Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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bis 28. Februar 2.— Reichsmark und 20 Pfennig
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesfpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 49
Montag, den 19. Februar 1934.
196. Jahrgang
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Todesſturz des belgiſchen Königs.
Der König der Belgier, Albert I, auf einer Felsbeſteigung bei Namur
abgeſtürzt. — Beileidsbeweiſe des Reichspräſidenten und des Kanzlers
Albert von Belgien †
DNB. Brüſſel, 18. Februar.
Der König der Belgier, Albert I., iſt geſtern bei einer
Berg=
beſteigung in der Nähe von Namur tödlich verunglückt.
König Albert, der ein leidenſchaftlicher Bergſteiger war, hatte
ſich geſtern nachmittag in einem von ihm ſelbſt geſteuerten
Kraftwagen, nur von ſeinem Kammerdiener begleitet, in die
Nähe von Namur begeben. Der König verließ dann den Wagen
und erklärte dem Diener, daß er den etwa 200 Meter hohen
Felſen Marche=le=Dames beſteigen wolle und in etwa einer
Stunde wieder zurück ſein werde. Als jedoch der König nach
der angegebenen Zeit nicht zurückgekehrt war, wurde der
Kam=
merdiener unruhig und telephonierte von der nächſtgelegenen
Ortſchaft aus, nachdem er zunächſt vergeblich nach dem
Monar=
chen geſucht hatte, nach Brüſſel, von wo ſofort eine
Hilfs=
expedition abging. Gegen 2 Uhr früh fand dann die Expedition,
die von ortskundigen und Gendarmerie unterſtützt wurde, König
Albert am Fuße eines Felſens tot auf. Die Leiche wies am
Kop; eine ſchwere Verletzung auf. Nach den erſten
Feſtſtellun=
gen ſcheint der Tod auf der Stelle eingetreten zu ſein.
Die Leiche wurde gegen ½4 Uhr morgens nach Schloß Lacken
überführt. Der Königin hatte man zunächſt nur ſchonend
mit=
geteilt, daß ihr Gemahl einen Autounfall erlitten habe. Erſt
gegen 6 Uhr wurde ihr die volle Wahrheit geſagt. Die
Leib=
ärzie des Königs haben die Aufbahrung der Leiche im Schloß
vorgenommen.
Prinz Leopold, der Thronfolger, der in der Schweiz weilte,
iſt ſofort telegraphiſch verſtändigt worden.
Noch im Laufe der Nacht haben ſämtliche Miniſter, mit
Ausnahme von Sap und Pierlot, die in Holland bzw.
Luxem=
bſirg weilen, dem toten Monarchen die letzte Ehre erwieſen
und ſind dann zu einer Kabinettsſitzung zuſammengetreten.
lieber den
Hergang des kragiſchen Ereigniſſes
werden noch folgende Einzelheiten bekannt:
Der Sturz des Königs ſcheint aus einer Höhe von zwölf
Metein auf die direkt unter dem Felſen führende Straße erfolgt
zu ſein. An der Unglücksſtelle iſt die Straße ſehr eng. Die
Fel=
fen, die ſie überragen, erreichen teilweiſe eine Höhe bis zu
200 Meter. Der König hielt ſich faſt jedes Jahr einige Zeit in
den Schweizer Bergen auf. Oft ſuchte der König, wenn ſeine.
längere Abweſenheit von Brüſſel nicht möglich war, die
land=
ſchaftlich reizvolle Gegend bei Namur auf, wo er — meiſt ganz
allein — längere Fußwanderungen und kleine Felsbeſteigungen
ruternahm. Er hielt ſich hier inkognito unter dem Namen
eines Grafen von Rethy auf.
Die Nachricht von dem Unglücksfall wurde in der hieſigen
Segend erſt in den Morgenſtunden durch Radio bekannt. Die
Bevölkerung merkte allerdings ſchon in der Nacht, daß ſich etwas
außergewöhnliches ereignet haben mußte. Dauernd trafen aus
der Richtung Brüſſel Automobile ein, deren rieſige Scheinwerfer
das Dunkel der Nacht durchdrangen. Insbeſondere in der
Segend von Arenberg war ein dauerndes Kommen und Gehen,
was der Bevölkerung verdächtig vorkam. Ueber den
wirk=
lichen Grund der Aufregung ahnte allerdings niemand etwas.
Wie König Alberk ſtarb.
EP. Brüſſel, 18. Februar.
Der Staatsanwalt und zwei Unterſuchungsrichter von Namur
daben ſich an die Stelle begeben, an der König Albert I. tödlich
verunglückt iſt. Aus ihren Feſtſtellungen geht hervor, daß der
ſöng, der ſich bereits auf dem Rückwege befand, den Verſuch
nachte, eine unter dem Namen „Pio du bon Dieu” bekannte
Fels=
radel zu erklettern. Dabei hielt er ſich in yiemlich beträchtlicher
Höhe an einem hervorſpringenden Stein feſt, der ſich loslöſte und
dem König auf den Kopf fiel. Der König ſtürzte darauf aus einer
Höhe von etwa 12 Metern kopfüber ab. Beim Aufprall auf dem
Hoden wurde die Schädeldecke zertrümmert. Als die Leiche des
Königs aufgefunden wurde, lag ſie mit den Füßen aufwärts an
die Felswand angelehnt
Belgiens Trauer um ſeinen König.
Die Nachricht von dem Tode des Königs, der bei allen
Schich=
n der Bevölkerung ſich einer außergewöhnlichen Beliebtheit
er=
eute, hat im ganzen Lande größte Beſtürzung hervorgerufen. Die
auerbotſchaft iſt in Brüſſel erſt im Laufe des Vormittags
durch=
drungen, und zwar zunächſt als ein Gerücht, an das niemand
auben wollte, das aber dann bald darauf ſeine furchtbare
Beſtä=
gung erfuhr, als die Extraausgaben der „Indépendance Belge‟
d der „Nation Belge” mit dem Bilde des Monarchen erſchienen
nd in großen ſchwarz umränderten Lettern verkündeten: „Le roi
St mort”, Bald ſtaute ſich am königlichen Schloß die Menge.
Un=
erſehbar iſt die Schar der Menſchen aus allen Ständen, die
un=
terbrochen ſeit dem Vormittag zum Schloß ziehen, um ſich in
e dort ausgelegten Liſten einzutragen und dadurch ihre
Teil=
ahme zu bekunden. Die Miſſionschefs haben im Laufe des Tages
der königlichen Reſidenz und im Außenminiſterium perſönlich
rgeſprochen und das Beileid ihrer Regierungen überbracht. Als
ner der erſten erſchien der deutſche Geſchäftsträger Dr. Breuer.
er Außenminiſter dankte dem Vertreter der Reichsregierung in
wegten Worten und bat ihn, den Dank auch dem Reichskanzler
7d der Reichsregierung zu übermitteln. — In den Kirchen wurde
5 Ableben des Monarchen den Gläubigen von der Kanzel ver=
kündet. — Punkt 12 ertönten 101 Kanonenſchüſſe. Alle öffentlichen
Veranſtaltungen ſind bis zum Tage nach der Beiſetzung abgeſagt
worden.
Die Beiſehung am Donnerskag.
Nach einem Beſchluß des Miniſterrates findet die Beiſetzung
des toten Königs am Donnerstag in der königlichen Gruft im
Schloſſe zu Laeken ſtatt. Am Montag wird die ſterbliche Hülle
des Monarchen von Laeken nach dem Schloß in Brüſſel überführt.
Die feierliche Einſetzung des Kronprinzen Leopold zum König
der Belgier erfolgt am Freitag, dem Tage nach der Beiſetzung
des verſtorbenen Königs.
Lebrun nimmk an der Beiſehung König Alberks keil.
DNB. Paris, 18. Februar.
Der Präſident der Republik Lebrun wird an der Beiſetzung
des verunglückten Königs der Belgier in Begleitung des
Außen=
miniſters Barthou und des Kriegsminiſters Marſchall
Pé=
tain teilnehmen. Miniſterpräſident Doumergue hat
be=
ſchloſſen, ſich morgen in Begleitung der Staatsminiſter Herriot
und Tardieu nach Brüſſel zu begeben.
Polikiker und Soldal.
König Albert ſtand im 59. Lebensjahre. Er war als Sohn
des Prinzen Philipp von Flandern ein Neffe des Königs
Leo=
pold II. und war am 17. Dezember 1909, da der Sohn Leopolds II.,
Prinz Leopold, im frühen Alter verſtorben war, und auch Alberts
älterer Bruder, Prinz Balduin, im Jahre 1891 bereits verſchieden
war, dem König Leopold II. auf dem belgiſchen Thron nachgefolgt.
Als König der Belgier hat er in ſtreng konſtitutionellem Sinne
regiert. Seine bürgerlicher Einfachheit und militäriſche
Schlicht=
heit, die in lebhaftem Kontraſt zu den Gewohnheiten ſeines
Vor=
gängers auf dem Thron, Leopolds II., ſtanden, hatten ihm viele
Sympathien eingetragen. Im Jahre 1914 hatte ſich Albert bei
Kriegsausbruch an die Spitze ſeiner Armee geſtellt und war kurz
vor dem Fall von Antwerpen nach Frankreich geflohen, wo er
mit den ihm verbliebenen Truppen von Le Havre aus und an
der Front an der Seite der Alliierten den Widerſtand fortſetzte.
Seine Gattin, die Königin Eliſabeth, eine Tochter des bayeriſchen
Herzogs Karl Theodor, ſtand ihm in allen Wechſelfällen ſeiner
Regierungszeit treu zur Seite.
In den Fragen, die die belgiſche Innenpolitik bewegen und
ſich vorwiegend um den Sprachenſtreit zwiſchen Flamen und
Wal=
lonen drehen, hat König Albert im Rahmen ſeiner
konſtitutionel=
len Befugniſſe eine kluge und meiſt vermittelnde Haltung
einge=
nommen. Nur gelegentlich iſt er dabei perſönlich hervorgetreten,
wie im Jahre 1912, als er in Antwerpen an die beiden ſtreitenden
Parteien die Mahnung zur Einigkeit richtete, und in der jüngſten
Vergangenheit bei dem Streit um die Wiedereinſtellung der
Be=
amten, die aus dem Dienſt entlaſſen worden waren, weil ſie
wäh=
rend der militäriſchen Beſetzung des Landes durch die Deutſchen
ihre Tätigkeit fortgeſetzt hatten.
Beileidskelegranim des Reichspräſidenken
zum Tode König Alberks.
Der Herr Reichspräſident hat aus Anlaß des Todes Seiner
Majeſtät des Königs der Belgier an die Königin folgendes
Tele=
gramm gerichtet:
„Tief erſchüttert durch die Nachricht von dem plötzlichen Tode
Seiner Majeſtät des Königs der Belgier bitte ich Sie, die
Ver=
ſicherung meines aufrichtigen Mitgefühls und den Ausdruck
tief=
empfundenen Beileids entgegennehmen zu wollen.”
Beileid des Kanzlers und der Reichsregierung.
Anläßlich des Ablebens des Königs der Belgier hat heute
n Auftrag des Reichskanzlers und des Reichsminiſters des
uswärtigen der Chef des Protokolls, Geſandter Graf v.
Baſſe=
itz, dem belgiſchen Geſandten, Graf de Kerchove, einen Beſuch
geſtattet und ihm das Beileid der Reichsregierung
ausge=
prochen.
Der Reichsminiſter des Auswärtigen, Freiherr von
Neu=
h, hat an den belgiſchen Außenminiſter Hymans ein in
herz=
chen Worten abgefaßtes Beileidstelegramm gerichtet.
Das Auswärtige Amt, die Reichskanzlei und der Reichstag
aben alsbald nach Bekanntwerden der Trauernachricht die
dienſtflaggen auf Halbmaſt geſetzt.
Weitere Waffenfunde in Wien.
Bei den fortgeſetzt noch ſtattfindenden Waffenſuchen in den
ten Gemeindebauten hat die Polizei im Hauptkampfabſchnitt
loridsdorf zwei geheime Radioſender entdeckt, durch die
vermut=
ch während des Kampfes von der Schutzbundleitung aus die
Be=
ehle an die einzelnen Kampfabteilungen in den Bundesländern
eitergegeben wurden. Ferner hat die Polizei in zugemauerten
ellerräumen 10 vollſtändige Feldtelephonapparate, 80
Maſchinen=
ewehre, 4000 Gewehre, Tauſende von Hieb= und Stichwaffen
ſo=
e 6 Kilo Dynamon, 6 Kilo Dynamit und 12 Kilo Ekraſit ge=
funden.
Fey bekommt einen Orden.
Bundespräſident Miklas überreichte dem Vizekanzler Fey „als
ichen des äußeren Dankes und der Anerkennung für die dem
terland in ſchwerſter Zeit geleiſteten hervorragenden Dienſte‟,
Inſignien des ihm verliehenen großen Ehrenzeichens am
Ein deutſcher Aufruf
an die Schriftſteller aller Länder.
DNB. Berlin, 17. Februar.
Die „Union nationaler Schriftſteller e. V.” hat an die
Schriftſteller aller Länder einen Aufruf gerichtet, in dem ſie
unter Zurückweiſung kommuniſtiſcher Tendenzen an die
Schriftſteller aller anderen Länder die Bitte
richtet, von nun an nicht mehr den Haßausbrüchen
einer zum Abſterben verurteilten Emigranten=
Literatur zu glauben, ſondern aus der
deut=
ſchen Schriftſtellerſchaft die Stimme der
deut=
ſchen Geſchichte zu vernehmen. Die deutſche
Schrift=
ſtellerſchaft ſei das Erbe und die Tradition jenes Reiches, das
ſeit Tauſend Jahren den Begriff und die Leiſtung Europas
kämpfend miterſchaffen habe.
„Wir ſind die deutſchen Schriftſteller”, ſo heißt es in dem
Aufruf weiter, „und wir tun hiermit den Schritt, die
Schrift=
ſteller der anderen Länder aufzufordern, unſere Anſchauungen
nachzuprüfen und uns wiſſen zu laſſen, ob ſie bereit ſind, mit
uns an die Gründung der Union nationaler Schriftſteller zu
gehen.‟ Der Aufruf ſchließt mit der Frage, ob die anderen
Schriftſteller gewillt ſeien, mitzuarbeiten am Aufbau einer
ſieuen menſchlichen Gemeinſamkeit aller von der äußeren wie
inneren Auflöſung gleichermaßen betroffenen Vaterländer.
Hikler ſchafft Arbeit!
Bewilligke Maßnahmen im Reinhardk-Programm
zur Arbeitsbeſchaffung im Gebiet des
Landesarbeitsamkes Heſſen.
Tagewerkes
Verbeſſerung der Waſſerleitung, Krs Bensheim: 1400
Kleinpflaſterherſtellung auf den Straßen Dorn=
Aſſenheim—Reichelsheim-Bingenheim,
Provin=
zialdirektion Oberheſſen:
1800
Kleinpflaſterherſtellung auf der Durchgangsſtraße,
Nr. 5 Gießen—Gelnhauſen:
2500
Herſtellung einer Zementſchotterdecke auf der B2=
Straße Nr. 63 Butzbach—Griedel—Steinfurth—
Bad Nauheim:
4000
Herſtellung von Mittel= und Kleinpflaſterſteinen
ſo=
wie Randſteinen für ſpäter auszuführende
Pflaſterarbeiten auf den Provinzialſtraßen:
3500
Eine Vereinbarung zwiſchen Arbeitsfronk
und Reichsnährſtand.
Zwiſchen dem Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Dr.
Ro=
ber: Ley, und dem Reichsbauernführer R. Walther Darré iſt
folgende Vereinbarung getroffen worden:
1. Die Mitglieder des bisherigen Deutſchen
Landarbeiter=
verbandes ſowie des bisherigen Verbandes der land= und
forſt=
wirtſchaftlichen Angeſtellten ſind mit allen ihren Rechten und
Pflichten Mitglieder des Reichsnährſtandes.
2. Der Reichsnährſtand iſt körperſchaftliches Mitglied der
Deutſchen Arbeitsfront.
Freiherr v. Kanne Leiter der Reichshaupkabkeilung !1
des Reichsnährſtandes.
Die Preſſeabteilung des Reichsnährſtandes teilt mit:
Der Reichsbauernführer und Reichsminiſter für Ernährung
und Landwirtſchaft, R. Walther Darré, hat den Reichskommiſſar
für Milchwirtſchaft und Kreisbauernführer in der
Landes=
kauernſchaft Weſtfalen, Freiherrn von Kanne, mit ſofortiger
Wirkung mit der Leitung der Reichshauptabteilung II des
Reichsnährſtandes beauftragt. Die Reichshauptabteilung II,
die aus dem früheren Deutſchen Landwirtſchaftsrat
hervor=
gegangen iſt. hat nach der Neuordnung der Selbſtverwaltung
des Bauerntumes alle mit dem Hof des Bauern in Beziehung
ſtehenden praktiſchen Fragen zu betreuen.
Der bisherige Leiter der Reichshauptabteilung II, Dr. Karl
Kräuthe, wird vom Reichsbauernführer mit einem wichtigen
Auslandsauſtrag betraut werden.
Vom Tage.
In feierlichem Rahmen, wurde am Sonntag in der neuen
Univerſitätsaula in Berlin der erſte Deutſche Komponiſtentag
er=
öffnet. Faſt alle deutſchen Tonkünſtler von Bedeutung wohnten
der Eröffnung bei, außerdem als Gäſte zahlreiche bekannte
Kom=
poniſten aus faſt allen europäiſchen Staaten. Unter den
Ehren=
gäſten befanden ſich neben dem Vizepräſidenten der
Reichskultur=
kammer, Staatsſekretär Funk, Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner,
ſowie Vertreter anderer Miniſterien und Angehörige des
diplo=
matiſchen Korps.
Die Mitglieder der ſudetendeutſchen Heimatfront Dr. Walter
Brand, Ernſt Kundt, Wilhelm Sebekowski. Oskar Kuhn und Fr.
Köllner, die unter dem Verdacht ſtrafbarer Handlungen gegen das
Republikſchutzgeſetz vor Wochen verhaftet worden waren, ſind
gegen Gelöbnis aus der Haft entlaſſen worden.
Der vom Standgericht Graz zum Tode verurteilte
Schutzbünd=
ler, der Sekretär des Metallarbeiterverbandes Stanek, iſt
Sams=
tag durch den Strang hingerichtet worden. Damit ſind bisher
ins=
geſamt ſechs Todesurteile vollſtreckt worden.
Der bekannte kommuniſtiſche Schutzbundführer Koloman
Wal=
liſch, der bei dem Aufſtand eine führende Rolle in Steiermark
geſpielt hatte und auch bei der großen kommuniſtiſchen Revolte in
Budapeſt vor Jahren beteiligt war, iſt jetzt im Gebirge in der
Nähe von Leizen durch eine Polizeipatrouille feſtgenommen
wor=
den. Auf den Kopf Walliſchs war von den Sicherheitsbehörden
ein Preis von 5000 Schilling ausgeſetzt worden. Man nimmt an,
daß Walliſch ſofort vor Gericht geſtellt und zum Tode durch den
Strang verurteilt wird.
Seite 2 — Nr. 49
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 19. Februar 1934
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 19. Februar 1934.
Stahlhelm -S=A S=A=Reſervel.
Die neuen evang. Pröpſte in Heſſen.
Wie wir erfahren, hat der evangeliſche Landesbiſchof den
Oberpfarrer in Beerfelden i. Odw. Colin kommiſſariſch zum
Propſt von Rheinheſſen mit dem Sitz in Mainz und den Pfarrer
Knodt in Offendach zum kommiſſariſchen Propſt von Obexheſſen
ernannt. Popſt in Starkenburg wurde der bisherige
Super=
rütendent dieſer Provinz, Oberkirchenrat Dr. Müluer=
Dargi=
ſtadt,
Die bisherigen Superintendenten von Rheinheſſen, Zentgraf,
nud von Oberheſſen, D. Wagner, ſind vorerſt beurlaubt.
Landesbibliokhek.
Neue Erwerbungen der Landesbibliothek (Auswahl) vom 19. Febr.
1934 an auf 14 Tage im Leſeſaal zur Anſicht aufgeſtellt.
1. Humaniſtiſche Bildung im Nationalſozialiſtiſchen Staate.
Leipzig und Berlin 1933. 33/1486. 2. Baron Julius Evola;
Heidniſcher Imperialismus. Deutſch von Fr. Bauer. Leipzig 1933.
33/1697. 3. Th. Bonte: Die eidetiſche Anlage und ihre
Be=
deutung für Erziehung und Unterricht. Leipzig 1934 33/1824.
4. Franz Fromme: Irlands Kampf um die Freiheit, Berlin
1933. 33/1232. 5. Siegmar von Galära; Adolf Hitlers Weg
zur Macht. Leipzig 1933. 33/1943. 6. Dietrich Gerhard:
Eng=
land und der Aufſtieg Rußlands. München 1933. 33/1552. 7. Kurt
Gerlach=Bernau: Drama und Nation. Breslau 1934.
33/1768. 8. Wilhelm Höper: Adolf Hitler, der Erzieher der
Deutſchen. Breslau 1934 33/1592. 9. Otto Kiefer:
Kulturge=
ſchichte Roms. Berlin 1933. 33/1296. 10. Rudolf Kokai: Franz
Liſzt in ſeinen frühen Klavierwerken. Leipzig 1933 33/1708.
11. Johann von Leers: Deutſchlands Stellung in der Welt.
Leipzig 1933. 33/1785. 12. Gotthold Mühlner; Land ohne
Kinder — Land ohne Zukunft. Berlin 1934. 33/1614. 13. F. W.
von Oertzen: Geſchäfte mit dem Tod. Hamburg 1933 33/1481.
14. E. Schmalenbach: Kapital, Kredit und Zins in betriebsw.
Beleuchtung. Leipzig 1933. 33/1899. 15. Walter Schuhmann
und Ludwig Brucker: Sozialpolitik im neuen Staat, Berlin
1933. 33/1885. 16. Hermann Schwarz: Nationalſozialiſtiſche
Weltanſchauung. Berlin 1933. 33/1309. 17. Walter Taeuber:
Geld und Kredit im Mittelalter. Berlin 1933. 33/1210. 18. Willy
Tappolet; Arthur Honegger. Zürich und Leipzig 1933. 33/1636.
