Stirn, ihre Lippen bewegten ſich beim Leſen, und ihre
Hände zitterten ein wenig. Als ſie zu Ende geleſen hatte,
zer=
knüllte ſie den Brief und ſchlug die Hände vor die Augen. Ich
warf Baggenſen einen Blick zu. Er lächelte.
Dann nahm ich den zerknüllten Brief und ſtrich ihn glatt.
Er war gleichfalls mit der Maſchine geſchrieben und in däniſcher
Sprache abgefaßt.
„Liebe kleine Inger! Leider konnte ich nicht auf Dich
warten. Ich müßte nach Randers, es ſind ein paar
Kamel=
haarſchuhe beſtellt worden. Aber verlebe ruhig ein paar
Wochen im ſchönen Dalmatien, es wird Dir ſicher nicht ſo
bald wieder geboten. Schließe Dich ruhig den Herren
Baggen=
ſen und Munk an, ich habe nur Gutes über ſie gehört.
Später werde ich die Auslagen mit ihnen verrechnen. Sie
ſollen Dir auch ein Taſchengeld geben. Sei nicht knickerig, ich
habe mich geändert.
Dein Dich liebender Onkel
Juſt Berglund."
Die Unterſchrift war von zittriger Hand mit Bleiſtift
ge=
ſchrieben.
Als ich den Brief ausgeleſen hatte, ſprang Inger auf.
ſtürmte durch die Tür und verſchwand. Jens gab mir einen
Wink, und ich folgte ihr. Sir ſtürmte die Treppen hinauf und
verſchwand in ihrem Zimmer.
Ich klopfte an ihre Tür, ſie antwortete nicht, und ich ging
hinein. Sie lag auf der Ottomane und ſchluchzte faſſungslos.
„Nana”, ſagte ich, „iſt nur halb ſo ſchlimm, kleines
Mäd=
chen ..."
Da ſprang ſie auf und bekam einen Wutanfall: Sie
ſchleu=
derte allerlei Gegenſtände auf mich, Haarkämme, eine Zahnbürſte
und eine Vaſe, die natürlich dabei in die Brüche ging.
Das Klirren ernüchterte ſie, und ſie wies mich hinaus. Sie
Schuft Sie! Das iſt eine Entführung! Anzeigen müßte man
Sie .."
Ich ſtand ein wenig beſchämt an der Tür und verſuchte, ihr
die Sache zu erklären. Ich hätte Angſt gehabt, daß ſie mit
meine Bitte, mich auf dieſer Reiſe zu begleiten, abſchlagen
würde.
„Das hätte ich auch getan. Erſtens mein Studium, und
zwei=
tens kann ich mich doch nicht mit wildfremden Männern in der
Weltgeſchichte herumtreiben.”
„Aber Inger, Sie ſind doch ſo modern!“
„Bin ich nicht. Ich fahre übrigens ſofort zurück. Das Gell
wird gerade noch reichen für die dritte Klaſſe.”
Ums Himmels willen, Sie müſſen bleiben, ich brauche Sil
doch für meinen Roman.”
(Fortſetzung folgt.!
Seite 10 — Nr. 66
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 8. März 1934
Stdorbatt Te lttatt
Der Sport am 11. März.
Deutſchlands 100. Länderſpiel
im Fußball.
Reichhaltig präſentiert ſich das Sportprogramm für den
kom=
menden Sonntag. Neben der großen Zahl macht ſich auch die
ſportliche Qualität der Ereigniſſe bemerkbar.
Die ſpannenden Endkämpfe in den deutſchen Gauligen treten
diesmal hinter der Bedeutung des 100. Länderſpieles des DFB.,
den Fußball=Länderkampf Deutſchland — Luxemburg in
Luxem=
burg zurück. Der Kampf gilt als Ausſcheidung für die im Mai
und Juni in Italien ſtattfindende Weltmeiſterſchaft, zu der aus
der Schar der 40 Bewerber 16 Nationalmannſchaften zugelaſſen
werden. Deutſchland ſteht mit Luxemburg und Frankreich in der
Gruppe 12, die zwei Teilnehmer nach Italien ſchicken kann. Ein
Sieg in Luxemburg iſt mit der Teilnahme an den Spielen, in
Italien gleichbedeutend; der zweite Teilnehmer der Gruppe dürfte
Frankreich ſein, das ebenfalls über Luxemburg ſiegen ſollte.
Die deutſche Mannſchaft beſtreitet den 100. Länderkampf des
DFB. in folgender Aufſtellung: Tor: Buchloh (Speldorf);
Ver=
teidiger; Hundt (Schwarzweiß Eſſen), Haringer (Bayern
Mün=
chen); Läufer: Janes (Fortung Düſſeldorf) Szepan (Schalke 04),
Oehm (1. FC. Nürnberg); Stürmer: Albrecht Wigold (beide
Fortung Düſſeldorf) Hohmann Raſſelnberg (beide VfL.
Ben=
rath). Kobierski (Fortuna Düſſeldorf). Als 100. Länderkampf
des DFB. hat der Kampf in Luxemburg beſondere Bedeutung.
Von den 99 ausgetragenen Spielen haben die deutſchen Fußballer
36 gewonnen und 42 verloren, während 21 Kämpfe unentſchieden
endeten. Der Kampf in Luxemburg ſollte den 37. deutſchen Steg
ergeben, zumal der DFB. von den fünf Länderkämpfen dieſer
Saiſon nicht einen verloren hat
In der ſüdweſtdeutſchen Gauliga wird es jetzt von Sonntäg
zu Sonntag intereſſanter. Im Gau Südweſt haben die führenden
Offenbacher Kickers keinen ganz leichten Gang zu Boruſſia
Neun=
kirchen, während Pirmaſens gegen Ludwigshafen ſicherer Sieger
werden dürfte, und Wormatia Worms auch in Frankfurt mit dem
FSV. fertig werden wird.
Außerdem ſpielen im Gau 13 noch: A.=O. Worms—FC.
Kai=
ſerslautern und SV. Wiesbaden—Mainz 05. — In Baden liegt
die Entſcheidung zwiſchen dem VfR. Mannheim und dem SV.
Waldhof, die am Sonntag zuſammentreffen. Die ſiegende
Mann=
ſchaft ſollte aller Vorausſicht nach als Endſieger durch das Ziel
gehen. Der Freiburger FC. dürfte ſeine letzten Ausſichten beim
VfB. Mühlburg begraben. Außerdem fpielen noch: FC.
Pforz=
heimPhönix Karlsrube. — Auch im Gau Württemberg treffen
die beiden Favoriten: Stuttgarter Kickers und Union Böckingen,
zuſammen. Ein Sieg der Böckinger bringt ihnen die Meiſterſchaft,
eine Niederlage macht beide Mannſchaften punktgleich. Ferner
ſpielen: Ulm 94—Stuttgarter SC. VfB. Stuttgart—Spfr.
Stutt=
gart. — In Bayern haben die Münchener „Löwen” den ſchweren
Gang nach dem Fürther Ronhof vor ſich, wo ein Sieg der „
Klee=
blättler” durchaus möglich iſt. Dieſer käme dem 1. FC.
Nürn=
berg zugute, der ſich auf eigenem Platze gegen Schwaben
Augs=
burg ſicher durchſetzen wird. Die übrigen Spiele: Wacker
Mün=
chen Jahn Regensburg, FC. München—ASV. Nürnberg. — In
Nordheſſen wird Boruſſia Fulda Meiſter, denn auf eigenem Platz
ſollte ihr Sieg über Sport Kaſſel inicht in Frage ſtehen. Unter
dieſen Umſtänden haben die Spiele: Kaſſel 03—VfB. Friedberg
und Hanau 93—Heſſen Hersfeld keine Bedeutung mehr. Im Gau
Mittelrhein wird der Mülheimer SV. ſeine Antwartſchaft auf
die Meiſterſchaft durch einen Sieg über Rhenania Köln
befeſti=
gen. Die übrigen Spiele: Bonner FV.—Fortung Kottenheim,
FV. Neuendorf-Kölner SC., Kölner CfR.—Eintracht Trier.
