Einzelnummer 15 Pfennige
Aa vſchentliſch 7maligem Erſcheinen vom 1. März
BM 4. März 2.— Reichsmark und 20 Pfennig
Ab=
ſtrhueb ühr, abgeholt 2.— Reichsmark, durch die
„suuxruen 2.20 Reichsmark frei Haus. Poſtbezugspreis
AIni 4äz ohne Beſtellgeld monatlich 2.40 Reichsmark.
Niaſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
Gcteait berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
Weuepreiſes. Beſtellungen und Abbeſfellungen durch
Fernruf ohne Verbindlichkeit für und.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſit. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 62
Sonntag, den 4. März 1934.
196. Jahrgang
Anzeigenpreis:
Die 22 mm breite Zeile im Anzeigenteil, 1 mm hoch
7 pfennig. Die 92 mm breite Zeile im Texttel 1 mm
hoch 100 Pfennig. Platzaufſchlag (nach vorheriger
Ver=
einbarungl ſür Plazierung unter Text oder an
be=
ſtimmter Stelle 25 %. Rabatt nach Tarif. Privatanzeigen
ſeinſpaltig) das fettgedruckte Leberſchriftswort 20 Pfg.
ſedes weitere Wort 8 pfennig. Famillen • Anzelgen
die 22 mm breite Zeiſe 1 mm hoch 6 Pfennig.
poſiſcheckonto: Frankfurt a. M. 1301. Bankkonte:
DO= Bank und Darmſtädter und Natlonalbank.
Deutſche Wirtſchaftspolitik.
Aife kann nicht davon kommen, daß die Sorgen von einem Teil des Volkes auf den anderen abgeladen
werden. — Arbeiten und Sparen allein ſchaffen die Vorausſehungen für eine beſſere Zukunfk.
Schard
jiel Filnd
eichswirkſchaftsminiſter Dr. Schmikt
zu den Hausbeſihern.
DNB. Berlin, 3. März.
AAuf der Arbeitstagung der deutſchen Hausbeſitzer hielt am
Zustag Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt eine Anſprache,
uer er zunächſt auf die Notlage des Hausbeſitzes einging. In
m Vorkriegsdeutſchland betrug der Wert unſerer deutſchen
ler etwa 100 Milliarden, und zwar ſein wirklicher Wert, das
ſiß der jederzeitige Verkaufswert. Es war dies ein Drittel
geſamten deutſchen Volksvermögens. Auf dieſem Grundbeſitz
niten 50 Milliarden Hypotheken ruhen, die in ihm unbedingt
ſiert waren, und zwar ſowohl, was Kapital als auch Zinſen
ſlugte. Schuldner und Gläubiger waren zufrieden, weil bei
de normalen ordentlichen Verwaltung eines Hauſes alle Teile
reht kamen.
Als Ergebnis all der unglücklichen Einflüſſe aus der Zeit
1914—1932 haben wir jedenfalls heute einen
ts —Dchlausbeſit, der ſteuerlich überlaſtek iſt und zu
in Lunust lohe Schuldzinſen, insbeſondere beim
Neuhaus=
beſih, aufzubringen hat.
Hhaben leerſtehende Häuſer, Läden und Verwaltungsgebäude,
bt vielfach einen ſchlechten baulichen Zuſtand infolge nicht
enommener Reparaturen, und obendrein einen
Voll=
ſckungsſchutz, der nicht nur den Gläubigern
zere Sorgen macht, ſondern auch die
Kredit=
digkeit des deutſchen Hausbeſitzes auf die
Mer gefährdet oder unmöglich macht. Wenn wir
nun fragen, was geſchieht, um der Not ein Ende
nachen, ſo antworte ich: Wir wiſſen heute alle, daß,
die Hilfe nichk davon kommen kann, daß die
ASorgen von einem Teil des Volkes auf den
anderen abgeladen werden.
ſe Hausbeſitz krankt; wie wir geſehen haben, an zu hohen
NA
ern, zu hohen Zinſen und einer zu geringen Mietkraft. Wenn
MAAKdas Heer unſerer Arbeitsloſen immer weiter verringern
kön=
fßt und damit die Konſumkraft des Volkes ſteigern, wird die
WiEI der Menſchen, die ſich eine Wohnung, einen Laden, ein Büro
Fen können, zunehmen. Mit der ſteigenden Konſum=
Fft wachſen die Steuereinnahmen, und wenn der
1ᛋt und alle Stellen, ſeien ſie öffentlich oder privat, die das
hitseinkommen des Volkes durch Beiträge und Abgaben be=
Au, die größte Sparſamkeit walten laſſen, ſo werden
2laſten, die auf dem Arbeitseinkommen des deutſchen Menſchen
An, ſinken, es wird eine neue Kaufkraft und eine neue
Aſerung der ganzen wirtſchaftlichen Lage ge=
Rt ſein. Damit wird auch neues Kapital gebil=
2) wie wir das ſchon jetzt an dem erfreulichen Bild unſeres
mtalmarktes, vor allen Dingen der Entwicklung der Spar=
Au, ſehen.
AGewiß wird unſer heutiger Staat in Zukunft die Kapital=
Ang beaufſichtigen. Aber gerade deshalb gelangen wir
Ailligeren Zinsſätzen, nicht im Kampfe mit
Kapital, ſondern durch die Ordnung,
ſtege und Rechtsſicherheit unſeres Kapital=
Mktes. Seien Sie verſichert, daß es mein größter
„in ſch iſt, dem deutſchen Hausbeſitz und darüber hinaus der
ien Wirtſchaft einen billigen Kapitalmarkt, vor
* Dingen auch für Neuinveſtitionen, zu verſchaffen. Die
Eierung wird dies aber nur dadurch erreichen,
ſie den Sparer in unſerem Volke ſchützt und
roßen Maſſen ihre kleinen erſparten Beträge vertrauensvoll
*langfriſtigen Anlage zur Verfügung ſtellen. Mit dem
lchſen dieſes Vertrauens ſinken die Zinſen.
Awir als Volk keine große Erbſchaft machen können, weiß jeder
Ihnen, der ſchon in des Lebens harter Schule wirtſchaften
ſe, daß einem nichts geſchenkt wird, und daß
Zur Tüchkigkeik, Ehrlichkeik und vor allen Dingen
Rdauernder Fleiß uns wieder hochbringen können.
Aufgabe der Regierung iſt es, dafür zu ſorgen, daß diejeni=
A die dieſe ſchönen menſchlichen Eigenſchaften haben, wieder
Nür den Erfolg für ſich und ihre Kinder ſehen. Glauben Sie
us und helfen Sie uns, helfen Sie uns dadurch, daß Sie den
en Weg entſchloſſen mitgehen und in ehrlichem Ringen die
Anählich kommenden Erleichterungen für den
Sbeſitz auswerten, um den deutſchen Hausbeſitz wieder zu
Faktor zu machen, der er einſt war. Ich denke dabei an
Vor=
e, die gerade in der letzten Zeit wiederholt und aus verſchie=
EN Teilen des Reiches uns zur Kenntnis gegeben worden ſind.
Ben Hausbeſitzer und Handweker zuſammengewirkt, um unter
ge fingierter, zu hoher Rechnungen höhere Inſtandſetzungs=
Euße zu erzielen, als auf Grund der geltenden Beſtimmungen
ue ſind. Wer ſo handelt, betrügt nicht nur den Staat,
ſon=
ſchädigt auch unſere ärmſten Volksgenoſſen, nämlich die Ar=
Spſen, weil jede derartige Manipulation unvermeidlich den
iSſchaffenden Zweck beeinträchtigt. In dem Glauben an die
non unſerem Führer geſtellte Miſſion dürfen derartige nied=
Gedankengänge keinen Raum finden.
Deutſche Volksgenoſſen! Wir feierten vor wenigen Tagen den
Fngedenktag. Wir ſind heute wieder ſtolz auf unſere großen
Toten, weil wirwiederden Glaubenaneine Zukunft
unſeres Vaterlandes haben. Dieſer Glaube wird
aber erſtfruchtbar durch die Tat. Dieſe Tat heißt:
Arbeit! Gehen wir gemeinſam ans Werk,
unver=
droſſen und unverzagt. Wenn wir
zuſammen=
ſtehen und nicht nachlaſſen, wird der Erfolg nicht
ausbleiben. Es wird ſchwer ſein, denn die Not iſt groß. Aber
die Weltgeſchichte hat gezeigt, daß noch nie eine Not ſo groß war,
daß es nicht einen Willen gegeben hätte, ſie zu überwinden.
Heil Hitler!
S0ziale Arbeitsverkräge.
Ein Erlaß des Präſidenken der Reichsanſtalt
für Arbeitsloſenverſicherung.
DNB. Berlin, 3. März.
Schon ſeit langer Zeit iſt von Angeſtellten und Arbeitern
darüber geklagt worden, daß nicht ſelten in der Privatwirtſchaft
ohne zwingende wirtſchaftliche Gründe kurzfriſtige Verträge
ab=
geſchloſſen und vorſorgliche Kündigungen ausgeſprochen werden.
Dadurch wird bei den betroffenen Angeſtellten und Arbeitern
ein beunruhigendes Gefühl der wirtſchaftlichen Unſicherheit
her=
vorgerufen. Es iſt daher zu begrüßen, daß der Präſident der
Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und
Arbeitsloſenverſiche=
rung für ſeine Verwaltung auf dieſem Gebiete mit gutem
Bei=
ſpiel vorangeht, obwohl bei den Arbeitsämtern infolge der
jahreszeitlich und konjunkturbedingten erheblichen Schwankungen
im Arbeitsanfall beſondere Schwierigkeiten vorliegen. Der
Präſi=
dent der Reichsanſtalt hat nämlich in einem Erlaß an die
unter=
ſtellten Landesarbeitsämter und Arbsitsämter darauf
hingewie=
ſen, daß die Dienſtverträge mit Angeſtellten bisher in erheblichem
Umfange und über das wirtſchaftliche Bedürfnis hinaus befriſtet
abgeſchloſſen würden, und daß auch von den vorſorglichen
Kün=
digungen zu viel Gebrauch gemacht worden ſei. Eine
Einſchrän=
kung ſolcher Maßnahmen ſei dringend geboten, denn befriſtete
Einſtellungen und vorſorgliche Kündigungen belaſteten die
Ange=
ſtellten mit der Ungewißheit über ihr weiteres Arbeitsſchickſal,
ſtellten ſich hemmend der Vertiefung des von der Reichsregierung
angeſtrebten Treueverhältniſſes zwiſchen Führer und Gefolgſchaft
entgegen und trügen auch zu vermeidbaren Schwankungen des
Beſchäftigungsgrades bei. Die in der Privatwirtſchaft ſich
be=
merkbar machenden Bemühungen um die ſozialere Geſtaltung der
Arbeitsverhältniſſe müßten die Landesarbeitsämter und
Arbeits=
ämter in ihrem eigenen Dienſtbereich dadurch unterſtützen, daß ſie
befriſtete Dienſtverhältniſſe nur nach ſorgfältiger Prüfung der
Beſchäftigungsmöglichkeit abſchließen und
Zeitangeſtelltenverhält=
niſſe nur ſolange aufrechterhalten, als es unbedingt
erforder=
lich iſt.
Bamilienpalikiſche Tak der deutſchen
Aerzkeſchaft.
Laſtenausgleich zugunſten kinderreicher Aerzke.
DNB. Berlin, 3. März.
In der Erkenntnis, daß gerade die deutſchen Aerzte in der
Familienpolitik richtung= und beiſpielgebend voranzugehen haben,
hat der Führer der deutſchen Aerzteſchaft Dr. Wagner, die
Schaffung eines Ausgleichskaſſenſyſtem
ver=
anlaßt, das am 1. April 1934 in Kraft treten wird.
Danach wird bei der Hauptgeſchäftsſtelle der
Kaſſenärzt=
lichen Vereinigung Deutſchlands, wie der „Völkiſche Beobachter”
meldet, eine „Ausgleichskaſſe” errichtet, die ſich in eine „
Familien=
laſtenausgleichskaſſe” und in die „Aerztliche Ausgleichskaſſe für
Notſtandsgebiete” gliedert. Die letztere hat den Zweck, durch
Unterſtützung der Kaſſenärzte in wirtſchaftlich notleidenden
Ge=
bieten die ärztliche Hilfe der Bevölkerung ſicherzuſtellen. Die
„Familienlaſtenausgleichskaſſe” dagegen dient dazu, bei der
Vertei=
lung des Kaſſenarzthonorars kinderreiche Aerzte beſonders zu
berück=
ſichtigen. Vom 1. Januar 1934 führen ſämtliche Orts=, Betriebs=,
Innungs= und Erſatzkaſſen 3 v. H. und ſämtliche
Landkranken=
kaſſen 2 v. H. der von ihnen für die Kaſſenärzte zu zahlenden
Vergütungen an die Hauptgeſchäftsſtelle der Kaſſenärztlichen
Vereinigung ab. Aus dieſen Beträgen zahlt dann die zentrale
Familienausgleichskaſſe vom 1. April 1934 ab an alle Aerzte,
die Mitglieder der Kaſſenärztlichen Vereinigung ſind und drei
und mehr Kinder haben, für jedes dritte und weitere Kind
monatlich den Betrag von 50 RM. aus. Vorläufig werden etwa
7500 Aerzte mit 4 und mehr Kindern den Vorteil von dieſer
Regelung haben. Die Zuſchüſſe werden bis zum 21. Lebensjahr
geleiſtet.
Neuordnung der Krankenverſicherung.
DNB. Berlin, 3. März.
In der nächſten Nummer des Reichsanzeigers wird die
5. Verordnung des Reichsarbeitsminiſters zur Neuordnung der
Krankenverſicherung veröffentlicht werden. Sie iſt erlaſſen mit
Rückſicht auf die im Gange befindlichen Vorarbeiten für die
Reform der Sozialverſicherung. Um dieſer Reform nicht
vor=
zugreifen, ſchreibt die Verordnung vor, daß die Vereinigung von
Allgemeinen Ortskrankenkaſſen mit beſonderen Orts= und Land=,
Betriebs= oder Innungskraukenkaſſen ſowie die Vereinigung
von allgemeinen Ortskrankenkaſſen oder Landkrankenkaſſen, die
in verſchiedenen Verſicherungsamtsbezirken liegen, bis auf
weiteres nur mit Genehmigung des Reichsarbeitsminiſters
er=
folgen darf. Auch für die Auflöſung und Schließung von
Krankenkaſſen iſt dieſe Genehmigung vorgeſchrieben.
Die Woche.
Es iſt kaum ein Zufall und zeugt für die Verworrenheit der
europäiſchen Lage, die durch die Friedensdiktate des Jahres 1919
geſchaffen, daß gleichzeitig mit dem Endkampf um die Abrüſtung
das Ringen um den Donauraum in ein neues verſchärftes
Stadium getreten iſt. Das wäre außerordentlich unerfreulich
und geradezu bedenklich, wenn wirklich noch irgendwelche
Aus=
ſichten für eine weſentliche Abrüſtung der Hochgerüſteten
be=
ſtünden, da die Geſchichte der letzten fünfzehn Jahre deutlich
zeigt, daß gerade durch die Verquickung verſchiedener Probleme
ſchließlich regelmäßig das Kompromiß auf Koſten des Schwächeren
erreicht wurde. Heute liegen die Dinge inſofern anders, als der
Kampf um die Abrüſtung ſo gut wie entſchieden iſt, als
ſich gezeigt hat, daß jede vernünftige Löſung des Problems an
dem Widerſtand Frankreichs ſcheitert. Das dürfte wohl auch der
Eindruck ſein, den der engliſche Lordkanzler Eden von ſeiner
Rundreiſe durch die großen Hauptſtädte des Kontinents mit
nach Hauſe genommen hat. Während er in Berlin und Rom
feſtſtellen konnte, daß eine gemeinſame Baſis für ein den
Ab=
rüſtungskampf abſchließendes Abkommen ſehr wohl zu finden
wäre, fühlte ſich Marſchall Pétain, der neue franzöſiſche
Kriegs=
miniſter, bemüßigt, am Vorabend der Ankunft des Herrn Eden
in Paris eine Rede zu halten, in der er kategoriſch eine weitere
Verſtärkung der franzöſiſchen Rüſtungen forderte. Man könnte
ſich ſehr wohl vorſtellen, daß die Franzoſen urſprünglich daran
gedacht haben, eine Aenderung der klaren Haltung Muſſolinis
in der Rüſtungsfrage durch Konzeſſionen im Donauraum zu
ver=
kaufen. Aber wenn man am Quai dOrfay an ein ſolches
Rezept gedacht hat, mit dem man in früheren Zeiten ja recht
gute Geſchäfte gemacht hat, ſo wird man ſich jetzt doch wohl
davon überzeugen müſſen, daß man den Bogen überſpannt hat.
Um ſo mehr, als der Verlauf der Dinge in Oeſterreich es ſo
gut wie unmöglich macht, dem Deutſchen Reich die
Verant=
wörtung für alle Schwierigkeiten in die Schuhe zu ſchieben.
Denn es ſind ja ganz andere Probleme, die heute dort im
Vordergrund ſtehen als etwa das Verhältnis der Regierung
Dollfuß zu den öſterreichiſchen Nationalſozialiſten. Es waren
ja nicht Nationalſozialiſten, gegen die das öſterreichiſche
Bundes=
heer mit Artillerie und Maſchinengewehren vorging, ſondern
Sozialdemokraten und Kommuniſten, und wenn heute in Wien
eine Thronkandidatur Otto v. Habsburgs ernſthaft erörtert wird,
fo kann das uns natürlich nicht gleichgültig ſein, aber es geht
doch in erſter Linie die mit Frankreich verbündete
Tſchecho=
ſtowakei an, die in einer Wiederkehr der Habsburger eine
Ge=
fahr für den Beſtand ihres Staates ſieht, und auf der anderen
Seite Italien, wo man ja vielleicht glaubt, daß eine
Reſtau=
ration der Habsburger die Selbſtändigkeit Oeſterreichs für alle
Zeiten ſichern könnte. Auch an der Donau ſtehen italieniſche
und franzöſiſche Intereſſen im Gegenſatz, und es dürfte den
Franzoſen bei dieſer Sachlage ſchwer fallen, die Freunde in
Prag zurückzupfeifen. Auf der anderen Seite wird man bei der
Beurteilung der italieniſchen Haltung in der öſterreichiſchen
Frage niemals überſehen dürfen, daß es ſehr handfeſte
militäriſche Intereſſen ſind, die für die italieniſche Politik den
Beſtand eines ſelbſtändigen kleinen Staates Oeſterreich
wünſchens=
weri erſcheinen laſſen. Und dieſe militäriſchen Intereſſen haben
mit dem Deutſchen Reich unmittelbar gar nichts zu tun. Der
„Corricre della Sera” hat erſt dieſer Tage wieder feſtgeſtellt, daß
es nicht die gemeinſame Grenze mit dem Deutſchen Reich iſt,
die man etwa fürchtet bei einem Anſchluß Oeſterreichs an das
Deutſche Reich. Eine ſolche gemeinſame Grenze würde ſogar
für die beiden großen Mächte manche Vorteile mit ſich bringen.
Aber ein Blick auf die Landkarte zeigt deutlich, wie wichtig
gewiſſe öſterreichiſche Gebiete für Italien werden könnten, falls
ſich einmal das Verhältnis Italiens zu ſeinem jugoſlawiſchen
Nachbarn zuſpitzen ſollte. Wien, oder richtiger geſagt der
Donau=
raum, iſt zum politiſchen Wetterwinkel Europas geworden, und
wenn in allen damit zuſammenhängenden Fragen die deutſche
Reichsregierung kluge Zurückhaltung übt — eine Zurückhaltung,
die ihr von außen her nicht immer leicht gemacht wird —, ſo
zeugt das von einer klaren Beurteilung der Lage.
Immer deutlicher tritt die Bedeutung des deutſch=polniſchen
Paktes zu Tage. Durch den dieſer Tage erfolgten Abſchluß eines
kulturellen Abkommens und die wirtſchaftspolitiſchen
Verhand=
lungen werden die neuen Beziehungen zu unſeren öſtlichen
Nach=
barn weiter ausgebaut, die nicht nur für Polen Vorteile haben,
ſondern auch für unſere außenpolitiſche Lage eine ſtarke
Ent=
laſtung bedeuten. Die großen europäiſchen Probleme ſind noch
keineswegs gelöſt, die Auseinanderſetzung über die
Abrüſtungs=
frage und die deutſche Gleichberechtigung noch keineswegs
ab=
geſchloſſen. Eines aber wird man ſchon jetzt feſtſtellen dürfen:
daß es der franzöſiſchen Diplomatie nicht geglückt iſt, das
Deutſche Reich diplomatiſch zu iſolieren, und weitere Verſuche
in dieſer Richtung dürften nach Lage der Dinge ebenſo wenig
Erfolg haben wie die bisherigen. Mit um ſo größerer Ruhe
können wir die nächſte Entwicklung abwarten.
Währenddem macht der innere Aufbau des Reichs weitere
Fortſchritte. Die Maßnahmen bei der Reichspoſt und
Reichs=
finanzverwaltung bedeuten unſtreitig eine wefentliche
Verein=
fachung des Apparates, und man wird daher auch ſo
ſchmerz=
liche Eingriffe wie Behördenverlegungen im Intereſſe der
Ge=
ſamtheit mit in den Kauf nehmen müſſen, um ſo mehr, als
ja dieſe Eingriffe außerordentlich ſchonend vollzogen werden.
Das grandioſe Winterhilfswerk dieſes Jahres hat ſeinen
Zweck voll erfüllt. Das Ziel, das der Kanzler zu Beginn des
Winters geſteckt, iſt erreicht. Jetzt tritt mit dem kommenden
Frühling der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit in ſeine zweite
Phaſe. Der Staatsſekretär im Reichsfinanzminiſterium,
Rein=
hardt, hat erſt dieſer Tage wieder die Notwendigkeit unterſtrichen,
die Wirtſchaft durch die Steigerung der Kaufkraft der
Bevöl=
kerung weiterhin zu beleben, und als weſentliche Maßnahmen
zu dieſem Zweck einen Abbau der Abgaben für die
Arbeits=
loſenhilfe in Ausſicht geſtellt. Damit werden ab 1. April für
das kommende Rechnungsjahr rund 285 Millionen RM. frei,
die in die Wirtſchaft fließen können. Im Zuſammenhang mit
den noch zur Verfügung ſtehenden erheblichen Mitteln aus den
verſchiedenen Arbeitsprogrammen ſind alſo die Ausſichten für
den kommenden Frühling und Sommer durchaus günſtig. Aber
den vollen durchſchlagenden Erfolg wird man auch durch die
größte Aktivität, energiſchſtes Zupacken der Regierung allein
chen vollen Erfolg bedarf es der
nicht erreichen. Zu
Seite 2 — Nr. 62
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 4. März 1934!
freudigen und verſtändnisvollen Mitarbeit aller Kreiſe
des deutſchen Volkes, insbeſondere der deutſchen Wirtſchaft. Die
deutſche Wirtſchaft, die nun die ſtabilen Verhältniſſe auf
ſtaat=
lichem Gebiet hat, die in früheren Jahren fehlten, muß
end=
gültig aus der Lethargie erwachen, in die ſie hie und da zu
Zeiten verſunken war. Gerade auf wirtſchaftlichem Gebiet iſt
höchſte Aktivität jetzt das Gebot der Stunde. Nur durch
Umſatz=
ſteigerung kann eine Wiederbelebung der deutſchen Wirtſchaft
erzielt werden. Aber eine ſolche Umſatzſteigerung fällt der
Wirt=
ſchaft nicht ohne weiteres als ein Geſchenk in den Schoß. Für
eine ſolche Umſatzſteigerung muß jeder einzelne Betrieb
arbeiten und werben, und wenn hier und da
wirt=
ſchaftliche Gruppen ihren Mitgliedern aktive Werbung am
lieb=
ſten unterbinden möchten, ſo beweiſt das, daß man noch nicht
überall das richtige Verſtändnis für die Lage und die
groß=
zügigen Abſichten unſerer Staatsführung hat. Der Kampf geht
um den politiſchen und wirtſchaftlichen Wiederaufſtieg des
deut=
ſchen Volkes. Eine beiſpiellos tatkräftige Führung hat die
not=
wendigen Vorausſetzungen für das glückliche Beſtehen dieſes
Kampfes geſchaffen. Das deutſche Volk aber muß bis in das
letzte. Dorf hinein zu verſtändnisvoller Mitarbeit bereit ſein.
M.
vom 14. bis 16. März in Rom.
DNB. Rom, 3. März.
Wie die „Agencia Stefani” meldet, werden der ungariſche
Miniſterpräſident Gömbös und der Bundeskanzler Dollfuß vom
14. bis 16. März in Rom zu einem offiziellen Beſuch bei der
italie=
niſchen Regierung weilen.
Die Dreier=Beſprechungen werden am 14., 15. und 16. März
ſtattfinden. Es ſind ſowohl getrennte wie gemeinſame
Be=
ſprechungen mit Muſſolini und anderen italieniſchen
Regie=
rungsmitgliedern vorgeſehen. Die bei dieſer Gelegenheit
ge=
führten Wirtſchaftsverhandlungen werden ſich hauptſächlich um
die Verwirklichung der Vorſchläge, die in der Denkſchrift
Muſſolinis für den wirtſchaftlichen Wiederaufbau der Donau=
Staaten auf Grund von Vorzugszöllen niedergelegt ſind, drehen.
Die amtliche Beſtätigung des Beſuchs des öſterreichiſchen
Bundeskanzlers Dollfuß und des ungariſchen Miniſterpräſidenten
Gömbös in Rom wird in Italien als ein aufrichtiger und
be=
deutungsvoller Freundſchaftsbeweis mit Genugtuung begrüßt.
Das offiziöſe „Giornale d’Italia” ſchreibt, es ſei ſchon viel über
die Möglichkeiten des Beſuches geſchrieben worden, doch hätten
die erſten Irrtümer allmählich einer genauen Bewertung der
Gründe und des Zwecks der Begegnung der beiden befreundeten
Regierungschefs mit Muſſolini Platz gemacht. Das Ereignis
habe keinerlei feindſelige Bedeutung gegen irgend jemand und
müſſe in die ſowohl in Italien, als auch in Ungarn und
Oeſter=
reich begonnene Wiederaufbautätigkeit eingereiht werden. In den
für den Aufenthalt der beiden Miniſterpräſidenten vorgeſehenen
drei Tagen würden die Probleme von gemeinſamem
wirtſchaft=
lichem Intereſſe gründlich behandelt und die Grundlage für
eine greifbare und dauerhafte Zuſammenarbeit gelegt werden.
Gömbös und Dollfuß würden in Rom jedenfalls eine Atmoſphäre
freundſchaftlicher Sympathie vorfinden.
Umbildung der ſpaniſchen Regierung.
Eine Noklöſung.
Der mit der Bildung der Regierung beauftragte bisherige
Miniſterpräſident Lerroux hat die Umbildung des Kabinetts
vorgenommen und vom Staatspräſidenten genehmigt erhalten.
Demnach bleibt die Regierung die gleiche wie die zurückgetretene.
Lediglich die drei Vertreter des linken Flügels der Radikalen
Partei ſind ausgebootet und durch folgende Miniſter erſetzt
worden: Finanzminiſterium: Marracy (bisher Gouverneur
der Bank von Spanien, rechtsradikal); Innenminiſterium:
Salazar Alfonſo (rechtsradikal); Unterrichtsminiſterium:
Salvador Madariaga (Botſchafter in Paris, parteilos).
Dieſe Umgruppierung ſtellt einen leichten Ruck nach
rechts dar. Sie kann in keiner Weiſe als Löſung der
ſchweren Kriſe angeſehen werden, in der ſich Spanien
be=
findet. Die Austragung des Streites zwiſchen
rechts und links iſt alſo nur aufgeſchoben, aber
nicht aufgehoben. Vom deutſchen Standpunkt verdient
lediglich die Berufung Madariagas Beachtung, der im Laufe
ſeiner Pariſer Botſchafterzeit ſich zum ausgeſprochenen Vertreter
der Belange des Quai dOrſay entwickelt hat. Dieſe zweite
Regierung Lerroux wird eine noch ſtärkere Oppoſition von links
finden wie die erſte und außerdem weder von der katholiſchen,
noch von der monarchiſtiſchen Richtung unterſtützt werden, ſo
daß mit einer neuen Regierungskriſe in der allernächſten Zeit
gerechnet werden muß. Dieſe ſogenannte Löſung iſt eine
Angſt=
löſung von älteſtem parlamentariſchen Stil.
Vom Tage.
Der Reichspräſident hat auf Vorſchlag des Reichsminiſters für
Ernährung und Landwirtſchaft den Miniſterialrat im
Reichsmini=
ſterium für Ernährung und Landwirtſchaft, Rudolf Harmening,
für die Dauer ſeines Hauptamtes nebenamtlich zum
Vizepräſiden=
ten des Reichserbhofgerichts ernannt.
Reichspräſident von Hindenburg empfing geſtern den deutſchen
Botſchafter in Paris, Köſter.
Der Reichsminiſter des Innern teilt mit, daß bei ihm nicht
mehr in Ausſicht genommen ſei, die Verlegung des
Schuljahr=
beginns und der Schulferien in dieſem Jahre durchzuführen.
König Boris von Bulgarien verließ am Samstag früh. nach
einem mehrtägigen Aufenthalt in der Reichshauptſtadt, in
Beglei=
tung ſeines Sekretärs Dr. Hanieff Berlin.
Die Blätter der Deutſchen Front des Saargebiets beleuchten
in Leitartikeln die neuen Ereigniſſe im Saargebiet und geißeln in
ſcharfen Worten die durchſichtigen Gegenmanöver der marxiſtiſchen
Preſſe.
Der Vorarlberger Landtag hat einſtimwig den bisherigen
chriſtlich=ſozialen Landeshauptmann von Vorarlberg. Ender, der
bekanntlich gleichzeitig Verfaſſungsbundesminiſter iſt, zum
Landes=
hauptmann wiedergewählt.
Der ſeit 30 Tagen dauernde Kraftdroſchkenſtreik von Paris iſt
geſtern früh beendet worden.
Im nordfranzöſiſchen Induſtriegebiet macht ſich eine Erhöhung
der Zahl der Arbeitsloſen bemerkbar. Im ganzen Induſtriegebiet
dürften etwa 40 000 Arbeiter durch die Arbeitsloſigkeit mehr oder
weniger in Mitleidenſchaft gezogen ſein.
Der iriſche Landtag hat am Freitag das Geſetz über das
Ver=
bot des Tragens von Blauhemden mit 80 gegen 60 Stimmen
an=
genommen.
Die amerikaniſche Staatsſchuld, die im Februar eine
Zu=
nahme von 984 Millionen Dollars erfahren hat, iſt nunmehr auf
über 26 Milliarden Dollars geſtiegen. Sie hat damit faſt den
Rekordſtand von 26,6 Milliarden Dollars erreicht, wie er
unmit=
telbar nach dem Kriege eingetreten war.
Präſident Rooſevelt hat eine Unterſuchung über die
Sabo=
tage=Akte angeordnet, die im Militärflugweſen vorgekommen ſein
ſollen, ſeitdem die Beförderung der Flugpoſt von den
Privat=
geſellſchaften auf Militärflieger übergegangen iſt. Der
Kriegs=
miniſter teilte dazu mit, daß durch unbekannte Täter in
zahlrei=
chen Fällen die Steuerungseinrichtungen der Flugzeuge beſchä=
digt. Benzinbehälter durchlöchert und Waſſer ſtatt Benzin in die
Tanks eingefüllt worden ſei.
Der japaniſche Kultusminiſter Hatoyama iſt wegen der
An=
griffe im Parlament zurückgetreten. Miniſterpräſident Haito
übernimmt einſtweilen das Kultusminiſterium. Allgemein wird
angenommen, daß die Kabinettskriſe dadurch bis zum Schluß der
jetzigen Sitzungsperiode vertagt worden iſt.
Spionage-Affäre in Prag.
Helbſtmord des Spions.
EP Prag, 3. März.
Die Prager Polizei beſchäftigt ſich ſeit einigen Wochen mit
der Aufklärung einer Spionage=Angelegenheit zugunſten
Ruß=
lands. Am Dienstag abend wurde der Tiſchler Franz Kadlec
verhaftet, der dadurch den Verdacht der Polizei auf ſich gelenkt
hatte, daß er ſeit einem Jahre monatlich Geldſendungen erhielt,
deren Abſender der Vertretung Sowjetrußlands naheſteht. Die
Polizei ſtellte feſt, daß mit der Angelegenheit eine Reihe von
Per=
ſonen in Verbindung ſteht. Als heute Kadlec der politiſchen
Po=
lizei vorgeführt werden ſollte, riß er ſich plötzlich los und ſtürzte
ſich in das Treppenhaus der Polizeidirektion. Er wurde
lebens=
gefährlich verletzt in das Krankenhaus gebracht, wo er bald darauf
ſtarb. Sein Selbſtmord macht es der Polizei unmöglich, die
Spio=
nageangelegenheit weiterhin geheim zu halten, wie ſie beabſichtigt
hatte, um nicht die Mitſchuldigen zu warnen. — Heute wurden
mehrere Perſonen, darunter die Frau des Kadlec und einige ſeiner
Angehörigen, verhaftet.
Neue Konkrollorgane im Sowjetſtaak.
OE. Moskau, 3. März=
Der Kongreß der Kommuniſtiſchen Partei der Sowjetunion,
der Anfang Februar in Moskau tagte, hat bekanntlich die
Schaf=
fung von zwei neuen, mit großen Vollmachten ausgeſtatteten
Kon=
trollorganen beſchloſſen. Die Partei erhält eine dem
Zentralkomitee angegliederte Kommiſſion für
Parteikontrolle und zur Beaufſichtigung des
Regierungsapparates wurde eine Kommiſſion
für Sowjetkontrolle dem Rat der
Volkskommiſ=
ſare beigegeben. Nach Schluß des Kongreſſes haben beide
Kommiſſionen ihre Statuten ausgearbeitet, die nunmehr von dem
Zentralkomitee der Partei bzw. vom Zentralexekutivkomitee der
Sowjetunion und dem Rat der Volkskommiſſare beſtätigt worden
ſind. Die neuen Kontrollorgane nehmen ſomit jetzt ihre Arbeit auf.
Eine Mikkeilung des Bundesführers des Skahlbeln.
DNB. Berlin, 3. März.
Auf zahlreiche Anfragen über das Abkommen, das am 25. Jcn
1934 betr. SA.=R. 1 zwiſchen dem oberſten SA.=Führer und deenſ
Stahlhelm, B. d. F., abgeſchloſſen wurde, teilt der Bundesfühn.”
des Stahlhelms folgendes mit: Durch dieſes Abkommen des
ob=
ſten SA.=Führers — alſo des Führers ſelbſt — mit der Gegee,=ger Ghoſt
zeichnung des Stabschefs, iſt das Verhältnis zwiſch agci!
SA.=R. 1 und dem Stahlhelm völlig geklärt u.) aidsl
geregelt.
Hiernach treten möglichſt alle Stahlhelmkameraden zwiſchhnnzeſ. 2
43 und 45 Jahren in die SA.=R. 1. Gleichzeitig können ſie Mau eiherung
glieder des Stahlhelms bleiben. Diejenigen Kameraden, d utweußiie
aus körperlichen oder beruflichen Gründen, z. ANuchdem. L
wegen Kriegsverletzung, ſich nicht in der SA.=R. 1 bet imeßiſchen.
tigen können, verbleiben wie bisher im Stahlſ ſiiche
helm, B. d. F., deſſen volksſportliche Betätigung auf die Su puſchen.
2. Mär.
und SA.=R. 1 übergegangen iſt.
Für diejenigen Kameraden, die hiernach nur Mitglieder 3/ Aich 819e
unter 7
Stahlhelms ſind, gilt folgende Anordnung:
Meine (d. h. des oberſten SA.=Führers) nachfolgenden Anozü hre Orodl
nungen berühren das Fortbeſtehen des Stahlhelms, B. d. F., ni auſiſchen Anld
Dieſer ſtellt eine Vereinigung von Kriegsteilnehmern und ſolckwhoben, 90
Männern über 35 Jahren dar, welche als Träger der Tradit i uwahllen
des Frontſoldatenerlebens für geeignet gehalten werden. Dſt. Der de
Bund iſt dem Führer unterſtellt, er wird vom BundesfühMZuerneil
wird
Seldte geleitet. Im Einverſtändnis mit dieſem weiſe ich dar
hin, daß die bisherige Bundestracht mit der Roten Hakenkrei
kampfbinde auch weiterhin von den Bundesmitgliedern, ſoweit
rovin
nicht der SA.=R. 1 angehören, getragen werden kann.
Hinſichtlich der Eingliederung ſelbſt ſpricht das erwähnte 2
kommen die Erwartung aus, daß dieſe „Zuſammenfaſſung von S
und SA.=R. 1 reibungslos und harmoniſch vor ſich geht, und 1
von keiner Seite auf den einzelnen ein Zwang ausgeübt wir.
Nach dieſen klaren Beſtimmungen des A
kommens vom 25. Januar 1934 verſtoßen alſ
eigenmächtigen Handlungen, die auf eine Schädigzu/
oder teilweiſe Auflöſung des Stahlhelms hinauslaufen, eine
ſeits gegen die ausdrücklichen Anordnungen d
Führers und des Stabschefs, andererſeits au
gegen diejenigen des Bundesführers des Stal
helms.
General von Hülſen Ehrenführer des Landes
verbandes Heſſen=Naſſau des Kyffhäuſerbundes.
Der Führer des Kyffhäuſerbundes, Oberſt a. D. Reinharhe hat ſoeben
gibt bekannt: Den langjährigen Ehrenvorſitzenden des frühe Aus eine kir
Kriegerbundes Kurheſſen und Waldeck, Seine Exzellenz Geneſt Der Rei
der Infanterie a. D. von Hülſen, Kaſſel, habe ich nunmchdesbiſche
zum „Ehrenführer des Landesverbandes Heſſen=Naſſau des KMſtſche Eva
häuſerbundes” ernannt. Bei dieſer Gelegenheit ſpricht /ihr geſetzge
Bundesführer General von Hülſen ſeinen Dank für das dA, Kirchen
Kriegervereinsweſen ſtets bewieſene Intereſſe aus.
Keine beſonderen Skudenken=Arbeitslager.
In der Preſſe war verſchiedentlich die Anſicht aufgetauge
aller
daß für die Studenten beſondere Arbeitsdienſtlager eingerichth,
würden. Demgegenüber wird betont, daß die Studenten nch daß
in eigenen Studentenarbeitslagern untergebracht, ſondern, Penunt
ende
Duali=
en Union beſ
die Altpreu
auch zahl
ſie auf die verſchiedenen Arbeitslager verteilt werden. Eſin
Mit d
Zuſammenballung der Studenten in eigenen Arbeitslagern /
auf jeden Fall vermieden werden. Im Gegenteil ſoll ja gerd" ihken
erzielt werden, daß die jungen Leute ſich in die Volksgemell d rwalt
ſchaft einfühlen, für ſie Verſtändnis finden und nicht Sond 9edrd
skirck
gruppen bilden.
Mis beſteh
des Gei
Mahnung zur Diſziplin.
ungliſcher
DNB. Saarbrücken, 3. März
Luft hing.
Der Führer der Deutſchen Fort des Saargebietes gluß in der
bekannt:
Die Altpre
„Unſerem Wollen ſtehen zwei Abſichten gegenüber: 1. Adr Reichsfi
Vertagung der Abſtimmung durch Provokationen uſw. zu der Kirchen
möglichen; 2. die Notwendigkeit eines Einmarſches internaſtlia eigentlich
naler Polizeitruppen nachzuweiſen.
ehenſo die
Daraus ergibt ſich:
esſynode t
1. Wir kennen nur eiſerne, verbiſſene Diſziplin.
ſalorgan
2. Wer dieſe Diſziplin durchbricht, iſt ein bewußter Hac die
Pro=
langer unſerer Gegner und wird dementſprechend behanden vur n
Wer alſo durch ſein Verhalten der Polizei berechtigten M
laß zum Einſchreiten gibt, wird als Saboteur ausgeſchloſe)
Was das bedeutet, weiß jeder.
(gez.) Pirrot.
Großes Haus. — Samstag, den 3. März.
Süddeutſche Erſtaufführung.
Die Legende vom verkauſchten Sohn.
Muſik von G. F. Malipiero, Text von L. Pirandello.
Die Oper hatte heute einen großen Tag: das neueſte
Bühnenwerk des Italieners Malipiero erlebte in Anweſenheit
des Komponiſten und vieler hoher Gäſte in nahezu
aus=
verkäuftem Hauſe ſeine in Süddeutſchland erſte Aufführung.
Die Aufnahme der Uraufführung Mitte Januar in
Braun=
ſchweig war widerſpruchsvoll, teils ablehnend, teils anerkennend,
zuſtimmend nur unter Vorbehalten. So iſt es auch hier: Ein
Achtungserfolg.
Wenn ſich zwei Männer zu einem Werk verbinden, die in
der Kunſt ihres Landes anerkannt ſind, ſo entſteht
ſelbſt=
verſtändlich etwas, das größter Beachtung wert iſt. Es zur
Diskuſſion geſtellt zu haben, iſt zweifellos verdienſtvoll, obgleich
der Grundſatz der beſte iſt, Werke fremder Nationen erſt dann
zu bringen, wenn ſie ſich im eigenen Lande durchgeſetzt haben.
Fände ein deutſcher Komponiſt in Italien für ein noch nicht
bewährtes Werk ſo leicht offene Türen?
Die praktiſche Frage, die an jede neue Oper gerichtet wird,
muß lauten: Bringt ſie das Kunſtwerk Oper aus der Kriſis
heraus? Führt ſie die Linie Oper gegenwartsnahe, wie
tradi=
tionsbewußt weiter, und iſt ihr ein ſpontaner dauerhafter
Er=
folg beſchieden? Dies iſt es, was ein jeder nun endlich wünſcht,
nachdem er ſich Jahrzehnte lang durch moderne ſogenannte
Opern ſchwer getäuſcht ſah, die geſchäftsmäßig mit einem Jahre
Dauer auf den Markt geworfen worden waren. Die Atonalität
hat ſich nicht durchgeſetzt, vielmehr abgewirtſchaftet und die
Opernhäuſer leer gemacht. Das Volk ſehnt ſich förmlich nach
einer modernen Oper, die es mit geſunden Sinnen verſtehen
kann, deren Stoff unproblematiſch iſt, deren Muſik ins Herz
dringt. Das iſt dieſer Malipiero nicht. Trotz des
Achtungs=
erfolgs und bewundernder Anerkennung des Könnens und des
Ernſtes des Schöpfers, ſieht das Publikum ſeinen Wunſch nicht
erfüllt.
Der muſikaliſche Stil, zwiſchen Rezitativ und arioſer
Be=
handlung ſtehend, z. T. aus altitalieniſchen Quellen ſchöpfend,
iſt einförmig (weil atonal ein Stimmungswechſel kaum
aus=
drückbar iſt), unſinnlich (im Lande des Belcanto), in Erfindung
reich, aber ſpröde und nicht zwingend. Die Inſtrumentierung
geiſtreich, die Partitur genial. Dieſe Muſik iſt weniger aus der
Intuition als aus dem Intellekt geboren und mit mathematiſcher
Logik geleitet, mit Beziehungen zu Strawinſkys erſter Epoche,
zu Debuſſy, ja vielleicht zum Paleſtrina=Pfitzner, Einflüſſe, die
bei uns als überwunden gelten. Die Ausführung iſt zumeiſt
kammermuſikartig. Auf Enſembles, zu denen viele Gelegenheiten
verlocken, wird verzichtet. Finales, überhaupt jede große Form
wird gemieden. In den Orcheſterzwiſchenſpielen kommt eine
breitere Sprache zu Wort. Hier und in den eigenartig
fließen=
den Klangbildern der unſichtbaren Chöre gibt Malipiero ſein
Perſönlichſtes. Hier zeigen ſich auch motiviſche Bildungen, ohne
jedoch zu großen Spannungen zu führen. Undramatiſche, epiſche
Muſik, wie der Stoff. Eine ſolche Muſik liebt der Zuhörer
„intereſſant” zu nennen, womit er teils verdeckt, daß er ſie nicht
verſteht, teils beſchönigt, daß ſie ihm nicht gefällt.
Pirandello aber hat in dem ſo geſchilderten Komponiſten
den Vertoner ſeiner Dichtung gefunden, wie er ihn wollte.
Pirandello iſt der geiſtige Schöpfer und Geſtalter des Werks
Man kann mit gleichem, vielleicht ſogar größerem Rechte ſagen:
ein Pirandello wurde aufgeführt, als ein Malipiero. Ein
ſizilianiſches Volksmärchen erzählt: Einer Mutter wurde ihr
bildſchönes Söhnchen geſtohlen; an deſſen Stelle lag eines
Morgens ein häßlicher Wechſelbalg im Bett. Vergeblich ſucht
ſie nach ihm verhöhnt von den „böſen Frauen”, bis eine
prophetiſche Alte. „Vanna Scoma”, ſie ihr Kind als eines Fürſten
Sohn finden läßt. Die Mutter erkennt ihr Kind wieder, das
ſich in ſeiner Rolle nicht wohl fühlt, und kehrt mit ihm in die
erſehnte Heimat zurück, während ſich der häßliche Idiot als des
Königs Sohn herausſtellt und als ſolcher geehrt wird.
Pirandello vertieft und verdichtet das Märchen, indem er
ihm die ihm eigentümliche philoſophiſche Deutung gibt. In allen
ſeiner Zeit in Deutſchland viel geſpielten Problemſtücken
Pirandellos handelt es ſich immer um die Gegenſätze Schein —
Wirklichkeit. Es gibt für ihn keine abſolute Wahrheit. Die
Welt iſt ſo, wie man glaubt, daß ſie ſei und ſollte dieſer Glaube
ein Trugbild ſein. „Kein Ding iſt Wahrheit doch alles zur
Wahrheit kann werden”, läßt er den Prinz ſagen. „Du biſt
nicht, wie du biſt, oder wie du dich ſiehſt; du biſt, wie ich dich
ſehe.” Auch dieſe Legende iſt ein Problemſtück. Für den Prinzen
iſt irdiſche Herrſchaft Schein, die Rückkehr zur Mutter, wobei die
Magie des Blutes beſtimmend iſt, Wahrheit.
Aus ſolch’ ſymboliſchem Stoff, einem Text voll philoſophiſcher
Gedanken konnte weder ein dramatiſches Opernbuch entſtehen —
die Oper braucht aber ein ſolches —, noch eine einheitliche
Handlung. Zwei Teile klaffen auseinander: ein myſteriöſes
Spiel, das den Glauben an übernatürliche Kräfte vorausſetzt,
und die realiſtiſche Groteske einer Tatſachenwelt von
wider=
licher Greifbarkeit. Die drei erſten Bilder verlaufen in epiſcher
Breite. Der trotz überſchwänglicher Diktion ſchöne Auftrieb des
letzten Aktes — der Prinz iſt ein Wahlverwandter von Büchre
Lconce — kann nur ſchwer den üblen Geruch des erſten,
Spelunkengeſtank des zweiten Aktes tilgen. 20 Perſonen werdſ.
gebraucht, darunter Geſindel, Verblödete, Huren: Rückfall
längſt erledigt geglaubten Verismo. 4 Hauptperſonen, von den
nur eine handelt, die Mutter, alle anderen reden und phil!
phieren, ohne daß die Muſik die Kraft hätte, das Dichtertuche
verſtändlicher zu machen oder gar zu vertiefen. Die operet?
hafte Karikatur des Regierungsprinzips in den trottelhaft
Miniſtern und die grauſame Verhöhnung des Königsprinz
im idiotiſchen „Sohn des Königs” und der Dirne „die König
wirken höchſt unerquicklich.
Man wird Stoff und Text in oben geſagtem Sinne o
mit „intereſſant” bezeichnen. Aber damit iſt in beiden Fäl
weder den Schöpfern, noch dem Empfänger gedient. Eine wi7
ſame und wertvolle Oper muß einen Stoff haben, der ham
feſt iſt, einen Text, der keines philoſophiſchen Schlüſſels bedi
eine Muſik, die nichr für einen kleinen Kreis von Kenne
geſchrieben iſt, ſondern den Seelen aller zugänglich iſt.
In Malipieros Muſik liegen vielleicht Zukunftsmöglichkei
Sie iſt zwar nicht tonartbeſtimmt, aber auch nicht radikal atoll
Sie birgt melodiſche und harmoniſche Elemente, die zur Torn
tät neigen. Aber ſind dies alte Erinnerungen, oder neue We.
Die Aufführung war ausgezeichnet. Die Spielleitung
Dr. Praſch wurde dem Werk in hohem Grade gerecht,
Geiſt Pirandellos, wie der Muſik Malipieros. Die Bühne
bilder Edward Suhrs treffen die Myſtik der beiden erſten
die Realiſtik des dritten Bildes gut. Für die zwei letz
Szenen wünſchte ich mir den Rahmen etwas leichter.
Hauptverdienſt am Erfolg aber hat Karl Friderich, der
alle Schwierigkeiten überlegen beherrſchende muſikaliſche Leit
aufs Sorgfältigſte allen Eigenheiten und Feinheiten der Po
tur nachging, und der unſerem virtuos ſpielenden Orcheſter
der Bühne ein zuverläſſiger Führer war.
Die Rollen ſind alle ungewöhnlich ſchwer, und ſtehen me
ohne orcheſtrale Stütze ſehr exponiert. Ihrer ſicheren, temp”
mentvollen Bewältigung durch alle Beteiligten, gebührt bem
dernde Anerkennung. Die vier Hauptperſonen ſind vortref!
beſetzt. Im Mittelpunkt ſteht die Mutter, die in Bertha —
holzer eine darſtelleriſch und geſanglich vortreffliche A
körperung fand. Neben ihr Magda Strack als eine unhein!
eindrucksvolle Monna Scoma. Der Prinz, der Mutter richt7
Sohn, fand in Dr. H. Allmeroth einen idealen Vertre‟
in äußerer Erſcheinung, ſtimmlicher Friſche, geſanglichem Kön
und überzeugender Darſtellung in gleicher Weiſe feſſelnd. 4
iſt der Aufſchwung, den der letzte Akt nahm, hauptſächlich
danken. Der idiotiſche „Sohn des Königs” wurde in der Wie?
gabe Eugen Vogts zu einer Studie von faſt kliniſcher Schen
ag, 4. März 1934
Neuordnung
inder Deukſchen Evangeliſchen Kirche.
d Reichsbiſchof überkrägk ſeine Befugniſſe als
aftsliſchi auf die deuiſhe Euggeliſche Kife.
DNB. Berlin, 3. März.
ger Evangeliſche Preſſedienſt teilt mit: Durch eine am
5./ Arz in Kraft getretene Verordnung hat der Reichsbiſchof
(su undesbiſchof der Evangeliſchen Kirche der Altpreußiſchen
oden „inmu ſeine Befugniſſe auf die Deutſche Evangeliſche Kirche
ynen „ibeſuagen. Die Verordnung iſt auf Grund der „Verordnung
erad= um icherung einheitlicher Führung der Evangeliſchen Kirche
nder em 4tpreußiſchen Union” vom 26. Januar erlaſſen.
lchdem der Landesbiſchof der Evangeliſchen Kirche der
m=ſtwußiſchen Union ſeine Befugniſſe auf die deutſche
evan=
elute Kirche übertragen hat, hat das geiſtliche Miniſterium
ew lutſchen evangeliſchen Kirche ein Kirchengeſetz beſchloſſen,
azu m 2. März in Kraft getreten iſt.
luch § 1 dieſes Geſetzes übernimmt die deutſche evangeliſche
itch unter Führung des Reichsbiſchofs als Landesbiſchof
ungihre Organe die Leitung der evangeliſchen Kirche der
alt=
gutſchen Union. Die Einrichtung der Generalſynode wird
wuoben, an ihre Stelle tritt die Landesſynode, welche aus
ewählten altpreußiſchen Mitgliedern der Nationalſynode
Der Reichsbiſchof iſt befugt, die Zahl der Mitglieder
ugZuernennung auf 30 zu erhöhen.
n § 3 wird die Umbildung der Provinzialſynoden geregelt.
treten innerhalb der nächſten zwei Wochen zur Bildung
mneuen Provinzialſynode aus ihrer Mitte zuſammen.
der Provinzialkirchenrat beſteht in Zukunft aus dem Biſchof
ſnespfarrer) und fünf Mitgliedern, von denen zwei durch
mlſchof aus der neuen Provinzialſynode ernannt, die übrigen
urch die neue Provinzialſynode aus ihrer Mitte gewählt
Fon.
6 enthält Beſtimmungen über den Rechtsausſchuß der
79. Dieſer beſteht aus den durch den Reichsbiſchof ernannten
zußenden, ſowie ſechs weiteren Mitgliedern, von denen der
ne
Aufen, einüchbiſchof zwei aus der kirchlichen Verwaltung und vier aus
ungen9 landesſynode ernennt. Der Rechtsausſchuß der
Kirchen=
rſeits brz beſteht aus dem durch den Biſchof ernannten Vorſitzenden
des Sticie vier weiteren Mitgliedern, von denen er ein Mitglied
wer kirchlichen Verwaltung und drei aus der
Provinzial=
muote ernennt.
der Reichsbiſchof erläßt die zur Durchführung dieſes
Ge=
mde
erforderlichen Beſtimmungen.
Das Geiſtliche Miniſterium der Deutſchen Evangeliſchen
eingſigh hat ſoeben ein Geſetz erlaſſen, das nach ſeiner ganzen
Struk=
des fruß es eine kirchliche Reichsreform bezeichnet werden
zellenz Gaſßt Der Reichsbiſchof hat ſeine Befugniſſe als
ſch mnſindesbiſchof der Altpreußiſchen Union auf die
ſſau des ſſuſche Evangeliſche Kirche übertragen, die nun
fü ſprich ſihihr geſetzgebendes Organ, das Geiſtliche Miniſterium, eine
ur ds hit Kirchenverfaſſung erlaſſen hat, wodurch der bisher
beende Dualismus zwiſchen der Reichskirche und der
Altpreu=
ſhe Union beſeitigt wird.
lie Altpreußiſche Union ſpielt innerhalb der Evangeliſchen
1a auch zahlenmäßig die ausſchlaggebende Rolle, da zu ihr faſt
M aufgeia kälfte aller Evangeliſchen gehören. Sie hatte in dem
bis=
er eingrichan Aufbau die ausſchlaggebende Stellung ſchon allein da=
Fudemen ſch daß ihr oberſter Amtsträger gleichzeitig der Präſident der
ſondern, ſanunion war.
werden. Nir dieſem Grundſatz wird jetzt gebrochen. Künftigwird
gerlAltpreußiſche Union mit der Reichskirche in
fol ſaghVerwaltung organiſch verſchmolzen und ihr
rgeordnet. Sie wird nicht aufgelöſt. Sie bleibt als
Adskirche und auch als ſelbſtändige Körperſchaft des öffentlichen
t beſtehen. Ihre Leitung liegt aber in den
Hän=
indes Geiſtlichen Miniſteriums der Deutſchen
Imgliſchen Kirche, die bisher machtpolitiſch geſehen etwas
en, 3. Mchſe Luft hing, ſich aber durch dieſe Neuordnung den alleinigen
rgebietes ſtilß in der Leitung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche geſichert
„Die Altpreußiſche Union wird in allen leitenden Organen
nüber: 1.A ler Reichskirche vereinigt.
n uſw. u9der Kirchenſenat, der ſchon durch eine Verordnung vom 26.
ges imern chuar eigentlich außer Kraft geſetzt war, verſchwindet
vollſtän=
benſo die bisherige Generalſynode, an deren Stelle eine
hlsſynode tritt. Auch in den Kirchenprovinzen werden die
hoalorgane völlig umgeſtaltet. Innerhalb der nächſten Wochen
wußter 9 die Provinzialſynoden entſprechend umzugeſtalten. Sie
be=
hend behus nur noch aus dem Biſchof als Präſes und 18 Mitgliedern,
erechtigten Vmen dann noch ein Mitglied der theologiſchen Fakultät tritt.
ausgeſchl’” die Geſetzgebungsbefugniſſe innerhalb der
Alt=
eliſchen Union liegen beim Geiſtlichen
Miniſte=
gez.) Pi 17, das allein beſchließen, aber auch mit der Landesſynode zu=
von BüchMiden anderen zahlreichen Perſonen ſind Maria Reining
„z erſteh P9 Charlotte Krauß als erſte und zweite Mutter, die
erſonen MEſſſter der Herren Drath, Ritzhaupt, Schlüter mit
Rüchdlehen Lob zu bedenken. Peter Anders überraſchte durch
von /Eſt Charakteriſtiken des Herrn Beſſerwiſſer und des Bürger=
und Mſrs. Weitere in Neben= und Doppelrollen Mitwirkende
Hicht Eg: ſich gewandt ein.
das Publikum wußte zunächſt mit der Oper nichts
anzu=
tronell gen. Durch die zwei letzten Bilder ließ es ſich erwärmen,
nigsſil /tWzollte ſchließlich der vorzüglichen Aufführung, den
Haupt=
ſih Vlüllern, dem Komponiſten und ſeinen Helfern Dank und
vHI.