19. Rudolf Thiel: Luther Von 1483 bis 1522. Berlin 1933.
33/1679. 20. Hermann Ullmann: Durchbruch zur Nation.
Jena 1933. 33/1656. 21. Heinrich Wolf: Wie wir Deutſchen uns
ſelbſt entdeckten. Leipzig 1933. 33/1698. 22. Paul Zaunert: Die
Stämme im neuen Reich. Jena 1933. 33/1350 — Vormerkungen
werden im Leſeſaal entgegengenommen. Verleihbar ab 5. 3. 1934.
Heſſiſches Landestheater.
Minte Hte Montag19. Februar Anf. 20, Ende gegen 21.45 Uhr.
Außerordentliches Konzert. Preiſe 0.80—4.50 Dienstag
20. Februar Anf. 19½, Ende 22.45 Uhr. A 15.
undine.
Preiſe 0.70—5.50 Kleines Haus Mantach
J. Webrdar Anf. 20, Ende 22.45. Gruppe A 1, 1—650.
NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
(Kein Kartenverkauf)
Die große Ehanee. Dienstag
20 Februar Anf. 20, Ende 22.45. B 1, 651—1300.
NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Die große Chance.
(Kein Kartenverkauf)
Großes Haus. — 18. Februar.
„Undine‟
Romantiſche Zauberoper von A. Lortzing.
Als Lortzing mit dieſem Werk den Verſuch wagte, eine
ernſt=
hafte romantiſche Oper zu ſchreiben, ſchuf er ein Volksſtück das
immer wieder, mindeſtens für eine Zeit lang, ſein Publikum
findet, einem künſtleriſchen Urteil jedoch nicht ſtand zu halten
vermag. Der Stoff iſt zweifellos gut. Aber Lortzing hat mit dem
ſelbſtgefertigten Libretto aus der zarten romantiſchen Dichtung
Fouques eine handgreifliche Geſchichte gewöhnlicher Art gemacht,
der zudem der geiſtige Mittelpunkt fehlt. Alle Perſonen ſind
Nebenperſonen, Feen und Geiſter ſinken zu albernen Geſpenſtern
herab, komiſche Szenen ſind mit Poſſenreißerei und
Sentimen=
talität verquickt, an Stelle wirklicher Verſöhnung der zwei
Wel=
ten am Schluß, tritt das übliche Opernſchlußtableau. Dichteriſch
und muſikaliſch war Lortzings Geſtaltungskraft für dieſe
Auf=
gabe nicht ausreichend. Aber trotz aller Schwächen lebt in dem
Werk etwas Volksnahes, das jeder fühlt. Allenthalben bricht
das muſikaliſche Genie Lortzings durch, in den Bufforollen die
wirkſame Komik, in den allbekannten Liedern die deutſche Note
und einprägſame Melodik.
In der heutigen Aufführung der ſehr lange nicht gehörten
Oper unter ſorgfältiger Leitung Fritz Bohnes und
geſchick=
ter Regie Heinrich Kuhns wurde verſucht, durch eine
ge=
richtigere Beſetzung das Stück zu heben. Man gab die
Titel=
rolle, die immer der Soubrette zufiel, der jugendl. dramat.
Sängerin, den Ritter Hugo dem ſchweren Heldentenor, während
andererſeits die dramatiſche Bertalda mit der lyriſchen Sängerin
beſetzt wurde. Ich halte dieſe Beſetzung nicht für günſtig; ſie
verſtärkt die Schwächen, und nun laufen alle Rallen — ernſte,
poſſenhafte, heldiſche, lyriſche, Buffos — auseinander oder
neben=
einander vorbei.
Maria Reining war eine in Erſcheinung (auch flott zu
Pferde) und in geſanglicher Kultur ſehr ſympathiſche Undine; ihre
Höhepunkte, die große Arie im zweiten Akt und der Abſchied von
der Oberwelt mit dem herrlichen Finale. Joachim Sattler
wirkt als Ritter Hugo zu wuchtig, ſein geſangliches Format zu
heldiſch. Er gab ſich redlich Mühe, dieſen wankelmütigen Charakter
und deſſen ſentimentale Lyrik in liebenswürdiger Art glaubhaft
zu machen. Andererſeits iſt Charlotte Krauß, die hübſch
ausſah und ihr ſchönes ſtimmliches Material, leider meiſt ſtark
detonierend, einſetzte, für die undankbare Bertalda=Rolle zu klein
im Format, um als Gegengewicht zur Undine voll zur Geltung
kommen zu können. Herrlich ſang Heinrich Blaſel den
dank=
bar geſchriebenen Kühleborn. Ausgezeichnet Eugen Vogt und
Heinrich Kuhn als Knappe und als Kellermeiſter, erſterer
freilich ohne ſtimmliche Subſtanz, zwei echte Lortzing=Geſtalten, die
im Erfolg nie verſagen. Die beiden Alten, Marthe und Tobias,
durch Martha Liebel und Hans Ritzinger gut
darge=
ſtellt. Heinz Schlüter ein ehrwürdiger Pater Heilmann. Die
Chöre ſicher und ſehr belebt. Das große Enſemble des 2. Aktes
und die zu ihrer Zeit bewunderte offene Schluß=Verwandlung zu
Kühleborns Waſſerſchloß, für die jetzt damals ungeahnte Mittel
zur Verfügung ſtehen, fanden, trotzdem letztere heute nicht recht
klappte, großen Beifall. Die Bühnenbilder Elli Büttners
ſind etwas billig und dünn, im allgemeinen brauchbar, nur das
dritte nicht glücklich. Ein richtiggehendes Opernballett erfreute
durch Enſembles, Spitzentanz von Wally Martin und Erni
Trauernicht, Solis von Alice Zickler. Das Orcheſter
ſchien mir zu ſchwach beſetzt: zwei Bäſſe und entſprechend das
an=
dere genügen nicht. Die Oper gefiel dem Publikum ausgezeichnet.
vH.
Bemerkung: Zwei zu ſpät kommende Damen, die
in=
mitten der Ouvertüre in den vorderſten Sperrſitzreihen ihre Plätze
ſuchten, ſtörten erheblich. Die Türſchließer ſollten Anweiſung haben,
dies zu verhindern.
Berichtigung: Theo Herrmann iſt nicht, wie vorgeſtern
hier zu leſen war, an das Stadttheater, ſondern natürlich an die
Staatliche Oper in Hamburg verpflichtet worden.
FII.
Ueberführung der Stahlhelm=Kreisverbände Starkenburg und
Rhein=
heſſen in den Landesverband Weſtmark=Süd.
Bingen hatte geſtern einen Feſtſonntag beſonderer Art. In
feierlicher Form wurde die Ueberführung der bisherigen
Kreis=
verbände Starkenburg und Rheinheſſen des Stahlhelm, Bund der
Frontſoldaten, in den Landesperband Weſtmark=Süd,
ent=
ſprechend der Gliederung der SA., vorgenommen und damit die
SA.=Reſerve I von ihrem neuen Führer, Gruppenführer
Stein=
hoff, und ihrem neuen Landesführer General Thon (Koblenz)
übernommen. Ganz Bingen nahm an dem hiſtoriſch bedeutſamen
feierlichen Akt teil, die Straßen der Stadt waren feſtlich
ge=
ſchmückt. Aus allen Fenſtern und von hohen Maſten wehten die
Fahnen Schwarz=Weiß=Rot und die Fahne des neuen Deutſchland.
Feſtſtimmung, die ſich nicht in lautem und darum meiſt ſchnell
verrauſchendem Jubel kundtat, ſondern in ernſter Anteilnahme an
dem bedeutungsvollen Schritt weiter auf dem Wege zu einem für
alle Zukunft feſt geeinten Deutſchland.
„Die Eingliederung der SARl iſt vom Stabschef nunmehr
verfügt. Die SARl iſt den SA=Gruppen unterſtellt. Damit iſt
unter alle früheren Differenzen, die zwiſchen SA und
Stahl=
helm beſtanden, ein dicker Strich gezogen worden.
Die Angehörigen der SARl ſind jetzt mithin auch SA=
Männer, und ich erwarte von meinen alten SA=Kameraden,
daß ſie den neuen Kameraden mit offener Hand und
freimütiger Kameradſchaft entgegenkommen,
dennnuraufdieſe Weiſe ſind die ſchweren
Auf=
gaben der Zukunft gemeinſam zu löſen.
Allen SA=Führern und Sonderbeauftragten aber mache ich
es zur Pflicht, darüber zu wachen, daß die erſtrebte
Einheit=
lichkeit der SA nach Eingliederung der SARl nicht durch
Quer=
treibereien geſtört wird.”
Das ſind Worte aus einem Befehl des Gruppenführers
Weſt=
mark, die Gewähr dafür bieten — die Diſziplin der SA iſt ebenſo
bekannt wie die des Stahlhelm —, daß nunmehr die Einigkeit
aller deutſchen Friedensſoldaten nach dem Willen des Führers
und als Vorbild für das geſamte deutſche Volk geſichert iſt. Mag
manchem Feldgrauen beim letzten Auf= und Vorbeimarſch mehr
oder weniger ſichtbar das Auge naß geworden ſein, wahrer
Front=
geiſt kennt nur Kameradſchaft und Diſziplin. Mag es
der Frontgeiſt ſein, deſſen Geburtsſtatt der Weltkrieg war, oder
der, deſſen Wiege in 14 Jahren Krieg im Frieden ſtnd. Nie ſtand
ja im Endziel etwas zwiſchen Feldgrau und Braun oder
Schwarz —
Der feierliche Alt der Uebergabe und Uebernahme vollzog
ſich in ſchlicht=ſoldatiſcher Weiſe. Von 10 Uhr ab ſchon
mar=
ſchierten die Feldgrauen, zum Teil mit Trommelſchlag und
klingendem Spiel zur Rheinanlage in Bingen. Kameraden aus
Starkenkurg, aus Rheinheſſen, aus dem Odenwald. In der
Paradeaufſtellung ſtanden auf dem rechten Flügel die
Führer der Kreisverbände mit den Stäben, daran ſchloß ſich
die Fahnengruppe der Kreisverbände und der Spielmannszug
und die Kapelle der Standarte Kurfürſt. Der Fahne Bingen
folgten die Sturmbanne der Standarten Alvensleben, der
Stahl=
helmkapelle und Fahne Mainz die Sturmbanne der Standarte
Kurfürſt. Ein SA.=Ehrenſturm der Standarte 27 hatte weiterhin
auf dem linken Flügel Aufſtellung genommen.
1im 11 Uhr traf Gruppenführer Steinhoff mit ſeinem
Stab ein und nahm die Meldungen der Landes= und
Kreis=
gruppenführer entgegen. Daran ſchloß ſich unter klingendem
Spiel der vorbildlich diſziplinierten Kapellen das Abſchreiten
der Front durch die Führer, das faſt 25 Minuten in Anſpruch
nahm.
Viel Volks wohnte dem ſelten gewordenen Schauſpiel bei. —
Vor der Mitte der Front war eine Tribüne errichtet. Ein
aus=
gezeichneter Lautſprecher vermittelte die Anſprachen.
Als erſter ſprach der bisherige
Landesführer Kamerad Keßler:
Die Unterſtellung der Landesverbände des Stahlhelms als
den Trägern der aufzuſtellenden SA.=Reſ. I unter die SA.=
Grup=
pen hat für den mir unterſtellten Landesverband Heſſen eine
Grenzberichtigung notwendig gemacht. Mit dem heutigen Tage
ſcheiden die Kreisverbände Rheinheſſen und Starkenburg aus
meinem Befehlsbereich aus und treten zum Landesverband
Weſt=
mark.
Kameraden! Dieſe Tatſache bedeutet für mich ein
Abſchied=
nehmen von liebgewordenen Verbänden und Kameraden, und ſo
iſt es mir ein Bedürfnis geweſen, Ihnen allen heute in dieſer
ſoldatiſch=feierlichen Form Worte des Abſchiedes, der
Anerken=
uung und des Dankes zuzurufen. Wenn ich dies gerade hier am
Rhein tue, dann aus dem Grunde, weil es ſich gerade bei
Rhein=
heſſen um einen Kreisverband handelt, der wohl ſtahlhelmmäßig
jung an Jahren iſt, es aber an innerer und äußerer Stärke mit
jedem innerdeutſchen Kreisverband aufnehmen kann. Wie ſtark
der nationale Gedanke in dem vom Feinde bis vor wenigen
Jah=
ren beſetzten Rheinland eingewurzelt iſt trotz Knechtung und
Un=
terdrückung, Separatismus und Sadismus, das zeigt am beſten
die im rheiniſchen Stahlhelm vereinigte große Zahl der
Kamera=
den, die heute geſchloſſen bereit ſind,
das Befreiungs= und Aufbauwerk unſeres Führers vollenden
zu helfen
dadurch, daß ſie als SA. Reſ. I ſeine treuen und überzeugten
Mit=
kämpfer werden wollen. Stahlhelm und SA. haben hier ſchon
frühzeitig im Kampf gegen gemeinſame innere und äußere Feinde
geſtanden, ohne daß eine äußerliche Kleidung ſie voneinander
unterſchied. Es kam damals nur auf das Herz und den ganzen
Kerl an, und ſo ſoll und muß es auch wieder werden.
Mögen die Kameraden der grauen und braunen Front
künftighin jeder in dem andern nur den aufrechten Mann
und ehrlichen Deutſchen ſehen, der heißen Herzens bereit
iſt, ſich unter Zurückſtellung alles perſönlich Trennenden
unter einem Führer für eine Idee einzuſetzen!
Ihnen allen, meine Kameraden, Führer wie Geführte, drücke
ich im Geiſte die Hand und ſpreche Ihnen Dank und Anerkennung
für die geleiſtete Arbeit der verfloſſenen Jahre aus; Dank auch
für die Soldatentreue und die Pflichterfüllung in den letzten,
wahrlich nicht leichten Monaten. Ich weiß, daß Sie auch unter
Ihrem neuen Führer Ihre Pflicht tun werden im alten
Stahl=
helm= und Soldatengeiſt, der allein für uns richtigunggebend ſein
kann. Wenn mir etwas die Trennung von Ihnen leichter machen
kann, dann iſt es die Tatſache, daß ich die beiden Kreisverbände
gerade an den Landesverband Weſtmark abzugeben habe, mit
deſſen Führer mit aufrichtige, treue Kameradſchaft verbindet und
ſtets verbinden wird.
Stillgeſtanden!
Sehr verehrter Kamerad Thon! So übergebe ich Ihnen denn
befehlsgemäß meine Kreisverbände Rheinheſſen und Starkenburg
in der Hoffnung, daß Sie mit ihnen ebenſo viel Freude haben,
wie ich.
Landesführer Weſtmark=Süd, General Thon,
führte etwa folgendes aus: Ich übernehme hiermit in den
Ver=
band der SA.=Reſ. I die bisherigen Kreisverbände Rheinheſſen
und Starkenburg und heiße die Kameraden in meinem
Landes=
verband Weſtmark herzlich willkommen. Ich verbinde damit
meinen herzlichſten Dank an Ihren bisherigen Landesführer Kam.
Keßler. Ich kann verſtehen, daß in ſeinem und in Ihren Herzen
Trauer iſt ob des Abſchieds; aber ich weiß, daß Sie alle als alte
Frontſoldaten gleich mir nur eines kennen: unſere Pflicht zu
er=
füllen nach dem Befehle und im Willen des Führers, und ich habe
die feſte Zuverſicht, daß uns in Zukunft alle verbindet feſte
Kame=
radſchaft im Dienſte am Volksganzen, am Vaterland. Wer ein
Ziel verfolgt wie unſer Führer, für den kann es keine Halbheiten
geben.
Auf das große Ganze kommt es an und wir ſind bereit,
feſt, und hart mitzuarbeiten.
Gruppenführer Skeinhoff
ergriff dann nach herzlich=mannhaftem, ſymboliſchen Händedruck
das Wort zu herzlicher Begrüßungsanſprache und nochmaliger
Be=
tonung der Tatſache, daß es gilt, zum Wohle des Vaterlandes
gemeinſam und feſt zuſammenzuarbeiten. Das Volksganze iſt
unſer aller Ziel. Ihm allein gilt unſer ganzes Sinnen und
Streben. Die Zeiten des Kampfes und der Zwietracht unter
Brü=
dern liegen hinter uns. Durch die beiſpielloſe Tat des Führers
iſt Eintracht in Deutſchland geſchaffen. Wir haben wieder ein
Volk, das nicht nach verſchiedenen Seiten auseinanderſtrebt,
ſon=
dern feſt zuſammenſteht. Das macht zur Notwendigkeit, daß auch
die Kämpfer für dieſe Einigkeit nun unter einheitlichem Willen
ſtehen. Heute wurde vollzogen, daß Sie, die als Stahlhelmer
früher anderen Weg mit gleichem Ziel marſchierten, jetzt mit uns
gemeinſam die Straße gehen. Ich erwarte von Ihnen, daß Sie in
gewohnter und bewährter Gefolgſchaft zum Führer Adolf
Hit=
ler dieſen ſeinen Weg gehen mit uns! Daß Sie als gute
Stahl=
helmer und Frontſoldaten ehrlich und treu zur Fahne ſtehen und
wenn wir alle unter einem Willen unſeren Weg gehen nur
das eine Ziel im Auge: Deutſchland, dann kann der Erfolg
nicht ausbleiben.
Es gibt heute noch Leute, die bänglich fragen, ob ſein Weg
der richtige iſt. Denen wollen wir ſagen, nicht der Weg iſt die
Hauptſache, ſondern das Ziel. Wer ehrlich und ganz auf ein
großes Ziel hinſteuert, der wird dieſes Ziel erreichen, ſelbſt wenn
der Weg dazu nicht als der einzig richtige erſcheint.
Ich hoffe und erwarte, daß die SA.=Reſerve I. die heute unter
meinem Befehl getreten iſt, in jeder Hinſicht die Erwartungen
er=
füllen wird, die in ſie geſetzt werden. Ihre Aufgabe als Führer
iſt es, die Männer zu leiten und zu erziehen, die in Ihren Reihen
ſtanden und in Zukunft ſtehen werden.
Als Abſchluß dieſes feierlichen Aktes unſerem Führer, der
uns immer Vorbild ſein wird, ein dreifaches Sieg=Heil! —
Brauſend ſetzte ſich das Sieg=Heil durch die feldgrauen Reihen
fort. Deutſchlandlied und Horſt=Weſſel=Lied beſchloſſen die
feier=
liche hiſtoriſch bedeutſame Stunde am Ufer des Rheinſtromes, dann
folgte ein ſchneidiger Vorbeimarſch der Feldgrauen vor den neuen
Führern. Alte ordensgeſchmückte Offiziere, Pour=le=mérite= und
andere hohe Ordensträger kameradſchaftlich in Reih und Glied
mit dem einfachen, aber nicht minder geachteten Frontkämpfer, ein
Bild ſchöner vorbildlicher Kameradſchaft.
In einer kurzen Anſprache an die Kameraden des SA.=
Ehren=
ſturms wiederholte Gruppenführer Steinhoff nochmals den
Inhalt ſeines Befehls, den wir oben mitteilten.
In der Rheinallee nahmen die Führer nach der Uebernahme
gemeinſam das einfache Mittageſſen ein, das Gelegenheit gab zu
gegenſeitigem Kennenlernen, nachdem ſämtliche bisherigen
Stahl=
helmführer der beiden Kreisverbände dem Gruppenführer und
Landesverbandführer perſönlich offiziell vorgeſtellt waren.
Ge=
legenheit auch zu mannhaftem Trinkſpruch auf Kameradſchaft und
Freundſchaft, zum Willkomm und zum — Abſchied, der den „
Star=
kenburgern” beſonders ſchmerzlich iſt von ihrem bisherigen
Kreis=
gruppenführer Dr. Freund! Es ſprachen u. a. außer dieſem
Gruppenführer Steinhoff, Landesführer Thon und
Kreis=
direktor Bürgermeiſter Ritter, der die Willkommgrüße der
ſchönen Stadt Bingen überbrachte. Die Stahlhelm=Kapelle Mainz
unter ihrem ſchneidigen Führer Holzapfel konzertierte, bis die
Führer unter den Klängen des Badenweiler Marſches den
Feſt=
ſaal verließen.
Die Standarte Starkenburg unter ihrem Führer
Major Stiebler war in geſchloſſener Kraftwagenkolonne von
Darmſtadt nach Bingen gefahren und fuhr ebenſo geſchloſſen und
in ausgezeichneter Diſziplin zurück. Als Akt tätig gewordene
Ka=
meradſchaft darf verzeichnet werden, daß der Führer des
Standar=
ten=Stabswagens SA.=Mann Roth vom Motorſturm 1/M. 50
war, der ſeine Aufgabe glänzend löſte.
In einigen leider kurzen Stunden kameradſchaftlichen
Bei=
ſammenſeins nahm Kreisgruppenführer Dr. Freund nochmals
Abſchied von den Kameraden, in ſeinen letzten Worten beſonders
betonend, daß die Kameraden Stiebler. Erbgraf Erbach und
Lamp ihm in beſonderen Maße ſeine Aufgabe löſen halfen, wie
denn überhaupt die Standarte Starkenburg ihm beſonders ans
Herz gewachſen war.
Ein bedeutſamer, immerhin auch ſchmerzlicher, aber erhebend
ſchöner Tag im Stahlhelmleben war zu Ende. Ein neuer
Morgenbringt neue harte aberdankbare Arbeit
im Dienen am deutſchen Volk und Vaterland.
