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Tädtr
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Tat
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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März 2— Neichsmark und 20 Pfennig
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gu ohne Beſtellgeld monatlich 2.40 Reichsmart.
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmfi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 60
Freitag, den 2. März 1934.
196. Jahrgang
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Deutſche (inigung an der Saar.
Schluß mit allem Parkeihader! — Fork mik allen Gegenſähen! — Selbſtauflöſung aller Parkeien.
Reſtloſes Aufgehen in der Deutſchen Fronk.
Sozialdemokrat, der Kommuniſt, der Zentrumsmann, der Natio=
* Der Rükli=Schwur.
nalſozialiſt, der chriſtliche Gewerkſchaftler, der freie
Gewerkſchaft=
ler, jeder mag politiſch anders gedacht haben, nun aber treffen ſie
ſich alle bei dem einen Gedanken: Unſer Deutſchland. Von dieſem
Eidgenoſſenſchaft aller Sgardeutſchen.
geſchichtlichen Augenblick an ſind wir eine eingeſchworene Genoſſen=
wert.
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die Abſtimmungsſchlacht an der Saar hat am 1. März mit
den großen Erfolg eingeſetzt, indem der deutſche Gedanke den
über das deutſche Grundübel der Parteizerriſſenheit
er=
in hat. Alle Parteien haben ſich aufgelöft und zu der
ein=
ſchen Organiſation der Deutſchen Front zuſammengeſchloſſen,
nun als die Eidgenoſſenſchaft aller
Saar=
ſtſchen den Kampf um die Saar zu einem ſiegreichen Ende
in wird.
Eine Deutſche Front gab es ſchon ſeit dem Sommer des
jen Jahres. Sie war aber mehr eine Dachgenöſſenſchaft,
r die Nationalſozialiſten die Keimzelle bildeten und zu der
ſpäter die Saarländiſche Volkspartei, das Zentrum und
Deutſchnationalen hinzutraten, ohne daß aber die
organiſa=
ſhe Selbſtändigkeit der Parteien dadurch eingeſchränkt wurde.
Was jetzt geſchaffen iſt, bedeutet etwas ganz Neues. Nicht
daß auch die Sozialdemokraten und die Kommuniſten
bei=
ſten ſind. Gleichzeitig haben alle Parteien auf ihr
ſenleben verzichtet. Die parteipolitiſchen
ſpfe haben aufgehört. Es gibt jetzt nur noch
Deutſche Front, zu der alle Deutſchen ſich
ſlen ohne Unterſchied der Partei oder des
Aindes. Sie kann jetzt die ganze Stoßkraft der Bevölkerung
Aten, um in voller Geſchlofſenheit der Welt zu zeigen, welches
heuere Unrecht in dem Verſailler Unfrieden gerade der
geſchehen, deren grunddeutſcher Charakter trotz aller
hungen, mit denen Clemenceau arbeitete, niemals geleugnet
„ſien konnte.
Die Deutſche Front zeigt ſchon durch die Tatſache ihres
„Mhens, daß
alle Spekulakionen auf die Uneinigkeit
der Deutſchen fehlgehen
Gen. Es war ja beinahe unvermeidlich, daß die
Umſchal=
im Reich ihre Wellen auch an die Saar warf, und daß
üde die Franzoſen aus den Auseinanderſetzungen innerhalb
Deutſchen große Hoffnungen ſchöpften. Sie haben es nicht
3emühungen fehlen laſſen, den Keil tiefer zu treiben. Die
hgranten werden haufenweiſe an der Saar angeſiedelt nur
Ader einen Aufgabe, alle diejenigen zu warnen, die mit der
„hordnung nicht ſofort einverſtanden waren, und ihnen klar
nachen, daß ſie einer ſchöneren Zukunft entgegen gingen,
Un ſie bei der Abſtimmung für Frankreich oder mindeſtens
kein unabhängiges Saargebiet ſtimmen würden.
EWir haben die Gefahr, die aus dem Treiben dieſer
land=
den Elemente entſtehen konnte, nie überſchätzt. Aber es
doch auch nicht zu überſehen, daß durch derartige Quer=
Gereien die Bildung der wahren Volksgemeinſchaft, wie ſie
amts Darmſtil die Abſtimmung notwendig war, erſchwert werden konnte.
Saardeutſchen ſelbſt haben alles Fremde abgeſtoßen. Sie
cen ſich über alle vergangenen Streitigkeiten hinweg die
wde gereicht und unter der Parole Deutſchland zu=
Icnengefunden.
An dieſem Werk werden alle
Abſplikkerungs=
beſtrebungen zerſchellen,
Edieſer Block iſt auch in ſich wieder ſo ſtark und ſo diſzipli=
Dt. daß ſelbſt Herr Knox mit ſeinem Geſpenſt blutiger Un=
3ben vor der Abſtimmung niemand mehr graulich machen kann.
MDeutſche Front iſt angetreten und wird geſchloſſen zum Sieg
Ehſchieren mit der gleichen ruhigen Zähigkeit, mit der ſie die
=Rhreige Fremdherrſchaft ertragen hat. Sie braucht ſich nicht
ch eine internationale Polizei bewachen zu laſſen, höchſtens,
eine ſolche internationale Polizei, die jetzt gewährleiſtete
he durch ihre Exiſtenz allein gefährden könnte.
Die Parole heißt: Deutſchland!
DNB. Saarbrücken, 1. März.
Mit dem 1. März hat ſich das reſtloſe Aufgeben
MerParteien in die Deutſche Front an der Saar
Wzogen.
Sieſes Ereignis findet ſeinen Niederſchlag in folgenden, von
1narländiſchen Preſſe veröffentlichten Aufrufen:
Deutſche Männer und Frauen!
Mit dem heutigen Tage geht der Wunſch in Erfüllung, deſſen
wirklichung wir Saarländer ausnahmslos erſehnten. Es iſt
Auß mit allem Parteihader. Wir haben die große Pflicht und
e der Welt zu ſagen, was in der Stunde des Gebotes
breißt: Deutſcher zu ſein.
2m heutigen Tage ſchließen wir das herrlichſte Bru=
* bündnis. Der Katholik geht in die katholiſche Kirche, der
Aeſtant in die ſeine — aber beide ſprechen das gleiche Gebet:
Ner Deutſchland. Der Arbeiter, der Bauer, der Unternehmer,
Beamte, jeder tut an ſeiner Stelle ſeine Pflicht. Alle aber tra=
) e das Gemeinſame in ihrem Herzen: Unſer Deutſchland. Der
ſchaft, in der einer für den anderen einſteht und keiner gegen den
anderen aufſteht. Mit dieſem Wollen gehen wir nun an die
Ar=
beit! Der Sieg wird unſer ſein! Es lebe die Deutſche Front!
Der Landesleiter der Deutſchen Front.
gez. Pirro.
In der
Anfnahmeerklärung zur Deutſchen Fronk
im Saargebiet
heißt es:
„Ich bin Deutſcher und bitte um Aufnahme in die Saar=
Volksgemeinſchaft „Deutſche Front”. Gleichzeitig erkläre ich,
daß ich mit dem Tage meines Eintritts in die Deutſche
Front mich losſage von allem, was Partei heißt und nur
die eine Parole kenne: Unſer Deutſchland.”
In einem weiteren
Aufruf an alle Nakionalſozialiſten der Saar
wird augseführt:
„Der Nationalſozialismus hat ein Ziel, das
heißt: Deutſche Volksgemeinſchaft. Wo ſind die
Vor=
ausſetzungen, dieſen Bund zu ſchaffen, mehr gegeben als bei uns
an der Saar. KeinDeutſcherwilletwasanderes als
die deutſche Volksgemeinſchaft, er mag in dieſer oder
jener Partei bisher geſtanden haben. Als aufrechte Männer, die
über allem Partei=Egoismus die Schickſalsverbundenheit aller an
der Saar ſtellen, erkennen wir als höchſte Ehrenpflicht an,
einzuſchlagen am heutigen Tage zu dem Bündnis mit allen
— Katholiken mit Proteſtanten, Arbeiter mit Bauern, Beamten
mit Gewerbetreibenden, Nationalſozialiſten mit den Männern und
Frauen aus allen Parteien. Fort mit allen Gegenſätzen! Wir
echten Nationalſozialiſten erklären an dieſem 1. März: Bei uns
gibt es bei Anerkennung gleicher Rechte und Pflichten an der
glei=
chen Front nur eines: Unſer Deutſchland!”
Die Deutſche Fronk marſchiert.
Zu dieſer reſtloſen Einigung im Saargebiet auf der
gemein=
ſamen Linie der Deutſchen Front ſchreibt der neue Landesführer
Pirro im Organ der Deutſchen Front u. a. folgendes:
Der deutſche Arbeiter an der Saar iſt
deut=
ſcher Sozialiſt. Der deutſche Sozialismus iſt die
Voraus=
ſetzung ſeines Lebens. Seine Verwirklichung iſt ſein einziges
Sehnen. Im Reich iſt Gewaltiges geſchehen: Durch eine
Revo=
lution iſt endlich der wahrhaft ſozialiſtiſche Gedanke
durchgebro=
chen und hat den deutſchen Arbeiter wieder in ſeine natürlichen
Rechte eingeſetzt. Den deutſchen Arbeitern an der Saar iſt es
unter den furchtbaren Nackenſchlägen der letzten 14 Jahre bewußt
geworden, wer ihm ſeine völlige Exiſtenz nehmen will. Sein
Kampf um die Exiſtenz iſt ein Kampf um ſein Deutſchtum.
Deutſch=
land hat aus eigener Kraft die Parteien überwunden. Eine
ein=
zige gemeinſame Front gibt es in Deutſchland: Die Deutſche
Front. Da können wir an der Saar nicht zurückſtehen. Wir wollen
auch aus innerer Kraft die Parteien, das, was uns trennte,
über=
winden und uns zuſammenſchließen und uns eingliedern in die
große Deutſche Front, in die Deutſche Front an der Saar.
Der hiſtoriſche Prozeß iſt längſt über die Parteien
hinaus=
gegangen. Im Reich ſind ſie liquidiert, auch wir wollen ſie
reſt=
los liquidieren. Der Nationalſozialiſt hängt nicht an dem Wort
„Partei‟. Er weiß, daß er in der großen deutſchen Bewegung
ſteht. Es geht ihm um die große Sache allein: Unſer
Deutſch=
land. Er iſt unter dem einen Ruf marſchiert, der gerade auch
im Saargebiet den Nationalſozialiſten allein Rettung war:
Deutſchland, nichts als Deutſchland!
Mit dem heutigen Tag fallen alle Parteien! Das große
Eini=
gungswerk iſt endlich gelungen! Was der 12. November für das
innere Reich bedeutete, bedeutet der 1. März für das deutſche
Saarvolk. Wir treten nun gemeinſam unſeren Marſch an. Wir
werden eine verſchworene Volksgenoſſenſchaft ſein, eine Gemeinſchaft
aller Deutſchen an der Saar, wo ſie auch in der Vergangenheit
ſtanden. Durch den einen Ring ſind wir alle zuſammengeſchweißt:
Unſer Deutſchland!
Zuſammenkrikk des Saar=Juriſten=Ausſchuſſes
am 19. März.
EP. Genf, 1. März.
Der vom Völkerbundsrat ernannte Saar=Ausſchuß hatte
be=
kanntlich auf ſeiner erſten Tagung im Januar die Einſetzung
eines Juriſten=Ausſchuſſes zur Prüfung der mit der Saar=
Ab=
ſtimmung zuſammenhängenden juriſtiſchen und techniſchen Fragen
beſchloſſen. Wie das Völkerbundsſekretariat nunmehr bekannt
gibt, wird dieſer Juriſten=Ausſchuß am Montag, Hem 19. März,
in Genf zu ſeiner erſten Sitzung zuſammengetreten. An den Arbeiten
dieſes Juriſten=Ausſchuſſes nehmen teil, der ſchweizeriſche Juriſt
Borel, der Schwede Wirttenberg und der Holländer Koſters.
Die Tagung der Saar=Juriſten, die am 19. März beginnen
ſoll, wird etwa eine Woche dauern, ſo daß der eigentliche Saar=
Ausſchuß ſelber, dem bekanntlich die Vertreter Italiens,
Argen=
tiniens und Spaniens angehören, erſt nach Oſtern ſeine nächſte
Arbeitstagung abhalten kann.
* Stabile Währung —Schuß des Sparers.
* Die kürzlich abgehaltene Tagung des Centralverbandes
des Deutſchen Bank= und Bankiergewerbes hat mit ihrem
Er=
gebnis aus den Ausführungen und Erörterungen, die von
be=
rufener Seite über die aktuellen Probleme der Organifation
des Bankgewerbes, der Zins= und Währungs=Politik gemacht
worden ſind, weſentlich zur Klärung der in der Oeffenlichkeit
herrſchenden Meinungsverſchiedenheiten beigetragen.
Bekanntlich iſt nun ſchon ſeit Monatsfriſt die Bank=Enquete=
Kommiſſion an der Arbeit, um Erfahrungen und Erkenntniſſe
zu ſammeln für die für die Volkswirtſchaft ſo wichtige und für
das deutſche Bankgewerbe ſo entſcheidende Frage, wie die
Bankenorganiſation in Zukunft geſtaltet werden muß, um zu
einem möglichſt vernünftigen und dem volkswirtſchaftlichen
Intereſſe entſprechenden Stand der Kreditverteilung und der
Kreditverbilligung zu gelangen. Mit Recht hat der
Reichsbank=
präſident geſagt, daß das deutſche Bankweſen ſeiner ureigenſten
Aufgabe, die es als ein notwendiges und für das
Gemein=
wohl nützliches Gewerbe bei richtiger Führung hat, nach dem
Weltkriege nicht gerecht geworden ſei. Daran kann ſelbſt die
Tatſache nichts ändern, daß auch andere Länder ihre
Banken=
kriſis gehabt haben. Aber dieſe Feſtſtellung ändert nichts an
der Tatſache, daß den Banken innerhalb der Arbeitsbeſchaffung
heute die außerordentlich wichtige Aufgabe der Finanzierung
zufällt, und die Kredite, die ſie — man möchte ſagen — in
uneigennütziger Weiſe der Wirtſchaft zur Verfügung ſtellen,
ſind eine wefentliche Waffe im Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit.
In dieſer Hinſicht können ſie ſich als das „ſehr notwendige und
für das Gemeinwohl nützliche Gewerbe” erweiſen.
Das neue Bekenntnis, welches der Reichsbankpräſident in
ſeinen programmatiſchen Ausführungen gegen die gewaltſame
Senkung des Zinsniveaus und für die Aufrechterhaltung der
Stabilität der deutfchen Währung abgelegt hat, iſt als eine
ſinnvolle Erklärung in dem Sinne aufzufaſſen, daß es der
nationalſozialiſtiſchen Regierung vor allem anderen in erſter
Linie auf den Sparer und damit auf die Bildung nationaler,
vom Auslande weder abhängiger noch beeinflußbarer
Kapital=
reſerven ankommt. Die Kreiſe, die für eine ſchnelle Zinsſenkung,
wenn nicht anders möglich durch Maßnahmen des Staates
ein=
treten und darum am liebſten anſtelle einer organiſchen
Zins=
ſenkung eine geſetzliche Zwangskonverſion für alle Anleihen auf
einem niedrigeren Zinsfuß ſehen würden, ſind bekannt; ſie
mißachten die Notwendigkeit der Freiwilligkeit einer Konverſion,
die nur dann zu der natürlichen Senkung des Landeszinsfußes
führen kann, wenn ſie ſich ohne Gewaltmaßnahmen des Staates
aus freien Zugeſtändniſſen der Gläubiger ergibt. Dieſes
weſent=
liche Merkmal der Freiwilligkeit darf, wie die Geſchichte der
Konverſionen der Vergangenheit zeigt, niemals mißachtet werden
wenn nicht als Folge einer Zwangskonverſion ſchließlich doch
eine Erhöhung der Zinsſätze eintritt, weil das Angebot von
Kapital zu gering wird, ja ſogar das Kapital ſich verſteckt. Mir
der Verſicherung einer organiſchen Zinsſenkung ſteht in direktem
Zuſammenhang die Abſage an jegliche Währungs=Experimente,
die auch nur dazu angetan wären, das Vertrauen des Sparers
zu erſchüttern und die bereits vorhandenen Anſätze zur Bildung
eigener Kapitalreſerven zum Verſchwinden zu bringen. Wenn es
feſtſteht und daran kann nicht gezweifelt werden, daß die
organiſche Zinsſenkung der ſicherſte Weg zu einer natürlichen
Verbilligung der alten und zu einer billigeren Bereitſtellung
neuer Kredite iſt, dann kann, weil es auch hierbei nur auf die
Vertrauensgrundlage ankommt, die Riſikoprämien ausſchließt
bzw. vermindert, an eine Devalvierung der Reichsmark
über=
haupt nicht gedacht werden. Bei einer Devalvation der
Reichs=
mark müßten nämlich ſämtliche mit Goldklauſeln verſehenen
Schuldverträge abgeändert werden, und das würde nichts anderes
bedeuten, als die Herabſetzung der dem Sparer heute zuſtehenden
Kapitalanſprüche.
Man kann nun einwenden, daß bei dieſer Rückſicht auf den
Sparer und Gläubiger die Intereſſen des Exports nicht die
Beachtung finden, die gerade dem deutſchen Außenhandel als
Mittel zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit zukommt. Mit aller
Deutlichkeit hat aber der Reichsbankpräſident darauf hingewieſen,
daß durch eine Devalvierung der Reichsmark dem deutſchen
Export nicht geholfen werden könnte. Denn die Tatſache der
ausländiſchen Rohſtoffabhängigkeit Deutſchlands, auf die übrigens
an dieſer Stelle wiederholt hingewieſen worden iſt, ſprichr
gegen die Wirkung einer Devalvation, wie ſie ſich vorübergehend
in den angelſächſiſchen Ländern gezeigt hat. Deutſchland muß
infolge ſeiner Armut an Rohſtoffen ſolche in erheblichem
Um=
fange importieren, um ſie zur Herſtellung von Fertigwaren zu
verwenden, die dann von ihm als deutſche Qualitätsware
exportiert werden. Eine Abwertung der Mark würde aber zu
einer Verteuerung der von Deutſchland für ſeine
Induſtrie=
produktion benötigten ausländiſchen Rohſtoffe führen, d. h. die
Koſten des Fertigprodukts würden ſich nur dadurch ſteigern,
während die übrigen Koſtenbeſtandteile nominell bleiben würden.
Der fundamentale Unterſchied unſerer Lage zu der der
angel=
ſächſiſchen Länder liegt eben darin, daß dieſe Länder die für
ihre Induſtrien benötigten Rohſtoffe aus eigenen Lagern oder
aus ihren Kolonien beziehen; aus dieſem Grunde können ſie aus
der Abwertung der Währung vorübergehend einen viel größeren
Exportvorteil ſich verſchaffen, als dies bei Deutſchland der Fall
wäre. Dieſer Vorteil wäre für Deutſchland zu klein, als daß
er den Einwurf lohnen würde, der in der Verletzung des
Schutzes des Sparers durch eine Währungsabwertung liegt.
Hinzu kommt, daß eine Devalvation der Reichsmark den
Währungskrieg der Welt verſchärfen würde, denn diejenigen
Länder, die ſich zunächſt auf dieſe Weiſe einen Exportvorteil
verſchafft haben, würden zu ſeiner Erhaltung nicht davor
zurück=
ſchrecken, in der Entwertung ihrer Währungen noch weiter zu
gehen. Die Folge wäre letzten Endes ein Wettrennen aller
Wäh=ungen auf dem Wege der Abwertung mit den
unausbleib=
lichen Folgen eines allgemeinen Währungswirrwarrs. Wir
müſſen jedenfalls die Steigerung unſerer Ausfuhr auf ganz
anderen Wegen ſuchen als durch eine Devalvation, wozu
ſchließ=
lich auch eine Verbilligung des Lredits gehört. Zudem bieter
die Methode zuſätzlicher Exporte durch die Mittel der Serips,
Regiſtermark und deutſchen Auslandsbonds, die jetzt auch von
den Stillhalte=Gläubigern als notwendig und zweckmäßig
an=
erkannt worden iſt, eine Reihe von Möglichkeiten, um den
deutſchen Außenhandel zu beleben.
E. B.
Die beälſce Indanene
zur Wirtſchafts= und Sozialpolikik.
DNB. Berlin, 1. März.
Unter dem Vorſitz von Herrn Dr. Krupp von Bohlen und
Halbach trat heute der Ausſchuß für allgemeine Wirtſchafts=
und Sozialpolitik beim Reichsſtand der Deutſchen Induſtrie zu
einer Arbeitstagung zuſammen. Die Verhandlungen erſtreckten
ſich auf faſt alle Gebiete der Wirtſchaftspolitik, unter Betonung
der für die Arbeitsbeſchaffung von der Induſtrie zu
ergreifen=
den Maßnahmen. Hierbei bildete bei voller Würdigung der
auf dem Inlandsmarkt erfreulicherweiſe zu verzeichnenden
Be=
lebung die Sorge um die Erhaltung und Stärkung
unſeres Auslandsabſatzes den Hauptgegenſtand in
den Berichten der Vertreter der einzelnen
Ausfuhrinduſtrie=
zweige. Einmütigkeit beſtand darüber, daß unter
Aufrecht=
erhaltung der Währung Erleichterungen für die Ausfuhr im
Geſamtintereſſe der deutſchen Volkswirtſchaft dringend
ge=
boten ſeien.
Generaldirektor Junghans, der Vorſitzende des
Kartellaus=
ſchuſſes beim Reichsſtand der Deutſchen Induſtrie, berichtete
uber „Mittel und Wege zur Beſeitigung der Verluſtwirtſchaft”.
Seine Ausführungen erſtreckten ſich in der Hauptſache auf
die mittleren und kleineren Betriebe der Fertiginduſtrie,
nament=
lich ſofern ſie als Exportinduſtrien unverſchuldet durch den Gang
der Entwicklung in große Not gekommen ſeien. Die Hoffnung
dieſer Induſtrien ſei nunmehr auf größere Erfolge bei ihren
Verſuchen für eine geſunde Marktregelung gerichtet.
Nur eine verluſtfreke Induſtrie könne ſelbſt
oder durch Anleihen Geldmittel freimachen um
durch Erneuerung ihrer Anlagen die
Staats=
initiative bei der Arbeitsbeſchaffung zu
unter=
ſtützen und wieder ein geſunder Träger für
Steuern und Löhne zu werden. Es ſei zu hoffen, daß
die unfreundliche Einſtellung, die heute noch wie früher den
Kartellen gegenüber beſtehe, der Einſicht weiche, daß in der
Hand eines ſtarken Staates das von neuem Geiſt durchdrungene
Kartell ein Werkzeug ſei, um im Intereſſe des Staates und
der Wirtſchaft eine Ordnung des Marktes herbeizuführen, und
daß deshalb bei etwaigem Mißbrauch nicht die Kartelle als
ſolche, ſondern nur die Schuldigen zur Rechenſchaft gezogen
würden.
Anſchließend berichtete Generaldirektor Junghans über das
Ergebnis der Sitzung des gemeinſamen Ausſchuſſes für den
Geſchäftsverkehr zwiſchen Induſtrie und Handel, in der folgende
Beſchlüſſe zur Ordnung des Geſchäftsverkehrs der Induſtrie
mit den Verteilergruppen gefaßt wurden:
1. Volle Großhandelsrabatte ſind von der völligen
Erfül=
lung der Großhandelsfunktionen abhängig.
2. Einzelmitglieder von Einkaufsgenoffenſchaften werden bei
ihrer Belieferung durch die Induſtrie wie Einzelhändler
be=
handelt.
3. Warenhäuſer, Kaufhäuſer Einheitspreisgeſchäfte und
ähn=
liche Unternehmungen ſind Einzelhändler und zu
Einkaufs=
preiſen des Einzelhandels zu beliefern, gegebenenfalls mit den
in Frage kommenden Mengenrabatten.
4. Ueber die Durchführung des Geſetzes zur Ordnung der
nationalen Arbeit ſprach der ſtellvertretende Vorſitzende des
Aus=
ſchuſſes für Wirtſchafts= und Sozialpolitik, Herr
Handelskammer=
präſident A. Pietzſch. Er ſtellte ſeine Ausführungen unter den
Leitſatz, daß die Durchführung des Geſetzes im
national=
ſozialiſtiſchen Geiſt der Gemeinſchaftsarbeit zwiſchen
Unter=
nehmern und Arbeitnehmern erfolgen müſſe, die möglichſt im
Wege eigener verantwortungsbewußter Selbſtverwaltung die ſich
aus dem Geſetz ergebenden Aufgaben zu erfüllen hätten.
Aus dem Skaviſky=Sumpf.
EP. Paris, 1. März.
Senſationelle Enthüllungen über die geſtrige Sitzung der
parlamentariſchen Unterſuchungskommiſſion macht der
Popu=
laire‟. Das Blatt behauptet, daß in dieſer Sitzung ein
Polizei=
bericht verleſen worden ſei, wonach die royaliſtiſche „Action
Frau=
gaiſe”, die bekanntlich an vorderſter Stelle im Kampf gegen
Sta=
viſky und gegen die in dieſe Angelegenheit verwickelten Beamten
ſtand, 150 000 Franken von dem Schwindler erhalten haben ſoll, um
ihren Feldzug gegen ihn einzuſtellen und Akten zu vernichten.
Ferner ſoll ein zweiter Polizeibericht verleſen worden ſein, wonach
im Mai 1933 Staviſky dem Luſtfahrtminiſter Pierre Cot die
Be=
ſtellung von 100 Flugzeugen eines beſonderen Flugzeugtyps
an=
empfohlen habe. Der Polizeibericht behaupte, daß die „Action
Frangaiſe” von dieſer Affäre gewußt, aber Schweigegelder
erhal=
ten habe. Ferner ſoll der Chef der Reklameabteilung des
rechts=
gerichteten „Ami du Peuple” als Mittelsmann zwiſchen Staviſky
und den großen Motorenfabriken Hiſpano Spizza und Weymann
gedient haben.
Vom Tage.
König Boris hatte eine zweiſtündige Unterredung mit dem
Reichsaußenminiſter Freiherrn von Neurath.
Auf Veranlaſſung des Landrates des Kreiſes Jerichow iſt der
Superintendent Jordan aus Gommern (Bezirk Magdeburg)
feſt=
genommen und in das Polizeigefängnis Burg bei Magdeburg
ein=
geliefert worden. Jordan hat verſchiedentlich, zuletzt noch am
Heldengedenktag, von der Kanzel aus die Regierung und das
Dritte Reich verächtlich gemacht.
Der Hamburger Landesbiſchof D. Dr. Schoeffel hat ſein Amt
als Landesbiſchof niedergelegt. Gleichzeitig haben auch
Haupt=
paſtor D. Knolle das Amt des Generalſuperintendenten und die
Paſtoren Mumſſen, Wehrmann und D. Junge das Amt des
Prob=
ſtes niedergelegt.
In Tilſit wurde der Sturmmann Albert Stiegel vom Sturm
13/41 der Tilſiter SA. nach einer Auseinanderſetzung von einem
Kommuniſten durch einen Meſſerſtich in den Bauch ſo ſchwer
ver=
letzt, daß er am 28. Februar ſeinen Verletzungen erlag. Stiegel
hatte ſich nach 12jähriger Dienſtzeit bei der Reichswehr ſofort der
SA. angeſchloſſen und war ein treuer und vorbildlicher Kämpfer
des Führers. Er hinterläßt Frau und zwei unmündige Kinder,
die durch den Verluſt des Ernährers in große Not geraten ſind.
Die Beendigung des ſeit 1925 zwiſchen Deutſchland und Polen
dauernden Zollkrieges findet in der polniſchen Oeffentlichkeit
aller=
größte Beachtung.
Das in Rybnik erſcheinende polniſche Witzblatt „Die Spritze‟
wurde wegen eines Ausfalls gegen den Reichskanzler polizeilich
beſchlagnahmt. Gegen den verantwortlichen Redakteur iſt ein
ge=
richtliches Strafverfahren eingeleitet worden.
Nach dem Abgang Paul=Boncours war der Plan einer Reiſe
des Außenminiſters nach dem Oſten, vor allem nach Warſchau und
Prag, eventuell auch nach Moskau, zunächſt zurückgeſtellt worden.
Der neue franzöſiſche Außenminiſter Barthou hat nun beſchloſſen,
dieſen Plan ſeines Vorgängers wieder aufzugreifen. Offiziös
wird heute mitgeteilt, daß Barthou nach Prag und Warſchau
rei=
ſen wolle. Von Moskau iſt vorläufig nicht die Rede.
Der ſpaniſche Miniſterpräſident Lerroux hat am Donnerstag
mittag dem Staatspräſidenten den Geſamtrücktritt des Kabinetts
überreicht.
Die Pläne für eine baldige Umbildung des engliſchen
Kabi=
netts ſcheinen für den Augenblick an dem Widerſtand des
Außen=
miniſters geſcheitert zu ſein.
Heichsburgſchaften
für den Kleinwohnungsbau.
DNB. Berlin, 1. März.
Durch Verordnung vom 26. Februar 1934 hat der
Reichs=
arbeitsminiſter die bisherigen, nicht mehr zeitgemäßen
Ausfüh=
rungsbeſtimmungen für die Uebernahme von Reichsbürgſchaften
für den Kleinwohnungsbau aufgehoben. Gleichzeitig ſind im
„Deutſchen Reichsanzeiger” neue Beſtimmungen veröffentlicht
worden, die auch die Richtung der vom Reich verfolgten
Woh=
nungspolitik anzeigen. Das Ziel iſt die Beſchaffung geeigneter
Wohnungen für die wirtſchaftlich ſchwächere Bevölkerung.