Vilhelm Grimm feierk Geburkskag.
Biedermeier=Idylle. — Nach ungedruckten Briefen.
Von Dr. Raimund Piſſin.
In den Jahren 1816 bis 1829 waren die Brüder Jakob und
Aelm Grimm als Bibliothekare in Kaſſel tätig. Damals be=
2A das ungeheure Werk ſeiner (mehrmals umgearbeiteten)
tiſchen Grammatik”: gleich dem genialen Bildhauer, der aus
* In Marmorblock die edle Geſtalt herausmeißelt, bewältigte
ob die drängende Fülle des Stoffes in einem erſten großen
Wurf (1818). Wöchentlich wanderte Manuſkript für einen
An in die Göttinger Druckerei! Damals erſchienen — von bei=
Brüdern gemeinſam herausgegeben — neben den „Kinder=
Hausmärchen” und den „Altdeutſchen Wäldern” die beiden
e der „Deutſchen Sagen”; damals arbeitete Wilhelm den
ſen Band der Märchen die „Anmerkungen”. . . „Es liegt etwas
ie Urwüchſiges in den Kaſſeler Zeiten Jakobs und
Wil=
ſchrieb ihr Sohn und Neffe Hermann Grimm in ſeiner
Neikung zu den Märchen.
„Der Jakob iſt nicht hier und hat zu ſeiner Erfriſchung eine
e Fußreiſe unternommen,” berichtet in einem ungedruckten
Wilhelm Grimm am 1. Juni 1823 dem Bruder Ferdinand
Berlin: „Vorigen Mittwochen iſt er mit einem Ranzen auf
Rücken und einem Wachstuch auf dem Hut, wie ein
Hand=
leburſch abgegangen. Jetzt, wo der Druck von dem 2. Bande
Grammatik noch nicht angefangen hat, kann er ein paar Wochen
A wenden. Er iſt über Hersfeld und Fulda, will nach Steinau
Ninzigtal, wo die Brüder ihre Kindheit verbrachten), wo er
* niemand beſuchen, ſondern nur die Gegend ſehen und ſich der
1 Zeiten erinnern will, und dann weiter bis Büdingen, wo
9. dann rechts wendet und über den Vogelsberg dann wieder
Herkommt
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
ſammenarbeiten kann, allerdings in der Form, daß die Synode
in Zukunft nicht mehr durch Mehrheitsbeſchluß
entſcheidet, ſondern in brüderlicher Ausſprache
ihre Meinung bildet. Die Verwaltung der Preußiſchen
Kirche wird von jetzt ab durch die Deutſche Evangeliſche
Kirchen=
kanzlei geführt. Der Oberkirchenrat verſchwindet,
ſo daß der ganze Apparat durch die einheitliche Verwaltung
bei=
der Kirchen weſentlich vereinfacht wird. Möglichkeiten eines
Ge=
genſatzes zwiſchen den beiden Kirchen, wie ſie bisher beſtanden
und auch in die Erſcheinung zu treten drohten, ſind damit
ausge=
ſchloſſen.
Tagesbeſehl an die Hitlerjugend.
Der Reichsjugendführer Baldur von Schirach erläßt folgenden
Tagesbefehl an die Hitler=Jugend: Mit dem heutigen Tag wird
Eingliederung der evangeliſchen Jugendorganiſation in die Hitler=
Jugend abgeſchloſſen. Ich begrüße unſere neuen Kameraden, die
mit ihrem Bekenntnis zu uns ihren Willen zu einem Deutſchland
der Einheit und Kameradſchaft bekundet haben. Die Tat der
evan=
geliſchen Jugend hat den wenigen, die noch beiſeite ſtehen, ein Bei=
Nr. 62 — Seite 3
ſpiel gegeben. Seid willkommen, Kameraden, die Jugend Adolf
Hitlers iſt ſtolz auf euch!
Kirchengeſekz über die Jugendarbeit der Deutſchen
Evangeliſchen Kirche.
Das geiſtliche Miniſterium der Deutſchen Evangeliſchen
Kirche hat am 2. März ein Kirchengeſetz beſchloſſen, das
die Jugendarbeit der Deutſchen Evangeliſchen
Kirche regelt. Danach faßt die Deutſche Evangeliſche Kirche
die geſamte evangeliſche Jugendarbeit zuſammen und führt ſie,
von der Gemeinde ausgehend, als „Jugendwerk der Deutſchen
Evangeliſchen Kirche” durch. Mit der Leitung des Jugendwerkes
beauftragt der Reichsbiſchof den Reichsjugendpfarrer, der Landes=
und Kreisjugendpfarrer beſtellt. Alle bisherigen
Rechts=
beſtimmungen über das evangeliſche
Jugend=
werk werden aufgehoben. Der Reichsjugendpfarrer
er=
läßt die zur =Durchführung des Geſetzes erforderlichen
Aus=
führungsbeſtimmungen. Das Geſetz tritt mit dem Tage ſeiner
Verkündung in Kraft.
Abrüſtung ſcheitert an Frankreich.
Frankreich will weder ſelbſt abrüften noch Deutſchland eine Verbeſſerung ſeines beſcheidenen
Verkeidigungs=
ſtandes geſtakten. — England plank neue Vermikklung. — Die Grenze der deutſchen Zugeſtändniſſe erreicht.
Frankreich bleibt ftur.
Der engliſche Lordſiegelbewahrer hat bei ſeiner Abreiſe aus
Paris noch einen etwas krampfhaften Optimismus zur Schau
ge=
getragen. Die Londoner Preſſe iſt ihm aber darin nicht gefolgt.
Zwiſchen den Zeilen ſteht ziemlich deutlich zu leſen, daß die
euro=
päiſche Rundfahrt Edens auf ihrer letzten Station Paris mit
einem glatten Mißerfolg geendet hat.
Herr Barthou denkt offenbar nicht daran, auch nur einen
Zentimeter von ſeinem Programm aufzugeben und hat den
eng=
liſchen Bundesgenoſſen ziemlich unverblümt abfallen laſſen. Der
Korb iſt zwar noch nicht endgültig überreicht. Offiziell will das
franzöſiſche Kabinett die Anregungen prüfen, die Eden gegeben
hat. Aber wie die Antwort ausfallen wird, darüber gibt ſich
niemand irgendwelchen Illuſionen hin. Denn Frankreich will
weder ſelbſt abrüſten noch will es zugeſtehen, daß Deutſchland
ſeinen beſcheidenen Verteidigungsſtand verbeſſert. Frankreich
hält weiter an ſeiner Forderung der Kontrolle feſt und beſteht
darauf, daß ihm die Sicherheiten durch England gewährt werden,
die es ebenſo prompt ablehnte, als ſie ihm von Deutſchland
ange=
boten wurden.
Der Bermikklungsverſuch Edens
haf ſich alſo vollſtändig feſtgelaufen, und zwar
durch die Schuld Frankreichs.
In Berlin und in Rom hat Eden weitgehendes Verſtändnis
ge=
funden. Die Amerikaner haben ſich inzwiſchen ebenfalls für das
engliſche Memorandum im Grundſatz ausgeſprochen und damit
gleichzeitig die Notwendigkeit einer Verſtärkung
der deutſchen Verteidigungswaffen anerkannt. Die
Gruppierung iſt alſo im Augenblick ſo, daß zwiſchen England,
Italien, den Vereinigten Staaten und Deutſchland allein eine
Verſtändigung möglich wäre, und daß nur Frankreich dräußen
ſteht. Man könnte daraus die Schlußfolgerung ziehen, daß an
der Halsſtarrigkeit Frankreichs die
Abrüſtungs=
verhandlungen zu ſcheitern drohen.
England aber gehf der Konſeguenz aus dem
Wege, daraus die Folgerung zu ziehen.
Es ſcheint, als ob Herr Eden das Spiel noch nicht verloren gibt
und, nachdem dieſer Verſuch geſcheitert iſt, einen neuen Verſuch
auf einer anderen Grundlage unternehmen will, der den
franzö=
ſiſchen Wünſchen angepaßt iſt. Alſo
wieder das alte Spiel.
daß Frankreich ſeine politiſchen Freunde ſich abarbeiten läßt und
mit deren Hilfe Zugeſtändniſſe herausdrückt, die es dann einfach
als gegebene Sache hinnimmt, um daraufhin noch mehr
Entge=
genkommen zu verlangen. Bisher hat das franzöſiſche Kabinett
damit Erfolg gehabt, dank der Nachgiebigkeit
Eng=
lands. Wir erinnern uns nur daran, daß vor einem Jahre die
Abrüſtungskonferenz ſich auf den Macdonaldplan als Verhand=
Die von Jugend auf äußerſt labile Geſundheit Wilhelms, den
namentlich Herz= und Magenkrämpfe oft peinigten, mußte ſich
mehr Muße gönnen als Jakob, der wie ein raſtloſer Schwimmer
die Wogen der Arbeit zerteilte und den bedächtiger arbeitenden
Bruder in jenen Jahren zurückließ. Damals entwickelte ſich jenes
innige Freundſchaftsverhältnis Wilhelms zu der altheſſiſchen
Fa=
milie von Schwertzell, deren Stammſchloß ſeit über einem halben
Jahrtauſend in Willingshauſen bei Ziegenhain ſtand.
Höhepunkte dieſes gemütvollen Kreiſes waren Wilhelms
Geburtstagsfeiern. Am Ende dieſer Periode, 22. Februar
1829, ſchreibt Wilhelmine von Schwertzell dem Freunde: „Lieber
Grimm, noch zwei Tage, und Ihr Geburtstag kehrt zurück, an
wel=
chem wir oft in herzlicher Freude und Eintracht verſammelt
waren, den wird durch irgend etwas bezeichnet, was Sie
über=
raſchen ſollte, wodurch wir aber am allermeiſten für das eigene
Vergnügen ſorgten.”
Am 25. Februar 1819 berichtet Wilhelm dem Bruder in
Ber=
lin: „Abends war ich bei Schwertzells, und da war’s wirklich gar
herrlich, ein ſchöner Baum war angezündet! mit Lichtern und
Zuckerwerk reichlich ausgeſtattet; unten lagen nun viele
ausge=
ſuchte Geſchenke. Von Fräulein Minchen der Chriſtuskopf aus der
Transfiguration, von Fräulein Lottchen und Carolinchen (
Min=
chens Schweſtern) ein ſo zierlich geſticktes Halstuch, wie ich noch
nie eins gehabt, von der Frau von Schw. eine goldene Taſſe, von
der Fr. von Malsburg . . . ein Geldbeutel mit ſilbernem Schloß,
ein ſilberner Leuchter, von Radowitz und Verſchuer . . . wie Du
ſiehſt, es nimmt gar kein Ende. Dann wurde Muſik gemacht, und
ich durfte mir beſtellen, was ich mir wünſchte, ich glaube, der halbe
Don Juan mußte daran. Wie wir fortgingen, war der den
gan=
zen Tag bedeckte Himmel ganz rein geworden, und die Sterne
glänzten in aller Pracht.”
Das nächſte Jahr, 1820, brachte eine jener „frohen und
ge=
heimen Veranſtaltungen”. Wilhelm Grimm zu überraſchen, deren
ſich Minchen Schwertzell, ſpäter mit wehmütiger Freude entſann.
„Wie ich hinkam”, erzählt Wilhelm, „wurde mir erſt gratuliert,
hernach Tee getrunken und getan, als wenn nichts vor wäre. Dann
wurden geſellſchaftliche Spiele vorgeſchlagen, und als die Reihe
an Blinde Kuh kam, roch ich Lunte. Ich wurde endlich gefangen
und mir die Augen verbunden; während der Zeit ſchlich ſich eins
nach dem andern hinaus, und wie ich die Binde abnahm, war
nichts in der Stube als das mit Lichtern hell erleuchtete Tiſchchen,
auf dem die Geſchenke lagen, das der Alex Bohneburg in der Zeit
heimlich hereingetragen hatte. Es waren recht hübſche Sachen. Von
den vier ſämtlichen Herren ein Beſteck Meſſer, Gabel und Löffel
von Silber, von der Minchen eine Taſſe, darauf der Fiſcher mit
dem Butt an dem See und dergleichen zierliche Dinge mehr;
auch die Kinder hatten mtr von ihren Spielſachen etwas gegeben.
lungsgrundlage verſtändigte, daß dann aber nachträglich
Frank=
reich ein gewaltiges Trommelfeuer gegen dieſe Stellung eröffnete
und es auch tatſächlich erreichte, daß nun England ſeine eigenen
Vorſchläge verließ und mit einem neuen Projekt hervortrat, ſo
daß alſo nach außen hin England die Verantwortung dafür trägt,
wenn Deutſchland gezwungen wurde, die Konferenz zu verlaſſen.
Dieſe Erinnerung ſollte eigentlich in London abſchrecken. Denn
Eden iſt in Berlin nachdrücklich darauf aufmerkſam gemacht
wor=
den, daß
Deutſchland jetzk am Ende ſeiner Zugeftändniſſe
iſt, daß trotz allen guten Willens eine Grenze vorhanden iſt, die
da anfängt, wo die Lebensnotwendigkeiten der deutſchen
Landes=
verteidigung beginnen. Dieſe Grenze iſt jetzt erreicht. Darüber
hinaus iſt keine Nachgiebigkeit mehr möglich. Wir wären für
eine hundertprozentige Abrüſtung zu haben geweſen, müſſen aber
aus der Tatſache, daß unſere Nachbarn an eine Abrüſtung nicht
denken, unſere Folgerungen ziehen. Niemand kann uns
zumu=
ten, daß wir in einem Zuſtand der Ungleichheit verharren, der es
ſelbſt den kleinen und allerkleinſten Staaten ermöglicht, einen
Einbruch in Deutſchland zu einem militäriſchen Spaziergang zu
machen.
Von unſerer Forderung des 300 000=Mann=Heeres können wir
deshalb nicht herunter, ebenſowenig, wie wir auf ein Minimum
an Verteidigungswaffen gegen einen Angriff zu Lande und aus
der Luft zu verzichten imſtande ſind. Das muß einmal mit aller
Deutlichkeit ausgeſprochen werden, ſchon damit Herr Eden ſich keine
vergebliche Müche macht und eine neue Vermittlungsaktion
ein=
leitet, die von vornherein zum Scheitern verurteilt wäre, die
höch=
ſtens dazu führen könnte, den klaren Tatbeſtand von der Schuld
cn dem Scheitern der Abrüſtungskonferenz zu verwiſchen.
Weitgehende Aebsreinſtimmung des engliſchen
und des amerikgniſchen Abrüſtungs=Skandpunkkes.
Das Staatsdepartement veröffentlicht eine zuſammenfaſſende
Darſtellung der Beſprechungen, die am 19. Februar zwiſchen dem
engliſchen Botſchafter Sir Ronald Lindſay und dem
Unterſtaats=
ſekretär Philipps über die Abrüſtungsfrage ſtattgefunden haben.
Darcus gehe hervor, daß die in der engliſchen Botſchaft
nieder=
gelegten Auffaſſungen über die Abrüſtung in den meiſten Punkten
mit der Botſchaft des Präſidenten Rooſevelt vom 16. Mai 1933
übereinſtimmen. Die amerikaniſche und die engliſche Regierung
ſeien, alſo vollſtändig einig, mit Ausnahme einiger techniſcher
Fragen.
Eine Wiener Erklärung.
Von maßgebender Regierungsſeite wird jetzt zu der in der
auslandiſchen Preſſe viel erörterten Frage einer
Wiederher=
ſtellung der habsburgiſchen Monarchie erklärt, daß
Gerüchte über dahingehende Verhandlungen und
Vorbereitungen in keiner Weiſe den Tatſachen
entſprechen. Die Regierung vertrete vielmehr den vom
Bun=
desführer Starhemberg eingenommenen Standpunkt, daß dieſe
Frage nicht als aktuell anzuſehen ſei und die Regierung.
vorläuſig wichtigere, dringendere Probleme zu löſen habe.
was ganz rührend unter dem übrigen Glanz ſtand. Ich beſah alles
allein und ungeſtört, dann kam die Geſellſchaft zu drei Türen
her=
ein und gratulierte noch einmal. Es wurden auch Wörter
aufge=
führt, z. B. Sommernachtstraum, der Boyneburg war ſehr komiſch,
wie er den Traum vorſtellte, er machte ſich ordentlich ſein Bett,
gähnte und ſchlief ein, dann kam der Alp und drückte ihn. Oder
in dem Wort Tanzbär tanzte er als Bär verkleidet nach der
Bä=
ten=Muſik, die Minchen hielt ihn am Seil, und er brummte auch
ordentlich.
Den Beſchluß dieſer anmutigen Bildchen aus der Biedermeier=
Zeit möge Wilhelm Grimms Beſchreibung ſeiner
Geburtstags=
feier im Jahre 1821 bilden: „Es war auch ein eigener Spaß
aus=
gedacht — auf einmal ging die Nebenſtube auf, die Minchen ſaß
da, zwiſchen ein paar Schirmen, an denen ein künſtliches Fenſter
angebracht war, und war in meine Perſon verkleidet, hatte ſogar
einen Brill auf und ſtellte vor, es wäre der Geburtstagsmorgen
geweſen und der Jakob wäre ausgegangen; ich ſaß allein und
wollte noch etwas ſchreiben, wurde aber in einem fort geſtört. Der
Störer war unſer (Bibliotheks=)Pedell Kürſchner, der von dem
Alex Boyneburg vorgeſtellt wurde, Du kannſt Dir denken, wie er
es machte, er hatte einen Mantel und Treſſenhut und brachte nun
unter allerlei Vorwand die Geſchenke. Zwei Beutel mit Gerſte
und Hafer brachte er als Honorar von Göttingen (wo eben
Wil=
helms Schrift „Ueber deutſche Runen” erſchienen war); wäre es
nur wahr geweſen, ſo hätte ich Dir auch etwas davon, zu einer
Suppe ſchicken können. Es war alles recht ſchön, wäreſt Du nur
dabei geweſen, Dir hätte ſo etwas auch Spaß gemacht. Das
vor=
nehmſte Geſchenk iſt ein prächtiger Arbeitsſtuhl von ſechs Herren
zuſammen.
Fleiſchloſe Ernährung mit einheimiſchen Erzeugniſſen. Roh=,
Dämpf=, Heil= und Kinderkoſt. „Vielſeitig, ſchmackhaft und
ge=
ſund. 150 neue, erprobte Rezepte mit vielen Bildern, von
Marianne Fleiſchhack. RM. 1,60. (Falken=Verlag,
Ber=
lin=Lichterfelde.)
Hier iſt für die geplagte Hausfrau Rat und Hilfe zu einer in
jeder Beziehung geſundheitfördernden, dabei billigen Koſt. Die
von ihr ſo verzweifelt geſuchte. Abwechſlung” bringen hier
wirk=
lich neue und praktiſch erprobte Rezepte, als Ergänzungs= oder auch
rein vegetariſche Koſt. Sie zeigen, wie aus billigen
einheimi=
ſchen Erzeugniſſen wertvolle, ſchmackhafte Mahlzeiten bereitet
werden können.
Schutz dem Schuldner! Was darf der Gerichtsvollzieher? Von
Syndikus L. Gutmann. Preis RM. 1.00. (James
Fried=
mann Verlag, Berlin SW. 68.)
Der Verfaſſer erzählt in Form einer ſehr flüſſig geſchriebenen
Geſchichte von den Nöten in Zahlungsſchwierigkeiten gekommener
Schuldner. Dabei kommen alle Möglichkeiten bei der
Zwangs=
vollſtreckung zur Sprache. Man erfährt, was der
Gerichtsvoll=
zieher darf und was nicht.
Seite 4 — Nr. 62
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 4. März 1934
Seanzoliche „sreundſchaften.
Skoff zum Nachdenken. — Sauerſüße Kommenkare
zum deutſch=polniſchen Kulkurabkommen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 3. März.
Die Ereigniſſe in Oeſterreich und die Reflexionen, die ſie in
den verſchiedenſten Pariſer Kreiſen hervorriefen, haben im
all=
gemeinen das Problem der Stellungnahme Frankreichs zu ſeinen
Verbündeten zur Diskuſſion geſtellt. Dieſes Problem war in
Wirklichkeit längſt ſchon reif; nur vermied man es hier
gefliſ=
ſentlich, darüber zu ſprechen.
Lange Zeit waren die kleinen Verbündeten gefügige
Vaſal=
len in allen politiſchen Fragen. Sie koſteten aber ſehr viele
Opfer, politiſch ſowohl wie finanziell. Wieviel Gelegenheiten die
franzöſiſche Außenpolitik um ihretwillen verſäumte und wie hoch
die nur politiſch „gerechtfertigten” franzöſiſchen Anleihen ſich
be=
laufen, das alles wird einmal noch den Franzoſen Stoff zum
Nach=
denken geben. Ebenſo wie in mancheſi europäiſchen Hauptſtädten
im ſtillen viel über die Vor= und Nachteile der
fran=
zöſiſchen Freundſchaft nachgedacht wurde.
Dieſen Bedenken hat zuerſt die Weltwirtſchaftskriſe Gewicht
gegeben. In Bukareſt zum Beiſpiel hat man ſich eines ſchönen
Tages darauf beſonnen, daß man eine Außenpolitik betreibt, die
von der wirtſchaftlichen Orientierung des Landes überhaupt keine
Kenntnis nimmt. Man konnte daraus nicht ohne weiteres die
Konſequenzen ziehen, aber man fing an, die franzöſiſchen
Donau=
pläne ſkeptiſcher zu betrachten. Auf die Dauer läßt es ſich eben
nicht leugnen, daß Frankreich für die Kleine Entente
wirtſchaftlich im Grunde genommen ſehr wenig
bedeutet.
In einer ähnlichen Richtung wirkte die Abſchwächung des
Völkerbundes. Solange Genf im Mittelpunkte der europäiſchen
Politik ſtand und von den Abſtimmungen im Völkerbundsrat
ſchier alles abhing, waren die Beziehungen der franzöſiſchen
Außenpolitik mit den Verbündeten enger und auch fruchtbarer.
Jetzt beſinnt man ſich dieſer Tatſachen in Paris, ohne daß
man aus ihnen unmittelbare Konſequenzen ziehen würde. Der
Einfluß der Kleinen Entente bleibt ſtark. Man ſah, wie aus
Prag gewiſſe franzöſiſche Habsburgſympathien förmlich abgewinkt
werden konnten. Daß ſie aber überhaupt auftauchten, war
charakteriſtiſch.
Recht ſauerſüß klangen auch die
franzöſi=
ſchen Kommentare zum deutſch=polniſchen
Kul=
turabkommen. Man hat ſich zwar ſchon ſeit einiger Zeit
damit abfinden müſſen, daß Warſchau ſich von der franzöſiſchen
Führung emanzipierte. Und man war gezwungen, über die
Be=
friedung im Oſten Europas Freude zu zeigen. Wenn dieſe
Freude auch recht — offiziell war. Daß zwiſchen Berlin und
War=
ſchau etwas geſchah, was mehr den Namen Friedensarbeit
ver=
dient als ſo manche internationale Palaver, läßt ſich einmal
nicht leugnen. Dennoch kann man hier die ſchlechte Laune nicht
ganz unterdrücken, ſelbſt auf die Gefahr hin nicht, daß man der
eigenen Diplomatie damit ein Armutszeugnis ausſtellt
Sowiekrufſiſche Milikärflugzeuge
Wuer deittand.
Nach einem Aufklärungsflug über der Feſtung
Düngburg noigelandel.
Sraviſrys hintermanner.
Andeukungen Pachots. — Namensnennung
verweigert.
EP. Paris, 3. März.
Vor der parlamentariſchen Unterſuchungskommiſſion machte
am Freitag der ehemalige Kommiſſar der Sicherheitspolizei,
Pachot, Ausſagen über die Einflüſſe durch die
ſeine Bemühungen, Staviſky bereits vor
Jah=
ren zur Aburteilung zubringen vereitelt
wor=
den ſeien. Aus den Bekundungen ging hervor, daß das
Gericht des Seine=Departements, das dem unlängſt von der
Regierung ſeines Amtes enthobenen
Generalſtaats=
anwalt Prefſard unterſtand, es hartnäckig
ablehnte, gegen den Schwindler eine
Straf=
verfolgung einzuleiten. Pachot gab ferner an, daß
aus parlamentariſchen und Regierungskreiſen
Intervenuionen zu Gunſten Staviſkys
unter=
nommen worden ſeien. Er weigerte ſich jedoch, die
Namen der in Frage kommenden Perſönlichkeiten
bekannt=
zugeben, da er keine ſchlüſſigen Beweiſe gegen ſie beſitze.
Eine Ausnahme machte er für den ehemaligen Finanzminiſter
Bonnet, der wiederholt im Zuſammenhang mit Staviſky
ge=
nannt worden ſei.
Bonnet veröffentlichte ſofort nach Bekanntwerden der
Aus=
ſagen Pachots ein Dementi. Ueberhaupt ſind die Zeitungen
mit Demendis, Richtigſtellungen und Erklärungen zahlreicher
Perſönlichkeiten angefüllt, die in den letzten Tagen in die Affäre
hineingezogen worden ſind. 1. a. beſtreitet der ehemalige
Miniſter Heſſe in einer Zuſchrift an die Preſſe, daß er einen
Scheck Staviſkys in Höhe von 125 000 Franken erhalten habe,
wie am Freitag in verſchiedenen Zeitungen behauptet
wor=
den war.
DNB. Riga, 3. März.
Zwei ſowjetruſſiſche Militärflugzeuge lanz
deten am Freitag in der Nähe von Dünaburg, das ein
Flugzeug etwa 8 Kilometer nördlich, das andere einen Kilomete
ſüdlich der Stadt. Vor der Landung kreiſten die Flugzeugy
mehrere Male über Dünaburg. Bei der Landung wur
den beide Flugzeuge etwas beſchädigt, doch blieben die Inſaſz
ſen, vier ſowjetruſſiſche Fliegeroffiziere, unvem
letzt. Sie wurden ſofort verhaftet und in die Dünaburger Abtef;
lung der lettländiſchen Pglitiſchen Polizei gebracht. Sie erklärtern 9”
daß ſie auf dem Wege von Moskau nach Smolensk ſich infolge unn
günſtiger Witterung verirrt hätten und ſchließlich wegen Brenm
ſtoffmangels hätten niedergehen müſſen. Es harn
delt ſich um ſowjetruſſiſche Aufklärungsflugzeuge neueſter Bauar: m Lande
Beide Flugzeuge ſind mit Maſchinengewehre meen zur 2
ausgerüſtet. Die Landung der ruſſiſchen Mili
tärflieger erregt — nach Blätterſtimmen — hier umfi Mieten. S
größeres Aufſehen, als Dünaburg Feſtung iſt. 9: weit de. Si
Flieger werden zurzeit eingehenden Verhören unterworfen. D
Maſchinen werden vom lettländiſchen Militär bewacht. Es m zn und da
anzunehen, daß von ſeiten der ſowjetruſſiſchen Geſandtſchau oſen
Schritte wegen Auslieferung der Militärflieger unternomms
werden.
Prokeſt der chineſiſchen Regierung
gegen die Errichkung Mandſchuknos.
DNB. Tokio, 3. Märt
Die chineſiſche Regierung hat an das japaniſche Auswärtk,
Amt eine Note gerichtet, in der die chineſiſche Regierung gegen E
Ausrufung des mandſchuriſchen Kaiſerreiches proteſtiert und S.
pan dafür verantwortlich macht. Das japaniſche Außenminiſterir
hat beſchloſſen, keine Antwort auf dieſe Note zu geben, da B.
mandſchuriſche Fragenkomplex im Zuſammenhang mit der Au/
rufung des mandſchuriſchen Kaiſerreiches für Japan vollkomm=;
geklärt ſei und irgend welche chineſiſche Anſprüche daher nicht
g=
tend gemacht werden können.
De
Fend
Jede 1994 1
zuer Städtet
d gegeben,
zung weitere
ſwärts ge
ſrügung zu
dt zurückſteht
iU. wird gebe
32. zu habe
u der
Stad=
jgtens den
Adung von
her bei
Forstassessor Artur Ritter
Frau Gretel, geb. Neeb
Oermählte
Meine liebe Frau und gute Mutter, Schweſter, Schwägerin u. Tante
Frau Margarethe Finfe
geb. Ollweiler
iſt am Donnerstag, den 1. März, nach kurzem Krankenlager im
Nirchliche Trauuung: Sonntag, ½. März 1934, nachm. 5 Ahr
in der Pauluskirche.
Alter von 63 Jahren verſchieden.
In tiefer Trauer:
Georg Finke
Hans Finke
Erbacherſtr. 59
Die Beerdigung findet am Montag, den 5. März, nachm.½3 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt. Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Daß unſer gutes, treues Mütterchen
durch einen ſanften Tod erlöſt wurde, zeigen
wir hierdurch an.
In tiefer Trauer:
Dr. Dr. Gg. H. Neunobel, Pfarrer
Frieda Neunobel
Dora Neunobel, geb. Heil.
Darmſtadk, den 3. März 1934,
(2621
Beerdigung: Dienstag, 6. März, nachmitt.
2 Uhr, Friedhof. Nieder=Ramſtädterſtraße.
Für die vielen wohliuenden Beweiſe
herzlicher Anteilnahme beim Heimgang
unſeres geliebten Entſchlafenen ſagen
wir herzlichen Dank.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe wohltuender
An=
teilnahme ſowie für die zahlreichen
Blumen=
ſpenden beim Heimgange unſeres lieben
Entſchlafenen
Selln Zhrssce Mühre
ſagen wir allen unſeren herzlichſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Fr. Hilde Mager
und Kinder.
Dankſagung.
Für die vielen
Beweiſeliebe=
voller Teilnahme die
un=
beim Heimgang unſeres
lieben Entſchlafenen
Zollſekretär i. R.
Darmſtadt, den 3. März 1934.
Jakob Keil
zuteil wurden, ſprechen wir
auf dieſem Wege unſeren
herzlichſten Dank aus.
Familien Emil Thaler
und Böhmann.
Düſſeldorf und Darmſtadt,
den 3. März 1934.
8
empfehle
Hemden / Kragen
Krawatten
Handſchuhe
Socken / Unterzeuge
Taſchentücher
Damen=Strümpfe
LB0 — ſchwarz und farbig
SpezialHandſchuh= und Herren=Artikel=Geſchäft
Heinrich Schmidt=
Ernſt=Ludwigsplatz 2 (assea) Am „Weißen Turm”
in großer
Unen p‟
eunen he
Beſte
einde
t zum
Klavier-
stimmen
Piano-
Berg
Hügelstr. 32
Telefon 126
„.adles für das Bahy
schön, aber praktisch und preiswert
Alloo-Bazar
Vf
WIIn. Schmank Erd-und
lch bin als Zahnarzt
I
zu allen Kranken-
kassen zugelassen
Damen=n.
Kinder=
kleider werd.
gut=
ſitzend preiswert
angefertigt. (a
Kirchſtraße 19, I
Mathematik, reine
u. angew., d. akad.
geb. Vehrer.
Vor=
ber. a. alle Ziele.
Nachhilfe.
Witt=
mannſtr. 30, I (a
Schützenstraße 16
Beuerbestaltung
Telefon 965
Im Namen der Hinterbliebenen:
Marta Heuer, geb. Berck.
Darmſtadt, den 3. März 1934.
Orangerie=Allee 10.
sollte die Besichtigung meiner
7 Schaufenster sein, sofern
Sie Interesse für schöne
Höbel haben.
Heinrichstr. 67 Annahme v. Bedarfsdeckungsscheinen
Handels-Hochschule Leipaig
Beginn des Sommersemesters 1934 am 16.April. —
Vorlesungsverzeichnis mit Aufpahmebedingungen
(50 Pfg. und Porto/dureh das Sekretariat. (V2607
Neue Formen
zum Umformen
von Strohhüten
bei
O
Dr. med. M. Fr. Jaeger
Arzt und Zahnarzt
Elisabethenstraße 2
(2645)
Ha1d I. DirZeinlecan)
Oldigs
Vernickten Sie
Ihre DDarm-Darasilen-
Hölgesſtraße 11.
Preiſe 2.— ℳ
und 2.20 ℳ
Heilgymnastin
verrelst
Vertretung:
Aneliese Hofman-Fresenius
Gruner Weg 33
Ruf: 478
die Ihr Blurs vergiften und Ihrr
Lebene-
funktion berabſehzen, Blähungen und
Zeib=
ſchmergen verurſachen, die Zrnährung ene
werten, indem Sie täplich sinige Tropſen
reinen Thalnlia-Rnoblauch=Rohlaft
(St. K& 145) in MNilch oder Waſſer ober brei
Gelatinekapſeln Thalnſia-Knoblauch-Oek
(Narten Rg 1.60) nchmen, nach deren
Ge=
nuß kein Geruch wahrzunebmen iſt, weil ſie
ſich erſt im Magen auflöſen. Sie werden
ſehen, wie gut Ihnen bas tur und wie ſch
Ihr Organiomue geſtärft fühlen wirb.
Piano
Berg
Hügeistr. 32
(2)
Von der Reise
zurück!
Gegen Spule und Bandwürmer nebmen Sie
Curbitin-Pulver (Defe Rk 1.00) oder
für Ainder Curbitin-Schoholade (Zafel
Rc 1,20) aus franzöſiſchen Rürbieskernen.
Zur Unterſtützung dieſer Durmmittel haben
ſich vorzüglich dewährt: Spulwurm-Cae
aue Rainfarn und Krecanuß- Tee, Paket
55 und 60 Pfennig. — Jegt, im Srübjahr,
geben die Würmer am leichteſten ab.
Darmstädter
Lesezirkel
Lese-Mappen iIl.
Zeitschriften von
25 Han. Prospekte
kostenlos.
Valentin Roeder
Alicestraße 10.
Tel. 2512.
Dr. med. H. Hausmann
Facharzt für Chirurgie
Darmstadt
lrenestr. 12 Telefon 2622
Keine Enttäuſchung!“
wenn Damen ihre alten Hüte in der
Hutzentrale Wenzel, Rheinſtr. 33
verarbeiten laſſen. Große Formen=
Auswahl und in allen Kopfweiten.
Neue Damenhüte ſehr vorteilhaft.
Radie?
nur von Radio-Pfeiffer!
Mühlstraße 18
Bequeme Teilzablungen. (2095a
L.u. M. ENGEL
Schuchardstraße 8
Pfaff 2614a
Electra — Wertheim
Nähmaschinen
Mlele Fahrräder
verschwinden bald,
Stuhlentleerung
erfolgt in normaler schmerzloser
Weise, wenn Sie eine Zeitlan/
regelmäßig Redapan nehmer
Durch seine Ouellfähigkeit wer
den schlechte Säfte aufgesoger
die Därme werden grundlicl
gereinigt, ohne daß die Schlein:
häute angegriffen werden. Vie?
Beschwerden, die auf unreinel
Darmverhältnissen beruhen,w!
Leberdrücken. Uebelkei;
Kopfschmerzen, unreirn
Haut usf
werden bald aufhören.
1 Orig.-Paket kostet 75 9
Redapan ist ein natürliche,
überaus wohltuendes Mitte,
das Hilfe bringt, wenn es nir
regelmäßig genommen wir”
Beſormhaus Braunwartl
Ernst-Ludwigstr. 3
Erbacherstr. 61. (263
NUEHIN
Porzellan
Kaff.= u. Speiſe=
General-Vertretung:
THALEIA
Antt
Reformhaus Eos
Schulstraße 7. (2048
ſervice la
Mar=
kenware, liefert
auf Kredit in
12 Monatsraten
A. Malinowſki,
Frankfurt a. M.
Liebigſtr. 58.
Erb. Sie
unver=
bindl.
Vertreter=
beſuch. (Vl2639
macht alle Klelder neu! Reinigt und
ontglänzt! — in Drogerlen 75 ½.
Spanisch
Benedict-Schule
Peter-Gemeinder- Straße 19
Teleſon 613 (6294
Die neue
Schaufenster-Ausstellung
bei Eissenhauer sollten Sie sich einmal
ansehen, denn sie zeigt auf’s Neue wie
viel-
seitig die Auswahl in preiswerten Qualitäts-
(2644
möbeln dort ist.
Annahme von Bedarfsdeckungsscheinen
RADAN KARN NACHE. FRIEDRCH
Issechauet
DARMSTADT• ERNST LUDWIOSTR-K
A
ſmntag, 4. März 1934
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 62 — Seite 5
zuus der Landeshauptſtadt
Darmſiadi, den 4 März 1934.
Aufruf!
Tachdem der Führer im vergangenen Jahre an ſeinem
Ge=
uestag zur „Hitler=Spende” aufgerufen hatte, hat der Deutſche
ißheindetag im Auguſt vorigen Jahres im Einvernehmen mit
zſ Referenten für die Hitler=Spende bei der Oberſten SA. in München an die Gemeinden unter 20 000 Einwohner
10 Appell gerichtet, möglichſt viele Freiquartiere für die SA.
jſider Bevölkerung zu beſchafffen, damit bewährte Kämpfer
nationalſozialiſtiſchen Bewegung einige Wochen koſtenlos
ſretkunft und Verpflegung erhalten. Der Aufruf des Deut=
0 Gemeindetages hat, obwohl er erſt in vorgerückter
Jahres=
g berausgegeben werden konnte, einen außerordentlichen
Er=
o gehabt. Insgeſamt ſind etwa 30 000 Freiſtellen geworben
nuden! Dieſer Erfolg zeugt von der großen Opferwilligkeit der
gülkerung.
Der Deutſche Gemeindetag hat nunmehr an ſämtliche deut=
Gemeinden den Aufruf gerichtet, für das Jahr 1934 unter
he Bevölkerung für eine tatkräftige Beteiligung an der
Hitler=
zide 1934 zu werben. Die Freiſtellen ſollen nun nicht nur auf
de Lande, in kleineren Städten, in Kurorten und
Sommer=
ſ eſten zur Verfügung geſtellt werden, ſondern auch in den
grö=
en Städten, damit die Kameraden vom Lande und von den
1iueren Städten einmal Gelegenheit haben, die
Kultureinrich=
uen der Städte zu beſuchen. Dadurch iſt eine gute Gelegen=
1e gegeben, die Vorzüge unſerer Stadt und ihrer ſchönen
Um=
eſng weiteren Kreiſen bekannt zu machen und auch den
Kultur=
ſſen und das künſtleriſche Schaffen in unſerer Vaterſtadt
Volks=
aſſen aus dem Reich zu vermitteln.
Die Verteilung der Freiplätze erfolgt durch die Oberſte SA.. Der Deutſche Gemeindetag iſt der Auffaſſung, daß der
ſe Geiſt im Dritten Reich erwarten läßt, daß zahlreiche
Fa=
ſen zur Förderung des Gedankens der Volksgemeinſchaft
ſum SA.=Mann für mindeſtens zwei Wochen Gaſtfreundſchaft
gihren. Ein ſchlichtss Bett und einfache Familienkoſt wird
u jedem SA.=Mann dankbar begrüßt. Die Stadtverwaltung
ſtet an die Bevölkerung die herzliche Bitte, ſo wie es auch
an=
wärts geſchieht. Freiquartiere in möglichſt großer Zahl zur
ſügung zu ſtellen, damit unſere Stadt in dieſer Beziehung
it zurückſteht. Wer ein Freiquartier zur Verfügung ſtellen
wird gebeten, einen Freiſchein der im Stadthaus, Zim=
32. zu haben iſt, auszufüllen. Dieſe Freiſcheine werden dann
der Stadtverwaltung an den Deutſchen Gemeindetag bis
iſtens den 10. April 1934 weitergeleitet werden. Zur
Ver=
undung von Doppelmeldungen ſei darauf hingewieſen, daß
Frei=
ſetiere, die bereits on einer anderen Organiſation geworben
hier bei der gemeindlichen Meldung nicht mehr aufzugeben
Darmſtadt, den 3. März 1933.
Wamboldt,
kommiſſ. Oberbürgermeiſter.
ggen
Der Dank des Landesbiſchofs.
LPH. Landesbiſchof Lic. Dr. Dietrich gibt folgendes bekannt:
1 „Zu meiner Berufung zum Landesbiſchof der Evangeliſchen
adeskirche Naſſau=Heſſen ſind mir freundliche Glückwünſche aller
Iin großer Zahl zugegangen. Es iſt mir unmöglich, jedem
ein=
zeſſen perſönlich zu antworten. Ich darf daher auf dieſem Wege
Innen herzlichen Dank ſagen.”
gez.: Lic. Dr. Dietrich, Landesbiſchof.
Bekannkmachungen des Perſonalamkes.
Beſtellt wurden: am 1. März 1934 Bürgermeiſter Heinrich
der in Ober=Sensbach zum kommiſſariſchen Bürgermeiſter der
meinde Unter=Sensbach, Adam Heiß 2. in Unter=
Sens=
lo zum kommiſſariſchen Beigeordneten der Gemeinde Unter=
Insbach.
— Evangeliſch=Kirchliche Nachricht. Pfarrer Hermann
Blan=
ets zu Brensbach wurde mit Wirkung vom 15. Februar auf
Nachſuchen aus dem Dienſte der Landeskirche entlaſſen.
Hohes Alter. Am Montag dem 5. März, begeht Frau
lſah. Kappes Witwe. Schuchardſtraße 14, 3. St., ihren 79.
Ge=
lutstag.
Frau Paula Momber=Manecke, unſere einheimiſche
Lauten=
agerin, ſingt am Mittwoch, den 7. März, im Frankfurter
Sen=
neiwel he im Mittagskonzert.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus
Entag 4. März Anf. 19½, Ende 22 Uhr. Außer Miete).Der Barbier von Sevilla. Preiſe 0.95—5.75 unstag 6. März Auf. 20, Ende gegen 22½a: A17
Die Fabel vom vertauſchten Sohn. 0.70—5.50 Kleines Haus 6mntag 4. März Zuſatzmiete I110
Anf. 20, Ende 22 Uhr.
Preiſe 0.70—3.80
Die Hochzeitsreiſe. An gg 5. März Anf. 20, Ende 22 Uhr. Gruppe 1—650.
Matheis bricht’s Eis. (Kein Kartenverkauf)
Austag
Anf. 20, Ende 2= Uhr. Gruppe 651—1300.
6. März Matheis bricht’s Eis. (Kein Kartenverkauf)
— Heſſiſches Landestheater. Wir machen beſonders darauf
auf=
hrlſam, daß das heutige einmalige Gaſtſpiel der Stagione dOpera
äl gna (Cav=Max, Sauter=Falbriard) mit G. Roſſinis komiſcher
e Der Barbier von Sevilla” nicht, wie geſtern
irr=
inlicherweiſe angekündigt, im Kleinen, ſondern im Großen Haus
uindet. — Zu der einmaligen Aufführung „Der Ring des
belungen” hat das Heſſiſche Landestheater eine
Sonder=
hete mit rund 25 Prozent Preisermäßigung aufgelegt.
Die Luftfahrt= und Luftſchutz=
Werbeausſtel=
g, die das Heſſiſche Landestheater anläßlich der Aufführung
Segelfliegerluſtſpiels. Am Himmel Europas” von
Sbenzen=Malina, in der Einſtudierung und den Bühnenbildern
m Edward Suhr, Berlin, im Foyer des Kleinen Hauſes
ver=
ſſtaltet, findet nach wie vor das lebhafte Intereſſe aller
Be=
ſher. Die Ausſtellung, die von der Ortsgruppe Darmſtadt des
Lichsluftſchutzbundes, der Deutſchen Lufthanſa, der Fliegerlandes=
Aype 7. Süd=Weſt, und der Fliegergruppe der Techniſchen
Hoch=
le Darmſtadt reich beſchickt iſt. kann von jedermann vormittags
diſchen 11 und 13.30 Uhr und abends eine Stunde vor Beginn
* Vorſtellung beſucht werden.
Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1933/34.
Feierliche Uebergabe des geſammelken
Brokes durch das Jungvolk.
Beſondere Lebensmikkelverkeilung am 5. März 1934
JJahreskag der erwachenden Nakion).
Das Jungvolk übergibt das geſammelte Brot am
Montag, dem 5. März, vormittags 11 Uhr.
auf dem Meßplatz in Darmſtadt in feierlicher Form dem
Winterhilfswerk.
Anſchließend hieran wird das Brot in feierlichem Zuge zur
Feſthalle gebracht. Der Feſtzug geht durch folgende Straßen:
Stiftsſtraße. Dieburger Straße, Heinheimerſtraße,
Schlageter=
ſtraße, Frankfurter Straße, Peter=Gemeinder=Straße,
Eliſabethen=
ſtraße, Neckarſtraße, Rheinſtraße, Steubenplatz.
An dem Feſtzug der von dem Jungvolk mit ſeinen
Spiel=
mannszügen geführt wird, nehmen Abordnungen der SA., SS.,
des Arbeitsdienſtes, der Techniſchen Nothilfe und des
Luftſchutz=
bundes mit ihren Muſikkapellen und Spielmannszügen teil.
Außer=
dem marſchieren darin Abordnungen der Hitler=Jugend, des
Bun=
des deutſcher Mädchen und der Frauenſchaft. Während des
Feſt=
zuges läuten die Glocken ſämtlicher hieſigen Kirchen.
Der Feſtzug wird auf dem Steubenplatz aufgelöſt, während
das Brot zu Verteilung in die Feſthalle verbracht wird.
Die feierliche Verteilung des Brotes und der Sonderſpende
(Lebensmittel und Gutſcheine für Brennmaterial) aus Anlaß des
Jahrestages der erwachenden Nation findet am
Montag, dem 5. März, nachmittags 2 Uhr.
in der Feſthalle dahier in Anweſenheit des Herrn
Reichsſtatthal=
ters Sprenger ſtatt, der hierbei auch ſprechen wird. Die
feier=
liche Kundgebung in der Feſthalle wird durch Lautſprecher auf den
Exerzierplatz, öſtlich der Feſthalle, übertragen. Auf dieſem Platz
ſpielt die Kapelle des Muſikzuges der Standarte 1/115.
Damit die Jugend ſieht, daß die ganze Bevölkerung an ihrem
ſozialen Hilfswerk Intereſſe hat, wird die Darmſtädter
Bevölke=
rung herzlich gebeten, an den beiden Veranſtaltungen zahlreich
teilzunehmen. Durch eine Beteiligung hieran wird auch erneut
bewieſen, daß wir nur eine Volksgemeinſchaft ſind, die jederzeit
bereit iſt, ſich für die Notleidenden einzuſetzen.
Die Behörden und Unternehmungen werden gebeten, ihren
Arbeitern und Angeſtellten Gelegenheit zu geben. an dieſen
Ver=
anſtaltungen teilzunehmen.
Da vermutlich die Hilfsbedürftigen nicht alle in der Feſthalle
während der Feier ſitzen können, wird von den jüngeren und
ge=
ſunden Volksgenoſſen erwartet, daß ſie die Sitzplätze alten und
gebrechlichen Leuten überlaſſen.
Auch wird von der hieſigen Bevölkerung erwartet, daß ſie
während des Feſtzuges Diſziplin hält und auf den Fußſteigen
bleibt, damit der Straßenverkehr nicht geſtört wird.
Aus Anlaß dieſes großen Sieges im Kampf gegen Hunger
und Kälte wird die Darmſtädter Bevölkerung herzlichſt gebeten,
ihre Häuſer zu ſchmücken und zu flaggen.
Das Programm über die Veranſtaltungen iſt im Anzeigenteil
abgedruckt.
Brokſammlung durch das Jungvolk.
Falls am Sonntag, den 4. März Ifd. J., nachmittags 2 Uhr,
durch irgendeinen Umſtand die Brotſpende durch das Jungvolk
nicht abgeholt worden iſt, wird um Ablieferung des Brotes bis
ſpäteſtens 4 Uhr, in den nachſtehenden Ortsgruppen erſucht:
Ortsgruppe
Viktoriaſchule, Hochſtraße.
Ortsgruppe 2: Eſchollbrückerſtraße 18.
Ortsgruppe
Bauernkammer, Rheinſtraße 62.
Ortsgruppe 45: Dieſterwegſchule, Ecke Lagerhaus= und
Blumenthalſtraße.
Ortsgruppe 6: Altersheim, Emilſtraße.
Ortsgruppe
Ehem Polizeirevier. Dieburger Str. 26.
Ortsgruppe 8: Peſtalozziſchule, Stiftſtraße.
Ortsgruppe 9: Berufsſchule II. Ecke Karl= und Nieder=
Ramſtädter Straße.
ſteht außerhalb der Volksgemeinſchaft!
Nahionalſozialiſtiſche Kriegsopferverſorgung.
Landesleitung Groß=Heſſen.
Stha. Es wird das Gerücht verbreitet, daß das kommende
Heeresverſorgungsgeſetz Rentenkürzungen und Eutziehungen
brin=
gen werde.
Das neue Geſetz wird zurzeit bei den in Frage kommenden
Regierungsſtellen bearbeitet; ſolange dasſelbe alſo nicht unſerer
Organiſation zur Begutachtung vorliegt, kann vor irgend welchen
geplanten Maßnahmen nichts behauptet werden, insbeſondere daß
Kürzungen uſw. bevorſtehen.
Es handelt ſich hier ſicherlich um unverantwortliche Schwätzer,
die anſcheinend nichts Beſſeres zu tun haben. Derartigen
Gerüch=
ten iſt entgegenzutreten und die Verbreiter ſind zu melden an die
zuſtändigen Stellen der NSKOV.
Schenkt Dicher zur Konfirmation!
Aufruf an alle ſtellenloſen Rechtsanwalts=
und Nokarialsangeſtellken.
Der letzte Aufruf hat nur einen Teil der ſtellenloſen
Rechts=
auwalts= und Notariatsangeſtellten veranlaßt, ſich zum Zwecke
der Stellen=Vermittlung bei der Berufsgemeinſchaft der Büro=
und Behördenangeſtellten, Darmſtadt, Schulſtraße 7, I. (
Tele=
phon 3128) zu melden. Wir wiederholen deshalb den Aufruf
und fordern die Säumigen auf, Ihre Meldung unverzüglich
nachzuholen.
Ludwig=Georgs=Gymnaſium. Die Veranſtaltung Kampf=
und Marſchlieder aus alter und neuer Zeit” wird
am kommenden Dienstag, dem 6. März, wiederholt. Sie war
ein voller Erfolg. Der Feſtſaal war ſchon lange vor Beginn bis
auf den letzten Platz gefüllt. Erhebend waren dieſe Feierſtunden,
groß war die Begeiſterung. Der tiefe Eindruck, den die
Erſtauf=
führung hinterließ, berechtigt zu der Erwartung, daß auch die
Wiederholung das gleiche lebendige Intereſſe bei ihren Beſuchern
finden wird. (Karten durch die Gymnaſiaſten und den Hausmeiſter,
Karlſtraße 2.)
Kameradſchaftsabend der Polizeibeamten Darmſtadts.
An=
läßlich der Wiederkehr der Machtübernahme durch die nationäle
Regierung in Heſſen findet am 6 März 1934, 20.30 Uhr, im
Saal=
bau in Darmſtadt ein Kameradſchaftsabend ſtatt, zu dem alle
dienſtfreien Polizeibeamten hiermit herzlich eingeladen ſind. Für
die Fachſchaftsmitglieder iſt Erſcheinen Pflicht. Die Polizeikapelle
Buslau wird die Feier würdig umrahmen.
Der Lebensſinn der Wiſſenſchaft. Ueber dieſes hochaktuelle
Thema, das die Einſtellung der Nationalſozialiſtiſchen Bewegung
zur Wiſſenſchaft überhaupt kennzeichnet, ſendet der Südweſtdeutſche
Rundfunk (Frankfurt a. M.) am 4. März, 19.25—19.45 Uhr, einen
Vortrag des bekannten Kulturphiloſophen Paul Krannhals.
Wenn die Verbände der verſchiedenen
nationalſozialiſti=
ſchen Organiſationen mit flatternden Fahnen und unter den
Klän=
gen flotter Militärmärſche durch die Straßen ziehen, ſtrömt jung
und alt voller Begeiſterung herbei. Man freut ſich an der
Diſzi=
plin, die aus den marſchierenden Kolonnen ſpricht und ohne die
der Marſch eines nationalſozialiſtiſchen Verbandes nicht denkbar
wäre.
Aber ſolche Diſizplin fehlt — beim Publikum. Wenn die
Spitze des Zuges herankommt, will jeder mehr ſehen als der
andere. Obwohl jeder am beſten ſehen würde, wenn das
Publi=
kum auf dem Bürgerſteig bleiben und die Fahrbahn völlig
frei=
gehalten würde, fangen einige an, die Fahrbahn zu betreten,
an=
dere folgen, und bald bleibt nur eine ſchmale Gaſſe, durch welche
die Verbände ſich mühſam einen Weg bahnen müſſen. Der ſchöne
und feierliche Eindruck des ganzen marſchierenden Zuges wird
dabei erheblich geſtört.
Das Publikum aber, das ſich auf die Fahrbahn gedrängt hat,
wird plötzlich durch lebhaftes Läuten des Schaffners eines
Stra=
ßenbahnwagens erſchreckt. Was, warum will der Schaffner den
Zug ſtören, kann er nicht warten, bis der Zug vorbei iſt? Der
Schaffner würde ſchon gerne warten und ſich den Zug anſehen;
aber im Wagen ſitzen Leute, die an die Eiſenbahn oder an ihre
Arbeitsſtätte müſſen und denen eine Verſpätung Nachteil und
Schaden bringen kann. Drängt aber das Publikum nicht auf die
Fahrbahn, ſondern bleibt es auf dem Bürgerſteig, ſo können in
den breiten Straßen der Stadt die marſchierenden Kolonnen
un=
gehindert ihren Weg fortſetzen, und dennoch können die Wagen
der Straßenbahn den Zug überholen oder in entgegengeſetzter
Richtung an ihm vorbei. Der raſch vorbeifahrende Wagen ſtört
auch das Beſchauen des Zuges nicht.
