Darmstädter Tagblatt 1934


12. Februar 1934

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſkrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 42
Montag, den 12. Februar 1934.
196. Jahrgang

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Silfswerk für Mutter und Kind

Vor einer Einheitsorganiſakion
der Frauen.
Große nakionalſozialiſtiſche Frauenkundgebung
in Berlin.
Berlin, 11. Februar.
Der Sportpalaſt ſah am Samstag abend eine Frauenverſamm=
lung
, wie ſie Berlin noch nie erlebt hat. Als Auftakt zu der
Gautagung der NS.=Frauenſchaft Groß=Berlin fand eine öffent=
liche
Frauenkundgebung ſtatt, zu der mindeſtens 25 000 Frauen
herbeigeeilt waren. Parteigenoſſin Fikentſcher, die Leiterin
der Frauenſchaft Groß=Berlin der NSDAP. eröffnete die Kund=
gebung
. Niemand, ſo führte Frau Fikentſcher u. a. aus, ſteht
Blut und Boden ſo nahe, wie die Frau, von der der Führer ſagt,
daß ſie als Trägerin und verantwortungsbewußte Hüterin der
raſſiſchen Reinheit das Schickſal Deutſchlands in den Händen habe,
und daß der nationalſozialiſtiſche Staat ſie in das ſtaatliche Le=
ben
mit beſonderen Aufgaben eingliedern will. Es iſt die Auf=
gabe
der im Kampf erprobten nationalſozialiſtiſchen Frauenſchaft,
die deutſchen Frauen zu dieſer Erkenntnis zu erziehen.
Nach dem ſtellvertretenden Gauleiter Görlitzer nahm
dann der
Stabsleiter der P9., Dr. Ley,
das Wort zu einer für die künftige Frauenarbeit wegweiſenden
Rede.
Wir wiſſen, ſo führte er u. a. aus, daß gerade in der natio=
nalſozialiſtiſchen
Frauenſchaft heute in den meiſten Kreiſen Er=
bitterung
darüber beſteht, daß ausgerechnet noch auf dem Gebiet
der Frau heute noch die ganze Vielheit der Verbände vorhanden
ſt (Lebhafter Beifall.) Wir haben einen Führer, wohl aber
dreißig verſchiedene Frauenverbände.
Die konfeſſionellen Verbände wollen die Nächſtenliebe pre=
digen
. Es ſind ſchöne, barmherzige Schweſtern, die nur in Kon=
feſſionen
arbeiten können. Was durch Konkordat geſchützt iſt, ſoll
geſchützt bleiben. Aber man darf uns nicht verargen, wenn wir
durch unſer Vorbild auch dieſen Kreiſen klarzumachen ſuchen, daß
wir nicht konfeſſionell geſpalten, ſondern ein einziges großes Volk
ſind. Wenn es richtig iſt, daß der Jude, Liberalismus und
Marxismus, bewußt die Vielheit der Frauenverbände gegründet
haben, muß es unſer Ziel ſein, ſie möglichſt wieder wegzubringen
und die Frau zurückzuführen in die Familie. Die erbbiologiſche
Frage kann nicht allein vom Arzt und durch Geſetz gelöſt werden,
ſondern die deutſche Frau muß die Hüterin des Erbgutes unſeres
Volkes werden. Wenn weiter der Mann als der natürliche
Führer im Volk nicht mehr da iſt, wenn er als Soldat ſein Vater=
land
, verteidigen muß, müſſen wir eine Führung haben in der
deutſchen Frau in der Heimat. Das ſoll einmal unſere Frauen=
bewegung
machen. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat in der
Gegenwart nicht nur das Recht, ſondern auch die Pflicht, die Füh=
rung
in der deutſchen Frauenwelt zu verlangen. Sie hat weiter
die Pflicht, in ihren Grenzen eine Führerausleſe bis zum letzten
durchzuführen. Iſt das geſchehen, ſo werden wir mit Recht auf
unſer Wort von einſt verweiſen können:
Deutſche Frau, wir werden nicht dulden, daß du in die
Drecklinie der Politik hinabgezogen wirſt. Aber wir werden
dir ein neues Deutſchland geben, in dem deine Kinder
wieder glücklich und zufrieden leben können. (Stürmiſcher
Beifall.)
Unter ſtürmiſchem Beifall teilte Dr. Ley dann mit, daß der
Vertreter des Führers durch ihn den
P9. Hilgenſeldt zum Amksleiter der NS.-Frauenſchaft
ernannt hat, und daß dieſe Ernennung im engſten Einvernehmen
mit Reichsinnenminiſter Dr. Frick erfolgt iſt.
Danach nahm der neue Amtsleiter der NS.=Frauenſchaft, Pg.
Hilgenfeldt, das Wort zu richtungsweiſenden Ausfüh=
rungen
über die Zukunftsaufgaben der deutſchen Frau. Ausgehend
von der Naturgeſetzlichkeit des menſchlichen Lebens, verlangte er
neben dem Kämpfertum des Mannes ein voll entwickeltes Weib=
tum
, das in der Mutterſchaft und Pflege des Nachwuchſes ſeine
Hauptaufgabe erblickt.
Wir haben die Abſicht, nach Ablauf des Winterhilfswerks
ein Hilfswerk für die Mutter und das Kind einzuleiten.
Wir haben mit einer erheblichen Zunahme des Geburten=
reichtums
zu rechnen. Deshalb wollen wir anfangen, recht=
zeitig
Maßnahmen zu ergreifen, damit ſich hier keine
Schädigungen ergeben.
Ich habe vor einigen Wochen in München mit dem Leiter des
Mütteramtes, Pg. Dr. Stadler, geſprochen. Er hat mir geſagt,
daß nach ſeinen Erfahrungen und Feſtſtellungen im vergangenen
Jahr ungefähr die Hälfte aller Abtreibungen aus Sozialindika=
tionen
erfolgt ſind. Dieſe Tatſache allein hätte genügt, um das
Recht zu haben, den alten Staat zu ſtürzen. Denn wenn ein
Staat es duldet, daß junges Leben getötet wird, weil es nicht in
der Lage iſt, für dieſes Leben zu ſorgen, dann verdient dieſer
nichts anderes, als daß er ſelbſt vernichtet wird.
Wir Nationalſozialiſten bekennen uns zum Leben. Wir
werden deshalb auch zu der unehelichen Mutter hin=
gehen
, die ein Kind erwartet und werden ihr helfen, ohne
daß wir uns das Recht anmaßen, ſie abzuurteilen. Ich bin
der Anſicht, daß wir durch dieſe Tathilfe uns zu einem
höheren ſittlichen Ziel bekennen, als wenn wir uns hin=
ſtellen
würden und dieſe Mutter verächtlich machten.
Auch auf dem Gebiet der Wohlfahrtspflege kann
nur erfolgreich gearbeitet werden, wenn ſich die Geſchlechter

gegenſeitig ergänzen, denn es gibt nun einmal Aufgaben, die
nur durch Frauen gelöſt werden können. Im Hilfswerk Mutter
und Kind iſt die Frau allein berufen und befähigt, Hilfe zu
leiſten. Dem Mann kann auf dieſem Arbeitsgebiet nur die
Organiſation der fraulichen Aufgaben zufallen, er kann die Frau
nur in ihrer Arbeit ſchützen. Nach einem Ausblick auf die ge=
ſchichtliche
Vedeutung der Gegenwart und ihre Würdigung der
beſonderen Rolle der Frau ſchloß der Redner.
Das Deutſchlandlied und das Horſt=Weſſel=Lied beendeten
die Kungebung.
Vor dem Generalſtreik in Frankreich.
EP. Paris, 11. Februar.
Der am Montag ſtattfindende Generalſtreik ſcheint in Paris
ziemlich vollkommen durchgeführt zu werden. Vor allem werden
am Montag keine Zeitungen erſcheinen, ein Ereignis, das ſeit
15 Jahren in der franzöſiſchen Hauptſtadt nicht eingetreten iſt.
Einige große Zeitungen hätten zwar erſcheinen können, aber aus
Solidaritätsgründen mit den weniger gut ausgerüſteten Blättern
hat das Zeitungsſyndikat die allgemeine Einſtellung der Arbeit
am Montag beſchloſſen.
Der öffentliche Verkehr wird in Paris in beſchränktem Maße
aufrechterhalten werden können. Die nationale Arbeiter= Gewerk=
ſchaft
ſowie die chriſtlichen Gewerkſchaften, die jedoch nur wenige
Mitglieder zählen, haben ſich dem Streik nicht angeſchloſſen.
Außerdem werden eine Anzahl Arbeiter, denen der rein politiſche
Anſtrich dieſes Streiks nicht paßt, arbeiten. Die Taxichauffeure
ſtreiken weiter. Die Untergrundbahn wird beſchränkt fahren
dank freiwilliger Arbeitskräfte. Der Autobus= und Straßenbahn=
verkehr
wird jedoch vollſtändig lahmgelegt ſein. Der Poſt= und
Telegraphenverkehr wird, in ſehr beſchränktem Maße funktio=

nieren. Der Telegrammverkehr wird wahrſcheinlich
durch techniſche Truppen geſichert werden. Falls
nicht Sabotageakte verübt werden, werden die Pariſer Sektoren
mit Selbſtanſchlußämtern ungeſtört arbeiten. Der inter=
nationale
Telephondienſt wird vorausſichtlich
nicht geſtört werden. Die Beamten der Miniſterien
und aller öffentlichen Verwaltungen ſtreiken.
Der Zugverkehr wird aufrechterhalten werden. Zum Zeichen der
Sympathie mit den Streikenden haben die Gewerkſchaften be=
ſchloſſen
, um 9 Uhr früh eine Minute lang den geſamten Zugver=
kehr
anzuhalten. In den Werkſtätten wird während einer Vier=
telſtunde
die Arbeit ruhen.
Ein Teil der Pariſer Geſchäfte wird am Montag ſchließen,
am meiſten jedoch aus Angſt vor neuen Unruhen. Die Theater
haben beſchloſſen, keine Vorſtellungen zu geben.
Kammerpräfidenk Bouiſſon krikk aus der ſozialiſtliſchen
Kammerfrakkion aus.
Kammerpräſident Bouiſſon, der der ſozialiſtiſchen Kammer=
gruppe
angehört, hat am Samstag in einem Schreiben ſeinen
Austritt aus der Kammergruppe erklärt. Der Kammerpräſident
begründet dieſen Schritt damit, daß er zuſammen mit dem Senats=
präſidenten
in den letzten Wochen angeſichts der ſchweren inner=
politiſchen
Ereigniſſe Maßnahmen treffen mußte, die ihm von
ſeinen ſozialiſtiſchen Kameraden Kritik zugezogen hätten. Um
auch weiterhin auf dem Präſidentſchafts=Seſſel der Kammer die
Tätigkeit ausüben zu können, die ihm zur Rettung der öffent=
lichen
Freiheiten dringend und wirkſam erſcheinen, habe er ſeinen
Austritt erklärt. Bouiſſon gehörte ſeit 25 Jahren der ſoziali=
ſtiſchen
Kammergruppe an.

Senſation im USAl.=Zuftfahrt=Skandal.

1600 Milikärflugzeuge
verſehen jehzt den Luftdienſt.
EP. New York, 11. Februar.
Der Luftfahrtſkandal, der ſeit einigen Tagen die Gemüter
beſchäftigt, iſt in ein neues Stadium getreten.
Präſident Rooſevelt hat plötzlich beſchloſſen,
die Verträge mit allen Luftverkehrsgeſellſchaf=
ſchaften
zu kündigen. Der Luftverkehr wird vom
19. Februar ab durch 1600 Militärflugzeuge
durchgeführt.
Mehrere Tage lang hat der Präſident gezögert, ehe er dieſe
Maßnahme traf. Inzwiſchen fanden Verhandlungen mit der
Armee ſtatt, und als dieſe die Zuſage gab, daß Militärflugzeuge
den Flugdienſt verſehen könnten, zögerte der Präſident nicht mehr,
eine Unterſuchung dahingehend einzuleiten, daß beim Abſchluß
eines großen Teiles der Abkommen zwiſchen den Fluggeſellſchaf=
ten
und dem Staat die Vorſchriften nicht beachtet wurden, wo=
durch
der Staat zur Zahlung großer Zuſchüſſe gezwungen wurde.
Dadurch wurde der Staat um Hunderte von Millionen geſchädigt.
Der Hauptangeklagte, Mac Cracken, der im Jahre
1929 als Luftfahrtminiſter zurücktrat, um in
Waſhington ein Vermittlungsbüro zwiſchen den Geſellſchaften und
dem Staat zu errichten, iſt verhaftet worden.
Die Geſellſchaften werden natürlich von der Maßnahme des
Präſidenten Rooſevelt hart betroffen. Ein Teil von ihnen wird
wohl in Zukunft, wenn die ſtaatlichen Zuſchüſſe ausbleiben oder
kleiner werden, nicht mehr im bisherigen Umfang ihren Dienſt
aufrecht erhalten können. Andererſeits werden vorerſt 500 aus=
gezeichnete
Piloten auf die Straße geſetzt. Die Wertpapiere der
Fluggeſellſchaften ſind an der Börſe ſtark gefallen.
Wikkerungsumſchlag in U5A. 48 Perſonen erfroren.
Nach einer zweitägigen ſibiriſchen Kälte, wobei höher ge=
legene
Gebirgsorte Temperaturen bis zu 40 Grad unter Null
verzeichneten, iſt jetzt ein Witterungsumſchlag eingetreten und
die Kälte iſt auf 0 Grad abgeflaut. Die Zahl der infolge des
ſcharfen Froſtes erfrorenen Perſonen beträgt im ganzen Land 48.
An der Atlantiſchen Küſte wurden zahlreiche Eisberge geſichtet.
Regierungskriſe in Prag.
EP. Prag, 10. Februar.
Der national=demokratiſche Parteivorſtand hat dem Miniſter=
präſidenten
ein Memorandum unterbreitet, in dem er den
Finanzplan der Regierung ablehnt und den Austritt ſeines Par=
teirepräſentanten
in der Regierung, des Handelsminiſters Ma=
touſchek
, ankündigt. Nach dem Ausſcheiden der Nationaldemo=
kraten
würde die Regierungskoalition doch noch über die zu einer
Verfaſſungsänderung notwendige Dreifünftel=Mehrheit verfügen,
da ſie von 300 Abgeordnetenſitzen noch 181 beſetzt.
Die Zuſammenſehung des Polikbüros.
DNB. Reval, 11. Februar.
Wie aus Moskau gemeldet wird, wählte der Parteikongreß
in das Politbüro folgende Perſonen: Stalin, Molotow, Kaga=
nowitſch
, Woroſchilow, Kalinin, Orſchonikidſe, Kuibyſchew. Kirow,
Andrejew, Koſſior. Das Politbüro wählte Stalin zum General=
ſekretär
der Partei. Damit hat der 17. Parteikongreß ſeinen Ab=
ſchluß
gefunden.

Starhemberg droht mit anderen
Enkſchlüſſen.
DNB. Budapeft, 11. Februar.
Der Wiener Vertreter des Ujſag bringt eine Aeußerung
Starhembergs über die Tiroler Vorgänge. Darin heißt es u. a.,
die Tiroler Aufſtandsbewegung, die ganz Oeſterreich erfaſſe, ſtelle
ſich das Ziel, jedweder Demokratie in Oeſterreich ein für allemal
ein Ende zu machen. Er, Starhemberg, habe dem Bundes=
kanzler
dargelegt, welche Empörung in den breiteſten Schichten
der Bevölkerung über die Wühlarbeit der roten Parteibonzen
herrſcht. Die Tiroler Heimwehr habe ſich nicht zurückgezogen.
Die Lage habe ſich nicht geändert. Zur Verwirklichung des
Programms gehöre die vollſtändige Reinigung des Wiener Rat=
hauſes
. Wir wünſchen dem Kanzler bei der Durchführung
ſeiner Pläne behilflich zu ſein. Falls aber Dollfuß dies nicht
durchführt, ſind wir entſchloſſen, die Sache ſelbſt in die Hand
zu nehmen.
Auf die Frage nach den weiteren Forderungen der Heim=
wehr
antwortete Starhemberg, er könne darauf nichts antworten.
Erſt die Ereigniſſe der nächſten Tage würden zeigen, ob die
Heimwehren ſich mit den bisherigen Forderungen begnügen
würden oder ob ſie zu anderen Entſchlüſſen kommen.
Gegen Verlehungen des Memelſtakuks.
Schrikt der Unkerzeichnermächke in Kowno.
DNB. Kowno, 11. Februar.
In gut unterrichteten Kreiſen verlautet, daß die in Kowno
anweſenden Vertreter der Unterzeichnermächte der Memel=
Konvention, die Geſandten Englands, Frankreichs und
Italiens, bei dem litauiſchen Außenminiſterium vorge=
ſprochen
haben wegen der jüngſten Vorgänge im Memelgebiet
und wegen der etwaigen Auswirkungen des neuen litauiſchen
Geſetzes zum Schutze von Volk und Staat auf die Autonomie
des Memelgebietes.
Amneſlie für 55 000 Perſonen in Japan.
DNB. Tokio, 11. Februar.
Der Kaiſer von Japan unterſchrieb geſtern einen Erlaß, durch
den 55 000 Perſonen amneſtiert werden, die wegen der verſchie=
denſten
Verbrechen zu Zuchthaus= und Gefängnisſtrafen verurteilt
worden ſind. Die Begnadigung erfolgt aus Anlaß der Geburt
des japaniſchen Thronfolgers. Die Freilaſſung der Häftlinge er=
folgte
am Sonntag.

Vom Tage.

In Gegenwart des Reichsſtatthalters in Heſſen Gauleiter
Sprenger, des Gebietsführers der HJ. Kramer (M. d. R), des
Gebiets=Jungvolkführers Jung, des Bannführers Blumenröder,
Abordnungen der HJ., des Jungvolks, der SA., SS., der Kreis=
leitungen
, der PO., der Behörden uſw., ſowie unter ſtarker und
freudiger Anteilnahme der Bevölkerung wurde geſtern auf Schloß
Münzenberg die Führerſchule der Hitler=Jugend in Oberheſſen
feierlich eingeweiht.
Landesbiſchof Dr. Dietrich hat den bisherigen ſtellvertreten=
den
Präſidenten des Frankfurter Landeskirchenrats, Pfarrer
Trommershauſen, zum erſten Probſt der neugebildeten Probſtei
Frankfurt a. M. ernannt.

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Seite 2 Nr. 42

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 12. Februar 1934

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 12. Februar 1934.
* Faſching für Groß und Klein.
Faſtnachlsſonnkag im DDA.
Zwar: eigentlich war’s doch nur ein Faſching für Klein,
zu dem Frau Sabine geſtern nachmittag im immer noch feſtlich
geſchmückten Saalbau die Jugend um ſich derſammelte. Zu be=
weiſen
, daß der VDA. wirklich Volksbund iſt. Denn zum Volk
gehören ja nicht nur die Großen, die Ausgewachſenen, ſondern
auch, ja mehr noch, denn ſie ſind die Träger der Zukunft, die
Kleinen! Dieſe waren denn auch in hellen bunten Haufen
Frau Sabinas Ruf gefolgt. Vom Dreikäſehoch beiderlei Ge=
ſchlechts
über den ABC=Schützen bis zu denen, da die Grenze
zwiſchen Klein und Groß ſich ſchon zu verwiſchen beginnt. In
Koſtümen und Koſtümchen tauſenderlei Art. Der große Saal bot
in ſinnverwirrendem Rauſch der Buntheit ein entzückendes Bild,
in dem die Farbenſkalen kaleidoſkopartig wechſelten. Denn die
Kleinen zeigten nicht nur freudig ihr ſchillernd Faſchingsgewand,
ſie gaben ſich auch fröhlich dem Tanze hin nach den Weiſen der
Kapelle Schlupp, die in der Auswahl der Muſik= und Tanzſtücke
dem Geſchmack der Kleinen möglichſt Rechnung trug.
Und wo es bei den Kleinen noch nicht ganz ſelbſtändig ging
mit dem Tanz allein oder in gleichen Paaren, da halfen die zu=
gehörigen
Mütter aufopfernd mit: Das gab zwar ungleiche Paare,
aber es wurde doch getanzt. Und wo die Mütter nicht halfen,
taten es Kindergärtnerinnen, die ſich in den Dienſt der Sache ge=
tellt
hatten. Frau Dr. Köpke hatte Sorge getragen, daß die
Kleinen auch ohne elterliche Begleitung kommen konnten und be=
treut
wurden.
Auch ſonſt gab es Erwachſene, die ſich gern an dem bunten
Treiben der Kinder erfreuten und deren harmloſe Faſchingsfreude
teilten. So wurde es eben doch ein Faſching für Groß und
Klein!
*
Von 2 Uhr ab ſchon begann der Saal ſich zu füllen. Kaffee
und Kreppel ſchufen die Vorfreude. Von 2.30 Uhr ab war Pro=
menadekonzert
und Tanz. Und Gelegenheit, Programme zu kau=
fen
und Tombolaloſe, und Luftballons und Luftſchlangen. Wohl
auch, das Kaſperle=Theater zu beſuchen, das ſeinen Teſpis=
karren
in dem oberen Saal aufgeſchlagen hatte und dauernd Vor=
ſtellungen
gab. Im übrigen herrſchte die zur Faſchingsſtimmung
gehörige Narrenpritſche, deren Klatſchen ſich ſtändig mit
dem Knall hin und wieder platzender Ballons in die Takte der
Muſik miſchte. Und auch die Rutſchbahn ward ſtark frequentiert.
*
Um 4 Uhr begannen die Aufführungen auf der Bühne. Sie
beſtanden im weſentlichen in einer Wiederholung der ſchönen
Volkstrachtenſchau und Volkstänzen und Geſängen vom VDA.=
Trachtenfeſt. Für die ausfallenden Tänze der auswärtigen Trach=
tengruppen
wurde das Programm ergänzt und bereichert durch
Faſchingstänze, geboten von Klein und Groß, einſtudiert im
weſentlichen wieder von Frl. Aenne Reiß und ihrer Schweſter
Milly vom Landestheater. Die Tanzdarbietungen löſten bei den
kleinen Zuſchauern hellen Jubel aus, der ſich erhöhte, als nach
Beendigung des Programms unter Vorantritt der Tanzgruppen
die Beſucher ſich zur Polonaiſe ordneten und nun in geordnetem
Umzug noch einmal ihre hübſchen Koſtüme zeigen durften und die
der anderen mehr oder weniger neidvoll zu betrachten. Aber
auch damit war das, was Frau Sabina ihren vielen kleinen Be=
ſuchern
bot, noch nicht erſchöpft. Es wurden noch Kinder=
piele
arrangiert, bei denen hübſche Sachen gewonnen werden
konnten. So wurde Freude über Freude geboten und auch der
Jugend ſchon das Verſtändnis dafür erſchloſſen, daß man ſtets
ſelbſtlos ſein, ſtets an andere denken ſoll, die nicht an der Freude
teilnehmen können, daß man immer opfern ſoll, beſonders im
*
Genießen ſchöner Stunden.

Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus Anf. 15, Ende 15.45 Uhr. (Außer Miete).
Preiſe 0.20, 0.40, 0.60
Die Puppenfee. Montag 12. Februar Anf 19½, Ende nach 22 Uhr. (Außer Miete).
Wiener Blut.
Preiſe 0.705.50 Diensta Anf. 19½, Ende 22 Uhr. 4.: Breiſe 0.504.50
Die Hochzeitsreiſe. 13. Februar Mittwoch Anf. 19, Ende geg. 23½ Uhr. B15 14. Februar Lohengrin.
Preiſe 0.705.50 Kleines Haus Montag Anf. 8.11, Ende 10.11 Uhr. (Außer Miete)
Großes Faſchingskabarett. Preiſe 0.503.00 12. Februar Dienstag Anf. 20, Ende 22 Uhr. (Außer Miele)
Tanzabend.
Mrsſ 6 3.503.50 13. Februar

Mittwoch
Anf. 20, Ende 22½, Deutſche Bühne 0 11
14. Februar /Der letzte Zeuge.
Preiſe 0.703.80

Großes Haus Samstag, den 10. Februar.
Faſchingskonzerk.
Hoheit, wie gefällt Ihnen der Karneval, wird der junge
norddeutſche Prinz gefragt, der in München ſtudiert. Recht
gut, nur hängt mir noch meine gute Erziehung etwas nach. So
ähnlich geht es großenteils uns Darmſtädtern bei Faſchings=
veranſtaltungen
, wenn man etwa mit Mainz vergleicht, wo
eigentlich jeder in der Faſtnachtszeit froh iſt, einmal ſo ſein zu
dürfen, wie er wirklich iſt. Wir Darmſtädter beſuchen ein ſehr
nettes Faſchingskonzert ſo, daß der Olymp gefüllt iſt, die Logen
leer und im Sperrſitz einige Reihen beſetzt, wir hören den mit
beſter Laune, Grazie und überraſchenden Ideen gewürzten Dar=
bietungen
ſchmunzelnd und brav zu, klatſchen pflichtſchuldigſt und
gern Beifall, werfen einige Papierſchlangen und finden uns
ſchon recht kühn, wenn wir ſo einen Bayernbua=Hut, der von
den ausgelaſſenen Orcheſterkünſtlern durch die Luft ins Publikum
gewirbelt wird, zurückſchmeißen. Unter den verſchiedenſten
Leitern, Beppo Geiger, Fritz Bohne. Hoeglaner muſizierte ein
Teil unſres Theaterorcheſters recht angeregt und ſchmiſſig, es gab
zuweilen recht amüſante Extratouren einzelner Inſtrumente, der
Faſtnachtsmarſch, Tänze und Scherze wurden dargeboten und
dann kamen Solodarbietungen in Menge. Regina Harre war
Anſagerin und extemporierte mit famoſem Humor und aus=
gezeichneter
Schlagfertigkeit. Daß ſie auch einige Couplets vor=
rug
war ſelbſtverſtändlich. Außer ihr beſtritten Johannes Drath,
Theo Herrmann, Joachim Sattler und die nordiſche Greta
Harbo den geſanglichen Teil mit Vorträgen, die den weiten
Weg vom ſentimentaliſch Tragiſchen bis zum liebenswürdigen
Jux gingen, Göbel=Datterich trug Robert Schneider vor, draſtiſch
und unverfälſcht, die Tanzgruppe ſorgte dafür, daß auch den
Männern etwas Angenehmes geboten wurde, die ſich ſonſt bei
der Auswahl der Solovortragenden 4 Künſtler und nur zwei
Künſtlerinnen benachteiligt gefühlt hätten. Und endlich Aber
Johannes, was machſt du da? rief Regina Harre, dirigierte
Drath eine Abſchiedsſinfonie, aber nicht die von Haydn, und
als niemand mehr im Orcheſter und niemand mehr auf der
Bühne war, mußte halt das Publikum auch heimziehen. Im
nächſten Jahr ſollte man einmal 100 Meenzer als Gäſte unter
die Zuhörer miſchen. Ob das was helfen würde?
F.N.

Deutſcher Wald,
Veranſtalkung
des Deutſchen Sprachvereins.
In der letzten Sitzung des Sprachvereins ſprach Herr
Lettenbaur über Deutſchen Wald, deutſche Gotter . Als
vielgereiſter Mann hatte er ſtets und überall von ſeinem deut=
ſchen
Wald geſchwärmt und bei vielen Ausländern den Wunſch
geweckt, einmal den Zauber des deutſchen Waldes kennen zu ler=
nen
. Und ein ausländiſcher Freund ſchrieb ihm einſt, er komme
nach Deutſchland und erbäte ſich ſeine Führung durch den deut=
ſchen
Wald. Dem Wunſche kam Herr Lettenbaur gerne nach,
und er ließ nun im Bericht über dieſe Führung auch vor den
Hörern des Sprachvereins in feinſinnigem Vortrag lebendig
werden, wie er dem Freund den Zauber des deutſchen Waldes
erſchloß. Uns Deutſchen iſt dieſer Zauber freilich lebensnah und
altbekannt und doch auch wieder fern und geheimnisvoll wie
alte Kindermärchen.
Der Wald iſt die deutſche Urheimat, iſt des alten Deutſchen
Lebensraum. Aber er birgt auch ein Heiligtum. Im umhegten
Raum (im Hain) war die Stätte ſeiner Ehrfurcht. Ihr
jäherte er ſich bei einigen Stämmen (Semnonen) nur in frei=
williger
Feſſelung der Hände.
wovon heute noch das Falten
der Hände beim ehrfürchtigen Gebet Zeugnis ablegt. Im Tode
kam unſer Vorfahr der geweihten Stätte nahe, und daran erin=
nert
noch der Ausdruck Freund Hein . Der Wald und deſſen
Lebewelt war dem alten Deutſchen untrennbar mit ſeinem
Gottesbegriff verbunden.
sgard iſt der Wald und birgt
der Götter Schickſal. Die Welteſche, die ſtolze, beherrſcht die
deutſche Urſage. Aus dem Schaft der Eſche ſchnitzt der Krieger
ſeine Speere, und in altem Volksbrauch hat ſich die bedeutungs=
volle
Verwendung des Eſchenholzes noch lange erhalten. Die
Aehnlichkeit mit der Eſche hat der Ebereſche (Abereſche, d. h
leiner Eſche) ihren Namen gegeben, und auch ſie war der Gott=
heit
heilig. Auch ihre roten Beeren erinnerten an die Farbe
des Gottes Donar. Seine Farben ſah man auch an Fuchs
Eichhörnchen und Rotkehlchen, und er ehrte dieſe Tiere
als des Gottes heilige Weſen.
Der eigentliche Donarsbaum war die Eiche, das Sinnbild
der Kraft (Eika iſt das alte Wort für Kraft). An der

Reichsluftſchußbund e. B.
7. Lehrgang der Luſtſchutſchule.
Männer und Frauen vereinigt.
Leitung der Schule: i. V.: Dr. Scriba.
Ort der Schule: Glockenturm des Schloſſes.
Beginn: 15. Februar 1934.
Ende: 8. März 1934.
Schulungstage: Montag und Donnerstag, 20 Uhr, pünktlich.
A. Theoretiſcher Teil:
1. Abend: Donnerstag, den 15. Februar 1934, 20 Uhr.
Vortrag 1: Die Aufgaben des RLB. (½ Stunde). Refe=
rent
: Polizeioberſt a. D. Schröder.
Vortrag 2: Der zivile Luftſchutz (paſſive Luftſchutz) ein=
ſchließlich
Flugmelde= und Luftſchutzwarndienſt. (¾ Std.)
Referent: Polizeikommiſſar Laukart.
Vortrag 3: Der militäriſche Luftſchutz (aktive Luftſchutz)
und die Angriffsmittel der Luftwaffe. (¾ Stunde.)
Referent noch unbeſtimmt.
Bekanntmachung.
Zum 7. Lehrgang können keine Anmeldungen mehr angenom=
men
werden. Es empfiehlt ſich dringend, für raſcheſte Anmeldung
zum 8. Lehrgang Sorge zu tragen.
Zu allen Lehrgangen werden die Anmeldungen bei der Polizei=
direktion
in der Hügelſtraße entgegen genommen. Die Koſten
eines ganzen Lehrganges betragen 2 RM. Für Unterſtützungs=
empfänger
1 RM. Als Einzahlung werden 0,50 RM. erhoben, die
auch bei eventueller Nichtteilnahme als Unkoſtenbeitrag einbehal=
ten
werden. Die Dauer eines Lehrganges beträgt 3 bis 4 Wochen,
bei wöchentlich zweimaligem Abendunterricht.
Einzeichnungsliſten für den R. L.B. liegen vorerſt auf:
Polizeidirektion, Hügelſtraße;
Danatbank. Rheinſtraße;
Techniſche Nothilfe, Marſtall;
RLB.=Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 48: und
in allen Apotheken und Drogerien.
Zahlungen für den RLB. können geleiſtet werden:
Poſtſcheckkonto Frankfurt a. M. 33 880 der RLB.=Ortsgruppe.
Darmſtadt: Darmſtädter und Nationalbank. Filiale der Dres=
dener
Bank, auf Konto 3845; und in der Geſchäftsſtelle in der
Rheinſtraße 48, direkt.

* Verwalkungsgerichtshof.
Rechtsbeſchwerde des Sparvereins Biene‟
in Lampertheim wegen Gewerbeſteuer 1931.
Befreit nach Art. 2 des Gewerbeſteuergeſetzes vom 10. Mai
1928 von der Steuer iſt die Tätigkeit der öffentlichen oder dem
öffentlichen Verkehr dienenden Sparkaſſen, ſo=
weit
ſie ſich auf die Pflege des eigentlichen Sparkaſſenverkehrs
beſchränken. Was als eigentlichen Sparkaſſenverkehr im Sinne
dieſer Vorſchrift anzuſehen iſt, beſtimmt ſich nach den zur Durch=
führung
des Körperſchafts= und Vermögenſteuergeſetzes erlaſſenen
Beſtimmungen.
Der Sparverein, Biene beſteht ſeit 1904 und hat Rechts=
fähigkeit
kraft ſtaatlicher Verleihung.
Das Finanzamt Worms hat im Jahre 1931 den Verein zur
Gewerbeſteuer herangezogen, aber die Steuer auf 375 Mark her=
abgeſetzt
. Das Amt betonte, der Sparverein ſei keine dem
öffentlichen Verkehr dienende Sparkaſſe, weil die Sicherheit
der Sparkaſſe durch Gewährverbände oder anderweite Haftung
nicht geregelt ſei. Die Berufung des Vereins hat das Finanz=
gericht
abgelehnt. Die Tätigkeit des Vereins beſchränke ſich auf
en Kreis der Mitglieder, nach § 2 der Satzung ſolle auch die
Erlangung von Darlehen befördert werden. Das Finanzgericht
hat die Rechtsbeſchwerde aus grundſätzlichen Erwägungen bei
Fehlen der Reviſionsſumme zugelaſſen.
Der Verein beantragt Freiſtellung von der Steuer, eintre=
tenden
Falles die Rückverweiſung der Sache an das Finanz=
gericht
.
Sein Vertreter begründet im einzelnen, daß die Sparkaſſen=
eigenſchaft
des Vereins nach der im 19. Band abgedruckten Ent=
ſcheidung
des Reichsfinanzhofs außer Zweifel ſtehe, daß es ſich
weiter um eine dem öffentlichen Verkehr dienende Sparkaſſe han=
dele
, die nach der Faſſung der Reichsverordnungen der
Nonate März und Mai des Jahres 1928 dem Sparzwecke
diene. Schließlich betreibe der Verein nur ſparkaſſen=
eigene
Geſchäfte. Die Anlegung der Spargelder müſſe als
mündelſicher betrachtet werden. Berückſichtigt müſſe bei allem
auch werden, daß die Vereinsſatzung aus 1904 ſtamme.
Die Satzung ergebe auch klar, daß nur ſichere und ſolide Geſchäfte
die Aufgabe des Vereins darſtellten, Spekulationsgeſchäfte er=
ſchienen
ausgeſchloſſen. Die tatſächliche Geſchäftsgebarung des
Vereins Biene habe das angefochtene Urteil nicht ausreichend
gewürdigt, weshalb der Eventualantrag geſtellt ſei.
Hervorzuheben wäre, noch, daß der Verein Biene‟
ſeither Steuerfreiheit genoß, insbeſondere in vermö=
genſteuerrechtlicher
und körperſchaftſteuerrechtlicher Hinſicht.
D
er Vertreter des Finanzamts Worms betont, daß die Her=
anziehung
des Vereins Biene zur Gewerbeſteuer für
das Jahr 1931 auf einer Verfügung des heſſiſchen
Finanzminiſters beruhe. Die Vorausſetzung für den
Begriff Sparkaſſe erfordere, wie gerade der Reichsfinanzhof aus=
geführt
habe, daß es ſich um eine ſichere Anlage der
Spargelder handele, wenn auch zugegebenermaßen die
Anlage im einzelnen bei dem Verein ſehr vorſichtig geſchehen
nöge.
Das Urteil weiſt die Rechtsbeſchwerde als
unbegründet zurück.

deutſche Götter.
Pgppel gewahrte man die Miſtel, der man beſonderen Ein=
fluß
zuſchrieb. Sie übertrug Kräfte der Göttin Frig
(d.
der Geliebten). Die Erle wiederum wurde mit dem Donner=
und Blitzgott in Verbindung gebracht. Erlenſträuche ſollten die
Blitzgefahr ablenken. Denſelben Zweck hatte die Hauswurz.
Wenn der Bauer heute noch die Hauswurz auf ſeinem Toxpfoſten
anpflanzt und die fleiſchigen Blätter dieſer Pflanze auf Brand.
wunden auflegt, ſo handelt er unbewußt im Sinne uralten
Brauches. Zauberkraft hatten auch Bilſenkraut, Sturm=
hütchen
und Gundermann.
Die Buche iſt der eigentliche Wotansbaum. Die Bedeu=
tung
des Haſelſtrauchs als Glücks= und Wunſchſtrauchs iſt
noch im Rutengehen lebendig. Welche Ehrfurcht man dem
olunder entgegenbrachte, lebt noch fort im Brauch der
Bayern, die vor dieſem Strauch den Hut ziehen. Nur mit ge=
bogenem
Knie durfte bei unſeren Altvordern der Holunder ge=
ſchnitten
werden. Brombeere Maien (Birke), Tanne
und Fichte (Lebensbaum), Farnkraut als Glucksbringer
oder auch als Verführer zum Irrgehen) haben heute noch im
Volksbrauch ähnliche Bedeutung wie früher.
Den alten Germanen waren alle Pflanzen beſeelt. Der
Baumfrevler verletzte des Baumes Seele und wurde deshalb
ſchwer beſtraft. Der Mann im Mond ſingt heute noch ſein
Lied davon. So nimmt es auch nicht wunder, daß die Familien
ihre Familienbäume hatten, wovon noch Namen wie Hagenrie=
der
, Lindemann, Eichwieder und andere künden. Was Wunder
weiter, daß Volkslied, Sage und Märchen vom Wald und ſei=
nem
Leben ſingen und ſagen; und wo wir heute noch den Wald
betreten oder ihm im geiſtigen Volksgut begegnen, gilt das Wort:
Tretet ein, auch hier ſind Götter.
Der feine Vortrag wurde dankbar aufgenommen. Dann
ſchloß ſich die Hauptverſammlung des Sprachvereins an. In ihr
wurde Bericht erſtattet über das verfloſſene Jahr. Der Vor=
ſtand
wurde auf Zuruf wiedergewählt und der Rechner ent=
aſtet
. Aber an den geſchäftlichen Teil der Verſammlung ſchlo
ſich eine äußerſt angeregte Ausſprache an. In Rede und Wechſel=
geſpräch
verging die Zeit ſehr raſch, und als Herr Oberſtudien=
rat
Pickert, der Obmann, der den Abend mit ſchönen Worten
eingeleitet hatte, die Verſammlung ſchloß, war der Abend unbe=
merkt
ſchon weit vorgeſchritten; ein Zeichen für das gute Gelin=
gen
der Veranſtaltung.

Hennzeicnang Hontseneig..
Der Reichsverband der Deutſchen Preſſe teilt mit:
Die Teilnehmer an dem Publikumswettbewerb des Preis=
ausſchreibens
Mit Hitler in die Macht werden erſucht, die
Briefumſchläge ihrer Einſendung mit dem Kennwort Preis=
ausſchreiben
zu verſehen.

der Poiizerogeiccht.
Vermißte Perſonen: Seit dem 6. Februar 1934. der Matroſe
Georg Faber, geb. am 24. 7. 95 zu Worms, wohnhaft dortſelbſt,
Rheinufer Nr. 1. Beſchreibung: 1,76 Meter groß, ſchlank, ovales
Geſicht, dunkelblondes Haar, hohe Stirn, graue Augen, bartlos,
vollſtändige Zähne. Bekleidet war er mit hellbraunem Rock, gleich=
farbigem
Sportſweater mit dickem Umlegekragen, dunkelgrau
Hoſe, hellgraue Unterhoſe, gleiche Strümpfe und weißes Leine
chif
hemd mit blauen Streifen. Der Vermißte war auf dem E
rd
Aartal beſchäftigt und iſt an der Spitze der Petersau von
in den Rhein gefallen und ertrunken. Beim Länden ſeiner Leic
erbittet Nachricht die Landeskriminalpolizeiſtelle Darmſtadt, Zen=
tralſtelle
für Vermißte und unbekannte Tote.
Seit 6. 2. 34 der Steinbrecher Wilhelm Lehr, geb. am
1. 84 zu Borsdorf, Kreis Büdingen, wohnhaft geweſen dortſelb
Der Vermißte iſt geiſtig geſtört. Er war an dem fraglichen Ta
mit ſeiner Ehefrau nach Nidda gegangen. Während ſeine Frau Ge
ſchäfte beſorgte, verſchwand Lehr und konnte nicht mehr gefunde
werden. Man vermutet, daß er planlos umherirrt. Beſchreibung
80 Meter groß, kräftige Geſtalt, ſchmales, blaſſes Geſicht, dunke
vlondes Haar, blaue Augen, ſpitze Naſe, abſtehende Ohren, geſtt
ten Schnurrbart, ſchlechte Zähne. Beſondere Kennzeichen: Recht
Fuß verkrüppelt, hinkender Gang. Kleidung: Trug kaffeebraune
Rock, lange Hoſe, ſchwarze Schnürſchuhe, blaue Mütze, blaukarie
tes Hend, weiße Trikotunterhoſe und friſch angeſtrickte Strümpfe
zeit 9. 2. 34 der Schloſſer Karl Sturm, geb. am 9. 5. 1
zu Hofheim i. R. Beſchreibung: 1,70 Meter groß, kräftig, läng
iches friſches Geſicht, ſchwarzes, langes, rechts geſcheiteltes Haa
unkelbraune Augen, vollſtändige, große Zähne, Narbe auf der
tirn. Kleidung: Braune Tellermütze, gräulichen Mantel n
ſchrägen Taſchen, dunkelbraune Sporthoſe, braune Jacke, ſilbe=
grauen
, ärmelloſen Pullover, blaukariertes Hemd mit gleich
ſarbigem Kragen.
Um Schutzhaft und Nachricht an die Landes
riminalpolizeiſtelle Darmſtadt, Zentralſtelle für Vermißte, wirl
erſucht
Seit dem 8. 2. 1934 der Fachſchaftswart Bernhard Philipr
Wenz, geb. am 26. 5. 1889 zu Mainz, wohnhaft geweſen do
ſelbſt. Beſchreibung: 1,72 Meter groß, kräftige Geſtalt, rundes (
ſicht, blondes Haar, faſt Glatze, rötlich geſtutzten Schnurrbaxt. Be
ſonderes Kennzeichen: Die große Zehe am linken Fuß iſt verkrü
pelt. Kleidung: Dunkelblauen Ulſter, gelblichen Wollſtoffanzug
nit dunklen Längsſtreifen von grauer und lila Farbe, ſchwar,
Halbſchuhe, bräunliche Wollſocken, graues Sporthemd, halbſteifen
Leinenkragen, grauen Selbſtbinder mit blauen Tupfen und grauen
Filzhut.

DDAC. Herr Architekt Eugen Seibert. Darmſtadt
Wilhelmsſtraße 9, wurde zum Ortsgruppenführer der Ortsgrupp
Darmſtadt des Deutſchen Automobil=Clubs ernannt.
In der Höheren Maſchinenbauſchule Darmſtadt find
urzeit neue Aufnahmen für das Sommerhalbjahr 194
ſtatt. Die Ausbildung dauert fünf Halbjahre, ſie vermittel
Kenntniſſe, die für die Laufbahn eines Ingenieurs in der öffen
lichen Verwaltung und in der Induſtrie erforderlich ſind. Un
den auch in der Technik veränderten Verhältniſſen Rechnung zu
tragen und in der Folge das Ziel der techniſchen Ausbildung au
der Lehranſtalt den mutmaßlichen Bedürfniſſen der zukünftig
Wirtſchaft anzupaſſen, wurde der Lehrplan ſowohl durch Abſtri
als auch durch Erweiterungen in den Lehrſtoffen zeitgemäß
geſtaltet. Deshalb wird künftig dem Kraftfahrzeugwe
der Flugtechnik, dem Landmaſchinenbau und den
eizungsfach erhöhte Aufmerkſamkeit geſchenkt. Auf
*
Möglichkeit ſich an der genannten Anſtalt mit verhältnismäßi
geringem Koſtenaufwand eine gründliche Ingenieur=Ausbildun
zu erwerben, ſei diesmal nicht nur der bisherige Kreis von A
wärtern hingewieſen, ſondern auch die Abiturienten der
höheren Schulen, die ſich dem maſchinentechniſchen Beruf widm
wollen, und die infolge der Beſchränkung des Hochſchulſtudiu
hre Pläne umſtellen müſſen. Sie finden an der höheren te
niſchen Lehranſtalt eine Fachbildung von hohem Wert ſowohl fur
jeden Einzelnen, als auch für den Berufsſtand und die Volks=
gemeinſchaft
. Erfreulicherweiſe iſt die früher zuweilen bemer
geringere Einſchätzung der Fachſchule ſowie der ſozialen Bedeu=
ung
des Fachſchulſtudenten inſofern beſeitigt, als jetzt für d
letzteren die gleichen Organiſationsformen gelten wie für de
Hochſchulſtudenten. Selbſtverſtändlich wird für die Erziehung d
Studierenden der Fachſchule zum nationalſozialiſtiſchen Gedanken=
gut
gebührend Sorge getragen.
Aus dem Gerichksſaal.
Wir ſtellen bezugnehmend auf unſeren Gerichtsbericht vom
Mittwoch, dem 7. 2. 34. feſt, daß nicht ein Fuhrunternehmer, ſon=
dern
ein Tiefbauunternehmer aus dem Odenwald wegen Belei=
digung
der Regierung zu 300 Mark Geldſtrafe verurteilt wurde=

Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Heidelberger Straße 14. 20.15 Uhr: Oeffentlicher
Vortrag: Dr. Herm. Heisler=München: Der Einzelne und ſein
Volk.