Dem=
entſprechend muß zur Erzielung von Mieten und Laſten, die von
dieſen Schichten wirklich getragen werden können, jeder
über=
flüſſige Aufwand bei dem Bau der Wohnungen vermieden
wer=
den. Als Wohnungsgröße wird bei Einfamilienhäuſern eine
Wohnfläche bis zu 100 Quadratmetern, in Ausnahmefällen bis
zu 120 Quadratmetern und bei Geſchoßwohnungen bis zu 75
Quadratmetern, in Ausnahmefällen bis zu 90 Quadratmetern
zu=
gelaſſen. Vorausſetzung iſt dabei, daß die Bauvorhaben
minde=
ſtens 4 Einfamilienhäuſer oder bei Geſchoßbauten mindeſtens 4
Wohnungen enthalten. Verbürgt werden nachſtellige, in der
Regel unkündbare Tilgungshypotheken, die ſich Bauherren ſelbſt
beſchaffen müſſen, bis zu einer Beleihungsgrenze von 75 v. H.
des geſchätzten Bau= und Bodenwertes. Eigenkapital muß der
Bauherr mindeſtens in Höhe des Wertes des aufgeſchloſſenen
Grundſtückes beibringen. Beſonders iſt darauf hinzuweiſen, daß
die Bauarbeiten vor der Entſcheidung über die Reichsbürgſchaft
weder begonnen noch feſt vergeben werden dürfen. Die Anträge
ſind bei den von den oberſten Landesbehörden beſtimmten Stellen
und gleichzeitig bei der Deutſchen Bau= und Bodenbank AG.,
Berlin W. 8, Taubenſtraße 48—49, die im übrigen zur Trägerin
des Verfahrens gemacht worden iſt, einzureichen, dagegen nicht
mehr beim Reichsarbeitsminiſterium. Wegen der Einzelheiten
wird auf die im „Deutſchen Reichsanzeiger” vom 1. März 1934
veröffentlichten Beſtimmungen verwieſen. Zu weiteren
Auskünf=
ten iſt die Deutſche Bau= und Bodenbank AG., Berlin W. 8.
bereit.
Große Hilfsakkion „Mukker und Kind
Mulker und Kind ſind das Unkerpfand
für die Unſterblichkeik eines Volkes.
DNB. Berlin, 1. Mä
In einer von der Reichsführung der NS.=Volkswohlfahr4
berufenen Sitzung, an der zahlreiche Vertreter von Reichsb
den, Parteidienſtſtellen, Frauenverbänden, Organiſationen
Verbänden der freien Wohlfahrt, des Gemeindetages u. a.
nahmen, wurde, wie der „Völkiſche Beobachter” meldet, der R
arbeitsausſchuß für das Hilfswerk „Mutter und Kind” gebil
Nach einer Anſprache des Amtsleiters Pg. Hilgenfeldtwu
der vorläufige Arbeitsplan zur Durchführung des Hilfswerks
Abteilungsleiter Pg. Althaus bekanntgegeben. — Dieſes Siſ”
werk ſetzt zielbewußt den Weg der bevölkerungspolitiſchen
klärung und Erziehung fort, der von den Vorausſetzungen e
geſunden Nachwuchſes zu der Verpflichtung hinführt, den Her
mus der Mutter öffentlich anzuerkennen. Das in ſeinen Ausm
wahrhaft großartig zu nennende Werk ſteht unter dem Leim
des Reichsminiſters Dr. Goebbels: „Mutter und Kind
das Unterpfand für die Unſterblichkeit ei
Volkes.”
Mit dem Hilfswerk „Mutter und Kind”
die NSV. das geſamte deutſche Volk zur Sel
hilfe auf. Sie will damit nicht den ſtaatlichen und kom
nalen Stellen neue Laſten auferlegen, ſondern das Volk
Träger des Gedankens und der Tat werden
nur geſunde Mütter und geſunde Familien den Volksbeſtand ſich
können. Mit dem Hilfswerk „Mutter und Kind” ſoll auch
Doppelarbeit geleiſtet werden. Es trägt den Charakter der zu
lichen Hilfe und hat ſich zum Ziel geſteckt, vorhandene Lücken
zufüllen, vorbeugend zu wirken und den beſtehenden Hilfsein
tungen neue Impulſe für ihre Arbeit zu geben.
Die beſte Hilfe für Mutter und Kind iſt
daß dem Vater, ein ſeiner Lebenslage und
Größe der Familie entſprechender Arbeitsp9
vermittelt wird. Es iſt alles daranzuſetzen, daß in diche
Jahre die Familienväter und vor allem die Väter kinderrei
Familien, ſoweit dieſe noch arbeitslos ſind, Arbeit und Verd)
bekommen.
Der Aufgabenkreis des Hilfswerkes iſt u
geſpannt; er umſchließt Wirtſchaftshilfe, Arbeitsplatzh
Wohnungshilfe, Müttererholung und Mütterſchulung, Hilfe
die werdende Mutter und Sondermaßnahmen für die le
Mutter.
Bis in jedes kleine Dorf muß der Gedanke
Hilfswerkes getragen und dort lebendig wert
Damit eröffnet ſich eine volkserhaltende und volkserzieher
Aufgabe von größtem Ausmaß. Die Aufgabe kann nurſ
löſt werden, wenn jeder deutſche
Volksgen=
durchdrungen iſt von letzter Verantwortung
letzter Pflichterfüllung im Dienſt an Fami
Volk und Staat.
„Skaviſky=Skandal” auch in Jugoſlawien.
* Auch die Jugoſlawen haben jetzt ihren „Staviſky=Skand
Im Zentrum der Korruptionsaffäre, die dem Staat nach den
herigen Prüfungen der Akten einen Milliardenſchaden ber
hat, ſteht ein Abgeordneter, der die Vorlagen der Regierung
die dazu gefaßten Beſchlüſſe des Parlaments miteinander in
klang zu bringen hatte. Er verſtand es. beim Umdiktieren de
Vorlagen die in Frage kommenden Beträge ſo umzufriſieren,
der jugoſlawiſche Staat einen Schaden von faſt einer Milli
Dinar zu verzeichnen hat, was immerhin in Mark umgerecht
die ſtattliche Summe von 55 Millionen RM. ausmacht. Es
delt ſich bei dieſem Abgeordneten um das Parlamentsmitg
Kadiſch, der in ſeiner Eigenſchaft als Berichterſtatter ein Ent
digungsgeſetz zu bearbeiten hatte. Die von ihm vorgenomm
Abänderungen an dieſem Geſetz benutzte er zu Bodenſpekulaticn
die ihm erhebliche Gewinne einbrachten. Er ſoll mit dem fn
ren Verkehrsminiſter Radivojewis auf das engſte zuſammeng
beitet haben. Der Schauplatz dieſer beiden Spekulanten iſt
nien. Hier wurden in den letzten Wochen durch das Agrat
Prüfungen vorgenommen, die die überraſchende Tatſache erge
daß eine Ueberbezahlung des an den Staat abgetretenen Gru
beſitzes ſtattgefunden hat. So kam man allmählich auf die (
des Abgeordneten Kadiſch, der in Bosnien große Grundſtücke
Eigen nennt. Die vorläufige Aufrechnung des für den Staat
ſtandenen Schadens hat bisher die Summe von rund 800
lionen Dinar ergeben. Es muß aber damit gerechnet werden
die Schadensſumme noch weiter ſteigen wird.
Großes Haus. — Donnerstag, den 1. März.
Tiefland.
Gemütstiefe des langſamen Satzes in den frohen Plauderton
der guten Geſellſchaft zurück. Auch in dieſem Werk war die
Wiedergabe ausgezeichnet fein ausgearbeitet und beſonders
reich in Klangfarbe und Dynamik. Die Künſtler mußten
mehr=
mals für den reichen Beifall danken.
F. N.
Oper von Eugen d’Albert.
In der ſehr ſchwungvollen Aufführung ſang Magda
Madſen von Mannheim die Martha als Gaſt auf Anſtellung.
Die gut ausſehende Künſtlerin ſtellte ſich als eine ausgereifte
Sängerin mit großer, wohlausgebildeter Stimme vor. Sie iſt
aus einer Rolle ſchwer zu beurteilen und wird erſt ſpät warm.
So war der erſte Eindruck heute nicht ſo günſtig, als wie er
ſich im letzten Akte bot, wo ihre Stimme über die dramatiſchen
Akzente verfügte, die zuerſt vermißt wurden; Ausdruck und
Geſtaltung wuchs. Stark iſt ihr Temperament nicht. Ihre
Dar=
ſtellung war oft unbeholfen und unperſönlich. Sie ſcheint nicht
das Bühnenblut zu beſitzen, das für Charakterrollen, die ihr
Fach ſein ſollen, erwünſcht iſt.
v.HI.
G. 5. Malipieros
19
Von Dr. Hans F. Redlich.
Kleines Haus. — Donnerstag, den 1. März.
1. Kammermuſik-Abend des Schnurrbuſch=Quarkekts.
In dem erfreulich gut beſuchten Haus ſpielte das
Schnurr=
buſch=Quartett einem auserwählt muſikaliſchen Publikum zwei
Meiſterwerke klaſſiſcher Kammermuſik in muſtergültiger
Aus=
führung vor. Der heitere Grundton beider Quartette hätte gut
zu dem Motto „Kraft durch Freude” gepaßt. Für Beethoven
iſt die Wahl der Tonart E=Dur ſtets ſchon ein inhaltliches
Pro=
gramm, in keiner anderen Tonart bewegt er ſich ſo ungezwungen
und herzensfroh. Und ſo erinnert das große Quartett Opus 59
Nr. 1 in manchem an den Frohſinn der 8. Sinfonie. Die beiden
Außenſätze und das geiſtvolle und kapriziöſe Allegretto halten
bei klarſter Form und bewunderswerter Kunſt der thematiſchen
Durcharbeitung die Grundſtimmung feſt, und nur der langſame
dritte Satz beginnt in nachdenklichem, faſt ſchmerzlichen Moll
und wirkt als gewichtiger Gegenſatz. Die Herren Schnurrbuſch,
Fillſack Horn und Hans Andrä ſpielten das herrliche, oft
ge=
hörte Werk in ausgezeichneter techniſcher und künſtleriſcher
Ueber=
legenheit und wohltuend ſelbſtverſtändlicher und ungekünſtelter
Geſtaltung. Unterſtützt durch Herrn Storck (Bratſche) brachten
ſie dann das klangvolle Streichquintett in C=Dur von Mozart
zum Vortrag, ein Werk von abgeklärteſter Schönheit, in den
erſten drei Sätzen Beethovenſchem Geiſt durchaus ebenbürtig.
Der letzte Satz iſt beſonders heiter und lebensfroh. Mozart
kehrt als echtes Kind ſeiner Zeit nach der bewundernswerten
Francesca Malipiero, wohl die eigenartigſte muſikaliſche
Schöpfernatur Neu=Italiens, iſt auch in der Oper ſtets
ungewohnte, von der bekannten Heerſtraße tradioneller italieniſcher
Opernſtiliſtik weitab führende Wege gegangen. Stoffbezirk und
Formſpannung des überkommenen, heimiſchen „melodramma”
hat er ſchon früh einer radikalen, wahrhaft ſchöpferiſchen Kritik
unterzogen. Er iſt vielleicht der Erſte, der ſich im Italien des
20. Jahrhunderts von den verhängnisvollen Vorbildern des
Verismo — Bizet und Maſſenet — losmacht und zu den
Quellen völkiſch=nationaler Kultur ſeines Volkes zurückfindet.
Malipiero, der verdienſtvolle Herausgeber und Entdecker
Monteverdis und Cavalieris, ſchöpft aus dieſem Jungborn auch
die Kraft zu eigenem dramatiſchen Schaffen. So iſt in den
Jahren 1910/30 eine Fülle höchſt eigenwertiger, muſikdramatiſcher
Schöpfungen entſtanden, die ihn auch in Deutſchland rühmlichſt
bekannt machte, „Das Geheimnis Venedigs” die „Goldoniſchen
Komödien” „Sette Canzoni”, „Torneo Notturno”, faſt
durch=
wegs Einakter, deren Stoffe altitalieniſchen Novellen und
Le=
genden entnommen ſind, in denen die unſterblichen Figuren der
alwenezianiſchen „commedia dell” arte” geiſtern, erfüllt von der
dichteriſchen Atmoſphäre der Boccaccio, Goldoni, Gozzi und der
an der Wende von Renaiſſance und Barock erblühenden
madrigaliſtiſchen Frühoper. Die ſprach= und formſchönen Texte
hat ſich Malipiero faſt ſtets ſelbſt geſchrieben; die Muſik
ver=
meidet das moderne, durchkomponierte, „dramatiſche Rezitativ”
und kehrt zu geſchloſſenen arioſen Formen zurück. Kultiſcher
Tanz, hiereatiſche Pantomime ſkurriles Marionettenſpiel treten
an Stelle jener nervöſen, dekadenten Pſychologie franzöſiſcher
Herkunft, die noch das Opernwerk Puccinis erfüllt hatte.
Gemein=
ſam iſt dieſem bunten Strauß opernhafter Spiele die
Ver=
wurzelung in ausgeſprochen national=regionalem Kunſtempfinden,
die Geſtaltung altvenezianiſcher Sagenſtoffe, die Verklärung
alt=
italiſchen, heroiſchen Geſchehens im Goldglanz phantaſtiſcher
Mythologien.
Malipieros allerjüngſtes Opernwerk „Die Legende vom ver=
tauſchten Sohn” ſtellt uns hingegen vor eine neuartige
ſtiſche Situation. Diesmal iſt es Luigi Pirandello
geheimnisreiche Dialektiker und Pſychologe, der eine an Berno
Shaws Diatriben gemahnende beißende Ironie mit den gehi
nisvollen Bühnenſtimmungen eines Maeterlinck zu veroin
weiß, der — nach einer alten ſizilianiſchen Volksſage (die
auch im Sagenſchatz anderer europäiſcher Völker nachtoſl
läßt) — einen Text ſchafft, deſſen urtümliche Beſtimmung
einzig von Malipiero komponiert zu werden.
Es iſt die Geſchichte eines, in den Windeln geraul
Kindes, das von einem König an Sohnes Statt angenomm
wird, indes der natürliche Königsſohn unter der Obhut!
ſchmählich beraubten Mutter jenes Kindes zu einem Idu
heranwächſt. Am Tage, da der alte König ſtirbt und die F
der Thronfolge akut wird, entdeckt die Mutter dem jun
Prinzen ſeine wahre Herkunft. Der Prinz, ein edler, unterd
Wirrſal ſeiner Stellung leidender, von unbeſtimmter Sehnu
verzerrter Menſch kehrt freudig in die Hütte der armen Mi
zurück, nicht ohne vorher den Tölpel in aller Form als Thol
folger akklamiert zu haben. Die treibende Kraft dieſer ſeltſan
traumhaft vorüberhuſchenden Handlung, die in zwei zeitlicki
eiwa 20 Jahren auseinanderklaffenden Hälften zerfällt, iſt 00
myſteriöſe Hexe, Vanna Scoma genannt, als deren Geeſ
ſpielerin die beraubte Mutter, eine ergreifende Mater=dolo)
Geſtalt, fungiert. Ungewöhnlich wie der Ablauf des in 1N
Stimmungsgegenſätzen ſich bewegenden Geſchehens ſind aud9?
Schauplätze der Handlung: die bäuriſche Hütte der Vo
Scomas, die gemeine Hafenkneipe, umlauert von Gaſſenjund
endlich der Garten am ſüdlichen Geſtade auf deſſen Maroe
bank der junge Prinz ſein Schickſal erfährt. Um dieſe Hcſl
geſtalten rankt ſich ein Reigen fratzenhafter Figuren 9
„Herrn Beſſerwiſſer” über des Tölpels Braut bis zu den beß
marionettenhaften Miniſtern und dem drolligen Hanshofme‟ſ
Die „tiefere Bedeutung” dieſer, Scherz, Satire und Jroni
meiſterhaft miſchenden und ins Dämmerlicht eines ze‟
legendariſchen Vorgangs rückenden Dichtung iſt in jener ethi!
Pointe zu ſuchen, die der Prinz gegen Ende des letzten BR
mit lächelnder Skepſis ausſpricht: „Kein Ding iſt Wahrheit,
alles zur Wahrheit kann werden‟. Es iſt — nach des Diche
Wort — der Glaube, der Berge zu verſetzen vermag, de
dieſem Stück den Kronreif auf der Stirne des echtbürd
Tölpels legitimiert, den unechten Prinzen aber ein Glück?
Einfalt und der Beſcheidung im Schoß der heimiſchen K‟
finden läßt.
* Uraufführung am Landestheater Schneidemühl. Am
März wird ein Luſtſpiel in 3 Akten von Hans de Néve und
Lindt zur Darſtellung gelangen, das den Titel „Parole:
ten!” trägt.
rg, 2. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 60 — Seike 3
rankreich weicht der Entſcheidung aus.
ter Takkik unveränderk. — Stakt Abrüſtung weikere Aufrüſtung. — Neue Rüſtungspläne: Reorganiſation
der Feſtungsgürkel an der Oſtgrenze und Erhöhung der Effeklivſtärke der Truppen.
Es wird weiler „geprüft”.
EP. Paris, 1. März.
* heute früh in Paris eingetroffene Lordſiegelbewahrer
ſich gegen Mittag in Begleitung des Botſchafters Lord
in den Quai d’Orſay. Hier unterhielt ſich der engliſche
Uüungsdelegierte längere Zeit mit Außenminiſter Barthou.
ſeſprechungen wurden dann unterbrochen und im Laufe des
huittags in Gegenwart des Miniſterpräſidenten Doumergue
es politiſchen Direktors im Außenminiſterium, Maſſigli,
ſetzt.
En Anſchluß an die Zuſammenkunft wurde eine kurze amt=
Nitteilung ausgegeben, in der es heißt, daß Lordſiegel=
Kind ſurer Eden die franzöſiſchen Miniſter über ſeine in Berlin
zur Selſkſom geführten Beſprechungen unterrichtet habe. Im Lichte
gen und kuc Informationen ſeien die Grundlagen des engliſchen Memo=
Aas Voliſans geprüft worden. Miniſterpräſident Doumergue und
mminiſter Barthou hätten dem Lordſiegelbewahrer Eden
Feilt, daß ſie dieſe Prüfung fortſetzen und ihm ſpäter von
Phlüſſen, zu denen die franzöſiſche Regierung kommen werde,
lung machen würden.
Kind
age und kie Franzoſen ſind ihrer alten Taktik treu geblieben. Sie
Arbeitsph Herrn Eden bei ſeinem neuerlichen Beſuch in Paris noch
en, daß in dir keinen reinen Wein eingeſchenkt, wie ſie über die
franzö=
ater indeneh Abrüſtung denken, und ob ſie bereit ſind, den
Macdonald=
beit und Verſunverändert anzunehmen. Aus dem Communiqué, das über
Unterhaltung Edens mit dem franzöſiſchen
Miniſterpräſiden=
ſerkes iſtyboumergue und dem franzöſiſchen Außenminiſter Barthou
Arbeitsplatzſfentlicht worden iſt, geht hervor, daß die Pariſer
Re=
hulung Hilihung wiederum der Entſcheidung
ausgewi=
für die !chiſt. Sie will Herrn Eden erſt in nächſter Zeit von ihrer
ſngnahme unterrichten, ſteuert alſo einen Notenwechſel an,
r GedankeParis ſehr geſchickt in die Länge zu ziehen wiſſen wird, um
ſendig werſſngländer zu ermüden und ſie ſchließlich davon abzubringen,
volkserzieheiketzt geſteckte Ziel weiter anzuſteuern.
ekannnuihß irgendwelche Entſcheidungen in Paris fallen würden, hat
Volksgenſlich niemand erwartet. Aber was in Berlin und Rom
Awortung ich war, hätte ſich eigentlich auch in Paris einrichten laſſen
an Famih”, vor allem ſchon deswegen, weil Herr Eden ſchon zweimal
Pariſer Regierung ſeine Aufwartung gemacht hat und dieſe
ſem zweiten Beſuch des Lordſiegelbewahrers Gelegenheit
ihre Einſtellung zum Macdonald=Plan in allen Einzelhei=
Pnwel,, Em engliſchen Beauftragten mitzuteilen. Statt deſſen ſcheint
viſty=Skan) das geht jedenfalls aus der franzöſiſchen Preſſe hervor, nach
ftagt nach den ſen daran gearbeitet zu haben, die geſamte Situation zu
heilleben. Unter Bezugnahme auf den Macdonald=Plan haben
Regierung ſergue und Barthou in ihrer Unterhaltung mit Eden über
teinander in Mückwirkungen des Macdonald=Plans auf den deutſchen
umzufriſieren,
ſt einer Millit
ſmdiſtieren ngsſtand verwieſen und nun wieder die Gedankengänge
ent=
ſt, die ſchon im deutſch=franzöſiſchen Notenwechſel zutage ge=
h ſind und die einer Löſung des Abrüſtungsproblems nicht
e förderlich waren.
ungereberr Eden wird jetzt ſeiner Regierung über ſeine geſamten
* kücke Bericht zu erſtatten haben. Er kann vorweg feſtſtellen,
rlamenisſieker in Berlin ein äußerſt weitgehendes
Ent=
r ein Ellenkommen gefunden hat und daß Deutſchland
rzeit bereit iſt, den Macdonald=Plan, ab=
Ihen von einigen Aenderungen, anzunehmen.
hnn weiter mitteilen, daß auch in Rom die Dinge gut
hufen ſind. Aber über Paris wird er kaum etwas Abſchlie=
½s ſagen können, weil die franzöſiſche Regierung es
vorge=
hat, das letzte Wort hinauszuzögern. Wir möchten
an=
ten, daß die Londoner Regierung im Augenblick noch keine
lüſſe faßt, ſondern noch eine Pauſe einſchiebt, in der Er=
* jung, daß ſchon in abſehbarer Zeit eine franzöſiſche Note in
ſon einlaufen wird, in der die Pariſer Regierung ihre
ungnahme zum Macdonald=Plan ohne wenn und aber
for=
ſert. Nur fürchten wir, daß auf Grund der bisherigen
Er=
met weidebſingen die franzöſiſche Einſtellung zum Abrüſtungsproblem
ſtiv bleiben wird wie bisher.
Pekains Schrei nach Truppenverftärkung
* Der geſchickten Regie der franzöſiſchen Haltung iſt es zu
danken, wenn ſich die franzöſiſche Kammer, und der Senat in
immer ſtärkerer Form gegen jede Abrüſtung feſtgelegt haben und
darüber hinaus für eine weitere Aufrüſtung eintreten. Die
pro=
minenten Vertreter, des franzöſiſchen Militärs, vor allem der
Kriegsminiſter Petain, ſind nun ebenfalls in die Erſcheinung
ge=
treten, um Frankreich daran zu hindern, ſich auf irgend welche
Abmachungen einzulaſſen, die zu einer Einengung der franzöſiſchen
Rüſtungsfreiheit führen könnten. Ausgerechnet am Vorabend de:
Ankunft Edens in Paris hat der Kriegsminiſter Petain im
Hee=
resausſchuß der Kammer
Reorganiſalion des Feſtungsgürkels an den
Truppen geforderi.
Petain hat ſo getan, als ob Frankreich nahezu
von allen Verteidigungsmitteln entblößt ſei
und einem deutſchen Einmarſch hoffnungslos
preisgegeben ſei. Es iſt nicht nötig, noch einmal darauf
hinzuweiſen, daß Deutſchland nur 100 000 Mann
Reichswehr beſitzt, daß dieſe Reichswehr mit einer
gerin=
gen Zahl von Maſchinengewehren und mit einigen leichten
Ge=
ſchützen ausgerüſtet iſt, und daß die militäriſche Grenze
Frankreichs nicht mit der natürlichen deutſch=franzöſiſchen
Grenze übereinſtimmt, ſondern 50 Klm. oſtwärts des
Rheins liegt, weil auf Grund des Verſailler Vertrags
zwi=
ſchen Deutſchland und Frankreich eine entmilitariſierte
Zone gezogen werden mußte, die kein Reichswehrſoldat betreten
darf. Es gibt alſo im Gegenſatz zum franzöſiſchen Grenzgebiet im
Rheinland und auch öſtlich des Rheins keinerlei Garniſo
nen und Verteidigungsanlagen.
Wie ſieht es aber auf der franzöſiſchen Seike aus?
Frankreich hat mit Hilfe der deutſchen Reparationsmilliarden
Befeſtigungswerke zwiſchen der Nordſeeküſte und dem Mittelmeer
angelegt, wie ſie auf der ganzen Welt nicht wieder zu finden ſind.
Alle Erfahrungen des Krieges, namentlich im Bereich der Feſtung
Verdun, ſind bei Bau der Oſtbefeſtigungen berückſichtigt worden.
Die Wände der Betonklötze, ſind viele Meter ſtark, können alſo
durch die ſchwerſten Geſchoſſe nicht zerſtört werden. Außerdem ſind
alle Anlagen in mehrere Stockwerke eingeteilt. Sie reichen bis 40
Meter tief in die Erde hinein. Sie ſind untereinander mit
Gän=
gen verbunden. Außerdem gehen dieſe unterirdiſchen Gänge ſo
weit in das Hinterland hinein, daß die Beſatzung ungeſtört
jeder=
zeit Munition und Lebensmittel aus dem Hinterland an die
Front bringen kann. Das Gebiet, längs der deutſchen Grenze iſt
außerdem vielfach gebirgig. In die Felſen ſind die modernſten
Feſtungsanlagen getrieben. Alle Hügel und Bodenerhebungen ſind
in Verteidigungsanlagen umgewandelt. Dort, wo natürliche
Hin=
derniſſe, nicht beſtehen, ſind ſie künſtlich, durch die Anlage von
Ueberſchwemmungsgebieten geſchaffen worden. Es liegen unzählige
Ausſprüche hoher franzöſiſcher Offiziere, aber auch franzöſiſcher
Miniſter vor, aus denen einwandfrei hervorgeht, daß
dieſe Feftungsanlagen auch für die beſten
Truppen unüberwindlich find.
Zur Vertveidigung des franzöſiſchen Gebiets verfügt, das aktive
Heer nach den letzten Erhebungen über 633 224 Mann. Die aktive
Armee iſt mit 14 000 leichten und 15 000 ſchweren
Maſchinen=
gewehren, mit 26 000 leichten und 1200 ſchweren Geſchützen und
204 Flugabwehrkanonen ausgerüſtet. Außerdem beſitzt die
Frie=
densarmee 4300 Tanks und 3000 Flugzeuge. Im Kriegsfall kann
ſie auf 4,5 Millionen weiße Soldaten und 1 Million Farbige
ver=
ſtärkt werden, ſo daß alſo Frankreich nach Ablauf der
Mobil=
machung 5,5 Millionen Mann für die Verteidigung ſeines Bodens
bereitſtellen kann.
Dieſe Kriegsarmee, die zu Beginn der vierken
Mobilmachungswoche marſchbereit ſtehl,
verfügk über folgende Waffen:
25 000 leichte und 18 000 ſchwere Maſchinengewehre, 1500
Minen=
werfer und Infanteriegeſchütze, 3200 leichte und 2200 ſchwere
Ge=
ſchütze, 4000 Kampfwagen und 5000 Flugzeuge. Nicht berückſichtigt
ſind die Geſchütze in den Feſtungen und vor allem im
Verteidi=
gungsgürtel an der Oſtgrenze ſowie der zahlloſen im ganzen Lande
aufgeſtellten Flugzeugabwehrkanonen. Die Stärke der franzöſiſchen
Armee tritt aber erſt in das richtige Licht, wenn man ſich daran
erinnert, daß 46 Infanteriediviſionen, 5 Kavalleriediviſionen und
4 Luftdiviſionen innerhalb von ſechs Tagen ohne Mobilmachung,
alſo ohne Zuſtimmung der Regierung und des Parlaments, durch
die Heeresleitung marſchbereit gemacht werden können. Es
han=
delt ſich bei dieſen Truppen um die ſogenannte Deckungsarmee,
die an der deutſchen und an der italieniſchen Grenze ſteht. An
der deutſchen Grenze befindet ſich überhaupt die Hälfte der
ſo=
genannten Landesverteidigung, während auf deutſcher Seite die
erſten Garniſonen in Münſter in Weſtfalen, Gießen und in
Süd=
deutſchland ſind, alſo ſo weit entfernt, daß eine franzöſiſche
An=
griffsarmee tagelang marſchieren muß, bis ſie auf den erſten der
100 000 Mann Reichswehrangehörigen ſtößt. Trotzdem behauptet
der franzöſiſche Kriegsminiſter Petain, daß Frankreich noch immer
nicht genügend aufgerüſtet habe.
Durchführung des neuen franzöſiſchen
Rüſtungs=
programms.
DNB. Paris, 1. März.
Die franzöſiſche Regierung hat in der Kammer einen
Geſetz=
entwurf eingebracht, der das bereits erwähnte Programm für die
ergänzenden Befeſtigungsarbeiten enthält. Gleichzeitig brachte ſie
einen Geſetzentwurf ein, der vorſieht, daß zwiſchen dem 1. März
und dem 31. Dezember 1934 der Abſchnitt des Jahres 1934 des
Flottenbauprogramms in Angriff genommen wird. Der
franzö=
ſiſche Kriegsminiſter hat ferner verfügt, daß das vor einem Jahr
aufgelöſte Fliegerabwehrregiment Nr. 404, das bisher in Dijon
lag, am 15. April dieſes Jahres wieder aufgeſtellt wird. Das
neue Regiment ſoll in Tours und Chartres Garniſon nehmen.
Zwei=Milliarden=Fehlbekrag im franzöſiſchen
Staalshaushalt.
Der franzöſiſche Haushaltsplan 1934 iſt vom Senat mit 283
zu 15 Stimmen und von der Kammer mit 458 zu 132 Stimmen
endgültig verabſchiedet worden. Die bewilligten Kredite belaufen
ſich auf 48 318 570 000 Franken, bei einem ſchätzungsweiſen
Ein=
nahmenüberſchuß von 9 Millionen Franken. Die Frage, um die
Kammer und Senat ſtundenlang geſtritten haben, betraf die
Be=
ſteuerung der Einheitspreisgeſchäfte. Der Senat, der eine
Son=
derſteuer ablehnte, ging ſchließlich als Sieger hervor.
Das Budget ſchließt rechnungsmäßig bei 48,28 Milliarden
Franken Einnahmen und 50,16 Milliarden Franken Ausgaben, mit
einem Fehlbetrag von rund zwei Milliarden Franken ab. Dieſer
Fehlbetrag ſoll jedoch durch die Sparmaßnahmen, zu denen die
Regierung auf dem Verordnungsweg ermächtigt worden iſt,
aus=
geglichen werden.
Im Verlauf der Ausſprache im Senat hat ſich die Regierung
verpflichten müſſen, die Sparverordnungen innerhalb von zehn
Tagen zu erlaſſen und andererſeits keine Erhöhungen der
Aus=
gaben vorzunehmen, ohne die vorherige Billigung des Parlaments
einzuholen.
Die ungariſchen Behörden ſind vor Weihnachten einer
Spio=
tageorganiſation auf die Spur gekommen, die ſich über ganz
Rumpfungarn erſtreckt. Die ſeitherigen ſcharfen Beobachtungen
und Erhebungen haben jetzt erſt zu einem Ergebnis geführt, das
bezeichnende Schlaglichter auf die Einſtellung der Nachbarſtaaten
wirft. Es gelang, ſämtliche Mitglieder dieſer ſtark verzweigten
Spionageorganiſation feſtzunehmen, die im Auftrage eines
Nach=
barſtaates gearbeitet hatten.