Darum, liebes Darmſtädter Publikum: Bleib bei den
Um=
zügen der nationalſozialiſtiſchen Verbände auf dem Bürgerſteig
ſtehen, denkt an euere Mitmenſchen; ſtört nicht den Verkehr der
Straßenbahn, erleichtert der Polizei die Arbeit und zeigt, daß
ihr ſelbſt ſchon ſo viel Diſziplin gelernt habt, daß die
marſchie=
renden Kolonnen frei und ungehindert zu ihrem Ziel marſchieren
können. Dänn aber kann auch jeder einzelne im Publikum den
Vorbeimarſch des Zuges am beſten betrachten.
Kreisbauernverſammlung in Darmſtadt.
Am Freitag, dem 9. Lenzing (März), nachmittags 4 Uhr,
findet in Darmſtadt im großen Saale des Reſtaurants „
Rum=
melbräu”, Rheinallee; eine große öffentliche Bauernverſammlung
ſtatt, in der der Landesbauernführer Dr. Wagner, Mitglied des
Reichsbauernrats, eine Anſprache halten wird. Gleichzeitig wird
der Stabsleiter des Landesbauernführers. Landwirtſchaftsaſſeſſor
Schönheit=Darmſtadt, über das Reichserhobgeſetz ſprechen.
Wir weiſen ſchon heute auf die Veranſtaltung hin, zu der
alle Intereſſenten freundlichſt eingeladen ſind. Erſcheinen der
Ortbauernſchaften des Kreiſes Darmſtadt und der benachbarten
Ortſchaften aus den angrenzenden Kreiſen iſt Pflicht.
— Evangeliſcher Jugendgottesdienſt. Auf Anordnung des
Herrn Landesbiſchofs ſoll heute, in den Vormittagsgottesdienſten,
um 10 Uhr, der Eingliederung der evangeliſchen Jugend in die
Hitlerjugend und den Bund deutſcher Mädels
ge=
dacht werden. Da in der Stadtkirche Konfirmationsfeier in der
Schloßkirche Prüfung der Konfirmanden iſt, wird für die
Stadt=
gemeinden, die entſprechende Feier in der Stadtkapelle
abgehalten. Die geſamte evangeliſche Jugend der fünf
Stadt=
gemeinden kirchliche Jugend wie Hitlerjugend und Bund
deutſcher Mädels wird dazu herzlich eingeladen.
H.
Alice=Frauenverein (Heſſiſcher Landes=Frauenverein vom
Roten Kreuz). Die Mitglieder werden wiederholt auf die am
näch=
ſten Mittwoch, 7. März vormittags 10½ Uhr, im
Hauſe der Vereinigten Geſellſchaft ſtattfindenden
Hauptverſamm=
lung hingewieſen, in der zu Beginn Herr Facharzt Dr. Rahn
einen Vortrag über „Neuere Behandlung innerer Krankheiten”
halten, ſodann über die Tätigkeit und Entwicklung des Vereins
in den letzten 3 Jahren berichtet und über die Aenderung der
Satzung ein Beſchluß gefaßt werden ſoll. — Am gleichen Tage
findet, beginnend um 11½ Uhr, die Hauptverſammlung des
Heſſiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz im
ſelben Gebäude ſtatt. Die an dieſer Verſammlung teilnehmenden
Mitglieder des Landesvereins ſind auch zu dem Vortrag von
Herrn Dr. Rahn eingeladen. An beiden Verſammlungen können
Gäſte, die durch Mitglieder eingeführt werden, teilnehmen.
Wer das Leben bejaht, nimmt OLOMALTINE-zder gure Geſchmack ſteigert die
Wirkung. OOvomaltine löſt lich in trinkwarmer Miich ſofort und reſtlos auf,
Seite 6 — Nr. 62
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 4. März 1934
Die erſten Darmſtädker Urlauber.
* Wie im nationalſozialiſtiſchen Staat auf allen Gebieten des
täglichen Lebens einſchneidende Umwälzungen zu verſpüren ſind,
ſo iſt jetzt auch auf dem Gebiet der Volkswohlfahrt ein neuer Geiſt
eingezogen. Durch die Organiſation „Kraft durch Freude” ſoll
auch dem minderbemittelten Volksgenoſſen Gelegenheit gegeben
werden, in ſeinen Ferientagen die Schönheiten unſeres Deutſchen
Vaterlandes kennen zu lernen.
Am Samstag mittag um 1 Uhr verſammelten ſich die erſten
135 Urlauber aus Darmſtadt auf dem Paradeplatz, um ſpäter von
Frankfurt aus mit anderen Volksgenoſſen aus dem Rhein=Main=
Gau eine zehntägige Ferienfahrt ins Erzgebirge anzutreten. Zu
ihrer Begrüßung waren der Kreiswart der Organiſation „Kraft
durch Freude . Kreisbetriebszellenobmann Pg. Zachow und Pg.
Oelhafen eingetroffen. Der Spielmanns= und Muſikzug und
mehrere Stürme des Reſerveſturmbannes der Standarte 115, unter
Führung von Sturmhauptführer Bohnſack, hatten auf dem Platze
Aufſtellung genommen, um den Ferienfahrern das Ehrengeleite
zum Bahnhof zu geben. Nachdem das Gepäck der Urlauber auf
Laſtwagen verſtaut war, marſchierte der Zug unter klingendem
Spiel, voran eine wehende Betriebszellenfahne, von einer großen
Menſchenmenge begleitet, zum Hauptbahnhof.
Um 1.30 Uhr trafen der Kreisleiter, Pg. Oberbürgermeiſter
Wamboldt, Pg. Bürgermeiſter Kopp und Adjutant Reuter
am feſtlich geſchmückten Hauptportal ein. Der Kreisleiter gab
ſei=
ner Freude darüber Ausdruck, daß es endlich möglich wäre,
Ar=
beiter der Stirn und der Fauſt ins Erzgebirge in Erholung zu
ſchicken. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß alle den Staub des
Alltags abſchütteln und ſich ungehemmter Freude hingeben
wür=
den, auf daß ſie neu gekräftigt wieder ans Tageswerk zurückkehren
könnten. Als Propagandiſten der Tat ſeien ſie berufen, die Idee
der Volksgemeinſchaft in die weiten Deutſchen Lande
hineinzu=
tragen. Der Kreisleiter ſchloß mit dem Wunſch, alle
Fahrtteil=
nehmer froh und glücklich wiederſehen zu dürfen. Darauf ergriff
Kreisbetriebszellenobmann Pg. Zachow das Wort. Er erinnerte
daran, daß im Anfang des vorigen Jahrzehntes einmal eine
marxiſtiſche Zeitung die Forderung aufſtellte, daß dem Arbeiter
Gelegenheit gegeben werden müſſe, alle Schönheiten der Welt zu
ſehen. Flugzeug und Kraftfahrzeug müßte der Staat dazu zur
Ver=
fügung ſtellen. Doch die letzten 14 Jahre des Syſtems hatten für
den Arbeiter derartiges nicht übrig. Wohl iſt der Arbeiten
ge=
flogen, aber ſtatt im Flugzeug zum Fabriktor hinaus. Der
natio=
nalſozialiſtiſche Staat will ſeiner Grundeinſtellung nach die Fehler
der liberaliſtiſchen Aera wieder gut machen. Zwar will er dem
Arbeiter nicht die Welt. aber alle Schönheiten Deutſchlands zeigen.
Als gute Arbeitskameraden ſollen die Arbeiter der Stirn und der
Fauſt wieder ihres Lebens froh werden. Die Organiſation „Kraft
durch Freude” ſoll ihnen Gelegenheit geben, alle Gaue
Deutſch=
kands kennen zu lernen. An dieſer Stelle ſoll auch den
Unterneh=
mern, mit deren Unterſtützung im Sinne der Volksgemeinſchaft
die Organiſation erſt durchgeführt werden konnte, der Dank
abge=
ſtattet werden. Mit einem dreifachen „Sieg=Heil” auf den Führer,
dem dieſe Organiſation vor allem zu verdanken iſt, ſchloß Pg.
Zachow ſeine Ausführungen. Nach Abſingen des Horſt=Weſſel=
Liedes begaben ſich die Fahrtteilnehmer nach dem Bahnſteig, wo
ſich um 2.05 Uhr, unter den Klängen des Volksliedes „Muß i
denn . . . . der Sonderzug in Bewegung ſetzte.
—üt—
Samstag nachmittag iſt vom Frankfurter Hauptbahnhof der
erſte Urlauberzug des Gaues Heſſen=Naſſau mit 1200 Arbeitern
der Stirn und der Fauſt nach dem Erzgebirge abgefahren. Dort
werden die Urlauber eine zehntätige Freizeit verleben, die ihnen
durch die NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟. Gau Heſſen=
Naſſau, ermöglicht worden iſt. Die Abfahrt geſtaltete ſich zu
einem wundervollen Erlebnis nationalſozialiſtiſcher
Volksgemein=
ſchaft. Die Teilnehmer aus den Kreiſen Frankfurt a. M., Mainz.
Wiesbaden. Darmſtadt, Groß=Gerau und Worms verſammelten
ſich in der Bürgerſtraße vor dem Hauſe der Arbeit und zogen
dann mit Muſik zum Hauptbahnhof, wo ſich inzwiſchen vor dem
Hauptportal eine große Menſchenmenge eingefunden hatte. Die
Front des Hauptbahnhofes war mit Fahnen und Tannengrün
reich geſchmückt.
Zu der Kundgebung, die um 4 Uhr vor dem Hauptbahnhof
ſtattfand, hatten ſich u. a. Reichsſtatthalter Gauleiter
Sprenger der Landesobmann der NSBO. und
Bezirksleiter der Deutſchen Arbeitsfront Willi
Becker eingefunden, die in Anſprachen die Bedeutung dieſer
Ferien unterſtrichen. Dann ging es unter Marſchmuſik auf den
ebenfalls mit Fahnen und Tannengrün geſchmückten Bahnſteig,
wo um 16,58 Uhr der Urlaubszug die Halle in Richtung Hanau—
Bebra verließ.
Kameradſchaftsabend der Belegſchaften
Röhm & Haas und Auguff Jacobi.
Der erſte Kameradſchaftsabend der Belegſchaften der Firmen
Röhm u. Haas AG. und Auguſt Jacobi in Darmſtadt, der am
Samstag abend im überfüllten und feſtlich geſchmückten
Kon=
kordia=Saal (Mackenſenſtraße) vor ſich ging, veranſtaltet
und gehalten im neuen Geiſte nationalſozialiſtiſcher
Werkgemein=
ſchaft, bedeutete von Anfang an einen vollen Erfolg und hielt
die Hunderte von Mitarbeitern der beiden Belegſchaften mit
ihren Angehörigen einige Stunden voll harmoniſcher
Unterhal=
tung und kameradſchaftlichen Zuſammenſeins beieinander.
Nach der Einleitung des Abends durch einige Muſikſtücke, die
von einer tüchtigen Kapelle flott geſpielt wurden, gedachten vor
Beginn der offiziellen Vortragsfolge die Verſammelten unſerer
Toten, während das Orcheſter gedämpft das Lied vom guten
Ka=
meraden ſpielte.
Herr Dr. Röhm als Betriebsführer begrüßte die
Erſchiene=
nen, die einen Abend der Freude und der Erholung miteinander
verbringen wollten. Der Redner drückte ſeine Freude darüber
aus, daß der Kameradſchaftsabend ſo außerordentlich gut beſucht
ſei, der die Betriebsangehörigen einmal außerhalb der
Betriebs=
ſtunden vereinige, um ſich auch ſo zuſammenzufinden und kennen
zu lernen. Der Redner wünſchte allen eine recht frohe
Unter=
haltung und dankte insbeſondere Herrn Zeichner dem
Be=
triebsratsvorſitzenden, der ſich um die Vorbereitung des
Kame=
radſchaftsabends und um die Aufſtellung der Vortragsfolge
un=
gemein verdient gemacht habe. Herr Dr Röhm gab dann noch
bekannt, in welcher weitgehenden Weiſe die Firma alle
Werks=
angehörigen bei der Beſchaffung der Feiertagsanzüge unterſtütze,
damit künftig bei ähnlichen Anläſſen alle Werksangehörigen ihre
Zugehörigkeit zu der Werks= Schickſals= und Volksgemeinſchaft
auch äußerlich bekunden könnten. Der Redner betonte ſchließlich
noch, daß die ſchönſte Erinnerung ſeines Lebens die Feierſtunde
des 1. Mai 1933 bedeute, und ſchloß mit einem begeiſtert und
kräftig aufgenommenen dreifachen Sieg=Heil auf unſeren
Führer Adolf Hitler, das in das Horſt=Weſſel=Lied ausklang.
Nachdem Herr Dr. Wasmund noch einige
beherzigens=
werte Ausführungen über den Sinn der wahren
Volksgemein=
ſchaft gemacht hatte, begann die eigentliche Vortragsfolge, die in
ihren beiden erſten Teilen Ernſtes und Heiteres in richtiger
Miſchung aufwies und im dritten Teil die ſchönen alten deutſchen
Tänze zu ihrem Rechte kommen ließ. Um die Ausgeſtaltung der
Vortragsfolge, die u. a. ein ernſtes Stück von Theodor Körner
„Deutſche Treue” und eine humoriſtiſche Aufführung
ver=
zeichnete, machten ſich L. Hildenbrandt und Frau
Hil=
denbrandt, ſowie neben ungenannt bleiben wollenden
Werks=
angehörigen die wackere SA.=Spielſchar verdient.
Wie ſchon eingangs erwähnt, verlief der Abend ſo, wie er
ſollte, in echter Werksverbundenheit und Kameradſchaftlichkeit
als Zeichen dafür, daß im neuen Deutſchland der Klaſſenkampf
endgültig überwunden iſt.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkrankung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu
rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag, dem
4. März 1934, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit: Dr. med.
Gallus=Bismarckſtr. 23, Tel. 3148; Dr. med.
Hammer=
arlsſtraße 95, Tel. 632: Dr. med. Reuß=Viktoriaſtraße 41,
Tel. 2522
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken. Es verſehen
ſen Sonntagsdienſt und in der Zeit vom 4. bis 10. März den
ſachtdienſt die Merckſche Apotheke, Rheinſtr. 9 und die
Beſſunger Apotheke Wittmannſtr. 1 — Der Nachtdienſt
bechſelt am Samstag Abend, ſo daß die Apotheke, welche den
Sonntagsdienſt hat, ſchon in der vorhergehenden Nacht den
Nacht=
ſienſt verſieht.
„Wir helfen mit!”
Veranſtalkung zugunſten des Winkerhilfswerkes.
* Unter dem Motto „Wir helfen mit” ſtand geſtern
abend im dicht beſetzten Städtiſchen Saalbau die Veranſtaltung
zugunſten des Winterhilfswerkes. Träger der Veranſtaltung war
die NSDAP., Ortsgruppe Darmſtadt=Mitte. In der Hauptſache
war es die Jugend, die in vielfachen Abwechſlungen mit Tanz,
Geſang und Spiel die Vortragsfolge beſtritt. Und weil deutſche
Mädels und Jungens ſo ihre Unterhaltung boten, wie es ihnen ihr
Herz eingab, legte ſich frohe Lebendigkeit über den Zuhörerkreis
und wurde der Abend ein Erleben. Die Vortragsfolge ſagt
ein=
leitend: „— einige Stunden Frohſinn und ſeeliſch ſtärkender Kraft
unverfälſchter Kameradſchaft zu vermitteln, iſt das Ziel von über
100 Mitwirkenden, die ſich uneigennützig in den Dienſt des
Win=
terhilfswerkes ſtellen. Einen Abend mit innerer Zufriedenheit
und im Kreiſe der Jugend zu verleben, Zeuge zu werden des
Ehr=
geizes, der ſie in ihrer treuen Pflichterfüllung für das gute Werk
im Sinne des Willens unſeres Führers anſpornt, die
Veranſtal=
tung unter Hergabe ihres ganzen künſtleriſchen Könnens lebendig
zu geſtalten und ſie zu einem wirkſamen Erlebnis für jeden
Be=
ſucher zu formen, um den Abend aus dem Vielerlei der täglichen
Vergnügungen und Darbietungen, aller Art herauszuheben, iſt
unſer aller Wunſch und Leitgedanke.”
Der Abend war in der Tat etwas Beſonderes. Ueber hundert
Mitwirkende gaben ihr Beſtes; es ſoll alſo auch kein Name
beſon=
ders genannt werden, denn einmal iſt auch in dem Programm kein
Name genannt, zum anderen heiſcht die Geſamtheit für ihre
Dar=
bietungen höchſte Anerkennung. Aus der Vortragsfolge ſeien nur
einige Punkte hervorgehoben: Der Chor der Dieſterwegſchule
brachte einige ſehr gut eingeübte, klangrein vorgetragene Lieder
zu Gehör. Zwei Theaterſtücke: „Das Nazimädel”, ein Bild aus der
Kampfzeit und dann ein entzückendes Märchenſpiel in echten
Rokoko=
koſtümen, die das Heſſiſche Landestheater geſtellt hatte, wechſelten
mit Kindertänzen, Tanzaufführungen der Tanzgruppe Hilde Wolff
und weiteren Darbietungen der Dieſterwegſchule ab. Insbeſondere
gefielen die ausgezeichneten Leiſtungen des Orcheſters der
Dieſter=
wegſchule, die über 200 Schüler in den Dienſt der Winterhilfe
ge=
ſtellt hatte. — Mit einigen anſprechenden Liedern erfreute Herr
Ritzinger vom Heſſiſchen Landestheater. Der Abend ſtand
unter Leitung des Pg. Lehrer Orth. Es iſt unmöglich alle
Mit=
wirkenden an dieſem wohlgelungenen Abend namentlich einzeln
aufzuführen; es liegt ja auch nur im Sinn des Winterhilfswerkes,
alle Kräfte aufzubieten, um Sonne in die Herzen der Zuhörer
zu zaubern und damit gleichzeitig anderen Volksgenoſſen zu
hel=
fen. Dieſe Abſicht iſt geſtern abend ſo gelungen, daß geplant iſt,
die Vortragsfolge zugunſten des Winterhilfswerkes an einem
Abend dieſer Woche zu wiederholen. Nähere Bekanntgabe erfolgt
noch.
Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.
„Helia.”
„Eliſabeth und der Narr” ein Film voll
ſpannen=
der und packender Verwicklungen, läuft ab geſtern im „Helia”. Er
zeichnet das furchtbare Erlebnis einer jungen Penſionärin, deren
Vater einem Mord, zum Opfer fällt und die in ſchwerem
Her=
zenskonflikt den Schleier in dem Kloſter nehmen will, in dem ſie
als junge luſtige Schülerin erzogen wurde. Es bleibt offen, ob
ſie das letzte Gelübde ablegt, nachdem ſich herausgeſtellt hat, daß
der Mann, der ihr Herz erobert hat, an dem Mord unſchuldig iſt.
Der Film iſt regielich ſehr gut durchgeführt, ſpielt in dem ſchönen
Bodenſeegebiet und wird getragen von einer Reihe vorzüglicher
Filmkünſtler. Da iſt vor allem als Trägerin der Hauptrolle
Hertha Thiele zu nennen, die bekannt iſt aus „Mädchen in
Uni=
form”, und die auch in dieſem Film ihre tragiſche Rolle mit
er=
ſchütternder Lebendigkeit durchfuhrt. Außerordentlich
ausdrucks=
voll verkörpert Theodor Loos den Organiſten Thomas der
un=
ſchuldig in Gefangenſchaft ſchmachtet. Die ſchwierige Rolle des
Narren führt R. Klein=Rogge geſchickt durch. Auch die
Tra=
ger der Nebenrollen ſind bekannte Filmkünſtler, wie Erna
Mo=
rena, Karl Platen uſw. Im Zuge der Handlung liegt es.
daß dieſe ſich meiſt in der Kirche des klöſterlichen Penſionats oder
innerhalb der Mauern des Penſionats in Meersburg am Bodenſee
abſpielt. — Die neueſte Wochenſchau bringt beſonders intereſſante
Bilder, z. B. von den Unruhen in Oeſterreich, von dem
verſtor=
benen Konig der Belgier uſw.
„Liebeslied der Wüſte.”
Erſtaufführung in den Belida=Lichtſpielen.
Der Metro=Goldwyn=Film „Liebeslied der Wüſte” iſt wohl
ausgezeichnet deutſch ſynchroniſiert, aber im übrigen iſt er doch für
unſeren Geſchmack allzu amerikaniſch aufgezogen. Die Handlung
galoppiert auf feurigen Araberhengſten über alle Geſetze der Logik
hinweg, dem „Happy end zu. Bevor aber der Sohn des
mäch=
tigen Araber=Scheichs ſeine Angebetete, für die er ſich ſogar zum
Dolmetſcher erniedrigt, in der Barke über den Nil entführt. gibt
es unzählige tolle Abenteuer zu beſtehen: Wüſtenritte auf flinken
Kamelen, Entführungen in märchenhafte Paläſte,
Strafexpedi=
tionen gegen aufrühreriſche Stämme, traumhafte Nächte in Oaſen,
aufregende Eiferſuchtsſzenen in den Luxushotels von Kairo.
An äußerem Aufwand iſt nicht geſpart worden, und tatſächlich ſind
einige wirklich maleriſche Bilder, wie z. B. der Blick auf das
nächtliche Kairo mit den ſchlank aufragenden Minaretts, gelungen.
Ramon Novarro ſieht als junger Araberfürſt ſehr gut aus und
ſingt auch ſein „Liebeslied der Wüſte” recht gut. Beſonders
lie=
benswürdig wirkt ſein Humor in der anfänglichen Verkleidung
als Dolmetſcher.
Eine tolle Groteske „Hilfe! Einbrecher!” und ein ſehr
inter=
eſſanter Film über „Deutſche Hundezucht” vervollſtändigen das
Programm.
Landesleikung Heſſen=Naſſan des Fachverbandes B
„Reichsmuſikerſchaft” in der Reichsmuſikkammer.
stpa. Der bisherige Leiter der Ortsgruppe Kaſſel,
Kammer=
muſiker Willi Kühling, wurde unter Entbindung von dieſem
Amt als Fachberater in die Landesleitung berufen.
— Zum Ortsgruppenleiter für Kaſſel wurde Pg.
Staatskapell=
meiſter Schmitz beſtellt, ſowie als Leiter der einzelnen
Fach=
ſchaften innerhalb der Ortsgruppe Erſter Staatskapellmeiſter Dr.
Robert Laugs Kammermuſiker Willv Leiſt und Rudolf
Mothes. Zuſchriften an die Ortsgruppe Kaſſel ſind bis auf
weiteres an Staatskapellmeiſter Schmitz, Kaſſel. Staatstheater,
zu richten. Näheres über den Geſchäftsverkehr wird demnächſt in
der Tagespreſſe bekannt gegeben. — Der bisherige Leiter der
Ortsgruppe Frankfurt a. M., Renner, wurde unter
Ent=
bindung von dieſem Amt als Fachberater in die
Landes=
leitung berufen. — Zum Ortsgruppenleiter für
Frank=
furt a. M. wurde Kapellmeiſter Paul Cornelius, Frankfurt
a. M., ernannt. Die Geſchäftsräume befinden ſich
Bürger=
ſtraße 69/77, IV., Zimmer 11/12. Tel. 28 024. Nebenſtelle 182.
Evangeliſche Stadtmiſſion, Darmſtadt, Mühlſtraße 24. Am
kommenden Mittwoch, dem 7. März, findet wieder, wie alljährlich,
im großen Saal der Stadtmiſſion ein Miſſionsverkauf ſtatt.
Der Frauenarbeitskreis der Stadtmiſſion hat das ganze Jahr
hin=
durch mit großem Fleiß und viel Liebe gearbeitet, um bei dieſer
Gelegenheit den verſchiedenſten Miſſionsgeſellſchaften eine
finan=
zielle Hilfe bieten zu können. Der Verkauf beginnt vormittags um
10 Uhr und endet abends um 7 Uhr. Allerhand nützliche und
wert=
volle Gegenſtände des täglichen Bedarfes werden angeboten. Auch
iſt Gelegenheit zum Kaffeetrinken vorhanden. Alle Freunde der
Miſſion werden hierzu herzlich eingeladen. Wer den Verkauf
be=
ſucht und ſeine Einkäufe dort tätigt, unterſtützt das Werk der
Miſſion.
— Männervereinigung der Lukasgemeinde. Auf der
diesma=
ligen Monatsverſammlung am Montag, den 5. März. im
Gemein=
dehaus, Kiesſtraße 17, wird Pfarrer F. Müller im Anſchluß an
ſeinen letzten Vortrag „Wollen wir noch Chriſten ſein?” vorleſen
aus Bergmann. Die deutſche Nationalkirche” und dieſe
Einzelfragen zur Ausſprache ſtellen.
Bisheriges ergrons der Brotfackaan
in Darmſtadk.
Das bisherige Ergebnis der Brotſammlung durch das Juny
volk in Darmſtadt iſt als recht erfreulich zu bezeichnen. Wie mu
mitgeteilt wird, wurden am Samstag nachmittag insgeſamt
6110
7810
große
kleine
Laibe und
Laibe Brot
geſammelt. Die Sammlung wird am heutigen Sonntag fortgeſe=
Kreisgeſchichte.
Aus der Hasup.
Die Ortsgruppen=Preſſewarte werden umgehend erſucht. duug
Umfrage bei den OG.= und Stp.=Leitern, den zuſtändigen SA.= zu0 richt
SS.=Führern und den zuſtändigen HJ.=Führern, feſtzuſtellen, z. xuon
der Bericht über die Geſchichte des Kreiſes, wie er anläßlich i½; ſichen A
Gauparteitages veröffentlicht wurde, irgendwelche Beanſta,= ſie
dungen gefunden hat. Meldungen möglichſt umgehend an .. Mit
Kreisleitung.
Ortsgruppe Gervinus.
ihren
Am Montag, 5. März, 20 Uhr, findet in der Turnhalle
en
Woogsplatz eine General=Mitgliederverſammau y uretten
ſtatt, zu der ſämtliche Pgg. zu erſcheinen haben. Zutritt hally vieſ
nur Mitglieder gegen Vorzeigen des Mitgliedsausweiſes.
Ortsgruppe Gutenberg.
Am Montag, 5. März. abends 8.30 Uhr, im Wiener Kron
bräukeller, Dieburger Straße 97 bei Pg. Tod: Pflicht=Mf
gliederverſammlung. Es ſpricht Pg. Bürgermeiſter Ha=
Ueberreichung des Goldenen Ehrenzeichens an alte Parteigenoßf
und Ausgabe von Mitgliedskarten und Büchern. Die Mitglie
haben die Einladungskarten, mit ihrem Namen verſehen, am Sa=/Aveilel
eingang abzugeben. Pg.. die der SA, angehören, müſſen ebenſatzf undar
nts
erſcheinen. Eintritt 20 Pfg.
guntwortlig
usbehörde
Ortsgruppe Maintor.
Pflicht=Mitgliederverſammlung am Monk); unmittell
5. März, 20.30 Uhr, im Saalbau. Das Erſcheinen ſämtlicher MM Die
glieder, auch die der SA. angehören, iſt Pflicht. Gäſte können n ſteſtäftigt ſi
eingeführt werden. Ausweiſe ſind erforderlich.
Geie de del
upen die
Ortsgruppe Mitte.
Am Montag, 5. März, 20.30 Uhr, findet in der „Krom
Schuſtergaſſe eine Mitgliederverſammlung ſtatt. ℳ
ſcheinen iſt für jeden Pg. und Pgn unbedingte Pflicht. Ausw=ſ
ſind mitzubringen. Gäſte haben keinen Zutritt.
Schränke
Ortsgruppe Schloßgarten.
eine Gast
Am Montag, 5. März, abends 8.30 Uhr, findet im großen S-u,d je gemt
des Gewerkſchaftshauſes, Bismarckſtraße 19 eine Genercſſ In der (
Mitgliederverſammlung ſtatt. Es ſpricht Gaupro nbammlung
gandaleiter Pg. Müller=Scheld, Frankfurt a. M. Jedes Parmixma. Es w.
mitglied hat die Verſammlung zu beſuchen. Mitgliedsausweis uſh Gasſchutz
Einladung ſind mitzubringen, ſonſt kein Zutritt. Mitglieder So alſo
Unter=Organiſationen, die keine Pg. ſind, können an der Verſan nn ſtark ger
lung nicht teilnehmen!
Mhtlich keit
In Polen
Ortsgruppe Nieder=Ramſtadt.
„Ligt
Am Montag, 5. März, abends 8.30 Uhr, findet im großwngſter Au
Saale unſeres Parteilokals die nächſte Mitgliederveitde Arbei
ſammlung ſtatt. Es iſt Pflicht aller Parteigenoſſen. zu wwen Bezirl
ſcheinen. Außerdem wird darauf hingewieſen, daß die neu eimeſ00
Mital=
troffenen Mitgliedskarten und Mitgliedsbücher nur in der Pſhund bear
ſammlung den Parteigenoſſen ausgehändigt werden.
uen den
Ndellen un
NS.=Volkswohlfahrt. Ortsgruppe Rheintor (III).
eei und des
Die bisherigen Sammler und Sammlerinnen wollen ſich Lellungen, w.
Sonntag, 4. Marz, zur Einholung der Spenden des
Eintopſſwerbun=
gerichts wieder zur Verfügung ſtellen. Die Liſten ſind eit der
Samstag, den 3. März, 15.30 Uhr, in der Geſchäftsſtelle, Rhen
ſtraße 62 (Bauernkammer) abzuholen.
bauili
NS.=Volkswohlfahrt. Ortsgruppe Schloßgarten.
Zur Durchführung der Sammlung für das Eintopfgericht woſe. ſtarfe
Sonntag, den 4. März d. J., haben die Zellen= und Blockwal=”, im den
der NSV., Ortsgr. Schloßgarten, ſich am Sonntag, den 4. Mä.4 Rußland
vorm. 8.30 Uhr, in der Kyritzſchule, Emilsſtraße, einzufinden. Tiſſe
Helfer und Helferinnen der NSV., der NS.=Frauenſchaft, des Köll lare
nigin=Luiſe=Bundes, des Roten Kreuzes, der Inneren Miſſion zuſſin
des Caritas=Verbandes werden gebeten, am Sonntag, den 4. Mäz
füt
vormittags 9 Uhr, pünktlich und vollzählig zu erſcheinen.
NSV., Ortsgruppe Steinberg, Hochſtraße 44.
Für die am Sonntag, 4. März, ſtattfindende Eintopfgerig
ſammlung wollen ſich die Helfer und Helferinnen um 3.30 Uhr
er Geſchäftsſtelle melden.
Ma und
Mure ha
Eierer B
Muniſa
wen Mitg
— Schleſier=Verein—Saarverein veranſtalten Mittwoch, DiProvie
7. März 1934, einen gemeinſamen Heimabend, Eliſabethenſtr. AAuteifun
Von 20 bis 22 Uhr wird vom Schleſiſchen Sender übertrageiſ” m
„Hier ſpricht Schleſien! Landſchaft und Men 9sßt ſin
in Dichtung und Muſik. Großer Heimatabe ſ
für die Schleſier im Reich”. Dieſe gemeinſame Zuſan
menkunft der Schleſier, die 1921 in der Volksabſtimmung 2
Feuerprobe beſtanden haben, und der Saarbrüder und =ſchweſte
bei denen die Abſtimmung vor der Tür ſteht, wird ausklingen
iner großen Kundgebung aller Teilnehmer für das Deutſchtun
an der Saar! Da die Rundfunkſendung auf Anregung der Darn
ſtädter Schleſier erfolgt, iſt zahlreicher Beſuch aller Volksgenoſ!4
bei freiem Eintritt erwünſcht.
— Die „Ballonheiner” ſingen! Die Ballonſchule ſteht in D.
Vorbereitung ihres Elternabends, der in der Form ein=
Lonzerts am 19. März, abends im Großen Saal des Stä
Saalbaues ſtattfinden wird. Im Mittelpunkt der Veranſtaltzu
ſtehen die geſanglichen Darbietungen des Knabenchors der Ballxi
ſchule, der durch ſeine Leiſtungen der kunſt= und ſangesfreudis‟
Oeffentlichkeit von Darmſtadt längſt gut bekannt iſt. Der Ck.
wird diesmal eine größere Zahl neu einſtudierter Lieder mit 1an
ohne Begleitung durch Inſtrumente ſingen. Daneben wirkt wie3e
wie in füheren Jahren ein kleines Orcheſter aus Schülern hieſis!
höherer Lehranſtalten und ehemaligen Ballonſchüler mit. Al
machen auf dieſe Veranſtaltung aufmerkſam; der Reinertrag diein
der dringend nötigen Ergänzung und Neubeſchaffung von Le1.
Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Heu
nachmittag Wanderung und Schießen. Abmarſch 1.30 Uhr, Ei
Bismarckſtraße und Landgraf=Philipps=Anlage. Beginn O=
Schießens: 4 Uhr.
Viele Leute geben heute noch mehr Geld
au=
für die Speiſenbereitung, die Warmwaſſererzeugung und für He?
zwecke als es nötig iſt. Durch die Verwendung des Gaſes
Haushalt erwachſen nicht nur finanzielle Vorteile, ſondern 42.
die dadurch erreichte Sauberkeit und ſchnelle Bereitſchaft ſind D‟
großem Wert. Gasgeräte aller Art ſind wertvolle Helfer im
Har=
halt, über deren Nützlichkeit ſich jedermann unterrichten 1a/)
ſollte; Gelegenheit dazu bietet der am 8. März ſtattfindenn
Vortrag der Städt. Betriebe. — Die Hausfrauen werden
beſonders begrüßen. Intereſſantes über verſchiedene Feſttägsx
richte und deren Zubereitung im Gasherd zu erfahren. Gerade 2
bevorſtehende Oſterfeſt gibt Gelegenheit, leckere Eierſpeiſen
mancherlei Art zuzubereiten, die nicht nur den Gaumen,
ſonde-
auch das Auge erfreuen. Es verſäume daher niemand, an de
intereſſanten Vortragsabend teilzunehmen. Karten ſind im Sta
büro des Städtiſchen Gaswerks koſtenlos erhältlich. (Siehe
an=
ſeutige Anzeige.)
Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Zum Heſſiſchen Haus, Ecke Grafen= und Mackenſenſt 2
Konzert.
Reſtaurant Bender: Heute abend Konzert. (Sie‟”
Inſerat.)
Lonntag, 4. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 62 — Seite 7
Der Luftſchutz im Ausland und in Deutſchland.
„In zukünftigen Kriegen iſt die Fliegerei anſcheinend dazu
herufen, eine weit größere Rolle als in der Vergangenheit zu
ſpielen. Der Angriff feindlicher Luftfahrzeuge wird nicht mehr
allein auf militäriſche Ziele beſchränkt bleiben, ſondern kann
das ganze Land heimſuchen.
Die Organiſation zur Verteidigung des Landes gegen
Luft=
angriffe bildet eine Ergänzung der geſamten Maßnahmen zur
Verteidigung der Grenzen gegen Erd= und Seeangriffe. Sie
ſtellt einen beſonderen Teil der Geſamtorganiſation der
Na=
ſion für den Kriegsfall dar.
Der aktive Luftſchutz bezweckt, feindliche Luftfahrzeuge zu
hindern Erd= oder Seeziele überhaupt zu erreichen, er iſt als
ine militäriſche Einrichtung anzuſehen. Aber ein militäriſcher
Luftſchutz allein iſt ungenügend. Die Erfahrungen des letzten
Krieges haben gezeigt, daß auch ein ausgedehnter militäriſcher
Luftſchutz die Bevölkerung und die öffentlichen Einrichtungen
nicht vollkommen ſchützen kann. Dagegen iſt eine gute
Organi=
gtion und ausreichende Vorbereitung imſtande, die
fürchter=
ichen Wirkungen des Luftkrieges herabzumindern. Dies iſt
ie Aufgabe des zivilen Luftſchutzes.
Mit ſeiner Hilfe wird die Bevölkerung, die rechtzeitig
ge=
varnt, ſorgfältig aufgeklärt ausreichend ausgerüſtet und von
em Wunſche beſeelt iſt, die verantwortlichen Stellen mit allen
un ihren Kräften ſtehenden Mitteln zu unterſtützen, in den
neiſten Fällen fähig ſein, ſich zu verteidigen und ih Leben
zu retten."
Dieſe Ausführungen ſind ein Teil des Vorwortes, das vom
unzöſiſchen Miniſterium des Innern ſeiner „
Prak=
ſſen Anweiſung für den zivilen Luftſchutz” beigegeben wird
Durchführung des zivilen Luftſchutzes liegt in Frankreich in
üiden des Miniſters des Innern und iſt in dem „Plan für den
ilen Luftſchutz” zuſammengefaßt. Der genannte Miniſter wird
einer Tätigkeit durch den „Oberen Rat für den zivilen Luft=
0e” unterſtützt. Marſchall Pétain iſt der Generalinſpekteur der
Aftverteidigung des Heimatgebietes”, das Programm iſt bis zum
ſanuar 1935 durchzuführen. Die Präfekten der einzelnen
De=
mements ſind für die Durchführung der Luftſchutzmaßnahmen
hantwortlich. Der Staat deckt die Ausgaben für die
Verwal=
usbehörden, die Kommunen kommen für die Ausgaben auf,
unmittelbar zum Schutze der Allgemeinheit dienen.
Die „Commission départementale de la defense de Paris‟
s ſehäftigt ſich beſonders mit dem Schutze der Hauptſtadt! die
„ Gue de defense aerienne” organiſiert in Hunderten von
Orts=
wpen die Propaganda im Lande. Die ſchleunige Anſchaffung
Gasmasken wird der Zivilbevölkerung empfohlen.
In einem der öſtlichen Departements war zu Weihnachten in
r Zeitung zu leſen:
„Schutz der Zivilbevölkerung gegen den chemiſchen Krieg.
Schränke deine überflüſſigen Ausgaben etwas ein und kaufe
ine Gasmaske. Es wird ſich als die nützlichſte Ausgabe, die
zu je gemacht haſt, erweiſen! Warte nicht bis morgen!”
bend 11In der Sorbonne in Paris beſchäftigt ſich eine auserleſene
richt Gu. =bſammlung maßgebender Perſönlichkeiten mit dem Gasſchutz=
Jedes /: ma. Es wurde dort betont, daß heutzutage in Europa niemand
liedsauswe. he Gasſchutzmittel ſein dürfe.
So alſo iſt die Lage in dem mit militäriſchen Flugzeugen aller
an der Van/2 Iy ſtark gerüſteten Frankreich, das doch von deutſcher Seite
Drlich keinen Luftangriff zu befürchten hat.
In Polen iſt das ausführende Organ des zivilen Luftſchutzes
ä ſe „Liga Obrony Powietzony Pauſtawa” (LOPP.), die unter
det im ſtmgſter Aufſicht der Behörden arbeitet. Beſonders rührig aber
tgliedenſ ſtdie Arbeit in Pommerellen und in den an Oberſchleſien
gren=
bigenoſſen Ug euen Bezirken. 1931 will die Organiſation allein in Pommerellen
15 die neu /3 000 Mitglieder gehabt haben. Mit beſonderer Sorgfalt wird die
nur in d½s gend bearbeitet. Sogeannte Schulzirkel werden eingerichtet, in
een den Schülern durch Informationsvorträge an Hand von
Ndellen und einer reichhaltigen Bibliothek das Weſen der
Flie=
ſ= eri und des Luftſchutzes klargemacht wird. Flugwochen und
Aus=
tlungen werden in großer Zahl veranſtaltet; ſie dienen zur
zowerbung und beſcheinigen nach außen die enge
Zuſammen=
teit der Liga mit den Behörden. Polizeibeamte werden zu
die=
ſtsſtelle, Mn Sammelzwecken offiziell zur Verfügung geſtellt. Umfangreiche
latliche Mittel zum Ausbau der Gasſchutzſchule in Warſchau ſind
eritgeſtellt worden. Kurz auch das kleine Polen macht trotz
Lier ſtarken militäriſchen Luftſtreitkräfte gewaltige
Anſtrengun=
ſ” um den zivilen Luftſchutz zu organiſieren.
Rußland iſt verhältnismäßig frühzeitig an die Aufſtellung
Mitg
us Luftſchutzes für die Zivilbevölkerung gegangen, es iſt dies
üklarer Beweis, welche Bedeutung die Machthaber der
Sowjet=
inon der Angelegenheit beimeſſen.
Mit Hilfe der „Oſo Avjachim” einem unter ſtaatlicher
Auf=
ſit ſtehenden „Verband zur Förderung der Entwicklung der
Luft=
u chemiſchen Waffe”, wird das Intereſſe der Bevölkerung
er=
luet und wachgehalten. Der Präſident des Rates der
Volkskom=
uare hat ſich ſelbſt an die Spitze des Verbandes geſtellt, ein
aterer Beweis, welche Bedeutung man der Arbeit gibt. Die
yganiſation ſoll im Rahmen des Fünfjahresplanes auf 13
Mil=
iaen Mitglieder gebracht werden. Die maßgebenden Stellen in
Provinz innerhalb des Verbandes ſind faſt ausſchließlich von
Arteifunktionären beſetzt. Die Einzelausbildung erfolgt in
ſo=
ſeannten Zellen, von denen mehrere zu einem Rayon
zuſammen=
gißt ſind. Mehrere Rayons unterſtehen einer Provinzialleitung,
die ihre Weiſungen von der Zentrale des Verbandes erhält. So
wird auch dieſer Luftſchutzverband zu einem weſentlichen
Beſtand=
teil der Parteiorganiſation.
Neben der umfangreichen Arbeit dieſes Privatverbandes
ar=
beiten die Behörden auch ſelbſtändig auf dem Gebiete des zivilen
Luftſchutzes.
In England wird neben der aktiven militäriſchen Luftabwehr
dem zivilen Luftſchutz große Aufmerkſamkeit beigelegt. Hohe
eng=
liſche Regierungsbeamte haben mehrfach zum Ausdruck gebracht,
daß nichts verſäumt werden dürfe, um die Bevölkerung über die
ihr drohenden Gefahren rückhaltlos aufzuklären, mit
Gasſchutz=
mitteln auszurüſten und in ihrer Handhabung auszubilden. Die
Belehrung der Jugend iſt in die Wege geleitet, ſie wird in den
Schulen regelmäßig über das Verhalten bei Luftangriffen
unter=
richtet. In den engliſchen einflußreichen Klubs wird das
Luft=
ſchutzproblem eifrigſt erörtert, die Regierung erhält dadurch eine
beachtliche Mithilfe in ihrer Organiſationsarbeit Earl of
Harls=
bury, der Vorſitzende der engliſchen Völkerbundsgeſellſchaft, äußert
ſich zu dem Problem wie folgt:
„Die Frage der Zukunft iſt nicht die wie es den
ausgebil=
deten Truppen, ſondern den unausgebildeten Ziviliſten in
einem künftigen Kriege ergehen wird!“
In Italien iſt der zivile Luftſchutz durch ein Geſetz aus dem
Jahre 1931 geregelt. Danach iſt die territoriale Luftſchutzmiliz eine
Sondertruppe der Nationalen Freiwilligen Sicherheitsmiliz
(Milizia Volontaria Sicurezza Nationale). Der Schwerpunkt der
Abwehr liegt bei den militäriſchen Stellen.
Es iſt mit ein paar Strichen die Lage in anderen Ländern
Europas gezeichnet worden, ſie alle aufzuführen, erſcheint nicht
erforderlich, es darf nur geſagt werden, daß ſelbſt die kleineren
Staaten Europas mit vollem Ernſte an die Organiſation des
zivi=
len Luftſchutzes herangegangen ſind.
Nicht alle Angelegenheiten, die mit einem Kriege in
irgend=
einer Beziehung ſtehen, müſſen kriegeriſcher oder politiſcher Art
ſein. Es gibt Maßregeln, die zwar eine Folge eines Krieges ſind,
die ihrer inneren Natur nach aber keine Kampfmittel, ſondern
nur Schutzmaßnahmen ſind. Es iſt ſchon verſtändlich, daß das Wort
„Luftſchutz” in vielen Kreiſen Gedanken zu Krieg und Zerſtörung
auslöſt und eine Reaktion hervorruft, die ſchließlich in der
Ab=
lehnung aller Schutzmaßnahmen mündet. Nichts iſt falſcher als
eine derartige Einſtellung.
Der zivile Luftſchutz bedeutet keine Verquickung mit
militä=
riſchen Maßnahmen, ſondern ſoll, wie ſchon der Name ſagt,
ledig=
lich eine Angelegenheit der Zivilbevölkerung bzw.
Zivilverwal=
tung ſein. Es handelt ſich alſo unter keinen Umſtänden um eine
politiſche, ſondern um eine überparteiliche Angelegenheit, um den
Schutz der Allgemeinheit mit Hilfe des einzelnen, aber auch um den
Schutz des einzelnen durch die Hilfe der Allgemeinheit und um
Schutz des Lebens und Eigentums der Volksgenoſſen.
Der zivile Luftſchutz fällt in Deutſchland nicht unter die
vie=
len Verbote, die das Diktat von Verſailles uns auferlegt hat. Er
findet ſeine legale Unterlage in der „Pariſer Vereinbarung über
Luftfahrt” vom Mai 1926; ſomit unterliegt die Organiſation des
zivilen Luftſchutzes keinerlei Einſchränkungen von ſeiten
un=
ſerer ehemaligen Kriegsgegner. Dieſe Feſtſtellung ſei für die
Zweifler ausdrücklich gemacht.
Die Luftſchutzarbeiten in Deutſchland ſtehen unter der
Lei=
tung der Reichsregierung. Durchführendes Organ in den einzelnen
Städten ſind die örtlichen Polizeibehörden, denen örtliche
Luft=
ſchutzbeiräte und Arbeitsausſchüſſe zur Seite ſtehen.
Wenn die Frage aufgeworfen wird, ob die Aufgabe des
Luft=
ſchutzes den Einſatz der geſamten Volkskraft lohnt, ſo
vergegenwär=
tige man ſich, was auf dem Spiele ſteht. Nach den Erfahrungen
des Weltkrieges muß damit gerechnet werden, daß leider
Kriegs=
handlungen nicht vor der Zivilibevölkerung haltmachen werden,
ſondern daß der Feind beſtrebt ſein wird, die Kraftquellen des
Volkes zu treffen und zu zerſtören. Gas=, Waſſer= und
Elektrizi=
tätswerke induſtrielle Werke, Knotenpunkte und wichtige Anlagen
des Verkehrs, ſind die Angriffsobjekte, wobei natürlich Eigentum
und Leben der Zivilbevölkerung ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen
werden. Die große Bevölkerungsdichte Deutſchlands und die
Zu=
ſammenballung der Menſchen in den Großſtädten bedingen gerade
in unſerem Vaterlande eine große Empfindlichkeit Luftangriffen
gegenüber. Man bedenke dabei, daß nahezu alle Großſtädte
Deutſchlands nur 1—2 Luftſtunden vom nächſten ausländiſchen
Bombenflughafen entfernt ſind; abgeſehen aber davon iſt natürlich
jeder Punkt Deutſchlands in kurzer Zeit feindlichen Luftangriffen
preisgegeben.
Die Zahl und Größe der uns im Ernſtfalle zugedachten
Flug=
zeuge wächſt täglich. Dieſe Tatſache hält aber unſere Nachbarſtaaten
durchaus nicht ab, ihrerſeits neben einer gewaltigen militäriſchen
Ueberlegenheit im Flugweſen den bereits oben geſchilderten
zivi=
len Luftſchutz zu organiſieren.
Die Durchführung der vom Reiche angeordneten Maßnahmen
liegt auch in Heſſen in den Händen der örtlichen Polizeibehörden
und wird zunächſt in Darmſtadt. Mainz, Gießen, Offenbach,
Worms und Bingen durchgeführt. Sie kann nur durchgeführt
wer=
dn. wenn die Bevölkerung ernſthaft mitarbeitet, denn ihrem
Schutze gelten ja die vorſorgenden Maßnahmen der Regierung.
Schneider
Regierungsrat beim Polizeiamt Darmſtadt.
Der Polizeibericht.
Vermißte Perſonen. 1. Seit dem 28. 2. 34 wird die Ehefrau
Katharina Prewedell, geb. Blankenbach, geb. am 9. 12. 1899
zu Zwingenberg, wohnhaft dortſelbſt, vermißt. Beſchreibung:
1,65 Meter groß, ſchlanke Geſtalt, ſchmales, friſches Geſicht,
brau=
nes, gekräuſeltes Haar. graue Augen, lückenhafte Zähne.
Klei=
dung: Sie trug blauen Mantel mit ſchwarzem Pelzkragen,
hell=
blaues Kleid mit weißem Kragen, gelbliche Schuhe. Sie führt ein
Damenfahrrad bei ſich. Die Vermißte war bei ihrer Schweſter in
Biblis einige Tage zu Beſuch geweſen, verließ dieſe am 27. 2., um
wieder nach Zwingenberg zurückzufahren. Sie iſt aber dort nicht
eingetroffen.
2. Seit dem 17. 2. 34 wird der Taglöhner Philipp
Dreißig=
acker, geb. am 1. 7. 1871 zu Fehlheim, Krs. Bensheim, wohnhaft
in Fehlheim, vermißt. Beſchreibung: 1,65—1,70 Meter groß,
mittlere Geſtalt, volles friſches Geſicht, graumeliertes Haar, blaue
Augen, bartlos, guterhaltene Zähne, an einem Arm Tätowierung
(Reiter mit Lanze und den Buchſtaben P. D.). Kleidung: Er trägt
dunklen Rock, graubraune Hoſe mit Aufſchlägen, graue Strümpfe,
ſchwarze, genagelte Stiefel mit Gummiabſätzen und
blaugeſtreif=
tes Neſſelhemd. Der Vermißte iſt ſchwermütig.
Wer hat die beiden Vermißten zuletzt geſehen und wo?
Nach=
richt an die Landeskriminalpolizeiſtelle Darmſtadt, Zentrale für
Vermißte.
Aktentaſche mit Noten geſtohlen! Gute Belohnung zugeſichert!
Vor einigen Tagen wurde von einem Fahrrad eine Aktentaſche,
in der ſich eine Menge Noten befanden, entwendet. Das Fahrrad
ſtand im Vorgarten der Wirtſchaft Breidert, in der Frankfurter
Straße. In der Aktentaſche befanden ſich drei grüne Marſchhefte,
eine Anzahl Noten von Potvourris und Schlagern im Werte von
etwa 90—100 Mk. DieNoten ſind zumTeil mit dem Orcheſterſtempel
„Harmonie Arheilgen” und zum Teil mit dem Stempel „Hans
Lücker, Muſiker, Arheilgen” verſehen. Wo ſind die Noten geſehen,
angeboten oder verkauft worden? Mitteilungen, die auf Wunſch
vertraulich behandelt werden, werden bei der
Landeskriminal=
polizeiſtelle Darmſtadt. Hügelſtraße 31/33, Zimmer 12.
entgegen=
genommen.
Diebſtähle. Am 27 2. 34, zwiſchen 20 und 23 Uhr, wurde aus
dem Hofe des Hauſes Kiesſtraße Nr. 80 ein Handwagen geſtohlen.
Es handelt ſich um einen vierräderigen Kaſtenwagen, etwa 1
Me=
ter lang, faſt neu und ohne Anſtrich. In die Kaſtenbretter iſt vorn
und hinten das Firmenzeichen „Zſchoka” eingebrannt. Wer kann
Angaben machen? — Am 1. 3. 34. in der Zeit von 20 und 22 Uhr,
wurde im Ludwigs=Georg=Gymnaſium im Flur des 1. Stockes von
der Kleiderablage ein Herrenmantel geſtohlen. Beſchreibung:
Hel=
ler Trenchkoatmantel mit gewöhnlichem Gürtel. Am linken
Aer=
melende hat derſelbe einen etwa 2—3 Zentimeter langen Querriß.
Diebſtähle an Fahrrädern und Zubehörteilen. Am 6. 2. 34.
zwiſchen 18 und 19 Uhr, aus dem Hofe des Hauſes Schuchardſtr. 14
ein Damenrad, Marke „Excelſior”, Fabr=Nr. unbekannt. — Am
9. 2. 34 aus dem Hofe des Hauſes Ludwigſtr. 10 zwei angeſchloſſene
Damenfahrräder, Maike ,Badenia” und „NSU.‟”, Fabr.=Nr.
un=
bekannt. — Am 12. 2. 34, zwiſchen 15 und 15.30 Uhr, vor dem
Hauſe Rheinſtr. 1 ein Herrenfahrrad, Marke und Fabr.=Nr.
un=
bekannt. Am 21. 2. 34, gegen 7 Uhr, aus der Torhalle des
Hau=
ſes Liebigſtr. 8 ein Herr.=Fahrr., Marke „Diamant”, Fabr.=Nr.
unbe=
kannt. — Am 23. 2. 34, gegen 16 Uhr, aus dem Hofe des Hauſes
Rhein=
ſtraße 2 ein Damenfahrrad, Marke „Servus”, Fabr.=Nr. 272 373. —
Am 27. 2. 34. gegen 16.30 Uhr. aus dem Hausflur des Hauſes
Rheinſtraße 2 ein Herrenfahrrad. Marke „Viktoria”, mit der
Fabr.=Nr. 778 081. — Am 27. 2. 34, zwiſchen 12 und 15 Uhr, aus
einem Schuppen des Anweſens Beſſunger Str. 74 ein
Damenfahr=
rad. Marke „NSIl.” — Am 28. 2. 34, gegen 16.15 Uhr, aus dem
Hinterhofe des Hauſes Wienerſtr. 44 ein Damenfahrrad, Marke
„Monument”, mit der Fabr.=Nr. 0 144926. Als Täter kommt ein
Junge im Alter von 15—16 Jahren, von kleiner Statur, der gut
gekleidet war, in Frage. — Am 28. 2. 34. zwiſchen 13.30 und 14.30
Uhr, aus der Torhalle des Hauſes Moſerſtr. 3 ein Fahrradſattel,
Marke „Lohmann” oder „Torpedo‟ — Am 1. 3. 34. zwiſchen 6.30
und 9.30 Uhr, aus dem Stallgebäude des Hauſes Erbacherſtr. 36
ein Dynamo, Marke „Berko‟.
Es kann nur immer wieder darauf hingewieſen werden, daß
die Fahrradbeſitzer ſich die Marke und Fabr.=Nr. ihrer Fahrräder
notieren, denn ohne dieſe Merkmale ſind die Emittelungen ſehr
erſchwert.
Zeugen geſucht! Am Dienstag, den 27. 2. 34. zwiſchen 13 und
16 Uhr, wurde in der Heinrichſtraße am Haus Nr. 31 eine
Stra=
ßenlaterne umgefahren. Wer hat Wahrnehmungen hinſichtlich des
in Frage kommenden Fahrzeugs gemacht?
Am 2. 3. 34. gegen 17.40 Uhr, ſtieß an der Straßenkreuzung
Saalbau= und Sandſtraße der Perſonenkraftwagen VS. 10884 mit
dem Perſonenkraftwagen VS. 9020 zuſammen. Es entſtand nur
leichter Sachſchaden.
Wer hat die Ledermappe gefunden? Im Städtiſchen
Pfaud=
haus in Darmſtadt wurde am 21. 2. 1934 von einem armen
In=
validen eine Ledermappe mit Inhalt ſtehen gelaſſen. Der Finder
der Mappe wird gebeten, dieſe gegen eine entſprechende
Beloh=
nung im Städt. Pfandhaus oder bei dem Fundbüro der
Polizei=
direktion Darmſtadt abzuliefern.