Im Reich gehen in den meiſten Gauen die Pflichtſpiele
wei=
ter. — Das Auslands=Programm verzeichnet neben Luxemburg.
Deutſchland noch zwei weitere Ausſcheidungsſpiele zur
Weltmei=
ſterſchaft, und zwar: Spanien—Portugal in Madrid und Holland
Belgien in Amſterdam. Ein weiteres Länderſpiel führt
Frank=
reich und die Schweiz in Paris zuſammen.
Handball.
Im ſüdweſtdeutſchen Handballſport erwartet man am
Sonn=
tag zwei weitere Entſcheidungen. Im Gau Südweſt
brauch der DT.=Altmeiſter, Tv. Frieſenheim, aus ſeinem
Spiele in Malſtatt noch einen Punkt zur Meiſterſchaft der Gruppe
Saar=Pfalz, während München 1860 ſein Spiel gegen Polizei
München gewinnen muß, um Meiſter von Südbayern zu werden.
Die dann noch ausſtehende Entſcheidung im Gau Nordheſſen wird
auch an dieſem Sonntag nicht fallen, und im Gau Mittelrhein ſoll
bereits das erſte Spiel um die Gaumeiſterſchaft zwiſchen den
Staf=
felmeiſtern. Tv. Algenrodt und Köln=Mülheimer SV. ſtattfinden.
Im Gau Südweſt ſpielt noch: in Main=Heſſen: TSV. Herrnsheim
Tgde. Rüdesheim; Saar=Pfalz: Tv. Malſtatt—Tv. Frieſenheim,
Tv. 61 Kaiſerslautern—Tv. Oggersheim.
Boxen.
96 deutſche Amateurboxer aus allen ſechzehn Gauen ſind in
Stuttgart bei den Ausſcheidungskämpfen für die
Eurova=
meiſterſchaft und Deutſchen Kampfſpiele verſammelt. Die
Entſchei=
dungen fallen am Samstag. Zuſammen mit den Kämpfen wickelt
der Deutſche Amateur=Boxverband ſeinen 13. ordentlichen
Ver=
bandstag ab.
Radſport.
Ueber die Bretter des Berliner Sportpalaſtes rollt ab Freitag
das 30. Berliner Jubiläums=Sechstage=Rennen. Deutſche
Straßen=
fahrer ſind bei der am Sonntag abſchließenden Fernfahrt Paris—
Nizza beſchäftigt und außerdem ſtartet Meiſter Richter am
Sonn=
tag wieder in Paris gegen die europäiſche Fliegerklaſſe. In
Frank=
furt am Main wird am Samstag abend wieder ein Saalſportfeſt
abgehalten.
Pferdeſport.
In der Frankfurter Feſthalle ſteigt am Wochenende
ein großes nationales Reitturnier. In den ſportlichen
Wettbewer=
ben erſcheinen die beſten deutſchen Pferde und Reiter am Start
und auch die Schaubilder werden alles bisher auf dieſem Gebiete
Gezeigte in den Schatten ſtellen.
Winterſport.
Das Winterſport=Programm iſt nicht mehr ſehr umfangreich.
Aus dem Reich ſind die Schwarzwald=Staffelmeiſterſchaften auf
dem Feldberg zu nennen, ſofern die Wetterverhältniſſe die
Durch=
führung zulaſſen.
Verſchiedenes.
Zwei Olympia=Prüfungsſchwimmen gehen in Frankfurt
und Pforzheim in Szene. Zum 27. Male ſtehen ſich die
Kunſt=
turner von Hamburg=Berlin=Leipzig zum Dreiſtädtekampf in
Hamburg gegenüber. Die erſte Reichstagung der deutſchen
Reichs=
bahn=Turn= und Sportvereine findet in Potsdam ſtatt, und der
am 18. Februar ausgefallene Zugſpitzflug wurde gleichfalls für
den 11. März angeſetzt.
Endkämpfe
in der Bezirksklaſſe Südheſſen.
VfR. Bürſtadt — Haſſia Dieburg (Vorſpiel 1:1).
Olympia Lampertheim — Olympia Lorſch (1:1).
SV. 98 Darmſtadt — FC. 07 Bensheim (4:0).
Viktoria Urberach — Germania Pfungſtadt (1:0).
Starkenburgia Heppenheim — Sppgg. Arheilgen (0:2).
Wie nach der gefallenen Entſcheidung nicht anders zu
erwar=
ſen, treten in der Bezirksklaſſe Südheſſen jetzt die Spiele gegen
ſen Abſtieg ſtark in den Vordergrund. Tatſächlich iſt die Lage
ſuch eine ganz eigenartige. Heppenheim ſteht als Abſteigender feſt.
zwar weiß man nun über das weitere Geſchehen noch nichts Ge=
Wie ſpielen ſie am Sonnkag?
Die kleine Preisfrage für Fußballer
iſt offen für alle Sportfreunde. Diesmal haben wir natürlich das
Länderſpiel in Luxemburg, über das wir am Montag einen
aus=
führlichen Sonderbericht bringen, hinzugenommen.
Die Einſendungen müſſen bis Samstag, nachmittags 16 Uhr,
auf der Sportredaktion des „Darmſtädter Tagblatt‟, Darmſtadt,
Rheinſtraße 23, vorliegen. Poſtkarte mit nachſtehendem Schema
genügt! Neben der Veröffentlichung in der Montagsausgabe
ſind für die Einſender der beſten Reſultate ausgeſetzt:
1. Preis 5 RM. bar;
2. „ zweimonatiger Freibezug des „D. T.”;
3. „ eimonatiger Freibezug des „D. T.”.
Alſo auf zum fröhlichen Raten!!
Wie enden folgende 10 Spiele?
In Luxemburg: Luxemburg—Deutſchland
Gauliga: Bor. Neunkirchen-Kickers Offenbach
Bezirksklaſſe: V.f. R. Bürſtadt—Haſſia Dieburg .
Starkenburg. Heppenheim—SpVgg. Arheilgen".
Viktoria Urberach—Germania Pfungſtadt.
Olymp. Lampertheim—Olymp, Lorſch.
Kreisklaſſe: Germania Eberſtadt—Egelsbach
Tgſ. 1875 Darmſtadt—Michelſtadt . .
Tgde. 46 Darmſtadt—Ober=Ramſtadt
Wixhauſen—Union Darmſtadt .
naues; aber da man klug daran tut, ſich zu ſichern, geht der Kampf
aller Vereine gegen den vorletzten Tabellenplatz, der im
ungün=
ſtigſten Falle auch den Abſtieg bedeuten könnte. Bedroht ſind noch
Pfungſtadt. Bensheim. Arheilgen und Urberach; letzteres am
wenigſten. Der FC. Bensheim, der in ſeinem letzten Spiel auf
eigenem Platze gegen den SV. 98 Darmſtadt immerhin noch eine
Möglichkeit hatte, zwei Punkte mehr zu bekommen, iſt, wie ſchon
geſagt, für ein Heimſpiel geſperrt worden; das Spiel
am kommenden Sonntag gegen SV. 98 findet in Darmſtadt ſtatt.
und nach aller Vorausſicht iſt Bensheim der Möglichkeit beraubt,
weitere Punkte zu gewinnen. Denn, daß im letzten Spiel gegen
die Darmſtädter Polizei nichts zu holen iſt, liegt, zumal die
Poli=
zei in Bensheim geſchlagen wurde, auf der Hand. Die Situation
iſt alſo für die anderen Mannſchaften weſentlich günſtiger
ge=
worden.
Die erſten beiden Spiele des kommenden Sonntag gehen um
eine beſſere Placierung. Der VfR. Bürſtadt muß ſich jetzt allen
Ernſtes ſeines zweiten Platzes ſorgen. Lorſch liegt dichtauf! Gegen
Haſſia Dieburg weiden es die Bürſtädter am Sonntag nicht leicht
haben, ſollten aber doch knapp gewinnen.
Zum Tusball- Länderkampk nach Luxemhurg
(Autobus-Sonderfahrt ab Darmstadt) 10.—11. März ist
An-
meldefrist bis Samstag früh verlängert. Keine Paßschwieriekeit.