M. St.
— Evangeliſche Stadtmiſſion E. V., Mühlſtraße 24. Morgen
Dienstag, nachmittags 4 Uhr, findet wieder eine Frauen=
Bibelſtunde ſtatt, die Frau Miſſionar Hoffmann=Lindenfels
halten wird. Es wird herzlich dazu eingeladen
jung abgemeldeter Kraftfahrzeuge von der
Wiederzu=
laſſungsgebühr bei Verwendung im Dienſte der Winterhilfe. Inl
Intereſſe einer ſchnellen und wirkungsvollen Durchführung des
Winterhilfswerkes hat der Reichsverkehrsminiſter die
Landes=
regierungen erſucht, ſofort im Verwaltungswege zu veranlaſſen
daß alle gegenwärtig nicht zugelaſſenen Laſt= und Perſonenkraft
wagen ſowie Krafträder von den Gebühren für die
Wiederzulal=
ſung befreit werden, wenn ſie vorübergehend und ausſchließlich
zur Beförderung von Spenden für die Winterhilfe benutzt werden
und dies von dem für den Antragſteller zuſtändigen Gauwalte:
der NS.=Volkswohlfahrt unter Beidrückung des Dienſtſtempels
beſcheinigt wird.
— Was alles erfunden wird. Wie wir dem neueſten
Patenl=
blatt entnehmen, wurden von heſſiſchen Erfindern folgende P
tente erteilt, bzw. Gebrauchsmuſter eingetragen, die für den Laie
etwas ſonderbar klingen: Gebrüder Röder, Darmſtadt: Speiſen
träger in Torniſterform; Hermann Haas Klein=Steinheim: Sal
dale, anpaſſungsfähig für jeden Fuß: Adolfine Geiſendörfer, Maind;
Abnehmbarer Wäſchetrockner in Schirmform als Spielzeug; Kart
Kern, Nieder=Ramſtadt: Spazier= oder Schirmſtock mit
Thermo=
meter; Anton Blaum, Haßloch: Schwingenflugzeug.
Montag, 19,. Februar 1934
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 49
Cchohte Spannungen im BubtaltlLager
Im Gau Südweſt ſchiebt ſich Wormatia nach vorn. — „Club” ſchlägt wieder „Kleeblatt”, diesmal 3:2.
Bezirksklaſſe Südheſſen unverändert. — Polizei Darmſtadt Handball=Gruppenmeiſter Rhein=Main.
Waldhof Gaumeiſter. — Ausſcheidungskämpfe der Kunſtturner für Budapeſt.
Die Fußball=Ergebniſſe.
Gauliga=Pflichtſpiele in
Südweſt=
deutſchland.
Gau Südweſt:
FSV. Frankfurt—FK. Pirmaſens 3:3.
FSV. Mainz 05—Eintracht Frankfurt 7 :2.
Kickers Offenbach-Phönix Ludwigshafen 0:0.
Boruſſia Neunkirchen—A.=O. Worms 3:1.
SpFr. Saarbrücken—Wormatia Worms 1:2.
Gau Baden:
FC. Pforzheim—SV. Waldhof 4:1.
FC. Freiburg—Germania Brötzingen 3:1
VfR. Mannheim—Phönix Karlsruhe 5:0.
VfB. Mühlburg—SC. Freiburg 2:1.
Gau Württemberg:
Keine Spiele.
Gau Bayern:
1. FC. Nürnberg—SpVgg. Fürth 3:2.
Bayern München—Wacker München 5:0.
FC. München—FC. Bayreuth (verlegt).
Jahn Regensburg—1860 München 1:2.
Würzburg 04—Schwaben Augsburg 1:2.
ASV. Nürnberg—Schweinfurt 05 (Sa.) 2:3.
Gau Nordheſſen:
Spielverein Kaſſel—Hanau 93 2:0.
Sport Kaſſel—Heſſen Hersfeld (verlegt).
VfB. Friedberg—Boruſſia Fulda 2:1.
Gau Mittelrhein:
Mülheimer SV.—Kölner CfR. 0:1.
Eintracht—Weſtmark Trier 2:1.
Kölner SC. 99—Fortuna Kottenheim 3:1.
FV. Neuendorf—Bonner FV. 2:1.
Repräſentativſpiele:
in Kaſſel: Stadt Kaſſel—Gau Württemberg 3:5.
Hannover: Niederſachſen—Württemberg 0:3.
Rouen: NormandieGau Nordmark (BB)
1:0 (1:0).
Lille: Nordfrankr.—Weſtdeutſchland 3:3 (2:1).
Fußball im Reich.
Gau Oſtpreußen: Boruſſia Samland
Königs=
berg—Gedania Danzig 6:3; BuEV. Danzig—
Raſenſp. Preußen Königsberg 7:2; Viktoria
Allenſtein—Yorck Inſterburg 3:1.
Gau Brandenburg: Liktoria 89—Tennis Bor.
6:3; Hertha—Luckenwalder BV. 7:2;
Span=
dauer SV.—VfB. Pankow 2:0: Union
Ober=
ſchöneweide—Wacker 04 3:2: Cottbus Süd—
Minerva 93 0:3; Blau=Weiß-Berliner
SV. 92 5:4.
Gau Schleſien: Vorwärts Breslau—STC.
Gör=
litz 2:0: Breslauer FV. 06—Beuthen 09 5:0:
Vorw. Raſenſp. Gleiwitz—SpVgg. Breslau 02
1:2; SpVgg. Hoyerswerda—Preußen
Hinden=
burg 1:2.
Gau Sachſen: SpVgg. Falkenſtein—Dresdener
SC. 1:3: Guts Muts Dresden SuBC.
Plauen 5:2; Polizei Chemnitz—VfB.
Glau=
chau 5:0: Wacker Leipzig — 1. Vogtl. FC.
Plauen 2:1; SC. Planitz—VfB. Leipzig 1:5.
Gau Mitte: „Viktoria 96 Magdeburg—Wacker
Halle 2:1; SpVgg. Erfurt—1. SV. Jena 4:2;
VfL. Bitterfeld—SC. Erfurt 0:0.
Gau Nordmark: Boruſſia Kiel—Altona 93 1:1;
Union Altona—Schwerin 03 10:0; Polizei
Lübeck-Polizei Hamburg 0:1.
Gau Niederſachſen: VfB. Komet Bremen
Bremer SV. 7:1: SC. 05 Göttingen—VfB.
Peine 3:2: Braunſchweig — Hannover (in
Braunſchweig) 0:3; Bremen Unterweſer (in
Bremerhaven) 0:1.
Gau Weſtfalen: Viktoria Recklinghauſen— Sp. 95 Dortmund 1:1; Preußen Münſter
—DSC. Hagen 1:0; Germania Bochum—
Hüſten 09 5:3.
Gau Niederrhein: Städteſp, Duisburg—Eſſen 4.
3:2: Eſſen L—Duisburg 2:1.
Die Punktekämpfe in den ſüddeutſchen
Fuß=
ballgauen neigen ſich ihrem Abſchluß zu, aber die
Frage nach dem Meiſter iſt nach wie vor in allen
Gauen ungeklärt. Im Gegenteil; da, wo man an
dieſem Sonntag eine gewiſſe Vorentſcheidung
er=
bartete, haben ſich die Verhältniſſe von neuem
derwirrt. Erſt eine kleine Teilentſcheidung iſt
gefallen, der erſte Abſteigende wurde ermittelt.
Im Gau Baden hat der SC. Freiburg nach
ſeiner neuen Niederlage gegen VfB. Mühlburg
(1:2) keine Chance mehr, in der Gauliga zu
blei=
ſen. Der FC. Pforzheim, der bis heute in der
gleichen Gefahr ſchwebt, ſtrebt jetzt mit Macht
aus der Gefahrenzone hinweg. Diesmal holte er
mit ſeiner neuen Sturmaufſtellung (die
Inter=
nationalen Merz und Fiſcher ſpielen jetzt
Halb=
ſtürmer) zu einem großen Schlag aus, der
Ta=
bellenführer SV. Waldhof wurde mit nicht
we=
niger als 4:1 (2:0) glatt geſchlagen. Unerwartet
ſicher ſchlug auch der VfR. Mannheim mit 5:0
(3:0) Phönix Karlsruhe. Die Mannheimer
Raſenſpieler haben jetzt ſogar die Führung
über=
nommen, aber mit ihren 19:11 Punkten ſind ſie
immer noch um zwei Verluſtpunkte ſchlechter als
Waldhof (17:9). Der Freiburger FC. kann nach
ſeinem 3:1 Sieg über Brötzingen mit 16:10
Punkten auch noch ein Wort mitreden.
Völlig verwirrt hat ſich die Lage wieder
ein=
mal im Gau Südweſt. Die Offenbacher
Kik=
kers konnten mit einem ſchwach ſpielenden Sturm
gegen Phönix Ludwigshafen nur ein 0:0
erzie=
len. Wormatia ſchlug dagegen mit ſeiner ſoliden
Mannſchaft in Saarbrücken die Sportfreunde
überraſchend 2:1 (1:0) und da auch der
Fußball=
ſportverein Frankfurt in einem ſehr
wechſelvol=
len Spiel vor 8000 Zuſchauern (! gegen den
FK. Pirmaſens nur ein 3:3 (3:2) erzielte, ſo
ſieht die Kopfgruppe der Tabelle in dieſem Gau
jetzt wie folgt aus: 1. Offenbacher Kickers 23:11
P., 2. Wormatia 21:11 P., 3. Pirmaſens 21:13
P., 4. FSV. Frankfurt 17:15 P.
In Württemberg gab es diesmal wegen
des Landesbußtages keine Punkteſpiele
Bayern meldet trotz der intereſſanten
Spiele keine Veränderungen. München 60
be=
hauptete ſeinen einen Punkt Vorſprung vor dem
„Elub” durch einen 2:1 (2:0) Sieg über Jahn in
Regensburg. Der „Club” gewann das alte
Hoch=
burgderby gegen Fürth vor 7000 Zuſchauern mit
3:2 (1:2) und behielt dadurch Anſchluß.
Schwein=
furth verteidigte ſeinen dritten Platz durch einen
in Nürnberg über ASN. erzielten 3:2 Sieg. Die
Münchener „Bayern” beſitzen zwar keine große
Chance mehr, dennoch aber bleibt ihr 5:0 (0:0)
Sieg über „Wacker” beachtlich.
In Nordheſſen erlitt der Favorit
Bo=
ruſſia Fulda bei den tüchtigen Friedbergern eine
überraſchende 12 Niederlage, da aber auch ſein
Verfolger, der FC. 93 Hanau, in Kaſſel durch
den Spielverein 2:0 (1:0) geſchlagen wurde, ſo
bleibt die Lage unverändert. Boruſſia wird
Meiſter werden.
Sporkfreunde Saarbrücken — Wormakia
Waufk 12 041.
Die Wormſer Mannſchaft zeigte in dieſem
hochſpannenden, zeitweilig faſt dramatiſcksen
Kampf nicht nur das techniſch reifere Können,
ſondern auch die taktiſch beſſere Leiſtung und
darum gewann ſie dieſen wichtigen Kampf
verdient. Torwart und Verteidigung gefielen
ſehr gut, der linke Läufer Kiefer ſpielte ſehr
klug und im Sturm ſtand mit Fath auf dem
Linksaußenpoſten ein Mann von wirklicher
Klaſſe. Im Spielverlauf hatten die
Sport=
freunde zumindeſt — wenn nicht ſogar mehr —
die Chancen, die auch der Wormatia gegeben
waren, aber der Saarbrücker Sturm war im
entſcheidenden Moment zu unſicher. Worms
kam in der 26. Minute der erſten Halbzeit
durch den Halblinken Schmal zum erſten
Tref=
fer. Fath erhöhte Mitte der zweiten Halbzeit
durch einen prächtigen Kopfball auf 2:0.
Saar=
brücken holte ſich zwar gleich darauf durch den
Halbrechten Fiſcher ein Gegentor, aber als
Ludwig Müller dann zurückging und die
Ver=
teidigung verſtärkte, da war den Gäſten der
knappe Vorſprung nicht mehr abzujagen.
Mangold=Griesheim bei Darmſtadt leitete das
Spiel vor 2500 Zuſchauern ausgezeichnet.
Anenkſchieden in Frankfurk.
350. Frankfurk — 3K. Pirmaſens
z2649.
Die 8000 Zuſchauer, die zu dieſem
hochwich=
tigen Kampf zum „Bornheimer Hang” gekom=
men waren, wurden durch eine ganze Skala
der Stimmungen und Gefühle gejagt.
Anfäng=
lich ſah es trotz lebhaften Angriffsſpieles der
Frankfurter böſe für die Platzherren aus, denn
Pirmaſens führte nach 18 Spielminuten mit
2:0. Zunächſt lenkte Lutz in der 9. Minute
einen Strafſtoß Hergerts ein und dann ſchoß
Wagner bei einem überraſchenden Vorſtoß
ſeiner Mannſchaft in der 18. Minute den
zwei=
ten Treffer. Nun hatten ſich aber die nervöſen
Stürmer Frankfurts beruhigt, ſie ſpielten
über=
legt und ſchoſſen nun auch Tore. Fend erzielte
auf Vorlage des Mittelläufers Schlagbauer in
der 21. Minute den erſten Gegentreffer
Held=
mann glich zwei Minuten ſpäter aus und ſchoß
auch in der 43. Minute nach einer
verunglück=
ten Abwehr der Pfälzer das dritte Tor. Die
zweite Halbzeit verlief ſehr wechſelvoll.
Pir=
maſens leiſtete dank ſeiner guten Läuferreihe
ausgezeichneten Widerſtand. Man glaubte das
Spiel mit dem knappen 3:2=Vorſprung der
Bornheimer bereits entſchieden, als drei
Minuten vor Schluß der Halblinke der Gäſte
mit einem billigen Tor den Ausgleich
erzwin=
gen konnte. Wingenfeld=Fulda war als
Schieds=
richter nicht ſchlecht, aber er machte auch einige
Fehler.
Einkracht
wieder nur mit 10 Mann.
Mainz 05 — Einkr. Frankfurk 7:3 (2:1)
Den 6000 Zuſchauern in Mainz
präſentier=
ten ſich die Frankfurter wieder einmal mit
zahlreichem Erſatz. In der erſten halben
Stunde zeigten die Frankfurter ein ſehr ſchönes
Spiel und da auch Mainz in beſter Form war,
ſo ſah man in dieſer Zeit einen ſehr
qualität=
vollen Kampf. Als dann aber Trumpler
ver=
letzt ausſchied und Eintracht für die Folge mit
nur 10 Mann ſpielen mußte, da gewann Mainz
immer mehr Oberwaſſer. Später ſpielten dann
die Frankfurter ſogar ziemlich luſtlos. Auch als
Leis Mittelläufer ſpielte, wurde es nicht beſſer.
Im Sturm verſagte Höhl ganz und auch die
Verteidigung zeigte Schwächen. Mainz bot
da=
gegen eine ſehr ausgeglichene und gute
Lei=
ſtung. Die Tore ſchoſſen für Mainz: Schatz
(Linksaußen für Poſſelmann) und Scherm je
drei, Kämpfle; für Eintracht: Lindner (zwei)
und Mons. Das Eckenverhältnis lautete 4:3
für Frankfurt. Becker=Ludwigshafen leitete den
durchaus nicht einſeitigen und mitunter recht
ſchönen Kampf einwandfrei.
Aeberraſchung in Offenbach.
Kickers Offenbach — Phönix
Ludwigs=
hafen nur 0:0.
Die 5000 Zuſchauer, die zum „Bieberer
Berg” gekommen waren, wurden enttäuſcht.
Einmal, weil Offenbach nicht zu dem
erwar=
teten Sieg kam, ſondern einen ſehr wertvollen
Punkt verlor; dann aber auch durch das recht.
ſchwache, faſt phlegmatiſche Spiel des
Tabellen=
führers. Die Stürmerleiſtungen der Platzherren
ließen ſehr zu wünſchen übrig, lediglich die
Hintermannſchaft war wie immer ſehr
zuver=
läſſig. Ludwigshafen, das ja immer noch darum
kämpft, aus der Gefahrenzone des Abſtiegs
herauszukommen, wartete mit einer weſentlich
verbeſſerten Leiſtung auf. Die ganze Elf zeigte
ein techniſch ſehr ſauberes Spiel, die
Ballbe=
handlung der Pfälzer ließ die Kickers ſehr oft
einfach nicht zu Wort kommen. Der beſte Mann
auf dem Platz war der Phönix=Mittelläufer
Lindemann. Sehr gut zu gefallen wußte auch
die Phönix=Verteidigung und von dem
Lud=
wigshafener Tormann Morlock iſt zu ſagen,
daß er ſeiner Mannſchaft in der zweiten
Halb=
zeit den einen Punkt rettete.
Nach einer ziemlich ausgeglichenen erſten
Halbzeit wurden die Kickers nach der Pauſe
lebendiger, ſie lagen jetzt auch mehr im
An=
griff. Als Neumüller 2 bei einer Abwehr im
Strafraum „Hand” machte, bot ſich ihnen ſogar
in der Geſtalt eines Elfmeters eine Sieges=
Diesmal hakken wir gekipk.
aber die anderen ſpielten, und zwar mit
einigen Ueberraſchungen. So gab es in der
Gauliga ſtatt des erwarteten Pirmaſenſer
Sieges bei dem FSV. in Frankfurt eine
Punkteteilung und die Offenbacher Kickers
hatten ihre Schußſtiefel vergeſſen, ſo daß man
ſich torlos trennte. In Saarbrücken erzielte
Wormatig 1 Tor, Mainz ſogar 4 Tore mehr
als wir zugetraut hatten. Im übrigen ſind die
Niederlagen wie erwartet eingetroffen. Die
Bezirksklaſſe, ſah am Böllenfalltor in
Darmſtadt eine unerwartete Punkteteilung,
die man auch in Bensheim an der Bergſtraße
zuſtande brachte. In der Kreisklaſſe ſchoß
der Tabellenführer 5 Tore mehr als wir ihm
im voraus zugebilligt hatten, und Germanig
Eberſtadt begnügte ſich mit einem
Unentſchie=
den, das auch Biblis gegen Biebesheim als
ausreichend anſah.
Alfo.
Gauliga: FSV. Frankfurt—F.K. Pirmaſens
1:2 (Spiel: 33). Mainz 05—Eintracht
Frank=
furt 3:2 (Spiel: 7:3). Spfr. Saarbrücken—
Wormatia Worms 1:1 (Spiel: 1:2). Kickers
Offenbach-Phönix Ludwigshafen 3:1 (Spiel:
0:0). Bor. Neunkirchen— Al.=Ol. Worms 4:1
(Spiel: 3:1).
Bezirksklaſſe: Olympia Lampertheim-Pol.
Darmſtadt 2:3 (Spiel: 1:2), SV. 98 Darmſtadt
—Haſſia Dieburg 2:1 (Spiel: 3:3). FC.
Bens=
heim— Sppgg. Arheilgen 3:2 (Spiel: 2:2),
Olympia Lorſch— Germania Pfungſtadt 3:1.
(Spiel 4:1). Viktoria Urberach- Starkenburgis
Heppenheim 4:1 (Spiel: 4:2).
Kreisklaſſe: Not=Weiß Darmſtadt— Union
Darmſtadt 3:1 (Spiel: 2:1). Vikt. Griesheim
—Egelsbach 2:4 (Spiel: 2:9). Germ. Eberſtadt
—Tgſ. 75 Darmſtadt 3:1 (Spiel: 2:2). Cone,
Gernsheim— Alem. Gr.=Rohrheim 3:2 (Spiel:
3:2). FV. Biblis — Olympia Biebesheim 2:1
(Spiel: 1:1). TV. Lampertheim—FV. Hofheim
4:1 (Spiel: 4:2).
chance. Aber Grebe ſchoß den Ball zwar
placiert, jedoch nicht ſcharf genug und ſo ging
auch dieſe Möglichkeit vorüber. Gegen Schluß
drängte Offenbach ſehr ſtark, aber der Sturm
ſpielte nicht zweckmäßig genug. — Der
Schieds=
richter Schneid. Münſter=Sarmsheim, hatte
manchen ſchwachen Moment.
Neunkirchen ſiegk ſicher.
Boruſſia ſchlägt 29. Worms
M4t 4.u.
2500 Zuſchauer ſahen einen lebhaften Kampf,
der allerdings keine beſonders hohe Stufe
er=
reichte. Beide Mannſchaften ringen noch um
den Verbleib in der Gauliga und das
ver=
führte ſie dazu, zu hart zu ſpielen. Boruſſia
zeigte eine techniſche Ueberlegenheit, die den
Saarländern auch ein Plus im Spielverlauf
verſchaffte. Abgeſehen von den erſten zehn
Minuten, in denen die Gäſte aus Worms
ſtürmiſch angriffen, lagen die Boruſſen faſt
ſtändig im Angriff. Aber gegen die ſtabile
Deckung der Heſſen waren Tore nur ſehr
ſchwer zu erzielen. Erſt in der 28. Minute
konnte durch einen Weitſchuß von Koch der
erſte Treffer erzielt werden. Boruſſia wurde
nun ganz klar überlegen, aber Worms kam bei
einem Durchbruch kurz vor der Pauſe durch
den Halbrechten Müller zum Ausgleich. Nach
dem Wechſel lag Boruſſia ſtändig im Angriff,
gegen die gute Deckung der Gäſte konnten aber
nur zwei Treffer erzwungen werden. Der
Linksaußen brachte die Saarländer in der 10.
Minute erneut in Front und acht Minuten
vor Schluß erhöhte Koch noch auf 3:1. Kurz
darauf ſchickte der Schiedsrichter Müller=
Frank=
furt den Wormſer Mittelſtürmer, der vorher
ſchon einige Male verwarnt worden war, wegen
Schiedsrichterbeleidigung vom Platz.
Nr. 49
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 19. Februar 1934
SüdwalodsSlelbegbMr Talaleeglelkt
Olympia Lampertheim—Polizei Darmſtadt 1:2
Olympia Lorſch—Germ. 03 Pfungſtadt 4:1 (1:0)
SV. 98 Darmſtadt — Haſſia Dieburg 3:3 (1:0)
FC. 07 Beusheim—Sppgg. 04 Arheilgen 2:2 (1:0)
Vikt. Urberach—Starkenb. Heppenheim 4:2 (2:1)
Die Ergebniſſe des geſtrigen Sonntags
fallen nicht aus dem Rahmen. Das
Unent=
ſchieden des SV. 98 Darmſtadt gegen Dieburg
und das der Arheilger in Bensheim mag hier
und da überraſchen; aber es gibt eben
ge=
wiſſe Maunſchaften, die ſich gegenſeitig nicht
nliegen”; in dieſen Spielen iſt das der Fall
geweſen. Die Darmſtädter Poliziſten konnten
ſich in Lampertheim durchſetzen und haben
nun nur noch den ſchweren Gang gegen den
VfR. Bürſtadt vor ſich. Olympia Lorſch blieb
erneut Herr über die Pfungſtädter Germanen.