(Poſtverſand von Patronen. Die Deutſche Reichspoſt hat
ver=
ſuchsweiſe zugelaſſen. Patronen für Handfeuerwaffen in feſten
Holzkiſten verpackt als Päckchen oder Briefpäckchen zu verſenden.
Bisher konnten Patronen nur als Pakete verſandt werden.
MolerTagteglalttt
TRUMPFSUNIOR
Die letzten konstruktiven Errungenschaften
Sind bei diesem Volkswagen verwirklicht.
Für die viersitzige Kabrio-
Limusine Preis ab Werk: RM ZOSU.-
1,5 und 1,7 Liter. Das Vorbild des europäischen Wagens.
TRUMPF ber Sieger 1932 mſt neuen, lolendet Schönen Karlsetien.
1,5 und 1,7 Ltr. Der Repräsentant bester Adler-Tradition.
PRIMUS Hoher Gebrauchsuiert gesteigert dufch neue Fahraufbauten.
3 Ltr. 6 Zylinder. Ein neuer Adler modernster Bauweise,
DIPLOMAT hoher Kultul, fepräsenfatu geräunich uinschaßſch=
4 Liter. Ein Wagen der großen Weltklasse in Adler-Oualität.
ADLER 8 Kshlelie Zugnlsiokeit, formnollendete Kaleserien.
ADLER LASTUND LEFERWAGEN
O,4 bis 2,5 Tragfähigkeit. Spezialfahrzeuge und Sonderausführungen für jeden
Zweck. Eil- und Schnellieferwagen, Krankentransport- und Kombinationswagen.
Internationale Aufomobil- und Motorrad-Ausstellung-Berlin
8.-18. März 1934
HALLE II, Stand 205
HALLE I, Stand 64
U5
K4
Dsg
Vertreter: Müller & Ober, Darinstadt, Rheinstraße 39, Fernsprecher 2498.
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 8 — Nr. 62
Aus Heſſen.
Verſammlung der Handwerker u. Gewerbekreibenden
Ek. Pfungſtadt, 2. März.
Der Ortsgruppenleiter der NS.=Hago in Pfungſtadt hatte die
Pfungſtädter Handwerker und Gewerbetreibenden zu einer
Ver=
ſammlung im „Goldenen Lamm” aufgerufen, in der der
Kreis=
amtsleiter Schafer über organiſatoriſchen Aufbau
der NS.=Hago, und der Kreispropaganda=Referent Rebſcher
über nationalſozialiſtiſches Wirtſchaftsdenken
ſprachen. Kreisamtsleiter Schäfer=Darmſtadt ſtellte in ſcharf
um=
riſſenen Gedankengängen die Notwendigkeit des Fortbeſtandes
des Handwerkes heraus, ausgehend von dem Punkt 16 des
Natio=
nalſozialiſtiſchen Wirtſchaftsprogramms, worin die
Exiſtenzfähig=
keit des Handwerkes hergeleitet wird aus den alten zunftmäßigen
Grundſätzen, die meiſterhafte Arbeit, angemeſſenen Preis und
Achtung der Berufsgruppen untereinander obenan ſetzten. In
feſſelnder Weiſe ſchilderte er den Kampf in den letzten Jahren um
die Erhaltung des im Handwerk und Gewerbe vertretenen
Mittel=
ſtandes und verſprach weiterhin vollſten Einſatz ſeiner ganzen
Perſönlichkeit bis zur Durchführung dieſes Kampfes zum Ziele.
Anſchließend entwickelte Kreispropagandareferent Rebſcher
die Anwendung der Nationalſozialiſtiſchen Idee auf das
Wirt=
ſchaftsleben. Der Satz, der Menſch lebt nicht, um zu wirtſchaften,
ſondern er wirtſchaftet um zu leben, wurde in ſeiner Erläuterung
eine überzeugende Ablehnung des Liberalismus. Nicht die
Wirt=
ſchaft könne volksmäßige Intereſſen zum Nutzen einzelner
gegen=
einander ausſpielen, ſondern das blutmäßig verbundene Volk
müſſe ſich in der Wirtſchaft zum Wohle aller Einzelglieder
nutzbar machen. Es gehe nicht an, daß jeder an beliebigem Ort
gleiche Entwicklungsmöglichkeit habe, ohne den Nachweis
blut=
mäßiger Volksverbundenheit erbracht zu haben. Sein Appell galt
den Frauen, die zu mindeſtens 80 Prozent des Geldes, das der
Mann im Beruf verdient, zum wirtſchaftlichen Kreislauf
weiter=
leiten, dies auch ſo zu tun, wie es dem nationalſozialiſtiſchen Ge=
Gedanken entſpricht, damit es auch in dieſem Kreislauf dem
bluts=
mäßig verbundenen Volk voll und ganz wieder zugute kommt. Er
geißelte das oft gedankenloſe, vermeintlich billige Kaufen, das in
ſeiner letzten Folgerung zum Ausverkauf am deutſchen Volke werde
und damit zur Auflöſung unſerer finanziellen Selbſtändigkeit
füh=
ren müſſe als Anfang des Endes unſerer Lebensmöglichkeit. Zum
Beweis führte er das Treiben verſchiedener Konzerne an, die
ein=
mal durch immerwährendes Unterbieten andere Exiſtenzen zum
Ruin brachten, und ſchließlich durch nötig gewordene
Staats=
zuſchüſſe auf dem Umweg über die Steuern die übrig gebliebenen
noch mehr belaſteten. Nationalſozialiſtiſche Wirtſchaft aber ſei
Er=
haltung aller dem Geſamtwohle Dienenden als erſte Grundlage
eines Staates. Reicher Beifall wurde geſpendet. Kreisamtsleiter
Schäfer ſchloß noch in kurzen erläuternden Worten die praktiſche
Auswirkung des Führergedankens an.
J. Griesheim, 3. März. Seinen 81. Geburtstag begeht am
Montag, 5 März, in einer ſelten geiſtigen und körperlichen Friſche
unſer Mitbürger Herrn Bernhard Schnaars, Gasmeiſter i. R.
Vom Reichsluftſchutzbund, Gemeindegruppe Griesheim,
iſt die Abhaltung eines Kurſus über Luftſchutz geplant, der drei
Wochen dauert. An zwei Abenden in der Woche ſind Vorträge
vorgeſehen. Der Kurſus dient als Schulungskurſus. Im Intereſſe
der Wichtigkeit der Sache iſt eine zahlreiche Beteiligung
erforder=
lich. Meldeſchluß für den Kurſus iſt am 13. März. An dem
Kur=
ſus können Perſonen vom 14. Lebensjahre ab teilnehmen, ebenſo
alle Jungfrauen und Frauen, die der Sache Intereſſe
entgegen=
bringen.
Dg. Arheilgen, 3. März. Vereidigung des
Bürger=
meiſters und des Beigeordneten. Bürgermeiſter
Bir=
kenſtock und Beigeordneter Zeidler, die ihre Aemter ſeither
kommiſſariſch verwalteten, wurden durch Entſchließung des
Heſſi=
ſchen Staatsminiſters nunmehr zum ordentlichen
Bürgermei=
ſter bzw. ordentlichen Beigeordneten ernannt. In der geſtrigen
öffentlichen Sitzung des Gemeinderats erfolgte die Vereidigung
beider Herren. In einer Anſprache würdigte Herr Kreisdirektor
Meiſel dieſen Tag der Eidesleiſtung in eingehenden
Ausfüh=
rungen. Dieſe Amtshandlung erfülle ihn mit größter Freude, da
die Gemeinde Arheilgen in anbetracht ihrer Größe und der Nähe
zu Darmſtadt an ihrer Spitze beſonders fähige Männer gebrauche.
Daß beide Herren die Gewähr für tatkräftige Arbeit am
Wieder=
aufbau von Gemeinde und Vaterland bieten, hätten ſie in der
Zeit ihrer Tätigkeit als Kommiſſare des öfteren durch die Tat
bewieſen. Sodann überreichte er unſerem Bürgermeiſter die
Be=
ſtätigungsurkunde und nahm deſſen Vereidigung vor.
Bürger=
meiſter Birkenſtock betonte, ſich ſeiner Pflichten bewußt zu
ſein und ſtets ſeinen Mann zu ſtehen, und erwähnte die
Vereidi=
gung am letzten Sonntag, bei der er ſchon im Sinne des Führers
gelobte: Gerade Richtung, Treue zum Führer und Liebe im
Her=
zen zu Volk und Vaterland. Weiter würdige der Bürgermeiſter
die großen Verdienſte, die ſich Beigeordneter Zeidler während
ſeiner Amtszeit erworben hat. Durch ſeine umfangreiche Tätigkeit
auf dem Gebiete der Wohlfahrt als Beigeordneter und als
Grup=
penwalter der NS. Volkswohlfahrt ſtehe dieſer mitten im Volke
und habe den Weg zu den Herzen der Volksgenoſſen gefunden.
Dg. Arheilgen, 3. März. Oberheſſen=Verein. Im
Rahmen eines Heimatabends ließ Mitglied Lehrer Reinheimer
durch Vorführung zahlreicher Lichtbilder und entſprechende
Er=
läuterungen ein Stück Heimatgeſchichte an den Augen der Beſchauer
vorüberziehen und zeigte oberheſſiſche Sitten und Gebräuche,
alte Trachten, Holzſchnitzereien und vieles andere mehr. Neues
und Intereſſantes boten auch die Darlegungen in Bild und Wort
aus dem fruheren Hinterland. Anſchließend an den Vortrag
wur=
den einige geſchäftliche Angelegenheiten erledigt, dann folgte ein
geſelliges Beiſammenſein.
k. Dieburg, 3. März. Feuerwehr=Uebung. Am
Mon=
tag hält die Freiwillige Feuerwehr ihre erſte Uebung in dieſem
Jahre ab. — Eier=Sammelſtelle. Im weiteren Verlauf
der genoſſenſchaftlichen Erfaſſung aller landwirtſchaftlichen
Erzeug=
niſſe wurde hier eine Eier=Sammelſtelle errichtet. Von nun ab iſt
ein Verkauf an Händler, Aufkäufer und Ladengeſchäfte verboten.
Die Verteilungsſtelle befindet ſich in Groß= Umſtadt, von wo die
Eier ihren Weg zu den Konſumenten nehmen.
r. Babenhauſen, 3. März. Unſer Städtchen ſteht zur Zeit im
Zeichen der Holzabfuhr. Die Ortsbürger fahren ihren
Orts=
bürgernutzen in Geſtalt von mehreren Rm. Holz und 100 Wellen
nach Hauſe oder zu dem außerhalb des Städtchens gelegenen
Holz=
platz. Von der Gemeinde werden ſoeben noch 25 Mann mit
Wald=
arbeiten beſchäftigt, die ſich noch auf ca. ein Vierteljahr erſtrecken.
Frankenhauſen, 3. März. Am Sonntag, den 4. d. Mts.,
feiert Margarethe Eliſab. Müller in geiſtiger und körperlicher
Friſche ihren 90. Geburtstag. Sie iſt noch fleißige Leſerin des
„Darmſtädter Tagblatt”.
Ci. Erbach, 3. März. Schulungskurs der NSDAP.
Der letzte Schulunsgabend der NSDAP. vereinigte nicht nur die
Parteimitglieder, ſondern mit ihnen zum erſten Male auch alle
Mitglieder der Neben= und Untergliederungen, den SA.=Sturm
3/186, den Pionierſturm, den Motor= und Fliegerſturm, den NS.=
LB. und die NSBO., ſowie die NS. Frauenſchaft, ſo daß der größte
hieſige Saal, die Feſthalle, dicht gefüllt war. Oberſtudiendirektor
Pg. Dr. Saul=Michelſtadt ſprach über „Kulturaufgaben im 3.
Reiche”, und der SA.=Mann Lehrer Lamberth hielt einen
Lichtbildervortrag über „Luftgefahr und Luftſchutz” Pg. Wilh.
Heim, der Ortsgruppenleiter der hieſigen NSDAP. forderte
die Anweſenden auf, in treueſter Pflichterfüllung für das neue
Reich und den Führer einzutreten, und überreichte anſchließend
einer ganzen Reihe Parteigenoſſen ihre Mitgliedsbücher. Der
lei=
tende Schulungsobmann, Pg. Lehrer Fleckenſtein, ſchloß mit
einem „Siegheil” auf Führer und Volk, dem ſich der gemeinſame
Geſang des Horſt=Weſſel=Liedes anreihte. — Ausder
Elfen=
beininduſtrie. Um die Erzeugniſſe der Elfenbeininduſtrie
weiteren Kreiſen zeigen zu können, wurde auf Anregung der
hie=
ſigen Pflichtinnung für das Elfenbeinhandwerk bei
bereitwillig=
ſtem Entgegenkommen des gräflichen Hauſes das Elfenbein=
Ge=
werbemuſeum im gräflichen Schloſſe erweitert. Anläßlich des
110. Todestages des Begründers dieſer für unſere Gegend ſo
wich=
tig gewordenen Induſtrie, des Grafen Franz, findet am
kommen=
den Sonntag, den 11. März, vormittags 11 Uhr, eine
Eröffnungs=
feier der Schau ſtatt, wobei im hiſtoriſchen Ritterſaale Herr Albr.
Glenz,=Frankfurt in einem Vortrag: „Ueber das Leben des
Grafen Franz und ſeine Beziehungen zur Elfenbeinſchnitzerei” die
Bedeutung dieſes Odenwälder Gewerbezweigs würdigt. —
Ruhe=
ſtandsverſetzung. Am 1. März ſchied infolge Erreichung
der Altersgrenze Herr Poſtinſpektor Beck aus dem Dienſt. Seine
Berufskollegen überreichten ihm als Zeichen ihrer Wertſchätzung
und als Anerkennung für den jederzeit bewieſenen Pflichteifer
eine hübſche Ehrengabe.
Schwerer Büroeinbruch in Bensheim.
In der Nacht zum 2. 3. 34 wurde in der Bensheimer
Holz=
warenfabrik Lange u. Schachner eingebrochen. Die unbekannten
Täter kletterten über das Hoftor, öffneten dann mittels
Nach=
ſchlüſſels oder Dietrichs verſchiedene Türen und drangen in die
Büroräume ein. Daſelbſt wurden mehrere Schreibtiſche und
Steh=
pulte mit einem Stemmeiſen erbrochen und ſämtliche Behältniſſe
durchwühlt. Außerdem verſuchten ſie die beiden Kaſſenſchränke zu
erbrechen. Soweit bis jetzt feſtgeſtellt werden konnte, wurden
fol=
gende Sachen geſtohlen: 1 Mikrometer 1 Tourenzähler. 1
Hand=
buch für Leiſtenmaße mit ſchwarzem Einband, 2 neue Uhren von
rechteckiger Form mit geſchliffenem Zifferblatt und verchromtem
Rand zum Einbauen in Küchenmöbel, 6—8 Spiralbohrer
verſchie=
dener Größe, ungefähr 60 Tinten= und 20 Bleiſtifte, 3
Drehblei=
ſtifte, 1 ſchwarzer Füllfederhalter Marke „Harro” mit Glasfeder,
2 braune Aktentaſchen mit Handbügel, 10—12 Schaumſchläger,
1 blaugeſtreiftes Handtuch, 4 Wechſelſtempelmarken 4 10 Pfg. und
3 à 20 Pfg., mehrere Briefmarken von 1—12 Pfg., 5 neue
Beiß=
zangen mit rippigen Schenkeln, 2 neue Schreinerhämmer Nr. 28.
Wer kann über die Täter nähere Angaben machen?
Sachdien=
liche Mitteilungen nimmt die nächſte Polizeiſtation oder die LKP.=
Stelle Darmſtadt entgegen.
Straßenbericht für die Woche vom 4. bis 10. März.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club, Gau 15 „Weſtmark”.
Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrs= und Hauptſtraßen in Starkenburg
und Rheinheſſen:
Keine Sperren gemeldet.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und
Rhein=
heſſen:
Mörfelden-Langen vom 16. 10. 33 bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Gräfenhauſen—Wixhauſen oder Neu=Iſenburg.
Darmſtadt—Gräfenhauſen vom 13. 11. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Arheilgen—Wixhauſen oder Weiterſtadt—
Schnep=
penhauſen.
Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 28. 11. 33 bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Eberſtadt—Pfungſtadt.
Pfungſtadt — Eſchollbrücken und Pfungſtadt — Griesheim bis zur
Kreuzung mit der Straße Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 11. 1.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Eſchollbrücken—Hahn.
Ortsdurchfahrt Hechtsheim (alte Gauſtraße) vom 8. 1. bis auf
wei=
teres geſperrt. Umleitung im Ort durch die Karthäuſerſtraße.
Lampertheim—Worms Km. 3,8—4,0 vom 5. bis 7. 3. geſperrt.
Um=
leitung: Bürſtadt.
Ortsdurchfahrt Winterkaſten Km. 1,3—2,3 im Zuge der Straße
Winterkaſten—Gumpener Kreuz vom 5. bis 10. 3. geſperrt.
Um=
leitung: Lindenfels.
Es. Fürth, 2. März. Totengedenkfeier. (Aus techniſchen
Gründen verſpätet.) Eine eindrucksvolle Heldenehrung
veranſtal=
tete die Gemeinde Fürth ihren im Weltkriege gefallenen Söhnen.
Gegen 3 Uhr ſtellten ſich SS., SA., die Kriegshinterbliebenen, der
Kriegerverein, die Feuerwehr, ſowie alle übrigen Vereine mit
umflorten Fahnen am Poſtamt auf. Um 3 Uhr ſetzte ſich der
Trauerzug unter Vorantritt der hieſigen SA.=Muſik in Bewegung
nach dem Kriegerdenkmal. Nach einem Muſikſtück der Kapelle
er=
griff Herr Bürgermeiſter Pg. Rettig das Wort. In markanten
Worten zeichnete er die Pflichterfüllung der fürs Vaterland
ge=
fallenen Brüder. Nach dieſer Anſprache ſang der Geſangverein
Liederkranz ein den Helden gewidmetes Lied. Der katholiſche
Geiſt=
liche, Herr Pfarrer Hinkel, ſprach anſchließend über die Treue der
Gefallenen. Treu der Fahne, treu dem Vaterlande, treu der
Hei=
mat, haben unſere Väter und Brüder ihr Leben geopfert. Und
wie jener Leuchtturm. zu Ehren der zu Waſſer gefallenen Helden
errichtet, den Weg zeigt, ſo ſoll jeder Held ein Leuchtturm für
uns ſein, der uns den Weg zeigt, den wir zu gehen haben zum
Wohle unſeres Vaterlandes. Das „Lied vom ſchwarzen Huſaren”,
geſungen vom Geſangverein Sängerkranz, bewegte die Herzen der
Trauerverſammlung. Der folgende Redner. Herr Pfarrer Mayer,
gedachte der Hinterbliebenen. Zu unſerer Trauer muß ſich die
Dankbarkeit geſellen dafür, daß unſere Helden unſer ſchönes
Vater=
land vor den Schreckniſſen der Kriegshandlungen bewahrt haben.
Nach dem „Lied vom guten Kameraden” ſpielte die Muſik den
Prä=
ſentiermarſch, währenddem die SS. vor dem Denkmal das Gewehr
präſentierten, ſich die Fahnen ſenkten und Herr Bürgermeiſter
Rettig einen Kranz niederlegte. Das „Gebet nach der Schlacht”
beſchloß die Feier.
Em. Zotzenbach i. Odw., 3. März. Neuer Lehrgang auf
der Verſuchs= und Lehranſtalt für Schweinezucht und
=haltung Weſchnitzmühle bei Zotzenbach i. Odw. Um Bauern
und Bäuerinnen noch vor Beginn der Frühjahrsarbeit
Gelegen=
heit zur Teilnahme an einem Lehrgang zu geben, wird die
Lan=
desbauernſchaft Heſſen=Naſſau vom 14.—16. März einen
dreitägi=
gen Lehrgang über Schweinezucht und =haltung auf der Anſtalt
abhalten. Neben Vorträgen über zweckmäßige Fütterung und
Haltung der Tiere beſteht die Möglichkeit einer eingehenden
Aus=
ſprache, und iſt Gelegenheit geboten, das Gehörte in praktiſcher
Anwendung kennen zu lernen.
Em. Heppenheim a. d. B 3. März. Senkungder
Kran=
kenkaſſenbeiträge. Der Vorſtand der Allg.
Ortskranken=
kaſſe für den Kreis Heppenheim beſchloß, mit Wirkung vom 1. 3.
ab den Beitrag der Verſicherungspflichtigen auf 6½ Prozent und
denjenigen für freiwillige Verſicherte ohne Barleiſtungen auf fünf
Prozent herabzuſetzen. Für Lehrlinge ohne Entgelt werden die
Beiträge auf 5½ Prozent feſtgeſetzt. Die Vereinigung der
Land=
krankenkaſſe mit der Allgem. Ortskrankenkaſſe iſt nunmehr erfolgt.
Ca. Lorſch, 3. März, Losholzabgabe. Früher als ſonſt
erfolgt in dieſem Jahre die Abgabe des Losholzes, deſſen
Zuwei=
ſung bereits erfolgt. Schon anfangs dieſer Woche wurde ein Teil
desſelben ausgegeben, um das betreffende Gelände zum Abfahren
von Sand für die Autobahn freizumachen. Die Ausgabe des
übrigen Holzes ſoll ſchon in den nächſten Tagen erfolgen. Das
Forſtamt Lorſch hält am kommenden Montag hier eine größere
Nutz= und Brennholzverſteigerung ab, bei der Stämme
aller Art, Derbſtangen, Nutzſcheiter, Brennholz=Scheiter und
Knüp=
pel zur Verſteigerung gelangen. — Sondervorſtellung.
Für alle Gliederungen der hieſigen Ortsgruppe der NSDAP. fand
geſtern abend eine Sondervorführung des großen Tonfilms
„Hitlerjunge Quex” im Gaſthaus zur Germania ſtatt. Der Film
gewährte einen tiefen Einblick in die junge Organiſation der
Hitlerjugend und behandelte einen Zeitabſchnitt, in dem auch
dieſe ihr junges Leben für ihre Fahne einſetzen mußte. Der
Haupt=
vorführung ging eine Anſprache des Sturmführers Joſt voraus, in
der dieſer darum warb, die Jugend bei ihrem einſetzenden
Hilfs=
werk zu unterſtützen. Als Vorfilm lief ein Goethe=Gedenkfilm, der
den Werdegang des großen Dichters vor Augen führte.
Bm. Hofheim (Ried), 3. März. Luftfahrt tut not!
Unter dieſem Motto veranſtaltete die Badiſch=Pfälziſche Lufthanſa
im „Kaiſerhof” einen ſehr belehrenden und intereſſanten
Lichtbil=
dervortrag über die Entwicklung des Flugweſens von den
frühe=
ſten Anfängen bis zu den letzten Errungenſchaften der Neuzeit.
Bei der anſchließenden Ausloſung von Freiflügen beim Flugtag
in Bürſtadt fiel das Los auf zwei glückliche SA.=Männer. Auch
bei der Schulveranſtaltung waren ſechs Kinder glückliche Gewinner
eines Freifluges.
— Gernsheim, 3. März. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 2. d. M.: 1.16 Meter, am 3. d. M.: 1.14 Meter —
jeweils morgens 5.30 Uhr.
P Bauſchheim, 3. März. In Gegenwart von Kreisdirektor
Dr. Straub fand die Einführung des neuen
Bürgermei=
ſters Hübner ſtatt.
Bn. Hirſchhorn, 3. März. Die älteſte Einwohnerin Hirſchhorns,
Fräulein Liſette Grad, iſt heute nach erſt kürzlich vollendetem
90. Lebensjahre verſchieden. Die Greiſin war über 50 Jahre im
Dienſte der Familie Wilhelm Lohnes und erfreute ſich
bis vor kurzem noch guter Geſundheit. — Un
glücks=
fall. Im benachbarten Rothenberg ereignete ſich ein
folgen=
ſchwerer Unfall. Der in der Holzhauerei beſchäftigte Waldarbeiter
Johann Georg Hofmann konnte ſich, infolge des auf dem Boden
lagernden Abfallreiſigs uſw. nicht mehr rechtzeitig vor einem
fallenden Baume in Sicherheit bringen, ſo daß er von der
Baum=
krone des ſtürzenden Stammes getroffen wurde. Er erlitt einige
Schenkelbrüche, einen komplizierten Armbruch ſowie Rippenbrüche.
— In Rothenberg, traf vorgeſtern ein hübſches Dokument
liebevoller bäuerlicher Arbeit ein. Herr Wilhelm Heckmann wurde
als ſichtbare Beſtätigung guter Leiſtungen auf dem Gebiete der
Pferdezucht mit der Verleihung des „Deutſchen Pferdepfleger=
Abzeichens” ausgezeichnet.
Sonntag, 4. März 1934
Tödlicher Berkehrsunfall.
In der Nacht vom Freitag zum Samstag gegen 22.45 Uhr —
eignete ſich in einer Kurve zwiſchen Langen und Spremd
lingen ein ſchwerer Verkehrsunfall, der ein Menſchenlebn
koſtete. Ein von Sprendlingen kommender Perſonenkraftwas,
aus Langen ſtieß in der Kurve mit einem aus entgegengeſetz.
Richtung kommenden Perſonenkraftwagen aus Cronberg zuſcn
men. Beide Wagen blieben ſchwer beſchädigt im Straßengrake
liegen. Während der Beiſitzer des Cronberger Wagens, der
Jahre alte Fritz Kunz, durch Verletzungen der Halsſchlaga=t
getötet wurde, erlitt der Führer dieſes Wagens gleichfalls leben
gefährliche Verletzungen. Ein weiterer Inſaſſe wurde heraus/
ſchleudert und blieb unverletzt. Von den drei Inſaſſen des La
gener Perſonenkraftwagens erlitt der eine einen Beinbruch, we
rend die beiden anderen leichter verletzt wurden. Das Amtsger i
und die Gendarmerie Langen ſowie Beamte der Landeskrimime
polizeiſtelle Darmſtadt nahmen zur Klärung der Schuldfrage Se
Tatbeſtand auf.
Oberheſſen.
h. Klein=Karben, 3. März. Koſtbarer Altertumsfu
in der Wetterau. Eine koſtbare Perle, die nach Feſtſtellung
von Geologen aus der jüngſten Braunkohlenzeit ſtammt, als
ſüdliche Wetterau noch vom Meere bedeckt war, wurde in ein
hieſigen Sandgrube gefunden. Dieſe Perle iſt alſo ſchon Millio ne
von Jahren alt. Das koſtbare vorweltliche Stück iſt von weiſ
Farbe und hat die Form einer abgeplatteten Kugel. Die Per
iſt noch ſehr gut erhalten und hat noch ihren früheren Perlmut
chimmer Der koſtbare Fund wurde dem Senchenbergiſchen Muſeu
in Frankfurt a. M. durch den Finder übergeben.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsqulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werdeu
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkel:
Nr. 66. 1. Nein. Es könnte nur Witwenrente in Frage komm
letztere wird nach dem Tode der verſicherten Ehefrau eines
werbsunfähigen Ehemanns, die den Lebensunterhalt ihrer
milie ganz oder überwiegend, aus ihrem Arbeitsverdienſte beſt;
ten hat, dann gewährt, ſolange der Mann bedürftig iſt.
müſſen angeben, um welchen Gewerbebetrieb es ſich handelt,
die Frage der Umſatzſteuerpflicht prüfen zu kinnen.
Langj. Abonnentin, hier. Wir ſtehen vor einer Abänder
ſowohl der erbſchaftsſteuerrechtlichen wie der e
rechtlichen Beſtimmungen. Der genaue Zeitpunkt des
krafttretens iſt zur Zeit wohl nicht zu beſtimmen.
K. W. Gegen das Holzhacken im gemieteten Keller wird ni
einzuwenden ſein, wenn es am hellen Tage (werktags) geſch
Wegen der übrigen Beſchwerden wäre es wohl rätlich, wenn
einmal im nahen 1. Polizeibezirk (Schloß) vorſprechen wür
Zur Selbſthilfe möchten wir nicht raten.
E. hier. 1. Das Reichsgeſetz über Fernmeldeanlagen in
Faſſung, die ab 1. Januar 1928 gilt, enthält eine bez
liche Strafbeſtimmung nicht. 2. Die Bezeichnung
hier unbekannt. 3. Die alten Reichsgoldmünzen ſind zwar 1
offiziell wie die Silbermünzen außer Kurs geſetzt worden,
aus dem deutſchen Geldſyſteme ausgeſchieden. Das neue Mi
geſetz vom 30. Auguſt 1924 beſtimmt, daß im Reiche die Goldry
rung gilt. Als Münzen, die unbeſchränkt die Kraft eines ge
lichen Zahlungsmittels erhalten, gelten daher nur die Goldm
zen. Ihr Gewicht und Miſchungsverhältnis entſpricht
Goldmünzen der bisherigen Währung, die
neu auszuprägenden auch gleichgeſtellt ſin
Näheres finden Sie im Handwörterbuch der Rechtswiſſenſchaft
Stier=Somlo und Elſter (bei der Landesbibliothek hier erhe
lich) im 4 Band S. 136 flgg. Fünfmarkſtücke in Gold hat es
ſeres Wiſſens nicht gegeben.
Abo aus E. Wenn die Entſcheidung damit begrüng
ſein ſollte, daß der in Arbeit ſtehende Bruder
ſeinearbeitsloſen Geſchwiſter aufkommen mü
ſo läge darin ein Rechtsirrtum, den der Spruchſenat des Rei
verſicherungsamts korrigieren müßte, da nach BGB. eine Un1
haltungspflicht zwiſchen Geſchwiſtern nicht
ſteht.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 42. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verbote
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
20. Ziehungstag
2. März 193
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 9
gezogen
2 Gewinne zu 76000 M. 335784
2 Gewinne zu 80000 m. 340301
8 Gewinne zu 5000 . 120433 188176 396866
4 Gewinne u 3000 m. 211777 360612
18 Gewinne zu 2000 M. 8998 10260 13160 15364 34468 13650
221832 352598 366861
22 Gewinne zu 1000 m. 18842 42983 76362 89336 97809 19612
206660 267660 271666 297676 301255
50 Bewinne zu 600 a. 19129 20031 44112 63407 88502 1153
142461 166720 170116 182932 188440 191963 203690 220196 220
220832 225793 302630 307433 320823 325992 367426 368249 3721
596294
360 Gewinne mu 300 m. 329 B326 3849 9119 14396 163
16362 17427 20367 20606 21022 26178 26664 28474 29804 314
31826 33403 34117 34190 35226 35992 40810 42281 43342 510
51760 59123 60818 66244 69521 71718 71781 73249 75065 75
79371 80688 82638 83949 83978 89625 92335 94086 94150 98
106240 108002 108555 110177 110617 113796 114073 116317 118
120616 120790 123392 125287 125751 127569 128476 129067 129
132662 133608 134476 134847 137164 137226 138368 143761 146/
147070 148919 150578 162672 156466 168126 166873 167738 1709
171346 175018 177391 177633 181166 181437 182338 184308 190/4
180480 200611 202476 205008 208616 211036 211633 219236 2191
225146 226071 226746 232672 233743 237046 239274 241690 244,
245135 247051 251092 257586 258683 260083 260485 261220 261
261800 263927 265954 271869 273802 276371 283167 287198 2881
288914 289026 292813 293667 294583 295233 300277 301674 3021
303678 304506 304682 306891 306093 306787 309619 312840 315
316861 317764 318911 323426 328561 332638 334066 336623 3393
340953 341981 342062 342190 344932 948963 349544 350118 352
355693 366862 359472 363047 363712 371866 372365 380801 3811
383334 384086 384298 386452 392019 392646 395692 397935
20. Ziehungstag
2. März 14
In der beutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 I
gezogen
2 Gewinne zu 3000 M. 288398
16 Gewinne zu 2000 M. 21229 28554 112406 169550 196818 292:0
311495 328029
8 Gewinne zu 1000 m. 82190 109245 121834 340087
52 Gewinne zu 500 M. 2744 23441 28049 40135 81521 810
90587 93800 132311 142587 146745 152521 166743 243080 256t
260064 282667 283996 288233 296507 327818 337429 359900 392
396943 397178
328 Gewinne zu 300 q. 308 1519 2405 4978 6953 8753 9495 16!
19748 22055 23386 28310 29000 30728 32167 34860 39501 42)
49063 50071 51888 66008 66200 57262 58362 69700 66084 670
71723 74084 75690 76139 79026 82968 86649 85776 87338 87
88177 90866 94660 94845 96444 97313 100255 103069 103
104100 105703 106270 107448 108018 111328 118111 114730 1161
120907 126214 129347 130650 131134 134302 134819 134925 1414
145504 150035 151213 157127 158102 163510 168687 170132 171
178686 179557 180308 183109 188853 189252 189940 180570 1911
196480 187774 197824 202148 202870 206245 206366 207124 207
210402 212052 212102 214362 218070 220829 225485 230373 23351
236137 256315 258735 268830 260217 261069 263635 267205 272
276214 277047 277771 280103 287317 287568 288993 280096 2971
297602 288751 301132 303973 312200 317694 318160 318430 3181
319423 320239 323324 324009 330107 330425 331338 332542 3323
336696 340543 341173 344463 346434 349980 350324 350850 351
353668 353840 354745 362400 368671 371174 374109 374271 375
375919 377363 381984 387249 389870 389986 394181 396332 399
20 Tagesprämien.
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000
S=
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in
beiden Abteilungen I und II:
18730 94194 117568 164816 204150 256920 269085 278
353296 359762
Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu
30000, 6 zu je 10000, 62 zu je 5000, 106 zu je 3000, 174
je 2000, 332 zu je 1000, 924 zu je 500, 5902 zu je
und 200 Tagesprämien zu je 1090 M.
Das Saargebiet iſt
Alter deutſcher Beſitz. Seitdem die Germanen Mitteleuropa beſiedelt
haben, iſi das Saargebiet germaniſches Land. Es waren die Franken,
welche die Römer und romaniſierten Kelten vertrieben, ſo daß faſt alle
Spuren kelkiſchen Volkstums verſchwunden ſind. So iſi die
Bevöl=
kerung des Saargebietes ſeit rsoo Jahren rein deutſch. Deutſch ſind die
Mundarten, die hier geſprochen werden, deutſch die Orts=, Flur= und
Familiennamen, deutſch iſt die Siedlungsform und Bauweiſe, und
deutſch ſind Sitte und Brauch. Die deutſch=franzöſiſche Sprach= und
Volkstumsgrenze liegt viel weiter weſilich und geht an den Toren von
Metz vorbei.
Stets Teil des Reiches. Im Teilungsvertrag der Karolinger im Jahre
850 kam das Saargebiet zum oſifränkiſchen Reich. Im Jahre r928
hatte das Saarland ſeine große Jahrtauſendfeier: rooo Jahre waren
vergangen, ſeitdem das Saargebiet ununterbrochen zum Reich gehörte.
Heinrich l. hatte es für dauernd an das Reich gefeſſelt. Dennoch war ſein
Beſitz zweimal umſiritten. Als nach dem Dreißigjährigen Kriege
Deutſch=
land ohnmächtig und Frankreich unter Ludwig XlV allmächtig war,
brachte dieſer für kurze Zeit einzelne Teile unter ſeine Schirmherrſchaft.
Ja er gründete ſogar auf deutſchem Boden widerrechtlich eine Feſtung,
Saarlouis. Als ſich ganz Europa gegen die Übermacht Ludwigs XIV.
verſchwor, mußte er bis auf Saarlouis alles herausgeben. Zur Zeit
der franzöſiſchen Revolution eroberten die franzöſiſchen Heere das
ganze linksrheiniſche Gebiet. Da wurde auch das Saargebiet für einige
Jahre franzöſiſch, bis es nach den Freiheitskriegen erlöſi und mit der
Rheinprovinz zu Preußen kam. Nun feierten die treuen und
deutſch=
geſinnten Bewohner der Mittelſaar den glücklichſien Tag ihres Lebens.
Vom Krieg 1870 bis zum Weltkrieg. Im Krieg r87o war die deutſche
Haltung der Bevölkerung über alles Lob erhaben. Nach der Errichtung
des Kaiſerreiches ſetzte eine nie geſehene Blüte für dieſes Gebiet ein.
Aus dem wenig beſiedelten Waldland entſiand eine der reichſien
In=
duſiriegegenden Deutſchlands, die den Franzoſen um ſo
begehrens=
werter erſchien, als das Saargebiet auch eine vorzügliche Lage hat.
Nach dem Weltkrieg ſirecktees darum die Händenach dieſemLandſirich aus.
Die Aufgabe der Friedenskonferenz. Nachdem das ſchwere
Völker=
ringen beendet war, traten die Vertreter der Siegermächte am r8.
Ja=
nuar r9rg zu Verſailles zuſammen, um die Friedensbedingungen
feſt=
zuſetzen. Ihre Aufgabe ſollte ſein, die Grundlage für einen dauerhaften
Frieden zu ſchaffen, damit für eine möglichſt lange Zeit jede kriegeriſche
Verwicklung ausgeſchaltet wäre. Statt deſſen dachte vor allem
Frank=
reich daran, möglichſt viel aus Deutſchland herauszupreſſen und deſſen
Grenzen zurückzuſiecken.
Ziele der Franzoſen. Ein altes Ziel der Franzoſen, das ſeit mehreren
hundert Jahren hartnäckig verfolgt wird, iſt die Erreichung der
Rhein=
grenze. Kein Wunder, daß Clemenceau von Wilſon und Lloyd George
die Abtretung des linken Rheinufers forderte. Damit wäre auch das
Saargebiet franzöſiſch geworden. Die Sprachenkarte Europas zeigte
aber den Amerikanern und Engländern, daß das linke Rheinufer nur
von Deutſchland bevölkert war. Sie lehnten darum das Anſinnen der
Franzoſen ab, um nicht Veranlaſſung zu einem neuen Kriege zu geben.
Daraufhin forderte Clemenceau das Saargebiet.
Er hatte dafür drei Gründe:
Erſiens war das Saargebiet ſchon einmal franzöſiſches Gebiet, und
zwar zur Zeit der franzöſiſchen Revolution. Saarlouis und ſeine
Um=
gebung aber waren ſchon vor den Napoleoniſchen Kriegen franzöſiſcher
Beſitz geweſen. Darum meinte Clemenceau, die Bevölkerung ſei
franzöſiſch geſinnt und verlange eine Vereinigung mit Frankreich.
Zweitens war das Saargebiet eine reiche Kohlengegend. Nun beſitzt
Frankreich nicht genügend Kohlengruben. Der Beſitz der Saargruben
war darum ſehr erwünſcht. Die neu gewonnenen Erzgruben in
Loth=
ringen machten die Saarkohlengruben noch begehrenswerter. Zur
Begründung ſeines Verlangens führte Clemenceau an, die
nord=
franzöſiſchen Kohlengruben ſeien von den deutſchen Soldaten im Krieg
zerſtört worden. Darum ſei es nur recht und billig, daß die Franzoſen
als Erſatz das Saargebiet mit ſeinen Gruben erhielten.
Drittens hatte das franzöſiſche Militär noch einen beſonderen Grund,
die Abtretung des Saargebietes zu verlangen. Durch das Saargebiet
führt die große Heerſtraße Metz—Saarbrücken—Mainz. Wer das
Saargebiet beſitzt, hat den Schlüſſel zum Rheintor in der Hand. Da
ſich auf dem linken Rheinufer kein deutſches Militär mehr aufhalten
darf und die Rheinfeſtungen geſchleift werden mußten, könnte das
fran=
zöſiſche Militär, im Beſitz des Saargebietes, ungehindert an den Rhein
ziehen und leicht Süddeutſchland vom übrigen Deutſchland abſchneiden.
Die Prüfung der franzöſiſchen Forderungen. Als Wilſon und Lloyd
George die Sprachenkarten prüften, fanden ſie, daß im Saargebiet
nur deutſch geſprochen wurde. Sie fürchteten darum für ſpäter einen
neuen Krieg um den Beſitz des Saargebietes und weigerten ſich, dem
Verlangen der Franzoſen nachzukommen. Da verſprach ihnen
Clemen=
ceau, Beweiſe zu erbringen, daß die Bevölkerung des Saargebietes
wirklich zu Frankreich wolle. In aller Stille wurden in Lothringen
Unterſchriften geſammelt, die ſich für einen Anſchluß des Saargebietes
an Frankreich ausſprachen. Dieſe Unterſchriften der Lothringer legte
Clemenceau der Friedenskonferenz vor und behauptete, rsooco
Saar=
franzoſen wollten die Vereinigung mit Frankreich. Jetzt wurden Wilſon
und Lloyd George unſicher.
Mit der Abtretung der Saargruben an Frankreich waren ſie
einver=
ſianden. Sie meinten aber, wegen der Kohlengruben und der r5oooo
Saarfranzoſen könnte man nicht 750ooo Menſchen zu Franzoſen
machen. Da Clemenceau das Saargebiet als Eigentum nicht erhalten
konnte, verlangte er nunmehr, daß das Saargebiet von Deutſchland
abgetrennt und als ſelbſtändiges Gebiet von Frankreich verwaltet
werde, ähnlich wie die deutſchen Kolonien den Siegermächten zur
Verwaltung überlaſſen wurden. Mit der Abtrennung von Deutſchland
erklärten ſich Wilſon und Lloyd George dann einverſianden. Die
franzöſiſche Verwaltung aber wurde abgelehnt. Statt deſſen einigte
man ſich auf eine Regierung durch den Völkerbund. Dazu beantragten
die Amerikaner, der Saargebietsbevölkerung müſſe nach rs Jahren
Gelegenheit gegeben werden, über ihr endgültiges Schickſal
abzu=
kimmen. Dieſer Antrag wurde angenommen. So muß denn im Jahre
r935 abgeſiimmt werden, ob die Bebölkerung für eine Vereinigung
mit Frankreich oder für eine Vereinigung mit Deutſchland iſi, oder ob
der gegenwärtige Zuſiand beibehalten werden ſoll.
brücken
Schlosskiſche Saar
K
ER
BECKINGEA
BükENTTaBACI
ALLERFANGIEN
Reich und Ausland
Zum kommiſſariſchen Inkendanken des
Südweſtdeutſchen Rundfunks ernannk.
Hans Otto Fricke,
der bisherige Leiter des Deutſchen Volkstheaters
in Berlin, iſt zum kommiſſariſchen Intendanten
des Südweſtdeutſchen Rundfunks in Frankfurt a. M.
ernannt worden.
Reichsſtatthalter und Gauleiter
Sprenger in Bad Ems.
Bad Ems. Reichsſtatthalter Gauleiter
Sprenger ſtattete dieſer Tage der Stadt Bad
Ems einen kurzen Beſuch ab. Er beſichtigte
zu=
nächſt die vor 14 Tagen aufgenommenen
Quel=
lenbohrungen und nahm mit Intereſſe von dem
Fortgang der Arbeiten Kenntnis. Gleichzeitig
nahm er Gelegenheit, im Krankenhaus „
Diako=
niſſenheim” einen alten Parteigenoſſen, und zwar
den Schreinermeiſter Georg Kreidel aus dem
be=
nachbarten Naſſau, zu beſuchen, der ſeit mehreren
Wochen krank darniederliegt. Etwa eine halbe
Stunde weilte der Reichsſtatthalter bei ſeinem
ehemaligen Mitkämpfer, um Erinnerungen aus
der früheren ſchweren Kampfzeit auszutauſchen.
Geeinn
deutſche Saat:
(Zu nebenſtehendem Bils
Links oben:
Die ſchöne, im Barockſtil
haltene Ludwigskirche ,0
dem Ludwigsplatz in Sar
brücken, der Hauptſtadt
Saargebietes.
Links unten:
zut 54
u
4
Moaß
11
Funiehis
erst 0
N=
ſerbwetitell
dre ſchieb
n 9ob
geren
Das Eiſenwerk Brebach, e), one daß
der Hochburgen der ſaarl a.// eue nach
diſchen Schwerinduſtrie.
He udere
hote
en Ta
Rechts:
icht, da
Die Saar bei Mettlach, Em verſcho
der landſchaftlich ſchönß uck; vur hie
Stellen des an Naturſch.nugen
Glan=
heiten reichen Saargebisgin General
Mveſtand
von
ine Wi.
Alle deutſch Fühlenden
Saarlandes haben ſich äzuerWed
ohne Unterſchied der Pa em
in der Deutſchen Fr.
zuſammengefunden, um /
meinſam die Abſtimmum
vorzubereiten, die
jeder einſichtige Beurte
feſtſtellt — eine überwäl
gende Mehrheit für
Heimkehr ins Mutterlone zu erſt
bringen wird.
Basciſtiſches Sinfonie=Orcheſter reift durch Deutſchland.
Tragiſcher Tod eines Inſtallateurs.
Neuwied. In Puderbach, auf dem
Weſter=
wald, war der 21 Jahre alte Inſtallateur Alfred
Dorr mit Arbeiten am Dachfenſter eines
Neu=
baues beſchäftigt. Der Fußboden des
Dachge=
ſchoſſes, wohin Treppen noch nicht eingebaut
waren, war mit Brettern abgedeckt. Durch einen
Fehltritt ſtürzte Dorr durch das offene
Treppen=
haus bis auf die unteren Stufen der
Keller=
treppe, wo er bewußtlos liegen blieb. An einem
ſchweren Schädelbruch und inneren Verletzungen
iſt der junge Mann bald nach ſeiner Einlieferung
ins Dierdorfer Krankenhaus geſtorben.
Schwerer Unfall durch explodierenden Granat=
Zünder.
Oberlahnſtein. Bei der
Rebenverede=
lungsſtation unweit der Stadt werden zurzeit
Planierungsarbeiten durchgeführt. Die großen
Kieshalden werden zum Teil abgetragen.
Wäh=
rend der Beſatzungszeit befanden ſich hier größere
Munitionsdepots der Franzoſen. Bei den
Erd=
arbeiten wurde Donnerstag nachmittag ein
Zeit=
zünder zutage gefördert. Der Arbeiter Hoffeller
von Niederlahnſtein warf dieſen achtlos beiſeite,
worauf eine Exploſion erfolgte. Hoffeller wurde
hierbei ſchwer verletzt; ein Granatſplitter riß
ihm den Mund auf und verletzte ihn ſchwer am
Unterkiefer. Der Verunglückte mußte ſofort in
ärztliche Behandlung gebracht werden.
Das Todesurteil an Hannack vollſtreckt.
Hamburg. Der am 28. Februar zum Tode
verurteilte Hannack iſt am Samstag morgen
durch das Beil hingerichtet worden. Die
Ver=
urteilung war erfolgt, weil Hannack in Hamburg
und Bergedorf im Oktober 1933 Polizeibeamte,
die ihn verfolgten, getötet hatte. Wegen der
Gemeingefährlichkeit des wiederholt
Schwerbe=
ſtraften hat der Reichsſtatthalter von ſeinem
Gnadenrecht keinen Gebrauch gemacht.
„Ehrendokiotak.
für deutſche Kammerſängerin.
Das Konzert im Münchener „Odeon”.
Das italieniſche Sinfonie=Orcheſter „Banda Fasciſta” das jetzt mit Genehmigung des Duce und
der fasciſtiſchen Parteiorganiſation eine Konzertreiſe durch Deutſchland unternimmt, hat ſein
Erſt=
lingskonzert in München gegeben. Es iſt das erſtemal, daß ein fasciſtiſches Orcheſter in Deutſchland
konzertiert.
Deukſchlands größker Oelſpeicher niedergebrannt.
Der nächtliche Rieſenbrand des Großſpeichers in der Oelfabrik von Wittenberge.
Der Speicher brannte völlig aus, gewaltige Vorräte an Rapsſamen und Oelen wurden vernichtet.
Sigrid Onegin mit ihrem Söhnchen.
die weltbekannte Opernſängerin Sigrid Onegin
burde nach einem Konzert, das ſie in Philadelphia
fab, von der dortigen Univerſität zum
Ehren=
doktor ernannt.
Blutiransfuſion vor der Hinrichtung.
London. Wie die engliſche Preſſe aus der
Stadt Michigan meldet, wurde dort unter
außer=
gewöhnlichen Umſtänden der Mörder Hagley
Ed=
ward hingerichtet, der im Juli 1932 ſeine Frau
ermordet hatte. Die Hinrichtung war genau auf
Mitternacht von Donnerstag auf Freitag
anbe=
raumt. Am Donnerstag nachmittag verſchaffte
ſich jedoch Edward auf unerklärte Weiſe ein Stück
Glas und ſchnitt ſich damit die Pulsadern auf
Er hatte ſo viel Blut verloren, daß er das
Be=
wußtſein zu verlieren begann. Da wurde der
Wärter aufmerkſam und alarmierte die
Gefäng=
nisleitung Obwohl nur noch wenige Stunden
bis zur Hinrichtung waren, ſetzte man alles
daran, das Leben des Verbrechers zu retten. Ein
Gefangener ſtellte ſich für eine Bluttransfuſion
zur Verfügung, und unter Mitwirkung mehrerer
Aerzte gelang es dann, das Leben des
Delin=
quenten bis Mitternacht aufrecht zu erhalten.
Um 12 Uhr wurde er dann auf den elektriſchen
Stuhl geführt und hingerichtet.
Berl.
ElEn alter A
* las einem
Hert Spiele
eiſchienen,
ſeiſt
Vor 150 Jahren:
Schwere Nakurkakaſtrophe im Rheinlake deuſcher
Koblenz. In dieſen Tagen ſind es . nit Regie
Jahre her, daß ſich im Rheinland eine ſchrchuen verſehen
Naturkataſtrophe ereignete. Gemeint iſt ſn ncht verg
ſchwere Eisgang 1784. Hierzu ſchreibt der C)
niſt: Die Wogen des Rheines und ſeiner Nekl
flüſſe fluteten wild dahin, ſchon zu Weihnad/
1783 ängſtigten die Hochfluten die Bewohner
Rheinlandes. Es kam dazu, daß vor den hol
Feſttagen grimmige Kälte eintrat. Da dieſe
hielten, ſetzten die ſich immer mehr verdichter
Eismaſſen überall feſt. Zuletzt erſtarrte der Rh
im Eispanzer. Zwar verſuchten die gigantiſ)
Waſſerkräfte, ſich wiederholt ihrer Feſſeln zu
ledigen. Doch war die Folge nur, daß deſtoma
voller ſich die „arktiſchen Landſchaften”
größerten. Die Kälte erwies ſich von unerhöl
Hartnäckigkeit. Wochenlang hielt ſie ſtand.
löſten die Sorgen der bitteren Kälte 1
ſchlimmere ab. Teilweiſe ſetzte ſich das Eisl
Bewegung. Das Waſſer ſtieg,dermaßen, daß
Morgen des 26. Februar in Köln in beängſti
der Weiſe die Flut anſtieg. Die vor Entſe
flüchtende Bevölkerung wußte nicht mehr
noch aus. Von Stockwerk zu Stockwerk, von
fer gelegenen Hausdächern flüchteten die De
ſchen. Die ungeheuren Eisgebirge wurden u
dem Druck des gewaltig ſteigenden Waſſers
ſprengt, und brauſten, Tod und Verderben b3
gend heran. Grauſig hallten die Todesſch
Ertrinkender, übertönt von dem Krachen der
ſtürmenden Eismaſſen und der zuſammenſin?
den Häuſer. 12 Meter Pegelhöhe erreichte Mllolische
Rhein bei Köln, 10.20 Meter bei Koblenz. U :Maubahnung
meßlich waren die Schäden. Hunderte von Sglelolgreiel
ſern waren vom Erdboden verſchwunden. Gevg uur,Arzie,
ute,
Hand-
tig war die Naturkataſtrophe, die das Rhein!“
Kauf.
vor 150 Jahren heimſuchte. Der ſeit dieſer
unbeſtritten ſchwerſte Eisgang war der um Mzeblg N.
Jahreswende 1879/80, der aber bei weitem vicke zus allen
von den Folgen begleitet war, wie der Mesen zucher
1½ Jahrhunderten.
ADdahnung.
WFret Kirehl.
Rieſenbrand in merikaniſcher Stadi Ea ha 7
Mlunte T. ſam
Mexiko=Stadt. In der Stadt Frestn
bräch am Donnerstag ein Brand aus, der u
heuren Umfang annahm und erſt im Laufe
Freitags gelöſcht werden konnte. Mehrere H
ſerblocks wurden vollſtändig vernichtet. Bei
Aufräumungsarbeiten fand man die verkoll
Leiche einer Greiſin. Man befürchtet jedoch,
noch weitere Opfer unter den Trümmern lie Hio
Der Geſamtſchaden wird auf über eine Milig n7
Peſos geſchätzt. Der Brand konnte ſo auße MkMtoße
wöhnlich große Ausmaße annehmen, weil in A
Stadt keine Feuerwehr beſteht und weil über!t
die ,Löſcharbeiten durch Waſſermangel ſehr
ſchwert wurden.
Briefverſchlußmarke
wirbk für die 11. Olympiade 1936.
Eine Werbe=Siegelmarke,
die jetzt von dem Komitee für die 11. Olympic
die 1936 in Berlin ſtattfindet, herausgebr0
wurde. Dieſe Marke ſoll für den geſamten Br.
verkehr ſämtlicher Sportverbände Verwend!
finden.
ſerntag, 4. März 1934
dunr Sadtelllsaft.
smt Hamſun: „Nach Jahr und Tag”. Roman. Berechtigte
ſeverſetzung aus dem Norwegiſchen von J. Sandmeier und S.
ingermann. In Leinen gebunden 7,50 RM. Albert
Langen=
ſeorg Mueller Verlag, München. 1933.
En Wunder von einem Buch”, hat die norwegiſche Kritik
die=
ſolnſtman „Nach Jahr und Tag” genannt. Und iſt Knut Hamſun
fai denn nicht ein Wunder an unverwelklicher Jugendkraft? Mit
vi ndſiebzig Jahren ſchenkt er der Welt dieſen Roman, den man
gogtyſt als das lebendigſte, hinreißendſte und geiſtvollſte unter den
MLierwerken bezeichnen darf, die er in den bald fünfundvierzig
Jyaben ſchrieb, ſeit ſeine Weltberühmtheit feſt begründet iſt. Und
ſoſickein Lob wiegt ſchwer, wenn man Kraft und Bedeutung
ſei=
u nm rüheren großen Schöpfungen in die andere Schale legen
der ſ kaßm ohne daß dieſe ſinkt. — „Nach Jahr und Tag” führt uns
amiNeue nach dem uns von früher her vertrauten Segelfoß, aber
in ine andere Zeit, die dieſer kleinen Stadt wohl Kino. Bank
umdörandhotel beſcherte, aber nicht glücklicher und ſchöner iſt, als
jehznalten Tage. Die Willatz Holmſen und deren Nachfolger in
deir Nacht, das Emporkömmlingsgeſchlecht der Holmengraa, ſind
verſchollen und draußen irgendwo in Dunkelheit
zurückge=
ſt”nur hie und da ſpricht noch ein klappriger Greis von ihrem
einetzen Glanz. In dem Geſchäft des Ladenper herrſcht jetzt die
pdin Generation, denn auch der Ladentheodor, der die moderne
zſtüverſtand und die Familie durch kaufmänniſche Geriſſenheit
yerſten von ganz Segelfoß zu machen wußte, liegt im Grab.
ditzöſeine Witwe iſt noch da. Ihr Sohn und ihre Töchter, eben die
uit Generation, ſind vornehmer, in ihnen aber deutet ſich ſchon
ſelſeder Wiederabſtieg der Familie an. — Und um ſie jerum eine
bym Menſchenfülle, Honoratioren, kleinere Bürger, Bauern,
Ar=
at, endlich reines Bettlervolk, von denen jedes, Mann wie
Wieſt ſein eigenes Geſicht beſitzt und ſo trappant lebendig auf
delh Beinen ſteht, daß es uns mitten unter allem Lachen über
hekKäuze manchmal beinahe unheimlich wird. Wir lächeln
ſtän=
ſteim Leſen von Hamſuns neuem Buch, wir lachen manchmal
tönen, aber wir fühlen uns auch immer wieder vom Schauer des
zumnisvollen angerührt, weil dieſer Dichter Wurzeln hat, die
Uns Volkhafte hinuntergreifen und dort aus Quellen ſchöpfen,
ſit je zu erſchöpfen ſind.
