Darmstädter Tagblatt 1934


03. März 1934

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Nummer 61
Samstag, den 3. März 1934.
DO.= Bank und Darmſtädter und Nailonalbanl.
196. Jahrgang

Eden erſtattet Bericht.
a Ergebnis der Rundreife des engliſchen Lordſiegelbewahrers nach paris, Berlin und Rom. Frankreich
mobiliſierk den Oberſten Rak für Nakionale Verkeidigung. Neue engliſche Vermitklungsaklion?

* Die franzöſiſche Ablehnung.
5err Eden hat, wie wir ſchon ſagten, ſeine Rundreiſe durch
ui Hauptſtädte Frankreichs, Deutſchlands und Italiens abge=
coſen
. Nach ſeinen letzten, eindrucksvollen Unterhaltungen in
MWits hat er jetzt ſeinem vorgeſetzten Miniſterrat Bericht er=
Ultault, ſoweit das noch im Anſchluß an ſeine fortlaufend nach
Aunon gegebenen Meldungen nötig war.
Die Antwort, die die Pariſer Regierung dem engliſchen Ver=
Micler erteilte, hat in Berliner diplomatiſchen Kreiſen nur die
Mürzeugung gefeſtigt, daß Frankreich keinerlei. Zugeſtändniſſe
Mufdem Gebiet der Abrüſtung machen will. Nimmt man die
Wauſer Preſſe zur Hand, dann ergibt ſich aus ihrer Lektüre nur
iüUnterſtreichung dieſes Eindrucks. Auch die engliſche Preſſe,
stadt; fülhre Enttäuſchung nicht verbirgt, bereitet ihrer Leſerſchaft
uh und mehr darauf vor, daß Frankreich den Macdonald=Plan
Adnen wird.
IISStr,A
Die Franzoſen haben ſich zunächſt noch einmal eine Bedenkzeit
Gebmtluskbeten und wollen offenbar jetzt noch ihren Oberſten Rat für
gut erhof ütbonale Verteidigung zuſammentrommeln. Seine Stellung=
onſchluchte
birgt für uns keine Rätſel, nachdem ſich Kammer und
RAhenMant in verſchiedenen Entſchließungen für eine weitere Aufrü=
zu
kauf, zuun und gegen jede Abrüſtung eingeſetzt haben, vor allem aber
Angeb. mſiy gegen Zugeſtändniſſe an Deutſchland, wie ſie im Macdonald=
ſgobe
der Füg und in dem italieniſchen Vorſchlag enthalten ſind. Die
töſiſche Regierung hat ſich von Kammer und Senat bereits
ſigen laſſen und das genügt eigentlich ſchon. Wenn ſie jetzt
u1noch den Rat für nationale Verteidigung in die gemeinſame
Aeitungsfeindliche Front einſchwenken läßt, und dann mit be=
udeven
Swuendem Achſelzucken nach London mitteilt, daß ſie nicht auf den
rſtände, Kafü dn des Macdonald=Planes treten könne, dann wird uns das
und 2. Juu ſiyh überraſchen. In welche Form die endgültige Antwort ge=
1. Kreisſeſtibet wird, intereſſiert uns gegenüber der Tatſache nicht mehr.
odenwald. z Frankreich keine Neigung zeigt, der Abrüſtung den Weg zu
ſent portonrichtien, und daher die doch verhältnismäßig geringen Forderungen
ärz 1934, Engländer verweigert. Frankreich ſteuert geradezu auf eine
s eſten Zittif der Verhandlungen zu, die zu einem Wettrüſten der hochge=
Eokal Zur ſütten Staaten führen muß. Die Engländer haben ja ſchon vor
ellem Zuguflitzer Zeit angekündigt, daß ſie nach einem Scheitern der Aktion
ungen der hre eigene Sicherheit denken werden.
ſeins gegen ſ.4 Uns allerdings wird von franzöſiſcher Seite her nach wie vor
bleichberechtigung ſtreitig gemacht, und damit auch das Recht,
gſte nationale Sicherheit entſprechend auszugeſtalten.
einheim Ziehen die Engländer jetzt die Bilanz aus der Reiſe Edens,
Gy dürfen ſie feſtſtellen, daß die Völker Europas von den
ſtüungslaſten nicht befreit werden, weil Frankreich als Bollwerk
rſtaße ir) Hort der Rüſtungen nicht bereit iſt, die Sehnſucht der euro=
ſüiſen
Nationen nach einem ehrenhaften und dauerhaften Frie=
ſwen
zu erfüllen.

u. K.1550

Die Reiſe war nühlich.

EP. London, 2. März.
Bei ſeiner Rückehr nach London erklärte der Lordſiegelbe=
Guker Eden geſtern abend, daß ſein Beſuch in den drei Haupt=
/4hden inſofern nützlich geweſen ſei, als dadurch gewiſſe Mißver=
Mnniſſe ausgeräumt worden ſeien. Außerdem kenne die engliſche
Meuerung nunmehr die Einſtellung von zwei Regierungen zu der
(taſchen Denkſchrift zur Rüſtungsausgleichsfrage und er hoffe,
Myſie ſehr bald auch über die Haltung der dritten Regierung,
dentſtangmilich derjenigen von Frankreich, unterrichtet ſein würde.
9241 Die franzöſiſche Antwortnote wird hier für Anfang nächſter
Ehe erwartet, doch zweifelt bereits jetzt eigentlich niemand mehr
bkun, daß Frankreich in der Sache ſelbſt ſeine negative Haltung
Muſechterhalten wird, wenn es ſeine Ablehnung auch in eine ver=
protoldll
Eünliche Form kleiden dürfte. Eine Ausnahme bildet lediglich
werdel. Wriplomatiſche Korreſpondent des Daily Expreß, der von Mei=
Mimsverſchiedenheiten innerhalb des franzöſiſchen Kabinetts
eigernſſtuiht und die Möglichkeit einer mehr. poſitiven Haltung der
ſitzöſiſchen Regierung offen läßt. Während bisher allgemein
Anenommen wurde, daß mit dem Mißerfolg von Edens Reiſe
4ch die europäiſchen Hauptſtädte die engliſchen Einigungsver=
14 ihr Ende erreicht haben würden, finden ſich in der heutigen
12Ngenpreſſe Andeutungen über einen bevorſtehenden neuen
Ritt Englands. So glaubt z. B. die Daily Mail feſtſtellen
7 Uönnen, daß im Zuſammenhang mit Edens Rückkehr nach Lon=
ain
Regierungskreiſen ſchon wieder die Möglichkeit weiterer
liſcher Verſuche angedeutet würde.

teln !!

Der franzöſiſche Skandpunkk:
Unnachgiebig!
EP. Paris, 2. März.
Nach den geſtrigen Unterredungen des engliſchen Lordſiegel=
Fahrers Eden mit Miniſterpräſident Doumergue und Außen=
hüiſter
Barthou im Quai dOrſay wird der gegenwärtige Stand
Abrüſtungsproblems von franzöſiſcher halbamtlicher Seite
folgt umriſſen: England, Deutſchland und Italien ſeien über
heide Punkte einig: 1. Die Dauer des Abrüſtungsabkommens
auf zehn Jahre feſtgelegt werden. 2. Die nichtabgerüſteten
ſaten ſollen ihre Streitkräfte auf dem gegenwärtigen Stand
ſen, 3. Deutſchland würde ermächtigt, die Reichswehrkräfte
250 000 Mann zu erhöhen und ſie unverzüglich mit beſtimm=
Oefenſivwaffen auszurüſten. 4. Alle Mächte ſollen ſich der
4n olle unterwerfen, die ſich, ſoweit Deutſchland in Frage
Ink, auch auf die SAl. und SS. erſtrecken würde. 5. Im Falle
i Verletzung oder einer drohenden Verletzung des Abkom=

mens ſollen alle Unterzeichner ſofort zuſammentreten, um über die
zu ergreifenden Maßnahmen zu beraten. Zwiſchen England
und Deutſchland beſtünden über zwei Punkte weitgehende Mei=
nungsverſchiedenheiten
: 1. Deutſchland verlange den ſofortigen
Beſitz einer Luſtflotte, was England ablehne, 2. Deutſchland
lehne jede Möglichkeit, nach Genf zurückzukehren, ab.
Demgegenüber wird, der franzöſiſche Standpunkt wie folgt
ſkiziert: 1. Es iſt Frankreich unmöglich, ein Abkommen zu unter=
zeichnen
, das auf eine Aufrüſtung Deutſchlands hinausläuft.
Frankreich ſei nicht zu dieſem Zweck am 2. Februar 1932 nach Genf
gegangen, 2. Frankreich könne der Beibehaltung der SA. und SS.
neben einer ſtärkeren Reichswehr nicht zuſtimmen, 3. Frankreich
könne eine Kontrolle ohne Sanktionen nicht annehmen. Weiter
ſchließt ſich Frankreich den engliſchen Widerſtänden gegen die Zu=
billigung
einer Militärluftfahrt an Deutſchland an und fordert
als Vorbedingung für die Unterzeichnung eines Abkommens die
Rückehr Deutſchlands in den Völkerbund.
Man fügt dieſer Daiſtellung noch hinzu, daß Miniſterprä=
ſident
Doumerque den engliſchen Lordſiegelbewahrer darauf hin=
gewieſen
habe, daß der Entſchluß Deutſchlands, außerhalb des
Völkerbunds zu bleiben, genüge, um ſeine friedlichen Abſichten in
Zweifel ziehen zu können.
Die Ergebniſſe der Beſprechungen würden von den franzöſi=
ſchen
Miniſtern in Zuſammenarbeit mit den Sachverſtändigen ge=
prüft
werden. Die franzöſiſche Regierung werde ſpäteſtens in acht
Tagen eine Note an die engliſche Regierung übermitteln.
* Umerikaniſches Pakkangebok?
Norman Davis iſt in Europa eingetroffen. Angeblich will
er in Stockholm die Intereſſen der Kreuger=Gläubiger Amerikas
vertreten. Es wird jedoch behauptet, daß er von Präſident
Rooſevelt den Auftrag erhalten habe, ſich in die europäiſchen
diplomatiſchen Verhandlungen rund um das Abrüſtungsproblem
einzuſchalten und, um die jetzt feſtgefahrenen Verhandlungen
wieder flott zu machen, einen Nichtangriffspakt auf allerbreiteſter
Baſis anzubieten.
An Berliner Amtlicher Stelle liegt eine Beſtätigung dieſes
Gerüchtes noch nicht vor. Immerhin darf man wohl der poli=
tiſchen
Täugkeit von Norman Davis mit einigem Intereſſe ent=
gegenſehen
. Er hat auf der Abrüſtungskonferenz eine große
Rolle geſpielt und iſt immer wieder im Auftrag der ameri=
kaniſchen
Regierung bei den europäiſchen Regierungen vorſtellig
geworden. Die Vereinigten Staaten haben ihn aber ſeit einiger
Zeit völlig zurückgezogen. Gerade deswegen iſt die Meldung,
die von einem Angebot des bezeichneten Nichtangriffspaktes
ſpricht, beſonders beachtlich. Fragt ſich nur, ob Amerika mit
dieſem Pakt die Franzoſen zufriedenſtellen kann. Frankreich
hat bereits den Kellog=Pakt in der Taſche, aber der genügt für
ſeine Sicherheit noch nicht. Wenn man jetzt einen Welt=
nichtangriffspakt
ſerviert, der die Unterſchriften aller Staaten
trägt, dann dürfen wir doch wohl leiſe Zweifel hegen, ob dann
die Franzoſen bereit ſein werden, den Weg für die Abrüſtung
freizugeben.
Verſtärkung der brikiſchen Luftflokke.
DNB. London, 2. März.
Im engliſchen Luftfahrtetat iſt für das Jahr 1934 eine
Summe von 17 561 000 Pfund Sterling vorgeſehen, das bedeutet
im Vergleich zum Haushalt für das Jahr 1933 eine Erhöhung
von 135 Millionen. Im Etat ſind vier neue Geſchwader vor=
geſehen
, und zwar ſind zwei davon für die Verwendung im
Binnenlande, eins für Ueberſe und eins für Marinezwecke be=
ſtimmt
. Somit beläuft ſich die britiſche Luftflotte auf 81 reguläre
und 13 nichtreguläre Geſchwader. Lord Londonderry hat dem
Wunſche der Regierung beſonderen Nachdruck verliehen, daß man
um jeden Preis in Anbetracht des zu erwartenden Ergebniſſes
der Abrüſtungskonferenz jeden Rüſtungswettlauf auf dem Ge=
biet
der Luftfahrt vermeiden wolle. Die neuen britiſchen Ein=
heizen
entſprächen dem Mindeſtbedarf. Das Sicherheitsintereſſe
Groß=Britanniens geſtatte es der Regierung nicht, ſich weiterhin
mit einer Unterlegenheit der britiſchen Luftflotte abzufinden.
Deutſche und ſaarländiſche NSDAP.
Eine bedeukſame Erklärung des Slellverkrekers
des Führers.
Berlin, 2. März.
Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, teilt mit:
Im Auftrage des Führers gebe ich bekannt, daß der Führer
die nun vollzogene Zuſammenfaſſung aller Deutſchen des Saar=
gebietes
zu einer einzigen Vollsgemeinſchaft, die von allem
Parteilichen losgelöft iſt, auf das wärmſte begrüßt.
Gleichzeitig weiſe ich auf meine letzte Bekanntmachung hin,
nach welcher die Mitgliedſchaft bei der NSDAP. des Saar=
gebietes
keinen Anſpruch auf die ſpätere Mitgliedſchaft bei der
NSDAP. des Reiches bedeutet; vielmehr erkläre ich, daß die
Vorausſetzung für eine ſpätere Mitgliedſchaft bei der NSDAP.
einzig und allein ſich aus der Erfüllung ſämtlicher Anordnungen
des Leiters der Deutſchen Front, Pirro, ergibt.
München, den 2. März 1934.
(gez) Rudolf Heß.

Vom Chiefe Erekukive zum Kaiſer.
Von unſerem Berichterſtatter.
U. Hſinking, Ende Februar.
Die Krönung des früheren Kaiſers von China zum Kaiſer
von Mandſchukuo. dem alten Stammland dieſer Dynaſtie, finde=
am
1. März7) ſtatt. Die Eigenart des Werdegangs dieſer Per=
ſönlichkeit
und die eigenartige Entſtehung des politiſch ſelb=
ſtändigen
mandſchuriſchen Staates hat natürlich nicht nur in
China, ſondern auch in der ganzen übrigen Welt alle möglichen
Kombinationen ausgelöſt, über die der genaue Kenner der
hieſigen Verhältniſſe oft nur lächeln kann. Gewiß verdankt
Pu=Yi den ſteilen Aufſtieg, den er in den letzten Jahren erlebt
hat, der Macht des japauiſchen Inſelreichs. Es wäre aber
völlig verfehlt, daraus nun zu ſchlußfolgern, daß er ein willen=
loſes
Werlzeug in den Händen der japaniſchen Politik ſei.
Der letzte Sprößling der Mandſchu=Oynaſtie, deſſen kluges Ge=
ſicht
viel Bildung und eine hohe Kultur verrät, hat ſehr wohl
ſeinen eigenen politiſchen Willen und ſeine eigenen Ziele, wenn
er ſich am 1. März mit der ganzen Feierlichkeit, deren man
nur hier im Fernen Oſten in ſolchen Ausmaßen fähig iſt, zum
Kaiſer der Mandſchurei krönen läßt. Pu=Yi, der europäiſche
Erziehung genoſſen hat, iſt ein durchaus weltſicherer und eigen=
williger
Mann, dem man zutrauen darf, daß er in der Lage
ſein wird, ſeinem Lande die erforderliche politiſche Selbſtändig=
keit
zu erringen.
Als vor geraumer Zeit die Gruppe von Mandſchus, die
zuerſt den Gedanken einer konſtitutionellen Unabhängigkeit der
Mandſchurei wieder aufgriff, an ihn herantrat und ihm die
Regentſchaft antrug, wurde ſie zunächſt von Pu=Yi ſchroff ab=
gewieſen
. Jedoch war ihm ſeine Dynaſtie heilig, und er hat
ſehr intenſiv zu jeder Zeit verſucht, ſeine Herrſchaft wieder auf=
zurichten
. Aber er war Diplomat und ſeiner Zeit durchaus
nicht fremd. Stets war ſeine erſte Frage an die ihn beſuchenden
Delegationen: Iſt es der Wille des Volkes? Die Zahl der
Bittſchriften, die ihn baten und beſchworen die Regentſchaft
anzunehmen, häufte ſich von Woche zu Woche: die Bittſteller
waren meiſt Clanführer oder ſehr angeſehene führende Perſön=
lichkeiten
des ſonſtigen öffentlichen Lebens der Mandſchurei.
Im Jahre 1932 nahm er dann ſchließlich das Amt des
Reichsverweſers an. Von da ab konnte zunächſt formell, ſpäter
aber auch politiſch=praktiſch nichts geſchehen ohne ſeine Zu=
ſtimmung
, und wenn er ſich auch ſtets der Tatſache bewußt
blieb, daß das junge Staatsweſen von Mandſchukuo aus ſich
heraus noch nicht genug Kräfte beſaß, um ohne die japaniſche
Macht ſeine Selbſtändigkeit behaupten zu können, ſo verſtand
er es doch mit ebenſoviel Geſchick wie Würde, die Einflüſſe von
Tokio zurückzudrängen und ſich auch gegenüber den unter=
irdiſchen
Quertreibereien aus China mit Erfolg durchzuſetzen.
Voi Anfang an hat ſich Pu=Yi nicht in den Käfig ſeiner
Reſidenz ſperren laſſen. Er hat vielmehr ſtets entſcheidenden
Wert darauf gelegt, daß er in engſter perſönlicher Fühlung mit
allen Faktoren des öffentlichen Lebens blieb. So iſt es bei=
ſpielsweiſe
ſehr bezeichnend, daß Pu=Yi ſehr gern, ſoweit es
die Regierungsgeſchäfte geſtatten, Journaliſten empfängt, weil
er mit Recht darin die einzige Möglichkeit ſieht, die Weltöffent=
lichkeit
über die wahre Sachlage in Mandſchukuo zu unterrichten.
Mag ſein, daß dem Erben des Drachenthrons die Ueber=
nahme
ſeiner führenden politiſchen Rolle in der Mandſchurei
zunächſt ſchwer gefallen iſt, obwohl der bisherige Verlauf der
Dinge durchaus für das Gegenteil ſpricht. Denn tatſächlich iſt
Pu=Yi keineswegs von den Japanern in die Mandſchurei ver=
ſchleppt
worden, wie das vielfach behauptet worden iſt. Er hat
ſich vielmehr in Begleitung ſeines heutigen Miniſterpräſidenten
kraft eigenen Entſchluſſes und auf eigene Gefahr hin nach
Mandſchukuo begeben. Es iſt demnach mit größter Wahrſchein=
lichkeit
anzunehmen, daß Pu=Yi das Ziel der Gründung eines
mandſchuriſch=mongoliſchen Kaiſerreichs ſeit Jahren im Auge
gehabt hat. So hat er ſich in den letzten Jahren immer mehr
zu einer Perſönlichkeit entwickelt, mit der auch Japan und ſeine
Beauftragten in der Mandſchurei zu rechnen haben werden.
Es iſt deshalb nicht weiter verwunderlich, daß allem Anſchein
nach neuerdings auch in China ſelbſt gewichtige Stimmen laut
werden, die dazu mahnen, nicht nur Frieden mit Pu=Yi zu
ſchließen, ſondern ihm als einem der beſten Kenner europäiſcher
Ziviliſation auch die dringend notwendigen durchgreifenden
Neformmaßnahmen in China zu übertragen.
Hat Pu=Yi einen Helfer und Gönner, ſo iſt es der weiſe
und gütige Mandſchukuo=Kanzler, der Erſtminiſter der Man=
dſchurei
. Cheng Hſiao Hſu, 75jährig, ein Dichter und recht frucht=
barer
Schriftſteller ſeines Landes. Ein Verehrer des Konfuzius
und des Menzius. Verkündet die Lehren der alten Weiſen
und der Weltfrieden wird geſichert ſein, das iſt die Welt=
anſchauung
des ſonſt aber völlig modernen Cheng Hſia Hſu.
Cheng iſt ſogar ein Revolutionär, denn wer anders, als ein
Revolutionär hätte es wagen können, der grimmigen Witwe
Tzu=Hſi und vorher ihrem Gemahl vorzuſchlagen, daß es an der
Zeir ſei, daß das alte China eine konſtitutionelle Monarchie an=
nehmen
müſſe. Dieſer Revolutionärmonarchiſt war fähig genug,
die günſtige Gelegenheit in der Mandſchurei für die Verwirk=
lichung
ſeines Kompromißplanes zu erkennen. Hier half er
ſeinem verehrten Herrn an die Spitze einer Revolutionär=
regierung
, die aus Empörung revoltierte, um die Tyrannei
der Pſeudodemokraten, der Sab Min=Cu (Dreivolksprinzipien)
abzuwerfen. Der junge Mandſchukaiſer erhielt ſeine Ernennung
als Che Cheng durch die Hilfe ſeines gelehrten Miniſters,
nicht durch die Japaner. Cheng erbat zwar die Hilfe der
Japaner, um die Mandſchudynaſtie wieder aufzurichten, aber die
Initiative ging nicht von den Japanern aus. Das Ziel, die
Chings wieder auf den Drachenthron zu führen, was das Ziel
der Pu=Mis und Cheng Hſiao Hſus.
Der lähmenden Verkettung mit dem chineſiſchen Chaos ent=
zogen
, wird das neue Kaiſerreich Mandſchukuo unter ſeinem
Regenten Pu=Yi ſicher einer Blütezeit entgegengehen. Es bleibt
eine Frage der Zukunft, ob das neue Mandſchukuo in ſeinen
gegenwärtigen Dimenſionen beſtehen bleiben wird oder ob es
dem alten China eine Provinz nach der andern nimmt, um ſie
dem neuen Kaiſerreich anzugliedern.

*) Sie hat inzwiſchen ſtattgefunden.

Die Schriftl.

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 2 Nr. 61
Skaviſky wollke auch mit den Barmaks
ZZufärtinenätorhen.
Die vollſkändige Scheckliſte aufgefunden.
EP. Paris, 2. März.
Die parlamentariſche Kommiſſion zur Unterſuchung der Sta=
viſky
=Angelegenheit beſchäftigte ſich am Donnerstag mit der =
tigkeit
des Finanzſchwindlers im Ausland. Nachdem Staviſky im
Jahr 1930 in Belgien und Frankreich Betrügereien verübt hatte,
wobei ſein Bruder in Metz zu 9 Jahren Gefängnis verurteilt
wurde, wandte er ſich 1931 zuſammen mit Guiboud=Ribaud nach
Deutſchland, wo er mit den Barmats, zwecks Gründung eines
Bankunternehmens inVerbindung trat. Dieſes Geſchäft zerſchlug ſich
jedoch, und von Ende 1931 ab reiſte Staviſky, verſehen mit Emp=
fehlungsbriefen
des Quai d’Orſay an die franzöſiſche Botſchaft,
nach Budapeſt, um zuſammen mit dem inzwiſchen verhafteten Ab=
geordneten
Bonnaure dort die ungariſchen Bonds aufzukaufen.
In der Nacht zum Donnerstag gab es in der Staviſky=Affäre
noch eine Ueberraſchung. Der Innenminiſter Sarraut berief um
12.30 Uhr nachts die Vertreter der Pariſer Peſſe zuſammen und
teilte ihnen in Anweſenheit des Juſtizminiſters Chéron mit, daß
die bisher verſchwundenen Scheckhefte Staviſky mit den darin
verbliebenen Abſchnitten, auf denen die Namen der Empfänger
vermerkt ſind, aufgefunden worden ſeien. Die Auffindung der
Scheckhefte erfolgte unter ziemlich geheimnisvollen Umſtänden.
Der Miniſter gab darüber nur bekannt, daß ſie von jemand, über
den er nähere Angaben nicht machen könne, da die betreffende
Perſönlichkeit ſonſt furchtbaren Repreſſalien ausgeſetzt ſein
könnte, der Sicherheitspolizei übergeben worden ſeien. Der Name
dieſes letzten Beſitzers der Staviſky=Scheckhefte, der ſie von Ro=
magnino
erhalten habe, ſei nur dem Unterſuchungsrichter bekannt.
Da dieſe Entdeckung die ganze Unterſuchung auf neue Fährten
lenke, müſſe größte Zurückhaltung beobachtet werden.
Auch Fran Staviſky verhafket.
Die Witwe Staviſkys iſt heute im Anſchluß an ein Verhör
durch den Unterſuchungsrichter verhaftet worden. Frau Staviſky
war von dem Unterſuchungsrichter nach dem Verbleib der Scheck=
hefte
, die in der vergangenen Nacht gefunden worden ſind, be=
fragt
worden. Sie hat jede Auskunft verweigert und behauptet,
daß ſie nie dieſe Scheckhefte geſehen habe. Der Unterſuchungs=
richter
hatte jedoch Beweiſe, daß die Frau des Schwindlers die
belaſtenden Hefte nach der Flucht ihres Mannes dem Helfers=
helſer
Romagnino übergeben hat, der ſie an einen ſicheren Ort
bringen ſollte.
Weitere Verſchärfung des Gegenſakes
Heimwehr Chriſtlich=Soziale.
Wien, 2. März.
In einer Unterredung zwiſchen leitenden Perſönlichkeiten der
Chriſtlich=Sozialen Partei und Vertretern der Regierung ſoll es
nach zuverläſſigen Mitteilungen zu einer lebhaften Auseinander=
ſetzung
über die Preſſeerklärung Starhembergs vom Dienstag ge=
kommen
ſein, die auf chriſtlich=tzſialer Seite als ein neuer un=
mittelbar
gegen die Chriſtlich=Soziale Partei gerichteter Vor=
ſtoß
der Heimwehren zur Auflöſung der Chriſt=
liſch
=Sozialen Partei angeſehen werde. Gegenüber der
Heimwehrforderung auf Auflöſung ſämtlicher politiſchen Parteien
vertritt jetzt die Chriſtlich=Soziale Parteileitung den
Standpunkt, daß die Chriſtlich=Soziale Bewe=
gung
ſich, in den Rahmen der Vaterländiſchen
Front eingegliedert habe und damit eine Auf=
löſung
der Partei nicht mehr zur Erörterung
ſtehen könne. Der bekannte Gegenſatz zwiſchen Heimwehr und
Chriſtlich=Sozialen hat ſich trotz aller Leugnungsverſuche und be=
ruhigenden
Erklärungen ſomit noch weiter verſchärft.
Deſterreichiſche Beamte können enklaſſen werden.
Nach einer neuveröffentlichten Verordnung der öſterreichiſchen
Bundesregierung kann das Bundeskanzleramt aus Gründen
der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe,
Ordnung und Sicherheit Perſonen, die in einem öffent=
lich
=rechtlichen Dienſtverhältnis ſtehen, ihres Dienſtes entheben.
Die Bezüge der Enthobenen können in dieſem Fall bis auf zwei
Drittel herabgeſetzt werden. Die gleichen Beſtimmungen gelten
für das privatrechtliche Dienſtverhältnis jener Perſonen, deren
Dienſtgeber öffentlich=rechtliche Körperſchaften oder öffentliche
Fonds ſind, die von öffentlich=rechtlichen Körperſchaften verwaltet
werden. Ausdrücklich wird in der Verordnung darauf hingewieſen,
daß auch die öſterreichiſchen Bundesbahnen dazu=
gehören
.

Riarfkraher and Randfracer.
Deutſchlands Weltrundfunk. Sendungen für die Auslands=
deutſchen
in Ueberſee. Zwei Kurzwellenſender und acht Richt=
ſtrahler
in Zeeſen.
Von Dr. Werner Holten.
Achtung, Sie hören jetzt eine Sendung . . . angeſchloſſen der
Deutſche Kurzwellenſender mit Richtſtrahler Oſtaſien‟ . . ." So
tönt es in letzter Zeit des öfteren dem Rundfunkhörer ins Ohr
und gibt ihm zu wiſſen, daß die nun folgende Sendung zugleich
auf kurzen Funkwellen in Richtung nach Oſtaſien ausgeſtrahlt
wird. Praktiſch heißt das, ſie iſt ein Teil des umfaſſenden Funk=
programms
, mit dem der deutſche Rundfunk ſeit einigen Wochen
planmäßig die in der Welt verſtreut lebenden Auslandsdeutſchen
zu erfaſſen und am Schaffen und Geſchehen in der Heimat zu be=
teiligen
ſucht.
Das techniſche Mittel zur Löſung dieſer Aufgabe iſt der Kurz=
wellen
=Rundfunk, das heißt die Ausſtrahlung nach dem Empfangs=
gebiet
gebündelter und gerichteter kurzer Wellen. Die Kurzwellen
beſitzen bekanntlich eine ſo ungeheure Ausbreitungsfähigkeit und
werden von ſtörenden Witterungseinflüſſen verhältnismäßig ſo
wenig beeinflußt, daß ſie die Ueberbrückung von vielen Tauſen=
den
von Kilometern möglich machen. Sie bieten aber überdies
auch eine Möglichkeit, die ſich bei mittleren und langen Wellen
nicht verwirklichen läßt: die Möglichkeit der Bündelung und Aus=
ſtrahlung
nach beſtimmten Richtungen. Wenn wir an den Auto=
ſcheinwerfer
denken, wird uns die techniſche Bedeutung dieſes
Effektes ohne weiteres klar: die winzige Lampe, deren allſeitige
Strahlung kaum ein Zimmer ſchwach erhellen könnte, wird durch
den Scheinwerfer in Form ſchmaler Lichtkegel ſo wirkſam zur Gel=
tung
gebracht, daß ſie die nächtliche Straße auf Hunderte von
Metern aufhellt.
Um eine derartige Bündelung der Energie auch bei Funk=
wellen
zu erz:elen, bedarf es gewiſſer Antennengebilde, die man
als Richtantennen, Richtſtrahler, Strahlwerfer und ähnlich be=
zeichnet
. Tyriſch für dieſe Antennen iſt die Benutzung von ſoge=
ſannten
Dipolen, das ſind Antennendrähte, die halb ſo lang wie
die auszuſtrahlende Welle ſind. Für eine Sendewelle von 20 Me=
ſer
Länge hat alſo der Dipol die Länge von 10 Meter. Ein Richt=
ſtrahler
iſt nun nichts anderes als ein Gebilde, das mehrere ſol=
her
Dipole über= und nebeneinander angeord et enthält. Ein
Richtſtrahler mit 32 Dipolen beſitzt beiſpielsn iſe vier neben=
ſinanderliegende
ſenkrechte Dipol=Reihen, von denen jede aus acht
Dipolen beſteht, die in Abſtänden von je einer halben Wellen=

Vom Tage.

Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmidt wird heute um 16 Uhr
auf der Arbeitstagung des Vereins der Berliner Haus= und
Grundbeſitzer im Preußiſchen Landtag ſprechen.
Bei der Oberſten SA.=Führung wird ein Miniſter=
amt
eingerichtet, das die Aufgabe hat, alle die Angelegenheiten
zu bearbeiten, die den Stabschef der SA., Röhm, in ſeiner Eigen=
ſchaft
als Reichsminiſter berühren. Das Miniſteramt hat ſeinen
Sitz vorläufig in Berlin, Wilhelmſtraße 63. Zum Chef des Mini=
ſteramtes
wurde SS.=Gruppenführer Reiner ernannt.
Der Deutſche Rundfunk überträgt heute um 20 Uhr das große
hiſtoriſche Konzert der SS. im Berliner Sportpalaſt. Dieſe Ver=
anſtaltung
wurde durch den Gau Groß=Berlin der NS.= Gemein=
ſchaft
Kraft durch Freude organiſiert.
Staatsrat Spaniol iſt mit der Führung der Deutſchen Front
im Reich beauftragt worden. Sie umfaßt alle außerhalb des
Saargebiets wohnenden abſtimmungsberechtigten Saardeutſchen.
Der Parlamentsausſchuß, der ſich mit den Durchſtechereien
beim Verkauf zweier Torpedojäger der eſtländiſchen Regierung an
das Ausland befaßt, hat beſchloſſen. der Regierung vorzuſchlagen,
daß gegen den früheren Kriegsminiſter Kerem, der für den Ver=
kauf
verantwortlich iſt, Anklage erhoben wird.

Der Präſident der ſpaniſchen Republik hat den Führer der
Radikalen Partei, Lerroux, wieder mit der Kabinettsbildung be=
auftragt
. Lerrour will verſuchen, eine Regierung aus Mitglie=
dern
der eigenen Partei, der Katalaniſchen Liga und der Agrarier
zu bilden.

Selbſtauflöſung
de9 Banses Ronlgin sutfe.
DNB. Halle, 2. März.
Die Bundesführung des Bundes Königin Luiſe gibt in
einem Aufruf an alle Mitglieder des Bundes bekannt, daß nach
Rückſprache mit dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß,
und der Führerin der NS.=Frauenſchaft, Frau Scholtz=Klink, der
Bund ſeine Auflöſung mit Wirkung vom 1. April 1934 beſchloſſen
habe. Die Abwickelung der Geſchäfte läuft bis 1. Juli 1934.
Der Eintritt in die NS.=Frauenſchaft und den Bund Deutſcher
Mädels wird in dem Aufruf den Mitgliedern des Luiſen=
Bundes nahegelegt. Die Bundesführerin, Charlotte Freifrau
von Hadeln, ſchließt ihre Abſchiedsworte an die Kameradinnen
mit dem Ausdruck der Gewißheit, daß die elfjährige Bundes=
arbeit
nicht umſonſt getan ſei.
Die Berliner Ehrenpakenſchaften.
Berlin, 2. März.
Vor der Berliner Preſſe gab am Freitag nachmittag der
Leiter der Berliner Städtiſchen Geſundheitsverwaltung, Stadt=
medizinalrat
Dr. Klein, eingehende Darlegungen über den Sinn
und die Durchführung der Berliner Ehrenpatenſchaften.
Am 20. April, dem Geburtstag des Führers, erklärte
Dr. Klein, werden mit der Errichtung der Beratungsſtellen für
Raſſenpflege die neuen bevölkerungspolitiſchen Maßnahmen
der Stadt Berlin verwirklicht werden, die ihre Krönung in der
Uebernahme von Ehrenpatenſchaften finden. Für jedes dritte
und vierte Kind einer erbgeſunden Familie, das nach dieſem
Zeitpunkt empfangen wurde, und für das die Reichshauptſtadt
die Ehrenpatenſchaft übernimmt, wird im erſten Lebensjahr eine
Ehrengabe von monatlich je 30 RM., in den folgenden 13 Jahren
von monatlich je 20 RM. an die Eltern zur Auszahlung ge=
langen
. Vorausſetzung für die Verleihung einer Ehrenpaten=
ſchaft
iſt Geſundheit und Erbgeſundheit der ganzen Sippe.
Hierbei werden ſorgfältige behördliche Prüfungen ſtattfinden.
Bekrifft alle Zeitſchriffen im Gau
heſſen-näſtau.
Die Schriftleiter der geſamten im Gebiet des Gaues Heſſen=
Naſſau der NSDAP. erſcheinenden politiſchen, konfeſſionellen,
fachlichen oder Vereins=Preſſe haben umgehend ein Belegexemplar
ihrer Zeitſchrift mit genauer Angabe des Titels der Zeitſchrift,
des Herausgebers und der Auflage an die Landesſtelle Heſſen=
Naſſau des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Pro=
paganda
, Frankfurt a. M., Bürgerſtraße 9/11, einzuſenden.
Dieſe Anordnung betrifft alle Zeitungen und Zeitſchriften
(außer der allgemein bekannten Tagespreſſe), gleichgültig in wel=
chen
Zeitabſtänden ſie erſcheinen oder welche Auflage ſie haben.
gez. Müller=Scheldt,
Leiter der Landesſtelle Heſſen=Naſſau des Reichsminiſteriums
für Volksaufklärung und Propaganda.

länge (10 Meter in unſerem Beiſpiel) übereinander angeord=
net
ſind. Man kann ſich leicht ausrechnen, daß ein derartiges Ge=
bilde
im ganzen eine Höhe von etwa 100 Metern und eine Breite
von ca. 50 Metern erhält, und man erkennt auch leicht, daß ſich
ſolche Antennen aus wirtſchaftlichen Gründen nur für Kurzwellen
bauen laſſen, da ſie für Mittel= und Langwellen zu unmöglichen
Dimenſionen führen würden.
Ein derart aufgebauter Strahlwerfer arbeitet nach zwei
Richtungen, nach vorwärts und nach rückwärts. Da man aber nur
eine Strahlungsrichtung brauchen kann, hat man Einrichtungen
ſetroffen, von denen die rückwärtige Strahlung wie von einem
Spiegel zurückgeworfen und in die Vorwärtsrichtung gelenkt wird.
Man hängt dazu hinter dem Dipolſyſtem im Abſtand einer Vier=
telwellenlänge
noch ein zweites, völlig gleichartiges Antennen=
gebilde
auf und erregt dieſes vom Sender in einem ſolchen Schwin=
gungszuſtand
gegenüber der Antenne, daß die Strahlung nach
vorn verdoppelt und nach rückwärts unterdrückt wird.
Die Bündelung der Strahlung nimmt mit der Zahl der Di=
pole
zu; man verwendet daher überall da, wo ein Kurzwellen=
funk
mit feſten Gegenſtationen in Frage kommt (Ueberſee= Tele=
phonie
und Telegraphie), Richtantennen mit zahlreichen Dipolen.
So haben z. B. die Strahlwerfer der Sendeſtation Nugen bis
zu 100 Dipole. Bei Rundfunkſendungen, wo nicht eine beſtimmte
Gegenſtation vorhanden iſt, ſondern ein ganzes Gebiet beſtrichen
werden ſoll, arbeitet man mit wenigen vier bis ſechs Di=
polen
, um den Strahlungswinkel nicht zu eng zu halten. Trotz=
dem
erzielt man auch dann eine ſo erhebliche Bündelung, daß
ſelbſt in Entfernungen von 8000 bis 10 000 Kilometer mit nor=
nalen
Kurzwellenempfängern noch ein brauchbarer Empfang zu
erzielen iſt.
Will man eine Kurzwellenſendung über die ganze Welt ver=
breiten
, ſo iſt eine Bündelung nach der horizontalen Richtung
natürlich unangebracht. Wohl aber kann die vertikale Bündelung
Vorteile bringen. Um ſie zu erzielen, ordnet man mehrere Dipole
im Kreis oder im Vieleck an, und zwar ſo, daß mehrere ſolche
Vielecke übereinanderliegen. Das ſo entſtandene Antennengebilde
trahlt in der wagerechten Ebene nach allen Richtungen gleich=
mäßig
, bündelt aber die Strahlung in der vertikalen Ebene, das
heißt es ſendet gewiſſermaßen einen flachen, etwas ſchräg aufwärts
gerichteten Wulſt von Strahlen ringförmig um ſich herum aus.
Eine ſolche Antenne heißt Rundſtrahler.
Nicht minder wichtig als die Antennenform iſt die Wahl der
jeweils geeigneten Wellenlänge. Die Ausbreitungsverhältniſſe
für kurze Funkwellen ſind je nach den Tageszeiten verſchieden. Es
gibt Wellen, die ſich beſonders gut am Tage eignen, es gibt Ueber=
gangswellen
und ſpezielle Nachtwellen‟. Der deutſche Kurzwel=

der Präfidenken der deutſchen
Handweerts- and Geiverbetälmerl.

Lpd. Kaſſel, 2. Februar.
Am 2. und 3. März findet in den Mauern der Reſidenzſtatz
Kaſſel der erſte Reichskongreß der Präſidenten ſämtlicher deun
ſchen Handwerks= und Gewerbekammern ſtatt. Am Freitag nach
mittag fand im Stadtverordnetenſitzungsſaal eine feierliche Bie
grüßung ſtatt. Nach dem Voxſpiel aus den Meiſterſingern 5u/f M
grüßte der Präſident der Handwerkskammer Kaſſel Pg. Bern,
hardt den Reichshandwerksführer, ſowie den Oberpräſidentss mntlich w
und die Behördenvertreter, und beſonders herzlich die Vertret=/ grotgetre

der Handwerkskammer Danzig und den Delegierten

Saargebiet, ſowie die übrigen vertretenen Geſellen und Lehrling.

ſien word
Er betonte, dieſe feſtliche Begrüßung ſei der lebendige Ausdru, Aufgabe,
des Geiſtes, der nach der Machtergreifung durch den Nation Aggen und
ſozialismus in den Reihen des Handwerks ſeinen Einzug gehe wirlich iſt
ten habe. Alsdann ſprachen Oberbürgermeiſter Dr. Lahmeye. Nioe
kt in ſein
Gauleiter Staatsrat Weinrich und Oberpräſident Pri.), Verlauf g
ſtsjahres als
Philipp von Heſſen.
Herzlich begrüßt betrat Reichshandwerksführer Schmisſ An We
uges der le
das Rednerpult. Er dankte zunächſt für den herzlichen Empfa

und für die dem deutſchen Handwerk zugeſagte Unterſtützung. Dſſeln, guge
erſte Reichstagung ſei ein geſchichtlicher Tag des deutſchen Haryy die öffent

werks; ſie bilde den Abſchluß einer handwerkspolitiſchen Entw

lung. Das deutſche Handwerk, das ſtets der Ausgangspunkt v
Kunſt und Kultur geweſen ſei, ſei durch die Entwicklung der v
gangenen Zeit zum Schaden des deutſchen Volkes dem Abgrud
und der Vernichtung nahegebracht worden. Das deutſche Han)
werk ſei aber auch ſtets bereit geweſen, ſein Blut und ſein Yoſage durch
ben dem Vaterland zu opfern; es ſei bereit, alles hintanzuſtellA geſchaffen.
um dem Vaterland zu dienen. Der Redner erinnerte daran, Eyhehr mit W
ſich unter den nationalſozialiſtiſchen Opfern des Kampfes auch ſie Ausfuhr
deutſche Handwerker befinden und zeichnete dann die Aufgaknſahhade Al
heine bis zu
auf, die dem Handwerk zugewieſen worden ſeien. Das Handwlerſte Mais
wolle geſchloſſen mithelfen, den Nationalſozialismus in der Will,
ſchaft in die Tat umzuſetzen. Im deutſchen Handwerk ſolle jeWßg. Da zur
die Möglichkeit haben, durch Leiſtungen und Können mitzuark) Mengen an
ten. Der Reichshandwerksführer ſchloß mit den Worten: Mögſeführt word
cheine im
alle erkennen, daß wir nur durch Einigkeit ſtark werden und d
ſein würd
aus die Kraft ſchöpfen zum Aufbau der Wirtſchaft und des
ſamten Volkes. Wir alle arbeiten, und der Glaube, die Zukun
wird uns die Kraft geben, das Werk zu vollenden, was der ByAntrag
meiſter Hitler begonnen hat. Wir wollen am Aufbau mitwirko). 9
damit unſere Kinder unſere Namen dereinſt in goldenen Lett9 1934.
in der Geſchichte, aber auch in der Geſchichte des deutſchen Hautagbar.
ſe ein,
werks finden.
bichen zum
nrechnu
Ein ſüdafrikaniſcher Abgeordneker befürworkek ſzyreleat
Weiterhin
Rückgabe Südweſtafrikas an Deutſchland.