Jed. Teilnehmer garantiert Sitzplatz. Fahrpreis 14.— Mark.
Sporthaus Adelmann, Tel. 1429. (gr96
Olympia Lorſch muß nach Lampertheim, und das könnte
die Bürſtädter Sorgen wieder etwas verſcheuchen. Denn in
Lam=
vertheim iſt ſchwer zu gewinnen: auch Olympia Lorſch könnte dont
zu einer Niederlage kommen.
SV. 98 Darmſtadt empfängt die Bensheimer wiederum
auf eigenem Platz. Dieſe werden ſich natürlich ſtark zur Wehu
ſetzen, aber wir rechnen doch mit einem Erfolg der 98er.
In Urberach tritt Germania Pfungſtadt an. Das Vorſviel
wurde von den Pfungſtädtern ſozuſagen verſchenkt die 1:0
Nieder=
lage war nicht notwendig. Der Ausgang des Rückſpiels iſt u. E.
abſolut offen.
Die Sportvgg. Arheilgen muß nach Heppenheim.
Ob=
wohl Heppenheim nichts mehr zu riskieren hat, müſſen die
Ar=
heilger ſehr auf der Hut ſein. Die Mannſchaft der Gäſte iſt zwar
ſtabil genug, ſich in Heppenheim durchzuſetzen, trotzdem wäre es
keine Ueberraſchung, wenn es anders käme.
Spiele derBezirksklaſſe in denNachbargruppen:
Blauweiß Bürgel — FV. Sprendlingen.
Germania Bieber — 1. FC. Langen.
SC. Opel Rüſſelsheim — SV. Koſtheim.
Sportvgg. Mainz=Weiſenau — Viktoria Walldarf.
Die Lage in der 1. Kreisklaſſe.
Gruppe 1.
Am Sonntag, ſpielen:
Germania Eberſtadt — FC 1993 Egelsbach.
TSGde. 46 Darmſtadt — SC. Ober=Ramſtadt (11 Uhr).
Tgeſ. 75 Darmſtadt — VfL. Michelſtadt.
SV. Roßdorf. Viktoria Griesheim.
SV. Weiterſtadt — SV. Mörfelden.
Union Wixhauſen — Union Darmſtadt.
Gruppe 2.
Hier fanden am Sonntag nur drei Spiele ſtatt die folgende
Ergebniſſe brachten: FC. 02 Dreieichenhain — SC. Dietzenbach
1:2 (1:1), SV. Münſter — Alemannia Jügesheim 3:1 (2:1). FV.
Eppertshauſen — SV. 1911 Niederroden 3:0 (1:0). — Dietzenbach
hat alſo eine weitere Klippe glücklich umſchifft, aber Münſter und
Eppertshauſen laſſen nicht locker, nachdem Dietzenbach durch ſeine
Platzſperre alle Spiele noch auswärts austragen muß. Wir
glau=
ben aber nicht, daß der Vorſprung ganz eingeholt werden kann.
Die Tabelle nach dem 4. März 1934:
Sp. gew. un. verl. Tore Pkte.
Sportklub Dietzenbach
45:13 25
FV. 1922 Eppertshauſen
39:25
Sportverein Münſter.
45:20
Germania Oherroden
32:29
FSV. Groß=Zimmern
23:31 15
FC. 02 Dreieichenhain
24:27
Alemannia Jügesheim
8:27
Sportverein Niederroden
23:27 12
Sportverein Offenthal
30:34 10
Germania Babenhauſen
17:35
Tade. Sprendlingen
15:55
Am Sonntag ſpielen:
Sportverein Offenthal — Sportklub 06 Dietzenbach.
Fußball=
verein Eppertshauſen — Germania Babenhauſen. Sportverein
Münſter — Turngemeinde Sprendlingen. FC. Dreieich
Dreieichen=
hain — Germania Oberroden. Alemannia Jügesbeim — FSV.
Groß=Zimmern.
Handball.
Sporlverein 98 — TG. Fechenheim.
Darmftädter Winkerkämpfe
im Schwimmen.
5. Abend: Freitag, den 9. März, 7.30 Uhr.
Luxemburger Länderſpiel doch im Rundfunk.
Der Südweſtfunk Frankfurt a. M. teilt uns mit, daß er vom
Fußball=Länderſpiel Deutſchland-Luxemburg am kond
menden Sonntag die letzte halbe Stunde der zweiten Halbzec
auf Wachsplatten überträgt. Die Sendung findet in der Zan
von 18.30 bis 19.00 Uhr ſtatt.
SC. Hota — SV. 98 (Soma.)
Heute, Donnerstag, nachm 15.30 Uhr, findet am Sporzpllz zww der
Böllenfalltor ein Freundſchaftsſpiel des SC. Hota gegen SV.
700 Durchit
(Soma.) ſtatt.
ſadere
Das für dieſen Sonntag vorgeſehene Spiel gegen TG. Fechey,MNugerelt
du btzt ſch
heim wurde auf den 25. März verlegt.
ſteigerun
Mit Rückſicht auf die Teilnahme einiger hieſiger Schwimnz
rinnen und Schwimmer an den am kommenden Sonntag in Frat
küſt
furt ſtattfindenden Olympia=Prüfungs=Wettkämpfen, wurde.
kEtnz
5. Abend der Winterrunde auf Freitag, den 9. März, vorverley
Das Programm umfaßt folgende Rennen:
G
Klaſſe 1: 200 Meter Kraul, 2mal 100, 200. 100 Meter Lagss/ Auhen nit
ſtaffel, 200 Meter Rücken.
Klaſſe 2: 100 Meter Kraul, 10mal 50 Meter Kraul=Staffel.
Klaſſe Damen: 100 Meter Bruſt, 100 Meter Kraul, 100, 200,
Meter Lagenſtaffel.
Der Verlauf des letzten Abends hat gezeigt, daß dieienign fau und
die für die zweite Hälfte der Wettkämpfe noch manche Veräne
runge
rung in der Reihenfolge der einzelnen Mannſchaften erwar:
wahrſcheinlich Recht behalten ſollen. Wenn auch die
Spitzenre=
ihre Poſitionen noch weiter feſtigen konnten, ſo hat ſich —uküüg alle
Punkteverhältnis bei den übrigen nicht unerheblich verſchog, ie Hö
Ganz beſonders tritt dies in Klaſſe 1 in Erſcheinung, wo ſich e keiecht
Schwimmklub bis auf 10 Punkte dem Tabellenzweiten, Pol A ſer Reid
genähert hat und auch die Turngemeinde ihren Abſtand von e mgreichen
Ordnungshütern auf 36 Punkte verringern konnte. Wenn n1 kün
alles trügt, wird Jungdeutſchland am kommenden Abend die Eu
ziſten vom zweiten Platz verdrängen und die 1846er ſollten weth
res Terrain gutmachen Turngeſ. 1875 muß gehörig auf der 1
ſein, will ſie zu guterletzt nicht auch noch Federn laſſen. In
Damenklaſſe ſteht es ähnlich. Die 2. Klubgarnitur ſitzt den Wo=d
platzturnerinnen dicht auf den Ferſen und letztere müſſen ſich
fer halten, um nicht noch einmal auf den 3. Platz zurückzufa.
In Klaſſe 2 werden die Merck=Leute mit aller Macht verſuotz”
den am letzten Abend erſtmalig errungenen Siegeslorbeer a.=/t
friſchen.
Die Rennen des kommenden Freitags ſind demnach in Sl.
Klaſſen für die Geſamtwertung von größter Bedeutung und fsl4e Dr.
Beſucher werden Kämpfe erleben, welche die vorausgeganaus der Ein
alske als a
an Härte noch übertreffen dürften.
Süddeutſche Meiſterſchaften im Luchtennts. Eaafü
Die ganze diesjährige Winterſaiſon verlief im Tiſchterlut -un
ſport ſehr ruhig. Die nächſten Wochen werden jedoch noch eint
intereſſante Turniere bringen. Den Auftakt dazu bildeten
Süddeutſchen Meiſterſchaften, die Samstag und Sonntag in i
Räumen der Akadem. Geſellſchaft, Heidelberg, von letzterem
ein veranſtaltet wurden.