öndbuch für das Laienſpiel. Von Erich Scharff. Verlag Ed.
loch, Berlin 1933. 333 Seiten, broſch. 1,20 RM.
an alter Praktiker des Laienſpiels hat hier ein Buch
geſchrie=
eirdas einem weiten Kreiſe hochwillkommen ſein wird. Ueber
znert Spiele jeder Art (Weihnachtsſpiele und Märchenſpiele,
ſhowartsſpiele und Pantomimen, Scherzſpiele, Schulopern und
Ahe üßsne deutſcher Volkwerdung), die in dem herausgebenden
Ver=
gur rſchienen, ſind in dem Buch von Scharff inhaltlich
feſtgehal=
em mit Regieanweiſungen, Bühnenplänen und
Bühnenbildent=
niren verſehen. Auch das Tanzſpiel und das Handpuppenſpiel
wdnicht vergeſſen. In einleitenden und eingeſtreuten Aufſätzen
ſhrdn wir Bemerkenswertes zum Thema, theoretiſche und
prak=
einer M70½ Spielanweiſungen. Das Buch wird Jugendführern und
Leh=
pininsbeſondere, aber auch allen am Laienſpiel Intereſſierten
ihuter, praktiſcher Wegweiſer ſein.
vor
Weiß Ferdl guat troffa! Eine luſtige Schilderung des
van Lebens= und Werdeganges dieſes echten Münchener
Humo=
ne. Mit 75 ausgewählten Photographien und vielen anderen
Rdrn. Weit über Bayern hinaus hat ſich Weiß Ferdl durch
wbekannten Filmerfolge, wie „Links der Jſar, rechts der
„Die Mutter der Kompagnie‟ „Der Schützenkönig”
M Meiſterdetektiv” uſw. in ganz Deutſchland zahlloſe Freunde
wrben. Sein unerſchöpflicher und bodenſtändigen Humor
offen=
huſich nirgends beſſer als in dieſem köſtlichen Buche. (Geb.
„M0Mk. H. Hugendubel, Verlag. München C I.)
Hiholische
Manbahnung
Werfolgreich
WWahr,Ärzte,
Mnte, Hand
beier
Kauf=
ſeue, Lehrer
W gebild. Da
Mre aus aller
MHeisen sucher
Abahnung.
WSrret. Kirchl
Bärvorbnit
macht dick, das Fett setztsich fest.
man wird alt, matt und müde.
Trinken Sie deshalb frühzeitig
Dr. Ernst Richters
Frühstücks-
kräutertee, er sorgt für die
ju-
gendliche schlanke Linie,
er-
frischt des Blut und die Säfte.
Paket Mk. 1.— u. 1.80, extre 2.25 —
in Apotheken und Drogerien
rhältlich. Sie bleiben
beweg-
lich und leistungsfähig durch —
Dr. Ernst Richters
Frühstückskräutertee
Zilligung.
nd-Bund 10
klurt-H. 1/267
dch 433)
HEIRAR
wünſcht Witwe, 29 J., jugendl.
Er=
ſchein., mit ſchön. Heim. Erwünſcht
iſt Reichsb.=Beamter od. Kaufmann
Ang. unt. L. 34 an die Geſchäftsſt.
Ae Heiraten
ſen ſich ſtets
gut.Erfolg
u das erſte.
Atverbreitete,
uins empfohl.
W
Schuch=
ſan. Darmſt.,
Atsſtraße 46.
30 J.. ev.,
ſugendl.,
ein=
naturlieb.,
uſcht ſol. nett.
Fen zw. ſpät.
Heirat
Men zu lern.
zwer bis zu
Tahr. m. Kind
enehm. Ang.
A.2. 6 Geſchſt.
Selbſtinſerentin
Frl., 33 J.,
ſtatt=
liche Erſcheinung
wünſcht, da es
ihr an Herren=
Geſellſchaft
man=
gelt, auf dieſem
Wege gebild.
ſo=
liden Herrn zw
ſpäterer Heirat
kennen zu lern
Off. K. 212 Gſch.
Gebild. Fräulein
us guter
Fa=
milie, Mitte 30
ev., angenehmes
Aeußere, häusl.,
gute Ausſtattg
wünſcht
ebenſol=
chen Herrn zw.
Heirat kennen z.
lernen. Strengſt
Diskretion. Ang.
u. K. 244 Geſch.
Dr.
Mitte 30, ledig.
beſtſituiert, mit
gut. Einkommen,
aus guter
Fami=
lie, wünſcht
Lie=
bes=Ehe m.
cha=
raktervoll.,
fein=
empfindender
Lebensgefährtin.
Zuſchriften unt
L. 51 an die
Ge=
chäftsſt. d. Bl.
(II. Bln. 2609)
Junggeſelle
Mitte 30, große
Erſcheinung, den
erſten Kreiſen
angehör., in
be=
deutend. Poſit.,
wünſcht Heirat
mit intelligent.
ſchlichter, dabei
geſellſchaftl.
ge=
wandter. Dame.
Vermögen nich
Bedingung.
Zuſchriften unt.
L. 52 an die
Ge=
ſchäftsſt. d. Bl.
(II.Bln. 2611)
Ap. Generaldirektor Bergſon privat. Roman eines großen
Mannes von Heinrich L. Rumpff. (Verlag Wilhelm
Gold=
mann, Leipzig. Preis geb. 4,50 RM.) — Der Roman ſchildert den
Lebenslauf. Lebensgewohnheiten, Liebſchaften, Geſchäfte, Erfolge
und Mißerfolge des allmächtigen Generaldirektors und Geldgebers
Bergſon. Er iſt von einem fürſtlichen Luxus umgeben und genießt
unbegrenztes Anſehen und beherrſcht die Weltborſe; wenn er will,
fallen und ſteigen die Kurſe. Auf abſchüſſige Bahn geraten. macht
er Falſchgeld, engliſche Pfunde. Als er merkt, daß die Sache
her=
auskommt, rettet er ſich vor Strafe durch Selbſtmord, der als ein
Flugzeugunglück künſtlich verſchleiert wird. Er wird in allen Ehren
beſtattet. Als aber ſein Direktor Selbſtmord begeht, hat dieſer kurz
vor der Beiſetzung ſeines Chefs einen offenen Brief an den
Staats=
anwalt hinterlaſſen, in den dem ſoeben zu Grabe Getragenen
Falſchgeldausgabe und Betrügereien größten Stiles nachgeſagt
wird. Als es ruchbar wird, richtet ſich die allgemeine Wut gegen
den Fälſcher, Betrüger, Blutſauger, Volksverderber und die Menge
will ſich an ſeiner Tochter vergreifen, die aber durch ihren
Gelieb=
ten gerettet wird. Die Tochter, ein ehrenhaftes und energiſches
Mädchen, iſt nicht mitſchuldig an dem Verbrechen ihres Vaters,
hat vielmehr ſein Geld verſchmäht und eine Stellung in einer
Frauenſchule angenommen und von ihrem Gehalt gelebt. — Es iſt
nicht leicht, ſich durch dieſen Roman, der 15 Kapitel umfaßt,
deren Ueberſchriften nach Farben (brillantgrün, aſphalt, bleigelb
uſw.) betitelt ſind und ſich zu Hunderten von Einzelheiten und
Einzelſchilderungen in größter Breite ergeht und wegen der
Kom=
pliziertheit ſeiner Handlung und ſeines Stils hindurchzuleſen.
Hermann Fidow: „Eine ganze Welt voll Glück”. Tiergeſchichten.
160 Seiten mit vielen luſtigen Zeichnungen von „nicki . Preis
1,80 RM. Paul Franke Verlag, Berlin.
Wie einen großen bunten Herbſtſtrauß hat der Verfaſſer, von
Jugend auf ein rechtes Naturkind und begeiſterter Tierfreund: „Eine
ganze Welt voll Glück” zuſammengeſtellt. Heitere und ernſte
Ge=
ſchichten von allen möglichen Tieren, von Hunden, Katzen, Pferden,
Füchſen, Jgeln. Vögeln uſw. werden in ſo warmer und
unbe=
ſchwerter Sprache erzählt, daß jeder der Intereſſe und Liebe für
Tiere hat, ſei er alt oder jung, an dieſen friſchen, naturnahen
Er=
zählungen ſeine Freude haben wird. Die Kunſt zu beobachten und
das Geſchaute wirkungsvoll und echt wiederzugeben, hat der
Ver=
faſſer meiſterhaft geſteigert.
— Im Königreich Dachau von Fritz Scholl. Eine
humor=
volle Schilderung des urkräftigen Dachauer Menſchenſchlages
mit ſeinen Sitten und Gebräuchen und ſeiner rauhen, aber
herz=
lichen Sprache. Dieſes mit vielen originellen Zeichnungen von
Prof. H. Stockmann ausgeſchmückte, echte Bayernbüchlein wird
überall fröhliche Aufnahme finden. (Geb. 2.80 Mk. H.
Hugen=
dubel, Verlag, München C I.)
Handbücherei des Wohnungsweſens. Herausgegeben von Prof. Dr.
Friedrich Schmidt. Miniſterialrat, und Dr. Joach. Fiſcher,
Reg.=Rat im Reichsarbeitsminiſterium. Heft 1: „Reichszuſchüſſe
für Inſtandſetzungs= und Umbauarbeiten”. Von Miniſterialrat
Dr. Ebel. Verlagsgeſellſchaft R. Müller m. b. H., Eberswalde=
Berlin. Preis 1.15 RM.
Auf dem wichtigen Gebiete des Wohnungsweſens iſt hier
ver=
waltungsmäßiges Neuland betreten, deſſen Erſchließung für
Haus=
beſitzer und Bauunternehmer eine praktiſche Erläuterung nur
zweckmäßig erſcheinen läßt. Ein gutes Sachregiſter wird den
Ge=
brauch erleichtern. Da der Termin für den Erhalt des
Reichs=
zuſchuſſes, wie nochmals hervorgehoben werden ſoll, mit dem
ſpäteſten Zeitpunkt für den Beginn der Arbeiten (31. Oktober
1933) zuſammenfällt, iſt es nicht unangebracht, auf die
Beſchaf=
fung des Heftchens noch einmal aufmerkſam zu machen.
L.
Heirat
wünſcht ſchuldlos
geſchiedene Frau
mit Herrn nicht
unter 50 Jahr.
Off. L. 31 Geſch.
Nr. 62 — Seite 11
Candann Samnsfunt w. it.
Kaſſel, Trier, Freiburg 251
Frankfurt: Montag, 5. März
6.00: Choral, Zeit, Wetter. — 6.05 u. 6.30; Gymnaſtik. — 6.55:
Zeit Frühmeldungen. — 7.05: Wetter. — 7.10: Fideles Wecken.
(Schallplatten.) — 8.15: Waſſerſtand, Schneewetter= u.
Winter=
ſportberichte. — 8.25: Stuttgart: Gymnaſtik. — 10.00: Nachr.
10.30: Nur Trier: Eigene Sendung. — 11.00: Werbekonzert. —
11.40: Programm, Wirtſchaftsmeldungen. Wetter, Schneewetter=
und Winterſportbericht. — 11.50: Sozialdienſt.
12.00: Mittagskonzert. Das Funkorcheſter. Ltg.: Dr. Merten. —
13.15: Zeit. Nachrichten. — 13.25: Nachrichten aus dem
Sender=
bezirk. — 13.35: Stuttgart: Mittagskonzert. Tänze aus Suiten.
14.30: Nur Kaſſel: Nachrichten. — 14.40: Altdeutſche u. italien.
Volksmuſik. — 15.30: Gießener Wetterbericht; anſchl.:
Obſerva=
torium Aachen: Wetter für das Eifel= und Moſelgebiet. — 15.40;
Zeit Wirtſchaftsmeldungen. — 15.50: Wirtſchaftsbericht.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert. Ltg.: Fritz Holtzwart.
17.30: Dr. Herm. von Müller: Selbſterziehung. Zwiegeſpräch. —
17.45: Kleine Unterhaltung. — 18.00: Stuttgart: Stunde der
Jugend: Wir lernen einen Sprechchor. — 18.25: Stuttgart:
Fran=
zöſiſcher Sprachunterricht. — 18.45: Wetter, Wirtſchaftsmeldungen,
Programm, Zeit. — 18.50: Griff ins Heute.
12.00: Reichsſendung: Stunde der Nation: Godiva. Oper in dret
Akten von Ludwig Roſelius. — 20.00: Nachrichten. — 20.10:
Konzert mit Franz Völker. Das Funkorcheſter, Ltg. u. am Flügel:
Hans Rosbaud. — 22.00: Zeit. Nachrichten. — 22.15:
Stutt=
gart: Du mußt wiſſen. — 22.25: Nachrichten, Wetter. Sport.
22.00: Zwiſchenprogramm. — 23.00: Europäiſches Konzert aus
Jugoslavien. Sender Agram u. Sender Laibach. — 24.00;
Er=
klingen zum Tanze die Geigen! (Schallplatten.)
Aautiandtandhee
(Welle 1571)
Deutſchlandſender: Montag, 5. März
6.00; Hamburg: Wetter für die Landwirtſchaft. — 6.05:
Wieder=
holung der wichtigſten Abendnachr. — 6.15: Berlin: Gymnaſtik.
6.30: Wetter für die Landwirtſchaft. — Anſchl. Tagesſpruch. —
6.35: Hamburg: Frühkonzert. In einer Pauſe gegen 7.00:
Nach=
richten. — 8.00: Sperrzeit. — 8.45: Leibesübung f. d. Frau. —
9.00; Berufs= und Fachſchulfunk: Wirtſchaftsformen und
Wirt=
ſchaftsführer. — 9.40: Wilh. Schäfer: Lützows wilde verwegene
Jagd. — 10.00: Nachrichten. — 10.10: Werkſtunde:
Ver=
ſchiedene einfache Bucheinbände. — 10.50: Einführung in das
Boxen. — 11.15: Seewetterbericht. — 11.30: Zeitfunk. — 11.45:
W. Boeckmann: Zurück von den verwunſchenen Inſeln (Galapagos).
Reiſeber. — 12.00: Wetter f. d. Landwirtſch., anſchl. Glückwünſche.
12.10: Zur Unterhaltung (Schallpl.). Anſchl. Wetter f. d.
Landwirt=
ſchaft. — 12.55: Zeitzeichen. — 13.00: Sperrzeit. — 13.45:
Nachrichten. — 14.00: Schallplatten. 1. Franz Schubert, 2. Muſik
aus der Natur. — 15.00: Wetter, Börſe. — 15.15: Künſtleriſche
Handarbeiten: Schnitte für neue Kinderkleider, — 15.45:
Bücher=
ſtunde: Das unſterbliche Volk.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert. Philharm. Orcheſter. Ltg.:
Fritz Holtzwart. — 17.00: Werkſtunde für die Jugend: Wir bauen
uns ein Boot zum Frühjahr. — 17.25: Dr. A. Nadolny=
Hacke=
mann u. d. Bergſteiger E. Schneider: Von den Anden bis zum
Himalaia. — 17.45: Juhu vom Berge. Inſtrumentalquartett
Freundorfer. — 18.20: Die Haſenpfote. Satire v. H. Brennert.
18.50: Das Gedicht. — Anſchl.: Wetter f. d. Landwirtſchaft.
19.00: Reichsſendung, Stunde der Nation: Godiva. Oper in drei
Akten von Ludwig Roſelius. — 20.00: Kernſpruch. — Anſchl.:
Drahtl. Dienſt. — 20.10: Zum Jahrestag der Reichstagswahl
am 5. März 1933: Wilhelm Tell. Die Szenen der Volkserhebung.
21.15: Lieder, die uns vorwärts trugen. — 22.00: Wetter=,
Tages= und Sportnachrichten. — 22.25: K. Kißhauer: Wir und
die Sterne. — 22.45: Seewetterbericht. — 23.00: Zagreb:
Europäiſches Konzert. Jugoſlawiſche Volkslieder (Aufn.). — 23.30:
Lubliana (Jugoſl.): Sloweniſche Kompoſitionen (Aufn.).
Kleineres
Wohnhaus
in tadelloſ.
Zu=
ſtand mit Gart.
in angenehmer
Wohnlage z. kf.
eſucht. Angeb.
mit Preis erb.
u. L. 20 Gſch.
4—5=Zimmer=
Etagenhaus in
beſſ. Wohnlage
zu kauf. geſucht.
Anzahl. n.
Ver=
einbarung. An=
.geb. u. L. 1 Gſch.
Etagenhaus
5000 Mk. Anzahl.
direkt vom Beſ,
zu kaufen geſucht.
an d. Geſchäftsſt.
ſte, ohne jegl.
ſanig, Anfang
voUlſchl., nicht
em., wunſcht
din, vornehm.
gkenid in geſ.
hältn. zwecks
Ehe
en zu lern.
öne 4=Zim.=
Uhn ung vorh.)
kr. zugeſich.
bnmm Papier=
Ang. unt.
138 Geſchſt.
Mi dene
ser haben durch den
„kleinen Immobilien-
Makler” — die „Kleine
Anzeige‟ — in kurzer
Zeit neue Besitzer
ge-
funden. Schwer
ver-
käufliche Objekte
in-
seriert man mit Erfolg
in unserer Zeitung!
Zwecks
deirat
ſhieunabhän=
des Frl. Mitte
*0er Jahre,
zutem
Cha=
ſter, tüchtig i.
ſuschalt, einen
den Herrn i.
erer Stellung
iineen lernen.
wwer m. Kind
geriehm. Ang.
K— 222 Geſch.
Einige Etagenwohnhäufer ſowie
Geſchäftshäuſer prsw. abz., evtl. bei
in guter Lage, kl. Anzahlung. Anfragen erbet. an
gut rentier., bei H. Heldmann, Bankvertreter, Peter=
Gemeinder=Str. 29, Tel. 4251 (59=
Ang. unter 2.59 /Geſchafts= und Woynhaus
in beſter Lage, 3 Läden mit mehreren
Schaufenſtern und großen
Lager=
räumen, Friedenswert ℳ 175000.—
zu ſehr günſtigen Bedingungen zu
verkaufen. Angebote unter K. 248
an die Geſchäftsſtelle.
Geschäft
im Zentrum der Stadt ſof. abzug.
Branch/ekenntn, nicht erforderlich
Für Uebernahme ca. 3500 RM.
Intereſſenten wollen ſich bitte meld.
unt. L. 56 a. d. Geſchäftsſt. d8. Bl.
Eberstadt bei Darmstadt
Wirtschaftsanwesen
in außerordentl. vorteilhafter Lage,
mit großem Wirtschaftsgarten usw
unter günst. Bedingungen preiswer
zu verkaufen. Angebote mit Angabe
der zur Verfügung stehenden Bar
mittel unter L 53 an die
Geschäfts-
stelle ds. Blattes.
(IV 263
Bauplatz
373 qm, Süd=Oſt=
Haus
viertel
mit Kolonialw.= Ackerland
Geſchäft zu kau=/ 2000 qm, hinte
fen geſucht. Ang.jder Windmühle
u. L. 47 Geſchſt. preiswert zu ver
Ein= und kaufen. Ang. u.
Zweifamilien= L. 60 Geſchäftsſt
Haus
Zirka 400 qm
in Pfungſtadt Gartengelände
preisw. zu gün= zu mieten o. zu
ſtigen Beding, z. kaufen geſucht.
verkaufen. Gute Süd= o. Oſtlage
Lage. N. Cröß= bevorzugt. Off.
mann, Pgſt., u. K. 243 Gſch.
Eberſt.=Str. 36. Gartengrundſtüd
Acker, am Sens= zu kaufen oder
felderweg, zirka pachten geſucht
1200 qm. gegenlgegen Barzahlg.
ar zu verkauf. Genaue, Angeb.
Off. u. 2.57 Gſch. u. K. 247 Gſch.
Garken=
gelände
Heidelberger=
ſtraße (Weſt
zu verk. Näh.
Adolf=Hitler=
Ae
Obſtgarten
800 =Mtr.,
um=
zäunt, a.
Arheil=
gerweg zu
ver=
kaufen. Näheres
Geſchäftsſtelle.
Bauplatz
zu kauf. geſucht.
Ang. mit Preis
u. L. 22 Geſchſt
Lebensmittel=
oder
Zigarren=
geſchäft geg. bar
zu kauf. geſucht.
Preisangebote
u. K. 250 Gſchſt
O
1. Hypoſh. Kapital
auf hieſige
Etagen=
wohn.= u.
Geſchäfts=
häuſer bei 5Proz.
Zins anzulegen
durch
Bankvertreter
H. Heldmann
Pet.=Gemeinderſtr. 29
Telefon 4251.
2—3000 Mk.
von Selbſtgeber
ſof. geſucht.
Mo=
natl. Ruckzahlg.
Zinſen n.
Über=
einkomm. Ang.
u. L. 29 Geſchſt.
Hilfe
durch
Geld
Darlehn v. Mk.
300 bis M. 3000
langfriſt. gegen
kleine
Monats=
raten. Auskunft
Allgemeiner
Mobilien=Kred.=
Verband
e. G. m. b. H.,„Köln.
Generalvertret.:
Gg. Rouſſelett,
Darmſtadt.
Hof=
mannſtr. Vertr.
w. noch eingeſt.
Bat"
Arbeiten, Kaufen,
7 Entſchulden
mit bill. Tilgungsdarlehen
Unverbindl. Auskunft
9
dch. General=Agentur
Martin Fiſcher,
Darmſtadt, Dietrich=Echart=Platz 6.
Steuergutſcheine
verd. geg. Barauszahl. angekauft.
Bankgeſchäft L. Krämer,
Ecke Luiſen= u. Schuchardſtr. (740a
Erſtſtellige
hypothekariſche
Darlehen
auf gute Objekte
dei voller
Aus=
zahlung zu
ver=
geben. Ang. u.
K. 136 Geſchſt.
Darlehen!
Langfr.,
unkünd-
bar, geg.
Sicher=
heit (Möbeluſw.)
Ablöſ. v. Hypoth.
Streng reell.
M. Fischer,
Darmſtadt,
Dietrich =
Echart=
platz 6, pt.
ife
1500-2000 M.
1. Hypothek auf
landwirtſchaftl.
Anweſen ſofort
geſucht. Ang. u.
L. 69 Geſchſt.
Hypotheken= und
Betriebs=Kredite
fürHandwerk und
Gewerbe z. günſt.
Beding., auch auf
auswärt.
Grund=
ſtücke auszuleihen
durch
H. Heldmann,
Bankvertreter,
Pet.=Gemeind.=Str. 29
Telefon 4251, (a
Bäuwiage
z. verkaufen auf
der
Mathilden=
höhe (
Künſtler=
kolonie). Näh.
bei Großherzogl.
Verwaltung. (b
R
in gut. Lage, m.
od. ohne Wohg.,
an kautionsfäh.
Wirtsleute
ſo=
fort ſehr
preis=
wert z
verpach=
ten. Offert. u.
L. 4 a. d. Gſchſt.
Zigarrengeſchäft
beſte Lage, für
ſchnell entſchloſſ.
Käufer nur geg.
Kaſſe zu verkf.
Angeb. u. L. 18
a. d. Geſchſt. (
Lebensmittel=
geſchäft
bill. Ladenmiete,
umſtändehalber
abzugeben. Für
reichl. Inventar
zirka 2000 RM.
nötig. Ang. unt.
L. 44 Geſchſt.
KOSTET
Hu
WELT?
Lebensmittel=
geſchäft
oder Filiale zu
mieten geſucht.
Ang. L. 15 Gſch.
Kühn die Frage und
kühn die Antwort:
RM 336.—
im Saba-Grohsuper 521 WL. mit Wellen-
Visier-Lampe, Stördämpfer,
Schwundaus-
gleich, Tonblende, mit eingebaufem elektr.. Saba-Leutsprecher, mit Röhren.
SABA-RADIOGERATE
SIND MEISTERWERKE
Schwarzwälder Feinmechenik
Seite 12 — Nr. 62
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
K
u
Motorradfahrer
N. S. U. Pony
Modell 1934
200 ccm mit
elektr. Beleuchtung
3Gang-Getriebe
kostet nur
Mk. 460.-
Etwas schöneres u.
billigeres können
Sie nicht kaufen.
I. Donges & Wiest
Ecke Elisabethen-u.
Grafenstraße. (2654b
Billige MlTTELMEERREISEN
mit dem deutschen M. S. „MONTE
ROSA-
einschlie8l. voller
FAHRPREIS
von R1 45 0.3n Verpflegung
OSTERN IM WESTLICHEN MITTELMEER
22. März ab Hambug — 10. April in Genua
über Lissabon, Casablenee, Barcelona, Nespel (Rom,
Csprl, Pompeli, Pzestum), Ajsccio, Villefranche (Mizze)
AGVPTEN, PALASTINA, STRIEn
12. April ab Genua — 4. Mai in Venecig
über Palermo, Port Said (Kapoten). Helfa(Palkstne,
Trans-
lordanlen. Sprien), Beirut (Syrion), Rhodos, Cortu, Cattaro
GRlECHENLAND-TORKEL-SODTTALIEN
7. Mal ab Venedig — 27. Mau in Genua
über Cattaro, Cortu, Iles (Delphi), Katskolon (Olympla),
Nauplle (Tiruns, Mrkens, Herson). Phaleron (Athen,
Eleusts), Konstantinopel, Rhodos, Cstanis (Aetna,
Taor-
mins), Messine, Nespel (Rom, Capri, Pompeil, Paestum
SODITALIEN, MAROKKO, SODSPANIEN
28. Mal ab Genua — 16. Juni in Hamburg
Kostenlose Auskunft und Drucksachen durch die
HAMBURG-SODAMERIKANISCHE
DAMPFSCMIEFFAHRTS.GESELLSCHAFr
Vertretung Darmstadt (TVei8
Carl Leo Külp, Schulstraße 15
Herdweg 93
II. Stock, 5
Zim=
mer und Zubehör
per 1. April zu
vermieten.
Herdweg 93
part, 5 Zimmer
und Zubehör
als=
bald zu verm. *
Annaſtr. 24, pt.
5=Zim.=Wohng.,
Etagenheiz., flß.
Waſſer, Zubehor
zu vermieten.
Mornewegpl. 3, I.
5-Zimmer=
Wohnung
zu vermieten.
Näheres daſelbſt.
Osw.-Bölcke-
Plaß 23,I.
5 Zimmer
zu vermnieten.
Näh.: Ruf 204.
Anzuſeh. 10—1=
4 Uhr.
K.
Schilder
Gravierungen
Rheinstr. 19
bei
Schd"
Schreinerarbeit.
ſow. alte Möbel
w. fachgem. auf
vol., umgebeiz
u. repar. b. bill.
Berechn.
Schrei=
nerei Mederle,
Bleichſtraße 27,
Telef. 2384. (a
Große
4=Zim.=Wohng.
(60 Mk.) gegen
ruhige 3=Zimm.=
Wohng. (bis 45
Mk.) zu tauſchen
geſucht. Ang. u
K. 180 Geſchſt.
Laden
zu vermieten.
Karlsſtraße 12.
Großer heller
Laden
mit 2 gr. Schau
fenſtern u. grß.
Lager Schulſtr
reisw. zu ver
mieten. Ang. u.
L. 24 a. d. Gſch.
Schöne
Büroräume
(45 qm groß)
u. Werkſtatt al
15. 3. zu
ver=
mieten. Näher
Ausk. Central=
Drogerie.
Eliſa=
bethenſtr. 30.
Große, helle
Geſchäfts
räume
trockene
Kellerräume
und ſchöne
Garagen
zu vermieten.
Gardt.
Diebur=
gerſtr. 96. (a
Garage
frei. Bauer
Stiftsſtr. 97.
Große Garage
rei.
Liebfrauen=
ſtraße 110.
Schöne, ſonnige
6=Zimmer-
Wohnung
mit Balkon,
Bismarckſtr. 39
(Südſeite) 2. St.
nebſt Badezim
u. Zubehör per
1. 4. 34 zu
ver=
miet. All. Näh.
Bismarckſtr. 3!
1. Stock.
Garage
ſofort zu verm
5 Mk. monatl
Magdalenenſt. 11
Sonn. 6=Z.=Whg.
nebſt Bad, zwei
Boden, 2 Kell.
zu verm. Evtl.
auch der ganze
Stock durchgeh.
mit 12 Zim., 2
Küch., 2 Badez.
4 Bod. u. 4 Kell
Beſichtigung nur
zwiſchen 10 u.
mögl. Hügelſtr.
Nr. 15, Laden. (a
A4
Rch
Schöne i.
Stadt=
innern gelegene
5=Zimmer-
Wohnung
1. Stck., Zentr
Heiz., preiswer
per 1. 4. 1934 zu
vermieten. Anfr
u. K. 245 Gſch. (b
Schöne ſonnige
4=Zim.=Wohng.
1. St. im Zentr.
der 1. 7. zu
ver=
mieten. Ang. u.
2. 43 Geſchſt.
Tintenviertel!
Große 3=Zimm.=
Wohnung. Bad.
Veranda,Zentr.=
Heizung, Gart.,
alsbald zu
ver=
mieten. Ang. u.
K. 32 Geſch.
Schöne
3=Zim.=Wohng.
zu vermieten.
Off. L. 25 Geſch.
Jahnſtraße 10.
1. Stck., freundl.
3=Zim.=Wohng.
an ruhige Leute
zu vermieten.
Näh.: parterre.
Einzuſehen von
10 bis 2 Uhr.
Freundliche
3.=Zim.=Wohng.
a. ruhige Mieter
zu verm. (
Süd=
oſtviertel.) Ang.
K. 195 Geſch.
Neubau
3=Zimm.=Wohn.
mit Zubehör zu
vermieten. Näh.
Heſchäftsſt.
Große
3=Zim.=Wohng.
nebſt Küche.
ab=
geſchl. Vorplatz,
ſch. Lage.
Eber=
ſtadt Adolf=
Hit=
ler=Str. 75, per
1. 4. zu vermiet.
Gut beraten. ..
HAMBURG-AMERIKA LINIE
Oertretungen in:
Darmstadt 00, Kapag=Reisebüro Friedrich Zaun,
Adolf-Ritlerplats 1.
Pfungstadt, Jakob Zimbrich, Gberstädterstr. 15.
zu werden ist eine unerläßliche Vorbedingung für
angenehmes Reisen. In der fachmännischen
Schu-
lung und vielseitigen Ausbildung des Personals
der Hamburg-Amerika Linie, das gewohnt ist, auf
die Wünsche jedes Fahrgastes einzugehen, liegt
Gewähr für Ihre Zufriedenheit.
Esreiſt ſich gut
mit den Schiffen der
ſe Turn
ibesübu
mu gleichze
wrg beſch!
Schöne 5=Zimmer=Wohnung
it einger. Bad u. Veranda, Miete
Mr. 100.—. Nähe Wilhelmſtr.z. verm.
Albert Vogt, Möbeltransport
Abtlg. Wohnungsvermittlung
Gutenbergſtr. 37/39 (2677) Tel. 2050
Schöne 5=Zimmer=Wohnung
mit einger. Bad u. Veranda. Miete
Mk. 80.— i. d. Gutenbergſtr. z. verm.
Albert Vogt, Möbeltransport
Abilg. Wolnungs vermittlung
Gutenbergſtr. 37/39 (2676) Tel. 2050
TUNGMANN
das führende Spezialhaus, eröffnet die
FRüHYAHRS-SAISON
gediegene Raumkunst.
Deutsche Oualitätserzeugnisse zu
niedrigsten Preisen in künstlerischer
Musterung und Farbenfreudigkeit
Tapeten, Gardinen,
Dekorationen,
Tep-
piche, Tisch-, Divan-
und Steppdecken
jetzt nur von
261
Jungmann Nachf.
Ecke Schulstraße und Ludwigsplatz
Geschulte Fachkräfte beraten Sie kostenlos und
unverbindlich, bei Neueinrichtungen und Umzügen
Zugelassen für Ehestandsdarlehen
Eberſtadt
Kirchſtraße 19,
ſchöne neuzeitl.
3=Zim.=Wohng.,
Küche, Bad,
Bal=
kon, Zentr.=Heiz
zu vermieten.
2-Zi.-Wohn.
mit elekt. Licht,
n gut. Zuſtand,
. ruh. Ehepaar,
auch Einzelperſ.,
ſofort zu
ver=
mieten. Off. u.
L. 3 Geſchſt.
2—4=Zimmer=
Wohnung
Küche. Terraſſe
(Zentr.=Heizg.),
möbliert od.
un=
möbl., ſchöne fr.
Lage, am liebſt.
an älteres Ehe
paar v. 1. Apri
vermiet. Ang.
u. L. 11 Geſchſt.
1 leeres Zim.
ſof. z. verm. Kl
Kaplaneigaſſe 4.
Sonnig., großes
Zimmer, leer o
nöbl., zu verm.
Küchenbenutzg.
Lehr.,
Land=
wehrſtraße 17/1.
Zu vermieten
bl. Zweizim. m.
ein=
ſchteter Küche
Bad, Balkon
ntralheizung
nebſt eigenem
ten in herr
iftl. Hauſe in
rlicher Südlage.
gebote unter
3 Gch.
2=Zimmer=Wohnung
mit Kleinküche, Bad u. Zentr.
Heizung an Beamtenwitwe
zu vermieten. Anfragen unt.
2. 40 an die Geſchäftsſt. erb.
In beſier Verkehrslage
iſt ein.
ſchöner hellerLaden
ca. 65 qm groß, mit großem
Schaufenſter und Nebenräumen,
alles in ſich einheitlich
abge=
ſchloſſen — Zentralheizg. —
als=
bald zu vermieten. Näheres in
der Geſchäftsſtelle d. Bl. 63a
Möbl. Zimmer
u. Wohn., leere
Wohnungen und
Zim u. Penſion
vermittel" de
Hausfrauenbund
Rheinſtr. 7. I
von 10—12.30 Uhr
außer Samstags.
Wir ſuchen leere
1=, 2=, 3=, und
4=Zim.=Wohng. (a
Riedeſelſtr. 25, Erdg.,
ruhig. gut möbl
Zium. z. verm. 0
Jm Emſer 5 gut
möbl. Zim. frei
Im Damenheim
Saalbauſtr. 79
ſind z. 1. od. 15.
April 2 ſchöne,
neuherg. Zimm.
im 1. Stock mit
Penſ. z. vm.
Gut möbliertes
Zimmer
mit
Zentralhei=
zu vermieten.
Kaſinoſtr. 31,
Gemütl. Heim
find. ält.
allein=
ſtehend. Herr in
Einf.=Haus mit
großem Garten.
Off. u. L.46 Gſch.
Schulpflichtige=
Mädchen
oder Junge für
gute Unterkurft
preiswert. Ang. u.
L. 66 Geſchſt.
Gut möbliertes
ſonniges
Wohn=
und kleines
Schlafzimmer
per ſofort
preis=
wert zu vermiet.
Hochſtr. 56, I. St
Schleiermacher=
ſtraße 18. 2. St.
ein ſchön möbl.
Zimmer z. verm
Einfach möbl.
Zimmer
zu verm.
Drei=
brunnenſtr.
Schön möbliert.
Zimmer
(Telephon).
Neckarſtr. 9, pt.
Ludwigſtraße 20,
II., möb. Zimmer
mit Penſion. (a
Bei Behörde
be=
rufst. Dame ſucht
2=Zim.=Wohng.
Off. L. 23 Geſch
Kleiner Laden,
für Zigarrenge
ſchäft geeignet,
ev. mit Wohng.
per 1. April zu
mieten geſucht
Angeb. u. L. 1
a. d. Geſchſt.
Höher. Beamter
2 erwachſ. Perſ
ſucht zum 1. Juli
ſchöne 4=Zimm.=
Wohnung, Küche,
Bad u. Nebenr.
in gut. Haus und
in ſchöner, mögl.
freier Lage, evtl.
Gartenant.
An=
geb. m Preisang.
baldigſt u. K 199
a. d. Geſchſt.
Wer verſtietet z.
1. April 1 groß
oder 2 kl. leere
Zimmer
mögl. mit
Kochge=
legenh. an einz.
Dame?
Paulus=
viertel bevorzugt
Ang u. K 142
Geſchſt
Sonnige
5—6=Zimmer=
Wohnung
evtl. klein. Haus
m. Garten in
Darmſtadt oder
gut erreichbarer
Nähe (Eberſtadt.
Bergſtr., Nied.=
Ramſt.). Miete
bis 100 RM., z.
April geſucht.
Off. K. 221 Gſch.
Herrſchaftliche
5—6=Zim.=Whg.
(Etage) z. 1. 4.
eſucht. Angeb.
nit Preis unt.
K. 240. Geſchſt
Beamten=Ehep.
mit Kind ſucht
3=Zimmerwohg.
ſofort od. ſpät.
Off. u. K. 182
a. d. Geſchſt. (
Sonnige
3½= od. 4=Zim.=
Wohnung
mit Bad ſofort
oder ſpäter zu
mieten geſucht.
Ang. mit Preis
u. L. 8 Geſchſt.
Große 2= od. kl
3=Zim.=Wohng.
(ſüdl. Stadtteil
v. pünktl. zahl.
Mieter geſucht.
Off. L. 27 Geſch.
Staatsbeamter
i. R. oh. Kinder
uicht b. 1. Ma
3=Zim.=Wohng.
Preis bis 45ℳ.
Ang. L. 58 Gſch.
Penſ. Beamter,
2 Perſon., ſucht
bis 1. 4. eine
leine 3 Zim.=
Wohg.. Pünktl.
Mietzahler.
An=
gebote u. L. 2
an die Geſchſt.
L.u.M.Engel
Schuchardstraße 8
Deutsche Nähmaschinen
Elektra-Wertheim-Pfaff
Für Ehestandsbeihilfe
amtlich zugelassen."
üih=Platz
der offizi
ſustag, de
eam
n. Hierbe
ſche
Näheres fo
crift enthe
3—4=Zimmer=
Wohnung
von
Polizeibe=
amten geſucht.
Martins= oder
Nord=Viertel be
vorzugt. Angeb.
u. L. 50 Geſchſt
2—3=Zimmer=
Wohnung
geſucht, bis 50.—
RM., eventuel
auch Manſarde
Off. K. 225 Gſch.
Aelteres ruhig
Ehepaar
ucht kl.
Woh=
nung, evtl. mit
Penſion, 2 bis
Zimmer, möbl.
od. unmöbliert,
hier od. Vorort
Offerten unter
7. 151 Geſchſt.
Jung. Ehepaa
ſucht 1—2 Zim.=
Penſ. Beamt.
(2 Perſ.) ſucht
in ruh. Hauſe
3—4=Zimmer=
Wohnung
zum 1. 7 34,
ev. früh. Pktl.
Mietzahl. Off.
mit Preis u.
K. 224 Geſch.
Aelter. Ehepaar
ſucht z. 1. Juli
3=Zim.=Wohng.
Ang. mit Preis
1. L. 37 Geſchſt.
Alleinſt. Witwe
ſucht kleine
Zweizimmer=
Wohnung
m. Küche, ruhig
Lage. Preisoff.
Heidelberger=
ſtraße 34, 1. St
Wohnung b. 15
3. oder 1. 4. 34.
Off. u. L.48 Gſch
Gebild. kinderl
unges Ehepaau
ſucht 2 leere od
teilweiſe möbl.
Zimmer
mit Küche ode
Kochgelegenh. in
nur gut. Hauſe
Off. L. 30 Geſch.
3—4=Zim.=Whg.
in gut. Hauſe v.
ruhig. Mietern
geſucht. Angeb.
u. K. 237 Gſchſt
Aelt. Ehepaar
(Akadem.) ſuch
herrſchaftliche
3—4=Zimmer=
Wohnung.
Preis=Angeb u.
L. 9 Geſchäftsſ
mzäge
werd. bei billigſt. Berechnung gen Begrif
wiſſenhaft ausgeführt. Beiladuu
Frankf Offenb. Gießen, Hein0
daß und
inmög
verg, Worms, Alzey. Herzchſut S
Steinackerſtr. 18, Tel. 4165
3—4=Zimmer=
Wohnung
von jung.
Ehe=
paar geſucht. An
geb. mit Preis
u. L. 55 Geſchſt.
Geſucht
2=Zim.=Wohng.,
geboten: 4=Zim.=
Wohng. Angel
unt. K. 232 Gſch.
2=Zim.=Wohng.
mnit Werkſtätte
am liebſten im
Johannesviertel
geſucht. Ang. u
K. 206 Geſchſt.
2—3=Zim.=Whg.
von ruh. Mieter
(3 Perſonen) p
4. geſucht
Preisoffert. aud
Zweizimmer=
Wohnung
von jung, ruhig.
Ehepaar, pünkt!
Zahler, z. 1. 5
evtl. früher od
ſpäter geſ. Ang.
u. L. 12 Geſchſt.
von
Außenbezir=
ken erbeten unt.
K. 242 Geſchſt
Aelt., kinderloſ.
Ehepaar ſucht
2—3=Zim.=Whg.
mit abgeſchloſſ.
Vorplatz, b. 1. 4
Pünktl. Mietz.
Off. K.241 Gſch.
Jg. Ehep. ſufsgeſundhei
1 Zimmer /Tſchamm
m. Küche. Prr4ng und
ne=
ang. L. 13 Gch gemei
hia der Vere
2 berufstät
ſat die
junge Dam
hren !I
pünktl. Zah
ſuchen 1-od
5 Turn
2 Zimmer
m. Küche Prosſchig ſind,
ang. L. 16 Gadl beſitzen ur
Damit komt
Jüd. Dame ſuhdereinigune
der 1. 4. 34 zMuufgehört.
leere. Zimmaſſe müſſen z
mit Kochgelg jeder Leer
Off. u. L. 7 Ecichem oder
Tidoch nur
Möblierte Auinander
Zimmer
(ſeparat) z. rn
ten geſucht.
geb. mit P
1. L. 49 Geßil
von Beamt a
geſucht. AEſt.
Frankfurterſtuf.
bis Peter
meinderſtraße)!
vorzugt. Ang—N
Preis u. 2.70C0
eit tag, 4. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 62 — Seite 13
OtrrSadddlAtgt
Heute Handball=Sokaltreffen
Surmſtädter Turn=und Sportgemeinde 1846 gegründet
Zuſammenſchluß
wiſchen Turngemeinde 1846 und
Aoi Beiß, 9.I.H.
die Turngemeinde 1846 und der Verein für
Leilesübungen Rot=Weiß, V.f.R., haben geſtern abend
in ie gleichzeitig abgehaltenen Generalverſammlungen ihre
Ver=
eimnng beſchloſſen. Der neue Name des Vereins lautet:
Jarmſtädter Turn- und Sporkgemeinde 1846‟
üleer wurde Verwaltungsdirektor Löwer, der auch die
jütive zu dieſem Zuſammenſchluß gab. Hiermit hat ſich der
und größte Darmſtädter Turnverein mit dem größten
Doxzutädter Sportverein vereinigt; der neue Verein zählt
nun=
meur 2000 Mitglieder. Es wurde beſchloſſen, neben dem
Turn=
unn Sportplatz „Woogswieſe” auch den ſeitherigen Rot=
Wüßz=Platz an der Rheinallee beizubehalten.
der offizielle Zuſammenſchluß der beiden Vereine wird am
Soustag, den 17. März, abends 8½ Uhr, in der
Turn=
halleim Woogsplatz im Rahmen eines Feſtaktes feierlichſt
er=
ſollel. Hierbei wird das von W. Hanſt verfaßte Bühnenſpiel
„Düuſche Jugend” aufgeführt werden.
läheres folgt an dieſer Stelle und wird in einer beſonderen
Feſsſtrift enthalten ſein.
die Gründe des Zuſammenſchluſſes und die
inegen Muſgalen der Sſch.
i einer Unterredung erklärte der Propagandaleiter der
danntädter Turn= und Sportgemeinde 1846. E. Drieß, auf
Nurg Fragen:
Alche Beweggründe veranlaßite die beiden Vereine.
Turn=
gneinde und Rot=Weiß, ſich zu einem Groß=Verein
zu=
ſammenzuſchließen?
½ ſind äußere und innere Gründe, die folgerichtig zu dem
mu kamstag vollzogenen Zuſammenſchluß führten. Zunächſt
ußeren Gründe: So wie die unheilvolle
Nachktiegs=
bitl ſis deutſche Volk in Stände. Parteien und Klaſſen trennte,
ſeiplitterte ſie auch die Deutſche Turn= und Sportbewegung.
gürgrlicher Sport, Arbeiterſport, katholiſcher und evangeliſcher
AgSpan Firmen= und Behördenſport waren nicht allein die treu=
Berechnerer Begriffe. Turnerſchaft und Sportverbände glaubten
eben=
ührt Bſal=B daß unüberbrückbare Weltanſchauungen jede Zuſammen=
Gießen zrblel unmöglich machen müßten. Dieſe Zerſplitterung führte nicht
hzey, Heuun ur Schaffung unzähliger Turn= und Sportverbände, ſondern
Fel 16 uch ur Neugründung unzähliger Vereine mit ebenſo vielen
Son=
emnereſſen, die ſich in ſtetem Machtkampf gegeneinander
aufrie=
m inſtatt wertvollere Arbeit für die Volksertüchtigung und
Ehen zakzeſundheit zu leiſten. Während durch den Reichsſportführer
Zimwm sſchammer und Oſten wenigſtens die Verbände im Reichsfüh=
Küche arüg und neuerdings im Reichsbund für Leibesübungen auf
ng. 2.uhau gemeinſamen Nenner gebracht wurden, beſteht die
Zerſplit=
atn der Vereine nach wie vor weiter. Beſonders hier in Darm=
Unt at die Zerſplitterung ihre übelſten Früchte getragen und ſich
ſit uhren lähmend auf jeder ergiebige Tätigkeit gelegt. Es
be=
ſeshin zurzeit noch in Darmſtadt nicht weniger
uchen 1½5 Turn= und Sportvereine, die teilweiſe kaum le=
2 Ziulemsſthig ſind, teilweiſe überhaupt keine Exiſtenzberechtigung
mKüche geht beſitzen und teilweiſe aneinander vorbeiarbeiten.
ang 2.0E jamit kommen wir von ſelbſt auf die inneren Gründe
„eu kereinigung zu ſprechen. Turnen und Sport haben für die
Zu=
uutſt aufgehört, Privatarbeit einzelner Vereine zu ſein. Alle
zufmiſte müſſen zielbewußt für das gemeinſame Ziel eingeſetzt
wer=
ers Jeder Leerlauf, einerlei ob er auf ſportlichem,
verwaltungs=
jechtuchem oder finanziellem Gebiete liegt, muß aufhören. Dies
—nniedoch nur erreicht werden, wenn an Stelle der ſeitherigen
Jonteinanderarbeit zukünftig die Zuſammenarbeit tritt.
las ſind kurz die Beweggründe, welche die beiden größten
Naumſtädter Turn= und Sportvereine veranlaßten, ſich
zuſammen=
uüeßen. Es bleibt das große Verdienſt des Führers der Turn=
gemeinde, Herrn Direktor Löwer, die Initiative zu dieſem
Zu=
ſammenſchluß ergriffen zu haben.
Die Tatſache, daß die Führung von Rot=Weiß vom gleichen
Willen beſeelt war, beweiſt uns, daß die Zeit zu einer
Neuorgani=
ſation des Darmſtädter Turn= und Sportlebens reif geworden iſt.
Welche Vorteile verſpricht man ſich gerade von der Fuſion
Turngemeinde und Rot=Weiß?
Beide Vereine ſind ſowohl in Aufbau als auch in Zielſetzung
gleichartig und ergänzen ſich in ganz idealer Weiſe. Beide Vereine
waren ſeither ſchon außerordentlich vielſeitig und können mit
ver=
einter Kraft erſt recht in Zukunft alle Leibesübungen fördern, die
nun einmal volkstümlich betrieben werden (Turnen, Fußball.
Handball, Leichtathletik, Schwimmen, Paddeln, Boxen, Tennis,
Fechten uſw.). Die Spielplätze an der Woogswieſe und
an der Rheinallee, die Turnhalle am Woogsplatz
und die Bootshäuſer am Altrhein geben hierzu die beſte
Vorausſetzung.
Iſt damit zu rechnen, daß ſich dem neuen Großverein noch
andere Vereine anſchließen?
Wie bereits erwähnt, ſoll die Fuſion Turngemeinde/Rot=Weiß
die Neuorganiſation des geſamten Darmſtädter Turn= und
Sport=
lebens einleiten. Nach dem Zuſammenſchluß wird der Anſchluß
an=
derer Vereine von ſelbſt erfolgen, denn zukünftig iſt für
Sonder=
intereſſen weder Lebensnotwendigkeit, noch Exiſtenzberechtigung
vorhanden?
Sind derartige Großvereine nicht zu ſchwerfällig in ihrer
Arbeitsweiſe?
Die Leitung eines Großvereins iſt einzig und allein eine
Or=
ganiſationsfrage. Wir haben in Deutſchland Großvereine mit
mehreren tauſend Mitgliedern, die glänzend geleitet werden; wir
haben aber auch Kleinvereine, die ſchlecht geleitet ſind. Unſere
SA. zeigt uns in wunderbarſter Weiſe, daß man ſelbſt eine
Mil=
lionen=Körperſchaft durch eine geſchickte Organiſation leicht
beweg=
lich geſtalten kann.
Welche beſonderen Aufgaben hat ſich die Darmſtädter Turn=
und Sportgemeinde 1846 für die Zukunft geſteckt?
Im Programmpunkt 20 der NSDAP. wird die
Einfüh=
rung der geſetzlichen Turn= und Sportpflicht
ge=
fordert. Wenn dieſe Forderung auch bis jetzt noch nicht zur
Durchführung kommen konnte, ſo wird die Darmſtädter Turn=
und Sportgemeinde wenigſtens in ihren Reihen dieſe Forderung
anbahnen, indem ſie eine Turn= und Sportpflicht für
alle ihre Mitglieder einführt. Dieſe Verpflichtung
ſoll nicht nur zur körperlichen Ertüchtigung aller Mitglieder
bei=
tragen, ſondern der Verein ſieht in der gemeinſamen
pflicht=
gemäßen Leibesübung ein gutes Bindeglied zwiſchen
den Mitgliedern und ein hervorragendes
Mit=
tel zur Förderung der Volksgemeinſchaft.
Insbe=
ſondere wird ſich dieſe Arbeit zielbewußt auf die
Ju=
gend erſtrecken.
Wird die Einführung einer Turn= und Sportpflicht nicht an
dem derzeitigen SA.=Dienſt und an den pflichtgemäßen
Uebungen der HJ. ſcheitern?
Das Verhältnis zwiſchen SA./HJ. einerſeits und Turnen/
Sport andererſeits wird in aller Kürze eine Klärung erhalten.
Zwiſchen beiden Körperſchaften kann kein Gegenſatz beſtehen,
ſon=
dern beide müſſen gemeinſam zuſammenarbeiten, zumal ſie ſich
gegenſeitig ergänzen. So wie früher die Turner und Sportler
die beſten Soldaten waren, ſo werden heute die Turner und
Sportler gute SA.=Männer ſein.
Es iſt aber notwendig, daß erſt einmal ſämtliche Turner und
Sportler durch die Schule der SA. gehen, denn erſt dann wird
die Deutſche Turn= und Sportbewegung in die geiſtige Bahn
ge=
lenkt werden können, die dem Willen Adolf Hitlers entſpricht
Und erſt dann werden die Turn= und Sportvereine bei der SA.
Unterſtützung und Anerkennung finden.
Nichts iſt der im Kampfe geſtählten SA. verhaßter als die
derzeitig noch überall vorhandene Vereinsmeierei mit ihren
vie=
len Sonderwünſchen und Sonderintereſſen. Gerade dieſe
Tat=
ſache iſt letzten Endes einer der wichtigſten Gründe, die
zerſplit=
terten Turn= und Sportvereine über allen Vereinsegoismus
Erſt Sport, dann Rekord!
Lir haben früher falſch krainiert. — Die Krankheif Rekordſucht. — Höchſtleiſtungen kommen von ſelbſt.
Von Hans Schrill.
is gibt zwei Auffaſſungen von Rekord, die gegenſätzliche
Ge=
bathuingänge darſtellen. Sie ſind für die Zukunft des Sports,
9ccubeſonders aber des deutſchen Sports, von größter Bedeutung.
Wihaben uns auch bisher ſtets bemüht, für jedes Olympia gut
Beler zu ſein; aber diesmal iſt es doch ganz etwas anderes. Wir
ſiſlelber Ausrichter und Veranſtalter, oder wenigſtens doch mit
decr durchführung der Spiele beauftragt und haben eine
weſent=
li/ fößere Verantwortung als früher, werden doch nicht weni=
9e4 1s 37 verſchiedene Nationen ihre Vertreter zu uns ſchicken,
die wir als unſere Sportgegner und zugleich als unſere
GM zu betrachten haben. Es kommt aber noch hinzu, daß ſich
9Aue während der Anlaufzeit zu den Olympiſchen Spielen eine
20hltige Umwandlung und Umſtellung innerhalb des deutſchen
Sms vollzieht, ſo daß man wohl ſagen kann: Es wird ein ganz
aRes, ein neues Deutſchland 1936 ſportlich in die Schranken
tu chn.
Nan wird ſich noch erinnern, daß nach den letzten Olympiſchen
Syen, die uns zwar manche Ehre; aber auch viele Enttäuſchun=
A Kdrachten. Monate hindurch nach Fehlern geſucht wurde und
9 Bie unmöglichſten Entſchuldigungen vorgebracht wurden. Das
DAeine falſche Methode. Die Frage, ob denn unſer ganzes
SAlioſtem wirklich noch ſo in Ordnung ſei, daß es als berechtigt
A kkannt werden könne; dieſe Frage haben nur wenige geſtellt,
Uhnemand iſt es eingefallen, einmal darauf hinzuweiſen, daß
MUst und Weiſe, wie bei uns trainiert, wie die Ausleſe
Aaße ſten betrieben wurde, wie der Kampf der Vereine gegen=
* Inler geduldet wurde, einfach nicht mehr zu einer ſportlich ein=
Aich en Höchſtleiſtung führen konnte. Es mag ſein, daß das eine
mehr als ein anderes für eine ganz beſtimmte Sportart ge=
W iſt. Die Spanier können niemals ſo gute Skiläufer wer=
Nmie die Norweger, weil ſie wenig oder gar keine Trainings=
Uerheit haben.
Ader im allgemeinen kann man ſo etwas nicht gelten laſſen.
Läinnen beſaßen viele Jahre hindurch nicht einen einzigen
a von Klaſſe über ganz kurze Strecken, bis ſich eines Tages die
en Sportführer ſagten: Es iſt doch ausgeſchloſſen, daß
es Leute langſamer ſind als andere. Es wird nur zu wenig
haſch über die kurzen Strecken trainiert. Man ſtellte ſich um.