Amtlich wird vorläufig nur mitgeteilt, daß die Verhafteten,
die den verſchiedenſten Geſellſchaftsſchichten angehören, im Dienſte
einer Spionageorganiſation eines Nachbarlandes ſtanden, um die
militäriſche Sachlage in Ungarn auszukundſchaften und
feſtzuſtel=
len, ob ſich Ungarn an die Abmachungen des Trianoner Vertrages
halte. Weiter ſollten die militäriſchen Ausbildungsmethoden in
Ungarn beobachtet und den Auftraggebern regelmäßig Bericht
er=
ſtattet werden.
zut
em 304
vdit
Kampflieder aus alter und neuer Zeit
von Tyrtaios bis Baldur v. Schirach.
2as waren ein paar köſtliche Stunden geſtern abend bei
riſchen Jungen des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums! Von
Sextanern bis zu den „Herren” Primanern waren ſie
ver=
im einem Geiſt, dem der neuen Zeit, der neuen deutſchen
ſgend!
dem / 2 as war das wundervolle des Abends. Nicht in erſter
uie bes Kunſtgenuß. Sollte es auch nicht ſein nach den
ein=
eye n Worten des Leiters der Anſtalt, Profeſſor Dr.
Liſt=
men 94yn. Es verſchlug wirklich nichts, wenn der eine oder
Dcfe der Kleinſten einmal im Eifer des Geſanges der Lieder,
19e Jugend ja heute innerlich ganz erfüllen, einen Takt zu
h einſetzte. Sie fanden ſich bald wieder und ſchmetterten
and inbrünſtig ihre Kampf= und Marſchlieder.
Schwerer, aber der Kritik gut und tapfer ſtandhaltend, der
Teil des Abends, die Sprechchöre! Eine Leiſtung,
W auch von den reiferen Schülern geboten (Oberſekunda,
Pitertia und Unterprima), die doppelt Achtung heiſcht, da
Borbereitung des Abends wenig mehr als drei Wochen zur
Tſagung ſtanden, und die Darbietungen nicht, oder doch nur
kleinen Teil mit dem Lehrplan in Verbindung ſtanden.
N Marſch= Kriegs= und Kampflieder der Spartaner, die in
ſieher — von Primanern geſchaffenen —
Ueber=
lung und im Urtext geſprochen wurden. Uebrigens hoch=
eſſante Vergleiche ermöglichend zwiſchen rethoriſchem Klang
92 Rhythmus der Sprache in betonter Ausdrucksform; Ver=
„e, die meiſt zugunſten des Urtextes ausfallen mußten, ſo
dringlich=eruſt auch die deutſche Ueberſetzung klang.
Di=
rſekunda ſprach zur Einleitung ein Marſchlied der
tauer aus 650 v. Chr, die Obertertia — in Rethorik
12 Portrag die beſte Leiſtung des Abends — den Kriegsruf
A Rallinos aus Epheſos (660 v. Chr.) zur Zeit des Einfalls
R Aimmerier. Die Unterprimg ſprach umfangreiche und
Nerige Kampflieder von Tyrtaios aus dem Krieg der Spar=
Ner gegen die Meſſenier, und die Oberſekunda beſchloß
Ddem Schlachtgeſang und dem heilig=ernſten Eid der Epheben
Reigen der Sprechchöre.
29s feierliche Marſchlied aus Delphi aus dem 2. Jahr=
Woert b. Chr. „Proſodion” leitete dann über zu dem geſang=
Den und inſtrumentalen Teil des Abends, den unter treff=
Neuer Inkendank des Berliner Rundfunks.
Walter Beumelburg,
der bekannte Dichter, bisher Intendant des Südweſtdeutſchen
Rund=
funks, wurde mit der Leitung des Berliner Rundfunks beauftragt.
licher Leitung von Studienrat Dr. K.iſer vornehmlich die
Jungen und Jüngſten beſtritten. Die Männerſtimmen dazu
ſtellten die Primaner. Die Begleitung, teils das ganze
Schüler=
orcheſter, das ſehr Gutes leiſtete, teils Flöte und
Landsknechts=
trommel, Trompeten und Keſſelpauken, kleine Trommel,
Wald=
hörner und Klavier.
Stellte die Vielſeitigkeit des Programms und deſſen
temperamentvoll ſchneller Ablauf hohe phyſiſche Anforderungen
an die Jungen, ſo bewies ihr Durchhalten bis zum Schluß, der
in dem Marſchlied der Hitlerjugend „Unſere Fahne flattert uns
voran”, aus dem Film „Hitlerjunge Quex” (Dichtung von
Baldur v. Schirach), eine geradezu begeiſterte und
mit=
reißende Steigerung erfuhr, daß das mit pädagogiſchem „Drill”
nichts mehr zu tun hat. Das zu bieten, müſſen die Jungen
mir dem Herzen, mit ganzer Seele dabei ſein. Und wer es
nicht fühlte, dem verrieten es die blitzenden Augen, die
heiß=
ſchlagenden Herzen, die ſtrahlenden friſchen Geſichter. — Be=
neidenswerte, Hoffnungſtarke und Hoffnung tragende deutſche
Jugend!
Dem Landsknechtsſturmlied aus dem 16. Jahrhundert folgte
das aus dem 7jährigen Krieg ſtammende „Regiment Forkade‟
der Marſch des Dragoner=Regiments Ansbach=Bayreuth aus
1745. Lützows wilde Jagd, der Gott, der Eiſen wachſen ließ,
die Füſeliere (1870/71), die blauen Dragoner. — „O Deutſchland
hoch in Ehren”, vom Orcheſter temperamentvoll begleitet, wurde
ſo begeiſternd hinausgeſchmettert, daß die Zuhörer mitſangen. —
Das Flandernlied, Morgen marſchieren wir ins Feindesland,
Wir traben in die Weite, Als die goldene Abendſonne und Der
Trommelbub ergänzten das Programm, das in geſchickter
Steigerungs=Reihenfolge ausgewählt und zuſammengeſtellt war,
Der vollbeſetzte Feſtſaal ſpendete dankbarſt Beifall.
Profeſſor Dr. Liſtmann entbot zu Beginn des Abends
den Erſchienenen, beſonders den Vertretern der Behörden und
den Eltern der 65 Sextaner, die neu in die Anſtalt
auf=
geuommen wurden, herzlichſten Willkommgruß, dankte für das
Vertrauen, daß man ſeiner Lehranſtalt entgegenbringe, und gab
der Hoffnung Raum, daß die innere Verbindung auch der
Eltern mit der Arbeit des Gymnaſiums und mit ſeinen Lehrern
noch ſtärker werden möge. Er unterſtrich das harmoniſche
Zu=
ſammenarbeiten mit den Führern des Jungvolks und der
Hitlerjugend, das ſicher dazu beitragen werde, etwa noch
be=
ſtehende organiſatoriſche Schwierigkeiten zu überwinden, ſo daß
beſonders die Eltern Freude an der deutſchen Jugendbewegung
finden werden. Profeſſor Dr. Liſtmann ſtreifte dann kurz die
letzten Maturitätsprüfungen, die einen Beweis der Arbeit ſeiner
Anſtalt lieferten. Beſonders ſtolz ſei die Anſtalt freilich auf die
klaſſiſchen Sprachen. Gerade heute trete ja die Verbindung mit
der Antike beſonders in Erſcheinung, und täglich erweiſt es
ſich, wie ſehr die Antike unſer Denken beeinflußt, wie ſie
Denk=
formen geſchaffen hat, die ihre auch heute gültigen Werte ſtets
erneut erweiſen. Schwierigkeiten liegen allerdings in der
Ueber=
mittlung. Und es ſei bezeichnend, daß die vorhandenen
Ueber=
ſetzungen der Chöre ſo ſind, daß man ſchließlich als beſte,
die von zwei Primanern des Ludwig=Georgs=
Gymnaſiums auswählte (Bravo!) Was der Abenz
bringt, was der Sinn iſt, der den Schülern und durch dieſe den
Hörern vermittelt werden ſoll, ſei heroiſches Denken und
Fühlen, Einſetzen für Volk und Vaterland, für Heimat,
Herd und Hof und Familie. In dieſem ſoll der Abend nicht4
„Eingetrichtertes” bringen, er ſoll vielmehr etwas ganz Natürt
liches aus unſerer Geſamtarbeit zeigen.
Der Verlauf des ſchönen Abends gab dem Geſagten vollauſ
Recht!
A. 84
Seite 4 — Nr. 60
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 2. März 1934
Lai
Dr. Philipp Schemel
Ellen Schemel
geb. Schwarz
Vermählte
Frankfurt a. M.
armstadt
Friedrichstraße 18
Rudoltstraße 24
Landgraf-Philipp-Anlage 58
Kirchl. Trauung: Samstag, den 3. März 1934, 13 Uhr, in der
Mathäuskirche in Franktut am Main, Hohenzollemanlage.
Ihre Vermählung geben bekannt
Heinrich Heid
Philippine Heid
geb. Haas
Darmstadt, Landgraf-Georg-Straße 32
Kirchl. Trauung: Samstag, den 3. März,
2.45 Uhr in der Kapelle.
Bei lieben Freunden feiern wir heute unſeren
2.10czeltstag
AH4
Artur Welz und Frau Eind, geb. Gelce
z. Zt. Oberstdorf (Rllgäu), haus Waldeck
Darmſtadt, hindenburgſtraße 33.
2522
O
Statt Harten.
Auguſt Truffel
und Frau Berta
geb. Dönges
Vermählte
Ober=mofſau
Darmſtadt, Wieneritr. 77
Kirchliche Crauung, Samstag, den 3. März 1934,
nach=
mittags 3 Uhr in der Martinskirche.
Straßenwart Pyil. Roſignol, Roßdorf und
ſe ne (hefrau Margarete, geb. Kreiſel, feierten
am 28 Februar das Feſt der Silbernen hochzeit.
Schule für Körpererziehung
und Bewegungslehre
Leitung: Henne Reib, Hess. Landesthealer
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Auskunft und Anmeldung jederzeit an
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Das Sommerhalbjahr 1934 beginnt
am Dienstag, den 17. April 1934
vormittags 8 Uhr. Die Anmeldung
für neueintretende Schüler wird in
der Zeit vom 1. bis einſchließlich
17. März 1934 im Schulgebäude,
II. Geſchoß, Zimmer 9,
entgegenge=
nommen. Seitherige Schüler haben
ihre Anmeldung dort in der Zeit
vom 1. bis 10. März 1934 unter
Vor=
lage ihres Studienausweiſes vor=
(TV2585
zunehmen.
Die Anſtalt umfaßt zur Zeit Lehr=
und Ausbildungsmöglichkeiten, für
Au en=u. Innenarchitektur, Malerei,
Graphik, Metallbildnerei,
Schrei=
nerei, Bildhauerei, Keramik und
Buchgewerbe. Außerdem werden
Gaſtſchüler aufgenommen. Weitere
Auskünfte erteilt die Direktion auf
ſchriftliche oder mündliche Anfragen
(Rufnummer: Stadtzentrale 40111)
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Die Schule übernimmt die Ausbildung von
Frauen und Mädchen für einen Beruf oder zur
Betätigung in der eigenen Familie in
fol=
genden Abteilungen:
1. Techniſches Seminar:
a) Seminar zur Ausbildung von
Haus=
wirtſchaftslehrerinnen
b) Seminar zur Ausbildung von
Hand=
arbeitslehrerinnen
c) Seminar zur Ausbildung von
tech=
niſchen Lehrerinnen an Berufsſchulen.
2. Kindergärtnerinnen=Seminar:
Seminar zur Ausbildung von
Kinder=
gärtnerinnen und Hortnerinnen.
3. Halbjähriger Frauenſchulungskurſus
für Abiturientinnen.
4. Fröbelſche Kinderpflegerinnenſchule:
a) hauswirtſchaftliche Vorklaſſen
b) einjähriger Lehrgang zur Ausbildung
Fröbelſcher Kinderpflegerinnen.
5. Fachgewerbliche Kurſe:
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Kunſthandarbeiten
Weißnähen
Stopfen und Flicken
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verbunden mit bürgerlichem Mittagstiſch
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HEtng, 2. März 1334
Aus der Landesbauptſtadt
Darmſtadt, den 2. März 1934.
Abſchiedsſeier im Verſorgungsamf.
Am 1. März ſcheidet wegen Ueberſchreitens der Altersgrenze
1868) der bisherige Leiter des Verſorgungsamts Darmſtadt,
ſſregierungsrat Fritz Lancelle, Oberſt a. D., Sturmführer
„ner SA.=R. I, nach 46jähriger Dienſtzeit und elfjähriger
Lei=
m des Amtes aus ſeiner bisherigen Stellung.
Im Dezember 1918 zum Kommandeur des Landwehrbezirks
zutadt II, als Nachfolger des Oberſtleutnants Graf von
Ma=
iſta Freiherrn von Toppelſzan und Späthgen, ernannt, führte
mit kurzer Unterbrechung als Leiter des Amtes Worms
10422) die zum „Verſorgungsamt Darmſtadt”
zuſammengezo=
gwm Bezirkskommandos Darmſtadt I. II. Erbach und Offenbach,
ww dem Tode des erſten Leiters, Oberregierungsrat, Oberſt a. D.
Mders. Das Amt gehört zum Bereiche des
Hauptverſorgungs=
aßy „Heſſen” in Kaſſel, unter Oberleitung des
Reichsarbeits=
mnirſteriums, und arbeitet mit etwa 60 Poſtämtern, etwa 100
Hrkenkaſſen zuſammen. Anfangs mit 160 Beamten beſetzt und
rriüber 20 000 Akten, einer jährlichen Ausgabe von 18 Millionen
Aiak, hat das Amt ſich im Laufe der Jahre erheblich verringert,
unur anderem 800 Penſionsakten der Offiziere der alten Armee
undihrer Hinterbliebenen ſowie der ehemaligen Elſaß=Lothringer
mas Amt Mainz abgegeben. Zur Zeit werden noch 18 000
lau=
ſud Akten Kriegsbeſchädigter und Kriegerhinterbliebener. Wit=
und Waiſen, durch 65 Beamte bearbeitet. Die jährliche
Aus=
betrug früher 18 Millionen RM. heute noch etwa 6 bis
füllionen monatlich rund 600 000 RM.
Die Zuſammenarbeit, die früher zum Teil mit den
verſchie=
m Organiſationen und Krankenkaſſen große Schwierigkeiten
üſich brachte, iſt heute, nach der nationalen Erhebung,
rei=
uslos, beſonders mit der NSKOV. —
Die Beamten und Angeſtellten des Verſorgungsamts hatten
dm Arbeitszimmer des ſcheidenden Amtsleiters Aufſtellung
ge=
ſmen, um in einer kurzen Weiheſtunde Abſchied von ihrem
ſmährigen Vorſtand zu nehmen. Der Arbeitstiſch des
Schei=
ſnen war mit Blumen geſchmückt, während im Hintergrund die
ſinen des Dritten Reiches, das Bild des Führers und
Volks=
chwers umrahmten. Die Fachſchaftsfahne, in Begleitung der in
Anßwalter= und SA.=Uniform erſchienenen Beamten, nahm neben
un Arbeitstiſch Aufſtellung, ſo daß der Stunde ein feierlicher
uhnen gegeben war. Herr Oberregierungsrat Lancelle
am in bewegten Worten Abſchied vom Amt.
Regierungsrat Schön, als ſtellvertretender Amtsleiter, ſowie
m führer der Fachſchaft, Pg. Verw.=Inſp. Meyer erwiderten
Eentete ehe er
ſüchten ihm einen geſegneten Lebensabend.
Die ſchlichte Feier ſchloß mit einem „Sieg=Heil” auf Volk und
urland, auf den Reichspräſidenten und den Führer.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 60 — Seite 5
Hir Aufhebung der Oberpoſtdirekkion Darmſtadt.
uns die Oberpoſtdirektion noch mit:
Es wird ſchon jetzt darauf aufmerkſam gemacht, daß duich dieſe
egelung eine Schädigung der Verkehrsintereſſen der
Bevöl=
tug und der Wirtſchaft in keiner Weiſe eintreten wird. Alle
flichen und bezirklichen Verkehrseinrichtungen der Deutſchen
kuspoſt bleiben unverändert in Tätigkeit. Selbſtverſtändlich
ſu) das erforderliche Perſonal nach wie vor zur Verfügung
. Auch hinſichtlich der Vergebung von Aufträgen der
Deut=
ey Reichspoſt wird die Aufhebung der Oberpoſtdirektion keine
ſuchteiligung der Gewerbetreibenden des Orts und des Bezirks
Folge haben. Es wird vielmehr dafür geſorgt werden, daß
ſurbe Handel und Induſtrie auch künftig an den Lieferungen
ie Deutſche Reichspoſt in derſelben Weiſe beteiligt werden,
ſbisher. Für die Oeffentlichkeit liegt mithin kein Anlaß vor,
durch die Aufhebung der Oberpoſtdirektion benachteiligt zu
Dienſtnachrichten des Kreisamts Darmſtadt. Die
Ernen=
v des Karl Seeger in Hahn zum Fleiſchbeſchauer und
iinenſchauer in der Gemeinde Hahn und zum
Trichinen=
mer in der Gemeinde Eich wurde auf deſſen Antrag hin mit
ſirung vom 1. März 1934 ab widerrufen. — Vom gleichen Tage
purde der Adam Kraft XIV., geb. am 29. März 1878 zu Hahn.
bahaft daſelbſt, zum Fleiſchbeſchauer und Trichinenſchauer in
ßemeinde Hahn und zum Trichinenſchauer in der Gemeinde
ig ernannt.
Kirchenmuſikaliſche Abendfeier in der Stadtkirche. Morgen.
ſanstag abend, wird an Stelle der Wochenſchlußandacht
ßterum eine kirchenmuſikaliſche Abendfeier gehalten werden.
en der Orgel wirken dabei mit Fräulein Vera Wagner
ſoran) und Herr Karl Cauer (Violine). Der Eintritt
rei. Vortragsfolgen ſind unentgeltlich in der Kirche zu
be=
men. Die Kirche iſt geheizt.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus
Anf. 20, Ende 23 Uhr. D18.
g
2. März / Hänſel undGretel hierauf: DieBuppenfee. 0.70-5.50
Anf. 19½, Ende 22 Uhr E19
R
3. März / Die Fabel vom vertauſchten Sohn. 0.70—5.50
Mtag
Anf. 19½, Ende 22 Uhr. (Außer Miete).
4. März Der Barbier von Sevilla. Preiſe 0.95—5.75
Meite He
Anf. 19½, Ende 22 D. Bühne M 10, Gr. 3 u. 4
gg
2. März Am Himmel Europas. Preite 0.70—3.*0
hstag
3. März
Anf. 19½, Ende 22 Uhr. (Außer Miete).
Die Erbtante oder Familie Luſtig. 0.50, 1., 1.50
Anf. 22½, Ende 24 Uhr
Bunter Abend
Preiſe 0.50—2.50
Zuſatzmiete I1 10
Anf. 20, Ende 22 Uhr.
Mtag
Preiſe 0.70—3.80
4. März Die Hochzeitsreiſe.
Heſſiſches Landestheater. Wir machen beſonders darauf
ürerkſam, daß die heutige (Freitag, 2. März) Wiederholung
A Segelflieger=Luſtſpiels „Am Himmel Europas” von Schwen=
EhNalina nicht, wie angekündigt, um 20 Uhr, ſondern bereits
19.30 Uhr ſtattfindet. — Zu der einmaligen Aufführung „Der
19 des Nibelungen” legt das Landestheater eine Sondermiete
nund 25 Prozent Preisermäßigung auf. Die Preiſe ſind von
bis 16,80 Mk. geſtaffelt und kann der Betrag noch auf
zwei=
bezahlt werden. Anmeldung und Proſpekte bei der
Miet=
higng während der Dienſtſtunden von 9 bis 13.30 Uhr.
Sonntag, dem 4. März, findet um 19.30 Uhr im Großen
s ein einmaliges Gaſtſpiel der Stagione d’Opera Italiana
. Max Sauter=Falbriard) mit G. Roſſinis komiſcher Oper
* Barbier von Sevilla” ſtatt. Die muſikaliſche Leitung hat
eſtro Arturo Lucon, die Spielleitung Giovanni Prateſi Mit=
Nende ſind: Margherita Caroſio, Ida Mannarina, Antonio
ulon. Enrico Vannuccini. Gino Lulli, Fernando Autori,
ſigele Marcotte, Gisberto Turoli,
— Heſſiſches Landestheater. Am Samstag, den 3. März, ge=
Bt im Heſſiſchen Landestheater in Anweſenheit des
Kompo=
die Oper „Die Legende vom vertauſchten Sohn” (La Favola
Eiglio cambiato). Muſik von Malipiero, Text von Luigi
kan dello, zur Aufführung. Die Darmſtädter Aufführung iſt
9eutſche Erſt= und zweite Weltaufführung. Die muſikaliſche
tung hat Karl Friderich, die Spielleitung Dr. Rolf Praſch. Die
Onenbilder ſtammen von Edward Suhr, Berlin, a. G.
Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1933/34.
Im Kampf gegen Hunger und Kälke!
Brokſammlung durch das Jungvolk
am 3. und 4. März 1934.
Das Jungvolk ſammelt am Samstag, den 3., und Sonntag,
den 4. März, für das Winterhilfswerk Brot.
Dieſe kleinen Streiter im Kampfe gegen Hunger und Kälte
ſetzen alles daran, um vielen notleidenden Volksgenoſſen zu helfen.
Sie können aber ihren guten Willen nur dann zur Tat werden
laſſen, wenn die ganze Bevölkerung am Samstag oder Sonntag
reichlich Brot für die Hungernden opfert.
Für die Darmſtädter Bevölkerung muß es daher eine
Ehren=
pflicht ſein, die wackeren Jungens bei ihrem Sammelwerk reichlich
zu unterſtützen. Jeder Haushalt muß mindeſtens
einen Laib Brot ſpenden.
Damit das Brot nicht zu trocken wird, iſt es zweckmäßig, es
erſt am Samstag Vormittag zu kaufen. Die Bäcker halten
des=
halb am Samstagvormittag friſches Brot bereit.
Die Sammlung beginnt am Samstagnachmittag.
Wenn dann aber die Fanfarentöne der ſchwarzen Kolonnen
erſchallen, muß in jedem Haushalt friſches Brot zum Spenden
bereitliegen.
Volksgenoſſen! Beweiſt erneut, daß wir eine
Schickſalsgemein=
ſchaft bilden, in der einer dem andern hilft.
Kreisführung des Winterhilfswerks.
Wilhelminenſtr. 3 4.
Jungvolk. Jungbann 1/115 Flandern.
Zur Brotſammlung treten die einzelnen Fähnlein pünktlich
um 14.30 Uhr an folgenden Plätzen an:
Fähnlein Oranien: Hof der Viktoriaſchule.
Fähnlein Geldern: Eſchollbrückerſtraße 18.
Fähnlein Geuſen: Rheinſtraße 62, Bauernkammer.
Fähnlein York: Hof der Dieſterwegſchule.
Fähnlein Gneiſenau: Dietrich=Eckart=Platz.
Fähnlein Blücher: Dieburger Str. 26, Mathildenhöhſaal.
Fähnl. Schlageter und Weddigen: Stiftſtr., Peſtalozziſchule.
Fähnl. Richthofen und Walter Flex: Ecke Karl= und Nieder=
Ramſtädter Straße, Berufsſchule.
Spielmannszug: Paradeplatz.
Zug 7, Fähnlein Geuſen: Paradeplatz.
Zum Einſammeln der Brote ſind große Körbe (ſauber
ausge=
legte Waſchkörbe) mitzubringen.
Am Sonntag, dem 4. März 1934, findet die übliche
Eintopf=
ſammlung ſtatt. An dieſem Tage wird in ſämtlichen
Haushaltun=
gen nur das Eintopfgericht gegeſſen. Jeder Volksgenoſſe
iſt verpflichtet, zur Eintopfſammlung in angemeſſener Höhe
bei=
zutragen, wenn er ſich nicht außerhalb der Volksgemeinſchaft
ſtellen will. Das Ergebnis der Eintopfſammlung am 4. März
1934 muß ein Rekord=Ergebnis werden.
Ueber die Durchführung der Eintopfſammlung am Sonntag,
dem 4. März 1934, wurde von der Kreisführung des
Winter=
hilfswerks folgendes angeordnet:
Das Eintopfgericht wird in den Hotels und Gaſtwirtſchaften
in der Zeit von 11—17 Uhr verabreicht. Die Preiſe für das
Eintopfgericht in den Hotels und Gaſtwirtſchaften ſind in drei
Klaſſen eingeteilt, und zwar:
Klaſſe T 0,60 RM.
„ II 1
„ III 1.10 bis 2,50 RM.
Darüber hinaus werden Speiſen unter 0,50 RM. mit einem
Zuſchlag von 10 Prozent, der dem Winterhilfswerk zugute kommt,
verabfolgt. Andere Speiſen über 0,50 RM. dürfen zwiſchen 11
und 17 Uhr nicht ausgegeben werden. Gaſtwirtſchaften, Kaffees
und dergleichen Reſtaurants, die keine warme Küche haben,
er=
heben von ſämtlichen von 11 bis 17 Uhr ausgegebenen Speiſen,
Genußmitteln und Getränken einen Zuſchlag von 10 Prozent für
das Winterhilfswerk. Auf den Speiſekarten und Speiſetafeln iſt
für jedes Eintopfgericht zu vermerken:
1. der dem Unternehmer verbleibende Grundbetrag von
0,50 RM.,
2. die Höhe des Bedienungsgeldes.
3. der für das Winterhilfswerk abzuliefernde Betrag.
Ausnahmen von dieſer Anordnung ſind nicht geſtattet.
Ins=
beſondere iſt es ausdrücklich verboten, in der angegebenen Zeit
andere Gerichte als Eintopfgerichte zu verabreichen.
Sollte feſtgeſtellt werden, daß trotzdem Hotels und
Gaſtwirt=
ſchaften am Sonntag, dem 4. März 1934, in der Zeit von 11 bis
17 Uhr keine Eintopfgerichte oder außer dieſen noch andere
Spei=
ſen verabreichen, ſo wird angenommen, daß die Inhaber dieſer
Gaſtſtätten bewußt das Winterhilfswerk ſabotieren und dadurch
zeigen, daß ſie für die nationale Verbundenheit kein Verſtändnis
haben. Gegen derartige Hotels und Gaſtwirtſchaften wird ſtreng
vorgegangen werden.
Ausdrücklich wird darauf hingewieſen, daß zur
Eintopfſamm=
lung jeder Volksgenoſſe beizutragen hat, und daß keine andere
Spende ihn hiervon entbindet. Die Bevölkerung wird auch
ge=
beten, die Spenden zur Eintopfſammlung bereitzulegen, damit
ſie um die angegebene Zeit auch bei ihrer Abweſenheit in
Emp=
fang genommen werden können. Es wird auch erſucht, die
Ein=
gänge zu den Häuſern offen zu halten, damit alle Familien bei
der Sammlung erfaßt werden können.
Am Sonntag, dem 4. März 1934, heißt die Parole:
„Alle für Einen, Einer für Alle!”
Wir helfen mit!
Ueber die am 3. März 1934 um 20 Uhr ſtattfindende 8.
Sonder=Veranſtaltung des Winterhilfswerks des
deut=
ſchen Volkes 1933/34 (Träger: Die NSDAP., Ortsgruppe
Mitte) geht uns folgender Bericht zu:
Daß der Opferſinn in uneingeſchränktem Maße weiter
anhält=
beweiſt der in der Tat ſtarke Kartenverkauf für die Veranſtaltung
zugunſten des Winterhilfswerkes am Samstag, den 3. März 1934,
20 Uhr, im Städtiſchen Saalbau.
Um einen kurzen Ueberblick aus dem Programm zu geben,
laſſen wir einen Auszug aus ihm folgen. Aus dem 1. Teil:
Badenweiler Marſch (Bandonion), Edelweiß, Glockenwalzer (
Har=
fenzither und Violine), Was iſt des Deutſchen Vaterland? (Chor
der Dieſterwegſchule. Aus dem 2. Teil: Das Nazimädel
(Theaterſtück aus der Kampfzeit), Chromatiſcher Bravour=Marſch
(Bandonion), Volkslieder, Orientaliſcher Tanz (Hilde Wolff),
Garde=Marſch (Trommler= und Pfeiferkorps), Horſt=Weſſel=Lied
(Orcheſter der Dieſterwegſchule.
Wer noch nicht im Beſitz des Programms iſt, das gleichzeitig
zum Eintritt berechtigt, verſäume deſſen Beſorgung nicht!
Eintrittspreiſe: 1,50 und 0,50 RM. im Vorverkauf bei
Buch=
handlung Lange, Kapellplatz, Wäſche=Bauer, Ludwigsplatz 1 und
durch die Politiſchen Leiter der Ortsgruppe Mitte, 0.30 RM. für
Erwerbsloſe an der Abendkaſſe.
und Junggehilfen.
3
Die „Stunde der Nation” am 3. März wird einen Ueberblick
geben über die Arbeit des Winterhilfswerks 1933/34 und
gleichzeitig den am Erfolg dieſes großen Beweiſes echter
Volksgemeinſchaft Mitwirkenden in breiteſter Oeffentlichkeit
den verdienten Dank ausſprechen. Darüber hinaus ſoll in
dieſer Sendung des Deutſchlandſenders hingewieſen werden
auf die Aufgaben, die Frühling und Sommer an jeden
Volksgenoſſen ſtellen werden.
Alle Kaufmanns=Lehrlinge werden geprüff.
HK. Wie bereits mitgeteilt, finden in dem Bezirk der Induſtrie=
und Handelskammer Darmſtadt, zu dem auch der Kreis Darmſtadt
gehört, zum erſtenmal Pflichtprüfungen der Kaufmannslehrlinge
ſtatt. Die Kaufmannslehrlinge, die zwiſchen dem 1. Januar und
30. April dieſes Jahres auslernen, haben ſich der Prüfung bei
Meidung von Nachteilen für ihr Fortkommen zu unterziehen. Die
Lehrherren dieſer Lehrlinge ſind verpflichtet, die Anmeldung mit
den erforderlichen Unterlagen bei der Induſtrie= und
Handels=
kammer Darmſtadt, Wilhelminenſtraße 32, vorzunehmen. Die
einzelnen Unterlagen ſind: 1. Das Schulentlaſſungszeugnis, 2.
alle Zeugniſſe der Berufs= und Fachſchule, 3. ein Lehrvertrag,
4. eine Beſcheinigung des Lehrherrn über die Dauer der
Lehr=
fertigende kurze Beſchreibung der Lehrfirma. Die Anmeldung
und Leiſtungen des Lehrlings, 6. ein vom Lehrling ſelbſt
verfer=
tigter handſchriftlicher Lebenslauf, 7. eine vom Lehrling zu
fertigende kurze Beſchreibung bder Lehrfirma. Die Anmeldung
iſt einzeln für jeden Lehrling nach einem vorgedruckten Formular
vorzunehmen, das bei der Handelskammer anzufordern iſt.