Muht von
EP. Kapſtadt, 2. Mär
der letzten
Zum erſtenmal in der Geſchichte des ſüdafrikaniſchen A
ſichkeiten ert
laments verlangte ein Abgeordneter aus Natal, daß das früldhrens gel=
Deutſch=Südweſtafrika an Deutſchland zurückgegeben werden ſoldereinfuhr

Als Begründung führte der Abgeordnete an, daß dieſe Rückgcichte Ausſt

ſen in geo
im gemeinſamen Intereſſe von Südafrika und Südweſtaftika li Angen auf

Verwaltungsmitglieder des 25p.
haben keine Abfindungsſumme erhalken.

die Ausft
bei der Au=
hen
dasſell
mit dem
bereits ſ
Berlin, 2. Märyünſtig A
Wie der Stellvertreter des Führers der Deutſchen MWeizen nu=
geſtelltenſchaft
mitteilt, entbehren die in Berlin und eini/ für Getre
anderen Orten des Reiches verbreiteten Gerüchte über hohe Pugniſſe od
ſindungsſummen der Verwaltungsmitglieder des alten DeutaVerkauf
nationalen Handlungsgehilfen=Verbandes jeglicher Grundlagden 8.
An die ehemaligen verantwortlichen Mitglieder der Verwaltu Reichsſtelle
des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen=Verbandes ſind keire Eodann 5in
lei Abfindungsſummen ausgezahlt worden.
W M34 abgel

lenſender arbeitet daher auf fünf verſchiedenen Wellen. Zu jch
Welle gehört naturgemäß eine beſondere Antenne, und da ni
außerdem für jede Senderichtung eine Antenne braucht, iſt esV.

greiflich, daß der deutſche Kurzwellenſender in Zeeſen nicht we
ger als acht verſchiedene Richtantennen zur Verfügung hat.
dieſen Antennen beſtreicht eine, der Richtſtrahler Oſtaſien,
pan und reicht bis nach Niederländiſch=Indien (Sendezeit 14
17 Uhr entſprechend einer Ortszeit in Schanghai von 21 bis
Uhr); eine zweite, der Richtſtrahler Afrika, umfaßt das geſamte
biet der ehemaligen deutſchen Beſitzungen und der ſüdamerikaniſ
Union (Sendezeit 18.4522.30 Uhr MEZ.), eine dritte, der Ri
ſtrahler, Südamerika beſtreicht den ganzen Kontinent von
Südſpitze bis nach Nordbraſilien (Sendezeit 23 bis 1 Uhr entſ.
chend ſüdamerikaniſcher Zeit 18 4is 20 Uhr), die vierte ſchließ
Richtſtrahler Nordamerika, reicht vom Panamakanal bis 1
Kanada, Sendezeit 2 bis 5 Uhr, entſprechend einer oſtamerikaniſch
Zeit von 20 bis 23 Uhr. Ein weiterer Richtſtrahler Mitt
amerika ſteht vor, der Inbetriebnahme. Da Richtantennen
Reflektoren zufolge des gleichartigen Aufbaus von Antenne

Reflektor wahlweiſe in beiden Richtungen betrieben werden
nen, wird zum Beiſpiel der neue Richtſtrahler Mittelamerika

der entgegengeſetzten Richtung als Richtſtrahler Auſtralien
nutzt werden können.

Der burgundiſche Goldſchaß.

Im Staatlichen Muſeum für Vor= und Frühgeſchichte
Berlin wird in den nächſten Tagen ein burgundiſcher Go4
ſchmuck zu beſichtigen ſein, den kürzlich ein Arbeiter der Sün
Cottbus bei Erdarbeiten fand. Es handelt ſich um fünf Au
ringe aus reinſtem Gold. Einer der Armringe iſt etwas befg
digt, weil der Arbeiter feſtſtellen wollte, aus welchem Mel
die gefundenen Reifen ſind. Trotzdem iſt damit der Schön!
der Ringen kein Abbruch getan worden. Sie dürften aus S
ſchweden ſtammen und etwa 400 n. Chr. in der Cottbu
Gegend vergraben worden ſein. Daß es ſich um einen Schaßz
Burgunden handelt, erkannte ſofort Profeſſor Unverzagt,
ſtaatliche Vertrauensmann für kulturgeſchichtliche Bodenale
tümer der Provinz Brandenburg. Die Burgunden ſind etwa
Chriſti Geburt herum von ihrer Heimat Burgundarholm (Jn
Bornholm) gekommen, dann wohl zunächſt an der Weichſelmi
dung gelandet und nun allmählich nach Süden bis in
Lauſitz vorgedrungen, von hier durch die Völkerwanderung n
dem Weſten bis an den Main und Rhein weitergeſchoben we!
den. Der Goldſchatz wiegt etwa 800 bis 900 Gramm. Das bM4
Stück iſt ein Armring mit einem Schlangenkopf. Die Rin
lagen nur fünfzig Zentimeter unter der Erdoberfläche.

[ ][  ][ ]

gstag, 3. März 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Regelung der Getreidewirtſchaft.
Beizenausfuhr bis 15. Inli zugelaſſen gegen zollfreien Impork von Zukkergerſte, Mais oder Darl.
Verlängerung der Feſtpreiſe. Nochmals Weizenapkäufe in den koken Winkeln.
Ernte erwartet werden kann, verlängert worden, und zwar bei
Geregelter Ablauf des Gekreide=
Roggen bis zum 15. Juli, bei Weizen bis zum 15. Auguſt 1934.
Die Preishöhe iſt die gleiche, wie ſie für den Juni feſtgelegt wor=
den
iſt.
wirkſchaftsjahres ſichergefkellk.
Auf dieſe Weiſe wird erreicht, daß mindeſtens 500 000 Ton=

Berlin, 2. März.
Imtlich wird mitgeteilt: Mit der Einführung der Feſtpreiſe
füru brotgetreide iſt im Oktober des vorigen Jahres nicht nur
für en Bauern und Landwirt, ſondern überhaupt für den ge=
ſarmm
Getreidemarkt eine völlig neue wirtſchaftliche Grundlage
ze Lgeſthffen worden. Die dem Feſtpreisſyſtem in erſter Linie ge=
den
Yyſteh! Aufgabe, der Landwirtſchaft eine Verwertung ihrer Ernte
an wggen und Weizen, ſoweit zur Ernährung der Bevölkerung
erfneerlich iſt, zu feſten und gerechten Preiſen zu ſichern, iſt
Lahnouuchus gelöſt worden. Darüber hinaus hat der Roggen=
mſtit
in ſeiner Geſamtheit einen ſo geordneten und organi=
ſchzn
Verlauf genommen, daß er auch für den Reſt des Wirt=
chäſtjahres
als in ſich geſund und gefeſtigt betrachtet werden
m. Am Weizenmarkt ſind infolge des beſonders großen
fwuges der letzten Ernte gewiſſe Stockungen des Angebots in
grachtungünſtig gelegenen Gebieten, den ſogenannten toten
WFtln, aufgetreten, die zeitweilig die Aufnahme von Weizen
unddie öffentliche Hand erforderlich machten.
im Hinblick auf die große Weizenernte war ſchon zu Be=
uides
Wirtſchaftsjahres in Ausſicht genommen worden, durch
hmtaiſch gegen ausländiſche Futtergerſte, Mais und Dari für
n berſchüſſigen Weizen Abfluß auf dem Weltmarkt zu verſchaf=
Wem ſobald es die Lage auf dem inländiſchen Futtergetreide=
iſche
zat zulaſſen würde. Nachdem dieſer Zeitpunkt nunmehr ge=
und ſeiſumen iſt, hat die Reichsregierung die notwendige geſetzliche
rnnlage durch das Geſetz über Ausfuhrſcheine vom 26. Februar
Bt geſchaffen. Durch eine Ausführungsverordnung hierfür wird
erte darayjuumehr mit Wirkung vom 8. März 1934
di Ausfuhr von Weizen bis zum 15. Juli 1934 mit der
ißgabe zugelaſſen, daß mit Hilfe der erteilten Ausfuhr=
ſchine
bis zum 31. Juli 1934 die gleiche Menge Futter=
geſte
, Mais oder Dari zollfrei eingeführt werden kann.
der
/Viedereinfuhr von Weizen iſt auf dieſe Ausfuhrſcheine nicht
TIſſg. Da zur Schonung des Inlandsmarktes keinesfalls grö=
nen
mitzurn Nengen an Getreide eingeführt werden ſollen, als Getreide
Worten: Megeührt worden iſt, andererſeits aber das mit Hilfe der Aus=
werden
un ſeine im Verhältnis von 1:1 eingeführte Futtergetreide zu
iurſein würde, wird die Reichsſtelle für Getreide, Futtermittel
Econſtige landwirtſchaftliche Erzeugniſſe dadurch einen Aus=
be
, die Zuh=hſchaffen, daß ſie dem Inhaber des Ausfuhrſcheins
was der MIntrag einen ſogenannten Anrechnungsſchein über
MM. nebſt Zinſen für je eine Tonne ausge=
bau

ſiten Weizen ausſtellt, und zwar bis zum 31.
171934. Die Berechtigung aus den Anrechnungsſcheinen iſt
deutſchen hatagbar. Die Reichsſtelle löſt die Anrechnungsſcheine in der
aſt ein, daß ſie ſie bei der Veräußerung von ausländiſchem
ſuhen zum Nennwerte zuzüglich Zinſen in Zahlung nimmt.
ſie Mrechnungsſcheine müſſen zur Einlöſung bis zum 31. Auguſt
Pif
Avorgelegt werden.
Peiterhin werden der
Asfuhr von Weizen und Müllereierzeugniſſen aus Weizen,
liü der letzten Zeit ſo gut wie völlig geſtockt hat, dadurch neue
ſichkeiten eröffnet, daß der bisher im Rahmen des Austauſch=
daß
das fülFkarens geltende Zoll von 75 Rpf. je Doppelzentner bei der
n werden idreinfuhr von Weizen fortfällt. Damit ſich die wieder er=
gühte
Ausfuhr von Weizen und Müllereierzeugniſſen aus
ß dieſe Rül
Rin in geordneten Bahnen vollzieht und gegenſeitige Unter=
ugen
auf dem Weltmarkt unmöglich gemacht werden, iſt fer=
de
Ausfuhrſcheinordnung dahin geändert worden, daß künf=
di
der Ausfuhr von Weizen und Müllereierzeugniſſen aus
in dasſelbe Verfahren Platz greift, wie es im Zuſammen=
bamit
dem deutſch=polniſchen Roggenabkommen im Dezember
Bſereits für den Roggen eingeführt worden iſt; das bedeutet,
ſäßt üünftig Ausfuhrſcheine für Weizen und Müllereierzeugniſſe
rlin,

R7N
der Ve
ſind!

Veizen nur erteilt werden, wenn die Waren von der Reichs=
enke
für Getreide, Futtermittel und ſonſtige landwirtſchaftliche
nagniſſe oder durch ihre Vermittlung verkauft ſind. Wenn
herkauf vor dem Inkrafttreten der Verordnung, d. h. alſo
dm 8. März, abgeſchloſſen worden iſt, müſſen die Waren bei
ſeichsſtelle gebucht worden ſein.
kodann ſind die nach der bisherigen Regelung mit dem 30.
i1934 abgelaufenen Feſtpreiſe bis zum Zeitpunkt, wo die neue

ſanid
*
vo 5i
euf füö
A
wNi

Erbfragen auf dem Inkerniſten=Kongreß.
Die Deutſche Geſellſchaft für Innere Medizin hält ihre 46.
lang vom 9. bis 12. April in Wiesbaden unter dem Vorſitz von
9 Schittenhelm, Kiel, ab. Im Mittelpunkt der Verhand=
un
ſteht diesmal die Erörterung von Erbkrankheiten und ihre
k)tung für die menſchliche Pathologie, ſo daß damit das Pro=
Umn einen Charakter erhält, der weit über die große wiſſen=
iche
Bedeutung ſolcher Kongreſſe hinausgeht und hohes In=
Ei für die Allgemeinheit gewinnt. Prof. Eugen Fiſcher, der
ante Erbforſcher und Direktor des Kaiſer=Wilhelm=Inſtituts
rbbiologie in Berlin=Dahlem, wird den einleitenden Vortrag
MDie heutige Erblehre in ihrer Anwendung auf den Men=
halten
. Der durch ſeine Zwillingsforſchungen bekannte
von Verſchuer wird über Allgemeine Erbpathologie be=
Ain, und Prof. Naegeli=Zürich wird dieſes Thema auf ſeinem
cergebiet der Nerven= und inneren Krankheiten weiterführen.
Korzuheben ſind ferner die Vorträge Prof. Butenandts=Danzig
Adie biologiſchen Wirkungen und den chemiſchen Aufbau der
alhormone und Prof. Schroeders=Kiel über normale und
Rhafte Eierſtockfunktionen.
Im Anſchluß an dieſe Tagung wird gemeinſam mit der Ge=
haft
für Verdauungs= und Stoffwechſelkrankheiten das Gebiet
Gitaminforſchung in ſeinen neueſten Entwicklungen erörtert
Men, zu denen Prof. Stepp=Breslau den einführenden Vortrag
in wird.
Reichskammer der bildenden Künſte.
9er Leiter der Landesſtelle Heſſen=Naſſau der Reichskammer
öir denden Künſte, Frankfurt a M.. Buchgaſſe 11a, gibt be=
* Die Schultheiß=Patzenhofer Brauerei=Aktiengeſellſchaft ver=
liet
in Gemeinſchaft mit dem Bund Deutſcher Gebrauchs=
hicker
, dem Fachverband in der Reichskammer der bildenden
ſt einen Wettbewerb zur Erlangung einer Schutzmarke. An
en ſind ausgeſetzt: 1. Preis 3000 RM., 2. Preis 2000 RM.,
keis 1000 RM., 10 weitere Preiſe 4 200 RM. Die Wett=
Iosbedingungen ſind anzufordern von der Schultheiß=Patzen=
/ Brauerei A.=G., Berlin NW. 40, Roonſtraße 6/8.
* Ein Mann ſucht Gerechtigkeit.
uifführung eines Michael=Kohlhaas=Stückes in Dortmund.
1as am Stadttheater in Dortmund zur Uraufführung ge=
e
Schauſpiel Ein Mann ſucht Gerechtigkeit von Karl
dersExner weiſt erneut auf die inneren Schwierigkeiten,
ſich der Dramatiſierung des Michgel Kohlhaas von Hein=

nen Weizen und etwa 200 000 Tonnen Roggen mehr, als es bei
der bisherigen Geſetzeslage der Fall war, zu den Feſtpreiſen ab=
geſetzt
werden können.
Ferner iſt Vorſorge dafür getroffen worden, daß die Nach=
prüfungen
über die Innehaltung der Einlagerungs=
flicht
der Mühlen auf Grund der Verordnung über den
Zuſammenſchluß der Roggen= und Weizenmühlen vom 5. Novem=
ber
1933 noch weſentlich verſchärft und mit beſonderer Genauig=
keit
durchgeführt werden. Durch wiederholte Kontrollen der ein=
zelnen
Mühlen wird ſichergeſtellt werden, daß am Auslauf des
Wirtſchaftsjahres die Mühlen die vorgeſchriebenen Pflichtmengen
an Weizen auf Lager haben.
Schließlich iſt, da der Weizenmarkt gerade an der Wende
Februar=März allgemein als beſonders angeſpannt gelten mußte,
die Reichsſtelle für Getreide, Futtermittel und ſonſtige landwirt=
ſchaftliche
Erzeugniſſe entſprechend den Anregungen einer Reihe
von Landesbauernführern vor kurzem ermächtigt worden, noch
einmal mit Weizenkäufen in den toten Winkeln
einzugreifen, was eine ſtarke Entlaſtung und große Beruhigung
des Marktes herbeigeführt hat. Weitere Maßnahmen von all=
gemeiner
Bedeutung, die einen geregelten Ablauf des Getreide=
wirtſchaftsjahres
ſicherſtellen ſollen, ſtehen bevor.
Deutſch=däniſches Abkommen
über den gegenſeiligen warenverkehr
unkerzeichnel.
Berlin, 2. März.
Die Mitte Januar zunächſt in Berlin aufgenommenen und
vor einigen Tagen in Kopenhagen fortgeſetzten Wirtſchaftsver=
handlungen
zwiſchen Deutſchland und Dänemark haben am
1. März 1934 zur Unterzeichnung eines deutſch=däniſchen Abkom=
mens
über den gegenſeitigen Warenverkehr geführt, das geeignet
iſt, die wirtſchaftlichen Beziehungen beider Länder auf eine be=
friedigendere
, ihren wichtigſten Ausfuhrbedürfniſſen entgegenkom=
mende
Grundlage zu ſtellen.
Zu dem Abſchluß des deutſch=däniſchen Abkommens wird von
zuſtändiger Stelle mitgeteilt:
Der unmittelbare Anlaß für die deutſch=däniſchen Wirt=
ſchaftsverhandlungen
war die mit Beginn dieſes Jahres in
Deutſchland im Zuge der neuen Agrarpolitik getroffene Neu=
regelung
für den Verkehr mit Butter, Käſe und
Eiern, die ſich auf die Einfuhr dieſer Erzeug=
niſſe
erſtreckt und bekanntlich zunächſt in den deutſch= hollän=
diſchen
Handelsvertragsverhandlungen gegen Schluß des vorigen
Jahres ihre bedeutſame Wirkung erwieſen hatte. Die Ver=
handlungen
mit Dänemark wuchſen aber ſehr
bald über dieſes engere Gebiet hinaus und er=
griffen
einen erheblichen Teil des beiderſeiti=
gen
Warenaustauſches.
Für die deutſche Ausfuhr nach Dänemark hat die däniſche
Valutaregelung den beſonderen deutſchen Bedürfniſſen in ange=
meſſener
Weiſe Rechnung zu tragen. Deutſchland hat anderer=
ſeits
Dänemark zugeſagt, einen der däniſchen Ausfuhr des letzten
Jahres im weſentlichen entſprechenden Anteil an Molkereierzeug=
niſſen
und Eiern zur Einfuhr nach Deutſchland zuzulaſſen.
Darüber hinaus hat ſich in eingehenden Verhandlungen mit allen
beteiligten Staaten durch die beabſichtigte Ausdehnung des Ueber=
nahmeſcheinverfahrens
auf Schlachtvieh ein Weg finden laſſen,
der es ermöglicht, Dänemark auch auf dem für dieſes Land beſon=
ders
wichtigen Gebiet ein gewiſſes Entgegenkommen zu gewähren,
ohne daß dadurch der deutſche Schlachtviehmarkt geſtört wird.
Das Abkommen gilt zunächſt nur für 1934. Um ſeine Durch=
führung
zu erleichtern, iſt nach dem Vorbild des deutſch=
holländiſchen
Vertrages die Bildung je eines
deutſchen und däniſchen Regierungsausſchuſſes
für die Vieheinfuhr vorgeſehen. Die beiden Regie=
rungen
ſind ferner dahin übereingekommen, alsbald in Ver=
handlungen
miteinander einzutreten, um die aus frü=
herer
Zeit ſtammenden wirtſchaftlichen Ver=

rich v. Kleiſt ergeben. Die Novelle widerſtrebt ihrer Natur nach
einer bühnenmäßigen Bearbeitung. Der Autor dieſes Stückes,
Grenzlanddeutſcher aus der böhmiſchen Ecke, verſucht der Schwie=
rigkeiten
der pſychologiſch hintergründigen Vorlage zu entgehen,
indem er einmal die Kohlhaas=Figur vereinfacht und fernerhin
die Handlung aktualiſiert, indem er ſie zur Gegenwart in Be=
ziehung
ſetzt (ähnlich dem Vorgehen Friedrich Forſters in ſeinem
Guſtav=Waſa=Drama), Kohlhaas, hier eindeutig als Rechtſuchen=
der
und ſchließlich als Kämpfer um die Moral typiſiert, vertritt,
unausgeſprochen, die Sache des um ſeine nationale Ehre kämpfen=
den
Auslandsdeutſchtums. Solche Abbiegungen von einer berühm=
ten
und in ihrer Prägung feſtgelegten dichteriſchen Vorlage ſind
nicht unbedenklich, und die Einwände gegen die Szenenfolge der
acht Bilder melden ſich denn auch im Verlauf des Theaterabends,
der über die ſaubere Geſinnung des Autors hinaus wenig über
ſeine Begabung als Dramatiker ausſagt. Ein gewiſſes Geſchick in
der Dialogführung einzelner Szenen, vor allem des Mittelteils,
iſt ihm nicht abzuſprechen; ein etwas billiger, theaterhafter Schluß
wirkt nicht eben erfreulich und zur Begründung des Arguments,
daß immer Macht vor Recht gehe, wenig überzeugend. Die Dort=
munder
Aufführung bemühte ſich um eine geſchloſſene Wiedergabe.
die das Spiel des Darmſtädter Gaſtes Rudolf Klix als Michael
Kohlhaas ſtark und betont hervortreten ließ. Seine Leiſtung ſtand
neben dem vorzüglichen Einſatz der übrigen Mitwirkenden durch=
aus
im Mittelpunkt des Intereſſes. Willi Hankes Spielleitung
und Fritz Mahnkes Bühnenbilder holten alle Wirkungsmög=
lichkeiten
aus dem Stück, das ſeiner Art nach weniger ein Drama
als eine eviſch=dramatiſche Bilderfolge ohne pſychologiſch vertiefte
Kraft iſt. Am Schluß bezeugte ein ſtarker Achtungserfolg dem an=
weſenden
Autor die Anerkennung der gewiß gut gemeinten Abſicht.

* Das gelbe Gartenbuch von Elly Peterſen. (Erſchienen bei
Knorr u. Hirth G. m. b. H., München).
Dieſes Buch iſt eine Freude für jeden, der Sinn und Liebe
für alles, was wächſt und blüht, hat. Es iſt ſo lebendig geſchrie=
ben
, daß ſchon die Lektüre Vergnügen macht. Und wer noch kei=
nen
Garten, oder doch die Sehnſucht danach ſein eigen nennt,
dem wird beim Leſen der Wunſch danach aufſteigen. Und er
wird mit Spaten und Harke zu Werk gehen und an Hand der
ſachkundigen Anleitungen von Frau Elly Peterſen und den erläu=
ternden
Zeichnungen ihres Gatten gewiß einen Muſtergarten
ſchaffen. Die Altmeiſter des Gartenbaues, die Engländer,
haben ja noch immer einen Vorſprung vor uns auf dieſem Ge=
biet
. Deshalb wünſcht man um ſo mehr dieſes Buch in recht
viele Hände. Manche Anfängerdummheit, die die Verfaſſerin
vor Jahren, als ſie aus dem Steinbaukaſten Berlin W auf die
Dachauer Moosſchwaige hinauszog, ſelbſt gemacht hat, läßt ſich
dadurch vermeiden. In völlig neuer, ſehr glücklicher Faſſung er=
ſcheint
eben das 62.66. Tauſend der Geſamtauflage. Trotz der
tadelloſen Ausſtattung iſt der Preis niedrig gehalten, ein
weiterer Vorzug dieſes erfreulichen Buches!

Nr. 61. Seite 3

träge, insbeſondere einzelne Verträge zwiſchen
Dänemark und früheren deutſchen Bundes=
ſtaaten
, zu vereinheitlichen und den gegenwär=
tigen
Verhältniſſen anzupaſſen.
Das neue deutſch=däniſche Abkommen bewegt ſich, indem es
eine Forderung der deutſchen Ausfuhrmöglich=
keiten
durch Zugeſtändniſſe auf landwirtſchaft=
lichem
Gebiet erſtrebt, in der gleichen Richtung, wie der
im Dezember 1933 abgeſchloſſene deutſch=holländiſche und der da=
nach
mit Ungarn vereinbarte Vertrag. Sein Abſchluß iſt nur
möglich geworden, daß die neue deutſche Agrarpolitik mit ihrer
feſten Regelung des innerdeutſchen Marktes für die wichtigſten
landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe die Vorausſetzungen dafür ge=
ſchaffen
hat, daß den auf landwirtſchaftlichem Gebiet liegenden
Ausfuhrintereſſen anderer Länder ohne Schädigung der
deutſchen Landwirtſchaft entgegengekommen werden
kann.
Skaalsſekrefär Reinhardk über
Wirkſchafts=- und ſkeuerpolikiſche Fragen
Hamburg, 2. März.
Das Hamburger Fremdenblatt veröffentlicht eine Unter=
redung
des Staatsſekretärs im Reichsfinanzminiſterium, Rein=
hardt
, mit dem Berliner Vertreter des Blattes, Dr. Adolf
Halfeld. In dieſer Unterredung, die zu Beginn ſich vor
allem mit den Intereſſen der Hanſaſtädte befaßte, betonte der
Staatsſekretär, für die finanzielle Leiſtungsfähigkeit des Reiches
bei der Unterſtützung der Schiffahrt gebe es Grenzen. Dies
müſſe durch Steigerung der privatwirtſchaftlichen Initiative kraft
organiſatoriſcher Auflockerung wettgemacht werden. National=
ſozialiſtiſche
Wirtſchaftspolitik heiße freies Spiel der Kräfte in
dem allgemeinen Rahmen, der dem Einzelnen durch die Rück=
ſichtnahme
auf das Volksganze geſteckt ſei.
Das Geſpräch erſtreckte ſich dann auf Fragen der allgemeinen
Steuerpolitik. Es kam dabei die Notwendigkeit zum Ausdruck,
die Wirtſchaft durch Steigerung der Kaufkraft
der Bevölkerung weiterhin zu beleben. Beſonders
beſchäftigt den Staatsſekretär die Hebung der Kaufkraft
der ärmeren Bevölkerungsſchichten. Er hat dafür
Maßnahmen ins Auge gefaßt, die die Oeffentlichkeit in weiteſtem
Maße intereſſieren müſſen.
Die Spanne zwiſchen Brutto= und Nettolohn erſcheint ihm
gegenwärtig aus verſchiedenen Gründen zu hoch. Dazu trügen
nicht nur die ſtaatlichen Abgaben bei, ſondern vielfach auch die
hehen Pflichtbeiträge für Organiſationen uſw., für deren Ver=
ringerung
er ſich bereits mit Nachdruck eingeſetzt habe. Das
Reich werde mit gutem Beiſpiel vorangehen.
Die Abgaben für Arbeitsloſenhilfen erbringen im laufenden
Rechnungsjahr rund 525 Millionen RM. Er beabſichtige nun,
die Abgabe mit Wirkung ab 1. April 1934 um rund 285 Mil=
lionen
RM. zu ſenken.
Vom 1. April ab wolle er alle Einkommen von nicht mehr
als 200 RM. monatlich völlig frei von der Abgabe zur Arbeits=
loſenhilfe
geſtalten.
Für die in Betracht kommenden Schichten ergibt das eine
Erſparnis und dementſprechende Kaufkraftſteigerung von ins=
geſamt
225 Millionen RM. Die Einkommen von 200300 RM.
monatlich ſollen um 35 Millionen RM. weniger und die Ein=
kommensſtufen
von mehr als 300 RM. monatlich um 25 Mil=
lionen
weniger als bisher an Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe auf=
bringen
. Im übrigen komme die freiwillige Spende zur För=
derung
der nationalen Arbeit, die ihre große Wirkung in den
Wintermonaten getan habe, am 1. April ebenfalls in Fortfall.
Ueber die bevorſtehende Frühjahrsoffenſive
in der Arbeitsſchlacht äußerte ſich der Staatsſekretär
durchaus optimiſtiſch. Er verwies dabei wie ſchon bei früheren
Gelegenheiten, auf die erheblichen Mittel, die nochaus
den verſchiedenen Arbeitsprogrammen zur Ver=
fügung
ſtehen.
Auch die Haushaltlage des Reiches ſei günſtig
zu beurteilen. Die Beſprechungen für den neuen Haushaltsplan
ſeien noch nicht abgeſchloſſen. Starke Abſtriche in den An=
forderungen
der Reſſorts ſeien noch notwendig,
da dieſe durchweg über den Ziffern des vergangenen Jahres
liegen. Andererſeits ſei ein Zeichen der wachſenden Wiederkehr
des wirtſchaftlichen Vertrauens, eine anhaltende Er=
höhung
der Einkünfte aus faſt ſämtlichen
Steuerarten feſtzuſtellen. Dafür machen ſich freilich im
neuen Haushaltsjahr erſtmalig die großen Vorbelaſtungen aus
den verſchiedenen Arbeitsbeſchaffungsprogrammen fühlbar.
Zum Schluß der Unterredung machte Staatsſekretär Rein=
hardt
energiſch Front gegen alle Gelüſte nach einem
inflationiſtiſchen oder devalvavioniſtiſchen
Kurs, der ein Verbrechen an der Wirtſchaft darſtellen würde.
Regierung und Partei ſeien entſchloſſen, nicht das Vertrauen
der Sparer zu enttäuſchen. In dieſer Beziehung ſei die Reichs=
regierung
nur einer Meinung.

Deutſche Arbeit im Vierjahresplan, von Hans Achim Thiele
und Kurt Göltzer. Mit Geleitworten von Reichsminiſter
Göring, Frhr. v. Eltz=Rübenach, R. Walther Darré, Dr. Schmitt
und dem Führer der Deutſchen Arbeitsfront Dr. Ley. ( Ver=
lag
Gerhard Stalling, Oldenburg i. O. 3,60 RM.)
Ein Buch, in dem aus Bild und Wort Geſchichte ſpricht, das
Hohelied der lebenden Generation des deutſchen Volkes. Es
kündet von Not und Sieg eines Geſchlechts, das dem Abgrund
nahe war und durch die Rettungstat eines begnadeten Führers
wieder auf den Weg zur Sonne geleitet wurde. In packender
Darſtellung reißt die Erinnerung an das Inferno der Weimarer
Epoche noch einmal wach. Der Totentanz einer abgelebten Zeit
mit ihren Ereigniſſen und Geſtalten zieht vorüber, die zum
Untergang verurteilt iſt, während ſchon die Morgenröte einer
ſchöneren Zukunft leuchtend anbricht. Der Führer ſammelt das
Volk zur Nation, die ihm jubelnd den Auftrag zum Aufbau gibt.
Hier wird der grandioſe Aufſtieg offenbar, den Deutſchland ſeit
dem Januar 1933 genommen hat.

Vom Zwingermädchen (einem neuen Beruf) bis zum König
Salomo der Straße (einem alten Beruf, aber neu geſehen) führt
uns der Weg im Märzheft der Zeitſchrift die neue linie‟. Wir
legen einen Flug zurück mit Manfred Haußmann im Segelflug=
zeug
oder nur auf den Flügeln der Sehnſucht nach dem Haus,
nach dem man ſich ſehnt. Ein Heft voll der intereſſanteſten und
amüſanteſten Dinge, ein Heft für jeden und jede, der die neue
Linie der Kunſt, Reiſe, Wohnkultur und einer höchſt reizvollen
Frühjahrsmode ſucht.
Der Teſſin. Federzeichnungen von Auguſt Aeppli. (Raſcher
u. Cie, Verlag Zürich.)
In einem Zyklus von etwa 50 kleinen Federzeichnungen
bringt Auguſt Aeppli Bilder aus dem Kanton Teſſin, vom
Luganer See dem Lago Maggiore. Die Arbeiten ſind durchweg
ſehr weich gehalten, was bei einigen Bildern, z. B. von den Ufern
der Seen zweifellos dem Charakter der Landſchaft nahe kommt.
Doch hat der Künſtler wohl nicht die Kraft der inneren Schau aus
der Liniengebung, um ſolche Landſchaften, wie Partien der Gott=
hardſtraße
und des Dazio Grande, zu geſtalten. Maleriſche
Winkel in kleinen italieniſchen Neſtern, wie Carona, Cadero und
Gandria, ſind wohl gelungen, doch an der Darſtellung größerer
architektoniſcher Formen, wie etwa der Kirche Madonna del
Saſſo bei Locarno, verſagt der Künſtler Im Ganzen wohl eine
liebenswüsfse, aber wenig originelle Leiſtung.
ta

Bernd und Brunhilde von der Hitler=Jugend. Ein Bilderbuch
von Richard Heinrich, mit Verſen von Johannes Arnold.
(2.50 RM., Verlag Hegel u. Schade, Leipzig C
Jugendhaft, friſch und froh leuchten einem die Bilder dieſes
Büchleins entgegen. Auf nicht weniger als acht bunten und
ebenſoviel zweifarbigen Seiten und in herzerfriſchenden Verſen
wird das Leben und Treiben unſerer Hitler=Jungen und
Mädchen geſchildert. Sieht und lieſt man dieſes Büchlein, ſo
kommt man zweifellos zu der Ueberzeugung, daß es in die Hand
jedes Kindes gehört; denn es iſt ein Buch, das ſich der Zeit an=
paßt
und daher das übliche Bilderbuch weit übertrifft.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 61

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 3. März 1934

Georg Fuchs
Marg. Fuchs
geb. Neutzsch
Barkhausstraße 57 Lauteschlägerstraße 9
Kirchliche Trauung heute nachmitt. 2½ Uhr
in der Martinskirche.

Statt Karten.
Ihre Vermählung zeigen an
Rechtsanwalt
Dr. Kurt Hofmann
Erna Hofmann
geb. Müller
Kirchliche Trauung am Samstag, 3. März 1934,
2 Uhr in der Stadtkapelle.

Statt jeder beſonderen Nachricht.
Heute erlöſte der gnädige Gott meine liebe
Frau, meine herzensgute Mutter
Anna Pogel
geb. Hilß
von ihrem langjährigen Leiden. (2562
Darmſtadt u. Hamburg, 28. Februar 1934.
Adolf Vogel, Pfarrer u. Dekan i. R.
Dr. Walter Vogel, Studienrat.
Die Beerdigung fand in aller Stille ſtatt,
Wir bitten von Beileidsbeſuchen abzuſehen.

Beerdigungs=Geſchäft
Gg.Oesterling
Lauteſchlägerſtraße 10
Telefon Itr. 1286.
2a

Heute entſchlief ſanft mein lieber Mann, unſer guter, treuer
Sohn, Bruder und Schwiegerſohn
Dr. med. Ernſt Seeger
Im Namen dec Hinterbliebenen:
Ilſe Seeger, geb. Oppens.
Darmſiadt, Hamburg, den 1. März 1934.
Bismarckſtraße 53.
Die Beerdigung findet Montag, den 5. März, vormittags 11 Uhr, auf
dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt. (2582

Wer nimmt
Beiladung
von etwas =
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Ende März
nach Berlin?
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(nicht unter 20
Jahr.) f. Haus=
arbeiten
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Ang. mit Lohn=
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u. K. 209
Geſchäftsſtelle.
Männlich.

Winterhilfswerkdes deutſchenVolkes 1933/34

Programm

für die feierliche Übergabe des geſammelten Brotes
durch das Jungvolk
und
die Sonderausgabe der Lebensmittel= und Kohlengutſcheine
am 5. März 1934.
(Tag der erwachenden Nation.)

1000 Uhr: Auf dem Meßplatz: Anfahren der Brotwagen aus Rhein=
heſſen
und Starkenburg.
11.00 Uhr: Gebietsjungvolkführer Heini Jung aus Wieebaden über=
gibt
das geſammelte Brot dem Gauführer des Winter,
hilfswerks, Pg. Bürgermeiſter Haug, Darmſtadt.
11.10 Uhr: Der Gauführer des Winterhilfswerks, Pg. Bürgermeiſter

Haug übernimmt das Brot mit Dank an das Jungvolk
und übergibt es dem Winterhilfswerk.

Aelt. Fräulein
ſucht Stellung.
Geſchäftshaush.
oder Landwirt=
ſchaft
. Zuſchr. u
K. 188 Geſchſt.

Privgk=

Heute morgen entſchlief ſanft im 68. Lebensjahre
Aato
unſere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter, Groß=
mutter
und Schweſter
mietg
Hch. Creker
Frau Marie Weißgerber.
Telefon 4522,

Jüd. Vollwaiſe,
welche gut koch.
ann, alle Arb.
verſteht, ſucht
Stell., am lieb=
ſten
in frauenl.
Haushalt. ab 15.
4. od. ſpät. Off.
u. K. 216 Geſch.

Weiblich.

geb. Schmidt
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Theodor Graepel u. Frau Tilly, geb. Weißgerber
Heinrich Bärenz. Oberlandmeſſer
und Fran Elſe, geb. Beißgerber (2580
Darmſtadt, Weſtrhauderfehn, den 2. März 1934.
Roquetteweg 16.
Die Beerdigung findet ſtatt Montag, 5. März, nachm.
3 Uhr, auf dem alten Friedhof, N.=Ramſtädterſtraße

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe liebevoller Teilnahme die
uns beim Heimgang unſeres lieben, unvergeßlichen
Entſchlafenen
Herrn Karl Hübner
zuteil wurden, ſprechen wir auf dieſem Wege unſeren
herzlichſien Dank aus.
Frau Maria Hübner und Annelieſe
Familie Johann Hübner.
Darmſiadt, den 2. März 1934.
(2578

Langgaſſe 34,
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Schweinemetzge=
rei
K. Roch. (a
eiladun
wird am 12. u.
3. d. Mts. nach
Köln hin u. zu=
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Rheinſtraße 51,
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Hoiſt=Weſſell=Liedes.
11.30 Uhr: Abgang des Zuges durch folgende Straßen:
Stittsſtraße, Dieburgerſtraße, Heinheimerſir Schlageter= ſſt mitzun
ſtraße, Frankfurteiſtraße, Peter Gemeinderſtraße, Eliſa= ſie den M
bethenſtraße, Neckarſtraße, Rheinſtraße, Steubenplatz.
11.30 bis 11.45: Glockengeläute ſämtlicher hieſiger Kirchen.
12.30 Uhr: Auflöſung des Feſizuges auf dem Steubenplatz.
12.30 bis 14 Uhr: Verpflegung des auswärtigen Jungvolkes
aus Feldfüchen.
14.00 Uhr: Feierliche Kundgebung in der Feſthalle. Es ſprechen:
Der Gauleiter Reichsſiatthalter Sprenger, der Gau=
führer
des Winterhiltswerks, Pg. Bürgermeiſter Haug,
Jungbannführer H. E. Siebert, Darmſtadt.
15.00 Uhr: Ausgabe der Spenden.
Die Feier in der Feſithalle wird umrahmt durch Chöre der Darmſtädter
Sängerſchaft. Die Muſik wird bei beiden Veranſtaltungen durch die
Polizeikapelle, durch den Muſikzug der Standarde T/415, durch die
Kapelle des Arbeitsdienſies und die Kapelle der Techniſchen Nothilfe
geſtellt. Die Darmſtädter Bevölkerung wird zu dieſen Veranſtaltungen
Mesta
herzlichſt eingeladen.
Kreisführung des Winterhilfswerks.