[ ][  ][ ]

Monkag, 12. Februar 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 42

Cin Sonntag sportlicher Urobtaten=
Vorentſcheidungen im Südweſt=Fußball. Deutſchlands Eishockey=Elf wird Europa=Meiſter und Dritter
bei der Weltmeiſterſchaft. Maxie Herber Siebente der Kunſtläuferinnen=Weltklaſſe.
Schöne Leiſtungen bei den deutſchen Ski=Meiſterſchaften in Berchtesgaden.

Die Zußball Ergebniſſe.
Gau Südweſt:
SV. Wiesbaden Wormatia Worms 1:1,
Phönix Ludwigsh. Spfr. Saarbrücken 3:1,
Eintr. Frankfurt
Kickers Offenbach 2:2,
FC. Kaiſerslautern Bor. Neunkirchen 4:1,
FC. Pirmaſens A. O. Worms 4:0.
Gau Baden:
Phönix Karlsruhe V. f. L. Neckarau 7:1,
Germania Brötzingen Karlsruher FV. 1:1.
Gau Württemberg:
Stuttgarter Kickers Stuttgarter SC. 1:1,
V. f. B. Stuttgart SSV. Ulm 3:1,
FC. Birkenfeld Union Böckingen 0:1.
Gau Bayern:
FC. Schweinfurth 05 1860 München 0:0,
FV. Würzburg 04 Bayern München 1:4,
Sppgg. Fürth Schwaben Augsburg
Gau Nordheſſen:
Kurheſſen Kaſſel SC. 03 Kaſſel 3:4,
Kurheſſen Marburg Spielverein Kaſſel 2:1,
Hermannig Kaſſel Sport Kaſſel 5:4.
Privatſpiele.
Südweſtdeutſche Mannſchaften im Reich:
Stadtelf Leipzig Gau Mittelrhein 4:0,
TK. Wanne/Eickel Saar 05 Saarbrücken
(Sa.) 4:1.
DSC. Hagen Saar 05 Saarbrücken 1:5.
In Südweſtdeutſchland:
V. f. B. Friedberg Union Niederrad 2:2,
FC. Pforzheim
Stuttgarter Sportfreunde
(Sa.) 6:2.
Fn
zaßball im Reich.
Gau Oſtpreußen: Raſenſp. Preußen V. f. B.
Königsberg 0:1. Bu EV. Danzig Preußen
Danzia 0:3. Vikt. Elbing Pruſſia Sam=
land
Königsberg 2:2. Hindenbg. Allenſtein
Preußen Gumbinnen 11:0. Tilſiter SC.
Maſſovia Lyck 3:0. York Inſterburg RSV.
Raſtenburg 11:0.
Gau Pommern: Stettiner SV. PSV. Stet=
tin
1:2: Preußen Köslin Hubertus Kol=
berg
1:3.
Gau Brandenburg: Tennis Boruſſia Hertha
BSC. 0:2; Minerva
Union Oberſchöne
weide 0:1; Berliner SV. Pankower SV.
1:1: Cottbus=Süd BV. Luckenwalde 1:1;
Blau=Weiß Wacker 04 4:1; V. f. B. Pan=
kow
Viktoria 89 1:1.
Gau Schleſien: Hertha Breslau Beuthen 09
0:2: Breslauer Sppg. 02 Sppg. Hoyers=
werda
1:1: Preußen Hindenburg STC.
Görlitz 1:4.
Gau Nordmark:
GauNiederſachſen: Algermiſſen 1911 Göttingen
1905 4:1; Arminig Hannover V.f.B.
Peine 1:0; Bremer Sportverein Werder
Bremen 0:9; Hildesheim 06 Komet Bre=
men
6:3.
Gau Sachſen: Dresdener SC. Polizei Chem=
nitz
1:4; V. f. B. Glauchau Guts Muts
Dresden 1:1: Chemnitzer BC. SC. Pla=
nitz
8:0: 1. Vogtl. FC. Plauen Sppgg.
Falkenſtein 2:1.
Gau Mitte: Preußen Magdeburg SV. Stein=
2: SC. Erfurt Viktoria 96 Magde=
ach
1:2,
2. V. f. L. Bitterfeld Fortung Mag=
burg
2
deburg 6:0; SV. 99 Merſeburg 1. SV.
Jena 2:2.
Gau Weſtfalen: Vilt. Recklinghauſen SV.
Höntrop 2:0; S. u. S Hüſten Sppg. Her=
ten
3:0; Arminia Bielefeld Schalke 04
0:6: Sportfreunde Dortmund Germania
Bochum 4:2.
Gau Nieder hein: V.f L. Benrath T. S. V.
Duisburg 99 1:2; Schwarz=Weiß Barmen
Fort. Düſſeldorf 1:3: Boruſſ Gladbach
Schwarz=Weiß Eſſen 3:2. Alemannia Aachen
Rheydter SV. 1:2: FV. 08 Duisburg
Preußen Krefeld 3:1
In Turin: Italien Oeſterreich 2:4 (0:3).
In Rom: Rom Budapeſt 4:2 (2:0).
Das Programm der Fußball=Punktekämpfe
war an dieſem Sonntag nicht allzu umfangreich,
aber unter der geringeren Anzahl von Spielen
befanden ſich doch einige Treffer von größter
Wichtigkeit. Wenn nicht alles trügt, dürften ſo=
gar
einige Vorentſcheidungen gefallen ſein. Im
Gau Südweſt haben die führenden Offenbacher

Die kleine Preisfrage für Zußballer

ergab unter den ſieben punktgleichen Einſendern
folgende Preisverteilung:
1. Preis: 5 RM. bar: Emil Klein, Darm=
ſtadt
, Fuhrmannſtraße 11;
2. Preis: zweimonatiger Freibezug des Darm=
ſtädter
Tagblatts: Kaſpar Krimm, Die=
burg
, Altſtadt Nr. 3.
3. Preis: einmonatiger Freibezug des Darm=
ſtädter
Tagblatts: Theo Gorr, Darm=
ſtadt
, Schuchardſtraße 4.

Alle Spielergebniſſe hat niemand richtig vor=
ausgeſagt
; die meiſten Einſender wurden durch
die Ergebniſſe in Arheilgen und Dieburg, ſowie
bei den 75er Turnern überraſcht.
Die nächſtbeſten Einſender waren: Heinz Bor=
ger
, Darmſtadt, Neckarſtraße; Friedrich Welz,
Darmſtadt, Dieburger Straße; Heinrich Habich,
Darmſtadt, Stiftsſtraße: Heinrich Kalbfleiſch,
Klein=Umſtadt, Adolf=Hitler=Straße.
Die zweite Klaſſe der richtigen Einſen=
dungen
füllen 34 Propheten, während alle übri=
gen
Beteiligten denen wir alle für ihre Teil=
nahme
danken punktlos ausgingen.

Kickers das Spiel in Frankfurt gegen die Ein=
tracht
mit 2:2 (1:1) unentſchieden halten können
und damit einen ſehr wertvollen Punkt gewon=
nen
. 10 000 Zuſchauer wohnten, dieſem Kampf
bei, in dem beide Mannſchaften eine recht gute
Leiſtung zeigten. Da die Kickers von den aus=
ſtehenden
Spielen die ſchwerſten auf eigenem
Platz haben, ſo iſt die Wahrſcheinlichkeit, daß der
Meiſtertitel einmal nach Offenbach fällt, jetzt
recht groß geworden. Wormatia Worms, einer
der gefährlichſten Gegner für die Kickers, konnte
in Wiesbaden ebenfalls ein Unentſchieden von
1:1 erreichen. Der Dritte im Bunde der Favo=
riten
, der FK. Pirmaſens, ſchlug zwar mit einer
beachtlichen Leiſtung OA. Worms klar mit 4:0
(2:0), aber der Rückſtand von zwei Punkten ge=
genüber
den Kickers wird um ſo ſchwerer aufzu=
holen
ſein, als Pirmaſens noch einige ſchwere
Spiele auswärts vor ſich hat. Die Bedeutung
des eigenen Platzes iſt aber gerade in dieſer
Saiſon beſonders fühlbar geworden. Eine
typiſche Heim=Mannſchaft iſt auch der FC.
Kaiſerslautern, der am Vorſonntag in Frank=
furt
von der Eintracht mit 6:1 ſchwer geſchlagen
wurde und nun zu Hauſe die ſicher nicht ſchlechte
Mannſchaft von Boruſſia Neunkirchen 4:1 be=
ſiegte
.
In Bayern fand das Spiel in Schweinfurt
ſtarke Beachtung. Der Tabellenführer München
60 konnte hier in einem torloſen Spiel wenig=
ſtens
einen Punkt gewinnen und damit auch
einen Punkt Vorſprung vor dem heftig nach=
drängenden
1. FC. Nürnberg erobern. Die Mün=
chener
Bayern hatten ſich zwar von dem ſchwe=
ren
Schock ihrer Niederlage gegen Jahn Regens=
burg
erholt, ſie ſchlugen auch den Würzburger
FV. 04 in Würzburg ſehr ſicher mit 4:1, aber
für den Meiſtertitel kommen ſie doch nicht mehr

in Frage.
In Württemberg iſt jetzt wieder Union
Böckingen allein an der Tabellenſpitze, Böckingen
ſiegte nach hartem Kampf in Birkenfeld 1:0. Da=
gegen
fielen die Stuttgarter Kickers um einen
Punkt zurück, weil ſie im Lokalkampf gegen den
SC. nur unentſchieden 1:1 ſpielen konnten. Mit
einem weiteren Punkt Abſtand folgt der VfB.
Stuttgart, der den SSV. Ulm 3:1 ſchlug.
In Baden gab es eine Rieſenüberraſchung.
Phönir Karlsruhe, konnte den VfL. Neckarau,
der vor kurzem noch mit zu den Favoriten zählte
und nun in Abſtiegsgefahr gekommen iſt, mit
nicht weniger als 7:1 Toren ſchlagen. Der KFV.
hüßte in Brötzingen wieder einmal einen Punkt
ein (1:1). Der führende SP. Waldhof hatte
wieder einen Ruhetag.

Gau XIII
ckers Offenbach
32. Pirmaſens
ormatia Worms
5V. Frankfurt
ntracht Frankfurt
Kaiſerslautern
. Wiesbaden
önix Ludwigshafen
. 05 Mainz
uſſia Neunkirchen
ortfr. Saarbrücken
O. Marms

(Südweſt).

33:25 22:10 N. 20:12 15. 19:11 16:14 16:16 16 16:16 18 3
39: 15:17 17 15:19 17 3 15:19 16 40:34 16 28
3 14 2038 9:19

10009 Zuſchauer
am Riederwald.
Einkracht -Kickers Ofſenbach 2:2 (1:1)
Der Riederwald=Sportplatz wies am Sonntag
ein ſeit langer Zeit nicht mehr geſehenes Bild
auf, denn rund 10 000 Zuſchauer waren gekom=
men
, um dem Treffen der beiden alten Rivalen
beizuwohnen, das auf Grund des hohen Sieges
der Eintracht über Kaiſerslautern und des gün=
ſtigen
Tabellenſtandes der Offenbacher mit großer
Spannung erwartet wurde. Die Erwartungen
der Zuſchauer wurden reſtlos erfüllt, denn ſie
ſahen einen Großkampf erſter Ordnung, der beide
Mannſchaften in beſter Verfaſſung zeigte und mit
einem verdienten Unentſchieden endete. Eintracht
bewies, daß der Sieg über Kaiſerslautern kein
Zufallserfolg war, und auch die Offenbacher zeig=
ten
ſich, abgeſehen von einigen Schwächen, im
Sturm, in ſehr guter Form.
Eintracht hatte den beſſeren Start und lag
nach mehreren ſchönen Angriffen in der 5. Min.
in Front. Lindner verwandelte einen von Nei=
del
an Monz verſchuldeten Elfmeter unhaltbar.
Ein auf die gleiche Weiſe zwei Minuten ſpäter
fälliger Strafſtoß brachte nichts ein, und dann
kamen die Offenbacher nach mehreren ſchönen
Angriffen zum Ausgleich durch Gerth, wobei al=
lerdings
der Eintrachthüter Schmidt nicht ſchuld=
los
war. Nach der Pauſe hielt das hartnäckige
Ringen an. In der 2. Minute lag Offenbach
durch einen Strafſtoß Kühnles 2:1 in Führung,
die Eintracht in der 14. Minute durch Berger,
nach famoſer Einleitung durch Lindner, aus=
gleichen
konnte. Die letzte halbe Stunde ſah ein
hartes und ſchweres Ringen ohne weitere zähl=
bare
Erfolge. Schiedsrichter Dehm=Durlach wurde
bei dem durchweg auf Kampf eingeſtellten Tref=
fen
vor eine ſchwere Probe geſtellt, die er aber
ausgezeichnet beſtand.
SV. Wiesbaden Wormalia Worms
1 09.
Das Spiel litt außerordentlich unter den ſehr
ſchlechten Bodenverhältniſſen, die techniſche Fein=
heiten
einfach nicht zuließen. Die Spieler waren
froh, daß ſie den Ball überhaupt fortbewegen
konnten. Das Ergebnis entſpricht aber dennoch
nicht nur dem Verlauf des Treffens, ſondern auch
der heute gezeigten Kampfkraft der beiden
Mannſchaften. Wenn Wormatia in der erſten
Halbzeit Vorteile hatte, ſo waren dafür nach der
Pauſe die günſtigeren Chancen bei den Platz=
herren
. Fath brachte die Wormſer in der 15.
Minute der erſten Halbzeit in Führung. Wies=
baden
glich erſt 12 Minuten vor Spielende durch
einen Treffer von Kraus aus. 4000 Zuſchauer
folgten den Ereigniſſen mit lebhafter Anteil=
nahme
. Das Spiel war eigentlich nicht ſchwer
zu leiten, um ſo mehr wunderte man ſich, daß
der Schiedsrichter Schlemmer=Karlsruhe nicht ge=
rade
den beſten Eindruck hinterließ.

Zu Hauſe ſiegk Kaiſerslaukern
FC. Kaiſerslanter-
Barnfi Jemfichen 42t 141.
Diesmal war der Anhang des FC. Kaiſers=
lautern
nicht in dem ſonſt gewohnten, großen
Ausmaß erſchienen, vielleicht wirken ſich die
ſchweren Niederlage, die ſich der FC. Kaiſers=
lautern
faſt regelmäßig in den auswärtigen Spie=
len
holt, allmählich auch ernüchternd auf das
eigene Publikum aus. Nur 1500 Zuſchauer
wohnten dem hart und erbittert durchgeführten
Kampf bei. Der Kampf ſtand auf keinem be=
ſonderen
Niveau, doch trug daran wohl in erſter
Linie der ſchlechte Boden ſchuld. Der Sieg der
Lautringer, war verdient, denn ſie hatten den
beſſeren Sturm, der auch dem Spielverlauf
ſeinen Stempel aufdrückte. Bei den Boruſſen
waren die Verteidigung und die Läuferreihe recht
gut, doch trieben die Läufer das Spiel zu ſehr
in die Breite.
Kaiſerslautern war in der erſten Spielhälfte
durchweg überlegen und führte auch in dieſer
Zeit die Entſcheidung herbei. Der erſte Treffer
fiel allerdings erſt nach 30 Minuten durch Zängry
auf Vorlage von Reichmann. Boruſſia kam ſo=
gar
gleich anſchließend nach einem zu ſchwach
abgewehrten Strafſtoß durch Koch zum Ausgleich.
Reichmann und Zängry brachten aber die Platz=
herren
noch bis zur Pauſe 3:1 in Front. Nach
der Pauſe kamen die Saarländer zwar etwas
ſtärker auf aber Kaiſerslautern gab doch immer
noch den Ton an. Durch einen Drehſchuß des
Linksaußen konnten die Einheimiſchen auch noch
ein viertes Tor erzielen.
Die Pfälzer ſchlagen A.9. Worms
2 071.
Nebel und glatter Boden taten ſich als
ſchwere Hinderniſſe für dieſes Spiel auf, aber
dennoch ſahen die 1500 Zuſchauer einen raſ=
ſigen
und äußerſt lebendigen Kampf. Pirma=
ſens
führte dieſen Kampf faſt ſtändig über=
legen
, dabei war aber Worms durchaus kein
ſchwacher Gegner. Im Gegenteil, die Gäſte
kämpften nicht nur mit Eifer und Hergabe
ihrer beſten Kräfte, ſie zeigten ſogar gutes
Können. Hervorragend war vor allem der
junge Tormann Drehr. Auch die Verteidigung
ſchlug ſich ſehr tapfer. Der Sturm arbeitete
zwar nur mit Durchbrüchen, wurde dann aber
ſtets ſehr gefährlich. Beim Sieger gab wieder
die ausgezeichnete Läuferreihe mit dem alten
Kämpen Hergert den Ausſchlag. Sie dirigierte
ſtets das Spiel. Hergert ſelbſt war übrigens
auch bei zwei Toren der Schütze. Er verwan=
delte
ſchon in der zweiten Minute einen Straf=
ſtoß
. Gronauer ſchoß in der 27. Minute den
zweiten Treffer. Neun Minuten nach der
Pauſe verwandelte Hergert einen Elfmeter zum
dritten Treffer und Wagner ſtellte ſchließlich
das Endergebnis her. Unverſehrt=Pforzheim
leitete das Spiel recht gut.
Sporifreunde Saarbrücken in Ludwigs=
Maen z.t Ge geſchlagen.
Im Anſchluß an eine würdig verlaufene
Kundgebung zu Ehren der Gäſte von der Saar
kam Phönix in einem fair verlaufenen Spiel
mit einem 3:1= (2:0) Sieg zu zwei wertvollen
Punkten. Phönix hatte ſchon in der erſten
Halbzeit mehr vom Spiel, jedoch übertrieb in
dieſer Zeit der Innenſturm der ſtark umge=
ſtellten
Mannſchaft die Kombination zu ſehr.
Immer wieder ſcheiterte der Angriff an der
allerdings ganz ausgezeichneten Abwehr der
Gäſte. Pletzſch im Saarbrücker Tor hielt die
gefährlichſten Schüſſe. Aus einem Gedränge
heraus kam Ludwigshafen in der 13. Minute
durch Dattinger zum erſten Treffer. Schon in
der nächſten Minute glich Saarbrücken durch
ſeinen Halbrechten Fiſcher aus. Erſt kurz vor
der Pauſe konnte Phönix durch ſeinen Mittel=
ſtürmer
Neumüller erneut in Führung ziehen.
Nach der Pauſe war der Kampf recht wechſel=
voll
. Ludwigshafen ſtellte den Sieg in der
20. Minute durch ein Tor von Statter ſicher,

[ ][  ][ ]

Nr. 42

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 12. Februar 1934

Naüer die Satstüde Taler Sauftellehi
PfR. Bürſtadt punktgleich mit Polizei Darmſtadt als Spitzenreiter. Olympia Lorſch befeſtigt in Dieburg den 3. Platz.
oder. Seg ain Ahelge Miſchen buriet 4. Nanfd der Seburfg.

V. f. R. Bürſtadt Viktoria Urberach 5:0 (3:0),
04 Arheilgen Spp. 98 Darmſtadt 1:4 (0:1),
Haſſia Dieburg Olympia Lorſch 0:2 (0:1),
Stark. Heppenheim Ol. Lampertheim 1:1 (1:1).
In der Gruppe Südheſſen hat der Faſtnacht=
Sonntag eine nicht überraſchende Entwicklung
gebracht: V. f. R. Bürſtadt, der nun die gleiche
Anzahl Spiele hinter ſich hat wie die Darmſtäd=
ter
Polizei, hat den bisherigen Vorreiter ein=
geholt
. Beide Vereine führen nunmehr mit 22.
Pluspunkten unſere Gruppe an, und ſo erleben
wir jetzt ein ſpannendes Rennen um die Meiſter=
ſchaft
. Jeder verlorene Punkt in den noch aus=
ſtehenden
Spielen kann der Begräbnisſchein für
die Meiſterſchaft ſein. Die ſchwerſten Spiele hat
Polizei an den beiden kommenden Sonntagen zu
beſtehen: Am nächſten muß ſie in Lampertheim
bei der Olympia ſehr auf der Hut ſein, denn am
25. Februar müſſen die Grünen in die Höhle
des Löwen nach Bürſtadt. In den übrigen Spie=
len
ſollten die Favoriten wohl kaum Niederlagen
erleiden.
Den bisherigen 3. Platz hat Lorſch, allerdings
mit ſtarkem Glück geſegnet, durch ſeinen 0:2=Sieg
in Dieburg weiter befeſtigt. Die Kreisſtädter
ſind dadurch auf den 5. Platz zurückgefallen,

während SV. 98 durch einen in dieſer Höhe
überraſchend imponierenden Sieg am Arheilger
Mühlchen den 4. Platz belegen konnte. Die Ar=
heilger
Elf wurde ausgerechnet beim 1:1=Stand
etwas nervös und das koſtete ſie auch noch zwei
Mann. Es wird alſo Zeit, daß die Vorſtädter
erwachen!
Die Olympier aus Lampertheim fanden beim
Letzten in Heppenheim erbitterten Widerſtand
und mußten ſich mit einem Punkt begnügen. Viel
hätte nicht gefehlt und er wäre auch noch am
Galgen hängen geblieben.
Das angeſetzte Treffen Polizei Darmſtadt
FV. Bensheim war am Samstag wegen der
ſchlechten Platzverhältniſſe abgeſetzt worden.

Spiele gew. un. verl. Tore Pkte.

V.f. R. Bürſtadt 14 10 37:12 Polizei Darmſt. 1 2 34:1. Olympia Lorſch 14 SV. 98 Darmſt. 14 4 3. z. Haſſia Dieburg 14 4 8.30 16 Ol. Lamperth. 14 6 35:2 14. Vikt. Urberach 14 5 Sppg. Arheilg. 14 3 94 Germ Pfungſt. 14 4 23:45 1 FC. 07 Bensh. 14 13:40 9 Stark. Heppenh. 15 12 18:36 4

(
Benin die Giutmer ſcneßen ...