Gleich=
zeitig mit der Meldung hat der Lehrherr für jeden Lehrling auf
das Poſtſcheckkonto der Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt
bei dem Poſtſcheckamt Frankfurt am Main, Nr. 62 550, unter dem
Merkwort „Prüfungsgebühr” den Betrag von RM. 3,00
einzu=
zahlen; die Gebühr hat der Lehrling aufzubringen. Auf Grund
der Anmeldung ergeht an die Prüflinge nähere Mitteilung.
Nähere Auskunft erteilt die Heſſiſche Induſtrie= und
Handels=
kammer Darmſtadt, Wilhelminenſtraße 32 (Fernſprecher 368).
C Alle Führer der Betriebe tragen mit uns gemeinſam die
Sorge um die Erziehung und das Schickſal der heranwachſenden
Jugend. Unverhältnismäßig vielen Schulentlaſſenen gilt es in
dieſem Jahre eine Stelle als
Lehrling
zu verſchaffen. Die auslernenden Lehrlinge ſollen als
Junggehilfen
weiterbeſchäftigt werden, damit erworbenes Können der
Volks=
gemeinſchaft nicht verloren geht, ſondern ihr vertieft und
erwei=
tert zugutekommt.
Die Betreuung und Förderung der Lehrlinge und Gehilfen iſt
jedoch nicht nur eine Frage wirtſchaftlicher
Augenblickserwägun=
nen. Denn in der Diſziplinierung unſerer deutſchen Arbeitsjugend
liegt zugleich ein großes Stück politiſche Zukunft beſchloſſen. Aus
dieſer Erkenntnis heraus hat auch der „Hauptausſchuß für
Berufs=
erziehung beim Rhein=Mainiſchen Induſtrie= und Handelstag, Sitz
Frankfurt a. M.” der von der Bezirksleitung der Deutſchen
Arbeitsfront für Heſſen und Heſſen=Naſſau mitgetragen wird und
ſich auf die Mitwirkung der Hitlerjugend ſtützt, ſeine erſte und
vordringlichſte Aufgabe darin geſehen, einen ausſchlaggebenden
Teil der Schulentlaſſenen in zweckentſprechend eingerichteten
Be=
rufserziehungswerkſtätten durch eine ſogenannte.
Vorlehre
mit dem Arbeitsleben zu verbinden. Auf dieſe Weiſe erhalten zu
Oſtern 1934 allein in Frankfurt a. M., Mainz und Darmſtadt faſt
900 junge Menſchen, für die keine ordentliche Lehrſtelle zur
Ver=
fügung ſteht, eine muſtergültige nationalſozialiſtiſche
Arbeits=
ſchulung. Freudig und dankbar erkennen wir bei dieſer
Gelegen=
heit an, daß die Vertreter der Induſtrie den Bemühungen des
Hauptausſchuſſes für Berufserziehung nicht nur großes
Verſtänd=
nis entgegengebracht, ſondern auch die Verwirklichung ſeiner
Ab=
ſichten durch Bereitſtellen der Mittel ermöglicht haben,
Da trotz der Vorlehre eine erhebliche Zahl der aus der Schule
zu Entlaſſenden bis heute noch wenig Ausſicht auf Unterbringung
in der Wirtſchaft hat, richten wir hiermit an alle Betriebsführer
die dringende Mahnung.
weitere Lehrſtellen und neue Jungehilfen=(Geſellen=)
Stellen zu ſchaffen.
ſoweit es die Wirtſchaftslage irgend geſtattet. Wie ſchon
angedeu=
tet, darf dabei nicht der augenblickliche Bedarf an Arbeitskräften
entſcheidend ſein, ſondern es muß für kommende wirtſchaftliche
Entwicklungen Vorſorge getroffen werden.
Durch dieſe dringliche Aufforderung hoffen wir, nicht nur der
Rhein=Mainiſchen Wirtſchaft zu dienen, die bisher immer
be=
wieſen hat, daß ſie in allen Angelegenheiten, bei denen es ſich um
die politiſche Verantwortung handelt, gewillt iſt, beiſpielhaft
vor=
anzugehen. Wir hoffen, dadurch auch die Sorge vieler Eltern um
die Zukunft ihrer Kinder zu verringern. Wir hoffen ſchließlich,
der Jugend ſelbſt den Weg zu ebnen für eine hingebungsvolle
Arbeit am Aufbau des neuen Reiches.
Meldungen von Lehrſtellen ſind ſofort an die
Lehrſtellenver=
mittlungen der Arbeitsämter oder der Deutſchen Angeſtelltenſchaft.
zu richten.
Frankfurt a. M., 27. Februar 1934.
gez.: Dr. Lüer,
Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Heſſen und
Präſident des Rhein=Mainiſchen Induſtrie= und
Handels=
tages, Sitz Frankfurt a. M.
gez.: Willi Becker,
Landesobmann der NSBO und Bezirksleiter der Deutſchen
Arbeitsfront für Heſſen und Heſſen=Naſſau.
gez.: Kramer,
Gebietsführer der Hitlerjugend für Heſſen=Naſſau.
2476
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 60
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 2. März 1991
Beiter vorwärks
im Kampf gegen Nok und Elend!
Ein neuer Aufruf der wirkſchafklichen Spikenverbände
zur Förderung des Winkerhilfswerkes.
Auf dem Wege zum Ziele, allen deutſchen Volksgenoſſen Brot
und Arbeit zu verſchaffen, ſind im erſten Jahre der
nationalſozia=
liſtiſchen Regierung gewaltige Erfolge erzielt worden. Aber noch
iſt das Heer der Arbeitsloſen groß und die Not ihrer Familien
würde noch größer ſein, wenn nicht unter Anſpannung aller
Kräfte des geſamten Volkes das gewaltige Werk der Winterhilfe
jene hilfsbedürftigen Volksgenoſſen vor den ſchlimmſten
Auswir=
kungen des Hungers und der Kälte bewahrt hatte.
Die gewerbliche Wirtſchaft iſt dem Rufe des Führers freudig
gefolgt und hat fühlbare Opfer auf ſich genommen. Aber noch iſt
der Winter nicht zu Ende und die Not dauert unvermindert an,
Darum muß die gewerbliche Wirtſchaft nicht nur ihre bisherige
Opferbereitſchaft weiter bezeigen, ſondern ſie nach Kräften
ver=
ſtärken. Während der Eindruck vorherrſcht, daß viele große wie
auch insbeſondere mittlere und kleine Unternehmungen bis zur
Grenze des Möglichen geholfen haben, ſind die unterzeichneten
Spitzenverbände der Meinung, daß noch an vielen Stellen, dies
nicht in gleichem Maße der Fall war und hier noch eine
Steige=
rung der bisherigen Leiſtungen erwartet werden muß. Dies gilt
insbeſondere für ſolche Unternehmungen, die aus den bisherigen
Maßnahmen der Reichsregierung, aus den
Arbeitsbeſchaffungs=
maßnahmen und aus dem Konjunkturanſtieg beſondere Vorteile
bezogen haben.
Daher rufen die unterzeichneten Spitzenverbände alle von
ihnen betreuten Kreiſe auf, zu prüfen, ob ſie den bisher bereits
geleiſteten Opfern für die kommenden Monate ein beſonderes
Opfer folgen laſſen können.
Deutſcher Induſtrie= und Handelstag:
gez. Dr. v. Renteln: gez. Dr. Hilland.
Reichsſtand der deutſchen Induſtrie:
gez. Dr. Herle.
Reichsſtand des Deutſchen Handels:
gez. Dr. v. Renteln: gez. v. Dewitz.
Zentralverband des Deutſchen Bank= und Bankiergewerbes e. V.:
gez. Fiſcher; gez. Tewaag.
Reichsverband der Privatverſicherung:
gez. Dr. Lippert.
Reichsſtand des deutſchen Handwerks:
gez. W. G. Schmidt; gez. Karl Zeleny.
Dr. Ella Menſch,
die bekannte Schriftſtellerin, begeht am 5. März in Berlin den
75. Geburtstag. Sie ſtammt aus einer lange in Lyck in Oſtpreußen
anſäſſig geweſenen, aus Salzburg vertriebenen proteſtantiſchen
Familie. In Gollnow in Pommern wirkte ihr Vater lange als
Schuldirektor. Dort verbrachte ſie ihre Schulzeit und erhielt von
ihrem Vater Unterricht in den alten Sprachen. 1879 legte ſie in
Berlin die Lehrerinnenprüfung für höhere Schulen ab. Um
Akade=
mikerin werden zu können, mußte ſie damals noch nach der Schweiz
gehen. Sie ſtudierte in Zürich Philoſophie, Philologie, Theologie
und Germaniſtik und promovierte als Dr. phil. Dann wurde ſie
Theaterkritikerin am „Darmſtädter Tagblatt”, deſſen
Mitarbeiterin ſie jetzt noch iſt, und war gleichzeitig ſtändige
Mit=
arbeiterin mehrerer anderer heſſiſcher Blätter. 1904übernahm ſie
die Leitung der „Frauen=Rundſchau” in Berlin, in der ſie als
ge=
mäßigte Frauenrechtlerin auftrat. Daneben wirkte ſie mehrere
Jahre als Lehrerin am Evangeliſchen Frauenſeminar und als
Do=
zentin für Literatur= und Kunſtgeſchichte am Lyzeum des Weſtens.
Der Große Brockhaus weiß von ihr zu ſagen, daß ſie „in Romanen
Frauenſchickſale der Zeit” geſchildert hat. Sie hat aber auch den
Liebesroman eines modernen Mannes unter dem Titel „Der
Ge=
opferte” geſchrieben ſowie den Roman aus ihrer Züricher
Studen=
tenzeit „Auf Vorpoſten‟ Am bekannteſten von ihren Schriften
wurden wohl die beiden verdienſtvollen kleinen
Konverſations=
lexika der Theater= und der Romanliteratur, praktiſche Hand= und
Nachſchlagebücher zur Unterrichtung über die Dramen und Romane
des In= und Auslandes, von den älteſten Zeiten bis zu Anfang
dieſes Jahrhunderts (ſie bedürfen freilich heute dringend der
Neu=
bearbeitung und Ergänzung); ferner das 1929 bei Staackmann
erſchienene Spielhagen=Brevier „Richard Wagners
Frauengeſtal=
ten”. „Die Frau in der modernen Literatur”, der fünfteilige
„Leitfaden für den Unterricht in der Weltgeſchichte‟
Tag der deutſchen Technik!
Stpa. Anläßlich der techniſchen Frühjahrsmeſſe in Leipzig
fin=
det am Samstag, den 10., und Sonntag, den 11. März 1934, der
Tag der Deutſchen Technik in Leipzig ſtatt.
Die deutſche Technik, von der heute alle Lebensformen des
deutſchen Volkes durchdrungen werden, bildet einen der wichtigſten
Aufbaufaktoren im nationalſozialiſtiſchen Staate. Die
Beſtrebun=
gen, die die bedeutendſten Glieder des Wirtſchaftslebens zum
Nutzen von Volk und Staat zuſammenfaſſen, ſind gerade in den
Kreiſen der Deutſchen Technik in hervorragendem Maße
vorhan=
den. Die techniſche Frühjahrsmeſſe in Leipzig, die ſeit Jahrzehnten
als ausſchlaggebender Gradmeſſer, der Blüte deutſcher Wirtſchaft
anzuſehen iſt, hat unter Führung des Kampfbundes der Deutſchen
Architekten und Ingenieure (KDAJ.) im Verein mit anderen
Faktoren deutſcher Technik die Veranlaſſung gegeben, die
Eini=
gungsbeſtrebungen der deutſchen Technik auch nach außen hin zu
betonen, und in Verbindung damit gerade die diesjährige
tech=
niſche Frühjahrsmeſſe im 2. Jahr nationalſozialiſtiſcher
Staats=
führung und nat.=ſoz. Aufbauarbeit beſonders zu unterſtreichen.
Der Tag der Deutſchen Technik wird für die deutſchen Architekten,
Chemiker und Ingenieure von außerordentlicher Wichtigkeit ſein.
Es finden alle Fachgebiete berührende Sondervorträge ſtatt,
die nach weltanſchaulicher und fachlicher Richtung gegliedert ſind.
Bom Oberheſſiſchen Dorfkirchenvorſteher-Tag.
Landesbiſchof Lic. Dr. Dietrich (in der Mitte). Rechts daneben
der Propſt von Oberheſſen, Knodt. Rechts davon der Vorſteher
des Heſſiſchen Dorfkirchentages, Dekan Scriba. Links vom
Landesbiſchof: Dekan Vogel.
Scntiätnen iint Neuen Heich.
Ein Schaukurnen des Realgymnaſiums,
zu dem die Direktion der Anſtalt Eltern und Schüler, ſowie
Freunde der Schule eingeladen hatte, gab einen ausgezeichneten
Einblick in die ſyſtematiſche Durchtrainierung der jungen Körper
ſchon von der Sexta an. Bis zur Oberprima wurden immer
grö=
ßere Anforderungen geſtellt und Leiſtungen erzielt, die
erſtaun=
lich ſind. Das heutige Turnen, das von Fachlehrern erteilt wird,
unterſcheidet ſich ganz weſentlich von unſerem früheren Turnfach.
Komplizierte Kombinationen an allen Geräten, daneben
Boden=
übungen und ſpielhafte Wettkampfformen wechſeln ab mit
ſchwie=
rigſtem Spezialturnen am Reck, Baren oder Pferd — alſo ein
vielgeſtaltiges Ueben zur Geſchmeidigerhaltung und Stählung des
Körpers. Am beſten wurde die Vielgeſtaltigkeit des heutigen
Turnens in der Vorführungsfolge vor Augen geführt, die von
allen Klaſſen der Anſtalt unter der ſtraffen Leitung der
Turn= und Fachlehrer Aſſeſſor Dittmann und Studienrat
Wermbter durchgeführt wurde. Zu beachten iſt dabei, daß
nicht etwa auf Erzielung beſonderer Spitzenleiſtungen Wert
ge=
legt wird, ſondern auf eine tadelloſe Geſamtausbildung der
ein=
zelnen Klaſſengruppen.
Oberſtudiendirektor Pfersdorff wies in ſeinem
einlei=
tenden Vortrag „Das Schauturnen im neuen Reich”
darauf hin, daß ſchon im Altertum unter den drei
Erziehungs=
prinzipien der körperlichen, ſittlichen und geiſtigen
Er=
ziehung — der körperlichen der erſte Platz eingeräumt war, denn
in einem geſunden Körper lebt ein geſunder Geiſt. Auch heute
gilt es, eine gute körperliche Erziehung und Ertüchtigung unſerer
Jugend zu erreichen, zumal 1918 die große Schule beſonderer Art.
unſer Heer, zerſchlagen wurde. Dort wurde nicht allein
Unter=
ordnung, ſondern auch Einordnung gelehrt, es wurde Sauberkeit
im Aeußern und auf dieſer Grundlage Sauberkeit im Innern
an=
erzogen. Alle, die die Ehre hatten, dieſe Schule zu durchlaufen,
mögen ſie auch manchmal gewettert haben, erkennen ihren Wert
an, und kein Soldat blickt ungern auf dieſe Schule zurück. Es
Das Einkopfgerichk iſt das Opfermahl
der deutſchen Nakion!— Zeigt Euch
am 4. März als wahrhafte Deutſche!
gilt heute, vollwertigen Erſatz zu ſchaffen, und die körperliche
Er=
tüchtigung in den Schulen unterſcheidet ſich bereits erheblich zu
der Methode von früher. Es ſollen nicht Einzelne hochgezüchtet
und beklatſcht werden, ſondern man geht von dem Gedanken aus,
daß jeder Einzelne ſich in das Ganze hineinſtellen muß und ſein
Beſtes hergibt. Auf dieſe Weiſe wird das Kameradſchafts= und
Gemeinſchaftsgefühl geweckt, denn der Beſſere hilft ſeinem
Ka=
meraden. Körperliche Ertüchtigung iſt heute ſelbſtverſtändliche
und notwendige Forderung des Volkes. Die Beſtrebungen
wer=
den kräftig unterſtützt von der Regierung. Zum Schluſſe
ver=
teilte Oberſtudiendirektor Pfersdorff eine Reihe von
Ehrendiplo=
men, die bei den letzten Landesjugendwettkämpfen von Schülern
der Anſtalt errungen wurden. — Er ſprach allen Schülern, die
am heutigen Abend mitwirkten, Dank und Anerkennung aus,
ebenſo den Lehrern, die in unermüdlicher Kleinarbeit die
Lei=
ſtungen förderten.
In dem folgenden Schauturnen wurde zunächſt die
zweck=
mäßige Körperſchule der Unterſtufe (Sexta) gezeigt,
— Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Der Geſangsmeiſter
Profeſſor Carl Beines wird Donnerstag, den 8. März, im
Saale der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtr. 36,
abends einen Vortrag in Form einer Geſangsſtunde über das
Thema: „Der richtige und der falſche Geſangston” halten. Der
Vortrag behandelt unter anderem: Die Hauptpunkte des
richti=
gen Singens, von Hemmungen, Körperhaltung. Atemführung,
Bewegungsenergien, Tonanſatz, den Knödel= und gedeckten Ton.
Was iſt richtige Technik? Wie erlerne ich ſie? Was iſt die
rich=
tige Methode? Wer iſt ein Pädagoge? Was iſt der richtige
Ge=
ſangston? Wie ſinge ich richtig? Ueber Stimme, Reſonanz und
Stimmregiſter. Falſche und richtige ſprachliche und geſangliche
Beiſpiele uſw.
— Der Vorſtand des Kunſtvereins ſchreibt uns: Wenn die
Beſprechung unſerer derzeitigen Ausſtellung „Die Runde”, in
Ihrem geſchätzten Blatt ſagt, „daß die Ausſtellung einen guten
Ueberblick über die künſtleriſchen Kräfte gibt, die im Sinne des
neuen Staates ſchaffen”, ſo war das auch nicht anders zu
erwar=
ten, wenn man berückſichtigt, daß Namen wie Fritz Erler Erich
Erler, Guſtav Schönleber, Ferdinand Spiegel. Edmund Steppes
u. a. m. mit ausgewählten Arbeiten in der Ausſtellung vertreten
ſind. Wenn darum von Ihrem Herrn Kunſtreferenten feſtgeſtellt
wurde, daß jeder der „ernſtlichen Anteil an der Entwicklung der
Kunſt unſerer Tage nimmt, die Ausſtellung beachten muß”,
können wir uns dem nur anſchließen. Wir geben deshalb der
Hoffnung Ausdruck, daß ſich unſere Darmſtädter Kunſtfreunde dieſe
tatſächlich für unſere Kunſtſtadt bedeutſame Schau nicht entgehen
laſſen. Wir ſind auch überzeugt, daß der erſtmalige Beſuch
der=
ſelben beſtimmt zu Wiederholungen führen wird.
wobei durch Laufſchritt, Springübungen, Froſchhüpfen uſw.
be=
reits die jungen Körper Schwung und Elaſtizität erhalten. In
derſelben Linie bewegten ſich die ſpielhaften
Wett=
kampfformen der Sexta 2 im „Huckepacklaufen”,
Ueberſchla=
gen uſw.
Höhere Anforderungen ſtellten ſchon an die turneriſche
Durch=
bildung der Schüler das Turnen am Barren der Quinta 2
Tadellos ausgeführtes Springen, Längsſitzen, Stand auf den
Hol=
men und dergleichen wechſelte ab. Das Turnen am Reck der
Untertertia 2 gliederte ſich in Knieſchwüngen und ſonſtigen
elaſti=
gen Schwung= und Turnübungen. — Große Gewandtheit
erfor=
derte das Ueberwinden von Hinderniſſen, das die
Obertertia 1 vorführte. Es ging über Barren, Pferde, Bock,
Bal=
ken, Reck, am Seil und über einen Barren. — Das
Bodentur=
nen der Unterſekunda 2 brachte ſehr ſchwierige Kopfſtände,
Schul=
terſtände, Ueberſchlagen nach einem Hechtſprung über 3—6 Mann
und nach einem Hechtſprung durch einen freigehaltenen Reif; es
wurden hier geradezu akrobatiſche Leiſtungen geboten. — Eine
be=
kannt gute Durcharbeitung des Körpers iſt die
Medizin=
ball=Gymnaſtik, die in ihren Einzelheiten die Oberſekunda 1
vorführte. Außerordentlich intereſſant war die Box= und
Rauf=
kunſt der Oberſekunda 2, die beſonders die Jiu Jitſu=Griffe
ausgezeichnet beherrſcht. Die Oberprima 2 zeigte vorzügliche
Körperſchule und Partnerübungen. Mit
wundervol=
len Sprüngen mit Federbrett, wobei namentlich die
frei=
händigen Sprünge mit Ueberſchlag und die Grätſche zu nennen
ſind, beſchloſſen die Vorführungsfolge, die nicht nur, wie dieſer
auszugsweiſe Ueberblick zeigt, außerordentlich reichhaltig war,
ſondern auch in ihren Einzelheiten die fachmänniſche Ausbildung
der Jugendgruppen unter Beweis ſtellte. Lebhafter
wohlverdien=
ter Beifall dankte den jungen Turnern und ihren Lehrern.
Am Schluſſe ließ der Oberprimaner Göbel ſeinen
ſelbſtge=
ſchulten Spielmannszug (Trommler und Pfeifer) aufmarſchieren,
der einen exakten Marſch zur Freude aller Anweſenden ſpielte. —
Das Schauturnen des Realgymnaſiums verdient in all ſeinen Tei=
**
len höchſte Anerkennung.
Aus der NSDAB.
Kreisleitung Darmſtadt.
Ab 1. März 1934 tritt für den Landkreis Darmſtadt do
nachſtehende Organiſation in Kraft:
Arheilgen: Ortsgruppe, Meſſel: Ortsgruppe, Wix=
hauſen: Stützpunkt, Erzhauſen: Ortsgruppe, Eberſtad
Ortsgruppe. Malchen: Zelle, Griesheim: Ortsgruproge
bräfenhauſen; Ortsgruppe, Schneppenhauſen: Zerl / gliſbe
Nieder=Ramſtadt: Ortsgruppe. Waſchenbach: Zeru
Nieder=Beerbach: Stützpunkt, Ober=Ramſtadt: Ortt
gruppe, Roßdorf: Ortsgruppe, Pfungſtadt:
Ortsgrupp=
oige
Hahn: Ortsgruppe, Eſchollbrücken: Stützpunkt, Traiſ
Ortsgruppe, Weiterſtadt: Ortsgruppe. Braunsharde,ſt wi
Zelle.
Achtung! Propagandawarte!
Die Propagandawarte der Ortsgruppen des Kreiſes Darmſt
reffen ſich am Freitag, den 2. März abends 8 Uhr, pünktlich 79 nehr ernä
grünen Zimmer des Reſtaurants „Zur Krone” zu einer kurSN zerbhofgeſ
Beſprechung
Ausnahm
Ortsgruppe Maintor.
Die Geſchäftsſtelle iſt von Kahlertſtraße 15 nach Alice
ſtraße 2, Hinterhaus parterre, verlegt.
iht genehm!
gnigt wei.
die Teilu
gug bei eit
daß ſich eit
ſhien könne
Grenze
Ortsgruppe Schloßgarten.
Am Montag, den 5. März 1934, abends 8.30 Uhr, findet
großen Saale des Gewerkſchaftshauſes. Bismarckſtraße 19. e ſengen die Acke
Mitgliederverſammlung ſtatt. Es iſt Pflicht eines jeden ParkAmn er auch
genoſſen, jeder Parteigenoſſin, jedes SA.= und SS.=Mannes
Eichung von
Verſammlung zu beſuchen. Anweſenheitsliſten werden geführt!—)meiſt, daß
nr Fall kan
Ortsgruppe Gutenberg.
Norgen in
Freitag, den 2. März, findet um 20 Uhr im Martinsglöckch zvorgeſehen,
Riegerplatz, eine Sitzung der politiſchen Leiter ſtatt
Erbhofbau
Den Zellenwarten mache ich es zur Pflicht, ſoweit ſie müh Bauer d
nicht abgerechnet haben, mit dem Pg. Jeck abzurechnen. Erſchein
ſozialiſt
iſt Pflicht.
rn der Bat
Redner erklt
NS.=Volkswohlfahrt der Ortsgruppe Gervinus.
ſtelle. Land
Die an der Eintopfgerichtſammlung beteiligten. Amtswal A0 das nicht
ſowie die Helfer und Helferinnen können die Sammelliſten für Ge nicht zum
nächſte Sammlung am Sonntag, den 4. März, im Laufe dioſſer durch ein
Woche in der Geſchäftsſtelle. Peſtalozziſchule, abholen.
ſit des Baue
Am 2. März Schulungsabend in Griesheim. Beg mbof iſt nicht
8.30 Uhr. Redner: Kreisſchulungsleiter Pg. Borchert.
olle nicht frei
Arbengericht, d
NS.=Frauenſchaft.
beſteht aus e
Die Geſchäftsräume der NS.=Frauenſchaft befinden ſich Rheſloientichter
ſtraße 48. Telephon 4786. Auch können ſich diejenigen Frauen ſügeführt
wir=
ihrer Ortsgruppenleiterin melden, die an einem Gymnaſtikkurdn Ehrennan
teilnehmen wollen. Alles Nähere und Preis erfahren ſie dortſelhehbar iſt, d
NS.=Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Schloßgarten.
die die auf
Zur Durchführung der Sammlung für das Eintopfgericht
un des Erbl
Sonntag, den 4. März 1934, haben die Zellen= und Blockwa
der Erbho
der NSV., Ortsgruppe Schloßgarten, ſich am Sonntag.
4. März, vormittags 8.30 Uhr. in der Kyritzſchule, Emilsſtr 3de nicht ſ0o
einzufinden. Die Helfer und Helferinnen der NSV., der 9i5en dutch d
Frauenſchaft, des Königin Luiſenbundes, des Roten Kreuzes. ſ0en werden
Inneren Miſſion und des Caritas=Verbandes werden gebeſWebun.
am Sonntag, den 4. März. vormittags 9 Uhr, pünktlich und pFlumsrech
zählig zu erſcheinen.
Ahof auf
NSV. der Ortsgruppe Gervinus.
* ſechs Ar
Erbhofbat
Die Ausgabe von Gutſcheinen für Lebensmittel und B
ſter d
findet für die Bedürftigen unſerer Ortsgruppe am 2. Marz,
vormittags 9—4 Uhr durchgehend, ſtatt. Kücheneſſer erhal
ebenfalls Brotgutſcheine. Die Ausgabezeit muß unbedingt
gehalten werden, eine nachträgliche Berückſichtigung kann ne
ſtattfinden. Die weiße Ausweiskarte iſt vorzulegen; diejeni/
Perſonen, die nicht erſcheinen können, haben einen Vertreter
der weißen Ausweiskarte nach hier zu ſenden.
Fachverband B Reichsmuſikerſchaft der Reichsmuſikkammer.
Die Landesleitung Heſſen=Naſſau des Fachverbandes B. Reil !8.
muſikerſchaft der Reichsmuſikkammer gibt amtlich bekannt, daß ſrein. In
ab 1. März 1934 die Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe Frankmugeliſchen M
a. M. unter Führung des Pg. Kapellmeiſters Paul Cornelwites der M
Bürgerſtraße 69/77, 4. Stock. Zimmer 11, im „Haus der Deutſ9 Wiege” gab
Arbeit” befindet. Weiteres wird in den nächſten Tagen an dichen Müttera
Stelle bekanntgegeben.
gen will dem
damit jung
Kampfbund der deutſchen Architekten und Ingenieure im Kauſoderniſſen
bund für deutſche Kultur e. V. München, Gebietsleitung Heſſtttſchaft!
Naſſau.
Ingenieure und Chemiker des Kampfbundes der deutſchen
chitekten und Ingenieure, die ſich als Ingenieurvertreter oder
genieurberater betätigen, melden ſich ſofort bei der Geſchäftsſ
des KDAJ. oder bei ihren Fachgruppenleitern.
Hitler=Jugend.
Oberbann 3 Starkenburg.
Darmſtadt, Zeughausſtr. 2 (Tel. 2265).
Betr. „Stoßtrupp 1917‟
Für die Hitler=Jugend einſchließlich Jungvolk und
findet am Sonntag, dem 4. 3. 34, morgens 9 Uhr, in den Un ger Leitun
ammlun
die Herren
Nundsreviſor
erſchienen,
Neder, vil
M E.
un
in der
Lichtſpielen, Rheinſtraße eine Sondervorſtellung des Film In
„Stoßtrupp 1917” zum Vorzugspreis von 20 Rpf. ſtatt. Antri
8.40 Uhr auf dem Paradeplatz.
Niemand verſäume, ſich dieſes einzigartige Filmwerk a
ſehen. Es wird erwartet, daß alles reſtlos zur Stelle iſt.
Der Führer des Oberbannes 3/13.
M. d. F. b: gez. Walter Bloch, Bannführer.
F. d. R. gez. Richter, Stabsführer.
Vereins= und lokale Beranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Bei der erſten
derholung der erfolgreichen Dialektpoſſe von Dr. Georg Büch)
„Familie Luſtig” oder Die Erbtante” am
menden Samstag, 3. März, 19.30 Uhr, im Kleinen Haus des
destheaters, kommen als Neuheit erſtmalig zwei Coupl
Einlagen zum Vortrag, verfaßt von Dr. Büchner und
getragen von Rich. Hinz und Marie Lamp=Weller.
Rot=Weiß, V. f. R., Verein für Leibesübung
Am Samstag findet abends 8.30 Uhr, im großen Saal
„Krone” eine außerordentliche Generalverſamml!
ſtatt, die über die weiteren Geſchicke des Vereins und des geſan
Darmſtadter Turn= und Sportlebens von ausſchlaggebender
deutung iſt. Es iſt deshalb Pflicht aller Mitglieder, zu erſche
Anſchließend gemütliches Beiſammenſein mit Unterhaltung.