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[ ][  ][ ]

kuskag, 3. März 1934

Slus der Landeshauptſtadt
Darmſiadt, den 3. März 1934.
Aufruf des Landesbiſchofs
zur Eingliederung der evangeliſchen Jugend
in die Hikler=Jugend am 4. März.
Liebe evangeliſche Jugend!
DHI. Am Sonntag Oculi, den 4. März. findet die feierliche
Efniederung der evangeliſchen Jugend in die Hitler=Jugend
ſtatt Ich entbiete euch zu dieſem hochbedeutſamen Tage meine
heu=chſten Grüße, danke euch für eure Treue, mit der ihr bisher
zu uſerer Kirche geſtanden habt, und gebe der Erwartung Aus=
dmu
daß ihr euch auch fortan innerhalb der Hitler=Jugend als
grynevangeliſche Chriſten und treudeutſche Menſchen bewährt.
ihr tragt nun den Namen und das Ehrenkleid, des größten
piuchen, unſeres Führers Adolf Hitler. Dieſer Name legt euch
cügroße Verantwortung und Verpflichtung auf. Je feſter ihr
chöf em Boden des Evangeliums ſteht, deſto treuer könnt ihr die=
et
dienſt leiſten.
ſützt die Abende und die Sonntage, die der evangeliſchen
tondgemeinſchaft gehören, fleißig aus, damit ihr im Glauben
jceigte, ſtarke und reine Menſchen werdet.
Heil Hitler!
Euer Landesbiſchof:
Lic. Dr. Dietrich.
Kraft durch Frende.
die Offizin der L. C. Wittichſchen Hofbuchdrucke=
hatte
ſich geſtern verſammelt, um in einer ſchlichten Feier
ſAſtied zu nehmen von den vier Arbeitskameraden, die mit dem
Ualberzug der Gemeinſchaft Kraft durch Freude ins Erzgebirge
win. Der Seniorchef des Verlags, Herr R. L. Wittich,
nad im Namen der Verſammelten den Wunſch aus, daß die
ün Urlauber eine recht ſchöne Erholungszeit haben und die
fina würdig vertreten möchten. Darauf nahm der Zellen=
nnn
Schaaf das Wort. Er betonte, daß wir unſerem Füh=
m
dolf Hitler den genialen Gedanken verdanken, daß jeder
ſauiche ſeine Heimat kennen lernen und aus der Freude dieſes
Eleniſſes Kraft ſchöpfen ſoll, um tätig in unſerer Volksgemein=
Auf mitzuwirken. Herr Schaaf dankte dann der Firma dafür,
ſotz ie den Mitarbeitern die Reiſe dadurch ermöglicht hatte, daß

gite Koſten übernahm. Er ſchloß mit einem dreifachen Sieg=
il
auf den Führer, in das die Verſammlung begeiſtert ein=
Fmte. Botaniſcher Garten. Sonntag, den 4. März. 2.15 Uhr,
ädt wieder eine wiſſenſchaftliche Führung durch die Gewächs=
ßür
des Botaniſchen Gartens ſtatt. Im Bedarfsfalle wird die
Khung um 3.15 Uhr wiederholt. Der Eintritt iſt frei. Heſſiſches Landestheater. Mrite, Hae 9
EPtag A. Mſrt Anf. 19½, Ende 22 Uhr. E19
Die Fabel vom vertanſchten Sohn. 0.305.50 Entag 2.fße Anf. 19½, Ende 22 Uhr. (Außer Miete).
Der Barbier von Sebilla. Preiſe 0.955.75 Mtag S. Mſrt. Anf. 20, Ende gegen 22½- A17
Die Fabel vom vertauſchten Sohn, 0.705.50 poch 15, Ende 17. D. Bühne, Jugendr. III, Auswärts
Preiſe 0.503.00
Hänſel und Gretel. 7. März 19½, Ende n. 22½, D. Bühne Jugendr. 1 5, Gr. 1-4
Preiſe 0.504.50
Prinz von Homburg. Fnerstag
Zmſrst. Anf. 19½, Ende n. 22½ Uhr. C16
Preiſe 0.305.50
lundine. Ktag 2. 5ſr6 20, Ende geg. 22½ Uhr. D. Bühne K 12
Alle gegen Einen Einer für Alle. 0.504.50 Anf. 14, Ende 17. D. Bühne Jugendr. Iu. II. Ausw.
Preiſe 0.504.50
Prinz von Homburg. Lastag 10. März Anf. 20, Ende 22½ Uhr. Deutſche Bühne. O 12
Deutſches Frühlingsſpiel, hierauf: Der Bajazzo
Preiſe 0 705.50
Wagligcei). Fmag 11. März Anf. 19½, Ende gegen 22½ Uhr. (17.
Preiſe 0.705.50
Wiener Blut. Kleines Haus fütag Anf. 19½z, Ende 22 Uhr. (Außer Miete).
Die Erbtante oder Familie Luſtig. 0.50, 1., 1.50 3. März Anf. 22½, Ende 24 Uhr.
Preiſe 0.502.,50
Bunter Abend.

Darmſtädker Tagblakt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichken

Nr. 61 Seite 5

Burmſtäet i Beſſemande voran.
Volksgenoſſen!
Das Winterhilfswerk rüſiet zur Durchbruchsſchlacht. Am Samstag, den 3. und
Sonntag, den 4. März 1934 werden Adolf Hitlers junge Bannerträger das Werk des
Führers unterſtützen. Ihr, Einwohner Darmſtadts, macht die alte Parole aus den Tager
des Kampfes und des Terrors wahr: Darmſiadt im Heſſenlande voran!
Kein Jungvolk=Junge darf ohne ein friſches Brot Euer Haus verlaſſen.
Am Montag, den 5. März 1934 am Jahrestage der erwachenden Nation werden
die Brotwagen in Darmſiadt um 11 Uhr auf dem Meßplatz zuſammengefahren und durch
das Jungvolk übergeben. Unter den Klängen der Kirchenglocken und dem Marſchtritt der
braunen Bataillone werden ſie dann in feierlichem Zuge zur Feſihalle gebracht. Ganz Darm=
ſiadt
muß dieſe Tai der Jugend ſehen! Schmückt die Straßen und laßt die Fahnen wehen.
Um 2 Uhr mittags erfolgt dann in der Feſihalle die Ausgabe des Brotes, der Lebens=
mittel
und der Kohlengutſcheine an die dort verſammelten hilfsbedürftigen Volksgenoſſen
Darmſiadts. Der Ausgabe, der alle Vertreter der Partei und der Behörden beiwohnen
werden, wird eine feierliche Kundgebung vorangehen, auf der Herr Gauleiter Reichs=
ſiatthalter
Sprenger ſpricht.
Auch zu dieſer Teilnahme rufe ich Euch Männer und Frauen Darmſiadis auf. Zeigt
Eure Verbundenheit mit der nationalſozialiſiiſchen Bewegung, indem ihr dem großen ſozia=
liſiſchen
Werk des Führers, dem Winterhilfswerk, die Beachtung ſchenkt, die ihm gebührt.
Beweiſt erneut die deutſche Volls= und Schickſalsgemeinſchaft.
Heil Hitler!
gez. Haug
Gauführer des Winterhilfswerks.

Dielhnfswell des veulſchen Lontes 19091 0n.

Feierliche Uebergabe des geſammelten
Brokes durch das Jungvolk.
Beſondere Lebensmitkelverkeilung am 5. März 1934
(Jahrestag der erwachenden Nakion).
Das Jungvolk übergibt das geſammelte Brot am
Montag, dem 5. März, vormittags 11 Uhr,
auf dem Meßplatz in Darmſtadt in feierlicher Form dem
Winterhilfswerk.
Anſchließend hieran wird das Brot in feierlichem Zuge zur
Feſthalle gebracht. Der Feſtzug geht durch folgende Straßen:
Stiftsſtraße. Dieburger Straße, Heinheimerſtraße, Schlageter=
ſtraße
, Frankfurter Straße, Peter=Gemeinder=Straße, Eliſabethen=
ſtraße
, Neckarſtraße, Rheinſtraße, Steubenplatz.
An dem Feſtzug der von dem Jungvolk mit ſeinen Spiel=
mannszügen
geführt wird, nehmen Abordnungen der SA., SS.,
des Arbeitsdienſtes, der Techniſchen Nothilfe und des Luftſchutz=
bundes
mit ihren Muſikkapellen und Spielmannszügen teil. Außer=
dem
marſchieren darin Abordnungen der Hitler=Jugend, des Bun=
des
deutſcher Mädchen und der Frauenſchaft. Während des Feſt=
zuges
läuten die Glocken ſämtlicher hieſigen Kirchen.
Der Feſtzug wird auf dem Steubenplatz aufgelöſt, während
das Brot zu Verteilung in die Feſthalle verbracht wird.
Die feierliche Verteilung des Brotes und der Sonderſpende

(Lebensmittel und Gutſcheine für Brennmaterial) aus Anlaß des
Jahrestages der erwachenden Nation findet am
Montag, dem 5. März, nachmittags 2 Uhr.
in der Feſthalle dahier in Anweſenheit des Herrn Reichsſtatthal=
ters
Sprenger ſtatt, der hierbei auch ſprechen wird. Die feier=
liche
Kundgebung in der Feſthalle wird durch Lautſprecher auf den
Exerzierplatz, öſtlich der Feſthalle, übertragen. Auf dieſem Platz
ſpielt die Kapelle des Muſikzuges der Standarte 1/115.
Damit die Jugend ſieht, daß die ganze Bevölkerung an ihrem
ſozialen Hilfswerk Intereſſe hat, wird die Darmſtädter Bevölke=
rung
herzlich gebeten, an den beiden Veranſtaltungen zahlreich
teilzunehmen. Durch eine Beteiligung hieran wird auch erneut
bewieſen, daß wir nur eine Volksgemeinſchaft ſind, die jederzeit
bereit iſt, ſich für die Notleidenden einzuſetzen.
Die Behörden und Unternehmungen werden gebeten, ihren
Arbeitern und Angeſtellten Gelegenheit zu geben, an dieſen Ver=
anſtaltungen
teilzunehmen.
Da vermutlich die Hilfsbedürftigen nicht alle in der Feſthalle
während der Feier ſitzen können, wird von den jüngeren und ge=
ſunden
Volksgenoſſen erwartet, daß ſie die Sitzplätze alten und
gebrechlichen Leuten überlaſſen.
Auch wird von der hieſigen Bevölkerung erwartet, daß ſie
während des Feſtzuges Diſziplin hält und auf den Fußſteigen
bleibt, damit der Straßenverkehr nicht geſtört wird.
Aus Anlaß dieſes großen Sieges im Kampf gegen Hunger
und Kälte wird die Darmſtädter Bevölkerung herzlichſt gebeten,
ihre Häuſer zu ſchmücken und zu flaggen.
Das Programm über die Veranſtaltungen iſt im Anzeigenteil
abgedruckt.

Jungvolk. Jungbann 1/115 Slandern.
Zur Brotſammlung treten die einzelnen Fähnlein pünktlich
um 14.30 Uhr an folgenden Plätzen an:
Fähnlein Oranien: Hof der Viktoriaſchule.
Fähnlein Geldern: Eſchollbrückerſtraße 18.
Fähnlein Geuſen: Rheinſtraße 62, Bauernkammer.
Fähnlein York: Hof der Dieſterwegſchule.
Fähnlein Gneiſenau: Dietrich=Eckart=Platz.
Fähnlein Blücher: Dieburger Str. 26, Mathildenhöhſaal.
Fähnl. Schlageter und Weddigen: Stiftſtr., Peſtalozziſchule=
Fähnl. Richthofen und Walter Flex: Ecke Karl= und Nieder=
Ramſtädter Straße, Berufsſchule.
Spielmannszug: Paradeplatz.
Zug 2. Fähnlein Geuſen: Paradeplatz.
Zum Einſammeln der Brote ſind große Körbe (ſauber ausge=
legte
Waſchkörbe) mitzubringen.

Das Einkopfgerichk am 4. März
ſchützt den Volksgenoſſen nach dem Befehl des Füh=
rers
vor Hunger und Nok! Das Einkopfgericht iſt
der Prüfſtein nakionaler und ſozialer Geſinnung!

Hohes Alter. Herr Franz Schmidt, Rentner hier, Im
tiefen See Nr. 14, begeht am 3. März in körperlicher und geiſtiger
Friſche ſeinen 88. Geburtstag.
Die kirchenmuſikaliſche Abendfeier in der Stadtkirche heute
Samstag abend beginnt bereits um 8 Uhr. DerEintritt iſt
frei. Es kommen Orgelwerke, Lieder und Violinſtücke alter
Meiſter zum Vortrag.
Der fliegende Pater in Darmſtadt. Der frühere Flieger=
offizier
des Weltkrieges, der jetzige Oblatenmiſſionar Pater
Paul Schulte bekannt unter dem Namen fliegender
Pater ſpricht am Mittwoch, dem 7. März 1934, im
Konkordiaſaal. Mackenſenſtraße (Waldſtraße) 33, Darmſtadt. In
ſeiner Begleitung befindet ſich ein Flugzeugkonſtrukteur, der ehe=
malige
Kampfflieger Joſ. Gertis, der mehr als 200 Feindflüge
ausgeführt und 45 Luftkämpfe beſtanden hat. Es wird ein von
ihnen hergeſtellter Miſſionsfilm vorgeführt werden, der, kurz ge=
ſagt
, die Schwierigkeiten des Verkehrs in den Miſſionen und
deren Ueberwindung durch die modernen Verkehrsmittel zeigt.
Der Film iſt allzu hiſtoriſch, ja noch mehr, er iſt nur ein kleiner
Ausſchnitt aus den übermenſchlichen Schwierigkeiten, die helden=
hafte
Oblatenmiſſionare in nicht weniger als 10 Expeditionen
durchmachten behufs Miſſionsgründung im ehemaligen Deutſch=
Südweſtafrika. Das große ſachliche Thema Miſſion, gewinnt
Leben und erzwingt ſich die perſönliche Teilnahme des Zu=
ſchauers
. Die ganze Handlung iſt wirkliches=Erleben, geſchichtlich
ſo wahr, wie die Landſchaftsbilder und Volksgebräuche der Ein=
geborenen
, die an Ort und Stelle in Afrika aufgenommen wurden.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 61
Bekannkmachungen des Perſonalamtes.
Ernannt wurden: Am 13. Februar 1934 der Gerichtsaſſeſſor
Heinrich König bei dem Kreisamt in Friedberg zum Regie=
rungsaſſeſſor
; zu Beigeordneten am 26. Februar 1934: im Kreis
Alsfeld: Friedrich Vierheller und Heinrich Vogt, in
Alsfeld; Johannes Karl Höhler in Angenrod; Heinrich Fröh=
lich
in Arnshain; Karl Schlitt zu Billertshauſen; Karl
Zinn 2. in Brauerſchwend: Hermann Dietrich Schmidt in
Elbenrod; Karl Wiegel in Ermenrod; Heinrich Bräuning1.
in Flenſungen; Friedrich Rauſch in Hergersdorf: Hermann
Münch 2. in Merlau; Julius Kutt in Otterbach: Heinrich
Weber 2. in Ruppertenrod; Friedrich Kalbfleiſch in
Schwarz; im Kreis Oppenheim; Jakob Schuch 2. in
Gabsheim; am 27. Februar 1934: im Kreis Bingen: Jo=
hann
Porth 5. in Bubenheim: Jakob Winter in Egelſtadt;
im Kreis Oppenheim; Philipp Steinfurth 1 in Dien=
heim
; Chriſtian Walldorf in Dolgesheim; Johann Götter
in Schwabsburg; am 23. Februar 1934 Joſef Knies in Wies=
Oppenheim zum kommiſſariſchen Beigeordneten der Gemeinde
Wies=Oppenheim; Karl Ruckelshauſen in Zell (Kreis Als=
feld
) zum kommiſſariſchen Beigeordneten der Gemeinde Zell; am
27. Februar 1934 Heinrich Suppes in Ranſtadt zum kommiſ=
ſariſchen
Bürgermeiſter der Gemeinde Ranſtadt; Konrad Diehl
in Rimbach (Kreis Lauterbach) zum kommiſſariſchen Beigeord=
neten
der Gemeinde Rimbach; Willi Kallmann in Bad Salz=
hauſen
zum kommiſſariſchen Beigeordneten der Gemeinde Bad
Salzhauſen; Johann Hinkel 1. in Maſſenheim zum kommiſſa=
riſchen
Beigeordneten der Gemeinde Maſſenheim: Albert Delp
in Klein=Rohrheim zum kommiſſariſchen Beigeordneten der Ge=
meinde
Klein=Rohrheim.
Entlaſſen wurde mit dem Inkrafttreten der neuen Verfaſſung
der Landesuniverſität Gießen am 15. Oktober 1933 der ordentliche
Profeſſor Dr. Rudolf Herzog aus dem Amte des Kanzlers der
Landesuniverſität Gießen unter Anerkennung ſeiner dem Staate
geleiſteten ausgezeichneten Dienſte.

Aus dem Oberpoſtdirekkionsbezirk Darmſtadt.
Uebertragen iſt eine Poſtverwalterſtelle dem Poſtſekretär
Bethge aus Darmſtadt in Groß=Bieberau (Odenwald).
Einberufen als Poſtanwärter iſt der Verſorgungsanwärter
Steger in Gau=Algesheim (Kreis Bingen, Rhein).
Verſetzt ſind; der Poſtdirektor Weber von Darmſtadt nach
Liegnitz; Poſtaſſiſtent Anna Sinner von Guntersblum nach
Mainz.
Es haben beſtanden die Oberſekretärprüfung: die Poſtſekretäre
Blechſchmidt, Dittewich, Schick, Weigandt in Mainz, Bethge,
Bleſſing Kunz, Michel, Ripper, Gg. Schmitt
Scholz. Hch. Weber in Darmſtadt, Möhring in Fürth (Odw.),
Reichmann in Gießen, Weifenbach in Dieburg; die Telegraphen=
ſekretäre
Bornmüller in Friedberg (Heſſen), Happel in Mainz,
K. Schmidt in Gießen, Bender, Gaß, Schloſſer, Schwinn.
Späth, Steinbrech in Darmſtadt; die Poſtverwalter Heiß
in Lich (Oberheſſen), Klinkel in Heldenbergen und Schmöker in
Gedern.
Ausgeſchieden iſt Poſtaſſiſtent Suſanna Steingäſſer geb. Wer=
ner
in Bensheim.
In den Ruheſtand treten der Poſtamtmann Kaſpar in Worms,
der Oberpoſtinſpektor Volk in Offenbach a. M., der Poſtmeiſter
Fiſcher in Bodenheim (Rhein) die Poſtinſpektoren Beck in Erbach
(Odw.), Strudel in Gießen, Winkes in Offenbach a. M., der Poſt=
ſekretär
Spiegel in Darmſtadt, Poſtaſſiſtent Gertrude Fried=
rich
in Darmſtadt und der Oberpoſtſchaffner Kühn in Mainz=

Das Amt für Arbeitsdienſt der Deutſchen
Sludenkenſchaft
teilt mit: Viele Abiturienten und Abiturientinnen, die Oſtern
1934 das Abitur machen, melden ſich ſchon jetzt bei den Meldeäm=
tern
, bzw. Arbeitsämtern zum Arbeitsdienſt. Alle Abiturienten
und Abiturientinnen, die zu ſtudieren beabſichtigen, dürfen ſich
nicht bei den Meldeämtern, bzw. Arbeitsämtern melden und müſſen
dieſe Meldungen, ſoweit ſie ſie ſchon vorgenommen haben, ſofort
rückgängig machen. Alle dieſe Abiturienten und Abiturientinnen.
die zu ſtudieren beabſichtigen, werden automatiſch ab 5. Mai in
den Arbeitsdienſt eingezogen, und erhalten dann das Pflichten=
heft
für das Dienſthalbjahr. Wer außerhalb dieſes Dienſthalb=
jahres
von ihnen in den Arbeitsdienſt geht, kann das Pflichten=
heft
nicht erhalten und ſpäter das Studium auch nicht beginnen.
Die näheren Ausführungsbeſtimmungen über das Dienſthalb=
jahr
der Abiturienten und Abiturientinnen, die zu ſtudieren beab=
ſichtigen
, werden in den nächſten Tagen ausführlich veröffentlicht
werden.
Alle Kaufmanns=Lehrlinge werden geprüft.
HK. Wie bereits mitgeteilt, finden in dem Bezirk der Induſtrie=
und Handelskammer Darmſtadt, zu dem auch der Kreis Darmſtadt
gehört, zum erſtenmal Pflichtprüfungen der Kaufmannslehrlinge
ſtatt. Die Kaufmannslehrlinge, die zwiſchen dem 1. Januar und
30. April dieſes Jahres auslernen, haben ſich der Prüfung bei
Meidung von Nachteilen für ihr Fortkommen zu unterziehen. Die
Lehrherren dieſer Lehrlinge ſind verpflichtet, die Anmeldung mit
den erforderlichen Unterlagen bei der Induſtrie= und Handels=
kammer
Darmſtadt, Wilhelminenſtraße 32, vorzunehmen. Die
einzelnen Unterlagen ſind: 1. Das Schulentlaſſungszeugnis, 2.
alle Zeugniſſe der Berufs= und Fachſchule, 3. der Lehrvertrag,
4. eine Beſcheinigung des Lehrherrn über die Dauer der Lehr=
zeit
, 5. ein kurzer Bericht des Lehrherrn über Ausbildungsgang
und Leiſtungen des Lehrlings, 6. ein vom Lehrling ſelbſt verfer=
tigter
handſchriftlicher Lebenslauf, 7 eine vom Lehrling zu
fertigende kurze Beſchreibung der Lehrfirma. Die Anmeldung
iſt einzeln für jeden Lehrling nach einem vorgedruckten Formular
vorzunehmen, das bei der Handelskammer anzufordern iſt. Gleich=
zeitig
mit der Meldung hat der Lehrherr für jeden Lehrling auf
das Poſtſcheckkonto der Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt
bei dem Poſtſcheckamt Frankfurt am Main, Nr. 62 550, unter dem
Merkwort Prüfungsgebühr den Betrag von RM. 3,00 einzu=
zahlen
; die Gebühr hat der Lehrling aufzubringen. Auf Grund
der Anmeldung ergeht an die Prüflinge nähere Mitteilung.
Nähere Auskunft erteilt die Heſſiſche Induſtrie= und Handels=
kammer
Darmſtadt, Wilhelminenſtraße 32 (Fernſprecher 368).

Evangel. Männervereinigung der Petrusgemeinde. Die
Hauptverſammlung, zeigte in ihrem Verlauf ein höchſt
erfreuliches Bild ſteigenden Wachstums nach innen und außen.
Leider konnte der 1. Vorſitzende infolge längerer ſchwerer Krank=
heit
ſeinen gewohnten Platz nicht einnehmen und die Verſamm=
lung
ſelbſt leiten. Ihn vertrat Herr Oberpoſtinſpektor Schweitzer
als 2. Vorſitzender, der nach einleitenden Begrüßungsworten den
vom 1. Vorſitzenden verfaßten umfangreichen Rechenſchaftsbericht
verlieſt. Wir erfahren aus dem Jahresbericht, wie die Vereini=
gung
zahlenmäßig im letzten Jahre gewachſen iſt; durch 85 Neu=
aufnahmen
iſt ſie auf 700 Mitglieder geſtiegen und nimmt ſomit
den erſten Platz unter den M.V. des Landesverbandes ein. Ab=
gerufen
in die Ewigkeit wurden 8 Mitglieder; geehrt für zehn=
jährige
erſprießliche Tätigkeit als Vertrauensmänner wurden die
Mitglieder Ludwig Deip, Philipp Hechler und Friedrich Adam
Strößinger durch Ueberreichung geſchmackvoller Ehrenurkunden.
Ihren ſozialen Verpflichtungen genügte die Vereinigung, indem
ſie an Weihnachten 75 Familien reich mit Lebensmitteln bedachte,
ſowie das ganze Jahr über wirtſchaftlich ſchwachen Mitgliedern
und ihren Familien ſtets unter die Arme griff. Die Kaſſenver=
hiltniſſe
liegen bei unſerem Rechner Herrn Bernhardt in beſten
Händen, und iſt auch hier ein befriedigender Abſchluß zu verzeich=
ſten
. Eine pflegliche Behandlung erfährt der von dem Vorſitzen=
den
vor drei Jahren ins Leben gerufene Poſaunenchor, der in un=
ermüdlicher
Arbeit von Herrn Wehlan geleitet, eine ſtarke Stütze
nach der volksmiſſionariſchen und kirchenmuſikaliſchen Seite hin
nicht nur der Männervereinigung, ſondern ſür die ganze Ge=
meinde
Oſt= und Weſtbezirk geworden iſt. Als Schlußwort
der Verhandlungen widmete Herr Pfarrer Weiß dem 1 Vorſitzen=
den
, Herrn Oberreallehrer Frank, warme Worte des Dankes für
ſeine unermüdliche aufbauende Arbeit im Dienſte der Männerver=
einigung
, die ſogar während ſeiner ſchweren Erkrankung nicht aus=
ſetzte
.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vorſicht bei Neubauken!
Ein Beitrag zur Erhaltung deutſchen Volksvermögens.
Von der
Heſſiſchen Landesſtelle für Pilz= und Hausſchwamm=Beratung.
Vor dem Krieg hat man mit Recht verlangt, daß Bauholz bei
der Verwendung nicht mehr wie höchſtens 15 Prozent Waſſer ent=
halten
dürfe. Ebenſo ſollte ſeinerzeit die Zimmerdielung erſt dann
erfolgen, wenn der Feuchtigkeitsgehalt des Gebälks auf mindeſtens
58 Prozent geſunken war. Heute hört man oft Klagen, daß
völlig trockenes Bauholz nur ſchwer erhältlich ſei. Tatſächlich trifft
man eingebautes Gebälk an, mit über 30 Prozent Feuchtigkeits=
gehalt
. Dazu dann noch mitten im Winter völlig naſſer Stroh=
lehm
zur Füllung der Zwiſchendecken zwiſchen dem Gebälk. Alſo
unter Mißachtung der wichtigſten biologiſchen Grundforderungen
der reinſte Brutherd für die berüchtigten holzzerſtörenden Pilze!
Strohlehm als Zwiſchendeckung=Füllung iſt uns ſeit Jahrhunder=
ten
überkommen und tatſächlich eine anerkannte Wärme= und
Schalldichtung. Aber angepaßt an die Bauweiſe längſt vergange=
ner
Zeiten, als man jahrelang gelagertes Holz verwandte und der
Rohbau vom Sptäſommer bis faſt zum nächſten Sommer Gelegen=
heit
hatte, auszutrocknen. Heutzutage, bei einer von der Haſt der
Zeit beſtimmten Bauweiſe, ſollte man nur trockene Zwiſchendecken=
Füllungen verwenden, beſonders wenn über Winter gebaut wird,
und dieſe Füllung auch dann erſt einbringen, wenn das Gebälk
auf den oben angeführten Feuchtigkeitsgehalt heruntergekommen
iſt. Auf den Einbau der Balkenköpfe mit Lufthohlräumen und
auf die Behandlung des Gebälks mit waſſerlöslichen chemiſchen
Schutzmitteln wurde bereits verwieſen. Die Verwendung geſun=
den
Holzes iſt natürlich eine Selbſtverſtändlichkeit. Der mit Recht
zu fördernden Propagierung des deutſchen Holzes iſt
am beſten gedient mit der weitgehendſten Aufklärung
über die möglichen Holzſchäden und ihre unbedingte Ver=
hütung
.
Sämiliche. Empfehlungsſchilder der aufgelöſten
Aufomobilklubs müſſen entfernk werden.
Die Preſſeſtelle der Oberſten Nationalen Sportbehörde für
die Deutſche Kraftfahrt (ONS.) teilt mit: Nach einer Verfügung
des Führers des Deutſchen Kraftfahrſports, Obergruppenführer
Hühnlein, ſind bis zum 5. März von den Hausfronten der Hotels,
Gaſtſtätten, Garagen und Reparaturwerkſtätten ſämtliche Empfeh=
lungsſchilder
der früheren, nach Bildung des DDAC. aufgelöſten
Automobilklubs und =verbände zu entfernen. Dem in früheren
Jahren von einzelnen, nur auf Gewinn eingeſtellten Kraftfahr=
verbänden
geübten Klubſchilderhandel wird mit dieſer Maß=
nahme
gleichfalls ein Ende bereitet.
Der Führer des Deutſchen Kraftfahrſports hat es dem
DDAC., der gemeinſam mit der NSKK. die Front der deutſchen
Kraftfahrer verkörpert, zur beſonderen Aufgabe gemacht, das
Recht zum Führen ſeiner Empfehlungsſchilder nur an ſolche
Hotels. Gaſtſtätten. Garagen und Reparaturwerkſtätten uſw. zu
vergeben, die nicht nur alle ſonſtigen Vorausſetzungen hierfür er=
füllen
, ſondern bei denen vor allem das Wort Dienſt am Kun=
den
nicht allein im Munde geführt, ſondern praktiſch bewieſen
wird. Das NSKK. gibt ein eigenes Empfehlungsſchild nicht
heraus. Anträge auf Genehmigung zum Führen des DDAC.=
Schildes ſind an die Hauptverwaltung des DDAC. in München,
Königinſtraße 11a, zu richten.

O

E
ueste 6

Techniſche Nokhilfe.
Wochendienſtplan.
Sonntag, 4. März, 8 Uhr: Antreten der Fahnenabordnung laut
namentlicher Beſtimmung im Marſtall zur Abfahrt nach
Offenbach zur Fahnenweihe.
Montag, 5. März. 10.30 Uhr: Antreten aller uniformierten Not=
helfer
einſchließlich Muſik und Spielmannszug im Marſtall,
zum Aufmarſch für das Winterhilfswerk. Nachmittags:
Aufmarſch, wird beſonders bekannt gegeben.
Dienstag, 6. März, 17 Uhr: Antreten der Arbeitskameradſchaft
Zug 3 im Marſtall zur Uebung.
20 Uhr: Antreten der Gas= und Luftſchutz=Abteilung Zug 1.
2 und 3 im Marſtall zum Schulungskurſus.
Mittwoch, 7. März, 20 Uhr: Antreten im Marſtall zum Abmarſch
nach dem Verkehrslokal Reichskrone zur Monatsverſamm=
lung
. Pflicht für alle Nothelfer, Nothelfer=Anwärter und
Spielmannszug. Muſikzug verſammelt ſich direkt in der
Reichskrone. Zum Vortrag gelangt: Das Saargebiet.
Donnerstag, 8. März. 18.30 Uhr: Führerbeſprechung im Marſtall;
19.30 Uhr: Antreten aller uniformierten Nothelfer zur All=
gemeinübung
im Marſtall.
20 Uhr: Antreten des Spielmannszuges im Marſtall zur
Uebung
20.30 Uhr: Geſamtprobe des Muſikzuges in der Reichs=
krone
, Mühlſtraße.
Freitag. 9. März. 15 Uhr: Antreten der Arbeitskameradſchaft
Zug 1 im Marſtall zur Uebung;
19.30 Uhr: Antreten der Nachrichten=Abteilung Zug 2 im
Marſtall zum Blinken;
20 Uhr: Antreten der Nachrichten=Abteilung Zug 1 und 2
im Marſtall zum Schulungskurſus.
Samstag, 10. März. 10 Uhr: Antreten der Arbeitskameradſchaft
Zug 2 im Marſtall zur Uebung.
Sonntag. 11. März, 7.30 Uhr: Antreten der Gas= und Luftſchutz=
Abteilung Zug 1. 2 und 3 einſchließlich Spielmannszug im
Marſtall zum Ausmarſch.

Große Neuerwerbungen im Frankfurter Palmengarten.
Nach den Neuerwerbungen der letzten Zeit durch Kauf, Tauſch,
Leihgaben und Schenkungen iſt es nun dem Palmengarten gelun=
gen
, aus der Privatſammlung eines bekannten Orchideenfreundes
bei Auflöſung derſelben einen großen Teil dieſer Pflanzen zu er=
werben
. 160 Einzelpflanzen, teilweiſe rieſige Exemplare, in über
100 neuen Sorten, konnten der bisher ſchon beachtlichen Samm=
lung
einverleibt werden. Der ſchwierige Transport von Berlin
nach Frankfurt iſt voll geglückt und die Pflanzen, einige in voller
Blüte, ſind bereits zur Schau geſtellt.
Falſche Reichsbanknoten über 20 Reichsmark. Von den im
Umlauf befindlichen Reichsbanknoten über 20 RM. mit dem Aus=
gabedatum
vom 11. Oktober 1924 iſt eine neue Fälſchung feſtge=
ſtellt
worden, die an nachſtehenden Merkmalen zu erkennen iſt:
Papier: Weich und gering dicker als das echte, Waſſerzeichen:
Rückſeitig durch Aufdruck mit deckender Farbe vorgetäuſcht, in der
Durchſicht nur ſchwach ſichtbar. Gemuſterte Blindprägung mit
Kontrollſtempel: Flacher geprägt. Vorderſeite: Grießiges Druck=
bild
. Das weibliche Bildnis iſt mitunter verſchwommen und in
den Einzelheiten faſt unkenntlich wiedergegeben, zuweilen iſt es
etwas reiner gedruckt. Die Unterſchriften ſind faſt unlesbar.
Rückſeite: Dem Aufdruck fehlt die Schärfe des echten Druckbildes.
Die große Mittelguilloche iſt nur einfarbig braun, auf echten
Noten zweifarbig grau und rotbraun gedruckt. Reihen=
bezeichnung
und Nummer: Mit ungleich großen Typen, auf der
Vorderſeite mit rotbrauner, ſtatt feurigroter Farbe gedruckt. Für
die Aufdeckung der Falſchmünzerwerkſtatt und dahin, führende
Angaben hat die Reichsbank eine Belohnung bis zu 3000 RM.
ausgeſetzt.
Heſſiſches Landestheater. Am 1. März ſchied der Ober=
ſpielleiter
der Oper Hans Strohbach aus dem Verband des
Heſſiſchen Landestheaters aus. Hans Strohbach iſt als leitender
Oberregiſſeur an die Staatsoper Dresden mit einem fünfjährigen
Vertrag verpflichtet. Um die einheitliche Inſzenierung des Ring
des Nibelungen für das Heſſiſche Landestheater zu gewährleiſten,
hat die Staatsoper Dresden Herrn Strohbach als Gaſt für die
hieſige Rheingold=Inſzenierung freigegeben, deren Erſtauffüh=
rung
als Auftakt für den geſamten Ring am 18. März ſtattfin=
den
wird.

Samstag, 3. März 194
Aus ver AssAb.
Der Stellvertreker des Führers:
In Abänderung der Anordnung vom 9. November 1933 ven
füge ich: Zum Dienſtanzug dürfen getragen werden:
1. Alle Kriegsauszeichnungen der deutſchen und der mi
Deutſchland im Weltkrieg verbündeten Staaten, ſowie Vorkriege
orden und Ehrenzeichen deutſcher und neutraler Staaten:
Rettungsmedaille am Band,
Verwundeten=Abzeichen,
Flieger=, Luftſchiff=, Tank= und Unterſeeboot=Abzeichen.
Schleſiſcher Adler,
Baltenkreuz.
Frontbann=Nadel,
SA.=Sportabzeichen,
Flieger=Abzeichen der SA.,
Deutſches Sportflieger=Abzeichen.
Deutſches Sport= und Deutſches Reiter=Abzeichen,
Stahlhelm=Wehrſportkreuz.
das den ehemaligen Reichswehrangehörigen von der Reick=
wehr
verliehene Schießabzeichen.
Ferner dürfen getragen werden:
2. Das Coburger Abzeichen,
Nürnberger Parteitag=Abzeichen 1929,
SA.=Treffen=Abzeichen Braunſchweig 1931,
Reichsparteitag=Abzeichen Nürnberg 1933 (von Teilnehme
an dieſen Veranſtaltungen).
Die unter 2 aufgeführten Abzeichen ſowie künftige Abzeich=
von
Reichsparteitagen, für welche die Erlaubnis erſt ſpäter an=
drücklich
gegeben werden muß, können von den Teilnehmern
(5o
den obengenannten Veranſtaltungen nach Wahl angelegt werd
jedoch ſtets nur eines dieſer Abzeichen.
Werden bei Gauparteitagen oder ſonſtigen Veranſtaltune
der NSDAP. Feſtzeichen ausgegeben, ſo iſt das Tragen dieſer A) in a
zeichen zum Dienſtanzug lediglich für die Dauer der betreffent
Veranſtaltung geſtattet.
Das am 9. November 1933 geſtiftete Ehrenzeichen für Anmſtädter
alten Kämpfer wird zum Dienſtanzug auf der Mitte der lin=
Bruſttaſche getragen.
3. Von den folgenden Abzeichen und ſolchen, die in Zuke/ Vortra
gegebenenfalls noch genehmigt werden, darf zum Dienſtanzug nd Ortsgrup
Wahl, jedoch nur eines, getragen werden;

Aben
16. Mi
mktli
Aben

Kyffhäuſer=Denkmünze,
Langemarck=Kreuz.
Freikorps=Epp=Abzeichen.
Bewährungsabzeichen des Bundes Oberland
Bewährungsabzeichen des Freikorps von Aulock,
Bewährungsabzeichen des Freikorps Roßbach,
Bewährungsabzeichen des Freikorps von Löwenfeld.
Bewährungsabzeichen des Freikorps von Heydebreck.
Bewährungsabzeichen des Freikorps Kühme,
Verdienſtabzeichen der Brigade Ehrhardt,
Deutſche Ehrengedenkmünze,
Preußiſches Erinnerungskreuz,
Bayeriſches Kriegserinnerungskreuz mit Schwertern.
Württembergiſches Kriegserinnerungszeichen.
Badiſches Feldehrenkreuz,
Sächſiſches Kriegsehrenkreuz,
Oeſterreichiſche Kriegserinnerungs=Medaille,
Ungariſche Kriegserinnerungs=Medaille,
Ehren= und Erinnerungskreuz des Marinekorps Flandern./ Lehrgay
Deutſches Feldehrenzeichen,
Ehrenzeichen des Deutſchen Kriegerbundes 19141918.
Verdienſtabzeichen der 2. Marine=Diviſion,
Kriegsehrenkreuz mit Schwertern.
Das Ehrenzeichen des Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopferw 1. Abend
ſorgungs e. V. darf nur bei Veranſtaltungen dieſer Organiſatyutz), eit
zum Dienſtanzug getragen werden.
vierent:
München, den 26. Februar 1934.
ſiffsmittel
gez. Rudolf Heßlikng au
*
Mirksgruppe
NS.=Kriegsopferverſorgung, Stützpunkt VII. Gutenberg.
Am 3. März, abends 8 Uhr, im Perkeo=Saal 2 Kamen
ſchaftsabend. Erſcheinen aller Mitglieder iſt nationalſozialiſtiſt
Ehrenpflicht.
NS.=Volkswohlfahrt der Ortsgruppe Gervinus
Die an der Eintopfgerichtſammlung beteiligten Amtswall
ſowie die Helfer und Helferinnen können die Sammelliſten
die nächſte Sammlung am Sonntag, den 4. März, im Laufe dig
Woche in der Geſchäftsſtelle Peſtalozziſchule abholen.
NS.=Volkswohlfahrt. Ortsgruppe Rheintor (III).
Die bisherigen Sammler und Sammlerinnen wollen ſich
Sonntag, 4. März. zur Einholung der Spenden des Eintw
gerichtes wieder zur Verfügung ſtellen. Die Liſten ſind
Samstag, den 3. März. 15.30 Uhr, in der Geſchäftsſtelle, Rhe
ſtraße 62 (Bauernkammer), abzuholen.
NS.=Volkswohlfahrt. Ortsgruppe Schloßgarten.
Zur Durchführung der Sammlung für das Eintopfgericht
Sonntag, den 4. März 1934, haben die Zellen= und Blockwalter
NSV., Ortsgruppe Schloßgarten ſich am Sonntag, den 4.
von 8,30 Uhr, in der Kyritzſchule. Emilsſtraße, einzufinden.
Helfer und Helferinnen der NSV., der NS.=Frauenſchaft
Königin=Luiſenbundes, des Roten Kreuzes, der Inneren Miſ
und des Caritas=Verbandes werden gebeten am Sonntag.
4. März, vormittags 9 Uhr pünktlich und vollzählig zu erſchein
NSV. der OG. Darmſtadt, Maintor.
Am nächſten Sonntag, den 4. März. findet die übliche Ho=
ſammlung
anläßlich des Eintopftages ſtatt. Alle Helfer und Hel
rinnen unſerer Ortsgruppe verſammeln ſich an dieſem Tage u
e
mittags 8.30 Uhr in der Dieſterwegſchule. Pünktliches Erſchei
iſt dringend erforderlich. Ohne dringenden Grund darf kein Hell
und keine Helferin fehlen. Gegebenenfalls iſt der Grund rech=
zeitig
in der Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe, Dieſterwegſchu 9e)
mündlich vorzubringen und für geeignete Stellvertretung Soh
zu tragen.
Ortsgruppe Mitte.
Zugunſten des Winterhilfswerkes iſt am Samstag, den 3. Mc
1934, 20 Uhr, im Städtiſchen Saalbau eine Veranſtaltung un
dem Wahlſpruch: Wir helfen mit! feſtgelegt.
Tagung der NSBO.=Preſſewarte.
Die Tagung der Kreisbetriebszellenpreſſewarte in Frank
am Main findet am Samstag, den 3. März, nachmittags 5 M
im Haus der Arbeit, Bürgerſtraße 69, im kleinen Sitzungsiae
4. Stock, Zimmer 4, ſtatt.
Vorher nehmen die Preſſewarte an der ſeierlichen Abfol ſaf
des Urlauberzuges um 4 Uhr vor dem Hauptbahnhof, Süde
tal, teil.
Hitler=Jugend.
Oberbann 3 Starkenburg, Darmſtadt, Zeughausſtr. 2 (Tel. 22
Betr.: Stoßtrupp 1917
Für die Hitler=Jugend einſchließlich Jungvolk und BA Aen
findet am Sonntag, den 4. März, vormittags 9 Uhr, in
Union=Lichtſpielen, Rheinſtraße, eine Sondervorſtellung des Fil
Stoßtrupp 1917 zum Vorzugspreis von 20 Pfg. ſtatt. Antr
8.40 Uhr auf dem Paradeplatz.
An alle Laſtwagenbeſitzer in Starkenburg und Rheinheſſen.
Das Deutſche Jungrolk hat ſich dem Winterhilfswerk zur 9
fügung geſtellt, um den Kampf gegen Hunger und Kälte ſiegie
zu beſtehen. Aus dieſem Grunde führen unſere Jüngſten am Sol
tag und Sonntag eine Brotſammlung in ganz Rheinheſſen
Starkenburg durch. Uns aber fehlt die Möglichkeit, die geſamn
ten Brote, wie vorgeſehen, nach Darmſtadt und Mainz zu ſcha
Wir richten deshalb an alle Laſtwagenbeſitzer die Bitte: S
uns eure Wagen zur Verfügung. Wir bitten die Meldung an
Kreisleitung des WHW. zu richten. Wir hofſen von jedem 4
kraftwagenbeſitzer, daß er uns unterſtützt.
Heil Hitler!
Der Führer des Oberjungbannes Starkenburg.
Franz Schubert.

[ ][  ][ ]

MOTHOHIHIAIIAA
OAIAA
K
ud
Dieſe feine Kaffeewürze in Grießform dient zur der=
beſſerung
und derbilligung von jedem Bohnenkaffee,
jedem Malzkaffee und allen gewöhnlichen, einfachen
Getreidekaffees. Mühlen Franck Spezial
iſt ein feiner, trockener, grießförmiger und recht
ergiebiger Kaffeezuſatz von hohen Werten. Manbraucht
bei derwendung von Mühlen Franck Spezial
weniger Kaffee als ſonſt und erzielt doch einen
vollen, kräftigen, pikanten Geſchmack und eine
herrliche goldbraune Farbe. Ihr Wochentags=
kaffee
wird zum Keſttagskaffee! Probieren Sie
Mühlen Franck Spezial, die feine Kaffee=
würze
zu jedem Kaffee! Ein Verſuch wird auch Sie
überzeugen!