Spogg. Arheilgen 04
SV. 98 Darmſtadt 1:4 (0:1).
Dreißigjähriges Vereinsjubiläum der SVgg.
Arheilgen und damit gleichzeitig 30jähriges
Jubiläum im Spielverkehr mit dem Sportver=
ein
98 Darmſtadt bzw. ſeinen Stammvereinen.
Hartnäckige, immer im Rahmen des ſportlichen
Anſtandes ſich bewegende Kämpfe haben ſich die
beiden Vereine im Laufe dieſer Zeit geliefert,
die ihren Höhepunkt erreichten, als vor einigen
Jahren beide Sportpioniere der höchſten Klaſſe
angehörten. Heute iſt die Lage anders. Die
Arheilger werden von dem Geſpenſt des Ab=
ſtieges
in die 3. Spielklaſſe verfolgt, der durch
die heutige hohe Niederlage und den Verluſt
von 2 Leuten akut geworden iſt. Es wäre ein=
fach
ſehr bedauerlich, wenn dieſer Verein, der
doch auf allen Gebieten des Sports eine Rolle
ſpielt, dieſen bitteren Weg gehen müßte.
Das Spiel ſelbſt hatte auch heute wieder
alles, was in Arheilgen und in Darmſtadt
Sportenthuſiaſt iſt, in ſeinen Bann gezogen. 900
Beſucher mögen es geweſen ſein, die das gerade
noch ſpielfähige Spielfeld umſäumten, als der
Schiedsrichter Sattler=Eintracht Frankfurt.
die Mannſchaften
zum Kampfe rief.
Arheilgen: Körber; Barnewald, Traſer;
Bohl, Becker, Reitz; Treuſch, Hundsdorf, Bauer,
Rückerich, Fleck.
SV. 98: Bärenz; Eßlinger, Kugel; Geyer.
Schnägelberger, Frey; Mahr, Orlemann, Seif=
fert
, Böhner, Hebeiſen.
Der Kampfverlauf
zeigt, daß beiden Mannſchaften heute beſonders
viel an einem Punktgewinn gelegen war. SV.
hatte noch die ſaftige Niederlage gegen Polizei
in den Knochen, und die Arheilger wollten die
Diſtanz zwiſchen ſich und ihren Vordermännern
in der Tabelle verringern. So gab es auch ab=
wechſelnd
bewegte und gefährliche Momente vor
beiden Toren. Der unverwüſtliche Bauer, der
immer noch durch ſein forſches und ſchnelles
Wirken, das Arheilger Stürmerſpiel diktiert,
ſchickt einen Kraftſchuß in Bärenz Hände. Auf
der anderen Seite kommt Böhner gut durch, doch
Mahr wird abſeits getrillert. Hebeiſen hat jetzt
eine gute Chance, den Torreigen zu eröffnen,
doch ſein Schuß, aus freier Poſition abgegeben,
geht drüber. Treuſch, der ſchnelle, man möchte
faſt ſagen zu ſchnelle Außen, wird gegen Frey
ruppig und muß eine Verwarnung einſtecken.
Seiffert, der heute endlich einmal mit dem
nötigen Mumm ſpielte, blieb es dann vorbehal=
ten
, das erſte Tor zu markieren. Er erhielt von
Böhner eine gute Vorlage und knallte aus 20
Meter Entfernung wuchtig und unhaltbar in
Körbers Gehäuſe. Faſt wäre Arheilgen an=
ſchließend
er Ausgleich gelungen, doch der auf

der Torlinie ſtehende Frey beförderte den Weit=
ſchuß
von Rückerich ins Aus.
Nach Halbzeit durften die Arheilger wenig=
ſtens
einmal jubeln, als eine ihrer heftigen
Attacken zum Ausgleich führte. Hundsdorf
ſchoß aufs Tor, und von Freys Knie ſpritzte der
Ball
zum 1:1
ins Netz. Sonderbar bleibt nur, daß die Ar=
heilger
, die zu Beginn der 2. Hälfte tonan=
gebend
waren, nach dieſem Treffer zurückfielen.
Die Darmſtädter zeigten jetzt ein techniſch und
taktiſch hochſtehendes Spiel. Der Ball wanderte
wie am Schnürchen von Mann zu Mann, und
vor allem wurde auch, wenn es an der Zeit
war, geſchoſſen, ſo daß Körber, Arheilgens
Hüter, ſein beachtliches Können zeigen konnte.
Böhner erwiſchte im Anſchluß an eine gute
Kombination das Leder und ſchoß von der
Strafraumgrenze unheimlich ſcharf
zum 2:1=Führungstreffer
ein. Kurz darauf vollbrachte er eine wirkliche
Glanzleiſtung. Auf einer Strecke von 12 Metern
umſpielte er mit allen möglichen Täuſchungs=
manövern
6 Leute, täuſchte auch den Torwächter
und gab uneigennützig an Seiffert weiter, der
nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte.
Es ſteht 3:1.
Treuſch, der während des Spiels mehrmals
durch unſportliches Verhalten aufgefallen war,
machte ſeiner Wut dadurch Luft, daß er einen
Ball in die Zuſchauermenge warf. Der Schieds=
richter
ſchickte ihn dafür in die Kabine. Seiffert
ſchied ebenfalls aus, allerdings als Verletzter.
Der Platz=Verteidiger Traſer ging in den
Sturm, nicht aber zum Nutzen ſeiner Mann=
ſchaft
, denn durch Foulſpiel, das mit Platzver=
weis
geahndet wurde, ſorgte er nur für weitere
Dezimierung ſeiner Mannſchaft. Hebeiſen kam
kurz vor Schluß noch einmal gut durch und ſchoß
ſcharf und unhaltbar in die lange Ecke zum
Endreſultat ein.
In der Arheilger Mannſchaft
war der Linksaußen Fleck ein Verſager. Daß
er bei ſeinem ſchlechten Spiel auch noch luſtlos
ſpielte, wirkte beſonders unſchön. Becker, ſonſt
immer die Seele der Arheilger, iſt ſtark zurück=
gegangen
. Vielleicht liegt hier der Grund für
die Arheilger Mißerfolge. Die Beſten waren
noch Bauer, Bohl und Reitz. Die beſten
Leute der 98er waren Schnägelberger und
Böhner, die heute ein hervorragendes Spiel
zeigten. Kugel kam ihnen am nächſten, während
der Rechtsaußen Mahr vollkommen, ausfiel.
Auch Orlemann bewährte ſich als Halbſtürmer
erſt zeitweiſe. Bärenz ſchien manchmal unſicher,
Eßlinger müßte ſeinen Ball ſchneller und här=
ter
abſchlagen, ſonſt war er wie immer gut.
Schiedsrichter Sattler war keine Größe, be=
ſonders
ſeine Abſeitsentſcheidungen auf beiden
Seiten waren oft handgreiflich falſch.
Das Spiel der Reſerven wurde am Samstag
abgeſagt.
re

Punkke-Teilung am Galgen.

Slarkenburgia Heppenheim
anmic Lzunperlſen 1:4 1.1.
Ungefähr 500 Zuſchauer hatten ſich am Gal=
gen
eingefunden, die auf dem moraſtigen
Spielfeld dennoch ein temporeiches Spiel vorge=
führt
bekamen. Leider war der Schiedsrichter
ſehr ſchwach, er leitete keineswegs ſo, wie man
dies von einem guten Spielleiter erwarten
ſollte.
Lampertheim ſtand mit Roth; Stefan,
Klotz; Weyand, Baier, Schenkel; Bienfeld, Gün=
teroth
, Hooch, Koch, Jenner.
Heppenheim ſtellte ſich den Gäſten wie
folgt: Graber: Vock 1, Wolf: Vock II. Martin,
Eck; Jakob, Mahr, Rettig, Edelmann, Schmidt.
Bereits in der 10. Minute geht Lampertheim
durch ein wunderſchönes Tor in Führung, der
Mittelſtürmer nahm eine Flanke direkt aus der
Luft und ſchießt unhaltbar ein. Nach wechſel=
ſeitigem
Feldſpiel kann der Heppenheimer
Linksaußen Schmidt den Ausgleich erzielen.
Nach der Pauſe gab zwar Heppenheim der Ton

an, konnte aber trotz einiger guter Chancen
nicht zum verdienten Sieg kommen. Beide
Mannſchaften waren ausgeglichen; der Turm in
der Schlacht war der Lampertheimer Mittelläu=
fer
Baier.
H. H.
SV. Roßdorf Rot=Weiß Dſtdt. (ausgefallen).
Das Sportgelände in Roßdorf war in der=
art
ſchlechter Verfaſſung, daß der Spielleiter
Leßler=Mainz den Platz für das Verbands=
ſpiel
nicht freigab. Die Reſerven der beiden
Vereine waren gezwungen, zweimal 45 Minu=
ten
in Schlamm und Waſſer zu kämpfen, da
der Schiedsrichter Heib=Arheilgen (trotz Ein=
ſpruchs
) den Platz für ſpielfähig erklärte! Die
naſſen Anſtrengungen auf beiden Seiten brach=
ten
ein 3:3 Reſultat zuſtande. Eigentlich follte
man annehmen, daß einem Spielleiter vor
allem die Geſundheit der Spieler am Herzen
liegt. Dieſes Spiel hätte ebenſogut wie das
der Erſten ein paar Wochen ſpäter aus=
getragen
werden können, zumal es ſich in
dieſem Falle um ein vollſtändig bedeutungs=
loſes
Treffen handelte.

Ein Muſterſpiel von 22 Sportsleuten.

V.f.R. Bürſtadt - Vikkoria
Urberach 5:0 (3:0).
Wiederum waren zirka 800 Zuſchauer auf dem
Bürſtädter Waldſportplatz erſchienen, die ihre
Mannſchaft einen weiteren Schritt zur Meiſter=
ſchaft
machen ſehen wollten. Trotz des glatten
Reſultates war das Spiel lange nicht ſo eindeu=
tig
, wie das auf den erſten Blick erſcheinen
könnte. Bürſtadt erſchien mit einem vollſtändig
umgekrempelten Sturm, der den Ball zwar ſchön
flach hielt, aber, genau wie ſeither, die Tatkraft
vor dem gegneriſchen Tor nicht aufk hte Auf
dem moraſtigen Spielfeld ſtellten ſich dem ſehr
gut leitenden Schiedsrichter Becker=Mainz die
Mannſchaften wie folgt:
Bürſtadt: Ludwig; Guggemus. Gotha;
Koch, Schmidt. Ruh: Emich, Ohl. Hartmann,
Kleber, Stockmann.
Urberach: Genſſert 2.: Rink. Schwab;
Knapp 1., Genſſert 1. Schmidt: Dutine, Lott,
Wunderlich, Krauß, Kreher.
Bereits in den erſten Spielminuten gibt es
ſpannende Momenke

vor dem Urberacher Tor. In der 13 Minute
wird ein Elfmeter fällig, der von Schmidt ſchlecht
placiert vergeben wird. In der 16. Minute jer
doch kommt Ohl=Bürſtadt gut durch und beſchließt
ſeinen Lauf mit einem kräftigen Torſchuß. Nach
ein paar Minuten Feldſpiel erhöht derſelbe
Spieler auf 2:0. Obwohl ſich Urberach ſehr gut
wehrt, kann Stockmann noch vor der Pauſe für
Bürſtadt eine 3:0=Führung erzielen. Nach dem
Seitenwechſel wurde das Spiel bei leichter Ueber=
legenheit
der Bürſtädter ſehr fair weitergeführt,
wobei Kleber jetzt beſſer zur Geltung kam. Er
erhöht ſchließlich auf 4:0 und ſtellt mit einem
bombigen Strafſchuß das Schlußreſultat her.
Sehr lobenswert war bei dieſer Begegnung
die Anſtändigkeit beider Mannſchaften. Es war
ein Muſterbeiſpiel, wie man es ſich immer zu
ſehen wünſcht. Bei Urberach gefiel vor allem
die Deckung, wo der Mittelläufer Genſſert wie=
der
ganz hervorragend war. Er überragte auch
auf der Gegenſeite Schmidt, der von ſeiner
früheren Form weit entfernt iſt. Gotha und
Ruh waren die beſten Raſenſpieler, Stockmann
ſtand diesmal links und Emich rechts, Stockmann
konnte ſich einfach nicht zurechtfinden, er iſt eben
nur ein prima Außenläufer. Emich auf ſeinem
neuen Poſten als Rechtsaußen muß ſich noch ein=
ſpielen
, nur Kleber war wieder gut in Form.
H. H.

Lorſch ſiegt mit Glück in Dieburg.

Haſſia Dieburg Olympia
Lorſch 0:2 (0:1).
Vor annähernd 500 Zuſchauern ſtieg dieſer
Kampf. Der Platz befand ſich in beſter Ver=
faſſung
. Dem Schiedsrichter Brehm=Bürgel
ſtellten ſich folgende Mannſchaften: Dieburg:
Wick; Schmidt, Fach 3: Würz, Fach 1. Müth;
Kuhn, Fach 2, H. Schmidt, Stückling, Kurz.
Lorſch: Faſſoth; Degen, Schmitt; Adrian,
Lorbacher 1. Albert: Wachtel, Lorbacher 2,
Schmitt, Metz, Rotenheber.
Der Spielverlauf.
Lorſch hatte Anſtoß und wurde in den erſten
Minuten durch ſein raſantes Flügelſpiel des
öfteren gefährlich, konnte jedoch vorerſt nichts
Zählbares erreichen. Allmählich ſchälte ſich eine
kleine Ueberlegenheit der Haſſianer heraus, je=
doch
Lorſchs Torwart verſtand es meiſterhaft,
ſein Tor reinzuhalten. Durch ſein überlegtes
Spiel trieb der vorzügliche Gäſte=Mittelläufer
Lorbacher immer wieder ſeine Mannen vor und
ließ vor dem Dieburger Tor gefährliche Situa=
tionen
entſtehen. Dabei hatte Wick des öfteren
ſchweres Glück. Haſſia arbeitet dann eine fühl=
bare
Ueberlegenheit heraus, jedoch ſtand ihr das
Glück nicht zur Seite. In der 17. Minute ging
ein Strafſtoß knapp, neben die Latte. Kurz
darauf hatte Lorſch Duſel! Es riecht nach Tor
aber immer meiſtert der Torwächter die ge=
fährlichſten
Bälle. Das Eckenvexhältnis ſteht
bereits 4:0 für Dieburg, aber der Endeffekt, ins
Tor, war nicht zu erreichen. Mitte der Halb=
zeit
erzielte Lorſch eine Ecke, die jedoch nichts
einbringt. In der 30. Minute entſteht vor dem
Dieburger Tor ein Geplänkel, Lorſchs rechter
Läufer iſt zur Stelle, und

Kreisklaſſe 1, Gruppe 1.
Tgeſ. 1875 Darmſtadt SC. Ober=Ramſtadt 3:1,
SV. 1911 Gr.=Gerau Spp. Weiterſtadt 3:1,
SC. 03 Egelsbach Union Wixhauſen 4:0,
SV. Roßdorf Rot=Weiß Darmſt.: ausgefallen.
Union Darmſtadt Germ. Eberſtadt: kampflos
für Eberſtadt.
In der Kreisklaſſe 1, Gruppe 1
hat der FC. Egelsbach mit einem 4:0=Sieg über
die an zweiter Stelle liegende Union Wixhauſen
ſeinen Siegeszug unangefochten fortgeſetzt. Durch
die Niederlage iſt Wirhauſen auf den dritten
Platz zurückgefallen, da die Eberſtädter Ger=
mania
durch ihren kampfloſen Punktgewinn
gegen die geſperrten Beſſunger auf 18 Punkte
kam. Allerdings hat Wirhauſen ein Spiel
weniger als die Kurſtädter vom Frankenſtein.
Die ſ5er Turner rückten durch ihren 3:1=Sieg
über Ober=Ramſtadt etwas aus der Gefahren=
zone
. Auch SV. Groß=Gerau landete einen auch
in der Höhe erwarteten 3:1=Sieg über die Nach=
barn
aus Weiterſtadt. Die Begegnung in Roß=
dorf
gegen Rot=Weiß Darmſtadt fiel den Platz=
verhältniſſen
zum Opfer.
Die Tabelle hat nun folgendes Ausſehen:

Spiele gw. un. vl. Tore Pkt.

FC. 03 Egelsbach . . 14 14 11.
77 28 Germania Eberſtadt. 14 8 2 18 Union Wixhauſen .. 13 6 3 29 16 SV. Mörfelden ..." 13 4 *3 16 SV. Roßdorf .. 4 40" 18 Rot=Weiß Darmſtadt . 7 2 4 *
28:5 SV. Groß=Gerau .. 11 1 5 24
:33 Viktoria Griesheim. 5 28:42 10 SC. Ober=Ramſtadt 4 2 8 2438 1. Tgſ. 1875 Darmſtadt 14 1 9 25:37 An
nion Darmſtadt .. 14 4 8 18:37 VfL. Michelſtadt . . . 11 z 1 7 30:39 SV. Weiterſtodt ... 14 3 1 10 24:49

das Spiel ſteht 0:1.
In der 35. Minute vergibt Dieburg die große
Chance zum Ausgleich. Kuhn wird im Straf=
raum
hart angegangen, den verhängten Elf=
meter
ſchießt Fach 2 dem Torwächter
in die Hände. Mit 0:1 werden die Seiten
gewechſelt.
In der zweiten Halbzeit
ließ das Spiel merklich nach. Lorſch hatte ſich
auf Halten des Reſultats eingeſtellt, drei Ver=
teidiger
und vier Läufer verſtanden dieſen Vor=
ſprung
zu halten. Dieburg ſetzte noch einmal
alles auf eine Karte, aber da die Stürmer den
krönenden Torſchuß vermiſſen ließen, war ihnen
kein Erfolg beſchieden. Gegen Schluß wurde
Lorſch mit ſeinen drei Stürmern öfters gefähr=
lich
, eine Minute vor Schluß geht der Links=
außen
durch, und
Nummer 2 ſitzt .i den Dieburger Maſchen.
Mit dem Schlußpfiff verließ Lorſch als glück=
licher
Sieger den Platz,
Bei Dieburg
zeigte ſich Wick im Tor ſchwach und muß in Zu=
kunft
ſeine Nervoſität abreagieren. Die Ver=
teidigung
war gerade nicht in beſter Verfaſſung,
durch ihre ſchwachen Abſchläge wurde die Läu=
ferreihe
viel zu ſehr überlaſtet. Die Läufer=
reihe
war der beſte Manſchaftsteil. Die Stür=
mer
ließen den Torſchuß vermiſſen. Anders
war es
bei Lorſch.
Der Torwächter zeigte ſich von ſeiner beſten
Seite. Die beiden Verteidiger waren in Hoch=
form
, und in der Läuferreihe überragte Lor=
bacher
1. Im Sturm gefielen namentlich die
beiden Außen. Schiedsrichter Brehm=Bürgel
pfiff energiſch und einwandfrei. Dieburg 2.
FSV. Groß=Zimmern 1. 2:1.

Kreisklaſſe 1, Gruppe Ried.
7:0,
TV. Lampertheim FV. Biblis.
Olympia Biebesheim Vorw. Bobſtadt 14:0,
DJK. Lorſch Konkordia Gernsheim . . 3:1,
FV. Hofheim DJK. Bürſtadt ausgefallen.
Nach dieſem Spielſonntag gilt TV. Lam=
pertheim
ſozuſagen ſchon als Meiſter der Ried=
gruppe
. Die Lampertheimer ſetzten ihren Sie=
geszug
mit einem grandioſen Sieg gegen Biblis
fort und führen unangefochten die Tabelle an.
Ein zweiſtelliges Ergebnis, gab es wieder in
Biebesheim, allerdings kann hier das Torver=
hältnis
nicht gewertet werden, denn die Bob=
ſtädter
kamen mit Verſpätung, ſo daß das Spiel
für ſie bereits verloren war, ehe es begonnen
hatte. Die größte Senſation dürfte wohl der
Spielverluſt von Konkordia Gernsheim bei der
Lorſcher DJK. ſein; danach hat Gernsheim in
der Spitzengruppe nichts mehr zu beſtellen.
Kreisklaſſe 1, Gruppe 3.
SV. Münſter 1:1,
Sportklub. Dietzenbach
Germ. Ober=Roden Germ. Babenhauſen 2i1,
FC. Dreieichenhain SV. Nieder=Roden 4:0,
FC. Offenthal FV. Eppertshauſen 1:4.
Olympia Hahn TSV. Meſſel 3:2 (3:1).
Hahn fand ſich auf den ungewohnten Platz=
verhältniſſen
eher zurecht und erzielte einen Vor=
ſprung
von 3:1. Dann kam Meſſel ſtark auf und
bedrängte das Hahner Tor. Mit Glück gelang
es aber den Platzherren, nach einem 2. Tor der
Gäſte den Sieg zu verteidigen. Zum Lobe der
Parteien ſei feſtgehalten, daß ſie ſich unter der
korrekten Leitung von Lautz=Pfungſtadt vorbild=
lich
vertrugen.

[ ][  ][ ]

Montag, 12. Februar 1934

Falien in Lurin vor 60 000 Zuſchauern
von Leſterreich 2:4 geſchlagen.
Italien hat in ſeinen Fußball=Länderkämpfen
mit Oeſterreich kein Glück. Von dem am Sonn=
tag
in Turin ausgetragenen neuen Länderkampf
erwartete man in Italien einen ſicheren Erfolg,
und das um ſo mehr, als Oeſterreichs Leiſtungen
in der letzten Zeit ſcheinbar zurückgegangen
waren. Die Wiener mußten ſogar in Turin mit
einer ſtark verjüngten Mannſchaft antreten, in
der u. a. auch Sindelar und Geſchweidl ſehlten.
Aber dieſe Mannſchaft zeigte eine ganz hervor=
ragende
Leiſtung, ihr Spiet war von hoher
Klaſſe. Der Sieg wurde ſchon in der erſten Halb=
zeit
mit einer 3:0=Führung ſichergeſtellt. Ziſchek
ſchoß in der 19. Minute den erſten Treffer und
buchte vier Minuten ſpäter auch das zweite Tor.
Schon in der 28. Minute reihte dann Binder
den 3. Treffer an. Kurz nach der Pauſe ver=
wandelte
Gnaita einen Elfmeter für Italien,
und derſelbe Mann ſchoß wenig ſpäter auch das
zweite Gegentor. Die Italiener rückten dem
Ausgleich nahe, aber Ziſchek ſorgte mit einem
weiteren, ſchönen Tor dafür, daß Oeſterreich
ſeinen Sieg ſicherſtellen konnte. Dem Spiel
wohnten nicht weniger als 60 000 Zuſchauer kei.