Verein ehem. Heſſ. Leibdragoner Nr. 24, Da
ſtadt. Sonntag, den 4. März. nachmittags 3½ Uhr: Jahz
Hauptverſammlung im Gutenberg. Erſcheinen iſt Pf.
Traiſa. Obſt= und Gartenbauverein. In der
Montag, den 5. d. M. abends 8 Uhr im Vereinslokal. Heſſ
Hof”, ſtattfindenden Monatsverſammlung ſpricht
glied Weber über:
Gartenwegen.”
„Praktiſche Anlage und Befeſtigung
D0
Ae
weil ſie ſo aut
ſchmerken-
deshalb sind MAGGl Suppen bei groß
und klein so beliebt -Mehr als 30 Sorten
ur
Preisgekröntes Eintopfgericht
(1. Preis beim Wettkochen des Hausfrauen=Vereins Vlerſen
Hemüſe=Eintopf mit Rindfleiſch. Für 4 Perſonen. (Einzelporilon
etwa 30 Pfennig). Zutaten: 3/4 Pfund Rindfleiſch, 3 Pfund
Kartoffeln, 4 Würfel Maggi’s Frühling=Suppe, feingehackte
Peter=
ſilie. Zubereitung: Das kleingewürfelte Fleiſch in 1 2/4 Liter leicht
geſalzenem Waſſer halb garfochen. Inzwiſchen 4 Würfel Maggl’s
Frühling=Suppe fein zerdrücken, in 7/4 Liter kaltem Waſſer
glatt=
rühren, den Brei zum Fleiſch gießen, die kleingeſchnitienen Kartoffeln
beifügen, gut durchrühren und bei kleinem Feuer garkochen laden. —
Vor dem Anrichten feingehackte Peterſilie darüberſtreuen.
2. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 60 — Seite 7
Große Bauernkundgebung in Michelſtadt.
Der geräumige Saal des Schmerkers Garten konnte
vor=
ge=ſin kaum alle die Volksgenoſſen faſſen, die zur
Bauernkund=
gezhig der Bauernſchaft des Kreiſes Erbach gekommen waren.
KFfnhauernführer Ripper, Pfaffen=Beerfurth, eröffnete die
Kund=
geuhrg, und begrüßte die Anweſenden, insbeſondere den
Landes=
ba=unführer Dr. Wagner, ſowie deſſen Adjutanten Schönheit.
Als=
dwmmachte Adjutant Schönheit intereſſante Ausführungen,
ins=
beyiudere über das Reichserbhofgeſetz, und erklärte unter anderem
folrgdes:
Ver nationalſozialiſtiſche Bauernpolitik verſtehen will, muß
denn Zielſetzung kennen. So gehe auch das ganze Beſtreben des
Rehiczerbhofgeſetzes dahin, daß auf freier Scholle wieder ein freier
zu ſchaffen könne. Altes deutſches Bauernrecht ſei durch dieſes
heöiſe wieder zur Geltung gekommen. Hier im Odenwald ſei ja
ſchtu ſeither das Aelteſtenrecht in Geltung geweſen, während in
ameen Landesteilen, z. B. Oberheſſen. mehr das
Realteilungs=
reungalt. Gerade durch dieſes Realteilungsrecht ſeien durch die
envig Teilung bei Erbauseinanderſetzungen und dergleichen die
Bohuenhöfe zuletzt ſo klein geworden, daß ſich eine Familie damit
niſſtmehr ernähren könne. Grundſätzlich dürfe daher nach dem
Reſiczerbhofgeſetz nicht mehr geteilt werden, in beſonders
gear=
teten Ausnahmefällen könne dies jedoch noch durch das
Anerben=
geſiſt genehmigt werden. So könne z. B. eine Abgabe von Land
geweſmigt werden, wenn dadurch kein Erbhof zerſtört wird und
durd die Teilung ein neuer Erbhof entſtehen kann.
Grundbe=
dinfang bei einem Erbhofe ſei, daß die Ackernahrung vorhanden,
d. ih daß ſich eine Familie ohne ſonſtigen Nebenerwerb auf ihm
ermüren könne. Als obere Grenze ſei ſo z. B. 500 Morgen, als
umet Grenze 30 Morgen angenommen. Wenn ein Hof unter 30
wuen die Ackernahrung ergibt und ſein Beſitzer dies nachweiſt,
ſian er auch zum Erbhof erklärt werden. Umgekehrt kann eige
eſhung von der Liſte der Erbhöfe erfolgen, wenn der Beſitzer
narhreiſt, daß der Beſitz nicht die Ackernahrung erbringt. Ein
ühr Fall kann z. B. vorkommen, wenn bei einem Beſitz über
00Yorgen in dieſer Fläche ziemlich Wald vorhanden iſt. Auch
en orgeſehen, daß Bauern auf dem Wege der Anliegerſiedlung
merbhofbauern gemacht werden können. Denn es ſolle auch der
leln Bauer die Vorteile des Reichserbhofgeſetzes genießen, im
ſinalſozialiſtiſchen Staat werde nicht nach dem Beſitz gefragt,
umen der Bauer wird nach dem gewertet, was er iſt und leiſtet.
ſeh Redner erklärte dann, was alles zum Erbhof gerechnet wird,
ſofſlle. Land ſowie das zur Bewirtſchaftung nötige Zubehör.
ſcnd das nicht von der Hofſtelle aus bewirtſchaftet werden kann,
äüle nicht zum Erbhof. Ein ſolcher Fall liegt z. B. vor, wenn
ſijhr durch eine Heirat Land in einem entfernteren Ort zu dem
jelit des Bauern hinzukam. Eine Zwangsvollſtreckung in den
fndbf iſt nicht möglich. Der Bauer iſt nicht frei, ſolange die
ſcde nicht frei iſt und ſein Hof in goldenen Ketten liegt. Das
ſnievengericht, das über alle Fragen des Erbhofes zu entſcheiden
au, ſeſteht aus einem Juriſten als Richter und zwei Erbhofbauern
nſich Ail ſaienrichter und bietet dadurch die Gewähr, daß alles gerecht
en Frauuuchzeführt wird. „Bauer” iſt durch dieſes Geſetz wieder zu
Gymnaſtitirzet Ehrennamen geworden. Erbhofbauer kann nur der ſein,
en ſie date s arbar iſt, denn der Erbhofbauer gilt als der Treuhänder
ſei=
ex Geſchlechtes und muß ſorgen für die abgehenden Erben und
inde die auf dem Hofe groß werden. Er muß ariſcher Abſtammung
än und die deutſche Staatsangehörigkeit beſitzen. Bei Verfeh=
Bacht non des Erbhofbauern, die zum Beiſpiel darin beſtehen können,
Wder Erbhofbauer für die abziehenden Erben als Vater oder
ſtäfuer nicht ſo ſorgt wie er verpflichtet iſt, kann ihm unter
Um=
der äden durch den Landesbauernführer die Bauernfähigkeit
abge=
en Kreuzeaien werden. Das hat zur Folge, daß ihm Verwaltung und
hießung des Erbhofes entzogen werden können, evtl. ſogar das
Fetumsrecht. — Die Erbfolge iſt grundſätzlich den männlichen
ſichommen vorbehalten, doch kann in Ausnahmefällen auch der
ölpf auf die Tochter übergehen. Insgeſamt ſieht das
Erbhof=
ſechs Anerbenordnungen vor. Die Erbhofwürde muß von
„Erbhofbauern verdient werden, und haben die anderen
Ge=
iter das Recht, auf dem Hofe erzogen zu werden und
außer=
das Sitzrecht bis zum 21. Jahre. Im allgemeinen kann der
bf nicht belaſtet werden, doch kann auch hierzu bei Vorliegen
wichtiger Gründe das Anerbengericht ſeine Genehmigung erteilen.
Auch eine Zwangsvollſtreckung gibt es nicht, höchſtenfalls bei den
Erzeugniſſen des Betriebes, die ſchon vorher zum Verkauf beſtimmt
waren.
Nach dieſer mit großem Beifall aufgenommenen Rede des
Ad=
jutanten Schönheit ſprach dann Landesbauernführer Dr. Wagner.
Er führte u. a. ungefähr folgendes aus: Es freue ihn, gerade in
einem Kreiſe ſprechen zu können, wo das Anerbenrecht ſchon immer
beſtand. Deshalb ſei auch gerade im Kreiſe Erbach von den Bauern
der Nationalſozialismus ſchon frühzeitig verſtanden und erfaßt
worden. Der Nationalſozialismus müſſe vor allem mit dem
Her=
zen erfaßt werden, denn wenn er nur vom Verſtand erfaßt werden
könne, dann hätten ja die ſogenannten gebildeten Kreiſe ſich zuerſt
zu nationalſozialiſtiſchen Idee bekennen müſſen. So habe ſich aber
erwieſen, daß gerade der deutſche Bauer und der deutſche Arbeiter
die neue Idee mit dem Herzen erfaßt hatten und für ſie kämpften.
Der Nationalſozialismus verlange von dem deutſchen Volke
reſt=
loſe Eingliederung. Der Bauer ſoll das anbauen, was
volkswirt=
ſchaftlich gebraucht wird. Was von der deutſchen Volkswirtſchaft
verbraucht werden könne, dafür erhalte er auch künftighin ſeine
Feſtpreiſe. Was er dann über dieſe Erforderniſſe hinaus mehr
anbaue, unterliege dem freien Handel. Doch wird ſpäter die
Nach=
kommenſchaft nicht nach den heutigen Marktpreiſen fragen,
ſon=
dern ob jeder in dieſer Zeit ſeine Pflicht getan hat, damit es
ſeinen Nachkommen wieder beſſer gehe, wie ihm ſelbſt. Jeder Menſch
muß im Rahmen des Volksganzen ſeine Pflichten erfüllen, damit
jeder leben kann. Wenn wir nur Krämer und Händler, bleiben
wollen, dann haben wir den Nationalſozialismus nicht
verſtan=
den. Auch können Zölle und Preiſe den deutſchen Bauern nicht
retten, ein Beweis dafür ſei, daß doch tatſächlich oft in den letzten
14 Jahren der Bauer hohe Preiſe erhalten habe und auch die Zölle
genügend hoch waren, trotzdem aber ſei es dem Bauernſtand von
Jahr zu Jahr ſchlechter gegangen. Daß die vom
nationalſozialiſti=
ſchen Staat getroffenen Maßnahmen richtig waren, habe die
be=
deutende Mehreinnahme der deutſchen Bauernſchaft im Jahre 1933
gegenüber den früheren Jahren bewieſen. Der Bauer iſt vom
Führer dazu beſtimmt, die Grundlage des deutſchen Volkes zu
bil=
den. Zwei große Geſetze hat Adolf Hitler dem deutſchen Bauern
gegeben: das Reichserbhofgeſetz und das Reichsnährſtandgeſetz. Ihm
als Landesbauernführer falle durch das Reichserbhofgeſetz eine
ſehr verantwortungsvolle Aufgabe zu, nämlich die Entſcheidung
über Abſprechung der Bauernfähigkeit, doch hoffe er, dieſer im
Sinne Adolf Hitlers gerecht zu werden. Der Landesbauernführer
kam dann auf die Organiſation im Reichsnährſtand zu ſprechen,
die ja allgemein bekannt ſein wird, und es ſich daher erübrigt,
darauf näher einzugehen. Die Erfaſſung und Verwertung der
Milch, Butter und Eier ſind nunmehr teils durchgeführt, teils in
Vorbereitung, in Kürze ſoll die Regelung der Schlachtviehpreiſe
erfolgen. Auch die Höhe der Zinſen müſſe noch eine Korrektur
er=
fahren, der Zinsfuß muß dem bauerlichen Ertrag angepaßt
wer=
den. Ein großes umfaſſendes Siedlungs= und
Meliorationspro=
gramm gebe allein, in Heſſen die Möglichkeit, Hunderttauſende
Hektar neu zu ſchaffen bzw. anbaufähig zu geſtalten, wodurch 39
Dörfer mit 4000 Bauernfamilien neu entſtehen würden. Auch wird
für ein Geſetz gearbeitet, das das Land wieder in Bauernhände
bringt, was in Bauernhände gehört. Wer all das Geſchaffene
heute noch nicht anerkennt und ſich heute noch auflehnt gegen den
Nationalſozialismus, iſt ein Liberaliſt, Reaktionär oder
Kommu=
niſt. Liberaliſt iſt der, der nur an ſich ſelbſt denkt. Dieſe
Welt=
anſchauung, den Liberalismus, hat uns die franzöſiſche Revolution
gebracht, er hat mit dem deutſchen Weſen nichts zu tun.
Die intereſſanten und ausführlichen Darlegungen des
Lan=
desbauernführers wurden oft durch Beifall unterbrochen, wodurch
die anweſenden Bauern ihre Zuſtimmung zu den treffenden
Aus=
führungen kundgaben.
Durch Kreisbauernführer Ripper wurde dann die impoſante
Kundgebung mit dreifachem Sieg=Heil geſchloſſen. — Anſchließend
warb ein Hekr vom Südweſtfunk bei der Bauernſchaft zum
An=
ſchluß als Rundfunkhörer.
Aus Heſſen.
er dei
2g. Arheilgen, 1. März. Evangeliſcher
Frauen=
bekannt dill ke in. In einem Vortrag ſprach Frau Dr. Ohly über den
uve Frugugzeliſchen Mütterdienſt und zeichnete ein Bild des Tätigkeits=
Saul Congbſtes der Mütterarbeit. Eine Lichtbildſerie „Schwert, Spaten
us der Deuſt9 Wiege” gab einen wirkungsvollen Ausſchnitt aus der evange=
Tagen an h Mütterarbeit in Deutſchland. Auch der hieſige Frauen=
wen will demnächſt einen Mütterſchulungskurſus durchführen
damit jungen Mädchen, praktiſche Anleitung geben in den
ſeure im 9äſderniſſen, die das Leben an junge Mütter ſtellt. —
Land=
isleitung bwitt ſchaftlicher Konſumverein: Jahres=Haupt=
Aſammlung. Neben den zahlreichen Mitgliedern waren
ſtodie Herren Kreisbauernführer Bernhard (Nieder=Beerbach),
rtreter Auck landsreviſor Grünewald (Darmſtadt) und Beigeordneter
Zeid=
jütch rſchienen, die der Vorſitzende des Aufſichtsrates, Bernhard
Rheider, willkommen hieß. Dann verlas der Rechner den Jah=
Aricht und trug die Jahresabrechnung vor, die durch die
ſtatt=
ciudene Reviſion für gut befunden wurde. Danach befinden ſich
ſte Zaſſenverhältniſſe in beſter Ordnung. Der Winterhilfe wird
Betrag von 25.— RM. überwieſen. Dem Geſamtvorſtand
Aue Entlaſtung erteilt und der Name des Vereins in „
Be=
mes= und Abſatzgenoſſenſchaft” umgeändert. —
Zu=
d 9Aten der Winterhilfe veranſtaltet die geſamte Polizeikapelle
4r Leitung von Herrn Muſikmeiſter Buslau am Sonntag abend
öwenſaale ein Konzert.
Wixhauſen, 1 März. Bekämpfung der
Obſt=
um ſchädlinge. Immer mehr dringt die Erkenntnis durch,
der deutſche Obſtbau einer durchgreifenden Baumpflege und
Schädlingsbekämpfung bedarf. Laut Bekanntmachung durch
ROrtsſchelle werden dieſe Maßnahmen auch behördlicherſeits
tungt. Hiernach haben die Obſtbaumbeſitzer dafür zu ſorgen,
ſGdie Bäume ordnungsgemäß ausgeputzt werden und für
Be=
infung der Obſtbaumſchädlinge geſorgt wird. Zur Spritzung der
üne mit Obſtbaumkarbolineum nimmt der hieſige Obſt= und
Gſtenbauverein Beſtellungen entgegen. Es empfiehlt ſich jedoch
Ader Spritzung die loſen Rinden der Stämme und Aeſte
abzu=
uen, denn darunter ſind die Brutſtätten der Schädlinge
anzu=
gen.
. Erzhauſen, 1. März. Die Herſtellungsarbeiten des Innern
Aahieſigen Kirche haben bereits begonnen. Ueber die Neu=
Maffung einer Orgel herrſcht noch Unklarheit, erſtens wegen
BBeſchaffung der Geldmittel, und über die Konſtruktion der
bel. Die evangeliſche Gemeinde beabſichtigt, unverzinsliche
heiheſcheine auszugeben, welche teilweiſe nach einem Jahr wie=
Hausgeloſt werden.
Griesheim, 1. März. Eiſenbahn=Verein — Haupt=
Lſammlung. Nachdem Herr Beigeordneter Schrauth dem
erigen Vereinsführer warme Dankesworte gewidmet und den
2in Vereinsführer in ſein Amt eingeführt hatte, wurden Ge=
Ats= und Kaſſenbericht bekannt gegeben. Die Anweſenden
blie=
nach dem Schluß der Verſammlung in angeregter Stimmung
Fint. Die ſchnittigen Weiſen der Kapelle und die ſonſtigen
Wbietungen wurden mit reichem Beifall entlohnt.
9. Ober=Ramſtadt, 1. März. Stenographen=Verein
lze=Schrey‟. Der langjährige erſte Vorſitzende, Pg. Gg.
f3ſe, berichtete ausführlich über die Vereinstätigkeit im letzten
„e die eine recht lebhafte war. Schrift= und Kaſſenwart
er=
eten ihre Berichte, die von der Verſammlung gutgeheißen
2dn. Die Gründung der neuen Ortsgruppe der Deutſchen
Dagraphenſchaft wird in Kürze erfolgen.
f. Roßdorf, 1. März. Verkehrsunfall. Heute
vormit=
tag 5.30 Uhr fuhr ein aus Richtung Darmſtadt kommender Laſtzug
auf einen von einem Bulldogg zurückgelaſſenen Anhänger, der
un=
beleuchtet war, auf. Der Anhänger wurde gegen eine Hausecke
des Anweſens des Georg Philipp Seipel geſtoßen, wodurch das
Haus außen und innen beſchädigt wurde. Der Sachſchaden iſt
ge=
ring, Perſonen kamen nicht zu Schaden. Der Unfall iſt durch die
Nichtbeleuchtung des unbeaufſichtigt zurückgelaſſenen Anhängers
entſtanden. — Ausdem Gemeinderat. Die Prüfung der
Gemeinderechnung für Rj. 1932 wurde in Anweſenheit des
Ge=
meinderechners Diehl vorgenommen und gab zu Beanſtandungen
keinen Anlaß. Der Rechnungsreſt wurde mit 20 985 RM.
feſt=
geſtellt. — Hch. Peter Albert wird auf ſeinen Antrag ein Bauplatz
in der Jahnſtraße zu den üblichen Bedingungen zugeteilt. — Das
Baugeſuch des Hch. Friedrich Diehl 2., der außerhalb des
Orts=
bauplans einen Wohnungsneubau zu errichten beabſichtigt, findet
Genehmigung. — Vereidigung des Bürgermeiſters. Durch
Ent=
ſchließung des Heſſiſchen Staatsminiſters wurde der ſeitherige
kommiſſariſche Bürgermeiſter Nicolay nunmehr auf die Dauer von
ſechs Jahren zum Bürgermeiſter der Gemeinde Roßdorf ernannt.
Die Vereidigung durch den Kreisdirektor wird am nächſten
Mon=
tag nachmittag 4 Uhr in öffentlicher Gemeinderatsſitzung erfolgen.
Zu jeder Jahreszeit
Kaisens
Brust-Caramellen
mit den 5 Tannen
GEGENERKALTUNGTKRANKHEITEN
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Jetzt Beutel 35Pf., Dose 40und /5Pf9.
* Dieburg, 1. März. Die hieſige Ortsgruppe des
Oden=
waldklubs hielt im Klublokal, dem Gaſthof zum „Mainzer
Hof” ihre Hauptverſammlung. Der Führer, Herr
Amts=
gerichtsrat Becker, widmete nach der Begrüßung der
Erſchiene=
nen den zuletzt verſtorbenen Mitgliedern der Ortsgruppe,
Stadt=
rechner Wolf und Oberjuſtizinſpektor Supp, einen Nachruf;
letz=
terer war Mitgründer der 1919 erneut entſtandenen Dieburger
Ortsgruppe und ihr Ehrenmitglied nach ſeinem Wegzug nach
Darmſtadt. Der Rechner, Herr Steuerſekretär Schmitt,
erſtat=
tete die Rechnungsablegung für das vergangene Jahr. Die
Orts=
gruppe hatte durch Wegzug und Ableben von Mitgliedern, vor
allem aber bedauerlicherweiſe durch Austritte einen ſtarken
Rück=
gang erfahren. Es folgte eine Ausſprache über die auch vom
Vor=
ſtand des Geſamtklubs geforderte Werbetätigkeit. Die Teilnahme
an der Sternwanderung des Verbandes deutſcher Gebirgs= und
Wandervereine am Himmelfahrtstag nach Hanau wurde auf den
Wanderplan geſetzt. Mitteilungen zur Sternwanderung nach
Darmſtadt am 11. März und zur Hauptverſammlung in Weinheim
am 16./17. Juni wurden zur Kenntnis gegeben.
Bb. Auerbach, 1. März. Hier ſtarb der älteſte Einwohner des
Ortes, Herr Johann Philipp Wohlfahrt, im Alter von 90
Jahren. Der Verſtorbene war Altveteran der Feldzüge 1866 und
1871, und der letzte noch lebende Mitbegründer des
Kriegerver=
eins Auerbach.
Die NSB will ein geſundes Volk ſchaffen.
dente un gein Rino, weree mitgliev!
Em. Heppenheim a. d. B., 1. März. Dem evangeliſchen
Gemeindeabend im „Halben Mond” war ein guter Beſuch
beſchieden. Nach der Begrüßungsanſprache durch Herrn Pfarter
Hechler hielt Herr Pfarrer Stoſch=Wittenberg, der Vorſteher des
Diakoniſſenmucterhauſes der Frauenhilfe für das Ausland, an
Hand von zahlreichen Lichtbildern einen Vortrag über „Der
Deutſche als Kulturpionier in Ueberſee”, in dem er ein Bild
ſei=
ner Reiſe nach Braſilien, dem „Raum ohne Volk” entwarf, das
Kämpfen und Emporkommen der deutſchen Siedler ſchilderte, und
von der dort entfalteten ſegensreichen Tätigkeit der Wittenherger
Schweſtern erzählte. Herr Pfarrer Schleiermacher beſchloß mit
Dankesworten an den Redner den wohlverlaufenen Abend.
Ca. Lorſch, 28. Febr. Am Bahnübergang zum Friedhof
ent=
gleiſte heute der letzte Wagen des Perſonenzugs. Der
dienſt=
habende Weichenwärter bemerkte ſofort das Unglück und
verſtän=
digte den Führer des Zuges, der dadurch, daß die
Fahrtgeſchwin=
digkeit ſchon ſtark verringert war, den Zug alsbald zum Stehen
brachte. Immerhin wurde der Wagen noch einige Meter weit
außerhalb des Gleiſes mitgezogen, ſo daß ſich die Räder der einen
Seite bereits tief in den Boden eingegraben hatten und der
Wa=
gen ſchon umzuſtürzen drohte. Zwei der Inſaſſen des Wagens
er=
litten Verletzungen und mußten ſich in ärztliche Behandlung
be=
geben; die übrigen kamen mit dem Schrecken davon.
t. Gernsheim. 1. März. Einen guten Beſuch wies die
Ver=
ſammlung der Zuckerrübenanbauer auf. Direktor Bufall=
Worms hielt einen intereſſanten Vortrag über die
Kontingentie=
rung, Anbau und Düngung der Zuckerrüben. Landw. Fachberater,
Bürgermeiſter Schnauber, ſprach ebenfalls über die
Kontingeniie=
rung. Es wurde eine Kommiſſion gebildet, die ſich mit den Fragen
Einteilung, Kontingentierung uſw. befaſſen ſoll. —
Brückenauf=
ſeher K. Adler kann auf eine 25jährige Tätigkeit beim
Waſſer=
bauamt Worms zurückblicken. — Maurermeiſter Mich. Engraf
feiert ſeinen 80jährigen Geburtstag.
— Gernsheim, 1. März. Waſſerſtand des Rheins am
28. Februar: 1,21 Meter, am 1. März: 1.15 Meter.
Oberheſſen.
Lauterbach, 1. März. Gründung eines
Künſtler=
heims zur Förderung oberheſſiſcher Heimatkunſt.
Ein bemerkenswerter Verſuch zur Neubelebung alter
Heimatkunſt wird hier unternommen. Von privater Seite ſoll in
einem hieſigen alten Schloß, der Freiherren Riedeſel, dem ſog.
„Hohhaus”, ein Heim für Künſtler errichtet werden, die das
Schaf=
fen des heimiſchen Handwerks und Gewerbes in befruchtendem
Sinne beeinfluſſen und damit alte Kunſt, wie ſie auch in unſerem
oberheſſiſchen Kreisſtädtchen ſich namentlich früher geltend machte,
in zeitgemäßer Entwicklung zu neuem Leben wecken ſollen. Für
die geplante Einrichtung wurde bereits von kommunaler wie
pri=
vater Seite die Unterſtützung zugeſagt, ſo daß mit der Errichtung
des Heims in nächſter Zeit begonnen werden kann. Künſtlern wird
ſich hier bei ſehr günſtigen Unterkunftsbedingungen vielerlei
An=
regung für ihr Schaffen bieten.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 42. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II
18. Ziehungstag
28. Februar 1934
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 106926
4 Gewinne zu 5000 M. 299574 313918
6 Gewinne zu 3000 M. 40970 79604 91398
6 Gewinne zu 2000 M. 68007 311888 384810
20 Gewinne zu 1000 M. 104089 112064 186373 185224 193038
211600 280275 286246 300602 360999
54 Gewinne zu 500 M. 181 7718 65143 98955 105455 108688
112268 113553 120558 132783 135142 151254 153510 154187 167412
193278 909602 239942 247609 250648 280993 309856 332710 357123
366662 369924 397628
390 Gewinne zu 300 M. 2185 3566 4645 6831 6976 10864 15208
17257 18456 19849 19964 24423 25381 26478 28008 28935 3C
31797 33484 85676 37703 42466 44270 44630 44758 51727 53123
65036 67168 60617 60980 62462 65569 67230 67568 68640 68039
69214 69293 73946 75129 76273 77653 84390 85093 86798 88597
89319 91257 95058 95894 98026 100723 102598 102776 103156
108110 111377 117825 118842 118033 119929 121780 127902 132244
138926 144081 146015 145566 147300 148717 152941 155177 155675
157161 168758 161900 162745 163205 163713 165027 166646 173654
174731 178880 181723 182682 185006 187198 188700 188928 194123
200971 202360 203019 205362 208840 209174 218986 214771 215061
215327 215603 223225 50 3830 024 102 226286 226567 228147 228913
530440 537382 240613 242913 243998 246237 246167 248958 260213
158895 260823.
250766 251364 251508 251732 252169 265845 257043
268046 268983 571461 073021 274837 276074 276102 277613 277616
283866 284212 288803 289060 280202 281160 290 176 593714 293968
294080 295619 295847 298014 299462 299745 303238 304206 306305
307635 308710 310588 313706 313841 314380 314734 318063 320737
00599 323367 323744 323969 326212 330924 332800 332919 333681
337003 34 1877 349036 350788 352227 354462 357396 361543 364004
365101 368693 368710 378922 379001 379172 381086 383481 384176
384920 387616 394597 398130
18. Ziehungstag
28. Februar 1934
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M."
gezogen
10 Gewinne zu 3000 M. 54084 80802 113305 173942 291326
16 Gewinne zu 2000 M. 1126 73214 74307 169546 236014 241367
330399 340834
12 Gewinne zu 1000 M. 49998 138321 212159 247332 248122
261718
36 Bewinne zu 500 M. 14950 24724 56887 71632 91507 10269=
107366 132282 187318 217818 242001 800892 302644 313483 317747
343826 372272 398067
302 Gewinne zu 300 M. 3178 6717 12744 15436 15508 19926 22092
25223 26241 29724 30632 31348 34186 34260 34489 37348 38024
39866 40112 43800 50993 67109 59078 59136 60024 60318 66342
73203 80676 83296 83819 92379 93386 96820 102067 162111
103068 104256 104640 104746 105274 109860 118410 120186 126076
199988 130403 131125 134875 137786 144535 146961 146484 148300
152623 150486 156210 165415 167207 168798 172176 172658 174312
176880 177268 177459 180400 180689 180917 181457 192475 193957
198916 200824 203036 206444 107489 208073 208432 216279 211428
210033 212446 212897 216363 216672 218433 218449 227830 227834
27986 228529 229435 229847 231472 232963 233434 234883 036994
37249 238560 242993 243263 244443 253464 268001 260543 263597
264582 267871 268810 276949 278789 280437 280814 282217 384888
285178 290235 295560 306249 308708 312085 314437 320430 322508
326787 326642 328240 331247 332990 334947 340475 343534 345816
347770 351278 356140 356202 362838 363461 369936 370882 372240
374789 376738 375920 376233 378754 397839 398194
20 Tagesprämien.
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
56 24306 48926
256207 339084
124491: 161661 185987 228397 237601
Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000,
75000, 4 zu je 30000, 10 zu je 10000, 74 zu je 5000,
je 3000, 222 zu je 2000, 388 zu je 1000, 1142 zu
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Seite 8 — Nr. 60
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Reich und Ausland.
Immer wieder Kreditbekrüger.
Frankfurt a. M. Wiederholt iſt ſchon in
der Tagespreſſe vor allzu großer Leichtgläubigkeit
hinſichtlich der Kreditgewährung gewarnt worden.
Trotzdem gelingt dieſer Schwindel immer wieder,
wobei faſt immer eine große Fahrläſſigkeit ſeitens
der Lieferanten vorliegt. So hat jetzt wieder eine
auswärtige Firma einem Frankfurter Kaufmann
für etwa 1300 RM. Goldwaren als
Auswahlſen=
dung überlaſſen. Der geſamte Schriftverkehr, der
dieſer Sendung vorausging, beſtand in einer
Poſt=
karte, in der um Ueberſendung der Ware erſucht
wurde. Nachdem acht Wochen ſeit der
Ueberſen=
dung der Ware verſtrichen waren und die Firma
von dem hieſigen Kunden nichts mehr hörte,
wandte ſie ſich an die Kriminalpolizei, die von
den 34 Stücken 31 wieder herbeiſchaffen konnte.
Der Empfänger hatte die Stücke bei hieſigen
Pfandleihern verſetzt.
Die Landplage der wildernden Hunde.