Obwohl diesmal uur 4:1, zeigten die
Pfung=
ſtädter vor allem im Angriff eine recht
ſchwankende Leiſtung. Urberach blieb mit 4:2
in der erwarteten Höhe gegen die ſich recht
gut ſchlagenden Heppenheimer in Front.
Recht gut hielt ſich auch Arheilgen in
Bens=
heim. Nach Spielende iſt es recht übel
zu=
gegangen, wobei die Gäſte die Leidtragenden
waren, ſo daß wohl noch ein Nachſpiel folgen
wird.
Der Tabellenſtand nach dem 18. Februar:
Polizei Darmſtadt 16 12 2 2 40:13 26
VfR. Bürſtadt
Olympia Lorſch
SB. 38 Daruſtadt
Haſſia Dieburg
Olympia Lampertheim
Biktoria Urberach
FC. 07 Beusheim
Germ. 03 Pfungſtadt
Sppgg. 04 Arheilgen
Starkenb. Heppenheim
Bezirksklaſſe in den Nachbargruppen.
1. FC. Langen—Sportvag. 05 Oberrad 2:2
Spp. 07 Heddernheim — FV. Sprendlingen 1:2.
Ergebniſſe der 1. Kreisklafſe.
Rot=Weiß Darmſtadt—Union Darmſtadt 2:1
Gerugnia Eberſtadt—Tgeſ. 75 Darmſtadt 2:2
Viktoria Griesheim—FC. 03. Egelsbach 2:9.
Germania Oberroden—FSV. Gr.=Zimmern 4:1.
Die Spiele SC. Ober=Ramſtadt—SV.
Mör=
felden, FC. Dreieichenhain—SV. Münſter und
Germania Babenhauſen — SV. Offenthal ſind
wegen SA.=Dienſtes abgeſetzt worden.
Polizei nahm die Lampertheimer Klippe
Alympia Lampertheim
Bonzel Darmkadt Leif.4
Der Lampertheimer Olympia=Platz iſt mit
ſeinem Sand bei trockenem Wetter die reinſte
Sahara. Die Darmſtädter Poliziſten, die
dies=
mal 2 wichtige Punkte aus dieſer Sandwüſte
des Niedes holten, können davon ein Liedchen
ſingen. Sie kämpften bis zum Schluß mit
äußerſter Kraft und gingen ſchon aus dieſem
Grunde als wohlverdiente Sieger vom Platze.
Vor gut 1500 Zuſchauern, wobei natürlich die
ſtark am Ausgang intereſſierten Bürſtädter
ein gehöriges Kontingent ſtellten, gaben die
Südheſſen den letzten Schweißtropfen her um
ihren Nachbarn aus Bürſtadt den dornigen
Weg zur Meiſterſchaft zu ebnen. Die Polizei
verdankt ihren grandioſen Sieg ihrer körperlich
ſehr guten Verfaſſung, vor allem auch ihrer
Difzipliu, die ſelbſt bei einem an den Haaren
herbeigezogenen Elfmeter kurz vor Schluß
wegen angeblichen Fouls des Läufer Kaſpar
nicht in’s Wanken geriet. Dieſer Elfmeter hätte
den Ausgleich bedeuten ſollen, aber es kam
gerechterweiſe wieder einmal ſo, daß der Schuß
daneben ging.
Ehe überhaupt begonnen werden konnte,
ſtand es wacklig um das Spiel. Aus
unbekann=
ten Gründen war der etatsmäßige
Schiedsrich=
ter ausgeblieben. Gehring=Ludwigshafen, ein
Schiedsrichter, der beim Vormittagsſpiel der
Lampertheimer Turner gegen den
Fußball=
verein Hofheim tatſächlich keine gute Figur
machte ſprang ein. Ueberraſchenderweiſe hielt
er ſich bedeutend beſſer als morgens beim
Kreisklaſſenſpiel. Außer dem erwähnten
Elf=
meter der eine Konzeſſion ans Lampertheimer=
Bürſtädter Publikum ſein ſollte, ſchlängelte er
ſich gut durch die diverſen Fouls, Abſeits uſw.
Die Mannſchaften ſtellten ſich ihm beiderſeits
in beſter Beſehung
mit: Polizei: Klein; Balſer, Bönſel; Wilh.
Kaſpar, Matthes, Scheuermann; Göbel, Seipp,
Schupp, Pfeiffer, Kaltwaſſer. —
Lampert=
heim: Roth; Stefan, Schenkel; Weyand,
Baier, Koch; Bienefeld, Günteroth, Hoch,
Jenner, Klotz.
Eine Malihes=Bombe aus 25 Meier
Enlfernung
brachte gleich nach Spielbeginn Leben in die
Zuſchauer. Roth meiſterte ſie mit Ruhe. Nach
leichtem Geplänkel im Mittelfeld ging die
Polizei gleich aus ſich heraus und kämpfte
mit einem Mordseifer, der imſtande war, Berge
zu verſetzen, aber die erſehnten Tore, nicht
brachte. Lampertheim ſpielte gelaſſen, tat ſo, als
ließen ſie die Poliziſten auf dem Sandplatz
ermüden, wodurch „zweifarbiges Spiel”, auf
die „Tapete” kam. Feuereifer kämpfte gegen
überlegte Nuhe und es ſchien faſt ſo, als ſollte
das Feuer an der kalten Duſche erkalten,
Lam=
pertheim kam nämlich allmählich beſſer auf
und ſchuf kitzlige Momente vor dem
Poliziſten=
tor. Aber bei der Schlagfertigkeit und
Straf=
raumbeherrſchung der Verteidigung und dem
fangſicheren Torwächter Kkein vorerſt noch ohne
Erfolg. Die Poliziſten kamen wohl auch
mit=
unter gefährlich vors Lampertheimer Tor, aber
hier waren ſie bei allem Können ſo aufgeregt
wie Konfirmanden, weshalb natürlich das
„maßgebende, Loch” nicht gefunden wurde.
Zweimal hintereinander gibt Klein im
Poli=
ziſtentor Proben ſeines ganz großen Könnens;
ab, als er herausſauſt und ſich dem frei
durch=
gekommenen Hoch vor die ſchußfertigen Stiefel
wirft. Jenner wird kurz darauf von ihm
abge=
ſtoppt, als er eine Flanke verwandeln will. Aber
in der 23. Minute iſt Klein gegen einen Schuß
von Hoch doch machtlos.
Lampetlheim führt 1:0.
Zwuar berührte Klein den Ball noch im Fallen,
aber er war doch ſo rafiniert geſchoſſen, daß
er ſich nicht mehr ganz auslenken ließ,.
Stür=
miſche Polizeiangriffe folgen. Endlich in der
36. Minute der erſte Erfolg. Kaltwaſſer gab
Pſeiffer eine gute Vorlage, der geht mit
Ge=
wvalt auf und davon, ſetzt ſich trotz harter
Gegenwehr durch und ſchießt vom
Linksaußen=
platz hoch aufs Tor. Der Bombenſchuß geht
Roth über die Hände und in’s Tor.
Der Ausgleich iſt geſchafft.
Unentwegt bleiben die Grünen im Angriff.
Einmal, es war in der 41. Minute kommt der
Ball von rechts quer zur Mitte. Roth bringt
ihn beim Fallen nicht weg, da ſauſt Kaltwaſſer
wie ein Wirbelwind auf das zwei Meter vor
dem Torwächter liegende herrenloſe Objekt
und bringt den Ball mit ſicherem Schuß in’s
Gehäuſe. Schweigen im Walde. Nur ein paar
Poliziſtenhände regen ſich zum Beifall.
Darmſtadt führt 2:1.
Kurz vor der Pauſe hatten die Gäſte noch
eine gute Torchance, aber Pfeiffer iſt zu
über=
eifrig. Nach dem Seitenwechſel bleibt die
Poli=
zei feldüberlegen. Der ſchnellſte Darmſtädter
Spieler, Pfeiffer, war wohl immer gut am Ball,
ſauſt wie der Blitz in den Lampertheimer
Straf=
raum, aber gerade dadurch vergab er 2 klare
Gelegenheiten. Er lenkt in der 10. Minute
frei=
ſtehend vor dem Tor daran vorbei und eine
Flanke von Göbel, die er direkt aus der Luft
verwandeln wollte, über den Maſten. Göbel
ſei=
nerſeits vergab eine weitere Gelegenheit durch
überſchnelles Schießen, ſtatt ſeelenruhig ins Tor
zu ſchieben. Inzwiſchen war bereits eine
Viertel=
ſtunde nach der Pauſe verſtrichen, da kam
Lam=
pertheim erſt wieder zur Geltung. Baier brachte
ſeine Mannſchaft wieder auf einen Nenner und
ſchon war das Spiel wieder ausgeglichen — aber
nur im Feldſpiel. Die beſte Lampertheimer
Ge=
legenheit nach vorausgegangenem guten
Feld=
ſpiel der rechten Seite vergab Klotz, der Klein
einfach nicht überwinden konnte. Eine
Viertel=
ſtunde vor Schluß pfiff der Spielleiter nach
An=
ſicht des Publikums etwas „allzu gut” für die
Darmſtädter (was aber nicht ſtimmte), worauf
dieſer prompt eine Konzeſſion machte. Bei einem
Angriff des linken Lampertheimer Flügels griff
die Polizeideckung regelrecht an. Klotz ſtolperte
an Kaſpar vorbei und ließ ſich
in Erwarkung eines 11-
Melets-
in den Strafraum fallen. Wir ſtanden
unmittel=
bar dabei und konnten genau ſehen, daß Klotz
tatſächlich nur markierte. Der Schiedsrichter
hatte leider nichts Beſſeres zu tun, als einen 11=
Meter zu geben, der von Jenner — als gerechter
Ausgleich für dieſe Mache — knapp an dem
Pfo=
ſten vorbeigetreten wurde. Es war bedauerlich,
daß ein ſonſt recht guter Schiri in einer
ſchwa=
chen Minute dieſe Sache fabrizierte. Die
Poli=
ziſten wehrten ſich erfolgreich bis zum Schluß und
gingen als verdienter, wenn auch knapper,
Sie=
ger aus dem Treffen hervor.
Die Darmſtädter „Grünen”.
haben eine fabelhafte Abwehr. Torwächter Klein
war die Unerſchrockenheit ſelbſt und fabelhaft im
Fangen. Klein kam nach der Pauſe mit einem
verklebten Auge, aber das hinderte ihn nicht,
ſeiner Mannſchaft weiterhin ein prächtiger
Schlußmann zu ſein. Balſer und Bönſel fanden
ſich gut und fegten den Ball aus allen Lagen
weg. Gegen Schluß waren ſie etwas erregt, aber
das ändert nichts an ihrer guten Note als
„prima Back”. Mathes beherrſcht den Mittellauf,
ſeine beiden Außenläufer paſſen ſich ihm ſehr gut
an. Der Sturm hat ſeinen beſten Mann im
wieſelflinken Pfeiffer. Das hervorſtechendſte
Merkmal dieſer Fünferreihe war ihr Elan, nur
muß ſie die Ruhe als Krone ihres Könnens
tragen.
Die Lamperkheimer
waren techniſch wieder ſehr gut. Baier dirigiert
das Spiel dieſer Elf. Um ihn dreht ſich bei
Lam=
pertheim der ganze Kampf. Sehr ſchön iſt der
Flachpaß dieſer Mannſchaft, aber beſſer wäre es
wohl doch, bei einem ſolchen Sandplatz, der
na=
türlich bald uneben aufgewühlt iſt, den Ball in
Kniehöhe weiter zu befördern. Im Sturm
im=
poniert vor allem der Mittelſtürmer Hoch durch
ſchnelles überlegtes Spiel. Der linke Flügel
Jen=
ner=Klotz war heute ein Mißgriff, letzterer iſt
eben kein Stürmer. Trotzdem gilt Ol.
Lampert=
heim ohne Zweifel als eine der beſten
Mann=
ſchaften des Starkenburger Bezirks. Daß die
Polizei auf dem Platz dieſer techniſch guten
Mannſchaft zwei Punkte holen konnte, ſpricht für
die derzeitige gute Form des Tabellenführers.
H. H.
Haſſia=Kampfgeiſt
imponiert am Böllenfalltor.
99. 98 — Haſſia Dieburg
3.3 11:0).
* Der vorherrſchende Eindruck in dieſem Spiel,
das für beide Parteien von Belang für die
Rangordnung in der Tabelle war, war die
aus=
gezeichnete Leiſtung der Gäſte, die auch zur
ver=
dienten Punkteteilung führte.
in die lange Ecke, doch Bärenz hält ſeinen Laden
ſauber. Eine ganz große Chance hat dann Mahr.
„das Auge ſieht den Himmel offen ...", der
dräuende Wächter iſt daneben geſtartet, die
Ver=
teidiger erſt im Anzug, allein vor dem leeren
Tor erwartet jeder, daß Mahr den Ball ins
Gehäuſe einrollen läßt, aber er jagt den Ball
hoch darüber. Eine ſo ſchöne Situation, ein Tor
zu fabrizieren, gab es im ganzen Spiel nicht
mehr.
Das 1. Tor
Hafſia Dieburg
— ebenſo wie SV. 98 in der von uns
angezeig=
ten Maunſchaftsaufſtellung vertretend — war
zum erſtenmal wieder in ſtärkſter Elf zur Stelle.
Insbeſondere der Sturm hat durch die
Mit=
wirkung von Schmidt 1 als Mittelſtürmer eine
gefährliche Durchſchlagskraft erhalten, und wenn
man die heutigen Stürmerleiſtungen in Vergleich
ſetzt zu den gegen Polizei hier gezeigten, dann
muß man unbedingt dieſe Verbeſſerung
heraus=
ſtreichen. Um keinen Deut ſchlechter war die
Läuferreihe der Gäſte, vor allem Müth und
Forch 1 und die wuchtige Verteidigung mit dem
jungen und recht erfreulichen Wick im Tor.
Ins=
beſondere nach der Pauſe kamen die Schlußreihen
der Gäſte in eine Form hinein, die ihnen
jeg=
liche ſchlechte Kritik verſagt. Sie waren ihrem
Gegenüber ganz klar überlegen, in der
Unter=
ſtützung des ſchnellen Sturms durchaus auf der
Höhe, ſo daß gerade ihrer Arbeit der eine Punkt
zum weſentlichen Teil zuzuſchreiben iſt. In zwei
weiteren Punkten waren die Gäſte den
Platz=
beſitzern klar überlegen: nämlich in der
phyſi=
ſchen Ausdauer und ihrem ausgeprägten
Kampf=
geiſt, daß ſie nach der Pauſe ſtark das Tempo
diktierten. Daß ſie beim Stand 2:3 zu ihren
Gunſten auch auf Zeit ſpielten, war durchaus
zugelaſſene Taktik.
Die Platherren
litten nach ihren guten Darbietungen am
ver=
gangenen Sonntag heute unter einer gewiſſen
Reaktion. Sie ſpielten in der erſten Hälfte
wirklich beſtechend im Sturm, es mangelte nicht
am Drang nach dem Tor, wenn auch manchmal
das Pech bleiſchwer an einigen Stiefeln zu
hängen ſchien. Hebeiſen und Orlemann, dem der
alte Läuferpoſten noch deutlich im Spiel
anzu=
merken iſt, verſtanden ſich noch nicht recht, und
ſo ging mancher ſchöne Anſatz auf der Linken
daneben. Später wurde es etwas beſſer. Aber
auch der rechte Flügel, der vor der Pauſe am
gefährlichſten war, hatte nach dem Wechſel
ſchwache Punkte. Nach der Pauſe ſchien die ganze
Elf nach einem wie Strohfeuer aufflammenden
zehn Minuten währenden Angriffsgeiſt von
einem erſtaunlichen Phlegma befallen. Gewiß
ſtanden da zwei Tore Vorſprung, aber die waren
nach einer Viertelſtunde bereits ausgeglichen
und ein Minustor ſorgte für deutliche
Beleh=
rung, welcher Gegner in der Haſſia heute ſteckte.
In der zweiten Hälfte gefielen mir nur noch
Seiffert — Böhner zum Teil —,
Schnägelsber=
ger, Kugel und Bärenz, während — wie ſchon
geſagt — vorher die geſamte Mannſchaft recht
gut ſpielte. Hätte die Elf ſich ein Teil des
Die=
burger Kampfgeiſtes abgeſchnitten, dann wären
die zwei Punkte gewiß in Darmſtadt geblieben.
Aber ſo war das Unentſchieden von 3:3 in
die=
ſem ſehr anſtändig durchgeführten Spiel ein
ver=
dienter Ausgang.
Vor über 1000 Zuſchauern
rollte das Spiel unter der ganzen anſprechenden
Leitung von Zinſer=Mainz ab. Nach dem Anſtoß
der Gäſte nehmen die 98er, die ſich ſchneller
fin=
den, das Heft in die Hand. Schon hat Mahr
freies Schußfeld, aber er trifft neben den Laden.
Kurz darauf hat Böhner ſeinen Außen Mahr
wieder freigeſpielt, doch Wick im Dieburger Tor
hat Glück, da die Flanke ſcharf am Tor
vorbei=
ſtreicht. Kurz darauf überſieht Zinſer im
Straf=
raum eine Rauhbeinigkeit Müths an Böhner.
Einen ſchönen Vorſtoß unternimmt der rechte
Gäſteſturm, aber Bärenz holt ſich die Flanke vor
Schmidt 1 herunter. Eine brenzliche Situation
vor dem Haſſia=Tor wird durch die Mithilfe der
Halbſtürmer geklärt, und dann iſt die erſte Ecke
für die 98er fällig — ſie landet in der
Diebur=
ger Abwehr. Die Gäſte ſind nun mit ihren
wei=
ten Vorlagen an die ſchnellen Außen ſchön in
Fahrt. Als einmal die 98er Deckung zu lange
zögert, ſetzt Schmidt 1 den Ball ſcharf und tief
fällt dann in der 27. Minute. Böhner ſchob das
Leder ſchußgerecht zu Mahr, deſſen ſcharfer
tie=
fer Schuß ſpringt vom Fuß des Torhüters in
die Höhe und Seiffert köpft blitzſchnell ein.
Mehrfach erleben jetzt die Zuſchauer vor
bei=
den Toren ſpannende Kampfmomente. Ein
Strafſtoß für Dieburg, faſt von der Eckfahne,
führt zur erſten Ecke der Gäſte, die jedoch, über
das Tor gelenkt wird. Dann zögert Hebeiſen
nach einem ſchönen Dribbling im Strafraum
mit dem Torſchuß, und ſchon hat Fach 3 geklärt.
Kurz danach das gleiche Bild noch einmal. Ein
Bombenſchuß von Schmidt 2 ſtreicht knapp über
das 98er Tor. Die Gäſte entwickeln ein flottes
Tempo. Dank ihrer Körpergröße und ihren
ſtei=
len raumſchaffenden Attacken ſind ihre Angriffe
ſtets gefährlich. Auch ihr wuchtiger Einſatz
ver=
hilft ihnen oft zum Beſitz des Balles. Dennoch
iſt das Feldſpiel durchaus verteilt und offen.
Vor dem Wechſel erzielt 98 noch eine Ecke, die
jedoch unverwertet bleibt,
Mikt ſtürmiſchen Angriffen
eröffnet Dieburg nach der Pauſe und die 98er
ſind einige Minuten verdutzt. Aber dann zahlen
ſie mit der gleichen Münze und erreichen in der
9. Minute ihre dritte Ecke. Seiffert gibt ſie gut
herein und Böhner köpft am dazwiſchenboxenden
Wick vorbei
zu 2:0 für SV. 98
ein. Dann folgt die
große Ueberraſchung: 3 Tore
in 6 Minuten!
Als die 98er Abwehr nun etwas aufgerückt iſt,
gibt Fach 1 eine ſteile Vorlage zu ſeinem
Mittel=
ſtürmer und Schmidt 1 ſchießt das Leder zum
erſten Gegentor ein. Nach einem flotten
Durch=
bruch von Mahr, der jedoch von Wick am
End=
erfolg gehindert wird, iſt ein Freiſtoß für
Die=
burg fällig. Er kommt noch vor das 98er Tor.
In das Gedränge ſtürzt ſich auch Bärenz, und ſo
findet das Leder vom Kopf Schmidt 2 freien
Weg ins Tor. Und zwei Minuten ſpäter iſt es
Schmidt 1, der — durchaus vermeidbar — das
2:3=Führungstor für Dieburg
hinhaut. SV. 98 läßt etwas nach. Die 4. Ecke
der Blauen bleibt ungefährlich, denn durch die
dichte Verteidigungsmauer der Gäſte kommt kein
Ball durch. Dann wird Böhner regelwidrig im
Strafraum gelegt.
Die Möglichkeit, durch den verhängten
Elf=
meter wieder gleichzuziehen, wird jedoch
ver=
ſchenkt. Seiffert.
verſchießt den Elfmeter.
Wick brauchte unter dem ungeheuren Beifall der
ſtarken Dieburger Anhängerſchar das Leder nur
aufzunehmen.
Kaum jemand zweifelt noch, daß die eifrigen
ausdauernden Gäſte, die nun verſtärkt
verteidi=
gen und auch auf Zeit ſpielen, die beiden Punkte
vom Böllenfalltor mitnehmen. Zwar ſind noch
25 Minuten Spielzeit, aber die Leiſtungen der
98er ſind jetzt nicht vielverſprechend. Die 5. Ecke
der Lilienträger, deren Abwehr faſt auf der
Mittellinie Platz ſteht, da nur noch ſelten
Gäſte=
angriffe durchlaufen, bleibt gleich im Feld
lie=
gen. Geyer tauſcht mit Orlemann den Platz auf
Halblinks. Zum Schlußangriff übergehend,
er=
zielen die Platzherren die 6. Ecke; auch ſie wird
von der körperlich überlegen kämpfenden
Gäſte=
deckung abgewehrt. Kurz vor Spielende wird
das Unwahrſcheinliche Ereignis: Ein Durchbruch
des Sturms endet bei Hebeiſen, der zum
viel=
bejubelten und verdienten
3:3=Ausgleich
einſchießt.