Darmſtädter Tagblatt /
Der 75er=Skurm war mal aufgelegt.
Turngeſ. 1875 Dſtdt. Ober=Ramſtadt 3:1 (1:1).
Unter ſehr ungünſtigen Platzverhältniſſen
lieferten ſich beide Mannſchaften einen harten
intereſſanten Kampf, den die Hieſigen verdient
gewannen. Zahlenmäßig hätte ihr Sieg höher
ausfallen können. Durch die Hereinnahme von
Hofmann gewann der Sturm der 75er be=
deutend
an Durchſchlagskraft. Er lieferte ein
ſchönes, ſeit langer Zeit einmal anſprechendes
Spiel. Auch die Hintermannſchaft war, wie
immer, aufopfernd und eifrig. Ganz hervor=
ragend
die Gebr. Schäfer. Die Tore ſchoſſen
Hofmann (2) und Heß, das für O.=R. der
Rechtsaußen. Der beſte Mannſchaftsteil der
Gäſte war die ſtabile Hintermannſchaft. Der
Schiedsrichter war unparteiiſch, aber oftungenau.
Beide Mannſchaften verſchoſſen je 1 Elfmeter
und verloren je einen Mann durch Platz=
verweis
.
Rugby-Meiſterſchaftsſpiele.
Heſſen/Heſſen=Naſſau: Eintracht Frankf. BSC.
99 Offenbach 9:0. RV. Fechenheim Frank=
furter
TV. 1860: kampflos für 1860.
Baden/Württemberg: SC. Neuenheim Heidel=
berger
TV. 46 24:0.

*
Selaasfohe iin Banooatt.

Die Handball=Ergebniſſe.
Gauliga=Pflichtſpiele in Südweſtdeutſchland.
Gau Südweſt:
Gruppe Main/Heſſen: ausgefallen.
Gruppe Pfalz, Saar: Sppgg. Merzig TG.
Neunkirchen 5:2.
Gau Baden:
Phönix Mannheim TV. Hockenheim 3:4,
Gau Württemberg:
Weſt: TV. Cannſtatt Stuttgarter Kickers
4:3. TG. Eßlingen Stuttgarter TV. 4:5.
TG. Stuttgart VfB. Stuttgart 21:1.
Oſt: Ulmer FV. 94 St
rtfr. Tübingen 8:4.
TG. Geißlingen
SSV. Ulm 7:4. TB.
Tailfingen TG. Göppingen 3:2.
Gau Bayern:
Nordbayern: ausgefallen.

Südbayern: BC. Augsburg 1860 München
1:10.
In den ſüdweſtdeutſchen Handballgauen gab
es am Sonntag nur wenig Betrieb. Die Mehr=
zahl
der angeſetzten Spiele fiel ſchlechten Platz=
verhältniſſen
zum Opfer. Hoffentlich wird ſich
dieſer bald dauernde Zuſtand in den nächſten
Wochen beſſern, denn ſonſt kann in kaum einem
Gau der Meiſter rechtzeitig ermittelt werden.
Bisher ſteht in den ſüdweſtdeutſchen Gauen
nur ein Meiſter feſt, und zwar der TV. Algen=
rodt
in der Staffel Koblenz=Trier des Gaues
Mittelrhein. Um die Gaumeiſterſchaft muß
Algenrodt noch gegen den Meiſter der Staffel
Köln ſpielen. In einigen der übrigen Gaue
ſtehen die Entſcheidungen dicht bevor, in den
meiſten Gruppen aber wird man noch lange
darauf warten müſſen.

Handbalt im Kreis Starkenburg

Bezirksklaſſe:
V. Arheilgen SV. 04 Arheilgen 2:0 (0:0).
Worfelden Büttelborn (ausgef. Platz vereiſt).
Privatſpiele:
Germania Pfungſtadt TV. Hoffnung Hahn
7:6 (5:2),
TV. Crumſtadt Bauſchheim 7:3 (3:2).
Vorwärts Langen Erzhauſen 1:0, Zweite 3:0.
N
Turnserein Arheilgen
Gruppenſieger!
Als erſte Gruppe der Bezirksklaſſe hat die
Gruppe Nord ihre Pflichtſpiele beendet. Wir
tragen hierzu das unbekannt gebliebene Er=
gebnis
vom letzten Sonntag nach, wo der TV.
Groß=Zimmern in Sprendlingen gegen die
Turner 7:2 ſiegte. Die Arheilger Turner haben
ſich durchgeſetzt, und wer die Elf in ihrer der=
Zeitig guten Verfaſſung öfters geſehen hat, muß
ſagen, daß der erſte Platz verdient iſt. Bei
Ueberprüfung der Spieltabelle ergibt ſich, daß
das Hauptgewicht bei drei Vereinen lag, die
auch die Spitzengruppe bilden, nämlich: TV.
Arheilgen, SVgg. 04 Arheilgen und Merck.
Als Kurioſum ſtellt ſich heraus, daß die SVgg.
94 Arheilgen zweimal gegen die Turner unter=
lag
, aber drei Punkte gegen den Zweiten,
Merck, erzielte und dadurch kamen die Turner
einen Punkt vor Merck, wie die Tabelle veran=
ſchaulicht
:
1 39:26 13
TV. Arheilgen .
1:26 12
. 8 5 2
Merck
3 24:20 9
SVgg. 04 Arheilgen 8
Groß=Zimmern . . 8 3 5 31:37 6
8 21:58 0
Tgde. Sprendlingen 8
Im Ried war das Wiederholungsſpiel Wor=
felden
Büttelborn auf dem Platze der Tſchft.
Griesheim angeſetzt. Schiri Nikolay=Wolfs=
Eehlen erklärte den vereiſten Platz für ſpiel=
unfähig
, ſo daß eine Neuanſetzung notwendie
iſt. Es beſteht daher die unveränderte Lage,
daß Worfelden mit drei Siegen der drei aus=
ſtehenden
Spiele Punktgleichheit mit Tſchft.
Griesheim erzielen kann.
Die Privatſpiele kommen langſam in Fluß
Meiſtens werden nur kurzfriſtige Spielabſchlüſſe
uinter Nachbarvereinen getätigt, da das Arbeiten
auf lange Sicht bei der derzeitigen Lage des
Spieles nicht gut möglich iſt.
Tb. Arheilgen Sppgg. 04 Arheilgen
2:0 10:0).
Dieſes wichtige Spiel wurde bei ſehr un=
günſtigen
Platzverhältniſſen ausgetragen. Trotz
der Vormittagszeit hatten ſich doch ziemlich
Zuſchauer eingefunden. Die meiſten ſtellten die
Turner. Da kein Schiri erſchienen war, einig=
ten
ſich die Parteien auf den Pfeifer der
Zweiten Mannſchaften und ſo übernahm Nau=
Büttelborn die Leitung. Die Note des Spieles
war noch um eine Note ſchärfer als das Tref=
fen
am Mühlchen. Meiſtens zeigte ſich ein Vor=
teil
der Turner. Sie ſpielten die erſte Hälfte
gegen Wind und Sonne. Fleck auf Links=
außen
, der Schütze der vier Tore des Vor=
ſpieles
, war ſcharf bewacht, Braun hatte ver=
ſchiedentlich
Pech und ſo verlief
die erſte Hälfte torlos.
Nach der Pauſe gelang es dem Linksaußen
Fleck zweimal ſich freizulaufen und einzu=
ſchießen
. Das zweite Tor wurde von den
Gäſten als übergetreten beſtritten.
Kritik: Beim Sieger gab es keinen

ſchwachen Punkt. Der Erſatzhüter der Reſerve
tat auch ſeine Schuldigkeit. Der Sturm hatte
diesmal große Mühe. Es gab ziemlich Straf=
würfe
, für die aber der geeignete Werfer
fehlte, ſonſt hätte das Ergebnis leicht höher
ausfallen können. Die Gäſte hatten ihre beſte
Stütze im Hüter Anthes; dieſer und Mittel=
läufer
Lindenlaub waren die Beſten der Elf.
Traſer und Gimbel ſind wohl die beſten
Stürmer. Sie konnten ſich aber gegen die ſtabile
Abwehr der Turner nicht, durchſetzen.
Germania Pfungſtadt TB. Hahn
T.0
7:6 (5.2).
Die zahlreichen Zuſchauer erlebten eine an=
genehme
Enttäuſchung, und die beſtand darin,
daß die Hahner Turner einen reſpektablen
Gegner abgaben. Die Eingeweihten wollten
das Kräfteverhältnis nach den Spielen beur=
teilen
, die die Gäſte im vergangenen Jahre
gegen den TV. Pfungſtadt ausgetragen hatten
und hoch verloren. Inzwiſchen haben ſich aber
die Hahner Turner viel verbeſſert und ſtellten
heute eine Elf, die ſich ſehen laſſen kann. Stein=
metz
(früher TV. Pfungſtadt) wurde aus dem
Sturm ins Tor genommen, wo er nicht mehr
zu erſetzen iſt. Darmſtädter im Sturm ver=
fügt
über einen ſcharfen Schuß. Seine Neben=
leute
Meyer und Maus verſtehen ſich gut mit
ihm. Der Spielverlauf blieb zunächſt torlos.
Darmſtädter verſchoß drei Strafwürfe; Bälle,
die er ſpäter aber verwandelte. Dann kam
Germania raſch zu drei Toren. Hahn holte
auf 3:2. Aber die Platzelf zog davon zum 5:
Nach der Pauſe ſtellte Germania auf 7:3.
Unbeirrt kämpfte Hahn weiter und hatte Er=
folg
, denn 7:6 hieß es beim Schlußpfiff. Der
Spielverlauf war durch die Platzverhältniſſe
ſtark beeinflußt. Germania hatte ihren Gegner
unterſchätzt. Das reifere Spiel zeigte doch die
Platzelf. Hahn erreichte mit ſeinem Eifer ein
wechſelſeitiges Feldſpiel. Gut war der Innen=
ſturm
, wobei Darmſtädter durch ſein unge=
ſtümes
Durchreißen die Germaniaabwehr öfters
bedrängte. Es gab Strafwürfe, woraus die
meiſten Hahner Tore herrührten. Dagegen
waren Germanias Tore bis auf einen Straf=
wurf
lauter Feldtore. Reſerven 12:1.
Crumſtadt Bauſchheim 7:3 (3:2).
Einen ſehr guten Eindruck hinterließen die
Gäſte, die in ihrer Gruppe an erſter Stelle
ſtehen. Der Platz war ſchlecht. Doch befleißig=
ten
ſich die Parteien eines anſtändigen Spieles,
das Schupp=Griesheim gut leitete.

Kegler=Vereinigung Darmſtadt
und Umgebung.
1. Lauf der Verbandsklubmeiſterſchaft.
i den am Samstag und Sonntag ausge=
nen
Kämpfen um die Verbandsklubmeiſter
wurden im erſten Lauf (100 Kugeln) auf
Bahnen zum Bürgerverein von den ein=
Klubmannſchaften (3 Mann) folgende Re=
te
erzielt: D. K. 11 BV. 1657 Holz: D K.
1643: D. K. 11 BV. 2 Mſch. 1641, Haſſia.
9; Chattia 1597; Zwölfer 1588; Kranz
ſtadt 1578; Concordia, 1., 1569; L.L. 1549;
a, 2. Mſch., 1511; Kranz Eberſtadt 1499;
fegler 1492, Lokälchen 1490, Donnerstags=
1427, Keglerluſt 1426, Concordia, 2. Mſch.,
n kommenden Samstag werden die Kämpfe
die genannte Meiſterſchaft auf den Bahnen
Deutſchen Flotte weitergeführt.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 42
Abſchluß in Oberſtaufen.

punkte. Erwähnung finden noch die luftgekühl=
ten
Röhr=Wagen und der 1200 ccm. Opel.

Die Bewerkung des Winker=
bewerbs
für Kraftfahrzeuge.
Der letzte Tag des Winterbewerbes in Ober=
ſtaufen
brachte keine Ueberraſchung mehr, aber
noch einmal eine kleine Strafpunktverteilung bei
der Bergprüfung der Laſtkraftwagen, mit der
die Geſamtkonkurrenz abgeſchloſſen wurde. Lei=
der
wurde dabei auch die bisher einzige Mann=
ſchaft
des Wettbewerbes, die ſtrafpunktfrei war,
belaſtet.
Bei den Laſtwagen fielen im Geſamtwett=
bewerb
fünf Konkurrenten aus, fünf blieben
ſtrafpunktfrei und 14 haben Strafpunkte erhal=
ten
. Die Bergprüfung ſelbſt brachte noch zehn
Fahrern Strafpunkte ein, denn die Strecke war
glatt und vereiſt.
Zum Abſchluß des Winterbewerbes bleibt
feſtzuſtellen, daß von 192 am Montag in Mün=
chen
abgenommenen Fahrzeugen 36 ausfielen
und nur 15 ſtrafpunktfrei das Ziel erreichten.
Wenn es im vergangenen Jahre die 1,7 Liter
Mercedes=Benz=Wagen waren, die ſo hervor=
ragend
abſchnitten, ſo kann Daimler=Benz dies=
mal
ſagen, daß ſein ſchöner neuer 2,9 Liter= Wa=
gen
ſtrafpunktfrei geblieben iſt. Am Steuer die=
ſes
Wagens ſaß der bekannte Langſtrecken= Spe=
zialiſt
Bernet=Berlin. Auch die Fahrer Kappler
und Hallinger mit den gleichen Wagen ſtanden
recht gut in der Endwertung mit nur einem
oder zwei Strafpunkten. Weiter hat das Werk
die Reichswehrfahrer Kohler (1) und Göcke (2)
mit an der Spitze der Wertung.
Ebenſo brillant haben die Adlerwerke abge=
ſchnitten
, da es ihrem großen Fahrer Haſſe= Mit=
weida
gelang, in einem 1,6 Liter=Adler=Primus
den ganzen Kampf ſtrafpunktfrei durchzuſtehen.
Die Auto=Union erreichte mit ihren Fahrern
Trübsbach auf Wanderer (2), Krämer auf Wan=
derer
(3) und Burggaller auf Horch (4) eine
gute Poſition. In der kleinen Klaſſe führt die
Auto=Union mit den Fahrern Trägner auf DKW.
(1) und Macher auf DKW. (5).
Die mit Zweitaktmotoren ausgerüſteten Wa=
gen
hatten ſich beſonders bei der Startprüfung
hervorragend bewährt. Auch Oberingenieur
Schleicher auf BMW. hat nur einen einzigen
Punkt, ſein kleiner Sechszylinder=Wagen hat
ſich vorzüglich gehalten, von Aretin=München
holte ſich mit dem gleichen Wagen vier Straf=

Bei den Krafträdern
bis 250 ccm. hat Oettinger auf NSUl. als ein=
ziger
Strafpunktfreier einen beſonderen Erfolg
zu verzeichnen. Die obengeſteuerte Sportmaſchine
hat 241 ccm. Mit Reichenwallner=München hat
das Werk einen weitern Erfolg zu verzeichnen.
Die beiden DKW.=Fahrer Winkler und Geis hat=
ten
ausgeſprochenes Pech, ſich je einen Straf=
punkt
zu holen. Ganz hervorragend ſchnitt
BMM. bei den Solomaſchinen über 250 ccm. ab.
Zwei Teilnehmer fuhren die neue 400 ccm.= Ge=
lände
=Sportmaſchine ſtrafpunktfrei ins Ziel. Da=
zu
geſellten ſich die beiden Poliziſten Kreuzer
und Forſtner, ſowie weitere ſtrafpunktfreie Po=
lizeifahrer
, die alle die alte 500 ccm. BMW.
ſteuerten. Aber auch die Auto=Union hat zwei
ſtrafpunktfreie Fahrer durchgebracht. Roſemeyer=
Lingen fuhr eine 350 ccm. und Müller= Zſcho=
pau
eine 500 ccm. DKW.
Bei den Seitenwagengeſpannen hat ſich be=
kanntlich
nur Stelzer=München auf der 750 ccm.=
BMW. ſtrafpunktfrei gehalten. Seine Maſchine
hat Doppelradantrieb, d. h. auch das Beiwagen=
rad
war mit dem Motor verkuppelt.
Bei den Laſtkraftwagen
hat Daimler=Benz zwei Dieſel=Fahrzeuge ſtraf=
punktfrei
durchgebracht, genau ſo iſt die Friedr.
Krupp A.=G. zu verzeichnen, deren Wagen luft=
gekühlte
Motoren haben. Dazu iſt ein Adler 1,5
Liter ſtrafpunkfrei durchgekommen. Ohne Zwei=
fel
hat der Winterbewerb neue Erfahrungen ge=
zeitigt
, noch iſt nicht alles ſo, wie es ſein ſoll.
Noch manche Schwierigkeiten bieten ſich bei der
Winterfahrbarkeit. Die Preisverteilung wurde
von Obergruppenführer Hühnkein vorgenom=
men
, der mit Worten der Anerkennung nicht
ſparte. Auch Generalleutnant Lutz ergriff das
Wort zu einer kurzen Anſprache, und nun iſt
Oberſtaufen wieder Winterkurort geworden.
Die letzten Ergebniſſe:
Strafpunktfrei Laſtwagen: Karcher=Gaggenau
auf Daimler=Benz, Heck=Gaggenau auf Daimler=
Benz, Drewes=Haßlingshauſen auf Krupp, Höl=
ſcher
=Eſſen auf Krupp, Aigner=München auf
Adler.
Mannſchaftswertung: Reichspoſtminiſterium,
Abteilung München, 50 Strafpunkte. Daimler=
Benz A.=G. 51 Strafvunkte, Daimler=Benz A.=G.,
2. Mannſchaft, 77 Strafpunkte, Friedr. Krupp
A.=G. 90 Strafpunkte, Magirus geſprengt.

Vorwärls Groß-Zimmern ereingt den zweiten Plaß.

Kraftſporkverein Mainz 88
Vorwärks Groß=Zimmern 5:12.
Vor pollbeſetztem Hauſe ging in Mainz die=
ſer
Kampf, der den Vorwärtsleuten hinter
Mainz 88 den zweiten Tabellenplatz einbrachte,
vonſtatten. Die Kämpfe: Bantamgewicht: Joh.
Herbert=Vorwärts wird in 7 Minuten durch
Aufreißer vom Boden Schulterſieger über den
Mainzer Hockenreuth. Federgewicht: Nehren=
Mainz wird Punktſieger über Heinrich Weid=
ner
=V. Leichtgewicht: Hier ſtehen ſich Gut=
mann
=Mainz und Joh. Ohl=Vorwärts gegen=
über
, letzterer wird Punktſieger. Welterge=
wicht
: Quick=Mainz muß in dieſer Gewichtsklaſſe
Georg Weyer=Vorwärts den Punktſieg überlaſ=
ſen
. Mittelgewicht: Der ſieggewohnte Kaffen=
berger
=V. muß diesmal ſchon 9 Minuten auf=
wenden
, um Flick=M. durch Eindrücken der Brücke
auf die Schultern zu legen. Halbſchwerge=
wicht
: Danz=V. wird Punktſieger über Groß=M.
Schwergewicht: Fröhlich=Vorwärts ſteht Horn=
Mainz gegenüber, Horn wird, nach 6 Minuten
Schulterſieger durch Ueberwurf. Kampfrichter
Dotter=Dieburg leitete den Kampf gerecht.
Darmſtadk 1910 1904 Lampertheim
15:6.
Eine kurze Angelegenheit war dieſe Begeg=
nung
am Samstag abend, denn ſie dauerte knapp
35 Minuten. Lampertheim war nur mit ſechs
Mann angetreten und krönte dieſe Unſportlich=
keit
während der Kampfhandlungen durch ein
derartig provokatoriſches Benehmen den Zu=
ſchauern
gegenüber, daß es nur dank der Ener=
gie
des Platzvereins möglich war, Unbeſonnen=
heiten
zu verhindern. Es wäre nicht verfehlt
wenn die Sportbehörde hier einmal erzieheriſch
wirken würde. Kampfleiter Ruthof=Koſtheim
war in dieſer Hinſicht zu nachſichtig, aber ſonſt
korrekt und ſicher. Kampftechniſch waren die
Platzherren ihren Gegenübern hundertprozentig
überlegen, die Gäſte kamen nur durch Ueber=
gewicht
des Platzfedergewichtlers und durch den
Erſatzweltergewichtler zu ihren 6 Kontrapunkten.
Der Kampfverlauf: Bantam: Borowſki (1910)
Moos (1904). B. ſiegt in 4:30 durch Ueber=
ſtürzer
am Boden, 3:0. Feder: Schnauber (1910.
Müller (1904). Schn. hatte Uebergewicht und
benötigte dann nur 3:45 Min. zum Sieg 3:3.
Leicht: Daum (1910) Schollmeyer (1904). D.
ſchafft’s in 3:00 Min., 6:3. Welter: Kohlbacher
(1910) Hahl (1904). H. ſiegt nach 1:30 Min.
durch Armfeſſelgriff am Boden 6:6. Mittel:
Keitel (1910) Köcher (1904). K. holt ſich in
4:00 Min. durch Ausheber aus dem Stand die
Punkte, 9:6. Halbſchwer: Veith (1910) hat kei=
nen
Konkurrenten, 12:6. Schwer: Walther (1910)
Malkemüß (1904). W. kann erſt die Körper=
fülle
ſeines Partners nicht überwinden. In der
Zwangshocke überrumpelt er ihn durch Hamer=
lok
nach 6:30 Min., 15:6.
Der Kampf Schmeling Paolino
iſt jetzt endgültig und feſt zum Abſchluß ge=
kommen
. Die Begegnung ſoll im April in einer
Freiluft=Arena in Barcelona ſtattfinden.
Europameiſter im Leichtgewichtsboxen wurde
wieder der Belgier Sybille, der in Brüſſel den
Titelhalter Humery=Frankreich nach Punkten
beſiegte.