ſehe da, auf einmal kamen auch aus Finnland Meldungen
Angemein ſchnelle Läufe über 100 und 200 Meter. Auch wir
ſchon lange nach der eigentlichen Krankheit in unſerem
Agetrieb ſuchen ſollen, wir hätten ihn ſicher auch ſchon früher
Den, wenn wir gewollt hätten. Die Krankheit hieß: Rekord=
und war aus Amerika eingeführt worden. Rekord und
lnn iſt ein Unterſchied, und wir hatten uns für die falſche
ARung entſchieden
Die eine Auffaſſung des Rekordes ſagt, daß dieſer eine an ſich
danz für ſich allein erſtrebende Tatſache ſei. Der ganze
Sport=
eS hat auf alle anderen Dinge weniger Rückſicht zu nehmen,
in erſter Linie heißt es, die Rekordtabellen zu verbeſſern. Die
andere, geſündere Auffaſſung, der wir jetzt zuneigen, ſieht im
Rekord ein Nebenprodukt des Sportbetriebes, wobei das Wort
„Nebenprodukt” nicht etwa ausdrücken ſoll, daß es ſich hier um
eine ſchlechte oder minderwertige Sache handele. Nein! Aber der
Sport iſt das wichtigere, und als Begleiterſcheinung iſt der Rekord
ein Ding, das ſich ganz von ſelber einſtellt. Wenn es gelingt
Rekorde zu erzielen, ſo iſt das ſchön, aber Rekorde als Selbſtzweck
ſind ungeſund. Es iſt erfreulich, daß ſich die geſündere Auffaſſung
jetzt wieder durchſetzt, denn es iſt ganz klar, daß davon nicht nur
der Sportbetrieb, ſondern (das iſt das Merkwürdige dabei) auch
der Rekord ſelbſt gewinnen wird.
Gehl mit den Eltern zum Sporkatzk!
Vor 20 Jahren iſt es noch die Regel geweſen, daß Eltern und
Aerzte die „ſchwächlichen” Schulkinder von den Turnſtunden
be=
freiten. Bei der zunebmenden Verbreitung der Leibesübungen iſt
es jetzt umgekehrt geworden. Leibesübungen in geeigneter Form
und unter ſorgfältiger Anleitung ſind auch für zarte Kinder
mög=
lich. Zuſehends blühen ſie beim Sport auf, nehmen an Gewicht zu,
bekommen Appetit. Natürlich iſt es falſch, für kräftige junge
Men=
ſchen, wenn ſie zu frühzeitig an ſchweren Wettkämpfen teilnehmen,
denn bei zuviel Spiel und Sport können ſie Schaden nehmen.
Wenn die Eltern aber Eislaufen, Skilaufen, Schwimmen, Rodeln
und Fußballſpielen nicht erlauben wollen, dann geht. — mit
die=
ſem Aufruf wendet ſich der Preußiſche Staatskommiſſar für das
Geſundheitsweſen, Dr. L. Conti, in ſeiner Eigenſchaft als Führer
des Brandenburgiſchen Sportärzte=Bundes, an die Jugend — zur
ſportärztlichen Beratungsſtelle und laßt euch und eure Eltern von
ſachkundiger Seite beraten. Ein Sportarzt wird dann ſagen, daß
gerade Winterſport die beſte Abhärtung und allgemeine
Kräfti=
gung gibt.
Das Luxemburger Stadion iſt für den 11. März.
den Tag des Länderſpieles gegen Deutſchland, bereits reſtlos
aus=
verkauft. Als Schiedsrichter des Spieles wurde der Holländer
de Wolf beſtimmt, deutſcherſeits wird Weingärtner=Offenbach als
Linienrichter wirken.
Die Holmenkollen=Rennen nahmen am Samstag
mit den Langläufen ihren Anfang. Im Langlauf zur Kombination
ſiegte der Norweger O. Hagen in 1:26,48. Die deutſchen
Teilneh=
iner ſchnitten recht gut ab. Willi Boaner=Traunſtein belegte in
1:34,26 Stunden den 11., Walter Motz=München in 1:85,03
zuſam=
men mit dem Norweger Vinjarengen den 14. Platz. Im Spezial=
Langlauf ſiegte der Norweger Rudſtadstuen in 1:34,07 Stunden.
Sb. 98 — Polizei Darmftadt.
Im letzten Kampf vor den weiteren Ausſcheidungsſpielen um
die Gau= und Süddeutſche Meiſterſchaft gaſtiert der heimiſche
Gruppenmeiſte= unſeres Gaues Südweſt heute nachmittag 2.30
Uhr auf dem Stadion bei SV. 98. Wir haben bereits die neuen
Geſichter in den beiderſeitigen Mannſchaften mitgeteilt, und es
ſteht daher zu erwarten, daß am Böllenfalltor heute wieder ein=
Verleihung der Handbal=Nadel 1933.
Treue. Pflichterfüllung und Opferbereitſchaft ſind die
Grund=
pfeiler der Sportorganiſation; Kameradſchaft, Ritterlichkeit,
Kampfgeiſt und Höchſtleiſtung die Tugenden der Aktiven und
Mitarbeiter. Für jahrelangen Dienſt im Handball verleiht der
Deutſche Leichtathletik=Verband die ſchlichte Handball=Nadel als
äußeres Zeichen des Dankes und der Anerkennung. Für die im
Sinne der Volksertüchtigung geleiſtete Arbeit erhielten ſie im
Gau 13 Südheſſen: Aktive: Anton Papſtdorf, VfR.
Schwan=
heim; Anton Schmidt. VfR. Schwanheim; Hans Walter,
PSV. Darmſtadt: Willi Schneider, PSV. Frankfurt a. M.;
Lieſelotte Siebert. JG.=Sportverein Frankfurt a. M.; Elſe
Hall=
ſtein, Sportfreunde Landau; Käthe Epple, Phönix
Ludwigs=
haben. Schiedsrichter: Adolf Müller Schwimmclub
Wies=
baden; Adolf Schwab, Reichsbahn=TSV. Ludwigshafen.
Fußball.
Sortugg. Arheilgen—VfR. Bürſtadt.
Nochmals ſteigt am Arheilger Mühlchen ein Spiel von
Be=
deutung. Arheilgen hat immer noch Abſtiegsſorgen, obwohl die
zwei Punkte, die in den auswärtigen Spielen in Bensheim und
Urberach errungen wurden, ihre Poſition weſentlich gefeſtigt
haben. Aber noch iſt die ganze Sachlage zu ungeklärt, als daß
man ſchon von einer Sicherheit ſprechen könnte, und der
Aus=
gang eines jeden Spiels kann hier eine weittragende Aenderung
bringen. Arbeilgen hat ſeine Maunſchaft ſorgfältig und äußerſt
ſtark aufgeſtellt. Es wird erſtmalig wieder Murmann den Sturm
führen, der ſeitber bei den A. H. erfolgreich mitwirkte und von
ſeinem alten Können noch nichts eingebüßt hat. Mit ihm wird
die ganze Mannſchaft an Ruhe und Sicherheit gewinnen. Aber
auch Bürſtadt erſcheint in ſtärkſter Beſetzung. Wenn die
Mann=
ſchaft auch für den 1. Platz kaum in Frage kommt, ſo wird ſie
doch den 2. Platz beſtimmt erringen wollen und dementſprechend
das Spiel äußerſt ernſt nehmen. Nach allem iſt heute mittag
mit einem ſpannenden Spiel zu rechnen, deſſen Beſuch beſtens
empfohlen werden kann. Spielbeginn 230 Uhr, Vorher 2. Mſch.
gegen 98 Darmſtadt. Junioren um 10 Uhr in Griesheim. A. H.
um 10.30 Uhr gegen Polizei Darmſtadt.
Die Liga ſpielt in folgender Aufſtellung: Körber;
Barnc=
wald, Hundsdorf; Bohl, Becker, Reitz; Schwert, Bauer,
Mur=
mann. Rückrich, Fleck.
Neue Spieltermine.
Neu angeſetzt wurden die ſeinerzeit ausgefallenen Spiele:
2 März: Bürſtadt — Lorſch; Polizei — Bensheim.
8. April: Lorſch — Arbeilgen.
Spielbeginn 15 Uhr.
Infolge SA.=Dienſtes fallen folgende Spiele im Kreis
Star=
benurg aus:
Tgde. Sprendlingen — Germ. Babenhauſen; Groß=Zimmern
— Offenthal; ſämtliche Treffen der Kreisklaſſe II., Gr. 4, 5. 6.
ſowie Griesheim — Wolfskehlen; Meſſel — Hahn; Wixhauſen III.
— Arbeilgen III.
Unſere Skiläuſer bei den Lappen.
Eine reizende Aufnahme vom Beſuch unſerer zu den Fis=Rennen
nach Solleftea entſandten Skiläufer bei den Lappen, deren ganzes
Gut bekantlich in Herden von Renntieren, der ſchnellen „Pferde‟
des Nordens, beſteht.
Weiterbericht.
Ein Ausläufer des nördlichen Tiefs erſtreckt ſich bis tief nach
Deutſchland vor und hat beſonders im nördlichen Teil des Reiches
zu Niederſchlägen geführt. Von Südweſten her iſt aber
Luftdruck=
anſtieg zu erkennen, der ſich über das Feſtland ausbreitet und
ſo=
mit eine Hochdruckbrücke nach dem Finnlandhoch hin ſchaffen wird.
Bei meiſt weſtlichen Winden geſtaltet ſich das Wetter zwar noch
wechſelhaft, doch wird infolge des ſteigenden Luftdrucks bei uns
keine bedeutendere Niederſchlagstätigkeit aufkommen. Die
Tem=
veraturen werden ſich zunächſt meiſt über Null bewegen, dürften
aber ſpäter bei nächtlichem Aufklaren wieder Gefrierpunktnähe
erreichen.
Ausſichten für Sonntag, den 4. März: Wechſelnd wolkig mit
Auf=
heiterung, nur vereinzelt Regenſchauer, Temperaturen meiſt
über Null.
Ausſichten für Montag, den 5. März: Im ganzen noch etwas
wech=
ſelhaftes, aber ruhiges Wetter.
Hauptſchriftleitung: Rupolf Mauva.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaſt: Rudol) Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſerfür den Schlußdienſt: Andrea4
Bauer; für den Handel: Dr. C. 9. Quetſche für Sport: Karl Böhmann; für „Die
Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Worti Dr. Derbert Naite: für den
Anzeigen=
teil und geſchäſtliche Miltteilungen: Willy Kuhte ſämtl. in Darmſladt, D.A I. 24: 2360g
Druck und Berlag: L. C. Wittich. Darmſtadt, Rheinſtraße 29.
Für unverlongte Manufribte wird Garantie der Rüchendung n 1ch1 Übernommen,
Die heutige Nummer hat 22 Geiten,
[ ← ][ ][ → ]Nummer 62
Dunsasterenlsantee Taglbllglſt
Sonntag, 4. März
Die Lage am Geld= und Deviſenmarkt
Heute (röffnung der Leipziger Frühjahrsmeſſe
Die vergangene Woche brachte für den Geldmarkt eine verſ.
hältnismäßig große Beanſpruchung durch d
aut dort
Monatsultimo, da infolge der Kürze des Februar (nur?
Termine und Sonderveranſtalkungen.
Beiiiner uno Zruntfärter efferienodtfe. Tage) der Anreiz für eine Diskontierungstätigkeit gering mi ." on
Dementſprechend war Tagesgeld recht lebhaft geſuchtkiſt.
Die Leipziger Frühjahrsmeſſe 1934 wird heute, 11.15 Uhr,
durch den Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda
Dr. Goebbels eröffnet. Sie dauert bis einſchließlich
Sonn=
tag, den 11. März. Die Muſtermeſſe ſchließt am Samstag, dem
10. März, während die Große Techniſche Meſſe und Baumeſſe bis
Sonntag, den 11. März, dauert. Die Textilmeſſe ſchließt am 11.
März; in ihrem Rahmen findet die „Dritte Deutſche
Induſtrie=
meſſe „Textil” als Sonderveranſtaltung der Fachgruppe
Textil=
induſtrie des Reichsſtandes der Deutſchen Induſtrie ſtatt. Die
Bürobedarfsmeſſe, die Reichsmöbelmeſſe die Sportartikelmeſſe und
die Sondermeſſe „Photo, Optik, Kino” werden bis einſchließlich
8. März durchgeführt; die Bugra=Maſchinenmeſſe dauert bis
ein=
ſchließlich 10. März.
Zu dem bekannten Bild, das die 31 Meßpaläſte der Leipziger
Innenſtadt und die 17 Ausſtellungshallen der Großen Techniſchen
Meſſe und Baumeſſe auf dem Ausſtellungsgelände geſchäftlich
bie=
ten werden, treten eine Reihe von Sonderveranſtaltungen. Im
„Städtiſchen Kaufhaus” wird auf Veranlaſſung der Sächſiſchen
Regierung eine Sonderſchau „Sachſens Fleiß” durchgeführt, und
am Meſſeſonntag, dem 4. März, findet ebenfalls in der Innenſtadt
im Rahmen der Sportartikelmeſſe ein beſonderer „Tag des
Sport=
geräts” ſtatt, der im Zeichen der Olympiſchen Spiele in Berlin
1936 ſtehen wird. Auf der Reklamemeſſe wird ſich dieſes Jahr
erſtmalig eine geſchloſſene Gruppe von Herſtellern von
Verkaufs=
automaten befinden, und im Rahmen des gleichen Meſſezweiges
wird die Sonderſchau „Verpackung wirbt” durchgeführt, an der ſich
die NS. Reichsfachſchaft Deutſcher Werbefachleute mit einer
Aus=
ſtellung muſtergültig geſtalteter Schaufenſter beteiligt
Auf der Großen Techniſchen Meſſe und Baumeſſe wird die
„Sonderſchau des Saargebietes” am Montag, 5. März, von
Vize=
kanzler von Papen, dem Beauftragten in der Saarfrage,
beſucht werden. Ehrengäſte der geſamten Meſſe werden zahlreiche
ausländiſche Diplomaten, mehrere Reichsminiſter und
hervor=
ragende in= und ausländiſche Wirtſchaftsführer ſein; die Deutſche
Studentenſchaft führt am 8. und 9. März ein Studententreffen in
Leipzig durch, durch das die Studierenden ſowohl der Technik als
auch der Wirtſchaftswiſſenſchaften Gelegenheit haben ſollen, die
umfaſſende Schau der Deutſchen Induſtrie kennen zu lernen.
Eine Kollektivausſtellung des Oberſchleſiſchen Grenzgebietes,
eine AWF.=Sonderſchau „Werkzeugmaſchinen einſt und jetzt” die
Erſte Reichserfindermeſſe und eine Getriebeſchau, ferner die
Vor=
führung von Modellen moderner Verkehrsſtraßen und die
Sonder=
ſchau für Tropenbedarf und Auslandsſiedlung werden zuſammen
mit zahlreichen techniſchen Vortragsveranſtaltungen den
zwei=
fachen Charakter der Leipziger Meſſe als eines Ereigniſſes von
ſowohl kaufmänniſch als auch techniſch größter Bedeutung
unter=
ſtreichen. Den Abſchluß der techniſchen Veranſtaltungen wird der
am Samstag und Sonntag, den 10. und 11. März, ſtattfindende
„Tag der deutſchen Technik” bilden, auf dem u. a. Reichsſtatthalter
Mutſchmann, Staatsſekretär Dipl.=Ing. Feder Kommerzienrat
Dr.=Ing. eh. Röchling und Generalinſpektor für das deutſche
Straßenbauweſen Dr. Todt ſprechen werden.
Vorſchau auf die Leipziger Frühjahrsmeſſe.
Die Leipziger Frühjahrsmeſſe, die heute durch eine
bedeut=
ſame Feier eröffnet werden wird, hat geſtern ſchon der Stadt
Leip=
zig und ihrem Verkehr den von den Meſſen her gewohnten
Stem=
pel aufgedrückt. Von den 7562 Ausſtellern ſind 133 000
Quadrat=
meter Fläche belegt, das ſind 18 Prozent mehr Ausſteller und 21
Prozent mehr Fläche als bei der Frühjahrsmeſſe 1933. Unter den
Ausſtellern ſind 547 aus dem Auslande, das ſind allerdings etwas
weniger als im Vorjahre. Dieſe Abnahme iſt zum Teil durch die
Hemmniſſe zu erklären, die den Ausſtellern in Oeſterreich in den
Weg gelegt werden. Außerdem iſt feſtzuſtellen, daß die
Auslands=
ausſteller ſich zur Frühjahrsmeſſe 1934 auf 24 Auslandsſtaaten
verteilen, während im Vorjahre nur 22 fremde Staaten als
Aus=
ſteller vertreten waren. Die Zahl der deutſchen Ausſteller hat um
4200 zugenommen. Ueberaus zahlreich ſind die Ausſteller aus der
Tſchechoſlowakei erſchienen, die die zweitgrößte Auslandsgruppe
unter den Ausſtellern bildet. Ueber den Beſuch laſſen ſich
natur=
gemäß noch keine genauen Angaben machen, doch ſteht feſt, daß von
den Auslandsvertretern in Leipzig meſſeamtliche Anmeldungen
durchſchnittlich in faſt doppelter Zahl gegen Frühjahr 1933
ein=
gegangen ſind. Solche Anmeldungen ſind beſonders aus
Schwe=
den, Norwegen, Dänemark, Großbritannien, Holland, der Schweiz,
der Türkei und Südſlawien eingegangen.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 3. März
(pro Pfd. bzw. Stück in Pfg.): Erdkohlraben, Karotten und
Gelbe=
rüben 8—10, Roterüben 10—12, Weißerüben 8—10,
Schwarzwur=
zeln 20, Spinat 25—28, Rotkraut 12—15, Weißkraut 10—12,
Wir=
ſind 12—15, Grünkohl 18—20 Roſenkohl 25—30, Zwiebeln 8—10,
Knoblauch 40, Tomaten 55, Feldſalat (Lattich) 120—140.
Endi=
vienſalat 10—25, Kopfſalat 20—30, Blumenkohl 30—50 Rettich 5
bis 10, Meerrettich 20—40; Speiſekartoffeln 3—3,5: Tafeläpfel 15
bis 35, Wirtſchaftsäpfel 10—15, Tafelbirnen 20—25,
Wirtſchafts=
birnen 10—18. Apfelſinen 20—25, Zitronen 4—5. Bananen 35;
Süßrahmbutter 155 Landbutter 120—140, Weichkäſe 20— 25.
Hand=
käſe 4—12, friſche Eier 9—11; Hühner 70—80, Enten 100, Tauben
50—70, Hahne 96—100; Rindfleiſch friſch 56, Kalbfleiſch 70,
Hack=
fleiſch 64.
Mainzer Großmarkt für Getreide und Futtermittel vom
3 März. Großhandelspreiſe per 100 Kilo loko Mainz in RM.:
Weizen 19,70, Roggen 16,90, Hafer 15 00, Braugerſte 17,60—18,
Induſtriegerſte 17,25, Malzkeime 13,75, ſüdd. Weizenmehl Spezial
Null 30 10, Roggenmehl ſüdd. 24—24,50, desgl. nordd 23—23,50,
feine Weizenkleie 10,30—10,40, grobe Weizenkleie 10,80—10,90,
Roggenkleie 10,30—11. Weizenfuttermehl 11,60, Biertreber 15.50—
15,75, Soyaſchrot 15,40 Trockenſchnitzel 9,65. — Tendenz:
Brot=
getreide ſtetig, Hafer feſt, Gerſte unverändert,
Mühlennachpro=
dukte und Futtermittel ruhig, Soyaſchrot freundlicher.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 3. März. Bei weiter
reichlichen Zufuhren nahm das Geſchäft nicht den gewünſchten
Verlauf, „wie man es nach dem Monatswechſel meiſt erwartete.
Der Abſatz an den Konſum beſchränkte ſich vielmehr auf die
Dek=
kung des notwendigſten Bedarfs, wobei beſonders wieder billige
Eier gefragt waren. Die Preiſe blieben gegenüher der Vorwoche
faſt unverändert und notierten in Pfg. pro Stück frei Frankfurt
am Main wie folgt: Deutſche Friſcheier Kl. S. 10,25, Kl. a) 9,5,
Kl. b),9. Kl. c) 8,25, Holländer und Flandern Kl. S. 975, Kl. a)
9,25, Kl. b) 8,75, Kl c) 8,25. Ungarn Kl. a) 8,5, Kl. b) 8,25.
Kl. c) 8;, Bulgaren Kl. b) 8); Bayeriſche Landeier ohne Stempel
8,5 Pfg.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 3. März. Nachdem
das Geſchäft vorübergehend etwas lebhafter war, wurde es gegen
Wochenſchluß ſehr ruhig, ſo daß das Angebot ziemlich ſtark in
Er=
ſcheinung trat. Deutſche Butter blieb im Preiſe unverändert,
da=
gegen bröckelte holländiſche etwas ab. Per 50 Kilo frei Frankfurt
notierten: Oberheſſiſche und württembergiſche Butter 130—134,
holländiſche 138—140 RM., wobei im Höchſtpreis der Aufſchlag für
ausgeformte Ware enthalten iſt.
Amtlicher Berliner Großmarkt für Getreide und Futtermittel
vom 3 März. Abgeſehen von ſchwächerer Veranlagung der
Wei=
zeneinfuhrſcheine, Preisveränderungen zum Wochenſchluß
uner=
hältlich. Forderungen für das ausreichende Angebot von
Brot=
getreide nicht nachgiebig. Geſtrige Preiſe glatt zu erzielen.
Müh=
len und Handel kaufen allerdings in der Hauptſache Waggonware
für laufenden Bedarf, während Abſchlüſſe zur Kahnverladung
noch nicht zuſtande kommen. Von Umſätzen für Ausfuhr wurde
bisher nichts bekannt. In Weizen= und Roggenmehlen kleine
Be=
darfskäufe. Haferangebot ausreichend, Forderungen und Gebot
ſchwerer als bisher in Einklang zu bringen. Gerſte in Induſtrie=
und Futterſorten etwas gefragt, jedoch waren Preiſe der letzten
Tage nicht immer zu erzielen.
Der Ordereingang war geſtern infolge des frühen
Börſen=
beginns geringer als an den Vortagen. Die Anfangsnotierungen
an der Berliner Börſe waren aber, da kein nennenswertes
Material mehr an die Märkte gelangte, gut gehalten und
teil=
weiſe etwas freundlicher. Eine Reihe von
Spezialitätenbewegun=
gen gab der Tendenz einen guten Rückhalt. In erſter Linie fand
geſtern das deutſch=däniſche Wirtſchaftsabkommen, das eine
För=
derung der deutſchen Ausfuhrmöglichkeiten vorſieht, Beachtung.
Einen guten Eindruck hinterließ auch der günſtige Opelabſchluß,
der die ſchon in dem vor einigen Tagen veröffentlichten Abſchluß
der Autounion zutage getretene. Geſundung der deutſchen
Auto=
mobilinduſtrie erneut widerſpiegelt. Im Verlauf traten weitere
kleinere Spezialbefeſtigungen ein, ſo daß die Tendenz allgemein
freundlicher wurde. Goldſchmidt ſtiegen um 1½ gegen vorgeſtern.
Aku waren 2½ Prozent höher. Harpener konnten auf
Dividenden=
hoffnungen um 2½ Prozent anziehen. Metallgeſellſchaft
befeſtig=
ten ſich 1½. Feldmühle waren insgeſamt 3½ Prozent befeſtigt.
An den übrigen Märkten machten die Veränderungen nur
Bruch=
teile von Prozenten aus. Zu den Kaſſakurſen lag etwas Angebot
vor. Am Rentenmarkt war Altbeſitz im Verlauf / Proz. gedrückt.
Am Kaſſarentenmarkt waren Pfandbriefe und
Kommunalobliga=
tionen vielfach bis ½ Prozent ſchwächer. Länderanleihen
bröckel=
ten ebenfalls ab. Nur Mecklenburg=Strelitzer gewannen 8 Proz.
Provinzialanleihen waren wenig verändert. Stadtanleihen etwas
freundlicher. 24er Berliner ſtiegen um ½ und Verkehrsanleihe
um ½ Proz. Der Privatdiskont blieb unverändert 3½ Proz.
*
Die feſtere Tendenz, die während der ganzen Woche zu
ver=
zeichnen war, hielt auch an der Frankfurter
Wochenſchluß=
börſe an, wenn auch die Kursbeſſerungen zunächſt nur kleines
Ausmaß hatten und auch die Umſatztätigkeit weſentlich ruhiger als
ſeither war. Neben, kleinen Publikumsaufträgen und einigen
Käufen der Spekulation gaben beſonders die weiterhin günſtigen
Wirtſchaftsnachrichten der Börſe Anregung. Starke Beachtung
fand vor allem der günſtige Bericht der Opelwerke. Die ſchon in
den letzten Tagen ſtärker forcierten Daimler=Aktien hatten auch
geſtern relativ lebhafte Umſätze aufzuweiſen bei 1prozent.
Kurs=
ſteigerung; im Freiverkehr nannte man Adlerwerke Kleyer mit
43 nach vorgeſtern abend 42½ Prozent. Farbeninduſtrie ſowie die
übrigen Chemieaktien lagen gut behauptet. Elektrowerte hatten
größtenteils Beſſerungen von ½—3 Prozent; Siemens litten aber
offenbar noch unter Wochenſchlußrealiſationen und gaben um 1½
Prozent nach auch Bekula verloren ½ Prozent. Der
Montan=
markt entwickelte ſich durchweg feſter bei Kursbeſſerungen von ½
bis 1 Prozent. Von Einzelwerten eröffneten Zement Heidelberg
½ Prozent, Zellſtoff Waldhof ½ Prozent freundlicher: Deutſche
Linoleum lagen ½ Prozent niedriger. Reichsbankanteile waren
um 2½ Prozent befeſtigt; ferner waren Holzmann geſucht, ein
Kurs kam aber nicht zuſtande, die Taxe lautete auf 74 nach
vor=
geſtern 723 Prozent. Der Rentenmarkt lag ſehr ruhig, Deutſche
Anleihen ſowie ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen (94. Prozent)
lagen gut behauptet. Reichsmark=Obligationen hatten ebenfalls
nur kleines Geſchäft bei meiſt nur knapp behaupteten Kurſen. Von
fremden Werten lagen Anatolier Eiſenbahn I und II mit 30½ um
1 Prozent ſchwächer. Im Verlauf beſchränkte ſich das Geſchäft
im weſentlichen auf Spezialwerte: Daimler waren erneut um 1½
Prozent auf 52 Prozent und Adlerwerke Kleyer um 2 auf 45
Pro=
zent erhöht. Lebhafter lagen auch einige Elektroaktien, Elektrs
Lieferungen plus 2½ Proz., Geſfürel plus R Prozent.
Berliner Kursbericht
vom 3. März 1934
und es wurde ziemlich ſtark lombardiert. Angebot war ka
vorhanden. Erſt vom 1. März an wurde wieder Diskontmch
rial in ſtärkerem Umfange umgeſetzt, ohne daß ſich allerdings
Tagesgeldſatz bis Wochenende unter 4½ Prozent ermäßigen kon.
Im Zuſammenhang mit dieſer Situation war das Geſchoſ
in Reichswerten recht ruhig, und nur minimale Betrig
M
kamen zum Umſatz. Auch der Termingeldmarkt IB
ſtill, eher geſucht war Geld über den Quartalsultimo; neu
Angebot liegt indeſſen kaum vor, und das Geſchäft beſchränkte,
im weſentlichen auf Prolongationen.
Am internationalen Deviſenmarkt, waren
Kursveränderungen und Umſätze ſehr geri
Der Dollar, der ſich bereits ſeit einiger Zeit zwiſchen den Ge0
er auch
punkten hält. bröckelte nochmals leicht ab. Goldverſchiffungen
Paris nach New York liegen aber vorläufig nicht im Bereich MZi hobe
Möglichen. Das Pfund hat ſich bei ganz minimalen Schwank!
gen kaum verändert; die Interventionsſtelle ſcheint nunmehr
Kurs genau zu überwachen, ſchritt aber ganz ſelten ein.
ſt
Schweizer Franken tendiert wieder leicht nach unten infolgedeſt
hat die Nationalbank Gold verloren. Der holländiſche Gulden
gegen konnte ſich vom unteren Goldpunkt etwas entfernen.
Peſeta lag erneut etwas feſter, die Tendenz zeigt noch immer Wr=
oben. Relativ größere Schwankungen ſind lediglich bei der
zu verzeichnen. Da die übrigen Währungen zur Zeit für
Spekulation ziemlich ohne Intereſſe ſind, ſcheint man ſich jetzt
die Lira zu intereſſieren, und durch Leerabgaben war ihr 6
zeitweiſe ſcharf gedrückt. Durch Interventionen konnte ſich
Kurs vorübergehend leicht befeſtigen, gegen Ende der Woche jeliehen
notierte ſie wieder am niedrigſten Punkte dieſer Berichtszeit
Die Reichsmark war im Auslande weiter gefragt und konnte u6h hß die
dieſem Intereſſe leicht profitieren. Auch Sperrmarkſorten log0 gn
etwas höher.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Das Reichswirtſchaftsminiſterium teilt mit: In dem Reig/ (ndich
geſetzblatt wird demnächſt ein Geſeiz zur Aenderung des Börf
geſetzes veröffentlicht werden, aus dem hervorzuheben iſt, daßſrüde
Zukunft an den Börſen, an denen eine Maklerkammer beſteht, keo
amtlich beſtellten Kursmakier an Stelle des Börſenvorſtandes
Kurſe der Wertpapiere feſtzuſtellen haben.
In der rheiniſchen Bimsinduſtrie iſt eine Preiskonventl
leſchloſſen worden, durch die die Ausfuhrpreiſe auf RM. 33—4
10 Tonnen feſtgeſetzt worden ſind. Als Händlerrabatte dürfen
zu 7 Prozent und als Vertreterproviſion bis zu 4 Prozent gewi
werden. Verkäufe für das Ausland, deren Lieferung ſich über
1 Mai d. Js. erſtrecken, ſind zunächſt nicht geſtattet. Im Inl
ſind bis jetzt noch keine Preiſe vorgeſchrieben. Ferner laufen P
handlungen über die Einrichtung eines Rohbimskartells.
Der Abſatz in der Papier= Pappen=, Zellſtoff= und Holzſth4lls
induſtrie auf dem Inlandsmarkt zeigt im Februar gegenüber d
Januar eine leichte Belebung, die aber durch die immer wachſt
den Schwierigkeiten für die Ausfuhr wieder aufgehoben wird.
fehlende Marktregelung für alle Druck= und Schreibpapiere v
auf das geſamte Papierfach lähmend. Während es vielfach n
möglich war, die auf Grund der Kalkulation errechneten Preiſe
erzielen, haben die Kohlen= und die Filztuchpreiſe Erhöhungen
fahren.
Deviſenmarkt
vom 3. März 1934
Mromto-Gefräſchaft
eereh
Deutſche Bank u.
65.25
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd. Llohzd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Verl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas
67.
29.375
34.25
29.—
137.
55.25
22.—
82.50
155.25
122.—
Deutſche Erdöl 110.25
Elektr. Lieferung 102.75
7. G. Farben 133.875
Gelſ. Bergwerte 65.50
Geſtfelektr. Untern. 100.75
Harpener Bergbau 98.—
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen / 76.50
Phil. Holzmann
73.75
Kali Aſchersleben 121.—
Klöcknerwerke 68.50
Koksw.Chem. Fabr. 91.50
Mannesm. Röhr 71.25
Maſch.=Bau=Untn. 45.50
Orenſtein & Koppell 69.25
Ie
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kalt
Kaufhof
Berein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali 121.—
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſa.t Lin=
Berl. Karlsr. Ind. =
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch. 85.50
BogelTelegr. Drah
Wanderer=Werke.
58.375 Buenos=Aires MMite
1 Pap. Beſo Geld
0.648 Brief
0.e5s Ftallien Währung Ge ld/81
100 Lire ſei.5s g u53. Kanada
1eangd Doll. 2.497 2.503 Jugoflawien 100 Ding 5.c64 Japan.
Yen 0.753 o.755 Kopenhagen 100 Kronen 656.89 21.625 Kairo 1ägypt 4 3.115/13.1 100 C
Meene 43.50 Iſtanbut 1 türk. 1.998 2.062 158lo 100 Kronen (s.89 London 1 2.Stg. 12.735 12.765 Paris 100 Franes 116.50 New Yort 1 Dollar 2.512 2.51s Prag 100 Tſch.=Kr. n0.38 67.75 Rio de Jane 1o 1 1 Milreis 0.214 0.218 1
Island 100 isl. Kr. 57.64 20. Urugugh 1 Goldpeſo 1.289 1.3911 Rigg 100 Lais 79.32 1c6.50
36— Amſterdam 00 Gulden 168.88 3 169.32
Schweiz 100 Fran en ſ81.09 Athen. 100 Drachm. 2.396 Sl 2.400 Sofia 100 Leva 3.047 Brüſſel
Budapeſt 100 Belga. 5s.49 58.61 Spanien 100 Peſeta 84.12 100 Peng” Stockholm 100 Kronen 65.68 n3.25 Danzig 100 Gulden gi.77 gt. es Tallinn (Eſtl., 100 eſt. Kr. 68.43 105.— Heſüingfors 100 finn Mk. 5.624 5.626 Wien 100 Schilling 47.20
Darmſtädter
Nationalbank Darmſtadt, Fiüale
Frankfurter Kursbericht vom 3. März 1934.
Dresdner Bal
Steuergutſcheine
„Gr. II p. 1934/1
„. 1938
.. „ 1936/ 95
„. 1237
.. 1938
Cruppe I/ 95
6% Dtſch. Reichsanll100.1
635
5½% Intern.,v. 30/ 932
6% Baden. .. b. 27
6% Bahern. . v. 27
62 Heſſen. . . v. 29
680 Preuß. St. b. 28
6% Sachſen. . v. 2
6% Thüringen v. 27 93.5
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4ſ,
Ab=
löſungsanl..
Dtſche Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ...
6% Baden=Baden
62Berlin. . ..v.24
6% Darmſtadt .
68 Dresden, „v. 26
6% Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
6%
v. 26
6% Mainz.....
6% Mannheimv. 27
62 München v. 29
6% Wiesbaden v. 28
—
6% Heſſ. Landesbk.
6% „ Goldoblig.
5½2% Heſſ. Landes=
Hhp.=Bk.=Liguid
43% „ Kom. Obl.
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Golboblig
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f
Heſſcldobl. R. 11
A
„ R. 12
6% Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
82Naſſ Landesbr.
5½% „ Liqu. Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ. Anl.
FAuslser I
*AuslSerIII
„K
102.25
1061,
93
92
„ v. 27/ 95.25
95‟,
96
95.25
107.25
95.5
9TI.
19.1
9.675
71
79.75
83:
791.
83‟,
84.75
82.5
85.5
89
86.5
92.5
90
92.75
93.25
94
91
Mete
92.75
92
92.5
—7a
102.25
106
95
93,
92
97I.
100.1
97.75
94
94
O6.5
93.55
105‟1,
99
92
95.5
19.25
9.35
72.75
86.5
83.55
80
81.
81.s
88.5
S8.5
84.75
92.5
89.25
91.5
92
31
85.5
93.25
925).
92.25
96
94.75
h14,75 1145
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
%-Lig=Pfbr.=
82 Frkf. Hyp.=Br.
½% „ Lig. Pfbr.
„ Golboblig.
68
6% Frkſ. Pfbr.=Bk.
2a „ Lig.=Pfbr.
83 Mein, Hhp.=Bk.
%o „ Lig. Pfbr.
82 Pfälz. Hyp.=Bk.
512% „ Lig. Pfbr.
6% Rhein, Hyp. Bk.
5½% „ Lig. Pfbr.
6% Goldoblig.
6% Südd. Bod.
Cred.=Bank
5½% n Lig. Pfbr.
6% Württ. Hyp.=B.
62 Daimler=Benz
Ss Bosn. gEg
2. Inveſt.
5% Bulg. Tab. b. 02
4½% Oſt. Schätze
42 Oſt. Goldrent
5” bereinh. Rumän
4½% „
48. zaale
4½%ungarn 191
4½% „ 191
429 „ Goldr
420
19.
4½ Budp Stadtar
4% Liſſabon
4% Stockholm
Aklien.
Ala. Kunſtziide Un
A. E. G. .......
Eiläef
Bemberg, F. P..
Buderus Eiſen
2= 7A * 18.25 92 92.5 Chade 927 92 91.75 91.75 88.75 89.25 92‟. 92I. 92.25 91), . 921I, 925I. 93 94.5 84.5 94 93.5 92.75 92, 92.5 92.5 90.5 95.5 25 93.5 92.75 94.75 95 87.75 90 9s" 95 90.9 91.2s 89 82 83 72.75 73 77 115 118.8 14.25 12.75 14.25 12.75 6.7 2311, 22.5 23.25 18 5.3 3.475 4.251 4 42 6.7 17 6l. 6.5 8.8 49.25 55 44 2. 83 43.5 30.5 282. 96 59.5 45.95 55.5 htl 10 424.75 „— 75I. so Karlſtadt.
18.5 J. G. Chemie, Baſell
Contin. Gummiw.
Contin. Linoleum
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl
Di. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
93 Dt. Linoleumwerke
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoff & Widm
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft
Eſchw. Berawerk..
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
F.G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guillegume.
Frankfurter Hof.
89.5 (Gelſenk. Bergwerk.
Geſ.f.ebektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer..
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbrauh.!
Hanfwerke. Füſſen
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.!
7.25 Hirſch Kupfer:
Hochtief Eſſen.
Holzmann, Phil.
Zlſe Bergb. Stamm
„ „ Genüſſel 6 t
Junghans ....."
6.5 Kali Chemie ....
Aſchersleben
Klein, Schanzlin.
Klöcknerwerke ..
Knorr C. H.
Lahmeher & Co.
Laurahütte ...."
Lech, Augsburg.
57.5 Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt
100 Mainz. Akt. Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau.
Motoren Darmſtadt
Oberbedarf
Phönix Bergbau..
Nh. Praunkohlen
„ Elektr. Stamm
„ Stahlwerke
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke. .
SAie ſirkäinf
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske
„ Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. 6.
Thür Lieſer.=Geſ.=
Kaufhof ......
unterfranken ..
Ber. Stahlwerke.
Ver. Ultramarin ..
Voigt & Haeffner.
Nadiſche Rank.
Bk. f. Brauinduſtr.
Bater, Hyp. u. W
Berl. Handelsgeſ.
„ Hypothekbk.
Comm. u. Privatb.
Dt. Bank und Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank...
Frankf. Vank.
„ Hyp.=Bank
Mein. Hyp. Bank
Pfälz. Hyp.=Bont.
Reichsbank=Abt.
Rhein. Hyp.=Bank.
43i
Berſicherung.
.. Berein. Verf
Otavi Minen
Dit G7 90.25 15 asi, 199 96.5 90.5 1 82 54:, 186 13 31 102.5 80 146.5 50‟ 182.5 80 231 96.25 41.25 117 118 49.25 45.75 122 98 81 120 52.75 67 25.5 67.5 85 84 86.75 86.75 166.5 118 uo0 67.5 94 113. 29.5 32), 3 620 BSl — 41 [ ← ][ ][ → ]
grtag, 4. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 62 — Seite 15
Roman von Wilhelm Schneider.
(Nachdruck verboten.)
je öffnete ihr Handtäſchchen und überreichte mir ein
Tele=
m. Ich las folgendes:
Bitte reiſe heute abend mit Zug 17,30 nach Spalato
hu. dort nimm Dampfer nach Raguſa. Möchte vier Wochen
pt Dir auf den Inſeln leben Geld telegraphiſch
ange=
peſen. Onkel Juſt Berglund.
ich kratzte mir den Kopf, ich wußte nicht, was ich anderes
allerinzurch ollte. Auf dieſe Art hatte Baggenſen ſie aus dem Bau
haben Sie das Geld gleichfalls bekommen?”
Ja, heute kurz nach Mittag. Gleich nach dem Telegramm.
Idm
tlsultime fich sankbote mit dreihundert Schillingen. Telegraphiſch aus
z„ſtchyig überwieſen. Wenn’s nicht ſoviel geweſen wäre, hätte
chuir den Schlafwagen beſtimmt nicht geleiſtet. Ich glaube
„acInkel Juſt iſt verrückt geworden.”
Sie ſagten mir doch, Inger, Ihr Onkel wäre ein ziemlicher
Mals?”
Iſt er auch. Deshalb wollte ich zuerſt nicht dran glauben.”
Sie haben mir aber auch geſagt, daß er gern reiſt, daß er
immal monatelang verſchwindet.”
Er hat aber noch niemals jemanden mitgenommen.
Des=
iſt mir die Sache etwas rätſelhaft.”
Sie wußten nicht, daß er in Raguſa war?”
Meine Mutter ſchrieb mir vor vierzehn Tagen, daß er in
ſiners ſei, zu Bette liege und einen Gichtanfall habe.”
Oh, er wird ſich erholt haben, Inger. Auf jeden Fall iſt
herlich, daß wir zuſammen fahren.”
ie ſetzte eine ſchnippiſche Miene auf. „Und auf jeden Fall
komnte ſüle s ſcheußlich von Ihnen, daß Sie mir dieſen kurzen Brief
er Woche ihſchieben haben. Ich wollte Ihnen das Geld ſogar zurück=
und konnt u ſch biß die Zähne zuſammen und verſuchte, mich zu ent=
Puigen. Ich machte ſicher eine klägliche Figur. Dann kam
ſeder auf ihren Onkel Juſt zu ſprechen.
„Was iſt eigentlich der alte Knicker?”
Er hat eine Pantoffelfabrik, die ſehr gut geht.”
In dem Mie (ndlich fragte ſie nach Baggenſen.
rung des Bſſ Ich glaube, er ſchläft noch”, ſagte ich, „er fühlt ſich
ziem=
heben iſt, d3ſunde."
immer beſtehl /Kommen Sie”, forderte ſie mich auf, „gehen wir in den
biewagen. Oder haben Sie ſchon zu Abend gegeſſen?”
m Speiſewagen beſſerte ſich ihre Stimmung. Sie ſagte
„daß ſie die Brüskierung, die ich ihr angetan hätte,
ver=
wolle. Sie hätte mir dieſen kurzen Abſchied nicht
zu=
fat nach all den luſtigen Abenden.”
Pann gingen wir ſchlafen.
hufällig hatte ſie das Abteil neben uns. Baggenſen lag
Berichtsp/ /an
ſchon im Bett. Ich machte ihm Vorhaltungen. Er ſchmunzelte
nur. Die Sache machte ihm anſcheinend großes Vergnügen.
„Siehſt du” ſagte er endlich, „ſo bin ich nun einmal.
Vier=
hn Tage Ferien ſind ſchon zuviel für mich. Ich fange wieder
iu, mich zu betätigen, ich bin zufrieden, wenn ich die Leute
durch meinen Willen und durch meine Geſchicklichkeit dorthin
bringe, wohin ich ſie haben will.”
Ich ſchlief ein, und ſofort träumte ich von Inger.
Merk=
würdigerweiſe war ſie blond, und ich hatte ein faſt zärtliches
Gefühl für ſie. Aber dann wurde mein Traum hochdramatiſch.
Es war nur ein ſehr kurzer Traum. Inger und Onkel Juſt
ſpielten darin die Hauptrolle. Onkel Juſt trug einen Schlafrock:
ein mächtig dicker Mann mit einem matratzenförmigen Vollbart,
ſchneeweiß natürlich, ein richtiger Weihnachtsmann. Wie ein
Stafettenläufer rannte er über eine ſüdliche Promenade, die an
einem blauen Meer entlang führte Palmen flankierten den
Weg. Aber ſtatt der Stafette trug Onkel Juſt einen Pantoffel
in der Hand. Inger lief in ihrem kurzen Rock und ihrer
Pelz=
jacke ſchreiend vor ihm her. Sie fürchtete ſich ſehr, denn man
konnte nicht daran zweifeln, daß er die Abſicht hatte, ſie mit
einem Pantoffeln zu verprügeln. Schließlich lief ſie mir in die
Arme. Es war mir nicht unangenehm — ſie küßte und herzte
mich, wobei ſie erbärmlich ſchluchzte. Dann kam Onkel Juſt und
wollte mit dem Pantoffel auf ſie los. Ich ſchützte ſie und bekam
einen heftigen Schlag auf den Kopf.
Wovon ich erwachte.
11. Diokletian II.
Am frühen Morgen, als wir uns der erſten großen Stadt
des Balkans näherten, trafen wir Inger im Speiſewagen. Sie
war friſch, roſig, lebhaft und etwas aufgeregt.
„Herr Baggenſen, wie finden Sie das von Onkel Juſt?”
„Der erſte vernünftige Gedanke, den er je im Leben
ge=
habt hat.”
„Und iſt es nicht komiſch, daß wir uns ausgerechnet im
gleichen Zug treffen?”
„Nein, ſolche Dinge erlebt man doch jeden Tag.”
„Ich nicht. Ich komme auch noch nicht darüber weg.”
Es wurde eine luſtige Frühſtücksſtunde. Dann kam Zagreb
mit fünfviertelſtündigem Aufenthalt.
Den ganzen Tag über fuhren wir durch den Karſt, wilde,
zerklüftete Gebirgsſzenerie, Schnee und Eis. Erſt gegen Abend
fahen wir in der Tiefe das Meer. Inger jubelte, ich riß die
Waggonfenſter hinunter und ſchnupperte: nichts vom Duft des
Frühlings. Dazu ein eiſiger Wind.
So fuhren wir hinab zur uralten Stadt Spalato. Draußen
finſtere Nacht, dann einzelne Lichter, dann der Bahnhof mit
dem Geſchrei der Träger, mit eleganten Reiſenden und viel
buntem Volk.
Baggenſen rief eine Droſchke an und nannte ein Hotel. Es
lag am Meer und war eigentlich nur eine kleine, beſcheidene,
wenn auch ſauber gehaltende Penſion. Ein kugelrunder,
ſchwarz=
äugiger Wirt erſchien, er ſprach fließend deutſch. Wir fragten
ihn nach dem Frühling.
Er grinſte. „Die Bora, meine Herrſchaften. Unſer
Winter=
ſturm. Aber morgen wird aus der Bora eine Borina.”
Es gab herrliche italieniſche Gerichte, dazu tranken wir
einen ausgezeichneten dalmatiniſchen Rotwein. Baggenſen war
etwas wortkarg und ging gleich nach dem Eſſen ſchlafen. Ich
dagegen trieb mich noch ein wenig mit Inger herum.
Die Straßen waren wie ausgeſtorben, die Brandung klatſchte
gegen den Kai, und das Meer lag grau in der Dunkelheit. Ich
nahm Ingers Arm, und ſie ſchmiegte ſich an mich. Sie fror in
der Pelzjacke. Die Bora blies durch die Palmen des
Ufer=
korſos, ſie gehörten anſcheinend nicht hierher und machten den
Eindruck von Atrappen. Wir entdeckten auch einige blühende
Sträucher, die ſtark dufteten, aber der wahre Frühling war es
trotzdem nicht.
Durch ein gewaltiges Tor betraten wir das Gebiet des
Diokletianiſchen Palaſtes. Ein ganzer Stadtteil lag hinter den
gigantiſchen Mauern, in welche die Nachfahren ihre primitiven
Häuſerfronten eingebaut hatten. Wir verirrten uns im
Gaſſen=
gewirr der ſüdlichen Stadt und landeten endlich auf einem
Platz, der vollkommen die Illuſion des alten Roms
hervor=
zauberte. Hohe Säulen ringsum, vor uns eine feierliche Treppe,
die in einen römiſchen Tempel hineinführte. Eine trübe Lampe
beleuchtete die Szenerie. Es war ſtill, kein Menſch in der Nähe.
Das Grabmal des Diokletian . . .
„Munk, wiſſen Sie, was ich fühle . . .?
Ich erwartete eine Reminiſzenz an das, was ihr die
Schul=
meiſter über dieſen alten römiſchen Cäſaren erzählt hatten, und
wollte ihr ſchon mit der Hand den Mund ſchließen; es kam
aber etwas anderes heraus, und zwar etwas, was mich ſehr in
Erſtaunen ſetzte.
„Ich fühle”, ſagte ſie, „daß mit Baggenſen etwas los iſt.
Er iſt ſo verändert. Er fährt beſtimmt nicht zu ſeinem
Ver=
gnügen nach Raguſa.”
„So . . . das fühlen Sie?"
„Ja. Sie wiſſen natürlich Näheres.”
„Nichts.”
„Sie ſchwindeln, Munk. Sie wollen es mir nur nicht ſagen.”
„Ich wollte, es würde etwas daiſieren, mein Roman braucht
einen kräftigen Stoß nach vorwärts.”
„Richtig. Sie haben ſich ja feſtgefahren. Wem diktieren Sie
in Raguſa? Sie werden dort kaum eine däniſche
Schreib=
maſchinenkraft finden.”
„Mein Gott, ich werde ſelbſt tippen müſſen Inger. Aber
warum iſt Ihnen gerade in dieſem Augenblick Baggenſen
ein=
gefallen?”
„Das will ich Ihnen ſagen. Baggenſen iſt ſo größartig, ſo
von Geheimniſſen umwittert — ſo gar kein Menſch unſerer
Zeit. So wie ihn, ſo ſtelle ich mir den alten Römer vor, den
ſie hier begraben haben."
Ich ſah ſie groß an. „Ich habe mir eingebildet, daß Sie
ſich nichts aus Baggenſen machen.”
Sie wich meinem Blick aus. „Oh, ſo müſſen Sie es nicht
auffaſſen. Ich will Ihnen jetzt etwas erzählen, was ich
beob=
achtete. Sehr intereſſante Sache, Kommen Sie, ſonſt frieren
wir hier ein.”
Wir gingen wieder zurück zum menſchenleeren Uferkorſo. Die
Bora blies, und die Palmen ſchwankten. Ich nahm nochmals
ihren Arm, damit ſie es gemütlicher hatte. Was wollte ſie mir
erzählen?
„Munk, warum haben Sie kein Vertrauen zu mir?”
Ich blieb ſtehen.
„Ja, es iſt recht häßlich von Ihnen, daß Sie mir nichts
ſagen wollen. Ich weiß doch ſchon etwas . . ."
„Was denn? Kommen Sie doch heraus mit der Sprache.”
(Fortſetzung folgt.)
MNSA-LLOYD-DIESEL
Brbilligste Dieselder Welt!
RM. 6080.
iſenmarlt.
März 1934
Zuverlässig!
MKL-LLOTD-I. KOZITTH-EATS
Verkaufsstelle Hessen:
1617. Büro: Olbrichweg 16
ger u. Werkst.: Dieburgerstr 32
Hurzschrift-
kenntnisse
und Fertigkeiten auf der Schreibmaschine
gehören zum unentbehrlichen Rüstzeug
des Beamten und Angestellten. Wir
ver-
mitteln sie Ihnen. Neue Kurse beginnen
Dienstag, den 6. März, abds. 8 Uhr,
Im Saal 11 der Ballonschule.
V Anmeldung in der ersten Stunde. Nied-
(2653
riges Kursgeld.
Dutsche Stenografenschaft Ortsgruppe 1861
Geschäftsverlegung!
Aeinen werten Kunden und Bekannten hiermit
bgefl. Kenntnis, daß ich meine Hohl= u. Fein=
Meiferei von der Ludwigshöhſtraße nach der
toßen Ochſengaſſe 5 verlegt, daſelbſt auch ein
Ladengeſchäft eröffnet habe. (2674
wird mein Beſtreben ſein, meine Kunden
Elſſtens zu bedienen und bitte, mir das ſeither
ſchenkte Vertrauen weiter entgegenzubringen.
Eugen Lüttgens
Solingen, Schleifermeister
Schſengaſſe 5 (am Schillerplatz) Tel. 956
Frrenrad fast neu . .. . 35.-
Drs könig gemufft, 3 Jahre
Nrentie, ein hervorrag.
Ouali-
iad mit Halbballon 55.-
anderer, das Rad mit der
erreichten Verchromung,
I Mark 25.- Anzahlung.
te Räder in Tausch. (2624
ENZ
Grafenstr. 20
Klavier=
ftimmen
ſofort. (a
Telefon 2457
Klavier-
Arnold
Eche Erbacherſtr.
Zuſchneiden
30.— Mk.
Tilla Kaus,
Eliſabethenſtr. 17
Ausſtellung von
Schülerarbeiten
Pet.=Gemeinder=
Straße 21. (b
Hochfeine
Aprikoſen=
u. Orangen=
Marmelade
2 Kilogr. 2.— ℳ
5 Kg.=Eimer 4.40
Fruchtverſand
Helios,
Auerbach/Heſſen,
Burgſtraße 6. (a
Rosen eie.
Gortenbeu
OM
Darmstadt
Reremische-Fobril
Auf: 770.
2615a
Beiladung
Richt. Bergſtraße,
Worms,
Heidel=
berg. Mannheim,
Stuttgart,
Frank=
furt, Hanau,
Ba=
benhauſ.,
Aſchaf=
fenburg,
Michel=
ſtadt. Erbach,
Mainz,Wiesbad.
u. a. Behringer
& Weyrauch,
Karlſtraße 110.
Tel. 4527.
Stadt=
u. Fernumzüge,
Geſchäftsfahrten
Möbelrück=
transport
von Fulda nach
Darmſtadt (3
B=
u. K.) im März
geſucht.
Preisan=
gebote unt. L. 67
Geſchäftsſt.
Fivate Handels-Lehranstalt
von Dr. Wilh. Sledersieben
ien ruf 923
Saalbaustr. 73
DARMSTADT
Ein- und zweſjährige Handelsschule.
Bes- und Abendkurse für ältere Schüler.
Neue Kurse beginnen am 10. AprIl.
Anmeldungen von 11 bls 18 Uhr.
Meine
FrUhjahrs-
Ausstellung
Ist eröffnet!
Meine Schaufenster zeigen Ihnen eine
Fülle schöner lichter Gardinenstoffe,
Tülle, Voiles und Markisettes,
verbun-
den mit neuzeitlichen Druckstoften,
hand-
webartigen Dekorationsstoffen u.
farb-
schönen Dekorationsdamasten.
Besuchen Sie mich zwecks Deckung
Ihres Bedarfs. Sorgsamste Beratung ist
selbstverständlich. Meine große
Aus-
wahl macht es Ihnen leicht, stets das
rieftige zu finden.
Derneue Frühjahrs Katalog isterschienen
und steht kostenlos zu Ihrer Verfügung.
Somitädten
Teppich-und gaddinen-Mau4
Heirduch Megen
DARMSTADT • ERNST-LUDWIGSTR: 15
Das zuverlässige Fachgeschäft
für Innendekoration.
Matratzen aller Art
Polſtermöbel
Federbetten, Barchent
Magdalenenſtr. 11
K. Roth Telefon Nr. 1084
Amtl. Bezugs.Verbaufsſtelle für Ehedarlehen, (1518g
Die ſtoßfeſte „Membrano‟‟- Faſſung,
DRP. u. DRGM. ang., follte in keinem
(2616
Betriebe feblen.
80%o Glühlampen-Ersparnis
Herſteller: L. Hnton, Darmſtadt, Mühlſtr. 23
Fernruf 2362. Vertreter allerorts geſucht.
Gbt
A
He e
(steldd Breise, Gpolite.
Lune Blne
uS
2a W e
eohrrod gieleFeld
Abfallholz!
Eiche .... 1.5
Buche ... 1.70
Kiefer ...
p. Ztr. fr. Kell.
Faßfabrik Heim,
Arheilgerſtraße
Nr. 53/55. (a
S. E B.=
Kleinwagen,
auch
reparatur=
bedürft., geſucht.
Off. L. 62 Gſchſt.
Skeue
/35 PS. Adler=
Limouſine
zu verkaufen. (c
Rheinſtraße 30.