Die Reſerven trennten ſich mit einem 3:1=
Ergebnis. — 1. Jgd. — Union Darmſtadt 1. Jgd.
6:1 10:1).
Schlimme Vorgänge nach dem Spiel.
07 Bensheim-SV. Arheilgen 2:2 (1:0)
* Dieſe Begegnung ging vor etwa 500
Zu=
ſchauern vor ſich. Das Spiel ſelbſt verlief im
all=
gemeinen ſehr fair unter der Leitung des
Schiedsrichters Gleißner=Ludwigshafen, der
aller=
dings ein leichtes Amt hatte, aber nicht ganz
ſicher waltete.
Das Reſultat entſpricht nicht ganz dem
Spielverlauf.
Bensheim hätte entſprechend den
Torgelegen=
heiten das Spiel für ſich entſcheiden müſſen.
Trotz der Ueberlegenheit, die Bensheim vor der
Pauſe hatte, kann es infolge einer aufmerkſamen
Verteidigung und eines vorzüglichen
Gäſtetor=
wächteks nur ein Tor erzielen. Nach der Pauſe
iſt Arheilgen weitaus eifriger, kann innerhalb
7 Minuten zwei Tore erzielen und damit die
Führung übernehmen. Poſtwendend jedoch erreicht
Bensheim den Ausgleich. Bei dieſem Ergebnis
bleibt es auch bis zum Schluß, trotz größter
An=
ſtrengung des Gaſtgebers.
In den letzten 5 Minuten verſucht Arheilgen
mit aller Wucht, den Sieg an ſich zu reißen. Nach
einem Eckball ſteht Bauer frei vor dem Tor und
knallt daneben. Bensheim ſtellte eine überaus
eifrige Mannſchaft, hatte aber vielleicht das
Spiel zu leicht genommen. Arheilgen, das
aller=
dings mit 5 Mann Erſatz antreten mußte, ſpielte
unentwegt ſeinen Fußball und war entgegen
dem Spiel gegen SV. 98 am vorigen Sonntag
kaum wieder zu erkennen.
Konnte man mit dem Spiel an ſich vollauf
zufrieden ſein, ſo ſpielten ſich bei dem Verlaſſen
der Gäſteſpieler vom Platze unerhörte Vorgänge
ab. Der Ausgang des Platzes war dicht
ge=
drängt von Zuſchauern. Die Gäſteſpieler wurden
dort mit Stockſchlägen in Empfang genommen
und regelrecht verprügelt. Beſonders den rechten
Verteidiger und den Mittelſtürmer von
Arheil=
gen hatte man ſich aufs Korn genommen, die
übrigen Spieler wurden abgedrängt. Der
Ver=
teidiger wurde ſo übel zugerichtet, daß er ſich in
ärztliche Behandlung begeben mußte. Hoffentlich
finden dieſe Vorgänge eine gerechte Sühne. (A.)
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 49
Lorſch ſichert
Aunpie serich Gerikämn
Prangftadt 2.rAieh.
Das Reſultat könnte die Meinung
aufkom=
men laſſen, Pfungſtadt hätte in Lorſch nichts zu
beſtellen gehabt. Dem iſt aber nicht ſo. Die
Ger=
manen zeigten vor zirka 400 Zuſchauern recht
gute Leiſtungen und hätten vor der Pauſe
unbe=
dingt in Führung gehen müſſen. Ihr Feldſpiel
war zeitweiſe direkt frappierend. Von Mann zu
Mann lief der Ball wie am Schnürchen. Wenn
man dieſes Spiel geſehen hat, kann man nicht
verſtehen, daß Pfungſtadt keinen beſſeren
Tabel=
lenplatz einnimmt. Lorſch brachte trotz
ſpieleri=
ſcher Ueberlegenheit der Gäſte 3 Minuten vor
der Pauſe durch Lorbacher aus dem Hinterhalt
im Anſchluß an einen Eckball, den 1. Treffer ein.
In der Pauſe unterhielt man ſich allgemein
über den kämpferiſchen Geiſt und die gute
Spiel=
weiſe der Pfungſtädter Elf. Leider ging
Pfung=
ſtadt nach der Halbzeit in ſeinem Können etwas
zurück. Die Elf war vielleicht etwas zu
aufge=
regt durch den erſten Treffer, der evtl. hätte
ver=
hindert werden können. Wenn ſich die Gäſte
viel=
leicht auch vor der Pauſe zu ſehr ausgegeben
hatten, ſo hielten ſie ſich noch ſehr gut. Aber in
der 17. Minute kommt Lorſch überraſchenderweiſe
Huappes Ergebnis an der Rheinallee.
Rot=Weiß — Union Darmſtadt 2:1 (1:0).
Vor zirka 300 Zuſchauern lieferten ſich die
beiden Lokalrivalen einen ſpannenden und
jeder=
zeit fairen Kampf, den die Rot=Weißen ſicherer
als das Reſultat beſagt, für ſich entſcheiden
konnten. Man war allgemein geſpannt, wie ſich
die beiderſeits neuen Aufſtellungen bewähren
und — ſiehe da — man wurde angenehm
über=
raſcht.
Union ſtellte, mit Ausnahme des alten und
immer noch guten Darmſtädter, ſeine Junioren
zu dieſem Spiel. Die Mannſchaft beſitzt neben
einem ganz beachtlichen Können einen großen
Kampfgeiſt. Sehr angenehm wirkte das tadelloſe
Betragen der jungen Elf auf dem Spielfeld.
Hervorgehoben zu werden verdient Darmſtädter
als Mittelläufer, die beiden Außen und die
Ab=
wehr mit dem ſicher arbeitenden Torwächter.
Rot=Weiß kam erſt nach der Pauſe richtig
in ahrt, und konnte in dieſem Zeitabſchnitt gut
igefallen, wenn auch ſchon von Anfang eine
rei=
fere Spielweiſe nicht zu verkennen war. Die
Aufſtellung von Waldhaus als Verteidiger und
Hch. Schmidt als Linksaußen bewährte ſich ſehr
igut; Schmidt dürfte ſich mit ſolchen Leiſtungen
ſeinen dauernden Platz in der Mannſchaft ſichern.
Im übrigen konnte man mit jedem der Elf
zu=
ffrieden ſein.
Der etatsmäßige Schiedsrichter blieb. aus,
rund man einigte ſich auf den Schiedsrichter der
Reſerven. Aſchborn=Zwingenberg bot eine
zu=
ſriedenſtellende Leiſtung.
Der Spielverlauf.
Grachte vor der Pauſe ein ziemlich ausgeglichenes
Spiel. Was Rot=Weiß den Unioniſten an Reife
uind Technik voraus war, erſetzten dieſe durch
einen Rieſeneifer, ſo daß in dieſem Zeitraum auf
weiden Seiten die Chancen ziemlich gleich waren.
In der 20. Minute geht Rotweiß in Führung.
Morlock hatte ſich auf dem Flügel durchgeſetzt
und ſeine Vorlage jagte Rupp ſcharf und
un=
baltbar in die Maſchen. Trotz vieler
Anſtrengun=
ſen auf beiden Seiten bleibt es bei dem einen
Tor bis zur Pauſe. Nach dem Wechſel zeigt dann
Kot=Weiß eine gefällige Spielweiſe und kann
Eſt über die volle Zeit überlegen ſein, während
Enion nicht mehr richtig aufkommt. Mit viel
Hlück können die Beſſunger ihr Heiligtum
rein=
halten, bis Hamm endlich eine ſchöne Flanke von
Schmidt in die obere linke Torecke zum 2:0
ſitzelt. Morlock dirigiert zweimal kurz darauf
s Leder knapp neben die Pfoſten. In der
vor=
etzten Minute gelingt Union doch noch das
Ehrentor, ohne jedoch dadurch den Sieg der
Lot=Weißen zu gefährden. — Bei dem Treffen
er Reſerven ſetzten ſich die Unioniſten mit 4:2
durch.
eba.
Egelsbach in voller Fahrt!
Aiktoria Griesheim — FC. Egelsbach 2:9 (0:2).
Das Antreten des Favoriten in Griesheim
hatte zirka 700 Zuſchauer auf den Viktoriaplatz
9 lockt, die Zeuge der wirklichen Meiſterform der
welsbacher waren. Die Meinung, daß es doch
ſch einen Platz gibt, auf dem die Egelsbacher
harngen bleiben, iſt mit dieſem grandioſen Sieg
s „Ungeſchlagenen” für einige Zeit
zurückge=
ſllt. In Griesheim gegen die zurzeit beſtimmt
Nacht ſchlechten Viktorianer einen ſolchen Erfolg
Brauszuſpielen, dazu gehört ſchon eine gute
4ortion Können, und man kann ſchon faſt mit
*Sſtimmtheit behaupten, daß es in der
Kreis=
laſſe wohl kaum eine Mannſchaft gibt, die in
a Lage ſein wird, den Egelsbacher Siegeszug
hemmen.
Kritiſch betrachtet,
uar Griesheim trotz der hohen Niederlage ein
eht zu verachtender Gegner. Hauptſächlich vor
r Pauſe wehrten ſie ſich mit zäher Energie,
un d es hätte nicht viel gefehlt zu einem Remis
S Pauſenreſultat. Sehr gut arbeitete die
” uferreihe und der linke Verteidiger, während
Sturm noch die ſchnellen Außen zu nennen
wäären.
Bei Egelsbach kann man ſich eine
Einzel=
lik erſparen, denn die Elf ſpielte auch heute
eder in allen Reihen ohne Tadel. Gute körper=
De Beſchaffenheit, Technik. Ballbehandlung und
es weitere, was zum Fußballſpiel eben gehört.
5r dieſe Mannſchaft, und ſo iſt ihr ganzes
En iel
Dem Schiedsrichter Stork=Wiesbaden ſtellten
die Mannſchaften in folgender
Auf=
ſtel=lung
den S. Paß.
durch Schmidt zum zweiten Treffer. Dieſer
er=
hielt von Adrian den Ball vorgelegt, er ging
frei durch die Mitte und wurde
unerklärlicher=
weiſe von keinem Pfungſtädter Verteidiger
an=
gegriffen. Daraufhin ſchoßer kerzengerade aufs Tor,
und ehe Darmſtädter ſich nach dem Ball ſtrecken
konnte, ſtand Lorſch mit 2:0 in Führung. Damit
war der Pfungſtädter Kampfgeiſt gebrochen. Sie
ſahen, daß ſie nunmehr trotz ihrer guten
Leiſtun=
gen nichts gegen den Gegner ausrichten konnten,
ſie verlegten ſich vielmehr aufs Halten des
Re=
ſultates. Sie hatten aber damit kein Glück, denn
in der 25. Minute verwandelt Schmidt eine
Flanke von Lorbacher 2. zum 3:0. Nunmehr ging
Pfungſtadt wieder zur beſten Verteidigung, dem
Angriff, über. Haſſenzahl ſchoß auch tatſächlich
das Ehrentor. In der 34. Minute hatten die
pechbekleckerten Pfungſtädter wiederum Pech.
Als Lorbacher 1. einen Handelfmeter zum
End=
reſultat verwandelte.
Zur Kritik.
Die Pfungſtädter Mannſchaft war ſehr gut,
man konnte ihr in Lorſch nur das beſte Zeugnis
ausſtellen. Lorſch hat ſich nach dieſem Spiel auf
dem dritten Tabellenplatz behauptet und wird
nach der heute gezeigten Leiſtung von dieſer
Stel=
lung wohl kaum zu verdrängen ſein.
Spielleiter Fuchs=Al.=Ol. Worms war recht
gut.
Griesheim: Leber; Hauf, Nold; Harz,
Rit=
ter, Klippel 1.; Friedmann, Becker, Fiſcher,
Klippel 2., Wedel.
Egelsbach: Schuch, Volz, Andes 1.,
Voll=
hardt, Knöß 1., Haller, Knöß 2., Andes 2.,
Lorenz. Ewald, Schlapp.
Die 2mal 45 Minuten.
Der Anſtoß Griesheims wird abgefangen, und
ſchon ſitzt Egelsbach im Strafraum, wo zunächſt
Griesheim gut abwehrt. Vereinzelte Durchbrüche
werden meiſt ſchon von der Egelsbacher
Läufer=
reihe abgewehrt. E. liegt dauernd im Angriff.
und der erſte Treffer „in der Luft”, doch ſtets
kann ſich Griesheim gut aus der Affäre ziehen.
Endlich, nach 18 Minuten, placiert Lorenz das
Leder zum erſten Tor zwiſchen die Pfoſten.
Griesheim dreht mächtig auf und arbeitet einige
Chancen heraus, die jedoch zu keinem Erfolg
reichen. Eine große Chance zum Ausgleich hat
G. in Geſtalt eines Elfmeters. Doch auch dieſe
Gelegenheit bleibt in den Händen des Eg.s
Tor=
hüters gebannt. Auf der Gegenſeite verſiebt auch
Egelsbach ein paar klare Sachen. So einmal
Lorenz, der das leere Tor nicht finden kann.
Kurz vor dem Pauſenpfiff erhöht Egelsbach
durch einen Handelfer ſeinen Vorſprung auf 2:0.
Nach dem Wechſel zeigen die Gäſte ein
wah=
res Muſterſpiel. Der Ball wandert von Mann
zu Mann und die Erfolge fallen wie reife
Früchte, ohne daß die eifrigen Griesheimer etwas
ändern können. Durch Schlapp, Ewald und
An=
des 1. ſteht die Partie bald 5:0, während
Gries=
heim durch Fiſcher den erſten Gegentreffer
er=
zielt. Egelsbach hat weiter das Spiel in der
Hand und Schlapp und Ewald erhöhen auf 8:1.
Noch zwei Minuten ſind zu ſpielen, und
nie=
mand glaubt an ein anderes Reſultat, da holt
Gr. mit einem ſaftigen Schuß von Fiſcher ein
Tor auf, während Knöß auf der Gegenſeite mit
dem Abpfiff einen ſchönen Köpfler zum letzten
Tor des Tages abſchließt. — Der Schiedsrichter
konnte allgemein zufriedenſtellen. — Im Spiel
der Reſerven ſiegte E. überlegen mit 7:0. us.
Punkkekeilung am Frankenſtein.
Germania Eberſtadt — Tgſ. 1875 2:2 (2:1).
Vor einer anſehnlichen Zuſchauermenge
lie=
ferten ſich beide Mannſchaften einen äußerſt
ſcharfen, harten Kampf. Eberſtadt war in der
erſten Hälfte leicht im Vorteil und kam dazu
noch zu zwei vermeidbaren Erfolgen. Das erſte
Tor der Germanen beruht auf dem Verſchulden
des Darmſtädter Hüters, der den leicht
geſchoſ=
ſenen Ball mit der Hand hätte nehmen müſſen,
anſtatt leichtſinniger Weiſe darüber zu treten.
Das zweite war ein Hand=Elfmeter. Das Tor
der 75er war eine prächtige Leiſtung des
Links=
außen Hofmann. Die zweite Hälfte ſtand
größ=
tenteils im Zeichen der Ueberlegenheit der 75er.
Auf Grund dieſer hätten ſie einen Sieg verdient
gehabt. Hofmann erzwang Mitte der zweiten
Hälfte durch ein ſchönes Tor den Ausgleich.
Einigemale wurde derſelbe Spieler von der E.
Verteidigung im Strafraum ſehr hart gelegt,
ohne daß dies der Schiedsrichter, der die Gäſte
benachteiligte, geahndet hätte. Trotz allem gaben
ſich am Schluſſe die Turner auch mit dem
Un=
entſchieden zufrieden und verließen jubelnd den
Platz. Die 2. Mannſch. der 75er verlor nach
ſchö=
nem Spiel knapp 2:3.
TV. Lampertheim — FV. Hofheim 4:2 (4:0).
Conc. Gernsheim — Al. Gr.=Rohrheim 3:2 (3:0).
DJK. Bürſtadt — Vorwärts Bobſtadt 2:3 (1:1).
FV. Biblis — Olympia Biebesheim 1:1 (1:1).
Nach dieſem Spielſonntag hat Turnverein
Lampertheim ſeinen erſten Tabellenplatz
end=
gültig befeſtigt und wird wohl bis zum Schluß
Tabellenführer bleiben. Mit einem
imponieren=
den 4:2 Sieg haben die Lampertheimer Turner
ihren ſtärkſten Rivalen aus dem Rennen
gewor=
fen. In Gernsheim gab es einen hochdramatiſchen
Lokalkampf vor zahlreichen Zuſchauern. Vor der
Halbzeit waren die Gernsheimer in Form und
ſchoſſen 3 Tore. Nach der Pauſe gingen die Gr.=
Rohrheimer ihrerſeits zum Angriff über und
holten zwei Tore auf, erzielten kurz vor Schluß
ſogar noch ein drittes Tor, das aber vom
Spiel=
leiter nicht gegeben wurde. Die Bürſtädter
JK. bleibt nach wie vor punktlos am
Tabellen=
ende. Ueberraſchend gut hielt ſich Biebesheim in
Biblis, indem es dem Löwen in ſeiner Höhle ein
Unentſchieden abtrotzte. Danach hat ſich in der
Spitzengruppe diesmal nichts von Bedeutung
geändert.
Für den Gau 13 wurden Samstag und
Sonn=
tag in Kaiſerslautern zu reichen Arbeitstagen.
Gau=Oberturnwart Volb=Radalben hatte die
ſämtlichen Kreisfachwarte des 18 Kreiſe
um=
faſſenden Gaues zuſammenberufen. Der
Sams=
tag=Nachmittag war zunächſt einer allgemeinen
Information über die derzeitige Lage in der
Turn= und Sportbewegung gewidmet. Aus dem
reichhaltigen Arbeitsplan iſt zu nennen die
Aus=
ſprache über: „Die Stellung der DT. im neuen
Staat” und „Einreihung in die Arbeitsfront”
und Feierabendwerk „Kraft durch Freude‟
Stellung der DT. zu den einzelnen Fachſäulen
und Verbänden ſowie den Deutſchen
Turner=
bund und den internationalen Verbänden.
Dieſen Verhandlungen folgte am Abend
das große Ausſcheidungskurnen.
Vorweggenommen das Turnerheim der
Kai=
ſerslautener Turnerſchaft, eine Stätte rühriger
Turnarbeit und geſchaffen zur Betätigung in
den Leibesübungen, wäre jedem größeren
Turn=
verein zu wünſchen. Die Turnerſchaft dort
ge=
nießt gutes Anſehen und wird durch die
Bür=
gerſchaft weitgehendſt unterſtützt. So war zu
Beginn der großzügigen Turnveranſtaltung die
große Halle übervoll beſetzt. Nach einigen
Er=
läuterungen des Gau=Männerturnwart
Geb=
hardt=Frankfurt a. M. über die Austragung
der Weltmeiſterſchaften begann der Kampf um
die Punkte.
Schon am Barren, zeigte ſich die Qualität
der Turner. Nur ein geringer
Punkteunter=
ſchied zeigte, ſich in der Tabelle. Winter=
Frankfurt wartete wieder mit einer
Glanzlei=
ſtung auf, die auch gebührend mit 19 Punkten
gewertet wurde. Eine noch größere
Ausgegli=
chenheit in den Leiſtungen am Pferd (quer),
bei denen u. E. Hermann in der Bewertung
etwas zu kurz kam und Winter durch Verſager
etwas zurückfiel, ohne viel von ſeinem
Punkte=
vorſprung aus der Vorübung einzubüßen.
Dann folgte das Turnen an den Ringen,
welches in der Turnerſchaft ſeither nicht ſo
ge=
pflegt wurde wie in anderen internationalen
Verbänden; dies erläuterte auch der Gau=
Männerturnwart in gebührender Weiſe, gab
aber jedoch der Hoffnung Ausdruck, daß auch
die deutſche Riege gegenüber anderen Staaten
dies noch einholen wird. Haßler und
Win=
ter (Frankfurt) zeigten mit 15 bzw. 17½ Pkt.
die beſten Leiſtungen des Abends.
In den Freiübungen wurden wiederum
Leiſtungen geboten, die als Kunſt zu bezeichnen
ſind. Als Beſter ging hier Hainz=
Dietes=
heim mit 18½ Punkten hervor.
Das Pferdſpringen brachte ebenfalls
große Ausgeglichenheit der Leiſtungen.
Zel=
lenkens, Hermann und Winter
brach=
ten die gleiche Punktzahl mit 18½.
Nun ging es zu dem immer wieder mit
größ=
ter Spannung erwarteten Turnen am Reck.
Hier waren die Leiſtungen ganz hervorragend,
und man fand die Turner jetzt erſt in ihrem
eigenen Element. Schwung und Kraft, gepaart
mit großem Wollen, abgeſtellt auf den Reiz des
Ernſt Baier Zweiker.
Vor 18 000 Zuſchauern wurde die
Weltmeiſter=
ſchaft im Kunſtlaufen der Herren mit den
Kür=
übungen beendet. Wie nicht anders zu
erwar=
ten, zeigte ſich der vierfache Weltmeiſter Karl
Schäfer=Wien auch diesmal weit überlegen und
holte ſich zum fünften Male hintereinander den
höchſten Titel im Kunſtlaufen. Mit
bewunderns=
werter Sicherheit meiſterte er die ſchwierigſten
Figuren. Der Deutſche Meiſter Ernſt Baier
reichte an das Können des Weltmeiſters noch
nicht heran. Er zeigte ſich aber ſtark verbeſſert
und belegte einen ehrenvollen zweiten Platz
knapp vor dem Wiener Erdös und dem Finnen
Nikkanen.
Die Weltmeiſterſchaften wurden umrahmt
von internationalen Paarlaufen und
Einzellau=
fen der Damen, die aber nicht als
Meiſterſchaf=
ten gewertet wurden. Bei den Paaren waren
die Weltmeiſter Frl. Rotter/Szellas(
Un=
garn) wieder einzigartig; ſie ließen ihre
ſtän=
digen Widerſacher Frl. Papetz/Zwack (
Oeſter=
reich) klar hinter ſich. Maxie Herber/Baier
ſicher=
ten ſich einen guten dritten Platz. — Bei den
Damen war die kleine Engländerin Megan
Taylor erfolgreich vor Vivian Hulten=
Schwe=
den, während die Deutſche Meiſterin Maxie
Her=
ber erſt den ſiebenten Platz belegte.