12. Jahnſchwimmen der 2.T.
in Halle.
12 nene 22.-Beſtleiſtungen gebucht.
Das 12. Jahnſchwimmen der Deutſchen Tur=
nerſchaft
in Halle wurde am Sonntag ein großer
Erfolg auf allen Gebieten. Bei den Prüfungen
wurden insgeſamt 12 neue DT.=Beſtleiſtungen
erzielt, die jedoch nach dem Abſchluß des Ver=
trages
zwiſchen Turnerſchaft und Schwimmver=
band
nicht mehr gewertet werden.
Das größte Hallenſchwimmen der Deutſchen
Turnerſchaft, das Jahn=Schwimmen in Halle,
nahm am Samstag ſeinen Anfang. Schon am
erſten Tage wurden verſchiedene frühere DT.=
Rekorde gebrochen, ein Beweis für die aus=
gezeichneten
Leiſtungen, die geboten wurden.
Die wichtigſten Ergebniſſe heißen: 200 Meter
Bruſt Damen: 1. Anita Brömmel=Leipzig, 3:19,5
Minuten; 2. Frau Fritſch=Stender=Hamburg,
3:22,6 Min. 200 Meter Bruſt Herren: 1. Fuhr=
werk
=Leipzig, 2:56,4 Min.; 2. Beckmann= Dort=
mund
. 200 Meter Lagen: 1. Heimlich= Reichen=
bach
, 2:49,6 Min.; 2. Herrmann=Köln, 4 mal
100 Meter=Lagenſtaffel: 1. Leipziger TSV. Ein=
tracht
, 5:09,2 Min.; 2. Hamburger Turnerſchaft
von 1816, 5:18,6 Min. 400 Meter Freiſtil:
1. H. Seidel=Dresden, 5:41,0 Min.; 2. H. Er=
nen
=I. R. 9 Potsdam, 5:44,2 Min. 4 mal 50
Meter Freiſtil Damen: 1. Hamburger TB. 1862,
2:22,0 Min.
Willie den Ouden ſiegt weiter.
Die internationalen Schwimmwettkämpfe in
Kopenhagen fanden am Sonntag ihren Ab=
fchluß
. Willie den Ouden zeigte ſich weiter in
glänzender Form und blieb im 200=Meter=
Crawlſchwimmen nur eine halbe Sekunde mit
2:34,9 über dem Weltrekord Helen Madiſons.
Der Schwede Petterſen gewann die 100=Meter=
Crawl der Herren in 1:02,9. Im 400=Meter=
Damen=Bruſtſchwimmen blieb Frl. Herſchel in
6:38,5 erfolgreich. Zu ſeinem zweiten Sieg
kam Petterſen im 100=Meter=Rückenſchwimmen,
wo er Scheffer in 1:16,1 auf den zweiten Platz
verwies. Finne Jenſen=Dänemark ſchwamm im
200=Meter=Bruſtſchwimmen der Herren mit
2:55,2 eine neue däniſche Beſtleiſtung heraus,
während ſich die däniſche Rekordſchwimmerin
Elſe Jakobſen im 400=Meter=Bruſtſchwimmen
nicht zur Geltung bringen konnte.
Hockey=Freundſchaftsſpiele.
Rot=Weiß Frankfurt FSV. Frankfurt 2:0.
(Damen 0:0.) Höchſter HC. HC. Wiesbaden
2:2. (Damen 9:0.) Wiesbad. THC. Frank=
furter
TV. 1860 1:1. (Damen 8:0.) Limburger
HC.
Allianz=SV. Frankfurt 2:4. JG.=SV.
Frankfurt Offenbacher Ruderverein 2:1.

Beim Antwerpener Sechstagerennen führten
nach 41 Stunden Pijnenburg/Wals und Schön/
Richli vor dem 19 Mannſchaften ſtarken Feld.
Reichsſportführer v. Tſchammer=Oſten hat
die Führer der 16 deutſchen Turngaue zum
17. Februar nach Berlin zuſammenberufen.

[ ][  ][ ]

Nr. 42

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 12. Februar 1934

Deutsche Ski=Meisterschalten beendet.

cfi4
Alftevelva geemit ven geoldenene

Karl Dietl ſiegt im Sprung=
lauf
. Alfred Stoll in der
Kombinakion.
10 000 Freunde des Winterſports fanden ſich
am Sonntag mittag zu den Sprungläufen der
Deutſchen Ski=Meiſterſchaften an der großen
Berchtesgadener Schanze ein. Miniſterpräſident
Göring, der Schirmherr der Meiſterſchaften,
ſaß neben Reichsſtatthalter General Ritter von
Epp und dem Reichsſportführer v. Tſcham=
mer
und Oſten auf der Ehrentribüne. Die
Kämpfe brachten zur Freude aller den erwarte=
ten
großen Sport. Obwohl die Läufer nicht den
vollen Anlauf ausnützten, zeigten die 120 Teil=
nehmer
durchweg famoſe Sprünge. Die weite=
ſten
geſtandenen Sprünge erzielte Alfred Stoll=
Berchtesgaden mit 56 und 59 Meter, doch waren
bei ihm die Haltung und die Skiführung zu be=
anſtanden
. Eine weſentlich beſſere Ausführung
der Sprünge zeigte der Münchener Karl Dietl,
der zwar nur 51 und 52 Meter ſtand, den aber
die Kampfrichter wegen ſeines beſſeren Stils
doch auf den erſten Platz des Sprunglaufes ſetz=
ten
. Der Sieger wurde nur von dem wieder
geneſenen, außer Konkurrenz ſtartenden Nor=
weger
Birger Ruud übertroffen, der 56 und
54 Meter ſtand. Auch ſeine für deutſche Vereine
ſtartenden Landsleute boten Gutes, Sörſen kam
auf 55 Meter, Link (ASC. Darmſtadt)
auf 50 und Hoff (SC. Berchtesgaden) auf 51
und 52 Meter. Die norwegiſchen Amateurtrai=
ner
Kaarby und Raabe hatten, eine zu weite
Vorlage genommen, ſie kamen bei 61 und 60
Meter zu Fall. Hinter Dietl und Stoll konnte
ſich der Aſchberger Schneidenbach mit zwei guten
Sprüngen den dritten Platz ſichern, den vierten
belegte der junge Oſtler aus Partenkirchen.
Glanzleiſtungen der Jungmannen.
Eine wahre Freude war es, dem Springen
unſerer Jungmannen zuzuſchauen. Wir haben
hier einen Nachwuchs, der zu den ſchönſten Hoff=
nungen
berechtigt. Der erſt 14jährige Haſelber=
ger
aus Freiſtein ſtand mit ſchönſter Sicherheit
Sprünge von 52 und 51 Metern und über=
trumpfte
damit die meiſten Senioren.
Harler Kampf um den Goldenen Ski
Im Wettbewerb um den Goldenen Ski für
die Kombination Langlauf=Sprunglauf ſchieden
der Langlaufſieger Willi Bogner, Franz Reiſer,
Kaufmann=München und auch Guſtl Müller=
Partenkirchen durch Stürze aus. Dadurch war
der Ausgang des Kampfes völlig offen gewor=
den
. Stoll, Leupold, Motz und Eisgruber ſtan=
den
im Vordergrund. Zur großen Begeiſterung
ſeiner Landsleute gelang dem Berchtesgadener
Alfred Stoll der große Wurf. Famos hielt ſich
der Breslauer Leupold, der mit Sprüngen von
44 und 46 Meter in der Kombination nur vier
Punkte hinter Stoll zurückblieb, und Motz
der die gleichen Weiten erzielt hatte auf den
dritten Platz verwies.

Scharfe Kämpfe der Hoch= und
Mikkelgebirgskruppen.
In Berchtesgaden erreichten am Sonntag die
Deutſchen Ski=Meiſterſchaften ihren Höhepunkt
Zu Tauſenden ſtrömten die Freunde des Win=
terſports
von nah und fern herbei und da auch
an dieſem Tage noch das prächtige Winterwetter
anhielt, ſo nahmen die wertvollen Kämpfe einen
Verlauf, wie man ſich ihn ſchöner nicht denken
konnte. Den Beginn im Tagesprogramm mach=
ten
am Vormittag die Heeres=Patrouillenläufe
für Hoch= und Mittelgebirgstruppen. Die Flach=
landtruppen
, hatten ihre Prüfung bereits vor
einigen Tagen abgelegt.
Bei den Hochgebirgstruppen kam es zu dem
erwarteten harten Kampf zwiſchen dem Titel=
verteidiger
, den Münchener Pionieren und den
Kemptener Jägern. Die Münchener konnten den
Titel nicht behaupten, ja, ſie mußten ſogar der
zweiten Mannſchaft der Allgäuer noch den Vor=
tritt
laſſen. Bei den Mittelgebirgstruppen
verteidigten dagegen die Hirſchberger Jäger ihren
Titel erfolgreich.
Ausgezeichnete Leiſtungen gab es wieder bei
der Schießprüfung, die zwei Kilometer vor dem
Ziel eingelegt wurde. Ein tüchtiger Jäger aus
Goslar erledigte mit fünf Schuß allein die ſämt=
lichen
fünf abzuſchießenden kleinen Ballons.
In der Geſamtwertung für die Heeres= Mei=
ſterſchaft
, bei der die Einzelergebniſſe des 18=
Klm.=Langlaufes und die Reſultate der Pa=
trouillenläufe
zuſammengerechnet wurden, ſiegte
bei den Hochgebirgstruppen das 3. Jäger=Batl.
des IR. 19 Kempten=Lindau mit der Mannſchaft
Lt. Roſchmann (Führer), Feldwebel Härtner,
Oberſchütze H. Hieble, Jäger Heinle und dem
Erſatzmann Oberſchütze Schneider. Bei den Mit=
telgebirgstruppen
, holte ſich das 2. Batl. des
J.R. 7 Hirſchberg mit ſeiner tüchtigen Mann=
ſchaft
unter der Führung von Lt. Pelz den Titel
eines Heeresmeiſters.
Die Ergebniſſe.
Heeres=Patrouillenlauf über 25 Klm.:
Hochgebirgstruppen: 1. III. Jäger=Batl. J.R.
19 Kempten=Lindau 2:47,55 Std., 2. II. Mann=
ſchaft
Kemptener Jäger 2:50,40 Std., 3. Pion=
Batl 7 München 2:52, 13 Std.
Mittelgebirgstruppen: 1. II. Batl. J.R.
Hirſchberg 2:58,09 Std., 2. III. Batl. J.R. 17

Die Siegerverkündigung
auf dem Schloßplatz in Berchtesgaden geſtaltete
ſich bei Fackelſchein am Sonntag abend noch ein=
mal
zu einer machtvollen Kundgebung des
Sports. Bewegten Herzens trug der Führer des
Deutſchen Ski=Verbandes, Joſef Maier= Mün=
chen
, dem Miniſterpräſidenten Göring und dem
Reichsſportführer v. Tſchammer und Oſten die
Ehrenmitgliedſchaft des Verbandes an, die auch
von den beiden Herren freudigſt angenommen
wurde.
Die Ergebniſſe.
Meiſterſchafts=Sprunglauf: 1. Karl Dietl=
München. Note 214,5, Sprünge 51 und 52 Mtr.;
2. Alfred Stoll=Berchtesgaden, 214,3, 56, 59 Mtr.;
3. Paul Schneidenbach=Aſchberg, 214,1, 50, 52
Meter; 4. H. Oſtler=Partenkirchen, 208,6, 50, 52
Meter; 5. Raider Hoff=Norwegen, 208,0. 51,
52 Meter; 6. H. Landtſchner=Innsbruck, 2060,
48, 50 Meter; 7. Sörenſen=Norwegen, 204,9, 45,
54 Meter; 8. G. Motz=München, 203,7, 47, 53
Meter; 9. W. Glaß=Klingenthal. 203,2, 47. 54
Meter; 10. Loisl Kratzer=Rottach/Egern, 202,9
48, 51 Meter.
Jungmannen: 1. Franz Haſelberger= Traun=
ſtein
, 213,0, 52, 51 Meter; 2. Kurt Sattler=
Aſchberg, 204,9, 48, 51 Meter: 3. A. Hechenber=
ger
=Bayriſch Zell, 203,5, 52, 46 Meter; 4. Gün=
ther
Maar=Oberhof, 199,7, 48, 48 Meter;
5. Kimpfbeck=Traunſtein, 198,7, 48, 53 Meter.
Altersklaſſe: 1. Max Kröckl=Neuhaus. 188,4,
43, 46 Meter: 2. Siegfried Wittmann= Traun=
ſtein
, 179,7, 44, 47 Meter; 3. Julius Schlegel=
Jsny, 154,9, 39, 40 Meter.
Kombination (Langlauf=Sprunglauf): Ge=
winner
des Goldenen Ski Alfred Stoll= Berch=
tesgaden
. Note 415,3. Weitere Placierung:
2. Hebert Leupold=Breslau, Note 411,1; 3. Wal=
ter
Motz=München, 406,5; 4. Anton Eisgruber=
Partenkirchen, 396,3: 5. Walter Glaß= Klingen=
thal
, 3862: 6. Leonhard Hörmannsdörfer=
Bayriſch=Zell, 379,7.
S9.- und S5.-Skimeiſterſchaften.
12=Kilometer=Patrouillenlauf für Flachland=
Formationen: 1. Niederſachſen, 1:48,13 Stund.
(5 Treffer, 1 Strafminute); 2. Geländeſport=
ſchule
Aachen, 1:58,01 (7 Treffer); 3. Weſtfalen
Sturm 3/Standarte 220, 2:07,21 (8 Treffer).
18=Kilometer=Patrouillenlauf für Mittel=
gebirgs
=Formationen: 1. Bayriſch Oſtmark I.
2:18,45 Std. (7 Treffer); 2. Franken 1. 2:19,21
Std. (13 Treffer); 3. Bayriſche Oſtmark II,
2:32,50 Std. (10 Treffer).
18=Kilometer=Patrouillenlauf für Hoch=
gebirgs
=Formationen: 1. Hochland II. ( Jäger=
ſtaffel
1). 2:02,35 Std. (7 Treffer); 2. Hoch=
land
I (Brigade 84), 2:03,41 Std. (9 Treffer);
3. Oeſterreich II (Salzburg), 2:09,14 Std. (12
Treffer).
Keulenwerfen: 1. Franken I, 13 Treffer;
2. Oeſterreiſt II und SS. I Süd je 12 Treffer;
3. Oeſterreich I und Berlin=Brandenburg je 11
Treffer.

Goslar 3:09,06 Std., 3. I. Batl. J.R. 10 Dres=
den
3:10,57 Std.
Geſamtwertung der Heeres=Skimeiſterſchaft
(Kombination aus dem 25 Klm.= Patrouillen=
lauf
und dem 18 Klm.=Langlauf):
Hochgebirgstruppen: 1. III. Jäger=Batl. J.R.
19 Kempten=Lindau, 2. Pion.=Batl. 7 München,
3. II. Mannſchaft Kemptener Jäger.
Mittelgebirgstruppen: 1. II. Batl. J.R.
Hirſchberg, 2. III. Batl. J.R. 17 Goslar, 3. Batl.
J.R. 20 Paſſau.
Dr. Bekker Sieger im Slalom.
Die Akademiſchen Ski=Meiſterſchaften
aller Lunder in Wengen
ſcheinen ſich zu einem großen Erfolg für die
deutſche Expedition und damit für die deutſchen
Farben auszuwachſen. Nach den deutſchen Sie=
gen
im Abfahrts= und Staffellauf kommt jetzt
die Nachricht von dem Siege des Freiburgers
Dr. Vetter im Slalomlauf, der als zweite Kon=
kurrenz
der Samstag=Wettbewerbe durchgeführt
wurde. Dr. Vetter bewältigte die äußerſt ſchwie=
rige
Strecke in der guten Zeit von 1:57,6, die
ſelbſt von den Einheimiſchen nicht annähernd
erreicht wurde, als Sieger. Freddy Strober=
Freiburg kam hinter dem Schweizer Streiff noch
auf den dritten Platz. Ergebnis: 1. Dr. Vetter=
Freiburg 1:52,6, 2. Viktor Streiff=Zürich 2:05,
3. Freddy Strober 2:05,2, 4. H. Müller=Genf
2:10,6, 5. Lührmann=München 2:11,4, 6. Mech=
ler
=München 2:15, 7. Hiz=Schweiz 2:17, 8. Xaver
Kreiſing=München 2:18,8.
Der aus Abfahrts= und Slalomlauf beſtehende
Länderkampf DeutſchlandSchweiz endete mit
einem überlegenen deutſchen Erfolge. Unſere
Vertreter Dr. Vetter, Strober und Kreiſing
kamen auf 2079 Punkte, während es die Schweiz
nur auf 1978,1 Punkte brachte.
Mit dem Ausgang der Neunten Akademiſchen
Skiwettkämpfe aller Länder in dem ſchweize=
riſchen
Winterkurort Wengen können die deut=
ſchen
Teilnehmer äußerſt zufrieden ſein, denn
neben einem Geſamtſieg in der Kombination
Abfahrt=Slalom durch Kraiſy=Müncher vor Dr.
Vetter=Freiburg belegten die deutſchen Läufer
noch zahlreiche ehrenvolle Plätze. Im abſchlie=
ßenden
Sprunglauf am Sonntag holte ſich der
Münchener Mächler den Sonderpreis für den
ſchönſten geſtandenen Sprung, belegte aber im

Wettbewerb ſelbſt nur den zweiten Platz hinter
dem Norweger Gutterſen, der dadurch auch Sie=
ger
in der Kombination (Lang= und Sprung=
lauf
) und in der Vierer=Kombination (Abfahrt,
Slalom, Lang= und Sprunglauf) jedesmal vor
dem Münchener Dehmel wurde. Die Japaner
beteiligten ſich diesmal auch im Springen und
zeigten achtbares Können; ſo belegte Takeuchi
den dritten Platz.
Zum 8. Male Sonia Henie.
Marie Herber auf dem 7. Plah.
Zum achten Male verteidigte die Norwegerin
Sonja Henie am Sonntag in Oslo ihren Titel
als Eiskunſtlauf=Weltmeiſterin mit Erfolg.
Nachdem die Nordländerin ſchon am Vortage
Proben ihres noch immer unerreichten Könnens
abgelegt hatte, vergrößerte ſie ihren Vorſprung
am Sonntag noch beträchtlich und wurde aber=
mals
überlegene Weltmeiſterin. Ihr am näch=
ſten
kamen Megan Taylor, Frl. Landbeck=
Oeſterreich und die ſchwediſche Meiſterin
Viviane Hulten. Die deutſchen Teil=
nehmerinnen
, die am Vortage durch die
exakte Ausführung der Pflichtübungen auf=
gefallen
waren, litten etwas unter dem Einfluß
ihrer ſcharfen Konkurrenz, doch konnte ſich die
deutſche Meiſterin Maxie Herber noch an
die achte Stelle unter den 17. Damen

ſetzen und auch Edith Michaelis ſchnitt mit
dem 11. Platz noch recht achtbar ab. Noch vor
ihnen endeten Maribal Vinſon=Amerika als 5,
Gretel Lainer=Oeſterreich und die Norwegerin
Nanna Egedius.
Nach genauer Errechnung der Punktzahlen
bei den Damen=Kunſtlauf=Weltmeiſterſchaften in
Oslo hat es ſich herausgeſtellt, daß die jugend=
liche
deutſche Meiſterin Maxie Herber noch
beſſer abgeſchnitten hat, als man dies zuerſt
annahm. Die Deutſche wurde noch vor die
Norwegerin Egidius auf den ſiebenten Platz
placiert, und hat damit in dieſer auserleſenen
Geſellſchaft unbedingt eine Leiſtung vollbracht,
die ſich ſehen laſſen kann.
Parſenn=Derby in Dave.
David Zogg ſchnellſter Fahrer.
Das traditionelle Parſenn=Derby auf dem
Weißfluh bei Davos endete auch am Sonntag
wieder mit dem ſchon üblichen Sieg des Schwei=
zer
Meiſters David Zogg, der die 14 Klm. lange
Strecke (2000 Meter Höhenunterſchied) in 16:36
durchfuhr. Zogg gewann damit den Wettbewerb
bereits zum vierten Male vor Rudi Matt, deſ=
ſen
Verein Skiklub Arlberg in der Mannſchafts=
wertung
ſiegreich war. Bei den Damen ſiegte
über eine entſprechend kürzere Strecke M. Bertſch=
Davos in 11:47.