Oberlahnſtein. Nachdem erſt vor einigen
Tagen an der Rhenſer Fähre bei Oberlahnſtein
ein Reh von einem wildernden Hund derart
zu=
gerichtet worden war, daß es verendete, wurde
von Spaziergängern am Aſpich jetzt wiederum ein
totes Reh gefunden, das noch warm war. Dem
Tier war der rechte Hinterlauf völlig vom
Kör=
per getrennt. — In Buch im Kreis St.
Goars=
hauſen wurden in letzter Zeit durch wildernde
Hunde faſt alle Kaninchenſtälle heimgeſucht und
die Kaninchenbeſtände niedergemacht. Gegen dieſe
Plage konnten ſich die Kaninchenbeſitzer bisher
noch nicht erfolgreich zur Wehr ſetzen. Meiſt traf
man die Ställe am Morgen in verwüſtetem
Zu=
ſtand an. Die getöteten oder zerriſſenen Tiere
lagen entweder vor dem Stall oder waren ganz
verſchwunden. Auf der „Burg”, in Friedewald
(Weſterwald) wurde ſogar ein Fuchs gefunden,
ſchießen.
Schwere Zuchthausſtrafe für einen Volksſchädling.
Koblenz. Vor dem hieſigen Schöffengericht
hatte ſich der Arbeiter Max Müller aus Koblenz
wegen ſchweren Diebſtahls zu verantworten. Der
Angeklagte hatte als Ordonnanz der NSBO. aus
einem verſchloſſenen Schreibtiſch eine Kaſſette
ent=
wendet, erbrochen und den Betrag von 400 RM.
an ſich genommen. Er wurde zu einer
Zuchthaus=
ſtrafe von 1½ Jahr verurteilt. Der Vorſitzende
betonte bei der Verkündung des Urteils, dem
Volksſchädling ſei keine milde Strafe
zuzudik=
tieren. Der Angeklagte habe in ſchnöder
Eigen=
ſucht gehandelt und das Geld in liederlicher
Ge=
ſellſchaft verbraucht, ſo daß eine exemplariſche
Strafe angebracht ſei.
Uemfelſe
Schlächter Friedewald die Witwe Ottilie Richter drucksvolle Zeremonie, die nach dem Ritus der
im Hamburger Gängeviertel, mit der er ein
Ver=
hältnis unterhalten hatte, ſchwer und den mit ihr
zuſammen wohnenden Schlächter Oswald tödlich
verletzt. Das Hamburger Schwurgericht
verur=
teilte ihn am 20. Oktober 1927 wegen Mordes
Jahren Zuchthaus. Später wurde der Angeklagte
zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Er
be=
auch eingeleitet wurde. Das Hamburger
Schwur=
gericht hielt jedoch am 30. Oktober 1933 das erſte
Urteil aufrecht, mit dem einzigen Unterſchied, daß
die ſechsjährige Zuchthausſtrafe als verbüßt
er=
klärt wurde. Friedewald ſuchte nun ſeine letzte
Zuflucht beim Reichsgericht. Hier machte er
er=
neut geltend, daß er in höchſter Erregung und
Notwehr gehandelt habe. Dieſe Darſtellung hielt
aber das Reichsgericht durch die Feſtſtellung des
Hamburger Schwurgerichts für widerlegt. Der
Tötungsvorſatz und die Ueberlegung erſchienen
dem Reichsgericht als einwandfrei nachgewieſen,
ſo daß die Reviſion verworfen wurde. Damit iſt
das Todesurteil gegen ihn rechtskräftig geworden.
Die frühere Begnadigung iſt durch das vom
An=
geklagten betriebene Wiederaufnahmeverfahren
hinfällig geworden.
Einheitliche Dienftuniform
Mir die Weliſhen Felewefleule.
Auf Anordnung des preußiſchen Innenminiſters
erhalten jetzt alle Berufs= und freiwilligen
Feuer=
wehrleute eine einheitliche Uniform. Unſer Bild
zeigt einen Feuerwehrmann in der neuen Uniform.
die an Stelle des früheren Lederhelms einen
Stahl=
helm, ferner einen Schulterriemen zum Halten des
Gürtels aufweiſt.
Blick in die rieſige Maſchinenhalle der Leipziger Frühjahrsmeſſe,
der von einem Hund geriſſen war. Hoffentlich die am 4. März ihre Tore öffnen wird. Viele Zehntauſende von Käufern werden aus dem In= und
gelingt es bald, die wildernden Hunde abzus Ausland erwartet und man hofft, daß die Aufträge eine weitere Belebung unſerer Wirtſchaft
her=
beiführen werden.
Kaiſerreich Mandſchukuo.
Hſinking (Mandſchukuo), 1. März.
Am Donnerstag vormittag erfolgte die
feier=
liche Thronbeſteigung Pujis, der unter dem
Na=
men Kang Teh Kaiſer von Mandſchukuo
gewor=
den iſt.
Kurz vor 8 Uhr Ortszeit führte ein Kraft=
Ein Begnadigter ernenk zum Tode wagen, der mit dem aus goldenen Orchideen
ge=
bildeten Wappenzeichen geſchmückt war, den
künf=
tigen Kaiſer nach dem Himmelstempel, wo die
Leipzig. Am 14. Februar 1927 hatte der religiöſe Zeremonie abgehalten wurde. Die ein=
Chow=Dynaſtie durchgeführt wurde, dauerte nur
etwa eine Viertelſtunde. Ungefähr 200 der
höch=
ſten Beamten von Mandſchukuo ſtanden
achtungs=
voll am Fuße des Altars. Der Kaiſer ſtieg zum
Altar hinauf und warf ſich zu Boden, um mit
zum Tode und wegen verſuchten Mordes zu ſechs den Geiſtern ſeiner Ahnen Zwieſprache zu führen.
Er brachte dem Himmel eine Anzahl von Opfern
dar, darunter einen weißen Stier, den die
Prie=
trieb, dann das Wiederaufnahmeverfahren, das ſter töteten, während der Kaiſer betete. Vor dem
Monarchen lag eine Rotlacktafel, auf der der
Name ſeines früheſten Ahnherrn aufgezeichnet
war. Acht Beamte überreichten dem Kaiſer die
Opfergabe, Weihrauch, ein Amulett aus Jade,
eine Rolle heimiſchen Tuchs und einen Kelch mit
Reiswein. Jede dieſer Gaben ſtreckte der Kaiſer
zum Himmel empor. Dann wandte er ſich nach
Süden und entzündete das heilige Feuer, deſſen
Rauch ſeine Gebete zum Himmel emportrugen.
Nach der Opferung empfing der Kaiſer ſein
Amts=
ſiegel, worauf ein Salut von 101 Schuß ertönte.
Die Zeremonie wurde von Tonfilmkameras
aufgenommen, und das ganze bildete eine
eigen=
artige Miſchung von altertümlichen Gebräuchen
und moderner Technik, dem die Khaki=Uniform
und das glänzende Lederzeug des jungen
Kai=
ſers eine eigene Note gaben. Nach der
Zere=
monie begab ſich Puji im Kraftwagen nach dem
proviſoriſchen Palaſt, wo er, diesmal in koſtbare
Roben gehüllt, den Orchideen=Thron beſtieg und
die Huldigungen ſeines Kabinetts, des Hofes und
des neu geſchaffenen Adels entgegennahm.
Nach der Beſteigung des Thrones im
Thron=
ſaal des Palaſts verlas Kaiſer Kank Teh eine
kurze Rede, in der er erklärte, daß er nach dem
Ratſchluß und dank des Himmels den Thron
be=
ſtiegen habe und nach den organiſchen Geſetzen der
Souveränität regieren würde. Nach Verkündung
der Thronrede wurde eine allgemeine Amneſtie
erlaſſen.
Blick auf die Hauptſtadt Hſingking,
Die ſchöne Gattin
Kaiſer Pufis, die in großartigem Aufbau begriffen iſt. Seit einem Jahr wurden dort
nicht weniger als 2500 Gebäude errichtet.
Unten: Puji, der einſtige Knabenkaiſer von China, der durch die jetzige Krönung zum Kaiſer von
Mandſchukuo wieder in einem Teil ſeines früheren Reiches Kaiſer wird.
Die Sparer um 200 o09 Mk. beiregen.
Eſſen. Wie die „Rheiniſch=Weſtfäliſche
Zei=
tung” meldet, wurde auf Veranlaſſung des
Reichsbeauftragten für Zweckſparkaſſen die
„Hanſa=Weſtkredit=G.m.b.H.” in Eſſen am 24. 2.
geſchloſſen. Das Unternehmen hat, wie das
Blatt im einzelnen berichtet, es verſtanden,
Tau=
ſende von kleinen und kleinſten Sparern unter
Vorſpiegelung falſcher Tatſachen um ihre
Pfen=
nige zu betrügen. Nur unter dem Druck von
Drohungen wurden in der erſten Zeit des
Be=
ſtehens von der Firma Ausſchüttungen
vorgenom=
men. Das Unternehmen ging mit einer außer=
ordentlich raffinierten Methode zu Werke. Die
Geſchäftsführer dieſes Unternehmens benutzten
vornehme Wagen, hielten ein großes Perſonal
und bauten um ſich herum Schachtelgeſellſchaften
auf, in die ſie das Sparvermögen als
Geſellſchaf=
tereinlagen einbrachten. Der reine Schaden der
Sparer beläuft ſich auf etwa 200 000 RM. Die
verſprochenen Darlehnsbeträge, in deren
Erwar=
tung die Aermſten der Armen jahrelang mühſelig
geſpart hatten, dürften ſich auf etwa eine Million
Mark belaufn. Die Geſchäftsinhaber verſprachen
den Intereſſenten, in kürzeſter Friſt jedes
Dar=
lehen in beliebiger Höhe zur Verfügung zu
ſtel=
len, wenn nur etwa 15 Prozent der beantragten
Summe einbezahlt worden ſeien.
Hambürg. Der Freiballon „Hamburg””
am Mittwoch vormittag auf dem Hambt.
Flugplatz zu einer wiſſenſchaftlichen Fahr=t
ſtartet iſt, landete um 1304 Uhr in der Nähe=
Büchen. Der Ballon kam unbeſchädigt zur C.
Der Zweck der wiſſenſchaftlichen Fahrt iſt er=
Bis zu 1000 Meter Höhe bewegte ſich der B
in einer Wolkenſchicht, was jedoch für die
ſungen keineswegs hinderlich war. Der Jan/00
ballon ſtieg bis zu 1500 Meter und traf obe —0c undlt
der Wolkendecke herrlichen Sonnenſchein
mehreren Wärmegraden an. Die Wolkenſ
zeigte 6 bis 7 Grad Kälte.
Reichsdeutſche Poſtkarke
in der Aſeheſanalke beſchlanch.
Prag. Das Preſſegericht in Brüx hat mFür die 9
einigen Tagen die reichsdeutſche Poſtkarte mi.
Abbildung des Brandenburger Tores beſcl
nahmt, weil unter dem Torbogen im Facke
der SA. Hakenkreuzfahnen ſichtbar ſind, weil M.
ter dem Bilde die Aufſchrift „Deutſchu
Deutſchland über alles” ſteht, und weil die
karte, das Doppelbild Hindenburgs und Hä0
als Marke trägt. Außerdem werden die klo
Hakenkreuze in den Ecken der Poſtkarte
ſtandet.
Der Schauſpieler Wilhelm Diegelmann
Berlin. Der bekannte Schauſpieler
helm Diegelmann, ein früheres Mitglied,
Deutſchen Theaters, iſt am Donnerstagmorgel
Alter von 72 Jahren in ſeiner Berliner
nung an einem Schlaganfall geſtorben. Biy
die letzten Tage trat er im Deutſchen Theater
Alle Hebel zur Rettung der Tſcheljuſkinexpedi
werden in Bewegung geſetzt.
Moskau. Zur Durchführung der Rettuk
arbeiten für die Schiffbrüchigen des Eisbrch
„Tſcheljuſkin” iſt ein beſonderer Ausſchuß gebl
worden. Er hat uneingeſchränkte Vollmachten
halten und wird das Rettungswerk mit allen
fügbaren Mitteln durchführen. Dabei ſollen
allem Flugzeuge eingeſetzt werden, und man
net damit, daß bereits bis Mitte dieſes Mü
15 Flugzeuge eingeſetzt werden können. Die 1
zeuge werden von Kap Wellen, teils von
aus Kamtſchatka und Wladiwoſtok abgegang
Schiffen aus operieren. Sie werden von den
fahrenſten ruſſiſchen Piloten geführt
werden=
zwiſchen hat ſich die Lage der Schiffbrüchigen
ter verſchlechtert, wie aus einer Radiobon
von Prof. Schmitt hervorgeht, der mitgeteil
daß einige Expeditionsteilnehmer erkrankt
79 ruſſiſche Fiſcher von einer Eisſcholle ans
gelangt.
Moskau. Wie aus Aſtrachan gemeldet
ſind 79 Fiſcher die mit Pferden ſich auf
losgelöſten Eisſcholle befanden, wohlbehalten
Ufer gelangt. Aus. Baku wurden zwei
Nettungsdampfer entſandt, um die übrige
fährdeten Fiſcher von den Eisſchollen zu
nehmen.
Schweres Unglück beim Handgranatenwer
in Rumänien.
Bukareſt. Bei einer Beſichtigung
7. Infanterie=Regiments in Ploeſti, durch
kommandierenden General des Armeekorps
dierte einem Unteroffizier eine Handgranat
der Hand. Er wurde in Stücke geriſſen. Fe
wurden ein Major, ein Leutnant und neun
daten ſchwer verwundet.
Die amerikaniſche Bundeshauptfie
im Zeichen des Alkohols.
Waſhington. Am 1. März, alſo
Mittwoch um Mitternacht, wurde nunmehr
lich auch die Bundeshauptſtadt der Verein
Staaten von der langjährigen Trockenheit e
Die Reſtaurants durften von 9 Uhr morgenl
2 Uhr nachts alkoholiſche Getränke ausſchaß
infolgedeſſen wurde in der Nacht zum Dond
tag zwei Stunden lang die Wiederkehr des
hols gefeiert. Die Schankkonzeſſion Nr. 1 I
am Mittwoch dem Nationalen Preſſeklub !
Leiter der Stadtverwaltung feierlich überd
Hunderte von Journaliſten und deren Gäſte
ſammelten ſich in den Klubräumen, um S
12 Uhr die Gläſer zu ergreifen. Nicht el
ſind die früheren Stehkneipen; die Getränke
fen nicht in Gegenwart der Gäſte gemixt, ſol
müſſen in einem verborgenen Winkel zub.
werden, damit niemand verleitet wird, afd
Bar ſtehend ſchnell größere Mengen Alkolked
vertilgen. Angeſichts der Fortdauer der 9
migen Kälte, die am Mittwoch früh
25 Grad unter Null erreichte, wird die Rüd
wärmender Getränke allgemein begrüßt, und
Geſchäfte rüſten ſich für ſtarke Nachfrage.
Unruhen in einem New Yorker Zuchthauf
New York. Kommiſſar Mac Cormik?
bekannt, daß im Zuchthaus und Hoſpital au
in ſtädtiſchem Beſitz befindlichen
Welfare=
während der letzten achttägigen Unwetterpe
dauernd Belagerungszuſtand geherrſcht hab.*
Wache habe infolge von Unruhen und begi!
der Geſamtmeuterei fortgeſetzt Ausnahm?
verſehen müſſen.= Eine von ihm kürzlich 9
nommene Beſichtigung der beiden Anſtalten
Aufſehen erregende Enthüllungen ergeben.
ſchmuggler und Rauſchgifthändler beherin
die Zuchthausverwaltung und führten ein !
leben, während weniger glückliche Jf
hungerten. — Zu den Unruhen im Zuchthat
der Weljare=Inſel erklärte Kommiſſar Mag
mick weiterhin, daß eine Exploſion im Sau
Zuchthauſes, durch die die Heizanlage auße
trieb geſetzt wurde, der unmittelbare Anle
den Ausſchreitungen geweſen ſei. Die Un
hätten ſich dann über das ganze
Zuchthau=
gebreitet. 1300 Sträflinge hätten ſich ei
und gegen die ſchlechte Verpflegung prot!
Die Gefangenen hätten die Speiſen von
Tiſchen, heruntergeſtoßen und laute Vel
ſchungen vorgebracht bis ſchließlich die
im Speiſeſaal erſchienen ſei und ſtrenge M‟
men angedroht habe.
2. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Uebers Wochenende — nach Afrika.
Von unſerem Sonderberichterſtatter
Alfred W. Kames.
Tripolis, im Februar.
iſt heute möglich, das Wochenende, ohne daß einem die
RMruch nur ſoviel Anſtrengung koſtet, wie ſie im allgemeinen in
jühgüllten Zügen einer gebräuchlichen Wochenendfahrt
angetrof=
fa god, in einem anderen Kontinent zu verbringen. Die Deutſche
Qyomſa befliegt die Strecke Berlin—Rom im Sommer in einem
Du im Winter legt ſie allerdings in München eine Nachtpauſe
einllan kann alſo theoretiſch an einem Freitag abfliegen und iſt
Mik ſdum wenn alles klappt, bereits am Samstag nachmittag um die
wue Stunde im Hafen von Tripolis in Nordafrika. Die Ent=
Afe mug von Berlin nach Rom beträgt rund 1250 Kilometer und
din un Oſtia, dem Waſſerflughafen Roms, nach Tripolis, ſtellt
mwoähr die gleiche Strecke dar. Es iſt ungefähr der ſchönſte Flug,
„dienan in der Welt überhaupt zurücklegen kann. Er führt über
„diwdeutſche Mittelgebirge, die bayeriſche Seenplatte, die dem
Bſnland vorgelagert iſt, dann über die Kette der Drei=Länder=
Aſta, Venedig, die Adria, quer durch den Apennin, die
Win=
dimen des Tiber immer wieder überſchneidend zur Ewigen Stadt
inoon dort an der Küſte entlang nach Neapel. In einem
unver=
gltuten Meeresflug am Veſuv, dem rauchenden Stromboli vor=
Aurch die Straße von Meſſina, den Aetna und Siziliens herr=
en des Ei=
te Vol
Dabei ſal
en, und mu
„chLandſchaft grüßend, führt er weiter nach dem hiſtoriſchen
Sy=
ſich und in zwei großen Sprüngen über das engliſche Malta nach
sſtzens Hauptſtadt.
Wenn alles klappt
Schon in München ſieht es ſo aus, als wollte einem der
ilbergott einen böſen Strich durch die Rechnung machen. Dicker
iſr Nebel liegt über dem weiten Flugplatz. Es iſt kaum zu
üven, daß der Start doch vor ſich geht. Ein eigentümliches Ge=
6 zwiſchen gläſernen Wänden zu ſitzen und nichts, rein gar
rutz draußen erkennen zu können! Das Flugzeug ſchraubt ſich
Jetzt hat es die Nebeldecke durchbrochen und ſegelt hinein in
Ienes Sonnenlicht. Es iſt als wäre man in die Gefilde der
elzen gekommen.
„Und dann ſtrahlt die Alpenkette auf; Wanderwege, die man
ſat beſchritt, Berggipfel, die man mühſam erklomm, grüßen von
lür herauf, von einem weichen, weißen Schneegewand umhüllt.
werk mit guf 4 dier oben geſehen liegt auch Oeſterreich in tiefſtem Frieden.
ſZugſpitze bleibt rechts liegen, und immer näher ſchwingt ſich
Evielzackige Kette der Zentralalpen auf uns zu. Schon iſt der
itte dieſes müner überflogen. Dräuend ſtarren die dunklen Grate und
Ab=
rſe der Stubaier=Alpen herauf. Friaul iſt ganz in einem weißen
ſlſee verſunken. Dann gehts hinein in das Felſengewirr der
„Mmiten, über den Roſengarten hinweg, der hier mit rotglühen=
Bergſpitzen ſeinem ſchönen Namen doppelte Ehre macht.
hpfgelände des Weltkrieges, das nun wieder in grauen
Nebel=
ern verſinkt.
Der Flugzeugführer manövriert. War der Start ſchwierig, ſo
ißte Landung doppelt ſchwer und wohl auch gefahrvoll. Aber die
ere Maſchine ſchaffts. Mit ſanftem Gleitflug ſetzt ſie auf dem
keſehenen Platz im Flughafen des Lido von Venedig auf. Nur
W ſtenhaft erblickt man von hier die berühmte Silhouette der
bakönigin.
MAVenn alles klappt.
n ſich auf EDer Wettergott macht doch noch ſeinen Strich. Der Nebel wird
haltuſſtet dichter und der Flug nach Rom muß deshalb ausfallen.
n zwei ſratterndes Motorbvot bringt uns zum Markusplatz und von
übrigik ein „Vapore” zur Station St. Lucia. Zum Glück gibt es
zu E Zug, der Rom noch am gleichen Abend erreicht. Und es gibt
h eine Möglichkeit, die die Fahrt erheblich verbilligt. Die
anatenwirſtangelegte Verkehrs= und Reiſepolitik Muſſolinis hat u. a. das
hannte „Fasciſtenbillet” geſchaffen. Das iſt ein
Fahrſcheinheft=
das von jedem Punkt Italiens aus die Hin= und Rückfahrt
urd Rom zum Beſuch der Fasciſtiſchen Zehnjahresausſtellung mit
H. Ermäßigung gewährt und außerdem noch allerlei andere
willigungen bringt. Auch wenn man auf die Rückfahrt
verzich=
hat man noch immerhin 20 Prozent Nachlaß auf die einfache
R
Roman von Wilhelm Schneider.
(Nachdruck verboten.)
Er lachte: „Lauritz, Lauritz — wenn das nur gut geht.”
„So ſind meine Figuren wenigſtens echt.”
„Verliebſt du dich in ſie . . . ich meine im Roman?”
„Augenblicklich iſt es mir weder im Roman noch im Leben
Rugen. Ich habe die richtige Wärme noch nicht aufgebracht.”
„Na, wird ja noch kommen. Iſt es ihr denn recht, daß du ſie
ſen Roman hineinbringſt?"
„Dja, ſie iſt ſehr ſtolz darauf, — ſie hofft, daß ihre ſämtlichen
Fundinnen in Kopenhagen platzen werden, wenn ſie das Buch
Schmunzelnd ging er im Zimmer auf und ab. Dann blieb er
mir ſtehen. „Kann ich es heute abend leſen?”
u — ich habe Angſt.”
„Wovor?”
Daß du mir eine runterhauſt.”
Haſt du vieleicht einen Trottel aus mir gemacht?”
Das nicht”, antwortete ich, „aber ich habe ein wenig allzu
Nn kombiniert.”
Er ging zum Schreibtiſch und nahm den Packen Papier an
Alſo, bis morgen früh, mein Junge.”
„Ich denke, du willſt heute abend nach Grinzing?"
-Zu müde, die Bergluft.”
Er ging auf die Tür zu, wendete ſich dann aber noch einmal
mir um.
„Hör mal, Lauritz, ich denke, morgen wird unſere kleine Fahrt
MEmde gehen.”
Ich glaubte nicht richtig zu hören. „Was ſagſt du da?‟
„a, mein Junge, das iſt nun mal ſo. Muß weiter. Waren
/) nette Tage, nicht wahr?‟
—Jens, das iſt nicht dein Ernſt.”
—Doch, es iſt aus mit der Idylle.”
—Willſt du nach China abreiſen? Vielleicht könnte ich
mitkom=
ſtammelte ich, „mein Verleger wird mir die Reiſe ſicher
amzieren.”
„Nein, nach China gehe ich nicht.”
„Wohin alſo?”
„Nur ein paar Breitegrade ſüdlicher.”
„Aber da mache ich doch mit. Oder willſt du allein ſein”,
Er ſah mich ſeltſam an. Ich begriff nicht, was das eigentlich
hedeuten hatte. Dann kam er langſam auf mich zu.
„2s waren wirklich nette Tage, Lauritz, ich danke dir für
lies.”
„Ich habe dir zu danken, Jens.”
Er ſetzte ſich auf den Schreibtiſch. „Haſt du wirklich geglaubt,
Auritz, daß ich ewig mit dir bummeln wollte?"
Strömender Regen in Rom. Kalt und unfreundlich iſt es, ſo
gar nicht der Vorſtellung vom ſonnigen Süden entſprechend.
Da=
zu ſind die Hotels überfüllt, weil ungezählte Pilgerzüge aus allen
Teilen der Welt zur Feier der Feſttage des Heiligen Jahres
zu=
ſammenſtrömen. Früh um 6 Uhr ſteht man naß und frierend an
der Piazza Colonna, den Autobus nach Oſtia erwartend, aber ohne
viel Hoffnung, daß der Wettergott ein Einſehen haben wird. So
klettert man eine Stunde ſpäter frierend und wenig ausgeſchlafen,
aber doch beglückt in den Bauch des Waſſerflugzeuges, das wie eine
vorſintflutliche Weſpe ſeine farbigen Flügel ſtreckt und mit
toſen=
dem Gebrumm an ſeine Kette zu zerren beginnt.
Es geht los! Von der berühmten Bläue des Tyrrheniſchen
Meeres iſt nichts zu erblicken. Noch kämpft die Nacht mit dem
heranbrechenden Tag. Alles iſt grau in grau. Dann aber ſteigt
die Sonne aus dem Meere auf. Es wird hell und licht um uns.
Durch die kleinen Bullaugen ſieht man das ſanfte Gelb des
La=
tiniſchen Strandes, Nettuno, offenſichtlich in den letzten Jahren
erheblich ausgebaut, gleitet, in warmes Grün gebettet, unter uns
dahin. Trotzig liegt auf einem Fels im Meer ein altes Kaſtell,
offenbar eine jener Burgen, die einſt Piraten als
uneignehm=
bare Neſter dienten. Weit überblickt man das Gebiet der
Pon=
tiniſchen Sümpfe, im Hintergrund begrenzt von Bergketten, um
die ſich der Nebel ballt. Hier hat vor einigen Jahren die
fas=
ciſtiſche Koloniſierung eingeſetzt, und es iſt kaum vorſtellbar, welche
großen Erfolge ſie ſchon in ſo kurzer Zeit erzielte. Die neuen
weißen Häuschen, die deutlich erkennbaren Entwäſſerungsanlagen,
die ſyſtematiſch aufgeteilten Anbauflächen und ſchließlich die
buch=
ſtäblich aus dem Sumpfboden hervorgezauberte Stadt Elena können
wir von hier oben gut überblicken. Dann ſchwebt das Flugzeug
über dem Golf von Gaeta. Schneebedeckt grüßen die Felſenſpitzen
des Vorgebirges herüber. Immer näher tritt es an die Küſte
her=
an und bald läßt es keinen Raum mehr für Straße oder
Sied=
lungen.
„Neapel ſehen und dann ſterben” — dieſes ſo oft gebrauchte
Wort gewinnt auf einmal eine überzeugende Bedeutung. Man
hat nicht genug Augen, um all das Schöne ſchauen zu können.
In gewaltigem Schwung öffnet ſich die Bucht, am Horizont
begrenzt von den Kalkfelſen Sorrents und der aufgereckten
Sil=
houette Capris. Das Häuſermeer Neapels ſtrahlt das Gold der
Sonne und das Blau des Meeres wider. Villen grüßen von den
Hügeln und die ſchlanken Pinien ſchauen wie ſehnſüchtige Frauen
auf das Meer hinaus. Ueber allem ſteht beherrſchend,
ſchneebe=
deckt mit abgehackter Kuppe der Veſuv, deſſen Rauchfahne langſam
und träge im Blau des Himmels hin= und herſchwingt.
Die halbe Stunde Aufenthalt im Hafenbaſſin vor dem grauen
Kaſtell genügt gerade, um mit einer Zigarette ein wenig das
auf=
geregte Herz zu beruhigen. Dann trinken die Augen ſchon wieder
neue Schönheiten. Stundenlang ſchwebt man über den Waſſern
dahin. Dann auf einmal mitten im Meer taucht der rauchende
Stromboli auf, zeigen ſich wie graue Flecken im azurnen Blau die
Lipariſchen Inſeln, die dem fasciſtiſchen Regime als
Verbannungs=
ort dienen. Schmal und langgeſtreckt ſteigt die Küſte Siziliens
auf. Ueber die neue Stadt mit ſchnurgeraden Straßen, quer über
Meſſinas nach dem letzten ſchrecklichen Unglück in unabläſſiger
Ar=
beit zäh wieder aufgebautes Daſein hinweg geht der Flug durch
den Engpaß der Waſſerſtraße. Langſam tritt das italieniſche
Feſt=
land zurück, uns aber immer noch eine geraume Strecke mit einem
grauen Schattenriß begleitend.
Die Augen ſuchen die berühmten Orte zu erkennen. Dort muß
Thaormina liegen, die Sehnſucht aller Schönheitsſucher. Grün ſind
die Hänge, gelb der Strand, braun das Maſſiv der Felſen, die ſich
höher und höher türmen.
Wir ſchneiden die Bucht von Catania, haben plötzlich wieder
eine kurze Nebelſtrecke zu durchfliegen und gehen dann in
ſtrahlen=
dem Sonnenlicht in Syrakus nieder.
Weiter gehts. Wieder iſt nur Waſſer und Himmel um uns.
Die Küſte Siziliens iſt längſt hinter uns verſunken. Auf einmal
ſcheint voraus ein Viereck im Meer zu liegen. Es wird größer
und größer und je näher wir ihm kommen, um ſo zackiger
zerſplit=
tert es ſich. Das iſt Malta. Da hat man die Vorſtellung von einer
dunklen, ſtickigen Feſtung, einer Art mittelalterlichen Burg, an
deren Mauern noch das Blut unzähliger Kämpfe klebt, die in
Jahrhunderten über dieſe Inſel hinweggegangen ſind. Und was
man ſieht, das iſt ein liebliches Eiland mit weiter baumloſer
Ich war ſehr beſtürzt. „Nein, ſchließlich, mußt du ja wieder
an die Arbeit gehen. Aber wohin willſt du?‟
„Nach Dalmatien.”
„Ach”, ſeufzte ich, „das ſoll ſehr ſchön ſein. Da haben ſie ſicher
jetzt ſchon den richtigen Frühling.”
„Ja, den haben ſie dort.”
„Du willſt dich da unten noch ein wenig erholen?”
„Nein, ich treffe dort mit jemanden zuſammen.”
„Was? Endlich paſſiert was, und dann ſoll ich nicht dabei
ſein? Mit wem triffſt du dich dort? Vielleicht Leute aus dem
Oſten? Intereſſante Menſchen, die ich ſonſt nie zu Geſicht
be=
komme?‟
„Junge, Junge — ſei nicht ſo neugierig.”