Heeine
WePe fiür unsere
2671
Schnell-Lieferwagen-Typen
HANSA-LLOYD u. GOLIATH-WERKE •DARMSTADT
Büro:
Verkautsstelle Hessen: Lager u. Werkstatt:
Olbrichweg 16 Tel. 1617 Dieburgerstr. 32
Studebaker
9/45 in erſtklaſſ.
Zuſtand zu
ver=
kaufen.
Rheinſtraße 30.
Leder=
Treibriemen
in jeder Breite u.
Menge geſucht.
Off. u. L. 54 an
die Gſchſt. (IV 2640
Gebraucht., weiß
emaillierter
Küchenherd
und 1 Gasherd
zu kaufen geſucht.
Preisang. u. L.45
Geſchäftsſt.
bis 8 Stück
eichene Stühle
gepolſtert, gegen
bar zu kauf. geſ.
Angeb. unt. L. 84
an d. Geſchäftsſt.
Kaufe alte und
U. defekte
Fahr=
räder u. Teile. (c
Off. L. 74 Gſchſt.
1—2 gebrauchte
Glaswände
für Balkon zu
kaufen geſucht
Ang. L. 39 Gſch
Gebrauchte
Nähmaſchine
z. kaufen geſucht.
Angeb. m. Preis
u. L. 38 Geſchſt.
Klein.gebraucht.
Herd
zu kauf. geſucht.
Off. L. 32 Geſch.
20 Jäuremobertransport
bieten Ihnen Gewähr für gewissenhafte,
einwandfreie Ausführung Ihres Umzuges.
Zuverlässiges Packer- u. Trägerpersonal,
persönliche Leitung, moderne
gummibe-
reifte Möbelwagen. Verlangen Sie bitte
unverbindl. Besuch bezw. Preisangebot.
L. Eberhardt
spez. Möbeltransport, gegr. 1906
Forstmeisterstr. 14, Ruf 685
Als langjähriger Teiter eines großen
Baubetriebes habe ich nunmehr ein
Baugeſchäft
eröffnet und empfehle mich in der
Aus=
führung von Erd=, Maurer=, Beton=
und Kanalarbeiten. — Ich bitte höflichſi
mich bei Arbeitsvergebungen berückſich,
tigen zu wollen.
Gisbert, Baumeiſter, Eliſabethenſtr. 80.
2er Faltboot
zu kauf. geſucht.
Angeb. m. Preis
und Marke unt.
K. 227 Geſchſt.
Kriſtall=Lüſter,
Barock, mittlere
Hr., zu kauf.
ge=
ſucht. Preisoff.
u. K. 239 Gſchſt.
Miſtbeetfenſter
1X1,50 od. 0.8
X1,50 m z. kau
geſucht. Ang. u
L. 10 Geſchäftsſt.
Etwas ganz Besonderes in
Zigarren
Siegeszug
109
Schlag Zwölf . . . 128
Rarität
. 155
Ernst-Ludwigst. 8
Ligarren-Holl am weißen Turm
Nur an Kassekäufer!
Verkaufe umständeh. einige große
echte Perser-Teppiche und Brücken
allerfeinster Dualität und erlesener
Schönheit. Jed. annehmb. Angeb.
w. akzeptiert. Nur Eilangeb. unt
F. M. 6147 Gschst. d. Bl. (UKö. 2635
Herunter damit . . .!
denn die Frühſahrs=Sonne zeigt ſo recht, wie
ver=
ſtaubt ſie geworden ſind.
Geben Sie uns Ihre Vorhänge
wir waſchen und ſpannen, bezw. bügeln ſie ſorgſam
und billiger als Sie denken.
(471a
Großwäſcherei Hering
Jahnſtraße 4 gegr. 1856 Fernſpr. 3949
Sette 18 — Nr. 62
Darmſtädter Tagb
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 4. März 1934
V
Männlich.
Vertreker
b. Fleiſcher.
ein=
gef., für großen
Verbrauchsart. i.
all. gr. Städten
geg. hohe Prov.
geſ. Ang. an R.
Venk,
Räucher=
pulver=Fabr.,
Werdau/Sa.
(V. 2608)
Tücht. Vertreter
(innen) f. einen
leicht verkäufl.
konkurrenzloſen
Haushaltungs=
artikel geſucht.
Näh.
Schuchard=
ſtraße 8. 2. St.,
Montag 1 bis 3.
Maurerpolier
mit lang, prakt.
Erfahrungen a.
im
Eiſenbeton=
bau ſof. geſucht.
Offerten unter
K. 152 Geſchſt.
Zunendekorations= Geſchäft
ſucht zum ſofortigen Eintritt
tüchtigen Stadtreiſenden
gegen hohe Proviſion. Ang. unt.
2. 71 an die Geſchäftsſtelle, (es83
Für ſof. ſucht Farben=Geſchäft
einen kräftigen Jungen (mögl.
Fortbildungsſchulfrei) als
Lehrlins
Angebote unter L. 61 an die
Geſchäftsſtelle.
Damen und Herren
zur Werbung von Kunden für
lebenswichtigen Artikel gegen
hohe Vergütung geſucht.
In=
tereſſenten melden ſich am
Montag, den 5. März, von
16—18 Uhr bei Herrn Tremmel
im Hotel Pfälzer Hof,
Mathildenplatz 4. (II Mhm 2641
Leiſtungsfähige Hoſenträgerfabrik
ſucht
Proviſions=Vertreter
für Heſſen und Baden. Es
kommen nur Vertreter in
Frage, welche bei der
Kund=
ſchaft gut eingeführt ſind,
Offert. mit erſtkl. Referenzen
unter K. 83 Geſchſt. (esis
Angeſehene Lebens=Berſ.=
An=
ſtalt mit niedrigen Tarifen für
Groß= und Kleinleben vergibt
Bezirksleitung,
Platzver=
tretungen u. Agenturen
in haupt= u. nebenberufl.
Tätig=
keit. Ausführl. Bewerbg. unt.
L. 21 an die Geſchäftsſt. (2630
HAN
2
A4
beiNe"
Deei
De iutbelte iet
ier WsE Reduag einceh Deie.
Eet
Det
ei eli engchtenet
Ee e et
P
Ee
Huese ne
Ee
Eete
Ee.
Dhg
Ta
Dau Baraistaut
Heinhelmerstr. 86 s
Fahrräder u. Motorrädr‟
ERFINDUNGEN
MEUHEITEN
zwecks Verwertung ges ucht
Patentbüro Ing. B. Schütze
Frankfurt a M. (2659
Kaiserstraße 31, Telefon 3262
Gelegenheits=
kauf!
Standard 350ccm
Modell 1931,
pri=
ma Zuſtand für
320 Mk. abzugeb.
A. Glatz,
Neckar=
ſtraße 26.
Columbia=Tiſch=
Grammophon
la Ton, mit Pl
zu verkaufen. Am
Herrenachker 15, pt.,r.
Küchen .
in großer
Aus=
wahl, zu
nied=
rigſt. Preiſen. (a
Georg Mederle,
Möbelgeſchäft u
Schreinerei,
Bleichſtraße 27.
Gute Dauerexistenz
durch Generalvertrieb unseres
nach-
weislich glänzend verkäuflichen
pa-
fentierten Marken-Haushaltartikels,
der höchsten Verdienst abwirft.
Ab-
safzmöglichkeit unbegrenzt.
MitBe-
trielbsmitteln von Mk. 1000.— bis
Mk. 2000.— ist laufend hohes
Ein-
kommen zu erzielen. Ang. u. H. R.304
an D. Schürmann, Anz.-Mittl.,
Diütsseldorf.
(TV 2565
Solides,
kapitalkräftigesFabrik=
unternehmen bietet
tüchtigem Berteter
Dcmerexiſtenz. Verlangt wird
intenſive Bearbeitung v.
Groß=
verbrauchern aller Art. Ein.
geführte Spezialfabrikate, keine
Saiſonartikel. Hohe, ſofortige
Einnahme. Kapital nicht
erfor=
derlich. Nur gut berufene,
be=
fähigte Herren, evtl. Auto= vd.
Motorradfahrer wollen ſich
melden unt. E. 3768 an die
Geſchäftsſtelle d. Bl. (TV2608
Großer.
Wand=
ſchrank f. Priv.
u. Geſchäft
ge=
eignet, 1 eiſern
Herd, lks., 2 eiſ.
Oefen zu verk.
Schloßgarten=
platz 9.
Groß. Rindsled
Handkoffer.
faſt neu. billie
abzugeb.
Schul=
ſtraße 14. 2. St.
INH. ELSBETH WENDE-WALTER•MARGA PHILIPPI
Br. D.=
Schnür=
ſtiefel 38, ſchw.
D.=Halbſch. 3‟
ſchw. H.=
Halb=
ſchuhe 42 z.
ver=
kaufen. Bauer
Herdweg 105.
REISENDER
geſucht von
Lebensmittel=Großhandlung
für Darmſtadt, Bergſtraße und
Odenwald. Bewerbungsſchr.
m. Zeugnisabſchr. u. L. 28 an
die Geſchäftsſtelle.
Angesehene Lebensversicherungsbank sucht noch mehrere
tüchtige Mitarbeiter
gegen keste Zuschüsse. Auch Nichtfachleute können sich
einarbeiten und erhalten bei Bewährung ebenfalls feste
Anstellung. Günstige Gelegenheit für Herren, die sich eine
neue Lebensposition schaffen müssen. Bewerbungen unter
F. M. 364 an Ala Haasenstein & Vogler, Frankfurt a. M.
Erſtes Werk der Branche ſucht
für die Provinz einen
tüchtigen Vertreter
z. Beſuch der Großverbr.=
Kund=
ſchaft (Behörden, Schulen,
Bü=
ros, keine Priv.) zwecks
Ver=
kauf glänz, anerk. Spezial=
Ge=
brauchsart, gegen hohe Proviſion
die ſofort b. Eingang d. Aufträge
gezahlt wird u. Speſenzuſchuß nach
Leiſtungen. Abſatz unbegrenzt,
Dauerkundſchaft. Herren mit
Verkaufstalent, mögl.
Kraft=
fahrer, werden um Angeb.
ge=
beten unt. E 3770 an die
Ge=
ſchäftsſtelle ds. Bl. (TV2605
Zigarettenfabrik
fücht für Bezirk Wiesbaden, Mainz, Darmſtadt
bei der Händler= und Großiſten=Kundſchaft gut
eingeführten
VERTRETER
Es wollen ſich nur Herren melden, die
ent=
ſprechende Erfolge nachweiſen können. Angebote
unter F. U. 889 an Koch & Münzberg G. m. b. H.,
Frankfurt a. M., Kaiſerſtraße 5.
(T2638
Jung. 18-20jähr.
Schuhmacher.
der gewiſſenhaft
arbeitet und die
Ausputzmaſchine
verſteht, geſucht.
Ang. mit
Lohn=
forderung unter
K. 205 Geſchſt.
Alte, angeſehene Lebensverſ. A.=G. ſucht zum
Ausbau ihrer Organiſation, für Darmſtadt und
Kreis, ſowie übrige Kreiſe der Provinz
Starkenburg, je einen
Bezirksvertreter
für Groß= und Kleinleben, ſowie z. Betätigung
in der Sachbranche.
Außergewöhnliche Verdienſtmöglichkeiten
zu=
geſichert. Inkaſſoproviſion für Neugeſchäfte.
Aus=
führliche. Angebote unter L 68 an die Geſchſt.
Wir ſuchen per ſofort noch einige tüchtige
Werbe=Herren
die bei nns eine dauernde Exiſtenz
fin=
den. Herren, die an ſyſtematiſches
Ar=
beiten gewöhnt ſind und Wert auf eine
mit gutem Verdienſt verbundene
Be=
ſchäftigung legen, ſtellen ſich vor am
Montag, den 5. März 1934,
vor=
mittags von 10 bis 1 Uhr
Neckarſtraße 18, pt., links.
Weiblich.
Suche
junge, tüchtige
Verkäuferinnen
für Stoffe und
Damen=
Konfektion.
Nur
branchekun=
dige Damen mit
beſten
Empfeh=
lungen find.
Be=
rückſichtigung. (c
Off. L. 72. Gſchſt.
Der Frühling naht,
kauf Dir ein
VICTORIA-RAD/ LFahrräder-
Es ist beste Oualität und sehr elegant, gemufft
schlagfest emaill., Patentdrucklötung über 50 Jahre
bestens bewährt und kostet nur 55.— in
Halb-
ballon, schon mit 10.— Anzahlung. Billigere aber
doch gute Fahrräder, millionenfach bewährt: 35.—
O
38.—, 45.—. Einige gebrauchte Fahrräder schon
für Rm 8.—. Alte Räder in Tausch. Kinderwagen schon für
Rm. 9.50, mit Verdeck Rm. 24.50, allergrößte Auswahl, größere
Sendung neue Modelle eingetroffen."
Karlsstrasse 14/16
ORIC
Größtes Fahrrad- und Kinderwagen-Spezialhaus Hessens.
Zum 15. März
fleißiges ehrliches
Mädchen
geſucht. Apokheke
Eberſtadt.
Geſucht perfekte
Köchin
die guteZeugniſſe
hat u. Hausarbeit
übernimmt.
Haus=
mädchen vorhanden.
Vorzuſtell.
Herd=
weg 60, Tel. 1335.
Fräulein .
das kochen kann
findet in kleinen
Haushalt, gegen
Taſchengeld, gut.
Heim. Näh. Gſchſt.
Fleißiges, ehrl.
Mädchen
f.
Geſchäftshaus=
halt nach
Darm=
ſtadt geſ. Angeb.
u. K. 246 Gſch.
GG
au
Instal Nan
Elektro-
latlon Kirchstr. 1
Kokspreiſe.
Für den Reſt der Heizperiode bis Ende April 1934 ſind die Preiſe
für den Darmſtädter Kammerofenkoks nochmals geſenkt worden.
Es koſtet frei Keller bei Zahlung innerhalb 14 Tagen nach der Lieferung
bei Fuhren bis 100 Ztr. 101—200 Ztr. über 200 Ztr.
Körnung I, 60/90mm 1,75 RM. 1,65 RM. 1,55 RM.
1,75 RM.
1,65 RM.
1,50 RM.
Körnung II, 45/60 mm 1,85 RM.
Körnung III, 25145 mm 1,70 RM. 1,60 RM.
Körnung 1V, 10/25 mm
1,50 RM.
Bei Lieferung ab Gaswerk 20 Pfg. je Ztr. billiger.
Lieferungen unter 5 Ztr., frei Haus oder Keller 10 Pfg. Aufſchlag je Ztr.
Induſtrie erhält Vorzugspreiſe.
Lieferung durch das Gaswerk und die Kohlenhandlungen. (st. 2667
Direktion der ſtädt. Betriebe Darmſtadt.
Tücht. gewandte
Hausſchneiderin
ſofort geſ
Vor=
zuſtellen 2 bis 3
Uhr: Hotel Poſt
am Bahnhof.
Fräulein
kann das
Schnei=
dern für eigenen
Gebrauch erlern
Vorkenntniſſe
er=
wünſcht. Ang. u
K. 211 Geſchſt.
Weiblich.
J9. Dame
a. d. Saargebie
25 J. a., m. Ex.
ſtaatl. anerk. H.=
Frauenſchule,
ſucht zum 1. Mai
in gutem Hauſe
Stellung als
Hauskochter
geg. ger. Taſch.=
Geld. Ang. erb.
unter K. 137 an
jie Geſch. d. Bl.
(W. 2481)
Perfekte —
Schneiderin,
la Ref., fertig.
Kleider.Umarb.,
Koſtüme. Mantel
in u. außer dem
Hauſe. Ang. u.
L. 33 Geſchſt.
Aelt. Fräulein
ſucht Stellung.
Geſchäftshaush.
oder
Landwirt=
ſchaft. Zuſchr. u.
K. 188 Geſchſt.
Photoapparat
9X12 (Platten)
zu verkaufen.
Schlageterſtr. 14,
parterre links.
Geſundes ehrl.
18 Jahre altes
Mädchen
ſucht Stelle als
Volontärin in
Geſchäft.
Metzge=
rei. Bäckerei be
vorzugt Ang. u.
L. 14 Geſchäftsſt
Selbſtänd. Stütze
28 J., aus guter
Familie, alleinſt.
ſucht paſſ. Stell.
in frauenl.
Haus=
halt. Angeb. unt
L. 65 Geſchäftsſt.
Tücht. Schneider=
1. Weißnäherin
empfiehlt ſich.
Tag 2,80 RM.
Off. K. 249 Gſch.
Elegantes
Seidenkleid
(kupferrot) mit
bunter Weſte.
zweiartig z.
tra=
gen. Gr. 42. für
12.— zu verkauf.
Soderſtr. 110,I.
Gut erhaltene
Violine
zu verkauf. Ang.
L. 41 Geſchſt.
Gebrauchter
für Saalwirtſch.
geeignet, z.
ver=
kaufen. Näh. b.
Hausmeiſter
Rheinſtraße 48.
Kinderbett, faſt
neu, bill. z. verk.
Saling,
Oran=
gerie=Allee 17.
Theken und
Glasaufſätze
ſowie Schränke
u. Regale, f.
Branche geeig.,
zu verk.
Eſcholl=
brückerſtraße
Eilig!
Prachtvoll. neu.
Schlafzimmer m.
Matratz. u. mod.
Speiſezimmer
bill. zu verkauf
Zuſchr. u. L. 36
a. d. Geſchäftsſt
Ihre Schuſen
halten noch muhn, am C
ſo lang, wein
Sie in Ihr Ru
ein Paar neßuritt nit
Pedale en
ſchrauben.
von 1.— an
Schöne
Zwetſchenbäuf
hat zu verkauf
Heinrich. He
Nd.=Beerbach
Sofa
ſowie mehri
Seſſel preisn
zu verkaufe
Bismarckſtr.
Werkſtatt.
Großer 2türigſt
dunkelkief. Kl
derſchrank
Fac.=Spiegel/
Mah.=Schränſh
eine Geſ
mit Marmorg.
ant. Truhe, Haulft, un
ſtelleiter, 2 Tw
bretter, eiſern
Ofenſchirm, Gg.
dinenſpannag
billig nur ge
bar zu verke
Ang. unt. K.
a. d. Geſchäft
Wegen
Wegzug
Betten,
Schränke. K
mode, Stühle
lig zu verkau
Kahlertſtr. 36
Erfriſchung
halle!
(Fachw.) in
Lage, 4 auf
groß, ſofort
verkaufen.
„Schuchman=
Darmſt., St
ſtraße 46.
Heißwaſſe)
ſpender
neu, billig
verkauf. He
bergerſtr. 61,
Zu verkauf
3Küchenſchra
weißer
Stuhl. 1.
derſchrank.
nußb. pol.,
neelbrett.
badew., 1
platte mit
Böcken. Zu
frag. Friedl
ſtraße 14½,
Verdienſt! Zweiräderich
Federhandweg
Heißmangel faſt neu geeil
zu günſtigen Be= für „Tapezi
dingungen abzu= oder Schrei
geben.
billig z. ver
Offerten u. L. 19) Blumenthel
a. d. Geſchſt.
ſtr. 103.
Frühkartoffel Tafelkönig
dle früheste, gelbtleischlge Dellkateß- und Salat-Kartoff‟
Tafelkönlg iſt nicht nur die früheſte, ſonde
auch in Qualität und Ausſehen die allerfeind
Speiſekartoffel.
Tafelkänig übertraf in jeder Beziehud
die Holländer Erſteling durch frühe Re‟
Güte und höchſte Erträge (150 Ztr. P
M Morgen keine Seltenheit).
Tafelkönig eignet ſich zu
Ankeimen und gedeiht
allen Böden.
Herr K. Relling, Neustelt
schreibt: Die Kariofſel Ta/
könig, welche ich von Ihni
bezog, war die früheste, erſr.‟
reichste und wohlschmeckendste Kartolſel, die ich bis jetzt angebaut habe. *
hat den Namen „Taſelkönig” mit der Tat.
1 Ztr. M. 725, 1), Ztr. M. 3.90, 1. Ztr. M. 225, 10 Pfd. Poſtſack M. 1
Verſand bei froſtfreiem Wetter. — Auf alle Aufträge, die auf dieſe Anze!
innerhalb 8 Tagen eingehen, gewähre ich 10% Rabatt. — Preisliſte koſtenl
Thüringische landwirtschaftliche Saatenstelle
TT 2610)
Arno Siegfried, Großfahner-Erfurt 504
Aummer 9
Film: einmal andersherum geſehen
Von w. hoeppener-Flatow
in außen ſieht die „Craumfabrik” aus wie jedes andere
Wirtſchaftsunternehmen: glatte, hohe Faſſaden,
lang=
tte, wuchtige Gebäude, ſauber aſphaltierte Straßen da=
WEngn, Maſchinenhallen mit leiſe ſingenden Dynamos,
Schalt=
hre, Sc tten und Signallampen; ein hoher Saun rings um das Ganze
iuten nog rm am Cor ein uniformierter Pförtner und das — in
je in Ihrſutſhland ſcheinbar unvermeidliche — Schild: „Unbefugten iſt
Paar; Ztritt nicht geſtattet!” Nach den unfaßbar zarten, ſchil=
Shale ſivn Seifenblaſen unſerer Cräume ſieht das alles ganz und
von 1—Fruht aus; eher ſchon wie ein großes Elektrizitätswerk oder
geite Automobilfabrik (welcher Eindruck noch verſtärkt wird
BE
hdie Unzahl eleganter Luxuswagen auf den Höfen).
und doch: in dieſen nüchternen Gebäuden mit den glatten und
ien Faſſaden wird tatſächlich das hergeſtellt, was uns
whrliche Sterbliche für zwei oder drei Stunden in eine andere,
A
ntzuvrf.w gar unwirkliche Craumwelt verſetzt: der Film!
einrich 5 Hüht und mühelos, ſo unbeſchwert und graziös das tönende
=Berha/ auf der Leinwand auch an uns vorübergleiten mag: hier
Sofanßn in Neu=Babelsberg, in der Craumfebrik, wird ſchwer
nhitet, hier im „deutſchen Hollywood”, weit vor den Coren
verfaus luS, wird für jeden einzelnen Film ein Aufwand an Energien,
maräkſt ſütlien, techniſchen Einrichtungen und feinſter
Präziſions=
au gefordert, von dem der Laie ſich auch nicht die leiſeſte
gſllung machen kann. Und hier endlich lernt man auch die
Geſichter des Silms kennen, die ſo grundverſchieden
von=
ier ſind wie Cag und Nacht ..."
riechenden Holz= und Pappenbau
wirklich ein Schiff, in der
ſchweiß-
überſtrömten, unter Schminke und
Puder vergrabenen Hauptdarſtellerin
wirklich die begehrte Geliebte zu
ſehen, das iſt ein Geheimnis, das wir
nie ergründen werden. Es muß das
(wie alles beim Film) ein
Energiever=
brauch ſein, der ſchon Verſchwendung
iſt! Aus dem wir aber vielleicht
end=
lich auch den Menſchen,verſchleiß”
beim Silm verſtehen können ...."
Aber auch dies gehört mit zum
an=
deren Geſicht des Silms, zur
Craum=
fabrik, die — ſo nüchtern ſie ſcheinen
Film: das iſt — da wir ja nur die eine Seite kennen — für
uns alle das erſehnte Wunderland mit märchenhaften Gagen,
Luxus und Wohlleben. Erſt wer auch einmal einen Blick
hin=
ter die Kuliſſen der Craumfabrik werfen konnte, wer auch das
andere Geſicht des Silms kennen lernte, weiß, wie wenig dieſe
Vorſtellung der Wirklichkeit entſpricht. Silm iſt (und die
Hun=
derte von Menſchen, die in Neu=Babelsberg Arbeit und Brot
inden, werden es beſtätigen) harte und aufreibende Arbeit.
Silm iſt ein Beruf, der einen ganzen Einſatz verlangt, der
Cag und Nacht nicht losläßt und den nur der ausüben kann,
welcher eine Liebe zu ihm mitbringt, die faſt an Beſeſſenheit
grenzt!
Su unſeren Bildern:
Oben rechts: „Achtung! Aufnahme! Los!” Hans Albers vor
der Kamera. Der Mann in der Mitte unten bedient
einen kleinen, ſehr ſcharfen Scheinwerfer.
Mitte (Kreis): Ferkig zur Außenaufnahme. Hitlerjugend hat
ſich für Freilichtaufnahmen für einen Spielfilm zur
Ver=
fügung geſtellt. Links der Mikrophon=,Galgen”, rechts
der Aufnahmewagen mit Kamera.
Links: „Danke! Con iſt gut!” Blick von der Box des
Con=
meiſters im Atelier. Von rechts und links ragen die
„Galgen” der Mikrophone ins Bild.
Nechts (neben): Regiebeſprechung vor der Aufnahme. Der
Regiſſeur Hartl gibt Brigitte Helm Anweiſungen für
ihre Szene. — Unten: Der Silm wird „geſchnitten”.
mag — ein gut Ceil abenteuerlicher Nomantik birgt: die Kantinen,
in denen die Stars — genau wie gewöhnliche Sterbliche — in
knappen Arbeitspauſen ihr Eſſen hinunterſchlingen, eine Caſſe
Kaffee trinken, eine Sigarette rauchen. Oder die Werkſtätten der
Handwerker, die Friſierſtuben, die Feuerwache, der Sanitätsraum.
Und endlich jene geheimnisvollen Säle, in denen der modernen
Cechnik modernſte Kinder ſtehen: die Conkameras.
Hier, in dieſen Näumen der Craumfabrik, beginnt ſelbſt für
den hartgeſottenſten Noutinier das Wunder. Oder iſt die
Confilmaufnahme (wenn wir ſie nun auch ſchon drei und mehr
Jahre kennen) vielleicht nicht ein Wunder? Da hängt über dem
Kopf von Otto=Otto, dem „Sieger” Hans Albers, ein winziges
ſchwarzes Etwas. Jedes Wort, jedes Näuſpern fängt es auf,
leitet es durch endloſe Kabel weiter zum Conmeiſter, der es
ver=
ſtärkt oder abſchwächt, nach ſeinem Belieben; läßt es weiter als
elektriſche Stöße laufen, bis zu jener geheimnisvollen Selle, die
den in Elektrizität verwandelten Con in Licht umwandelt, und
die endlich dieſes Licht als ſichtbares Bild auf den
Selluloid=
ſtreifen bannt. Sicherlich: Conſteuerung, Kerr=Selle,
Synchro=
nität der Bild= und Conkamera, Glimmlampe uſw. ſind uns im
Laufe der Seit bekannte Begriffe geworden. Aber trotzdem wir
täglich faſt ihnen begegnen, ſind ſie uns doch — ſeien wir ehrlich
— immer noch unfaßbare Wunder geblieben!
ie Arbeit hier draußen: ſchwer, diſzipliniert und ver=
Vortungsvoll. — Da iſt zum Beiſpiel eine Szene, die auf
modernen Luxusdampfer ſpielt: leiſe rauſchen die Wogen
Eeeres, elegante, ſorgenloſe Menſchen tanzen auf dem Deck
den Klängen einer wundervollen Kapelle, ein verliebtes
lehnt an der Neling und flüſtert ſich zärtliche Worte zu.
2s wäre das eine Geſicht des Films, das wir vom Kino
erinen. Und wie ſieht das andere aus? — Seltſam genug!
Tuxusſchiff — oder doch wenigſtens ſeine eine Seite — iſt
9olz, Blech und Pappe in einer rieſigen Atelierhalle auf=
M. Die Wellen des „Meeres” plätſchern in einer großen
Malerische
Reize, wie sie
diese
Bildaus-
schnitte
ver-
mitteln, wird
man in einer
Großstadt
vergeblich
suchen. Das
malerisch-
harmonische,
in seiner
Viel-
gestaltung
aber intim
reizvolle
Straßenbild,
Winkel,
Gäſ-
chen u.
Bogen-
durchblicke
ſindet man
ast
aus-
schließlich in
der Kleinstadt
Dieſe Winkel aber, durch die nur der
ver=
rrte Spaziergänger noch findet, bleiben. Sie
ſtehen hundert Jahre, die Laternen ſind noch
von den Häuſern als hilfsbereite Lichtarme
aus=
geſchwungen; auf einem kleinen Platz, der kaum
Raum hätte für eine einzige Straßenbahn, ſo
brüderlich neigen ſich die Sirſte gegeneinander,
wackelt eine Pumpe — man lollte es nicht
glau=
ben! — mit dem Kopf, und wenn eine
Litfaß=
ſäule auch die Konkurrenz aufgenommen hat, ſo
ſchamt ſie ſich doch und läßt ihre bunten Sarben
ſchimmeln !
Hugiene, Komplexe, neue Sachlichkeit und
Nationaliſierung — das haben wir den
holpri=
gen Straßen voraus, und die Eile des nervöſen
Haſtens, die ſogenannte Bequemlichkeit mit
Pferdeſtärken aus Stahl und Benzin, den
Ge=
ſtank dieſer Errungenſchaften, aber auch das
tritt trotz allem aus den ſchweren Cüren kein
Crippelſchritt unterm Reifrock hervor, und die
blanken Kaleſchen, die einmal hier zuhauſe
waren, mögen wohl in Muſeen unbeſpannt
da=
hindämmern. So prachtvoll lebt man hier nicht
mehr, denn die reichen Kaufleute, deren
Groß=
väter ein Vermögen in dieſen Straßen
bau=
ten, ſind längſt hinausgezogen in die grünen
Vorſtädte — nur die Nachkommen der
Hand=
werker und all jener „kleinen Leute”, die ein
Schickſal nehmen wie es iſt und dankbar ſind in
aller Unzufriedenheit, dieſe haben ſich
ausge-
breitet; andere, denen es behagen mochte oder
für die es nicht anders ging, ſind
hinzugekom-
men, und nun blüht, ſchafft und wirkt hier der
einfache Menſch am Cuch des Lebens von jenem
Ende, das ihm in die Hand gegeben ward.
Stundenlang, Straße um Straße. Alte
Häu=
ſer mit verwitterndem Geſtein, aber blitzſauber
Holz und Senſterglas; noch ältere Häuſer, vor
wenigen Jahren vielleicht in ein neues, grünes
Farbkleid mit gelben Säumen geſteckt, und
durch die Mullgardinen ſieht man kleine Winkel
in flachen Stuben, daß man hineingehen möchte
zum Kaffeetrinken. So iſt alles hier, man riecht
den Duft der „guten Stuben” mit den Augen,
träumt von Häkeldecken und mühſam
erarbei=
teten Kiſſen, die nur der Beſuch benutzen darf
Vater holt ſich immer ſeinen Küchenſtuhl ins
Simmer . . Welch ſchöne Kachelöfen mag es
geben! Wie muß ein Braten am Sonntag durch
das Haus locken, in jeden Naum, und wie muß
es ſchmecken, wenn er dann endlich auf weißem
Ciſchtuch dampft und rings im Kreiſe die
Men=
ſchen im Seſtſtaat ſitzen, der mit latest fasson
nicht das mindeſte zu tun hat!
Wißt Ihr denn noch, daß man damals
An=
züge ein Leben lang tragen konnte und die
weiße Wäſche ſich auf die Kinder vererbte?
Aus ſolcher Ware war alles gearbeitet. Damals,
als dies die Stadt war, in der wir leben !
Von hier aus iſt alles gewachſen, hat es ſich
geſetzmäßig gebildet und geſchichtet; wir ſind
abgedrängt worden, die Seiten wurden laut und
ſie wurden oft ſogar böſe, wie losgelaſſene
Raubtiere. Mancher fiel als Opfer, mancher
Prunk der Neuzeit verfällt heut” ſchon ſchnell
und morgen hat man ihn vergeſſen.
Sch ſitze im Perſonenzug, Fenſterplatz. 2
gegenüber ein junges Mädchen, das eifrig !1
Eine ſchwarze Baskenmütze ſitzt ihr ſchräg
dem Kopf, als ob das viele Blondhaar
Mütze beiſeite geſchoben hätte. Die Stirn
prächtig vorgebaut, klug und eigenmächtig,
in das Buch verſunkenen Augen ſind von /
gen, dunklen Wimpern überſchattet.
Iſt das ein Leſen! Das Kommen und Ge
im Abteil, die Halteſtellen, die an den Senſt
vorüberwandernde Gegend — alles iſt
ni=
vor der Wirklichkeit des Buches. Sollte
Held in Gefahr ſein? Oder begegnet er ger
der Einen, der Einzigen, die ſeiner ſpän
irgendwo am Ende des Buches, würdig wer
ſoll? Oder ſteht da ein Abſchied beſchrield „u00
der dem jungen Menſchen nahe ans Herz rid
und alle ſeine Sinne nach innen wendet?
weiß es nicht — der Citel auf dem Einband
nicht zu entziffern — aber ich wüßte es ſo g4
ich möchte den Dichter beneiden, der ſolche
oberungen macht. Am liebſten wäre ich il
der Dichter, nicht um ein Machtgefühl aus
koſten, nicht um den Menſchen in die Kunſ
miſchen und das Sachliche etwas unedel
Perſönliche umzubiegen, nein: einzig und allt
um die Nichtigkeit meines Weges zu ſpüren,
Genugtuung des Gelingens, die tiefere Ni
lichkeit dieſes unnützen Gol häftes, Gedan
und Gefühle feſtzuhalten für andere.
Nein, ich will meine Neugier bezwing
Aber die Neugier, die zum Handwerk geb
ſoll man die auch bezwingen? Bevor ich
dieſe Frage noch richtig beantwortet habe,
ich ſchon: „Verzeihung . . . wie heißt
Buch?”
Das Mädchen guckt auf, haſtig und fei
lich, genau ſo wie es mein Anruf verdient,
ſie ja aus dem Erlebnis herausgeriſſen
Vielleicht merkt ſie meine Beſchämung, de
der Blick wird milder, als ſie jetzt zurückfr
„Wieſo? Warum?”
„Das Buch, muß ſehr ſchön ſein, vielle
möchte ich es auch mal leſen ..".
Sie fühlt ſich in ihrer Verſunkenheit
tappt, wird ein bißchen rot und ſagt raſch: „
Grüne Heinrich iſt das, von Gottfried Kell”
Egede im Hotel
Egede iſt ein ſo hübſcher Srauenname, und
die Frau, die ſo hieß, war ungemein hübſch:
Egede Roeder. Sie war baſtblond und hatte
ſtrahlende, ſchwarz=glänzende Augen. Vor 10
Minuten in Berlin angekommen, war ſie
ſo=
gleich in ein Hotel gefahren.
Kurze Seit darauf ſteckte ſie in einem
pein=
lichen und durchaus unheimlichen Abenteuer.
Egede ſaß am Schreibtiſch ihres Simmers.
und als ſie die Schrift ihres Briefes mit dem
Löſchblatt trocknete, begann das Abenteuer.
Auf dem Löſchblatt, das ſie der Schreibmappe
entnommen, bemerkte ſie den Abdruck einer
anderen Schrift; ein paar Sätze ſtanden da, eng
hingekritzelt. Egede hielt das Löſchblatt gegen
einen Spiegel, um die fremde Schrift zu leſen.
Im gleichen Moment wurde ihr Geſicht ganz
blaß. Entſetzt las ſie: — — „Du zwingſt mich,
Charlotte, aus dem Leben zu gehen ." Es
war eine männliche Schrift. Egede „als ſie das
Löſchblatt ſinken ließ, wußte, daß vor ihr ein
Mann dieſes Simmer bewohnt, der ſeinen
Ent=
ſchluß, zu ſterben, vielleicht ſchon wahrgemacht
hatte. Die letzten Worte, an Charlotte
ge=
richtet, ließen die Schlußfolgerung zu, daß ihn
die Frau hintergangen hatte. Dann lief ſie
haſtig aus dem Simmer, als wenn ſie keine
Sekunde zu verſäumen habe. Der Sahrſtuhl
brachte ſie in die Halle. Sie eilte auf den
Emp=
fangschef zu, und war kaum fähig, ihre
Er=
regung zu verbergen.
„Bitte, eine Auskunft,” rief ſie mit eiliger,
ſcharf flüſternder Stimme. „Wer hat das
Sim=
mer 112, mein Simmer, geſtern bewohnt? Läßt
ſich das feſtſtellen?”
Der Empfangschef hob die Schultern und
erwiderte: „Bis geſtern wohnte Herr Imſand
im Simmer 112.‟
„Können Sie mir ſagen, wohin Herr Imſand
gereiſt iſt?“
„Herr Imſand iſt nicht abgereiſt,” verſicherte
der Empfangschef.
Forſchend blickte ſie dem Mann in die Augen.
Wollte er verſchweigen, daß Herr Imſand in
der letzten Nacht ader in der Frühe dieſes
Ca=
ges tot in ſeinem Simmer aufgefunden ſei? Der
Empfangschef lächelte ein wenig und fuhr fort:
„Simmer 112 liegt zur Straße, und die Straße
iſt ſehr laut. Herr Cmſand hat Simmer 112
auf=
gegeben, um in ein anderes, ruhig gelegenes zu
ziehen.”
Er lebt noch, ſpürte Egede in allen Nerven.
„Darf ich wiſſen, in welchem?”
„Herr Imſand bewohnt das Simmer 200,”
entgegnete der Mann, ſich verbindlich
ver=
neigend.
Egede befragte den Portier. Nein, Herr
Omſand ſei noch nicht ausgegangen, ſondern
befinde ſich auf ſeinem Simmer.
Unruhig ging ſie in der Halle auf und ab, das
Geheimnis dieſes Mannes, der ihr fremd war,
erfüllte ſie mit Angſt und einer lähmenden Qual.
Sie hatte vielleicht kein Necht, ſich in ſeine
An=
gelegenheiten einzumiſchen; es war aber ihre
Pflicht, überlegte ſie, den Freitod des
Ver=
zweifelten zu verhindern. Es war einfache,
natürliche Menſchenpflicht.
Bereit zu handeln, ging ſie zu den
Celephon=
zellen. Der Beamte, mit gelben und roten
Stöpſeln zwiſchen den Fingern, ſtellte eine
Ver=
bindung mit Simmer 200 her.
Herr Imſand meldete ſich. Als Egede die
ruhige, etwas müde Stimme vernahm, klopfte
ihr Herz heftig, und die Stimme verſagte ihr.
„Sch bin eine Freundin von Charlotte und muß
ſie dringend ſprechen”, entſchloß ſie ſich zu ſagen.
„Von Charlotte?” wiederholte die Stimme
erſtaunt.
„Ich komme ſofort zu Ihnen,” erklärte
und hängte ab.
Einige Minuten ſpäter betrat Egede, nd
dem ſie angeklopft und die Doppeltür geöf!t
das Simmer 200. Sie ſah einen Mann
vielleicht zweiundvierzig Jahren, jugen?
ſchlank, mit tiefernſtem, leidvollem Geſicht
ſilbrigen Schläfen.
„Sie ſind eine Freundin von Charlott
ſagte der Mann noch einmal, den Blick
fend auf ſie gerichtet.
Heftig atmend, erwiderte ſie, dem Blick ſto
haltend: „Charlotte gab mir Ihren Brief
weiß, was Sie planen. Si= dürfen es nicht
Herr Omſand.”
Imſand lächelte ſarkaſtiſch: „Wiſſen
denn wirklich, was ich plane?”
„Ja,” ſagte Egede. Ihr Blick fiel auf
Schreibtiſch, auf dem ein Nevolver lag; wi!
Briefbeſchwerer lag die Waffe auf einem 2
pel von Papieren. Sie griff blitzſchnell
dem Nevolver, hielt den Lauf geſenkt und
fernte die Patronen aus dem Magazin.
ſollen nicht ſterben,” ſagte ſie.
Verwirrt und ärgerlich ſah Imſand die 2
an, die ihm ſeltſamerweiſe verbot, zu ſier
Er zuckte die Achſeln und erklärte entſchid
„Charlotte kann Ihnen unmöglich ineinen 2
s iſt fa alles noch da: die gufe alte Seit,
die Pooſio abſeits vom lauten Cag, die
—Beſcheidenheit neben blühenden Geranien.
und ſelbſt die Unſchuld, ich wette, findet, wer zu
ſuchen verſteht . . . Nur iſt eine andere Welt
wohl darüber hinausgewachſen, und ſie tut ſich
groß, und die Boſchhörner des „neuen Cempos”
quäken über den Aſphalt, und noch hö er
wach=
ſen die gigantiſchen Baublöcke, die heutzutage
durchaus nicht immer prinzipiell unſchön ſind.
Das Unglück iſt nur, daß alle meinen, gerade
dort, in den überhaſteten Großadern der Städte.
leben, atmen, gehen zu müſſen — ſo geſchieht
es, daß neunundneunzig Menſchen nicht
mer=
cen, wie es jenſeits dieſes Daſeins noch ein
zweites, ſtilleres und — wer weiß: ſogar
klü=
geres Leben gibt: Die Beſchaulichkeit.
Aber wir ſind ja ſo viele! Der hundertſte
geht doch einmal einen anderen Weg, als den
der große: Maſſe, einen ſtillen Seiertagsweg,
vielleicht juſt in dieſen Oſter=Cagen, — und
bald hat er ſich nahezu verirrt. Nings um ihn
iſt ein Schweigen, geſäumt von zweiſtöckigen
Häuſern mit geſchnitzten Coren. Gar blinken
noch Spione, die gläſernen Augen der alten
Stuben, die ſo getreu die geringe Bewegung
der Straßen verzeichnen; alte Geſichter hocken
hinter Senſtern, mehr träumend, als neugierig;
Copfpflanzen, mit einer Sorgfalt gepflegt, die
wir kaum noch für große Dinge haben, rocken
Blatt und Blättchen in die reichlich mageren
Sonnenſtrahlen, und überall thronen Katzen.
Da ſchwingen ſich Siebel aus dem
Bieder=
meier — eigentlich wundert man ſich, denn es
ſchnellere Leben, das ſchneller müde macht. 0
das ſind wir weiter als dieſe andere, dien
kleinſtädtiſchere, nachbarliche Welt. Ihre
Byu=
harrlichkeit im Erhalten, ihre Creue, ihre Liels/
ohne Senſation und ihr Aufhalten in Frioder
das wird uns fehlen, und das alles war, das ni
die „gute” alte Seit. Streckt die Hand au
öffnet die Augen: ſie iſt da, reizvoll, poetiſ,
nicht ganz ſo licht wie unſere. Die
Sperlinn=
ſind in ihr faſt Haustiere; die Cauben leben a.
dem Pflaſter mehr als uf den Dächern; ä
Kinder haben es ſehr eng, dafür ſind es abn
auch viele und alle können ſpielen mit
Geſpm=
len.
In jeder Stadt iſt es ſo, das haben wir
aus den anderen Vierteln, aus den Kaſerm
des Wohnens und aus den Neubauten mit
la=
ter Sonnenflügeln, Sentralheizung und
Warr=
waſſer bei Cag und Nacht — aufgegeben. G.
rück — nein, wir können es nicht, wir f
morgen doch weiter, wir gehören nicht in
Sdullik jener Straßenzüge. Weinen? Das
unnütz — denn unſer Leben iſt Leben, wie O
dort, nur geht es einen anderen Weg mit a.
deren Freuden; heftiger ſind die und unſu
Nöte darum wilder und unſere Sorgen ſchwer=
Deshalb dürfen wir nicht vergeſſen: die ew
Kleinſtadt im Herzen unſerer Städte.
Wo=
alles um uns nicht mehr auszuhalten iſt — 1
unſer Schickſal uns zwingt, trotzdem mit aßl
Sibern daran zu hängen — dann wollen m
jeder für ſich, eine Seiertagsſtunde in der al.
Stadt vertippeln. Wehmütig, ſehnſüchtig. 1
os muß Abend werden, damit die Liebospa
vor die Core kommen, ein Orcheſtrion klimp
in einer Bierwirtſchaft, kleine Lampen leuch
aus offenen Fenſtern. Langſam kommen wir
die Mündungen der großen Straßen, ſtei
auf eine Straßenbahn und haben uns beſonn
Auf uns ſelbſt. Walter Perlich
dann .” ſage ich. Die Verwunderung
mas, daß lie den Grünen Heinrich nennt und
nüchi- gendeine tolle Lola oder einen feſchen
Jjcu acht mich faſt beſtürzt. Sch mag nicht
maglihr fragen, in welchem Band ſie ſteckt, in
wr tm Kapitel.
Ed iſt in das Buch zurückgekehrt, während
ichü /t alleräußerſter Aufmerkſamkeit aus dem
Feſutu gucke, ohne ein Haus von einer Kuh zu
urnſech eiden. Was die Fahrgäſte hinter
mei=
neyn Aücken machen, weiß ich nicht, aber ſie
wenzht wohl grinſen, weil ich ſo wenig erreicht
hazhr Sut, ſollen ſie grinſen.
Ach und nach leert ſich das Abteil, wir bleiben
wonhuftig allein zurück, das Mädchen mit dem
Bruund der aufdringlirhe Mann ihr
gegen=
üb er Sie lieſt noch immer, aber das Leſen iſt
un muig, nicht mehr geſammelt wie vorher, ein
Bri duſcht dann und wann zu mir her, eine
beiſnche Muſterung. Auch nimmt ſie einmal
dien ſard an die Mütze, prüft, ob noch alles
ricrzt ſitzt, ein andermal holt ſie eilig das
Scchpftuch aus ihrer Caſche, als ob die Naſe
ſichr et weiß wie ungebührlich benommen hätte.
zuhabe ich Eſel da bloß angerichtet! Und
berde ich denn noch weiter anrichten, wenn
Nann in mir ſich über das kleine Weib da
nuen beginnt und am Ende ſo antwortet,
in all ihrer kreatürlichen Unſchuld
an=
der Gegend, die wir durchfahren, ſehe
ſiß ich gleich ausſteigen muß. Alſo raſch,
Uch mir, du haſt etwas richtigzuſtellen, wie
Mach es nett, und ſo geſchickt, daß der
Heinrich wieder alle Macht
zurückbe=
ſt, die du Elefant eben an dich geriſſen
haſt. Als Leſerin war ſie ein Wunder
menſch=
licher Hingenommenheit, als junges Mädel iſt
ſie ein bezauberndes Werk der Natur, aber
noch lange nicht ihr eigenes . .
Sch faſſe ihre Augen, die mich groß und
verwundert anſchauen. Die eine Hand hält das
auf den Schoß geſunkene Buch, die andere iſt
um das zerknüllte Caſchentuch Fauſt geworden.
„Verzeihen Sie bitte,” ſage ich, „es war
dumm von mir, Sie aufzuſtören. Jetzt iſt die
Stimmung zum Ceufel, und Gottfried Keller hat
das Nachſehn.”
„Ach . .” ſagt ſie, und man weiß nicht
recht, wohin das Bedauern zielt.
Der Sug bremſt, ich nehme meinen Hut.
„Grüßen Sie alle ſchön, ich meine: die Leute in
dem Buc) da.” Sie lacht ein bißchen. „Und
leben Sie wohl.”
Sie lacht nicht mehr, ſie nickt nur, kühl und
leicht wie eine hohe Dame, nimmt das Buch
wieder auf und ſucht die Stelle, wo ſie aufgehört
hat. Sie findet ſie ſofort, aber ich glaube nicht
recht daran.
Oder — die Cür fliegt hinter mir zu, der
Bahnſteigdirektor hebt ſchon wieder die Scheibe
— oder habe ich ſie vielleicht eher
mißverſtan=
den als ſie mich? Wollte ſie wirklich und
ſach=
lich über Keller und den Grünen Heinrich
ſpre=
chen? Wer iſt vor ſeiner Eitelkeit ſicher! Und
wer, Himmeldonnerwetter, verfängt ſieh nicht in
die tauſend Fäden, die jedes Wort zwiſchen
Mann und Frau zu ſpinnen vermag! Es iſt ja
möglich, daß ich ſelbſt längſt geſtolpert war, als
ich ihr Stolpern hochnäſig kritiſierte, es iſt
möglich und wird im Abſtand des Erlebten
immer möglicher! . . ."
on Mussolinis „Napoleon:
zu MMussolnis „Casar
Lunt
nedt
10 drl
ſpüre ?
tiefere 9
ftes, Gedu
er bermk
Werner Krauß empfing wenige Tage vor der
Berliner Premiere des Mussolini-Stückes
„100 Tage‟, in dem er die Rolle des
Napo-
leon spielt, unseren Berliner Vertreter und
erzählte ihm von dem Erlebnis seines
Be-
suches bei Mussolini und von den Eindrücken
seiner englischen Gastspielreise.
Pas Staatliche Schauſpielhaus am
Gen=
ſenmarkt in Berlin liegt ſtill und friedlich
euchtenden Sonnenſcheine eines Winter=
. Aber in dem ſcheinbar ſo ruhigen Hauſe
ſicht reges Leben, denn dort ſind die Proben
Nuſſolinis Drama „Hundert Cage” in vol=
Gange. Muſterhaft die Diſziplin, die
über=
errſcht; kein lauter Lärm in den Fluren
Korridoren, alles konzentriert ſich auf die
oenarbeit, die in keiner Weiſe geſtört wer=
Darf. In dem dunklen Suſchauerraume nur
erk Alage Menſchen, die die Arbeit auf der Bühne
Munt verfolgen, die eigentlich nur Intereſſe
IAden Sachmann hat. Denn, was da oben
heift kRreht, iſt alles noch recht nüchtern. Noch
wen die Darſteller in ihren Straßenanzügen,
wwird am einzelnen Wort gefeilt, an der
Anik, an der Stellung. Aber der Fachmann
ſchon mehr, er weiß ſchon, wie das Bild
gehen wird, ausſehen muß, wenn ſich der
Rhang zur Premiere hebt.
In einer der vorderſten Reihen ſitzt Werner
Hauß, kaum iſt die Silhouette in dieſem
lamern klar zu erkennen. Er iſt ganz Auge,
Ohr, ihm entgeht keine Feinheit, keine
FAince. Schließlich eine Pauſe, die Gelegen=
heit gibt, mit dem gefeierten Mimen im
Wan=
delgang ſich kurz zu unterhalten.
„Sie kommen gerade recht”, ſagt er, „ich
kann Ihnen etwas ganz Neues berichten: In
vier Wochen werde ich Muſſolinis neueſtes
Drama „Caeſar” in meinem Beſitz haben und
mir wird es gehören!”
Ein Leuchten der Vorfreude blitzt in den
großen blauen Augen auf.
„Als ich in Vom war”, fährt er dann fort,
„und dem Duce vorgeſtellt wurde, machte ich
ihm den Vorſchlag, ob er nicht ſeinen Caeſar=
Film dramatiſch bearbeiten wolle. Ich freue
mich, daß meine Anregung auf fruchtbaren
Boden gefallen iſt. Und nach dem Napoleon=
Drama erwarte ich viel von dem neuen Werk.
Es war zufällig gerade der Codestag
Napo=
leons, als der Duce mich empfing, und als ich
ihn darauf aufmerkſam machte, faltete er
an=
dächtig die Hände, eine Geſte, die man nie
ver=
geſſen wird, wenn man ſie erlebt hat. Dieſer
Mann gehört zu den ganz wenigen, die einen
unausiöſchbaren Eindruck machen, wenn man
mit ihnen zuſammenkommt. Was ſagt altein
dieſer Kopf des Duce! Wie aus Stein gemeißelt
wirkt er. Man kann aus dieſen Sügen Kraft
und Stärke, aber auch Güte und Milde ableſen,
eine eiſerne Energie, aber auch bisweilen etwas
Humor in den Mundwinkeln.
Wie großzügig und vornehm kann dieſer
Mann ſein! Er hatte mich etwas warten laſſen
müſſen, weil er vorher gerade den deutſchen
Reitern die Coppa Muſſolini überreicht hatte.
Mit welcher Großherzigkeit erkannte er
neid=
los den Sieg der deutſchen Neiter über die
beſten italieniſchen Konkurrenten an.
Natürlich drehte ſich ein großer Ceil des
Geſpräches um ſein „Napoleon”=Drama, um
ſo mehr, als ich die Aufnahmen der Wiener
Aufführung bei mir hatte, die den Duce
außer=
ordentlich intereſſierten. Dieſe Wiener
Auf=
führung der „Hundert Cage” war inſofern
be=
merkenswert, als im Wiener Burgtheater die
gleichen Möbel aus dem Schloſſe von
Schön=
brunn gebraucht wurden, die Napoleon I. dort
ſelbſt benutzt hatte. Dieſe „Echtheit” der
Deko=
ration übt auf den Darſteller einen ſuggeſtiven
Reiz aus und erleichtert ihm ſtimmungsgemäß
die Erfaſſung des hiſtoriſchen Milieus ungemein.
IKden haben. Charlotte! Was wiſſen Sie
m Charlotte!”
M ehr, als Sie ahnen,” erhitzte ſie ſich. „Es
uir nicht unbekannt, daß Sie Charlotte lie=
Charlotte, aber hat Sie hintergangen,
MLpahr? Sie nahmen es ſich zu Herzen, Sie
er nicht darüber hinweg, ſo daß Sie den
Aoluß faßten, aus dem Leben zu gehen?
e Menſchen müßten ſich das Leben nehmen,
Hu die Untreue einer geliebten Frau oder
8 Mannes ein Grund wäre, zu ſterben.”
InNand ſtopfte ſeine kurze PPfeife mit einem
anzen, krauſen Cabak und zündete ſie an;
ehente ſich zurück und ſtieß den Nauch durch
Rüſtern; der unerklärliche Beſuch dieſer
u ſchien ihm eine Art Vergnügen zu berei=
„Vieles iſt I.ynen unbekannt,” ſagte er
Mm und nachdenklich. „Meine Situation
ganz anders, als Sie glauben. Mich hat
urklotte nicht hintergangen. Ich habe mich
zugrunde gerichtet. Und wenn ich ſterben
lächelte er merkwürdig, „ſo trifft
Char=
te keine Schuld.”
Sie ſchrieben aber: Du zwingſt mich, Char=
L, aus dem Leben zu geben.
„A—nd ich bin mir auch nicht klar darüber, 0d
wirklich ſterben werde,” lächelte Imſand
zver.
Dieſe Worte, dieſes Lächeln kamen Egede
unheimlich und hinterliſtig vor. Sie beobachtete
ihn genau. Sie richtete ihren Blick auf die
Schreibmaſchine, die vor ihm auf dem Ciſch
ſtand. Ein Bogen war eingeſpannt; Imſand war
anſcheinend im Begriff geweſen, einen Brief
zu ſchreiben.
„Jch will Ihnen meine Situation ſchildern,”
ſagte er einfach. „Und wenn ich Ihnen alles
erzählt habe, werden Sie mir raten, was ich
tun ſoll. Ich bin wirklich ratlos . .
„Vertrauen Sie ſich mir an,” bat ſie.
Imſand ſtrich ſich mit der Hand über das
Knie, hielt den Blick zu Boden gerichtet und
ſprach leiſe: „Es iſt wahr, ich liebe Charlotte.
Und es iſt gleichfalls wahr, daß ſie mich nicht
betrogen oder hintergangen hat; ſie iſt
ſchuld=
los. Ich lioß mich hinreißen, Schulden zu machen,
um ſie beſchenken zu können. Als mir niemand
mehr Geld leihen wollte, fing ich an zu ſpielen.
Sch ſpielte falſch und hatte in dieſer Seit ſehr
viel Geld, ſo daß ich mit Charlotte ein großes
Leben führen konnte. Eines Nachts wurde ich
entlarvt; nur dem Umſtand, daß der Inhaber
des Spielklubs den Skandal verabſcheute, habe
ich es zu verdanken, daß man mich nicht dem
Staatsanwalt übergab. Charlotte erfuhr nichts
Der Erfolg in Wien freute mich um ſo
mehr, als das Drama in London, Paris und
ſelbſt in Italien eine recht kühle Aufnahme
ge=
funden hatte. Das ändert aber durchaus nichts
an der Catſache, daß in dieſem Stücke erhabene
Gedanken ſind, echte Größe und erſchütternde
Momente.”