Deutſchland Europameiſter im Eishockes

Ein großer und
überraſchender Erfolg.
Schweiz 2:1 geſchlagen!
Deutſchlands Eishockey=Nationalmannſchaft
hat einen großen Erfolg errungen. Zum zweiten
Male ſeit Beſtehen einer Europameiſterſchaſt
im Eishockeh gelang es ihr, den wertvollen
Titel nach Hauſe zu bringen. Der Erfolg bei
den ſoeben in Mailand beendeten Titelkämpfen
iſt aber deshalb um ſo ſchöner und über=
raſchender
, weil man der deutſchen, weſentlich
verjüngten Mannſchaft bei den ſchweren
Kämpfen dieſer Meiſterſchaft überhaupt keine
Chance gegeben hatte. Aber mit einem vor=
bildlichen
Kampfgeiſt und mit der richtigen
Taktik iſt der große Wurf dennoch gelungen.
Zehn Mannſchaften bewarben ſich in Mailand
um den Europatitel, Deutſchland und die
Schweiz blieben zum Schluß allein übrig. Sie
kämpften mit Kanada und USA. um die Weli=
meiſterſchaft
und als ſie dann den Mannſchaf=
ten
aus Ueberſee den letzten Gang überlaſſen
mußten, ſpielten ſie am Sonntag im überfüll=
ten
Mailänder Sportpalaſt ſowohl um den
dritten Platz der Weltmeiſterſchaft, wie auch
gleichzeitig um den Europa=Titel. Deutſchland
hatte am Vortag den Amerikanern den Sieg
abſichtlich ohne größere Kraftvergeudung über=
laſſen
. Dagegen verausgabte ſich die Schweiz
im Kampf gegen Kanada völlig. Sie hatte
zwar die Ehre von den Kanadiern erſt nach
Spielverlängerung mit 2:1 geſchlagen worden
zu ſein, dafür waren aber die Deutſchen am
Sonntag um ſo friſcher. Auch in dieſem Kampf
wurde eine Spielverlängerung nötig ehe
Deutſchland mit 2:1 dieſen prächtigen Erfolg
errang.
Der knappe Sieg von 2:1 (0:0. 0:1, 1:0 0:0,
1:0) war verdient. Zweimal mußte das Spiel
um jeweils zweimal fünf Minuten verlängert
werden. Rieſiger Beifall krönte die Leiſtung
des Siegers. Die Schweiz war wohl im Ge=
ſamtverlauf
des Kampfes immer eine Kleinig=
keit
überlegen, das aber nur deshalb, weil ſich
die Deutſchen in taktiſch richtiger Einſtellung
zunächſt auf die Verteidigung beſchränkten, um
den Gegner zu ermüden. Auch in der Kombi=
nation
waren die Eidgenoſſen unſeren Leuten
etwas voraus, dafür bot Deutſchland aber in
der Verteidigung wahre Glanzleiſtungen. Be=
ſonders
Leinweber (Füſſen) hatte einen ganz
großen Tag, er rief wiederholt den ſtürmiſchen
Beifall der Zuſchauer hervor. Auch Jaenecke
als Verteidiger war ſehr gut aufgelegt, er
wehrte aber nicht nur gut ab, ſondern be=
tätigte
ſich auch erfolgreich im Angriff. Sein
Nebenmann Römer war wie immer zuverläſſig.
Die beiden Sturmreihen verſuchten ſich mehr
in Einzelaktionen, womit ſie auch am erfolg=
reichſten
arbeiteten.
Die Schweiz griff gleich nach Spielbeginn
flott an, doch bald war auch Jaenecke vor dem
Tor des Gegners und beunruhigte dort die
Hintermannſchaft. Nach vier Minuten Spiel=
dauer
des zweiten Drittels gab Jgenecke die
Scheibe etwas zu langſam zurück. Ferdinand
Cattini war blitzſchnell hinterher und ſchon faß
die Scheibe im deutſchen Tor.
Die Schweiz führke 1:0.
Die deutſchen Stürmer vor allem Kuhn"
bemühten ſich nun mächtig um den Ausgleich,
aber ſie blieben zunächſt erfolglos.
Im letzten Drittel wurde der Kampf noch
lebhafter.
Die Schweiz ſtand dicht vor dem Sieg.
Leineweber mußte Glanzſtücke zeigen, er wuchs
geradezu über ſich ſelbſt hinaus. Noch ſo über=
raſchende
Schüſſe wurden ſicher von ihm ge=
meiſtert
. Plötzlich gingen dann die Deutſchen
mit aller Kraft zur Offenſive über und von
nun ab mußten die Eidgenoſſen ſich auf die
Verteidigung beſchränken. Alle Anſtrengungen
unſerer Leute brachten jedoch nichts ein. Als
drei Sekunden vor Schluß immer noch kein
Tor gefallen war, eilten die Berichterſtatter

bereits von ihren Plätzen, um den Sieg der
Schweiz zu melden. Aber in der letzten Sekunde
fand ein unheimlicher Weitſchuß von
Römer von der Mitte des Spielfeldes aus
den Weg über den Tormann hinweg ins Tor.
In der nun notwendig gewordenen Ver=
längerung
entſpann ſich.
ein erbikkerker Kampf.
Torriani gab einen faſt unhaltbaren Schuß ab,
aber Leineweber war auf dem Poſten. Nach
dem Wechſel gingen George und Orbanowſki
ſchön vor. Orbanowſki ſchoß placiert, der
Schweizer Tormann hielt aber die Scheibe
ging doch knapp über die Torlinie. Eine unbe=
ſchreibliche
Aufregung entſtand. Der Schweizer
Tormann behauptete, es ſei kein Treffer ge=
weſen
, aber die Meinung der Umſtehenden war
anders. Der Treffer wurde nicht gegeben. O.
deutſche Mannfchaft benahm ſich in
dieſer kritiſchen Situation vor=
bildlich
ſportlich, ſie gab ſich ohne Pro=
teſt
mit dem Entſcheid des Schiedsrichters zu
frieden.
In der zweiten Verlängerung machten die
Schweizer einen ſtark ermüdeten Eindrück, eine
Folge des deutſchen Verteidigungsſpiels. In
ſchöner Kombination gingen Lang und Strobel
durch. Strobel gab zur Mitte zurück, wo Lan=
freiſtehend
mit ſcharfem Schuß den Sieges
treffer erzielte.
Kanada
Eishockey=Welkmeiſter.
Im entſcheidenden Spiel um die Weltmeiſter=
ſchafter
am Sonntag abend wurde Amerika nach
anfänglicher Führung von den Kanadiern 2:1
geſchlagen und auf den 2. Platz verwieſen.
Dritter und Europameiſter. Deutſch=
land
, 4. Schweiz, 5. Tſchechoſlowakei, 6. Ungarn,
7. Oeſterreich, England, Rumänien, Belgien.
Ein Troſtrundeſpiel OeſterreichItalien
endete nach dreimaliger Verlängerung 2:2.

Ausgezeichneke Leiſtungen:
beim Olympia=Prüfungsſchwimmen
n Keſſranf.
Der Gau Württemberg im Deutſchen Schwimm=
Verband führte am Sonntag in Heilbronn ſein
4. Olympia=Prüfungsſchwimmen durch, das einen
ſehr guten Beſuch fand und wobei es auch eine
Reihe ganz ausgezeichneter Ergebniſſe gab. So
konnte der Göppinger Schwarz die 200 Meter=
Bruſtſtrecke in 2:43,3 Minuten zurücklegen. Auch
in den übrigen Konkurrenzen gab es durchweg
gute Reſultate. Die Ergebniſſe: 100 Mtr. Crawl:
1. Müller=Waſſerfreunde Heilbronn 1:04,7, 20
Mtr. Bruſt: 1. Schwarz=Göppingen 2:43,3, Kunſt=
ſpringen
: 1. Jaiſer=Tbd. Cannſtatt 129,29 Punkte,
100 Meter Rücken: 1. Daiber=Schwaben Stutt=
gart
1:20,7 Min. 400 Meter Crawl: 1. Kienzle=
Schwaben Stuttgart 5:14,3 Min., Waſſerball:
Waſſerfreunde Heilbronn 1 VfL. Stuttgart !
4:1 (2:1). Damen: 1. 100 Meter Rücken: 1.
Dill=Amat. Stuttgart 1.30,7 Min, 100 Meter
Crawl: 1. Pfau=Göppingen 1:20,8 Minuten,
Erwin Casmir in St. Moritz.
Bei einer Fechtgala in St. Moritz, die einen
durchſchlagenden Erfolg hatte, ging auch Erwin
Casmir auf die Planche. Der ausgezeichnete
Frankfurter Meiſterfechter, der noch heute zur
allererſten Klaſſe zählt, traf in einem Florett=
Gefecht auf den ſchweizeriſchen Meiſter Dr. Fit=
ting
=Lauſanne und ſchlug ihn ſicher.
Berlins Handballer in Karlskrona geſchlagen.
Eine Berliner Handball=Städtemannſchaft
war für Samstag einer Einladung nach Karls=
krona
gefolgt und ſpielte dort gegen eine
Marinemannſchaft. Mit 1.13 mußten ſich de
Berliner nach anfänglicher Führung von 7.0
bei Halbzeit von den im Hallenhandball be=
ſonders
gewandten ſchwediſchen Matroſen ge
ſchlagen bekennen.

[ ][  ][ ]

Montag, 12. Februar 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 42 Seite 7

Der Weg
Dr. Goebbels an die Filmſchaffenden.
Reichsminiſter Dr. Goebbels hielt am Freitag abend in der
Krolloper vor den Filmſchaffenden eine Anſprache, in der er u. a.
uusführte:
Es iſt jetzt nahezu ein Jahr her, daß ich das erſte Mal in amt=
licher
Eigenſchaft vor den deutſchen Filmſchaffenden ſprach. Ich
konnte damals noch nicht viel an Leiſtungen aufweiſen, denn die
primärſte Arbeit, die uns bevorſtand, beruhte vorerſt im Nega=
tiven
, d. h., wir mußten vorerſt all die Schäden abſtellen, die ſich
im öffentlichen Leben in den vergangenen 14 Jahren gezeigt hat=
ten
. Der deutſche Film iſt heute allmählich wieder
auf der aufſteigenden Linie. Wir ſind der Ueberzeu=
gung
, daß der Film eines der modernſten und weit=
reichendſten
Mittel zur Beeinfluſſung der Maſ=
ſen
iſt, die es überhaupt gibt. Eine Regierung darf deshalb den
Film ſich nicht ſelbſt überlaſſen.
Laſſen Sie mich einen kurzen Rückblick auf das werfen, was
wir im Jahre 1933 auf dem Gebiete des Films übernommen
haben. Die Produktion befand ſich in einer heilloſen
Zerfahrenheit. Dazu kam eine heilloſe Desorgani=
ſation
und eine Fehlleitung von Kapital, die
einem die Haare zu Berge trieb. Die Folge davon war Mut=
loſigkeit
allenthalben.
Unterdes zeigte ſich auch allgemach, daß ein wirklich führender
Kopf auf dem Gebiet des deutſchen Films nicht zu verzeichnen war
Das Geſchäft war die Hauptſache. Die Kaſſen mußten voll werden.
Die Geldgeber mußten bei Laune gehalten werden.
Unterdes aber hatte das Publikum nach vier Jahren Krieg
in der Zeit von 12 Jahren noch ſoviel Charakter beſeſſen, ein
Syſtem geiſtig zu überrennen und ſich zu einer Bewegung zu be=
kennen
, die weder Geld noch öffentliche Geltung beſaß, ſondern
nur Idealismus.
Die verzweiſelte Situakion auf dem Produktions=
markt
wirkke ſich naturgemäß auf die Finanzen
des Films aus.
Geld wurde nur für Kitſch gegeben, weil man
meinte, Kitſch würde ſich am beſten rentieren.
Man war im Begriff, den Film überhaupt als Kunſtgattung zu
vernichten und ihn zu einem bloßen Amüſement herabzuwürdigen.
Je mehr nun dieſe akute Gefahr heraufzog, um ſo ſchleuniger zog
ſich das Kapital zurück.
Man ſuchte die Gefahr zu überwinden durch grotesk über=
ſteigerte
Monſtrefilme, die ſich gar nicht rentieren konnten.
Daraufhin ließ man überhaupt vom Experiment ab. Man wollte
nur Filme, die an ſich ganz ſicher und ſtabil waren, Militärfilme
und Unterhaltungsfilme und kitſchige Operetten.
Von dieſer Art Kunſt hatte ſich das anſtändige deutſche Publi=
kum
längſt zurückgezogen. Es flüchtete in die Verſammlungen, wo
man ſeine Not verſtand. Dort gab es Erfüllung ſeiner Sehnſucht.
Dort hatte es Ziele, Ideale.
Als wir die Macht übernahmen, ſaßen die Regiſſeure in den
leeren Filmateliers. Sie hatten kein Geld mehr. Sie hatten kein
Publikum mehr. Die ganze künſtleriſche Welt war im Begriff, vor
jeſem Zuſammenbruch zu kapitulieren.
Dieſe Erbſchaft übernahmen wir.
Das wichkigſte, was porab gelöſt werden mußke,
war die Frage der Organiſation.
Aus dieſem Grunde haben wir alle an der Filmwirtſchaft Be=
teiligten
in einer großen Geſamtorganiſation zuſammengefaßt.
Die zweite Folgerung, die wir ziehen mußten, war die Aus=
ſchaltung
der Juden. Das mag hier und da zu einer menſchlichen
Tragödie führen. Das kann uns aber ſo leicht nicht berühren, da
in den vergangenen 14 Jahren auch manche menſchliche Tragödie
zu verzeichnen war, die in dem Falle aber nicht die Juden, ſon=
dern
uns betraf. Damit war ſchon jungen deutſchen Talenten
wenigſtens der Weg frei gemacht, ſich zu bewegen. Die Ateliers
füllten ſich nun wieder mit Leben. Da wir nicht annehmen konn=
ten
, daß der private Kapitalmarkt ſofort einſpringen würde, haben
wir einen ſtaatlich ſubventionierten und beaufſichtigten Kapital=
markt
geſchaffen, immer in der geheimen Hoffnung, die uns ſpäter
nicht betrogen hat: Wenn das einmal im Gange iſt und der pri=

des Films.
vate Kapitalmarkt irgendeine Verdienſtmöglichkeit wittert, dann
kommt er wieder. Ausſchlaggebend iſt, daß wir die Sicherheit der
Anlagen garantieren. Wir haben allmählich auch wieder
das künſtleriſche Verkrauen der Welt in den
deutſchen Film zurückgebracht.
vor allem, weil wir immer von vornherein künſtleriſche Geſichts=
punkte
vertreten haben, Heute wird jeder ehrliche Künſtler von
Rang und Namen wieder bereit ſein, von der Bühne auf die Lein=
wand
zurückzukommen.
Ich habe hier und da ſchon den Verſuch unternommen, auch
auf die Kritik einen günſtigen Einfluß auszuüben.
Ein Kritiker allerdings, der auf dem Gebiet irgendeiner
Kunſtgattung gar nichts geleiſtet hat, hat nicht das Recht, ſo von
oben herab jede künſtleriſche Leiſtung herunterzureißen.
Auf der anderen Seite wünſchen wir aber eine redliche und
poſitive Kritik vor allem auf dem Gebiet des künſtleriſchen Lebens.
Was die Stoffe ſelbſt anlangt, ſo weiß ich ſehr wohl, daß es
hier noch ſehr im Argen liegt. Ich gebe zu, daß kurz nach unſerer
Machtübernahme viele Firmen die redliche Abſicht gehabt haben,
im Geiſte der Zeit Filme zu ſchaffen. Daß dieſe Abſicht mißlang,
lag nicht an uns, ſondern an den Verfertigern des Films. Es
wurde meiſtens nur ein ganz äußerliches Abſchreiben von Symbo=
len
und Gebräuchen.
Wichtig iſt es vor allem, daß die deutſche Filmproduktion nun
endgültig lernt, daß der Grundton ihrer Arbeit nicht auf dem
Verdienſt, ſondern auf dem Dienſt liegt. Daß dann dieſer Dienſt,
wie jeder im Leben, auch Anſpruch auf den Verdienſt hat, ver=
ſteht
ſich von ſelbſt. Bringt aber ein Film mehr ein, als zu ſeiner
Rentabilität nötig iſt, dann kann man den Ueberſchuß für gefähr=
liche
Experimente benutzen. Wenn ich die Ueberzeugung habe, daß
hinter einem Film eine ehrliche künſtleriſche Geſinnung ſteht,
werde ich ihn beſchützen. Ich muß verlangen, daß er nicht gegen
die elementarſten Lebens= und Sittengeſetze verſtößt. Ich verlange
aber nicht, daß ein Film mit nationalſozialiſtiſchen Parademär=
ſchen
anfängt und aufhört.
Aber auch für die Produktion gilt der Grundſatz, daß auf dem
Gebiet des Films irgendwo, auch nicht auf der geſchäftlichen Seite,
ein Menſch tätig ſein kann, der bar jedes künſtleriſchen Empfin=
dens
iſt. Im Film hat ein reiner Geſchäftemacher nichts zu tun
Für die Finanzierung werden wir mutig dieſelben Wege wei=
ter
beſchreiten, die wir ſchon einmal eingeſchlagen haben;
Wo es an Privakkapital gebricht, da werden wir
ſtaaklicherſeits eingreifen
und werden eine Regulierung des ganzen Kapitalweſens des deut=
ſchen
Films finden, die am Ende jede ſchwere Erſchütterung von
vornherein ausſchließt. Ich bin ſeit einiger Zeit mit dem Herrn
Reichsfinanzminiſter in Verhandlungen, und ich glaube, heute
ſchon mitteilen zu dürfen, daß bei der in ganz kurzer Zeit in Voll=
zug
kommenden großen Reichsſteuerreform die Luſtbarkeitsſteuer
für den Film überhaupt abgeſchafft wird.
Damit, glaube ich, tun wir wieder einen wichtigen Schritt
auf dem Wege der Konſolidierung des deutſchen Films. Wir ver=
langen
, daß die deutſche Filmwelt denſelben Geſetzen gehorcht,
denen ſonſt in Deutſchland jeder gehorcht. Dieſe Grundſätze ſind
unantaſtbar, und niemals wird ein nationalſozialiſtiſches Regime
dulden können, daß dieſes Geſetz je verletzt wird. Aber im Rah
men der nationalen Lebensgeſetze haben ſie eine Entwicklungsmög=
lichkeit
.
Ich möchte mich gegen die Unterſtellung verwahren, wir hät=
ten
die Abſicht, den Film nationalſozialiſtiſch=programmatiſch um=
zufälſchen
. Wir haben die Abſicht, dem Film ein deutſches Geſicht
zu geben, wir wollen auch nicht, daß der Nationalſozialismus durch
die Auswahl des Stoffes zur Darſtellung kommt, ſondern durch die
Geſtaltung des Stoffes.
Ich bin überzeugt, der deutſche Film wird nicht die Welt da=
durch
erobern, daß er möglichſt verwaſchen und farblos ſein wird.
Der deutſche Film wird einmal die Welt erobern, wenn er wie=
der
als deutſcher Film auftritt, wenn er unſere Weſensart, unſere
Eigenart, unſeren Charakter, unſere Tugenden, und, wenn Sie
wollen, auch unſere Schwächen wieder zur Darſtellung bringt. Dann
wird der Film das eigene Volk und auch die Welt erobern und wird
auch dem Volk wieder künſtleriſche Geltung in den anderen Staa=
ten
zurückgewinnen, dann nämlich, wenn das unſterbliche Deutſch=
land
wieder über die Leinwand marſchiert. (Stürmiſcher Beifall.)

Aus Heſſen.
Schiedsgerichk für Nuh- und Zuchtviehhandel.
Eb. Seitens der Verwaltungshauptabteilung der Landes=
bauernſchaft
Heſſen=Naſſau iſt für alle Streitigkeiten aus dem Nutz=
und Zuchtviehhandel ein Schiedsgericht beſtellt worden, das end=
gültig
entſcheidet. Dem Schiedsgericht gehören Tierzuchtdirektor
Dr. Schneider. Diplomlandwirt
ack, Bauer Kar
Ramge, Spachbrücken, und Bauer Wilhelm Heckelmann,
Panrod (Taunus) an.
Lpd. Büttelborn, 10. Februar. Rückkehr zur Kirche. In
dem kleinen Landort Büttelborn kehrten im vergangenen Jahre
elf Männer, ſieben Frauen und drei Kinder zur evangeliſchen
Kirche zurück. Getauft wurden nachträglich vier Kinder, zwei
Paare wurden nachgetraut und ein Kind noch konfirmiert. Der
geſonderte Unterricht für Freidenkerkinder wurde aufgehoben, und
es nehmen jetzt alle Kinder an dem Religionsunterricht teil.
m. Airlenbach, 10. Februar. Gute Pachtpreiſe. Dieſer
Tage fand hier eine Feldverpachtung ſtatt, die erwies, daß hier
die Scholle noch gewertet wird. Es kamen zum Aufgebot 9 Mor
gen Ackerland und 3 Morgen Wieſen. Die durchſchnittliche Jahres=
pacht
beträgt für erſteres pro Morgen 45 RM., für letztere 41
RM..
Deutſcher Abend. In Gemeinſchaft mit der SA
veranſtaltete die hieſige Frauenſchaft einen deutſchen Abend, der
einen ſehr ſchönen Verlauf nahm, die Darbietungen mußten an
zwei Abenden gegeben werden.
Bn. Hirſchhorn, 10. Febr. Unfälle. Beim Schlittenfahren
verunglückte Johann Kreß von hier, indem er mit einer Frau als
Mitfahrerin eine Böſchung hinunterfuhr, und dabei das Bein
brach. Im übrigen iſt er und ſeine Mitfahrerin noch gut davon
gekommen. Wie erſt jetzt bekannt wird, verunglückte Ende voriger
Woche der hieſige Ortsgruppenleiter der NSDAP., Ernſt Voll=
hardt
, mit ſeinem Wagen in der Nähe der Guttenbacher Schleuſe.
Bei dem Schnee und Glatteis war er im Begriff, einem Rad=
jfahrer
auszuweichen, der überholen wollte, der aber im gleichen
Moment, wohl auch durch die Glätte, auf die Fahrbahn fiel, ſo
daß Vollhardt nur die Möglichkeit hatte, den Wagen ganz ſcharf
einzulenken, wenn er den Radfahrer nicht überfahren wollte, In=
folge
der Glätte war es ihm nicht mehr möglich, den Wagen zun
Stehen zu bringen, und er ſtürzte mit ſeinem Wagen die 8 Meter
hohe Böſchung hinunter. Durch die längs der Straße am Ufer ent=
lang
führenden Geleiſe der Feldbahn der Stauſtufenarbeiten
wurde der Wagen aufgehalten, ſonſt wäre er unrettbar in den
Neckar gefahren. Während der Wagen ſtark beſchädigt abgeſchleppt
werden mußte, iſt Vollhardt mit geringen Hautabſchürfungen am
Knie, Sehnenzerrungen und ſonſtigen leichten Quetſchungen noch
glimpflich davongekommen.
Ca. Lorſch, 10. Febr. Neue Arbeit. Dieſer Tage ſind hier
wiederum 80 Erwerbsloſe zu Holzhauerarbeiten im Lorſcher Wald
ingeſtellt worden. Der Arbeitsloſenmarkt hat dadurch erneut
eine weſentliche Entlaſtung erfahren und die Zeit iſt nicht mehr
ern, wo hier der letzte Erwerbsloſe der Arbeit zugeführt werden
kann. Die hieſige Ortsgrupe der Notgemeinſchaft deutſcher

Neuhausbeſitzer hielt vor kurzem eine Mitgliederverſammlung
ab, in der der Landesverbandsvorſitzende Dörr Bericht erſtattete
über die bei der Regierung unternommenen Schritte wegen Er=
laß
bzw. Herabſetzung von Zinſen für die Staatsdarlehen. Redner
hegte die beſten Hoffnungen. Er machte außerdem die erfreuliche
Mitteilung, daß an die bedürftigen Neuhausbeſitzer aus dem
Ueberſchuß der Reichsentſchädigung für Steuerausfall an die Ge=
meinden
600 000 Reichsmark für Heſſen zur Verteilung kämen,
und zwar nur an diejenigen Neuhausbeſitzer, die in der Organi=
ſation
zuſammengeſchloſſen ſeien. Er forderte deshalb ebenſo wie
der Vorſitzende der Ortsgruppe zum Schluſſe auf, der Organiſation
die Treue zu halten und noch Fernſtehende dafür zu werben.
t. Gernsheim, 10. Febr. In einer außerordentlichen General=
verſammlung
wurde die Gleichſchaltung des älteſten Gernsheimer
Geſangvereins Liederkranz vollzogen. Der Geſangverein Lie=
derkranz
kann auf ſein 78jähriges Beſtehen zurückblicken. Zum
Führer wurde einſtimmig der ſeitherige Kfm. Philipp Medicus
ernannt. Mit dem Singſtundenbetrieb, der ſeit längerer Zeit
unterbrochen war, wird nächſte Woche begonnen. Im Mai findet
hier das Gau=Kritikſingen ſtatt, das den beiden Gernsheimer
Vereinen Liederkranz und Sängerluſt übertragen wurde.
Ex. Bürſtadt, 10. Febr. Verſchiedene friſch gepflanzte junge
Obſtbäume an der alten Wormſer Straße wurden im Laufe
dieſer W.oche von einem Feldhüter abgebrochen aufgefunden. An=
dere
wieder wieſen ſchwere Beſchädigungen auf. Die hieſige Gen=
darmerie
wurde mit dieſer Angelegenheit betraut.
D. Biblis, 10. Febr. Gemeinderatsſitzung. Durch das
Ableben des ſeitherigen Jagdpächters, Herrn Dr. O. Klemm, Zell=
ſtoff
=Fabrik, Mhm.=Waldhof, iſt die Neuvergebung der Jagdbogen
1 und 2 notwendig geworden. Die beiden Jagdbogen wurden für
die Reſtzeit der Pachtdauer an Herrn Dir. Tempel=Mannheim zu
den ſeitherigen Bedingungen weiterverpachtet.
Ein Antrag
des hieſigen Arbeitsdienſtlagers auf Einbau eines Hydranten
wurde einſtimmig angenommen. Außerdem ſollen die Mittel zur
Fertigſtellung eines Leſeraumes für das Arbeitsdienſtlager zur
Verfügung geſtellt werden. Der Antrag um Gewährung von Mit=
teln
für die Errichtung eines Lagerſchuppens mußte aus finan=
iellen
Gründen leider abgelehnt werden. Zum Schluſſe der
Sitzung gab Herr Bürgermeiſter Kärcher noch ein Schreiben des
ſeitherigen Kreisdirektors, Herrn Reinhart, bekannt, worin dieſer
für die ſeitherige gute Zuſammenarbeit mit den Bibliſern dankte
und für die Folge Unter neuer Führung ebenſo gutes Einver=
nehmen
und Behebung aller Nöte wünſcht.
P. Rüſſelsheim, 10. Februar. Durch Freude zur Kraft.
Der im vollbeſetzten Saale des Rüſſelsheimer Hofs von den
Opelwerken für ihre Belegſchaft veranſtaltete heitere Singſpiel=
abend
war ein voller Erfolg. Die Berliner Geſangs= und Vor=
tragskünſtlerin
Charlotte an der Heiden, auf dem Konzertflügel
begleitet von Dr. Erich Fiſcher=Berlin, bot mit ihrem muſikali=
ſchen
Bilderbogen einen Abend der Freude und des Lachens. Als
Meiſterin des Kunſtgeſanges und routinierte Verwandlungs= und
Tanzkünſtlerin bot ſie in ihrem reichhaltigen Bilderbogen Glanz=
leiſtungen
, die den reichen und verdienten Beifall der dankbaren
Zuhörerſchaft fanden. Glanz= und Schlußeffekt des Abends war
die draſtiſch wirkende Imitation einer Vortragskünſtlerin aus
alter Zeit.