„Ach Gott, das iſt mir ja leider angeboren. Willſt du mir
wirklich nichts verraten?”
Er ſtarrte einen Augenblick auf den Teppich. Dann, ſehr leiſe:
„Es iſt Rhoda Horn, mit der ich dort zuſammentreffe.”
Ich erſtarrte. Dann machte ich einen Sprung auf ihn zu.
„Und das ſoll ich nicht erleben? Ich ſoll meine eigene Romanfigur
nicht kennenlernen? Du, das iſt das reinſte Martyrium, das halte
ich nicht aus!”
Er ſah mich betroffen an. „Du haſt Rhoda Horn".
„Ja, ſie iſt doch die weibliche Hauptfigur.”
„So — nun werde ich die Sache heute abend leſen.”
Ich hielt ihn am Arm feſt. „Haſt. du mir nicht geſagt, daß du
nicht weißt, wo ſie ſich aufhält? Und nun triffſt du dich mit ihr?‟
„Ich wußte auch bisher nicht, wo ſie war.”
„Haſt du — haſt du Nachricht von ihr erhalten?"
Ja, heute morgen.”
„Das verſtehe ich nicht. Woher weiß ſie denn, daß du in Wien
biſt?”
Er lächelte und ſah mich feſt an. „Iſt dir während unſerer
Reiſe denn gar nichts aufgefallen?”
„Nein.”
„Man hat uns beobachtet — ſchon ſeit Kopenhagen.”
Ich ſchlug mich vor den Kopf. Wir hatten alſo doch etwas
er=
lebt, nur hatte ich es nicht bemerkt.
„Ja, ſeit Kopenhagen. Irgend ſo ein Menſch von einem
De=
tektivinſtitut. Seit vorgeſtern iſt er verſchwunden und heute
mor=
gen kam der Brief aus Dalmatien.”
„Sie hat dich verfolgen laſſen? Warum denn?”
„Ich weiß es nicht.”
„Was will ſie von dir?‟
„Keine Ahnung. Auf jeden Fall fahre ich.”
Er reichte mir kurz die Hand und ging. Aufgewühlt bis ins
Innerſte ließ er mich zurück.
„Ich ſteckte mir eine Pfeife an. Was? Ich ſollte hier in Wien
bleiben, während mein Roman zur Wirklichkeit wurde? Unmöglich!
Raſtlos wanderte ich vom Fenſter zur Tür. Wenn ich den
Roman, wie ich ihn bisher geſtaltet hatte, nun einfach ins Feuer
warf? Er wurde doch jetzt von der Wirklichkeit überholt.
Unzwei=
felhaft würde ich in Dalmatien viel intereſſantere Dinge erleben,
als die, die ich in meinem Roman geſchildert hatte
Schade um die Arbeit! War es nicht viel richtiger, den erſten
Teil in ſeiner jetzigen Form zu belaſſen und im zweiten Teil die
wirklichen Begebenheiten zu berichten? Würde man mir verzeihen,
wenn ich offen zugab, daß ich im erſten Teil uur den Pegaſus
ge=
ritten hatte?
Wird der Leichnam des Erkaiſers Kar
nach Wien überführk?
Oben: Kaiſer Karl mit ſeiner Gemahlin Zita und dem damaligen
Kronprinzen Otto, der jetzt der Thronprätendent der
öſter=
reichiſchen Legitimiſten iſt.
Unten: Ein Teil der Wiener Kapuzinergruft, in der die Gebeine
der öſterreichiſchen Herrſcher ruhen. Hierhin ſoll nun auch der
Leichnam des Kaiſers Karl überführt werden, der am 1. April
1922 in Funchal (Madeira) ſtarb und dort begraben liegt.
Ebene, mit unzähligen Kirchen und mit Wein= und
Blumengär=
ten. Vom Flugzeug aus erſchaut man mehr als der
Erdenwan=
derer ſehen kann. Da ſieht man Waſſeradern unter der Erdkruſte
und Untiefen im Meer. Aber manchmal mag der Blick vom
Him=
mel her auch täuſchen. So auch hier. Das iſt alles ſo licht und
froh und ſo freundlich — und doch lauert Dunkel hinter dieſem
Licht. Immer noch ſpielen ſich Kämpfe hier ab, unblutig zwar, aber
darum nicht weniger fanatiſch und verbiſſen. Englands Hand laſtet
ſchwer auf dieſer Inſel.
Im Gleitflug geht unſer Flugzeug hinter der mächtigen, weit
ausholenden Mole des Hafens von Tripolis nieder und ſchon
um=
fängt uns Lärm und Geſchrei der anderen Welt. . . .
Ich würde alſo eine Fortſetzung ſchreiben, die ins wirkliche
Leben hineinführte. Nein, es war trotzdem unmöglich. Der Leſer
verlangte, daß ich die eigentliche Handlung fortſetzte, und zwar
mit allen Figuren, mit denen er ſchon verwachſen war. Er hatte
ein Recht darauf, daß ich ihn nicht an der Naſe herumführte.
Bag=
genſen traf mit Rhoda zuſammen, aber ich konnte kaum
anneh=
men, daß auch Elck und Bargonny ſich mit ihm in Dalmatien ein
Stelldichein geben würden.
Außerdem würde man ja auch nach Inger Berglund
verlan=
gen. Sollte ich ſeelenruhig zugeben, daß ſie die Dame war, die
mein Maſchinendiktat aufnahm? Unmöglich! Und ſo einfach über
Bord werfen konnte ich ſie auch nicht.
Alſo mußte ich mein Garn unweigerlich zu Ende ſpinnen,
wäh=
rend Baggenſen nach Dalmatien fuhr, um ſeinem erlebnisreichen
Leben ein neues Kapitel anzufügen.
So ein Pech!
10. Der Roman wird fortgeſetzt.
Ich verlebte einen ſehr, ausgelaſſenen Abend mit Inger. Wir
ſpeiſten im „Griechenbeiſel”, fuhren dann nach Nußdorf hinaus
und entdeckten dort einen entzückenden kleinen Heurigen. Der
Wirt war ein einäugiger, alter Junggeſelle und mit dieſem einen
Auge ſah er uns dauernd durchdringend an. Dazu ein ſingender
Zitherſpieler und ein ausgezeichneter Wein. Später tanzten wir
irgendwo in der Stadt.
Während eines Tangos wollte ſie wiſſen, ob es mir ſchon
klar geworden ſei, wie ich die Handlung meines Romans
weiter=
führen wolle.
Damit trat ſie mir ſozuſagen auf mein ſeeliſches Hühnerauge,
und ich brummte, daß mir morgen ſchon etwas einfallen würde.
Es war mir augenblicklich unangenehm, an meinen Roman
er=
innert zu werden. Oder ſollte ich die Sache vielleicht mit ihr
be=
ſprechen? Entweder würde ſie mich auslachen, oder es wäre
un=
angenehm, weil ſie glauben würde, ihre Schreibarbeit
loszu=
werden.
Gegen Mitternacht brachte ich ſie nach Hauſe und bat ſie, erſt
morgen nachmittag zu kommen. Ich wollte mich morgen früh
end=
lich einmal ausſchlafen.
„Aha”, antwortete ſie, „alſo doch feſtgefahren. Ich hab’s gleich
gemerkt. Sie dürfen mir niemals etwas vormachen. Ich merke
alles.”
Sie war ſo friſch und luſtig. Ich hätte ihr am liebſten zum
Abſchied einen Kuß gegeben. Da ich aber die Ohrfeige im voraus
ſpürte, unterließ ich es.
Ich lag noch im Bett, war aber ſchon wach, als Baggenſen,
meine hundert Seiten Manuſkript unterm Arm, bei mir eintrat.
Er rauchte ſeine Pfeife und lächelte ſo ſonderbar. Ich hatte Angſt
daß er mit mir Krach machen würde.
Er warf ſich in einen Seſſel.
„Nun?” fragte ich, „ausgeleſen?”
„Ja.”
Pauſe. Er ſah mich an, immer noch mit dieſem merkwürdigel
Lächeln um den Mund.
„Und”, fragte ich, „wie hat’s dir gefallen?”
„Es war mir etwas unheimlich, mein Junge.”
(Fortſetzung folgt.5
Seite 10 — Nr. 60
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 2. März 1934
Spoct., Spiel und Jurnen
Diesmal kipen wir!
Ohne Zweifel wird es gegen Ausgang der einzelnen Runden
in den Punktekämpfen immer ſchwerer, auch nur einigermaßen die
Reſultate vorauszuſagen. Trotzdem wollen wir auch diesmal
ver=
ſuchen, den Reſultaten der Spiele ſo nahe als möglich zu kommen.
Gauliga: Wormatia Worms — FK. Pirmaſens 2:2, FSV.
Frankfurt — Eintracht Frankfurt 1:0, Offenbacher Kickers —
FC. Kaiſerslautern 4:2, Mainz 05 — A.=O. Worms 2:0.
Bezirksklaſſe: Polizei Darmſtadt — Starkenburgia
Hep=
penheim 4:1, SVgg. Arheilgen — VfR. Bürſtadt 3:2. Haſſia
Dieburg — Viktoria Urberach 3:1, Germania Pfungſtadt —
Olympia Lampertheim 2:1, Olympia Lorſch — FC. Bensheim
4:1.
Kreisklaſſe: Viktoria Griesheim — Tgſ. 75 Darmſtadt 2:1.
Wixhauſen — Rot=Weiß Darmſtadt 3:2, Egelsbach —
Michel=
ſtadt 5:1, Union Darmſtadt — Ober=Ramſtadt 1:1, Groß=Gerau
— Roßdorf 1:2, Mörfelden — Eberſtadt 3:1, FV. Biblis —
Concordia Gernsheim 4:2. FV. Hofheim — Alemannia Groß=
Rohrheim 3:1.
Polizei Darmſtadt — Skarkenburgia Heppenheim.
Nachdem die Polizeimannſchaft am verfloſſenen Sonntag ihren
ſchärfſten Konkurrenten um die Meiſterſchaft im Bezirk
Südheſſen=
den VfR. Bürſtadt, auf deſſen Platz einwandfrei geſchlagen hat,
empfängt ſie am Sonntag um 2.30 Uhr nachmittags den
Tabellenletzten Starkenburgia Heppenheim. Heppenheim iſt die
Mannſchaft im Bezirk Südheſſen, die im Verlaufe der diesjährigen
Verbandsſpiele recht unglücklich gekämpft hat und ſicher mehr kann.
als ihr Platz in der Tabelle anzeigt. Dies zeigten auch die
knap=
pen Reſultate gegen die Spitzenvereine der Tabelle.
Die Polizeielf wird ſich bewußt ſein, daß dieſes Spiel, wenn
auch auf heimiſchem Platz, keinesfalls leicht genommen werden
darf und nur nach Kampf und vollem Einſatz entſchieden wird.
Ferner wird die Mannſchaft beſtrebt ſein, ihren ſich immer
meh=
renden Anhängern zu zeigen, daß ihr derzeitiger Tabellenplatz
redlich verdient iſt.
Im übrigen läßt die Polizeimannſchaft auf dieſem Wege dem
Darmſtädter Sportpublikum für ſein durch zahlreiche Beteiligung
gezeigtes Intereſſe und damit gegebenen Rückhalt bei dem Spiel
in Bürſtadt recht herzlich danken.
Rok-Weiß Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag müſſen die Rot=Weißen mit der
erſten und zweiten Mannſchaft in Wixhauſen gegen die dortige
e e eh eaich ei erit zee.
Pflicht eines jeden Mitgliedes iſt, die bedeutungsvolle
General=
verſammlung am Samstag abend in der Krone zu beſuchen.
TSV. Meſſel — Olympia Hahn.
Am kommenden Sonntag 14.30 Uhr empfängt Meſſel den
Tabellendritten, Olympia Hahn. Im Vorſpiel mußte der
Tabellenführer auf einem „nahezu unbeſpielbaren Platze trotz
drückender Ueberlegenheit eine völlig unverdiente 3:2=Niederlage
hinnehmen. Wenn Meſſel nun das Rückſpiel zu ſeinen Gunſten
entſcheiden will, müſſen die ſchwachen Stürmerleiſtungen der letzten
Spiele weſentlich beſſer werden. Das Spiel erſcheint daher
voll=
kommen offen. — Vorher 2. Mannſch.
SV. Erzhauſen — Reichsbahn Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag begibt ſich Reichsbahn nach
Erzhau=
ſen zum Rückſpiel. Das Vorſpiel wurde wegen Nichtantretens
ver=
loven. Es gilt daher, möglichſt beide Punkte zu erkämpfen. Die
Mannſchaft ſpielt mit: Berth; Seckler, Griesheimer; Stromberger,
Bär, Mahr: Frieß 2, Hartmann, Frieß 1, Weißmantel und Holl.
Erſatz und Linienrichter: Vettermann. Abfahrt 12,55 Uhr
Darm=
ſtadt Hbf.
Schiedsrichter=Arbeitsgemeinſchaft
des Kreiſes Starkenburg.
Gruppe Darmſtadt.
Anläßlich der politiſchen Schulungskurſe findet die nächſte
Pflichtſitzung nicht am kommenden Montag, ſondern am Montag,
den 12. März 1934, wie üblich um 8 Uhr ſtatt. Auch die
Neu=
linge wollen ſich danach richten. Vollzähliges Erſcheinen wird
erwartet.
H.
Handbal im Kreis Darmſtadk.
Nachtrags=Pflichtſpiele.
Bezirksklaſſe: Viktoria Griesheim — Büttelborn,
Brauns=
hardt — Worfelden.
Kreisklaſſe 2: Zwingenberg — DJK. Lorſch.
Die Spitzenmannſchaften der einzelnen Gruppen der
Bezirks=
klaſſe ſtehen bereits feſt, ſo daß die Nachtragsſpiele hierauf keinen
Einfluß mehr ausüben.
Ueberblickend kann feſtgeſtellt werden, daß die jetzt aublaufende
Pflichtrunde des Spieljahres reichlich unüberſichtlich war,
hervor=
gerufen durch viele Spielverlegungen und das Ausſcheiden
ver=
ſchiedener Vereine wie Bensheim, Langen und Königſtädten.
Einen Vergleich hält der Gang der Spiele z. B. zur Bezirksklaſſe
im Fußball nicht aus. Denn dort ſind weder Mannſchaften
aus=
geſchieden, noch wurde Verzicht auf einzelne Spiele ausgeſprochen.
Vielmehr ſteigt die Spannung von Sonntag zu Sonntag. Wie
amtlich verlautet, hat Bickenbach auf das Spiel in
Pfung=
ſtadt und auf die Punkte verzichtet. Dasſelbe gilt für
das Spiel Heppenheim — Hahn, wo die Gäſte Gleiches
taten. Ebenſo verzichtet Tv. Trebur zugunſten der Tgſ.
Walldorf. Das in Nauheim gegen Wallerſtädten ausgetragene
Privatſpiel (13:2) wird als Pflichtſpiel gewertet.
Die Gruppe Frankfurt=Offenbach der Bezirksklaſſe hat fünf
Beſtmannſchaften ermittelt, nämlich: Tv. Nied Tv Niedereſchbach,
Stadt=SV., Fußball=SV. und Tgſ. Bürgel. In einfacher Runde,
beginnend am 11. März, werden die Aufſtiegsſpiele auf neutralen
Plätzen ausgetragen. Wie verlautet, ſoll dieſer Plan auch für
unſere drei Vereine: Rot=Weiß, Tv. Arheilgen und Turnerſchaft
Griesheim zutreffen. Es wird nach Punkten gewertet. Die
Sie=
ger beider Gruppen, ermitteln den Beſten, zum Aufſtieg in die
Gauliga.
Tgde. Beſſungen — Tgde. Darmſtadt.
Im weiteren Verlauf der Pflichtſpiele empfängt die
Turn=
gemeinde Beſſungen am kommenden Sonntag 15 Uhr die
ſpiel=
ſtarke Elf von der Woogswieſe. Nach langer Pauſe wird dieſes
*
Treffen, das ſchon mehrmals angeſetzt, war, nachgeholt. Beide
Mannſchaften ſind ſich in der Spielweiſe faſt gleichwertig, und ſo
wird auch am kommenden Sonntag der ſchußſichere Sturm das
Spiel entſcheiden. In den früheren Spielen ſowie im Vorſpiel
konnten die 46er zum weitaus größten Teil als glücklicher Sieger
den Platz verlaſſen. Es wird daher auf der Rennbahn zu einem
ſchönen Punktekampf kommen, und der Beſſere ſoll als Sieger den
Platz verlaſſen.
Handball im Kreis 9denwald.
Am Sonntag, den 4. März, ſpielen: Klein=Zimmern —
Leng=
feld, Mümling=Grumbach — Zell. Reichelsheim — Spachbrücken,
Lützel=Wiebelsbach — Böllſtein. Die Spiele beginnen um 3 Uhr.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875.
Am Samstag, 3. März, 8.45 Uhr, findet im Kneipſaale des
Turnhauſes eine Mitgliederverſammlung aller Aktiven ſtatt.
Wichtige Mitteilungen, ferner Ausgabe von Ehrenurkunden, ſtehen
bevor. Wir erwarten, daß bei dieſem zweiten
Kameradſchafts=
abend die einzelnen Abteilungen vollzählig vertreten ſind,
ſelbſt=
verſtändlich ſind auch inaktive Mitglieder willkommen.
Biſt Du ein Sporlsmann?
Richtlinien, aufgeſtellt auf dem Olympiſchen Kongreß in Prag 1925.
Als Mitſpieler:
1. Spielſt Du das Spiel um des Spieles willen?
2. Spielſt Du für Deine Mannſchaft und nicht nur für Dich?
3. Führſt Du die Befehel Deines Mannſchaftsführers ohne zu
fragen und ohne Kritik aus?
1. Erkennſt Du die Entſcheidung des Schiedsrichters ohne
Wider=
ſpruch an?
5. Verſtehſt Du ohne Prahlerei zu gewinnen und ohne Murren zu
verlieren?
6. Würdeſt Du eher verlieren, als etwas Unehrenhaftes tun?
Dann biſt Du auf dem rechten Wege, ein Sportsmann zu
werden!
Als Zuſchauer:
1. Weigerſt Du Dich, dem guten Spiel der Gegenpartei Beifall zu
ſpenden?
2. Pfeifſt Du den Schiedsrichter bei einem Dir mißfälligen Urteil
aus?
3. Möchteſt Du Deine Mannſchaft gewinnen ſehen, ſelbſt, wenn
dieſe es nicht verdient?
4. Suchſt Du Streit mit den Zuſchauern, die der anderen
Mann=
ſchaft zujubeln?
Wenn ja, dann biſt Du kein guter Sportsmann! Dann
be=
mühe Dich, es zu werden!
Ehrenhaftigkeit iſt die erſte Tugend des Sportsmannes!
Selbſtdiſziplin iſt Pflicht eines jeden Sportsmannes!
Ohne aufrichtiges Spiel ſind ſportliche Begegnungen nicht ſchön!
Der ritterliche Geiſt erſt ſchafft den moraliſchen Wert des Sportes!
Fronkwechſel in der 9T.
Ueber die wichtige Führerbeſprechung der DT. unter der
Lei=
tung des Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten erfährt man
jetzt aus den Gaublättern Näheres. Daraus ergibt ſich, daß mit
dem Abgang Neuendorffs, dieſes um die DT. hochverdienten
Füh=
rers, eine geſchichtliche Epiſode der DT. zum Abſchluß gekommen
iſt. Die Zeiten der alten Verbandsarbeit ſind
vorüber. Der neue Reichsbund für Leibesübungen wird alle
Turn= und Sportverbände zu ganz großer und kameradſchaftlicher
Arbeit zuſammenfaſſen. Preſtige= und Vormachtsfragen,
Berech=
tigungs= und Wettkampf=Streitigkeiten der einzelnen Verbände
werden im Dritten Reich nicht mehr geduldet werden. Die Zeiten
der Störenfriede und Verbandsfanatiker ſind endgültig vorüber.
Die alte Form der Turnerſchaft iſt geſprengt, der neue
Turner=
ſchaftsführer von Tſchammer hat am 17. Februar den Gauführern
und Fachwarten der DT. den inhaltsvollen Befehl gegeben:
Frout=
wechſel!
Außer den turnſportlichen Einzelaufgaben will der neue
Reichs=
bund unter der einheitlichen Führung des Reichsſportführers ſich
kämpfend den Einfluß auf die geſundheitliche Erziehung der
ge=
ſamten deutſchen Jugend vom 6. bis 18. Jahre ſichern. Was der
verfloſſene Staat in turnpädagogiſcher Hinſicht verſäumt hat iſt
geradezu erſchütternd. Der Mangel an Turnhallen für
die Kinder der Volksſchulen iſt troſtlos, ebenſo der
Mangel an Ausbildungsmöglichkeiten für die Turnlehrer.
Hier einen gründlichen Wandel zu ſchaffen, wird eine herrliche
Aufgabe des neuen Reichsbundes ſein,
Mit Freude und Dankbarkeit wird man in Turnerkreiſen
ver=
nehmen, in welch ritterlicher Weiſe der Reichsſportführer von
Tſchammer und Oſten die Angelegenheit Neuendorff erledigt hat.
Neuendorff waren drei große Aufgaben durch das Schickſal geſtellt:
einmal die Verteidigung und Wiederaufrichtung des deutſchen
Turnergeiſtes gegen den marxiſtiſchen Juternationalismus, 2. die
Schaffung einer umfaſſenden nationalen Turnerjugend=Bewegung.
die erfüllt war vom ſozialen Opfergeiſt, Volksverbundenheit und
deutſcher Sittenreinheit, und 3. der Umbruch der DT. im Jahre
der nationalſozialiſtiſchen Revolution. Die Erfüllung dieſer drei
Aufgaben lag im Zeitraum von 1918 bis 1934. „Es wäre eine
Charakterloſigkeit ſondergleichen, wenn man die großen Verdienſte
Neuendorffs um die Deutſche Turnerſchaft nach dem Kriege nicht
in tiefſter Dankbarkeit würdigen würde”, ſo ſagte, wie der
Gau=
führer Bernhard André vom Gau Nordheſſen ſeinen Turnern im
amtlichen Gaublatt berichtet, der Reichsſportführer in der
Aus=
ſprache am 17. Februar. Er fügt hinzu, daß damit Herr v.
Tſcham=
mer und Oſten den Turnern klar und deutlich geſagt habe, daß die
neue Turnerſchaft niemals vergeſſen wird, daß ſie aus der Hingabe
der alten Führer entſtanden iſt. Neuendorff ſei bei der Erfüllung
ſeiner ſich ſelbſt geſteckten hohen Aufgabe, den endlichen Einſatz an
der Front des Nationalſozialismus zu erzielen, vor und für ſein
geliebtes Turnervolk gefallen. Kämpferſchickſal! Turnertreue(
Sein eigenes Sichopfern war noch Wegbereitung für die DT.
Einen intereſſanten Verſuch unternimmt der
Schwimmwart der Deutſchen Turnerſchaft, der gute Geräteturner
als Waſſerſpringer ausbilden laſſen will. Da von den Springern
vollendete Körperbeherrſchung verlangt wird und dieſe bei jedem
erſtklaſſigen Kunſtturner erſtes Erfordernis für ſeine Leiſtungen
iſt, dürfte dieſer Verſuch zweifellos manchen Erfolg bringen.
Weltrekordmann Marty ſprang bei den
amerikani=
ſchen Hallenmeiſterſchaften außer Konkurrenz erneut die ſtattliche
Höhe von 2,05 Meter im Hochſprung, während im Wettbewerb der
Deutſchamerikaner Spitz auf 2,01 Meter kam.
Dandänn Saunskart w. oß,
Kaſſel, Trier, Freiburg 251
Frankfurt: Freitag, 2. März
6.00: Choral, Zeit. — 6.05 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.55,
Zeit, Frühmeldungen. — 7.05: Wetter. — 7.10: Stuttgart: Früh. der SA.=Standarte 119. Ltg.: Hanker. — 8.15: Mel=. — 8.25: Stuttgart: Gymnaſtik. — 19.00: Nachrichten.
10.30: (Nur Freiburg): Werbekonzert — 10.50: (Nur
Frei=
burg); Eigene Sendung. — 11.05: Werbekonzert,
11.40-
Meldungen. — 11.50: Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Italieniſche Opern (Schallpl.). — 13.15: Zeit,
13.25: Nachrichten, Wetter — 13.35: Stuttyarts
Nachrichten.
Mittagskonzert der Theaterkapelle Rolf Miller. — 14.30: (Nun
reiburg): Nachrichten. — 14.40: Stunde der Frau. Frau und
Volksernährung. — 15.39: Gießener Wetterbericht. — Anſchl.=
Obſervatorium Aachen: Wetter für das Eifel= und Moſelgebiet. —
15.40: Zeit „Wirtſchaftsmeldungen.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert des Philharm. Orcheſters
Ltg.: A. Heißig. — 17.30: R. Weilshäuſer: Neue Zeit —
Neue Zeitung. — 17.45: Soll mein Sohn ſeinen Beruf aus mihrend i
dem Lande ſuchen? Ein Vater ſpricht mit einem Berufsberater, znit meiſt
18.00: Stuttgart: Stunde der Jugend. Zwoa Bretterln, a gfüh= ihe jam d
riger Schnee. Drei Briefe von Schülerbuben von Sepp Baucr, ſeen hälſte
Drumherum und Skilieder und Hüttenbetrieb. — 18.25: Köln=
Engliſcher Sprachunterricht. — 18.45: Wetter, Wirtſchaftsmel ſſt die ge
dungen Programm, Zeit. — 18.50: Griff ins Heute.
19.00: Reichsſendung: Stunde der Nation; Konzert auf Känigs.Blau wollte,
hergs neuer Funkorgel. Orcheſter des Königsbg. Opernhauſes. Dir
Erich Seidler. — 20.00: Griff ins Heute. — 20.10: Muſikaliſch= 0 Wohaal
Reiſe. Das Funkorcheſter. Ltg.: Rosbaud. — 21.00: Südweſk M und eich
funk=Rimgſendung: Der geſchichtliche Raum. (Aus Frankfurt, Kaſſel, Wu
Trier, Kafſerslautern „Karlsruhe, Mannheim, Freiburg.) — 22.00/Ml übertnol
Zeit, Nachrichten. — 22.15: Stuttgart: Du mußt wiſſen. — 22.25
1932.
Nachrichten. Wetter, Sport. — 22.40: Freiburg: Kleine Unter=
FArbeiter
haltung Wochenmarkt auf dem Freiburger Münſterplatz
23.00: Suite für Bratſche allein in E=Moll, op. 131. d. Nr. Zhe der Baut
von M. Reger. — 23.15: Prof. Fahrner: Die religiöſe Bewe uung am Ka
gung in der deutſchen Romantik. — 24.00; Stuttg.: Nachtmuſik ſerlauf des
Stadium d
Piinſtitute
Ergen nicht
Arzdandisaden
belativ hohen
(meines Gie
(Welle 1571)
(ät iſt. Wen
Peumjang il
Deutſchlandſender: Freitag, 2. März
6.00: Hamburg: Wetter für die Landwirtſchaft. — 6.05: Wiederzund zurückzu
holung der wichtigſten Abendnachrichten. — 6.15: Berlin: Gymll der Staat
naſtik. — 6.30: Wetter für die Landwirtſchaft; anſchl.: Tages)ungen bere
ſpruch. — 6.35: Kiel: Frühkonzert. — In einer Pauſe (geg.” der Sitaat
7.00): Nachrichten. — 8.00: Sperrzeit. — 8.45: Leibesübung fültegen.
die Frau. — 9.00: Volksliedſingen: Lieder der Bergleute. —den neuen
9.40: Heinz Stequweit: Mutter Hund. — 10.00: Nachrichten. — Eigats= und
10.10: In der Wertſtatt des Kulturfilms. Hörbericht. — 10.50ul= und bevd
Spielturnen im Kindergarten. — 11.15: Seewetterbericht. —ſEigenheinba
11.30: Oberförſter Parchmann: Forſt= und holzwirtſchaftliche. Auſſatz der ſtaatl
Räifigung int
Faurden na.
de
bauarbeit im dritten Reich. — 11.50: Zeitfunk. — 12.0OM0t, daß brach
Wetter für die Landwirtſchaft; anſchl.: Glückwünſche.
12.10: Schallplatten: Was man gern hört. Anſchl.: Wetter für dien Umjang
Landwirtſchaft. — 12.55: Zeitzeichen. — 13.00: Sperrzeit. —inen Wirtſch
18.45: Nachrichten. — 1400: Opernmuſik (auf. Schallplatten mien Wohn
15.00: Wetter, Börſe. — 15.15: Fürs deutſche Mädel: Hausmul en zunäch
Mädel muſizieren. — 15.45: Nordlandmärchen (iriſch). Die Mag)
der Alten von Beara.
16.00: Köln: Nachmittagskonzert. Das Funkorcheſter. Ltg.: Küh, von vorſtäl
17.00: Pfarrer R. Ihrermg u. F. Witer=Rudloff: Sind alelung der
Märchen Erziehungsmittel? — 17.25: Wolf=Lieder. J. W. Goethek ſ Umnbe
Neue italieniſche Violinmuſik — 18.00: Die Hochſchule imn Awdit landwirt
kara. Deutſche Hilfsarbeit beim Aufbau der türkiſchen Wiſſenſchaftungen, ven
Bericht von Edeltraut Seuffert. — 18.20: Lied und Dichtungng auch D
im Arbeitslager. — 18.50: Das Gedicht; anſchl.: Wetter, fürr uſw, die
die Landwirtſchaft.
19.00: Reichsſendung: Stunde der Nation; Konzert auf Königs von rund
bergs neuer Funkorgel. Orcheſter des Kbg. Opernhauſes. Dir
Erich Seidler. — 23.00: Kernſpruch; anſchl.: Drahtl. Dienſt —
20.10: Bäuerliche Tanzmuſik (auf Schallplatten). — 20.30: Spiel
ßerbraten. Em gepfeffertes Gericht, zubereitet von Wilh. Krug.
erkonti;
22,00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten. — 22.45:
wetterbericht. — B3.00: Leipzig: Nachtkonzert der Dresdner Phi
hat die
harmonie. Ltg.: Theodor Blumer.
bem Saargel
At. und zwat
Uonnen.
Weiterbericht.
Durch die Störung über Island und dem Mittelländiſch bis 31.
Meer wird der Hochdruckeinfluß weiter abgebaut, ſo daß umſeben.
ſtändiges, meiſt wolkiges und zu Regen neigendes. Wetter Mr 1934
Ausſicht ſteht. Die Nachtfröſte gehen zurück. Es findet Tem heltoliter
raturausgleich ſtatt und im ganzen wird es milder.