Es iſt ſeiner Betriebſamkeit zu danken, daß es gelunger
die beſten Spieler aus dem ganzen Gebiet heranzuziehen —
München war durch ſeine Spitzenſpieler vertreten —; ver M4r1
ſtmn des ne
nur um g
wurden nur die Saarſpieler und der erkrankte Ott=Mannheim
Als erfteuliches Zeichen iſt zu werten die gänzliche Ard
glichenheit, die mit den Jahren zwiſchen den einzelnen Spie
ſpielern eingetreten iſt. Die ſpieleriſche Ueberlegenheit, wie ſi=
Darmſtädter und Frankfurter Spieler noch im vorigen Jahre 30
lich demonſtrieren konnten, iſt verſchwunden. So mußte Ade
Darmſtadt im Herreneinzel bereits in den Vorrunden ausſche
während ſich ſein Vereinskamerad Schardt, allerdings in
harten Kämpfen gegen die beſten Heidelberger und Münckn
Spieler, bis in die Schlußrunde durchſpielte.
Auch im Herren=Doppel gelangte das Darmſtädter 29
Wöbke=Schardt nur unter Aufbietung alles techniſchen Kön3
bis zur Schlußrunde, in der es nach einer 2:0. Führung
Heidelberger Eckardt=Doll auf 2:2 und im 5. Satz auf 20:20
kommen laſſen mußte. Die größere Spielerfahrung der Darmd
ter gab ſchließlich den Ausſchlag, ſo daß ſie 23:21 ſiegten.
Im Gemiſchten Doypel ſtanden in der Schlußrunde Sc
mit ſeiner Partnerin Schall aus Speyer und Wöbke mit ſeil
Partnerin Fahlbuſch=Ludwigshafen. Infolge des weſentlich 1.
ren Spieles von Frl. F. kam dieſes Paar zu einem ziemlich
ten Endſieg.
Im Herren=Einzel erwies ſich Schardt als der beſte Sp=
Wenn er auch in der Schlußrunde gegen den Frankfurter Ur!
der im übrigen hervorragend ſpielte, unterlag, ſo war dies 1
ſein Fehler, ſondern der der Turnierleitung. Ohne Unterbrec,
mußte Schardt ein Vorſchluß=Spiel und drei Schlußrunden hi
einander ſpielen. Daß ein Spieler eine derartige Inanſpruchncil
nicht aushalten kann, iſt ſelbſtverſtändlich. Ohne dieſen Fehl
der Turnierleitung wäre Schardt, der in ſeiner Hälfte
be=
die beſten Spieler beſiegt hatte, der Endſieg nicht zu nehmer
weſen — Auch in den unteren Klaſſen erwies ſich der Darm!
ter Nachwuchs als ſehr vielverſprechend, da nahezu in
Schlußrunde mindeſtens ein Darmſtädter zu ſehen war. Als
ſonders begabt erwies ſich Wolf (früher Polizei),
Drei erſte und vier zweite Preiſe waren der Erfolg
SV. 98 bei dieſen Süddeutſchen Meiſterſchaften. Im übriger,
wies ſich durchweg unſer Gau 13 als der ſtärkſte ſüddeutſche
da 80 Prozent aller Siege an Spieler aus Südweſt fielen.
Welterberichl.
Mit dem Weiterzug der nördlichen Störung gelangen w.‟
den Bereich ihrer Rückſeite. Bei Drehen der Winde auf Nor47
gehen die Temperaturen beſonders nachts zurück und die Nr91
ſchlagstätigkeit läßt nach. Der Witterungscharakter bleibt oll
dings weiterhin unbeſtändig, da durch den Druckanſtieg von
Biscaya die Weſtſtrömung noch vorherrſchen wird.
Ausſichten für Donnerstag: Wechſelnd wolkig mit Aufheiten
noch ſchauerartige Niederſchläge, nordweſtliche Winde.
Ausſichten für Freitag: Noch kein beſtändiges Wetter.
Hauptſchriftleitung: Rudol Rauve.
Berantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudol Mauve; ür Feuilleton,
und Ausland und Heſiſche Nachrichten: Mar Streeſerfür den Schlußdienſt: And
Bauer; ür den Sandel: Dr. C. H. Quetſch: für Sport: Kari Böhmann: für
Gegenwart”. Tagesſpiegel inBild und Wort: Dr. Herbert Nette: für den Anie”4
eilund geſchäftlicheMitteilungen: Willy Kuhie ſämtl. in Darmſtadt. 9.9 II. 34 *
Druck und Verlag: L. C. Wit tich. Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
für unverlangte Manuſtrivte wird Garantie der Rückſendung nicht übernom
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]ſurmmer 66
A
*
Donnerstag, 8. März
Tagbsſofriealfeeräuhtäſtct
degen Preisſteigerungen in der Bauwirtſchaft
Gf Erlaß des Reichsarbeiksminiſters.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
t täglich gehen dem Reichsarbeitsminiſter Klagen darüber
Der Ordereingang an der Berliner Börſe war geſtern
ſich Preisſteigerungen, die ſich auf dem Gebiete der Bau= geringer als an den Vortagen, da das Publikum ſich nicht mehr in
wlusſalt ſeit der Inangriffnahme des Arbeitsbeſchaffungspro= dem Ausmaß der letzten Tage am Geſchäft beteiligte. Die Kuliſſe
graenz der Reichsregierung bemerkbar gemacht haben, nachteilig hielt ſich infolgedeſſen ebenfalls zurück. Die Anfangsnotierungen
auf kDDurchführung der Arbeitsbeſchaffungsbauten auswirkt. waren bei Schwankungen von ½—1½ Prozent nicht ganz einheit=
Inzshondere erſcheint dadurch die Fortführung der vorſtädtiſchen lich, doch war ein unveränderter freundlicher Grundton der Börſe
Klöeſieplung ſtark gefährdet. Im Hinblick auf die Gefahr, daß weiterhin nicht zu verkennen. Nach den erſten Kurſen war die
der Aderbeginn der Bauzeit zu neuen Preisſteigerungen Anlaß
Günſiges Jahreserkrägnis der Seehandlung.
Der Abſchluß, den die Preußiſche Staatsbank (Seehandlung)
geheiko nnte, hat ſich der Reichsarbeitsminiſter mit dem
Reichs=
miſſi tsminiſter in Verbindung geſetzt. In einem Erlaß an die
ehüut gsreſſorts der Länder erſucht der Reichsarbeitsminiſter
wietzt ſchon, mit allem Nachdruck jeder ungerechtfertigten
ſtier gerung entgegenzutreten. In dem Erlaß werden eine
üvon Punkten aufgeführt, die hierbei beſonders zu beachten
Aavon ſeien folgende erwähnt:
de Anträge auf Erhöhung der öffentlichen Beihilfe, die mit
ſeisſteigerungen begründet werden, ſind auf das
beſtimm=
ſie abzulehnen.
ſe die Praxis gezeigt hat, iſt es durch örtliche
Verhandlun=
zwiſchen den zuſtändigen Stellen und den Lieferanten= und
ſte rnehmerkreiſen gelungen, erhöhte Preisforderungen
rück=
ungig zu machen oder wenigſtens auf en verantwortliches
ſaß, zu ſenken Sehr oft hat ſich auch die Androhung der Ein=
Arng der beabſichtigten Baumaßnahmen als wirkſam
er=
pſen. Bei Preiserhöhungen durch Ringbildung dürfte die
brenziehung von Konkurrenzangeboten von ſeiten außer des
hnges ſtehender Bewerber zweckmäßig und vorteilhaft ſein.
6 Empfiehlt ſich ferner, bei der Ausſchreibung von
Bauvor=
öim nicht beſtimmte Bauweiſen und Bauſtoffe vorzuſchlagen
Z1 gar vorzuſchreiben, die dieſem von vornherein eine
Mo=
vulſtellung einräumt. Erfolgen Preisſteigerungen infolge
Wahl beſtimmter Bauweiſen oder Bauſtoffe, ſo empfiehlt
ſich, andere zweckmäßige Ausführungsarten zu wählen.