ſarnstag, 3. März 1934

Reichsluftſchuhbund e. B.
7. Lehrgang der Luftſchutzſchule.
Männer und Frauen vereinigt.
Leitung der Schule: i. V. Dr. Scriba.
Ort der Schule: Glockenturm des Schloſſes.
Beginn: 15. Februar 1934.
Ende: 8. März 1934.
Schulungstage: Montag und Donnerstag. 20 Uhr pünktlich.
B. Praktiſcher Teil.
6. Abend: Montag, den 5. März 1934. 20 Uhr.
hung 3: Beſichtigung und Erklärung des Schutzraumes. (1 Std.)
Referenten; Architekt Eidenmüller und Zimmermeiſter
Haury.
Aſſlung 4: Uebung im Feuerſchutz. (1 Stunde.) Referent: Brand=
direktor
Winter.
7. Abend: Donnerstag, den 8. März 1934, 20 Uhr.
Ulelung 5: Uebungen in erſten Hilfeleiſtungen. (1½ Stunde.) Re=
ferent
: Heilgehilfe Knecht
Allgemeine Ausſprache: Referent: Schulleitung.
Bekanntmachungen.
Es empfiehlt ſich dringend, für raſcheſte Anmeldung zum
Mlehrgang Sorge zu tragen.
Zu allen Lehrgängen werden die Anmeldungen auf der RLB.=
Gßehäftsſtelle, Rheinſtraße 48, entgegengenommen. Die Koſten
uns Lehrganges betragen 2 RM. Für Unterſtützungsempfänger
ſN Teilnz u1MM. Als Einzahlung werden 0.50 RM. erhoben, die auch bei
awtueller Nichtteilnahme als Unkoſtenbeitrag beibehalten wer=
uftige
90 Bei Die Dauer eines Lehrganges beträgt 34 Wochen, bei
pätg xyüentlich zweimaligem Abendunterricht.
i
Einzeichnungsliſten für den RLB. liegen auf:

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Reueſte Nachrichten

gty.=/Polizeidirektion. Hügelſtraße;
Danatbank. Rheinſtraße;
Veranſtolt Techniſche Nothilfe, Marſtall;
ragen dieſg RLB.=Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße; und
der beteän. in allen Apotheken und Drogerien.
Zahlungen für den RLB können geleiſtet werden: Poſtſcheck=
z
klno Frankfurt a. M. 33 880 der RLB.=Ortsgruppe Darmſtadt
Nitte der Bumſtädter und Nationalbank. Filiale der Dresdener Bank. auf
Rloto 3845 und in der Geſchäftsſtelle in der Rheinſtraße direkt.
71. Vortragsfolge des 5. Lehrganges der Luftſchutzſchule
drOrtsgruppe Darmſtadt des Reichsluftſchutzbundes e. V. (RLB.)
für Block und Luftſchutzhauswarte.
Leitung der Schule: i. V. Dr. Scriba.
Ort der Schule: Realgymnaſium. Kirchſtraße.
Unterrichtsraum: Chemieſaal, Biologieſaal.
1Der Lehrgang zerfällt in einen theoretiſchen Teil und einen
matiſchen Teil. Der theoretiſche Teil beginnt am 9. März 1934.
Be praktiſche Teil beginnt nach Beendigung des theoretiſchen
wenied. Seles. Zeit nach Vereinbarung mit den Teilnehmern. Der theo=
wiſche
Lehrgang wird in zwei parallel laufenden Vortragsabenden
wurhgeführt:
Lehrgang 5a.
Lehrgang 5b.
Die Einteilung der Teilnehmer zu dieſen Lehrgängen 5a und
Frfolgt bei der am 8. März 1934 ſtattfindenden Vorbeſprechung,
wertern. ihr pünktlich in der Aula des Realgymnaſiums.
Tag und Zeit der Vortragsabende.
Lehrgang 5a: 1. Abend: am 9. März. 19.45 Uhr pünktlich;
Albend am 13. März 1934, 20.00 Uhr pünktlich; 3. Abend:
m 16. März 1934, 20.00 Uhr pünktlich.
(Lehrgang 5b: 1. Abend; am 9 März 1934, 20.30 Uhr
wüktlich; 2. Abend; am 13. März 1934, 20.00 Uhr pünktlich;
Abend: am 16. März 1934, 20.00 Uhr pünktlich.
Vortragsfolge.
a) Theoretiſcher Teil.
Kriegsopiell 1 1. Abend: Vortrag 1. Der zivile Luftſchutz (paſſive Luft=
ſer
Organiſahltz), einſchließlich Flugmelde= und Luftſchutzwarndienſt. (¾ Std.)
ſeerent: Polizeikommiſſar Laukart. Vortrag 2: Die An=
rifsmittel
der Luftwaffe, die chemiſchen Kampfſtoffe und ihre
Kikung auf den menſchlichen Körper. (34 Std.) Referent:
pöirksgruppenfuhrer Obertruppführer Velten. Vortrag 3:

Der Gasſchutz im Luftſchutz: Die Gasmaske, (34 Std.) Referent:
Ing. Altmannsberger und Betr.=Aſſ. Aßmus.
2. Abend. Vortrag 4: Die Familie im Luftſchutz. (¾ Std.)
Referent: Polizeioberſt a. D. Schröder. Vortrag 5: Der
Feuerſchutz. (1 Std.) Referent: Brandinſpektor Herborn. Für
die Teilnehmer des Lehrgangs 5b findet Vortrag 5 um
20 Uhr und Vortrag 4 um 21 Uhr ſtatt.
3. Abend. Vortrag 6: Beſichtigung und Erläuterung des
Luftſchutzkellers in der Mackenſenſtraße 17. (34 Std.) Referenten:
Architekt Eider

Mackenſenſtraße 17: anſchließend: Vortrag 7: Praktiſche Vor=
führungen
auf der Städt. Hauptfeuerwache. (½ Std.) Referent:
Branddirektor Winter. Allgemeine Ausſprache. Ref.: Schul=
leitung
. Anſchließend: Verpflichtung der Lehrgangsteil=
nehmer
durch die Polizeidirektion.
b) Praktiſcher Teil.
Uebungen und Uebungszeit nach Beſprechung mit den Lehr=
gangsteilnehmern
.

Aus dem Gerichtsſaal.

4w. Ein Unglücksfall auf der Frankfurter Landſtraße war
am Donnerstag Gegenſtand der Verhandlung vor der
Großen Strafkammer. Dort, wo der Egelsbacher Weg
die Straße kreuzt, fuhr im Auguſt vorigen Jahres ein Motorrad
in ein Bauernfuhrwerk hinein. Der Fahrer, ein Kaufmann
aus Iſerlohn, kam unmittelbar unter den Wagen, wurde ein
Stückchen mitgerollt und ſchwer verletzt, der Soziausfahrer wurde
herabgeſchleudert, erlitt mehrere Knochenbrüche und ſtarb. In der
Beweisaufnahme ſtellte ſich heraus, daß der Hauptſchuldige der
Fuhrmann, ein Händler und Bauer aus Egelsbach,
war, der vollkommen unvorſichtig und ohne jegliche Achtung die
Frankfurter Straße überqueren wollte. Er behauptet natürlich
heute, der Motorradfahrer ſei ſchuld geweſen, der habe noch vorne
vorbeiwollen, und alle Egelsbacher führen immer ſo über die
Straße, wie er. Aber es ergibt ſich, daß hinter dem Wagen keine
Handbreit Platz mehr war, ſo daß der Motorradfahrer, der eine
ziemliche Geſchwindigkeit hatte, unmöglich mehr hintenrum fahren
konnte. Das Gericht erkennt gegen den Egelsbacher wegen
fahrläſſiger Tötung in Tateinheit mit fahrläſ=
ſiger
Körperverletzung auf vier Monate Ge=
fängnis
. Aber auch den Motorradfahrer hält es, aller=
dings
nur in ganz geringem Umfang, für ſchuldig er hätte lie=
ber
anhalten ſollen und erkennt an Stelle einer Ge=
fängnisſtrafe
von zwei Wochen auf eine Geldſtrafe
von 200 RM.
Danach wird wegen fahrläſſigen Falſcheids gegen
einen Schneider aus Hauſen bei Offenbach verhandelt. Der
junge Mann ſoll in einem Strafprozeß gegen eine Nachbarin unter
Eid die Unwahrheit geſagt haben. Es erweiſt ſich aber, daß der
Angeklagte rein ſubjektiv von der Wahrheit ſeiner Ausſagen über=
zeugt
war, und das Gericht ſpricht ihn deshalb frei.
Aw. Wieder wurde am Freitag vor dem Bezirks=
ſchöffengericht
ein Autounfall verhandelt, bei dem ein
Menſchenleben zu beklagen war. Jeden Morgen fahren, im Win=
ter
noch in tiefſter Dunkelheit. Hunderte von Arbeitern nach
Rüſſelsheim zur Arbeit aus allen Richtungen, Hunderte kommen
zu Fuß und wieder andere benützen Omnibuſſe. Ein ſolcher
Omnibus, der die Arbeiter aus dem Rodgau zum Werk brachte,
geführt von einem knapp 20jährigen Chauffeur, fuhr am frühen
Morgen des 14. November vier Arbeiter an. Einer fiel in den
Straßengraben und kam mit dem Schrecken davon, zwei wurden
nicht allzu erheblich verletzt, der vierte indeſſen kam unter die
Räder des Kraftwagens und erlitt derartige innere Quetſchun=
gen
, daß er ſtarb. Wegen fahrläſſiger Tötung und
fahrläſſiger Körperverletzung iſt nun der junge
Führer des Kraftwagens, der aus Sprendlingen
ſtammt, am Freitag angeklagt. Der junge Mann, der von ſei=
nem
Autofahrlehrer und von ſeinem Chef, glänzende Zeugniſſe
ausgeſtellt bekommt, bekundet, daß ihm kurz vor dieſer Stelle
plötzlich die Lichter ausgegangen ſeien, er habe deshalb die Schein=
werfer
angeſchaltet und ſei natürlich im erſten Augenblick etwas
geblendet geweſen. Außerdem habe er einigen Radfahrern auf
der rechten Straßenſeite ausweichen müſſen und ſei wohl etwas
zu weit links gekommen. Von den Radfahrern auf dem Rad=
fahrweg
links der Fahrbahn, die er dann anfuhr, habe er, gar
nichts geſehen. Hauptmann Brandſtädter, der als Sachverſtändi=

240
einschlägige Geschäfte
in Darmstadt verkaufen

Nr. 61 Seite 7

ger anweſend iſt und der den Wagen des Angeklagten unter=
ſuchte
, bekundet, daß auf dieſer Straße, genau wie auf den Zu=
fahrtsſtraßen
zu Merck, die Radfahrer eine wahre Plage bilde=
ten
, weil ſie überhaupt auf nichts reagierten, weder auf Hupen,
noch auf Lichtſignale; zu viert, ja zu fünft und zu ſechſt führen
ſie nebeneinander und kümmerten ſich um nichts. Er als Leiter
des Verkehrsweſens in Heſſen habe das ſelbſt ſchon zur Genüge
beobachtet und werde in allernächſter Zeit Maßnahmen ergrei=
fen
, um dem unbedingt abzuhelfen. Das Gericht erkennt gegen
den Angeklagten auf eine Geſamtſtrafe von ſechs Mo=
naten
, da es der Anſicht iſt, daß der Angeklagte doch etwas
leichtſinnig gefahren ſei. Da er ſich aber bisher einwandfrei
führte, billigt es ihm gleicherzeit eine fünfjährige Bewährungs=
friſt
zu.
Es wird dann ein junger Metzger aus Dietzenbach.
(Joh. Ludw. Driefenbach) wegen ſchweren Diebſtahls im
Rückfall zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Der
noch nicht Zwanzigjährige war Anfang Januar in einer Wirt=
ſchaft
in Nieder=Roden zum Fenſter, das er zuvor eingeworfen
hatte, eingeſtiegen und ſtahl Zigarren und Zigaretten im Werte
von etwa 15 Mk., ein Spiel Karten und weniges Bargeld. Schon
am nächſten Tag machte man ihn dingfeſt, und er gab alles zu.
Das Gericht erkennt in Anbetracht ſeiner Jugend gegen den An=
trag
des Staatsanwalts noch einmal zum letzten Male auf
mildernde Umſtände, damit der junge Mann noch einmal Gele=
genheit
habe, ſich zu beſſern.
Der Strafſenat des Oberlandesgerichts verur=
teilte
am ſelben Tag den 30jährigen Maurer Peter Schek=
ker
3. aus Griesheim wegen Vorbereitung zum
Hochverrat zu einem Jahr Gefängnis abzüglich zwei
Monate Unterſuchungshaft. Zwei Mitangeklagte wur=
den
mangels Beweiſes freigeſprochen.
In einer zweiten Sache, ebenfalls Vorbereitung zum
Hochverrat die Angeklagten beſchafften ſich und verteilten
illegitime Druckſchriften erhielt der Schneider Jakob
Döbert aus Mainz ein Jahr und neun Monate
Zuchthaus und die Schneider Jean Geyer und
Joſeph Döpfner, ebenfalls aus Mainz, ein Jahr vier
Monate und ein Jahr acht Monate Gefängnis.

Vereins- und lokale Beranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Hauptver=
ſammlung
Freitag, den 9. März, im großen Saal der Krone‟,
An die Darmſtädter Sängerſchaft! Die Darm=
ſtädter
Sängerſchaft wirkt bei der großen Feier des Winterhilfs=
werks
am Montag, 5. März, 2 Uhr, in der Feſthalle, geſchloſſen
mit. Die Sänger treffen ſich um 1½ Uhr zur Vorprobe im
Rummelbräu. Alles nähere bei den Vereinsvorſitzern. Da die Feier
nur kurze Zeit dauert, erſuchen wir alle Arbeitgeber und Behör=
den
, die Sänger im Intereſſe der guten Sache für dieſe Zeit zu
beurlauben.
Verein ehem. 117er, Darmſtadt. Auf unſere heute
abend ſtattfindende Mitgliederverſammlung wird auf=
merkſam
gemacht. Da wichtige Mitteilungen, wird vollzähliges
Erſcheinen erwartet.
Hiſtoriſcher Verein. Sonntag den 4. März: Aus=
flug
nach Mannheim. Abfahrt 9 Uhr, am Landesmuſeum.
In Mannheim Führung durch die Ausſtellung Deutſche Volks=
bräuche
, im Schloßmuſeum. Nachmitt gs Beſichtigung der Ergeb=
niſſe
der Ausgrabungen in dem karolingiſchen Dorf bei Feuden=
heim
. Montag, den 5 März, 18 Uhr, im Realgymnaſium:
Vortrag von Hochſchulprofeſſor Dr. Creim: Aus der Ur=
geſchichte
Heſſens.
Die Beſſunger Mädchenſchule veranſtaltet am Frei=
tag
, den 9. März, im Städtiſchen Saalbau, die Weihe ihrer
Klaſſenwimpel. Vortrag, Geſang, Reigen und Spiel wer=
den
abends 8 Uhr allen Freunden der Jugend geboten.

Kauft Wohlfahrtsbriefmarken

für die Winkerhilfe!

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 61

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 3. März 1934

Aus Heſſen.

Das Wekker im März.

Bei uns iſt der März ſchon ein Uebergangsmonat vom Winter
zum Frühling, beſonders in den klimatiſch begünſtigten Gegenden.
Märzenſchnee und Märzenkälte halten ſich nicht lange, heißt es
im Volksmund. Nun kommen allerdings auch im März öfter noch
einmal Eis= und Schneetage, doch kommt dies gewöhnlich nur noch
vereinzelt vor. In Deutſchland dürfte es nicht viel Orte geben,
wo der März im Durchſchnitt des Monats noch Kältegrade bringt.
Sogar in Königsberg in Oſtpreußen, das im Februar noch mit
einer Durchſchnittstemperatur von 2,4 Grad Kälte rechnen mußte,
ſteigt die Temperatur im Durchſchnitt bereits über den Nullpunkt.
Auch Kopenhagen braucht nun ſchon nicht mehr mit Kältegraden
zu rechnen. Dagegen iſt der März weiter nördlich und auch öſtlich
immer noch ein teilweiſe ſogar ſehr ſtrenger Wintermonat. Im
Nordweſten Grönlands iſt es jetzt ſogar noch kälter als am ſibiri=
ſchen
Kältepol, in der Umgebung von Werchojanſk. Aber auch
dort ſowie in der Umgebung der Lena=Mündung am Nördlichen
Eismeer machen die Märztemperaturen im Durchſchnitt noch mehr
als 30 Grad Kälte aus. Auch für Nowa Semlia, für Franz=Joſephs=
Land, Spitzbergen und Jakutſk in Sibirien bringt der März große
Kältegrade. In der nördlichſten Stadt der Welt, in Hammerfeſt,
iſt der März ſchon wärmer als in Moskau und Leningrad. Auch
auf Island, in Stockholm und in Oslo ſind im März noch Durch=
ſchnittsgrade
unter Null zu erwarten. Kalt bleibt es vorläufig
auch noch in hochgelegenen Orten wie in Rigikulm, Sils=Maria
und Sonnblick.
In vielen deutſchen Gegenden bringt der März ſchon Durch=
ſchnittstemperaturen
von mehr als 3 Grad Wärme, und Paris,
Lyon, Bordeaux, Madrid, Mailand, Konſtantinopel, aber auch
Tiflis, Schanghai, Tokio und Nagaſaki haben ſchon bis zu 10 Grad
Wärme. Zwiſchen 10 und 15 Grad Durchſchnittswärme ſind im
März zu verzeichnen für Athen, Genua, Liſſabon, Nizza, Rom und
noch andere im Süden Europas gelegene Städte. Dagegen bleibt
der März im Norden Amerikas noch immer kalt. Winnipeg muß
im März immer noch mit einer Kälte von durchſchnittlich 11 Grad
rechnen, das iſt nur eine Kleinigkeit weniger, als um dieſe Zeit
die Kälte am Amur ausmacht, und in Montreal ſinken die Tem=
peraturen
immer noch tiefer als in Hammerfeſt. Ueber Null ſtei=
gen
die Temperaturen im Durchſchnitt allerdings bereits in
Chicago, Boſton und New York. Sehr heiß iſt der März bereits
in Kairo, Bagdad, Hongkong, Bombay, Kalkutta, in Madras,
Colombe, Batavia und Manila. Bagdad mit 16,3 Grad Wärme
ſteht noch am niedrigſten, Colombe auf Ceylon mit 27 Grad am
höchſten. Auf der ſüdlichen Erdhälfte geht nun die Wärme im all=
gemeinen
wieder zurück, doch gibt es auch Ausnahmen. So iſt der
März an der Walfiſchbai am wärmſten. Temperaturen, die im
Durchſchnitt mehr als 20 Grad Wärme ausmachen bringt der
März auf der ſüdlichen Erdhälfte immer noch für Kimberley,
Buenos=Aires, Adelaide, Brisbane, Lima, Durban in Natal und
für Rio de Janeiro.
Der März gehört zwar im allgemeinen noch nicht zu den nie=
derſchlagreichſten
Monaten, immerhin bringt er bei uns in der
Regel ſchon etwas mehr Niederſchläge als die beiden vorausgegan=
genen
Monate. Der Monat mit den größten Niederſchlagsmengen
iſt der März für Rio de Janeiro und für Buenos=Aires. Am lieb=
ſten
iſt den Landleuten bei uns ein Märzmonat, der mit Kälte
beginnt und mit milder Witterung aufhört, denn der März ſoll
kommen wie ein Wolf und gehen wie ein Lamm. Bringt er gleich
zu hohe Temperaturen, ſo kommt das Grün zu bald hervor, und es
folgt ein großer Rückſchlag. Ebenſo ſoll der März noch nicht zu
viel Regen bringen. Daher heißt es auch in alten deutſchen bäuer=
lichen
Wetterregeln: Ein grüner März bringt ſelten Gutes,
Märzengrün ſoll man mit Holzſchlägeln wieder in die Erde ſchla=
gen
, und weiter: Ein naſſer März iſt der Bauern Schmerz.
Der März wird auch der große Lichtbringer genannt. Er
bringt von allen Monaten die größte Zunahme der Tageslänge.
In ihn fällt die Tag= und Nachtgleiche des Frühlings, und damit
fängt auch der kalendermäßige Frühling an.

Dg. Arheilgen, 2. März. Vortrag. Die Ortsgruppe der
NS.=Frauenſchaft hatte zu einem Vortrag ins Gaſthaus Zur
Sonne eingeladen, zu dem neben den Frauen und Mädchen auch
zahlreiche Männer erſchienen waren. Nach muſikaliſcher Einlei=
tung
und einem gemeinſamen Liede ſprach Frauenſchaftsführerin
Kreim Worte der Begrüßung und erteilte der Gaurednerin der
NS.=Frauenſchaft, Frl. Eſchenfelder, das Wort zu einem
Referat über Die deutſche Frau im Aufbau des nationalſozialiſti=
ſchen
Staates‟. Die Rednerin verſtand es ganz vortrefflich, der
Zuhörerſchaft die Aufgaben klarzulegen, die der deutſchen Frau
im Dritten Reiche zukommen. Der Frau ſeien wieder ihre ur=
eigenſten
Aufgaben zugewieſen worden, von denen ſie ſich in den
letzten Jahren allzu weit entfernt hatte, nicht zum Beſten des
deutſchen Volkes. Die Frau ſei jetzt wieder auf den wichtigſten
Platz, in die Familie, geſtellt, wo ſie große Aufgaben zu er=
füllen
habe, von denen viel abhängen könne. Auch die weiteren
ſehr intereſſanten Ausführungen galten dem Tätigkeitsgebiet der
deutſchen Frau. Rednerin ſchloß mit der Mahnung an die Frauen,
ihre Pflicht zu erfüllen gegenüber Volk und Vaterland, und ſprach
dann noch kurz über die große Hilfsaktion Mutter und Kind
Gemeinſame Lieder und muſikaliſche Darbietungen umrahmten den
Vortrag.
Ek. Pfungſtadt, 2. März. Gemeinderatsſitzung. Die
Begutachtung und Genehmigung der 1932er Gemeinde= Elektrizi=
täts
= und Waſſerverſorgung ergab für die Gemeinde bei Einnah=
men
von 881 000 RM. einen Fehlbetrag von 15 000 RM. Dagegen
haben die ſtädtiſchen Betriebe, mit Ueberſchuß gearbeitet, das
Elektrizitätswerk mit 31000 RM. und das Waſſerwerk mit 7000
RM. Ein uneinbringlicher Poſten an Steuern und Mieten uſw.
war niederzuſchlagen. Den weitaus größten Betrag machten dabei
rückſtändige Mieten mit 21 000 RM. aus. Von der Verwaltung
wurde das Geſchäftsgebaren der Vorgänger bemängelt, die ein=
fach
alles treiben ließen. Die jetzige Verwaltung hat eine Gene=
ralbereinigung
durchgeführt und wird veranlaſſen, daß alle Be=
träge
für Miete ab 1. März 1933 eingehen gemäß den Richtlinien
des Reiches. Aus der Genehmigung von Ausſchußprotokollen iſt
zu entnehmen: In der Siedlung am Seeheimerweg wird ein
Brunnen gebohrt, der ſpäter dem öffentlichen Verkehr dienen ſoll.
Einige kleinere Anträge werden erledigt. Weiter wird zur För=
derung
des Arbeitsbeſchaffungsprogramms der Reichsregierung
der Preis für Baugelände in dem Bezirk ZinsgutWaldſtraße
auf 0,50 RM. pro Quadratmeter feſtgeſetzt. Zur Finanzierung der
Waſſerleitung nach dem Seeheimerweg wird ein Darlehen von 7000
RM. aufgenommen. Der Geſangverein Germania Eberſtadt darf die
Gemeinde=Feſtbühne im Sommer d. J. gegen eine Leihgebühr von
100 RM. benutzen. Bei der Stammholzverſteigerung ergab ſich
eine Preiserhöhung von 3040 Prozent gegen das Vorjahr. Die
Preisſteigerung iſt auf die außerordentlich gute Qualität des Hol=
zes
zurückzuführen.

Hanogeoung der Mreisoagernſchaft meroßerrng.

Der Landesbauernführer Pg. Dr. Wagner und ſein Adjukank Pg. Schönheit
auf der erſten Kreisbauernkundgebung.

Der Bauer im neuen Reich.

Be. Groß=Gerau, 2. März.
Heute nachmittag fand in der Turnhalle des Turnvereins
1846 die erſte Kreisbauernkundgebung ſtatt. Der geräumige

Kreisdirektor Straub, die Ortsgruppenleiter und faſt, ſämtliche
Bürgermeiſter des Kreiſes erſchienen. Die Turnhalle ſelbſt war
ausgeſchmückt mit den Bannern der nationalſozialiſtiſchen Revo=
lution
.
Kurz nach 2 Uhr marſchierte ein Sturm SA. in die Halle
ein. Einige Augenblicke ſpäter erſchien, ſtürmiſch begrüßt, der
Landesbauernführer Dr. Wagner und ſein Adjutant Schönheit.
Die anweſende SA.=Kapelle ſpielte, als die Redner erſchienen,
den Badenweiler=Marſch.
Kreisbauernführer Pg. Hauf=Geinsheim eröffnete die
Kundgebung und begrüßte die Anweſenden.
Der Adjutant des Landesbauernführers,

Pg. Schönheit.

nahm dann das Wort zu ſehr intereſſanten Ausführungen über
das Reichserbhofgeſetz. Er führte u. a. aus: Das Aus=
land
habe über das Reichserbhofgeſetz geurteilt, indem es geſagt
hätte, das Reichserbhofgeſetz iſt das größte Geſetz auf agrarpoliti=
ſchem
Gebiet. Der deutſche Bauer aber habe zum Teil hieran
kritiſiert. Aber meiſtens ſeien es nicht die Bauern geweſen, ſon=
dern
irgendwelche Hintermänner. Ueber die Ziele des Geſetzes
ſagte der Redner u. a: Das Reichserbhofgeſetz bringt den deut=
ſchen
Bauern wieder älteſtes deutſches Bauernrecht, es will wei=
ter
nichts, als den Bauern aus den Feſſeln des Kapitalismus
herausreißen und ihn wieder zu einem freien Bauern auf freier
Scholle machen. Das Geſetz an ſich zerfällt in zwei Abſchnitte.
Der erſte betrifft den Erbhof ſelbſt, der andere behandelt, den
Bauern und ſeine Familie. Redner erläuterte im einzelnen das
Erbhofgeſetz. Er ſchloß mit den Worten: Sie wollen erſehen,
daß das Reichserbhofgeſetz in ſeinem Sinn und ſeinem Geiſt etwas
anderes iſt, als es ſeither von vielen dargeſtellt wurde, daß im
Reichserbhofgeſetz 100prozentiger Nationalſozialismus feſtgelegt
worden iſt, daß es erſt die Möglichkeit wiedergibt, wieder freie
Bauern auf freier Scholle zu ſchaffen, ſo wie es der Führer will.
In ſein. Heil Hitler ſtimmten die Anweſenden begeiſtert ein.
Kreisbauernführer Hauf dankte dem Adjutanten des Landes=
bauernführers
und erteilte dem Landesbauernführer das Wort.

Landesbauernführer Dr. Wagner.

ſtürmiſch begrüßt, führte u. a. aus: Im Jahre 1920 hat der Füh=
rer
Adolf Hitler mit einigen Freunden eine Weltanſchauung ge=
predigt
, die ſchon heute, nach 14 Jahren, die Weltanſchauung der

ganzen Nation geworden iſt. Die Partei und der Nationalſozia==

lismus beherrſchen heute das geiſtige, das kultuxelle und wirt= Leben, und wo dieſes noch nicht der Fall ſein ſollte.,

wo noch der Liberalismus an der Macht iſt, wird ihn die natio== eues wicht
nalſozialiſtiſche Bewegung noch aus ſeinen Machtpoſitionen treis= ſgi, d
ben. Das Bauerntum hat in dieſem nationalſozialiſtiſchen Staatee gazn L.
eine beſondere Aufgabe bekommen. Der Bauer muß der ewigee iad ei
Erneuerungsquell des deutſchen Volkes ſein. Hieraus erwächſt fürn ſen im Ste
den deutſchen Bauern eine große Verpflichtung dem Staate gegen ce vermute
über, für den wir leben und ſterben wollen. Wir ſind auch bereitt Eirnhiler
eine vernünftige Kritik zu ertragen, denn ſchließlich ſind ja auch ſguugen aus
wir Menſchen und machen auch Fehler. Aber es gibt eine be= Frühlingse
ſtimmte Sorte Menſchen, die immer ſchimpfen, und auch noch eglegen
ſchimpfen werden, ſo lange es Menſchen gibt, die aber ſoll der ſo und auch
Teufel holen. Es ſind die Stänkerer. Unſere nationalſozializ ſing von den
ſtiſche Bewegung wird beſchützt durch die SA. und SS.. und
es wagen ſollte, in ſein

Führer hat uns durch zwei Geſetze Rechte gegeben, die größer ſink.
als die anderer Volksgenoſſen. Er hat ſie uns gegeben, damii

wir uns bewußt ſind, daß von uns das Leben des geſamten
Volkstums abhängt. Der Nationalſozialismus muß nicht mii=
in
auf
dem Verſtande; ſondern mit dem Herzen erfaßt werden. Könnt=
man
ihn mit dem Verſtand erfaſſen, ſo wären die Gelehrten un
die Gebildeten die erſten geweſen, die ſich zum Nationalſozialis=
mus
bekannt hätten. So aber waren die Vorkämpfer deutſch=
Bauern und Arbeiter. Zur Preisgeſtaltung ſprach dann 9
Wagner und führte dann weiter aus: Zum erſten Male habe da
Bauerntum 1933 geſiegt, denn hier ſei es einig geworden.
der Einigkeit allein liegt die Kraft. Dieſe Einigkeit aber führt
zur Bildung des Reichsnährſtandes Es darf in Zukunft keim
Unterſchiede mehr geben, wir ſind alle Volksgenoſſen, der Kleinſa

muß ſich ſo groß fühlen wie der Größte. Um hierzu zu kommer
muß die Erziehung des Nationalſozialismus mithelfen. Das Vo.

muß wiſſen, daß der Führer aus dem Volke kam und auch jede-
zeit
bereit iſt, in das Volk zurückzukehren. Man müſſe den Aus
ſpruch des Führers: Deutſchland iſt ein Bauernreich, oder e=
wird
vergehen, wie das Reich der Hohenzollern und der Hohenh auf unſer
ſtaufen, beachten. Ein Staatsmann, der vergißt, daß der Baue)), durch del
die Grundlage des Volkes iſt, nimmt ſich die Vorausſetzung delſervorgerufe

politiſchen Wandlungsfreiheit. Ohne Bauerntum kein Deutſch
land. Der Redner ſchloß mit den Worten: Denken Sie dara=
daß
Ihre Arbeit gewidmet iſt dem Führer und dem deutſche
Vaterland. In ſein Heil Hitler ſtimmten die Anweſenden fren
dig ein.
Reicher Beifall dankte dem Redner für ſeine den Bauern ar/ Beziehung

dem Herzen geſprochenen Worte. Der Kreisbauernführer brach lſie

auf die deutſche Landwirtſchaft, das deutſche Vaterland, del

üſtenſtriche
kann er tr.
ſche Wirkun
rnten Plan=
keinmal
erket

Volkskanzler, den Reichsbauernführer, ſowie auf den Lande n dürfen

bauernführer ein dreifaches Sieg Heil aus. Mit der erſ
Strophe des Deutſchlandliedes und des Horſt=Weſſel=Liedes ſc
die impoſante und erſte Kreisbauernkundgebung.

in Aberglau
ſſagen:
hn wir zum
Inen kei
inde, die ur

Richard-Wagner=Kopf im Poſtſtempel.

AicherdMadher
Kiational-Dentrgt.

LEP
Ri

Grunsſteinlegung

Der intereſſante Stempel,
mit dem jetzt alle Leipziger Poſtſachen verſehen werden und der zur
Grundſteinlegung (6. März) des Richard=Wagner=Denkmals ruft.

G. Ober=Ramſtadt, 2. März. Trotz mehrfacher hier ſtattgefun=
dener
Verſteigerungen iſt die Nachfrage nach Brennholz immer
noch recht lebhaft und dementſprechend auch der Preis für ſolches
durchweg höher als im Vorjahre. So wurden bei einer Gemeinde=
holzverſteigerung
für Buchen= und Kiefern=Scheitholz pro Rm.
über 10 Mark, für Buchen=Knüppel 7,50 Mk. und für Buchenſtöcke
56 Mk. geboten. Auch für Lärchen=Nutzholz wurden gute Ge=
bote
erzielt. Winterhilfeveranſtaltung. Sonntag,
den 4. März veranſtaltet der Geſangverein Eintracht 1856 im
Saalbau Eliſenbad zugunſten der örtlichen Winterhilfe einen
Konzert= und Liederabend. In dieſem wirken Soliſten, die Tur=
nerſingmannſchaft
, der Evg. Kirchengeſangverein Nieder=Ramſtadt
und der Evg. Poſaunenchor Ober=Ramſtadt mit.

f. Roßdorf, 2. März. Heute nachmittag 1 Uhr wurde der 15 Hermann Huck auf der Provinzialſtraße Roßdorf Spach=
brücken
, unmittelbar, am Dorfausgang nach Spachbrücken, von
einem Darmſtädter Perſonenauto angefahren und zu Boden ge=
ſchleudert
. Die Schuldfrage iſt noch nicht reſtlos geklärt. Der Ver=
unglückte
, der über innere Schmerzen klagte, wurde zunächſt in
ſeine elterliche Wohnung verbracht.

r. Babenhauſen, 2. März. Aus dem Gemeinderat. In
einer dringlichen Gemeinderatsſitzung, von Herrn Bürgermeiſter
Klein eröffnet und geleitet, wurde von der techniſchen Notwen=
digkeit
der Gerſprenzregulierung geſprochen. Die Koſten einer ſol=
chen
in der Gemarkung Babenhauſen, die unter der techniſchen Lei=
tung
des Kulturbauamtes Darmſtadt durchgeführt wird, belaufen
ſich auf 114 000 RM. Nach Abzug des Arbeitsbeſchaffungszuſchuſſes
hat die Gemeinde noch 67 500 RM. aufzubringen. Ortsgruppen=
leiter
Pg. Horſt befürwortet den Regulierungsplan im Intereſſe
der Arbeitsbeſchaffung aufs wärmſte. Der Gemeinderat beſchließt
ſeinen Beitritt zum Gerſprenz=Zweckverband. Da in Heſſen und
Heſſen=Naſſau die Errichtung von ſechs Thingplätzen beabſichtigt

iſt, auf denen an nationalen Feſt= und Feiertagen große ſchauſpf=
leriſche
Veranſtaltungen ſtattfinden, hat ſich Babenhauſen als alt
Städtchen mit großer hiſtoriſcher Vergangenheit um einen ſolche Birkenau
Thingplatz bei der zuſtändigen Stelle der Gauleitung beworbelle. Nachde
Schon dieſes Jahr an Pfingſten ſoll ein erſter Aufführungsverſuſſvorſtand au
mit der Wallenſtein=Trilogie, aufgeführt von der Heſſ.=Naſſauiſch=ührung der
Spielgemeinſchaft, gemacht werden.
geſtrigen T
Cg. Reinheim, 2. März. Am geſtrigen Abend, fand im Galiatholiſche
haus Zur Linde, einberufen durch die Fliegerortsgruppe Dil geſchloſſen
burg, ein Vortrag über Schleppflug ſtatt. Ueber 60 Teilnehm /e eingereiht
aus den Fliegerhorſten Dieburg, Groß=Umſtadt. Groß=Zimmenu einen grol
(beſonders ſtark anweſend), Obei=Roden und Reinheim waren elkonfeſſionelle
ſchienen. Der ſtellv. Horſtleiter Haas=Reinheim, dankte für d400 Zwingen
zahlreiche Erſcheinen. Er gedachte des erſten, leider zu früh vehte geſtern vo
unglückten Segelflugpioniers Lilienthal. Der Pionierarbeit vMlhacher Einn
Bleriot, Gebr. Wright uſw. in der Motorfliegerei wurde noch Shücksfall ode
dacht, dann die Horſte gebeten, mutig zu beginnen. Guter Wilung ergeben,
Arbeitsfreude. Kameradſchaft, größter Opferwille ſei nötig, Ußy. Heppenll
zu Erfolgen zu kommen. Dann ſprach der frühere Aka=Flieglörtsgruppe
Ernſt Prieger als Hauptreferent. Ein ausgezeichnet ausgearbet zu der erſt
teter Vortrag über die Fliegerei im allgemeinen, die verwe ſenen waren
deten Typen, ihre Vorzüge und Mängel, Fehlſchläge bei Verſuchegnheim einen
Er gab einen Ueberblick über die erſten Anfänge zum Schleppeh der ſozale
primitive Ausklinkvorrichtungen, Verbeſſerungen. Wettbewerlzeren Politik
die Rhön. Flugvorführungen in Berlin mit genaueſter Ziellau
dung des geſchleppten Flugzeuges, der Segelflug BerlinKottb / Nnweg
das die W
uſw. Er vermittelte damit eine Fülle von Eindrücken. Dem 7And zum erſt
viel Humor gewürzten Vortrag wurde mit größter Aufmerkſan
keit zugehört, aus der Verſammlung geſtellte Fragen noch beardf n den 90
änitztal
wortet und darauf mit dreifachem Sieg=Heil auf Neichspräſidell
und Reichskanzler die Verſammlung geſchloſſen. Ein Teil de

Horſte beſichtigte noch das in Arbeit befindliche Flugzeug der Reil
heimer Kameraden, worauf die Horſte wieder die Rückkehr
Nachrif
traten.
Cs. Ueberau, 2. März. Von frevelhaften Burſchenhänden wrs Geſtorbene.
den in den letzten Tagen an den junggepflanzten Birken an d/ſekretär i
Anlage vor dem Friedhof die unterſten Aeſte abgeſchnitten. Alſehruar=
Anordnung des Winterhilfswerkes wird am nächſten Samst APfats 67
nachmittag eine Brotſammlung durch das hieſige Jungvolk dur gühe, geb.
geführt. Das Brot wird nach Reinheim an die Unterſammelſteleusſt.
abgeliefert, von da aus geht es nach Dieburg. Daſelbſt wird 60 Grgſenſt
auf geeignete Laſtwagen umgeladen und gelangt zur Abliefezu Aſchre

nach Darmſtadt, wo es an die Bedürftigſten zur Verteilung 90 Avol
langt. Dem feierlichen Feſtakt der Verteilung wohnt der Gaul 7 Aiesſt,
ter der NSDAP. und der Gauwalter des Winterhilfswerkes bichiher
An die hieſigen Einwohner ergeht hiermit die höfliche Bitte, di/
Aktion des Jungvolkes mit allen Kräften zu unterſtützen, dami// ½. An
wir mit unſerer Gemeinde nicht hinten ſtehen im Kreis Diebu 9 Ned, 85

ung der Pl

Im voraus ſei den Gebern ſchon herzlichſt gedankt. Mit dem BMürete
der Chauſſee von Ueberau nach dem Weiler Hundertmorgen wilMmsſt
am kommenden Montag begonnen. Es werden 50 Prozent 19 Lonh
hieſigen Arbeitsloſen bei dem Bau beſchäftigt werden, und zwitte
(9
24 Wohlfahrtsempfänger und 16 Alu= und Kru=Empfänger. Mt) Candn
hin hat die Gemeinde nach dem Ausſcheiden dieſer noch ungefäll
16 Wohlfahrtsempfänger zu betreuen. Der anteilige Koſtenay0
wand der Gemeinde für dieſe reſtlichen 16 Mann beläuft ſich imm
noch auf 6070 RM. pro Woche, immer noch ein ganz erheblickt
Betrag für eine Notgemeinde. Am nächſten Mittwoch hält Li4hn
Geflügel=Zuchtverein Reinheim=Ueberau bei, Mitglied Ludm Sue
Appel=Reinheim, abends 8.30 Uhr, ſeine ordentliche Generalvc
ſammlung ab, wozu Freunde und Gönner herzlichſt willkommſ
ſind.