Neller, die
Ausſichten für Freitag, den 2. März: Bewölkt, langſame Miſt ehen And
rung, Niederſchläge, anfangs äuf den Bergen als Schn’ don Anträ=
ſpäter in Regen übergehend.
Ausſichten für Samstag, den 3. März: Meiſt wolkig, trübes
regneriſches Wetter, milder.
Winterſportmöglichkeiten.
Vogelsberg: Hoherodskopf: Wolkig, minus 6 Grad,
Walde 40 cm. Schneehöhe, kein Neuſchnee. Pulver, gut.
Rhön: Waſſerkuppe: Bewölkt, minus 6 Grad, 7 cm.,
Neuſchnee, verharſcht, ſtellenweiſe. — Gersfeld: Bewö/dſ
minus 2 Grad, 2 cm., durchbrochen, keine.
Sauerland: Wintersberg: Nebel, minus 5 Grad. 35
3—4 cm. Neuſchnee, Pulver, ſehr gut. — Willingen:
deckt, minus 9 Grad, 30—35 cm., 1—2 cm. Neuſchnee. Pult
ſehr gut.
Taunus: Kleiner Feldberg: Bedeckt, minus 5 Grad 10
kein Neuſchnee, Pulver, gut.
Schwarzwald: Feldberg: Schneefall, minus 8 Grad. 55
Pulver, ſehr gut. — Triberg: Schneefall, minus 1 G
8 cm., Pulver, ſtellenweiſe. — Hornisgrinde: Schneef
minus 6 Grad, 70 cm., Pulver, ſehr gut. — Freudenſta
Schneefall, minus 4 Grad. 10 cm., Pulver, gut. — H
terzarten: Schneefall, minus 6 Grad, 3 cm., durchbroch
mäßig. — Bühlerhöhe: Schneefall. minus 3 Grad. 25
gekörnt, gut. — St. Blaſien: Schneefall, minus 4 G
12 cm., Pulver, gut.
934 auf de
Geſetz über
1 hat fol
unzen und
werden er
hen der
ugeführten
it werden,
Dari
nzufüht
vgrür
Hauptſchriftleitung: Rudoll Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchat: Rudol) Mauve; ür Feuilleton,
und Ausland und Heiſiſche Nachrichten: Max Streeie; für den Schlußdienſt: And
Bauer; für den Candel: Dr. C. H. Quetſch: für Sport: Karl Böhmann: für
Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Gerbert Nette; für den Anze
teil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle ſämtl. in Darmſtadt. D A. I. 34:
Truck und Verlag: L. C. Bittich. Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
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Freifag, 2. März
GeſſNeueſte Nachrichten
Belebung der Wohnungsbauwirtſchaft.
Die Finanzierung der Neubaufen. — Neue Formen der Wohnungsbauförderung.
Vor der neuen Bauſaiſon.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
lährend in früheren Jahren der Tätigkeitsgrad der
Bau=
jüchtaft meiſt erſt im Februar ſeinen jahreszeitlichen Tiefſtand
e n Dio in der Bauwirtſchaft ſchon wieder langſam zun.
it ſiht die geſamte Bauwirtſchaft und vor allem auch der
Woh=
ſugdau unmittelbar am Beginn der neuen Saiſon. Im Jahre
ſat vurden nach vorläufigen Berechnungen laut J. f. K. rund
ſ00 Wohnungen fertiggeſtellt, davon etwa 150 000
Neubauwoh=
uugr und etwa 50 000 Umbauwohnungen. Damit wurde das
auglumen des Jahres 1932 (160 000 Wohnungen) um rund ein
füul übertroffen. Im Wohnungsbau (Neu= und Umbau) wur=
und 800 Mill. RM. Kapital inveſtiert gegenüber rund 700
in 1932. Im abgelaufenen Jahr waren etwa 25 Prozent
mArbeiter im Wohnungsbau beſchäftigt als 1932. Die
Zu=
in der Bautätigkeit ſtand im Gegenſatz zur Lage und Ent=
fiüng am Kapitalmarkt. Trotz des Anſtiegs der Rentenkurſe
9rlauf des Jahres 1933 blieb der Kapitalzins ſo hoch, daß
ſtadium der Emiſſionsreife noch nicht erreicht wurde. Die
ſudtinſtitute konnten infolgedeſſen ihre langfriſtigen
Neuaus=
ſugen nicht wieder aufnehmen. Die Baukoſten liegen wegen
Aylativ hohen Zinsſätze noch weit über dem Stand bei dem ein
Ueneines Gleichgewicht zwiſchen Koſten und Erlöſen (Miete)
mit iſt. Wenn trotzdem die Wohnungsbautätigkeit den Vor=
Neumfang überſchritt, ſo war dies auf Eingriffe in doppelter
Wiettfütng zurückzuführen:
rlin: Gye 1 der Staat ſtellte ſelbſt die Mittel für die Errichtung neuer
nſchl. Tauchſyungen bereit,
Puſe ſe 2 der Staat gewährte Zuſchüſſe, um die private Bautätigkeit
dibesibung Furgen.
hen neuen Formen der Wohnungsbauförderung kommt für
ſtaats= und Wirtſchaftspolitik grundſätzliche Bedeutung zu
ia= und bevölkerungspolitiſche Bedeutung der Randſiedlungs=
Aligenheimbauten u a. m.). Daneben hat der andersgeartete
ſſch der ſtaatlichen Förderungsmittel vor allem die Wirkung
ſal, daß brachliegende private Kapitalien, beſonders der
mit=
lädiſchen und landwirtſchaftlichen Bevölkerung, in
nennens=
en Umfang dem Wohnungsbau zugeführt und damit der
all=
neinen Wirtſchaftsbelebung nutzbar gemacht wurden. Von den
cmen Wohnungsbauinveſtitionen in Höhe von etwa 800 Mill.
„Fun zunächſt 150—160 Mill. von der öffentlichen Hand
bereit=
ea, und zwar, wie eingangs erwähnt, etwa 100 Mill. für den
„von vorſtädtiſchen Kleinſiedlungen. rund 10 Mill. für die
zſchrung der Eigenheimbauten und ca. 40—50 Mill. als Zu=
„ſc für Umbauten. Hinzu kommen noch die öffentlichen Mittel
Aſe landwirtſchaftliche Siedlung und für den Bau von
Not=
ſuhungen, vereinzelte Zuſchußmittel der Gemeinden, in gewiſſem
und Dichtmfig auch Darlehen aus Rückflüſſen von
Hauszinsſteuerhypo=
ſeter 3e uſw., die vielleicht noch auf 40—50 Mill. veranſchlagt
wer=
bnnen. Insgeſamt ſind demnach öffentliche Mittel im Be=
4 von rund 200 Mill. aufgewendet worden.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
konderkontingente für Braugerſte und Wein für das Saar=
94.. Nach Mitteilung, der Induſtrie= und Handelskammer
ſicz hat die „Commiſſion des Derogations” bekannt gegeben,
dm Saargebiet für das erſte Vierteljahr 1934 ein
Sonderein=
intingent für Braugerſte von 30 000 Doppelzentner eröffnet
dn iſt. Hiervon ſind einſtweilen 15 000 Doppelzentner für
bezug aus der Tſchechoſlowakei freigegeben. Bei Anträgen
ſinfuhrbewilligungen iſt die Menge der in der Zeit vom 1 8.
lländib bis 31. 7. 1932 in das Saargebiet eingeführten Braugerſte
daß uſeben. Die Verteilung des dem Saargebiet für das 1.
Vier=
des Wetter Alr 1934 einſtweilen zugeſtandenen Einfuhrkontingents von
ndet Tel Hektoliter Wein erfolgt ausſchließlich unter diejenigen
An=
gſeller, die früher bereits Wein eingeführt und vor dem 19. 12.
„Aeinen Antrag geſtellt haben. Der Termin für die
Einrei=
von Anträgen auf Einfuhr von Wein iſt für das 2. Viertel=
Son 934 auf den 15. März feſtgeſetzt worden.
ſeſetz über Ausfuhrſcheine vom 26. Februar. Die
Reichsregie=
tübes hat folgendes Geſetz beſchloſſen: Der Reichsminiſter der
unzen und der Reichsminiſter für Ernährung und
Landwirt=
werden ermächtigt, zu beſtimmen, daß bei der Ausfuhr von
ſen oder Spelz aus dem freien Verkehr des Zollgebietes über
usgeführten Mengen Beſcheinigungen — Ausfuhrſcheine —
us 6 Gich Ait werden, die den Inhaber berechtigen, Gerſte oder Mais
ei, Aut. Dari in beſtimmter Menge zollfrei oder zu ermäßigten Zoll=
Meinzuführen.
Bevs die Neugründung der Wilhelmshütte perfekt. In das Sprot=
Handelsregiſter iſt nunmehr die Wilhelmshütte Eiſen= und
zllierwerke mit dem Sitz in Sprottau eingetragen worden
Grod. 2 Abeſellſchaftsvertrag wurde am 21. Februar feſtgeſetzt, der
Ge=
ingeguchand des Unternehmens iſt 1. der Erwerb des Sprottauer Wer=
Wilhelmshütte” aus der Liquidationsmaſſe der Eiſen= und
Allierwerke A.=G. i. L. und 2. die Herſtellung und der Vertrieb
Eiſen=, Stahl= und Blechwaren jeder Art. Das
Gründungs=
ſal beträgt 500 000 RM. Vorſtand iſt Walter Simmat, Berlin,
Ahtsrats=Vorſitzender Bürgermeiſter Finke, Sprottau.
Produkkenmärkke.
Mannheimer Getreidemarkt vom 1. März. Weizen inländ.
77 Kilo) frei Mannheim 19,85—20,00, Feſtpreiſe franko Voll=
Atation des Erzeugers: Bezirk 9 per März 19,50, Bezirk 10
Alpril 19,70, Bezirk 11 20,00: Roggen ſüdd. (71—72 Kilo) frei
hnheim 16,90—17,00, Feſtpreiſe franko Vollbahnſtation des
Er=
rs: Bezirk 8 16,80, Bezirk 9 16,50; Hafer inländ. 15,60—15,85,
hnergerſte inländ. 18,00—18,50 (Ausſtichware über Notiz),
„Wer Gerſte 18,00—18,50 (Ausſtichware über Notiz), Futter=
Me 16,50—17,00, Mais im Sack (La Plata) 19.25—19,50,
Erd=
ichen prompt 16,75—17,00, Soyaſchrot prompt 15,00—15,25,
brkuchen 14,50, Palmkuchen 15,25, Kokoskuchen 17,25. Seſam=
En 17,00, Leinkuchen 17.25—17,50, Biertreber mit Sack 16,00,
hke ime 14,50, Trockenſchnitzel ab Fabrik 9,75—10,00, Rohmelaſſe
Steffenſchnitzel 11,25, Wieſenheu loſe 6,00—6. 40, Rotkleeheu
46,60, Luzernekleeheu 7,60—7,80 Stroh: Preßſtroh Roggen=
Fen 2,20—2,40, Hafer=Gerſte 1.80—2,00, geb. Stroh Roggen=
Een 1.40—1,60, Hafer=Gerſte 1.20—1.40; Weizenmehl Spezial 0
Austauſchweizen per März 29 70, per April 30,00, dito aus
Andsweizen per April 28,56; Roggenmehl (70—60prozentig)
90. prompt 22,25—23,50, dito pfälz. und ſüdd prompt 23,25
B/4 25. feine Weizenkleie mit Sack 10,25. grobe Weizenkleie mit
10,75, Roggenkleie 10.25—11,00, Weizenfuttermehl 11,50,
Bzenfuttermehl 11,50—12,00, Weizennachmehl 15,00—15.25, dito
P300—16,25.
Diehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 1. März. Aufgetrieben waren
hälber. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber auf a) 34—37,
—33, c) 25—29 Pfg. pro Pfund, Spitzentiere über Notiz.
Atitwerlauf: geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 1. März. Aufgetrieben waren:
der 74 (gegen 86 am letzten Donnerstagsmarkt), Kälber 1084
Schafe 288 (220), darunter 194 (136) Hammel, Schweine
34) Notiert wurde pro 1 Zentner Lebendgewicht in RM.:
er a) 44,. b) 39—43, c) 33—38, d) 27—32; Lämmer und Ham=
794) Stallmaſthammel 34—35, c) mittlere Maſtlämmer 31—33=
” ingere Lämmer und Hammel 28—30; Schafe e) beſte 30—31.
ſhittlere 27—29, g) geringere 22—26: Schweine b) 44—47,
—47, d) 41—45, e) 35—42, f) und g) nicht notiert. Im
swergleich zum letzten Donnerstagsmarkt gaben Kälber und
4m.ine um 1 RM. nach, während Schafe 1—2 RM. und Hammel
ur, anzogen. Marktverlauf: Kälber, Hammel und Schafe mit=
Bis, ausverkauft: Schweine ſchleppend, geringer Ueberſtand.
Es iſt unverkennbar, daß die ſtetige Aufwärtsbewegung an
den Aktienmärkten, ihren Eindruck auch auf diejenigen
börſen=
intereſſierten Publikumskreiſe nicht verfehlt, die bisher aus
über=
großer Vorſicht nur zögernd zu Neuanſchaffungen geſchritten ſind.
Wenn auch alle Aktienmärkte ziemlich gleichmäßig Beſſerungen
aufzuweiſen haben, ſo gibt es dennoch eine Reihe von
Spezial=
papieren, die über den Durchſchnitt hervorragen. Geſtern ſind an
der Berliner Börſe insbeſondere die oſtoberſchleſiſchen Werte,
die im Hinblick auf die bevorſtehende Unterzeichnung des
deutſch=
polniſchen Wirtſchaftsabkommens intereſſieren, lebhafter gefragt
worden. So konnten Laurahütte bei einem Umſatz von 80 Mille
1½ Prozent, Schleſiſche Bergbau und Zink 1½ Prozent höher
an=
kommen. Aber auch der Dresdner=Bank=Bericht, der für 1933
nach den ſtarken Rückſchlägen der Kriſenzeit erſtmals wieder
deut=
liche Kennzeichen, einer beginnenden Konſolidierung und
Auf=
wärtsbewegung feſtſtellt, rief neben einer allgemein günſtigen
Wirkung erhöhtes Spezialintereſſe für Bankwerte hervor. So
konnten BEW. 1½, Braubank 1 Prozent über dem Vortagesſchluß
eröffnen. Zu den kräftiger gebeſſerten Märkten gehören
Braun=
kohlenpapiere unter Führung von Eintracht (plus 3½)
Elektro=
werte, von denen Lahmeyer 3 Prozent und Elektr. Schleſien 22
Prozent gewannen. Auffällig gedrückt ſind Siemens mit minus
2½. doch muß die Enge des Marktes bei der Kursgeſtältung
be=
rückſichtigt werden, ſo daß ein Angebot von wenigen Mille ſchon
ſtärkere Abſchwächungen hervorrufen kann. Schiffahrtswerte
ſetz=
ten ihre Aufwärtsbewegung weiter fort. Im Verlauf der Börſe
nahm die Kuliſſe an einigen Marktgebieten Glattſtellungen vor,
ſo daß zum Teil leichte Kursabſchwächungen eintraten.
Nachdem der Ultimo offenbar gut überwunden wurde,
eröff=
nete die amtliche Frankfurter Börſe geſtern mit einer
durch=
aus freundlichen Grundſtimmung. Die Beteiligung der
Kund=
ſchaft iſt aber gegenüber den Vortagen verhältnismäßig klein
ge=
worden, ſo daß nennenswert lebhafte Umſätze, abgeſehen von
eini=
gen Spezialwerten, nicht getätigt wurden, zumal auch die Kuliſſe
nur in kleinem Umfange Neuengagements einging. Als
an=
regende Momente wurden die günſtige Entwicklung der
Sparein=
lagen bei den preußiſchen Sparkaſſen und der vorliegende Bericht
der Dresdner Bank diskutiert. Auch die bevorſtehende
Unter=
zeichnung des deutſch=polniſchen Wirtſchaftsabkommens fand nach
dem günſtigen Echo der polniſchen Preſſe ſtärkere Beachtung.
Be=
vorzugt war der Montanmarkt, der überwiegend Beſſerungen
ver=
zeichnete. Laurahütte gewannen 12 Prozent. Rheinſtahl und
Mannesmann je 1½ Prozent, Gelſenkirchen und Phönix bis 1
Pro=
zent, die übrigen Werte lagen gut behauptet. Farbeninduſtrie und
Scheideanſtalt eröffneten je ¼ Prozent freundlicher,
Metallgeſell=
ſchaft waren ſtärker gefragt und zogen 1 Prozent an, während
Deutſche Erdöl 1 Prozent verloren. Uneinheitlich lag der
Elek=
tromarkt. Einerſeits konnten ſich Schuckert um 1½ Prozent,
Ges=
fürel um 8 Prozent befeſtigen, während auf der anderen Seite
Bekula ½ Prozent, Elektr. Lieferungen ½ Prozent und Siemens
2 Prozent verloren. Im einzelnen lagen A.=G. für Verkehrsweſen
weiter feſt (plus 1 Prozent), Nordd. Lloyd plus ½ Prozent.
Daimler bei lebhafteren Umſätzen 1½ Prozent feſter. Auch
Kunſt=
ſeidenwerte waren wieder gefragt, Aku waren nach dem Rückgang
von vorgeſtern abend um 1½ Prozent erholt. Reichsbankanteile
bröckelten weiter ab (minus ½ Prozent). Der Rentenmarkt war
vernachläſſigt und hatte ruhiges Geſchäft. Im Verlaufe entwickelte
ſich die Kursgeſtaltung uneinheitlich, doch waren bei kleinem
Ge=
ſchäft meiſt unter Schwankungen leichte Beſſerungen um ¼ bis ½
Prozent im Durchſchnitt zu verzeichnen. Der Rentenmarkt
bröckelte eine Kleinigkeit ab. Neubeſitz behauptet.
An der Abendbörſe zeigten ſich nach der letzttägigen
Aktien=
hauſſe gewiſſe Ermüdungserſcheinungen. Vom Publikum fehlten
neue Aufträge nahezu vollkommen, wodurch die Kuliſſe in ihrer
Unternehmungsluſt gehemmt wurde und teilweiſe eher zu
Glatt=
ſtellungen bereit ſchien. Die freundliche Grundtendenz blieb
in=
deſſen durchaus erhalten, und in einigen Spezialpapieren war
immer noch relativ lebhaftes Geſchäft zu bemerken. Die
Kurs=
geſtaltung war im Vergleich zum Berliner Schluß etwas
unein=
heitlich, die Abweichungen hielten ſich jedoch im Ausmaſſe von ¼
bis ½ Prozent nach beiden Seiten. Der Rentenmarkt lag
weiter=
hin recht ruhig und nur wenig verändert.
Der Aufbau der Leipziger Meſſe.
Die Leipziger Frühjahrsmeſſe 1934 beginnt Sonntag den
4. März, und dauert bis, einſchließlich Sonntag, den 11. März.
Die Muſtermeſſe ſchließt am Samstag, den 10. März, während
die Große Techniſche Meſſe und Baumeſſe bis Sonntag, den 11.
März, dauert. Die Textilmeſſe ſchließt am 7. Mär; in ihrem
Rahmen findet
die „Dritte Deutſche Induſtriemeſſe Textil”
als Sonderveranſtaltung der Fachgruppe Textilinduſtrie des
Reichsſtandes der Deutſchen Induſtrie ſtatt. Die
Bürobedarfs=
meſſe, die Reichsmöbelmeſſe, die Sportartikelmeſſe und die
Sonder=
meſſe Photo, Optik, Kino” werden bis einſchließlich 8. März
durchgeführt, die Bugra=Maſchinenmeſſe dauert bis einſchließlich
10. März.
Die Muſtermeſſe
der Innenſtadt gliedert ſich in die folgenden Gruppen: Glas
Por=
zellan, Steingut und Tonwaren: Haus= und Küchengeräte,
Metall=
waren; Spielwaren; Sportartikel; Muſikinſtrumente; Lederwaren
und Reiſeartikel; Kurz= und Galanteriewaren; Uhren, Edelmetall=
und Schmuckwaren; Photo, Optik, Kino; Beleuchtungskörper;
Kunſt und Kunſtgewerbe, Möbel und Korbmöbel; Papierwaren,
Bilder, Bücher, Bürobedarf; Büromaſchinen, buchgewerbliche
Ma=
ſchinen; Verpackung und Reklame; Textilwaren; Süßwaren,
Nah=
rungs= und Genußmittel: chemiſche, pharmazeutiſche und
kos=
metiſche Artikel. Im Rahmen der Reklamemeſſe wird eine
Son=
derſchau „Verpackung wirbt!” durchgeführt. — Auf der
Großen Techniſchen Meſſe und Baumeſſe
ſind die zur Ausſtellung gelangenden Güter wie folgt gegliedert:
Werkzeugmaſchinen und Werkzeuge: Werk= und Betriebsſtoffe;
Textilmaſchinen; Nahrungs= und Genußmittelmaſchinen,
Kühl=
anlagen; Fördermittel, Pumpen; Kraftmaſchinen und
Wärme=
technik; „Elektrotechnik; „Baumaſchinen für Hoch= Tief= und
Straßenbau, Bauſtoffe jeder Art, Beſchläge, Türen, Fenſter,
Feld=
bahngerät. Transportgeräte; Küchen= und Badeeinrichtungen,
Gas=, Waſſer= und elektriſche Inſtallationen, Oefen,
Beleuchtungs=
körper, Haushaltmaſchinen, Wäſcheeinrichtungen uſw.
Auf dem Gelände der Großen Techniſchen Meſſe und
Bau=
meſſe verdient die Sonderſchau des Saargebiets in
Halle 7 beſondere Beachtung. Sie wird der feſten
Verknüp=
fung der Saarwirtſchaft mit dem Reich Ausdruck
geben. Neben der Saar=Sonderſchau iſt die
Kollektivaus=
ſtellung des oberſchleſiſchen Grenzgebietes zu
finden.
Ein intereſſantes Bild der Entwicklung der
Werkzeugmaſchi=
nen in den letzten Jahrzehnten wird die in Halle 8 ſtattfindende
Sonderſchau
„Werkzeugmaſchinen einſt und jetzt”
vermitteln; neben den Vorkriegsmaſchinen werden modernſte
Ma=
ſchinen gleichen Zweckes gezeigt. Die Getriebeſchau (Halle
7), die wiederum in erweiterter und erneuerter Form ſich darſtellt,
zeigt die Getriebe losgelöſt von der Maſchine oder in Modellform.
Beſonders anziehend werden auf dieſer Schau die neuen Modelle
ſein, die von ſtellungsloſen Ingenieuren im Freiwilligen
Arbeits=
dienſt hergeſtellt wurden. — Die Meſſe der Neuheiten und
Erfin=
dungen wird erſtmalig als
Reichserfindermeſſe
unter Mitwirkung der führenden Erfinderverbände in Halle 3 und
4 durchgeführt; ſie gibt allen organiſierten und nichtorganiſierten
Erfindern Deutſchlands Gelegenheit, ihr Können zu zeigen.
Die Baumeſſe
erhält eine beſondere Anziehungskraft dadurch, daß auf ihrem
ausgedehnten Freigelände moderne Verkehrsſtraßen
ge=
zeigt werden. Die Induſtrie der Straßenbauſtoffe und
Baumaſchi=
nen ſtellt ihre Erzeugniſſe in unmittelbarer Nähe dieſer
Muſter=
ſtraßen aus. In Halle 19 wird ferner eine Sonderſchau für
Tropenbedarf und Auslandsſiedlung durchgeführt.
Die Ausſtellerſchaft wird größer ſein als im Frühjahr 1933.
Sehr ſtark wird ſich das Ausland an der Meſſe beteiligen.
Reichsminiſter Dr. Goebbels
eröffnel die Leipziger Frühjahrsmeſſe.
Die Eröffnung der Leipziger Frühjahrsmeſſe am Sonntag.
den 4 März, wird zwiſchen 11.00 und 11.40 Uhr vom
Mitteldeut=
ſchen Rundfunk auf alle deutſchen Sender übertragen. Die
Eröff=
nungsrede hält Reichsminiſter Dr. Goebbels. Es ſprechen
außer=
dem Reichsſtatthalter Mutſchmann und der Präſident des Leipziger
Meſſeamtes, Dr. Köhler.
Berliner Kursbericht
vom 1. März 1934
Deutſche Bank und Disconto=Geſelſchaft
Oeviſenmarkt
vom 1. März 1934
Me H
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llotzd
A. E. 6.
Bayr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
afe
66.75
69.—
30.—
34.375
29.50
138.—
56.50
22.—
82.50
157.—
Deutſche Erdöl 111.625
Elektr. Lieferung 103.25
J. G. Farben 135.—
Zelſ. Bergwerke 66.25
Geſ.f.elektr. Untern. 101.50
Harpener Bergbau 96.50
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen 79.—
Phil. Holzmann 73.50
Kali Aſchersleben 123.50
glöcknerwerle
68.75
Korsw. Chem. Fabr. 92.—
72.75
Mannesm. Nöhr
Maſch.=Bau=Untn. 46.50
Orenſtein & Koppell 70.—
eee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Kaufho)
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkalt
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſa/t Lin=
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke 1
af
59.50
155.—
21.50
44.50
124.50
68.—
20.—
107.50
30.50
88.—
94.25
104.75
Buenos=Aires
Lanaba.
Japan
Kairo
1
Fſtanbul
London
New York
Rio de Janetro
1
druguah
Amſterdam
Athen
Brüſſel
Budapeſt
Danzig
Heſſingfors
Währung
1 Pap. Peſo
1canad. Doll,
1 9en
1ägypt. 2
1 türk. 2
1 2.Stg.
1 Dollar
11 Milreis
1 Goldpeſo
100 Gulden
100 Drachm.
100 Belga. 5
100 Pengi
100 Gulden
100 finn. Mk.
Geld‟
0.648
2.497
0.754
13. 105
1.395
12.725
2.512
0.2141
1.289
168.9
2.398
2.5a
et. 77 a
Brieſt
0. s5o
2.503
0.756
13. 185
1.391
12.755
2.5is
0.216
1.297
169.2
2.300
58.64
21.83
Italien
Jugoſlawten
Kopenhagen
Liſſabon
Ke
Paris
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Island
Rigg.
Schweiz
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Spanien
Stockholm
Tallinn (Eſtl.)
Wien
Währung
100 Lirt ſai.63 g
100 Dina
100 Kronen
100 Kronen 163.94
100 Franes 116.50 16.54
100 Tſch.=Kr. vo.38
100isl. Kr (57.59 !
100 Fran ien
100 Leva
100 Peſeta
100 Kronen 65.63
100 eſtl. Kr. (
00 Schilline
Rut
5.6641
100 Escudos /11.59 111.81
100 Lais f2.32 0.08
80.98
3.047
34.09
68.43
27.30
Briel
21.67
5.676
56.34 E6.96
64.06
0.30
7.71
81.14
2.053
94.15
65.77
68.57
47.30
Durmſtauter und Karionatount Burmfraut, Wintate ur Sressher Banz
Frankfurter Kursbericht vom 1. März 1934.
Ke
Gr. IIp. 1934
1935
1988
1937
1938
Gruppe!
6% Dtſch. Reichsanl.
v. 27
6%
5½%Intern., v.30
633Baden „.. b.27
6%Bayern .. v.27
6%Heſſen. ... v.29
6% Preuß. St. v. 28
6%Sachſen ., v.27
6%Thüringen v.27
Dtſch. Anl.
Auslo=
jungsſch. 4:,
Ab=
löſungsanl. . .
Dtſche, Anl.
Ablö=
jungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ...
69 Baden=Baden.
6SBerlin ... v.24
6% Darmſtadt . . .
6% Dresden .. v. 26
8%Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
v. 26
6%
6%Mainz.. .
6%Mannheim v. 27
6%München v. 29
6%Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk.
6% „ Goldoblig.
5½%Heſſ.
Landes=
hyp.=Bk.=Liquid
102.25
1o0,
97:,
93‟),
92
871,
1o0
95‟
93:),
94
95.5
94.25
105
96
92:.
95.75
19.45)
9.6
80.5
82i),
85.75
82
89
89
91:,
/49%beſſ. Landes,
Hhp.=Bk. Liqu.
Komm. Obl. ..
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
16% „ Goldoblig.
6%Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſ. Gldobl. R.11
R.12
628
62Kaſt.Landestrd.
Goldpfbr. . ..
6Naſſ. Landesbi.
5½%0 „ Liqu. Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser, I
+Ausl. Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6%Berl. Hyp.Bl.
5½% „Lig.=Pfbr.
6%Frkſ. Hyp.=Bk.,
83.5 5½% Lig. Pfbr.,
629
Goldoblie
84.5 (6%Frtf. Pfbr.=Bl
79.5 15½% Lig.=Pfbr.
6%Mein. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.Pfbr.
6% Pfälz. Hhp.Bk
5½%0 Lig. Pfbr
6%Rhein, Hyp. Bk.
89.25 15½½ Lig. Pfbr
84.5 16% „ Golboblig.
6%5 Südd. Boden=
92.5 Cred.=Bank.
%a „ Lig.Pfbr.
6%Württ. Hhp.=B.
85.5
93.5
93
91.75
1i.
18.75
91.5
92.75
91.25
89.25
92:),
82.6
92.25
9a.5
93.25
93.5
92
96.5
95
93
94.75
62Daimler=Benz.
70 Dt. Linol. Werke
6%Mginkrw. v. 28
162Mitteld. Stahl.
82 Salzmann ECo.
8%Ver. Stahlwerkel
8%Boigt& Häffner
3. G. Farben Bondsl=
5%Bosn. L.E.B.
2. Inveſt
5%
5 % Bulg. Tab. v. 62
4½% Oſt. Schätze.
4% Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
4½%
48 Türk. Admin..
1.Bagdad
490
Zollanl.
1425
4½¾ungarn 1913
1914/
4½%0
Goldr.
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117.3
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S8.
36
76.5
1103.75
38
37.25
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65.5
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65
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43
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—
115.75
119.7
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122
3.
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205.25
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7u.5
115:I,
30
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56
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14.25
Seite 12 — Nr. 60
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 2. Mrz 194
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Darſteller: Gothe,
Trauer=
nicht, Zickler, Handſchumacher,
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Baumeiſter, Beſt, Blech, Gehre,
Handſchumacher, Langer,
Loh=
kamp, Laubenthal, Magel,
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letzki, Schudde, Schwartz, Worret
Preiſe: 0.70—3.80
Kleines Haus
des Landestheaters
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