Der Frage, wie er die Napoloon=Nolle
auf=
faßt und geſtaltet, weicht Werner Krauß aus.
„Ueber dieſe Dinge ſpreche ich nicht gern vor
der Premiere; die Leute ſollen ſelbſt kommen
und ſich es anſehen, dann iſt auch darüber zu
debattieren. Aber vorher — nein! Sprechen wir
ſpäter darüber."
Auch aus England, wo Werner Krauß den
Geheimrat Clauſen in Gerhart. Hauptmanns
„Vor Sonnenuntergang” ſpielte, brachte er eine
ganze Serie von Criumphen mit nach Hauſe.
Er erzählte darüber folgendes:
„Die äußeren Vorgänge des
Cheaterſkan=
dals ſind ja auch in Deutſchland bekannt
ge=
worden. Er war von Emigranten inſzeniert,
um mein Auftreten zu verhindern und die
Stim=
mung des engliſchen Publikums gegen mich zu
beeinfluſſen. Aber ich ſelbſt bemerkte eigentlich
herzlich wenig davon, denn die Schlacht war
ſchon entſchieden, bevor ich die Bühne betrat.
Das engliſche Publikum brachte mir ſpontan
Opationen entgegen, weil es ſich inſtinktiv durch
die Hetzer in ſeinem Gaſtrecht verletzt fühlte und
nicht dulden wollte, daß ein Gaſt des engliſchen
Volkes angepöbelt wurde.
Es war eine rührende Fürſorge, mit der
meine engliſchen Kollegen mich umgaben, um
mir alle Beſchwerden und Unannehmlichkeiten
aus dem Wege zu räumen. Auch das Publikum
zeigte mir in jeder Weiſe Sumpathien, und ich
werde den originellen Zwiſchenfall nie vergeſſen,
an dem TCage, wo der Führer im Nundfunk über
den Austritt Deutſchlands aus dem Völkerbund
ſprach. Ich hatte in meiner Nolle die Frage
zu ſtellen: „Was gibt es Neues in Genf?” und
mein Partner antwortete darauf: „Ich habe
nicht die leiſeſte Idee!‟ Das Publikum erfaßte
ſofort das Groteske der Situation und brach
in einen förmlichen Beifallsſturm aus.
Die Eindrücke, die ich aus England
mit=
genommen habe, ſind die denkbar beſten, und ich
hoffe, daß das auf Segenſeitigkeit beruht; denn
dann iſt mir die ſchönſte Aufgabe des Künſtlers
gelungen, Verſtändnis für deutſche Kunſt und
deutſches Weſen auch im Auslande zu erringen.
Man hat mich eingeladen, in England auch
ein=
mal den König Lear zu ſpielen (natürlich auch
in engliſcher Sprache) und das wäre das
erſte=
mal, daß ein Ausländer in England eine
Shake=
ſpearerolle kreiert. Ob es dazu kommen wird,
kann ich heute noch nicht ſagen, denn
möglicher=
weiſe könnte ich auch den Muſſoliniſchen
„Caeſar” an Stelle des Lear ſpielen. Das wird
die Sukunft ſchon zeigen!“
Höfliche Menſchen
Kleine Seſchichte der Beſuchskarte.
Eine Selbſtverſtändlichkeit des täglichen
Lebens: wenn wir Anſpruch darauf erheben,
als höflich zu gelten, ſo zeigen wir unſeren
Be=
ſuch durch ein kleines weißes Kärtchen an, das
unſeren Namen trägt.
Das war nicht immer ſo einfach. In China,
dem Heimatlande der Beſuchskarte — von wo
aus ſie um die Mitte des 18. Jahrhunderts
ihren Einzug in Europa hielt —, war ſie zwar
auch ein Gradmeſſer für Nang und Würde.
Aber die Geſellſchaftsſtufe wurde nicht durch
Kronen, Wappen und Citel ausgedrückt, ſon=
davon. Und ich ſank immer tiefer und tiefer,
ich knüpfte Verbindungen mit der Unterwelt
an und habe ein großes Ding gedreht. Dieſer
Coup hat mir ein Vermögen eingebracht. Sch
bin reich. Und es war mein Plan, mit
Char=
lotte nach Südamerika auszuwandern. Mein
Plan ging zu Bruch; Charlotte,”, ſagte er wie
erzweifelt, „hatte wohl erfahren, daß ich nicht
auf einwandfreie Weiſe zu meinem Geld
ge=
kommen war. Sie lehnte ab. Da ſchrieb ich
ihr: „Du zwingſt mich, aus dem Leben zu gehen.”
Imſand ſchwieg; er hob den Blick, wagte
aber nicht, Egede anzuſehen.
„Können Sir mir raten?” fragte er, „gibt
es für mich einen anderen Weg als zu ſterben?”
„Der andere Weg iſt die neue, große, ſtarke
Liebe,” ſagte Egede leiſe. „Vielleicht wird eine
Frau Sie verſtehen. Wer verſteht, kann viel
verzeihen.” Ihre Stimme klang ſanft, ein
Lä=
heln glitt über ihr Geſicht, ihre Augen hatten
einen dunklen Glanz.
Plötzlich nahm Imſand ihre Hand. Er war
ihr einen Augenblick lang ganz nahe. Seine
Stimme bebte: „Hören Sie ... Wäre es Ihnen
möglich, dieſe Frau zu ſein?”
Egede ſchwieg betroffen. Aber in ihrem
Gehirn und in ihrem Herzen ging etwas vor.
Stwas rätſelhaft Sanftes ging durch ihr Blut,
dern durch das Format. Je höher der Nang,
deſto größer die Beſuchskarte! Als der engliſche
Botſchafter Lord Macartney nach Peking kam,
ſchleppten mehrere chineſiſche Diener eine rieſige
Papierrolle in ſein Haus, die bei ihrer
Ent=
faltung den Boden des Empfangsſaales faſt
ganz bedeckte. Es war die Beſuchskarte des
Kaiſers von China! Mit dem chineſiſchen
Por=
zollan und den anderen Erzeugniſſen des Sernen
Oſtens, die ſich bei uns bald größter
Wert=
ſchätzung erfreuten, tauckte auch die Beſuchs=
Kau
u1
karte im Abendland auf. Damals ebſtopſte
man ſich an den Höfen kunſtliebender Fürſten in
Höflichkeitsbeweiſen, und man gebrauchte die
Beſuchskarte zunächſt zur Anmeldung von
Be=
ſuchen. Auf den aus jener Seit ſtammenden
Kärtchen ſtand die Somel: „Viſite der Gräfin
von X.‟ In der Negel ſind die Namen nur mit
einem quadratiſchen Goldrand umgeben;
manch=
mal aber ſteht auch ein Amor vor einer
Mar=
mortafel, der den Namen mit einem Griffel auf
eben dieſe Cafel zu ſchreiben ſcheint. Die
Be=
ſuchskarte Ludwigs XI. war mit weißen
Cäubchen und Blumenkörlen geſchmückt.
An=
derswo ſah man ein vollkommenes Gemälde,
einen Wanderer etwa, der in den Nuinen eines
griechiſchen Tempels vor einem mit Nanken
umſponnenen Marmorblock haltmacht und eine
Inſchrift zu entziffern verſucht. Dieſe Inſchrift
iſt dann der Name des Beſuchers.
Siſcher von Bern, der Sohn jenes
Architek=
ten, der das k. k. Luſtſchloß Schönbrunn
er-
baute, ſtellte ſich auf ſeiner Karte als Siſcher
dar, der gerade ſein Netz emporzieht, und
Caſa=
nova zeichnete ſeinen Namen auf ein altes
Banner, das von einem Eſel getragen wird.
Saſt alle großen Künſtler jener Seit verſahen
ihre Beſuchskarten mit irgendeinem
künſtleri-
ſchen Schmuck, und die Damen ſtatteten ſie mit
feinem Wohlgeruch und zierlichen Umſchlägen
aus. Dieſe Kärtchen wand rten in der
Nokoko=
zeit von Haus zu Haus und brachten oft Grüße
dis zu den Stufen des Schaffots.
Mit den Nippes, den reichen
Brokatgewän=
dern, den Sopfperücken und anderen Dingen
verſchwanden auch die Beſuchskarten, und ſie
tauchten erſt nach dem Sturze des
napoleomi-
ſchen Kaiſerreichs wieder auf. Etwa bis zum
Jahre 1855 waren dünne ſchmuckloſe Kärtchen
im Gebrauch, dann verzierte man ſie in Paris
mit Papierſpitzen und Sepiamalerei. Dieſe
ge=
ſchmackloſe Neuerung fand jedoch wenig
An=
klang. Später kamen große weiße Karten mit
kleinen Namenszügen, dann kleine Karten mit
großen Namen. Als die Photographie ihren
Aufſchwung begann, brachte man das
Aliniatur=
porträt des Beſitzers in einer Ecke an. Aber
auch dieſe Sitte verſchwand bald. Hier und da
tauchten auch noch zu beſonderen Anläſſen
ver=
zierte Beſuchskarten auf. Doch den Sieg
be=
dielt das einfache, blendendweiße Kärtchen mit
ungekünſtelten Schriftzügen, das als
Höflich=
keitsbeweis allgemein Anklang gefunden hat.
Adolf Neß.
als ſie den Mann anſah; nach einer Weile
ant=
wortete ſie: „Sie haben, wenn auch aus keinen
verbrecheriſchen Motiven, Geld entwendet oder
unterſchlagen. Geben Sie dieſes Geld zurück.
Und wenn Sie das getan haben, ſtellen Sie Ohre
Frage noch einmal an mich.”
„und dann . . . dann werden Sie mit mir
kommen?‟
„Sch werde um Sie ſein als Ihr Sreund und
Kamerad, ſolange, bis Sie den Gedanken au
den Cod völlig aufgegeben haben.”
Imſand klopfte die Pfeife im Aſchbocher
aus, ſtopfte ſie von neuem, zündete ſie aber nicht
an. Noch nie hatte Egede einen Menſchen ſo
ſtrahlend lächeln geſehen. Imſand erklärte mit
völlig veränderter, kräftiger Stimme: „Eine
vortreffliche Löſung. Sch danke Ihnen, gnädige
Frau, aus ganzem Herzen! Sie haben mir
ge=
holfen, den Konflikt meines neuen Nomans zu
löſen. Mein Romanheld wird nicht ſterben. Er
wird einer Srau wie Sie begegnen, einer 1o
ſchönen und guten Frau; ich verſpreche Ihnen,
daß mein Held ein anderer Menſch wird.”
Entgeiſtert maß Egede den Nomanautor
Max Imſand. Ihre Augen wurden feucht vor
Enttäuſchung und Scham. „Schöno gute Frau.”
ſagte er und küßte ihr die Cränen von den
Wimpern.
Tattagkabmſatobasllagft
Wie’s do vor=e Tagers acht ſo uffdringlich
nooch Friehling geroche hott, weil ſe in de Gärde
des Unkraut, un die faule Roſekohlſtrunke
ver=
brennt hawwe, un hawwe umgegrawwe, un alle
Wohlgeriche Arabiens in die Forche geſchitt, un
ſo — — alſo, vor=e Dagers acht, do hott eines
ſcheenen Morjends mei Koſtgengern wiſſawie
uff=
ere Dachgaubſpitz geſäſſe, un hott de Schnawwel
gewetzt, un browwiert, ob’s noch geht. — Ich
hab=ere mit m Finger eniwwer gedroht, un hab
geſagt: „Amſchelche, Amſchelche, mach dich net ſo
grieh, s is noch zu frieh; wie’s Gewidder hoſt de
dir de ſchennſte Stimmritzekaddah zugezoge, un
dann biſte ſchließlich indißborniert, wann de
mit=
ſinge ſollſt, bei dere große Friehlingskandade.”
No, ſie hott’s dodruffhie aach geloſſe, in de
letzte Däg, obgleich ſe wohl, aller Vermudung
nooch, mir gornet frieh genug ihrn Dank abſtatte
hott kenne, weil ich ſe ſo ſchee dorchgefiddert hab
iwwern Winder, ſodaß ſe ſich e Renzlein agemäſt
hott, als wie der Doktor Luther. Awwer no, s is
mer liewer, ſie wort noch e wocheners zwaa odder
drei, un ſingt dann richdich un in aaner Duhr,
als wie, ſie legt zu frieh los, un krickt dann a
uffs Dubbee.
Un mer hott’s jo aach die Woch geſähe, wie’s
kumme kann, wann mer zu frieh die Kaub reckt,
un de warme Mutze ausleßt, indem daß der
Winder ſozuſage in zwadder, un — wie mer als
ſeegt — „verböſerter” Ufflag iwwer uns
erei=
gebroche is, un hott uns beinoh mit=ere „Weiße
Woch” beglickt .
No, ’s weer zu hoffe un zu winſche, daß er do
nor ſein Reſtbeſtand an Schnee hott abſtoße
wolle. Obgleich er, ſoweit ich en kenn, ſich
meiſtens, un for alle Fäll, noch e Portzion uff de
Hinnerhand behellt, damit er uns bei Geläjenheit
an ſei Gäjewadd erinnern kann, un dodro, daß
mer unſer Winderhilfsflichte net
ver=
noochläſſiche, indem daß valleicht mancher denke
kennt, ſounſo, un iwwer’s Gröbſte ſin mer naus,
jetzt mag jeder ſällwer ſähe, wie er weider kimmt.
Naa, de Winder is noch lang net vabei, un
was ich meine Amſchel in aller Freundſchaft
ge=
ſagt hab, däß gilt aach ſor alle annern, die wo
zu frieh juwwiliern, un denke, ſie kennte jetzt
Gott en gude Mann ſei loſſe. Ganz im Gäjedaal,
Hunger un Kelt dreiwe noch immer ihr Unwäſe,
un bringe Sorje iwwer Sorje for viele
Volks=
genoſſe. Däßhalb haaßt’s noochwievor: „Laſſet
uns Gudes tun, un nicht miede werden.”
No, un wo mer doch ſo en iwwerwäldichende
Schwurdag erläbt hawwe, e Bekenntnis,
wies wohl die Wäld noch nie erläbt un geſähe
hott, wo Dauſende un awwermals Dauſende
ge=
lobt hawwe, ihr Gut und Blut for den große
deitſche Uffbau eizuſetze, alſo do miſſe mer uns
uff’s neie dro erhewe, un miſſe äwwenfalls
ge=
lowe, net noochzuloſſe, ſundern miſſe gradezu
un=
ſern Obferſinn uff die Spitz zudreiwe. Un drum
därfe mer aach net fahneſlichdich wärrn, ſundern
miſſe dabfer mitſtreide, in däre große Armee.
damit der Kambf gäje Hunger un Kelt ſiegreich
weider gefiehrt wärrn kann. Unſichere
Heeres=
kanndoniſte, Drickebärjer, un Aadobbgericht=
ſchwenzer, die wärrn in die zweide Klaſſe des
Soldatenſtands verſetzt, un därſe kag Kokadd
drage, Außerdem, dene ſieht mers, aach ohne
Kokadd, ſchun vun weitem an ihrm mieße
Bo=
numm a, weß eichenitzichen Geiſtes Kind ſie ſin.
Iwwrichens, bei dem Winderhilfswerk kann
mer aach widder ſo ſei Beowachdunge mache, un
ſei Lehrn ziehe, Läwenserfahrunge ſammle un ſei
Menſchenkenntnis bereichern, ohne daß mer zu
dem Zweck ärdra die Stadtbrill uffzuſetze brauch.
Dann mer ſieht aach do widder mit m bloße Aag,
was unſer Herrgott doch for=e reich aſſordierte
Auswahl an Zeitgenoſſe in ſeim große Diergadde
behärbärcht: Dickhaiter un Rauhbautzer,
Zartbe=
fiederte un Aalgladde .
es gibt halt emol ſo e deitſche Klowichkeid,
hin=
ner der ſich es feinſte Zartgefiehl verbirgt; däß
waaß net jeder, awwer es is ſo. Die Art is
mei=
ſtens waaſchmiedicher verallagt, als mer denke
ſollt, un nor damit mer’s net märkt, gäwwe ſe
ſich ſo en growe Aſtrich. s is halt des gude Härz,
in de rauhe Schal ...."
E' anner Sort vun dene Rauhbautzer, däß
ſin die, die wo ſich bei all un jeder Geläjenheit
for berächdicht fiehle, zu knoddern, un zu
räſſen=
niern, nadierlich mit aller gebottener un
zeit=
gemäßer Vorſicht, un eichentlich bloß aus alter,
un ſozuſage räſſärwarlicher Gewohnheit. Däß
Maunze un Knorrn liegtn ſozuſage im Blut,
odder wie mer heit ſeegt, in ihrer „Erbmaſſe‟
No un do weern alſo vor allem emol die
Dickhaiter. Däß ſin die ſchwierichſte, dann
die ſin vun Nadur aus dickfellich un flächmadiſch,
un unembfindlich gäje alles, was um ſe erum
vorgeht. Sie kenne halt nor ſich, un däßhalb is
ſchwer an ſe era zu kumme. Sie lieje uff ihrm
Sach, wie en Lindworm uff ſeim Schatz, un
haltes demgemeß mit dem beeſe Fafner: „Ich
lieg un beſitze, laßt mich ſchlafen!“
Awwer däß ſoll ſe nix nitze, die miſſe
uff=
geſtachelt wärrn, un wann ſe ſich grimme, wie
der Lindworm uff de „Märzblagädd” — Ich
waaß zwar net, ob ſe domit gemaant ſin, awwer
vun mir aus, — bedroffe därfe ſe ſich
fiehle —
Ferner ſin alſo do die Rauhbautzer.
Iw=
wer die is zwar amtlicherſeiz noch nir
Nooch=
dagliches erauskumme un bekannt worrn. Daals
geheern ſe zu dene, die nooch ächt deitſcher Art
grob ſei miſſe, wann ſe gud ſei wolle. Dann
Dohärngäje, ſie dhun ihr Flicht un Schuldichkeid,
un leiſte ſich mehr Obfer, als mer vun dene
Knorrnkebb un Brummdöbbſch denke ſollt. Bloß,
e bische knoddern miſſe ſe debei. No un ich hab
mer ſage loſſe, drauß im Feld, do weern grad die
„Knodderer”, in Stunde der Gefahr, die beſte
Saldade gewäſe —
Ferner hedde mer dann do noch die
Zart=
befiederte. Die ſin vun=eme Mitgefiehl
be=
ſeelt, däß is gradezu riehrend. Sie bräche unner
dene Sorje, die wo die annern hawwe, faſt
zuſamme. Un wann mer ſe heert, dann dhut
uie=
mand ſo viel, wie ſie. Jawohl, awwer mit’m
Maul, un net mit de Dad! — Un ſie loſſe ſich
gärn drum aſähe, un bewunnern, was ſie alles
leiſte un obfern, awwer däß is bloß leer
Gebab=
bel un Strohgedräſch, mit dem ſe ſich un die
an=
nern Leit iwwer ihr „Wohldädichkeid”
ewäck=
deiſche wolle. Sie maane, däß ſcheene Geſchwätz
dhets aach, un denke net entfärnt dra, ſäll=
wer in de Sack zu greife; ſie redde bloß.
un glaawe ſchließlich ſällwer, ſie weern ſo= 1
ſe ſich lowe, un lowe loſſe —
Awwer glicklicherweis ſin die Sort, i
Minderzahl, bei weidem. Un Geſellſchaft leſ
eichendlich nor noch die Aalgladde, de
ſich iwwerall dorchzuſchlengele wiſſe, un bei
„wo mer nie waaß, hott mer ſe am Kobb
am Schwanz, dann eh mer ſich’s verguckt,
aam dorch die Finger gewittſcht. Sie ſin irm
all un närjends, bloß net do, wo ſe gebs, ß
wärrn, un wo ſe was obfern ſolle. — No.
Sammler un Sammlerinne, die wo heit, an
dibbchesäſſeſunndag widder eikaſſiern geh.
die kenne ihr Leit —
In dem Fall ſag ich; wann’s dann ne
nerſter geht, liewer knoddern un doch oiſ
wie ſo dhu, als gotterſprich was krawwe
un ſich dricke.
Awwer ich maan, mer ſollte jetzt ſowei
geklert ſei, daß en frehlicher Gäwer net
Gottlieb haaßt, ſundern, daß mer däß, u
mit Freundlichkeid gibt, gor net ſpiert. 2g
zicht’s heit, wann ſe kumme, die Sammlen
die hawwe’s ſowieſo net leicht. — Diddo
gleichen aach unſer Hitler=Juchend, dieſ
mit waxender Begezſterung Brotlaab
„ſtobbele gehe .. BiencheBimmbern
Poſtſchkribbdumm: Alſo do kann
doch widder mol ſo recht ſähe, wie mer urſt
dich in e „Greilmärche” verwiggelt
kann. Nemlich bedrachte Se ſich emol unſer
heit. Net daß Se denke, mei Ooſepfeil weer
undrei worrn. Sundern die Sach is die. Ne
die heſſiſche Schule hawwe die Ufgab krick
emol zeichneriſch mit de „Winderhilf” auseng
zuſetze. Un die beſte Zeichnunge ſin in dere
liner Zeitſchrift „Koralle” veröffentlicht w.
Un des luſtichſte devo is alſo däß vun de E
Scherer, die wo iwwer ihr Bild geſchrl
hott: „Wies Bienche Bimmbernell mit de
bärzelſen am Aadibbcheseſſe=Sunndag ſei Aa
cheseſſe koche duht” — — Alſo däß is doch
un deitlich un unmißverſtendlich.
Was awwer hott der Kunſtkridicker in
aus dem Satz erausgeläſe? — Bidde:
„Wie’s Bienchen Bimmbernelll
dem Entenklein am Eintopf=Son
ſein Eintopfgericht kocht:,
Alſo wann däß kaa „Greilmärche is, 9 eu
mecht ich emol ſähe, wie gans ausſieht, wol
is. — Noja, ich ſag jo immer: die Berline
Un was wärd däß widder for=e Uff4 Auteriali
mache, wann däß im Auslond bekannt wä
Eijeijeijeijeil Wanns” haaßt: ſäht=er, do ham
jo, die Bimmbernellſen hott, ſogar ihr Frel
klaggehäckelt, un hott „Haſchee” aus=ere ger)
Achduherrieſſes herein, bleib drauß!
Am allergeſpannſte bin ich awwer, wan
Bild mer Endebärzelſen zu Geſicht krickt.
wärd aans abſetze! — No, mer wärrn je
was ſe dezu ſeegt, wann ſe erfehrt, daß
ſo e unriehmlich Art de Dod fors Vadelſe
erleide ſoll —
½ Stunde vor dem Garwerden eine dicke Scheibe
Speiſehonigkuchen, um dann etwa 10 Minuten
vor dem Auftragen mit dem Löffel kleine
Klößchen von Ei, wenig Milch und Mehl in
das Gericht abzuſtechen, das man nun mit Eſſig
und Zucker oder Süßſtofflöſung recht pikant
ſauerſüß abſchmeckt.
Gugelhupf (Hefenapfkuchen). Von 40 Gr. M:
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt. Hefe, /u bis /₈ Liter Milch und 300 Gr. Mehl
Montag: Reisſuppe, Specknödelk) mit Sauer= bereite man einen Hefeteig, den man nach dem
erſten Gehen mit 2—3 Eiern, ½4 Pfd. Butter, L ."
der abgeriebenen Schale einer Zitrone, ½ Tee=
Dienstag: Sauerkrautſuppe (Reſte), Spinat, löffel Salz, Zucker oder Süßſtofflöſung nach Ge= E.
ſchmack, ſowie 14 Pfd. Sultaninen und 50 Gr.
Mittwoch” ger. Grießſuppe, Lapins=Ragout Korinthen miſcht. Dann in eine eingefettete An Stelle der Punkte ſind Buchſtaben zu ſetzen,
Tonnerstag: Grünkernſuppe. Schweine= laſſen, backe man den Kuchen bei Mittelhitze = untenſtehenden Eilben gebildet werden können,
ihn mit Zucker= oder Schokoladeglaſur
über=
ziehen.
Ein Freund der Hausfrauen.
—M...
B
J.
E,
A.-
L.
M
K....
J"
bis 34 Stunde. Ausgekühlt geſtürzt, kann man. Die auf die ſtarken Punkte fallenden Buchſtaben
nennen einen Freund der Hausfrauen.
a a a an an bel ber beth blan ere da
Endſpielſtudie 79.
T. Gorgiew.
(,64‟ 1930)
„
Borseitgendt
ASüngrs!
Odgeltt
Geattsnaß
Küchenzettel vom 5. bis 11. März 1934.
kraut.
Setzeier, Kartoffeln.
mit Makkaroni.
Napfkuchenform gefüllt, nochmals gehen ge= ſo daß 27 Frauennamen erſcheinen, die aus den
braten, Rotkohl, Kartoffeln.
Freitag: Kartoffelſuppe, gek. Schellfiſch,
Senf=
tunke, Kartoffeln
Samstag: Gemüſeſuppe (getr.) Apfelküchle.
Sonntag: Tomatenſuppe, Sauerbraten,
Kar=
toffelklöße, Apfelſinencreme*).
Höflich.
tha the thil wig zä zi zi.
„Wenn Sie nicht gleich von dem verbid
*) Speckknödel. 2 Brötchen und ½ Pfund
Aank
Carl Deubel. Wege gehen, breche ich Ihnen das Geni/!
Speck in Würfel ſchneiden, die Brötchen in dem „Schach=Nummer 561.
„Aber wie ſoll ich denn wiſſen, daß
Metalle.
ausgelaſſenen Speck röſten. Ziemlich dicken Eier=
Weg verboten iſt?”
M.e.
kuchenteig machen, direkt vor dem Kochen Semmel
„Eben, deshalb ſage ich es Ihnen er!!
A.... .. — K
DS.f..!.
und Speck drunter miſchen, mit dem Löffel Klöße
im Guten!”
abſtechen und in kochendem Salzwaſſer ziehen
An Stelle der Punkte ſind Buchſtaben zu ſetzen.
Auffällig. „Denke dir, als ich Eva
laſſen.
ſo daß 8 Metalle erſcheinen, die aus den unten= roch ſie nach Tabak.” — „Nun, haſt du den
ſtehenden Silben gebildet werden können. Die dagegen wenn Frauen rauchen?” — „
*) Apfelſinencreme. ¼ Liter Waſſer,
auf die ſtarken Punkte fallenden Buchſtaben wegs, aber — ſie raucht nicht.”
44 Pfund Zucker mit dem Saft von 4 Apfelſinen
nennen ein Wort wie Eiſen.
Ehegeflüſter. „Ich muß toll geweſen ſei.
und 1 Zitrone aufkochen, mit 4 Blatt roter
Gela=
a an ber ei fer kup li mag mi mon ne
ich dich heiratete”, ruft er wütend. — „De
tine ſchlagen, abkühlen, Liter geſchlagene Sahne
ni pla ſen ſi ſil thi ti tin um um um. du auch, mein Lieber”, erwidert ſie küh
drunter, etwas weiter ſchlagen, in die Kriſtall=
Carl Deubel. erinnere mich genau, daß du es jeden Ta
ſchale ſchütten.
her ſagteſt.”
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 8.
Aller Anfang iſt ſchwer. Ein junger 24
U
beginnt ſein erſtes Plädoyer, mit dem
Kreuzworträtſel.
gequelltes und grob gewiegtes Weißkraut, von
ſeinen Klienten wegen eines in der Trund
verübten Unfugs Freiſprechung beantra‟
dem man eine Lage in eine feuerfeſte Form gibt,
volgenden Worten: „Hoher Gerichtshof. *
bedecke man mit der Hälfte von 1½ Pfund
ge=
wiſſen, was es heißt, betrunken zu ſein.
kochten Kartoffelſcheiben, auf die man eine dicke
FAN
Zeugnis. „Was ſoll ich Ihnen denn
Fleiſchlage von gehacktem Rind= und Schweine=
Abgangszeugnis ſchreiben Lina? Etwas)
fleiſch (zuſammen 1 Pfund) folgen läßt, die
kann ich doch nicht über Sie ſagen: ich wo.
OWIETNIA
man wie zu Fleiſchklößchen in bekannter Weiſe
zufrieden mit Ihnen.” — „Es genügt miſ
miſcht. Gibt darauf wieder Weißkraut, um
gnädige Frau, wenn Sie mir beſcheinig”
WIAISISIEIRIA
oben mit Kartoffeln abzuſchließen. Das Ganze
ich drei Wochen bei Ihnen war!”
Weiß zieht und gewinnt.
II
wird mit 1 Taſſe Milch mit 1 Ei und 1 gehäuf=
Vergnügungsſüchtig. Chef: „Warum !”
Prüfſtellung: Kh7Ta3 Le7; Kb8 Tf6 L.f8
U Reuds SIA
ten Teelöffel Kartoffelmehl verquirlt, über=
Sie ſo ſpät?” — Kommis „Ich hab mich!
Eine ſehr feine, für das Endipiel lehrreiche Studie.
verheiratet.” — Chef: „Sie müſſen doch ?
goſſen und im heißen Ofen 34 bis 1 Stunde
R68
dabei ſein!“
Löſung der Endſzielſtudie 78
bei Mittelhitze gebacken.
Unerwünſchter Beſuch. Bei Familie Es.
und der Partieſtellung 12.
Kalbsgekröſe mit Nockerln. 1 bis
HEBIE
78. Beabſ chigt iſt — 1. g6— (54 K:/5 2. T:g3 l.ih27
meldet ſich eine Dame zum Beſuch, derent
1½ Pfund Kalbsgekröſe, gut abgewaſchen und I.f2 gewinnt, denn der ſchwarze König gelangt nach k1 und
men nie große Begeiſterung erweckt. „Siy
kleingeſchnitten, ſetze man mit etwas Zitronen= der Gewinn iſt dann leicht. /3. Kh4 I.: g3 4., Kihz: Bg1piT)
E
zu Hauſe?” fragte ſie das Mädchen.
und Weiß iſt vait!
ſchale, 2 bis 3 Gewürz= und Pfefferkörnern,
gnädige Frau — ſind alle aus!” „O.
12. 1. L.03—et (droht 2. Bh34 3. Tf3fLeiſlT:e4
mir aber leid, ich hätte wenigſtens gern!
1 Nelke und einer kleinen Zwiebel, im Gewürzei, . Bh3t Kg3 3. T134: 1. liet 2. Bh34. Kg3
„Bedaure.
lein Anni geſprochen.”
beigefügt, zum Kochen auf. Füge nach ½ Std. z. leitk. Eine Schnittpunktklombination, wie ſie aus Problemen
Frau, aber Fräulein Anni iſt erſt recht A
1 Taſſe Korinthen oder Roſinen bei, ſowie bekanni iſt. Auch 1. Bh3t Kg3s. Le4 iſt möglich.
Hauſe.”
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl, für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389— 2392. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. vei!t”
Federngeſteck, einen ſchönen Knopf, einen
bia ckvollen Gürtel anzubringen
Nahrhaftig: die neueſte Mode hat
dere eni Vorbildern aus dem neun=
„bei Jahrhundert unendlich viel
zun dechinſames, mit dem Unterſchiede
daß jede Anregung begreiſ=
Schottiſch
ntdwieder ſchottiſch
heint es nicht, als ob wir mit dem
heikommen der Karogewebe vollkommen
e Zeit unſerer Voreltern zurückverſetzt
in die Zeit, da man die Mode
keines=
als „ſachliche Angelegenheit”, werten
m, ſondern noch als wahre „Herzensfrage‟
ahen konnte, da man Muße für verſpielte
ſüigkeiten der Aufmachung hatte; da man
bie Deſſinierung des Materials ebenſo
ci Wert legte wie auf die Garnierung
Kleidungsſtückes mit unzähligen Rüſchen,
Zu und Fältchen; da man es ſo gut
ver=
hier und dort ein Band, eine Blume,
pveiſe nicht in ihrer urſprüng=
EForm, ſondern in „moderner
gung” verwertet wird.
Emiit entſteht eine Linie von
fer Eigenart, eine wirklich
ein=
tige Mode, auf die man
ge=
t ſein darf und die unſere
Atinſtler ebenſo beſchäftigt wie
Frauen der ganzen Welt, die
den neueſten Entwürfen
offen=
bezaubert ſind.
liter den vielen Geweben, die
uins Auge fallen, ſind die karier=
Materialien ſicherlich die reizvollſten,
und bekannt wärdlichſten, anmutigſten.
äht=er, do hambieſe kleiner oder größer karierten, oft
gar ihr Fr i Ton gehaltenen, oft auch ſehr lebhaft
hee” aus=ere gerſbunt ſchattierten Stoffe und Seiden zu
ſbeiten, mag wirklich ein Vergnügen ſein,
ich awwer, waulldie kunſtvolle Art, mit der dies geſchieht,
geſicht krickt. bigt dieſe Vermutung, wenngleich es
ger wärrn z ich keineswegs leicht iſt, ſo lebhaft
deſſi=
daß Gewebe zu behandeln!
od ſors Vad/0 ſtaunt allgemein darüber, in welch
taſchend kurzer Zeit ſich die Karomateria=
„urchzuſetzen vermochten, da ja dieſe Mode
or ein paar Wochen vollkommen
unberück=
ht war.
Meute weiß ſchon jedes Kind, daß kariertes
ſwal mehr als bloß „modern” ſei, weiß,
Dedieſe Deſſinierung der Frühjahrsmode das
ſäge geben ſoll.
ſie großen Webereien und Seidenfabriken
ſi die ſich hier bietenden Möglichkeiten
ſehr raſch erkaunt und karierte Gewebe in
allen Spielarten erzeugt. Der Umſtand, daß
trotz dieſer Fülle die Schottenmode nicht
er=
müdend, ſondern ganz im Gegenteil: überaus
auregend wirkt, läßt einen gewaltigen Mode=
ſieg des Karos erwarten! Man wird denn auch
— ein Fall, der eigentlich bisher nur äußerſt
ſelten eintrat karierte Gewebe für jede
Tageszeit berückſichtigen; wird karierte
Sport=
koſtüme und aus Schottenſtoff hergeſtellte
Mäntel, wird aber auch die karierte
Nachmittagsaufmachung und
ſchließ=
lich ſogar das ſchottiſche Abendkleid
zu ſehen bekommen.
Jeder einzelne Entwurf aber foll
Eigenart beſitzen und durch
beſon=
dere Anmut bezwingen!
Modiſche Tradition und begeiſterte
Schaffensfreude des modernen
Künſt=
lers vereinigen ſich hier als wertvolle
Faktoren zu einem neuen Stil, den
wir alle mit Spannung erwarten.
Da das karierte Material an ſich
ſchon ungemein wirkungsvoll iſt, täte
man ſicherlich nicht gut daran, es in
allzu komplizierter Art zu verarbeiten,
da ſich dann leicht eine
Ueberladen=
heit geltend machen könnte, die einer
Mode meiſt ein vorzeitiges Ende
be=
reitet.
Daher befleißigt man ſich größter
Schlichtheit und iſt darauf
be=
dacht, nur die gute Linie (
insbeſon=
dere die ſchöne Kontur!) ſowie das
Material als ſolches zur Geltung zu
bringen.
Dieſe Tendenz erſcheint bei all
unſeren Entwürfen berückſichtigt,
gleichviel, ob es ſich um den geraden,
mit einem großen Knopf und einem
breiten Lackgürtel verſchloſſenen
Man=
tel (Bild 3) oder um das ſchöne
Abendkleid (Fig. 1) mit ſeiner
inter=
eſſanten, nach „rückwärts fliegenden”
Linie handelt.
Ganz neuartig iſt das
Nachmit=
tagskleid auf Taft mit kurzem Cape,
ſeitlichem Waſſerfall und breitem
Bandgürtel (Modell 2).
Daß ſich die Zuſammenſtellung
von einfarbiger und karierter Seide
bei einem modernen Nackenkleide
vorteilhaft ausnimmt, beweiſt unſere
vorletzte Figur.
Schmale, in der Art eines
Brief=
umſchlages zurückgelegte und
feſtge=
knöpfte Aufſchläge ſind das
charak=
teriſtiſche Moment eines
dreiviertel=
langen Karopaletots, der über einem
in der Farbe entſprechend
abgeſtimm=
ten dunkleren Kleide zu tragen
wäre. Die kurzen Aermel ſind ebenſo
behandelt wie die Vorderbahn.
(Letztes Bild.)
All dieſe Entwürfe lenken die
Aufmerkſamkeit der Allgemeinheit auf
die Karomode, die früher nur hin und
wieder erſchien und eine ganz untergeordnete
Rolle ſpielte, heuer aber im Mittelpunkte
des Intereſſes ſteht.
Willy Ungar.
e Mode aus unſerer Kinderzeit
ſichtigen die großen Schneiderfirmen
wäh=
der nächſten Wochen in den Vordergrund
dſicken, und zwar ſoll es ſich um Schlipſe
han=
wie wir ſie alle in Verbindung mit dem
Feſchlagenen Hemde trugen, als wir noch
Ahnder waren.
ſatürlich wird auf Farbe und Material der
Iche größter Wert gelegt, und zwar wünſcht
1daß für dieſen Zweck nur ſtarre Seide (wie
Lackband uſw.) Verwendung finde.
elhafte Modetöne, die immer eindrucksroll
heben ſich von den zarten Grundfarben der
Gjahrsmodelle ausgezeichnet ab. Jngdgrün,
beint.
belau, Rindenbraun, Brandrot.
Schwefel=
ſw. gelten als für dieſen Zweck bevorzugte
Akenkleider
mit geſteppten Blenden
Reru trotz oder vielleicht eben ihrer
Schlicht=
wegen einen ganz eigenartigen Reiz.
erſter Linie bieten ſie den Vorzug, in
Ulmgebung zu paſſen, ſind alſo ebenſogut
Menend= wie Sportkoſtüm, gleichzeitig aber
auch eine nette Frühjahrsaufmachung für die
Stadt.
Außerdem gibt ein farbiger, flott=gemuſterter
Schal einem ſolchen Koſtüm reizvollſte
Leb=
haftigkeit.
Bemerkenswert ſind die breiten Aufſchläge,
die Taſchen und die vordere Knopfbahn, ſowie
die aus den Blenden des Rockes
hervor=
kommenden Falten.
Die gute Farbe und der ſchöne
Frühjahrs=
ſtoff tun ein Uebriges!
Wenig bekannte Schlupfwinkel
der Motten
Wir ſtehen wieder vor der
Motten=
bekämpfung, alſo jener Zeit, wo ſie bald da, bald
dart in den Wohnräumen umherſchwirren und
die ordnungsliebende Hausfrau in einen Zuſtand
der Nervoſität verſetzen. Iſt doch ihr erſter
Ge=
danke bei ihrem Auftauchen: „Wo werden ſie ſich
wieder verſtecken?” Sehr beliebte, aber wenig
bekannte Schlupfwinkel ſind die Scheuerleiſten,
die namentlich an den Fußböden älterer Räume
mehr oder minder große Fugen zeigen. Auch an
den Türſchwellen und nicht zu vergeſſen an den
Parkettfußböden in Altwohnungen befinden ſich
nicht ſelten Lücken zwiſchen der Täfelung der
einzelnen Brettchen ſtreckenweiſe oder am
gan=
zen Fußboden, die ſelbſt bei größter Sauberkeit
Sammelſtellen für Staub und Schmutz bilden,
in denen die Motten ihre Eier abſetzen.
Um ſie aber an dieſer Nachwuchs=Vorſorge zu
hindern, ſollte die Hausfrau derartige. Defekte
beim jetzigen Frühjahrsſcheuerfeſt ſofort
beſeiti=
gen. Nötig iſt dazu nur Glaſerkitt, der mit
einem Spachtel oder Meſſer vollſtändig glatt in
die mit ſcharfem Beſen ausgekehrten Fugen und
Ritzen geſtrichen wird. Namentlich beim
Parkett=
fußboden iſt eine ſaubere Ausführung der Arbeit
Hauptbedingung. Bei ſtark beweglichen
Brett=
chen laſſe man jedoch einen Fachmann kommen.
der dieſe Arbeit ſachgemäß ausführt.
Bänder und Blumen
werden in der diesjährigen Hutmode
ſicher=
lich eine ganz hervorragende Rolle ſpielen.
Wer aber vermutet, daß dieſe Wirkungen „
ſüß=
lich” und „übertrieben” ſeien, iſt ganz
ent=
ſchieden im Irrtum, denn unſere Künſtler
ver=
ſtehen es, dieſe Garnierungen ſo richtig und
geſchmackvoll anzubringen, daß ſie einem
gerade=
zu „ſelbſtverſtändlich” erſcheinen.
inſoferne in neuartiger Weiſe berwendet, als
die Maſche auf den Hut=Kopf verlegt wird,
während ihre Enden durch einen Einſchnitt
des Hut=Randes gezogen werden.
Die den eigenartig=drapierten Ausſchnitt
teilweiſe überdeckenden Blumen ſehen zu
Ge=
ſicht ſehr ſchön aus.
Gewiß darf eine ebenſo jugendliche wie
neuartige Wirkung in jeder Hinſicht
bewill=
kommt werden.
Baumkuchen in „Palmenform
Das Band (gleichviel ob es ſich nun um ein
Taftband oder um eines der bekannten „
ge=
vachſten” Bänder handelt) wird als Hutſchmuck
iſt als beſonders origineller Gedanke ſicherlich
eine kleine Senſation für den Kaffeetiſch. Er
kann zwar ſeine traditionelle Form
bei=
behalten, wird aber oben durch eine aus
grüner Marzipanmaſſe gebildete „
Palmen=
krone” abgeſchloſſen. Von ſolchen „
Palmen=
kuchen” abgeſehen gibt es auch noch mandh)
andere „Schöpfung” der auf dekorative
Wir=
kung bedachten Kochkünſtler: ſo ſind
beiſpiels=
weiſe für den Feſttagstiſch die ſogenannten
„Stilleben=Torten” ſehr beliebt, die an der
Außenkante dunkel, auf der oberen Fläche aber
weiß glaſiert und mit einem aus
Marzipan=
früchten zuſammengeſtellten Motiv garniert
werden. (Bild.
Willy Ungar.
Seite 22 — Nr. 62
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 4. März 1934
OM
HELIA
Film-MHorgenſeier
Teute vorm. 11.15 letzte Wiederholung
HELI
DDte Ifel dei Dunonen
Das Schönste und Interessanteste, das je ein Film aus der Südsee gezeigt hat.
Kleine Preise.
lugendliche hahen Zutritt.
Neue Kurse
für Anfänger u.
Fortgeschrit-
tene beginnen
Dienstag, den 6. und
Freitag, den 9. März d. ),
20 Uhr im Ludwigs-Georgs-
Gymnasium, Karlstraße 2.
UM
ONINE
nach der Zehnfinger-Blindschreib-
Methode tägl. v. 17-21 Uhr (außer
Donnerstags u. Samstags)
Karl-
traße 23 Erdgeschoß (2670b
noch
eute und morgen
Berdeuiegensdlis
Driegsfim=
Nur
noch
„Diadtrupp 1o17”
A.
heute und morgen
ackende Film-
Verk:
Sie auf Weiterer
Der Zentalionelie
Widwestkilm:
VN
O
Bürgerhof !
Rin Gen belias
Beindien, Bich von
Esberlein,
Lagendliche Zutit.
Bedinn d-Hauptäilms
L Fu, 230 Uhr-
ElSanein
und der Jarr
Satan
er Dieppe
Bürgerl. Mittag- und
Abendessen v 50 G an
Jeden Mittwoch, Samstag u. Sonntag
Eintritt
Konzert und Tanz trei.
mit Hieriha Thiele.
Hedier Loo, Ena
Henrenßs KenFonge
Di Sen eltechnen
Keiter (2687
Len Maynarg
n der Hauptrolle.
Freitag, den 16. März, 20 Uhr
Lleiner Saalbausaal
Lieder
Abend
Gesangschule Mathilde Weber
Beginn: 2, 4, 6 und 8.20 Uhr
Karten zu Mk, 1.— und Mk. —.50
(2673
bei Christian Arnold.
Heſſiſches Landestheater
Heute Sonntag, 4. März, Großes Haus,
19.30 Uhr (Außer Miete)
Einmaliges Gaſtſpiel
der Stagione d'Opera Jialiana
(Cav=Max Sauter=Falbriard)
„Der Barbier von Sevilla”
Preiſe Mk. 0.95 bis 5.15.
Komiſche Oper von G. Roſſini.
(V2531
Heſſiſches Landestheater
Sonntag, den 4. März 1934
Großes Haus
Außer Miete 19.30—22 Uhr
Der Barbier von Sevilla
Komiſche Oper von G. Roſſini
Darſteller: Margherita
Caro=
ſio, Ida Mannarini, Antonio
Spigolon, Enrico Vannuccini,
Gino Lulli, Fernando Autori,
Raffaele Marcotto, Gisberto
Turoli
Preiſe: 0.95—5.95
Kleines Haus
Zuſatzm. II 10 20—22 Uhr
Die Hochzeitsreiſe
Schwank v. Mathews u. Nichols
Darſteller: Barthel, Doering,
Gothe, Wien, Buchner,
Hand=
ſchumacher,Hinzelmann, Magel,
Maletzki, Langer, Schudde,
Schwartz, Worret
Preiſe: 0.70—3.80
Städtiſche Akademie
für Tonkunſt st 2234
2. Klavier=Abend
Walter Rehberg
Dienstag, den 6. März 1934,
abends 8 Uhr, im Saale der
Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße 36.
Karten zu dieſem Konzert nach
wie vor im Sekretariat d. Städt.
Akademie u. an der Abendkaſſe
Eintrittspreis Mk. 1.—
RESTAURANT
Elisabethenstraße 25
Heute Sonntag spielt
Paula Mulder-Fazzi
die beliebte Künstlerin mit ihrem Ensemble
Eintritt frei.
Sport-Café
jede Nacht geöffnet.
188b
am
Meßplatz
I. Herrmann.
4. Wiederholung
der
Ski-Sonderfahrt
nach
Jungholz 1125 m
Sehr gute Schneeverhältniſſe,
ge=
nügende Schneelage, die Skihänge
nordſeitig
nur Mk. 56. der geſamten
Reiſe=
koſten u. Skiunterricht. Beginnt am
Sonntag,11. März bis 18. März 1934,
Zu dem alpinen Skikurs nach dem
Piz=Mundaun (Schweiz) und zur
Seiſeralp (Dolomiten) werden noch
einige Anmeldungen angenommen.
Voranzeige:
Helmut Lantschner
leitet einen
Oster-Skikurs.
Näheres: (2627
Hessensklkurse, Ernst-
Ludwigstr. 11, Tel. 2194.
Fahrräder=
Reparaturen
ſowie, ſämtliche
Erſatzteile. (a
Fahrrad=Glatz.
Neckarſtraße 26.
AalEngice
O
Ma
Lestaurant — affee — Ronditorei
Vedeutend ermäßigte Preise infolge Konzert=Ginstellung
In= und ausländische Beitungen und Beitschriften
Zur
Konfirmation
und Oſterfeſt
prima
Flaſchen=
weine äuß. pr. direkt vom
Weingut. Gefl.
Anfr. L. 26 Gſch.
Obſtbäume,
Roſen= und
Beerenſträucher.
GrößteAuswahl,
billige Preiſe,
Gärtnerei
Barban
Dieburgerſtr. 105
VORTRAG
Warum zahlen Sie
für die Speisenbereitung
Warmwassererzeugung • Heizung
mehr als Sie brauchen?
Verschiedene Festtagsgerichts
Donnerstag, den 8. März 1934, abends 8 Uhr, im Vortragssaal des städt.
Gaswerks, Elisabethenstraße 25½
Karten kostenlos dort erhältlich
Direktion der städtischen Betriebe
st 2664)
Guß=
Aluminium
ſchweißt: Weber,
Alexanderſtr. 13.
Nur heute und morgen
Auf vielfachen Wunsch
WEUAUFFÜHRUNG
des einzigen authentischen
Mädchenhändlerfilms
Tänzerin
für
Süd-Am
sucht. Offerten unter
11769 an die
Geschäfts-
stelle der Zeitung.
Dita Parlo -Harry Frank
SONNTAG EINLASS 1 3
Jugend-Vorstellung
Rache für Eddy
mit EDDF POLO. (2684
Kartenbau-Verein
Darmstadt e. V.
Monaks=
Berſammlung
Donnerstag,
8. März, 20 Uhr,
„Fürſtenſaal”.
1. Mitteilungen.
2 Vogelſchutz in
Garten, Feld u.
Wald. (
Lichtbil=
dervortrag von
Hrn. Forſtaſſeſſor
Dr. W. Pfnorr.)
3.Freiverloſung.
— Gäſte können
eingeführt
wer=
den.
((
Damenbart
entſtellt die ſchönſte Frau!
Beſeitige für immer Haare,
Leber=
flecken, Warzen uſw. Verſch. Methoden.
Unverbindlich Auskunft: (1257a
Kosmetiſches Inſtitut Thiele
Ecke Rhein= u. Grafenſtr. 12, II., Tel. 4265
Triumph=
Schreibmaſchine
bequeme Raten
Wilh. Heckmann
Mühlſtraße 72
Fernr. 1552 (2309a
Dienstag, den 6. März, 4 Uhr mittags und 8 Uhr abends,
im Fürstensaal, Grafenstraße 18
Ftkada.
aVorträge
durch die Vortragsdame Frau Koenig.
Kochen — Backen — Braten — Grillen
Große Gratisverteilung beijed. Vortrag
von verschiedenen Gegenständen sowie Gratiskostproben
(2663
Eintritt frei.
Herdfabrik u. Emailierwerk C.m.b.H., Darmstadt
Winterhilfswerkdes deutſchen Volkes 1933/34
Programm
für die feierliche Abergabe des geſammelten Brotes
durch das Jungvolk
und
die Sonderausgabe der Lebensmittel= und Kohlengutſcheine
am 5. März 1934.
(Jahrestag der erwachenden Nation.)
10.00 Uhr: Auf dem Meßplatz: Anfahren der Brotwagen aus
Rhein=
heſſen und Starkenburg.
11.00 Uhr: Gebietsjungvolkführer Heini Jung aus Wieebaden über,
gibt das geſammelte Brot dem Gauführer des
Winter=
hilfswerks, Pg. Bürgermeiſter Haug, Darmſtadt.
11.10 Uhr: Der Gauführer des Winterhilfswerfs, Pg. Bürgermeiſter
Haug übernimmt das Brot mit Dank an das Jungvolk
und übergibt es dem Winterhilfswerk.
11.20 Uhr: Gemeinſames Abſingen des Deutſchland=
Hoiſt=Weſſel=Liedes.
und
11.30 Uhr: Abgang des Zuges durch folgende Straßen:
Stittsſtraße, Dieburgerſtraße, Heinheimerſir,
Schlageter=
ſtraße, Frankfurteiſtraße, Peter Gemeinderſtraße, (
Eliſa=
bethenſtraße, Neckarſiraße, Rheinſtraße, Steubenplatz.
aus Feldküchen.
14.00 Uhr: Feierliche Kundgebung in der Feſihalle. Es ſprechen:
Der Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger, der
Gau=
führer des Winterhilfswerks, Pg. Bürgermeiſier Haug,
Jungbannführer H. E. Siebert, Darmſtadt.
15.00 Uhr: Ausgabe der Spenden.
11.30 bis 11.45: Glockengeläute ſämtlicher hieſiger Kirchen.
12.30 Uhr: Auflöſung des Feſizuges auf dem Steubenplatz.
12. 30 bis 14 Uhr: Verpflegung des auswärtigen Jungvolkes
Die Feier in der Feſthalle wird umrahmt durch Chöre der Darmſtädter
Sängerſchaft. Die Muſik wird bei beiden Veranſtaltungen durch die
Polizeikapelle, durch den Muſikzug der Standarde T/415, durch die
Kapelle des Arbeitsdienſies und die Kapelle der Techniſchen Nothilfe
geſiellt. — Die Darmſtädter Bevölkerung wird zu dieſen Veranſtaltungenpag
herzlichſt eingeladen.
Kreisführung des Winterhilfewerks.ſne”
3. Wiederholungsfahrt in die
Bolomiten!
15 Tage Sport — Sonne
Erholung (26o8
in Nova Levante am Karerſee
vom 10. März bis 25. März 1934.
Geſamt=Reiſekoſten
einſchl. Bahnfahrt nur Mr. 181.*
Auskunft in der Auskunftſtelle der
Darmstädter Reisevereinigung
Heaghaus, Luiſenſtr. 12-16, Zimm. 6.
die aufs Land
Abiturienten woll. nehm. zuvor
kurz. Kurs d. ſtaat. genehm. Anſtalt
Küſtner, Leipzig 4. 3, Poſt W 33, (II. 1z
2
Fragen
Sie alle"
1. Mifa-,
Göricke-,
Falter- und
Rheingold-
ahrräder
2. Vesta-, sowie Haid & Nen-
Nähmaschinen
2655
3. Brennabor-
Kinderwagen
zählen zu den schönsten,
besten und modernsten der
Welt. Viele Leute glauben,
sie müßten auch die
teuer-
sten sein ! Dabei sind aber
die Preise in Anbetracht der
hervorragenden Oualität
äußerst niedrig. lch führe
Fahrräder ab 35.½
Nähmaschinenab115.½6
Kinderwagen ab 25.0
Zahlungs-Erleichterung
Fachamt Tierſchutz
im Reichsbund Volkstum und Heimol
Landſchatt Rheintranken—Naſſau—Heſſoten
und Vereinigung von Katzenfreunde
Monatsverſammlun
ſch
Greue
nter
am 7. März 1934, 20 Uhr
im Fürſtenſaal bei Chriſt, Grafenſtr. 411
Heag-Ferienfahrte
Vom 11. 3. 34 bis 14. 3 34,
4 TageErholg. i. Zwieſelberg b. Freudenſtadt
(Schwarzwald). Geſamtpreis einſchl.
Rund=
ſahrten, Führungen, voller Penſion nur RM. E‟
Vom 30. 3. 34 bis einſchl 8. 4. 34 — 10 Tage
Oſtern am Gardaſee mit Bozen—Meran.
Fahrpreis einſchl. voller Penſion nur RM.
Vom 31. 3. 34 bis ei ſchl. 2. 4. 34
3 Tage im ehemaligen Kampfgebiet von
Verdun. Der Fahrpreis ein chl Rundfahrten,
Führung, 2 mal Uebernachten mit Frühſtück Si
nur RM. 41
4. Von Oſterſamstag bis Oſtermontag (31. 3.
bis 2. 4. 34) 2½ Tage durch das ſchöne
Lahntal zum deutſchen Rhein. Geſamt=
Reiſekoſten, einſchl. Unterkunft u. Verpfleg. O
nur RM. 6
5. Oſtermontag (2. April 1934)
1 Tagesfahrt durch den herrl. Odenwald,
Michelſtadt, Amorbach, Heubach, Obern=
Fahrpreis RM.
burg, Darmſtadt.
Abfahrt 8 Uhr vormittags, Heaghaus.
6. Vom 3. 5. 34 bis 21. 5. 34
die große Heag=Studienreiſe nach Mailand,
Florenz, Rom, Neapel einſchl. Pompeii,
Capri, Sorrent. Die Geſamtrei ekoſten
be=
tragen einſchließl, voller Penſion nur RM.
Auskunft und Proſpekte im Heaghaus, Darm
Luiſenſtraße. Zimmer 6, Telefon 3390.
UNION BAN
neinstr. 24, Fernr.: 100, 1010,3000,30