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[ ][  ][ ]

ckag, 3. März 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 61 Seite 9

Der Sternhimmel im März 1934.
Von Günter Archenhold, Direktor der Treptow=Sternwarte.

dritten, als Lenzmonat bezeichneten
Jalyrabſchnitt überſchreitet die Sonne auf ihrer
ſcheyinaren Bahn durch die Zone der Tierkreis=
bildhaden
Himmelsäquator. Zur Zeit der Tag=
U undu ſichtgleiche, am 21. März um 8½ Uhr mor=
gennz
zeht ſie duxch den jetzt im Sternbild der
FFiſochegelegenen Frühlingspunkt hindurch. Nicht
umm hat dieſer für die Einteilung unſeres
Kaleeers wichtige Punkt an der gleichen Stelle
henigelelge, da er in 25 800 Jahren einmal durch
6 diden unzen Tierkreis wandert. Vor 2000 Jah=
einacenn
ig er im Sternbild des Widders, vor 4000
Jahllre im Sternbild des Stiers. Ja, manche
u6 Foruchr vermuten ſogar, daß die Bezeichnungen
ſer=Sernbilder noch weit älter ſind und Ueber=
iefſſugen
aus jener Zeit vorliegen, in welcher
auz ſer Fühlingsanfang im Sternbilde der Zwil=
inge
zelegen hat. Die in vielen Mythen und
Hagze und auch in der Bibel vorkommende Er=
hlguz
von den Zwillingen, die ſich bekämpften,
holl drauf hindeuten.
Mſt dem Uebertritt der Sonne auf die Nord=
lſaklltgel
des Himmels werden die Tage länger
größnels zd Nächte, und für uns beginnt damit aſtro=
geben
ſomiſt und kalendermäßig der Frühling. Auch
gelunſeſr Oſtern, das Feſt der Auferſtehung, hat eine
nicht zezutelung zu dem Frühlingsanfang, denn nach
en hier alen, auf dem Konzil in Nicäa im Jahre
teſ256 afgeſtellten Regel feiern wir Oſtern an
uſozen konntag nach dem erſten Frühlings= Voll=
dnonzd
. In dieſem Jahre hat der März zweimal
dam Polownd, am erſten und am letzten Tage des
haſſſangs, woraus ſich für das Oſterfeſt Sonntag,
er!) April, ergibt. Von den übrigen Mond=
ber
ſhavel erwähnen wir das letzte Viertel am
ſt 2läz. Neumond am 15. und das erſte Viertel
der Kum 1A März.
zu kom dr Wechſel der Jahreszeiten, der durch die
n. Das erſichtedene Stellung der Erdachſe zur Richtung
auch ſer: Sonnenſtrahlen hervorgerufen wird, zeigt
üſſe den hs butlich, welche Bedeutung den Licht= und
reich, adssarnneſtrahlen unſeres Zentralgeſtirns für alles
d der hebbn auf unſerer Erde zukommt. Auch der
daß der Rornd durch deſſen Anziehungskraft Ebbe und
ausſetzunlun ſervorgerufen werden, iſt für die Bewohner
kein Dar;hüiſtenſtriche von größter Bedeutung. Durch ſeine Nähe zur
n Sie dred (ann er trotz ſeiner verhältnismäßig geringen Größe eine
dem deuſewilſche Wirkung ausüben, nicht aber die ungeheuer viel weiter
beſenden ittnenten Planeten, deren wahre Geſtalt wir mit freiem Auge
cn ſinmal erkennen können. Alles, was von den Aſtrologen in
BauemefitBeziehung behauptet wird, iſt ganzlich unbewieſen, ſo daß
ührer häm de aſtrologiſchen Regeln über die Wirkungen der ſcheinbaren
ſaterland teslig der Planeten mit Fug und Recht zum Aberglauben
den Luhe dürfen. Schon Schiller läßt Illo den durch den aſtrolo=
der
iſcset Aberglauben in ſeiner Entſchlußkraft gehemmten Wallen=
=Liedes ſän ſagen: In deiner Bruſt ſind deines Schickſals Sterne!
n wir zum Himmel hinaufſchauen, brauchen wir von den
ternen kein Unheil zu befürchten. Sie alle ſind uns gute
reude, die uns von der Unendlichkeit des Weltalls erzählen.

Die Sternbilder des Frühlings finden wir auf der öſtlichen
Hälfte unſerer für die Abendſtunden entworfenen Sternkarte; die
unterhalb des Großen Bären ſtehende Krone und Bootes, das
Haar der Berenice, Jungfrau, Löwe, Rabe und Waſſerſchlange
rechnen wir dazu. Die Bilder des Winters ſtehen im Weſten und
ſinken im Laufe der Nacht unter den Horizont herab. Als ein=
ziger
Planet iſt Jupiter die Nacht über zu beobachten. Er
ſteht nördlich des Sterns Spika in der Jungfrau, mit dem er eine
hübſche Konſtellation bildet. Er iſt noch heller als Sirius, der
glänzendſte Fixſtern am ſüdweſtlichen Horizont. Etwa eine Stunde
vor Sonnenaufgang kommt auch Venus als Morgenſtern über
den Horizont herauf, die wiederum Jupiter mit ihrem machtvollen
Licht in den Schatten ſtellt.

eine
4. Birkenau, 2. März. Einführung der Simultan=
ung
bewat ſule. Nachdem bereits vor einigen Wochen ſich der geſamte
hrungsw kuborſtand auf Antrag des Gemeinderats hin einmütig für die
=Naſſauicmichrung der Simultanſchule ausgeſprochen hatte wurde mit
mteſtrigen Tage die Simultanſchule hier praktiſch eingeführt.
fand im ſie ſitholiſche Privatmädchenſchule wurde mit dem vorgeſtrigen
Etsgruppe tzegeſchloſſen und die Schülerinnen ebenfalls in die Simultan=
0 Teilneſhul eingereiht. Die Volksgemeinſchaft iſt damit hier in Bir=
proß
=Zimrmil einen großen Schritt vorwärts gekommen und eine undeut=
ſeim
wareng bnfeſſionelle Trennung beſeitigt worden.
ankte für / lp. Zwingenberg, 2. März. In der Nähe des Malchenturmes
zu früh geſtern von einigen Waldarbeitern die Leiche eines älteren
ierarbeit wenacher Einwohners namens Schmitt aufgefunden. Ob ein
urde noamzlicksfall oder ein ſonſtiger Grund vorliegt, muß die Unter=
Guter Aſchug ergeben.
ei nötig /4 hn. Heppenheim a. d. B., 2. März. Auf einer Verſammlung
Afa’=Flim irtsgruppe des Deutſchen Textilarbeiterverban=
ausgene
zu der erſtmalig Arbeitgeber und Arbeitnehmer zuſammen
die veiſſyinen waren, hielt der Verbandskreisleiter Pg. Neubert=
Verſk Im heim einen feſſelnden Vortrag über das Thema Der Durch=
Schlerch der ſozialen Ehre, in dem er den Weg ſchilderte, von der
ew üühren Politik der Lohntüte über den Klaſſenkampf und Kaſten=
ſrke
hinweg bis zum Geſetz zur Ordnung der nationalen Ar=
Wet das die Wirtſchaft auf eine neue geiſtige Grundlage geſtellt
md zum erſtenmal in der Geſchichte den Begriff der ſozialen
Urein den Vordergrund rückt. Arbeitsbeſchaffung im
ſeſchnitztal. Durch die Weſchnitzregulierung, die in den näch=
Nachrichken des Skandesamks Darmſtadk.
ßeſtorbene. Am 22. Februar: Daenzer, Emil Eiſenbahn=
ukretär
i. R., 73 Jahre alt, verheiratet. Haardtring 108. Am
38 ſebruar: Sturm. Anna, geb. Feile, Ehefrau des Oberrech=
wirats
. 67 Jahre alt. Stiftsſtr. 15. Am 24. Februar: Weis,
urüne, geb. Wagner, Witwe des Arbeiters. 77 Jahre alt. Fuhr=
fotnsſtr
. 3. Krämer, Eliſabeth, Hausangeſtellte, 16 Jahre alt,
Grafenſtr. 22. Am 25. Februar: Weißmüller, Erna,
ahre alt, Tochter von Kutſcher, Heinrichsſtr 13. Georg,
lum Apollonie, geb. Uebelhör. Witwe des Schloſſers, 83 Jahre
Liesſtr. 21. Am 26. Februar: Mayer, 0heobald Joſef. Eiſen=
hobexſekretär
i R., 70 Jahre alt, verheiratet. Gutenbergſtr 76.
beil. Jakob, Zollſekretär i. R., 75 Jahre alt, verwitwet, Ballon=
73½. Am 27. Februar: Heuer, Ferdinand Joſef, prakt. Arzt,
ned., 85 Jahre alt, verheiratet, Orangerieallee 10. Roth,
eararete, geb. Bauer, Witwe des Privatmanns, 69 Jahre alt,
Wiſelmsſtr. 2. Am 25. Februar; Hübner, Johann Karl Lud=
vAt
Leonhard. Kaufmann. 39 Jahre alt verheiratet, Georgen=
4rg 1. Am 26. Februar: Röder, Marie, 4 Jahre alt. Tochter

di: Landwirt, Nonrod: Stadtkrankenhaus. Am 25. Februar:
hinſchmidt. Elſa Maria, geb. Koeniger, Ehefr. des Rechts=

düinuerweg 14. Am 27. Februar: Bechtold. Eliſe, ledig. Pri=
WM. 66 Jahre alt. Rheinſtr. 14. Becker, Norbert, 2 Stunden
ASohn von Ingenieur, Landwehrſtr. 4. Schulz. Anna Ka=
Ma, geb. Knoll, 61 Jahre alt. Witwe des Landgerichtsrats,
Erarckſtraße 39.

Kirchliche Nachrichten.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 3. März.
ladtkirche. Abends 6 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt für die Konfirmationsfeier
Sgemeinde. Pfarrer Vogel. Abends 8 Uhr: Kirchenmuſikaliſche Abendfeier.
Eiskirche. Abends 8 Uhr: Beichte.
Sonntag, 4. März, Okuli.
bdtkirche. Borm. 9,30 Uhr: Konfirmationsfeier der Markusgemeinde. Pfarrer
2 (Rollekte für die Armen der Markusgemeinde.) Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottes=
im
Gemeindehaus, Kiesſtr. 17. Pfarrer Lautenſchläger. Nachm. 2,30 Uhr:
ellang und Prüfung der Konfirmanden der Reformationsgemeinde Weſt. Pfarrer
Bei. Nachm. 4,30 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden der Refor=
Antgemeinde Oſt. Pfarrer Lautenſchläger. Die Stadtlirche iſt Wochentags von
Ur zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Nordtüre.
Mtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Lautenſchläger, Vorm.
N Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für die
Fgerneinde. Pfarrer F. Müller. Mittwoch, 7. März, abends 6 Uhr: 4. Paſſions=
Utt. Pfarrer F. Müller.
Aoßkirche, Vorm. 10 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden (Knaben)
TSdloßgemeinde. Dekan Zimmermann. Vorm. 11.30 Uhr: Kindergottesdienſt.
in Zimmermann.
wein zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: Donnerstag, 8. März, abends 8 Uhr:
(ſſ onsandacht. Pfarrer Lautenſchläger.
eireindehaus (Kiesſtr. 17). Nachm. 2,30 Uhr: Taubſtummengottesdienſt. Pfr. Heß.
De tinskirche. (Kollekte für die evgl. Gemeinde Güttersbach zur Kirchenerneuerung.)
10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Köhler.
A ung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei, Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für
rinsgemeinde Weſt. Pfarrer D. Wait. Nachm. 3,30 Uhr: Vorſtellung und Prü=

ſten Tagen nach einem Plan des Herrn Forſtrat Burck=Birkenau
in Angriff genommen wird, werden etwa 800 Erwerbsloſe des
durch die Arbeitsloſigkeit beſonders hart betroffenen Weſchnitz=
tales
in kurzen Zeitabſtanden auf einige Monate in Arbeit ge=
bracht
.
Ca. Lorſch, 1. März. NS. Hago=Verſammlung. Die
hieſige Ortsgruppe der NS. Hago hielt eine ſehr gut beſuchte Mit=
gliederverſammlung
ab, in der der Hago=Ortsobmann zunächſt mit
Genugtuung das ſteigende Intereſſe der Mitglieder an der Sache
feſtſtellen konnte und der Hoffnung Ausdruck verlieh, daß auch in
Zukunft die Verſammlungen und Kurſe reichlich beſucht werden
ſollten. Nach Erledigung interner Angelegenheiten hielt Pg.
Ludwig einen Vortrag über die Entwicklung und Bedeutung des
Handwerks und Gewerbes bis zur Jetztzeit. Nach einer kleinen
Pauſe richtete der Ortsleiter der NSBO., Pg. Schmitt, an die Ver=
ſammelten
das Wort und brachte im Namen der Verbraucher be=
rechtigte
Wünſche derſelben vor und wünſchte ein engeres Zuſam=
menarbeiten
mit dem Handwerk und Gewerbe.
Gernsheim, 2. März. Waſſerſtand des Rheins am
1. März 1,15 Meter am 2. März 1,16 Meter, morgens 5.30 Uhr.
Hirſchhorn, 2. März. Waſſerſtand des Neckars am
1. März 1,48 Meter, am 2. März 1,50 Meter, morgens 5.30 Uhr.

RA:
O
A
DIot-ATEVK

1.20

fung einer Konfirmandengruppe der Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer Dr. Berger.
Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Dr. Berger.
Mittwoch, 7. März, abends 8 Uhr: 4. Paſſionsandacht. Pfarrer Beringer.
Kapelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Dr. Berger.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der männlichen Kon=
firmanden
des Nordbezirks. Pfarrer Marx. Mittwoch, 7. März, abends 8 Uhr: 4. Paſ=
ſionsandacht
in der Kirche. Pfarrer Goethe.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). (Kollekte für die heſſiſche
Gemeinde Güttersbach). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. Dienstag, 6. März,
abends 8 Uhr: Paſſionsandacht.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde(. (Kollekte für Wiederherſtellung der Kirche in
Güttersbach, Dekanat Erbach.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Frle. Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Irle. Abends 6 Uhr: Abend=
gottesdienſt
. Pfarrer Weiß. Mittwoch, 7. März, abends 8 Uh: 4. Paſſionsandacht.
Pfarrer Irle.
Pauluskirche. (Kollekte für die heſſiſche Gemeinde Güttersbach.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wolf.
Mittwoch, 7. März, abends 8 Uhr: 4. Paſſionsandacht. Pfr. A. Müller. Die Paulus=
kirche
iſtWochentags von 95 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Hauptportal.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heil. Abent mahl. Pfarrer Hickel.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt in der Kinderſchule. Donnerstag, 8. März,
abends 8 Uhr: 4. Paſſionsandacht.
Luthereriſcher Gottesdienſt (ſelbſt. luth. Kirche) im Feierabend, Stiftsſtr. 51.
Sonntag, 4. März (Okuli), vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt mit Abendmahlsfeier, Beichte
9.30 Uhr. Pfarrer Müller, Erbach.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 4. März, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (gemeinſamer Abend). Montag, 5. März,
abends 6 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. Abends 8 Uhr: Jugendabend der Lukas=
gemeinde
. Männervereinigung der Lukasgemeinde: Monatsberſammlung. Diens=
tag
, 6. März, abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der Stadtkirche. Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde (Gruppenabend). Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde
Mittwoch, 7. März, abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der Stadtkapelle und Schloß=
kirche
. Jungendabend der Markusgemeinde. Mädchenvereinigung der Reforma=
tionsgemeinde
. Freitag, 9. März, abends 6 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde.
Abends 8 Uhr: Jugendabend der Kaplaneigemeinde. Mütterabend der Stadtgemeinde.
Konfirmandenſall im Schloß. Dienstag, 6. März, abends 8 Uhr: Mädchen=
vereinigung
der Schloßgemeinde. Mittwoch, 7. und Samstag, 10. März, nachm. 2 bis
4 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde. Mittwoch, 7. März, abends 8 Uhr:
Gruppenabend der Jugendvereinigung. Donnerstag, 8. März, abends 8 Uhr: Jugend=
vereinigung
der Stadtgemeinde. Samstag, 10. März, abends 8 Uhr: Jugendvereini=
gung
der Stadtgemeinde. Poſaunenchor.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Mittwoch, 7. März, nachm.
2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule. Donnerstag, 8. März, abends 8 Uhr: Mädchen=
vereinigung
Weſt. Freitag, 9. März, abends 8 Uhr: Mütterabend Weſt. Jugend=
vereinigung
, ältere Abtlg. Samstag, 10. März, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 6. März, abends 8 Uhr: Mütterabenb Oſt.
Donnerstag, 8. März, abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung Oſt. Freitag, 9. März,
abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 8. März, abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 5. März, abends
8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend. Mittwoch, 7. März, nachm. 2 Uhr: Strickſchule;
2.30 Uhr: Nähnachmittag.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 5. März, abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. Donnerstag, 8. März, abends 8 Uhr: Mütterabenb.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 5. Märtz, nachm.
3 Uhr: Vorſtandsſitzung des Frauenvereins. Dienstag, 6. März, abends 8,15 Uhr:
Monatsverſammlung der Männervereinigung mit Vortrag von Pfarrer Göbel über:
Friedrich Nietzſche und die Weltanſchauung des Dritten Reiches Mittwoch, 7. März,
nachm. 3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe. Donnerstag, 8. März, abends 8,15 Uhr:
Frauenabend mit Vortrag von Pfarrer Kühler über: Religiöſe Führung im Familien=
leben
. Freitag, 9. März, abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr: Kirchen=
chor
. Samstag, 10. März, abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 5. März, abends
8 Uhr: Mädchenabend. Dienstag, 6. März, vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung des
Frauenvereins. Abends 8 Uhr: Kirchenchor. Donnerstag, 8. März, abends 8 Uhr:
Mütterabend. Freitag, 9. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor.

h. Lauterbach, 1. März. Lauterbach frei von Wohl=
fahrtserwerbsloſen
. Dank der Initiative der national=
ſozialiſtiſchen
Stadtverwaltung wird unſere Stadt in Bälde wie=
der
völlig arbeitsloſenfrei ſein. Die Wohlfahrtslaſten, welche im
Vorjahre noch 3500 RM. betrugen, fallen ſomit ganz fort. Zahl=
reiche
Notſtandsarbeiten ſind gegenwärtig im Gange. Der Sand=
ſteinbruch
am Kugelberg, welcher lange Zeit ſtill lag, wurde wie=
der
eröffnet und liefert die erforderlichen Sand= und Steinmate=
ralien
für die Stadt. Hierdurch iſt die Erbauung eines neuen
Weges notwendig geworden. Auf dem Alten Berg ſollen in zwei
Etappen etwa hundert Morgen Wald aufgeforſtet werden. Ferner
wurde der Ausbau der Provinzialſtraße Lauterbach Schlitz,
welche bis zur Saſſener Abfahrt mit Kleinpflaſter verſehen wird,
beſchloſſen.

Gewinnauszug
5. Klaſſe 42. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten

Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II

19. Ziehungstag
1. März 1934
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Bewinne zu 5000 M. 112657
4 Gewinne zu 3000 M. 34 1400 388429
8 Gewinne zu 2000 M. 109300 120671 199281 350413
12 Gewinne zu 1000 M. 83162 112359 262642 299870 317740
368207
82 Gewinne zu 500 q. 11672 40344 60091 62319 62928 63216
65887 67945 71563 78580 96917 99618 1084 19 122924 150945 152616
158177 177134 197047 200760 202824 213102 242442 254586 257078
270664 271439 286177 293689 297033 298214 303767 309614 333060
337139 366961 369489 370639 373640 382603 383320
420 Bewinne zu 300 M. 1167 1292 2885 4211 5209 6139 7536 8804
11325 12786 14861 18804 18920 19028 32647 34202 34997 35066
38081 36603 36784 39737 44072 45383 47205 47373 47444 49366
51418 54776 60145 61653 61716 66522 69164 71226 72167 73942
75121 78621 79603 83640 84548 84787 85021 85067 88736 92747
93391 94386 95752 96024 96315 99078 100830 101294 102047
102767 102825 103347 105938 121869 122740 124476 125944 130863
133415 134096 134196 135781 137676 138898 140844 141844 143345
149641 155081 155889 162885 164780 167238 167321 168675 173062
176850 177288 178173 179948 182649 184387 184526 188107 189801
1960387 180759 192078 194913 198157 200794 202418 203289 203766
203822 206026 206689 208942 209466 210323 211830 214514 216325
217296 218144 220770 227650 227782 234206 234890 236196 240774
242656 244825 249141 248176 250696 251201 252469 256833 257552
265561 266610 266886 267803 269653 270763 272874 273058 273354
273769 273868 276016 276016 278730 278738 279446 279472 283726
284047 286360 266684 287336 289368 280429 290443 281930 282151
292468 294124 295237 296095 297683 297764 303615 308846 316710
312106 312198 315906 318707 324008 327363 328743 330171 330296
332267 333707 339836 340302 34 1818 344376 345667 345776 346331
349044 348693 350186 354864 355908 362476 362782 363767 363993
367126 367847 368497 371960 376195 379851 380685 382445 383277
383302 383859 383971 385052 387277 388393 393328 393454 397830

19. Ziehungstag

1. März 19341

In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.)
gezogen
4 Gewinne zu 10000 M. 82771 2853765
4 Gewinne zu 5000 M. 229305 345143
6 Gewinne zu 3000 M. 19420 276419 343682
6 Gewinne zu 2000 M. 124970 287297 393571
14 Gewinne zu 1000 M. 5002 72349 123178 198805 2356567 329418
352457
34 Gewinne zu 600 M. 37620 57719 91472 118070 118577 143676
256235 260712 268023 270316 281212 335048 336467 336796 361247
367241 383192
296 Gewinne zu 300 m. 1142 3424 5689 6501 10808 12316 16027
18488 24364 26573 27347 34181 39017 40472 40730 43133 44666
50580 62162 53397 66272 58939 62976 66092 69043 71787 72071
73882 74665 79851 86587 86644 87707 93064 94821 95329 96083
96221 101506 103409 103807 104082 107532 113325 114659 116438
118999 121278 121380 121488 123712 126853 129264 131384 134346
136204 138946 148010 149447 150157 155740 156217 158882 162502
162781 164978 171894 172691 178113 178637 179318 188801 195138
196546 200407 200810 216369 213011 2i3421 216529 217216 218877
219838 220814 222165 222676 222784 222949 226761 226006 227826
229917 230126 231883 236455 240474 242168 242668 244350 247315
247790 250712 262811 254043 255892 266992 267955 273772 274668
276207 281940 284492 287378 287448 289649 289578 291582 293413
807074 307100 308237 314224 317369 318069 321510 322570 328233
328753 328899 330753 339104 840967 341828 347939 350243 366 186
359066 359189 369813 361693 362073 371128 380635 383939 386461
393621 394129 294604
20 Tagesprämien.
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
11427 49678 94273 128715 132499 133107 171438 216850
290791 356452
Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je
75000, 4 zu je 30000, 6 zu je 10000, 68 zu je 5000, 112 zu
je 3000, 208 zu je 2000 362 zu je 1000, 1026 zu je 500,
6590 zu je 300 und 220 Tagesprämien zu je 1000 M.

Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 4. März,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Neuber, Eberſtadt. Montag,
nachm. 4 Uhr: Frauenarbeitsſtunde. Dienstag: Die Frauenbibelſtunde fällt aus.
Abends 8,15 Uhr: Blaukreuzbibelſtunde. Herr Markwort. Mittwoch, von 1019 Uhr:
Miſſionsverkauf. Donnerstag: Agyptenfilm. 6 Uhr: für Kinder: 8,15 Uhr für Er=
wachſene
. Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule, Herr
Bringmann. Samstag, abends 6 Uhr: Eiſenbahner=Vereinigung. Abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, abend 20,30 Uhr: Bibelbeſprechſtd.
für junge Männer. Nachm. 4,45 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mädchen, 5,45 Uhr:
Gebetsſtunde für junge Mädchen. Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Miſſionsabend.
Donnerstag: Beteiligung an dem Film in der Stadtmiſſion. Samstag, nachm. 3 Uhr:
Kinderſtunde.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Sprech=
ſtunden
vorm. von 1012 Uhr u. nachm. (außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr. Fernſpr.
Nr. 4584.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 812 Uhr und nachm. von 35,30
Uhr, außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſpr. 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Zahltage: Moutag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9 bis 12 Uhr.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſpr. 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus, Eich=
wieſenſtr
. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsauskunfts=
ſtelle
. Sprechſtunden vorm. von 101 Uhr. Fernſpr. 2288.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245.
Auswärtige Gemeinden.
Eugl. Kirche Traiſa, Sonntag, 4. März, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt der Gr. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kl. 20 Uhr: Paſſionsandacht.
Donnerstag: Frauenabend.
Evgl. Kirche Roßdorf. Sonntag, 4. März, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Kollekte
für Güttersbach. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Paſſionsgottesdienſt.
Montag, 8 Uhr: Frauenverein Hauptverſammlung. Dienstag: Kirchengeſangver=
ein
und Pofaunenchor. Mittwoch, 3 Uhr: Jungſchar Mödchen. Freitag: Mädchenbd.
Evgl. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag4. März: Vorm 10Uhr:Hauptgottedsienſt.
Abends 8 Uhr: Paſſionsandacht. Mittwoch: Kirchenchor. Donnerstag; Frauen=
verein
. Freitag: Jungmädchenverein.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evgl. Gemeinſchaft, Schulſtr. 0. Sonntag, 4. März, vorm. 10 Uhr: Predigtgottes=
dienſt
. Prediger Veihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Prediger
Veihelmann. Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Singſtunde. Donnerstag, abends 8,15
Uhr: Bibelſtunde.
Evgl. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonntag,
4. März, vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt mit Hl. Abendmahl. Prediger Hähnel.
Vorm. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8,15 Uhr: Evangeliſation. Mittwoch
abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Freitag, abends 8,30 Uhr: Gebetsſtunde.
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, 4. März, vorm. 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesbienſt. Mittwoch, abends 8 Uhr:
Bibel= und Gebetsſtunde.
Die Ehriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14 (nächſt Heinrichſtr.). Sonntag,
4. März, vorm. 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. Mittwoch, 7. März:
vorm. 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. Donnerstag, 8. März, vorm. 10,30 Uhr:
Menſchenweihehandlung. Freitag, Samstag, Sonntag, 9.11. März, 20,15 Uhr:
3 Vorträge von Pfr. H. Kulun=Mannheim. Thema: Aus dem Leben und Werk des Hl.
Franz von Aſſiſſ.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 4. März, vorm. 9 Uhr:
Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Prediger Kruſt.
Dienstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 61

Reich und Ausland
Die Winkerhilfskaſſe der engliſchen
Kolonie.
Berlin. Der Reichsminiſter für Volksauf=
klärung
und Propaganda empfing geſtern mittag
den Handelsſekretär der engliſchen Botſchaft,
Herrn Edwards, in deſſen Begleitung ſich einige
Damen und Herren der Berliner engliſchen Kolo=
nie
befanden. Herr Mellothe als Regiſſeur des
Bundes Nothing but the Truth, das von Mit=
gliedern
der engliſchen Kolonie zugunſten des
deutſchen Winterhilfswerks am 7. Februar 1934
geſpielt worden war, überreichte dem Reichsmini=
ſter
einen Scheck über 2025 RM. für die deutſche
Winterhilfe als Reinerlös der Aufführung. Reichs=
miniſter
Dr. Goebbels dankte herzlich im Namen
aller derjenigen, die durch dieſe Gabe beglückt
werden konnten. Herr Mellothe betonte, daß die
Mitglieder der engliſchen Kolonie ſehr gern für
das deutſche Winterhilfswerk geſpielt hätten und
gern noch einmal dafür ſpielen würden.

Fehlſprengung im Baſaltſteinbruch.
Schwerer Baſaltblock durchſchlägt ein Wohnhaus.
Dorndorf (Weſterwald). Vorgeſtern nach=
mittag
5 Uhr ſollte im hieſigen Steinbruch der
Dolorit=A.=G. eine große Sprengung vorgenom=
men
werden. Wider Erwarten ſchlug die Spreng=
ladung
aus noch nicht geklärter Urſache ſeitlich
aus und trug große Steinmengen in Richtung des
Dorfes, die über das Dorf hinweggingen und
1500 Meter vom Bruch entfernt aufs Feld nie=
dergingen
. Nur ein zentnerſchwerer Block fiel
auf das am Rande des Dorfes ſtehende Haus eines
Arbeiters, durchſchlug das Dach, das obere Stock=
werck
und blieb im Erdgeſchoß liegen. Zum Glück
befanden ſich die Hausbewohner in einem nebenan
liegenden Raum, ſo daß keine Pexſonenſchäden zu
beklagen waren.

Die Hindenburgbrücke ſoll auch für den Fuhrverkehr
wieder freigegeben werden.
Rüdesheim. Die am 1. Auguſt 1930 er=
folgte
Sperrung der Hindenburgbrücke für den
Fuhrverkehr hat ſich ſtets als eine ſchwere Behin=
derung
des Wirtſchaftsverkehrs zwiſchen, den bei=
den
Rheinufern erwieſen. Wie wir hören, beſteht
jetzt die Ausſicht, daß nunmehr dem dringenden
Verkehrsbedürfnis am Mittelrhein durch die Frei=
gabe
der Brücke Rechnung getragen werden ſoll.
Außer dem Oberpräſidenten in Koblenz hat ſich
insbeſondere auch der Reichsſtatthalter und Gau=
leiter
Sprenger ſehr für die Aufhebung der
Sperre bei den zuſtändigen Stellen verwendet.
Drei Kinder durch Schierlingswurzeln vergiftet.
Liebenwalde. Zwei Brüder im Alter
von vier und ſechs Jahren und ihre kleine Schwe=
ſter
fanden beim Spielen in der Nähe der Kanal=
brücke
Pflanzenwurzeln. In der Meinung, Kal=
muswurzeln
gefunden zu haben, aßen ſie davon.
Das Mädchen ſpie jedoch den Biſſen ſofort wie=
der
aus und lief nech Hauſe. Der kleine Knabe
wurde gleich darauf bewußtlos. Sein Bruder
bemühte ſich, das Elternhaus zu erreichen, ge=
langte
aber nur bis zur Treppe der elterlichen
Wohnung, wo auch er das Bewußtſein verlor. Der
Arzt konnte nur noch das Mädchen retten. Bei
den beiden Knaben war jede Hilfe vergebens. Die
Ermittlungen ergaben, daß die Kinder von Schier=
lingswurzeln
gegeſſen hatten.
70 Schulkinder an Maſern erkrankt.
Sprottau. In Ottendorf ſind in letzter Zeit
die Maſern ſehr ſtark aufgetreten. Insgeſamt lie=
gen
70 Schulkinder danieder. In den meiſten
Fällen laufen die Erkrankungen ſehr ſchwer aus,
weil zu den Maſern noch Lungenentzündung hin=
zutritt
. In zwei Tagen ſind bereits zwei Todes=
opfer
zu verzeichnen. Auf Anordnung des Kreis=
arztes
iſt die Schule in Ottendorf vorläufig auf
14 Tage geſchloſſen worden.:


Exploſionsunglück.
Kellinghuſen. Im Betriebe der Tuch=
fabrik
und Wollſpinnerei Auguſt C. Mohr in Kel=
linghuſen
explodierte am Freitag nachmittag beim
Anlaſſen eines Dieſelmotors der Luftdruckbehäl=
ter
, deſſen Deckel ſämtliche Decken des Gebäudes
durchſchlug und auf dem Dach liegen blieb. Die
Fenſterſcheiben und Fenſterrahmen des Fabrik=
gebäudes
wurden ausnahmslos herausgeſchleu=
dert
. Die Exploſion riß in eine dicke Mauer ein
zweimal drei Meter großes Loch. Wie durch ein
Wunder kam der Betriebsinhaber, der den Motor
anließ, ohne weſentliche Schäden davon. Da die
eine Wand des Gebäudes eingeſtürzt iſt. mußte
das Gebäude abgeſtützt werden.

Großfeuer in der Wittenberger Oelmühle.
Wittenberge. In der Nacht zum Freitag
brach aus bisher noch unbekannten Gründen in
der Herzſchen Oelmühle ein Großfeuer aus, das
einen fünfſtöckigen Speicher, der mit großen
Mengen Oelſaaten und Oelen angefüllt war,
vollſtändig einäſcherte. Die Wittenberger Feuer=
wehr
mußte, da ſie allein machtler, dem Element
gegenüberſtand, die Werkfeuerwehren der Singer=
Nähmaſchinen und des Reichsbahnausbeſſerungs=
werkes
zu Hilfe rufen. Außerdem wurden SA.
und SS.=Abteilungen und die Perleberger Feuer=
wehr
zur Bekämpfung des Brandes herangezogen.
Ein" gewaltiger Feuerſchein hellte den Nachthim=
mel
auf und war weit im Umkreis zu ſehen. Die
Stadt war taghell erleuchtet von rieſigen Flam=
men
, die wie aus einem glühenden Hochofen aus
dem Speicher aufſtiegen und einen Funkenregen
verurſachten, der die benachbarten Hafenanlagen
und die im Hafen liegende Fahrzeuge gefährdete.
Erſt nach mehrſtündigen Löſcharbeiten war, die
Gefahr beſeitigt. Das große, im Fabrikhof lie=
gende
Oellager, das bei einer Entzündung eine
Gefahr für die ganze Umgebung geworden wäre,
iſt unter Waſſer gehalten und gerettet worden.
Der brennende Speicher enthält das Laborato=
rium
, ein Erſatzteillager und große. Mengen
Firnis und Oelſaaten, die noch brennen. Die Ur=
ſache
des Brandes iſt unbekannt. Der Schaden
dürfte 1 Million RM. überſteigen. Die Oelmühle,
die zurzeit rund 180 Mann beſchäftigte, arbeitet
in drei Schichten. Das Unternehmen iſt das
größte ſeiner Art in Deutſchland. Der Betrieb
wird, da die lebenswichtigen Abteilungen ge=
rettet
werden konnten, weitergeführt.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Ein Flugzeug vom Typ Boeing 247.
Reichsluftfahrtminiſter Göring hat mitgeteilt, daß die Deutſche Lufthanſa zum Zwecke der Entwick=
lung
weiterer erſtklaſſiger Flugmaſchinen und Fluggeräte einige Verkehrsflugzeuge zu Vergleichs=
zwecken
gekauft hat. Es handelt ſich vor allem um Typen des Verkehrsflugzeugs Boeing 247, das
auf transkontinentalen Strecken der Vereinigten Staaten mit Erfolg zum Einſatz gelangte. Die
Maſchinen dieſes Typs entwickeln trotz großer Tragfähigkeit Geſchwindigkeiten von 275 Stunden=
kilometern
. Trotz ihres beträchtlichen Umfanges haben ſie einziehbare Fahrgeſtelle.

Der hiſtoriſche Goldſchakfund bei Kokkbus.

Die Armringe im Geſamtgewicht von 865 Gramm Gold, die bei Erdarbeiten in der Nähe der Stadt
Kottbus in der Lauſitz gefunden wurden.
Das Prachtſtück des Fundes iſt ein Schlangenkopf=Armring (in der Mitte des Bildes). Die Ringe
ſtammen aus dem 4. Jahrhundert, als in der Lauſitz die Burgunden ſaßen, die von der Inſel Born=
holm
nach Oſtdeutſchland herübergekommen waren.

Neue große Ausſtellungsprojekte
in München.
München. In einer Beſprechung des Vor=
ſtandes
des Vereins Ausſtellungspark gab Ge=
heimrat
Zentz bekannt, daß im Jahre 1935 in den
Hallen des Münchener Ausſtellungsparks die Aus=
ſtellung
Die Welt der Strahlen durchgeführt
werden ſoll. Der Anlaß zu dieſer Ausſtellung war
die im Februar v. J. abgehaltene Gedenktagung
der Bayeriſchen Roentgengeſellſchaft aus. Anlaß
des zehnjährigen Todestages Roentgens. Weiter
wurde beſchloſſen, im Jahre 1936 eine Ausſtel=
lung
Die Alpen zu veranſtalten. Demnächſt ſoll
entſchieden werden, ob es eine deutſche oder eine
internationale Ausſtellung werden ſoll.

Ein Hitler=Junge und ein Invalide
von einem Beirunkenen niedergeſtochen
Hindenburg (Oberſchleſien). Am Don=
nerstag
trat der Maler Watzlawſki, ein alter
Zuchthäusler, in betrunkenem Zuſtande zu dem
18 Jahre alten Hitlerjungen Schottek, pöbelte ihn
an und fragte ihn, weshalb er nicht grüße. Es
kam zu einer Auseinanderſetzung, in deren Ver
lauf ſchließlich Watzlawſki mit einem Stock auf
den Hitler=Jungen einſchlug. Der Invalide La=
mik
wollte den Streit ſchlichten. Plötzlich zückte
Watzlowſki ein Meſſer und ſtach auf den Hitler=
Jungen und Lamik ein. Der Hitler=Junge erhielt
einen ſchweren Rückenſtich und Lamik einen
lebensgefährlichen Stich in die Lunge. Außerdem
wurde ihm die linke Hand durchſtochen Beide
Schwerverletzte mußten in das Krankenhaus ge
ſchafft werden. Der Täter wurde verhaftet.

Schweres Steinbruchunglück bei Soſnowitz.
Zwei Tote, ein Schwerverletzter.
Kattowitz. In den Steinbrüchen bei Woj=
kowitz
in der Nähe von Soſuowitz ereignete ſich
am Donnerstag ein ſchweres Unglück, das bisher
zwei Todesopfer forderte. Drei in den Brüchen
beſchäftigte Arbeiter wurden von einer plötzlich
niedergehenden Sandbank verſchüttet. Während
der eine Arbeiter nur noch als Leiche geborgen
werden konnte, ſtarb der zweite kurze Zeit ſpäter.
Der dritte Verunglückte wurde in hoffnungsloſem
Zuſtande ins Krankenhaus gebracht.
Ruſſiſche Nordpolflieger in New York.
Moskau. Die ruſſiſchen Nordpolflieger un
ter Führung Lewanezkis ſind, mit ihren Flug=
zeugen
in New York eingetroffen und werden
heute nach Alaska ſtarten, um von dort aus die
Rettung der Mannſchaft des Eisbrechers Tſchel=
juſkin
zu verſuchen. Die amerikaniſchen Behörden
haben ihre Unterſtützung zugeſagt.


Unwekker über ganz Ikalien.
Mailand. Ueber Italien liegt eine neue
Schlechtwetterperiode. Ueber dem Adriatiſchen
Meer wütet heftigſter Sturm. Die Poſtſchiffahrt
iſt eingeſtellt. Zahlreiche Schiffe, die ihren regel=
mäßigen
Dienſt antraten, ſind nach wenigen
Stunden in ihre Heimathäfen zurückgekehrt. Ganz
Oberitalien meldet äußerſt ſchlechtes Wetter. Der
Sturm hat in Verona an zahlreichen Gebäuden
und Häuſern ſchweren Schaden verurſacht. Ver=
ſchiedene
Perſonen wurden durch von den Häu
ſern herabfallende Ziegel verletzt. Die Tribüng
eines Sportplatzes wurde vom Winde erfaßt und
fortgetragen. Der Verkehr iſt überall ſtark be=
hindert
. Von der Riviera und ihrem Hinterland
werden ebenfalls heftige Stürme und ſtarke
Schneefälle gemeldet. Im oberitalieniſchen Alpen=
gebiet
iſt allerorts Neuſchnee gefallen.

Gasexploſion in Saarbrücken.

Ein Schwerverletzter.
Saarbrücken. In einem Hauſe in der
Kaſernenſtraße ereignete ſich am Donnerstag eine
ſchwere Gasexploſion. Die Decke einer Wohnung
ſtürzte ein, wobei eine Perſon ſchwer verletzt
wurde. Zwei Perſonen wurden mehrere Meter
hoch in die Luft geſchleudert. Das Unglück paſ=
ſierte
während eines Wechſels der Wohnungsin=
haber
. Die bisherigen Feſtſtellungen haben erge=
ben
, daß der ausgezogene Mieter die Gasleitung
in unvorſchriftsmäßigem Zuſtande zurückgelaſſen
hat.
Selbſtmord des Kaſſiers der Sparkaſſe von Brive
nach großen Veruntreuungen.
Paris. Der Kaſſier der Sparkaſſe von Brive,
Ruffin, der von den ihm anvertrauten Geldern
90 000 Francs für ſich verbraucht, dieſe Summe
aber ſpäter wieder zurückerſtattet hatte, wurde
vom Verwaltungsrat der Sparkaſſe nach Bekannt=
werden
dieſer Tatſache abgeſetzt. Der Kaſſier hat
ſich jetzt das Leben genommen. Er fuhr mit der
Kraftdroſchke in einen 8 Kilometer entfernten
Ort, bezahlte den Kraftwagenführer für die Hin=
und Rückfahrt und übergab ihm einen Brief an
ſeine Frau. In dieſem Brief teilte er mit, daß er
aus dem Leben ſcheide, da er dieſe Schmach nicht
ertragen könne. Die unglückliche Frau machte ſich
mit Freundinnen auf die Suche und fand ihren
Man; in einer Scheune an einem Balken erhängt
auf. Ruffin war 68 Jahre alt, gehörte der Ehren=
legien
an und war eine der bekannteſten Perſön=
lichk
iten von Brive. Die ganze Angelegenheit
hat große Erregung hervorgerufen. Man fragt
ſich, ob die eingeleitete Kaſſenprüfung weitere
Unregelmäßigkeiten in der Geſchäftsführung der
Sparkaſſe aufzeigen wird.

Samstag, 3. März 1934

Ein neuer Finanzſkandal in Frankreick

Paris. Der Direktor des Comptoir Generr
de Bourſe, eines Bankgeſchäfts, das auch in da
Provinz einige Filialen beſaß, St. Blanco
wurde wegen Vertrauensmißbrauchs verhaft
Der Verhaftete war bereits früher in Paris uu
Nantes wegen unbefugter Ausübung des Born
gewerbes verurteilt worden. Er ſoll mehrer
Millionen Francs zum Schaden ſeiner Kundo
unterſchlagen haben.

Er wollte Herrn Frot beſtraſen.