./4r Reichsarbeitsminiſter bittet, dem
Reichswirtſchaftsmini=
ur und ihm von allen ungerechtfertigt erſcheinenden
Preis=
gerungen unter eingehender Darlegung der Fälle und
An=
wbe des Namens der Firma oder des Verbandes uſw. ſofort
M
Ateilung zu machen. In dieſen Mitteilungen müſſen
ſorg=
ſo hat zuſtigg alle Umſtände des Einzelfalles, ſowie Vorſchläge über
theblich nu
Höhe der Preiſe gemacht werden, die als wirtſchaftlich
inung, u r. gechtfertigt anzuſehen ſind.
enzweiten
2r Reichsarbeitsminiſter bittet endlich, von beſonders
um=
uin reichen Bauprogrammen, mit deren Verwirklichung
be=
nmnt gerechnet werden kann, ihm rechtzeitig Kenntnis zu
ſwdem. Dann können bereits vor Ausſchreibung der Bauten
rHandlungen mit den beteiligten Kreiſen, die für die
be=
iſende Gegend in Frage kommen, aufgenommen werden.
GY. Siemens & Halske AG.
von Dr. C. F. v. Siemens. — Erfreuliche Steigerung
der Inlandsbeſtellungen im neuen Geſchäftsjahr.
der Generalverſammlung der Siemens u. Halske AG.
Dr. C. F. v. Siemens in einer bemerkenswerten Rede aus,
Mr Eingang der Inlandsbeſtellungen ſowohl bei Siemens u.
cile als auch bei Siemens=Schuckert ſich auch in den letzten
Mo=
aty tes neuen Geſchäftsjahres erfreulich geſteigert habe. Dies
ſar sum geringen Teil auf direkte Aufträge aus dem
Arbeits=
chfangsprogramm der Reichsregierung zurückzuführen,
ſon=
wurcch die Induſtrie hole jetzt ſeit langem aufgeſchobene
Er=
rungen nach. Die Beſchäftigung würde durch das Wachſen
Unlandsaufträge noch weiter geſtiegen ſein, wenn nicht die
andsaufträge, insbeſondere auch die ruſſiſchen, erheblich
zu=
iſchzangen wären. Das Rückgrat eines jeden induſtriellen
Un=
ſmens müſſe der Heimatsmarkt ſein, indeſſen könne Deutſch=
Auuff einen erheblichen Export, vor allem hochwertiger
Erzeug=
nicht verzichten. Diejenigen Unternehmungen ſeien
volks=
ſaftlich von größerer Bedeutung, die zu ihrem Inlandsabſatz
rächtlichem Maß Arbeit aus dem Ausland nach Deutſchland
ei. Durch die Valutaexperimente anderer Länder werde jetzt
hings der Induſtrielle zum Spekulanten degradiert. Redner
alſdrher nur den einen Wunſch, daß 1934 endlich durch feſte
9äomen der Wertmeſſer der Länder wieder der Grundſtein für
geſundes und ehrliches Wirtſchaften gelegt werde. Die Höhe
ſerluſte im normalen Geſchäft der letzten beiden Jahre ſei
ml auf, den plötzlichen und ſcharfen Rückgang der
Beſchäfti=
zurückzuführen, und andererſeits auf das Sinken der Preiſe
murgemäß ſteigenden Selbſtkoſten. Hiergegen müſſe eine
ihe Konkurrenz und Kontrolle des eigenen Marktanteils,
ſo=
ſine Hebung der Käufermoral helfen, die keine bloße
Pfen=
uch erei, ſondern auch volkswirtſchaftliche Rückſichten zur
ndnage habe. Die Stetigkeit der Verhältniſſe geſtatte es,
wie=
längere Sicht zu arbeiten. Möge die deutſche Induſtrie
i hier gebotene Möglichkeit ausnutzen, damit ſie in ſpäteren
ei mit Stolz auf ihren Anteil am Wiederaufbau des
Vater=
s zurückſchauen kann.
Die Verſammlung genehmigte einſtimmig den bekannten
Ab=
für 1932/33 mit wieder 7 Prozent Dividende. Ferner wurde
derrlängerung der Friſt zur Durchführung der
Kapitalerhö=
um den Reſtbetrag von nom. RM. 4,410 Millionen bis zum
Nirz 1935 beſchloſſen. Zum Schluß der GV. wurde folgende
eil ung gemacht: Die Gelſenkirchener Bergwerks=AG hat
an=
ßh ihrer Fuſion mit der Vereinigte Stahlwerke AG, ihre nom.
13 Millionen Vorzugsaktien in Stammaktien umgewandelt,
Siemens gezwungen iſt, die in ihrem Beſitz befindlichen
z saktien an Gelſenkirchen zurückzugeben. Hierdurch iſt eine
er eitige Unterbringung der Vorzugsaktien erforderlich
ge=
die von Siemens von der Siemens=Rheinelbe= Union
übernommen worden ſind. Gleichzeitig iſt die formelle
ung des ſchon durch die ſeinerzeitige Bildung der Verein.
werke gegenſtandslos gewordenen JG.=Vertrages von 1920
Vereinbarung aller Beteiligten erfolgt, ohne daß ſich da=
Stwas an den freundſchaftlichen Beziehungen und
insbeſon=
un dem zwiſchen dem Hauſe Siemens und den Verein. Stahl=
eu, abgeſchloſſenen Freundſchaftsvertrag geändert hat. Hier=
unhm die Verſammlung zuſtimmend Kenntnis. In der
an=
benden Univerſalverſammlung der Siemens=Schuckertwerke
veurde der Abſchluß für 1932/33 genehmigt, und ebenſo wie
SSgemens u. Halske die turnusmäßig ausſcheidenden AR.=
Mit=
r wiedergewählt.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
Bor einer Neuerung am Treibſtoffmarkt. Nach Informationen
ſich das Reichswirtſchaftsminiſterium mit der Frage der
Neu=
ig am Treibſtoffmarkt befaßt und zunächſt an die
Betriebs=
ſchaften die Aufforderung gerichtet, von ſich aus eine
Neu=
ſung vorzunehmen, um den chaotiſchen Zuſtänden am
Treib=
maurkt ein Ende zu machen. Sollte dies nicht gelingen, wird,
R WM eingreifen, ſo daß mit einer alsbaldigen Klärung der
Iha ltniſſe auf dem Benzinmarkt gerechnet werden darf.
Verſtaatlichung der Oberrheiniſchen Eiſenbahn=Geſellſchaft.
Unnenminiſter Pflaumer auf einer Verkehrsvereins=
Zuſam=
itenft in Schriesheim mitteilte werden die Bahnlinien der
aalheiniſchen Eiſenbahn=Geſellſchaft mit ſofortiger Wirkung
tumtlicht werden. Die O.E.G. hat ein AK. von 5 Millionen,
ſach faſt ausſchließlich im Beſitz der Stadt Mannheim beſindet.
Betreibt eine Reihe von Kleinbahnen in Nordbaden und
ver=
töt te 1932 der Stadt einen Betriebszuſchuß von RM. 595 000.
Geſellſchaft hat eine Anleiheſchuld von RM. 8,8 Millionen.
GV. Eichbaum=Werger Brauereien AG., Worms. Die GV.
eu=dte debattelos die Regularien, wonach wieder 7 Proz. Divi=
2 auf die Vorzugsaktien und 4 (3) Proz. auf die Stammaktien
eilt werden. Weiterhin wurde beſchloſſen, die 7500 RM. Vor=
Aiktien, die der Geſellſchaft zur Verfügung geſtellt wurden,
Aubziehen, ſo daß ſich das Grundkapital auf 6500 000 RM. er=
Rigt. Der Aufſichtsrat wurde wiedergewählt.
für 1933 vorlegt, läßt erkennen, daß
ſchritte gemacht worden ſind. Die Arbeiten der Staatsbank haben
im Jahre 1933 wichtige Fort=
Tendenz, ausgehend von den Elektrowerten, in denen die heutigen
Ausführungen in der Generalverſammlung von Siemens
anreg=
ten, freundlicher. Dr. v. Siemens berichtete über eine erfreuliche
Steigerung der Inlandsbeſtellungen. Im einzelnen waren Schleſ.