Jens Magnus (Akad. Skiklub
Darm=
ſtadk) gewinnk den Wanderpreis.
Am Sonntag wurde im Feldberggebiet des
Taunus der mit Spannung erwartete 30=Km.=
Dauerlauf um den Wanderpreis des Gaues 12=
13 durchgeführt. Bei ſchwierigen
Schneeverhält=
niſſen traten von 42 gemeldeten Läufern 36 am
Start an. Die Strecke war ausgeſprochen
norwe=
giſch. Sie führte faſt nur durch ſchwieriges
Wald=
gelände und verlangte von den Läufern hohes
ſkitechniſches Können. Der Gauſporwart
Küer=
dahl hatte unter Mithilfe des Norwegers Bryde
vom A. S. Darmſtadt dieſe Spur abgeſteckt. Die
Organiſation des Laufes ſowie der
Verpflegungs=
ſtationen war vorbildlich.
Trotz der ungünſtigen Startnummer 3
über=
nahm Magnus (A. S.D.) ſofort die Führung und
verteidigte dieſe erfolgreich bis zum Ziel, wo er
Montag, 19. Februar 1934
Wettkampfes, bewirkten die Gipfelleiſtungen,
die nur wenig überboten werden können. Winter
als Beſter mit 19½ Punkten für ſeine ihm
glän=
zend gelungene Uebung. Hermann fällt durch
Verſager zurück; die übrigen ihre Poſition
be=
hauptend. — Zum Schluß konnte Mtw.
Geb=
hardt folgendes Endreſultat
bekannt=
geben:
1. Winter=Frankfurt a. M., 107½ Punkte;
2. Zellekens=Frankfurt a. M., 98 Punkte;
3. Haßler=Frankfurt a. M., 97 Punkte;
4. Hermann=Frankfurt a. M., 96 Punkte;
5. Hörnis=Frankfurt a. M., 95 Punkte;
6. Hainz=Dietesheim, 85½ Punkte.
Eine ausgezeichnete Großturnveranſtaltung
des 13. Gaues hatte ihr Ende erreicht. Jetzt
ſtehen die Ausſcheidungskämpfe der geſamten
DT. in Leipzig aus, und wahrlich, der 13. Gau
wird dort mit den ſechs beſten Turnern würdig
vertreten ſein. Hierauf folgt Budapeſt, und die
Deutſche Turnerſchaft wird ſich mit Erfolg in
die Reihe der Nationen einreihen im
Kunſt=
turnen. Nicht minder gut waren die
Leiſtun=
gen der Turner Göbig=Mainz, Becker=
Pirma=
ſens, Kütinger=Ludwigshafen, Pfeifer=
Frank=
furt und Reuter=Oppau, die während des
Wett=
kampfes Kürübungen an den verſchiedenen
Ge=
räten zeigten und ſelbſt Anwartſchaft auf die
Mitwirkung bei den Weltmeiſterſchaften hätten.
Die Arbeitstagung am Sonntag
zeichnete die vielgeſtaltige Arbeit der DT. im
einzelnen auf, und ſo war kein Raum mehr im
großen Kaiſerslautener Turnerheim unbenutzt.
Zur praktiſchen und theoretiſchen Arbeit waren
zuſammengekommen am Vormittag von den
Kreiſen die Oberturnwarte, Männerturnwarte,
Jugendturnwarte, Kinder urnwarte,
Volksturn=
warte, Spiel= und Schwimmwarte,
Pflichtturn=
warte, Spielmannszugführer und endlich noch
die Preſſewarte. Am Nachmittag faßte
noch=
mals Gau=Oberturnwa:t Volb alle Fachwarte
in gemeinſamer Tagung zuſammen, um noch
ſchwebende Fragen in der Turnerſchaft zu
erör=
tern und zur Ausſprache zu bringen. — Nun iſt
für die praktiſche Arbeit allen Kreisfachwarten
wieder Rüſtzeug in die Hand gegeben zur
Wei=
terverwertung in den einzelnen Vereinen zum
Wohle des Volksganzen.
Die erſte Ausſiebung vor Budapeſt.
Zum erſten Male wird ſich in dieſem Jahre
die Deutſche Turnerſchaft an den
Weltmeiſter=
ſchaften im Kunſtturnen beteiligen, die an den
Pfingſttagen in Budapeſt durchgeführt werden.
Auch nach Finnland wird die DT. eine Riege
guter Kunſtturner melden, und um für dieſe
großen Prüfungen gerüſtet zu ſein, haben am
Sonntag die meiſten Gaue in ihrem Gebiete
Heerſchau gehalten. An vielen Orten fanden
Probeturnen ſtatt, deren Beſte am 7. und 8.
April in Leipzig zu den Endausſcheidungen
zu=
ſammengezogen werden.
In Kaiſerslautern wurde Ernſt Winter=
Frankfurt, der zweite Zwölfkampfſieger des
Deutſchen Turnfeſtes, als Beſter des Gaues
Südweſt ermittelt.
Beckert=Neuſtadt (Schwarzwald) zeigte ſich
bei den in Offenburg veranſtalteten
Ausſchei=
dungskämpfen des Gaues Baden in beſter Form
und als beſter Turner der Schwaben erwies ſich
in Cannſtatt der Eßlinger Köble.
Nim Stockholmer Stadion.
12 Minuten vor dem Nächſteintreffenden ankam.
Dieſer war der mit Nummer 21 geſtartete W.
Müller (A. S.D.), dicht gefolgt von W. Schröder
vom Schneelaufklub Kaſſel mit Startnummer 26.
Die erreichten Zeiten ſind als ausgezeichnet
an=
zuſprechen.
Der Verteidiger des Wanderpreiſes, A.
Brink=
mann, Kaſſel, den wir ſtets als echten
Sport=
kameraden und vorbildlichen Skiläufer kannten,
iſt uns leider durch einen allzu frühen Tod
ent=
riſſen worden.
Ergebniſſe:
1. J. Magnus, A. S.D., 2:29,41 Std., 2. W.
Schröder, Schneelaufkl. Kaſſel, 2:31,58, 3. W.
Müller, A. S.D., 2:33,21, 4. K. Seyffert, Rhönkl.
Frankfurt a. M., 2:34,41, 5. W. Müller,
Schnee=
laufkl. Kaſſel, 2:35,00, 8. K. Oeyen. A. S. D.,
2:40,47, 18. B. Lindmann. A. S.D., 2:58,54,
20. L. Grönke, A. S.D., 3:07,01, 21. H. Frank,
A. S. D., 3:08,01.
Die deutſchen Segelflieger in Südamerika
machen durch Glanzleiſtungen immer wieder von
ſich reden. Dittmar erreichte nach Schleppſtart
aus 350 Meter eine Höhe von 4200 Metern in
der Nähe von Rio de Janeiro. Eine ſolche Höhe
wurde bisher im Segelflug noch nicht erreicht,
Der Deutſche Tennis=Bund
hielt in Berlin ſeine letzte ordentliche
Mitglie=
derverſammlung ab. Alle ſatzungsmäßigen Rechte
und Pflichten ſind für die Zukunft dem Führer
des Bundes, Dr. Schomburgk=Leipzig,
übertra=
gen. Der DTB. will zukünftig die Jugend
ſtär=
ker als bisher fördern. Ein Kampfſpielturnier
ſoll in einer noch zu beſtimmenden Stadt ſoweit
vorbereitet werden, daß die Endſpiele in
Nürn=
berg ausgetragen werden können.
Adolf Schön, der beſte deutſche
Mann=
ſchaftsfahrer, hat die Ueberfahrt nach Amerika
angetreten. Zuſammen mit dem Dortmunder
Dülberg wird Schön das New Yorker
Sechstage=
rennen beſtreiten, an dem auch noch das deutſche
Paar Lehmann=Wiſſel teilnimmt.
Am Karfre itag wird diesmal, abgeſehen
von wenigen Ausnahmen, in Preußen völlige
Sportruhe herrſchen.
Montag, 19. Februar 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 49
Monſer Taſiätt Sadta diaggemttentet.
Die Handball=Ergebniſſe.
Gauliga=Pflichtſpiele in Südweſtdeutſchland.
Gau Südweſt. Gruppe Main/Heſſen:
Polizei Darmſtadt — SV. Wiesbaden 11:3.
Vf.R. Schwanheim — SV. 98 Darmſt. 9:3.
Gruppe Saar Pfalz:
Tgm. Neunkirchen — TV. Malſtatt 0:3.
TV. 61 Kaiſerslaut. — Pfalz Ludwigsh. 6:7.
V.f. R. Kaiſerslaut. — VT. Oggersheim 3:3.
Gau Baden: SV. Waldhof — TSV.
Nuß=
loch 7:3. Phönix Mannheim-Polizei
Karls=
ruhe 7:4. TG. Ketſch — TV. Ettlingen 777.
Tad. Durlach — TV. Hockenheim 8:4.
Gau Bayern: Südbayern: TV.
Augs=
burg — Polizei München 1:4. TV.
Milberts=
hofen — BC. Augsburg 13:3.
Nord=
bayern: FC. Bamberg — Polizei
Nürn=
berg 8:13.
Gau Nordheſſen: Heſſen Preußen —
Kur=
heſſen Kaſſel 4:6. Kaſſeler Tgmde. — Tura
Kaſſel 8:5. SC. 03 Kaſſel — Henſchelwerke
8: 4.
Im ſüdweſtdeutſchen Handballſport wurden
am Sonntag zwei Meiſter ermittelt. In der
Gruppe Main=Heſſen des Gaues Südweſt ſchlug
Polizei Darmſtadt den SV. Wiesbaden
mit 11:3, womit ſich die Darmſtädter in ihrem
vorletzten Spiele bei einem Torverhältnis
von 125:44 den Meiſtertitel ſicherten. Mit
dem Meiſter der Gruppe Saar=Pfalz, aller
Vor=
ausſicht nach dem deutſchen Altmeiſter Tv.
Frie=
ſenheim, müſſen die Darmſtädter demnächſt um
die Gau=Meiſterſchaft ſpielen. Der zweite
Mei=
ſter des Tages iſt der Deutſche Handballmeiſter,
der SV. Mannheim=Waldhof, der durch
einen 7:3=Sieg über den TSV. Nußloch ſeine
Spitzenpoſition im Gau Baden ſo befeſtigte, daß
ihn nun keiner ſeiner Konkurrenten mehr
ein=
holen kann. Damit haben die Mannheimer die
erſte Hürde auf dem Wege zur Verteidigung des
höchſten deutſchen Titels hinter ſich gebracht.
Ein weiterer Meiſter ſteht bekanntlich ſchon ſeit
einigen Wochen im Gau Mittelrhein feſt, wo
der Turnverein Algenrodt Meiſter der Staffel
Koblenz—Trier iſt und nun auf den Meiſter der
Kölner Staffel wartet, um nach dem Titel eines
Gaumeiſters greifen zu können.
In den übrigen Gauen und Spielgruppen von
Südweſtdeutſchland gab es zum Teil wieder
einige Spielausfälle — in Württemberg
pau=
ſierten Fußballer und Handballer wegen des
ſchwäbiſchen Bußtages ganz —. Entſcheidungen
ſind ſonſt nirgends gefallen.
Polizei Darmftadt
SV. Wiesbaden 11:3 (7:2).
Die Würfel ſind gefallen, und wir können
unſeren Darmſtädter Polizei=Handballern
gra=
tulieren, denn ſie haben mit dieſem Sieg einen
großen Erfolg und die Gruppenmeiſterſchaft
Main=Heſſen im Gau Südweſt errungen. Und
mit Recht, denn die Polizeielf war die
beſtän=
digſte Mannſchaft der Runde. Mit einem
vor=
bildlichen Kampfgeiſt und der richtigen Taktik
iſt ihr der große Wurf gelungen. Der Titel
verpflichtet, und das wird die Elf bei den
kom=
menden ſchweren Spielen ſicherlich bedenken.
Dem tüchtigen Schiedsrichter Schäfer=Mz=
Koſtheim ſtellten ſich die Mannſchaften wie
folgt:
Polizei: Kiepfer; Walter, Pfeiffer; Stahl,
Daſcher, Unmacht: Leonhardt, Huber,
Som=
mer, Spalt, Rothermel.
Wiesbaden: Mund; Hauſer, Kolberg;
Krämer, Müller, Bader; „Streib, Schleſier,
Kern, Montel, Kollenburg.
Einen abwechſlungsreichen Berlauf
zeit zeigt Mund, der Wiesbadener Torwächter,
daß er eine Stütze ſeiner Mannſchaft iſt.
In der erſten Minute nach der Pauſe lenkt
Kiepfer einen Ball zur Ecke. Hüben wie
drü=
ben werden nun einige klare Torchancen
aus=
gelaſſen. Ein ſchöner Angriff der Polizei (Spalt)
bringt nun endlich wieder einen Torerfolg der
Darmſtädter. 8:2. Leonhardt, Sommer und
Huber werfen ausſichtsreich daneben. Auf der
Gegenſeite ſchickt Streib einen Strafwurf
lang=
ſam aber ſicher auf Kiepfer. In der 18. Min.
ſtellt Sommer durch Strafwurf das Reſultat
auf 9:2. In der 21. Minute wirft Kolberg den
3. und letzten Treffer für die Wiesbadener
Mannſchaft: 9:3. Huber und Rothermel ſtellen
das Endreſultat von 11:3 her. — Ein ſchönes
Spiel auf dem Polizeiſportplatz hat damit ſein
Ende gefunden.
V.ſ. R. Schwanheim
SV. Darmſtadt 9:3 (5:2).
Im Spiegel der Kritik:
Polizei verdankt in erſter Linie ihrem
alten Mittelſtürmer Sommer den Sieg. Er
verſtand es tadellos und erfolgreich, den Sturm
zu führen. Rothermel befand ſich in guter
Spiel=
laune. Die Hintermannſchaft, die heute ihre
Stützen in Walter, Daſcher und Unmacht hatte,
konnte wie immer gefallen. Kiepfer bekam nicht
die Arbeit wie ſein Gegenüber.
SV. Wiesbaden iſt wohl die fairſte
Mannſchaft des Gaues. Sie reicht allerdings
nicht an das Handballkönnen der Polizeielf
her=
an. Sehr gute Einzelkönner beſitzt die
Mann=
ſchaft in ihrem Torwächter Mund, ihrem
Mit=
telläufer und dem Mittelſtürmer Kern. o.
Zum Rückſpiel weilten die 98er in
Schwan=
heim. Es gelang ihnen nicht, wie im Vorſpiel
— das bekanntlich zugunſten der Blauen 10:5
endete —, einen Sieg zu erringen. Die Gäſte
mußten vielmehr eine überraſchend hohe und
verdiente Niederlage hinnehmen. Die 98er
traten mit Erſatz für Freund und Delp an.
In Schwanheim ſind nicht allzu leicht
Lor=
beeren zu ernten; doch dieſes Spiel wurde
äußerſt hart durchgeführt. Man muß ſich
fra=
gen, ob das überhaupt noch etwas mit
Hand=
ballſport zu tun hat. Der Schiri hatte keinen
Mut, durchzugreifen und ließ es immer wieder
nur bei Verwarnungen bewenden und pfiff in
ſeiner Not das Spiel ſtändig ab.
Vor etwa 200 fanatiſchen Schwanheimer
Zu=
ſchauern kämpften die Platzbeſitzer vom erſten
bis zum letzten Augenblick mit jedem Mittel.
Einem ſolchen Kampfe waren die Gäſte nicht
gewachſen. Sie zeigten manchmal gute Anſätze
eines flüſſigen Spiels, das aber immer wieder
durch die gewaltige Zerſtörungsarbeit des
Geg=
ners zunichte wurde, zudem hatte Feick einen
außerordentlich ſchlechten Tag. Von den
Tref=
fern für Schwanheim fielen 7 durch Strafwürfe,
eins im Anſchluß an einen Strafwurf und ein
Feldtor. Bei den 98ern gab es ein
Strafwurf=
tor und zwei Feldtore. Die Schützen waren
Creter, Ploch und Feick.
Handball im Kreis Starkenburg.
Tſchft. Griesheim Gruppenbeſter!
Bezirksklaſſe: Viktoria Griesheim —
Worfelden 6:4 (2:3).
Kreisklaſſe II: Götzenhain — Erzhauſen
3:1 (2:0); Götzenhain — Dreieichenhain 2:5
1:3 (Vorſonntag).
Privatſpiele: Merck — Braunshardt 8:13
(4:6); Rot=Weiß — Sp.Vgg. 04 Arheilgen
10:7 (5:3).
Die Griesheimer Viktoria hat die Kaſtanien
für ihren Bruderverein, die Turnerſchaft, aus
dem Feuer geholt und Worfelden nach
aufregen=
dem Spiele 6:4 geſchlagen, obwohl die Gäſte bei
der Pauſe noch 3:2 in Führung gelegen hatten.
Damit ſind die drei Beſten der Bezirksklaſſe
er=
mittelt, nämlich Tv. Arheilgen, Rot=Weiß
Darm=
ſtadt und Tſchft. Griesheim. Sie ſind keine
un=
würdigen Vertreter ihrer Gruppen. Wer die
Ge=
ſchehniſſe allſonntäglich auf den Plätzen
verfol=
gen konnte, muß dem unbedingt beiſtimmen.
Zu=
fällig haben zwei ausſichtsreiche Mitbewerber,
Merck — Braunshardt, geſtern ein Privatſpiel
ausgetragen und dabei Stürmerleiſtungen
ge=
zeigt, woran man ſeine helle Freude haben
konnte. Dieſe Leiſtungen ſind beiderſeits in den
Pflichtſpielen oft nicht erreicht worden.
Nachfolgend geben wir die derzeitigen
Ta=
bellen der Kreisklaſſe II bekannt, die
des=
halb ſehr aufſchlußreich ſind, weil etliche
Ergeb=
niſſe in den Handballnachrichten ſeither gefehlt
haben. Es ergibt ſich bei der Prüfung, daß auch
hier bereits alle vier Gruppenbeſten
feſt=
ſtehen in: Dreieichenhain, Mörfelden,
Zell und Crumſtadt. Zwei Vereine
mar=
ſchierten glatt durch, Mörfelden und Zell,
wo=
bei die Riedleute einen glänzenden Sturm
prä=
ſentierten, der in 8 Spielen 102 Tore ſchoß, alſo
durchſchnittlich 13 Tore pro Spiel.
Tabellen der Kreisklaſſe II.
Gruppe 1.
Spiele gew. un. verl. Tore Pkte.
nahm dieſes Spiel, das von einer anſehnlichen
Zuſchauermenge beſucht war, denn die
Wies=
badener Elf war trotz des großen
Torunterſchie=
des für die Polizei ein beachtlicher Gegner.
Nachdem der Wiesbadener Anwurf abgefangen
war, ging die Polizei mit großem Elan an ihr
„Meiſter werk. Man merkte ſofort, daß ſie keine
unangenehme Ueberraſchung erleben wollte.
Trotzdem ſcheint es anfangs im Sturm nicht zu
klappen, denn Spalt und Leonhardt ſchießen
ausſichtsreich auf den Torwächter. Ein
Straf=
wurf von Streib wird abgeſchlagen. Huber
wirft auf der Gegenſeite an die Latte. Das
Führungstor für Wiesbaden wirft Mondel in
der 6. Minute flach in die rechte Ecke. In der
8. Minute läuft Leonhardt von außen
wunder=
bar nach innen und erzielt den Ausgleich 1:1.
In der 10. Minute wirft Sommer einen
Straf=
wurf, der an der ſtarken Verteidigungsmauer
der Wiesbadener abprallt; er fängt den Ball
jedoch wieder und gibt ihn dem freiſtehenden
Huber, der den Reſt beſorgt. 2: 1. Rothermel
zeigt dann, wie man vorbeiſchießt. Kollenburg
macht es beſſer und wirft den Ausgleich,
trotz=
dem ſich Kiepfer wunderbar, nach dem Ball
wirft. Nun werden die Angriffe des
Polizei=
ſturmes gereifter. Sommer, der immer wieder
ſeine Außen ins Feuer ſchickt, bringt die
Kom=
binationsmaſchine in Gang. Rothermel geht in
der 16. Minute durch und ſtellt das Reſultat auf
3: 2. Kurze Zeit darauf ſchließt Sommer einen
Strafwurf in das Gehäuſe der Wiesbadener.
Die 19. Minute regiſtriert einen ſchönen
An=
griff der Polizei, den Huber auf eine Vorlage
Gommers abſchließt: 5 : 2. Angriff auf Angriff
tollt auf das Wiesbadener Heiligtum. Nach
liner ſchönen Parade von Kiepfer geht Spalt
nit dem Ball davon und erhöht auf 6:2. Eine
MNinute ſpäter macht es Rothermel ebenſo mit
dem gleichen Ergebnis: 7:2. Kurz vor Halb=
Der Sieg Crumſtadt — Gernsheim iſt
ge=
wertet. Jedoch ſteht die amtliche Beſtätigung des
Sieges noch aus.
Vikkoria Griesheim — Worfelden
R4 ſ9.
Nur mäßig war dieſes Vormittagsſpiel
be=
ſucht, abgeſehen von vielen Zaungäſten. Der
Boden war leidlich ſpielfähig. Die Parteien
ſtellten je zwei Erſatzſpieler. Dies merkte man
am meiſten bei der Platzelf. Ohne
Zimperlich=
keiten ſetzte ſofort ein flottes Spiel ein, verteilt
auf beide Tore. Worfelden war ſichtlich flinker,
beſonders im Sturm, dem es aber am kräftigen
Schuß mangelte. Hierin war die Platzelf beſſer.
Jedoch entledigte ſich der Gäſtehüter ſeiner
Auf=
gabe, man muß ſchon ſagen mit einer Kalt=
ſchnäuzigkeit, die allgemein auffiel. Beim
fünf=
ten Tore aber beförderte er den bereits
abge=
wehrten Ball mit der Ferſe ins eigene
Heilig=
tum. Erſt Mitte der erſten Hälfte begann der
Torreigen, als Worfelden einen Strafwurf durch
Petermann verwandelte. Den Anwurf der
Viktoria fing Worfelden ſofort ab, und Graf
ſchoß ſofort den zweiten Treffer für die Gäſte.