Paris. Bei dem Portier des Hauſes,
der frühere Innenminiſter Frot wohnt, m
ſich am Mittwoch abend ein 15jähriger J
ling, der nach Herrn Frot fragte. Das Benehr
des Burſchen kam dem Portier verdächtig vor
benachrichtigte die Polizei. Der junge Mag
wurde auf die Wache geführt, wo ihm ein unü ſon, um
dem Mantel verborgener Dolch abgenomnmAſotzuwe

wurde. Der Verhaftete bekannte unter Tränt nn Wber
daß er der Sohn eines reichen Induſtriellen chönen 2

Mit einigen Mitſchülern habe er eine Wette 7/) ebielt

geſchloſſen und ſich verpflichtet, Herrn Frot
der an
ſeine Miſſetaten zu beſtrafen, nachdem die großt oſten Inſ
Perſönlichkeiten ſich ins Mauſeloch verkrochenh
enoſſen
ten‟. Die Polizei benachrichtigte die Familie:
Attentäters, die bereits in heller Aufregtygew
Flucht ge
über das Verſchwinden des Sohnes war.
ihnen bis
uie ſchrieb=
Starke Schneefälle in Frankreich.
mit, der d
Paris. Gleichzeitig mit ſtarkem Temps)udlichen ?
turrückgang werden aus der Umgebung von 1ün bereitet
Etienne heftige Schneefälle gemeldet. Die Schrizufanſtalt,

age veranſte
* Gefängni

decke hat ſtellenweiſe eine Höhe von 20 Zenti=pſen, daß
ter erreicht. Mehrere Dörfer ſollen vom Verk nehmen, w
Jundheit, die
abgeſchnitten ſein.
Franzöſiſcher Geueral bei einem Flugzeugun/k die idiſch
wrgezogen,
in Marokko verletzt.
Lu
Paris. Nach einer Meldung aus Alaſt
nußte ein Militärflugzeug, in dem Genel
Nogues eine Inſpektionsreiſe unternahm, wi
rend eines heftigen Sandſturmes in Amguid In (rb) Bud
den. Die Landung vollzog ſich trotz äußerſt ſkeſchen Stal
ken Bodenwindes glatt. Das Begleitflugzeug Msnak, verl
dem ſich der Chef des Generalſtabs der nordciſieiert, weil
kaniſchen Armee General Poupinel und eir G, allzu lebl
Begleiter befanden, wurde vom Sturm zu Bo4), daß er d
gedrückt und ſtark beſchädigt. Alle Inſaſſen Eſen Geldſu
den verletzt. Ein dritter Apparat, der veran Uührt ſonder
worden war, riß ſich los und wurde ebenfalls ieſung ſeine
ſchädigt.
Skandal bei einem Amſterdamer Wohltätigke/ Gendarmer
Verein.
Amſterdam. In der Amſterdamer Bevöſente die Ger
rung hat die Aufdeckung eines großen Skandb Gefängnis
bei einem Wohltätigkeitsverein, unliebſames Aunde, deſſen
ſehen erregt. Es hat ſich nämlich herausgeſt=Aummene C
daß der der Freiſinnigen Demokratiſchen Paſunſch haben
angehörende Stadtrat Dr. Abrahams längere Aundlichen
von einem Wohltätigkeitsverein, der größ)
finanzielle Beihilfen von der Stadtverwalt)
und dem Staat erhält und deſſen Vorſitzendes1
iſt, eine Aufwandsentſchädigung von 2000 EN Par
den erhielt, während außerdem ſeine, Frau we der 9
Geſchäftsführerin dieſes Vereins noch ein GeNu Catill
von 3000 Gulden bezog. Als Anſtoß daran /is verh
nommen wurde, daß ein Stadtrat den erwähnFiien, da m
Nebenverdienſt von einem von der Stadt un s groß u.
ſtützten Verein bezog, verzichtete er zwar auf / Aber das
2000 Gulden, ordnete aber ſofort an, daß das Fenlicht der
halt ſeiner Frau um 2000 Gulden auf 5000 CAnung, da
den erhöht werde. Die Stellung des Stadt wiche Wohr
Memann
gilt als erſchüttert.
emütlich
Folgenſchwere Pilzvergiftungen in Kaliforn
New York. Wie aus San Luis Obiſpo (ſ.
lifornien) gemeldet wird, ſind neun auf enderrenrad
Farm bei Arroyogrando beſchäftigte Filip üergkövie
nach dem Genuß eines Pilzgerichts geſtor WGzantie ein
22 weitere Perſonen, darunter die beiden we 3kierzd wit
Arbeitgeber der=Verſtorbenen, ſind ſchwer erkren
Nach ſtarken Regengüſſen traten in der gan
Gegend rieſige Mengen von Pilzen auf, die
den Filipinos geſammelt wurden. Offenbar kru.
ten die Filipinos die eßbaren von den gift /
Pilzen nicht unterſcheiden.
Schweres Erdbeben in Chile,
Man
Santiago de Chile. In der ſüdchil /Werrei
ſchen Stadt Valdivia ereignete ſich ein ſchwnMe Ma
Erdbeben, das vier Minuten dauerte. In Tenu ie ſi
wurden ebenfalls Erdſtöße von einer Mimk
Dauer verſpürt. Die Verbindung zwiſchen Sek
tiago de Chile und Valdivia iſt unterbrod
Ueber die Zahl der Opfer und ſonſtige Einze)0
ten iſt noch nichts bekannt.

Der bekannle Schauſpieler wilheln

Diegelmann F.

Wilhelm Diegelmann,
der auf der Bühne wie im Film ſo ſehr beli
Charakterdarſteller, iſt, wie ſchon gemeldet, an
Folgen eines Schlaganfalls geſtorben. Die
mann hatte bereits weſentlichen Anteil an
großen Theaterſchlachten, die einſt der Naturé.
mus im Deutſchen Theater zu Berlin ausf!
In den letzten Jahren wandte er ſich mehr.
Film zu. Unſer Bild zeigt ihn in ſeiner le‟
Roue als Deichgraf in dem Film Schimmelrer?

[ ][  ][ ]

ſtag, 3. März 1934

Nr. 64 Seite 11

Keotaton Aas deiel ler

Freilich, die Hygiene ...
Sofia. Einen in der burlgariſchen Kriminalgeſchichte
ei wartigen Fluchtverſuch unternahmen fünf Sträflinge des
Krrrgefängniſſes in Burgas, denen es gelang, auf einem ebenſo
mmüll gen wie gefährlichen Wege die Freiheit wieder zu erlan=
gemVier
ſchwere Jungens, Einbrecher und Räuber von der
Zuu, waren ſeit einigen Jahren in einer Gemeinſchaftszelle zu=
ſawmengeſperrt
, die ihnen ſchließlich zu eng und zu ſtickig wurde.
Siseazten daher den Entſchluß, ſich tunlichſt bald gemeinſam zu
veyruſchieden. Doch guter Rat war teuer. Nach mancherlei ver=
wwuinen
Plänen fanden ſie ſchließlich einen Ausweg: Unter einem
Beu entfernten ſie den Holzboden der Zelle und gruben nun in
munelanger mühſeliger Arbeit einen ſchmalen Tunnel unter den
3 /Pter dicken Gefängnismauern hindurch ins Freie. Die mit
Höäinen und Meſſern ausgeſcharrte Erde verſteckten ſie in ihren
Ticſen, um ſie dann während des täglichen Spazierganges im
Hönfortzuwerfen.
Am Abend vor der Flucht ereignete ſich ein Zwiſchenfall, der
ihün ſchönen Pläne faſt über den Haufen geworfen hätte. Ihre
Zihll erhielt nämlich Zuwachs in Geſtalt eines neuen Sträf=

liſbs, der an den Füßen ſchwere Eiſenketten trug. Es blieb nun
demilten Inſaſſen nichts anderes übrig, als den kettenraſſelnden
Zeugenoſſen in ihren Plan einzuweihen, zur Flucht zu über=
renn
und mit durch den Stollen und in die Freiheit zu ſchleppen.
Däe Flucht gelang. Glücklich über die wiedergewonnene Freiheit,
die hnen bisher übrigens noch nicht wieder geraubt werden
kume, ſchrieben ſie noch am nächſten Tage dem Burgaſer Staats=
aymlt
, der die Oberaufſicht über das Gefängnis führt, einen
ſpteudlichen Brief, in dem ſie ſich wegen der Ungelegenheiten, die
ſich im bereitet hätten, höflichſt entſchuldigten. Die Hygiene in der
Scuanſtalt, ſo hieß es in dem Schreiben, ſei aber ſo mangelhaft
gwoſen, daß ſie gefürchtet hätten, an ihrer Geſundheit Schaden
zu ehmen, wenn ſie länger im Gefängnis geblieben wären. Ihre
Göſundheit, dieſe Gabe Gottes, zu vernichten, hätte nach ihrer An=
ſigft
die irdiſche Strafbehörde kein Recht. Nur deshalb hätten ſie
esvrgezogen, auf dem etwas ungewöhnlichen Wege wieder an
die riſche Luft zu gelangen.
Ein fideles Gefängnis.
rb) Budapeſt. In der zur Tſchechoſlowakei gehörigen un=
girchen
Stadt Malacka wurde der Inſpektor des Gefängniſſes,
ZElsnak, verhaftet und der Preßburger Staatsanwaltſchaft ein=
giglifert
, weil er mit den Inſaſſen, ſoweit dieſe begütert waren,
ein allzu lebhafte Freundſchaft unterhielt. Nicht nur der Um=
ſtn
, daß er die Gefangenen gegen Zahlung von kleinen und grö=
ßuzre
Geldſummen zeitweilig beurlaubte, hat zu ſeiner Feſtnahme
ggfhrt, ſondern vornehmlich auch die Tatſache, daß er unter Hin=
zunzihung
ſeiner beſſeren Strafgefangenen im Gefängnis Zech=
golge
veranſtaltete. Bei Beobachtung ſeiner Lebensführung kam
tähd:ee Hendarmerie auch noch zu der Feſtſtellung, daß der treue Hüter
dus Gefängniſſes ein langgeſuchter Wilderer war. Dieſe Tatſache
er Bkhte die Gendarmerie gelegentlich eines neuerlichen Feſtmahles
oßen Stinn Gefängnis feſtſtellen, bei dem ein erwilderter Hirſch verſpeiſt
mue, deſſen Herkunft ohne weiteres nachzuweiſen war. Der feſt=
sußgnmmene
Gefängnisinſpektor dürfte nun wohl keinen anderen
Nuſch haben dürfen, als in die Obhut eines gleicherart menſchen=
uſtſendlichen
Kollegen zu gelangen.
Das jüngſte Scheidungspgar.
Paris. Als im vergangenen Herbſt zwei ganz junge
tue, der Bräutigam mit 16 Jahren, die Braut mit 13 Jahren,
ſihin Catillon mit beſonderer päpſtlicher und behördlicher Er=
huſnis
verheirateten und zur ſelben Zeit auch Kindtaufe
ſteten, da war die Freude über dieſes jüngſte Paar Frank=
fhias
groß und man prophezeite ihnen alle Glückſeligkeit.
Aber das Glück hat nicht lange gedauert. Denn nun ver=
ſfetlicht
der Vater der jungen Ehefrau in der Zeitung eine
Banung, daß er für Schulden ſeines Schwiegerſohnes, der die
FZiche Wohnung verlaſſen habe, nicht aufkomme. Der junge
Ochenann, Pinteau, iſt nämlich, als ihm die Sache offenbar zu
ſungmütlich wurde, zu ſeiner Mutter geflüchtet und hat ſeine

13½jährige Gattin mit ihrem Baby einfach ſitzen laſſen. Das
iſt aber noch nicht alles, denn, ebenſo wie die jungen Leute
den Ehrgeiz hatten, das jüngſte Ehepaar Frankreichs zu ſein,
ſo ſcheinen ſie auch den Scheidungsrekord ſchlagen zu wollen.
Sie haben nämlich nun die Eheſcheidung wegen Unverträglich=
keit
beantragt.
Hurrah! Ein Problem iſt gelöft.
(be) New York. Amerikaniſche Statiſtiker berechnen alles.
Wie oft ein Hahn kräht und ein Taſchentuch benutzt werden darf,
oder ähnliche Probleme. Am gefährlichſten zweifellos ſind die
Statiſtiker der amerikaniſchen Volkswohlfahrt: Sie haben die
Proſperity=Möglichkeiten ſolange bewieſen, bis der Zuſammen=
bruch
kam.
Harmloſer iſt Dr. Harold S. Diehl, das Zahlengewiſſen der
Univerſität Minneſota. Er unterzog ſich der delikaten, aber ſtra=
paziöſen
Aufgabe, an nicht weniger als 17 127 Studentinnen der
verſchiedenen Univerſitäten den Taillenumfang, die Größe und
das Gewicht zu beſtimmen. Wobei er zu dem welterſchütternden
Ergebnis kam, daß die heute lebenden Amerikanerinnen unter 20
Jahren größer ſind als ihre Geſchlechtsgenoſſinnen in der Gene=
ration
vorher. Dafür ſollen ſie weniger wiegen.
Ob die zunehmende Hopfenſtangenähnlichkeit der amerikani=
ſchen
Weiblichkeit, die ja demnach einige Generationen ſpäter er=
füllt
ſein müßte, dem amerikaniſchen Männerideal entſpricht, dar=
über
ſchweigt der Mann mit dem Maßſtab allerdings.

Die Veröffentlichung des Rundfunkprogramms, die wir bis=
her
ſtets am Tage des Programms vorgenommen haben, hat viel=
fach
zu Beſchwerden Anlaß gegeben, weil das Programm des
öfteren ſchon begonnen hat, bevor die Zeitung in die Hand der
Leſer kommt. Wir ſind darum auf Grund zahlreicher aus dem
Leſerkreis geäußerter Wünſche dazu übergegangen, das Programm
24 Stunden vorher zu veröffentlichen.
Auch darüber gehen uns nun Beſchwerden zu. Wir bedauern,
daß es in dieſem Fall ſo geht wie immer: Es iſt unmöglich, es
allen Menſchen gerecht zu machen. Da wir aber der Anſicht
ſind, daß es eine kleine Mühe iſt, das Tagblatt 24 Stunden auf=
zuheben
, was übrigens auch im Intereſſe der Leſer liegen dürfte,
haben wir uns entſchloſſen, es dabei zu belaſſen, das Rundfunk=
programm
jeweils einen Tag vorher zu veröffent=
lichen
. Wir bitten unſere Leſer, das zu beachten.
Die Schriftleitung.
Tandang Sauadfatt w. m.
Kaſſel, Trier, Freiburg 251
Frankfurt: Samstag, 3. März
6.00: Choral Zeit. 6.05 und 6.30: Gymnaſtik. 6.55:
Zeit, Frühmeldungen. 7.05: Wetter. 7.10: Stuttgart:
Frühkonzert (Schallplatten). 8.15: Meldungen. 8.25:
Stuttgart: Gymnaſtik. 9.30: (Nur Trier); Werbekonzert.
10.00: Nachrichten. 10.10: Mainz: Schulfunk. Altgermaniſche
Muſik. Hörbericht aus dem Römiſch=Germaniſchen Zentralmuſeum
der Stadt Mainz. 11.00: Werbekonzert. 11.40: Mel=
dungen
. 11.50: Sozialdienſt.
12.00: Mittagskonzert. Das Funkorcheſter. Ltg.: Dr. Merten.
13.15: Zeit Nachrichten. 13.25: Nachrichten. Wetter.
13.35: Stuttgart: Mittagskonzert der Kapelle W. Schacht.
14.30: Fröhliches Wochenend. 15.10: Stuttgart: Lernt morſen!
15.30: Gießener Wetterbericht. Anſchl.: Obſervatorium Aachen:
Wetter für das Eifel= und Moſelgebiet. 15.40: Zeit, Wirt=
ſchaftsmeldungen
.
16.00: Nachmittagskonzert. Lig.: Prof. Gambke. 18.00: Stimme
der Grenze. 18.20: Wochenſchau. 18.35: Stegreifſendung.
18.45: Wetter, Wirtſchaftsmeldungen. Programm, Zeit. 18.50:
Sozialdienſt.
19.00: Reichsſendung: Stunde der Nation: Du biſt gemeit! Der
Sieg der Volksgemeinſchaft zu neuen Zielen. 20.00: Nachrichten.
20.05: Saarländiſche Umſchau. 20.15: Berli: Hiſtoriſches
Konzert. 22.00: Zeit, Nachrichten. 22.15: Nachrichten,
Wetter, Sport. 22.30: Stuttgart: Unterhaltungskonzert des
Südfunkorcheſters. Ltg.: Droſt. 24.00: Nachtmuſik.

Frankfurt: Sonntag, 4. März
6.35: Hamburg: Hafenkonzert. Die Glocken vom großen Michel.
Choral: So nimm denn meine Hände. 8.15: Zeit, Nachrichten.
8.25: Gymnaſtik. 8.45: Evangeliſche Morgenfeier. 9.30:
Freiburg: Feierſtunde der Schaffenden. 10.00: Katholiſche
Morgenfeier. 10.45: Stunde des Chorgeſangs. Hugo Kaun
zum Gedächtnis. 11.30: Trier: Alte frohe Heimat.
12.00: Stuttgart: Promenaden=Konzert. 13.00: Stuttgart: Kl.
Kapitel der Zeit. 13.15: Mittagskonzert. Friſche Bisquits
gefällig? Ltg.: Obermuſikmeiſter Goldberg. 14.20: Stunde des
Landes. Das Neueſte auf dem Gebiet der Stallemrichtung und
des Stallbaues. 15.00: Stuttgart: Bunte Volksmuſik. Der
Südfunk=Chor. Ltg.: Martin Hahn.
16.00: Kaſperl=Stunde: Kaſperle als Stierkämpfer. 17.09: Ber=
lin
: Orcheſter=Konzert. Dir.: Fr. Jung. 18.00: Pilger ziehen
durch die Eifel. Hörfolge. 18.30: Fröhl. Zwiſchenſpiel.
19.00: Prof. Sittig: Der Himmel im März. 19.25: Pauk
Krannhals: Der Lebensſinn der Wiſſenſchaft. 19.45: Sport.
20.00; Vom Deutſchlandſender: Paul=Limcke=Abend. Ltg.: Der
Komponiſt. 22.00: Zeit. Nachrichten. 22.15: Stuttgart:
Du mußt wiſſen. 22.40: Zwiſchenprogramm. 23.00: Leip=
zig
: Unterhaltung und Tanz. Das Emde=Orcheſter, 24.00:
Stuttgart: Nachtmuſik.
Taudsikandtaaden
(Welle 1571)
Deutſchlandſender: Sonnabend, 3. März
6.00: Hamburg: Wetter für die Landwirtſchaft. 6.05: Wieder=
holung
der wichtigſten Abendnachrichten. 6.15: Berlin: Gym=
naſtik
. 6.30: Wetter für die Landwirtſchaft; anſchl.: Tages=
ſpruch
. 6.35: Königsberg: Frühkonzert. In emer Pauſe
(geg. 7.00): Nachrichten. 8.00: Sperrzeit. 8.45: Leibes=
übung
für die Frau. 9.00: Sperrzeit. 10.00: Nachrichten.
10.10: Kinderfunkſpiele: Die Regentrude. 10.50: Fröhlicher
Kindergarten. 11.15: Seewetterbericht. 11.30: Nordland=
märchen
(däniſch). Die Prinzeſſin auf der Inſel. 11.45: Wilh.
C. Mardorf: Das Niederſachſenhaus und ſeine Baumeiſter.
12.00: Wetter für die Landwirtſchaft; anſchl.: Glückwünſche.
12.10: Feierſtunde: Georg Friedrich Händel; anſchl.: Wetter für
die Landwirtſchaft. 12.55: Zeitzeichen. 13.00: Spernzeit.
13.45: Nachrichten. 14.00: Schallplatten: Geſang und Tanz
zum Wochenende. 15.00: Wetter, Börſe. 15.15: Baſtel=
ſtunde
für Kinder: Bau einer Ritterburg Wir errichten das
Ritterhaus. 15.46: Dipl.=Kaufmam Weiß: Wirtſchaftliche
Wochenſchau.
16.00: Frankfurt: Nachmittagskonzert. 17.00: G. Schäfer: Sport=
wochenſchau
. 17.20: Der deutſche Gedanke. Dr. Decker: Das
1. Reich. 17.30: ... und zum Feierabend der Deutſchland=
ſender
. Das deutſche Unterhaltungsorcheſter: Eugen Somntag.
18.50: Das Gedicht. Anſchl.: Wetter f. d. Landwirtſch.
19.00: Reichsſendung: Stunde der Nation: Du biſt gemeint. Der
Sieg der Volksgemeinſchaft vom Winterhilfswerk zu neuen Zielen
20.00: Kernſpruch; anſchl.: Drahtl. Dienſt. 20.10: Berlin:
Hiſtoriſches Konzert der SS. Flötenmuſik und Märſche Friedr.
des Großen. Feldchoräle. Hiſtoriſche Märſche aus ſechs
Jahrhunderten. Großer Zapfenſtreich. 2200: Wetter=, Tages=
und Sportnachrichten. 22.25: Unſer Ziel: Olympia 1936! Von
Dr. Karl Ritter von Halt. 22.45: Seewetterbericht. 23.00:
Königsberg: Nachtkonzert. Kl. Funkorcheſter. Ltg.: E. Wilcken.
Deutſchlandſender: Sonntag, 4. März
6.15: Berlin: Eymnaſtik. 6.30: Tagesſpruch. 6.35: Ham=
burger
Hafenkonzert. Die Glocken vom Großen Michel. Choral.
8.00: Stunde der Scholle. 8.55: Aus dem Berl. Dom: Feſt=
Gottesdienſt anläßlich der Eingliederung der evangeliſchen Jugend
in die Hitler=Jugend. 10.05: Berlin: Wetter. 10.10: Sperr=
zeit
. 11.00: W. Pleiſter: Von deutſcher Art und Kunſt.
11.15: Deutſcher Seewetterbericht.
11.30: Aus dem Wintergarten: Bunter Vormittag. In der
Pauſe 12.40: Glückwünſche. 12.55: Zeitzeichen. 14.00:
Kinderliederſingen. 14.30: Kinderfunkſpiele: Tiſchlein deck Dich!
15.15: Schachmeiſter Berthold Koch: Warum ſpielen wir Schach?
15.30: Lebensweisheit a. Anekdoten: Der Glaube ſchafft die Tat.
16.00: München: Veſperkonzert. Ltg.: Erich Kloß. 17.30: Zur
Unterhaltung: Die Wundertüte. 18.20: Aus vergilbten Noten=
blättern
. Kapelle Steinbock.
18.50: Tänze und Tanzlieder aus fünf Jahrhunderten. 19.20:
Plautermann meint. 19.50: Sport des Sonntags. 20.00:
Paul Lincke=Abend. In der Pauſe (21,00): Alt=Berl. Humor.
22.00: Wetter=, Tages=, Sportnachr. 22.30; Internat. Hallen=
ſportfeſt
im Berliner Sportpalaſt. 22.45: Seewetterbericht.
23.00: Leipzig: Unterhaltung und Tanz. Das Emde=Orcheſter.
Hauptſchriftleitung: Muboli Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; ſür Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; ſür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für Sport: Karl Böhmann; ſür Die
Gegenwart Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette; für den Anzeigen=
teil
und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtl. in Darmſtadt. D.A. I. 34: 23606
Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird. Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

.. 35.-
Herrenrad fast neu.
Ergkönig gemufft, 3 Jahre
Grantie, ein hervorrag. Ouali-
ſisrad
mit Halbballon 55.-

Tanderer, das Rad mit der
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[ ][  ][ ]

Seite 12 Nr. 61

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

*Mein erſter Segelflug über Rio

*

Von Peter Riedel.

Peter Riedel, der bekannte deutſche Segelflieger,
nimmt an der Südamerika=Forſchungsexpedition des
Deutſchen Luftſportverbandes teil, die unter Füh=
rung
von Profeſſor Walter Georgii die Möglichkeiten
des Segelfluges in Braſilien, Argentinien und Chile
ſyſtematiſch erforſchen will. Peter Riedel, der hier
ſeinen erſten Segelflug über Rio de Janeiro ſchildert,
fliegt in Gemeinſchaft mit ſeinen Kameraden Wolf
Hirth, Heini Dittmar und der erfolgreichen Segel=
fliegerin
Hanna Reitſch.
Endlich waren die Zollſchwierigkeiten überwunden, und die
Transportwagen unſerer Segelflugzeuge konnten durch die
Straßen von Rio rollen. Erſtaunte Blicke. Das alſo ſind die
deutſchen Segelflieger, von denen man ſchon in den Zeitungen
geleſen hatte. In den Vorſtädten ſchrien kleine Negerkinder:
Zeppelin! Sie hatten demnach immerhin erfaßt, daß die Trans=
portwagen
etwas trugen, was fliegen ſollte.
Der Flugplatz Campos dos Affonſos, auf dem wir unſere
Zelte aufſchlagen werden, liegt weit vom Zentrum der Stadt
entfernt am Ausgaug einer Ebene. Eine gute halbe Stunde
fährt das Auto durch Vorſtädte zwiſchen Felsbergen hindurih.
Endlich ſind wir am Ziel. Die Sonne brennt in dieſer Ecke
noch diel ſtärker als in Rio. Die Queckſilberſäule des Ther=
mometers
zeigt 40 Grad Celſius. In Rio dagegen wehte ein
kühler Seeſvind von 32 Grad. Es iſt eben alles relativ, und
uns deutſchen Segelfliegern, die unſere Aufgabe nach Süd=
amerika
verſchlagen hat, erſcheinen 32 Grad eben kühl! In
Deutſchland ſagten wir zu einer ſolchen Temperatur Hunds=
tagshitze
.
Nach vier Tagen des Wartens bekamen wir endlich richtiges
Wetter. Der Wind kam aus dem Inland, von den Gebirgen
her, die den Horizont von Rio im Norden begrenzen. Der
Kommandant des Flugplatzes, Major Fontenelle, ein Freund
aller deutſchen Flieger, läßt uns jede nur erdenkliche Hilfe zu=
teil
werden. Unſer beſonderer Freund und Helfer iſt ein Neger,
einer der beſten Monteure des 1. Fliegerregiments. Er iſt
unermüdlich. Beſonders für Hanna Reitſch würde er alles tun.
Sehr luſtig iſt die Unterhaltung. Bei den Offizieren helfen
wir uns mit einem zweifelhaften Franzöſiſch, anſonſten ziehen
wir ein Gemiſch aus Spaniſch, Portugieſiſch und Lateiniſch vor.
Zum erſten Male wiſſen wir nun die Lateinſtunden, die uns
vor Jahren oft geplagt haben, doch zu ſchätzen.
Gegen 11 Uhr entſtehen die erſten Wolken am blauen
Himmel. Die Sonne brennt unbarmherzig beinahe ſenkrecht
herab. Wolf Hirths Flugzeug iſt noch nicht ſtartbereit. So
ziehen Heinrich Dittmar mit ſeinem Condor und ich mit
meinem Fafnir zum Startplatz, vom Auto geſchleppt.
Hanna Reitſch läßt ihr Grunau Baby von den hilfsbereiten
Soldaten zum Start bringen.
Wie auf der Waſſerkuppe ſorgt Profeſſor Georgii für die
notwendige Startordnung. 11,25 Uhr hebt Heini Dittmar mit
dem Condor ab, geſchleppt von unſerer deutſchen Meſſerſchmitt
N 23. Als Schlepper bewährt ſich Herr Dipl.=Ing. Wachsmuth
vom Syndicato Condor, der braſilianiſchen Luftverkehrsgeſell=
ſchaft
, die bekanntlich ihren Verkehr mit deutſchen Flugzeugen
durchführt. Bald darauf klinkt Heini Dittmar in 300 Meter Höhe
das Seil aus. In ſteilen Kurven ſteigt er raſch in größere
Höhen. Ringsum ſehe ich auf allen Geſichtern faſſungsloſes
Staunen und dann begeiſterte Bewunderung. Es iſt auch für
den Segelflieger ſelbſt jedesmal ein großes Wunder, wie leicht
ein ſo ſchweres Gewicht von Flugzeug und Führer vom auf=
ſteigenden
Luftſtrom höher getragen wird.
Dann ſtartet Hanna Reitſch, und bald kreiſt auch ſie in
ſchöner Höhe. Endlich bin ich an der Reihe. Ein paar Apfel=
ſinen
, die hier ganz grün ſind, werden im Führerſitz verſtaut,
der Fallſchirm angelegt und dann ſitze ich in meiner vertrauten
Kiſte. Es iſt furchtbar heiß in dem geſchloſſenen Führerſitz. Die
Sonne brennt durch die Cellonſcheiben. Endlich iſt alles klar,
der Schlepper gibt Vollgas, und der Fafnir hebt ſich nach
kurzem Start vom Boden. Das Motorflugzeug ſteigt, von einer
Böe gepackt, im Nu. Ich muß mich beeilen, nachzukommen.
Im Schlepp in der Mittagshitze zu fliegen iſt keine reine
Freude. Der Fafnir kniſtert in allen Fugen, ſo hart ſtoßen
die Böen gegen die weitausladenden Flächen.
Geſpannt verfolge ich das Variometer: ſtarkes Steigen!
Nun kommt das Ausklinken. Das Seil fällt ab, und in enger

Kurve kreiſt der Fafuir im Aufwind. Knapp 400 Meter über
der Erde hatte ich ausgeklinkt, bald ſind 800. Meter erreicht,
doch mit plötzlichem harten Stoß packt mich ein Fallwind, wie
ich ihn in Deutſchland nie erlebt habe. Wie im Fahrſtuhl geht
es nach unten. Ein Glück, daß der Flugplatz nicht weit iſt.
Das großartige Panorama von Rio, das ich ſchon beinahe über=
blicken
konnte, verſchwindet hinter den Bergen. Lange ſegele ich,
mühſam meine Höhe von 500 Meter haltend.

Da erblicke ich die rettenden Urubus die Aasgeier, die geſetz=
lich
geſchützte Geſundheitspolizei von Rio de Janeiro. Faſt ſo
groß wie eine Gans, grau, häßlich und mit kahlem Hals, ſind
ſie keine reine Augenweide, doch glänzende Thermikſegler. Oſt
genug hatten wir in den letzten Tagen beobachtet, wie ſie ſtunden=
lang
ohne Flügelſchlag kreiſten. Es gibt Tauſende von ihnen
auf einer Inſel, die die Abfall=Sammelſtelle von Rio iſt. Dort
räumen die Urubus auf. Die Inſel wimmelt von den grauen
Geſellen. Auf der Erde keine ſehr ſympathiſchen Zeitgenoſſen,
werden ſie uns als Wegweiſer im Segelflug gute Freunde.
Jetzt mache ich ſie mir zunutze. Ich lebe ziemlich kümmerlich
von ſchwachen Aufwinden in 500 Meter Höhe. Da ſehe ich
6 Urubus. Die müſſen helfen. Ich fliege ſchnell auf ſie zu.
Kaum habe ich, etwas tiefer als ſie, die kreiſenden Geier er=
reicht
, da trifft mich ſchon ein heftiger Aufwind=Stoß. Mit
ungewohnter Kraft trägt es den Fafnir höher. Nach wenigen
Minuten bin ich bereits 1800 Meter hoch. Ueber mir kräuſelt
ſich der weiße Dampf einer Wolke.
Einige Hundert Meter abſeits kreiſen meine treuen Lotſen.
Doch noch trägt mich der aufſteigende Luftſtrom höher.
Der enge Kurvenkampf um Höhe iſt nicht mehr ſo hart,
weithin kann das Auge blicken über dieſe Stadt, die ihres=
gleichen
wohl nirgendwo haben wird. Zwiſchen ſchroffen Fels=
bergen
, dem blauen Geflimmer der Bucht und des Atlantik
ſchmiegt ſich Rio in weitverzweigtem Gewimmel der Straßen
und Häuſer. Der Zuckerhut an der Einfahrt, der ſteile Fels=
kegel
des Corcovado mit dem rieſigen Chriſtus=Monument, ſie
liegen tief unter mir. Im Süden verſchwimmen Meer und
Himmel im Dunſt. Nördlich dagegen ſtehen Wolkenkronen über
der zackigen Gebirgskette. Dort liegt Petropolis, ein begehrtes
Städtchen mit europäiſchem Klima. Der letzte Kaiſer von
Braſilien lebte da.
Weiter hinein ins Unbekannte reiht ſich Wolke an Wolke.
Ein Ueberlandſegelflug ins Ungewiſſe lockt, doch die Sicherheit
geht vor. Wir ſind am Anfang unſerer Expedition, die die
Schönheit des deutſchen Segelflugs recht vielen Südamerikanern
zeigen ſoll. Unſere Flugzeuge ſind zu koſtbar für ſolche Wag=
niſſe
, denn eine Landung in dieſen Gebirgen birgt ein ungleich
höheres Riſiko als in Europa. Urwald, Plantagen, Lagunen,
felſige Berge. Man kann ſich ausſuchen, wo man am liebſten
landet. Bruch gibt es auf jeden Fall. Deshalb bleibe ich bei
Rio und fliege die Umgebung ſyſtematiſch ab.

Roman von Wilhelm Schneider.
(Nachdruck verboten.)
23)
Unheimlich?
Ja. Wie biſt du nur auf den ſonderbaren Gedanken verfal=
len
, daß Rhoda meinen Tod will?
Ich ſprang aus dem Bett. Will es dir beim Frühſtück ſagen,
Jens. Willſt du unten auf mich warten?
Er nickte. Auf der Terraſſe. Es iſt wunderbare Sonne. Wir
können draußen frühſtücken.
Nach einer Viertelſtunde trafen wir uns unten auf der Hotel=
terraſſe
. Es war ſehr warm in der Sonne.
Ich ſagte ihm, daß die Idee, Rhoda wollte ſeinen Tod, ſo
ganz plötzlich über mich gekommen ſei. Solche Ideen kämen einem
Autor wie der Blitz aus heiterm Himmel.
Sein Geſicht verfinſterte ſich, und er ſah an mir vorbei. Tief
unter uns blickte der breite Strom, und dahinter lag die weite
grüne Ebene mit dem Leithagebirge.
Dann ſprach er: Es iſt ſeltſam: Rhoda hat mir gleich ſach
unſerer Trennung einmal einen Brief geſchrieben. Und in dieſem
Brief
Er ſtockte.
Hat ſie dir vielleicht in dieſem Brief
Ich mochte nicht ausſprechen. Es erſchien mir zu unſinnig.
In dieſem Brief, ſagte er, war eine Forderung. Ganz un=
zweifelhaft
eine Forderung. Dieſe Forderung war nicht offen aus=
geſprochen
, aber man konnte ſie zwiſchen den Zeilen leſen. Sie
wünſchte meinen Tod.
Mir wurde ganz ſeltſam zumute. War mein Roman, wenn
ich ihn von dieſer Seite aus betrachtete, nicht ſo etwas wie eine
Viſion? Er hatte recht, wenn er mein Manuſkript als unheimlich
bezeichnete.
Plötzlich raffte er ſich auf und lächelte mir zu in ſeiner alten
Irt.
Unſinn natürlich. Sie hat es kaum gewollt. Vielleicht habe
ich auch aus dem Brief etwas herausgeleſen, was wirklich nicht
drin ſtand. Jedenfalls fahre ich heute abend mit dem Nachtzug
lach Zagreb und von dort aus weiter nach Spalato.
Ich werde das Manuſkript verbrennen, antwortete ich
erregt.
Nein, bitte tu das nicht. Es iſt ein merkwürdiges Dokument,
auf jeden Fall. Um ſo mehr, als du die Figuren ausgezeichnet
getroffen haſt. Mit faſt viſionärer Sicherheit.
Ich kann den Roman unmöglich zu Ende ſchreiben, ſtam=
melte
ich, ich habe nicht mehr die Kraft dazu.

Hm . . . alſo gut, unterbrich ihn. Vielleicht kannſt du ihn
ſpäter fortſetzen.
Später?
Ja, ich möchte dich nämlich bitten, mich zu begleiten.
Ich jubelte auf, dann ſetzte ich ihn von meinem Plan in
Kenntnis, im zweiten Teil des Romans die wirklichen Begeben=
heiten
zu ſchildern.
Tu das, ſagte er kurz, vielleicht wird dann etwas wirklich
Gutes daraus.
Wir frühſtückten, und als wir fertig waren, fragte ich ihn,
was er davon halte, wenn ich Inger Berglund als Sekretärin en=
gagiere
und ſie mitnehme auf die Fahrt nach Dalmatien.
Er ſchmunzelte: Warum?
Ich fand es lächerlich, es ihm zu ſagen. Aber ſchließlich ent=
ſchloß
ich mich doch. Sieh mal, Jens, ich möchte mich im zweiten
Teil nur noch an die Tatſachen halten, an das, was wirklich ſein
wird. Und da muß ich unbedingt meine Partnerin, die im erſten
Teil eine ſo große Rolle ſpielt, in den zweiten Teil hinüber=
retten
.
Ganz richtig. Ich glaube aber nicht, daß ſie ohne weiteres
mitkommt. Sie hat doch ihr Studium. Du haſt ſie für eine Woche
engagiert, höchſtens für zehn Tage. Außerdem wird ſie Skrupel
haben, dich auf deiner Reiſe zu begleiten.
Daran hatte ich nicht gedacht.
Kommt ſie heute noch zu dir? fragte Baggenſen.
Heute nachmittag.
Gut, dann ſchreibe ihr einen Rohrpoſtbrief, daß du abreiſt.
Schicke ihr auch noch das Honorar für acht Tage.
Ich begriff nicht, worauf er hinauswollte.
Ich befürchte, daß ſie dir einen Korb gibt, begann er von
neuem, deshalb halte ich es für das richtige, wenn wir ſie über=
liſten
. Schreibe ihr, wie ich dir geſagt habe, und das andere über=
laſſe
mir. Ich wette mit dir hundert Kronen, daß ſie heute abend
im Zug iſt. Wir wollen es nicht darauf ankommen laſſen, daß ſie
nein ſagt. Verſtanden?"
Eine ſeltſame Geſchichte, aber ich mußte mich wohl ſeinem
Willen fügen.
Auf dem Wiener Südbahnhof ſagte Baggenſen: Schau bitte
nicht zum Fenſter hinaus. Sie ſoll uns nicht ſehen.
Wir gingen in unſer Abteil. Ich war ſehr neugierig, wie er
es angeſtellt latte, ſie einzufangen. Er beobachtete mich lächelnd
von der Seite.
Plötzlich ſah ich ſie auf dem Gang. Ein Träger trug ihr den
Koffer vorauf. Sie fuhr Schlafwagen wie wir.
Die Fahrt begann.
Sie hat keine Ahnung, daß wir im Zug ſind, ſagte Bag=
genſen

Um Gottes willen, was haſt du nur angeſtellt?"
Trotzdem freute ich mich, daß Inger mit uns im gleichen Zug
ſaß und nach Dalmatien fuhr.
Nach einer halben Stunde ſagte Baggenſen: Sieh mal zu,
was ſie macht.

Jm Wechſel des Auf und Nieder ſiud 2200 Meter grä
Höhe erreicht. Jetzt iſt es angenehm kühl, beſonders, wenn:
in Kreiſen unter einer Wolke herumgeht. Da, Dittmar taru
ganz in der Nähe auf, und bald kreiſen Condor und Faſtn
umeinander, wvie damals, als wir beide von Darmſtadt
flogen. Heini Dittmar erreichte Saarbrücken, ich ſegelte
nach Epinal in Frankreich 230 Kilometer weit. Schöne
innerung an gemeinſam erkämpfte Erfolge.
Lauge kreiſen wir unter derſelben Wolke in 1900 M:e
Höhe. So nahe daß wir aufpaſſen müſſen, nicht zuſammp
zuſtoßen. Doch die Wolke zerfällt allmählich, wir trennen
wieder. Ich folge den Urubus und tummle mich mit ihnen
den Wolken um die Wette. 10 Minuten vor 12 Uhr bin
geſtartet, jetzt iſt es gegen 2 Uhr. Da eine Apfelſine mit Sc.
doch nicht ſchmeckt, muß ich ohne Erfriſchung durchhalten. La
ſam ziehen die Wolken auf Rio zu. Ich fliege mit, und nd Gige0
kreiſe ich über den Waldhängen der Felsberge, die ſich um=
Stadt gruppieren. Der Corcovado überragt als ſteiler Kſt
das Stadtzentrum. Er iſt mein Ziel. Einige Kurven in ANc,
loſem Fluge um das Chriſtus=Standbild, das man rieſeis(hnne 2:
auf dem Felſen errichtet hat. Dann weiter über den
nehmen Badeſtrand Coppacabana. Ein Fort ſchiebt ſich. ) Merg
grauen Betonflächen weit in die Brandung vor.
MM3.2
In den Straßen ſtehen die Menſchen und recken die H.
Un
Planador allemang! Ein deutſcher Segelflieger! Es iſt
ein ſchönes Gefühl, auf dieſe Art Bewunderung und Fre=
ſchaft
für Deutſchland zu gewinnen. Nur noch 300 Meter /
ich über Ipanema, einem Villenſtadtteil am Meer. Schon cppe 1
ich Ausſchau nach dem Rennplatz zur Landung, da treibt-M TV.
ein neuer Aufwind höher, und ſiehe da meine Freunde Mßeinsh
Urubus ſegeln ſchon wieder in engen Kreiſen unbekün mpe ?: 29.
um den großen lautloſen Menſchenvogel. Deutlich ſehe ichF LLy.
we 3: 9.3
gelbe Zeichnung der geſpreizten Schwungfedern.
WöK. 9.
Ein wilder Kurvenflug beginnt. In dieſer niedrigen Tppe 5: TA
ſind die Aufwindkamine eng begrenzt und kurzlebig. Des
erfordert es alle Anſpannung, Höhe zu gewinnen und zu
haupten. Allzuleicht faßt ein abſteigender Luftſtrom den S=
und zwingt ihn zur vorzeitigen Landung.
Ein Urubu fällt mir auf. Er iſt der Leitvogel, ganz ol
ſichtlich. Meiſt hält er die größte Höhe, er hat alſo den b.
Aufwind. Dieſen erfahrenen Segelflieger=Kollegen behalz
zäh im Auge. Manchmal entwiſcht er mir beinahe. Ich dele dieſ
alle Energie aufbieten, um ſeinen engen Kurven folgen
können. Aber ihm danke ich auch, daß ich noch über eine St/ß
gewinne. Manchmal kommen wir uns ſo nahe, daß der g
Biel
Vogel doch erſchreckt einen Haken ſchlägt und in die Tiefe ſch
Die andern Urubus kreiſen brav mit uns beiden um die V
Pärchen halten zuſammen und ſtoßen ſpielend aufeino
herunter.
Es iſt eine herrliche Stunde, einem Vogel ähnlich zu
und mit den Tieren gemeinſam über der üppigen Natur d
tropiſchen Landes zu kreiſen.