Bergbau 13 und Rheinſtahl 7 Proz. gedrückt. Stahlvereinswerte
lagen freundlicher. Braunkohlenaktien waren wenig verändert.
Kaliwerte waren gut gehalten. Von chemiſchen Werten waren
Farben 3 Prozent gebeſſert. Auch Heyden lagen freundlicher,
während Goldſchmidt und Oberkoks angeboten waren, Harburger
Gummi erſchienen auf die weſentliche Beſſerung im Geſchäftsgang
mit Plus=Pluszeichen. Der Kurs wurde mit 31—32 nach 27½
angenommen. Dagegen wurden Deutſch=Linoleum mit Minus=
Minus=Zeichen angeſchrieben. Conti=Gummi ſtiegen um 2½ Proz.
Elektrowerte lagen einheitlich freundlicher und im Verlauf etwa
1 Prozent über den Vortagsnotierungen. Autowerte waren
ge=
halten. Im Verlauf ſtanden Elektrowerte im Vordergrund.
Sie=
mens ſtiegen um insgeſamt 4½ Prozent und Schuckert um 2½.
Geffürel waren ebenfalls 2½ Prozent höher. Dagegen waren
Be=
kula 2 Punkte niedriger. Daimler befeſtigten ſich um 1½.
Kunſt=
ſeidenwerte bröckelten dagegen weiter ab. Von
Braunkohlen=
aktien gaben Bubiak um R Proz. nach. An den übrigen Märkten
waren die Kurſe gut gehalten. Am Rentenmarkt konnten
Neu=
beſitzanleihe mit einer Steigerung von ½ Prozent den Kurs von
20 Prezent erſtmalig überſchreiten.
Nach den letzten lebhaften Börſen war der amtliche Beginn
der geſtrigen Frankfurter Börſe bei kleinem Geſchäft ſehr
ruhig. Die geringe Beteiligung des Publikums und auch der
Kuliſſe iſt nicht als Zurückhaltung ſchlechthin aufzufaſſen, ſondern
als Reaktion auf die Bewegung der letzten Tage. Die
außenpoli=
tiſche Lage blieb ohne Einfluß. Von Wirtſchaftsmomenten wurde
der Jahresbericht der Reichsbank günſtig kommentiert. Eine gute
Stütze für den geſamten Markt bot der voll den Erwartungen
ent=
ſprechende bisherige Verlauf, der Leipziger Meſſe. Das
Aktien=
intereſſe wurde geſtern erſtmals wieder durch Bevorzugung des
Rentenmarktes abgelöſt. Altbeſitz lagen ½ Prozent höher.
Neu=
beſitz konnte ſich nach knapp behaupteter Eröffnung bis auf 19,80
(19 70) befeſtigen, wobei die Umſatztätigkeit ein lebhaftes
Aus=
maß annahm. Etwas gedrückt waren ſpäte
Reichsſchuldbuchforde=
rungen (min ½ Proz.) Das Geſchäft in Reichsmark=Obligationen
blieb weiterhin ſtill, jedoch zeigten die Kurſe keine Veränderung.
Am Aktienmarkt eröffneten JG. Farben voll behauptet;
Metall=
geſellſchaft gewannen ½ Prozent. Montanwerte lagen zumeiſt bis
½ Proz. freundlicher. Stahlverein gewannen ½ Proz,, dagegen
verloren Ilſe Genuß und Harpener je ½ Prozent. Elektroaktien
lagen gut gehalten; Licht u. Kraft ½ Prozent höher.
Schiffahrts=
werte waren leicht erhöht; auch Zellſtoffaktien befeſtigten ſich bis
zu ¼ Prozent. Von Einzelwerten waren Deutſche Linoleum ohne
beſonderen Grund ſtärker angeboten und 3 Proz. niedriger; auch
Gebr. Junghans gaben nach der geſtrigen Aufwärtsbewegung
2 Prozent nach; ferner verloren Reichsbankanteile 1 Proz., und
Kunſtſeidenmarkt Aku 1½ Prozent. Im übrigen waren Zement
Heidelberg und Holzmann um je ½ Prozent, im Freiverkehr
Wayß u. Freytag mit 71 um 1 Prozent freundlicher. Autowerte
lagen ruhig, aber gehalten. Im Verlaufe konzentrierte ſich das
Hauptintereſſe weiter am Rentenmarkt auf Neubeſitzanleihe, die
bei lebhaften Umſätzen um zirka ½ auf 20½ Proz. anzog.
Die Abendbörſe verkehrte in freundlicher Haltung. Das
Hauptintereſſe konzentrierte ſich indeſſen wieder auf den
Renten=
narkt, wo ſpeziell die Neubeſitzanleihe gefragt blieb und bei
leb=
haftem Geſchäft um insgeſamt 20 Pfg. anzog. Altbeſitzanleihe
und die übrigen Rentenwerte lagen ruhig und gut behauptet. Am
Aktienmarkt war die Stimmung unter dem Einfluß der
Ausfüh=
rungen des Herrn v. Siemens auf der Generalverſammlung des
Siemenskonzerns ebenfalls freundlich. Farbeninduſtrie, Aku. Licht
u. Kraft und andere Papiere lagen bis ½ Prozent höher;
Rhein=
ſtahl gewannen 3 Prozent. Die Mehrzahl der Aktienwerte blieb
gegen den Berliner Schluß gut behauptet. Die Börſe ſchloß in
freundlicher Tendenz.
eine befriedigende und ſtetige Entwicklung genommen; die
wirt=
ſchaftliche Belebung macht ſich in der Geſchäftstätigkeit
bemerk=
bar. Der Geſamtumſatz liegt um reichlich 10 Prozent über dem
Vorjahr. Im Emiſſionsgeſchäft zeigten ſich die erſten Anzeichen
für die Ueberwindung der völligen Funktionsloſigkeit des
Kapi=
talmarktes. Der Aufgabenkreis der Staatsbank erfuhr dadurch
eine weſentliche Erweiterung, daß ihr die Verwaltung des
Um=
ſchuldungsverbandes deutſcher Gemeinden übertragen wurde. Für
Meliorationen und Straßenverbeſſerungen gelangten beträchtliche
Kredite zur Auszahlung; außerdem war die Staatsbank für die
Finanzierung der ländlichen Siedlung weiterhin mit den ihr zur
Verfügung ſtehenden Staatsmitteln und mit umfangreichen
eige=
nen Mitteln tätig. Aus Zinſen wurden RM. 9,5 (9,9) Millionen
eingenommen, aus Proviſionen mit 0.96 Millionen etwas mehr
als im Vorjahre. Gemeinſchaftsgeſchäfte und Wertpapiere
brach=
ten 16 (2,2) Mill. Die Geſamteinnahme beträgt einſchließlich
0,65 Mill. Vortrag 12,85 (14,4) Mill. Die Verwaltungsausgaben
ſtiegen auf 4,9 (4,3) Mill., teilweiſe auf Grund höherer
Steuer=
zahlungen. Abſchreibungen auf Immobilien wurden wenig
ver=
ändert mit 0,2 Mill. vorgenommen. Die Verringerung des
aus=
gewieſenen Gewinns auf 7,5 (9,7) Mill. werde durch weitere
Stär=
kung der inneren Reſerven mehr als aufgewogen. Der
Reinge=
winn allein beträgt 6,8 (8,3) Mill.; aus ihm werden wieder 2.0
Millionen an die Generalſtaatskaſſe abgeführt. Weitere 5 (7)
Millionen werden dem Grundkapital überwieſen und RM. 477363
vorgetragen. Das Grundkapital erhöht ſich auf 33 Millionen, ſo
daß die eigenen Mittel einſchließlich des unv. Reſervefonds 41
Millionen betragen. Auf der Paſſivſeite gingen die Kreditoren
auf 878 (916.9) Mill. zurück. i. Vorj. waren hierin
Sparkaſſengut=
haben enthalten, die jetzt geſondert als Liquiditätsguthaben
ge=
führt werden. Die Bilanzſumme iſt auf 943 (965,4) Mill. RM.
geſunken. Unter den Aktiven hat das Konto „Schecks. Wechſel
und unverzinsliche Schatzanweiſungen” durch eine kräftige
Zu=
nahme der Schecks und Wechſel auf 159,7 (102,6) Millionen eine
ſtarke Vermehrung erfahren. Die unverzinslichen
Schatzanweiſun=
gen ſind, dagegen auf 235,7 (251,9) Millionen zurückgegangen.