Fünf Minuten ſpäter holte Gr. ein Tor auf.
Ebenſoviel ſpäter ſtellte abermals Graf wieder
auf 1.3. Kurz vor der Pauſe 2:3 durch
Wein=
gärtner. Die Halbzeitkritik iſt deshalb
intereſ=
ſant, da die Spielfortſetzung ein ganz anderes
Bild zeigt. Bis jetzt war ein Worfelder Vorteil
unverkennbar, bedingt durch die Behendigkeit,
guten Lauf und blitzſchnelle Ballabgabe ſeiner
Spieler. Auffällig war, daß kein Spieler außer
Hüter und Kling den Ball weit zuſpielen konnte.
Bald nach der Pauſe kam ein Viktoriaſpieler
wegen Beinſtellens vom Platze, und trotzdem
wendete ſich das Blatt jetzt zugunſten der
Platz=
elf. Der große Sauerwein verblieb als
Aufbau=
ſtürmer etwas zurück, gab weite Vorlagen an
die Flügel. Dadurch kam das Spiel vom weichen
Sand in der Mitte auf den ſeitlichen Raſen.
Schnell und gefährlich wurden die Angriffe
vor=
getragen, und innerhalb fünf Minuten hatte
Viktoria von 2:3 auf 5:3 geſtellt — durch
Feld=
tore von Korb, Gies und Sauerwein. Jetzt
mußte auch ein Worfelder wegen wiederholten
Beinſtellens vom Platze. Die letzte Viertelſtunde
war unſchön, zeitweiſe ſogar ruppig. Ein
Straf=
wurf für die Gäſte durch Graf und ein Feldtor
für Viktoria durch Förſter ergaben den
Schluß=
ſtand mit 6:4. Schade, daß das ſo ordentliche
und gefällige Spiel vor der Pauſe ſpäter in
bei=
derſeitige Unſportlichkeiten überging. Nikolay=
Wolfskehlen hatte es erſt mit Verwarnungen
verſucht. Als es nichts half, mußte er
heraus=
ſtellen. Er war korrekt.
Merck Darmſtadt — T5V. Btaunshardt
41304.9.
Ein ſchwach beſuchtes Privatſpiel. Im großen
und ganzen ordentlich und verträglich bis auf
die Schreierei der Gäſte, daß man manchmal
glaubte, es ginge um ſonſt etwas Auch deren
Aufſäſigkeit gegen Schiri Spiegel=SV. 98
Darm=
ſtadt brachten den ſonſt kalten Pfeifer faſt aus
dem Häuschen. Nach dem Feldverweis des
Gäſte=
verteidigers Berck ging es wieder und beſſer als
zuvor. — 21 Tdre waren aufzuzeichnen! Die
Platzelf: Rettig 5, je 1 Brücher, Fillſinger und
Grün. Die Gäſte: Adam Wagner 9. Benz 3 und
Heid 1. Rettig ſchoß einen Strafwurf ein,
Wag=
ner 5. Schon die Feſtſtellung der Feldtore mit
738 zeigt, daß die Stürmerreihen beſtens
auſge=
legt waren. Der ſandige Platz ließ das
Einzel=
treiben des Balles nicht zu. Vielmehr wanderte
er ſtets von Spieler zu Spieler. Es war
herzer=
friſchend, dieſen Angriffszügen zuzuſehen. Als
Abſchluß ein ſaftiger Wurf. Wieviele ſcharfe
Bälle wurden noch gehalten oder gingen
da=
neben. Im ganzen Spiele brachten es beide
Ab=
wehren nicht fertig, die geeignete Methode zu
finden, einen Spieler abzudecken anſtatt dem
wandernden Balle immer nachzulaufen. Wenn
wir noch berichten, daß die Strafwurftore erſt
nach der Pauſe fielen und die zehn Erfolge
(4:6) vorher lauter Feldtore waren, ſo iſt der
Spielverlauf genügend gekennzeichnet. Mercks
Abwehr war mit vier Erſatzleuten durchſetzt,
woraus ſich die ſchwache Leiſtung erklärt,
Braunshardt hatte ſeinen Etatsmäßigen nicht
im Tor. Der Vertreter war aber nicht ſchlecht.
Im Felde war noch ein Spieler erſetzt. Wenn
Braunshardt mit den gezeigten Leiſtungen noch
Diſziplin paart, ſo kann ſich die Elf überall ſehen
laſſen. Merck müßte m. E. Rettig als Halb=
R.
ſtürmer einſetzen.
Rof=Weiß Darmſtadt — Sppgg. 94
Melſen duer 6.9.
In dieſem Freundſchaftsſpiel wurden alle
Er=
wartungen erfüllt. Beide Mannſchaften
beflei=
ßigten ſich einer fairen Spielweiſe, ſodaß Lieb=
ling=Merck leichtes Amtieren hatte. Mit
beſon=
deren Leiſtungen geizten beide Mannſchaft=n
nicht, und von einer Ueberlegenheit einer
Manv=
ſchaft kann keine Rede ſein. Daß Rot=Weiß doh
zu dem Erfolg kam, lag an der geſchloſſenen
Le=
ſtung des Sturmes. Von den ſieben Toren de
Spielvereinigung ſind ſechs Strafwürfe. Die
Ei=
folge der Rot=Weiß=Elf ſind nur Feldtox,
Meyer, der diesmal im Sturm mitwirkte, zeige
ſich auch dort ſehr brauchbar. Noch ſtellten ſih
gar manche Schwächen und Mängel bei der RW=
Elf ein, die aber auf die Ruhepauſe
zurückz=
führen ſind.
Die geſtrige Aufſtellung und auch Umſtellurg
hat der Spielleitung genügend Fingerzeige
ge=
geben, um die Mannſchaft für die kommenden
Aufſtiegsſpiele noch beſſer zu rüſten. Bei den
Gäſten war Schäfer als Sturmführer nicht da,
was man von ihm erwartete. Sonſt war de
Mannſchaft auf der Höhe. Als ſehr ſtarkes
Boll=
werk iſt noch Anthes im Tor zu nennen, der gut
beſchäftigt und ſehr ſchwer unterzukriegen wai
— Für die nächſten Sonntage ſind noch weite e
Trainingsſpiele, für Rot=Weiß vorgeſehen.
Reſerve — Nieder=Modau 5:1 (4:1), 3.
Many=
ſchaft — Nieder=Modau 2. 10:2 (5:1). Auch hiee
gute Leiſtungen und faire Spielweiſe. Die noh
weniger ſpielerfahrenen Gäſte erkannten neidlos
die beſſere Spielkultur an und betrachteten di
Begebenheit als Lehrſpiele.
Keglervereinigung Darmſtad
Die am Samstag und Sonntag erreichten
Re=
ſultate beim Verbands= und Klubmeiſterſchaft
Kegeln:
Bürgerverein: „Erſter Lauf: Klub Fall un
1538 Holz. Alle Neun Meſſel 1526, Holzhacker
1. Mannſchaft 1387, Holzhacker 2. Mannſchaf
1264 Holz. — Deutſche Flotte: Zweiter Lau/
Zwölfer 1579, Haſſia 1 1565, DK. 11 BV. 156)
Haſſia lI 1556, Chattia 1551, DK. 11 BV. II 154)
Kranz Darmſtadt 1531, Kranz Eberſtadt 152½
L.L. 1518, Konkordia I 1513, Alle Neun Meſſe!
1496, DKK. 23 1483, Keglerluſt 1474. Lokälchei
1467, Donnerstagsgeſellſchaft 1443, Sportkegleit
1428, Konkordia II 1409 Holz.
Kreis=Mannſchaftskämpfe
M Geleiciheven.
Da durch das Fehlen eines ihrer Beſten dei t
Kraftſportverein Darmſtadt 1910, ſeinen Tite
nicht verteidigte, wird die Austragung der
Kreismeiſterſchaft im Gewichtheben eine Sach
der beiden Vereine: Teutonia Ober=Ramſtad
und Athletik=SV. Schaafheim. Erſtmalig wir
dabei im Kreis Darmſtadt die Meiſterſchaft int
Olympiſchen Fünfkampf ausgetragen. Als de
beſte Mann des Tages zeigt ſich dabei Steiger
wald (Schaafheim) mit 840 Pfund. Die Lei
ſtungen der jungen, zum erſten Male in einen
Mannſchaftskampf für Gewichtheben ſtartenden
Mannſchaft von Ober=Ramſtadt waren durch”
weg als gut zu bezeichnen, obwohl die Manx/”
ſchaft durch Ausfall ihres Halbſchwergewichtler=
Schuchmann, für den ſie Erſatz einſtellen muß
ten, ſichtlich deprimiert war. Das heutige
M=
nus beim nächſten Kampfe einzuholen, dürft
dieſer Mannſchaft nicht allzu ſchwer fallen. Der
Meiſtertitel und das Anrecht, an dem Bezirks
treffen teilzunehmen, holt ſich der AV. Schaaf
heim mit 4110 Pfund. Teutonia=Ober=Ran
ſtadt bringt es auf 3800 Pfund.
Darmſtädier Radſpork-Club 1919.
Der Aufſchwung der Abteilung Tourenfahre
machte eine Unterteilung notwendig. Mit de
Gewinnung von Willy Bopp zum 2. Tourer
fahrwart, der lange Jahre dieſe Abteilung
le=
tete und ſie aus beruflichen Gründen abtrete
mußte ſeinerzeit, hat der Verein ſicherlich keine
ſchlechten Griff getan.
Darmſtädter Springer in Frankfurt ſiegreich.
Drei Springer des SC. Jungdeutſchland be
teiligten ſich geſtern an einem Schwimmfeſt de
SV. Fechenheim im modernen Frankfur=
Fechenheimer Bad. In der Kl. 3 belegte Ado!
Mayer mit 52,13 Punkten den erſten Pla/
vor ſeinem Klubkameraden Gg. Federlin (48,3
Punkte) und Beigel=Eintracht Frankfurt (46,6
Punkte). Der dritte Darmſtädter, Köllner hatt
bei zwei Sprüngen Pech und landete ſo a.4
dem letzten der ſieben Plätze.
Hockey=Geſellſchaftsſpiele
Poſt Frankfurt — TV. 57 Sachſenhauſen 1:2
JG.SV. Frankfurt — Frankfurter TV. 60 4:2
Damen 1:1. Allianz Frankfurt — Rot=Wer!
Frankfurt (Damen) 0:1. Höchſter HC. — HVc
Koblenz 6:2. Rot=Weiß Frankfurt — TV. 6
Fechenheim 2:3. TV. 60 Fechenheim — Höchſte‟
HC. (Damen) 1:12. Weiß=Blau Aſchaffenbur”
— Wiesbadener THC. 2:0. Damen 038. SC.
Frankfurt 1880 — Frankfurter TV. 1860 3:1.
Im Kampf um den Königspoka
von Belgien gewann Weltmeiſter Scheren!
in Brüſſel auch den letzten Lauf. Zweiter wurd”
der eben erſt von einer Krankheit geneſei
Deutſche Meiſter Albert Richter vor dem
Fran=
zoſen Michard und dem Amerikaner Honeman=
Vor Hans Sievert gewann der Ste‟
tiner Leichum in Hamburg beim Hallenſportfel
den leichtathletiſchen Vierkampf mit einer Di1
ferenz von 20 Punkten. Leichum gewann de
40=Meter=Lauf, den Weitſprung mit 7,01 Mete 1
den Hochſprung vom Brett mit 1,95 Meter un
wurde hinter Sievert (15,37 Meter) Zweiter i.
Kugelſtoßen mit 13,60 Meter.
Beim Eibſeerennen gewann. Ern?
Udet vor dem Motorradfahrer Möritz=Münche1
und dem Rennwagenfahrer Maag=Zürich da.
Vergleichsrennen zwiſchen Flugzeug und Kraſs
fahrzeugen.
Montag, 19. Februar 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dütn s.
An einen Eberſtädker Leſer,
deſſen auf Chiffre=Anzeigen in Zeitungen eingeſandte Schreiben
trotz beigelegter freigemachter Rückantwort keine Beantwortung
fanden:
Sie werden, lieber Herr P., wie ich vermute, nicht der Einzige
ſein, der ſolche oder ähnliche angenehme Erfahrungen gemacht
hat. Man hat ſchön öfter derartiges gehört. Nun braucht es nicht
immer Unredlichkeit zu ſein, wenn der betreffende Chiffre=Mann
freigemachte Karten oder Briefe nicht zurückſchickt. Es kann z. B.
auch Vergeßlichkeit oder Gleichgültigkeit ſein. Er hat nun ſein
Dutzend oder ſeine zwei Dutzend Angebote in der Hand, eines
da=
von kann er nurbrauchen, alſo ſchickt er ſchnell dieſe eine Karteab und
denkt: ob zurückgeſchickt oder nicht, die andern haben ja doch nichts
davon, alſo brauche ich mir die Arbeit gar nicht zu machen."
Das iſt natürlich falſch gedacht. Denn ſelbſtverſtändlich haben Sie
als Anbietender Anrecht auf eine Antwort, zumal Sie die
Ant=
wort bezahlt haben. Sie warten und warten, Sie haben gewiſſe
Hoffnungen auf dieſe Sache geſetzt: Sie verſchieben vielleicht eine
zweite Sache, eben weil Sie noch auf die Erledigung der erſten
warten, und alles das bedeutet ſelbſtverſtändlich für Sie
Auf=
regung, Enttäuſchung und ſchließlich auch Schaden.
Was da zu tun iſt? Nun, die Zeitungen ſind ziemlich
macht=
los gegen ſolche — vielleicht unredliche, vielleicht auch nur
takt=
loſe Manöver ihrer Chiffre=Auftraggeber, da ſie dieſe
Auftrag=
geber in den meiſten Fällen gar nicht kennen; da ſie aber noch
weniger die Einſender kennen, was beides doch nötig wäre, um
irgend etwas unternehmen zu können. So bleibt den Zeitungen
nichts anderes übrig, als einmal das Gewiſſen der einen
aufzu=
rütteln, und daneben die anderen zu warnen und ihnen zur
Vor=
ſicht zu raten. Wer eine Anzeige in der Zeitung aufgibt, der
ſollte aus Rückſicht gegen ſeine Volksgenoſſen, die ihm vertrauen
Hoffnungen auf ihn ſeßen, jedes Angebot — ſofern Rückporto
beiliegt — beantworten. Für den, der wartet, iſt eine abſchlägige
Antwort immer noch beſſer als keine Antwort. Er ſollte ſich auch,
ſelbſt wenn er der „Unbekannte” bleibt, vor dem Verdacht der
beabſichtigten Unredlichkeit ſchützen. — Wer aber auf eine
chiffrierte, alſo namenloſe Anzeige hin ſeine Arbeitskraft anbietet,
der ſollte niemals Geld, Originalzeugniſſe oder — Urkunden
beilegen. Von den Papieren dieſer Art tun es genau ſo gut
Ab=
ſchriften; und was das Geld angeht, ſo wird ein ehrlicher
Partner immer erſt mit ſeinem Namen hervortreten, ehe er von
einem anderen Leiſtungen verlangt.
Uebergroße Nachftage nach Eheſtands
Darlehen.
Bereits 200000 Eheſtandsdarlehen gewährk.
Die Nachfrage nach Eheſtandsdarlehen übertrifft alle
Er=
wartungen. Es war beim Erlaß des Geſetzes über Förderung
der Eheſchließungen vom 1. 6. 1933 in Ausſicht genommen
worden, ab 1. Auguſt 1933 monatlich rund 20 000
Eheſtands=
darlehen zu gewähren. Die Zahl der gewährten
Eheſtands=
darlehen hat aber der gewaltigen Nachfrage gemäß in den
erſten ſechs Monaten (Auguſt bis Januar) 183 000 erreicht. Der
Monatsdurchſchnitt der bis jetzt gewährten Eheſtandsdarlehen
beträgt demnach 30500. In den erſten zehn Tagen des Februars
ſind weitere rund 10 000 Eheſtandsdarlehen gewährt worden.
DDie Summe der gewährten Eheſtandsdarlehen überſteigt bereits
erheblich das bisherige Aufkommen an Eheſtandshilfe der
Ledigen. Dieſe Tatſache bedingt, in der Erteilung von
Ehe=
ſtandsdarlehenbeſcheiden eine Unterbrechung bis zum 31. März
134 eintreten zu laſſen. Um jede unnütze Belaſtung der
Ver=
waltung zu vermeiden, wird gebeten, jeden Verſuch auf
vor=
eitige Erlangung des Eheſtandsdarlehensbeſcheids zu
unter=
laſſen.
In der Bearbeitung der Anträge auf Gewährung von
Ehe=
ſtandsdarlehen tritt eine Stockung nicht ein. Mit der Erteilung
von Beſcheiden wird am 1. April 1934 wieder begonnen werden.
Es iſt in Ausſicht genommen, in der Zeit vom 1. April 1934
bis 31. März 1935 rund 250 000 Eheſtandsdarlehen zu gewähren.
Vermißt werden folgende Perſonen: 1. Seit dem 12. 2. 34 der
ledige Bäcker Karl Ruhl, geb. am 13. 8. 07 zu Darmſtadt. Er iſt
ſchwermütig und hat in einem Brief Freitod geäußert.
Be=
ſchreibung: 1,60 Meter groß, geſetzte Geſtalt, ovales, friſches
Geſicht, blondes Haar, blaue Augen, bartlos, Zähne lückenhaft.
Kleidung: Trug blaugrau karierten Mantel mit Ringsgurt,
blauen Anzug mit ſchmalen Streifen, weißes Hemd, blauweißen
Binder und ſchwarze Halbſchuhe. — Seit dem 9. 2. 34 der
verhei=
katete Polſterer Karl Burk, geb. am 17. 5. 97 zu Ober=Mörlen,
Kreis Friedberg, wohnhaft dortſelbſt. Es wird vermutet, daß ſich
Burk ein Leid angetan hat. Beſchreibung: 1,65 Meter groß,
ſchmächtig, längliches, blaſſes Geſicht, graumeliertes Haar, dunkle
Augen, bartlos, vollſtändige Zähne, trug helle Mütze,
dunkel=
blauen Mantel, braunen einreihigen Rock, gleichfarbigen
Pul=
lover, bräunliche Cordhoſe und ſchwarze Arbeitsſchuhe. Nachricht
an die Landeskriminalpolizeiſtelle Darmſtadt, Zentrale für
Ver=
mißte und unbekannte Tote.
Be. Groß=Gerau, 16. Februar. In den
Mühlbachgra=
ben gefallen. Vorgeſtern abend ſtürzte in der Mainzerſtraße
eine Frau aus dem Rheinland, die ſich zurzeit auf Wanderſchaft
befand, über die dort ſehr niedrige Brücke in den
Mühlbach=
graben. Die Frau, die zu Fuß nach Mainz laufen wollte, iſt, wie
ſie angibt, durch ein ihr entgegenkommendes Auto derart
ge=
blendet worden, daß ſie über die an der Stelle ſehr niedrige
Brücke des Mühlbaches trat und in den Graben fiel. Durch ihre
Hilferufe eilte der Wachtmeiſter i. R. Lang herbei und befreite
die Frau, nachdem er eine Leiter herbeigeholt hatte, aus ihrer
mißlichen Lage. Sie wurde durch die Sanitätskolonne in das
Städtiſche Krankenhaus verbracht. Die Verunglückte trug
erheb=
liche Verletzungen an Knie und Bein davon.
Nr. 49 — Seite 7
Zeieriiche Beiſehung
des Standarkenführers Weyrauch.
Cd. Michelſtadt, 18. Februar.
Am Donnerstag abend verſchied in einer Klinik in Frankfurt
am Main der erſt 33 Jahre alte Führer der SA.=Standarte 186
(Odenwald), Standartenführer Hch. Weyrauch. Weyrauch war
im Zivilberuf Kaſſen=Aſſiſtent bei der Gräflich Erbach=
Fürſtenau=
iſchen Rentkammer. Er war einer der erſten Vorkämpfer für die
Idee des Nationalſozialismus in Michelſtadt und auch bei der
Gründung der hieſigen Ortsgruppe der NSDAP. im Jahre 1930
maßgebend beteiligt. Gerade hier in Michelſtadt ſtanden die
Kämpfer Adolf Hitlers auf gefährlichem Poſten, unendliche
Schwierigkeiten waren zu überwinden. Weyrauch hat durch ſeine
unermüdliche Mitarbeit zum größten Teil zu den Erfolgen der
Ortsgruppe beigetragen. Schon im Oktober 1930 wurde Weyrauch
zum Sturmführer befördert, im Auguſt 1932 erhielt er die
Füh=
rung der Standarte 186.
Am Freitag abend empfingen mehrere hundert SA.=, SS.=
und SAR.=Leute unterhalb des Bahnhofs den Sarg mit der
ſterb=
lichen Hülle des Verſtorbenen. Der mit dem Hakenkreuzbanner
be=
deckte Sarg wurde dann unter Geläute der Glocken und
Mitwir=
kung der hieſigen Geiſtlichen von den Kameraden im lodernden
Scheine der Fackeln nach der Stadtkirche getragen. Dort erfolgte
die Aufbahrung. SA.=Kameraden hielten bei ihrem toten Führer
die Ehrenwache bis zur Beiſetzung. Dieſe erfolgte am Sonntag
nachmittag. Die Straßen Michelſtadts zeigten als Zeichen der
Trauer die Symbole des Dritten Reiches auf Halbmaſt, oder mit
Trauerflor verſehen.
Nach der feierlichen Einſegnung in der Kirche durch
Stadt=
pfarrer Hofmeyer, wobei auch der Kirchenchor mitwirkte, wurde
der Sarg vor dem altehrwürdigen Rathaus aufgebahrt, wo dann
zwei Ehrenſtürme der SA. und die SS. nochmals vor dem Sarg
mit der ſterblichen Hülle des Standartenführers
vorbeimarſchier=
ten und ihm damit einen letzten Gruß entboten. — Unter
Voran=
tritt des geſamten Spielmannszuges, ſowie des Muſikzuges der
Standarte 186 formierte ſich dann ein ſchier endloſer Trauerzug
mit den Feldzeichen der Standarten 186, 168 und 115 und zirka
50 Sturmfahnen
nach dem Friedhofe.