Gegen ½4 Uhr iſt das Spiel vorbei. Hoch oben und
Felſen des Corcovado kreiſen die grauen Segler=Kamer
Dorthin kann ich ihnen nicht folgen. Und jetzt iſt auch Ein der 6
Aufwind wie weggeblaſen.
erraſ
Leiſe ganz langſam geht es tiefer. In den Straßen ſühfolgen
die Menſchen in Gruppen. Sie haben dem Spiel langelbesheim
geſehen.
Jetzt eine gute Landung in der Rennbahn des Jockey=K e5
anſetzen! An den Tribünen vorbei ſchwebt der Fafnir 19e
tapfe
den grünen Raſen, ſetzt auf und ſteht auf der Grasnarbe. dringe

darauf bin ich von Mulatten und Negern umringt, Pfürnbei
pflegern der Reunbahu, die mich ſtaunend anftarren. MBo
erſter Segelflug über dem ſüdamerikaniſchen Kontinent iſt
endet, 3 Stunden 40 Minuten war ich unterwegs, 24 Kilom
Strecke, 2200 Meter größte Höhe die zahlenmäßige Ausle
Auch Dittmar und Hirth ſlogen faſt 4bzw. 3 Stunden 10 Mind
Aber wichtiger als dieſe Zahlen war für uns, die wir
Pracht des Landes unter uns fehen durften, das große Erld
dieſer uns völlig neuen Welt. Und daß wir durch unſere
loſen Himmelflüge über der herrlichen Stadt auch für Deu
land werben konnten, für dieſes Deutſchland, aus deſſen grei In der Gr
loſer Not einſt der Segelflug geboren wurde, der von niſſe:
Waſſerkuppe ſeinen Siegeszug durch die ganze Welt antry/ſen
das erfüllt uns mit Freude und Dankbarkeit. Denn wenn
auch nach Südamerika zogen, um mit unſeren motor) der Ta.
Pur
Vögeln den Luftraum über dieſem Kontinent zu erobern
lichen.
der Wiſſenſchaft zu dienen, ſo fühlen wir uns doch in G error
Linie als deutſcher Flieger, die mithelfen wollen, die Freim
ſchaftsbande zwiſchen Südamerika und Deutſchland, feſten die
knüpfen zum Segen unſeres Vaterlandes.
Ich hatte ein wenig Herzklopfen, als ich den Gang betrat
da ſtand ſie und blickte hinaus. Sie rauchte eine Zigarette.!
Geſichtsausdruck hatte eine nachdenkliche Nuance, die ich noch
an ihr bemerkt hatte.
Ich ſtellte mich neben ſie. Plötzlich entdeckte ſie mich und
zuſammen. Dann ſtarrte ſie mich faſſungslos an.
Guten Tag, Fräulein Berglund!
Ihr Mund zuckte.
Mein Gott, ſagte ich, Sie ſind ja ganz blaß um die 9
Was wollen Sie in dieſem Zug?
Endlich kam Leben in ſie, ſie atmete haſtig auf. Ich vel
nicht, was Sie hier wollen.
Ich fahre nach Dalmatien, Inger. Bitte ſeien Siel
nicht böſe, daß ich mich nicht perſönlich von Ihnen verabſchie
Ich freue mich ſchrecklich, daß ich Sie hier im Zuge wiedertra)
Ungläubig ſtarrte ſie mich an: Nach Dalmatien?
Jawohl, Baggenſen hat ſich plötzlich dazu entſchloſſen
ſein getreuer Eckermann, mußte ihm natürlich folgen.
Sagen Sie: wollen Sie wirklich nach Dalmatien?
Finden Sie das ſo ſonderbar?
Ja, um ſo mehr, als ich das gleiche Ziel habe."
Ich heuchelte große Ueberraſchung und noch größere F.
Sie ſah mich indes unverwandt an. Es war mir mehel
peinlich. In dieſem Augenblick rettete mich der Rauch
Zigarette, der ſich mir auf die Kehle legte. Ich bekam
Huſtenanfall, ſie klopfte mir ein paarmal auf den Rücken.
konnte dieſe burſchikoſe Art bei Frauen eigentlich nicht 1
Aber dieſe kleine Dunkle mit der frechen Naſe war nun
mal ſo .
Inger, nun ſagen Sie mir.
Munk, mir kommt dieſer Zufall einfach ſpaniſch vor.
wollen Sie ausgerechnet in Dalmatien?
Und was wollen Sie dort?
Das werde ich Ihnen gleich erzählen, wenn ich mig
holt habe.

Sie rauchte ſchweigend. Dabei ſah ſie mich feſt und
finſter an.

Dann ſagte ſie: Nein, ich komme nicht darüber hinw!
Ich auch nicht.
Warum erklärte ſie mir nicht langſam den Zuſammen!
Endlich wurde ich ungeduldig.
Nun ſagen Sie mir ſchon, Inger, warum Sie ſich
lich dazu entſchloſſen haben, eine ſolche Reiſe zu machen.
Sie öffnete das Fenſter und warf die Zigarette hie
Als ſie ſich mir wieder zuwandte, lächelte ſie zum erſten
Es iſt natürlich ein etwas komiſcher Zufall. Mein Onkel
Randers hat mich eingeladen.
Ah, jetzt war es heraus! Sie hatte mir und Baggen?
von ihrem Oukel Juſt erzählt, der ihr hin und wieder ztuu
Kronen ſchickte. Der Erbonkel! Aber wie hatte Baggen)
nur angeſtellt.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

ustag, 3. März 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 61 Seite 13

Stte
Sttdld Stlats

Zußball im Kreis Starkenburg.

tgebniſſe der Kreisklaſſe 2 vom 25. Zebruar.

zupe 1: Boruſſia Dornheim SV. Geinsheim 5:1 (0:1), Turn=
gein
Stockſtadt Germania Leeheim 6:2 (2:2), TV. Erfel=
dn
Chattia Wolfskehlen 1:8 (1:3).
zue 2: FV. Gräfenhauſen TSV. Meſſel 1:1 (0:0), TSV.
Ezhauſen SV. 1929 Erzhauſen 0:0, Reichsbahn Darmſtadt

Merck Darmſtadt 3:1.

Huupe 3: TV. Alsbach FSV. Seeheim 6:0 (1:0), DJK. Klein=
hiuſen
FSV. Jugenheim 3:5 (2:4).
Gzſupe 5: Unterflockenbach Affolterbach 6:1, Rimbach Gorx=
him
7:1, Mörlenbach Hammelbach 12:1.
Am 4. März 1934 ſpielen:
huhupe 1: Germania Leeheim TV. Biebesheim, TV. Nauheim
TV. Stockſtadt, Boruſſia Dornheim TV. Erfelden, SV.
Einsheim Chattia Wolfskehlen.

Hifupe 2: SV. Erzhauſen Reichsbahn Darmſtadt, TSV. Meſſel
Olympia Hahn, Merck=SV. Germania Eſchollbrücken.
ßtupe 3: DJK. Bensheim TV. Auerbach TV. Bickenbach
WK. Heppenheim, FSV. Jugenheim VfR. Fehlheim.
ſzupe 5: TV. Affolterbach DJK. Fürth, TV. Mörlenbach.
TSV. Unterflockenbach, Jahnbund Waldmichelbach KSV.
Ambach, TV. Gorxheim FV. Oberabtſteinach, TV. Hämmel=

TV. Aſchbach.
Kreisklaſſe 1, Gruppe 2 (Ried).
Nach amtlicher Bekanntmachung hat DJK. Bürſtadt ſeine
üißlallmannſchaft zurückgezogen. Sämtliche noch ausſtehende

ſiäiee dieſes Vereins, der bis jetzt noch punktlos am Tabellenende
iett gegen: Hofheim, Biblis, Biebesheim, Lorſch, Gernsheim und
gzuk Rohrheim werden dieſen Vereinen als gewonnen zugezählt.
daraufhin ſind für diesmal nur drei Spiele angeſetzt, wäh=
uBiebesheim
und Bobſtadt ſpielfrei ſind. Die Paa=
EPn:
TV. Lampertheim DJK. Lorſch,
FV. Hofheim Alemannia Groß=Rohrheim,
FV. Biblis Concordia Gernsheim.
umalerweiſe ſollten bei dieſen drei Begegnungen die Platz=
Tier mit einwandfreien Heimſiegen aufwarten können. Davon
iien es die Lampertheimer Turner, die mit glattem Vorſprung
en Cabelle anführen, wohl am leichteſten haben. In Biblis
nndHofheim treffen ſich alte Bekannte, die ſicherlich fair um
ahegute Poſition in der Spitze der Tabelle kämpfen werden.
1 In der Klaſſe 2 gab es am Sonntag im Ried wieder einige
hrraſchungen. In der Gruppe 1 gab es zwei Auswärtsſiege.
Läfolgend die Reſultate: Erfelden Wolfskehlen 1:8, TV.
nSelesheim Nauheim 2:3, Dornheim Geinsheim 5:1, Stock=
101 Leeheim 6:2. Mit einem ſelbſt in dieſer Höhe verdienten
ſe ſetzte Wolfskehlen ſeinen grandioſen Siegeszug fort.
ſauheim kämpfte bei den ſpielſtarken Biebesheimer Turnern

ähnlich

rtapfer und hatte Glück, nach der Pauſe den Siegestreffer an=
bangen
, obwohl die Biebesheimer faſt ſtändig überlegen waren.

onheim und Stockſtadt entzückten ihre Anhänger mit

Bombenſiegen. Die Tabelle=

Wolfskehlen Spiele Tore Punkte 42:11. Tgde. Stockſtadt 27:15 TV. Nauheim 24:20 Boruſſia Dornheim 13:13 TV. Biebesheim. 20:29 Geinsheim 19:21 SV. Leeheim". 10:21 TV. Erfelden 11:35

In der Gruppe 3 gab es wieder die bekannten torreichen Er=
vobliſſe
: TV. Auerbach TSVgg. Klein=Hauſen 1:4, DJK. Klein=
auen
Jugenheim 3:5, TV. Alsbach FV. Seeheim 6:0,
uße. Bensheim DJK. Heppenheim 6:1.

Der Tabellenführer kämpfte in Auerbach ſehr energiſch um
FPunkte: bis zur Halbzeit blieb die Begegnung jedoch aus=

eroben
doch in
die 70

glchen. Nach der Pauſe kam Klein=Hauſen allmählich mehr auf
errang ſchließlich auch den verdienten Sieg. Auch Jugen=
m
mußte ſich in Klein=Hauſen bei der DJK. ſehr anſtrengen,
ndie beiden Punkte zu erringen. Vor einer recht großen Zu=
germenge
blieben, die Alsbacher Turner über ihren
bar aus Seeheim glatter Sieger; die beiden DJK.= Mann=
ſten
aus Bensheim und Heppenheim trennten ſich nach heißem
apf mit einem Sieg der Platzbeſitzer. Die Tabelle:

Spiele Tore Punkte TV. Alsbach 10 23:10 TSVgg. Klein=Hauſen 10 65:16 FV. Seeheim. 25:26 V. Bickenbach 17:19 DDJK. Bensheim 30:27 SV. Jugenheim". 24:18 SV. Auerbach 17:19 DJK. Heppenheim 21:36 VfR. Fehlheim 20:13 DFK. Klein=Hauſen 10 28:32 DJK. Fehlheim . . 10 8:68

SC. 1928 Ober=Ramſtadt FC. Union Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag 15 Uhr empfängt SC. Ober=Ram=
2ät die Union Darmſtadt zu Verbandsſpielen. Beide Vereine
koken Abſtiegsſorgen. Aus dieſem Grunde dürfte es zu einem
herſt ſpannenden und abwechſlungsreichen Kampfe kommen, deſ=
Ausgang vollkommen offen iſt. Union hat wiederum ihre
Mioren herangezogen, die, durch den alten Kämpfer Darmſtädter
ſührt, in den letzten Spielen bewieſen, daß die junge Mannſchaft
ſan guten Geiſt beſitzt und zu kämpfen verſteht. Den in Ober=
hienſtadt
gern geſehenen Gäſten tritt der SC. in folgender Auf=
ſtung
gegenüber: P. Seibert; Silberling, L. Fiſcher; W. Emich,
WOehmichen Gg. Steinberg; K. Suppes, Gg. Obmann, O. Chriſt,
Schwan, L. Widmaier. 2. Mannſch. um 1.15 Uhr.
FC. Union Darmſtadt.
Bedingt durch die Platzſperre muß Union das Verbandsrück=
MI am kommenden Sonntag in Ober=Ramſtadt austragen. Auf
Vorkommniſſe gegen Mörfelden hin war der Sportausſchuß
kvungen, ſchon im Intereſſe unſerer Bewegung und des Ver=
* eine vollſtändig neue Elf aus jungen Spielern zu ſchmieden,
dche bis jetzt auch gut einſchlug und ſich bewährte. Union wie
der=Ramſtadt befinden ſich immer noch in Abſtiegsgefahr. Da
beiderſeitigen Begegnungen, immer große Anziehungskraft
übten und ſich die Mannſchaften ſtets ſpannende Kämpfe lie=
hen
(vergleiche Vorſpiel 1:1 und das Winterhilfsſpiel einige
chen ſpäter 3:1 für Union), werden auch diesmal unſere An=
iger
es ſich nicht entgehen laſſen, durch zahlreiche Beteiligung
Elf den nötigen Rückhalt zu geben. Abfahrt per Rad ab Ver=
slokal
: 1. Mannſchaft 1.30 Uhr, 2. Mannſchaft 12 Uhr. Jugend
Jugend SV. Weiterſtadt, dort, 2 Uhr (Abfahrt per Rad Ver=
BSlokal 1 Uhr), Pflichtſpiel; Schüler Schüler Germania
ſun gſtadt dort, 1 Uhr (Abfahrt per Rad Vereinslokal 12 Uhr),
lichtſpiel.
Viktoria 06 Griesheim.
ſaßball:
Nachdem die Mannſchaft gegen Rot=Weiß Darmſtadt eine un=
ſiäliche
Niederlage hinnehmen mußte, gilt es am Sonntag, durch
en Sieg das verlorene Terrain wieder aufzuholen. Als Gegner
eit die Turngeſ. Darmſtadt, die in den letzten Spielen ſchöne
ſaltate erzielen konnte. Schon im Vorſpiel, gaben ſie den
Eesheimern mit 4:6 das Nachſehen. Spielbeginn 15 Uhr, vor=
r
2. Mannſchaften.
andball:
Dum letzten Verbandsſpiel hat Viktoria um 15 Uhr in Büttel=
iu
beim dortigen Turnverein anzutreten und wird, wenn nicht
es trügt, beide Punkte mit nach Hauſe bringen. Allerdings
A dann die Mannſchaft ein Spiel vorführen wie am letzten

Sonntag gegen Rot=Weiß. Hier zeigte die Mannſchaft, daß ſie zu
ſpielen verſteht, und man frug ſich unwillkürlich, warum nicht ſo
in den Verbandsſpielen? Die Meiſterſchaft wäre dann ſicher eine
Angelegenheit der Viktoria geworden, zumindeſt wäre ſie erſt durch
ein Entſcheidungsſpiel gegen die Turnerſchaft Griesheim entſchie=
den
worden. Vorher 2. Mannſchaften.
Unſerem Lokalverein als Gruppenmeiſter einen herzlichen
Glückwunſch, zu den Aufſtiegsſpielen beſten Erfolg.
Luxemburgs Mannſchaft gegen Deutſchland.
Der Luxemburgiſche Fußball=Verband hat jetzt ſeine National=
Mannſchaft, die am 11. März den Ausſcheidungskampf gegen
Deutſchland beſtreitet, aufgeſtellt. Es handelt ſich dabei bis auf
eine Ausnahme um die Elf, die am letzten Sonntag gegen Bel=
giens
B=Team einen ſchönen 3:2=Sieg herausholte. Neu hinzu=
gekommen
iſt auf dem Poſten des Rechtsaußen noch der alte In=
ternationale
Waltener von Red Boys Differdingen. Es werden
ſpielen: Loeſch (Jeuneſſe Eſch); Reiners (Union Luxem=
burg
), Majerus (Jeuneſſe Eſch); Fiſcher (Schifflingen),
Kieffer (Niederkorn), Kremer II. (Spora Luxemburg);
Waltener, Becker (Red Boys Differdingen), Mengel II
(Union Düdelingen) Geib, Speicher (Spora Luxemburg).
Erſatzleute: Leger (A.S. Differdingen) für das Tor, Wanz (Red
Boys Differdingen) Müller (Niederkorn), Mart (Fola Eſch).
In luxemburgiſchen Fußballkreiſen iſt man der Anſicht, daß
dieſe Mannſchaft gegen Deutſchland in Ehren beſtehen wird. Die
Elf wird als die ſtärkſte Mannſchaft bezeichnet, die Luxemburg
augenblicklich auf die Beine bringen kann.
Der Handball=Abkeilungsmeiſter
am Böllenfallkor.
SV. 98 Polizei Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag 14.30 Uhr tritt der Abteilungsmei=
ſter
Main=Heſſen des Gaues 13, Polizei Darmſtadt, zum letzten
Spiel auf dem Stadion an. Nachdem ſich unſere Grünen gegen
Wiesbaden bereits ihre Poſition geſichert haben, iſt der Ausgang
des Treffens für ſie bedeutungslos während SV. 98 auch nur
ſeinen Platz in der Tabelle verbeſſern kann. Dennoch iſt ſicher,
daß dieſes Treffen zu einem ſpannenden und abwechſlungsreichen
Meſſen der Kräfte werden wird, da die Platzherren ihre Vorſpiel=
niederlage
noch in beſter Erinnerung haben. Ob ſie Revanche
nehmen werden?. Sie müſſen auf ihren guten Rechtsaußen Koch,
der noch verletzt iſt, verzichten und werden mit
Henß
Förſter
Zopf
Klöß
Fuchs
Dittmar
Fiedler
Ploch
Creter Feick
Werner
erſcheinen. Polizei hat ihre beſte Beſetzung zur Stelle mit
Kipfer
Pfeiffer
Blank
Stahl
Daſcher
Unmacht
Luley Huber Leonhardt Spalt Rothärmel
Obwohl die Gäſte mit ihrem Strafwurf=Spezialiſten Sommer
noch nicht aufwarten können, werden die Platzbeſitzer doch gut
daran tun, die im Spiel gegen Schwanheim gezeigten Mängel in
der Abwehr von Strafwürfen abzulegen.
Vor dem Haupttreffen ſtehen ſich die 3. Garnituren im Punkte=
kampf
gegenüber.
Rol=Weiß Darmſtadk.
Am Sonntag ſind die Mannſchaften folgendermaßen beſchäf=
tigt
: 1. und 2. Mannſchaft tragen ihr noch ausſtehendes Rückſpiel
in Nieder=Ramſtadt aus. Spielzeit dort 15 Uhr. Gemeinſame
Abfahrt per Rad dorthin um 13 Uhr am Tierbrunnen (alter
Friedhof). Die 3. Mannſchaft ſpielt in Weiterſtadt und fährt
ebenfalls per Rad um 13 Uhr an der Fabrik von Röhm u. Haas
an der Weiterſtädter Straße ab.
Wir erwarten, daß heute abend zur Verſammlung in der
Krone alle Mitglieder der Handball= und Leichtathletik= Abtei=
lung
erſcheinen.

Tgde. Beſſungen Tgde. 46 Darmſtadt.
Das für Sonntag angeſetzte Pflichtſpiel muß infolge

SA.=

Dienſtes auf heute Samstag 16.45 Uhr vorverlegt werden.
Beide Mannſchaften ſtehen ſich in ſtärkſter Aufſtellung gegenüber.
Beſſungen tritt in folgender Aufſtellung an: Aßmuth; Körner,
Eckers; Fauſt Geyer Spengler: Seifert, Dölp, Kaltenbach, Göller,
Kemptzow. Ein Beſuch dieſes Treffens dürfte ſich lohnen.
Die Aufſtiegsſpiele zur Bezirksklaſſe
beginnen in unſerer Kreisklaſſe wie folgt:
25. März: Rot=Weiß=Platz Darmſtadt: TV. Arheilgen Tſchft.
Griesheim.
1. April: Viktoriaplatz Griesheim: Rot=Weiß Darmſtadt TV.
Arheilgen.
8. April: Arheilger Mühlchen: Rot=Weiß Tſchft. Griesheim.
Die Spiele werden nach dem Pokalſyſtem gewertet.
Neue Probefahrt des P=Rennwagens.
Der neue deutſche Porſche=Rennwagen der Auto=Union wurde
am Freitag morgen auf der Avus im Grunewald erneut einigen
Probefahrten unterzogen. Der Verſuch, den Stundenweltrekord
des Engländers Eyſton von 214,6 Klm. zu verbeſſern, ſcheiterte
jedoch an den ungünſtigen Witterungsverhältniſſen. Trotzdem ge=
wann
man bei den wenigen Proberunden, die Hans Stuck und Willi
Walb, mit dem neuen deutſchen Produkt machten, wieder einen
genauen Einblick in die hervorragenden Fähigkeiten des Wagens
und konnte ſeine fabelhafte Straßenlage auch in höchſtem Tempo
bewundern. Ein Kreis von geladenen Gäſten, darunter der
Reichsſportführer von Tſchammer=Oſten, wohnten dem intereſſan=
ten
Schauſpiel bei.
Durch ein Unentſchieden gegen ſeinen Herausforderer
Offermann=Neuß verteidigte der deutſche Meiſter Willi Metzner=
Köln ſeinen Titel im Fliegengewicht.
Abgeſetzt wurde das Gauliga=Fußballſpiel im Gau Nord=
heſſen
zwiſchen Hanau 93 und Heſſen Hersfeld, das am 4. März
ſtattfinden ſollte.
Weiterbericht.
Deutſchland liegt im Bereich einer Hochdruckbrücke, die ſich
von der Biskaya bis nach Finnland erſtreckt. Die von den briti=
ſchen
Inſeln und dem Isländiſchen Meer her angrenzenden Stö=
rungen
werden bei uns nur zu ſtärkerer Dunſt= und Wolkenbil=
dung
führen. Niederſchläge dürften nur vereinzelt und mehr im
nördlichen Teil auftreten.
Wettervorherſage für Samstag und Sonntag: Temperaturen im
Flachland über Null, meiſt ziemlich trocken, wolkig, vereinzelt
etwas Sprühregen.
Winterſportmöglichkeiten.
Vogelsberg: Hoherodskopf: Neblig. 4 Grad, im Walde
40 cm. Schnee, Hang 12 cm., Pulver, Sport im Walde gut, Hang
mäßig. Rhön: Sauerland: Winterberg: Nebel, 4
Grad, 30 cm., kein Neuſchnee, Pulver, ſehr gut Villingen: Be=
deckt
, 3 Grad. 30 cm., Pulver, ſehr gut. Taunus: Kleiner
Feldberg: Nebel, 2 Grad, 10 cm., verweht, mäßig. Schwarz=
wald
: Feldberg: Klar, 5 Grad, 55 cm., kein Neuſchnee, ge=
körnt
, ſehr gut. Hornisgrinde: Nebel. 3 Grad, 70 cm., Pul=
ver
, ſehr gut. Hinterzarten: mäßig, Bühlerhöhe; ſehr gut.

4 Rleine Rundschau.
Unſer Gau Südweſt, für Abergläubiſche, nicht vergebens
mit der Unglückszahl 13 gekennzeichnet, iſt unter den 16 Gauen
Deutſchlands wirklich einer der intereſſanteſten. Mehr noch als
die Meiſterſchaft tritt jetzt die Frage um den Abſtieg in den Vor=
dergrund
. Von 12 Teilnehmern ſind nicht weniger als 9 Ver=
eine
in den Strudel des Abſtiegs verwickelt. Keine ſchlechtere.
als Vereine mit dem traditionsreichen Klang einer Frankfurter
Eintracht, des Frankfurter Fußballſportvereins, Mainz 05, 1. FC.
Kaiſerslautern. Spv. Wiesbaden, Phönix Ludwigshafen und Bo=
ruſſia
Neunkirchen ſind neuerdings wieder mit ihren 16 bis 17
Punkten genau ſo bedroht, als die beiden Schlußlichter, Sport=
freunde
Saarbrücken mit 13 und Alem.=Oly. Worms mit 9 Punk=
ten
, denn drei Vereine müſſen wohl den Platz an der Sonne‟
freigeben.
Wir rechnen, daß nach den noch ausſtehenden Spielen außer
AO. W. und Saarbrücken noch Boruſſia Neunkirchen
in die zweite Klaſſe verſchwindet. Immerhin Phönix Ludwigs=
hafen
hat ſich erſt in letzter Minute auf ſeine Tradition beſonnen,
und wenn Neunkirchen plötzlich beſſer abſchneidet, als zu erwarten
iſt, dann können ſich die klangvollen Großvereine unſerer Kante
ganz gehörig auf die Socken machen.
*
Eine Mittelgrupe haben wir nicht, ſondern gleich nach den 9
Abſtiegsbedrohten kommen die drei Meiſterſchaftsanwärter, wobei
Kickers Offenbach bei 18 Spielen mit 25 Punkten vor Wormatia
Worms mit 17 Spielen 23 Punkten und FK. Pirmaſens mit 18
Spielen und 23 Punkten führt. Die Vorſchau=Onkels ſind in
Nöten. Sie trauen allen drei Vereinen noch die Meiſterſchaft zu
und wagen vorläufig noch keinen beſtimmten Tip abzugeben.
Nach Schalke 04 iſt nunmehr Wacker Halle als Mei=
ſter
des Gaues 6 ermittelt. Dieſe Meiſtermannſchaft trifft nun
mit den Meiſtermannſchaften von Bayern, Sachſen und Nord=
heſſen
in einer Runde bei den deutſchen Endſpielen zuſammen.
Die meiſten Tore der Gauliga hat bis jetzt der HSV. ge=
ſchoſſen
. Er brachte es in 16 Spielen auf den Rekord von 85
Plustoren.
Am Niederrhein iſt der Deutſche Meiſter von 1933, Fortuna
Düſſeldorf, zurückgefallen und kommt vorausſichtlich auch nicht
mehr für die Meiſterſchaft in Frage. Hamborn 07, die von
unſerem unvergeßlichen Teddie Lohrmann betreute Elf, hält
ſich wacker an der Spitze.
Im Gau 3. Brandenburg, liegt Viktoria 89 mit zwei
Punkten Vorſprung an der Spitze. Hertha=BSC. und Ten=
nis
Boruſſia ſcheinen diesmal das Nachſehen zu haben. Die
Veilchen kommen ſchon gar nicht mehr in Frage, und Hertha=
BSC. wird bei nur noch zwei ausſtehenden Spielen den Vor=
ſprung
der Viktorialeute wohl nicht mehr einholen können.
30 000 Zuſchauer waren übrigens erſt am letzten Sonntag in
Berlin bei der Begegnung Viktoria 89Hertha=BSC. anweſend,
die der Sobek=Elf eine knappe 0:1=Niederlage brachte.
Aus der Bezirksklaſſe iſt zu melden, daß vorläufig Saar 05
Saarbrücken erſt als einziger Gruppenmeiſter feſtſteht.
Nicht zu verwechſeln mit Bezirksmeiſter. Das iſt erſt die
zweite Etappe nach den Verbandsſppielen, und dann erſt kom=
men
die Aufſtiegſpiele zur Gauliga..II.
Ein ſteiniger Weg zur Höhe alſg. Schlimmer noch als das
Kopfpflaſter der Pyrenäen für die Tour de France=Fahrer . ..
Das beſte Beiſpiel haben wir an unſerem Bezirk. Unſer
Gau Südweſt iſt in 3 Bezirke: Saar=, Pfalz= und Rhein/
Main=Bezirk, aufgeteilt. Jeder Bezirk hat etliche Grup=
pen
. Unſer Rhein / Main=Bezirk hat beiſpielsweiſe
vier. Davon ſtellt, die Frankfurter Kante zwei Gruppen mit
Union Niederrad und Heuſenſtamm als vorausſichtli=
chen
Meiſtern. Die dritte Gruppe ſtellt Rheinheſſen mit
Mombach an der Spitze, und die vierte Gruppe haben wir in
Starkenburg mit Polizei Darmſtadt als 99 prozenti=
gem
Meiſter.
Aus dieſen vier Gruppen wird nun der Bezirksmeiſter er=
mittelt
, der ſich mit dem aus den zu ermittelnden Gruppen der
Bezirke Saar und Pfalz um den Aufſtieg zur Gauliga zu
wetzen hat. Von dieſen drei Bezirksmeiſtern rücken nur zwei in
die erſte Klaſſe. .. . . bis das aber ſoweit iſt, fließt noch viel
Waſſer den Rhein runter!
Egelsbach iſt der Schützenkönig der 1. Kreisklaſſe unſe=
res
Bezirks. Dieſe Mannſchaft wird bald ihr hundertſtes Tor
geſchoſſen haben. Sie iſt die Perle der 1 Gruppe unſeres Be=
zirks
. Es muß allein ſchon eine Wonne ſein, für dieſen Verein
Beitrag zahlen zu dürfen,
Unſer oberſter Führer, Volkskanzler Adolf Hitler, beehrt die
deutſche Sportwelt für die Olympiade 1936 in Berlin mit einem
herrlichen Geſchenk. Er hat den Sportlern den Bau eines groß=
artigen
Stadions zugeſtanden. Nicht weniger als 100 000 Plätze
wird die Hauptkampfbahn faſſen. Darunter allein 65 000 Sitz=
plätze
! Den möchte ich ſehen, der bei ſolchem Weitblick und ſol=
cher
Großherzigkeit unſeres Führers nicht gerne den Sportgroſchen
gibt.
Leider vergrößert ſich immer mehr die traurige Liſte der
Geſperrten. Wieder ſind es zwei bekannte Perſönlichkeiten unſe=
res
Fußballſports, die von ihren durchgreifenden Vereinsführern
geſperrt wurden. Zwei Spieler der Nationalmannſchaft, und
zwar der Verteidiger Burkhardt aus Brötzingen und der
erſt friſch zu Ehren gekommene Halblinke des Hamburger Sport=
vereins
, Noack ſind es. Wer zweifelt noch daran, daß nicht
durchgegriffen wird?
Die Türkei hat ihre Meldung zur Weltmeiſterſchaft zurück=
gezogen
, ſo daß im ganzen noch 30 Teilnehmer zu verzeichnen ſind.
Die erſten Ausſcheidungskämpfe brachten übrigens für die
Weltmeiſterſchaft eine große Ueberraſchung. Haiti, die Mann=
ſchaft
der rieſigen Fußballer, der Geheimtip für die Welt=
meiſterſchaft
, iſt bereits aus dem Rennen geflogen. Kuba hat
den Wunderglauben gar mancher Leute an die Senſations=
männer
aus Haiti mit einem 6:1!l=Sieg im Entſcheidungsſpiel
gründlich zerſtört.
Das Länderſpiel in Luxemburg, unſere Vorſpeiſe zur Welt=
meiſterſchaft
, wird vorausſichtlich durch Radio übertragen wer=
den
, und zwar nicht, wie bei uns in Deutſchland, zuerſt auf
Wachsplatten und abends dann an die Hörer, ſondern vom Spiel=
feld
direkt. Nach unſerer Zeit gerechnet. beginnt das Spiel näm=
lich
erſt um 4 Uhr. Ueber die deutſche Mannſchaft wird noch
die Rede ſein. Bis auf den rechten Hamborner Flügel kennen
wir die Spieler ja vom Spielfelde her.
Schon öfters war die Rede davon, warum die Länderſpiele
in Deutſchland erſt am Abend übertragen werden. Die Abend=
übertragung
iſt deshalb, klugerweiſe, gewählt worden, damit man
ſich am Nachmittag gemütlich ein Spiel ſeiner engeren Heimat
anſehen kann und abends nur einzuſchalten braucht um das
Länderſpiel ebenfalls noch faſt ſo gut wie anweſend zu genie=
ßen
. Am meiſten ſind natürlich die Vereinskaſſierer finanz=
ſchwacher
Vereine von dieſer Maßnahme begeiſtert
H. S.
Vor nur 5000 Zuſchauern ſiegte in Miami im Weltmeiſter=
ſchaftskampf
der Schwergewichtler Carnera über den ausge=
zeichnet
kämpfenden Amerikaner Tommy Loughran nach
Punkten.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.

[ ][  ][ ]

Nummer 61

Samst ag, 3. März

Die kechniſchen Vorkragsveranſtalkungen

ſind zu einer planmäßig vorbereiteten und unter Mitwirkung der
maßgebenden Reichs= und Länderbehörden und der führenden tech=
niſchen
Verbände großzügig durchgeführten Reihe von Tagungen
ausgebaut. Sie beginnen am Montag, den 5. März, mit einer
Hochbautagung, in der die maßgebenden Perſönlichkeiten,
an der Spitze der Sächſiſche Arbeits= und Wohlfahrtsminiſter Dr.
Schmidt, zu Fragen der vorſtädtiſchen und ländlichen
Siedlung ſprechen werden. Die anſchließende Straßen=
bautagung
bringt Vorträge, des Generalinſpektors für das
Straßenweſen, Dr.=Ing. Todt, und ſeiner Mitarbeiter. Es
folgt am Mittwoch eine wärmewirtſchaftliche Vortragsreihe
Oefen und Herde für feſte Brennſtoffe; die Mit=
wirkung
der Technik an den Aufgaben der Ernährung und Beklei=
dung
kommt in zwei weiteren Veranſtaltungen zum Ausdruck, die
unter den Kennworten: Fortſchritte im Textilmaſchi=
nenbau
(Mittwoch, 7. März) und Nahrungsmittel=
technik
(Donnerstag, 8. März) durchgeführt werden. Die
Betriebstechniſche Tagung findet bereits zum 10. Male
auf der Leipziger Meſſe ſtatt; hier kommen Fragen des Här=
tens
(9. März) und Schmiedens (10. März) zur Erörterung.
Höhepunkt und Abſchluß der techniſchen Veranſtaltung bildet
der Tag der deutſchen Technik. Am Samstag, den 10.
März, kommen die Techniker der verſchiedenen Fachgruppen in
Fachtagungen zuſammen. Am Sonntag wird die große öffentliche
Kundgebung der deutſchen Architekten, Chemiker, Ingenieure und
Techniker in der Halle 20 des Ausſtellungsgeländes durchgeführt
werden. Es werden u. a. Reichsſtatthalter Mutſchmann
Staatsſekretär Dipl.=Ing. Feder, Kommerzienrat Dr.=Ing. e. h.
Röchling, Völklingen=Saar, und Generalinſpektor" für das
deutſche Straßenweſen, Dr.=Ing. Todt, ſprechen. Anmeldungen
ſind unter Benutzung einer hierfür beſonders gefertigten Anmelde=
karte
zu richten an den Arbeitsausſchuß. Tag der deutſchen Tech=
nik
. Leipzig C. 1, Ausſtellungsgelände (Halle 9). Die Teilneh=
mergebühr
einſchließlich Meſſeſonderabzeichen für den 10. und 11.
März beträgt 3. RM. Von einer Reihe deutſcher Städte ſind
Sonderzüge mit einer Fahrpreisermäßigung von 50 Prozent für
die Teilnahme am Tag der Deutſchen Technik vorgeſehen.
Für die Frühjahrsmeſſe wird das Meßamt, wie in früheren
Jahren,

Meſſe=Sonderzüge nach Leinzig

fahren, für die größere Ermäßigungen als in den vergangenen
Jahren gewährt werden. Sie betvagen für die Hinfahrt nach
Leipzig 50 Prozent, bei Löſung einer Hin= und Rückfahrkarte für
jede Fahrt 40 Prozent. Der D=Zugzuſchlag iſt um die gleichen
Prozentſätze ermäßigt worden.
Ausſteller und Einkäufer die 150 und mehr Kilometer von
Leipzig entfernt wohnen, erhalten auf deutſcher Strecke eine
Fahrpreisermäßigung von 33½/= Prozent. Auf die
Verwaltungsſonderzüge der Reichsbahn werden
am Meſſe=Mittwoch und am zweiten Meß=Sonntag 50 Prozent Er=
mäßigung
gewährt. Hin= und Rückfahrt muß am gleichen Tage
erfolgen. Fahrtunterbrechung iſt ausgeſchloſſen.
Die zur vergangenen Herbſtmeſſe gültigen Beſtimmungen
über die frachtfreie Rückbeförderung von Ausſtel=
lungsgütern
der Leipziger Muſtermeſſe und Großen Tech=
niſchen
Meſſe und Baumeſſe ſind unverändert geblieben.
Die Ausſteller und Einkäufer der Leipziger Meſſe erhalten
auf den Flugſtrecken der Deutſchen Luft=Hanſa
A.=G gegen Vorzeigen des gültigen Meßausweiſes neben der
regulären 30prozentigen Rückflugermäßigung eine Sonderermäßi=
gung
von 10 Prozent bei Löſung des Hin= und Rückflugſcheines.
Die Ermäßigung hat Gültigkeit für den Hinflug vom 26. Februar
bis 11. März und für den Rückflug vom 4. bis 17. März 1934.
Für Meßgüter werden je 30 Prozent Ermäßigung für Hin= und
Rückbeförderung gegeben. Auskünfte hierüber bei allen Flug=
ſchein
=Verkaufsſtellen.
Für den Beſuch der Meſſe durch Ausländer be=
ſtehen
Vergünſtigungen bei der Benutzung von Schiffahrts=, Flug=
und Eiſenbahnlinien faſt aller Länder.
Das Meßamt hält während der Frühjahrsmeſſe in ſeinem
Reiſebüro die neuerſchienenen Proſpekte der 3. Weltausſtellungs=
reiſe
nach Chicago (10. 6. bis 8. 7.) zur unentgeltlichen Abgabe
bereit
Am 5. März findet, im Rahmen der Frühjahrsmeſſe ein
Gewandhaus=Sonderkonzert ſtatt für das das Leip=
ziger
Meßamt Prof. Hans Knappertsbuſch München, als Dirigen=
ten
gewonnen hat.

666 Jahre inkernakionale Leipziger Meſſe.

Die Leipziger Meſſe, die am 4. März wieder ihre Pforten für
die Kaufleute der ganzen Welt eröffnet, feierte am 1. März die
666 Wiederkehr der urkundlichen Feſtlegung ihrer Internatio=
nalität
. In einem Edikt, das der Markgraf Dietrich von Lands=
berg
als damaliger Landesherr am 1. März 1268 erließ, verſprach
er den nach Leipzig kommenden landfremden Kaufleuten Sicher=
heit
für ihre Perſon, ihre Güter und ihre Begleiter ſelbſt für den
Fall, daß ſich der Markgraf mit den Landesherren dieſer Kauf=
leute
in Fehde befände. Seit damals hat die Leipziger Meſſe dieſe
Sicherheit für alle Meßfremden in Kriegs= und Friedenszeiten
ununterbrochen aufrechterhalten, und ſie wird ſie auch künftig als
wertvolles Traditionsgut bewahren.

Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 28. Februar 1934 hat
ſich in der Ultimowoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in
Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapieren um 308,6 Mill.
auf 3684,6 Millionen RM. erhöht. Im einzelnen haben die Be=
ſtände
an Handelswechſeln und Schecks um 122.9 Mill. auf 2766.4
Mill. RM. die Lombardbeſtände um 177,5 Mill. auf 248,2 Mill.
RM., die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 22 Mill. auf 4,1
Mill. RM. und die Beſtände an deckungsfähigen Wertpapieren um
6,5 Mill. auf 335,2 Mill. RM. zugenommen, dagegen die Beſtände
an ſonſtigen Wertpapieren um 0,5 Mill. auf 330,6 Mill. RM. ab=
genommen
.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
276,1 Mill. RM. in den Verkehr abgefloſſen, und zwar hat ſich der
Umlauf an Reichsbanknoten um 265,5 Mill. auf 3494,1 Mill.
RM., derienige an Rentenbankſcheinen um 10,6 Mill. auf 358,1
Mill. RM. erhöht. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 85,6
Mill. auf 1445,2 Mill. RM. zu. Die Beſtände der Reichsbank an
Rentenbankſcheinen haben ſich auf 50,8 Mill. RM., dieienigen an
Scheidemünzen unter Berückſichtigung von 4,3 Mill. RM. neu aus=
geprägter
und 4,5 Mill. RM. wieder eingezogener auf 219,4 Mill.
RM. ermäßigt. Die fremden Gelder zeigen mit 530,2 Mill. RM.
eine Zunahme um 7.9 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich
um 19.,8 Mill. auf 340.2 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen haben
die Goldbeſtände um 21.0 Mill. auf 333.5 Mill. RM. zugenommen
und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 1,2 Mill. auf
6,7 Mill. RM. abgenommen.
Die Deckung der Noten betrug am Ultimo 9,7 v. H. gegen
9,9 v. H. am 23. Februar ds. Js.

Mainzer Getreidegroßmarkt vom 2. März. Am Großmarkt
notierten (je 100 Kilogramm Einſtandspreiſe loko Mainz) in
RM.: Weizen 19.70, Roggen 16.90, Hafer 15.00. Braugerſte 17,60
bis 18.00. Induſtriegerſte 17,25, Malzkeime 13,75. Weizenmehl
ſüdd. Spezial 0 30.10. Roggenmehl (060proz.) nordd. 24.00 bis
24,50, dito ſüdd 23.0023,50. Weizenkleie fein 10,3010,40, dito
grob 10.8010.90, Roggenkleie 10.3011,00. Weizenfuttermehl
11.,60, Biertreber 15,5015,75, Soyaſchrot 15,40,

Oper ii Juhre 230b.
Berlufkminderung um 5 Millionen Reichsmart
bei ſtark erhöhten Abſchreibungen.