Noſtroguthaben bei Banken und Bankfirmen erhöhten ſich auf 58,6
(33,6) Mill., Wertpapiere auf 30,7 (30,2) Millionen. In dem
Geſamtbeſtand liegt eine erhebliche ſtille Reſerve. Die Umſätze im
Börſengeſchäft ſind höher als im Vorjahr. Debitoren ſtehen noch
mit 404,2 (502,6) Mill. zu Buche. Die Liquidität hat ſich
beträcht=
lich gebeſſert auf 71 (59,5) Prozent. Der Buchumſatz iſt auf 29
(25,8) Milliarden geſtiegen, worin die wirtſchaftliche Belebung
des Jahres 1933 zum Ausdruck kommt.
Produkkenmärkke.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 7. März. Das
hervor=
ſtechendſte Moment am Frankfurter Getreidegroßmarkt war die
erneute Befeſtigung am Hafermarkt, wo die Notiz erneut 2,5 Mk.
per To. anzog. Das Angebot darin iſt ſehr klein geworden,
wäh=
rend der Konſum lebhaftere Kaufluſt bekundete und darüber
hin=
aus gute Nachfrage des Exports nach Holland beſtand. Die
übri=
gen Futtermittel lagen ruhig, Kraftfuttermittel zum Teil etwas
abbröckelnd, ſo Soyaſchrot, Palmkuchen und Treber. Von
Brot=
getreide blieb Weizen ſtetig, Roggen war aus Norddeutſchland
und Oſtpreußen ſtark angeboten. Das Mehlgeſchäft nahm auch
heute bei unveränderten Preiſen einen ſchleppenden Verlauf. Es
notierten (Getreide je Tonne, alles übrige je 100 Kilo in RM.):
Weizen 197, Roggen 172,50—173, Sommergerſte für Brauzwecke
175—177,50, Hafer inländ. 155—157,50, Weizenmehl Spezial Null
mit Austauſchweizen 29.40—29,95, desgl. ohne Austauſchweizen
27,80— 28,45, Roggenmehl 0—60 proz. 23,50—24 desgl. ſüdd. Spez.
Null 24,00; Weizenkleie 10 Weizenfuttermehl 11—11,25,
Roggen=
kleie 10,60—10,70 Soyaſchrot 15,25—15,40. Palmkuchen 15,05,
Erdnußkuchen 16,30—17,20, Treber 15,50 Trockenſchnitzel 9,70—
9,80, Heu ſüdd. 6—6,40; Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt
oder gebündelt 1,90—2,00.
Berliner Getreide=Großmarktbericht vom 7. März.
Preisver=
änderungen weiter unerheblich. Da Mehlabſatz ruhig bleibt, und
auch Exportgeſchäft ſich ſchwierig geſtaltet, genügte
Offertenmate=
rial völlig zur Befriedigung der Nachfrage; nach Berlin fand nur
ein Teil des Angebots Unterkunft. Weizen= und Roggenmehle
kleines Konſumgeſchäft in Lokoware. Konſumnachfrage für Hafer
nicht gebeſſert; infolge mäßigen Angebots konnten ſich Preiſe aber
behaupten. Gerſte ruhig; Induſtrie= und Futterſorten ſind zu den
geſtrigen Preiſen nicht immer abzuſetzen. Roggenexportſcheine
erneut ſchwächer.
Berliner Kursbericht
vom 7. März 1934
Deviſenmarkt
vom 7. März 1934
Me He
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Eleltr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Heutſche Cont. Gas
R
65.50
67.—
30.375
35—
39.
138.—
57.50
21.—
82.25
156.50
123.25
Meiſue
Glektr. Lieferung 162.50
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau 97.—
Soeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen 76—
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Korsw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppel
110n5
134.375
66.25
Kage
n7.-
120.50
68.50
90.75
70.25
47.875
71.-
Mante
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Kaufhof
Verein. Stahlwerkel
Beſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſa t Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werte 1
f
59.25
153.—
22.125
44m5
120.—
69.—
20.—
105.—
34.25
87.—
75.75
106.—
Buenos=Aires
Kanaba
Japan.
Kairo.
Iſtanbul
London
New York
Währung
1 Pap. Peſo
canad. Doll.
1 Yen
Tägypt. 2
1türk. 2
12.Stg.
1 Dollar 2.512
Rio de Janetrol1 Milreis 0.212
ruguah
Amſterdam
Athen
Brüſſel
Budapeſt
Danzig
Heſſingfors
1 Goldpeſo
100 Gulden
100 Drachm.
100 Belga
100 Peng”
100 Gulden
100 finn. Mk.
(Gelb‟
0.5a9l
2.497
6.n52
13.11
1.993
2.73
1./43
168.931
2.396.
58.45
g1.73
5.S19
Brießf
0.632
2.503
0.7541
13.14
1.ss5
12.76
2.5igl
0.214
1.151
169.27
2.z00
50.57
gi.69
5.631
Italien
Jugoſlawten
Kopenhagen
Liſſabon
Rf
Paris
Prag
Fsland
Rigg
Schweiz
Sofig
Sponien
Stockholm
Tallinn (Eſtl.)
Wien.
Währung
100 Lire
100 Dina
100 Kronen
100 Gseudos
100 Kronen 63.39
100 Franes
100 Tſch.=Kr
100 isl. gr. *
100 Lats
100 Fran ien
100 Leva
100 Peſeta
100 Kronen
100 eſtl. Kr.
100 Schilling
Ge 1d‟
21.53
5.66.
56.37
71.59
18.50 16.54
10.38 10.z0
57.59
79.32
81.02 181.18
3.047
34.18
65.63
68.43
Bruf
ans5
5.676
56.99
17.61
e4.11
57.71
80.08
3.053
B4.24
65.77
69.57
47.20 ſ47.30
Sarmfräster und Häriokardanr Surmftabe, Minatt dr Stesgler Bunk
Frankfurter Kursbericht vom 7. März 1934.
Kee
Gr.IIp. 1934
1935
1936
1937
„ 1938
Gruppe!
6% Dtſch. Reichsanl.
v.s5
62,
5½%Intern. , v.30
6%Baden .. b.27
6%Bayern .. v. 27
6%Heſſen. . . . v. 29
6% Preuß. St. v. 28
62 Sachſen b.27
6%Thüringen v.27
Dtſch. Anl.
Auslo=
ungsſch. 42.
Ab=
löſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
jungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ..
6%Baden=Baden.
6BBerlin ... v.24
69Darmſtadt ..
69Dresden.. v.26
6%Frankfurt a. M.
Schätze b.29
v.28
6%
6%Mainz.... . . .
6%Mannheim v. 27
63München b. 29
6%Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk.
Goldoblig
5½%Heſſ.
Landes=
hup.=Bl.=Liguid
102.25
16G7.
972
33,
851,
zo0
3
941,
96
93,
105-I,
96
82.75
96.75
20.1
9.5
82.5
86.25
84
79.75
83”,
89.5
89‟
85.75
92.5
89.5
ee
Hyp.=Bk. Liagu.
Komm. Obl. ..
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G.Pf.
6% „ Golboblig.
6% Landeskomm.=
Br. Girozentr. f.
Heſſ. Glbobl. R. 11
(N
R.19
6%Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. ..
6%Naſſ. Landesbk.
15½% „„Liqu. Sbl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser.
Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6%Berl. Hyp.=Bl.
½%0 „ Lig.=Pfbr.
16%Frff. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr..
63
Goldoblig
6%Frkf. Pfbr.=Bl.
5½% v Lig.=Pfbr.
63Mein.Hhp.=Bl.
Lig.Pfbr.
82 Pfälz. Oyp.=Bi.
5½%0 „ Lig.Pfbr.
LRhein.Hyp Bk.
Lig. Pfbr.
Goldoblig.
825 Südb. Boden=
Cred.=Bank
5½% „ Lig. Pfbr.
6%Württ. Hyp.=B.
85.5
93.5
925),
92.5
95.5
115.25
19.25
92
92.75
913
89.5
92-,
81.575
92:1,
93
94.5
93
92.25
92.25
Wed
8% Dt. Linol. Werke
68Mainkrw. v. 26
16%Mitteld. Stahl.
6% SalzmanncCo.
62 Ber. Stahlwerke
6%Boigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E.B.
5% „ L.Inbeſt.
5%Bulg. Tab. v. 02/
4½% Oſt. Schätze,
4%Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
14½%
49,
4% Türk. Wdmin.
1.Bagdadl
48
Zollanl.
4½%Ungarn 1918
19141
41%
Goldr.
1485
1910
42
4½Budp. Stadtanl.
4%Liſſabon
42 Stockholm
Aktien.
Alg. Kunſtziide Unie
A. E.G.
AndregeNoris Zahn 100.5
Aſchaffbg. Brauere
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht 133
Buderus Eiſen.
Eement Heidelbere/ 94:1,
Karſtabt
J. G.Chemie Bafell!
B
31e
881.
74.5
79"
118.45
13.25
13.25
23
18.3
5.25
425
GI.
6.75
55?l,
44
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31.5
Zelſtoff 44.75
79.75
Aar
„e
Chabe ..........
Contin. Gummiw.,
Contin. Linoleum.
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr.
„ Erbbl ......."
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum.
Dortm. Ritterbräu
Oyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.-Gef.1102.5
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwer!
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
J.6. Farbeninduſtr
Feinmech. (Zetter)
Feli c Guillegume
Frankfurter Hof.
Gelſenk.Bergwer!.
Geſt.f.elektr. üntern 1033),
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer...
Grün & Bilfinge
Haſenmühle Frkft.,
Hanauer Hofbräuh. 100
Hanſwerke Füſſen.: 44
HarpenerBergbau
Henninger. gempf. 108.5
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm. 69
Hirſch Kupfer
Hochtief Eſen .. 1113.75
Holzmann, Phil. 77.5
Ilſe Berab. Stamm)
Genüfſel1 18.5
Junghans ......!"
167.5
157.25
55.75
uu0
183.5
90
86
108.5
225
38
54
134
38
61.75
66.25
64
28,
97.25
42.5
415
1Kali Chemie
Aſchersleben.
Klein, Schanzlin
Klöcknerwerke.
Knorr C. H.
Lahmeyer & Co. ..!.
Laurahütte
Lech, Augsbur
Löwenbr. M
Maintr. W.
Mainz. Akt. Br..
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf. .
Miag, Mühlenbau.
Motoren Darmſtadt
Neckarwerk Eßling.
Oberbedart
Phönix Bergbau.
Rh. Braunlohlen
Elektr. Stamm
Stahlwerke
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswerle..
Salzdet urth Kall".
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.. /171
Schramm Lackfbr.
Schuckert. Eleltr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
Reinigerwerkel.
Südd. Zucker=A. 6./177
Thür. Liefer.=Geſ..
Kaufhof.
Anterfranker .„,,.!
Ne
120
68.5
186
123.5
34I.
94
77.5
70.75
40
86
89.5
19.75
52.75
202.5
97
91.25
83.5
70
58l,
152.25
37.5
106.75
151
So
Vie Ke
Ver. Ultramarin.
Boigt & Haeffner.
Beſteregeln Kali. ./120
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Credikanf
Badiſche Banl.
Br. f. Brauinduſtr.
Baher. Hyp. u. W.
Ber Handelsge).
Hypothelbi.
Comm. u. Privatb.
Dt. Bant und Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Ban
Fraukf. Bant.
Hyp.=Ban!
Mein Hhp.=Bank.
Pfälz. Hhp.=Bant
Reichsbank=An:. 165
Rhein. Hyp.=Ban”
Südd. Bod.Cr. B!.
Würtib Notenbon!!1
A..G. Beriehrsw
Allg. Lokalb. Kraftw/10g‟
7% Dt. Reichsb. Vzg/11271,
Hapag.
Nordd. Lloyd.
Südd Eiſenb.=Gei
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250
115
120
A
45.5
Donnerstag, 8. März 1970
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
MeMeffe 4
Hessischen Staatliche
Weinbau-Domäne
sind Muster-Erzeugnisse aus den besten La
Nur noch 2 Tage
Heute und folgende Tage
Felicitas Rose’sweitverbreiteter Roman
„Heideschulmeister Uwe Karsten‟
im Tonfilm.
Marianne Hoppe — Hans Schlenk
Publikum und Presse bereiten diesem Film
einen rauschenden Erfolg.
Franziska Gaal — Hermann Thimig
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Der sensationelle Wildwest-
Film:
Satan
der Steppe
Früchtchen
Heideschulmeister
mit
Ken Maynard
Fmerikas verwegenstem
Cowboy.
Ein Abenteurerfilm der von
Hntang bis Ende in
Spannung bält.
Uwe Rarsten
Das Lachen das immer erneut
durchs Kino tobt ist echt . . .
So ein Früchtchen — wird jeder
sagen und berzlicb dabei
lacben.
Nicht nur die packende Handlung dieses
berrlichen neuen Utafilms aus der Heide,
sondern auch die wundervollen Bilder von
der Heide werden das Publikum begeistern.
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Beginn: 3.45, 6.00 und B.20 Uhr.
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Sattler, Dr. Heinrich Allmeroth n. Joh. Drath v. Heſſ. Landestheater
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Erſter Teil:
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b) Königgrätzer Marſch (Marſch der 2. SS=Standarte)
.. . . . . . . . Suppé
2. Ouvertüre zur „Leichten Kavallerie‟
3. Anſprache SS=Mann Bürgermeiſter Haug.
4. Fanfarenmärſche
5. Arie des Cavaradoſſi aus „Tosca‟ . . . . . . . . . . Puccini
„Laſſet ſie glauben” aus „Mädchen aus dem
gol=
denen Weſten‟ . . . . . . . . . . . . . . . . . Puccini
Opernſänger Dr. Allmeroth
8. „Struwelpeters Geburtstag: Intermezo
7. Potpourri aus „Vogelhändler” . . . . . . . . . . . . . Zeller
8. Cavatine aus „Der Barbier von Sevilla‟ . . . . . . . Roſſini
Opernſänger Joh. Drath
9. Badenweiler Marſch
— Pauſe
Zweiter Teil:
.. . Waldteufel
10. „Valſe Militaire‟
11. Ouvertüre zu „Das Glöckchen des Eremiten: . . . . Maillart
12. Grals=Erzählung aus „Parſival‟ ... . . . . . .. Wagner
Opernſänger Sattler
13. Potpourri aus der Operette „Schwarzwaldmädel”
. Kloſe
14. „Hochzeitsſtändchen‟ .
15. „Winterſtürme wichen dem Wonnemond” a. „Walküre”. Wagner
Opernſänger Joachim Sattler.
. . Lehar
16. Potpourri aus „Land des Lächelns”.
Verdi
17. Duett aus Macht des Schickſals”
Puccini
Duett aus „Die Boheme‟.
Opernſänger Dr. Allmeroth und Joh. Drath
.. Blom
18. Walzer „Frauenliebe und Leben”
19. Fliegermarſch a. d. Operette„Derfliegende Rittmeiſter‟ . . Doſtal
2 Sederbergereigeke !4”
Am 9., 10., 11. März, 20.15 Uhr
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Aus dem Leben und Werk
des Hl. Franz v. Aſſiſi
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