Von dem Marktplatze bis zum Friedhofe ſtand auf beiden Seiten
des ganzen Weges ein SA.=Mann neben dem anderen als Spalier.
Nach überſchläglicher Schätzung werden es zirka 4000 Uniformierte
geweſen ſein, die dem toten Kämpfer Adolf Hitlers die letzte Ehre
erwieſen. Desgleichen nahm auch die Bevölkerung tiefen Anteil
an dem ſchweren Schickſalsſchlag, der die Angehörigen ſowohl, als
auch die Kameraden des Dahingeſchiedenen betroffen hatte. Als
auf dem Friedhofe der Sarg in das mit Grün ausgeſchmückte Grab
ſank, ſenkten ſich die Fahnen zum letzten Gruß. Stadtpfarrer
Hof=
meyer ſprach zu Herzen gehende Worte und Dekan Schäfer
übergab mit ernſtem Gebet den Verſtorbenen dem Gottesacker.
Der Muſikzug der Standarte ſpielte dann dem toten Führer zum
letzten Male das Lied „Vom guten Kameraden‟. Drei Ehrenſalven
rollten über das Grab, dann folgten eine große Anzahl von
Kranz=
niederlegungen. Der Führer der SA.=Brigade 50, Oberführer Dr.
Ivers, betonte bei ſeiner Kranzniederlegung, daß er im Auguſt
1932 die Standarte 186 an Weyrauch übergeben habe und ſie heute
von dem toten Kameraden viel ſtattlicher wieder zurückerhalte.
Ehrende Worte ſprach Dr. Ivers auch im Auftrag des
Gruppen=
führers Steinhoff. Weitere Kranzniederlegungen erfolgten durch
Standarten=Adjutant Heß für die Führer der Standarte 186;
durch die Gauleitung; weiter für die SA.=Standarten 168, 221, 174,
112: 115: Motorſtandarte M 50, Kraftfahrabteilung 50;
Kreis=
leiter Schwinn ſprach für die politiſche Leitung; für die hieſigen
Parteigenoſſen tat dies Ortsgruppenleiter Fiſcher. Für die NS.
Frauenſchaft wurden von der Gauleitung und auch von der
hieſi=
gen Ortsgruppe Kränze niedergelegt. Die Motorſtaffel 3/ M. 50
folgte, dann die NSBO. und Deutſche Arbeitsfront. Die erſten
und zugleich auch letzten Grüße überbrachte ein Vertreter des
ehe=
maligen Inf.=Regts. 186, deſſen Nummer die Standarte Odenwald
trägt. Für die Stadt Michelſtadt ſprach Bürgermeiſter Dr.
Leber, auch S. Erl. Graf Alfred zu Erbach=
Fürſten=
au widmete ſeinem verſtorbenen Beamten Worte des Gedenkens,
für ſeine Mitarbeiter tat dies Herr von Kremſky. Den
Be=
ſchluß der Kranzniederlegungen bildete die NS. Wohlfahrt. Als
Freund des Verſtorbenen ſprach der Landesobmann der
Kriegs=
beſchädigten und frühere hieſige Ortsgruppenleiter Ziegler
ergreifende Worte. — Auf dem Rückmarſch von dem Friedhofe
marſchierte die geſamt SA. am Marktplatz nochmals im ſtrammen
Schritt an dem Brigadeführer Dr. Ivers vorbei.
Ek. Pfungſtadt, 19. Febr. Hohes Alter. Morgen
Diens=
tag, den 20. d. M., begeht Juſtus Bohland 3., Mainſtraße 30,
ſeinen 82. Geburtstag.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquſttung beizufügen. Anonyme Anfragen waden
nicht beantworiet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
A. 100. Wenden Sie ſich an die ſtädtiſche
Berufsberatungs=
ſtelle, Landgraf=Philipps=Anlage 13, hier.
Sch., hier. In Ergänzung der in Nr. 44 erteilten Antwort
tragen wir nach, daß entgegen dem mitgeteilten
Geſetzes=
wortlaut in den vom Reichsarbeitsminiſter den
Länderregie=
rungen gemachten Mitteilungen geſagt iſt, um die Verwaltung zu
vereinfachen, würde es für zweckmäßig gehalten, wenn Anträge
von Mietern oder ſonſtigen Inhabern von Räumen geſammelt
durch den Grundſtückseigentümer eingereicht würden. Den für die
Vergebung der Mittel zuſtändigen Stellen wird überlaſſen, eine
derartige Beſtimmung zu treffen. Zur Antragſtellung in dieſem
Rahmen iſt, wenn die Geſamtkoſten der Arbeiten mindeſtens 100
RM. betragen, dann auch der Mieter berechtigt.
Gewerbeſchein. Wer außerhalb des Gemeindebezirks ſeines
Wohnorts oder der durch beſondere Anordnung der höheren
Ver=
waltungsbehörde dem Gemeindebezirke des Wohnorts
gleichge=
ſtellten nächſten Umgebung desſelben ohne Begründung einer
gewerblichen Niederlaſſung und ohne vorgängige Beſtellung in
eigener Perſon Waren feilbieten oder Warenbeſtellungen
auf=
ſuchen will, bedarf eines Wandergewerbeſcheins. Eine
Legitima=
tionskarte bedarf, wer im Betrieb eines ſtehenden Gewerbes
Warenbeſtellungen aufſucht oder Waren aufkauft; dieſe ſtellt das
Kreisamt aus, an das Sie ſich wenden müſſen.
A. K. Angeſichts der geſchilderten Sachlage iſt zu bedenken,
daß wir vor einer umfaſſenden Neuregelung der
Sozialverſicherung ſtehen. Zur Vermeidung von
Weite=
rungen dürfte es ſich immerhin empfehlen, ſich an die
Reichsver=
ſicherungsanſtalt für Angeſtellte in Berlin=Wilmersdorf,
Ruhr=
ſtraße 2, zu wenden.
„H.‟ Wenden Sie ſich an das Reichswehrminiſterium in
Ber=
lin W. 35.
Dis seulnsünel vei Biaen
liegt lt. Statiſtik unter dem Durchſchnitt. — Ebus=Tee beſeitigt läſtige
Körperfülle, macht elaſtiſch und erhöht das Wohlbefinden. Verlangen
Sie i. Apotheken u. Drogerien nur Ebus=Tee. Mk. 1 50. (inzigartig! (IV86
Rundſunk=Brogramme.
Frankfurt: Montag, 19. Februar
6.00: Choral
Zeit. — 6.05 u. 6.30: Stuttgart: Gymnaſtik. —
6.55: Zeit, Frühmeldungen. — 7.05: Wetter. — 7.10:
Frühkon=
zert. Gemiſchte Frühſtücksplatte. — 8.15: Waſſerſtand, Vorbericht
über die Schneeſportverhältniſſe, anſchl.: Wetter. — 8.25: Stuttg.:
Gymnaſtik. — 10.00: Nachrichten. — 10.30: Nur Trier: Eigene
Sendung. — 11.00: Werbekonzert. — 11.40: Programmanſage
Wirtſchaftsmeldungen, Wetterbericht, Schneewetter= u.
Winter=
ſportbericht. — 11.50: Sozialdienſt.
12.00: Köln: Mittagskonzert. — 13.15: Zeit, Nachrichten. —
3.25:
Nachrichten aus dem Senderbezirk, Wetterbericht. — 13.35:
Mit=
tagskonzert. Ernſt beiſeite! (Schallplatten.) — 14.30: Nur Kaſſel:
Nachrichten. — 14.40: Stunde des Liedes. Robert Schumann. —
15.30: Gießener Wetterbericht; anſchl.: Wetterber, f. d. Eifel=
Moſelgebiet. — 15.40: Zeit, Wirtſchaftsmeldg. — 15.50:
Wirt=
ſchaftsbericht.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert. Ltg.: Fritz Holtzwart. —
17.30: Frühlingsfahrt nach Sizilien. Vortrag von Cattina von
Se bold. — 17.45: Eine Viertelſtunde Franz Völker (Schallpl.j.
18.00: Stunde der Jugend: Eine luſtige Hörfolge mit Wilh.
Buſch und Lautenliedern. Von René Wirtz. — 18.25: Stuttgart:
Franzöſiſcher Sprachunterricht. — 18.45: Wetterbericht,
Wirt=
ſchaftsmeldungen, Programmänderung, Zeit. — 18.50: Sozialdienſt
19.00: Reichsſendung: Stunde der Nation: Godeke Michels. Ein
Hörſpiet vom Untergang der Likedeeler anno 1401 nach den
Be=
richten des Magiſters Wikbold aus dem Roman „Godekes Knecht”
Von Hans Leip. — 20.00: Griff ins Heute. — 20.10: Zweites
muſikal. Roman=Rätſel. Ausf.: Das Funkorcheſter. Ltg.: Rosbaud,
21.10: Tankſtelle bei Nacht. Hörfolge. — 21.35: Unbekannte
Kammermuſik von Joſef Haydn. Trios für Violine, Bratſche und
Violoncell. — 22.00: Zeit, Nachrichten. — 22.15: Stuttgart:
Du mußt wiſſen. — 22.25: Nachrichten aus dem Senderbezirk,
Wetter= und Sportbericht. — 22.40: Trier: Kl. Unterhaltung
23.00: Stuttgart: Das ſchwatzende Herz. Von Edgar Allan Po
(zu ſeinem 125. Geburtstag.) — 23.25: Stuttgart: Tanzmuſii.
Theaterkapelle Rolf Miller. — 24.00: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Montag, 19. Februar
6.00: Hamburg: Wetter für die Landwirtſchaft. — 6.0:
Wieder=
holung der wichtigſten Abendnachrichten. — 6.15: Berlin:
Gym=
naſtik. — 6.30: Hamburg: Wetter für die Landwirtſchaft. —
Tagesſpruch. — 6.35: Hamburg: Frühkonzert. — (Gegen 7.00):
Nachrichten. — 8.00: Sperrzeit. — 8.45: Leibesübung für die
Frau. — 9.00: Berufs= und Fachſchulfunk: Ein Blick in die
Ateliers junger Kunſtgewerbler. — 9.40: Erich Weber: Als ich
noch ein Lauſefunge war. — 10.00: Nachr. — 10.10:
Werk=
ſtunde: Herſtellung des Buchdeckels und das „Einhängen”
10.50: Körperliche Erziehung: Einführung in das Boxen. — 11.15:
Deutſcher Seewetterbericht. — 11.30: Osw. Gerhardt und Dr.
Edg. Müller: Siege deutſcher Technik 1933. — 11.50: Zeitfunk.
12.00: Wetter für die Landwirtſch. — Anſchl.: Glückwünſche.
12.10: Mittagskonzert auf Schallplatten. Unterhaltungsmuſik. —
Anſchl.: Wetter für die Landwirtſchaft. — 12.55: Zeitzeichen der
Deutſchen Seewarte. — 13.00: Sperrzeit. — 13.45: Nachrichten.
14.00: Schallplatten: 1. Balladen und Lieder. — 2. Große
Or=
cheſterwerke. — 15.00: Wetter Börſe. — 15.15: Künſtleriſche
Handarbeiten. Stickereien zur Mode. — 15.45: Bücherſtunde.
16.00: Köln: Unterhaltungskonzert des Orcheſters des Weſtdeutſchen
Rundfunks. Ltg.: O. J. Kühn. Soliſt: Rudi Rhein (Violine).
17.00: München: Kl. Stürmer: Wilddieberei im Engadin. —
17.15: Werkſtunde für die Jugend: Wir bauen uns ein Bdor
zum Frühjahr. — 17.30: Selten geſpielte Werke von Brahms.
Sonate. Werk 34, für zwei Klaviere zu vier Händen. — 18.00:
Zur Unterhaltung: Dienſt am faulen Kunden. Zwei Luſtige
Szenen von Georg Mühlen=Schulte. — 18.25: Erweckung von
Ahnenkräften. A. L. Merz ſpricht über ſchöpferiſches Leben im
Volke. — 18.50: Das Gedicht.
19.00: Reichsſendung: Stunde der Nation: „Godeke Michels:. Ein
Hörſpiel vom Untergang der Likedeeler amo 1401. — 20.00:
Kernſpruch. — Anſchl.: Wetter für die Landwirtſchaft, Nachrichten.
20.10: So tanzt Berlin! Ein großer fröhlicher Rundtanz durch
Berlins Vergwügungsſtätten. Kapellen: Kermbach und R. Gaden.
22.00: Wetter=. Tages= und Sportnachrichten. — 22.25:
Amateui=
boxen Berlen—Budapeſt. (Aufn.) — 22.45: Dt. Seewetterbericht,
23.00: Hamburg: Buntes Konzert. Das kl. Nordfunkorcheſter.
Weiterbericht.
Ausſichten für Dienstag: Beſonders im Norden zunehmende
Nie=
derſchlagsneigung; im ganzen aber noch keine weſentliche
Umgeſtaltung der Wetterlage.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MaxStreeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für Sport: Karl Böhmann; für „Die
Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigen=
teil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle ſämtl. in Darmſtadt. D. A. I. 34: 23606
Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
Als Ad-Td-VE
Todes=Anzeige.
Heute entſchlief unſereliebe, ſtetstreuſorgende
Mutter, Großmutter und Urgroßmutter
Frau Hophie Rühl
geb. Stöſſel
n nicht vollendeten 79. Lebensjahre.
Wiily Rühl, Darmſtadt
Familie Franz Prand, Nieder=Ramſtadt
Familie Otto- Dammann, Bensheim a. d. B.
Famitie Hch. Ganßert, Darmſtadt.
Darmſtadt, den 17. Februar 1934.
Ruthsſtraße 24.
(2140
Die Beerdigung findet Dienstag, 20. Februar,
nachmittags 2 Uhr, auf dem Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Todes=Anzeige.
Gott der Allmächtige hat heute meine
unver=
geßliche Frau, meine treuſorgende Mutter,
mein heißgeliebtes Kind, unſere liebe
Schwe=
ſter, Schwägerin und Tante
Fr
geb. Kinsberger
nach ſchwerem Leiden zu ſich genommen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Dipl.=Ing. J. Schönleber
Hans Schönleber
Familie Kinsberger.
Darmſtadt, den 17. Februar 1934.
(2141
Fiedlerweg 3.
Die Beerdigung findet Dienstag, 20. Februar,
15 Uhr, von der Kapelle des Friedhofes an
der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
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Montag, 19. Februar 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ich ſah Baggenſen an: er lächelte.
Dann ging er ſchnell, die Menſchenmenge im Rücken, auf die
Taxe zu. Wir folgten.
Und ſchon ſaß er am Steuer, der Motor lief noch. Ohne daß
der Chauffeur und die Poliziſten etwas merkten, ſauſten wir
davon.
Ich lugte hinten durch das Guckfenſter. Aha, nun hatte man
uns entdeckt. Wilde Schreie, der Chauffeur rannte hinter uns her
— ein Poliziſt hob den Arm — Abſchuß — Feuer — es krachte.
Aber ſchon ſauſten wir um die nächſte Ecke.
nationaliſtiſcher als in der Heimat. Nun, wir müſſen wieder
ein=
mal Tempo=Tempo die Zelte hinter uns abbrechen. Ihr Gepäck
können Sie ſich ſpäter nachſchicken laſſen.”
Ich erzählte ihm die kleine Geſchichte mit dem Liebeslied, das
die Muſiker in der Bar geſpielt hatten. Nun verſchwand das
Lächeln aus ſeinen Zügen. Er ſtarrte auf Rhoda. Sie lag noch
immer in der gleichen Haltung im Sitz, immer noch mit
geſchloſ=
enen Augen.
„Was halten Sie davon, Baggenſen” begann ich von neuem
„Ich finde es ziemlich merkwürdig, wie der Japaner ſich benom
men hat.
Roman von Wilhelm Schneider.
(Nachdruck verboten.)
10)
So ſtill war es im Raum, daß man eine Stecknadel hätte zu
Boden fallen hören. Doch nur für kurze Augenblicke. Dann kam
Leben in die Gäſte. Der Inhaber des Lokals ſchritt auf
Bag=
genſen zu.
Baggenſen muſterte ihn, indem er das linke Auge zukniff.
Dann ſah er an ihm vorbei zu Rhoda hinüber und nickte ihr zu.
Ich begriff ſeine Abſicht: Flucht wie in Kopenhagen. Flucht nach
rückwärts. Unzweifelhaft hatte auch dieſes Lokal einen
rückwär=
tigen Ausgang. Er verſpürte keine Luſt, ſich von der Polizei
ſtellen zu laſſen".
Und richtig! Er ſchob den Wirt beiſeite, ſauſte an den Gäſten
vorüber, riß hinten eine Tür auf. Und ſchon huſchte Rhoda durch
dieſe Tür. Und ich ſah einen hellen, beleuchteten Gang und
be=
ſchloß, den gleichen Weg zu nehmen. Baggenſen ging als letzter,
ich hörte, wie er einen Riegel vorſchob. Glückliche Umſtände! Auf
jeden Fall hatten wir einen Vorſprung.
Wir liefen eiligſt durch den Gang, kamen an der Küche
vor=
bei. Doch hatte der Korridor keinen Ausgang nach hinten. Er
ſetzte ſich in einer Treppe fort, die nach oben führte. Baggenſen
voraus, ſo liefen wir nach oben und erreichten das kleine Büro.
Dort ſaß der Buchhalter der Bar. Erſchrocken ſprang er auf, wir
kümmerten uns nicht um ihn. Baggenſen öffnete eine Tür und
ſchon erreichten wir den hellbeleuchteten Treppenaufgang.
Hinunter! Die Tür war nicht verſperrt. Wir lugten auf die
Straſze hinaus, ein Menſchenauflauf ſtaute ſich vor der Bar.
Mit=
telpunkt ein Chauffeur, der von mehreren Poliziſten ausgefragt
wurde.
An der Bordſchwelle ſtand eine Taxe. Unzweifelhaft der
Wa=
gen, mit dem Baggenſen und Rhoda Horn gekommen waren.
Er antwortete mir nicht, er blickte unverwandt und ernſt
auf Rhoda.
Eine ſeltſame Situation! Aber ſchon hielten wir vor der
Gebäuden des Flughafens.
Rhoda ſchrak hoch und wir ſtiegen aus.
In der Halle war es leer. Baggenſen verſchwand im Büro,
Währenddeſſen ging ich mit Rhoda auf und ab. Wir ſprachen kein
Wort miteinander. Ihr Blick lag auf dem Boden. Schließlich
blieb ſie vor einem der Flugpläne ſtehen.
„Wer ſind Sie?” fragte ſie leiſe, ohne mich anzuſehen.
„Baggenſen wird es Ihnen doch geſagt haben.”
„Das hat er auch. Aber trotzdem begreife ich es nicht. Ich
möchten Ihnen raten, jetzt — in dieſem Augenblick — umzukehren.”
„Warum?”
Nun ſah ſie mich zum erſtenmal voll an, es war etwas Lau
erndes und Kaltes in ihrem Blick. „Sie wollen alſo nicht?”
„Nein” ſagte ich, „ich denke nicht daran.”
„Aber Sie haben doch geſehen, daß man auf uns ſchießt!“
„Ich bin kein Angſthaſe, gnädige Frau.”
In dieſem Augenblick erſchien Baggenſen mit einem kleinen
kugelrunden Herrn in der Halle. Er lachte, und ſeine Laune ſchien
glänzend zu ſein.
„Kinder, darf ich euch Herrn Möllendorf vorſtellen? Her=
Möllendorf hat eben ein Flugzeug nach Wien gechartert. Wi
haben Glück. Er freut ſich, daß er billiger davonkommt, wenn e
uns mitnimmt.”
Er hatte das in einem ganz guten Deutſch herausgebracht,
Er lachte, und der kleine runde Möllendorf lachte gleichfalls.
(Fortſetzung folgt.)
So bekam ich alſo eine zweite Probe von Baggenſens
Geiſtes=
gegenwart. Nach wenigen Minuten ließen wir den Wagen ſtehen
und ſetzten die Fahrt in einer anderen Taxe fort. Als Ziel hatte
Baggenſen „Flugplatz Tempelhof” angegeben.
Wir fuhren ſehr ſchnell. Neben mir ſaß Rhoda Horn und vor
mir Baggenſen. Ich warf einen Blick auf Rhoda. Sie lag
zurück=
gelehnt mit geſchloſſenen Augen. Ihr Geſicht war ganz ohne Leben.
Baggenſen wandte ſich zu mir um; er lächelte, als ob nichts
geſchehen wäre.
„Halten Sie Tempelhof nicht für gefährlich?” fragte ich ihn.
„Nein. Die ſind froh, daß ſie uns loswerden, hier in
Deutſch=
land.”
„Was iſt denn eigentlich geſchehen, Baggenſen?”
„Kleines Intermezzo. Wir ſtiegen aus dem Wagen, und da
ging die Schießerei los. Beinahe hätte ich ihn gefaßt, den
Bur=
ſchen, aber dann iſt er mir doch entwiſcht.”
„Was, Sie waren hinter ihm her?”
„Ja, ich wollte feſtſtellen, wer’s war.”
„Aber — er hätte Sie doch treffen können. Er ſtand doch
ſicher im Hinterhalt.”
„I wo denn — er ſchoß von der Straße aus, ganz ohne
Deckung. Und lief davon, als es kritiſch für ihn wurde. Schade,
daß ich ihn nicht erwiſchte.”
„Haben Sie ihn erkannt?”
„Leider nicht. Es war ſo ein winziger Kerl. So ein richtiger
Knirps. Sicher Japaner. Irgendein fanatiſcher Student. Man
hat davon Wind bekommen, daß ich hier bin. Dieſe Burſchen ſind
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in die Erbhöferolle in Ausſicht genommen iſt, T
vom 26. Januar 1934 an auf die Dauer eine
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ſicht ausgelegt.
Jeder Eigentümer, der in dem Verzeichnis d
Unrecht nicht eingetragen iſt, kann beim Anerber
gericht (Amtsgericht Darmſtadt) binnen 2 Woche
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ſpruch einlegen
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