Nach den vorangegangenen bemerkenswerten Befeſtigungen
am Aktienmarkt überwog erſtmals heute die Verkaufsneigung des
Publikums an der Berliner Börſe, nachdem die Kuliſſe ihre
Engagements bereits vorgeſtern zum großen Teil glattgeſtellt
hatte, ſo daß die Anfangsnotierungen überwiegend ſchwächer
waren. In erſter Linie waren naturgemäß die letzttägigen Favo=
riten
gedrückt, doch war das Angebot keineswegs drängend.
Größere Verluſte beklagten nur Kaliwerte, die 2 bis 3 Prozent
niedriger waren. Im allgemeinen gingen die Abſchwächungen
aber kaum über ½ bis 1 Prozent hinaus. Ein Beweis für die
augenblickliche Widerſtandsfähigkeit der Börſe war die Tatſache,
daß eine Reihe von Montan= und Elektrowerten auch heute weiter
befeſtigt waren. Nach den erſten Kurſen war die Tendenz bei
Rückkäufen der Kuliſſe teilweiſe leicht gebeſſert. In erſter Linie
war hierfür der Reichsbankausweis per Ultimo Februtr verant=
wörtlich
zu machen, der nach den letzten Goldverluſten erſtmals
wieder eine Erhöhung des Goldbeſtandes um 21 Millionen Mark
ausweiſt. Nennenswerte Umſätze entwickelten ſich aber nicht, da
die Unternehmungsluſt infolge der vertagten Entſcheidung in
Paris gelähmt wurde. Von Montanwerten verloren Mannes=
mann
158 und Buderus 1¾, die übrigen etwa 1 Prozent. Kohlen=
werte
und Schleſiſche Bergbau und Zink eröffneten freundlich.
Braunkohlenwerte waren bis auf Bubiag (plus 1) 11½ Pro=
zent
ſchwächer. Auch chemiſche Werte verloren teilweiſe bis zu 1
Prozent, doch waren Farben mit einer Abſchwächung von nur ½
Prozent behauptet. In Conti Gummi (minus 25) drückte eine
größere Verkaufsovder auf den Markt. Elektrowerte lagen un=
regelmäßig
. Im Verlaufe hielt ſich das Geſchäft in engſten Gren=
zen
. Die Erholungen gingen vielfach wieder verloren. Kaſſa=
renten
lagen ſehr ſtill. Die Veränderungen nach beiden Seiten
gingen kaum über ¼ Prozent hinaus. Von Pfandbriefen waren
Berliner ½ Prozent und Deutſche ¼ Prozent ſchwächer. Pfand=
briefbank
, Liquidationspfandbriefe und Mittelboden=Komm. Obl.
verloren je ¼. Stadtanleihen waren wenig verändert.

Die Adam Opel A.=G., Rüſſelsheim, bringt ihren Abſchlm
für 1933 ſchon 4 Monate nach der Rechnungslegung für 1932 he=
aus
. Durch die ſtarke Zunahme von Produktion und Abſatz
der Opel=Inlandsverkauf betrug 30 927 Wagen gegen 14 787 i
Vorjahre und gegen 39 836 Wagen in dem Rekordjahr 1928; da
Export belief ſich auf 7672 (6804) Wagen war es möglich, ein=;

Nenreis
i10
gplelanerk

git verdlieb

digkeit des
ür ur

ziuk

iund

und Ors
wüig einhel

Fu verände

daß allen
Geschäl

Gewinn von 5 013 047 RM. zu erzielen, während für 1932 na ie Krsehte

(25,94) Mill. geſtiegen, außerordentliche Erträge auf 3,54 (1,0:
hauptſächlich aus Steuergutſcheinen, Rückbuchung nicht mehr E.
nötigter Rückſtellungen und Währungsgewinnen. An Löhnen u
Gehältern wurden 19,63 (12,90) Mill. aufgewandt, an ſozialln
Abgaben 1,75 (1.19) Mill. die Firma ſtellte übrigens ſoeb=
500 000 RM. für Wohlfahrtszwecke zur Verfügung , an Be

Der abermals erfolgloſe Beſuch Edens in Paris führte bei
Beginn der geſtrigen Frankfurter Börſe zunächſt zu einer
ſtärkeren Zurückhaltung, und nachdem ſchon vorgeſtern abend
einige Glattſtellungen erfolgt waren, ſetzte die Kuliſſe dieſe in
kleinem Umfange fort. Die erſten Kurſe zeigten daher überwie=
gend
leichte Abſchwächungen, zumal das Publikum mit neuen
Opders am Großmarkte wenig hervortrat dafür aber in ſtärke=
rem
Maße am Kaſſamarkte Anlage ſuchte , doch hielten ſich die
Rückgänge in verhältnismäßig engen Grenzen. Im Verlaufe ſetzte
ſich dann wieder eine überwiegend freundliche Auffaſſung durch,
und ein Teil der Anfangsverluſte konnte, wieder ausgeglichen
werden. Von den Rückgangen wurden alle Marktgebiete gleich=
mäßig
betroffen, etwas ſtärker der Montanmarkt, der durchſchnitt=
liche
Abſchwächungen bis zu 1 Prozent aufwies. Mannesmann
verloren 1½ Prozent. Elektroaktien bröckelten um etwa ¼¾
Prozent, Licht u. Kraft und Schuckert um je 1 Prozent ab, Sie=
mens
lagen mit 150¼ gut behauptet. Farbeninduſtrie und
Scheideanſtalt gaben bis ½ Prozent, Rütgerswerke 1½ Prozent
nach, während Metallgeſellſchaft ½ Prozent gewannen. Von Ein=
zelwerten
eröffneten A.=G. für Verkehr 1¼ Prozent, Bemberg 1½
Prozent, Reichsbankanteile erneut 1 Prozent und L. Tietz ³ Pro=
zent
niedriger wogegen Daimler Motoren ³ Prozent erholt
waren. Am Rentenmarkt lagen deutſche Anleihen bis ¼ Prozent
leichter, Altbeſitzanleihe und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen
waren aber ſpäter bei größerem Geſchäft bis zu ½ Prozent feſter
Neubeſitz hielten ſich bei 19½ Prozent behauptet. Reichsmark=
Anleihen lagen ſehr ruhig bei nur wenig veränderten, eher aber
etwas nachgebenden Kurſen. Im Verlaufe blieben die Umſätze
recht ruhig, und die Kurſe gaben überwiegend weiter etwas nach,
wobei die durchſchnittlichen Rückgänge ¼¾ Prozent betrugen.
Der Rentenmarkt zeigte nur noch wenig veränderte Kurſe.
Die Abendbörſe wies ſchon bei Eröffnung nur ſehr geringe
Umſatztätigkeit auf, und auch im Verlaufe trat keine Belebung des
Geſchäftes ein. Die Kundſchaft war mit Aufträgen kaum im
Markte, während die Kuliſſe im Hinblick auf den Wochenſchluß
eher weiteres Glattſtellungsbedürfnis hatte. Die Berliner Schluß=
kurſe
blieben im großen und ganzen etwa behauptet, die Abwei=
chungen
nach beiden Seiten betrugen im Höchſtfalle ½ Prozent.
Am Rentenmarkt war das Geſchäft bei gut behaupteten Notie=
rungen
ebenfalls ſehr ſtill.

ein Verluſt von 838 973 RM. ausgewieſen wurde. Durch dieſei ratsbencßlt
Ueberſchuß vermindert ſich der Verluſtvortrag auf 11 3948;/ richuß 8
(16 407 922). Abſchreibungen auf Anlagen werden ſtark erhö. ſier Liguichle.
im Vorjah
mit 12,955 (7,59) vorgeſchlagen, auch andere Abſchreibunge
(auf Materialbeſtände und Hypothekenforderungen, ſowie a ueh im 7u8
Außenſtände und Währungsforderungen) haben mit 4,68 (0,18 ſie 98 A0
Mill. bedeutend größeren Umfang. Der Bruttoertrag iſt auf 47,
ſteuern 0,96 (0,85) Mill., an ſonſtigen Ausgaben 6,46 (4,53) M=
Auch das Fahrradgeſchäft habe eine 70prozentige Steigerung 7
genüber dem Vorjahre erfahren und zu dem befriedigenden Eſ Ladue.
10 M
ſamtergebnis beigetragen. Die Liquidation der Opel= Automob=
on
insgesamt
Verkaufs=G. m. b. H., Aachen, wurde buchmäßig beendet, der
prozentige Anteil am Vermögen dieſer Firma wurde gegen V=/032 du Eunls=
rechnung
von Forderungen in Anlagewerten übernommen.
Mit der
die Liquidation am Bilanzſtichtage juriſtiſch noch nicht durchgefür zu versorgen,
war, wird der Anteil an der O.A.V. noch unter Beteiligunge=)eerinisten Ge
ausgewieſen. In der Bilanz iſt u. a. (alles in Mill. RM.) Syfzügkeil als
Anlagevermögen mit 66,61 (68,93) ausgewieſen, nach Abzug adie Genossen
auf 26,53 (22,58) erhöhten Wertberichtigungen ſtellt ſich D/keiches im II
Netto=Anlagewert auf 40,08 (46,35). Beſonders ſtark hat ſich 2ibenaht, u. a.
Poſten Werkzeuge vermindert auf 2,62 (6.99) auf Oilkeichsresiert
8,09 (3.39) abgeſchrieben wurden. Beteiligungen erhöhten iunsetretenen
durch Uebernahme, der Opel=Automobil=Verſicherungs A.=G. cizandes des
1.38 (0.185). Vorräte betragen 10,23 (8,91), Forderungen 90 Die Be
(7,59), darunter 7.29 (5,0) an abhängige, d. h. im weſentlichen Hater Engase
General Motors aus Exportlieferungen. Die Verbindlichkeit/ghebliche E
oon 14,72 (21,37) ſind durch das Umlaufvermögen von 25, Iun solchen Fäl
(20,57) faſt zweimal gedeckt, gegenüber einer einfachen Deckung 1üar bisheriger
Vorjahre. Die Minderung der Verbindlichkeiten erfolgte Edhrinst, da mar
allem durch Rückzahlung der dem Stillhalteabkommen unterl.yBortschritt ie
genden Verpflichtungen, die im Vorjahre mit 9,45 ausgewieſſkeu ja
waren und für die jetzt Regiſtermarkbeträge überwieſen wurd=
Die 7 Prozent Anleihe ſteht weiter mit 8,40, alſo zu einem Ku. dere Auft
von 4,20 RM., zu Buche. Warenkreditoren erhöhten ſich auf 4 Jentmickelten
(2,25).
Gegenüber einer Belegſchaftszahl von 6672 Ende FebraAteren eind
1933 wurde die Gefolgſchaft bisher auf 13 000 Mann geſteigert, Anoch
Februar 1934 wurden über 1,8 Mill. Lohnſtunden gegen 850 C0
im Vergleichsmonat 1933 geleiſtet. Für 1934 erwartet die Geſclshait und
ſchaft einen erfolgreichen Weiteraufbau der deutſchen Verkeh Hor(en,
wirtſchaft im Vertrauen auf die Stetigkeit der Staatsführung. wir sind
m dbrie
Jeufgelt
Biehmärkke.
Zum Frankfurter Pferdemarkt welcher am kommenden MHnalt=
tag
ſtattfindet, ſind diesmal wieder Transporte ungariſcher 2/u157 Köote

beitspferde gemeldet, und auch mittelſchwere Hunsrücker BaueAbes=
pferde
werden in größerer Zahl zum Verkauf ſtehen. Vor Moe

ginn der Frühjahrsarbeiten bietet der Markt beſte GelegenhAZeit
zum Kauf und auch Tauſch von älteren Tieren gegen volljähr
Pferde norddeutſchen Schlages.
RMI 6
1934 s
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.

Die Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung hat in einer Wiper 31. Bezer
kanntmachung angeordnet, daß die allgemeinen Genehmigungſ Der Grund

ſowie die Einzelgenehmigungen, die für Auslandszahlungen MAuslandvern
Warenverkehr erteilt worden ſind, im März 1934 nur bis al
Hälfte von 45 Prozent in Anſpruch genommen werden dürfen.
Vergangene Woche haben in Nizza zwiſchen Vertretern dk45
deutſchen und franzöſiſchen Kaliinduſtrie und den ſpaniſchen Kan
werken Verhandlungen ſtattgefunden. Dieſe Beſprechungen ſolln
wie wir erfahren, in einiger Zeit fortgeführt werden.

Berliner Kursbericht
vom 2. März 1934

Oeviſenmarkt
vom 2. März 1934

Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
T. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Tonti=Gummi
Deutſche Cont. Gas

Me
66.

68.
29.125
33.875
28.
137.125
55.
21.
81.25
155.25
21.25

Deutſche Erdöl
Elektr. Lieferung 1101.75
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerte
bGeſ. f.elektr. Untern. 99.75
Harpener Bergbau / 96.
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen )
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerle
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Nöhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppel

Nee
134.125
65.

76.75

73.125
120.25
68.125
90.375
n0.
45.25
69.75

Mae
Rütgerswerke 58.
Salzdetfurth Kali 1155.
Kaufhof
Verein. Stahlwerk
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch. 67.75
Baſat Lin=
Berl. Karlsr. Ind. 109.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

cc
21.
43.50
120.50
20.125
34.
85.50
73.125
102.75

Währung Gelt Riet Buenos=Aires 1 Pap. Peſo 0.648 0.652 Italien Kanada 1 canad. Doll. 2.397 2.40, Jugoſlawien Japan 1 Yen 0.753 0.7551 Kopenhagen Kairo. 1ägypt. 4 13.145 13. 175/ Liſſabon Iſtanbul 1 türk. 4 1.995 1.89 Oslo London 1 S.Stg. 12.765 12.795 Paris New Yort Dollar 2.512 2.51 Prag Rio de Janetro 1 Milreis 0.214 0.216 Jsland Uruguah 1 Goldpeſo 1. 289 1.29 Rige Amſterdam 100 Gulden 168.68 169.22/ Schweiz Athen
100 Drachm. 2.396 2.400 Sofia Brüſſe. 100 Belga. 58.49 58.61 Spanien Budapeſt 100 Peng‟ Stockholm
Danzig 100 Gulden 81.77 gi1. 23 Tallinn /Eſtl. Heſſingfors 100 finn. Mk. 5.639 5.651 Wien

Währung
00 Lire
00 Dina 5.664
100 Kronen
100 Escudos
100 Kronen
100 Francs
0 Tſch.=Kr.
100 isl. Kr. ſ57.is 670
100 Lais
100 Fran len
100 Peſeta
100 Kronen
100 eſtl. Kr.

Beld
21.60
77.04
11.63
3.14
16.50
79.92
100 Leva 3.047. 3
34. 14
5.83
100 Schilling 47.20 M7.9

vo‟ Spe
80, 97 lof 8 1. Eiſi
24
50 Mutll
8.43 68 7 ſahat

Frankfurter Kursbericht vom 2. März 1934.

Steuergutſcheine
Gr. IIp. 1934
1935
1930
1937
1938
Gruppe I
6% Dtſch. Reichsanl.
v27
6%
5½%Intern., v. 30
6%Baden ... v. 27
6%Bayern .. v.2
6%Heſſen. . . . v. 29
6% Preuß. St. v. 2
6% Sachſen .. v. 2
6% Thüringen v.2
Dtſch. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +:/, Ab=
löſungsanl
..
Dtſche. Anl. Ablö
ungsſch. (Neub.
Deutſche Schutzge
bietsanleihe .. ."
6%Baden=Baden
6%Berlin ... v. 24
6%Darmſtadt . .
6% Dresden .. v. 2
6%Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
v. 26
82Mainz.
6%Mannheim v.2
6%München .v.2
6%Wiesbaden v. 28

102.25
100.
97
93
92
97..
100
977.75
93,
941/,
96.5
93.75
105.25

6%Heſſ. Landesbk
6% Goldoblig.
5½½Heſſ. Landes-
hyp
.=Bk.=Liquid

92

95
19.225

2.6
81.75
80.5
33.5
80

83.5
81
82
88.75
89
84.75

92.5
89.25

91:/.

e e
Hyp.=Bk. Liqu.
Komm. Obl. ...
6¾Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf
6% Goldoblig.
6½Landeskomm.=
Bk. Girozentr.
Heſſ. Gldobl. R. 11
R.12
69 Kaſt Landeskrd.
Goldpfbr.
6%Naſſ.Landesbt
5½% Liqu. Lbl
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser.
+Ausl. Ser. I
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=Bi.
5½% Lig.=Pfbr.
6% Frtf. Hyp.=B1
5½% Lig. Pfbr.
Goldoblie
6% Frif. Pfbr.=B!
Lig.=Pfbr
82Mein,Hyp.=Bi.
5½0 Lig.Pfbr
6% Pfälz. Hyp.=B
5½% Lig. Pfbr.
6%Rhein.Hyp. B
5½% Lig. Pfbr
6% Golboblig./
6% Südd. Boder
Cred.=Bank
5½% Lia. Pfb
6%Württ. Hyp.=B.

92

31

R

93.25
92.
91.5

94.5
114.5

18.75
92.5

51.2s
S9.25
92,
91:
9e
92.75
94.5
93.25
93
92.5
90.5

Mae
6% Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 26
6%Mitteld. Stahl.
6% Salzmann ckCo.
6%Ver. Stahlwverfe
6%Voigt & Häffnerl
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L.E.B
L. Inveſt
%Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze
4½ Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%0
40
4%Türk. Admin.
1.Bagdad
4%
4
Zollanl. .
4½%ungarn 1913
1914
4½2
Goldr.
1910

Akr6
92:,
95.25

4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon
49 Stockholm
Aktien.
Aig.Kunſtziide Uni
A. E. G.
AndregeNoris Bahn!
Aſchaffbg. Brauere
Zellſtefi 41
Bemberg, J. P.
Berl. Kraſt u. Lichſt/134.5
Buderus Eiſen. . . .! 79.5
Cement Heidelberg/ 93
Karlſtadt . 1101
J. G. Chemie, Baſell1a0

89.5

8.
118.5
12.75
12.75

22.75
17
*
G.8
G.6
6.7
6.9

53
44
23

55
28.b
100

54.5

fee
Chade
..
Contin. Gummiw
Contin. Linoleum
Laimler=Benz....!
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl
Di. Gold= u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt.
Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Dückerhoff& Widm.
Eichbaum=Werger
Fleftr. Lieferg.-Geſ
Licht u. Kraf
Eſchw. Bergwer!
ßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr.

Feinmech. (Jetter
Felt & Guilleaume
Franlſurter Oo)
Gelſeni. Berawer
Geſ. f.eleftr. Untern
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kahſer.
Grün & Bilfinge:.
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerte Füſſen
Hartener Bergbau
Henninger, Kempf
HitpertArmaturfrk
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupier
Sochtief Eſſen
Holzmann, Phil
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans .......!

60
62
153
56
49.75
12C.5

185.5
52
73.5
90
79
102.25
106
220

50.5
134
37.5
61

64.75
ICC.5
62
22
202

100
43
95"
109.5
421,
70

115.25
73

118I.
38

7Kali Chemie 104 Aſchersleben 122 Klein, Schanzlin 61.5 Klöcknerwerke 68.5 Knorr C. H... 188 Lahmener & Co ../123 Laurahütte .. 28.7 Lech. Augsburg ../ 92.25 Löwenbr. Münch.. Maintr.=W. Söchſt. Mainz. Akt. Br.. . E4.5 Mannesm. Röhrer 70.5 Mansfeld Bergb. Metallgei. Frankf. 83.5 Miag, Mühlenbau 59 Motoren Darmſtadt Nedarwerk Eßling. 88 Sberbedar: 15.5 Phönix Bergbau. 50.75 Rb. Braunlehlen. 204.25 Elektr. Stamn S7.25 Stahlwerte 21 Riebeck Montan. 84.75 Roeder, Gebi Rütgerswerie R Salzdet urth Kal= Salzw. Heilbronn 180 Schöfierhof=Bind. 170.25 Schramm. Ladfbr. Schuckert (leitt 103.5 Schwartz, Storcher 8 Siemens & Salste 150.25 Reinigerterie Südd. Bucker=A. G. 173 Thür. Lieſer.Geſ. Kaufhof.. Unterſranken .. .

We Huee
Ver. Ultramarin. . .
Voigt & Haeffner.
Weſteregeln Kali..
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[ ][  ][ ]

ascng, 3. Mrz 1934

Darmſtädter Tagblatt /Heſſiche Neueſte Nachrichten

Bresdner Bank / Geschäftsbericht Für 1933
Die im Laufe des Jahres 1933 vollzogene Neugestaltung des politischen Lebens der Nation hat
fah auf wirtschaftlichem Gebiet die Grundlagen für einen Wiederaufbau und die Bereinigung der bemerken wir das kolgende!
je der Krise verbliebenen Schäden geschaffen. Die großen Erkolge, die von der neuen Regierung
Unser Bestand an Schecks, Wechseln und unverzinslichen Schatzanweisungen erscheind
ir bereits im ersten Jahre erzielt Worden sind, werden am deutlichsten dadureh gekennzeichnet, mit RM 411,3 Mülionen gesenüber dem Vorjahre um rund KM1 60 Mülionen höher, Die Position guthalt
M0 sich in dioser Zeit die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem klöchststand von 6 Millionen um miederum keine zu Mobilisierungsrwecken hereingenommenen Abschnitte.
dar 2 Millionon verringert hat. Wir glauben zuversichtlich, daß es gelingen wird, auf diesem Wege
Unser Bestand an verzinslichen Schatzanweisungen des Reichs hat sich im wesentlichen

Zu den einzelnen Posten der vorliegenden Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung

laufenden Jahre durch den restlosen Einsatz aller vorhandenen Krätte neue Bortschritte zu er-
Eiem und so die Bahn für die allmähliche Gesundung unserer Wirtschaft weiter zu ebnen.
Dem Bank- und Kreditwesen werden hierbei wie im vergangenen Jahre 80 auch in Zukunkd
p9o Aufgaben bei der Finanzierung von Arbeitsbeschattungsmaßnahmen, dor Zukährung von Be=
fabskrediten
an die Wirtschaft sowie der Mitwirkung an der Wiederherstellung eines gesunden
ſpitalmarktes zufallen, Ihre Bewältigung wird möglich sein, nachdem die aus der Krise des Jahres
Bl verbliebenen Schäden immerhin Soweit bereinigt sein dürkten, daß die notwendige Leistungs-
Liskeit des Kreditapparates gegeben erscheint.
Für unser Institut ergaben sich nach der im Frähjahr 1932 vollsogenen Fusion mit der Darm-
Nätor und Nationalbank noch besondere Aufgaben durch die Notwendiskeit, die beiden nach Struk-
ir
und Organisation in viellacher Hinsicht verschiedenartigen Banken allmählich zu einem
Hüg einheitlichen Körper zusammenzutagen und gleichseitis Geschäftskährung und Verwaltung
ia veränderten Verhältnissen weiter anzupassen. Auf Grund der getroffenen Maßnahmen glauben
F. 4 allen mie immer gearteten Bedurkuissen in ausreiohender Weise Rechnung getragen ist.
Geschäftsgang und Umsätze zeigten im vergangenen Jahre nach den starken Rdckschlägen
de Krisenzeit erstmals wieder deutliche Kennzeichen einer beginnenden Konsolidierung und Aut=
netsbemegung
. Im besonderen haben sich die Bereinigungsmaßnahmen des Vorjahres bewährt und
richtig er jesen. Sie gewähren gleichzeitig für die Zukunkt die notwendige Bewegungskreiheit bei
ür Liguidierung der aus der Krise verbliebenen Schäden und der Durchfährung von Sanierungen.
Ue im Vorjahre an unseren Debitoren und Beteiligungen vorgenommenen Wertberichtigungen haben
üh im allgemeinen auch zur Deckung erst in neuerer Zeit erkennbar gewordener Risiken und Ver=
ite
als ausreichend erwiesen. Gleichwohl haben wir es unter Berdcksichtigung aller Umstände und
0 Interesse einer weiteren Konsolidierung kür richtig gehalten, von dem erzielten Betriebsgewinn
mn RM 11557907,05 einen Betrag von RM 10 Millionen nochmals zur Verstärkung unserer Rück-
Fllungen zu verwenden und bezüglich der dann verbliebenen RM 1557907,05 der Generalversamm-
bps
Vortrag auf neue Rechnung forzuschlagen.
Unsere Kreditpolitik wurde bestimmt von dem Bestreben, alle herankommenden Kreditan-
fgrache
, Soweit Sie vertretbar erschienen, zu erküllen. Insgesamt wurden (ohne Prolongationen) im
füufe des Geschättsjahres neu bewilligt Kredite in Höhe von RM 742 Millionen, Hliervon entfallen
ar die unmittelbare Finanzierung von Arbeitsbeschaftungsmaßnahmen RM 256 Millionen. Unser be-
anderes
Augenmerk war auf die kleineren und mittleren Kreditansprüche gerichtet, deren Betriedigung
nr dadureh besonders erleichtert haben, da8 im Rahmen unserer Gesamtorganisation fast das ganze
Nein- und Mittelkreditgeschäft in den örtlichen Bezirken verantwortlich bearbeitet werden kann.
ſn insgesamt 9370 neu bewillisten Krediten entfallen 7084 auf Einzelbeträge bis zu RM 20 000 und
de gegn 1 138 gut Einzelbeträge von RMl 20 000 bis RM1 100 000.
Mit dem gleichen Ziel, vor allem die Angehörigen des gewerblichen Mittelstandes mit Kredit
versorgen, wirde dem bei unseren Genossenschaktsabteilungen in Berlin und Frankkurt am Main
treinigten Genossenschaftsgeschäft besondere Färsorge zugewandt. Dabei waren die in einer 30 jährigen
Ntiekeit als genossenschaltliches Zentralinstitut gesammelten Erlahrungen von besonderem Nutzen.
le Genossenschaftsabteilungen haben im abgelaufenen Jahre auch bei den Stützungsaktionen des
ſeiches im Interesse des gewerblichen Genossenschaktswesens nachdrdcklichst mitgenirkt und sich
Fmäht, u. a. durch Zinssenkung und Bereitstellung von Sonderkrediten das Autbauprogramm der
bichsregierung mitzukördern. Die Genossenschaftsabteilungen konnten dabel aut Grund der bei ihnen
igetretenen geschättlichen Belebung keststellen, daß auch in den Kreisen der Miglieder des Reichs-
ngs
1.4 1 Handes des Handwerks und des Einzelhandels sich ein wirtschaktlicher Aufstieg anbahnt.
deung.
Die Bereitschaff der Bank zu verstärkter Kredithergabe wurde erleichtert durch die Lösung
eeientliäk f uter Engagements, deren Liguislierung im Vergangenen Jahre im Zuge der allgemeinen Entwicklung
Khebliche Bortschritte gemacht hat. Dabei war es auch schon häufiger als im Vorjahr möglich,
1 solchen Fällen durch Sanierungen eine entgültige Bereinigung herbeizuführen. Bei einem Anhalten
en Detut ar bisherigen Entwieklung ist anzunehmen, daß das neue Jahr eine erhebliche weitere Entlastung
erfolzie f bingt, da man die Sanierungsmöglichkeiten in vielen Fällen schon weitgehend übersehen kann. Dieser
men Uff brtschritt ist besonders wichtig, weil er wertvolle Kräkte für das laufende Geschäft kreimacht, die zum
65 ausgent fll janrelang für besondere Aufgaben kestgelegt waren.
Der Vervollkommnung und Weiterbildung unserer Organisation haben wir wiederum beson-
ieſen
ws
u einen ſi bre Aufmerksamkeit zugewandt. Dabei hat insbesondere die zunehmende Bewährung des von uns
n ſich aut atwickelten Kopktilialensystems die Möglichkeit gegeben, den Ueberwachungsapparat der Zentrale
E unbeschadet der Autrechterhaltung ausreichender Kontrolle erheblich einzuschränken. Des wei=-
Ende ſt tren sind wir bemüht, aut eine Senkung der Kosten bei der Bearbeitung des die Banken heute
geſteigek; bch besonders belastenden Zahlungsverkehrs durch Vereinkachung und Vereinheitlichuns hinzuwirken.
Im Oktober des vergangenen Jahres sind mir mit der Deutschen Bank und Diskonto- Gesell-
gegen
61
Lrtet die Gt khatt und der Commerz- und Privat-Bank 4.-G. Ubereingekommen, Niederlassungen an insgesamt 21
hen Veitt Crten, die mit Banken übersetzt waren, zu schließen. Hliervon entfielen auf uns sechs Niederlassungen.
Fir sind nunmehr im Reich noch an 160 Plätzen vertreten, Außerdem bestehen in Borlin noch 80.
b übrigen Reich 92 örtliche Denositenkassen; 16 Depositenkassen wurden im Laufe des Jahres 1933
lutgelsst. Im Ausland sind wir durch Filialen an acht Plätzen vertreten.
Unser unsekündister Personalbestand konnte trotz weiterer Zusammenriehung unserer Ver=
41faltuns im Zuge der im Berichtsfahr eingetretenen Geschäktsbelebung erstmals wieder von 10994 aur
Nr157 Köpke ernöht werdens Außerdem haben wir zwecks Förderung der Maßnahmen, zur Arhelts-
Bekl leschaktung, in wesentlich eehöhtemr Ausmal als in träheren Jahren Aushillskräkte beschäftigt. Die
ſal kesamtzahl der Aushilfskräfte belief sich am Jahresende auf 476 gegenüber 109 in der entsprechenden

durch die Einlösung der am I. Augusb 1933 fällig gewesenen Abschnitte im Gesamtbetrage von
RM 100 Millionen von RM 409,8 Milionen aut RM 312,8 Millionen ermäbigt. Von dem verbliebenen
Bestand werden weitere RM 100 Millionen am 1. August 1934 tällig.
Unter Nostroguthaben bei Banken und Banktirmen sind nur bei ersten Bankfirmen stehende
Inland- und Auslandguthaben enthalten. Bis auf geringtügige Ausnahmen sind sämtliche Nostrogut-
haben
innerhalb sieben Tage fällig.
Der erneute scharfe Rdckgang der Vorschüsse auf verfrachtete und eingelagerte Waren
von RM 311 Millionen aut rund RM 184 Millionen hat seine klauptursache in den Währungsrlck=
gängen
. Daneben lindet hier die weitere Schrumpkung des Außenhandelsvolumens ihren Ausdruck. Die
Bosition enthält miederum zum überwiegenden Teile Borderungen, die mit klilke von Stillhaltelinien
finanziert sind.
Die Verringerung unseres Bestandes an eigenen Wertpapieren ist in der Hauptsache auf
verstärkte Verkäufo während des Berichtsjahres zaruckzukähren, die infolge der verbesserten Börsen-
lage
möglich geworden sind. Die Bewertung der Bestände liegt im Durchschnitt unter den augen-
blicklichen
Börsenkursen.
Unter unserem Bestand an eigenen Wertpapieren sind nom. RM 1021 216 Dresdner-Bank-
Aktien enthalten, die im Verlaufe des Jahres 1933 zum Durchschnittspreise von 54,9 % erwotben
wurden und zu Buch stehen
Die Erhöhung unserer Konsortialbestände um etwa RM II Millionen auf rund RM 84 Millionen
isd vor allem auk die verstärkte Uebernahma von Aktien aus Sanierungen zurdckzuführen.
Einen scharken Rdckgang haben demgegendber unsere dauernten Beteiligungen bei anderen
Banken und Bankfirmen erfahren. Die Ermäßigung geht zum größten Teil darauf zurdck, daß wir
im Laufe des Jahres unser Kommanditverhältnis zu der Firma Proehl & Gutmann, Amsterdam,
gelbst haben, die in Liquication getreten ist. In Verbindung mit digser Abmi klung haben mir von
der Commerz- und Prirat-Bank 4.-G. einen Teil ihrer Beteiligung an der Hugo Kautmann & Cos
Bank N V., Amsterdam, übernommen, deren Gjeschäft sich erkreulich entwickelt.
Einzahlungsverpflichtungen auf nicht vollgezahlte Wertpapiere sind in der Bilanz nicht enthalten.
Ueber die größenmäßige Zusammensetzung der Schuläner in laufender Rechnung ein=
schließlich
Warenvorschüssen unterrichtet die nachstehende Uebersicht:
1933
im Vorjahr
bis RM 5000, 40 394 Konten 37 382
5000, bis RM 20 000, 8608
aber RM
9782
aber RMl 20 000 bis RM 100 000 4708
6095
aber RM 100 008 bis RM 500 000. 1498
1867
über RM 500 000 bis RM 1000 000, 202
649
233
über RM 1000 000.

leit des Vorjahres.
Die Bezüge des Vorstandes (8 Herren) ohne Berücksichtigung der Pensionsverträge betrugen
NM 642 000, die Bexuge des Aufsichtsrats (28 Hlerren) RM1 103433,40. Mit Wirkung vom 1. Januar
ſ934 sind die Anstellungsverträge des Vorstandes (4 Herren) abgeändert und die Bezuge gan=
Fesentlich her idgesetzt.
Im Gegensatz zu der im Verlaufe des Jahres feststellbaren Geschäftsbelebung ist die Bilanz
in einet er 31. Dezemher 1933 gegenüber dem Vorjahre durch eine neue erhebliche Schrumpkung gekennzeichnet.
migsk.: der Grund hierkür liegt in der auptsache in dem erneuten außerordentlich scharten Rückgang unserer
uslandverpklichtungen um insgesamt RM 263 Millionen.

insgesamt: 55640 Konten 55775
Der durchschnittliche Einzelkredit beträgt RM 27 700 (i. V. RM 38000).
Das Konto Bankgebäude erscheint gegenüber dem Vorjahre unverändert mit RM 40 Millionen:
Die hauptsächlich aus Um- und Erweiterungsbauten herrührende Erhöhung um RM 443,613,76 ist
zum Jahresende zu Lasten des Gewinn- und Verlustkontos wieder ausgebucht worden.
Das Konto Sonstiger Grundbesits weist im Berichtsjahr Zugänge von RM 2745274,40,
Abgänge von RM 1767 258.70 und Abschreibungen von RM 156 981,56 auf. Unter den Zugängen
tigurieren Neuerwerbungen mit RM 1 309 665,17, unter den Abgängen Verkäufe mit RM 1557 258,67.
Die restlichen unter Zu= und Abgängen erscheinenden Beträge stellen Umbuchungen dar. Inssesamt
umfaßt dieses Konto zum 31. Dezember 1933 263 Grundstücke, die bei einem Einheitswert von
RM 34 8 Millionen mit RM 20,3 Millionen zu Buch stehen.
Die erhebliche Verminderung der Kreditoren gegenüber dem Vorjahr enttalt, wie bereits
erwähnt, in der Hauptsache auf den Rüekgang unserer Auslandverpklichtungen. Unsere Einlagen
aus dem Inland einschließlich der Guthaben deutscher Banken und Bankfirmen haben sich während
des Berichtsjahres ungefähr aut dem Vorjahresstand gehalten Unsere Spareinlagen haben nichtd
unbeträchtlich zugenommen.
Das Konto Akzepte hat sich nach dem starken Rückgang während des Jahres 1932 im laufenden
Jahre nur noch um RM 26 Millionen auf RM 320,8 Millionen vermindert.
Die eigenen Indossamentsverbindlicbkeiten betrugen zum 31. Dezember 1933 RM 410,8
Millionen und haben sich damit gegenüber der entsprechenden Zeit des Vorjahres kaum geändert.
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist gekennzeichnet durch einen weiteren Rückgang
sowohl der Handlungsunkosten als auch der Erträge, wobei sieh jedoch die weitere Verminderung
aut beiden Seiten ungefähr die Waage gehalten, der Betriebsgeninn gegenüber dem Vorjahr sich
sogar geringkugig erhöht hat. Im einzelnen findet der Rüickgang auf der Ertragsseite geine Begründung
vor allem in der weiteren Schrumpkung des Bilanzvolumens und einer weiteren Verringerung der
durchschnittlichen Zinsspanne. Auch haben mir, wie im Vorjahre, in sämtlichen Fällen, in denen uns
der Eingang von Zinsen und Provisionen auf debitorische Konten nicht unbedingt gesichert erschien,
diese vorweg zu Lasten der Erkolgskonten in Reserve gestellt.
In der erneuten Herabminderung der Handlungsunkosten um weitere RM 10 Milionen
gegenaber dem Vorjahre findet vor allem die Zusammenfassung und Vereinkachung des Betriebes
nach Durchfährung der Fusion ihren zitfernmaßigen Ausdruck. Eine weitere erhebliche Senkung der
jetzigen Unkosten aus dem gleichen Grunde ist. für die Zukunkt nicht mehr zu ermarten, nachdem
sich die Gesamtunkosten gegenüber dem Stand vor 2 Jahren nunmehr um RMl 30 Millionen ermäßist
haben. Der Höchststand der Unkosten beider Institute vor der Fusion war ca. RM 60 Millionen höher.
Dessenungeachtet gilt der Frage der Unkosten- und Rentabilitätsentwicklung somohl bei den einzelnen
Betriebsstellen als auch in den einzelnen Sparten unseres Betriebes nach nie vor unsere besondere
Aufmerksamkeit.
2586
Berlin, im Februar 1934.
Der Vorstand

Goetz

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1933 bis 28. Februar 1934,
Ver vorſätzlich die Angaben, zu denen er bei
ei Zählung und Erhebung durch beſondere Zäh=
larfgefordert
wird, nicht erſtattet oder wer wiſ=
MEch untichtige oder unvollſtändige Angaben
A wird mit Gefängnis oder mit Geldſtrafe be=
Auch kann Vieh, deſſin Vorhandenſein ver=
biegen
worden iſt, im Urteil für dem Staate
(t25gs
iſt len erklärt werden.
Larmſtadt, den 3. März 1934.
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Alle Knaben und Mädchen, die nach acht= bezw.
neunjährigem Schulbeſuch die Schule verlaſſen, ſind
verpflichtet, noch 3 bezw. 2 Jahre lang die Berufs=
ſchule
zu beſuchen, auch ſolche von auswärts, die
hier beſchäftigt ſind.
Die Neuaufnahme findet ſtatt am Montag,
den 5. und Dienstag, den 6. März 1934,
von 15 bis 18 Uhr und zwar:
in der gewerblichen Berufsſchule / (Schulhaus
Landgraf=philipps=Anlage 6) für Metallarbei=
ter
und Bauhandwerker jeder Art;
in der gewerblichen Berufsſchule I1 (Schulhaus
Nieder=Ramſtädterſtraße 8) für Schuhmacher,
Satler, Kammacher, Schneider Poſamentiere,
Metzger Bäcker, Konditoren, Kellner, Köche, Fri=
ſeure
, Gärtner, Schriftſetzer, Buchdrucker, Buchbinder,
Landwirte, Fabrikarbeiter, Hausburſchen, Taglöhner,
Schneiderinnen, Friſeuſen, Gärtnerinnen, Putzmache=
rinnen
und Weißzeugnäherinnen;
in der kaufmänniſchen Berufsſchule (Schulhaus
Hermannſtraße 21) für Kaufleute, Drogiſten,
Lentiſten und Schreiber männlichen und weib=
lichen
Geſchlechts;
in der hauswirtſchaſtlichen Berufsſchule ( Schul=
haus
Alexanderſtraße 27) für alle Mädchen, die
nicht gewerblich oder kaufmänniſch lätig ſind.
Alle von auswärts neu zugezogenen Berufs=
ſchulpflichtigen
der drei Jahrgänge haben ſich an
den gleichen Tugen in den betreſienden Schulhäu=
Näheres wird bei der Anmeldung bekanntgegeben.
Darmſtadt, den 14. Februar 1934.
Der Borfitzende des Schulvorſtandes
Wambold:
kommiſſariſcher Oberbürgermeiſter.
St 2206)

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und beſte Gelegenheit für Kauf und Tauſch
Ein Beſuch dieſer Märkte iſt zu empfehlen.
Der Handel Sonntags verboten!

[ ][  ]

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Die Insel der Pämonen
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Der beste, gewaltigste Kriegs-
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Stoßtrupp
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Beginn des Hauplälms
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Das packende Filmwerk
mit der großen Starbesetzung.

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Der sensalionelle Wildwest-
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Satan
der Steppe
mit
KEN MAYNARD
Amerikas verwegenstem
Candol.
Ein Abenteurerfilm, der von
Anlang bis Ende in Span=
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hält. (aßgs

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Lüdwigstraße 11 e gegendber Woolworth

Heute letzter Tag!
Wuchtig uvergeblich.
dabei unglaublich span-
nend
ist der
Film
Schleppzug
M17
mit Betty Aman, B.Drews.
Abmorsen, nur 2 Tage
auf vielseitigen Wunsch
Tänzerinnen
für Südamerika
gesucht!
2598
Seit Jahren der beste
Mädchenhändlerfilm.
SONNTAG ENLA88 1.30
Jugend-Vorstellung
Rache für Eddy.

Brauerei
Bonen

Heuteu.
Amorgen
Tadestarrnis Tailz

Samstag und Sonntag
METZELSUT
KONZERT

Geſchäfts=Eröffnung u. =Empfehlun

OPOFT-Cafe Heßplatz

5gsb
am
HEINRICH GEORGE-liede Nacht geöffnet. I. Herrmann.
TIOl. Dr.ErMstBer Aatdtg
(Univerſität Leipzig)
ſpricht am 6. März 1934, 20 Uhr
im Hauſe des Motorſturms, früher Vereinigte
Geſellſchaft, großer Saal, Eingang Rheinſtr. 36
Thema:
Die formende Kraft im Weltall!

Einer verehrlichten Nachbarſchaft, meiner werten Kundſchaft
ſowie allen Freunden und Bekannten die Mitteilung, daß
ich meine ſeither in Griesheim betriebene Bäckerei
nach hier, Nieder=Ramſtädterſtraße 34, verlegt habe
Für das mir ſeither entgegengebrachte Vertrauen danke ich
beſtens und bitte höflichſt, mir Ihr Wohlwollen weiterhin
zu bezeugen.
Ich empfehle beſtes Miſch=. Korn= und Weißbrot. Spe=
zialität
: Kommißbrot. Täglich friſches Kaffeegebäck.
Kuchen und Torten auf Beſtellung. Lieferung ſtets frei Haus.
Eröffnung heute 3. März 1934.
Wilhelm Stütz, Bäckermeister
Darmſtadt, Nieder=Ramſtädterſtraße 34.

ind den
der
Hen kön
Mit v
Aund

Eterbekaſſe Verein Ruhe‟, Darmſtal
Einladung
zur 54, ordentlichen Mitgliederverſammlu

am Samstag. 10. März 1934, abends 8 Uhr,
Reſtaurant Rittweger, Guſtav=Lorenzſtraße 9,
Grafenſtraße (Zum Gutenberg).
Die geprüfte Rechnung liegt bei dem Rechner H4
Kayſer, Barkhausſtr. 16 bis 10. März zur Einſichtof
Die verehrlichen Mitglieder werden, gebeten pünk
Der Vor/01
lich zu erſcheinen.

Gebrauchte
Schreib=
maſchinen

mit Garantie
billigſt z. verkfn.
Leonh. Luß
22 Rheinſtr. 22,
Fernſpr. 3409. (2

Geſellſchaft Eintrach
Montag, den 5. März 1934,

20 Uhr, im oberen Saal
des Geſellſchaftshauſes,
Eliſabethenſtraße Nr. 12

Generaiberſammlun