Straßenbericht
für die Woche vom 11. bis 17. Februar 1934.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club, Gau 15 Weſtmark,
Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
49 GießenAlsfeld (Abt. RomrodSchellnhauſen) vom 29. 11. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Groß=FeldaWindhauſen
(Nahverkehr), Ulrichſtein-Lauterbach (fur Fernverkehr).
Hauptſtraßen in Heſſen:
Friedberg-Hungen (Ortsdurchfahrt Wölfersheim) vom 30. 11.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung für den Durchgangs=
verkehr
: BeienheimReichelsheimEchzell.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Mörfelden-Langen vom 16. 10. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: GräfenhauſenWixhauſen oder Neu=Iſenburg.
DarmſtadtGräfenhauſen vom 13. 11. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: ArheilgenWixhauſen oder Weiterſtadt Schnep=
penhauſen
.
Ortsdurchfahrt Garbenteich im Zuge der nachfolgenden Straßen
geſperrt: a) nach Watzenborn und nach Dorf Güll vom 25. 10.
bis auf weiteres. Umleitung: Grüningen; b) nach Lich vom
1. 11. und nach Hauſen und Steinbach vom 13. 11. bis auf wei=
teres
. Umleitung: Steinberg und Steinbach.
Darmſtadt Eſchollbrücken und PfungſtadtGriesheim bis zur
Kreuzung mit der Straße DarmſtadtEſchollbrücken vom 11. 1.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: EſchollbrückenHahn.
Ortsdurchfahrt Hechtsheim (alte Gauſtraße) vom 8. 1. bis auf wei=
teres
geſperrt. Umleitung im Ort durch die Karthäuſerſtraße.
GießenSteinberg vom 7.17. 2. geſperrt. Umleitung: Leih=
geſtern
oder Bahnhof Schiffenberg.

P. Rüſſelsheim, 10. Febr. Dem ſtellvertretenden Kreisleiter
der NSDAP. des Kreiſes Groß=Gerau wurde die Leitung der
Ortsgruppe Rüſſelsheim übertragen. Der ſeitherige Stellvertreter
des Ortsgruppenleiters, Pg. Peter Wollſtadt, behält dieſes Amt
auch weiterhin. Die Sprechſtunden der Ortsgruppenleitung ſind
Montag, Mittwoch und Freitag von 17.30 Uhr bis 18,00 Uhr, in
der Geſchäftsſtelle Ludwigſtraße. Der neue Ortsgruppenleiter
macht darauf aufmerkſam, daß die Verhandlung von Parteiange=
legenheiten
in den Privatwohnungen der Ortsgruppenleiter mit
Ausnahme von ganz dringenden Fällen nicht gewünſcht wird.
Eine Verſammlung der Rüſſelsheimer Ortsbauernſchaft im Lo=
kale
des Gaſtwirts Schnell beſtimmte zu Ortsleitern die Bauern
Fritz Jung 3. und Jacob Arnold. Zur Regelung der Pachtpreiſe
wurde eine Kommiſſion gebildet. Der Bauernführer Pg. Hummel
ſprach über die Bedeutung der Viehverwertungsgenoſſenſchaft und
genoſſenſchaftliche Nutzviehbeſchaffung.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt: Montag, 12. Februar
6.
6.00: Choral; 3
6.30: Gymnaſtik.
ſeit, Wetter
7.05: Wetter.
7.10: Stuttgart: Frühkonzert auf Schallplatten.
8.15: Waſſerſtand, Schneewetter= und Winterſportberichte.
8.25: Stuttgart: Gymaſtik.
10.00: Nachrichten.
10.30:
Nur Trier: Eigene Sendung.
11.00: Werbekonzert.
11.40: Programm, Wirtſchaft, Wetter, Schneewetter und Win=
terſportbericht
. 11.50: Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Mittagskonzert der Zigeuner=Kapelle J. Gog.
13.15: Zeit, Nachrichten.
13.25: Nachrichten aus dem Sen=
derbezirk
. Wetter,
13.35: Vom Mainzer Roſenmontagszug
Hörbericht.
14.30: Nur Kaſſel: Nachrichten.
7.
tter
Gießener Wetterbericht; anſchl.: Obſervatorium Aachen:
für Eifel= und Moſelgebiet.
15.40: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
15.50: Wirtſchaftsbericht.
16.00: München: Nachmittagskonzert. Ltg.: Erich Kloß. 17.45:
Dr.
itz Meier: Zum 100. Todestag Friedrich Schleiermachers.
18.0
us Südweſt=
Stuttgart: Stunde der Jugend. Geſchichten
und Oſtafrika. Von R. Häußler und A. Ruff.
25: Stutt=
18.45: Wetter. Wirt=
gart
: Franzöſiſcher Sprachunterricht.
ſchaftsmeldungen, Programm, Zeit. 18.50: Sozialdienſt.
19.00: München: Stunde der Nation: Vom Balparé zum Doniſt.
Querſchnitt durch eine Münchener Faſchingsnacht.
20.00: Griff
ins Heute (Nachrichten).
20.10: Stuttgart: Ballſtrenen. Ein
heiteres Faſchingspotpourri. Geſpielt vom Südfunkorcheſter. Ltg.:
Guſtav Görlich.
21.10: Stuttgart: Stoßt an. Eine feucht=
fröhliche
Faſchingslaune, von Manfred von Eyb. 22.00; Zeit,
2u mußt wiſſen. 22.45:
Nachrichten.
22.15: Stuttgart:
23.00: Stuttgart: Nur nod
Trier: Kleine Unterhaltung.
4 Stunden. Ein buntes muſikaliſches Potpourri. Das Funk=
4.00; München: Tanzmufik.
orcheſter. Ltg.; Otto Senfert.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Montag, 12. Februar
6.00: Hamburg: Wetter für die Landwirtſchaft.
6.05: Wieder=
holung
der wichtigſten Abendnachrichten. 6.15: Berlin: Gym=
naſtik
. 6.30: Hamburg: Wetter für die Landwirtſchaft,
Anſchl.: Tagesſpruch.
In
6.35: Hamburg: Frühkonzert,
einer Pauſe (gegen 7.00): Nachrichten.
8.00: Sperrzeit.
8.45: Leibesübung für die Frau. 9.00: Berufs= und Fach=
ſchu

1: Der große Zug zum Oſten. Hörfolge. 9.40:
Alte deutſche Chroniken. Aus der Weltchronik und der Straß=
burger
Chronik (1251 und 1349). 10.00: Nachrichten.
10.10: Werkſtunde: Vorbereitungen zum Bau eines Flugzeuges.
2.50
Einführung in
as Boxen. 11.15: Deutſcher See=
wetterbericht
.
der
11.30: Dr. Krack: Schleiermacher
11.45:
Deutſche.
Zum 100. Todestage am 12. Februar.)
Zeitfunk
12.00: Wetter für die Landwirtſchaft. Anſchl.:
GGlückwünſche.
12.10: Mittagskonzert (Schallplatten). Anſchl.: Wetter für die
Landwirtſchaft. 12.55: Zeitzeichen der Deutſchen Seewarte.
14.00: Köln: Alaa
13.00: Sperrzeit. 13.45: Nachrichten.
ind Helau! Rund um den Roſenmontagszug. Ein luſtiger Hör=
bericht
aus Köln u. a. 15.00: Wetter= und Börſenberichte.
15.15: Künſtleriſche Handarbeiten. Vom Trachtentuch bis zum
Jumper. 15.45: Bücherſtunde: Dr. Ernſt Keienburg: Bücher
zum Lachen.
16.00: München: Veſperkonzert. Lig.: Erich Kloß. 17.00: Werk=
ſtunde
für die Jugend: Wir bauen einen Photoapparat. 17.20
Karneval auf dem Klavier. Am Flügel: Eva Ebver=Robert.
Heitere Baßlieder. Hans Müller (Geſang); am Flügel: Joſ. Heß
18.00: Das Gedicht. 18.05: Jugendſportſtunde: Berlin plant
eie Jungliga. Unterhaltung zwiſchen dem Gauführer Prof. Glöck=
ler
und dem Gauſportwart Birlem. 18.20: Familienforſchung
und Raſſeamt. (Zwiegeſpräch.
18.45: A. Forſtreuter: Erb=
und Raſſebiologiſches im Schrifttum des letzten Jahres.
19.00: München: Stunde der Nation: Vom Bal Paré zum Do=
niſl
. Querſchnitt durch eine Münchner Faſchingsnacht. 20.00;
Kerwpruch. Anſchl.: Wetter für die Landwirtſchaft und Nach=
richten
des Drahtloſen Dienſtes. 20.10: Stroh, Stroh und
Schanzen, heut: Abend geh’n wir tanzen. Luſtige Faſtnachts=
bräuche
in deutſchen Dörfern. 21.00: Leipzig: Apotheoſe des
Tanzes. Das Leipziger Sinfonieorcheſter. Ltg.: Hans Weisbach,
Soliſtm: Rima Beilke (Sopran). Johann Strauß=Kompoſitionen.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten. 22.25: Regie=
rungspräſident
Pauli: Wir wollen den Olympia=Achter ge=
winnen
. 22.45: Deutſcher Seewetterbericht.
23.00: Stutt=
gart
: Nur noch 24 Stunden. Ei buntes muſikaliſches Potpourri,
Das Funkorcheſter. Ltg.: Senfert. Soliſtin: Jetti Seiler (Sopran).

Weiterbericht.
Ausſichten für Montag, 12. Februar: Dunſtig und bewölkt mit
vorübergehender Aufheiterung, leichter Nachtfroſt und meiſt
trocken.
Ausſichten für Dienstag, 13. Februar: Anfangs neblig, dann ſtär=
ker
aufklarend, leichter Temperaturrückgang, vorwieg, trocken.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich ſür Politik und Wirtſchaft: Rudol/ Mauve: für Fenilleton, Reid
lusland und Heſſiſche Nachrichten: MaxStreeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
auer; für den Handel: Dr. C.
für Er
1 Böhmann; für
Ouet
ert
go
Gegen:
Tagesſpiegel in V
Dr. Her
ette; für den Anzeigen
teil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtl. in Darmſtabt. D. A. I. 34: 23606
ruck und Verlag: L. C. Wit
h. Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird. Garantie der Rückſendung n icht übernommen.

Die heutige Nummer hat 8 Seiten.

[ ][  ]

Seite 8

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 12. Februar 1934

ROMAN VONWILHELM SCHNEIDER

(Nachdruck verboten.)

3) Er beugte ſich vor und legte die Hände auf den Tiſch.
Kräftige, große, ſehr gepflegte Hände. Ich wurde immer erregter!
Ob ich wollte! Das war ja ein ganz großer Glücksfall. Ein
ganzes Jahr lang war ich vergebens hinter ihm her geweſen,
und nun traf ich ihn am letzten Abend in der Heimat, und er
bot mir an, ihn zu begleiten.
Weil ich weiß, daß Sie Ihre Augen aufmachen, ſagte er,
deshalb biete ich es Ihnen an. Wenn es Ihnen recht iſt, fahren
wir morgen oder noch heute nacht nach Berlin. Das iſt nämlich
zneine erſte Station.
Ich ſtammelte, daß ich ſelbſtverſtändlich bereit ſei, ihm ſofort
zu folgen, und wäre es bis ans Ende der Welt.
Vielleichi
Er reichte mir die Hand und ich ſchlug ein.
können Sie wirklich ein zweites Buch darüber ſchreiben
ſagte er.
Dann ſprach er über Tine. Er hätte ſie auf der Bühne
geſehen. Sie hätte unzweifelhaft Talent und ſie ſinge auch ſehr
hübſch. Ein Bild von einem Frauenzimmer, lieber Munk, ich
verſtehe Sie. Aber kein Herz und keine Seele. Es fehlt der
göttliche Funke. Haben Sie ſich übrigens ſchon von ihr ver=
abſchiedet
?"
Ich denke nicht daran. Sie hat ſich ohne weiteres mit dem
Schotten eingelaſſen.
Er lächelte ſonderbar vor ſich hin. Dann meinte er, es ſei

am beſten, wenn ich mich jetzt von ihr verabſchiedete. Sie ſitze
doch vorn in der Weinſtube.
Er verwirrte mich mit dieſem Vorſchlag. Es war unmöglich
was er von mir verlangte. Ich konnte doch nicht Tine die Hand
geben, wenn der verhaßte andere neben ihr ſaß.
Es iſt immer richtig, Lebewohl zu ſagen, wenn man
weitergeht meinte er und zum erſtenmal war eine winzige
Fronie in ſeinem Lächeln außerdem werden Sie etwas
Neues erfahren, lieber Munk.
Nein, ſagte ich, ich kann es nicht.
Da ſtand er auf und ging aus der Tür.
Schon nach zwei Minuten trat Tine ins Zimmer. Baggenſen
ſtand hinter ihr. Sie ſah mich groß und faſſungslos an, ihr
Mund war feſt zuſammengepreßt. Damit gab mir Baggenſen
alſo den erſten Beweis, was für eine unheimliche Macht er über
Menſchen beſaß: er hatte es in dieſer kurzen Zeit fertiggebracht,
Tine zu überreden, hier im Zimmer und vor einem Zeugen von
mir Abſchied zu nehmen.
Er geleitete ſie mit großer Liebenswürdigkeit ins Zimmer
und bat ſie, auf dem Sofa Platz zu nehmen. Man muß ſich
die Hand geben, wenn man weitergeht, ſagte er leiſe, ſo ge=
hört
ſich das.
Tine gehorchte. Sie ſah wunderſchön aus an dieſem Abend.
Man fühlte, wie ſie darunter litt, daß ein Mann ſo ſchnell ihren
Willen gebrochen hatte.

Wohin heute?

Noch kurze
Dr köstliche
Lurtspiel,

Nach der
Derette

etandien
Meine
Ind ich"
utritt.

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12. Februar 1934

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Die Puppenfee
Pantomimiſches Ballett v. J. Bayer
Szeniſche u. tänzer. Leiig.: A. Zickler
Muſikaliſche Leitung: Beppo Geiger
Bühnenbild: Elli Büttner
Darſteller: Gothe, Trauernicht,
Zickler, Handſchumacher, Langer,
Linkmann, Ritzhaupt ſowie die
geſamte Tanzgruppe, Bewegungs=
chor
und Kinderballeit

19.30 bis nach
22 Uhr
Außer Miete
Preiſe
0.705.50Mk

Anfang 8.11 Uhr
Ende 10.11 Uhr
Außer Miete

Kleines Haus

Wiener Blut
Operette von Johann Strauß
Muſikaliſche Leitung: H. Hoeglauer
Szeniſche Leitung: A. M. Rabenalt
Tänze: Alice Zickler
Bühnenbild: Wilh. Reinking a. G.
In den Hauptrollen: v. Georgi,
Bmeiner,Harre,Allmeroth, Hauer,
Kuhn, Langer, Sattler

Großes Faſchingskabarett
Muſikal. Leitung: M. Buddenhagen
Mitwirkende:
Mitglieder des Goloperſonals und
des Landestheaterorcheſters
Preiſe 0.503.00 Mk.

(1859
Rosenmontag
Faschingdienstag
5 Uhr=Janz=Jee
Stimmung - Janz
Kumor Gesang

Herrngarten-Cafe

Montag und Dienstag Karneval
Rummel. Nachmittags 3 Uhr
Kinder-Maskenball.
Kinder nur in Begleitung Er
wachsener haben Zutritt. (1856

Die Eheleute Karl Horn,
Kellner, und Marie, geb. Von=
derſchmitt
, Mauerſtraße 14, be=
gehen
morgen Dienstag das
Feſt der Silbernen Hochzeit.
Glück auf zur Goldenen. (1813

Fastnacht-Dienstag, abds. 8 Uhr
Großes harneraliſtiſch. Treiben
Motto: 2 Herzen u. 1 Schlag
Eintritt einschl. Tanz:
Herren 0.75 Mk., Damen 0.50 Mk.
Für die Rückfahrt nach Darmstadt
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Begeisterung ohne Ende!
Man kräht vorVergnügen!

Todes=Anzeige.
Allen Verſvandten, Freunden und Be=
kannten
die traurige Nachricht, daß Samstag
nachmittag unſere liebe, herzensgute
Mutter, Großmutter und Schwiegermutter
Frau Anna Engel Ww.
nach kurzem Leiden ſanft entſchlafen iſt.
Drei Wochen nach dem Tode unſeres lieben
Vaters verließ auch ſie uns.
Die trauernden Hinterbliebenen:
E.iſabeth Engel, Tochter
Familie Leo Engel, Darmſtadt
Familie Artur Wawrziniok, Ballenſtedt
Familie Edmund Aron, Berlin
Familie Philipp Engel, Eisleben
Familie Chriſtian Bernhard, Darmſtadt
und Enkelkinder.
Darmſtadt, Mackenſenſtraße 21.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den
13. Februar 1934, nachmittags 2.30 Uhr auf
dem Waldfriedhof ſtat:.

3300 Gerſtenkörner

etwa gehören zur Herſtellung
eines halben Liters Köſtritzer
Schwarzbier, daher der Nährwert
dieſes von vielen tauſend Arzten
ſtändig empfohlenen Haustrunkes.
Köſtritzer Schwarzbier, herb, appe=
titanregend
, nicht ſüß, ſchafft Le=
bensluſt
und Arbeitsfreude, es iſt
für Kranke, Schwache, Nervöſe,
Blutarme, Bleichſüchtige und ſtil=
lende
Mütter das geeignetſte Kräf=
tigungsmittel
.
Hertrieb: Georg Herth, Stiftſtr. 89, Fernſprecher 1944;
H. Oſtertag, Hügelſtr. 27, Fernſprecher 2468. UJ92

Nun, meinte Baggenſen, ich halte es für richtig, mein
Fräulein, wenn Sie es ihm jetzt offen und ehrlich ſagen, wie
das mit dem Schotten ſo über Sie gekommen iſt.
Ueberraſcht und erſchreckt wandte ſie ſich ihm zu, ſie tauchte
wie aus einem Traum empor.
Sie verſuchte ſich zu wehren. Ich begreife nicht, was
Sie .."
Er unterbrach ſie. Ich bin ein guter alter Freund von
Herrn Munk, nicht wahr, Lauritz?
Ja, ſagte ich, das iſt er. Ich wollte es nicht, Tine, ich
bin damit fertig geworden . . . . aber . . .
Baggenſen reichte ihr eine Zigarette und gab ihr Feuer,
Sie rauchte haſtig und nervös und ſtarrte mich unverwandt an.
Plötzlich hatte ſie Tränen in den Augen. Ich kann es mir
ſelbſt nicht erklären.
Aha, ſagte Baggenſen ein wenig ironiſch, das kommt vor,
das iſt wie ein Rauſch, und dann gibt man dem anderen einen
Tritt, daß er umfliegt. Mein Freund Lauritz iſt aber wieder
aufgeſtanden, ſo leicht bleibt er nicht liegen.
Nun erhob ſich Tine. Flammend ergoß ſich ihr Blick über
Baggenſen.
Er ſtand neben ihr, ſeine lächelnde Miene war gütige Fronie.
Mein liebes Fräulein Ericſon, ich bin noch nicht ganz fertig
Ich habe nämlich zufällig erfahren, daß Mac Gown Ihnen von
ſeinem großen Unternehmen erzählt hat und von ſeinem Schloß
bei Aberdeen.
Sie öffnete den zuckenden Mund, ſie wollte ſprechen, es ge=
lang
ihr nicht. Ich war halbtot vor Schmerz und Ekel.
Jaja, ſagte Baggenſen, ich muß Ihnen leider verraten,
daß ſein großes Textilunternehmen in Schottland nicht exiſtiert,
und ſein Schloß liegt auf dem Mond. Er hat es Ihnen er=
zählt
, weil er wußte, daß er Sie ſonſt nicht kapern würde. Er
hat Sie ganz richtig durchſchaut. Aber verliebt iſt er in Sie,
das kann man nicht beſtreiten . ."
Sie wurde weiß wie die Wand und legte die Hand vor den
Mund. Wer iſt er? ſtieß ſie endlich hervor.
Ein politiſcher Agent, eine Art Spion in japaniſchen Dien=
ſten
, aber von einer niedrigen Klaſſe . .. ſo, jetzt wiſſen Sie’s ge=
nau
, Fräulein Ericſon. Und jetzt geben Sie bitte Ihrem alten
Freund Lauritz die Hand. Sie können ihm auch einen Kuß geben
zum Abſchied, wenn Ihnen daran gelegen iſt. Sie haben ihn ja
ganz gern gehabt, und er hat Ihnen ſogar ſein ganzes Herz ge=
ſchenkt
. Jawohl. Aber das andere das war ſtärker.

(Fortſetzung folgt.)

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